Nr. 8a g fen ahren Rem- 1 Ku- ig des rstor- histo- ie die ndert. einer der rtigen 1 sich glich stelle Gra- nders uten ten, lichen Rem- reiten der um- vom eine s von 8 an- mung her- ollem an- Wie lieser 1 und der randt der 1 Sil⸗ der Dar- ichte, Chri- anmnte bias“, Wär- alen“ ent- „Der -und Ein- ein- rock Kon- lische inem reien Ge- Spur Z Wil- Ku- Bei- 2ber- is in mon- ek-⸗ Sen“, war- lurch ctuell arel- indi- arbe; Inter Ri- rigen Ulie- mer- bö⸗- dies eine annt. und chen dens- elbst e ich 5* 25 . 1 er- Lark) lenk- Wal- preis, nung wird ver- be- Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky; Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. 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April 1960 Bekenntnis zu Deutschland Bedeutsame Rede des französischen Staatspräsidenten de Gaulle vor dem britischen Parlament Von unserem Korrespondenten Dr. London. Wenige Tage nach dem Frankreick-Besuch des sowjetischen Regie- rungschefs Chrustschow setzte sich der französische Staatschef de Gaulle in der britischen Hauptstadt für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem deutschen Volk ein. In einer bedeutsamen Ansprache vor beiden Häusern des britischen Farlaments betonte der französische Staatschef am Donnerstag, Großbritannien und Frankreich seien dazu bestimmt, gemeinsam für den Frieden zu arbeiten. Frankreich erwarte von dem angestrebten Frieden,„daß er bestehende Trennungen nicht ver- schärfen oder Wunden vergiften soll“. Das gelte auch für das deutsche Volk,„das gestern unser Feind war, aber heute ein lebenswichtiger Teil des Westens und unser gemeinsamer Verbündeter ist.“ Frankreich wünsche,„daß die Zukunft Europa in die Lage versetzen wird, dank des zwischen seinen beiden Teilen hergestellten Gleich- gewichts sein eigenes Leben zu führen.“ Die Begegnung mit den Mitgliedern bei- der Häuser des englischen Parlaments in der 900 Jahre alten, von einem Normannenkönig erbauten Westminster-Halle bedeutete frag- los den politischen Höhepunkt von Präsident de Gaulles dreitägigem Staatsbesuch in Lon- don. Seine sichere, von innerer Ueberzeu- gung charakterisierte Haltung hinterließ den nachhaltigsten, in seiner Auswirkung noch nicht abzuschätzenden Eindruck bei den ver- sammelten englischen Ministern und Politi- kern. In nahezu einstündiger, völlig frei ge- haltender Rede appellierte de Gaulle an die Einigkeit der freien Länder des Westens bei den bevorstehenden Gipfelgesprächen. Der französische Präsident sprach sich für Rüstungsbeschränkung und Kontrolle auf eiden Seiten aus, befürwortete die Vernich- tung aller vorhandenen nuklearen Waffen und eine Ueberwachung der zu ihrem Ge- brauch geschaffenen Stützpunkte. Frankreich, So führte er aus, sei gerne bereit zur Auf- gabe seiner Atombombenversuche, sofern die Atommächte ihre Erfahrungen nicht mehr weiter verwendeten. Der französische Präsident fand warme Berlin zur Volksbefragung bereit Senat: Sofern die Bundesregierung und die drei Westmächte dies wünschen Berlin.(dpa AP) Der Berliner Senat be- schloß am Mittwoch in einer Sondersitzung sich das Recht vorzubehalten, die Bevölke- rung von Berlin zu einem geeigneten Zeit- punkt zu einer Volksbefragung aufzurufen. Die Volksbefragung sei auch vor der Gipfel- Konferenz möglich, sofern die Bundesregie- rung nach Abstimmung mit den drei West- mächten dies wünsche. Wie nach der Sitzung mitgeteilt wurde, sind die technischen Vor- bereitungen getroffen. Der Senat beschloh, unverzüglich dem Abgeordnetenhaus einer Gesetzesentwurf zuzuleiten. Der Senat stellte fest, er stimme mit der Bundesregierung in der Forderung überein, daß erstens die originären Rechte der West- mächte bis zur Wiedervereinigung Deutsch- lands erhalten bleiben müßten, und daß zweitens die Beziehungen Berlins zur Bun- desrepublik zu wahren und zu festigen seien. Er sei sich mit der Bundesregierung auch darin einig, daß das Recht auf Selbst- bestimmung für Berlin gilt, Kein Abkom- men über Berlin dürfe das Selbstbestim- mungsrecht der betroffenen Bevölkerung ignorieren. Der Senat dankte dem Bundes- kanzler, daß er den gemeinsamen Stand- punkt in der Berlin-Frage immer wieder 8 kräftigt habe, so auch auf seiner letzten Reise in die USA. Die Bevölkerung habe bei den Wahlen am 7. Dezember 1958 ein er- neutes Vertrauensvotum abgegeben. Der Sprecher des SpD-Vorstandes, Franz Barsig, erklärte in Bonn, nach der Ent- scheidung des Senats werde es jetzt Auf- gabe der Bundesregierung sein, mit den drei Westmächtfen zu verhandeln,„ob diese es für richtig und zweckmäßig halten, noch vor der Gipfelkonferenz eine amtliche Befragung der Westberliner Bevölkerung vorzunehmen“. SED erneuert ihre Forderungen Das SED- Zentralorgan„Neues Deutsch- land“ stellte am Donnerstag erneut die Forderung auf, die West-Berlin-Frage müsse zwischen der Sowjetzone und den vier Mächten gelöst werden, da Westberlin auf dem Territorium der Zone liege. Drohend fügt das Blatt hinzu: Die Position, der Frontstadt ist unhaltbar. In Westberlin wird sich etwas ändern“. Bundesbahn plant Erhöhung der Tarife für Expreß- und Stückgut Frankfurt.(dpa) Die Bundesbahn sieht in Tariferhöhungen auf einzelnen Sektoren den einzigen Ausweg, um das aus den bevorste- henden Lohn- und Gehaltserhöhungen zu er- wartende Defizit ausgleichen zu können. Ein Sprecher der Bundesbahnhauptverwaltung sagte am Donnerstag in Frankfurt, da mit Rücksicht auf den Wettbewerb eine allge- meine Erhöhung der Güter- und Personen- tarife nicht möglich sei, würden in der Bun- desbahnhauptverwaltung„gezielte Maßnah- men“ erörtert. Feste Gestalt angenommen habe jedoch bisher lediglich der Plan, die Tarife für Stück- und Expreßgut heraufzu- setzen. Fall Oberländer wird zur Krise cDu und SPD verhandelten bis in die späten Abendstunden hinein von unserer Bonner Redaktion Bonn. Geht Bundesvertriebenenminister Oberländer in Urlaub?— Setzt der Bundes- tag einen Untersuchungsausschuß wegen der politischen Vergangenheit des Ministers ein? — Fordert der Bundestagspräsident ein Gut- achten des Rechtsausschusses über die Mög- lichkeit einer solchen Untersuchung an? Diese Fragen, die am Mittwochabend schon geklärt schienen, überschatteten am Don- nerstag die Haushaltsberatungen völlig. Bis in die späten Abendstunden hinein verhan- delten CDU und SpD über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses. Den christ- lichen Demokraten waren Bedenken gegen die Formulierung im Antrag der SPD ge- kommen:„Es wird gemäß Paragraph 63 Ge- schäftsordnung ein Untersuchungsausschuß eingesetzt mit der Aufgabe, die Tatsachen über die Tätigkeit des Bundesministers Pro- fessor Oberländer in den Jahren nach 1933 kestzustellen“. Die CDU- Abgeordneten Hoo- gen und Schmidt(Wuppertal) Wäarnten vor juristischen Folgerungen. Sie fürchteten eine Schmälerung des Rechts des Kanzlers hin- sichtlich der Ernennung und Entlassung von Ministern. Außerdem klang bei ihnen das Migtrauen durch, daß auch in anderen, we- niger prekären Fällen Ausschüsse gegen Minister eingesetzt werden könnten, wie sie das konstruktive Mißtrauensvotum im Grunde nicht zuläßt. Ueberraschend berief die CD/ CSU- Fraktlonsführung für Donnerstagmittag eine Sondersitzung ein. Fraktionsvorsitzender Dr. Krone unterbreitete die Bedenken der Rechtsexperten. Im Hintergrund stand die Sorge, die Fraktion könnte bei einer Kampf- abstimmung im Plenum bei den Beratungen über den Oberländer-Etat auseinanderfallen. Krone hob hervor, daß auch den christlichen Demokraten an der Rehabilitierung Ober- länders gelegen sei. Die Wahrheit müsse her- ausgefunden werden, sei es durch die Staats- anwaltschaft, durch den Fraktionsehrenrat oder durch einen parlamentarischen Unter- suchungsausschug. Ueber Oberländers Ab- sichten schwieg Krone sich aus. Es sickert durch, daß Oberländer am Vorabend bei einem Gesprach mit Adenauer und Krone be- reit war, um seinen Urlaub nachzusuchen. Allerdings fiel auf, daß sein Pressereferent am Donnerstag im Bundeshaus erklärte, der Minister denke nicht daran, sich seine Hand- lungen von den Kommunisten vorschreiben zu lassen. Werner G. Krug in England Worte für das deutsche Volk. De Gaulle sprach den Wunsch aus, daß die beiden Teile Europas in Zukunft Seite an Seite in Frie- den nebeneinander leben können. Der hohe Gast schloß mit einem Hinweis auf die zwei Milliarden in Hunger und Elend lebenden Menschen in der Welt, die es zu unterstützen gelte, wenn ein dauerhafter Friede erreicht werden soll. Minutenlanger und für eng- lische Verhältnisse außergewöhnlich herz- licher Beifall folgte der Ansprache de Gaul- les, die mit dem Satz endete:„Nichts wird die Welt besser schützen als die beiden her- vorstechendsten Eigenschaften der Völker Frankreichs und Englands: Weisheit und Vorsichtigkeit.“ Dem farbenprächtigen Schauspiel wohn- ten fast das gesamte britische Kabinett unter Führung von Ministerpräsident Macmillan und nahezu 1000 Abgeordnete des Ober- und des Unterhauses mit ihren Frauen bei. Am Freitagvormittag fliegt Präsident de Gaulle wieder nach Paris zurück. Er kann die Gewißheit mit nach Hause nehmen, daß er das Eis kühler englischer Zurückhaltung entgegen allen Voraussagen gebrochen hat und daß ganz England in ihm den Mann des französischen Schicksals sieht, mit dem man bei allen weiteren Entwicklungen zu rechnen hat und dessen Haltung von außer- ordentlicher Bedeutung sein dürfte für die weitere Gestaltung nicht nur der europä- ischen Zukunft und der englischen Rolle in ihr, sondern auch für das ganze westliche Bündnis. Heizölsteuer im Hammelsprung von Bundestag gebilligt Bonn.(eg- Eigener Bericht) Der Bundes- tag hat am Donnerstag im Hammelsprung mit 207 gegen 156 Stimmen bei zwei Enthal- tungen den Kompromißvorschlag des Ver- mittlungsausschusses zum Heizölsteuergesetz gebilligt. Danach wird ab 1. Mai dieses Jah- res bis zum 30, April 1963 für schweres Heiz- eine Steuer von 25 Mark und für leichtes Heizöl von 10 Mark je Tonne erhoben. Die Bundesregierung kann während dieser Zeit durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates die Steuer für schweres Oel bis zu 37,50 Mark und für leichtes Oel bis zu 30 Mark je Tonne erhöhen. Das Steuer- aufkommen wird für Frachtenbeihilfen bei Kohletransporten und für Anpassungshilfen an entlassene Bergleute verwendet. Gegen den Vermittlungsvorschlag stimmten die FDP, die Masse der SPD und einzelne CSU- Abgeordnete. Noch immer auf der Regierungsbank sitzt Bundesvertriebenenminister Professor Theodor Oberländer(im Bild links, neben Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß). Ein Beschluß der CDU /eSU-Fraktion gab ihm eine neue Gnadenfrist, die aber nicht lange währen kann, nämlien genau bis zu dem Tag, an dem feststeht, ob sich ein parlamentariscker Untersuchungsausschuß mit den gegen den Minister erhobenen Vorwürfen beschäftigen kann. Fällt die Antwort im positiven Sinne aus, dann wäre zumindest eine Beurlaubung unumgänglich. Diese Auf- fassung setzt sich jetzt in weiten Kreisen des Bundestages durch. Man erwartet jedoch, daß Oberlander selbst die Konsequenzen aus dem wachsenden Migtrauen gegen seine Person ziehen wird.(Siehe auch den Bericht unserer Bonner Redaktion auf dieser und den Kommentar auf Seite 2.) Scharfe Kritik an der Notstandsplanung Der Bundestag verabschiedete mehrere Etats in zweiter Lesung Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag verabschiedete am Donnerstagvormittag in zweiter Lesung die Etats des Bundesinnen- und Bundesfinanz- ministeriums sowie für zivile Notstandspla- nung. Die bisherigen Maßnahmen der Bun- desregierung in Sachen Notstandsplanung. wurden von der SPD scharf angegriffen und als nicht ausreichend bezeichnet. Die SPD- Abgeordnete Annemarie Renger erinnerte Bundesinnnenminister Schröder daran, daß es Aufgabe der Bundesregierung sei, nicht nur diesbezügliche Gesetzesvorlagen vorzu- bereiten, sondern auch die Bevölkerung auf breiter Basis über die Möglichkeit des Selbst- schutzes aufzuklären. Bis jetzt habe sie in Kanzler schlägt Schatzminister vor Heute beim Bundespräsidenten/ Wahl fiel auf Wilhelmi Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Wie der Vorsitzende der CDU/ CSU- Fraktion, Dr. Krone, am Donnerstag auf einer Fraktionssitzung mitteilte, wird Bun- deskanzler Dr. Adenauer am heutigen Frei- tag bei Bundespräsident Lübke vorsprechen, um ihm einen Nachfolger für den verstor- benen Bundesschatzminister Dr. Lindrath vorzuschlagen und um die Billigung des Präsidenten nachzusuchen. Dr. Krone nannte nicht den Namen des Kandidaten. Bei der CDU/CSU wird jedoch fest damit gerechnet, daß der Kanzler den hessischen Abgeord- neten Dr. Wilhelmi vorschlägt. Dr. Hans Wilhelmi, Rechtsanwalt und Notar, hat in der CDU/ CSU- Arbeitsgruppe „Eigentum“ an maßgebender Stelle mitge- wirkt und daher Tuchfühlung mit der Pri- vatisierungs- und Eigentumspolitik, der das Schatzministerium in erster Linie dienen soll. Wilhelmi ist 60 Jahre alt. Er spielt im Leben der evangelischen Kirche eine füh- rende Rolle: Seit über 13 Jahren ist er Präses der Synode der Kirche in Hessen und Nassau. Im Dritten Reich war er Mitbegrün- der der„Bekennenden Kirche“. Von Hause aus Jurist und Volkswirt, verfaßte er einen vielbeachteten Kommentar über Aktien- recht. 1945 gründete er die CDU in Hessen mit, nachdem er vor 1933 der Deutschen Volkspartei angehört hatte. Zbischen Gesfern und Morgen Bundeswirtschaftsminister Erhard wird am Samstag Bundesaußenminister Bren- tano, Bundesfinanzminister Etzel und Bun- desernährungsminister Schwarz zu einer ersten Aussprache empfangen, um die Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Ein- zelheiten des Hallstein-Planes für eine be- schleunigte Verwirklichung des Gemeinsa- men Europäischen Marktes zu erarbeiten. Der Präsident der Hohen Behörde der Montanunion, Malvestiti, wird heute in Bonn mit Bundeskanzler Adenauer zu Be- sprechungen über das Problem des gemein- samen Ruhrkohlenverkaufs durch die Ruhr- kontore zusammentreffen. Staatssekretär Dr. Müller-Armack vom Bundeswirtschaftsministerium ist in Brüssel zum Präsidenten des neugebildeten konjunk- turpolitischen Ausschusses der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gewählt worden. Zu einem mehrwöchigen Besuch ist der philippinische Vizepräsident Macapage! in der Bundesrepublik eingetroffen, um sich vor allem über die Bereitschaft deutscher Wirt- schaftskreise zur Unterstützung der philip- pinischen Wirtschaft zu informieren. Drei junge Fischer sind von dem Trawler „Michael Glinka“ aus Wismar in der Sowjet- zone, der den Hafen Roenne auf Bornholm angelaufen hatte, an Land gegangen und ha- ben bei der dänischen Polizei um politisches Asyl gebeten. Nach Westberlin zurückgekehrt ist der Inder T. N. Zutshi, der im vergangenen Mo- nat in Ostberlin gegen das Ulbrichtregime demonstriert hatte und daraufhin sechs Tage lang im Sowietsektor festgehalten worden war. Zutshi war am 31. März bei seiner Frei- lassung von den Behörden der Sowjetzone in Helmstedt über die Zonengrenze abgescho- ben worden. 5 Wegen Beleidigung wurde der 20jährige FDꝗi- Angehörige Klaus Walter, der am 11. Januar 1960 an einem Neuköllner Bau- zaun ein Plakat mit Karikaturen des Bun- deskanzlers und Bundesministers Oberländer aufgehängt hatte, zu zwei Monaten Gefäng- nis verurteilt. Die Strafe gilt durch die Un- tersuchungshaft als verbüßt. Zugänglich machen will Frankreich sei- nen fünf Partnern in der Europäischen Atomgemeinschaft die Informationen, die es von der Sowjetunion auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Atomenergie erhält. Zur„Persona non grata“ erklärt und des Landes verwiesen wurde der Dritte Staats- sekretär der Israelischen Gesandtschaft in Bukarest, Jochanan Erez, von der rumäni- schen Regierung, wie Radio Bukarest mel- dete. Erez habe sich eine Zeitlang in einer Weise betätigt, die mit seinem diplomati- schen Status unverenbar sei. Aus Protest gegen Ministerpräsident Fidel Castro ist der kubanische Botschaf- ter bei den Organisationen der Vereinten Nationen in Genf, Gomez, von seinem Po- sten zurückgetreten. Einstimmig hat sich der Legislativrat von Britisch- Somaliland dafür ausgesprochen, daß dieses britische Protektorat unabhängig wird und sich am 1. Juli dieses Jahres mit Somalia zusammenschließgt. An diesem Tag wird Somalia, das ehemalige Italienisch Somaliland, unabhängig. Großbritannien hat einem Anschluß an Somalia bereits zuge- stimmt. In Moskau ist der Pressesekretär des Weißen Hauses, Hagerty, mit mehreren Be- amten des Protokolls eingetroffen, um die Rußland-Reise des amerikanischen Präsi- denten vorzubereiten. Präsident Eisenhower hält sich vom 10. bis 19. Juni in der Sowjet- union auf und stattet anschließend Japan einen Staatsbesuch ab. „Pionier V“, der amerikanische künstliche Plamet, hat auf seinem Flug durch den Welt- raum einen Punkt erreicht, der 5,6 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist. Jedoch geht der Funkkontakt mit der Erde langsam verloren. Frankreich hat sich, wie der tunesische Präsident Bourguiba mitteilte, dazu bereit- erklärt, bis zum 31. Oktober alle französi- schen Streitkräfte aus der Stadt Bizerta und den umliegenden Kasernen zurückzuziehen, soweit sie nicht im Marinestützpunkt und im Hafen von Bizerta stationiert sind. Stütz- punkt und Hafen werden weiterhin unter französischer Kontrolle bleiben. Bonn niemanden gefunden, der sich mit die- sem Problem beschäftige. Die Abgeordnete schlug vor, eine unabhängige Studienkom- mission ins Leben zu rufen, die dem deut- schen Bundestag Auskunft über alle Fragen des Zivilen Bevölkerungsschutzes erteilen Soll. Der SPD-Sprecher Dr. Bechert kritisierte die Notstandsplanung ebenfalls und warf der Bundesregierung vor, daß sie zwar Geld für Raketen, nicht aber für den Bevölkerungs- schutz ausgebe.„Seien Sie mir nicht böse, Herr Minister, aber in meinem langen Leben habe ich selten etwas derart Oberflächliches und Gedankenloses gelesen, wie ihren Ent- wurf eines Notdienstpflichtgesetzes“, sagte die Alterspräsidentin des Bundestages und FDP- Abgeordnete Dr. Marie-Elisabeth Lü ders. Und der bekannteste Schröder-Rontra- hent der SPD, der Abgeordnete Schmitt (Vockenhausen), hielt der Bundesregierung Vor, bisher nicht einmal vier Prozent, ge- schweige denn die seinerzeit geplanten zehn Prozent der Verteidigungsausgaben für den zivilen Bevölkerungsschutz abzuzweigen. Selbst der CDU-Abgeordnete Riedel mußte zugeben, daß der Bevölkerungsschutz durch das Primat der militärischen Verteidigung „etwas ins Hintertreffen“ geraten sei. Bundesinnenminister Schröder entgeg- nete, die Bundesregierung beabsichtige, die Oeffentlichkeit über die möglichen Schutz- maßnahmen zu unterrichten. Er kündigte ein Merkblatt der Bundesregierung an, das diese im Benehmen mit dem Innenausschuß des Bundestages für die Oeffentlichkeit aus- arbeiten will. Ein Schutzsystem sei jedoch nur in beschränktem Umfange möglich, er- klärte Schröder. Es müsse Schritt für Schritt aufgebaut werden. Höhere Fördermittel Gegen die Stimmen der SpD und FDP wurde auch der Etat des Bundesinnenmini- steriums verabschiedet. Einstimmig dagegen war das Votum für einen inter fraktionellen Antrag, der die Fördermittel für gesamt- deutsche Aufgaben an wissenschaftlichen Hochschulen von fünf auf 6,5 Millionen er- höhte. Die Mehrausgaben sollen dazu dienen, aus der Sowjetzone geflüchteten Wissen- schaftlern die Fortsetzung ihrer Forschungs- arbeit in der Bundesrepublik zu ermöglichen. Die verstärkte Flucht von Professoren und Dozenten aus dem SED-Staat in Mittel- deutschland mache eine Erhöhung der Plan- stellen an den westdeutschen Universitäten notwendig. Ein SPD- Antrag, die Mittel für die poli- tische Bildungsarbeit der Bundeszentrale für Heimatdienst um 845 000 Mark zu erhöhen, verfiel der Ablehnung. Ebenso wurde ein gemeinsamer Antrag von SPD und FDP ab- gelehnt, der unter anderem vorsah, die Dar- lehensmittel für den Nachholbedarf der Krankenanstalten um 25 Millionen Mark zu erhöhen. Ferner wurde in dem Antrag ge- fordert, nicht nur den gemeinnützigen, son- dern auch den kommunalen Krankenhàusern Unterstützung zu gewähren, was jedoch von Regierungsseite mit dem Hinweis darauf ab- gelehnt wurde, daß hierfür die Länder zu- ständig seien. Der Gesetzentwurf für eine vierprozentige Erhöhung der Gehälter von Bundesbeamten wurde ohne Aussprache den Ausschüssen überwiesen. Ebenfalls ohne Fortsetzung auf Seite 2 8 5 MORGEN Momme Kommentar N Freitag, 8. April 1960 Der Fall Oberländer Die Etatberatungen des Deutschen Bun- destages, die am ersten Tag so profiliert be- gannen, gerieten am Donnerstag in eine Flaute. Lustlos schleppten sie sich dahin. Die Redner lasen ihre vorbereiteten Manuskripte ab, während in den Wandelgängen und Frak- tionsbüros die Wogen hoch und höher gin- gen: Der Fall Oberländer, oder besser: der überfällige Rücktritt des Ministers, seit Mo- naten eine Malaise deutscher Innenpolitik, trieb einem Höhepunkt entgegen. Seit den Unterredungen am Mittwoch- nachmittag, Gesprächen zwischen Adenauer und Krone und dieser beiden mit Oberlän- der, schien der weitere Ablauf klar: die So- zlaldemokraten hatten einen Untersuchungs- ausschuß beantragt, die Christlichen Demo- Kraten stimmten zu. Auch Oberländer. In den Abendstunden verbreitete sich dann mit Windeseile durch das Bundeshaus die Infor- mation, daß der Vertriebenenminister bereit sel, seine Beurlaubung zu beantragen. Am Donnerstag jedoch hieß es plötzlich: Kom- mando zurück. Aufgebracht eilte Oberländer mit den deutschen Zeitungen, die seinen Rücktritt ankündigten, zur Fraktlonsführung der CDU/CSU. Was sich dort hinter verschlosse- nen Türen abspielte, blieb Geheimnis. Jeden- falls wurde soviel deutlich, daß die Juristen gewisse Bedenken gegen die Form, in wel- cher der Untersuchungsausschuß beantragt wurde, erhoben hatten. Bedenken, über die später interfraktionell mit der Sp bera- ten wurde. Der eigentliche Punkt: Die Experten woll- ten sicherstellen, daß hier kein Präjudiz für die Einschränkung des Rechtes des Bundes- Kanzlers, Minister vorzuschlagen oder ihre Entlassung dem Präsidenten zu empfehlen, entstünde. Anders gesagt: sie befürchteten eine Einengung der im Grundgesetz vorgese- benen Kanzler- Demokratie. Deshalb verlangten sie die Festlegung klarer Tatbestände für die parlamentari- sche Untersuchung gegen den Bundesmini- ster Oberländer— im Grunde eine Spiegel- fechterei; denn in Wirklichketi sleht das Problem anders aus. Die Rechte des Kanz- lers ergeben auch seine Pflichten. Er konnte im Ausland feststellen, wie be- lastend die Vergangenheit Oberländers auf die Auhenpolitik der Bundesrepublik wirkt. Deshalb wäre es seine Sache, sich als Re- gierungschef rasch zu entscheiden und die Konsequenzen zu ziehen. Natürlich muß auch die Kehrseite be- achtet werden. Adenauer sagte es am Don- nerstag noch einmal vor der Fraktion der Ohristlichen Demokraten:„Ich weigere mich, nach Ulbrichts Pfeife zu tanzen.“ Sein Zorn über die Diffamierungskampagne, in die sich seit jüngstem auch die Sowjietbot- schaft eingeschaltet hat, ist beträchtlich. Die Bundesrepublik brauche sich von Leu- ten wie Chrustschow, der selbst in der Ukraine soviel Schuld auf sich geladen hat, nicht mit Dreck übergießen zu lassen. Aber die integre Haltung des jungen Deutsch- lands, die Sauberkeit, auf die man in der Bundesregierung und im Bundestag Wert legt, wird bestimmt leichter zu vertreten sein, wenn der Fall Oberländer aus der Diskussion verschwindet. Zugegeben: Der Fall Oberländer hat viele Aspekte— menschliche, politische, persön- liche. Adenauer möchte sich nicht dem Ver- dacht aussetzen, einen Mitarbeiter, der sein Ministerium mit Sachkenntnis führt und sich in Flüchtlingsfragen verdient gemacht Hat, auf kommunistische Initiative hin fal- lengelassen zu haben. Vieles, was heute gegen Oberländer vorgebracht wird, war zudem bei der Kabinettsbildung im Jahre 1953 bekannt. Die Verdächtigungen im Zu- sammenhang mit Lemberg werden von der Staatsanwaltschaft untersucht. Sachkenner glauben, daß der Minister unbescholten aus diesen Voruntersuchungen hervorgehen Wird. Aber die Tatsache eines langjährigen Dienstes unter Hitler und Rosenberg bleibt bestehen. Sie wird in den Vereinigten Staa- ten, besonders aber in New Vork, und sie wird auch in England immer wieder ange- kKreidet. Darum wäre es ratsam, schnell und gründlich zu handeln. Natürlich würde das Problem während der Arbeit des Unter- suchungsausschusses immer wieder auf- tauchen und eine langwierige Beunruhigung darstellen— selbst wenn am Schluß die Rehabilitierung Oberländers stünde. Eine Schlußbemerkung: Warum tun wir Deutschen uns eigentlich so schwer mit den Ministersesseln? In anderen Staaten ist der häufige Wechsel eine Selbstverständlichkeit, ohne mit Ehre oder Unehre, mit Sieg oder Niederlage viel zu schaffen zu haben. Dort ist das Auswechseln der Minister eine Sache der Zweckmäßigkeit. Der Rücktritt Ober- länders wäre zweckmäßig. Hugo Grüssen Bonn) Razzia gegen Bantus in Südafrika Kapstadt.(dpa) Starke Militär- und Poli- zeiverbände besetzten am Donnerstag das Haupt-Widerstandszentrum der Afrikaner in rem Kampf gegen die Rassenpolitik der Regierung, die Bantuniederlassung Nyanga. Die Polizei durchsuchte jedes Haus der 25 000 inwohner fassenden Niederlassung, ver- jaftete 200 Afrikaner und brachte sie in Lastwagen nach einer nahegelegenen Polizei- statlon. Beim Abtransport der Verhafteten wurden einige Afrikaner von einem Polizi- sten mit einem Gummischlauch verprügelt. Auto eines Reuter- Korrespondenten, dus ich der Siedlung näherte, wurde aufgehalten, nd ein Polizist sagte:„Die Presse ist hier nicht WIIIkommen.“ Ziel der großangelegten ilitär- und Polizeiaktion ist es, die Afrika- ner zur Rückkehr an hre Arbeitsplätze zu bewegen. Der Gelehrte mit Rebellenblut Zum 75. Geburtstag Alexander Rüstows/ Diagnostiker und Therapeut der Gesellschaft Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Mannheim. Eubulides aus Milet war einer von den playboys unter den Nachfahren des grogen Sokrates, die sich weniger durch Philosophische Systematik als durch logische Harlekinaden einen Namen machen wollten. „Was du nicht verloren hast, das hast du“, schloß er messerscharf,„Hörner hast du nicht verloren, also hast du Hörner“. Die bekann- teste seiner sophistischen Fangfragen lautet: „Wenn du sagst: zich lüge! und sagst damit die Wahrheit, so lügst du. Du sagst ja, du lügst, und sprichst doch die Wahrheit; also läügst du“. 2400 Jahre nach diesem dialek- tischen Gesellenstück des Altertums, schrieb in Erlangen ein Student namens Alexander Rüstow., der den enormen Studiengang Ma- thematik, Physik, Philosophie, Psychologie und Nationalökonomie durchlaufen hatte, darüber eine Dissertation:„Der Lügner; Theorie, Geschichte und Auflösung“. Es Waren Stilübungen der Erkenntnis, Etüden zu einer universalen Symphonie des Geistes und der Bildung, zu der Alexander Rüstow, 25 heutigen Tage 75 Jahre alt, berufen sein sollte. Die wissenschaftliche Karriere war für den Sproß einer alten Offiziersfamilie keine vorgezeichnete Bahn. Allenfalls scheint ein anderes Erbe mitbestimmend für den Charakter dieses in kein Klischee einzuord- nenden Mannes gewesen zu sein: ein Schuß Rebellenblut, von dem Wilhelm Röpke, der Freund, berichtet. Nicht von ungefähr war wohl ein Großonkel Stabschef bei Garibaldi gewesen. Aber die erste berufliche Stelle des 26jährigen Alexander Rüstow erweist sich als richtungweisend. Der Leipziger Teubner- Verlag nahm den jungen Mann in seine Dienste. Fhemalige Gymnasiasten erinnern sich wohl mit Respekt an die„Bibiliothe- ea Seriptorum Graecorum et Romanorum“. Bis 1911 war Rüstow der dafür zuständige Abteilungsleiter. Die profunde Kenntnis des Altertums ist dann später die Basis seiner Kultursoziologie geworden. Der Nonkonfor- mismus äußerte sich zu jener Zeit noch in jugendbewegter Aktivität. Nach dem ersten Weltkrieg allerdings, der einzigen Gelegen- heit, die überlieferten soldatischen Familien- tugenden unter Beweis zu stellen, geriet der junge Privatdozent in die Nähe sozlalisti- scher Debattierklubs. Endlich siegte die Neigung zur National- Gkonomie. Das Reichswirtschaftsministe- rium gab dem Außenseiter mit dem poly- historischen Prange eine Chance und machte ihn zum Kartellreferenten. Die berühmte „Verordnung gegen den Mißbrauch wirt- schaftlicher Machtstellung“ von 1923 wurde unter feder führender Mitwirkung Rüstows geboren, der sich freilich über die Schwäche dieser Art von Gesetzgebung damals wie heute keinen Täuschungen hingab. Als dann in der Bundesrepublik die Frage eines Kar- tellgesetzes wieder zur Debatte stand, war Ristow ein eifriger Warner vor dem Miß brauchsprinzip, wie es von Wortführern der Industrie damals verfochten wurde. Alex- ander Rüstow war zum preußischen Beam- ten allerdings wenig prädestiniert. 1924 fin- Wir ihn als Berater des Vereins deutscher Maschinenbauanstalten. Er blieb es neun Jahre lang und war damit gegen den Vor- wurf weltfremder Sinnhuberei endgültig ge- feit. Im Jahre 1933 wählte Rüstow edie Emi- gration— mit gutem Grund, wie sich bald erweisen sollte. Denn er stand auf einer Präsumptiven Ministerliste des Generals von Schleicher als Wirtschaftsminister verzeich- net, und das Schicksal, das solche Leute am 30. Juni 1934 und später genommen haben, ist wohlbekannt. Ueber die Schweiz geht der Weg in die Türkei. An der Universität Instanbul wartet ein Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Und es beginnt die befruchtende Freundschaft mit dem jüngeren Kollegen Wilhelm Röpke. In Einige hundert Telefonüberwachungen Keine illegale Einwanderung aus Israel/ Fragestunde im Bundestag Bonn.(AP/ dpa) In der Fragestunde des Bun- destages am Donnerstag teilte Staatssekretär van Scherpenberg vom Auswärtigen Amt mit, daß israelische Staatsbürger, wenn sie sich vorübergehend in der Bundesrepublik aufhalten wollen, entweder eine Aufent- haltsgenehmigung des in Aussicht genom- menen Wohnortes oder eine nicht rückzuver- gütende Fahrkarte in ihr Heimatland be- sitzen müssen. Nur dann erhalten sie vom britischen Generalkonsulat in Haifa ein Vi- sum für die Bundesrepublik. Diese Regelung soll eine illegale Einwanderung aus Israel verhindern. Van Scherpenberg erklärte auf eine Frage des Abgeordneten Dr. Menzel(SPD), von den alliierten Dienststellen in der Bundesrepu- blik würden„sehr viel weniger als die von Menzel geschätzte Zahl von 500 Fernsprech- teilnehmern überwacht. Eine genaue Zahl könne er aus Sicherheitsgründen jedoch nicht angeben. Die Bundesregierung teile nicht die Auffassung, daß den Alliierten im soge- nannten Deutschlandvertrag das Recht der Telefonüberwachung für eigene Sicherheits- bedürfnisse nur im Verteidigungsfall zuge- standen werde. Ein Teil der Lüneburger Heide wird auch weiterhin von den britischen Streitkräften in der Bundesrepublik als Truppenübungs- platz benutzt werden, erklärte van Scher- penberg. Die Rechtsgrundlage sei durch den sogenannten Truppenvertrag gegeben. Bundespressechef von Eckardt erklärte, die Bundesregierung beauftrage zwar ver- schiedene Meinungsforschungsinstitute mit Meinungsumfragen, um sich über die öffent- liche Meinung zu unterrichten, unterstütze aber diese Institute nicht. Zinslose Vorschüsse sollen in hohem Le- bensalter stehende Personen erhalten, die durch die Kriegsereignisse ihre Vermögen im Ausland eingebüßt haben. Entsprechende Mittel seien im Bundeshaushalt 1960 bereit- gestellt, erklärte Staatssekretär Hettlage vom Bundesflnanzministerlum. Die Vorar- beiten für eine endgültige Regelung im Rah- Die englische Königin sprach französisch men des allgemeinen Kriegsfolgengesetzes seien weit gediehen, Das Ministerium glaube, eine Entschädigung sei nur im Rahmen des Lastenausgleichs zulässig. Ein längeres Frage- und Antwortspiel entspann sich zwischen dem SPD-Abgeord- neten Dr. Menzel und Staatssekretär Hett- lage darüber, ob und warum dem politi- schen Berater des SPD- Vorstandes, Fritz Sänger, historisch-wissenschaftliches Mate- rial vorenthalten worden sei, das er sich aus der Sowjetzone habe zusenden lassen. Der Staatssekretär erklärte, Nachforschungen hätten ergeben, daß die„Beiden Päckchen mit je drei Büchern“ in der e nicht zurückgehalten werden sei Bundeésjustiaminister Anfrage mit, es sei sichergestellt, daß es bei Totschlagsdelikten keine Vepſstikulig gebe. Der Minister gab bekannt, die Länder Bayern, Nordrhein- Westfalen und Nieder- sachsen hätten bereits mitgeteilt, daß der Ablauf der Verjährungsfrist in allen Fällen begründeten Totschlagsverdachts durch eine richterliche Handlung unterbrochen werde. chiAkkel Eilte auf diese Zeit fällt die Konzeption eines Be- griffs, der für die Nachkriegszeit ungeheuer wichtig werden sollte, der Begriff des„Neo- liberalismus“. Er war das— nach Röpke— „am wenigsten glückliche Ergebnis“ einer Pariser Fachtagung. Gleichviel, Alexander Rüstow hatte schon lange zuvor sehr deut- liche Vorstellungen von dieser„Richtung“ entwickelt. Für ihn stand die Abgrenzung vom alten, fatalistischen, prinzipiengläubi- gen, staatsverachtenden Liberalismus im Vordergrund. Für Rüstow war der Staat kein „Nachtwächter“, kein notwendiges, aber ex definitione feindliches Uebel, sondern aktiver Partner im Ringen um das Ziel zur wirt- schaftlichen Freiheit und Mündigkeit des Einzelnen. Rüstow war und ist ein Feind der Planwirtschaft, aber kein Freund der Planlosigkeit.„Wir sind der Meinung“, pflegt er zu sagen,„daß, soweit überhaupt die öffentliche Hand eingreift, sie es gar nicht planmäßig genug tun kann“. Alexander Rüstow hat seine Wissenschaft nicht im stillen Kämmerlein angesiedelt, son- der mitten auf dem Felde, auf dem die Forderungen des Tages ausgetragen werden. Bezeichnend ist ein Satz, den er einmal vor der von ihm geleiteten Aktionsgemeinschaft sozialer Marktwirtschaft sagte:„Sie wissen, daß der Kathedersozialist Adolph Wagner seinerzeit das sogenannte Gesetz der wach- senden Staatsausgaben aufgestellt hat. Das War eine Mischung aus einem Gesinnungs- sozialismus, der dies e Entwieklung mehr oder Weniger begrüßte, aus dem damaligen fakti- schen Zustand, der ja zweifellos in diese Richtung drängte, und endlich aus jener Nei- gung des 19. Jahrhunderts, des Jahrhunderts des Vulgärdarwinismus, aus allen empiri- schen Beobachtungen möglichst gleich Ge- setze zu machen, und also in einer gewissen defaitistischen Weise diesen Vorgang als un- widerstehlich wie ein Naturgesetz zu be- trachten. Meine Damen und Herren, es scheint mir auf das dringendste notwendig, an die Stelle dieses angeblichen Gesetzes der wachsenden Staatsausgaben de lege ferenda ein Gesetz der abnehmenden Staatsausgaben zu setzen“. Sein Blick ist auch stets über die Grenzen der Fachwissenschaft hinausgegangen. Die Universität Heidelberg, die ihn nach dem letzten Kriege berufen hat, ist nach ihrer Tradition der rechte Ort, um in das über- geordnete Reich der Soziologie vorzudrin- gen. In seiner dreibändigen„Ortsbestim- mung der Gegenwart“, hat Rüstow einen universalen Abriß der menschlichen„Vital- situation“ gegeben. Kulturkritik wird bei ihm unter welthistorischen Aspekten ge- sehen, unsere aktuelle geistige Krisensitua- tion in ihren Wurzeln bis an den Anfang aller Kultur zurückverfolgt. Doch es bleibt bei Rüstow niemals bei der Diagnose. Er hat von sich selbst gesagt, daß er sich als medieus rei publicae fühle. Der lebensstrot- zende Fünfundsiebzigjährige wird.— so. ist zu hoffen— sein so hoch empfundenes Amt als Diagnostiker und Therapeut der Ge- sellschaft wohl noch nicht abgeben wollen. Denn die universalen Geister sind selten ge- worden. Wir können sie, die zwar Schüler, aber keine Nachfolger haben, nicht ohne dauernden Verlust entbehren. Scharfe Kritik an der Notstandsplanung Fortsetzung von Seite 1 Aussprache wurde der Etat des Bundesjustiz- ministeriums im Schnellverfahren verab- schiedet. Konjunkturpolitik neu ausrichten Bonn.(eg Eigener Bericht) Bundeswirt- schaftsminister Professor Erhard ist der Mei- nung, daß das Instrumentarium der nationa- len Wirtschaftspolitik durch das Zusammen- wachsen der Volks wirtschaften in größeren Wirtschaftsräumen immer mehr dahin- schwindet. Die Konjunkturpolitik müsse deshalb neu ausgerichtet werden. Das für den Bereich der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft geschaffene Konjunkturgre- mium(Konjunkturboard) sei dafür der rich- tige Ansatzpunkt. In der Haushaltsdebatte des Bundesta- ges versicherte der Minister am Donnerstag, daß sich das Preisniveau in der Bunderepu- plik trotz der derzeitigen Hochkonjunktur ausgleichen lassen werde. In Wirtschaftsbe- reichen mit einem hohen Anteil der Lohn- kosten werde das Preisniveau angesichts der Vollbeschäftigung weiterhin steigende Ten- denz haben, die aber durch die Neigung zu Preissenkungen in Bereichen mit großem Rationalisierungseffekt und starker Mecha- nisierung wieder abgefangen werde. Die be- dauerliche Steigerung der Lebenshaltungs- kosten im vergangenen Jahr habe sich schon Weitgehend wieder zurückgebildet, weil die Nahrungsmittelpreise nachgegeben hätten. Rückwirkungen der Weltmarktpreise auf das deutsche Preisniveau seien allerdings nicht Völlig zu verhindern. Präsident de Gaulle— genannt„Kaiser Karl der Große von Gallien“ eroberte sich die Sympathien der Engländer Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Die schönen Londoner Tage des „großen Charles“ sind nun vorüber. Zur gleichen Stunde, in der Prinz Andreas, der Jüngste Sohn von Königin Elisabeth, im hun- dert Jahre alten Spitzenkleid feierlich ge- tauft wird, bringt am heutigen Freitagmittag eine Sondermaschine den französischen Staatspräsidenten, seine Gattin und sein Gefolge wleder nach Paris zurück. Ein drei- tägiges Schauspiel voller Prunk und höfi- schem Zeremoniell ist damit zu Ende. Die Engländer genossen es nach Kräften, soweit es ihr kühles Temperament zulieg. Das Programm solcher feierlichen Staats- besuche ist seit langem festgelegt und in sei- nem Ablauf vielfach beschrieben worden: Die prunkvollen Prozessionen prächtiger Staatskutschen, die Apfelschimmel und die Gardekürassiere in schimmernder Wehr, Fahnen und Girlanden, die Königin und die Schar der Ehrengäste, die Trinksprüche, in denen stets von der völkerverbindenden Freundschaft die Rede ist und je nach dem Besucher vergangene Siege und Schlachten beschworen sowie Friede und Freundschaft für die Zukunft versichert werden. Auch die Anteilnahme der Bevölkerung ist stets gleich: sle säumt in Massen die Straßen, zurückhaltend und diszipliniert, und wenn sie sich schon zu Gefühlsaus- brüchen hinreißen läßt, so lauten die unwel- gerlich: Schau dir die Königin an, ist sie Hicht süß! Dies alles ist bei jedem prunkvollen Staatsempfang bis zum unwichtigsten De- tail gleich. So war es beim Besuch des Bun- despräcidenten Heuss, bei Präsident Eisen- hower, so beim italienischen Staatspräsiden- ten, so beim Schah von Persien, und so war es auch beim Staatsbesuch von General de Gaulle. Allerdings ergaben sich dabei einige bedeutende Abweichungen vom off zlellen Programm und einige Dinge am Range, die diesen Besuch über den Rahmen des Ulichen hoben. Die erste und wichtigste Aenderung war das Brillantfeuerwerk am Abend des ersten Besuchstages. Seit der Siegesfeier über Napoleon im Jahre 1814 war es das erstemal, dab bei Schauspiel 33 verschiedene Feuer werks- figuren im Werte von nahezu 40 000 Mark in die dunkle Nacht abgefeuert wurden, und das feurige Lothringer Kreuz an den Him- mel über London zauberte. 100 000 Londoner lobten mit vielen„Vive de Gaulle“ den neben der Königin auf dem Balkon des Buckingham- Palastes stehenden Franzosen, der es fertigbrachte, daß sich das Ministe- rium für öffentliche Arbeiten in solche Un- kosten stürzte und sich in der Prachtentfal- tung überbot. Noch etwas Auhergewöhnliches brachte dieser Staatsbesuch fertig: die Engländer be- dienten sich einer fremden Sprache. Die Königin empfing ihren Ehrengast auf fran- 268isch, die größte Tageszeitung brachte einen ganzseitigen Begrüßungsartikel auf der ersten Seite in französischer Sprache, der Lordmajor' bediente sich ſhr in der traditions- geschwängerten Guild Hall, und de Gaulle Wandte sich am Donnerstag selbst in den heiligen Hallen des Parlamentes an die Ab- geordneten beider Häuser in seiner Mutter- sprache. einem solchen Was dem 69jährigen Staatsgast jedoch vor allem die Sympathien der Londoner eintrug, war ein kleiner Vorfall am Rande. De Gaulle hatte am Denkmal seines großen Lands- mannes Marschall Foch einen Blumenstrauß niedergelegt. Anstatt nun die versammelten Würdenträger förmlich zu begrüßen, lieg er Begleitung, Detektive und Schutzwache im Stich und mischte sich unter das Volk, jedem herzlich die Hand drückend. Im Nu war er von Londonern umringt, die ihn fröhlich und familiär begrüßten. Seitdem war er in den englischen Blättern nicht mehr der einsame, unnahbare, engstirnige, steifnackige, pom- pöse, arrogante„Kaiser Karl der Große von Gallien“, mit welchen Attributen Fleet Street, die Straße der großen Zeitungen, ihn fast stets bedenkt. Er wurde von der Minute an zum großen, mächtigen Mann, zum Symbol des ewigen Frankreichs. Großbritannien feierte in de Gaulle nicht nur den heutigen Staatschef, sondern den Führer des freien Frankreichs, der einst von seinem Londoner Hauptquartier zur Be- frelung seines Landes aufrief. Die Politik wurde weitgehend auf Urlaub geschickt. Der hohe Gast selbst wollte es so. Sein Sinn für Tradition und Zeremoniell erwies sich als noch ausgeprägter als der seiner Gastgeber. Deshalb hat seine hohe, unnahbare Gestalt im schlichten Feldgrau auch solchen Eindruck gemacht. Er erschien den kühlen Engländern als ein Mann, der an seine Sendung glaubt und auf einer vorgeschriebenen Bahn schrei- tet, eben ganz wie ein eee Kontinentaler. die neu gewo Freitag, 8. AprII 1960/ Nr 8 Gemeinsamer Markt in Afrika von Kwame Nkrumah vorgeschlagen Acera (dpa) Eine politische Vereinigung der Völker Afrikas forderte am Donnerstag der Ministerpräsident von Ghana, Dr. Kwame Nkrumah. Er sagte, er sei bereit, „Unter jedem afrikanischen Führer zu die- nen, der in der Lage ist, uns zu diesem grogen Ziel zu führen“. Dr. Nkrumah er- offnete in Acera die„Positive Aktion“, eine Konferenz für Frieden und Sicherheit in Afrika, an der Vertreter von Regierungen und politi ischen Parteien aus ganz Afrika teilnehmen. Er schlug vor, einen gemein- samen Markt der afrikanischen Völker zu schaffen und die Verkehrswege in Afrika zu verbessern, um so die politische Vereinigung vorzubereiten. Dr. Nkrumah betonte, die Parole„Afrika den Afrikanern“ bedeute nicht, daß andere Rassen von dem Kontinent ausgeschlossen werden sollten. Neue Taktik der Sowjets bei den Abrüstungsverhandlungen Genf.(AP/ dpa) Zur Ueberwindung des toten Punktes der Genfer Zehn-Mächte- Abrüstungskonferenz hat die Sowjetunion am Donnerstag vorgeschlagen, auf die bei- den Abrüstungspläne des Ostens und des Westens als Verhandlungsgrundlage zu ver- zichten und Verhandlungen auf der Basis der Abrüstungsresolution der Vereinten Na- tionen aufzunehmen. In westlichen Konfe- renzteilnehmerkreisen ist die sowjetische Anregung auf wenig Gegenliebe gestoßen. Man befürchtet, daß die bestehenden Mei- nungsverschiedenheiten nur auf ein anderes Feld verlagert würden. Die fragliche Abrüstungsresolution wur- de von der UNO- Vollversammlung am 20. November 1959 angenommen. In ihr wurde die Hoffnung ausgedrückt, daß in„kürzest möglicher Zeit Maßnahmen zur Erreichung einer allgemeinen und völligen Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle in ihren Einzelheiten“ ausgearbeitet werden und dag darüber Einigkeit erzielt werde. Als Ziel wird in der Resolution die völlige und dauernde Beendigung des Wettelteen bezeichnet. Herzliche Begrüſßung Lübkes durch die Karlsruher Bevölkerung Karlsruhe.(dt- Eigener Bericht) Bundes. präsident Dr. Lübke besuchte am Donners- tag in Begleitung des baden-württem⸗ bergischen Ministerpräsidenten Kiesinger und einiger Kabinetftsmitglieder der Stutt- garter Regierung die Stadt Karlsruhe und die wissenschaftlichen Einrichtungen. Wie überall bei seinen Besuchen ermahnte der Bundespräsident auch bei dem Empfang im Karlsruher Rathaus die Gäste, über dem Wohlstand in der Bundesrepublik nicht zu vergessen, daß die deutschen Brüder und Schwestern in der Zone täglich von Sorge bedrückt sind. Lübke zerstreute das Be- dauern der Karlsruher um den Verlust der e nschaft mit dem Hinweis auf nene wissenschaftliche Be- deutung der Stadt. Das Deutsche Kernfor- schungszentrum im Landkreis Karlsruhe, die altbekannte Technische Hochschülę, das Bün⸗ desverfassungsgericht und der Bundes- gerichtshof in der„Residenz des Rechts“ machten Karlsruhe zu einem bedeutenden Mittelpunkt nicht nur der Bundesrepublik. Die herzliche Begrüßung, die ihm die Karls- ruher Bevölkerung auf allen Straßen habe zuteil werden lassen, bezeichnete der Bun- despräsident als einen„grandiosen Emp- fang“. Er kenne das badische Land, den Schwarzwald und auch die Güte des badi schen Weines. Er kenne aber auch die Zu- rückhaltung der Bevölkerung, die der seiner Heimat ähnlich sei. Umso angenehmer habe er den Beifall der Karlsruher Einwohner empfunden. Die Stadt könne stolz auf ihren Wiederaufbau und auf ihre neugewonnenen Einrichtungen blicken. Zur Erinnerung an seinen Besuch in Karlsruhe nahm der Bun- despräsident aus den Händen des Stadt- oberhauptes einen badischen Golddukaten aus dem Jahre 1807 entgegen(Siehe auch Seite 15). Deutscher Gewerkschaftsbund veröffentlichte Mai- Aufruf Düsseldorf.(dpa) Der Deutsche Gewerk- schaftsbund richtete am Donnerstag in sei“ nem Aufruf zum 1. Mai an alle Arbeitneh- mer den Appell, den gewerkschaftlichen Kampf für die Wiederherstellung der deut- schen Einheit, für sozialen Fortschritt und klür eine gerechte Sozialordnung in allen Ländern unbeirrbar weiter zu fiihren.„Die Arbeitnehmer beider Teile Deutschlands erwarten von der Gipfelkonferenz, daß sie endlich die Grundlagen für eine Wieder- vereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit schafft“, heißt es. Zu der von ihm seit langem geforderten Fünftage- Woche bei 40stündiger Arbeitszeit erklärt der DGB:„Wir sind bereits auf dem Wege zur Verwirklichung dieser Forderung, so sehr sich gewisse Unternehmergruppen auch da- gegen stellen.“ Die Gewerkschaften ver- Wahren sich in dem Aufruf dagegen, daß an Stelle einer umfassenden Sozialrèform der Versuch treten solle, die Gesundheits- sicherung zu verschlechtern und den Ar- beitnehmern zusätzliche Lasten aufzubür- den. Ferner warnen die Gewerkschaften davor. ein Gesetz zu schaffen, das mit dem Vorwand eines Notstandes verfassungs- mäßig gesicherte Freiheitsrechte einschrän- ken und beseitigen solle. Schließlich be- kennt sich der DGB zu der Verpflichtung, aus gewerkschaftlicher Solidarität den Ar- eitnehmern in den Entwicklungsländern. zu helfen. Sympathieerklärungen reichten nicht aus,„Wir müssen tatkräftige Hilfe durch persönliche Opfer bringen.