— ee ee 8 ———— 1 12 Herausgeber„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannheimer Groß- druckerei. Verlagsleitung: H. Bauser. Chefredaktion: E. F. von Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz- Eichenrode; Wirtschaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gilles, K. Heinz; Loka- les: H. Schneekloth, H. Barchet(Land); Kommunales: Dr. Koch; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. D.: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743 141 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, Telefon-Ssammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 80 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. 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Einerseits wurden einige Gegner des von dem Präsiden- ten der EWG- Kommission, Professor Walter Hallstein, vorgelegten Beschleunigungs- plans für den Zollabbau innerhalb der Sechser-Gemeinschaft zu deutlicherer Kritik ermutigt. Auf der anderen Seite konnte man die Beobachtung machen, daß Macmillans Kritik einen noch engeren Zusammenhalt des EWG-Lagers zur Folge hat. Die drei Fraktionen des Europa- Parlaments billigten mit großer Mehrheit eine Entschließung, in der der Hallstein-Plan im Prinzip gutgeheißen wird. Die Stellungnahme des Euro- päischen Ministerrates wird wahrscheinlich gleichfalls positiv ausfallen. Der belgische Sozialist Fernand Dehousse Außerte in der Plenardebatte am Donnerstag die Ansicht, man könne derartige Erklärun- gen nicht ohne Protest durchgehen lassen. Der Holländer P. J. Kapteyn, gleichfalls Mit- glied der sozialistischen Fraktion in Straß- burg, unterstützte diese Auffassung. Groß- britannien, erklärte er, sei für die heutige Lage selbst verantwortlich. Wenn es dennoch Forderungen stelle, handele es wie jemand, der seine Eltern ermordet hat und hinterher unter dem Vorwand um Gnade bittet, daß er Waise geworden sei. Der europäische Kon- tinent, fügte Kapteyn hinzu, wolle nicht mit Großbritannien eine Etappe des 20. Jahr- hunderts überspringen, um dann im 21. Jahr- hundert unter kommunistischem Joch wieder aufzuwachen. Der deutsche CSU- Abgeordnete Hans-August Lücker kleidete denselben Ge- danken in die Formulierung, Europa könne nicht das Rad der Geschichte um 150 Jahre zurückdrehen. Professor Walter Hallstein nahm, sichtlich bewegt, zu den Vorwürfen Stellung, ohne allerdings den Namen Macmillan auszu- sprechen.„Wie oft sollen wir eigentlich noch sagen, daß es uns fern liegt, etwas zu er- reichen auf Kosten anderer. Natürlich werden Minister Strauß fand Verständnis Nachschub- und Ausbildung sorgen der Bundeswehr sollen behoben werden Paris.(AP) Die Verteidigungsminister der Atlantikpaktstaaten haben zu Beginn ihrer zweitägigen Konferenz in Paris am Donners tag einmütig den Standpunkt vertreten, daß das NATO- Oberkommando in Europa eine stärkere Verantwortung auf dem Gebiet des Nachschubs für die Streitkräfte der NATO im Kriegsfalle und für die Schaffung von Ausbildungs möglichkeiten übernehmen muß. NATO- Oberbefehlshaber Norstad stimmte dieser Forderung voll und ganz zu. Wie ein NATO-Sprecher nach der Vormiftagssitzung vor der Presse mitteilte, ist nicht daran zu zweifeln, daß eine Lösung des besonders für die Bundeswehr vordringlichen Nechschub- und Ausbildungsprobleme im Rahmen der NATO gefunden werden kann. Die Ausspreche über die Nachschub- und Ausbildungsprobrsme wurde von Bundesver- teldigungsmlinister Strauß mit einer Rede er- öffnet, in der er nachdrücklich auf die Un- logik hinwies, die darin liege, daß es in der NATO zwar eine integrierte Operations- leitung gebe, das Nachschubwesen aber auf rein nationaler Basis aufgebaut sei. Strauß bezog sich bei seinen Ausführungen im ein- zelnen auf das zwölfseitige Arbeitspapier seines Ministeriums über den genauen Be- darf der Bundeswehr an Nachschubdepots und Ausbildungsmöglichkeiten. Dieses Papier War den übrigen NATO-Partnern bereits vor 14 Tagen unterbreitet worden. Wie der NATO- Sprecher weiter erklärte, sind die Vorstellungen des Bundesverteidi- gungsministers bei allen seinen Kollegen auf volles Verständnis gestoßen. In den Erklä- rungen der anderen Minister sei überein- stimmend die Notwendigkeit anerkannt wor- den, daß die Nachschubprobleme der Bun- deswehr im Rahmen der NATO gelöst und daß die Bundesrepublik von den anderen Westeuropäischen NATO- Partnern nach Kräften unterstützt werden müsse. General Norstad habe seiner Genugtuung Ausdruck gegeben, dag der logistische Alptraum auch seiner Vorgänger endlich in der Absicht an- gegriffen worden sei, auf diesem Gebiet eine Lösung zu finden. Soweit die Erfordernisse über dlie bilateralen Hilfsmöglichkeiten hin- ausgingen, solle geprüft werden, ob und wie ihnen auf multilateraler Ebene in der NATO entsprochen werden könne. 5 In Kreisen der deutschen Delegation war man über den Konferenzbeginn und beson- ders die Aufnahme befriedigt, die die Er- klärungen des Bundesverteidigungsministers gefunden haben. Man wies darauf hin, dag man deutscherseits zwar eine völlige Inte- gration des Nachschubwesens für die beste Lösung halten würde, daß dies aber an- dererseits ein Idealzustand sei, der prak- tisch kaum erreicht werden könne. Eine„ge- wisse Integration“ der Logistik sei aller- dings unerläßlich, weil sie schließlich auch ein Führungsmittel darstelle. Die Behand- lung dieses Tagesordnungspunktes soll am Freitag fortgesetzt werden. Nach Verlaut- barungen aus Konferenzkreisen ist damit zu rechnen, daß das ganze Problem einem Ex- pertengremium überwiesen wird. Nehru gegen Anerkennung Pankows Auch Staatspräsident Nasser äußerte sich im selben Sinne Neu-Delhi(dpa) Der indische Minister- präsident Nehru und der Präsident der Ver- einigten Arabischen Republik, Nasser, sind bei ihren Gesprächen in Neu-Delhi zu der Auffassung gekommen, daß die Erfolgs- chancen für die bevorstehende Gipfelkonfe- renz nicht durch überstürzte einseitige poli- tische Aktionen vermindert werden dürfen. Als Beispiel nannten sie die Veränderung des gegenwärtigen Status in Deutschland durch Anerkennung Pankows, mit der zwangsläufig die Spannung in der Welt er- höht würde. In einem dreistündigen Gespräch mit Nasser über aktuelle Weltprobleme hatte Nehru betont, aus seinen Gesprächen mit Eisenhower und Chrustschow habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß die Groß- mächte jetzt ehrlich an einer Verminderung der Spannungen in der Welt interessiert seien. Zur Frage der Abrüstung sind sich Nasser und Nehru einig, daß bei internatio- nalen Vereinbarungen später auch Länder wie China und Indien eingeschaltet werden müßten. Wachsende Butterschwemme in Baden- Württemberg Stuttgart.(tz Eigener Bericht) Der ba- den- württembergische Landwirtschaftsmini- ster Eugen Leibfried àußerte vor der Lan- des pressekonferenz, es sei damit zu rech- nen, daß der Butterpreis noch weiter fallen Werde. Die Milchanlieferung sei ständig weiter am Steigen. Da der Trinkmilchver- brauch gleich bleibe, werde die Butter- erzeugung so groß, daß der erhebliche Be- stand kaum vor der Grünfütterung abge- setzt werden könne. Erfreulicherweise Werde jedoch auch der Verbrauch an Butter dauernd größer, so daß für die Erzeuger trotz des niedrigen Preises kaum mit gro- Ben Schwierigkeiten zu rechnen sei. Zu den Klagen darüber, daß sich die niedrigen Fleischmarktpreise nicht auf die Verbraucherpreise auswirkten, adußerte Leibfried, zweifellos seien die Handelsspan- nen im Jahre 1959 stillschweigend erhöht worden. Es lasse sich jedoch noch nicht klar erkennen, ob diese Erhöhung wesentlich über den gestiegenen Ausgaben liege. Der Minister hob die große inländische Produk- tion an Schweinefleisch hervor und rechnet auch hier mit absinkenden Preisen auf dem Markt. Wir stärker werden, aber ist das ein Unrecht, ist das etwas Böses? Und entspricht es einem ethischen Prinzip, schwach zu bleiben und so verteidigungsunfähig, wie wir heute sind?“ Der Vorwurf, die EWG erstrebe die Hege- monie in Europa, sei„ein böses Wort, das die Atmosphäre unnötig vergiftet“. 5 Hallstein betonte, daß keine Aussicht mehr auf Bildung einer großen europäischen Freihandelszone oder einer multilateralen europäischen Assoziation bestehe. Die EWG sei daher gezwungen gewesen, die Füße auf der Erde zu halten. Alle drei Fraktionen des Europa-Parla- ments billigten anschließend eine Entschlie- Bung, in der die beschleunigte Verwirkli- chung des Gemeinsamen Europäischen Mark- tes begrüßt wird. Der Zollabbau gegenüber dritten Ländern, so heißt es weiter, müsse auf der Grundlage einer angemessenen Ge- genseitigkeit erfolgen. Mit dem schnelleren Rhythmus des Zollabbaues müsse der be- schleunigte Ausbau der gemeinsamen Politik auf den Gebieten der Wirtschaft, der Land- wirtschaft, der Finanzen und des Verkehrs einhergehen. Die EWG- Kommission wurde ersucht, so schnell wie möglich entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. Gegen den Entschließungsantrag sprach sich lediglich der französische Gaullist Chri- stian de la Malene aus. Der deutsche CDU- Abgeordnete Dr. Ferdinand Friedensburg und die beiden französischen Gaullisten Jean Fil- Fortsetzung aut Seite 2 Ab heute höhere Preise für Benzin und Dieselöl Bonn.(AP/ dpa) Das Straßenbaufinanzie- rungsgesetz ist am Donnerstag im Bundes- gesetzblatt verkündet worden und tritt damit fristgerecht am 1. April in Kraft. Es bringt eine Erhöhung der Steuer für Vergaser- kraftstoff um zwei Pfennig je Liter und für Dieselöl um vier Pfennig je Liter. Die ver- mehrten Steuereinnahmen sollen dem Stra- Benbau zugute kommen, Die Steuererhöhung wird sich in vollem Umfange auch für den Verbraucher auswirken. Entgegen den Er- Wartungen vieler Parlamentarier werden die Mineralöl gesellschaften die Mehrkosten nicht tragen, sondern sie dem Verbraucher auf- bpürden. Die Tankstellenpreise für Marken- benzin betragen von Freitag an einheitlich im gesamten Bundesgebiet 60 Pfennig je Liter und für Superbenzin 67 Pfennig je Liter. Dieselöl kostet je nach Preiszone 54 bis 56,5 Pfennig je Liter. „Freiheit“ und„Afrika— unser Land“ diese Worte der Eingeborenen gellen wie Fanfarenstöße in diesen Tagen durch die Süd- afrikanischen Union. Im Anschluß an die Zwischenfälle von Sharpeville, wo es vor zehn Tagen au blutigen Zusammenstößen zwischen Buntus und der Polizei gekommen war, spitzt sich die Situation im südlichsten Teil des afrikanischen Kontinents immer mehr zu: 30 000 Bauntus marschierten aus Protest gegen die Festnahme von Eingeborenen-Führern nach Kapstadt, die Regierung rief den Notstand aus und proklamierte die Teilmobilisierung der Bürgerwehr, und der Sicherkeitsrat der UNO prüft, ob und welche Maßnahmen zu er- greifen sind.— Unser Bild zeigt den afrikanischen Kontinent, die schwarzen Flächen be- zeichnen bereits unabhängige Länder, die linierten Flächen stellen Länder dar, die vor der Erreichung der Autonomie stehen. Unten wurde größer der augenblickliche Unrukehkerd eingezeichnet. Links ist der Eingeborenen Fuhrer Potlako Leballo während einer Rede an Mitglieder des Pan- Afrikanischen Kongresses zu sehen. Bild: dpa Bantu- Siedlungen abgeriegelt Unruhen in Südafrika dauern an/ Scharfe Gegenmaßnahmen Johannesburg.(AP/ dpa) In der Süd- Afrikanischen Union ist die Lage unverän- dert ernst. Die zum Teil scharfen Gegen- maßnahmen der Regierung vermochten die Unruhe unter den Farbigen nicht zu dämp- fen. Am Donnerstag ereigneten sich zahl- reiche weitere Zwischenfälle in verschiede- nen Teilen des Landes, obwohl die Regie- rung am Mittwoch den Ausnahmezustand über weite Gebiete der Union verhängt und Lohnerhöhung bei Bahn und Post Tarifstreit im Oeffentlichen Dienst im wesentlichen abgeschlossen Frankfurt /Main.(AP/dpa) Die Löhne und Gehälter für die Arbeiter und Angestellten der Bundesbahn sowie die Löhne für die Ar- beiter der Bundespost sind rückwirkend vom 1. Januar 1960 an erhöht worden. Der zwischen der Bundesbahn und der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands abgeschlossene neue Tarifvertrag der Bahn sieht eine Erhöhung der Löhne um 15 bis 24 Pfennig je Stunde vor. Für die Zeitlöhner wurde außerdem ein Zuschlag von zwei Pfen- nig vereinbart. 5 Für die Angestellten der Bundesbahn tritt mit Wirkung vom 1. Januar eine Zwischen- regelung in Kraft, die bis zum 30. April 1960 gilt. Sie erhalten eine Zulage zur Grundver- gütung zwischen 22 und 80 Mark monatlich. 7 Der jeweilige Ortszuschlag wird für die selbe Zeit um vier Prozent erhöht. Ferner wurde der Mindesturlaub von 12 auf 14 Tage her- aufgesetzt. 0 Die Stundenlöhne der Arbeiter der Bun- despost werden um 17 bis 26 Pfennig erhöht. Die Verhandlungskommission der Deutschen Postgewerkschaft und das Bundespostmini- sterium haben sich auf einen entsprechenden neuen Tarifvertrag geeinigt. Für die Postangestellten wurden am 22. März eine Zwischenlösung dergestalt ge- kunden, daß die Gehälter nach Vergütungs- gruppen gestaffelt vom 1. Januar bis zum 30. April um 22 bis 80 Mark erhöht werden. Gleichzeitig wurde der Ortszuschlag mit Wir- kung vom 1. Januar um vier Prozent erhöht. Zwischen Gesfern und Morgen Die Bundes vereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände BDA) hat sich in einer Stellungnahme zu dem Rahmenplan des Deutschen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen für die Einführung eines 9. Schuljahres ausgesprochen. Die BDA halte eine solche Neuregelung„für angebracht“. Kritisiert hat der Vorsitzende des Aus- schusses„Kampf dem Atomtod“, der Bun- destagsabgeordnete Dr. Menzel(SPD), den Besuch des Heidelberger Rektors, Professor Dr. Hahn, bei der Universität Leipzig, da er zu einem Zeitpunkt erfolgt sei, in dem in der Sowjetzone die letzten Bauern von ihrer Scholle vertrieben werden. Eine Tagung des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)„über die wichtigsten Fragen der Landwirtschaft“ in der Sowjetzone begann in Ostberlin. Der Erste Sekretär der SED, Walter Ulbricht, hielt nach einer Meldung der- sowjetzonalen Nachrichtenagentur ADN das Hauptreferat zu dem Thema Der Kampf der sozialistischen Staaten für einen Ueberfluß an land wirtschaftlichen Produk- ten und die Erhöhung der Marktproduktion der land wirtschaftlichen Produktionsgenos- senschaften in der DDR“. Aus Anlaß des 100. Geburtstages Fried- rich Naumanns hat die Friedrich-Naumann- Stiftung in Bonn ein Preis ausschreiben mit dem Thema„Der Begriff der sozialen Ver- antwortung bei Friedrich Naumann“ be- schlossen. Das Preisausschreiben ist mit 3000 Mark dotiert. Der Preis kann auch auf zwei Preisträger verteilt werden. Die Arbei- ten müssen bis zum 25. März 1961 der Ge- schäftsstelle der Friedrich-Naumann- Stif- tung, Bonn, Kronprinzenstraße 15, zugesandt werden. Freigelassen und in die Bundesrepublik abgeschoben wurde der 32jährige Inder Zut- shi, der am vergangenen Samstag— wie berichtet— bei einer privaten Freiheits- demonstration in Ostberlin festgenommen Worden war. Vor den Beschluß des Fünften Jugend- tages der 18 Bergbau in Gelsenkirchen stellte sich die Industriegewerkschaft Bergbau. Die Delegierten hatten mit großer Mehrheit einen „Wehrbeitrag“ abgelehnt und sich für ein- seitige Kontakte mit der Bundeswehr aus- gesprochen. Die Landesregierung rechnet, wie Land- wirtschaftsminister Leibfried mitteilte, nicht mehr damit, daß das Baden-Gutachten der Dreierkommission, das die Möglichkeiten zur nochmaligen Volksabstimmung im Landesteil Baden untersuchen sollte, vor den am 15. Mai stattfindenden Landtagswahlen vorliegen Wird. g Eine Normenkontrollklage wird der Bun- destag beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einreichen, um das nationalsozia- listische Gesetz zur Regelung der öffentlichen Sammlungen Sammlungsgesetz) für unver- einbar mit dem Grundgesetz und daher für nichtig erklären zu lassen. Das Sammlungs- gesetz war von den Nationalsozialisten zum Schutze des„Winterhilfswerks“ erlassen worden und ist heute noch gültig. 200 000 chinesische Soldaten sind ein Jahr nach der Flucht des Dalai Lama noch immer in Tibet stationiert. Wie aus indischen Krei- sen verlautete, ist die tibetische Revolte je- doch bis auf einige wenige Widerstandsnester im Himalaja-Gebirge zerschlagen. Rund 250 Neger wurden bei Demonstra- tionen gegen die Rassentrennung in Marshall im amerikanischen Bundesstaat Texas fest- genommen., Sie werden sich vor Gericht wegen Verstoßes gegen das Versammlungs- verbot zu verantworten haben. Einstimmig zurückgewiesen hat der ita- lienische Senat die Demission seines Präsi- denten Cesare Merzagora. Merzagora ist vor rund einem Monat beim Ausbruch der letz- ten Regierungskrise aus Protest zurück- getreten, weil die Krise außerhalb des Par- laments ausgelöst worden war. Akademische Auszeichnungen für ihre Unvoreingenommenheit bei der Darstellung und praktischen Behandlung des Rassen- problems hat die amerikanische Lincoln- Universität der Nachrichtenagentur the As- sociated Press(AP), dem Nachrichtenmagazin „Atlantic Monthly“ und der Rundfunkgesell- schaft Columbia Broadcasting System(CBS) verliehen.. Eine Delegation des Deutschen Bundes- tages unter Leitung von Bundespräsident Dr. Gerstenmaier, die auf Einladung des argentin g chen Abgeordnetenhauses zu einem zweiwöchigen Freundschaftsbesuch in der argentinischen Hauptstadt eingetroffen war, ist von Staatspräsident Frondizi zu einer 15 minütigen Unterredung empfangen worden. die Heimwehr mobilisiert hatte. Die eben- Talls am Mittwoch erfolgte Festnahme zahl- reicher Führer der Bantus war der haupt- sächliche Anlaß der neuen Unruhen. Eine ausgesprochene ernste Lage herrschte gegen Donnerstagmittag in der Bantu- Siedlung Cato Manor bei Durban, wo Tausende von Negern den Verkehr lahmlegten, Busse an- griffen und Stragensperren errichteten. In der von Weißen bewohnten Gemeinde 55 Jabavu bei Johannesburg ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen 300 Farbige vor. In der gleichen Gegend wurden von den Farbigen Eisenbahnschienen gelockert. Die beiden Bantu- Siedlungen Langa und Nyan- ga, aus denen am Mittwoch 30 000 Farbige nach Kapstadt gezogen waren, wurden n der Nacht von Soldaten und Matrosen der südafrikanischen Streitkräfte hermetisch abgeriegelt. Die Kordons dürfen von der Bevölkerung nicht passiert werden. In den meisten südafrikanischen Großstädten blie- ben auch am Donnerstag zwischen fünf und 9 Prozent der Farbigen der Arbeit ern. 5 Afrikaner nach New Vork mentrat, ist offensichtlich fest entschlossen, die beiden Kongreßverbände und alle politi- schen Organisationen zu liquidieren, deren Aktivität als wird. Binem der führenden afrikanischen Poli- tiker, dem amtierenden Präsidenten des „afrikanischen Nationalkongresses“, Oliver Tambo, ist es inzwischen gelungen, Süd- afrika zu verlassen. Er befindet sich auf dem Wege nach New Vork, wWũao er die Sache der farbigen Bevölkerung in der Südafrikani- schen Union vor dem Weltsicherheitsrat ver- treten will. Es ist bisher nicht bekannt, auf welchem Wege Tambo die strengen Aus- reisebestimmungen der Union umgangen hat. i. Ghana fordert Eingreifen forderte n Weltsicher. Neu Vork.(dpa) 1 Donnerstag in New Lork de heitsrat auf, in die Vorgänge in der Süd- afrikanischen Union einzugreifen. Der gierte von Ghana, Alex Quaison-Sackey, klärte, es sei die Pflicht des Sicherheits- rates, dafür so sorgen, daß sich die Unruhen in Südafrika nicht zu einer„internationale Feuersbrunst“ ausweiten. QAuaison-Sack gab in seiner Rede den ersten öffentliche Hinweis auf die Wünsche der afro-asiati- sagte, daß den? schen UNO-Gruppe. Er Sicherheitsrat der südafrikanischen Regie- rung durch die UNO- Botschafter Großbri- tanniens und der USA einen Appell des Sicherheitsrats direkt mitteilen und die Regierung in Kapstadt auffordern sollte, sich mit den Führern der farbigen Afrika- ner zu verständigen. Wenn die südafrika nische Regierung diesen Appell des Sicher- heitsrates unbeantwortet läßt, fuhr der Botschafter von Ghana fort, dann fordere Ghana, daß wirtschaftliche oder diploma- tische Sanktionen gegen die Südafrikanische Union beschlossen werden, „umstürzlerisch“ empfunden Die südafrikanische Regierung, die am Vormittag zu einer Sondersitzung zusam- MORGEN Freitag, 1. April 1960/ Nr.— Kommentar Freitag, 1. April 1960 Britische Aengste In den tiefsten Notzeiten nach dem Kriege zündete Englands großer Staatsmann Winston Churchill eine Fackel an, die in Millionen Herzen auf dem ganzen Kontinent den ersten Hoffnungsschimmer entfachte. In seiner in- zwischen weltberühmt gewordenen Zürcher Rede im Jahre 1946 rief er zur politischen Einigung Europas auf. Der heutige Nachfol- 5 ger Churchill, Harold Macmillian, war, wie 8. jetzt aus gegebenem Anlaß von Regierungs- 8 seite hervorgehoben wird, einer der ersten britischen Führer der europäischen Eini- gungsbemühungen. Inzwischen hat sich vieles gewandelt in 8 der Welt. Doch das Streben nach dem poli- tischen Zusammenschluß des Kontinents, der Abschaffung seiner zahllosen Schranken, Grenzen und Zölle blieb das trotz allen Rück- schlägen beharrlich verfolgte Ziel einer gan- zen Reihe europäischer Länder und Völker. Nur das Land und Volk, von dem der erste Impuls ausgegangen ist, verschloß sich diesen Bemühungen, und es sieht neuerdings sogar So aus, als tue es sein Möglichstes, um diesen Zusammenschluß nicht nur zu verhindern, sondern um auch die bereits erreichte Eini- gung zu hintertreiben. Damals hätte Großbritannien wider- spruchslos, ja sogar bereitwillig die Füh- rungsrolle im Zusammenschluß Europas er- . halten können. Es war die einzige Macht, die i intakt aus dem europäischen Ungewitter her- ausgekommen war, die zudem als einzige eine kontinuierliche Regierungs- und Herr- schaftsform sich bewahrt hatte und über eine Weltweite Ausdehnung durch seine Common- Wealth- Gemeinschaft verfügte. Es gibt heute viele einsichtige Engländer, die das Gefühl haben, daß London damals den europäischen Anschluß verpaßt habe; politisch, indem Lon- 8 don unter Hinweis auf die weltweiten Bin- 8 dungen jedes politische Engagement in 55 Europa ablehnte, wirtschaftlich, indem es jede Integration aus Furcht vor anderwei- 5 tigen Opfern scheute. So blieb nur die mili- 8 tärische Verbindung, die allerdings im west- . lichen NATO-Bündnis weit über den Kon- 0 tinent hinausgriff und nach dem Schei- tern der vollintegrierten EVG-Armee zu kei- nen nationalen Souveränitätsbeschränkungen Zwang. Englands kühle Zurückhaltung gegenüber den europäischen Einigungsbemühungen blieb. Sie änderte sich erst langsam, aber in letzter Zeit immer offener in eine Feindschaft. Bewußt übersah man die politischen Ver- Pflichtungen, welche die sechs Länder der EW im Sinne eines Zusammenschlusses ein- gingen. War es falsche Beurteilung oder Wunschdenken, das London an einer poli- tischen Einigung alter Gegner und Feinde zweifeln ließ und damit die ersten wirtschaft- lichen Schritte bereits für das endgültige Ergebnis hielt? Wer in letzter Zeit mit eng- lischen Politikern und Wirtschaftlern über das kontinentale Geschehen sprach, konnte eine wachsende Beunruhigung und schließ- lich eine bewußte Gegnerschaft nicht mehr übersehen. Das Gefühl, ausgeschlossen zu sein, wurde zu einem Alptraum, als weder die Konkurrenzgründung der Europäischen Freihandelszone der äußeren sieben EFTA) einen Brückenschlag ermöglichte, noch die sechs EWG-Länder sich abhalten ließen, eine noch schnellere Integrierung zu beginnen. Es War nicht von ungefähr, daß von die- sem Augenblick an, also Ende letzten Jahres, die kritische Haltung der englischen Presse und Opposition nicht nur gegen die Bundes- republik, sondern auch gegen Frankreich zu- nahm. Die antisemitischen Schmierereien, Adenauers unglückliche Aeußerung vor dem Papst über die Schicksalssendung des deut- schen Volkes zur Rettung des Abendlandes und die ungeschickte Affäre der deutschen Basen in Spanien gaben seitdem der eng- lischen Sensationspresse mehr als genug Ge- legenheit, die angebliche deutsche Gefahr an die Wand zu malen, während Frankreichs Atom- Experiment und de Gaulles angeb- licher Starrsinn für eine Verschärfung der Stimmung gegen Englands ältesten Bundes- genossen sorgten. Die englische Regierung konnte an der Hetze in den Millionenblättern nicht achtlos vorübergehen, und es mußte sich schließlich jeder britische Minister oder Politiker entschuldigen, der auch nur ein kreundliches und objektives Wort über Deutschland und Frankreich sagte. Die von der NATO gefaßten und von allen Mitglie- 2 dern gebilligten Verteidigungspläne werden neuerdings von der englischen Sensations- presse nur noch als„deutsche Kriegspläne“ bezeichnet. Es wurde Mode, vom„starrsin- igen Alten“(Adenauer) und von den revan- chelüsternen Deutschen zu sprechen, vom Kaiser Karl dem Großen von Gallien“, wie man de Gaulle bezeichnet, und von Fidel Castro, wie man den französischen Minister- präsidenten Debré nennt. Bei dieser psychologischen Vorbereitung War es fast unvermeidlich, daß es über kurz oder lang zu einer unbedachten Aeußerung kommen mußte. Wenn man das Zwielicht um Macmillans angebliche Aeußerungen in ängton aufzuhellen versucht— die amt- Londoner Stellen waren dabei nicht Hilflich—, so bleibt nur die Folgerung das die englische Furcht vor dem euro- üscher hen zu einer bedeuerlichen ntgleisung geführt hat. Wir gehen nicht so zu behaupten, dag Macmillan mit der g einer neuen Allianz mit Rußland seit seiner Moskaureise wehenden Wind nem regelrechten Sturm habe anfachen len; noch nehmen wir seine Drohung nicht A ernst. Es bleibt jedem Staatsmann un- mmen, die Vergangenheit ins Gedächtnis ckzurufen. In dem in die Oeffentlichkeit sickerten vertraulichen Washingtoner präch wurde jedoch— und das ist das ende daran— offensichtlich der che Rückblick mit einer ganz hand- esten aktuellen Drohung verbunden. Mehr och enbart sich in ihm eine kleinliche Aen chkeit, denn man droht mit Repres- 1 ellen Verlautbarungen als gutes und erstre- enswertes Ziel anpreist. Auch die Engländer werden einsehen nüssen, daß die europäische Einigung nicht ukzuhalten ist, daß man sie nicht rückgängig machen kann— weder durch Drohungen und salien gegen etwas, das man selbst in offi- Wirtschaftskrieg, noch durch neue Allianzen. Man sollte vielmehr auf britischer Seite noch einmal ernsthaft überlegen, ob es nicht ge- rade auch im eigenen Interesse liegen würde, einen verspäteten Anschluß an dieses wer- dende Europa zu suchen und zu finden. Das kann jedoch nicht durch Ressentiments und historische Reminiszenzen, wohl aber durch eine gründliche und leidenschaftslose Ueber- prüfung der heutigen europäischen Wirklich- keit geschehen. Dr. Werner G. Krug(London) General Challe NATIO- Oberbefehlshaber Mitteleuropa Paris.(AP) NATO- Oberbefehlshaber Gene- ral Norstad hat am Donnerstag die Ernennung des französischen Luftwaffengenerals Mau- rice Challe zum Befehlshaber der NATO- Streitkräfte in Mitteleuropa bekanntgege.- ben, Challe, bisher Befehlshaber der fran- zö6sischen Streitkräfte in Algerien, tritt an die Stelle des am 15. Mai in den Ruhestand tretenden Generals Jean-Etienne Valluy. Wieder Flugsperre in der Sahara Paris.(AP) Die französische Regierung hat am Donnerstagmittag zum zweiten Male in 24 Stunden das riesige Atomversuchs- gebiet in der Sahara für den gesamten Flug- verkehr gesperrt. Die erste Sperre war am Donnerstagmorgen überraschend wieder auf- gehoben worden. Die neue Sperre tritt am Freitagmorgen, um 5.45 Uhr, für unbekannte Dauer in Kraft. Obwohl in Paris kein Zwei- fel daran besteht, daß Frankreich für sei- nen zweiten Atomversuch vorbereitet ist, wird verschiedentlich bezweifelt, daß de Gaulle den Versuch noch während des Be- suches von Ministerpräsident Chrustschow genehmigen ch Zarapkins Rommentar: Das ist ermutigend Die neuen westlichen Vorschläge wurden der Atomkonferenz präsentiert Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Genf. Auf der Genfer Dreimächtekonfe- renz, die am vertraglich festgelegten und kon- trollierten Verbot der Kernwaffenversuche arbeitet, wurden„ermutigende“ Fortschritte erzielt. Nach einer längeren Periode der Uneinigkeit konnten sich die Atommächte USA, UdssR und Großbritannien wieder auf ein gemeinsames Ziel einigen. Das Ziel ist das Verbot aller Kernwaffenexplosionen auf der Erdoberfläche, in der Atmosphäre, im Weltraum, in den Ozeanen und unter- irdisch, so weit sie kontrollierbar sind. Nur für unterirdische Explosionen wurde eine Grenze der Kontrollierbarkeit bei 19 Kilo- tonnen festgesetzt. Unterirdische Explosionen von geringerer Stärke sollen vom Verbot vorläufig ausgenommen werden. Die drei Atommächte wollen sich aber verpflichten, Während einer bestimmten Zeitperiode auch keine dieser kleineren Versuchsexplosionen durchzuführen. Während der Dauer des Moratoriums für Atomexplosionen unter 19 Kilotonnen wer- den wissenschaftliche Experten der drei Mächte nach Methoden suchen, um auch diese Kategorie von Explosionen durch das vor- gesehene Kontrollnetz von 180 Kontroll- posten feststellen zu können. Wenn dies ge- schehen ist, sollen auch die kleinen Atom- explosionen ins vertragliche Verbot einge- schlossen werden. Die Idee für dieses stufen- weise Verbot stammte in seinen Grundzügen von britischer Seite, sie wurde am 19. März von den Sowjets in abgeänderter Form auf- gegriffen. Im Laufe der Gespräche zwischen Macmillan und Eisenhower ist es dem Bri- Präsidentenwechsel in Karlsruhe Dr. Bruno Heusinger in sein Amt eingeführt/ Weinkauff verabschiedet Von unserem Korrespondenten Hanns w. Sehmidt Karlsruhe. Im Bundesgerichtshof hat Bundesjustizminister Dr. Schäffer am Don- nerstag den bisherigen Chefpräsidenten Dr. Hermann Weinkauff verabschiedet und des- sen Nachfolger, Dr. Bruno Heusinger, in sein neues Amt eingeführt. Er überreichte Dr. Weinkauff das ihm vom Bundespräsidenten verliehene Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband. Bundesjustizminister Dr. Schäffer widmete dem scheidenden Chef- präsidenten herzliche Worte des Dankes für seinen entscheidenden Beitrag zum Aufbau des Rechtsstaates. Weinkauff scheide zwar auf eigenen Wunsch im 66. Lebensjahr aus seinem Amte aus, er werde der Bundes- justiz jedoch auch weiterhin mit seinem Rate zur Seite stehen müssen. Den neuen Chefpräsidenten begrüßte der Bundesjustizminister als einen erfahrenen Richter und als Mann der Praxis, der aus einem Gerichtsbezirk an der blutenden Grenze mitten durch Deutschland komme. Heusinger habe die Nöte und Sorgen dies- seits und jenseits des Eisernen Vorhanges in den vergangenen Jahren aus unmittelbarster Anschauung am Oberlandesgericht Celle kennengelernt. Generalbundesanwalt Dr. h. e. Max Güde dankte Dr. Weinkauff für die gute Zusam- menarbeit zwischen Bundesanwaltschaft und Bundesgerichtshof. Er schilderte den schei- denden Chefpräsidenten als einen Mann, aus dessen Herz und Geist der Rechtsgedanke leidenschaftlich gewirkt habe. Das Bild scheinbarer Kühle, das Dr. Weinkauff biete, könne nicht darüber hinwegtäuschen, daß er mit seinem Wirken grundlegend Wesent- liches für den Rechtsstaat der Bundesrepu- bilk gewirkt habe. Weinkauff, sagte Güde, habe den Gerichten die Aufgabe gestellt, in dem neu begonnenen Deutschland Bollwerke der Freiheit und der Sicherheit des Volkes zu sein. Dem neuen Chefpräsidenten ver- sicherte er, daß die Bundesanwaltschaft sich willig in das große Werk einfügen wolle, das der Bundesgerichtshof zu erfüllen habe. Der scheidende Chefpräsident Dr. Wein- kauff richtete an alle Juristen die Mahnung, dem Volke Recht und Gerechtigkeit so nahe zu bringen, daß sie ein fester Bestandteil des politischen Bewußtseins werden. Die große Justizreform bezeichnete er als ein unklares Schlagwort, das seit 50 Jahren herumgeistere. Wenn das Recht eine le- bendige Macht im Volke werden solle, müsse notwendigerweise auch das Gericht und der Richter eine solche lebendige, Ausstrahlung im Volke bekommen. Das derzeitige in Ver- Waltungs- und Beamtenkategorien organi- sierte Rechtsgebäude lasse die Figur des Richters aber blaß erscheinen und bis zu einem gewissen Grade verkümmern. Wein- kauff erinnerte in seiner Abschiedsansprache an die Schwierigkeiten, die nach der Grün- dung des Bundesgerichtshofes zu überwin- den waren. Es sei besonders schwer ge- wesen, geeignete Richter zu finden Wein Kauff kritisierte, daß in den Wahlkörper für die Richter des Bündesgerichtshofes War die gesetzgebende und die vollziehende, nicht aber die richterliche Gewalt vertreten sei. Der Bundesgerichtspräsident werde in dem Ausschuß nicht einmal gutachtlich gehört. „Praktisch läuft dieses Ausleseverfahren darauf hinaus, daß der Bundesgerichtshof jeweils das ist, was die Landesjustizver- waltungen aus ihm machen.“ Dr. Bruno Heusinger betonte die in der Verfassung der Bundesrepublik gegebenen Rechtsgrundlagen für jede gerechte Urteils- findung. Die Verantwortung des Richters, so hob Heusinger hervor, sei heute schwerer denn je. Der neue Chefpräsident des Bundes- gerichtshofes bat zum Schluß, daß der ewige Richter, unter dessem Gericht alle Menschen stünden, ihm die Kraft für das Werk geben möge, zu dem er berufen sei. ten gelungen, auch die amerikanische Regie- rung dafür zu gewinnen. Die amerikanische Bedingung ist, daß das Moratorium für kleine Explosionen nicht zu lange dauert. Die Sowjets hatten eine Dauer von vier bis fünf Jahren vorgeschlagen. Die Westmächte be- zeichnen vier bis fünf Jahre als zu lang, sle würden eher ein Jahr vorziehen. Die Zeitdauer sollen aber die Wissenschaftler bestimmen können, die die neuen Kontroll- methoden für Atomexplosionen unter 19 Kilotonnen auszuarbeiten haben. Der einzige Kommentar des sowjetischen Delegierten Zarapkin auf das Einschwenken des Westens“ am Donnerstag war:„Das ist ermutigend.“ Vor der offiziellen Uebergabe der west- lichen Vorschläge am Donnerstagnachmittag entwickelte der sowjetische Delegationschef an der Genfer Abrüstungskonferenz, die pa- rallel zur Versuchsstopkonferenz läuft, wei- tere Pläne für eine nukleare Abrüstung. Ausgehend von der Möglichkeit eines bal- digen Verbotes aller Kernwaffenversuche, schlug Sorin im Namen der Sowjetunion vor: 1. Die Abrüstung der Kernwaffen in die erste Etappe eines Abrüstungsabkommens aufzunehmen. 2. Eine ehrenwörtliche Verpflichtung zu übernehmen, im Kriegsfall keine Atomwaffen 2u gebrauchen. 3. Maßnahmen zur Einstellung der Kern- Waffen produktion zu treffen, sowie die Um- Wandlung von Kernwaffen für den fried lichen Gebrauch in Angriff zu nehmen. Sorin erinnerte allerdings daran, daß auf dem Gebiet der Atomabrüstung Vertrauen wichtiger sei als Kontrolle, da auch nach Ein- stellung der Kernwaffen produktion und der Räumung der Kernwaffenlager die Möglich- keit nicht ausgeschlossen sei, mit Mitteln, die nicht kontrolliert werden können, Atom- Waffen herzustellen. Die Vorschläge Sorins stimmen weit- gehend mit jenen Frankreichs überein, das nicht in ein Versuchsstopabkommen einwilli⸗ gen will, solange nicht gleichzeitig die andern Atommächte auf diesem Sektor abzurüsten bereit sind.„Das würde den gegenwärtigen Atommächten einen Vorsprung geben und eine Diskriminierung der andern Staaten be- deuten, die später anfingen, Bomben zu ent- wickeln“, erklärte einmal Jules Moch.„Dem wird Frankreich nicht zustimmen.“ Der britische Delegierte Ormsby-Gore an der Genfer Abrüstungskonferenz bat die Sowietunion, diese Fragen vorläufig nicht Weiter zu entwickeln.„Es ist nicht weise, sich auf der Abrüstungskonferenz mit Problemen zu beschäftigen, die in die Konferenz über die Einstellung der Kernwaffenversuche gehören. Außerdem ist bisher noch kein Vertrag zwi- schen den drei Mächten über das Verbot der Kernwaffen versuche zustandegekommen“, erklärte er. Obwohl von westlicher Seite be- tont wird, daß bei gutem Willen ein Verbots- Vertrag in 90 Tagen fertig sein könnte, herrscht immer noch Skepsis. Es bleiben der Konferenz noch folgende schwierige Pro- bleme zu lösen: Festsetzung der Zahl der Stichproben aut sowjetischem Territorium, Zusammensetzung der Kontrollkommissio- nen, des Personals der Kontrollposten und schließlich die Frage der friedlichen Verwen- dung von Kernexplosionen. Schwierigstes Problem scheint die Festset- zung der Zahl der Stichproben zu sein. Die Sowjets sprachen bisher von drei, die Ameri- Kaner von 20 bis 25. Außerdem will Moskau ein Zugeständnis auf diesem Gebiet als poli- tisches Zugeständnis behandelt wissen. Der Westen hingegen verlangt einen mathemati- schen Zusammenhang der Zahl der Stichpro- ben mit der vermutlichen Zahl von seismi- schen Erscheinungen, die von Atomexplosio- nen oder Erdbeben herrühren könnten und verwechselt werden könnten. Der sowjetische Delegierte an der Atomkonferenz erklärte: „Wenn der Westen bereit ist, die Frage der Kontrollen in der Sowjetunion als politische Protest gegen Macmillan Gortsetzung von Seite 1) liol und Jaqueès Vendroux enthielten sich der Stimme. Die beiden Hamburger SPD-Abge- ordneten Hellmut Kalbitzer und Helmut Schmidt hatten vor der Abstimmung den Plenarsaal verlassen. Kalbitzer hatte zuvor gesagt, er könne Hallsteins Argument nicht teilen, daß man sich von außen abschließen müsse, um sich nach innen zu verstärken. Europa könne sich nicht auf die sechs Mit- glieder der EWG beschränken; man dürfe es nicht kleiner machen, als es sei. Kalbitzers Fraktionskollege Helmut Schmidt zeigte sich gleichfalls beunruhigt über den Beschleuni- gungsplan. Die jüngsten englischen Drohun- gen, sagte er, dürften nicht unterschätzt wer- den. London: Ungenaues Bild London(Wgk- Eig. Bericht) Ministerpräsi- dent Macmillan kehrte am Donnerstag von seinen Besprechungen mit US- Präsident Eisenhower nach London zurück. Bei seinem Empfang auf dem Flughafen lehnte er jede Aeuherung zu seiner angeblichen Erklärung gegen die EWG und gegen die Gefahr eines Wiederauflebens des deutschen National- Sozialismus mit dem Hinweis ab, daß er am Freitag im Unterhaus dazu Stellung nehmen werde. Nach Berichten aus Washington, die inzwischen von der britischen Botschaft in Washington und von amtlichen Regierungs- kreisen in London als im wesentlichen unzu- treffend oder ungenau bezeichnet werden, soll Macmillan in außerordentlich scharfer Form von der großen Gefahr gesprochen ha- ben, daßg eine wirtschaftliche Aufspaltung Europas unweigerlich die politische Auftei- lung Westeuropas zur Folge haben müsse. Falls die USA weiterhin die europäischen Integrationsbemühungen unterstützen, müsse das die ernstesten politischen und wirtschaft- lichen Folgen für die freie Welt haben. In einer, wie die Londoner„Times“ berichtet, „higtorisch-wissenschaftlichen Form“ soll der britische Ministerpräsident an die Kontinen- taulsperre und an Englands geschichtliche Rolle bei der Vereitelung der er gpälschen Einigungsbestrebungen Napoleons erinnert und hinzugefügt haben: Sollten Frankreich und Deutschland auf dem Wege der Einigung 6 825 Westeuropas fortschreiten, so werde England gar keine andere Wahl haben, als eine neue periphere Allianz gegen sie anzuführen. Macmillan soll hinzugefügt haben, daß zu Zeiten Napoleons England sich mit Rußland verbündet habe, um diese Bestrebungen zu vereiteln. In seinen weiteren Ausführungen vor dem amerikanischen Außenminister und dessen Beratern soll der britische Premier auf die Gefahren eines Neuauflebens des deutschen Nationalsozialismus hingewiesen und Befürchtungen über des Bundeskanzlers Nachfolger geäußert haben. Später veröffentlichte das britische Außenministerium eine Erklärung, in der es heißt:„Es sind verschiedene Berichte veröffentlicht worden, die angebliche Ein- zelheiten von Bemerkungen wiedergeben, die der Premierminister bei einem Treffen mit amerikanischen Ministern in Washing- ton gemacht haben soll. Viele dieser Be- richte geben ein völlig ungenaues Bild des- sen, was gesagt wurde. Die wirtschaftliche Zukunft Europas War tatsächlich eines der Diskussionsthemen. Der Premierminister bekräftigte die Ansichten, die er öffentlich und vertraulich oft ausgedrückt hat. Er un- terstrich erneut das vitale britische Inter- esse an der grundlegenden Einheit Europas und betonte die Gefahren einer ernsten wirtschaftlichen Spaltung, die Ausmaße er- reichen könnte, die unvermeidlich auch die politische Einheit Europas bedrohen wür- den. Bei dieser Gelegenheit begrüßte der Premierminister einerseits die Bildung des Gemeinsamen Marktes und plädierte ande- rerseits für eine Verminderung der wirt- schaftlichen Kluft in Europa auf ein Min- destmaßh.“ Washington: Kein richtiger Eindruck Washington. hbm- Eig. Ber.) Amerika- nische diplomatische Kreise versichern auf Grund von Informationen, daß eine AP-Mel- dung über das Gespräch von Premiermini- ster Macmillan mit dem amerikanischen Außenminister Herter und Dillon keinen richtigen Eindruck über den tatsächlichen Verlauf der Zusammenkunft gebe. Die be- richteten Aeußerungen über Englands histo- rische Rolle, eine europaische Integration zu bekämpfen und zu verhindern, seien nicht erfolgt. Dagegen sei eine Bemerkung über die Ungewißheiten der deutschen Politik nach Adenauer zusammen mit einer Ver- trauenserklärung zu den Zielen des Bundes- kanzlers im Verlauf des Gesprächs gefallen. UsS-Unterstaatssekretär Dillon wies in sei- ner Entgegnung darauf hin, daß die Eng- länder nach amerikanischer Ansicht die Ge- fahren überschätzten, die sich für sie aus einem schnellen EWG-Fortschritt ergeben. Bonn: Warten auf Adenauer Bonn.(zn- Eig. Bericht) In Bonner Re- Slerungskreisen hält man die Aeuherungen, die der britische Premier gemacht haben soll, für unwahrscheinlich. Mit offlziellen Kommentaren hält man sich daher zurück. Man will abwarten, bis Macmillan selbst zu den Veröffentlichungen Stellung genommen hat. Gut unterrichtete Kreise Bonns vertra- ten den Standpunkt, einzelne, dem britischen Premier in den Mund gelegte Aeußerungen seien so ungeheuerlich, dag man sich nicht vorstellen könne, daß er sie tatsächlich ge- macht habe. In der Bundeshauptstadt ist man sich darüber einig, daß die USA sollte Macmillan tatsächlich Drohungen ge- braucht haben— sich nicht von ihrer Unter- stützung der EWG abbringen lassen werden. Wie aus der CDU/CSU verlautet, will man hier mit einer Stellungnahme warten, bis der Kanzler zurückgekehrt ist. Außer- dem sind Besprechungen in dieser Ange- legenheit zwischen den Ministern von Bren- tano, Erhard und Etzel geplant, in die sich Dr. Adenauer einschalten wird. In der Re- gierungspartei ist man der Ueberzeugung, daß die Bundesregierung in der Frage der Beschleunigung der EWG auf jeden Fall eine Lösung suchen wird, die sowohl Frank- reich, Großbritannien und die USA, als auch die übrigen EW G- und EFTA-Länder befrie- digt. Man will von Bonn aus mit allen Mit- teln verhindern, dag Europa wirtschaftlich und politisch in zwei Blöcke zerfällt. Der Parteivorstand der Sozialdemokraten lehnte am Donnerstag jegliche Stellung- nahme ab. Frage zu akzeptieren, so werden wir und leicht einigen.“ Auf westlicher Seite besteht bisher noch keine Bereitschaft zu einem der- art unlogischen Entgegenkommen. Bruno Heusinger In Karlsruhe,„Residenz des Rechts“ haben nicht wenige Bundesrichter und Bun- desanwälte die Wahl und Ernennung Dr. Bruno Heusingers zum Nachfolger des Chef- g präsidenten des Bundesgerichtshofes, Dr. Hermann Weinkauff, sehnlichst gewünscht. Dem neuen Chef präsidenten der Karlsruher Zivil- und Strafsenate war längst ein sym- pathischer Ruf vorausgeeilt, der sich offen- 0 sichtlich nicht auf mitunter bequeme be- rufliche Rücksichten, sondern auf freund- schaftliche Erfahrungen gründet. Sachlich hat sich der bisherige Präsident des großen Oberlandesgerichtsbezirks Celle dadurch un- bestrittenes Ansehen erworben, daß sein 5 Berufungsgericht viele gute Entscheidungen 1 zu fällen pflegte, die sich vor dem Bundes- ö gericht gegen Angriffe der unterlegenen Par- 1 teien als revisionsfest erwiesen. Heusinger 5 selbst hat sich unter Juristen glänzend her- vorgetan. Freilich ist es nicht leicht, eine so überragende Juristenpersönlichkeit zu er- setzen, wie sie Dr. Weinkauff mit seinen jahrzehntelangen Erfahrungen seit der Reichsgerichtspraxis ist. Dr. Heusinger wird als Präsident eines der Karlsruher Senate und als Vorsitzender im Großen Senat viel- seitige Fähigkeiten beweisen müssen. Man sagt dem sechzig Jahre alten Rechts- gelehrten, der übrigens bei dem Renais- Sancehistoriker Karl Brandi zu Göttingen seine philosophische Doktor dissertation schrieb, die angenehmen Eigenschaften Sel- nes Bruders nach, der sich Als Chefinspek- teur der Bundeswehr manche Sympahtien erwarb. Die beiden Brüder, die als Söhne eines Gymnasialdirektors im niedersäch- sichen Holzminden aufwuchsen, haben zu- dem die unscheinbare körperliche Gestalt gemein. Wie von dem drei Jahre älteren 1 Soldaten Heusinger eine feste Haltung er- 0 * der Wartet wird, so muß nun auch der Jurist Heusinger eine gewisse Standfestigkeit in seinem Amt beweisen. Als der junge Rechts- gelehrte Bruno Heusinger 1924 und 1927. seine juristischen Staatsprüfungen zu Braunschweig mit Auszeichnung bestand, 9 War der Präsident des Reichsgerichts der Stellvertreter des Reichspräsidenten. Heute 5 rangiert der Chefpräsident des Bundes- 7 gerichtshofes als oberster ordentlicher Rich- ter der Bundesrepublik protokollarisch und ö praktisch unter dem Staatssekretär irgend- ö eines Bundes ministeriums. Die national Sozialistischen Machthaber, die 1935 den jungen Präsidenten des Oberlandesgerichts Braunschweig, Dr. Bruno Heusinger, im Zuge einer Säuberung zum Senatspräsiden- ten degradierten, machten die Dritte Ge- Walt zu einer untergeordneten Funktion ihrer Macht. Als der Jurist aus der ameri- kanischen Gefangenschaft entlassen wurde und 1948 die abgerissene Majorsuniform mit der Rabe des Oberlandgerichtspräsidenten in Braunschweig vertauschen e hatte sich am Rechtszustand der Dritten Gewalt 1 äußerlich wenig geändert, Auch heute noch hört man klagen, daß der lenge Arm der Ministerialbürokratie gelegentlich nötigend in den Willen und die Geschicke der Rich- ter eingreife. Es bedarf daher einer stärken Hand und einer klaren Sprache, um dem Bundesgerichtshof seinen traditionellen, un- abhängigen Rang zu erhalten. Man hofft auf Heusinger. Im Erbgrogß- herzoglichen Palais wird ein Hausherr er- Wartet, der dem Uebermut der Aemter mit der begründeten Eigenwilligkeit einer recht- lich denkenden Persönlichkeit gegenüber- 5 trit. m wird auch die Aufgabe obliegen, ein verständiges Verhältnis des obersten ordentlichen Gerichts zur Oeffentlichkeit herzustellen, damit die Rechtsprechung aus dem Zwielicht einer fragwürdigen Publizität herauskommt und ein fundiertes Rechts- 9 bewußtsein des Bundesbürgers Allgemein gut wird. Hanns W. Schmidt(Karlsruhe) 5 6ꝙ&ꝙ“xꝓxd—pp Chrustschows Reise durch die französische Provinz beendet 1 Faris.(dpa) Der sowjetische Partei- und Regierungschef Chrustschow hat am Don- nerstagmittag senie fünftägige Reise durch Frankreich beendet und ist nach Paris zu- rückgekehrt. Er war von Rouen gekommen und hatte auf der Fahrt nach der französi- schen Hauptstadt noch die Renault-Werke in Flins-sur-Seine besichtigt. Nach seiner Rückkehr empfing er in Paris eine Dele- gation von 79 Gewerkschaftlern. Am Freitag beginnt die zweite Phase seiner politischen Besprechungen mit dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle in Rambouil- let. Auf dem Empfang der Gewerkschaftler, die größtenteils der kommunistischen Ge- Werkschaft CGT angehören, vertrat. schowy seine bekannten Thesen. Wenige Stunden vor dem Eintreffen Chrustschows in Paris hob die französische 0 Regierung ein neues über das Atomver-. suchsgebiet in der Sahara verhängtes Flug- verbot wieder auf. Bis zur Stunde ist nicht bekannt, ob der erwartete zweite franzö- sische Kernwaffenversuch verschoben wurde oder ob es sich lediglich um eine Uebung handelte. Ein französisches Kernwaffen experiment während des Aufenthaltes Chrustschows in Frankreich hätte die Ge- spräche zwischen den beiden Staatschefs zweifellos schwer belastet. Antrag beim Staatsgerichtshof einstweilen zurückgezogen stuttgart.(tz Eigener Bericht) die 45 Landtagsabgeordneten der CDU, die im No- vember 1959 beim Staatsgerichtshof bean- tragt hatten, den Paragraphen 16,1 des Kom- munalwahlgesetzes(Zustellung von Wahl- zetteln in die Wohnung) auf seine Verfas- sungsmäßigkeit zu überprüfen, haben imren 5 jetzt zurückgezogen. 5 Siehe auch die Seiten 8, 14, 21 —.0%0%%· Tf e., ¾ ¼. P]⅛ 0d ‚—‚—. r 3 JJ.... —— PU. Nr. 77/ Freitag, 1. April 1960 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschag 13 Menschen— meist Frauen und Kinder — ertranken und 20 weitere wurden schwer verletzt, als am Donnerstag ein Dampfboot mit 200 Passagieren an Bord auf einem Kanal in der Nähe von Kalkutta kenterte und unterging. Das Schiff hätte nur 60 Per- sonen befördern dürfen. * Caryl Chessman hat eine weitere Runde im verzweifelten Kampf um sein Leben ver- loren. Der höchste kalifornische. Richter, Jordan Martinelly Crisply, hat einen Antrag Chessmans auf Anwendung der Habeas- Corpus-Akte sowie eine erneute Verschie- bung der Hinrichtung abgelehnt. Die Forde- rung nach einer neuerlichen Verschiebung der zum neuntenmal festgesetzten Hinrich- tung war von Chessmans Anwalt gestellt worden, um den Fall vor eine höhere Instanz bringen zu können. Heftige Stürme haben am Mittwoch in weiten Teilen des Mittelwestens der Ver- einigten Staaten großen Sachschaden ange- richet und mindestens sechs Menschenleben gefordert. * Die amerikanische Sonnenrakete„Pionier V“ ist in etwa 50 000 Kilometer Entfernung von der Erde auf einen mit Sonnenenergie aufgeladenen Magnetfeld-Ring gestoßen, gab die amerikanische Weltraumbehörde nach Auswertung der ersten Ergebnisse des neuen Satelliten bekannt.„Pionier V“ bestätigt da- mit Mutmaßungen, die auf Grund von Mes- sungen des„Pionier I“ gehegt worden waren. * Ein Tankflugzeug der amerikanischen Luftwaffe ist am Donnerstagmorgen vor der Küste Floridas wegen Motorschadens ins Meer gestürzt. Die Besatzung sprang vorher mit dem Fallschirm ab und wurde von Küstenwachbooten aufgefischt. * Amerikanische Atomtechniker haben einen 300 Tonnen schweren transportablen Reaktor gebaut, der am 30. Mai mit dem Schiff nach Grönland gebracht werden soll, um dort am Eiskap das arktische For- schungszentrum der amerikanischen Armee mit Strom und Wärme zu versorgen. Die Ingenieure nehmen an, daß es ein Viertel- jahr dauern wird, ehe man dieses erste Gerät seiner Art funktionsfähig im Camp„Cen- tury“, etwa 30 Kilometer östlich vom Luft- stützpunkt Thule, zusammengebaut hat. Der Reaktor wird etwa 1500 Kilowatt elektrische Energie sowie 251996 Kilokalorien Wärme liefern. 5 ** Als einen für die Gewässer an der Küste Floridas sehr seltenen Fang bezeichnete Dr. Victor Springer vom Ozeanographischen In- stitut in Florida zwei Bandfische, die auch unter der Bezeichnung„Seeschlange“ be- kannt sind. Eines dieser Exemplare wurde in der vorigen Woche von dem 69jährigen Sportfischer William Kanitz gefangen. ES hatte eine Länge von zwei Metern, ver- endete aber kurze Zeit nach dem Fang. Der zweite Bandfisch war etwa genau so lang. Die Fänge sollen im Ozeanographischen In- stitut untersucht werden. Die Bandfische oder„Seeschlangen“ haben einen schlanken, silbern schimmernden Körper und eine korallenrote Rückflosse. Sie sollen bis zu etwa zehn Metern Länge und über zwei Zentner Gewicht erreichen. 