Nr. 86 Jshafen eit der ttland) rch die „Maria Bühne Wanda Peter h hat's eprak- Stell- ischildt in von ar aus- schlos- gt sein mkraft beiden Dezieht. tigkeit fähig. ischildt sehen, hoch. egnung schung onielle en hin irchaus Flik- isabeth it auf- Zzirkel- wewe⸗- t, vom Fortis- ewußht⸗ nicht groß- verän- ndgens d man daraus r Lady chillers andere lunkler ne Ge- lebnis- Keine dländi- antiker Wahr- 1 fehlt. darum ha, die r erst- e steht, tät, um üttern⸗ unver- Gast- lafener gleiche ie nur zoutine „sagte Mlichen ckt, an angeb- unter- feinere man- chwei- ne des keinen icester ympa- Tärme: traute offen- einem letzten rt ge- Gar- n Weg ch zu- vollen auch eimer ischer dung nsame t sich rank- K. H. kragte dieses o, ein Vida „Auch Vater — bis Anade 1 Her- Frie- e Ha- en der jeffel- h den von noch von vurde, Car- seine de in n; sie chein- Cha- treue War r er- und ver- chlich 1 der dem lagen, arten cteste folgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil; les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky; Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Annen. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 31; Heidelberg, Hauptstr. 48. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 87/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 13. April 1960 Adenauer zeigt sich besorgt „Die Gipfelkonferenz kann im Guten wie im Schlechten eine Wende bringen“ Von unserer Bonner Redaktion 5 Bonn. Mit ernster Sorge sieht Bundeskanzler Dr. Adenauer der bevorstehenden Gipfelkonferenz in Paris entgegen. Er glaubt zwar nicht, daß auf dieser Konferenz „große Dinge geschehen“, rechnet jedoch damit, daß in Paris— im Guten wie im Schlechten“— eine Wende der Weltpolitik eingeleitet werden könne, deren Auswir- kungen noch nickt zu übersehen seien. Diese Prognose gab Bundeskanzler Dr. Aden- auer am Dienstag bei einem Essen mit Journalisten in Bonn. Der Kanzler sagte, das gegenwärtige Weltbild sei nicht mehr durch die nazistischen Untaten be- stimmt, sondern durch das Streben des aggressiven Kommunismus, der bereits große Flächen der Erde in der Hand habe und nach der Alleinherrschaft in der Welt strebe. In dieser Situation sind die USA nach Meinung des Kanzlers die einzige Macht, die in der Lage ist, der Welt die Freiheit zu erhalten. Man müsse alles tun, um die Ver- einigten Staaten an Europa zu binden. Der Kanzler versicherte, daß er nicht„an einen großen Krieg glaube“. Der Bundeskanzler setzte sich noch ein- mal mit großem Nachdruck für eine Volks- abstimmung in Berlin ein. Eine Volksbefra- gung vor der Gipfelkonferenz wäre nach Auffassung des Bundeskanzlers ein„Ge- bot der Vorsicht“ gewesen.„Darin liegt kein Mißtrauen gegenüber den Westalliier- ten.“ Der Kanzler gab zu verstehen, daß er mit seinem Vorschlag ein neues Abkommen über Berlin auf der Gipfelkonferenz ver- hindern wollte. Der Kanzler befürchtet, daß bei einer Konzentrierung der Gipfelkonfe- renz auf die Berlin-Frage das Argument eine Hauptrolle spielen könne, man dürfe nicht ohne Ergebnis auseinandergehen. Wenn die Berliner über die Frage„jetziger Bundesanwaltschaft beantragt Freispruch Ueberraschende Wende in der Revisionsverhandlung gegen Blankenhorn Karlsruhe.(AP) In der Revisionsverhand- lung gegen den beurlaubten deutschen Bot- schafter in Paris, Herbert Blankenhorn, hat der Vertreter der Bundesanwaltschaft vor dem Zweiten Strafsenat des Bundesgerichts- hofes am Dienstag überraschend Freispruch für den Angeklagten gefordert. Oberstaatsanwalt Schumacher vertrat in seinem Plädoyer die Ansicht, die Feststel- lungen der Ersten Strafkammer des Bonner Landgerichts hätten keine hinreichende Grundlage geboten, um Blankenhorn wegen vorsätzlich kalscher Anschuldigung in Tat- einheit mit übler Nachrede zu vier Monaten Gefängnis mit Bewährung und 3000 Mark Geldbuße zu verurteilen. Die Bonner Strafkammer hatte den An- geklagten am 22. April 1959 für schuldig be- funden, dem früheren Ministerialrat im Bundes wirtschaftsministerium und jetzigen Botschafter in Chile Dr. Hans Strack, nach- gesagt zu haben, er sei von dem im Orient tätigen deutschen Außenhandelskaufmann Hertslet bestochen worden. Diese Informa- tionen wollte Blankenhorn von dem dama- ligen Pressereferenten beim Agyptischen Genralkonsulat in Frankfurt am Main, Dr. Galal, erhalten haben. Die Kammer unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Qui- rini kam jedoch nach über siebenwöchiger Verhandlung zu dem Ergebnis, daß von der Beschuldigung nichts übrig geblieben ist, Was den Bestechungsvorwurf gegen Strack erhärtete“. Oberstaatsanwalt Dr. Schumacher meinte demgegenüber, Blankenhorn sei verpflichtet gewesen, den von Dr. Galal geäußerten Ver- dacht der Bestechlichkeit Stracks seinen Vorgesetzten mitzuteilen. Der Verdacht habe Blankenhorn um so ernster erscheinen müs- sen, als Galal für seine Behauptungen Be- weise angeboten habe. Blankenhorns Revisionsantrag vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe gründete sich vor allem darauf, daß die Bonner Straf- kammer nicht ordnungsgemäß besetzt ge- Wesen sei. Landgerichtsdirektor Quirini als Vorsitzender habe einen Ersatzschöffen außer der Reihe nominiert. Vor dem Zweiten Strafsenat wurde der Botschafter von dem Bonner Strafrechtsgelehrten Professor Dahs und dem Düsseldorfer Rechtsanwelt Dr. Rösen verteidigt. Vor dem Plädoyer des Oberstaatsanwalts hatte auch Dahs beantragt, seinen Man- danten freizusprechen oder das Verfahren an ein anderes Landgericht zurückzuverweisen. Dahs erklärte, das Urteil des Bonner Ge- richtes weise eine Fülle sachlicher, recht- licher und juristischer Fehler auf. Die Bon- ner Richter hätten mehrere Unterstellungen gegen die Angeklagten Professor Hallstein und Blankenhorn in die Form richterlicher Feststellungen gekleidet. Dahs wurde vom Gerichtsvorsitzenden Senatspräsident Dr. Baldus unterbrochen, der erklärte, der Senat werde sich nicht in der Lage sehen, eine Fortsetzung auf Seite 2 Protest der Sozialisten in Paris Mißtrauensantrag wegen„Verfassungsverletzung“ angekündigt Paris/ Algier.(dpa/ AP) Am 26. April, dem ersten Tag der neuen Sitzungsperiode der französischen Nationalversammlung, wird die sozialistische Fraktion ihren angekün- digten Mißtrauensantrag gegen die Regierung Debré im Parlament einbringen. Die Sozialisten hoffen, dabei von der Mehrheit der Radikalsozialisten, der demokratischen Widerstandsbewegung und der Vereinigung der Linksrepublikaner unterstützt zu wer- den, die sich in der Fraktion der„Entente Democratique“ zusammengeschlossen haben. Mit dem Mißtrauensantrag wird gegen die „Verfassungsverletzung“ protestiert, die sich aus der verweigerten Parlaments-Sonder- sitzung über Landwirtschaftsfragen ergab. Festnahmen vor Ankunft Debrés Kurz vor der Ankunft des französischen Ministerpräsidenten Debré in Algier nahm die französische Polizei am Dienstagmorgen mehrere Führer rechtsgerichteter Europäer- Organisationen fest, um angekündigte De- monstrationen zu verhindern. Bei der Ein- fahrt des Ministerpräsidenten hatten sich nur wenige Zaungäste auf den regennassen Straßen Algiers eingefunden. Auf der Fahrt- route Debrés hatten Polizei- und Truppen- einheiten Aufstellung genommen. Uber der Wagenkolonne flog ein Hubschrauber der Armee. Es kam jedoch zu keinen Zwischen- fällen. Freiwillige für die Rebellenarmee Nach Meldungen aus Acera sollen sich dort rund 5000 Personen bei der gesamt- afrikanischen Volkskonferenz zur Registrie- rung für die algerische Rebellenarmee ge- meldet haben. 10 000 demonstrierten gegen die Regierung in Südkorea Seoul.(dpa) Rund 10 000 Menschen de- monstrierten am Dienstag in der südkorea- nischen Hafenstadt Masan gegen die Regie- rung. Die Polizei verhaftete elf Demonstran- ten. Die übrigen zogen sich bei Anbruch der Dunkelheit wieder zurück. Schwerbewaffnete Polizeibeamte hielten jedoch weiterhin an den öffentlichen Gebäuden Wache. Am Mon- tag waren in Masan zwei Demonstranten von der Polizei erschossen und 20 verletzt wor- den. Auch in der etwa 80 Kilometer nördlich von Masan gelegenen Stadt Taegu kam es am Dienstag zu Unruhen, in deren Verlauf die Polizei 30 Mitglieder der in Opposition stehenden Demokratischen Partei festnahm. Die Demonstranten forderten, daß die Prä- sidentenwahlen vom 15. März, bei denen Syngman Rhee ohne Gegenkandidat als Staatspräsident wiedergewählt wurde, für null und nichtig erklärt werden.— Die 30 000 Polizeibeamten Südkoreas wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Status oder Vertrag?“ abgestimmt hätten, so könnten die Westalliierten das Berlin-Pro- blem in Paris mit dem Hinweis abtun, auf Grund der Selbstbestimmung sei bereits die Entscheidung gefallen. Das Besatzungsrecht in Berlin werde durch die Selbstbestimmung der Berliner nicht berührt. Abschließen 4 meinte der Kanzler:„Ich hoffe, daß meine Sorgen übertrieben sind, und daß aus der Unterlassung der Volksabstimmung kein Schaden entsteht.“ Auf den Fall Oberländer eingehend, er- klärte Adenauer, der Minister habe schließ- lich aufgegeben, weil er„nervlich erledigt und ermüdet“ gewesen sei. Der Kanzler räumte ein, daß Oberländer einstmals„tief braun“ gewesen sei. Er habe sich jedoch sei- nerzeit nazistischen Ausschreitungen wider- setzt und dafür persönliche Unbill erlitten. Der Bundeskanzler sprach die Erwartung aus, daß im nächsten halben Jahr die SED- Propaganda neue Angriffe gegen Kabinetts- mitglieder starte. Das gelte nicht nur für See- bohm. Pankow bereite Filme vor, die der Fortsetzung der Hetzkampagne gegen füh- rende Politiker der Bundesrepublik dienen sollen. Ordnung und gutes Verhalten in der Vergangenheit müsse von jedem erwartet werden, der in der politischen Führung tä- tig ist. Jedoch müsse man alles tun, um sich gegen den Versuch zu wehren,„einen nach dem anderen abzuschiegen“. Auf die Frage, ob er beabsichtige, am Vorabend der Gipfelkonferenz in Paris mit Chrustschow zusammenzutreffen, erklärte Dr. Adenauer, ein solches Gespräch sei vor der Gipfelkonferenz„zwecklos und verwir- rend. Unsere Politik wäre dann im Westen nicht mehr glaubwürdig.“ Volksbefragungsgesetz verabschiedet Berlin.(dpa) Der Berliner Senat vsrab- schiedete am Dienstag einen Entwurf für ein Gesetz über Volksbefragung in Berlin. Die erste Lesung des Gesetzes im Abgeord- netenhaus ist für den 21. April vorgesehen. Ein Termin für eine Volksbefragung steht vorerst nicht zur Debatte. Er kann aber je- derzeit vom Senat in Uebereinstimmung mit der Bundesregierung und den drei West- mächten festgelegt werden. * Im Staatszimmer des Goethe-Hauses in Frankfurt wurde am Dienstag Professor Dr. Ernst Beutler der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt ver- lieken. Die Stadt ehrte damit die erfolgreiche Tätigkeit von Professor Beutler, der als Direktor des Freien Deutschen Hockstiftes und des Frankfurter Goethe- Museums cler deutschen Goethe- Forschung zu kohem internationalen Ansehen verholfen hat.— Unser Bild zeigt Professor Dr. Beutler(links), der aus der Hand des Frankfurter Oberbürger- meisters Werner Bockelmann den Preis entgegennimmt. Bild: AP Justiz nicht„nazistisch verseucht“ Schäffer entkräftet sowjetzonale und tschechische Vorwürfe vob unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesjustizminister Fritz Schäffer nahm am Dienstag die Richter und Staats- anwälte der Bundesrepublik gegen die so- Wjetzonalen Vorwürfe, die deutsche Justiz sei nazistisch verseucht, in Schutz. Nur verein- zelt habe sich ein Unwürdiger, begünstigt durch die Kriegs- und Nachkriegswirren, in die bundesdeutsche Justiz eingeschlichen. Die frühere Zugehörigkeit zu einem deutschen EKriegsgericht oder zu einem Sondergericht „Mehr Weiße nach Südafrika“ Die Unions-Regierung will die Einwanderung verstärken Johannesburg.(AP) Das Befinden des bei einem Attentat verwundeten südafrikani- schen Ministerpräsidenten Verwoerd hat sich am Dienstag merklich gebessert. In einem Arztlichen Bulletin wurde mitgeteilt, daß seine Gesundung nach einer ruhig verbrach- ten Nacht befriedigende Fortschritte mache. Es sei eine„merkliche Besserung“ seines Zu- standes eingetreten. Die Schmerzen hätten nachgelassen. Der Führer der Opposition im südafrika; nischen Parlament und Vorsitzende der Ver- einigten Partei, Sir De Villiers Graaff, er- klärte am Dienstag auf einer Pressekonferenz seine Partei halte die Notstandsmaßnahmen der Regierung für gerechtfertigt. Graaff sprach sich nachdrücklich gegen die Gleich- berechtigung der Bantus mit den Weißen aus und betonte, die Führung Südafrikas durch seine weißen Einwohner müsse sichergestellt sein. Die Vereinigte Partei wünsche daher auch keine Bantus im Parlament. Im Gegen- satz zur Regierung wolle sie den Bantus jedoch in einem gewissen Umfang die Wahl weißer Abgeordneter ins Parlament ge- statten. Justizminister Erasmus, der in Cradock anläßlich der Feier des 50. Jahres- tages der Südafrikanischen Union sprach, erklärte, nach den letzten Unruhen sei es klar, daß die Polizei verstärkt werden müsse. Außerdem sei es notwendig, das Programm kür die Errichtung von Bantu- Reservaten in Landgebieten zu beschleunigen. Darauf miisse der ganze Staatsapparat ausgerichtet werden, bevor es zu spät sei. Erasmus betonte:„Das ganze System der billigen schwarzen Arbeits- Kraft, von der sich das weiße Südafrika im Laufe der Jahre in so starkem Maße ab- hängig gemacht hat, muß auf drastische Weise revidiert werden.“ In Johannesburg wies Innenminister Naude vor dem Par- lament darauf hin, daß das Kabinett dabei sei, ein umfassendes Programm zur Verstär- kung der Einwanderung von Weißen nach Südafrika auszuarbeiten. Zwiscsen Gesfern und Morgen Einen eindringlichen Appell hat die Ge- werkschaftsjugend des DGB Landesbezirk Baden- Württemberg an alle Eltern in Baden- Württemberg gerichtet, mit ihr zusammen auf die Abgeordneten des Bundestages ein- zuwirken, damit die im Entwurf des Jugend- arbeitsschutzes vorgesehenen Verschlech- terungen nicht Wirklichkeit werden. Frau Dr. Ohnesorge(CDU) schleswig- holsteinischer Sozialminister, will nicht Nach- folger Oberländers werden. Sie hat in Kiel Meldungen zurückgewiesen, nach denen sie als Nachfolger für Bundesvertriebenen- minister Oberländer vorgesehen sei. Unter dem Motto„Wir helfen“ bereiten der Deutsche Gewerkschaftsbund und die in ihm vereinten Gewerkschaften eine Hilfs- aktion für die Entwicklungsländer Asiens, Afrikas und Lateinamerikas vor. Sie beginnt im Mai und soll sich über mehrere Monate erstrecken. Für den 2. Mai hat der Bund der ver- triebenen Deutschen die Flüchtlings- und Vertriebenenabgeordneten aller Parteien aus Bund und Ländern in die Beethoven-Halle nach Bonn eingeladen, wo die Forderungen der Heimatvertriebenen an die Gipfel konferenz formuliert und verabschiedet wer- den sollen. Nach dem Vorsitzenden des Bun- des, Dr. Krüger, werden Sprecher der CD/ CSU, der SPD, der FDP und des BHE zu Worte kommen. Kurz vor dem Abschluß steht die Kollek- tivierung der Landwirtschaft der Sowiet- zone, nachdem sich auch in den Bezirken Dresden und Halle sämtliche freien Bauern zu Land wirtschaftlichen Produktionsgenos- senschaften(LO) zusammenschlossen. Nach Mitteilung der Zonenpresse gibt es nur noch im Bezirk Karl-Marx-Stadt(früher Chem- nitz) selbständige Bauern. Auch das freie Handwerk und andere Berufsgruppen fal- len zusehends der Zwangskollektivierung zum Opfer. In einer Grundsatzentscheidung zur Alters- sicherung der Landwirte hat das Bundes- Sozialgericht in Kassel festgestellt, daß jene Landwirte nicht von der Beitragszahlung für die gesetzliche Altershilfe befreit sind, die freiwillige Beiträge zur Invalidenversiche- rung leisten. Nur wenn vor dem 31. Dezem- ber 1956 ein Alterssicherungsvertrag mit einer privaten Versicherungsgesellschaft abge- schlossen wurde, kann ein selbständiger Landwirt von der gesetzlichen Beitragspflicht entbunden werden. Eine Vortragsreise durch Kanada und die USA wird der SpP-Bundestagsabgeordnete Fritz Erler am 17. April antreten. Er will in 21 Vorträgen über die Deutschlandfrage an- gesichts der bevorstehenden Gipfelkonferenz sprechen. Einwohner der Bundesrepublik, die Ostern über die Zonengrenze nach Berlin oder in die Sowjetzone reisen wollen, sollen ihren Bun- despersonalausweis vor Antritt der Reise auf dessen Gültigkeit bin Überprüfen. Die sowjetzonalen Grenzbehörden schicken Rei- sende mit abgelaufenem Bundespersonal- ausweis ausnahmslos ins Bundesgebiet zurück. — Nach Paris weitergereist ist der Vize- präsident der Philippinen, MacApagal, nach seinen Besprechungen in Bonn über die Möglichkeit deutscher Unterstützung bei der weiteren Wirtschaftsentwicklung seines Lan- des. Bundeskanzler Adenauer hat nach den Worten MacApagals bei einer Unterredung seine Bereitschaft angedeutet, durch eine Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen die Philippinen bei der Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit zu unterstützen. Adenauer habe auch Interesse an einem Besuch der Philippinen bekundet. Kuba hat sich nach Mitteilung des ameri- kanischen Außenministeriums geweigert, zwei amerikanische Flieger, die mit ihrem Privatflugzeug am 21. März von kubanischer Flak zur Landung gezwungen wurden, an die amerikanischen Behörden auszuliefern. Die amerikanische Regierung wies darauf hin, daß Washington die Lieferung von Waffen in den karibischen Raum stärker eingeschränkt habe, weil die Waffen forderungen der kari- bischen Länder weit über die Notwendig- keiten für die Selbstverteidigung hinaus- gingen. Indonesiens Rebellen, die das Regime Präsident Sukarnos bekämpfen, sind offen- par noch immer aktiv. Allein in Nord-Celebes stehen nach Mitteilung eines ihrer Führer noch 25 000 Mann unter Waffen. Eines der Hauptziele der Bewegung ist ein auf födera- tiver Grundlage vereintes, anti-kommunisti- sches Indonesien. Sei„kein strafrechtlich oder disziplinarrecht- lich erheblicher Tatbestand“, Kriegsgerichte habe es während des Krieges bei den Streit- Kräften aller Mächte gegeben. Sie hätten, ebenso wie zahlreiche Sondergerichte, denen die Richter ohne eigenes Zutun zugeteilt wur- na strafrechtliche Aufgaben zu erfüllen ge- Abt. Im regierungsamtlichen„Bulletin“ gibt der Bundesjustizminister eine Ubersicht über den Stand der Untersuchungen, die die Bun- des- und Landesbehörden auf Grund des Vor- wurfes einer angeblichen nationalsozialisti- schen Belastung der deutschen Richterschaft anstellen. Von sowietzonalen und tschechi- schen Stellen sind nach Mitteilung Schäffers insgesamt 1146 Juristen der Bundesrepublik als„Nazi-Blutrichter“ und„Verbrecher in Richterroben“ angegriffen worden. Bei nähe- rer Betrachtung zeige sich, daß die Kommu- nisten kein Material zur Untermauerung ihrer Vorwürfe vorlegen. So wird lediglich behauptet, diese Richter hätten„national- sozialistischen Organisationen angehört“ oder stünden auf einer„Kriegsverbrecherliste“. Tatsächliche Angaben, die hinreichenden Verdacht einer strafbaren Handlung begrün- 5 könnten, fehlten in den weitaus meisten allen. Schäffer berichtet, daß bei den bundes- deutschen Strafgerichten lediglich die Vor- untersuchung gegen einen Beschuldigten laufe. Gegen zwölf beschuldigte Richter oder Staatsanwälte seien Verfahren anhängig, bei 17 Beschuldigten habe die Staatsanwaltschaft die Verfahren eingestellt. Außerdem laufen noch 71 Strafanzeigen, insbesondere von kommunistischer Seite. Vor Disziplinar- behörden schweben förmliche Disziplinar- verfahren gegen drei Beschuldigte, von de- nen einer vorläufig seines Amtes enthoben ist. Außerhalb eines Verfahrens sind zehn Betroffene in den Ruhestand und einer in den Wartestand versetzt worden, vier Betroffene wurden beurlaubt. Schäffer erklärt, sämtliche sowietzonalen Vorwürfe seien„dienstauf- sichtlich überprüft“ worden, ohne dag zu weiteren Maßnahmen Anlaß gegeben ge- Wesen wäre. f Zuchthaus für Bestechung Koblenz.(AP) In dem bisher größten Koblenzer Bestechungsprozeß hat die Dritte Große Strafkammer des Koblenzer Landge- richtes am Dienstag den 44jährigen Ober- regierungsrat Albert Schmitt aus Mainz we- gen forgesetzter schwerer passiver Be- stechung, Untreue und versuchten Betrugs Zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Als stellvertretender Leiter des Rheinland- pfälzischen Landesamtes für Wiedergut-⸗ machung und verwaltete Vermögen hafte Schmitt von zwei jüdischen Entschädigungs- berechtigten, die heute in Belgien und Luxemburg wohnen, Bestechungsgelder und Sachzuwendungen in Höhe von nahezu 40 000 Mark angenommen. Das Gericht er- klärte 37 900 Mark als dem Staat verfallen und verhängte gegen Schmitt außerdem 500 Mark Geldstrafe. Eine Freundin Schmitts, die Mitange- klagte 46jährige Margarete Marchand aus Mainz, wurde vom Gericht wegen Begünsti- gung und falscher uneidlicher Aussagen zu drei Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Sette 2 1 MORGEN Mittwoch, 13. Aprfl 1960/ Nr. OG E Kommentar Mittwoch, 13. April 1960 Pessimismus Irgendetwas scheint nicht im Lot zu sein. Der Bundeskanzler hat gestern in einer Rede vor dem Bonner Presseclub Töne der Besorgnis anklingen lassen, die man von ihm nicht gewohnt ist. Zwar gehört ein ge- Wisser Pessimismus vor bedeutenden Kon- ferenzen durchaus zur alten Bonner Taktik. Es liegt gleichsam in der Natur der Dinge, daß ein schwaches Volk, das auf solchen Konferenzen nur als Objekt, kaum als Subjekt eine Rolle spielt, seine Sorge ein bißchen übertreibt. Wenn dies unterhalb dessen bleibt, was von den Großen dieser Welt als Einmischung empfunden wird, kann es gewiß nicht schaden. Denn unsere mächtigen Brüder im Westen werden dann geneigt sein, den Schützling mit der ver- g sicherung zu trösten, es sei doch alles nicht so schlimm, und man werde schon nichts tun, was den bedauernswerten Freund in Bonn in irgendeiner Weise kränken könne. Solche Verlautbarungen sind zwar keine mündelsicher angelegte Lebensversicherung, aber sie haben im diplomatischen Geschäft ihren Wert. Denn so einfach kann man sie später nicht vom Tische fegen, seitdem die Amerikaner— sie waren wohl die ersten— moralische Grundsätze in die Politik einge- führt haben. So weit wäre also alles nor- mal. Aber darum geht es nicht. Mit erstaun- Uicher Zähigkeit hängt Konrad Adenauer an seiner Idee, noch vor der Gipfelkonferenz eine Volksabstimmung in Berlin abhalten zu lassen. Die SPD hat ihm ganz sicher un- recht getan, wenn sie diesen Plan als „Frühstücksidee“ bezeichnete und hämisch bemerkte, er sei dem Kanzler in Washing- ton„auf der Treppe“ eingefallen. Ein Ein- tall zwischen Tür und Angel war das ge- wiß nicht. Es war auch kein Projekt, das man so einfach und unbedacht in die Welt setzt. Die Reaktion der Berliner hat es sofort gezeigt. Dort, im Bannkreis des Brandenburger Tores, liegt einem das Hemd näher als der Rock, und der Weg zu den Alliierten Stadtkommandanten ist dort manchmal, nicht nur räumlich. näher, als der zur Bundeshauptstadt. In Berlin hat man eine heilige Scheu davor, den schlafen- den Leu zu wecken, und in völligem Gegen- Satz zu allen Ulbrichtschen Behauptungen fürchtet man den Vorwurf der Provokation wie den Aussatz. Volksabstimmung? Recht Sern, sagte der Senat, aber nur, wenn die 8 Westmächte nichts dagegen haben. Aber Sanz offensichtlich haben die Westmächte etwas dagegen. Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister, sprach es am Wochenende in Trier sehr deutlich aus:„Ich bin nicht bereit, einen Weg zu gehen, der Unser vertrauensvolles Verhältnis zu den Amerikanern, Franzosen und Engländern Aufs Spiel setzt“. Ist jedoch Adenauer der Mann, der be- reit ist, das Vertrauen zum Westen aufs . Spiel zu setzen? Das widerspräche wohl allem, Was man an ihm all die Jahre ge- rühmt oder getadelt hat: es ist mühig, die Frage zu beantworten. Aber es wird immer deutlicher, dag dem Kanzler daran gelegen ist, den Westen zu binden, ihm den be- duemen diplomatischen Rückzug abzu- chneiden. Bei seinem Besuch in Washing- ton scheint er diese Notwendigkeit irgend- Wie gespürt zu haben. Auch sein Spiel mit der Möglichkeit einer Begegnung mit Chrust- War kein Gedankenbliz, sondern ein Wohlausgeklügeltes Manöver, das seinen Eindruck auf die Entschlüsse der West- mächte hinterlassen sollte. Es wird ihm nicht schwer gefallen sein, die Einladung, beziehungsweise die Besuchsankündigung, an Chrustschow Wieder einzusargen. Aber die Taktik der Seelenmassage gegenüber dien Alliierten ist damit nicht aufgegeben. Adenauer ist, wie man spüren kann, nicht so unbedingt sicher, ob die Westmächte ge- gen alle Finten Chrustschows in der Berlin- Frage die eiserne Stirn bieten werden. Und wenn man jüngste Aeußerungen amerika- nischer Regierungsbeamter hört, hat er mit Seiner Skepsis nicht unrecht. Denn wenn es stimmt, dag Großbritannien noch immer der Vorstellung einer„elastischen Politik“ an- hängt, können wir dem Treffen der Welten lenker nicht mit gelassener Seele entgegen- sehen. Elastizität kann in unserem Falle nur Aufgabe von Terrain, nur Nachgeben in einer einstigen, nämlich der für uns ungün- stigen Richtung bedeuten. Das Ergebnis wäre, nach einer Wortschöpfung Willy Brandts, der, Status quo minus“, und dieses Minus wäre für die Sowjets ein Plus. Es be- darf kaum eines Hinweises, auf welche Weise die Bolschewisten es allezeit verstanden haben, ihre Pluspunkte zu mehren. Aber diese Elastizität, von der wir wis- sen, daß sie nur ein Trugschluß ist, mag für den einen oder anderen Nachbarn im Westen als ein wohlfeiler Kaufpreis erscheinen, um — einstweilen— vor den Russen und— endgültig— vor den Deutschen seine Ruhe zu haben. qe weiter man vom Eisernen Vor- hang entfernt ist, desto üppiger gedeihen die Fehlschlüsse und gerade die Fehlschlüsse über Deutschland und die Deutschen ver- mehren sich in gefährlicher Weise. Wenn sie sich erst eingebürgert haben, so ist es zum Fehlschluß über die Gefahr des Kommu- nismus nicht mehr weit. Der Bundeskanzler hat von seiner Reise die gleiche Erfahrung mitgebracht, die viele Deutsche ii letzter eit im Ausland gemacht haben: Wir sind in ten Kreisen nicht beliebt. Unsere notge- gene Rolle als die ewig unruhigen hner und Bittsteller mag da und dort mit Klischee des unausrottbaren Faschis- mus zusammenfallen, an dem die alliierte 5 spropaganda nicht unschuldig ist. Ein kenntnis zur Freiheit, zum Westen, wäre vielleicht gerade auf dem Boden der ehe- maligen Reichshauptstadt eine Demonstra- Hon gewesen, die nebenbeſ auch als eine Versicherung der Zuverlässigkeit hätte gel- ten können. Wir müssen lernen, daß wir das Vertrauen der Welt nicht als Selbstverständ- lichkeit für uns buchen können. Denn ein antisemitisches Wort wiegt hundert demo- kratische Reden auf. Wir gelten noch lange nicht als reingewaschen. Und wenn man die Synagogenschänder, die Hakenkreuzschmie- rer, diese übriggebliebenen, unbelehrbaren, dummen Nachschwätzer allen Stumpfsinns, nach dem Schaden bestrafen müßte, den sie angerichtet haben, dann würde kein Straf- maß ausreichen, um die Angst, die Sorge um das freie Leben von 50 Millionen an- ständigen Deutschen zu sühnen. Hans-Joachim Deckert Bonner Antwort auf sowetische Note überreicht Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat am Dienstag im Auswärtigen Amt dem sowjie- tischen Botschafter in Bonn, Smirnow, ihre Antwort auf die sowjetische Erklärung vom 14. Dezember 1959 übergeben. In dieser Er- klärung hatte die Sowjetunion gegen die angeblich beschleunigte Aufrüstung der Bun- desrepublik innerhalb der Westeuropäischen Union protestiert. Die Antwort wurde in Vertretung von Staatssekretär van Scher- penberg durch den stellvertretenden Staats- sekretär Knappstein vom Auswärtigen Amt überreicht. Einzelheiten über den Inhalt der deutschen Note wurden nicht mitgeteilt. Neonazistische Tendenzen in einer Kieler Turnerfestschrift Kiel.(AP) Die schleswig- holsteinische Landesregierung hat eine Untersuchung gegen einen großen Kieler Turnverein unter dem Verdacht neonazistischer Tendenzen eingeleitet. Wie ein Regierungssprecher am Dienstag in Kiel mitteilte, hat der schles- Wig-holsteinische Landesbeauftragte für staatsbürgerliche Bildung, Oberregierungs- rat Dr. Ernst Hessenauer, gleichzeitig in einem Schreiben gegen die Festschrift zum 75 jährigen Jubiläum des Vereins protestiert. In der Schrift wird der Reichstag der Wei- marer Republik eine„jammervolle Kla- maukbude“ genannt. Ueber die Machtergrei- fung Hitlers heißt es in der Schrift:„Mit einem Schlage verschwanden alle politischen Parteien. Die lang ersehnte Einheit des deut- schen Volkes wurde Wirklichkeit. Es traten wieder geordnete Verhältnisse ein, und da- nach hatte man sich so sehr gesehnt.“ An anderer Stelle wird das SA- Sportabzeichen gewürdigt:„Es galt als Ehrensache, das Ab- zeichen zu besitzen. Die Turn- und Sport- verbände fügten sich gerne in den neuen Staatsaufbau ein.