“ Frankreich plant nach einer Verlautba- rung der französischen UNO- Delegation in Unmittelbarer Zukunft keine weiteren Atomwaffenversuche. Die Mitteilung wurde den anderen UNO- Delegationen als Doku- ment zugeleitet, als die àafro- asiatische Staa- tengruppe erneut über Schritte zur Einberu- kung einer Sondersitzung der UNO-Vollver- sammlung wegen der französischen Atom- Waffenversuche in der Sahara beriet. . Siehe auch die Seiten 13, 24 und 25 ,. E e 1—— ga 79 ern o W o S 12 Nr. 88 rika en nigung erstag 5 Dr. bereit, u die- liesem ah er- 0 eit in ungen Afrika mein- der zu Ika zu nigung e, die deute tinent 8 n E des ächte- tunion e bei- d des A ver- Basis n Na- Lonfe- dtische toßen. Mei- aderes wur- m 20. wurde Urzest chung istung trolle erden verde. röllige Astens Les * indes. mers- ttem- singer Stutt- und Wie e der ag im dem ht zu und Sorge 3 Be- zt. der is Auf Be- for- 2, die Bun- des- schts“ enden Ublik. Larls- habe Bun- Emp- den badi- Au- seiner habe ohner ihren genen g an Bun- tadt- Katen auch ind Verk- 1 Sei? tneh- ichen deut- und allen „Die lands 8 sie eder- und ihm Voche der e zur Sehr n da- ver- daß form jeits- Ar- Ibür- aften dem ings- wän- e. tung, Ar- dern. ten Hilfe Itba- n in teren urde oku- Staa- eru- ver- tom- „eine Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 HMokGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Der Welttierschutzverband hat auf seiner Halbjahrestagung im Haag neue Gesetzes- bestimmungen zur Schonung der Tiere empfohlen. Die italienische Regierung wurde dringend um den baldigen Erlaß von Ge- setzen ersucht, durch die den Zugvögeln, auf die bei ihrer Rast in Italien oft Jagd ge- macht wird, ein ausreichender Schutz ge- währt werden soll. Ferner wurden den Regierungen der Länder, die sich mit dem Walfang befassen, empfohlen, die inter- nationalen Organisationen bei ihren Be- mühungen, den Walfang für die Tiere mög- lichst schonungsvoll zu gestalten, zu unter- stützen. * Aus der Kathedrale von Beauvais(Frank- reich) wurde in der Nacht zum Mittwoch ein wertvoller Wandteppich aus dem 15. Jahrhundert gestohlen. E Fünf Tote und einen Schwerverletzten forderte ein Verkehrsunglück zwischen Mai- land und Como. Zwei Pkws stießen mit hoher Geschwindigkeit frontal zusammen. * Der Aetna, Europas größter Vulkan, ist nach mehrmonatigem„Schweigen“ am Mitt- woch wieder ausgebrochen. Den Nordost- hang des Vulkans floß glühende Lava her- unter, und über dem Krater bildete sich eine schwarze Rauchwolke. Alle drei bis vier Minuten war aus dem Innern des Vul- kans ein lautes Grollen zu hören. * Osterreichs älteste Bürgerin, Frau Aloisia Schobel, ist in Wien im Alter von 107 Jahren gestorben. * Die Beulenpest, der„Schwarze Tod“ des Mittelalters, ist dank der modernen Präven- tivmabnahmen so gut wie ausgerottet. In der ganzen Welt sind im Jahr 1959 nach einem von der Weltgesundheitsorganisation in Genf veröffentlichten Bericht nur noch 300 Fälle dieser Krankheit, meist in tro- pischen Ländern registriert worden. Die Volksrepublik China, die der Weltgesund- heitsorganisation nicht angehört und aus der auch keine Berichte vorlagen, mußte in der Uebersicht unberücksichtigt bleiben. * Flüchtige Sklaven können von heute an in Michigan ruhiger schlafen: Das Repräsen- tantenhaus des amerikanischen Bundes- staates Michigan hat jetzt ein Gesetz aus dem Jahre 1864 aus den Gesetzbüchern ent- fernt, das die Festnahme aller Personen vorsah, die im Verdacht standen, geflüch- tete Sklaven zu sein. 8 Frachtflugzeuge haben am Mittwoch mit einer Hilfeluftbrücke für die nordostbrasi- lianischen Ueberschwemmungsgebiete be- gonnen. Nach Presseberichten aus dem Ka- tastrophengebiet gehen die Ueberschwem- mungen jetzt langsam zurück und legen die vernichteten Städte und Dörfer bloß. In der Umgegend der zu 90 Prozent zerstörten Stadt Picos, die 5000 Einwohner zählte, habe es zahlreiche Todesopfer gegeben. Im Was- Ser seien viele treibende Leichen zu beob- achten. Die Regierung erklärt jedoch, sie könne diese Berichte nicht bestätigen. Bis- her seien nur 33 Todesopfer für das gesamte Katastrophengebiet amtlich festgestellt worden. * Rings um die Stadt El Dorado im USA- Staat Arkansas wüten seit Mittwoch mehrere Waldbrände, zu deren Bekämpfung jetzt Polizei-Einheiten eingesetzt werden müssen. Insgesamt wurden in Arkansas am Mittwoch etwa 50 Waldbrände gezählt. Gouverneur Orval E. Faubus sagte, die Lage komme einem Notstand nahe. Uber größere Schäden liegen noch keine Berichte vor. Einer der sieben Waldbrände, die in den Gebieten um El Dorado und Camden wüten und sich auf Flächen zwischen 120 und 1200 Hektar er- strecken, soll sich aber nur rund drei Kilo- meter von der Raffinerie der„Lion“-Oel- gesellschaft befinden und sich auf sie zu bewegen. * Die polnischen Behörden planen die Ver- bindung der Oder mit der Weichsel durch einen neuen Kanal in Oberschlesien. Nach einem Bericht der kommunistischen Partei- zeitung„Trybuna Ludu“ sind die Pläne für die Verlängerung des Kosel- Gleiwitzer Kanals bis zum Przemsa, einem Nebenfluß der Weichsel, fertiggestellt. Krieg um Honigtau findet bei Sonnenschein nicht statt Das Verhalten der Bienen und Ameisen an einem gemeinsamen Futterplatz Mit zahlreichen anderen Insekten teilen die Ameisen eine besondere Vorliebe für den „Honigtau“, eine von den Blattläusen produ- zierte zuckerreiche. zähflüssige Masse. Seit einiger Zeit ist bekannt, daß die Ameisen diese Honigtau- Fabrikanten geradezu wie Vieh hüten, beschützen und„melken“, Meist ist die Produktion der Pflanzensauger so groß, daß die Ameisen den Honigtau gar nicht allein verbrauchen können, so daß für Wespen, Fliegen, Bienen und andere Lieb- haber immer noch etwas abfällt. Das heißt freilich nicht, daß die Ameisen ohne weiteres bereit sind, den Reichtum mit ihren Ver- wandten friedlich zu teilen. Sie verteidigen vielmehr den reichgedeckten Tisch recht energisch und erfolgreich. Das gelingt ihnen gegenüber den Bienen vor allem relativ leicht, weil diese wegen ihres Fleißes, aber auch ihrer Wehrhaftigkeit bekannten Tiere sich als nicht gerade angriffslustig zeigen. Wenn Bienen an einen Futterplatz kom- men, der bereits von Ameisen besetzt ist, erschrecken die Bienen zunächst und kehren erst nach längerer Zeit wieder zurück. Wenn sie auch dann nicht zum Zuge kommen, stei- gern sich die Bienen in eine heftige Er- regung, die sich auch auf andere Insassen des Stockes auswirkt. So kann ein sanftes Bienenvolk sich in wenigen Tagen in ein Volk wütender Stecher verwandeln. Aber so verbissen sich die Bienen auch um einen Platz am Honigtau-Tisch bemühen: auf eine kämpferische Ausein andersetzung mit den Ameisen lassen sie sich nicht ein. Wenn die Ameisen gegen die ungebetenen Gäste vor- gehen, flüchten die Bienen ohne Gegenwehr — selbst dann, wenn die Ameisen an Zahl weit unterlegen sind. N Um das Verhalten der Bienen und Amei- sen an einem gemeinsamen Futterplatz zu studieren, hat Dr. Richard Buchner von der Abteilung Bienenkunde des Tierhygienischen Instituts in Freiburg/ Breisgau in der Nähe eines Ameisennetzes kleine Glasbehälter mit Honig- Zuckerlösung aufgestellt und einige Bienen markiert. Dabei zeigte sich, daß eine Futterstelle in etwa einem Meter Entfernung vom Nest von den Ameisen lebhaft besucht wurde. Wenn Bienen versuchten, diese Fut- terstelle anzufliegen, hörten die Ameisen so- fort mit der Futteraufnahme auf und gingen in Abwehrstellung: sie verteilten sich gleich- mäßig um den Glasbecher mit dem süßen Futter und reckten ihren Hinterleib in Rich- tung auf die anfliegende Biene hoch. Dabei spritzten sie den Bienen ihr Abwehrsekret entgegen. Keiner Biene gelang es, gegen diese konzentrierte Abwehrfront zum Glasbehälter vorzudringen. Je weiter ein Futterglas vom Ameisen- nest entfernt ist, desto geringer ist das Inter- esse der Ameisen. Dr. Buchner ermittelte das, indem er Glasbehälter in verschiedener Entfernung, bis zu zwanzig Meter von dem Nest, aufstellte. Je größer die Entfernung, um so geringer war die Zahl der Ameisen an der Futterstelle. Aber selbst der zwanzig Meter entfernte Futterplatz wurde noch von drei Ameisen so energisch verteidigt, daß die Bienen nur in unbemerkten Augenblicken an das Futterglas herankommen konnten. Die Situation ändert sich allerdings wesentlich, wenn der Futterplatz von der Sonne bestrahlt und erwärmt wird. Die wärmeempfindlichen Ameisen ziehen sich dann von allen Futterplätzen zurück und überlassen den Honigtau kampflos den weniger empfindlichen Bienen. Sobald die Futterstellen wieder im Schatten liegen, keh- ren die Ameisen prompt zurück und beginnen sie wieder gegen andere Kostgänger zu ver- teidigen. Bei diesen Versuchen ergab sich aber auch, daß sich die Ameisen meist nur bewegten Objekten zuwenden; wenn sich eine Biene, die den Futterplatz erreicht hat, ganz ruhig verhält, wird sie von den Amei- sen meist einfach übersehen. Aber sobald sie sich bewegt, gehen die kämpferischen Amei- sen wieder zum Angriff über. Dr. Jürgen Buschkiel Was für eine Munition benutzen die„Nasen- Soldaten“? Chemischer Krieg im Termiten-Reich/ Neue Einblicke in ein fesselndes Naturschauspiel Einen eindrucksvollen Einblick in die Art und Weise, wie Termiten sich ihren Angrei- fern zum Kampf stellen, und in die Mittel, deren sie sich dabei bedienen, haben neuer- dings Forschungen von E. Ernst, der am Schweizerischen Tropeninstitut in Basel wirkt, gebracht. Es gibt in einer Termiten- Kolonie mehrere verschiedene„Kasten“, das heißt Gruppen von Tieren, denen jeweils eine ganz bestimmte Aufgabe auferlegt ist. Im menschlichen Sinne würden wir von Arbeits- teilung sprechen. So kennt man eine soge- nannte Soldaten-Kaste, das sind Tiere, die Angriffe von außen abzuwehren und für den Schutz des eigenen Volkes zu sorgen ha- ben. Aber diese Soldaten und ihre Waffen sind keineswegs alle gleich. Man hat zwei Hauptgruppen. Die eine umfaßt sogenannte Kiefern- Soldaten, das sind Tiere, deren Kie- fer zu regelrechten Zangen ausgebildet sind. Sie beißen die Angreifer mit diesen mächti- gen Zangen tot und werfen sie dann fort. Noch interessanter ist die zweite Solda- ten-Gruppe, die sogenannten Nasen-Solda- ten, über die jetzt in den„Nachrichten aus Der g9jährige Arbeiter Walter Schumann mußte, wie wir gestern schon be- richtet haben, am Diens- tagnackmittag aus einem 40 m hoken Ramin durch die Feuerwehr gerettet werden, nachdem unter ihm das innere Mauer- Werk eingestürzt und ihm der Rückweg versperrt war. Zwei Stunden lang mußte der unoluclelich Ge- fangene ausharren, ehe ihn die Männer der Feu- erabehr befreien konnten. Unser dpa- Bild zeigt rechts den Augenblick wie ein Feuerwehrmann den unfreiwillig Einge- schlossenen aus seinem „Gefängnis“ zieht. und links, wie inn Feuerwehr- männer von der Leiter heben. Chemie und Technik“ Näheres berichtet wird. Diese„Nasuti“, wie sie der Zoologe nennt, haben keine Augen, sie können also ihre Gegner nicht sehen. Dafür sind sie äußerst empfindlich gegen Gerüche und mechanische Erschütterungen. Sie werden durch beides stark erregt. Wenn sie innerhalb ihres Vol- kes miteinander zusammenstogen— und das ist häufig der Fall, weil sie einfach einer ge- gebenen Wegspur nachlaufen—, bleibt die Erregung aus; denn alle Tiere sind ja mit dem nesteigenen Geruch behaftet. Sobald aber irgendwelche fremden Gerüche auf sie wirken, geraten sie in eine Art von Alarm- zustand. Sie machen dann sofort Front gegen den Angreifer, ja sie umzingeln ihn regel- recht. Wenn dieser Nahkampf so weit gediehen ist, daß der Abstand zum„Gegner“ geringer als etwa zwei Millimeter wurde, geschieht etwas Entscheidendes: die„Großnasen“ sprit- zen einen Saft aus ihrem Kopf gegen ihren Gegner. Dieser Saft gerinnt sofort zu einer zäh-klebrigen Masse. Und nun spielt sich eine geradezu dramatische Begebenheit ab: der bespritzte Gegner sucht sich von dem Saft zu befreien, er sucht sich zu putzen. Aber indem er dies tut, beschmiert er sich nur noch mehr, so daß schließlich seine Gliedmaßen völlig verklebt sind und das Ende naht. Das Ganze ist ein außerordentlich fesseln- der Vorgang, der vor allem den Naturstoff- Chemiker interessiert. Er stellt ihn vor die Frage, was das für eine Munition ist, mit der die Nasen-Soldaten kämpfen. Was für ein wertvolles Abwehr- und Schutzmittel hat die Natur diesen Tieren mitgegeben, damit sie sich eines Angreifers in so wirksamer Weise entledigen können? Man kennt einen ähn- lichen Vorgang aus dem Tierreich, bei dem ebenfalls chemische Mittel eine Rolle spie- len. Es ist der sogenannte Bombardierkäfer, der seinen Angreifern einen gas- bzw. dampf- körmigen Giftstoff entgegenbläst. Jetzt ist durch die Untersuchungen an Termiten ein neuer Fall von„chemischer Kriegsführung“ in der Natur aufgedeckt. 4 g Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heiter bis wolkig, nur vorübergehend stärkere Wol- kenbildung mit örtlichen, vereinzelt auch gewittrigen Schauern. Tagestemperaturen 20 bis 23 Grad, Frühtemperaturen zwischen 4 und 7 Grad. Odenwald und Bauland frost- frei. Schwacher bis mäßiger Wind, südliche Richtungen vorherrschend. Bei Schauer ört- liche Böen möglich. Uebersicht: Noch immer verhindert das kräftige Hoch über Rußland einen Durch- zug der atlantischen Störungen nach Osten, so daß zwischen ihm und dem ostatlan- tischen Tiefdruck die südlichen Strömungen über unserem Raum erhalten bleiben. Mit der Zufuhr etwas feuchterer Luft wird auf- kommende Schauertätigkeit verbunden sein. Sonnenaufgang: 5.50 Uhr. Sonnenuntergang: 19.07 Uhr. Vorhersoge · Karte För 2. u. e- Uhr e 7 del eic Nis —— 5008 Rome 5 8 N neimeetloß: 0 Pegelstand vom 7. April Rhein: Maxau 376(1); Mannheim 201 (10); Worms 131(6): Kaub 145(-). Neckar: Plochingen 121(46): Gundels- heim 169(+4); Mannheim 203(9). Der USA-Sonnensatelitt antwortet immer noch Der amerikanische Sonnensatellit„Pio- nier V hatte bis zum Mittwochabend eine Entfernung von 35,6 Millionen Kilometer von der Erde erreicht. Er setzt nach einer Mitteilung der amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde(NASA) seinen Erkun- dungsflug durch das Weltall programmge- mäß fort. Der„Pionier“ war vor 26 Tagen auf seine weitgeschwungene Umlaufbahn um die Sonne gestartet worden, auf der er die Weltraumbedingungen zwischen Erde und Venus erforschen soll. Die große Entfernung hat, wie die NASA mitteilt, jedoch zur Folge, daß die Ortungs- station in South Point auf Hawaii Schwierig- keiten hat, den Kontakt mit dem künstlichen Himmelskörper aufrecht zu erhalten. Die 18 Meter hohe Antenne muß ihre„Befehle“ mehrmals wiederholen ehe der fünfte „Pionier“ antwortet. Die Hauptortungsstelle, das große Radioteleskop in Jodrell Bank (England), hält den Kontakt mit dem Kunst- mond jedoch nach wie vor mühelos aufrecht. Der künstliche Planet sendet noch immer über seinen Fünf-Watt-Sender, der voraus- sichtlich noch Wochenlang empfangen wer- den kann. Erst in sechs bis acht Wochen will die Weltraumbehörde versuchen, den 150- Watt-Sender, den der Satellit außerdem noch trägt, in Betrieb zu nehmen. Mit diesem Sen- der können Funksignale über Entfernungen von mehr als acht Millionen Kilometer emp- fangen werden. Sputnik III verglüht 5 Sputnik III, der 1958 gestartete sowjetische Satellit, ist am Mittwoch in die Erdatmo- sphäre eingetaucht und verglüht. Dies mel- dete ein amtliches amerikanisches Beob- achtungszentrum in Bedford(Massachusetts). Sputnik III hat seit seinem Start 10 035 mal die Erde umkreist. Was wir hörten: in öffentlichen Büchereien, auch das Inter- Fragen an die Zukunft „Unser Schicksal von morgen“ hieß der Titel einer Sendereihe des Südwestfunks, in der an drei hintereinander folgenden Abenden versucht werden sollte, einen fast unübersehbaren Fagenkomplex zu klären, der seit Jahren die Oeffentlichkeit be- schäktigt, ohne daß die Diskussionen bisher zu nennenswerten Resulteten geführt hät- ten. Es handelt sich um die immer wieder erörterte Reform unseres gesamten Bildungs- Wesens, die um so notwendiger geworden ist, seit der Osten gewaltige Anstrengungen macht, seinen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und eine Intelligenzschicht heran- zuzüchten, die dem Westen gleichwertig, Wenn ncht gar überlegen sein soll. Was tun Wir, um für diesen Kampf um die geistige Vormachtstellung gerüstef zu sein? Die Süd- westfunk- Reportage von Erich Naused sam- melte Antworten von etwa 50 namhaften Politikern, Wissenschaftlern und Pädagogen in der Bundesrepublik und West-Berlin. Im freien Gespräch wurden Meinungen und Vorschläge zur Schulreform und zur Neu- ordnung der Universitäten entwickelt, und dem Hörer dürfte aus diesen kritischen und besorgten Keußerungen klar geworden sein, daß es an der Zeit wäre, nicht nur an die Sicherung und Steigerung unseres materiel- len Wohlstandes zu denken, sondern mehr als bisher für die geistige Zukunft Deutsch- lands zu tun. Denn unser Schicksal von mor- gen hängt davon ab, was heute in den Schu- len, Hörsälen, Laboratorien und Ausbil- dungsstätten geschieht oder versäumt wird. Aber welches sind denn nun die Werte, die der Westen zu verteidigen hat? Was ver- birgt sich hinter der abgenutzten Formel vom 1 „christlichen Abendland“, mit der die Zeit- genossen nur wenig anfangen können? Im Nachtstudio des Südwestfunks stellte der Essayist und Lyriker Hans Egon Holthusen die Frage„Was ist abendländisch?“ Eine Untersuchung der großen Leitfiguren in der europäischen Literatur— Gdipus, Hamlet, Don Quichote, Don Juan und Faust— sollte erkennen lassen, daß diese Gestalten und ihre Schicksale, so verschieden sie im einzel- nen auch sein mögen, Symbole des abend- ländischen Menschentums sind, das in seiner Gottesidee und in seinem Freiheitsgefühl, in seiner Tatbereitschaft und Leidensfähigkeit, in seiner ganzen sinnlichen und metaphysi- schen Natur dem Osten unbekannt und un- vergleichbar ist. Es war der„Versuch einer abendländischen Selbstbestimmung“: die Seele Europas in ewiger Spannung zwischen Ratio und Mystik, gedeutet aus Dichtung, Musik und Religion. Im Abendstudio des Hessischen Rund- kunks befaßte sich Wolfgang Rothe mit einem interessanten Phänomen: warum spielt in der modernen westlichen Literatur die indu- strielle Arbeitswelt fast gar keine Rolle, ob- wohl sie doch im Bereich der Wirklichkeit unser aller Existenz auf irgendeine Art be- einflußt?„Für Dichter kein Thema?“ hieß diese kultursoziologische Analyse die in ihren Schlußfolgerungen allerdings nicht ganz befriedigen konnte. Der Verfasser stellte fest, daß— im Vergleich mit den uniformen Produkten einer„gelenkten“ Literatur öst- licher Prägung— die westlichen Autoren an- scheinend ins andere Extrem verfallen und um das Thema Industrigarbeit einen weiten Bogen machen, und daß, nach einer Umfrage N esse der Leser für„Arbeiterdichtung“ mini- mal ist. Im übrigen seien die„Arbeiterdich- ter“ des ersten Weltkrieges— Gerrit Engelke, Heinrich Lersch, Max Barthel— keine ech- ten Proletarier gewesen, sondern Handwer- kersöhne, die aus dem kleinbürgerlichen Milieu in die Industrie geflohen sind. Bei den literarischen Neuerscheinungen nach dem zweiten Weltkrieg könne man nur zwei deut- sche und zwei Schweizer Romane entdecken, die mehr oder weniger peripher die indu- strielle Arbeitswelt in ihre Handlung einbe- ziehen. Die Tatsache, daß die Dichter unserer Zeit an den gigantischen Leistungen der Technik vorübergehen und menschliche Schicksale am Fließband oder am Hochofen für keinen sonderlich anregenden Stoff hal- ten, begründet Wolfgang Rothe mit der deut- schen Wesensart, die zur Verinnerlichung und Vergeistigung des literarischen Schaf- fens strebt. Daß aber die Verbürgerlichung des vierten Standes, die soziale Sicherheit und Vollbeschäftigung, das im Zuge gesell- * schaftlicher Angleichung und politischer Gleichberechtigung verschwundene„Klas- senbewußtsein“ des modernen Arbeiters eine typische„Arbeiterdichtung“ illusorisch macht, wurde in diesem Vortrag nicht gesagt. Um so gründlicher räumte in einer ande- ren Sendung des Hessischen Rundfunks Fritz Heerwagen mit der„Legende vom Jahr- hundert der Jugend“ auf, deren Mythen und Idole, Moden und Verhaltensweisen sich bei näherem Hinsehen als das Werk geschäfts- tüchtiger Konsum-Manager erweisen, die den angeblich selbstgeschaffenen„Lebensstil der Teenager“ geschickt propagiert haben, um neue Bedürfnisse zu wecken und Absatzge- biete zu erschließen. Die Wirklichkeit sieht anders aus, die„Freiheit“ dieser jungen Menschen ist nur Fassade, dahinter erwar- tet sie, trotz aller Schutzgesetze, eine harte Arbeitsfron, die mit allzu kurz bemessener Freizeit zuweilen an frühkapitalistischen Ausbeutermethoden erinnert. Nur davon spricht man nicht gern. E. P. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Tragbares Fernsehgerät mit Direktbild Das erste tragbare Fernsehgerät mit Netz- und Batterieanschluß, das ein direktes Bild entwickelt, ist nach einem Bericht der „elektro-Nachrichten“, Bielefeld, auf dem amerikanischen Markt eingeführt worden. Das Gerät hat 25 Transistoren und wiegt nur 17 Kilogramm. Die Batterie kann bis zu 40mal aufgeladen werden; die Bildfläche be- trägt 1006 em᷑. Schon vor einigen Monaten wurde von einem anderen amerikanischen Produzenten ein tragbares Fernsehgerät her- ausgebracht, bei dem jedoch das Bild auf einer kleinen Röhre erzeugt und von dort über Vergrößerungslinsen auf die hintere Fläche des Tragekastens projiziert wird. Ex PIOdierende Drähte (df) Leitet man elektrischen Strom blitz- schnell durch einen dünnen Draht, so explo- diert dieser unter starker Wärmeentwick⸗ lung und verdampft. Versuche, die im Auf- trage amerikanischer Heeresstellen in Kali- fornien angestellt wurden, haben ergeben, daß auf diese Weise leicht Temperaturen über 100 000 Grad und einen Druck von meh- reren Millionen Atmosphären erzeugen kann. Voraussetzung ist allerdings, daß der Draht sehr dünn ist, und daß die Strombeschickung innerhalb von einigen Tausendstel Sekunden erfolgt, was mit Hilfe neuartiger Schaltvoræ⸗- richtungen geschehen kann. Die amerikani- schen Physiker arbeiteten mit Drähten aus Aluminium, Kupfer, Eisen, Wolfram, Gold, Zinn und anderen Metallen. Sie verwendeten Draht von 1/1000 Mililimeter Stärke und etwa sechs Millimeter Länge und beschick- ten ihn mit Strom von mehreren tausend Ampere Stärke. Auf Grund der angestellten Versuche nimmt man an, daß explodierende Drähte nicht nur als Zünder für Explosions- stoffe verwendet werden können, sondern möglicherweise auch als Kraftqquelle für Raumfahrzeuge. Berechnungen haben er- geben, daß die Explosionskraft von Drähten einen Schub erzeugen kann, der den von Ra- keten mit chemischen Treibstoffen um das Doppelte bis Zehnfache übertrifft. Man hofft ferner, daß weitere Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet zur Erzeugung von Hochtem- peraturen führen werden, die zur Energie- gewinnung durch Kernverschmelzung aus genützt werden könnten. Bodenschädlinge vergast (Saw) In den Anzuchtbeeten des Ge müsebaues treten die ersten Schäden durch Drahtwürmer, Tipulalarven, Erdraupen, Gartenhaarmückenlarven und andere unter irdisch im Boden lebende Schädlinge ein. Umkallkrankheiten und Schwarzbeinigkeit der eben auflaufenden Pflanzen sind beson- dere Kennzeichen dieser Schäden. Neuer- dings werden diese Bodenschädlinge ver- gast. Der Anzuchterde wird vor der Aussaat ein Streumittel(Aldrin) beigemischt. Durch die natürliche Erwärmung des Bodens geht dieses Präparat in Gasform über, durch- dringt die Erdkrume und tötet alle unter- irdisch lebenden Insektenlarven. In einer Menge von 10 bis 20 Gramm je Quadrat- meter wird das Mittel ausgestreut und leicht eingeharkt. Seite 4 „ MANNHEIMER LOKALI NACHRICHTEN Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 Endstation Pfanne: Backfische im Warte- Bottich Bild: Bohnert u. Neusch Kriegsgräberfahrten nach 13 Ländern Volksbund betreut Besucher/ 50 Prozent Fahrpreisermäßigung Der Volksbund Deutsche Kriegsgräber- kürsorge e. V. veranstaltet auch in diesem Jahr wieder in Zusammenarbeit mit ver- schiedenen Reisebüros Kriegsgräberfahrten. Geplant sind Fahrten nach Belgien zu den Friedhöfen Lommel, Recogne-Bastogne und Xsselsteyn; bei einer Viertagefahrt durch Flandern können außerdem die Friedhöfe in Vladslo, Langemark, Menen und Hooglede- Ost besichtigt werden. Weiterhin sind zwei kombinierte Kriegsgräberfahrten nach den Große Osterfahrt mit VETTER an die Riviera 10tägige Busfahrt nach l. OA vom 15. bis 24. April ob OM 203. einschl. 7 lage Vollpension in Locno ond 2 Ubernachtungen mit Abendessen und Frühstück in der Schweiz. Diese Fahrt Wird in Verbindung mit Omnibus- Bauer, Mannheim, durchgeföhrt. Nähere Auskunft erteilt: Reisebüro KAUFHAUS VEIIER MANNHEIM Niederlanden und Belgien vorgesehen. Fünf ein- und zweitägige Fahrten gehen nach Luxembourg; bei den zweitägigen Fahrten werden außerdem noch Soldatenfriedhöfe in Belgien und im lothringischen Gebiet be- sucht. In Frankreich sind die Ehrenstätten in Noyers-Pont-Maugis, Fort de Malmaison, Reillon, Beauvais und Solers noch nicht be- suchsfähig. In diesen Orten sind die Zubet- tungsaktionen noch nicht abgeschlossen. Da- für sieht das Programm Fahrten in das Ge- biet Metz- Verdun, nach der Normandie, in die Bretagne und nach den englischen Kanal- inseln Jersey und Guernesey vor. Von Saar- brücken aus werden außerdem Tagesfahrten nach Andilly durchgeführt. Fahrten zu Kriegsgräbern im Gebiet Cas- sino—Salerno— Neapel sind in diesem Jahr nicht möglich. In diesem Raum werden die Gefallenen auf eine neue Ehrenstätte überge- führt. Dafür arrangiert der Volksbund Fahr- ten in das Dolomitengebiet, nach Cervia und Bologna. Außerdem führt eine Fahrt am 6. Mai nach Pomezia, wWo eine neue Ehren- stätte eingeweiht wird. Die Termine für Kriegsgräberfahrten nach Sizilien und Sar- dinien liegen noch nicht fest. Im August können Kriegsgräber in Oesterreich Raum Linz, St. Pölten und Wien) sowie in Ungarn besucht werden. Ende Au- gust plant der Volksbund eine Fahrt zu den Kriegsgräbern bei London sowie in Mittel- und Nordengland. Auch Irland wurde in das Fahrtenprogramm aufgenommen. Dort soll Hitte November die Ehrenstätte Gleneree südlich der irischen Hauptstadt Dublin einge- weiht werden. 5 Weitere Fahrten führen nach Griechen- land, Norwegen, Tunesien und Libyen. In Tunesien werden die Soldatenfriedhöfe Bi- zerta, Mateur, Nassen, La Mornaghia, Sfax und El Mou besucht. Einzelheiten liegen noch nicht fest. Lediglich für die Norwegen- fahrt liegt der Termin— 22. bis 28. August vor. Kriegsgräberfahrten nach Finnland konnten auch in diesem Jahr nicht in das Programm aufgenommen werden. Die Fahrtenteilnehmer werden durch den Volksbund betreut. Teilnehmer— besonders aber Einzelreisende— wenden sich zweck- mähßigerweise an die örtlichen Geschäftsstel- len oder an die Bundesgeschäftsstelle in Kassel(Ständeplatz 2), um sich rechtzeitig über die Grablage zu orientieren. Dies ist notwendig, weil in allen Ländern große Um- bettungsaktionen durchgeführt wurden. Der Volksbund teilt außerdem mit, daß die Bun- desbahn bei Kriegsgräberfahrten für die nächsten Angehörigen eine Fahrpreisermäßi- gung von 50 Prozent gewährt. 0 Neue Amter gebildet in der Stadtverwaltung Mit Wirkung vom 1. April wurden in der Stadtverwaltung ein Amt für Wirtschafts- und Verkehrsförderung sowie ein Sportamt neu gebildet. Das bisherige Vermessungs- und Liegenschaftsamt wurde aufgeteilt in das Vermessungs- und Katasteramt und das Liegenschaftsamt. Mit der Neubildung dieser Aemter wurde der Empfehlung der Kommunalen Gemein- schaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung entsprochen, wonach die Angelegenheiten der laufenden Verwaltung durch die einem Referat unterstellten Amter ausgeführt wer- den sollen. Zum Leiter des Amtes für Wirt- schafts- und Verkehrsförderung wurde Dr. Kompfe bestellt. Er wird seinen Dienst am 1. Mai antreten. Das Sportamt leitet Ober- amtmann Arthur Adler. Durch die Trennung in Vermessungs- und Katasteramt einerseits sowie Liegenschafts- amt andererseits ergibt sich für das Liegen- schaftswesens eine Betonung seiner grund- stückspolitischen und wirtschaftlichen Auf- gaben. Leiter des Vermessungs- und Kata- steramts ist Vermessungsdirektor Dipl.-Ing. Heckmann, während das neue Liegenschafts- amt Oberrechtsrat Dr. Stamm unterstellt wurde. 0 eee Nachklänge zur letzten Gemeinderatssitzung: Die Siedler wollen nicht zweimal bezahlen Auf der Schönau geht es um Straßenbaukosten/ Im Niederfeld geschieht etwas/ Abschluß der Augusta-Anlage Nach den großen Etat-Debatten mit ihrem Millionenwirbel haben es die nur mit Alltagsdingen gespickten Gemeinderatssitzungen schwer. In der vorösterlichen Sitzung am Dienstag brachte zwar nur der erste Punkt Pfeffer, Salz, Essig und Oel in die Tagesordnung, aber man sollte demnach nicht geneigt sein, das Alltägliche zu unterschätzen. Ein Fall von Beizug zu den Straßenbaukosten in Mannheim- Schönau ist unter bestimmten Gesichtspunkten besonders interessant und nicht mehr alltäglich. Von 300 00 DM Gesamtkosten ist ein etwa 70 000 DM umfassen- der Teil umsritten. Die Siedler, vertreten durch die Siedlergesellschaft Schönau, behaupten, diese Kosten seien bereits vor dem Krieg bezahlt worden. Dagegen behauptet die Stadt, es habe sich damals allenfalls um eine provisorische Maß- nahme, nicht um einen endgültigen Ausbau der Straße gehandelt. Die Feststellungen haben zu keinem Zweifelsfreien Ergebnis geführt, weil ver- mutlich vor Jahren irgendeine Stelle in einem Falle etwas mehr quittiert hat als sachlich gerechtfertigt war. Es liegt also An- laß zu Aerger in der Schönauer Luft. Um einer Entscheidung aus dem Wege zu gehen, hat man das Ei des Kolumbus darin ge- kunden, durch das egierungspräsidium Nordbaden die Rechtslage klären zu lassen. Klarer Fall, das Regierungspräsidium müßte sich ohnehin mit der Sache befassen, wenn sie nicht zur Zufriedenheit der Beteiligten geregelt werden könnte, also wird es für- sorglich in Anspruch genommen. Der Ausweg ist klug, unter Berücksichti- gung aller Umstände wird man nichts ande- res sagen können. Wie steht es aber mit der Kommunalpolitik der Selbstverwaltung, wenn in solchen Fällen die höhere Instanz, die Aufsichtsbehörde angerufen wird? Sie nimmt sich vermutlich dieser nicht gerade erheblichen Sache mit aller gebotenen Sorg- kalt an und merkt damit gewisse örtliche Schwierigkeiten leichter. Werden wir mit lokalen Sorgen dieser Art nicht mehr aus eigener Kraft fertig? Sehen wir zu, daß Wir die Aufsichtsbehörde nicht zu oft brau- chen. Eines Tages wagen wir sonst auf un- ebenem Boden keinen Schritt mehr ohne Gängelband. Ene Aenderung von Bau- und Straßen- fluchten im Grüngewann südlich der Speye- rer Straße in Mannheim-Lindenhof zeigt dag im„Niederfeld“ etwas geschieht. Außer dem Diakonissen- Krankenhaus ist in diesem großen Wohngebiet eine Volksschule in Ver- bindung mit einem Schulspielplatz und eine Oberschule vorgesehen, außerdem ist an einen Platz für ein zweites städtisches Kran- kenhaus gedacht. Dieses neue Wohngebiet Mordfall Klee: „Eiserner Vorhang“ z wischen Hessen und Baden Kriminalrat Gaulke, der stellvertretende Leiter des hessischen Landeskriminalamtes in Wiesbaden hat— wie wir geéstern der Viernheimer Volkszeitung entnahmen— in Viernheim eine Pressekonferenz über den Mordfall Klee abgehalten und dabei eine Fahndungsmeldung nach einem 18jährigen blonden Jungen von kleiner Statur heraus- gegeben. Bekanntlich war die 18 jährige Viern- heimer Oberschülerin Gertrud Klee am 27. Oktober 1959 im Wald zwischen Viern- heim und Lampertheim— nur 1500 Meter von der Mannheimer Stadtgrenze entfernt— auf hessischem Gebiet tot aufgefunden wor- den. Die Nachforschungen der Kriminal- polizei nach dem Täter sind bis heute ergeb- nislos geblieben. Der„Mannheimer Morgen“ hat bisher laufend über den Stand der Er- mittlungen berichtet. Merkwürdigerweise hat Kriminalrat Gaulke, der unsere Bemühungen, an der Auf- klärung des Verbrechens mitzuhelfen, kannte, nun zu seiner letzten Pressekonferenz keinen Vertreter des„Mannheimer Morgen“ einge- laden, obwohl ihm bekannt sein müßte, daß der„MM“ für Viernheim eine eigene Lokal- ausgabe herausgibt. Kriminalrat Gaulke hat damit eindeutig gegen das Hessische Gesetz über Freiheit und Recht der Presse verstoßen, das in 8 3 Absatz 3 bestimmt, daß amtliche Bekanntmachungen von Behörden allen Konkurrenz-Zeitungen gleichzeitig über- mittelt werden müssen. Daß eine Fahndungs- meldung eine amtliche Bekanntmachung im Sinne des Gesetzes ist, steht außer Frage. Die „MM-Redaktion hat aus diesem Grunde bereits gestern telefonisch beim Innenmini- sterium Beschwerde eingelegt. Der Mordfall Klee ist ein eklatantes Bei- spiel für die mangelnde Zusammenarbeit der Kriminalpolizei über innerdeutsche Länder- grenzen hinweg. Wir werden diesen Tat- bestand noch ausführlich darlegen. Mac Goldene Konfirmation in der Trinitatis kirche Am 15. Mai feiert die Gemeinde der Trinitatiskirche für alle Konfirmanden des Jahrgangs 1910 die goldene Konfirmation. Alle Konfirmanden dieses Jahrgangs und früherer Jahrgänge, die das Jubiläum noch nicht gefeiert haben, sind hierzu herzlich eingeladen. Sie werden gebeten, sich beim Evangelischen Trinitatispfarramt, G 4, 5, persönlich oder telefonisch(Telefonnummer 2 23 12) anzumelden. 5 0 soll nach Verbreiterung der Steubenstraße eine Straßenbahnlinie auf eigenem Gleis- körper und Anschluß an die Lindenhoflinie durch die Meerwiesenstraße erhalten. Das umständliche Verfahren der Fest- stellung von Bau- und Straßenfluchten in Uebereinstimmung mit der Stadtplanung und der anschließenden Baulandumlegung hat Stadtbaudirektor Willing kürzlich in seinen Lichtbildervorträgen anschaulich geschildert. Die Baulandumlegung sichert das Straßen- netz in dem Neubaugelände. Das Straßen- gelände wird unentgeltlich in Anspruch ge- nommen, weil die den Eigentümern verblei- benden Grundstücke als Bauplätze einen Wesentlich höheren Wert als Garten- oder Ackerland haben, Der abschnittsweise Aus- bau des gesamten Geländes sieht für jede Wohnung einen Einstellplatz für einen Kraft- Wagen vor. Die projektierten Straßenbahn- verbindungen haben demgemäß mit einer be- deutenden Konkurrenz zu rechnen. Aus einer anderen Vorlage an den Ge- meinderat war etwas über das weitere Schicksal des Geländes um den Abschluß der Augusta-Anlage zu erfahren: Die Schubert- straße wird verbreitert, die Straßenbahn er- hält ihren eigenen Gleiskörper. An der Au- gusta-Anlage werden die Baufluchten der beiden Endblöcke um je elf Meter hinter die allgemeine Flucht zurückverlegt. Die Gott- lieb-Daimler-Straßge parallel zur Autobahn) am Städt. Schlacht- und Viehhof muß den Straßenverkehr der Großmarktanlage auf- nehmen, die an den Schlacht- und Viehhof Srenzt. Außerdem ist sie als„Erschließungs- straße“ gedacht für das gewerblich genutzte Osteraustug mi dem neuen Prismenglas! 9 1 5 hora- Sport 8 x 30 vergütete Optix Mittel- trieb- 2 Jahre Garantie, ein hervorragendes deutsch. 78 Erzeugnis für nur DM 7 ,“ DM 18, Anzahlung nur. Große Auswahl in Feldstechern und Operngläsern 7 225 e! 1 Mannheims großes Spezialhaus 0 7, 5, planzen, fel. 2 68 44/5 Gelände an der Autobahn, das sich künftig bis zum Bundesbahndamm ausdehnen soll. Für seine künftige Bestimmung ist aber das bisher gebaute Stragenstück an der Nordseite des Schlacht- und Viehhofes nicht leistungs- kähig genug— aber warum bringt man es erst jetzt auf die erforderliche Fahrbahn breite? f. W. k. Lokalkommentar: SPD- CDU/ MI- Tauziehen am untauglichen Objekt KO mpromiß vorschlag des OB Das Thema Bezirksbeiräte hat durch den Dienstag-Abstimmungsschlager der SPD im Gemeinderat großes Gewicht bekommen. Ein Gewicht, von dem zweifelhaft ist, ob es der Institution und der Sache der Bezirksbeiräte dienlich sein kann. Nun droht tatsächlich ein parteipolitisches Tauzjehen um jedep einzelnen Bezirksbeiratssitz anzu- heben. Etwas, das der Sache— und dar- über war man sich vor zwei Jahren so schön einig gewesen— nur schaden kann. Um zu retten, was noch zu retten ist, vor allem da- mit nicht noch mehr Porzellan zerschlagen werde, hat der Oberbürgermeister nach der Gemeinderatssitzung den drei Fraktionschefs von SPD, CDU und Mannheimer Liste einen Kompromißvorschlag unterbreitet, der wie folgt lautet: Den Bezirksbeiräten in Vororten mit mehr als 15 000 Einwohnern gehören 14 Mitglieder, den übrigen Bezirksbeiräten in den Vororten unter 15 000 Einwohnern gehören 12 im Stadtbezirk wohnende Bürger an. Für die Sitzverteilung wird das d' Hondtsche Verfahren herangezogen. Das würde für alle großen Vororte eine Sitzverteilung von 7 SPD, 4 CDU und 3 Mannheimer Liste ergeben, während die Verteilung in Vororten mit Weniger als 15 000 Einwohner mit 6:4:2 dem ursprüng- lichen Verwaltungsvorschlag entsprechen Würde. Nachstehende Uebersicht zeigt die drei verschiedenen Ansichten, die nun im Rennen liegen: Stadtbezirk: Einwohner SPD- Forderung Verwaltungsvorschlag OB-Kompromiß Waldhof 26 120 8.371„ Schõnau 14 500 8˙3:1 6442 56 Wallstadt 3.800 7·4:1 6:4:2 Friedrichsfeld 6 400 723 614:2 Rheinau 19 000 7:41 6:4:2 Sandhofen 15 300 64:2 6:4˙2 Käfertal 21 200 6:42 6:42 Neckarau 30 000 6:4:2 6:42 Feudenheim 16 100 53:4 0 6:4:2 Seckenheim 10 000 555.2 64:2 Gesamtsitze: SPD 65 SPD 60 C0 37 CDU 40 ML 18 ML 20 Der Kompromiß vorschlag des Oberbür- germeisters ist nach unserer Meinung gut. Zumindest ist er, und das hat gestern bereits die der SpD nahestehende„Az“ eingeräumt, eine Lösung, die„in eine gangbare Richtung zeigt“. Allerdings meint das Blatt, man solle auch hier für die Sitzverteilung das örtliche Wahlergebnis heranziehen. Nun, vorstehende Uebersicht zeigt, daß die SPD mit 66 Gesamt- sitzen gegenüber dem Verwaltungsvorschlag 6 Sitze, gegenüber ihrer eigenen Forde- rung immerhin noch einen Sitz gewinnt. Es ist ein Kompromigvorschlag, der im wesent- lichen auf dem Rücken der CDU ausgetragen wird, denn nach dem d' Hondtschen Schlüssel bleibt ihr Anteil!(4 Sitze) unverändert, gleichgültig, ob es sich um Zwölfer-Gremien oder I4er-Ausschüsse handelt. Wie die SPD würde hingegen auch die Mannheimer Liste sich um 6 Sitze im gesamten verbessern. Die aber könnten ihr ruhig zugestanden werden, schließlich war sie bei Bestallung der viel wichtigeren beschließenden gemeinderätli- chen Zwölfer- Ausschüssen der Benachteiligte. Solche Gründe kommunalpolitischer Loya- lität sind es, die CDU-Fraktionschef Dr. Mer- kert veranlassen, heute abend vor seiner Fraktion für den oberbürgermeisterlichen Kompromiß einzutreten, Daß die ML eben- kalls einverstanden ist, liegt auf der Hand. Wie sich die SPD verhalten wird, bleibt ab- zuwarten. Auch bei ihr fand noch keine Fraktionssitzung statt. Allerdings kündigte die„AZ!“ schon an, daß man den OB-Rom- promiß nicht unverändert hinzunehmen be- reit sei, und in etwa bestätigte dies auch Fraktionsvorsitzender Stadtrat Korbinian Heckl. Eine erfreuliche Passage unseres Gesprächs mit Hechl bezog sich auf den Abstimmungs- trick, mit dem er seiner Fraktion dureh Ver- hinderung der Hauptsatzungsänderung— da- mit Elfer-Bezirksrùte— 6 SPD, 3 CDU, 2 ML. die Mehrheit in allen Vorortgremien sicherte. Wir hatten es einen„Coup du thea- bre“ genannt. Hecl sagte in seiner bayerisch gefarbten Mundart verschmitzt:„Naja, auf's latteis geführt ham mer's halt...“ Befragt, ob seine Partei ernsthaft fur die Besetzung der Bezirsbeiräte an diesem DUDeberraschungsresul- tat festzuhalten, gedenke, sagte er:„Aber na- tuylieh nicht.“ Das ist erfreulich, weil versöhnlich. Das ist aber auch einsichtsvoll. Denn die Herein- gefallenen(CDU und MI) haben die Mög- lichkeit, die ganze Sache noch einmal vor das Plenum zu bringen. Wieder Kampfabstim- mung? Dann droht das nicht gerade er- hebende Schauspiel, daß wegen dieser Sache selbst die kranken Stadtväter auf Bahren in den Saal getragen werden., Auf daß man Vollständig Sei. Und bei Vollständigkeit ver- liert die SpD peide Abstimmungsgänge glatt. Es gibt dann keine Möglichkeit mehr, eine Niederlage in einen(-Heiterkeits-) Erfolg umzumünzen. Das beweist das Gesetz der „niederen Mathematik“, das im Gemeinde- rat wegen der Bezirksbeiräte nicht ange- Wandt werden sollte. Denn eines steht fest: Hie SPD hie CDU/ ML(und ob sich FDP- Starke noch einmal enthält bezweifeln Wir) tragen im speziellen Fall ihre Kraft- probe am untauglichen Objekt aus. Sie gefallen alle zusammen politisch inter- essjerten wie uninteressierten Bürgern bes- ser, wenn sie zum Wohle Mannheims zu- sammenarbeiten und sich nicht über Nich- tigkeit zerstreiten. Und selbst wenn am Dienstag ein Stadtrat meinte, Vorortpolitik sei„schließlich auch Politik“, wäre vielleicht darauf hinzuweisen, daß man für den Bau von Sportplätzen, Schulen, Wohnungen oder Bedürfnisanstal- ten nicht unbedingt eine weltanschauliche, eine innenpolitische oder außenpolitische Konzeption haben muß. H. Schneekloth N AN der naturrei Markensek 77! U ß P 80 922 Se 11 Flasche inkl. Sektsteuer 1 1 Nr. letz neh Nor. esse Dän reis Ball Colo afril Tun die gela Schr Deu Sei. Oest der 0g zum ten ver Kart slaw päist Prop Stru und 2u ei Fab. Zur Ein Verl Oslo fäng Strö fabr Q hein deck runc fen. ziert des Exp. navi * steh. ige b der bert; in er- Au- der or die Gott- bahn) den auf- hof ungs- utzte We Nas! littel- e, ein 78, I 18.— Asern alhaus 44/4 aftig Soll. das seite ngs⸗ n es n- W. k. hefs inen wie mit n 14 äten nern ende wird gen. eine c die als ing hen die im ß 8 nien vea- isch 's agt, der sul- na- Das ein- 6g das im- er- che ren nan er- nge hr, olg der de- 82 est: ich eln t- Us. es- Zu- ch- rat ach en, en, Al- 4 8 che th Nr. 83/ Freltag, 8. April 1960 MANNRFEIMER LOKALNACHRICHTEN 42 erte f Reisebüros erwarten ein großes Urlaubsjahr 1960: Die Mannheimer sind immer noch Südland- hungrig Deutsche Zielorte wieder stärker gefragt/ Kaum Interesse für Rußlandreisen/ Chalets sehr beliebt Die Leiter der Münchner Reisebüros erklärten dieser Tage fast übereinstim- mend: Das deutsche Publikum ist nicht mehr sücllandhungrig. In Mannheim ist man anderer Meinung. Beim Reisebüro Columbus buchten die meisten Reiselusti- gen bisher für italienische Ferienorte, dann folgen die österreichischen Fremden- verkehrsgebiete. Beim Südeuropäischen Reisebüro(„Wir sind ja auf den Süden spezialisiert“) hieß es: Rückläufige Tendenz nur bei Kurzreisen an die Riviera. Italien und Spanien sind nach wie vor gefragt. Innerhalb Italiens mache sich jedoch eine leichte Verlagerung der Reiseziele bemerkbar. Beim Reisebüro Stürmer wird gemeldet: Elba ist stark im Kommen, dann die französische Insel Korsika. Haupt- reiseziele sind bei uns die Urlaubsorte an der italienischen Riviera und die Adria- küste. Wenig gefragt ist die Cote d'Azur. Die Reisebüroleiter meinten dazu: Das liegt natürlich an den Preisen. In den ersten drei Monaten des Jahres buchten überdies viele Mannheimer Flugreisen nach Teneriffa(Kanarische Inseln), Costa del Sol(Südspanien) und Mallorca. Beim Columbus-Reisebüro wurden in letzter Zeit Kurzreisen nach England in zu- nehmendem Maße gebucht Auch für den Norden zeigte die Kundschaft größeres Inter- esse. Hauptsà 1 für Schweden und Dänemark. Dagegen ziehen die Nordland- reisen nach Island oder Spitzbergen kaum. Uberall und jederzeit Balkanreisen seien weniger gefragt, erklärte Columbus-Chef Schmitt. Da gehe Nord- afrika schon bedeutend besser. Besonders Tunis. Nach der Erdbebenkatastrophe hätten die Buchungen für Marokko allerdings nach- gelassen. Am erstaunlichsten— so erzählt Schmitt sei aber die Tatsache, daß Deutschland wieder als Reiseland gefragt sei. An dritter Stelle nach Italien und Oesterreich! Beim Südeuropäischen Reisebüro ist man der Meinung, daß die Agadir- Katastrophe sogar das Tunis-Geschäft beeinträchtigt habe, zumal einige Illustrierte in letzter Zeit Kar- ten über die Erdbeben- gefährdeten Gebiete veröffentlicht haben. Tunis ist auf diesen Karten selbstverständlich bedroht... Jugo- slawien-Reisen wurden beim Südeuro- päischen Reisebüro nur wenig gebucht.„Wir propagieren jetzt die Insel Rab“, wurde dort man fest, erklärt. Der Chef dieses Reisebüros meinte noch, wenn sich in diesem Jahr eine Süd- land-Müdigkeit bemerkbar machen sollte, dann sei daran die letztjährige Hitzewelle schuld. 5 Beim Reisebüro Stürmer(„Norditalien ist immer noch am preisgünstigsten“) stellte daß Nordsee und Ostsee sowie Holland stark im Kommen sind. Die Zahl der Buchungen für Jugoslawien-Reisen hätte stark nachgelassen. Stürmer:„Vielleicht haben sich die Leute mal wieder von adria- tischen Haifisch-Märchen narren lassen.