ten. Aus- len- ppe ilder. enden in der n Al- he im Ent- arika- 8, der Seirrt Alles e deg ungen Ignaz ahms- ischen astien Pen- ppen- ionis- nwart 1 Ex- facher eigene iegels eißem appe“ sich Werk- aabe- appen bilde kunst rwald Ent- iegeln 1 Fa- rimi- F. H. schen Stutt- ihrer einer ngard eser- Bei- nette rot- (Die n die up- 4 das oder- und ken- ktra⸗ tadt) H) Zzu Mas- Wal- G. W. Wer- 1 Er N „ In- Be- einer mit aats- F die dies inzu: nnes 8 die un- leich Ber olg Herausgeber„Mannheimer Morgen“? verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. chetredaktion: E. F. von Schilling, pr. K. Ackermann; Politik: Hertz- kichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; peuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth. H. Barchet(Land); kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: fl. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner. stellv.: W. Klrches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. NMannheim. 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März 1960 i Keine Begrenzung von Kassenärzten Bundesveriassungsgericht erklärt die Zulassungsbestimmungen für nichtig von unserem Korrespondenten Hanns w. Schmidt Karlsruhe. Das Bundesverfassungsgericht hat am Mittwoch die in der Neu- lassung der Reichsversicherungsordnung vom 17. August enthaltene Bestimmung über die Zulassung von Aerzten zu den nichtig erklärt. Gegen diese Bestimmung Bundes Verfassungsbeschwerde eingelegt. Nach der Reichsversicherungsordnung werden in der Regel nur so viele Aerzte zu den Krankenkassen der Reichsversicherungs- ordnung zugelassen, daß auf je 500 Ver- sicherte je ein Arzt kommt. Die übrigen Aerzte können zwar Kassenmitglieder be- handeln, aber nur dann, wenn diese sie pri- vat honorieren. Aus den Mitteln der Kran- gesetzlichen Krankenversicherungen für hatten mehrere Aerzte des Marburger kenversicherung erhalten sie keine Vergü- tung, von der Behandlung in sogenannten Notfällen abgesehen. Die beschwerdeführen- den Aerzte erblickten in dieser Regelung eine verfassungswidrige Beschränkung ihrer im Grundgesetz, Artikel 12, garantierten Be- rufsfreiheit. Das Verfassungsgericht hat festgestellt, Nikita Chrustschow ist in Paris Der sowjetische Regierungschef erwarte von unserem Korrespondenten Paris.„Da sind Sie nun endlich bei uns!“ Mit diesen Worten hat General de Gaulle am Mittwoch um 11 Uhr den sowjetischen Mi- nisterpräsidenten, Chrustschow, im großen Empfangssaal des Pariser Flughafens Orly begrüßt.„Willkommen in Frankreich dem Vertreter des russischen Volkes— aber kein Visum für den marxistischen Materialismus.“ Das steht als Schlagzeile auf der ersten Seite der größten rechtsgerichteten Wochenzeit- schrift Frankreichs.„Willkommen, Nikita Chrustschow, es lebe die französisch-sowie- tische Freundschaft, es lebe der Frieden!“ So liest man in der Ueberschrift des kommuni- stischen Hausblattes„Humanitè“, und„Le Monde“, das große objektive Abendblatt, unterstreicht, Chrustschow fordert Frank- reich und die Sowjetunion auf, eine gemein- same Haltung einzunehmen, um die angrei- ferischen Kräfte in Europa am Wiedererstar- ken zu verhindern, Mit diesen Zitaten seien die so gemischten Gefühle angedeutet, die Frankreich jenseits der allgemeinen Neu- erde dem ungewöhnlichen Gast entgegen- bringt Außergewöhnliche Anstrengungen sind von Regierungsseite gemacht worden, um das Ereignis mit einem Maximum an Feierlichkeit und Offizialität zu umgeben, das heißt, um zu verhindern, daß der Besuch von den französischen Kommunisten oder von den französischen Rechtsradikalen par- teipolitisch ausgeschlachtet wird. Im Empfangssaal von Orly waren Kost- bare Teppiche ausgelegt, kostbare Bilder aus dem Louvre- Museum hingen am den Wün- den, riesige Blumenmassen waren auf Ti- schen und Truhen ausgebreitet. Chrustschow, der ja eigentlich nur Regierungschef ist, wurde trotzdem mit all den Ehren empfan- gen, die ansonsten einem Staatschef zuteil werden. Bei seiner Fahrt durch die Vorstädte und durch Paris war Chrustschow ständig von einer Eskorte von 60 weißhehandschuhten t von dem Besuch mehr als de Gaulle Joseph ROvan In Frankreich Motorradfahrern begleitet. Sein Wagen fuhr an der Spitze einer fast unabsehbaren Zahl von offiziellen Automobilen. In der Innen- stadt sind außer an den offiziellen Gebàuden, Ministerien, Schulen und Polizeikommissa- riaten, nur wenige rote Fahnen mit Hammer und Sichel zu sehen. Dafür aber um so mehr in denjenigen Vorstädten, die unter kommu- nistischer Verwaltung stehen. Mam erlebt da seltsame Dinge. Während Chrustschow von Orly aus nach Paris fuhr, mußte er eine Zeitlang auf einer Hauptstraße fahren, deren linke Seite einer kommunisti- schen Gemeindeverwaltung und deren rechte Seite einer rechtsgerichteten Verwaltung untersteht. Auf der linken Seite waren zahl- reiche Erwachsene, aber auch alle Schulkin- der der Gemeinde versammelt, die französi- sche und sowjetische Fähnchen schwenkten und„Es lebe Chrustschow“ riefen. Auf der anderen Seite waren nur einzelne Zuschauer zu sehen und die Gemeinde hatte dafür ge- Sorgt, daß keine Beflaggung außer der in den französischen Nationalfarben vorhanden war. Im großen und gamzen aber sah man vom Flughafen Orly an zahlreiche Neugierige an den Straßen, durch die Chrustschow) zu Fah- ren hatte, und die Beifallsrufe und die Zahl der Zuschauer wurden immer häufiger und kräftiger, je näher man an die Stadtgrenze von Paris kam, je näher aber auch der Zeit- punkt kam, en dem die Arbeiter aus den Fa- briken und die Angestellten aus den Büros im Rahmen der Mittagspause auf die Straße Konnten. Es läßt sich bei solchen Anlässen nur schwer feststellen, inwieweit Neugierde oder einfache Gastfreundlichkeit die Haltung der Menge bestimmt, inwieweit die Kom- munisten ihre Anhänger mobilisieren konn- ten und ob überhaupt ein positives Gefühl gegenüber dem Gast vorhanden iSt. Ohne Zweifel hat Chrustschow als Vertreter einer Fortsetzung auf Seite 2 Adenauer mit„Aloha“ auf Hawaii begrüßt Eine ehemalige Mannheimerin legte dem Kanzler die Blumengirlande um Honolulu.(dpa/ AP) Bundeskanzler Aden- auer ist am Mittwoch auf dem Luftwege von San Francisco kommend auf Hawaii einge- troffen, Wo ihm ein herzlicher Empfang be- reitet wurde. Auf dem Wege nach Japan macht Adenauer hier zwei Tage Station, um dieses Inselparadies im Stillen Ozean ken- nenzulernen. Zu seiner Begrüßung waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Hickam Ehrenkompa- nien der Armee, Luftwaffe, Marine und Ma- rineinfanterie aufmarschiert, deren Front Adenauer zu den Klängen des Marsches„Alte Kameraden“ und des Preußischen Präsentier- marsches abschritt, während die Küstenbat- terien einen Ehrensalut von 21 Schuß ab- feuerten. 5 Nach dem traditionellen Willkommensgruß „Aloha“ durch Gouverneur Quinn durchbrach eine Frau im Hawali-Rock die Absperrkette und legte dem Kanzler eine Blumengirlande um den Hals. Die„Hawaiianerin“ War Frau Elsa Kroupa, die aus Mannheim stammt. Sie wohnt seit drei Jahren mit ihrem Mann, einem Angehörigen der amerikanischen Streitkräfte, auf Hawaii. Sie begrüßte den Kanzler mit den Worten:„Ein herzliches Willkommen auf Hawali von allen Deutschen dort auf der rechten Seite.“ Dr. Adenauer War sichtlich überrascht, als er plötzlich von einer Dame im Hawali-Rock in deutsch be- grüßt wurde, faßte sich aber schnell und be- dankte sich schmunzelnd. In seinem Dank für die herzliche Begrü- gung wies Adenauer unter anderem darauf hin, daß es darauf ankomme, auch in diesem Teil der Welt die Freiheit der westlichen Welt zu bewahren. Nur so sei der Friede zu erreichen. Adenauer und seine Begleitung kuhren dann in die Stadt Honolulu, wo er im Hotel„Hawaiian Village“ direkt an der Küste wohnt. Depots der Bundeswehr in Holland geplant Bonn,(gn-Eigener Bericht) Das Bundes- Verteidigungsministerium beabsichtigt, in Holland Depots für die Bundeswehr zu er- richten. Wie am Mittwoch in Bonn bekannt wurde, finden bereits seit längerer Zeit Ver- handlungen zwischen beiden Regierungen über diese Frage statt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes erklärte, es handle sich hierbei um ein zweiseitiges Abkommen, da die niederländische Armee ebenfalls beab- sichtige, eigene Depots in der Bundesrepu- blik anzulegen. daß die Zulassungsordnung der Reichsver- sicherungsordnung gegen das Grundrecht der Aerzte auf Berufsfreiheit verstößt. Es hat diese Bestimmung, so weit sie Aerzte be- trifft, daher für nichtig erklärt. Die in der- selben Bestimmung enthaltene Beschrän- kung der Zulassung für Zahnärzte ist nicht Gegenstand der Entscheidung. In den Gründen des Urteils wird ausge- führt, daß die Berufsfreiheit der Aerzte nicht nur die Befugnis umfaßt, sich nach der Be- stallung in freier Praxis niederzulassen, sondern daß die Aerzte aus diesem Grund- recht auch einen Anspruch auf Zulassung zu den gesetzlichen Krankenkassen herleiten können. Da heute etwa 80 Prozent der Be- völkerung von der gesetzlichen Krankenver- sicherung erfaßt werden, seien die nicht zu den Kassen zugelassenen Aerzte praktisch von der Behandlung des größten Teils der Bevölkerung ausgeschlossen. Ein so ein- schneidender Eingriff in die Berufsfreiheit dieser Aerzte wäre nur dann gerechtfertigt, wenn besonders wichtige Interessen des Ge- meinwohls, die anders nicht geschützt wer- den könnten, die Beschränkung der Zahl der Kassenärzte notwendig machten. Daß der- artig zwingende Gründe des Gemeinwohls die Beibehaltung der bisherigen Regelung erforderten, könne nicht festgestellt werden. Seine erste Attacke gegen die Bundesrepublik führte der soujetische Ministerprùsident bereits am Tage seiner Ankunft in Paris.„Die Franzosen sollten gut verstehen“, sagte er,„daß sie die ersten sind, die von den Deutschen bedrokt werden.“ Chrustschob sah angegriffen aus und ließ das strahlende Lacken, das man seit seiner Amerika-Reise an ihm kennt, vermissen. Unser Bild hält die Szene fest, wie de Gaulle den Gast im Ehrensulon des Flugplatzes Orly begrüßt. Foto: AP Höhere Kriegsopferrenten ab 1. Juni vorgesehen Bundestagsausschuß beschließt Mehraufwand von 1,15 Milliarden Mark/ Plenum muß noch zustimmen Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg B o n n. Die 3,4 Millionen Kriegsopfer und Hinterbliebenen im Bundesgebiet und Westberlin sollen, sofern der Bundestag die Beschlüsse seines Kriegsopferausschusses billigt, ab 1. Juli dieses Jahres höhere Renten erhalten. Der Eriegsopferausschuß des Bundestages hat am Mittwoch grundlegende Vorentscheidungen zur Reform der Kriegsopfer getroffen, die insgesamt einen Mehraufwand von 1.15 Milliarden Mark im Jahr vorsehen. Das sind 100 Millionen Mark mehr, als von der Bundesregierung und der CDH/ su ursprünglich vorgesehen war. Es ist möglich, daß noch weitere Mehraufwendungen hinzukommen. Mit den Ausschußbeschlüssen sind drei Grundforderungen des Verbandes der Kriegsbeschädigten(VdK) erfüllt worden, dessen Vertreter am Mittwochmorgen eine Aussprache mit Bundesarbeitsminister Blank, Bundesfinanzminister Etzel und dem Frak- tionsvorsitzenden der Christlichen Demokra- ten. Dr. Krone, hatten. Es handelt sich um die folgenden Regelungen: 1. Erwerbsunfähige sollen einen Berufs- schadensausgleich erhalten, wenn ihr Einkom- men um mindestens 100 Mark unter dem Ein- kommen liegt, das sie ohne Kriegsschaden hätten verdienen können. Der Ausgleich be- trägt drei Zehntel des Einkommensverlustes, mindestens aber 30 Mark und höchstens 100 Mark. 2. Die Grundrente der rund 1,2 Millionen Kriegerwitwen soll von 70 auf 100 Mark im Monat erhöht werden. Ursprünglich war nur eine Aufbesserung auf 85 Mark geplant. 3. Die Grundrente sollen allgemein so an- gehoben werden, daß für die Kriegsopfer im Saarland keine Verschlechterung ihrer Be- züge eintritt. Im einzelnen sollen künftig fol- gende Renten gezahlt werden: Erwerbs- Grundrente Ausgleichsrente minderung bisher jetzt bisher jetzt 30 Prozent 30 35—— 40 Prozent 38 45—— 50 Prozent 48 65 70 100 60 Prozent 60 80 75 100 120 70 Prozent 80 105 95 80 Prozent 100 150 115 150 90 Prozent 120 180 135 180 100 Prozent 140 200 160 200 Die Ausgleichsrente erhöht sich weiter für die Ehefrau um 25 Mark. Für die Kinder gibt es einen Zuschlag von 40 Mark. In Bonn wird erwartet, daß die Kriegs- opferverbände angesichts dieser Zugeständ- nisse auf ihren geplanten„Protestmarsch“ auf Bonn verzichten werden. Mit ihrem Ver- langen, die Rentenerhöhung rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres in Kraff zu setzen, konnten sich die Verbände allerdings nicht durchsetzen. Der Vdk wird am Frei- tag in Saarbrücken über weitere Maßnah- men beraten. Der Parlamentsausschuß hat auch be- schlossen, für besonders schwer betroffene Versehrte, wie Ohnhänder und Blinde, eine Sonderzulage zu gewähren, die je nach Aus- maß des Schadens 20, 40 und 60 Mark im Monat betragen soll. Die Zulage für Pflege- bedürftige soll auf 100 bis 350 Mark(bisher 75 bis 275 Mark) erhöht werden. Die Sowjets wehren sich gegen„ehrliche“ Abrüstungskontrolle Genf.(Eigener Bericht) In Genf zweifelt man neuerdings wieder am guten Willen der Sowjets, abzurüsten. Der sowietische Chef- Zwiscen Gesfern und Morgen Bundespräsident Dr. Lübke hat die Schirmherrschaft über das Deutsche Jugend- herbergswerk von seinem Vorgänger, Alt- bundespräsident Professor Heuss, übernom- men. Professor Heuss war zehn Jahre lang Schirmherr dieses Werks. Einen Protest der gesamten westlichen Welt gegen das„Bauernlegen“ in der Sowjet- zone fordert der Deutsche Bauernverband. Das Präsidium des Verbandes will alle gro- gen land wirtschaftlichen berufsständischen Organisationen der westlichen Welt über das völkerrechtswidrige Vorgehen des SED-Re- gimes bei der Kollektivierung der Landwirt- schaft unterrichten. Pressepolitische Fragen, vor allem die Pressefreiheit, sind Themen des in Westber- lin beginnenden ersten„Deutschen Journali- stentages“, Höhepunkt der Veranstaltung ist die heutige Festsitzung in der Kongreßhalle, auf der Bundespräsident Lübke, Bundesmi- nister Lemmer und der Regierende Bürger- meister Brandt sprechen. 5 Verabschiedet hat das Bundeskabinett den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Aktienrechts(Aktienrechtsreform). Wie Bun- desjustizminister Schaeffer erklärte, soll der Gesetzentwurf dem Bundesrat so zugeleitet werden, daß die Beratung im Bundesrat am 5. Mai erfolgen und das Gesetz vom Bundes- tag noch in der„wahlfleberfreien Zeit“ ver- abschiedet werden kann. Vergleiche auch Wirtschaftsteil.) Der Verkehrsausschuß des Bundestages will! Bundestagspräsident Gerstenmaier bit- ten, gewisse Aeußerungen, die Bundesver- kehrsminister Seebohm zur Neuregelung der Lastenabmessungen im Fernsehen ge- macht hatte, energisch zurückzuweisen“. Der Ausschuß fühlte sich durch die Worte Seebohms desavouiert, daß weder der Ver- kehrsausschuß noch das Plenum öber die umstrittene Frage der Lastwagenabmessun- gen entscheiden könnten. Geborgen haben italienische Alpenjäger die Leichen der sechs deutschen Flieger, die in der vergangenen Woche auf einem Dienst- flug von Neubiberg nach Mailand mit ihrer Noratlas tödlich verunglückt waren. Die toten Flieger sollen in einer Noratlas-Ma- schine der Bundeswehr nach Neubiberg bei München gebracht werden. Die Ursache des Unglücks, dem die sechs Soldaten zum Opfer fielen, ist noch ungeklärt. Trotz des Dementis aus Bonn behauptete die israelische Zeitung„Jerusalem Post“, Bundeskanzler Adenauer habe Israel einen Kredit zugesagt, der nach den Angaben des Blattes 500 Millionen Dollar(über zwei Mil- liarden DMZ) betragen solle. Die Kredite wür- den unabhängig von den Wiedergutma- chungsleistungen gewährt. Noch in diesem Jahre werde mit Zahlung der ersten Rate in Höhe von 50 Millionen Dollar gerechnet. Eine offizielle Stellungnahme zu diesem Bericht wurde in Jerusalem nicht gegeben. Zum Tode verurteilt hat ein griechisches Militärgericht in Athen den 32 Jahre alten Bulgaren Peter Ratscheff, der für schuldig pefunden worden war, als Spion nach Grie- chenland gekommen zu sein Griechenland und Jugoslawien wollen ihren Handel in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Das geht aus dem gemeinsamen Kommuniqué hervor, das zum Abschluß des Griechenland-Besuches des stellvertretenden jugoslawischen Minister präsidenten Todoro- vie veröffentlicht wurde. Der Gehalt an Strontium 90 in den Kno- chen britischer Kinder hat sich nach Fest- stellung eines Untersuchungsausschusses der britischen Atomenergiebehörde seit der gro- Ben Atomwaffenversuchsreihe des Jahres 1958 nahezu verdoppelt. Der Gefahrenpunkt ist dem Ausschußbericht zufolge zwar noch nicht erreicht worden, doch nimmt die Kon- zentration des Leukämie und Knochenkrebs verursachenden radioaktiven Isotops noch immer zu. Der erste Neger, der für die Präsidenten- wahlen in den USA kandidieren will, hat sich in die Kandidatenliste der Republika- nischen Partei im Staate Indiana eingetra- gen. Es ist der 55 Jahre alte Rechtsanwalt Frank Beckwith, dessen Eltern noch als Sklaven geboren wurden. Auf die Frage, ob er glaube, Vizepräsident Nixon bei den Vor- wahlen zu schlagen, sagte Beckwith:„Nun, ich glaube, daß ich in Indiana mehr Leute kenne als Nixon.“ Falls er gewählt werden Sollte, will er in der amerikanischen Regie- rung ein Friedensministerium einführen. Spaniens Außenminister Castiella, der sich zu einem Besuch in Washington auf- hält, wurde von Präsident Eisenhower emp- fangen. Zuvor hatte er ein Gespräch mit Auhenminister Herter. delegierte an der Zehn-Mächte-Abrüstungs- konferenz, Zorin, gab zu erkennen, daß die Sowjetunion nicht bereit ist, in das einzuwil- ligen, was der Westen unter„ehrlicher Kon- trolle“ versteht. Auf eine konkrete Frage, welche Kontrolle beispielsweise im Falle einer Abrüstung der fo wjietarmee von gegen- wärtig schätzungsweise 2,5 Millionen Mann auf 1,7 Millionen Mann, wie die Sowjetunion vorschlägt, durchgeführt werden soll, ant- wortete Zorins Stellvertreter:„Nur die Ab- rüstungsmaßnahmen dürfen kontrolliert werden.“ Mit anderen Worten dürfen die internationalen Kontrolleure nur zählen, ob tatsächlich 800 000 Mann abgerüstet wurden, aber nicht, wieviele Truppen die UdSSR vor- her besaß, um sicher zu gehen, daß trotz der Abrüstung von 800 000 Mann nur noch 1,7 Millionen übrigbleiben. Auch will die So- Wjetunion nicht zugestehen, daß diese rest- lichen 1,7 Millionen Mann gezählt werden. Die Antwort von Zorins Stellvertreter be- zieht sich ebenso auf andere Waffen ein- schließlich Atombomben. Nach östlicher Mei- nung müßte es der Westen hinnehmen, daß im Laufe der Abrüstung das jetzige Gleich- gewicht der Bewaffnung zerstört wird. Offen- sichtlich gedenkt die Sowjetunion bis zuletzt ihre„Ueberraschungen“ auf waffentechni- schem Gebiete zu verstecken, während der Westen vielleicht unterdessen vollständig ab- gerüstet hat. In westlichen Kreisen in Genf wird die sowjetische„Bereitschaft“, Kontrol- len auf ihrem Territorium zu erlauben, als heimtückisches Lippenbekenntnis betrachtet. Ex-Ministerpräsident Bulganin wurde in Moskau pensioniert Moskau.(dpa/ AP) Der frühere sowjeti- sche Ministerpräsident Marschall Bulganin, lebt jetzt in Moskau als Pensionär mit einem monatlichen Einkommen von 3000 Rubel. Zuletzt bekleidete Bulganin den Po- sten des Vorsitzenden des Wirtschaftsrates in Stawropol, nachdem er wegen seiner an- geblichen Zugehörigkeit zu der parteifeind- lichen Gruppe um Molotow, Malenkow und Kaganowitsch Anfang 1958 in Ungnade gefallen war. Bulganin habe, so verlautet aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle in Moskau, darüber Klage geführt. daß ein höherer Parteifunktionär in Stawropol ihn als Staatsfeind bezeichnet habe. Nach einer Unterredung mit Chrustschow im Kreml habe sich Bulganin bereitgefunden. von sei- nem Posten in Stawropol zurückzutreten und Moskau als Wohnsitz zu wählen. Der Parteifunktionär, der ihn angegriffen hatte, wurde versetzt. Goethepreis für Ernst Beutler Frankfurt.(dpa) Der mit 10 000 Mark dotierte Goethepreis der Stadt Frankfurt ist dem Direktor des Freien Deutschen Hoch- stifktes und des Goethemuseums in Frank- furt, Professor Dr. Ernst Beutler, zuerkannt worden. Der Preis wird alle drei Jahre ver- geben. Zuletzt erhielt ihn 1958 Professor Dr. Carl Friedrich Freiherr von Weizäcker Ham- burg). Wie die Frankfurter Stadtverwaltung am Mittwoch mitteilte, hat der Magistrat be- schlossen, den Preis in diesem Jahr außer der Reihe zum 75. Geburtstag Beutlers für dessen Verdienste um das Freie Deutsche Hochstift, das Frankfurter Goethemuseum, die Goetheforschung und den Wiederaufbau des Frankfurter Goethehauses zu vergeben, MORGEN Donnerstag, 24. März 1960 Das übereilte Staatsgeschenk hafts- Alle Bürger des Staates sollen„Wirts bürger“ werden und an der wirtschaftlichen Entwicklung nicht nur unmittelbar Anteil haben, sondern auch persönlich Anteil nehmen. Hermann Lindrath Sorgsame Familienväter können jetzt in ren Mußestunden ausknobeln, zu welchem Rabatt sie am privatisierten Segen des Volkswagenwerkes teilhaftig werden kön- nen. Schwierige Fragen einkommenspoliti- scher Selbsterkenntnis sind zu klären: ob Man zu den Einkommensbeziehern mittlerer Güte gehört, für die beim Erwerb von VW- Aktien ein Nachlaß von 20 Prozent gewährt Wird, ob man sich zu den gehobenen Schich- ten zählen darf, die sich mit einem zehn- Prozentigen Abschlag begnügen müssen, ob man als Vater zweier Kinder den zusätz- lichen fünfprozentigen Sozialbonus in An- spruch nehmen darf, oder ob man etwa zu jenen Glücklich-Unglücklichen gehört, deren Einkommen 16 000 Mam beträgt und die darauf angewiesen sind, Volkswagenaktien an der Börse zum Tageskurs zu kaufen. Ee ist wie in den vergangenen Tagen des Be- zugscheinsystems, Die Nachfrage übersteigt das Angebot und der Staat tritt regullerend und rationſerend auf den Plan, um die Zu- teilung nach„sozialen Gesichtspunkten“ zu gestalten. 720 000 Bewerber kommen zum Zuge, wenn man annimmt, daß das Grund- kapital auf 600 Millionen festgesetzt wird und alle Interessenten je fünf Aktien im Nennwert zu hundert Mark kaufen. Denn 40 Prozent des Kapitals bleiben vorläufig in der öffentlichen Hand. Der Bund behält, Was verständlich und fürs erste berechtigt ist, 20 Prozent, und das Land Niedersachsen bekommt unbegreiflicherweise und nur des- Wegen, weil Wolfsburg auf seinem Territo- rium liegt, gleichfalls 20 Prozent. Sei's drum. Viel bedeutungsvoller ist ohnehin, wohin die anderen, die privatisier- ten 60 Prozent wandern. Wird das Staats- geschenk, das je nach dem einstweilen noch unbekannten Ausgabekurs erheblich sein kann, seinen Zweck erfüllen? Dieser Zweck ist von dem verstorbenen Bundesschatz- minister Lindrath einmal als„neues gesell- schaftliches Leitbild“ definiert worden, dem- zufolge„gerade die mittleren und unteren Einkommensschichten werden einsehen ler- nen, daß ihr Schicksal, ihre soziale Sicher- heit und die Zukunft ihrer Kinder von der Erhaltung und Steigerung der volkswirt- schaftlichen Leistungskraft und der Produk- tivität entscheidend abhängen“, So weit das rosarote Idealbild. Und die Wirklichkeit? Was werden die, sagen wir einmal, 720 000 Volkswagenaktionäre mit ihren Papieren an- kangen? Zunächst einmal werden sie ihren Schatz zur Bank tragen und ins Depot legen lassen. Die Bank wird dann, wie üblich, das vorgedruckte Angebot unterbreiten, ihr die Stimmrechte für die Hauptversammlung zu übertragen. Sie ist War laut Privatisie- rungsgesetz verpflichtet, bei ihren Depot- kunden Weisung einzuholen, in welchem Sinne sie die übertragenen Stimmen ausüben soll. Die meisten und gerade die unerfahre- nen Neuaktionäre werden es aber vorziehen, die schwierige Entscheidung den Bankleuten zu überlassen, genau so, wie es auch im Falle der privatisierten Preußag zu beobach- ten war. Ob sich die Nutznießer der Bonner Eigentumspolitik als mitdenkende, mitver- antwortliche„Wirtschaftsbürger“ fühlen werden, ist jedenfalls fraglich. Die Banken aber können von den ihnen übertragenen Stimmrechten nur beschränk- ten Gebrauch machen. Der Gesetzgeber hat ihnen nur zugestanden, höchstens zwei Pro- zent des Grundkapitals auf der Hauptver- sammlung zu vertreten. Was darüber hin- ausgeht, fällt unter den Tisch. Und das wer- den möglicherweise genau diejenigen Stim- men sein, die an eine dem Interesse der Bank zuwiderlaufende Weisung des Aktionärs ge- bunden sind. An dieser Stelle des neuen Ge- setzes wird Vernunft Unsinn. Wenn das hohe Ziel, Verantwortung zu wecken und das ökonomische Denken zu mehren, nur über unberechenbare Hindernisse erreicht werden kann, so sollte man schleunigst die Konsequenz ziehen, und ein schlechtes Ge- setz alsbald reformieren, auch für den Preis, daß die späte Einsicht dem Bundestag keine gute Reklame einbringen sollte. Das Richtige lag im Laufe der Beratungen dieses Geset- zes 80 nahe, daß man sich nur wundern kann, warum es außer den Wortführern des Bundesjustizministeriums niemand gesehen hat, Es wäre vollkommen unnötig, das De- potstimmrecht der Banken umständlich 2u stutzen, wenn man vorschreiben würde, daß Nil solche Stimmen übertragen werden Kön- nen, die mit einer Weisung versehen sind. Dann wäre die Alleinherrschaft der Banken gebrochen und gleichzeitig Würde der den- kende, mündige, förderungswürdige Aktio- när die angemessene Belohnung finden. Ge- Wiß hat auch dieser Vorschlag seine Tücken; so müßte man zum Beispiel in Kauf nehmen, daß das stimmberechtigte Kapital auf der Hauptversammlung relativ dünn vertreten Wäre. Aber besser als der Notbehelf der jet- zigen Regelung wäre diese Lösung allemal. Hoffen wir also auf das bereits in der Luft liegende„Erste Aenderungsgesetz zum Ge- setz über die Privatisierung des Volkswa- gen werkes“. Hans-Joachim Deckert Bundesrat wünscht mehr Zeit zur Beratung der Gesetzentwürfe onn.(dpa) Im Bundesrat besteht der 8. Zeit für die Beratung der Ge- setzentwürfe zu haben. Ein Beschluß darüber ist noch nicht gefaßt, doch wurde in der letz- ten Plenarsitzung heftig Kritisiert, daß der Bundesrat viel zu wenig Zeit gehabt habe, um eine so wichtige Vorlage wie das Not- dienstgesetz gründlich zu beraten. Nach An- sicht des Bundesrates sollten die Fristen im ersten Durchgang von drei auf sechs Wo- chen und im zweiten Durchgang von zwei auf vier Wochen verlängert werden. Das Würde eine Aenderung der Grundgesetzar- tikel 76 und 77 voraussetzen, denen auch der Bundestag zustimmen müßte. Nach Adenauers Besuch in Washington Der Erfolg der Gespräche mit der amerikanischen Regierung liegt beiderseits im Psychologischen Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Washington. Der Bundeskanzler hat die Vereinigten Staaten mit dem Gefühl der Be- friedigung verlassen. Er hatte Grund dazu. Am Morgen nach seinem Gespäch mit dem Präsidenten hatte dieser betont, daß in allen Verhandlungen über Berlin die unverletz- liche Rechtsstellung des schützenden Westens unberührt und unbeschädigt bleiben müsse. Das war stets das Resultat der Ueberlegun- gen des amerikanischen Außenamtes und es bestand keine amerikanische Absicht, anders zu handeln oder zu verhandeln. Aber Prä- sident Eisenhower hatte diesen Punkt nicht immer klar hervorgehoben, weshalb der Kanzler offenbar an der amerikanischen Festigkeit Zweifel hegte. Wie die Uebereinstimmung im Grund- sätzlichen sich auf die Gestaltung der prak- tischen Verhandlungstaktik auswirken wer- den, haben die Unterhaltungen zwischen dem Kanzler, dem Präsidenten und den Außen- ministern offengelassen. Wir wissen, dag der Kanzler immer wieder die Unverletz- lichkeit der westlichen Rechtsposition in Berlin, die Notwendigkeit fest zu bleiben und die Gefahren eines Weichens für den ganzen Westen herausgestellt hat, und wir Wissen, daß Staatssekretär Herter ihn nach höflichen Worten des Verständnisses für die deutschen Besorgnisse recht deutlich gefragt hat, ob er (der Kanzler) denn wirklich glaube, daß die Amerikaner nicht fest seien und Mahnun- gen dieser Art nötig hätten. Es ist aber auch zu bedenken, daß die abschließende gemein- same Erklärung sehr wörtlich zu nehmen ist, Wenn sie betonte, daß die Gespräche keine Verhandlungen waren. Sie waren, nach allem, was man hört, in gewissem Sinne so- gar kaum Gespräche, wenn man darunter die logische Beleuchtung eines Problems durch Argument, Zustimmung oder Gegen- argument versteht, sondern eher eine bloße Folge von Meinungsäußerungen.„Hohe amerikanische Beamte empfanden, daß der Kanzler manchmal seine eigenen Ansichten zu einseitig vertrat und andere Gesichts- punkte ignorierte“, hat der Berichterstatter der„New Vork Times“ geschrieben. Was geschehen ist, hat seinen Wert im Psychologischen. Noch haben die Amerikaner der vorbereitenden Gruppe von Diplomaten in Washington nicht Vorgelegt, was sie für die Gipfelkonferenz vorbereiten möchten. Es ist nicht einmal gewiß, daß sie über den be- kannten westlichen Friedensplan und Her- ters Vorschlag einer Volksabstimmung in ganz Deutschland hinaus sehr viel vorlegen möchten. Von der deutschen Seite sind ebensowenig konkrete Gedanken für das Streben nach einer Vereinbarung gekommen. Für und wider das Kindergeldgesetz Das Bundesverfassungsgericht wird am 24. Mai sein Urteil verkünden Van unserem Korrespondenten Hanns w. Sehmidt Karlsruhe. Die komplizierte Materie des Kindergeldgesetzes, über das das Bundes- Sozialgericht in Kassel am 19, und am 20. September 1957 schon zwei Urteile gefällt hat, nach denen das heftig umstrittene Ge- setz nicht unzulässig ist, war am Mittwoch Gegenstand der Verhandlungen vor dem Bundesverfassungsgericht. Unter Vorsitz von Präsident Dr. Gebhard Müller wurde vom ersten Senat die Frage erörtert, ob und in Welcher Form das Kindergeldgesetz das Grundrecht der Gleichheit und den im Grundgesetz vorgeschriebenen föderalisti- schen Aufbau der Bundesrepublik verletze. Dem Verfassungsgericht in Karlsruhe liegen zu dieser Frage erhebliche statistische Unterlagen vor. Weit mehr als hundert Ver- kassungsbeschwerden sind dazu eingegangen. Fünf davon, gewissermaßen ein repräsenta- tiver Querschnitt, wurden nur verhandelt. Die Beschwerdeführer, die sich aus der ge- werblichen Wirtschaft, aus Steuerberatern und Rechtsanwälten rekrutieren, finden den Gleichheitsgrundsatz verletzt, weil nur die ewerbliche Wirtschaft, die selbständigen Berufe und die Landwirtschaft für die Ab- führung von Kopfbeiträgen an die 36 Fami- lienausgleichskassen herangezogen werden, nicht aber auch die Arbeitnehmer. Außerdem Slauben sie, daß der Gleichheitsgrundsatz auch schon dadurch durchbrochen sei, Weil für die Angehörigen im öffentlichen Dienst schon ab dem ersten Kind Kindergeld g Wält wird, Während für die übrigen Arbeft⸗ nehmer und die Selbständigen die Gewäh⸗ rung von Findergeid erst ab dem dritten Kind beginnt. Die Kompetenz des Bundes- Sesetzgebers für den Erlaß des Kindergeld- gesetzes wird mit dem Argument bestritten, daß die Fürsorge nicht in die Zuständigkeit des Bundes gehöre. Nach dem dem Bundesverfassungsgericht vorliegenden Statistiken wurde 1955, i ersten Jahre des am 13. November 1954 er- lassenen Kindergeldgesetzes, für diese be- sondere Art der sozialen Hilfe die Summe von 431 Milionen Mark für 1,5 Millionen Kinder aufgebracht. 1958 stieg dieser Betrag auf 522 Millionen Mark, mit denen Kinder- geld für 1,6 Millionen Kinder bezahlt wurde. Bis zum 16. März 1959 wurden ab 3. Kind und dann für jedes weitere Kind monatlich 25 Mark gewährt. Inzwischen stieg dieser Betrag auf 40 Mark. Kindergeld erhalten aus den Familienausgleichskassen alle El- tern für das dritte und jedes weitere Kind, gleichgültig ob es sich um Arbeitnehmer oder um Selbständige handelt. Ein wesentlicher Punkt in dem Streitge- spräch über das Kindergeldgesetz vor dem Bundesverfassungsgericht waren die Mei- nungen der Beschwerdeführer und der von der Bundesregierung abgeordneten Beamten aus dem Bundesarbeitsministerium über die un terschiedlichen Maßstäbe bei der Festset- zunig der Kopfbeträge, die an die Familien- kassen abgeführt werden müssen. Der Be- hauptung, daß die Kopfbeträge zum Teil nach 0 2 Nikita (Fortsetzung von Seite 1) Aera, die nach dem Tode Stalins in der Sowjetunion eingesetzt hat und die von außen gesehen liberalere Züge trägt als die Vergangenheit, keine schlechte Presse gin Frankreich, und die Sowietunion ist in den Augen vieler Franzosen, wahrscheinlich der Mehrzahl, doch noch der Verbündete der letzten Kriegsjahre; wenn es auch ältere Rentner gibt, und nicht in unbeträchtlicher Zahl, die nicht vergessen können, daß die Oktoberrevolution sie um ibre russischen Renten gebracht hat und die wie ein von einer Zeitung befragter alter Herr sagte, so- lange die Autobusse in Paris Fahnen unserer Feinde tragen, gehe ich lieber zu Fuß oder nehme die Untergrundbahn. Die Kriegskameradschaft aus dem zwei- ten Weltkrieg hat der sowjetische Regie- rungschef in seiner erstaunlich langen Rede, mit der er auf de Gaulles kurze und im Grunde kühl-ironische Ansprache im Emp- kangssaal von Orly antwortete, weidlich stra- Paziert. De Gaulle sprach betont nur von Frankreich und von Rußland. Das Wort „Sowjets“ nahm er nicht in den Mund. In der Rede von Chrustschow kam es natürlich unzählige Male vor, zusammen mit zahlrei- chen Anspielungen auf die Rolle, die Frank- reich und die Sowjetunion als die größten Mächte Europas zur Sicherung des Friedens Spielen. 