“ Neu Delhi erwartet Tschou En,. lai Die Inder sehen den Verhandlungen mit Peking über Grenzfragen mit wenig Optimismus entgegen Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Neu Delhi. Nachdem Aegyptens Staats- chef, Abdel Nasser, Indien wieder verlas- sen hat und der indonesische Staatspräsi- dent, Sukarno, nach einer mehrstündigen Zwischenlandung in der indischen Haupt- stadt über Bagdad zu seiner Balkanreise weiter geflogen ist, bereitet man sich in Neu Delhi jetzt auf den letzten und schwie- rigsten Besucher dieser politischen Saison vor, auf den chinesischen Ministerpräsiden- ten Tschou En-lai. Er trifft am 19. April in Indien ein. Die Spekulationen darüber, was der Chi- nese in Indien zu erreichen wünscht, kön- nen sich auf zwei Vorgänge der jüngsten Zeit stützen, die in Neu Delhi mit sehr ge- mischten Gefühlen beobachtet wurden: die Verhandlungen der Ratchinesen einmal mit dem burmanischen und dann mit dem ne- palesischen Regierungschef über Grenz- Abkommen mit diesen beiden Nachbarlän- dern Indiens. Im Falle Burma wurde der jahrelange Grenzstreit dadurch beigelegt, daß man sich über den Austausch von 900 Quadratkilometer umstrittenen Gebietes verständigte. Im übrigen erkannte Peking die etwa 250 Kilometer lange„traditionelle Grenze“ zwischen Burma und China an, während Burma als Preis dafür einen Nicht- angriffspakt mit China unterzeichnete. Auch Nepal gegenüber haben die Chi- nesen die 1300 Kilometer lange Grenze zwi- schen diesem Himalayastaat und Tibet ga- rantiert. Gleichzeitig wurde die Errichtung einer chinesischen Botschaft in Nepals Hauptstadt, Katmandu, und die Gewährung einer rotchinesischen Wirtschaftshilfe von über 100 Millionen Mark an Nepal verein- bart. Statt eines Nichtangriffsvertrages ist ein sogenanntes„Friedensabkommen“ vor- gesehen, das aber erst nach Tschou En-lais Besuch in Neu Delhi unterschrieben wer- den soll, weil es unter Umständen die zwi- schen Indien und Nepal bestehenden gegen- seitigen Schutzverpflichtungen berührt. Die Chinesen haben damit eine zumin- dest optisch günstige Ausgangsposition für ihre Grenz-Verhandlungen mit Indien ge- wonnen. Wenn diese Verhandlungen fehl- schlagen sollten, könnte Peking mit Hinweis auf die sehr schnell zustandegekommenen Vereinbarungen mit Burma und Nepal be- haupten, die Verständigung mit Indien sei nur an der Einsichtslosigkeit Neu Delhis gescheitert. Es ist auch möglich, daß die Chinesen unter Berufung auf die Nicht- angriffs- bzw. Friedensabkommen mit Burma und Nepal von den Indern den Ver- Washington steht nach wie vor zu Bonn Einige Klarstellungen erfolgten noch vor der Außenminister-Konferenz Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in US R Washington. Die Zeit zwischen dem Be- such des Bundeskanzlers und der inzwischen tagenden Konferenz der westlichen Außen- minister wurde in Washington noch einmal dazu benutzt, den amerikanischen Stand- punkt in der Deutschland- und Berlin-Frage zu präzisieren und auf entsprechende Ver- lautbarungen aus Moskau zu antworten. Zuerst wurde die sowjetzonale und auch sowjetische Behauptung, Berlin sei eigentlich ein Teil der Zonenrepublik, durch die Ver- öfkentlichung des Kriegsdokumentes wider- legt, in dem damals die Besatzungszonen festgelegt und Berlin mit verbindlicher so- Wjetischer Unterschrift zu einem außerhalb der Zonen stehenden, gesondert zu behan- delnden Gebiet erklärt worden ist. Dann Waärnte das amerikanische Außenamt Chrust- schow, daß ein einseitiger sowjetischer Ver- trag mit Pankow entgegen seinen Behaup- tungen keinerlei Einfluß auf die westlichen Rechte in bezug auf Berlin haben könnte. die der Stadt Freiheit und Sicherheit ge- Währleisten. Schließlich benutzte Staatssekre- tär Herter eine ansonsten äußerst nüchterne Rede über die amerikanische Außenpolitik, um sich das Argument des Bundeskanzlers zu eigen zu machen, daß Chrustschow 17 Mil- lionen Deutschen in der Zone das Recht auf Selbstbestimmung verweigere, ein Recht, das er sonst so beredt zu verteidigen pflegt. Vor allem benützte Herter seine Darlegung auch dazu, Chrustschows Angriffe auf die Bundesrepublik als militärisch restlos unbe- gründet zu verwerfen und als einen Versuch zurückzuweisen, die Regierung Adenauers zu diskreditieren und Mißtrauen und Uneinig- keit im westlichen Lager zu säen. Die Bun- desrepublik habe unter Adenauers Führung einen demokratischen Staat auf der Grund- lage von Freiheit und Gerechtigkeit geschaf- fen. Sie habe zur politischen und wirtschaft- lichen Stabilität und zur Sicherheit der freien Welt beigetragen und sich als ein in jeder Beziehung würdiger und geachteter Verbündeter erwiesen. Man darf annehmen, daß diese Worte angesichts der bevorstehenden Außen- minister-Konferenz ebenso sehr oder noch mehr für die europäischen Verbündeten be- stimmt waren, als für den Sowjetführer. Man zeigte sich über die Reaktionen in Eng- land gegenüber der Bundesrepublik zuneh- mend besorgt und man war über die Heftig- keit politischer Untertöne in den hier vor- getragenen Sorgen Macmillans über die In- tensivierung der kontinentalen Zollpolitik des Gemeinsamen Marktes überrascht. Die Reihe der wenig glücklichen Vorfälle in der Bundesrepublik in den ersten Monaten des Jahres haben in Washington mit ganz gerin- gen Ausnahmen, keine übertriebenen Auf- Wallungen hervorgerufen. Sie haben gewiß keine Aenderung der Politik erzeugt und erst recht nicht zur Entschuldigung einer Aenderung gedient. zicht auf eine Beteiligung an Bündnissen Verlangen werden, die gegen China gerich- tet sind. Bisher hat Indien freiwillig jedes Bündnis abgelehnt; wenn es jetzt jedoch eine vertragliche Verpflichtung in diesem Sinne eingehen würde, käme das einer Ein- schränkung seiner außenpolitischen Bewe- gungsfreiheit gleich, die von künftigen in- dischen Regierungen einmal sehr bedauert werden könnte. Im übrigen rechnet man in Neu Delhi da- mit, daß Tschou En-lai den Indern folgen- den Kompromiß- Vorschlag in der Grenz- frage unterbreiten wird: Indien erkennt Chinas Hoheitsrechte über die Aksai-Chin Straße in Ladakh und über einen Streifen Land zu beiden Seiten der Straße an, und China gibt dafür seine übrigen Ansprüche auf Gebiete südlich der sogenannten Mac- Mahon-Linie auf. Wenn die Inder auf die- sen Vorschlag eingehen, würden sie rund Berg in Indien dreißgigtausend Quadratkilometer des von ihnen beanspruchten Gebietes verlieren, während die Chinesen nur auf etwas ver- zichteten, was ihnen ohnehin nicht gehört. Für die Inder müßte es um so schwerer fallen, sich mit einer solchen Regelung ab- zufinden, als sie bereits durch die chine- sisch-nepalesischen Vereinbarungen politisch an Boden verloren haben. Denn Nepal wurde in Neu Delhi bisher als eindeutig indische Interessendomäne betrachtet, und den Chi- nesen ist jetzt mit der vereinbarten Einrich- tung einer eigenen Botschaft in Katmandu und mit einer Wirtschaftshilfe in der glei- chen Höhe, wie sie Indien den Nepalesen gewährt, ein tiefer Einbruch in den Puffer- staat an Indiens Himalaya-Grenze gelun- gen. Kein Wunder also, daß die politische Oeffentlichkeit in Indien der bevorstehen- den Begegnung Nehrus mit Tschou En-lai ohne jeden Optimismus entgegensieht. S r de 2 s Y. 1 8 N N N 2 1 9 7225 e 8 N s e DO n I Jährlich 50000 West-Ost-Wanderer Der größte Teil sind jugendliche Abenteurer/ Keine Steigerung notiert Von unserer Bo Bonn. Rund 50 000 Personen sind im Jahre 1959 aus der Bundesrepublik ganz oder vorübergehend in die Sowjetzone verzogen. Ein großer Prozentsatz davon waren aben- teuerlustige Jugendliche, von denen rund 70 Prozent schon nach wenigen Wochen den Weg zurück nach Westdeutschland fanden. Dies gab am Montag ein Sprecher der Bun- desregierung bekannt. Er dementierte Presse- meldungen, denen zufolge die Zahl der West- Ost- Wanderer sprunghaft angestiegen sei. Es Habe sich lediglich das Verhältnis zwischen den nach Westdeutschland strömenden Flüchtlingen und den nach drüben wandern- den Westdeutschen durch verschärfte Kon- trollen und Reisebehinderungen der sowiet- zonalen Behörden verändert. Während— laut statistischem Material der Bundesregierung— 1958 noch 203 000 Sowjetzonenflüchtlinge Aufnahme in der Bundesrepublik erbaten, wurden 1959 nur 143 000 registriert. Die Zahl der westdeut- schen Ost- Wanderer habe dagegen gleich- bleibend jährlich rund 50 000 betragen. Der Regierungssprecher weigerte sich, in diesen Fällen von„West- Flüchtlingen“ zu sprechen. In der Bundesrepublik herrsche Freizügig- keit, jeder könne unkontrolliert in die Zone reisen. In der Regel seien es familiäre Bande, die die West-Ost- Wanderung beeinflussen. Kassenärzte für Krankenscheingebühr Kostenerstattungs verfahren nur für freiwillig Weiter versicherte Von unserem Wirtschaftskortespondenten Ernst Georg Bonn. Die Kassenärztliche Bundesver- einigung empfiehlt dem Parlament die Ein- führung einer gestaffelten Krankenschein- gebühr als geeignetste Form der Selbstbetei- ligung der Versicherten an den Kosten der ärztlichen Behandlung. Nach den Vorschlägen des Vorsitzenden der Bundesvereinigung, Dr. Voges, zur Krankenversicherungsreform, die am Dienstag in Bonn bekannt wurden, soll die Krankenscheingebühr bei Versicher- ten zwei Mark, bei Rentnern eine Mark und bei Familienangehörigen 0,50 Mark betra- gen. An den Krankenhauskosten seien allen- falls Versicherte mit monatlichem Einkom- men von mehr als 300 Mark zu beteiligen, und zwar mit einer Gebühr von einer Mark je Pflegetag. Schließlich sollte die Beteili- gung an den Arzneikosten so gehandhabt werden, daß für jede Verordnung mit Kosten Modellentwurf für ein Pressegesetz Innenminister wollen sich im Mai damit beschäftigen Bad Wildungen.(dpa) Der nordrhein- westfälische Innenminister Dufhues gab am Dienstag auf der Jahres versammlung des hessischen Zeitungsverlegerverbandes in Bad Wildungen bekannt, daß die Vorbereitungen für eine bundeseinheitliche pressegesetzliche Regelung vor dem Abschluß stehen. Ueber den von einer Kommission ausgearbeiteten Modellentwurf für ein Pressegesetz werde voraussichtlich bereits auf der Innenminister- konferenz am 27. und 28. Mai in Kiel beraten. Möglicherweise werde der Entwurf gebilligt und dann den Landesregierungen zugeleitet. Dufhues hofft, daß die Bekanntgabe des Modellentwurfs eine„bessere öffentliche Meinung zur Folge haben werde als seinerzeit der Entwurf eines Ehrenschutzgesetzes der Bundesregierung“. Nach Ansicht von Dufhues sollte die Presse- freiheit nicht nur als Freiheit von staatlichen Einflüssen und Polizeimaßnahmen verstan- den werden, sondern auch als Freiheit von „bestimmten Sorialgewalten legaler und paralegaler Art“. Die Arbeit der Presse müsse gesetzlich als eine öffentliche Aufgabe an- erkannt, doch nur auf Angelegenheiten von wirklich öffentlichem Interesse begrenzt werden. 5 Ferner verteidigte Dufhues das Werbe- fernsehen der öffentlich- rechtlichen Rund- funkanstalten gegenüber einem kommer- ziellen Fernsehen als eine auf die Dauer auch für die Presse günstigere Lösung. Die öflentliche Kontrolle des Fernsehens müsse gewährleistet bleiben. Auf das Werbefern- sehen könne man nicht verzichten, zumal andere Länder ebenfalls solche Einrichtungen hätten. Wenn man dem Werbefernsehen aber völlig freie Hand gäbe, wäre eine Beschrän- kung seiner Sendezeiten nicht möglich. Wenn es gelingen könnte, die Rundfunkanstalten zu Zeitbeschränkungen des Werbefernsehens und zur Abstimmung der Werbungstarife mit der Presse zu bringen, sähe Dufhues eine Chance, daß„die Besorgnisse der Presse gegenüber dem Werbefernsehen unbegründet bleiben“, über eine Mark eine Gebühr von einer Mark zu zahlen wäre. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung regt auch an, für freiwillig Weiter versicherte ein Kostenerstattungsverfahren dergestalt einzuführen, daß Bezieher von Jahresein- kommen bis zu 15 000 Mark 90 Prozent und Bezieher von höheren Einkommen 80 Pro- zent der Arztkosten von den Kassen er- stattet bekommen. Nach Meinung der Kas- senärzte sollte die Unfallversicherung der Krankenversicherung die Krankengeldkosten vom zehnten Tage nach dem Arbeitsunfall an und die Kosten der stationären Behand- lung von Unfällen abnehmen, wodurch sich für die Krankenkassen Einsparungen von 80,4 Millionen Mark ergäben. Die Kranken- kassen hätten im übrigen den ärztlichen Vereinigungen wie bisher eine Pauschalver- gütung für die gesamte ärztliche Versorgung zu überweisen, die dann auf die Aerzte nach einem Schlüssel zu verteilen wäre. In ihren„Arztlichen Mitteilungen“ wendet sich die Bundesvereinigung gegen den Alter- nativvorschlag des Hartmann-Bundes, ein Kostendeckungssystem für die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung ein- zuführen. Dadurch würde der Kardinal grundsatz gefährdet, daß der einzelne Arzt von jeder unmittelbaren Rechtsbeziehung und Rechtsbindung zu den Krankenkassen freigehalten werden müsse, um seine Unabhängigkeit zu gewährleisten. Der Hartmannbund kontert Frankfurt.(AP) Der Verband der Aerzte Deutschlands Hartmannbund), wies am Dienstag in Frankfurt die Behauptung der Bundesärzte kammer und der Kassenärzt- lichen Bundesvereinigung zurück, daß der Hartmannbund wieder„direkte“ Beziehun- gen zwischen Arzt und Krankenkasse her- stellen wolle. Der Hartmannbund habe für die Reform der sozialen Krankenversiche- rung lediglich vorgeschlagen, in Zukunft die Honorare von den Kassen direkt an die Aerzte zu überweisen, damit der Arzt„end- lich“ eine Uebersicht über die von den ven- schiedenen Kassen bezahlten Entgelte be- komme. nner Redaktion Wie der Regierungssprecher erklärte, er- greife Pankow gegenüber den in der Zone verbliebenen Angehörigen sogenannter„Re- publikflüchtiger-““ Repressalien, indem sie jegliche Ausreisegenehmigung verweigere. Gleichzeitig sei eine verstärkte Werbung des Ulbricht-Regimes zur Rückkehr von Flücht⸗ lingen in die Zone zu registrieren. Die für „Republikflucht“ gesetzlich angedrohte Ge- fängnisstrafe bis zu drei Jahren werde seit einiger Zeit kaum noch verhängt, da der Arbeitskräftemangel in der Sowjetzone ein entscheidender Hemmschuh in der Wirt- schaft sei. Von den nach vorübergehendem Zonen- aufenthalt in die Bundesrepublik zurück- wandernden Personen werde in vielen Fäl- len Antrag auf Notaufnahme als Flüchtling gestellt, sagte der Regierungssprecher. Im ganzen gesehen, so stellte er fest, sei die Wanderbewegung über die künstliche Grenze in Mitteldeutschland weder unnatürlich, noch gebe sie zu Besorgnis Anlaß. 0 Bundesanwaltschaft 4 Fortsetzung von Seite 1 Sachentscheidung zum Prozeß selbst zu tref- ken, wenn die Verteidigung ihre Formal- rügen aufrechterhalte.„Jeder Kenner der Materie weiß, daß das Bonner Landgericht falsch besetzt gewesen ist“, sagte Baldus. Wenn der Senat aus diesem Grunde das Urteil aufhebe, könne er nicht zugleich auch seine sachliche Richtigkeit prüfen. Aufgrund dieser Mitteilung des Vorsit- zenden nahm der zweite Verteidiger Dr. Rösen alle Rügen bis auf zwei zurück. Lediglich die Rügen gegen die Besetzung des Bonner Landgerichtes und gegen die an- gebliche Befangenheit des damaligen Be- richterstatters wurden aufrechterhalten. Der Zweite Strafsenat des Bundes- gerichtshofes wird sein Urteil am Mittwoch um 11.15 Uhr fällen. Westliche Außenminister trafen sich zu Vorbesprechungen Washington.(dpa/ AP) Die zur Vorberei- tung der Ost- West- Gipfelkonferenz in Washington versammelten westlichen Außen- minister leiteten ihre dreitägigen Konferen- zen am Dienstag mit Vorbesprechungen ein. Der britische Außenminister Selwyn Lloyd Sprach über anderthalb Stunden mit dem amerikanischen Außenminister Herter. Wie Lloyd später Journalisten mitteilte, verhan- delte er mit seinem amerikanischen Kol- legen über die Genfer Atom-Konferenz und einige andere Fragen von beiderseitigem Interesse. Auch Bundesaußenminister von Brentano verabredete mit Herter ein Ge- spräch noch vor der für Dienstagabend an- gesetzten Sitzung der Außenminister der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Das amerikanische Außenministerium veröffentlichte am Vorabend des Außen- ministertreffens ein 487 Seiten umfassendes Buch mit Dokumenten, die die Gründe für das Scheitern der Genfer Gipfelkonferenz des Jahres 1955 aufzeigen. In einem Vor- wort erklärt das State Department, der Weg zum Frieden sei lang und hart und niemand könne heute sagen, wann das Ziel erreicht werde. In dem Dokumentenwerk sind auch die Vorschläge und Gegenvorschläge enthal- ten, die schließlich zur Einberufung des jet- zigen Gipfeltreffens in Paris führten. Zu- sammenfassend erklärt das Außenministe- rium, es wäre unrealistisch zu erwarten, daß die zur Debatte stehenden schwierigen Pro- bleme auf einer einzigen Konferenz der Re- gierungschefs gelöst werden könnten. — Siehe auch Seite 9 les von erlieren, vas ver- gehört. schwerer ung ab- chine- politisch U wurde indische en Chi- Einrich- tmandu ler glei- epalesen Puffer- gelun- olitische rstehen- 1 En-lai ht. iert rte, er- r Zone r„Re- m Sie jeigere. ing des Flücht⸗ Die für te Ge- de seit da der ne ein Wirt- Zonen- zurück- n Fäl- chtling er. Im zei die Grenze h, noch 0 u tref- ormal- er der gericht Zaldus. de das h auch Vorsit- eidiger zurück. etzung lie an- n Be- en. undes- ttwoch T N berei- nz in l ußen- feren- en ein. Lloyd t dem r. Wie erhan- Kol- 2 und itigem r von n Ge- id an- 1+ der 18. terium ußen- sendes de für ferenz Vor- r Weg mand reicht auch athal- s jet- „ niste- n, daß Pro- r Re- Nr. 87/ Mittwoch, 13. April 1960 Warum sind sie berufstätig! Untersuchungen in England, Frankreich und Schweden/ Ueberall Mangel an Arbeitskräften England, Frankreich und Schweden gal- ten die Studienreisen, die vor kurzem im Auftrag des Arbeitskreises„Frauenarbeit“ im Rationalisierungs-Kuratorium der Deut- schen Wirtschaft einige sachkundige Refe- rentinnen unternahmen. Ihre jetzt vorliè- genden Berichte geben interessantes Ver- gleichsmaterial zur Situation der berufs- tätigen Frau in der Bundesrepublik. Die öffentliche Meinung für oder gegen die Frauenarbeit in England scheint am meisten der der Bundesrepublik zu ähneln, während die Frage in Frankreſch und Schwe den heute kaum noch diskutiert wird. Die Gründe sind nicht immer nur materieller Art. In Frankreich beispielsweise erhalten Ehefrauen, die nicht arbeiten, neben dem Kindergeld noch einen besonderen staatlichen Zuschuß, so daß der finanzielle Anreiz zur Berufstätigkeit kaum entscheidend sein kann. Aus den Gesprächen, die die deutschen Re- ferentinnen in Frankreich führten, ergab sich, daß die Ehefrauen dort häufig darum in den Beruf zurückkehren oder ihn erst gar nicht aufgeben, weil sie ihren Männern geistig und gesellschaftlich ebenbürtig sein oder werden wollen. Auch in Schweden wurde dieses Motiv vielfach angeführt und darauf hingewiesen, daß nach heutiger schwedischer Auffassung die Frau nicht die Rolle einer Betreuerin ihres Mannes spielen solle, sondern die des Gesprächspartners. Alle Berichte stimmen darin überein, daß überall Frauen jeweils mehr leisten müssen als Männer in gleicher Position, wenn sie sich wirklich durchsetzen wollen. Die Frage, ob berufstätige Frauen ihre„Fraulichkeit“ einbüßen, stieß in Frankreich auf wenig Verständnis. Dieses Problem habe vielleicht vor einigen Jahrzehnten eine Rolle gespielt, sei aber heute völlig gegenstandslos. Im Gegenteil, nach statistischen Erhebungen Freie Zeit wird zum Problem Berufstätige Mütter haben keine Zeit zum Ausspannen Freizeit ist eine Vokabel, die den meisten Frauen nicht mehr geläufig ist. Vier Fünftel aller berufstätigen Mütter arbeiten am Sonn- tagnachmittag und während des Urlaubs für den Haushalt. Die vom Deutschen Mütter- Genesungswerk angebotenen Präventiv- kuren finden wenig Zuspruch, weil die Müt- ter, wenn sie nicht ganz am Ende ihrer Kraft sind, sich einfach keine Zeit zum Ausspan- nen nehmen. Die Freizeitprobleme stellen sich für die Frauen ganz anders dar als für die Männer, sie sind dringender, schwieriger und weit differenzierter. Die Nur-Hausfrau möchte aus ihren vier Wänden heraus, sie braucht neue Eindrücke, den Anschluß an das Leben draußen und den gelegentlichen Abstand von dem täglichen Arbeitsplatz zu Hause. Die Berufstätige aber wird in ihrer freien Zeit Häuslichkeit, Ruhe, Alleinsein suchen, für sie kann ein regelrechter Ar- beitstag im eigenen Heim Ausgleich und Entspannung bedeuten. Die große Zahl der berufstätigen Ehefrauen und Mütter kennt jedoch im Grunde keine„Freizeitprobleme“. Die kurze Frist, die ihnen vom 24-Stunden- Tag bleibt, reicht kaum zum Schlafen hin. Doppelt belastet ist aber auch die unverhei- ratete Berufstätige, sie ist es selbst dann, Wenn sie nur für sich allein zu sorgen hat. Wie oft aber betreut sie noch die Eltern oder andere Angehörige. Man sollte das Leben der Frau in drei großen Abschnitten sehen: der erste ist die Zeit der Vorbereitung— der Vorbereitung auf den Beruf und die Ehe. Der zweite um- faßt die Jahre, in denen die Kinder auf- Wachsen. Wenn es irgend angeht, sollte die Frau sich in dieser Zeit den„großen Urlaub“ vom Berufsleben nehmen und ganz für die Familie da sein. Aber wohlgemerkt, es dürfte nur ein Urlaub sein. Denn eines Tages sind die Kinder erwachsen, aber das Leben der Frau geht noch um Jahrzehnte weiter und braucht neuen Inhalt. Die Vorsorge für ein möglichst krankheitsfreies, leidensarmes und lebenswertes Alter sollte einen Teil der Frei- zeit in den beiden ersten Lebensperioden ausfüllen. Die„häusliche Periode“ der Frau sollte in besonderem Maße der Vorbereitung auf das letzte Lebensdrittel dienen— vor- ausgesetzt, daß man ihr auch während die- ser Jahre zu einem vernünftigen Maß von Freizeit verhelfen kann. Dazu gehören viel Bereitschaft und viel Verständnis von seiten des Mannes. Wer nicht wieder einsteigen“ kann in den gleichen Beruf, den er vor der Heirat verlassen hat, der sollte sich rechtzeitig um- sehen nach neuen Aufgaben. Vieles bietet sich an, zumal dann, wenn die Frau nicht auf Gelderwerb angewiesen ist. Als Vormund, als Schöffin, in den Wohlfahrtsverbänden, den Frauenorganisationen, in der staatsbür- gerlichen Arbeit, überall kann sie die Reife, die sie in fünf Jahrzehnten erworben hat, einem weiten Kreis von Menschen zugute kommen lassen. Wenn sie ein solches Ziel klar vor sich sieht, wird die Frau über man- che Krisenjahre leichter hin wegkommen. Beobachtungen haben wichtige Hinweise auf das gegeben, was den Frauen am mei- sten fehlt und was ihnen als Erfüllung der Freizeit am dringendsten nottut: die Pflege der eigenen Persönlichkeit. Dr. Elisabeth Römer Das interessiert die Frau Für das Frühjahr kreieren die deutschen Damenstrumpfhersteller dunkle Brauntöne in vielen Nuancen. Die zwei dominierenden Modefarben sind:„cubana“, weich und mit dem samtenen Schimmer des Mokkas, und „indiana“, der kräftige Farbton gesunder Sonnenbräune. * Den phantastischen Erfolg, den das Ta- schenbuch in Amerika zu verzeichnen hat, Will ein gewitzter New Vorker Mantelfabri- kant zu seinem eigenen machen. Sein„Pocket Book Coat“ soll lesewütige junge Leute zum Kauf eines neuen Regenmantels anregen. Das Spezialmodell ist mit zwei großen àuf- gesetzten Falttaschen ausgestattet, die auf Taschenbuchgröße zugeschnitten, für diese Lektüre reichlich Platz finden. * Daß Prinzessin Margaret für ihren Ver- lobungsring nicht den üblichen Diamanten, Sondern einen Rubin gewählt hat, bereitet den britischen Juwelieren allerhand Kopf- schmerzen. Sie waren nicht darauf vorbe- reitet, daß plötzlich eine gesteigerte Nach- frage nach Rubinen einsetzen würde, und zur Zeit ist in London diesr Stein kaum noch aufzutreiben. Sogar getragene Ringe„aus zweiter Hand“, die sonst für Verlobungen Ostertip In letzter Minute Zu dieser originellen Osterüberraschung schlägt man vier Eigelb, sechs Eßlöffel heißes Wasser und 130 Gramm Zucker dickschaumig. Dann schlägt man die vier Eiweiß steif, gibt 70 Gramm Zucker dazu und läßt den Schnee auf die Eigelb- Creme gleiten. Danach siebt man eine Mischung aus je 75 Gramm Mehl und Mai- zend darüber, zusammen mit einem gestriche- nen Teelöffel Backpulver und 50 Gramm Ka- kaopulver. Dies hebt min locker unter die Ei- gelbereme. Der Teig wird auf ein mit gefette- tem Pergamentpapier ausgelegtes Bacleblech gestrichen und im vorgeheizten Often bei star- ker Hitze etud zehn Minuten gebacken. Die Biskuitmasse wird gleich gestürzt, man zieht das Papier ab und läßt die Masse auskühlen. Dann macht man aus einem Viertelliter Milck, 20 Gramm Maizena, 50 Gramm Zucker und einem Püchchen Vanillezucker eine Creme, die man kurz aufkochen und dann erkalten läßt. Inætoischen rührt man 100 Gramm Butter oder Margarine schaumig und gibt lößelweise die Creme dazu. Diese Creme gibt man auf die Hälfte der Biskuits und klappt die in Portio- nen geschnittene zweite Hälfte darüber. Vorher hat man lustige Papierhasen ausgeschnitten, die legt man nun auf die Kuchenschnitten. Das ganze wird nun mit Puderzucker überstreut, danach nimmt man die Papierosterhasen wie- der weg. Ueber die hübschen— und leckeren Schnitten— werden sich nicht nur die Kinder freuen als völlig unmöglich galten, finden jetzt Liebhaber. Die Juweliere rechnen damit, daß diese Mode einige Monate anhalten wird, und haben große Bestellungen auf Ru- bin-Ringe aufgegeben, deren Form natür- lich dem Ring der Prinzessin möglichst ähn- lich sein soll. Dabei sind wirklich reine Ru- bine seltener und teurer als Diamanten. Die besten kommen aus Burma. Aber selbst Sachverständigen fällt es oft schwer, einen echten Rubin von anderen ähnlicher, weni- ger kostbaren Edelsteinen zu unterscheiden. * Aus der Unsitte, zum Brillenputzen— geradewiedernichtsandersda— das Krawat⸗ tenende zu nehmen, wollen die Franzosen eine Tugend und ein Geschäft machen. Pari- ser Herrenausstatter offerieren den neuen Spezialbinder für Brillenträger, der nicht nur dem Manne zur Zierde gereichen, son- dern sich auch— jederzeit griffbereit— zum Brillenputzen anbieten soll. Sein Geheimnis: Am Krawattenende ist ein Lederfleckchen eingenäht! . Der deutsche Erfinderschutzverband be- zeichnet die deutschen Hausfrauen als sehr einfallsreich, denn sie meldeten die meisten Patente an. Mit vielen Tips für den Haus- halt werden sie auf der 15. deutschen Er- finder- und Neuheitenausstellung vom 10. bis 15. Juni in Hagen vertreten sein. * Werdende Mütter sollen nur mäßig essen und trinken. Gegen das alte Hausrezept, wonach eine Schwangere„für zwei“ essen soll, wandte sich der Kölner Dozent Dr. Hel- mut Meinrenken bei der Eröffnung eines Fortbildungskurses der Aerztekammer Nord- rhein in Köln. Uebergewicht führe nur allzu oft zu Schwierigkeiten bei der Geburt. Der Referent riet den werdenden Müttern, sich in der letzten Zeit vor der Entbindung mög- lichst alle 14 Tage vom Arzt untersuchen Zu lasset. * Um Kindern das Pillenschlucken angeneh- mer zu machen, haben sich verschiedene pharmazeutische Unternehmungen in der letzten Zeit bemüht, ihre Produkte in frohen Farben anzubieten. Nunmehr sind jedoch britische Aerzte zu der Ueberzeugung ge- kommen, daß gerade solche farbenfreudige Pillen häufig Anlaß zu gefährlichen Vergif- tungen geben, weil sie mit Bonbons verwech- selt und in unzuträglichen Mengen ge- schluckt werden. Zwei Aerzte aus Plymouth haben bei 600 Kindern eine Untersuchung durchgeführt und festgestellt, daß die Lieb- lingsfarben der noch nicht Achtjährigen Rot. Rosa, Blau und Orange sind. Sie schlagen daher vor, Pillen nur noch in weißer Farbe herzustellen, da diese von der Mehrzahl der Kinder eindeutig als Medizin und nicht als Sühigkeiten angesehen werden. sind für die Französinnen die Heiratschan- cen größer, wenn sie einen Beruf gelernt haben und also auch nach der Eheschließung ihr Geld zu verdienen wissen. In allen drei Ländern wurde versichert, daß Frauen es schwer haben, in gehobene Positionen zu gelangen; freilich liege das häufig daran, daß sie im allgemeinen ungern Verantwortung übernehmen und sich vor den Aufgaben, die mit einer Vorgesetzten stellung verbunden sind, scheuen. Wenn sie eine solche jedoch einmal eingenommen haben, pflegen sie sich in den meisten Fällen zu bewähren. In Frankreich ist die Zahl der weiblichen Unternehmer recht hoch, wenn sie auch meist kleine und mittlere Betriebe führen, während in England und Schweden die Frau als selbständige Unternehmerin keine nennenswerte Rolle spielt. Auch im Staatsdienst haben die französisch auen, verglichen mit denen der Bundesrepublil gröbere Aufstiegsmöglichkeiten, während die englischen mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie bei uns. In England Werden erst seit 1944 verheiratete Frauen überhaupt in öffentlichen Amtern beschäf- tigt. In Frankreich dagegen sind— etwa in der Gesundheitsverwaltung— von zehn sozialen Inspekteuren neun Frauen: ein französischer Fachmann meinte dazu:„Viel- leicht muß deshalb sogar in Zukunft in ei- nigen für die Frauen besonders geeigneten Berufszweigen die Gleichberechtigung des Mannes wiederhergestellt werden; vielleicht muß sogar eines Tages das gegenwärtige Emporstreben der Frauen in höhere Stel- lungen des Staatsdienstes gebremst werden“. In England spielt die Frage der Teilzeit- arbeit für Frauen eine Rolle, wie in keinem anderen Land. Ein Achtel aller englischen Arbeitnehmerinnen haben Halbtagsstellun- gen, da die Vollbeschäftigung dort einen noch größeren Mangel an Arbeitskräften hervor- gerufen hat als bei uns. Die Teilzeitarbeit wird deshalb von Staat, Betrieben und Ge- Werkschaften gefördert, obwohl mit ihr höhere Kosten verbunden sind als bei einer ganztägigen Arbeit. Was die Lohngleichheit, die überall theo- retisch im Gesetz verankert ist, betrifft. so betragen in der Praxis die Frauenlöhne ge- messen an denen der Männer in Frankreich 86,8 Prozent, in Schweden 69 Prozent, in der Bundesrepublik 63 Prozent und in England 59 Prozent. Edel, hilfreich und„ berufstätigen Frau Heitere Anmerkungen von Rudolf Lorenzen .. 0 bin ich zu meiner Erst, wenn ein Mann eine berufstätige Ehefrau hat, erfährt er, wieviel Arbeit er macht. Nachträglich erkennt er, wieviel Mühe allein seine Aufzucht schon seiner Mutter gemacht haben muß, aber die nahm das noch als ihr Geschick und ihre Bestimmung hin. Moderne Frauen sind darin anders, sie be- trachten die Pflege eines Mannes als Neben- beschäftigung. Ja, es gibt heute ganz ener- gische Frauen, die ihren Mann auf die Mög- lichkeit verweisen, sich selbst zu pflegen und in Ordnung zu halten. Diese Energie und solche Hinweise greifen, wie man hört, immer weiter um sich. Es besteht gar keine Hoffnung, daß ein Mann seiner berufstätigen Frau einen Auf- trag, der zu seiner persönlichen Bedienung gehört, so einfach erteilen kann. Meine größte List, solche Umstände überhaupt zu Seite 3 Eine eæklusive leine Modeschau fand dieser Tage in Müncken statt. Es ging um die Baumwolle, die längst„aus der Küche in den Salon“ gekommen ist. Baumwolle in schön- ster Verarbeitung, an reine Seide, Chiné und feinsten, hauchdünnen Organdy erinnernd, ging dla über den Laufsteg. Besonders reizvoll due neuen Muster, die dem Karo und den Gehringer Material: Balikmotiven entlehnt sind. Modell: * vermeiden, ist eine peinliche Sauberkeit, der ich mich mit meinen Sachen befleißige. Wenn mir aber doch einmal ein Unglück zustößgt, dann suche ich mir in bescheidener Haltung — so bescheiden, daß sie meiner Frau in die Augen fallen muß— alles mögliche zusam- men, was dazu dienen könnte, den Schaden zu beheben. Wenn ich mich dann so still da- mit beschäftige, dauert es nicht lange, bis meine Frau gerührt sagt:„Na, gib mal her!“ Dann macht sie mir den Fleck weg, und ich sehe zu, wie sie es macht, damit ich es lerne und später selbst kann. Andere Männer sind weniger edel und weniger klug als ich: sie treten zur Unzeit abends in die Küchentür, wenn die Frau vorkocht, sie legen sich eine wässrige Schüchternheit ins Auge, in der Hand halten sie die Krawatte oder die Weste, und sie sagen:„Hier wäre ein kleiner Die Präsidentin hat kaum eine Chance Auch Frauen wählen nicht gern Frauen In vielen Monarchien ist die weibliche Thronfolge zugelassen und die Thronbestei- gung einer jungen und womöglich schönen Königin wird nicht nur in ihrem eigenen Staat mit Wohlwollen, ja mit Begeisterung betrachtet. Auch die Bürger mehr oder we- niger gefestigter Republiken benehmen sich bei einem solchen Anlaß so, daß der letzte König von Sachsen, lebte er noch, allen An- laß zur Wiederholung seines berühmten Ausspruches hätte: Ihr seids mii ja scheene Rebubliganer! Man erinnert sich bei dieser Gelegenheit gern daran, daß die Regierungszeiten ver- gangener Herrscherinnen zumeist als glück- liche Zeiten für ihre Völker galten, daß man einer Landesmutter Zutrauen entgegen- brachte und dies gewöhnlich mit Recht. Sehr viele von ihnen regierten ihre Länder, wie sie als gute Hausfrauen ihr Haus regiert hätten, mit Liebe und Strenge zugleich— ein Typ, für den die Kaiserin Maria The- resia in Oesterreich das bekannteste Bei- spiel ist. Aber als vor einigen Jahren in demsel- ben Oesterreich, oder vielmehr in dem ver- gleichsweise winzigen Teil, der von Maria Theresias Herrschaftsbereich inzwischen übriggeblieben ist, eine gar nicht unbedeu- tende Frau als Präsidentin kandidierte, konnte sie nicht einmal 3000 Stimmen auf sich vereinigen. Anderswo haben kluge Frauen sich einer solchen Niederlage gar nicht erst ausgesetzt. Sachliche Gründe für diese Einstellung der Wähler lassen sich kaum anführen. Na- türlich besteht eine gewisse Wahrscheinlich- keit dafür, daß eine Frau, die von vorn- herein zur Herrscherin erzogen wird, von ihrem Handwerk mehr versteht(Wenn diese Erziehung die richtige war), als eine andere, die vielleicht nicht einmal die Schulung hat, die eine Ministerlaufbahn gibt. Nebenbei— wann wird schon einmal eine Frau Mini- ster? Aber dieser Unterschied gilt im Grunde bei den Männern ebenso. Andererseits wer- den von einem Monarchen heute ebenso sel- ten allein verantwortliche Entscheidungen verlangt, wie von einem Präsidenten. Fast häufiger ist es, daß ihre Macht ganz außer- ordentlich beschränkt ist, gelegentlich durch Verfassungen, aber auch durch„Diktato- ren“. Ist aber die Rolle des Staatsoberhaup- tes eine vornehmlich repräsentative, so ist um so weniger einzusehen, warum man sie nicht einer Frau geben sollte— da man doch den Frauen gerade die hierzu nötigen Eigenschaften gern nachsagt! Daß man Wirklich in einem modernen Staat keine einzige geeignete Frau finden sollte, und es braucht ja jedesmal nur eine von Millionen zu sein, ist höchst unwahrscheinlich. Man sucht sie aber gar nicht erst. Ein Teil der gefühlsmäßig möglichen Gründe scheidet aus, weil sie auf die Mo- narchin ebenso zutreffen müßten. Aber wahrscheinlich sind wir hier doch dem Kern der Dinge am nächsten. Es mag sich ein Rest patriarchalischer Lebensordnung er- halten haben, der bei einer Monarchie nur deshalb nicht zum Tragen kommt, weil auch ihre Stellung in der Tradition wurzelt. Hier- für gibt es ein typisches Gegenbeispiel: Die einzige Frau, die Präsidentin eines größeren Staates wurde, ist Jadgar Nasriddinowa, das Oberhaupt Usbekistans, die immerhin acht Millionen Untertanen hat. In den Sowiet- republiken hat man ja die Frauen radikal gleichgeschaltet— was nicht hindert, daß Jadgar Nasriddinowa als„Schwester Mond“ (der Mond gilt dort als Sinnbild der Schön- heit) und als gute Familienmutter stark her- ausgestellt wird. Sonst rühmt man an ihr Treue und Ergebenheit zum Kommunismus, Arbeitseifer und außergewöhnliche Fähig- keiten nicht anders, als man es bei einem Mann entsprechender Stellung machen Würde. Im Westen scheint derzeit keine Aussicht zu bestehen, daß sich in absehbarer Zeit das Wohlwollen von den Königinnen ab- und den Präsidentinnen zuwendet. Allen- falls könnten auch die Königinnen es noch verlieren— aber damit wäre beiden nicht geholfen. Die Unlogik unseres derzeitigen Verhaltens ist, das sei der Gerechtigkeit wegen doch noch angemerkt, in keiner Weise auf die Männerwelt beschränkt— jede Wahl bei uns zeigt, daß Frauen bei Frauen keine größeren Chancen haben als bei Männern. Thea Schwerin ökter ausruhen, und weil ich das respektiere, Stoffels-Baumwoll-Organdy Fleck, mein Liebes!