5 * Der frühere Vorsitzende der Genfer An- waltskammer, Pierre Jaceoud, hat am Diens- tagabend im Gefängnislazarett in Genf einen zweiten Selbstmordversuch unternommen. Nach Mitteilung der Anstaltsleitung wurde er von Wärtern dabei überrascht, als er seinen Kopf in eine aus einem Bettlaken selbstgefertigte Schlinge stecken wollte. Be- reits am letzten Freitag hatte Jaccoud sei- nem Leben ein Ende zu setzen versucht. Er erlitt auch einen Gehirnschlag und ist seit einer Woche rechtsseitig teilweise gelähmt. * Zwanzig Sanitätswagen, die bei Ver- kehrsunfällen zur Ersten Hilfe zur Ver- fügung stehen, hat das italienische Rote Kreuz versuchsweise auf der„Sonnenstraße“ zwischen Mailand und Bologna eingesetzt. Dieser Hilfsdienst soll später auf alle Hauptverkehrsadern Italiens ausgedehnt werden. In fünf Krankenwagen, die mit einem reichhaltigen Instrumentarium aus- gestattet sind, werden ständig Chirurgen mitfahren. Deutsche Haustöchter in Frankreich „Sprachstudentinnen“ auf Suche nach Familienunterkunft/ Vorsicht vor den Schikanen eines„Hausdrachens“ Eine Pariser Organisation, die junge Aus- länderinnen als Haustöchter in französischen Familien unterbringt, wartete vor einigen Tagen bei der Einweihung ihrer neuen Büro- räume mit einer überraschenden Feststellung auf. Sie besagte, daß die deutschen Mädchen mit einem Anteil von 60 Prozent die Haus- töchter aus 23 anderen Ländern zahlenmäßig bei weitem überflügeln. Aus behördlichen Verlautbarungen läßt sich ein gleiches Er- gebnis konstatieren. Sie bieten zugleich aber auch einen Hinweis darauf, daß nur ein Teil der 3000 bis 3500 deutschen Mädchen, die sich in ständigem Kommen und Gehen in Paris als„Sprachstudentinnen“ aufhalten, bei der Suche nach einer Familienunterkunft legale Wege beschreitet. Die meisten verbringen ihre Zeit hier ohne Aufenthaltserlaubnis und ohne sich um den Erhalt der speziell für solche Fälle ge- schaffenen„Arbeitskarte für ausländische Haustöchter“ zu kümmern. Deren Ausstel- lung erfolgt, nebenbeibemerkt, gebührenfrei. Der Vorschrift, sich das für einen Aufenthalt von länger als drei Monaten erforderliche Visum zu beschaffen, entziehen sie sich ent- Weder durch unbesonnenes Vergehen gegen die Ausländerbestimmungen oder durch vor- übergehende Rückkehr in die Heimat vor Ablauf der vorgeschriebenen Frist. Die Be- sorgung der Arbeitskarte halten sie für unter ihrer Wärde. Sie wollen von„Studienkol- leginnen“ und von behördlicher Seite nicht als„auf Arbeit angewiesene“ junge Damen angesehen werden. Ein Verschulden für das mit Nachteilen und Gefahren aller Art verbundene Verhal- ten trifft allerdings auch die mangelhaft be- lehrten Auskunftsstellen in der Bundesrepu- blik und die nicht weniger schlecht infor- mierten französischen Konsularstellen. Mit- unter werden den Mädchen oder ihren Eltern recht obskure Vermittlungsstellen mit viel- versprechend und damit vertrauenswürdig klingenden Namen genannt. Den solcherart beratenen Frankreichbesucherinnen kann es passieren, daß sie als billiges Aschenputtel bei kinderreichen Familien landen oder den Schikanen eines wüsten„Hausdrachens“ ausgeliefert werden. Hausangestellte sind auch in Frankreich zur Seltenheit geworden. Manche Leute verfallen auf allerlei Schliche, um Ersatz dafür zu finden. Aus den verspro- chenen„Halbtagsstellen“ werden unter Mig- brauch gutmütiger Naturen gar nicht so sel- ten Ganztagsstellen. Naßgeheulte Taschen- tücher ersetzen der jungen Ausländerin nicht die gestohlene Freiheit. Und wer den Behör- den eine Nase gedreht und sich nicht um ordentliche Papiere gekümmert hat, der kann Zwar sein Leid klagen, nicht aber zum Kadi laufen. Es sei denn mit der Aussicht, selbst bestraft zu werden. Meistens sind es Erwägungen materieller Art, die viele Familien dazu verführen, auch ihrerseits die bestehenden Vorschriften zu umgehen. Das Risiko, das sie dabei eingehen, ist allerdings noch größer. So ist eine Fami- lie, die ein Mädchen unangemeldet als Haus- tochter beschäftigte, zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente verurteilt worden. Das Mädchen, für das auch keine Beiträge an die Sozialversicherung abgeführt wurden, erlitt bei einem Unfall in einem Personen- aufzug schwere, zur völligen Erwerbsunfä- higkeit führende Verletzungen. Polizei, Ar- beitsministerium, Krankenkassenverwaltung und die Gerichte lassen große Strenge wal ten, wenn sie solche Fälle der Mißachtung der Gesetze aufdecken. g Vorwürfe verdienen die Eltern, die acht- zehn- und neunzehnjährige Töchter nach Pa- ris schicken, ohne sich über die Lebens- und Unterkunfts möglichkeiten dort vorher zu vergewissern. Ausländerinnen unter 21 Jah- ren dürfen nur mit Erlaubnis ihrer Eltern in Frankreich bleiben. Einen Reisepaß benöti- gen alle Ausländer, die Arbeit— und sei es nur stundenweise— aufnehmen wollen. Be- dauerlich ist es, daß die lernbegierigen Aus- länderinnen die französischen Provinzstädte für ihren Aufenthalt nicht in größerem Maße vorziehen. Es bieten sich ihnen dort weit mehr Möglichkeiten, die Umgangssprache des Landes zu erlernen. Außerdem ist die junge Deutsche in der Provinzstadt eine seltene Erscheinung, der im familiären Rahmen wirkliches Interesse entgegengebracht wird. Nicht zu empfehlen sind allerdings Städte, in denen sich keine Gelegenheit zum Besuch von Sprachkursen bietet. Als seriöse Organisation für die Unter- bringung von Haustöchtern kann mit gutem Gewissen der„Accueil Familial des jeunes Etrangers“, 23, rue de Cherche-Midi, Paris 6e genannt werden. Gustav Richter Kein Platz mehr für die Pariser Marktfrauen Auch die„Vespasiennes“ sollen verschwinden/ Mancher pittoreske Winkel wird Opfer der Modernisierung Die Franzosen sind trotz aller Neugier und Aufgeschlossenheit dem Neuen und Fortschrittlichen gegenüber in ihrem Her- zen konservativ. Sie hängen sehr an ihren alten Bräuchen und Gewohnheiten, an den alten Stadtvierteln mit ihren pittoresken Winkeln, wo fast jedes Haus eine Ge- schichte hat, wenn diese Viertel auch in- zwischen teilweise zu wahren Elendsquar- tieren mit katastrophalen hygienischen Be- dingungen herabgesunken sind. Dieses Paris der zahllosen kleinen Re- staurants und Bistros, wo die Gäste den Mit Sonnenenergie soll jetzt ein Hotel in Perpig- nan(Südfrankreich) be- heizt werden, auf dessen Dach die Wärme-Inge- nieure 50 qm Spezialglas mit 45 Grad Neigung auf- montiert haben Diese Spiegel absorbieren die Sonnenstrahlung und set- zen sie im Wärme um, womit 4000 Liter Wasser bis zum Siedepunkt er- hitzt werden. Dieses Was- ser wird dann in zwei große Behälter in den Keller geleitet, wo es mit einer Betriebstemperatur von 60 Grad abgegeben wird. Unser AP-Bild zeigt die„Sonnenspiegel“ auf dem Dach des Hotels „Wilson“ in Perpignan. Wirt beim Vornamen anreden, die immer noch eine wichtige Rolle spielen als intime Zellen des Persönlichen in der Anonymität der großen Stadt; dieses Paris der Straßen- märkte mit ihrer wimmelnden, bunten Unordnung, der unzähligen kleinen Ge- schäfte und Handwerksbetriebe, der alt- modischen Omnibusse mit ihren offenen Plattformen zum Auf- und Abspringen nach Belieben— dieses herrliche alte Paris, nicht sehr sauber, aber geprägt vom starr- köpfigen Individualismus seiner Bewohner und voller Poesie, verschwindet mehr und mehr im Zuge der fortschreitenden Mo- dernisierung. Der Widerstand der Konservativen, die am liebsten die ganze Stadt unter Denk- malschutz stellen würden, richtet sich zu- weilen auf die kuriosesten Objekte, S0 kürzlich gegen einen Beschluß des Stadt- rates, alle öffentlichen Bedürfnisanstalten in den Pariser Straßen abreißen zu lassen und durch neue unterirdische zu ersetzen. Diese kleinen runden Blechpavillons, dun- kel-grün angestrichen, mit jeweils drei Stehplätzen ausgestattet und nachts von einer kugelförmigen Lampe auf dem Dach erleuchtet, heißen im französischen Volks- mund„Vespasiennes“, auf deutsch„Vespa- sianerinnen“, so benannt nach dem römi- schen Kaiser Vespasian, der seinerzeit in Rom die Verrichtung derartiger mensch- licher Bedürfnisse in eigens dazu einge- richteten, öffentlichen Etablissements mit einer Steuer belegt hatte. Die Verteidiger der„Vespasiennes“ meinen, daß diese ge- nauso unzertrennlich zu Paris gehören wie die Tauben, die Clochards, der Triumph- bogen oder der Louvre. Ebenfalls bedroht sind die genau 2407 ambulanten Markthändler, die mit ihren Karren allmorgendlich in gewissen Pariser Straßen aufziehen, so in der rue Lepie, die zum Montmartre hinaufführt, in der rue Mouffetard am Place de la Contres- carpe, in der rue des Petits-Carreaux und in vielen anderen. Die stimm- und sprach- gewaltigen Pariser Marktfrauen, die die Käuferscharen vor den Bananen und Salatständen mit ihrem derben Mutter- witz zu bombardieren pflegen, sollen die Straße räumen, da sie den Autoverkehr behindern.„Les Crainquebilles“, wie sie volkstümlich genannt werden, haben so- fort ihre Berufsorganisation alarmiert, die mit dem Polizeipräfekten einen vorläufigen Kompromiß geschlossen hat: Die Präfektur wird keine neuen Lizenzen mehr erteilen, verlängert aber die bestehenden auf Le- benszeit. So bleibt also den Pariser Stra- genhändlern noch eine Gnadenfrist— sie dürfen natürlich aussterben, Diejenigen aber, die einen Sinn für den Charme solcher Märkte besitzen, brauchen sich vorerst noch keine Sorgen zu machen und die sogenannten„Fortschrittlichen“ werden sich noch recht lange gedulden müssen, denn ein Großteil der„Crainque- billes“ haben nicht einmal die vierzig er- reicht, und die jüngste Pariser Marktfrau ist gerade 28 Jahre alt. Siegfried Broesecke Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute noch meist bedeckt, vor allem in den Frühstunden starker Dunst oder leichter Nebel. Gelegent- lich noch geringer Regen. Ab morgen all- mählich Auflockern der Bewölkung. Tem- peraturen heute auf 8 bis 10 Grad, morgen auf 10 bis 12 Grad ansteigend. Tiefsttempe- raturen kommender Nacht noch 2 bis 4 Grad. Schwacher Wind zunächst aus wechselnden, später meist nördlichen Richtungen. Sonnenaufgang: 6.04 Uhr. Sonnenuntergang: 18.57 Uhr. Vorhersage- Harte Für g. e-Z Uhr. 8 7 2 88 ger 5 . 22 Pegelstand vom 31. März Rhein: Maxau 382(7); Mannheim 210 (1); Worms 133(4); Caub 150(). Neckar: Plochingen 121(7); Gundels- heim 163(4); Mannheim 210 2). Aprilscherz im deutschen Sprachgebiet 300 Jahre alt Es gibt kaum ein Land, in dem am Tage der Spahßvögel nicht neue Possen und Narre- teien ausgeheckt werden. Ins deutsche Sprachgebiet kam der Brauch des„In- den- April- Schicken“ vor rund 300 Jahren. Der Ursprung der Sitte selbst liegt im Dunklen. Alle Deutungen, der Quelle auf den Grund zu gehen, erwiesen sich schließlich als neuer Aprilscherz. In Frankreich spricht man am 1. April von einem„poisson d'avril“(April-Fisch). An die- sem Tage begann man eine besonders wohl- schmeckende Makrelenart zu fangen, die als ein leckeres Geschenk galt. Wer nun keinen Fisch erhielt oder nur einen fischähnlichen Gegenstand, der war in den April geschickt worden. Die Italiener nennen den April-Narren „Calandrino“. Das ist der Name des Viel- gefoppten aus den Erzählungen Boccaccios. Auch England kenn die April-fools, und am„All fool's day“(Aller-Narren- Tag) pflegt man„to hunt the gowk“(den Gecken in den April zu jagen). Auf Grund einer Wette geriet die Stadt New Vork am Morgen des 1. April 1880 in lähmendes Entsetzen. Damals brachte James Gordon Bennett in seinem„Herald“ die Sen- sationsmeldung:„Alle Raubtiere aus dem 200 ausgebrochen! Ein Hexensabbat des To- des!“ Im Nu waren die Straßen wie leer gefegt. Hauser und Geschäfte wurden ver- barrikadiert, nur die Polizisten schlichen tap- fer mit gezückten Säbeln um die Ecken. Erst die zweite Ausgabe der Zeitung offenbarte den Scherz. Und Bennett, der gewettet hatte, daß die Macht seiner Presse unbegrenzt sei, strich seinen Gewinn ein. Im Gefängnis von Nantes sagen vor eini- gen Jahren zwei„schwere Jungen“, die sich den 1. April als Tag der Flucht ausersehen hatten. Als Maurer verkleidet gelang es ihnen tatsächlich, zu entkommen. In der Stadt wur- den sie jedoch von einem Mann erkannt, der sofort die Polizei anrief. Auf der Wache gab man ihm zur Antwort:„Lassen Sie gefälligst Ihren blöden Aprilscherz!“ und hängte den Hörer ein. Der Mann wunderte sich natürlich; denn er konnte nicht ahnen, daß man die Beamten an diesem Vormittag bereits mehr als einmal in den April geschickt hatte. Was wir hörten: Im Tauschverfahren Das Thema„Fußball“, das ja in den Sen- dungen des Sportfunks breiten Raum ein- nimmt, wurde uns jetzt auch in der Form eines Hörspiels zuteil, und zwar gleich zwei- mal in einer Woche. Im Ersten und Zweiten Programm des Südwestfunks erschien— als Uebernahme vom Bayerischen Rundfunk „Der Sonntag der braven Leute“ von Vasco Pratolini und Gian Domenico Giagni, in der deutschen Bearbeitung und Regie von Heinz von Cramer. Im Stil des neorealistischen Films hatten die Italiener eine Reihe belangloser Figuren und ihre Alltagsschicksale rund um den Fußball gruppiert. Alle Sorgen, Erwar- tungen und Interessen drehen sich um den Ausscheidungskampf Rom— Genua. Man hörte Rundfunkübertragungen, Zeitungs- kommentare, Gesprächsfetzen und darin ein- geblendet das Beifallstoben der Menge, eine akustische Atmosphäre, die durchaus echt klang. Nur war dieses Stück kopierter Wirk- lichkeit als Milieustudie nicht wichtig genug und in ihrer menschlichen Substanz zu blaß, um auch diejenigen Hörer zu fesseln, die nichts vom Fußballspiel verstehen. „Ein Tatsachenmärchen für den Funk“ nannte Wolfgang Hildesheimer sein Hörspiel „An den Ufern der Plotinitza“(Süddeutscher Rundfunk, in einer Aufnahme vom Nord- deutschen Rundfunk), womit erstens eine neue Bezeichnung für derlei häufig vorkom- mende utopisch- satirische Sendungen gefun- den und zweitens eine alte Regel bestätigt wurde, daß erfolgreiche Autoren unter ihrem guten Namen auch minder gute Arbeiten ver- öffentlichen können, ohne ihr Ansehen zu schmälern. Dieser Grenzkrieg zwischen zwei balkanesischen Phantasiestaaten— ein oft verwendetes Motiv— wurde vermutlich nur ersonnen, um die wenig beneidenswerte Rolle untätiger UNO- Beobachter an den weltpoliti- schen Pulverfässern zu glossieren und den sensationslüsternen Zeitungskorresponden- ten eins auszuwischen, die es mit den Tat- sachen nicht allzu genau nehmen, wenn es darum geht, blutrünstige Schlagzeilen und aufregende„Knüller“ zu liefern. Der Humor dieses Märchens war ebenso dünn wie seine Weisheit, und die Regie von Fritz Schröder: Jahn machte das Beste daraus, so gut es eben ging. Dieses Austauschverfahren, das die Hörer über wichtige Produktionen aus anderen Sen- debereichen informiert, hat sich schon oft bewährt. Nur fragt man sich, warum auch zwei benachbarte und gleichermaßen stö- rungsfrei zu empfangende Sender wie der Südwestfunk und der Süddeutsche Rund- funk sich gegenseitig mit- Aufnahmen belie- fern, die man erst vor kurzem auf der einen oder anderen Welle gehört hat. So wurde „Der Tod des James Dean“(Südwestfunk) jetzt beim Stuttgarter Radio-Essay wieder- holt. Diese„Montage“ von Alfred Andersch ist ein recht origineller Versuch, die seelische Situation der heutigen Jugend an ihren Idolen zu manifestieren. Da ist der Filmheld James Dean, dargestellt in einem Bericht von John Dos Passos, da ist der Boxer Su- gar Ray Robinson, dessen Weltmeister- schaftskampf in einer Sportreportage ge- schildert wird, und da sind die Texte ame- rikanischer Dichter als wesentlichste litera- rische Zeugnisse dieser Zeit. Das alles greift ineinander, überschneidet und vermischt sich zu einem interessanten Hörbild, das der Jazztrompeter Miles Davis mit eingeblende- ten Paraphrasen musikalisch untermalt. Es war eine wirkungsvoll arrangierte, auf- schlußreiche Sendung, die vorzüglich in die programmatische Linie der Redaktion Radio- Essay paßte, aber leider kollidierte sie mit dem Hörspiel„Die Hunde und der Tod“ von Claude Aveline, das zur gleichen Zeit vom Südwestfunk gesendet wurde. Hier ging es um die Frage nach dem Sinn der Todesstrafe und die psychologischen Probleme des Straf- Vollzugs, erläutert an dem merkwürdigen Fall eines unschuldig Verurteilten, der die Gabe des Zweiten Gesichts besitzt und wie unter einem hypnotischen Zwang den Leuten ihr n Tod voraussagt. Da die betreffenden Personen unmittelbar darauf gestorben sind, wird der unglückliche Hellseher auf Grund höchst mangelhafter Indizien als Mörder ver- urteilt. Nun wartet er in der Todeszelle, von 7 Bakterien trennen Isotope Ein Bakterienstamm, den man aus Tief- seeschlamm im Pazifik heraufgeholt hat, ist der beste bisher in der Natur beobachtete „Isotopentrenner“, den wir kennen. Isotope sind Abarten eines chemischen Elementes, die die gleichen chemischen Eigenschaften haben. Die Physiker haben überaus kompli- zierte Apparaturen erdacht, um Isotope von- einander zu trennen. Aber was dem Men- schen nur mit allem Aufgebot seines Kön- nens gelang, vollbringt die Natur sozusagen mit spielender Leichtigkeit. Die erwähnten Tiefsee-Bakterien können zum Beispiel aus Holzgeist(Methanol) das Sumpfgas Methan erzeugen. Nun ist Holzgeist eine Kohlenstoff- verbindung, und der Kohlenstoff ist in ihm in zwei Formen enthalten: als Kohlenstoff-12 und als Kohlenstoff- 13. Beide kommen in einem bestimmten, gleichbleibenden Men- genverhältnis vor. Die Tiefsee- Bakterien 2 el gergütlichen Justizbeamten bewacht, auf seine Hinrichtung, und als sein Verteidiger ine ie Nachricht bringt, daß er begnadigt wurde, sagt er auch ihm, daß er sterben mi sse. Der Schock tötet den Anwalt, womit für die Justizbeamten die unheimliche Gabe des Delinquenten bewiesen ist. Sie fürchten seine Nähe und atmen erst erleichtert auf, als sie entdecken, daß er sich in seiner Zelle er- h. gt hat, ein Verzweifelter, der sein ent- setzliches Schicksal nicht mehr ertragen Ionnte. Die Frage des Autors, ob die Gesell- schaft das Recht hat, einem Verurteilten ax der Sühne auch alle Qualen der Todes- lest aufzuerlegen, konnte mit diesem ex- tremen und kaum denkbaren Grenzfall nicht Bb twortet werden. e Neue Erkenntnisse und Erfindungen haben nun, wie die„Nachrichten aus Chemie und Technik“ melden, die eigenartige Fähig- keit, diese beiden RKohlenstoff-Isotope von- einander zu trennen. Sie erzeugen ein Sumpfgas, in dem das Isotop Kohlenstoff-12 angereichert ist, während in dem zurück- bleibenden Holzgeist Kohlenstoff-13 ange- reichert wird. Das ist eine echte Isotopen- Trennung. Man hat in der Natur schon öfters solche Trenn-Effekte beobachten können, in- dessen stehen die genannten Bakterien in dieser Beziehung obenan. „Geheim kontrolle“ Ohne menschliche Bedienung arbeitet ein elektrischer Geschwindigkeitskontrollrobo- ter, der in München hergestellt wird und fest eingebaut werden muß. Bei Fahrzeugen, die schneller als erlaubt vorbeifahren, wird die Geschwindigkeit aufgezeichnet und ein Blitz- lichtfoto gemacht. Die Frankfurter Polizei Will, wie die Fachzeitschrift„Radmarkt“, Bielefeld, berichtet, das neue Gerät dem- nächst versuchsweise einsetzen. Ziegel für Antennen (ch N) Meist ist das Anbringen der Hoch- und Fernsehantennen eine recht umständliche Angelegenheit, denn das Durchführen der Rohrständer durch die Dachziegel erfordert ein sorgfältiges Abdichten, um Wasserschä- den zu vermeiden. Jetzt erleichtert ein neuer Kunststoffziegel, der für alle marktüblichen Ziegelformen paßt, das Anbringen von An- tennen auf den Dächern. Dieser Kunststoff- ziegel ist an dem Einführungsstutzen mit Markierungen für die üblichen Rohrständer versehen und schließt sich so dicht an den Rohrstand an, daß eine absolute Wasserdich- tigkeit zu erreichen ist. Die Kunststoffziegel sind so witterungs- und frostbeständig, daß die Gefahr eines späteren Undichtwerdens, die bei einem Dichtungsmittel deshalb be- 1 steht, weil es sich unter dem Einfluß von Witterung und Temperatur ausdehnt oder rissig wird, überhaupt nicht gegeben ist. K On Kurrenz dem Fliegendraht 8 (Ch) Nach wie vor spielt das„Fliegen- fenster“ auf dem Lande wie vor allem in den Tropen eine große Rolle. Der altbewährte und lange konkurrenzlose Fliegendraht hat jetzt einen ernsthaften Konkurrenten erhal- 5 ten: Gewebtes, mit Kunstharzen überzogenes 2 Glas von hoher Festigkeit. Die Gittergewebe aus Kunststoffumhüllten Glasfasergeweben sind sehr fest und widerstandsfähig gegen mechanische Einflüsse. Sie sind dabei schmiegsam und daher leichter zu handhaben als der starre Fliegendraht. Der wichtigste Vorzug liegt jedoch darin, daß das Gewebe nicht rostet und völlig unempfindlich gegen- über allen Witterungseinflüssen ist. Die Be- ständigkeit gegen chemische Einflüsse aller Art gibt diesen Gittergeweben in Zukunft auch große industrielle Möglichkeiten. 8 1 ARWA Vita macht Ihre Beine länger ARWA Vita macht Ihre Beine schöner ARWA Vita macht Ihre Hüfte schmaler ARWA Vita ist die moderne Beinbekleidung für die moderne Frau. ARWA Vita ist das passende Ostergeschenk für alle Damen, die auf korrekte Hleganz Wert legen. der Strumpf bis zur Taille außer in der bisherigen krepp-Qualitàt jetzt auch ohne Verstärkung als ARWA Vita stretchlon und ARWA Vita stretchlon nahtlos. Jeder ARWA Vita nur DM 6.90. Und die zweite ARWA-Neuheit: Für Frauen, die viel gehen und stehen ARWA med— der ARWA mit Spannkraft Nur DM 9.78. 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Keineswegs froh- lockend sondern durchaus sachlich— aber eben doch frohgemut, weil die Stadt in zweiter Instanz vor dem Verwaltungs- gerichtshof zu Mannheim(wie in erster In- stanz) gewonnen hatte, teilte die Presse- stelle den Zeitungen mit:„. Durch dieses Urteil ist der Plan für die Verkehrsführung zum Lindenhof und zur Rheinbrücke über die Fläche des zum Teil noch bebauten Quadrates L 7 nach verwaltungsgericht- lichen Prinzipien sanktioniert. Hieraus er- gibt sich die rechtliche Möglichkeit für die Stadt Mannheim, im alleräußersten Fall die Häuser im Quadrat L 7 enteignen zu lassen, selbstverständlich gegen angemessene Ent- schädigung.“ Hier nun schießt die Formulierung(im zußersten Fall enteignen zu lassen) aller- dings„frohgemut“ ein wenig über das Ziel hinaus, denn sie verdient die Einschrän- kung: Wenn die Stadtverwaltung auch vor dem höchsten Verwaltungsgericht(Bundes- verwaltungsgericht Berlin) obsiegt. Denn der Verwaltungsgerichtshof bat Revision zugelassen. Solange der Prozeß aber läuft, hat er— ärgerlicherweise für die Stadt, er- kreulicherweise für den Kläger— für die Bauausführung aufschiebende Wirkung. 83 Staaten der Erde gehören der inter- nationalen Gemeinschaft des Roten Kreuzes an, dessen Mannheimer Kreisverein die Be- völkerung der Rhein-Neckar-Stadt und ihrer Umgebung im Hinblick auf die vom 4. bis 10. April stattfindende Sammlung an die Vielzahl der Rot-Kreuz-Aufgaben erinnert. Die insgesamt 1192 aktiven Mitglieder der 34 Ortsvereine haben im vergangenen Jahr allein im Sanitätsdienst 28 622 Einsätze ge- leistet, bei denen 49 510 Hilfsbedürftige be- treut wurden. Die Zahl der Einsätze im Pflegedienst belief sich auf 9675, im Sozial- dienst auf 15 530 mit 24 697 Betreuten. Die 18 Krankenkraftwagen waren vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1959 in 23 303 Fällen eingesetzt. Sie beförderten insgesamt 23 602 Personen. Bei 1925 Einsätzen handelte es sich um Unfälle. Insgesamt legten die Transport- fahrzeuge eine Wegstrecke von 376 377 Kilo- meter zurück. Mehr als achtmal um die Erde Den Erste-Hilfe-Grundausbildungs-Lehr- gang des DRK Mannheim besuchten im ver- gangenen Jahr 1254 Personen. Hiervon waren 298 Betriebshelfer und 125 Jugendliche. An den 30 Lehrgängen für häusliche Pflege nah- men 282 Mitbürger teil, davon 228 Jugend- liche. Der Lehrgang„Genfer Rotkreuz-Ab- kommen“ umfaßte 224 Personen. 211 männ- liche und 114 weibliche Zeitgenossen beteilig- ten sich an 17 Sanitätsausbildungslehrgängen, 24 Männer an einem Kursus für den Trans- portdienst und 81 Männer an drei Unter- kührerlehrgängen. Für diese Kurse stellten sich 108 Arzte und 110 Ausbilder zur Ver- Wohin gehen wir? Freitag, 1. Apr i1 Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 19.30 bis 22.45 Uhr:„Aida“(Miete F. grün, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr: „Welt lebewohl“(Miete O, Halbgr. I, Th.-G. Gr. O, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Feinde schicken keine Blumen“; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.30 Uhr: „Tosca“(Freitag-Miete, freier Verkauf). Konzerte: Studio der Gedok, Feudenheim, Liebfrauenstraße 19, 20.00 Uhr: Das Eckardt- Quartett spielt Werke von Haydn, Mozart, Schumann. Filme: Planken, Großes Haus:„Kein Engel ist so rein“; Kleines Haus:„Der Hund, der Herr BOzzi hieß; Palast:„Morgen bist du dran“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„.. und die Eltern wissen von nichts“; Alhambra:„Nacht flel über Gotenhafen“; Universum:„Bumerang“; Kamera:„Orientalische Nächte“; Kurbel:„Die Plünderer von Texas“; Capitol:„Weltraum- Bestien“; 23.00 Uhr:„Teufelspassage“; Alster: „Plötzlich im letzten Sommer“; Abendstudio im Eity:„Zeugin der Anklage“; Schauburg:„Ge- heimagent des FBI“; Scala:„Bettgeflüster“. Sonstiges: Wartburg-Hospiz, 20.00 Uhr: Al- kons v. Czibulka liest eigene Werke(Volksbund kör Dichtung-Scheffelbund). Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„An alle Musik- l1lebhaber“ der Firma CONCERT- HALL GmbH, Frankfurt am Main, Grüne- burgweg 9, bei. „Ost-West- Straßenplanung Mannheim“ hieß eine gewichtige Vorlage an den Gemeinderat vom Sommer 1957. Der Untertitel lautet„Rheinbrücken Zu- und Ab- fahrten, Anschluß an das Hauptstraßennetz, Lindenhofüberführung und Bahn- hofsplatz“. Herausgegeben hat diese Vorlage seinerzeit das städtische Tiefbauamt. Mit bewundernswerter Genauigkeit und bisher immer termingerecht konnte Stadt- baudirektor W. Borelly das schwierigste Kapitel dieser Vorlage meistern, nämlich die Bauausführung in den einzelnen Etappen zur jeweils geplanten Bauzeit. Gerät das Werk nun— seine Vollendung— durch einen juristisch zwar hoch- interessanten, für die Stadt aber lästigen weil langwierigen Prozeß ins Stocken? Im vierten Abschnitt des Borellyschen Zeitplanes heißt es für 1960/62„Bau der neuen Lindenhofbrücke mit sämtlichen Rampen und Anschlüssen.“ Es darf als ge- wiß vorausgesagt werden, daß damit 1960 und auch nicht 1961 begonnen werden kann, wenn eine Hausbesitzerin im Quadrat L 7, das hierfür benötigt wird, den letzten Instanzenzug der Verwaltungsgerichtsbarkeit in Anspruch nimmt und im Falle einer Niederlage gar— weil eine Diskrepanz zwischen der Rechtsprechung zweier höchster deutscher Gerichte besteht— das Bundesverfassungsgericht an- Die städtische Pressestelle sagte in ihrer Nachricht selbst, daß in dem 17 Seiten um- fassenden Urteil„Rechtsfragen von grund- Sätzlicher Bedeutung“ entschieden wurden. Das trifft im wahrsten Sinne des Wortes zu. In sachlicher Hinsicht hat der Verwaltungs- gerichtshof zum Ausdruck gebracht, daß es zu den Aufgaben der Städte gehöre, neue Verkehrsflächen zu schaffen. Es sei deshalb zulässig, Aufhebung oder Neufeststellung von Bau- und Straßenfluchten zum alleini- gen Inhalt eines Bebauungsplanes zu ma- chen, auch wenn er nicht unmittelbar dem Wiederaufbau im wörtlichen Sinne diene. Allerdings müsse ein echtes Bedürfnis be- stehen und müssen gewichtige Gründe vor- liegen. Auch müsse der Bebauungsplan den sonstigen gesetzlichen Erfordernissen ent- Sprechen. All dies hat der 3. Senat des Ver- waltungsgerichtshofes im Falle L7 bejaht. So weit, so gut— für Mannheim! Nun aber hat sich der Senat auch mit einer höchst bedeutsamen Rechtsgrundsatzfrage beschäftigt. Sie lautet: Ist die Aufstellung und Feststellung eines Bebauungsplanes be- reits ein„enteignungsgleicher Eingriff“ in das Grundstückseigentum und ist ein solcher Plan deshalb ein Verstoß gegen Artikel 14/III des Grundgesetzes? Zu dieser gewichtigen Rechtsfrage liegen zwei gegensätzliche Ent- scheidungen zweier höchster deutscher Ge- richte vor. Das Bundesverwaltungsgericht (letzte Instanz der Verwaltungsgerichtsbar- keit) sagt: Die Beschränkung des Eigentums, die mit der Rechtskraft eines Bebauungs- planes eintritt, ist eine Auswirkung der so- zialen Pflichtbindung des Eigentums im Sinne des Grundgesetzes. Dem gegenüber hat der Bundesgerichtshof(höchstes Zivilgericht) geurteilt: Planungen gesamtstädtischer oder Mehr als achtmal um die ganze Erde. Unermüdlicher Einsatz des DRK/ Ehrenamtliche Helfer sammeln fügung. 984 Stadt- und Landkreisbewohner fanden sich bei sieben Blutspendeterminen ein. Weit über 700 Mitmenschen erhielten Einrichtungsgegenstände, mehr als 14 200 konnten mit Bekleidung und Wäsche ver- sorgt werden. Mit Lebensmitteln wurden rund 3300, mit Medikamenten über 300 Per- sonen betreut. In der Zeit vom 4. bis 10. April werden die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen des DRK bei jeder Familie vorsprechen, um einen Beitrag für die Bewältigung der stän- dig ansteigenden Aufgaben zu empfangen. 0 Rechtsstreit von bundesweiter Bedeutung Diskrepanz zwischen der Rechtsprechung höchster Gerichte/ Rechtsfragen von grundsätzlicher Bedeutung Aber: Prozessuale Entscheidung droht Vollendung des Rheinbrückenkopfes jahrelang zu verzögern überörtlicher Art, die der gesamten Einwoh- nerschaft dienen, legen betroffenen Grund- stückseigentümern im Interesse dieser Allge- meinbheit Sonderopfer auf, die durch die soziale Bindung des Eigentums nicht gedeckt sind.(Als gesamtstädtische und über- örtliche Planungen bezeichnete der Bundes- gerichtshof dabei auch die Anlage weiträumi- ger Verkehrsadern zur Aufnahme des Durch- gangsverkehrs). Der Bundesgerichtshof entschied in sei- nem damals aufsehenerregenden Urteil noch, daß Bausperren in solchen Gebieten das Grundeigentum in einer Art und Weise be- lasten, daß sie der Enteignung gleich kommen; später entschied dieses Gericht sogar: Wenn ein Grundstückseigentümer sein Grundstück durch einen Bebauungsplan nicht mehr wie bisher nützen dürfe, liege bereits Teilent- eignung vor.— Das aber sind Entschei- dungen von außerordentlicher rechtlicher Tragweite.(Beispielsweise wären nach Auf- fassung des Bundesgerichtshofes gewisse Be- stimmungen des württembergisch- badischen Aufbaugesetzes nichtig) * Kurzkommentar: Bittere Konsequenz: Zur wichtigen Frage der sozialen Bindung des Eigentums im Zusammenhang mit der Verhängung von Bausperren sowie der Auf- Stellung von Bebauungsplänen besteht in der Bundesrepublik die bereits erwähnte verhängnisvolle Diskrepanz zwischen der Rechtsprechung des höchsten Verwaltungs- gerichts und der Rechtsprechung des höch- sten Zivilgerichts! Dieser Fall darf natürlich nicht dazu führen, daß unüberlegte Richter- schelte geübt wird. Sie wäre unangebracht, denn die Richter beider Instanzenzüge ha- ben sich größte Mühe gegeben, das Recht zu finden und zu sprechen. Bedauert aber wer- den muß, daß es das im Grundgesetz vorge- sehene Oberste Bundesgericht zur Koordinierung solcher Abweichungen in der Rechtsprechung immer noch nicht gibt. Die- ses Gericht muß unbedingt geschaffen wer- den. Heute kann Klärung eines solchen ex- tremen Falles nur erfolgen, wenn nach Aus- schöpfen des Verwaltungsrechtszuges das Bundesverfassungsgericht angerufen würde. Man denke nun aber an die unerhörten Schwierigkeiten für den weiteren Wieder- aufbau der Städte. Man denke an die uner- hörten Schwierigkeiten, die sich aus solchem Rechtsdilemma für die dringend notwen- dige Bewältigung des Verkehrs ergeben. Und man denke an den Rattenschwanz von möglichen Prozessen— langwierigen, jahre- lang dauernden Prozessen!—, die sich zwi- schen Bürgern und Verwaltungen allerorten ergeben können, wenn nicht baldigst Rechts- klarheit und damit Rechtssicherheit gefun- den werden. Für spezielle Mannheimer Verhältnisse ist erfreulicherweise zu vermerken, daß die Stadtverwaltung ein Feind von Enteig- nungen ist. Man trachtet, sich gütlich zu einigen. Im Falle des L 7-Quadrates ist der Stadt jetzt der Ankauf eines der Häuser ge- lungen. Vielleicht führt dieser Weg mit den anderen Anliegern und auch der Prozeßgeg- nerin zu einem besseren Ziel und die Voll- endung des Rheinbrückenkopfes und der neuen Verkehrslinienführung zum Linden- hof muß nicht jahrelang— was zu Verkehrs- stockungen außerordentlichen Ausmaßes führen könnte— aufgeschoben werden, H. Schneekloth Pressekonferenz mit Bundesinnenminister Dr. Schröder: Oberstes Ziel: Dienen im Geist der Union Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDC/ CSU in Mannheim Der„Rosengarten“ ist heute, Freitag und am Samstag Schauplatz der 8. Bundestagung des Evangelischer Arbeitskreises der CDU/ CSU. Die Diskussionen dieser beiden Tage stehen unter dem Generalthema„Der Ein- zelne und die Gesellschaft von heute“. Die Leitung hat Bundesinnenminister Dr. Ger- hard Schröder als Vorsitzender des Arbeits- kreises. In einer Pressekonferenz zeichnete der Minister gestern im Palast-Hotel Mann- heimer Hof ein Porträt dieser losen Ver- einigung evangelischer Christen, die sich zur politischen Verantwortung in der CDU/CSU bekennen. Der Arbeitskreis wurde 1952 in Siegen von D. Dr. Hermann Ehlers gegründet. Seine Aufgabe ist es, die wesentlichen Gemein- schaftsanliegen zu erörtern, denen sich die evangelischen Christen in ihrer Verantwor- tung in Volk und Staat gegenübergestellt sehen, und die Grundprobleme des politi- schen Handelns zu klären. Dazu bestand laut Minister Schröder von Anfang an aus doppeltem Grund Veranlassung: Erstens mußte der evangelische Volksteil, der sich zögernder verhielt als der katholische, zur politischen Mitarbeit gewonnen werden, und zweitens mußten die Evangelischen„ein Stück Nachholarbeit“ leisten, da die Katho- liken zum Beispiel durch ihre Soziallehre, politisch auf festerem Grund stehen. Die Arbeitsgemeinschaft vertritt keine Inter- essenposition der Evangelischen, sie ist keine Sonder- oder Nebenorganisation der CDU, sondern dient im Unionsgeiste je nach ört- lichen Bedürfnissen politisch Interessierten als Sammelpunkt. Der Arbeitskreis ist, wie Schröder sagte, weder eine evangelische „Quotenvertretung“ noch eine„Beschwerde- Stelle“ im örtlichen Tauziehen bei der Auf- stellung von Wahlkandidaten. Der Anteil der Evangelischen am Mitgliederbestand der CDU/ Cs wurde auf der Pressekonferenz mit 35 bis 40 Prozent angegeben. Das Generalthema des Mannheimer Kon- gresses 1960 setzt in logischer Reihe die Er- örterungen der bisherigen Bundestagungen fort. Heute geben Professor Hans Achinger (Frankfurt), Akademieprofessor D. Dr. Eber- hard Müller(Bad Bol), Oberkirchenrätin Dr. Elisabeth Schwarzhaupt, MdB(Frank- kurt) und Staatssekretär Dr. Wilhelm Claus- sen(Bonn) mit ihren Referaten die Diskus- sionsgrundlage für vier Arbeitsgruppen, die morgen vormittag beraten werden. Morgen nachmittag werden dann die Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Plenum diskutiert. Die Bundestagung endet, wie bereits angekün- digt, morgen um 20 Uhr mit einer öffent- lichen Kundgebung, auf der Ministerpräsi- dent Kiesinger, Kultusminister Osterloh (Kiel, Senator Tiburtius(Berlin) und Mini- sterpräsident Meyers Oüsseldorf) sprechen whe werden. Freltag, 1. April 1980/ Nr. N Aus dem Polizeibericht: US-Soldat auf Irrwegen wollte zu seinem„Gir!“ Kurz vor Mitternacht wurde in Rheinau eine Wohnungsinhaberin aus dem Schlaf aufgeschreckt und sah sich unvermittelt einem Eindringling gegenüber. Der trat aber, als er die Frau bemerkte, schleunigst den Rückzug an und verschwand in der Dun- kelheit. Die Frau hielt den Fremden, der gewaltsam in ihre Wohnung eingedrungen War, für einen Dieb; die Ermittlungen führ- ten jedoch zu einem anderen Ergebnis. Der Einbrecher war ein amerikanischer Soldat, der zu seiner Freundin wollte, sich jedoch in der Wohnung geirrt hatte. Gegen ihn wurde Strafanzeige wegen FHausfriedensbruches und Sachbeschädigung erstattet. Unfall mit gestohlenem Fahrzeug In der Nacht war aus dem Anwesen einer Mannheimer Firma ein VW-Kombiwagen gestohlen worden. Den Dieb traf jedoch das Mißgeschick, daß er wenig später in Lud- wigshafen mit dem gestohlenen Wagen einen Unfall verursachte; zwar fuhr er an- schließend weiter, doch wurde das Fahrzeug WERBETAGE för verbilligte Befttedern-Reinigung vom Freltag, dem 1. April, bis Sems teig, dem 9. April Deckbeit bis 6 Pfd. DM 3.— DN 1.25 Kopfkissen bis 2 Pfd. Kostenlose Abholung und Zustellung am gleichen age. Telefon- Anruf Nr. 21901 oder Korte genügt. KAUFHAUS MANNHEITM später auf einem Parkplatz gefunden. Durch Zeugenaussagen war es möglich, dem Dieb, einem 22jährigen Hilfsarbeiter aus Ludwigs- hafen, auf die Spur zu kommen. Der junge Mann gestand bei seiner Vernehmung erst nach längerem Leugnen den Diebstahl; er steht im Verdacht, aus weiteren sechs Fahr- zeugen; die auf dem Gelände der bestoh- jenen Firma standen, die Zündschlüssel ent- Wendet zu haben. In Bochum festgenommen Die zwei Einbrecher, die in der Nacht zum 19. März aus einem Geschäft in der Innen- stadt Lederjacken gestohlen und in der glei- chen Nacht eine Bauhütte in S2 aufgebro- chen und ausgeplündert hatten, wurden jetzt in Bochum festgenommen. Der Firma treu geblieben 40 Jahre bei Harpener Bergbau AG Karl Simon, der Leiter der Mannheimer Betriebsstelle der Harpener Bergbau AG, Abteilung Schiffahrt, feiert am 1. April sein 40. Dienstjubilaum. Der 64jährige begann seine berufliche Laufbahn bei ladefirma in Mainz- Gustavsburg. Nach sei- ner Rückkehr aus dem ersten Weltkrieg trat er in Mainz in eine Harpener Konzerngesell- schaft, die„Mainkette“ ein. Von da aus führte ihn sein Weg nach Mannheim, wo er 1927 die Leitung Niederlassung übernahm. Seit dieser Zeit hat sich der Jubilar durch seine Umsicht und durch seine Einsatzbereitschaft das Ver- trauen seiner Firma und ihrer Geschäfts- freunde erworben. 0 50 Jahre im Speditionsgewerbe Jubiläum zweier Prokuristen Zwei im Speditionsgewerbe verdienstvoll ergraute Kaufleute feiern am 1. April ihr 50. Dienstjubiläum: Die Prokuristen Georg Hohenadel bei der Firma Lersch& Kruse und Richard Seyfried bei der Firma Geber& Ma- der. Hohenadel trat 1910 als Sechzehnjäh- riger in den Mannheimer Speditionsbetrieb ein. Besonders in den schweren Kriegs- und Nachkriegsjahren bewährte sich die un- ermüdliche Schaffenskraft des Prokuristen, der sich im Kollegenkreis außerordentlicher Beliebtheit erfreut. Der zweite Jubilar, Richard Seyfried, arbeitete sich von der Pike auf zum anerkannten Fachmann in allen Sparten des Speditionsgewerbes Seine Erfahrungen sind maßgeblich am Auf- schwung des von ihm betreuten Lager- und Umschlagbetriebes beteiligt. 0 2 im Palasthotel Mannheimer Hof gab Bundesinnen- In einer Pressekonferenz minister Dr. Gerhard Schröder gestern Auskunft über die Zielsetzung der 8. Bundestagung des Evangelischen Arbeitshereises der CDU/CSU. Unser Bild zeigt von links nach rechts Akudemiedirektor Dr. E. Müller(Bad Bolli), Mini- ster Schröder, Paul Bausch, MdB(Korntal/ Württemberg), Staatssekretär Dr. W. Claussen (Bonn) und Arved Deringer, MdB(Weil der Stadt). Bild: Steiger einer Ver- der Harpener Reederei- empor. JJ ̃ͤ-f. 8 b Sr ccc 1 ö 1 3 9 „ FFA FPFFPTPFFPF Nr. 77/ Freitag, 1. April 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2 Seite 3 Das Auge des Gesetzes auf dem Lindenhof schläft: So steht dieses Auto nun schon Über ein halbes Jahr. Die kräftige Herbstsonne von 1959 brannte ihm aufs Dach, dann kam der Winter mit Schnee und Eis. Aber selbst den Frühjahrsputz übersteht es nock dort an der Laterne auf dem Gehweg. Eigentlich müßte es den Gesetzeshütern ein Dorn im Auge sein. Aber offenbar gibt es fur die Lindenhöfer Poli- zisten andere Dinge auf Streifendienst zu be- achten. Oder sollte es gar an der kommunalen Zusammenarbeit mit Frantenthal liegen, daß die Polizei seit einem halben Jahr beide Augen ud ruckt? Fox Um den„Industriepokal“ Amateur- Turnier im„Pfalz bau“ Um einen silbernen„Wander“-Pokal(er muß dreimal gewonnen werden, ehe er end- gültig in den Besitz eines Paares übergeht) tanzen am Samstag ab 20 Uhr im Ludwigs- hafener Pfalzbau namhafte Paare der Son- derklasse des DATV(Deutscher Amateur- Tanzsport- Verband). Darunter sind die Ost- zonenmeister Ehepaar Busch und die bun- desdeutschen Vizemeister Bernhold-Stege- mann(Hamburg), die erst vor kurzem im Länderkampf gegen England im Fernsehen zu bewundern waren. Den Ehrenpreis stifte- ten Mannheimer und Ludwigshafener In- dustriefirmen. Das nächste Turnier soll in Mannheim ausgetragen werden. Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist eine Schau latein- amerikanischer Tänze, die vom englischen Weltmeisterpaar im Gesellschaftstanz Leo- nard Patrick— Doren Key gezeigt wird. Das Turnier richtet der Mannheimer„Rheingold- Club“ unter der Schirmherrschaft des Lud- wigshafener Oberbürgermeisters Dr. Klüber aus.„Rheingold-Club“-Trainer Geo Geisert hat auch die Turnierleitung. Die Kapelle Wolf Kaiser wird sich mit Streicherbesetzung an diesem Abend zum erstenmal als Turnier- kapelle versuchen und später den Gästen zum Tanz aufspielen. Sto Die Landesversicherungsanstalt Baden hält in der kommenden Woche in den Ge- meindesekretariaten Feudenheim am 6. 4., Käfertal am 7. April und Wallstadt am 8. April jeweils von 8 bis 12 und 13.30 bis 16.30 Uhr zwecks Beratung der versicherten Bevölkerung einen Amtstag ab. Beelnträchtigt das Fernsehen die Leselust? Sandhofens Kleinod: Die Adalbert-Stifter-Bücherei Für 900 jugendliche und 700 erwachsene Leser stehen 8000 Bände zur Verfügung Das schmucklose Aeußere des Hauses und das weithin sichtbare blaue Schild„Poli- zeirevier“ lassen eine schlichte Messingtafel, auf der„Zweigstelle der Volks- und Musikbücherei“ steht, fast übersehen. In diesem Haus mit dem hellgetönten Klinker- kleid ist in der Sonnenstraße in Sandhofen die Adalbert-Stifer-Bücherei zu finden. Nomen est omen— denn wenn der Besucher eintritt, empfangen ihn lichtdurchflutete Räume, die er hinter der nüchternen Fassade kaum vermutet hätte. Durch den win⸗ kelförmigen Grundriß der Räume ergibt sich eine klare Trennung von Erwachsenen- und Jugendbücherei, ohne daß die räumliche Einheit der Gesamtkomplexe gestört wird. Hobe Glastüren führen vom Erwachsenen- wie vom Jugendflügel in einen kleinen, hübsch angelegten Garten; die ersten Freiluft-Leser sitzen schon in der Sonne und schmökern. Wenn es noch wärmer wird, werden auch die großen Sonnenschirme wieder hervorgeholt. In den übersichtlichen Räumen, die mit attraktivem Bildschmuck(zum Teil Leih- gaben der Kunsthalle) versehen sind, stehen die kleinen und großen Leser vor den ge- füllten und übersichtlich geordneten Rega- len, blättern im Titelkatalog oder Sach- register. Manche wählen lange, andere Hin- den mit sicherem Blick, was sie suchen. Eine ältere Frau hat an einem der runden Klubtische Platz genommen, vor sich einen grogen Bildband. Ein Student greift sich einen Band aus der neuen Reihe„Bibliothek der Weltliteratur“; eine ähnliche Reihe, die in komprimierter Form mit ausländischer Literatur bekannt macht, ist die von den Lesern stark gefragte„Story- Bibliothek“. Von der schöngeistigen bis zur Fachliteratur ist in der Albert-Stifter-Bücherei alles zu finden. Es fehlt selbst der„Krimi“ nicht, der sozusagen als Köder dient, um den Lese- hunger zu wecken. Zwei kleine Mädchen kommen herein, gehen schnurstraks auf das Regal zu, das Bücher für die Sechs- und Siebenjährigen enthält und setzen sich dann, den Schul- ranzen noch auf dem Rücken, zum Lesen; die kleinen Zeigefinger fahren unter dem groß geschriebenen Text weiter und die Lippen formen Silbe für Silbe des Gelesenen. Die Kinder sind so vertieft, daß sie selbst auf einen Anruf nicht reagieren. Ein Berufs- schüler dagegen möchte„etwas über Asien“ haben, er benötigt es für eine größere schriftliche Arbeit. Fräulein Wedemann, die rührige Leiterin und gute Geist der Adal- bert-Stifter-Bücherei, gibt ihm den richtigen Band aus„Harms Erdkunde“. Ein Mädchen schlendert mit dem Turnbeutel in der Hand von Regal zu Regal, schaut in dieses und in Manisch- depressive Schizophrenie: jenes Buch und nimmt sich dann zwei Bände mit. Ihre Karteikarte ist schnell ge- funden und an den Eintragungen läßt sich erkennen, daß das Mädchen eine eifrige Leserin und Kundin ist. Rund 900 jugendliche und 700 erwachsene ständige Leser zählt die Bücherei. Vertreten sind alle Jahrgänge, wenn bei den Jugend- lichen den stärksten Anteil auch die 11- bis 13 jährigen(das Lesealter) àausmachen. Etwa 80 Prozent sind Volksschüler, das ent- spricht der soziologischen Struktur Sand- hofens. Leider läßt der Besuch mit dem 15. Lebensjahr etwas nach, der Berufseintritt macht sich bemerkbar. Doch schon die 19 bis 20 jährigen stellen wieder ein größeres Kontingent und unter den Erwachsenen sind es dann alle Alters- und Berufsschichten, die Freunde der Bücherei sind. Von einer negativen Erscheinung ist nicht nur die Adalbert-Stifter-Bücherei, son- dern sind alle Büchereien— auch in ande- ren Städten— betroffen: Von der Fernseh- manie. Da kam ein bisher eifriger Leser und entschuldigte sich:„Ich hab jetzt abends keine Zeit mehr zum lesen, wir gehen jetzt immer fernsehen.“ Doch Fräulein Wedemann ist der zuversichtlichen Meinung, daß dies nur ein vorübergehender Zustand ist, denn es sind andererseits schon„Ehemalige“ zu- rückgekommen, die erklärten:„Immer fern- sehen kann man auf die Dauer auch nicht— und ein Buch bleibt halt ein Buch!“ Qu. Ist es auch Wahnsinn, so hat es doch Methode Zu der Tenessee-Williams- Verfilmung DAS ABSEITIGE in Herrn Tennessee Wil- liams hat die Theater- und Filmkritiker in aller Welt schon seit längerem über Gebühr beschäftigt. Das Abseitigste in Herrn Tennessee Williams blieb diesem— bisher nur in Heidelberg aufgeführten— Stück und die- sem Film vorbehalten: Es ist der bare Irrsinn in Potenz, die unterhalb der Gürtellinie in allerlei neckischen Perversionen unter- und überschwellig dahinschwelt und in unappetit- lichen Seelen-Dschungeln schizophrene Triebe treibt. Dennoch ist dieser Film— gemessen an der Drastik dieses wohl„stärksten“ Stücks des mit viel Spaß am Freud herumbohrenden Autors— in Dialog und Handlung so ent- schärft worden, daß er für die Begriffe der total Verrückten noch als eine Art mora- lisches Erbauungstraktat gelten kann. Für normale Zuschauer genügt aber auch das schon.(Und wie.) Denn nichts ist hier in Liebesqual und Irrenhaus-Milieu normal, der Held verendet kannibal; die Heldin— mit gefüllten Blusen— wühlt sinnenfreudig im Abstrusen. Man merkt verstimmt und spürt die Williams-Mode: Ist es auch Wahnsinn, hat es doch Methode. * DIE HANDLUNG besteht aus einem un- gehörigen Hörigkeitsverhältnis zwischen einer spinneten Millionärin und ihrem kontaktarm entarteten Sohn; aus einem impotenten Ver- hältnis dieses Sohnes zu seiner Cousine; aus dem heißen Bemühen eines Gehirnchirurgen (Welchselbiger der einzige vernünftige Mensch in diesem Film ist), diese Cousine von ihrem Trauma zu befreien, und aus einer Hydra Silbernes Priesterjubiläum Z Weier Mannheimer Pfarrer Vor 25 Jahren, am 31. März 1935, waren Stadtpfarrer Bernhard Alfons Maier von St. Peter und Gefängnispfarrer Sebastian Wan- nenmacher(Landesgefängnis Mannheim) unter den Kandidaten, die Erzbischof Dr. Conrad Gröpber in St. Peter im Schwarz- wald zu Priestern weihte. Stadtpfarrer B. A. Maier wurde 1912 in Karlsruhe geboren. Nach der Weihe wirkte er in Jestetten, Frei- burg-Hasloch und Heidelberg(St. Raphaeh. 1946 wurde er in das vom Krieg schwer heimgesuchte Mannheim in die Pfarrkuratie St. Peter entsandt. B. A. Maier hat im Laufe der Zeit in der wiederaufgebauten Peters- kirche mit seiner verständnisvoll mitgehen- den Gemeinde für Predigt, Gesang, Ge- meindegebet und Kirchenmusik einen ganz bestimmten und genauen Stil entwickelt. Neben der Pflege ehrwürdiger Ueberlie- kerung hat mit schöner Selbstverständlich- keit auch das Zeitgenössische und das Wag- nis seine Stätte. Stadtpfarrer B. A. Maiers Priesterjubiläum wird am 1. Mai gefeiert. Gefängnispfarrer Sebastian Wannenma- cher(geboren 1909) stammt aus Rangen- dingen bei Hechingen. Er kam über Sieg- maringen, Konstanz und Heidelberg nach Mannheim, zuerst als Sanitätsgefreiter bei der Flak, später(nach Spezialstudien an der Universität Heidelberg) als Seelsorger an die Gefängnisse Mannheim und Heidelberg. Die von Pfarrer Wannenmacher gewählte Aufgabe wirft Saatgut aus auf Hoffnung und Zukunft und geschieht in einer Ge- meinde, die ständig wechselt, keinen Stamm bildet. Pfarrer Wannenmacher will den Tag seines silbernen Priesterjubiläums in der Zurückgezogenheit verbringen, die seiner besonderen Aufgabe entspricht. 0. „Plötzlich pathologischer Komplexe, die abzureagieren sich alle Beteiligten irrsinnige Mühe geben. Das scheint Herrn Williams doch sehr wich- tig: Im Kopf ist keiner gänzlich richtig; drum wird, und keiner kanns vergessen, zum Schluß auch einer aufgefressen. * SEBASTIAN heißt die Zentralfigur, die man nur ein paar mal von hinten sieht. Es ist der dichterische Sohn, der pro Sommer ein Gedicht herstellt, von der Mutter als ödi- pusseliger Wunderknabe vergottet und von der Cousine als lebensuntüchtiger Snob ent- jlarvt wird. Auch in den Breiten des Südens Pflegt er die ihn begleitenden Frauen als Köder für Männer zu benutzen, die er Wiederum gern und ausschließlich benutzt und die ihm schließlich in einem spanischen Fischerdorf in viehischer Rachsucht Stücke aus seinem gepflegten Körper reißen, Dieser Todesfall paßt der ausgerechnet auf dieser Reise unpäßlichen Mutter nicht, die deshalb das Wohlproportionierte Cousinchen, mit- schickte. Und weil das Cousinchen gesehen hat, was mit dem Pseudogenie Sebastian Wirklich los war, soll nun ein approbierter Gehirnspezialist dem in einer geschlossenen Anstalt untergebrachten Mädchen dieses Stück schmutziger Vergangenheit aus dem Kopf schneiden— sonst kriegt er nämlich die Million für das Krankenhaus nicht. Je- doch der geht nicht in die Knie und macht die rechte Therapie: Hier wird der Gärtner nicht zum Bock und heilt Cousinchen schnell vom Schock. * FUR DIESEN INHALT, der in Heil- anstalten wechselnden Komforts tobt, bro- delt, kirrt und kreischt— dessen dramatur- gische Verwurstelung aber auch die wühlende Hand eines erfahrenen Routiniers verrät— kann Regisseur Joseph L. Mankiewicz nichts Wohl aber kann er etwas dafür, daß er diese manisch depressive Story stellenweise mit eindrucksvoller Langeweile verfilmte. Mit Ausnahme einer optisch faszinierenden Rückblende auf die Szene, in der Sebastian fleißig zerstückelt wird, beschränkte er sich auf die mehr oder weniger konventionelle Wiedergabe klapsmühliger Dialoge in Irren- haus-Kabäuschen oder wildwuchernden Ur- zeit-Gärten— was dann dem Beschauer wie ein zermürbender Gummihammer ins angst voll vorgereckte Genick bumst und den Kino- stuhl zur Gummizelle macht. Trotz des plötz- lichen letzten Sommers wird es einem in diesem psycho- analytischen Mülleimer manch- mal kalt. Man spürt den kühlen Intellekt, der da verklemmten Hunger weckt; man blickt im letzten Sommer“ im Alster benebelt durch das Gitter und findet Wil- liams irr und bitter. * HOHEPUNKTE in diesem außergewöhn- lichen und widerwärtigen Festival der Ab- Normen sind die schauspielerischen und schaustellerischen Glanzleistungen zweier amerikanischer Spitzenstars: Katherine Hep- burn als geistig weggetretenes Nervenbündel und Mutter des so unsanft verstorbenen war- men Sebastian und die schöne(und teure) Elizabeth Taylor, die sowohl im Tailormade als auch im Badeanzug gute Figur macht und mit ihrer verstörten Rolle rückwärts den gefurcht- aufmerksam von der Leinwand blik- kenden Montgomery Clift als bedeutungslose Randfigur klassifiziert. Dazu eine Kamera (Jack Hildyard) deren Schwung große Bega- bung verrät, wenn sie hätte schwenken dür- fen, wie sie wollte. Auch, wenn an Wahnsinn man gewöhnt, wird man dadurch manchmal versöhnt: Zwischen Kabale, Mord und Brunst brilliert die edle Schauspielkunst. * DIESER FILM ist eine Zumutung, aber es muß ihm bescheinigt werden, daß er zumin- dest nicht lauwarm ist und den Zuschauer in jedem Falle— ob negativ oder positiv diskussionsfreudig ins Foyer entlägt. Und solange man sich über Filme noch aufregen kann, haben sie Resonanz— auch wenn die Resonanz im schockierenden Wahnsinn nistet. Jedoch: Nach diesem letzten Sommer weiß man nie wie's kommt, wenn's nächsten Winter wird bei Tennessee. H. W. Beck Rektor Emil Väth tritt in den Ruhestand Am 1. April tritt Rektor Emil Väth als Leiter der Schönauer Kerschensteiner-Schule nach 46jähriger Amtszeit in den wohlverdien- ten Ruhestand. Der heute 66jährige Schul- mann stammt aus dem Frankenland und begann sein Wirken als Alleinlehrer einer Zweiklassenschule in Wessental bei Wert- heim und kam 1919 nach Mannheim, wo er an der damaligen Fortbildungsschule, später an Humboldt-, Pestalozzi-, Sandhofenschule und als Rektorstellvertreter der Neckarschule 25 tätig war. 1952 wurde er als Rektor an die Schönauschule berufen und übernahm 1954 die Leitung der Kerschensteiner-Schule mit ihren heute 850 Schülern. 