5 De Gaulle sagte anfangs gleich sehr klar: „Wir, das heißt Frankreich, sind bereit, dem der Einkommensteuer, zum Teil nach der Zahl der Beschäftigten, oder aber auch nach dem Einheitswert des Betriebes bemessen würden, wurde von Bonner Seite entgegen- gehalten, daß diese anfänglichen Schwierig- keiten durch Vereinbarungen der Familien- ausgleichskassen unter sich behoben seien. Die Zuständigkeit des Bundes wurde damit begründet, daß nach dem Grundgesetz öfkentliche Fürsorge und Sozial versicherung in die konkurrierende Gesetzgebung falle. Man könne auch nicht, wie die Beschwerde- führer es täten, die Sozial versicherung im Sinne einer privaten Versicherung auslegen. Gerade beim Kindergeldgesetz falle doch ins Gewicht, daß es eine besondere Art der sozia- len Hilfe sei. Zum Thema des Grundrechts der Gleichheit müsse gesagt werden, daß die Tatbestände des Kindergeldgesetzes in sich gleichartig für die Empfänger des Kindergel- des seien. Das gelte auch für die zur Leistung von Kopfbeträgen verpflichteten Unterneh- men und selbständigen Personen. Das Bundesverfassungsgericht wird seine Entscheidung zu diesen Verfassungsbe- schwerden am 24. Mai 1960 verkünden. Sollte man auf der Gipfelkonferenz mit dem Hinweis auf den gesamtdeutschen Zusam- menhang in der Berlinfrage auskommen und Weitere Verhandlungen den Außenministern oder noch besser ihren Diplomaten über- weisen können— umso besser, sagt man im amerikanischen Außenamt. Sollte man aber für zweckmäßig halten, auf alle Fälle etwas darüber hinaus vorzubereiten, dann müßte man wohl nicht nur das besprechen, Was man für den Zivilverkehr von und nacki Berlin gerne erreichen würde, sondern auch das, was man in Ausübung der unveränder- lichen westlichen Rechte dafür anbieten könnte. Wie man zu der Frage der Verhand- lungstaktik steht, wird sich also praktisch erst in den Instruktionen für die Diplomaten zeigen, die die Vorarbeit für den Gipfel leisten. Der Kanzler ist in seinen Mahnungen Weder öffentlich noch hinter verschlossenen Türen auf diese taktischen Fragen einge- gangen. Der Gedanke, die Westberliner zu be- fragen, ob sie den bestehenden Rechtsstatus ihrer Stadt behalten oder nach Chrustschows Wünschen ändern wollen, hat auch in Wa- shington Freunde, die in dem sicheren Er- gebnis einen guten Ausgangspunkt für die Gipfelverhandlungen sehen würden. Es war aber unglücklich, die Vertreter der amerika nischen Regierung, die auf dem Podium des Presseklubs neben dem redenden Kanzler saßen, mit einem Vorschlag zu überraschen, der in den erst am Vortage abgeschlossenen Gesprächen nicht erwähnt worden war. Die erste amtliche amerikanische Reaktion war denn auch kühl. Man vermied jede Stellung- nahme.„Interessant“ war das Positivste, Was man zu sagen hatte, und dann erinnerte man an die letzten Wahlen für das Ber- liner Abgeordnetenhaus, in denen die Ber- liner, ihrem Willen schon unzweifelhaft Aus- druck gegeben haben. Aber auch dieser Ge- danke wird von der vorbereitenden Gruppe für die Gipfelkonferenz besprochen werden. Das positive Ergebnis des Kanzlerbesuchs liegt in der Hoffnung, daß man die wirk- lichen Probleme jetzt in einer geklärten Atmosphäre bearbeiten kann, die durch ver- bessertes gegenseitiges Verständnis sowohl kür die amerikanischen Formulierungen der Verhandlungsbereitschaft und der Verhand- lungsgrenzen als auch für die deutschen Mahnungen zur Festigkeit hergestellt wor- den sein sollte. Die Gemeinsamkeit der Interessen und der grundlegenden Ziele in Europa, sowohl in Berlin wie in der Stär- kung des Zusammenhalts und der Struktur Westeuropas und der westlichen Gemein- schaft gegen alle inneren Spaltungstendenzen und alle sowjetischen Spaltungsversuche, ist von beiden Seiten erneut festgestellt und bekräftigt worden. „Kleine Geschenke“ waren Bestechung Viele Festnahmen im Ermittlungsverfahren/ Monstreprozeß im Herbst ö Koblenz, Vor einer Strafkammer des Landgerichts Koblenz ist zur Zeit ein Be- stechungsprozeßg anhängig gegen den stell- vertretenden Leiter des Landesentschädi- Sungsamtes von Rheinland-Pfalz, Ober- Teglerungsrat Albert Schmitt, sowie gegen Frau Margarete Marchand. Der Prozeß leitet eine Serie von Hauptverhandlungen ein, die nach Abschluß der allein in Koblenz schwe- benden 56 Ermittlungsverfahren zu erwarten sind. Die Hauptverhandlung gegen Schmitt und Marchand— man rechnet mit 14 Prozeg- tagen— gilt sozusagen als Vorausverfahren. Schmitt wird zur Last gelegt, er habe bei der Erteilung von Entschädigungspescheiden 40 000 DM Bestechungsgelder sowie andere Zuwendungen erhalten, während Frau Mar- chand sich wegen Begünstigung und falscher uneidlicher Aussage in der Voruntersuchung gegen Schmitt verantworten muß. 5 Eine Anzeige brachte diesen Riesenbe- stechungskomplex ins Rollen. Verwickelt sind außer Beamten der Entschädigungs- ämter von Koblenz, Mainz, Trier, Köln, Düsseldorf, Dortmund und München eine Reihe von Anwälten und Agenten, die sich mit Wiedergutmachungsfällen befaßt haben. Bei den Ermittlungen wurde eine Münchener Feinkosthandlung festgestellt, die im Auf- trag eines sogenannten Entschädigungs- Prozegagenten an Beamte jener Dienst- stellen ständig Päckchen im Wert zwischen 50 und 150 DM je Stück verschickte. Wie sich herausstellte, haben die Be- 2˙ð Von unse gem Mitarbeiter Car! Sehopen stecher es zunächst einmal mit Briefmarken Versucht. Als diese kleinen philathelisti- schen Zuwendungen Gefallen fanden, tat man den nächsten Schritt und lud die Beamten zu einem Imbiß ein. Beim nächsten Geschenkpäckchen waren ein Photoapparat. ein Fernglas oder für Liebhaber auch ein Goldstückchen beigefügt. Die letzte Entwick- lung bestand schließlich in der Finanzierung von Familienfesten und in der prozentualen finanziellen Beteiligung an den vorzeitig und günstig erteilten Entschädigungsbescheiden. Der Wert der so gewährten Vorteile be- Wegt sich in den Hunderttausenden. Die Summe der Entschädigungen läßt sich nur schätzen. Ein Hinweis gibt das Ergebnis der Haussuchung bei einem Berliner Entschädi- gungsanwalt, bei dem 8000 Akten gefunden Wurden. Die Koblenzer Staatsanwaltschaft hatte im Verlauf des Ermittlungsverfahrens, das seit September 1958 schwebt, 23 Festnahmen Verfügt. Diel etzte vor etwa einem Monat, als der Leiter des Mainzer Entschädigungs- amtes, Regierungsrat Klemann verhaftet Wurde. Insgesamt liefen mehr als 100 Er- mittlungsverfahren, 50 sind allein an die Staatsanwaltschaft in München abgegeben worden. Die Ermittlungen werden im Laufe des Sommers abgeschlossen werden können. Für den frühen Herbst ist dann in Koblenz mit einem Monstreprozeß zu rechnen, in dem rund 20 Angeschuldigte auf der Anklagebank sitzen sollen. Chrustschow ist in Paris Gast zuzuhören, uns ihm zu verstehen zu geben, ihn anzusehen und uns vorzustellen.“ Damit wollte de Gaulle von vornherein unterstreichen, daß in seiner Sicht der Be- such Chrustschowis, so feierlich er auch sein mag und gerade weil er ein Regierungs- besuch sein soll, im Grunde nur informato- rischen Charakter hat. Chrustschow seiner- seits setzte von vornherein auseinander, was er sich von der Begegnung erhofft, nämlich eine Verständigung über die europäischen und internationalen Probleme. Auf franzö- sischer Seite wünscht man Chrustschow kennenzulernen und ihm Frankreich ver- ständlich zu machen., Auf sowjetischer Seite will man Frankreich soweit wie möglich aus dem atlantischen Lager und der Allianz, besonders der Allianz mit der Bundesrepu- blik, herauslocken.. Der erste Tag des französischen Aufent- halts war für Chrustschow wahrscheinlich auch nicht sehr zufriedenstellend. Nach der langsamen Fahrt nach Paris, nach dem Mit- tagessen im Elysee-Palast, nach der obliga- torischen Kranzniederlegung am Triumph- bogen wurde er von zwei französischen Mini. stern zuerst zum Ehrenmal der französischen Widerstandsbewegung gebracht, wWwo während des Krieges über 4000 französische Patrioten erschossen wurden. Auch dort mußte ein Kranz niedergelegt werden und Chrustschow hörte mit ernster Miene dem Abspielen der Nationalhymne zu. Gleich darauf wurde er im Außenministerium damit beansprucht, die in Paris akkredierten Botschafter und die diplomatischen Missionschefs zu empfan- gen, die ihm einzeln vongestellt wurden. Dies ist nur eine protokollarische Geste, denn es ist keine Zeit vorhanden, mit jedem der Mis- sionschefs auch nur zwei Worte zu wechseln. Kurz vorher hatte Chrustschow wenige Mi- muten Zeit, um Vertreter der russisch-franzö- sischen Gesellschaft, der„Freunde der So- Wjetunion“ und der„Friedensfreunde“ zu empfangen. Ihnen hat er recht klaren politi- schen Wein eingeschenkt und dabei sich auch über die Bedrohung des Friedens durch die Bundesrepublik geaugert. Alles dies läßt keine allzu optimistischen Schlüsse für die weitere Entwicklung des Besuches zu, aber man darf nicht verges- sen, daß auch der Besuch Chrustschows in Amerika zum Teil schwereren Krisen aus- gesetzt war, und daß die Sowjets es sehr Wohl verstehen, die Nerven auf die Zer- reihprobe zu spannen. Es wird der franzö- sischen Regierung bestimmt nicht leicht fal- len, Chrustschow daran zu hindern, seinen Wunsch wahrzumachen und mehr nach „draußen“, zu seinen kommunistischen Ge- nossen und deren Freunden, als zu seinen französischen Kollegen zu sprechen. Wie in den Vereinigten Staaten ist Chrustschow von seiner Gemahlin begleitet, die dem Vernehmen nach ja in kritischen Situatio- nen einen mäßigenden Einflug auf ihn ha- ben soll. Donnerstag, 24. März 1960 Nr. 70 Kennedy sieht Berlinfrage als Hauptthema der Gipfelkonferenz London/ Washington.(Ap) Der amerika. nische Senator John Kennedy hat sich am Mittwoch im Londoner„Daily Sketsch“ da. für eingesetzt, das Berlin-Problem als K frage der Auseinandersetzung zwischen und West zum Hauptthema der bevorstehen- den Gipfelkonferenz zu machen. Kennedy betont, er wolle vor den eigentlichen Ver- handlungen keine Formel für eine Regelung der Berlin-Furage vorschlagen, aber er Sei der Ansicht, daß es nur sehr wenige wesent- liche Kompromisse gebe, die in der Berlin- Angelegenheit ausgehandelt werden könn- ten. Das Hauptproblem bleibe vom Stand- punkt des Westens aus die Frage des 9185 gangs nach Westberlin und in dieser Frage gebe es nichts, was zu einem Kompromis geeignet sei. ern Ost Mansfield für neutrales Gesamtberlin Kennedys Senatskollege Mike Mansfield sprach sich in Washington für eine inter- nationale Treuhänderschaft über Gesamt- berlin und die Zugangswege aus, um die Drohung eines Krieges zu beseitigen und den Weg zur Wiedervereinigung Deutsch- lands zu ebnen. Der Interimsstatus Berlins soll von der UNO und den Blöcken in Ost und West garantiert werden, die Kosten der Unterhaltung Berlins und der dort Zu stationierenden Truppen sollen von den Re- gierungen in Bonn und Pankow getragen Werden. Ostberliner Ermittlungen gegen Minister Oberländer Berlin/ Bonn.(AP/ gn-Eigener Bericht) Die Oberste Staatsanwaltschaft der Sowjetzone hat ein Ermittlungsverfahren gegen Bun- desminister Theodor Oberländer eingeleitet. Wie der Sowjietzonennachrichtendienst ADN am Mittwoch berichtete, ist der General- bundesanwalt beim Bundesgerichtshof da- von unterrichtet und der Oberstaatsanwalt beim Bonner Landgericht aufgefordert wor- den, an den Ermittlungen gegen Oberländer mitzuwirken. Gleichzeitig verlautbarte die Sowietzonen-Staatsanwaltschaft, daß ihr neue wichtige Dokumente und Beweismate- rialien über die„faschistische Vergangen- heit“ von Bundesminister Oberländer und seiner angeblichen Beteiligung an„Kriegs- verbrechen“ zugegangen seien. Der Immunitätsausschuß des Bundestages lehnte den Antrag des Ostberliner Rechts- anwalts Kaul, die Abgeordneten-Immunität des Bundesvertriebenenministers Professor Oberländer, aufzuheben, ab. Oesterreich ratifiziert den EFTA- Vertrag Wien.(AP) Das österreichische Parlament hat am Mittwoch mit den Stimmen der Volkspartei und der Sozialisten den Vertrag über die Gründung der Kleinen Freihandels- zone(EFTA) ratiflziert. Gegen den Beitritt zu der Gemeinschaft der„Aeußeren Sieben“ Sprachen sich lediglich die acht Abgeordneten der Freiheitlichen Partei aus, die eine rasche Assozilerung Oesterreichs mit der Europa- ischen Wirtschaftsgemeinschaft fordert. Im Verlauf einer achtstündigen Debatte erklärte Bundeskanzler Raab, Oesterreich solle jener Form der wirtschaftlichen Inte- gration in Europa den Vorzug geben, die den beitretenden Staaten ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und wirtschaftlicher Be- Wegungsfreiheit lasse. Für den Beitritt zur EFTA habe sich die Regierung entschlossen, weil diese ihren Partnern jenes Maß an Be- Wegungsfreiheit lasse, das man bei der EWG Vermisse. Friedensburg und Smirnow sprachen über die Deutschlandfrage Bonn.(dpa) Der Berliner CDU-Bundes- tagsabgeordnete Dr. Ferdinand Friedens- burg hat vor etwa drei Wochen ein Visum kür eine Reise nach Moskau beantragt und bei dieser Gelegenheit ein Gespräch mit dem Bonner Sowjetbotschafter Smirnow geführt. Dabei wurde auch über die Berlin- und die Deutschlandfrage gesprochen. Die Reise von Friedensburg in die Sowiet- union soll erst nach der Pariser Gipfelkon- Kkerenz stattfinden. Wie es weiter heißt, hat Friedensburg Bundeskanzler Adenauer, Außhenminister von Brentano und den Chi/ CSU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Krone von seinem Gespräch unterrichtet. Ziel der Mos- kaureise des Abgeordneten, die er im Auf- trag der westdeutschen Wirtschaft unter- nehme, sei, die Möglichkeit von sowieti- schen Kohle- und Erxzlieferungen in das Bundesgebiet zu prüfen, verlautete weiter. Mit Verspätung kommt das Baden- Gutachten (tz- Eigener Bericht) Der baden-würt⸗ tembergische Staatsrat Dr. Filbinger teilte vor der Presse mit, daß das altbadische Mit- glied der Dreier- Kommission zur Ueberprü- fung der Möglichkeiten für eine neuerliche Volksabstimmung im Landesteil Baden, Professor Neumeyer(Lausanne) für vier Monate zu Gastvorlesungen in die USA ge- reist sei, obwohl das Gutachten noch nicht fertiggestellt sei. Die Tatsache, daß dadurch eine Verzögerung eintrete, werde von der Landesregierung sehr bedauert. 22 Längere Verjährungsfristen beantragt die 8D Bonn.(gn Eigener Bericht) Die SPD- Fraktion kündigte am Mittwoch die Ein- bringung eines Gesetzentwurfs an, der die Frage der Verjährung von Verbrechen neu regeln soll. Danach soll der Stichtag, an dem die Verjährungsfrist für nach 1933 begangene Verbrechen beginmt, in das Jahr-1949 gelegt werden, so daß etwa Totschlagsdelikte aus dieser Zeit erst 1964 und Morddelikte erst 1969 verjähren würden. Hierdurch will die SPd verhindern, daß noch nicht entdeckte NS- Verbrecher ungeschoren davonkommen. Bundesjustizminister Schäffer zeigt al- lerdings wenig Neigung, sich für eine Ver- längerung der Verjährungsfristen einzuset- zen. In jedem bekannten Falle bestehe bereits heute die Möglichkeit, die ablaufende Ver- jährungsfrist durch die Eröffnung eines Er- mittlungsverfahrens zu unterbrechen.. Weitere Artikel siehe Seite 12 6 Wäh nen nur Milli mac mer! Jahr lone mini 1970 in V beite EtwW. Wird Wag Istal eine Pfer hufe 30. elitl. gen kuts Jahr Auf nach am sle teiln den Hat kan gen. Fra! Skle er e den Nu sche Wäh nisc einf den gun lun; die zu den hoh bev stär rich Hin! mit mit Was zug 9e enn 1 1 am ch“ da- Kern- en Ost stehen- ennedy n Ver- gelung er sei vesent- Berlin- könn- Stand- S8 Frage promig rlin nsfleld inter- esamt- m die n und ꝛutsch- Zerlins in Ost Kosten ort zu en Re- tragen 1 1) Die etzone Bun- eleitet. ADN meral- . a Mwalt t wor- länder te die ir mate- ingen- r und riegs- stages echts- unität fessor ament a der ertrag adels- eitritt eben“ neten asche ropd- ebatte rreich Inte- e den 6 an Be- bt zur ossen, n Be- EWG W de ndes- dens- isum t und mit irnow erlin- Die Wiet⸗ Kon- heiht, lauer, CD/ von Mos- Auf- nter- vjeti- das eiter. vürt⸗ teilte Mit- prü- liche aden, vier X ge- nicht lurch der SPD- Ein- die neu dem gene elegt aus erst 1 die eckte men. al- Ver- uset- reits Ver- Er- 50/ Donnerstag, 24. März 1960 MORGEN Seite 3 * Was sonst noch gescha ng. Zwei britische Sekretärinnen und ein Kanzleivorsteher haben je eine Summe von 100 000 Pfund(1 174 0 DW) erhalten. Das Geld war ihnen von ihrem langjährigen Chef in dessen letztem Willen vermacht wor- den. Major Edmund Howard, ein Grund- stücksmakler großzen Stils, war vor drei Wochen verstorben. Mit der Aussetzung der Legate wollte er seine Angestellten, die viele Jahre in seinem Büro gearbeitet hatten, be- lohnen. Seiner Witwe vermachte Howard 101 000 Pfund. Geringere Summen gingen an seine beiden Stieftöchter, drei Nichten und einen Neffen. * Der Verband belgischer Filmtheater- pesitzer bestätigte auf einer Pressekonferenz in Brüssel, daß alle belgischen Filmtheater zwis⸗men 25. und 31. März aus Protest gegen die steuerlichen Belastungen geschlossen pleiben. Der Versuch, mit den Behörden ein Ronpromiß zu schließen, ist gescheitert. * Sowjetische Erdbebenwarten haben nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks am Mitwoch ein schweres Erdbeben im Pazifik registriert, dessen Epizentrum östlich der ja- panischen Insel Honsu lag. Die Stärke des Bebens lag zwischen acht und neun auf der bis zwölf reichenden Bebenskala. Am Sonn- tag und Montag haben sich im gleichen Ge- biet zwei ähnlich starke Beben ereignet. * Die Maßnahmen zur Geburtenkontrolle in Japan haben zu einem beträchtlichen Rückgang der Geburtenziffern geführt. Während im Jahre 1946 noch 2.68 Millio- nen Kinder geboren wurden, waren es 1949 nur noch 2,34 Milionen und 1958 nur 1,65 Millionen. Bei der Zahl der Schulneulinge macht sich der Geburtenrückgang stark be- merkbar. 2,48 Millionen Abe- Schützen des Jahres 1955 standen 1959 nur noch 1,88 Mil- lionen Schulanfänger gegenüber. Nach Schätzungen des japanischen Erziehungs- ministeriums wird diese Zahl bis zum Jahre 1970 auf 1,24 Millionen absinken. * Bei der Explosion eines Dynamitlagers in Westjapan sind am Dienstagabend 23 Ar- beiter, getötet und sieben verletzt worden. Etwa 500 Kilo Sprengstoff flog aus noch un- bekannter Ursache in die Luft. Das Unglück wird polizeilich untersucht. * Eine Kolonne von sechs schweren Last- wagen ist am Mittwoch von Den Haag nach Istanbul gestartet. Ihre Ladung besteht aus einer alten holländischen Postkutsche zehn Pferden, grogen Mengen Futter, 160 Reserve- hufeisen und 17 Mann Begleitpersonal. Am 30. März soll die Postkutsche in Istanbul entladen und von den Pferden zurückgezo- gen werden. Grund der 35tägigen Post- kutschenreise ist die 400. Wiederkehr des Jahres, in dem ein österreichischer Diplomat auf einer gleichen Reise die Tulpenzwiebel nach Holland gebracht hat. Die Kutsche wird am 6. Mai in Rotterdam zurücker wartet, wo sie am größten internationalen Blumenfest teilnehmen soll, das es jemals gegeben hat. * Der erste Neger, der für die Präsiden- dtenwahlen in den USA kandidieren will, hat sich in die Kandidatenliste der republi- kanischen Partei im Staate Indiana eingetra- gen. Es ist der 55 Jabre alte Rechtsanwalt Frank Beckwith, dessen Eltern noch als Sklaven geboren wurden. Auf die Frage, ob er glaube, Vizepräsident Richard Nixon bei den Vorwahlen zu schlagen, sagte Beckwith: „Nun, ich glaube, daß ich in Indiana mehr Leute kenne als Nixon. Ich kann 7000 Men- schen beim Namen nennen“, Falls er ge- wählt werden sollte will er in der amerika- nischen Regierung ein Friedensministerium einführen. * Auf Grund ihrer Untersuchungen über den gegenwärtigen Stand der Stromerzeu- gung aus Kernenergie sowie ihrer Entwick- lungspläne für die kommenden Jahre kommt die amerikanische Atomenergie- Kommission zu dem Schluß, daß bis 1968 Atomstrom in den Vereinigten Staaten in Gebieten mit hohen Energieproduktionskosten Wett- bewerbsfähig sein wird. In einem dem Zu- ständigen Kongreßgausschuß vorgelegten Be- richt wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß zunächst Großkraftwerken mit einer Kapazität um 300 000 Kilowatt, die mit Wassergekühlten Druck- und Siede- Wasserreaktoren ausgestattet sind, der Vor- zug zu geben sei. bpboeffrieb sfe fende Abschniſte Abschnitte, die 1950 ongelegt werden sollen Noch in diesem Jahr: Elektrisch zum Baikal-See In der Sowjetunion wird die längste Elektrobahn der Welt gebaut Das schnelle Wachstum der sowjetischen Industrie, insbesondere auch die industrielle Erschließung Sibiriens, machen es erforder- lich, das Transportwesen der UdSSR zu modernisieren und den neuen Gegebenhei- ten anzupassen. Aus diesem Grunde sollen im Rahmen des Siebenjahresplanes zahl- reiche Eisenbahnstrecken des Landes elek- trifiziert werden, darunter auch die Trans- sibirische Linie Moskau— Kuibyschew Irkutsk— Ferner Osten. Bereits in diesem Jahr werden Elektroloks auf der 5400 km langen Strecke Moskau— Irkutsk verkeh- ren, der längsten elektriflzierten Bahnlinie der Welt, die allen elektrisch betriebenen Strecken in England, Oesterreich, Belgien und Norwegen zusammengenommen gleich- kommt. Die Transsibirische Eisenbahn, eine Hauptverkehrsader der Sowjetunion, durch- quert das Land von West nach Ost. Sie ver- bindet den Fernen Osten mit dem europä- ischen Teil der UdSSR, dabei Tausende Ki- lometer überbrückend. Schnelle D-Züge donnern über ihre Schienenstränge, lassen die jungen, wachsenden Großstädte Sibiriens näher an die Hauptstadt rücken; schwere Güterzuglokomotiven pendeln stampfend zwischen den neuen Industriezentren des Ostens und den alten Wirtschaftsgebieten im Ural und im Westen des Landes hin und her, große Waggons ziehend, die mit Kohle, Eisenerz, Holz und anderen Rohstoffen und Produkten beladen sind. Reisende, die in Moskau den Irkutsker Zug besteigen, bemerken links und rechts der Strecke schlanke Eisenbetonmaste, Stüt- zen des Fahrdrahtes. Sie sind Vorboten der Elektrifizierung der Transsibirischen Eisen- bahn. Bereits heute ziehen starke Elektro- loks den Zug von Moskau bis nach Sassowo. Im rhythmischen Abstand von 20 bis 25 km fliegen die neuen Gebäude der Verkehrs- unterstationen vorbei. In Sassowo werden aber noch die Loko- motiven gewechselt. Mit Dampfkraft geht es weiter bis nach Insa. Während des ver- gangenen Jahres wurden weitere elektrifi- zierte Teilstrecken ihrer Bestimmung über- geben, und zwar von Insa bis Sysran, von Taiga in Sibirien bis Mariinsk, von Tscher- noretschenskaja bis Kljukwennaja, von Sima bis Tscheremchowo. Die sowjetischen Eisenbahn-Fachleute haben errechnet, daß durch die Elektrifizierung der Träanssibiri- schen Eisenbahn jährlich etwa 30 Millionen Tonnen Kohlen eingespart werden. Außer- dem verringern sich die Betriebskosten im gleichen Zeitraum um 4 bis 5 Milliarden Rubel(etwa 4 bis 5 Milliarden DM). Auch die Verkehrsgeschwindigkeit nimmt bedeu- tend zu. Ein aus Irkutsk kommender Güter- zug wird Moskau beispielsweise um 3 bis 4 Tage früher erreichen als ein Zug mit Dampflokomotive. Die Strecke Moskau— Irkutsk ist der wichtigste Abschnitt der Transsibirischen Eisenbahn, weil sie das Zentrum des Landes mit den Industriebetrieben des Urals sowie West- und Ostsibirien verbindet. Sie über- trifft die anderen Linien an Verkehrsinten- sität und Frachtfrequenz. Darum wird ihre Elektriflzierung mit Vorrang betrieben. Die Elektrifizierung einer Strecke von fast 5400 km(dies ist die Entfernung Moskau Irkutsk) war keine einfache Aufgabe. So mußten zum Beispiel entlang der Strecke zur Stromeinspeisung erst einmal mehrere Wasser- und Wärmekraftwerke errichtet werden. An einigen abgelegenen Punkten der Trasse entstehen sogar moderne Atom- Kraftwerke, weil deren Versorgung Uran wesentlich einfacher ist. Aus einem Kilo Uran läßt sich soviel Strom wie aus 3000 Tonnen Kohle gewinnen, nämlich rund 28 Millionen Kilowattstunden.) Zur Zeit werden alle Voraussetzungen geschaffen, um Mitte 1960 auf der ganzen Strecke Moskau— Irkutsk Züge mit E-Lok Vorspann einzusetzen. Bis 1965, so sieht es die sowjetische Planung vor, soll die gesamte 9000 km lange Strecke Moskau—Ferner Osten elektrifiziert sein. Als Stromsystem verwenden die Sowjets auf der Transsibirienstrecke Wechselstrom, weil hierbei nur halb so viel Unterstationen notwendig sind und die Leitungsspannung von 3000 Volt bei Gleichstrom, auf 25 000 Volt gesteigert werden kann. Nach sowjetischen Angaben soll die Trans- sibirienbahn späterhin von wenigen elektro- nischen Steuerungsanlagen fernbedient und kontrolliert werden. Die für die Transsibirien-Route vor- gesehenen Wechselstromlokomotiven sind bereits in der Serienfertigung. Bei 50 Perio- den und 4000 Kilowattmotoren leisten die 138 Tonnen schweren Schienengiganten 5400 PS. Diese enorme Leistung wird vor allem in Zugkraft umgesetzt, nicht in Höchstgeschwin- digkeit. Sie beträgt nur 110 km /st, könnte aber pausenlos mehrere Tage lang eingehal- ten werden. Aber noch während dieses Projekt aus- geführt wird, meldet Radio Moskau, daß sowjetische Techniker den Plan einer zweiten Transsibirienbahn ausarbeiten. Darüber be- richten wir in dem untenstehenden Artikel. Die Sowjets planen eine Supereisenbahn Waggons mit 1600 Tonnen Tragkraft/ Platz für 400 Menschen in einem Personenwagen Spurweite 4,50 Meter „Einsteigen zum Frühzug Moskau-Wladi- wWostock. Sie drängen sich nicht durch einen engen Gang. Sie brauchen sich keinen Sitz- platz in einem schmalen Abteil zu erobern. Sie haben ein Luxushotel betreten. Ein ge- räumiges Kupee, das als Schlafzimmer ein- gerichtet werden kann, nimmt Sie auf. Ein breiter Korridor führt durch den Wagen zu den anderen Räumen. Sie treffen Bekannte im Salon. Sie frühstücken in der Imbißstube, essen im Restaurant zu Mittag, waschen sich im Badezimmer oder erfrischen sich im Schwimmbassin. Eine Klimaanlage sorgt kür staubfreie, frische Luft. Fast geräuschlos und erschütterungsfrei rast der Zug im 200 EKilometer-Tempo dem fernen Ziel entgegen.“ In solch schillernden Farben berichtete die sowjetische Presse über das erstaunliche Zukunftsprojekt einer Supereisenbahn, die einst als Ergänzung zur 9000 km langen Transsibirischen Bahn(Moskau Ferner Ostem) und als Hauptverkehrsträger zu dem an Bodenschätzen märchenhaft reichen Sibi- rien errichtet werden soll. 5 Die trostlosen Einöden Sibiriens sind in den letzten Jahren zu Leben erwacht. Oel, Erz, Kohle und Uran werden dem Dauer- frostboden entrissen. Riesige Industrien, neue Städte entstehen in den Tundren. Doch das Verkehrsproblem in dieser„Provinz der Zukunft“ ist ungelöst. Hier beginnt die Auf- gabe der geplanten Supereisenbahnlinie. Die Spurweite der auf ihr verkehrenden Eisen- bahngiganten: 4,50 Meter! Atomkraft wird die Lokomotiven antreiben; dabei will man das schon bei Atomkraftwerken bewährte Prinzip anwenden: Atommeiler, Wärmeaus- tauscher, Dampfturbine, Generator, An- triebsmotoren. Besonders interessiert die Sowjets aber eine neue Möglichkeit, bei der eine mit radioaktiven Elementen beschickte Atombatterie unmittelbar auf die Elektro- motoren einwirkt und zwar eine Reihe von Jahren, ohne daß eine Erneuerung des Kraft- spenders nötig ist. Die Personenwagen sollen die Größe und den Komfort eines mittleren Dampfschiffes erhalten. Jeder Güterwagen ersetzt einen Güterzug mit 25 Waggons und faßt statt Wie bisher 60 Tonnen nun 1600 Tonnen. Darin sehen auch westliche Bahngesellschaften einen großen Vorteil einer Grohlast- und Breitspurbahn. Denn was wird in 20 bis 30 Jahren sein, wenn der Güterverkehr weiter 80 anwächst wie in den letzten Jahrzehnten? Wie werden die Eisenbahnen dann diesen riesigen Warenstrom bewältigen? Auf den Eisenbahnstrecken können die Schwerlast- züge nicht in so dichter Folge fahren, wie etwa auf den Strecken der Untergrundbahnen. Als vor 130 Jahren die ersten Eisenbahnen gebaut wurden, legte man die Spurweite auf 1324 bzw. 1524 mm fest. Um die Jahrhundert- wende konnten die Güterwagen eine Höchst- last von 16,5 Tonnen befördern. Heute gibt es Spezialwagen, die mit 100 Tonnen belastet werden können. Die Transportleistung der Eisenbahn könnte man erhöhen, wenn die Tragfähigkeit der Güterwagen größer wäre. Doch dem sind Grenzen gesetzt. Die Wagen können nicht breiter und höher gebaut wer- d n. Das Hauptübel besteht einfach darin, daß die Gleise zu schmal sind. Im Ruhrrevier be- reitet schon jetzt diese Tatsache Kopfzerbre- chen. Man diskutiert auch hier bereits neue Großlastbahnlinien. Eine Stundengeschwindigkeit von 100 km wird auf den heutigen Gleisanlagen als hoch angesehen. Schon bei dieser Geschwindig- keit schaukeln die Wagen oft spürbar. Bei der neuen Spurweite könnte man nach An- sicht der sowjetischen Planer ohne weiteres mit mehr als 200 km/ Stunde fahren. K. H. Fonck mit Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Meist hei- ter, höchstens Freitag gelegentlich einzelne Wolkenfelder. Ganz örtlich in den Früh- stunden kurzdauernd Nebel. Trocken. Tages- temperaturen in den niederen Lagen zwi- schen 14 und 16 Grad. Tiefsttemperaturen 0 bis minus 2 Grad. In Odenwald und Bau- land örtlich bis minus 4 Grad. Schwacher Wind aus wechselnden Richtungen, Nordost bis Südost vorherrschend. Uebersicht: Das groge Hoch über Nord- Westeuropa und die östliche Luftzufuhr an seiner Südflanke bleiben wetterbestim- mend. In den unteren Schichten regeln Ein- und Ausstrahlungen die Temperaturen. Sonnenaufgang: 6.21 Uhr. Sonnenuntergang: 18.45 Uhr. , Haporango 7 ers lolo ils. 192. 8 windstin Nordwind Ostwind Wolkenlos 10 Km 20 Km. heiter halb bedeckt Sd Wind LowWestwind 30 umi 40 Km wolkig bedeckt WARM FRONT KALTFRONT 3 en Soe. tin cer Hehe ANA A ornlusiod . warme 8 kalte Luftströmung Regen 9 Nieseln Schauer D Nebe.* Schnee g Sewitter N. Niederschlagsgebiet 3 Luftoruck in Millibar. Temp. in C Grad H Hoch- T Tiefaruekgediet Pegelstand vom 23. März Rhein: Maxau 387(9); Mannheim 226 (—8); Worms 154(—7): Kaub 175(6). Neckar: Plochingen 123(); Gundels- heim 166(unv.); Mannheim 226(9). Zunahme des Herztodes bei Männern über 50 455 In der Bundesrepublik sind in den le ten zehn Jahren immer mehr Männer über fünfzig an Herzkrankheiten gestorben. In den Altersgruppen der 55 bis 75jährigen 8 8 beträgt die Zunahme etwa 50 Pro- zent.. Das ist das Hauptergebnis einer Unter- suchung, die der Oberregierungsrat im Sta- tistischen Bundesamt in Wiesbaden, Dr. Kar! Schwarz, jetzt im„Bundesgesundheitsblatt“ veröffentlicht hat. Dr. Schwarz hat auch eine relativ starke Zunahme der Sterblichkeit durch Krankheiten der Verdauungsorgane beobachtet. i Für die Frauen der gleichen Jahrgänge und Vergleichszeiten weist die Statistik da- gegen sowohl bei Herzkrankheiten wie bei den Krankheiten der Verdauungsorgane wesentlich niedrigere und konstant geblie- bene Sterbeziffern auf. Vielfach sind sie auch gesunken. Schwarz nennt als Ursache für die Zu- nahme der Sterblichkeit der älteren Männer die übermäßige berufliche Belastung und die Nachwirkungen der Kriegs- und Nach- Kriegsjahre. Auch sei an Zivilisations- schäden durch den wachsenden Verbrauch von Genußmitteln und einem übermäßigen Fleisch- und Fettkonsum zu denken“. Einer lebt, der andere vegetiert Schroffe Gegensätze im„Europa der Sechs“ Soziale Helle und soziales Dunkel— un- vermittelt und übergangslos treten sie nicht nur in so manchem fernen Lande auf. Auch in Europa, ja im„Europa der Sechs“, die sich zum Gemeinsamen Markt zusammenge- schlossen, steht der Reisende immer wieder, in ein und demselben Land, vor solch un- begreiflicher Gegensätzlichkeit. Im nordfranzösischen Industriegebiet stößt dieser Reisende auf soziale Einrich- tungen, die als vorbildlich gelten können. Für die Frauen und Kinder der Industrie- arbeiter und Bergleute stehen Heime kür werdende Mütter zur Verfügung, moderne Entbindungsheime, Kindergärten, Ferien- heime. Die Männer haben ihre Klubs. Vor ihren Wohnhäusern blühen kleine Gärten. Vor den Ortschaften sind längst Schreber- gärten entstanden. An Arzten ist kein Mangel, und die Sozialversicherung wird großzügig gehandhabt. Kein Zweifel: alles ist unver- gleichlich zeitnäher als im benachbarten bel- gischen Industrieland. So also ist das in Frankreich. Der erfreute Besucher klettert in den Wagen, um weiter gen Westen zu fahren. Die Straßen sind gut. Dann endet das typische Industriegebiet— trotz aller Grünanlagen und Gärten etwas nüchtern und grau wirkend— und ländliche Umgebung verspricht ein neues Erlebnis. Wirklich. da ist es, dieses neue Erlebnis. Es präsentiert sich in Gestalt eines Dorfes. Was karren die Kinder dort auf kleinen Wagen? Was haben sie in Eimern, und Krü- gen verborgen?