“ und sie setzen hinzu: „Vielleicht, wenn du mal Zeit hättest Was natürlich töricht ist, denn berufstätige Frauen haben keine Zeit. Wenn sie aber Zei haben, wollen sie sich ausruhen.. Meine berufstätige Frau will sich auch bin ich hilfreich. Ich habe es als äußerst un- schön erkannt, daß ein Mann ausruhen will, während seine Frau zu tun hat. Manche Frau will gern lang und ausdauernd arbeiten, aber ein Mann, der derweil im Zimmer sitzt, liest und raucht, gießt ihr Bitterkeit ins Gemüt. Bitterkeit aber darf der Mann im Gemüt seiner berufstätigen Frau sich nicht ansam- meln lassen, davon hat er nur Verdruß. Bes- halb ist es besser, er arbeitet selbst auch, Während sie noch zu tun hat. Es gibt Män- ner, die haben für solche Fälle immer Akten auf dem Schreibtisch, oder sie suchen sich eine gemütliche Instandsetzungsarbeit, eine, von der die Frau nichts versteht, und die deshalb lange ausgedehnt werden darf. Man hört, daß manche Männer auch nur zum Schein arbeiten, während die Frau die Küche macht. Aber einer von denen bin ich nicht, und ich lehne diese Haltung auch ab. Ich bin einer von den ganz wenigen Männern, die ihre Frau fragen, mit welcher Art von Ar- beit sie sie heute abend entlasten könnten. Der bloß hergezeigte gute Wille bewirkt, daß ich nur leichte Arbeit zur Erledigung be- komme: Mal eben den Teppich absaugen, oder die Blumen auf dem Balkon gießen. Wenn ich damit fertig bin, nehme ich mit ganz entschlossenem, frischem Gesicht das karierte Küchentuch und trockne die Gläser von gestern ab, und ich weiß, daß dies Tuch nur für die Gläser da ist. Hilfreich bin ich auch, weil ich heraus- gefunden habe, welche Arbeiten meine Frau verabscheut. Das ist vor allem das Betten- in-Couch- Verwandeln und das Anzieh⸗ sachen-Wegräumen. Da bin ich klug und tapfer und habe mich auf diese Arbeiten spezialisiert. Wenn ich morgens später als sie fortgehe, erledige ich alles, was sie nicht mag, oder ich tue es, wenn ich abends früher als sie heimkomme. Ihre Dankbarkeit drückt sich dann in Freude und Jubel aus. Wenn meine Frau sich aber freut und jubelt, dar- aus erwachsen mir wieder allerhand Erleich- terungen, was andere anfallende Arbeiten betrifft. Manche Männer machen vieles falsch: Sie machen gern Ueberstunden, nur damit si nicht als erste heimkommen und Ordnun machen müssen. Diese Männer haben dann manchmal Frauen, die auch ihrerseits gern Ueberstunden machen, damit inzwischen de Mann schon zu Hause aufräumt. f Natürlich haben von der Arbeit heimken- rende Frauen es besonders gern, wenn schon jemand da ist, der sie empfängt. In dieser Beziehung bin ich im wahrsten Sinn ent- gegenkommend: Ich stehe am Fenster und erwarte meine Frau, und wenn sie kommt, Winke ich. Dann renne ich ihr entgegen, die Treppe hinunter bis vor die Haustür, und ich freue mich laut wie ein Haushund. Das, S0 versichere ich, haben alle berufstätigen Frauen furchtbar gern, sie strahlen und sie küssen uns. Versuchen Sie es auch einmal, rennen Sie bis vor die Haustür, wenn sie kommt. Es ist ja ganz leicht. Wetterbericht heute 8812 186 Frische Höhner-Eier sind echte Sje schmecken ſett besonders lecker, sind so Wertvoll för lhre Sesundheit undd dabei Sele 4 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Mittwoch, 13. April 1960/ Nr. 97 „Sehr geehrter Herr Lehrling“: Großartige Zeiten für spärlichen Nachwuchs Handwerk, Handel und Industrie warben zugkräftig um ihren Anteil am geburtenschwachen Jahrgang Sie sind ein„magerer Jahrgang“— die Schulentlassenen des Jahres 1960. Nicht daß sie schwächlich und körperlich zurückgeblieben wären. Aber ihrer Zahl nach sind sie tatsächlich der„schwächste Nachkriegsjahrgang“, Kein Wunder, daß ihnen in un- serer vollbeschäftigten Wirtschaft gewaltig der Hof gemacht wurde. In einer vielzahl von Stellenangeboten war das schwarz auf weiß zu lesen. Handel, Handwerk und In- dustrie versuchten mit besonders lockenden und zugkräftigen Anzeigen wenigstens einen Teil des spärlichen Angebots zu ergattern. Hatten sie aber erst einen Entlaß- Schüler gewonnen, drängten sie oft auf möglichst raschen Arbeitsbeginn, als ob sie Angst hätten, der Lehrling könnte es sich noch einmal anders überlegen und bei einem noch günstigeren Angebot„anbeißen“. So kam es, daß viele Lehrlinge in diesem Jahr ohne Osterferien von einem auf den anderen Tag aus der Schule in einen Betrieb überwechselten. Die Zeiten des„Stifts“ sind vorbei. Der Lehrling wurde zum be⸗ gehrten Mitarbeiter. Der krasse Unterschied zwischen der Zahl der entlassenen Schüler und der Zahl der an- gebotenen Lehrstellen zwang den Lehrherren und betrieben auch in Mannheim eine be- tont freundliche Note im Umgang mit den heiß umworbenen Jugendlichen auf. Der Er- kolg war aber unterschiedlich. Während einige Betriebe ihre offenen Stellen alle besetzen konnten, gingen andere mehr oder weniger leer aàus. In den meisten Fällen lag es an der per- sönlichen Art des jeweiligen Personal-Chefs oder Meisters der Firmen. Nicht allen lag das liebenswürdige Werben um den Nachwuchs. Die mit dem alten Spruch„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ bei den jungen Menschen Lust und Liebe zur. Beruf wecken wollten, predigten tauben Ohren: Die Jugendlichen nutzten die Chancen aus, die ihnen„ihre großartige Zeit“ bot. Sie waren nicht nur sehr wählerisch, sondern bestätigten auch erneut, daß vor allem materielle Vorteile ihre Ent- schlüsse bestimmen. Während aber in anderen Orten der Bun- desrepublik das Werben um den Nachwuchs Aus dem Polizeibericht: Diebin war zu Besuch Gastgeber war eingeschlafen Recht verdutzt war eine Amerikanerin, als sie in einer Gaststätte eine fremde Frau in ihren eigenen Kleidern erblickte. Nach ihrer Festnahme stellte sich heraus, daß die 25 jährige die Kleider und noch andere Ge- genstände aus der Wohnung der Amerikanerin gestohlen hatte. Die Gelegenheit hierzu hatte sich ergeben, als der Ehemann der Amerika- nerin die 25jährige in die Wobnung einge- laden hatte; während er schlief, hatte sie sich die Sachen angeeignet. Die Beschuldigte, die der Gewerbsunzucht nachgeht, trieb sich schon seit einigen Monaten in Augsburg, München und Mannheim herum. Es lag sogar schon ein Haftbefehl aus Augsburg wegen Diebstahls vor. Räuber teilte Tiefschläge aus Als eine 57jährige Küchenhilfe kurz nach Mitternacht die Tür zu ihrer Kellerwohnung am Kaiserring aufschließen wollte, wurde sie 5 Schuß in der Wohnung Hartnäckiger Eindringling Aus noch nicht geklärten Gründen drang— wie der Polizeibericht meldet — gegen Abend ein 351lähriger Arbeiter in die Seckenheimer Wohnung eines amerikanischen Soldaten ein und schlug ihm nach einem Wortwechsel ins Ge- sicht. Den mehrmaligen Aufforderungen des Amerikaners, die Wohnung zu ver- lassen, schenkte der Eindringling kein Gehör. Im Gegenteil, er bedrohte ihn weiterhin. Daraufhin feuerte der Sol- dat aus seiner Pistole einen Schuß ab, der den Mann am linken Fuß verletzte. Dem Getroffenen, der unter Alkohol- einfluß stand, wurde eine Blutprobe ent- nommen, bevor er in ärztliche Behand- lung gegeben wurde. . nach ihren Angaben von einern unbekannten Mann gepackt, der versuchte, ihr die Hand- tasche zu entreißen. Sein Vorhaben mißlang jedoch, da sich die Frau nach Kräften zur Wehr setzte. Bevor der Räuber verschwand, versetzte er ihr einen Schlag in die Magen- gegend, so daß sie benommen war. Die Polizei wurde von dem Vorfall erst nach vier Stun- den benachrichtigt. Spät kam die Reue 5 Gegen 21 Uhr bat ein Arbeiter, der zuletzt in Kaiserslautern gewohnt hatte, eine Polizei- Streife guf der Riedfeldstraße um seine Fest- nahme; er hatte zwei Tage zuvor in einer Kaiserslauterer Wirtschaft einem Gast dessen Brieftasche mit 280 Mark Inhalt gestohlen. Nach dem Diebstahl war der 22jährige nach Mannheim gefahren und hatte das erbeutete Geld in der Gutemannstraße bis auf 2,60 Mark durchgebracht. Sein Wunsch um Festnahme wurde erfüllt. Rücksichtslose Spazierfahrt Zwei 22- und 25 jährige Burschen entwen- deten aus einem Schuppen in Neckarau einen weder versicherten noch versteuerten VW- Kombiwagen und fuhren damit in Richtung Rheinau. Der 25 jährige, der das Fahrzeug steuerte, besitzt keinen Führerschein. Außer- dem standen beide unter Alkoholeinfluß. Auf der Rhenaniastrage verursachten sie einen Verkehrsunfall, fuhren aber unbekümmert weiter. Eine Polizeistreife machte schließlich in Neckarau der Fahrt ein Ende und nahm die beiden Burschen fest. In die Fahrbahn gelaufen Auf der Sonderburger Straße in Schönau lief ein zehnjähriges Mädchen in die Fahr- bahn eines Personenwagens und wurde zu Boden gerissen. Der Fahrer des Pkw Nwollte im letzten Augenblick noch den Unfall ver- meiden und bremste deswegen scharf ab; das hatte zur Folge, daß ein nachkommender Wagen auffuhr, und beide Fahrzeuge be- schädigt wurden. Das verunglückte Kind fand mit einer Gehirnerschütterung, Kopf- und Körperprellungen Aufnahme im Kranken- haus. 3 geradezu groteske Formen annahm in ein- zelnen Stellenanzeigen fehlte nur noch die Anrede„Sehr geehreter Herr Lehrling!“ vermieden es die Mannheimer fast aus- nahmslos, ihre Angebote in einem„reigeri- schen Stil“ abzufassen. Auch sie versprachen „einen guten Start ins Leben“,„großzügige nischen Röhren“(enge Hosen), mit„Korea- peitsche“ Gürstenhaarschnitt) und knall- bunten Halstüchern werden kaum noch abge- lehnt; ihre Meister oder Personal-Chefs wis- sen sie„zu nehmen“. Viele bestätigen, daß sich gerade diese Jugendlichen— wenn ihnen 2ur rechten Zeit auf die rechte Art imponiert Wird— sehr bald aufgeschlossen zeigen und sich gut einfügen. Doch der Nachwuchs— und besonders die Eltern— sollen sich darüber im Klaren sein, daß auch die großartige Zeit für Lehrlinge eines Tages wieder ein Ende hat. Tatsache ist, daß in diesem Jahr bereits der Tiefpunkt des Lehrlingsmangels vorüber ist. Kluge Eltern sollten sich daher beizeiten überlegen, ob sie Weniger begabte oder gar unbegabte Buben oder Mädchen noch auf eine Fortbildungs- schule schicken wollen, obwohl ihnen jetzt noch weit bessere Berufsaussichten offen ste- hen, als es in späteren Jahren der Fall sein wird. Sto Berufsförderung“,„freundliche, moderne Ar- beitsräume“ oder„Fünf-Tage- Woche“, Aber sie machten kaum einen Versuch ihre Kon- kurrenz auf dem Arbeitsmarkt mit solchen Argumenten zu übertrumpfen wie„Allround- Ausbildung für Verkauf und Verwaltung“, „modische Berufskleidung wird gestellt“ oder „jede Woche wird zwei Stunden in betrieb- lichen Anlagen Sport getrieben, einmal im Monat steht Schwimmen auf dem Sportplan“. In Mannheim fehlten auch die Hinweise auf besondere Vergünstigungen, die einzelne Betriebe allerdings ihren Lehrlingen schon in reichlichem Maße gewähren. Für gute Ge- werbeschulnoten sind Prämien ausgesetzt; die jungen Leute dürfen an Lehrgängen teil- nehmen und erhalten großzügige Erziehungs- beihilfen. Die meisten Unternehmen bemü- hen sich, daß ihre Lehrlinge nicht am Feier- abend„aòufatmend den Betrieb verlassen“, sondern echte Freude an ihrem Beruf gewin- nen, der sie ein ganzes Leben lang zufrieden stellen soll. Stark gewandelt haben sich auch die An- sprüche, die bisher an die Lehrlinge bei der Auswahl(die eben nicht mehr vorhanden ist) gestellt wurden. Lehrherren, die früher über- durchschnittliche Schulzensuren verlangten, sind heute auch mit„Mittelnoten“ zufrieden. Im allgemeinen verlassen sich die Chefs auf den persönlichen Eindruck, den sie von einem Bewerber gewinnen, Auch Anwärter in„ka- Ostergrüße rechtzeitig aufgeben Auch Briefträger wollen feiern Auch Briefträger wollen Ostern feiern. Nach einer Anordnung des Bundespost- ministeriums ruht an den Feiertagen die all- gemeine Postzustellung. Dafür kommt am Ostersamstag der Briefträger zweimal. Aller- dings nur dort, wo Werktags die Post auch nachmittags ausgetragen wird. 0. — Partnerschaft: Junge Gäste aus Swansea treffen heute ein Hochtage der Partnerschaft Mannheim Toulon-Swansea: Nicht nur 40 junge Franzosen weilen augenblicklich in Mannheim zu Gast. Heute, 9.30 Uhr, sind 40 Junge Waliser aus Swansea eingetrof- fen. Prof. Dr. Baumgart vom Tulla-Gym- nasium hat sich erneut, wie schon so oft, um den Austausch verdient gemacht. Auch diese jungen Menschen werden— diesmal sogar 14 Tage— in Mannheimer Familien leben. Alle Gasteltern haben gleichaltrige Kinder, die später für 14 Tage nach Swansea reisen. Um 10 Uhr ist mit den jungen Gästen Aus Swansea bereits eine Hafenrundfahrt geplant. Sie werden ihren Bürgermeister, Mister George, und ihren Stadtdirektor, Mister Watkins, dabei treffen. Gemein- sam werden sie auch die gestern eröff- nete Ausstellung im Reißg-Museum be- suchen. Für unsere jungen französischen Gäste ist für heute eine Ausflugsfahrt mit städtischen Omnibussen nach Heidel- berg geplant. * Das offizielle Programm anläßlich der Ausstellungs-Eröffnung schließt heute nachmittag mit einem Tee- Empfang der Stadtverwaltung für die Bürgermeister Arreckx und George sowie für ihre Be- gleitung. Dazu sind die Mitglieder des Mannheim-Swansea-Komitees sowie die Mitglieder des Mannheim-Toulon-RKomi- tees eingeladen.-kloth Beutezüge durch ganz Süddeutschland Mannheimer Einbrecherbande Vor der Großen Strafkammer des Land- gerichts Heidelberg wird in einigen Wochen die Hauptverhandlung gegen eine der größ- ten Einbrecherbanden Süddeutschlands in der Nachkriegszeit eröffnet. Auf das Konto der 14 Angeklagten, die alle aus Mannheim stammen, kommen insgesamt 270 Straftaten, davon rund 150 Büroeinbrüche, 40 Kraft- fahrzeugdiebstähle sowie 30 vollendete und zehn versuchte Kassenschrankeinbrüche. Der bei den Raubzügen angerichtete Gesamt- schaden beläuft sich auf 250 000 bis 300 000 Mark. Die Ermittlungen, an denen zahlreiche Kriminaldienststellen Süddeutschlands be- teiligt waren, wurden seit Anfang März ver- Mahnende Worte zur Menschlichkeit Elisabeth-Gymnasium verabschiedete 52 Abiturientinnen Weige Nelkensträußchen schmückten die 52 Abiturientinnen des Elisabeth-Gymna- siums, als sie im Musensaal ihre Abschluß- zeugnisse in Empfang nahmen. Die Festmo- tette für Chor, Orchester und Orgel von Ste- phan Cosaechf gab den Auftakt zu der mor- gendlichen Feierstunde.„Das Reifezeugnis eröffnet Ihnen den Aufstieg zur Elite“, sagte Oberstudiendirektorin Maria Graab zu ihren ehemaligen Schülerinnen,„ob sie wirklich einmal dazugehören werden, hängt davon ab, ob Sie Ihr Leben zuverlässig und klar als in sich gefestigte Frauen führen.“„Seien Sie bemüht, sich nicht dem Massengeist anzu- Passen“, rief die Direktorin den Abiturien- tinnen zu. Materialistisches Denken stehe besonders einer Frau schlecht an. In einem kleinen Rechenschaftsbericht über das ver- gangene Schuljahr lobte Maria Graab be- sonders die Hilfe der Stadt beim Bau des Landheimes in Buchklingen. Die eigentliche Festrede hielt eine Abitu- rientin:„Vom Helfen und Heilen“ hieß das Thema, das Helene Kühl mit großem Fleiß und umfangreichem Wissen ausgearbeitet hatte. Der 50. Todestag von Florence Nigh- tingale und Henri Dunant, der beiden Pio- niere des Roten Kreuzes und der Kranken- pflege, gab den Anlaß für diesen Aufruf zur Menschlichkeit. Mit den lateinischen Worten „Was Du auch tust, das tue gut und bedenke das Ende“— als Quintessenz ihrer schuli- schen Erziehung— bedankte und verabschie- dete sich eine Schülerin bei den Lehrkräften. Aus der Hand ihrer Direktorin nahm Marlies von Rössing den Scheffelpreis für gute Leistungen in Deutsch in Empfang. Eine ganze Anzahl weiterer Schülerinnen erhielt ae Buchpreise, darunter auch zehn Sportlerin- nen, die bei den Schwimmwettkämpfen der Mannheimer Schulen und bei den Bundes- jugendspielen im Geräteturnen erfolgreich Waren. Acht Schülerinnen erhielten noch ein Lob. FFF Der Schulchor und das kleine, erst seit kurzem bestehende Orchester hatten sich an zwei Lieder von Schubert und Haydn gewagt, die sie mit Glanz bewältigten. Der herzliche Beifall galt nicht zuletzt der blonden Ober- sekundanerin Mechtild Müller, die den vier- stimmigen Chor von Josef Haydn„Du bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret“ sicher auf der Orgel begleitete. do Mannheimer Mopedfahrer sollen Kurse belegen Zusammen mit der Polizei führt die Kreisverkehrswacht Mannheim in der Woche nach Ostern(Beginn 21. April) einen Ver- kehrslehrgang für Mopedfahrer durch. Lehr- gänge dieser Art im Landkreis Mannheim waren bisher sehr gut besucht. Den Lehr- gangsteilnehmern werden am Ende des Kur- ses Prüfungsbescheinigungen ausgestellt. Dies ist allerdings nicht Hauptzweck des Lehrgangs. Die Mopedfahrer sollen vielmehr über die Vorschriften und das Verhalten im Straßenverkehr eingehend unterrichtet wer- den. Die Lehrgangsgebühr beträgt fünf Mark. Anmeldungen nehmen alle Polizeire- viere und die Geschäftsstelle der Kreisver- kehrswacht in L 1,2 Undustrie- und Han- delskammer) entgegen. Im IHK- Gebäude befindet sich auch der Unterrichtsraum für die Lehrgangsteilnehmer. 0 3 5 bei ei Verkehrs- Zerbeultes Blech, aber keine Verletzten n au der Karlsruer Autobahn- Strecke, xurz hinter der Friedrichsfelder Bruce. Ein Kleinwagen und ein VW- Trunsporter fuhren mit hoher Geschwindigkeit nebeneinander in Richtung Karlsruhe. Da- bei kollidierten sie. Der Płu schleuderte uuf den Mittelstreifen, rammte ein Hinweisschild und überschlug sich mehrmals. Trotzdem: Beide Insassen— Fahrer und Frau— blieben unverletzt. Der Transporter geriet nach dem Zusammenprall auf die Gegenfahrbahn und sturate um. Der amerikanische Fahrer. und drei Kinder humen ebenfalls mit dem Schrecken davon. Der genaue Hergang des Unfalles konnte noch nicht rekonstruiert werden, weil die Fahrer widersprechende Aussagen machten. Die Landespolizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf etwa 8000 Mark.— Unser Bild zeigt den total zertrümmerten Klein- wagen, aus dem die beiden Insassen zitternd zwar, aber völlig heil herauskrocken. No. Bild: Thomas wird in Heidelberg angeklagt gangenen Jahres von dem Landeskriminal- amt Baden- Württemberg und der Heidel- berger Staatsanwaltschaft geführt. 5 Die Angeklagten— zwölf Männer und zwei Frauen— sind mit Ausnahme eines 38 Jahre alten Kaufmanns alle zwischen 21 und 29 Jahre alt. Es handelt sich vor allem um Arbeiter, Hilfsarbeiter, Maschinen- Schlosser und Elektriker, sowie uni zwei per- fekte Schweiger, die sich als Geldschrank- knacker hervorragend„bewährten“, Bei ihren Raubzügen, zu denen sie meist in Gruppen von drei bis vier Mann auszogen, wurden Ludwigshafen, Heidelberg, Brühl, Dürnstein, Marburg, Grünstadt, Zweibrük⸗ ken, Offenburg und Nürnberg heimgesucht. In der Anklageschrift werden der 25 Jahre alte Albert Hörcher, der 27 Jahre alte Karl Heinz Krönert, der 21 jährige Willi Diesbach und der 23jährige Gerhard Rimmelspacher als Haupttäter bezeichnet. Von Hörcher und Krönert, die gemeinsam einen Schrotthandel betrieben, soll die Bandengründung ausge- gangen sein. Beide sind, wie auch die mei- sten anderen, mehrfach wegen Diebstahls und anderer Delikte vorbestraft. Der Ange- klagte mit der größten Anzahl nachgewiese- ner Straftaten ist Diesbach, ohne den es die Bande, wie es in der Anklageschrift heißt, 8 Lernen Sie 11 fkremd sprachen schnell und möhelos ouf Schellpletten. Kompletter 7 1 7 mit 2 langspiel- platten nur OM 9.80 7 40 In allen Sprachen erhältlich bei: 8 9011 0 N A Mannheims großes Spexlalhaus 07, 5, Planken, ſel. 268 44/45 e nicht zu einer solchen„Arbeitsintensität“ ge- bracht hätte. Die Anklageschrift hebt ferner die Rohheit und Brutalität hervor, mit der die Angeklagten an den Tatorten ohne Rück- sicht auf Sachschaden gehaust hätten. dpa Schwerer Autobahn-Unfall Ein schwerer Unfall auf der Autobahn Richtung Frankfurt, etwa 300 Meter hinter der Ausfahrt Viernheim ereignete sich ge- stern abend gegen 22.45 Uhr. Nach den bis- her vorliegenden Meldungen stießen drei Lastzüge zusammen, wobei es mindestens ein Todesopfer gab, am Aufkommen eines zweiten Schwerverletzten muſi stark gezweil⸗ felt werden. Der gesamte Verkehr, der sich bis Mannheim staute, mußte längere Zeit umgeleitet werden. 5 5 Cha-Cha-Cha und Boogie Tanzlehrertagung im Mozartsaal Rund 80 Tanzlehrer und-lehrerinnen aus Baden, der Pfalz und dem Saargebiet kamen über das Wochenende in Mannheim zur Frühjahrstagung der Landesgruppe Baden des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerver- bandes zusammen. Am Sonntag demon- strierte das Hamburger Expertenpaar Gerd und Traute Hädrich im Mozartsaal den neue- sten Stand der Künste Terpsychores in den internationalen Standard- und lateinameri- kanischen Tänzen. 5 Tanzlehrer Hädrich gab Anregungen zur methodischen Gestaltung des Anfängerpro- gramms, der Fortgeschrittenen-Kurse und der Ehepaar-Zirkel. Entscheidende Neuheiten gibt es nicht, darüber war man sich einig; Favoriten unter den Tänzen sind gegenwärtig Cha-Cha-Cha und Blues-Boogie. Auch neue Varianten in Tanz- und Gesellschaftsspielen wurden von den Tagungsteilnehmern einge- übt,„wilde“ Abarten der herkömmlichen Tänze besprochen und diskutiert. Die Tagung diente vor allem der Vorbe- reitung auf die nächste Verbandsratsitzung, die während der Pfingstwoche in Bad Kissin- gen bei einer Beteiligung von über 600 Tanz- lehrern aus dem Bundesgebiet Entscheidun- gen zugunsten einer einheitlichen Tanzweise bringen soll. Am Montagvormittag fand die Mannheimer Tagung ihren Abschluß; zuvor berichtete das Heidelberger Ehepaar Nuzin- ger von einer Studienreise nach Paris und führte einige interessante Variationen aus Cha-Cha-Cha und Rumba vor. LI. Nr. 87 as ate ed heim- junge h in „ sind etrof- Gym- 50 oft, nacht. len— eimer naben ür 14 ästen fahrt dister, ektor, nein eröff- n be- schen fahrt eidel- h der heute g der eister Be- des ie die omi- Kloth — a minal- Aeidel- rund Eines hen 21 allem hinen- ei per- hrank- „Bei eist in szogen, Brühl, ibrük- sucht. Jahre e Karl esbach Pacher r und handel ausge- mei- oStahls Ange- Wiese es die Heißt, ploſten. nigspiel · lalhaus 344/45 05 ge- kerner it der Rück- dpa all bahn linter h ge- 1 bis- drei stens eines zwel⸗ r sich Zelt 8.1 n aus amen Air aden rver- mon- Gerd eue- den neri- 1 Zur pro- und eiten nig; artig neue ielen inge- ichen orbe- zung, ssin- anz- dun- veise 1 die uvor Ein- und als Li. „ Nr. 87/ Mittwoch, 13. April 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) Seite 8 Unsere Partnerstädte Swansea und Toulon im Bild Atmosphäre echter Herzlichkeit und Freundschaft kennzeichnete eine Ausstellungs-Eröffnung „Wir wollen nicht nur gelegentlich Begegnungen offizieller Persönlickkeiten arrangieren, sondern wir müssen Wege suchen, um die Menschen unserer Städte auszutauschen, sie miteinander bekanntzumachen; in erster Linie die Jugend, aber auch die Erwachsenen.“ Diese Worte von Bürgermeister Arreckx, vor einigen Monaten vor der Mannheimer Presse gesprochen, zitierte gestern nachmittag Ober- bürgermeister Dr. Hans Reschke, als er im Hofgebäude des Reiß- Museums die Foto-Ausstellung„Toulon/ Swansea— unsere Partnerstädte“ vor einer stattlichen Gästeschar eröffnete. Der OB fügte hinzu:„Wir haben solche Wege gefunden und wir werden sie weiter gehen; denn vor uns steht eine Aufgabe, die es im Interesse nicht nur unserer Städte, sondern unserer Länder zu erfüllen gilt.“ Die Aus- stellungs-Eröffnung fand in einer Atmosphäre großer Herzlichkeit und Auf- geschlossenheit statt. Bürgermeister William George und sein Stadtdirektor Loworth Watkins nebst Gattinnen aus Swansea sowie Bürgermeister Maurice Ar- reckx aus Toulon nebst Gattin wohnten ihr bei. Von Mannheimer Seite waren nahezu alle Stadtdirektoren und Referenten, Vertreter des Theaters, der Volks- hochschule und der Museen sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Handel, Wirt- schaft und Gewerbe erschienen. Auch unsere jungen Freunde aus Toulon vom Chor„A Coeur Joie“ wohnten, teilweise von ihren Gasteltern begleitet, der Ausstel- lungs-Eröffnung bei. So herrschte zwar drangvolle Enge, aber die Tuchfühlung wirkte sich stimmungsfördernd aus. Es er- wies sich, daß es zwar mit den englischen, französischen und deutschen Sprachkennt- nissen mitunter noch hapert, aber verstehen können wir uns offenbar schon so gut, daß Dolmetscher nicht vonnöten waren. Selbst nicht leichte Passagen in den Ausführungen Swansea der zu Gast weilenden Bürgermeister kamen glänzend an. Dr. Reschke skizzierte einleitend die Idee der Städte- Partnerschaften, die unmittelbar nach dem Kriege aufgekommen sei und der das Ziel zugrunde liege, nicht nur mit den Mitteln der großen Politik, sondern auch im Kleinen— gerade im Kleinen!— mensch- liche Beziehungen wieder herzustellen und zu pflegen. Reschke gedachte jener verdienst- vollen Schweizer Persönlichkeiten, die den Anfang machten, und er erwähnte lobend die aus diesen Anregungen hervorgegangene „Internationale Bürgermeister-Union“, die inzwischen zahlreiche Städtepartnerschaften vermittelte. Das klinge heute alles leicht und selbstverständlich, aber damals— um 1947/48 — gehörte viel Mut und Glaube dazu, um das Werk, das heute bereits schöne Früchte trage, in Angriff zu nehmen. Bei seinem Rückblick dankte der OB be- sonders den Mannheimer Pädagogen Frau Dr. Meder und Oberstudienrat Prof. Dr. Zaumgart, die sich nach Aufnahme der Be- Hebungen mit Swansea außerordentliche Verdienste dadurch erwarben, daß sie Kon- takte von Jugend zu Jugend durch gegen- seitige Besuche von sich aus herstellten. Es folgte die Gründung der Partnerschaft-Komi- tées in beiden Städten, worüber sich ein reger Austausch nicht nur von Schülern ent- wickelte. Heute leben bereits junge Waliser für einige Zeit in Mannheimer Familien; wenige Wochen später folgen die Gegen- besuche. Dieses tägliche Teilen von Sorgen und Freuden ist es, so meinte Dr. Reschke, das wir anstreben. Zur Partnerschaft mit Toulon, die später kolgte, sagte der Redner, daß wir in, Mann- heim, als die Anfrage der Bürgermeister- Union eintraf, nur gewußt hätten, daß diese Stadt„weit weg von uns in einer schönen Gegend“ liege.„Dennoch haben wir die Freundeshand gern ergriffen und heute schon Eigenartige architektonische Formen neben hochmodernen Bauten— gibt es noch in unserer Partnerstadt in Süd-Wales.— Unser Bild zeigt eine Bürgerstraße, die vor eta 40 Jahren errichtet wurde. Bild: Häusser wissen wir, daß wir recht daran getan haben!“ Die Herzlichkeit und Wärme, mit der alle Mannheimer Delegationen in Toulon empfangen wurden, habe genau der leuch- tenden Strahlkraft der Sonne entsprochen, die fast immer über der Stadt an der großen Meeresbucht in Südfrankreich scheint. Zur Ausstellung, die rund hundert mei- sterliche Bilder von Robert Häusser enthält, sagte der Oberbürgermeister, daß ihr Zu- standekommen dem Repräsentanten der Europa-Union in Mannheim, Freiherrn E. Fritz von Schilling, Herausgeber des„Mann- heimer Morgen“, zu danken sei. Er habe Journalistengruppen, jeweils von Häusser begleitet, in die Partnerstädte geschickt, um den Mannheimern in Wort und Bild diese Städte nahezubringen. Um die Eindrücke zu vertiefen, habe die Stadtverwaltung nun Häusser die Möglichkeit gegeben, aus dem so gewonnenen Material diese Ausstellung aufzubauen. Der britische Generalkonsul in Stuttgart, der die Schau gestern vormittag bereits besichtigte, habe gesagt:„Hier hat nicht nur ein Künstler. hier hat auch ein Psychologe fotografiert.“ Nicht nur nach Dr. Reschkes oder unserer Meinung, sondern Wohl auch nach Meinung aller Ausstellungs- besucher, vor allem nach Meinung unserer ausländischen Gäste, die in Mannheim ihre Heimat in teilweise schönen, sogar erregen- den, spannungsgeladenen Bildern wieder- fanden, hat der britische Generalkonsul mit seinen Worten genau ins Schwarze getroffen. Nach Dr. Reschke, der die Kernpunkte seiner Ausführungen in englischer und fran- z6sischer Sprache wiederholte, antwortete der Bürgermeister von Swansea, Mister George, und brachte seine Ueberzeugung zum Aus- druck, daß wir alle mit den Partnerschaften unseren Städten und Ländern einen besonde- ren Dienst erweisen. Es sei nicht vorstellbar, daß die Menschen nach einem neuerlichen Krieg noch einmal einen Wiederaufbau schaf- fen könnten(„wenn dann überhaupt noch etwas übrig bleiben würde“, fügte der Waliser trocken hinzu). Schon deshalb müßten sich die Menschen verstehen lernen. Welche Er- folge man in Swansea gemacht habe, gehe daraus hervor, daß Mannheim früher besten- falls ein Name gewesen sei. Heute sei es so 8 Wie das gerade um die Ecke liegende ardiff. Dann sprach Maurice Arreckx, der junge Bürgermeister aus Toulon, der glühende An- hänger der europäischen Idee, der Mann, dessen südfranzösisches Wesen viele gemein- same Züge mit dem Pfälzer Temperament hat. Als Arreckx auf seine Gattin und die vier Kinder verwies und sagte, daß er aus Liebe zu Mannheim gleich mit der ganzen Familie gekommen sei, brandete stürmischer Beifall auf. Toulon habe Probleme: Wieder- aufbau, Schulen, Kultur. Aber alle Städte der Welt hätten solche Probleme. Nach dem schrecklichen Erleben des Krieges könnten Wir nur„das niemals wieder“ ausrufen und danach trachten, unsere Probleme gemeinsam zu lösen. Ueber die Grenzen hinweg dürfe es keine Schwierigkeiten mehr für Brüderschaft und Freundschaft geben. Und nicht um uns zu bekriegen seien wir auf dieser Welt, son- dern um uns gegenseitig zu achten und zu liehen. Er, Arreckx, sei sicher, für die ganze Bevölkerung Toulons zu sprechen, für die das Wort„Jumelage“ Partnerschaft) bereits zu einem feststehenden Begriff geworden sei. Er sei auch sicher, im Sinne unserer englischen Freunde zu sprechen, meinte Arreckx, der temperamentvoll französisch schloß:„Vive la Republique Allemande! Vive Mannheim!“ * Nachdem der Beifall verklungen war, standen die hundert Bilder Robert Häussers im Mittelpunkt des Interesses, jene Bilder, von denen wir bereits gestern sagten, daß sie großartig sind. Nicht nur als fotografische Leistungen, sondern deshalb, weil Häusser das jeweils Typische der beiden Städte und Landschaften, der Menschen und ihrer Le- bensbedingungen erfaßt und zur vollgültigen Aussage gebracht hat. ES wäre schön, wenn sich unsere Mann- heimer als interessierte und fleißige Ausstel- lungsbesucher erweisen würden. H Schneekloth Freunde Mannheims Poi en Barth, im Vordergrund eine Segeljacht auf wird. Eines der vielen meisterhaften Bilder Robert Häussers aus Mannheims süd- französischer Partnerstadt. Im Hintergrund das gewaltige Schlachtschiſf Jean einer kleinen Helling, wo sie frisch geteert Bild: Häusser Respekt vor vielseitigen Touloner Sängern Erste Kontakte bei einem geselligen Abend im Jugendheim Schönau Obwohl die Sänger aus Mannheims Part- nerstadt Toulon kaum Gelegenheit gehabt hatten, sich von ihrer anstrengenden Fahrt einigermaßen zu erholen, fanden sie sich am Abend des Ankunfttages vollzählig im Ju- gendheim Schönau ein, wo zu ihren Ehren ein geselliges Beisammensein arrangiert war. Die Beteiligung von deutscher Seite erwies sich als über jede Erwartung zahlreich, so daß zusätzliche Sitzgelegenheiten herbei- geschafft werden mußten. sind Bürgermeister Maurice Arreckq aus Toulon(links) und Bürgermeister William George aus Swansea(rechts). Arreckæ weilt bereits das zweite Mal in Mannheim und wird sicher noch oft zu Gast sein, denn seine Amtszeit währt sechs Jahre. Mister Millium George weilt zum ersten Male in unserer Stadt, er ist aber nach den Herren Libby und Evans bereits der dritte Bürger- meister aus Swansea, der Mannheim besucht.(In unserer Walisischen Partnerstadt währt die Amtszeit des ehrenamtlichen„Mayor“ nur ein Jahr.) Bild: Bohnert& Neusch Nach den herzlichen Begrüßungsworten von Reinhard Wagner, dem Leiter des Ju- gendheims Waldpforte, der der Abteilung Jugendförderung im Stadtjugendamt und dem Badischen Sängerbund für das Zustande- kommen des Abends dankte, entwickelte sich in gelöster Stimmung ein kleines Programm. Die Gäste aus Toulon gaben mit einer Reihe von Chorliedern einen Vorgeschmack des Konzerts, das sie gestern abend im Mozart- saal bestritten, und sicherten sich mit dem disziplinierten und lebendigen Voßbts von Werken aus ihrem Repertoire enthusiasti- Feudige Ostermitteilung für unsere Schmalfilmfreunde! Schmalfilme jetzt billiger! Ado U 7, der beliebte 11.75 Schwarzweiß- 2x8- Film nur noch DM (einschl. Entwicklung) Mannheims großes Spezialhaus 0 7, 5, Planken, Iel. 2 68 44/45 schen Beifall. Neben den Weisen ihres Lan- des waren es vor allem die teilweise in der Originalsprache gesungenen amerikanischen, deutschen und russischen Lieder, die dem Publikum Respekt vor solcher Vielseitigkeit abnötigten. Schließlich fanden sich auch einige Volks- lieder, die gleichermaßen von den deutschen wie von den französischen Besuchern be- herrscht und gemeinsam gesungen wurden. Ein kleiner Chor, der den Badischen Sänger bund repräsentierte, revanchierte sich mit musikalischen Darbietungen deutscher Art, und zum Schluß genossen alle einen Aus- schnitt aus der Arbeit des Schönauer Ju- gendheims, dessen Puppenspieler ein Mario- nettenstück zum besten gaben. Der Abend erfüllte seinen Zweck, erste Kontakte Zzu schaffen, vollauf. Der Abschied vollzog sich in dankbarer Freude über eine gelungene Veranstaltung.