1955 wurde diese Schule zum ersten Versuchsfeld der Ganz- heitsmethode. Der mit seinem 23köpfigen Lehrerkollegium in bester Harmonie arbei- tende Schulleiter hat seinen Beruf nicht als Handwerk, sondern aus Liebe ausgeübt und legte besonderen Wert auf die Lebensnähe des Unterrichts. r- Hutsalon Ella Gember besteht 30 Jahre In einem Jahr, in dem die Hutmode wie- der einmal besonders chic und hübsch ist, feiert der Modesalon von Ella Gember an den Planken sein 30jähriges Bestehen. Auf Tischen und Regalen türmen sich in dem hübschen kleinen Hutsalon Hüte und Kap⸗ pen, zarte Gebilde aus Feder und Tüll, sport- liche Mützen, breitrandige Florentiner und die nun wieder in Schwang und Schwung gekommenen vielfältigen Topfformen. Seit 30 Jahren bedient Ella Gember zufriedene Kunden und gerade jetzt, in den ersten Früh- lingstagen, ist der Andrang der Damenwelt wieder besonders stark. Eine Spezialität der Meisterin: so manches alte, nicht mehr trag bare Stück, kommt modern garniert und kaum wieder zu erkennen aus ihren Händen zur Kundin zurück. 0 Schausteller Willy Hirsch 6 0 Jahre alt Willy Hirsch, der langjährige erste Vor- sitzende des Mannheimer Schausteller-Ver- eins, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Hirsch gehörte in den Nachkriegsjahren zu jenen Schaustellern, die mit unermüdlichem Eifer für das Wohl ihres angeschlagenen Ge- Werbes arbeiteten. Hirsch selbst War zeit- weilig im Bundesvorstand der Schausteller und auch in anderen berufseigenen Gremien tätig. Geboren wurde der Jubilar in Bad Vilbel— sehr standesgemäß übrigens: im Wohnwagen. Willy Hirschs acht Geschwister haben nicht einen gemeinsamen Geburtsort; Die Hirschs gehören seit Generationen schon der Schaustellerei an. Heute reist der Jubilar mit seiner„Monte-Carlo“-Show, mit einem Spielautomaten-Geschäft. Eine Mess ohne Hirsch ist in Mannheim undenkbar. 0 Terminkalender Abendakademie- Veranstaltungen am I. April: Kunsthalle, 20 Uhr,„Adolf Hitler— Staats- mann oder Psychopath?“(Dr. Zittel, München); — Rheinau, Volksbücherei, 20 Uhr,„Die Kurz- geschichte“(G. Portele). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 1. April, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum,„Rechtsordnung und Gerichtswesen als Gegenstand der Gemeinschaftskunde“(Amts- gerichtsrat Kostelnik). 5 Heilsarmee: Evangelisations- Versammlung am 1. April um 19.30 Uhr in C 1, 15— Wie werde ich mit den Widersprüchen in der Bibel fertig?“(Kapt. Müller). T. V.„Die Naturfreunde“: 1. April, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Filme S0 tanzt Gott Schiwa“,„Insel des Friedens“,„Nationalpark Ruhunu“. Lehrkurs für Gartenfachwarte, durchgeführt vom Deutschen Siedlerbund, Kreisgruppe Mannheim, am 2. April, 14.30 Uhr,„Morgen- röte“, Speckweg; Scheren und Sägen mitbringen. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei⸗ gerer: 1. April, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule, V2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. Wir gratulieren! Charlotte Schmidt, Mann- heim, H 3, 14, wird 60; Karl Eder, Mannheim, Haydn- Straße 4, wird 73; Wilhelm Seiwert, Mannheim, Käfertaler Straße 45, wird 76 Jahre alt. Theodor Söhner, Mannheim, Gartenfeld- straße 15, begeht den 81.; Hugo Müller, Mann- heim, 10. Sandgewann, ebenfalls den 81. Käthe Gaugel. Mannheim, Waldhofstraße 127, den 82.; Franz Burkhardt, Mannheim, Verschaffeltstr. 35, den 84. Geburtstag. Josef Stumm, Mannheim- Feudenheim, Dänischer Tisch 39, vollendet das 86. Lebensjahr. Albert Eble, Schuhmachermei- ster, Mannheim, D 6, 1, kann 25. Geschäfts- jubiläum feiern. Robert Koos, Mannheim Gartenstadt, Maienweg 14, ist 40 Jahre bei der Gesellschaft für Getreidehandel tätig. Fritz Weber, Augenoptikermeister, kann auf eine 40 jährige Tätigkeit bei Firma Bergmann& Mahland zurückblicken. Obering. Ludwig Ellin- ger, Mannheim-Räfertal, Dürkheimer Str. 70, feiert 50. Dienstjubiläum bei Firma Brown, Boveri& Cie. 5 Der Tradition ihres großen Namens verpflichtet, besitzt die Waldorf-Astoria Cigarette As TOR Ansehen und Freunde in aller Welt. sie ist würzig und mild. Der Ruf der ASTOR beruht auf der Güte ihrer Tabakmischung: Die Waldorf-Astoria Cigarette As TOR repräsentiert verfeinerte Rauch kultur. e 1—— 2 r 2 8 35 85. — 8 Spielend spülen uni gepflegte Hände ——ͤ—)—A— Ungeahnte Spülkraft Keine SPßpiülgerüche Hein Spülrand im Becken 8 enthalt den kosmetischen Wirkstoff Loramin Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 Hauptverfahren eröffnet Frankfurter Kriminalmeister muß sich verantworten Frankfurt. Die Erste Strafkammer in Frankfurt hat gegen den 35 Jahre alten Frankfurter Kriminalmeister Edgar Hüttig das Hauptverfahren eröffnet. Hüttig, der in der Nacht zum 5. Dezember in der Frank- furter Innenstadt einen 18jährigen Lehr- ling bei der Verfolgung mit einem Schuß in den Hinterkopf tötete, muß sich wegen fahr- lässiger Tötung verantworten. Die Strafkammer folgte damit der An- Klageerhebung des hessischen Generalstaats- anwalts Fritz Bauer. Der Generalstaats- anwalt hat das Untersuchungsverfahren an sich gezogen, um nach Möglichkeit eine ge- richtliche Klärung der Frage zu erreichen, wann ein Polizeibeamter von der Schuß- waffe Gebrauch machen darf. An der Niedrigwassergrenze Kaub. Seit zwei Tagen steht der Kauber Richtpegel, der für die Beladung der Rhein- schiffe im Ruhrgebiet maßgeblich ist, bei 1,50 Meter und damit an der oberen Grenze der Niedrigwasserzone. Sobald er weiter fällt, müssen sich die Schiffer auf die ersten Fahr- beschränkungen zwischen St. Goar und Bingen einstellen. Die Niederschläge der letzten Tage sind auf die Wasserstände des Rheins ohne wesentlichen Einfluß geblieben. Lediglich im Raume Straßburg-Karlsruhe wurde ein leichtes Ansteigen des Wasser- spiegels beobachtet, Mannheim und Worms meldeten noch leicht fallende Pegel. Nur noch wenig Sportmöglichkeiten Freiburg. Die warme Witterung der letz- ten Tage hat der Schneedecke im Hoch- schwarzwald arg zugesetzt. Im Feldberg- und Herzogenhorngebiet waren am Donners- tag an Nord- und Osthängen nur noch 15 bis 30 Zentimeter Altschnee vorhanden. Die Wintersportverhältnisse sind daher nur noch stellenweise als gut zu bezeichnen. Der noch vorhandene Altschnee ist morgens leicht verharscht und tagsüber firnig. Das Wetter- amt Freiburg, das am Donnerstag den letz- ten Schneebericht vom Schwarzwald heraus- gab, sagt keine Besserung der Schneever- hältnisse voraus. Die Schneeschmelze wird daher bei dem frühlinghaften Wetter weiter kortschreiten. Essen. Kohlefördern ist kein einträgliches Geschäft mehr. Das gilt besonders für die Kohle, die nicht von bester Qualität ist und mit Mergel, Gestein und Lehm durchsetzt ist. 25 v. H. aller deutschen Kohlenvorräte be- stehen aus derartiger„Ballastkohle“! Soll man diesen Reichtum angesichts der Kohlen- krise nun einfach beim Abbau übergehen und für alle Zeiten verloren in der Erdkruste schlummern lassen? Das wäre eine beispiel- lose Vergeudung. Experten des deutschen Steinkohlenbergbaues studieren darum eine Methode, dieses Problem auf neue Weise zu lösen: durch die unterirdische Kohlen- vergasung! Das Feuer, seit unerdenklichen Zeiten des Menschen Helfer im Haushalt und in der Pro- duktion, war von jeher der Erzfeind des Kumpels. Ein kleiner Funke im Abbau hat oft viele Menschenopfer gefordert. Nun soll das Feuer zum Freund des Kumpels werden, indem es für ihn unter Tage arbeitet. Seit vielen Jahren träumt man schon da- von, die Kohle unterirdisch zu verbrennen, so daß auf Untertagearbeiter überhaupt ver- zichtet werden könnte. Derartige Experi- mente sind bereits in Rußland, Belgien, den Vereinigten Staaten, Marokko, Italien und Grohbbritannien durchgeführt worden. Nun trifkt auch der Ruhrbergbau Vorbereitungen, Kohle unter Tage zu vergasen. Als Ver- suchsfeld steht ein Kohlevorkommen im öst- lichen Ruhrrevier zur Diskussion. Wie wird die Energie der Kohle ohne Schacht und Bergarbeiter gewonnen? Bohr- maschinen treiben Löcher bis zum Kohlen- flöz in die Tiefe vor. Das größte Problem ist nun, die beiden Bohrlöcher unter der Erde miteinander zu verbinden. Man versuchte es mit komplizierten Bohrgestängen, Wasser- und Preßgluftstrahlen. Der eleganteste Weg ist jedoch der, das Kohlenflöz zu einem rie- sigen Lichtbogen unter der Erde zu machen. Man bringt zu diesem Zweck einen elek- trischen Leitungsdraht, der mit einer Strom- quelle verbunden ist, ins erste Loch. Ein Draht im zweiten Loch schließt den Strom- kreis. Wenn der Stromkreis geschlossen ist, rufen die leichten Verwerfungen im Kohlen- flöz2 Lichtbogen hervor. Diese erzeugen un- geheure Mengen Gas. Wenn das Gas nun durch die Bohrlöcher einen Ausgang sucht, bricht es das ganze Flöz zwischen den beiden Bohrlöchern auseinander. Schwierig ist es auch, die Kohle unter Tage zu entzünden. Man kann eine Thermit- bombe ins Bohrloch werfen und dann schleu- nigst vom Bohrloch verschwinden. Wenn der Brand in Gang gekommen ist, muß ständig Mit guten Nerven Kassenschrank eines Kaufhauses Neustadt/ Weinstraße. 30 000 bis 40 000 Mark haben Diebe in der Nacht zum Don- nerstag aus dem Kassenschrank eines Kauf- hauses in Neustadt an der Weinstraße ge- raubt. Die Einbrecher drangen, wie die Polizei ermittelte, durch den Keller eines Neben- hauses in das Kaufhaus ein. Dann stärkten sie sich zunächst in einem Imbißraum im Kellergeschoß mit Bier, Wurst und Schin- ken. Erst danach unternahmen sie einen ausgedehnten Streifzug durch mehrere Ver- kaufsabteilungen, beschafften sich in der Elektroabteilung über 40 Meter Kabel und legten damit Anschlüsse für die mitgebrachte Elek trobohrmaschine, mit der sie in der Hauptkasse einen Kassenschrank älterer Bauart mühelos öffneten. Vorher hatten die Panzerschrankknacker, die eine verblüffende Ortskenntnis bewie- sen, die Fenster der im ersten Stockwerk Große Freude für die Petrijünger Telefunken entwickelte das Angel-Radar. Mit Hilfe eines auf der Angelrute befestigten Radarschirmes und eines mit diesem verbundenen Sichtgerätes können jetzt die Fische geortet und die besten Fungplätze ausfindig gemacht werden. Zugluft einströmen, damit das Feuer weitere Nahrung findet und die erhitzten Gase durch das zweite Loch an die Erdoberfläche getrie- ben werden. Hierfür werden große Luftkom- pressoren aufgestellt, die riesige Mengen Luft nach unten pressen. Nach kurzer Zeit steigen die heißen Gase im zweiten Bohrloch empor. Das entstehende Gas ist nicht mit dem üblichen Heizgas zu verwechseln. Es hat ge- wöhnlich nicht so viel Helzkraft und auch nur sehr unterschiedliche Qualität. Daher kann man dieses Gas nicht einfach in einen Gaso- meter leiten und dort aufspeichern, damit es später unser Badewasser wärmt. Es muß schon in heißem Zustand verwertet und zum Antrieb einer Gasturbine oder eines Gaso- meters verwendet werden. Die Turbine treibt einen Generator, der Fabriken und Wohnun- gen mit Strom versorgen kann. Niemand hat bisher behauptet, daß die unterirdische Gaserzeugung den üblichen Bergbau verdrängen könnte. Wir brauchen auf jeden Fall feste Kohle für viele indu- strielle Zwecke und für den Haushalt. Aber die verunreinigte Ballastkohle im Boden der Bundesrepublik(nach amtlichen Schätzungen sind das rund 15 Milliarden Tonnen), dieser nicht abbauwürdige„Dreck“, wie der Kum- pel sagt, liege sich in vielen Fällen durch die Flözvergasung in wertvolle Energie verwan- deln. Um Kohle unterirdisch in Gas umzu- kormen, braucht man abgesehen davon nur ein Zehntel der Arbeiter, die bisher für den üblichen Abbau benötigt wurden! Eine der- artige Gas-Anlage läßt sich außerdem in der halben Zeit herstellen, die das Bohren von Schächten und Stollen erfordert. Hinzu Unterirdische Vergasung der Ballastkohle Ruhrbergbau studiert Methoden, die im Ausland bereits angewandt werden kommt, daß man für den produzierten Brennstoff keine Eisenbahnzüge als Trans- portmittel braucht. Das heute von ausländischen Fachleuten bevorzugte Verfahren ist die sogenannte Nei- gungsflözmethode, das insbesondere für Koh- lenflöze mit etwa 70 Prozent Abschrägung gegenüber der Horizontalen in Frage kommt. Hierbei braucht keinerlei Hauarbeit geleistet. werden. In ein steil an die Oberfläche stei- gendes Flöz werden von der Erdoberfläche aus in 200 bis 300 Meter Abstand drei paral- lele Schächte getrieben, Sobald eine Tiefe er- reicht ist, in der die Schächte etWa 10 000 Ton- nen Kohle umschließen, werden sie an der Sohle durch einen horizontalen Stollen ver- bunden. Brennstoff wird in dieser Quer- galerie zur Entzündung gebracht, durch den Mittelschacht wird Luft hinunter gepumpt und das entstehende Gas aus den zwei Sei- tenschächten durch Röhren an die Oberfläche geleitet. 5 Während die Kohle brennt, verschiebt sich der offene Raum, durch den Gas strömt, nach oben, teils weil die Kohle an der Stol- lendecke aufgebraucht ist, aber auch, weil diese Kohle und das darüber liegende Ge- stein von der Stollendecke fallen und die Sohle füllen. So entsteht das Gas durch Kon- takt des Luftsauerstoffes mit der Kohlefläche oben und den Kohlebrocken unten: die bei- den Seiten sind unbrennbares Gestein. Es ist dabei nicht zu befürchten, daß ein solcher unterirdischer Schwelherd eines Tages über die Stränge schlägt und etwa große Kom- plexe unserer Erde unterminiert und aus- brennt. Das Urteil im Krahmann- Prozeß Im Strafmaß wesentlich unter dem Antrag des Staatsanwalts geblieben Hannover. Das Landgericht Hannover verurteilte am Donnerstag im sogenann- ten Krahmann- Prozeß den 19 Jahre alten Günther Achilles zu 18 Monaten Jugend- strafe. Der 39 Jahre alte Kellner Karl Meditz erhielt ein Jahr Gefängnis und drei Jahre Berufsverbot, der 20 Jahre alte Siegfried Bruch sechs Monate Jugendstrafe mit Bewährung. Für den 20 Jahre alten Harry Spiekermann erkannte das Gericht auf 250 Mark Geldstrafe, für den 22 Jahre alten Werner Theile auf neun Monate und zwei Wochen Gefängnis und für den 20 Jahre alten Heinz Tilgner auf zehn Tage Gefängnis. Der Vorsitzende der Jugendstrafkammer kand Achilles der Körperverletzung mit Todesfolge, begangen an dem Thüringer Metallarbeiter Otto Krahmann aus Brotte- rode, sowie des Raufhandels schuldig. Bei Bruch wurde auf Raufhandel, bei Spieker- mann, Theile und Tilgner auf gefährliche und Bohrmaschine ausgeraubt: 30 000 Mark Beute gelegenen Hauptkasse mit Wolldecken ver- hängt und den Fußboden mit Teppichen ganz ausgelegt, um alle Geräusche der Bohr- maschine abzudämpfen. In dem aufgebohr- ten Kassenschrank fanden sie die Einnahmen von zwei Tagen, die bereits für die Gehalts- auszahlung am Donnerstag gebündelt und gerollt worden waren. Bevor die Diebe den Büroraum verließen, stellten sie noch eine Schaufensterpuppe vor den ausgeraubten KRassenschrank. Die in die Ermittlungen eingeschaltete Sonderkommission des Polizeipräsidiums Ludwigshafen konnte Spuren sichern. Die Kriminalisten versuchen zu klären, ob die Kassenschrankräuber zu einer selbständigen Bande gehören oder um Mitglieder der in- ternationalen Einbrecherbande handelt, de- ren vier bisher bekannte Mitglieder am Sonntag und Montag nach einem Einbruch in der Winzergenossenschaft Varnhalt im Kreis Bühl/ Baden festgenommen worden waren. Körperverletzung erkannt. In die Strafe Theiles wurde noch eine andere Straftat mit einbezogen. Achilles, Meditz und Bruch wird die Untersuchungshaft in vollem Umfang angerechnet, die zehn Tage Gefängnis für Tilgner sind durch die Untersuchungshaft verbüßt. Die Kosten des Verfahrens gehen zu Lasten der Staatskasse. Die Urteile liegen wesentlich unter den Strafanträgen des Staatsanwaltes, der für Achilles drei Jahre Gefängnis, für Meditz 18 Monate Zuchthaus, für Bruch 11 Monate Gefängnis, für Spiekermann 16 Monate Ge- fängnis, für Theile 18 Monate Gefängnis und für Tilgner 14 Monate Gefängnis beantragt hatte. Wie an den vorangegangenen Verhand- lungstagen war der etwa 200 Menschen fas- sende Zuhörerraum des Gerichtssaales bis auf den letzten Platz besetzt. Auf den Presseplätzen saßen über 20 Journalisten, darunter drei Pressevertreter aus der So- Wjetzone. An den vorangegangenen Verhand- lungstagen waren etwa 15 Sowijetzonen- journalisten, unter ihnen der Kommentator des Deutschland-Senders, von Schnitzler, anwesend. Bild- und Fernsehreporter fehl- ten, weil das Gericht im Hinblick auf das jugendliche Alter der Angeklagten von Be- ginn des Prozesses an Fotografierverbot ver- hängt hatte. Der Stuhl des Nebenklägers für die Witwe des Otto Krahmann war leer. Weder Rechtsanwalt Dr. Kaul aus Ostberlin noch sein Vertreter, Rechtsanwalt Nölke Hannover, nahmen an der Schlußsitzung teil. KHF. Verfassungsbeschwerden von Geisteskranken hatten Erfolg Karlsruhe. Der Erste Senat des Bundes- verfassungsgerichts hat jetzt in einem Be- schluß festgestellt, daß eine richterliche Ent- scheidung nach Artikel 104, Absatz 2, Satz 1 und 2 des Grundgesetzes auch dann erfor- derlich ist, wenn ein Vormund in Ausübung seines Bestimmungsrechts über den Aufent- haltsort den volljährigen Entmündigten in einer geschlossenen Allstalt unterbringt. Das Grundgesetz sagt dazu:„Ueber die Zulässig keit und Fortdauer einer Freiheitsentziehung hat nur der Richter zu entscheiden. Bei je- der nicht auf richterlicher Anordnung be- ruhenden Freiheitsentziehung ist unverzüg- lich eine richterliche Entscheidung herbei- zuführen.“ Der Entscheidung liegen die Ver- fassungsbeschwerden von zwei Volljährigen, wegen Geisteskrankheit entmündigten Per- sonen zugrunde, die von ihren Vormündern in geschlossenen Anstalten untergebracht wurden. Interpol jagt Räuber Gestohlene Reiseschecks in Bundesrepublik eingelöst Köln. In die Fahndung nach den unbe- kannten Räubern, die Reiseschecks im Werte von 700 000 Dollar(rund drei Millionen DM) gestohlen haben, hat die Interpol nun auch die deutsche Polizei eingeschaltet, nachdem Teile der Beute in der Bundesrepublik ab- gesetzt worden waren. Wie die Kölner Kri- minalpolizei mitteilte, hat ein Mann bei einer Kölner Bank Reiseschecks in Höhe von 2600 Dollar(10 920 DM) eingelöst, die aus diesem Diebstahl stammen. Die Reise- schecks waren erbeutet worden, als sie auf dem Schiffswege von New Lork nach Monte- video geschafft werden sollten. Die Polizei rechnet damit, daß der 30 bis 40 Jahre alte, etwa 1,80 Meter große, englisch sprechende, dunkelhäutige Betrüger, der sich als Roberto Castello mit einem gefälschten Diplomaten- paß aus San Salvador bei der Kölner Bank ausgewiesen habe, versuchen werde, wei- tere Reiseschecks in Westdeutschland unter- zubringen. Erstes Geständnis Worms. Die in den letzten Tagen fest- genommenen vier Mitglieder einer inter- natianalen Einbrecherbande haben vor der Wormser Polizei ein erstes Geständnis ab- gelegt und zugegeben, außer dem Einbruch in die Räume der Winzergenossenschaft in Varnhalt im Kreis Bühl/ Baden auch die Panzerschrankberaubung in Mölsheim ver- übt zu haben. Damit ist eine der acht Tre- sor-Beraubungen aufgeklärt worden, die sich seit dem 3. März in Rheinhessen und in der Pfalz ereignet haben. Bei diesen acht inbrüchen haben die Täter insgesamt etwa 30 000 Mark erbeutet. Koblenzer Toto-Direktor abberufen Koblenz. Der Verwaltungsrat der Sport- Toto- GmbH Rheinland-Pfalz hat in Koblenz Direktor Robert Weinand(Koblenz) als Ge- schäftsführer der Toto- Gesellschaft mit sofortiger Wirkung abberufen. Weinand war Initiator und Mitbegründer dieses Unter- nehmens. Gegen ihn hatte das Finamzamt bei der Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Steuerhinter ziehung beantragt. Das Nachrichtenmagazin„Der Spiegel“ hatte schwere Anschuldigungen gegen Weinand erhoben. Der Koblenzer Oberstaatsanwalt Hans Georg Manteuffel sagte die Prüfung aller erhobenen Beschuldigungen zu. Fabrikbrand in Fellbach Fellbach. Ein Schaden von rund 100 000 Mark ist in den frühen Morgenstunden des Donnerstag bei einem Brand in einer Ma- schinenfabrik in Fellbach entstanden, der noch von der Werksfeuerwehr gelöscht wer- den konnte. Maschinen und Material fielen den Flammen zum Opfer. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Wenige Stunden spä- ter, gegen sieben Uhr, brannten in Fellbach zwei Baubaracken, die eine ganz, die andere teilweise, nieder. Der Schaden belief sich hier auf rund 5000 Mark. Folgen der Dürre 1959 Hamburg. Wie ein Fanal des großen Was- sermangels in weiten Gebieten Norddeutsch- lands wirkte vor kurzem eine„Sandflucht“ von ungewohntem Ausmaß an der dänischen Grenze in Schleswig- Holstein. Starker Ost- wind wirbelte dort den nach langen nieder- schlagsarmen Wochen besonders trockenen Boden in riesigen Sand- und Erdwolken in die Luft, riß die junge Saat mit und machte zeitweilig ganze Dörfer im Dunst unsichtbar. Ein bedrohliches Zeichen, meinen die Sach- verständigen, daß die Folgen der großen Trockenheit des vorigen Jahres noch nicht überwunden sind. Zudem häufen sich be- reits neue Meldungen über ernste Wasser- sorgen.— Trotz Waschautomat Worms. Ungewöhnliche Gleichgültigkeit gegenüber seinen fünf Kindern im Alter von zwei bis neun Jahren hat ein Ehepaar aus Heppenheim an der Wies im Landkreis Worms bewiesen, dem das Wormser Amts- gericht jetzt das Sorgerecht für die Kinder entzogen hat. Außerdem hat die Gendarme- rie gegen den 31jährigen Arbeiter und seine 33jährige Frau Anzeige wegen Verletzung der Fürsorgepflicht erstattet. Nach Mittei- lung des Wormser Kreisjugendamtes hat das Ehepaar mit seinen fünf Kindern in einer vor Schmutz starrenden Behausung ge- lebt, die nicht einmal die Bezeichnung Stall verdiene. Wie zum Hohn habe mitten in dem Schmutz aber ein fast neuer, jedoch kaum benutzter Waschautomat gestanden. r . — b y ee n 3 1 1a ien ian 1, IN 1 iert ee oe 1 1 1 2 1141 ac a in i er q icin ie te 1— n . — — ¹ 18 18 5 25 ö „ * 5 ——— AvD weist fahrer in der Bundesrepublik aus Nr. 77 Freitag, 1. April 1960 AUTOMOBILISCRHAU Seite 7 Ganze Reifenlauffläche „ muß Profil haben EKraftfahrzeug-Reifen müssen nach neuen strengeren Richtlinien des Bundesverkehrs- ministeriums künftig auf der ganzen Breite der Lauffläche ein Profil von mindestens ein Millimeter Tiefe haben. Bisher genügte es den Anforderungen der Verkehrssicher- heit, wenn die Reifen in der Mitte der Lauf- flache ein Ein-Millimter-Profil besaßen. Die Deutsche Dunlop AG in Hanau/ Main, die Kürzlich auf diesen Erlaß des Bundesver- kehrsministeriums hinwies, teilte mit, daß bei einer Ueberprüfung von 10 000 Reifen an Frankfurter Personenkraftwagen 11 Pro- zent den Sicherheitsvorschriften gerade noch genügt hätten. Die Lauffläche bei wei- teren 5 Prozent seien dagegen bereits nicht mehr verkehrssicher gewesen. Nach einem ebenfalls im Pressedienst des Straßenver- kehrsgewerbes veröffentlichten Urteil des Oberlandesgerichtes Hamm sind Zwillings- reifen bei Lastkraftwagen schon dann nicht mehr vorschriftsmäßig, wenn nur einer von ihnen abgefahren ist. Geschwindigkeitsbegrenzung in Frankreich Mit sofortiger Wirkung werden für die französischen Fernstraßen Geschwindig- keitsbegrenzungen eingeführt werden. Wie in Paris offiziell bekanntgegeben wurde, dürfen künftig auf den Fernstraßen an den Wochenenden Personenwagen nur noch 100 km/h, Omnibusse 85 km/h und Last- wagen über 3,5 to 65 km/h fahren. Die Ge- schwindigkeitsbegrenzung gilt für die Zeit zwischen 6.00 und 22.00 Uhr samstags und sonntags, an Feiertagen und nach besonderen Feiertagen wie Ostern auch montags vom 1. April bis zum 1. Oktober. Neuer Peugeot Um Produktionsraum für einen größe- ren Typ freizumachen, hat das französische Peugeot-Werk sein kleinstes Modell 203 Auslaufen lassen. Ab 1. April wird an seine Stelle ein neuer Typ treten, der die Karos- serie des grogen 403 besitzt, jedoch einen Motor von 1290 cem und 54 SAE-PS erhält. Peugeot beschreitet damit den gleichen Weg wie Opel, das in die Rekord-Karosse Motoren zwischen 1200 und 1700 cem ein- baut. Der neue Peugeot 403—1300 ist in erster Linie auf Wirtschaftlichkeit zuge- schnitten, nicht zuletzt wegen des hohen französischen Benzinpreises. Während der neue Typ im Aussehen dem großen 403 Sleicht, ist seine Ausstattung einfacher und der Chromschmuck spärlicher. Die Einzel- sitze sind durch Sitzbänke ersetzt, die elek- trische Ausrüstung beschränkt sich auf die Wesentlichsten Teile. Der modifizierte, ge- genüber dem alten 203 um 5 PS stärkere Motor verleiht dem Wagen eine Spitzen- geschwindigkeit von ca. 120 km'st. Um die Leistung von Vergasermotoren bei Hochgebirgsfahrten zu verbessern, hat Solex einen Höhenkorrektor entwickelt, der in jeder Höhe automatisch eine richtige Do- sierung von Luft und Kraftstoff bewirkt. Das Gerät, das etwa die Größe einer kleinen Stab- Taschenlampe hat, läßt sich bei kast Allen Motoren in kurzer Zeit montieren, Ob- Sleich der Höhenkorrektor, der nach dem Prinzip einer barometrischen Dose arbeitet, nur an Stelle des Habpfdüsenträgers einge- baut wird, empfiehlt es sich doch, eine Fach- Werkstatt mit dieser Arbeit zu betrauen. Kriminalmeister EEses mit seinem Drehkolbenmotor Keystone-Bild Polizisten konstruierten Drehkolbenmotor In mühevoller Kleinarbeit gebastelt Kupplung„in der Schublade“ Mit einer Ueberraschung warteten kürz- lich in Mainz zwei Polizeibeamte auf. In mühevoller Kleinarbeit haben der 48 Jahre alte Kriminalmeister Peter Ehses und der 40 Jahre alte Polizeiobermeister Klaus Wel- ter einen Drehkolbenmotor entwickelt, der einen Durchmesser von nur 15 Zentimeter hat und bei einem Hbraum von 750 Kubik- zentimetern 50 Pferdestärken leisten soll. Die nach dem Windmühlenverfahren er- zeugte Kraft kann direkt auf eine Kurbel- welle übertragen werden. Bei einer Dre- hung um 360 Grad wird das Gas-Luft-Ge- misch in diesem Drehkolben-Windmühlen- motor, der keine Nockenwelle besitzt an- gesaugt, verdichtet und zur Explosion ge- bracht, ohne daß Ventile in Tätigkeit tre- ten müssen. Wie Kriminalmeister Ehses erklärte, wird durch das Ineinandergreifen der Kol- benflügel die Kraft des Benzin-Luft-Ge- misches mehr ausgenützt als in herkömm- lichen Modellen. Die zum Motor gehörende Kupplung liegt bei Ehses ,in der Schublade“ und soll in nächster Zeit im Modell gebaut werden. Der neue Drehkolben- oder auch Wind- mühlenmotor kann durch Luft oder Was- ser gekühlt werden. Die beiden Polizei- beamten wollen ihre Erfindung beim Bun- despatentamt anmelden und Experten ver- schiedener technischer Hochschulen der Bundesrepublik um Begutachtung bitten. Ehses hatte bereits während des Krieges bei den Arado-Flugzeugwerken in Bran- denburg Erfindungen gemacht, für die er Prämien bis zu 2000 Mark erhielt. Warndreiecke erst an der italienischen Grenze kaufen Der ADAC Gau Pfalz hat den nach Italien reisenden Kraftfahrern dringend empfohlen, Frühjahrsmüdigkeit und Autofahren Ein lebensgefährliches Kapitel/ Warnung vor Drogen Auf die vermehrten Gefahren, die dem Kraftfahrer mit Frühlingsbeginn, mit stei- genden Temperaturen und zunehmender Fahrzeugdichte nuf unseren Straßen drohen, Weist jetzt der Automobilelub von Deutsch- land(Av) alle Autofahrer hin. Insbesondere die Frühjahrsmüdigkeit, von der alle Men- schen mehr oder minder beeinflußt würden, werde von vielen Kraftfahrern in ihren Aus- Wirkungen oft gefährlich unterschätzt. Der in diesem Zusammenhang auf Versicherungsstatistiken hin, die einwandfrei ergeben, daß viereinhalb Prozent aller und elf Prozent aller schweren Unfälle auf Ueber- müdung des Fahrers zurückzuführen sind. Man schätzt, dag jährlich etwa 600 Kraft- ihrem Schlaf hinter dem Lenkrad nicht mehr er- wachen bzw. durch übermüdete Kraftfahrer getötet werden. Erschreckend hoch sei der Anteil jener Unfälle, an denen nur ein Fahr- zeug, nämlich das des ermüdeten Fahrers be- teiligt sei. Nächtliche Autobahnen, einsame Land- straßen ohne Gegenverkehr, lange Fahrten nach einem arbeitsreichen Tag, zu schweres Essen bei der' Rast auf größeren Reisen und körperliche Indispositionen, die die Ermü- dung fördert, sind die Hauptgefahren. Der AvD warnt eindringlich alle Kraft- fahrer, Ermüdungserscheinungen durch auf- putschende Drogen, einen übermäßigen Ge- nuß an Nikotin oder starken Kaffee zu be- kämpfen. Das beste Mittel sei immer noch anhalten und ein wenig Schlaf. Schon eine halbe Stunde völliger Entspannung könne unter Umständen eine bessere Wirkung ha- ben als jedes künstliche Wachhalten des Or- ganismus. Bei allen größeren Fahrten aber solle man unbedingt jede Stunde eine Fünf- Minuten-Pause an der frischen Luft mit etwas Bewegung einlegen, um dem Körper den fehlenden und belebenden Sauerstoff zu- zuführen. die nach einem neuen italienischen Gesetz in jedem Fahrzeug mitzuführenden Warndrei- ecke erst an der Grenze zu kaufen. Wie ein ADAC-Sprecher mitteilte, haben pfälzische Autofahrer, die in der letzten Zeit nach Italien reisten, ihre Clubs davon unterrichtet, daß die außerhalb Italiens gekauften Zeichen bei Polizeikontrollen nicht anerkannt wer- den, weis sie keine Stempel italienischer Be- hörden tragen. Auf eine ADAC-Beschwerde bei den zuständigen itaienischen Stellen sei bisher noch keine Antwort eingetroffen. Die Warndreiecke sollen aufgestellt werden, wenn der Wagen wegen einer Panne am Straßenrand abgestellt werden muß. Die„Washington“ kat eine Ladung von 1109 Dauphine- Fahrzeugen gelöscht. Das ist die höchste Zahl an Fahrzeugen, Schiſf im Hafen von Toronto angeliefert hat. Der Renault-Eæport nach den USA wurde 1959 gegenüber 1988 nakezu e Im Jahre Die neue Zweiradklasse Das 50-œm-Motorrad gewinnt immer mehr Freunde Eine neue Fahrzeugkategorie gewinnt ständig an Bedeutung: die 50- αοοm m- Motorrad- klasse. Zur Zeit entscheidet sich bereits jeder zweite Motorradkäufer in der Bundesrepu- blik für ein 5O-Sœ m-Motorrad, während diese Maschinen bei ihrem Erscheinen selbst von Fachleuten kaum beachtet wurden. Der Grund mag vielleicht darin zu suchen sein, daß man für diese Fahrzeuge einen Führer- schein benötigt, die Mopeds aber führer scheinfrei waren. Künftig dürfte das Inter- esse für diese Zweiradklasse zweifellos bei denjenigen, die sich ein neues billiges Fort- bewegungsmittel zulegen wollen, gröhgßer werden, weil auch für Mopeds der Führer- schein obligatorisch wird. Unsere Mopeds wurden, nachdem die Ge- wichtsfesseln gefallen waren, immer kom- fortabler. Man scheute keinen Aufwand, um aus ihnen ein höchsten Ansprüchen gerecht werdendes„Fahrzeug“ zu machen. Ein Mo- bed kann aber, solange es den gesetzlichen Vorschriften über die Geschwindigkeits- beschränkung auf 40 km/st entspricht, kein echtes Kraftfahrzeug sein. Es verlor die Be- ziehung zum Fahrrad, weil es viel zu schwer geworden ist(rund 70 kg wiegt heute ein Prachtmoped) und weil der Motor eine Sitz- position verlangt, die zum„Strampeln“ un- geeignet ist. Praktisch läßt sich so ein Ding nur ein paar Meter mittels Beinmuskelkraft fortbewegen. Das aber sollte ursprünglich möglich sein, um bei Motorpannen oder 2. B. Benzinmangel trotzdem vorwärts zu kom- men. Der Gedanke lag nahe, diese Fahrzeuge zu„entfesseln“, also den Mopedballast ab- zuwerfen. Einer solchen Entwicklung kam entgegen, daß alle 50-œ,nm-Zweiradfahrzeuge steuer- und zulassungsfrei sind. Allerdings wird für sie der Führerschein Klasse IV ver- langt, wenn sie nicht den Mopedvorschriften entsprechen. Manche Zweiradhersteller trau- ten sich nicht recht an die Sache heran, Weil sie nicht wußten, wie hoch die Käufer die Führerscheinfreiheit der Mopeds bewerten, und ob sie die sachlichen Vorteile eines 50er Motorrades erkennen würden. Die Techniker hatten die— nicht leichte— Aufgabe zu lö- sen, dem 50er Motor eine akzeptable Lei- stung zu geben, bei der er aber auch robust sein und lange halten sollte. Immer mehr erkennen auch die Zweirad- kunden, daß das 350er Motorrad große Vor- teile aufweist. Es ist durch den Knieschluß (der trotzdem freien Durchstieg ermöglichen kann) und die bessere Sitzposition handlicher und sicherer zu fahren. Ein weiterer Vorteil ist, daß es kein Verkehrshindernis zu sein braucht, denn seine Motorleistung von 3 bis 3,6 PS sorgt dafür, daß es im Verkehr gut mitkommt. Ein 5O-eqονm-Motorrad läuft 60 bis 70 km /st, ist damit enorm spritzig, ohne daß die Höchstgeschwindigkeit atemberaubend ist. Für den Normalgebrauch ist es gerade richtig. Man darf dieser So-cem-Motorrad- klasse eine gute Zukunft voraussagen, Diese Motorräder können die Stelle einnehmen, die vor rund 20 Jahren die guten, braven 100er Motorräder inne hatten NSU-Wankel-Motor auf der Versuchsstrecke Ueber 25 000 km hat der mit einem Wankel-Motor ausgerüstete NSU- Versuchs- Wagen bereits absolviert. Der im Prinz ver- wandte Wassergekühlte Drehkolbenmotor von 250 cem Brennkammerinhalt gibt etwa 40 PS(DIN) Leistung ab und verleiht dem Fahrzeug eine Spitzengeschwindigkeit von 112 km/st. Die Fahrleistungen liegen zwi- schen denen eines serienmäßigen NSU- Prinz- Wagens und eines Sport- Prinzen. Da die höchste Leistung erst bei 5500 U/min ab- gegeben wird, ist der Motor noch wenig elastisch, was häufiges Schalten notwendig macht. Das Auffälligste an diesem Motor ist sein vibrationsfreier Lauf auch bei höch- sten Drehzahlen. Der Brennstoffverbrauch läßt sich gegenwärtig schon mit dem nor- maler Kolbenmotoren vergleichen. Bei einer konstanten Geschwindigkeit von 50 km'st wurden 4.6 Liter/ 100 km, bei 80 kmist 6,25 Liter/ 100 km und bei 100 km /st 7,75 Liter/ 100 Km verbraucht. Als nächstes Ziel hat sich NSU die Entwicklung eines luftgekühl- ten Drehkolbenmotors gesteckt, der auch als Motorrad- bzw, als Mopedmotor ver- wendet werden kann. Rekord im Hafen von Toronto 1959 wurden 118 051 Fahrzeuge nach den USA exportiert— 19586 waren es 61 900. die 2 ein Auch Ihr Auto freof sich seines Lebens. Und das kann es mit Shell- Kraftstoffen seit den ersten Tagen des Aulos. Mit Shell und Super Shell- beide klopffest wWie Flugbenzin tanken Sie außergewöhnliche Kraftreserven för Start, för Steigungen und zum Uberholen. Seite 8 MORGEN Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 Schweigemarsch gegen Kollektivierung Studenten und Bürger der Bundeshauptstadt protestieren Ven unserer Bonner Redaktlen Bonn. Uber 1000 Studenten der Bonner Universität und mehrere Hundert Bonner Bürger beteiligten sich am späten Donners- tagnachmittag an einem Schweigemarsch durch die Bonner Innenstadt zur Universität. Sie protestierten damit gegen die Zwangs- Kkollektivierung der Landwirtschaft und des gewerblichen Mittelstandes in der Sowjet- zone durch die Pankower Machthaber. Auf mitgeführten Transparenten appellierten sie an das Gewissen der Welt gegen die brutale Rnechtung, Entrechtung und Sowjetisierung im sowietisch besetzten Teil Deutschlands. Trotz strömenden Regens und fast herbst- liehen Nebels harrten die Teilnehmer des Schweigemarsches im Innenhof der Uni- versität aus. Der CDU-Abgeordnete und Vorsitzende des Bundes Deutscher Vertrie- bener, Hans Krüger, betonte in seiner An- Sprache, es gelte, die Weltöffentlichkeit zu slarmieren und für das Selbstbestimungs- recht der Deutschen zu gewinnen. Die ge- samte Gffentlichkeit müsse sich zusammen- finden, um zu brandmarken, was in der Zone geschehe. Professor Heinrich Niehaus, Ordinarius für Agrarwissenschaft an der Bonner Uni- versität, bezeichnete die Zwangskollektivie- rung in der Zone als eine Wiederholung dessen, was in der Zwischenkriegszeit in der Sowjetunion geschehen sei. Auch dort habe man zuerst den Großgrundbesitz zerschlagen und ein Loblied auf den freien Bauern ge- sungen. Dann seien die größeren Bauern diffamiert und ruiniert, den Kolchose-Bauern aber Vergünstigungen gewährt worden.„Wir können wenig dagegen tun“, sagte der Pro- fessor,„das, was in der Zone geschieht, soll uns jedoch Ansporn sein, uns der freiheit- lichen Grundlagen unserer eigenen Existenz bewußt zu werden“. Stefan Thomas vom Ostbüro der SpD sagte, die Deutschen dürften im Protest nicht nachlassen, bis dieser so anschwelle, daß die östlichen Machthaber erkennen müßten, daß das Ziel Stalins, ganz Deutschland zu sowieti- sieren, nicht 580 werden könne. Sämtliche Redner wiesen darauf hin, daß den geflüchteten Bauern in der Bundes- republik großzügige Unterstützung zuteil werden müsse. SPD: CDU hat geschlafen Die Bundesregierung habe geschlafen, anstatt auf den Beginn der Zwangskollek- livierung der Landwirtschaft in der Sowiet- zone zu achten. Diesen Vorwurf erhob am Donnerstag der Pressechef der SPD, Franz Barsig, im Parteipressedienst der SPD. Es Wäre Pflicht der Bundesregierung gewesen, schreibt Barsig, die Offentlichkeit schon vor vier oder sechs Wochen zu alarmieren und auf die unmenschlichen Vorgänge in der Zone ninzuweisen. Selbstmorde wegen Enteignung Berlin.(dpa) Dem Untersuchungsausschuß kreiheitlicher Juristen Westberlin wurden in dieser Woche mehrere Fälle bekannt, in denen Bauern in der Zone wegen des rigorosen Vorgehens der SED-Werber für den Eintritt in die land wirtschaftlichen Produk- tionsgenossenschaften in den Tod gegangen sind. Katholischer Gebetstag Köln.(AP) Die katholischen Bischöfe in der Bundesrepublik haben die Gläubigen aufgerufen, den Freitag in der Passionswoche (8. April) als„Allgemeinen Tag des Gebets für die Glaubensbrüder in der Ostzone“ zu begehen. Düsenbomber explodierte über Little Rock Little Rock.(AP) Drei amerikanische Luftwaffensoldaten kamen am Donnerstag ums Leben, als ein Düsenbomber vom Typ B-47 über Little Rock explodierte. Ein vier- tes Besatzungsmitglied, das sich durch Fall- schirmabsprung retten konnte, erlitt schwere Verbrennungen. Brennende Wrackteile, die in der Nähe des Staats-Kapitols von Arkan- sas einschlugen, töteten zwei Zivilisten, einen jungen Mann, der tot aus einem total zerstörten Haus geborgen wurde, und eine Frau, die aus ihrem brennenden Haus nicht mehr entkommen konnte, Trümmerteile be- schädigten eine Hochspannungsleitung, so daß der Strom für einen großteil der Stadt ausfiel. Deutsches Motorschiff in Seenot Miami/ Hamburg.(AP) Eine schwere Ma- schinenexplosion an Bord des Hamburger Motorfrachters„Wihinapa“(8618 BRT) vor der Küste des südamerikanischen Staates Florida hat in der Nacht zum Donnerstag ein Menschenleben gefordert. Wie aus einer Mitteilung der amerikanischen Küstenwacht in Key West(Florida) hervorgeht, wurden außerdem mehrere Besatzungsmitglieder des Schiffes verletzt. Nach Mitteilung der Ham- burger Reederei des Frachters, de Vries und Co., hat sich die Explosion in der Kühlma- schine der„Wihinapa“ ereignet. Da dis Kühlmaschine unmittelbar neben dem Ma- schinenraum untergebracht ist, wurde durch den Explosionsdruck vermutlich auch die Hauptmaschine des Frachters in Mitleiden- schaft gezogen. Der Reederei ist es bisher nicht gelungen, eine direkte Funkverbin- dung mit der monövrierunfähig etwa 35 Meilen vor Key West in der Straße von Florida treibenden„Wihinapa“ herzustellen. Beifall für Adenauer von links bis rechts Ansprache des Bundeskanzlers im japanischen Parlament Tokio.(dpa) Eine eindrucksvolle Feier- stunde im japanischen Parlament war am Donnerstag der Höhepunkt des Adenauer- Besuches in Japan. Als erster ausländischer Regierungschef hielt der Bundeskanzler auf einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments eine mit großem Beifall auf- genommene Ansprache. Im Plenarsaal des Unterhauses waren die Abgeordneten-Bänke voll besetzt. Die gesamte Opposition war er- schienen. Zahlreiche Oberhaus-Abgeordnete standen, da die Sitzplätze nicht ausreichten. Alle Besuchertribünen waren überfüllt. Beifall von links bis rechts begrüßte Ade- nauer bei seinem Eintreffen in dem mit den Flaggen Japans und der Bundesrepublik ge- schmückten Saal. Genau wie im Bundeshaus zu Bonn saß Adenauer auf dem Platz des Ministerpräsidenten auf der Regierungsbank. Neben ihm hatte Außenminister von Bren- tano Platz genommen, während sich der japa- nische Ministerpräsident Kishi und Außen- minister Fujiyama auf die Bänke der Regie- rungsberater gesetzt hatten. Adenauer wurde vom Sprecher des Unter- hauses, Ichiro Kiyose, als„Retter des Vater- landes“ begrüßt. Kiyose sagte, das japanische Volk verfolge mit Hochachtung die Energie, mit der Adenauer für die Wiedervereinigung und den Weltfrieden eintrete. Nach herzlichen Hinweisen auf die glanzvolle Tradition der deutsch- japanischen Verbundenheit auf kul- turellem, wissenschaftlichem und wirtschaft- lichem Gebiet sprach der Bundeskanzler in seiner Rede die Hoffnung aus, daß diese be- reits hundert Jahre dauernde Tradition fort- gesetzt wird. Zu den Problemen der inter- nationalen Politik sagte der Kanzler, Japan und Deutschland stünden gleichermaßen vor einer Aufgabe, den kommunistischen Druck abzuwehren. Es wurde aufmerksam vermerkt, daß die offenen kompromißglosen Worte Ade- nauers über den Kommunismus vom ganzen Haus, auch auf der linken Seite, mit Beifall aufgenommen wurden. Adenauer wies auf die Notwendigkeit hin, daß die Deutschen im Westen und die Japaner im Osten den Kom- munismus aufmerksam beobachteten. Auch auf diesem Gebiet sollten Japan und Deutsch- land zusammenarbeiten. Er werde in naher Zukunft mit dem japanischen Botschafter in Bonn über diese Frage sprechen. Der Bundesaußenminister teilte anschlie- Bend mit, daß er in seinem Gespräch mit dem japanischen Außenminister Fujiyama über- eingekommen sei, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu verbessern. Einzelheiten der Handelsbeziehungen seien allerdings von ihnen nicht erörtert worden. Rekord-Haushalte in drei Bundesländern Frankfurt.(AP) In den drei Bundeslän- dern Rheinland-Pfalz, Hessen und Nord- rhein- Westfalen verabschiedeten die Parla- mente die Haushaltspläne für 1960, die in jedem einzelnen Falle eine neue Rekordhöhe aufweisen. Der mit den Stimmen von CDU und FDP gegen die der SPD angenommene Haushalts- plan von Rheinland-Pfalz liegt mit einem Volumen von 1,540 Milliarden Mark um 151 Millionen Mark über dem Volumen des lau- fenden Haushalts. Der außerordentliche Etat beläuft sich allein auf 176,5 Millionen Mark. Der ebenfalls gegen die Stimmen der Op- position CDU und FDP mit denen der Re- gierungskoalition SPD und BHE verabschie- dete hessische Staatshaushalt, der mit 2,74 Milliarden Mark ebenfalls in Einnahmen und Ausgaben gleichlautend abschließt, liegt rund zwölf Prozent über den Ansätzen des Vorjahres. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, beste und Tante, Frau Maria Mußgnug geb. Würtz nat uns heute plötzlich und unerwartet nach vollendetem 78. Lebensjahr für immer verlassen. Mannheim, den 31. März 1960 Pfalzplatz 21 In stiller Trauer: Walter Mußgnug und Frau Alma Hans Ockert und Frau Hedwig geb. Mußgnug Dieter, Marianne Enkel: und Karl-Werner sowie Anverwandte Feuerbestattung: Montag, 4. April, Hauptfriedhof Mannheim. 13.30 Uhr, Krematorium Oma, Schwester Betreuung, Friedrichstraße 7 geb. Groß Für die große Anteilnahme, die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Friedrich Getrost danke Ich allen herzlichst. Besonderen Dank Herrn Dr. der Firma Heinrich Baur, technische Isolierungen, Herrn Pfarrer Kühn für seine trost- reichen Worte, den Arzten und Schwestern des Heinrich-Lanz- Krankenhauses und dem TSV Neckarau. Mhm.-Neekarau, den 31. März 1960 Zimmermann für die ärztliche Wärme- und kälte- Maria Getrost geb. Schilpp * und treusorgende Mutter, Schwiegermutte Tante, Frau geb. Hinkel ist. Mhm.-Feudenheim, den 30. März Hauptstraße 78 Tief bewegt geben wir zur Kenntnis, daß unsere liebe Urgroßmutter und Ururgrogmütter, Schwägerin und Anna Gember am Mittvwyochabend im 88. Lebensjahr sanft entschlafen In stiller Trauer! Die Kinder und Angehörigen . Beerdigung: Samstag, 2. April, 10 Uhr, Friedhof Feudenheim. das letzte Geleit gaben. Brunnenweg 61 r. Großmutter, Für die überaus herzliche Anteilnahme, sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen Johann Neubauer sagen Wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Haberecht, Herrn Pfarrer Vogel, der katholischen Krankenschwester und allen, die dem Entschlafenen Ilvesheim, den 30. März 1960 80 viele wurden dadurch glück⸗ licher, ſchaffensfroher, ruhig und überlegen, daß ſie ſich ge⸗ gen Schwächezuftände und Nervenverkehleiß abſchirm⸗ ten durch die anerkannt wir⸗ kungsvolle Doppelherz⸗Kkur, den kKraſtquell für Vorwärts⸗ ſtrebende. 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März 1960 der Firma Unser langjähriger, früherer Mitarbeiter, Herr Mathias Winkler i ist nach kurzer Krankheit im Alter von 50 Jahren eines Mitarbeiters und Arbeitskameraden, der von uns allen sehr geschätzt war und dessen Andenken Geschäftsleitung und Belegschaft Industrieofenbau Fulmina, Friedrich Pfeil Friedhof Käfertal Friedhof Neckarau den Verlust Bestattungen in Mannheim Freitag, den 1. April 1960 Krematorium Gall, Eugen, Uhlandstraße 22„ 18.00 Gohm, Luise, Pflügersgrundstrage 24„„. Frank, Maria, früher 8 1, 10 1 1 Brenneisen, Katharina, Luisenstraße 7898 Mitgeteillt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim rohr bis 60 O0 WE//h mit Foto- zellensteuerung L Tank, einschl. Montage, Kupfer- 2100, DM. 2 Jahre Garantie. Einfachere Ausführung schon ab 1600. DM. Wärmetechn. 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März 1960 wacnenhelmer Straße 3 Frieda Schneider Für die uns anläßlich des Hinscheidens meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Großvaters, Bruders und Onkels Albin Schneider Besonderen Dank auch Herrn Pfarrer Staubitz und allen, die Im Namen aller Hinterbliebenen: Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen MRA IE N Anzeigen Abteilung einfacher, leistungsfähiger, schöner! Elektrische Pfaff Koffernähmoschine mii Mo- tor von 765.— bis 293. DM Pfoff-Moclelle 1960 Mannheim Hamburger Jeppich-lager kin außergewöhnliches Angebot! Hegeirgarn-Tepplehe, moderne Muster en. 170/40 m DM 78,— 68,.— 38.— 40, ca. 200/00 m DM 98,.— 88,.— 78. 69. a. 250/50 m PDM 120,— 110,.— 99. Tournay-Jeppiche, herrliche Orlentkoplen ca. 170/40 m DM 98,— 88.— 738. ca. 200/00 m DM 138.— 118.— 88,.— ca. 250/50 m DM 268,.— 226,— 198,.— Hceirgarn-Bettumrandungen DM 88,.— 78,.— 68,.— 48,.— Bouelé-Läufer 120 em br. 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Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösvertellung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Grund- stücks oder des nach 58 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebüng oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, Widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des Versteigerten Gegenstandes tritt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Be- rechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kündigung und der die Befriedung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsver- reichen. Die Nachweise über die Grundstücke samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Wert der Grundstücke(ohne Gebäude) wird gemäß 5 74a Abs. 53 ZVG, auf 16 086 DM festgesetzt. Grundstücksbeschrieb: Grundbuch von Mannheim Band 1153 Heft 3 5 a) Lgb. Nr. 13211/2: 5,52 ar, Hofreite mit Gebäuden, Stadtteil Rheinau, Beim Johannkirchhof 22; b) Lgb. Nr. 13212/1: 5,97 ar, Hofreite mit Gebäuden, Stadtteil Rheinau, Beim Johannkirchhof 24. pie beiden Grundstücke, die mit einem Erbbaurecht belastet sind, bilden eine wirtschaftliche Einheit. Die Zwangsversteigerung erstreckt sich nicht Import- RMähnehen 0 Qualität, pfannentfertig. ohne Kopf und ohne füße, Herz, Leber, Magen koch fertig beigelegt.. 500 g Delikat. Fischarten 4 Stic süßscbet, knackfest —.7 dam Fehse 56 50% Fett l. I., Morkenware Kondensmilch 7,5% Fetigehalt, 170 g lnh. 3 Dosen 195er liebfraumilch i ed fein „kl Advokat Eierlikör 17 Fl. m. 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April 1960 p FLANZZEN UND BLUUEN Seite 11 Neue Gartenliteratur für den Frühjahrsgebrauch Die Verwendung der Pflan- zen in Garten und Par k. Von Hans Schiller. 164 Seiten mit 146 Teætabbil- dungen, davon 20 Musterpläne. Ganzleinen. Verlag Paul Parey. Berlin und Hamburg. Wo immer der Garten als gestalterische Aufgabe in Rede steht und„grüne Archi- tektur“ als schöpferische Leistung um- schrieben werden soll, hat das Wort des Stadtgartendirektors Hans Schiller zu Fürth in Bayern besonderes Gewicht. Die Gartenliteratur verdankt ihm eine Reihe hervorragender Werke, deren besondere Bedeutung darin liegt, daß sie nicht nur den Fachmann angehen, sondern ebenso den Gartenfreund und Liebhaber weg wei- send ansprechen. So besticht auch das neue Buch durch einleuchtende Problemstellung und überlegene Betrachtungsweise eines Stoffgebietes, das in seiner Selbstverständ- lichkeit eigentlich gar keiner Erörterung bedürfen sollte und dennoch gerade des- halb auf zahllose, nur zu oft ungenügend gelöste Fragen Antwort gibt.„Die Ver- Wendung der Pflanzen in Garten und Park“,— das klingt fast ein wenig haus- backen. Aber dahinter steht— erfüllt von der tiefsten Wesenheit pflanzlichen Le- bens— der schöpferische Mensch mit sei- nem Wissen und seinem praktischen Sinn. Er erweist sich als wahrer Gestalter, weil er den Garten nicht nur oberflächlich deko- riert, sondern die dem einzelnen Garten- raum gemäßen Pflanzen auch unter ein- ander abstimmt und einander zuordnet. Es ist im Grunde genommen und auf einer höheren, weiteren Ebene das gleiche, an sich selbstverständliche Prinzip, nach dem bekanntlich auch die Pflanzengemeinschaf- ten im Blumenfenster auf den Raum abge- stimmt und einander zugeordnet werden sollten. Aber weder die Gärtner noch(erst recht!) die Garten- und Blumenfreunde sind üblicherweise bereit und aus eigener Gartenfunk im April Süddeutscher Rundfunk Stuttgart Sendezeit: Jeden Freitag von 12 bis 12.30 Uhr Gartenfunk mit Volksmusik(Mittelwelle und UKW I) 1. 4. Der erholsame Wochenendgarten 8. 4. Wir planen einen Garten 15. 4. Karfreitag: fein Gartenfunk 22. 4. Mein schöner Gummibaum! 29. 4. Deutsch- Französische Gartenschau in Saarbruchen. Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflunzenschutzdienstes“ Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten uber Mittelwelle und UKW I: werktags 11.3512. 10 Uhr, sonntags 12.15 bis 1 12.30 Uhr Mi., 6. 4. Neue Wege im Spangelbuau Do., 7. 4. Am Bienenstand So. 10. 4. Blühende Obstbdume werden ver- pflanzt— ein Bericht aus Bozen Mi., 13. 4. Vertragsanbau fur Obst u Gemilse Mi., 27. 4. Marktfragen auch bei Blumen und Zierpflanzen 2 5 Fr. 29. 4. Wir planen im Garten Gartenfunk nur über USW II aus Mainz, jeweils um 19.45 Uhr: Mi., 6. 4. Was nicht jeder von den Erdbeeren Weiß Mi., 20. 4. Von den Tagen des Baumes. Jetzt schon vormerken: Am 23. April beginnt die Deutsch- Französische Gartenschau 1960 in Saarbrücken! Sachkenntnis imstande, solchen Maximen Genüge zu tun. Weshalb denn diesem Werk vom„gärtnerischen Ordnungsweg“ und von der bildhaft bauenden„Anwendungs- Systematik“,— diesem schmalen Band mit seinen schönen Fotos, die den glänzend ge- schriebenen Text begleiten,— gar nicht genug gute Wünsche mit auf seinen Weg in die Entwurfsbüros der Gartenarchitek- ten, der Landschaftsgärtner und— last not least— in die Hände recht vieler Garten- freunde gegeben werden können. Wer im- mer einen Garten plant, sollte zuerst die- sen Schiller lesen. Nach ein paar Seiten schon wird er von der klugen Eindring- lichkeit und poesievollen Sachlichkeit des Buches begeistert sein. Margot Schubert Orehi deen im Zimmer und im Garten. Von Günther Hofmeister und Albert Springer. 80 Seiten mit 29 zum Teil ganzseitigen Abbildungen. Kunst- druckpapier. Englisch broschiert. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg. 2. neu- bearbeitete Auflage. Seit Albert Springer im Herbst 1953 die erste Auflage dieser gediegenen und auch vom Verlag mit Sorgfalt betreuten Arbeit herausbrachte, hat sich im Reich der Zimmerpflanzen allgemein, wie bei den Orchideen im besonderen so manches ge- ändert. Nicht, daß die Blumen anders ge- worden wären. Aber unser Wissen um ihre Daseins ansprüche, unsere Kenntnis be- stimmter Voraussetzungen für ihr Gedei- hen sind gerade im Laufe der letzten Jahre Wesentlich bereichert worden. So ist es durchaus verständlich, daß die Deut- s che Orechideen gesellschaft als Herausgeberin eine Neubearbeitung der so- eben erschienenen 2. Auflage für notwendig erachtete. Für Anfänger, die sich dem„Ba- zillus der Orchideenleidenschaft“ hingeben wollen, hätten besonders die einleitenden Kapitel über allgemeine Voraussetzungen erfolgreicher Kultur noch ausführlicher sein dürfen. Wenn es hier— wie bisher bei prägnanten Grundsätzen ohne nähere Erläuterung bleiben mußte, so mag der vorgeschriebene Umfang dafür maßgeblich gewesen sein. Ausgezeichnet wie bisher sind die Arbeitskalender nach Monaten und der Blühzeitenkalender. Das Bezugsduel- lenverzeichnis wurde auf den heutigen Stand gebracht. Im übrigen: dieses kleine Handbuch der privaten Orchideenpflege sollte schließlich immer nur als Anregung dienen, sich schleunigst der nächsten Grts- gruppe der Deutschen Orchideengesell- schaft anzuschließen. Für Mannheim und Umgebung ist das einfach, denn hier haben wir einen tatkräftigen Mitarbeiter an dem Buch als Vorsitzenden, der die monatlichen Aussprache- und Tausch- abende mit unermüdlichem Eifer leitet: es ist Herr Johannes Fritz en, Gartenin- Spektor i. R. M. S. . und eine Handvoll Sonderhefte! Untrügerische Anzeichen für das Nahen des Frühlings: die neuen Bauwelt ten“ Sonderhefte von Ullstein sind einge- troffen. Nr. 43 von Dieter Conrads trägt als Gegenstück zu dem früher erschienenen Heft über heiteres Wohnen den Titel„Hei- tere Gärten.“ Von der heute wieder so mo- dern gewordenen Schusterkugel über Eter- nit-Spindeln, Putten, Wasserspeier, Pflanz- gefäßge, Wandschmuck, Sonnenuhren bis zu Gartenmöbeln und Gartenzwergen zeigt es mit amüsant dahingeplaudertem Text ein buntes Sammelsurium hübscher Dinge. Ob sie wirklich alle dem Auge wohlgefällig sind und durch Auflockerung des Garten- grüns die wünschenswerte Heiterkeit der Seele hervorrufen, bleibt allerdings immer noch eine Geschmacksfrage. Es gibt leider auch modernen Kitsch, dem gegenüber die Original- Gartenzwerge alter Prägung schon geradezu klassisch wirken. Dieter Conrads — und das ist so sympathisch an ihm— vertritt übrigens die gleiche Meinung, und deshalb zieht er mit diesem Heft der„Gar- ten Intimitäten“ eine so köstliche Show A9 Dafür geht es bei Adalbert Schin di- ma yr, dem Autor des Heftes 46 mit dem Titel„Der Baum im Wohngartené, um 80 ernsthafter und symbolträchtiger zu. Es ist eine saubere Arbeit mit Mu- sterbeisplelen schöner., erhaltengebliebener Nutz- und Zierbäume sowie einer Ueber- sicht solcher Gehölze, deren Pflanzung im jeweils kurz umschriebenen Rahmen emp- kohlen werden kann. Als bewährter Pflan- zen- und Naturkenner weiß Adalbert Schindlmayr dabei die treffendsten Akzente zu setzen, so daß der Besitz auch dieses preiswerten Ullstein-Heftes für den Gar- tenfreund einen Gewinn bedeutet. In diesem Zusammenhang sei übrigens daran erinnert, daß es in der Reihe„Ull- stein Hefte zum Selbermachen“ eine famose Anleitung zum„Werken im Garten“ von Paula Gernert gibt. Zäune, Spaliere, Strohmatten. Plattenwege, Vogelbäder, Schaukel und Sandkasten seien nur als kleine Auswahl dessen genannt, Was Herr und Frau jedermann an prak- tischen Bastelvorschlägen unterbreitet be- kommen. Sogar die Wäschepfähle zum Her- ausnehmen sind nicht vergessen. Ein wah- rer Tummelplatz für selbstgezimmertes Gartenglücck (Sämtlich Ullstein-Fachverlag, Berlin- Tempelhof) Wieder einmal sei endlich auf die stets recht instruktiven und reich bebilderten Sonderhefte der Gartenschönheit hingewiesen. Besonderes Interesse verdie- nen um diese Jahreszeit die„Bepflan- Zz Un gspläne für den Hausgar- von dem Düsseldorfer Gartenarchi- tekten Helmut Nosbüsch sowie das Heft„Mauern und Treppen“ von dem Essener Gartenarchitekten Georg Olbrich nebst der für jeden Garten- freund anregenden thematischen Ergän- zung durch das Heft„Terrassen und Platten wege“ von Christi a ni. (Sämtlich im Verlag der Gartenschönheit Dr. Rudolf Georgi, Aachen.) Bert Wohnen im Grünen heißt der deutsche Beitrag zur„Floriade“ in Rotterdam. Diese große internationale Blumen- und Gartenschau bleibt bis Oktober geößfnet und rechnet mit etwa fünf Millionen Besuchern, Bei der Eröffnung blühte es allerdings nur hinter Glas, So auch im deutschen Pavillon(rechts), der schon am ersten Tag Besucker aus vielen Ländern Ratte. Im„deutschen Garten“ liegt dieser leichte Ausstellungsbau aus Holz und Glas in unmittelbarer Nähe des neuen„Euromastes“, der als Fernsehturm mit einem Höhen- Restaurant das Wahrzeichen der Ausstellung ist und eine moderne Plastik zum„entfern- ten“ Nachbarn hat(links). Seit den Tagen nach dem kalendarischen Frühlingsanfang ist uns eine wahre Sym- phonie an erstem Grün und bunten Blüten beschert worden. Sollte das Wetter zwischen- durch aber wieder einmal umschalten, so ist auch das nur ein Uebergang, der unsere nun auf Hochtouren laufenden Gartenpflichten nicht mehr wesentlich beeinträchtigen kann. Wie immer gelten die lieben alten Grund- regeln: ausreichende Erwärmung des Bodens abwarten, Erdreich darf nicht mehr kleben und klumpen, wenn die ersten Beete mit dem Kultivator gekrümelt und durch zartes Ueberharken saatfertig gemacht wer- den. Nur gebeiztes Saatgut verwenden,— Wetterfeste Kennzeichnung mit Sorte und Aussaattermin nicht vergessen. Zu den Aussaaten der März-Aprilwende gehören: Kopfsalat Frühsorten gegen Mo- natsende ins Freiland-Saatbeet, Keimdauer acht Tage). Pflück- und Schnittsalat(ehr dicht säen). Küchenkräuter wie Bohnen- kraut, Dill, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie. In der ersten Aprilhälfte macht man Folgesaaten von Karotten, Spinat, Schal- erbsen und Radieschen. Dazu kommen Erstaussaaten von Markerbsen(Reihenabstand 40 em, 5 em tiefe Rillen, alle 3 bis 4 em 1 bis 2 Korn in frühen, Im allgemeinen braucht jeder Baum ob Obstgehölz oder Ziergehölz einen Stützpfahl, der vor dem Setzen in der Pflanzgrube angebracht werden soll. Diese Forderung gilt für Frühjahrspflanzung ebenso wie für Herbstpflanzung. Je nach Größe des Baumes soll sein Pfahl am oberen Ende mindestens 6 em Durchmesser haben und einen halben Meter tief in die Erde hinabreichen. Die durch- schnittliche Gesamtlänge beträgt: für Hochstämmne 2.50 m für Halbstämme 25,20 m für Spindelbüsche 220 m für Buschbäume 3 1,20 m Beim Hochstamm, Halb- und Viertel- stamm sowie beim Buschbaum darf der Pfahl nur bis an die Krone reichen, damit Verletzungen durch Reibung an den Zweigen vermieden werden. Spindelbüsche dagegen brauchen für die ersten Jahre, bis zum Abschluß der Kronenerziehung, schon wegen des Niederbindens ihrer Seitenäste einen durchgehenden Pfahl. Er dürfte zu- nächst den stark eingekürzten Leittrieb des Bäumchens um ein großes Stück überragen. Hochstamm- Beerenobst und Hochstamm- Rosen brauchen zum Schutz gegen das Ab- drehen der Krone durch den Wind wie überhaupt zum Schutz der Veredlungsstelle am Stammende stets solche Stützpfähle, die mindestens eine Handbreit in das Kronen- gerüst hineinragen und dort auch noch- mals befestagt werden. Verletzungen durch Reibung sind hier weniger zu befürchten und lassen sich bel geschickter Bindung leicht vermeiden. Schutzanstrich— unerläßlich Alle Pfähle— auch solche für Wand- und Heckenspaliere— sollen entrindet und geglättet, womöglich auch schon fertig im- prägniert sein. Wer den Schutzanstrich selbst vornehmen will, verwende dafür eines der handelsfertigen Präparate, die von der Biologischen Bundesanstalt geprüft und anerkannt sind. Richtige Imprägnie- rung verlängert die Lebensdauer der Stütz- pfähle um viele Jahre und verhütet das Eindringen von Schädlingen. Die Impräg- nierung mit heißem Teer oder Karbolineum erfüllt zwar auch ihren Zweck, jedoch müs- sen so behandelte Pfähle vor der Verwen- dung erst längere Zeit lagern, damit der den Pflanzen unzuträgliche Anstrich keine Wurzelschäden hervorruft. Grüne Baum- pfähle können mit fünfprozentiger Kupfer- vitriollösung behandelt werden. Auf die gute Befestigung kommt es an! Der beste Baumpfahl ist nutzlos, wenn er nicht fest genug im Boden verankert wird und später selbst wie ein Rohr im Winde schwankt. Größte Standsicherheit und zugleich den besten Schutz vor bös- Williger Entfernung erzielt man durch An- schlagen einer Querlatte oder eines Latten kreuzes am unteren Ende. Allerdings macht das Eingraben an der Schle der Pflanz- grube etwas mehr Mühe, als wenn der Stützpfahl nur mit seiner Spitze bis ins feste Erdreich unter der fertig ausgehobe- nen Grube eingeschlagen wird. Im allgemeinen steht der Baumpfahl mit 3 bis 4 Finger breitem Abstand an der Südseite des Baumstammes. Nur in ausge- setzten Lagen mit viel Wind setzt man ihn abweichend von dieser Regel auf die Sturmseite. Nach der sachgemäßen Pflan- zung(vgl. hierzu MM Nr. 274 vom 27. No- vember 1959) bindet man den Baum für die nächsten Monate zunächst lose an den Pfahl, um ihm genügend Spielraum beim Senken des Erdreichs zu lassen. FKokosstricke). Dfe richtige Bindung Herbstgepflanzte Gehölze können jetzt vorschriftsmäßig mit dem nötigen Abstand befestigt werden. Am besten eignen sich hierfür die fertig käuflichen, verstellbaren Baumbinder zum„Mitwachsen“. Zu ver- meiden sind alle Bindungen, die versehent- lich in den Stamm einwachsen Oraht, auch Weidenruten eignen sich nur für kurzfristige Befestigung, z. B. bei Frühjahrspflanzung bis zum Herbst. Im übrigen sollten alle überwinterten Baumbänder nun wieder durchgesehen und auf ihre Festigkeit sowie ausreichende Größe überprüft werden. Nie darf man Baumstamm und Pfahl wie ein Paket zu- sammenschnüren. Der Abstand von 3 bis 4 Finger Breite gilt nicht nur unten am Bo- den, sondern genauso dort, dicht unterhalb des Kronenansatzes, wo der Baumbinder durchgeschlungen oder der Strick mit Ach- terknoten angebracht wird. Daß alte Fahrraddecken auch heute noch ein vorzüglicher Schutz gegen Einschneiden oder Einwachssen von unzweckmäßigem Befestigungsmaterial sind, sei nur der Voll- ständigkeit halber erwähnt. Die entspre- chend zugeschnittenen Stücke sollen aber nicht ganz um den Stamm herumreichen und ihm„die Luft abstellen“ oder Schlupf- winkel für Schadinsekten schaffen. An- dererseits müssen sie doch so gut sitzen, daß trotz der ständigen Bewegung zwischen Baum und Pfahl kein Herausrutschen zu befürchten ist. Ganz kluge Gartenfreunde haben deshalb gelegentlich schon den Ham- mer zur Hand genommen und Fahrrad- decke nebst Strick mit Krampen am Baum- stamm angeschlagen. Man sollte mit ihren Hosenträgern ein Gleiches tun! Bert Bild: dpa Frühlingseinzug mit Säen und Pflanzen mittelfrühen und späten,— niederen und hohen Sorten. Bei hohen Reisererbsen Ver- breiterung des Reihenabstandes bis auf 60 em zweckmäßig); Mairüben Reihenabstand 25 em, sehr dünn aussäen, später auf 6 bis 8 em verziehen, sind im Juni erntefertig;¼. Melde(nur bei viel Platz oder in sonst nutz- losen Ecken, Büsche werden hoch und breit, Uefern aber ein so schmaclchaftes Spinat- gemüse); 1 5 Neuseeländer Spinat(24 Std. in lauwarmem Wasser vorkeimen, je 2 Körnèr in Töpfchen vor kultivieren, um nach den Eisheiligen kräftige Setzpflanzen für entsprechenden Erntevorsprung zu haben). Gepflanzt werden möglichst in Zwischen- kultur Salat, Blumenkohl(sehr empfehlens- wert sind 20 em tiefe Furchen als Wind- schutz), Weißkraut, Rotkraut, Wirsing in Frühsorten, Frühkohlrabi. Lauch, Meerret- tichfechser mit 40 em Reihenabstand legen, vorher gründlich abreiben. Im Ziergarten weitere Aussaaten ein- facher Sommerblumen ohne Vorkultur wie Alyssum maritimum, Chrysanthemum cari- natum, Clarkia elegans(Sommerfuchsie), Einjahrs-Rittersporn, Godetia, Nemesia, Nigella, Schlafmohn. Wer sich hier rasch und gut orientieren möchte, bestelle schleu- nigst das soeben erschienene„Sommer- blumen-Abe des Gartenfreundes“ beim Energie-Verlag, Heidelberg. 52 Seiten, reich Iustriert, Taschenformat: sehr hübsch, sehr instruktiv, sehr preiswert! Zur Frühjahrspflanzung geeignet sind alle Kleinstauden, die mit Topfballen angeboten Werden(Steingartenpflanzen). Ferner Akelei, Herbstastern, Eisenhut Vorsicht, sehr giftig), Königskerze(nur für sehr sonnige, al- haltige Böden), Staudenlupine, Stauden- Schleierkraut, Taglilie und viele andere. Obstgehölze und Ziergehölze(letztere mit Ausnahme frühblühender Arten wie Seidel- bast, Forsytie, auch Flieder) können bei nicht zu weit vorgeschrittenem Austrieb nach den kür die Herbstpflanzung gegebenen Regeln gepflanzt werden, wobei neben dem Pflanzschnitt(Wurzelschnitt) jetzt gleich- zeitig auch der Kronenschnitt ausgeführt werden muß. Man wähle dafür jetzt aber trübes Wetter. Schutz vor Besonnung und scharfem Wind dringend erforderlich, des- halb Baumscheiben abdecken, Pflanzstellen keucht halten, notfalls Stämme umwickeln. Baumstamm und Stützpfahl sollen elastisch miteinander verbunden sein. Wo keine fertigen Baumbänder verwendet werden, 5 bietet auch ein Achter aus gutem Hanfstrick Halt, ohne die Rinde wund zu scheuern. dle den Norda-Heringsfilets das Einmalige geben immer wieder gibt es Oberraschungen für verwöhnte Gaumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Bordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen TFomaten marks in keinem Rezeptbuch der Welt. von der pikanten Würze indischen Currys.. Diese raffinierten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda-Filets das volle, reiche Aroma. Und die Filets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. Norda-Heringsfilets- in der leicht zu öffnenden Dose ihm schmeckt's das sagt ihr mehr Als viele Worte! 2 ö Noc Zarte Heringstllets in X Tomaten-Bordeaux- creme»surbone * Sahne-Meerrettich- creme„Ssvarine * Paprika-Curry- Creme»Pugstas X Senf- Creme»Boragos oder & Tomaten-Rauchspeck- Creme»Pallnkas DMA. 20. bel ihrem Lebensmittelhändler Binnen-Nachfrage voraus. geklagt. 26. April in Frankfurt stattfinden. Zeite 12 WIRTSCHAFT Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 Kein Aprilscherz: L Vielfach wird Hilfe gefordert, vielfach wird gie über Kredite geleistet, wiewohl gar un- Neueste bundesdeutsche soziale Wohltat- Schulden verkaufen Es wird an die Privatisierung des ERP-Sonder vermögens gedacht (eg) Die westdeutschen Sparer sollen in ab- sehbarer Zeit neben den Volksaktien der Preußischen Bergwerks- und Hütten AG Preußag) und des Volkswagenwerkes viel- leicht auch Volksanleihen(Obligationen) er- Werben können. In Regierungskreisen wird jedenfalls erwogen, auf diese Weise das Pro- gramm zur Förderung der Eigentumsbildung breiter Schichten der Bevölkerung zu ergän- zen. Dabei geht man von der Ueberlegung aus, daß solch kleingestückelten Volksanlei- hen den Sparern mehr Sicherheit bieten Wür- den als Aktien, so daß es sich für Sparer mit kleinerem Vermögen empfehlen könnte, diese Papiere zu erwerben. Gedacht wird an Anleihen des ERP-Son- der vermögens, das heute mit 7,5 Milliarden DM eine starke wirtschaftliche Potenz in der Hand des Staates darstellt, ohne daß eine Möglichkeit besteht, diesen Teil des Staats- vermögens zu privatisieren. An einem späte- ren Vermögenszuwachs des ERP- Fonds könn- ten die Sparer von Obligationen entweder durch steigende Zinsen oder dadurch betei- EWG-Auguren sehen gute Zeiten (dpa) In ihrem neuesten Bericht über „Die Wirtschaftslage der Gemeinschaft und die Aussichten für das Jahr 1960“ rechnet die Kommission der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft EW O) für die kommen- den Monate mit einer Fortdauer der wirt- schaftlichen Expansion in allen sechs Mit- gliedsstaaten. Der zunächst in den USA in Erscheinung getretene Konjunkturaufschwung habe sich auf alle Industrieländer ausgedehnt und den EWG-Ausfuhren Auftrieb gegeben. Die Auslandsnachfrage werde 1960 weiter steigen. Zwar werden nach Ansicht der EWG-Rommission die Exporte nach den UsA nicht mehr in dem außerge wöhnlichen Umfang wie 1959 anwachsen, man wird je- doch mit einem stärkeren Anstieg der Aus- fuhren nach den übrigen Drittländern rech- nen können, vor allem nach den Entwick- lungsländern. Die EWG- Kommission sagt für 1960 auch eine stärkere Ausweitung der Die durch die Erwartung größerer Absatzmärkte angeregte Investitionsneigung der Unternehmer werde in bestimmten Mitgliedsländern, wie in der . Bundesrepublik und in den Niederlanden, durch die Knappheit an Arbeitskräften noch verstärkt. Auch die Deutsche Bank AG 8 2 ah It 16 Prozent Dividende (AP) Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank A wird der Hauptversammlung die Aus- schüttung einer Dividende von 16 Prozent (Vorjahr 14 Prozent) auf das Aktienkapital von 250 Millionen DM vorschlagen. Ein ent- sprechender Beschluß wurde am 31. März Die Hauptversammlung wird am . ligt werden, daß bei der Rücknahme der Pa- piere durch den Bund ein höherer als der Ausgabekurs bezahlt wird. Die Erlöse der Obligationen könnten möglicherweise als Finanzkredite an entwicklungsfähige Länder vergeben werden, wenn auch kein unmittel- barer Zusammenhang zwischen Volksobliga- tionen und Entwicklungshilfen erstrebt wird. Immerhin wäre damit der konjunkturpoliti- sche Vorteil verbunden, dag Kaufkraft im Bundesgebiet vorübergehend stillgelegt und durch Kreditvergabe am das Ausland neutra- lisiert würde. Das könnte die Nachfrage und die Preisentwicklung im Inland dämpfen. * (Tex) Eine recht mysteriöse Angelegenheit. Bisher ist nur davon gesprochen worden, Bundeseigentum zu privatisieren. Jetzt wird daran gedacht, einen Schuldtitel zwecks Streuung von Eigentum zu privatisieren. Die aus dem European Revovery Program(ERP) stammenden Gelder sammelten sich dadurch an, daß in die Bundesrepublik gemäß dem Marshallplan Exportlieferungen gelangten, für die der Dollar-Gegenwert von der US- Regierung an den Lieferanten ausgezahlt worden ist. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika wurden zum Gläubiger, die Bundesrepublik zum Schuldner, Der Gläubi- ger gestattete dem Schuldner, die entspre- chende DM- Bezahlung der Waren beim Emp- känger einzukassieren und für Zwecke der Wirtschaftsförderung weiter zu verwenden. Wenn nun Volksobligationäre geschaffen werden sollen, dann heißt dies, daß von Streu- ung des Eigentums begünstigte deutsche Pri- vatpersonen an Stelle des bisherigen US- Gläubigers zu treten hätten. Das ist recht niedlich und vergleichbar mit jenem gene- rösen Schwiegervater, der seinem soeben der Tochter angetrauten Schwiegersohn als Mit- gift großzügig die Verpflichtung überläßt, die Schulden die er— der Schwiegervater— ge- macht hat, ganz oder teilweise zu bezahlen. Jeder Vergleich hinkt. Auch der mit der eigenartigen Mitgiftmethode. Der Schwieger- sohn braucht für die Ehre, schwiegerväter- liche Schulden bezahlen zu dürfen, wenig- stens dem Schwiegervater nichts zu bezahlen. In Bonn denkt man nicht so bescheiden. Bonn will— Eigentum streuend— noch dafür etwas einkàssieren, daß jemand die Schuld- nerrolle spielt, denn— wie bereits erwähnt — stehen die ERP-Mittel auch auf der Schul- denseite der Bundesbilanz vermerkt. Gewiß, der amerikanische Staat als Gläu- biger hat teilweise auf Rückzahlung von ERP- Gelder verzichtet. In diesen Fällen ist jetziger Alleingläubiger in deutschen Landen und in DM- Währung der Bund. Er läßt vom Bun- des ministerium für wirtschaftlichen Besitz des Bundes daraus wirtschaftsfördernde Kre- dite nach politischen Gesichtspunkten vertei- len. Die Wirtschaftlichkeit dieser Leihgaben wird dabei ganz, ganz klein geschrieben. Demgemäß ist auch die Verzinsung gering und eher an Wohltätigkeit gemahnend. Die Politik erheischt solche Maßnahmen, sowohl in grenznahen Notstandsgebieten(in unmittel- barer Nähe des Eisernen Vorhanges) als auch in den nach Industrialisierung strebenden Entwicklungsländern Afrikas, Asiens usw. wahrscheinlich ist, daß sich die Rückzahlung ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen läßt. In einigen Fällen wäre es direkt ein Wunder, wenn die Hilfsempfänger überhaupt zurück- zahlen könnten und— wollten. Mit solcher Eigentumsstreuung wird wohl nicht viel Staat zu machen sein; zu fatal er- innert doch derartige Werbung für den Eigen- tumsgedanken daran, wie— mit mensch- licher Einfalt und Unbildung rechnend— dem Sparer Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Just darum geht es. Denn im Hintergrund dieses ebenso mysteriösen, wie sensationel- len Planes steckt mindestens die eine Absicht, den Entwicklungsfonds für Entwicklungs- gebiete reichlicher auszustatten. Reichlicher, als der Bund allein dazu in der Lage ist. Kartell- Demokratie mit zweierlei Maß (VWD) Das Bundeskartellamt gibt Aen- derungen der Kartellverträge des Vereins der Deutschen Baumwoll- Stückveredler, der Textilveredlung, Geschäftsstelle West, des bergischen Färber- und Bleicher verbandes, der Textilveredlung Wuppertal sowie dec Vereinigung der Seidenstückveredler be- kannt. Alle Aenderungen enthalten unter anderem folgende gleichlautende Bestim- mung:„Zur Vornahme von Preiserhöhungen bedarf es einer Mehrheit von 75 Prozent der für den betreffenden Artikelbereich stimm- berechtigten Mitglieder, während Preis- ermäßigungen vorzunehmen sind, wenn 25 Prozent der Mitglieder es verlangen. Die Be- kanntmachung des Bundeskartellamtes ist im Bundesanzeiger Nr. 63 vom 31. März veröffentlicht. Mit dem Kaufscheck auf der Stelle getreten Die Bundesbank Der Kaufscheck ist vorübergehend in den banktechnischen Kühlschrank gewandert. Die Bank für Gemeinwirtschaft, die Mitte Fe- bruar 1960 den Kaufscheck als erstes west- deutsches Bankinstitut von Großformat (Hauptaktionäre sind die Großeinkaufs-Ge- sellschaft Deutscher Konsumgenommenschaf- ten mbH., Hamburg, der Deutsche Gewerk- schaftsbund, Düsseldorf und die einzelnen Industriegewerkschaften) einführte, gibt in einer etwas verschwommenen Erklärung be- kannt: „Die Bundesbank hat sich mit dem von der Bank für Gemeinwirtschaft kürzlich eingeführten Kaufscheckverfahren eingehend beschäftigt. Sie hat dabei zu erkennen ge- geben, daß die Bemühungen um eine Ver- breiterung des Scheckverkehrs grundsätzlich zu begrüßen sind und Maßnahmen der Kre- ditinstitute, die zur Hebung des Vertrauens im Scheckverkehr beitragen, Förderung ver- dienen. Vor allem auch im Hinblick auf eine mögliche weitere Ausdehnung des Verfah- rens erfordert der gesamte Fragenkomplex nach der Ansicht der Bundesbank noch eine Chemie-Außenhandel auf Hochtouren Am stärksten stiegen die Einfuhren GWD) Der Chemie-Außenhandel der Bundesrepublik wurde 1959 kräftig belebt. Während sich der Export wertmäßig um fast 18 Prozent auf 5,45 Milliarden DM erhöhte, stiegen die Chemie-Einfuhren um mehr als 21 Prozent und erreichten mit 2,1 Milliarden DM einen nicht erwarteten Höchststand. Der gesamte Warenimport der Bundesrepublik hat vergleichsweise nur um 12,9 Prozent zu- genommen, wie der Verband der chemischen Industrie, Frankfurt am Main, erklärt, ist die Ausdehnung des Chemie- Außenhandels um so bemerkenswerter, als die Preise im inter- ationalen Chemie-Geschäft wegen der sich laufend verschärfenden Konkurrenz am Weltmarkt einem starken Druck ausgesetzt Waren und daher teilweise erheblich nach unten tendierten. Von der gesamten Chemie-Ausfuhr gin- gen 1959 insgesamt 62,7 Prozent 6,45 Mil- Harden DW) nach Europa im Vergleich zu 61,3 Prozent 1958. Dabei stiegen die Chemie- bezüge der Partner in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft EWO) um 23,5 Prozent auf 1,3 Milliarden DM. Der Chemie-Export nach den Ländern der Kleinen Freihandels- zone EFTA) erhöhte sich um 17,5 Prozent auf 1,47 Milliarden DM. Der EFTA-Anteil am gesamten Chemie-Export lag mit unver- andert rund 27 Prozent immer noch über dem EWG-Anteil(23,9 Prozent). Das Uebersee- geschäft wuchs um 13,5 Prozent. Hier stiegen vor allem die Lieferungen nach Asien. Wäh- rend sich die Chemie-Ausfuhr nach dem europaischen Ostblock mit 208(im Vor- jahr 171) Millionen DM etwas besserte, schrumpften die Chemiebezüge der UdSSR auf 26 Millionen DM zusammen. Auf die USA entfielen 290 Millionen DM. Die Vereinigten Staaten blieben mit Ab- stand der größte Chemie-Lieferant der Bun- desrepublik. Die Einfuhren aus den USA sind 1959 urn rund 20 Prozent gewachsen und ent- sprachen einem Wert von 600 Millionen DPM. Freilich vereinigen die Bezüge aus den EWG- Staaten mit einer Zuwachsrate von mehr als 37 Prozent fast die Hälfte der gesamten Ein- fuhrsteigerung auf sich. Allein Frankreich konnte seine Lieferungen an die Bundesrepu- blik nahezu verdoppeln(179 Millionen DM). Aber auch die Einfuhren aus dem EFTA- Raum kletterten um 25 Prozent auf rund 493 Millionen DM. Den Löwenanteil davon— 194,3 Millionen DM— hat die Schweiz. hat Bedenken; die Konkurrenz Prüfung in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht, die bereits in die Wege geleitet Worden ist. Die Bank für Gemein wirtschaft bringt zum Ausdruck, daß sie in dem von ihr ein- geführten Kaufscheckverfahren einen prak- tikablen und nach den bestehenden Geset- zen zulässigen Weg sieht, den Scheckverkehr zu verbreitern und nach und nach das all- gemeine Vertrauen im Scheckverkehr zu heben. Dies wiederum hält sie für die not- wendige Voraussetzung für eine Ausdeh- nung der bargeldlosen Lohn- und Gehalts- zahlung. Sie begrüßt es, daß sie mit ihrem Kauf- scheckverfahren die Diskussion über geeig- nete Maßnahmen überall verstärkt in Gang gebracht hat. Zugleich erklärt sie, daß es für sie selbstverständlich ist, bei ihren Maß- nahmen Anregungen der Bundesbank zu prüfen und zu berücksichtigen, und daß es ihrer eigenen Zielsetzung entspricht, wenn in Erörterungen Möglichkeiten gesucht wer- den, die geeignet sind, den Scheckverkehr zu verbreitern, und wenn hierfür ein allgemein gültiger Rahmen gefunden wird. 5 Bis zum Abschluß dieser Erörterungen wird die Bank für Gemeinwirtschaft— einer Bitte der Bundesbank entsprechend— einst- weilen keine Kaufscheckhefte ausgeben. Sie tut dies in der Erwartung, daß die bereits laufenden Erörterungen in aller Kürze ein positives Ergebnis haben werden.“ Der Kaufscheck wurde in den Vereinigten regte sich auch desbankgesetzes gestützt haben, der unter- sagt, Geldzeichen(Marken, Münzen, Scheine oder andere Urkunden, die geeignet sind, im Zahlungsverkehr an Stelle der gesetzlich zu- gelassenen Münzen oder Banknoten verwen- det zu werden) oder unverzinsliche Inhaber- schuldverschreibungen auszugeben. Bei engherziger Auslegung dürften somit überhaupt keine Schecks mehr ausgestellt werden. Soweit geht aber die Bundesbank nicht, sondern beschränkt ihren Widerstand lediglich auf den Kaufscheck; übrigens wurde auch nicht gegen die Tankstellenschecks sei- tens der Bundesbank protestiert. Aus der sichtlich mehr verschweigenden als verkündigenden Erklärung der Bank für Gemeinwirtschaft geht nicht hervor, wie weit für das Abbremsen in der Entwicklung der Widerstand seitens der anderen Banken maßgeblich war. Nur die Bundesbank wird erwähnt. Es wäre aber gerade interessant zu wis- sen, welche Stellung die anderen Banken zum Problem Kaufscheck einnehmen. Der Kaufscheck, dessen Einführung der „MM“ in seiner Ausgabe vom 20. Februar ankündigte und erklärte, ist unaufhaltbar im Rommen. Es wird aber eher bestimmter gesetzgeherischer Maßnahmen erheischen, als einer Veränderung des banktechnischen Scheckwesens, bevor er weiterentwickelt Werden kann. 0 Fast zwei Millionen Fe Rundfunk- Empfänger gut im Geschäft Staaten im Rahmen der Rationalisierung der Lohnauszahlung unter dem Stichwort„bar- geldlose Lohnzahlung“ entwickelt. Freilich — und das werden die Bedenken der Bun- desbank sein— wird zumindest vorüber- gehend von Lohn- zu Lohntermin durch die Verteilung von Kaufschecks die Geld- menge vermehrt, ohne daß sich hierbei der Bargeldumlauf vermehrt. Es wird kurzfristig Buchgeld geschaffen, das— wie gesagt kurz- fristig von Lohntermin zu Lohntermin— den vom Portemonaie unterstützten Verbraucher- bedarf vermehrt. Doch mit der Zeit würde sich die Sache ja wieder ausgleichen. Schließ- lich läßt ja auch kein Einzelhändler seine Tageslosung in der Ladenkasse liegen, son- dern trägt sie allabendlich zur Bank, erhält eine Gutschrift und stellt dann Schecks aus. Die Bundesbank wird vielleicht auch noch Bedenken wegen etwaiger Kontenüberzie- hungen gehabt haben. In erster Linie dürfte sich die Bundesbank auf den 8 35 des Bun- (VWD) Die Produktion der Rundfunk- und Fernsehgeräte-Industrie in der Bundesrepu- blik hat sich 1959 weiter erhöht. Der Wert der Gesamtproduktion betrug 1791 Millionen DM, Was gegenüber 1958 eine Steigerung um elf Prozent bedeutet. Nach Angaben der Fach- abteilung Rundfunk- und Fernsehen im Zen- tralverband der elektrotechnischen Industrie stieg die Erzeugung von 5,4 Millionen auf 6,1 Millionen Empfänger, also um 14,7 Pro- zent. Dabei erhöhte sich der Anteil der Fern- sehgeräte an der Gesamterzeugung wert- mähßig um 28 Prozent und mengenmäßig von 17,3 Prozent im Jahre 1957 auf 59 bzw. mehr als 30 Prozent 1959. Insgesamt wurden 1959 etwa 1,9 Millionen Fernsehgeräte hergestellt im Vergleich zu 1,6 Millionen im Vorjahr. Der Zuwachs betrug über 20 Prozent. Gegenüber der außerordentlichen Steige- rungsrate von 90 Prozent im Jahre 1958 hat sich die Entwicklung in der Fernsehgeräte- industrie demnach etwas normalisiert. Für Konjunktur-Klima im Warenhaus nicht unerträglich heiß (VWD) von einer konjunkturellen Ueber- hitzung im Konsumgüterbereich könne keine Rede sein, heißt es in einer am 31. März ver- öflentlichten Erklärung der vier Waren- hausunternehmen Hertie, Horten, Karstadt und Kaufhof. Die Umsatzsteigerung des Ein- zelhandels halte sich in einem durchaus nor- malen Rahmen und bleibe in einigen Bran- chen sogar hinter den Erwartungen zurück. Lieferschwierigkeiten seitens der Industrie seien bisher nur in Ausnahmefällen fest- gestellt worden. Bei vielen Fabrikanten be- stehe vielmehr die Neigung, die Ware mit dem Ziel einer kontinuierlichen Beschäf- tigung schon vor dem vereinbarten Termin auszuliefern. Auch die Preisentwicklung gebe keinen Anlaß zur Beunruhigung. Ge- ringfügige Erhöhungen der Herstellerpreise bei einigen Erzeugnissen würden durch Preissenkungen auf anderen Gebieten weit- gehend wieder ausgeglichen. Nach Auffassung der Warenhausunter- nehmen ist auch für die nächste Zeit im Konsumgüterbereich nicht mit einer Aende- rung der konjunktuerllen Situation zu rech- nen. Etwaige weitere konjunkturhemmende Maßnahmen der Bundesbank oder der Bun- desregierung könnten daher bei Industrie und Handel zu unerwünschten wirtschaft- lichen Rückschlägen führen. Politische Nebelwand verriegelt Inter zonenhandel (AP) Die Arbeitsgemeinschaft Interzonen- handel hat erneut jeden Kontakt und jedes Gespräch mit dem Ausschuß zur Förderung des innerdeutschen Handels einstimmig ab- gelehnt. Wie Dr. Matthäus Schmitt, der Vor- sitzende der Arbeitsgemeinschaft, vor der Presse sagte, sollen alle Mitglieder schrift- lich aufgefordert werden, eine Zusammen- arbeit„in jeder Form“ abzulehnen. Soweit Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft auch dem Ausschuß der Förderung des inner- deutschen Handels angehören, soll ihnen der Austritt aus dem Ausschuß nahegelegt wer- den. Dr. Schmitt, der auch Vorstandsmitglied der Berliner Bank ist, befürwortete eine „Versachlichung“ im Interzonenhandel. Er sieht in der Vermischung von Wirtschaft und Politik, einer in der Sowjetzone be- liebten Praxis, die eigentliche Ursache der Schwierigkeiten im Interzonenhandel. Auf diese Weise hätten sich auch die jüngst auf der Leipziger Frühjahrsmesse angebahnten Bemühungen um eine Ausweitung des Stahl- geschäftes und um langfristige Verein- barungen„leider von selbst erledigt“. Weniger Primärenergie trotz Wirtschaftsexpansion (VWD) Trotz der allgemeinen wirtschaft- lichen Expansion ist die Gewinnung von Primärenergie in der Bundesrepublik 1959 um 3,9 Prozent auf 168,6 Millionen t Stein- Kkohleneinheiten(SKE) gesunken. Wie das Deutsche Industrie- Institut mitteilt, ging die Steinkohlenförderung um 5,3 Prozent auf 126,4 Millionen t SKE und die Gewinnung von Wasserkraftstrom um 15,2 Prozent auf 4,1 Millionen t SKE zurück. Gestiegen ist dagegen die Erdöl förderung um 15,1 Prozent auf 7,3 Millionen t SKE. 5 rnsehgeräte produziert 72 1960 wird mit einer Gesamtherstellung von etwa 2,2 Millionen Apparaten gerechnet. Trotz der Konkurrenz des Fernsehens konnte auch 1959 die Produktion von Rundfunk- geräten mengenmäßig um 11,5 Prozent auf 4,23 Millionen Einheiten und wertmäßig um 4,2 Prozent auf 720 Millionen DM gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Diese Ent- Wicklung ist in der Hauptsache auf die leb- hafte Nachfrage im In- und Ausland nach transistorbestückten Taschenempfängern und anderen Sondergeräten zurückzuführen. Aeußerst günstig war 1959 die Export- situation. Der Ausfuhrwert lag mit 492 Mil- lionen DM um 18 Prozent über dem Ergebnis von 1958. Dabei hat der Export nach euro- päischen Ländern den entscheidenden Anteil. Etwa 24 Prozent der Rundfunkgeräte- und 51 Prozent der Fernsehempfänger-Ausfuhr. gehen nach den Ländern der Kleinen Frei- handelszone EFTA). 2 EF F Kt 25. Mitgetent vos Vereinigte Wirtsckaftsdlenste GmbH“ 81. 3. 5 30. 3.31. 3. f(bie Redaktion haftet nicht iat 19e Uebertzagung Seilind. Woln 135 135 dto. LA. B. 1000 1000 15 a. 2 E 2 0 5 2 oder Uebermittlungsfehler.) 55 5 Halske 55 5 8 1 Pfalz. Hypo. 500 5⁰⁰ 5. e 5 5 i pe 685 115 Frankfurt a M., 31. März 1960 Steblwerke no 30% 2 c, a Stahlwerkesüdwestfalen 540 640 C „ 8 3 8 Südzucker 545 8 845 8 66. 8 5. 3.. 3. 3 5 2 rfre 5% 8 8 Notierte Aktlen Dierig Chr. Lt. A. 225 251 8 Kaufhof 915 2 5 e 295 6 n e Ablesungsschuld v.57 0% 102% 2% 5550 5 8 372— Dortm. Hördet 2⁴⁸ 22 Klein Schanzlin 1292 1280 8 Ver. Glanzstoff 675 670 50% Bad. Kom. Ldsbk. div. 12 112 5% Thyssenhütte v. 59 285 20 Durlacher Hof 775 780 Klöckner Bergbau—— Wintershall 5²⁰⁵ 514 5% Bayer. Hypo. 132 112 5% Weltbank- Anl. v. 59 3 2225 5 Eichbeum- Werger 785 976 Klöckner Humb. Deuts 579% 579 2elss 188 342% 345 5.5% Großkraftw. Mhm. 106% 104 7% Zellst. Weldhof v. 58 „, reine Jas e 8 a en% 8 19. 109 wengelaslemes D 8 0 ein. 0. 577% 88 Farben er 57 5 Langer ge 8— Goten e len 7.5% Saen 54¹ 1052 105% 5.5%. 5 atben Bayer Lindes Eis 2 693 Orp, v. 315 315 FParben Liquis 6,90 6,80 Löwenbräu 1070 1070 Beton& Monierbau 7³⁰ 4—5 Renten 2% AEG v. 50 253 250 Bein Jetter. 237% Ludwigsh. Walzm— s Burbach Kal 442 400 Zinsen te id 6% BMW v. 58 n 9sb.— 25 t t 8 Berger 450 450 Feldmühle 1110 1110 Mannesmenn 277 276 Dyckerhoff 61⁰ 608 8 60% AEG 55 e 1032¹ 5.5% Chem. Albert v. 36 Bekule abgestempelt 74 7 Felten 35⁴ b— Metallgesellschaft 2200 2295 1— 340 225„ 162 5 5,5% Schering v. 39 dto neue 8 2 Gelsenbet 7 5 Nordd. Lloyd 92 925 utschenreuther Lor. 8 2 6.5% VDM v. 51 123 1255 3 J 8 175ʃ½ 5 oO 2 liseder Hütte 2463 245 8% BASF v. 56 07 107 6¹ 609 1075 1051 0 1 5 220 275 Seltene 170 8 5 5181 able 85 5 Orenstein& Koppel St. 416 4¹⁵ 0% Bosch v. 56 106 15 1067 Investment-Zertifkate 312 310 Stun& Bilfinger 40⁰⁸ 40% bboenix Rheinrohr 373 37 Fbhrix Werke M 200%„% Busen de 46% 03% Actonas 1 3⁰ 8 I Srümv= Hartm. 50⁵ 505 preußag 201 20¹ Scheidemandel 5 30⁰⁴ 50 e 85 751 5 n. Bovetl& Cie 7⁰⁸ 0 Gußstahl Witten 450 450 Rheinelektra d 5%[Anglo Dutch 8 55 855 Sutehoffnung 125 657 Rheinstahl 4 5 Banken 5. v. 58 1 1 0 5 Hamborner Bergbasv 26 8 RWE——⁰ 505 and Versicherungen 5,0, 5 Ae „% gendes Vue„ e dio, Vorzuge e ee e 8 n n e on 8 Hapag 955% 9 Ahelnmetafl 343 343 9 Allianz Versicherung 250 2 6% klei 105, 105 70 788 2755 Harpener 2 10¹ Rheinpreußen 27 1* 5 Europafonds 1 164% ſes 8 Heidelberger Zement 7% 780% iedef 4 aper kippe wechsel„ 3 ,, er. 5 5— 2 2 55 8 3 8 1 470 8 55 Berliner Hendelsbank 55 733 6% W 1. 2 2 8* 8 gers— Comerzbenk A8 514 7% L. h 10³ 103 615 600 kochtief 520 605 8 Salzdetfurm 3) 358 Dt. Bank 40 57% 593 i Fondra 27% 27 Holzmann 1950 f 4 2225 i r des adustrie ))));ͤã T“„ 2% 9 0% eiten e% c„ 840 8e Hotte Siegerland 20 430 Schlogquelbr. J œ ̃ũ f 196%% inseste 44 434 nd. Werke Karisruhe 25 282% Schubert u. Salzer„ XX e 32 955 Ibeseurus 4⁵⁰ 5 5 1e 55 Schultheiß Stämme 470 47⁰ lun t 5 250 230 3% pfälz. 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Kronen 9750 9,50 too schwed. Kronen 135,0 134,50 1000 ft. Lire 168,30 1 100 österr. Schilling 45,0 4,0 portugal 113.70 113. 100 DN. West 118,10 112,560 100 DM. Ost ae e e r e ee. ii EFEE 4 Sch 5 5 ONT IHR „„% K S i 9a 1 111 n 9 1 ie 1 1 E 11 at n K. te — 11 t= 5 id t⸗ 1 18 0— 11. 1d Hr - el 75 „ 9 wenig Arbeits- Mannheim 07, 14 felefon 261 71 Nr. N/ Freitag, 1. April 1960 WIRTSCANAFET 1 Seite 12 Protest gegen Abschaffung der Steuerlasten Steuerpflichtige entdecken ihr Herz für das Finanzamt Noch nie hat wohl ein Journalist so un- mittelbar an einem Sitten und Gebräuche, Ja die gesamte Gesellschaftsordnung umwal- zenden Ereignis teilgenommen, wie Clemens Hartmann, auf dessen Schreibtisch dieser Tage folgende Meldung flatterte: Abschaffung der Steuern Die Bundesregierung hat in insgeheimer Verständigung mit Bundestag und Bundes- rat vorläufige Abschaffung jeglicher Steuer- zahlung verfügt. In einem nur vier Absätze enthaltenden Gesetz wird angeordnet, daß ab Monatsersten keinerlei Steuern und Ab- gaben mehr erhoben werden. Die laufenden Verwaltungsausgaben— für Polizei, für Minister und Parlamente usw.— werden von den noch bestehenden Ueberschüssen gedeckt, nach deren restlosem Verbrauch zu- nächst die Erlöse aus den restlos zu privati- sierenden öffentlichen Erwerbsbetrieben da- für zu dienen haben, diesen Aufwand zu be- streiten. Erst wenn nichts mehr vorhanden ist, krühestens nach Ablauf von zwei Jahren Marktberichte vom 3 1. Mär z Mannhelmer- Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei mittlerer, vereinzelt guter Anfuhr zu- kriedenstellender Absatz. Lebhafter Marktverlauf. Es erzielten; Blumenkohl ausl. Steige 1112; Karot- ten 40—50; Kartoffeln 9,5—11; Lauch Gew. 60—70; Petersilie Bd. 10—11; Radieschen Bd. 40—50; Rot- kohl 50—52; Rote Bete 3540; Kresse 100110; Feld- salat geputzt 160—180, dto, ungeputzt 90—110; Endi- viensalat ausl. Steige 4—8; Suppengrün 10-11; Kopfsalat dt. St. 45—55, dto. ital. Steige 6,575, dto. holl. Steige 10—11; Schnittlauch Bd. 1011; Sellerie Gew, 65—75; Spinat ausl. Steige 3,59; Tomaten ausl. 65—75; Weißkohl 25-30; Wirsing ausl. 50—55; Zwiebeln 22—26; Apfel 35—70; Orangen 4565; Bananen Kiste 14—16; Zitronen St. 1415. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb: 40 Ferkel. Preis für Ferkel uber 6 Wochen alt 68,.— bis 74,.— DM je Stück. Marktverlauf: flott, kleiner Uberstand. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Inlandsfleisch DM je Kg): Ochsen 3,90 bis 3,15; Rind 4,104, 20; Kuh 3,35—3,65; Bullen 4,15 bis 4,25; Schweine 3,45—3,60; Kalb 4,80—5, 70; Schweine 3,90—4,15. Tendenz: mittel. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Gute Anfuhr, besonders in Radies. Ab- satz zufriedenstellend. Es erzielten: Kopfsalat St. 4045; Feldsalat A 105—150, dto. B 70-90; Spinat 45; Gartenkresse 100-102; Schnittlauch Bd. 6-10; Suppengrün Bd. 15; Petersilie Bd. 7-12; Rhabarber 43—51; Weißkohl 23; Rotkohl 40; Möhren 30; Radies K Bd. 33387, dto. B Bd. 3032, Sellerie 50—63; Lauch A 50354, dto. B 37. nach Inkrafttreten dieses Gesetzes, sind wie- der Steuern zu erheben. Von allen Einkom- men— gleichgültig in welcher Höhe— sind sodann 3(sage und schreibe drei) Prozent als Steuer abzuführen. Clemens Hartmann schrieb sich die Fin- ger wund, um die wunderschönen Zeitläufte zu schildern, die in dieser so paradiesischen, weil steuerlosen Zeit heranbrechen. Doch kaum war die Zeitung gedruckt und verteilt, da rotteten sich schon die Volksmassen zu- sammen und demonstrierten. Wir wollen unsere Steuern wieder haben meldeten Hunderttausende, in jedem Winkel der Bundesrepublik von Demonstranten ge- zeigte Transparente; der gleiche Ruf er- scholl machtvoll aus Millionen bundesdeut- scher Kehlen. Jeder hatte zu klagen, hatte zu protestie- losigkeit bedrohten Angestellten und Beam- ten des öffentlichen Dienstes(von Bund, Län- dern und Gemeinden). Sie fanden es empö- rend, daß man sie jetzt, nachdem sie jahre- lang nichts anderes gelernt hatten, als öffent- liche Gelder auszugeben, einfach auf die Straßze schickte.„Aus Auftraggebern, die wir bisher gewesen sind, werden nun Befehls- empfänger individualistischer Unternehmer- Einzelpersönlichkeiten gemacht. Das wider- spricht der grundgesetzlich garantierten Würde des Menschen“, hieß es in den Pro- testen. Es protestierten aber auch ohne Aus- nahme alle individualistischen Unternehmer- Einzelpersönlichkeiten:„Die Steuerlast konn- ten wir bisher zu erheblichen Teilen auf die Verbraucher abwälzen, wobei sich— je nach der Güte des Steuerberaters, der uns zur Verfügung stand— gewisse konkurrenzwirt- schaftliche Vorteile von Branche zu Branche, von Betrieb zu Betrieb ergaben. Noch lauter protestierten die Bauernver- bände, denen es gelungen war, einen Schweigemarsch nach Bonn innerhalb von wenigen Stunden zusammenzustellen:„Wir wollen, daß wieder Steuern gezahlt werden, damit der Grüne Plan nicht in Gefahr kommt!, verkündeten sowohl die mit Trauer- flor umwundenen Transparente als auch die rauhen, tränenerstickten Verzweiflungs- schreie der Protestierenden.. Doch am lautesten protestierten die Ar- beitnehmerorganisationen, die sogar mit Ge- neralstreik und Revolution drohten:„Was nützt es, durch Abschaffung der Steuern Zi- garetten, Kaffee und Tee, Zündhölzer und Branntwein um ein bis zwei Drittel zu ver- billigen? Was nützt es die Umsatzsteuer ab- zuschaffen, die ja bis zu einem Fünftel auf die Preise drauf geknallt wird? Nichts, im Gegenteil es ist schädlich, wenn keine preis- ausgleichenden Hilfsmaßnahmen mehr aus Steuergeldern geleistet werden können. Die Mietbeihilfen übrigens nicht vergessen, die es ermöglichen sollen, daß Wenigerverdie- nende auch höhere Mieten bezahlen können. Wer soll jetzt das Loch in den Kassen der Sozial versicherungen zustopfen, wenn der Staat nicht mehr Steuergelder hineinbut- tern kann?“ Uebrigens seien Arbeitnehmer Besteuerung der Besitzenden gewesen. Wer Geld hat und Geld verdient, der soll nur Steuern zahlen, damit er das Los der Armut schließlich kennen lernt. Die Automobilklubs waren auch gekom- men. Gemeinsam mit dem Speditions- gewerbe klagten sie:„Der Straßenbau und die Instandhaltung des Straßennetzes erfor- dern 70 Milliarden DM, die in den nächsten zehn Jahren aufgebracht werden müssen. Die KEnallköpfe in Bonn hätten besser getan, die gesamten Steuereinnahmen der nächsten K URZ NAC Die Rediskontlinie der Bundesbank Plafond b soll— wie aus Bank- und Börsen- kreisen verlautet— nach einem Beschluß des Zentralbankrates von 500 Millionen DM auf 300 Millionen DM herabgesetzt werden. Die Pla- fondkürzung soll nicht sofort, sondern inner- halb eines angemessenen Zeitraumes vorge- nommen werden.— Der Ausfuhrkredit AG (AKA), Frankfurt a. M., die den Plafond b verwaltet, würde dadurch die Möglichkeit ge- geben, die freiwerdenden Beträge bis zur Hälfte für neue Geschäfte wieder einzusetzen. Styropor-Start in Frankreich. (VWD) Die deutsch-französische Gemein- schaftsgründung der Kuhlmann-Gruppe und der Badische Anilin- und Soda-Fabrik AG (BASF), Ludwigshafen, die„Societé disper- sion plastique“, hat jetzt die Produktion von Styropor aufgenommen. Styropor ist ein von der BASF entwickelter Kunststoff mit vilseiti- gen Eigenschaften. Die Styropor-Anlage in Villers-St. Paul ist so projektiert, daß sie den drei Jahre restlos für diese Zwecke zur Ver- fügung zu stellen. Dann wäre Wenigstens diese Aufgabe schnell gelöst.“ Die Tumulte, der Trubel nahmen kein Ende, sondern verstärkten sich zusehends, denn alle fünf Minuten trat eine neue Gruppe auf, die sich durch die Abschaffung der Steu- ern in ihrer Existenz bedroht fühlte. Viel- fach wurde auch beobachtet, daß sich schar- weise aus einem Demonstrationszug Mar- schierende loslösten und einer anderen Gruppe angliederten. Clemens Hartmann beobachtete das Auf- begehren des Vokes beklommenen Herzens. Da gesellten sich jetzt auch schon Ausländer zu den deutschen Demonstranten:„Bonn zerstört die europßische Einheit. Wenn hier in der Bundesrepublik steuerfrei Waren bil- liger erzeugt werden können, als in anderen Staaten, dann handelt es sieh doch um Dum- ping. Die Antwort darauf kann nur Handels- krieg und blutiger Krieg sein. Ubrigens wo bleibt die Entwicklungshilfe für die Unter- entwickelten?“ Schon hörte Clemens Hartmann Kanonen- donner, erschreckt riß er die Augen auf, und blickte auf den Uhrzeiger: 0.00 Uhr. Gottlob, der 1. April war vorbei und damit auch die Abschaffung der Steuern von der ein hellsichtiger Traum zeigte, daß nichts auf Erden so begehrt ist wie das Geld des lieben Nächsten, wenn dieses Geld vom Finanzminister umverteilt wird. Egosum HRICHTEN Sesamten Bedarf des französischen Marktes decken kann. Drei Anleihen der Weltbank im Gesamtbetrag von 40 Milionen Dollar(168 Millionen DM) erhält Belgisch-Kongo. 28 Mil- lionen Dollar sollen dem Ausbau des Trans- Portwesens, sieben Millionen Dollar der Land- wirtschaft und fünf Millionen Dollar dem öffentlichen Transportamt zugutekommen. Zehn europäische Banken beteiligen sich mit einem Gesamtbetrag von 5.72 Millionen Dollar an dieser Kreditaktion. Aus der Bundesrepu- blik ist lediglich das Kölner Bankhaus J. P. Herstadt KG a. A. mit von der Partie. Der Industrieminister Pakistans Abul Kasim Khan, der sich seit einigen Tagen in der Bundesrepublik aufhält. besuchte am 30. März Frankfurt a. M. Der Minister wurde vom Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Karl Blessing, empfangen und traf auch mit dem früheren Präsidenten der Bank deutscher Länder, Dr. Wilhelm Vocke, zusammen, der im vergangenen Jahr auf Einladung der pakista- nischen Regierung Pakistan besucht hatte, um sich dort mit Finanzproblemen zu befassen. Gemeinsamer Ruhrkohleverkauf bis Ende Juni verlängert (VD) Die Hohe Behörde hat dem An- trag der Bergwerksgesellschaften des Ruhr- bergbaues entsprochen, die derzeitige Ab- satzorganisation von drei Verkaufsgesell- schaften um weitere zwei Monate bis Ende Juni zu verlängern. Die Verlängerung soll dazu dienen, in der Zwischenzeit eine mit dem Montanvertrag zu vereinbarende Neu- regelung für den Verkauf der Ruhrkohle in weiteren Verhandlungen zwischen Toher Behörde und dem Ruhrbergbau unter Ein- schaltung der Bundesregierung zu finden. Die Ruhrkohleprobleme sollen zunchst am 7. April Gegenstand einer Aussprache von Przsident Piero Malvestiti mit Bundeskanz ler Konrad Adenauer in Bonn sein. a Eine Entscheidung über den Zusammen- schluß im Thyssen-Bereich hat die Holle Behörde am 30. März noch nicht getroffen. Boswang& Knauer AG a uf neuem Fundament (VD) Mit der Herabsetzung des Grund- Kapitals von bisher einer Million DM auf 0,7 Millionen DM und anschließender Er- höhung auf 1,4 Millionen DM gab die ordent- liche Hauptversammlung(31. März) der Boswau u. Knauer AG, Bauunternehmen in Düsseldorf, der Gesellschaft eine neue Grundlage. Außerdem wurde der Vorstand ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Auf- sichtsrat eine weitere Kapitalerhöhung um bis zu 0,6 Millionen DM vorzunehmen, Falls auf Grund der Auftragslage ein weiterer dringlicher Investitionsbedarf entsteht. Die neuen Aktien aus der jetzt beschlossenen Kapitalerhöhung werden zu 110 Prozent be- geben. Aus dem Aufsichtsrat sind Dr. Helmuth Brands und Dr. ner Schulz(Vorstandsmitglied der Kaufhof AG, Köln). Nach der Erklärung von Dr. Brands sieht das Bankenkonsortium seine vor zwei Jahren übernommene Aufgabe als erfüllt an. Das Unternehmen sei nunmehr Wieder saniert. Neu in den Aufsichtsrat ge- wählt wurden Wirtschaftsprüfer Dr. Helmut Neubert, der sein Amt ausdrücklich im Ein- vernehmen mit der Deutschen Schutzgemein- schaft für Wertpapierbesitz e. V., Düsseldorf annahm, als neuer Berliner Vertreter Ober- bürgermeister a. D. Fritz von Hansemann und als Vertreter der Commerzbank AG, Dr. Schulte. 8 * Für geregelte Verdauung, ie Verdauung munter!. 5 222 Für DNA 2.85 cber nur in Apothetcerl AKTIVA Bilanz z DM DM g* Kassenbestangdg 5 2. Guthaben bei der Deutschen Bundes- Für Darm Haufgesuehe FVVVVFF 1 1 8 3. Postscheckguthaben 0 8 und Galle 4. Guthaben 150 Kreditinstituten — 8 Nostroguthaben) 4 Sehr guterh. Paidibett oder stuben- 3 4 8 Ste Wagen zu kaufen ges. Prelsangeb. a) täglich fällig—— 18 326 796,32 unter Nr. P 25200 4. d Verlag b) mit vereinbarter Laufzeit od. Kün- 2 1 8 3 5 digungsfrist v. weniger als 3 Monat. N—.— 8 l e) mit vereinbarter Laufzeit od. Kun- 1 digungsfrist v. 3 Monaten u. menr 2 000 000.— 20 e 8 5 5. Fällige Schuldverschreibungen, Zins-„ Wer möchie das nicht: kräffig zu- und Dividendensch einen greifen, wenn es schmeckt, von 2 8 5 3 323 8 95 Volle und Unbehagen befreit blei- zu kaufen gesucht. 5 e 33 ben, on Verstopfung nicht denken Telefon 8 22 18 a) zentralbankfähige Wechsel 72 272 602,50 8 mössen? Gelbe Drops halten den i 8* e N 181. Schalzwechsel u. unverzinsl. Schatz--- F des frei. Sie regeln die Verdauung, 2 anweisungen des Bundes u, d. Länder pflegen Dorm und Golle und hal- Kaufe Abt a f 1 9. Wertpapiere ten Ihr Gewicht. laufend 9 D 2 a a) Anleihen u. verzinsl. Schatzanwei⸗ Nur in Apotheken und Drogerien. it Lließ dis Alpitsbeeß in Seh eto Zementsäcke (Spezialmaschine für Akten- zerstörung) amm fel 433 02 Murgtaler Papierbetrieb zentralbank fentliche Hand Foto teunde Versehiedenes nach 8 Ii WA nach 8 19 Asp 12. Debitoren a) Kreditinstitute Sie kaufen bel uns einfach u. bequem. diskret u. angenehm durch uns. eig. Kreditsystem. 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Loh. sungen des Bundes u. der Länder b) sonstige verzinsliche Wertpapiere e) börsengängige Dividendenwerte d) sonstige Wertpapiere darunter: beleihbar bei einer Landes- 10. Ausgleichsforderungen gegen die 10a. Deckungs forderungen a darunter: aufgelaufene Zinsen G. darunter: aufgelaufene Zinsen 11. Konsortialbeteiligungen 13. Langfristige Ausieſhungen a) gegen Grundpfandrechte„ b) gegen Kommunaldeckunngg 1 14. Burchlaufende Kredite 5 Gur Treuhandge schäfte): an Kreditinstituten 16. Grundstücke und Gebàude a) dem eig. Geschäftsbetrieb dienende 17. Betriebs- u. Geschäftsausstattung 8 5 16. Nicht eingezahltes Kapital 19. Eigene Aktien(Geschäftsanteile) * 5559544„„ 6 8 20. Aktien(Geschäftsanteile) einer herr- schenden Gesellschaft Nennwert Sewinn/ Verlust-Vortrag a. d. Vorjahr e e . 1541 767.90 365 578,75 1608.— 1 10365 290.— 61 **. 2„ 0 0„ N N 2 6 8 8 a 1011 867,15 . 1296931481 73 4822 500.— 3 225.000— 5 8 . 1 050.— 237 342,91 N „ 222 22 Rechnungsabgrenzungsposten 3 —.— — Investitions- und Handels-Bank Aktiengesellschaft Frankfurt am Main um 31. Dezember 1959 DM 104 784.80 1. Einlagen 8) Sichteinlagen von aa) Kreditinstituten bb) sonstigen Einlegern* 1 b) Befristete Einlagen von 895 176,66 102 770,47 bb) sonstigen Einlegern darunter: mit vereinb. Laufzeit mehr 3 326 796,32 c) Spareinlagen 8 620 110,67 2. Aufgenommene Gelder 481 191,79 (Nostroverpflichtungen) 3 mill 3. Eigene Akzepte und Solawechsel „ abzüglich eigener Bestand 5 38. Anweisungen im Umlauf a) gegen Grundpfandrechte b) sonstige 5. Durchlaufende Kredite ur Treuhandgeschäafte)** 6. Grund- oder Stammkapital 7. Rücklagen nach 8 11 KWG a) Sesetzliche Rücklagen W Sons tis Sonstige Rücklagen— Rückstellungen . 