„Wasser“, sagen Sie bringen es von einem alten Brunnen heran, das Dorf selbst hat zu wenig Wasser, von einer Leitung ganz zu schweigen. Auch N die Kinder. einen Ersatz für die Müllabfuhr scheint es nicht zu geben, so wenig wie eine Straßen- beleuchtung vorhanden ist. Eine Ausnahme? Eine armselige Ge- meinde, die Vater Staat aus Nachlässigkeit heraus vergessen hat? Kaum. Denn wenige Kilometer weiter, immer dem Meere zu, trifft der kopfschüttelnde Reisende auf sehr ähnliche Gebilde. Der Müll liegt herum, irgendwo, aufgestapelt, auf Regen wartend oder auf einen Sandsturm, der ihn zudecken könnte, die beiden kleinen Wirts- häuser sind muffig und leer, die hygienischen Einrichtungen erinnern an Mittelasien. Mür- rische, abgearbeitete Menschen raffen sich zu karger Unterhaltung mit dem Fremden auf. Ein junger Mann, der in einer kaum hundert Kilometer entfernten Stadt arbeitet und- eben jetzt seine Eltern im Dorf besucht, hat das Mürrische, Zurückhaltende verloren: „Hier, in diesen Dörfern“, sagt er,„ist's bei- mahe wie in Afrika; es ist ein Sauleben.“ Also gibt es zwei vergessene Gemeinden? Nein, noch ehe der Tag zum Abend wird, stößt der Reisende auf ähnliche Siedlungen, und eine in dem See- und Badeort Fécamp, am Aermelkanal, erscheinende Zeitung be- hauptete kürzlich, solcher Dörfer gäbe es in Frankreich etliche Tausende, und der Ver- fasser des Artikels— es ist ein sehr bürger liches Blatt, in dem seine Arbeit erschien— fragte, ob es wohl möglich wäre, für diese Gemeinden dieselbe menschliche Sorge auf- zubringen, die man den unterentwickelten Gebieten Afrikas widmet. Wo also soll der Vergleich einsetzen, den man gern zwischen den in den einzelnen Staaten der Wirtschaftsgemeinschaft herr- irgendeiner, schenden sozialen Verhältnissen ziehen möch- te? Gewiß, in dem kleinen, wohlhabenden Luxemburg wird der Reisende vergeblich nach so elenden Dörfern Ausschau halten. Doch er wird andererseits im notleidenden südbelgischen Industriegebiet kaum je s0 prächtige Sozialeinrichtungen finden wie im nahen Industriegebiet Nordfrankreichs, das ebenfalls von wirtschaftlichen Sorgen geplagt ist. f „Daß es in diesen Dörfern so aussieht, liegt an den Menschen selbst“, erklärte ein vergrämter Beamter.„Die Leute wollen es nicht anders. Alles Moderne ist ihnen ein Greuel.“ Vielleicht hat er bis zu einem ge- wissen Grade recht, aber jener junge Mann, der das Dasein im Heimatdorf als, Sauleben“ charakterisierte, war jedenfalls anderer Auf- fassung. Es ist auch nicht anzunehmen, daß den Dörflern und ihren Kindern das Wasser- holen besonderen Spaß bereitet, daß es ihnen Freude macht, wenn das Schmutzwasser auf den Weg rieselt, Lachen und Pfützen bildet, die den Kindern Gelegenheit zum Schiff- chen-Spielen bieten. 5 Noch einmal also: Wo ist das Europa des Gemeinsamen Marktes zu suchen und zu kinden, in solchen Dörfern, in den größeren Landgemeinden mit recht modernen Maschi- nenparks, im Industriegebiet mit seinen vor- bildlichen Sozialeinrichtungen? Ist für den Lebensstandard Italiens das tiefe Niveau charakteristisch, unter dem die Bevölkerung Siziliens— wenigstens die„Masse Mensch“ leidet, oder der verhältnismäßig hohe Stan- dard der Handwerker und Arbeiter Ober- italjens? Und gibt es in der Bundesrepublik nicht ebenfalls Dörfer, die, mit heutigen Maßstäben gemessen, ein„unterentwickeltes Dasein“ als gegeben hinnehmen? Kurzum, wenn bei den Beratungen über Sein und Werden der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft eine Angleichung der sozialen Verhältnisse angestrebt wird, 80 scheint dieser Programmpunkt am schwer- sten zu erfüllen. Denn selbst innerhalb so hochentwickelter Staaten wie Frankreich und Belgien wohnen Helle und Dunkel dicht ne- beneinander, und noch viele Jahre werden vergehen, bis einmal die soziale Diskrepanz ausgeglichen sein wird. Julius R. Kaim Europäer am Werk Ausbildungsprogramm der O EEC Der Lenkungsausschuß des OEEC-Büros für wissenschaftliches und technisches Per- sonal! stellte jetzt sein drittes Jahrespro- gramm auf. Es enthält unter anderem eine gründliche Untersuchung der Notwendigkei- ten, die sich für den europäischen wissen- schaftlichen Unterricht aus der wirtschaft- lichen Expansion ergeben, eine Bilanz des wissenschaftlichen und technischen Perso- nals sowie Maßnahmen zur Förderung des Interesses für den wissenschaftlichen Un- terricht. Hierzu kommen Untersuchungen über die Wirksamkeit der Universitätsstu- dien, der Spezialistenmangel in verschiede- nen Schlüsselstellungen des Unterrichts die Anwerbung von Physikproffessoren für die Mittelschulen, die Ausweitung des Schüler- austauschs im wissenschaftlichen Unterricht, die Reform der Unterrichtsprogramme in den Mittelschulen und in den Universitäten. Weitere Pläne betreffen Maßnahmen für die Fortbildung von naturwissenschaftlichen und technischen Fachkräften in der Industrie. Zwei Seminare für Richtlinien für den na- turwissenschaftlichen Unterricht sind vorge- sehen, das erste in Brüssel vom 27. April bis 7. Mai für fortgeschrittene Schulsysteme, das zweite zu einem noch nicht bekannten Zeit- punkt für Probleme von Gebieten und Län- dern, in denen sich der natur wissenschaft- liche Unterricht noch im Anfangsstadium befindet. Eine amerikanische Stiftung er- möglicht andererseits 20 europäischen Leh- rern der Naturwissenschaft und Mathematik, an Sommerkursen amerikanischer Universi- täten teilzunehmen. Marktforschung Neuerdings widmet man in Frankreich der gründlichen Marktforschung größere Be- achtung. Es ist bezeichnend für das allge- gung zur Steigerung der Produktivität be- meine Klima, daß die französische Vereini- sondere Studientagungen für die Markt- forschung durch Mittelbetriebe veranstaltet. Ein allgemeines Seminar fand am 23. und 24. Februar statt, ein zweites, der Lebens- mittelindustrie gewidmetes ist für den 26. und 27. April vorgesehen. Zweck dieser Stu- dientagungen, die sich an kleine und mittlere Unterrichten richten sowie auch an Studien- büros und Vertreter, ist es, in einfacher Form zu beschreiben, wie man eine Marktforschung 5 zur Sicherung wesentlicher Informationen im Bereich der Klein- und Mittelbetriebe organisieren kann. 8 EWG sehr liber al 5. Den Willen zu einer weltoffenen Handels- politik betonte EWG- Vizepräsident Marjolin am 16. Februar vor der Brüsseler Handels- kammer. Die Handelspolitik der EWG solle so liberal sein, wie es das Verhalten der wichtigsten Handelspartner irgend gestatte. Dabei sei es nicht notwendig, daß alle Zu- geständnisse vollständig und gleichzeitig er- widert würden. Seite 4 MANNHEIM Donnerstag, 24. März 1960 Nr. 70 Familien-Ferien leicht gemacht: „Sozialtourismus“ ist kein Massenrummel Mannheimer Reisebüro wies neuen Weg:„Kleine Preise“ auch im„großen Urlaubsland“ möglich „Sogialtourismus“ heißt der neue Begriff, der sich auch in Mannkeim durchsetzen soll, mit„Massentourismus“ nichts gemein hat und alle jene Einkommensschichten auf einen Ferien-Nenner bringen will, die ihren Urlaub nack wie vor mit bescheidenen Mitteln gestalten müssen. Denn allein mit nickt getan; für die Familie sind sie meist n den bezahlten Arbeitnehmer-Ferien ist es och nicht das„Sesam-öffne- dich“ zur wohl- verdienten Entspannung. Der„Sozialtourismus“ will nun allen Arbeitnehmern zu wirk- lichen Ferien verhelfen: Um das notwendige Jrlaubsgeld zu sichern, entstanden in fast allen europdischen Ländern gemeinnützige Institutionen, die es inren Mitgliedern er- möglicken, die voraussichtlichen Auslagen immer nickt„reicht“, hat ein Mannheimer biligungsplan“ ausgeknobelt, der beweist, nicht in einem Massenrummel enden muß. Die großen deutschen Reiseunternehmen, die aus dem Hin- und Hertransport und der Unterbringung gröherer Urlaubermassen eine neue Industrie mit Millionen-Umsätzen ent- wickelten, haben sich Gedanken gemacht, Reisebüro VETTER Mannheim Nerzlich willkdemmen 2 Um Vortragsabend am Dlenslag, gem 29. Marz 1980. 20 Uhr im Auditorium Maximum der Wirtschaftshochschole, Mannheim, Schloß. Sie sehen ein schönes Programm von Farbfonfilmen über Mallorca, Teneriffa und Andalusien. Karten erhalten Sie kostenlos an unserem Reisebüro. Große Osterfahrt an die Riviera vom 15. April bis 24. April 1960, eine Otägige Busreise in Verbindung mit Ommnibos-Baber mit 7töägigem Abfenthalt in Lone— Selegenheif zur Besichtigung von Nizza, Mondco und Monte Carlo— Hin- und Röckfahrt durch die schöne Schweiz Preis ob DN 208. einschl. 7 lage Vollpension in bono und 2 Uebernachtungen mit Fröhstöck in der Schw-eiz. Nähere Auskunft erteilt gern ihr Reisebòro im KAUFHAUS VEIII N ANNE wie sie mit Geschick und Takt auch weniger „betuchten“ Kreisen hre„Ware“— Land- schaften, Küsten, Wälder, Seen, Städte oder Dörfer— zu erschwinglichen Preisen ver- kaufen können. Sie wollen damit zumindest einen Teil jener 78 Prozent Bundesrepublik- Chrustschow entsagt dem„Zuckerbäckerstil“ Dr. Ing. W. Bilfinger sprach über Der Stil der Zinnen, Erkerchen und son- stigen überflüssigen Verzierungen, der in der Sowjstunion der stalinistischen Aera kreiert und getreulich von sämtlichen Satel- litenländern nachgeahmt wurde(und wird), ist in seinem Ursprungsland tot: Diese Er- kenntnis vermittelte Dir. Dr.-Ing. W. Bilfin- ger in einem Vortrag, zu dem er auf Einla- dung des Architekten- und Ingenieurver- eins Rhein-Neckar in der Wirtschaftshoch- schule eine Reihe farbiger Dias zeigte. Als Vorstandsmitglied der Firma Grün& Bilfin- ger hatte der Bauingenieur Gelegenheit, zu- sammen mit anderen Deutschen in Moskau, Stalingrad, Kiew, am Don-Wolgakanal und beim Stalingrader Wolgakraftwerk, Einblick in die moderne russische Bauweise zu neh- men. Drei Dolmetscherinnen— Lektorinnen der deutschen Sprache— begleiteten die Rei- segesellschaft überallhin; bei aller Offenher- zigkeit jedoch verwehrte man den ausländi- schen Fachleuten während ihres Rußland- aufenthaltes den Einblick in Wohnungen, die bereits einige Jahre in Betrieb sind. Der Grund: Die Qualität der einzelnen Bauteile wie auch der ganzen Bauwerke sei für westliche Begriffe außerordentlich schlecht, meinte der Bauingenieur, und be- reits an dep angelieferten Teilen für die Neubauten träten nicht zu vertuschende Schäden auf. Handwerkliche Fähigkeiten seien den sowjetischen Facharbeitern unter dem faszinierenden Eindruck der schnellen Industrialisierung offensichtlich verlorenge- gangen; das zeige sich auch an repräsitativen Monumentaldenkmälern, bei denen zwischen den zusammengefügten Steinen oft das Was- im voraus zu sparen. Nachdem auch das noch Reise- Unternehmen einen weiteren„Ver- daß der neue„Sogialtourismus“ durchaus Einwohner— die sich das bisher nicht leisten konnten— dazu bringen, den Urlaub außer- halb des Heimatortes zu verleben. Vorbild ist auch hier wieder einmal Amerika, wo jeder dritte Einwohner in seinen Ferien eine mehr oder minder weite Reise macht. Die Grohß unternehmen bauten zuerst die esellschaftsreisen aus. Später entdeckten Weitere Möglichkeiten, die Kosten solcher meinsamen Reisen zu verringern: Sie mieteten ganze Hotels und Pensionen, schlossen Verträge mit Privatvermietern ab Und erreichten im Laufe der Zeit so ziemlich die unterste Kostengrenze für Pauschal- reisen. Dabei berücksichtigten sie stets den „allgemeinen Run“; einmal drängte es die Mehrzahl ihrer Kunden gen Süden, in einen anderen Jahr waren solche Gebiete mehr ge- fragt, in denen Touristen noch„Entdecker“ spielen können. Und jetzt sehnen sich die meisten ihrer Kunden nach„Oasen der Ruhe“. Die Betriebe für Gesellschaftsreisen über- boten sich von Jahr zu Jahr: Mehr Komfort Während der Hin- und Rückreise, Rund- fahrten und Ausflüge am Zielort, bessere, individuellere Betreuung der Urlauber und — was besonders herdorzuheben ist— sie gaben sich stets große Mühe, für unerfah- rene Reisende„gangbare Brücken zur echten Ferienfreude“ zu schlagen. An den Kosten war jedoch bei den bisher üblichen Gesell- schaftsreisen kaum noch etwas einzusparen. Einen neuen Weg fand nun ein Mann- heimer Reisebüro:„Intertour“(Stürmer) bietet in diesem Jahr erstmals den Bundes- pürgern sogenannte„Ferienwohnungen“ (bestehend aus Ein- oder Zweibettzimmern mit Küche) an. Und zwar in der Schweiz, dem klassischen Reiseland, das zwar im internationalen Fremdenverkehr nicht mehr einmalig, aber doch noch eines der am mei- sen besuchten Reise- und Feriengebiete ist. In der kleinen Schweiz paßten sich aber die Preise dem großen Ruf eines„großen“ Reise- landes an. Hier schlug die neue, bisher kon- kurrenzlose Aktion des Mannheimer Unter- nehmens eine wirklich breite Bresche. Stür- mer griff einen an sich sehr naheliegenden Gedanken auf— der auch von seinen Kun- den schon oft als Wunsch geäußert wurde 2 9 8 8 0 Erfahrungen einer Rußlandreise ser hervorrinnt— als Folge mangelhafter Abdichtung. Die Ansprüche des Sowietmen- schen an die Wohnkultur seien heute noch ungleich viel bescheidener, als die der West- europàer; derart dünne Wände und Decken, wie in den oft nicht unterkellerten Wohn- blocks der„neuen Linie“, seien in Deutsch- land unvorstellbar, und die Balkons werden häufig als Schweine- oder Ziegenställe be- nutzt. Wenig Rücksicht wird nach den Worten Dr. Bilfingers auch auf die Sicherheit der Bauarbeiter genommen; die Gerüste seien selbst in größeren Höhen nur sehr dürftig, und gegen Absturz gebe es kaum einen an- deren Schutz, als Vorsicht. Daß er nicht einseitig subjektiv geurteilt hat, zeigte der Referat, als er auch die unbe- streitbaren Verdienste sowjetischer Ingeni- eure und Baumeister hervorhob. Der Wolga- Don-Kanal und das Wolgakraftwerk bei Sta- Iingrad, dessen Kapazität 19mal so groß ist, wie die des kürzlich fertiggestellten Jochen stein- Kraftwerks in Oesterreich, seien zwei- fellos gewaltige Leistungen. Mustergültige Disziplin und Sauberkeit der Bevölkerung sorge für einen guten Zustand öffentlicher Gebäude und Anlagen, und auch der heutige Stand der streng durchgeplanten Bauwirt- schaft stelle bereits einen großen Fortschritt gegenüber früheren Verhältnissen dar. „Schwerst- arbeitende“ Frauen habe er übri- gens nicht mehr gesehen, berichtete Dr. Bil- finger, der seinen Vortrag mit Aufnahmen bekannter Sehens würdigkeiten der bereisten Städte abrundete. Li. — und verbindet den Schweiz-Aufenthalt nicht mehr mit Vollpension. Im Gesamtge- nicht mehr mit Vollpension. Im Gesamt- reisepreis ist nur noch das Mittagessen in- begriffen, das in Gasthäusern auf Bons ab- Segeben wird. Morgenkaffee, Frühstück, Nachmittags-Imbiß und Abendessen können sich die Gäste nach Wunsch in ihren Unter- künften bereiten. Hunderte solcher Ferien- wohnungen— die vor allem auch für Fami- lien-Aufenthalte gedacht sind— hat„Inter- tour“ tür dieses Jahr ausschließlich im Ber- ner Oberland gemietet. Die Erholungssuchenden können zwischen einem Aufenthalt am See, in einem Groß- kurort oder ip einem Gebirgsdorf wählen. Die An- und Abreise erfolgt zwar gemein- sam und auch am Zielort sind etliche gemein- same Exkursionen vorbereitet, aber im Wesentlichen sind die Gäste ungebunden. So ist der Start dieser Aktion zugleich ein Be- Weis dafür, daß echter„Sozialtourismus“ durchaus nicht in einem unüberschaubaren Massenrummel verebben muß, in dem Ein- zel wünsche so gut wie unerfüllbar sind. Sto. 7000 Dollar suchen Erben Mannheimer starb in USA Es sind zwar keine sagenumwobenen Dollarmillionen, die in Milwaukee(USA) auf einen deutschen Erben warten, aber es han- delt sich immerhin um einen Nachlaßwert von rund 30 000 DM(etwa 7000 Dollar), die einem oder mehreren Mannheimer Bürgern zustehen könnten. Voraussetzung wäre eine Verwandtschaft mit Ja cob Diek, der am 1. Februar 1960 in Milwaukee(Staat Wis- consin/ USA) ohne Hinterlassen eines Testa- ments gestorben ist. Jacob Dick wurde am 24. Januar 1883 in Mannheim geboren(Geburtsregister-Nr. 161). Er wanderte am 29. Oktober 1900 als noch nicht ganz Achtzehnjähriger nach den Ver- einigten Staaten von Amerika aus. Seine Eltern waren Jacob Dick und Susannen Dick geborene Frank. Vor der Auswanderung soll Dick jun. bei der Firma Heinrich Lanz be- schäftigt gewesen sein. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Im Auftrag des deut- schen Generalkonsulats in Chicago fordert das Rechtsamt der Stadt Mannheim noch lebende Verwandte von Jacob Dick auf, bis 30. April in Zimmer 120 des Rathauses in E 5 Vorzusprechen. Der Verstorbene hatte in den USA keine Verwandten; Wert des Nachlasses, wie gesagt, rund 7000 Dollar. — 0— N Ausstellung: Ioulon und Swansea in Wort und Bild „Toulon und Swansea unsere Partnerstädte im Bild“, heißt der, Titel einer großen Foto-Ausstellung, die am 12. April, im Hofgebäude des. Reiss- museums von Oberbürgermeister Dr. Reschke eröffnet wird. Veranstalter ist die Stadtverwaltung, die mit der Aus- stellung dazu beitragen will, den Mann- heimern ihre schönen Partnerstädte in Südfrankreich und Wales vorzustellen und näher zu bringen. Solches Bemühen kennzeichnete im Oktober vergangenen Jahres bereits zwei Reisen, die„MM“-Redakteure nach Toulon und Swansea unternahmen. Beide Male war Fotograf Robert Häus- ser mit von der Partie und erste Aus- beute war— neben ausführlichen Be- richten— die„MM“-Weihnachtsbeilage, in der wir auf acht Bildseiten unsere Partnerstädte vorstellten. Diese Ein- drücke sollen durch die Ausstellung noch vertieft werden. Während wir rund 30 Bilder veröffentlichten, werden in der Ausstellung über 100 künstlerische Auf- nahmen von Häusser in Grohgreproduk- tionen zu sehen sein, dazu Schrifttbafeln, Landkarten, Stiche teilweise als Leihgaben der Partnerstädte—, ferner die Urkunden und Ehrengaben, die an- lähßlich der Partnerschaften ausgetauscht Wurden. Zur Eröffnung der Ausstellung hat sich bereits Toulons ggiler Bürgermei- Ster Maurice Arreckx nebst Familie an- gesagt. Voraussichtlich wird, auch die Stadtverwaltung von Swansea vertreten Sein.-kloth * Tankwarts-Damen: Vier Tage auf der Lehrstation eee Bild: Bohnert& Neusch Kurs für Tankwarts-Ehefrauen und-Töchter Zwölf charmante Damen„beherrschten“ vier Tage lang die Esso-Lehrstation Tankstellen mit„Damenbedienung“, das gibt es zwar nicht erst seit heute, aber Fachkurse für Ehefrauen und Töchter von Tankstellenpächtern sind eine neue Erfin- dung. Zwölf Damen aus dem südwestdeut- schen Raum lernten in vier Tagen auf der Esso-Lehrstation in der Neckarauer Straße, Wie man einen Kunden fachmännisch die Windschutzscheibe putzt, den Reifendruck prüft und den Oelstand kontrolliert. Am grünen Tisch machte Rudolf Köhne, der Leiter der Mannheimer Lehrstatiön, die jungen und die an der Zapfsäule gereiften Damen zunächst mit Fragen der Verkaufs- förderung und mit betriebs wirtschaftlichen Grundfragen vertraut. Auch die Mineralöl wirtschaft in Deutschland und in der Welt stand auf dem Stundenplan. Als es an die praktischen Fragen des Kundendienstes Sing, waren die von Haus aus vorbelaste- ten Damen sofort im Bilde: vier hatten ihr eigenes Auto mitgebracht. Die mußten jetzt als Uebungsfahrten herhalten. Zarte Hände führten unter kritischen Blicken das Schei- benleder, prüften Oelstand und Luftdruck. Die Mannheimer Esso-Lehrstation gehört zu den vier ihrer Art, die es in der Bundes- republik gibt. Damenkurse gehören zu den Ausnahmen, im allgemeinen lernen Tank- stellenpächter hier sechs Wochen lang das Abe ihres Gewerbes. Die Mannheimer Schulräume sind erst zum zweiten Male von Damen belegt. Ihr Lerneifer war 80 groß, daß sie kaum noch Zeit fanden, sich in Mannheim umzusehen.„Nach acht Stun- den Unterricht ist man am Abend müde“, klagte eine junge Teilnehmerin aus Aschaf- fenburg. Aber sonst machten die zwölf Absolventinnen zufriedene Gesichter.„Für mich war der Kurs eine Erholung“, gestand eine junge Benzin-Mamsell. Zu Hause in Pforzheim füllt sie zusammen mit ihrem Vater, ihrer Schwester und einem Tank- wart über 20 000 Liter im Monat in die un- ersättlichen Tanks rollender Wirtschafts- Wunder-Karossen. Seit rund einem Jahr betreibt die Esso ihre Lehrstationen in Deutschland, erklärte Dr. Max Ehrhardt, der extra aus Frankfurt Herbeigeeilte Presse-Referent. Das Ziel heißt: aus Kraftfahrzeug- Fachleuten Mine- ralöl-Experten zu machen. Die große Be- deutung des Oels im täglichen Leben erläu- terte Frau Müller-Algard den in Mannheim versammelten Damen; vom Küchengeschirr bis zur Schaumgummi- Matratze, überall ist Erdöl als Grundlage für Kunststoffe be- teiligt. „Wie empfängt man einen Kunden?“, fragte„Lehrer“ Köhne die fachkundigen Damen in einer extra für die Presse exer- zierten„Unterrichtsstunde“: Mit einem freundlichen Gesicht, kam die Antwort von allen Seiten. Am Erfolg dieser Kundenbe- handlung dürfte angesichts der versammelten Tankstellen-Schönen nicht zu zweifeln Si do. Mannheims Schatzkammern Vortrag der Volkshochschule Kulturreferent Stadtdirektor Dr. Chri- stoph Andritzky gibt mit seinem Vortrag am Freitag, 25. März, 20 Uhr, in der Kunsthalle eine„Einladung in Mannheims Schatzkam- mern— ein Streifzug durch die kulturellen 7 Warum ausländische Gläser? Deutsche Prismengläser sind weltbekannt und i hoers-Spert* 30 vergütete Optik- Mitteltrieb, zwei Jahre Garantie 78 2 „„ nur DN 1 Phora-Greßfeld 8* 30 ein hervorragendes Weitwin⸗ Kelglas mit Et u! 8 nur DM 130. Bequeme Teilzahlung. 2 1 e 2 A Mannheims großes Spezialhaus eee 0 7, 5, Planken, ſel. 2 68 44/5 CCC ͤ v Einrichtungen unserer Stadt“. Der für die kulturellen Bestrebungen unserer Stadt zu- ständige Fachmann gibt an Hand prachtvol- ler Farbdias von Robert Häusser in zwang- losem Plauderton einen reizvollen Ueber- blick über das kulturelle Mannheim und er- öffnet auch manchen interessanten Blick hin- ter die Kulissen.—0— Was gefällt ihm heute nicht an mir? Ich hatte Heute scheine ich ihm nicht zu J N , seitdem ich Seborin nehme 2 2 8 auch Schuppen. Aber Herrlich erfrischend und keine Schuppen mehr! Es fördert die Durchblutun g und versorgt den Haarboden mit wir- kungskräftigen Stoffen(Thiohorn). Schuppen bilden sich nicht mehr. 8 2 2 5 5 Verschiedenes Stragula je qm Mhm.., Schwetzinger Str Markscheine. Kegelclub Schreibarbeiten— Uebersetzungen Ghazouly. Telefon 7 11 26. nur DM (m. winzig Musterfehl.) Erick KG 53(i Hof) Sie sparen nicht Pfennige sondern E 88 Auch je AussSEFALLIETNE Zur Debatte gestellt: Der Anteil an biologisch wertvollen Pflanzenölen bestimmt den Wert von Eden! Eden enthält nur pflanzliche Fette, die voll biologisch Wirksam sind- also nicht hydriert(künstlich gehärtet) wurden. Das ist der Unterschied, auf den Sie künftig achten sollten, wenn Sie Fett einkaufen. Eden wird ausschließlich hergestellt aus reinen Nußölen, Sonnen- blumenöl und biologisch wertvollen Zutaten(Vor allem naturbelassenem Weizenkeimöh. 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Nr. 70/ Donnerstag, 24. März 1960 MANNHEIM Seite B 1„ Hundert Modelle be! Necker mann- Modenschau Hausfrauen„im besten Alter“ füllten den Musensaal bis auf den letzten Platz und stärkere Weiten gaben auch auf dem Lauf- steg der Neckermann-Modenschau den Ton an. Keine extravaganten Kreationen, son- dern vorwiegend praktische Modelle für die reifere Dame mit Alltagsmaßen domi- nierten. Mit einer Verbeugung vor dem schmalen Geldbeutel offerierten die Vor- führdamen und der einsame„Bob“ etwa 100 Modelle aus dem Neckermann-Katalog. Großer Beliebtheit erfreut sich offensicht- lich wieder das Schneiderkostüm, tailliert und lose, ganz nach Figur. Auch das Com- plet taucht in vielen Formen wieder auf. Blau-weiß heißt die bevorzugte Farbkom- bination für Tageskleider, schwarz-weiß und Glencheck werden für festliche Nach- mittagskleider bevorzugt. Reine Wolle, Struktur, Trevira, Dralon und reine Seide heißen die auserwählten Stoffe, Elfenbein, Flieder, Sekt und Lila in allen Schattierun- gen dominieren unter den Farben. Die bei- den Teenager-Mannequins Grit und Uschi steuerten duftige Frühlingsblüten zum nachmittäglichen Modebukett bei. Ein Dirndl, Rosen auf weißem Grund mit grü- ner Schürze und passendem Steirer-Hut aus Trachtenkretonne fand besondere An- erkennung. Fesche Sporthütchen, lackglän- zende Strohungetüme und federleichte Staubwedel aus Reiher federn gab es in al- len Variationen zu sehen. Breite Gürtel und überdimensionale Kragen finden sich im- mer wieder als aktuelle Attribute. Mit wohltuender Sparsamkeit und vie- len praktischen Hinweisen kommentierte Hilde Hedin die reisende Neckermann- Schau. Die zwei„Toddys“, ein Artisten- Vater mit seinem fünfjährigen Töchterchen, und der Parodist Charles Pierre lieferten unterhaltsame Bei- Das Rolf do den Hausfrauen das Werk zum Nachmittagskaffee. Nagel-Trio aus Hamburg spielte. Kleine Chronik der großen Stadt 25 Jahre Vorsitzende beim Frauenchor 08 Mannheim Der Bericht der Schriftführerin Ursula Herrmann bescheinigte dem Frauenchor 08 bei seiner Generalversammlung im Lokal „Zum Alphorn“ ein erfolgreiches vergangenes Jahr. Besonders die Nachwuchsarbeit des Chors brachte einen bemerkenswerten Zu- wachs an jungen Kräften, und die Veranstal- tungen hinterließen alle einen guten Ein- druck. Im Anschluß an die Wiederwahl des Vorstandes in unveränderter Zusammen- setzung, wurde die erste Vorsitzende Berta Schick für ihre 25 jährige Zugehörigkeit zum Vorstand der Chorvereinigung geehrt. Zweite Vorsitzende Emilie Kühner dankte der Jubi- larin für ihre Arbeit, die wesentlich zu der günstigen Entwicklung des Chors beigetragen habe, und übergab ihr Anerkennungsge- schenke der Mitglieder. Dirigent Eugen End- lich betonte die gute Zusammenarbeit mit seinen„Schützlingen“. Auch der Männer-Ge- sangverein„Arion“ war vertreten. Mit einer kleinen Tombola endete der harmonisch ver- laufene Abend. 0 Dokumentarfilm- Jury für IX. Woche bestimmt Der Jury der IX. Marmheimer Kultur- und Dokumentarfilmwoche, die vom 23. bis 28. Mai wieder in den„Alster“-Lichtspielen stattfinden wird, gehören— neben dem Vor- sitzenden Oberbürgermeister Dr. H. Reschke — kolgende Mitglieder an: Dr. Vinitio Be- retta Lugano); Professor Jerzy Boss a k (Warschau); Charles Ford Saris); Dr. Hell- mut de Haas(Esser); Hilmar Hoffmann (Oberhausen); Professor Filippo Paolone Rom) und Amos Vogel New Vor. Meldeschluß für die Filme, die in der Woche gezeigt werden sollen, ist der 1. April 1960; die gemeldeten Filme müssen bis zum 15. April in Mannheim eingetroffen sein. hwb MGV„Erholung“ 1875 plant Opernkonzert Der Mannheimer Gesangverein MGV„Er- holung!“ v. 1875 will im Sommer am Bundes- liederfest in Karlsruhe teilnehmen. Neben einem Opern- und Operettenkonzert plant man, fürderhin auch Volkslieder und Schla- ger vierstimmig einzustudieren. Bei der Generalversammlung im„Zähringer Löwen“ wurden Karl Gutmann, Rudolf Feil und Fritz König gemeinsam in ihren Aemtern als ge- schäftsführende Vorstandsmitglieder be- stätigt.* „Rotes-Kreuz“- Ortsverband braucht mehr Mittel 2600 passive und 92 aktive Mitglieder hat der Ortsverband des„Deutschen Roten Kreu- 268, der die Innenstadt, die Neckarstadt und die Vororte Lindenhof, Neuostheim sowie die Schwetzingerstadt betreut. Der Verband ver- anstaltete unter anderem im vergangenen Jahr 16 Krankenpflegekurse, zwölf Kurse für „Mutter und Kind“, mehrere Vorträge über „Erste Hilfe“ und Grundausbildungskurse. Die Helfer vom Roten Kreuz standen etwa 30 585 Stunden Wache bei Veranstaltungen. — Erfreulich für die Generalversammlung in den„Sieben Schwaben“ war der Kassen- bericht von Ludwig Heckmann. Seit 1945 ge- lamg es erstmals, mit einem Plus abzuschlie- Ben. Allerdings sei dieser Betrag, so meinte Direktor Forth, viel zu klein, um die notwen- digsten technischen Einrichtungen zu erwer- ben. Jedenfalls sei es mit den jetzigen Mit- teln und Beständen an Medikamenten kaum möglich, in einem Katastrophenfall das eigene Gebiet wirksam zu betreuen. Durch die Rote-Kreuz-Sammlung vom 4. bis zum 10. April hofft Direktor Forth die notwendi- gen Beträge zusammenzubringen. Auch Wer- den freiwillige Helfer für den Suchdienst be- nötigt. Der Vorstand setzt sich zusammen aus Hans Forth und Dr. Färber(2. Vorsitzende). Bereitschaftsarzt ist Dr. Reuther. 125 Bilanz und Jubilarehrung beim Sängerbund Käfertal In seinem Käfertaler Vereinslokal„L- wen“ zog der Sängerbund 1873 die Bilanz des vergangenen Jahres und erörterte seine Zu- kunftspläne. Erster Vorsitzender Hermann Geißinger hob bei seiner Rückschau beson- ders das Konzert mit Hans Günther Grimm vom Nationaltheater und die Sängerreise nach Oberkirch im Schwarzwald, bei der Chor und Musikdirektor Max Adam die gol- dene Grimmelshausen-Plakette erhielten, hervor. Für das laufende Jahr ist neben an- deren Veranstaltungen auch wieder als Höhepunkt die Beteiligung am Bundeslieder- fest in Karlsruhe vorgesehen, das seit 1935, mit Ausnahme der Kriegsjahre, alle fünf 1 N i 5 0 72 22 620 2 1 für Fuhrergchenhegiher Vierte Folge: Fünfte Frage: Gewisse Kraftfahrzeuge unterliegen einer Geschwindigkeitsbegrenzung. Wie verhält es sich damit bei einem Per- sonenwagen mit Anhänger auf der Autobahn? a) Höscht geschwindigkeit 60 km/st b) Höchst geschwindigkeit 80 km/st c) Keine Geschuindigkeitsbegrenzung. 18/ulx 08 Mes pufnpse SIS DDH(d er e Sechste Frage: Muß der Fahrer eines Personenkraft- wagens mit Anhänger auf den Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften eine Geschwindigkeitsbegrenzung beachten? a) Keine Geschwindigleitsbegrengung b) Höchst geschwindigkeit 60 lem/ st c) Höchst geschwindigkeit 80 m /st. 18/ A 08 Meese ee e e eee . Jahre beschickt wird. Bei der Vorstandswahl standen in diesem Jahr nur die Vertreter der Vorstandsmitglieder zur Debatte; der Vorstand blieb mit Hermann Geißinger Als erstem Vorsitzenden, seinem Vertreter Mar- tin Müller, Hermann Groh als Kassier und Schriftführer Karl Zöller unverändert. Karl Zöller wurde zu seinem 25jährigen Vereins- jubiläum mit der goldenen Ehrennadel des Sängerbundes ausgezeichnet. 0 „Liederpalme“ und„Fröhlich Pfalz“ fahren nach Mainz Bei der Generalversammlung des MGV „Liederpalme“ verzichtete Hermann Roos nach zehnjähriger Tätigkeit als Vorsitzender auf eine Wiederwahl. Zu seinem Nachfolger wurde Hans Erich Wegmann gewählt. Zwei- ter Vorsitzender blieb Fritz Roos. Die Kasse verwaltet Eugen Urban. Die musikalische Leitung hat wiederum Musikdirektor Hein- rich Gund übernommen. Zusammen mit dem Karnevalsverein„Fröhlich Pfalz“ wollen die Sänger nach Mainz fahren. er Der Heimat treu bleiben Schlesier hielten Rückschau Mit einem Gedenken an die Volksab- stimmung am 21. März 1921 in Oberschle- sien, bei der trotz überwältigender Stim- menmehrheit für einen Verbleib bei Deutsch- land Teile des Gebietes an Polen abgetreten wurden, begann die, Monats versammlung der schlesischen Landsmannschaft, Kreis- gruppe Mannheim- Stadt. In seinem Jahres- bericht begrüßte Vorsitzender G. Bittner den Zusammenschluß aller Vertriebenen im „Bund der Vertriebenen“(Bd, der im letzten Jahr vollzogen wurde, und übte Kri- tik an denjenigen, die sich nicht den ge- meinsamen Interessen fügen wollten und glaubten, allein mehr ausrichten zu können. Nachdem der Rechenschaftsbericht der Vor- standsmitglieder zur Zufriedenheit ausge- fallen war, wurden 250 Mitglieder der Landsmannschaft für zehnjährige Treue und vier Landsleute sogar für 40jährige Zuge- hörigkeit zum Schlesier-Verein, der bereits vor dem ersten Weltkrieg in Mannheim ge- gründet wurde, mit der Schlesiernadel ge- ehrt. 0 Abseits der großen Straßen Bilder einer Paddeltour Eine sommerliche Paddelboottour vom Oberlauf des Po bis zu seiner Mündung in die Adria hatte der Freiburger Naturfreund Kurt Döring in einen abendfüllenden Licht- bildervortrag gekleidet, der in der Aula der Sickingerschule auf Einladung der„Natur- freunde“ ein zahlreiches Publikum fand. Mit der Kamera fing Döring das einfache Leben der italienischen Landbevölkerung abseits der großen Fremdenverkehrswege, aber auch die wohlbekannten Schönheiten der ober- italienischen Städte ein. Aufnahmen von majestätischen Alpenriesen standen am An- fang seiner Bilder, die dann zu Ober- und Unterlauf des Po führten. Faltboot wanderer Döring lobte die Natürlichkeit und Hilfsbe- reitschaft der Bevölkerung in den gesunden, fruchtbaren Niederungen am Unterlauf des im Sommer ruhig dahinfließenden Flusses. Sein Vortrag, der mit herzlichem Beifall be- dacht wurde, schloß mit einigen Aufnahmen aus der Stadt im Wasser: Venedig. Li. Aus dem Polizeibericht: Motorrad war gestohlen Unfall brachtees ans Licht Aus Unachtsamkeit fuhr gegen 6.15 Uhr auf der Sandhofer Straße ein 29jähriger Motorradfahrer auf einen haltenden Last- Wagen auf und verletzte sich. Der verun- glückte Arbeiter stand unter Alkoholeinfluß und besaß keinen Führerschein. Nähere Nachforschungen ergaben, daß er das Motor- rad in der Dammstraße gestohlen hatte. Auf wendiger Einbruch erfolglos Nicht auf ihre Kosten gekommen sind offensichtlich unbekannte Einbrecher, die im Schutze der Dunkelheit gewaltsam in die Büroräume eines Unternehmens in der Güter- hallenstraße eingedrungen waren und sie gründlich nach Geld durchwühlt hatten. Ihr Versuch, einen Panzerschrank aufzubrechen, scheiterte vermutlich an ihrem unzureichen- den Werkzeug. Es konnten keine nennens- werten Verluste festgestellt werden.