“ Ueber Bulgarien werde neuerdings auch viel geschrieben, meinte Stürmer. Aber es seien nur sechs Mannheimer Ehepaare bei ihm gewesen, die im Konvoi nach der bulgari- schen Küstenstadt Varna fahren wollten. Kaum Interesse für Ostreisen, regi- strierten übereinstimmend die Mannheimer Reisebüros. Die Angebote für einen Aufent- halt in der Sowjetunion klingen zwar sehr verlockend, aber Buchungen liegen kaum vor. Stärker ist das Interesse lediglich bei Reisen nach Polen oder Ungarn. Viele Ostvertrie- bene möchten nämlich, mit einem Touristen- visum ausgestattet,„drüben“ Verwandte be- suchen. Bei Hapag-Lloyd wird allerdings erklärt, daß für Moskaureisen mit Touropa ein fühl- bares Interesse besteht. Ueber Nordlandrei- sen hat man bei Hapag-Lloyd noch keinen Ueberblick:„Da setzen die Buchungen erst in den Sommermonaten ein“. Auffallend auch hier die starke Nachfrage nach deut- schen Zielorten. Flugreisen nach dem Süden gehen ausgezeichnet. Ausnahme Portugal, das im Vergleich zu Spanien teurer ist. Be- liebt sind auch Seereisen nach Rhodos. Einige Mannheimer haben heuer auch für Weltflugreisen gebucht. Der Flug führt über Indien Siam Hongkong—Japan—Philippi- nen— Australien— Neuseeland— Südsee USA, dauert 45 Tage und kostet(alles inklu- sive) die Kleinigkeit von 13 950 DM. Außer- Fagkurs i Strömpefabrikasjon für Norweger „Elbeo“-Strumpfwerke informierten Fachleute aus dem hohen Norden Nachdem die Mannheimer„Elbeo“- Strumpfwerke bereits schwedische, dänische und finnische Strumpf-Ein- und Verkäufer zu einem mehrtägigen Lehrgang über moderne Fabrikationsmethoden zu Gast hatten, weilen zur Zeit 38 norwegische Strumpf-Großg- und -Einzelhändler, Dekorateure und Ein- und Verkäuferinnen großer Warenhäuser aus Oslo, Stavanger, Trontheim und der„Wal- fängerstadt“ Tönsberg zu einem„Fagkurs i Strömpefabrikasjon“ Fachkurs für Strumpf- fabrikation) in Mannheim. Sächsische Wirkereien— auch das Mann- heimer Werk war einst dort ansässig— deckten noch nach der Jahrhundertwende rund 80 Prozent des Weltbedarfs an Strümp- fen. Nach zwei verlorenen Kriegen fabri- zierte„Elbeo“ heute wieder rund ein Fünftel des stark vermindertep deutschen Strumpf- Exports. Ein Drittel davon wird in skandi- navische Länder ausgeführt. Um die seit über sieben Jahrzehnten be- stehenden Geschäftsbeziehungen zu stärken Wohin gehen wir? 5 Freitag, 8. April Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis 22.45 Uhr:„Der Zigeunerbaron“(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Jeanne oder Die Lerche“(Miete F grün, Halbgr. I, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Freischütz“(Schüler- miete B, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Traum- revue“; Kleines Haus:„Bilderbuch Gottes“, Palast:„Die Haltlosen“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr: „Die Bande des schwarzen Drachens“; Alham- bra:„Das kunstseidene Mädchen“; Universum: „Ich schwöre und gelobe“; Kamera:„Re- becca“; Kurbel:„Der Würger von Sing- Sing“; Capitol:„Vera Cruz“, 23.00 Uhr:„Strandgut“; Alster:„Plötzlich im letzten Sommer“; Abend- studio im City:„Ariane“; Schauburg:„Zwölf Stunden Angst“; Scala:„Bettgeflüster“. Beilagenhinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Das Reifenhaus Mann- heim“ der Firma Gummi-Mayer RG, Mannheim- Autohof, bei. und zu vertiefen, werden in unregelmäßigen Zeitabständen die Kunden aus dem hohen Norden eingeladen. Sie sollen sich an Ort und Stelle von der Sorgfalt überzeugen, mit der die deutschen Strümpfe hergestellt werden. Gerade die Qualität ist es nämlich, die dem deutschen Strumpf troz hoher Zölle und da- her höherem Preis vor allem in den skandi- navischen Ländern noch immer begehrens- wert macht. Die Norweger trafen nach einer zweitägi- gep Omnibusreise in Mannheim ein. Am Dienstag hieß sie„Elbeo“-Chef Hermann Bahner im Mannheimer Werk willkommen und hielt in schwedisch(das die Gäste fast durchweg wie ihre Muttersprache beherr- schen) einen„Foredag“ über„Strömpens hi- storie“ und die wechselvolle Geschichte sei- ner Firma. Nachdem„Fotografering“, einer Gruppenaufnahme, folgte der„Lunsj i kan- tinen“ und das„Omvisning i fabrikken“, die Werksbesichtigung. Aehnliche Fachvorträge und-demonstrationen füllten auch die rest- lichen Tage des informativen Lehrgangs. Für beide Teile— Fabrikanten und Kun- den— waren aber stets die regen Diskussio- nen interessant, die den Vorträgen folgten. Lobende Worte hatten hier vor allem die Frauen unter den Gästen für die neuen„El- beo“- Kreationen sowie für einen besonders von den Aerzten empfohlenen Strumpf, der den Beinen— trotz seines feinen Gewebes — festen Halt und gute Form gibt. Diesen in Amerika entwickelten Strumpf stellt„Elbeo“ in Lizenz für Deutschland, England und die skandinavischen Länder her. Neben dem fachlichen Unterricht kam aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Die Abende waren Ausflügen vorbehalten, die den Gästen die schöne Umgebung Mann- heims näherbringen sollten. Ein„Utflukt“ führte nach Heidelberg; das Schloß wurde besichtigt und der Abend in einer der„be- römten“ Studentenkneipen beschlossen. Am ersten Abend waren die Norweger bereits „i det historike vertshus, Deidesheimer Hof““ eingekehrt. Am Samstag treten sie die Rück- reise an. Sie machen noch in Hamburg und Kopenhagen Station, bevor sie sich am Dienstag in Oslo trennen. Sto dem wurden zahlreiche Indien- und Aegyp- tenflüge gebucht, aber keine Safariflüge. Fast übereinstimmend ist man der Mei- nung, daß 1960 das Reisejahr schlecht- hin wird. Festgestellt wurde auch, daß die Wünsche der Reisenden immer detaillierter werden. Besonders bei den neuerdings sehr beliebten Ferien im gemieteten Chalet(„Das geht bis zur Farbe der Bettwäsche“). Bei Co- lumbus glaubt man, daß der deutsche Rei- sende im Durchschnitt 300 Mark pro vier- zehn Urlaubstage aufwende. Und letztlich machten die Reisebüros noch eine Erfahrung: Es wird heute früher gebucht als in den ver- gangenen Jahren.. Aus dem Polizeibericht: Gesicht und Hände verbrannt Heißes Bitumen spritzte In einem Unternehmen im Industrie- hafen wurde aus einem Spezialwagen etwa 200 Grad Celsius heißes, flüssiges Bitumen in Behälter abgefüllt. Beim Entfernen des Abfüllschlauches spritzte aus dem Abfüll- stutzen noch heißes Bitumen heraus und fügte zwei Arbeitern Verbrennungen an den Händen und im Gesicht zu. Einer der Ver- letzten mußte zur stationären Behandlung ins Krankenhaus aufgenommen werden. Betrüger mit zwei Reisepässen Bei einer nächtlichen Personenkontrolle in der Jungbuschstraße wurde ein 39 jähriger Mann aus Berlin festgenommen, der wegen Betruges gesucht wurde. Der Festgenom- mene wurde zur Ueberprüfung der Krimi- nalpolizei übergeben. Er war im Besitz von zwei gültigen Reisepässen, die jedoch nicht auf seinen Namen lauteten; ihre Herkunft konnte noch nicht geklärt werden. Gefährlicher Fund Bei Planierungsarbeiten hinter dem Städtischen Schlachthof stießen Arbeiter auf einen Sprengkörper, den sie zunächst für eine Fünf-Zentner-Bombe hielten. Eine Ueberprüfung ergab jedoch, daß es sich „nur“ um eine scharfe 15-Zentimeter-Gra- nate handelte. Der gefährliche Fund wurde von der Polizei sichergestellt. Streifenwagen erfaßte Frau Ein Funkstreifenwagen der Mannheimer. Polizei erfaßte eine 30 Jahre alte Frau, die gerade eine Zufahrtsstraße zur Weinheimer Straße überqueren wollte. Die Frau wurde zu Boden geschleudert und erlitt mittlere Verletzungen. Das Polizeifahrzeug fuhr übri- gens— wie der Polizeibericht mitteilt— mit Sondersignal; es befand sich auf dem Weg zu einem Einsatzort. Die Frau hatte die Signale möglicherweise nicht mehr rechtzei- tig bemerkt. 765 8 Hlund und Katze Frauchen mußte zum Arzt Ueberraschend kam es— wie der Polizeibericht meidet— auf einer Straße in Feudenheim zu einem Zweikampf zwischen einer Katze, die sich schein- bar bedroht fühlte, und einem an der Leine geführten Hund. Die Hundebe- sitzerin wollte den Angriff der Katze abwehren, wurde dabei aber selbst von dem wütenden Tier angegriffen und derart verletzt, daß sie Arztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. 1 Sieben Bürgerssöhne Es ist die„Old-Merry-Tale- Jazzband“ aus Schwabinger Keller gastiert und New-Orl Raben den Entschluß gefaßt, Berufsmusiker zu werden. Jedenfalls vorübergehend, solange es ihnen Spaß macht. April in Mannkheims „gewaschen“ Rat. Hamburg, die seit 1. eans-Jazz bietet, der sich Unser Bild zeigt von links nack rechts: Posaunist Jost Münster(Steuerinspektor); Klari- nettist Peter Schubert Maschinenbauer); Helikonspieler Reinhard Zaum(kaufm. Angest.); Bandleader und Trompeter Gerd Vohwinkel([Fernsehtechniker). Drei Mann im Hinter- grund sind unsichtbar: Pianist Hans Jürgen Bock(Bankangestellter); Banjospieler Rolf Grömmer(Fotograf), Schlagzeuger Peter Wantje(kaufm. Angest.). Bild: Bohnert& Neusch Fasziniert vom Abenteuer des Jazz Sieben junge Leute mit„ordentlichen Berufen“ wurden Jazz-Musiker Das also ist die Faszination des Jazz: Sechs junge Männer zwischen 21 und 27 Jah- ren aus bürgerlichen Familien, die alle einen sog.„ordentlichen Beruf“ erlernt haben, ha- ben zum 31. März ihre Stellungen in Ham- burg gekündigt. Ueber Nacht sind sie Be- rufsmusiker— Jazzmen— geworden. Ihr erster Gastspielort ist Mannheim. Ihre Band- leader, der siebte Mann im Freundesbunde, hat den Stellungswechsel vom Fernsehtech- niker zum Jazzmusiker bereits vor zwei Jah- ren vollzogen. Nun stehen die sieben allabendlich in dunkelblauen Clubhemden und Blue Jeans auf dem Podium des Schwabinger Jazzkel- lers. Was sie bieten ist erstaunlich und recht- fertigt den Ruf, der ihnen vorauseilte und besagte, daß sie in den letzten zwei Jahren schon zu den besten deutschen Amateur- Jazzkapellen gehörten und 1958 beim Festi- val in Düsseldorf glänzend abschnitten. Der Stil, in dem sie spielen, ist New Orleans; echt und unverfälscht, von Lebenslust und Freude getragen. Zu spüren ist, daß Bandleader Gerd Vohwinkel, der Trompeter, bei„Papa Blue's Viking Jazzmen“ in Kopenhagen Erfahrun- gen gesammelt hat. Er hat dort viel arran- giert und es ist der kraftstrotzende Sound der nordischen Dixieland- Renaissance, der dadurch in den Weisen der sieben Hambur- ger mitschwingt.„Old Merry Tale Jazzband“ nennt sich diese Formation aufgeschlossener junger Leute, von denen— vielleicht gerade weil sie bislang keine Berufsmusiker waren ein interessantes Fluidum, eine ange- nehme Atmosphäre ausgeht. Musiziert wird sauber und gefällig. Mit- Unter vielleicht ein wenig zu kräftig(aber das gehört nun einmal dazu); mitunter viel- leicht auch ein wenig zu effektvoll; aber ge- rade in einigen Schlußeffekten, die diese Band bei alten Jazznummern zum Besten gibt, liegt Blick auf die Leinwand Frauen und Psychopathen: Palast:„Die Haltlosen“ Mehr oder weniger künstlich gezüchtete Probleme aus der Retorte eines sündigen Bungalows voller— vor lauter Dekadenz bereits irrsinniger— junger Leute und auf der Basis pessimistischer Schopenhauer- Philosophie, bringt diese Albert-Zugsmith- Produktion zur jugendverbotenen Sprache; es handelt sich, wie ausdrücklich erklärt wird, nicht um„gewöhnliche Halbstarke“, sondern um eine„höhere Stufe“ haltloser Jugendlicher, die sich hier dem permanen- ten moralischen Delirium hingeben. Die Her- steller verstanden es nichtsdestoweniger ge- schickt, diese nicht mehr ganz neue Masche mit einer recht pikanten Kriminalstory zu verknüpfen. In der Gestalt des Frauen ge- genüber sehr migtrauischen und zäh ſahn- denden Polizeisergeanten findet sich auch der menschlich verständlichste Zwiespalt. Der Kriminalist ist einem Psychopathen auf der Spur, der— aus Enttäuschung über das zarte Geschlecht— gewissermaßen als Hob- by verheiratete Frauen heimsucht. Neben banalen Dialogen über das ungewollte Kind finden sich spannende Szenen in enthemm- ter Umgebung und stmosphärisch gut ge- troffene Aufnahmen mit Louis Armstrong und seinen All-Stars. Li. Kulturfilm mit Ueberlänge: Planken(Kl. H.):„Bilderbuch Gottes“ Oesterreichischer Kulturfilm läßt Tiere der heimischen Bergwelt und die einschlägi- gen Wasservögel in Eastmancolor aufmar- schieren. Dabei gelingen ihm interessante Aufnahmen. Ein balzender Auerhahn, kämp- fende Hirsche, die Kinderstube der Füchse oder ein„Froschkonzert“ sind natürlich, ohne Effekte eingefangen. Es zeigt sich aber, daß ein abendfüllender Kulturfilm ohne die dramatischen Steigerungen eines Walt Dis- ney oder obne die vorwärtstreibende Spiel- handlung im Oscar- gekrönten„Serengeti darf nicht sterben“ nicht auskommt Fast alles hat man schon einmal gesehen: Tiere am Morgen, am Abend, in der Nacht, Tiere zu allen Jahreszeiten. Der auf die Hälfte verkürzte Streifen hätte einen guten Kul- turfllm abgegeben, für einen abendfüllenden Film enthält er zu viele Wiederholufigen. Daran ändern auch die ausgezeichneten Na- turaufnahmen dreier guter Kameraleute nichts. do auch außerordentlich viel musikalisches Fein- gefühl: Schönheit und Sanftheit des ver- klingenden Melodiebogens, nochmaliges leises Antippen des Grundthemas. Technisch am versiertesten ist der Trompeter. Glasklar und hell kann er sein Horn erklingen lassen. Aber Gerd Vohwinkel beherrscht auch das ver- wischte Spiel, das Dirty-Spiel der alten Mei- ster, bei dem er seine Trompete röcheln und „schnorcheln“ läßt, sich aber haargenau an den richtigen Ton„herantastet“. Feine Ergänzungen zu den Trompetensoli, bringt Peter Schubert, der Maschinenbauer mit der Klarinette. Eindrucksvoll sind die Untermalungen, die Reinhard Zaum, seines Zeichens kaufmännischer Angestellter, mit einem dem Susaphon ähnlichen Instrument gibt. Es ist ein sogenanntes Heli kon, das offenbar eine eigenartige Geschichte hat, denn auf einem Teilstück des Hornes findet sich in altrussischer Sprache unter dem Da- tum 1812 eine Gravierung, die auf die glück- liche Vertreibung Napoleons hinweist. Offen- bar haben russische Musiker dieses im Jazz seltene Instrument mit nach Berlin gebracht, wo es Gerd Vohwinkel durch Zufall ent- deckte. Bemerkenswert auch der Posaunist Jost Münster(kein Witz: er ist von Beruf Steuerinspektor), der sein Instrument im Sinne der alten Tailgate- Posaune bedient. Warum sie Profis und Berufsmusiker wurden, haben wir diese sympathischen jungen Leute natürlich gefragt. Die Antwort war einfach: Weil wir nun mehr Zeit haben, Musik zu machen; und das macht uns Spaß. Außerdem wollten wir mal sehen, wie's ist! Das erste Engagement im Mannheimer Jazzkeller— vor allem das sachverständige, jedoch niemals randalierende Mannheimer Jazzpublikum— gefällt den Old Merry Tale Jazzmen aus Hamburg sehr gut.-kloth Schwerer Verkehrsunfall Zwei lebensgefährlich Verletzte Gestern um 22 30 Uhr ereignete sich auf der Bundesstraße 38 Mannheim Weinheim vor dem Haupteingang zu den Taylor- Barracks ein schwerer Verkehrsunfall. Ein schwarzer Volkswagen mit einem Mannhei- mer Kennzeichen prallte mit hoher Ge- schwindigkeit— in Richtung Weinheim fah- rend— gegen einen amerikanischen Lkw, der eine Luxemburger Basketballmannschaft ins Nachtquartier beförderte. Der VW geriet mit seiner Haube unter den Lkw, so daß die Windschutzscheibe direkt an der Rückwand des Lastwagens zerschellte. Die beiden Pkw- Insassen erlitten schwere Kopfverletzungen und wurden in lebensgefährlichem Zustand in das amerikanische Hospital eingeliefert. und mein Ul: GASOTLIN RECORD e MANNHEIMER LOKAINAcHRIcHTEN(3) Drei 2. Arn 1000 N.. f „ Schillerplakette 1 fur Dr. Oskar Deffner Im Anschluß an die am Sonntag, 10. April, in der Christuskirche stattfindende Auffüh- rung von Brahms„Deutschem Requlem“ wird der Oberbürgermeister dem ausschei- denden langidhrigen Kantor und Organisten Dr. Oskar Deffner die Schillerplakette Überreichen, die ihm der Gemeinderat in Würdigung seiner Verdienste um das musi⸗ kalische Leben verliehen hat. Eine Würdi- gung Dr. Deffners unter dem Titel„Ein Mu- sikerleben im Dienst der Kirche veröffent- licht der„MM“ auf der Feuilletonseite dieser Ausgabe.)—0— Christlich-jüdische Kontakte mit US-Soldaten Treffen zwischen amerikanischen Solda- ten jüdischen Glaubens und jungen Deut- schen regten dieser Tage der Koordinſe- rungsrat der Gesellschaften für Christlich- Jüdische Zusammenarbeit und das Bundes- innen ministerium an. Aehnliche Treffen fin- den seit einiger Zeit im Bereich der briti- schen Rheinarmee statt. Auf diese Anregung hin setzten sich Vor- standsmitglieder der Mannheimer Gesell- schaft für Christlich-Jüdische Zusammenar- deit mit dem Ober-Rabbiner der US-Armee in Europa, Dr. George Vida, in Verbindung. Die Mannheimer Gesprächspartner schlugen vor, etwa 50 derartiger Treffen zu arrangie- ren. Die Amerikaner, von diesem Vorschlag begeistert, meinten, es liegen sich in den 50 Standorten amerikanischer Einheiten mühe- Jos 500 Treffen dieser Art durchführen. Bei diesen Veranstaltungen— zehn pro US-Gar- nison— sollen sich jeweils zehn jüdische Sol- daten und zehn junge Deutsche treffen. In Mannheim wird das erste Treffen am 10. Mai stattfinden. Zwei weitere Probeveranstaltun- gen in Schwetzingen und Heidelberg sollen Der Qualität Wegen kolgen. Nach den Erfahrungen dieser drei Treffen sollen dann die restlichen Veranstal- tungen aufgebaut werden. Deutsche und Amerikaner kamen Überein, den Personenkreis nicht einseitig festzule- gen. Es sollen also nicht nur Studenten und Gymnasiasten für die Gespräche ausgewählt werden. Pr. N Erstmals zwei Damen „Ka vallere der Straße“ Zum erstenmal seit der Stiftung der Plakette„Kavalier der Straße“ für hilfs- bereite Verkehrsteilnehmer sind am Donnerstag auch zwei junge Damen mit dieser Auszeichnung bedacht worden. Der Ludwigshafener Stadtdirektor Hanns Astheimer überreichte den beiden jungen Mannheimerinnen Marianne Melles und Rosel Stemmler die Plakette. Sie hatten bei einem schweren Unfall auf der Auto- bahn bei Ludwigshafen erste Hilfe ge- leistet und den Verkehr umgeleitet. Der Stadtdirektor erklärte, es sei leider heutzutage selten, daß Menschen tat- kräftig ihren in Not befindlichen Mit- menschen beiständen.-Irs- * 1 Einige Millionen Systeme gleichen der Milchstraße Prof. Heinrich Vogt sprach über Bau und Entwicklung des Weltalls/ Aus der Welt der Milliardenwerte Es gidt wissenschaftliche Bereiche, die eine magische Anziehungskraft ausüben, und so war es kein Wunder, daß der Mozartsdal bei einer Veranstaltung des Nordbadisch- Ffͤlzischen Begzirksvereins im„Verein deutscher Ingenieure“ eine gedrängte Fülle auf- wles und vor allem die Oderstufen der einheimischen Gymnasien von der eigens an ste ergangenen Einladung regen Gebrauch gemacht hatten. (Heidelberg) hielt einen Lichtbildervortrag Hrof. Dr. Heinrich Vogt über„Das astronomische Weltbild der Ge- genwart“ mit dem Untertitel„Ursprung und Entwicklung des Kosmos“. Der Redner, der hauptsächlich in theoretischer Astrophysik, Kosmogonie und Kosmologie beheimatet iet, entsprach den mehr oder weniger klaren Vorstellungen, die man mit seinem Thema verband, und verstand es, seine Zuhòrer in ein Stoffgebiet einzufükren, das sich dem menschlichen Forsckhergeist überraschend weit geößnet hat. Wie weit, das ist sehr präzise auszudrük- ken: Mit dem größten Fernrohr der Erde, das fünf Meter im Durchmesser mißt und einem amerikanischen Observatorium zur Verfügung steht, sind Sterne in einer Ent- fernung von rund zwel Milliarden Lichtjah- ren sichtbar geworden. Die ständige Ver- besserung der optischen Geräte ermöglicht denn auch, immer weiter in die direkte An- schauung der Vergangenheit vorzustogen. Der Redner bezweckte, von der kleineren zur größeren Einheit, vom Sonnensystem zum Milchstragensystem und zum weiteren Aufbau des Weltalls vorgehend, den Hörern einen annàhernden Begriff von den im Grunde unvorstellbaren Dimensionen zu vermitteln. Dies war am anschaulichsten immer wieder nur mit vergleichenden Kunstgriffen mög- lich. Die Fixsterne wurden als unserer Sonne gleichgeordnete Himmelskörper mit Oberflächentemperaturen zwischen zwei- und zehntausend Grad dargestellt, von de- nen jeder rund eine Million Mal so groß ist wie die Erde. Als Vergleichsobjekte für zwei durchschnittlich große und durch- schnittlich voneinander entfernte Fixsterne setzte Professor Vogt zwei Sandkörner von einem Millimeter Durchmesser, von denen das eine in Mannheim, das andere in Darm- stadt liegen würde. Die noch anschaulichen Maße innerhalb des Sonnensystems wichen gigantischen Di- mensionen, als der Redner das Milchstra- Bensystem als einen Raum behandelte, der, Bankerotte Expreß-Reinigung Lampertheim: Biedere Bürger um 100 000 Mark betrogen Strafkammer verhandelte drei Tage/ Hohe Gefängnisstrafen Eine Strafkammer des Landgerichts Mann- heim verurteilte nach dreitägiger Verhand- lung die 30 Jahre alte Gertrud Strauß aus Gschwend und den 50jährigen Ernst Pietsch aus Hamburg wegen umfangreicher gemein- schaftlicher Betrügereien zu hohen Gefäng- nisstrafen. Im Frühjahr 1958 hatten die bei- den Angeklagten den Entschluß gefaßt, in der südhesstschen Gemeinde Lampertheim eine Expreß- Reinigung zu eröffnen. Beide Angeklagten— sie sind übrigens verlobt— hatten keinerlei Eigenkapital. Also wurde das Projekt mit fremden Geldern flnanziert. Eine Bank in Stuttgart erklärte sich bereit, einen Kredit von 80 000 Mark gegen die üb- lichen Sicherheiten zu gewähren. Solche Sicherheiten waren nicht vorhanden. Die beiden ließen sich nun von einem etwas undurchsichtigen Vertreter eine Rech- nung über gekaufte Maschinen ausstellen und eine Anzahlung quittieren. Jedoch war die ganze Sache flngiert. Mit diesem faulen Do- kument gingen die beiden zu einer Bank, kassierten dort einen Kredit von 80 000 DM, Wofür sie der Bank die nicht gekauften) Ma- schinen sicherungsübereigneten. Die Bank forderte jedoch weitere Sicherheiten. Darauf- hin überredete die Strauß einen ihr bekann- en Rentner, eine Bürgschaft von 50 000 DM für sie zu übernehmen. Auch dem Rentner wurden die(immer noch nicht gekauften) Maschinen zur Sicherheit übereignet. Nun waren also 80 000 Mark mal da, ge- deckt durch eine betrügerische Uebereignung und die Bürgschaft eines leichtgläubigen Rentners. Aber die Mittel reichten noch nicht aus. Der nächste Finanzierungsdreh war am „oberfaulsten“. Pietsch entwarf Annoncen(in seinem Jargon„Kohlenklau“ genannt), die in mehreren Zeitungen veröffentlicht wurden und jedermann versprachen, er könne für einen Kredit von 5000 Mark eine Rendite von 150 Mark monatlich einstreichen. Das würde einem Jahreszinssatz von 36 Prozent entspre- chen. Die Angeklagte Strauß verhandelte dann in der Maske der biederen Geschäfts- frau mit kaufmännisch wenig geschulten In- teressenten und nahm ihnen insgesamt 24 000 Mark ab. Allerdings: In einigen Fällen hielt das Paar seine Versprechungen, zwar nicht allzu lange, aber immerhin Der im Juni 1958 eröffnete Waschsalon in Lampertheim war ein geschäftlicher Rein- zall. Einem monatlichen Umsatz von 1600 Mark standen die Kosten von monatlich 6000 Mark gegenüber. Im Oktober 1939 fiel das Schulden- Kartenhaus der beiden Geschäfte- macher in sich zusammen. Die Bank ver- langte ihr Darlehen zurück, die Angeklagten hatten nichts mehr, der Rentner mußte die Zeche zahlen. Erster Staatsanwalt Müller beantragte in einem sachlich vorgetragenen Plädoyer für den wegen Untreue vorbestraften Ernst Pietsch eine Gefängnisstrafe von vier Jah- ren; für die Angeklagte Strauß zwei Jahre, sechs Monate Gefängnis. Weil die Angeklagte sich außerdem als selbständige Geschäftsfrau betätigt hatte, forderte der Vertreter der An- klage ein auf fünf Jahre befristetes Berufs- verbot. Urteil: Drei Jahre Gefängnis für Pietsch, zwei Jahre, drei Monate Gefängnis für Gert- rud Strauß. Außerdem darf die Angeklagte in den nächsten fünf Jahren nicht als selb- ständige Gewerbetreibende arbeiten. Landgerichtsdirektor Huber bedauerte in seiner Urteils begründung:„Die 100 000 Mark werden wohl nie zurückbezahlt werden!“ No Deutsche Verkehrserziehung für amerikanische Division Einheiten der 8. Us Infanterie-Division werden sich am Verkehrssicherheits-Pro- gramm der Bundesrepublik beteiligen, er- klärte dieser Tage Generalmajor Lloyd R. Moses, der Chef dieser Division. Ein Teil der 8. Infanterie-Divisjon ist übrigens in Mann- heim-Sandhofen stationiert. Die Amerikaner übernehmen dabei die von den Straßenver- kehrswachten monatlich vorgeschlagenen Themen— für April z. B.„Fahrverhältnisse bei wärmerem Wetter“, für Juni:„Das Fah- ren auf der Autobahn“. Einzelne amerikani- sche Einheiten hatten sich auch in den ver- gangenen Jahren an deutschen Verkehrser- ziehungswochen und ähnlichen Veranstal- tungen beteiligt. 0 Weitere Lokalnachrichten Seite 8 geographisch gesehen, nicht mehr Heimat, sondern schon Land oder Kontinent für den Menschen im Weltall bedeutet. Diese als Ganzes spiralförmig rotierende Häufung von Himmelskörpern hat immerhin einen größten Durchmesser von 100 000 Lichtjah- ren und besteht aus rund 100 Milliarden Sternen. Die für menschliche Normalbe- griffe zentral feststehende Sonne rotiert mit ihren Planeten und deren Monden mit einer Geschwindigkeit von 270 Kilometer in der Sekunde um das Milchstraßenzentrum und braucht für eine Umdrehung über 200 Mil- lionen Jahre. Von hier folgte nun der dramatische Schritt in die außergalaktischen Systeme (Galaxis Milchstraße), von denen der An- dromeda-Nebel eine ähnliche Welt wie die Milchstraße verkörpert. Die Zahl der mit bloßem Auge sichtbaren und der Milchstraße vergleichbaren Systeme bezifferte Professor Vogt mit einigen Millionen und fügte als Charakteristikum hinzu, daß bei ihnen die Spiralform sehr häufig sei. Auch die als unvergänglich besungenen Sterne, schloß der Redner, haben ihre Ge- schichte, ihr Werden und Vergehen. Dies gelte in gleichem Maße für die Systeme wie für den Kosmos überhaupt, der einen An- fang in der Zeit habe und dessen Alter, Nach verschiedenen Methoden berechnet, mit fünf bis sechs Milliarden Jahren angegeben werden müsse. Nach dem zu fragen, was vorher war, sei zwecklos, weil wissenschaft- lich nicht mehr zu ergründen. -mann Vierter Campingplatz erst für 1961 ln Aussicht Erst im Frühjahr 1961 wird Mannheim einen vierten Compingplatz erhalten. Die Camper müssen also nach wie vor zwischen den Plätzen am Strandbad, auf der Friesen- heimer Insel und an der Neuosthelmer Fähre wählen. Beim Tiefbauamt glaubt man zuver- sichtlich, daß sich der Gemeinderat im Früh- sommer dieses Jahres mit dem Bau und der Finanzierung eines vierten Platzes beschöfti- gen wird. Ueber dessen Lage besteht noch keine Klarheit. Augenblicklich wird der Strandbad-Platz verbessert. Der Waschraum wird überdacht, Koch- und Spülraum wer- den gebaut. D. Pr. Reichsbund— Ortsgruppe Lindenhof: Am 8. April, Weinhaus„Vorreiter“, am Gontard- platz, Rheinaustraße 6, 20 Uhr. Mitglieder- versammlung. Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 8. April, 18 bis 20 Uhr. Sickingerschule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fra- gen der Wehrdienstverweigerung. Landsmannschaft Schlesien. Kreisgruppe Mannheim-Stadt: 9. April, 20 Uhr,„Schwarz- wälder Hof“, Rheinhäuserstraße 8, Monats- versammlung. SPD, Sandhofen: Ueber„Grundforderun- gen für eine menschenwürdige Gesellschaft“ spricht Stadtrat Fritz Esser am 8. April um 20 Uhr im Lokal„Prinz Max“. Fotografische Gesellschaft: 8. April, 20 Uhr, Kolpinghaus, Besprechung der Wandermappe Fotofreunde Wattenscheid/ Westf. Gemeinnütziger verein Rheinau: 8. April, 20 Uhr,„Zum Rheinauhafen“(Flörsch), öffent- liche Versammlung. Mannheimer Schifferverein 1894: 6. April, 20 Uhr, Eichbaum-Stammhaus, P 5. 9, Vortrag von Dr.Ing. G. Schaaf, Im Blickfeld eines Kraftwerkes“. 5 Boxer-Klub e. V., Sitz München, Gruppe Mannheim-Ludwigshafen: 8. April, 20.30 Uhr, „Großes Bürgerbräué, Ludwigshafen, Klub- abend. Arbeitskreis„Film und Jugend“: B. April, 19.30 Uhr, Evang. Jugendwerk. M I, 8-9, Dis- kussionsabend. 16 Chemie Papier Keramik: 8. April, Terminkalender Kein Scherz: Chance fur Gusschnuf fler Werke Der Direktion der Stadtwerke Mann- heim kann Sinn für Originalität nicht ab- gesprochen werden. Sie ſcündigte gestern an, daß die Werke jedem Bürger ein Ho- norar von 10.— DM vergüten, durch des. sen eilige und unverzügliche Meldung sie auf einen Schaden am Gasrohrnets oder am Hausanschluß(bis zum Zähkleraustritt innerhalb des Gebäudes) aufmerksam ge- macht werden! Gasschnüffler und Gasnasen an die Front! Häͤngt eure Riechorgane dicht über den Erdboden, schleicht in gebuchter Hal- tung durch die Straßen, Hausgänge und Keller! Laßt weder Kanaldeccel noch Ka- nalisationssckächte oder Risse in der Fahr- bahndecke aus! Wenn's verdächtig riecht, 2 Ahlen Honorar ist unverzüglich die Telefonnummer 5 19 00 anzurufen. 8* Spaß bei Seite— es handelt sich um keinen Scherz. Die originelle Verdienst. möglichkeit kat einen ernsten Hinter- grund. Die sogenannten Leitungsverluste durch schadhafte Stellen im unterirdischen Gasrohrnetz können— bleiben die un- dichten Stellen lange Zeit unentdeckt— Verluste und Eosten verursachen, dae in die-zigtausend Mark gehen. 2 Deshalb teilt die Direktion in ihrer Pressenotia mit:„Die Stadtwerke über prüfen laufend das Gasrohrnetz. Trotz- dem kann es vorkommen, daß als Spät folge des Bombenkrieges und unter Ein. wirſeung des stare gestiegenen Lkw- Ver. cehrs verborgene Schäden plötzlich offen- bar werden, obwohl kurz zuvor das be- treffende Leitungsstück geprüft worden ist. Die Stadtwerke bitten daher die Mannheimer Bevölkerung, sie bei der Auffindung von Schäden zu unterstützen. Gasgeruch sollte unverzüglich unter mög- Uichst genauer Angabe der Stelle gemel- det werden(Tel. 5 19 00). Je schneller ein Schaden beseitigt wird, um so sicherer werden die Folgeerscheinungen vermie- den.“ 8 Außerdem— nicht vergessen: 10. DM Honorar! Kloth — 20 Uhr, Kantine der Spiegelfabrik Waldhof, Versammlung; Ferdinand Eichhorn Spricht zum Thema„Wer treibt den Preis— Löhne oder Gewinne?“ 5 VDS: 8. April, 19.15 Uhr. Schweißtechnische Lehr- und Versuchsanstalt, Berechnung ge- schweißter Stützen“ Arbeitsgemeinschaft „Schweißkonstrukteure“. Kleintierzuchtverein Gartenstadt Neueick- wald: 8. April, 20 Uhr, Siedlerheim Garten- stadt, Mitgliederversammlung. Ostpreußen vereinigung: 6. April, 20 Uhr, Fan Schwarzwaldstraßge 38. Zusammen- unft. Anthroposophische Gesellschaft: Vorträge von Dr. Bruno Krüger am 8. und 9. April, je- weils 20 Uhr, in der Volksbücherei, U 3. „Das Abendmahl Leonardo d' Avineis und die Passion Jesu Christi“,„Das Ostererlebnis in Goethes Faust“. Amerikahaus Mannheim, 8. April, 20 Uhr, Amerikanische Volkstänze. Deutsche Jungdemokraten: g. April, 20 Uhr, Sicleingerschule, U 2, Schallplattenabend„Der Weg des Nationalsozfialismus von 1933 bis 1945“, Wir gratulieren! Friedrich Neukum, Mann- beim Neckarau, Blumenstraße 22, wird 10 Jahre, Luise Schüssler, Mannheim- Feuden- heim, Hauptstraße 84, wird 79 Jahre alt. Karo- line Baumann, Mannheim-Feudenheim, Wall stadter Straße 39, begeht den 380. Geburtstag. Adam Schneider, Mannbeim-Käfertal, Aeußere Wingertstraße 33. vollendet das 88. Lebens- jahr. Luise Derschum. Mannheim Waldhof, Blütenweg 32, kann den 90. Geburtstag feiern, a0 0 1 Da freut man sich doch auf den Freitag: Die Hausfreu hats beim Kochen leicht, der liebe Menn hat gute Laune, und Kinder essen ja 3 GL OCKEN-SPOTN IKS für ihr Leben gern] Diese leckeren Eiernudeln schmecken so richtig herzhaft und kullern gens. lebe Eltern: s GLOCKEN.S⁵UT NHS sind nahrhaft, und sehr gesund durch Vitamine. EWeiß und andere hoch- wertige Aufbaustoffe. Deshalb SPUTNIK S von 3 GLOCKENI 25 2 N 7 225— 4 a 8 55 85 5 3 5 3 „%% eee ess ese ves 8 3 1— 5— 7— — nicht von der Gabel. Ubri- gleich besorgen: „ter i n da 8 2 8g — 1 g.. W N 2 2 n e ee „Nr. — 1 fler 8 1 Mann- cht ab- gestern in Ho- N des- ung sie 2 oder austritt im ge- in dle t über r Hal- je und ch Ka- Fahr- riecht, ummer ch um dienst. Jinter- eyrluste lischen je un- ct— die in ihrer über- Trotz- Sput- Ein- b-Ver- offen- as he- orden „ dlie 1 dler ützen. mög⸗ emel- er ein cherer Me- DM Kloth . Valdhof, spricht Löhne chnische ung ge- inschaft Jeueick · Garten- 20 Uhr, ammen- Forträge pril, je- Y 8. und die bnis in 20 Uhr, 20 Uhr, id„Der is 1945“% Mann- „ird 70 deuden- . Karo- „Wall- urtstag. Leußere Lebens- 7aldhof, feiern. eee Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 LUFTFAHRT HEUTE UND MoReEN Seſte Die„Hohe Schule“ der Verkehrspiloten Gründliche Schulung ist die Voraussetzung der Sicherheit/ Das gemeinsame Programm des BOAC und des BEA Früher einmal galt der Beruf des Piloten als romantisch, sagenumwoben und gefahr; umwittert— populäre Schriftsteller wählten den Flieger gern zum Helden mehr oder we- niger großsprecherischer Abenteuerromane. Der Kapitän eines Düsenverkehrsflugzeugs von heute, der seinen Riesenvogel— etwa Comet 4 oder eine Boeing 707— mit Hilfe einer Vielzahl komplizierter Apparaturen in großer Höhe über Tausende von Kilometern steuert, ist alles andere als ein Romantiker: er ist in erster Linie ein äußerst nüchterner Fachmann hohen Grades. Der Beruf des Verkehrspiloten setzt eine Kombination geistiger und manueller Fähig- keiten voraus, mit anderen Worten eine be- sondere Eignung, die durch gründliche Schu- lung fortentwickelt werden muß. Die sorg- fältige Auswahl und Ausbildung der Piloten ist daher eines der wichtigsten Anliegen der Luftverkehrsgesellschaften. In England sind augenblicklich die meisten aktiven Verkehrs- piloten ehemalige Militärflieger, für deren Ausbildung der Krieg gesorgt hat. Es lag nahe, sie zu übernehmen, als die Zivilluft- fahrt nach dem Kriege neu aufgebaut wurde, denn die Ausbildung eines guten Piloten dauert lange und kostet viel Geld. Inzwi- schen muß für Nachwuchs gesorgt werden, und dieser Nachwuchs muß die beste und gründlichste Ausbildung erhalten, die über- haupt denkbar ist. So haben die beiden großen britischen Luftverkehrsgesellschaften— die British Overseas Airways Corporation(BOAOC) und die British European Airways(BEA)— un- längst ein gemeinsames Ausbildungspro- gramm aufgestellt, das mit Unterstützung der britischen Regierung demnächst anlaufen wird. In der Nähe des Flugplatzes von Hamble bei Sauthampton, an der Südküste Englands, wo schon zahlreiche Flieger ver- schiedenster Nationalität ausgebildet worden sind, soll noch im Laufe dieses Jahres eine neue zivile Flugakademie eröffnet werden. Junge Leute können sich nach Beendigung einer höheren Schule im Alter von 18 Jahren um Aufnahme in die Flugakademie bewer- ben. Nach sorgfältiger Auswahl und bestan- dener Eignungsprüfung erfolgt eine zwei- jährige Ausbildung, deren Abschluß die Flugzeugführerprüfung bildet. Der Lehrplan ist sorgfältig aufgebaut und umfaßt außer der praktischen Flugausbildung eine Reihe theoretischer Fächer, wie Meteorologie, Navi- gation und Luftrecht, sowie allgemeinbil- dende Kurse, die geeignet sind, nicht nur Fachkenntnisse zu vermitteln, sondern auch den Charakter des künftigen Piloten zu bilden. Nach erfolgreicher Beendigung der Flug- akademie ist der junge Pilot noch längst nicht reif zum Einsatz. Nicht einmal in untergeordneter Position darf er in der Kan- zel eines Verkehrsflugzeuges Dienst tun. Er muß zunächst in der Zentrale arbeiten, die Atmosphäre kennenlernen und verschiedene Abteilungen durchlaufen; außerdem fliegt er als Beobachter auf allen Strecken mit. Nach einigen Monaten beginnt dann die eigent- liche Einweisung in den zukünftigen Beruf. Eine wichtige Rolle spielen die„Flug- simulatoren“, naturgetreue Nachbildungen des Instrumentariums der Flugzeugkanzel bestimmter im Luftverkehr eingesetzter Flugzeugtypen, wie Comet 4, Boeing 707 oder Viscount u. a. Diese komplizierten und um- fangreichen Einrichtungen kosten 400 O00 DM und mehr. Eine komplette Besatzung— Pi- lot, Funker, Mechaniker und gegebenenfalls ein Beobachter— nimmt in diesem„Simu- lator“ Platz und„fliegt“, ohne sich vom Bo- den zu erheben, die Maschine nach den An- Weisungen des Ausbilders, der von Zeit zu Zeit„Störungen“ einschaltet, wie sie wäh- rend des Fluges tatsächlich auftreten kön- nen— 2. B. Ausbruch von Feuer, Unter- brechung der Stromversorgung, Versagen des Fahrgestells usw. Auf diese Weise lernt die zukünftige Besatzung, wie man solche Stö- rungen im Ernstfall schnell und sicher besei- tigt oder Abhilfe schafft und wie sie sich im Falle äußerster Gefahr— z. B. bei Notlan- dungen— zu verhalten hat, welche Vorsorge für die Passagiere zu treffen ist usw. Der Ausbilder kann z. B. auch bestimmen, daß das„Wetter“ keine Landung zuläßt, um die Reaktion und das Verhalten des„Kapitäns“ auf die Probe zu stellen. Bedenkt man, daß eine große Verkehrs- maschine einen Wert von etwa 12 Millionen DM darstellt und daß eine Flugstunde rund 6000 DM kostet, läßt sich der Wert der Simu- latorausbildung gar nicht hoch genug ein- schätzen. Die Schulung in der Luft wäre wesentlich teurer, Störungen lassen sich an fliegenden Maschinen nicht„realistisch“ de- monstrieren und wären außerdem gefährlich. Jeder Absolvent der Flugakademie wird Jahre brauchen, ehe er zur vollen Verant- wortung eines Piloten aufrückt, und auch Wenn er endlich soweit ist, wird er sich von Zeit zu Zeit einem Wiederholungskurs und zweimal jährlich einer Tauglichkeitsprüfung durch das Luftfahrtministerium unterziehen müssen. Diese Kontrollen für Verkehrspilo- ten sind in England schon seit vielen Jahren üblich. Außerdem überprüfen die großen britischen Luftverkehrsgesellschaften die im Dienst stehenden Piloten periodisch durch sogenannte Kontrollkapitäne, die mitfliegen und vermerken, wie der Kommandant seine Besatzung einsetzt und sich in den verschie- denen Situationen einer Luftreise verhält. Als die Höchstgeschwindigkeit eines Flug- zeugs nicht mehr als 200 km/st betrug, konnte man es sich leisten, sozusagen„auf gut Glück“ zu fliegen. Heutzutage, wo der Luftverkehr einen nie geahnten Umfang an- genommen hat, wo die Maschinen eine viel- fache Geschwindigkeit erreichen und sehr viel größer, aber auch sicherer und bequemer geworden sind, ist ein Vielfaches an Ge- nauigkeit und Wissen erforderlich, um sicher zu navigieren. Die neue Flugakademie wird den angehenden Piloten die Grundlagen die- ses Wissens systematisch vermitteln, getreu einem der obersten Leitsätze der britischen Luftverkehrsgesellschaften, der da lautet: „Der Preis der Sicherheit ist eine unendliche, nie nachlassende Bemühung, wobei nichts, auch nicht die geringste Kleinigkeit, vernach- lässigt werden darf.“(BF) Erstes deutsches Strahlflugzeug im Bau Ein Modell(unser dpa-Bild) wird auf der Deutschen Luftfahrtschau 1960 im April in Hannover gezeigt. Erstes deutsches Strahlflugzeug in der Konstruktion Nahluftverkehr eingesetzt werden/ Tiefdecker mit zwei Strahlturbinen „HFB 314“ soll im europäischen Hamburg/ Köln. Das erste nach dem Kriege in der Bundesrepublik entwickelte Strahlflugzeug für den europäischen Nah- luftverkehr ist— wie am Montag in Ham- burg bekannt wurde— gegenwärtig bei der „Hamburger Flugzeugbau GmbH“ in der Konstruktion. Die Maschine trägt die Ty- penbezeichnung„HFB 314“. 30 Monate nach der Erteilung eines endgültigen Entwick- lungsauftrages könnte das erste Flugzeug starten. 24 Monate später könnte das erste Serienflugzeug fertig sein. Ein Modell der Maschine wird auf der Deutschen Luftfahrt- schau 1960, die vom 24. April bis zum 3. Mai in Verbindung mit der Deutschen Industrie- messe in Hannover stattfindet, gezeigt. Wie das in Köln erscheinende offizielle Organ des Bundesverbandes der deutschen Luftfahrtindustrie,„Flugwelt“, mitteilt, ist die Maschine ein Tiefdecker mit zwei Strahl- turbinen am Heck und einem T-Leitwerk, das heißt, das Höhenleitwerk ist über dem „Hamburger Flugzeugbau GmbH“ könnte — wie die„Flugwelt“ schreibt— die Ma- schine als Nachfolgemuster für die Vickers Viscount, die Convair 340 und 440, die DC-4, Seitenleitwerk angeordnet. Dadurch bleiben Störungen am Flügel und Rumpf im „schallnaͤhen“ Flug ohne Einfluß auf die Strömung am FHöhenleitwerk. Außerdem werden so günstige Stabilitätsverhältnisse erreicht. Die Anordnung der Triebwerke im Heck ergäbe nicht nur Vorteile für die Flügel- konstruktion, sondern auch einen niedrigen Geräuschpegel in der Fluggastkabine. Ein einseitiger Triebwerkausfall würde außer- dem bei dieser Anordnung verhindern, daß sich das Flugzeug um die Hochachse dreht. Um eine hohe Reise geschwindigkeit zu er- Informationen der Luftfahrt Für die Zukunft sind Düsenverkehrsflug- zeuge mit einer Geschwindigkeit bis zu 3 500 Kilometern in der Stunde geplant. Dies gab kürzlich ein Vertreter der Königlich Nieder- ländischen Luftverkehrsgesellschaft(KLM) in Bremen bekannt. Die DC 8 sei wahrschein- lich das letzte Düsenflugzeug mit einer Ge- schwindigkeit von 1 000 Kilometern pro Stunde, das für den Passagierverkehr auf großen Strecken entwickelt wurde. Die KLM hat nach Angaben ihres Sprechers zwölf Maschinen vom Typ DC 8 bestellt, die schon während des Sommers eingesetzt werden. . Der Prager Flughafen Ruzyne soll stark erweitert und modernisiert werden. Nach einem Bericht der tschechoslowakischen Zei- tung„Mlada Fronta“ soll die Landebahn 1961 auf 3100 Meter und später möglicherweise auf 4300 Meter verlängert werden. Außerdem sind der Bau neuer Flughafengebäude, die Einrichtung eines modernen Funkladesystems und die Befeuerung der Landebahn geplant. * Die italienische Luftfahrtgesellschaft„Al- italia“ hat die Aufnahme des Flugverkehrs zwischen Rom und Amsterdam mit Maschi- nen vom Typ DC-6 angekündigt. Die Strecke war vom 1. April an viermal in der Woche und ab 1. Juli täglich beflogen. *. Ein Luftschiff der amerikanischen Marine hat mit 95 Stunden und 30 Minuten einen neuen Dauerflugrekord für einen U-Boot- Jagd- Uebungsflug aufgestellt. zielen, wurden die Tragflügel stark gepfeilt. Der Rumpf ist als Druckkabine für Reise- höhen in 10 000 bis 12 000 Meter gebaut. Auch der Frachtraum ist geheizt und druck- dicht. Die Maschine kann bei drei Besatzungs- mitgliedern 78 Passagiere transportieren. Sie ist 36,25 Meter lang und hat eine Spann- weite von 28,4 Meter. Die Reisegeschwin- digkeit der„HFB 314 beträgt in elf Kilo- meter Höhe 950 kmist. Die Reise höhe liegt zwischen 9000 und 12 000 Meter. Mit 70 Flug- gästen, 2,4 Tonnen Gepäck, Fracht und Re- serven hat die Maschine eine Reichweite von 2 040 Kilometer. Ihre Geschwindigkeit reicht nahe an die Schallgrenze heran. Wie die„Flugwelt“ schreibt, wurde der Entwurf der„HFB 314“ bereits im Septem- ber 1959 zuständigen Stellen in Bonn als Beitrag für einen vom Bundeswirtschafts- ministerium innerhalb der deutschen Luft- fahrtindustrie veranstalteten Wettbewerb eingereicht. Nach den Ueberlegungen der De-6 und ähnliche Flugzeugtypen gedacht sein. Die Zeitschrift deutet an, daß die„HFB 314 durchaus geeignet wäre, auf dem inter- nationalen Markt Fuß zu fassen. Der Luft- verkehr wende sich auch auf Mittelstrecken immer mehr dem reinen Strahlantrieb zu. Für ein Mittelstreckenflugzeug, das die letzte Geschwindigkeitsstufe des Unterschall- bereichs erreicht und die neuesten Erfah- rungen des Strahlverkehrs berücksichtigt, seien in den kommenden Jahren umfang- reiche Aufträge zu erwarten. Ein solches Flugzeug erscheine deshalb, um den Ver- kehrsflugzeugbau in der Bundesrepublik einzuleiten. ch glaube, ich kann es warum ich gerade Hf rauche. Schon vor jahren wollte ich mich auf filter umstellen- aber dabei michts an Ceschmacł einbüßen. Ich habe hin und her probiert- und dann war ich eines Tages bei HB. Und bei der bin ich auch heute noch. Sie ist eben einfach eine filter- Cigarette die schmeckt. Frohen Herzens genießen HB- eine filter- Cigarette die schmeckt mit Wenigen Worten erklären N FE 052 Seite 8 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN() Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 ARreuneEN. E BEScR.¹] r ADEN Takt auf dem Friedhof „Auf dem Rheinauer Friedhof wurde der bekannte Orchesterleiter und Solo-Trompeter Fred Bunge beerdigt. Während sich der Trauer- zug zum Grab begab, standen rechts und links des Weges einige Einwohner, darunter zum Teil in hellen Sommerkleidern mit kleinen Kin- dern. Bei erwachsenen Menschen müßte man doch so viel Anstand und Taktgefühl voraus- setzen, daß sie sich in der Zeit, in der sich der Trauerzug vorbeibewegt, zur Seite begeben. Leider ist dies nicht der erste Fall auf dem Rheinauer Friedhof, bei dem solche Rücksicht- nahme vermißt wird.“ H. B. Altpapier beschmutzt Friesenheimer Insel „Seit Jahren zählt die Friesenheimer Insel zu meinen bevorzugten Spaziergangs- und Er- holungsgelegenheiten; trotz leichter Zugäng- lichkeit und Stadtnähe war sie doch bis jetzt eine Oase der Stille am Stadtrande und mit mrem dichten Wildbestand eine Augenweide für den Naturfreund. Leider muß ich nun seit einiger Zeit mit großem Befremden feststellen, daß die Insel— wenn auch ungewollt— in den Bereich der Müllablagerungsstätten einbezogen wird. Bei dem in den letzten Wochen wiederholt stürmi- schen Wetter wurden durch den Wind große Mengen des von der städtischen Müllabfuhr am Rande der Insel abgeladenen Altpapiers entführt und über die ganze Insel verstreut. Abgesehen von dem unästhetischen Anblick birgt die Zerstreuung so erheblicher Mengen Altpapiers aus dem Müll möglicherweise auch hygienische Gefahren. Ich richte daher an die städtische Müll- Abfuhr die Bitte, diesem Mißstand abzuhelfen, Bei dem derzeitigen Stande der Technik müßte es doch möglich sein, zu verhindern, daß groge Mengen Altpapier aus dem abgeladenen Müll kortgeblasen werden.“ F. K. Was ist am Schleusenweg los? „An der Kreuzung Parkring-Schleusenweg hat sich ein weiteres Wirr-Warr unserer Stra- Benverkehrsordnung ergeben. Alle vom Park- ring kommenden Verkehrsteilnehmer dürfen nicht mehr in den Schleusenweg, also nach rechts, einbiegen, obwohl alle Fahrzeuge, die von Richtung Schloß kommen, diese Straße Passieren dürfen. Da hier nun die grüne Welle eingeschaltet ist und einer dem andern nicht im Wege ist, würde es wohl viele interessieren, Wozu diese Maßnahme gut sein soll. Als der Verkehr noch nicht von der grünen Welle geregelt wurde, war die Straße frei für alle Fahrzeuge und jetzt, da der Verkehr ge- regelt ist, müssen Hunderte, die bis jetzt in den Schleusenweg eingebogen sind, geradeaus und den ganzen Häuserblock umfahren, um auf die Rheinkaistraße zu gelangen. Wo bleibt da die Logik? Der vom Schloß kommende Verkehrs- teilnehmer darf den Schleusenweg befahren, der vom Parkring kommende nicht! Um eine Aufklärung wären alle Betroffenen dankbar.“ W. W. Ungenügende Verkehrsregelung „Als Anregung möchte ich vorschlagen, daß der Polizist auf seinem Podest an der Collini- straße-Ebertbrücke rote und grüne Lampen auf das Dach der Tribüne montiert bekommt, die er durch die Hand betätigen kann. Er ist nämlich außerordentlich schlecht zu sehen, selbst für Fahrer, die diese Strecke gut ken- nen. Die intensiven Armbewegungen, im Win- ter bestimmt recht er wärmend, sind ganz un- zureichend, weil er zu weit an der Seite steht. Vor mir fuhr einmal ein MA-Wagen, von einer Dame gesteuert. Sie fuhr achtsam und vorsich- tig an dem Polizisten Nationaltheater/ Kolping- straße vorbei, um dann bei dem an der Collini- straße durchzubrausen, obwohl für sie gesperrt War. Das trug ihr natürlich einen Strafzettel ein. Bevor also eine endgültige Regelung des Verkehrs an der FEbertbrücke vorgenommen wird, halte ich es für notwendig, daß auf dem Dach der Tribüne provisorisch Verkehrsampeln angebracht werden. P. S. Die ‚Suppenkellen“, die die Polizisten nachts in der Hand halten haben auch nicht gerade genug Leuchtkraft für große Abstände. Mich wundert es nur, daß die umherfahrenden Streifenwagen der Polizei das nicht selber merken.“ U. Schr. Was wird aus dem Karl-Reiß- Platze „Diese Frage beschäftigt schon Monate die Anwohner dieses Platzes. Es ist doch wohl nicht anzunehmen, daß dieser Platz als Sand- Wüste bestehen bleibt. Die Anwohner dieses Platzes hoffen sehr, daß hier eine Grünanlage entsteht und nicht etwa ein Parkplatz, der an dieser Stelle ohnedies nicht benötigt wird, da genügend Raum zur Verfügung steht, so daß Parkmöglichkeiten zur Genüge vorhanden sind. Letzten Endes nehmen die Anwohner eine hohe Miete mit in Kauf, um freier und ruhiger zu Wohnen. Vielleicht kann die Stadtverwaltung hierauf einmal antworten. Abstellen von Lastwagen in dieser Gegend: Allmählich nimmt auch das Abstellen von Last- wagen mit Anhängern in der Richard-Wagner- Straße/ Karl-Reiß-Platz Formen an, die eben- falls in dieser Wohnlage fehl am Platze sein dürften. Wozu haben wir hier in Mannheim einen Autohof? Sogar Mannheimer Transport- unternehmen kann man hier finden. Warum stehen diese nicht vor ihren Büroräumen oder vor den Häusern der Inhaber? Ist die Oststadt heute Abstellplatz für Lastwagen? Die Anwoh- ner sind davon keineswegs begeistert und hof- ken, daß hier Abhilfe geschaffen werden kann.“ . für die Anwohner Spielplatz in Käfertal Süd „Unter Bezugnahme auf Ihren Artikel in Nr. 69 vom 23. März 1960„Zur Erholung und zum Kinderspiel“ möchten die Anwohner der Dillinger und Neunkircher Straße, Käfertal- Süd, eine Anregung geben: In den Hochhäusern Weinheimer Straße, Käfertal-Süd, haben viele Familien Unterkunft gefunden. Nicht gering ist auch der Nachwuchs. Dem Spieldrang dieser vielen Kinder sollte unbedingt Rechnung ge- tragen werden. Wegen Fehlens eines geeigneten Spielplatzes verlegen die Kinder ihr Tun und Treiben in die rückwärts gelegene Dillinger und Neunkircher Straße, in denen Familien- heime stehen, deren Bewohner sich täglich über den ungeheuren Lärm aufregen müssen. Am frühen Nachmittag fängt es an und geht bis zum Einbruch der Dunkelheit und manch- mal bis in die Nacht hinein. Wenn man schon so viele Hochhäuser, vor und teilweise entgegen der propagierten Bau- Weise, zum Teil noch direkt vis à vis von Fa- milienheimen setzt, müßte man in erster Linie für einen Kinderspielplatz sorgen. Ein solcher könnte ohne Schwierigkeit angelegt werden, da in der Nähe der Saarplatz liegt. Dort befindet sich ein kleiner Spielplatz, der keinesfalls den Anforderungen entspricht. Soviel uns bekannt, sollte der ganze Saarplatz als Erholungs- und Spielplatz angelegt werden. Jetzt hat man nur einen Teil angelegt, das restliche Gelände soll mit Wohnhäusern bebaut werden. Vielleicht kommt unsere Anregung noch nicht zu spät. Es muß für die Kinder etwas ge- tan werden, damit sie von der Straße weg- kommen.