10. Sammelwertberichtigung 2 11. Sonstige Passiva 2 12. Rechnungsabgrenzungsposten a) aus Teilzahlungsfinanzierungs- Sehen i 13. Reingewinn Gewinn- Vortrag aus dem Vorjahr Gewinn 1959* 1 908 952,65 54,39 80 80 „* „„„„„ „„*„„ 980 951,96 9057 500,.— 179 480,.— 40 414,80 237 342,91 108,087,.— 431 632,64 173 329,79 . ͤ y ͤvdydddddddddddGffé7éé((.. 1 aa) Kreditinstituten Kündigungsfrist von 3 Monaten und 5 5 DM 79 263 405,19 aa) mit gesetzl. Kündigungsfrist bb) mit bes. vereinb. Kündigungsfr. darunter mit vereinb. Laufzeit oder Kündigungsfrist von 3 Monaten und 56 250. 4. Aufgenommene langfristige Darlehen f N PASSIVA DR DR-⁰ D 8 564 692,29 27651 654,31 6 2 36 216 346,60 „5 79 000 000,.— 44.555 280,98 126 885 200, 0¶b.. 267 674,85 253 653,09 521.327,84 163 292 955,50 90 102,50 * 8 035 360,41 1257141. 26 „„ 6 278 219,15 622 500,.— 3.100 000,.— * 3 922 500.— * 3 2 179 480.— 5 15 000 000— * 1 500 000.— — 100 00 162 000,— 594 648,.— 40 837.65 2 1 „„ *„„„ 0 * — 23 5 1044,81 5 1240 712,93 1348 206,51 1241 75754 AUFWAND 2 REINDEC NEN BAU STADECKEN. FERTIGTEILE rascher Baufortschritt zeitaufwand geringe Bau- feuchtigkeit Summe der Aktiva 24. In den Aktiven und in den Rückgriffs forderungen aus den Passi ven 14a, 15, 16 sind enthalten: a) Forderungen an Konzernunternemen 8 b) Forderungen an Mitglieder des Vorstandes, an Geschäftsführer und an andere im 5 14 Abs. 1 und 3 KWG genannte Personen, sowie an Unternehmen, bei denen ein Geschäftsleiter oder ein Mitglied des Verwaltungsträgers des Kreditinstituts Inhaber oder persönlich haftender Gesellschafter ist 8 1 158 648 306,55 r 14. Eigene Ziehungen im Umlauf (außer eigenen Ziehungen) 17. In den Passiven sind enthalten: a) Verbindlichkeiten 04 255,22 Aufsichtsrat 5 H. Vertreter der Aktionäre: Direktor Johann Marchl, Staatsminister a. D., München. Vertreter der Arbeitnehmer: Johann Peters, lungsbevollmächtigter, Darmstadt. 8 Rechtsanwalt Professor Dr. München; Konrad Duden, Vorsitzer, Rechtsanwalt Heinz Rowedder, Mannheim; DM DM Personalaufwendungen%%.. 1 058 509,65 Zinsen, Provisionen, und Diskont„„35* 5 104 941,62 Sonstige Aufwendungen 333 8 1034 892,21 Sonstige Erträge 5 77) 8 164 656,61 Steuern 2 1407 114,22 Außerordentliche Erträg J ͤ TT 68 285,19 Zuweisung zur Sammelwertberichtigung 460 042,99 Gewinn- Vortrag aus dem Vorann rt 2 2 1 044.61 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 123 295,47 5 Außerordentliche Aufwendungen 13 315,95 ö Sewinn-Vortrag aus dem Vorjehnanr 3 1 044,61 5 Gewinn 1959 5 ddVVVVvdß0V0V0TꝙVõ%oTß 1240 712,93 1241 757,54 1 5 338 928,03 5 338 928,0 ————— Nach dem abschließenden Ergebnis meiner pflichtmägigen Prüfung auf Grund der 4 5 Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie der vom Vorstand erteilten Aufklä- 5 i 8 1 der Jahresabschluß und der e ericht, sowe 2 1— 8 1 Weit er den Jahresabschluß erläutert, den gesetzlichen vor Darmstadt, im Februar 1960 a e 8. 0 Wiesbaden, den 24. Februar 1960 Dr. Friedrich Zahn AENA HN 2 Wirtschaftsprüfer Lorstand 0 Wiesbaden Götz Hörth Dr. Louis 5 3) darunter: den Kreditnehmern abgerechnet DM—.— 15. Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürg- schaften sowie aus Gewährleistungsverträgen 5 16. Indossamentsverbindlichkeiten aus weitergegebenen Wechseln 16a. Dem Kreditnehmer nicht abgerechnete, Weitergegebene Wechsel gegenüber Konzernunternehmungen(ein- schließlich der Verbindlichkeiten unter Passiva 14a. 13, 1600 Gewinn- und Verlustrechnung zum 31. Dezember 1959 5 Mannheim; Rechtsanwalt Dr. Kurt Thalberg, stellvertretender Vorsitzer, Zürich: Direktor Dr. Heinz Wirsching, Ministerialrat Handlungsbevollmächtigter, Darmstadt; Josef Seifert, Handlungsbevollmächtigter, Darmstadt; Bernhard Weber, Hand- Summe der Passiva 1596 648 806,85 —— 2 3 8 6 656 269,71 16 102 642.1 CCCCTTVTCTCVFCCCCCCC 5 ERTR AG a. Da Münenen;: Friedrich Zietsch, Ludwig Holbeck beide Commerzbank) ausgeschieden, auch Dr. Wer- 85 8 5 TTTVTVTVTCTTVTVTTT 8 Berta 1 MORGEN Freitag, 1. Aprfl 1960/ Nr. N Europa und die Entwicklungsländer Gedanken über eine Tagung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Baden-Baden Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert »Da ist zunächst einmal die Tatsache, dag die bündnisfreien Völker sich auf ihre verschiedenen Arten die Unabhän- gigkeit gerade von denjenigen westlichen Ländern haben erkämpfen müssen, die sich jetzt so sehr um ihre Sicherheit und um ihre politische wie auch moralische Gesundung kümmern. Einem Menschen, der soeben dem Gefängnis entkommen, fällt es nicht leicht, seinen Kerkermeister als seinen besten Freund anzusehen“. Mit undurchdringlichem Gesicht sprach diese Worte der indische Botschafter in Bonn, Badr-ud-Diin Tyabji. Er hat etwas von dem glatten Hochmut, den früher einmal die europäischen Kolonial- herren im Verkehr mit andersfarbigen Ras- sen an den Tag gelegt haben mögen. Und so waren die Gedanken des Botschafters„Uber die politischen Beziehungen zwischen wirt- schaftlich entwickelten und unterentwickel- ten Ländern“ durchaus so gehalten, daß nie- mand mehr des Glaubens bleiben konnte, mit irgendwelchen karitativen Worten und Taten sei das Problem gelöst. Nun waren die Teilnehmer der von der Friedrich-Nau- mann-Stiftung in Baden-Baden veranstalte- ten Tagung„Europa und die Entwicklungs- länder“, von der hier die Rede sein soll, kaum in der Versuchung, sich mit allzu simplen Redensarten davonschleichen zu wollen. Gerade deshalb mag es Verwunde- rung erregt haben, daß der indische Bot- schafter auf seine Weise wiederum einen Die Nazis von Heidenheim Eine englische Schulklasse kat nach Lon- doner Pressemeldungen die Teilnahme an einem Sommerferienlager in Heidenheim an der Brenz abgesagt, weil ihr Jugendleiter be- fürchtete, sie würden dort nazistisch verseucht werden. Ohne Zögern möchten wir das als die beschämendste und böswilligste Meldung des Jahres bezeichnen, beschämend wegen des Grades der Unkenntnis deutscher Verhältnisse, böswillig aber im höchsten Grade angesichts der perfiden Einstellung englischer Erzieher gegenüber einem Lande, das ein Bündnispart- ner bei der gemeinsamen Verteidigung ist und dem man mit allen Mitteln Verdrehung immer Wieder etwas am Zeuge zu flicken versucht. Nun kann man den biederen Schwaben im allgemeinen und den Heidenheimern im be- sonderen vieles nachsagen, nur nickt über steigerten Nazismus. Sie sind bekannt wegen ihrer Sparsamkeit, ihrer Weltoffenkeit, wegen ihres Fleißes und nicht zuletzt ob ihrer Übe; ralen und demokratischen Gesinnung. Sicher gibt es unter iknen einige unverbesserlicke Nagis. Ist das jedoch ein Grund, eine ganze Schulklasse aufzuketzen gegen ein Land, in dem sie fröhlich Ferienwochen verbringen wollte? Was würden die britischen Erzieher sagen, wenn ihre deutschen Kollegen den von Jahr u Jahr stärker werdenden Schüler- unc Stu- dentenaustausch einstellen würden, weil sie befürchten, inte schutebefoklenen könnten in England zu Mördern und Kapitalverbrechern werden. Könnten sie nicht Einzelbeispiele aus der allerjüngsten Zeit anführen; den zehn- jährigen Jungen etwa, der jetzt vor dem Jugendrichter offen zugibt, seine neunjährige Spielkameradin mit 38 Messerstichen ermordet zu haben, weil er das so haufig auf dem Fern- sekschirm sah? Oder den jungen Arbeiter, der jetzt zu lebenslängliscdem Zuchthaus verurteilt Wurde, weil er in einem Heim christlicher junger Mädchen in Birmingham ein Opfer viehisch zerstückelte und ein anderes mit einem Ziegelstein besinnungslos schlug? Was wäre das für eine perfide Verdrehung! Man hat sich kürzlich in England moralisch entrüstet über die unzulänglichen deutschen Geschichtsbücher bei der Darstellung der jüngst vergangenen Zeiten. Uns dünket, die englischen Geschichtsbücher und mehr noch die Gehirne englischer Erzieher bedürfen einer gründlichen Entmottung unc Entrümpelung. ausgesprochenen einspännigen Gedanken- gang entwickelte. Es gehe darum, meint er, die Europäer von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß sie in der Gegenwart auf einiges zu verzichten hätten, um in der Zu- kunft desto gröberen Gewinn zu erzielen. Demnach wären die Entwicklungsländer die große Sparkasse, in die wir ruhigen Gewis- sens unser Scherflein einzuzahlen hätten, um am Ende ein gutes Geschäft zu machen, und von Geschäft hatte der Botschafter aus- drücklich gesprochen. Aber es ist offensichtlich, daß dieser Ver- leich hinkt. Eine risikofreie Geldanlage Wäre die Entwicklungshilfe nur dann, wenn es auf der Welt keinen afro- asiatischen Na- tionalismus und keinen Ost-West-Konflikt gäbe. Allerdings sehen wir diesen Konflikt anders als beispielsweise der indische Bot- schafter. Die moderne Zivilisation sei ja- nusköpfig,„im Osten tritt sie als Kommu- nismus auf— im Westen als Kapitalismus“. Beide seien sie amoralisch,„siamesische Zwillinge unserer materialistischen Zivili- sation“. Wenn wir nun fürchteten, der Osten könne bei den erwachenden Völkern in Asien und Afrika mehr Sympathie finden als der Westen, so sei dies eine optische Täuschung. Und so lautet die indische Per- spektive:„Im großen und ganzen erscheint den Menschen der bündnisfreien Länder die Lebensform, in der die Menschen im Osten leben, eine selbstgewählte, oder, wenn Sie wollen, auferlegte Disziplin zu sein, die sie annehmen mußten, um mate- riell vorwärts zu kommen.. Bei ihren Kontakten zum Westen sei die Situation eine ganz andere. Hier werde miteinander gewetteifert und die bündnisfreien Völker würden leicht dazu veranlaßt, sich unter- legen zu fühlen. Der Botschafter fuhr fort: „In anderen Worten, die menschliche Sym- Pathie ist für das sowjetische Volk vorhan- den, weil es, um sich zu behaupten, das kommunistische System ertragen mußte; und nicht aus irgendeinem Gefallen an die- sem kommunistischen System als solchem“. Diese Perspektive ist nicht nur fremd artig. Sie ist, geradeheraus gesagt, nicht sehr beruhigend. Wie soll es möglich sein, Sparkapital ohne Sorge in Ländern anzu- legen, wo weder für Sparen noch für Kapi- tal die geringste Wertschätzung besteht und Wo heute noch die naive Ansicht herrscht, sowjetisches Regime und russisches Volk seien zwei verschiedene Stiefel, in die man unabhängig voneinander schlüpfen könne? Und wer garantiert, daß bei solcher An- schauung nicht der Kollektivismus als ein notwendiges Durchgangsstadium empfun- den würde? Was würde dann aus west- lichem Kapital? Würde es dann nicht am Ende zu Munition im Kalten Krieg ver- Wandelt werden, zum Schaden der ur- sprünglichen Stifter? Bange Fragen, die zuletzt doch nichts an der eisernen Notwendigkeit ändern, den aufstrebenden Ländern in Asien und Afrika, 68 an der Zahl, zu helfen. Aber ein anderer Vergleich, der auf der Baden-Badener Ta- gung gebraucht wurde, scheint der Wirk- lichkeit näher zukommen. Professor Dr. Ri- chard Behrendt, Inhaber eines Lehrstuhls für Soziologie und internationale Wirt- schaftsorganisation an der Universität Bern, sieht heute die Gefahr, daß sich die Klas- senkampf vorstellung des 19. Jahrhunderts auf die internationale Ebene verlagern könnte. In diesem„Klassenkampf der Na- tionen“ vertritt ein Sechstel der Weltbe- völkerung zwei Drittel des Welteinkom- mens, während zwei Drittel der Bevölke- rung sich in ganze 15 Prozent des Weltein- kommens teilen müssen. Seit der industriel- len Revolution vergrößert sich, nach Beh- rendt, der Kontrast zwischen„entwickelten“ und„unterentwickelten“ Ländern, zwischen „besitzenden“ und„nicht besitzenden“ Völ- kern. Die Lunte am Pulverfaß besteht in den mannigfachen Verbindungen, durch die westliche Einflüsse und Vorbilder in fremde Erdteile gedrungen sind. Der Kontrast Wirkt jetzt revolutionär, weil der Fort- schritt neuerdings als eine Art Naturrecht verstanden wird. Materielles Elend er- scheint„nicht mehr als schicksalhaftes Un- glück, sondern als vermeidbares Unrecht, gegen das man sich auflehnen kann und muß“. Und dies in einer Zeit, in der die Welt ständig kleiner wird, Entfernungen immer leichter zu überwinden sind und alles in allem eine„dynamische Nachbar- schaftssituation“ entstanden ist:„Wir kön- nen nur noch gemeinsam leben oder sterben, wirtschaftlich prosperieren oder hungern. Nationale oder regionale Macht- oder Wohlstandsmonopole sind nicht länger möglich.“ Doe liegt das Problem: Wie ist Partner- schaft möglich, wenn gleichzeitig ein Auf- stand der Schüler gegen die Lehrer mit un- gewissem Ausgang vor sich geht? Es gibt dieser Situation die makabre Note, daß sich bereits seit 1923 die Sowjetunion nicht mehr als Nachthut des„Westens“, sondern als Vorhut des„Ostens“ betrachtet. Was also ist zu tun? Lord John Boyd Orr machte den rührenden Vorschlag, zehn Pro- zent der Verteidigungsausgaben in aller Welt zu kürzen und dann die Hälfte der einge- sparten Beträge, das wären etwa 25 Milliar- Keine Verschnaufpause für den Kanzler Von der Weltreise kopfüber in die Arbeit/ Wiedersehen mit Erhard Von unserem Korrespondenten Dr. Hleinzgünter Klein Bonn. Wenn Bundeskanzler Dr. Adenauer am Samstagabend, über den Pol aus Japan kommend, in Köln-Wahn landet, bleiben ihm kaum vierzig Stunden, um sich von seiner „kleinen Weltreise“ auszuruhen. Bereits am Montag wird er sich kopfüber in die Arbeit stürzen müssen. Fast scheint es so, als ob die wegen ihres langsamen Tempos und ihrer „Pingelichkeit“ oft gerügten Parteifreunde in Abwesenheit des Chefs einen Gang schneller geschaltet hätten, um dem Heim- kehrenden einen vollen Schreibtisch zu be- scheren. Auch Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard wird nach mehrmonatiger Krankheit — er litt an einer atypischen Lungenent- zündung— am Montag zum ersten Mal wie- der in Bonn sein. Am Tegernsee bereitete er sich auf sein Comeback vor. Politische Fein- schmecker malen sich schon heute das Wie- dersehen zwischen Adenauer und Erhard aus — sie wittern hinter dem vielfältigen Ge- Iüfikel um neue Gegensätze zwischen den alten Kontrahenten eine Neuauflage des Adenauer—Erhard- Konfliktes. Bei der Union versichert man jedoch, dag solche Ver- muütungen zu weit gehen. Gerade vor dem Ost-West-Gespräch könne sich Bonn keine Bruderzwiste leisten. Das Hauptproblem, mit dem Kanzler und Vizekanzler nach ihrem Wiedersehen befassen müssen, ist die Frage der europäischen Wirt- schaftspolitik. Der Hallstein-Plan, der eine beschleunigte Verwirklichung des gemein- samen Marktes innerhalb der EWG vorsieht, ist zwar vom Bundeskabinett in Abwesen- heit des Kanzlers, Bundesaußenministers und Wirtschaftsministers grundsätzlich gebilligt worden, doch sind die Fronten im Koali- tionslager gespalten: Jene Kräfte, für die Seinerzeit das Wort von der„Stoßbrigade Erhard“ geprägt wurde, sind entschlossen, eine noch größere Kluft zwischen der kleinen Freihandelszone und der EWG zu verhin- ler. Wird er den Weltreisenden oder Euro- päer hervorkehren? Einerseits hat Adenauer niemals in Zweifel gestellt, daß die Politik der wirtschaftlichen— und in ihrem Gefolge der politischen— Einigung Europas mit allen Mitteln fortgesetzt werden soll. Ande- rerseits werden ihm die Reaktionen in Groß- britannien, die Gespräche in den Staaten, die Einblicke in die Wirtschaftssorgen des Fernen Ostens zu denken geben. Die Pro- pheten im Bundeshaus sagen einen Kompro- mig voraus: Modifizierung des Fallstein- Plans unter Abstimmung mit den Ländern der kleinen Freihandelszone. Der euro- päische Burgfriede vor der Gipfelkonferenz wäre damit vielleicht gerettet. Weniger schwerwiegender, aber ebenso delikater Natur sind die Personalprobleme, die auf den heimkehrenden Kanzler warten. Bundesvertriebenenminister Professor Ober- länder blieb bei der Abreise Adenauers auf einem wackelnden Sessel zurück. Wie man hört, soll es jetzt auf die Bonner Staats- anwaltschaft ankommen: Wenn sie ein Untersuchungsverfahren eröffnet— womit bei der CDU kaum gerechnet wird. 80 dürfte der Minister um seinen Rücktritt ein- kommen. Auch im umgekehrten Fall scheint ein Ausscheiden Oberländers eher wahr- scheinlich. Wann der Kanzler einem Gesuch seines Sorgenkindes stattgibt, ob vor dem 1. Mai, dem Termin der Pensionsberechti- gung Oberländers, ob hinterher, das bleibt dahingestellt. Ein weiteres Ministerium ist verwaist: Nachdem die CDU/CSU-Fraktion nachdrück- lich wünscht, daß bald ein Nachfolger für den verstorbenen Bundesschatzminister Dr. Lindrath gefunden wird, muß sich der Bun- deskanzler einen neuen Kampfgefährten für die Eigentumspolitik der restlichen Legisla- turperiode suchen. Hier liegt der Oldenbur- ger Mittelstandspolitker Kurt Schmücker Das Beispiel von den Nazis im Ferienlager von dern. Die„Europäer“ hingegen sehen ihre gut im Rennen. Er selbst scheint noch zu Heidenkeim zeigt, daß man nicht schnell ge- nug damit beginnen kann. Dr. W. G. Krug(London) Forderung nach einer schnelleren Integra- tion Europas bestätigt. Das große Fragezeichen ist hier der Kanz- 26 gern. Schließlich ist der vierzigjährige„ein junger Mann“, der mit dem Vorsitz des wich- tigen Wirtschaftspolitischen Ausschusses im Bundestag schon beachtlich weit gekommen ist. Nicht immer ist ein Ministersessel für ein Jahr ein gutes Sprungbrett. Auch der hessische Abgeordnete Wilhelmi hat in der Fraktion viele Befürworter, aber auch er scheint nicht begeistert zu sein. Schließlich blickt man in Bonn auf einen dritten Ministersessel: Dr. Seebohm, mit über zehn Dienstjahren der Nestor unter den Bundesministern, verärgerte die CDU/ SCU stärker als je zuvor. Um den berühm- ten„Koalitionsmeter“ bei der Dänge der Lastzüge durchzusetzen, drohte er mit Rück- tritt und leistete dem DP- Fraktionschef Schneider Schützenhilfe, als dieser mit einem Austritt aus der Koalition winkte. Ge- Wiß, man lächelt in Bonn über diesen Auf- stand der Miniaturfraktion. Aber allmählich scheint die Verbittterung über die„undank- bare DP“, geschürt von den aus landespoliti- schen Gründen ergrimmten Niedersachsen, bei der CDU größer zu werden. Auf dem bevorstehenden Parteitag wird die DP klug handeln und wählen müssen, will sie ein weiteres Mal Huckepack in den Bundestag ein Manöver, dem Konrad Adenauer allerdings nicht abgeneigt zu sein scheint. Eine Reihe schwieriger Sachprobleme macht das Pensum des heimkehrenden Kanz- lers voll: Kriegsopferreform, Neuordnung der Krankenversicherung, Lohn- und Ge- Haltserhöhungen im öffentlichen Dienst, das Notstandsproblem, die Rundfunk- und Fern- sehfrage. Die Fachleute der Regierung und der CDU/CSU haben in den letzten Wochen emsig gearbeitet. Jedoch blieb überall noch ein Rest, meist der schwierige Bodensatz, für den Kanzler übrig: in der Kriegsopferreform die Frage des Termins, den die Verbände So früh wie möglich legen wollen, in der Krankenversicherungsproblematik die Lohn- fortzahlung, beim Rundfunkproblem die Finanzierungsfrage— alles in allem Stoff genug für zahlreiche Audienzen im Palais Schaumburg, für Kabinettssitzungen, Frak- tionsdebatten. Und für die berühmten„ein- samen Entschlüsse“ des Kanzlers den Mark jährlich, als Entwicklungshilfe zu verwenden. Das klingt ebenso angenehm, wie es illusionär ist. Entwicklungshilfe ist zu einer Waffe im kalten Krieg geworden, kein Edelmut kann diese häßliche Situation über- winden. Der rein humanitäre Aspekt ist ge- nau so unvollständig wie der rein ökono- mische. Es ist somit die Frage, ob sich die Baden-Badener Forderung des Professors Behrendt in die Wirklichkeit übertragen läßt, nämlich mit dem überlebten Dualismus „Weiß“ und„Farbig“ auch die vereinfachende Betrachtungsweise„West-Ost“ zu überwin- den. Das ändert nichts an der Richtigkeit sei- ner übrigen Leitsätze: Revisionen unseres Allzu fragmentarisch auf Europa ausgerich- teten Geschichtsbildes, Verzicht auf Restau- rationsversuche der europäischen oder ge- samtwestlichen Hegemonie, Verzicht auf Versuche, unter den Entwicklungsländern Alliierte gegen den kommunistischen Block zu werben und Herausbildung einer umfas- senden, langfristigen, verständnisvollen Ent- Wicklungsförderung an Stelle von kurzfristi- gen improvisierten„Hilfeleistungen“. Ge- wih, das ist ungefähr das Vernünftigste, was sich zu diesem Problem sagen läßt. Aber es läßt dennoch eine wichtige These außer acht, daß nämlich der Westen schon heute in Tei- len Asiens und Afrikas in der Verteidigungs- stellung gegenüber dem Ostblock ist. Wenn der Gegner das Gesetz des Handelns diktiert, dann ist es schwer, eigene Grundsätze rein- zuhalten. Pariser Wirtschaftskonferenz mit einer Entschließung beendet Paris.(VWD) Die Pariser Wirtschaftskon- ferenz über die kritischen europäischen Handelsprobleme wurde am Mittwoch mit der Annahme einer Entschließung über drei Punkte beendet. 1. Die nächste Sitzung des Komitees ist grundsätzlich auf den 24. Mai 1960 festge- setzt worden, jedoch wurde eine Vorver- legung vorgesehen. 2. Der Präsident des Komitees, der nie- derländische Außenminister Luns. wird be- auftragt, in der Konferenzpause den Kon- takt mit den Mitgliedsstaaten des Komitees (18 OEEC-Staaten, USA, Kanada, EWG- Kommission) aufrechtzuerhalten. 3. Das Sekretariat des Komitees, das vom GATT gestellt wird, wird beauftragt, stati- stisches Material über die zollpolitischen Auswirkungen vom 1. Juli 1960 an für fol- gende drei Fälle zu sammeln und zu über- prüfen: a) Für den Fall, daß die in den römischen und Stockholmer Verträgen zum 1. Juli 1960 vorgesehenen normalen zollpolitischen Maß- nahmen in Kraft gesetzt werden. b) Für den Fall der Annahme der Wie- 5 EFTA-Vorschläge durch das Komitee un c) für den Fall, daß der Hallsteinsche EWG-Beschleunigungsplan verwirklicht wird. Die zweitägige Tagung verlief, wie man in Konferenzkreisen betont, in einer aus- gezeichneten Atmosphäre. Vermutlich schon darum, weil man es auf allen Seiten ver- mied, die Debatte zu vertiefen und im we- sentlichen darauf bedacht war, alles zu ver- meiden, was die künftige Verhandlungsposi- tion der einen und der anderen Seite irgend- wie schwächen könnte. Im Gründe b alle Fragen offen.. Kurz notiert Durch„unverantwortliche Erklärungen“ dem Mißtrauen gegen die Bundesrepublik in der ganzen Welt neue Nahrung gegeben zu haben, hat das DGB-Organ„Welt der Arbeit“ Bundesverkehrsminister Dr. bohm vorgeworfen. Die DGB-Zeitung be- zieht sich auf eine Kundgebung der Landes- gruppe Nordrhein- Westfalen der„Sudeten- deutschen Landsmannschaften“ in Bonn, in der Seebohm kürzlich erklärt haben soll: „Wir(die Landsmannschaft) sind an vorderster Front die Vorkämpfer für ein Abschütteln des Jochs des bolschewistischen Kolonialis- mus über Osteuropa“. 8 n Niedergeschlagen wurde die peronistische Terrorbewegung in Argentinien, die Bom- benanschläge auf Villen und Eisenbahnanla- gen verübt hatte. 500 Personen wurden ver- haftet. Neutrale Beobachter hatten die Ver- mutung geäußert, daß auch Kommunisten an den Terroraktionen beteiligt waren. 85 baut Ihnen Traumhaus.. II 11 77 10 „ und dazu 30000 Trostpreise Pril hat so viele gute Eigenschaften, daß man sie kaum alle aufzählen kann. 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Die„Goldene Spolregel“ lautet: So viel kann Pril- und noch mehr: Es reinigt Teller, Tassen, Gläser, Kristall, Töpfe, Kannen, Bestecke, Küchengeräte, Fensterscheiben und rahmen, Türen, Heizkörper, Treppengeländer, Kinderwagen, Baby- töpfchen, Spielzeug, Fliesen, Kacheln, Spiegel, Badewanne, Becken, Auto, Handwerkszeug, Gartenmöbel, Sportgeräte, Lampenschirm, Kühlschrank, Plastikschnuller. 1 Tragen Sie Ihre Antwort unter 1. und 2. in Druckschrift in den Kupon ein. Ausschneiden, auf 10-Pf- Postkarte kleben oder Lösung direkt auf Postkarte schreiben. Keinen Briefumschlag verwenden! Nur eine Einsendung haf Gültigkeit. Senden Sie die Postkarte an„Pril- Traum- haus“- Düsseldorf 100. Absender in Druckschrift auf Postkarte nicht vergessen! Teilnahmeberechtigt sind alle Einwohner der Bundes- republik und West-Berlins—, ausgenommen sind die Mitarbeiter des Fewa- Werkes und die mit der Planung und Durchführung beauftragten Personen sowie deren Familienangehörige. 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April 1960 ** SPORT Seite 17 Schottlands Fußballmeister in der Vorschlußrunde: tasgou Nangets nächste: Hegner von Linttacli Europa-Pokal- Wettbewerb: Im dritten Spiel wurde Sparta Rotterdam nach einer 2:3-(I:1-) Niederlage ausgebootet Vor 40 000 Zuschauern auf dem Arsenal- Platz in Highbury im Norden Londons gewann Schottlands Fußballmeister Glasgow Rangers— wie schon kurz berichtet— am Mittwochabend unter Flutlicht gegen Sparta Rotterdam das viertelfinal-Entschei- dungsspiel um den Europapokal mit 3:2(1:1) Toren und qualifizierte sich damit als Vorschlußrunden-Gegner des deutschen Meisters Eintracht Frankfurt. Die Schotten wiederholten mit diesem Londoner Sieg in gleicher Höhe den im ersten Spiel gegen die Holländer in Rotterdam errungenen Erfolg. Ueberraschend gewann Hollands Meister aber in Glas im Punkte- und Torver Runde der letzten Vier, in der außerdem und Fo Roter Stern Preßburg das Rückspiel mit 1:0 und erzwang damit durch Gleichstand ltnis ein Entscheidungsspiel.— Eintrachts Gegner in der die beiden spanischen Klubs Real Madrid Barcelona gegeneinander spielen, hatte im Achtelfinale den CSR-Meister 5 1:1, 4:3) aus dem Rennen geworfen und in der Vorrunde Bel- giens Meister SC Anderlecht(5:2, 2:0) geschlagen. zwischen beiden ie die beiden voran- sen und wurde mit satz geführt. Beide sich in bezug auf in keiner Beziehung Dieses dritte Spiel Mannschaften verlief, w gegangenen, recht ver hartem, aber fairem Ei Mannschaften standen Technik und Taktik OHNE KRONKURENZ dürfte in diesem Jahr die Sprinterstaffel des A8 V Köln sein. Mit Manfred Germar, Jürgen Schüttler, Martin Lauer und Bernd Cullmann ist sie nach den Einzelheiten von keiner anderen Vereins- Staffel zu schlagen. Die Kölner hoffen sogar, bei den„Deutschen“ noch ein zweites Quar- tett in den Endlauf zu bringen, da genügend Weitere erstklassige Sprinter zur Verfügung stehen. Beim DMM. Durchgang Mitte Mai in Mannheim wird der ASV wahrscheinlich mit zwei Sprintstaffein antreten. Foto: Schirner nach, doch waren die Schotten dieses mal so klug, bei ihrem starken Sturmspiel die Abwehr nicht allzusehr zu entblößen und da- mit den Holländern Gelegenheit zu geben, mit Steildurchbrüchen und Steilvorlagen die Hintermannschaft zu überraschen. Auf dem nach zweitägigem Regen schwer gewordenen Boden gingen die Holländer überraschend bereits in der sechsten Minute in Führung, als der rechte Läufer Verhöven einen von Nationalspieler Bosselaar getrete- nen Eckball mit dem Kopf, unhaltbar für Torwart Niven, verwandeln konnte. Nach- dem Hollands Torwart van Dijk dann wrie- derholt Gelegenheit hatte, sich bei Bomben- schüssen von Millar und Davis auszuzeich- nen, gelang den Rangers in der 26. Minute der Ausgleich. Baird brachte einen von Wil- son leicht angehobenen Freistoß in Straf- raumgrenze im Tor von Sparta unter. Nach dem Wechsel ließ das Tempo des Spiels keineswegs nach. Vor allem der Sparta-Torhüter van Dijk stand immer wie; der im Mittelpunkt. Bis zur 57. Minute machte er alle Schüsse der schottischen Stürmer zunichte. Dann ließ er sich aber von einem Zwanzigmeterschuß des halblin- ken Baird überraschen, der die 2:1-Führung der Schotten bedeutete. Ein anderer Schuß von Baird leitete in der 73. Minute indirekt das 3:1 für Glasgow) Rangers ein. Der von Baird getretene Ball traf den Pfosten, prallte zurück ins Spielfeld und wurde vom Ver- teidiger van der Lee gestoppt, der ihn— von einem Schotten bedrängt— zu hart ge- schlagen an seinen Torwart zurückgab. Das Eigentor war nicht zu vermeiden. Trotz dieses moralischen Rückschlages gaben die Holländer nicht auf, und schon fünf Minuten später gelang es ihnen, auf 2:3 zu verkürzen, indem Bosselaar einen an van Ede verschuldeten Foulelfmeter unhalt- bar verwandelte. Trotz stürmischer Angriffe der Holländer reichte es für sie nicht mehr zum Ausgleich. Die Schotten wurden, insge- samt gesehen, verdiente Sieger in diesem auf hohem Niveau stehenden Entscheidungs- kampf. Stark interessierter Zuschauer war der Trainer der Frankfurter Eintracht, Paul Kommentar zum Zonensport: Miwfster lemmer Ernst Lemmer, der Minister für gesamt- deutsche Fragen in der Bundesregierung, be- tonte vor einem Kreis von Sport journalisten anläßlich eines Empfanges in Bonn zu dem soeben veröffentlichten Gesetzentwurf über die Einreihung des Sports in der Sowjetzone in den Siebenjahresplan der SED:„Wir sind über diese Veröffentlichung gar nicht ent- mutigt. Es sieht zwar auf den ersten Blick so Aus, als solle der Sport in der Zone noch wei- ter politisiert und dadurch seinem eigent- lichen Zweck noch mehr entfremdet werden. Dennoch aber müssen wir den innerdeutschen Sportverkehr auch weiterhin sehr pfleglich behandeln. Trotz aller Funktionäre und Schwarzmacher kann man getrost feststellen, daß das Gros der aktiven Sportler in der Sowjetzone keinesfalls kommunistisch ist, und für sie bedeutet die Begegnung mit unse- ren Aktiven unendlich viel.“ Minister Lemmer gab einen Uperblick über den innerdeutschen Sportverkehr. Danach gab es 1957 1530 innerdeutsche Sportveran- „Nieht entmutige“ staltungen mit 35 480 Teilnehmern als abso- luten Höhepunkt. Durch das Paggesetz der Zone sank die Zahl 1958 auf 396 Veranstal- tungen mit 7335 Teilnehmern und stieg im Jahr 1959 auf 620 und 11 900 wieder leicht an. Das erste Vierteljahr 1960 brachte 102 Veran- staltungen mit 2015 Teilnehmern. Der Minister äußerte sich auch zu den po- litischen Aeußerungen aus dem Munde pro- minenter Sportler der Zone, Er sagte:„Ich habe bestimmte Informationen, daß diese Prominenten Aktiven im politischen Sinne der Zone mitmachen müssen, um sich weiter sportlich betätigen zu können.“ Im Rückblick auf Squaw Valley betonte Lemmer, der sich außerordentlich positiv für den innerdeut- schen Sportverkehr als eines der letzten Bindeglieder aussprach:„Ich bezeichne es als ein großes Glück, daß wir diese gesamt- deutsche Mannschaft zustandegebracht ha- ben. Alles andere wäre beschämend gewesen, und ich hoffe nur, daß sie sich auch in Rom bewähren wird.“ Oßwald, der sich nach dem Spiel sehr lobend über beide Mannschaften äußerte, über seine taktischen Pläne für die beiden Vorschlußrundenspiele gegen die Glasgow Rangers sich natürlich nicht äußern wollte. Johansson will unterschreiben Schwergewichts- Weltmeister Ingemar Jo- hansson wird nun doch mit großer Wahr- scheinlichkeit seinen Titel am 22. Juni auf den New Vorker Polo Grounds gegen seinen Vorgänger Floyd Patterson verteidigen. Nachdem es noch vor wenigen Tagen hieß, daß der Schwede weitere Garantien ver- lange, hat Rechtsanwalt Thomas Boland als Vertreter der Veranstaltergruppe in nächte langen Verhandlungen eine Meinungsände- rung bei Johansson und seinem Manager Ahlquist erreicht. Jedenfalls sollen nun nach den Worten von Johansson alle Schwie- rigkeiten aus dem Wege geräumt sein.„Mit diesem Vertragsentwurf bin ich vollkommen einverstanden. Jetzt steht der Revanche mit Patterson nichts mehr im Wege“, meinte Johansson. Am 19. April will der Weltmeister mit Manager Ahlquist nach New Vork flie- gen, um die Verträge endgültig zu unter- schreiben. Damit dürfte der 22. Juni für den Kampf um die Halbschwergewichts-Welt- meisterschaft zwischen Archie Moore und Erich Schöppner ausfallen. Dieser Fight wird nun wahrscheinlich erst im Juli ausgetragen. UNGESCRLAGEN blieb beim Ludwigshafener Tischtennis-Länderkampf gegen Eng- land der jetzt bei TB Berlin spielende Mainzer Dieter Köhler, dessen Defensivspiel die Zuschauer allerdings wieder einmal zur Verzweiflung brachte.— Unser Bild zeigt ihn(rechts) gegen Harrison. Der Engländer unterlag in drei Sätzen 16:21, 21:19, 12:21. Foto: Gap er Deutschlands Abonnementsmeister wirkte überspielt: Freundlorſer uon dem Düsseldorfer gab ausgestochen In Ludwigshafen gegen Englands Tischtennisvertretung 5:3-Sieg/ Damen verloren 1:3 Bis weit nach Mitternacht dauerte der Ludwigshafener Tischtennis-Länderkampf gegen England, bevor vor ausverkauftem Hause Deutschlands Sieg mit 5:3 Punkten feststand. Erfolgreichster deutscher Spieler war Dieter Köhler(Berlin), der ungeschla- gen blieb und ebenso wie Hans Gäb Düsseldorf) zwei Punkte machte, während der offenbar überspielte Konny Freundorfer München) abfiel. Zur gleichen Zeit unterlag in Donauwörth vor 1000 Zuschauern die deutsche Damen-Auswahl mit 1:3 gegen Eng- land. Den einzigen Punkt gewann Jutta Kruse Mannover). Im großen Saal des Pfalzbaues in Lud- wigshafen waren die Nationalmannschaften von Deutschland und England in der derzeit bestmöglichen Aufstellung angetreten. Die Engländer, die sich auf der Reise zu den am Wochenende in Zagreb(Jugoslawien) statt- findenden Europameisterschaften befinden, hatten ihre beiden Ranglistenersten, den neuen Titelträger Merrett, sowie seinen Vor- gänger Harrison zur Stelle. Man vermißte den bekannten Johnny Leach, der jedoch zu- letzt von Burridge mehrfach geschlagen wor- den war, und diesem daher den dritten Platz in der Ländermannschaft hatte überlassen müssen, Die Gäste kamen mit der Empfeh- lung eines Sieges im Sechs-Länder-Turnier in Rotterdam und erfüllten auch in Ludwigs- hafen die Erwartungen. Merrett entpuppte sich als Verteidigungskünstler von Format. Der vielseitigere Spieler war jedoch Harri- son, der durch seine schnellen Vor- und Rückhandschläge zwei Siege herausholte und damit zum erfolgreichsten englischen Spieler des Abends wurde. Burridge zeigte gegen Freundorfer eine glänzende Leistung, fiel später aber etwas ab. Deutschland trat mit Konny Freundorfer an. Aber nicht er, sondern der Mainzer Dieter Köhler(jetzt Berlin), sowie Hans Gäb Oüs- seldorf) waren mit je zwei Siegen die erfolg- reichsten Spieler der deutschen Vertretung. Freundorfer war von seiner Bestform weit entfernt, spielte unkonzentriert und gewann nur mit Glück gegen Merrett, der sieben Matchbälle nicht verwerten konnte. Köhler brachte Gegner und Zuschauer mit seinem Verteidigungsstil zur Verzweiflung. Der sei- nen 24. Geburtstag feiernde Gäb glänzte da- für durch seine harte, gerade Vorhand, mit der er Merrett und Burridge ausspielte. Es begann mit einem Nervenkrieg zwi- schen Köhler und Merrett, der über eine Stunde dauerte. Ein Glück, daß die Zeit für jeden Satz auf 20 Minuten begrenzt War. Im ersten Durchgang lag Köhler in der 18. Minute 619 zurück und verlor schließlich 6:21. 9:6 gewann Köhler den zweiten Satz, wobei Merrett nach 19 Minuten 1:40) im Rückstand War. Der dritte Satz sowie eine Verlängerung von fünf Minuten endeten jedoch 0:00), da kein Spieler mehr etwas wagte, so daß das Spiel ohne Wertung abgebrochen wurde. 21:11, 13:21, 14:21 verlor dann Gäb gegen Harrison und anschließend schoß Burridge alle Vorhandschläge von Freundorfer glän- zend zurück und siegte 21:11, 21:13. Den ersten Punkt für Deutschland holte Köhler mit 21:16, 19:21, 21:12 gegen Harrison, dann schaffte Freundorfer mit 17:21, 21:13, 27:25 gegen Merrett den Ausgleich. Eine schnelle Angelegenheit war der 21:9, 21:7-Sieg von Gäb über Burridge, aber nochmals stand der deutsche Gesamtsieg in Gefahr, als Freun- dorfer trotz einer 20:16-Führung im dritten Satz gegen Harrison 20:22, 22:20, 22:24 verlor. Dann setzten sich jedoch überraschend sicher Köhler mit 21:19, 21:15 gegen Burridge und Gäb mit 21:15, 21:19 gegen Merrett durch, Womit der deutsche 5:3-Sieg gesichert War. Vor 1000 Zuschauern in Donauwörth unterlagen die deutschen Damen mit 1:3 Punkten. Im ersten Spiel wurde die deutsche Meisterin Inge Müser(Hannover) von Diane Rowe mit 21:10 und 21:15 ganz klar abge- fertigt. Dagegen kam ihre Klubkameradin Jutta Kruse zu einem 22:20, 21:12-Erfolg über Kathleen Best. Im Doppel unterlagen die deutschen Vertreterinnen Hanne Schlaf/ Hilde Gröber(Frankfurt/ Kaiserberg) der englischen Kombination Row/ Best mit 19:21 und 11:21. Auch im letzten Spiel der Damen- Begegnung ging Jutta Kruse Hannover) ge- gen Diane Rowe mit 13:21 und 17:21 unter. Chile in Dublin mit 2:0 geschlagen: Drittes gpiel brachte dritte Niederlage Chiles Fußballnationalmannschaft verlor am Mittwoch in Dublin auch das dritte Spiel ihrer Europatournee. Von der Auswahl des Freistaates Irland wurden die Südamerika- ner vor 20 000 Zuschauer bei strömendem Regen mit 2:0-Toren geschlagen. Vor einer Woche hatten sie in einem sehr mäßigen Spiel in Stuttgart gegen Deutschland mit 1:2 den Kürzeren gezogen, während sie beim Debut Vor vierzehn Tagen in Paris von Frankreich mit 6:0„überfahren“ worden waren. Die Gastgeber, die im Mai Gegner der deutschen Nationalmannschaft sind, führten bei Halbzeit durch einen von ihrem Kapitän und Verteidiger Noel Cantwell verwandelten Elfmeter mit 1:0. Heftiger Regen sorgte dafür, daß tausende von Fußball-Anhängern zu Hause blieben. Die 20 000, die trotzdem gekommen waren— es War die niedrigste Zuschauerzahl in einem bedeutenden Fußballspiel seit Jahren,— sahen auch nur selten eine Begegnung, die mit normalen Maßstäben zu messen gewesen wäre. Die Spieler schlitterten in tiefe Wasser- lachen und hatten Mühe, den Ball weiter zu befördern. Vor allem die Südamerikaner konnten sich kaum mit den ungewohnten Verhältnissen abfinden. Dennoch überrasch- ten sie in der zweiten Halbzeit mit guter Eondition. Torhüter Dwyer mußte all sein Können aufbieten, um einen von Mittelstürmer Soto abgefeuerten Ball noch zu halten. Wenig später hatte DPwyer abermals gegen einen blitzschnellen Schuß des Rechtsaußen Moreno einen Beweis seiner Reaktionsfähigkeit ab- zulegen. Zwölf Minuten vor Schluß fiel die Entscheidung. Der irische Halbrechte Giles knallte den Ball gegen die Querlatte, und Mittelstürmer Curtis schoß den Abpraller aus zehn Meter Entfernung ins Netz. In den ver- bleibenden Minuten hatte der englische Schiedsrichter Aston alle Mühe, um das Spiel nicht ausarten zu lassen. 5 Weitere Sportnachrichten Seite 18 und 19 Seite 18 SPORT Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 delungene Probe der Hessen Hessens Amateur-Fußballauswahl, die am 9. April in Wiesbaden zum Länderpokal finale gegen Mittelrhein antreten wird, be- stritt am Mittwochabend am Bornheimer Hang in Frankfurt ein Probespiel gegen die Vertragsspieler des FSV Frankfurt und er- Zielte ein achtbares 1:1(l:). Besonders stark erwies sich die Läuferreihe mit Dutine-We- ber-Schaudt, außerdem standen mit Kunter und Diegelmann zwei ausgezeichnete Torhü- ter zur Verfügung. Auch der Sturm hatte Gf DEMAHNN Große Zigerren in allen Preislagen gute Szenen, doch sah man den früheren Offenbacher Vertragsspieler Preißendörfer noch nicht in bester Form. Beide Tore fielen schon in den ersten zehn Minuten, und zwar durch FSV- Mittelstürmer Renowitzky mit Kopfball nach Freistoß und durch Dutine durch Handelf meter. Deutsche Schwimmer in Malmö Vier deutsche Schwimmer werden vom 1. bis 3. April auf einer internationalen Ver- anstaltung in Malmö starten. Ursel Brunner (Heidelberg), Ernst-Joachim Küppers(Nord- horn), Helga Schmidt(Oldenburg) und Hans- Joachim Tröger(München) treffen dabei einen Teil der internationalen Spitzenklasse, die bereits in Göteborg mit großartigen Leistungen überrascht haben. VfR hofft auf Einsatz von Schmitt und Schötz: Siet am Niederwald fü beide nur prestigetrage Der Karlsruher Sc im Heimspiel gegen Bayern München wieder mit Herrmann/ Offenbach in Fürth Nach dem so überaus wertvollen Sieg in Nürnberg hat der Süd- Spitzenreiter Karlsruher Sc zur Abwechslung wieder ein Heimspiel und damit die besten Aus- sichten, weiterhin auf dem ersten Platz hat zwar seine Qualitäten, aber er dürfte zu bleiben. Der Gegner Bayern München kaum so entschlossen kämpfen, wie es der Ks angesichts des nahen Ziels tun wird. Der große KSC-Rivale Kickers Offenbach steht vor der Fürther Hürde, die sich für die Hessen vielleicht als etwas zu hoch erweisen wird. In den Treffen Eintracht Frankfurt— VfR Mannheim und VIB Stuttgart— 1. Fo Nürnberg steht praktisch nichts auf dem Spiel. An den restlichen vier Begegnungen sind Abstiegskandidaten beteiligt, wobei sich vor allem für die Stuttgarter Kickers als Gast von 1860 München eine kaum lösbare Aufgabe ergibt. Auch der SSW Reutlingen scheint für Bayern Hof zu stark zu sein. Ganz offen sind die Spiele Viktoria Aschaffenburg— FC Schweinfurt 05 und TSG Ulm 46— FSV Frankfurt. Karlsruher Sc Bayern München; SpVgg Fürth— Kickers Offenbach; Eintracht Frank- kurt— VfR Mannheim; VfB Stuttgart gegen 1. FC Nürnberg; 1880 München— Stuttgarter Kickers; SSV Reutlingen— Bayern Hof; TSG. Ulm 46— FSV Frankfurt; Viktoria Aschaf- kenburg— FC Schweinfurt 05. Der Nasenstüber durch Aschaffenburg dürfte für die junge VfR-Elf eine Mahnung gewesen sein, daß man in der Oberliga keinen Gegner, am wenigsten eine vom Abstieg be- drohte Elf, unterschätzen sollte. Es ist gut, daß dieser Dämpfer vor einem so schweren Spiel wie dem bei Meister Eintracht Frank- furt kam, wo die Mannschaft in dem Fall ihr Bestes geben muß, wenn sie im Angriffs- wirbel von Routiniers wie Pfaff und Kress bestehen will. Es geht für die Eintracht zwar um nichts mehr, nachdem sie in Schweinfurt wiederum zwei Punkte auf dem Minuskonto buchen mußte, sicher will der Meister aber gerade jetzt seine Anhänger für diese Ent- täuschung entschädigen. Während die Frank- furter in stärkster Besetzung— wieder mit Höfer— antreten werden, hofft man beim In Sestrière um das Blaue Band: Sei- Elite nochmals voll aanlig am Stati Arlberg-Kandahar-Rennen bringt Schon lockt der Frühling und die wenig- sten denken noch ans Skilaufen. Nicht so die Elite in den alpinen Rennen, die in den ersten Apriltagen noch zwei Veransaltungen auf dem Programm hat. Ehe am 10. April die lange Saison mit dem Riesentorlauf in Zürs am Arlberg ausklingt, steht noch eine grohe Prüfung an. Es ist das traditionelle Arlberg- Kandahar-Rennen, das zum 25. Mal ausge- tragen wird. Diese Jubiläumsveranstaltung kindet am Wochenende auf den Schneefel- dern von Sestrière statt, und die bekanntes- ten Weltmeister und Olympiasieger lassen es sich nicht nehmen, mit von der Fartie zu sein. Einmal gelten die Rennen als Revan- chen der Olympischen Winterspiele von Squaw Valley, zum anderen will es niemand versäumen sich im Kampf um das Blaues Band“ auszuzeichnen. An Bedeütüng en der AR- Wettbewerb nach den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften an dritter Stelle. Ja, es gab sogar schon die Zeit, da bedeutete ein Sieg im Kandahar höchsten Sportlichen Lorbeer. Seit 1952 verzeichnet das Herren-Team Oesterreichs eine imponierende Erfolgsserie. Wird sie in diesem Jahr erstmals unter- brochen? Pepi Stiegler, Ernst Hinterseer und Hias Leitner werden trotz ihrer Enttäuschung sein Olympia-Revanche der Alpinen von Squaw Valley alles versuchen, der Kon- kurrenz ein Schnippchen zu schlagen. Aber Kombinations- Weltmeister Guy Peérillat oder französischer Landsmann Charles Bozon, der Schweizer Roger Staub, Jean Vuarnet, sowie Ludwig Leitner Deutsch- land) sind gleichwertige Gegner. Erst vier Läufern gelang es, sich dreimal in das goldene Buch des A-K einzutragen. Der erste war der Schweizer Furrer(1931, 1932, 1934), dann folgten der Franzose James Couttet(1947, 1948, 1950) und der Oester- reicher Anderl Molterer(1953, 1954, 1956) so- wie zuletzt dessen Landsmann Karl Schranz (1957, 1958, 1959). Dreimal ist ein deutscher Name unter den Kombinatiossiegern aufge- führt. Kar! Neuner gewann das silberne A-E-Abzeichen 1929, während 1937 Christl Cranz und 1954 Mirl Buchner triumphièrten. Scharfe Kämpfe sind auch bei den Frauen zu erwarten. Zwar ist die Goldmedaillen- gewinnerin im Slalom und Kombinations- Weltmeisterin Ann Heggtveit(Kanada) nicht mit dabei, doch werden sich die Schweizerin vonne Ruegg, die Olympiasiegerin im Riesenslalom, sowie die Abfahrtssiegerin Heidi Biebl Deutschland) ihrer Konkurrenz Stellen. VfR auf den Einsatz von Schmitt und Schötz, deren Fehlen sich gerade gegen Aschaffen- burg stark bemerkbar machte. Mit diesen beiden und einer Abwehr von gewohnter Zu- verlässigkeit— die jedoch vor allem Hoff- mann gerade auswärts nicht mit übertriebe- ner Härte verwechseln sollte— können die Wieder ein 5:2-Sieg? Deutsche Heber gegen die Schweiz rei Wochen nach dem 5:2-Sieg von Nürn- berg trägt eine deutsche Nachwuchs-Ge- Wichtheberstaffel bereits den Rückkampf gegen die Schweiz aus. In Zürich sollten die DAB-Heber wiederum zu einem sicheren Erfolg kommen, obwohl von den Nürnberg- Startern nur noch der Schwergewichtler Hupfer(Nürnberg) und der Mittelgewichtler Alfred Huser aus Neckarau dabei sind. Der erstmals eingesetzte Hamburger Holtzmann hat im Bantamgewicht kaum etwas zu fürchten, obwohl er bei den Nord- deutschen Meisterschaften im Federgewicht schon bei mageren 270 kg hängenblieb. Federgewichtler Ertl(Regensburg) hat da- gegen in Max Glaser(gut für 290 kg) einen Gegner, den er nur in Bestform schlagen kann. Für Alfred Kornprobst, der zuletzt die Klasseleistung von 345 kg hob, wird im Leichtgewicht der Rheingönheimer Stohner eingesetzt, der sich in diesem Länderkampf Vielleicht doch noch als zweiter Mann für die Ausscheidung mit der Zone qualifizieren kann(Meister Kolb steht fest). Das gleiche gilt für Huser im Mittelgewicht. Stohner wie der Neckarauer haben mit Kohler und Enzler Konkurrenten, die besiegt werden müßten. Unsicher ist der Ausgang im Leichtschwer- gewicht mit Schwarzbauer(Schrobenhausen) gegen Freiburghaus und im Mittelschwer- gewicht mit Schipper(Griesheim) gegen Fidel. Hier sind zwei Siege für die Schweizer möglich. Ob Eugster oder Perlini im Schwer- gewicht gegen Hupfer heben, bleibt ziemlich gleich: der Nürnberger wird zu kämpfen haben. Pokal-Finalisten siegreich In den Nachholspielen der englischen Fuß- ball- Meisterschaft gewannen am Mittwoch die Pokalfinalisten Blackburn Rovers mit 1:0 gegen Chelsea und Wolverhampton Wande- rers gegen Burnley hoch mit 6:1 Toren. Mit ihrem sensationell hohen Sieg verdrängten die„Wölfe“ den FC Burnley vom zweiten Tabellenplatz hinter Tottenham Hotspur. Die übrigen Ergebnisse Sheffield Wednesday Manchester United 4:2, Manchester City gegen Westham United 3:1. Mannheimer vielleicht ebensoviel erreichen wie in der Vorrunde, wo es ein überraschen- des 1:1 gab. Der Karlsruher Sc hat im Kampf gegen Bayern München erstmals wieder seinen guten Halbstürmer Herrmann zur Ver- fügung, dessen Sperre abgelaufen ist. Wenn es in der Hintermannschaft keinen Ausfall gibt, hätte also der KSC jetzt erneut seine beste Besetzung zur Stelle, die stark genug sein müßte, den technisch guten, aber wahr- scheinlich nicht allzu ehrgeizigen Gegner nie- derhalten zu können. Weit schwerer dürfte es Kickers Offenbach im Fürther Ronhof haben, Wo ja bisher fast alle Favoriten scheiterten. Alles wird davon abhängen, in welcher Form sich Fürths Abwehr und Offenbachs Sturm präsentieren. Im Neckarstadion wird man zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Nürnberg bestimmt ein technisch gutes Spiel zu sehen bekommen, bei dem es nur um die Plazierung im Mittelfeld der Tabelle geht. Für die Stuttgarter Kickers wird es nach Lage der Dinge keine Rettung mehr geben. 1860 München ist gegen den Tabellenletzten hoher Favorit. Auch für Bayern Hof gibt es wohl als Gast des SSV Reutlingen kaum etwas zu gewinnen. Ob Ulms Kampfkraft ausreichen wird, den FSV Frankfurt zu be- zwingen, muß man abwarten. An einer Energieleistung sollten es die Ulmer gewiß nicht fehlen lassen. Ganz offen erscheint das mainfränkische Lokalspiel in Aschaffenburg, dessen Ausgang wahrscheinlich von den(bei- derseits guten) Hinter mannschaften ent- scheidend bestimmt werden wird. Roman Korynt als Opfer In einem ersten Aufgebot des polnischen Fußballs zum Rückspiel gegen die deutschen Amateure am 18. April in Warschau fehlen zwei Spieler, die beim 3:0-Sieg der Gäste in Essen am 24. November 1959 eine überragende Rolle spielten. Roman Korynt, der prächtige Mittelläufer, hatte maßgeblichen Anteil dar- an, daß der Elan des jungen deutschen Ama- teur-Angriffs nach einer halben Stunde„ab- gebremst“ war. Er plauderte später Dinge aus, die dem polnischen Verband gar nicht angenehm sein konnten, und nannte hohe Be- träge, die an prominente Spieler und an ihn selbst gezahlt worden wären. Sein Fehlen im jetzigen Kader darf man als die Antwort des Verbandes an den Mann auffassen, der ein „Amateur-Geheimnis“ nicht zu wahren wußte. Warum man den Halblinken Szar- Zynski, den damals unauffälligen Regisseur des polnischen Angriffsspiels, ebenfalls „draußen“ läßt, ist schwer zu beurteilen. Die anderen in Essen eingesetzten Spieler sind auch im Rückkampf dabei, obwohl alle Welt weiß, daß sie bezahlte Fußballer sind, die nach Erfolgen mit Prämien belohnt werden. Interessant ist eigentlich nur eins: wenn der polnische Verband Korynt deshalb gesperrt haben sollte, weil er(nachweisbar) Geld ge- nommen hat— was bedeutet dann seine Mit- wirkung in den Olympia- Qualifikations- Spielen gegen Finnland und die deutschen Amateure? Hockey-Junioren gegen Belgien Brüssel ist am kommenden Sonntag (A. April)) Schauplatz von Hockey-Begegnun- gen der Juniorinnen und Junioren von Bel- gien und Deutschland. Das Juniorenspiel wird vor dem interessanten Länderkampf zwischen Belgien und Holland, den starken deutschen kontinentalen Rivalen, ausgetra- gen. Für die Juniorinnen-Auswahl wurde auch die Mannheimerin Röchling nominiert. Auch Regensburg auf Reisen: SU. Sieg kann alleinige Füluung bedeulen In Straubing nicht ohne Chance/ Viernheim erwartet Pforzheim Ein hartes Brust-an-Brust-Rennen liefern sich in der 2. Liga Süd die Mannschaften von Jahn Regensburg und SV Waldhof. Es ist jedoch möglich, daß sich am Wochenende drei Klubs mit der gleichen Punktzahl an der Spitze präsentieren, und der Kampf in der Endphase noch verschärft wird. Regensburg und Waldhof, mit je 38:18 Punkten gemein- sam vorn liegend, haben am 29. Spieltag aus- wärts bei Hessen Kassel bzw. dem TSV Straubing anzutreten, während der VfB Helmbrechts gegen den BC Augsburg den Vorteil des eigenen Platzes genießt. Die beiden reisenden Klubs werden es nicht leicht haben, beide Pluspunkte ihrem Konto gut zuschreiben. Vor allem die Jabhn-Elf ist bei Hessen Kassel, das erst ein Spiel auf eigenem Platz verloren hat, stark gefährdet. Der knappe, aber verdiente Sieg Wald- hofs in Wiesbaden hat dagegen so viel Ge- wicht, daß man von den Blau- Schwarzen auch in Straubing eine gute Leistung er- warten darf, um so mehr, als die Elf sicher an Selbstvertrauen gewonnen hat und durch die Aussicht auf den ersten Platz noch be- flügelt wird. In der Vorrunde gab es im Waldhof-Stadion ein klares 7:2, bei dem die Mannheimer die Abwehrschwächen des Geg- ners zur Genüge aufdeckten. Mit der sta- bilen Abwehr als Rückhalt werden sie auch diesmal bestehen, wenn zum spielerischen Können der in Wiesbaden gezeigte Ehrgeiz kommt. Auch Viernheim will sich am Sonntag weiter nach vorn schieben. Die imponieren- den Leistungen in den letzten Spielen spre- chen dafür, daß auch gegen den 1. FC Pforz- heim ein voller Erfolg gelingt und man damit den Gegner auf dem 11. Tabellenplatz ab- löst. Die Viernheimer sind auf dem besten Wege, an die Form früherer Jahre anzu- knüpfen, wo die geschlossene Mannschafts- leistung ihr Trumpf war. Die vier am stärksten vom Abstieg be- drohten Klubs sind diesmal unter sich, so daß es eine Vorentscheidung geben wird. Das Schlußlicht Spygg Neu-Isenburg hat beim Fe Singen 04 anzutreten, und dabei wohl kaum eine Chance, die rote Laterne los zu werden. Der VfL. Neustadt will die Chance wahrnehmen, seien um einen Punkt im Vor- teil liegenden Konkurrenten FC Hanau, 93 auszustechen und auf den vorletzten Platz zu verdrängen. Es spielen: Hessen Kassel— Jahn Regens- burg; TSV Straubing— SV Waldhof; VfB Helmbrechts— BC Augsburg; SY Wies baden— FC Freiburg; SV Darmstadt— I. FC Bamberg; SpVgg Bayreuth— ASV Cham; Amicitia Viernheim— 1. FC Pforzheim; VfL. Neustadt— FC Hanau 93; FC Singen 04 gegen SpVgg Neu- Isenburg. 