— In Feinappretur Perla macht Pullover wie ladenneul EKräftigt die Wäsche, ohne zu härten. Einfach kaltlöslich! der gleichen Nacht versuchten vermutlich die gleichen Täter, noch in zwei andere Büros im Hafengebiet einzubrechen; soweit bis jetzt bekannt jedoch ebenfalls ohne Erfolg. Zeuge war aufmerksam Gegen 3 Uhr rammte ein amerikanischer Kraftwagen eine Gaslaterne in der Waldhof- straße, die völlig zerstört wurde. Trotz der Beschädigungen an seinem Fahrzeug setzte der Amerikaner die Fahrt in Richtung Sand- hofen fort. Er hatte seine Rechnung jedoch ohne einen aufmerksamen Zeugen gemacht, der das Kennzeichen des Personenwagens ab- las und der Polizei bekanntgab. Ein sofort eingesetzter Funkstreifenwagen war noch so rechtzeitig in Sandhofen, daß der Unfall- fahrer, der unter Alkoholeinfluß stand, ge- stellt und der Militärpolizei übergeben wer- den konnte. Am Fenstergriff erhängt Ein 77jähriger, alleinstehender Mann aus der westlichen Neckarstadt nahm sich das Leben, indem er sich an einem Fenstergriff in seiner Wohnung erhängte. Der Grund für seine Verzweiflungstat dürfte in einer Krankheit zu suchen sein. Lohngelder veruntreut Die Kriminalpolizei nahm einen 33jäh- rigen Arbeiter fest, dem Unterschlagung vor- geworfen wird, und lieferte ihn ins Landes- gefängnis ein. Der Beschuldigte hatte von seinem Arbeitgeber den Auftrag bekommen, an sechs Arbeiter Lohngelder auszuzahlen; er„vergaß“ das jedoch und verwendete das ihm anvertraute Geld für eigene Zwecke. Alen O, dolle, Nun, bei uns in Deutschland sind es schon über zweihundert, die ausländischen Marken gar nicht gerechnet. Ja, der Geschmack ist eben sehr verschieden. Aber Deutschlands meistgerauchte Cigarette ist die Hg. Ich rauche sie auch. Warum?- Ganz einfach, Weil sie mir schmeckt. Wie denken Sie über diese Cigarette? i 905 * seite 6 MANNHEIM— Donnerstag, 24. März 1960/ Nr. 70* nnn 2 2 terin Elena Gerhardt aus Frankfurt, musi- Eine Sommermode- zum Verlieben. Heiner untermalt von, uro des getoria⸗ Terminkalender N n rchesters. Und hier der Kommentar von Gelungene Modenschau der Mannheimer Damenscheider im Musensaal Obermeister Siegmund, der mit viel Vor- f Arbeitskreis Film und Jugend: 24. März, Dr. John C. Fiske:„The English Language 5* r n e it 195 9.45 Uhr, Regina- Lichtspiele und 20.30 Uhr America“. 8e in 8 5 1 N 1 Ssmodenschau seit 1952 Alster:„Don Camillo und Peppone“ Fr Sie sprießen überall, die Krokusse und gante Complets, Baumwollkleidchen à la organisiert hat:„Was meinen Sie, wenn wir. f Naturfreunde: 24. März. 20 Uhr. Besuch d Bund die Forsythien, höchste Zeit für die Mode- Brigitte Bardot für die süßen siebzehn mit dieser Kollektion nach Paris gingen— 2 Evanselisches Efarramt- West: Am 24. März, Veranstaltung zum Tag des Baumes im Reid. Rheir schauen, denn der Mai, der alles neu macht, Jahre, sehr damenhafte Nachmittagskleider die täte gucke!“ i-tu 2 8 N entbr fängt bei uns schon Ende März an.. Die aus reiner Krawattenseide, große Mäntel, Neun Verletzte ei N gem e 575 ä 9 5 Kunstvoll drapierte Abendroben: was an mo- eier n een Evangelische Gemeinschaft: 24. März, 20 Uhr, Wohin gehen Wir? berg onats über die amps Elysyees bummel- dischen Dingen heute Geltung hat, war bei Ai it en n 2 985 Vortrag Pastor Barchet, Essen:„Ist Krankheit Din d Ser W ten und bei Chanel und bei Balmain hinter dieser Modeschau der Mannheimer Damen- 3 5 3 1 5 15 1 8 Schicksal?“ 8, 24. Mär z die Kulissen guckten, zeigten, daß sie aller- schneiderinnung vertreten 1 Kukobanmbitometer 868,1 auf Mannhei- Volkbund für Friede 0 55 1 5 85 5 3 a 5 j 1 5 n und Freiheit: 24. März, Theater: Nationaltheater Große hand an frischem Wind und kecken Einfäl- Blüschen mit Pfiff, passend zum Kostüm- 5 eim folgenschwerer Unfall, 20 Uhr.„Erlenhof-“, Erlenstraße, Filmvorfüh- bis 22.30 Uhr„Antigonae des Socha len, an modischen Finessen und Ideen aus futter, Complets aus kühlem Wolleinen, 55 5 neun Personen Verletzt wurden. Sie- rung:„1984“(Miete L, Th.-G. Gruppe L und freier Ves Gro der Seinestadt mitgebracht haben. Was da reine Seide in Unmengen von Plisseefalten den davon mußten ins Krankenhaus einge- Landesverein Badische Heimat: 24. März, kauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr„Die Auf gestern im Musensaal des Rosengartens Über gelegt und sehr aparte, lose sitzende Jum- liefert werden, zwei konnten nach ambulan- 20 Uhr, Kunsthalle, Farblichtbildervortrag des Einder Edouards“(Th.-G. Nr. 1591 bis 2120 den Laufsteg sing, war eine schöne, eine per-Kostüme sah man hier, so wie Dior sie ter Behandlung Wieder entlassen Werden. 1 ſtengatdichters JJ 5 gelungene Mode. Hemdblusenkleidchen mit gerade vor ein paar Wochen aus der Taufe Auf einer Jesenverkehrsstrecke hatte ein„Schatzkästiein Elsaß“. Konzerte: Mozartsaal, 20 Uhr: Kurpfal. desge Innenleben— einer feschen und farbenfro- gehoben hat. Manches Kleid war„zum Ver- Fahrzeug pletelichpremsen müssen, daraufhin Club„Graf Folke Bernadotte“: 24. März, zisches Nammerorchester unter David Blum 8 hen Strandkombination— enge Kleider, ele- lieben schön“ dekoriert mit ein Per ie fuhren mehrere Fahrzeuge aufemander auf. 20 Uhr, D 4, 15, Dr. C. Bloem,„Rechte und(USt). Werke von Mozart. Schubert, J. 8, Hans gen Knöpfen, einem Kilo Perlen im großen Zwei Lastwagen zwei Pæw und ein Lastzug Pflichten der Vereinten Nationen“. 1 4 noch 0 wurden beschädigt. Der Sachschaden beträgt Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge Filme: Planken Großes Haus Die Frau Bern 5. JFC Mark.— Vereinigte Landsmannschaften Mittel- am dunklen Fenster“: Kleines Haus„Frau einen in mae ane eee ane 8 deutschlands 24. März,. 17.30 bis 18.30 Uhr, Marrens Cewerbe e Palast 10.00. 11.50, 220 batte rinnen und Pamenschneider in schönem Ein- Filmspiegel Rathaus, E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprech- Ahr„Eockender Süden“ 14.00. 16.00, 18.10,— 1 vernehmen bis fast ans Knie herabgezogen, Gefanrii r 1 a e e iam. 5 2e go wan gerade noch den eigentlichen Selene Vekerretalt +ͥii!! Rock darunter erkennen kann(was für die Palast: Tal der Rache“ Eneltsch kurs für Kortseschrittene: 19,80 Uhr Kurbel„Das Nachtloka! zum 8 wer 0 0 Walle meisten Trägerinnen weit vorteilhafter ist). 3. 5. Englischkurs für Anfänger; 20 Uhr Club be- Capitol„Bie Hexenküche des 5 Raue 5 Wunderschöne Stoffe! Italienische Baum- f ee en eee eee een ee ee eee i kalter Ber Rikschemann-: Schauburg„Fine bel 0 wollstreifen, Drucke, von denen man sagt: fen. Eine blonde Westmaid wird eines Soh- DGB: 24. März, 19.30 Uhr, Gewerkschafts- tolle Nummer“; Scala„Bettgeflüster“; Eity⸗ 5 Das muß doch Seide sein! Und siehe da, es nes entbunden, doch der Vater findet sich haus: Vortrag von Arbeitsgerichtsrat Luft: Abendstudio„Genie und Wahnsinn“ beice ist nur“ Baumwollsatin. Immer noch viele nicht; nicht etwa, weil die junge Mutter Tarifrecht und übertariflicher Lohn im Ar- stelle grofie Blüten, Tupfen prächtige ae sich nicht auch bei Tageslicht sehen lassen beitsrecht. 1 F F in könnte— sondern vielmehr, weil ihre rauh- Institut für Erziehung und Unterricht: Der Deutsch- Amerikanische Frauen-. bezaubernden Tönen. Apropos Farbe! Helio- beinigen Brüder dem Verführer übel wol- 24. März, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemein- arbeitskreis Mannheim hat bei seiner jüng⸗ 1 Lila) Wird aller Wahrschein- len. Der versteckt sich deshalb hinter der schaftsraum: Pr. K. Brauch: Vorbereitung für sten Versammlung beschlossen, aus seinem R n Athletenbrust Burt Lancasters, der seinen 8 e 17 1 19 Uhr, Sozialfonds 500 Mark für die Agadir-Hilfe B. 3 ö Schädel darob von so mancher Faust„strei- Sifie g fro fessor Böhmann. Konrektor Schlick! abzuzweigen. Der Betrag soll in bar oder! West! Braun, das Paris diktierte, braucht noch cheln“ f 1 Film, Bild, Ton— Sicht und Testveranstal- 5 In Seine eit. Aus Are anner enn 1— 5 seine Haut von manchem Mes- tung. Form von Sachspenden dem Deutschen Ro- der ee e eee, e ser ritzen lassen muß. Er erträgt dies je- Abendakademie-Veranstaltungen àm 24. März: ten Kreuz zugeleitet werden. mend 5 N 5 doch alles, ohne seinen Freund, zu verraten. 20 Uhr, Institut für Erzieh 1 8 1 5 die bauer und Ciolina und Kübler. Daneben Pa der R 1 18. N ö 5„ r ehen an nern Eine Frühlingsfahrt in den Odenwald N 5 a der Krug bekannterweise allerdings nur E 2, 1, Dr. Watzinger:„Aktuelle politische ö den! sah man Sommerpelze, leicht und hell in den so lange zum Brunnen geht, bis er bricht, Fragen“ 20 Uhr,„Unser Kino“, Schönau startete der 1. DRW-Club Mannheim am um i Farbtönen. Breitschwanzpaletots mit hellen muß Burt schließlich seinem beschützten Farblichtbildervortrag von Helmut Orth:„Die vergangenen Sonntag mit etwa 25 Fahrzeu- als Nerzkragen, Ozelot und Indisch-Lamm-Män- Freund die Kugel geben. Das Leitthema Lebensgemeinschaft des Waldes“. gen. Die Fahrt war mit einer Gleichmägig- keit tet zus dem Pelenaus Gent Besse kleine hätte ebensogut äuch in einen anderen Deutscher Naturkundeverein: Am 24. März„ e 5 50 Hüte zu den manchmal gegürteten Kostüi- Rahmen gekleidet werden können; so aber 19.45 Uhr, Studio der Stadtbildstelle, E 2, 1, unbestimmte Streckenlänge— verbunden. fähr! men und große dekorative Florentiner für wird es, mit den Weiterungen eines Vieh- Arbeitsabend der Potografischen Arbeits- Ein fröhliches Beisammensein beschloß diese zeich . e der Salon Lim- diebstahls verquickt und mit Kulturfilm- gemeinschaft:„Nah- und Lupenaufnahmen“. erste Ausfahrt in den Lenz. brach 2 ei. Die modischen Zutaten waren aus artigen Bildern eines Viehauftriebs und des 3 1 5 5 7 Tag des Baumes: 24. März. 20 Uhr, Reiß- dem Hause Bauer, für den Modeschmuck Zureitens wilder Broncos angereichert, zu 8 Oberforstra eiterle. Karlsruhe: n 1 5 Re. 1 5 museum, rforstrat 8 5 Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- a sorgte Juwelier Karolus. einem gut gemachten Technicolor-Produkt.„Die Bedeutung des Waldes in Großstadt- 1 t 1 M Das Complet steht im Vordergrund der neuen Alles in allem— eine gelungene Schau, Den guten Eindruck vervollständigt der nähe“. zpelkt 7 e 1885 e, sprac Mode— hier aus einem beigefarbenen Woll- mit sehr viel Geschmack und nicht allzu vie- Schluß, an dem das unvermeidliche Happy- Deutsch-Amerikanisches Institut: 24. März, begeistert Millionen“ der Firma anws stoff. Bild: Thomas len Worten angesagt von der Fernsehrepor- End nur zart angedeutet wird. Li. 17.15 Uhr, Treffen der Amerikafahrer, Prof. Spiesshofer& Braun, Heubach/ Wttbg., bei. 1959 Müne Bunc von hinre Kruftfahraeuge 9 9 tin und VW-Exp., Bi. 56, Austauschmotor, durcl Schiebedach zu verk. Tel. 2 14 85 Z wal FIAT 1100, zugel. Febr. 39, dklgrau 2 mit hellem Dach, in sehr gepfl. gule Hardine Weg Zustand, aus erster Hand, preisg. 2 zu verk. Tel. Heidelberg 7 51 61. ist nicht nur Selbst- fang VW, gut erhalt., umständeh. preisg. zweck. Form, Feibe Z Wei abzuügeb. Cannabichstr. 24, 3. St. F. und Qualität ver- gen VW Export, 59, Sp, diamantgrau, einigen unsete Weg 9800 km, zu verk. Erwin Kallen- Fachkräfte zum bach, Wolfsburg, Goethestraße 49 hermonischen Vers! 5 Bene 2 85. 5 5 5 5 28 n 5 peln Fensterkleid. 2055 ndard, gut erhalt., Baujahr 15 f 1 1954, zu verkaufen. Telefon 4 05 78. müßte man sich 22 e Sie Mob können!., Zu- bereitwilligst. 5 Karm.-Chia-Cabr., Bj. 58, 18 000 Km, 7 6200, DM. evtl m. 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Es geht darum, ob der seit lan- gem geplante Bau eines Kanals von Bam- berg nach Nürnberg— eines Abschnitts die- ser Wasserstraße— heute wirtschaftlich noch —— Groß fahndung nach Gewaltverbrecher Auf Schweizer Polizeibeamten geschossen Hamburg. Die Polizei des gesamten Bun- desgebietes fahndet nach dem aus Hamburg stammenden 34 jährigen Gewaltverbrecher Hans Winterfeld, der zusammen mit einem noch unbekannten Komplicen am 3. März in Bern einen Schweizer Polizeibeamten durch einen Pistolenschuß lebensgefährlich Verletzt hatte. Wie die Hamburger Polizei am Mitt- woch mitteilte, ist Winterfeld bei dem Schuß- wechsel mit einer Polizeistreife, die die bei- den Verbrecher bei einem Einbruch in ein Waffengeschäft überrascht hatte, vermutlich ebenfalls verletzt worden. Winterfeld, der bei der Polizei als„reisender Einbrecher“ bekannt ist, War Ende 1959 aus der Außen- stelle einer Hamburger Strafanstalt entwi- chen, wo er eine dreijährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte. Rentnerinnenschreck“ vor Gericht 5* Berlin. Vor der Zehnten Strafkammer des Westberliner Landgerichts hat am Dienstag der Prozeß gegen die aus Ostberlin stam- mende 28jährige Margot Schulze begonnen, die von der Anklage beschuldigt wird, in den letzten Jahren zahlreiche ältere Frauen um ihr letztes Geld gebracht zu haben. Die als„Rentnerinnenschreck“ in der Oeflentlich- keit bekanntgewordene Angeklagte wurde vom Staatsanwalt als„Trickdiebin und ge- fährliche Gewobhnheitsverbrecherin“ be- zeichnet, deren Sicherungsverwahrung ange- pracht sei. Rechtsanwalt Glauer freigesprochen München. Ein Münchner Schöffengericht sprach am Montag den 35jährigen Rechts- anwalt Heinz Joachim Glauer, der im Januar 1959 auf Antrag der Staatsanwaltschaft München in den USA verhaftet und an die Bundesrepublik ausgeliefert worden war, von der Anklage der Begünstigung mangels hinreichenden Schuldnachweises frei. Der Rechtsanwalt war angeklagt, einer Mandan- tin geholfen zu haben, Bargeld, Schmuck und Wertpapiere im Wert von 550 000 Mark durch Manipulationen in der Schweiz der Zwangsvollstreckung entzogen zu haben. Wegen Mädchenentführung verurteilt Zweibrücken. Mit Zuchthaus- und Ge- kängnisstrafen hat die Große Strafkammer Zweibrücken die Entführung eines 16jähri- gen Mädchens durch drei Algerier geahndet. Wegen Entführung und gemeinschaftlich versuchter Unzucht wurden der 26 jährige Benassa Merkhous zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus, der gleichaltrige NMobammed Tebbani zu zwei Jahren Zucht; us und der jährige Lakhdar Benzia zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. N Vierfacher Gemäldediebstahl Regensburg. Vier wertvolle Oelgemälde zeitgenössischer Künstler im Gesamtwert von 6000 Mark sind aus dem Amerika-Haus in Regensburg gestohlen worden. Die Fahn- dung der Polizei nach den Bildern ist auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt wor- den, da die Täter nicht mehr in Regensburg vermutet werden. Der Kunsthandel ist von der Polizei über den Diebstahl informiert worden. Mit Omnibus auf Strahlensuche Berlin. Für die vorgeschriebene ärztliche Ueberwachung der strahlengefährdeten Be- schäftigten hat der Landesgewerbearzt beim Berliner Gesundheitssenator einen Spezial- omnibus eingesetzt, der als der erste seiner Art in Deutschland gilt. Seine Besatzung be- steht neben dem Fahrer aus einer Fachärztin, einer medizinisch- technischen Assistentin und einem sachverständigen Mitarbeiter der Ver- waltung. Der Wagen enthält die erforderliche ärztliche und Labor-Ausrüstung. Wie ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung sagte, hatten um die J ahreswende 1959/60 in West- berlin bereits rund 750 Personen in 100 wis- senschaftlichen Instituten, Krankenhäusern und Industriebetrieben ständig mit radio- aktiven Stoffen zu tun, so daß ihre ständige gewerbeärztliche Ueberwachung im Interesse des Gesundheitsschutzes geboten war. Bei der starken Zunahme der Anwendung strahlen der Stoffe wachse die Zahl der strahlen- gefährdeten Beschäftigten fortgesetzt. Die strahlengefährdeten Mitarbeiter solcher Be- triebe werden bei ihrer Einstellung, dann alle halbe Jahre während ihrer Beschäftigung und bei ihrer Entlassung gründlich unter- sucht. 6 vertretbar ist. Während die bayerische Lan- desregierung auf der Erfüllung des alten Kanalvertrages durch den Bund besteht, ist die Bundesbahn im Verein mit zahlreichen Bundestagsabgeordneten und dem Bund der Steuerzahler entschlossen, die Kanalpläne zu Fall zu bringen. Wie im Streit um den Moselkanal haben sich die Fronten versteift. Die Entscheidung soll in Kürze fallen. . Kernpunkt der Auseinandersetzung ist die Frage, ob es volks wirtschaftlich gerecht- kertigt ist, den 1921 begonnenen Ausbau der Wasserstraße fortzusetzen. Bis 1961 wird die Kanalisierung des Mains bis Bamberg ab- geschlossen sein, und schon vorher soll mit dem Weiterbau auf der Strecke Bamberg Nürnberg begonnen werden. Die Landesregierung in München ist nicht bereit, auf das Projekt zu verzichten. Sie erklärt, daß Nordbayern über keinen Wasserstraßenanschluß an das Stromgebiet des Mains verfüge und somit in seiner wirt- schaftlichen Entfaltung behindert sei. Die ungünstige Verkehrslage werde durch den Bau des Kanals beseitigt. Die Wasserstraße sei, im Gegensatz zu den Eisenbahnlinien, besonders geeignet, die Nachteile auszuglei- chen, die sich aus der Randlage Bayerns in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ergeben. Der Bund habe überdies 1949 den 1921 zwischen dem Reich und Bayern abge- schlossenen Staatsvertrag über den Kanal- bau bestätigt, und die bisherige Entwick- lung liefere keine Gründe dafür, an diesem Beschluß etwas zu ändern. Die Gegner des Projekts, an der Spitze die Bundesbahn, weisen darauf hin, daß der Bau des 66 Kilometer langen Kanals von Bam- berg nach Nürnberg acht Jahre dauern und 420 Millionen Mark kosten wird. Die Be- rechnungen sähen zwar ein Transportauf- kommen auf der Kanalstrecke von 6 bis 7 Millionen Tonnen jährlich vor, aber niemand wisse heute, ob der Rückgang des Kohlever- brauchs und die geplanten Oelleitungen nicht den Transport von Massengütern beein- trächtigen würden. Es sei auch fraglich, ob die Transport- und Wegekosten auf der langen gewundenen Wasserstraße wesentlich niedriger sein wür- den als auf der beträchtlich kürzeren, bald vollständig elektrifizierten Eisenbahnlinie zum Ruhrgebiet. Die Bundesbahn könne ihre Transportleistung auf dieser Strecke noch um fast 7 Millionen Tonnen erhöhen; beim Weiterbau des Kanals aber werde sie durch Frachtausfall ein Defizit von 50 Mil- lionen Mark jährlich erleiden. Die Bundes- bahn selbst hat sich bereiterklärt, schon von heute an allen Transporteuren die Frachtver- günstigungen einzuräumen, die der Kanal von 1967 an gewähren soll, falls auf den Weiterbau verzichtet wird. Der Standpunkt der Eisenbahn ist nicht nur vom Bund der Steuerzahler unterstützt worden; im Bundestag haben auch 46 Abge- ordnete der CDU eine Kleine Anfrage einge- bracht: Sie wollen wissen, ob die Bundes- regierung angesichts der Argumente gegen den Kanalbau an der Weiterführung der Wasserstraße festhält oder ob sie bereit ist, das ganze Programm durch eine neutrale Gutachterkommission noch einmal über- prüfen zu lassen. Wie der Kanalstreit ausgeht, ist heute noch offen. Den Steuerzahler wird es vor allem interessieren, ob die 1,3 Milliarden Mark, die die Fertigstellung des Kanals bis zur Donau noch kosten wird, sinnvoll ange- legt wären oder ob die Weiterführung der Wasserstraße eine Fehlinvestition ist. Opern-Ensemble verunglückt Gelsenkirchen. Aus dem brennenden Bus, der sie zu einem Gastspiel nach Remscheid bringen sollte, mußten sich 20 Mitglieder des Opern-Ensembles der Städtischen Büh- nen Gelsenkirchen retten. Wie die Städti- schen Bühnen mitteilten, versagten nahe der Ortschaft Sprockhövel bei Hattingen aus noch ungeklärter Ursache die Bremsen des Busses. Der Fahrer steuerte den Bus gegen eine Mauer, um ein schweres Unglück zu verhindern. Der Wagen stand sofort in Flammen. Die Kostüme verbrannten, so daß die Sänger in ihren Zivilkleidern auftreten mußten. Ein Mitglied des Ensembles wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus ge- bracht, die anderen blieben unverletzt. Die Vorstellung in Remscheid begann mit einer halben Stunde Verspätung 5 Ein Schelm der nickt nur Hüte stiehlt, an Esel geht, sondern sogar Kumeraleute belästigt, ist Fried- rich, ein Condor, den der Frankfurter Zoo beherbergt. Er ist der erste Vogel seiner Art, bei dem die Aufzucht in Europa gelang, nachdem er 1959 künstlich ausgebrütet worden war. Lediglich in den USA gibt es einen Parallelfall. Jetzt im Alter von zehn Monaten ist er ausgewachsen, Reisen für den Fußballclub Spesen zweimal kassiert/ Ministerialdirigent des Betrugs angeklagt München. Der vor einem Jahr vorläufig dienstenthobene Ministerialdirigent im baye- rischen Landwirtschaftsministerium, Alfred Reitlinger, wird sich in Kürze vor dem Münchner Landgericht unter der Anklage von zwei Vergehen des fortgesetzten Be- trugs, eines davon in Tateinheit mit Un- treue, verantworten müssen. Das Gericht hat jetzt die Eröffnung des Hauptverfahrens be- schlossen. Der 51 Jahre alte Ministerialdirigent war Abteilungsleiter und Personalreferent. Von 1955 bis Ende März 1958 bekleidete er auch das Ehrenamt eines ersten Vorsitzenden des Fußball-Oberligavereins FC Bayern Mün- chen. Die Staatsanwaltschaft wirft Reitlinger vor, dienstliche Dauerfahrkarten des Mini- steriums für die Bundesbahn zu Privatreisen für den Fußballelub verwendet zu haben. Gleichzeitig habe er sich aber die vollen Fahrtpreise vom FC Bayern erstatten lassen. Die Anklagebehörde hat ausgerechnet, daß die Bundesbahn dadurch um 2 189,40 Mark Fahndung nach fünf Ungeduldigen Autofahrer Wollten Schrankenwärter verprügeln Nürnberg. Um ein Haar wäre ein Schran- kenwärter in Nürnberg-Eibach von fünf un- geduldigen Autofahrern verprügelt worden — nur weil er seine Pflicht getan hat. Schon drohten die ungestümen jungen Männer die Tür des Schrankenwärterhäuschens einzu- schlagen, in das sich der Beamte vor ihnen geflüchtet hatte, da hörten sie, wie er drinnen telefonisch um Hilfe rief: Die Verfolger such- ten das Weite. Folgendes hatte sich abgespielt: Die Ju- gendlichen hatten vor herabgelassenen Bar- rieren nicht abwarten können, bis vier Züge die Strecke passiert hatten. Sie beschimpften und bedro der sich davon aber nicht rühren lieg, sondern 8 in seinem Dienstraum abwartete, bis die Strecke wieder frei war. Als der Beamte sein Häuschen verließ, um sich die Autonummer der 20- bis 23jährigen Rovydies zu notieren, trieben sie ihn in seinen Dienstraum zurück. Dem Mann gelang es, die Tür hinter sich zu schließen, woraufhin sich seine Verfolger mit aller Wucht gegen den Eingang warfen, so daß die Glasscheiben splitterten. Erst als sie hörten, wie der Beamte Hilfe herbeirief, flüchteten die jun- gen Männer. Passiven und der Fc Bayern um 2104 Mark geschädigt wurde. Im Eröffnungsbeschluß wird vermerkt, daß Reitlinger seine Privatfahrten mit den ministeriellen Dauerkarten mit Genehmi- gung des jeweiligen Ministers— Dr. Joseph Baumgartner und Dr. Alois Hundhammer unternahm. Beide Minister hätten aber da- mit dem Fußballverein, dessen Finanzen nicht rosig waren, eine Vergünstigung ver- schaffen wollen. Reitlinger habe ihnen ver- schwiegen, daß er nach den Fahrten vom Verein Reisespesen kassierte. Bestechlicher Bauinspektor Konstanz. Rund 23 700 Mark hat nach dem Eröffnungsbeschluß des Gerichts der 55jährige Regierungsbauinspektor Thomas Dreher vom Wasserwirtschaftsamt Konstanz in den letzten acht Jahren, hauptsächlich von südbadischen Baufirmen, in Verletzung seiner Amtspflichten entgegengenommen. Seit Mittwoch hat er sich deswegen vor der Großen Strafkammer in Konstanz zu ver- Anitworten. Der Angeklagte, der seit 1934 Beamter ist und nach dem Krieg zunächst pei den Wasserwirtschaftsämtern Offenburg und Freiburg tätig War, wird der schweren Bestechung, des Betrugs und der unumwunden zu:„Ich habe die Taten be- gangen.“ Aprikosenblüte im Rheintal St. Georshausen. Im mittelrheinischen Frühobstanbaugebiet um die Gemeinden Kestert, Kamp, Bad Salzig und Boppard hat trotz der kühlen Witterung die Apriko- senblüte eingesetzt. Hunderte von Bäumen links und rechts des Rheins haben ihre Blütenpracht entfaltet. Schäden durch Nacht- fröste wurden nicht bemerk! Acht Jahre Zuchthaus wegen Totschlags ... und Einweisung in Heil- und Pflegeanstalt für Josefine Fischhold/ Verteidiger legt Revision ein Nürnberg. Das Schwurgericht Nürnberg verurteilte am Mittwoch die 62 Jahre alte Witwe Josefine Fischhold aus Nürnberg wegen Totschlags unter Zubilligung verminderter Zurechnungsfähigkeit zu acht Jahren Zuchthaus. Das Gericht rechnete die Untersuchungshaft an und ordnete die Einweisung in eine Heil- und Pflegeanstalt nach verbüßung der Strafhaft an. Der Staatsanwalt hatte am Dienstag— wie wir berichteten— die Anklage wegen Mordes fallengelassen und unter Zubilligung ver- minderter Zurechnungsfähigkeit acht Jahre Zuchthaus wegen Totschlags gefordert. Voni Verteidiger war gebeten worden, Totschlag mit mildernden Umständen anzu- nehmen und nur eine zeitlich begrenzte, Die Witwe Fischhold habe sich mit dem Heiratsplan des Sohnes nicht abfinden kön- nen, begründete Landgerichtsdirektor Dr. Karl Trabert das Urteil. Ihre„verirrte Mut- terliebe war des Verzichts nicht fähig“. Die Tat habe sie planmäßig begangen. Sie habe sich so gut beherrschen können, daß Mmre Umwelt und selbst der Sohn ahnungslos ge- wesen seien. Josefine Fischhold habe in krankhafter Verblendung geglaubt, mit der Tötung zum kurze Gefängnisstrafe auszusprechen. Besten ihres Sohnes zu handeln, führte Dr. Prabert ferner aus. Bei dieser Einstellung fehle aber das Mordmerkmal der Heimtücke. Dadurch habe ein Verbrechen des Totschlags vorgelegen. Das Gericht habe sich der Auf- fassung der medizinischen Sachverständigen angeschlossen, daß Josefine Fischholds Ein- sicht, das Unerlaubte der Tat zu sehen,„ge- mindert“ gewesen sei. Daher habe das Schwurgericht verminderte Zurechnungsfä- higkeit im Sinne des Paragraphen 51, Abs. zwel des Strafgesetzbuches angenommen. Das Gericht war auch der Ueberzeugung, dag die Gefahr eines Rückfalles„absolut mög- lich ist“. Frau Fischhold könne bei einer „Affekthemmung“ eine ähnliche Tat wieder begehen. Da sie somit eine Gefahr für die öfkentliche Ilcherheit darstelle, müsse sie nach Verbüßung der Strafe in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen werden. Als straferschwerend wertete das Gericht, daß sie das Leben ihres einzigen Sohnes„auf unverständliche, sinnlose Weise auslöschte“ und die Tat„in scheußlicher Weise“ beging. Strafmildernd wurde berücksichtigt, daß sie nicht vorbestraft ist. Frau Fischhold, die zunächst scheinbar teilnahmslos den Spruch„acht Jahre Zucht- haus“ vernommen hatte, brach nach der Ur- teilsbegründung in Tränen aus. Ihr Verteidi- ger Dr. Ader kündigte an, daß er Revision einlegen werde. f ldigt. 2 8 des Vor- Atlssichtlich dreitägigen Strafprozeg gab er wiegt 20 Pfund und hat eine Flügelspannweite von 270 Zentimeter. P-Bild Salzsäureattentat aus Rache Paderborn. Zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilte die Erste Große Strafkammer des Landgerichts Paderborn den 29 Jahre Alten Arbeiter Hans Pick wegen gefährlicher Kör- per verletzungen, die er seiner Frau mit Salz- säure und Rasiermesserschnitten zugefügt hat. Der Angeklagte, der in seiner Freizeit auf Rummelplätzen als Schauboxer auftrat, hatte seine drei Jahre jüngere Ehefrau in der Wohnung mit einem Boxhieb niederge- schlagen und ihr Salzsäure in das Gesicht geschüttet. Außerdem zerschnitt er der Ohn- mächtigen das Gesicht mit einer Rasier- klinge. Beide Male zielte er— wie er aus- sagte— auf die Augen. Als Motiv der Tat nannte das Gericht gekränkte Eitelkeit und Rachsucht, denn seine Frau wollte sich von ihm scheiden lassen, weil der Angeklagte sie betrog. Die geschiedene Frau ist heute auf einem Auge blind. Starke Narben entstellen ihr Gesicht. 1 Großfahndung nach Messerstecher Trier. Die Trierer Polizei hat eine Groß- kahndung nach einem etwa 35 Jahre alten Mann eingeleitet, der bei den Sandstein- höhlen etwa zwei Kilometer von Trier ent- fernt einen zehnjährigen Jungen durch einen Stich in die Brust schwer verletzt hat. Nach Angaben von Spielkameraden des Jungen, der noch nicht vernehmungsfähig ist, ist der Unbekannte nach der Tat mit einem Fahrrad geflohen. 8 i Für„rote“ Trasse Heilbronn. VHebereinstimmend haben sich der Heilbronner Oberbürgermeister Paul Meyle und die Vollversammlung der Indu- strie- und Handelskammer Heilbronn am Mittwoch für den Ausbau der„roten Trasse“ der Autobahn Heilbronn Würzburg ausge- sprochen. Meyle, der gleichzeitig Vorsitzen- der des Gebietsausschusses Neckar Hohen- ohe Franken im Landesverband Württem- berg ist, setzte sich nachdrücklich für ein Festhalten an der ursprünglich geplanten Führung ein, zumal da entsprechende Vor- arbeiten geleistet worden seien. Heilbronn sei an einer möglichst kurzen Verbindung nach Würzburg interessiert. Der Heilbronner Oberbürgermeister vertrat die Ansicht, daſʒ bei der Entscheidung über die Trasse Wirt- schaftliche, keinesfalls aber„kleinstaatliche“ Belange maßgebend sein müßten. Die„rote Trasse sieht den Bau der Autobahn Heil- bronn— Würzburg auf der Linie Weinsberg Jagsthausen— Krautheim— Bad Mergent- heim vor. Bekleidungslager in Flammen Kaiserslautern. Herren- und Damen- bekleidung im Werte von 70 000 bis 80 000 Mark ist in Kaiserslautern einem Brand im Nebenlager einer Textilfirma vernichtet worden. Trotz erheblicher Schwierigkeiten konnte die städtische Feuerwehr unter Ein- satz von zwei Tanklöschfahrzeugen den Brand in einer knappen Stunde unter Kon- trolle bringen und seine Ausdehnung auf andere Etagen des alten Hauses verhindern. Als Ursache des Feuers wurde— wie die Polizei mitteilte— Funkenflug von einem schadhaften Kamin ermittelt. SARedeß und mein Ol: GASOLIN REGURD a JJV 8 Donnerstag, 24. März. 19607 r. 70 Selte 8 MORGEN Nr. N. 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Nach O:I-Rückstand gerade noch gut gegangen: alt für eutsche Ell Außenläuferpaar Benthaus- Sundermann versagte/ Die Tore gegen Chile schossen Haller und Uwe Seeler Die Ueberraschung im Neckarstadion war der große Rahmen. Wer hätte nach den sechs foren, die Chile in Paris eingesteckt hatte, an 65 000 Zuschauer geglaubt? Sie kamen, weil sie von einem hohen deutschen Sieg träumten, weil sie von diesem deutschen An- ri Tore sehen wollten. Sie wurden strek- genweise sehr enttäuscht, und sie machten aus ihrer Enttäuschung kein Hehl. Aber zu- guterletzt ging noch alles gut, und die Lei- stung der letzten halben Stunde rechtfertigte auch den knappen Erfolg. In der deutschen Mannschaft fehlte der Mann, der an diesem Tage seinen 25. Län- derkampf gehabt hätte: Horst Szymaniak. Eine leichte Verletzung zwang ihn zum pau- sieren, und er wird bis zum Portugal- Spiel auf die neue Chance warten müssen. So, wie das deutsche Außenläuferpaar an diesem FAST STETSs blieb der Gegner Sieger, wenn der Dortmunder Halbstürmer Schmidt angespielt werden sollte. Auch hier war Luco schneller gestartet und hatte keine Mühe, die Flanke ins Feld zurück zu schlagen. Tage gespielt hat, wird man froh sein, wenn Szymaniak in normaler Form und guter Kondition zur Verfügung steht, denn es fehl- ten in Stuttgart mehr denn je die Pässe, die ein Sturm braucht, wenn er eine konzen- 1 6. 