“ Anlieger der Dillinger und Neunkircher Straße Parkuhren stehen„falsch“ „So sehr auch das Aufstellen von Parkuhren in der Innenstadt allenthalben zu begrüßen ist, daß sie ausgerechnet entlang des kaum zwei Meter breiten Bürgersteiges vor O 7 in der Kunststraße stehen müssen, das will mir nicht in den Kopf hinein. Wo doch drüben auf der anderen Seite längs N 7 der Gehweg mehr als doppelt so breit ist! 5 Man komme mir nicht mit dem Argument, daß in Eienbahnstraßen immer links geparkt werden müsse. Fahre ich von der anderen Seite des Friedrichsplatzes aus über den Friedrichs- ring in der Gegenrichtung in die Innenstadt hinein, so kann ja dort in der Pfälzer Straße — im Volksmund„Freßgasse“ genannt— bis hin zur Kurpfalzstraße, ja, noch darüber hin- aus, auch nur rechts geparkt werden. Was also für die Freßgasse recht ist, müßte für die Kunststrage vor O 7 billig sein. Aber für die, die sich hier per pedes fort- bewegen, ist es geradezu eine Zumutung, alle paar Schritte aufpassen zu müssen, daß man — begegnet man im gleichen Augenblick gar noch zwei nebeneinander laufenden Passanten — nicht mit einer 50 em vom Straßenrand auf- gestellten Parkuhr kollidiert. Diese Parkuhren sind hier für den Fußgänger ein Aergernis. Sie gehören auf die andere Straßenseite auf den breiten Gehweg vor N 7. Ws. Heute verschied im gesegneten Alter von nahezu 91 Jahren unser lieber Opa und Freund, Herr Heinrich Hüngerle Mannheim, den 6. April 1969 K 4, 10, früher Kobellstraße 19-21 Die trauernden Familie Arno Beerdigung: Montag, den 11. April 1960, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Statt Karten Hinterbliebenen: Frank Da haben wir's: Aprilwetter! Kein Wunder, daſb man sich da erkältet! Aber da haben wir ihn: den guten Geist des Hau- Juchtige Kinde Zufriedene Stlern] So gerne möchten wir Ihnen einen für Sie recht bequemen Weg zeigen, Wie Sie Ihrer schul- Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, en„Maria Mußgnug geb. Würtz ses— den echten Kloster- frau Melissengeist! 1-2 Teelöffel davon mit Wasser verdünnt genom- men je nach Witterung mehrmals am Tage, das entlassenen Tochter oder mrem Sohn zu deren Lebensglück verhelfen können. Mit einer AB C- dem Star unter den Kleinschreibmaschinen— können Sie dazu entscheidend beitragen! Besuchen Sie unverbind- lich unsere Ausstellungsräume! Sie werden begeistert sein von unserem Angebot! 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April 1960 78.— 88.— 198,.— Antwort auf Je.- Are. am Montag noch nehme ich Herrenhüte und Damenhöte zur Reinigung an und fertige Ihnen daraus einen schönen, modernen Osterhut. Hauptfriedhof Merz, Theobald, Landsknechtstraße 30 Ries, Katharina, Lange Rötterstraße 98 Simon Emil, Moselstraße 0 Pfost, Clemens Philipp, Harrlachweg 86 Thomae, Karl, Werderplatzz 6 Kowalzik, Rudolf, Lange Rötterstrage 33. Haarmann, Philipp, Schwarzwaldstraße 7 Neuber, Franz, Jakob-Faulhaber- Straße 15 veiltttu, Ale 38 68.— Bouclé-Läuvfer 120 em br. DM 9,80 65 em br. DM 3,90 78.—, 68,.— DM 6,280 DM 4590 Bamburger Jeppich-Lager K AR L CREUT 2 B UR G— das große Teppich-Spezialhaus Mennheim Qu 5, 24(Freß gasse) Tel. 233 12 Ratenzehlung möglich! d e 90 em br. 355 cm br. Krematorium Sprenger, Mathilde, Wa. Walldürner Straße 8 1 Luise, Weinheim, vorh. Rheindammstr. Kaufmann, Karl, Waldhofstraße 21282 Bergeat, Alfred, Quirnheim, vorh. Mannheim Der Hutmachel der KunsisfLGss2 Friedhof Sandhofen Schäfer, Bernhard, Birnbaumstraße 22 2 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr war immer der Meinung, för einen jungen Monn ge- nüge die„preußische“ Ein- richtung: Schrank, Tisch, Stuhl, Pritsche. Damit meinte er dle wackligen Möbel aus Glänzend bestätigt worde durch die moderne Ernährungswis- senschaft,„/s Stefon Steinmetz vor 70 Jah- ren vollbrochte: Durch Waschen und Enthol- Schöne Geschenke für Osſern u. Hommunion sowie G Mit Olivenòl und Glyzerin Vermietung E„sener“ Zelt. Lange genug Glückwunsch sen befreite er das Getreidekorn von allem mußte ich in diesen Kla- bereitet, gibt nen Palmolive- 3 1 8 e v. e schonte motten housen. Rasierseife h f abei jedo andschichten und Keim mit ihrem un- 5 8 ersetzlichen ßeichtum on lebenswichtigen Stoffen. 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April 1960/ Nr. 83 Viele tausend Gespräche auf einer Leitung Trotzdem keine babylonische Sprachverwirrung/ Das wunderbare Geheimnis der„Trägerfrequenz-Technik“ Berlin. Vor einigen Jahrzehnten noch strapazierte das Fräulein vom Amt seine Nerven im Streit mit eiligen Managern. Heute indes wählt Direktor Meyer aus Köln die Berliner Vorwählzahl, dann die Apparat nummer seines Geschäftsfreundes, und schon meldet sich der Partner aus der Metropole an der Spree. Großen Anteil an dem heute kast reibungslosen Funktionieren der Fern- gespräche über große Entfernungen hat eine technische Entwicklung, die von den Fach- leuten„Trägerfrequenz-Technik“ genannt Wird. Dank dieser Technik können über ein Adernpaar viele Gespräche gleichzeitig ge- führt werden. Könnte auch heute wie etwa bis 1918 über ein Adernpaar nur ein einzel- nes Gespräch laufen, so wäre die Bundes- republik im letzten Jahrzehnt ein riesiger Buddelplatz gewesen, in dem ununter- brochen Tausende von Kabelleitungen ver- graben würden. Indes: Trotz der zunehmen- den Fülle von Nachrichten verbindungen und obwohl die Bundespost heute jährlich mit einem Zuwachs von 200 000 Fernsprechteil- nehmern rechnen muß, wurde dank der Trägerfrequenz verhältnismäßig wenig zwischen Elbe und Rhein gebuddelt. Auf der Reeperbahn Hamburg. Mit einem Sack voll Geld zog ein 15jähriger Schüler aus einem Ort bei Baden-Baden auf die Hamburger Reeper- bahn und suchte dort zweierlei: ein Schiff nach Amerika und eine Pistole. Das Geld, etwa 1300 Mark, zum größten Teil aus Zehn- Pfennig-Münzen bestehend, hatte der Junge seinem Onkel gestohlen. Es stammte aus mildtätigen Spenden. Aber statt an Schiff und Pistole geriet der abenteuerlustige Schüler an zwei üble Typen, die ihn in ein Lokal mitnahmen und dort mit zwei Kom- plizen zusammenbrachten. Zu viert nahmen sie schließlich dem gutgläubigen Jungen das ganze Geld ab. Um sechs Uhr morgens war er in Hamburg angekommen, um zehn Uhr vormittags hatte er keinen Pfennig mehr. Zwei Tage lang irrte er auf den Straßen um- her. Dann ging er zur Polizei und beichtete alles. Dieser Tage wurde, wie die Polizei mitteilte, der letzte der vier Männer festge- nommen, die den Schüler auf St. Pauli aus- genommen hatten. Schnellboot überfuhr Jacht Flensburg. Die Staatsanwaltschaft Flens- burg hat gegen zwei Offiziere der Bundes- marine, die mit dem Schnellboot„Löwe“ eine Segeljacht überrannt und versenkt hat- ten, Anklage erhoben. Den beiden Offizie- ren, deren Dienstgrad und Namen nicht be- kanntgegeben wurden, wird vorgeworfen, „fahrlässig die Sicherheit der Schiffahrt durch Bereiten eines Hindernisses beein- trächtigt und dadurch eine Gemeingefahr herbeigeführt“ zu haben. Außerdem wird den beiden gefährliche Körperverletzung in vier Fällen zur Last gelegt. Das Schnellboot „Löwe“ der Bundesmarine hatte bei einem Nachtmanöver am 9. Oktober vergangenen Jahres auf der Flensburger Außenförde die der Marineschule Flensburg gehörende Se- geljacht„Korsar“ aus Versehen überfahren. Die vierköpfige Besatzung der Jacht konnte gerettet werden. Die Hauptverhandlung wird am 20. Mai vor der Ersten Großen Strafkammer des Landgerichtes Flensburg stattfinden. Und so funktioniert diese Technik, die die Bundesrepublik vor größerem Flur- schaden bewahrt: Das zwischen zwei Teil- nehmern geführte Telefongespräch wird auf einen Tonumfang von 300 bis 3400 Hertz, also 300 bis 3400 Schwingungen pro Sekunde, beschnitten, mit einer höheren Schwingung überlagert und dadurch in seiner Schwin- gungszahl nach oben, d. h. in eine höhere Frequenz, verschoben. Liegt diese soge- nannte„Trägerfrequenz“ zum Beispiel bei 20 000 Hertz, so könnte das Gespräch zu 20 300 bis 23 400 Hertz verschoben werden. Wird jedes Telefongespräch um einen anderen Betrag verschoben, so daß sich die einzelnen Gespräche nachher nicht über- schneiden, dann können zahlreiche Ge- spräche im Amt des anrufenden Teilnehmers ohne gegenseitige Störung auf ein einziges Adernpaar gegeben und zum fernen Amt übertragen werden. Dort müssen die einzel- nen Gespräche getrennt und in die natür- liche Schwingungszahl rückumgesetzt wer- den, so daß der ferne Teilnehmer sie hören kann. Auf dem entgegengesetzten Weg— vom Teilnehmer, der angerufen wird, zu dem, der anruft— wird ebenso verfahren. Außer dem Gespräch kann so ein Träger- frequenz-„ Kanal“ auch noch die von der Nummernscheibe ausgelösten Wählzeichen, die Zählvorgänge zur Gebührenerfassung usw. übertragen. Die Frequenzumsetzung— Zusammenfassung, Trennung und Verstär- kung der Gespräche— geschieht mit Hilfe der auch aus der Rundfunktechnik bekann- ten Mittel: der Röhren, Transistoren, Modu- latoren, Filter u. a. Vor rund 40 Jahren, im Jahre 1919, konnte das deutsche Telegrafen- Versuchs- amt in Zusammenarbeit mit der Firma Tele- funken, die inzwischen Tausende Kilometer von Trägerfrequenzkabel verlegt hat, erst- mals drei Gespräche gleichzeitig über eine Freileitung zwischen Berlin und Hannover (rund 300 km) übertragen. Heute indes können über ein Adernpaar. das aus zwei miteinander verdrillten isolier- ten Drähten besteht, 120 Telefongespräche Sleichzeitig in einer Richtung übertragen Werden. Benutzt man ein sogenanntes „Koaxialpaar“, so sind sogar 2700 Gespräche gleichzeitig möglich. Dabei sind die am höch- sten umgesetzten Gespräche dann zu Fre- quenzen von mehr als 12 Millionen Hertz verschoben. So verlegt die Bundespost u. a. Kabel, über deren verhältnismäßig wenige Adern- und Koaxialpaare über zehntausend Gespräche gleichzeitig laufen können. Seit etwa 20 Jahren kann man in Ge- bieten, in denen die Verlegung von Kabeln aus irgendwelchen Gründen zu teuer, schwie- rig oder unmöglich ist, Telefongespräche auch über Richtfunk übertragen. In diesen Fällen werden die im Trägerfrequenz- bereich zusammengefaßten Gespräche ge- meinsam noch einmal in der Schwingungs- . N 3 1 N zahl bis in den Wellenbersich des Rienkkunks Binein verschoben und dann mit scheinwer⸗ kerartig bündelnden Antennen in Richtung auf die Empfangsstelle ausgestrahlt, Da der Richtfunk normalerweise mit sehr kurzen Wellen arbeitet, die nicht hinter den Hori- zont reichen, müssen bei langen Richtfunk- verbindungen ungefähr alle 50 Eilometer Relaisstationen stehen, die die Funksignale empfangen, verstäken und erneut aus- strahlen. Von der Bahn oder vom Auto aus können aufmerksame Reisende viele solcher mitten in der Landschaft stehenden Türme entdecken, die die großen Spiegel der An- tennen tragen. Mit einem Trick, den die Fachleute „Scattering“— zu deutsch: Streustrahlung nennen, kann man aber auch in einem Sprung mehrere hundert Kilometer über- brücken. Nach diesem Prinzip arbeiten zum Beispiel die Anlagen der Richtfunkverbin- dung Berlin— Westdeutschland. Kabel und Richtfunk haben so unter- schiedliche Einsatzmöglichkeiten, daß sie sich gegenseitig ergänzen und deshalb auck nebeneinander oder im Zuge der gleichen Strecke eingesetzt werden. Wenn Direktor Meyer in Köln mit seinem Berliner Ge- Sprächspartner telefoniert, dann klingen die Worte des Berliner Geschäftsfreundes so klar aus der Muschel, als säße er im Neben- zimmer. Tatsächlich läuft aber das Gespräch über ein einfach genutztes Adernpaar im Kabel zum Kölner Amt, nach Umsetzung in den Trägerfrequenzbereich einige hundert Kilometer über vielfach ausgenutzte Adern es Trägerfrequenzkabels, wird dann zur Ueberbrückung der Strecke zwischen West- deutschland und Berlin in die Richtfunk- frequenz umgesetzt und kommt zum Schluß nach den entsprechenden Rückumsetzungen vom Fachmann„Demodulationen“ ge- nannt— und Uebertragung über weitere Trägerfrequenz- und Ortskabelleitungen am Apparat des Berliner Geschäftsfreundes an. All diese Geräte und Anlagen sorgen dafür, daß die Anrufe beim Amt immer seltener werden:„Hallo, Fräulein, wie lange muß ich noch auf mein Gespräch Warten. 2“ Eine Schau technischer Giganten Die diesjährige Industriemesse in Hannover vom 24. April bis 3. Mai 1960 weist mit 4700 Ausstellern aus 24 Ländern eine neue Rekordbeteiligung auf. Allein 810 Firmen aus dem Ausland werden in diesem Jahr ihre Produkte vor allem auf dem Gebiet des Ma- schinenbaus ausstellen. Das bedeutet eine Verdoppelung der Zahl der ausländischen Aus- steller seit 1956. Unser dpa-Bild zeigt den Ausstellungsstand von Krupp mit links einer Spiegelantenne von Is Metern Durchmesser, von denen insgesamt 160 Stück fur ein draht- loses Telefonienetz der NATO vom Nordkag bis zur Türkei geliefert werden sollen. Das gewaltige Schaufelrad für Groß-Abraumbagger im Vordergrund Rat einen Durchmesser von 12 Metern und ein Gewicht von 50 Tonnen. Flächenbrand zum Stehen gebracht Kritische Brandherde abgesichert/ Schaden recht erheblich Ostenholz(Niedersachsen). Der riesige Flächenbrand im Ostenholzer Moor am Rande des NATO,-Schießplatzes Bergenhohne in der Lüneburger Heide, der sich— wie wir gestern berichteten— am Mittwochnachmittag auf etwa 6000 Morgen ausgedehnt hatte, ist am Donnerstagvormittag zum Stehen gebracht worden. Obgleich noch immer ein starker Süd- Ostwind den Brand an einzelnen Stellen erneut aufflackern läßt, konnten die kriti- schen Brandstellen von starken Truppen- einheiten abgesichert werden. Am Donnerstagvormittag bekämpften noch vier Bundeswehrbataillone die Flam- men. Die amerikanischen Verbände, die dabei am Mittwoch geholfen hatten, wurden in- zwischen zum Teil zurückgezogen. Sie haben ihre Schießübungen fortgesetzt. Nach einem ersten Ueberblick, den sich Bundeswehr- Oberstleutnant Mainzinger von der Schießplatzkommandantur Bergen-Hohne bei einem Rundflug mit einem Hubschrauber verschaffte, sind außer den Heideflächen und den Buschbeständen auf dem Moorgebiet auch etwa 40 Morgen Hafersaat verbrannt. Außerdem sind nach Angaben der Lüne- burger Polizei bei dem Brand bisher Torf- Vorräte im Wert von etwa 300 000 Mark ver- nichtet worden. Es wird vermutet, daß der Brand außer- halb des NATO-Schießplatzes entstanden ist und später auf den Uebungsplatz überge- griffen hat. 70 Hektar Grasfläche und Waldkulturen standen bei Konzen(Kreis Monschau) un- mittelbar jenseits der deutsch-belgischen Grenze in Flammen. Kräftige Höhenwinde hatten das Großfeuer, das in dem trockenen Gras immer neue Nahrung fand, immer wie- der entfacht. Deutsche und belgische Feuer- wehren, deutsche Polizei- und Zollbeamte sowie belgische Gendarmerie-Einheiten, ins- gesamt etwa 3000 Mann, konnten das Feuer zum Abend unter Kontrolle bringen. Die Schadenshöhe läßt sich noch nicht schätzen. Im Moorgebiet bei Rehburgstadt(Nieder- sachsen) gerieten vermutlich infolge Fahr- lässigkeit am Mittwoch 30 Morgen Moor in Brand. Es gelang, den Brand zu lokalisieren und ein Uebergreifen auf den angrenzenden Wald zu vermeiden. Auch in Landesbergen und in Darlaten standen große Moorflächen in Brand. Waldbrand bei Zweibrücken Zweibrücken. Ein rund 1,5 Hektar großer Bestand an jungen Fichten ist einem Wald- brand bei Großbundenbach im Landkreis Zweibrücken zum Opfer gefallen. Zur Brand- bekämpfung waren die Freiwilligen Feuer- wehren von Zweibrücken und Oberauerbach eingesetzt, denen es nach zwei Stunden ge- lang, die Flammen zu löschen. Nach Mittei- lung der Feuerwehr ist der Waldbrand ver- mutlich durch ein auf einem Wiesengelände entzündetes Feuer verursacht worden. Grenzübertritt erzwungen Duderstadt. Volkspolizisten zwangen zwei 14jährige an die Zonengrenze bei Duderstadt herangefahrene Jungen mit ihren Fahr- rädern durch den Stacheldraht zu klettern und auf sowjietzonales Gebiet zu kommen. Ein Beamter des westdeutschen Zollgrenz- dienstes, der zu Hilfe kommen wollte, sah, wie die Volkspolizisten die Jungen mit der Waffe bedrohten und den Stacheldraht aus- einanderbogen. Die Namen der beiden Jun- gen sind noch unbekannt. Erfolglose Suche Augsburg. Die Ermittlungen deutscher und amerikanischer Polizei nach den Ab- sendern der im März von Augsburg aus im Bundesgebiet verschickten Werbebriefe für die amerikanische Geheimorganisation„Ku- EKlux-Klan“ sind erfolglos geblieben. Wie das Augsburger Polizeipräsidium mitteilte, ha- ben die 14 Tage lang intensiv betriebenen Nachforschungen keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß in Augsburg ein Kreis des „Ku-Klux-Klan“ besteht. Auch die ameri- kanischen Polizeidienststellen haben festge- stellt, daß es unter den in Augsbürg statio- nierten Amerikanern keinen Kreis gibt, der sich mit dem wegen seiner Rolle im amerika- nischen Rassenproblem berüchtigten Ge- heimbund identifizieren läßt. Das Polizei- präsidium vertritt angesichts der erfolglosen Suche nach den Urhebern der Rundschreiben die Ansicht, daß die Briefe vermutlich an einem anderen Ort der Bundesrepublik ge- schrieben, zur Verschleierung aber in Augs- burg zur Post gegeben worden seien. erquickt den Gaumen, ohne den Magen zu belasten aus, um die volle Kraft wi gewinnen. Schafft hrauch Hraff- darf nicht nachlassen. Wer„ bhuer- lecithin flüssig“ nimmt, für den reicht eine kurze Erholungspause erzu- Ein Drittel bis ein Mertel der ũblichen„Erho- lungszeit“ genügt(, Erholungszeit“[Chronaxie] Haufe bar und spar n Enorme Preisvorſeile durch Sroßeinkauſ die Wir lhnen zukommen lassen: von DM 29,50 bis, DM 183,.— PbrSonenwaagen Dr. mea. Schutz& Polle. O 6. 8 Blusen- Pullis- Röcke Sb, Waldhofstraße 4 3. Erteilung der Entlastung an Vorstand Geschäftsjahr 1959. 5. Verschiedenes. ordentlichen Hauptversammlung am Samstag, dem 30. Aprii 1960, 11 Uhr im Palasthotel Mannheimer Hof, Mannheim, Augusta-Anlage 4-3 Tagesordnung: 1. Vorlage der Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung für das Ge- schäftsjahr 1959 und der Berichte von Vorstand und Aufsichtsrat. 2. Beschlußfassung über das Jahresergebnis 1959. 4. Wahl des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1960. und Aufsichtsrat für das enlaümmer Birnbaum, 4türig, komplett mit 2 Rösten, 2 Schonern, 2 Federkernmatratzen, 2 Ober-* betten, 2 Kopfkissen zusammen DM* Münch. Med. Woch. vom 19. 12. 1938, S. 2010). 1 f Herz, 9 Nerven und Organe werden ak- 0 910 0 5— tiviert. Wer„ buerlecithin flüssig“ nimmt, erhilt. Cesckãſtsanzeigen den Lebensquell Lecithin rein, reichlich und 15. mit Tisch, Platte echt Resopal, 2 Sprossen- übertroffen rasch wirkend. stühle, Sitz gepolstert. 1 Truhen-Eckbank, en SILTRANSPORTEu-UNZZUeE Wer schafft braucht Kraft, braucht Mel e, 5 Theuwissen, Max-Joseph- Straße 23 1 ——— 8 Homp. wohn-Hieiderschranz L Staubfreie Reinigung für Kleider, Wäsche, Bücher, Geschirr, dann. Dlenerstadfy baer elegen, g 1 Couchausziehtisch, hochstellbar und zum ep.-Dienst.. f 5 1 f . f e 88. Jon pEERE·. K 8 22 Ausziehen, 1 Kippcouch und 2 Polstersessel— Ruf 2 45 18. 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M.: Deutsche Bank Ad och alten fomiſſen ezepfen Hamburg: Deutsche Bank AG 8 Heidelberg: Deutsche Bank AG f Entluauſen 5 5 f 1 6 5 Ff. bx 9,23 Köln: Deutsche Bank A8 Daheim 0 1 50 75 Lee ene öffentliche Arbeits vergube 5 5 Saarbrücken: Saarländische Kreditbank AG N 1 g 1 5 5 Für die Errichtung der Großmarktanlage in Mannheim im Fahrlachgebiet, und allerorten: Kastr. Kater, schwarz, rotes Halsb.,„ 5 1. Teilbauabschnitt 4 Fruchthallen, i Pförtner- und 1 Platzmeister- weißer Punkt am Fals, abhanden- gekommen.— Nachricht erbeten an Westenhöfer, J 4a, 9. gebäude umfassend) sollen die Erd-, Maurer-, Beton- und Stahlbeton arbeiten in 4 Losen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Es handelt sich in der Hauptsache um Stahlbetonarbeiten. Angebotsvordrucke sind ab Dienstag, den 12. April 1960, 8 Uhr, beim Die Hinterlegung ist auch dann ordnungsgemäß erfolgt, wenn die Aktien mit Zustimmung einer Hinterlegungsstelle für diese bei einer anderen Bank bis zur Beendigung der Hauptversammlung im Sperrdepot ge- halten werden. SROSSTE EIERLIK GR- FRODUKTION OER WELT Entflogen Die Hinterlegung kann auch bei jedem deutschen Notar oder einer wert- Papiersammelbank erfolgen. Die vom Notar oder der Wertpapier- sammelbank über die Hinterlegung ausgestellte Bescheinigung ist in Urschrift oder beglaubigter Abschrift spätestens am 27. April 1960 bei Städt. Hochbauamt E 5, Zimmer 130, erhältlich. Angebote sind verschlossen mit entsprechender Aufschrift beim Städt. Hochbauamt E 5, Zimmer 135, bis spätestens Dienstag, den 3. Mai 1960 Grüner Wellensittich entflogen. Ab- nugeben geg. Belohn. Heck, O 8, 7. unserer Gesellschaft einzureichen. Mannheim, den 8. April 1960 Eröffnung erfolgt. Der vorstand 11 Uhr, einzureichen, woselbst in Zimmer 130 zum gleichen Termin, die Zuschlagsfrist 4 Wochen. städt. Hochbauamt 7 Jr. 83 Z wel stadt Dahr- ttern men. renz- sah, t der aus- Jun- deim tädt. 1960 die amt Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 AUS DEN BUEHDESLINDERN Selte 11 Die Großstadt legt die Jugend lahm Berliner Kinder haben keinen Auslauf/ Jenseits der Sektorengrenze wirbt die Sowjetzone Berlin. Berlin baut ständig Jugendheime und besitzt doch immer weniger. Das klingt paradox, läßt sich aber einfach erklären: viele provisorisch eingerichteten Häuser müssen so schnell wieder geräumt werden. daß die Neubauten beim besten Willen nicht schnell genug folgen können. Bei der Senatsverwaltung für Jugend und Sport in Berlin— wie Hamburg und Bremen ver- fügt auch der Stadtstaat Berlin über ein besonderes qugend ministerium— werden gegenwärtig umfangreiche Untersuchungen darüber angestellt, wieviele Jugendheime eine groge Stadt wie Berlin mindestens braucht und wie man diese Häuser in mög- lichst kurzer Zeit bauen könnte. Bisher kommen in Berlin auf jeden Quadratmeter Heimfläche zehn Jugendliche zwischen 10 und 25 Jahren. Bei der Größe der Stadt gewöhnen sich zwar die Kinder frühzeitig daran, mit der Bahn zu fahren; trotzdem verbringen die jungen Menschen ihre Freizeit doch vor- wiegend in der Nachbarschaft der Woh- nung. Davon ausgehend kam die Senats- verwaltung zu dem Schluß, die Jugend- heime müßten ungefähr in Fünf-Kilo- meter-Abständen über die ganze Stadt ver- Dichtung oder Wahrheit? Angeblicher Entführungsversuch in Bonn Bonn. Die Politische Abteilung der Bon- ner Kriminalpolizei prüft gegenwärtig die Behauptung des 22 jährigen Sohnes des Mi- nisterialrats im Gesamtdeutschen Ministe- rium, Dr. Kunisch, man habe versucht, ihn in der Nacht zum Mittwoch zu entführen. Kunisch hatte sich bei der Polizei gemeldet und angegeben, er sei in jener Nacht im Kottenforst bei Bonn von unbekannten Män- nern betäubt und in ein Auto geschleppt worden. Bei Waldbröl, in der Nähe von Neuwied am Rhein, sei er aufgewacht und habe sich befreien können. Teilweise zu Fuß, teilweise mit dem Omnibus sei er dann nach Bonn zurückgekehrt. Sein Vater hatte bei der Polizei bereits in der Nacht eine Ver- mißztenanzeige erstattet. Wie bekannt wurde, sollen Zweifel über die Richtigkeit der Darstellung des Sohnes von Kunisch be- stehen. Sein Bericht weise viele Lücken und Unwahrscheinlichkeiten auf. Man habe bis- her keine sicheren Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Darstellung gefunden. Mini- sterialrat Dr. Kunisch war nach dem Kriege eine Zeitlang Finanzminister in der sowjeti- schen Besatzungszone. Dr. H. Junghans schwer verunglückt Stockach. Generaldirektor Pr. Helmut Junghans, Mitinhaber der Junghans-Werke in Schramberg, ist bei einem Autounfall schwer verletzt worden. Auf der Rückfahrt von einer Auslandsreise kam sein Wagen, der von einem zwanzigjährigen Bekannten ge- steuert wurde, aus noch ungeklärter Ursache wenige Kilometer hinter Liptingen von der Fenkbahn ab, geriet auf den linken Rand- streiken überschlug sich mehrmals und blieb auf dem Verdeck liegen. Dr. Junghans und der Fahrer wurden mit schweren Verletzun- gen ins Kreiskrankenhaus Tuttlingen einge- liefert. Der Chauffeur des Fabrikanten, der neben dem Fahrer gesessen hatte, kam mit leichten Prellungen davon. Düsenjagdbomber abgestürzt Büchel(Kreis Cochem). Unmittelbar nach dem Start ist ein Düsenjagdbomber der Bundeswehr vom Typ F 84 F auf dem Fliegerhorst Büchel im Kreise Cochem ab- gestürzt. Der Flugzeugführer, ein Haupt- mann, erlitt Verbrennungen und mußte in das Hospital des Horstes eingeliefert wer- den. Der Bomber wurde total zerstört. Wie die Horstkommandantur mitteilte. konnte die Ursache des Unglücks noch nicht ermit- telt werden. Dringender Verdacht Nürnberg. Der sowietzonale Künstler und Dozent an der Hochschule für Graphik in Leipzig, Gerd Thielemann, ist in Nordbayern verhaftet worden. Wie vom Ermittlungsrich- ter beim Landgericht Nürnberg-Fürth am Donnerstag mitgeteilt wurde, erfolgte die Verhaftung Thielemanns bei einer Reise nach Würzburg wegen des dringenden Verdachts landesverräterischer Umtriebe und 5 der Agententätigkeit. Thielemann kam mit einem Illustrationsauftrag in die Bundesrepublik. Er sollte Bücher des Pichters Leonhard Frank in Würzburg graphisch illustrieren, darunter auch die„Räuberbande“ und das „Ochsenfurter Männerquartett“. Dr. Vollmer hat Krisis überwunden State. Im Laufe des Mittwoch hat sich der Gesundheitszustand des zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilten Tlerarzte, und Obst- züchters Dr. Heinrich Vollmer àaus Guder- hündviertel Kreis Stade) weiter gebessert. Dies teilte sein Verteidiger, der Hamburger Rechtsanwalt Dr. Müller, auf Anfrage mit, „Die Krisis ist offenbar überwunden, Dr. Vollmer ist aber noch sehr kontaktarmé, sagte Dr. Müller. Vollmer hatte am 29. März kurz vor der Urteilsverkündung einen Selbst- mordversuch mit Schlaftabletten unternom- men. Er weiß von seiner Verurteilung noch nichts. Strafantrag im Hildesheimer Raubmordprozehß Hildesheim. Lebenslänglich Zuchthaus wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerem Raub beantragte Staatsanwalt Werner am Donnerstag vor dem Hildeshei- mer Schwurgericht gegen den 23jährigen Jürgen Sommer, der am 29. Februar vorigen Jahres in Holzminden einen Raubüberfall auf den 56 Jahre alten Kaufmann Robert Poock verübt und den Kaufmann dabei durch mehrere Schläge mit einer Hartholz- keule ermordet hatte. Für zwei versuchte Fälle von besonders schwerem Raub bean- tragte der Staatsanwalt für Sommer außer- dem eine Zuchthausstrafe von fünf Jahren. Für alle anderen Angeklagten auch für den an dem Ueberfall beteiligten Klaus Meyer, forderte der Anklagevertreter, gestützt auf die Gutachten der Sachverständigen, Bestra- fung nach dem Jugendstrafrecht. teilt werden. Dann wäre für jeden jungen Menschen das nächste Heim etwa 2,5 Kilo- meter entfernt. Das ist eine zumutbare Wegstrecke. Bisher ist man von diesem Idealzustand aber noch weit entfernt. In Berlin ist der Bau der Jugendhei- men besonders dringend. Einmal ist West- berlin noch immer die größte Stadt Deutsch- lands und am dichtesten besiedelt; zweitens fehlen heute die früher rege genutzten Möglichkeiten,„Wanderungen in die Mark Brandenburg“ zu unternehmen. Schließlich aber sucht die Sowjetzone durch den Bau von Jugendheimen in Sektorengrenznähe junge Menschen aus Westberlin zu sich zu locken. Sie hat dabei sogar einen gewissen, wenn auch bescheidenen Erfolg, weil in den Grenzgebieten Westberlins die Heime feh- len. Aus Bequemlichkeit gehen manche Jungen und Mädchen deshalb in die Heime der Zone. Berlins Jugendsenatorin Ella Kay will jetzt den Spieß umdrehen und den Bau von Jugendheimen im west- lichen Sektorengrenzgebiet vorantreiben. Dadurch will sie nicht nur den Westber- liner Jugendlichen die Möglichkeit geben, „im Lande“ zu bleiben, sie will darüber hinaus auch die Ostberliner Jugend stärker als bisher ansprechen. Allerdings kommen auch jetzt schon viele Jugendliche aus Ost- berlin und der Zone, oft unter großen Schwierigkeiten, in die Heime der West- berliner Bezirke. Noch gefährlicher als der Mangel an Jugendheimen ist das Fehlen von geeig- neten Spiel- und Tummelplätzen. Noch im- mer spielen Tausende von Kindern auf der Straße. Kinder sind zwar, wie die Berliner Polizeiführung meint, die aufmerksamsten Verkehrsteilnehmer, aber nur so lange, als sie nicht spielen. Beim Spiel konzentriert sich die Aufmerksamkeit nur auf den Ball oder Kreisel oder den Spielkameraden. So kam es dazu, daß auch im vergangenen Jahr wieder 1195 Kinder im Straßenver- kehr verunglückten, davon 397 schwer und fünf tödlich. Das ist die unmittelbare Gefahr, die dem Auf die Straße angewiesenen Kind droht. Eine zweite, wahrscheinlich auf die Dauer größere Gefahr ist die, daß unsere Kinder Zivilisationsschäden davontragen, wenn sie nicht ausreichende Möglichkeiten zu kör- perlicher Betätigung finden. Der Turn- unterricht in den Schulen, das wissen alle Pädagogen, reicht bei weitem nicht aus. Was nun aber die Spielplätze angeht, so muß sich Deutschland schon lange von sei- nen westlichen Nachbarn beschämen lassen. Die Schweiz fordert eine Spielplatz fläche von sechs Quadratmetern pro Kopf der Bevölkerung, England schreibt sogar 20 vor. In Deutschland gibt es nur eine Emp- kehlung der Deutschen Olympischen Ge- sellschaft für fünf Quadratmeter Spiel- fläche pro Kopf. Diese Empfehlung wurde zwar von allen Körperschaften der Jugend- pflege, des Städtebaues und des Sports unterstützt, erhielt aber nicht Gesetzes- Kraft. Berlin hat für den Bau von Heimen und Spielplätzen große und wichtige Pläne. Nur eine Frage ist noch völlig offen: Wer soll das alles bezahlen? Neues Ermittlungsverfahren eingeleitet Belastendes Material gegen den Komplizen des Nürnberger Mörders Nürnberg. Ein neues Ermittlungsverfahren gegen den 59jährigen Richard Meyer aus Nürnberg, der als Komplize des berüchtigten „Würgers von Nürnberg“ gilt, wurde von der Justizpressestelle beim Landgericht Nürn- berg angekündigt. Meyer war bereits im Oktober 1958 unter dem Verdacht verhaftet worden, an den Serienmorden des„Wür- gers“, des damals 53jährigen berufslosen Otto Rudorf aus Feucht bei Nürnberg beteiligt ge- Wesen zu sein, der kurz nach seiner Fest- nahme Selbstmord mit Zyankalf begangen hatte. Auf das Konto Rudorfs kamen nach Angaben der Polizei, der Mord an dem Kaufmann Matthias Neidenbach und dessen Zimmervermieterin Elisabeth Wiggen und wahrscheinlich auch an der Haushälterin Maria Plarre. Rudorf war ursprünglich nur wegen einer Anzahl Betrügereien verhaftet worden. Bel seiner Festnahme waren schriftlich kestgelegte Mordpläne und ein Waffenlager gefunden worden. In diesem Zusammenhang fahndete die Pollzei nach einem geheimnis- vollen„hinkenden Begleiter“ des„Würgers“ und nahm den Hilfsarbeiter Richard Meyer fest, der damals zugab, mit Rudorf seit Jahr- zehnten bekannt gewesen zu sein. Er hatte jedoch jede Teilnahme an den Rudorf zur Last gelegten Verbrechen abgestritten. Das Belastungsmaterial gegen Meyer reichte da- mals zur Mordanklage nicht aus, so daß man ihn nur wegen Betrugs verurteilte. Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben der Justizpresse stelle inzwischen belastendes Material gegen Meyer, der gegenwärtig seine Gefängnisstrafe verbüßt, erhalten, so daß der Fall des„Würgers von Nürnberg“ noch ein- mal aufgerollt werden könne. Sechs Bergarbeiter bei Strebbruch getötet Aachen. Bei einem Strebbruch im Berg- Werk Gouley-Laurweg in Würselen im Kreis Aachen wurden am frühen Donnerstagmor- gen sechs Bergleute durch herelnbrechende Gesteinsmassen verschüttet. Alle sechs wur- den im Laufe des Vormittags tot geborgen. Die Ursache des Strebbruchs zwischen der 650- und 530-Meter-Sohle ist noch ungeklärt. Wie auf einer Press konferenz mitgeteilt wurde, sei vorher keine Warnung im Ge- birge zu hören gewesen. Auf der gleichen Grube waren im Juni vorigen Jahres bei einer Schlagwetterexplosion ebenfalls sechs Bergleute getötet worden. Fernsprech-Streckenkabel zerstört Brunsbüttelkoog. Bei Baggerarbeiten am Erweiterungsbau des Oelhafens in Bruns- büttelkoog wurde das Fernsprechstrecken- kabel des Nord-Ostsee-Kanals zerstört. Wie das nautische Büro des Kanalamtes mitteilte, wurden dadurch sämtliche Telefonverbin- dungen von Brunsbüttelkoog zu den Kansl- weichen unterbunden. Die Kanalweichenstel- Schweres Unglück im Bergwerk Gouley-Laurweg Ursache noch ungeklärt lung muß daher bis auf weiteres von Kiel Holtenau aus erfolgen. Mit den Arbeſten zur Instandsetzung des Kabels wurde sofort be- gonnen. Lebenslänglich Zuchthaus Dortmund. Zu lebenslänglicher Zucht- hausstrafe verurteilte das Dortmunder Schwurgericht am Donnerstag den 24jähri- gen Dieter Ernst aus Dortmund, der des Mordes und versuchten Mordes in Tateinheit mit Notzucht sowie in drei Fällen der Not- zucht, des Diebstahls und der Unterschlagung für schuldig befunden worden war. Ernst hat im März 1958 die 20jährige Serviererin Karla Uhlmann aus Dortmund umgebracht und sich an der Toten vergangen. Erst neun Tage vor- her hatte Dieter Ernst ein anderes Mädchen zu töten versucht, als es sich ihm wider- setzte. Wie sich aus der Verhandlung ergab, bändelte Ernst unter der Maske eines ehrli- chen jungen Mannes auf dem Tanzboden mit den Mädchen an, um sie des Nachts auf dem Heimweg zu mißhandeln und zu vergewalti- gen. Private Studien fanden Beachtung Amerikanische Hilfe für einen Münchener Amateurastronomen München. Ein positives amerikanisches Echo, erhielt dieser Tage der Münchner Amateurastronom und Rechtsanwalt Oscar Hartmann. Dieser Außenseiter der Wissen- schaft hatte vor etwas mehr als einem Jahr private Studien als Beitrag zum Geophysika- lischen Jahr vorgelegt, nach denen die, wahre Sternzeit“ erheblich gegenüber der bisherigen Annahme abweicht. Bei deutschen Wissen- schaftlern, darunter Professor F. Schmeidler von der Münchner Universitätssternwarte, fand Hartmann damals nur zögernde Be- achtung. Inzwischen hat er seine Arbeit drei Pro- kessoren in den Vereinigten Staaten von Amerika zugeschickt, darunter auch dem Leiter des Spezial- Komitees des Geophysika- lischen Jahres, Professor Sidney Chapman. Federführend für die drei Wissenschaftler bestätigte Professor Walter Orr-Roberts von der Colorado- Universität die grundsätzliche Richtigkeit der Erkenntnisse Hartmanns und erklärte, daß dessen sorgfältige Arbeit „Wahrscheinlich wertvoll“ sei. Eine rein rech- nerische Ueberprüfung soll von astronomi- schen Kapazitäten des USA-Marine-Obser- vatoriums vorgenommen werden. Hartmann sieht die Richtigkeit seiner For- schungsergebnisse auch durch Mitteilungen aus der jüngsten Zeit bestätigt, nach denen die Sternwarten von Paris und Leningrad Ungenauigkeiten in der Zeitmessung gefun- den haben wollen. Der Münchner Privat- forscher glaubt ferner Möglichkeiten zur praktischen Messung der Anziehungskraft von Sonne und Mond gefunden zu haben, die eine gewisse Bedeutung für die Raum- schiffahrt haben könnten. Nicht an den kürzesten Weg gebunden Unfallversicherungsschutz auf dem Heimweg gilt auch für Umwege Kassel. Ein Arbeitnehmer steht auch dann unter dem Schutz der gesetzlichen Un- fallversicherung, wenn er bei der Rückkehr von seiner Arbeit nicht den kürzesten Weg nach Hause wählt. Der Zweite Senat des Bundessozialgerichtes in Kassel hat jetzt entschieden, daß es im Ermessen des Ver- sicherten steht, auch auf Umwegen nach Hause zu gehen oder zu fahren. Dabei kann der Arbeitnehmer beispiels- Welse auch zwischendurch einkaufen, wobei der Versicherungsschutz lediglich während der Zeit unterbrochen wird, die er sich in einem Geschäft aufhält. Sobald er seinen Heimweg fortsetzt, tritt der Versicherungs- schutz erneut in Kraft. Mit diesem Urteil hat das Gericht zu- gunsten der Witwe eines bei seinem Heim- weg von der Arbeit tödlich verunglückten Bauarbeiters entschieden. Der Arbeiter hatte in Flensburg bei seiner Rückkehr nach Hause noch einen Umweg gemacht, um etwas einzukaufen. Nach der Besorgung fuhr er mit dem Fahrrad zu seiner Wohnung, wo- bei er verunglückte. Die Bauberufsgenossenschaft in Hamburg wollte der Witwe keine Unfallrente zahlen, weil der Arbeiter seinen Rückweg unter- brochen hatte. Der Zweite Senat des Bun- dessozialgerichtes entschied jedoch ebenso wie ein Senat des schleswig- holsteinischen Landessozialgerichtes, daß die Frau ihre Rente zu erhalten habe. Der Verunglückte habe zur Zeit des Unfalles unter Versiche- rungsschutz gestanden, da er auf dem Heim- weg gewesen sei. Knaben-Anzug mit Kniehose, klein gemustert, einreihig gearbeitet, für 6 Jahre D Mädchen-Kleid aus reinem Baumwoll- Piquè in lustigem Schirmchendrock, mit Weitschwingendem Röckchen, das eine Herztasche ziert, för 6 Jahre D 16.90 Mäceclchen-Latzrock aus buntem Streifen- coper, mit Schliessen- garnitur und tief quf- lesetzten ſaschen, r Jahre dM 9.75 dazu Popeline-Bluse mit kleinem. ein- e in vielen Farben för 6 Jahre 3 DM 3.75 W NN 8 8 N n n Id Knaben-Kniehose dus reinwollenem Gabardine, für o Jahre DbM 7.90 dazu Knaben- Strickhemd, blau- ro! gestreiff, aus strapa- rierfähigem Phrix- Material; praktisch und beliebt für die Schule, för 7 Jahre DM 6.90 KAUFHAUS 8 Sefte 14 WIRTSCHAFT Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 Friedliche Commerzbank-HV Einmalige Wertpapiererträge (Rb) Verhältnismäßig ruhig verlief die Hauptversammlung der Commerzbank AG, Düsseldorf, auf der von rund 180 Millionen DM Aktienkapital rund 75 Prozent vertreten waren, obwohl sich einige berufsmäßige Opponenten zu Wort gemeldet hatten. Ein Oppositionsantrag, den Dividendenvorschlag auf 16 Prozent zu erhöhen und zusätzlich zwei Prozent Bonus auszuschütten, wurde nur von einer geringen Minderheit unterstützt. Gegen den Verwaltungsvorschlag, 14 Prozent Divi- dende und zusätzlich einen Bonus von zwei Prozent auszuschütten, stimmten nur nomi- nale 4000 DM. Vorstandsmitglied Dr. Deuss hob in sei- nem Bericht hervor, die günstige Entwick- lung im Berichtsjahr sei zum Teil dem allge- meinen Geschäftszuwachs bei leicht verbes- serter Zinsspanne, im wesentlichen aber der auhberordentlichen Steigerung der Effekten- Umsätze zu verdanken. Wertpapiererträge in diesem Ausmaß dürften aber nicht als stetige Einnahmen angesehen werden. Die Bank habe berechtigte Zweifel, ob sich in die- ser Sparte im laufenden Jahr noch einmal ein so gutes Ergebnis erzielen lasse. Im laufen- den Jahr erwartet die Verwaltung zuver- sichtlich weitere Erfolge. Deuss kritisierte besonders stark das Ge- setz über die Privatisierung des Volkswagen- sehene Stimmrechtsbeschränkung sei kein Liebesdienst an dem Aktiensparer. Die Ge- fahr, daß viele Aktionäre überhaupt keine Vollmacht erteilen werden, sei sehr groß. Da- mit drohe das Zustandekommen von Zufalls- mehrheiten und Beschlüssen, die nicht dem Aktionärsinteresse entsprechen. Deuss meinte, dies könne ein hoher Preis für die Einführung dieser Neuerungen ausmachen. DeTeWe stark im Kommen 12 Prozent Dividende Die deutsche Telephonwerke und Kabel- industrie AG ODe-Te-We), Berlin, schlägt für das Geschäftsjahr 1958/59(30. Septem- ber) eine abermals um 2 auf 12 Prozent er- höhte Dividende auf das inzwischen auf 10,12(im Vorjahr: 6,75) Millionen DM er- höhte voll gewinnberechtigte Aktienkapital vor. Hauptversammlung am 29. April. Der Umsatz ist um 14 Prozent auf rund 61 Mil- lionen DM gestiegen, obwohl der Fabrika- tionszweig„Rechenmaschinen“ inzwischen aufgegeben worden ist. De-Te-We hat die wesentlichen Aktiven und Passiven der„All- gemeinen Telephonfabrik, Deutsche Telephon- Werke GmbH& Co.“(ATf), Hamburg, übernommen. Die Fertigung der Rheini- schen Telephongesellschaft und Apparatebau- KG. W. Zondervan KG., Düsseldorf, wurde von der Berliner De-Te-We-Fabrik über- nommen. Außerdem sind auf De-Te-We Optimismus bei„Guß Witten“ 9 2% des AK in festen Händen (rb) Nach Ansicht des Vorstandes der Gußstahlwerk Witten AG. verspricht das neue Geschäftsjahr(1959/60) gute Ergebnisse. Ein Nachlassen der Nachfrage sei nicht er- kennbar. Der Auftragsbestand des Unter- nehmens betrage zur Zeit 100 Millionen DM und gewährleiste Beschäftigung für gut fünf Monate. Es wird ein Umsatz von ungefähr 260 Millionen DM(im Vorjahr 224 Millionen DW) und eine Rohstahlproduktion von 400 000 Tonnen(im Vorjahr 346 000 Tonnen) erwartet. 5 An dem Aktienkapital von 20,7 Millionen DM u ist Rheinstahl infolge des Tauschs mit Dynamit Nobel-Aktien von Flick jetzt mit 62 Prozent beteiligt vordem von 30 Pro- zent). 30 Prozent liegen weiter bei dem Bank- haus Merck, Finck& Co., München, so daß es nur noch acht Prozent freie Aktionäre gibt. Bayerische Hypothekenbank HV mit Zündstoff (VWD) Die Hauptversammlung der Baye- rischen Hypotheken- und Wechsel-Bank in München erforderte wegen heftiger Kritik einiger Kleinaktionäre an dem Ausgabekurs der neuen Aktien aus der beantragten Kapi- talerhöhung und an der Rücklagenpolitik der Verwaltung rund vier Stunden. Der Divi- dendenvorschlag, für 1959 eine auf 14(im erhielt freilich nur zehn Gegenstimmen. Gegen die Erhöhung des Grundkapitals von 90,01 Millionen DM auf 100 Millionen DM gab es 18 017 Stimmen. Die Umwandlung von 10 000 DM Vorzugsaktien in Stamm- aktien wurde einstimmig angenommen. Vorstandsmitglied Dr. Friedrich Wilhelm Kärcher beteuerte, daß die für die Kapital- erhöhung vorgesehenen Modalitäten dazu führten, bei voller Wahrung der Interessen der Aktionäre, das jetzt bestehende Ver- hältnis von Grundkapital und Rücklagen aufrecht zu erhalten. Zunächst sei eine Er- höhung zehn zu eins mit 150 Prozent Be- zugsrecht der Aktionäre vorgesehen, was eine Erhöhung des Grundkapitals um neun Millionen DM und der offenen Rücklagen um 4,5 Millionen DM bewirke. Der Spitzen- betrag von 0,99 Millionen DM solle am offenen Markt zum Börsenkurs bzw. best- möglich veräußert werden. Dadurch erreiche man, daß das Aktienkapital auf 100 Mil- lionen DM und die offenen Rücklagen auf 150 Millionen DM kommen und außerdem vielleicht noch ein Teil der Kosten für die Kapitalerhöhung aus dem Aufgeld gedeckt werden könne. Mit Wirkung vom 1. April ist der Chef- Syndikus der Bank, Dr. Wolfgang Lippisch. zum ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt worden und mit Wirkung vom 1. Juli Fritz Schweiker. Gleichfalls zum 1. Juli 1960 tritt als neues ordentliches Vorstandsmitglied in die Bank Dr. A. Ernstberger, bis dahin Ge- Rheinmetall bereinigt Bilanz Dividende in Aussicht (VWD) Die Hauptversammlung der Rheinmetall Berlin AG, Berlin, am 7. April genehmigte den erst jetzt vorgelegten Ab- schluß für das Geschäftsjahr 1958 und bil- ligte die weiteren Vorschläge der Verwal- tung. Das Aktienkapital wird durch Ein- ziehen von 2,5 Millionen DM Aktien im Eigenbesitz zu Lasten der freien Rück- lage auf 12,5 Millionen DM herabgesetzt und anschließend durch Ausgabe neuer AK tien um 12,5 Millionen DM auf 25 Mil- lionen DM erhöht. Die neuen., ab 1. Januar 1960 gewinnberechtigten Aktien werden den Aktionären im Verhältnis 1:1 pari an- geboten. Dadurch erhöhen sich, wie Otto Paul Cäsar vom Vorstand erklärte, die eigenen Mittel und die langfristigen Fremd- mittel auf zusammen 58.4 Millionen DM, denen Ende 1959 rund 53,5 Millionen DM Anlagevermögen und beteiligungsartige Konzernforderungen gegenüberstanden. Dieses Verhältnis sei angemessen. Die Be- schäftigungslage von Rheinmetall, Düssel- dorf, sei befriedigend. Der ausgewiesene Gesamtverlust der Rheinmetall Berlin AG von rund 1 Million DM könne schon 1959 voll getilgt werden. Der Kurs des angekauften Paketes eige- ner Aktien mit 285 sei zwar überhöht, er- klärte Caesar, doch habe man einen den die Emährung des flerz- nervöser Art v. nervöse Herzbeschwerden] kitchen Jchren von Monn u. Frau haf sich duzen sich häufg durch flerzklopfen, Fegipan gusgezeſchnef bewährt. Dobel vel Schwindelgefüöhl, Ubererregborkeit sowie] bessert begipan newöse Schlafstörungen. bei diesen kf 5 scheinungen und bei geschwerden in den muskels, beruhigt die emen u. wirkt nor- malisie rend auf den Fhythmus des Hefzens. Dieses wWssenschafflich fundierte Präparat verdient auch lr Vertrauen. Fin Vetsbch wWid Sie übeneugen! In all. Apotheken. DM. 60. Der Aufstieg unserer B̃anł hat sich 1959 fortgesetzt. Die Einlagen sind um 14% gestiegen. Die Spareinlagen allein er- höhten sich um 34%, innerhalb von drei Jahren haben sie sich damit mehr als verdoppelt. Ef Mya parallel mit dem Ein- lagen wachstum nahmen die Ausleihun- gen zu. Einen guten Start hatte das Kleinkreditgeschäft, auf das bereits fast Geldrerkekhr oll, bis DM 4000.- und höher Maschinenfinanzierungen bequeme Monatsraten. individuelle. E R I K A Jetzt: Mannheim. L 4, 7. Tel. 2 03 79 ff 7 bi 1 7 jedermanns-Kredit Barkredite. DM durch uns., eig. Kreditsystem. für alle Zwecke vermittelt schnell— diskret c 8 e K NOSSAL LA diskrete Beratung, schnell und reell Schaeffer KG Kredit- Büro Mannheim, I 15, 9 Telefon 2 44 80 5 3 bis 20 If 4000. 5 Barkr edlite zu besond. günst. Beding. FE verm schnell ohne Vorkosten und diskret Dr. GERD sScHMio r, Finonzierungen, Mannheim, O 7, 14, Telefon 2 44 52 Und SpaREN IEIMAUZElef Deshalb zu Bahnhof-Drogerie Hilft kik„ Auch.— Das Fachgeschäft euncle sie kaufen bei uns einfach u. bequem. diskret u. angenehm ohne besondere Anzahlung: der gute Einkaufstip. Foto-Spiegel Lp WIGSHAFEN AM RHEIN Bismarckstr. am Hauptbahnhof. foto- Kine- Proſektion 600 000 Konten entfällt. für 338 Mill. OM erreicht. F. Stammaktien festgesetzt. eine finanzamtliche Bescheinigung gem. Kapitalertragsteuer in Höhe von 25% Debitoren Reingewinn München, im April 1960 BATERIS CHE E HYPOITIHEKE NU Wkctiskl-. BANK Langfristige Ausleihungen der Hypotheken-Abteilung. 8 Schuldverschreibungen im Umlauf und aufgenommene Darlehen der Hypotheken- Abteilung 3 ‚ͤ——* ́ 9A 27 BATERISCHE HIPOTHEKEN- UND WECHSEL-BANK MUNCHEN Theatinerstraße 9-15. Kardinal-Faulhaber- straße 10 260 Niederlassungen in Bayern, der Pfalz und in Baden- Württemberg Zwelgbüros der Hypotheken-Abteillung m Augsburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt M., Hamburg, Hannover, Ludwigshafen a. Rh., 5 Nürnberg, Regensburg, Würzburg. Durch Beschluß der ordentlichen Hauptversammlung vom 7. April 1960 wurde für das Geschäftsjahr 1959 eine Dividende von 14% und ein Bonus von 4% auf nom. DM 90 000 000.— Die Auszahlung erfolgt gegen Einreichung des Gewinnanteilscheines Nr. s und, falls nicht 5 2(2) KapstD vorgelegt wird, nach Abzug der ab 8. April 1960 bei sämtlichen Niederlassungen unserer Bank und bei den übrigen bereits veröffentlichten Zahlstellen. „ Aus dem Jahresabschluß zum 31. Dezember 1939: Eigenkapital(Grundkapital und Rücklagen) Einlagen bei der Bank-Abteilun gg . darunter Spareinlagen Pensionsrückstellunuunnn nnn * DM 2231 320 000.