-mann Weitere Lokalnachrichten Seite 8 Seite 6 ö AUS DEN BEUNOESLINDERN Mittwoch, 13. April 1960 Nr. 87 „Mit großem Verlust“ Markenbutter für 2,76 Mark das Pfund/„Osterei“ der Flensburger Händler Flensburg. Rund vierzig Flensburger Einzelhändler verkaufen in der Oster- woche Deutsche Markenbutter für 2,76 Mark je Pfund. Sie wollen damit die große Zähl ehemaliger Kunden, die seit langem ihre Lebensmittel wegen des großen Preis- unterschiedes im benachbarten Dänemark kaufen, wieder zurückgewinnen. Einige Einzelhändler erklärten am Dienstag, die Butter werde bei diesem Preis„mit großem Verlust“ verkauft. Die Einzelhändler hofften jedoch, durch einen höheren Umsatz bei den anderen Lebensmitteln einen Ausgleich zu erreichen. Der niedrige Preise für deutsche Butter soll versuchsweise„eine bestimmte Zeit“ beibehalten werden. Einige wenige Einzel- händler in Flensburg hatten mit dieser Aktion begonnen, der sich andere aus Kon- Kurrenzgründen anschließen mußten. Butter in Dänemark kostet zuzüglich der deutschen Zollgebühren gegenwärtig knapp 2,40 Mark je Pfund. Trotz der mehrfachen Beschränkungen, die die deutsche Bundesregierung seit 1958 für den Privatimport von Lebensmitteln ver- fügte, gibt es in den drei dänischen Grenz- orten nördlich von Flensburg immer noch zwischen 40 und 50 neue Lebensmittel- geschäfte, die hren Umsatz— fast aus- Schließlich durch deutsche Käufer— als„zu- friedenstellend“ bezeichnen. Die„Weiße Flotte“ startet Koblenz. Die„Weiße Flotte“ wird am Gründonnerstag ihren Passagierdienst auf dem Rhein wieder aufnehmen. In diesem Jahre will die„Köln- Düsseldorfer“ 24 Damp- fer und Motorschiffe einsetzen, von denen die Dampfer„Goethe“,„Mainz“ und„Rhein- land“ sowie das Großmotorschiff„Köln“ die Schnell- und Expreßfahrten auf der Mittel- rheinstrecke durchführen. Alle anderen Ein- heiten stehen für den fahrplanmäßigen Per- sonenverkehr sowie für Sonderfahrten von Vereinen, Schulen und Betrieben zur Ver- fügung. Ms„Rüdesheim“ und Ms„Frank- kurt“ werden durch Verlängerung des Schiffskörpers erheblich vergrößert und mit einem geräumigen Sonnendeck ausgestattet. Gedächtniskapelle für Dachau München. Eine Gedächtniskapelle will die Erzdiözese München-Freising auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- lagers Dachau errichten. Professor Josef Wiedemann hat einen Rundbau von vier- zehn Metern Höhe und etwa gleichem Durch- messer entworfen. Der Bau soll nach Ostern begonnen und während des Eucharistischen Weltkongresses eingeweiht werden. Das Baumaterial, 700 Tonnen Flußsteine aus dem oberen Isarbett, transportiert die Bundeswehr zur Zeit mit Kippfahrzeugen von Lenggries nach Dachau. Tübingen schützt seine Romantik Tübingen. Die romantischen Neckarpar- tien und die malerischen Giebel und Win- kel der alten Universitätsstadt Tübingen sollen in ihrer jetzigen Form erhalten blei- ben. Diesem Zweck dienen Bestimmungen, die der Gemeinderat kürzlich beschlossen hat. Einen besonderen Schutz genießen die Tübinger Altstadtfront am Neckar zwischen den beiden Brücken, der Hölderlinturm, das evangelische Stift vom Jahr 1536 und die spätgotische evangelische Stiftskirche. Nach den neuen Bestimmungen dürfen in den ge- schützten Stadtteilen nur dem ursprüng- lichen Baustil angepaßte Neu- und Anbau- ten errichtet und keine Werbeschilder ange- bracht werden. Bereits vorhandene Reklame muß innerhalb von drei Monaten entfernt werden. Der Balkon fehlte noch Traunstein. Einen ungewöhnlichen Fall fahrlässiger Tötung hatte das Schöffengericht Traunstein zu verhandeln. Im Januar dieses Jahres war eine fast erblindete 72jährige Frau vom Obergeschoß eines Neubaues her- untergestürzt und bald darauf an den erlitte- nen Verletzungen gestorben, Die Frau war durch eine Balkontür getreten, hinter der die Plattform noch fehlte. Diese Möglichkeit hätte der Hausbesitzer voraussehen müssen, meinte das Gericht und verurteilte ihn wegen fahrlässiger Tötung zu sechs Wochen Gefäng- nis mit Bewährungsfrist. Man muß sich nur zu helfen wissen dachte sich dieser junge Angler an einem Fischweiker bei Bad Nauheim, dem die Fragerei neugieriger Laien allmählick zuviel wurde und der sich diese mit dem Schild vom Halse kalten wollte. Aber er hatte die Rechnung ohne besagte Neugier gemacht, denn kur darauf interessierten sich noch weit mehr Passanten für ihn und sein Tun als zuvor Seitdem gibt er wieder wie zuvor, nur resignierter, Antwort auf die Fragen. dpa-Bild Große Pläne der Bundesbahn im Saarland Mehr als die Hälfte des Streckennetzes wird elektrifiziert/ Kostenpunkt: Eine Viertelmilliarde Mark Saarbrücken. Große Pläne hat die Bun- desbahn im Saarland. In vier Bauabschnit- ten sollen insgesamt 276 Kilometer der saar- ländischen Eisenbahnstrecken elektrifiziert werden. Das sind 52,1 Prozent des gesamten Netzes, Für dies Projekt muß die Bundes- bahn rund 250 Millionen Mark aufbringen, denn die Umstellung von einem Kilometer der Bahnstrecke auf elektrischen Betrieb kostet einschließlich der nötigen Triebfahr- zeuge rund eine halbe Million Mark. Bis Ende dieses Jahres soll der erste Bauabschnitt von 122,2 Kilometer Strecken- länge fertig sein. Von Eichelscheid im Kreis Homburg im Osten des Saarlandes bis zur Landesgrenze im Westen bei Ueberherrn und Stieringen werden dann nur noch elek- trische Züge fahren. In diesem Raum liegt das hochindustrialisierte saarländische Zen- trum mit zahlreichen Kohlengruben und den Hütten in Saarbrücken, Brebach und Völk- lingen. Durch die Elektrifizierung der Strecke Saarbrücken Völklingen Ueberherrn wird der Anschluß nach Metz und Thionville ge- wonner Nürnberg baut neue Bibliothek 22 Nürnberg. Eine Ausstellung, Handel und Wandel mit aller Welt— aus Nürnbergs großer Zeit“ wurde am Montag im Nürnber- ger Germanischen Nationalmuseum von Generaldirektor Dr. Ludwig Grote eröffnet. Prominentester Gast war Professor Theodor Heuss, der erste Vorsitzende des Verwal- tungsrates des Museums. Die Ausstellung wird zum 400jährigen Bestehen der Industrie- und Handelskam- mer Nürnberg gezeigt. Von den Anfängen der Stadt im 11. Jahrhundert bis in die Blütezeit im 14., 15. und 16. Jahrhundert reicht die Darstellung des Nürnberger Han- dels an Hand von kostbaren Urkunden, Handschriften, Büchern, Bildern und damals gebräuchlichen Maßen, Gewichten, Geräten und Zahlungsmitteln. Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai geöffnet. Noch im Herbst dieses Jahres soll mit dem Bau der neuen Bibliothek des Germa- nischen Nationalmuseum in Nürnberg begon- nen werden. Der Arbeitsausschuß des Ver- waltungsrates genehmigte unter Vorsitz von Dr. Hans- Christof Freiherr von Tucher und in Anwesenheit von Professor Heuss und für das Germanische Nationalmuseum/ Bis 1962 fertiggestellt Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter die Pläne und die Finanzierung. Der Verwaltungsrat wird am 28. Juni zusam- mentreten. Die neue Bibliothek wird auf einem Ge- lände neben dem Haupteingang an der Stelle der alten Feuerwache errichtet, die abge- rissen wird. Die Kosten des Neubaues wer- den auf 4,28 Millionen Mark veranschlagt. Davon werden der Wissenschaftsrat der Bundesrepublik 70 Prozent und der För- dererkreis des Museums 30 Prozent aufbrin- gen. 1962 soll der Bau fertiggestellt sein. Er wird die Bibliothek, das Kupferstichkabinett, das Archiv, die Münzsammlung, die Direk- tion und die Verwaltung aufnehmen. Im Anschluß an den Bibliotheksbau, der als Gegenstück zum Theodor-Heuss-Bau ge- dacht ist und als„Gehirn“ des Museums das Bild am historischen Kornmarkt bestimmen wird, soll noch in diesem Jahr mit dem Bau eines zweiten Gebäude für 700 000 Mark be- gonnen werden. In ihm werden die Volks- kunde- Sammlungen und bürgerliche Wohn- räume vom 16. bis 18. Jahrhundert Auf- nahme finden. Im zweiten Bauabschnitt kommen dann 72,2 Kilometer im Industrieraum Neunkir- chen mit Fischbach und Sulzbachtal an die Reihe. Im dritten Bauabschnitt mit 42,7 Kilo- metern werden die EKreisstädte im Norden des Saarlandes Merzig und St. Wendel an das elektrische Bahnnetz angeschlossen, und im vierten Bauabschnitt mit 39,4 Kilometern schließlich die Mitte des Saarlandes mit Lebach. Die Elektriflzierungsarbeiten sind im vol- len Gange. Anfang März war schon die 31 Kilometer lange Strecke Homburg— Saar- brücken freigegeben worden. Da im Saarland die Kohle als Energiequelle reichlich vorhan- den ist, soll in absehbarer Zeit saarländischer Strom über ein neues Kraftwerk die Saar- strecken und die Pfalzstrecke nach Ludwigs hafen versorgen. Darüber hinaus soll der Saarstrom dann auch über das Unterwerk Bingen in das Rhein-Main-Gebiet geliefert werden. Die Elektrifizierung der Saarstrecken ist ein Gebot der Wirtschaftlichkeit. Auf dem engmaschigen Eisenbahnnetz des Saarlandes verkehren täglich 1000 Reisezüge, die über- wiegend dem Berufsverkehr dienen. Die täg- lichen 500 Güterzüge befördern hauptsächlich Montangüter, die 80 Prozent des gesamten Güterverkehrs ausmachen. Schwere Güter- züge können im Dampfbetrieb nach den Er- fahrungen der Bundesbahn nicht so wirt- schaftlich wie mit elektrischen Loks befördert werden. Die ersten Arbeiten zur Elektrifl- zierung der Saarstrecken wurden mit Unter- stützung der Saarregierung Ende 1955 be- gonnen. Der Präsident der Bundesbahndirektion Saarbrücken, Diplom-Ingenieur Fritz Grimm, wies darauf hin, daß erst mit der Elektrifl- zierung der wichtigen internationalen West- Ost-Eisenbahnverbindung Paris—Saarbrük- ken— Ludwigshafen— Frankfurt/ Main der „Französische Woche“ Saarbrücken. An der„französischen Wo- che im Saarland“ vom 22. April bis 7. Mai beteiligen sich auch über 600 Einzelhandels- firmen mit über 1200 Schaufenstern. 900 Schaufenster werden ausschließlich mit fran- z6sischen Waren dekoriert werden. In 300 anderen Schaufenstern werden Teildekora- tionen französischer Erzeugnisse gezeigt. Die Werbung erstreckt sich auf fast alle Branchen des saarländischen Einzelhandels, hauptsächlich aber auf den Lebensmittel- und den Textilwarenhandel, die auch die meisten Schaufenster stellen werden. volle wirtschaftliche und verkehrsmäßige Nutzeffekt der Elektrifizierung in dem wirt- schaftlich so bedeutenden Südwestraum der Bundesrepublik erreicht sein wird. Mit der Elektriflzierung an der Saar wird aber be- reits ein wichtiges Verbindungsglied zwischen dem französischen und deutschen elektrischen Netz geschaffen. Da in Frankreich der Arbeitsstrom fünfzig Hertz, in Deutschland nur 16 Hertz beträgt, entstanden zunächst Uebergangsschwierig- keiten von einem Netz zum anderen. Durch die Neukonstruktion einer Zweifrequenz- lokomotive konnten diese Schwierigkeiten behoben werden, und die Züge können von Deutschland aus in die französischen Grenz- bahnhöfe elektrisch einfahren. Anschließend werden sie nach der bisherigen Regelung von landeseigenen Loks und eigenem Lokpersonal übernommen. „Genauso wie Meier, Großfeuer gelöscht Düsseldorf. Der Großbrand in den Düs- seldorfer Jagenberg-Werken, dem— wie wir gestern berichteten— drei Feuerwehr- leute zum Opfer fielen, ist nach 188tün- digem unermüdlichem Einsatz von über 180 Feuer- und Grubenwehrleuten in der Nacht zum Dienstag gelöscht worden. Wie die Werksleitung am Dienstag mitteilte, ist die Ursache des Großfeuers, das in einem mit Kartonnagen und Paraffin gefüllten Keller ausgebrochen war, noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, daß das leicht brenn- bare Material durch einen Kurzschluß ent- zündet wurde. Der Gesamtschaden läßt sich ebenfalls noch nicht übersehen, doch mußte die Abteilung zur Herstellung von Perga- Milchtüten auf vier Lizenzbetriebe verteilt werden. Wann der Betrieb in dieser Abtei- lung wieder aufgenommen werden kann, ist noch nicht abzusehen. Grippewelle forderte ihre Opfer Stuttgart. Die Zahl der Sterbefälle in Baden- Württemberg in den ersten beiden Monaten dieses Jahres lag wesentlich höher als im gleichen Zeitraum der letzten Jahre. Wie das Statistische Landesamt in Stuttgart bekanntgab, starben in Baden- Württemberg im Januar 9000 und im Februar 10 000 Men- schen. Damit lag die Zahl der Sterbefälle im Januar um 2200 und im Februar sogar um 3200 höher, als in den gleichen Monaten des Vorjahres. Das Statistische Landesamt führt die Zunahme der Sterblichkeit zu einem be- trächtlichen Teil auf die Grippewelle zu- rück, die im Januar und Februar ganz Süd- Westdeutschland heimsuchte. In Nord- und Südbaden lag die Zahl der Sterbefälle er- heblich höher als in Nord- und Südwürttem- berg. g Starke Schäden durch Nutria Mainz. Das rheinland- pfälzische Land- wirtschaftsministerium hat die Bevölkerung des Landes zur verstärkten Bekämpfung des Nutrias aufgerufen. Der Nutria, eine Biber- SENO USS. Ne 16 leichi ratte mit wertvollem Pelz, habe in letzter Zeit Fraß- und Wühlschäden angerichtet, die Stellenweise größer seien als die von den Bisamratten verursachten Schäden, Aus ollen Teilen von Rheinland-Pfalz werde ein starkes Auftreten des Nutria berichtet. Müller oder Schulze“ Fünf Wochen Gefängnis für ehemaligen Bremer Wirtschaftssenator Bremen. Fünf Wochen muß der 49 Jahre alte ehemalige Wirtschaftssenator des Lan- des Bremen, Hermann Wolters, ins Gefäng- nis, weil er sich betrunken ans Steuer sei- nes Autos gesetzt und dadurch einen schweren Verkehrsunfall verursacht hatte. Das Bremer Verkehrsgericht verurteilte ihn am Dienstag wegen Volltrunkenheit. Der Führerschein wurde ihm für neun Monate entzogen. Eine Bewährungsfrist lehnte das Gericht ab. Außerdem muß Wolters die Kosten des Verfahrens zahlen. In der Urteilsbegründung wies das Ge- richt darauf hin, daß Wolters auf Grund der Gutachten der Sachverständigen zur Zeit des Unfalles zwar unzurechnungsfähig ge- wesen sei, er müsse aber trotzdem nach Paragraph 330a des Strafgesetzbuches be- straft werden, weil er sich fahrlässig in die- sen die Zurechnungsfähigkeit ausschließen den Rausch versetzt habe. Mit 2,48 Promille Alkohol im Blut rammte Wolters am 10. Oktober vorigen Jahres gegen 5.45 Uhr mit seinem Auto in Bremen drei hintereinander geparkte Per- sonenkraftwagen, gefährdete einen Moped- fahrer, überfuhr fast eine Fußgängerin, prallte gegen einen Laternenpfahl, raste bei „Rot“ über eine Kreuzung und hielt zwangs- läufig erst, als sein schwer beschädigtes Fahrzeug mit einem geplatzten Vorder- reifen liegenblieb. Vor Gericht erklärte der Angeklagte, seit einem im Oktober 1953 in Bonn auf ihn verübten Ueberfall habe er wesentlich We- niger Alkohol als früher vertragen können. An dem Unfalltag sei er jedoch seelisch stark deprimiert gewesen, weil seine Mut- ter lebensgefährlich erkrankte. Nach einem Besuch bei seiner Mutter im Krankenhaus habe ihm seine Schwester Alkohol angebo- ten, damit er die Depression überwinde. Nach Wolters Darstellung trank er fast eine groge Flasche Korn und fünf Flaschen Bier. Wolters gab an, sich nicht erinnern zu können, wie er in den Wagen und wie es zu dem Unfall gekommen sei. Der Bremer Gerichtspsychiater Dr. Walter Franckenberg und Professor Dr. Büssow) von der Psychia- trisch- Neurologischen Krankenanstalt in Hamburg erklärten als Sachverständige, daß Wolters zur Zeit des Unfalls unzurech- nungsfähig gewesen sei. Der Vorsitzende des Gerichts, Landge- richtsrat Dr. Topp, sagte, es sei erschütternd gewesen, daß selbst gebildete Leute vor dem Prozeß gefragt hätten, ob die Justiz es wohl wagen werde, einen ehemaligen Senator zu verurteilen. Dr. Topp sagte, Senatspräsident Wilhelm Kaisen oder Bundeskanzler Kon- rad Adenauer würden genauso wie„Meier, Müller oder Schulze“ behandelt. wenn sie ähnliches wie Wolters tun würden. Mietgesuche Zim fur derufst. Fräulem zuent Wünsch, Immob., Tel. 3 48 71 Für einen seriösen Kundenkreis suche ich Wohnungen und Zimmer. Adler, Immobilien, Mannheim, Stresemannstraße 19, Telefon 4 19 81 Be f HITHND E 1. 15 N Am Paredep Von berufstätiger junger Dame wird möbliertes Zimmer gesucht, wenn möglich mit Frühstück. 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Die Zahl der Autofah- rer, die in der Innenstadt nach einem Abstell- platz für ihren Wagen suchen, wird immer größer, und wenn es Handel und Gewerbe nicht gelingt, neue Parkflächen zu schaffen, werden die kaufkräftigsten Kunden eines Bronze-Tore für Burg Hohenzollern Hechingen/ Hohenzollern. Vier vollmassive bronzene Tore der im Krieg zerstörten Ber- liner Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche wer- den in der nächsten Zeit auf die Burg Hohen- zollern, den Stammsitz des Hauses Hohen- zollern südlich von Hechingen, gebracht wer- den. Vor wenigen Wochen hatte Prinz Louis Ferdinand von Preußen die beiden bronzenen Hauptportale der Kaiser-Wilhelm-Gedächt- niskirche aufgekauft, um sie auf die Burg seiner Väter zu bringen. Mord an einer Greisin Bremerhaven. Das Opfer einer grauen- vollen Bluttat wurde in Bremerhaven eine 82 Jahre alte Witwe. Wie die Polizei in Bre- merhaven mitteilte, hat der unbekannte Täter die schwächliche Frau mit Fausthieben niedergeschlagen und erstochen. Die Tat wurde von einem Enkel der alten Frau ent- deckt, die seit Freitag nicht mehr gesehen worden war. Der Junge drang gewaltsam in die Wohnung seiner Großmutter ein und fand die Ermordete blutbesudelt auf dem Teppich. Ihr Gesicht war mit Tüchern be- deckt. Von dem Mörder fehlt bisher jede Spur. Das Motiv der Tat ist unbekannt. Nach den bisherigen Ermittlungen fehlt nichts von den in der Wohnung befindlichen Wert- gegenständen. Tages fernbleiben. Zahlreiche Kaufnäuser in der Bundesrepublik haben sich deshalb be- reits entschlossen, Parkhäuser zu bauen oder ganze Etagen zu mieten und ihre Dächer in Parkanlagen zu verwandeln. Auch die mittel- ständischen Betriebe müssen daran denken, Platz für die Wagen ihrer Kunden zu schaffen. Jeder zehnte Bundesbürger hat heute ein Auto und in zehn Jahren wird es jeder vierte sein, wenn die Motorisierung im gleichen Umfange wächst wie bisher. Der Schwer- punkt der Motorisierung aber liegt künftig beim privat genutzten Auto, und dies bedeu- tet, daß die Wagenbesitzer auch im Wagen zum Einkaufen fahren wollen. Das Stadt- zentrum wiederum wird seine Bedeutung als geschäftlicher und kultureller Mittelpunkt nur erhalten können, wenn das Parkproblem zufriedenstellend gelöst wird. Andernfalls wird die zahlungskräftige Autokundschaft in die Außenbezirke und Trabantenstädte ab- wandern. Die gleiche Entwicklung hat in den USA zur Bildung der Shopping- Centres, der Einkaufszentren, und Supermärkte an den Stadträndern geführt. So hängt heute für viele Läden in der Innenstadt der Umsatz weitgehend vom Park- raum ab. Neue Abstellplätze zu schaffen, wird aber immer schwieriger. Die letzten Trüm- merflächen, jahrelang Eldorado der Auto- parker, werden bebaut, und die Grundstücks- preise haben astronomische Höhen erreicht. Es ist jedoch nicht nur ein Problem, geeig- nete Flächen zu finden; der Bau der Park- häuser oder Parketagen muß auch finanziert werden. 4000 bis 5000 Mark kostet heute ein Einstellplatz in Parkhochhäusern, und bei Tiefgaragen liegen die Kosten sogar bei 7000 bis 8000 Mark. So waren, wie Beispiele in Hamburg, Köln und Stuttgart zeigen, bisher im wesentlichen nur die finanzkräftigen Wa- renhäuser in der Lage, eigene Parkhäuser Berufsunfähig, aber nicht erwerbsunfähig Eine Reihe bedeutsamer Entscheidungen des Bundessozialgerichts Kassel. Wenn ein Arbeitnehmer aus ge- sundheitlichen Gründen seine Tätigkeit wechseln muß, ist er bęrufsunfähig, damit aber noch nicht erwerbsunfähig geworden. Die Frage, welche Tätigkeiten ihm nun noch zugemutet werden können, läßt sich nicht 80 leicht beantworten. Zu diesem Thema hat das Bundessozialgericht in Kassel eine Reihe bedeutsamer Entscheidungen getrof- ken. Berufsunfähig ist jeder Versicherte, des- sen Erwerbsfähigkeit infolge von Krank- heit oder anderen Gebrechen oder Schwäche seiner körperlichen und geistigen Kräfte auf Weniger als die Hälfte derjenigen eines körperlich und geistig gesunden Versi- cherten von ähnlicher Ausbildung und gleichwertigen Kenntnissen und Fähigkei- ten gesunken ist.(Aktenzeichen 5 RRN 28“ 58 und 1 RA 8/58). Auch für die praktische Anwelldung des Begriffs Berufsunfähigkeit in Sozialgerichtsverfahren hat das Bundes- Sozialgericht eine Richtschnur gegeben: in allen Zweifelsfällen ist die erste— alle weiteren Untersuchungen bestimmende Aufgabe des Gerichts zu prüfen, welche Ausbildung der Versicherte gehabt, welche beruflichen Tätigkeiten er bisher ausgeübt, welche Kenntnisse und Fähigkeiten er da- bei erworben hat, und auf welche Berufs- gruppen er infolgedessen verwiesen werden kann. Zu diesen Ermittlungen sollen Sach- verständige mit den notwendigen techni- schen und wirtschaftlichen Kenntnissen her- angezogen werden, zum Beispiel Fachleute des Arbeitsamts, der Industrie- und Han- dels-, Handwerks- und Landwirtschafts- kammern. Die Gerichte sollen sich nicht mit. dem Anhören ärztlicher Sachverständiger begnügen. Vor allem sollen sie sich nicht darauf beschränken, durch einen Vergleich mehrerer ärztlicher Gutachten zu ermitteln, in welchem Maße die Gebrechen eines Ver- sicherten seine Erwerbsfähigkeit ohne un- mittelbaren Zusammenhang mit seinem Be- ruf einschränken. Wichtig war in diesem Zusammenhang auch die Entscheidung des 1. Senats(1 RA 8/58), daß bei der Prüfung der Berufsunfä- higkeit zuerst die Ermittlungen über Be- rufsweg, berufliche Fähigkeiten und Kennt- nisse des Versicherten abgeschlossen und erst dann die ärztlichen Gutachten einge- holt werden sollen. Wer für seinen bisheri- gen Beruf untauglich geworden ist, kann auf zumutbare Tätigkeiten verwiesen wer- den. Diese Tätigkeiten dürfen ihn, wie das Bundessozialgericht betont, in seinen Kräf- ten und Fähigkeiten nicht überfordern und müssen Ausbildung und bisherigen Beruf berücksichtigen, Zumutbar ist es jedenfalls, dem Versicherten unter Umständen die TA- tigkeit in einer anderen Berufsgruppe zu- zuweisen. Zwei Entscheidungen sind richtung- weisend. Einem verunglückten Maurer kann nicht zugemutet werden, als Kontrolleur und Pförtner zu arbeiten(5 RRN 28/58). Eine Weberin kann aber noch andere an- gelernte Arbeiten in der Textilindustrie, beispielsweise als Packerin oder Sortiererin, verrichten. Eine FHilfsarbeiterin darf„auf alle Tätigkeiten des allgemeinen Arbeits- felds“ verwiesen werden. oder Abstellflächen auf ihren Dächern zu er- richten. Doch überall dort, wo die Stadtverwaltun- gen nicht in eigener Regie Parkhochhäuser erbauen, ergibt sich auch für den mittelstän- dischen Handel die Notwendigkeit, die Kun- den durch neue Parkmöglichkeiten in der Innenstadt zu halten. Da die einzelnen Ge- schäfte dazu finanziell meist nicht in der Lage sind, wird wahrscheinlich nur die Bildung von Interessengemeinschaften helfen können, die gegenwärtig verschiedentlich erwogen Wird. Wenn sich alle Geschäfte eines be- stimmten Bezirks zusammentun, könnten sie gemeinsam ein Parkhaus errichten, falls die Gemeindeverwaltungen ihnen bei Kauf oder langfristiger Pachtung des Grundstücks finan- ziell unter die Arme greifen. Handel und Wandel in der Innenstadt be- ginnt von der Lösung des Parkplatzproblems abhängig zu werden. Das Verkehrsdilemma droht, das Geschäftsleben in den Stadtkernen zu lähmen. Schwerverletzten aus Angst versteckt Daun. Ein geradezu unglaublicher Fall von unterlassener Hilfeleistung und Gefühls- rohheit wurde am Dienstag vor dem Amts- gericht Hillesheim im Kreis Daun verhandelt, das einen 21 Jahre alten Modellschlosser aus Wallenborn im Kreis Daun zu zwei Wochen Gefängnis und 150 Mark Geldstrafe ver- urteilte. Der junge Mann hatte am 8. Novem- ber 1959 seinen bei einem nächtlichen ver- kehrsunfall schwerverletzten und besinnungs- losen zwei Jahre älteren Bruder aus Furcht vor den Nachforschungen der Polizei 150 Me- ter von der Unfallstelle weggeschafft und himter einem Holzstapel versteckt. Erst nach- dem die mißtrauische Polizei und die Be- satzung eines Krankenwagens das Gelände nach einem möglicherweise irgendwo liegen- den Unfallopfer vergeblich abgesucht hatten und unverrichteter Dinge nach Daun zurück- gefahren waren, veranlaßte der Schlosser die Einlieferung des Bruders in ein Kranken- haus. Zu dem Unfall war es gekommen, als der Schlosser auf der Heimfahrt von einer Kirmesfeier die Gewalt über sein Motorrad, auf dessen Sozius der Bruder saß, verlor und stürzte. Zeugen des Unfalls waren auch noch vier andere Jugendliche, die gleichfalls auf Motorräder von der Kirmes zurückkamen. Auch für sie wird es, wie der Richter in der Urteilsbegründung sagte, noch ein Verfahren geben. „Fahrerflucht“ mit dem Roller Berlin. Die Berliner Polizei registrierte ein in der Geschichte der Verkehrsdelikte gewiß seltenes Ereignis. Ein Kind fuhr mit seinem Roller einen 62jährigen Werkzeugdreher um. Der Fußgänger erlitt einen Beinbruch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der kleine Rollerfahrer beging nach dem von ihm verur- sachten Unfall„Fahrerflucht“. Die Polizei konnte den Namen des Kindes, dessen Eltern für den angerichteten Schaden haften, noch nicht ermitteln. 5 5 5 Die Iechnisierung im Hausbau Neue Baustoffe, neue Methoden/ Auch mit vorgefertigten Elementen Hannover. Unsere Enkel werden unsere Methoden des Hausbaus vielleicht steinzeit- lich nennen. Mit diesem Argument wurde kürzlich von Baufachleuten dafür plädiert, in der Bundesrepublik besonders den Woh- nungsbau mehr als bisher nach den moder- nen technischen Gegebenheiten zu planen und alle erprobten Mittel zu gebrauchen, die die Industrie entwickelt hat. Sprunghaft ge- stiegen ist in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Erfindungen, die darauf abzielen, das Bauen zu technisieren, die Bauzeiten zu verkürzen und viele Arbeiten von der Bau- stelle in die Fabrik zu verlegen. Bis Ende 1959 wurden für die Bundes- republik insgesamt 406 Zulassungsbescheide für neue Baustoffe erteilt, dazu kamen noch rund 600 sogenannte Einland-Zulassungen für jeweils ein Bundesland. Dabei spielt die Vorfertigung von Bauteilen nach industriel- len Prinzipien für den Wohnungsbau eine große Rolle.: Von den Architekten verlangt diese Ent- wicklung ein radikales Umdenken. Von einer jahrtausendalten Planungs- und Bautradition, in der jedes Bauwerk individ'ꝛcll geplant und handwerklich ausgeführt wurde, müssen die Baumeister heute auf Methoden umschzlten. wie sie die moderne Technik ermöglicht. Jeder Entwurf eines einzelnen muß künftig unvollkommen bleiben, weil kein Mensch mehr die Technik seiner Zeit in allen Details überblicken kann. Der bekannte Berliner Architekt, Professor Dr. R. von Halasz empfiehlt deshalb, alle modernen Bauwerke in Gemeinschaftsarbeit zu planen und aus- zuführen. Wie in der Atomtechnik wird künftig das team- work auch den Bauentwurf beherrschen, weil die Entwicklung zur Serie — einem volks wirtschaftlichen Gesetz fol- gend— unabwendbar ist. So werden Arbeitsweisen, die im Inter- esse der Wirtschaftlichkeit nur mit nied- rigen Stundenlöhnen bezahlt werden kön- nen, durch andere ersetzt werden müssen, die bei hoher Produktion hohe Stundenlöhne gestatten und trotzdem wirtschaftlich blei- ben. Damit kommt man zwangsläufig zur Verwendung industriell vorgefertiger Bau- teile. Diese Entwicklung ist bereits weit fort- geschritten und überaus differenziert, so daß kaum ein Planer so viele Kenntnisse auf bau- physikalischem, chemischem, konstruktivem und statischem Gebiet erwerben kann, daß sein Werk auch nur einigermaßen dem Stand unseres Wissens entspricht. Es ist deshalb Das Dach fängt auf dem Boden an Sehr eigenartig mutet den Beschauer der Neubau der Akademie der Künste im Berliner Hansaviertel an. Was sich die Architekten bei dieser Bauweise gedacht haben, ist nicht bekannt, jedenfalls darf der Bau für sick in Anspruch nehmen, in dieser Form bis jetzt Keystone-Bild einmalig in Deutschland zu sein. Nicht als„Schmunzelgeschichte“ abtun ... konnten die Richter die Köpenickiade eines Unteroffiziers Oldenburg/ Holstein. Den 23 Jahre alten sogar eine freundliche Kritik in einer ameri- g Unteroffizier der Bundeswehr, Konrad Jam- kanischen Zeitung, als er vor einer Religions- rowski, der sich im Dezember vergangenen gemeinschaft in Florida einen Vortrag über Jahres in Florida(USA) als Oberst und das zweigeteilte Deutschland gehalten hatte. Attaché der deutschen Luftwaffe ausgegeben Verhaftet wurde der falsche hatte, verurteilte das Schöffengericht in Florida, als er seinerseits den falschen Gene- Oberst von Oldenburg zu drei Wochen Gefängnis. Die ralkonsul zu durchschauen begann, Dieser Strafe wird auf zwei Jahre zur Bewährung aber informierte schneller die amerikanische Polizei und einen Offizier der Bundeswehr. Wo sich Bezold zur Zeit aufhält, ist nicht 5 ausgesetzt. Mit diesem Urteil wegen unbefugter Füh- pekannt. rung einer Amtsbezeichnung beendete das 5 „Hauptmanns von Köpenick“ erinnert. Der Unteroffizier, der bei einem Flugabwehrregi- 3 ment in Schleswig-Holstein Dienst tut, hatte auf einem Flug nach Amerika, wo er eine Oste Spezial ausbildung absolvieren sollte, den international bekannten Hochstapler Wolf- gang Bezold kennengelernt. Der Hochstapler E 2 rn gab sich als Generalkonsul von Florida und als„millionenschwerer“ Aktionär verschiede- ner Großunternehmen aus. Mit Rücksicht auf seine angebliche hohe gesellschaftliche Stel- lung verlangte er von dem Bundeswehrunter- offizier bei einem Besuch, er solle sich als 5 1 e N Oberst und Luftwaffenattaché ausgeben. Mit viel Phantasie wurde die Uniform des Unter- ee Anzahlung: 25.— DM offiziers geändert. Der falsche Oberst erntete ‚Dummenjungenstreich“ aus, jedoch erkan ee s als straferschwerend, daß der Angekla mit seinem Verhalten das Ansehen der B desrepublik in den USA gefährdet habe. Auc der Staatsanwalt erklärte, daß„die Story, die der Angeklagte so lebendig und interessant „Schmunzel geschichte“ abgetan werden dürfe. Der„über 5 intelligente“ dringend notwendig, daß sich alle Baufach- dem seine Vorgesetzten„Vorbildliche Füh leute und vor allem die Architekten auf die rung“ bescheinigen, sei schon in frühere Serien- Jahren wegen seiner Aufschneidereien Banknotenfälscher gefaßt Wiesbaden. Rund 2000 gefälschte Zehn markscheine hat die Wiesbadener Kriminal polizei bei einem 6 30 jährigen Drucker in Wiesbaden beschlag nahmt. Der Banknotenfälscher war mit sei ner„Produktion“ erst vor wenigen Tagen 5 . schreitet fort 5 a eschildert habe“ kann man künstlerisch bauen 5 durchschnittlich Erfordernisse der Typisierung, fabrikation und Vorfertigung einstellen. Wertvolle Hilfe leistet ihnen dabei die vor einem Jahr gegründete„Studiengemein- schaft für Fertigbau“ in Darmstadt. Es ist eine Organisation der Rationalisierungs- gemeinschaft Bauwesen im RKW, dem Ratio- nalisierungskuratorium der deutschen Wirt- schaft. Diese Studiengemeinschaft erfaßt alle Unterlagen über das Gesamtgebiet Fertigbau, klärt über Probleme des Fertigbaues auf, vermittelt das notwendige Wissen über die technische Entwicklung, gibt Anregungen an die Industrie und erteilt im einzelnen Aus- künfte. Für das deutsche Bauwesen sind die Verbindungen wertvoll, die die Studien- gemeinschaft Fertigbau mit dem Ausland unterhält, das vielfach bereits erhebliche fallen. fertig geworden. Industriebauten. 5 N 5 8 8 In der Urteilsbegründung wies das Gericht Schöffengericht eine„Story“, die an die des darauf hin, es sähe alles mehr nach einem ird gefilmt! Zeiss ken Meviken 8 ist das Filmen ja so einfach u. sie kostet 198. Monatsrate ab 20. DM großes§pezia haus 0 7, 5, plonken, Tel. 2 68 44/48 Angeklagt. aufg festgenommene Rachetat eines Algeriers Rastatt. Ein 30 Jahre alter algerische Koch, der seit Donnerstag wegen einer Blut- tat flüchtig war, ist jetzt in Calmbach im Kreise Calw festgenommen und in das Ra- statter Gerichtsgefängnis eingeliefert worden 5 g 1 Er hatte seiner in Oberndorf im Kreis Rastatt Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht hat. wohnenden Geliebten, einer 22J8hrigen 118 Die internationalen Erfahrungen mit dem lienerin, das Gesicht mit einem Stilett zer Montagebau haben bewiesen, daß auch eine schnitten, well sie sich von ihm trenn Industrialisierung, Typisierung und Nor- wollte. Auf die Hilferufe der Ueberfallene mung Raum für die schöpferische Form läßt. eilte die Wohnungsinhaberin, bei der die It Das Silt für kleine Siedlungshäuser ebenso lienerin in Untermiete wohnte, herbei und wie für große städtische Wohnblocks und riß dem Algerier die Stichwaffe aus der Hand. Dieser ergriff daraufhin die Flucht. tos Auch ihr Auto möchte stets gesund sein. 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Die Idee der materialistischen Weltauffassung kann zwar dem mitteleuropäischen Kulturraum zuge- schrieben werden, der Terror, das Einpar- teiensystem und die Kontrolle selbst des Familienlebens in der kommunistischen Sowjetunion jedoch gehen zweifellos auf alte russische Traditionen zaristischer Gewalt- herrschaft zurück.“ Mit diesen Worten leitete Professor Dr. Georg Stadtmüller— ein Sohn der südhessischen Riedgemeinde Bür- stadt, der jetzt an der Universität München die Geschichte Ost- und Südosteuropas lehrt — seinen Vortrag zu dem Thema„Lenin und die bolschewistische Machtergreifung“ ein. „Ein lebendiges Museum“ nannte Dr. Karl Eller aus München, der seit 20 Jahren die Kultstätten der Ostkirche bereist, die Halb- insel Athos im Agäischen Meer. Vor rund 1000 Jahren gründete der Mönch Athanasios dort das erste Kloster. Unberührt von Krie- gen und inneren Auseinandersetzungen ent- stand auf der 60 Kilometer langen und zwölf Kilometer breiten, felsigen Landspitze ein Mönchsstaat von faszinierender Eigenart. 25 000 Mönche lebten um die Jahrhundert- wende auf der fruchtbaren Halbinsel, die bis 1912 politische Selbständigkeit genoß. Heute bevölkern nur noch rund 3000 Seelen dieses heilige Zentrum der Oskkirche, das noch kein weibliches Wesen betreten hat. Die Erlaubnis des Patriarchen von Kon- stantinopel und der„Athos-Paß“ öffneten dem profunden Kenner der griechisch- ortho- doxen Kirche, Dr. Karl Eller, den Weg in die bizarren, bis zu 14stöckigen Felsenklöster und zu den arkadischen Mönchsdörfern im Inneren der Halbinsel. Mit meisterhaften Farbfotos und mit Schallaufnahmen der archaischen Kirchengesänge schuf der Refe- rent im Melanchthonhaus ein Stück jener ehrfurchtsvollen Atmosphäre, die den West- europàer beim Anblick der jahrhunderte- alten Ikonen und der verwitterten, aske- tischen Mönchsgesichter umfängt. Trotzdem verbergen sich hinter den struppigen Pro- phetengesichtern der Athos-Bewohner keine weltfremden Klosterinsassen, berichtete Eller.