200 trierte gegnerische Abwehr ausspielen Will. Die deutsche Elf hatte in der Abwehr in Schnellinger den weit überragenden Mann, der in zahlreichen Zweikämpfen eine ausge- zeichnete Rolle spielte und vor allem im Kopfballspiel den Südamerikanern gewach- sen war. Erhardt tat sich ungemein schwer. Er fand keinen Kontakt zu seinem Mittel- stürmer Juan Soto. Als er in der 37. Minute verletzt wurde und der junge Kölner Wilden ins Spiel kam, gab es mehr Halt. Wilden löste sich nicht von Soto; er blieb ihm uner- pittlich auf den Fersen, bestand die Zwei- kämpfe und nahm dem chilenischen Sturm viel von der Wirkung, die er eine halbe Stunde lang gehabt hatte. Neben Wilden ist Stollenwerk zu nennen, der durch seine Schnelligkeit manches gutmachte. Das Außenläuferpaar Benthaus-Sundermann er- reichte nicht die erwartete Leistung. Vor al- lem der junge Sundermann schien mit seinen Nerven nicht zurecht zu kommen. Man sah von ihm, allerdings auch von Benthaus, zahl- reiche Fehlpässe. Hinzu kam, daß der Herner 3 Halblinken Sanchez zuviel Spielraum jeg. Eine Stunde lang schien der deutsche An- griff von allen guten Geistern verlassen zu sein. Gewiß, ihm fehlte das Aufbauspiel aus der Läuferreihe, und nur selten kamen die Pässe in den freien Raum, die Rahn, Seeler und Brülls brauchen, um ihre Schnelligkeit ausspielen zu können. Alle drei kamen im Zweikampf auch nicht zurecht. Vor allem Sieg nach enttäuschenden Leistungen der Im ersten Fußball-Länderspiel des Jahres 1960 schlug Deutschland gestern im Stuttgarter Neckarstadion vor 65 000 Zuschauern Chile mit 2:1(0:1). Es War ein der mit ungeheurem Ehrgeiz bei der Sache war und unbedingt das 0:6 von Paris vor acht Tagen gegen Frankreich vergessen machen wollte. Die deutsche Mannschaft, die ohne den verletzten Szymaniak antreten mußte, kam erst in den letzen 20 Minu- ten, als Schmidt gegen seinen Dortmunder Vereinskameraden Schütz ausgetauscht wurde, zu druckvollen Aktionen. Erst in der 72. Minute erzielte der fleißige Haller den Ausgleichstreffer, und vier Minuten später war es Uwe Seeler, der nach einem Mißverständnis in der chilenischen Abwehr mit einem 16-m- Schuß das Siegtor erzielte. deutschen Mannschaft über einen Gegner, Rahn lief sich mehrfach fest. Er hatte die größte Chance, als er in der 85. Minute frei vor dem chilenischen Tor stand und mit dem linken Fuß vorbeischoß. Die angenehme Ueberraschung war der junge Haller, der es verstand, den Ball am Fuß zu halten, der im Tempo zwar nicht ganz so schnell war, von dem aber die genauen Bälle kamen, die eigentlich Seeler und Rahn mehr Schuß chancen hätten geben müssen. Allerdings zerstörte die chilenische Abwehr ausgezeich- net und mit der Dauer des Spiels auch in einer Art, die nicht nach Europa paßt. Uwe Seeler schoß ein herrliches Tor. Es war die Entscheidung in einem Spiel, in dem wir mit einem Unentschieden durchaus hät- ten zufrieden sein dürfen. Wer Aki Schmidt am letzten Samstag in Frankfurt erlebt hat, konnte sich einfach nicht vorstellen, was in inn gefahren war. Er spielte langsam, um- ständlich, unkonzentriert, er bekam kaum einen Kopfball, und er hemmte das deutsche Angriffsspiel derart, daß die Hereinnahme seines jungen Klubkameraden Jürgen Schütz in der 71. Minute nahezu als eine Erlösung empfunden wurde. Schütz konnte nicht mehr ganz zeigen, Was er zu leisten vermag. Aber in dem Augenblick, als er ins Spiel kam, erlebte man den Fluß in der Angriffsreihe, der so lang ausgeblieben war. Albert Brülls wird einige Zeit brauchen. Es hat sich gezeigt, daß er nach der schweren Verletzung noch nicht ganz der alte ist, aber er hatte die eine oder andere Szene, die erkennen ließ, warum Herberger nicht auf ihn verzichtete. Torwart Tilkowski bekam nicht allzu viel zu halten. Bei dem Tor, das Mittel- stürmer Soto in der 24. Minute nach einem Freistoß von Fouilloux durch Kopfball er- zielte, hatte man den Eindruck. daß der Herner etwas spät reagierte. Trotzdem ge- fiel auch an diesem Tage seine kluge Straf- raumbeherrschung. Die Chilenen hatten vorher in aller Offenheit gesagt, daß sie alles für ein knap- pes Ergebnis tun würden. Man hatte den Eindruck, daß ihre taktische Einstellung darauf hinzielte, dem deutschen Sturm möglichst wenig Spielraum zu lassen. Sie waren bei weitem nicht so offen, wie man es nach der Pause in Paris gesehen hatte. Aber sie konnten die Niederlage trotzdem nicht aufhalten. Torwart Coloma wirkte beim 1:1-Ausgleich nicht ganz sicher. Der rechte Verteidiger Eyzaguirre zog sich den Unwillen der Massen zu, als ihm einige böse Fouls unterliefen und er außerdem Wie sie spielten Deutschland: Tilkowski(West- falia Herne); Stollenwerk(1. FC Köln), Schnellinger(1. FC Köln); Benthaus (Westfalia Herne), Erhardt(SpVgg. Fürth), Sundermann(RW Oberhausen); Rahn(I. FC Köln), Haller(BC Augs- burg), Uwe Seeler(Hamburger 8), Schmidt Borussia Dortmund), Brülls (Borussia M.- Gladbach). Ab 38. Minute Wilden(1. FC Köln) für Erhardt(Ober- schenkelzerrung), 70. Minute für Schmidt sein Vereinskamerad Schütz. Chile: Coloma; Eyzaguirre, Navar- ro; Luco, R. Sanchez, Rodriguez; Moreno, Fouilloux, J. Soto, L. Sanchez, Musso. Für L. Sanchez und J. Soto spielten ab 83. Minute Tobar und M. Soto. Schiedsrichter: Dienst(Schweiz). NUR SELTEN sah man von Aki Schmidt s kraftvolle Schüsse. Der Dortmunder spielte viel zu umständlich und unkonzentiert, als daß er die Rolle hätte spielen können, die man von ihm nach der Frankfurter Leistung erwartete. Der Austausch gegen Schütz wurde fast als Erlösung empfunden. zweimal den Ball mit den Händen abfing und so aussichtsreiche deutsche Angriffe stoppte. Der überragende Mann war auch diesmal der rechte Läufer Luco, ein sehr kluger Spieler, dessen Pässe aus der Tiefe seinen Sturm immer wieder antrieben. Chiles Sturm bestand nur aus vier Spieler. Der Linksaußen Musso war zumeist in der eigenen Abwehr zu finden. Trotzdem ver- standen es die Chilenen geschickt, den freien Raum zu finden. Nicht zuletzt, weil weder Benthaus noch Sundermann konse- quent deckten. Man erlebte schöne Szenen im Mittelfeld, aber im letzten Effekt wirkte doch Alles zu verspielt. Weder Juan Soto noch Leonel Sanchez oder der technisch hervorragende Rechtsaußen Moreno ris- kilerten Torschüsse, die bis zum Beginn der letzten Viertelstunde wahrscheinlich Deutschland in große Verlegenheit ge- bracht hätten. Während die Franzosen bei ihrem 6:0 die chilenische Mannschaft durch ein groß- artiges Tempo ausgespielt hatten, war es diesmal den Chilenen möglich, bis in die Schlugminuten gut durchzustehen. Man darf es als einen Ausdruck des deutschen Tempos auffassen, das nicht so War, wie man es von den Franzosen erlebt hatte. Schiedsrichter Dienst(Schweiz) hatte es nicht allzu schwer, das Spiel gut über die Zeit zu bringen. KRAFTVOLL WIRE IMMER stürmte der Hamburger Uwe Seeler. Nicht von ungefähr Wär er es, die Pässe in den freien Raum, mit denen er seine der Deutschland wieder einmal den Sieg rettete. Auch ihm fehlten jedoch Schnelligkeit hätte ausspielen kön- nen. Hier dreht er trotz scharfer Bewachung durch Sanchez und Navarro den Ball aufs chilenische Tor. Links Schmidt, rechts Haller. Ckites Jütungstor in der 28. Minute Deutschland spielte in der ersten Halb- zeit gegen den Wind. Die Chilenen zeigten sich sehr elastisch, waren ungemein schnell, stürmten teilweise mit acht und neun Mann, um im nächsten Augenblick mit sechs oder sieben in der Abwehr aufzutau- chen. Ihr Kombinationsspiel lief ausge- zeichnet, dazu verfügten sie auch über sehr gute Einzelkönner. In den ersten Minuten gab es verspre- chende deutsche Angriffe, wobei Schmidt in der zweiten Minute nach kurzer Hereingabe von Uwe Seeler von links den Ball verfehlte. In der 8. Minute ging ein Bombenschuß Rahns am chilenischen Tor vorbei. Dann Wurde es recht brenzlig vor dem deutschen Tor, Als der nach Links gewechselte Fouilloux den Ball hoch vors Tor zog und Tilkowski nur mit Mühe klären konnte— Musso vor die Füße, der den Ball aber übers Tor jagte. Rahn hatte mit mehreren Alleingängen kein Glück, er blieb regelmäßig an der Abwehr der Gäste hängen. In der 16. Minute verpaßgte Stopper Raoul Sanchez einen Kopfball Hal- lers, Seeler kam aber nicht an das Leder, so daß Torwart Coloma retten konnte. Erhardt flel in der 19. und 20. Minute zweimal durch Fouls an Leonel Sanches un- angenehm auf, wobei die zweite Situation stark elfmeter verdächtig War. In der 24. Minute gingen die Chilenen in Führung: Schnellinger verursachte zwischen Strafraum und Eckfahne einen Freistoß, Mo- reno hob den Ball hoch in den Strafraum, wo Juan Soto nich gerade wuchtig, aber pla- ciert köpfte— von der Pfostenkante sprang der Ball ins Netz zum 01. In der 29. Minute verlor Coloma nach 2 Wei unmittelbar aufeinander folgenden Ecken den Ball und schlug ihn gegen den Pfosten, von Uwe Seeler bedrängt— worauf einer seiner Mitspieler die gefahrdrohende Situation be- reinigte. In der 31. Minute gab es ein tolles Gedränge nach einem Schuß Hallers im chile- nischen Strafraum, ohne daß die Situation zum Ausgleich, genutzt werden konnte. Das Publikum reagierte mit den ersten Pfiffen gegen die deutsche Mannschaft. Dann wurde Seeler beim Durchbruchsversuch auf dem linken Flügel gestoppt. Kurz vor der Pause kommen die Chilenen erneut stärker auf. Tilkowski hielt in der 37. Minute einen 20-m- Schuß des rechten Läufers Luco. Gleich dar- auf war Fouilloux freigespielt, er zögerte jedoch zu lange, so daß Stollenwerk rettend eingreifen konnte. Bei einem Alleingang würde Rahn eine Minute später gefoult, der Kölner schoß den Freistoß gegen die Abwehr- mauer. In der 39. Minute erfolgte auf dem Posten des Stoppers der Austausch zwischen dem Fürther Erhardt und dem Kölner Wil- den. Zwei Minuten vor der Pause drang der Verteidiger Eyzaguirre am rechten Flügel vor, setzte aber seinen Mordsschuß über das deutsche Tor. Nach der Pause wurde die deutsche Mann- schaft allmählich überlegen. Zwei weitere Ecken brachten aber nichts ein. Haller kam besser ins Spiel. Auf der Gegenseite fiel der Verteidiger Eyzaguirre ein paarmal durch Hand- und Foulspiel auf und verursachte dadurch zwei Freistöße, von denen einer ab- gewehrt, der andere von Haller daneben ge- köpft wird. In der 53. Minute ging ein tücki- scher Aufsetzer Mussos am deutschen Tor vorbei, fünf Minuten danach ein indirekter Freistoß von Helmut Rahn desgleichen auf der Gegenseite. Kurz vor Ablauf der Stunde endet eine schöne Kombination Brülls-See- ler-Haller mit Vorbeischuß. Zweimal ver- darben Rahn und Seeler durch abseits er- folgversprechendes Steildurchspiel. In der 69. Minute erzwang Brülls gegen Coloma eine Weitere Ecke, die Haller durch gewagten Ab- satzkick versiebte. Zwei Minuten später wurde Aki Schmidt gegen seinen Klubkame- raden Schütz ausgetauscht. In der 72. Minute fiel endlich der Aus- gleich: Haller spielte am linken Flügel Eyza- guirre aus und riskierte einen hohen Flan- kenschuß, der sich über den chilenischen Torhüter hinweg in die äußerste Ecke senkte — zum 1:1. Vier Minuten später stellte Deutschland seinen knappen Sieg sicher, als Schnellinger einen weiten Befreiungsschlag nach vorn gibt, Brülls zwischen Eyzaguirre und Sanchez hindurchspurtet und Seeler das Zuspiel des Mödchen-Gladbachers halbhoch aus etwa 16 Metern einknallt. LEER AUSGEGANGEN ist diesmal Helmut Rahn, der sich unnötig oft in Dribblings verlor und mit mehreren Scharfschüssen hat er im Kampf gegen seinen Bewacher das Nachsehen. NICHTS WAR's mit dem erhofften klaren Sieg über die chilenische Fußball- National- elf. Erst nach der Pause, in die es mit einem 0:1- Rückstand gegangen war, spielte die DFB-Auswahl die erwartet dominie- rende Rolle, als der Sturm endlich mehr Linie in seine Aktionen brachte. Wesent- lichen Anteil daran hatte Haller, der dann auch in der 72. Minute den Ausgleich schoß. Bei dieser Flanke hatte der junge Augs- burger allerdings gegen Coloma keine Chance. Stimmen zum Spiel: Bundestrainer Sepp Her- berger:„Das war ein Länderkampf auf höchster Ebene. Jetzt wird be- stimmt niemand mehr sagen, die Chi- lenen seien eine zweitklassige Fußball- nation!“ Helmuth Schön:„Ich kann nur sagen, daß die Chilenen eine gute Mannschaft gehabt haben, die es ande- ren Leuten sehr schwer machten, ihr Spiel zu finden.“ Jupp Pos ipal:„Die deutsche Mannschaft ist zu spät zu einem rhyth- mischen und schnellen Spiel gekom- men. Sie beging vor allem den Fehler, in der ersten Halbzeit zu hoch zu spie- len. Dadurch wurde es den Chilenen sehr leicht gemacht. In den letzten 25 Minuten hat allerdings die deutsche Mannschaft durch ihre größere Schnel- ligkeit klar dominiert.“ Riera, Chiles Verbandstrainer: „Ich freue mich, daß wir in Stuttgart besser als erwartet abschnitten. Ich hatte mit einem höheren Torunter- schied gerechnet. Wir bezahlen jetzt zum zweiten Male den Tribut für un- sere Unerfahrenheit in Europa. Aus der deutschen Mannschaft waren Rahn, Seeler und Schnellinger die besten Spieler.“ Fritz Walter:„Ich bin froh, daß unsere Elf noch gewonnen hat. Das Spiel lief zunächst etwas unglücklich, in der zweiten Halbzeit konnte man schon eher zufrieden sein. Die Hauptsache: Es hat gereicht!“ Uwe Seeler:„Ich bin froh, daß wir gewonnen haben. Es war schwer genug.“ Haller:„Nach der 0:6-Niederlage der Chilenen in Paris hatten wir eine recht undankbare Aufgabe, da die Gäste unbedingt gewinnen wollten. Bei dem schönen Frühlingswetter hatten wir von vornherein mit einem schnellen Spiel gerechnet. So ist es dann auch gekom- men. Bei dem ersten Tor, das ich schoß, sah ich, wie Chiles Torwart Coloma her- auslief. Da habe ich bewußt meinen 1 über ihn hinweg gelenkt.“ knapp das Ziel verfehlte.— Auch hier Fotos: Gayer Wc, 8 N 2 d . Que culll. Aoriluno- M e 1 . 8 n W 8 wiel n n —— 3 Seite 10 a MORGEN a Donnerstag, 24, März 1960/ Nr. ul Nr. A ö 9 Zur die vielen Beweise herz- lcher Anteilnahme beim Heim- gang meines lieben Mannes u. unseres Vaters, Herrn EOROFEA Die„schöne“ Galatee Allen, die meinem lieben Gatten, Herrn Robert Betzwieser 95 a Wenn Not am Mann ist, dann muß auf einen 5 5 5 1 b b N Schleppkahn auch die Schiffersfrau einsprid. Friedrich Krietsch„„ een cee. den hebe gn den 21 Jaber 2 5 5 wir auf dem Rhein gefahren sind, mehr ah Kaufmann JJ ͤ 1 8„ Salate in die Hand 7 i 71 1 f 0 sten, Herrn Bahnhofsvorsteher, nehmen müssen. Das ist mit 150 i erwiesen haben, sage ich von ganzem Herzen meinen einen Arbeitskollegen, Schul- Ladung und bei 85 Meter Saugt 5 r e ae een ne ener be Mnm.- Lindenhof f 5 d 0 8 4 5 8 0 Gontardstraße 8 Resi Krietsch geb. Koch. Verne e g 8 1 1 5„ W 5 und Angehörige 88 wie nach einem Erdbeben aus. Nur 9 5 Neckarhausen, 24. März 1960 NEFF. Herd hat das alles nichts ausge matn de. 1 Das gab auch den Ausschlag, daß wir für 1 FF Siedlungshaus wieder einen NEEE 15 D und Kinder Herde kauften, nachdem wir vor zwei Jahren von Tung der, Galatee für immer Abschied der, genom haben. 1 hock NEFF hatte sich tausendfach bewährt, und dem Bewährten soll man die Treue Weinet nicht an meinem Sönnet mir die ewige Ruh', Denkt, was ich gelitten habe, Eh' ich schloß die Augen zu Nach langer sehr schwerer, mit großer tapferer Ge- 3 Unsere liebe Tante, Frau Eva von Düring halten! stern des Theresienkrankenhauses, Abt. 1b für die liebe volle Betreuung. Unser Dank gilt auch allen, die ihn Während seiner Krankheit besuchten und ihm die letzte Ehre erwiesen haben. 5 und Reilingen u. a. mit folgenden Leistungen: 4000 Id. m Betonrandstreifen 0, 30/0, 20 6000 bm Erdbewegung Zu 1000 t Rüttelschotterunterbau 11000 am Einstreudecke mit O. B. Angebote können ab Montag, den 28. März 1960, beim Straßenbauamt Heidelberg, Treitschkestraße 4, zum Preise von 7.— DM abgeholt werden. Angebotseröffnung: Freitag, g. April 1960, 11 Uhr. 5 Edingen, den 22. März 1960 Albert-Schweitzer-Straße 25 In tiefer Trauer: Barbara Brecht geb. Stammler Kinder und Angehörige Mhm. Sandhofen, den 24. März 1960 Leinpfad 115 Die trauernden Hinterbliebenen Versteigerung der verfallenen Pfänder aus der Zeit vom 16. August 1959 bis 15. September 1959 am Mittwoch, dem 6. April 1960 im Saale des Beerdigung: Freitag, den 25. März 1960, 15 Uhr, Friedhof Gasthauses„Zähringer Löwen“ Schwetzinger Straße 103, Beginn Edingen. ö 1 1. F duld ertragener Krankheit, ist unsere liebe Schwe- geb. Mahler 1 ster, Schwägerin und Tante, Frau ö 5 a a 5 8 a ist heute im Alter von 77 Jahren von ihrem schweren 1 7 Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden. ais Margarete Fritz c N. geb. Wolf n eim, den 22. März 1960 5 Deshalb: Wenn Sie an einen neuen Herd, an brüc heute im Alter von 45 Jahren gestorben. In stiller Trauer: 17„ 1 eine bene 5 Sie folgte ihrem lieben Gatten nach 12 Monaten im im Namen aller Angehörigen: 7 8 8 5 ten id genen die in eee Pun 8 Ernst August Rotsch und Gattin Schiffersfrau Gertrude L., Oppenheim/ Rhein an NEFF. 5 platz 5———— 5 4 8.(33:1 Man nhcim, den 28. März 1960 Feuerbestattung: Freitag, den 25. März 1960, 18.30 Uhr, im drei . In stiller Trauer: Krematorium Heidelberg. FüBleiden! 3 Marie Lineke geb. Wolf federleicht Einlage Bekanntmachungen 1 und alle Angehörigen nute 4. 8 VIR Beerdigung: Freitag, den 25. März 1960, 10.30 Uhr, Haupt- 5 ch 5 1 triedhef Mannhelin- efichigun Uftentliche Ausschreibung von Oberbauurbeſten ten 8 der Anzeige von 23. März 1960 Die 8 12 5. nee eee mit teilweiser Bettungs. 25 1 Vorführg.: nicht„Hotel Adler“, erneuerung auf der Strecke Graben-Neudorf— Karlsruhe— Knielin Wer un Seslunnt Weiß, was wir verloren. 4 notel Aher kich. Snsschdelbeng der erben 90 n fe m 50 100 sollen im Wege der brtentichen den 1 sondern 0e er. Ausschreibung vergeben werden. 8 8 e een een ien een, baum“ Mhm Bismorekplertz Die Ausschreibungsunterlagen Können ab 28. 3. 19860 beim Bundesbahn- die .* betriebsamt Karlsruhe in Karlsruhe, Bahnhofsplatz la, 2. Stock, Zim- Besc 8 8. P 1 Fil KI mer 31, soweit der Vorrat reicht, gegen Erstattung von 3. DM abgeholt 5 Völlig unerwartet verstarb am 22. März 1960 mein Au a 8. 1 3 f i Mög eden dene nner auer Vater Schwegervater,„FEE. Großvater, Schwager und Onkel, Herr t es uns ein Herzensbedürfnis allen zu danken, die uns 5 5 i eine einwandfreie Ausführung biefen e leist 9 1 i durch Wort und Schrift sowie durch die zahlreichen Kranz 5 Heute wieder frisch Die Erögfnt 0 ne ee Fita 5 und Blumenspenden ihre Anteilnahme erwiesen haben Ohr vormiftaes im sbote Findet am Freitag, dem 8. April 1880 ler ht Besonderen Bank der Betriebsleitung der Firma I. 1 5 um 10 Uhr vormittags in Gegenwart der erschienenen Bieter statt. Peter Bree Ludwig, seinen Arbeitskollegen. 5. 5 8 5 85 5 seinen Kameraden aus Katymar für die tröstenden Worte i t. 71 Jah und die ehrende Kranzniederlegung am Grabe, 8 tra enbuuumt Heidelberg vergibt im Alter von ahren Ferner danken wir den Herren Aerzten und den Schwe dle Verbreiterung der L. I. O. 546, km 6,900 bis 9,000, zwischen St. Leon ö 9.30 Uhr. Letzter Auslösungs- bzw. Frneuerungstermin für die Pfand- scheine Gruppe A: Nr. 4453 bis 5301; Gruppe B: Nr. 33076 bis 34647 Montag, 4. April 1960. 5 Näheres zu erfragen beim Städtischen Leihamt Mannheim. Zahlungsauf forderung Alle Arbeitgeber sowie die gegen Krankheit versicherten Rentenantrag. steller, die nach Empfang der Beitragsrechnung die Beiträge zur Sozial- Versicherung noch nicht bezahlt haben, werden höflich gebeten, die Bei- tragsentrichtung innerhalb 7 Tagen vorzunehmen Die Ee Ist Fun. gen, bel Nichtzahlung die Zwangsvollstreckung folge f T.Silberstreff a g 5 Heiraten Am 22. März 1960 verschied nach kurzer Krankheit unser lieber Vater, Schwiegervater, Groß- und Urgroßg- vater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Der besonders preisgünstige — f 1 N——. von Li 8 mit f 5 Geschäftsmann, 46/1, 74, Wü. Einheir. den Arbeitgebern außerdem einen Säumniszuschlag 0h 3 0 9. N in Geschäft Vermögen vorhanden,] ständigen Beiträge zu erheben. Zuschr. unt. P 054/4 an den Verl. * ö i Leopold Keller . 855 5 5 8 im Alter von 78 Jahren. GCeldrerkekhr 5 Tete ech oler Mannheim, den 23. März 1960 e e IWMhm.-Schönau, Danziger Baumgang 9(früher Spiegelfabrik) Joer Schwelz In stiller Trauer: 5 5 g 5 Buusparvertrug 0 Die Kinder zuteilungsreif, 40 000,-, zu verkauf. und alle Angehörigen MANNHEIM, P 7, 283 An clen Planken 6 Zuschr. U. Nr. P 05516 a, d. Verlag. Beerdigung: Freitag, den 25. 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Marz 1980 ——ůͤ OR GER Seite 11 Die Erfahrungen einer Weltreise: kislochenteam braucht einen„Coach des Vertrauens“ Es fehlt die echte Betreuung/ Auch in den Trainingsmethoden ist eine Die Weltreise der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft durch vier Kontinente ist Vergangenheit. Sie brachte den Spielern mit dem olympischen Turnier von Squaw valley und dem anschließenden Japanbesuch unvergeßliche Höhepunkte. Aber auch auf einer so herrlichen Reise mit ihren unzähligen Erlebnissen fehlte das fachliche Gespräch nicht. Beim Warten auf einen Bus, während eines Essens oder am Abend in gemütlicher Runde ergab sich immer wieder eine Gelegenheit. Zu nachhaltig wa- ren die hohen Niederlagen von Squaw Valley gewesen. Eines trat immer wieder klar zutage: Nur eine völlige Umstellung kann dem deutschen Eishocky wieder die inter- nationale Geltung verschaffen, die zwischen 1930 und 1936 immer zu einem Platz in der Spitzengruppe führte. Diese Umstellung bezieht sich auf Füh- rung und Trainingsmethoden. Gesucht wird der„Coach des Vertrauens“, Er muß die Eis- hockey-Nationalmannschaft führen, und das — Haum noch chancen für 1. FCK. 1. FC Kaiserslautern— 05 Saarbrücken 00 Trotz klarer Feldvorteile und einer Viel- zahl guter Chancen mußte sich der 1. FC Kaiserslautern am Mittwoch im Nachholspiel der Oberliga Südwest gegen Saar 05 Saar- prücken mit einem torlosen Unentschieden begnügen und büßte damit einen wertvollen punkt im Kampf um den zweiten Tabellen- platz ein. Gegenüber Borussia Neunkirchen (33:17 Punkte) liegt Kaiserslautern nun schon drei Punkte zurück. 5 Durch ein von Tretter bereits in der 8. Mi- nute erzielten Tor gewann der Oberligist VfR Frankenthal das Nachholspiel der zwei- ten DfB- Pokalrunde beim Zweitligisten Hassia Bingen knapp mit 1:0(0:0). Die Be- gegnung war zeitweise etwas hart. Auf bei- den Seiten enttäuschten die Angriffsreihen, die viele gute Torgelegenheiten vergaben. Besonders zum Schluß hatte Bingen mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich, die aber in der Hast vergeben oder durch gute Abwehr- leistung des Frankenthaler Torwarts Röss- ler vereitelt wurden. im wahrsten Sinne des Wortes. Diesen Mann aber gibt es zur Zeit nicht. DEV-Vizepräsident Karli Wild, 37facher Nationalspieler, war auf der Reise nach Squaw Valley und Japan Coach der deut- schen Mannschaft. Als stark beschäftigter kaufmännischer Direktor einer großen Firma kann er dieses Amt nur als Amateur aus- üben. Das muß zwangsläufig Stückwerk bleiben. Es ist im übrigen nicht Aufgabe eines DEV- Vizepräsidenten. Daß Eishockey- Obmann Willy Overath aber kaum die richtigen Methoden anwendet, um einer Mannschaft Rückhalt und Stütze zu sein, zeigte sich auf dieser langen Reise ebenso lar. Es fehlt die rechte Betreuung, die gerade Spieler einer Sportart verlangen, bei der körperlich harter Einsatz nach einem Ausgleich sucht. So kam es zu zahlreichen Reibereien. Sie konnten zwar immer wieder überbrückt werden und traten nach außen hin auch wenig in Erscheinung. Aber daß sie sich auf die Spielstärke auswirkten, steht außer Frage. Die meist sehr natürlichen Burschen in der deutschen Nationalmannschaft brau- chen eine starke Hand, ohne daß auf Schritt und Tritt der Ton des Feldwebels herrschen muß, den Overath bevorzugt. Sie brauchen den Kontakt zu ihrer Führung, dann sind sie auch zu besonderen Leistungen anzu- spornen. Eindeutig wurde aber auch klar, daß unsere Trainingsmethoden absolut unzu- reichend sind. Das liegt nicht alleine daran, Wegbereiter und Idealist. N. Hlundschenb Zum 60. Geburtstag des großen Förderers der Mannheimer Schwerathletik Seinen 60. Geburtstag feiert morgen mit Anton Mundschenk einer der Verdienst- vollsten des nordbadischen Kraftsports. Sein Name ist mit der Entwicklung der Schwer- athletik in unserem Raum auf das engste verbunden. Während seiner aktiven Zeit als Federgewichtler in der Ringerstaffel des VfK Mannheim-Nord, dem heutigen KSV 84, führte seine Erfolgskurve steil nach oben. Neben Jenter, Scherb und Kestler zählte „Toni“ zu den Stützen dieser im In- und Aus- land hochgeachteten„Mannem-Nord“-Staffel. Höhepunkt seiner Laufbahn, die ihm Be- rufungen gegen Rußland, Oesterreich, Frank- reich und Belgien einbrachten, war 1928 die Erringung der Deutschen Meisterschaft. Später betätigte sich Mundschenk als Kampfrichter, schon 1920 war er im Vor- stand seines Vereins tätig, 1925 kam er als jüngster Funktionär in den Vorstand des da- maligen DAAB als süddeutscher Gruppen- sportler. Im Verband und Kreis machte er sich bis zum zweiten Weltkrieg als Ge- schäftsführer verdient. Nach dem Zusam- menbruch war Nordbaden einer der wenigen Verbände, die auf so bewährte Männer wie Wiedmaier, Hans Kestler oder Ludwig Schaller zurückgreifen konnte. Mit ihnen muß Anton Mundschenk in einem Atemzug genannt werden. Ab 1946 führte er wieder- um die Geschäfte und von 1950 an den Schwerathletikkreis Mannheim als Vor- sitzender. Nachdem er 1955 als zweiter Vor- sitzender und Geschäftsführer auch in den nordbadischen Verband berufen worden war, mußte er im Vorjahr seine Funktionen innerhalb des Kreises wegen Ueberbelastung niederlegen. Neben zahlreichen in- und ausländischen Ehrenzeichen trägt Anton Mundschenk die Goldenen Ehrennadeln des Deutschen Athletenbundes, des Nordbadischen Schwer- athletikverbandes und seines Vereins KSV 84 Mannheim. Für hervorragende Verdienste wurde der vitale Sechziger bereits 1954 mit der Ehrenplakette der Stadt Mannheim aus- gezeichnet. Männer vom Schlage Anton Mundschenks, dem auch der„MM“ die herzlichsten Glück- wünsche übermittelt, sind im Lager der Sportler selten geworden. Schon deshalb steht zu hoffen, daß er mit seiner Tatkraft und seinem großen fachlichen Wissen dem Kraftsport noch lange erhalten bleibt.. all völlige Umstellung notwendig daß Kanadier, Amerikaner, Russen oder Tschechen und Schweden andere Möglich- keiten besitzen, Die deutsche Eishockey- Nationalmannschaft spielt ohne System. Selbst die einfachsten Spielzüge werden kaum geprobt, und so bleibt alles in der Improvisation stecken, Auch die körperliche Vorbereitung ist absolut unzureichend. Das moderne Intervalltraining, das unseren Leichtathleten oder Ruderern zur Welt- geltung verhalf, ist bei den Eishockey- Nationalspielern völlig unbekannt. Auch die Erklärung, es handele sich um reine Ama- teure, ist nicht stichhaltig. Vielleicht ist der Zeitpunkt gerade jetzt günstig. Markus Egen tritt nach seinem 99. Länderspiel ebenso ab wie seine Füssener lubkameraden Xaver Unsinn,„Laba“ Eggerbauer und der Riesserseer Hans Huber. Die Verjüngung wird fortgesetzt. Findet man zu dieser jungen Truppe den„Coach des Vertrauens“, der dem DEV- Präsidium alleine für Training und Betreuung verant- wortlich zeichnet und bei den Spielern An- klang findet, so kann die Zeit der Krise überwunden werden. Es muß nur der richtige Mann kommen! W. Schneider Fechter in Kairo ungeschlagen Einen prachtvollen Erfolg errangen die deutschen Fechter beim internationalen Tur- nier in Kairo, das zum Gedenken an die vor zwei Jahren durch Flugzeugabsturz ums Le- den gekommenen Fechter der Vereinigten Arabischer Republik unter hervorragender ausländischer Beteiligund abrollte. Die deut- sche Florettmannschaft mit Eberhard Mehl. Timm Gerresheim und Jürgen Brecht blieb als einzige ungeschlagen und kam auf sechs Siege. Im Finale schlug Deutschland Frank- reich mit 5:2. Vorher hatte es gegen Belgien ein 7:2 und gegen die A-Mannschaft der Ver- einigten Arabischen Republik ein 6:3 ge- geben. Die Ergebnisse der Finalrunde gegen Frankreich: Mehl— Rodacanacchi 5:4; Ger- resheim— Pellaton 5:0; Brecht— Courtillat 2:5; Mehl— Pellaton 5:2; Brecht— Rodaca- nacchi 4:5; Gerresheim Courtillat 5:2; Brecht— Pellaton 5:3. Gegen Richardson um die Morrow noch nicht in Form Zwei klare Niederlagen durch Jim Weaver(100 m in 10,5 und 200 m in 21,0) erlitt der dreimalige Olympiasieger Bob Morrow(USZ) in San Angelo Offentsicht- lich hat Morrow nach seinen schweren Ver- letzungen im Vorjahr noch nicht wieder zu seiner Bestform gefunden. Im übrigen gab es in den letzten Tagen eine ganze Reihe von Weltklasseleistungen, besonders in den Sprungwettbewerben. Don Bragg meisterte in Hollywood 4,67 m im Stabhochsprung. Der bisher kaum hervorgetretene Norman Grundy(1959: 2,007 m) erreichte in Los An- geles 2,083 m im Hochsprung ebenso Olym- piasieger Dumas in Odessa. Box-Europameisterschaft Fit Haus Nalbfell die Chance seines Lebens In der Westfalenhalle wird es einen Kampf auf Biegen oder Brechen geben Ein ausverkauftes Haus haben die Ver- anstalter Göttert/ Engler am kommenden Sonntagabend in der Dortmunder Westfalen- halle zu erwarten, wenn sich Hans Kalbfell und der Engländer Dick Richardson im Kampf um die Europameisterschaft im Schwergewicht gegenüberstehen. Wer wird den verwaisten Thron besteigen, den der Schwede Ingemar Johansson nach seinem Aufstieg zum Weltmeister verlassen hat? Der Hagener Metzgermeister, der am 16. Mai 30 Jahre wird, will natürlich die Chance sei- nes Lebens wahrnehmen. Kalbfell, seit April letzten Jahres Deutscher Meister, hat sich gründlich vorbereitet, und wenn man seinen eigenen Worten glauben darf, sogar so, wie noch nie zuvor. Der frühere Amateur, der mehr als 100 Kämpfe hinter sich brachte Gegen KTV 46 knappes 5.6 Siegeszug des Vll in Karlstulie gestoppi Trotzdem weiterhin Tabellenführer in Den Wasserballern des KTV 46 Karlsruhe gelang es im Punktespiel der badischen Landesliga dem VW Mannheim die ersten Verlustpunkte in dieser Runde beizubrin- gen. Nach fünf Siegen hintereinander unter- lagen die Mannheimer mit 5:6 Toren, ob- wohl sie zur Pause noch 4:2 geführt hatten. Die Karlsruher hatten eine schnelle Mannschaft zur Stelle, in der Link und Schneider als absolut beste badische Schwim- mer überragten. Link wurde darüber hin- aus noch seiner Sonderaufgabe vollauf ge- recht, den gefährlichen Mannheimer Mittel- stürmer Bauder zu bewachen. Die Wende zugunsten der Gastgeber flel anfangs der zweiten Halbzeit, als der KTV aus einem 2:4 eine 5:4- Führung machte. Zwar gelang Nowoczyn nochmals der Ausgleich, doch der sechste Treffer des gefährlichen KTV. Mittelstürmers Bäuerle war die endgül- tige Entscheidung. Die VWM-Tore warfen Nowoczyn(2), Pfister, Fischer und Bauder. Zuvor hatte der VW Mannheim in Hei- delberg die sich tapfer wehrende Fünf des Schlußglichts Neptun Leimen mit 25.9(12:5) glatt an die 10 Tore, der 19 ährige Rolf Bauder— zum 100. Mal in der ersten Mannschaft des VWM— war neunmal erfolgreich und die restlichen sechs Treffer brachte Nowoczyn unter. Da die vorgesehene Partie zwischen KSN 99 Karlsruhe und Nikar Heidelberg verlegt wurde, steht der VW Mannheim dank sei- ner größeren Spielzahl weiterhin an der Tabellenspitze: VW Mannheim 6 78:38 102 Nikar Heidelberg 5 541 35 9:1 KSN 99 Karlsruhe 5 5 6˙4 KTV 46 Karlsruhe 6 31535 6:6 1. BSC Pforzheim 7 4661 4:10 Neptun Leimen 7 38:97 1213 Zu Beginn der Rückrunde um die badi- sche Jugendmeisterschaft schlug der VW Mannheim im Herschelbad den Lokalrivalen TSV 46 durch eine feine kämpferische Lei- stung verdient mit 10:8(6:3) und revan- chierte sich so für die Vorspielniederlage. Bonsack(5), Wenzel(4) und Ruf trafen für den Sieger ins Schwarze, während die Ge- gentreffer Kuhne(5), Blochmann(2) und Streibig erzielten. Mit je 2:4 Punkten haben Wand gespielt. Ziemer erzielte der badischen Wasserball-Landesliga beide Vereine jetzt allerdings keine Chan- cen mehr, die FT Heidelberg(4:0 Punkte) bei ihren noch ausstehenden Auswärtsspie- len in Heidelberg von der Spitze zu ver- drängen, S Mahle und Hans Stuck dabei Eberbach- Bergrennen gut besetzt Der zweite Lauf zur Deutschen Automo- bil-Bergmeisterschaft, das Eberbach-Berg- rennen am Sonntag, hat mit rund 130 Fah- rern eine große Besetzung gefunden. Im Teilnehmerfeld finden sich u. a. der deutsche Meister Eberhard Mahle(Stuttgart) und Hans Stuck(München), die zweimal am Start sein werden. Der Stuttgarter fährt auf NSU- Prinz und DKW-Junior, während der alte Bergfuchs Hans Stuck die beiden neuesten 700er Modelle von BMW, den Viersitzer und das Coupé, steuern wird. Das interessanteste Rennen dürfte es in der Klasse bis 1600 cem geben, u. a. mit den beiden Münchner Por- schefahrern Sepp Greger und Siegfried Günther, der im letzten Jahr auf dem kur- Vvenreichen, zweieinhalb Kilometer langen Kurs die Tagesbestzeit fuhr. Jeder Starter hat zwei Läufe zu bestrei- ten, die auf der Ausfallstraße Eberbach- Aglasterhausen mit Start am Ortsausgang Eberbach ausgefahren werden. und dreimal in der Nationalstaffel stand, ist seit 30. 11. 1955 Profi; er hat inzwischen 31 Kämpfe bestritten, von denen er 25 ge- wann(davon 18 durch K.o.). Er ging mit Weltmeister Archie Moore über die Runden, schlug Heinz Neuhaus k.o. und bestand zu- letzt seine Bewährungsprobe gegen den Italiener Bozzano mit einem K. o.-Sieg in der achten Runde. Gegen Dick Richardson wurde er am 31. Juli in Porthcawl vom Ringrichter wegen einer leichten Platzwunde unter dem linken Auge in der vierten Runde aus dem Ring genommen. Dies wurmt den Hagener heute noch. Richardson, der allgemein als Rauhbein bezeichnet wird und neben zwei Disquali- fikationen noch verschiedentliche Geldstra- ken einstecken mußte, weiß, was ihm in Dortmund bevorsteht. Den 25 jährigen ehe- maligen Maurer und Stahlgießer, der jetzt als Milchausträger tätig ist, läßt dies aber kalt. Er vertraut auf seine Kampfkraft und hofft, daß ihm diesmal keine Genick- oder andere verbotene Schläge unterlaufen. Er weiß, daß der zum Kampfrichter bestellte Franzose Robert Vaisberg in dieser Bezie- hung nicht mit sich spaßen läßt. Der Wali- Gelbe Rose Cigarren, Cigarillos 10. 15. 20 Pf ser aus Newport, mit seinen 1,88 m und 95 kg ein ganz schöner Brocken, verfügt als Profi über eine etwas größere Erfahrung, denn seit September 1954 hat er 39 Kämpfe bestritten, von denen er 27(gewinnen konnte, wobei allein 22 vor Ablauf der Run- den entschieden waren. Seine beiden letzten Begegnungen gegen Joe Erskine und Mike De John verlor Richardson allerdings nach Punkten. Beide werden sich sicherlich nichts schen- ken. Vor allem der Engländer wird versu- chen, möglichst frühzeitig den Fight zu be- enden. Kommt Kalbfell gut über die ersten Runden, so steigen seine Aussichten be- trächtlich, denn er ist bekannt dafür, daß er mit dem Kampf immer stärke wird. Keine Chance gegen Schweizer Kunstturner: In Zürich ohne Fürst und Jakoby Zum 30. Länderkampf der deutschen Kunstturner gegen die Schweiz am Sonntag im Zürcher Hallenstadion Oerlikon hat der Deutsche Turner-Bund nach den Kür-Ergeb- nissen der Kunstturnmeisterschaften in Ulm folgende Turner aufgestellt: Günther Lyhs(Kierspe), Heini Kurrle (Stuttgart), Lothar Lohmann(München), Reinhold Groborz(Iserlohn), Friedhelm Irle (Klafeld-Geisweid), Martin Hirsch ODietlin- gen) und Viktor Bechdolf(Köln). Ein Turner von den Genannten gilt als Ersatzmann. Auf den deutschen Meister am Barren, Philipp Fürst(Oppau), und seinen Vereinskamera- den Günter Jakoby, deutscher Meister im Seitpferd, mußte verzichtet werden, da beide nach den Kunstturnmeisterschaften in einen mehrwöchigen Urlaub fuhren. Mannschafts- führer wird der westfälische Landesturnwart Fritz Kusenberg(Halle/ Westf.) sein. Gegen- über der Mannschaft, die in der letzten Be- gegnung am 27. Juni 1959 in Luzern knapp verlor, fehlt auch der noch gesperrte Hel- mut Banz. Die Schweizer Kunstturnriege verzich- tet auf Künzler und Lengweiler, die im letz- ten Länderkampf als Sechste und Siebente den dritten und vierten Platz in der Schwei- zer Mannschaft belegten. Es starten Ernst Fivian, Max Benker, Hans Schwarzentruber sowie als„Neulinge“ André Brüllmann, Fritz Feuz und Werner Michel. Ersatz sind Pierre Landry und Konrad Kaufmann. 