— . d. DM 2 102 358 000.— . d. DM 822 562 000.— 2 rd. DM 6 551 000.— rd. DM 1 035 960 000.— rd. DM 1 567 609 000. ä 2 „ ä 5„5252 ( 22 rd. DM 1 604 366 000.— rd. DM 16 374 000.— DER VORSTAND ein Zwölftel der bei uns geführten rund Besonders günstig hat sich unser Wert. popiergeschäöff entwickelt. Vor allem konnte das Investmentsparen Weitere Erfolge erzielen. Dem steigenden Inter- esse för Zertifikate mit internationalem Charakter trugen Wir Rechnung, indem wir uns an der Gründung neuer Fonds ASEFRA, ANGLO-· OUT CH, UNIVERSAL FUND, ADIRO A maßgeblich beteiligten. Das gote Ergebnis des Jahres 1959 erlaubt es, unseren mehr als 20000 Aktionären neben der 14% igen Divi- dende einen Bonus von 2% zu zahlen soW-ie unsere Rücklagen um Weitere 25 Mill. DM zu stärken. Unser ausge- wiesenes Eigenkapital hat nunmehr werkes. In dieses Gesetz seien Bestimmungen die wesentlichen Aktiven und Passiven der 0 55 a 8 8 aufgenommen worden, die verhaltenen Groll Telefon und Kabel GmbH, Saarbrücken, Vorjahr: 12) Prozent erhöhte Dividende und schäftsführer des Bankhauses Hardy& Co. e 98 Ne ee gegen das Bankwesen verrieten. Die vorge- übergegangen. unverändert vier Prozent Bonus zu verteilen. GmbfH., Frankfurt/M. ein 5 ausländischen Faunflu Wehren mussen. *. Mitgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbff“ 3 97 85 0 4.. 4. 3 6. 4. 7. 4.. 8 45 5. ö e dto. LA. B. 100⁰ 7%. Phoenix-Rhęeinroht omic- Fd..„ Effektenbörse, bet et. e dees. Seeg. i ie e% TFTbTbTbC0é0˙»Ä*˙Ä!TT ode 9. Sinner AG 9 368 Rhein. Hypo. 695 699 6% Rhein. Hypo. 96 96 Canagros(8) 10,31 10,46 Frankfurt à. M., 7. Apr Ii 1960 e 22 272 5% Rhein. Hypo. N 1%. I. F. 8) 45 4.68 1 1„ 1. D Stahlwerkesüd westfalen 640 64¹ Renten 6.5%½ Rheinpreußen v. 88 101% 101% Keystone 8.3 80 14.33 14.48 14 3 VW 3 Zinsen steuerfrei) 2.½ billes v. 5, ige, 805 8 15 1 Notierte Aktlen 5 Idieria Chr. 1. A4. 8 d ceumot 925 32%, adlezungsstvvid 7 57 10 10 57, Ahpegenbütte v. 80„1, f emſedepnie 19.54 150 Accu 30 375 Dortm. Hörder 230 2230 Klein Schanzlin 1380 T 1400 Ver. Glanzstoff 693 687 55 Bad. K om Ldsbk. div. 5 1 85 0 98 Tel.-El.(8) 8,45 8,54 Adlerwerke 284. 281 Durlecher Hot 785 785 Klöckner Bergbau 215 215 Wintershall 5 511 515 Bayer. Hypo. 10 10 7% Zellst. Waldhof v. 88 104 ½ 104% Eurit(str.) 144, C0 144% 40 f. Energie 475 4 ichbsum-Werger 1000 90 Klöckner Humb. Deutz 50 10 Zeiss Ikon 7 380 8% Froßkraitw. vhm.% 113 N Europachem.(str.) 14% 40, 00 A0 f. Verkehr 7⁵⁵ 7⁴³ El. Licht u. Kraft 2483 248 Klöckner-Werke 254% 254 Zellstoff Weldhof 3⁰² 3⁰⁰ 5 2 0 80 Hypo. 110 110 Wandelanleihen Siat-Imb.(sfr.) 1056 1056 AG 4¹7 417 Enzinger Union 580 582 Krauß-Maffei 392 3⁵⁴ 1— 0 n. e 10% 105% 5.5% Anglo Americ. Aschaftend. Zellstoff 151k 152 Sblinger Maschinen 257% 5 Lahmeyer 1 92 Unnotierte Aktien 5% Siemens v. 34 Corp. v. 59 1032 102 NE-Metalle Badische Anilin A 823 Farben Baver 582 8 kindes s 5 1083 Beton& Monierbau 450 443 Renten 7% AEG v. 58 200 252 2 Geld Brief NV 2 3⁴⁰ Farben Liquis 6,65 6,50 Löwenbrau 1105 l 5 17 8 6% BNIW v. 58 310 530 0 25 284 Fein Jetter 24⁴ 240 Ladwigsh. Walzm. 8— N 755 5 Zinsen tarifbesteuert) ene e e elektr. Kupfer 306,5, 309,75 1 451 454 Feldmühle 1120 1125 Mannesmann 27 300. 455 80 80% AEG v. 56 107% lo 5.5 ½ Schering v. 30 242 58 Blei 55 97 Bekule abgestempelt 178 77 keiten 406 400 Metellgesellschaft 2280 2250. D 2 55 8% Baden-Württ. v. 57 105 10% 6.5% V5 4 5 81 235 92 Aluminium 225 22 dto. neue 85 85 Gelsenberg 175 177 Nordd. Lloyd i e 01 20 242 68% BASF e 56 106% 107 Zinn 534 943 Binding Brauerei 1246 2860 Goldschmidt 635⁵ 6³² Ns 1130 1131 Gersten e 18 415 8% Bosch v. 56 106% 106%½ investment-Zertilkate Nessing 58 286 242 Bochumer Verein 224 221 Gritzner-Kayser—— pfalz. Mühlen— e 198% 8% BBC v. 56 106% Is% Adifonds 178,10 178,80 Dessing 63 262 265 Bubiag 3214 2325 Grün& Bilfinger 85 3 Phoenix Rheinrohr 5— 5 Sanden 310 310 59 ee v. 58 18 5 Agefre 112.50 113,70 Be ei g 370 373 Grünzw. + Hartm. 505 Preußag 4 4 e Bundespost v. 55 Anglo Dutch 100,90 100,80 9 8 Cle. 745 745 Gußstahl Witten 453 4⁵³ Rheinelektra 5121 509% Rant 7% Bundespost v. 58 103% 103% Atlenticfonds 40,10 40,40 Devisennotierungen Cosselle 65⁵ U 660% Gutehoffnung 672 972 Rheinstahl 45⁰ 45⁴ N d v i 7% EssO v. 58—105⁵³⁴ 105% Austro Fonds 114,00 114,25 1 US-Dollar 4,1650 4,1750 Chemie Albert 400 40⁰ Hamborner Bergbans 126 125 RWE 518 522**VVn 5.5%½ Gelsenberg Concentre 120. 12139 1 engl. 11„%% ½31 Chemie Verwaltung Hüls 227 h 232%[ Hlandels-Union 670 670 dto. Vorzüge 492 478 Allianz Leben 740 740 Benzin v. 38 93 93 Dekafonds 150,80 131,30 1 can. Dollar 4,335 4,345 Senn Summ! 75⁵ 7⁵⁸ Hapag 102 10 Rheinmetall 337 3⁴⁰ Alllanz Versicherung 2795 2800 80% Heidelb. Zem. v. 86 105%— Europatfonds 1 146,60 147,50 100 fl. 110,455 110,75 Daimler Benz 2585 2778 Harpener 100% 400% Sheinpreußen 478 224 Badische Bank 542 543 8% Hoechster Farb. v. 57 07% 107% Eurunton 184.20 134.90 100 strs. 96,055 66,255 Beere-Lanz 166 165% kleidelberger Zement 763 7653 Riedel 428 432 Bayet. Hypo.& Wechselb. 640 658 7% Hoechster Farb. v. 58 07 106% Fondak 134.60 134,0 100 deig. tr. 8.35 9.38 Demag 62⁴ 628 Hoechster Farben 557 570 Ruhrstahl 470— Berliner Handelsbank 73⁴ 784 6% Hoeschwerke v. 38 5 ˙*¹ 29% Fondis 154,60 155,10 100 ffrs. 84,515 85,115 Dt. Contigas 6³⁰ 620 Hoeschwerke 202 267 Rütgers 390 37⁴ Cometrzbank AG 518 52⁰ 7% Lastenausgl. v. 59 10³ 103% Fondre 99.60 59,70 100 den. Kronen 60.48 60,80 — eee 6500 600 Hochtief 60 1 645 T[Salzdetfurth 592 294[Dt. Bank A8 597% 597 8% NAN v. 57 106% eus 7%% ieee ene 58,50 58062 Bt. Erdöl 284 291 Holzmann 1200, 1200 Schering 28 457 Ot. Sentralboden 2 401 5% NMennesmenn v. 59 90 0 lvytervest 91.90 92.50 100 schwed. Kronen 80,575 80,755 Degusse 90⁴ 912 Hütten Oberhausen 2825 251%½ Schiess 35⁴ 354 Ot Hyp Bank Bremes 590 8 8 Pfalzwerke v. 57 8 10⁵ Investa 138,20 138,70 1000 ft. Lire 6, 3 Pt. Lino 879 870 Hütte Siegerland 4095 430 Schloßquellbr. 5 650 J][Dresdner Bank A8 5⁴⁰ 640 6% Pfalz. Hypo. 25 9⁵ Tbessurus 16, 19,0 100 österr. Schilling 16,008 16,048 Ot. Steinzeu 435 435 ind. Werke Karlsruhe 22h 252% Schubert u. Salzet 4 47/0 J[Frankf. Hypo. 952 223 50% pfälz. Hpyo. 92 92 Transatlanticfonds 4,80 50,10 portugal 14.585 14,625 Dt. Beenden 2531 2233 Kali-Chemie 2³8 23⁵ Schultheiß Stämme 5012 500 Industriekreditbank 2513 251 5 Unitonds 116,20 116,60 100 DNA- West 432,50 Didier Werke 467 40 Karstadt 10⁵² 10³5⁵ Schwartz Storchen 570 T 7e Mannh. Versich. Lit. A 1075 1080 30% Kapt.-Ertregsst Uscsfonds 1127/0 114,50] 100 DM-Ost 24,55 1 .— 81 8 5 ö JAHRE SBIIANZ ZUM 31. DEZEMBER 1939 Serko zre As sun AKTIVA PAS SILVA 5 O OM Batres es 615797 588%[ SGrundkcphq,˖ẽ,.... 130 000 000. Guthaben bei Kreditinsfituten 357 557 05172 Rücklagen 1858 000 000, Wechsel 1561 859 618,42 Pöckstellungen. 159 316 074.09 Schotæwechsel und unverzins ·. Einlagen liche Schatzonweisungen.. 332663 561,65 nee 2334 484 167.53 9 S 5 ee e 5 5 b) Befristete kinlogen. 2239 328 888,92 105 1 8„. c Spareinlagen 789 046 510,76 usgleichsforderungen V gegen dis öffenlliche Fand 115 828 203,88 e Gelder a 80 568 235,15 1 igene Akzepte und 1 W e 1 12 3„ Soſdwechsel im Umlauf 10 305 000,— ag 1 usleihungen. 4097/7, Aufgenommene langfristige Beteiligungen 37 200 000,— Bae Grundstocke und Gebãude 93 500 000,— Sonsfige Passi Co. 442 458 664,20 Sonstige Allo... 133578 813,75 Reingewinn 25 349 830,02 a 6408 760 925,05 5408 750 525.05 Börgschoftsverbindlichkeiten 796 785 06770 indossamentsverbindlichkeiten 51 541 402,59 Sekunntmechung über die Dividendenzahlung in der Haupfvyersommlung am 7. April 1960 ist for das Geschäftsfahr 1959 die Aus- schötfung einer Dividende von 14% und eines Bonus von 2% beschlossen Worden. UAUPTVERNWALATuNSEN IN büssFIDWokf, FRANKFURT A. M., HAMBURG Geschäftsstellen öberall in der Bundesrepublik und in West-Berlin 23. 31. Ab der pril Ab- bil al- in- im ck St AK 111 uar den an- tto die nd DM, DOM ige len. Be- l- ene AG 959 32. N len en Enn. Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 WIRTSCHAFT Seite 13 Hohe Behörde verlor Schrott- Prozeß VoD) In den Schrottklagen von zehn deutschen Stahlunternehmen hat der Euro- päische Gerichtshof die angefochtenen Ent- scheidungen der Hohen Behörde für nichtig erklärt und die Hohe Behörde zur Zahlung der Kosten verurteilt. Die Kläger— u. a. Mannesmann, Phoenix-Rheinrohr, Ruhrstahl Witten, Gußstahlwerk Gelsenkirchen, Guß- stahlwerk Witten, Niederrheinische Hütte, August-Thyssen-Hütte und Hüttenwerk Oberhausen— haben damit mit Erfolg ge- gen die von der Hohen Behörde geforderte Rückerstattung von Zahlungen des Schrott- ausgleichs interveniert. Warenzeichen-Rückkauf nur für westdeutsche Firmen (AP). Ein Pariser Gericht entschied, daß nur die in der Bundesrepublik ansässigen Träger eines Firmennamens das Recht haben, die in Frankreich beschlagnahmten Waren- zeichen zurückzukaufen. Die in der Sowiet- zone ansässigen Betriebe seien dagegen von der sowietischen Besatzungsmacht beschlag- nahmte und einer deutschen Verwaltung unterstellte Unternehmen. Nur in einem Fall eines Samenhandelsunternehmens wurde dem sowietzonalen Unternehmen der Rück- kauf des Warenzeichens zugestanden. Wenig Anzeichen für Preissenkungen und Lohnerhöhung wären das Beste Auch die Bundesbahn kann nicht zaubern Mit den Lohnforderungen der öffentlichen Bediensteten werden auch Lohn- und Ge- haltserhöhungen bei der Belegschaft der Deutschen Bundesbahn fällig. Was das kostet, Wwas das kosten kann, hat Professor Dr. Carl-Maria Oeftering, der Erste Präsident der Bundesbahn- Verwaltung, in einer Presse- konferenz dargelegt(vgl. MM. vom 7. April „Bundesbahn muß Tarife erhöhen“). Er stellte fest, daß jede Anhebung der Grund- löhne und Ortszuschüsse bei den Bundes- bahn-Beamten um je ein Prozent einen Mehraufwand von jährlich 28 Millionen DM erheische. Von geforderten zwölf Prozent wird nach wie vor intensiv gesprochen. Also kostet die ganze Sache wahrscheinlich einige hundert Millionen Mark. Dies aber nötige zu Tariferhöhungen. Oeftering denkt hierbei vor allem an die vom Wettbewerb nicht so stark gefährdeten Expregguttarife. Der Bundesbahn-Präsident hat damit etwas ge- tan, was jeder vorsorgende Kaufmann nicht unterlassen darf, wenn der von ihm geleitete Betrieb vor Kostenerhöhung steht. Dagegen wird wenig eingewendet. Em- pörung jedoch löste eine Aeußerung Oefte- rings bei der Bundesbahn- Belegschaft aus: „Der Bundesbahn-Präsident errechnete: Im Januar 1960 lag der Lebenshaltungskosten- Konjunkturdämpfung Bargeld- und Kreditvolumen vermehrten sich Ende März 1960 erreichte der Bargeldum- lauf mit 20,55 Millarden DM einen seit der Währungsreform nie dagewesenen Höchst- stand.(19,28 Milliarden DM Banknoten 1,27 Milliarden DM Münzen). Am 30. No- vember 1959 war zwar der Bargeldumlauf bereits auf 20,43 Milliarden DM angestiegen und erreichte am Jahresende 1959 20,32 Mil- Harden DM. Aber seitdem„normalisierte“ sich der Bargeldumlauf zwischen 17,04(Tief- stand) und 20,19 Milliarden DM schwankend. Der Stand von Ende März 1960 ist in Zeit- läuften, in denen nach Konjunkturdämpfung geschrien wird, geradezu peinlich. Der Um- lauf an Scheidemünzen hat sich nur gering- kügig um etwa 30 Millionen DM erhöht. Da- gegen stieg der Banknotenumlauf um 2,83 Milliarden DM. Er betrug 16,45 Milliarden DM 19,28 Milliarden DM Wo kommt nur das viele Geld her? An- hand des Bundesbank-Wochenausweises läßt sich errechnen, daß die von der Bundesbank reflnanzierten Wechsel um 585 Millionen DM abnahmen. Aus dieser Quelle kommt keine Geldvermehrung. Im Gegenteil. Der Hahn ist etwas zugedreht worden. Ebenso verhält es sich bei den Schatzwechseln und unver- zinslichen Schatzanweisungen(- 64, 2 Millio- nen DM) und bei den Lombardforderungen (— 60,0 Millionen DM). Die Kassenkredite an die Oeffentliche Hand haben zwar um 148,6 Millionen DM zugenommen, aber all dies spielt keine gravierende Rolle. Aus- schlaggebend für die Geldvermehrung ist die Abnahme der bei der Bundesbank erhaltenen Einlagen. Es veränderten sich diese Einlagen Wie folgt: am 23. März am 31. März Einlagen der Einlagen der Kreditinst. ötkentl. Hand Milliarden DM 23. März 11,45 4,23 31. März 9,43 3,18 Abnahme 2,02 1,05 Zusammen ist also aus dieser Quelle der Bargeldumlauf um(2,02 Milliarden DM 1,05 Milliarden) 3,07 Milliarden DM ver- mehrt worden. Wenn dabei berücksichtigt wird, daß ent- gegen der seit Januar eingesetzten Vermin- derung in der Kreditgewährung im März wieder eine stärkere Kreditexpansion statt- fand(die Bundesbank spricht von rund einer halben Milliarde DMW), so ist damit der Be- weis geliefert, daß die konjunkturelle Auf- blähung von der Geldseite ihren Fortgang nimmt. Umgekehrt läßt sich schlußfolgern, daß die Bundesbank, die ja zu energischen konjunkturdämpfenden Maßnahmen neigt, demnächst mit neuerlicher kreditpolitscher Beschränkung aufwarten wird. Da im Bereich der Diskontpolitik eine Veränderung der Zinssätze sich als Bumerang erweisen würde, dürften wohl die Mindestreservenlinien wie- der— und diesmal recht erheblich— höher gezogen werden. Laut dem Bundesbankge- setz ist noch einigermaßen Raum dafür vor- handen. Allerdings können die Kreditinstitute ausweichen, indein sie— wie es bereits bis- her geschah— kurzfristig ins Ausland ver- gebene Kredite heimholen in die Bundes- republik. Genug von Kreditinstituten. Es sind ja noch die öffentlichen Anleger da, die ihre Einlagen bei der Bundesbank auch um mehr Als eine Milliarde DM verringerten. Im ein- zelnen liegen bis zu Redaktionsschluß keine Angaben vor, wer bei diesem Zurückpfeifen von Einlagen am lautstärksten war. Am 23. März unterhielt der Bund für sich und für die Verwaltung seiner Sondervermögen 1,55 Milliarden DM Einlagen bei der Bundesbank, Während die Länder mit 2,65 Milliarden DM zu Buch standen. Egosum index(1950= 100) bei 123,2; der Lohnindex der Bundesbahn- Beamten dagegen nach den neuen Vereinbarungen bei 212.“ Die Empörung über diese Behauptung ist sehr groß und äußert sich in grimmigen Telefonanrufen an die Redaktion, die ja nichts dafür kann, daß Professor Oeftering solche Berechnungen aufstellt. In solchen Fällen sind Journalisten immer in etwa vergleichbar mit jenen mittelalterlichen Boten, die— wenn es ihnen oblag, eine unangenehme Nachricht zu überbringen von den Emp- fängern der Nachricht mißhandelt, ja sogar geköpft worden sind. Es wäre vielleicht der Sache selbst dienlicher, wenn die Empörten sich unmittelbar an Professor Oeftering wendeten(Adresse: Deutsche Bundesbahn, Hauptverwaltung Frankfurt/ M., Friedrich- Ebert-Anlage 43-45, Tel. 3 30 65). Die Empörung der Betroffenen geht von der mit der Wirtschaftsrechnung der Bundes- bahn nicht zusammenhängenden Tatsache aus, daß die Bundesbahn- Belegschaft in den letzten zweieinhalb Jahren prozentual in der Erhöhung von Löhnen und Gehältern hinter den Arbeitnehmern aus der privaten Wirt- schaft zurückblieb. Aber es muß ja— wie bereits erwähnt— dafür gesorgt werden, dag jede Kostenerhöhung auch hereingewirt- schaftet wird. Daß dabei die allgemeine so heiß ersehnte Preissenkung nicht vorangeht, daß im Ge- genteil Rückwärtsgang geschaltet und Preis- erhöhungen angepeilt werden, das allerdings steht in einem anderen Kapitel. Darum dient es der Sache nicht, unbequeme Wahrheiten nur mit Empörung abzutun. Trotz der Un- bequemlichkeit sollten sie genau und näher untersucht werden. Im allgemeinen herrscht aber die Meinung vor— und es wird dafür recht heftig Propaganda betrieben— daß die Lohnerhöhungen der letzten qahre durch Er- höhung der Nahrungsmittelpreise weitge- hend wieder ausgeglichen seien. Das hängt damit zusammen, daß in der Oeffentlichkeit allfällige Preiserhöhungen— auch wenn sie vorübergehender Natur sind— sehr starke Beachtung finden, während zwischenzeitliche Preissenkungen von der Oeffentlichkeit un- bemerkt hingenommen werden. Es geht ja nicht darum, einer Kategorie von Arbeitneh- mern— in diesem Falle den bei der Bundes- bahn Beschäftigten die Berechtigung, mehr Einkommen zu fordern. abzustreiten; vielmehr geht es darum, gewisse Maßstäbe zu finden, die beiden Seiten, also sowohl den Gewerkschaften als auch den Arbeitgebern, als Richtschnur beim Fordern und Bewilli- gen dienen können. In dieser Hinsicht sind von der„Zentra- len Markt- und Preisberichtsstelle“ in Bonn auf Grund der Erhebungen des Statistischen K URZ NACHRICHTEN Centralboden erhöht um 2 Prozent (VWD) Die Verwaltung der Deutsche Cen- tralbodenkredit AG, Berlin/ Köln, schlägt für das Geschäftsjahr 1959 eine auf 12(im Vor- jahr 10) Prozent erhöhte Dividende auf 18 Mil- lionen DM gewinnberechtigtes Aktięnkapital (Grundkapital 24 Millionen D) vor! Haupt- versammlung am 6. Mal in Berliinn 9 80 Ford baut in Koblenz (LRS) Der Stadtrat von Koblenz hat in einer nichtöffentlichen Sitzung mit überwiegender Mehrheit einen Plan der Kölner Fordwerke gebilligt, zwischen dem Stadtrand und der Landkreisgemeinde Kesselheim ein Motoren- Wark anzusiedeln. Marktberichte vom 7. April Mannheimer Fleischgroßshandelspreise (VWD) DM je kg) Inlandfleisch. Ochsen 3,954, 15, Rind 4,154, 25, Kuh 3,35—3,65, Bullen 4,254, 35, Schweine 3,45—3,60, Kalb 4,90—5,80, Hammel 3, 70-4, 10. Tendenz: mittel. 1 Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb; 38 Ferkel, Preis für Ferkel bis 6 Wochen alt 50, bis 60, DM, über 6 Wochen alt 60, bis 75, DM je Stück. Marktverlauf: langsam, Ueberstand. Ludwigshafener Schlachtgeflügel- und Wildpreise (VWD) OM/ 500 g). Rehfleisch 2,504.50, Wild- schwein 2,50—3,50, Suppenhühner 1.502,00, Hahnen 2,30—3,00, Enten 2,50—3,00, Gänse 1,90—2,50. Mannheimer Obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Bei mittlerer, vereinzelt guter Anfuhr lebhafte Nachfrage und zufriedenstellender Absatz. Es erzielten: Blumenkohl ausl. Steige 13—13,5, Ka- rotten 40—50, Kartoffeln 9,5—11, Lauth Gew. 60—70, Petersilie Bd. 10—11, Radieschen Bd. 35-45, Ret- tiche Stck. 45—50, dto. Bd. 65—75, Rhabarber 3040, Rotkohl 55-60, Kresse 90—100, Endiviensalat ausl. Steige 4—5, Feldsalat 120—150, Suppengrün 12—13, Kopfsalat dt. Stck. 45—50, dto. ital. Steige 7-8, dto. Holl. Steige 9—10, Schnittlauch Bd. 1011, Sellerie Gew. 65—75, Spinat ausl. 10—11, dto. dt. 50—55, To- maten ausl. 73—80, Weis kohl 30—33, Zwiebeln 28-30, Aepfel 40—70, Orangen 45—70, Bananen Kiste 1416, Zitronen Stck. 14—15. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Bei guter Anfuhr flotter Absatz, Radies ab sofort mit 70 in Gesteigen abzuliefern Es er- zielten: Aepfel 40—50, Kopfsalat 35—45 Stück, Feld- salat A 90140, Feldsalat B 59-65, Spinat 45, Garten- Kresse 100, Schnittlauch 6—8 Bund, Suppengrün 15 Bund, Petersilie 6—10 Bund, Spargel AI 275—292, Spargel A II 268—276, Spargel unsortiert 257-274, B 252—272, C 148157, Rhabarber 28—30, Weißkohl 25, Möhren 30—35, Rettich weiß 29—50 Stück, Bün- delrettich 70—72 Bund, Radieschen A 3038 Bund, Radieschen B 25—30 Bund, Sellerie 55—65, Lauch 50—60. 4* N Fl* S Seführt wird, ist das Angebet noch Bundesamtes angestellten Errechnungen sehr beachtlich. Danach konnte sich ein Industrie- arbeiter für den Lohn einer Arbeitsstunde im Jahre 1950 im Jahre 1959 Butter 229 g 345 g Kochfleisch 388 fg 477 g Schweinekotelette 295 g 382 g Weizenmehl 2252 g 2907 g Speisekartoffeln 8296 g 7980 g kaufen. Dabei ist das Jahr 1959 in punkto Nahrungsmittel ein ausgesprochen schlechtes Vergleichsjahr. Mag sein, daß dies mit der Dürre- Periode zusammenhängt; vielleicht ist es auch eine Folge der vielbesprochenen konjunkturellen Ueberhitzung. Bereits seit Februar 1960 setzte sich eine Annäherung dieser Preise an den Stand des Jahres 1958 durch, der weitaus niedriger ist, als der des Jahresdurchschnittes 1959. Das— übrigens in der Oeffentlichkeit kaum vermerkte— jüng- ste Zurückgehen der Nahrungsmittelpreise ist wohl eine Folge der von der Bundesre- gierung getroffenen Einfuhrmaßnahmen. Dabei klingt das Lied von den Preissen- kungen als währungs- und wirtschaftspoli- tische Marschmusik in den Ohren der Oef- fentlichkeit. Eine Musik, bei deren Abspie- len die Gewerkschaften auch mitmachen. Sie sagen einfach: Die Unternehmer sollen, auf Gewinne verzichtend, den Arbeitnehmern mehr zukommen lassen. Schon bei der Bun- desbahn geht die Rechnung nicht auf, weil dieses Unternehmen— dessen Besitzer ja alle Bundesrepublikaner sind— bekanntlich keinen Gewinn macht. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Lohnerhöhung wird zur bloß scheinbaren Lohnverbesserung, weil sie wettgemacht wird durch nötige Preiserhöhungen oder zumindest durch un- terbleibende Preissenkungen. F. O. Weber Einkauſsberale: Butter: Die Einkaufspreise des Groß- handels für deutsche Markenbutter sind 2 war gerade leicht zurückgegangen, was sich jedoch kaum auf die Verbraucherpreise aus- Wirken dürfte. Von der Vorratsstelle ausge- lagerte Molkereibutter ist weiterhin reich- lich zu haben. Sie kostet durchschnittlich 40 Dpf. je kg weniger als frische Marken- butter. Schmalz: Schweineschmalz außerordent- lich preisgünstig bei allerdings sehr unter- schiedlicher Qualität. Europäische Ware kostet etwa 35 bis 45 Dpf. je 250 Gramm- Paket. USA-Schmalz mit Garantiezeichen ist einige Pfennige teurer. Käse: Unveränderte Preise für alle Schnittkäse- und Weichkäsesorten. Sauer- milchkäse bleibt sehr preiswert. Eier: Die Erzeugung im Bundesgebiet ist jetzt sehr groß. Aus Osteuropa werden um- fangreiche Mengen eingeführt. Auch Hol- land liefert wie immer. Dänemark kann in- dessen auch an andere Abnehmer verkaufen. Alles in allem bleiben Eier außergewöhnlich Preisgünstig. Geflügel; Nachgem nun zuch wieger aus Us Geflügel in gröberen Mengen ein- viel- seitiger. Zu Ostern wird die Nachfrage zwar steigen, Preiserhöhungen sind jedoch nicht 2U erwarten. 5 Seefisch: Weiterhin günstige Einkaufs- möglichkeiten. Besonders groß ist das An- gebot an Rotbarsch und Kabeljau. Kartoffeln: Alte Speisekartoffeln kosten so viel wie bisher. Italienische Frühkartoffeln können vorübergehend etwas teurer werden. Die„Bisestili“, eine italienische Spätkar- toffel, die wegen ihrer hellen Farbe meist mit der Frühkartoffel verwechselt wird, gibt es bald nicht mehr. Die italienische Außen- handelsstelle hat den Export Bundesrepublik verboten. Fleisch: Rindfleisch dürfte so viel kosten Wie bisher. Kalbfleisch kann südlich des Mains etwas teurer werden, wenn die Metz- 25 — 2 in Richtung Bundesbank-Wochenaus weis höchster Bargeldumlauf (ck) Der Bargeldumlauf in der Bundes- republik hat in der letzten Märzwoche um 2,8 Milliarden DM zugenommen und betrug nach dem Wochenausweis der deutschen Bundesbank vom 31. März 20,5 Milliarden DM einschließlich 1,27 Milliarden DM Schei- demünzen. in Mil. DM Verändert gegen Vorwoche Bilanzsumme 34 335,7— 331,0 Gold 11 069,8. Auslandsguthaben 8 815,5 + 203,4 davon zweckgebunden 347,8— Sorten, Auslandswechsel, Schecks 160,5 333 Inlandswechsel 1 972,3— 585,2 Schatzwechsel u. unverzinsl. Schatzanweisungen 25,0— 64,2 Lombardforderungen 31,2— 60,0 Kassenkredite a, öffentl. Hand 161,7 + 148,6 Wertpapiere 228,6— 1,4 ausgl. Forderungen u. unverz. Schuldverschreibungen 5 419,4— 383,6 Kredite an Bund wegen IWF u. Weltbank 1 247,5— Kredite a. intern. Einrichtg. u. Konsolidierungskredite 4 309,8— 11,8 Banknotenumlauf 19 276,1 42825, Einlagen v. Kreditinstit. 9 428,1 2025,00 Einl. d. öffentl. Hand 3 186,3—1044,8 Verbindl. a. d. Ausl.-Gesch. 635,8— 31,2 but die dau ela ger höhere Viehpreise sofort an die Ver- braucher weitergeben. Die Notierungen für Schlachtschweine sind dagegen im Süden und Südwesten teilweise beachtlich zurück- gegangen. In großen Mengen werden nocli immer Schmalzfleischdosen aus der staat- lichen Vorratshaltung angeboten. Die Dose hat einen Fleischanteil von durchschnittlich 45 Prozent und kostet in der Hauptsache 1,25 bis 1,0 DM. 5 Obst: Das deutsche Apfelangebot geht zurück. Auslandsware ist noch etwas reich- licher, Gute Aepfel behalten sehr feste Preise. Für saftige, gesunde Apfelsinen dürften die Verbraucher etwas mehr Geld anzulegen haben als bisher. Das Angebot geht saisonbedingt langsam zurück. a Gemüse: Frühgemüse, wie Kopfsalat, Spinat, Treibrhabarber, Treibsalatgurken, Treibradieschen und Treibrettiche wird es nach und nach in gößeren Mengen geben. Die Hausfrauen können infolgedessen mit nachgebenden Preisen rechnen. Einwand- freie Tomaten teurer. Blumenkohl aus Frankreich billiger als italienische Ware. Kopfkohl, Möhren und Porreę Ausreichend orhanden, Verhältnismäßig kflapp vorhanden. altptemt e 2 f der grüne Wirsing“ Die meisten Verbraucherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,30 bis 2,70 DM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,80 bis 3,20 DM; Kotelett 2,80 bis 3,50 DM; Schweinebauch 1,90 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 g: 1,58 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 14 bis 17 Ppf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1,35 bis 1,50 DM; holl. Gouda 1,30 bis 1,40 DM; Til- 285 siter 1,20 bis 1,30 DM. 5 Kartoffeln je Pfund: 13 bis 18 Ppf. 85 Obst je Pfund: Tafeläpfel A 50 bis 85 Ppf; Tafeläpfel B 45 bis 55 Dpf; Tafelbirnen A—,85 bis 1,10 DM; Orangen 45 bis 80 Ppf. 5 Gemüse je Pfund: Zwiebeln 30 bis 35 Dpf; Möhren 60 bis 80 Dpf; Weißkohl 30 bis 35 Ppf; Wirsing 50 bis 60 Dpf; Blumenkohl—,60 bis 1.— DM je Stück. * moderne — küchen können zweckmäßig und urgemötſich sein! Das ist so ein Beispiel aus der MANN-· Großauswahl: Ein praktisches Schwedenböfeft(278. eine moderne Truheneckbanł mit gepolstertem Sitz ond Röcken(174.0), der Eckbanłtisch mit iderstandsfäöhiger Platte(47.0, bequemer Stohl(38. und ein 185. Liter Markenköhlschrank(389. 9. Mannheim, An den Planken, D2 e 55 5 77 , 5 Seite 14 MORGEN Kleines Dorf wird Versorgungsquelle für zehn Millionen verlegt werden/ Leben und Treiben um„Les Halles“ ist sehenswert Der Pariser Zentralmarkt soll Ohne Zögern stimmte dieser Tage die französische Regierung der Verlegung des Pariser Zentralmarktes aus dem Stadt- zentrum in einen Vorort zu. Genau so glatt und reibungslos hatten auch einige Regie- rungen vor ihr schon das gleiche Problem be- handelt. Geändert wurde bis dato aber nicht viel. Und doch ist kein Zweifel daran mög- lich, daß die unter Napoleon III. errichteten zwölf Markthallen die gewaltige Menge der Viktualien längst nicht mehr fassen kann, die sich hier täglich zur Weiterverteilung stapelt. Dazu kommt noch, daß es für die aus allen Himmelsrichtungen in die Stadt ein- fahrenden Fernlaster immer schwieriger wird. sich durch das Gewühl der vom Ver- kehr überlasteten Straßen einen Weg zum Zentralmarkt zu bahnen. Gewiß ist das Leben und Treiben im Kaiserliche Masken-Scherze Zarin Anna von Rußland erließ vor einem Maskenball den Befehl, eine fast 70“ jährige Hof-Waschfrau als kaukasische Für- stin zu kostümieren, zu maskieren und dann ohne Vorankündigung mit einem ihrer treulosen„Günstlinge“ auf der Stelle zu ver- heiraten. Sie sorgte auch dafür, daß der ganze Hof über diese diabolische Komödie ins Bild gesetzt wurde. Alles wickelte sich programmgemäß ab. Als nun aber dem ge- trauten Paar die Masken abgenommen wur- den, damit sich die Kaiserin und der Hof an der Bestürzung des Bräutigams und der Verlegenheit der Greisin weiden könnten, entpuppte sich die alte Waschfrau als ein ganz entzückendes junges Mädchen! Jene war nämlich plötzlich erkrankt und hatte an ihrer Stelle nichtsahnend ihre Enkelin Seschickt. Stadtviertel um„Les Halles“ sehenswert und außerdem auch lehrreich 8 Beispiel eines mit Geschick gemeisterten heillosen Durch- einanders. In den späten Abendstunden häu- fen sich in den Hallen und auf den Trottoirs und Fahrbahnen der angrenzenden Straßen Berge von Gemüse aller Art, teils lose, teils in Säcke, Kisten und Verschläge verpackt. Die anfahrenden Lastkraftwagen, die groge Mühe haben, durchzukommen, müssen in aller Eile entladen werden, da während vie- ler Stunden unaufhörlich neue Zugänge ein- treffen. Ganze Ladungen werden gleich in die unter den Hallen liegenden weiträumi- gen, vier Meter hohen Keller gebracht und dort mitunter sogar zu Spekulationszwecken aufbewahrt. Verderbliche Ware allerdings muß in der gleichen Nacht noch abgesetzt werden. Dazu zählen neben Obst die Mengen von Fischen und anderen Ssetieren, die schon wenige Stunden nach ihrer Ankunft einen unerträglichen Geruch verbreiten. Mit einem nicht minder unangenehmen Gestank verpesten die Lager der Käsehändler die Luft. Von einigen tausend Großhändlern wird die Ware zu täglich wechselnden Preisen an die Wiederverkäufer abgestoßen, die nach Abzug der Lieferanten mit Kleinlastwagen, Dreiradwagen und Handkarren das Feld be- herrschen. Gegen 3 Uhr morgens treffen die Ersten von ihnen ein. Sie schlängeln sich durch die ständig hin- und herwogende Menge von Händlern, Einkäufern, Trägern und Gaffern, da sie ihren unterschiedlichen Warenbedarf bei vielen Verkaufsständen eindecken müssen. Wiederverkäufer, die kein eigenes Fahrzeug besitzen, lassen die einge- kaufte Ware zu Spediteuren bringen, die eigens zu diesem Zweck ihre Sammellager für einige Stunden auf der Straße aufschla- gen. Alles, was hier vor sich geht, geschieht mit viel Lärm und Geschrei. Die größte Laut- stärke wird gegen Morgen erreicht, dann nämlich, wenn die Restware an den Mann gebracht werden muß. In diesen Stunden ist es auch den kleinen Verbrauchern erlaubt, zu Spottpreisen einzukaufen. Um 8 Uhr er- tönt die Glocke. Von diesem Augenblick an dürfen keine Geschäfte mehr getätigt wer- den. Das Marktgetriebe ernährt ein ganzes Stadtviertel. Jeder Händler hat seine Ange- stellten, seine Hilfskräfte. Selbst die Clochards und Durchreisende, die„ihre Brieftasche verloren“ haben, finden hier leichte Beschäftigung. Hunderte von Bistros, Restaurants und Caféhäuser bleiben die ganze Nacht geöffnet und sind meist sogar kKknallvoll. Unter den Gästen finden sich ne- ben denen, die in der Stadtgegend beruflich zu tun haben, männliche und weibliche Nachtschwärmer, die nicht wissen, wo sie sonst ihre Zeit bis zum Tagesanbruch ver- bringen sollen. Zum„Souper“ treffen sich in einigen Lokalen, wie„Zum rauchenden Hund“ und„Zum Schweinsfuß“, Theaterbe- sucher, die in fröhlicher Gesellschaft noch einige Stunden beisammenbleiben wollen. Die meistverzehrten Gerichte sind Zwiebel- suppe, Austern, Weinbergschnecken und ge- backene Schweinsfüßchen. Es ist begreiflich, daß die vielen Ge- schäftsleute und Gaststätten- und Hotelbe- Sitzer, die von den„Hallen“ und allem Drum und Dran profitieren, keine Freudensprünge machen, wenn wieder einmal die Verlegung des Zentralmarktes beschlossen wird. Dies- mal soll das nur 500 Einwohner zählende Dörfchen Rungis, zwölf km südlich von Paris gelegen, die Urzelle für den künftigen Zen- tralmarkt abgeben. Die neueröffnete„Auto- bahn Süd“ führt am Dorf vorbei. Ganz in der Nähe liegt der Flugplatz Orly. Außerdem gibt es von Rungis aus günstige Bahnver- bindungen nach mehreren Richtungen. Platz- mäßig und rein technisch gesehen, stehen der Verwirklichung des„Zehnjahresplans“ keine Schwierigkeiten entgegen. Die vom Marktbe- trieb lebenden Anwohner der Hallen in Pa- ris werden sich damit abfinden müssen, daß motorisierte Nachtbummler in nicht allzu- ferner Zeit ihre Zwiebelsuppe in Rungis essen. Gustav Richter Nicht ins Uferlose soll Paris wachsen Die französische Regierung versucht, die Einwohnerzahl von Groß- Paris nicht ins Uferlose wachsen zu lassen. Durch Dezentralisierungsmaßnahmen hofft man, bis 1970 eine Einwohnerzahl von etwa neun Millionen Menschen zu erreichen, die dann nicht mehr steigen soll. Zur Zeit leben etwa 8,2 Millionen Menschen im Wohnraum von Groß-Paris. Da Versuche, durch den Anreiz von Prä- mien Werke der privaten Wirtschaft zum Umzug von Paris in die Provinz zu veranlas- sen, bisher wenig Erfolg hatten, will der Staat jetzt mit gutem Beispiel vorangehen. Das Kabinett hat beschlossen, im Laufe der nächsten Jahre eine Reihe von Fachhoch- schulen, auf denen künftige leitende Beamte des technischen Dienstes ausgebildet werden, von Paris in Provinzorte zu verlegen. So soll zum Beispiel die Fachhochschule für Brücken- und Straßenbau nach Lyon oder Grenoble ziehen. Für die Fachhochschule des zivilen Flugzeugbaus ist Toulouse vorge- sehen. Die Fachhochschule für das öffentliche Gesundheitswesen soll nach Rennes verlegt werden. Der Ansicht, daß solche Maßnahmen nur einem Tropfen auf den heißen Stein gleich- kommen, trat der französische Aufbau- minister, Pierre Sudreau, mit dem Hinweis entgegen, daß zum Beispiel die Zahl der Studenten naturwissenschaftlicher Fächer in Paris von zur Zeit 17 000 auf 42 000 im Jahre 1965 und auf 82 000 im Jahre 1971 steigen werde. Zum 70. Geburtstag des österreichischen Bun- desprdsidenten Dr. Adolf Schärf am 20. April 1960 gibt die österreichische Bundespost eine Sonderbriefmarke mit einem Porträt Dr. Adolf Schärfs und dem österreichischen Staatswap- pen im Hintergrund im Freimachungswert von 1,5 Schilling heraus. Die olivgrüne Mare, de- ren erster Tag der Freimachungsgültigłeit der 70. Geburtstag des österreichischen Bundesprä- sidenten ist, wurde von dem Maler Adalbert Pichl entuorfen. Ihre Auflage beträgt 3 Millio- nen Stück. Foto: Keystone 7 C4 57 I * 2 7 d 8. 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W EA 2 S. enn da 2 Saga. e 2 0e — ga 8 * 4 Bun- April t eine Adolf swap- rt von ce, de- eit der esprã- lalbert Millio- ystone MORGEN Sele 18 Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 Die Wasserversorgung Baden-Württembergs Das Wasser kostet viele Millionen Mark Die Fernleitungen haben sich bewährt/ Die Qualität des Trinkwassers wird besser Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz- Eichhöfer Stuttgart. Die viele Jahrzehnte währende Arbeit der Staatsverwaltung und der Ge- meinden an der Verbesserung der Trinkwas- ser verhältnisse Südwestdeutschlands kann von Jahr zu Jahr auf neue Erfolge zurück- blicken, obwohl die Nachkriegsverhältnisse, die stärkere Industrialisierung und die Zu- nahme der Bevölkerung die für die Wasser- wirtschaft Verantwortlichen vor außer- gewöhnliche Aufgaben stellt. Heute sind be- reits 96 Prozent der Bevölkerung der zentra- len Wasserversorgung angeschlossen. Es be- stehen etwa 250 Gruppenversorgungsver- bände, in denen sich jeweils mehrere Ge- meinden zur Bekämpfung der früher in wei- ten Landstrichen drückenden Wassernot zu- sammengeschlossen haben. Die größte dieser Gruppen ist zur Zeit im Hohenlohischen in Bau. Sie umfaßt die hohenlohischen Gebiete zwischen Jagst und Tauber, soweit sie wasserarm sind und bezieht ihr Wasser aus dem Taubertal sowie zusätzliches Wasser von der Nord-Ost- Wasserversorgung. Darüber hinaus kann sich die Wasserver- sorgung Mittelwürttembergs heute auf die etwa 100 km lange Leitung der Landes- Wasserversorgung stützen, die ihr Wasser vor allem aus der Donauniederung zwischen Langenau und Niederstotzingen, zum Teil auch aus der Egauquelle entnimmt. Eine weitere Fernwasserleitung führt in einer Länge von etwa 180 km aus dem Bodensee bis in den Raum Bietigheim und eine dritte ist die in Bau befindliche Fernwasserleitung der Nord-Ost-Versorgungsgruppe, an der als vorläufiger Trägerverband die Kreise Crails- Zur Konfirmation u. Kommunion Portrait u. Familien-Aufnahmen schnell und erstklassig 7 11 A 2 228 Tel. 221 46 heim, Mergentheim, Schwäbisch-Hall, Back- nang, Künzelsau und Oehringen beteiligt sind. Sie entnimmt ihr Wasser zum Teil dem oberen Jagsttal, zum Teil auch Ueberschuß- wasser der Ries- und der Jagstgruppe. Außerdem wird ihr zusätzliches Wasser aus der Leitung der Landeswasserversor- gung zugeleitet, und zwar aus Anschluß- leitungen in der Nähe von Aalen und zwi- schen Backnang und dem Behälter Schön- bühl. Die Kosten dieser dritten Fernwasser- leitung, die zur Hälfte fertiggestellt ist, be- laufen sich auf etwa 45 Millionen DM. Die Bodenseewasserleitung kostete ca. 215 Mil- lionen DM, die Landes wasserversorgung, die schon seit Jahrzehnten in Betrieb ist, wird auf 150 Millionen DM geschätzt. Außer Stuttgart ist keine der Großstädte des Landes an eine der Fernwasserleitungen angeschlossen. Die Landeshauptstadt ent- nimmt fast ihren gesamten Wasserverbrauch heute ungefähr zu gleichen Teilen dem Bo- densee und dem Donauried. Mannheim be- sitzt zwei große Wasserwerke, die aus dem Grundwasser der Rheinebene gespeist wer- den. Heidelberg hat mehrere Wasserwerke mit Wasser aus der Rheinebene und dem Neckartal. Auch Karlsruhes Wasser liefert die Rheinebene. Die Freiburger dagegen trinken Wasser aus dem östlich der Stadt gelegenen Dreisamtal und Ulm gewinnt sein Trinkwasser aus Quellen und Grundwasser der Donauniederung an der Illermündung. Wenn Baden- Württemberg, dem die Na- tur weite wasserarme Gebiete gegeben hat, heute auf ein großzügig ausgebautes Ver- sorgungsnetz hinweisen kann, so bedurfte es dazu großer flnanzieller Anstrengungen der Gemeinden und des Landes. Heute kann man im Innenministerium mit Stolz darauf hinweisen, daß die Wasserversorgung der Bevölkerung im großen und ganzen selbst in Trockenperioden als gesichert angesehen Werden kann. Der Referent für die Wasser- Versorgung erklärte uns dazu, die groge Trockenheit des vergangenen Jahres habe gezeigt, daß die überörtlichen und die über- gebietlichen Versorgungsanlagen ihre Be- Währungsprobe durchaus bestanden hätten. Konzentrierte Mangelerscheinungen seien nicht aufgetreten. Dennoch sei die Wasser- versorgungsanlage in vielen kleinen Ge- meinden und auch in einigen Städten in der größten Trockenzeit recht angespannt ge- Wesen. Wirkliche Notstände hätten sich je- doch nur in denjenigen kleinen Gemeinden ergeben, deren Wasservorkommen auf stark schwankenden Quellen basierten. Das sei vor allem im Schwarzwald, im Odenwald und in anderen Gebirgsgegenden der Fall. Zur Qualität des Trinkwassers in Baden- Württemberg war im Innenministerium zu erfahren, daß diese überall dort gut sei, Wo das Grundwasser die Basis bildet. Wasser aus klüftigem Gestein und Quellwasser in Gebirgsgegenden, vor allem in Zeiten der Schneeschmelze oder von Niederschlägen sei jedoch von der Natur im Untergrund schlecht gefiltert und daher nicht immer einwand- frei. Wo solches Wasser vorkomme, würden von den Gesundheitsbehörden die notwendi- gen Maßnahmen durch Chlorung, sonstige Aufbereitung und hygienische Sanierung er- griffen. Außerdem würden alle Bestrebun- gen intensiviert, größere Schutzzonen in Ge- bieten zu schaffen, denen Trinkwasser ent- nommen wird. Darüber hinaus bietet neuer- dings das Wasserhaushaltsgesetz für den Ge- wässerschutz eine wesentlich bessere Hand- habe als das bisher der Fall war. Im Odenwald ist gutes Wasser selten Deshalb wird Von Buchen. Wer kocht schon das Leitungs- Wasser zum Salatwaschen und Zähneputzen ab? Im Odenwald gibt es eine Reihe von Gemeinden, die das auf Veranlassung des Gesundheitsamtes Jahr für Jahr in öffent- lichen Bekanntmachungen ernsthaft von ihren Bürgern fordern. Damit wird unaus- gesprochen zugestanden, daß das Leitungs- Wasser unter Umständen Krankheiten, Seu- chen, vielleicht sogar den Tod bringen kann, wenn es nicht abgekocht wird. Der Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes in Buchen, Medizinalrat Dr. Ernst Eschner, erklärt:„Wir müssen strikt auf der Abkochvorschrift be- stehen, um bei allen Eventualitäten gedeckt zu sein.“ Der Kreis Buchen hat 82 Gemeinden, von denen nur elf über gutes Trinkwasser ver- fügen. In fünf Gemeinden sind die Unter- suchungen noch nicht abgeschlossen. In nicht weniger als 66 Orten steht der Bevöl- kerung kein einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung. Nicht einwandfrei heißt, daß sich in 100 cem Wasser Coli-Bakterien nach- weisen lassen, und daß sich in einem Kubik- zentimeter Wasser mehr als 25 Keime be- finden. Der Nachweis von„Bacterium coli“ bedeutet, daß menschliche oder tierische Ab- kallstoffe im Trinkwasser sind. Die Keimzahl weist darauf hin, daß das Wasser unfiltriert ist. Im Odenwaldkreis Buchen— in Nachbar- kreisen ist es ähnlich— steht nicht nur kein qualitativ einwandfreies Wasser zur Verfü- eine Fernwasserversorgung aus dem Rhein erwogen unserem Mitarbeiter Hans Schweizer gung, sondern viele Gemeinden leiden auch an Wassermangel. Als Nahziel zur Schaf- kung einer besseren Wasserversorgung raten deshalb die Fachbehörden zur Bildung von Gruppenwasserversorgungsverbänden, weil sie sich von ihnen genügend Finanzkraft er- warten, um ausreichende Aufbereitungs- anlagen erstellen und eine zuverläàssige Wartung durch ausgebildete Wassermeister sichern zu können. Das ist flnanzschwachen Gemeinden allein nicht möglich. Bisher sind 17 Gemeinden des Kreises Buchen solchen Gruppenwasserversorgungen angeschlossen, weitere 17 haben die Absicht, sich gemein- sam um die Beseitigung ihrer Wassersorgen zu bemühen. Grundsätzlich fordert das Ge- sundheitsamt eine Filterung, Entkeimung und erforderlichenfalls auch eine„Enteisung“ und„Entmanganung“ des Wassers. Eine aus- reichende Aufbereitung ist jedoch nur bei einer mehr als zwei Sekundenliter betragen den Wasserschüttung möglich. Im Odenwald haben viele Quellen eine geringere Schüt- tung. Da aus dem Bereich des Odenwälder Buntsandsteins keine nennenswerten Was- sermengen mehr zu erwarten sind(die mei- sten Probebohrungen in den letzten Jahren blieben erfolglos), schlagen die Fachbehörden vor, die da und doft im Muschelkalkgebiet (Bauland) vorhandenen„Wasserbecken“ an- zuzapfen, um wenigstens den dringendsten Bedarf zu decken. Sowohl das Gesundheits- amt wie auch das Wasserwirtschaftsamt und das Geologische Landesamt sind sich jedoch darüber im klaren, daß auch dies ein Not- behelf sein wird, da die Quellen immer wie- der der Gefahr der Verschmutzung ausgesetzt sind. Sie schlagen deshalb, wie Medizinalrat Dr. Eschner in einem Gespräch bestätigte, als großzügige und endgültige Lösung die Er- richtung einer Fernwasserversorgung für die unter Wassermangel leidenden Gebiete Nordbadens und eventuell auch Hohenlohes vor. Dieser Plan sieht vor, bei Mannheim das Wasser aus dem Rhein zu entnehmen, aufzubereiten und durch eine Fernleitung quer durch den Odenwald oder durch das Neckartal bis in die Kreise Mosbach, Buchen, Mergentheim und Tauberbischofsheim zu pumpen(ähnlich wie die Bodensee- Wasser- versorgung). Die Frage, warum man nicht den näher liegenden Main als„Zapfstelle“ benutzen will, wird mit dem Hinweis beant- wortet, daß vom Main aus mit geringeren Kosten nur ein Teilgebiet versorgt werden könne. Ueberdies seien in diesem Fall zu- sätzliche Verträge mit den an den Main grenzenden Ländern Bayern und Hessen er- forderlich. Der Plan dieser nicht billigen Fernwasser- versorgung aus dem Rhein ist Zukunfts- musik. Er bedarf zunächst noch einer ein- gehenden Ueberprüfung. Immerhin geht es, so sagte uns Dr. Eschner, um mindestens 200 000 Menschen, für die eine einwandfreie Trinkwasserversorgung sichergestellt wer- den muß. Heinrich Lübkes Staatsbesuch Stuttgart.(tz- Eigener Bericht) Bundes- präsident Dr. Heinrich Lübke und seine Frau, die„First Lady“ der Bundesrepublik, besuchten am Mittwoch Stuttgart. Sie sind zu einem offiziellen Staatsbesuch gekom- men. Lübke ist ein wohltuend schlichter Mann, dessen menschliche Würde dem hohen Amte, das er bekleidet, sehr gut ansteht. Er sieht den sinn seines Besuches nicht im Austausch von Reden, sondern in der Orien- tierung über die aktuellen die Länder be- wegenden Probleme, die er in seiner nüch- ternen Art— soweit sie agrarischer Natur sind— denn auch gleich in der Villa Reit- zenstein, soweit sie staatspolitischer Art sind, in seiner gelungenen Rede im Landtag beim Schopfe faßte. Die Bevölkerung Stuttgarts empfing den zweiten Präsidenten der Bundesrepublik in ihren Mauern sehr herzlich, soweit ihr vom Bürgersteig oder vom Rathausplatz dazu Gelegenheit gegeben war. Mehr als ein freundliches Händewinken hinüber und her- über war nicht möglich. Das gestrenge Pro- tokoll stand überall im Wege, so daß Lübke den Tausenden, die ihm Beifall zollten, nur auf Distanz gegenübertreten konnte. Das ist sehr bedauerlich, und es wäre sicherlich im Sinne der jungen Demokratie, wenn die für die Reiseroute des höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Verantwortlichen es mit dem Abschirmen nicht gar so pedantisch nehmen würden. Wir sind alle nur Men- schen. Der Stil, in dem die Bonner Staats- besuche aufgezogen werden, wäre überhaupt einer Ueberprüfung wert. Vielen flel auch auf, daß Oberbürgermei- ster Dr. Klett programmwidrig nicht zum Empfang auf dem Bahnhof erschienen war, sondern dem Staatsoberhaupt nur auf der Treppe seines Rathauses zu huldigen geruhte. Der sonst so nüchtern bestuhlte Plenarsaal des Landtags dagegen war Lübke zu Ehren mit drei wertvollen Teppichen im Gesamtpreis von etwa 40 000 Mark geziert— Leihtep- piche, die Landtagsdirektor Körner wie sei- nen Augapfel hütete. Der Brandfleck einer MdL-Zigarre hätte teure Folgen nach sich gezogen. Immerhin aber stand der Besuch des Bundespräsidenten im Landtag unter einem guten Stern. Als er den Saal betrat, stolperte er, was Glück bringen soll. Als er in seiner gewinnenden Rede davon sprach, er wolle Jungen aus dem Schwarzwald, die inn in Bonn besuchten, nach Berlin einladen, „um ihnen einmal eine richtige Residenz zu zeigen“, zerbrach mit lautem Klirren ein Glas am Büfett, und auch Scherben bringen bekanntlich Glück. Später dann, als Dr. Lübke, seine Frau Wilhelmine, Landesvater Kiesinger und des- sen Frau im prunkvollen Ordenssaal des Ludwigsburger Königsschlosses mehr als 600 Hände schüttelten, befanden sie sich selbst in einer Residenz, die ihren ganzen Luxus der Laune eines verliebten Herzogs zu verdanken hat. In Gold und Purpur lud der Thronsessel Karl Eugens unter einem Baldachin zum Sitzen ein— vergeblich, und der korpulente Herzog schaute von der Wand herab auf die illustre Schar von Demokra- ten. 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Unser Bild zeigt die Mannschaften nach dem Ein- marsch. Von links die Vertretungen der Bund esrepublik, der USA, der Schweiz und Uster- reichs. 5 Foto: Gayer Acht Mannschaften aus sieben Nationen am Start: In Fteundschaſt und gegenseitige Nellung Zweites Europa- Jugendturnier im Basketball gestern feierlich eröffnet In der festlich geschmückten amerikani- schen Sporthalle in Käfertal wurde gestern nachmittag das zweite Europa-Jugend-Tur- mier im Basketball um den Albert-Schweit⸗ zer-Pokal feierlich eröffnet. Die Veranstal- tung steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Reschke, General- major Thomas L. Sherburne von der 7. US- Army und dem Präsidenten des Deutschen Basketballbundes, Erich Macke. Zur Eröffnung marschierten die Jugend- mannschaften aus sieben Nationen mit ihren Fahnen in die Halle, zunächst der Sieger des letztjährigen Turniers, Belgien, dann FHolland, Luxemburg, Oesterreich, die Schweiz, Deutschland B, der große Fa- vorit USA und die deutsche A-Vertretung. Im Namen von Generalmajor Sherburne begrüßte Colonel Sandford die Jugend- teams„in der Gemeinde, in der wir Ameri- Er gab der kaner wohnen und leben.