„Ich traf dort einen Kapitänleutnant und einen Piloten aus dem letzten Weltkrieg, einen ehemaligen griechischen Dollarmillio- när und sogar einen Vetter des letzten rus- sischen Zaren.“ Der Abkömmling des rus- sischen Fürstenhauses, der acht Sprachen spricht, lebt als Eremit in der südlichen Felsenwüste der Insel. Diese Eremiten um- gibt völlige Einsamkeit, nur an den hohen Festtagen versammeln sie sich zu gemein- samen Gebeten„Besonders tragisch, be- die politischen Verhältnisse im Gebiet der Ostkirche aus.“ Einst zählten die russischen Klöster der Halbinsel zu den reichsten. 79 Kirchen und Kapellen gehören zu dem rus- sischen Kloster, das einst von 1500 Mönchen bewohnt wurde. Eine eigene Pilgerflotte ver- kehrte zwischen der Halbinsel Athos und den russischen Häfen. Heute leben an der alten Stätte noch 75 russische Mönche, der jüngste von ihnen hat das 50. Lebensjahr überschritten. Die mehrstimmigen litur- gischen Gesänge dieser russischen Mönche, die der Referent auf Schallplatten aufge- nommen hat, gehörten zu den eindrucksvoll- sten Dokumenten, die in der Sonntags- matinee zu hören und zu sehen waren. Jahrhundertealte Ikonen von unschätz- barem Wert, die unberührte Landschaft der heiligen Halbinsel, die pittoresken slawi- schen Bauwerke und ihre nur dem Gebet Modernes jüngstes Gericht: Nach der Vernichtung allen Lebens auf der nördlichen Hemisphäre treibt nach dem Atomkrieg des Jahres 1964 die radioaktive Luft auf Australien zu. Ein amerikanisches U-Boot startet zu einer Reise, die feststel- hen soll, ob es noch Rettung gibt, und an- gesichts der toten Städte Nordamerikas mit dem Bescheid der unaufhaltsamen Zerstö- rung zurückkommt. N Diese moderne, ohne durch allzuviele Sentiments angereicherte Apokalypse, diese im Bewußtsein einer grauenhaften Angst vor dem„jüngsten Tag“ verfilmte Geschichte vom Warten auf den sicheren Tod ist mehr als erschütternd— mehr als erschütternd deshalb, weil sie keine Utopie mehr ist. Aehnlich wie George Orwells„1984“ gibt sie die furchtbare Vision einer möglichen Zu- kunft; einer Zukunft, die bereits begonnen hat und die in ihrer Gęspenstigkeit abseits von allem falschen Pathos zu ernstem Nach- denken zwingt:„Noch ist es Zeit, Bruder“, steht in großen Lettern auf einem zerflat- terten Transparent im ausgestorbenen San Franzisko * Regisseur und Produzent Stanley Kra- mer hat mit der kontrastreichen Szenerie zwischen dem Lebenshunger der noch Ueb- riggebliebenen und der unendlichen Verlas- senheit im Schreckensbild totaler Zerstö- rung den Weltuntergang— bei Inanspruch- nahme nur der sparsamsten dramaturgischen Stilmittel— in Skizzen von fürchterlicher Ausweglosigkeit gezeichnet. Filmisch kam ihm dabei eine hervorragende Kamera (Giuseppe Rottuno) und ein verhalten und leidenschaftlich zugleich agierendes En- semble zu Hilfe, dessen Säulen der„Super- mann“ Gregory Peck, die von faszinierender Ausdruckskraft beherrschte Ava Gardner, Anthony Perkins als ein vor dem absoluten Nichts versagender Marineleutnant, die Neuentdeckung Donna Anderson und der einstige Tänzer Fred Astaire in seiner er- sten dramatischen Rolle sind. * Die grenzenlose Einsamkeit der Men- schen, die ganz allein mit ihrem unentrinn- baren Schicksal sind, ihre Sucht nach vor- zeitigem Vergessen und ihre schliegliche — Tichtefe der Rifchen-Forscher,„Wirken sich Professor Stadtmüller, der im„Akade- mischen Winter“ in der Kunsthalle sprach, charakterisierte in knappen Zügen den radikalen Revolutionär und ersten kommu- nistischen Diktator der Sowjetunion, Wla- dimir IIjitsch Uljanow, der sich, um die zaristische Geheimpolizei zu verwirren, Lenin nannte. Geboren im Jahre 1870 in Simbirsk als Sohn eines Schulkurators, hat Lenin nach der Hinrichtung seines älteren Bruders, ebenfalls eines Revolutionärs, Jura als Brotstudium getrieben und sich schon früh den radikalen russischen Sozialrevolu- tionären angeschlossen. Nach mehreren Umsturzversuchen ging Lenin zuletzt ins Schweizer Exil, um von Zürich aus die kom- munistische Revolution im zaristischen Ruß- Athos das„Tibet der Christenheit“ Dr. Karl Eller sprach über den Mönchsstaat und seine Bewohner lebenden Bewohner zeigte Eller in foto- grafisch perfekten Farbdias.„Das faszinie- rendste an dieser Sendestelle der Mensch- heit“, sagte der Referent, der auf Einladung von Pfarrer Dr. Karl Stürmer nach Mann- heim gekommen war,„ist die völlige Einheit von Religion und Leben, die uns gehetzten Menschen völlig verloren gegangen ist.“ do Reifendienst im Autohof Gummi- Mayer KGIim Neubau Zur Einweihung neuer Betriebsstätten im Autohof lud die Firma Gummi-Mayer KG Vertreter der Industrie- und Handelskam- mer, der Verkehrspolizei und anderer Be- hörden sowie Geschäftsfreunde in die neue Werkhalle zu einer festlichen Tafel. Die Firma Gummi-Mavyer, die sich mit dem Ver- kauf von neuen und der Runderneuerung abgefahrener Autoreifen beschäftigt, unter- hält zur Zeit in der Bundesrepublik 75 Filia- len. Die neuen Amlagen im Autohof wurden vom FHausarchitekten H. Lang entworfen. Neben einem reichen Lager an Reifen sind auch alle notwendigen Maschinen zur Pflege von Autoreifen installiert. Der Leiter des Unternehmens, Dr. Hans Mayer, gab in einer kurzen Ansprache einen geschichtlichen Ueberblick zur Entwicklung seiner Firma. Er lobte seinen langjährigen Mitarbeiter und den Leiter der Mannheimer Nieder- lassung, Otto Stark, und dankte ihm für seine Treue. Die geladenen Geschäftsfreunde betonten in ihren Ansprachen die Zuverläs- sigkeit der Firma Gummi-Mayer und dank- ten für die harmonische Zusammenarbeit. No. Wurde Lenin zu einem Vorbild für Diktatoren? Der Münchner Geschichtsprofessor Georg Stadtmüller sprach im Akademischen Winter land vorzubereiten. Dort schon sei Lenin, S0 führte Professor Stadtmüller aus, in seiner Partei für seine Skrupellosigkeit, seine Machtgier und Gefühlskälte aber auch Ziel- strebigkeit bekannt geworden. Er habe die Exil-Marxisten aufgespalten und sei Führer der radikalen Bolschewiki(Mehrheitspartei) geworden. 5 Mit technischer und sicher auch mit finan- zieller Hilfe der deutschen Reichsregierung und des Generalstabes sei Lenin 1917 nach Rußland zurückgekehrt, um die„bourgeoise“ und provisorische Regierung abzulösen, die sich nach dem Sturz des Zaren gebildet hatte. Dann habe er in Rußland mit äußerster Härte seine aus Marxismus und Einparteien- diktatur gemengte Staatsidee, eben den Mar- xismus-Leninismus verwirklicht. Die Frei- heit der Meinungsäußerung wurde abge- schafft, das Privateigentum verstaatlicht, politische Gegner verbannt oder hingerichtet, gleichgültig ob sie früher Parteifreunde oder Konservative waren. Lenin ließ nur noch die materialistische Geschichtsauffassung gelten. Zwanzigjährig hatte er eine Hungersnot als gut bezeichnet, weil sie im zaristischen Staat dem„Fortschritt“ diene. In diesem Staat war nach seiner Ansicht alles gut, was dem Fortschritt dient. Also auch ein Angriffskrieg der Sowjetunion. Als Lenin 1924 nach mehreren Schlag- anfällen wirr im Kopfe starb, führte Stalin sein revolutionäres Werk mit gleicher Skru- Pellosigkeit fort. Hypothetisch meinte Professor Stadt- müller zum Schluß seines 90-Minuten-Vor- trags:„Ohne das diktatorische Vorbild der Bolschewisten in der Sowjetunion wäre ein Hitler oder Mussolini vielleicht nicht mög- lich gewesen!“ No, Bäder- Oeffnungszeiten über die Ostertage Das Herschelbad und die Mannheimer Volksbäder sind über Ostern zu folgenden Zeiten geöffnet: Herschelbad: am Grün- donnerstag Schwimmhalle und Dampfbad für Männer von 10 bis 19 Uhr, Wannen- bäder von 8 bis 19 Uhr; am Karsamstag Schwimmhalle und Wannenbäder von 8 bis 16 Uhr, Dampfbad für Männer von 9 bis 16 Uhr; am Dienstag nach Ostern Schwimm- Halle, Wannenbäder und Dampfbad für Frauen von 13 bis 19 Uhr. Kassenschluß ist jeweils eine dreiviertel Stunde vorher. Am Karfreitag, Ostersonntag und-montag bleibt das Herschelbad geschlossen. Die Volksbäder sind am Gründonnerstag von 10 bis 19 Uhr und am Karsamstag von 8 bis 16 Uhr geöffnet. 0 Vielseitig im Dienst an der Kunst . GEDOK- Hauptversammlung im Rosengarten/ Vorwiegend W. iederwahlen Die Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde Mannheim- Ludwigshafen („GEDOK“) tagte im Städtischen Rosengar- ten, um die nach Ablauf der Amtszeit des Vorstandes fälligen Neuwahlen im Rahmen der Jahreshauptversammlung vorzunehmen. Die Versammlung wählte einstimmig Frau Else Landmann-Driescher erneut zur ersten Vorsitzenden. Dem eingangs von der Vorsitzenden er- statteten Tätigkeitsbericht für 1959 war zu entnehmen, daß die GEDOK im vergangenen Jahr eine umfangreiche, die verschiedensten Bereiche der Kunst berührende Aktivität entfaltet hat. Sie erinnerte in diesem Zusam- menhang an neun Konzerte, fünf Ausstel- lungen und vier Sonder veranstaltungen. Der von Frau Kröger erstattete Kassenbericht ließ bescheidene, aber wohlgeordnete Fi- nanzverhältnisse der Vereinigung erkennen. Die atomare Apokalypse unserer Zeit Zu dem Film„Das letzte Ufer“ im Kleinen Haus der Planken Selbstaufgabe vor dem unwiderruflichen Ende sind Mahnung und bittere Erkennt- mis zugleich. Den Amerikanern ist ein Film gelungen, den jeder denkende Mensch ge- sehen haben sollte und für dessen instinkt- losen Untertitel„Die größte Story unserer Zeit“ lediglich der deutsche Verleih etwas kann. So„groß“, wie es ahnungslose Kino- besucher unter solchen falschen Reklame titeln verstehen könnten, ist diese Story nämlich nicht, weil sie die erbärmliche Kleinheit des Menschen gegenüber den von . selbst heraufbeschworenen Geistern zeigt. Fazit dieses grandiosen Films unserer Zeit: Noch könnte es Zeit sein. Hoffentlich. Hans-Werner Beck Haarige Helden— kurægeschürzte Schöne: Palast:„Herkules und die Königin der Amazonen“ Unter freiester Verwendung antiker Vor- lagen aus dem Komplex der Herkules-Sage haben sich hier die Italiener ihrer kulturellen Erblasser bemächtigt und unter Hilfestellung einer französischen Produktion ein super- buntes Bildwerk für die Leinwand fabri- ziert. Für den Herkules bedient sich der Streifen in Steve Reeves eines Schaustellers bewundernswerter Brustkorbmaße, der mit Felsklötzen, Marmortischen und Eisentoren um sich wirft und überall, wo er auftaucht, auf der ganzen Linie siegt— selbstver- ständlich auch im Löwenkäfig. Neben den haarigen Helden bevölkern unter Pietro Franciscis Regie kurzgeschürzte Schönheiten die Leinwand und reichern das harte Män- nergeschäft mit Sex an. Die zeitweilig mit geschickten Effekten versehene Handlung läuft zügig und tumul- tuös ab, unbekümmert darum, daß es oft mit der Glaubwürdigkeit etwas hapert. Die fort- schrittlichen Filmer liegen erkennen, daß die ehernen Gesetze des wilden Filmwestens not- falls auch für Herkules gelten können. Von einschlägigen Epen dieser Art scheint sich der Film zeitweilig nur dadurch zu unter- scheiden, daß hier nicht der Lärm der Feuer- wafken, sondern antikes Schwertgeklirr die Geräuschkulisse liefert. ne. Haupteinnahmequellen Waren im abgelau- fenen Jahre außer den Beiträgen der 434 Mitglieder eine 2400-DM- Spende der Stadt Mannheim sowrie die sich auf insgesamt über sechseinhalbtausend Mark belaufenden Pro- visionen für Bilderkäufe, die von der GE- DOK anläßlich eigener Ausstellungen ver- mittelt wurden. Wie Frau Landmann-Driescher mitteilte, zählt die GEDOK übrigens unter ihren Mit- Sliedern rund zwanzig Prozent Männer. Einer von ihnen, Dr. Vogel, bewies die Un- entbehrlichkeit der männlichen Mitglieder, indem er die zeitweilig zu Diskussionen und Mibverständnissen führenden Neuwahlen souverän meisterte. Nach der Wiederwahl der Vorsitzenden entschied sich die Ver- sammlung einmütig für Frau Enderlin- Burgdorf als zweite Vorsitzende(anstelle der Wegen Arbeitsüberlastung zurückgetretenen Frau Lissy Engel). Zur ersten Schriftführe- rin gewählt wurde Fräulein Halacek, der als weitere Schriftführerinnen Frau Eisele und Frau Frank- Deuster zur Verfügung stehen sollen. Zur Unterstützung der Wiedergewähl⸗ ten Kassenwartin Frau Kröger wurde Steuer- berater Dr. Vogel gewählt. Eine umfangreiche Liste weiterer Aemter War bei den Wahlen der Fachbeiräte zu ver- geben. So wurden gewählt: für Musik Fräu- lein Neuenschwander, Frau Hauck und Frau Laugs; für Bildende Kunst Frau Enderlin- Burgdorf und Frau Schmidt; für Tanz und Gymnastik Frau Rothmund und Frau von Oertzen; für Photographie Fita Binz; für Schrifttum Frau Ueberle-Doerner, Frau Hei- lig, Frau Meyer-Mack; für Kunstfreunde Herr und Frau Dr. Krummel, Frau Dr. Breu- ker. Frau Vogel- Zimmermann Wurde zur Ehrenvorsitzenden erkoren. ne. Termine Deutsch- Amerikanisches Institut: 13. 1 20 Uhr, Amerikahaus Mannheim, We kleine Gigantl,„Atomenergie in Amerika“, „Der ute Krieg“,„Die magnetische Flasche“. Schwerhörigenverein: 13. April, 16 bis 18 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Blaues Kreuz: 13. A ril, 20 Uhr, ten- straße 42, Alan de 1 Wir gratulieren! Michael Ebersmann, Mann- heim-Rheinau, Durlacher Straße 129, wird 77 Jahre alt. Karl Heep, Mannheim, Elisabeth; straße 4, begeht den 79. Geburtstag. Hermann Schäfer, Mannheim, Mittelstraße 87, kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei Firma Gebr. Heuss, Anker- und Hammerfabrik, zurückblicken. Wohin gehen wir? Mittwoch, 13. April Theater: Nationaltheater, Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Jeanne oder Die Lerche“; Kel- lertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Feinde schicken keine Blumen“; Städt. Bühne Heidelberg, 19.30 bis 23.00 Uhr:„Faust“(Mittwoch-Miete, Mitt woch-Miete-Schauspie), freier Verkauf). Konzerte: Johanniskirche Lindenhof, 20.00 Uhr: Lukas-Passion von Heinrich Schütz. Filme: Planken, Großes Haus:„Wir Wun- derkinder“; Alster:„Plötzlich im letzten Som- mer“; Schauburg:„Wölfe in der Tiefe“; Scala: „Bettgeflüster“; Capitol:„Vera Cruz“; Planken, Kleines Haus:„Das letzte Ufer“; Alhambra: „Das kunstseidene Mädchen“; Universum:„Ich schwöre und gelobe“; Kamera:„Rebecca“; Kur- bel:„Der Würger von Sing- Sing“; Palast:„Her- kules und die Königin der Amazonen“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Rex Bennet schlägt zu“, Abendstudio im City:„Ariane“. JJC Wu. Ä]⅛—˙l-i. 7— TTC . N22. Nx. 87 nin, S0 seiner seine 1 Ziel- be die Führer partei) finan- jerung nach geoise“ n, die hatte. zerster eteien- Mar- Frei- abge- atlicht, ichtet, e oder ch die zelten. ꝛ0t als Staat Staat s dem skrieg chlag- Stalin Skru- Stadt- Vor- d der re ein mög No, eimer nden Arün- ofbad anen- Nstag 8 bis 9 bis imm- für 8 ist ontag Die von 8 bis glau- 434 Stadt über Pro- GE- ver- eilte, Mit- mer. Un- der, und hlen wahl Ver- rlin- der nen hre- 1 als und hen ähl⸗ uer- nter ver- räu- rau lin- und von für Lei- nde eu- zur ne. Nr. 87/ Mittwoch, 18. April 1960 MORGEN Seite 9 280000 Flugkilometer für Agadir Bilanz der Hilfe/ Die Bundeswehr hat Erfahrungen gewonnen Bonn.(dpa/ AP) Nach Abschluß der welt- weiten Hilfsaktion für die marokkanische Stadt Agadir, die in den letzten Februartagen von schweren Erdbeben zerstört wurde, gab das Bundesverteidigungsministerium am Montag einen Bericht über den Rettungsein- satz der Bundeswehr. An der Hilfsaktion, die vom 2. März bis zum 5. April dauerte, waren 315 Soldaten beteiligt. 35 Transportflugzeuge der Luftwaffe vom Typ„Noratlas“ beförder- ten 1500 Passagiere und 179 Tonnen Lasten zwischen dem Bundesgebiet, Paris, Madrid, Casablanca und Agadir. Sie legten dabei rund 280 000 Flugkilometer zurück. Außer Aerzten, Sgnitätern, Funkern und Hygienikern waren 200 Mann fliegendes Personal eingesetzt. In dem modernen Bundeswehrlazarett, das gleich mit den ersten Flugzeugen nach Agadir gebracht wurde, sind nach Angaben von Oberfeldarzt Dr. Karl Merkle 20 schwere und 60 mittlere und leichtere Operationen an Erdbebenopfern vorgenommen worden. Zeit- weise wurden 72 Patienten in dem Lazarett stationär behandelt. Ueber tausend Verletzte und Kranke wurden von den Bundeswehr- ärzten ambulant versorgt. Die Bundeswehr hat aus ihrer Hilfsaktion für Agadir, ihrem ersten größeren Einsatz dieser Art, eine Reihe wertvoller Lehren und Anregungen gewonnen. Die gesammelten Er- fahrungen sollen für eventuelle künftige Fälle ähnlicher Art ausgewertet werden. Beim Deutschen Roten Kreuz sind bisher rund 1,6 Millionen Mark an Spenden für die Erdbebenopfer eingegangen, teilte der Kata- strophenschutzbeauftragte des DRK, Her- mann Rittgen mit. In Marokko betreue das DRK bereits die rund 200 000 Algerienflücht- linge mit der„Milchspende“, für die bisher 60 000 Mark gespendet wurden. Entwurf für OEEC-Umbau von„vier Weisen“ fertiggestellt Paris.(dpa) Die„vier weisen Männer“, die am 13. Januar von der Pariser Wirt- schaftskonferenz mit der Vorbereitung der Reform des Europäischen Wirtschaftsrats (OEEOC) beauftragt wurden, haben ihren Entwurf fertiggestellt. Er soll den zwanzig an der Wirtschaftskonferenz beteiligten Re- gierungen am heutigen Mittwoch zugestellt und Anfang Mai von einer Konferenz hoher Beamter geprüft werden. Die„vier Weisen“ — Randolph Burgess(USA), Sir Paul Gore- Booth(Großbritannien), Bernard Clappier Frankreich) und Xenophon Zolotas(Grie- chenland)— schlagen vor, daß die neue OEEC hauptsächlich für die Koordinierung der Wirtschaftspolitik und der Unterstützung für die Entwicklungsländer zuständig sein soll. Die neue Organisation wird nicht mehr OEEC(Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas) sondern OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung) heißen. Wie bei der bisherigen OEEC sind die Führungsor- gane ein Ministerrat, der einstimmig be- schließt, und ein Generalsekretär, der auf fünf Jahre gewählt wird und nicht nur im Aufgabenbereich(Vorsitz im ständigen Rab), Sowjets weisen„Verleumdungen“ zurück „Iswestija“ zur nicht angenommenen Bonner Note an Moskau Moskau.(dpa) Die sowjetische Regierungs- zeitung„Iswestija“ schrieb am Dienstag zur (von Moskau nicht angenommenen) Protest- note der Bundesrepublik gegen die antideut- schen Außerungen des sowjetischen Regie- rnungschefs Chrustschow:„Es ist vergeblich, wenn die westdeutschen Führer die Sowjet- union beschuldigen, sie versuche, die Politik der westdeutschen Regierung zu verleumden. Nichts kann größeren Argwohn hinsichtlich der Politik der westdeutschen Regierung erregen als ihre eigenen tagtäglichen praktischen Taten. Die Bonner Note hat nur einen Zweck: Die friedliche Außenpolitik des Sowjet- staates zu verdrehen und die Erklärungen des sowjetischen Regierungschefs in Frank- reich zu entstellen.“ Die Not sei von der So- wjetregierung wegen ihres offenkundig ver- leumderischen Charakters zurückgewiesen und der westdeutschen Botschaft in Moskau zurückgegeben worden, heißt es weiter. Fs habe keinen Sinn, gegen dieses nicht allzu glaubwürdige Dokument zu polemisieren, das ein Sammelsurium von Fälschungen, ein plumper Versuch, die Verantwortung dem Unschuldigen zuzuschieben, sei. Bonn nehme diese Haltung der beleidigten Unschuld stets dann ein, wenn die Frage der Gefahr eines Wiederauflebens des deutschen Militarismus und Revanchismus aufgeworfen werde. Die Bonner Führer würden aber ihre finsteren Taten nicht reinwaschen können. Das Blatt behauptet, seit dem Augenblick ihrer Grün- dung habe die Bundesrepublik Deutschland den Weg der Militarisierung und der Re- vanche beschritten. Die militärischen Stütz- punkte, nach denen sie trachte, seien Außen- posten für eine zukünftige Aggression. Die politische Entwicklung in Westdeutschland erfordere die strengste Wachsamkeit der Kräfte des Friedens. sondern auch im politischen Format der da- für gewählten Persönlichkeit an die NATO erinnern soll. Neue Gebietseinteilung in der Tschechoslowakei Prag.(dpa) Die tschechoslowakische Natio- nalversammlung hat am Wochenende einen Gesetzentwurf der Regierung gebilligt, der eine neue Gebietseinteilung der Tschecho- slowakei vorsieht. Nach dem Gesetz soll die Anzahl der Bezirke von bisher 20 auf elf und die der Kreise von 306 auf 118 verringert werden. Die Neuregelung soll vom 1. Juli an nach den Neuwahlen zur Nationalversamm- lung der Tschechoslowakei, der Nationalaus- schüsse und des slowakischen Nationalrates in Kraft treten. Die Nationalversammlung beschloß ferner einige Verfassungsänderungen. Danach ver- ringert sich entsprechend der neuen Gebiets- einteilung die Anzahl der Wahlbezirke und die der Abgeordneten. Während bisher ein Abgeordneter 35 000 Einwohner vertrat und das Parlament insgesamt 368 Abgeordnete zählte, soll diese Zahl jetzt auf 300 vermin- dert werden. Eine andere Verfassungsände- rung sieht vor, daß Abgeordneten, die„das Vertrauen ihrer Wähler mißbrauchen, von den Wählern in einer öffentlichen Versamm- lung von ihren Funktionen abberufen werden können“. Ost-Berlin schweigt über die Beziehungen zu Guinea Berlin.(dpa) Die Ostberliner Publikatio- nen vermeiden es weiterhin, das Thema „diplomatische Beziehungen“ zwischen der Sowjetzone und Guinea anzuschneiden. Das FDꝗi-Zentralorgan„Junge Welt“ brachte am Dienstag einen Reisebericht eines FDJ-Funk- tionärs aus Guinea, ohne dieses Thema zu erwähnen. Bemerkenswert ist ein Foto, das einen kleinen weißen Flachbau unter Palmen zeigt mit der Unterschrift:„Das Gebäude der DDR-Handelsvertretung in Conakry“. In einem Artikel„Die Beziehungen der DDR zur Republik Guinea“ in der zweiten März-Ausgabe der offiziösen Ostberliner Zeitschrift„Der Außenhandel“ wird über „diplomatische Beziehungen“ ebenfalls nicht berichtet. Es heißt lediglich, es sei zu er- Warten, daß sich die zwischenstaatlichen Be- ziehungen zwischen den beiden Ländern gut entwickeln werden. Der guinesische Staatspräsident Sekou Touré hat in der vergangenen Woche offiziell bestätigt, daß keine diplomatischen Bezie- hungen zur Sowjetzone bestehen. Er erklärte, die Behauptungen„gewisser Presseorgane“, Guinea habe diplomatische Beziehungen zu Pankow aufgenommen, entsprächen nicht den Tatsachen. UsS-Wettersatellit fotografiert UdSSR „Tiros I“ lieferte Aufnahmen von sowjetischen Gebieten Washington.(AP) Mehrere hundert Bil- der, die der amerikanische Wetterbeobach- tungssatellit„Tiros 1“ bei seinen bisherigen Umzkreisungen aus mehr als 700 Kilometer Höhe von der Erdoberfläche gemacht hat, sind am Montagabend in Washington mit einem Projektionsgerät vorgeführt worden. Darunter waren auch einige Aufnahmen sowjetischen Gebiets, unter anderem klare Bilder der Kurilen und des sibirischen Rau- mes um den Baikal-See. Einige dieser Bil- der will Präsident Eisenhower im Juni möglicherweise Ministerpräsident Chrust- schow bei seinem Moskauer Besuch über- reichen. Die Bilder wurden von den beiden Fernsehkameras an Bord des Satelliten auf- genommen und beim Ueberfliegen des Pa- zifk von der Bodenstation„abgerufen“. Neben den Aufnahmen sowjetischen Gebiets und einem vorzüglichen Bild des afrikani- schen Tschad-Sees überraschten auch die Aufnahmen eines über 3000 Kilometer durchmessenden Wolkenwirbels über dem Pazifik. Aufnahmen solcher Wolkenforma- tionen waren die Hauptaufgabe des Satel- liten. Man hofft, im Lauf der Zeit diese Technik so vervohbkommnen zu können, daß sie ein frühzeitiges Erkennen von Sturm- tiefs ermöglicht. Staatspräsident Gronchi nahm Besprechungen auf 2 Rom.(AP) Staatspräsident Gronchi hat am Dienstag Besprechungen mit den Präsi- denten der beiden Häuser des italienischen Parlaments aufgenommen, um eine Lösung der neuen italienischen Regierungskrise zu finden. Vermutungen, Gronchi könnte das Parlament auflösen und Neuwahlen aus- schreiben, sind auch am Dienstag noch nicht verstummt. Man hält diese Möglichkeit in politischen Kreisen jedoch nicht für sehr Wahrscheinlich, da eine Neuwahl den Christlichen Demokraten mit Sicherheit Stimmenverluste bringen dürfte. Kurz notiert Corrado Bafile, der neue päpstliche Nun- tius in Deutschland trifft heute aus Rom kommend in Bonn ein. Gebilligt hat der Ministerrat der Benelux- Länder ein Abkommen dieser Länder über die Abschaffung aller Paß- und Zollkontrol- len an ihren gemeinsamen Grenzen. Ein Entwurf zu einem weiteren Abkommen sieht den freien Reiseverkehr und Aufenthalt sowie freie Niederlassungsrechte innerhalb der Benelux-Länder vor. Die Bundesärztekammer lehnt das Kosten- erstattungsverfahren in der Krankenver- sicherung keineswegs völlig ab. Für die frei- willig Weiter versicherten hält sie dieses Ver- fahren für möglich. Präsident Eisenhower wird auf seiner bevorstehende Reise nach der Sowjetunion und Japan auch Süd-Korea einen kurzen Be- such abstatten. Ein sensationelles neues Radargerät, das unter Wasser bis zu 1600 Kilometer weit „sehen“ könne, entwickeln britische Wissen- schaftler zur Zeit nach einer Meldung der Londoner Zeitung„Daily Mail“. Eine erfolg- reiche Beendigung dieser Entwicklungs- arbeiten würde nach Ansicht des Blattes eine fast hundertprozentige Verteidigung gegen die große sowietische U-Boot-Flotte ermöglichen. Die U-Boote könnten schon ausgemacht werden, wenn sie ihre Stütz- punkte verlassen. Auf der Genfer Abrüstungskonferenz schlug der Westen die Bildung einer tech- nischen Arbeitsgruppe vor, die sich mit einem Verbot von Massenzerstöungswaf“en im Weltraum befassen soll. Von kommuni- stischer Seite liegt bisher keine Reaktion auf den Vorschlag vor. Auf Einladung Chrustschows wird der türkische Ministerpräsident Menderes im Juli in die Sowjetunion reisen, wie das tür- kische Außenministerium mitteilte. Chrust- schow werde den Besuch zu einem späteren, noch nicht bestimmten Zeitpunkt erwidern. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat entschieden, dag Portugal ein Durchgangsrecht zu seinen Enklaven in Indien hat, das von Indien nicht streitig ge- macht werden darf. Der Anspruch Portu- gals, Streitkräfte, Polizei oder Waffen und Munition in die Enklaven zu entsenden, wurde jedoch abgelehnt. 0: Auf Wunsch der Sowjetzone hat die so- Wjetische„Außerordentliche Staatskommis- sion zur Untersuchung von Verbrechen der Nazi- Eindringlinge“ das von ihr gesammelte Material über die„Verbrechen“ von Bun- desminister Oberländer in der Sowjetunion an das Oberste sowietzonale Gericht über- geben. 5 Aufgabe einer Expertengruppe, deren Einberufung der amerikanische Delegierte auf der Genfer Atomkonferenz über eine kontrollierte Einstellung der Kernwaffen versuche, Wadsworth, für den 11. Mai vor- geschlagen hat, soll es sein, ein Forschungs- programm zur Verbesserung der Feststell- barkeit unterirdischer Kernexplosionen aus- zuarbeiten. Der sowjetische Delegierte Za- rapkin hat zu dem amerikanischen Vorschlag noch nicht Stellung genommen. Die sowaetamtliche TASS-Agentur be- stätigte, daß der künstliche sowjetische Erd- satellit„Sputnik III“ am Mittwoch beim Ein- tritt in die dichteren Schichten der Erd- atmosphäre verglühte. Ein Griff! Kstliches. Erleben Sie d die Tiefkh 1 olles Aroma eses Wunder, 9 ist das nich das ganze de Erbsen im M das Erlesenste, gurch Kälte-für ꝑrische der Natu frohe- und die ririscher Ges Natu emießen Sie 1 8 Art O nau sich 1GLO ersp Was Sde 2 1GL boen Pet 10e 3 15 N 8 2 men 9 „test in eine Taktung ge. 8 0— 8 lckelk-bis zu 24 Stunden auf den 8 N 8 g* ü Kühlen Baum- 7 0 8 res Kühl- im K! 5 3 sogar bis 20 drel — userlesene tt. Nur a le für quali ene Mit Garan tragen. Das wahrt den vollen natur t herrlich: le Jahr hinduro 5 erz-was Sie 8 Was die Natur Sie bewahrt. Isch UNd sEflböfl erwacht: chmack N ürfen be- Sorten dür lvertahren Tiefe trischen Wert. ne Sommerkost im Winter oder „jederzeit: O- einzig tet olbt es iris h. 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Mit explosiver Vehemenz drängen die Völker des Schwarzen Erdteils, des geradezu klassischen Kolo- nialgebietes der Vergangenheit, nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Einige von ihnen haben dieses Ziel bereits erreicht und ringen nun im Innern um eine zweckmäßige Verwaltung und Regierungsform, viele sind noch auf dem Weg zu die- sem Ziel und führen entsprechende Verhandlungen mit ihren bisherigen Kolonial- herren. Damit steckt Afrika auch voller Probleme. Unser Sonderberichterstatter Louis Barcata, dem Leser sicherlich noch durch die Berichterstattung über seine China- Reise in bester Erinnerung, befindet sich zur Zeit auf großer Fahrt kreuz und quer durch Afrika und berichtet unserer Zeitung in nächster Zeit laufend über seine Erlebnisse. 7. Fortsetzung Douala. Die ersten, von den Furopaern kreiwillig aufgegebenen Häuser an der West- küste des Schwarzen Kontinents sah ich auf der Fahrt zwischen dem Flughafen und dem Stadtzentrum von Douala, der wichtigsten Hafen- und Handelsstadt Kameruns. Es wa- ven feste Steinbauten, noch aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, als Kamerun deutsche Kolonie war, Häuser, die selbst in dieser von Sümpfen eingeschlossenen Stadt mit beinahe der größten Niederschlagsmenge der Welt den Unbilden der Witterung stand- gehalten hatten. Weniger widerstandsfähig Waren die Weißen gewesen, die resigniert Naturrein im Frischbeute o 1.23 . UND PfkifE FUR Zi ARETTEN das verhältnismäßig früh, im Jänner 1960, souverän gewordene, unruhige Land verlas- gen hatten. Im Akwa-Palace-Hotel, das nach einem der beiden Eingeborenenbäuptlinge benannt Wird, die seinerzeit den Schutzvertrag mit dem kaiserlichen Deutschen Reich unter- zeichnet hatten, merkte man nichts von Un- ruhe: Da saßen hübsch frisierte, aufgeblon- dete, langbeinige Französinnen in haut- nahen, weißen Hosen und der gamingesich- tige Ober mit der blatternarbigen Lederhaut dirigierte so lautlos und würdevoll die schwarzen Boys, als befände er sich bei Maxim in Paris. Alles aß die appetitlichen, fetten Krebse Portugisisch: cameroes), die sich in den Sümpfen ringsum finden und von denen das Land seinen Namen erhielt. Hier vergaß man rasch den flinken, glatt- geschorenen schwarzen Zollbeamten, der als erster in Westafrika wissen wollte, ob man Waffen mitführe, und dessen wohlgezielte Fragen die Schulung durch das Deuxieme- Bureau verrieten. An der Theke dröhnte aus dem Lautsprecher französische Musik, es gab vom Remy Martin zum Benedictine, von schwarzgebeizten Zigaretten zum eisgekühl- ten Louis Roederer alle Spezialitäten der „France Metropolitaine“. In einer Ecke hatte sich ein„Bar et Tabac“ etabliert. In allen anderen Winkeln klapperten die Pokerwür- fel. Das Lokal„schmeckte“ viel mehr nach Montmartre als das heutige Moulin Rouge Nur die Tagestemperatur war anders, und das unentwegte Surren der Klimaanlagen konnte die träge, lähmende Hitze und den hundertprozentigen Feuchtigkeitsgehalt der Luft nie ganz vergessen lassen. Während ich nach Tisch in der stickigen Tropennacht durch die hellerleuchteten Stra- Ben der Stadt spazierte, die so menschen- leer wirkte, als wäre sie ausgestorben, dachte ich an die quälenden Gespräche zu- rück, die ich in Accra mit dem exilierten Kamerunpolitiker Felix Moumié geführt hatte. Bis dahin war mir kaum ein Afrika- ner begegnet, der im dogmatischen Sinne die Bezeichnung„Kommunist“ verdient hätte. In Guinea und in Ghana gab es zahl- reiche Politiker, die das totalitäre Einpar- tetensystem als die einzige Doktrin vertei- digten, die der„afrikanischen Wirklichkeit“ entspräche. Viele von ihnen hatten sich zu einem humanitären, idealistischen Sozialis- mus und Marxismus europäàischer Prägung bekannt. Aber jeder hatte— wenigstens theoretisch— die politische Lehre und Wirk- lichkeit des Ostens abgelehnt. Keiner— Selbst jene nicht, die Rußland und China besucht hatten—, war der Faszination der östlichen Kolosse auf längere Zeit oder gar auf dauernd erlegen. Felix Moumièé aber war nicht nur Mar- xist, er war auch sowietgläubiger Kommu- mist fast stalinistischer Prägung, und wahr- scheinlich hing es nicht mit einem Zufall zu- sammen, daß er die bulgarische„Aufbau- arbeit“ als besonders beispielhaft für ein im Wesentlichen agrarisches afrikanisches Land Wie Kamerun bezeichnete. Er erschien mir als eine seltsame Mischung zwischen einer Schwärmernatur jenes Typs, der im Deutsch- land der ersten Nachkriegszeit so weit ver- breitet war, und einem modernen„Empfehls- empfänger“, der in Anbetung vor der ge- Waltigen Parteiorganisation seines Dogmas erstarrt ist und eben ausführt, was ange- ordnet wird. Selbst wenn es sich um Akte grauenhafter nationaler Selbstverstümme- lung, um einen Terrorismus handelt, der sel- ten oder überhaupt nie die politischen Geg- ner trifft, sondern fast immer die zufällig vorhandenen Unschuldigen. Moumié hat während der letzten Jahre den Aufstieg 80 vieler verhafteter oder exilierter Negerpo- tiker erlebt, daß es nicht wunder nimmt, mit welch hektischem Fanatismus er daran glaubt, daß Kamerun, mon pays“, bald kommunistisch sein und ihn an die Spitze des Staates berufen werde. Da er über er- hebliche finanzielle Mittel verfügt, starke Stützpunkte in den beiden entschieden anti- kommunistischen afrikanischen Staaten Ghana und Aegypten gefunden hat, sich aber obendrein der mächtigen Hilfe der So- Wietunion sowie der KP Frankreichs sicher weiß, gelingt es ihm, in Kamerun auch aus der Ferne her gefährliche Revolten anzu- zetteln. Ich war noch nicht zehn Minuten unter- Wegs, als ich den Beweis dafür erhielt daß es in Kamerun nicht nur Krebse, sondern auch eine revolutionäre Bewegung gibt. Plötzlich hörte ich hinter mir das scharfe Knattern einer Maschinenpistole, und in einer blitz- schnellen Wendung sah ich noch den Mann umsinken, der eben aus einer Bar getreten war und der sich mit der verkrampften Faust an den Glasperlenschnüren des Vorhangs zu halten suchte. Als ich mit anderen Menschen dort stand, war er bereits tot, und seine Khakifarbene Polizistenuniform saugte an vier, fünf Stellen gierig das Blut auf. Der ledergesichtige Kellner im Akwa- Palace, dem ich bestürzt das Erlebnis erzählte, schob mir einen Martell hin und meinte dann ge- lassen:„Warum soll denn keiner umgelegt werden, bloß, weil Sie angekommen sind?