1 5 1 Seite 12 MORGEN Zwischen sechs und 200 Meilen liegen Forderungen zu Hoheitsgewässern Genf.(dpa/ AP) Auf der internationalen Seerechtskonferenz in Genf forderte der tür Kische Delegierte Necmettin Tuncel am Mitt Woch für alle Küstenstaaten eine Fischfang- zone von zwölf Seemeilen Breite. Der tür Kkische Delegierte teilte Sleichzeitig mit, daß seine Regierung eine Verbreiterung der Hoheitszone für vorteilhaft halte. Für dieses Wichtige Problem sollte eine internationale Norm geschaffen werden.„Mit der Drei- Meilen-Zone ist es vorbei“, erklärte auch der vietnamesische Delegationschef Profes- sor Vu Van Mau. Er sagte, eine Sechs- Meilen-Zone wäre ein guter Kompromiß. Be: der Festlegung der Fischereirechte der Küstenstaaten schlage Vietnam eine Zwölf⸗ Meilen-Zone vor. Der Delegierte der Republik El Salvador, Marinez-Moreno erklärte, sein Land werde auf seiner Forderung nach der 200-Meilen- Breite seiner Hoheitsgewässer beharren. Ein Versuchsstopp- Kompromiß wird von den USA angestrebt Washington.(dpa) In Washington wird angenommen, daß die USA den letzten sowjetischen Atomversuchsstopp- Vorschlag in Genf mit einem Gegenvorschlag beant- worten, der auch die Kontrolle unterirdi- scher Versuche einbezieht. In dem sowjeti- schen Vorschlag war ein freiwilliger Ver- zicht, auch ohne Festlegung einer Kontrolle, gefordert worden. Die USA- Delegierten bei der Genfer Atomkonferenz müssen gewissermaßen mit zwei Seiten verhandeln: Einmal mit den Sowjets, denen sie ein ausreichendes In- spektions- und Kontrollsystem abringen wollen und zum zweiten mit ihren mili- tärischen Sachverständigen, die eine Fort- setzung der Experimente aus Gründen der nationalen Sicherheit für notwendig halten. Unruhen in Südafrika dauern weiter an Kapstadt.(dpa) Die seit zwei Tagen an- dauernden blutigen Unruhen in mehreren Teilen der Südafrikanischen Union haben in Südafrika die Frage aufgeworfen, ob die Rassentrennungspolitik der Regierung zu einer Kettenreaktion des Hasses und zu einer allgemeinen Rebellion der Schwarzen führen wird. Der südafrikanische Minister- präsident Hendrick Verwörd erklärte zwar im Parlament, daß die Unruhen, bei denen bisher mindestens 63 Menschen getötet und 234 verletzt wurden, keine Folge der Ras- sentrennungspolitik sei. Die drei Millionen Europäer im Lande fragen sich aber, ob sich die offen zutage getretene Erbitterung der Bantus gegen die Rassentrennungs- und Kontrollgesetze die regierungsfeind- liche Einstellung der Afrikaner nicht zu einer allgemeinen Anti-Weiß-Haltung aus- weiten wird. Zu neuen Unruhen und Demonstratio- nen kam es am Dienstag in der Bantu- Siedlung Langa in der Nähe von Kapstadt und in Sharpeville in der östlichen Kap- Provinz wurde sämtlichen Polizeibeamten der Urlaub gesperrt. Die Polizei eröffnete an zwei Stellen das Feuer auf afrikanische Demonstranten. Brenner fordert zehn Prozent Lohnerhöhung für 1960 Braunschweig.(dpa) Zehn Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen und eine neue Ar- beitszeitverkürzung sind die Grundsatzfor- derungen der IG Metall für 1960. Dies er- Klärte der erste Vorsitzende der IG Metall, Otto Brenner, am Dienstagabend in Braun- schweig vor Mitgliedern seiner Gewerk- schaft. Brenner meinte, Industrie und Wirt- schaft könnten dies angesichts ihrer geradezu glänzenden Lage durchaus tragen. Erfolgreich erprobt hat die US-Luftwaffe zum zweitenmal eine interkontinentale Titan-Rakete über eine Distanz von 9000 km. Die Rakete wurde in Kap Canaveral abge- schossen und ging in einem Zielgebiet im Südatlantik nieder. Das Verteidigungsmini- sterium hofft, die„Titan“ im kommenden Jahr einsatzfähig zu haben. Ueberrascht China die Welt mit einer Atombombe? Peking strebt den Besitz dieser Waffe mehr aus politischen als aus militärischen Gründen an Von unserem Korrespondenten Christian Roll Hongkong. Der indische Parlamentsabge- ordnete der Kongreß-Partei, Dr. Raghuvira, erklärte kürzlich, daß das kommunistische China am 28. März dieses Jahres eine Atom- bombe in der Wüste Gobi, in Luan Tzse, 195 Kilometer südöstlich von Urumchi, der Hauptstadt der autonomen Provinz Sinklarig, zur Explosion bringen würde. Die Sowzet- union soll bei der Anfertigung der Atom- bombe technische und finanzielle Hilfe gelei- stet haben. Selbst wenn diese Nachricht zweifelhaft ist, drängt sich gerade vor der Gipfelkonfe- renz die Frage auf, wie weit es das kommu- nistische China in der Atomforschung bisher gebracht hat, und ob es überhaupt schon in der Lage ist, Atomwaffen herzustellen. Sollte China nukleare Großmacht werden, dann müßte es auch allen Abrüstungskontrollen unterworfen werden, wenn diese wirksam sein sollten. Der chinesische Außenminister Tschen-Vi erklärte in einem Interview im Sommer 1958, daß China im Augenblick zwar noch nicht über Atomwaffen verfüge, aber sie in der Zukunft besitzen werde. In Peking wurde dann noch einmal bekanntgegeben, daß China nach der Ausbeutung der Uran- Vorkommen in Sinkiang und Tibet im Jahre 1962 Atomwaffen haben wird. Ansonsten hat sich Peking in Schweigen gehüllt, so daß es außerordentlich schwierig ist, in Atomfragen mit konkreten Tatsachen aufzuwarten. Im Juni 1958 wurde der Grundstein für die chinesische Atomwirtschaft gelegt, als der mit sowietischer Hilfe bei Peking gebaute Schwer wasserversuchsreaktor mit einer Ka- pazität von 7000 bis 10 000 Kilowatt in Be- trieb genommen wurde. Kleinere Installatio- nen atom wirtschaftlicher Art folgten. An dem Versuchsreaktor und den vorhandenen Beschleunigern werden heute Studien in Atomphysik, Strahlungschemie, Strahlungs- biologie und zur Isotopenherstellung getrie- ben. In Südchina wurde 3188 Meter über dem Meeresspiegel ein Kosmisches Strahlenlabo- ratorium errichtet. Chinesische Atom wissen- schaftler nahmen an den Lehrgängen des „Gemeinsamen Atomforschungsinstituts“ in der russischen Stadt Dubna teil, das von zwölf kommunistischen Staaten aufgebaut Wurde. Ausstellungen, die die Erfolge der Sowjetunion in der friedfertigen Verwen- Das Kabinett begrüßt den Hallstein-Plan Allerdings nur„im Prinzip“ und unter gewissen Vorbehalten von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Das Bundeskabinett hat am Mitt- woch die Vorschläge des Präsidenten der EWG- Kommission, Professor Hallstein,„im Prinzip begrüßt“, nach denen die Verwirk- lichung des Gemeinsamen Europäischen Marktes beschleunigt und die erste Annä- herung an den gemeinsamen europäischen Außenzolltarif auf den 1. Juli dieses Jahres vorverlegt werden soll. Wie ein Regierungs- sprecher mitteilte, ist die Bundesregierung entschlossen,„alles zu tun, was in ihrer Macht steht“, um die mit der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft verbundenen wirt- schaftlichen und politischen Ziele zu errei- chen. Sie behält sich jedoch Verhandlungen über die Modalitäten des Hallstein-Planes vor, die insbesondere auch zwischen der EWG und den Ländern der Kleinen Frei- handelszone(EFTA) stattfinden sollten. Eine Kabinettsvorlage soll in Kürze fertiggestellt, ein Kabinettsbeschlußg jedoch erst gefaßt werden, wenn Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bundesaußenminister von Brentano und Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard nach Bonn zurückgekehrt sind. In Brüssel ist man erstaunt Brüssel.(VWD) In Brüssel wird die Aus- einandersetzung in der Bundesrepublik über die Zweckmäßigkeit der EWG- Beschleuni- gungsvorschläge mit großem Interesse, je- doch auch einer gewissen Besorgnis verfolgt. Das Interesse äußert sich vor allem in dem Erstaunen darüber, wie die deutsche Dis- kussion, auch zwischen den Bundesministe- rien, offen ausgetragen wird, während Frankreich und Italien in diesen Fragen ab- solute diplomatische Diskretion gewahrt Haben. 5 Berg: Erst mit EFTA verhandeln Stuttgart.(dpa) Die deutsche Industrie werde dem sogenannten Hallstein-Plan nur zustimmen können, wenn vorher die Han- delsbeziehungen zwischen den Ländern der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) und der Kleinen Freihandelszone(EFTA) befriedigend geregelt sind. Dies erklärte der Präsident des Bundesverbandes der Deut- schen Industrie, Fritz Berg, am Mittwoch in einer Versammlung der deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer in Stutt- gart. Ein vorzeitig festgesetzter gemeinsa- mer Außentarif würde für die Bundesrepu- blik eine erhebliche Anhebung ihrer Zölle gegenüber den Ländern außerhalb der EWG bedeuten. Mit eindringlichen Worten warnte Berg vor einem Handelskrieg in Europa. Der Bauernverband ist dagegen Bonn.(eg-Eigener Bericht) Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes hat sich jetzt in einer Entschließung entschieden gegen den sogenannten Fallstein-Plan aus- gesprochen. Ein solches Vorgehen würde nach Ansicht des Bauernverbandes für die deutsche Landwirtschaft untragbar sein, weil sie dabei ohne Rücksicht auf Maßnah- men zur allmählichen Kostenangleichung „einer rigorosen Zoll- und Kontingents- mechanik untergeordnet“ würde. Je kürzer die Uebergangszeit bis zur Verwirklichung des Gemeinsamen Europäischen Marktes sei, um so weniger Agrarbetriebe könnten aus den Maßnahmen zur Verbesserung der Agrarstruktur Nutzen ziehen, weil hierzu lange Entwicklungszeiten notwendig seien. In Hongkong dung der Atomkraft zeigten, fanden in Pe- king, Shanghai, Kanton und Chengtu statt. Die Versuchsproduktion von 30 verschiede- nen Sorten von radioaktiven Isotopen, dar- unter„Phosphorus 32“, und von Geigerzäh- lern ist inzwischen aufgenommen worden. In der geologischen Forschung, zur Feststellung von Oel- und Kohlevorkommen, werden heute radioaktive Stoffe benutzt, und in der Agrarwirtschaft, zur Erhaltung von land- wirtschaftlichen Produkten, radioaktive Strahlen. Doch das Geheimnis von Sinkiang, Wo, Wie vermutet und oftmals auch behaup- tet wird, das kommunistische China entwe- der mit oder ohne sowjetische Hilfe Kern- Waffen produzieren soll, ist bisher noch nicht gelüftet worden. Obschon die Möglichkeit, daß auch in Sinkiang ein Atomreaktor in Be- trieb ist, etwas für sich hat, handelt es sich bier nur um Mutmaßungen und Spekulatio- nen, die auf ihren Wahrheitsgehalt nicht zu prüfen sind. Aus wenigen Anzeichen geht jedoch her- vor, daß das kommunistische China heute große Anstrengungen unternimmt, dem Atomklub beizutreten. Viele junge chinesi- sche Wissenschaftler haben im Ausland, vor allem in den Vereinigten Staaten, Atom- Physik studiert, und arbeiten nun in China, wie beispielsweise Professor Tschien Hsueh Schen, der heute dem Atomforschungsinsti- tut in Urumchi vorsteht, und einmal an der Technischen Hochschule von Massachusetts Atomphysik lehrte. Diese chinesischen Atom wissenschaftler werden alles versuchen, um so bald wie möglich in ihren For- schungsarbeiten vom Ausland unabhängig zu werden. Es steht auch fest, daß die Re- gierung in Peking genügend Mittel für die Atomforschung zur Verfügung gestellt hat. China will unbedingt Weltmacht werden. Deshalb dürfte— wie in Frankreich— mehr aus politischen als aus militärischen Gründen zu den ehrgeizigen Zielen des kom- munistischen China auch die Herstellung einer Atombombe gehören. Es bleibt jedoch Weiterhin fraglich, ob die Sowjetunion dem kommunistischen China wirklich Unter- stützung bei der Herstellung von nuklearen Wafken gewährt. China soll in Moskau be- Entwieklungsplan für Rheinuferzone Der Planungsraum umfaßt die Hälfte des Regierungsbezirkes Südbaden Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Stuttgart.(tz Eig. Bericht) Dem Land- tag von Baden- Württemberg liegen jetzt als erstes vorläufiges Teilstück des Landes- entwicklungsplanes die„Hinweise für die langfristige Planung im südlichen Ober- rheingebiet“ vor. Derartige Arbeiten wer- den für alle Bereiche des Landes ausge- arbeitet. Bei der Vorlage handelt es sich noch nicht um eine fertige Planung, son- dern um ein erstes, noch einer weiteren Ueberarbeitung bedürftiges Arbeitsergeb- nis. Der beschriebene Planungsraum um- abt etwa, die Hälfte des Regierungs- bezirks Südbaden, jedoch werden die Land- Kreise Hochschwarzwald und Lörrach im Zusammenhang mit anderen Gebieten be- arbeitet werden. Zunächst stellt die mit zahlreichen Skiz- zen versehene Planungsarbeit die europä- ische Bedeutung der Oberrheinebene für den Eisenbahn- und Straßenverkehr her- aus, dann wird jedoch eindeutig festge- stellt, daß der größte Teil der Rheinufer- zone von der Natur durch geringe Nieder- schlagsmengen und leicht austrocknende Sandböden benachteiligt ist. Die Gemein- den der Rheinuferzone besäßen als Vor- teil zwar die Wasser- und Verkehrsader des Rheins und viel ebenes Gelände, je- doch sei diese Region aus den bekannten politischen Gründen nicht so entwickelt wie nötig. Besonders fehle es an Verkehrs- wegen und Rheinübergängen. Im allgemei- nen bleibe der Eindruck bestehen, daß die Rheinuferzone auch heute noch ausgespro- chen strukturschwach sei, während die Ge- birgsrandzonen wesentlich, günstiger da- stünden. Die„Planungshinweise“ nennen als Ziel jeder Regionalplanung unter anderem die Schaffung einer ausgewogenen sozialökono- mischen Struktur und die Schaffung aus- reichender Dauerarbeitsplätze. Für die wei- tere Entwicklung des Oberrheingebiets wird Vorgeschlagen, die Gebirgsrandzone den zu erwartenden Aufgaben übergeordneter und innergebietlicher Art anzupassen und die Rheinuferzone strukturell zu stärken. Mög- lichkeiten dazu bieten nach Ansicht des Innen ministeriums Planungsmaßnahmen ver- schiedenster Art im Rahmen eines langfristi- gen Entwicklungs- und Raumordnungs- planes, der sich auf das rechtsrheinische Ge- biet beschränkt und die Bereitwilligkeit von französischer Seite dazu voraussetzt, daß die Anregungen zu neuen Beziehungen über den Rhein als Staatsgrenze hinweg aufge- griffen werden. Als vordringlichste Mag- nahme fordert der Plan zunächst die Beseiti- gung entgegenstehender Gewohnheiten und Einstellungen: anstatt wie bisher auf beiden Seiten des Rheins als Grenzland zu gelten, sollte die Rheinuferzone in Zukunft als Bindeglied zwischen den bestehenden Aktiv- räumen beiderseits des Rheins gesehen und behandelt werden. Als Entwicklungsauf- gaben der sogenannten„Raumschaften“— größere sozialökonomische Bereiche— wer- den neben Kanalisierungs- und Autobahn- bauten unter anderem die Lösung der land- und forst wirtschaftlichen Probleme genannt. Donnerstag, 24. März 1960/ Nr. 77 f W 8 reits einige Male um die Lieferung von Atomwaffen nachgesucht, bislang aber nur Raketen erhalten haben. Sollte China Wirk. lich in Kürze eine Atombombe zur Explo- sion bringen, dann könnte dies vielleicht nicht nur für die westlichen Staaten, Sondern auch für die Sowjetunion eine Ueber- raschung sein. Urteil im Rechtsstreit zwischen Karl Korn und Kurt Ziesel München.(dpa) Das Münchner Oberlan- desgericht fällte am Mittwoch als Beru- fungsinstanz das Urteil in dem Rechtsstreit zwischen dem Mitherausgeber der„Frank- kurter Allgemeinen Zeitung“, Dr. Karl Korn und dem Münchner Lehmann-Verlag. Dem Verlag, der Kurt Ziesels Bücher„Das ver- lorene Gewissen“ und„Die Geister scheiden sich“ herausbringt, wird untersagt, über Korn folgendes zu behaupten: 1. Er gehöre zur skrupellosen Schicht von Intellektuellen, 2. ihm fehle jegliches Gewissen, 3. er sei NS-Erzieher und Verteiler von Schulungsmaterial gewesen, 4. er habe seine Feder dem NS- System ver- kauft, 5. er habe in führenden Positionen des Drit- ten Reiches gewirkt, 6. ihm mangele es an Haltung und Charakter, 7. er habe über besondere Beziehungen zu den NS-Machthabern verfügt, 8. er habe sich gegen eine Versetzung zur Truppe mit Händen und Füßen gewehrt. Mit diesem Urteil ging das Gericht weit über den Entscheid der Vorinstanz hinaus, die im Urteil vom 12. Oktober 1959 lediglich die Punkte sieben und acht berücksichtigt hatte. Zwei Punkte blieben aber ausgenommen. Korn hatte auch verlangt, die Behauptung zu untersagen, er sei Handlanger des Anti- semitismus gewesen, Ebenso wurde die Be- hauptung nicht untersagt, Korn habe im Krieg einen Druckposten innegehabt. Die Urteilsbegründung steht noch aus. Ebenso steht auch noch nicht fest, ob nach dieser Entscheidung über die einstweilige Verfü- gung eine Hauptsache-Klage erhoben wird. Vorwürfe gegen fünf Richter in Rheinland-Pfalz Mainz.(ba Eigener Bericht) Zu den Vorwürfen gegen die in der Bundesrepublik tätigen Richter und Staatsanwälte wegen ihres Verhaltens im Dritten Reich nahm der rheinland- pfälzische Justizminister Westen- berger in Mainz bei der Beratung seines Etats Stellung. Konkrete Vorwürfe richte ten sich bis jetzt lediglich gegen fünf von 686 Richtern von Rheinland-Pfalz. Gegen zwei von ihnen seien Anfang Dezember 1959 einer Staatsanwaltschaft von Privatperso- men Strafanzeigen erstattet worden, wobei es sich zweifellos um eine gesteuerte Aktion gehandelt habe. Beide Anzeigen sollen fast Wörtlich aus den einschlägigen Veröffent- lichungen des Ostberliner„Ausschusses für deutsche Einheit“ übernommen worden sein. Sie würden jetzt in einem Ermittlungsver- fahren geprüft. In einem Fall hätte sich die Haltlosigkeit der beigebrachten Beschuldi- gungen bereits ergeben. In dem zweiten Er- mittlungsverfahren und in den drei weite- ren Fällen hätten die zuständigen Strafver- folgungsbehörden beim Generalstaatsanwalt in der sogenannten DDR im Wege der Amts- hilfe das Angeführte Belastungsmaterial an- gefordert. Für drei der betroffenen Richter sei es auch bereits eingegangen. Mannheim 5 Beseitigung von! großporiger Haut KOSMETIK- WAGNER Telefon 2 12 97 0 6, 5 Planken Verkäufer für Tageszeitung gesucht. Einarbeitung durch versierten Fachmann wird zugesichert. 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Die ununterbrochene Leitlinie . darf grundsätzlich nicht überfahren werden/ Einige Ausnahmen Die weiße, nicht unterbrochene Leitlinie auf der Fahrbahn(Bild 31 a. und Abschnitt AI b 14a der Anlage zur StVO) darf grund- Sützlich weder überfahren noch mit den Rä- dern berührt werden, ausgenommen die Fahrbahnrandlinie zum Zweck erlaubten parkens und Haltens. Die ununterbrochene Linie kann auch„durch eine Nagèlreihe dar- gestellt werden, bei der wenigsten drei Nägel auf den laufenden Meter anzubringen sind“. Das bedeutet, daß durchschnittlich alle 33 m ein Nagel angebracht sein muß. Gering- fügige Abweichungen(etwa auf 1,02 m anstatt auf 1,00 m) sind unschädlich, dagegen han- delt es sich bei einem Nagelabstand von 50 em statt 33 em nicht mehr um eine der entsprechende„nicht unterbro- chene Leitlinie“, also nicht um ein amtliches Verkehrszeichen im Sinne von 83 StVO, son- dern nur um eine verkehrslenkende Kenn- zeichnung empfehlender Art, deren Nichtbe- achtung als solche nicht mit Strafe bedroht ist(OLG Düsseldorf, Urt. v. 23. 9. 59— 2 88 516/59—: DAR 1960,26). Eine auf der Fahrbahnmitte angebrachte ununterbrochene Leitlinie enthält im Inter- esse des Gegenverkehrs das Verbot, auf die linke Fahrbahnseite hinüberzu wechseln. Die- ges Verbot richtet sich nicht nur an den Ge- radeausverkehr, sondern auch an den Ein- piegenden, macht also ein Einbiegen nach links in ein Grundstück an den Stellen, an denen eine solche Linie auf der Straßenmitte verläuft, unzulässig. Auch wenn im Einzel- fall kein Gegenverkehr gefährdet wird, ist hier demnach das Linkseinbiegen nach 8 3 Rechtsüberholer Menschlich und juristisch gesehen „Wenn Du reckts überholt wirst, bist Du es selbst schuld“, heißt ein Slogan in den USA, der duch auf bundesdeutsche Verhältnisse ohne Einschrankung übertragen werden kann. Wer als aufmerksamer Beobachter den Autoverkehr auf unseren Straßen betrachtet, stellt immer wieder fest, daß unzählige Kraftfahrer die Ueberholfahrbahn auf der Autobahn als ihr „Eigentum“ ansehen, von dem einen Fußbreit abzuweicken unter ihrer„Würde“ liegt. Oder aber sie nehmen den Mittelstreifen einer Land- bew. Bundesstraße zwischen die Rader, um auf iunm wie bei einer Rekordfahrt stur vorwärts zu jagen. Diese Linlesfahrer reizen dae Ubri- gen Fahrer geradewegs dazu, gegen die Ver- kehrsvorschriſten zu verstoßen und rechts 2u überkolen. Derjenige Fahrer, der kilometerweit Hinter einem nicht einmal sehr schnellen Links- fahrer herfahren muß, wird menschlich nicht einmal zu verdammen, sein, wenn er dann aus purer Verzweiflung rechts überkolt. Der Linhes- fahrer aber hat duf diesen Augenblick nur ge- wartet. Block und Bleistift liegen bereit, um die Nummer des UDebeitäters. notieren und sie der nächsten Polizeiwache zu melden, samt Zeugen verzeichnis versteht sich. Damit glaubt der Linhesfahrer dann, seinen Beitrag zum Thema Unfallverhütung geleistet zu haben. Keiner wird ihm ſelarmachen kön- mem, daß er durch sein Verhalten die Schuld des anderen erzwang, weil erst sein vor- gchriftswidriges Linksfuhren den Hintermann zum Rechtsüberholen verleitete. Schwierig ist es für den Recktsuberholer, der Polizei oder dem Richter den Zwang zu seinem verkehrs- widrigen Verhalten zu beweisen. Im Unrecht ist der Recktsüberholer in jedem Fall, und keine noch so fundierte Erklärung wird ihn vor dem Schuldspruch schützen können. Schutz allein bietet die striſcte Einhaltung der Vor- schrift: UDeberholt werden darf nur linkes. StVO strafbar.(OLG Hamm, Urt. v. 29. 7. 57 — 2 Ss 893/57—: VRS 14,128). Von dem Ver- bot, die ununterbrochene Leitlinie zu über- fahren, gibt es jedoch Ausnahmen. Wer an erlaubter Stelle das Ueberholen begonnen hat und noch vor Beendigung des Ueberhol- vorgangs auf eine nicht unterbrochene Linie trifkt, muß sie überqueren, um wieder auf seine rechte Fahrbahnseite zu gelangen, weil er sonst den Gegenverkehr gefährdet(CLüt- kes, Straßenverkehr, Anm. 1a 4 zu 8 3 StVO). Zum Zwecke der gefahrlosen Vorbei- fahrt an einem haltenden oder parkenden Fahrzeug darf die Leitlinie berührt und überfahren werden, solange dadurch der Ge- genverkehr nicht gefährdet wird. Berührung und Ueberfahren der Leitlinie ist auch zur Vermeidung einer sonst zu erwartenden Ver- kehrsgefährdung erlaubt. Gerät ein Lastzug mit einer vorschriftsmäßigen Ladung, die vom Erdboden gemessen eine Höhe von 4 m erreicht, in die Gefahr, die Bäume am Stra- gBenrand zu streifen und dadurch sich selbst oder die Ladung zu gefährden oder die Sicherheit des Verkehrs zu beeinträchtigen, so darf er zur Vermeidung dieser Gefahr notwendigen Abstand vom rechten Straßen- rand halten, selbst wenn er dadurch genötigt ist, hin und wieder eine ununterbrochene Leitlinie in der Straßenmitte zu überfahren, vorausgesetzt, daß eine Gefährdung des Ge- genverkehrs dadurch nicht hervorgerufen wird. Es kann von ihm nicht verlangt wer- den, eine andere Fahrstrecke zu wählen, um nicht entweder die Bäume oder die Leitlinie zu berühren(OLG Hamm, Urt. v. 28. 8. 59 — 3 Ss 410/59—: DAR 1960, 25 NAW 1959, 2323). Ueberholer muß Geberlolten beobachten Rücksichtnahme auf nachfolgende Für das Ueberholen außerhalb des Auto- pahnverkehrs gilt der Grundsatz, daß es in erster Linie Sache des nachfolgenden Fahr- zeugführers ist, die vor ihm Fahrenden zu beobachten, sich auf deren Fahrweise einzu- stellen und dabei auch zu berücksichtigen, daß die Verkehrslage den vor ihm Fahren- den veranlassen kann, seinerseits zu über- holen oder vor einem Hindernis auszu- weichen. Ist die Fahrbahn nicht breit genug, um zwei Fahrzeugen gleichzeitig zu ermög- lichen, nebeneinander ein sogenanntes„Dop- pelüberholen“(„Zweitüberholen“) eines lang- sameren Verkehrsteilnehmers auszuführen oder an einem Hindernis auf der Fahrbahn vorbeizufahren, so hat regelmäßig der Kraft- Kein Wagen darf ohne Prüfung auf die Fahrbahn Typprüfungen und Stichproben des Kraftfahrtbundesamtes dienen der Sicherheit auf der Straße Wer das Wort„FKraftfahrt-Bundesamt“ hört, denkt an Verkehrssünderkartei und Auch an statistische Angaben über Neuzulas- sungen, Straßenverkehr oder Gebraucht- Wagenmakt. Außerhalb der Auto-Industrie wissen nur wenige, daß es eine Hauptaufgabe dieses Amtes mit seinen 700 Beamten, An- gestellten und Arbeitern ist,„Allgemeine Betriebserlaubnisse“ zu erteilen. Zwei Voraussetzungen müssen nach den gesetzlichen Bestimmungen erfüllt sein, be- vor ein Kraftfahrzeug auf öffentlichen Straßen fahren darf: Das Fahrzeug braucht eine Betriebserlaubnis und ein amtliches Kennzeichen— was bedeutet, daß ein Werk, ganz gleich mit welcher Tagesproduktion, jedes vom Band gelaufene Fahrzeug einem anerkannten Sachverständigen vorführen müßte. Sein Gutachten entscheidet darüber, ob das Fahrzeug die Bedingungen für die Betriebserlaubnis erfüllt. Das Kennzeichen erteilt das zuständige Straßenve, kehrsamt. Glücklicherweise ist das nur Theorie. Denn wie sollen Werke mit Tagesproduk- tionen von hundert und tausend Fahrzeugen jedes einzelne vorführen? Woher sollen die vielen Sachverständigen kommen, die nötig sind, um die gesetzlich geforderten Gut- achten mit der von der Wirtschaft verlangten Schnelligkeit abgeben zu können? Deswegen gibt es in der Praxis die„Typ-Prüfung“ durch das Kraftfahrt-Bundesamt. Fin Werk, das einen Kraftfahrzeug-Typ in Serien herstellen will, führt dazu ein Muster-Fahrzeug den Vertretern oder Be- auftragten des Kraftfahrt- Bundesamtes vor. Das Fahrzeug wird von oben bis unten und von der vorderen Stoßstange bis zum Brems- licht überprüft. Nicht nur alle Einzelteile für sich allein müssen den Bestimmungen ent- sprechen, auch das Zusammenwirken oder Zueinanderpassen der einzelnen Teile wird geprüft. Es kommt oft zu Aenderuags- forderungen des Amtes und technischen De- batten mit dem Hersteller. Ist alles in Ord- nung, erhält das Werk die„Allgemeine Be- triebserlaubnis“. Sie berechtigt dazu, eine unbeschränkte Zahl von Fahrzeugen des glei- chen Typs in den Verkehr zu bringen, ohne daß jedes einzelne Fahrzeug noch einmal überprüft zu werden braucht. Der Hersteller muß sich dafür verpflich- ten, jedes folgende Fahrzeug bis zur letzten Schraube genau so zu bauen wie den Muster- Typ. Ob er diese Vorschrift auch erfüllt, wird mit Stichproben aus der laufenden Pro- duktion kontrolliert. Für diese Typ-Prüfun- gen zahlt die Industrie nicht geringe Gebüh- ren. Aber das„Serie frei“ nach erfolgreicher Typ-Prüfung ist diese Gebühren wert. In der Straßenverkehrs- und-Zulassungs- ordnung wurde in vielen Paragraphen alles festgelegt: Bestimmungen und Ausnahmen, Dauer und Strafen. Seit 1951 hat das Kraft- kahrt-Bundesamt rund 2400 solcher All- gemeinen Betriebserlaupnisse erteilt und das bedeutet: 2400 Fahrzeugtypen sind in neun Jahren im Bundesgebiet in den Verkehr ge- kommen— vom kleinsten Moped bis zum doppelstöckigen Omnibus, vom einachsigen Klein- Schlepper mit„Rasenmäh- Motor“ bis zur schwersten Zugmaschine. Auch Mäh- drescher, die ganze Straßenbreiten ein- nehmen, und selbstfahrende Straßenbau- maschinen snd darunter— vor allem aber die große Zahl der verschiedenen Personen- Kraftwagen. In jedem Kraftfahrzeugbrief steht auf Seite 7„Es wird versichert, daß das Fahr- zeug den gesetzlichen Anforderungen ent- spricht“. Damit bescheinigt der Hersteller, daß er für dies in Serie gebaute Fahrzeug die „Allgemeine Betriebserlaubnis“ besitzt. Weil diese Betriebserlaubnis nur für das Fahr- zeug,„wie es ist“, erteilt wurde, darf der Besitzer später kene wesentlichen Kenderun- gen an seinem Fahrzeug vornehmen. Alle diese Maßnahmen haben ein einziges Ziel: Die Verkehrssicherheit auf den Stra- Ben zu erhöhen. Aus dem gleichen Grunde hat das Kraftfahrt-Bundesamt seit 1951 auch 47 C0 Einzelteile von Motorfahrzeugen über- prüft und für die Serienproduktion frei- gegeben: Gleitschutzvorrichtungen und Auf- laufbremsen, Scheinwerfer und Parkleuch- ten, Lichtmaschinen für Fahrräder, Omnibus- heizungen und unzählige Zubehörteile mehr. Sie erhielten eine Wellenlinie mit Buch- staben und Zahl als Zeichen einer erfolg- reichen Prüfung. Ein Verkehrsteilnehmer kann schon bestraft werden, wenn er die Verkehrssicherheit durch die Benutzung von Einzelteilen gefährdet, die dieses amtliche Prüfzeichen nicht tragen. Diesen Typ-Prüfungen von Fahrzeugen und Zubehör müssen sich auch ausländische Firmen im Bundesgebiet unterwerfen. Rolls Royce läßt die einzelnen Fahrzeuge prüfen. Fiat und Renault haben dagegen ebenso das Verfahren der„Allgemeinen Betriebserlaub- nis“ gewählt wie alle deutschen Firmen. e beim Rückwärtsfahren BGH:„Den zusätzlichen Schwierigkeiten ist Rechnung zu tragen“ 5 Wer in einer Straßeneinmündung gleich- berechtigter Straßen von rechts kommt, ist auch dann zur Vorfahrt berechtigt, wenn er in die andere Straße rückwärts einfährt; er muß aber die Nachteile, die durch sein Rückwärtsfahren für die wartepflichtigen Benutzer der anderen Straße entstehen, durch zusätzliche Vorsichtsmagnahmen, vor allem durch mäßige Geschwindigkeit aus- gleichen BGH, Urt. vom 13. 11. 1959— 4 StR 434/1959— VRS 18, 136). Der Ange- klagte war mit seinem Lastzug aus einer Seitenstraße, die in eine Ortsverbindungs- straße einmündete, in Rückwärtsfahrt in diese eingefahren, um sie zu überqueren und in eine der Einmündung gegenüberlie- gende Garageneinfahrt einzufahren., Sobald er mit seiner hinteren Bordwand den Fahr- ahllrand der Ortsverbindungsstragße er- reicht hatte, verringerte er seine Geschwin- digkeit auf Schrittempo. Als er bei einem Blick aus der geöffneten linken Wagentür nach hinten sah, wie eine vor der Garagen- einfahrt stehende Frau in höchster Bestür- zung die Hand hob, bremste er sofort. Im selben Augenblick prallte ein auf der Orts- verbindungsstrage mit 40 bis 50 km/st an- kommender Motorradfahrer, für den der Angeklagte von rechts kam, gegen die rechte Bordwand des Lastwagens und erlitt eine Gehirnzertrümmerung. Die Strafkammer verurteilte den Lastwagenfahrer wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Monaten Ge- fängnis. Der BGH hob das Urteil auf und sbrach den Angeklagten frei. Wer eine Straße in Rückwärtsfahrt kreuzt, muß allerdings, so sagt der BGH, den zusätzlichen Schwierigkeiten Rechnung tragen, die gegenüber dem Normalfall der Vorwärtsfahrt nicht nur für ihn selbst, son- dern auch für die ihm gegenüber warte pflichtigen Verkehrsteilnehmer entstehen. Dieser Verpflichtung genügt er, wenn er seit Erreichen der Fluchtlinie der zu überqueren- den Straße nur noch in langsamem Schritt- tempo weiter fährt. Auf eine so niedrige Ge- schwindigkeit konnten die Wartepflichtigen Verkehrsteilnehmer ihre Fahrweise einstel- len. Der verunglückte Motorradfahrer konnte auf 40 Meter die sich langsam in seine Fahrbahn schiebende Bordwand des Last- wagens erkennen. Unter diesen Umständen brauchte nach Ansicht des BGH der Rück- wärtsfahrende nicht eine andere Person zur Abschirmung seines Ueberquerungsvor- habens zu Hilfe zu ziehen. Fahrzeuge ebenfalls notwendig fahrer den Vortritt, der das Hindernis zuerst erreicht(BGH, Urt. v. 21. 12. 56— VI ZR 296/55—: VRS 12,174). Das bedeutet freilich nicht, daß die Ueber- holung langsamerer Verkehrsteilnehmer oder Vorbeifahrt an stehenden Fahrzeugen ohne Rücksicht auf nachfolgende Kraftfahrzeuge eingeleitet und durchgeführt werden dürfte. Nicht nur güf der Autobahn ist der Kraft- fahrer verpflichtet, sich über den rückwärti- gen Verkehr zu vergewissern, bevor er zum Ueberholen die Fahrbahn bzw. die Fahr- bahnseite wechselt. Aus 8 1 StVO folgt auch auf anderen Straßen für den Verkehrsteil- 7 nehmer, der einen andern überholen oder zur Vorbeifahrt an einem Hindernis nach links hinüberbiegen will, die Pflicht, sich vorher zu vergewissern, daß kein schnelleres Fahrzeug von rückwärts naht, das durch die beabsichtigte Fahrtveränderung gefährdet werden kann. Das gilt besonders für die Fahrer langsamer und schwerfälliger Fahr- zeuge, wie es Treckerzüge sind. Sie missen die Vorbeifahrt an stehenden Fahrzeugen zurückstellen, wenn sie nicht ohne Gefähr- dung eines heramahenden schnelteren Ver- kehrsteilnehmers möglich ist. BGH, Urt. v. 22. 9. 