“ Hoffnung Ausdruck, daß sich die jungen Menschen hier wohl fühlen werden und als gute Freunde in ihre Länder zurückkeh- ren mögen. In Vertretung des Oberbürger- meisters stattete Bürgermeister Walter Krause dem Deutschen Basketballbund so- Basketball-Europaturnier: Der ſpielplan für Freitag Gruppe A: Belgien— Luxemburg(16 Uhr) Deutschland A— Holland(19 Uhr) 12 ruppe B: 5 Oesterreich— Schweiz(17.20 Uhr) USA- Deutschland B(20 Uhr) wie der US-Army f ür ihre Unterstützung seinen besonderen Dank ab. Abschließend wünschte er faire Spiele und allen Mann- schaften Glück und Erfolg. Bundesjugend- wart Rothermel aus Hamburg begrüßte die Teilnehmer im Auftrag des Deutschen Basketballbundes„Möge dieses Zusammen- treften von Jungen aus sieben Nationen dazu dienen, daß sich die Jugend kennen, verstehen und achten lernt.“ Er bezeichnete es als seinen größten Wunsch, daß alle Teilnehmer nach Abschluß des Turniers als Freunde scheiden würden. Rothermel be- zeichnete es als einen in der Sport- geschichte wohl einmaligen Fall, dag be- reits bei der Organisation des Turniers ver- schiedene Nationen zusammenarbeiteten und wünschte, daß sich dieser Geist und das hervorragende kameradschaftliche Zusam- menwirken auch auf das Turnier übertrage. Zum Abschluß der Eröffnungsfeier erklan- gen die deutsche und die amerikanische Nationalhymnen. 5 Anschließend trat zum ersten Spiel Oesterreichs Vertretung gegen Deutsch- land B an. Die Ergebnisse der gestrigen Begegnungen werden wir in unserer näch- sten Ausgabe veröffentlichen. Im vorletzten Heimspiel der Saison wieder mit Schmitt: gegen Sb ollie sich der U nochmals ins Zeug lehen Führenden Mannschaften der 1. Liga wird alles abverlangt: KSC bei Bayer München— Club in Offenbach Auf der Karte der 1. Liga Süd stehen am Wochenende die vom 8. Mai vorverlegten Spiele. Tabellenführer Karlsruher SC ist Gast von 1860 München, während die mit zwei Punkten Abstand folgenden Kickers Offenbach auf dem Bieberer Berg den 1. FC Nürnberg erwarten. Spielt 1860 abermals so unkonzentriert wie zuletzt bei der 2:5. Heimniederlage gegen die Stuttgarter Kickers, dann wird es der KSC schaffen. Es wäre natürlich verkehrt, sich auf einen KSC-Sieg festzulegen. Offenbach ist gegen den„Club“ Favorit, wird aber sicherlich starken Widerstand finden. von den Ab- stiegskandidaten haben Viktoria Aschaffenburg(gegen Ssw Reutlingen) und die Stuttgarter Kickers(gegen Bayern München) Heimspiele, während Ulm 46— bereits am Samstag— nach Frankfurt zur Eintracht muß und hier weniger als die Rivalen mit einem Punktgewinn rechnen kann. Eintracht Frankfurt— Ulm 46; 1860 Mün- chen— Karlsruher Sc; Kickers Offenbach— 1. FC Nürnberg; VfR Mannheim— FSV Flu sperrt Australien Das Exekutiv-Komitee des Weltfußball- Verbandes hat mit sofortiger Wirkung „Australien in seinen Rechten eingestellt“, also als Mitglied gesperrt. Damit hat Austra- liens Fußball keine Möglichkeit, sich inter- national, auch mit seinen Vereinen, zu be- tätigen. Der Grund ist darin zu suchen, daß Australien verschiedene österreichische Spieler, deren Freigabe durch den zuständi- gen österreichischen Verband nicht erteilt wurde, für Vereine spielberechtigt erklärt hat. Das hatte zur Folge, daß an weitere Spieler österreichischer Vereine Angebote zur Uebersiedlung nach Australien über- mittelt wurden, mit dem Hinweis:„Auch ohne Freigabe erfolgt die Spielberechti- gung.“ 5 Impfung Ursache für Niederlage? Der Münchener Oberligaverein TSV 1860 München, der am vergangenen Sonntag dem Absteiger Stuttgarter Kickers mit 5:2 Toren unterlag, soll als Folge einer Impfung der Spieler so hoch verloren haben. Die Spieler wurden in der vergangenen Woche vom Ver- einsarzt für ihre bevorstehende Amerika- Tournee einer Schutzimpfung unterzogen, nach der sich bei einigen Spielern Schlaf- losigkeit und Schüttelfrost bemerkbar mach- ten. Wie die Vereinsleitung von 1860 Mün- chen gestern in München mitteilte, habe eine Reihe von Spielern noch einen Tag vor der Begegnung gegen die Stuttgarter über Schwächen geklagt. Nach dem Spiel konn- ten sich weder der Vorstand noch Trainer Hipp die verheerend schlechte Form der „Löwen“ erklären. Die Reaktion der Schutz- impfung hatte sich nur bei einigen Spielern nicht bemerkbar gemacht. „Mit 30 Jahren wird es Zeit“: Frankfurt; SpVgg Fürth— VfB Stuttgart; Schweinfurt 05— Bayern Hof; Vikt. Aschaf- fenburg SSV Reutlingen; Stuttgarter Kickers— Bayern München. Nach dem enttäuschenden Ergebnis von Frankfurt und dem mageren 2:2 im vorher- gegangenen Heimspiel gegen Aschaffenburg hat der VfR seinen Anhängern gegenüber einiges gutzumachen. Es geht darum, den, insgesamt gesehen, guten Eindruck von den Leistungen der Rückrunde nicht zu ver- wischen, sondern vielmehr sich in den letzten Kämpfen der Saison nochmals ins Zeug zu legen, um zu bestätigen, daß die„neue“ Elf als gute Basis für die weitere Entwicklung dienen kann. Mit dem FSV kommt am Sonn- tag eine Mannschaft, die auswärts ihre Haut teuer verkauft. Wie in jedem Jahr stellen die Bornheimer eine überaus stabile Abwehr, zu deren Ueberwindung ein spritziges und ziel- strebiges Sturmspiel Voraussetzung sind. Sicher werden die Mannheimer davon pro- fitieren, daß diesmal wieder Schmitt mit von der Partie ist. Die Läuferreihe dürfte un- verändert bleiben, in der Verteidigung bietet sich mit Denk als Ersatzmann für den weiter- hin fehlenden Wäckerle eine erfolgverspre- N chende Lösung an. 1860 München scheint schon ganz auf die Amerikareise eingestellt zu sein und wird sich gegen Tabellenführer Karlsruher Sc kaum zu einer vollen Kraftentfaltung auf- schwingen können. Unter diesen Umständen muß man dem KSC eine gute Gewinnchance geben, auch wenn er erneut mit der Ersatz- verteidigung Schwall-Späth antreten sollte. Dimmel wird auf jeden Fall nicht spielen können. Auch für die Kickers Offenbach wird die Ausein andersetzung mit dem 1. FC Nürn- berg keine leichte Sache sein, obwohl der Platzvorteil und die Kampfkraft für die Kickers sprechen, die außerdem natürlich mit einem Fehltritt des KSC in München rechnen. Man darf annehmen, daß sich Schweinfurt 05 und Bayern Hof, die in Schweinfurt die Klingen kreuzen, in Sicherheit befinden. So Senolꝛ⁊ möchte in diesem alu noch Welititel- amp Vor einer Qualifikation fürchtet sich der Europameister nicht Mitte April für drei Wochen nach USA „Das mache ich nicht noch einmal— drei Kämpfe gegen schwerere Gegner inner- halb von nur 21 Tagen.“ Sichtlich erleichtert kam diese Aeußerung von Gustav Scholz nach den eindrucksvollen Erfolgen über Köhler, Mike Holt und Rocco Mazzola in München. Aber der Mittelgewichts- Europameister ließ auch keinen Zweifel über seine Absichten:„Ich werde in wenigen Tagen 30 Jahre. Jetzt steh ich auf dem Höhepunkt meiner boxerischen Laufbahn und die muß ich ausnutzen.“ Zunächst wird Scholz versuchen, sein Ziel eines Weltmeisterschaftskampfes möglichst noch in diesem Jahre zu verwirklichen. Seine Pläne liegen klar. Zunächst einige Tage Skiurlaub, dann zurück nach Berlin und am 15. April für drei Wochen nach USA. Diese Reise ist durch Scholz und sei- nen Manager Gretzschel gut vorbereitet worden. In New Vork gibt es Besprechun- gen mit Markson und Brenner aus dem früheren International Boxing Club, und vielleicht ergeben sich schon hier Möglich- keiten. Für Scholz gibt es verschiedene Wege. Am liebsten wäre dem Berliner natürlich, Wenn er, wie Schöppner, direkt zu einem Titelkampf käme:„In diesem Falle wäre die Börse nicht das wichtigste. Muß ich allerdings zunächst einen Qualifikations- kampf gegen einen anderen Amerikaner bestreiten, so wird das eine Preisfrage sein, und außerdem muß im Vertrag verankert werden, daß der Sieger innerhalb einer be- stimmten Frist gegen den Weltmeister an- treten kann.“ Gegen Fullmer rechnet sich Scholz gute Chancen aus, da der Stil des Weltmeisters einem guten Konterboxer lie- gen müßte. Scholz will zunächst seine Möglichkei- ten im Mittelgewicht suchen:„Gegen Maz- zola lag ich ohne jede Schwierigkeit mit 74 kg nur mit drei Pfund über dem Limit. Bis zur anderen Grenze des Halbschwer- gewichts um die 79 kg komme ich nie.“ Aber Scholz sagte auch weiter:„Ich würde gegen jeden Mann antreten, ob Schöppner, Weltmeister Moore oder wen immer. Aber es hängt dann von der Börse ab.“ So hängt also die weitere boxerische Entwicklung bei Scholz eng mit der USA- Reise zusammen. Für Europa gibt es zu- nächst noch keine Pläne. Ein 40 OOO-DM- Angebot aus Rom mußte abgelehnt wer- den. Der Titelkampf mit dem ungarischen Herausforderer Laslo Papp wird erst im Herbst in Paris stattfinden und könnte noch Weiter hinausgezögert werden, wenn die Amerikareise eine Weltmeisterschaftschance bietet. Nach Rückkehr aus den USA steht Scholz zunächst den ganzen Mai für den schon lange geplanten Film bei Arthur Brauer zur Verfügung. Eine Verlängerung des am 1. Juni abgelaufenen Vertrages lehnte Scholz dem Filmproduzenten in München ab. Zweifellos aber wird sich der Europa- meister weiter auf diesem Gebiet betätigen, das ihm offensichtlich Freude bereitet: „Ich habe in den letzten Monaten bewiesen, daß sich Boxen doch mit Film, Fernsehen oder Schallplatten vereinbaren läßt, ohne daß die Leistung darunter leidet. Man muß sich nur jeweils richtig konzentrieren. Auf jeden Fall aber sehe ich gerade nach meinen letzten Erfahrungen mit dem Fern- sehen hier eine Möglichkeit für die weitere Zukunft. Boxen kann ich vielleicht nur noch ein oder zwei Jahre. Sobald ich merke, daß meine Form im Ring nachläßt, mache ich Schluß.“ Scholz wird auch der erste sein, der das festzustellen vermag. Dafür bürgt die Selbstkontrolle eines vorbildlichen Sportmannes. W. Schneider Viertes Spiel— vierte Niederlage: Die Schweiz schlägt Chile 4:2 Im Baseler St.-Jakob-Stadion schlug die Schweizer Fußball-Nationalmannschaft die zur Zeit auf Europa-Tournee befindliche Vertretung Chiles mit 4:2(1:1). Nur in den ersten 20 Minuten des Spiels erreichte das Spiel Format. Die Chilenen wirkten zwar schneller, doch die nochmals in das Schwei- zer Team berufenen„alten Kampen“ riefen durch ihre zielstrebigeren und weniger um- ständlichen Angriffe viel mehr Unruhe im chilenischen Strafraum hervor. Bereits in der vierten Minute brachte ein Eigentor von Raul Sanchez nach einem Schuß Antenens die Eidgenossen in Führung, die allerdings zwanzig Minuten später vom chilenischen Mittelstürmer Soto wieder aus- geglichen wurde. In der 57. Minute brachte Hügi die Schweizer erneut in Front und Allemann(74.) erhöhte nach einem Allein gang auf 3:1. Nachdem Vonlanthen durch die Verwandlung eines Foulelfmeters sogar auf 4:1 ausbaute, konnte Torbar vier Minu- ten vor dem Schlugpfiff auf 4:2 verkürzen. bleiben die Stuttgarter Kickers, Ulm 46 und Viktoria Aschaffenburg, unter denen die bei- den Absteiger zu suchen sind. Für die Kickers wird wohl auch ein Erfolg über Bayern München zu spät kommen, zumal wenn Aschaffenburg gegen Reutlingen gewinnen Sollte. Daß es Ulm als Gast von Eintracht Frankfurt schaffen wird, ist kaum zu er- Warten, obwohl der Meister im Hinblick auf das Europapokalspiel gegen Glasgow Ran- Sers(13. April) sicher kein Risiko eingeht. Ziemlich bedeutungslos ist die Begegnung in Fürth, wo der VfB Stuttgart zu Gast ist. Wales an der spitze Nordirlands Fußfball-Elf unterlag mit 2:3 Nordirlands Fugball-Nationalelf, die am 26. Oktober in Belfast Deutschland erwartet und Gegner Deutschlands in der Quailfika- tionsrunde zur Weltmeisterschaft ist, unter- lag am Mittwoch im Spiel um die britische Fußballmeisterschaft in Wrexham gegen — auf⸗ N Hand ON DAN got rasiert- got gelaunt Wales mit 2:3(0:1) Toren. Mit diesem Sieg setzte sich Wales mit 4:2 Punkten an die Spitze vor Schottland und England mit je 3:1 Punkten und Nordirland(0:6), das zuvor be- reits gegen Schottland mit 0:4 und gegen England mit 1:2 unterlag. Die Entscheidung in der britischen Fußball- Meisterschaft, die in der letzten Saison von Nordirland ge- wonnen wurde, fällt nunmehr am kommen- den Samstag im abschließenden Spiel zwi- schen Schottland und England in Glasgow. Glasgow Rangers in Cupfinale Der schottische Fußballmeister Glasgow Rangers gewann am Mittwoch vor 71 000 Zu- Schauern im Hampdenpark das Pokalwieder- holungsspiel gegen den alten Rivalen Glas- gow Celtic mit 4:1(1:1). Die erste Begegnung am vergangenen Samstag hatte trotz Ver- längerung nur ein 1:1 erbracht. Damit er- reichten die Rangers das Cupfinale am 23. April gegen Kilmarnock im Hampdenpärk. Die Rangers waren bisher 14 mal Cupsieger. Am 13. April müssen sie im Frankfurter Waldstadion gegen den deutschen Meister Eintracht Frankfurt zum ersten Spiel des Semifinales um den Europacup antreten. Carballo fiel aus der Rolle Der FC Bayern München besiegte am Mittwochabend in einem Fußball-Flutlicht⸗ Spiel den uruguayischen Vizemeister Club Sudamerica Montevideo vor 22 000 Zu- schauern mit 3:2(2:1)-Toren. Die Südameri- kaner hinterließen dabei einen bedeutend stärkeren Eindruck als bei ihrer 0:3-Nieder- lage vor einer Woche gegen SSV Reutlingen. Im Verlauf des Spiels kam es zu uner- kreulichen Protesten der Gäste, als nach dem 1:0 der Münchner durch Grosser ein Gegen- tor von Bono nicht anerkannt wurde und als die Bayern durch Huber die 2:1-Füh- rung errangen. Mittelläufer Carballo wurde vom Platz gestellt, weil er den Schiedsrich- ter angespuckt hatte. Mit nur zehn Mann spielend mußten die Uruguayer nach dem Wechsel ein drittes Gegentor durch Grosser hinnehmen. Der auf dem Luftwege aus Montevideo vom Meister Penarol herange- holte Mittelstürmer Crecio, der schon für den 1:1-Ausgleich gesorgt hatte, verkürzte mit einem Freistoß auf 2:3. Auch Bayern München beendete das Spiel mit nur zehn Mann. Der Halblinke Wagenbauer schie nach einem Zusammenprall verletzt aus. Klarer Kölner Sieg Mit einem klaren 4:1(2:1)-Erfolg setzte sich der 1. FC Köln im Pokalspiel der ersten Hauptrunde des westdeutschen Fußballver- bandes bei Viktoria Alsdorf durch und kam damit eine Runde weiter.„ Weitere Sportnachrichten Seite 18 u. 19 9.9 die den Norda-Heringsfilets das Einmalige geben Immer wieder gibt es Uberraschungen für verwöhnte Gaumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Bordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen Tomatenmarks von der pikanten Würze indischen Currys Diese raffinierten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda-Filets das volle, reiche Aroma. Und die Filets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. * Noreia- Neringsillets„in der leicht zu öffnenden Dose hm schmeckt's das sagt ihr mehr als viele Worte! * Tomaten-Bordeaux- Creme»Bourbone X Sahne-Meerrettich- Creme„Savarin * Paprika-Curry- Creme»Pußstaa 5 * Senf- Creme»Borago& oder * Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinkas Norcla Zarte Heringsfilets in — — 4 OM J. 20. bel hrem Lebensmittehändler 4 SPORT Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 Nicht das Maß verlieren: Deulscke Straßenfantet enttäuschten nichi Große Bewährungen kommen erst noch/ Keine Wunder erwarten! Die deutschen Profistraßenfahrer haben in der neuen Saison noch nicht viel gezeigt. Vereinzelt werden schon Stimmen laut, die besorgt fragen, ob der steile Wiederaufstieg der letzten Jahre abflaut. Vier Wochen nach Beginn der Saison ist dieser Kummer ver- früht. Hans Junkermann, der Tour- de- Suisse-Sieger des Vorjahres, nach fünf Wo- chen langer Italienabwesenheit auf eine kurze Stipvisite in seiner Kölner Wohnung, Einführung des Berufsfußballs wird in Oesterreich geprüft Die Krise im österreichischen Fußball hat dazu geführt, daß maßgebende Kreise das Projekt der Einführung des Berufsfußballs Wieder aufgreifen. Die Lösung wird darin gesehen, den Vereinen die Form von Aktien- gesellschaften zu geben und mit Industrie- Hrmen Reklameverträge einzugehen. Die Gegner des Berufsfußballs weisen al- lerdings auf die schlechten Erfahrungen in den Vorkriegsjahren hin und führen als Ar- gumente an, daß sich der Besuch der Spiele kaum spürbar steigern lasse und die finan- ziellen Mittel fühlen, um ausländische Spit- zenspieler anwerben zu können. Alle Deutschen ausgeschieden 5 Beim internationalen Tennisturnier in Cannes schieden nach anfänglichen Erfolgen Alle deutschen Spieler aus. Der Hamburger Christian Kuhnke unterlag dem italienischen Ranglistenzweiten Orlando Sirola nach hart umkämpften ersten Satz mit 5:7, 1:6, Meister Wolfgang Stuck(Berlin) wurde von dem Franzosen Robert Haillet mit 6:1, 6:2 klar ge- schlagen und Bodo Nitsche(Berlin), der vor- her überraschend den britischen Daviscup- spieler Mike Davies 6:1, 6:2 ausgeschaltet hatte, unterlag schließlich dem Dänen Torben Ulrich 5:7, 1:6. Wilhelm Bungert, mußte sich dem Italiener Maggi mit 4:6, 5:7 geschlagen geben, Scholl unterlag dem Ab Mei- ster Gulyas 6:2, 8:10, 4:6, und Ingo Buding verlor gegen Drobny England) mit 5:7, 3:6. Ergebnisse aus den Vorrunden: Kuhnke — Stolpa 6:4, 6:4; Scholl(Berlin)— Corcol Frankreich) 6:1, 6:2; Stuck— Tacchini ta- lien) 6:4, 3:6, 7:5, Lothar Buding— Sangster England) 4:6, 2:6; Ecklebe(Köln)— Gau- denzi(Italien) 2:6, 7:9. meinte dazu:„Woher sollen wir schon Form besitzen? Die meisten Ausländer trainierten seit Beginn des Jahres, wir fingen Anfang März an. Man muß eine Saison nach ihren Schwerpunkten aufbauen., für mich persön- lich stehen Giro d'Italia und Tour de France im Mittelpunkt. Zu diesem Zeitpunkt muß ich fit sein. Ein Rennfahrer ist keine Ma- schine, die man nach Belieben auf eine be- stimmte Tourenzahl einstellen kann.“ Zwei- kellos muß man diese Meinung anerkennen. Es liegt in dieser Hinsicht wirklich kein Grund zur Besorgnis vor. Im Gegenteil— in der Nachkriegszeit war die Lage noch nie so günstig wie heute. Mit Junkermann, Fischer- keller, Bugdahl und Reitz bei Gazzola sowie mit Rudi Altig, Willi Altig und Wolfshohl bei Rapha befinden sich Fahrer der Spitzenklasse in namhaften ausländischen Rennställen. Da- mit ist für sie die Gewähr gegeben, daß sie die nötigen Starts in großen Rennen erhalten. Da sich außerdem der Schweinfurter Tor- pedo-Rennstall mit Altweck, Jaroszewicz, Ommer, Pommer, Friedrich, Franssen, Tüller, Reinecke und Günter Ziegler auch wieder an zahlreichen Wettbewerben des In- und Aus- landes beteiligt, ist für eine zwar nicht sehr breite, aber doch arbeitsfähige Plattform ge- sorgt, aus der man beispielsweise eine gut vorbereitete Tour-de-France-Mannschaft aus- wählen kann. a Ein weiteres wesentliches Plus gegenüber den Vorjahren ist die Tatsache, daß mit Ex- weltmeister Erich Möller ein Mann im BDR vorhanden ist, der zu den maßgebenden Stel- len im Ausland gute Kontakte hat. Gerade jetzt, wo man im Ausland mit wachsamen Augen die Aufwärtsentwicklung im deut- schen Radsport verfolgt, ist dies von beson- derer Wichtigkeit. „ Natürlich soll das nicht heißen, daß Rückschläge ausgeschlossen sind. Wer hätte zu Beginn der vergangenen Saison ge- Slaubt, daß ein solcher Aufschwung erfol- gen wird. Zwei Weltmeisterschaften(Rudi Altig und Wolfshohh) und ein großer Rund- fahrtsieg(Junkermann in der Schweiz) ver- pflichten. Deshalb aber sollte man nun nicht gleich erwarten, daß beispielsweise Rudi Altig in jedem Falle auch bei den Professionals diesen Titel erringt und Jun- kermann etwa auf Anhieb die Tour de France gewinnt. Auch Weltmeistertitel und wertvolle Siege sollten nicht darüber hinwegtäuschen, daß den deutschen Radsport von den wirklich großen Nationen wie Belgien, Italien und Frankreich noch ein erhebliches Stück trennt. In diesen Ländern sind gänzlich andere Voraussetzungen gegeben. Dort kann man mit beiden Händen aus einem enormen Re- servoir von Talenten schöpfen. Zahllose Fahrer der zweiten Garnitur und eine Schar „hungriger“ Neulinge warten nur auf ein Nachlassen der großen Stars, um sich in den Vordergrund zu schieben. Daß trotzdem zum Beispiel die Italiener augenblicklich viel vom alten Ruhm der Coppi und Bartali einge- büßt haben und nun sehnlich von dem jun- gen Venturelli Großtaten erwarten, beleuch- tet die Lage. Unterlassen wir also den Pessimismus, bleiben wir etwas bescheiden in unseren Erwartungen. Der Mittelweg dürfte auch hier einmal mehr der„goldene“ sein. Saisonbeginn in Hockenheim Zum Saisonbeginn findet am 24. April auf dem Hockenheimring der erste Lauf zum„Moto-Cup 1960“ statt. Dieser Lauf, der für 50-c œmꝶ- Maschinen gestartet wird, ist eine reine Geschwindigkeitsprüfung und führt über sieben Runden= 54,074 km. Dabei werden Einzelfahrer wie auch Klub- mannschaften gewertet. Wie der Badische Motorsportklub am Donnerstag mitteilte, ist nach dem bisherigen Eingang der Mel- dungen mit einer guten Beteiligung zu rechnen. Schlagerspiel TV 98— Birkenau: In Seckenleim um dlie alleinige Führung In der Handball-Oberliga sind SG Leutershausen und Rot auf Reisen In der süddèéutschen Handball-Oberliga haben diesmal sowohl die Sc Leutershausen in Eglingen wie auch der TSV Rot in Zirn- dorf schwere Hürden zu nehmen, wobei allerdings die Aufgabe der Bergsträßer etwas leichter erscheint. In Leon stellt sich Frischauf Göppingen vor. Die Gastgeber werden ein volles Haus bekommen, ob es allerdings auch zu den Punkten reichen wird, erscheint fraglich. TSV Ansbach wird in Zuffenhausen um die erste Niederlage nicht herumkommen. Schutterwald und Weilstetten, beide noch ohne Sieg, treffen im Schwarzwald zusammen. Der Ausgang dieses Spieles ist offen. Nordbadens Handballverbandsliga hat mit dem Zusammentreffen der beiden punkt- gleich an der Spitze stehenden Mannschaf- ten von Seckenheim und Birkenau ein Schlagerspiel. Der Platzvorteil könnte dabei den Ausschlag zugunsten der Seckenheimer geben. Nach Kampf sollte sich Ketsch gegen Edingen durchsetzen und Rintheim den Neu- ling Beiertheim niederhalten. Dem noch sjeglosen Tabellenletzten Knielingen bietet sich im Heimspiel gegen Brühl eine Chance Mannschafts meisterschaft im Herschelbad: Ul und Js d unter löchstpunke ⁊ulil Bei den Frauen blieb Mannheim nur knapp vor Neptun Leimen Auf mehrere Abende verteilt wurden im Herschelbad die unter der Leitung von Kreis- schwimmwart Willy Müller stehenden DSV- Mannschaftsmeisterschaften der Klasse II und III für die Kreise Mannheim und Heidelberg. Beteiligt waren in der Klasse II die Mann- heimer Vereine TSV 1846, SVM und VWM. In der Klasse III der Herren begegneten sich VWM II, FT Heidelberg sowie SC Neptun Leimen, während in der gleichen Klasse der Damen Neptun Leimen und SVM die ein- zigen Gegner blieben, Es gab durchweg heißg- umstrittene Rennen. In der Herren-Klasse II konnte sowohl der TSV 46 wie auch der SVM die erhoffte Höchstpunktzahl nicht erreichen. Es wurden in den vorgeschriebenen sechs Disziplinen folgende Spitzenzeiten erreicht: Kraul 100 m: Machill(SVM) 1:03, 2, 200 m: Scheufler(SVM) 2:23,66); 400 m: Scheufler(SVM) 5:25, 1); Brust 200 m: Martin Dürrschlag(SVM) 2 752,3; Rük- ken 100 m: Jean Blochmann(TSV) 110,6; Schmettern 100 m: Manfred Müller(TSV) 1:15,3. Endergebnis: 1. SVM 11 338 Punkte, 2. TSV 1846 10 726 P., 3. VWM I 9345 P. Herren- Klasse III: 1. FT Heidelberg 5907 Punkte, 2. SC Neptun Leimen 5559 P., 3. VWM II 3686 P. Für eine große Ueberraschung sorgten die Leimener Mädel im Kampf gegen die SVM- Vertreterinnen. Die kräftige Dorle Schlundt erwies sich als Allroundschwimmerin: Sie gewann alle vorgeschriebenen vier Diszipli- nen. Ihr gröhter Erfolg war der Sieg über Marlies Kuhn(SVM) im 100-m-Kraul-Ren- nen. Dank günstigerer weiterer Plazierungen gelang es schließlich dem SVM aber doch noch, mit vier Punkten Vorsprung(2963: 2959) die Oberhand zu behalten. 1 zum Gewinn des ersten Punktepaares. Falls der Aufsteiger Grötzingen nicht schon vor- zeitig in eine prekäre Situation kommen will, muß er das Heimspiel beim Vorletzten Großsachsen gewinnen. Den in den letzten drei Spielen siegreichen KSC-Handballern darf auch gegen die bislang enttäuschenden Durlacher ein voller Erfolg zugetraut wer- den. Die SG Hohensachsen ist in der Bezirks- klasse Gast beim VfL Neckarau, der sich nach Kampf durchsetzen sollte. VfR dürfte in Hemsbach nicht gefährdet sein, auch HSV Hockenheim sollte in Plankstadt das bessere Ende für sich behalten. Die TG Lau- denbach muß sich auch auf eigenem Platz vorsehen, wenn 09 Weinheim nicht die Punkte entführen soll. Weniger schwierige Aufgaben haben 99 Seckenheim und 62 Wein- heim zu lösen. Seckenbheim erwartet FN Heidelberg, während die 62er beim Sy Ilvesheim gastieren. Heddesheim eröfinet Turfsaison in Südwestdeutschland Mit dem traditionellen Heddesheimer Pferderennen am Ostermontag wird auch in diesem Jahr die südwestdeutsche Turf saison eröffnet. Mit über 80 Nennungen aus Baden, aus der Pfalz und aus dem Saar- gebiet erhalten die einzelnen Rennen, wie die Rennleitung am Donnerstag mitteilte, eine ausgezeichnete Besetzung. Heraus- ragendes Ereignis ist ein Vollbluthürden- rennen, das über eine Distanz von 2800 Metern geht und mit 1000 Mark dotiert ist. Außer einem Trabfahren dürfte auch ein erstmals in das Programm aufgenommenes Jagdspringen das besondere Interesse der Besucher finden. 5 Einmal hin— einmal her Der Standardstopper des Oberliganeu- lings FC Bayern Hof, der 29jährige Heinz Hörath, der in der letzten Woche seinen Vertrag gekündigt hatte, unterzeichnete überraschend einen Dreijahresvertrag bei seinem bisherigen Verein. Eine Trommel-Waschmaschine jetzt für 628 D Bisher Wer das gewebeschonende frommelsystem ausschließlich den großen und teuren Waschmaschinen vorbehelten. Heute kann sich jeder eine Trommel- Waschmaschine leisten. Der neue siemens-Vollwascher WTE 3 kostet nur 628 DM. Ein weiterer Vorzug: Dieser Trommelwascher ist nur 65 m hoch. Auch in einer kleinen Küche kenn et bequem aufgestellt und nach Gebrauch unter den Küchentisch geschoben werden. Ihr Fachhöndler wird Ihnen gern die Siemens-Vollwascher, die Wöscheschleudern und den Y Heimbügler&zeigen. 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Hier werden die deutschen Titelkämpfe im Ringen des griechisch- römischen Stiles aller acht Gewichtsklassen am Samstag und Sonntag ausgetragen, bei denen sich die gesamte deutsche Ringer-Elite ein Stelldichein geben wird. Im Hin- blick auf das olympische Turnier in Rom traf der DAB in diesem Jahre eine erbar- mungslose Auslese. Nur 48 Teilnehmer hatten sich bei den Gruppenausscheidungs- kämpfen qualifizieren können. Die Teilnehmerzahl ist also mit sechs Ringern pro Ge- Wichtsklasse festgelegt. Unter den 48 Konkurrenten befinden sich alle„Mattenfüchse“ von Rang und Namen. Sämtliche acht Vorjahresmeister wollen ihre Scheronschnitie Nach Ina Bauer nun auch Marika Kilius zum Film? Der Versuchsballon ist hockgelassen, die be- kannten Sprüchlein aufgesagt, und das erste Bild wurde bereits den fedaktionen über- reicht: Marika im Milieu, neclisch geschürt, mit hochhackigen Schuhen einen Stuhl erklim- mend. Ein Standfoto wie tausend andere. Doch warum nicht? Marika kann Eislaufen, die an- deren nicht einmal das. Es widerfährt uns Schlimmeres auf der Leinwand. * Bill Nieder, 19,99, Dallas Long 19,77, Dave Davis 19,46, Parry O'Brien 19,33 m. Den Sei- nen gibt's der Herr im Schlaf. Einen werden, wenn die amerikanischen Olympia- Ausscheidungen vorüber sind, die Hunde gebissen haben, und— gleich, wer es ist— er kann von sich sagen, er hätte auch nach den Medaillen in Rom gegriffen. Vor allen anderen Werfern der Welt! Woran liegt das? Hermann Lingnau war als 20jähriger besser als Nieder. Freilich: er hörte zu wachsen auf, als Nieder noch auseinanderging. Aber der Amerikaner hat etwas dafur getan. Lingnau dagegen hat von der Substanz gelebt, von der Hand in den Mund. Der Grißf nach der Hantel war zaghaft. Keiner widr als Athlet geboren, köchstens mit den Anlagen. Nieder, Long, O'Brien oder Davis haben ihr Talent gepflegt. Parry O'Brien war stolz, als sein Oberarm die Weite von über 50 Zentimeter hatte. Der Muskel ist nicht von selbst gewachsen, darauf jeden Eid. Sie haben es auch nicht besser, die Ameri- kaner. Sie sind nur besessener. „Wie auf allen Groß veranstaltungen seit der Welt meisterschaft“, so stand geschrieben, „fehlte auch diesmal der Bundessportwart Dr. Mauritz.“ Es ging um die deutschen Niederlagen bei den Tischtennis-Europumeistersckhaften in Za- greb. Es war von Aufstellungsegperimenten die Rede, und dabei wurde Dr. Mauritz dieser Satz gewidmet. Er ist ein Urteil. 5 Ohne Homberg, Rauscher, Woytena, Herper, Niederau, die Johunnpeters, Sechting, Triquart und Willer treten Deutschlands Amateurboger gegen Polen an, gegen eine der stärksten Staf- feln der Welt. Die Landesverbdnde und andere Interessierte erwiesen sich stärker als der DABV. Mit der zweiten Garnitur gegen Polen an- zutreten, ist ein Affront, den die Gastgeber mit einem peinlich hohen Sieg quittieren werden. Lodz bringt schon vor der Niederlage den Offenbarungseid. * „Eigentlich waren wir schon lange verlobt, aber erst jetzt konnten wir es uns leisten, die Ringe zu kaufen“, sagte Millionär Ingemar Johannsson anldßlich seiner von einer Illu- strierten organisierten und gut bezahlten Ver- lobung auf der Osloer Feste Akershus. Noch kann der Borweltmeister sein Geld zühlen, und das sckeint seinem Selbstbewußt⸗ sein abträglich. Sagen schwedische Journa- Usten. „Wer seine Häuser zählen kann, reich.“(Frank Arnau, Schriftsteller.) ist nicht K. A. Scherer Titel verteidigen. Der sportliche Wert dieser zweitägigen Grohveranstaltung in Ketsch liegt entschieden höher als bei sonstigen deutschen Meisterschaften, denn es geht gleichzeitig um die Qualifikation der beiden DAB- Vertreter, die dann noch gegen die Sowietzonen-Ringer anzutreten haben! Bei den„Fliegen“ dürften Titelverteidiger Trouvain(Heusweiler), Freistilmeister Neff (Schifferstadt) und der Untertürkheimer Stange das Ende unter sich ausmachen, wäh- rend sich Hommer(Koblenz), Mayer(Augs- burg) und Roth(Waldaschaff) mit den weite- ren Plätzen zufrieden geben sollten. Favo- rit der Bantamgewichtsklasse ist der vor- jährige Doppelmeister Scherer Heusweiler). Seine gefährlichsten Widersacher sind wohl Ex-Meister Heuser Mettingen), Schachner Neu-Isenburg) und Tauer Neuaubing); da- gegen sind Kammerer(Triberg) und Passen- heim(Hohenlimburg) nicht auf den vorderen Plätzen zu erwarten,. Die Entscheidung in der Federgewichtsklasse wird wohl zwischen dem Titelverteidiger Bauer Riegelsberg) und dem ausgezeichneten Münchner Swo- boda liegen. Ebert Eckenheim), Schrader Hörde), Schrenker Bamberg) und Berg- mann(Aschaffenburg) kommen kaum für einen der beiden wichtigen ersten Plätze in Frage. Mit Neumaier(München), Leineweber (Weisenau), Füglein Nürnberg), den Aschaf- fenburgern Schmitt und Schmittner, sowie Vorjahresmeister Seger Freiburg) ist die Leichtgewichtsklasse hervorragend besetzt Die besten Titelaussichten haben dabei Neu- maier, Seger und Schmittner. Eine ziemlich ausgeglichene Besetzung findet man auch im Weltergewicht mit dem vorjährigen Deut- schen Meister Maritschnigg(Annen), Hoppe (Köllerbach), Nettekoven Ouisdorf), Böse (Untertürkheim), Oster(Koblenz) und Bo- damer(Kirchheim/ Teck). Maritschnigg, Hoppe und Böse rechnen sich die besten Aussichten aus. Der vorjährige Halbschwer- gewichts- Titelträger Heß Dortmund) startet diesmal im Mittelgewicht und ist hier neben dem letztjährigen Doppelmeister Utz(Korn- westheim) sowie Ex-Meister Sterr Neu- aubing) Favorit. Die weiteren Teilnehmer Büttner(Aschaffenburg), Röhrig(Aalen) und Rechel(Kleinostheim) können sich hier nichts ausrechnen. Im Halbschwergewicht werden Gansert Frankfurt), Dirscherl Kelheim) und Eickelbaum(Oberhausen) gegen Krämer (Flieningen), Sonnhalter Heusweiler) und ee Friesenheim) klar den Ton an- geben. In der schwersten Gewichtsklasse wird wieder Deutschlands erfolgreichster Ringer der Nachkriegszeit, Wilfried Dietrich(Schif- ferstadt), dominieren. Der Kampf um den wichtigen zweiten Platz ist dagegen voll- kommen offen, denn Hucker(Unterelchin- gen), Kaufmann(Münster), Gerdsmeier (Aschaffenburg), Winkel Goßdorf) und der Ketscher Lokalmatador Werner Schreiner stehen sich in nichts nach.—.11 Rückschlag für S0 wiesbaden! In der 2. Liga Süd gibt es am Sonntag nur zwei Nachholspiele. Wichtig ist das Treffen VfL Neustadt— SV Wiesbaden, denn der jetzt von Fritz Walter trainierte Gastgeber ist abstiegsbedroht, während Wiesbaden zu den Aufstiegskandidaten zählt. Es wird ein schwerer Kampf für Wiesbaden werden. Im Treffen BC Augsburg— SpVgg Bayreuth ist der Gastgeber Favorit. Rallye für jedermann Der deutsch- amerikanische Sport Touring Club Heidelberg lädt für Sonntag im Rah- men seiner allmonatlichen Motorsportver- anstaltungen zu einer Club-Rallye ein. Die- ser Wettbewerb, an dem Personenwagen aller Klassen teilehmen können, dient insbe- sondere der Schulung für Fahrer und Bei- fahrer. Die Anzahl der Beifahrer ist des- halb auch nicht begrenzt. Der Fahrer muß lediglich den normalen Führerschein be- sitzen. Gefahren wird nach der deutschen Generalkarte Nr. 18, in deren Besitz die Teilnehmer vor dem Start sein müssen. Die Registrierung der Fahrzeuge wird von 11.30 bis 12.45 Uhr auf dem Heidelberger Meß- platz vorgenommen, wo von 13 Uhr an auch gestartet wird. Die Rallye führt über eine Strecke von etwa 125 Kilometer mit unbe- kanntem Ziel. Englands Damen entthront: eide J-. uropameisterschaften fut lingarn Start zu den Einzelwettbewerben mit glattem Sieg Mit überlegenen Erfolgen Ungarns endete der erste Teil der Tischtennis-Europamei- sterschaften in Zagreb. Bei den Herren und Damen holten sich die Magyaren die Titel. Die Herren schlugen England sicher mit 5:1 und wiederholten damit den Erfolg von 1958, während die Damen den bisherigen Meister England 3:1 besiegten. Schwer zu kämpfen hatte die Mannschaft des Titelverteidigers Ungarn in der ersten Endrunden-Begegnung der II. Tischtennis- Europameisterschaften in Zagreb, als die Schweden erbitterten Widerstand leisteten und trotz ihres Handicaps durch den ver- letzten und damit fehlenden Mellström nur mit 5:4 geschlagen wurden. In großartiger Form spielte dabei Larsson auf, der Vize- weltmeister Sido, Földi und auch Europa- meister Berezik besiegte. Im zweiten Final- treffen schlug Schweden England 5:0. Un- garn, Schweden und England hatten sich als die drei Gruppensieger für das Finale quali- flziert und waren dabei ohne Niederlage ge- blieben. Die Briten sorgten dadurch für die bisher größte Ueberraschung, denn erst das 5:2 gegen die stärker eingeschätzten Jugo- slawen sicherte ihnen die Endrundenteil- nahme. 5 Der zweite Teil der Europameisterschaf- ten in Zagreb begann gestern mit den Vor- runden der Einzelmeisterschaften, an denen sich über 230 Spieler und Spielerinnen aus 21 Nationen beteiligen. Pech hatte dabei die westdeutsche Meisterin Hilde Gröber(Kai- serberg). Sie traf schon im ersten Spiel auf die hervorragende Engländerin Kathleen Best und schied aus. Für die Ueberraschung Schwer für Germania und MTG: JU. Hoclegelf diesmal in Favoritenrolle Damenmannschaft des VfR auf Frankreichreise/ Herren gegen Speyer In der nordbadischen Hockeyliga steht Germania Mannheim am Sonntag gegen TV 46 Heidelberg vor einer kaum zu lösenden Aufgabe. Als klarer Favorit gilt dafür der TSV 46 Mannheim auf eigenem Platz gegen 78 Heidelberg. Schwerer hat es die Mann- heimer TG, die zum verbesserten TO Pforz- heim fahren muß. Die MTGler werden auf- passen müssen, wenn sie gegen die verbissen kämpfenden Pforzheimer keine Ueber- raschung erleben wollen. In einem Freundschaftsspiel hat der VfR Mannheim den spielstarken HC Speyer zu Gast. Der HC Heidelberg empfängt den TFC Ludwigshafen. Bereits gestern starteten die Damen des VfR Mannheim unter Führung von Frau Röchling zu ihrer großen Frankreichreise. Zunächst besuchen die Mannheimerinnen Bordeaux, Wo sie mit den Damen von Vie Au Grand Air Du Medoc eine schon lange wäh- rende Freundschaft verbindet. Ueber Sams- tag und Sonntag werden Spiele mit diesem bekannten Gegner ausgetragen. Am Dienstag steht dann ein Spiel in Paris bei dem be- rühmten Club Stade Francais auf dem Pro- gramm. KSV-Boxer in Gelnhausen Die Boxstaffel des KSV 1884 Mannheim setzt die Reihe ihrer auswärtigen Freund- schaftskämpfe fort und tritt am Samstag- abend beim ASV Gelnhausen an. Die Ober- hessen verfügen über eine recht kampfstarke Staffel, die den„84er ungefähr gleichzustel- len ist. Da bei den Mannheimern diesmal Keller und Padzinski nicht mit von der Par- tie sind, ist der Ausgang völlig offen. Mit Weihenberger, Engelhardt, Böhler, Traut- wein, Bierbauer, Geitner, Monninger, Bordt und Schneider hofft jedoch der KSV 84 auf ein gutes Abschneiden. Ueber Ostern ist die Boxstaffel des RSV 1884 Mannheim in Wien. Gegner der„84er ist dort am Ostersonntag eine kombinierte Mannschaft von Schwarz-Weiß/ Austria Wien. Sandhofen fehlen nur 3 Punkte Vier Runden vor Schluß fehlen dem Spit- zenreiter Tus Sandhofen nur noch drei Punkte, um sich die Meisterschaft der Tisch- tennis-Verbandsliga entgültig zu sichern. Ob es allerdings am Sonntag gelingt, im Lokal- spiel gegen die Mannheimer Postsportler zum doppelten Punktgewinn zu kommen, bleibt nach den letzten nicht gerade überzeugenden Leistungen abzuwarten. Sc Käfertal muß zum FC Friedrichsfeld, der dem Spitzenreiter Schrittmacher-Dienste leisten kann. Interes- sant verspricht die Begegnung zwischen dem TV Waldhof und der einen Punkt zurücklie- genden MG zu werden, bei der es um den dritten Platz geht. Freundorfers bei den Herren sorgten die Mitteldeutschen Lothar Pleuse und Siegfried Lemke. Pleuse schaltete den 37 Jahre alten ehemaligen Weltmeister Johnny Leach England) und Lemke den Franzosen Stephan Cafiero aus. Der vielfache Deutsche Meister Conny Freundorfer hatte gegen den Schweizer Antal Lajos keine Schwierigkeiten. Herta Haase Zweite in Malmö Nach den Erfolgen von Hans-Joachim Tröger(200 m Brust in 2:34, 2), Ernst-Joa- chim Küppers(100 m Rücken in 1:04, 1), Ur- sel Brunner(100 m Kraul in 1:05, 4) und dem zweiten Platz von Helga Schmidt(100 m Rücken in 1:12,3) kam die Hamburgerin Herta Haase in Malmö ebenfalls zu einem zweiten Platz. Die deutsche Meisterin erreichte über 100 m Butterfly 1:12,9 Minuten und ver- fehlte ihren deutschen Rekord um nur zwei Zehntelsekunden. Siegerin wurde die schwe- dische Weltklassenschwimmerin Kristina Larsson in 112,4. Im Handball gegen Schweden Ein Feldhandball-Länderspiel der Män- ner vereinbarten Deutschland und Schweden für den 20. Mai(Freitag). Die Begegnung soll entweder in Duisburg oder in Oberhausen abends durchgeführt werden. Damit kommt es nunmehr seit 1934 zum zehnten Treffen dieser beiden Nationen auf dem Felde, und die bisherigen neun Begegnungen wurden sämtlich von Deutschland gewonnen, zuletzt Während der Weltmeisterschaft 1959 in Oesterreich mit 17:7. Der an sich ungünstige Freitag-Termin war nicht zu vermeiden, da sich die Skandinavier nur auf der Durch- reise befinden und anschließend auch in Polen spielen werden. VfL-Heber um Gesamtbadische VfL Neckarau, der nordbadische Titel- träger im Gewichtheben, fährt am Samstag zum Südbadenmeister ASV Köndringen und bestreitet dort den ersten der beiden Ent- scheidungskämpfe um die„Gesamtbadische“ Die Neckarauer können mit Ruhe diesen beiden Begegnungen entgegensehen, denn die südbadische Meisterstaffel kommt mit ihrer Höchstleistung noch nicht einmal an die 40-Zentner-Grenze heran. Die Neckar- auer, die immerhin für 43 Zentner gut sind, brauchen also nicht in stärkster Besetzung antreten. Der Rückkampf soll am 23. April in Neckarau ausgetragen werden. In der nordbadischen Landesliga-Nord- gruppe kann die Gewichtheberstaffel des Polizei SV Mannheim wieder die Tabellen- führung übernehmen. Voraussetzung ist al- lerdings die Wiederholung des Vorkampfer- kolges gegen KSV 1884 Mannheim II. Die außer Konkurrenz mitwirkende Staffel des AC 92 Weinheim II sollte beim ASV Laden- burg zu einem sicheren Erfolg kommen. Den einzigen Kreisklasse-Punktekampf der Ge- wichtheber- Kreisklasse Mannheim bestreitet ASV Feudenheim gegen den RSC Viernheim. Die Viernheimer stehen vor einem sicheren Sieg. SC Neckarstadt in Rheinau In einem weiteren Freundschaftsspiel ist ler Staffelmeister der Mannheimer B-Klasse Nord, SC Neckarstadt, am Sonntag bei Rot- Weiß Rheinau zu Gast. Anstoß 15 Uhr. Weitere Sportnachrichten Seite 17 Ein neuer K& P-Vorteil „Strongwell-Anzöge“ jetzt auch mit einjähriger Garantie! „Strongwell“, die vieltuusendfach bewährte K& P-Hausmarke! 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Zweifellos sehen die Bankkonten der Mehrzahl der heutigen Autoren besser aus als die der vorhergehen- den Generationen, obwohl das allgemeine Niveau der literarischen Produktivität auf der ganzen Welt und besonders in Deutsch- land gesunken ist. Das liegt an den neuen Massen-Medien, für die sie arbeiten kön- nen. Während sich dem Schriftsteller der 20er und 30er Jahre nur das Buch, die Bühne und bestenfalls der Film als„Absatzmärkte“ anboten, locken heute zusätzlich Radio, Fernsehen und die IIlustrierten als auf- nahmefähige Einnahmequelle. Die Schicht der Begabungen hat sich nicht vergröhßert und das Angebot ist gleich geblieben; aber die Nachfrage und der Konsum sind enorm gestiegen, und damit die Preise, die den Fleißigen winken. Neidisch stehen sich zwei Generationen gegenüber: die Vorkriegs- Autoren blicken scheel auf die Möglichkeiten ihrer Kollegen von beute, während die Nachkriegs-Generation die Aelteren um ihre Ziele und Ueberzeugungen, um die es sich noch zu kämpfen lohnte, beneidet. Wenn Väter und Söhne dennoch nicht miteinan- der tauschen wollen, so liegt es daran, dag kein Schriftsteller 24 Stunden am Tag Schriftsteller ist, sondern ein Mensch mit Verpflichtungen, wirtschaftlichen Wünschen, gesundem Appetit und alltäglichen Sehn- süchten. Im Kampf zwischen Gesinnung und irdischen Gütern siegt nicht nur bei deut- schen Autoren die Verlockung des Films, Fernsehens und der illustrierten Zeitschrif- ten mit hohen Honoraren und unvermeid- lichen Konzessionen in der Themenwahl und Problematik. Die Herstellung gängiger Un- terhaltungsware geht auf Kosten der gei- stigen Auseinandersetzung mit der Zeit. Hans Habe, der sich unter solchen Pseud- onymen wie Hans Wolfgang oder Frank Richards seine gutbelegten Brötchen bei den iUustrierten Wochenzeitschriften verdient, für die er unterhaltsame Spannungsromane schreibt, gehört nicht zu den Deserteuren der Literatur. Ueber seine hohen Honorare hat er nicht seine Ambitionen vergessen, zu denen ihn seine Begabung verpflichtet. Wenn er dennoch vier Jahre gebraucht hat, um sei- nen Namen auf den Roman„Ilona“(erschie- nen bei Kurt Desch in München) zu setzen, so liegt dies weder an dem Umfang des Bu- ches, das über 800 Seiten umfaßt, noch an seinen Brot- und-Butter-Geschäften. Nur im deutschen Sprachgebrauch ist es außer- gewöhnlich für einen Schriftsteller, auf zwei Ebenen zu schaffen(Graham Greene hat seine Produktion schon immer in Unterhal- tung und Literatur geteilt und viele bri- tische Kriminalautoren sind im Hauptberuf Universitätsprofessoren). Mit seinem letzten Buch„Im Namen des Teufels“ hatte Hans Die Doppelborg Thurondt Uher Alken Ein Foto aus dem Bildbandchen„Burgen im Moseltal“, mit dem der Wilnelm Stollfuß Ver- lag, Bonn, eine neue„Sammlung Rheinisches Land“ eröffnet. Der vorliegende erste Band enthält 32 Bildtafeln, die Burgen und Ruinen des Moseltals im Zauber ihrer landsckaft- lichen Umgebung zeigen. Eine leleine Einleitung schrieb Hermann Messerschmidt, die Er- läuterungen zu den einzelnen Bildern werden in verkürzter Form auf englisch und fran- zösisch wiederholt. Bombengedanken Heinrich Gremmels:„An der Milvischen Brücke“ Deutsche Verlags-Anstalt, Stutt- gart). Der Autor macht es sich selbst und den Lesern nicht leicht. Jeder Satz ist geistesgeschichtlich überladen. Auch die sehr zahlreichen Fremdwörter erleichtern die Lektüre nicht. Gremmels läßt eine stattliche Reihe von Dichtern, Denkern, Künstlern und Theologen aufmarschieren, teils um ihnen zuzustimmen, teils um mit einer poin- tierten Formulierung das Leck, die undichte Stelle in ihrem System allen Augen preis- zugeben. Die Milvische Brücke, an der Kai- ser Konstantin den Sieg im Zeichen des Kreuzes errang, ist der Ausgangs- und Angelpunkt des Buches. Von damals datiert das christlich-cäsarische Zeitalter mit seiner mythisch- metaphysischen Grundstruktur und den drei wesentlichen Dimensionen: Gott Welt— Mensch. Mit dem Atomzeitalter ging das Zeitalter Konstantins unwiderruflich zu Ende. Die totale Daseinsbedrohung können die Menschen nur durch eine neue Seistige Konzeption bewältigen. Die neue Konzeption wird nach Gremmels„christlich- technolo- gisch“ sein. Daraus ist auch zu entnehmen, daß der Autor der zukünftigen Entwicklung ziemlich optimistisch entgegensieht. Sein Grundgedanke:„Leben mit der Atom- bombe“ ist weder neu noch originell. Im einzelnen freilich bringt Gremmels manch ungewöhnliche Perspektive und Folgerung, ue zum Nachdenken und zum Widerspruch reizt. tz Das heilsame Aergernis Dietmar Schmidt:„Martin Niemöller“ (Rowohlt Verlag, Hamburg). In seiner pak- kend gestalteten Niemöller-Biographie zeich- net Dietmar Schmidt den ungewöhnlichen Lebensweg jenes Mannes, den man den streit- barsten Geist der deutschen Kirchen- geschichte seit Martin Luther nennt. Diese erste Vita des heute 69 jährigen Kirchen- präsidenten von Hessen setzt sich mit dem erstaunlichen Wandel der vielumstrittenen Persönlichkeit auseinander: vom kaisertreuen U-Bootskommandanten mit der deutsch- nationalen Idee im Herzen zum Theologen und späteren erbitterten Gegner von Wieder- bewaffnung und Atombomben. Den Welt- ruhm Niemöllers begründete unfreiwillig Adolf Hitler, als er den„aufsässigen Pfarrer der Dahlemer Gemeinde, der sich im Kir- chenkampf der nationalsozialistischen Aera als ein gefährlich couragierter Mann gezeigt hatte, im Konzentrationslager gefangen setzte. Das Ausland feierte ihn als Märtyrer und war tief enttäuscht von einem Niemöller, der nach Kriegsschluß offen bekannte, daß er selber die NSDAP gewählt und sich sogar zum Kriegsdienst gemeldet habe. Seine scharfzüngigen Auseinandersetzungen mit den Zeitproblemen ließen ihn bald zum Notizen öber Böcher „heilsamen Aergernis“ unserer jungen Demo- Kkratie werden. Die oft heftigen Kritiken an seinen scheinbaren Widersprüchen in Hal- tung und Aeußerungen, veranlagten Nie- möller zu der lakonischen Erklärung:„Daß sich meine Ueberzeugung in meinem Leben geändert hat, ich glaube, nicht aus Charakter- losigkeit, sondern weil ich dazu gelernt habe — dessen schäme ich mich nicht.