“ Bald erhielt ich offizielle Zahlen über die Wahre„Blutbilanz“ des Bürgerkrieges, der von der Bewegung Felix Moumiés ständig in Gang gehalten wurde. Innerhalb von drei Monaten waren zwölf Polizisten und Sol- daten, 381 Rebellen und rund 800 vollständig unbeteiligte Zivilisten getötet worden. Das ist eine Statistik, die in mancher Beziehung an die Todeszahlen des Bürgerkrieges in Algerien erinnert. Auch die typisch terro- ristische Taktik des Furchtverbreitens, der Einschüchterung der„EKollaborateure“ wird ähnlich angewendet wie in Algerien, freilich verbunden mit den barbarischen Methoden des wilderen Aequatoriallandes, also der Grausamkeit unzivilisierter Negerstämme, die nur gemildert wird durch den Mangel an Organisation, mit dem auch Felix Moumié nicht fertig zu werden vermochte. Die Situa- tion Kameruns erinnert aber auch— ent- kernt und doch auf eine unheimlich intensive Art— an Entwicklungen, die sich vor weni- gen Jahren in Indochina vollzogen, wo ein Kaiser als Vasall der Franzosen den Begriff der Unabhängigkeit so lange auf seine Weise Präsidialdemokratie nach Im März 1959 hatte Ahidjo vor den Ver- einten Nationen, die nur zögernd dem Vor- schlag Frankreichs zur Gewährung voller Unabhängigkeit an Kamerun folgten, eine bindende Erklärung abgegeben: Die Verfas- sung des jungen Staates sollte von einer konstituierenden Versammlung vorbereitet und dann dem Volk zur Abstimmung über- lassen werden. Weniger als drei Monate nach dem Unabhängigkeitstag fand bereits das Referendum über die Verfassung statt, die nicht von einer konstituierenden Versamm- lung, sondern von einem französischen Expertenkomitee entworfen worden war. Die Urkunde stellt eine genaue, zum Teil wört⸗ liche Kopie der französischen Verfassung de Gaulles dar. Die Gewaltenteilung zwi- schen Legislative und Exekutive wird in der Praxis weitgehend aufgehoben. Da die Ver- fassung vom Volke angenommen wurde, wird in der neuen„Präsidialdemokratie“ Kameruns Ahmadou Ahidjo somit dieselbe, kast absolute Macht besitzen, wie de Gaulle in Frankreich. Das Abstimmungsverfahren Wurde nicht nur von den Terroristen Moumiés, sondern auch von der„legalen und im Sinne der Pariser Regierungen aus- legte, bis die Revolution zu einer weltweit sichtbaren Flamme emporschlug. Die Bilder des Vergleichs und der Erinne- rung erschrecken, ja verstören manche Europäer um so mehr, als aus dem Bereich des Beklemmenden auch physiognomische Aehnlichkeit zwischen dem EX-Kaiser Bao- Dai und dem Präsidenten von Kamerun, Ahmadou Ahidjo, auftauchen Sind damit die Parallelen erschöpft? Kamerun, dessen briti- scher, kleinerer Teil(etwa 1 400 000 Einwoh- ner) von den Engländern gleichzeitig mit Nigeria verwaltet wird und im Oktober wohl auch mit diesem Lande frei werden dürfte, ist in seinem„französischen“ Hauptteil raummäßig gröber als die deutsche Bundes- republik. Es hat e besonderes unruhige Geschichte hinter sich. Zuletzt Wurde es als Treuhandgebiet der UN von Paris verwaltet. Am 1. Januar 1960 erhielt dieser französische Teil(rund dreieinhalb Millionen Einwohner) unter dem Präsiden- ten Ahidjo die volle Unabhängigkeit. Ahidjos Macht stützt sich auf die 8 und an sich gesunde Regierungspartei sowei natürlich auf die Franzosen, ohne die das Land im Chaos versänke oder sich— wie das Guinea Sekou Tourèés— um Filfe an den Osten wenden müßte. hido ist ein sanft- asiatisch aussehender, n, dessen pantherhaft ge 1 Bewegungen ungewöhnliche Willens- Kraft verraten. Er ist alles andere als jener „Schwächling im Solde Frankreichs“, als den ihn sein Gegner Moumiéèé hinzustellen sucht. Die„technische Abhängigkeitsbeziehung“ zu reich leugnet er nicht.„Wir hätten natürlich auch die Möglichkeit besessen, unseren Staat mit internationaler Hilfe auf- zubauen. Dabei hätten wir jedoch riskiert, Bindungen auf uns nehmen zu müssen, die nicht so leicht zu lösen wären, wie etwa die mit Frankreich.“ Er sagte es nicht, aber natürlich spielte er damit auf Guinea an, dessen Zukunft ihn„mit Besorgnis erfüllt“. Er wählte dabei fast die gleichen Worte, die Kwame N'Krumah fand, als er das unsichere gefährliche Schicksal der Regierung von Conakry erwähnte. Ahidjo behauptete fest, die Franzosen unternähmen keinerlei Ver- suche, sich in die Politik des Landes einzu- schalten.„Sie helfen uns dort, wo wir sie brauchen, und dann, wenn wir sie darum“ bitten. Das ist alles.“ Ist es wirklich alles? dem Muster von de Gaulle Opposition“ als geradezu„unehrenhaft“ be- zeichnet. Einer der jungen, oppositionellen Abge- ordneten sagte zu mir:„Natürlich wird die Ronstitution mit 90 Prozent Ja-Stimmen an- genommen werden.“ Als ich erwähnte, daß Dr. Kwame N'Krumah in Ghana genau den- selben Weg zur Präsidialherrschaft gehe, er- hielt ich die rätselvoll- afrikanische Antwort: „Wenn ein Staat wirklich unabhängig ist, kann er vieles tun, was ein nur halb unab- hängiger Staat nicht machen darf.“ Die Wahr- heit ist, daß selbst die sehr ehrenhafte Oppo- sition in Kamerun nur deshalb so demokra- tisch denkt, weil sie sich nicht an der Macht befindet, und weil die harte Methode der „totalitären Demokratie“, die sich offensicht- Iich überall in Afrika durchzusetzen beginnt, dem Politischen Gegner keine Chancen läßt. Die„legale Opposition“ war einer fast blamablen Täuschung erlegen, als sie sogar in ihren eigenen Zeitungen ironisch den„Neun- undneunzig-Prozent-Sieg“ der Ahidjo-Ver- fassung vorausgesagt hatte. Gewiß war die Konstitution angenommen worden. Aber in den beiden Orten mit der einzigen größeren, Wirklich qualifizierten Wählerschaft, im Hafen Douala und in der Hauptstadt Vao- 1 unde waren jeweils nur 1173 und 1527„Ja“. gegen 57 228 und 15 276„Nein“-Stimmen ab- gegeben worden. Hingegen war in den Gebie- ten, die dem Kommunisten Moumiè gehorchen sollten, nämlich in der Aufstandprovinz Bamilékeé, eine klare Stimmenmehrheit für die Verfassung erzielt worden. Auch das zeigt, wie sehr sich der westliche Mensch vor einer Ueberbewertung rein formaldemokra- tischer Vorgänge im verwirrenden Spiel afri- kanischer Innenpolitik hüten muß. Die skeptischen, klugen, kühlen Franzo- sen, die vielleicht die besten Kolonialpolitiker der Welt wären, wenn sie ihren Gloire-Traum nur ein bißchen besser mit den Realitäten der Gegenwart in Uebereinstimmung bringen könnten, wissen das genau. Als ich mit einem ihrer erfahrenen Afrika- Offiziere und einer kleinen Militärpatrouille im Jeep von der Hauptstadt Laounde in das Zentrum des Aufstandsgebietes nach Djang fuhr, wurde jeder Lastwagen auf der Straße angehalten und nach Waffen durchsucht.„Die Waffen“, Sagte der Kapitän wie im Selbstgespräch, denn er war sonst nicht sehr redselig,„kön- nen von überallher kommen. Russische Schiffe können sie an der Küste abladen, und wer garantiert mir, daß die Engländer von Nigeria aus die kleine Unruhe im Bamiléké nicht ein wenig nähren?“ Ich fragte beitreten, warum sie dies tun sollten, worauf er erwiderte:„Sehen Sie, als kürzlich ein paar hundert jugendliche Wilde in die Stadt Djang eindrangen und achtzig denschen, darunter 13 Frauen und 38 Kinder, niedermetzelten, behauptete Monsieur Mou- mié, es seien seine Partisanen gewesen, die einen Vergeltungsfeldzug geführt hatten. Nun Passen Sie auf, wie das stimmt. Es waren kommunistische, zum Bombenlegen erzogene Jugendliche, denen man ein einheimisches Rauschgift eingeflößt hatte, das aus dem eng- lischen Nigeria stammte. Dann lieg man sie in Trance mit Messern und Pistolen auf friedliche Menschen los. Als wir sie ingen, Waren sie noch betrunken. Wo ist da die Politik?“ Ich fragte ihn, was die Regierung dagegen täte. Er spuckte seinen Kautabak aus und sagte:„Ich weiß nur, was ich selbst da- Segen tue. Wenn wir Rebellen eingezingelt haben, gebe ich meinen Soldaten àuch ein bigchen Rauschgift, natürlich nur ein kleines bißchen.“ Seine schmalen Augen glitzerten. Die dünnen Lippen zogen sich etwas zurück, so, daß die kleinen gelben Zähne sichtbar Wurden. Afro- asiatische Konferenz fordert Boykott südafrikanischer Waren 5 Conakry.(AP/dpa) Auf der Eröffnungs- sitzung der zweiten„Afro-asiatischen Solida- ritäts konferenz“ in Conakry forderte am Montag ein Delegierter des Afrikanischen Nationalkongresses der Südafrikanischen Union einen Boykott aller südafrikanischen Waren. Seine Forderung wurde von den 350 Delegierten aus 60 Staaten mit lautem Beifall begrüßt. Der Präsident von Guinea, Sekou Touré, beschwerte sich über die „Migachtungs, die den afrikanischen und asiatischen Staaten gezeigt werde. Ohne Teil- nahme dieser Staaten könne keine Gipfel- konferenz zum Erfolg führen. Am Dienstag wurden auf der Konferenz drei Fach- ausschüsse für politische, wirtschaftliche und Kulturelle Fragen gebildet, die die Kon- ferenzbeschlüsse vorbereiten. Politische Be- Obachter vermuten, daß dabei auch eine Resolution über ein afro- asiatisches Mit- Sbracherecht bei den Gipfelkonferenzen er- Irtert Wird. Der sowjetische Minister- Präsident Chrustschow sandte der Konferenz ein Begrüßungstelegramm und versprach den afrikanischen und asiatischen Staaten die Hilfe der Sowjetunion im Kampf gegen„die Vorherrschaft der Kolonialmächte“, erquickt den Gqumen, ohne den Magen zu belusten stimmt frob und heiter durch Alkohol mit Maßen labt und kröftigt durch feine, hochwertige Zutaten mild und fein nach alten Famiſienrezepten Daheim G und allerorten: SROSSTE EIERLIKOR- PRODUKTION OER WEIT FRANKFURT Neue Schuhe für Ostern in allen Abteilungen in reicher Auswahl enorm preisgönstig durch Stoßeinksuf und Selbstbedienung MANNHEIM, F 2, 6 am Market u. Mittelstr. 28 HEIDELBERG Vermietungen LUDWIGSHAFEN Zimmer möbl. vermietet laufend Neckarau Mo 1 Zi.-Whg. für Khep., 140. Abus unserer Frischfleischabteilung empfehlen Wir Schweine- Kote HUBER. Immob., Aug.-Anlage 19 Gutmöbl. Zimmer, 30.—, in viern- heim am OEG-Bahnhof zu verm. Zuschr. u. Nr. P 07154 a. d. Verlag. Möbl. Zimmer. Vaith, Immobilien. 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April) erklärte die Bun- des vereinigung der deutschen Arbeitgeber- verbände: „Das Gutachten bringt mit Recht zum Ausdruck, daß die Lohnpolitik ein Teil der allgemeinen Finanz-, Wirtschafts- und Kon- junkturpolitik ist. Sie muß deshalb auch mit allen Maßnahmen in diesen Bereichen ko- ordiniert werden. Das ist von der Bundes- vereinigung der deutschen Arbeitgeberver- bände in ihren Erklärungen stets hervor- gehoben worden. Die lohnpolitische Praxis kann sich nur mit der jeweils gegenwärtigen Situation aus- einandersetzen. Im Augenblick sind in der Bundesrepublik eine Reihe von Tarifen ge- kündigt. In den Verhandlungen über eine Neuregelung dieser Löhne stehen die Tarif- praktiker vor der höchst akuten Frage, nach welchen Gesichtspunkten sie zur Zeit ihre Lohnpolitik treiben sollen. Hierbei können die Tarifparteien allerdings nicht auf die Er- füllung langfristiger Forderungen warten, die offenbar der wissenschaftliche Beirat bei dem Bundeswirtschaftsministerium aus der Sicht einer konjunktur- und wirtschaftspolitischen Gesamtbetrachtung für eine zukünftige Ent- wicklung im Auge hat. 0 Wenn der wissenschaftliche Beirat in die- sem Zusammenhang darauf hinweist, daß die Staatsausgaben gesenkt, die Außenhandels- überschüsse reduziert und die Ersparnisse aus den Arbeitnehmereinkommen gesteigert wer- den müssen, so steht die Lohnpolitik un- beschadet dieser Ziele vor der realen Tat- sache, daß es noch völlig offen ist, zu welchem Zeitpunkt diese Forderungen erfüllbar sein werden. Bestimmt wird dieser Termin außer- halb des derzeitigen lohnpolitischen Ge- schehens liegen. Bis dahin aber müssen sich die Tarif- parteien mit den vor ihnen liegenden Auf- IG Metall reagiert sauer auf Paulssens Warnruf (dpa) Vom Bundesvorstand der IG Me- tall in Frankfurt wurde am 12. April die Erklärung des Präsidenten der Bundesver- einigung der Deutschen Arbeitgeberver- bände, Dr. Paulssen, zurückgewiesen, die Lohnerhöhung in der Metallindustrie von Baden- Württemberg habe preissteigernde Auswirkungen(Vergl. MM vom 9. April). Die Kosten- und Ertragslage der Metall- industrie Baden- Württembergs, wie über- haupt der Metallindustrie in der Bundes- republik, sei so außerordentlich günstig, daß die vereinbarte Lohnerhöhung in keiner Weise für Preiserhöhungen verantwortlich gemacht werden könne. Darauf weise be- reits die Tatsache hin, daß der Lohnkosten Anteil am Umsatz in letzter Zeit erheblich gesunken Sei. Der Vorstand der IG Metall zeigt sich erstaunt darüber, daß Paulssen die Erhal- tung des Arbeitsfriedens für so nebensäch- lich halte, wie er das in seinem Gespräch gaben konkret und real auseinandersetzen. Auch der wissenschaftliche Beirat hebt her- vor, daß Lohnerhöhungen, die über die Grenze des Zuwachses des Sozialprodukts hinausgehen, preissteigernde Wirkungen aus- lösen würden, solange die vom Beirat ge- wünschten Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Das entspricht der Auffassung, die auch die Bundesvereinigung vertreten hat, wobei niemals an eine automatische Koppelung von Lohn und Produktivität gedacht war. Selbstverständlich muß jede volkswirt- schaftliche Orientierung der Lohnpolitik auch im Sinne des Beirats in der Praxis von Gröhßenordnungen und damit von jenen Zah- len über die Entwicklung des Sozialprodukts ausgehen, wie sie gegenwärtig vom Statisti- schen Bundesamt zur Verfügung gestellt werden und wie sie auch dem Gutachten der Deutschen Bundesbank als Grundlage ge- dient haben. Auch die Träger der Tarifpolitik können auf diese statistischen Daten nicht verzichten. Daher kann angesichts der realen Verhältnisse in der augenblicklichen aktiven BASF verdaut die Kapitalzuführung- Große Investitionspläne 2,27 Milliarden DM Umsatz 1959: Anlagevermögen um 339 Millionen vermehrt Auseinandersetzung zwischen den Tarif- Partnern nur von den Größenordnungen und Grundlagen ausgegangen werden, die auch im wesentlichen das Gutachten der Deutschen Bundesbank zur Basis seiner Ausführungen gemacht hat.“ Industrie scheut politisches Risiko (VWD) Die durch das Haushaltsgesetz eröffneten Versicherungs möglichkeiten gegen das politische Risiko bei Investitionen in den Entwicklungsländern werden von der Industrie begrüßt. Es sei jedoch zweifelhaft, So erklärt der Bundesverband der Deutschen Industrie, ob die Durchführungsbestimmun- gen die Unternehmer genügend zu Auslands- investitionen anregten. Vor allem erscheine bedenklich, daß der Selbstbehalt beim poli- tischen Risiko generell mindestens 20 Pro- zent betragen, der Höchstbetrag der Garan- tien von Jahr zu Jahr gemindert, die Er- tragsdeckung auf höchstens 24 Prozent des Einbringungswertes beschränkt und die Laufzeit der Garantien im allgemeinen auf zehn Jahre begrenzt werden soll. Die praktischen Erfahrungen der Industrie hätten gezeigt, daß das politische Risiko im Die allgemeine Konjunkturwelle hat auch dem im Geschäftsjahr 1959 bei der Badischen Anilin-& Soda-Fabrik AG, Ludwigshafen Rh., erzielten Umsatz Auftrieb gegeben. Der Gesamtumsatz stieg— verglichen mit dem des Jahres 1958(1,93 Milliarden DMy)— um 17,5 Prozent, das ist um 338 Millionen DM auf 2,27 Milliarden DM. 38 Prozent der Produktion wurden exportiert. Der für den 10. Mai einberufenen Aktionärshauptversammlung wird Ausschüttung einer 16prozentigen Dividende ausgegebenen Jungaktien(nominale 88 Mill. Die Umsatzentwicklung bei der BASF ist von zwei Gesichtspunkten her betrachtet er- heblich. In vielen Sparten überträfe näm- lich— so sagt der Vorstand— die mengen- mäßige Mehrung die wertmäßige, ein nun schon seit Jahren gewohntes Bild. Die Erlös- minderungen durch zum Teil rückläufige Verkaufspreise beliefen sich im Jahr 1959 auf 60 bis 70 Millionen DM. Konkret sähen die Dinge bei der BASF wie folgt aus BASF-Umsatz Erzeugerpreis- Milliarden DM Index Chemie Jahr(1950= 100) 1953 0,89 105 1954 1,05 103 1955 1,26 105 1956 1,50 105 1957 1,80 106 1958 1,93 106 1959 2,27 104 Der Vorstand meint, der gewahrten Preis- disziplin der chemischen Industrie in der Bundesrepublik und dem Erfolg ihrer For- schungs- und Rationalisierungsarbeit sei die erfreuliche Geschäftsentwicklung zu verdan- ken. Auch die BASF sei in der Lage gewesen, den Abnehmern attraktive Preise zu bieten und gleichzeitig dank angestrengter Bemü- hungen aller Beteiligten, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Daß dieses gute Ergebnis sich in Ausschüttung einer 16prozentigen Dividende niederschlägt, für deren Auszahlung 101,44 Millionen DM aufgewendet werden müssen, wird aber zwischen den Zeilen des Vorstands- berichtes leise andeutend entschuldigt. Viel- leicht deshalb, weil die vorjährige 14prozen- tige Dividendenausschüttung nur 85,68 Mil- vorgeschlagen(1958: 14 Prozent). Auf die 1959 DW) entfällt ein Viertel der Jahresdividende. tung kostspieliger Wasser-Reinhaltungs- anlagen). Auch die Forschung— ihre laufen- den Kosten für 1959 betrugen über 100 Mil- lionen DM— ist personell und materiell zu verstärken und auszubauen. Fazit: Geld, im Sinne von Kapital, wird nötig sein, um den Investitionsbedarf zu decken. Der BASF- Vorstand befasse sich jedoch vorläufig nicht mit Kapitalbeschaffungsplänen, wurde ge- Sagt, denn im Jahre 1960 komme dies noch nicht in Frage. Die Umsatzzahlen in den ersten Monaten des Jahres 1960 lägen nicht unerheblich über denen der Vergleichszeit des Vorjahres. Allerdings rechnet der BASF-Vorstand für die zweite Hälfte des Jahres 1960 mit einer Konjunkturabflauung in manchen Branchen. Ueber die Tochter- und Beteiligungs- gesellschaften im In- und Ausland weiß der Geschäftsbericht nur Erfreuliches zu melden. Die Anlauf schwierigkeiten seien durchweg überwunden und damit auch die dadurch verursachten Kosten weggefallen oder er- heblich vermindert. Investitions- und somit Kapitalbedarf bestehe gegenwärtig in nen- nenswertem Umfang bei den Rheinischen Olefinwerken und bei der Buna- Werke Hüls GmbH. Die BASF in Ludwigshafen beschäftigt (ohne Tochter- und Beteiligungsgesellschaf- ten) 43 635 Personen— einschließlich 4698 Frauen und 2828 Jugendlichen unter 18 Jah- ren. Im großen gamzen blieben auch 1959 die Laufe der Zeit nicht zu- sondern abnehme, so daß die gegenwärtigen Bestimmungen für 5 f die Kreditvergabe den tatsächlichen Ver- auf 700 MiII. DPMerweitern hältnissen nicht genügten und daher ge- Der Aufsichtsrat der Farbwerke Hoechst ändert werden sollten. In diesem Zusammen- AG hat in seiner Sitzung am 12. April den hang spricht sich der BDI dafür aus, daß die vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluß Regierungsverhandlungen mit den verschie- für 1959 gebilligt und damit festgestellt. Der denen Entwicklungsländern über den Ab- zum 11. Mai nach Frankfurt-Höchst einzula- schluß zweiseitiger Investitionsschutz-Ab- denden Hauptversammlung wird die Aus- kommen beschleunigt und alles unternom- schüttung einer Dividende von 16 Prozent(im men werden sollte, um dem Konventions- Vorjahr 14 Prozent) für das Geschäftsjahr entwurf zum Schutz von Auslandsinvesti- 1959 vorgeschlagen. Außerdem soll das tionen zu weltweiter Anerkennung ver- Grundkapital um 56,20 Millionen DM auf helfen. 618,20 Millionen DM aufgestockt werden. Die i 3 neuen Aktien, die vom 1. Juli 1960 an gewinn Spanische Arbeiter berechtigt sind, werden von einem Banken- für deutsche Firmen konsortium unter Führung der Dresdner (AP) In Madrid bemüht sich seit kurzem Bank übernommen mit der Verpflichtung, sie eine deutsche Kommission um die Anwer- den Aktionären im Verhältnis 10:1 zum Kurs bung spanischer Arbeitskräfte. Wie die von 250 Prozent zuzüglich etwaiger Börsen- Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und umsatzsteuer zum Bezug anzubieten. Bel Arbeitslosenversicherung am 12. April mit- einem Börsenkurs von 564 Prozent(12. April) teilte, begann die Kommission ihre Tätig- errechnet sich ein Bezugsrestwert von rund keit unmittelbar nach Abschluß des deutsch- 23,50 Prozent. Den Aktionären soll eine Zah- spanischen Abkommens über die Anwer- lungsfrist bis zum 30. Juni 1960 eingeräumt bung von Arbeitskräften. Bei der Bundes- werden. anstalt sind schon Vermittlungsaufträge Die Mittel aus der Kapitalerhöhung die- deutscher Unternehmen eingegangen. nen der Finanzierung des umfangreichen lau- fenden Investitionsprogramms für Werks- anlagen und Beteiligungen. Um sich bei der Deckung des weiteren Finanzbedarfs der je- weiligen Lage auf dem Kapitalmarkt anpas- sen zu können, wird außerdem der Haupt- versammlung vorgeschlagen, den Vorstand bis zum 1. Mai 1965 zu ermächtigen, das Grundkapital von 618,20 Millionen DM um bis zu 81,80 Millionen DM auf bis zu 700 Millio- nen DM durch Ausgabe neuer Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen zu erhöhen(geneh- migtes Kapital gemäß Paragraph 169 Aktien- gesetz). Farben-Hoechst: Kapitalrahmen prozentualen Anteile der einzelnen Arbeits- gebiete die gleichen wie im Vorjahr. Etwa die Hälfte der Produktion entfällt auf Chemi- kalien(davon 42 Prozent auf Kunststoff- Rohstoffe), rund ein Viertel auf Düngemittel, Schädlings- und Ungeziefer-Bekämpfungs- mittel, ein Fünftel auf Farbstoffe, der Rest auf sonstige Produkte. Die Kunststoff-Roh- stoffe sind hierbei im stetigen Vordringen. Erzeugnisse, die vor wenigen Jahren noch nicht bekannt waren, treten ihren Siegeszug an. Professor Wurster erwähnte eine Ver- suchsanlage zur Herstellung mehrerer tau- send Monatstonnen von Aethylen, Propylen, Butylenen und Butadien auf der Basis von Rohöl, die 1959 glatt in Betrieb genommen wurde. Die Bilanz: Das Anlagevermögen der BASF hat sich seit 1952 wie folgt verändert: in der Zeit 1952-59 Millionen DM davon 1959 Preußag verkauft Zechengelände (AP) Die Preußag sucht Käufer für das Gelände ihrer niedersächsischen Steinkoh- lenzechen, die nach einem Aufsichtsrats Beschluß stillgelegt werden sollen.(Vergl. MM vom 30. März). In Zeitungsanzeigen bietet die Preußische Bergwerks- und Hüt- ten AG ein 1,2 Millionen Quadratmeter gro- Bes Industriegelände in der Nähe von Han- nover an. f Zugänge 1 778,50 338,66 5 Abgänge 15,24 2,47„Nach der Stillegung unserer Zechen- 5 990560 200,89 amlagen Georgschacht bei Stadthagen und Auffallend ist die erhebliche Zunahme des Wertpapierbesitzes, der um 57,58 Mil- lionen DM anstieg. Ein Teil der aus der Ka- Pitalerhöhung zugeflossenen Gelder wurde nämlich in festverzinslichen Wertpapieren angelegt. Ein anderer Teil dieser Mittel schlägt sich auf der Aktivseite in den„flüs- sige Mittel“ darstellenden Positionen(ein- schließlich Wechsel und andere Bankgut- haben) nieder. Hierbei ist zu beachten. daß der Wechselbestand auf der Aktivseite sich um netto 28,75 Millionen DM verringerte. Hauptursache: Wechsel über 36 Millionen DM wurden auf Liefer- und Leistungsfor- derungen umgebucht. Es handelt sich um bei Hermes gedeckte Forderungen die aus Lüdersfeld-Auhagen beabsichtigen wir, die Ansiedlung von Ersatzbetrieben im dorti- gen Raum zu fördern“, heißt es. Die Ge- sellschaft versichert dabei, daß„auch für größere Produktion genügende Reserven“ an Arbeitskräften vorhanden seien. Von den Stillegungen der Preußag- Zechen im Be- reich des Gesamtbergamtes Obernkirchen- Barsinghausen werden rund 3000 Arbeiter betroffen. Vizepräsident Rolf Wagenmann feiert 50. Geburtstag Der Vizepräsident der Industrie- und Han- delskammer Mannheim, Rolf Wagenmann, ge- der Durchführung eines Projektes für Rech- schäftsführender Inhaber der Firma Luschkæa nung der türkischen Regierung stammen.&« Wagenmann, Holzimport und Sägewerk, Auf der Passivseite sticht vor allem die Er- Mannheim, feiert am 13. Aprilſ seinen 50. Ge- höhung der eigenhaftenden Mittel in die burtstag. Ne 13 5 lionen DM erheischte. Bilan 5 N 5 mit einem dpa-Vertreter in Konstanz am Bedarf es irgendwelcher leise angedeute- 125 14 18 Augen, die 1958 mit 842,58 und 1959 mit 1146,14 8. Abril getan habe, Seine Reußerungen zu ter Entschuldigungen? Die BASF- Aktionäre AKTIV A 41. 1 Mill. DM ausgewiesen wurden. Darin stek- Marktberichte diesem Thema zeigten. daß gewisse Kreise haben seit Ausgründung der BASF aus dem Anlagevermögen 1220 180 1 092 301„ 135 o Ken außer der Erhöhung des Grundkapitals 35 der Bundesvereinigung offensichtlich einen 1G-Farbenkonzern im Jahre 1952— also nach(davon Beteiligung 146 61s 143 974) um nominale 88 Millionen DM. eine Zufüh- e längeren Arbeitskampf lieber gesehen hät- mehr als zehnjähriger dividendenloser Zeit— o 5 1 T 57577 rung zu den gesetzlichen Rücklagen aus der Mannheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt ten, als daß sie den Arbeitnehmern einen einschließlich für das Jahr 1959(vorausge- Forderungen 374 769 295 409. 79 380 Kapitalerhöhung im Betrage von 164,30 Mil- ,]ãů§˖!ꝙm Anfuhr und Absatz gut, teilweise Nach- angemessenen Anteil am Ertrag zukommen setzt, daß der jetzige Dividendenvorschlag 9 1 and 3 lionen DM, sowie Aufstockungen der freien 8 5 7 1 2 5 ließen. von der Hauptversammlung am 10. Mai ge- Rechnungs- Apgre 5 3 503 T. 2 603 Rücklagen um 48,49 Millionen DM. e h 5 3 25. 3 Rechnungs-Abgrenzung 7 166 9 775— 2609 8 5. 5 8 ten 36—45; Kartoffeln 9,5—11; Lauch Gew. 60-70; 5 45 billigt wird) 389,0 Millionen DM an Dividende pASSILVIA. ö Die Rückstellung für sonstige ungewisse Petersnie Bd. 10—11; Radieschen Bd. 40—50; Ret⸗ Konzentrations-Enquete eingenommen; in der gleichen Zeit haben sie 5 Schulden stiegen um 58,88 Millionen DM. Es fiche St. 40-80, dto. Bd. ide; Rhabarber 34d: .. Srundkapital 700 000 612 00% + 88 000 f 1 1117 Rotkohl 5860; Kresse 8090; Feldsalat 130150; N 3 5 jedoch zur Aufstockung des BASF-Grund- Rücklag. u. Wertber. 446 137 230 806 4 215 551 sind darin enthalten(in Millionen DM): un 1112; 1 t. 45—50 demnächst startklar 5 8 l Suppengrün 11-12; Kopfsalat dt. St. 4550, dto. 1 5. Kapitals 584,10 Millionen DM in bar zuge-(davon Auf, a. 146,96 für Altersvorsorge ital Steige 78, dito. holl. Steige 1011; Schnitt- (eg) Die Konzentrationsvorgänge in der schossen... 164 300 3 124,72 für Steuern lauch Bd. 1011; Spargel H I 290310, dto. H II 240 westdeutschen Wirtschaft sollen demnächst Kapital Nominale Bezugskurs Millionen Dr e 42 571 N N 1 8 W. e 8 8 58 1 9 8—. 7. 25 N ew. 5 m 8 5„ statistisch durenleuchtet werden. Das Wirt- erna e 54 rf 3555 5 270 902 327 1„ 82 700 Die Verbindlichkeiten sind um fast 100 Steige 910, gte, dt. 3660; Weiskehl 3033; Zwie⸗ schaftskabinett der Bundesregierung hat am 1957 102.0 115 117.30 5 80 50 8 7 5 50— 92 583 Millionen DM abgebaut worden. beln 2832; Apfel 40—65; Orangen 4570; Bananen 12. April unter Vorsitz von Bundes wirt- 1959 88,0 300. 264,00 Renn 5 Die steuerliche Leistung des Unterneh- Kiste 1416; Zitronen St. 1415, 8 7 50 1 a-Abgr. 111¹ 1272— 161 5 a. schaftsminister Professor Erhard einen Ge- Der Investitions- und somit der Kapital- Reingewinn u. vortrag 101 645 8 921 T 12 748 mens fällt dieses Jahr ganz besonders in die Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt setzentwurf eingehend erörtert, der die bedarf des Unternehmens ist weiterhin Bilanzsumme) 2 19 133 1 923 986„ 275 227 Augen. Das hängt damit zusammen, daß die(vw,) sehr große Anfuhr, besonders Rhabar- rechtliche Grundlage für eine Enquete über sehr groß. Vorstandsvorsitzer Professor Dr. Gewinn- und Verlustrechnung Export mbH. erstmalig im Wege der Organ- ber und Spinat. Absatz normal. Es erzielten: Apfel die Konzentration in der Wirtschaft bilden Wurster deutete in einer Pressekonferenz an, AUFWENDUNGEN 1959 1958 schaftsrechnung übernommen worden ist. 40-50; Kopfsalat 150—200 gr St. 35—39, 200250 fr soll. Der Bundestag hatte die Regierung im daß im laufenden Geschäftsjahr mit neuen Personalaufwand 382 136 350 Mit den für 1959 ausgewiesenen 116,93 Mil- St. 458; Feldsalat 5 loi Spinat 30.28; Schnitt- Oktober vorigen Jahres hierzu aufgefordert. Investitionen im Werte von 360 Millionen D ghifngh auf beand 16 706 16 325 lionen DM Steuern von Einkommen, Ertrag 0 Ser t r Da nur noch unwesentliche Detailfragen in zu rechnen sei. Angesichts der Konkurrenz- Steuern u. LAG-Abgabe 127 306 79 483 und Vermögen und der Lastenausgleichs- G— r 20—22, Uperstand; Weigkohl Ressorthesprechungen geklärt werden müs- lage und der auf dem Weltmarkt für Che- außerord. Aufwendungen 5 329 12 309 Vermögensabgabe von 10,38 Millionen DM 23; Möhren 30—35; Rettich rot St. 32—35, dto. wels sen, dürfte der Gesetzentwurf demnächst mie-Erzeugnisse bestehenden Aussichten Reingewinn u. Vortrag 101 648 87 927 hat die BASF seit 1952 368,89 Millionen DM. St. 4055; Bündelrettich 7076; Radies 26—37: dem Parlament zugeleitet werden. Pie müssen die Investitionen vor allem auch im. Steuern bezahlt. Den Arbeitnehmern flossen sellerie 48-67; Lauch 40—42. 1 Enquete soll unter anderem die Betriebs- Hinblick auf Rationalisierungsmaßnahmen Sohuαpepug⸗ 833 732 700 752 in der gleichen Zeit— neben den jedes Jahr weinůheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt und Unternehmensstrukturen, die Größen- mit Nachdruck vorangetrieben werden. Da- Beteiligungserträge 2 188 13 6833 ausgewiesenen Löhnen, Gehältern und ge-(VWD) Erhöhte Anfuhr, Absatz Rhabarber ordnungen des Betriebsvermögens und die neben bestehe ein steter, durch die kort- Kulffergrd. Erträge 9 284 5196 setzlichen und freien Sozialleistungen— in schleppend, sonst gut. Es erzielten: Spargel HKI. Struktur von Kapital, Umsatz, Ertrag und schreitende technische Entwicklung sich ver- Totale) 343 599 720 059 Form von Gewinnbeteiligungsprämien etwa AI 264-276, A I 227237, B 186195, C 9.115; Einkommen in der Wirtschaft untersuchen. mehrender Nachholbedarf(Beispiel: Errich- Ruf- und Abrundungen eingeschlossen 380 Millionen DM zu. Pünktchen Rhabarber 14—16; Salat 30-35. E Mitgetent von Vereinigte Wirtschaftadienste GmbH- 2.. 1.4. 2.1. 11. 4. J 12. 4. I. 4.12. 4. Effektenbörse bbie Regektnon bettet nicht far etwaige Uebertragunge- Semen d Tlalske 2 Pen ge bg. 5.% 0%. hogar. Reiurohs i Atomle- Fd. 9 5.6 1 oder Uebermittlungsfehler] 1 Pfälz. Hypo. 8 v. 88 3 0⁵* 1051 Oanade Gen.— Sinner AG 365 368 Rhein. Hy 69³ 696 8 Hypo. 6% Rhein. Hypo. 95 95 Canagros(9 10,48 Frankfurt a. M., 1 2. April 1960. 3 3 3 8. nen 18 5 1 N 1 5 8 I. 15 1995 43 14050 g Südzucker 550 T 353. 5% Rheinpfeußen v. 101 U eystone S. 8 ll„ 1 2 h 35 Zinsen steuerfrel) 7.5% Rhid.-Pfalz v. 88 105% 105% Ng(5) 14.09 Notterte Aktien bier Chr. t A. 290 5 20 8 Keumor 2 de ee 4% h d decem/ jc 10% e in ir ae ene e Accu 377 375 Dortm. Hörder 220 232 Klein Schanzlin 1360 1350 Ver Glenzs tet 680 678 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. 112 112 9% Tuvssenhütte v. 59 315 2 5 8 8 3 n 281 281 Durlacher Hoi 785 785 Klöckner Bergbau 207 218 Wintershall 510 510 5% Bayer. Hypo. 112 112 85 Weltbank- Anl. v. 59 78 58 N 11450 13. AG f. Energie 47³ 47⁵ Bichbeum-Werger 980 70 Klöckner Humb. Deuts 605 8 603 Teiss IR on 375 375 5,5% Großkreftw. Mhm. 104 10⁴ 7% Tellst. Waldhof v. 58 104 1⁰⁴ urit(slr.) 135 erkehr 7⁵⁰ 740 El. Licht u. Kraft 251 248 Klöckner-Werke 2525 252 ellstoff Waldhof 502 205 5% Pfälz. Hypo. 112 112 Europachem.(sfr.) 0 144 AG f. V. 2 8 Wandelanleihen 8 56 AEG 410, 40% Eneinger Unſon 582 34 Kraus- Maffei 385 388 5½ Rhein. Fiypo. 112 FM iat-Imb.(str.) 60 Saen eee ,,, e eee Ane, dete acische Anilin 5 ardan Bare 44 445 70% ABG v. 56 257 BMW ö 340 3⁴⁰ Barben Liduis 6,50 6,0 Löwenbräu 10³⁵⁰ 10²⁰ Beton& Monterbau Renten g 255 5 12.. Geld 3 33 8„ 2 Pen Peaeren 4 n bemrer zantibestsvert 2% Chem. Aber: v. 56 5% 5e n gere Kupter N Berger„ Fbeldmühle 1135 1140 ennesmann sad acts 455 455 8% AEG v. 56 107 107% B 5,5% Schering v. 59 245 Blei 95, 5 Bekule abgestempelt 78% 176% gelten 40⁴ 40³ Metallgesellschaft 2255 2260 Nuten er 550 550 8% Baden-Württ. v. 55 105% J 105 ½ 6.5% VDN 55 51 405 437 Aluminium 225 57 go, naue——Iselsenber 188 82% Fordd. Lioyd 107% 04 ee ö 8% BASF v. 56 106% Js%„„ a 5 Zinn 27 Binding Brauerei 1309, floes, Soldschmidt„ 88 Ns F 4%. eech v. 88 jc 106 investment-Zerüilkate Nessing 58 5 229 Bochumer Verein e e Sritener-Kayser 170 s f btals. NManlen„„, Fri Werke d de d 8. 36 106% s Acditonds 178.0 178, 0 Nessing 63 266 28 Bubiag 316 310 Srün& Bilfinger 4⁰ 408 Phoenix Rheinrohr 328 32²⁵ e 312 315 70½ Bundesbahn v. 88 1630 10% Ageſrs 170 11158 Buderus 37 975 Srünzw. 4 Hartm. 5 515 T breußag 207% 23 8 6% Bundespost v. 55 90 0 96% Anglo Dutch 99,6 99,00 Deutsche freie Brown, Boveri& Cie. 749 747 Zußstahl Witten 461— Rheinelektra 508 74. 5 7% Bundespost v. 58 103* 103˙ 41 onde 40. 