59— VI ZR 186/58—: VRS 17,330). Im Autobahnverkehr handelt verkehrs- widrig, wer mit stark ermäßigter Geschwin- digkeit vor einem erheblich schnelleren und schon nahe aufgerückten Fahrzeug auf die Ueberholbahn ausbiegt. Kann er an einem stehenden Fahrzeug nicht vorbeifahren, ohne die Ueberholbahn zu beanspruchen und den nachfolgenden Schnellverkehr zu gefährden, so muß er rechtzeitig so wirksam bremsen, daß er sich hinter dem stehenden Wagen halten kann, bis ihm die Weiterfahrt ohne Gefährdung eines Hintermanns möglich ist. Wenn vor einem die Ueberholbahn benut- zenden Kraftfahrer ein langsamerer Ver- kehrsteilnehmer grob verkehrswidrig auf die Ueberholbahn hinüber wechselt, so muß dem schnelleren Kraftfahrer eine Schreck-, Re- Aktions- und Bremsenansprechzeit von zwei Sekunden zugebilligt werden(in der er bei 100 Kmist etwa 56 m zurücklegt), und es darf ihm grundsätzlich kein Vorwurf daraus ge- macht werden, daß er nach rechts auszuwei- chen versucht, selbst wenn sich dies bei nachträglicher Beurteilung als Fehlmaß- nahme herausstellt. Wer in äußerster, von ihm selbst nicht verschuldeter Notlage im Verkehr eine falsche Maßnahme trifft, um einer ihm drohenden Gefahr zu entgehen, darf in der Regel nicht mit einem Schuldvor- wurf belastet werden(BGH, Urt. v. 25. 8. 59 — 4 StR 305/59—: VRS 17,844). 5 „Das Zweirad im Straßenverkehr“ Unter dem Motto„Das Zweirad im Stra- Benverkehr“ steht in diesem Jahr der inter- nationale Verkehrssicherheitstag am 7. Mai. Wie die Arbeitsgemeinschaft für Verkehrs- sicherheit in Bad Godesberg mitteilt; wurde dieses Thema deshalb gewählt, weil i deèesgebiet neben rund sieben Milktönen mobilen etwa 16 Millionen Fahrräder, rund 2,1 Millionen Mopeds und rund 1,5 Millio- nen Motorräder und roller am Verkehr be- teiligt sind. Dieser Mischverkehr bringe be⸗ 8 sonders für die Zweiradfahrer erhöhte Ge- fahren. Von den im Jahre 1958 bei Verkehrs- unfällen getöteten 11 697 Personen waren 5206(rund 44,6 Prozent) Zweiradfahrer. 5 Unterricht Vermietungen Seriöses kinderl. Ehepaar wohnberechtigt, sucht geräum,, sonnige 3-Zi.-Whg. Stadtmitte 159(4 000 Im. Dr. Muchnacki Theuternähe 2 Zimmer, Wohn- und RKochküche, F 1, 10 Tel. 2 40 62 eingeb. Bad, Gasheizung, 0 Mod. Dachgesch., 3-Zimmer-Wo. 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Der Gesetzentwurf sieht vor, daß über die Bildung von Rücklagen künftig in stärkerem Maße die Hauptversammlung zu entscheiden haben wird. Zwar soll— im Gegensatz zu dem Referentenentwurf vom Oktober 1958— der Jahresabschluß weiterhin vom Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt werden, jedoch darf die Verwaltung offene Rücklagen nur auf Grund einer satzungsmäßigen Ermächti- gung durch die Hauptversammlung und nur Solange bilden, wie die freien Rücklagen die Hälfte des Grundkapitals nicht erreichen. Stille Rücklagen darf die Verwaltung ohne Ermächtigung durch die Hauptversammlung aber nur zur Erhaltung der Lebens- und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft bilden. Dem Aktionär wird ein besonderer Rechtsbe- helf gegen unzulässig gebildete stille Rück- lagen gegeben werden, der den Bestand des Jahresabschlusses nicht beeinträchtigt, aber doch die Möglichkeit bietet, dag unzulässige Eigentum bedrohend Dividenden schützen Gelassen hörte der große Gwinner, erster Mann in der Deutschen Bunk, einem hochangese- nenen Bankkunden zu:„Wir haben ein Mitiel gefunden, den Vorstand zu Anstrengungen zu Swingen, keine slillen Reserven und keinè über- mũßigen Rücklagen anzulegen. Die HFrhöhung der Vorstandsbezliige soll nach der vorgesclilagenen Statutenänderung ausschiließlichi abhüngis von der Höhle der ausgeschiitteten Dividende sein. Was raten Sie mir noch an? Gwinner grinsend: Ihre Aklien nach der nachsten Dividendenausschiittung schleunigst zu verkaufen. Is dauerte ewas, his der Bankkunde„geschaltet“ hatte, aber er schul- tele, bald die Gefahr hegreifend. Dia geplante Statutenonderung unterblieb. Der Bundesjustizminister ist ali genug, um die Aera, da die Geschicke der Deutschen Bank in Gwinners Handen lagen, zu kennen. Dennoch hrüistet sich Schäfer mit einem Geselꝛentwurf zur Aktienrechtsreform, der die Unternehmensver- waltungen so behandelt, als ob die Männer an der Spitze slille Reserven und Rücklagen nur zur eigenen Belustigung anlegten und somit lediglich zum Verdruß hilfsbedürftiger Akliondre. Daß Fellpolster nötig sind um Krisenzeiten xu ubersteßien jede neue lechnischie Entwicklung kann ein Unternehmen in die Krise stürzen wird wenig geachtet. Wenig geaclilet auch die Tatsache, daß mitunter auch Investitionsapital zurückgestellt ein muß. Gar nicht beachiet, daß Doppelbesteuerung, der Aktien unſerlie- gen, Dividendenausschilitung vielfach umwpiri- schaftlich ist. Aklienrechisreform d la Schüffer, iwas würde woll Gwinner dazu sagen? Vielleicht:„Aussteigen aus dem Aklienbesitz]“ Tex lo bt Stille Rücklagen in Form von Lividenden später ausgeschüttet werden. Im übrigen hat Justizminister Schäffer empfohlen: 1.) Die Banken dürften das Stimmrecht aus Aktien ihrer Kunden nur nach Wei⸗ sungen ausüben, die die Aktionäre in Kenntnis der Tagesordnungspunkte und der kür die Stimmabgabe gemachten Vorschläge erteilt haben. Das soll durch die Einführung eines Vollmachtsmusters erleichtert werden. Auch Aktionärsvereine fallen unter diese Regelung, die im übrigen den Vorschriften des Gesetzentwurfes über die Privatisierung des Volkswagenwerkes entspricht. 2.) Konzerne dürfen ihr Interesse zum Nachteil einer abhängigen Gesellschaft nur durchsetzen, wenn durch Abschluß eines Unternehmensvertrages die gesetzlichen Sicherungen zum Schutz der außenstehenden Aktionäre und der Gläubiger gegeben sind. Ohne diese Sicherungen darf die abhängige Gesellschaft nicht zu für sie schädlichen Maßnahmen veranlaßt werden. Um Um- Sehungen zu verhindern, schreibt der Gesetz- entwurf eine Verschuldungshaftung und die Aufstellung eines jährlichen Rechenschafts- berichtes über die geschäftlichen Beziehungen ur herrschenden Gesellschaft vor. Der Be- richt ist von den Abschlußprüfern zu be- stätigen und als Ergebnis den Aktionären bekanntzumachen. Für abhängige Gesell- schaften, deren Aktien sämtlich der herr- schenden Gesellschaft gehören und die durch einen in das Handelsregister einzutragen- den Hauptversammlungsbeschuß der abhän- gigen Gesellschaft in das herrschende Unter- nehmen eingegliedert sind, gilt die Sonder- vorschrift, daß das Konzerninteresse auch ohne vertragliche Sicherungen verfolgt wer- den kann. Die Gläubiger der abhängigen den Entwurf zur Aktienrechtsreform Gesellschaft werden hierbei durch eine Mit- haftung der Obergesellschaft geschützt. 3.) Die Publizitätsvorschriften für Aktien- gesellschaften, die schon durch die soge- nannte kleine Aktienrechtsreform erweitert worden sind, sollen dahin abgeändert wer- den, daß nicht mehr die sogenannte Konto- form, sondern nur noch die Staffelform bei der Aufstellung der Gewinn- und Verlust- rechnung zulässig ist. Pensionsrückstellungen sind in der Jahresbilanz gesondert auszu- weisen. Im Gegensatz zum Referentenent- Wurf brauchen jedoch im Geschäftsbericht die in Anspruch genommenen, freigeworde- nen und neu gebildeten Rückstellungen nicht gesondert aufgeführt zu werden. 4.) Der Regierungsentwurf sieht die Ver- pflichtung vor, Beteiligungen an anderen Unternehmen von mehr als 25 Prozent dem anderen Unternehmen, mit dem eine Ver- bindung eingegangen werden soll, mitzu- teilen. 3 Gemeinsame Agrarpolitik ins Gleichgewieht bringen (VWD) Ohne Organisierung ist eine Sta- bilisierung der Europäischen Agrarmärkte und ein Gleichgewicht im wohlverstandenen Interesse aller Beteiligten nicht zu erreichen, stellt der Bericht des deutschen CSU-Abge- ordneten Hans August Lücker über die Lage der Landwirtschaft und die Grundsätze einer gemeinsamen Agrarpolitik fest. Mit diesem Bericht wird in der kommenden Woche die Diskussion des Europäischen Parlaments über die EWG- Agrarpolitik eingeleitet. Der Lücker-Bericht billigt das europäische Prinzip der EWG- Kommission, die einzel- staatlichen Marktsysteme nach einer ersten Phase der Koordinierung in gemeinsame europäische Marktorganisationen überzu- führen. Der Bericht schlägt vor, sämtliche im Rahmen der gemeinsamen Landwirtschafts- politik zu schaffenden Marktämter nicht selbständig nebeneinander, sondern als ein Marktamt mit Abteilungen zu errichten, das der EWG- Kommission nachgeordnet und im vollen Umfang unterstellt wird. Der Bericht stimmt dem Vorschlag der EWG- Kommis- sion zu. die Agrarpreise von der derzeitigen Situation auf den Weltagrarmärkten abzu- setzen und auf einem höheren Niveau zu stabilisieren. Industrieproduktion wuchs mehr als saisonüblich (es) Nach jahreszeitlich bedingten Ein- schränkungen der Produktionstätigkeit in den beiden vorausgegangenen Monaten über- wogen bei der Industrie im Februar wieder belebende Einflüsse. Vom saisonalen Tief- stand im Januar stieg die gesamte Industrie- Produktion nach den vom Statistischen Bundesamt vorläufig berechneten Produk- tionsindex um 2,4 Prozent auf 255(1936 100). Die Produktionsausweitung war damit zwar nicht ganz so stark wie im Februar 1959(damals 3,8 Prozent). Sie übertraf aber doch deutlich das saisonübliche Aus- maß, obwohl bereits in den Vormonaten der Auslastungsgrad der technischen Kapazitä- ten sehr hoch war und außeßrdem die wei- tere Ausdehnung des Produktionsvolumens durch den Mangel an Arbeitskräften erheb- lich behindert wird. Cunard erwarb Eagle-Aktien Jetzt See- und Luftrecht (VWD) Die Cunard Steam Ship Company hat sich jetzt einen Anteil am nordatlanti- schen Luftfrachtverkehr gesichert. Sie hat beschlossen, die Aktienmajorität des Eagle- Konzerns zu übernehmen. Eagle Airways ge- hört zu den fünf führenden unabhängigen Luftfahrtgesellschaften Großbritanniens und besteht seit etwa zehn Jahren.. Versuchung und Ueberforderung der Steuerzahler Professor Schmölders untersuchte Steuer moral Bürger, die den Zylinder aufsetzen, um Stolz zum Steuerlokal zu pilgern und dem Staat ihren Obolus zu entrichten das klingt heutzutage wie im Märchen. In Preu- Ben soll es solche Männer gegeben haben. Sie hatten seinerzeit aber auch nur zwischen ein und vier Prozent Einkommensteuer zu bezahlen. Als dem damaligen Finanzminister empfohlen wurde, die Millionäre mit fünf Prozent zu besteuern, da fand er dies„viel zu gefährlich“. Hat sich das Verhältnis des Steuerzahlers zum Fiskus so gründlich ge- ändert? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Kölner Professor Dr. Günter Schmölders am 22. März bei einer gemeinsamen Vor- tragsveranstaltung der Vereinigung der Pfäl- zischen Arbeitgeberverbände und des Ver- bandes der Pfälzischen Industrie e. V. in Bad Dürkheim. Professor Schmölders, der über „Steuermoral und Steuer widerstand“ sprach, faßte seine Beobachtungen in dem Satz zu- sammen:„Verstöße gegen die Steuergesetze sind gesellschaftsfähig geworden.“ Die Steuermoral werde anders gewertet als die Moral im Geschäftsverkehr. Ein Ver- treter der Finanzverwaltung habe diese „merkwürdige Einstellung“ kürzlich unter Amerikanische Kraftfahrer europäisch umworben Wenig Chancen für US-Automobilex port Noch vor fünf Jahren führte die amerika- nische Automobilindustrie fünfmal soviel Wagen aus wie ausländische Wagen impor- tiert wurden. Heute ist das Verhältnis genau umgekehrt: Auf jeden exportierten amèrika- nischen Wagen kommen fünf Importe“, In absoluten Zahlen ausgedrückt sieht das so aus: 5 1955 1959 Ausfuhren 254 336 116 520 Einfuhren 57115 668 070 Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß ein Großteil der eingeführten Wagen aus Fabriken im Ausland kommen, die in ameri- kanischem Besitz sind. Wenn man so will, machen sich die amerikanischen Werke also Sozusagen auf dem Inlandmarkt selbst Kon- Kkurrenz. Nach einer Uebersicht des Handels- ministeriums in Washington waren im Jahre 1957 13,6 Prozent aller eingeführten Kraft- Wagen in amerikanischen Fabriken im Aus- land hergestellt. Im Jahre 1958 waren es 26,4 und im vergangenen Jahr sogar 28,4 Pro- zent. In der US-Automobilindustrie ist man sich darüber im klaren, daß die amerika- nischen Wagen für die meisten Länder der Welt zu groß, zu stark und zu teuer in An- schaffung und Unterhaltung sind. In ver- schiedenen Ländern berechnet sich die Kraft- fahrzeugsteuer nach den Pferdestärken „unter der Haube“, wodurch die meisten amerikanischen Modelle schon rein steuerlich künf- bis sechsmal teurer sind als Suropäische Wagen. Auch mit den sogenannten„Com- Pact“- Wagen glauben die Amerikaner nicht, die Exportquote nennenswert zu erhöhen. Nach Ansicht der amerikanischen Auto- mobilindustrie werden die Einfuhrzahlen in diesem Jahr auf 500 000 sinken. Diese Mei- nung wird allerdings von den maßgeblichen Importeuren keineswegs geteilt. Bislang hat es lediglich den Anschein, als ob Weniger Wagen aus amerikanischen Fabriken im Aus- land eingeführt werden. Aber sowohl das Volkswagenwerk in Wolfsburg als auch Renault, deren Modelle im vergangenen Jahr fast ein Drittel aller Einfuhren ausmachten, haben wissen lassen, daß sie mit einer weite- ren Steigerung ihrer Exporte nach den USA rechnen. die Lupe genommen und(wenig schmeichel- haft) festgestellt,„daß die Einschätzung als gut angesehener Bürger nicht dadurch ver- lorengeht, daß man Steuern hinterzieht.“ Nur deshalb gibt es auch— laut Schmöl- ders— ein besonderes Strafrecht, das die Steuersünder gewissermaßen vor den stren- sen Paragraphen des Strafgesetzbuches schützt, Der Professor forschte nach den Ur- sachen: Der Fiskus sei anonym; wer den Staat übers Ohr haut, habe infolgedessen nicht jene Repressalien zu erwarten, die ihm ansonsten bei ähnlichem Verhalten von sei- nen Geschäftspartnern drohten. Ueberdies würden vom Steuerzahler Opfer verlangt, für deren Gegenleistung er oft nicht einsich- tig genug sei. Seitdem nach dem ersten Weltkrieg das Dreiklassenwahlrecht ersatz los gestrichen worden sei, werde das Steuer- zahlen zudem nicht mehr honoriert. Denn in der Demokratie zähle jede Stimme gleich viel. Der gute Steuerzahler finde folglich keine besondere Anerkennung, er gewinne aus seiner Treue kein zusätzliches Prestige. Professor Schmölders lobte eine niederrhei- nische Gemeinde, die ihrem zahlungskräf- tigsten Bürger zu seinem Geburtstag durch die Feuerwehrkapelle ein Ständchen dar- bringen ließ; ein kleines Dankständchen. Was freilich die Steuermoral so unwäg⸗ bar macht, ist das Staatsgefühl, das sie re- Präsentiert. Professor Schmölders machte darauf aufmerksam, daß im Dritten Reich viel moralischer Kredit verspielt wurde: Kredit, den sich der demokratische Rechts- staat offensichtlich noch nicht zurückerobern konnte. In der Bundesrepublik fehle es am „Wir- Bewußtsein“, Das Heimatgefühl werde — die Bayern vielleicht ausgenommen— immer mehr vom(Berufs-) Gruppenbewußt-⸗ sein verdrängt. Meinungsumfragen hätten diese These in bezug auf die Steuermoral bestätigt. Während die Bundesbürger bei der Be- und Verurteilung von Steuerdelik- ten weder regional noch konfessionell ver- schieden reagierten, gebe es beachtliche Wertungsunterschiede zwischen Berufsz wei- gen und Einkommensgruppen. Zum Beispiel habe ein Drittel der befragten Arbeiter, An- gestellten und Beamten den Steuersünder als„Betrüger“ eingestuft, während ihn die Landwirte und die Selbständigen eher mit einem„raffinierten Geschäftsmann“ ver- gleichen. Da aber gerade die Selbständigen eine relativ große Steuerlast zu tragen ha- ben, müsse man sich— wie Schmölders meinte— davor hüten, das„Nicht-Vorhan- densein der Gelegenheit mit einer hohen Steuermoral gleichzusetzen“. Als die Mei- nungsforscher nämlich nach dem Interesse am Bundeshaushalt fahndeten, habe sich er- geben, daß sich von allen Bevölkerungs- Sruppen die Arbeiter und die Bauern am wenigsten mit dem Staat verbunden fühl- ten. Ausgerechnet jene Gruppen, so folgerte Schmölders,„für die am meisten getan wird, stünden trotz aller Geschenke dem Staat ziemlich ablehnend gegenüber. Wie häufig ist nun die Steuerhinterziehung? Ist sie stets einem Rechtsbruch gleichzusetzen? 90 Prozent der Bevölkerung haben nichts da- mit zu tun, sagte Schmölders. Vor allem wird Jd die Steuergesetzgebung weniger illegal als rechtens umgangen. Eætremfall: Wer nicht raucht, kann sich beispielsweise durchaus le- gal der Tabaksteuer entziehen. Die Vermei- dung steuerlicher Pflichten— Schmölders nannte sie„Steuerwiderstand“— ist kein Schwindel. Sie ist sogar zuweilen geradezu erwünscht. So soll die Heizölsteuer den Oel- verbrauch womöglich eindammen. Tatsache ist aber auch, daß der„Brauch, dem Fiskus ein Schnippchen ⁊u schlagen, ohne mit dem Buch- staben des Gesetzes in Konflixt zu ſcommen, ie und da seltsame Blüten treibt und völlig neue Sitten entstehen läßt.(Schmölders:„Der beste Geschäftsfreund ist die eigene Familie.“) Professor Schmölders zitierte den nie- dersächsischen Regierungsdirektor Dr. Ter- stegen:„Der in der Bundesrepublik zu be- obachtende Aufwand wird zu einem nicht geringen Teil mit hinterzogenen Steuern bestritten.. Für Frankreich wird Ange- nommen, daß 40 Prozent der veranlagten Steuern nicht bezahlt würden. In Deutsch- land wird es erheblich weniger sein, aber auch nur zehn Prozent der Einkommen- und Cörperschaftssteuer würden schon etwa 740 Millionen jährlich ausmachen.“ Gleichwohl glaubt Professor Schmölders, daß die Steuersitten ehrlicher werden könn- ten. Er wünschte dem Gesetzgeber und der Finanzverwaltung„etwas mehr PSycholo- gisches Geschick“ in der Steuerpolitik. Die Steuermoral sei am besten zu verbessern, wenn der Staat in Form und Erhebungs- technik großzügiger verfahre, unnütze Rei- bungsflächen vermeide und den Bürger nicht Versuchungen aussetze, denen er nicht gewachsen ist.„Eine Steuerreform, die in dieser Weise die zwischen dem Staatsbür- ger und der öffentlichen Finanzverwaltung bestehenden unfruchtbaren Spannungen vermindern hilft, ist zugleich die beste Steuer pädagogik.“ Hans K. Herdt eee Konsul Leopold Arnsperger neuer IHK- Präsident Wie bereits in der Ausgabe vom 24. März gemeldet, wurde bei der Neuwaht des Präsi. diums der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, Konsul Leopold Ansperger, an Stelle Dr.-Ing. Bernhard Landmessers, der micht mehr kandidierte, zum neuen Präsidenten ge. wählt. Der si ährige Vorstandsvorsitzer der Knoll 46, Chemische Fabriken in Ludwigs. hafen, stammt aus Bruchsal Baden, Als Sohn einer alten Beamtenfamilie wurde im eine ausgezeichnete Schulausbildung Zuleil, nach deren Beendigung er von 1928 bis 1938— zu- nächst in den Diensten eines großen Hambur- ger Im und Eæporthauses, dann für Bag er, Leverkusen— in Kolumbien tätig war. Seit 194% arbeitet Arnsperger für die Knoll 40, in deren Vorstand er 1945 aqufrückte, um 1949 zum Vorstandsvorsitzenden berufen zu Wer- den. Arnsperger ist ein ideenreicher und deshalb auch mitunter eigenwilliger Unternehmer typus, dessen Rat und weltweite Erfahrungen in deer pfälzischen Wirtschaft sehr begehrt sind. So commt es, daß er neben dem Handels- ſcammervorsitz, den er am 1. April 1960 an- tritt, in folgende Ehrenamter und Funktionen berufen wurde: Deutsche Bank Aktiengesellschaft München Mitglied des Beirats für den badisch-pfälzischen Raum—; Mitglied des Beirates Gebrüder Gienanth- Eisenberg G. m. b. H., Eisenberg! Pfalz; Aufsichtsrats. mitglied der Aktienbrauerei-Bürgerbräu Ludwigs. hafen Rhein; Aufsichtsratsmitslied der Vereinigte Speyerer Ziegelwerke A. G. Speyer Rhein; 1. stell- Vertr. Vorsitzender des Verbandes der Pfälzischen Industrie e. V., Neustadt/ Weinstr.; Mitglied des Wirtschaftspolitischen Ausschusses des Verbandes der Pfälzischen Industrie e. V., Neustadt; Mitglied der Tarifkommission des Verbandes der Pfälzi- schen Industrie, Neustadt; Vorstandsmitglied bei der Vereinigung der Pfälzischen Arbeitgeberver- bände, Neustadt, Vorsitzer des Kreisverbandes Ludwigshafen im Verband der Pfälzischen Indu- strie; Mitglied des Stadtrats Ludwigshafen/ Rhein (FDP); Ehrenbürger der Universität Mainz; Präsi. dent des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e. V., Frankfurt ay Main; Mitglied des Präsidiums des Verbandes der Chemischen Indu- stie e. V., Frankfurt a/ Main; 1. stellvertr. Vor- sitzender des Landesverbandes Chemische Indu- Strie Rheinland-Pfalz e. V., Ludwigshafen/ Rhein; Mitglied der Etatkommission im Bundesverband der Deutschen Industrie e. V., Köln; Mitglied des Vorstandes des Deutschen Arzneiprüfungs-Instituts e. V. Frankfurt a Main; Mitglied des Verwaltungs- rates der Deutsch-Ibero amerikanischen Aerzte- Akademie, Hamburg. 5 5 Die kolumbianische Regierung übertrug Leopold Arnsperger dus Wahlkonsulat für das Wirtschaftsgebiet Frankfurt am Main. Das Exequatuf( die Beglaubigung) der Bundes- regierung wurde ihm am 9. Juni 1958 erteilt. Dresdner Bank AG Kapitalaufstockung zu pari Die Aufsichtsrats-Sitzung der Dresdner Bank Ad beschloß, den Aktionären Aus- schüttung einer 16prozentigen Dividende für das Geschäftsjahr 1959 vorzuschlagen. Au- Berdem wird eine Kapitalerhöhung im Ver- hältnis 5:1 vorgeschlagen. Nominale 56 Mil- lionen DM Jungaktien sollen zu pari ausge- geben werden. Die Dresdner-Bank-Aktien (Stand vom 22. März) notierten an der Frank- furter Börse mit 620, das Bezugsrecht ist demnach mit ungefähr 85 bis 90 Prozent zu bewerten. Nach dieser Kapitalerhöhung wird das Grundkapital der Dresdner Bank A8 236 Millionen DM betragen. Niederrheinische BAG Kapital- Bereinigung Die Verwaltung der Niederrheinischen Bergwerks AG, Düsseldorf, eines Unterneh- mens, das durch mehrfache Umwandlung und Fusionen aus der Michel-Gruppe her- Vorging, schlägt für das Geschäftsjahr 1959 Ausschüttung einer 12prozentigen Dividende und eines achtprozentigen„Verschmelzungs- bonus“ vor. Außerdem ist eine Kapitalauf- stockung im Verhältnis 3:1 vorgesehen. Nominale sieben Millionen DM Jungaktien sollen zu pari begeben werden, wodurch sich das Aktienkapital auf 36 Millionen DM er- höht. Aus Rücklagen sollen an die Aktionäre jedoch noch weitere nominale vier Millionen DM Berichtigungsaktien verteilt werden. 125 Jahre Palmbrau Jubiläum in Eppingen Im Jahre 1835 braute der in Neuenbürg bei Bruchsal geborene Bierbrauer und Küfer Jakob Zorn im Eppinger Gasthaus zur„Pal- me“ den ersten Sud Bier. Damit war— was Jakob Zorn bestimmt nicht ahnte— der Grundstein zu einer der bekanntesten nord- badischen Brauereien, nämlich der Palmbräu gelegt worden, die dieser Tage das Jubiläum ihres 125 jährigen Bestehens feiert. Heute beträgt der jährliche Ausstoß 70 000 Hekto- liter. In den letzten Jahren wurde dem Un- ternehmen in Eppingen auch eine alkohol- freie Abteilung angegliedert, deren Ausstoß bereits die Größenordnung von einer Million Liter übersteigt. 0= 278 Pan American's Düsen-Clipper, die schnellsten auf der Route Deutschland Jokio In Japan trifft sich das Aste mit dem Neuen. Tolio gehört Zu den großen internationalen Hendelsplätzen der Welt. Pan American bietet den schnellsten Düsen- Clipper“. Dienst von Deutschland nach japan. Schon 26 Stunden nach dem Start landen Sſe in Tokio. Die großen Düsen-Cpper, die schnellsten und komfortabelsten Verkehrsflugzeuge der Welt, verbinden Frankfurt mit dem Mittleren Osten, mit Indien, mit dem Fernen Osten und fliegen Weiter Rund um die Welt'. Und in jeder Stadt auf der Route„Rund um die Welt' können Sie Ihren Flug ohne Mehrko- sten unterbrechen. Nähere Einzelheiten über neue, Weltweite Düsen-Clipper-Heisen gibt lhnen Ihr IAT A- Heſsebüro oder hre nachste Pan American- Niederlassung. SAN AMERICAN DIE ERFAHRENSTE FLUGd ESELLSCHAFT ODER WELT Trade Mark. Reg. U. S. Pat. Off. —— 0 8* Nr. 70/ Donnerstag, 24. März 1960 INDUSTRIE. CND HANDELSBLATI Seite 15 Ir. 70 80 N I. 81* Stellter Wahnsinn) vorgeworfen. Vorgew D Kölner Universitätsprofessor für 0 g 0 1 5 5 or- er — chlee te Iitten machen den Staat Immer schneller reich ken von den Urhebern der erwähnten wirt- Staats wissenschaften, Burgbacher, e . 8 un f iti 1 10 r den künftigen EIn 2 1 schafts und sozlalpolitischen Schizophrenie. offenbar als Mäzen, wenn e 8 el vermögen bedeutungslosgegen Staatsallmacht Wirtschafts- und finarz wissenschaftlich un- Volkswagenaktionären mit 38 5 3 1 1 i. bedarfte Politiker glauben nämlich, dem fünfmal 12 Prozent Dividende) win a8 23. März 1 12 1 055 e gens vom Staate. Die Arbeit des Neunzehn- Hand, die für diesen Anteil im Laufe der„Volk aufs Maul“ zu schauen, indem sie heißt: Für den Nennwert von 100 DM be- s Präsi. 7 5 FF 5 1 8 er jährigen wirkte revolutionierend. nächsten fünt Jahre das volle Stimmrecht ihm nach„dem Maul reden« und so handeln. zahlt der Aktionär zunkchst 200 Mark und nmer fur ee eee b 85 80 8 Die Abhängigkeit, die er nachwies, hat genieße. Dies bedeute einen Einbruch in das Bestätigung ihres angeblich erfolgreichen kassiert innerhalb von fünf Jahren insge- an Stelle 5 5 e 15 55 5 N 1 in den dazwischenliegenden 58 Jahren nicht Prinzip der Privatisierung. Daneben sei zu Tuns sehen sie in der Wiederwahl. Daß da- samt 144 Mark ein um sich sodann Weiter- er nicht ni ce ar e 8 5 ent- ab-, sondern überraschend und bedrückend berücksichtigen, daß nach fünf Jahren das bei lediglich Scharlatanerie herausschaut, die hin des Besitzes dieser Aktie zu erfreuen, nten ge. e 8 1 N 0 zugleich zugenommen. Falls der CDU- Land Niedersachsen ein Vetorecht erhalte. sich— wie bereits gesagt— später bitter und aus ihr Nutzen zu schlagen. Insgesamt tzer der. e ende een(Vergl 5 7585 Arbeitskreis Haushalt und Finanzfragen Allzuoft wird Wirtschafts- und Finanz- rächt, ist nur eine nüchterne Feststellung, macht das einen Jahresertrag von 29 Prozent zudtbigs. 5 2 Mürz: Das öde Be el e 1 f Arbeitsmaterial für seine Untersuchungen wissenschaftlern, sowie Experten des Geld- die keineswegs das ehrliche, wohlgemeinte àus. Teurer kann ja die Eigentumsstreuung us Sohn 1 b er nt- benötigt, sollte er sich diese recht lehr- wesens Monomanie(auf eine fixe Idee abge- Bemühen der Politiker(moralisch) abwertet. für die Steuerzahler nicht gemacht werden, um eine 5 5 reiche, bei der Manzschen Verlagsbuchhand- 1 Aufklärungsarbeit zu leisten ist recht il, nach Einmütigkeit herrschte— laut Bericht un- lung erschienene Schrift besorgen. Es dürfte 1 9 eduem. f g 5 f Mm 2 zu. seres Bonner eg- Korrespondenten— zwi- lehrreich sein aus den Anfängen einer Soziale Volkswagen- Ro Anze Burgbachers 4 15 3 5 3. f itgli f 8 5 10 3 5 5 a aß die zwölf Prozent nickt mehr ausgeschüt- Zumbur- schen den Ausschußmitsliedern und Franz Fehlentwicklung zu lernen, deren bittere Aus zahllosen Beispielen wahllos eines und eine Dividende von mindestens 12 Pro- tet werden können. Was dann? Soll sich die Bayer Etzel und dessen Mannen darüber: Auswirkungen in allen europäischen Län- h f 5 1 8 f 5 5 N 1 l 85 erausgegriffen: Der Universitätsprofessor zent zu erwarten haben. Der Ausgabekurs reprivatisierende, die eigentumsstreuende ar. Seit Den Ländern und Gemeinden soll dring- dern, die Bevölkerung jetzt zu verspüren be- und CDU-Ab dnete Fri 8 5 7 6. a DK. VNV. a i 0 dring K t 10 geordne ritz Burgbacher er- könne als eine Art„sozialer Kurs“ gewertet Regierung, soll sich die in gleichem Fahr- 46, in lich nahegelegt werden, ihren Investitions- Kommt. a 4 5 klärte laut Bericht unseres Bonner Korre- werden, der dem Sozialbonus hinzuzu- 0 um j n f j Politischer Beigeschmack führt immer 5 5 85 5 wasser gondelnde Regierungspartei den Vor- 1949 aufwand einzuschränken, um die Konjunk- VVT 1 spondenten zur Angelegenheit Volkswagen- rechnen wäre. Der Sozialbonus allein mache wurf machen lassen, die Erwerber der Ak- zu wer- tur vor einer Ueberhitzung zu bewahren. F 1 0 5 19 5 3 werk, eine wichtige Aufgabe des künftigen zusammen mit der staatlichen Sparprämie tien geprellt zu haben? Es wäre eher ange- deshalb 775 5 5„ 777% F)., T y y ß ĩͤ 1 a chende Verhandlungen aufnehmen will, hat Wirtschaft ist, geht aus einer Feststellung des zogener Privatisierung) sei, das VW-Werk in wenn die Aktien fünf Jahre lang nicht nicht nur Rosinen bringt, sondern mitunter 5 mer. errechnen lassen, daß der Investitionsauf- Deutschen Ia 1358 Wettbewerb mit der übrigen Automobil- weiter veräußert werden. Die angehenden auch Enttäuschungen, Enttäuschungen ver- 1 wand des Bundes nur 4 Prozent des Haus- F OGefentlichk itsar⸗ Industrie arbeiten zu lassen. Es könne nicht VW- Aktionäre sollten im übrigen in den schiedenen Grades, verschiedener Schattie- . 1 0 haltsvolumens ausmacht, der Investitions- peit der unternehmerischen Wirtschaft wahr- us übergeordneten, Volks wirtschaftlichen Ge- nächsten Monaten verstärkt über Sinn und rungen. Mal sind es sinkende Dividenden, 010 els. aufwand der Länder dagegen 16 Prozent und nimmt, stellt fest: Die schritt- und schritt- sichtspunkten auf die Interessen der übrigen Inhalt der Privatisierung aufgeklärt werden. mal sind es sogar ausbleibende Dividenden 1 der der Gemeinden nicht weniger als 40 Pro- chenweise— stets an die große Propaganda- Automobil-Industrie Rücksicht nehmen Burg. Sie müßten schon frühzeitig in die Lage ver- und mitunter sogar Kapitaleinbußen. rktionen zent. Glocke gehängte— vorangetriebene Privati- 8 bezeichnete es als unbestritten, daß die setzt werden, für die Stimmabgabe in F. O. Weber 1 Ein kurzer historischer Rückblick ist fällig. sierung von öffentlichem Erwerbsvermögen ln 5 3 3 späteren Hauptversammlungen eine Wei- Marktberichte 5 tallig Im Jahre 1902 veröffentlichte ein 19 hinkt hinter der Neubildung solchen Besit- zu des geltenden Preisen halten Körne. eil sung zu erteilen, ohne die die Banken für 1 jähriger Gymnasiast namens Felix Somary in zes einher. Vergl. MM vom 19. März:„Mit eine eee 5 5 11. sei sje kein Stimmrecht ausüben könnten. 1 vom 23. Mr 2 aug Wien eine Studie über die Aktien-Gesell- VW- Privatisierung sich nicht begnügen“). müsse„noch ein Pf 1 1 8 125 Köch 81 3 Hoffentlich fällt die geforderte Aufklä- e ee e W gent Er gen, ereinigte schaften in Oèsterreich. Er stellte die Frage: Dabei sei zu befürchten, daß sich der öffent- pen“ falls sich 158 1„ 4 ei- rungsarbeit dann nicht an Professor Burg- Apfel A 45—50, Apfel B 2735, Sopfsaiat 45—30 1. stell Was bedeutet heute das größte Einzelver- liche Einfluß wieder verstärke. 40 Prozent 5 8 1e Situation einmal andere. pacher. Die Aktionäre würden nämlich— Stück, Feldsalat 101—165, Gartenkresse 120189, 1 mögen gegenüber dem Staatshaushalt?“ und des auf etwa 600 Millionen DM zu erhöhen- Nach Meinung Burgbachers werden die wie aus der obigen Kostprobe hervorgeht— B n n e e 1 N offenbarte den ganzen Umfang der— da- den Grundkapitals des VW- Werkes bleibe privaten Volkswagenaktionäre einen Aus- nicht aufgeklärt, sondern eingeseift 30-35, Radies 38—42 Bund, See 1. 55—64, W maligen— Abhängigkeit des Privatvermö- zum Beispiel im Besitz der Oeffentlichen gabekurs von 200 Prozent des Nennbetrages werden. Lauch 46—50. 5 al2zi- 955 bei Sberver- bandes EFF K 2„Aitgetellt voo Vereinigte Wirtschaftsdtenste Gmöff“ 2... 3. 22. 3 23. 3 22. 8. B. 3. 3 N. n Indu- 0 den Srse Die ede. a 5 Seilind Wolf 13⁵ 135 dto. LIA. B. 1000 1000 7% Phoenix-Rheinroht Atomie-d(8) 5.57 8,58 n Rhein ae eee n 50, e dee epo. 0 256. 3 „ Präsi- Sinner A8 370 1 870 f Rein Hypo. 680 6˙⁰ 6% Rhein Hypo. 96 95 Canagros 18 10,12 10,11 utischen Frankfurt a. M., 2 3. März 1960 N Stahlwerke Bochum 25⁴ 275 5% Rhein. Hypo. 110 91% b. 1. E. 18) 4ůõ52 4,55 ied des Stahlwerkesüdwestfslen 849 40 genten 6.5% Rheinpreußen v 88 JC 100% Keystone 8 3(5) 14,4 14,28 m e 22.8 23.3. 22.3. 29. 8. 55 5 25 58% due es 6 19% ide Srged 8 „„ Notierte Aktien bierig Chi Ii 4. 2 2% l Keumof„ e,% Abiosungsschuld v.57 Jog J 5„ n e* 51 deer: 8 10% 5 Rhein: Aceb 260 370% Dortm. Hörder 2⁴8ü 229 Klei Schenzlin 1260 1260 Ver Slanzstoß 637 637 5% Bad Kom Ldsbk div 112 112 0 e ens 1 5 5 5 Tel.-El. 5 828 8,832 verband Adletwetke 285 27⁰ Durlacher Hof 76⁰ 768 Klöcknei Bergbau 215 213% Wintershall 519 51/ 5% Bayer. Hypo. 112 112 08 Weudenk Anl. v. 58 10⁴˙U 5 Eurit str.) 138,50 189.25 lied des AG t. Energie 47-2 47-2 Eichbaum Werge 885 985 Klöcknei Humb Deutz 54 560 2 33³ 3³8 5% Bundespost v 35 25* 95 7% Zellst Weldhof v 56 104 85. 9174 187.8 187,00 Instituts AG t Verkehr 71¹ 719 EI Licht u Kraft 250* 254 Klöckner Werke 254A 254 N Zellstoff Waldhof 3.0 300% 5,5% Großkraftu dihm 04% 104 Wandelanteihen 81 1 b(6. 8 1056 1056 altungs- AEG 1 183 1 5 Enzinger Union 15 580 Kreuß- Maffei 350 353 5 5 5% Pfälz Hypo. 55 15 5.5% Anglo n„ 5 8 tenb. Zellsto E611 Masch 598 1 395 j Lahme 59⁵ 59 5% Rhein. Hypo 0 N 1 5. Aerzte ee 255 505 de men 548 549 5 i 580 0 N Aktien 7,50% e 54¹ 10⁴⁰⁰ 104 1 5 50 912 2 15 NE-Metalle bertrug BNV 3857 332%. Farben Liquis 1,05 7,05 Löwenbrsu 10¹5 10³⁰ Beton& Monierbeu 485 435 82% N 55 75 3 28.8. Geld Briet für d Bemberg 250 257 Bein jetter 234 232 Ludwigs Walzm. 5 0 Burbach kali 908 40³⁹ enten i 5 9 1 80 18 8 5 8 1 e Berger 455 45⁰ Eeldmühle 110⁰ 110⁰ Mannesmenn 30⁰ 301 Dyckerhoff 8 577(Zinsen tatifbesteuert) 5,5% Schering v. 30. 240 240 Blei 5 95 n. Das Bekule abgestempelt 7 170 kelten 357 2 Metallgesellschaft 2000 2050 Eisenhütte 255 228 8% AEG v 56 5% 435 235 Aluminium 25 227 zundes⸗ dto neue 2 2 Gelsenberg 176%% Nordd Liovs 5„ 1 8% Baden-Württ. v 57 100 N Zinn 55 346 erteilt Binding Brauetel 1180 1124 Goldschmidt 599 978 S8 1116 1112 V. 15 15 90% BASE v 56 106% 067 Investment-Zertiflkate Messing 58 238 244 i Bochumer Verein 220 22.