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April 1960 S PORT Seite 19 Weiter Weg. des deutschen Sportes: dugend- und UDereinsarbeii aus neue: Sichi Jugendwart Lörcher sprach vor den Mannheimer Vereinsvertretern Sportkreis-Vorsitzender Emil Schmetzer hatte den thematischen Kreis mit Rennwiese, Mehrzweckhalle, Lotto-Toto und allgemeinen Fragen viel zu weit gesteckt und später die Diskussions-Zügel viel zu locker in der Hand jeder soll hier zu Wort kommen“), als daß das im Mittelpunkt der Vereinsvertreter- Sitzung stehende Grundsatzreferat von BSB- Jugendwart Lörcher die ihm gebührende Würdigung hätte finden können. Franz Müller und Julius Walter vom Badischen Sportbund mögen den Eindruck gewonnen Haben, daß Mannheims Vereinsvertreter sich nur schwer von den sie unmittelbar be- rührenden Problemen lösen und zu der von Lörcher geforderten neuen Standort-Be- stimmung des deutschen Sports„aufschwin- gen“ können. Vielleicht läßt sich mehr er- reichen, wenn der Sportkreis eine der näch- sten Sitzungen ausschließlich diesem Thema widmet, so daß auch die notwendige Zeit zur Verfügung steht, die Anregungen, wie sie Dr. Klingen, Wilhelm Kehl und Julius Etz gaben, weiter zu verarbeiten. Nachdem Emil Schmetzer eingangs noch- mals das Problem Rennwiesen und Mehr- zweckhalle aufgerollt und den derzeitigen egen Polen erzatzgeschwächt Der Deutsche Amateur-Box- Verband muß beim bevorstehenden Länderkampf gegen Polen(am 10. April in Lodz) und bei der zweiten Begegnung am 12. April in Posen auf eine ganze Reihe seiner Spitzenkönner verzichten. Europameister Homberg und Herper stehen wegen der Starts des Bezirks Düsseldorf in Breslau und Bielsko nicht zur Verfügung, Horst Johannpeter und Zettier sind verletzt und schließlich fallen die ver- treter des Niederrheins wegen eines zum gleichen Termin stattfindenden Kampfes gegen das Saarland aus. Für die Begegnungen in Polen wurden folgende Boxer benannt(vom Fliegengewicht aufwärts): Stephani Gerlin), Rascher(Ulm), Johannesson(Wilhelmshaven), Schmitt (Mainz)— Ersatzmann Bley Gacknang) Dieter II(Berlin), Dieter III(Berlin), Nie- derau(Köln), Radzik(Stuttgart), Triquart (Bad Kreuznach)— Ersatzmann Strör Rüs- selsheim)— Maass(Hamburg). Im Gegensatz zum DABV kann Polen in Lodz mit seiner stärksten Vertretung starten. So boxen auch die drei Europameister Jerzy Adamski, Leszek Drogosz und Zbigniew Pietrzykowski. Australien mit 25 Leichtathleten Der australische Leichtathletikverband hat festgelegt, daß 14 Männer und elf Frauen an den Olympischen Spielen in Rom teil- nehmen. Herbert Elliot, der Weltrekord- läufer über 1500 Meter und eine Meile, wurde für drei Wettbewerbe vorgemerkt: über 800 Meter mit Dr. Tony Blue, über 1500 Meter mit Mervyn Lincoln und Albert Thomas, und über 5000 Meter. Thomas und Lincoln, die bei den australischen Titelkämpfen in Perth keinen starken Eindruck hinterließen (Lincoln wurde nach seiner Krankheit nur Achter über die Meile), müssen am 31. Mai noch einmal einen Leistungsnachweis er- bringen. Lincolns Formkurve scheint inzwi- schen wieder anzusteigen, wie seine 1500 Meter-Zeit von 3:48,3 Minuten zeigt. Elliott lief in Hobart mit 1:49,4 Minuten für 880 seine beste Halbmeilenzeit auf australischem Boden. Stand geschildert hatte, kam man erst nach längerer Diskussion zum wichtigsten Thema des Abends mit dem Referat von BSB- Jugendwart Lörcher zur Jugend- und Ver- einsarbeit aus neuer Sicht. Obwohl sich der Referent zunächst sichtlich zurückhielt und nur den großen Fragenkomplex umriß, der in den Duisburger Gesprächen des Deutschen Sportbundes aufgeworfen wurde, war schon hier sein klares„Ja“ zu einem neuen Weg des Sportes herauszuhören. Man darf ge- spannt sein, wie die Diskussion verlaufen Wird, wenn bei einem weiteren Gespräch offiziell das Stichwort„zweiter Weg des deutschen Sports“ gegeben wird und Lörcher sich dann mit der entschiedenen Ablehnung durch einen Teil der Mannheimer Sportfüh- rung auseinanderzusetzen hat.) Lörcher ging von der Frage aus, ob der DSB in der Lage ist, die Basis des deutschen Sports zu er- Weitern, indem er als Beitrag zum Problem der Freizeitgestaltung den Begriff der Brei- tenarbeit überprüft. Es gelte sowohl für die Betreuung der älteren Generation als auch natürlich für die der Jugend den Standort neu zu bestimmen. Aus der starken Auf- wärtsentwicklung anderer(kirchlicher) Or- ganisation ergebe sich die in einer Umfrage bestätigte Folgerung, daß Leibesübungen allein, vor allem, wenn die Blickrichtung auf Leistungssport liegt, dem Jugendlichen nicht genügt.„Sportjugendarbeit muß Erziehungs- aufgabe sein“, appellierte Lörcher, um damit erneut auf die große Verantwortung zu kom- men, die der Jugendwart im Sportverein zu tragen hat. Auf welchem Wege diese Er- ziehungsarbeit bewältigt werden soll, wurde in der anschließenden Diskussion nur vo Wenigen erörtert. 1 Kurz notiert Das Deutsche Fernsehen kündigt für den 27. April(Mittwoch), ab 21.45 Uhr, eine Aufzeichnung vom Fußball-Länder- spiel Deutschland— Portugal an, das am gleichen Tage(17 Uhr) in Ludwigshafen ausgetragen wird. * Zu fünf verletzten und erkrankten Spielern erhielt Rot-Weiß Essen zwei neue Ausfälle vom letzten Sonntag in Meiderich: Islacker hat einen Meniskus. schaden und Pfeiffer einen Muskelanriß im Oberschenkel. * Der Verwaltungsrat der Sport-Toto- GmbH. Rheinland-Pfalz gibt bekannt, daß Robert Weinand mit sofortiger Wir- kung als Geschäftsführer abberufen Worden ist. * Oesterreichs Fußballelf verliert beim eigenen Publikum immer mehr an Kre- dit. 61 000 Zuschauer kamen im März 1957 zum Deutschlandspiel, dagegen nur noch 38 000 gegen Frankreich, obwohl . Elf beste europäische Klasse dar- stellt. * Mit zwei Länderspielen— 8. Mai ge- gen Brasilien und 18. Mai gegen Eire— steht Malmö im Mittelpunkt der kom- menden schwedischen Fußballereignisse. In dieser Stadt spielte Deutschland wäh- rend der Weltmeisterschaft 1958 dreimal: 3:1 gegen Argentinien, 2:2 gegen Nord- irland und 1:0 gegen Jugoslawien. * 5 Luxemburgs Olympia Expedition wird zwischen 40 und 100 Personen um- fassen. Private Spenden sollen den staat- lichen Zuschuß von 67 000 Mark be- trächtlich erhöhen. Erstes badisches Lokalspiel in der Oberliga: Much Si. Leon in ol nu: Punhielieferani? Handballverbandsklasse bringt Kraftprobe zwischen Mannheim und Karlsruhe Der verlustpunktfreie Tabellenführer in der süddeutschen Handballoberliga, der nordbadische Neuling TSV Rot, steht am Sonntag in seinem dritten Spiel gegen den Rivalen Sd St. Leon vor einem neuen Er- folg. Ebenso sollte sich der mit Rot punkt- gleiche TSV Ansbach daheim gegen den TSV Zierndorf durchsetzen, so daß beide Spitzen- reiter auch nach dem dritten Spieltag ihre „Weiße Weste“ behalten dürften. Leuters- hausen erwartet den TSV Schutterwald, dem man an der Bergstraße keine Siegeschancen einräumen kann. Von den übrigen Spielen interessiert besonders die Begegnung FA Göppingen— TB Eglingen. In vier der sechs Spiele in der Verbands- klasse stehen sich Vereine der Kreise Mann- heim und Karlsruhe gegenüber. So muß die TSG Ketsch nach Grötzingen, TSV Birkenau erwartet den TV Knielingen, TSV Rintheim spielt beim TV Brühl und der TV Edingen tritt in Durlach an. Während sich Ketsch, Birkenau und Brühl durchsetzen sollten, Wird es der TV Edingen in Durlach schon schwerer haben, zu beiden Punkten zu kom- men. Der TV Grohßsachsen erwartet TV 98 Seckenheim, für den es zu einem knappen Erfolg reichen könnte. 5 In der Bezirksklasse dürfte HSV Hocken- heim vor eigenem Publikum auch die TG Laudenbach schlagen. Ebenso sollte der VIL. Neckarau mit 99 Seckenheim fertig werden. Auch Post-SGd in der TT. Verbandsliga noch gefährdet: Kampf um den Verbleib spitzt sich zu In der 14. Runde der Tischtennis-Ver- bandsliga gilt Spitzenreiter Tus Sandhofen auch beim TV Waldhof als hoher Favorit. Die Gastgeber, zur Zeit nicht in bester Ver- fassung, werden eine Niederlage wohl kaum verhindern können. Damit hat der Lokal- rivale MTG, der mit Schlußlicht PSV Pforz- heim auf eigener Platte keine Mühe haben Sollte, reelle Chancen, die Waldhöfer vom dritten Tabellenplatz zu verdrängen. Bereits am Samstag erwartet der Tabellenzweite Sc Käfertal den unberechenbaren Wein- heimer TTC. Eine spannende Auseinander- setzung verspricht die Begegnung zwischen der Mannheimer Post-Ssq und dem Fc Friedrichsfeld zu werden. Sollten die Post- sportler eine weitere Niederlage hinnehmen müssen, dann geraten auch sie in Abstiegs- gefahr. Auf verlorenem Posten steht der Tabellenworletzte PSV Karlsruhe bei der Reserve der TSG 78 Heidelberg. Meistertitel für RSC Schönau? Die Punktbegegnung der Mannheimer Ge- wichtheber- Kreisklasse zwischen dem SRC Viernheim und RSC Schönau dürfte zum krönenden Abschluß der Punktrunde wer- den. Kann der RSC Schönau seinen Vor- kampferfolg wiederholen, dann ist ihm neben dem Kreismeistertitel auch der Auf- stieg zur nordbadischen Landesliga-Nord- gruppe sicher. Im Falle eines Viernheimer Sieges aber bleibt diese Frage weiterhin offen. ASV Feudenheim ist kampffrei. In der nordbadischen Landesliga- Nord- gruppe dürfte es zu einem Führungswechsel kommen, da VfL Neckarau II beim noch sieglosen ASV Ladenburg nicht in Gefahr ist und der derzeitige Tabellenführer Polizei SV Mannheim die nicht zur Punkte-Kon- kurrenz zählende Begegnung gegen den AC 92 Weinheim II austrägt. 5 Am ersten April- Wochenende löst die Ringerstaffel des Mannheimer Kreisligisten RS Schönau beim SRC Viernheim ihre Rückkampf verpflichtung ein. Die Viernhei- mer treten auch diesmal wieder mit einigen Nachwuchskräften an, sollten aber erneut das bessere Ende für sich behalten. Schwerathleten tagen . in Mannheim Am Sonntag, 9.30 Uhr, hält der Nord- in der Sporthalle des KSV 1884 Mannheim seinen 14. Verbandstag mit Neuwahlen ab. Es wer- WMeitere Sportnachrichten Seite 17 den über 100 Delegierte aus 55 Vereinen er- Wartet. Die Jahreshauptversammlung der Alten Mannheimer Athleten(„DAM“) beginnt am Sonntag, um 15.30 Uhr im Lokal„Brau- stübl“, B 6. Privatrunde der Handball-AH In einem Spiel der Mannheim-Heidel- berger Handball- Privatrunde für AH-Mann- schaften trifft die Vertretung des TSV 1846 Samstag(17.30 Uhr) in Dossenheim auf den TV Germania. Neben den Turnern nimmt aus Mannheim an dieser Runde noch der VIR teil, während aus dem Kreis Heidelberg TSV Handschuhsheim, SG Walldorf, TSG. Ziegelbhausen und TV Bammental mit von der Partie sind. Einen weiteren Heimsieg müßte es in Ho- hensachsen geben, wo der SV Ilvesheim an- zutreten hat. Nicht leicht wird die Aufgabe des VfR beim FV 09 Weinheim sein. Drei Hockey-Vorrundenspiele mit nordbadischen Mannschaften Im Hockey steht der kommende Sonn- tag im Zeichen der Vorrundenspiele zur Deutschen Meisterschaft, an denen drei ba- dische Vereine beteiligt sind. Bei den Herren empfängt der TV 46 Heidelberg um 11 Uhr auf dem Hans-Hassemer-Platz in Heidel- berg den Deutschen Meister von 1959 und diesjährigen Berliner Vizemeister, Sc Bran- denburg Berlin. Der HC Heidelberg als zweiter badischer Vertreter reist nach Han- nover zum Niedersachsenmeister Hannover 78. In den Spielen um die Hockeymeister- schaft der Damen trifft der TSV 46 Mann- heim, W. bereits berichtet, am Sonntag um 11 Uhr auf eigenem Platz auf den Pfalz meister TG Frankenthal. Bereits um 9 Uhr empfängt die Germa- nia Mannheim den HC Gernsbach zu einem Freundschaftsspiel. Das Englische Institut Heidelberg hat am Samstag die Wormatia Worms zu Gast, der VfR Mannheim fährt zum THC Höchst und die Mannheimer 78 besucht den HC Kickers Stuttgart. Für das am Sonntag in Brüssel stattfin- dende Hockeyspiel der Juniorinnen gegen Belgien wurde Jutta Röchling vom VfR Mannheim als Rechtsaußen in die deutsche Mannschaft berufen. Vier-Punkte- Vorsprung des VfR? In den Spielen um die Kreismeisterschaft der Fußball-A-Jugend fällt am Sonntag (10.30 Uhr) auf dem Platz an den Brauereien eine Vorentscheidung. Mit dem VfR und SpVgg Ilvesheim stehen sich die führenden Mannschaften der Gruppe I gegenüber, wo- bei die Rasenspieler durch einen weiteren Sieg einen kaum noch aufzuholenden Vier- Punkte- Vorsprung erzielen würden. VfL-Turner in Eberbach Die Turnriege des VfL setzt ihr Wett- kampfprogramm mit einem Vergleichskampf in Eberbach beim TSV 1846 fort. Die Mann- heimer Riege ist gegenüber dem letzten Kampf gegen TV Ober- Ingelheim noch durch Kühnle verstärkt, so daß zumindest mit einem knappen Ausgang zu rechnen ist. AN DER BANDE ZzU KLEBEN scheint der Torwart der Detroit„Red Wings“, aus deren Spiel gegen Toronto dieser Schnappschuß stammt. Er vermittelt einen Eindruck von dem Einsatz, mit dem im amerikanischen Eishockey gekämpft wird. Selbst in dieser Lage verteidigt der Torwart noch den Puck gegen die anstürmende gegnerische Phalanx. Foto: AP Wie Sie sich hren Anzug auch Wönschen, die K& P-Auswahl ist so grog, daß jeder Mann findet, Was ihm besonders guf gefällt. Unser fein abgestimmtes Größensortiment garantiert den maßgerechten Sitz. Und jeder K& P- Anzug schafft Ansehen durch gutes Aussehen. Gebrauchstöchfige solide Anzöge 118.— 98.— 88. 78. Anzüge aus garantiert reiner Schurwolle, auch englische Stoffe, darunter unsere„Hausmarken- Anzüge“ aus eigener Fertigung 228. 198.— 176. 145.x— Modellgefertigte Luxusanzüge, die keinen Wonsch onerfüöllt las- sen. Ausnahmslos englische Stoffe 3183. 268.— 228. Spezial-Anzüge für„Herren von Format“ 228.— 198. 176.— 145. Trevira- und Diolen-Anzüge 158. 138.— 118. Abfofeste TW/ist-Anzüge, duch original-englische Stoffe 198.— 176. 138. 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Die psy- chologische Belastung, die er mit der Baden-Frage immer noch mit sich herum- schleppen muß, scheint auch jetzt die Ver- ant wortlichen wieder davor zurückschrecken 2 lassen, endlich das gesunde Spiel mit der parlamentarischen Opposition zu wagen. An- ders sind die Worte des Innenministers Vik- tor Renner nicht zu deuten:„Die Altbadener sind unsere Opposition.“ Auch der Freibur- ger Domkustos Dr. Franz Hermann, bislang eine leider aus der Politik 1 i eit Vertritt die ssung, daß das nentarische Spiel zwischen Regierungsparteien und Opposition nach der Konsolidierung des Landes nicht entbehrt werden könne, wenn Fragen des inneren Aufbaues entschieden werden müß- ten.„Die All-Parteien-Koalition mag zeit- Weilig notwendig sein“, meint Dr. Hermann, „Sie birgt jedoch immer die Gefahr in sich, daß das Profil der Parteien in der Oeffent- lichkeit verwischt wird.“ Gleichen Sinnes ist auch der Landtagspräsident a. D. Dr. Carl Neinhaus, der noch einen Schritt weitergeht und seinem Nachfolger in dem hohen Amte ohne Rücksicht auf alle Einwände so bald Wie möglich eine erfrischende Opposition als Kontrollorgan für die Regierung wünscht. Vorsitzender der CDU-Fraktion— 5„ Ausgleichende, 3 5 dende Persönl Entscheidet die Landtagswahl die Baden-Frage? Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger Aber, der Würde und Bürde des Regierungs- chefs wohl auch nach dem 15. Mai weiter zu tragen haben wird, legt sich in dieser Frage eine starke Zurückhaltung auf. Sicher ist, daß auch er kein Freund eines wegen man- gelnder Gegenpartner gleichsam maschinell, wie von der„Inter fraktion“ geölt, funktio- nierenden Parlaments ist. Dennoch bezeich- net auch er den bisherigen Zustand zwar nicht als der politischen Weisheit letzten Schluß, läßt ihn aber für die Zeit des inne- ren Zusammenwachsens der beiden Landes- teile Baden und Württemberg als ratsam gelten. Offenbar wollen Kiesinger und an- dere führende Landespolitiker die Entschei- dung über diese Frage nicht nur vom Wahl- ergebnis selbst, sondern auch vom Abschnei- den der BVP/DP abhängig machen. Sollte sich zeigen, daß die den Länder zusammen- schluß bejahenden Parteien(CDU, SP, FDP/DVP und GB/BHE) die BVP/DP als be- deutungslosen Splitter niederhalten können, dann würde das durchaus zu Recht als eine Absage der Bevölkerung an die Bestrebun- gen zur Zerreißung des Landes Baden- Würt- tbemberg gewertet werden. Das würde be- deuten, daß das Land endlich konsolidiert Wäre, und daß deshalb kein zwingender Grund mehr bestünde, auf das lebendige Wechselspiel zwischen Koalition und Oppo- sition im Landtag zu verzichten. Das Ergeb- nis der noch in diesem oder im nächsten Jahre zu erwartenden klärenden Abstim- mung im Landesteil Baden stünde dann schon im voraus fest. Anders läge die Situation, wenn nennenswerte Teile der badischen Bevölke- sich rung bei den Wahlen der dem Lande feind- lich gesinnten DP/BVP anschließen würden. Dann müßte nochmals mit einem Zusam- mengehen aller übrigen Parteien im Land- tag und in der Regierung gerechnet werden, und Viktor Renner würde mit seiner Fest- stellung Recht behalten, die Altbadener seien die Opposition und das genüge. Von der Verkündung des Wahlergebnisses trennen uns noch mehrere Wochen. Es läßt sich jedoch heute schon sagen, daß Baden- Württemberg nicht dadurch wieder zer- schlagen wird, daß vielleicht ein paar Irre- dentisten im Landtag sitzen. Gefahr würde dem jungen Lande eher aus der Beibehal- Verwaltungsaufbaues drohen, Sollten hier in absehbarer Zeit keine durchgreifenden Ande- rungen eintreten, würde sich das bei kommen- den Abstimmungen bitter rächen. Man sollte sich von der Vorstellung freimachen, daß es im Staatsaufbau nicht vorwärts und aufwärts gehen kann, wenn im Landtag eine starke Opposition als Kritiker und Kontrolleur sitzt. Die Opposition ist oft schon als Vater aller parlamentarischen Dinge gepriesen worden. Auch der Verlauf der beiden bisherigen Legislaturperioden hat bewiesen, wie gerne man politische Entscheidungen vor sich her- schiebt, wenn keine Gegenkräfte am Werke sind, Landtag und Regierung zu attackieren und zu zwingen, aus taktischem Nichtstun herauszutreten. Probleme wie ein sparsamer Verwaltungsaufbau, ein brauchbares Mini- stergesetz, Wie weite Komplexe der Schul- gesetzgebung oder andere Vorlagen von politischem Range lassen sich nicht oder nur unzulänglich lösen, wenn nicht das harte Muß mit allen parlamentarischen Konse- quenzen dahinter steht. Die deutschen Bun- desländer sind mehr als nur Verwaltungs- bereiche einer allmächtigen Bundesregie- rung. Da sie auf so entscheidenden Gebieten wie der Kultur- und besonders der Schul- politik durchaus noch ein wertvolles Eigen- leben führen und sich ihr Haus so einrichten können, wie ihre Volksvertreter das wollen, müssen sie ihren politischen Kräften auch Spielraum geben. Man hat in Stuttgart und in den Regie- rungspräsidien zwar sehr fleißige legislative und Verwaltungsarbeit geleistet, beim Leh- rerbildungsgesetz sogar ein Quentchen poli- tischen Mutes gezeigt, aber eben doch vieles von dem links liegen lassen, was längst hätte unter Dach und Fach gebracht werden müs- Sen. Der Wähler— das sollte nicht verg Werden— hat das gemeinsame Land nicht gewollt, um nach acht Jahren verkündet zu bekommen, daß 219 Gesetze geschaffen wor- den sind. Die den gemeinsamen Staat wähl- ten, wollten mit ihrem Ja vor allem eines erreichen, ein einfach gegliedertes, sparsam aufgebautes und verwaltetes modernes Ge- mein wesen. Daß das heute noch Wunschtraum ist, findet seine Ursache zum guten Teil in dem jahrelangen, durch die ungelöste Baden- Frage hervorgerufenen zögernden Verhalten der Parteien, die sich die Arm-in-Arm- Regierung geschaffen und es ängstlich ver- mieden haben, energisch durchzugreifen, wo das im Interesse des neuen Staates erforder- lich War. Eines ist sicher: mit einer fühl- baren Vereinfachung und Verbilligung des Staatsapparates, angefangen bei der Spitze bis hinunter in die kleinen Amtsstuben, hätte man auch dem stursten Gegner des taates längst den letzten Wind aus den Segeln nehmen können. Da man aber den Weg des geringsten Widerstandes ging, drücken uns heute noch so überflüssige Zöpfe wie die Frage der Verwaltungs- zugehörigkeit des Hohentwiel mit seinen paar dutzend Bewohnern, verschwinden die Ex- und Enclaven und unsinnige Grenzlein nicht von der Landkarte, schlägt die Spar- kommission des Staates sich nur mit Klein- kram herum. Die Probleme, deren Lösung zur Gesundung des Staatswesens führen Würden, läßt man zunächst von Sachver- ständigen- und sonstigen Gutachten durch- leuchten, diskutiert sie im Kabinett und ver- steckt sie dann in den Schubladen der lang- mütigen, überforderten Landtagsausschüsse. Die vor Jahren von Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller proklamierte und von der ODU immer wieder unterstützte Politik des behutsamen Vorgehens in Dingen des Zu- Ahgeordneten. Die wichtigsten wichtigsten nicht erledigten Steckbrief des Landtags Der im Frühjahr 1956 für vier Jahre gewählte Landtag von Baden- Württemberg lagte Iosmal. Sein Vorgänger brachte es auf 155 Sitzungen. Jlomal traten die elf Fach- aussckusse zusammen. Der Landtag behandelte 122 Gesetzentwürfe, nahm 97 davon an und lehnte 25 ab. 83 der Gesetze kamen von der Regierung, 39 aus den Reihen der Gesetze sind: das Lehrerbildungsgesetz, das Wasser- gesetz, das Gesetz zur Förderung des Schulbaus, das Finanzausgleichsänderungsgesets, das Landesbesoldungs-, das Personalvertretungsgesetz und das Gesetz zur Neurege- lung deer Gemeindegerichtsbarkeit. Mit 2626 Anträgen und Anfragen hatte sich der Landtag au befassen. 2457 Petitionen gingen aus den Kreisen der Bevölßerung ein. Die Gesetze sind: das von der Ministergesetz, das Hochschulgesetz, das Schulverfassungsgesetz, das Schulgesetz, das Landesbeamtengesetz und das Gesetz über die Landesplanung. N Verfassung vorgeschriebene 5 sammenwachsens der Landesteile hat zu fol- genden Ergebnissen geführt: 1. Die Verfassung konnte auf breitester Basis verabschiedet werden. 2. In oppositionsloser Eintracht konnte ein großes Maß an legislativer Arbeit geleistet und die Rechtsangleichung der verschieden- sten Landesgesetze ohne viel politische Auf- regung im wesentlichen vollzogen werden. 3. Die Haushaltseinheit wurde als Voraus- setzung für des Zusammenspiel der Finanz- und Wirtschaftskräfte des größeren Landes hergestellt. 4. Dutzende von Gesetzen und Verord- nungen dienten dem inneren Ausbau des jungen Staates. 5. Die Neuordnung des Lehrerbildungs- wesens für Volksschulen stellte den geglück- ten, jedoch einsamen Versuch dar, politische Entscheidungen im Rahmen der All-Par- teien- Koalition zu fällen. 8 In all diesen Dingen also wurde im Schatten drängender politischer Fragen wertvolle Arbeit am jungen Staat geleistet. Als negatives Ergebnis der Politik der Be- hutsamkeit ist jedoch festzustellen, daß am bestehenden Verwaltungsaufbau kaum etwas geändert wurde. Statt drei Landtagen schuf man deren einen, richtete aber zugleich als eine Art Ersatzregierung in den Regierungs- bezirken die Regierungspräsidien mit ihren umfangreichen Verwaltunge ein. Auch sonst rüttelte man kaum am Bestehenden; wo man es einmal dennoch versuchte— wie bei der geplanten Kreisgrenzreform—, scheuchten in Südbaden Bauern die zur In- formation gekommenen Abgeordneten mit Dreschflegeln. Damit fand man die Richtig- keit des sanften Kurses bestätigt und ver- grub alle Planungen wieder in den Schub- laden. Ein Mann weckt neues Heimatgefühl Der Kurs der Gewinnung noch abseits stehender Kreise durch geduldige Ueber- zeugungsarbeit wurde denn auch von Mini- sterpräsident Kiesinger fortgeführt. Er trägt allerdings eine neue Note in die Landes- politik. Mitten in die erste Phase des be- ginnenden nüchternen Staatsaufbaues platzte jetzt eine Fülle von großzügigen Planungen, vom Universitätsbau bis zur Entprovinziali- sierung ganzer Landstriche. Man bemühte sich in zunehmendem Maße um Grenzland- gebiet im Süden und im Norden. Ein aus heibhem Herzen kommendes Liebeswerben setzte ein, mit dem großen Ziele, den Süd- westen zusammenzuschmelzen, damit er sich seiner Stärke im Zusammenstehen besser als bisher bewußt werde. Das Heimatgefühl, bis dahin von der anderen Seite gepachtet, wurde von Kiesinger für das gemeinsame junge Bundesland geweckt. Er schlich durch- aus nicht auf leisen Sohlen durchs Land, er- klärte das Baden-Problem kurz und bündig zum Problem Nr. 1 seiner gesamten Politik und packte es auf hunderten von Versamm- lungen beim Schopfe.. Ob sich dieser Großeinsatz eines einzigen Mannes für das Land und seine Partei ge- lohnt hat, wird sich bei den Wahlen zeigen. Die Männer der übrigen Parteien, die sämt- lich Verfechter Baden- Württembergs sind, stehen der Initiative Kiesingers mit einem lachenden und einem weinenden Auge gegenüber. Sie sehen, daß dieser wortge- wandte Mann den Staat festigt, Spüren aber auch die Gefahr, die jedem Staatswesen dar- aus erwachsen muß, wenn eine Partei zu mächtig wird. Vielleicht ergibt sich aus die- ser Sicht heraus nach den Wahlen die Mög- lichkeit für eine gesunde Zusammenarbeit zwischen einer Regierung und einer Opposi- tion. 1 — — .. 5—— seiner Jugend st Achten Sie auf die Geschäfte, die dieses Zeichen führen Ein ganzes Leben ſiegt vor ihm. ie sich dieses Leben aber erfüllen wird, entscheidet das, Was jetzt hinter ihm steht: das Elternhaus. Hier sollen ihm ö ö unbewußt all jene Dinge zur Selbstverständlichkeit werden, die mithelfen, seine Personſſchkeit zur formen. Vergessen wir nie: Im Mittelpunkt eht das Heim. Ob es aber das richtige, Zuhause“ ist, das Wir unserem Kinde schuldig sind, zeigt nicht zuletzt der gepflegt gedeckte Tisch. ruchoß Wir beraten Sie gerne i in alſen Fragen des gepflegt gedeckten Hisches. 5 Bitte schreiben Sie uns »Die Tischrunde- München 2 Maximiliansplatz 12 b Selte 1 8 8 MORGEN Freitag, T. Aprif 1960/ Nr. 77 N Alle welt weiß, daß USA-Präsident Eisenhower als persönliches Hobby das Golfspielen betreibt, man weiß, daß Frankreichs Staatschef General de Gaulle ein Pfe liebhaber ist und man kennt genau die persönlichen Eigen- arten und den Tageslauf des sowiet- russischen Regierungschefs Chrust- schow. Warum soll man nicht einmal den Großen und Mächtigen der Erde die Person und den Alltag des Chefs des kleinsten Staates und zugleich der ältesten Republik der Erde, San Ma- rino, gegenüberstellen? Giuseppe Forcellini IV. heißt jener Mann, der als„Capitano reggente“ über die bereits im Jahre 301 n. Chr. gegründete „Republica di San Marino“ herrscht, die auch auf Landkarten mit besonders großen Maßstab nur als winziger Punkt eingezeich- net ist. Der jetzt 81jährige Rechtsanwalt gilt als eigentliches Staatsoberhaupt; die römische Zahl hinter dem Namen will le- diglich besagen, daß Advokat Forcellini be- reits zum vierten Male auf diesen höchsten Staatsposten gewählt wurde. In San Marino ist alles zwergenhaft klein. Auch die Staatsgehälter! Als„Apanage“ steht dem„Capitano Reggente“ monatlich die Summe von 25 000 Lire— das sind rund 172 DM— zur Verfügung. Man sieht den alten Staatschef nur zu Fuß durch sein Reich gehen. Das einzige äußere Symbol seiner Würde ist ein„donzello“, eine ihn auf Schritt und Tritt begleitende und nur aus Traditionsgründen beibehaltene, per- sönliche Leibwache.(Vor einiger Zeit schenkten die Amerikaner dem Staatschef von San Marino einen mächtigen Straßen- Kreuzer, der sich aber auf den rauhen und grob gepflasterten Straßen der italienischen Bergrepublik recht bald in einzelne Blech- stücke auflöste. 58 Giuseppe Forcellini IV. ist einer der älte- Sten regierenden Staatschefs und bereits mehr- facher Groß- und Urgroßvater. Er kann sich einer eisernen Gesundheit rühmen und ledig- lich sein schlechtes Gehör macht ihm zu schaf- fen. Die mächtige hornumrandete Hörbrille tut seiner Autorität jedoch keinerlei Abbruch. Forcellinis„Staatsarbeit“ beginnt täglich punkt 10 Uhr im Regierungspalast, dem„Palazzo FPublico“ und dauert bis 13 Uhr. Zuvor hat er aber bereits eine altäglich mit viel Energie durchgeführte Frükgymnastik hinter sich. Da Vernichtung aus der Luft:„Wolfsjagd“ in der UdSSR Bild: Keystone „Kleinster“ Steictschef der Welt: Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. er während der offiziellen Staats-Amtsstunden seinen Privatberuf als Rechtsanwalt nicht aus- üben darf, empfängt er seine persönlichen Be- rufs-Klienten bereits wäkrend des Frühstuchs im eigenen Haus. Nach dem im Kreise der Familie eingenommenen Mittagessen folgt ein einstündiger Erholungsscklaf, der nur„im Falle einer Kriegserklärung einer fremden Macht gegen die 15 Mann starke Wehrmacht von San Marino gestört werden darf.“ Von 16 bis 18 Uhr ist der„Capitano Reggente“ wie; der im Regierungspalast zu finden. Jeweils dienstags und donnerstags hat der„Capitano Reggente“ seine öffentlichen Sprechstunden und bei diesem Anlaß hat jeder der 15 000 Staatsbürger von San Marino das altverbriefte Zur Sipfelkonferenz: „Unternehmen Maſtanzug“ In diesen Tagen gingen von der römischen Schneiderwerkstatt des Mae- stro Angelo Litrico vier umfangreiche Pakete zur Post. Die Empfänger sind Präsident Eisenhower, Nikita Chrust- schow, Macmillan und General de Gaulle. Jedes dieser Pakete enthält einen aus bestem Stoff hergestellten Maßanzug, Modell„Römischer Wind“. Den Paketen liegt keine Rechnung, sondern ein Begleitschreiben bei, in dem Meister Litrico den Empfängern mitteilt, daß dies sein Beitrag zum Ge- lingen der bevorstehenden Genfer Gipfelkonferenz sei.„Es mag zwar schwer sein“, so meinte Maestro An- gelo zu seinem„Unternehmen Maß- anzug“,„die hohen Herren aus West und Ost politisch unter einen Hut zu bringen, aber als gutes Omen sollen sie wenigstens die eleganten Anzüge vom gleichen Schneider tragen.“ Die„großen Vier“ gehören schon länger zu den Stammkunden des„po- litischen Schneiderleins“, das vor fünf Jahren mit ein paar Lire in der Tasche aus Sizilien nach Rom kam und dort eine erstaunliche Blitzkarriere machte. Auch Brasiliens Staatschef Kubitschek und Gamal Ab del Nasser haben sich schon Maßanzüge von Maestro Litrico bauen lassen. Der einzige, der ihm bis jetzt einen Korb gab, war Marschall Isos Massenabschuß aus dem Flugzeug NRussiscke Wölfe sind eine födlicke Gefahr„Vernickfen wie Raften“ Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Das Marchen vom Moskauer Zoo vor dem Zwinger, Wolf und den sieben Geißlein“ zu: Hier ist der vierfußige Rinderschreck tatsdclilich der Hinter dem das grauschwarze Tier mit dem ⁊u trifft am besten für Rußland „höse Wolf“, Stellt man im flachen Schdferhiund-Ropf nervõs und bösen Blickes hin und her lauft, so hört man auch von Erwachsenen schadenfrohe Bemerkungen: er gefangen und kann keinen Schaden mehr anricliten!“ 1 unterliegt der Ausrottung] Damit ist die Schild„Serij Wolk“!=„rauer Wolf“ Jetzt hat er Pech gehabt. Jetzt ist Vor dem Käfig stelit ein Beꝛziehiung des Russen u dieser Tiergattung deutlich fixiert. Sie gleicht dem Verhältnis, das der Mittel und Westeuropùer zu einer Ratte hat: Erbarmungslos vernichten.. Die Wolfsjagd hat nur selten„romanti- schen“ Charakter; dazu sind die Erfahrun- gen mit dem gierigen Räuber zu trüb. In schneereichen Wintern wie dem jetzt ausklingenden— reißen Wölfe in den Tier- schutzgebieten der UdssSR Hunderte von Rehen. Sie schleichen sich nachts an die tief- verschneiten Kolchosdörfer heran und richten, wenn sie eine Lücke finden, ent- setzliche Blutbäder unter den Haustieren an. Völlig ausgehungert und in Rudeln wer- den sie auch dem Menschen gefährlich, der sich verspätet auf den Heimweg macht und vielleicht noch in der Dämmerung mit dem Schlitten durch die verschneite Einsamkeit der Steppe fährt. Da es für den Amateuer-Jäger pro Wolfs- pelgz 500 Rubel Belohnung gibt, macken sich auch bisweilen Städter auf den Weg, um den prickelnden Reiz der Gefahr mit der Aussicht auf eine gute Börse zu verbinden. So geschieht es, daß friedliche Jäger, die gewöhnlich mit Angelrute und Flinte in die Wälder der„Pod- mos kowije“ der Moskauer Umgebung— streifen, um Schnepfen oder Haselhuhn ⁊2u jagen, plötzlich erfahren, daß Pod Smolensk (in der Nähe von Smolensk) Wölfe steken. Dann beginnen die Vorbereitungen: Frau und Tochter des Hauses kramen in ihrem Béstand an rotem Lumpen- und Flickmate- rial. Ist genügend Stoff ausgesucht, macht sich die Familie an die Anfertigung der „Fliaschki“, kleiner roter Fähnchen. Man Packt sie zusammen mit Konserven, Spiri- Giuseppe Forcellini von San Marino Mittagsschlaf darf nur im Falle einer Kriegserklärung gestört werden Karl Rau Recht, dem Regierungschef seine Sorgen, Wün- sche und Beschwerden persönlich vorzutragen. Sein persönliches Hobby ist die Jagd: Zu Abschußzeiten ist der alte Herr schon des morgens um 5 Uhr auf den Beinen. Zu klei- nen Staatszeremonien trägt der„Capitano Reggente“ Tight mit Zylinder. Bei besonde- ren Anlässen wird jedoch das farbenpräch- tige Kostüm aus der 15. Jahrhundert aus der Staatsgarderobe geholt. Dieses Prunk- stück trägt der sonst sehr bescheidene alte Herr mit besonderer Vorliebe:„In diesem Kostüm sehe ich bestimmt 20 Jahre jünger Aus!“ Die sanmarinesische Verfassung ist mit einigen belanglosen Abänderungen seit dem Jahre 1200 in Kraft. Sie 1 als ebenso kompliziert wie„tyrannen- sicher“. Es gibt nicht weniger als fünf Körperschaften, die in wechselseitiger Abhängigkeit voneinan- der die Staatsgewalt ausüben. Die grögte Bedeutung kommt dem sogenannten„Gro- Ben Rat“ zu, der 60 gewählte Mitglieder hat und die„Capitani Reggenti“ bestimmt, die als Konsuls das Land regieren. Um ge- gen Staatsstreiche nach Cäàsars Art sicher zu sein, darf ein Konsul erst drei Jahre nach seiner Amtsniederlegung erneut ge- Wählt werden. Der derzeitig regierende Ca- pitano Giuseppe Forcellini will aber noch ein weiteres Mal die Ehre haben, an der Spitze der kleinsten demokratischen Re- publik der Erde zu stehen. Die Soldaten von San Marino stehen„Ge- wehr im Arm Bild: Steiger tus, Streichhölzern und Decken ein, fährt 270 Kilometer per Bahn nach Smolensk, macht in einer abgelegenen Jagdhütte Quar- tier und stapft einige Tage lang durch den Schnee, um die Wölfe zu beobachten und „einzukreisen“. Ist die„Wolfssammelstelle“ ausgemacht, geht die Gruppe mit ihren roten Fähnchen Pilot und Jäger besteigen einen start bereiten Hubschrauber. Langsam aus mittlerer Höhe absteigend, streift die Ma- schine über Steppen- und Buschgelände. Plötzlich ist das Wolfsrudel im Visier. Es stiebt unter dem Geräusch des Motors und, erschreckt vom Flugschatten der Maschine, nach allen Seiten auseinander. Der Hub- schrauber geht auf zehn Meter hinunter. Langsam öffnet sich die Kabinentür. Der Gewehrlauf schiebt sich heraus. Man nimmt jeden Wolf einzeln vor. Es ist eine grau- same Hetzjagd. Man sieht das mit anliegen- den Ohren, schäumender Schnauze im Zick Zack über die Steppe jagende Tier, das wilde verzweifelte Blicke auf die wie eine bißbereite Tarantel folgende Maschine schleudert, greifbar vor sich. Der Hub- 85 Dreck und Orgien in Chelsed: pflichtet“, völliger Vernachlässigung ihrer land berüchtigten„Chelsea Set“, beigerufene Polizei. eingestellten Plattenspieler. bereits gefunden.. Mitmenschen.“ * SO SDS junge EOrels., Von unserem Korrespondenten Dr. Werner Krug in England Zubei junge englische Lords— Söhne des berühmten und unermeßlich reichen Marquis von Bath— bewiesen dieser Tage, daß das geſtügelte Wort„Adel ver- zumindest für sie nicht gilt. Wegen Mietrüchstand, wilder Parties und Wohnung wurden der 22 jährige Lord Valentine h nN e und sein 25 Jahre alter Bruder Lord Christopher Thynmne zur Auf- gabe inkrer Junggesellenwohnung im mondänen Londoner Chelsed-Viertel gezwun- gen. Der offizielle Wohnungsinhaber, der 22 jährige Lord Valentine, beulten Blue Jeans, fleckiger Jace und ungewaschenem Hemd den Reportern seine Wohnung. Seine Lordschaft erwies sich als würdiger Vertreter des in ganz Eng- das wegen seiner saloppen Kleidung, seiner man- gelnden Pflege und seiner fehlenden Moralbegriſfe ebenso bekannt ist wie durch seine rauschenden Feste in Nachthemden oder Pyjamas. die er mit seinem Bruder bewohnte, befand sich außer einem völlig mit schmutzi- ger Wäsche und ungebügelten Kleidern bedecten Sofa und dem allernotwendig- sten Geschirr kaum ein Möbelstück. Statt Betten gab es auf dem Fußboden Decken und Matratzen. Die dicken Londoner Telefonbücher dienten als Tisckersatz, Asche wurde selbstverständlich auf den Boden geworfen. In dieser sagenhaften„Woknung“ in einem der eæklusivsten Londoner Wohn- blocks hatten die beiden Lords kürzlich ein rauschendes Fest gefeiert, Samstagabend bis Montag früh dauerte. tranken und schrien, tanzten mit bloßen Füßen oder in schwarzen, langen Strümp- fen. Die erboste Nachbarschaft alarmierte den Hauswart, einen pensionierten Major der Palustwacke, der ebenso hinausgeworfen und beschimpft wurde, wie die her- Neun Monate lebten seine Lordschaſt und der Bruder in der Wohnung, die monatlich 400 DM Miete kostet. Neun Monate lang beschwerten sich die Hausbewohner vergeblich über„Jive“-Sitzungen und den auf volle Lautstärke Dann fehlte den jungen Herren vorübergehend das nötige Kleingeld zur Zahlung der Miete. Wegen rücleständiger Mieten im Betrag von 1800 DM wurde Lord Valentine jetzt vor den Kadi zitiert. Er erschien nicht und betrachtete sich dafür mit seiner Freundin gelangweilt den Film„Asche und Diamanten.“ Er und sein Bruder müssen jetzt die Wohnung räumen. Eine neue Bleibe haben sie in einer weniger respektablen Gegend des gleichen Stadtteils Kommentar des pensionierten Majors der Palastgarde und jetzigen Hausmeisters: „So einen Schmutz und so einen Durcheinander in einer Wohnung habe ich noch nie gesehen. Man sollte die beiden Brüder zum Militär einziehen und ihnen erst einmal die Grundbegriffe von Sauberkeit und Anständigkeit beibringen, nicht verrückt, sie sind ganz einfach ungezogen Aach ohne jede Rücksicht auf ihre zeigte in ver- In der Luquswohnung, die das von 150 junge Männer und Mädchen sangen, Sie sind 1 in einem großen Bogen von mehreren Sei- ten an die Einkreisung. Je schneller das ge- schieht, um so größer ist die Chance, viele Wölfe abzuschießen. Im Abstand von 10 bis 20 Meter werden die Fähnchen aufgestellt. Sie bilden ein natürliches Gitterwerk, weil der Wolf, wenn er rot sieht, die rote Linie nicht überschreitet, sondern an ihr entlang- schnürt, bis er einen Durchlaß findet. Die Jäger stellen sich in günstigster Schugposition von diesem Durchlaß in den Hinterhalt und schießen die anrückende Meute zusammen. Aber dieses System be- währt sich nicht immer, und es ist Mos- kauer Jägern, die drei Wochen bei Smolensk gelegen haben, auch schon passiert, daß ihnen kein einziger Räuber vor den Lauf kam und sie sich ohne Jagdbeute auf den Heimweg machen mußten. Vielleicht ist das nur eine Anekdote— aber man sagt, in sol- chen Fällen kauften sich die enttäuschten Nimrode schnell auf dem Smolensker Ba- zir noch ein paar Kaninchen, um dem Spott der Familien zu entgehen Der Großkampf gegen den Wolf ist in- dessen organisiert. In der Nähe der großen Wildparks, aus denen die grauen Räuber im Dezember und Januar Rehe und Hirsche reißen, liegen„Einsatzgruppen“ für die Wolfsjagd. Der Wildheger ruft sie sofort an, Wenn Wolfrudel auftauchen. Was dann ge- schieht, zeigte in diesen Tagen ein spannen- der Bericht des Moskauer Fernsehens: schrauber sitzt ihm im Genick. Die Hand liegt am Abzugshahn, und der Wolf scheint direkt zu spüren, daß jede unverhoffte Be- wegung sein Leben verlängert. Aber er er- müdet. Sekundenlang schwebt der Hub- schrauber nur fünf bis sechs Meter über ihm. Das Tier reißt sich hoch, um selbst den Hubschrauber anzufallen. Vergebens! Es knallen zwei trockene Schüsse. Aus! Der Räuber liegt mit in die Lefzen verbissenen Zähnen im Schnee. Zehn, fünfzehn Wölfe werden in zwei oder drei Stunden auf diese Weise vernich- tet. Sie könnten sich retten, wenn sie im Buschwerk sitzen bleiben. Aber der don- nernde Motor des Hubschraubers treibt sie panikerfüllt in die Steppe hinaus, von der sich der dunkle Wolfsleib wie die Zwölf einer Zielscheibe abhebt. Ist das Rudel zersprengt, landet die Ma- schine. Der Jäger steigt aus und verlädt die toten Tiere. Die Kabine reicht nicht aus. Man bindet die erlegten Wölfe an Rad- gestänge und Rumpf, um in der„Base“ Be- standsaufnahme zu machen und nachzuwei⸗ sen, daß der Plan erfüllt wurde. Dem bösen Wolf aus dem Märchenbuch geht es also mächtig ans Fell. Aber Rußland ist groß. Der Winter ist lang und die Wölfe sind verschlagen und deshalb werden die grauen Räuber— obschon sie ihren Gegnern Mensch und Technik unterlegen sind— so schnell nicht aussterben. Fallen Sie nicht darauf herein! Dominikqner- Matzen- Poppelbocł, heute wird dieses edle, Würzige Gebräu in allen Binding-Lokalen. angestochen. Dominikaner-Mätzen-Poppelbocłk 50 lange der Vorrat reicht. schießt jeder gerne mal einen Bock. Senleßen Sie lieber in Ruhe Ihr kühles denn- und das ist kein Aprilscherz gibt es vom Faß und in Flaschen, Binding- Brauerei A. G., Frankfurt di. M. D und i ominilaner MARZEN-DOPPEI-BO CK 1 art⸗ aus Ma- nde. Es und, ine, lub-⸗ iter. Der numt au- en- ick ⸗ das eine aine lub ⸗ and eint Be- er. ub⸗ um. len Der nen Wei ch- on- sie der 761. HLa- die us. add Be- ei- uch nd fe die ern 80 Ä᷑̊ĩĩ4!.. Nr. 77 Freitag, 1. April 1960 ANGEWANDTE WISSENSCHAFT Seite 23 Molektronik— die Elektronik von Morgen Sie ermöglicht Rundfunkempfänger in Erbsengrößze/ Funktionsblöcke im Miniatur-Format Rundfunkempfänger, die nicht größer sind als eine Erbse, gehören zu den Wun- dern, die uns der neueste Zweig der Elek- tronik— die Molektronik— verspricht. Un- ter Molektronik versteht man in den ver- einigten Staaten neuerdings eine Technik, die kleine Kristalle aus Silicium und vor allem Germanium an Stelle von Elektronen- röhren, Transistoren, Widerständen, Kon- densatoren und dergleichen verwendet. In Form von eingekapselten Miniaturblöcken übernehmen die Kristalle die Funktionen unvergleichlich größerer und komplizierterer Schaltkreise. Außerdem haben diese„Funk- tionsblöcke“ auch noch den zusätzlichen vor- teil, dag infolge des Wegfallens zahlreicher Einzelkomponenten nur sehr wenig Lötver- bindungen hergestellt werden müssen. Ein dieser Tage in Washington vorgeführtes Fhonogerät, das molektronische Komponen- ten verwendete, wies nur acht Lötstellen zwischen dem Tonabnehmer und dem Laut- sprecher auf, während ein normaler Platten- Spieler etwa zehnmal so viele Lötstellen hat. Die Hochfrequenzverstärkung erfolgte durch einen Kristall, der die Größe eines Streich- holzkopfes hatte, während die Nieder- frequenzverstärkung von einem Funktions- block besorgt wurde, der so groß war wie eine kleine Münze. Die in der Molektronentechnik verwen- deten Kristalle werden künstlich gezüchtet und im Falle der nach einem Geheimverfah- ren hergestellten Germaniumkristalle in Form fast papierdünner Streifen von etwa 3 Millimeter Breite hergestellt. Die elektri- schen Eigenschaften der Kristalle— und hier liegt der eigentliche Kern der Molek- tronik— können künstlich verändert wer- den, was durch Aetzung, Elektronenbestrah- lung, Plattierung und auf andere Weise ge- schieht. Das Ergebnis ist, daß gewisse Eigen- schaften der kristallinischen Substanz— und zwar Eigenschaften, die als solche typisch für Halbleiter sind— miteinander kombi- niert werden und in besonders Wirkungs- voller Art zutage treten. Auf diese Weise können Funktionsblöcke erzeugt werden, und diese lassen sich ihrerseits zu komplet- ten Elektronensystemen zusammenfügen. Obwohl bisher eine praktische Anwen- dung der Molektronik— von experimentel- len Demonstrationen abgesehen— noch nicht erfolgt ist, zweifelt man in amerikanischen Fachkreisen nicht daran, daß bereits in ab- sehbarer Zeit Molektronengeräte zur ver- fügung stehen werden.„Schon in nächster Zukunft“, so wurde von einem Firmen- Sprecher erklärt,„wird die Molektronik in hohem Maße das Nachrichtenwesen, die Fernmessung und die Fernlenkung beein- flussen. Diese Prognose beruht nicht auf Vermutungen, sondern auf Phänomenen ver- schiedener Art, die wohlbekannt sind, und die beobachtet und demonstriert werden können.“ Von besonderer Bedeutung wird die Molektronik zweifellos für die Raumfor- schung und Raumfahrt werden. In amerika- nischen Fachkreisen rechnet man damit, daß es schon in drei bis vier Jahren möglich sein Wird, Raketen und Erdsatelliten mit„mikro- miniaturisierten“ Meß instrumenten und drahtlosen Sende- und Empfangsgeräten auszurüsten. Anton Reiter Verstärker ohne Rauschen Neue Bereiche des Allerkleinsten werden erschlossen Die Verstärkerröhren haben sehr viel zum hohen Stand der Elektrotechnik und Auto- matik beigetragen. Trotzdem sind die Wis- senschaftler mit diesen beinahe schon ans Wunderbare grenzenden Leistungen nicht zufrieden. Sie haben ausgerechnet, daß man noch einige Zehnerpotenzen von jener Grenze der Genauigkeit entfernt ist, die für die Er- fassung der so wichtig gewordenen Elemen- tarvorgänge durch Meßgeräte notwendig Wäre. Bald zeigte sich, daß man auf dem Weg der Röhrenverstärker diesem Ziel nicht mehr näher kommen kann, weil ein starkes Rauschen auftritt. Es muß, ganz allgemein gesprochen, als eine unvermeidliche Wech- selwirkung mit der Umgebung aufgefaßt Werden. Also blieb nichts anderes übrig, als nach völlig neuen Wegen unter Aufbietung Wieder unverschlüsselt auf dem Drahtweg? Hochempfindliche Relais melden Anzapfen von Leitungen Das Anzapfen fremde Informationen führender(Telephon-) Leitungen mit dem Ziel des Abhörens von Nachrichten ist nicht nur beliebtes Requisit von Spionagefilmen und KRriminalromanen, sondern eine Praxis die mit perfekter Technik in einem Ausmaß geübt wird, das man nur schätzen kann. Die Entwicklung eines neuen Spezialka- bels durch eine amerikanische Firma scheint es Wieder möglich zu machen, auch vertrau- liche Nachrichten dem Drahtweg unver- schlüsselt ohne Furcht vor dem Mithören Dritter anzuvertrauen. Das Prinzip, nach dem das Kabel arbeitet, entspricht dem Ver- fahren, mit dem man heute zum Beispiel die Zuleitung einer Hochantenne abgeschirmt von den im Haus erzeugten Störungen bis zum Verstärker des Radiogerätes führt oder die Zuleitung eines Plattenspielers vom Sa- Phir bis zum Verstärkereingang gegen Stör- Signale abschirmt. Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, mit denen— gewöhnlich mit Hilfe hochent- Wickelter Abhörgeräte— fremde Leitungen abgehört werden können: Durch direkte Kontaktnahme mit der signalführenden Leitung oder durch drahtlose Signalab- nahme unter Ausnutzung des elektromag- netischen induktiven Effektes. Die amerikanischen Wissenschaftler ha- ben das Problem dadurch gelöst, daß sie die Leitungskreise mit mehreren Mänteln aus Metallfolien umgaben, die voneinander iso- liert sind und mit hochempfindlichen Relais in Verbindung stehen. Diese Relais sind 80 empfindlich, daß sie noch Stromänderungen von zwei Mikroampeère melden— das ist Weniger als der 100 C00ste Teil des Stromes, der zum Beispiel durch eine Glühlampe fließt. Jedes unbemerkte Abhören ist damit unmöglich geworden. Sobald ein Eingriff an der Leitung erfolgt ist, geben die Relais Alarm, ohne daß der Unbefugte überhaupt bemerkt, daß seine Manipulation festgestellt worden ist. In vielen speziellen Fällen wird sich die relativ teure Anlage durch ihre ab- solute Sicherheit bezahlt machen. einer Unsumme rein theoretischer Denk- arbeit Ausschau zu halten. Dieses Bemühen war erfolgreich. In den amerikanischen Radiosternwarten sind bereits die sogenann- ten Molekularverstärker eingebaut, die eine fast tausendfache Verstärkung und ein viel geringeres Rauschen ergeben. Die Wirkungsweise dieser Molekularver- stärker ist eigentlich nur unter Zuhilfe- nahme der Quantentheorie ganz zu erklären, wie Professor Dr. H. Friedburg auf dem 73. DECHEMA-Kolloquium in Frankfurt dar- legte. Im Prinzip kommt es darauf an, die Dämpfung, die so viele elektrische Erschei- nungen begleitet, nicht nur zu vermindern, sondern sie in eine positive Anregung um- zuwandeln und damit die Grundlage der Verstärkung zu schaffen. Man erreicht das, indem man durch einen Apparat die Mole- küle des höheren Energiezustandes von denen des niederen Enerigeniveaus trennt. Ueber die verschiedenen Arten solcher Molekularverstärker berichtete Professor Dr. H. Rothe, Karlsruhe. Geeignete para- magnetische Kristalle wie Rubin oder Chrom-Kalium-Cyanid, werden in elektri- sche Resonanzkreise oder in Verzögerungs- leitungen eingebaut. Im Bereich der Mikro- wellen von etwa 100 bis 20 000 MHz ergeben sie fast beliebig große Verstärkungen für sehr breite Bänder. Für die Meßtechnik zeichnen sich, wie die ausgiebige Diskussion ergab, bereits interessante Aufgaben ab, weil diese Verstärker den Fluß von nur wenigen Energiequanten in der Zeiteinheit anzuzeigen vermögen. Allerdings scheint auch dafür ge- sorgt zu sein, daß die Molekularverstärker den Aufgaben des Allerkleinsten vorbehal- ten bleiben. Denn ihr Betrieb erfordert ganz tiefe Temperaturen in der Nähe des absolu- ten Nullpunkts, wie man sie durch flüssiges Helium erzeugt. Dadurch wird die Appara- tur kompliziert und der Betrieb teuer. Bis- her gibt es für die Verwendung der neuen Verstärker in der Chemie keine Anhalts- punkte; das schließt jedoch nicht aus, daß auch in dieser Richtung intensiv gearbeitet wird. Dr. H. W. Flemming Die sieben„Astronauten, die zur Ausbildung als Raumpiloten im Rahmen des amerika- nischen Projekts MERKUR ausgewählt wurden, befinden sich zur Zeit in der Luftfahrt- Forschungs- und Entwicklungsanstalt Johnsville P Pennsylvanien) der US-Marine in einem arten Training. Durck eine der Körperform angepaßte Spezialliege geschutzt, werden sie beispielsweise in der Zentrifuge mit Geschwindigkeiten kerumgewirbelt, bei denen die doppelte Schwerkraftwirkung als beim Start- und Landemanöver der MERRUR- Raum- apsel auftritt. Sie mũssen lernen, trotz solcher physischen Belastungen Geräte sicher zu bedienen, Meßwerte abzulesen und Koordinationsbewegungen ausæufuhren. Auf unserem ad- Bild faßt Allen B. Shepard jr. die Steuerkebel in der Zentrifugengondel, mit der er schon in den nächsten Sekunden auf Raum fluggeschwindigſceit beschleunigt werden wird. EUROPA Ingenieur Karl P., Ravensburg Lebensfreude leicht gemacht Es gibt viele Möglichkeiten, um dem Leben schöne Seiten abzugew innen. Manchmal ist es nur die Kunst, aus einer ganz alltäglichen Sache für sich und seine Freunde etwas Beson- deres zu machen. Ich denke z. B. daran, Wie leicht sich das tägliche Essen in ein kleines Fest verwandeln läßt. Das ist nicht einmal eine Frage des Geldbeutels, denn Lust und Liebe sind die beste Würze für jede Speise. Natür- lich gehört dazu auch ein Herd, der allen An- forderungen gewachsen ist. Nehmen Sie da meinen NEFEF-Herd, der von mir Wie in einer Versuchsküche beansprucht wird und durch den sich jedes Experiment in schmacchaftes Wohlbehagen verwandelt. Ja, ich bin ein lei- denschaſtlicher Amateur-Koch. Mein Tip: Man schmeckt die Freude, die ein NEEF-Herd be- reitet. Ich bin für Derr Deshalb: Wenn Sie an einen neuen Herd. an einen Kühlschrank oder an eine Wasch- maschine denken, so denken Sie am besten zuerst an NEFF. 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September 1959; Gruppe B Nr. 36824 vom 27. Oktober 1959; Gruppe B Nr. 37376 vom 9. November 1959; Gruppe B Nr. 38296 vom 27. November 1959. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre Ansprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäfts- raume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklä- rung dieser Pfandscheine erfolgen wird. o so Wohlschmeckend, so kerngesund ist! Städtisches Leihamt Oeffentliche Ausschreibung Die Herstellung nachstehender Brückenbauwerke im Bereich der künftigen Bundesstraße 44 bei Mannheim-Waldhof sollen im öftentlichen Wettbewerb vergeben werden. Ia Bauwerk 7: Spannbetonbrücke(wahlweise Stahl- oder Ver- 85 a bundkonstruktiom) über die Riedbahn Unterriekt dee daran denken! 6 farfengeräte jeder Art e Wolf- Gerate 6 flolor- U. 