“ Seit Jah- ren steht Niemöller im Kampf gegen die atomare Aufrüstung an vorderster Front, und es mögen nicht wenige sein, die, wie es der Schweizer Theologe Karl Barth sinn- gemäß formulierte, lieber jährlich nach Dachau(wo auch Niemöller inhaftiert war) Wallfahren würden, als sich mit dem leben- den Niemöller auseinanderzusetzen. Höchstes Lob dem Autor, der mit seinem Buch einen wesentlichen Beitrag leistet, dem Lebens- Werk dieses„unbequemen Mannes“ zu besse- rem Verständnis zu verhelfen. Kb Seographie für Kinder „Meyers Kinder- Weltatlas“(Bibliogra- phisches Institut, Mannheim). Die Absicht, ein kindlichen Vorstellungen angepaßtes geographisches Lehrbuch zu schaffen, das den Stoff bildlich einprägsam und textlich kurzweilig darbietet, ist hier in hohem Maße gelungen. Deutschland und die verschiedenen Kontinente werden auf farbigen Bildtafeln mit ihren Städten beziehungsweise Staaten, mit ihrem Verkehr, mit Menschen, Tieren, Pflanzen und Bodenschätzen vorgestellt und die aufgezeichneten Einzelheiten jeweils durch ein beigegebenes Register erläutert. Zu jeder der 27 Tafeln aber gibt es eine Ge- schichte, in der das Geschwisterpaar Peter und Monika, schon aus dem„Kinderduden“ bekannt, die Hauptrolle spielt. Zwanglos er- gibt sich hierbei aus Kinderspielen, Reisen und Besuchen bei Kapitän Hansen, der von seinen Fahrten erzählt, das bunte Bild der Erde in bisweilen spannenden, in jedem Falle aber interessanten Darstellungen. rr. Die Baukunst Ẽropas „Monumente des Abendlandes“. Eine Buchreihe, herausgegeben von Harald Busch und Bernd Lohse(Umschau Verlag, Frank- furt am Main). Von den zunächst geplanten vier Einzelbänden dieser Reihe sind inzwi- schen zwei erschienen:„Baukunst der Romanik in Europa“ mit Einleitung und Bilderläuterungen von Hans Weigert und „Baukunst der Gotik in Europa“ mit einer Einleitung von Kurt Gerstenberg und Bild- erläuterungen von Helmut Domke. Folgen sollen zwei Bildbände über die Stilepochen der Renaissance und des Barock.— Je weiter das Bewußtsein um sich greift, in einer Epoche naturwissenschaftlich- tech- nischer Blüte zu leben, in einer Zeit schwerer Glaubenskrisen, die zu keiner objektiven, Habe schon die Periode seiner Zeit-Repor- tagen im Romanstil verlassen; aber die iro- nische Diktion ließ noch zuweilen das große Vorbild Thomas Manns erkennen. War be- reits seine frühe Autobiographie„Ich stelle mich“ Wendepunkt und Einschnitt gewesen, So kristallisiert sich„Ilona“ um sein Be- mühen nach einer noch persönlicheren Ent- Wicklung. „Ilona“ legitimiert den Autor als großen Erzähler, dessen einfache und klare Sprache an die Tradition Stendhals erinnert. Es ist ein Generationenroman, der drei Frauen- gestalten auf dem Hintergrund von drei Epochen ihre Schicksale erfüllen läßt. Seine Ilona, eine ungarische Bahnwärterstochter, um die Jahrhundertwende geboren, erlebt das Budapest der ersten Vorkriegszeit, Wien und die italienische Front, und schließlich die deutsche Inflation und Hitler in Berlin; sie bleibt in diesen drei Zeitabschnitten die Hauptperson, obwohl Tochter und Enkel den gradlinigen Handlungsverlauf fortset- zen. Mit breiten Pinselstrichen zeichnet Hans Habe seine durchaus nicht typischen Einzelschicksale auf den Hintergrund der jeweiligen Epoche mit einer Genauigkeit, die zuweilen ein„déja-vu“-Gefühl aufkommen läßt. Milieu- und Moralschilderungen stim- men bis ins kleinste Detail; fast könnte man von„ungarischen Buddenbrooks“ sprechen. Habes Tendenz, die Abkehr von der Eman- zipation der Frau, überzeugt nicht immer; auch er kann die Uhr nicht zurückstellen. Drei Frauen, drei Lieben, drei Geburten, drei Epochen behandelt dieser Roman, be- ginnt ausladend breit und verschnellert sich im Tempo mit der Dynamik der Zeit, um zuletzt die Atmosphäre mit geistiger Steno- graphie einzufangen. Ilona, Zita und Eva repräsentieren ihre jeweilige Generation und haben sich mit Vorurteilen, der erober- ten Freiheit und der Gegenwart herumzu- schlagen. Sprachlich einfach erzählt der Autor seine Geschichte nach fast Klassischer Tradition; und die Spannung entwickelt sich natürlich aus der Handlung. Aus der Fülle der Gestalten ragen die aristokratische Resignation eines Fürsten, das egozentrische Künstlertum eines Diri- genten, die Windigkeit eines Inflationsschie- bers, die selbstverständliche Vornehmheit eines Verlegers und immer wieder die Recht- schaffenheit des Stationsvorstehers hervor. Aber es ist natürlich unmöglich, die Fülle im Rahmen einer Besprechung auch nur an- nähernd wiederzugeben.„Ilona“ ist der ge- lungene Versuch, sich mit der ersten Jahr- hunderthälfte auseinanderzusetzen, ihre Erscheinungsformen und geistigen Aeuße- rungen kritisch nachzuzeichnen, und hinter der Vielfalt einen Sinn, eine logische Ein- heit zu finden. Hans Habe hat die Konjunktur der illu- strierten Zeitschriften ausgenutzt, um sei- nen Anteil an der Prosperität gut zu inve- stieren. Während andere über ihre hohen Honorare die Verpflichtungen vergessen, die innen ihre Begabung auferlegt, verwendet Habe seine Verdienste aus Serien- Romanen, um seine Eintagsfliegen vergessen zu lassen und sich strebend um höhere Werte zu be- mühen. Seine Doppelbegabung, auf der einen Seite spannende Unterhaltung in Fort- setzungen zu verzapfen und auf der anderen sich ernsthaft mit den harten Gegebenhei- ten der Zeit auseinanderzusetzen, ist selten, eber nicht unnatürlich. Pem(London) religiös begründeten Kunstleistung fähig ist, desto allgemeiner wird das Bedürfnis, sich der großen bedeutenden Kunst der Vergan- genheit zu vergewissern. Wenige zu kultu- reller Selbstbesinnung aufgerufene Men- schen haben nach der Tagesarbeit noch Kraft, sich einem intensiven Studium hinzu- geben; für sie werden die hier herausgege- benen anspruchsvollen, vorzüglich ausge- statteten Bücher eine Wunscherfüllung sein. In prägnanter Kürze geben die Verfasser, erfahrene Gelehrte und Universitätslehrer, die Begriffsbestimmungen von„Romanik“ und„Gotik“, zitieren die zu rechtem Ver- ständnis wichtigsten Urkunden und Quellen, behandeln Entstehung und Entwicklung der Baustile, chronologisch und regional, analy- sieren Bau- und Raumformen und behandeln dann einzelne Baudenkmäler eingehend und mit wissenschaftlicher Akribie. Ueber 200 technisch einwandfreie, fachgerechte Bau- aufnahmen begleiten jeweils die Texte. Eine Erläuterung der alphabetisch aufgeführten Fachausdrücke erleichtert die Lektüre der allgemein verständlich geschriebenen, didak- tisch vorbildlichen Texte. Die majestätische Größe abendländischer Kirchenarchitektur kann durch Wort und Bild nicht eindring- licher vor Augen geführt werden, als es in diesen beiden wertvollen Büchern geschieht. J. G. Bilder und Vokabeln „The English Duden“(Bibliographisches Institut, Mannheim). Schon in den dreißiger Jahren entstanden in enger Anlehnung an das„Duden Bildwörterbuch“ die fremd- sprachlichen Pendants,„Le Duden francais“ und„The English Duden“, Nachschlagewerke, in denen Bild und Wort gekoppelt sind. Die Neubearbeitung des„Bildwörterbuches“ im Jahre 1958 hat nun auch die zweite Auflage des„English Duden“ nach sich gezogen, ein Gemeinschaftswerk der Fachredaktionen des Bibliographischen Instituts und des„Mo- dern Languages Department of George G. Harrap& Company Ltd.“ in London, dessen fachlicher Teil die Mitarbeit zahlreicher Wissenschaftler erforderlich machte. Hierbei war in der Hauptsache Rücksicht zu nehmen auf den technischen Fortschritt der vergan- genen zwanzig Jahre, der dem Werk gegen- über der ersten Auflage einen beträchtlichen Zugewinn an Wörtern bescherte. Dies wird Sleich in den ersten Sachgruppen des Buchs unter dem Stichwort„Atom“ sinnfällig. Im ganzen umfaßt es 25 000 Stichwörter, die sich bildlich darstellen lassen und in Sachgebiete aufgegliedert sind. Ein alphabetisches Regi- ster in Deutsch und in Englisch am Ende des Bandes bietet zwei weitere Möglichkeiten, ein gesuchtes Wort zu finden. Schließlich ist in jedem Falle die etwaige Abweichung der amerikanischen von der englischen Termi- nologie vermerkt. err. Achten Sie auf die TREVIRA- Schaufenster-Parade Viele Stimmen- eine Meinung Haben Sie sich schon entschieden? Millionen sind sich einig: Die neuen Trageeigenschaften machen Kleidung aus TRE VI RA zur zeitgerechten Kleidung. Ihre Vorteile zeigt jetzt die I RE VI RA-Schaufenster-Parade. Schreiben Sie uns, welches Geschäft Sie durch seine Schaufenster am eindrucksvollsten über TRE VI RA informiert. Viele Preise sind dabei zu gewinnen. 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Warum aber Matta eigentlich ermordet wurde, das Sing auch aus dem Prozeß nicht hervor, der auf Wunsch sowohl der Frau des Ermordeten als auch der Behörden mit größter Diskretion geführt wurde. Nach der Anklageschrift war Matta bei dem Versuch, einen Streit zwischen Stammesangehörigen der Lobis und der Diu- las zu schlichten, mit Keulen erschlagen wor- den. Sein Ruf aber, der weit über die Gren- ren Afrikas hinaus reichte, gründete sich auf seine fanatische Liebe zu Afrikas wilden Tie- ren, die er mit allen Mitteln vor den Groß- Wildjagern zu schützen suchte. Um Raphael Matta hatte sich in den letzten Jahren eine wahre Legende gewoben. Dazu trug schon seine äußere Erscheinung bei, das asketische Gesicht, die dunkle Bartkrause und sein flammender Blick. Diejenigen, die er be- kämpfte, sahen in ihm einen Phantasten, einen Fanatiker. Er hatte sich die Aufgabe Sestellt, die afrikanische Tierwelt vor der Vernichtung durch den Menschen zu schützen und nicht einen Augenblick gezögert, einen guten Posten in Paris aufzugeben, um Jagd- aufseher im Gebiet von Buna an den Grenzen wischen Ghana und Obervolta zu werden. „Flefantenfreundé“ Matta waltete seines Amtes mit Nachsicht, soweit es sich um Ein- geborene handelte, die das Wild abschossen, um sich selber zu ernähren. Unerbittlich ging er dagegen gegen jene vor, die das Wild im Schongebiet töteten, um es dann tonnenweise in andere Gegenden zu exportieren. Bei seiner selbstgewählten Aufgabe stand der„Elefantenfreund“ vor zahlreichen Schwierigkeiten, die ihn verbitterten. So ver- kügte er nur über neun Wächter, mit denen er ein Gebiet von rund einer Million Hektar überwachen mußte. Er fühlte sich unverstan- den, isoliert. 5 Auf Hilfe und Unterstützung hoffend, Wandte sich Matta an Politiker und Wissen- schaftler und versuchte, sie für seine Tätig- keit zu interessieren, Er forderte, daß Buna zum Naturschutzgebiet erklärt werde. Ent- täuscht über die Ablehnung, auf die er über- all stieß, ließ er sogar seinen Jagdaufseher- vertrag auslaufen, ohne ihn rechtzeitig zu er- neuern. Und in dieser kritischen Situation, in der sich seine Freunde fragten, ob er sie über- stehen werde, streckten ihn Keulenschläge nieder. Alle sieben Jahre werden im Land der Lobis religiöse Einweisungsübungen veran- staltet, in deren Verlauf im Januar 1959 einige Kaufleute vom Stamm der Diulas unter Verstoß gegen die religiösen Gesetze in das Lobi-Dorf Timbahure gekommen waren. Die aufgebrachten Lobis flelen über sie her und schlugen sie blutig. Als sich die Diulas bei Matta darüber beschwerten, machte er sich mit ihnen auf den Weg nach Timbahure, um den Konflikt beizulegen, der leicht zu einer blutigen Stammesfehde führen konnte. Er be- zählte seinen Versuch, den Streit beizulegen, mit dem Tode: die Lobis erschlugen ihn. Sein Leichnam war mit abgeschossenen Pfeilen ge- spickt, nach der Sitte des Landes ein Ehren- beweis für einen geachteten Gegner. Die Tat ließ sich um so weniger erklären, als den Klage führenden Diulas, die mit ihm gekommen waren, kein Leid geschah— und Matta hatte als geschätzter Freund der Ein- geborenen gegolten. Seine Freunde und Ver- ehrer äußerten später den Verdacht, der „Elefantenfreund“ sei vielleicht von Wider- sachern in einen Hinterhalt gelockt worden, und die Lobis häten nicht aus eigenem An- trieb, sondern im Auftrag von unbekannter Seite gehandelt. Ihre Hoffnung, daß der Pro- zeſßh in Abidjan jetzt vielleicht das Geheimnis um den unerklärlichen Tod des afrikanischen Tierfreundes aus Paris lüften würde, ist jedoch enttäuscht worden, Die Nachwelt wird nicht mehr erfahren, warum der„Elefanten- freund“ sterben mußte. Manfred Steffens Allerlei Unglaubliches Auf den Spuren des Vorgängers Die Ehe des Roger Sherman in Brunswick (Georgia, USA) war ein Martyrium. Gleich nach der Hochzeit erklärte ihm seine Frau, sie habe ihn nur deshalb geheiratet, weil er ihrem ersten Manne verblüffend ähnl'ch sähe. Und nun mußte er diesem in allem nacheifern, die gleichen Mengen Alkohol und Arzeneien zu sich nehmen, die gleichen knal- ligen Krawatten tragen, die gleichen Grusel filme ansehen und viermal wöchentlich Hammelfleisch essen. Erst als die Frau von ihm forderte, im Winter im eisigen Fluß zu baden wie der Verblichene, war seine Ge- duld zu Ende, und er beantragte die Schei- dung der Ehe. Tod eines Künstlers Im Zoologischen Garten von Baltimore (US) starb dieser Tage der malende Schim- panse Betsy, dessen„Kunstwerke“ vor Jah- ren beträchtliches Aufsehen erregt hatten. Als das Tier neun Jahre alt war, gab ihm der Zoo-Direktor Farbe und Leinwand und ver- anlaßte es,„abstrakte“ Bilder zu malen, die anschließend ausgestellt wurden. Zahlreiche Amerikaner erklärten sich außerstande, die Farbkompositionen, die Betsy mit ihren Fingern angefertigt hatte, von den Werken menschlicher Künstler zu unterscheiden. Da- mit war Betsy malerischer Ruf begründet, und der Zoo verkaufte ihre Werke laufend, Womit er an die 5000 Dollar einnahm. Es ging um die Wurst Als ein Passagier in Atlanta(Georgia, US) ein Flugzeug besteigen wollte, stellten die Angestellten der Fluggesellschaft fest, daß sein Gepäck ein unzulässiges Ueberge- wicht von einem halben Pfund aufwies und daß er, wenn es trotzdem mitgeführt wer- den sollte, eine erhebliche Gebühr zu erlegen hätte. Rasch entschlossen öffnete der Mann seinen Koffer, zog eine stattliche Wurst heraus und schnitt von ihr ein Stück von einem guten halben Pfund ab. Nachdem er sich diese einverleibt hatte, wog er zwar entsprechend mehr, aber sein Gepäck konnte gratis befördert werden. Radikale Abhilfe Die Mieter eines Hauses in der Hafen- stadt Gdynia(Gdingen) führten seit längerer Zeit bewegte Klage über den Lärm eines Nachtlokals für Seeleute, das sich im Erdge- schoß befand und dessen Orchester ihre Nachtruhe störte. Schließlich wandten sie sich mit ihrer Beschwerde an die Stadtver- waltung. Diese schuf radikale Abhilfe. Sämt- liche Mieter wurden in ein anderes Haus umquartiert, und an ihrer Stelle bezogen taubstumme Familien die unruhige Unter- Kunft. —— Von berühmten Leuten. Frauen untereinander „Warum verachten sich eigentlich Frauen gegenseitig so oft?“ fragte eine junge Schauspielerin ihre große Kollegin Edwige Feuilleère.„Das ist doch klar“, antwortete diese,„weil sie sich kennen!“ Die Starthilfe Gina Lollobrigida weilte zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten und empfing New Vorker Reporter zu einer Pressekonferenz. Gleich zu Beginn wies sie darauf hin, daß ihre Körperformen ihr zwar den Weg zum Filmerfolg geebnet hätten, daß dies allein aber nicht genüge, um eine wirkliche Künst- lerin zu werden.„Es ist ähnlich wie mit der Batterie im Auto!“ erklärte sie. Man braucht sie zum Starten, aber vorwärts kommt man nur, wenn man auch Benzin im Tank hat!“ Zollfreie Bücher Als Heinrich Heine auf einer Reise die deutsche Grenze überschritt, fragte ihn ein Zollbeamter, ob er keine verbotenen Bücher mit sich führe.„Aber natürlich, eine ganze Menge!“ erwiderte der Dichter lächelnd. „Und wo sind sie?“ wollte der Zöllner wissen. 5 N Heine zeigte an seine Stirn und sagte: „Hier!“ Höfisch— höflich Napoleon I., der es den Frauen gegenüber oft an Höflichkeit fehlen lieg, sprach auf einem Ball die Gräfin N., deren lockerer Le- benswandel bekannt war, mit lauter Stimme brüsk an:„Nun, Madame, lieben Sie die Männer immer noch so sehr?“ „Jawohl, Sire, wenn sie höflich sind!“ antwortete sie mit einem tiefen Hofknicks. Der Kaiser blieb die Antwort schuldig, wenigstens vorläufig. Aber einige Tage spä- ter wurde Graf N. seines Postens als Präfekt enthoben. Der mißtrauische Diktator Diktatoren waren von je her mißtrauisch. Von Oliver Cromwell wird berichtet, daß er bei besonders wichtigen Anlässen seinem Sekretär drei oder vier Briefe zu diktieren pflegte, die einander alle widersprachen. Als ihn der Sekretär eines Tages nach dem Grund dafür fragte, antwortete Cromwell:„Um Sie im unklaren darüber zu lassen, welchen Brief ich wirklich abschicke!“ Kunst und Wirklichkeit In seinen Erinnerungen„Von Renoir bis Picasso“ erzählt der Pariser Kunstschrift- steller Michel Georges-Michel von einem Gespräch, das er vor mehreren Jahren mit Henri Matisse hatte. Gerade war die mo- derne Richtung des Kubismus aufgekommen, und Matisse erklärte, er müsse zugeben, das er diese Art von Malerei einfach nicht be- greife. Georges-Michel wandte ein, daß 3a schließlich viele Leute auch Matisses Mal- weise nicht begriffen, beispielsweise warum er seinen Modellen etwa Hände gäbe, die dreimal so groß seien wie in Wirklichkeit, oder asymetrische Augen. „Aber was wollen Sie, ich empfinde gie sol“ rief Matisse aus, setzte jedoch nach einem Augenblick der Ueberlegung hinzu: „Allerdings, wenn mir jetzt eine Frau be- gegnete, die so ausschaut, wie ich sie gemalt habe, dann würde ich bestimmt in Ohnmacht fallen!“ Böse Gans Der deutsche Kaiser Rudolf II. besaß das berühmte Gemälde„Leda mit dem Schwan“ von Correggio. Nach des Kaisers Tode Sollte das Bild versteigert werden. Lange zerbra- chen sich die Auktionatoren über den Pitel den Kopf. Schließlich gaben sie dem Liebes- besuch des Zeus-Schwanes eine züchtige Deutung:„Frau, von böser Gans gebissen“, Mal von der anderen Seite Rossini kämpfte eines Tages am Klavier wie ein Wahnsinniger gegen eine Partitur Richard Wagners an, entlockte dem Instru- ment aber nur die scheußlichsten Migtöne „Aber verehrter Meister“, machte ihn einer seiner Schüler aufmerksam,„Sie haben ja die Partitur verkehrt herum aufgestellt!“ Rossini, der ein entschiedener Gegner Wagners war, antwortete verzweifelt:„Von der anderen Seite habe ich es auch schon versucht, aber da ist nichts Besseres dabei herausgekommen!“ 5 Verschiedene Steine a Der englische Staatsmann Earl of Birken- head, dessen politische Laufbahn vom ein- fachen Advokaten bis zum Staatskanzler ge- führt hatte, wurde einmal in Gesellschaft nach den Meilensteinen seines Erfolgs ge- fragt. Er zählte die wichtigsten Stationen seiner Karriere auf: wann er ins Parlament gewählt worden sei, wann er zum ersten Mal Minister war, wann er schließlich ge- adelt wurde. Da unterbrach ihn seine Frau mit der Bemerkung:„Aber ein besonders wichtiges Datum hast du vergessen: Im Jahr 1901 haben wir doch geheiratet!“ Schlagfertig entgegnete er:„Der Gegen- stand unserer Unterhaltung, meine Liebe, sind Meilensteine und nicht Mühlsteine!“ Popeline- Mantel in guten MAGES- Qualität für 98.— 78.— 38. 48. vielen Variationen und der bekannt Y 5. , 2 8 82 2 2 2 T...... ̃ ̃ͤ „ 1 3 IIe r. re,, 85 2 8 9 z, Y Ob Dame oder Teenager.. a, 45. 2 Das GROSS BEKLEIDUNeSHA US- MANMHEAM, AM DEM PLAMKEx Zahlungserleichterung durch lex fru · Kreditbbro im eigenen KKV, WXV und Beoamfenbank Hquse, S c h I 81 8 rung 5 ind meist Folgen gehetzten Lebens und öber- losteter Nerven. Das Krävtertonikum Saluson regoliert Kreisſauf und Blutdruck, beruhigt, ent- spannt und verschafft tiefen, erholsamen Schlof. 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Es war für Buenos Aires eine Sensation, deren Geheimnis ebenso sorgfältig gehütet wurde, wie seinerzeit die Geburt der Diligenti-Fünflinge. Daß in dem stillen Wohnviertel Belgrano der argentinischen Hauptstadt, wo die Dili- gentis ihr Haus haben, der Klapperstorch 7 Pech gehabt Pech hatte ein 21jähriger Auto- marder, der einen wertvollen Foto- apparat aus einem abgestellten Per- sonenwagen in Wurmlingen bei Tutt- lingen gestohlen hatte. Im Nachbarort Weilheim wollte er sogleich seine Beute verkaufen. In einer Gaststätte entdeckte er einen gutgekleideten Herrn, der ihm als Interessent in Frage zu kommen schien. Der Angesprochene hatte aber kaum einen Blick auf den Apparat ge- worfen, als er den Verkäufer auch schon am Kragen packte. Der Automarder war an den Bestohlenen geraten und geriet daraufhin wenige Minuten später auch gleich noch in die Hände der herbei- gerufenen Polizei.— Doch so rasch geht es nicht immer- damals seine Rekordfracht abgeladen hatte, wurde überhaupt erst durch den zuständigen Milchmann bekannt. Der hattte sich über den so plötzlich sprunghaft angestiegenen Milch- konsum seines Kunden gewundert. Seine Vermutungen, daß bei dieser Geburt min- destens Zwillinge oder Drillinge, vielleicht Vierlinge oder Fünflinge angekommen sein müßten, wurden zum Gerücht, und, nach Be- stätigung durch das Standesamt, zur Nach- richt, die als Sensation um den Erdball lief. Diligenti wollte aber keine Publizität. Er lehnte alle, auch die verlockensten Angebote ab, die in die Zehntausende von Dollars gin- gen. Seine fünf Kinder sollten kein Objekt der öffentlichen Neugierde sein, sondern der Familie erhalten bleiben und vor allem keine Wunderkinder werden. Nach diesem Grundsatz richtete er ihre ziehung aus. Die Kinder sollten gar nicht erst auf die Idee kommen, auf Grund ihrer zufällig gleichzeitigen Geburt etwas Beson- deres zu sein. Jedes wurde in eine andere Schule geschickt. Nur zu Wochenenden und Ferien waren alle fünf beieinander: Die drei Mädchen Maria Esther, Maria Fernanda und Maria Christina und die beiden Knaben Franco und Carlos. Später schickte Vater Diligenti sie auf gute Privatschulen, wo sie vor allem Sprachen lernten, außer Spanisch und Italienisch auch Englisch und Fran- 26sisch— viersprachige Fünflinge. Alle haben von jugendauf viel Sport getrieben und bei Schul- und Vereins- Wettkämpfen Preise und Auszeichnungen in Rugby, Hockey, Schwim- men und Tennis erhalten. Diligenti war als junger Mann von Italien nach Argentinien ausgewandert. Sein Name (diligenti= fleißig) bestimmte sein Leben. Mit Fleiß, Geschick und viel Arbeit gelangte er in der neuen Heimat zu solidem Wohl- stand, der es ihm erlaubte, das Erziehungs- experiment mit seinen Fünflingen ohne Rücksicht auf die damit verbundenen Kosten durchzuführen. Carlos, der Jurisprudenz studieren will, besucht zur Zeit ein College in Kanada. Maria Christina will Architektin werden. Sie und die drei anderen Geschwister machen im nächsten Jahr ihr Abitur. Nur HLaria Esther erklärte stets, nach ihrem Lebensziel befragt: Heiraten. Fünflingsvater Diligenti darf befriedigt keststellen, daß ihm bei dem ersten seiner Kinder gelungen ist, was er sich für alle vor- genomen hat: sie glücklich zu machen. Das römische Olympiastadion mit Schwimmanlagen im Vordergrund und dem„Stadio dei Marmi“ rechts Bild: UI Rom erivartet über 7000 Athleten Olympische Sommerspiele sind vorzüglich vorbereitet Die Olympischen Sommerspiele vom 25. August bis 11. September 1960 in Rom sollen die größten und bestorganisierten Spiele wer- den, die die Welt bisher gesehen hat.„Die Italiener haben nichts dem Zufall überlassen. Ihre Planung ist bis ins letzte Detail gewis- senhaft. Richtiger weise ist ihr erstes Anlie- gen das Wohlergehen und die Bequemlich- RAffeeschloh Km Unfer den Hammer Ein Stück Alt-Mönchen hat clie Bewährungsprobe in der Nachkriegszeit nicht bestanden Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt Ein„Kaffeeschloß“ nannten es über- schwänglich die Zeitungen und illustrierten Journale, als das Café Luitpold in München am 1. Januar 1888 eröffnet wurde. Und wie alle Schlösser ist es heute nicht mehr zeitge- mäß und kam deshalb dieser Tage unter den Hammer. 2500 Stück Silber, 5000 Gläser, 2000 Teller, 200 Chromtabletts, 1000 Tischdecken, Ser- Vietten, Handtücher, Blumenvasen, ja sogar das Parkett und die Bodenplatten wurden meistbietend angeboten. Ein Teil der Gegen- stände war ebenso alt wie das Café Luitpold selbst: 72 Jahre und drei Monate. Aber die Enkel der Münchner Großbürger, Politiker, Künstler und Offiziere aus der„guten alten Zeit“, legten wenig Wert auf die Silberkänn- chen und Bestecke, mit dem zierlichen Na- menszug„Café Luitpold“; die meisten Sachen gingen dutzendweise zu niedrigen Preisen weg. Vermutlich an Cafés in der Provinz, die sich mit dem gleichen Namen ein wenig von dem Glanz des„berühmtesten Cafés Euro- pas“ geborgt hatten. 5 Schon Wochen vor der Eröffnung hatte man im Jahre 1888 in München Wunderdinge von dem neuen Kaffeehaus erzählt. Am Er- öffnungstag durften nur Privilegierte mit ge- zeichneten Eintrittskarten die Räume betre- ten und in den darauffolgenden Tagen muß- ten n 50 Pfennig für die Münchner Stadt- armen entrichtet werden, wenn man die Pracht im reinsten Jugendstil bestaunen gab einen Palmengarten, 15 Billardtische, eine American-Bar, 38 Mar- morsäulen und 42 Pilaster. 1e„Illustrierte Zeitung“ schrieb in ihrer Septembernummer 1888:„Die Kunststadt München ist durch dieses Etablissement um eine Sehenswürdigkeit reicher geworden. Da schreitet der Herr Bankier mit graubestäub- tem Backenbart und bandgefaßhtem, goldenem Kneifer zum Billardsaal und kreidet gemäch- lich den Queue, während Engel aus gerafften Plüschportieren in die Wolken seiner Ha- vanna blinzeln. Hier sitzen im Rokokozim- mer fischbeingestärkte Damen um die süße Schokolade und hinter damastenen Tapeten wird beschlossen, ob und wann Klein-Elschen den Assessor kriegt. In der American-Bar unter Palmwedel feiern Suppenwürfelkönige aus Chikago beim Rheinwein europäisches Wiedersehen und vor dem großen Wandge- mälde der Venus in der Halle schlürft ein Jüngling aufgeregt schon den dritten Kognak und seine Hand zittert: endlich, da, im neuen Tailormades Kostüm, kommt die Ersehnte!“ In dem gewaltigen Saal spielten die be- rühmtesteß Orchester ihrer Zeit: 1924 Johann Strauß der Jüngere die Walzer seinen Ahnen, im gleichen Jahr Paul Lincke, Barnabas von Geczy, die Bordkapelle des Lloyddampfers „Columbus“, Tangokönig Juan ULlossas, George Boulanger und Bernhard Etté. Einmal schon stand das„Luitpold“ kurz vor der Pleite:„Das Café Luitpold wird Zz wangsversteigert, weil lang zurückliegende Steuerrückstände gegenüber der Stadt und dem Finanzamt so hoch angewachsen sind, daß zum Mittel der Beitreibung gegriffen werden mußte“, meldeten die„Münchner Neuesten Nachrichten“ am 25. Juli 1934. Aber da raffte sich der Münchner Bürgersinn noch einmal auf: die Bayerische Vereinsbank und die Stadt München sprangen ein und retteten das Café. Am 17. Dezember 1944 wurde das„Luit- pold“ bis auf die Grundmauern zerstört. Vier Lärm kostet Geld Lärm hann eine gute Einnahmequelle wer- den. Diese Erfahrung machten drei Familien in Sandhausen nahe einer Erdölquelle. Der dabei entstehende Lärm zerrte so an den Ner- ven, daß die Familien bei einer Zivilkammer des Heidelberger Landgerichts auf Einstellung der Bohrungen klagten. Sie konnten als Be- gründung nachweisen, daß sie einem Lärm von rund 75 Phon ausgesetet sind. Daraufhin ge- stand das Gericht auf Kosten der Bohrfirma den Familien eine„Lärmentschũdigung“ von täglich zehn Mark zu. Jahre lang gab es im Keller ein Notrestau- rant, in dem die alten Stammgäste sogar noch markenfreies Essen bekamen. Am 9. August 1946 war der Neubau fertig. Aber welch ärmlicher Anblick gegen früher: 200 Plätze statt 1200, und Musik gab es auch nicht mehr. Lin Café wie viele andere und nur manchmal blitzte noch etwas von dem alten Plüsch- Charme auf, der die Väter begeistert hatte. Das Café wurde kein Geschäft mehr und der Besitzer des Gebäudes drängte auf eine andere Verwendung, So kam die Einrichtung unter den Hammer. An anderer Stelle in München soll ein neues Café Luitpold ent- stehen. Aber die alten Münchner sagen: „.. das gab's nur einmal!“ Von Leo H. Fetersen keit der Athleten selbst. Diesen werden Un- terkünfte, Trainingsmöglichkeiten, Kampf- stätten und anderes in seltener Qualität zur Verfügung stehen. Wohl mögen Unter- bringung und Transport der Tausende von Zuschauern Probleme stellen; aber ich bin überzeugt, daß das italienische Olympische Komitee dieè meisten davon bewältigen wird.“ Dies erklärte Kenneth L. Wilson, der Prä- sident des Amerikanischen Olympischen Ko- mitees. Von den 97 Nationen, die der internatio- nalen Olmypischen Organisation angeschlos- sen sind, haben bisher 82 ihre Teilnahme in Rom zugesagt, und mindestens neun weitere sollen noch folgen. Ueber 7000 Athleten wer- den zum Wettkampf antreten. An Zuschauern erwarten die Organisatoren einen Tages- durchschnitt von einer Viertelmillion, wobei die ausländischen Schlachtenbummler rund die Hälfte ausmachen dürften. Das größte Problem der Olympischen Spiele ist, für das veranstaltende Land zu- meist die Finanzierungsfrage. Nicht so für Italien, das die Leidenschaft seiner Bevöl- kerung für Fußballtoto auszuwerten versteht. Von jeder 100 Lira: Wette im„Totocaleio“ Seht ein Anteil von 15 Prozent an dss Italie nische Olvmpische Komitee(SON, das aut n diese Weise seit Monaten rund 400 000 Mark in der Woche einnimmt. So soll der größte Anteil der auf 40 Millionen Dollar geschätz- ten Gesamtausgaben durch Totogelder auf- Kein Friedensreich auf Palmarole Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. Karl Rau Auf der kleinen, zum pontischen Archipel gehörenden Insel Palmarola im sonnigen Golf von Gaeta sollte, wie vor wenigen Mo- naten die Zeitungen aller Nationen berich- teten, ein kleines Reich, eine Insel der ver- brüderung für alle jene Menschen ent- stehen, deren Ideale jenseits aller nationalen Grenzen, jenseits aller Rassen und Konfes- sionen zu finden sind. Hauptträgerin dieses idealistischen Planes war die 48 jährige, stein- reiche britische Schriftstellerin Miss Violet Rawnsley- Hilton, die seit Jahren auf Capri lebt und die man bereits als erste Präsiden- tin der neuen„Friedensrepublik von Palma- rola“ ausersehen hatte. Die italienische Regierung sagte bei Er- füllung gewisser finanzieller und juristischer Voraussetzungen zu, die volle Regierungs- gewalt über die Insel dem zustädigen Welt bürger-Komitee zu überlassen. Lediglich die Ausübung der obersten Hoheitsrechte hatte sich der italienische Staat noch vorbehalten. Miss Violet Rawynsley-Hilton war bereit, zur praktischen Verwirklichung der Insel- Republik des Friedens und der völker- verständigung ihr gesamtes Vermögen zu opfern: Titel und Hypotheken, ihre Villa auf Capri, Häuser in London und Güter in Schott- land. Auch die Verfassung und die Arbeits- pläne der ersten selbständigen Weltbürger Republik der Erde waren bereits schwarz auf weiß niedergelegt. In diesen zu schönen Traum von welt- bürgerlicher Verbrüderung platzte nun eine ganz unerwartete„Bombe“: Miss Violet Rawnsley-Hilton zog plötzlich ihre gesamten finanziellen Stiftungen und Unterstützungen für die geplante Friedensrepublik zurück. Uber die Gründe ihres Handelns hüllt sich die alte Dame zwar in tiefstes Schweigen, aber auf Umwegen erfuhr man, daß es unter den führenden Mitgliedern der provisorischen Palmarola-Regierung zu scharfen Auseinan- dersetzungen wegen finanzieller„Zukunfts- fragen“ kam. Erfolg: Uneinigkeit, Mißgunst, Egoismus und Streit um materielle Interessen haben alle schönen und idealen Pläne zunichte ge- 1 fast genauso wie in der„großen Po- itik“. gebracht werden, die in erster Linie dem Bau des Olympiadorfes in Parioli zufließen. Wenn aber die Geldfrage für das CONI ihre ärgsten Schrecken verloren hat, so wach- sen dafür andere Schwierigkeiten über das normale Maß hinaus. Das gilt vor allem für den Mangel an Fremdenbetten und den Stadtverkehr. Man hat in Rom zwar noch Hoffnung, die Zuschauermassen mit Mühe und Not irgenwie unterzubringen; aber wie die zusätzlichen 250 000 Menschen durch den ohnehin schon prekären Straßenverkehr der Innenstadt geschleust werden sollen, kann sich zur Stunde noch niemand so recht vor- stellen. Die Ewige Stadt erlebt schon in gewöhn- lichen Zeiten täglich viermal einen Stogver- kehr, der dem Fremden kaltes Grausen ein- jagt. Und es gibt keine Möglichkeit, die engen Straßenzüge zu verbreitern oder an- dere radikale Lösungen zu schaffen. Obschon die Regierung in den Außenbezirken eine neue Tiberbrücke und verschiedene Verbin- dungsstraßen hat erstellen lassen, ändert dies nichts an der Misere im Weichbild der Stadt. Beispielsweise für die zum Eröffnungstag singeladenen königlichen Hoheiten aus Eng- land, Griechenland, Holland, Belgien und Skandinavien fand man keine andere Mög- lichkeit, als sie unmittelbar vor dem Läufer mit der olympischen Flamme zum Stadion fahren zu lassen, damit die Straßen nur ein- mal für kurze Zeit gesperrt werden müssen. Den Heimweg werden die illustren Gäste mehr oder weniger selbst zu suchen haben. Einmalig an Zahl und Format sind die Sportanlagen und-paläste, die in Rom für die internationale Elite bereitstehen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist einmal das klassizistische„Stadio dei Marmi“ mit 20 000 Plätzen. Die von 60 über lebensgroßen Athle- tenfiguren aus Marmor umgebene Arena wird während der Spiele vorwiegend zum Einlaufen und„Anwärmen“ vor den Wett⸗ kämpfen im nahegelegenen Olympiastadion dienen. Diese beiden Ovals beherrschen zu- sammen mit den Freiluft-Sschwimmbecken das„Foro Italico“, das erste Wettkampf- zentrum im Norden der Stadt. Einen zweiten Schwerpunkt der sport- lichen Ereignisse bildet das Ausstellungsge- lände im Südwesten Roms, das für die Welt- ausstellung 1942 geplant war. Es beherbergt die offene Radrennbahn(20 000 Plätze) und den Sportpalast, einen imposanten Glas- und Betonbau mit vielen Marmorverkleidungen, in dem sich die olympischen Basketballer und Boxer treffen werden. Er bietet unter seiner 120 Meter weiten und 40 Meter hohen Kuppel 18 000 Personen Platz. Die beiden Zentren sind voneinander 12 Kilometer ent- fernt, was bis zu einer Stunde Fahrt durch die Stadt bedeutet. 5 5 Maifürinne „Ich muß nach Haus- heut wird gebacken!“ Mo gut gebacken wird, darf REESE-Backwunder niemals fehlen! REESE-Backwunder ist ein hochwertiges Backpulver von garantiert gleichbleibender Qualität. Sie sollten es immer im Hause haben und zu den Festtagen ist es geradezu unentbehrlich. Mein REESE-Tip zu Ostern: „Frauen, die mit Liebe kochen“, haben ein doppeltes Ver- gnügen: die Freude am Backen und die Freude am guten Appetit der Gäste. Stellen Sie daher etwas Selbstgebackenes auf den Tisch und halten Sie das Rezept bereit, man wird Sie nämlich darum bitten. Wenn Sie selbst gebacken haben mit REE SE-Backwunder, werden Sie immer Ehre einlegen. 5 Ihre Hilde Baumann Guten Appetit Für Frauen, die mit Liebe kochen 85 Name: 9•74 an der Weser, Postfach 38 Bitte senden Sie mir kostenlos das bebilderte RRESE. Rezept-Heft„Wenn Besuch kommt“ Ort: Kreis: Straße: An Frau Hilde Baumann, RERSH- Versuchsküche, Hameln 9 f f 0 e Seite 24 MORGEN Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 Ulbrichts Scherbengericht in Stockholm Reisebüro mit politischem Fahrplan bildete„Brückenkopf für Anerkennung“ Von unserem Korrespondenten Walter Hanf in Skandinavien Stockholm. Für die westdeutschen Diplo- maten in Helsinki und deren vorgesetzte Behörde in Bonn dürfte die Leipziger Messe schon zum Alptraum geworden sein. Es zeigte sich nämlich in den letzten Jahren, daß finnische Reichstagsabgeordnete und Minister in Leipzig geradezu redselig wer- den und mit ihren Außerungen und Inter- views wochenlang Aerger hinterlassen. So auch diesmal. Der Sohn des finnischen Staatspräsidenten und Abgeordneter der regierenden Agrarpartei, Matti Kekkonen, hatte dem Sowjietzonenstaat seine„Sympa- thien“ ausgesprochen, weil dieser Staat„mit großer Kraft und Aktivität für den Frieden, der Menschheit höchstes Ziel, arbeite“. Kek- konen Junior will die freundschaftlichen Kontakte zwischen den„beiden Ostsee- ländern“! weiter verstärkt haben, und offen- Sichtlich zu diesem Zwecke lud sein Partei- Kollege, Verkehrsminister Kleemola, den mitteldeutschen Handelsminister Rau zu einem Besuch nach Finnland ein. Aber nicht nur die Vertretung der Bun- desrepublik reagiert sauer auf solche Aktio- nen. Auch weite Kreise der finnischen Oeffentlichkeit billigen die rhetorischen Ausflüge ihrer Abgeordneten nicht. Allzu oft hat man in Helsinki erlebt, daß der so- Wietzonale Eifer nach diplomatischer An- erkennung nur propagandistisch angespornt wird. Die Finnen leisten Bärendienste diesen Interviews. Und wofür? Das zeigt gerade wieder einmal ein peinlicher Vorfall im Nachbarland Schweden. Da hat der Bonner Korrespondent der Tageszeitung„Dagens Nyheter“ in einem westdeutschen Flüchtlingslager einen Mann aufgegriffen, der einige Jahre lang eine her- vorragende Stellung für Ulbrichts Staat in Stockholm vertreten hat. Er heißt Edmund König, und als Eisenbahnfachmann wurde er im Juni 1956 zum Generalvertreter der mitteldeutschen Reichsbahn in Stockholm ernannt. König sollte mit seinem neu er- richteten Büro Kontakte mit der schwedi- schen Eisenbahn, mit Spediteuren und Reisebüros knüpfen und die Schweden für die Eisenbahnfähre Sassnitz— Trelleborg interessieren. Aber bald gingen die Forderungen der Ostberliner Zentrale über das rein Tech- nisch- Wirtschaftliche hinaus. Zusammen mit der sowjetzonalen Handelsvertretung in Stockholm sollte Königs Reisebüro zum „politischen Brückenkopf“ in Schweden wer- den. König wurde angehalten, Propaganda für die Ostzone und gegen die Bundes- republik zu betreiben. Er sollte mit der kommunistischen Partei Schwedens zusam- menarbeiten sowie mit deren Ablegern, dem Friedensrat und der„Gesellschaft für kul- turelle Verbindungen zwischen Schweden und der DDR“. Seine Beziehungen zu schwe- dischen Behörden und Privatpersonen sollte König ausnutzen, um für die diplomatische Anerkennung von Pankow zu werben. Aber der Eisenbahnfachmann König Wollte sich politisch nicht einspannen lassen. Er ging zwar einmal in der Woche zum in- ternen Parteitreffen in Stockholm und führte auch die Ostberliner Aufträge korrekt durch, soweit sie verkehrstechnischer Art waren. Aber gegen die politischen Forderungen sperrte er sich. Die Folgen stellten sich post- wendend ein. Seiner Tochter wurde von Ost- berlin die Erlaubnis entzogen, weiter die deutsche Schule in Stockholm zu besuchen, weil diese Schule im„faschistischen Aden- guergeist“ lehre und mitteldeutsche Kinder in Schweden diskriminiert würden. König selbst mußte sich einem Parteiverfahren unterwerfen. Er wurde vom Staatssicher- heitsdienst der Zone überwacht und kontrol- liert, und besonders bitter ließ er sich bei dem schwedischen Journalisten über einen Stockholmer Mitarbeiter der Sowjietzonen- agentur ADN aus. Als schließlich Königs Mit- arbeiter politisches Asyl in Schweden erhal- ten hatte, wurde er unmittelbar nach Ost- berlin zurückgeholt und aus dem Amt ent- lassen. Um jedoch den Schein des Anstandes zu wahren, wurde König noch einmal in Be- gleitung von zwei Leibwächtern nach Stock- holm geschickt, damit er sich von seinen schwedischen Geschäftsfreunden verabschie- den konnte. Der Chef des mitteldeutschen Reisebüros in Stockholm nutzte dann die erste Gelegenheit, um sich in die Bundesre- publik abzusetzen. Dort schilderte er dann dem Korrespondenten des„Dagens Nyheter“ seine Leidensgeschichte. Königs Enthüllungen bedeuten für Ul- brichts Freundschaftskampagne in Skan- dinavien eine schwere Schlappe. Sie zeigen nicht nur, daß mitten im demokratischen Schweden ein Ulbrichtstaat en miniature besteht— mit Parteiversammlungen, Diszi- plinarverfahren, Kontrollen und Ueber- wachungen—, sie zeigen vor allem, daß die Pankower jeden Fußbreit Boden, der ihnen im westlichen Ausland eingeräumt wird, so- fort politisch und propagandistisch befesti- gen. Keine Institution arbeitet ausschließlich für die Sache, deren Namen sie trägt: die Handels vertretung nicht nur für den Handel, das Reisebüro nicht nur für den Reisever- kehr, die Nachrichtenagentur nicht nur für die journalistische Unterrichtung. Gerade im letzten Punkt reagierten die Schweden emp- kindlich. Das„Dagens Nyheter“ verlangte vom Außenministerium, den von König be- lasteten Korrespondenten des ADN fortan nicht mehr als Journalisten, sondern als poli- tischen Agenten zu führen. Den treffendsten Schluß aber zog der Leitartikel des„Svenska Dagbladet“ aus der Affäre, als er schrieb:„So widerwärtig dieses ganze Spiel aber auch ist, eines kann man jedenfalls mit Befriedigung konstatieren: Die mitteldeutschen Behörden gehen bei ihrer ausländischen Tätigkeit, wie auch zu Hause, so plump und ungeschickt zu Werke, daß sie ihren eigenen Absichten ent- gegenarbeiten.“ 5 In Schweden wurden ähnliche Scherben- gerichte schon öfters über Ulbrichts Ausge- sandte gehalten. Man schätzt dort die Ab- sichten des Sowietzonen-Regimes richtig ein. Schwieriger aber scheint diese Einsicht den Finnen zu fallen.. Kurz notiert Tantschem- lin, stellvertretender chinesi- scher Ministerpräsident, hat dazu aufgeru- ken die Entwicklung von Kommunen zu be- schleunigen und die Landwirtschaft ver- stärkt zu mechanisieren, um die Ziele des 1967 auslaufenden Zwölfjahresplanes der chinesischen Landwirtschaft bereits 1964 oder 1965 zu erreichen. Präsident Eisenhower hat die Pläne des amerikanischen Verteidigungsministeriums zur Verstärkung der Produktion interkonti- nentaler Raketen vom Typ„Atlas“ und zur Beschleunigung des Baus von Unterseeboo- ten, die mit„Polaris“-Raketen ausgerüstet werden sollen, gebilligt. Brief an die Herausgeber Falsche Vorstellungen Der Artikel des Mannheimer Morgen vom 30. März 1960, der mit dem Satz beginnt: „Jeder Arzt hat Anspruch darauf, ohne wei- teres als Kassenarzt zugelassen zu werden“, ist dazu angetan, über die neue Rechtslage und die Auswirkungen der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 23. März 1960 falsche Vorstellungen aufkommen zu lassen. So muß in Wirklichkeit derjenige Arzt, der zugelassen werden will, nach Wie vor die bisher gültigen persönlichen und be- stimmte, über die Approbation hinausgehen de berufliche Voraussetzungen für eine Zu- lassung erfüllen und nachweisen. In dem Be- reich, für den er seine Zulassung begehrt, muß auch wie bisher eine Zulassungsmög- lichkeit bestehen, etwa derart, daß das ge- setzlich festgelegte Verhältnis der Zahl der praktischen Aerzte zu derjenigen der Fach- Arzte einer Zulassung nicht engegensteht. Es trifkt nicht zu, daß durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes in Zukunft auch etwa 27 000 beamtete Aerzte— Werks- ärzte Amtsärzte, Krankenhausärzte— sich um„die Kassenpatienten zusätzlich bemühen können, soweit das Dienstrechtlich die Aus- übung einer Privatpraxis erlaubt“. Tatsache ist vielmehr, daß die Teilnahme dieser Aerzte an der kassenärztlichen Versorgung nach wie vor nur bei Bedarf möglich ist. Traf dies schon bisher angesichts der im allgemeinen reichlichen fachärztlichen Versorgung der Versicherten nur selten zu, so wird es in Zu- kunft— wenigsten in Mittel- und Groß- städten— wahrscheinlich nur noch in der Theorie eine solche Beteiligung geben. Aus der Entscheidung des Bundesverfassungsge- richtes kann man auch nicht folgern, daß die Planungsmaßnahmen der Zulassungsord- nung für eine zweckmäßige kassenärztliche Versorgung der versicherten Bevölkerung illusorisch geworden wäre. Allerdings kann das Verhältnis der Zahl der Kassenärzte zu der Zahl der Versicherten nun nicht mehr der Planung dienen. Damit rücken aber zwangsläufig Bestimmungen der Zulassungs- ordnung in den Vordergrund, die eine sinn- volle Verteilung von Kassenarztpraxen er- zielen und notfalls erzwingen sollen, die an- zuwenden die Zulassungsausschüsse sich we- gen ihrer sehr einschneidenden und breiten Wirkung bisher stets gescheut haben, eine wenig erfreuliche Perspektive für Zulas- sungsausschüsse und Aerzte. Für die Entscheidung werden vom Bun- desverfassungsgericht Gründe angeführt, die in wesentlichen Punkten einer Kritik kaum standhalten können. Darüber hinaus sind einige von ihnen für die weitere ärztliche Be- rufsausübung und auch für die Versicnerten von großer Tragweite. So stützt sich unter anderem ein wesentlicher Teil der Grund- satzentscheidung auf das Bestehen des Systems der Pauschalabgeltung des gesam- ten Volumens der kassenärztlichen Lei- stungen. Dieses Vergütungssystem, das von Arztlichen Interessen verbänden seit langem programmatisch bekämpft wird, ist aber ge- rade erst in dem Gesetzentwurf zur Reform der Krankenversicherung zu Gunsten der Einzelleistungsbezahlung verlassen worden. Es muß zweifelhaft erscheinen, ob der Ge- setzgeber diesen Punkt des Reformentwurfes nunmehr noch verwirklichen kann. So er- weist sich die Entscheidung des Bundesver- kassungsgerichtes als ein gefährliches Danaer- geschenk gerade an diejenigen Aerzte, die sie erstrebt haben, wie es allerdings nach den voraufgegangenen Argumentierungen zu er- Warten war. Der Optimismus, daß eine Er- höhung der Arzthonorare als Folge der Ent- scheidung jetzt schon abzusehen sei, soll hier keineswegs verleidet, und seine Argumen- tation nicht kritisiert werden. Doch ist er be- stimmt viel leichter ausgesprochen als reali- slert. Immerhin muß zunächst einmal die äuherst schwierige Frage gelöst werden, wie das erforderliche Geld beschafft werden soll. Dr. med. Carl Hoffmann Vorsitzender der Abrechnungsstelle Mannheim der Kassenärztlichen Vereinigung Nordbaden OB BARK AUF ODER KREDITKAUF D Modisch orientiert: Mit HMhyllstrußtur m Leinencharafeter, Leicht tailliert ein damenhaftes Kostüm! (Mit und ohne Görtel zu fragen.) farben: Anthrazit, Beige, Blau Größen: 38-46 DM 79. O Aus einem Berliner Atelier: Elegantes, halbſailliertes Kostüm mit reizvoller Tresseneinfassung. (Auch mit Montagegörtel zu tragen.) Farben: Anthrazit, Beige, Blau Srößen: 38-46 DM 128.* DER AQUATLIITAT ZUIIEBE ZU DEFAK A ber oEufschs faite NKAUFH AUS MANNHEIM Breites trage(T I, I) U inn er An- iten eine las- zun⸗ die aum sind Be- rten nter ind- des am- Lei- von gem 88 der den. Ge- irfes er- ver- Zer- e sie den er- Er- Int⸗ hier en- be- li- die Wie soll. m eim ung Nr. 83/ Freitag, 8. April 1960 MORGEN Seite 23 Kreuz und quer durch Afrika Nigeria liegt„zwischen den Zeiten“ .„Leopardenmenschen“ werden zerstückelt— Düsenjäger rauschen durch die Luft Von unserem Sonderberichterstatter Louis Barcata Afrika macht in jüngster Zeit eine historische Entwicklung durch. Mit explosiver Vehemenz drängen die Völker des Schwarzen Erdteils, des geradezu klassischen Kolo- nialgebietes der Vergangenheit, nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Einige von ihnen haben dieses Ziel bereits err eicht und ringen nun im Innern um eine zweckmäßige Verwaltung und Regierungsform, viele sind noch auf dem Weg zu die- sem Ziel und führen entsprechende Verhandlungen mit ihren bisherigen Kolonial- herren. Damit steckt Afrika auch voller Probleme. Unser Sonderberichterstatter Louis Barcata, dem Leser sicherlich noch durch die Berichterstattung über seine China- Reise in bester Erinnerung, befindet sich zur Zeit auf großer Fahrt kreuz und quer durch Afrika und berichtet unserer Zeitung in nächster Zeit laufend über seine Erlebnisse. 