2 40,80 Devisennotierungen Casselle 674 658 Gutehoffnung 668 668 Rheinstahl 462 464 Ĺ anken 7% ESSO v. 38 105% 105% Austro-FOonds 5 114.D5 N 5 3 e und Versicherungen 134,925. 1 US.-pollar 4.1 Chemie Albert 3.⁵ 370 Hamborner Bergbau 128 128 RWE 518 517 sicherung 5.5½ Gelsenberg Sone n 12050 140,30 1„16 1750 Chemie Verwaltung Hüls 263 9⁴⁰ Handels-Union 0 660 dto. Vorzüge 476 455 Allianz Leben 723⁰ 74⁰ Benzin v. 38 93*¹ 93 Dekafonds 130,80 150,50 11 11010 17219 Conti Gummi 758 757 Hapag 109 8 90 Rheinmetaſl 3⁴⁰ 3⁴³ Allianz Versicherung 2760 2750 8% Heidelb. Zem., v. 86 1053. 5 Furopafonds 1 146,70 146,0 100 bfl. 1 9 Daimler Benz 2577 2775 Harpener 100% 100 Fheinpreußen 2 5 Badische Bank 5⁴³ 54⁴³ 9% Hoechster Farb. v. 37 07% 107% Eurunion 131,80 181.40 100 strs. 8 1 8 Deere-Lanz 164 164 Heidelberger Zement 764 76⁰ Riedel 400 Bayer. Hypo.& Wechselb. 621 62⁰ 7% Hoechster Farb. v. 58 10% 106% Fondak 134,0 184,50 100 deig. tr. 75 125 Demag 627 624%] Hoechster Farben 56 864 Ruhrstahl 400 405 Berliner Handelsbank 784 716 6% Hoeschwerke v. 58———* 99% Fondis 154.0 154.0100 1 5 5 5 Pt, Conugas 622 630 Hoeschwerke 255 264 Rütgers 385 34 Comerzbenk Ad 507 506 7% Lastenausgl. v. 588 103% 103% Fonds 59,50 59,4% 100 dan. Kronen 85 8 Dt. Edelstahl 60⁰0 600 Hochtief 675 1 680 Salzdetfurth 550 755 Dt. Bank A8 574 591 9% MAN v. 57 106 106 industrie e d ein Krone 58,465 88 Ot. Erdöl 289% 250%] Holzmann 20 1250 Schering 475 Ot. Centralboden 415 4¹⁹ 5% Mannesmann e. 59 50% 30% intervest 5270 889 ioo schwed. Kronen 80.835 5 75 Degusse 914 9¹⁰ Hätten Oberhausen 262 252% Schiess 358 359% Pt. Hyp. Bank Bremen 600 60⁰ 9% Pfalzwerke v. 57 105% 105% invegta 138,20 138,00 1000 f Lire 755 80,75 Dt. Lino 878 970 Hütte Siegerland 401 Schloßquellbr. 6%% 65%% resdner Bank A8 885 833 6% Pfalz. Hypo. 95 90 Thesaurus 159,00 168,40 100 österr. Schi 5 2 bi. Steinzeug 40 430 ind. Werke Karlsruhe 20 20 Schubert u, Salser 470 5 Frenkl. Hypo. 5 80 8% Pfalz. Epe 92„„ 5% eee e Pt. Eisenhandel 28 227 Kell. Chemie 535 88 Scmuitheig Stäwrse 45 495 8 Industriekreditbank E Unitonds Ne 8 ſ00 D best 14.578 14,603 Didier Werke 469% 469% Karstadt 1035 00% Schwartz Storchen 57⁰ 5% I Nannh. Versich. Lit. A 2 1% Tf n 80% Kept.-Ertragsst. Uscsfondg 114,50 114,20] 100 PN- Ost 15 2 N e* Seite 12 MORGEN Mittwoch, 13. April 1960) Nr. W raſtſakraeuge f er ar Einige ö e Mercedes 180 Diesel 5 Baujahr 56 und 57 ne Mercedes 220 5 86 Baujahr 37/8 in Mercedes 220 d n 8 90 8 der Ei gepellt W Baujahr 33 Duftige, weiße Bluse qus B.- Popeline. 5 5 Mercedes 170 Va forbige pospeln on Kragen, Armeſn M Baujahr 52 und Böndchen. a e r 8 8 rp 8 b 5 ei C&A nur Se ee 5 a eurstr.— 1 7 . lostiger falfenrock mit großer Tasche. an VW Port, Bl. 88, best. Zust. viel leinenstroktur in modischen 0 Zubehör, Sünst zu verkaufen. Farbstellungen. 5 Finanzierung möglich. Anzusehen: 1 5 ab 17 Uhr. Müller, Lindenhofstr. 42 För o Jahre LI vw standard, Bauj. 57, 38 500 km, bei C& A nur 58 Sckarau, Friedrichstraße 5 8 C Vw Standard, exportisiert, Bi. 88, Diese sonnige NO EON- lose 1 Fi. 34 000 kin. àus 1. Hand zu ver- in Hemdblusenform können Sie in weiß, ri. kaufen. Telefon 7 61 95 b 8 5 8 1 ch 4 Zündapp-Combinette, gut erh., 150. 9D, töckis ond rot schenken. zu verk. 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April 1960 Spor A Wolverhampton Tabellenführer Die Wolverhampton Wanderers von der ersten englischen Fußball-Liga setzten sich am Montag in einem Punktspiel gegen West- ham United durch einen klaren 5:0-Sieg an die Spitze der Tabelle und haben jetzt Zwei Punkte mehr als ihr stärkster Rivale Totten- ham Hotspur, der bisher an der Spitze lag. Beide Vereine müssen jetzt noch fünf Spiele in der Meisterschaftsrunde austragen. Mit diesem Erfolg legten die„Wölfe“ einen weiteren Schritt zur Verwirklichung ihres Wunschtraums— dem Gewinn von Meister- schaft und Pokal— zurück. Dieses Glanzstück * Aston Villa vor 63 Jahren zum letzten Mal. Dreimal Albert Dusch Albert Dusch(1. FC Kaiserslautern) ist Schiedsrichter der DFB- Qualifikation zwi- schen den Tabellenzweiten von Süd und West am 7. Mai in Hannover. Der Lauterer hat im Mai außerdem zwei interessante interna- tionale Aufgaben. Er leitet das Länderspiel Spanien— England am 15. Mai in Madrid. Linienrichter sind Ott Rheinbrohh) und Frei- muth(Mainz). Der 29. Mai bringt für ihn die Leitung des Länderspieles Oesterreich gegen Schottland in Wien. Kreitlein(Stuttgart) und eee(Augsburg) sind die deutschen Linien- richter. Düsseldorf auch im Achter? Nach der Trainingsverpflichtung beim RC Germania Düsseldorf ist dieser Verein in der Lage, im olympischen Jahr auch im Achter zu starten. Die Trainingsverpflichtung gingen ein: Dr. Claus Heß, Horst Effertz, Gerd Cintl, Klaus Wegener und Steuermann Michael Obst vom letztjährigen Europameisterschafts- Vierer m. St., Manfred Uellner und Günther Schroers vom Vizeeuropameisterboot im Vierer-ohne sowie die Neuzugänge Klaus Riekemann(zuletzt RC Mar), zweimaliger Europameister im Zweier-mit, und der frü- here Schlagmann des Achters des RR am Baldeneysee Essen, Jürgen Lietz. Der Europameister im Vierer-mit bleibt also zusammen. Schlagmann Dr. Claus Heß wird— wie 1959— im Skiff an seinem Wohn- ort Würzburg trainieren. Möglicherweise starten Lietz/ Riekemann und Ullner/ Schroers neben dem Vierer-ohne auch im Zweier. Trainer Schmidt im Hintergrund? Wohlers löste Manager- Vertrag Noch vor seiner entscheidenden Niederlage gegen den farbigen Franzosen Louis Trochon in Frankfurt löste Hans Werner Wohlers sei- nen Manager-Vertrag mit Walter Englert in gütlichem Einvernehmen. Wie dazu zu erfah- ren ist, steht Trainer Otto Schmidt hinter diesem Schritt, der seit Jahren Englerts Schützlinge betreut. Schöppner, der ebenfalls eine Trennung von Englert erwogen hatte, mußte seinen laufenden Vertrag um ein Jahr bis 1962 verlängern, bevor der Vertrag zum Weltmeisterschaftskampf mit Archie Moore von dem amerikanischen Vermittler Andy Niederreiter zur Unterschrift freigegeben Wurde. Schöppner trat nach seinem schwachen Frankfurter Fampf einen zweiwöchigen Er- holungsurlaub àn. Dann will er sich im Hs burger Camp auf die Reise nach USA vorbe- reiten. An eine Aenderung des Trainings- pensums vor dem Titelkampf ist offensicht- lich nicht gedacht. Will Schöppner seine Chance gegen Moore voll wahrnehmen, so wäre eine andere Art der Vorbereitung dringend erforderlich. Es erschiene sogar ratsam, sich von Trainer Schmidt zu trennen, der offensichtlich nicht die nötige Härte besitzt, um sich seinen Bo- xern gegenüber durchsetzen zu können. In Ketsch ging es um zuviel: Lingermeisterschatten brachen Harte stall Jechnit Viele Fragen blieben offen/ Die Spitze ist breiter geworden/ Dietrich, Utz und Neff internationale Klasse Die deutschen Ringermeisterschaften im klassischen Stil können diesmal nicht mit dem üblichen Maß gemessen werden. Zuviel stand in Ketsch auf dem Spiel. Es ging nicht allein um den Titel, sondern auch um den Platz in der Staffel, die gegen die Sowzietzonen-Auswahl um die Olympiateilnahme ringt. Das hohe Ziel brachte eine ungewöhnliche Härte in die Kämpfe und verdrängte die Technik. Die Folge waren große Ueberraschungen. DAB- Sportwart Jean Földeak ist nicht zu beneiden. Mag er auch gelächelt haben, als Heinz Heuser Bantamgewichtsmeister wurde und Franz Schmitt den Münchener Gottlieb Neumaier auspunktete, er WIT d wohl selbst am besten wissen, daß er da, wo er Klärung zu finden hoffte, nicht viel klüger geworden ist. Ketsch ließ manche Frage offen. Der Olympiazweite Wilfried Dietrich (Schifferstadt) ist weiter Deutschlands be- ster Ringer, und ein so erfahrener Mann wie der Dortmunder Gustav Gocke meint, daß es nie einen besseren deutschen Schwer- gewichtler gegeben hat. Auch Hornfischer sei nicht so gut gewesen. Dietrich hat seine Starallüren abgelegt, die ihm in den beiden letzten Jahren einige Sympathien gekostet haben. Heute ist er wieder dabei, neue Freunde zu gewinnen. Ihm am nächsten kommt der 24jährige Kornwestheimer Maschinenschlosser Georg Utz: ein prachtvoller Ringer und ein aus- trainierter, trockener Athlet. Er ringt be- herrscht und viel ruhiger als früher. Viel- leicht vertraut er manchmal noch zu sehr auf seine Kraft, aber das muß nicht unbedingt ein Fehler sein. Internationales Format erreicht auch der 22jährige Maurer Paul Neff, ein robuster Fliegengewichtler. Kleine Unsicherheiten, wie sie ihn beispielsweise gegen den Saar- länder Lacour an den Rand einer Niederlage brachte, kann er sicher noch vermeiden lernen. Neben den übrigen Meistern Heuser, Schrenker, Schmitt, Hoppe und Dirscherl dür- fen noch der Fliegengewichtler Stange aus Untertürkheim, der Federgewichtler Bauer (Riegelsberg) und der Dortmunder Weltmei- sterschaftszweite Horst Heß im Mittel- gewicht als sichere Kandidaten für die Qua- liflʒkationskämpfe mit der Zone gelten. Im Bantam- und Leichtgewicht verdien- ten mehrere Leute eine Chance. Der Aschaf- fenburger Franz Schmit wurde zwar Leicht- gewichtsmeister, aber sicher ist, daß ein Gottlieb Neumaier(München), wenn er volle 66 kg bringt und nicht unter den Nachwir- kungen einer Grippe leidet, als„Nr. 1“ be- rücksichtigt werden muß. Gut: Schmitt punktete Neumaier einwandfrei aus, aber der Freiburger Seeger ließ wiederum Schmitt nicht die geringste Möglichkeit zu einem Erfolg. Mit einem Punktsieg über Seeger schloß Neumaier den Teufelskreis: einen von den dreien beißen die Hunde. Földeak fehlen in den meisten Klassen die sicheren zweiten Leute. Die Auswahl ist gröhßer als erwartet. Vielleicht weiß der DAB-Trainer nach den Freistilmeisterschaf- ten(7./8. Mai) mehr. Aber viel Zeit ver- bleibt ihm nicht, seine Entscheidung zu tref- fen. Es wäre gut, wenn die Ringer rechtzei- tig von ihrer Nominierung unterrichtet wür- den, damit sie sich auf diese Aufgabe vor- bereiten können. Ein kurzer DAB-Lehrgang vor den Ausscheidungen mit der Zone kann nicht nachholen, was jetzt möglicherweise versäumt wird. Die Ringer selbst werden sicherlich alles tun, um den Weg nach Rom zu finden. Dar- über haben sie in Ketsch jedenfalls keinen Zweifel gelassen. K. A. Scherer Dem Wittener sind die Erfolge in den Schoß gefallen: i Schöppnet wandelt nicht auf Schmelings Spuren Ball war eine Warnung/ Von Schlagkraft keine Rede/ Kommt jetzt endlich das harte Training? Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird Erich Schöppner nach Max Schmeling der erste Deutsche sein, der die Chance eines Weltmeisterschaftskampfes im Berufsbox- sport erhält. Der Fight mit Archie Moore soll am 12. Juli in Los Angeles stattfinden. Noch nie haben einem deutschen Boxer die Sterne günstiger gestanden. Aber wahr- scheinlich ist gerade das der Grund, weshalb Schöppner nach wie vor im Schatten einer Persönlichkeit wie Gustav Scholz steht. Dem ehemaligen Wittener Feuerwehr- mann sind die Erfolge zu leicht in den Schoß gefallen. Und wo ein Scholz fast aus- nahmslos fasziniert, bleibt bei Schöppner die immer etwas überhebliche Selbstzufrie- denheit, daß es einmal mehr gereicht hat. Gewiß, Schöppner ist als Profi in dreißig Kämpfen ungeschlagen. Seit Dezember 1958 hält er nahezu unangefochten die Europa- meisterschaft im Halbschwergewicht. Und nun soll er gegen den alternden Moore um den höchsten Titel antreten. Aber ist das nicht mehr eine Folge der fehlenden Kon- Knörzer und Wurzer bei den Stuttgarter Kickers Auf der außerordentlichen General- versammlung der Stuttgarter Kickers, deren Fußball- Mannschaft aus der 1. Liga Süd absteigen wuß, wurde am tagabend der bekannte Stuttgarter Box- Veranstalter Willi Knörzer zum Vorsitzenden des Gesamtvereins und zum Leiter der Fußballabteilung ge- wählt. Der bisherige Vorsitzende, Willi Brunst, bleibt als Knörzers Stellver- treter im Vorstand. Der Neuaufbau der Fußball-Abteilung wurde mit der Ver- pflichtung von Georg Wurzer als Trai- ner eingeleitet, der 13 Jahre lang mit größtem Erfolg beim Lokalrivalen VfB wirkte. Vorläufiges Aufgebot für Portugal-Spiel mit 24 Namen: Juskowiak erhält Das vorläufige Aufgebot des deutschen Fußball-Bundes zum Länderspiel gegen Portugal, das am 27. April im Stadion Lud- Wigshafen ausgetragen wird, ist mit 24 Spie- lern sehr groß. Genannt sind unter anderem Erich Juskowiak(Fortuna Düsseldorf) und Heinz Vollmar(1. Fœ Saarbrückem). Aus dem Amateuraufgebot sind Rehagel(Tus Helene Essen) und Schulz(Union Günningfeld) da- bei. Das endgültige Aufgebot wird nach den Spielen des 23.24. April festgelegt. Daß die Westvereine ausnahmslos Samstags spielen, kommt den Plänen des Bundestrainers Sepp Herberger entgegen. Der vorläufige Spieler- Kreis: a Tor: Tilkowski(Westfalia Herne), Ewert (1. FC Köln), Sawitzki VfB Stuttgart); eine neue Chanee Verteidigung: Stollenwerk, Schnel- linger(1. FC Köln), Juskowiak(Fortuna Düsseldorf), Rehagel(Tus Helene Essen); Läuferreihe: Sundermann Gotweiß Oberhausen), Benthaus(Westfalia Herne), Wilden(1. FC Köln), Erhardt(SpVgg Fürth), Szymaniak(Karlsruher Sc), Schulz(Union Günnigfeld); Angriff: Rahn(I. FC Köln), Kraus (Offenbacher Kickers), Vollmar(1. FC Saar- brücken), Schütz, Schmidt Borussia Dort- mund), Seeler Hamburger SVW), Haller BC Augsburg), Geiger(VfB Stuttgart), Brülls (Borussia Mönchengladbach), Klöckner (Schwarzweiß Essen), Hornig(Rotweiß Es- sen). kurrenz als des überragenden eigenen Könnens? Schöppner gilt als ein großes boxerisches Talent. Aber diese natürlichen Gaben hat der Wittener offensichtlich zu wenig gepflegt. Sonst hätte er einen keineswegs überdurch- schnittlichen Gegner wie den Bielefelder Helmut Ball in der Frankfurter Festhalle deutlicher abweisen müssen. Schöppner ist zwar der erste Deutsche, der nach Max Schmeling eine Weltmeisterschaftschance er- hält, aber man kann keineswegs sagen, daß er sich in der Spur des deutschen Box-Idols befände. Schmeling mußte sich seinen Weg schwer erkämpfen. Er ging durch das Feuer amerikanischer Ausscheidungen bis zum Ti- telkampf mit Sharkey. Und er fand einen 5 Zurück zu Joe Louis, nachdem er durch einige Niederlagen fast an den Rand der Vergessenheit geraten war. Selbst Ingemar Johansson hatte es schwe- rer als Schöppner. Denn der Schwede, der sich von Floyd Patterson den Schwer- gewichts-Titel holte, mußte zuerst in seiner Heimat die härteste Konkurrenz unter den Herausforderern ausschalten. Schöppner aber mußte praktisch nur einen Mann aus der amerikanischen Weltelite schlagen: Chuk Spieser, der am 8. November 1958 in der Dortmunder Westfalenhalle nach sechs Run- den— völlig zerschlagen— aufgab. Dieser Kampf gegen Spieser ist nach wie vor der einzige Maßstab für die tatsäch- lichen Möglichkeiten Schöppners. Aber der Westfale hat seither keine Leistung mehr gezeigt, die man annähernd damit verglei- chen könnte. Der in der fünften Runde ge- wonnene Europameisterschaftskampf gegen Hoepner einen Monat später war keine Of- fenbarung. Er blieb der letzte entscheidende Erfolg für den Meister, dem offensichtlich die für einen Halbschwergewichtler notwen- dige Schlagkraft abgeht. Ball war in den Ausscheidungen gegen Ducree und Milden- berger am Boden. Schöppners Volltreffer ließen den knorrigen Bielefelder nicht ein- mal straucheln. Noch hat Schöppner drei Monate Zeit vor dem Titelkampf mit Moore. Das ist nicht viel. Spitzenform erwirbt man in Jahren, nicht in Monaten. Und der Schlagkraft hätte harte Arbeit im Wald sicherlich mehr ge- dient als ein mehr oder weniger geruh- sames Leben in der Sonne eines zweifelhaf- ten Ruhmes, der einem großen Talent zu leicht in den Schoß fiel. Hätte Schöppner et- Was von der Persönlichkeit eines Gustav Scholz, so könnte er mit ziemlicher Sicher- heit der zweite deutsche Boxweltmeister werden. So aber bleibt nur die betrübliche Feststellung: Schmelings Spur paßt nicht für Schöppners Schuhe! W. Schneider Wieder Niederlage Ladenburgs Beim einzigen Punktekampf der Landes- liga-Nordgruppe bezog die Gewichtheber- staffel des ASV Ladenburg vor eigenem Publikum gegen die außer Konkur- renz mitwirkende Staffel des AC 92 Wein- heim II eine weitere Niederlage. Die Wein- heimer, die in Vollrath mit 610 Pfund und Rath mit 605 Pfund ihre besten Heber be- sahen, gewannen alle drei Disziplinen mit 1145:1075 Pfund beim Drücken, mit 1130:1010 Pfund beim Reißen und mit 1485:1345 Pfund beim Stoßen, so daß ihr Gesamterfolg von 3760:3430 Pfund in keiner Phase in Gefahr stand. Herausragender Ladenburger Heber War Sand, mit 605 Pfund. Die zweite Landes- liga-Begegnung zwischen Polizei SV Mann- heim und KSV 1884 Mannheim II wurde ebenso auf einen späteren Termin verlegt Wie der Kreisklassekampf zwischen ASV Ab 21.20 Unr auf Mittelwelle Ueber das Europapokal-Vorschlußrunden- spiel Eintracht Frankfurt— Glasgow Rangers im Frankfurter Stadion berichtet der Hes- sische Rundfunk heute von 21.20 bis 22.00 Uh auf der Mittelwelle. Torpedo Moskau bei Schalke Der siebenmalige deutsche Fußballmeister FC Schalke 04 hat für den 6. August ein Freundschaftsspiel gegen den UdssR-Titel- träger Torpedo Moskau nach der Gelsen- kirchner Glückauf-Kampfbahn abgeschlos- sen. Die Russen weilen dann zum ersten Male in Deutschland und wollen unter anderem auch beim FSV Frankfurt gastieren. Für die letzte Mai- Woche planen die Schalker eine Spanien-Reise mit vier Spielen, für die die Gegner jedoch noch nicht feststehen. Anfang Mai wird ein namhafter französischer Klub in Gelsenkirchen Flutlicht-Gast sein. Der Dritte über 8000 Punkten Edström(USA) 8176 Punkte im Zehnkampf Nun hat die USA-Leichatathletik auch ohne Rafer Johnson wieder einen gefähr- lichen Widersacher für den UdssR- Welt- rekordler Wassili Kusnezow. In Eugene im Staate Oregon steigerte Dave Edström im achten Zehnkampf seiner sportlichen Lauf- bahn auf hervorragende 8176 Punkte. Der 1,90 Meter große Student übertraf damit als dritter Zehnkämpfer nach Wassili Kusnezowy (8357) und Rafer Johnson(8302) die begehrten 8000 Punkte. Gegenüber seinen bisherigen Wettkämpfen steigerte sich Edström vor allem in den Wurfwettbewerben, wie seine Einzelleistungen zeigen: 100 m 10,8, Weit⸗ sprung 7,17 m, Kugelstoßen 15,22 m, Hoch- sprung 1,86 m, 400 m 49,5, 100 m Hürden 14, 2, Diskuswerfen 46,07 m, Stabhochsprung 3, 50 m, Speerwerfen 66,52 m, 1500 m 4:36, 2. Basketball-Länderspiele Der etwa 20 000 Mitglieder zählende Deutsche Basketball- Bund DBB) wird am Sonntag seine ersten Doppel-Länderspiele des Jahres 1960 für Herren und Damen in Osnabrück gegen Holland austragen. Die Damen von Folland und Deutsch- land treffen zum erstenmal aufeinander. Seit den Europameisterschaften 1958 in Prag tritt dabei erstmalig eine deutsche Frauen- Basketball-Mannschaft wieder in Aktion. Für die Herren ist das Spiel gegen Hol- land gleichzeitig die Generalprobe für dis am 22. April in Halle und am 24. April in Berlin stattfindenden Olympia- Ausschei- dungsspiele gegen die Mannschaft der So- Wjetzone. 22 Spieler hat der Lehrwart des Deutschen Basketball-Bundes, Anton Kartak (Heidelberg), zu einem Vorbereitungslehr- gang am Donnerstag nach Münster eingela- den. In einem Trainingsspiel tritt die deutsche Auswahl am Freitag in Osnabrück gegen den VfL Osnabrück an. Holland ist ein schwerer Gegner, obwohl der DBB in den letzten Jahren dank der intensiven Schulung des Nachwuchses an Spielstärke gewonnen hat. In Europa spie- len, gemessen nach den Resultaten der Europameisterschaften 1959 in Istanbul, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei, Frank- reich, Ungarn, Belgien und Relen die er- sten Geigen“. Dann erst kommen Spanien Italien, die Schweiz, Holland und Deutsch- land. Die letzten Resultate ließen jedoch aufhorchen. In den Länderspielen 1959 wur⸗ den Oesterreich(54:40), die Schweiz(47:41) Garnitur Krawatte und passendes Einstecktu// DM 4,90 ftelzeithemden 5 Arm, uni, Struktur- leinen, in vielen Farben Freizeithemden 1/1 Arm mit Caprikragen, Popeline, uni, in hoch- modischen Farben DM Feudenheim und SRC Viernheim.-. All und Luxemburg(70:51) geschlagen. 5 1.20: DER„MORSEN-G Nr. 3 Een en Gsstverein 2 b 0 5 1 Fhönix Lübeck 2 21% 2 2 00 11/1 1 2 werder Bremen 2 2 0 2 2 1 2 VfR Neumünster 1 11/0 2 01 2 0% 2 0 2 Eintr. Osnabrück 1 1 11 1 1 b 3 Union 06 Berlin 2 2 2/ 2 2 21 22/220 Blau-Weiß 90 0 1 0 0 0 0 4 sv Sodingen 0 1 0/1 2 11 22/2 02 Horst Emscher I I I I 1 0 5 SW Essen 0 12% 0 212 10%2 21 Meidericher SV 1 0 1 0 11 6 Bor. M.-Gladb. 2 0 0% 0 210 12/121 Viktoria Köln 1 1 11 1 2 7 TSV Marl-Hüls 1 21/1 1010 2/ 0 0 0 westfalia Herne 0 0 1 2 2 2 8 Düren 99 111/02 2111/2 10 Fort, Düsseldorf 1 1 11 2 1 9 Vin Stuttgart 21 2/2 2 12 2 0/111 ssv Reutlingen 1 1 1 1 11 10 VfR Kaiserslaut. 2 11/0 2 2111/2 2 2 Bor. Neunkirch. 10 1 2 2 2 11 AsV Landau I I 1/2 2 00 10% 1 0 2 1. Fo Kaisersl. 2 2 2 2 2 2 12 Spfr. Saarbrück. 0 0 1/ 2 2 22 0 2/2 2 1 Asc Dudweiler 1 1 I I I 1 13 J Wormat. Worms 2 01/ 2 211 0 1/ 2 0 2 Spyg Andernach 1 1 1 1 11 a) Tip nach der MM-Tabelle b) Erwin Waldner, VfB Stuttgart c Reportertig 8 . 7 * 7 13,50 14,75 5 15,75 Garnitur Freizeithemden 8 5 a ommerschlufanzug 5 510 5„90 i Fopellas in Fentelltönen 97 5 8 rurzes bein Herrenhemden 5 berenene, 5,90 h Il, denn Farbstellungen.. DR 5 90 e D 7 3ẽÿñvI:! Cumpingjacken eee Herrenhemden 1 isch. hangeantartig, in Som- 12 7 5 Ia. Popeline, uni, in weiß 5 1 e 5„90 Ae Farben DM 7 und vielen Pastelltönen 16,75 g NI Seite 14 5 8. ö MORGEN Mittwoch, 13. April 19860/ Nr. 87— ˖ Kaufe bar und spar 1. Familien unseigen g Mein innigstgeliebter Mann und treuer Lebensgefährte, unser lieber Lin Nugebol mode: ner Couchiische verehrter Schwager und Onkel, Herr 5 Nach Gottes heiligem Willen entschlief nach langem, schwerem Couchauszugtisch U eln zweckvoller Leiden heute abend 7.30 Uhr, mein lieber Mann, unser Tisch 2. Ausziehen, hochstellb bs. di herzensguter, treusorgender Vater, Schwiegervater und Groß- 2 ar, FB schräg- vater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Schnarch endorff stehend, mit Nessingschohen 8 8 D 129— 5 1 . e a Couchauszugtisch II ein Wonderoller 5 Bernhard Ohlmeyer st heute nach schwerer Erkrankung im 82. Lebensjahr verschieden. risch mit vielen Dekorplattenmustern, liefer- 163 555 bar zum Ausziehen und zum Hochstellen DM 5 de Oberbahnhofs vorsteher i. R. Mannheim, den 11. April 1960 c N II. . Rheinha traße 32 i J 8 im Alter von 71 Jahren, versehen mit den Gnadenmitteln 8 5. ouchauszugt sch III alis kae d 88 unserer heiligen Kirche. Luise Schnarchendorff 1 5 mit vollkommener 186 80 i 8 niefreiheit, sonst Wie vor. Mannheim, den 11. April 1960. und Angehörige K Rheinhäuserstrage 13 couchauszugtisch V 229. 55 8. 7 Marktleugast(Obfr). Wamel(Möhne), Hagen(West.) 5 Feuerbestattung: Donnerstag, den 14. April, 100 Uhr, Krematorium Mannheim. 91. 8 r 3 s nebeste Entwicklung— Beqchten Sie bitte:— Antonia Ohlmeyer geb. Bockey 1. Tisch ist hoch- und tlefstellbar Bernd Krebs—.— i N 8 und Frau Maria geb. Ohimeyer e eee 5 2 Abszjehen nach der Breite und Andreas Sesselmann 3 4 V und Frau Hilde geb. Ohlmeyer 5. Ausziehen nach der Lnge 5 de Hermann Ohlmeyer 7 8 5 80 alles jn einem und doch so preiswert! 8 un Fran— 5 e Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteinahme beim bo Werner Hoffmann e 0 Liefern und Aufstellen fre Haus St und Frau Elisabeth geb. Ohlmeyer Heimgange unseres lieben Vaters und Großvaters, 8 5 und sechs Enkelkinder TO DE 8 1 Herrn 8 1 Beerdigung: Donnerstag, 14. April, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof N 10 be Mannheim. A NZ EIGEN Balthasar Ziegler Ve 82 kür die danken wir herzlich. 8 Mhm.-Feudenheim, den 13. April 1960 2 5 2— Gott dem Allmächtigen hat es gefallen meinen lieben Montag Ausgabe palstraße 121 Möbelhaus · Mannheim. Kdiserring Mann, meinen herzensguten Papa 8 112 5 ö des Karl Ziegler und Familie 0 05 Irma Ziegler 3„Mannheimer Morgen Friedrich Vollweiler i Otto Ziegler und Familie Ingenieur nehmen wir am ganz plötzlich und unerwartet am Samstagnachmittag„ CCC ͤ ͥ dyddddbbGbdwbßGwßwGTGßGFäßwfwGGß(fß(ß0o(/ô(ô(/ c im Alter von 46 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzu- J entgegen. III NN cdler Slofen mit Merz rufen. ö VB aeromatie 5 5 i 5 Bestattungen in Mannheim Selbsttätige Regulierung der Verbrennungs- 5 5 85 3 9. April 1960 e 2 luft. kein Verrußen, kein Zugregler erfordl V Mittwoch, den 13. April 1960 Schwenkbarer Brennertopf. i a Hauptfriedhof Verkauf und Beratung durch Theodor Leiber, Mannheim Hildegard Vollweiler geb. Lange Bitte wenden Sie sich an Söhner, Karl, Heilsberger Straße 38-40 9.30 L. 1, 2. Tel. 2 06 13— Im Hause der Industrie- u. Handelskammer * Eee 5 3 Otto Hch, Quirnheim, vorh. bumpwerkstr. 36 10.00 und a ngehörigen 4 5 Lic Ernst, Waldhofstraßge 121 5 10.30 8 5 85 den Hfortner im Rück. 3 Frieda, K 2, 9 5 CCC 0 5 1 4 4 Soller, Ottilie, Feudenheim 1 8 1 5 30 Beerdigung; Donnerstag, den 14. April, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof 8 Schmitt, Georg, Max-Joseph-Straße 23 n 3.00 Mannheim. gebäude des Verlags Staufert, Katharina, Heidelberg, n Ae 44 13. 30 1 R 2 Krematorium (wischen R 1 and 0 Fischer, Friedrich, Keplerstraße 0 14.00 Wesch, Erwin, Kasseler Straße 9g9 14.30 Friedhof Käfertal Unerwartet wurde uns unser langjähriger Mitarbeiter, f..„ Herr 8 Friedhof Neckarau 1 Zeilfelder, Elisabeth, Friedrichstraße 44. 3 14.00 Fried rich Vollweiler VVV 77õ* Mitgeteilt von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Elektroingenieur 2 3 5 1K 8 eam Alter von 46 Jahren plötzlich entriss en. e eelgen Sein regsamer Pflichteifer und sein frèufidliches Wesen 1 bleiben. 14 OrLADEN rleichtmetall 7 Jalousien 8 7 in 17 modernen farben Technischer Uberwachungs verein In Nd 1 5 J. E N relefon 2 6931-269 32 Mannheim e. V. von 9 len gelesen am 11. April 1960, im Alter von 43 Jahren, meine liebe Frau, Nach langem, geduldigem Leiden, jedoch zu plötzlich, verschied unsere gute Mutter und Oma, Frau 10 Sten Klasse A Käte Bergmann sosch i sosch Noll. e ee 3 Suppenhühner. ben u. küöchenferlig Riesensortiment im hochfeinen Süßwaren, gepflegten Weinen, Likören, Spirituosen und exklusven Delikatessen KAFEEE geb. Klein 1 1 Vorbild in Güt d Liebe und ertrug ihre 5 5 Sie war uns Ori Nn e un 2 Ttru, 3 2 schwere Krankheit in der Sorge für uns. Waschmaschine 5 Küchenmaschine. Wir werden sie stets in guter Erinnerung behalten. 5 1 8 m Welse csg 1 2 3 H r Schonendes 1 ein Mannheim, den 13. 8 1960 1 2 inererne ia Qualligt Schifferstadter straße 1 5 Waschen ö 16 v. 20 Uhr pfannenferne] i, celoph In tlefer Trauer: keine 5 16 20 Uhr. 8 5 1 5 U. Bruno Bergmann und Kinder Darmträgheit Beerdigung: Donnerstag, 14. April, 9 Uhr, Friedhof Rheinau. im Hause der Fitma kein Tber gewicht ſsos cn HEINRICH KO CHER — Mannheim, Qu 7, 1-3 Am 11. April um 11.45 Uhr, entschlief nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Vater, Herr Georg Gräber Wer möchte dos nichſ: erleichtert den Jog beginnen, an Verstopfung nicht denken müssen, von Dorm- trägheit nichts wissen? Gelbe Drops holten den Weg frei. Sie regeln clie Verdovung, pflegen Darm und In tiefer Trauer: Galle und halten Ihr Gewicht. Lilli Gräber und Verwandte Nur in Apotheken und Progerjen. Gelbe Drops halten die Verdauung munter! Mhm.- Friedrichsfeld, den 11. April 1960 Pfalzburgerstraße 12 Trauerfeier: Mittwoch, 13. April, 15 Uhr, Friedhof Friedrichsfeld Mittwoch und 5 Strg starke b eh a eb ee e intref fend statt karten! Werbe- Mocca Golden Nach kurzer schwerer Krankheit verschied heute nacht plötzlich Mischung 9 8 1 0 und unerwartet unser lieber Vater, Schwiegervater und Opa, ure, der Kaffee 0 Herr 5 5 10 1 sehr ansprechend 8 der. tellenges uche 125.95 l. ole-f. 8 Max Karcher 4 Er b g f im Alter von 18 Jahren. 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Nr. 07149 a. d. Verlag. Mhm. Rheinau, den 13. April 1960 Junge Frau sucht Heimarbeit. Winterstrage 48 Zuschr. erb. u. P 07260 a., d. verl. Die trauernden Hinterbliebenen Handelsschülerin sucht ab sofort bis 28. April Nebenbeschäftigung.— ö Zuschr. u. Nr. 07269 an den Verlag. ke lie ksIgg.-bold Mien 55e, Wir danken hiermit allen, die unserem Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Herrn das letzte Geleit gaben. Besonderen Dank für die vielen Kranz- und Blumenspenden. . 87 Nr. 87/ Mittwoch, 13. April 1960 SPORT 18 Abbruchsieger in d er dritten Runde: Nad bee beste: HHlann in de- SNEU-Statſel Badens Boxer in Rorschach von der Schweiz nur 9:11 geschlagen Besser als man erwartet hatte, schnitten die badischen Amateurboxer in Rorschach beim Länderkampf gegen die Schweiz ab. Die Eidgenossen stellten ihre derzeit stärkste taffel, mußten sich aber mit einem knappen 11:9-Erfolg begnügen. Vor 900 Zuschauern, darunter der Präsident und Vizepräsident des schweizerischen Verbandes sowie H. Fuchs vom Exekutiv-Ausschuß der AIBA, bestätigte Erwin Radke vorn SV Waldhof Wieder einmal, daß ihm ein Platz in der deutschen Kernmannschaft gebührt. Sein Kampf gegen Pellaton wurde zum Höhe- punkt des Abends. Der Waldhöfer griff pau- senlos an, arbeitete mit der Linken vor und d A 8 cug-Finaie im Fernsehen Das Deutsche Fernsehen bringt am 7. Mai von 15 bis 17 Uhr eine Original- Uebertragung des englischen Fußballpokal-Endspiels zwi- schen Wolverhampton Wanderers und Black- burn Rovers aus dem Londoner Wembley- Stadion. Am gleichen Tage wird im Anschluß an das Abendprogramm nach 22.35 Uhr ein Filmbericht vom Qualifikationsspiel der Ta- bellenzweiten aus West und Süd in Hanno- ver gesendet. Eine Radio-Reportage über die- ses Spiels ist auf der Mittelwelle des NDR und WDR in der Sportsendung ab 19.10 Uhr vorgesehen. zermürbte den Schweizer durch seine als Haken und Gerade angesetzte Rechte der- art, daß der Gegner trotz tapferer Gegen- wehr in der dritten Runde aus dem Ring ge- nommen werden mußte. Ebenfalls entschei- dend war Radkes Vereinskamerad Willi Roth erfolgreich. Der Waldhöfer Halbwelter- gewichtler traf in Herzog auf einen Gegner, der durch außergewöhnliche Nehmerquali- täten imponierte. Vor den pausenlosen An- griffen Roths mußte er jedoch in der zweiten Runde kapitulieren und wurde stehend aus- gezählt. Keller vom KSV 84 fand sich im Halb- ‚mittel nicht mit der Rechtsauslage Müllers zurecht, mußte die ersten beiden Runden klar abgeben und gab im letzten Durchgang auf. Auch Gohlke hatte gegen Rechtsausleger Meier im Weltergewicht einen schweren Stand; der Kampf endete nach drei farbigen Runden unentschieden. VfR-Leichtgewichtler Fischer hatte gegen Martin in der ersten Runde leichte Vorteile und kam im zweiten Durchgang billig zu den beiden Punkten, als der Schweizer wegen einer Augenbrauen- Verletzung aus dem Ring genommen werden mußte. Wiewecke hatte im Bantamgewicht ebenfalls gegep einen Rechtsausleger anzu- treten. Der Waldhöfer fand gegen Anner keine richtige Einstellung und verlor knapp. Die übrigen Ergebnisse: Fliegen: Gott- fried(Hockenheim) unterlag Chervet durch Aufgabe in der dritten Runde; Mittel: Kor- hummel(Pforzheim) unterlag Büchi durch Aufgabe in der dritten Runde; Halbschwer: Lansche Hockenheim) Punktsieger über Schluep; Schwer: Brandenburger(Hocken- heim) unterlag Bösiger nach Punkten. Blochmann wieder überragend Diesmal 11 835 Punkte für TSV- Schwimmer Bei einem Durchgang zur Mannschafts- meisterschaft des Deutschen Schwimmver- bandes im Ludwigshafener Hallenbad stei- gerte sich der TSV 1846 Mannheim in der Klasse II auf 11 835 Punkte. Er ließ hierbei den durch verschiedene Ausfälle stark ge- schwächten Ludwigshafener SVO7 mit 11 056 Punkten klar hinter sich zurück. Ueberra- gender Schwimmer war J. Blochmann vom TSV 46, der vier Rennen gewann und sich somit als erfolgreichster Punktesammler er- Wies. Seine Leistungen: 100 m Rücken 1:10. 7, 100 m Kraul 1:04.8, 200 m Kraul 227.5. 