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Besieht man das Bild genau, so kommt man Ihe Beraset 0 in allen HO TO= N= RADO Photo- MANN HEIM 1 O7,= AN DEN PCANKEN fragen 1 Jelefon 268 44 dahinter, daß doch nicht so„ohne weiteres“ geknipst wurde. Der Wasserlauf läuft in einem schönen Schwung durch das Bild, und dort, wo er sich in der Kurve verbreitert, dort steht das Pferd und dort entsteht seine Spie- gelung— haargenau dort, wo sie hingehört. Man hätte das auch anders machen können, und dann wäre das Bild recht belanglos, sehr langweilig und ganz und gar nicht schön ge- worden. Die Leichtigkeit, mit der ein einfaches Bild gerät, ist also nur eine Leichtigkeit der leich- ten Hand, nicht eine Leichtigkeit des Den- kens. So ein Bild ist sehr gründlich vorbe- dacht, viel gründlicher als ein kompliziertes, reichhaltiges Bild wo„viel drauf ist“, wo das Viele allein schon Wirkung verspricht— das Viele und die Technik, die es einfängt. Rund um die Zwei neue Kathodenstrahl- Blitzröhren mit einer ebenso großen Blitzintensität wie die in der Photographie verwendeten Elek- tronenblitzröhren wurden von einer engli- schen Firma auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Kathoden strahlröhren blitz die neue Röhre sofort auf. Außerdem können die Blitze in viel kürze- ren Abständen erzeugt werden. Eine Mil- lion Blitze in der Sekunde sind möglich. Die neue Röhre eignet sich als Hochge- schwindigkeitsstroboskop, außerdem in der Kleinstzeitphotographie, in photoelektrischen Verfahren.. Nicht immer können Schriftsachver- ständige geschickt gefälschte von echten Unterschriften unterscheiden: Auch bei meh- reren echten Namenszügen des gleichen Ur- hebers treten zuweilen Verschiedenheiten Ein Porträt ist kein Schnappschuß, bei dem ein bestimmter Ausdruck ein Ueberraschungs- erfolg ist. Eine natürliche, eine gedankenvolle oder ſcecke Haltung muß oft in gemeinsamer Arbeit mit dem Modell herausgeholt werden. Die oben abgebildete Porträt- Versuchsreihe soll einen kleinen Anschauungsunterricht dar- uber geben, welche Kopfhaltungen sick eignen und welcke ausgesprochen unvorteilhaft wir- ken. Manche Menschen zum Beispiel wollen besonders energisch und bedeutsam aussehen, Herren denken wohl auch an das militärische „EKinn-an-die-Binde“. Dadurch entsteht aber ein unschönes Doppelkinn. Um sanft und züchtig zu wirken, halten es junge Mädchen vielleicht für gut, bei einer Portrũtaufnahme den Kopf zu senken. Nun freut sich der Betrachter zbar an der Fülle des glänzenden Hadres, aber da das Bild nicht dafur gedacht ist, für ein Haarwaschmittel als Werbefoto verwendet zu werden, scheint auch diese Kopfhaltung für ein Porträt nicht die ideale zu sein. Freilich sind diese Beispiele etwas ÜUbersteigert dargestellt, aber da sie auf charakteristische Fehler aufmerksam machen sollen, wird so am besten deutlich, was damit gemeint ist Vor der Kamerad setzt sich jeder Mensch zu- nachst einmal in Positur. Momente ungünsti- der Anblicke hat der Fotografierende viel- leicht schnell wieder vergessen. Die Kamera jedoch hält sie erbarmungslos, blitzschnell und objektiv fest. Auf diesem Bild nun hat die junge Dame nun eine etwas„hochnäsige“ Haltung eingenommen. Oder schaut sie viel- leicht ganz selbstvergessen in die Sterne? Am Ende sinnt sie auch verträumt den Versen eines Gedichtes nach. Auf jeden Fall aber ist festzustellen, daß das Doppelkinn vom ersten Bild nun restlos verschbunden ist. Vun aber scheint der Hals doch etwas zu betont. Der Siegeszug der automatischen Kamera hat begonnen In nur einem halben Jahr hat eines der führenden Werke der Fotoindustrie des Bun- desgebietes von seiner neuen vollautomati- schen Kamera 100 000 Stück verkauft. Auch die Verkaufsziffern für ähnliche Typen anderer Werke können sich sehen lassen. Damit hat die automatische Kamera ihren Siegeszug angetreten, den ihr Fachleute pro- phezeit hatten, als die ersten Modelle 1958 auf der Photokina in Köln aufgetaucht waren. Auf der Photokina im Herbst dieses Jahres wird die automatische Kamera in neuen, verbesserten Modellen den Markt be- herrschen. Die ersten Vorboten sind bereits erschie- nen, darunter eine Kamera, bei der man Wirklich nur noch auf den Knopf zu drücken braucht damit Blende und Belichtungszeit automatisch eingestellt werden, der Ver- schluß abläuft und ein Elektromotor dafür sorgt, dag der Film transportiert und der Verschluß aufgezogen wird. Alles vereint in einer Kleinbildkamera der üblichen Größe und von annehmbarem Preis. Millionen Fotoamateure werden sich für das eine oder Photographie auf. Um gewisse, stets und unter allen Um- ständen vorhandene charakteristische Merk- male einer Unterschrift besser sichtbar ma- chen zu können, deren Fehlen eine Fäl- schung als solche erkennen läßt, bedient man sich der Photographie. Dabei werden mehrere echte Unterschriften entweder nacheinander auf ein Negativ aufgenom- men(System Galton) oder einzeln photo- graphiert und anschließend übereinander kopiert(System Frazer). Im Ergebnis liegt dann eine Abbildung vor, bei der die stets wiederkehrenden Merkmale verstärkt, die voneinander abweichenden undeutlich er- scheinen. Fehlen in einer angefochtenen Unterschrift die als immer vorhanden er- mittelten charakteristischen Kennzeichen, muß sie mit Bestimmtheit als gefälscht an- gesehen werden. andere Modell begeistern, Millionen noch zu innen stoßen. Ihnen allen nimmt— so para- dox es klingt— die fortschreitende Technik die Angst vor der bisher so verwirrend er- scheinenden Handhabung des Fotoapparats. Was aber bedeutet dieser Siegeszug der automatischen Kamera? Eines steht fest: In der über hundertjährigen Geschichte der Fotografie hat ein entscheidender Abschnitt begonnen. Erst jetzt bekommt der vor Jahren geprägte Begriff von der„Massenbewegung Fotografie“ volle Gültigkeit. Weit mehr als bisher wird die Kamera in Aktion treten, wenn die Familie ihren Sonntagsausflug unternimmt oder in Urlaub fährt. Und bei jedem Druck auf den Auslöseknopf vollzieht sich von neuem jenes magische Wunder der Fotografie, dem Millionen Menschen unbe- wußt erliegen: Auf der dünnen Filmschicht wird ein winziger Ausschnitt des Lebens festgehalten und für die Zukunft konserviert. Aber wie immer liegt auch hier Licht neben Schatten. Mit r neuen Kamera schwillt der Strom dei Jer, in dem der von Illustrierten, Film und Fernsehen ohnehin „bildbedrängte“ Mensch zu ertrinken droht. Erste Anzeichen von Bild- Ueberdruß tauchen auf. Auf einem Kongreß von Reisefachleuten wurde empfohlen, Reiseprospekte nicht mehr mit Farbfotos zu überladen. Den Anstoß gaben die Berichte einiger Kongreßteilneh- mer, daß sich vor allem Jugendliche in zu- nehmendem Maße weigern, immer wieder Farbdias zu betrachten, die die Eltern, die Verwandten und schließlich auch die Nach- barn reihum als Ergebnis einer Reise vor- führen. Sie sind einfach„bildmüde“. Müde der ständig wechselnden Kamera- typen werden auch viele ernsthafte Ama- teure. Innen hat der Fortschritt im Kamera- bau manches neue Gebiet erschlossen, aber auch die Möglichkeiten für eine künstlerische Aufnahme eingeengt. Manche sehnen sich zurück zur einfachen Balgenkamera ihrer Väter. Dies Gerät ermöglicht ihnen Einstel- lungen, auf die bei der modernen Kamera zugunsten der für die Durchschnittsaufnahme bestimmten Automatik verzichtet werden muß. So werden vielleicht bald die ersten Non-Konformisten mit alten Klappkameras auftauchen, einer Entwicklung zum Trotz, die sie nicht aufhalten können. Nicht sie, sondern die Fernsehingenieure werden eines Tages nach Meinung von Fach- Ueber den Umgang mit den harten Schatten Es ist ein altes Sprichwort:„Wo viel Licht ist, gibt's auch viel Schatten“, und für Photo- amateure trifft es besonders dann immer wieder zu, wenn im Frühjahr die Sonne höher steigt und ihre Strahlen intensiver werden. Das bedeutet harte, dunkle Schat- ten. Bei Personenaufnahmen machen sie sich in den Augenhöhlen, unter der Nase und auf der der Sonne abgewendeten Gesichts- hälfte unschön bemerkbar. Und da sie ein Gesicht nicht nur fremd, sondern durchweg auch älter erscheinen lassen, tut man gut daran, etwas dagegen zu unternehmen. Ein- kachstes Gegenmittel: Man korrigiert— das Auge am Kamera- Sucher— die Kopfhaltung des„Objekts“ so lange, bis die Schatten nahezu verschwunden sind, oder man sorgt durch die Nähe einer weißen Mauer oder eines eigens zu diesem Zweck aufgespanntes weigen Tuches(weiße Pappe tut es auch) dafür, daß die Schatten durch das von der Aufhellfläche ausgehende Reflektionslicht ausgeleuchtet werden. Die Schatten werden dann weniger hart. Die eleganteste Methode aber ist die: man richtet auf die Schatten- partien ein Blitzlicht. Belichtungszeit und Blende werden dabei wie üblich eingestellt. Dort, wo Blitz- und Sonnenlicht zusammen- treffen, gibt es dann allerdings überbelich- ee Flächen, aber Ueberbelichtungen darf man einem modernen Film ruhig zumuten. Schwieriger ist es, mit den Schatten zum Beispiel an Gebäuden fertig zu werden. Wenn man nicht warten kann oder will, bis Hier im letzten Bild präsentiert sich das Modell endlich in der ganzen frischen Natür- lichkeit eines jungen Mädchens. Man erzielt diese ungezwungene Haltung mitunter durck ein kurzes Gespräch, das den Menschen von der Kamerad ablenkt. Ganz verschmitzte Ama- teure machen wohl auch eine Blindaufnahme und erst dann, wenn das Opfer erlöst auf- atmet, knipsen sie wirklich. Wicktig bei Por- trätaufnahmen ist in jedem Falle die Kopf- haltung, sie entscheidet eigentlich über Erfolg und Mißerfolg. Gelingt es, die Haltung des Modells zu entkrumpfen, dann wird man mit dem Bild sicher zufrieden sein. leuten dem Siegeszug der automatischen Kamera ein Ende setzen. In nicht allzu ferner Zukunft, so lauten die Voraussagen, wird jeder mit einer Miniatur-Fernseh-Kamera seine eigenen Fernsehfilme drehen. Und viel- leicht denkt dann einer unserer Enkel, des „hausgemachten“ Fernsehens überdrüssig, mit Wehmut an die„gute alte vollautoma- tische Kamera“. Klaus Bosse die Sonne das betreffende Bauwerk schat- tenlos, also genau frontal beleuchtet, oder bis eine Wolke das Sonnenlicht und damit auch die Schatten mildert, ist guter Rat teuer. Man kann höchstens aus der Not eine Tugend machen und das Motiv so anvisieren, daß beleuchtete und schattige Flächen durch ihre Kontraste zu einem reizvollen Motiv werden. Vor allem bei Aufnahmen in der Land- schaft kann man einen ganz anderen Weg beschreiten: Man nimmt ausschließlich die Schattenseiten der Dinge in den Sucher. Der- artige Gegenlichtaufnahmen besitzen stets einen bensonderen Reiz. Man knipst also in Richtung auf die Sonne, deren Strahlen na- türlich nicht direkt in das Kamera- Objektiv fallen dürfen. Da nun jeder Gegenstand dem Photoapparat seine dunkle Schattenseite zu- wendet, muß man etwa doppelt so lange wie bei einer Aufnahme„mit Sonne im Rücken“ belichten. Ist man aber zum Bei- spiel bei Bildern von Zweigen, schmiede- eisernen Gittern oder ähnlichen Dingen auf eine silhouettenhafte Wirkung aus, belichtet man wieder wie üblich. Besonders hübsch werden solche Photos, wenn hinter dem scherenschnittartigen Filigranwerk eine Landschaft oder gar ein See mit spiegelnden Lichtreflexen auf den Wellen erscheint. Das hört sich zwar außerordentlich„gekonnt“ an, bereitet aber selbst dem Anfänger keinerlei Schwierigkeiten. Wie immer beim Photogra- pPhieren, geht es auch hier eigentlich nur darum, daß man derartige Bilder überhaupt entdeckt. Das Knipsen ist dann ein Kinder- Spiel. Immer die gleiche blendende Frische Miele-Vollautomatic mit dem neuen Miele 2-Laugen- MWaschverfahren In zwei verschiedenen Laugen zu waschen, d. h. nach der Vorwàsche die Lauge zu erneuern, hat sich hervorragend bewährt. Dieses Verfahren wurde in den waschtechnischen Labors der Mielewerke nun entscheidend Weiter entwickelt. Neuheit l: Vorwaschgang bei erhöhtem Wasserstand. Neuheit Il: Nachwaschgang bei erhöhtem Wasserstand: Vollnutzungseffekt. Der Erfolg: Mit einer auffallend geringen Waschmittel- menge wird lhre Wäsche stets tadellos sauber, auch wenn sie einmal stärker verschmutzt sein solſte. Sie merken es so recht nach vielen Wäschen: mmer die gleiche blendende Frische. Vorwãsche 1 Hauptwäsche einschl. Nachwaschgang Spülen mit Zwischenschleudern Jrockenschleudern Vorwäsche Hauptwasche Nachwäsche Spülen erhöhter Wasserstand normaler Wasserstand erhöhten Wasserstand Voll-Automatie eg Miele technisch vollkommen Miele bekannt zuverlässig Vorführung und Beratung im Miele- Ausstellungsraum: MANNHEIM, C I, 2 Miele werke A& · Gutersloh/ Westf. FEUILLETON Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 Koltor— Der Bildhauer Professor Fritz Klimsch ist am Mittwochnachmittag, wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag, in einer Freiburger Kli- nik an einer Grippeerkrankung gestorben. Klimsch, am 10. Februar 1870 in Frankfurt ge- boren, gehörte zu den bekanntesten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Bereits als 24 jähriger erhielt er den Rom-Preis und kurz danach den Großen Staatspreis. Zu seinem 70. Geburtstag wurde er mit der Goethe- Medaille und vor einem Jahr mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Klimsch grün- dete zusammen mit Max Liebermann und Wal- ter Leistikow die Berliner Sezession und se- hörte auch zu den Gründern des Deutschen Künstlerbundes. 1909 wurde Klimsch zum Pro- fessor ernannt und bald darauf Mitglied der Berliner Akademie der Bildenden Künste. 1921 erhielt er eine Professur an der Berliner Aka- demie, die er bis zu seiner zwangsweisen Pen- sionierung im Jahre 1935 innehatte. Als sein Atelier in Berlin während des Krieges zerstört wurde, ging Klimsch nach Salzburg, wo er kurz nach dem Kriege ausgewiesen wurde. Seitdem lebte er auf einem Hof bei Saig im Schwarz- wald. Klimsch hat zahlreiche Porträts berühm- ter Persönlichkeiten seiner Zeit, ferner Brun- nen und Grotten und vor allem viele Bronze- figuren geschaffen, die sich durch das einzig- artig belebte Spiel der Glieder auszeichnen. Vor einigen Jahren hat Professor Klimsch auch Lebenserinnerungen veröffentlicht. bl. Dem Leiter der Berliner Festwochen, Dr. Gerhart von Westerman, wurde am Mittwoch das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik von Volksbildungssenator Prof. Joachim Tiburtius überreicht. In Wester- man wird einer der führenden Vertreter des Berliner Kulturlebens geehrt, der seit zehn Jahren die Festwochen plant und gestaltet. Auch dem Konzertwesen in Berlin hat Wester- man als Intendant des Philharmonischen Orche- sters von 1952 bis 1959 neue Impulse gegeben. — Anfang Februar dieses Jahres wurde in Dortmund die Oper„Prometheische Fantasie“ des 65jährigen Baltendeutschen uraufgeführt (gl.„Morgen“ vom 8. Februar). Der römische„Internationale Künstlerver- band“, der vor genau 100 Jahren von italieni- schen und ausländischen Künstlern aller Sprachen gegründet worden war, hat sein Hauptquartier in der Künstlerstraße Via Mar- gutta— dem römischen Montparnasse— ver- lJoren. Der Hausherr, die italienische Film- gesellschaft„Titanus“, wollte den bisherigen 25 Millionen Lire(rund 167 000 Mark) Miet- schulden nicht neue hinzufügen lassen und ließ den Künstlerverband zum Wochenanfang mit Archiv, sämtlichem Mobiliar und der großen Küchenanlage gerichtlich ausweisen. Die Filmgesellschaft will in den vor vier Jah- Chronik ren gekauften Räumen rungsstudios einrichten. Der Stifterverband für die Deutsche Wis- senschaft hat in seinem Haushaltsplan 1960 für den Deutschen Akademischen Austauschdienst, die Alexander-von-Humboldt-Stiftung sowie die Heranbildung des deutschen Nachwuchses für europäische und internationale Führungs- stellen insgesamt 800 000 DM angesetzt. ihre Synchronisie- Im Ulmer Rathaus tagt der Auswahlaus- schuß der„Studienstiftung des deutschen Vol- kes“, um bis Samstag aus rund eintausend Bewerbern 350 Stipendiaten auszuwählen. Der Ausschuß besteht aus etwa 90 Hochschullehrern, Pädagogen der höheren Lehranstalten und Per- sönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus der ganzen Bundesrepublik. Die Bewerber selbst sind in Ulm nicht anwesend, da sie bereits in ihren Wohn- oder Studienorten von Vorprüfern und von bestimmten Mitgliedern des Auswahl- ausschusses in persönlichen Gesprächen aus- gesucht worden sind. Die Studienstiftung des deutschen Volkes wird finanziell vom Bund, den Ländern, den Städten, den Landkreisen und der freien Wirtschaft getragen. Zur Zeit werden rund 1800 Studierende an den wissen- schaftlichen sowie an den Kunst- und Musik- hochschulen von der Studienstiftung gefördert. Die Altertümer, die aus dem ägyptischen Nationalmuseum von Kairo verschwunden sind, konnten nicht wieder aufgefunden wer- den, und es besteht auch keinerlei Hoffnung, sle jemals wiederzusehen. Mit dieser Fest- stellung hat eine Untersuchungskommission jetzt den Schlußstrich unter ihre Ermitt- lungsversuche gezogen. Ganz ohne Resultat blieben die Untersuchungen jedoch nicht. In dem Abschlußbericht, der nach Meldungen der Kairoer Presse dem Ministerium für Na- tionale Lenkung zugeleitet wurde. heißt es, daß Zehntausende von Stücken in völliger Unordnung, und ohne daß sie überhaupt in Listen erfaßt wurden, in den für die Oeffent- lichkeit nicht zugänglichen Kellerräumen des Museums liegen. Jederzeit könnten weitere Gegenstände gestohlen werden. Jetzt soll ein neues System der Registrierung eingeführt werden. Die Leitung des Internationalen Holland- Festivals hat Bert Brechts„Kaukasischen Kreidekreis“ vom Programm abgesetzt. An- geblich ist die Aufführung des Stückes zu kost- spielig. Auch im vergangenen Jahr wurde be- reits ein auf dem Programm stehendes Büh- nenstück von Bert Brecht kurz vor Anfang des Festivals mit einer ähnlichen Begründung ge- strichen. Vermutet wird, daß bei der Absage auch politische Bedenken eine Rolle gespielt haben. An Stelle des„Kaukasischen Kreide- kreises“ bringt das Holland-Festival jetzt die Komödie„Donna Diana“ des spanischen Autors Augustin Moretto Cabana(1618 bis 1668) auf die Festspielbühne. Das zum Ersatz des „Kreidekreises“ vorgeschlagene Stück„Le Diable et le Bon Dieu“ von Sartre wurde mit der Begründung abgelehnt, es könne bis zum Festspielbeginn am 15. Juni nicht mehr ge- nügend einstudiert werden. Die Bad Hersfelder Festspiele begehen in diesem Jahr mit den Aufführungen in der alten Stiftsruine vom 2. bis 31. Juli ihr zehn- jähriges Jubiläum. Nach dem vorläufigen Fest- programm stehen neben Hofmannsthals„Jeder- mann“ und Schillers„Don Carlos“ auch die „Bauernpassion“ von Richard Billinger(mit der Musik von Winfried Zillig) und Kleists „Käthchen von Heilbronn“ auf dem Spielplan. Das Ballett„Variationen“ des Pariser Kom- ponisten Marcel Mihalovici wurde von den Städtischen Bühnen Bielefeld uraufgeführt und vom Premierenpublikum sehr beifällig auf- genommen. Dem abstrakten Ballett dient ein sinfonisches Werk für Blechbläser und Strei- cher zur Vorlage, das der 62 Jahre alte ge- bürtige Rumäne Mihalovici schon 1946 in Paris komponierte. Die zehn Variationen des musika- lischen Grundthemas wurden in ihrer tänzeri- schen Umdeutung(Choreographie Erwin Han- sen) durch den Farbenrausch unterstrichen, den die in Weiß, Grün, Rot, Gelb und Blau geklei- deten Tanzgruppen und Solisten auf die Bühne zauberten. Die musikalische Leitung hatte Klaus von Axelson. Neben der Ballettgruppe trugen vor allem die Solisten Lilo Schober, Jochen Haufe, Icare Kostakis und die Englän- derin Margret Holford zum Gelingen der Auf- führung bei. Der Einakter„Das letzte Band“ des fran- zösisch schreibenden Iren Samuel Beckett, der in Amerika uraufgeführt wurde und auch schon über viele deutsche Bühnen, darunter die des Zimmertheaters Heidelberg. ging. er- lebte jetzt erst seine französische Erstauffüh- rung im Pariser„Theatre Recamier“. Roger Blin inszenierte das Ein- Personen- Stück mit dem Schauspieler R. J. Chauffard in der Rolle des alten Krapp, der Rückschau über vergan- gene Stationen seines Lebens hält, die er auf Tonbändern festgehalten hat. Der Maler Theodor Werner zeigt in einer bis zum 14. April dauernden Ausstellung in Brüssel 22 seiner abstrakten Werke. Der Künst- ler gehörte zu den deutschen Teilnehmern der Schau„50 Jahre moderne Kunst“ auf der Brüs- seler Weltausstellung 1958. Im Badischen Kunstverein Karlsruhe wird am Sonntag, 3. April, eine Ausstellung mit Gemälden und Plastiken von etwa 50 lebenden italienischen Künstlern eröffnet. Die Ausstel- lung wird bis zum 30. April gezeigt. Die Kammermusikreihe der Konzertdirek- tion Heinz Hoffmeister wird in der Saison 1960/61 folgende Gastensembles nach Mannheim bringen: das Europäische Streichquartett(frü- her Gewandhausquartett Leipzig), das Pariser Pasquier-Trio, das verstärkte Koeckert-Quar- tett(mit den beiden Streichsextetten von Jo- hannes Brahms), das Londoner Amadeus- Quartett und das Loewenguth-Quartett aus Pa- ris. In dem wie alljährlich zusätzlich veranstal- teten sechsten Kammermusikabend werden am 3. Mai 1961„1 Musici di Roma“ konzertieren. Der Schriftsteller Alfons von Czibulka liest in einer Veranstaltung des Volksbundes für Dichtung(Scheffelbund). Ortsverein Mann- heim, am Freitag, 1. April, 20 Uhr, im Wart- burg-Hospiz aus eigenen Werken. Eine geistliche Abendmusik mit Werken aus dem Barock, der Romantik und der zeit- genössischen Musik findet am Sonntag, 3. April, 20 Uhr, in der Mannheimer Trinitatiskirche statt. Die Ausführenden sind Elfriede Lein- gang(Sopran) und Kantor Ludwig Mayer (Orgel). Ueber„Theater in Amerika— Erfahrungen und Beobachtungen“ spricht Professor Hein- Das ungarische rich Schnitzler, stellvertretender Direktor und Regisseur am Wiener Theater in der Josef- stadt, am Montag, 4. April, 20 Uhr, im Mann- heimer Amerikahaus. Im siebten Mannheimer Akademiekonzert am Montag und Dienstag, 4. und 5. April, je- Weils 20 Uhr, dirigiert Herbert Albert die „Tänze aus Galanta“ von Zoltan Kodaly, das Violinkonzert von Anton Dvorak und die Sin- fonie Nummer 1(die„Frühlingssinfonie“) von Robert Schumann anläßlich des 150. Geburts- tages des Komponisten am 8. Juni. Solist ist Vasa Prihoda(Violine). Das Orff-Schulwerk wird von Kindern unter der Führung von Helmut Sadler am Dienstag, 5. April, 20 Uhr, in den Räumen der Kunst- und Musikhandlung Heckel musiziert. Einfüh- rende Worte spricht Studienrat Dr. Hans Striehl, außerdem wird ein Tonlehrfilm vorgeführt. Végh-OGoorteft Kammermusikabend mit Werken von Brahms, Bartok und Mendelssohn Das früher in Budapest, jetzt in der Schweiz stationierte Végh-Quartett mit San- dor Veégh(I. Violine), Sandor Zöldy(2. Vio- line), Georges Janzer(Viola) und Paul Szabo (Cello) gehört längst zu den vertrauten Freunden der großen Besuchergemeinde der Hoffmeisterschen Kammermusik-Konzerte. In der Reihe der Europäischen Kammermusik- Vereinigungen nimmt das Vegh- Quartett einen hervorragenden Platz ein. Die Ungarn begannen diesmal in der Aula der Mann- heimer Wirtschaftshochschule mit dem auf lichten Dur-Klang gegründeten und für Jo- hannes Brahms' Wesensart bemerkenswert „freundlichen“ B-Dur-Quartett des nord- deutschen Meisters und offenbarten damit erneut ihre hohen künstlerischen Qualitäten. Stand auch der Vivace-Eingangssatz unge- achtet seiner sorgfältigen rhythmischen Poli- tur noch unter einer gewissen nervösen Un- ruhe der Spieler, so wurde man im weiteren Verlauf des Vortrags doch von dem sicheren Stilempfinden gefesselt, mit dem sich die ungarischen Künstler die geistige und tech- nische Welt des nicht eben bequemen deut- schen Meisters eroberten. Zauberhaft klang- schön erschienen vor allem die beiden Mittel- Sätze und der elegant gespielte abschließende Variationensatz mit dem aparten themati- schen Rückblick auf die melodische Struktur des Eingangssatzes. Die herzhaft männliche Tongebung des Primarius, die immer sauber und geschmeidige Einfühlung der zweiten Violine ins Gesamtklangbild der Gemein- schaft, der wundervolle, bisweilen an weiche Hornwirkungen erinnernde Bratschenklang und ein böchst verinnerlichtes Cellospiel kamen, außer bei Brahms, vor allem dem von blühendem Melos erfüllten, wenn auch streckenweise reichlich redseligen D-Dur- Quartett von Felix Mendelssohn zugute, nach dessen paradierender Wiedergabe die in Begeisterung geratenen Zuhörer die Un- garn mit langanhaltendem Beifall über- schütteten. Zwischen dem aufgeschlossenen Brahms und dem sangseligen Mendelssohn befand sich Bela Bartok, der Landsmann der konzer- tierenden Musiker, mit seinem aus dem Jahre 1917 stammenden zweiten Streich- qduartett aus Opus 17 insofern in einer „Splendid isolation“, als Bartoks Klang- palette in schroffem Gegensatz zu den beiden anderen Meistern bewußt allem„Schönlichen“ entsagt. Es steckt in diesen drei Sätzen noch die ganze Ungebrochenheit des umstürzleri- schen Naturells Bartoks. Der herbe, disso- nierende, klanglich spröde erste Satz und die prächtige Transparenz des eigenartig konzipierten, in elegisch-schwermütiger Klangsphäre verlaufenden und endlich sanft erlöschenden Schlußsatzes schienen das Pu- blikum allerdings nur wenig zu fesseln, da- gegen zeigte man sich von dem rhythrnisch hinreißend bewegten, Energie und Anmut vereinigenden Linienspiel des kapriziösen Mittelsatzes wie elektrisiert. Der lebhafte Beifall galt wohl in der Hauptsache der emi- nent überlegenen Interpretation des Werkes. 9 Die volle Kraft vom ganzen Ei in Schöle · Frisch · Ei · Nudeln Viel frisches Ei gibt Schöle · Frisch · Ei· Nudeln dis gold- gelbe Aussehen. Schöle mit frisch qufgeschlogenen Höhnereiern säöttigen kräftiger, weil ausgiebiger und quellfähiger. Und im Geschmack wie selbstgemachte. 5 entsprech. 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Auch für Altere empfehlenswert. ala mo Herz ad 1 ö n- N rt lie as n- on ist er g, t- n- al, 18 el ru. ch ö te, 12 1= K MWVMV AO OS 30%OAOH Ss, AAnq pn) K MI MMWVIO OoiINNAAd OS WMNV 9 os 40% OAO Ane ere et eee, )) Nr. 77/ Freitag, 1. April 1960 BUCHER Seite 23 Notizen über Böcher Hinter den Kulissen der Natur Franz A. Roedelberger:„Belauschte Natur“. Flora und Fauna in 300 Bildern(Safari- Verlag, Berlin). 60 Tierfotografen haben mit Teleobjektiv und Elektronenblitz, vor Allem aber mit bewundernswerter Geduld und hervorragender Begabung Momentauf- nahmen aus dem Leben in der Natur ge- schaffen, die den Kampf ums Dasein demon- Strieren. Der junge Kuckuck, der nackt und blind mit seinen Flügelstummeln die echten Eier seiner Pflegeeltern aus dem Nest wirft, wird 20 Tage später immer noch aufopfernd gefüttert, obwohl er schon dreimal so groß ist wie der Papa. Die Mistel, deren klebriger Samen von Vögeln zu der Wirtstanne ge- tragen wurde, ist mit ihren Senkwurzeln in das Gewebe des Baumes eingedrungen. Die Ringelnatter verschlingt den Frosch und der Igel die Kreuzotter. Der Birkenblattroller schneidet kunstvoll eine luftige Bruttüte für seine Eier, und der fleischfressende Sonnen- tau fängt Insekten, um seinen Stickstoff- haushalt auszugleichen. Die grohartigen, teilweise farbigen Aufnahmen sind mit kur- zen Texten spannend kommentiert. Das Buch entstand in französisch- deutscher Gemein- schaftsarbeit, seine Texte sind zweisprachig. egi. Handbuch för den Hundefreund Dr. Erich Schneider-Leyer:„Welcher Hund ist das?“(Kosmos-Verlag/ Franckh'sche Ver- lagshandlung, Stuttgart.) In der Reihe„Kos- mos Naturführer“ ist mit diesem Band ein ebenso handliches wie ausführliches Nach- schlagewerk über sämtliche in- und auslän- dischen Hunderassen erschienen, das als Fachbuch für Hundezüchter, aber auch dem kynologisch interessierten Laien wertvolle Aufschlüsse und Anregungen bietet. Es ent- hält außer einer kurzen Entwicklungs- geschichte unseres ältesten Haustiers, einer Klassifikation der verschiedenen Rassen und den notwendigen allgemeinen Richtlinien für ihre Fütterung, Pflege und Behandlung einen alphabetisch geordneten Katalog von 183 Rassen mit 127 Aufnahmen, 139 Textzeich- numgen und einem I2seitigen„Schlüssel“. Die Beschreibung der einzelnen Rassen nach Er- scheinung, Haar, Farbe, Größe und Gewicht, Charakter und Verwendung ist knapp und klar gefaßt und bildet den Hauptinhalt dieses Hundebestimmungsbuches. Neben den inter- national standardisierten Rassekennzeichen erhält der Leser auch eine genaue Auskunft über die Verwendungsmöglichkeiten der je- weiligen Rasse, womit unerfahrenen Hunde- haltern oder Leuten, die sich erst einen Hund zulegen möchten, manche Enttäuschung er- spart wird. E E Entdecker und Entdeckungen Isabel Barclay:„Weite Welt der Ent- deckungen“(Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart). In einer Zeit der Vorstöße in den Weltraum tut es gut, sich wieder einmal auf die Entdeckung der Erde zu besinnen. In dem vorliegenden Band der Weite-Welt-Bücherei wird gezeigt, wie unternehmende Männer zu allen Zeiten ausgezogen sind, Länder und Meere zu entdecken, zu erobern, zu erfor- schen. Von den ersten Expeditionen der alten Agypter, der Phönizier und der Wikin- ger bis zur Erforschung der Pole durch Peary, Amundsen und Scott sind alle großen Entdeckungsreisen behandelt. In spannend erzählender und keinesweg trocken lehrhaf- ter Form werden dem jugendlichen Leser Strapazen und Schwierigkeiten, Triumphe und Enttäuschungen der Unternehmungen nahegebracht. Bemerkenswert objektiv sind die führenden Persönlichkeiten und die Motive ihrer BFahrten dargestellt. Anschau- liche Zeichnungen und Fotos runden das Bild eines wirklich guten Jugendbuches. itz Die Höter des Gesetzes Fred Dietrich:„Polizei“(Verlag Paul Mül- ler, München). In engem Kontakt mit krimi nalpolizeilichen Dienststellen schuf der Ver- fasser dieses Handbuch über die Polizei und ihre Arbeit. Einen kurzen geschichtlichen Abriß führt er von der Nekropolengarde Alt- Aegyptens bis zu den hochentwickelten Ap- paraten der bekanntesten heutigen Polizei- behörden: dem englischen Scotland Vard, dem amerikanischen Federal Bureau of In- vestigation FBI), der französischen Süreté und der deutschen Kriminalpolizei. Die Dar- stellung von Aufbau und Arbeitsweise die- ser Behörden wechselt ab mit Einblicken in die meist recht unromantische Praxis, die be- sonders in den Einzelbeispielen tatsächlich geschehener Kriminalfälle und in vielen Bilddokumenten anschaulich wird. Eigene Abschnitte sind dem Bundesgrenzschutz, der Wasser- und Luftpolizei und ihren besonde- ren Aufgaben gewidmet, ein„Kleiner Rechtslehrgang“ weist auf die gesetzlichen Grundlagen der deutschen Polizeiarbeit hin. Zuweilen wäre eine geschicktere Auflocke- rung des Stoffes wünschenswert gewesen: der Stoff bietet ja alle Möglichkeiten. Vereinzelt hätte auch ein korrigierender oder stilistisch bessernder Rotstift nicht geschadet. Auf des Verfassers Liebäugeln mit der Todesstrafe ließe sich, nicht zuletzt wegen seiner allzu simplen Zahn- um-Zahn- Gründe, ohne Ein- buße für das Buch verzichten: es ist eine recht ergiebige Informationsquelle und kann dazu beitragen, die Arbeit der Polizei mit Wirklichkeitsnäheren(und romanferneren) Augen anzusehen. hesch Totale Gedächtniserforschung Paul Ernst:„Jugenderinnerungen“(Sig- bert Mohn Verlag, Gütersloh). Die Neuauf- lage dieses 1930 erschienenen Buches er- innert an den 1933 verstorbenen Dichter des riesigen Versepos„Das Kalserbuch“ und der Dramen„Brunhild“ und„Chriemhild“, Zweier(laut Ernst Leopold Stahl))„edel- schöner, marmorstarrer“ Werke, von denen ersteres in Heidelberg, das andere(1924) in Mannheim uraufgeführt wurde. Ernsts be- scheidene Selbsteinschätzung, daß seine Dichtung„erst von künftigen Geschlechtern verstanden“ werde, erhellt zusammen mit den seine Jugend bis zur Entlassung aus dem Gymnasium umfassenden Memoiren, daß er zumindest während der letzten fünfzehn Jahre seines Lebens als Gegenwartsver- ächter existierte, der Weimarer Demokratie den Rücken zeigte, die Vergangenheit suchte und auf kommende Zeiten baute. Hieraus resultiert eine resignierte, ja mäkelige Alt- väterlichkeit; auch der Hang, dem Gedächt- nis alles bis auf die un wesentlichsten Ein- Zelheiten abzutrotzen, macht die Lektüre auf weite Strecken zu einer ernsten Geduld- probe. Hiervon abgesehen, entdeckt der Leser das Werden eines sympathischen Außenseiters, der ein schlechter Schüler, doch von allem Großen zu beeindrucken war und als Erzieher seiner selbst allmählich erst auf den ihm vom Schicksal vorge- schriebenen Weg geriet. Das Milieu seiner Jugend ist der Harz und die dort ein ein- faches Leben führenden Bergmannsfamilien; vieles, was er über landsmannschaftliche Eigenheiten zu berichten weiß, hat doku- menterischen Wert. rr. Persische Märchen Nizami:„Die sieben Geschichten der sie- ben Prinzessinnen.“ Märchen aus Persien (Manesse-Bibliothek der Weltliteratur, Ver- lag Conzett und Huber, Zürich). Persien, das Land uralter Kultur, ist für uns noch immer umgeben mit dem Hauch des Geheimnis- vollen, Märchenhaften. Und so wunderbar dieses Land erscheint, so wunderbar sind auch seine Märchen. Erzählt in der bild- reichen Sprache des Orients, belebt von Feen, guten Geistenr und Dämonen, sind sie ein Spiegebild der orientalischen Volksseele. Uralte Märchenmotive haben ihre Quelle in Persien und gingen von hier aus den Weg in die Märchen vieler europäischer Völker. So alt wie die Märchenmotive selbst ist aber auch die Kunst des Märchenerzählens in Persien. Eine Kunst, die nicht zuletzt von den größten Dichtern dieses Landes geübt wurde. Zu ihnen zählt auch Nizami, der von 1141 bis 1202 in Persien lebte und vielen späteren Dichtern seiner Heimat Vorbild war. Seine hier vorliegenden„Sieben Ge- schichten der sieben Prinzessinnen“ sind das Kernstück aus„Heft Peiker“, Sie haben in Rudolf Gelpke einen meisterhaften Ueber- setzer gefunedn und sind so nach wie vor umsponnen von persischer Poesie, Zartheit und Bildhaftigkeit. Sie geben darüber hin- aus Einblick in die Symbolik der alten per- sischen Kultur und Weltanschauung und eb- nen den Weg zum Verständnis einer uns fernliegenden Welt. Zwölf farbige Miniatu- ren aus persischen Handschriften des 15., 16. und 17. Jahrhunderts erhöhen den Reiz dieses zauberhaften Märchenbuches für „große Kinder“. ile Kurz angezeigt Der Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie will in Zukunft zwei- mal jährlich eine Zusammenstellung beson- ders wertvoller literarischer Neuerschei- nungen im Spiegel der n Kritiken, die über diese Bücher g ben wurden, herausgeben. In dieser„Hauszeitschrift“ des Kulturkreises sollen jeweils etwa 20 Werke deutscher Schriftsteller vorgestellt werden, die der Kulturkreis für richtungsweisend in der heutigen geistigen Situation hält. Die Zusammenstellung soll den Lesern die Aus- wahl unter der Flut der Neuerscheinungen erleichtern und zu einer Art fortlaufender Literaturgeschichte führen. Dies wurde am Mittwoch auf einer Tagung der Kulturrefe- renten der Mitgliedbetriebe des Kultur- Kreises in Siersdorf bei Aachen mitgeteilt. Der Kulturkreis will außerdem zwei bis drei Bücher im Jahr herausbringen, die Kultur- gut krüherer Zeiten bewahren. Als„Bibliothek der hundert Bücher“ hat die Fischer-Bücherei in Frankfurt am Main eine neue Taschenbuch-Serie gestartet. Der Untertitel lautet„Exempla Classica“ und gibt damit das Ziel an, das dem Heraus- geber, Professor Walther Killy Gerlin), vor- schwebt. Von Homers„Odyssee“ über die Gedichte des Walther von der Vogelweide und Molieères„Misanthrop“ bis zu Thomas Manns„Buddenbrooks“ sind viele Autoren vertreten, die für die Epoche Wesentliches auszusagen hatten. Auch Dante, Shakespeare, Goethe, Puschkin und Hamsun fehlen nicht in dieser Reihe. Als erste Bände erscheinen „Wilhelm Meisters theatralische Sendung“ von Goethe,„Der Misanthrop“ von Moliere und„Der Prozeß“ von Kafka. Die vorge- sehenen 100 Bände sollen im Lauf der nach- sten vier Jahre ausgeliefert werden. Kurzbiographien von 320 beliebten Film- schauspielern stellte der Filmkritiker Peter Kniewel für„Das kleine Buch der großen Stars“ zusammen, das im C. Bertelsmann Verlag, Gütersloh, erschienen ist. 136 Fotos iustrieren den Text, der Anhang enthält einen Geburtstagskalender. Maria Schell gab dem Büchlein ein Vorwort mit auf den Weg. N D Schwarz-Weiß Pepito aktuelle Dessin eines gut geschnittenen Sakko-Anzuges cus reiner formbeständig durch die „ sStrafffix Einlage“. DOM O krstrangiger Kammgarn-Anzug aus reiner Schurwolle, in gedeckten„Unterholz-Tönen“, wie Blau- braun, Grön- braun, formbeständig durch die „ streffix Einlage“. DN MANNHEIM Breitestraße(TI, I) Morgen, 2. 4., ist unser Haus bis 18 Uhr geöffnet. das hoch- Schurwolle. Srön-blau. 179. 2 3 . . — . . 2 . 2 . N. en nt 22 2570 . 3 2 — de Nn ee 18 N 0 13 K . Seite 30 SCHATLLPTIATTEN Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 AUs DER WELT DES BALLETTS eine kleine Platten-Serie Ausschnitte aus Gemälden von Edgar Deges zieren die Hüllen einer Serie von klei- nen(45 Upm) Schallplatten, die von„Fon- tana“ vorgelegt wird. Es sind duftige, lichte Bilder, voll von beschwingter Bewegung aus der Welt des Balletts. Sie kennzeichnen tref- fend die Schallplatten in diesen Hüllen: Die bekanntesten und hübschesten Ballettmusi- Ken, die gerade zu Lebzeiten dieses franzö- sischen Impressionisten, vor allem im 19. Jahrhundert entstanden, und von denen sich Wenigstens ein Teil auch heute noch unge- trübter Popularität erfreut. Allerdings, so wie die Farbdrucke auf den Hüllen meist nur Ausschnitte aus den gro- Ben Gemälden zeigen, so sind auch die darin verpackten Ballettmusiken nur Fragmente aus den Gesamtwerken. Gar manchmal mußten Sie sich, um der Spielzeit einer klei- nen Schallplatte gerecht zu werden, eine empfindliche Straffung und Zusammenfas- Sung gefallen lassen. Trotzdem bereitet auch ein solcher„Ballett-Digest“ recht viel Freude. Die ungekürzte Ballett-Musik von Tschaikowskys„Schwanensee“ oder„Dorn- röschen“ beispielsweise füllen drei bzw. vier Ungeschriebenes Gesetz aller Schallplat- ten- Gesellschaften war es bisher, Opern-Ge- samtaufnahmen nur in der Originalsprache herauszubringen. So erschien Bizets„Car- men“ ausschließlich in Französisch, die Werke der Italiener in Italienisch und Wag- ners„Meistersinger“ eben nur in Deutsch. Der Grund für diese stillschweigende Ueber- einkunft war einfach. Die Aufnahme einer konpletten Oper, die bis zu ein paar hun- derttausend Mark Unkosten verursachte, war nur dann rentabel, wenn man sie auch auf einem internationalen Markt vertreiben konnte. Daß darüber hinaus das Bemühen um größte Werktreue mitsprach, ist selbst- verständlich. So selbstverständlich, daß man die„Meistersinger“ eben nach Möglichkeit in Bayreuth, die„Aida“ aber an der Mailän- der Scala oder an der Römischen Oper auf- nahm. Im gleichen Umfang, indem sich nur das Angebot an Opern-Gesamtaufnahmen ver- dichtete, wurde jedoch der Wunsch des deut- schen Käufers laut, der die Opern auch in deutscher Sprache hören wollte. Bei allem Schallplatten kauft man bei phon Wohlgefallen am italienischen Belcanto be- dauerte doch mancher Hörer, daß er dem Text nicht folgen konnte. Mit einer Gesamtaufnahme des„Bajazzo“ in deutscher Sprache hat die Electrola nun zum ersten Mal das Risiko unternommen, eine komplette Oper nur für den Deutschen Sprachraum aufzunehmen. Es ist ein Experi- ment, von dem im Augenblick noch niemand sagen kann, wie es ausgehen wird. Bringt der Umsatz die Aufnahmekosten herein, so wird wohl, das scheint sicher, in absehbarer Zeit ein zweites und bald ein drittes Werk aus- schließlich deutsch gesungen erscheinen. Nicht von ungefähr ist unter diesen Um- Ständen wohl die Wahl auf eine der zug- kräftigsten Opern gefallen, auf Leoncavallos „Bajazzo“. Zusammen mit Mascagnis„Ca- valleria rusticana“ behauptet sich das Werk nun schon seit 1892 im Repertoire der Büh- nen in aller Welt und ist zweifellos auch dem weniger begeisterten Opernbesucher geläufig. Die Besetzung erfüllt alle Voraussetzun- gen für Publikumswirksamkeit auf der einen und erstklassige Wiedergabe auf der Mannheims großes Spezialhaus 07, 5, Planken, Jel. 2 68. mit der persönlichen Note MSSEIWERKSTATTEN . EINRICHTUNSGSHAUS Nichts geht öber die Behoglichkeit der eigenen Wohnung! Ob sie groß ist oder klein: sie ist und bleibt das, Zuhause Schmückende, beglückende Behaglichkeit, die bietet Ihnen Möbel Streib in einer ständigen Möbel- Großousstellung. Mehr ols 2000 Beispiele zeigen Ihnen den richtigen Weg zu einem gemõtlichen Zohouse ganz noch ſhrem Geschmock. Neue Schallplatten Langspielplatten. Und obwohl gerade Tschai- Ko WSK ys Ballettmusiken oft in einem präch- tigen symphonischen Gewand stecken, ist das Anhören des Gesamtwerkes ohne die op- tische Ergänzung doch nur für ausgespro- chene Liebhaber von Interesse. Für den Musikfreund genügen im allgemeinen Aus- züge, wie sie auch in der vorliegenden Fon- tana-Serie enthalten sind. Aus Tschaikowskys Ballett„Dornröschen“, 1890 geschrieben und von dem Choreografen Petipa in Szene gesetzt, wurden vier Stücke ausgewählt: Das Rosen-Adagio, der Tanz des Zestiefelten Katers, das Panorama und der Girlandenwalzer. Tschaikowsky ist noch eine zweite Platte gewidmet, auf der Frag- mente aus der so märchenhaft- verspielten, innigen Musik aus dem Schwanensee-Ballett eingefangen sind. In beiden Aufnahmen be- währen sich die Wiener Symphoniker unter Leitung von Karel Ancerl. Ebenfalls von den Wiener Symphonikern beschwingt und elegant gespielt, dieses Mal unter Leitung von Paul Walter, werden drei weitere Aufnahmen in dieser Serie: Kost- proben aus Josef Bayers„Puppenfee“, die 1919 in Gestalt der großen Ballerina Paw- owa in aller Welt Triumphe feierte, aus Adolphe Adams romantischem Märchen von „Giselle“, dessen Libretto im Kern von Hein- rich Heine geschrieben und von Vernoy de Saint-Georges zu einem bühnenwirksamen Stück verarbeitet wurde, und schließlich Carl Maria von Webers„Aufforderung zum Tanz“, die zum internationalen Standard- Repertoire des Balletts gehört. Auf der glei- chen Platte finden wir noch den„Tanz der Stunden“, ein Fragment aus Ponichellis Oper „La Gioconda“, in dem der uralte Streit zwischen den Mächten der Finsternis und den Mächten des Lichts tänzerisch angedeu- tet wird. Das Orchestre des Concerts Lamoureux unter Leitung von Jesus Etcheverry ist mit zwei Aufnahmen in dieser Serie vertreten: Die Ballettsuiten aus Leo Delibes„Sylvia“ und„Coppélia“. Diese Werke sind schon des- Unvermindert zugkräftig: Leoncavallos„Bajazzo“ Zum erstenmal erschien eine Gesamtaufnahme in Deutsch anderen Seite. Die Titelrolle singt Rudolf Schock, Melitta Muszely, die gerade in Ham- burg großen Erfolg hatte, übernahm die Rolle der Nedda, Josef Metternich, vor allem an der Bayerischen Staatsoper zu Hause, singt den Tonio, Manfred Schmidt, Marcel Cordes und Werner Müller vervollkommnen das Ensemble der Solisten. Horst Stein diri- giert Chor und Orchester der Deutschen Staatsoper Berlin. Es wäre müßig, nun Vergleiche etwa zwi- schen Rudolf Schock und Giuseppe di Ste- tano, Melitta Muszely oder Maria Callas zie- hen zu wollen, Vergleiche also, zwischen einer Scala-Aufnahme und dieser Deutschen Fassung. Derartige Vergleiche würden vor- aussetzen, daß jeder Theaterbesucher, ehe er in Mannheim, Heidelberg oder Frankfurt ins Theater geht, sich in Mailand, Rom oder Pa- ris umhört, um zu ergründen, wie das Werk denn in der Originalsprache klingt Hört er dagegen unvoreingenommen die vorliegende „Bajazzo“-Aufnahme, so wird er dem Unter- nehmen seinen Beifall nicht versagen kön- nen.(Electrola E 80 501/502 S) D. S. halb von großem Interesse, weil der Kompo- mist hier zum erstenmal jede Rolle und jede Handlung mit einem musikalischen Thema ausstaffiert hat und damit der Musik aus einer völlig dem Tanz untergeordneten, ihn nur untermalenden Rolle zu Eigenständig- keit und„Gleichberechtigung“ verhalf. Das französische Orchester besticht in diesen Aufnahmen vor allem durch die mit galli- schem Esprit interpretierte Coppélia-Suite, eine frische, lebenslustige Musik, die man sich gern anhört. Fontana 495 015 CE bis 495 030 CE und 495 504 CE bis 495 506 CE). a Mac ANDRE CHENIER Oper aus der Französischen Revolution Wie Ponchielli stand auch Umberto Gior- dano im Schatten seiner Landsleute Verdi und Puccini. Trotzdem gehört seine Oper André Chenier zu jenen Werken, die sich über Jahrzehnte auf der Bühne behaupteten. André Chenier war Giordanos vierte Oper. Sie wurde am 28. März 1896 in der Mai- länder Scala uraufgeführt. Den Text schrieb Puccinis Librettist Luigi IIlica. Er legte der Oper die historische Gestalt des Dichters André Chenier zugrunde. Eine Gesamtauf- nahme der Oper mit Renata Tebaldi, Mario del Monaco, Ettore Bastianini und Fernando Corena und mit dem Chor und dem Orche- ster der Accademia di Santa Cecilia Rom mit dem Dirigenten Gianandrea Gacazzeni existierte bei Telefunken/ Decca schon seit längerer Zeit. Nun wurde die Aufnahme auch in Stereo vorgelegt und aus dieser Gesamt- aufnahme wiederum ein Querschnitt mit den bekanntesten Szenen aus den vier Akten. Der Wohllaut der bereits in so viel anderen Opernaufnahmen erprobten und bewährten Stimmen Renata Tebaldis und Mario del Monacos, die Präzision der Chöre und der bewunderswerte Glanz des Orchesters zeich- nen auch diese Aufnahme aus.(Telefunken/ Decca SXL 2014 B-Stereo). 11e Den ersten Preis beim Schlager wettbewerb 1960 der Eurovision in der Londoner Royal Hall gewann, wie wir bereits in der Kulturchronik unseres Feuilletons vom 31. Mdrz berichteten, vor rund 30 Millionen Fernsehzuschauern die IShährige Französin Jacqueline Boyer, die Tochter der Chunsonsängerin Lucienne Boper, mit dem Chanson„Tom Pillibi“. Bild Keystone Erich Ponto erzählt vom„Reinecke Fuchs“ Zu einer Aufnahme der Deutschen Grammophon- Gesellschaft „Pfingsten, das liebliche Fest war ge- kommen; es grünten und blühten/ Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken/ Uebten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel;/ Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Grün- den,/ Festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.“ So beginnt, einfach und doch unvergeg- lich, dem der sie einmal gehört hat, die Ge- schichte vom„Reinecke Fuchs“. 1793 schrieb sie Goethe, gleichsam zur Erholung von seinen wissenschaftlichen Arbeiten an der Farbenlehre und als fröhliche Feierabend Arbeit nieder. In lockere Hexameter klei- dete der Dichter sein Epos, das ihm vorzüg- lich dazu diente, seine Ansichten über die gesellschaftlichen und politischen Schwä⸗ chen seiner Zeit wiederzugeben. Die Gestalt des Fuchses Reinecke selbst War, als sie Goethe aufgriff, schon ein paar hundert Jahre alt. Einer der deutschen Dichter aus dem Gefolge Karls des Großen, Paulus Diakonus, schrieb, allerdings in la- teinischen Versen, bereits in der Wende vom achten zum neunten Jahrhundert, die Fabel von der Feindschaft zwischen Wolf und Fuchs. Immer wieder in den kommen- den Jahrzehnten wurde die fröhliche Ge- schichte dann mit dem Ballast von Schuld und Gnade beladen. Goethe führt, trotz einiger Hiebe auf die Geistlichkeit, trotz der Backpfeifen für beglöckender Gemötlichkeit. Sessel Schlafzimmer Kombischränke ab 190. seine Zeitgenossen, keine verkleideten Men- schen vor. Er erzählt eine Fabel, ein Gleich- nis, in dem genau beobachtete Tiere leben- dig werden, die freilich so sprechen und han- deln, daß der Mensch in ihnen seine Schwä- chen und Stärken wiederzuerkennen vermag. Vor elf Jahren, 1949, lieg der Süddeut- sche Rundfunk den damals in Stuttgart täti- gen Erich Ponto den„Reinecke Fuchs“ er- zählen. Es war eines der schönsten Ge- schenke, das der Süddeutsche Rundfunk sei- nen Hörern machte. Ponto war wohl wie kein anderer berufen, die Dichtung zum Le- ben zu erwecken. In seiner Stimme lag die Gabe, zu bannen und zu spannen, er setzte Licht und Schatten, polterte wohl auch und putzte doch die Ironie so blitzblank heraus, daß das Lächeln über der Nachdenklichkeit nicht zu kurz kam. Am 4. Februar 1957 starb Erich Ponto, 73jährig in Stuttgart. Das Geheimnis seiner Vortragskunst nahm der große Schauspieler mit ins Grab. Der Zauber seiner Stimme blieb uns aber auf ein paar hundert Meter unscheinbaren, braunen Tonbandes erhalten. Mit seiner Hilfe stellte die Deutsche Gram- mophon Gesellschaft jetzt eine Schallplatten- Ausgabe her, die mit zu dem Verdienstvoll- sten gehört, was je im literarischen Archiv dieser Firma veröffentlicht wurde. Deutsche Grammophon Gesellschaft LPM S 43009/10). D. S. ob 350.— . 0b 65.— Wohnzimmer, ab 240.— SE Köchenböffetts ob 205.— Kloppcouches. ob 194.— 8 aber ouch eine erlesene Auswahl exklusiver Stilmöbel, Tep- 1 piche · Beflumrondungen. Motrotzen. Elektrische Haus · geröte, nur Morkenfobrikote Rodio. Fernsehen Kauf ohne Anzahlung. eilzahlung bis zu 24 Raten 8 Schnulzen der Großmutter „Lieder aus der Küche“— Perlen fast vergessener Poesie „Ich war auch mal jung und schön, und ein Jüngling schwur mir Treue. Männer- schwur ist immer falsch, später kommt die Reue“ sang unsere Großmutter beim Licht der Petroleum-Funzel und zerdrückte eine Träne in ihrem Schürzenzipfel. Damals war unsere Großmutter jedoch noch nicht Groß- mutter, sondern ein junges Mädchen, ein „Teenager“. Auch sie hatte„Schnulzen“, die ihr das Herz um und um rührten. Aller- dings wurden diese tränenreichen Liedchen damals nicht von gagenreichen Stars weib- lichen und männlichen Geschlechts in Mikro- phone mit Echo- und Halleffekt gehaucht. Die Stars, das waren damals die Schirm- und Pfannenflicker, die ihre Kundschaft unterhalten wollten, das waren die Stall- und Dienstmädchen, die sich gern vor wilden Räubern im Wald gruselten, das waren die Mütter, die ihren Töchtern ein wenig Moral predigten. Diese Schnulzen, als„Hausmusik“ in der Küche liebevoll gehegt und gepflegt, mit Hingabe und Augenaufschlag beseelt ge- trällert, waren erfüllt von den Reizen der verruchten Welt, die ansonsten zu dem be- hüteten groß mütterlichen Herd keinen Zu- tritt hatte. Sie brachte ein wenig Gänsehaut und wohliges Zittern in den abgeschiedenen Dienstmädchen- Alltag. Hermann Goertz hat nun in diesem Schnulzen-Schatzkästlein gekramt und so manche Perlen fast vergessener Poesie ans Tageslicht gefördert. Als„Lieder der Küche“ bietet er sie seinem hochverehrten Publikum zum unschuldigen Vergnügen an. Nachdem sie bereits in einem kleinen Bändchen ge- druckt vorlagen(Fhrenwirth-Verlag), wer- den nun auch auf einer Polydorplatte diese verklungenen Melodien von Liebe und Leid zu neuem Leben erweckt. Richard Germer, Heidi Kabel, Marion Lindt, Karin Lukow, Dory Reinhard, Hilde Sicks und ein Chor sind die Interpreten. Erinnern Sie sich noch: „Sie war ein Mädchen voller Güte“,„Leise tönt die Abendglocke“,„Sie war ein Mäd- chen von 18 Jahren“,„Im dunklen Haine“, „Müde kehrt ein Wandersmann zurück“,„In einem Polenstädtchen“ und„Mariechen saß weinend im Garten“. Eine köstliche Samm- lung... olydor 45 205 LPI). best Internationale Tanzkapellen frei Haus Musik zur häuslichen Party auf Schallplatten Im Repertoire der Schallplattenfirmen findet sich, zwischen Klassik und Schlager, eine Rubrik, die, von den Firmen ständig er- weitert, sich wachsender Beliebtheit auch bei einem breiten Publikum erfreut. Gemeint sind, um es auf einen einfachen Nenner zu bringen, die Tanzplatten, die, so mannigfal- tig sie in ihrer Zusammenstellung sein mö- gen, doch alle den gleichen, löblichen Zweck verfolgen: eine kleine häusliche Party unab- hängig von den Gegebenheiten des Rund- funkprogrammes zu machen und dem Gast- geber, dessen Großvater in der guten alten Zeit sich vielleicht noch selbst ans Klavier setzte, um seine Gäste mit einem flotten Strauß-Walzer zu erfreuen, ein Aufgebot internationaler Kapellen zur Verfügung zu stellen. Neuere Aufnahmen sind fast alle neben einer monauralen Fassung auch in Stereo auf dem Markt. Und hier zeigt sich, beson- ders bei Rhythmus-Gruppen der verblüf- fende Effekt der Stereophonie ganz vorzüg- lich. Die Orchester Rubino, Fernandez Pray, Rudy Risavy, Bela Sanders, Rudi Bohn und Gené Dersin kommen auf der Telefunken- Platte„Party Time Nr. 2“(Telefunken BLE 14 139) mit 14 Melodien zu Wort. Lang- samer Walzer wechselt mit Quickstep, Cha- cha mit Rumba und Baion, Slowfox mit Tango. Immer aber sind die einzelnen Titel schwungvoll und in einem ansprechenden Arrangement verpackt, so richtig dazu ge- eignet, die Lust am Tanzen zu wecken. Ausschließlich Tangos bietet eine Philips- Aufnahme mit dem Orchester Malando(Phi- lips 840 300 BV). Die besten Tangos der Welt verheißt der Plattentitel(, World famous Tangos“) und in der Tat sind die zwölf Num- mern gleichsam ein„klassischer“ Querschnitt durch das weltweite Tango-Repertoire. Hier Kleinigkeiten Marina,— von Rocco Granata intalienisch gesungen, ist in Deutschland— trotz aller Uebersetzungen— zu einem Bestseller gewor- den, der sich seit Monaten beharrlich in der Spitzengruppe vieler„Hit-Paraden“ hält. Die Auflage ist schon nahe an der Millionen- grenze. Rocco Granata, dessen etwas ange- rauhte Stimme zwar das italienische Belcanto vermissen läßt, aber von südländischer Musi- kalität sprüht, hat überhaupt einen glücklichen Griff. Sein neuestes Liedchen„Oh, oh Rosi“, zusammen mit„E'Primavera“ und„Manuela“, ist dabei, mit Martina zu wetteifern. Elec- trola C 41 195) Die Dutch Swing College Band, die kürzlich irn Mannheimer Musensaal ein zündendes Gastspiel gab, ist in den Marina-Boom mit ein- gestiegen und wartet mit einer gelungenen Dixieland-Version auf. Die kleine Platte ist auch auf ihrer Rückseite mit dem„Tennessee Waltz Rock“— ebenfalls in munterem Dixie- land-Stil— hörenswert. Philips 318 319 PF) Lalla ist so ziemlich das Letzte auf dem deutschen Schlagermarkt: Ein Tango, von einem anonymen ausländischen Sänger in mehr als gebrochenem Deutsch„gesungen“(singen kann er auch nicht). Im Text, von dem nur einige Fragmente im Rösselsprung zu verste- hen sind, spielt ein bleicher Legionär in einem Frauenhaus in Algier eine Rolle. Wer sich den Schlager anhört, ist selber schuld. Philips) Inge Brück— die Mannheimer Schlager- sängerin, die hoffnungsvoll auf einem deutschen Jazz-Festival begann, hat ihr Platten-Etikett gewechselt. Mit den Hansen-Boys versucht sie sich jetzt bei Electrola mit dem Rag„Honey, honey“ und dem Walzer„Apollo Umberto, Sil- vano“. Von Eggy Ley mit seiner Londoner Dixie- land-Kapelle— im Februar war er zum zwei- ten Mal im Mannheimer Jazzkeller zu Gast, ge- genwärtig spielt er in Heidelberg, ist unter dem Titel„Eggy Ley spielt Wildwest“ eine kleine Langspielplatte erschienen.