[Gritener-Kayser 175 17³⁵ bistz Mühlen 5— 55GVI’E 0 8% Bosch v. 56 ic sc Aditonds 173,70 173,90 Messing 63 2⁵⁴ 271 Bubiag 310 3⁰⁸ Grün& Bilfinger 40⁰ 405 phoenix Rneinrohr 387 388 Chrix Werke 5 55 8% BBC v. 86 106 h 106 U Agefte 104.50 105,0 Buderus 364 361 Stünzw= Hartm—— preußag 2⁰⁸ 20%[Scheſdewande! 25 2 7% Bundesbahn v. 59 105 V 403% Anglo Dutch 98,50 88,90 Oeutsche freie 1 Brown. Bover!& Cie 800 810 Gußstahl Witten 460 450 Rheineſektre 474 498 7% Bundespost e 58 103 U 103 Atlanticfonds 38,90 39,10 Devisennotlerungen Casselle 980 653⁵ Gutehoflnung 6⁰ 60 Rheinstahl 4³⁵ 4³8 Banken 70% EssO v. 88 105% 105% Austro: Fonds 114.00 14,0 1 Us. Dolle: 1650 esdner Chemie Albert 89% 254 Hemborner Bergbev 5 127 RWE 889 587 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Concentra 115,80 118,20 1 engl.& 1 1 Aus- Chemie Verwaltung Hüls] 884 882% Handels- Union 66⁵ 681 dto Vorzüge 578 576 Allianz Leben 705 7⁰⁵ Benzin v. 58 70 93 Dekafonds 127,10 127,80 1 can Doller 4,8835 4,2935 ide für Conti Gummi 720 715 Hapag 26. 855 Rheinmetall 3⁴⁰ 40 Allianz Versicherung 2550 2560 80% Heidelb Zem. v. 86 105 105% Koropafonds 1 144,00 14.60 100 bfi. 110,455 10,575 1 Daimſer Benz 27⁵⁰ 9 55 Harpener 100% 500%. Rheinpreußen 210 211 Badische Bank 535 545 6% koechstetr Farb. v. 57 07 107% Furunion 128,40 128,80 100 strs. 95,17 95,31 5 3„ tleidelverger Zement 587 83 biedel 425 40 Bayer Hypo.& Wechselb 8 580% Hoechster Farb. v. 88 0% 10 Fondak 130,40 130,40 100 deig. tr. 8.853 8,878 n Ver- Demag 590% 599% Hoechster Farben 531 755 Ruhrstahl 488 2⁵⁰ Betlinet Handelsbank 784 2 6% Hoeschwerke v. 58 20ů0 955% Fondis 149,20 145,0 00 kkrs. 84.88 35,06 6 Mil- Dt Contigas 615 610 1 Hoeschwerke———U 5⁵ Rütgers 3715 35⁰ Comerzbenk A8 508 508 7% Lastensusgl. v 56 102% 102% Fondre 97,40 97,40 100 dan. Kronen 50,465 80,585 Dt Edelstah 6% ei klochtiet e. Salzdetfurth 40 400% Skt. Benk a8 57,% 6% MAN e 57 107 ids, lndustrie 78,60 8.80 100 aorw. Kronen 58,%5 88,55 ausge- Ot Erde! 277 27678[ Holzmann 555 200 Schering 238 434% Ot. Centtelboden 409 40⁰ 5% Mannesmann v. 59 90. 907% intervest 90.50 989,50 ioo schwed. Kronen 80,50 80,56 Aktien Degusss 84³ 85 Hätten Oberhausen* 3 Schiess 350 348 Ot. Hyp Benk Bremen 397 5⁰⁰ 8% Pfalzwerke v 57 105 10⁵ Invests 183,60 83,90 1000 ft. Lire 6.708 6,28 brank- Dt Lino 820 82⁵ Hütte Siegerland 445 140 Schloßquellbr. 6⁴⁵ 1 6⁴4⁰ Dresdner Benk A8 6²⁰ 6²⁰ 6% Plälz Hypo. 9 96 Thesaurus 163,10 68,70 100 österr Schilling 16,019 16,059 95 5 Dt Steinzeug 4³⁰ 30 lind Werke Karlsruht 289 Schubert u Salzer 48 480 Prankt Hypo 9⁴⁰ 5% Pfölz. Hpyo. 72 9² Transstlenticfonds 48,60 48,70 portugal 14.567 14,807 t ist Ot Bisenhandel 228. 228 Köeli-Chemie 88 984 Scultheiß Stämme 485 4 Industriekteditbank 254 253 1 Unifonds 112.20 112.70 100 D. west 5 425,00 ent 15 Didiet- Werke 460 460 Karstadt U 103³⁰ Schwartz Storchen 50⁵ 568 Mannh. Versich. Lit. A 150 1050 J 80% Kapt.-Ertragsst. Uscafonds 111,0 1,0 100 DM.Ost 24.78 g Wir k AG 194 Heinz Hoffmeister Gmb. l Konzertdirekt. Mannheim . GEORG TOMALIA Heute O00 40 88 f b SABINE BETNNMA NUN 3 1 f 8— Großes Hau Telefon 2 50 25 0 ale Moꝛartsaa 1 1 LAK EM bete rs: Al HAMBRA 253 46. 186, 2 naks v. BOS 5 ö 13.30, 16, 18.30, 21 Heute letzter Tag! 5 idende Marianne Koch, Christ. Nielsen, tLampentleber- 00 e Kurpfälzisches 2 zungs- Robert Grat 1 Ii org. e fen 8. rERManDO palAcios f Ich kaufe liehe Alauf-»die Frau am dunklen Fenster“ dle ganze Welt.“ Star-Gastspiel! 8 Kammerorchester T a g i 23 5 AL SrER. 15 5 Bitte Sonderanzeige beachten! Sind persön Nlich. i i Nur 14.00, 16.15, 18. Pelefon 233 33 Dirigent: 4 8„DER RIKSCHAM ANN“ UNIVERSUM 18250, 18, 20.30 N anwesend 5 Im 5 20.45 KEIN H öffentl. Vorstelld) Letzter Tag! 5 g 5 77 M er- 4 F. 20233— 13.30,„DER DRITTE MANN(4. fu in den Vorstell. um 18.30 u. 21.00 90 N um(0800 1 ScHAUBUR 16, 18.30, 21.00 S0. 11.00:„Olympiade 1936“ T. T. e* 8 zum Start ihres Films: 5 ionen Glenn Ford, Debbie Reynolds 5 2 n. in dem Cinemascope-Farbfilm T. 40396, 13.00. „EINE TOLLE NUNIMER“(16) DiE KAMERA 16, 16.15, 20.30 i ö Karten 20 DM Italienischer Kopfsalat e 2. Woche! f a 8 0 3.50 bis 6.50 große KG Pte Siek nur 2 SCALA 2505 15.00, 18.50, 21.00 Das Mädchen Vom 808 e Bitte sichern Sie sich Karten im Vorverkauf! 0 is 6. 8 3 3. Woche! Tel. 25558 14.90 158.50 16.00 5 1 6 8 BTT GRUSS TER de DIE KURBE A b 18.30 1 0 114. U Telefon 2 50 28 31. 8 20˙⁰⁰ Spanische Am Mehpl. T. 5 11 86 ö 9 5 al- capTTOL. 475, 6 25. 2400 20 25 Nang, aun Sderme a nisker- Lientaplele Blutoval- orangen 5 Was Boris Karloff Cinemascope pALAST J 1, 6, Br. Str., T. 25076 der„Die HEXEN KO OE Tägl. 10.00, 11.50, 22.30 Der erste Abenel vollsofiig 2 36300 9 10 der pr Nane. 08. octepder, den erg,) Omnibusfahrten ah Dismarthplotr ee e e eee, abräu pLAMKEN- Kleines Haus FCC(zwischen ſattersall und Houptbahnhof Mannheim) 9 n ei lläum T. 231283 8. Woche!] in dem Abenteuer-Farbfiim drum noch einmal N N 51 I. 1 Jeute 2350 130 in hö ang 230 bur. d 070 560 Des 26. 3. eee 1955 mere es e 255 1 Wors 5 44 ekto- I. Balmer, O. E. Hasse, J. Matz 1 ee Nlaus 5„* Un- 1 e 110 6» Freigegeben ab. Jahren Sonntag, 27. 5. Michelbach im„Kleinen Odenwald“ ohol-. enen. 15.00 Uhr Gaiberg— Waldwimmersbbach. 4.50— Hausmacher Leber, 7. Sstoßʒ 1 5 e 1 L 1 3 illion 5. J Mittwoch, 30. 3. Hembacher Schloß(Mexburg) 4.50 Ali e. Heute 20.45 Uhr 15.00 Uhr Besſchtig. u. Probe der Seki. Wachenheim 2„ KEINE öffentliche Vorstellung!. Sonntag, 3. 4. Nerturpark Pfälzer Wold — 3 Neuem Programm W F eee 15.00 Uhr Waldſeiningen— Elmsten 5.50 Mittwoch, 6. 4. Odenwald · Run dtehrt 8,50 ee e ä ittwo enwald Rundes 8 5 41 5 Ade een, ee are SkiEV. WAHNSINN 18.00 Uhr gesichtigung der Hordy-SchokodenfobHK. 1 8 8 im CIT X B 6 Telefon 2 07 90 von Gerhart Hauptmann — 0—— Täglich 21.00, Fr. u. Sa. auch 23.00 Unr ee Karten- Vot bestellung etbeten N ee arten 20 .—— 3. aabres- Programm 1960 eingeiroffen 2.50 bis 6.— N e U Z WRLUs: Wiedersehen mit groß. Filmerfolgen! kostenlos bei allen Reisebüros und beim Veronstolter 5 5 M 1 J. 1 E B Ruth Leuwerik- im II. Teil des gr. Fbf.-Erfolges 5 3 5 Uns. 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B. pollok- Vertr.: Frenz Köck, Heidenheim/ Br.. e 195 1 SA B E L 6 O R D 1 N J——.— wüscherel G E B HAAR DUI RT, 38 1 OH OPIN und LIS Z T Abteilung: Moderne Gardinenspannerel Detektiv Mob. Wörnert Seit Über 65 Jahren ein Gütebegriff! Verbeerſolq Hut ch Kleinangseigen n 3— 5. Karten: 3,—, 2, l. DM(Studierende und Schüler die Hälfte) 6 2 6* Seite 18 FEUILLETON Donnerstag, 24. März 1960 Nr. J Der unsterbliche Doktor Fabst Busonis Büöhnenwerk als Mannheimer Erstaufführung im Nationolthegter An Eingängigkeit und Popularität kann nen Pakt mit Mephistopheles, dem schnellsten es der„Faust“ des Ferruccio Benvenuto Bu- und wendigsten unter den magisch herauf- soni mit dem„Faust“ des Charles Gounod beschworenen Teufeln. Mephisto läßt in (der in Deutschland den Titel„Margarete“ einer Kirche den Bruder jenes Mädchens führt) beileibe nicht aufnehmen. Dennoch töten, das Faust einst verführt hat(der ein- hat das nur selten dargebotene Werk Buso- zige Augenblick, da von Gretchen die Rede nis bei seiner Mannheimer Erstaufführung ist). Vom Schauplatz dieser ersten Schand- im Großen Haus des Nationaltheaters einen tat führt der Teufel den Faust an den Hof starken Eindruck hinterlassen; es ist zu- des Herzogs von Parma, der gerade Hoch- nächst zögernd, am Ende aber mit sehr herz- zeit feiert. Mit magischen Künsten gaukeln lichem Applaus aufgenommen worden. die beiden Fremden dem herzoglichen Paar 5 die Erscheinungen König Salomos und der e.; Königin von Saba vor, sodann des Johannes Busoni war wohl der universalste Musi- 8 5 und der Prinzessin Salome, diese jedoch im ker zumindest der ersten fünfzig Jahre un- Gewand des Faust und der Herzogin. Was 5 Slorreichen Jahrhunderts. Ein Kos- hier noch ein trügerisches Spiel zu sein mopolit 0 5 scheint, wird unmittelbar darauf Wirklich- in seiner italie.. 5 l a. 5 heute in Moskau und morgen in Boston tätig 3 8. 3 1 Liebe War, der als Klaviervirtuose wie ein neuer N 5 5 5 5 5 Liszt in aller Welt gefeiert wurde, den man Das nächste Bild spielt in einer Witten- als Pädagogen schätzte, der streitbare musik- berger Schenke. Vor den dort versammelten theoretische Schriften verfaßte(die wieder- Studenten erzählt Faust sein Abenteuer mit um den streitbaren Hans Pfitzner zu wüten- der Herzogin. Da stürzt Mephisto durch die den Polemiken reizten), den das Erbteil sei- Tür, meldet, daß die Herzogin gestorben sei, ner deutschblütigen Mutter immer wieder und bringt als ihren letzten Gruß das tote nach Deutschland 20g, vor allem in das Ber- Kind, das sie gebar. Als die Studenten sich lin gleich nach dem ersten Weltkrieg, wo er entsetzen, öffnet Mephisto den Kindersarg: am 27. Juli 1924, 58 Jahre alt, die Augen es ist ein Strohwisch darin, den er ins fü s i unruhiger peunruhi- Feuer wirft. Aus der Flamme läßt er für gender Geist, ein gescheiter Kopf. der zu- Faust die Gestalt Helenas erscheinen, doch nächst zur Verleugnung aller traditionellen 2 5 5 3 Ersehnten greift, wird Bindungen aufrief und damit die Atonali- 5 8. 5 tät körderte, später aber zur„neuen Klassi- Es naht das Ende Faustens; urn Mitter- zität“ sich bekannte. Bach und Mozart waren nacht, so verkündet man ihm, wird er vom die Götter, die er verehrte, daneben aber Teufel geholt werden. Verzweifelt sucht auch wiederum Franz Liszt. Als Komponist Faust nach irgendeiner Rettung. Doch Wo- schuf er ebenso Kammermusik wie große hin er sich auch wendet, überall grinsen ihm Orchesterwerke; für das Musiktheater schrieb die Folgen seines Tuns entgegen. Eine alte, er die Brautwahl“, den Einakter„Arlec- hilfsbedürftige Frau entpuppt sich als die chino“, eine„Turandot“-Musik u Gozzis Herzogin— den Eintritt in die Kirche ver- Märchenspieh und die große Oper„Doktor wehrt ihm die Erscheinung von Gretchens Fallst“. Aus allen diesen Einzelzügen wächst.— das Kruzifix, vor dem er nieder- das Bild eines Musikers zusammen, der mit fällt, verwandelt sich in eine obszöne Kreu- 80 5 j. Zzigung Helenas. Da klammert er sich an das Daten Gaben reich besnadet, War, meme Letzte, das ihm blieb: an das Kind, das er stigen Strömungen seiner Zeit aufspürte, 1 5 ploblegte verarbeitete und dem dabei das mit 75 3 zeugte, und dem er nun tragische Geschick widerfuhr, die Wege zum en 1 8550 010 kant den ee Neuland, die er aufzeigte, nicht selbst bis Sen Willen“ sein Hoffen und Sehnen gibt 3 8 5 und das also seine Seele weitertragen zum Ende gehen zu können. Soll. Dann stirbt er in Frieden, noch ehe die *. Uhr zwölf schlägt. Mephisto, seiner Beute Zu seiner„Faust“-Oper hat Busoni selbst sicher, findet nur noch den seelenlosen das Textbuch verfaßt. Als Grundlage diente Leichnam und jagt empört von dannen. dabei das alte Puppenspiel. Faust schließt sei- f Mit Goethes Faust-Dichtung also hat die- ses Libretto wenig gemein. Es gibt in holz- schnitthafter Zeichnung eine Bilderfolge aus Faustens Schicksal, wobei nicht zu übersehen ist, daß der gute Faust so viel nun wieder auch nicht profitiert von seinem Pakt mit Mephistopheles und daß hier mehr ange- . deutet, als ausgeführt wird. Dies allerdings rafen von 5 4. 5 r e ist neu: sein Streben, sein Wollen sind un- ise Germaine de Stael, Gattin sterblich. 5 5 n Gesandten Baron de Stael, Busonis Partitur ist für das große, spät- 1766 in Paris geboren, war eine der Begrün- romantische Orchester(eine Orgel einge- derinnen der französischen Romantik und schlossen) geschrieben, setzt diesen Apparat alf durch ihr dreibändiges Werk„De 1 Alle- jedoch auf eine objektivierende, der Sinn- magne“ entscheidend mit, das Deutschland- lichkeit des Tons entgegenstrebende Weise bild der Franzosen jener Zeit zu formen. ein. Es entstehen herb strukturierte Klänge, Nach einem unruhigen Leben, das sie zum wie sie beim späten Hindemith— dort aber größten Teil in der Schweiz im Exil ver- eben ganz entschieden und persönlich ge- brachte, starb sie 1817 in Paris. Prägt— anzutreffen sind. Eng geführte, je- Die Liebesbriefe, die jetzt der Veröffent- des Sentiment vermeidende Melodik wett- lichung entgegensehen, haben eine lange und eifert mit kontrapunktischen Künsten. Eine eigenartige Geschichte. Louis de Narbonne, Prise Richard Strauß'scher Virtuosität und Kriegsminister Ludwigs XVI. von Frank- puceineske Arabesken. Reger. Wagner, wenn reich, war die erste groge Liebe Madame de Staels. Vor seiner Reise in die Schweiz ver- traute er einem Freunde ein Bündel an, das die Aufschrift trug:„Brennende Briefe zu verbrennen“. Die Briefe wurden jedoch von dem Freund nicht verbrannt, sondern ge- langten schließlich auf vielen Umwegen in den Besitz der Bibliothek von New Vork. Osnabrücker Theaters eine Novität mit dem Der Graf von Ribbing, dem die Beteili- Titel Gin für die Königin! zur Urauf- gung an der Ermordung des schwedischen führung an, die in Wahrheit eine ausge- Königs Gustav III. bei einem Stockholmer Wachsene Operette ist. Ihre Texte schrieben Maskenfest im Jahre 1792 nachgesagt wird, die hörspiel- und kabaretterfahrenen Ika „tröstete“ Madame de Stael während der Schafheitlin und Helmuth Gauer, die Musik Abwesenheit Louis de Narbonnes. Bei sei- komponierte Wolfgang Zeller, von dem es nem Tode vermachte er die Briefe seinem kaum noch zu zählende Film- und Schau- Freund Alexandre Dumas dem Jüngeren, der spielmusiken gibt. Auch einen Operetten- sie der Pariser Nationalbibliothek mit der erfolg haben die drei schon gemeinsam er- Auflage zur Verfügung stellte, sie nicht vor rungen: 1950 erschien der mehrfach aufge- 1960 zu veröffentlichen. Die Briefe, die aus führte„Liebeszauber auf Sizilien“. den Jahren 1792 bis etwa 1800 datieren, ge- In„Gin für die Königin“ dankt Majestät hören zu den grundlegenden Dokumenten ab, weil sich ihre alkoholischen Gelüste nicht der französischen Frühromantik. Sie werden mehr mit dem Ernst der Krone vereinen den ihnen gebührenden Platz in der franzö- lassen, Doch die Töchter der trinkfreudigen sischen„Anthologie der Zärtlichkeit“ ein- Dame sind jungen„Anarchisten“ zugeneigt nehmen. dpa und haben deshalb kein Interesse daran, Madame de Stael Veröffentlichung ihrer Liebesbriefe Fast 150 Jahre nach dem Tode der Schrei- berin will jetzt der Pariser Verlag Gallimard die Liebesbriefe der Madame de Stael an Als Musical kündigte die Intendanz des Faust beschwört den feofel Willi Wolff als„Doktor Faust“ in Ferruccio Buso- nis Oper, die das Natio- naltheater als Mannhei- mer Erstaufführung jetzt herausbrachte.(Stehe auch unseren Bericht auf die- ser Seite.) Bild: Bohnert& Neusch auch nur in der Ferne, denn das Gesamt- kunstwerk liegt Busoni gar nicht. Schon eher das barocke Mysterienspiel, barocke Musi- zier formen. Keine Subjektivität bitte, viel- mehr Strenge, Mißtrauen auch gegen sich selbst, daß er unversehens in den Gefühls- ausbruch geraten könnte. Ein paar Mal ist er ganz nahe dabei, aber er reißt sich wieder zurück. So stehen hier prachtvoll ausge- formte dramatische Szenen(der erste Teil des fünften Bildes zum Beispiel) neben arti- flziellem Intellektualismus. Wie wohl der verklärende Schluß sich angehört hätte, Wenn Busoni selbst ihn noch hätte schreiben können?(An seiner Stelle vollendete Philipp Jarnach das Werk.) * In der Mannheimer Aufführung präsen- tiert Walther Knör am Dirigentenpult des prächtig spielenden Nationaltheater-Orche- sters die Musik Busonis mit einer großgarti- gen Prägnanz. Ein Meisterstück, wie da un- ter seiner Hand das Klangbild und die Form- struktur entfaltet werden, der dramatische Spürsinn hinzu kommt, Schlagkraft, Lei- denschaft und geistige Souveränität sich vereinen. Ein paar Wackelkontakte zur Bühne hinauf werden sich legen, vielleicht auch müßte Knör das Orchester noch ein big- chen reduzieren, um den Gesangsstimmen ihr Vorrecht zu lassen. Am werkgerechten Zuschnitt aber fehlt es dieser Interpretation sonst in keiner Phase. Ernst Poettgens Inszenierung, von Paul Walter mit Projektionen und transparenten Wänden gotisch gerahmt, bewegt sich auf den bewährten und angemessenen Pfaden der Stilisierung. Die Kürzungen, die er vor- nahm, entstellen das Werk nicht, und auch den verwaisten Thron zu besteigen. Es kommt, teils aus Liebe, teils aus politischen Gründen, zu allerhand Verstrickungen, so daß; Bessadaniens Thron— auch„Thrön- chen“ genannt— innerhalb von zehn Mi- nuten ein halbes dutzendmal den Besitzer Wechselt. Nachdem sich der Ministerpräsident schließlich als Diktator über die Wirrnisse erhoben und die Demokratie ausgerufen hat, „Wühlen“ die Königinnen im Exil. Ihre Wahlparolen wie„Freigeist breitet sich nicht aus, hast du Monarchie im Haus“ sind er- folgreich: Bessadaniens Thrönchen wird wieder aufgerichtet, die Prinzessinnen paa- ren sich mit den inzwischen milder geson- nenen Freunden, so daß die Thronfolge drei- fach gesichert ist(„Der Schah von Persien soll platzen“). Damit das Ende ganz glücklich wird, entsagt die Königin a. D. dem Gin der gleichsam abstrahierte Schluß(der Ver- zicht auf die Erscheinung des Kindes) ist vertretbar. Die Drehbühne allerdings dreht sich mal wieder, wenn's gar keinen Sinn hat (am Hof zu Parma nämlich). Auch ist die Gestalt des Mephistopheles in einigen Augenblicken wohl doch zu überzogen— Helmut Melchert bewältigt diese Partie musikalisch faszinierend, mit seinem metal- lisch getönten Tenor gibt er eine Studie teuflisch-rüder Bosheit, wie sie inferna- lischer kaum möglich scheint. Willi Wolff ist der Doktor Faust, von Gerda Schulte als ein anderer Don Juan gewandet, kein Gelehr- tentyp, aber ein ganzer Mann; stimmlich vortrefflich disponiert, entfaltet er die volle Schönheit seines Baritons und bestätigt er- neut die ihm eigene Musikalität. Hans Gün- ther Grimm hat als„Des Mädchens Bruder“ ein wenig Mühe mit der Partie, als Herzog von Parma dagegen zeigt er im Spiel und im Singen die rechte Noblesse. Elisabeth Thoma gestaltet als Herzogin ihre große Liebesarie mit sicheren Mitteln, ebenso ver- läglich ist Franz Glawatsch sowohl als Wagner(zu Beginn) wie als Zeremonien- meister. In den kleineren Rollen fügen sich Karl Bernhöft, Thomas Tipton, Hans Röss- ling, Friedhelm Droste, Willy Roser, Alfred Einck, Hans Rehkopf, Peter Nüsser, Franz Hundt, Günther Beck, Franz Radinger und Jakob Rees zu einem guten Ensemble zu- sammen. Joachim Popelka studierte die Chöre ein. 5 ee 5 Jenseits aller möglichen Einwände ist dies ein Werk, das die Begegnung in jedem Falle lohnt. Es ist wohl— vor allem mu- sikalisch— zu komplex, um ein dauerhafter Publikumserfolg zu sein. Kurt Heinz Kein Sin mehr för die Königin Zur Urauffbhrung einer von Wolfgang Zeller komponierten Operette im Osnabrücker Thedter am Domhof und artverwandten Getränken, um erneut die Bürde der Krone auf sich zu nehmen. Die Geschichte könnte recht spaßig sein, Wären die Witze nur eleganter zugespitzt und klänge die Musik ein wenig frecher. Immerhin bleiben Regisseur, Ausstatter und Darstellern Möglichkeiten, Versäumtes der Autoren und des Komponisten in pointier- ter Inszenierung nachzuholen. Das aber ge- lang bei der Osnabrücker Uraufführung nicht: Walli Schreiber gab die Königin wie eine trinkfreudige Raffkegattin, und Hans H. Joest gestattete als Regisseur viele Platt- heiten, die ganz tief unten in der soge- nannten Klamottenkiste hätten verbleiben müssen. Traurig stellte man sich vor, was für eine bessadanische Gin-Königin etwa Lore Lorentz„abgegeben“ haben würde Sonja Luyken —— Srieshabers Vertrag gelöst In beiderseitigem Einverständnis Professor H. A. P. Grieshaber(Achalm) wird die Staatliche Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe zum 30. April verlas- sen. Wie am Dienstag bekannt wurde hat das baden- württembergische Kultusministe- rium der Bitte Professor Grieshabers auf Lösung seines Dienstverhältnisses in beider seitigem Einverständnis stattgegeben. Professor Grieshaber hatte seit 1955 als Vertreter der modernen Graphik und Ma- lerei ein Lehramt an der Karlsruher Aka- demie inne. Ende letzten Jahres war Zwi⸗ schen der Akademie und dem Künstler ein Streit um die Auslegung moderner Kunst entstanden. Anlaß waren die Prüfungsarbei- ten von zwei Grieshaber-Schülerinnen, die von der Prüfungskommission nicht bewer- tet worden waren, weil sie nach ihrer Ansicht zu stark von der gestellten Aufgabe Abwi⸗ chen. Inzwischen haben die Kandidatinnen nach einer nochmaligen Klausur Mitte Fe- bruar die Staatsprüfung für das Künstle⸗ rische Lehramt an höheren Schulen bestan-⸗ den. Professor Grieshaber, der sich vor allem gegen den Vorwurf wandte, seine Schülerin nen hätten bei der ersten Klausur die Prüfungsbedingungen nicht erfüllt oder nicht eingehalten, sah sich durch den Meinungs- streit veranlaßt, sein Lehramt zeitweilig nicht mehr auszuüben. Er hat seine Tätig- keit in Karlsruhe vor etwa zwei Wochen wieder aufgenommen. IS Koltur-Chronik Der Mannheimer Maler Rudi Baerwind, der seit einigen Monaten seinen Wohnsitz in Paris hat, ist bei einer von 250 Malern beschickten Ausstellung in Paris-Colombes mit einer Sil- bermedaille ausgezeichnet worden. Baerwind der sich gegenwärtig wegen eines größeren Auftrags aus der Stadt Mannheim für einige Tage in seiner Heimatstadt aufhält, hatte in Paris- Colombes, wo weitere vier deutsche Ma- ler vertreten waren, eine seiner letzten Ab- strakten Arbeiten gezeigt. Mit der Silber- medaille ist ein Geldpreis verbunden. In der Ausstellung, in der auch Plastiken gezeigt wur- den, war jeder Künstler nur mit einem Werk vertreten. Die besten Arbeiten sollen voraus- sichtlich noch in diesem Jahr in einer Wander- ausstellung auch in Deutschland gezeigt werden. Baerwind stellt gegenwärtig auch im Pariser Musee d'Art Moderne aus. Hanns Purrmann, der über die Grenzen der Pfalz hinaus bekannte pfälzische Maler, soll zur Vollendung seines 80. Lebensjahres am 10. April durch eine am gleichen Tage in der Landesgewerbeanstalt in Kaiserslautern begin- nende Ausstellung seiner Werke besonders ge- ehrt werden. Purrmann, der aus Speyer stammt, lebt seit Jahren in Montagnola in der Schweiz. In der Ausstellung sollen auch Gemälde und Aquarelle Purrmanns gezeigt werden, die der Künstler bisher noch für keine öffentliche Ver- anstaltung freigegeben hat. Die Purrmann-Aus- stellung findet innerhalb der Jahresausstel- 5185 der Arbeitsgemeinschaft Pfälzer Künstler statt. Das Berliner Gastspiel Marlene Dietrichs, das zunächst für fünf Tage geplant war, ist auf drei Tage verkürzt worden und findet nunmehr vom 30. April bis 2. Mai statt. Gründe für diese Aenderung wurden nicht genannt, doch dürften für diese Entscheidung zahlreiche kritische Stim- men aus dem Publikum maßgeblich gewesen sein, Stimmen, die der Künstlerin ihre deutsch- feindliche Haltung während einer Reine von Jahren vor warfen. Im Rahmenprogramm des Marlene-Dietrich-Gastspiels werden übrigens ein französisches Orchester und ein modernes französisches Ballett mitwirken. Auf einer Kunstauktion in London ist Tho- mas Gainsboroughs Gemälde„Mr. und Mrs. Robert Andrews“ für 130 000 Pfund(rund 1,53 Millionen Mark) versteigert worden. Das ist der höchste Auktionspreis, der jemals für ein Werk eines englischen Malers gezahlt wor- den ist. Die Käufer, die Kunsthändlerfirma Thomas Agnew and Sons, gab nicht bekannt, ob sie das Bild für sich selbst oder im Auftrag eines Kunden ersteigert hat. Das Kurpfälzische Kammerorchester spielt unter der Leitung des amerikanischen Dirigen- ten David Blum am Donnerstag, 24. März, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Rosengar- tens Werke von Mozart, Schubert und Johann Sebastian Bach. Eine Gedenkstunde für den Sänger Heinrich Schlusnus veranstaltet der Richard-Wagner⸗ Verband(Ortsverband Mannheim) am Dienstag, 29. März, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mann- heimer Rosengartens. Annemay Schlusnus, die Gattin des 1952 verstorbenen Künstlers, und der Schriftsteller Eckart von Naso lesen aus ihrem Buch„Schlusnus, Mensch und Sänger“ und spielen Bandaufnahmen von Liedern und Arien des Künstlers. 5 Das Eckardt- Quartett, Hamburg. spielt am Freitag, 1. April, 20 Uhr, im Studio der Gedok (Mannheim-Feudenheim, Liebfrauenstraße 10), Werke von Haydn, Mozart und Schumann. dürfen. Der Kaiser, in einer durch die Staats- kanzlei ausgefertigten Note, antwortete ihm: daß der Wechsel, der plötzlich in seiner Brust vorgegangen zu sein scheine, ihn aufs äußerste befremde; daß der sächsischerseits an ihn erlassene Bericht die Sache des Kohl- haas zu einer Angelegenheit gesamten heili- 22 Fortsetzung gen römischen Reichs gemacht hätte; daß Eine Verzögerung, bemerkte der Prinz, demgemäß er, der Kaiser, als Oberhaupt des- Würde in diesem Fall um so unischicklicher selben sich verpflichtet gesehen hätte, als An- gewesen sein, da der brandenburgische ger in dieser Sache bei dem Hause Bran- Anwalt Zäuner gegen den qunker Wenzel von denburg aufzutreten; dergestalt, daß, da be- Tronka mit dem trotzigsten Nachdruck ver- reits der Hofassessor Franz Müller in der fahre und bereits auf eine vorläufige Zurück- Eigenschaft als Anwalt nach Berlin gegangen ziehung der Rappen aus den Händen des Ab- wäre, um den Kohlhaas daselbst wegen Ver- deckers, behufs ihrer künftigen Wieder- letzung des öffentlichen Landfriedens zur herstellung, bei dem Gerichtshof angetragen Rechenschaft zu ziehen, die Beschwerde nun- und auch, aller Einwendungen der Gegenpart mehr auf keine Weise zurückgenommen wer- ungeachtet, durchgesetzt habe. Der Kurfürst, den könne und die Sache den Gesetzen gemäß indem er die Klingel zog, sagte: gleichviel, es ihren weiteren Fortgang nehmen müsse. hätte nichts zu bedeuten, und nachdem er Dieser Brief schlug den Kurfürsten völlig sich mit gleichgültigen Fragen: wie es sonst nieder; und da zu seiner äußersten Betrüb- in Dresden stehe und was in seiner Abwesen- nis in einiger Zeit Privatschreiben aus Ber- heit vorgefallen sei, zu dem Prinzen zurück- lin einliefen, in welchen die Einleitung des gewandt hatte: grüßte er ihn, unfähig, seinen Prozesses bei dem Kammergericht gemeldet innersten Zustand zu verbergen, mit der und bemerkt ward, daß der Kohlhaas wahr- Hand und entließ ihn. Er forderte ihm noch scheinlich, aller Bemühungen des ihm Zzu- an demselben Tage schriftlich, unter dem geordneten Advokaten ungeachtet, auf dem Vorwande, daß er die Sache ihrer politischen Schafott enden werde: so beschloß dieser un- Wichtigkeit wegen selbst bearbeiten wolle, glückliche Herr, noch einen Versuch zu die sämtlichen Kohlhaasischen Akten ab; und machen, und bat den Kurfürsten von Bran- da ihm der Gedanke, denjenigen zu verder- denburg in einer eigenhändigen Zuschrift ben, von dem er allein über die Geheimnisse um des Roßhändlers Leben. Er schützte vor, des Zettels Auskunft erhalten konnte, un- daß die Amnestie, die man diesem Manne erträglich war: so verfaßte er einen eigen- angelobt, die Vollstreckung eines Todes- händigen Brief an den Kaiser, worin er ihn urteils an demselben füglicherweise nicht zu- Auf herzliche und dringende Weise bat, aus lasse; versicherte ihn, daß es trotz der schein Wichtigen Gründen, die er ihm vielleicht in baren Strenge, mit welcher man gegen ihn kurzer Zeit bestimmter auseinanderlegen verfahren, nie seine Absicht gewesen wäre, Würde, die Klage, die der Eibenmayer gegen ihn sterben zu lassen; und beschrieb ihm, wie den Kohlhaas eingereicht, vorläufig, bis auf trostlos er sein würde, wenn der Schutz, den einen weiteren Beschluß, zurücknehmen zu man vorgegeben hätte ihm von Berlin aus Michael n Aus einer alten Chronik/ Von Heinrich. Kleist angedeihen lassen zu wollen, zuletzt, in einer unerwarteten Wendung, zu seinem größeren Nachteile ausschlüge, als wenn er in Dresden geblieben und seine Sache nach sach- sischen Gesetzen entschieden worden wäre. Der Kurfürst von Brandenburg, dem in die- ser Angabe mancherlei zweideutig und un- klar schien, antwortete ihm: daß der Nach- druck, mit welchem der Anwalt kaiserlicher Majestät verführe, platterdings nicht erlaube, dem Wunsch, den er ihm geäußert, gemäß von der strengen Vorschrift der Gesetze abzu- weichen. Er bemerkte, daß die ihm vorgelegte Besorgnis in der Tat zu weit ginge, indem die Beschwerde wegen der dem Kohlhaas in der Amnestie verziehenen Verbrechen ja nicht von ihm, der demselben die Amnestie erteilt, sondern von dem Reichsoberhaupt, das daran auf keine Weise gebunden sei, bei dem Kammergericht zu Berlin anhängig gemacht worden wäre. Dabei stellte er ihm vor, wie notwendig bei den fortdauernden Gewalt- tätigkeiten des Nagelschmidt, die sich sogar schon mit unerhörter Dreistigkeit bis aufs brandenburgische Gebiet erstreckten, die Statuierung eines abschreckenden Beispiels Wäre, und bat ihn, falls er dies alles nicht berücksichtigen wolle, sich an des Kaisers Majestät selbst zu wenden, indem, wenn dem Kohlhaas zugunsten ein Machtspruch fallen Sollte, dies allein auf eine Erklärung von dieser Seite her geschehen könne. Der Kur- fürst, aus Gram und Aerger über alle diese mißglückten Versuche, verflel in eine neue Krankheit; und da der Kämmerer ihn an einem Morgen besuchte, zeigte er ihm die Briefe, die er, um dem Kohlhaas das Leben zu fristen und somit wenigstens Zeit zu ge- Winnen, des Zettels, den er besäße, habhaft zu werden, an den Wiener und Berliner Hof erlassen. Der Kämmerer warf sich auf Knien vor ihm nieder und bat ihn um alles, * Was ihm heilig und teuer sei, ihm zu sagen, Was dieser Zettel enthalte. Der Kurfürst sprach, er möchte das Zimmer verriegeln und sich auf das Bett niedersetzen; und nachdem er seine Hand ergriffen und mit einem Seuf- zer an sein Herz gedrückt hatte, begann er folgendergestalt:„Deine Frau hat dir, wie ich höre, schon erzählt, daß der Kurfürst von Brandenburg und ich am dritten Tage der Zusammenkunft, die wir in Jüterbog hielten, auf eine Zigeunerin trafen; und da der Kur- fürst, aufgeweckt wie er von Natur ist, be- schloß, den Ruf dieser abenteuerlichen Frau, von deren Kunst eben bei der Tafel auf un- gebührliche Weise die Rede gewesen War, durch einen Scherz im Angesicht alles Volks zunichte zu machen: so trat er mit verschränk- ten Armen vor ihren Tisch und forderte der Weissagung wegen, die sie ihm machen sollte, ein Zeichen von ihr, das sich noch heute er- proben liege, vorschützend, dag er sonst nicht, und wäre sie auch die römische Sibylle selbst, an ihre Worte glauben könne. Die Frau, indem sie uns flüchtig von Kopf zu Fuß maß, sagte: das Zeichen würde sein, daß uns der große, gehörnte Rehbock, den der Sohn des Gärtners im Park erzog, auf dem Markt. worauf wir uns befanden, bevor wir ihn noch Verlassen, entgegenkommen wiirde. Nun mußt du wissen, daß dieser für die Dresdner Küche bestimmte Rehbock in einem mit Lat- ten hoch verzäunten Verschlage, den die Eichen des Parks beschatteten, hinter Schloß und Riegel aufbewahrt ward, dergestalt, daß. das überdies, anderen, kleineren Wildes und Geflügels wegen der Park überhaupt und obenein der Garten, der zu ihm führte, in sorgfältigem Beschluß gehalten ward, schlechterdings nicht abzusehen war, wie uns das Tier, diesem sonderbaren Vorgeben ge- mäß, bis auf den Platz, wo wir standen, ent- gegenkommen würde; gleichwohl schickte der Kurfürst aus Besorgnis vor einer dahinter- steckenden Schelmerei, nach einer kurzen Abrede mit mir, entschlossen, auf unabänder- liche Weise alles, was sie noch vorbringen würde, des Spaßes wegen zuschanden zu machen, ins Schloß und befahl, daß der Reh- bock augenblicklich getötet und für die Tatel an einem der nächsten Tage zubereitet wer- den solle. Hierauf wandte er sich zu der Frau, vor welcher diese Sache laut verhand- delt worden war, zurück und sagte:„Nun, Wohlan! Was hast du mir für die Zukunft zu entdecken?“ Die Frau, indem sie in seine Hand sah, sprach: Heil meinem Kurfürsten und Herrn! Deine Gnaden wird lange regie- ren, das Haus, aus dem du stammst, lange bestehen und deine Nachkommen groß und herrlich werden und zu Macht gelangen, vor allen Fürsten und Herren der Welt! Der Kurfürst, nach einer Pause, in welcher er die Frau gedankenvoll ansah, sagte halblaut, mit einem Schritte, den er zu mir tat, daß es ihm jetzo fast leid täte, einen Boten abgeschickt zu haben, um die Weissagung zunichte zu machen; und während das Geld aus den Han- den der Ritter, die ihm folgten, der Frau haufenweis unter vielem Jubel in den Schoß regnete, fragte er sie, indem er selbst in die Tasche griff und ein Goldstück dazulegte: ob der Gruß, den sie mir zu eröffnen hätte, auch von so silbernem Klang wäre als der seinige. Die Frau, nachdem sie einen Kasten, der ihr zur Seite stand, aufgemacht und das Geld nach Sorte und Menge weitläufig und um- ständlich darin geordnet und den Kasten wieder verschlossen hatte, schützte ihre Hand vor die Sonne, gleichsam als ob sie ihr lästig wäre, und sah mich an Fortsetzung folgt) Hera Verl druc chef Dr. Elch Feui les: Kom Soi: H. K Stell Ban Bad. Man Nr. 15. Ha hat tage len teilt von Mill 821¹ nen lion nen tür Mil! Mill glei. Mar 501 das die Bea stel Bur Zus Bab der Kre Erb vie! Me pre Vol ten sch de! VOI