6. Fortsetzung Lagos. Wenn Afrika ein„wahnsinniger“ Kontinent ist, wie Dr. Albert Schweitzer behauptete, dann zählt Nigeria zweifellos zu seinen widerspruchsvollsten, seinen ver- rücktesten Ländern. Im Oktober dieses Jah- res wird es seine volle Unabhängigkeit er- halten und dann mit seinen fast vierzig Mil- lionen Einwohnern die erste„Großmacht“ auf dem Schwarzen Erdteil sein. Es beher- bergt mit Ibadan die zahlenmäßig größte Negerstadt Afrikas. Es bildet eine Födera- tion aus der Nord-, der Ost- und der West- provinz, und es besitzt in der Bundeshaupt- stadt Lagos einen Ort mit einem ähnlichen Sonderstatus wie Washington in den USA. In Lagos existieren die modernsten Selbst- bedienungsläden der ganzen Westküste, und AM preise 12 daneben nicht nur die stinkendsten Elends- quartiere, die sich ein Europäer überhaupt vorstellen, sondern auch öffentliche Zau- berer, die sogar von Weißen frequentiert Werden, und Ramschläden, in denen man Geimlich und um viel Geld) eine(angeblich) in der Stadt Benin. Sie stammen wahr- scheinlich aus dem 15. Jahrhundert. Sie sind vielleicht die einzigen, unbestrittenen Uber- bleibsel einer echten, großen Negerkultur in Afrika, und sie entstanden in einer Stadt, wo noch vor wenigen Generationen lokale Könige bei ihren Jahresfestlichkeiten viele hundert Menschen schlachten ließen, deren Herz, Leber und Nieren fremden Gästen als Leckerbissen serviert wurden. Da die Engländer schon seit 150 Jahren im Lande sind, da hier keine weißen Siedler existieren(in ganz Nigeria leben keine 20 000 Europäer), und da das Land neben dem Gordon-College in Khartum, neben Makerere in Uganda, neben der Dakar- Hochschule und dem außerordentlichen Je- suiten-Institut in Leopoldville eine der be- sten Universitäten des Kontinents besitzt, gibt es in diesem Riesenreich bereits seit längerer Zeit eine geistige und politische Führungsschicht. Es besteht also eine ge- wisse Gewähr dafür, daß die„Federation of Nigeria“ nach der Souveränitätserklärung nicht nur im britischen Commonwealth und der Königin von England treu bleibt, son- dern sich auch weiterhin— wie bisher— zum Westen bekennt und engere Bindungen zum Osten ablehnt. Die Engländer, die den Uebergang zur Souveränität mit vorbild- licher Behutsamkeit vorbereiten, sind sehr optimistisch in bezug auf die Zukunft Ni- gerias. Sie glauben, es wird ein wohlhaben- der, politisch maßvoller und für viele an- dere, nach Unabhängigkeit strebende Län- der beispielhafter Staat werden. Das stärkste Argument, das sie anfüh- ren, wenn sie diese These vertreten, er- scheint indessen, wie aus immer schärfer werdenden, internen Polemiken hervorgeht, sehr anfechtbar: Sie behaupten, Nigerias Stärke liege in der Tatsache, daß es als einer der wenigen„erwachenden“ Staaten Afrikas kein gesamt kontinentales, politisches Kon- zept entwickle und daß es keine„Führungs- ansprüche“ auf den Schwarzen Erdteil stelle. Die jungen,„progressiven“ Politiker Nigerias bekämpfen diese„Selbstgenügsam- keit“ des Landes und behaupten, der Ver- zicht eines so großen Gebietes, das bald wirtschaftlich und politisch weit mächtiger sein werde als die„expansiven“ Weststaa- ten Ghana oder Guinea, auf Führung, müsse zwangsläufig in der Isolierung enden, oder, wie das Modewort für den gefürchteten Be- griff heißt, in der„afrikanischen Einsam- Keit „Wechselnder Wind in Afrika“ 5 Die jungen Leute, häufig laboursozia- listisch erzogen, sonst aber recht totalitär und und hierarchisch eingestellt, haben dafür gesorgt, daß während des letzten Macmillan- Besuches Studenten mit Transparenten durch Ibadan marschierten, auf denen zu lesen war: „Commonwealth is whiteman's club. Nigeria Wil! quit.“ Aber das war, wie mir einer der Drahtzieher versicherte, nicht so ernst ge- meint. Es sollte mehr eine Reaktion auf die Vorwürfe sein, denen sich das resolut und unablenkbar englandfreundliche Nigeria auf dem Allafrikanischen Volkskongreß im Jän- ner in Tunis ausgesetzt sah. Es ist aber wohl doch ein wenig mehr als das: Es stellt auch den Versuch dar, der Welt zu zeigen, daß der „kommende Koloß Nigeria“ nicht gewillt ist, innerhalb des Commonwealth die Rassen- politik von Südafrika oder Rhodesien un- widersprochen hinzunehmen. Die Engländer gehen also auch hier nicht ganz spannungs- losen Zeiten entgegen, und es wird aufregend sein, zu sehen, wie die britische Regierung den„wechselnden Wind in Afrika“, von dem Macmillan sprach, mit den Expansionsforde- rungen Nehrus in Uebereinstimmung bringen aus Menschenfleisch bereitete Salbe erwer- Känh, für dessen rasend Wachsenden BSVGI= ben kann, die Kraft und Unüberwindlichkeit verleiht. Einige hundert Eingeborene werden jähr- lich von„Leopardenmenschen“ aus rituellen Gründen buchstäblich zerstückelt, in einem Land, dessen Luftwaffe über Düsenjäger verfügt und über dessen Wälder, Flüsse und Steppen fast stündlich die schnellen Ma- schinen internationaler Fluggesellschaften hinwegbrausen. Solche Gegensätze erfüllen die Geschichte, die Tradition und die Land- schaft dieses aufregenden Staatengebildes, wo man im Dschungelklima von Lagos die Hoteltüren versperrt, weil man das Gefühl hat, daß sonst die Krokdile nachts aus den Lagunen hereinkriechen, und einem im Kano, wo mohammedanische Emire in mit- telalterlich- arabischen Prunk herrschen, we- gen der trockenen Steppen- und Wüstenluft die Lippen aufspringen. In keinem Land Westafrikas gibt es so viele Prozesse wegen Kannibalismus wie in Nigeria, und nirgends auf dem ganzen Kon- tinent Plastiken von solcher Kostbarkeit wie kerungsüberschuß die ostafrikanische Ruste vorderhand den einzigen Abfluß bildet. Der„schwarze Koloß Nigeria“, der seinen Namen dem trägen, gelben Nigerfluß ver- dankt, leidet aber noch stärker als an seinen imaginären Führungsverpflichtungen an einer überall qualvoll fühlbar werdenden, politischen Zerrissenheit. Das hängt nicht nur mit dem Unterschied zwischen der mo- dern gekleideten, gesellschaftlich gewandten Gattin des Ministerpräsidenten der Födera- tion, Dame Hanna Idowu Awolowo, die eine wahre Lady ist, und den Frauen des Nordens zusammen, die seit den Jahren des Sklaven- handels eine zehn bis fünfzehn Zentimeter breite Holzscheibe in ihre Oberlippe ein- ziehen lassen, um als Handelsware auszu- scheiden. Nigeria liegt in einem viel ent- scheidenderen Sinn„zwischen den Zeiten“. Es kennt im Grunde keine politischen Dok- trinen, sondern nur das Prestige der ver- schiedenen Stämme. Die Wesensmerkmale seiner Sozialstruktur sind inzwischen den mohammedanischen, feudalen, absolutisti- schen Emiraten des Nordens einerseits und den amorphen Proletarierschichten des Ostens wie des Westens andererseits weit bedeut- samer als etwa die gesellschaftlichen Diffe- renzen zwischen Prag und Zürich. Wer den außerordentlichen Vorzug genießt, dem Sul- tan von Sokoto oder— in seiner tausend- jährigen, von pittoresken Lehmmauern ein- geschlossenen Stadt— dem Emir von Kano vorgestellt zu werden, fühlt sich in eine Ka- lifenwelt versetzt, in der märchenhafte Vor- gänge selbstverständlich, Harems mit tau- send Frauen keine Seltenheit sind und wo Unsagbare Grausamkeiten von Würdenträ- gern begangen werden, die in Oxford erzogen wurden. Wo das Dasein des Einzelmenschen buch- stäblich nicht zählt, kann sich demokrati- sches Leben nicht entwickeln. Dennoch sind sich die Herrscher in den 38 Emiraten des Nordens, die über zwölf Millionen Moham- medaner, zehn Millionen Fetischisten und Immer noch dauern die Unruhen in Südafrika an: Unser Bild zeigt zwei eingeborene Polizisten beim Abführen eines demonstrierenden Bantu. einige hunderttausend Christen gebieten, dar- über einig, daß die kommunistische Gefahr nur aus den„verdorbenen, charakterlosen Städten der West- und Ostprovinz“ droht, während die politischen Führer in Lagos, Enegu oder Idaban behaupten, ein Einfluß Moskaus könne in Nigeria nur dann wirk- sam werden, wenn die„starren Feudal- systeme des Nordens“ zusammenbrechen. Der Norden ist also konservativ, zivilisa- torisch unerschlossen, verkehrstechnisch nicht leicht zugänglich. Er ist england- freundlich. Er versuchte, den Termin der Souveränitätserklärung hinauszuschieben, weil er noch nicht über einen ähnlich wohl- trainierten Stab von einheimischen, regie; rungsfähigen Persönlichkeiten verfügt wie die anderen Provinzen. Bis jetzt entschied der Emir, was zu geschehen hatte, und die britische Administration sorgte für eine rei- bungslose Abwicklung der Geschäfte nach einheimischen Prinzipien, sofern diese Grundsätze nicht in schroffem Gegensatz zu abendländischen Sittenbegriffen standen, Wie etwa das ritu lle Menschenopfer, das natürlich offiziell verboten ist. Der Norden ist aber auch separatistisch, und es erscheint nicht ausgeschlossen, daß der Abzug der Engländer von Teilungskämpfen begleitet wird, bei denen die zahlenmäßig weit stär- keren Emirate die Bildung eines zentralafri- kanischen Moslemstaates versuchen könnten. Zwei Männer geben den Ton an Der Ostteil mit Enegu als Hauptstadt und- der Westen mit Ibadan als politisches Zen- 5 8 d 5 , eee* nern kackt„ik“ gens fiftt, ist ein populärer, am- trum werden praktisch von zwei Männern geführt, die unter allen Umständen als in- teressante, vielleicht sogar als geschichts- bildende Persönlichkeiten gelten dürfen: Der eine ist der„schwarze Lord“ Chief Sir Dr. Obafemi Awolowo, Ministerpräsident der Federation, also der nigerischen Zen- tralregierung, der andere heißt Dr. Nnamdi Azikiwe, ist Chef der Ostprovinz und„Herr“ der unruhigen Gebiete um die Nigermün- dung. Die politischen Bewegungen, denen die beiden Männer Richtung und Tempo vorschreiben, unterscheiden sich kaum durch ihre Programme voneinander. Da wie dort ist ein vager, konturloser, opportunistischer Sozialismus zu Hause, der im Grunde gar keine Rolle spielt, denn im Blickfeld aller Geschehnisse steht das Stammesprestige. Im Osten, im Ibo-Land, gibt Dr. Azikiwe den Ton an. Hier liegt die Geburtsstätte des modernen, demagogischen Nationalismus Nigerias, der sich im Ibo-Land, wo keiner- lei konservatiwe Häuptlingsschichten alten bitionierter, Traditionen Hält unid Stütze boten, am radi- kalsten entwickelte Dr, Azikiwe, überall ein- durch und durch amerikani- sierter politischer Managertyp, hemdärme- lig im Umgang, enorm geschickt in der Dis- kussion und außerdem wahrscheinlich der einzige Parteiführer des Landes, der ehrli- chen Herzens den großnegerischen Staat verwirklichen will. Zu den Massen, die er wirklich führt und beenflußt, gehören die aufgeschlossensten, westlicher Zivilisa- tion und abendländischer Demokratie am stärksten zugeneigten Negerstämme Afrikas. Sie sind fast durchweg Christen, und es gibt nur verhältnismäßig wenigen Analplabeten unter ihnen. Sein großer Konkurrent und Gegenspie- ler, Sir Dr. Abafemie Awolowo, ist der Sohn eines armen Loruba-Bauern, und die zahl- reichen Häuptlings- und Stammestitel er- hielt er erst im Laufe seiner erstaunlichen Karriere ehrenhalber. Die Voruba, die von einer Nilrasse abstammen, also keine reinen Neger sein wollen, gehören zu den stolzesten Bild: dpa Stämmen des Kontinents, und ihr politischer Führer Dr. Awolowo ist der vielleicht ari- stokratischste Afrikaner, den ich bisher traf, wenn man etwa von dem König der Aschanti absieht, dessen edle Würde den wahren Für sten von Geburt verrät. Die Loruba schauen auf die tätigen, flinken, bildungshungrigen Ibo mit einer Verachtung herab, in der— wenn auch nicht so stark wie im Norden- separastische Tendenzen mitschwingen. „Schwarzer Lord“ Wahrscheinlich entscheidet es sich in der Ausein andersetzung zwischen„Zik“ und Awolowo(dessen Namen niemand abkürzt oder popularisiert), ob Nigeria in Zukunft „der“ Koloß des Schwarzen Erdteils sein wird oder ein in Sippenkämpfen verstrick- ter, halbgelähmter Staat, dessen auseinan- derstrebende Teile Anschluß an andere Part- ner und Mächte suchen. Nigeria ist, wie alle englischen Gebiete Westafrikas, von franzö- sischen Territorien eingeschlossen, die an- scheinend zur Zeit wenig Interesse an en- geren Bindungen mit„fremden“ Provinzen zeigen. Das kann sich besonders im gären- den, flebergeschüttelten Kamerun bald än- dern. Außerdem liegt im Norden Dr. N' Kru- mas Ghana auf der Lauer. Es ist nur zu sehr bereit, den eigenen winzigen Fünfmillionen- staat durch Zusammenschlüsse mit nigeri- schen Gebietsteilen zu vergrößern. Ghana und Nigeria besitzen zwar keine gemein- same Grenze, aber das Beispiel, das Nasser gab, indem er sich das von Aegypten weit entfernte Syrien als„Nordprovinz“ einver- leibte, spukt als Wunschtraum durch die Köpfe mancher Aktivisten Aceras und als Schreckgespenst durch die Diskussionen mit Dr. Zik, dem Nationalisten, dem Zentra- listen, dem Verfechter der naàtionsidee“. Nur der„schwarze Lord“, Sir Dr. Awo⸗ lowo, der den Besucher in untadeligem eng- lischem Gesellschaftsanzug in seinem hellen 1 Arbeitszimmer auf der Insel Lagos emp- fängt, lächelt über solche Befürchtungen und meint:„Man soll einen Staat nicht aufgeben, ehe er entstanden ist. Wenn er aber einmal da ist, dann lebt er aus der geschichtlichen Kraft weiter, die in dem 1960 begonnenen Jahrzehnt Afrika zum weltpolitisch entschei- denden Kontinent machen wird.“ 8 Neffe 1 6 8 rden DM- ein festes fundument der Vorsorge 5 * Ein Vermögen von 2 Milliarden DM haben wir aus Beiträgen und Erträgen für unsere 8 Versicherten, ihre Altersversorgung und zum Schutz ihrer Angehörigen aufgebaut. Die Gesamt-Versicherungssumme aller bei uns laufenden lebensversicherungsvertröge. — das Sperziel unserer Versicherten— hat 8 Milliarden DM öberschritten. Im Geschäftsjahr 1959 5 betrugen unsere gesomten Versicherungsleis tungen (derin 46 Mill. DM Todesfall-Leistungen) die Gewinnzuweisung an unsere Versicherten der Zuwachs der Sparrücklogen und Deckungsmittel unserer Versicherten Es ist unser stetes Bemöhen, unseren Versicherten einen eil ihrer Sorgen, Anlage und Verwoltung ihres Vorsorgevermögens, abzunehmen. 7 Unsere Versicherten betrachten wir als unsere Teilhaber. 122 Mill. ÄMMW 105 Mill. OM 263 Mill. OM auch um die AllaMZ IBEMSVFERSIHERUMES-Ae. „Führungs- 3 8. K N h 8 e 5— Dr eee ee 1— r. 12 MORGEN Freitag, 8. April 1960/ Nr. 83 KLEINES Aus der Praxis eines Frauenat⁊ies eee HAUS 1 ace de 8 A CHRISTIAN BLECH 13.30 16.00 18.30 21.00() 13.00 15.30 18.00 20.30(65 Ein Jraum gouf dem Eis— Traumrevue Werden und Vergehen ein Traum quch för Sie von Ewigkeit zu Ewigkeit NBE 5 Weibliche 8 Seschichte mit vielen männlichen Kapiteln!!! . ö 5 8 Regie: Geza von Radvany Nach dem gleichnamigen STERN-Roman, „ iN 5 der Millionen leser in Atem hielt lobe og. N eUerN N 1 8 1 NN 8 e ee, 8 en KI E AE A Ert 2 e ee eee er ansche 8 15.30, 18.00 0 5 9 77 g 15 ab. 8 nach dem Roman von lrmg. Keun 16 Jahren! 5 0 20.30 Uhr 5 So. 13.15 Tel. 2 33 33 * m. INS RID v. BERGEN- WII H. SORCHERT* GERT ERORE. J. HANSEN- SUS T. KNUTH kin farbiges Meisterwerk der Filmkunst 5 5. zen Bären(ö6). HANNES MESSEMER Die größte und schönste Scheiu qus dem gewaltigen unerschöpflichen 5 8 UE—„W. GI J. 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Woche ELIZABETH TAYLOR- KATHARINE HEPBURN e LIFT Plö jtzlich! im letzten Sommer (Suddenly, last summer) Nach dem Bühnenstück von Tennessee Williams Regie: JOSEPH L. MANKIEWICZ. Produktion: SAM SPIEGEL. — Die Tragödie einer Lebenslüge— Deutsches Prädikat: Tögl. nur 13.00, 17.45, 20.50 Uhr- Freigegeb. ab 16 Jahren) stuclio för fllmkunst— lelefon 2 02 02 „besonders wertvoll“ ALS TER. Abendstudio 8 1 6 · im CITY rel. 2 07 90 zeigt als Nr. 2 einer Billy-Wilder-Reihe AUDRET HEPBURN. GART COOPER MAURICE CHEVALIER HARIINE Liebe am Nachmittag nach der Novelle von Claude Anet Ein lächelndes frivoles Filmmärchen um die capriciöse Liebes-Romanze einer hochstapelnden„höheren Tochter“ im himmelblauen Frühling von Paris. Ein Festschmaus für Feinschmecker! Deutsches Prädikat: Täglich nur 21.00 Uhr (Freitag u. Samstag KEINE Spätvorstellg.) — Kassenöffnung 10 Uhr— „wertvoll“ Samstag 23 Uhr, Kr.-Film STRAND GUT Freitag, TON CURTIS Zeppelinstraße 2 Das deutsche Filmereignis mit der großen Besetzung: Hardy Krüger Heute 18.30 und 20.45 Uhr Martin Held Mittelstraße 41 Musik und gute Laune! Peter Alexander, Germaine Damar, Rudolf Platte, Oskar Sima Farbfilm SALE AL EKU 16.00, 18.15 und 20.30 Uhr(ab 12) 1 (16) Nalionalfheafer Mannbeim AH eller. Theater Maunheim gartenhaus Vetter Mhm., Wasserturm- Passage P 7, 16, Tel. 1 Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Spielplan vom 9. April bis 18. April 1960 Platzmieten können jederzeit gebucht werden, Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4.— DM Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Tel. 2 52 66 u. 2 18 01 17.30-23.00 Uhr 2040022. Uhr. Theqterkosse; lelefon Heidelberg 2 05 19 Kassenstunden: werktags 11 bis 13 Uhr ond 17 bis 19 Uh sonntags I bis 13 Uhr und eine Stunde vor Beginn det Vorstellung Fraiet Verkauf- Flatzmiete: Samstag, 9. April„Feist“— Der Tragödie erster Jeil- von Goethe (Freier Verkauf) Sonnta 19.302 „10. April „Faust“— Der Tragödie erster Teil 00 Uhr (Freier Verkauf) Djenstag, 12. April Mittwoch, 13. April 19. 3023.00 Uhr Keine Vorstellung „Faust“— Der Tragödie erster Teil (16. Vorst. Mittwyoch-Miete- 8. Vorst. Mittwoch Miete- Schauspiel und freier Verkauf „Die Besessenen“, Schauspiel von Albert Camus (16. Vorst. Donnerstag-Miete— 9. Vorst. Don- nerstag-Miete-Schauspfel und freier Verkauf Donnerstag, 14. April 19.30-28.15 Uhr Karfreitag, J5, April 1230.23.00 Ohr „Faust“— Der Tragödie erster Teil [Freier Verkauf) „Der Freischbtz“, orsomstog, 167 Ar, romant. Oper von Carl Mdoirid von Weber Akreſer Verkauf. e aus dem Serail“ „Die Entföhrun Freier Verkqb Ostersonntag, 47. April von Mozort „ kom. Oper 20.00-22.30 Uhr 8 Ostermontog, 18. April Erstaufführun 20.00 22.30 Uhr„Die Kreolin“, Spee von Jocques Offenbach (19. Vorst. Premieren-Miete und freier Verkauf Samstag, 9. 4. 19.30— 22.43„Der Zigeunerbaron“, Operette o J Strauß Großes Haus Miete L, 6. Vorst., Th.-G. Gr. Lu. fr. Verk. Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.! Kleines Haus 20.00— 21.30„Korczak und die Kinder“ ein Stück von Erwin Sylvanus Miete A, Halbgr. I, 7. Vorst., Th.-G. Gr, A und freier Verkauf Kleines Haus 22.00— 23.30 Bühnenlesung im Dritten Programm! „Nekrassow“ Schauspiel von Jean Paul Sartre unter Mitwirkung v, Solisten d. Schauspiels 8 Eintrittspreise 1.— bis 4.— DM Sonntag, 10. 4. 17.30— 22.45„Parsifal“ Großes Haus Bühnenweihfestspiel von Richard Wagner Für die Theatergemeinde Nrn. 10612120 Kleines Haus 14.00— 16.45„Jeanne oder Die Lerche“ 3 3 Schauspiel von Jean Ancouilh Für die Mannheimer n Gr. B. Nr. 1—535 und freier Verkauf.—— . 148 Kleines Haus 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Miete N, Halbgr. I, 6. Vorst., Th. Gr. N und freier Verkauf. Montag, 11. 4. 20.00— 22.45„Die Tochter des Brunnenmachers Kleines Haus Komödie von Marcel Pagnol Für die Theatergemeinde Nrn. 8481-9540. Dienstag, 12. 4. 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Kleines Haus Für die Theatergemeinde Nrn. 5831— 6360 Mittwoch, 13. 4. 20.00— 22.15 Einmaliges Gastspiel! Großes Haus Ein Ensemble des Burgtheaters Wien in „Olympia“, Spiel von Franz Molnar mit Attila Hörbiger, Alma Seidler u. a. Außer Miete! 880 5 Mietervorzugskarten haben Gültigkeit! Kleines Haus 20.00— 22.45„Die Tochter des Brunnenmachers“ Miete M blau, Halbgr. I, 7. Vorstellung und freier Verkauf Donnerst., 14. 4. 19.30— 22.45„Aida“, Oper von G. Verdi Großes Haus Miete D, 7. Vorstellung und freier Verkauf Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben Kleines Haus 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Miete N, Halbgr. II, 6. Vorstellung Th.-G. Gr N und freier Verkauf Karfreitag, 15. 4. 17.30— 22.45„Parsifal“ Großes Haus Für die Theatergemeinde Nrn. 2121— 3180 Kleines Haus 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“; hierauf: „Die Piccolomini« von Friedrich Schiller Miete F grün, Halbgr. II, 6. Vorstellung und freier Verkauf Kleines Haus 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller Miete F grün FHalbgr. II, 7. Vorstellung und freier Verkauf Samstag, 16. 4. 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Kleines Haus Miete J. Halbgr. II. 6. Vorstellung Th.-G. Gr. J und freier Verkauf Oster- In neuer Inszenierung! Sonntag, 17. 4. 20.00— 22.30„Der fliegende Holländer“ Großes Haus Romantische Oper von Richard Wagner 0 Miete S, 9. Vorstellung und freier Verkauf Einlös, v. Umtauschgutscheinen aufgehoben Kleines Haus 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“; hierauf: „Die Piccolomini“ Miete A, Halbgr. II. 7. Vorstellung Th.-G. Gr. A und freier Verkauf Kleines Haus 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ Miete A, Halbgr. II, 8. Vorstellung Th.-G. Gr. A und freier Verkauf Oster-„Der Zigeunerbaron“ Montag, 18. 4. 19.30— 22.30 Miete K. 6 Vorstellung, Th.-G. Gr. K Großes Haus und freier Verkauf 1 Einlösen v. Umtauschgutscheinen aufgehob.] Kleines Haus 15.30— 18.00„Wallensteins Lager“; hierauf: „Die Piccolomini“ Miete J, Halbgr. I, 6. Vorst., Th.-G. Gr. J und freier Verkauf Kleines Haus 20.00— 22.30„Wallensteins Tod“ Miete J, Halbgr. I. 7. Vorst, Th.-G. Gr. J und rreler Verkauf Leitung: Theodor Dentler K 2, 22(Nähe Kotpfalzkteisel) Telefon 22271 u. 26152 Geschlossene Gesellschaft V. J. P. Sartre Feinde schicken keine Blumen v. Pedro Bloch Beginn jeweils 20.15 Uhr Samstag. 9. April littwoch, 13. April Fartenvor verkauf vholksn senscnurs uo wiesHa FEN AM RHEIN 10. April 1960 Einführung in das 6. Symphoniekonzert 11 UR des Winters 1959/60 Kulturhaus Sroßer Saal Dr. Horst Scharschuch, Heidelberg Erwachsene—,80 DM, Jugendliche—, 50 DM 725 Votvetkaut in Monabeim: Buchhondlung Ot. C. Tillmonn, Monnheim, b 7, lo(Heidelberge, Straße] felefon: 2 52 8] werktags von 8.00 bis 18.30 Uhr, samstags 8.00 bis 14.00 Ohr Interessenten sind Wochenend- Wohnungen geboten. Freudenberger GRAS ELLENBACH(Odenw.) Ortsstraße 18 annneim. P 7. 19 ful 2 5777 finden im ein NMannheimer MGRSEEN en großen leser kreis Es Spiefen:„Origindil Münchener Schrammeln“ Weine öberall bekannte S periolftöf Npathendt vom spes/ 3,50 O auch zum kitnehmen in Warmhaltepockung beöffnet ab 12 Uhr mittags Jut Facligeschapt fut 2 karben d Lacke pinsel OSTSTADbT-DRo SERIE, Seckenheimer Str. 140 am Schlachthof- Tel. 4 19 33 Lieferung frei Haus! Kosmetik-Depots: RO SEI HEIM, Revlon Flug- u. Schiffs- keirten Ur alle Linien. Corr W.= Reisebüro Mhm. N 7, Kaiserring Tel. 2 68 54 Preiswerte Urlaubsreisen ab Mannheim- Bismarckplatz (zwischen Tatterscll und Hauptbahnhof) vom 1. Mai bis 14. Mai Erholung in: HoOorLlERSBACH (804 m) im Oberpinzgau/Osterr. am Fuße der Hoh. Iquern Fohrt mit Vollpension 14 age ab DM 138. 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Frische in Stemniol Nerkenbutter deutsche 5 J. 50 2 Sele 28 FEUILLETO N dee Freitag, 8. April 1960/ Nr. 89 Lotte Lenyq und die„Sieben Todsönden“ ihres Mannes Zur deutschen Erstaufföhrung des Balletts von Kurt Weill und Bert Brecht in Frankfort am Main Lotte Lenya aus Wien. Als sie eines Tages bei Georg Kaiser im märkischen Grünheide zu Besuch war, schickte sie der zum Bahnhof, eien jungen Komponisten abholen.„Sein Name ist Weill. Er sieht aus wie alle Kom- Ponisten. Statt Haaren trägt er eine Brille.“ Er kam, und sie blieb bei ihm.. War dabei, als das„Kleine Mahagonny“ in Baden-Ba- den einen beispiellosen Skandal hervorrief, War dabei, als wenig später die„Dreigro- schenoper“ ihren beispiellosen Erfolg am Berliner Schiffbauerdamm hatte... Sie war dabei, als Weill außer Landes gehen mußte. In Paris und New Vork, wo er am 3. April 1950— gerade fünfzig Jahre alt— gestorben ist. * In der Emigration in Paris schrieb Weill für Lotte Lenya und die Tänzerin Tilly Losch „Die sieben Todsünden der Kleinbürger“. Ein Ballett mit Gesang nach einem Text von Bert Brecht, das in der Choreographie von George Balanchine und in Caspar Nehers Ausstattung ein einziges Mal aufgeführt wurde damals in Paris, das anschließend in Kopenhagen herauskam und wiederum nach der ersten Vorstellung abgesetzt wurde(der König soll wütend seine Loge verlassen ha- ben) und dann in Vergessenheit sank. Erst fünfundzwanzig Jahre später erinnerte sich Balanchine, inzwischen Ballettmeister des New Vork City Balletts, der„Sieben Tod- Sünden“. Er ließ Brechts Text, der in Paris deutsch gesungen worden war, von W. H. Auden und Chester Kellman ins Englische übersetzen, und brachte es 1959 im New Nor- ker City Center neu heraus. Wieder mit Lotte Lenya— und es wurde ein Bombenerfolg. Dem Frankfurter Generalintendanten Harry Buckwitz ist es zu danken, daß„Die sieben Todsünden“ nun endlich auch in Deutschland vorgestellt werden. Und Lotte Lenya dazu, die als eine Art Mysterium durch die Theatergeschichte der„gay twen- ties“ geistert. Sie war die Betty im„Kleinen Mahagonny“ gewesen, die Polly in der „Dreigroschenoper“. Alfred Kerr und Karl Kraus hatten sie— quasi in einem Atemzug —„entdeckt“. Und ein paarmal hatte man die vielgerühmte Frau auch gesehen. In Darmstadt zum Beispiel, bei einer Wieder- auf führung der Oper„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ 1957 hatte sie rothaarig, klein und bescheiden im Parkett der Oran- gerie gesessen. 8 Nun also steht sie in Frankfurt auf der Bühne als der„verständige“ Teil jener schizophrenen Anna aus Louisiana,„wo die Wasser des Mississippi unter dem Monde fliegen“(den„gefühlvollen“ tanzt Karin von Aroldingen). Klein und bescheiden auch hier mit einer Baskenmütze und einem Seiden- fetzchen als Rock, mit schwarzen Strümpfen und weißen Schuhen. Und sie singt Brechts Verse und Weills Melodien mit einer etwas grellen, deklamierenden Stimme, als ver- künde sie die Thesen eines Agitationspro- gramms. Ihre rauhe, ein wenig nervöse Stimme hat viele Schattierungen. Sie kann glashart und schneidend sein, scharf, frech und aggressiv, sentimental weich und schmerzlich auch, ist trostlos resignierend manchmal, immer voller Eindringlichkeit und Intensität. Das ist oft kopiert und nie erreicht worden. Der„deutsche Song- Stil“. Ein faszinierendes Erlebnis. * Im übrigen muß sie natürlich agitieren. Brechts alte These, daß die Welt zu schlecht ist, als daß der Mensch gut sein könnte. Daß die Moral des Geldverdienens mit dem „höh'ren Streben“ nicht vereinbar ist. Brech- tens Todsünden sind Sünden wider den Geist des Profits, und die„Familie“ Annas— ein Männerchor, in dem die Mutter durch einen Baßsänger verkörpert ist— schmettert bos- haft im Kantatenstil:„Der Herr erleuchte unsre Kinder, daß sie den Weg erkennen, der zum Wohlstand führt. Er gebe ihnen die Kraft und die Freudigkeit, daß sie nicht sündigen gegen die Gesetze, die da reich und glücklich machen.“ . Diese Familie ist der Motor zu Annas Aufbruch„in die großen Städte“:„Denn auf uns warten unsre Eltern und zwei Brüder in Louisiana, ihnen schicken wir das Geld, das wir verdienen, und von dem Gelde soll ge- baut werden ein kleines Haus.“ Wir, das sind die beiden Seelen in Annas Brust: Verstand und Gefühl, Vernunft und Menschlichkeit, Verkäuferin und Ware.. Und Anna I, die Praktische, lehrt Anna II, die schöne Ge- fühlvolle, mit den sieben Todsünden Faul- heit, Stolz, Zorn, Völlerei, Unzucht, Habsucht und Neid fertig zu werden. In Brechtscher Manier versteht sich. * Und da stellt sich heraus, daß unter Faul- heit Annas Abneigung zu verstehen ist, ihren Mitmenschen Geld aus der Tasche zu ziehen, unter Stolz, daß sie„ihre Blöße versteckt wie nen faulen Fisch“, unter Zorn, daß sie keine Gemeinheit dulden will, unter Völlerei, daß sie essen will, obwohl ihre Manager sie schlank haben wollen(„Ach, wenn sie sich nur an den Kontrakt hält; denn die wollen kein Nilpferd in Philadelphia“, singt die liebe Familie kommentierend), unter Unzucht, dag sie den liebt, den sie wirklich liebt, und nicht den, der sie dafür bezahlt, unter Habsucht die allzu hemmungslos gezeigte Geldgier, die das Geschäft verdirbt, und unter Neid der Neid auf den,„der seine Tage zubringen durfte in Trägheit.. liebend nur den Ge- liebten und offen nehmend, was immer er braucht“. * Eine etwas zynisch vorgetragene Weisheit also, die Kurt Weill raffiniert und einfalls- reich ins Musikalische übersetzt hat. Mit gro- gem Orchester und in sinfonischen Farben. Mit wagnerschen Leitmotiven. Mit ariosen Soli und feierlichen Chören. Mit Walzertak- ten und feschen Shimmy-Rhythmen. Eine sehr Dittoreske Mischung. Keinesfalls frei von Parodistischen Elementen. Mit einem Schein- heiligenschein und mit viel sarkastischem Humor. Em„Habsucht“-Motiv ist ein sehr komisches Konglomerat aus„Wenn du denkst, der Mond geht unter.. und„An dem Baume, da hängt ne Pfaume verarbeitet). Weill ist jedes Mittel recht, und er scheut auch sentimentale Phrasen nicht, die er mit dissonanten Provokationen keß aufmöbelt. Wirkungsvoll und gleichermaßen eindringlich ist das. Nicht von ungefähr sind seine„Dreigroschenoper“-Songs genauso Gassenhauer geworden wie früher einmal des Kollegen Weber„Freischütz“-Arien. In Frankfurt betreuten Wolfgang Rennert diese mutige Musik, Tatjana Gsovsky, vom Berliner Ballett an die Städtischen Bühnen Frankfurt engagiert, Inszenierung und Cho- reographie und Hein Heckroth das Bühnen- bild und die Kostüme. Die Aufführung, die So zustande kam, war außerordentlich leben- dig und farbig und stellte Lotte Lenya und die vielseitig wandlungsfähige Karin von Aroldingen in den Mittelpunkt bewegten tänzerischen Lebens, das der entschlossen singende Familienchor Kurt Wolinski, Willy Müller, Hans Wilbrink und Carlos Feller) aufmunternd kommentierte von einem Po- dest aus, um den langsam„das kleine Haus in Louisiana“ emporwächst(Lediglich die Mikrophonverstärkung störte etwas). * Es gaàb freundlichen Beifall für das Unter- nehmen und stürmische Denkesbezeigun- gen für Lotte Lenya, die nach ihrer Emigra- tion in Frankfurt zum ersten Mal wieder auf einer deutschen Bühne stand. Das Programm des Abends wurde mit zwei Kurzopern von Kurt Weill aufgefüllt, dem 1926 in Dresden Uuraufgeführten allzu literarischen Einakter „Der Protagonist“(nach einem Text von Georg Kaiser) und der 1928 in Leipzig urauf- geführten Opera buffa„Der Zar läßt sich Photographieren“(ebenfalls nach einem Text von Kaiser), die beide Arno Assmann insze- niert und Max Bignens ausgestattet hatte. Diese beiden Werke wurden mit mäßiger Be- geisterung aufgenommen.* Werner Gilles Die dritte Todsbnde: Zorn Eine Szene aus der deutschen Erstaufführung des Balletts„Die sieben Todsünden“ von Kurt Weill und Bert Brecht im Großen Haus der Städtischen Bühnen Fran furt. Links im Vordergrund Karin von Aroldingen(als Anna II) und ganz rechts Lotte Lenya, die Witwe des Komponisten(als Anna I). Associated Press Foto Ein Mosikerleben im Dienst der Kirche Kirchenmusikdirektor Dr. Oskar Deffner tritt in den Ruhestand Wenn am kommenden Sonntag in der Mannheimer Christuskirche die Schlug- akkorde des Chorkonzerts mit dem„Deut- schen Requiem“ von Johannes Brahms ver- klungen sind, hat zugleich eine Stunde des Abschieds geschlagen. Zum letztenmal näm- lich verzeichnet das Programm den Namen Oskar Deffner, der an dieser Stätte seit 1943 tätig ist und am Ende des Monats in den Ruhestand tritt. Es wird dies also ein Abend sein, an dem sich Erinnerung und Dankbar- keit miteinander verbinden. Oskar Deffners Entschluß, die Musik in der Kirche als Lebensinhalt zu wählen, ist wohl durch das Milieu des Elternhauses mit- bestimmt worden; denn der 1891 in Würm bei Pforzheim Geborene hatte einen Rektor und Kantor zum Vater, unter dessen Anleitung er die ersten musikalischen Studien absol- vierte. Nach der Gymnasiastenzeit in Pforz- Kulfur-Chronik Der Dramatiker Otto Zoff, auch als Drama- turg und Schauspieldirektor dem Theater lange Jahre hindurch verbunden, heute als Kultur- Korrespondent für Rundfunk und Presse in New Fork tätig, feiert am 9. April seinen 70. Ge- burtstag. Otto Zoff studierte in Wien Kunst- und Musikgeschichte, begann 1917 seine Theater- laufbahn an den Münchner Kammerspielen und trat bald auch mit eigenen Stücken hervor. Die Zeit im New Vorker Exil zwischen 1930 und 1950 entfremdete ihn dem Theater. Vor fünf Jahren jedoch begann seine zweite Schaffens- periode als Dramatiker; eine Reihe von Hör- spielen ging über die deutschen Sender, der in Zürich uraufgeführte„König Hirsch“ kam 1957 im Theater der Stadt Baden-Baden heraus, das 1958 auch die Uraufführung der„Glocken von London“ brachte. Zur Zeit arbeitet Otto Zoff an mehreren neuen Dramen. Helmut Andreae, der Hauptprogrammgestal- ter in der Unterhaltungsabteilung des Hessi- schen Rundfunks, starb in Bad Lippspringe im Alter von 59 Jahren. Der amerikanische Dirigent Leopold Sto- kowski wird seinen Vertrag mit dem Houston Symphonieorchester, der mit der Saison 1960/61 ausläuft, nicht verlängern. Als Nachfolger wird der englische Dirigent des Halle Orchesters Manchester, Sir John Barbirolli, genannt. Hans Klugmann dirigierte im Mannheimer Nationaltheater Händels mythologisches Hirten- spiel„Acis und Galatea“ und Haydns heiteres Singspiel„La Canterina“, die sich seit ihrer Erstaufführung im Rahmen der Schwetzinger Festspiele 1959 im Spielplan des Mannheimer Nationaltheaters gehalten haben. Der Dirigent griff besonders im ersten Teil des Händel Pastorales die den Solisten und dem Chor zu- gewiesenen reichlich langatmigen Zustandsschil- derungen des Liebesidylls zwischen Aceis und Galatea mit flottem Tempo an und gab dem weiteren Ablauf des Spiels vom Auftritt des ungeschlachten Polyphem bis zum verklärenden Schlußchor alles an dramatischer Wirkkraft, Was bei der Zwitterstellung des Werkes zwi- schen Oratorium und Oper überhaupt zu er- reichen ist. Orchester und Sänger Petrina Kruse, Dermot Troy, Fred Dalberg und Evelyn Schildbach) folgten den Intentionen des Dirigen- ten willig und splelfreudig. Die übermütige Haydn-Buffonerie um die männergängelnde Sängerin Gasparina(mit Petrina Kruse, Ger- trude Schretter-Petersiek, Helmut Melchert und Dermot Troy) lieg in keiner Phase jenen Zug resoluter Heiterkeit vermissen, die der bis an die Grenze des Grotesken gehenden musikali- schen Diktion Haydns innewohnt,. Nach dem Händel erhob sich temperiert freundlicher, nach dem Haydn ein um einige Grade herzhafterer Beifall. c. O. e. Zeichnungen und Aquarelle von Oskar Schlemmer zeigt die Mannheimer Kunsthalle vom 10. April bis 8. Mai. Die Eröffnung der Ausstellung ist am Samstag, 9. April, 16 Uhr; einführende Worte spricht Professor Dr. G. F. Hartlaub. Das letzte Ludwigshafener Sinfoniekonzert dieses Konzertwinters findet am Montag und Dienstag, 11. und 12. April, jeweils 20 Uhr, im Feierabendhaus statt. Auf dem Programm stehen: die Suite Nummer 2 von Strawinsky, das Cellokonzert von Khatschaturian und die Slawischen Tänze Opus 46 von Dvorak. Solist ist Gaspar Cassado, es dirigiert Otmar Suitner. Gerhard Just, der vor einigen Jahren als Schauspieler dem Ensemble des Nationalthea- ters angehörte und zur Zeit am Württember- gischen Staatstheater tätig ist, wird in den Vorstellungen der„Wallenstein“-Trilogie am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag für den erkrankten Lothar Firmans die Titelrolle übernehmen. Das Zimmertheater Heidelberg bringt am Mittwoch, 13. April, 20 Uhr, die Komödie„Ro- manoff und Julia“ von Peter Ustinov heraus. heim und dann in Heidelberg besuchte er das Heidelberger Konservatorium, studierte bei Professor Philipp Wolfrum, dem All- gewaltigen des damaligen Konzertlebens in der Neckarstadt, und rückte in der Folge zu dessen Assistenten auf. Sein erstes öffent- liches Auftreten— Deffner dirigierte den Frauenchor des Heidelberger Bachvereins und das Städtische Orchester— flel in das Jahr 1914. Nach dem ersten Weltkrieg versah Deffner den Posten eines Universitätsmusik- assistenten, wurde vom Akademischen Ge- sangverein Heidelberg als Chorleiter ver- pflichtet und hatte die ersten Kontakte mit Mannheim, wo er sein Orgelspiel bei Arno Landmann vervollkommnete. Die Heidelberger Periode seines Wirkens ging 1920 zu Ende. Zwei Wanderjahre führ- ten ihn vorübergehend in die weltliche Welt des Theaters. Als Korrepetitor und Kapell- meister in Saarbrücken und(ab 1921) in Mainz hatte er nicht gerade Unvergängliches einzustudieren und zu leiten, doch er denkt gerade an diese Zeit als an wertvolle Lehr- jahre zurück, die ihm einen beachtlichen Fundus an Dirigier-Routine einbrachten. 1922 steuerte Deffner dann seiner endgül- tigen Berufung zu: Er wurde als hauptamt- licher Chorleiter und Organist an der Sankt- Nikolai-Kirche in Kiel angestellt. Hier gelang es ihm nach Gründung des St.-Nikolai-Chors, das Konzertleben der Stadt durch Aufführungen der bekanntesten Oratorienwerke wesentlich zu bereichern und mit Uraufführungen neue Akzente zu setzen. Unter den Komponisten, deren Werke er aus der Taufe hob, sind Hans Friedrich Micheelsen(„Feier der Ernte“,„Tod und Leben“,„Von der Schöpfung“), Alfred Huth (Festkantate„Wie schön leuchtet der Mor- genstern“) und Ernst Lothar von Knorr (Erntedank-Kantate) zu nennen. Die beiden letztgenannten Werke leitete Deffner auch in Flensburg und 1937 zur Eröffnung der Kir- chenmusiktage in Hamburg. Parallel zu seiner hauptamtlichen Tätigkeit verlief die Leitung von Volkssinfoniekonzerten und— über acht Jahre— der Chor- und Orchester- konzerte der Kieler Liedertafel. In das Jahr 1928 flel die Promotion zum Dr. phil. an der Universität Kiel mit einer Dissertation über „Die Fantasie für Tasteninstrumente“. Als äußeres Zeichen der Anerkennung für seine Verdienste verlieh ihm die Schleswig-Hol- steinische Landeskirche 1941 den Titel eines Eirchenmusikdirektors. In schwerer Zeit wurde Dr. Deffner 1943 an die Mannheimer Christuskirche berufen. Der heute so stattliche Bachchor schmolz bis Kriegsende auf zwölf Mitglieder zusammen und begann erst ab 1946 wieder anzuwachsen. Ein Jahr später setzte dann die Folge der regelmäßig veranstalteten Kirchenkonzerte ein mit den Orgelabenden und den Auf- führungen großer Chorwerke, die Dr. Deff- ner als den kundigen, vielseitigen Interpre- ten an der Königin der Instrumente und mit dem Taktstock am Pult auswiesen. Die Werkstatistik im Chorsektor wird nicht nur alphabetisch von Johann Sebastian Bach an- geführt: achtmal erklangen die Matthäus- Passion und das Weihnachts-Oratorium, vier- mal die Johannes-Passion und dreimal die h-Moll-Messe neben dem Magnificat,„Vom Reiche Gottes“, der Trauerode und vielen Kantaten. Neunzehn weitere Namen enthält das Verzeichnis, das zeitlich fünf Jahrhun- derte umspannt und auch drei von Dr. Deff- ner neu herausgegebene und bearbeitete Eompositionen vermerkt: die Johannes-Pas- sion von Alessandro Scarlatti, die„Deutsche Messe“ von Ignaz Folzbauer und das „Te Deum“ von Franz Xaver Richter. Hän- dels„Messias“ mit fünf, Brahms', Deutsches Requiem“ mit vier und Haydns„Schöpfung“ mit drei Aufführungen waren bevorzugte Werke. Pr. Deffners Name bleibt auch mit den besonderen kirchenmusikalischen Veranstal- tungen im Mannheim der Nachkriegszeit auf ehrenvolle Weise verbunden: mit den Bach- tagen 1947, der Bachwoche 1950, den Buxte- hude-Gedenktagen 1957 und den Eirchen- musiktagen 1952 und 1956. Die Schilderung wäre unvollkommen, wollte man nicht der stillen, dienenden Tätigkeit im gottesdienst- lichen Bezirk gedenken wie auch der bera- tenden und unterstützenden, die Dr. Deffner, seit 1956 Bezirkskantor für den Kirchen- bezirk Mannheim, in dieser Eigenschaft ge- leistet hat mit der Weiterbildung nebenamt- licher Kantoren und mit Ratschlägen in Fragen des Orgelkaufs. Schließlich verdankt Mannheim dem Wirken Dr. Deffners die Existenz eines tüchtigen Laienorchesters, des aus dem Bachchor hervorgegangenen Instru- mentalkreises, der neben begleitenden Auf- gaben im kirchenmusikalischen Bereich auch sporadisch mit Orchester konzerten an die Oeffentlichkeit tritt. Dies ist die Summe eines reichen Lebens und einer Kunst, die den Glanz beifall- umrauschten Virtuosentums nicht kennt, sondern in vielen Punkten sich selbst genug sein und den Lohn in sich selbst finden muß. Oskar Deffner war der Mann und der Mensch für dieses Amt. Wilhelm Herrmann + VICEkI N BAUM FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 7. Fortsetzung „Und haben Sie es nie bereut, daß Sie den Dienst quittierten?“. „Nicht einen Augenblick“, antwortete er, und ein Fach in seinem Inneren fiel ins Schloß. „Wirklich—?“ sagte sie.„Wirklich—2“ Sie erhob sich, stand einen Augenblick dicht neben ihm und legte ihre Hand auf seinen Arm. Aber Sie haben noch nicht, was Sie sich erträumen: Gefahr, Abenteuer. Sie wollen als Kapitän auf der Brücke eines Schiffes stehen und es durch einen ordentlichen Sturm Segeln, Sie lieben die Fahrt, und Sie lieben die Schiffe. Aber Sie sitzen auf dem Trok- kenen.“ „Ich liebe Schiffe“, sagte Glenn.„Aber fragen Sie mich nicht nach meinen Träumen. Was Männer träumen, ist gewöhnlich nicht für die Ohren von Damen geeignet.“ Tracey tat, als überhörte sie seine Un- verschämtheit. Hinter ihn tretend, berührte sie zart sein Haar rund um die Wunde, da Wo Hakanson es nicht wegrasiert hatte. „Nun— ich bin jetzt müde“, sagte sie leichthin.„Ich möchte schlafen und selbst ein bißchen träumen. Fragen Sie mich nicht, von Was oder wem. Ich glaube, daß wir eines Tages unsere Träume austauschen werden oder sie gegeneinanderstellen, um zu sehen, welche stärker sind. Gute Nacht, Captain — oder besser guten Morgen.“. „Herrgott, ist die schön!“ sagte Glenn, als sie fort war. „Die Prinzessin? Ja, wenn sie's drauf an- legt“, sagte Thumbs. „Die Prinzessin?“ sagte Glenn.„Sei nicht albern. Ich spreche von der Orca.“ Am Morgen nach jener Schlägerei wollten sie nach den Revilla-Gigedo-Inseln aus- laufen. Thumbs war ungeduldig, denn wenn sie die Ausfahrt bei Flut versäumten, wür- den sie niemals über die Sandbank wegkom- men. Tracey hatte sich zu einem kurzen Schlaf in ihre Koje gelegt, und Glenn war im Salon eingeschlafen, während Thumbs mit einer Oelkanne an seinem Motor herum- hantierte. Ueber den Tropenfrüchten ihres Frühstücks sagte Tracey plötzlich, etwas zu sehr nebenbei:„Nun, Captain Hammers, wie wär's, möchten Sie nicht einmal eine Woche mit uns verbringen? In Thumbs' Kabine ist noch ein leeres Bett, und man sagt, daß Cla- rion Island ein richtiges Fischparadies sei.“ Als sie sah, daß er mit der Antwort 26gerte, fügte sie rasch hinzu:„Mein Mann freut sich, wenn Sie mitkommen, und ich kann Ihnen versprechen, daß Sie sich gut unterhalten werden. Und noch den größten Marlin dazu, haben.“ „Bedaure“, sagte er steif,„aber ich muß wegen einer sehr wichtigen geschäftlichen Angelegenheit in Mazatlan bleiben. Ubrigens eigne ich mich nicht zum Passagier auf einer Vergnügungsreise; es ist eine Schwäche von mir, aber ich kann nur auf einem Boot segeln, das ich kommandiere.“ Tracey wurde böse; sie lächelte zwar noch immer, aber die Nasenflügel waren weiß wie Wachs in ihrem Gesicht. Das geschah jedes- mal, wenn etwas nicht nach ihrem Willen ging.„Das ist aber zu dumm, Captain, denn ich fürchte, jetzt ist es zu spät“, sagte sie, und wahrhaftig, in diesem Augenblick be- gann die Orca zu vibrieren, die Maschinen waren angeworfen, und der Anker wurde gelichtet. „Wenn ich das gewußt hätte, so würde ich Sie im Beiboot an Land geschickt haben.“ „Oh, bemühen Sie sich nicht, Prinzessin“, sagte Glenn.„Ich kann an Land schwimmen; es ist gar nichts dabei.“ Er ging zur Reling und begann sein Hemd auszuziehen, oder vielmehr das Hemd ihres Mannes; das war seine Antwort auf ihren Bluff: ein etwas melodramatischer, eigener Bluff seinerseits, wie er ihn für seine den Sie jemals gefangen Touristen auf der Alligatorenjagd benutzt haben mochte, Aber, und das war sonder- bar, Tracy flel darauf herein. „Nein, Sie verdammter Narr! Das Was- ser ist voller Haie!“ rief sie, und als er nur lachte, sich auf die Reling schwang, einen Augenblick auf der Topreling balancierend, sich für einen Kopfsprung bereit machte, schlang sie ihre Arme um seine Hüften, um ihn herunterzuziehen.„Thumbs, halt den Motor an— paß auf— ch, Sie Narr, Sie dickschädliger, abscheulicher Narr“, keuchte, stöhnte und fluchte sie, sich an Hammers klammernd. Sie rangen und kämpften miteinander, und dies war nicht mehr Bluff und Nek- kerei, sondern harter Ernst; so wie Tiere ernst sind— Männchen und Weibchen—, wenn sie im Liebesspiel ihre Kräfte messen. Sie kämpften schweigend, Körper an Kör- per, und man hörte nichts als ihren heißen, schnellen Atem. Plötzlich, in einem Anfall von frenetischer Wut, schlug Tracey mit einem kleinen unartikulierten Schrei ihre Zähne in Glenns Schulter. „Bestie!“ rief er. In seiner Ueberraschung hatte er das Gleichgewicht verloren und landete wieder auf dem Deck. In gewisser Hinsicht war es ein Sieg Traceys. Mit einem wilden, festen Griff hielt er sie sekundenlang an sich ge- preßt, als wolle er ihr die Knochen brechen. Dann stieß er sie von sich und verdeckte das Mal, das ihre Zähne in seiner Schulter hinterlassen hatten, mit der rechten Hand. „Sie sind wahrhaftig ein Biest— Hoheit“, sagte er atemlos. In das blendende Morgen- licht hinein blinzelnd erschien in diesem Augenblick das verschlafene Gesicht des Prinzen oben an der Treppe des Kajüten- ganges. „Riefst du mich? Ist irgend etwas los?“ „Nichts, mein Lieber. Captain Hammers möchte sich nur von dir verabschieden.— Thumbs, willst du einem von den Jungen sagen, daß er unseren Gast an Land rudern soll?“ sagte Tracey gefaßt. Sie hatte die Arme über ihrem Hemd gekreuzt, das sich während des Ringkampfes geöffnet hatte. „Tatsächlich? Müssen Sie uns wirklich verlassen, Captain? Das ist aber sehr schade“, sagte der Prinz, ganz Weltmann, trotz seines Katers. 5 „Ich bedauere es auch unendlich, aber ich kann nicht bleiben. Innigen Dank für so viel liebe Gastfreundschaft“, sagte Hammers, in- dem er aus dem Ganzen eine Parodie machte. „Als er so da stand mit seinem bloßen Oberkörper und auf das Beiboot wartete, das ins Wasser gelassen Wurde, konnte ich sehen, wie mager er war— nichts als Kno- chen und Sehnen und harte Zeiten. Die Augen gelb verfärbt, was mir gar nicht ge- flel: zuviel Chinin, zuviel Malaria.“ be- endete Thumbs seinen langen Bericht. „Gänsehaut an den Armen, Schüttelfrost— und durch den Verband seiner Kopfwunde begann wieder etwas Blut zu sickern. Du scheinst nicht ganz auf dem Damm zu sein. Willst du was trinken?“ fragte ich inn, als er gerade in das Boot springen Wollte. Aber er lachte nur. „Ein bißchen Wundfieber, mag sein, von diesem kleinen Kratzer da oben. Hoffent- lich keine Tollwut von dem Big! Jemand sollte Ihre Hoheit an die Leine nehmen und ihr beibringen zu parieren. Und Freunde nicht zu beißen. Na— also auf baldiges Wiedersehen— hoffentlich!“ Vielleicht—, dachte ich bei mir. Ich beobachtete ihn, als er schwankend im Boot stand. Er sah elend aus und zu Tode erschöpft. Es ist wahr, Glenn Hammers kam stets auf eine Weise wieder auf die Beine, die nicht vorauszusehen war, und tauchte an Orten auf, wo man es am wenigsten er- Wartete. Andererseits hat ein Mann seiner Art nur schwache Aussichten, die statistisch ermittelte Durchschnittslebensdauer zu er- reichen.“ Und tatsächlich wäre er im Verlauf der nächsten vierzehn Tage in Mazatlan drauf- gegangen, wenn nicht Vida sich seiner an- genommen hätte. Fortsetzung folgt) eRN„ 2. 0. ein! sche stre Fri. Ber len bek Obe Erle lich den Car Wei das Pre che ver nac Fra Wer den übe übe VW lun lun 1.68 tisie dert Nie. die Wer Sch. Schi Sisc Star erre Sch mit des