„Indian Lore Call“. „Red Indian Rag“,„Moose March“ und Hiawatha Rag“ heißen die vier Stücke, die Eggy Leys ju- seien nur einige genannt:„Ole Guapa“,„La Cumparsita“,„Guapita“ oder„Adio Mucha- chos“. Daß auch eine Tanzplatte höchsten An- sprüchen genügen kann, beweist die Philips- Aufnahme„S' Awful Nice“ mit Ray Conniff und seinem Orchester(Philips 840 003 BY). Ihr wurde als einer der ersten Stereo-Plat- ten auf dem Gebiet der leichten Unterhal- tung ein Grand Prix zuerkannt, eine Aner- kennung, die zum einen vor allem die tech- 7 E, 70 2 2 . N * e 10 N 0 P 2, am Paradeplatz Jdzz-Keller, Vorfüöhrkabinen, Stereo- Schallplatten- Bar nische Qualität unterstreichen, zum anderen aber auch zweifellos ein Lob für die ge- schickte Auswahl der einzelnen Melodien sein soll. Die erste Seite beginnt mit„Smoke gets in your eyes“ und stellt damit ein wenig das Motto, unter das die anderen Stücke ge- stellt wurden. Ray Conniff und sein Orche- ster bestechen dabei durch ideenreiche Ar- rangements und geschickte Instrumentie- rung. 1e — kurz notiert bilierendes Sopran-Saxophon im hellsten Licht erscheinen lassen.(Columbia C 41 118) Mac „Die Jäger-Marie“ lebt, wie könnte das schon anders sein, im tiefen Forst. Und ihre Liebe gilt— auch das kann nicht anders sein— einem Wilderer. Aber eines Tages bringt der böse Wilderer ein Rehlein, das sich in einer seiner Fallen gefangen hat, der Jäger-Marie und nun weiß sie, bald wird Hochzeit sein. Die Heimatsänger haben sich dieser Heimat- schnulze mit so viel Sinn fürs Volkstümliche angenommen, daß man eine Träne zerquet- schen muß, eine Träne über so viel sentimen- talen und verlogenen Kitsch. Wann werden die„Dichter“ dieser Schnulzen endlich ein- mal in die Wüste geschickt werden? Auf der Rückseite dieser Decca-Aufnahme(D 138 763) nicht minder dramatisch die Geschichte von der„Jägerhochzeit“. „„ und diese hier ist noch trauriger!“ Aus„Heim und Werk“ 0 2 77 5 K SchEIBRONN SEIL Hfib FIB ERG baum, nussbaumforbig, Oberteiltören Birke Polyester. 295. vosrer diesef Wobhnzimmerschronk 180 em hrt. echt Bin- * 1 E JJ. ² AA Zu- laut men sem 80 ans che“ vum dem ver- iese Leid ner, coW, or och: eise läd ne“, 985 Saß um- bet „La cha- An- ips- miff BN). at- hal- ner⸗ ech- eren Se- dien oke enig Se- che- Ar- tie- 1e icht Mac mre in der imer larie sein. mat- liche luet- nen- rden ein- der 763) von Nr. 77/ Freitag, 1. April 1960 MORGdEN derte Keilschrift-Tontafeln aus drei Jahrtausenden Neue große Funde in Uruk/ Deutsches Archäologisches Institut bereitet„Archäologischen Alexanderzug“ vor Aus Uruk-Warka, der traditionsreichen Grabungsstätte der deutschen Archäologie im Süden Mesopotamiens, ist über einen neuen, höchst bedeutenden Fund zu berich- ten. Professor Dr. Heinrich Lenzen, dem Di- rektor des Deutschen Archäologischen Insti- tuts in Bagdad, ist es in der Kampagne der Wintermonate gelungen, rund 1000 beschrif- tete Tontafeln zutage zu fördern, Zeugnisse der geschichtlichen Entwicklung von der Blüte Sumers um die Zeit von 3200 v. Chr. bis zur Herrschaft der Seleukiden, also eines Zeitraumes von drei Jahrtausenden. Die Fülle des wissenschaftlichen Ertrages, der sich aus der Bearbeitung dieser Fundstücke ergeben wird, läßt sich zunächst nur im Umrig übersehen. Es handelt sich um Schrifttafeln aus allen Bereichen des kulturellen, wirtschaft- lichen und persönlichen Lebens, um Auf- zeichnungen von Epen und Hymnen, um historische Dokumente und Texte astrolo- gischen, mathematischen, medizinischen In- halts, um Briefe und wirtschaftliche Auf- stellungen jeder Art. Von der frühesten archaischen Zeit an lassen sich auf diesen Tontafeln alle Entwicklungsstufen der Keil- schrift verfolgen. Die Forschung wird einige Jahre lang mit der Auswertung dieses Ma- terials zu tun haben; wie Professor Lenzen summarisch erklärt:„Es stecken mindestens sechs Dissertationen drin.“ Die eine der beiden ergiebigsten Fund- stätten wurde im„Palast des Sinkaschid“ aufgedeckt, einem altbabylonischen Bau etwa aus dem 18. Jahrhundert v. Chr., am Rand der Stadt gelegen, der schon bei der ersten Grabung im Jahre 1913 aufgefunden worden war, aber bisher nicht weiter er- Zur 400. Wiederkehr des Todestages von Phi- lipp Melanchthon(19. April 1960), der neben Martin Luther als der bedeutendste Repräsen- tant der deutschen Reformationsgeschickte gilt, gibt die Deutsche Bundespost eine Gedenk- marke heraus. Sie ruft damit die Gestalt die- ses großen Humanisten und bedeutenden Leh- rers der Universitäten Tübingen und Witten- berg in die Erinnerung zurüch. Die Marke wurde von den Grafikern Hans Michel und Günther Kieser entworfen, denen zeitgenössi- sche Bildnisse von Albrecht Dürer und den Cranachs zur Verfügung standen. Sie wird von der Bundesdruckerei Berlin im Zuei-Furben- Offsetdruck rot und schwarz mit ausgesparter Wertziffer hergestellt. AP-Bild korscht wurde, weil er von Grabräubern durchwühlt war. Die andere Fundstelle liegt im Tempelbezirk E- anna, dem Haupt- heiligtum der Göttin Inanna, wo man seit Jahrzehnten immer wieder vor Ueber- raschungen steht. Schon vor einem Jahr war hier in den archaischen Schichten aus der Wende vom 4. zum 3. Jahrtausend ein großer Hof aufgedeckt worden, über dessen Bedeutung man sich heute noch nicht klar ist. Es mag vielleicht der Ort der Ratsver- sammung gewesen sein oder ein Platz für gymnastische Spiele. Die Wände dieses Hofes waren mit sogenannten Stiftmosa- iken ornamentaler Art bedeckt. In der neu- babylonischen Periode um das 7. Jahrhun- dert v. Chr. wurde diese etwa 50x50 m große Fläche mit einer Wohnsiedlung über- baut. Die Tontafeln eus dieser Zeit waren den Toten beigegeben, die nach babyloni- schem Brauch unter dem Fußboden der Wohnhäuser begraben wurden. Hier lagen zum Beispiel ganze Wirt- schaftsarchive aus der neubabylonischen und achämenidischen Epoche, unter ande- rem Aufzeichnungen des schon bekannten Bankhauses Egibi in Babylon, das— wie man jetzt feststellen konnte— eine Filiale in Uruk unterhielt. Es sind Belege für die finanziellen Transaktionen zur Zeit des Kyros und Darius I., die durchaus den For- men unserer Geldwirtschaft entsprechen: EKreditbriefe, Darlehen, Zinsguthaben, Ab- tretungen von Forderungen, Verrechnungen in Waren und Gold. Unter dieser histori- schen Schicht, zum Teil dazwischen, weil in den Ruinen der zerfallenen Lehmziegelbau- ten vielfach kaum ein Niveau- Unterschied besteht, befanden sich die 2000 bis 3000 Jahre älteren Tontafeln, die das Bild der archaischen Zeit an vielen Punkten ergän- zen und vielleicht durch epische Ueberlie- ferungen Neuaufschlüsse über die Vorge- schichte der sumerischen Kultur geben wer- den. Darüber läßt sich vor der wissenschaft- lichen Auswertung nichts sagen. Man weiß heute nur, daß die physikalischen Unter- suchungen mit Hilfe der C-14-Methode die Spuren der Besiedlung Uruks bis ins fünfte Jahrtausend nachweisen. Wie steht es um die anderen Unterneh- mungen des Deutschen Archäologischen In- stituts DAI) und die weitere Planung, die, wie man hört, im Orient über den bisheri- gen Rahmen hinausgreift? Ueber das der- zeitige Ausmaß der Arbeiten unterrichtet uns das vor kurzem im Verlag Gebrüder Mann, Berlin, erschienene Werk„Neue deutsche Ausgrabungen im Mittelmeerge- biet und im Vorderen Orient“, in dem die Direktoren der ausländischen Institute und Leiter der verschiedenen Unternehmungen ihre mit vorzüglichem Bildmaterial ausge- statteten Berichte vorlegen. Im übrigen hat man abzuwarten, wie nach dem Präsiden- tenwechsel(am 1. April) die weiteren Ziele abgesteckt werden. Professor Dr. Erich Böhringer, der 6 Jahre lang das DAl leitete, legt seine Präsidentschaft nieder, weil er sich künftig ausschließlich sei- nen eigenen Arbeiten widmen will. Was er auf der von seinem Vorgänger Professor Dr. Carl Weickert mühsam wiedergeschaffenen Grundlage für den Wiederaufbau der deut- schen Archäologie geleistet hat, stellt sich schon im Umfang der heutigen Instituts- organisation, in ihrer Leistungsfähigkeit und der Zahl der wissenschaftlichen Publi- kationen dar. Einen Maßstab dafür gibt der Etat des Instituts, der von zwei Millionaen im Jahre 1954 auf mehr ales sieben Millio- nen im vergangenen Jahr angestiegen ist; die Hilfe der Deutschen Forschungsgemein- schaft, die eine Reihe von Grabungen finan- ziert, des Stifterverbandes und anderer Geldgeber tritt ergänzend hinzu. Daß das Deutsche Archäologische Insttitut auf dieser Basis seine Arbeit in den Ländern der klas- sischen Antike und der orientalischen Kul- turen im vollen Maß wieder aufnehmen konnte, darf gewiß zu einem ganz wesent- lichen Teil als der Erfolg ungewöhnlicher Stoßkraft in der Führung des Institutes ge- würdigt werden. Als Nachfolger Professor Boehringers übernimmt der bisherige Di- rektor des Instituts in Istanbul, Professor Dr. Kurt Bittel, die Präsidentschaft. Er stammt wie Boehringer aus dem Schwäbi- schen, war bis 1944 in Istanbul und kehrte nach seiner Tätigkeit als Ordinarius für Vorgeschichte in Tübingen 1952 in das dor- tige Institut zurück, das vor allem die Aus- grabung des hethitischen Bogazköy wieder aufgenommen hat. Wie Professor Boehringer andeutet, ge- hen seine weiteren Pläne darauf aus, den Alexanderzug archäologisch aufzudecken— von der makedonischen Königsstadt Pella bis in das Indusbecken, ein Unternehmen, das zunächst natürlich einer jahrelangen Vorbereitung bedarf, bis die Route sich im einzelnen festlegen läßt. Die erste Orien- tierung über die notwendigen Stützpunkte konnte sich Boehringer schon auf einer Reise nach Indien verschaffen, eine Vor- expedition nach Afghanistan ist für den Herbst dieses Jahres in Aussicht genom- men. In diesem Zusammenhang ist es auch von besonderer Bedeutung, daß das Deut- sche Archäologische Institut, das vor dem Kriege in Isfahan bestand, in Teheran neu errichtet wird. Wo aber gibt es überhaupt Anhalts- punkte für diese archäologische Fährten- suche? Sie sind vor allem bei Arvian zu finden, einem Schriftsteller der römischen Kaiserzeit, dem im 2. Jahrhundert n. Chr. offenbar noch die Kriegstagebücher des Alexanderzuges und die Berichte seines wis senschaftlichen Stabes vorlagen. Es sind weiter die Münzen, die Waffen, die Städte- gründungen Alexanders, die Fundstücke und zum Teil noch erheltenen Denkmäler der graeco- indischen Gendhara-Kunst. Es mag sogar dort, wo griechische Siedlungen entstanden wie zum Beispiel in Baktrien, auch heute noch in Sprache, Sitte und My- thos vieles lebendig sein, was von diesem größten Abenteuer der Weltgeschichte kün- det. Dies alles liegt aber noch in unabseh- bar weitem Feld. Otto Häcker Fußballsitten am Fernsehgerät Das brasilianische Fernsehen hat sich entschlossen, in Zukunft keine Fußballwett- kämpfe mehr zu übertragen. Allzuviel tem- peramentvolle Fußballanhänger vergaßen in der Hitze des Gefechts, daß sie das Spiel nur per Fernsehen sahen und verfielen, wenn ihnen irgendetwas mißbehagte, in die lan- desübliche Gewohnheit, Bierflaschen oder andere harte Gegenstände nach dem Gegner oder Schiedsrichter zu werfen. Dieser rauhen Behandlung waren die Geräte natürlich nicht gewachsen, und die Frauen vor allem be- schwerten sich bitter über die Folgen. Kein Glück mit der Erfindung Sehr stolz war ein indischer Ingenieur auf seine neueste Erfindung, eine automati- sche Kinderwiege, die sich von selbst in Tä- tigkeit setzt, sowie der darin liegende Säug- ling zu schreien beginnt. Um die Erfindung recht zu nützen, reiste er nach Amerika und bot sie dort den Kinderkliniken und Säug- . Zum ersten Male seit dem Krieg ist ein französisches U-Boot zu einem mehrtägigen Be- e such im Kieler Hafen eingetroffen. Das 1600 BRT große Boot„Morse“, das eine Besatzung von 65 Mann an Bord hat, gilt als eines der modernsten U-Boote Frankreichs. Die„Morse“ kommt von Cherbourg und fährt von Kiel nach Kopenhagen weiter.— Unser Keystone- Bild zeigt dus U-Boot„Morse“ im Kieler Hafen. Allerlei Unglaubliches lingsheimen an. Ueberall erhielt er jedoch zur Antwort, daß man weinende Babys nicht schaukeln dürfte, sondern trockenlegen oder mit einer Flasche trösten müsse. Warnung ans Publikum In einer Londoner Snakbar ist folgender Hinweis angebracht:„Messer, Gabel, Löffel, Salz- und Pfefferstreuer sind keine Medi- zinen. Nehmen Sie sie nicht nach dem Es- sen!“ Filmerinnerungen gesetzlich unteilbar Farbfilme, die ein Ehepaar auf Reisen in Europa und Amerika aufgenommen hatte, waren kürzlich vor einem Gericht in Chicago der einzige strittige Punkt, über den sich die beiden nicht einigen konnten. Sie wollten sich nach 23jähriger Ehe scheiden lassen, aber keiner verzichtete auf die Bilder. Nach- dem das Gericht sich die Filme, die zusam- men eine Laufzeit von über sechs Stunden beanspruchten, hatte vorführen lassen, um von ihrem Wert einen eigenen Eindruck zu gewinnen, entschied es dahin, daß der Gatte die Filme unter der Bedingung zugesprochen erhielt, daß er sie seiner früheren Frau als der gemeinsamen Besitzerin jederzeit in aus- reichender Weise zugänglich zu machen Hat. Untauslicher Versuch SE kel Zwei Stunden lang verhörte die Polizei in Tokio zwei Bettler, die sie im Verdacht hatte, einen großen Einbruchdiebstahl be- gangen zu haben, jedoch ohne den geringsten Erfolg. Dann stellten die Beamten fest, daß es sich um Taubstumme handelte. Mit dem modernen Leben vertraut Ein Ochse, der sich quer auf die Depar- tementsstraße 39 bei Chartrettes(Seine- et- Marne) hingelegt hatte, ließ sich durch das wütende Schimpfen und Hupen der zahlrei- chen Automobilisten nicht aus der Ruhe bringen, denen er den Weg versperrte und deren Wagen in beiden Richtungen lange Schlangen bildeten. Als jedoch ein Gendarm auftauchte, räumte er sofort willig das Feld. — gastieren mit ungar B. vnd Ehefrau 2 beliebte Künstler Ungar. Restaurent PUSZ td em Nationalthecter Tägl. Mittag- b. Abendtisch Spezialitäten— Samstag geöffnet bis 5 Uhr 7 Suraul ab 1. April 60 im kan- Sri! Sonntag, 13.00 Uhr 3. 4. Nertuorpeirk Pfälzer Wald 13.00 Uhr 8.00 Uhr Rhein-Main- Flughafen Sonntag, 10. 4. Hohe Tromm/ Odenwald 15.00 Uhr 10.00 Uhr Karten- Vorbestellung e 16. bis 18. 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Wir danken unserer verehrten Kundschaft för das in öber drei Jahrzehnten entgegengebrachte Vertravben und bitten dasselbe agof unsere Nachfolger zu übertragen. Frunz Kieser und Frau Wir öbernehmen FREITAG, den 1. April 1960 diese Gqststätte und werden uns bemöhen, die Tradition unserer Vorgänger hochzöhalten. PAL MBRAU-Jubiläumsbiere EIGENE ScCHL ACHTUNG Fumilie Arthur Reese bisher„Alte Mönz“ Seckenheimer Straße 81, Tel. 4 23 35 Ein Film der Hochspannung! HEINRICH SGS ZORSEE in Sensdafionsprogeg Casilla Damals wie heute ein Großerfolg! Rottfeldstraße 3 Telefon 8 21 92 nene tas. 18, 20.30, S0. 18.30, 18. 20.30 Uhr Wegen des großen Interesses fIUNpft 4, MEDIZIN uber eine völlig neue wissenschaftlich bewiesene und in der klinischen und Arztlichen Prexis erprobte 5 Methode zur Behandlung von EUMA- GicHT. lSCHAS. MiERANE AND SCHEISENSCHADN. ARITHROSE INEURALGIEN(besonders chron. Fälle) findet ein interessanter VORTRAG statt heute, am 1. 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Nur So. 14 Uhr:(6 2 Kalle und das Geheimnis der blauen Möwe Samstagnacht 23 Uhr Viktor Mature in dem Einemascope-Fbf.„Keine Zeit zu sterben“(18) 25 5 2 Telefon 5 98 88 ROME O FEUDEN HEIN Telefon 7 J 19 Fr. u. Mont. 20 Uhr, Sa. 17.30 u. 20, So. a. 15 Uhr Salem Aleikum». o Fr. u. Sa. 22.15 Uhr„Frankensteins Rache“ F. Die. u. Mi. 20 Uhr„Geheimkommando“ CSF(16) Nur Do. 20 Uhr„Olymp. Spiele 1936“(1. Teil)(6) Fr. u. Mont. 20.30, Sa. 18.15 u. 20.30, So. a. 16 Uhr Abschied von den Wolken(2 Sa. 16, So. 14 Uhr„Kalle a. d. Millioneninsel“(6) 10111 FEUDENHEIN Telefon 7 J7 29 Sa. 17.45, 20.30, So. 15, 17.45, 20.30 Cinemascope-Farbfilm NE CKAR AU Friedrichstraße 47 Tägl. 20.15 Uhr Sonntag, 18.00 u. 20.15 Uhr 5 „EUNE TORE ZUR H OLLI d) Freitag und Samstag 22.30 Uhr „Die Teufelswolke v. Monteville“ Sonntag 13.30 und 15.30 Uhr „DER NEUE SHERITFF“ NE C KAR AU Friedrichstr. 77 Tägl. 20.30 Uhr Zarah Leander- Christian Wolff „Der blaue Nachtfalter“(12) Samstag, 15.30 Sonntag, 13.30 John Wayne„DER EROBERER“ Fr. 20.15, Sa. u. So. 17.45, 20.15, Mo. 20.15 Uhr Abschied von den Wolken O. W. Fischer, Peter v. Eyck, Sonja Ziemann Fr.-So. 22.30, So. 13.30 Aufstand im Inselparadies R HEIN A Telefon 8 86 69 Die. bis Do. 20.30 Uhr„Die n. Liebe hungern“(18) REGINI rasi. 20.1%::. fiſmtheoter Sa, u. S0. 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April 1960 von 8 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet rkleid 3 5 undorchsſchtig, 5 90 5e,„ begon, Gelen Selbe vente. 0 23. eic f 8 flaomingo . N mit einge- Dralon, nochigeschlossen 20.50 e gelb oder Weiß, DNN koralle, blcu, d N- lidohem dee reine come 4 95 0 DNN 5 1.95 13.90 8 kel, pp- Cena Spitzenverzie fe i oder zitrone n- Sp ortschoh 1 1 0 80 rosinq, Wel Mödche 8 berosé-ledefl,.„St. * 0 E Rae NR a2* * 628 P Nr. 77/ Freitag, 1. April 1960 MORGEN Seite 33 SCALA S chHAUBURG K 1. 5— felefon 202 33 2 eig t 2. Woche Ein ungewöhnlicher Farbfilm aus den Akten der US-Kriminalgeschichte Deutsches Prädikat:„wertvoll“ 5 nur 14.30, 17.50, 20.30 Freigegeben ab 12 Jahren) BETTGEFLUSTER Tägl.: 15.50, 16.00, 18.30, 21.00 breigegeben ab 18 Jahren) p 7, 2— felefon 204 44 zeigt nun in der S. Woche ROCK HobsoN und DORIS DAY in dem Cine mascope- Farbfilm Pillow Talk) Eine vergnügt frivole Komödie im Luxusklima von New NLork. Man gehe, sehe, höre, staune, der Film macht wirklich beste Laune. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ 0 8. 6-3— 2 eig t ein Film-Kunstwerk besonder ELIZABETH TAVLOR- KATHARINE HEPBURN MONTCGOMERY CLIFT Plötzlich im letzten Sommer (Suddenly, last summer) Nach dem Bühnenstück Tennessee Williams Regie: JOSEPH L. MANKIEWICZ Produktion: SAM SP — Die Tragödie einer Lebenslüge— Deutsches Prädikat:„besonders wertvoll“ Tögl. nur 15.00, 17.48, 20.50 Uhr- Freigegeb. ab 16 Jahren) ALSTER studie für filmkunst ALS TER.-Abendstudio 1 8 1. 6. im CITY Tel. 2 07 90 z eig t: als Nr. 1 einer Billy-Wilder-Reihe MARLENE DIETRICH TVRONE POWER CHARLES LAUSHTON Zeugin der Inkluge BILLY WALDER lelefon 2 02 02 en Ranges Regie: von Die Geschichte eines Mordprozesses von unheimlicher Spannung und verblüffender Aufklärung. Deutsches Prädikat: „besonders wertvoll“ Täglich nur 21.00 Uhr Freitag u. Samstag KEINE Spätvorstellg.) — Kassenöffnung 10 Uhr IEGEL a MgsSs DHA TZ Et Freitag und Samstag 23.00 Uhr Joel Me. Crea- Abenteuer IEUFEIS PASS AGE 18.50, Karin Baal Der dugendrichler Prädikat:„besonders wertvoll“(12) 3 Mittelstraße 41 . Zeppelinstrage 21 HEINZ RUHMANN Hans Nielsen Der große deutsche Arzt-Film Aral one deuissen Ewald Balser, Barbara Rütting, Wolfg. Preiss, Cornell Borchers Tägl. 16.00, 18.15, 20.30 Uhr(16) Ein aktuelles Thema 20.45, So. quch 16.15 Uhr Nalionalfheafer Mannheim Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Spielplan vom 2. bis 11. April 1960 Flatzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4,.— DM Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Tel. 2 52 66 u. 2 18 01 Samstag, 2. 4. 19.30— 22.45 Großes Haus „Der Zigeunerbaron“, Operette v. J. Strauß Miete B, 6. Vorstellung, Th.-G., Gr. B und freier Verkauf Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben Erstaufführung! „Die Tochter des Brunnenmachers“ Komödie von Marcel Pagnol Miete S, Halbgr. II. 8. Vorst. u. fr. verkauf „Doktor Faust“, Dichtung und Musik von Ferruccio Benvenuto Busoni Miete E, 6. Vorstellung, Th.-G., Gr. E und freier Verkauf 20.00— 23.00 gegen Kleines Haus Sonntag, 3. 4. 20.00— 22.45 Großes Haus Kleines Haus 11.00— 12.30„Korezak und die Kinder“ ein Stück von Erwin Sylvanus Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. 4A Nrn. 1— 535 und freier Verkauf Kleines Haus 15.00— 17.45„Jeanne oder Die Lerche“ Schauspiel von Jean Anouilh Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. 4 Nrn. 536— 1070 und freier Verkauf „Korczak und die Kindee rk Miete O, Halbgr. II, 5. Vorst., Th.-G. Gr. O und freier Verkauf Kleines Haus 20.00— 21.30 Montag, 4. 4. 20.00— 22.00„Penthesilea“ Großes Haus Trauerspiel von Heinrich von Kleist Für die Theatergemeinde Nrn. 3181— 42 40 Kleines Haus 20.00— 21.30„Korczak und die Kinder“ Für die Theatergemeinde Nrn. 4241— 4770 Dienstag, 5. 4. 20.00— 22.00„Penthesilea“ Großes Haus Für die Theatergemeinde Nr. 11060 Kleines Haus 20.00— 21.30„Korezak und die Kinder“ Für die Theatergemeinde Nrn. 4771-5300 Mittwoch, 6. 4. 20.00— 22.30„Acis und Galatea“ Pastorale v. G. F. Händel Großes Haus hierauf: i „La Canterina“, Singspiel von J. Haydn Miete M rot, 6./7. Vorstellung und fr. Verk. Kleines Haus 20.00— 23.00„Die Tochter des Brunnenmachers“ gegen Miete S, Halbgr. I, 8. Vorst. u. fr. Verkauf Donnerst., 7. 4. 20.00— 22.30„Antigonae des Sophokles“ Großes Haus Nachdichtung von Friedrich Hölderlin, Musik von Carl Orff Miete G, 6. Vorst., Th.-G. Gr.& u. fr. verk. Kleines Haus 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ 5 Miete C, Halbgr. I, 6. Vorst., Th.-G. Gr. C . und freier Verkauf Freitag, 8. 4. 19.30— 22.45„Der Zigeunerbaron“ Großes Haus Miete F gelb, 6. Vorst. und freier Verkauf Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.! Kleines Haus 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Miete F grün, Halbgruppe I, 6. Vorstellung und freier Verkauf Samstag, 9. 4. 19.30— 22.45„Der Zigeunerbaron“ Großes Haus Niete I., 6. Vorst., Tn.-G. Gr, L u. fr. Verk. Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.! Kleines Haus 20.00— 21.30„Korczak und die Kinder“ Miete A, Halbgr. 1. 7. Vorst., Th.-G. Gr. A 5 und freier Verkauf Kleines Haus 22.00— 23.30 Bühnenlesung im Dritten Programm! „Nekrassow“ Schauspiel von Jean Paul Sartre unter Mitwirkung v. Solisten d. Schauspiels Eintrittspreise 1.— bis 4.— DM Sonntag, 10. 4. 17.30— 22.45„Parsifal“ Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Sroßes Haus Für die Theatergemeinde Nrn. 1061—2120 Beginn d. 2. Aktes etwa 20.00 Beginn d. 3. Aktes etwa 21.30 Kleines Haus 14.00— 16.45„Jeanne oder Die Lerche“ Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. B . Nr. 1-535 und freier Verkauf Kleines Hau 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ 1 Miete N, Halbgr. I, 6. Vorst., Th.-G. Gr. N und freier Verkauf. Montag, 11. 4. 20.00— 23.00„Die Tochter des Brunnenmachers Kleines Haus gegen Für die Theatergemeinde Nrn. 8481-9540. „ Am Mittwoch, 13. April 1960, findet im Großen Vorunzeige: Haus ein einmaliges Gastspiel: Ein Ensemble des Burgtheaters Wien in dem Spiel von Franz Molnar„Olympia“, statt. Näheres Siehe Sonderplakat an den Anschlagsäulen, Schriftliche Kartenbestellungen werden entgegengenommen. Keller- Theater Mannheim Leitung: Theodor Dentler K 2, 22(Nöbe Koufpfolzkfreiseh Telefon 22271 u. 26152 Freitag, 1. April Feinde schicken keine Blumen v. Pedro Bloch Samstag, 2. April Geschlossene Gesellschaft v. J. P. Sartré Kartenvorverkauf: Beginn jeweils 20.15 Uhr Zigarrenhaus Vetter, Mhm., Wasserturm- Passage P 7. 16, Tel. 1 — Verunstaltungsunzeigen finden PF l im Mone EN einen großen leser kreis Samstag, 9. April, ſhecterkosse: felefon Heidelberg 2 05 19 Kossenstunden: werktogs 11 bis 13 Ohr und 17 bis 19 Unt sonntags 11 bis 13 Uhr ond eine Stunde vor Beginn der Vorstellung treter Verkauf- Flatzmiete: Samstag, 2. April, Erstaufführung: 19.30-23.00 Uhr „Die ßesessenen“, Schauspiel von Albert Coms nach dem Roman„Die Dämonen“ v. Dostoſewski (18. Vocst. Premieren-Miete— 10. Vorst. Pre- mieren- Miete- Schauspiel und freier Verkouf) Sonnta 95 3. April, Einmaliges Gastspiel— Lletrtes Auftreten: 11.00-13.00 Harald Kreutzberg-„Iänze und Gestalten“ (Freier Verkauf- Pr. BM 1,05—4,25) „Die Entführung aus dem Serail“, kom. Oper von Mozart([Freſer Verkauf) 20.00-22.30 Uhr Dienstag, 5. April, „Die Besessenen“ 19.30—23.00 Uhr 16. Vorst. N 10. Vorst. Oiens- ag-Miete-Schauspief und freier Verkouf Donnerstog, 7. April, 20.00-22.30 Uh Fleitag, 8. April, 20.00 22.45 Uhr „Die Entführung aus dem Serail“ (15. Vorst. Donnerstag-Miete und freier Verkauf) „Der Freischütz“, romant. Oper von Corl Matio von Weber.(Schölermiete B und freier Verkauf 19.30—23.00 Uhr Sonntag, 10. April, 19.30 23.00 Uhr „Faust“ Der Tragödie erster Teil- von Jochem Wolfgang von Goethe.(Freier Verkauf „Faust“— Der Tragödie erster Teil (Freier Verkauf) Vorveckaut in Monnheim: guchhondlung Or. d. 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Callas D. Fischer-Dieskau- R. Schock Alle Schallplattenfreunde sind herzlich eingeladen. Karten an unserer Kasse Eintritt frei! HANNNEINAs cROSsES5 SPEZIIATLRAUS 0 7, 5 on den Plonve elefon 268 44/45 Hlanken am Wasserturm Ludwigshafen Ludwigstr. 35 Seite 34 FEUILLIETON Sestempelt und numeriert Spanien erschwert die Einfuhr von Büchern aus dem Ausland Auch in einem autoritären Regime kommt es zuweilen vor, daß die Linke nicht weiß, Was die Rechte tut. Das hat Informations- ini Arias Salgado eben erst wieder m, die eine ischen Buch- ich zwar Sei händler War. Span! Zugehör gliedern die tevung der geis 1 Beziehungen zwischen den Völkern zu einer besonders vordring- lichen Pflicht macht. Aber in manchen Krei- sen des Regimes scheint man seltsame Vor- Stellungen von dieser Aufgabe zu haben. Lange Zeit war in Spanien die Einfuhr aus- ländischer Bücher durch die chronischen De- visenverlegenheiten eines Staates erschwert, der den Händlern die dafür nötigen Zah- lun smittel nur sehr spärlich und zögernd zuteilte. Jetzt, da man sich nach der Libe- ralisierung des Handels solche Sorgen nicht mehr zu machen braucht und auf stattliche Die Honorarfrage Am Abend nach langwierigen Verhandlun- gen mit ihren Verlegern saßen drei Schrift- steller in einer Bar und unterhielten sich— uber was sonst als über ihre Honorare, wobei von ungefähr und eher scherzweise die Frage nach dem ersten Honorar aufkam. „Das meine betrug zwanzig Franken“, sagte der Romanschriftsteller.„Bine kleine Zeit- schrift in meiner Heimatstadt druchte eine Novelle von mir. Freunde hatten das Manu- script ohne mein Wissen dem Redakteur ge- bracht.“ „Ick erhielt meine falsche Erziehung eine Zeitlang bei meiner Stiefgroßmutter, auf einem ruinenartigen Schloß in Bayern“, er- zählte der Satiriker.„Den Unterricht erteilte mir ein Professor aus dem Städtchen. Im ubrigen unterstand ich der Fuchtel der alten Dame. Es hätte sehr romantisch sein können. Da ich aber aus den Strafarbeiten und dem Hausarrest nicht herauskam, hatte ich nur we- nig Vergnügen an dem mittelalterlickhen Milieu. Ich war zwölf Jahre alt, als ich meine erste Satire schrieb: eine Mischung von Tagebuch und Erzählung. Der Professor, die böse Groß- mutter, ihr bissiger alter Spitz und ick selber: alle kamen darin vor; der Lehrer und die alte Dame nicht eben in schmeichelhaftes Rol- len. Es kam, wie es bei der strengen Aufsicht, unter der ick lebte, nicht anders zu erwarten War: man fand meine Aufzeichnungen, unter- zog mich einem peinlichen Verhör. und ick be- kam von einem alten, leicht unzurechnungs- fähigen Stallknecht eine mächtige Tracht Prü- gel. Das war mein erstes Honorar.“ „Und Ihres?“ fragte der Romanschriftsteller den dritten, einen jungen Lyriker.„War das Ihre ebenso schmerzlich?“ „Im Gegenteil!“ erwiderte der Lyriker und begann, ein wenig zögernd:„Sie wissen, man Rat als Jüngling, wenn man alles andere als ein Roué, nämlich gänzlich hilflos und uner- fahren ist, zuweilen seltsame Arten, sich einem Mädchen zu nähern, das diregt zu er- obern man vielleicht das Herz, nicht aber die Technik! kat. Ich besuchte noch das Gymna- sum, als in unserem Hause vorübergehend eine Freundin meiner Schwester wohnte. Da- mals zwang uns, wie viele Familien, die Not der Zeit, nur einen einzigen Raum zu heizen und darin unser aller Beschäftigung und Ge- wohnhkeit sich vollziehen zu lassen. Also saßen Wir in ein und demselben Zimmer zusammen: meine Mutter, die meist etwas strickte, meine Schwester und ihre Freundin, die meist etwas lasen, und ick, der sich notgedrungen mit Al- gebra und Geometrie beschäftigte. Sage mir, Was einer bedichtet, und ich will dir sagen, Was er nicht besitzt— heißt eine alte, sehr einfache Weisheit. Ich machte also zwei Ge- dichte auf die junge Dame, schrieb die Verse sauber ab, brachte auf dem Bogen als Ueber- schrift die geliebten Initialen an und ließ de- ses Werk wie aus Versehen auf meinem Ar- beitstisch liegen. Da man sich, wie gesagt, kaum in anderen Zimmern aufhielt, war es bald entdeckt und in den rechten Händen.“ „Und was bekamen Sie als Honorar?“ fragte gespannt der Romanschriftsteller. „Die junge Dame“, antwortete der Lyriker und leerte seinen Cocktail. Der Satiriker aber bemerkte stirnrunzelnd: „Das ist eine unmoralische Geschickte.“ Ossip Kalenter Devisenüberschüsse hinweisen kann, werden andere Methoden erfunden, um sich gegen fremdes Geistesgut abzusperren. Die neue Verordnung des Informations- ministers schreibt den Buchhändlern— wie es heißt, zum Zweck besserer statistischer Erfassung— die Meldepflicht für alle im- portierten Bücher vor, die bereits den Zoll passiert und die entsprechenden Steuern und Abgaben bezahlt haben. Kein eingeführtes, aber auch kein in Spanien gedrucktes Buch darf künftig verkauft werden, bevor es nicht mit einem Genehmigungsstempel und einer Registraturnummer des Ministeriums ver- sehen ist. Am härtesten sind durch diese Maßnahme die Importeure betroffen, deren Namen in die Aufschlagseiten der Bücher eingestempelt werden müssen. Sie fürchten mit Recht, daß viele Bücher freunde keinen Wert mehr auf den Kauf derart verschan- delter Exemplare legen werden. Die bisher gebräuchliche Rückgabe nicht abgesetzter Wissenschaftlicher Werke an den Verlag wird durch die Abstempelung unmöglich ge- macht. Auch erfordert das komplizierte Ver- kahren der Anmeldung, Registrierung und Numerierung die Einstellung zusätzlichen Personals, das die ohnehin schon preisüber- höhten ausländischen Bücher so verteuert, daß sie keine Chance mehr auf dem spani- schen Markt haben. Man kann es unter solchen Umständen verstehen, daß die Buchhändler kaum noch das Risiko auf sich nehmen wollen, Bücher zu importieren, deren Absatz auf solche Weise gefährdet ist. Während bei spanischen Büchern der Drucker verpflichtet ist, die ministerielle Genehmigung einzuholen Was keine erhebliche Erschwerung bedeutet, da die Bücher ohnehin der Zensur vorgelegt werden müssen—, fällt bei ausländischen Werken diese Aufgabe den Importeuren zu. Es heißt, daß die einzureichenden Anträge und Unterlagen in drei Wochen beantwortet werden sollen. Aber nach den bisherigen Er- fahrungen können darüber auch ebensoviele Monate vergehen, in denen der Buchhändler auf seiner Ware sitzt, ohne sie verkaufen zu dürfen. Es ist schwer daran zu glauben, daß diese neue bürokratische Hürde aufgerichtet wurde, um der Statistik zu dienen. Wenn es sich nur darum handelte, würden die Listen Erste Fotong deten die Sammong Moltzab Vom 1. April bis 15. Mai wird die vom Land Baden- Württemberg erworbene Gemälde- sammlung des norwegischen Reeders Ragnar Moltzau in einer Sonderschau in der Staats- galerie Stuttgart der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht. Unser Foto zeigt Besucher einer ersten inoffiziellen Führung vor Fernand Légers Bild„Die drei Schwestern“. genügen, durch die dem Buchinstitut von den Händlern in dreifacher Ausfertigung je- des importierte Buch gemeldet werden muß. Demnach müssen andere Motive hinter dieser unzeitgemäßen Erschwernis stecken, die Zweifel daran aufkommen läßt, ob die Liberalisierung und Annäherung Spaniens an die Umwelt aufrichtig gemeint ist. Die Verordnung meidet zwar sorgsam das Wor“ „Zensur“, aber der Geist der Zensur spricht aus jeder Zeile des Dokumentes. Sie wurde schon bisher stillschweigend über Bücher— und übrigens auch über eingeführte Zeitun- Sen und Zeitschriften, die zuweilen bei den Kiosken beschlagnahmt werden— ausgeübt. Jetzt haben sich die Organe der Meinungs- Kontrolle ein neues und weit wirksameres dpa Foto Instrument geschaffen, um geistiges Import- gut nach Bedarf wie die Konterbande eines Zigarettenschmugglers behandeln zu kön- nen. Der Schritt von der diskreten zur off ziellen Zensur ist getan— und das in einem Augenblick, in dem die internationale Poli- tik des Regimes angeblich den Weg in die entgegengesetzte Richtung eingeschlagen hat. Zwar wird das Gremium der Buchhändler gegen diese Maßnahme protestieren, aber es wird ihm kaum etwas nützen. Mit Protesten ist nicht viel gegen das Vorurteil der Kreise auszurichten, die nichts so sehr fürchten wie den frischen Wind, den die Kontakte Spa- niens mit der modernen Welt jetzt über die Grenzen her wehen. Heinz F. Barth(Madrid) Tankred Dorst- ein junger deutscher Dramatiker Zur Uraufführung der Farce„Die Kurve“ bei den Bühnen der Hansestadt Lübeck Beim Dramenwettbewerb des National- theaters Mannheim wurde auch Tankred Dorst ausgezeichnet und mit der Ausarbei- tung des eingereichten Exposés beauftragt. Das Stück,„Gesellschaft im Herbst“, wird noch in dieser Spielzeit in Mannheim urauf- Seführt werden. Die Bühnen der Hanse- stadt Lübeck brachten aber jetzt in ihren Kammerspielen von Dorst die Farce„Die Kurve“ zur Uraufführung. Es ist das erste Stück des Autors, das auf die Bühne kommt. Dorst ist 1925 in Sonnenberg in Thüringen geboren, hat in München Kunst- geschichte, Germanistik und Theaterwis- senschaft studiert, dort das Marionetten- theater„Das kleine Spiel“ gegründet, mit ihm experimentiert, für und über das Marionettentheater geschrieben. „Die Kurve“ ist ein Einakter, der in Lü- beck zusammen mit Ionescos„Die Unter- richtsstunde“ oder„Die Nachhilfestunde“ gegeben wurde. Es ist auch in der Nähe Ionescos angesiedelt, von bizarrem, schwar- zem Humor bestimmt. Zwei sehr ungleiche Brüder hausen in einer„kleinen, beschei- den- behaglichen Hütte“, umgeben von Blu- men. Es könnte eine Idylle sein, wenn nicht hinter dem Häuschen eine gefährliche Kurve über einen steilen Felsen führen würde. Hier stürzen immer wieder Autos ab. Vierundzwanzig tödlich Verunglückte haben die beiden Brüder bereits beerdigt. Der eine der beiden, ein Literat und Schön- redner, hält den Verunglückten die Grab- rede, der andere flickt ihre Autos wieder zusammen und verkauft sie an Händler. Davon leben die beiden Brüder, diese makabre Tätigkeit ist aber auch ihr Le- bensinhalt. Sie haben zwar bereits vierund- Zwanzig Eingaben an das Ministerium ge- macht, daß die Straße, die Kurve geändert werde, sie helfen aber auch offensichtlich beim Absturz manchmal etwas nach, näm- lich durch das Entfernen der Warnschilder. Als Fünfundzwanzigster stürzt ausgerech- net der zuständige Ministerialbeamte ab. Er ist jedoch nicht tot. Wie er dazu ge- bracht wird, dag auch er„die Regel ein- hält“, das ist der leicht abgründige In- halt des Stückes, in dem mit Entsetzen Scherz getrieben wird. Der Autor will sein Stück als Spiel be- trachtet sehen, als Spiel für Clowns. In Lübeck waren die beiden Darsteller der Brüder, Edgar Wiesemann und Heinz G. Kilian, in der Inszenierung des Gastes Hansjörg Utzerath und in dem leicht ironi- sierenden Bühnenbild von Christian Schiek- kel, nicht nur weiß geschminkt, sondern traten auch in schwarzen Fräcken auf. Das Ganze hätte aber noch mehr abgerückt ge- spielt werden sollen, dann wäre der in sei- ner Absurdität wieder logische Schluß stärker herausgekommen. Vom Autor her gesehen ist dieses Stück zunächst einmal ein Ueben im Handwerklichen. Manches ist noch ungelenk, zu umständlich, greift noch nicht sicher ineinander. Der Schluß ist zu wenig vorbereitet. Zweifellos ist aber„Die Kurve“ eine Talentprobe. Nach„Gesell- schaft im Herbst“ wird man weiter sehen. Doch gab es jetzt in Lübeck schon kräftigen Beifall für den Autor. Hermann Dannecker Das Wiener Europa- Gespräch Diskussion öber„Die Funktion der Kunst in der modernen Gesellschaft“ Wahrend der Wiener Festwochen findet vom 21. bis zum 25. Juni das dritte„Europa- Gespräch“ statt. Diese Gespräche, zu denen die Stadt Wien prominente Teilnehmer aus vielen europäischen Ländern einlädt, sollen einen Beitrag zur europäischen Einigung leisten. Während in den beiden vorhergegangenen Jahren über politische Fragen diskutiert wurde, heißt das Thema diesmal„Die Funk- tion der Kunst in der modernen Gesell- schaft“. Die Veranstaltung gliedert sich in mehrere Referate und zwei bis drei große Diskussionen, die vom Rundfunk beziehungs- weise vom Fernsehen übertragen werden. Ihre Teilnahme haben bisher zugesagt: Aus Oesterreich Franz Theodor Csokor, Friedrich Heer, Fritz Wotruba und die Wiener Philo- sophieprofessoren Leo Gabriel und Ernst Topitsch; aus der Bundesrepublik Professor Alexander Ruestow(Heidelberg), Professor Max Florkheimer Frankfurt), Professor Theodor W. Adorno und Carl Zuckmayer; aus Großbritannien Professor Casson, Her- bert Read und Arthur Koestler; aus Italien die Professoren Guilio Carlo Argan(Kunst- geschichte) und Franco Lombardi hiloso- phie) von der Universität Rom; aus Däne- mark der Schriftsteller Hans Günther Bran- ner und der Komponist Bentzon; aus der UdSSR der Schriftsteller Ilja Ehrenburg, so- wie Persönlichkeiten aus Schweden, Jugo- slawien und der Türkei. Unverbindliche Zu- sagen liegen auch von Jean Cocteau und dem polnischen Schriftsteller Roman Brandstaet- ter vor. Die angekündigte Teilnahme des sowijet- russischen Schriftstellers Ilja Ehrenburg hat in der österreichischen Oeffentlichkeit einige Kritik ausgelöst. Die Wiener„Kronenzei- tung“ und die„Salzburger Nachrichten“ er- innerten in Kommentaren an die Aufrufe Ehrenburgs an die Rote Armee während des letzten Krieges, in denen er die Soldaten zu erbarmungslosem Vorgehen gegen die deut- sche Zivilbevölkerung aufforderte. dpa Joseph Hos 1 Zum Tode des deutschen Komponisten Der Komponist Professor Dr. Joseph Haas, hemaliger Präsident der Münchner Staat- hen Musikhochschule, ist am Mittwoch- Hend kurz nach Vollendung des 81. Lebens- ahres gestorben. Er erlag in einer Münchner linik einer Thrombose. Joseph Haas nahm seit der Zeit nach dem Irsten Weltkr einen hervorragenden Platz mter den Vertretern der Neuen Musik ein. Freitag, 1. April 1960/ Nr. 77 . Mit Burkhard und Hindemith war er die zührende Persönlichkeit bei den Donau- eschinger Musikfesten. In seinem auf linearer Polyphonie beruhenden Vokalstil wurde er zum großen Anreger einer neuen Vokal- und irchenmusik. Der Jugend gab er ein ihr ge- mähßes Musiziergut, und in seinen Singmessen ad er einen gegenwartsnahen Ausdruck des 4 irchlichen Volksgesangs. Das Lebenswerk des Komponisten umfaßt Alle Formen der Musik. Er schrieb Lieder und Oratorien, Klavierstücke und Opern, Orche- ster- und Kammermusik. Mit seinen Volks- oratorien(„Die heilige Elisabeth“,„Christ- nacht“ und„Jahr im Lied!) gab er den Im- puls für eine neue Oratorienbewegung. Uber Viele Bühnen ging seine erste Oper,„Tobias Wunderlich“. Die komische Oper„Die Hoch- zeit des Job“, 1944 in Dresden uraufgeführt, stand als Beitrag der Bayerischen Staatsoper auf dem Programm der Münchner Feier zum 75. Geburtstag des Komponisten. Am 19. März 1879 in Maihingen bei Nörd- lingen(Schwaben) geboren, wurde Joseph Haas zunächst Lehrer wie sein Vater. Als er 1898 nach München versetzt wurde, konnte er seine in Augsburg begonnenen Musik- studien fortsetzen. Von 1904 bis 1907 war er Schüler von Max Reger, dem er dann ans Konservatorium in Leipzig folgte. Nach dem Aufführungserfolg einer Violinsonate wurde er 1911 als Kompositionslehrer an das Stutt- garter Konservatorium berufen. Zehn Jahre später kam er an die Münchner Akademie der Tonkunst, an der er 1924 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. 1946 wurde Haas zum Präsidenten der Akademie(der Staat- lichen Hochschule) für Musik in München berufen. Zu den zahlreichen Ehrungen, die Haas zu- teil wurden, gehören das Große Bundesver- dienstkreuz, die goldene Ehrenmünze und der Kulturpreis der Stadt München, die Schiller- Plakette der Stadt Mannheim, die Hamburger Brahms-Medaille und die Ehrendoktorwürde des Päpstlichen Instituts für sakrale Musik in Rom. dp * Joseph Haas war in den Nachkriegsjahren Wohl so etwas wie der Nestor der deutschen Musik der Gegenwart. Nicht nur dem Lebens- alter nach, vielmehr gerade auch durch seine Persönlichkeit, von der eine väterliche Wärme ausging, durch sein Wirken, das alle- zeit beispielgebend war in seiner Lauterkeit. Wer ihm begegnen durfte, den erfüllte sehr rasch ein heiliger Respekt, denn dies war, das spürte man gleich, ein Mann, für den die Mu- sik eine Sache des Herzens war, kein Objekt geistreicher Tüftelei, eine Sache, in deren Dienst man sich entweder ganz oder gar nicht stellen mußte.„Die künstlerische Begabung. ist Gnade, diese Arbeit immer ein Segen, nie ein Fluch“, hat er im November 1958 in seinem bekenntnishaften Vortrag bei den Mannheimer Joseph-Haas-Tagen gesagt, und dabei auch seine besondere Verbundenheit mit dieser Stadt bekundet:„Ich komme gern nach Mannheim., es ist dies meine zweite musikalische Heimat geworden.“ Die„Mann- heimer Liedertafel“ hat denn auch in ihrem Gesellschaftshaus eine„Joseph-Haas-Stube“ eingerichtet und die Stadt Mannheim dem Komponisten die Schiller-Plakette verliehen. Es waren diese Tage, deren Höhepunkt die Aufführung des Oratoriums„Die Seligen“ bildete, ein Musikfest, das in der Kultur- geschichte Mannbeims einen bedeutsamen Platz einnimmt. Das Fest„ehrte den Kompo- nisten wie die Stadt, die es ihm bereitet hatte“, so schrieben wir damals als Resümee, „die Gemeinschaft von Schöpfer und Inter- Pret fand hier ihren erfülltesten Ausdruck“, So werden gerade auch in Mannheim die Bestürzung und die Trauer groß sein über den Tod dieses Musikers, der der Stadt zum Jubiläum die„Schiller-Hymne“ schenkte und der hier wie überall verehrt und geliebt wurde als„Gottes liebster Spielmann“, Kh⸗ 2 VICKI JJ 8 BAUM FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 1. Fortsetzung Ich setzte mich wieder und schloß die 5 Augen. Mir blieb nichts übrig, als mich in dis achtstündige Verspätung zu schicken und zu überlegen, ob ich überhaupt bis Weih- nachten noch nach Hause kommen würde, mit diesem Haufen von Amerikanern, die nach dem Schock von Pearl Harbor heim- Wärtsdrängten. Als ich so dasaß, mit ge- schlossenen Augen, hörte ich ein schweres Rollen, das in unregelmäßigen Abständen die Stille unterbrach. Wie der Lärm einer riesi- gen Fabrik mit Vierundzwanzigstunden- schicht hörte es sich an. „Was ist das für ein Geräusch?“ fragte ich den Schaffner. „Das Meer, Sefiorita“, gab er zur Ant- wort. Wie zur Bestätigung kam jetzt ein Wind- stoß von Westen. Doch war es nicht die er- rischende Brise, die man erwartet, wenn an sich dem Pazifik nähert. Heiß, und von faulig-metallenem Geruch wie der Atem eines großen Raubtiers. Dann war da noch ein anderer Geruch— jener Geruch, den ich is den warmen, sanften, süßen, nicht un- angenehmen und sehr menschlichen Geruch einer mexikanischen Menschenmenge ken- nengelernt hatte. Schweiß, Blumen und Vanille-Exktrakt in den Haaren der jungen Mädchen; Oel, Holzkohlenrauch, der ewig in ihren Kleidern hängt.— Ich öffnete meine Augen und sah in die Nacht. Sobald ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, fing ich an zu begreifen, daß die dunkleren Formen da draußen nicht der Umriß von Busch. Dickicht oder Kaktus waren, sondern etwas viel Erstaunlicheres. So weit mein Blick reichte, Menschen. Hunderte, vielleicht sogar Tausende; eine dichtgedrängte Menge, die stillschweigend dastand, mitten in der Nacht. Männer, in Weiß oder irgendeinen dunkel- blauen Stoff gekleidet, die Sarapes hochge- zogen fast bis an die Augen, die dunklen Gesichter verborgen unter den Sombreros. Frauen mit schwarzen Rebozos, die in wei- chen Falten um Kopf und Schultern flelen, und andere in modischen, billigen Kattun- kleidchen, wie man sie auf den Ein- geborenenmärkten kaufen kann. Auch Kin- der stamden da, kleine Buben, kleine Mäd- chen, und Säuglinge, die in den Armen ihrer Mütter schliefen. Niemand sprach, niemand sang, niemand lachte. Sie mochten Schlaf- wandler sein, diese vielen hundert Mexi- kaner, die hier an den Gleisen standen, mitten im Nirgendwo. Dann, nach einer un- meßbaren Zeit, wandten sich alle Gesichter in die Richtung, aus der die grellen Schein- Werfer eines Autos durch die Nacht brachen. Als der Wagen näher kam, begann eine kleine Kapelle zu spielen. Es klang sanft, klagend, fern. Der Wagen holperte über die tiefen Gräben und Rinnen einer engen Landstraße und hielt gerade unter meinem Abteil. Es war ein sehr eleganter, neuer Wagen, den man in dieser Gegend nicht ver- mutet hätte. Der schläfrige Schaffner be- lebte sich, um den neuen Fahrgästen zu helfen, für die der Zug offenbar angehalten worden war. Es handelte sich um zwei Männer in weihen Leinenanzügen. Der, der zuerst aus dem Wagen stieg, war fraglos ein Ameri- kaner, rundlich und vergnügt— derselbe Mann, den ich jetzt so unerwartet in der netten, kühlen Bar des Pacifico wiederge- troffen hatte. Der andere, der einen Augenblick scharf umrissen im Scheinwerferlicht stand, war schlamk, von sparsamem Bau; er mochte größer aussehen, als er tatsächlich war. Ein Stierkämpfer!— das war mein erster Ein- druck, ich weiß nicht, weshalb. Vielleicht weil er die stählerne Biegsamkeit, das scharfgeschnittene, entschlossene Gesicht eines Matadors besaß, In dem Augenblick aber, als er seinen Panamahut abnahm, war er völlig verändert. Sein Haar, dicht an- liegend und so blond, daß es fast weiß schien, war ohne Zweifel das eines Angelsachsen. Seine Haut war sonnenbraun gegerbt, doch eine scharfe Linie teilte seine Stirn und ließ den oberen Teil ganz hell. Das ist ein Kenn- zeichen, das man oft bei Soldaten, Förstern, bei Seeleuten und Jägern findet. Auf jeden Fall war es ein bemerkenswertes Gesicht, leicht zu behalten und schwer zu vergessen in seiner gezähmten Vitalität. Während der rundliche Mann das Um- laden des Gepäcks beaufsichtigte, beugte der andere sich in den Wagen, um einem Mäd- chen herauszuhelfen— einem kleinen, zier- lichen Geschöpf, Kopf und Schultern in einen schwarzen Rebozo gehüllt. Ihr Gesicht War wie eine feine Elfenbeinschnitzerei, sehr blaß und seltsam ernst. Sie bewegte sich nicht, sie blickte nur zu dem größeren, blon- den Mann hinauf. Sie sprachen miteinander, wie von den gegenüberliegenden Ufern eines Stroms voll flutender Spannung. Seltsamer weise trat die Menge etwas zurück, als wolle sie die beiden für sich allein lassen. Der Mann schien dem Mädchen einige Aufträge zu geben, denn jedesmal, wenn er im Sprechen innehielt, nickte sie in schweigen- dem Einverständnis, ohne die Augen auch nur einmal von seinem Gesicht abzuwenden. Schließlich drehte er sich um und rief einen Namen in die Menge. Ein grauhaariger Mann trat vor, stieg in den Wagen und setzte sich ans Steuer. Er hatte ein breitnasiges Indianergesicht, erdfarben und knollig wie eine Kartoffel; ein Bein war ihm über dem Knie abgenommen und durch ein roh ge- zimmertes Stelzbein ersetzt. Flüchtig über- legte ich mir, wie er es wohl anstellen mochte, den schweren Wagen zu lenken. Die Kapelle, die zu spielen aufgehört hatte, setzte wieder ein. Endlose Zeit schien vergangen zu sein, seit der Zug zum Stehen gekommen war in dieser Einöde, zwischen dem gegen die Küste anrollenden Meer in der Ferne, und diesem anderen Meer von Gesichtern, die uns schweigend umgaben. Endlich holte die Maschine Atem und machte sich zur Weiterfahrt bereit. Der Mann mit den hellen Haaren hob das Mädchen auf das Trittbrett des Autos— er will ihr Gesicht dichter vor sich haben und sie zum Abschied küssen, dachte ich. Er küßte aber nur seine Fingerspitzen und dann berührte er leicht ihre Schulter, als lasse er seinen Kuß dort zurück, sonst nichts. Es war eine fremdartige Liebkosung, wie ich sie zuvor nur bei Arabern gesehen hatte. Es lag eine behut- same und große Zärtlichkeit darin, und etwas Wie Ehyfurcht. Nun hob sich das Mädchen auf die Zehenspitzen und machte das Zeichen des Kreuzes über den Mann. Danach stieg sie in den Wagen, und ohne einen Blick zurückzuwerfen, rollten sie davon, Der Mann rief der Menge einige spanische Abschieds- Worte zu und stieg in den Zug. Mit einem- mal nahmen die Männer— wie beim Be- treten einer Kirche— die Sombreros ab. Die Kapelle fuhr fort zu spielen. Der Zug setzte sich in Bewegung, und ich versank in Ge- danken über die wunderliche Szene, deren Zeuge ich soeben gewesen war. Einige Zeit danach kam der kleine, dicke Mann auf die Plattform und ließ sich schwer in den anderen Sitz fallen. „Hoffentlich nehmen Sie mir's nicht übel, wenn ich auch ein bißchen Luft schnappe, Senorita?“ fragte er.„Und stört es Sie auch nicht, daß ich ein bißchen betrunken bin? Es war aber auch ein ganz besonderer An- laß zu feiern. Wie wär's mit einem Schluck Mezcal? Nein? Well— salud, Senorita, salud, dinero y amor y tiempo para gozarlos!“ Aus einer Kürbisflasche, die er nach Ein- geborenenart an einem Lederriemen über der Schulter trug, schenkte er sich einen Zinnbecher voll.„Ich hoffe, meine Gegen- Wart ist Ihnen nicht lästig, Ma'am“, sagte er und wurde höflich.„Entschuldigen Sie bitte, daß ich etwas mitgenommen bin; aber sehen Sie, wir waren sehr lange von zu Hause Weg, sehr lange— und jetzt gehen wir zurück. Manchmal glaubte ich, daß ich diesen 5 Tag nicht mehr erleben würde.— Schaffner! He]! Schaffner“, rief er, als der Mann im Weißen Jackett seinen Kopf durch die Tür steckte,„der Captain schläft in seinem Ab- teil, und du wirst ihn schlafen lassen, und wenn dein verdammter Zug eine Woche bis zur Grenze brauchen sollte.“. Fortsetzung folgt) 5 1 3