400 m Kraul 5:18.4. Eine gute Leistung zeigte auch M. Müller mit seinem zweiten Platz in 1:13.38 über 100 m Schmettern hinter dem siegreichen W. Müller vom LSV 07(112.4). P. Hennicke, der beste Brustschwimmer des TSV, hatte es erwartungsgemäß gegen seine Ludwigshafener Gegner sehr schwer, erreichte aber einen guten dritten Platz über 200 m in 301.2, hinter H. Mill(2.56.0) und H. Gelbert(2.58.8). Der TSV 46 beeindruckte auch bei diesem Wettbewerb wieder durch seinen ausge- zeichneten Nachwuchs. Man darf auf die Weitere sportliche Entwicklung gespannt sein. Drei Einzelmeisterschaften bei den Keglern: Sücleabel auf Asphal l ertolgieichster Verein Auf der Bowlingbahn überragte Senior Jean Geiß vom I. MBC Bei den Mannheimer Keglern bildeten die Endkämpfe der Senioren, Versehrten, Frauen und Jugend den Abschluß der Titel- kämpfe. Erfolgreichster Verein des Winter- halbjahres auf Asphalt war der Club„Süd- kabel“. Neben dem im Entscheidungsspiel errungenen dritten Platz in den Mann- schaftskämpfen fielen drei Einzelmeister- schaften an diesen Club. Vogel hatte ver- gangene Woche den Titel der Männer errun- gen. Diesmal waren es Steger bei den Senio- ren und Schmid bei den Versehrten, die mit überzeugenden Leistungen zum Siege kamen und damit ihren Titel erfolgreich verteidigen konnten. Bei den Senioren kam es sogar zu einem dreifachen Erfolg von Südkabel. Hin- ter Steger, der mit insgesamt 2344 Holz über- legener Sieger wurde, belegten Heim mit der Bestleistung der Senioren von 398 Holz so- wie Brenk mit insgesamt 2268 bzw. 2235 Holz die nächsten Plätze. Vierter wurde Kling (Treue Kameraden) mit 2205 vor v. Berg (Siegfried) 2191. Ebenso klar fiel der Sieg bei den Ver- sehrten an Schmid mit 2273 vor Weber (Treue Kameraden) 2171 und Menzel(Rhein- Neckar) 2117. Auch bei der Jugend war mit Gehrmann ost), der mit 403 Holz Tages- bestleistung erzielte, der Titelverteidiger erfolgreich. Er gewann mit 2326 Holz und klarem Vorsprung vor Schwing(2226), Nedig (Glückauf) 2218 und Schäde(Post) 2217, die zum Schluß dicht beieinander lagen.. Einen erbitterten Endkampf gab es bei den Frauen. Anna FHorlacher Rollendes Glück) holte sich mit 2273 knapp den Sieg vor Schneckenberger(Kurpfalz), die mit 2265 der Spitzenreiterin fast noch den Titel weggeschnappt hätte. Dritte wurde Kristen (Kurpfalz) 2166 vor Stumpf(Kleeblatt) und Enz(Rollendes Glück) mit je 2160. Titelver- teidigerin Nußbaum reichte es trotz ausge- zeichneter 397 Holz am Schluß nur zum sechsten Platz. Der überzeugendste Sieger der Einzel- kämpfe war der Senior auf der Bowling- bahn Jean Geiß(1. MBO), der zum Schluß wiederum 755 Punkte erzielte und mit insge- samt 4352 weit über 200 Punkte vor dem Zweiten lag. Hinter ihm gab es einen er- bitterten Kampf, den schließlich der Asphalt- Seniorenmeister Steger(Siegfried) mit 4110 vor seinem Clubkameraden Braun mit 4054 und Titelverteidiger Winkler(1. MBC) 4031 für sich entschied. Bei der Jugend siegte Rönsch(Kleeblatt) mit 3961 vor seinen Klub- kameraden Borgert 3904 und Stein 3438. 8 Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat- lichen Zahlenlotto bei. Mit Testgeräten Antennenbau für Rundfunk und Fernsehen Uberprüfungen Verlegungen Telefon 218 90 E. Fehrieius Mhm., Werftstr. 29 ams Jeppichdienst nach Krank- 8 e Bei heiten— wäh- 3 N rend einer Erschöp- Uberbean- 1 spruchung Ang nimm das Kur- Freie Berufe Konzentrat D BAH in lerithin zaci hit mean machhalliig Norbert Odenwald Zahnarzt MANNHETIM-NECRKARAU Am Markt 2— Telefon 8 32 92 vom 13. April bis 25. April 1960 Heute eintreffend: Aübeljau Filet I. Sorte 500 f Mabarsch Filet Sorte 500 fflathes Salat 5 5 elan 59er naturr. Kaufgesuche Da.- und He.-Sportrad zu kauf. ges. Preisangeb. u. Nr. 07230 à. d. Verl. Kl. gebr. Geldschrank sofort zu kaufen gesucht. Zuschr. unt. P 27487 an den veriag 1.25 85 1.95 W Hime, 2.10 und N Hähnchen, Puten, Enten und Gänse ruin 35 kum kr —75 73 in Staniol 83 „ 100-g-Btl. Hasen von 4.20 bis d 7, 24 Lindenhof Rheinau Versehkiedenes Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Rolzfußböden SCHtFlf fund VERSIES ELT L O REN 2 Mhm., Dammstr. 7 Tel. 5 35 39 Prüfungsarbeiten— Zeugnisse Schreibbüro im Hauptbahnhof Wer nimmt Donnerstag od. Frei- tag 17jàähr. 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Leutner . die zahlreichen Glückwünsche und Geschenke emlählich meines, Seburtstases habe, ich Mich sehr gefreut, und möchte auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank sagen. August Walter Zeitungskiosk am Paradeplatz Sie dürfen im Osterei nicht fehlen die GOLDENEN BRILLIEREND EN SED IEGENEN Beweise liebevoller Zuneigung. quelle: P 4, 13, Plonkenlichtspiele In den Plonken 1 4— Handelsregister Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Neueintragungen: A 3784— 7. 4. 1960 Cornelius KG in Mannheim(Wurst- und Konserven- fabrikation, Pyramidenstraße 15). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 7. April 1960 begonnen. Persönlich haftender Gesellschafter ist: Frieda Cornelius geb. Wettengel, Kaufmann in Mannheim. 2 Komman- ditisten sind vorhanden. 5 Veränderungen: A 255— 5. 4. 1960 Valentin Fahlbusch in Mannheim(H 3,). Inhaber ist Eduard Bathelt, Student in München. A 31 89— 8. 4. 1960 Reinhold& Co. Metallbearbeitung in Mannheim (Neckarau, Schulstraße 76). Die Gesellschaft ist aufgelöst. Margarete Scherer geb. Reinhold, Kaufmann in Mannheim, ist zum Liquidator be- Stellt. B 627— 5. 4. 1960 Spinnstofffabrik Zehlendorf Aktiengesellschaft, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Berlin-Zehlen- dorf(Feudenheim, Körnerstraße 23). Der Umtausch der auf Reichsmark lautenden Aktien in Aktien, die auf Deutsche Mark lauten, ist durchge- führt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 54/60 bekanntgemacht. B 958— 8. 4. 1960 Canada Dry Getränkeherstellung Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Käfertal, Weinheimer Straße 50/2). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 17. Januar 1958 ist das Stammkapital um 330 00 DM auf 630 O DM erhöht und der Gesell- schaftsvertrag im ganzen neu gefaßt worden. Die Befreiung von den Be- schränkungen des 8 181 BGB ist aufgehoben. Gegenstand des Unter- nehmens ist jetzt: Die Herstellung und der Vertrieb alkoholfreier Ge- tränke. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Die Gesellschafter Heinrich von Neumann und dessen Ehefrau Bertha geb. Schütze leisten ihre Stammeinlage in Höhe von 80 O00 DPM(Ehefrau) und 50 00 DM(Ehe- mann) als Sacheinlage durch Einbringen der den Uebernehmern gegen die Gesellschaft zustehenden Darlehensforderungen in jeweils dieser Höhe. B 1054— 8. 4. 1960 Mannheimer Lebensversicherungs-Gesellschaft Aktien- gesellschaft in Mannheim(E 5). Dr. Ewald Hantsch in Mannheim hat Prokura. Er ist gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. B 1111— 8. 4. 1960 Neues Heim Baubetreuungs- Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Otto-Beck- Straße 32). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 12. Februar 1960 ist das Stammkapi- 78 tal um 80 000 DM auf 100 0 DM erhöht und der Gesellschaftsvertrag im ganzen neu gefaßt worden. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Die Errichtung von Wohngebäuden aller Art, deren Instandhaltung, Ver- waltung und Veräußerung, sowie ferner die Betreuung von Bauherren bei der technischen und wirtschaftlichen Vorbereitung und Durchführung von Wohnungsbauvorhaben. B 1154— 8. 4. 1960 Kundenkreditbank Kommanditgesellschaft auf Aktien Niederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung der Kunden- kreditbank Kommanditgesellschaft auf Aktien mit dem Sitz in Düssel- dorf(P 3, 1-4). Gesamtprokura unter Beschränkung auf die Zweignieder- lassung Mannheim hat Ludwig Nagel in Mannheim. Er ist gemeinschaft- lich mit einem Prokuristen vertretungsberechtigt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 58/60 bekanntgemacht. ETIOSs chen: A 690— g. 4. 1960 Carl August Pfannstiel in Mannheim- Käfertal. Firma ist erloschen. Die A 2169— 7. 4. 1960 Kohlenhandlung Friedrich Karl Hoffstaetter in Mannheim. Die Firma ist erloschen. 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Ueber Nacht hatte sich das steinerne Wappentier, das südlich von Brüs- Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagabend: Heute anfangs bedeckt und gelegentlich geringer Regen. In der Folgezeit wolkig bis heiter und niederschlagsfrei. Tagestemperaturen zwischen 15 und 18 Grad. Frühtemperaturen 4 bis 7 Grad. Heute zeitweise lebhafterer, morgen wieder mäßiger Wind, südliche Rich- tungen vorherrschend. Sonnenaufgang: 5.39 Uhr. Sonnenuntergang: 19.15 Uhr. Vorhersage-Narte för 18 4. 89-7 Uhr. 8 7 looo 5 350 5 1 g 8. 5 8 Pegelstand vom 12. April Rhein: Maxau 374(5), Mannheim 197 (3), Worms 122(3), Caub 136(3). Neckar: Plochingen 116(1), Gundels- heim 162(unv.), Mannheim 195(3). 12 * sel auf dem Gipfel einer Pyramide trotzig die napoleonische Walstatt von 1815 über- schaut, weiße Ringe um Körper und Tatzen zugelegt. Wahre Meister der Akrobatik und der Malkunst müssen am Werk gewesen sein, die mit Leitern den fast acht Meter hohen Sockel erkletterten und dann meh- rere Kilo Farbe zu Zebrastreifen verpin- selten. * Für den„Huckepack- Verkehr“ durch den Gotthard-Tunnel traten ermäßigte Pauschal- preise in Kraft. Die Insassen der Fahrzeuge brauchen keine Fahrkarten mehr zu lösen. Die Schweizer Bundesbahnen haben außer- dem die Verlade einrichtungen für Kraftfahr- zeuge in Göschenen und Airolo stark aus- gebaut. Zu Ostern wird mit einem Rekord- verkehr gerechnet. * Die französische Polizei hat eine Offensive gegen die Tankstellen-Räuber eingeleitet, die seit Wochen das Gebiet von Paris unsicher machen. In den letzten acht Tagen sind nicht weniger als neun Pariser Tankstellen in der Nacht von Banditen angegriffen worden, die meist mit gestohlenen Wagen vorfuhren, um die Kassen der Tankstellen zu plündern, die nachts geöffnet sind. Von nun an werden die Streifendienste der Polizei verstärkt, und die Funkstreifenwagen haben Befehl, die Tank- stellen besonders genau zu überwachen. Nach polizeilichen Ermittlungen sind die Urheber der Raubüberfälle in den Kreisen von Ju- gendlichen zu finden, die sich zu Banden zu- sammenschließen und die bei ihren Ueber- källen erbeuteten Beträge zu Ausflügen in das Pariser Nachtleben benutzen. * Der wegen Mordes zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte Italiener Angelo la Mattina ist am Sonntag aus dem für völlig ausbruchsicher gehaltenen Staatsgefängnis in Auckland(Neuseeland) entkommen. Die Behörden stehen vor einem Rätsel und neh- men an, daß la Mattina die Flucht in dem Lastwagen des Bäckers oder Fleischers, die jeden Tag im Gefängnis erscheinen, gelun- gen ist. — Im Beisein seines 12 Jahre alten Bruders hat ein 16jähriger seine beiden Schwestern im Alter von sieben und drei Jahren erschos- sen. Die Mädchen wurden am Montagabend in dem neuseeländischen Städtchen Waiuku erschossen aufgefunden. Die Brüder, die an- schließend das Weite suchten, wurden nach mehrstündiger Suche in einem Nachbarort von der Polizei aufgegriffen. Der Aeltere wurde als mutmaßlicher Täter inhaftiert. * Mehr als 700 000 Sowjetbürger sind im vergangenen Jahr ins Ausland gereist. Nach einer Meldung des amtlichen sowjetischen Reisebüros Intourist reisten etwa 200 000 von ihnen nach„kapitalistischen“ Ländern. * 83 Prozent aller Zahnärzte Finnlands sind Frauen. Dies geht aus einem Bericht über die Arbeit der Frauen in Finnland hervor. Bereits. 1895 begann der erste weibliche Zahnarzt in Finnland zu praktizieren. Akustiker„sehen“ ins Innere der Stoffe Infraschall untersucht Elastizität/ Temperaturstandvermögen und Entdröhnung Eine der segensreichsten Anwendungen moderner Kunststoffe ist dem Auge meist unsichtbar, dafür aber dem Gehör, den Nerven und der Gesundheit um so fühlbarer— die Schwingungsdämpfung und die Abwehr von Geräuschen, insbesondere die Entdröhnung von schwingenden Ble- chen bei Auto- und Waggonkarosserien, Maschinenverkleidungen und anderem. Die entscheidende Rolle hierbei spielt eine Eigen- schaft der Kunststoffmasse(mit der das Blech bestrichen oder bespritzt wird), die der Physiker mit„hohem inneren Energie- verlust“ bezeichnet: Durch geeigneten Zu- satz von Füllstoffen und„Weichmachern“ läßt sich je nach dem Gebrauchszweck eine optimale Schwingungs- bzw. Schalldämp- kung erzielen. Hauptsache ist jedoch das ela- stische Verhalten der Kunststoffmasse, das in erster Linie ihre technische Verwend- barkeit bestimmt. Zu einer Untersuchung wurden in den letzten Jahren interessante neue Verfahren entwickelt, die sich vorwie- gend schwingungsmechanischer und akusti- scher Prüfmethoden bedienen. Der Schwerpunkt dieser Forschungs- arbeiten hat sich allmählich immer mehr auf die Verwendung von hörbarem Schall und sogenanntem Infraschall(das sind Schwingungen unterhalb der tiefsten hör- baren Frequenz von etwa 20 Hertz) ver- lagert. Unter der Leitung des Physikers Dr. Hermann Oberst untersucht man in einem Speziallaboratorium der Farbwerke Hoechst (Frankfurt am Main) beispielsweise die dynamisch- elastischen Eigenschaften eines derartigen Kunststoffes bei Dehnung oder Schubverformung: Wenn sich diese plötzlich „sprunghaft“ ändern, ist das ein Zeichen, daß im Inneren des Materials molekulare Umlagerungsprozesse vor sich gegangen sind, daß zum Beispiel mit dem Steigen der Temperatur über den„Einfrierpunkt“ hinaus vernetzte Bindungen zwischen den Molekülen frei geworden sind, die einen anfänglich sprödbrüchigen Stoff nahezu gummi- elastisch werden lassen. Ueberhaupt hat man ganz allgemein festgestellt, daß die elastischen Eigenschaften sich mit der Tem- peratur und auch mit der Frequenz der ein- wirkenden Schwingung ändern. Mit der genauen, laufenden Messung die- ser Eigenschaften hat die moderne Ange- wandte Physik ein Mittel geschaffen, mit dem sie gleichsam„in das innere Feingefüge hineinsieht“— das Musterbeispiel einer zer- störungsfreien Werkstoffprüfung und dem Kunststoffchemiker von Fall zu Fall angeben kann, nach welchen„architektoni- schen Richtlinien“ er das neue Material für diesen oder jenen Verwendungszweck zu- sammensetzten sollte. Neben dem seit Jah- ren bekannten und viel verbreiteten Plexi- glas sind neuerdings etwa die Polyäthy- jene(„Lupolen“ und andere Handelsnamen) besonders dankbare Objekte für diese Un- tersuchungen gewesen und haben wertvolle Aufschlüsse über ihr zähs elastisches Ver- halten bei tiefen Temperaturen geliefert. Baut man in einen harten, amorphen Kunststoff mit hochgelegener„Einfriertem- peratur“— etwa: PVC oder Polystyrol— gewisse molekulare Mechanismen ein, die für sich schon unterhalb der Zimmertem- peratur beweglich werden, dann kann man Symphonie-Konzert einen ganzen neuen Stoff mit großer Biege- zähigkeit(Flexibilität) erhalten, ohne daß er an Wärmefestigkeit einbüßen muß. Ge- rade auf diesem Gebiet sind in jüngster Zeit„Entdröhnungsmassen“ für Bleche mit einem früher unerreichten Temperatur- standvermögen entwickelt worden. Ihr in- nerer Dämpfungswert sinkt in der Kälte oder Wärme nicht mehr schnell bis zur Praktischen Unbrauchbarkeit ab, sondern bleibt in einem Bereich zwischen etwa Null und 60 Grad ungefähr konstant. A in der Puppenstube Das„raumakustische Modellverfahren“/ Ein neuer Weg der Klangtechnik Die Zerstörung vieler, oft gerade wegen ihrer guten Klangeigenschaften berühmt gewordener Kirchen und Konzertsäle im letzten Krieg— neben der alten Beethoven- halle in Bonn gehörte unter anderem auch die frühere Stuttgarter Liederhalle dazu hat in unseren Tagen dazu geführt, daß man bei ihrem Neubau den Problemen der Raumakustik weit mehr Beachtung schenkt. Die Forderungen der Bauakustiker werden nicht mehr, wie vordem oft, als lästiges Bei- werk betrachtet, sondern man baut, unter neuen Erkenntnissen und Einsichten, gleich- sam um sie herum das neue Haus. So ist es nicht nur bei der hervorragend gelun- genen neuen Stuttgarter Liederhalle gesche- hen, deren akustische Gestaltung vor vier Jahren von Professor Lothar Cremer(Insti- tut für Technische Akustik der Technischen Universität Berlin) übernommen wurde, so War es im vorigen Jahr auch in Bonn: Die „akustische Generalprobe“ bekräftigte das Werk des Physikers Professor Dr. Erwin Meyer(III. Physikalisches Institut der Uni- versität Göttingen), der kurz darauf als Präsident den dritten Internationalen Kon- greg für Akustik in Stuttgart leitete. Um den Bauherren und Architekten einen guten Teil ihrer begreiflichen Sorge abzunehmen, ob das Werk am Ende auch gut geraten sein werde, hat die moderne bauakustische Forschung ein bemerkens- wertes neues Verfahren entwickelt. Zur Feststellung, wie sich etwa ein neuer— vielleicht erst in der Planung auf dem Pa- pier stehender— Konzertsaal hinsichtlich seiner klanglichen Qualitäten verhalten dürfte, baut man diesen Saal zunächst so- zusagen als„Puppenstube“, das heißt als Modell im Verhältnis 1:10 oder 1:20. Auf die Bühne wird dann ein kleiner Lautspre- cher montiert, der ein Musikstück wieder- gibt— von einem Tonband, das man zehn- bzw. zwanzigmal schneller ablaufen läßt als gewöhnlich Dadurch verschieben sich sämt- liche Tonlagen im gleichen Verhältnis nach oben, zum Teil sogar bis in den Bereich des nicht hörbaren Ultraschalls. Das bedeutet aber, daß die Schallwellen nur zehn- bis zwanzigmal kleiner gewor- den sind und den Modellraum in genau der leichen Weise erfüllen, wie später im Ori- ginal in der fertig erstandenen Konzert- halle. In Zusammenarbeit mit Dr. E. Krauth (Technische Hochschule Karlsruhe) und Dr. Radames Boutros-Attia(jetzt Alexandria, Aegypten, Faculty of Engineering) hat vor allem Professor Dr. Friedrich Spandöck (München) diese Methode der„Maßstabge- rechten Frequenztransponierung“ entwik- kelt. Die Ergebnisse der Analyse— der Schall im Modellraum wird nach der Auf- nahme durch ein Mikrophon auf einen zehn- bzw. zwanzigmal langsamer laufenden Ton- träger gegeben, so daß man ihn hernach im Hörbereich prüfen und beurteilen kann haben gezeigt, dag hier mit verhältnismäßig recht billigen Mitteln die Möglichkeit gege- ben ist, raumakustische Qualitätskontrollen noch vor der eigentlichen Bauausführung vorzunehmen. Das Verfahren hat allerdings eine ge- Wisse Grenze in dem Umstand, daß jede derartige Frequenztransponierung durch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft mehr oder we- niger verfälscht wird, je höher die Tonlagen klettern. So fällt bei einer relativen Luft- feuchte von 65 Prozent und mehr die Nach- hallzeit im Modellraum oberhalb der Fre- quenz 2500 Hz stark ab. Die Wiedergabe der Dynamik von nahezu 70 Dezibel Dezibel Maß für die Lautstärke) ist aber beachtlich. Man wird vor allem in Rechnung stellen müssen, daß eine vorherige Ausmessung des Saales im Modell kaum mehr als ein Pro- zent der Gesamtbaukosten beanspruchen dürkte— ein winziger Betrag im Vergleich zu den Aufwendungen, die einmal unum- gänglich notwendig sind, wenn man glaubte, es ginge auch ohne den handgreiflichen Rat der wissenschaftlichen Akustik, und es dann bei der ersten Aufführung eine böse„Pan- ne“ gegeben hat. Ernst H. Haux kin hübscher bunter Luſtunzug, das Rückenteil ist uuf Gummi ge- rüscht, mit aparter Streifenver- 12.75 kin elegantes Modell ist dieser Badeanzug, Gummi- Elastic, nefes 29.50 arbeitung und fran- zösischem Beinschnift Nöckendekolleté, in modischen Farben . 45 5 e 5 2 2„ e Von gaden, Luft und Sonne biet mon nicht immer 80 wiel ue heute. um die Jahrhundertwende konnte mon den hadeunzug der Damen noch als Kleid bezeichnen; denn mit Röschen und Renden, Schärpoen und Schleifen wor er besetzt. Kniehosen vervollständigten dieses„Badekleick“. Wer etwas uuf sich hielt, trug noch Strümpfe und Schuhe im Wasser.— Wie luftig und bequem ist dagegen die gademode von heute. * in verschiedenfurbigen modischen Streifen * Cutsttzende Herrenbudehose uus Helunca mit Reißverschlufftusche, 375 l. D Y 1 1 geb, Unsere Budemoden-Abteilung ist nun eröffne. 55 K. ESTap 35 MANN HE A 46 1M E! geb Ges . daß ster mit tur- in- Alts ern Jull des len O der pri- rt vor ge- der uf gen kt; h- re- er en les en ich N te, dat Nr. 87/ Mittwoch, 13. Aprfl 1980 MORGEN Seite 17 Postschiff„Expansion“(Mitte) liegt bei Old Harbor(Alas a) vor Anker, während Leute aus dem Dorf in Fischerbooten die Ladung an Land bringen. Das Meer ist die einzige Verbindung zu Sied- lungen dieser Art, da keine Straße die Berge durchschneidet. N Das ganze Dorf findet sich ein, wenn die Schiffssirene die Ankunft der„Expansion“ mei- det. Sie bringt die neuesten, Nachrichten von den Nachbarinseln. An Land verteilt der Posthalter von Port Graham Briefe und Päck- chen. Aus den Gesichtern der Empfänger läßt sich die Vielfalt der Herkunft der Inselbevölkerung ablesen. Kapitän Thomsen ist ein Eæperte für Babyschuhe. Jedes Neu- geborene auf seiner Route erhält von ihm sein erstes Paar zum Geschenk. Kurs West durch Sturm und Eis Postschiff verbindet einsame Aleuteninseln mit Alaska und der Welt Für viele Familien im nebelverhangenen Alaska und auf der Inselkette der Aleuten ist das Postschiff„Expansion“ die einzige reguläre Verbindung mit der übrigen Welt. Jeden Monat begibt es sich mit Kurs West von Seward(Alaska) aus auf seine 1200 See- meilen weite Reise nach Nikolski(Foxinsel) und zurück und läuft dabei 18 Dörfer an, denen es nicht nur Post, sondern auch einen schwimmenden Kaufladen, neueste Nachrich- ten, Passagiere und Frachten vom kleinsten Spielzeug bis zum schwersten Traktor an den Anlegeplatz liefert. Auf der Kommandobrücke der„Expan- sion“ steht Kapitän Niels P. Thomsen, ehe- maliger Offizier des US-Küstenwachdienstes. Thomsen begann seine Laufbahn zur See vor über 30 Jahren als„Moses“ auf einem Segel- schiff. Er stieg zum Kapitän des amerika- nischen Küstenwachdienstes auf, aus dem er 1951 seinen Abschied nahm, um eine eigene Schiffahrtsgesellschaft zu eröffnen. In den vergangenen drei Jahren stand die 35 Meter lange„Expansion“ unter seinem persönlichen Kommando. Kapitän Thomsens Beruf stellt die höch- sten Anforderungen und ist mit mancher Gefahr verbunden. Er fährt nicht nur einen der wenigen ständigen Postschiff-Linien- dienste der Vereinigten Staaten— nach An- sicht des US-Post ministeriums wahrschein- lich auch den gefährlichsten überhaupt. Jede „Posthaltestelle“ muß angelaufen werden, ohne Rücksicht darauf, wie schlecht die Wet- terlage ist, und oft bedeutet schlechtes Wet- ter auf den Aleuten Schneestürme, die die Sicht nehmen, Windstärke 10 und schwere See. Im Winter setzt das Schiff häufig bis zu 50 Tonnen Eis während einer Fahrt an. Unter Kapitän Thomsen hat sich die „Expansion“ zu mehr als einem reinen Post- und Frachtschiff entwickelt. Sie ist ein schwimmendes Gemeindezentrum für die iso- liert gelegenen Aleutensiedlungen. Ihre Mannschaft trägt die letzten Nachrichten von Dorf zu Dorf, ohne dabei den jüngsten Klatsch, die neuesten Witze und interessante Geschichten zu vergessen. Kapitän Thomsen hofft. den Inselbewohnern evtl. auch noch eine Monatszeitschrift zustellen zu können. Eine schwimmende Filiale der Bank von Kodiak befindet sich ebenfalls auf seinem Schiff. Ein Freundschaftsklub, durch den die jungen Leute dieses dünnbesiedelten Gebie- tes einander besser kennenlernen sollen, ent- stand auf seine Initiative hin. Schließlich wurde von ihm auch noch ein„Hunde- vermittlungsbüro“ eröffnet, und jedesmal, Wenn Thomsen von einem neuen Wurf hört, gibt er die Nachricht weiter; ein paar junge Hunde befinden sich gewöhnlich sowieso an Bord auf der Reise in ihre neue Heimat. Die„Expansion“ ist eine willkommene Bezugsquelle für frisches Gemüse und Obst, doch am gefragtesten in diesem eisigen Land ist seltsamerweise Eiskrem. Einige Liter davon werden in jedem Hafen verkauft. Hausfrauen füllen ihre umfangreichen Haus- haltsvorräte durch Lieferungen auf, die sie einen Monat zuvor bestellt haben, Ihre Män- ner Können sich Hüftstiefel und Lederjacken gegen Kälte und Nässe anpassen lassen; und für jedes Kind, das einen Besuch an Bord macht, hat der Kapitän eine Zuckerstange, Banane oder Orange als kleines Geschenk bereit. Die„Expansion“ besitzt Kabinen für zwölf Passagiere. Im Sommer sind es meist Touristen, während einer Wahlkampagne auch Kandidaten, deren Reise dazu dient, mit den Wählern zu sprechen und ihre Pro- bleme aus erster Hand kennenzulernen. Oft gewährt Kapitän Thomsen den Inselbewoh- nern— er hat sie längst ins Herz geschlos- sen— Freifahrten von Hafen zu Hafen, da sie in ihrer Abgeschlossenheit von der üb- rigen Welt nach seiner Ansicht ganz beson- ders aufeinander angewiesen sind. Wettlauf mit dem aufkommenden Unwetter— ein Boot fährt von Unalaska der„Eæxpan- sion“ entgegen. Im Hintergrund die Silhouette einer russisch-orthodogen Kapelle. 5 Ad-Bilder JF. 80 922 der naturreine Markensekt „%%% unñ ,t!!! 1/1 Flasche inkl. Sektisteuer MORGEN Mittwoch, 13. April 1960/ Nr. 87 Stellenangebote Wegen Interessenten, können sich melden bei: Betriebserweiterung stellen wir ein: Flachglas-Schleifer Clas-Zuschneider (auch Anlernkräfte) Lagerarbeiter die Wert guf Dceverstellung legen, Slasgroßhandlung Glasbeurbeitungswerk Ludwigshafen d. Rh., Hohenzollernstr. 116, Tel. 69 2131/84 Wir suchen bis spätestens 1. Juni 1960 Speditionskaufmann als 1. Kraft mit guten Kenntnissen in Rhein- Schiffahrt, Hafenumschlag und Lagereiwesen. Angebote erbeten an C. G. 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Be- ugo 72 zafe carl 38 ns tag. den ach cht. lag Nr. 87/ Mittwoch, 13. April 1960 PFLANZEN UND BLUME 0 Saarbrücken ist eine Reise wert Als der ereignisreiche Tag mit seinen Refera- ten, Diskussionen und Besichtigungen soweit vorüber War, fuhren wir zu zweit imAbendschein noch durch die liebliche Parklandschaft des Gartenschaugeländes und weiter, in Richtung Forbach—Metz, hinauf auf die Spicherer Höhen. Halbwegs am Berg, den die im Tal abzweigende Landstraße sanft hin- aufschwingt, ließ ein Grenzpfahl mit dem Wappen der Bundesrepublik die Nähe län- dertrennender Schranken vermuten. Aber das einen Steinwurf höher gesichtete, durch- aus amtlich wirkende Bretterhäuschen hatte Türen und Fensterläden bereits dicht ge- macht, weil es hier offenbar einen absoluten Dienstschluß gibt. Man war drüben in Frank- reich, ohne von einem Grenzübertritt etwas gemerkt zu haben So standen wir denn wenig später oben auf der am weitesten vorspringenden Hügel- kuppe mit ihren steinernen Erinnerungs- mälern, um deren Sockel und breite Stufen längst der Efeu sein grünes Kleid gesponnen hat, und mit dem weit ins Saarland weisen- den mächtigen Kreuz, unter dem sich am Morgen des Eröffnungstages der Garten- schau der Bischof von Lourdes, Monsignore Theas, und Bischof Dr. Dibelius, der französische Landwirtschaftsminister, Henry Rochereau und der bundesdeutsche Landwirtschaftsminister Werner Schwarz zu einer beide Völker und beide Konfessio- nen umschließenden Feierstunde einfinden werden. SAARBR UCK EN Ap Kos ER Eine Gartenschau, die mit Kirchenchören, gemeinsamem Gebet und Kranznieder- legung beginnt? Man muß sich immer wie- der klarmachen, auf welchem Hintergrund kriegerischer Ereignisse, wirtschaftlicher Verwicklungen, menschlicher Schicksals- schläge sich das alles abspielt. Dann gewinnt diese großartige Geste dort droben jene ein- malige Bedeutung, von der auch Saarbrük- kens Oberbürgermeister Fritz Schuster sprach, als er vor rund siebzig Pressevertre- tern aus Frankreich und dem Bundesgebiet die am 23. April 1960 im Zeichen der Freund- schaft beginnende, gemeinsam geplante und 10. Jahrestagung der Deutschen Iris- Gesellschaft e. V. Die Deutsche Iris- Gesellschaft veranstaltet ihre 10. Jahrestagung vom 29. April bis 1. Mai 1960 diesmal in Graz (Oesterreich). Teilnehmer, welche sich bisher noch nicht bei der Geschäftsstelle der DIG in Stuttgart-Leonberg angemeldet haben, wen- den sich an Herrn Rudolf Hansel mayer, Graz-Puntigam, Mälzerweg 22(Tel.: Graz 21 77 35). Das Tagungsprogramm sieht außer den üblichen Punkten der Jahres- Hauptver- sammlung interessante Gartenbesichtigun- gen, eine Iris-Bewertung, sowie die Ver- leihung des von Frau v. Stein- Zeppelin gestifteten silbernen Wanderpokals vor. Fer- ner besteht die Möglichkeit zum Besuch der am 30. 4. beginnenden Graz er Messe (Bahnreisende erhalten hierfür 25 Prozent Fahrpreisermäßigung.— Auskunft und For- mular in jedem Reisebüro). gemeinsam erarbeitete Schau einen„Modell- fall von Weltbedeutung“ nannte. An der Stirnwand des Sitzungssaales, dessen beide Fensterfronten bezaubernde Ausblicke in den alten Schloßgarten frei- geben, hingen die vier preisgekrönten Ent- Würfe aus dem— selbstverständlich anonym veranstalteten— Ideenwettbewerb zur Ge- winnung eines Planes für die Gestaltung des durch Kriegs- und Nachkriegsein wirkungen völlig verwüsteten Geländes zwischen Deutschmühlental und Metzer Straße. Und auch dies mutet rückschauend wie eine Be- stätigung des„Modellfalles“ an: daß dank einer glücklichen Fügung(von Zufall kann schon kaum mehr gesprochen werden) je zwei bundesdeutsche und zwei französische Arbeits gemeinschaften den Sieg davontru- gen. In enger Zusammenarbeit mit der gärtnerischen Bauleitung unter Stadtgar- tenrat Dipl. hort. Oswald Sauer wurden dann die vier Entwürfe zum einheitlichen Ganzen verschmolzen, an dessen Nordflanke die fast fünf Hektar große Hläche des Deutschmühlenweihers zwischen freund- lichen Uferanlagen glitzert, während das von einem Wasserlauf anmutig durchrie- selte„Tal der Blumen“ Mittelpunkt und Ueberleitung zu weiteren Sehenswürdig- keiten im Bereich des Südeinganges und der Metzer Straße bildet. * So wie das Gartenschau-Gelände sich jetzt im April präsentiert, scheint seine größte Ueberzeugungskraft in der Selbst- verständlichkeit des bildhaften Eindrucks zu liegen. Denn obwohl weder die offenbar bei Gartenschauen unvermeidliche Minia- tureisenbahn fleißig ihre Runden dreht und der ebenso unvermeidliche Sessellift seine lustigen rotblauen Gondeln zwischen Berg- und Talstation hin- und herschickt, hat im übrigen die behutsam und mit wirklichem Feingefühl von Menschenhand ergänzte oder auch bereicherte Natur durchaus den Vorrang. Und stünde es nicht in den Presse- Informa- tionen— hätten nicht die Verantwortlichen Erste Eindrücke von der Deutsch- Französischen Gartenschau am Werk mit berechtigtem Stolz auch auf diese symbolträchtige Eigenart des„Modell- falles“ hingewiesen: es würde gewiß kaum einer der Journalisten aus West und Ost auf den Gedanken gekommen sein, daß vor allem im„Tal der Blumen“ die Pflanz- und Weg- flächen unterirdisch rund einen halben Kilometer lang von der früheren Westwall- Höckerlinie begleitet werden. Auch achtzehn Bunker unseligen Angedenkens gehören, teils bis zur Unkenntlichkeit zugeschüttet, teils aber auch sichtbar, vom lebendigen Grün und dem guten Willen zur Verstän- digung bezwungen, zu dieser ungewöhn- lichen Grenzlandschau, die das Kampfgebiet von einst in einen Garten der Eintracht ver- wandelte. 8 Ubrigens kommt gerade dieser ernste Wille zur Verständigung noch in vielen anderen Einzelheiten zum Ausdruck und be- schränkt sich keineswegs auf die beiden un- mittelbar beteiligten Nachbarn allein. So wird die amerikanische Kulturarbteilung für das Saarland unweit der Industrieschau die technische Sensation eines sogenannten Fuller-Domes errichten, in dessen kugeligem Hohlkörper Platz für wechselnde Ausstellun- gen und künstlerische Darbietungen ist. Ebenso beteiligen sich die Amerikaner mit Konzerten und sogar einer Opernaufführung (auf der bis Mitte Juni fertiggestellten Frei- lichtbühne) an dem sehr reichhaltigen täg- lichen Unterhaltungsprogramm, das von Kinderfesten im„Tal der Jugend“ bis zum französischen Ballett, von der Pariser Moden- schau mit französischer Militärmusik bis zu den Regensburger Domspatzen und vom „Tag des Bergmannes“ über Feuerwerk, Wasserorgel, Sportvorführungen bis zu Rundfunk und Fernsehen reicht. Auch waren die in- und ausländischen Presse- vertreter erste Besucher einer entzückenden kleinen Sonderschau, die gleichsam ihnen zu Ehren(und der früheren Blüte wegen) schon vorweg im alten Schloßgarten eröffnet wurde. Vor der zum Strom gewandten steinernen . Balustrade mit ihren barocken Putten, unter hohen alten Bäumen, breiten sich von Früh- lingsblühern durchsetzte Rasenflächen und köstlich farbige Bosketts. In riesigen runden Schalen flammen hier feuerrote Tulpen— dort gelbe Trompetennarzissen von unge- wöhnlicher Größe— duften lavendelblaue Hyazinthen, die ungemein wirkungsvoll mit rein gelben Stiefmütterchen unterpflanzt wurden. Inbegriff aller Begeisterung aber sind die zwei großen Tischbeete mit kaum je gesehenen Raritäten der Blumenzwiebel- Kultur: Wildtulpen mit süßen, pastellfarbe- nen Blumengesichtchen(nicht weniger als 51 Sorten insgesamt wurden angepflanzt!) und winzige Reifrock-Narzissen dürften die Stars dieser gärtnerischen Hors d'oeuvres sein. Saarbrücken und alle Besucher haben dafür wieder einmal den Holländern zu danken, die großzügig ihre Blumenzwiebel- Schatzkammern öffneten und übrigens auch über 200 000 Stück später blühender Arten für die Gartenschau selbst kostenlos zur Ver- fügung stellten. * Französische Gartenkunst hat seit Jahr- hunderten in den Gärten wohl fast aller Kontinente ihre unverkennbar schöpferischen Züge hinterlassen. Sie verleiht auch dieser großen Landschafts- und Freundschafts- Pflanzenschau bestimmende Akzente, die im Zusammenklang mit Stadt und Umgebung das Einmalige des Ereignisses immer wieder spürbar machen. Von den Spicherer Höhen schweift der Blick weit übers Land. Aus Westen, wo die Hochöfen stehen, weht zur Sonnenuntergangsstunde ein kühler Wind zarte Rauchschleier über die breite Talmulde hin. Das Brausen des gewaltig angeschwol- lenen Verkehrs zwischen modernsten In- dustriebauten und längst zu eng gewordenen Straßenzügen des aus Trümmern wieder- erstandenen alten Stadtkerns dringt kaum bis herauf. Im Abendfrieden der Wälder und Wiesen grast unten an der Zufahrts- straße eine Schafherde. Wir aber brechen an den steinernen Stufen des Denkmals von 1870 rechts am Weg noch ein Efeuzweiglein für den eigenen Garten. Weil es so schöne, silbrig geäderte Blätter gat Margot Schubert Notizen zur Deutsch- Französischen Gartenschau Gesamtfläche des Ausstellungsgeländes: 500 000 qm Wegelängen etwa 10 Kilometer Schienenlänge der Ausstellungs-Kleinbahn 2,4 Kilometer Länge der Seilbahn etwa 800 Meter Zur Vorbereitung des Geländes mußten 45 000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Das verzweigte Talsystem hat Höhenunterschiede bis zu 50 Meter. Neu gepflanzt unter anderen: 90 000 sommergrüne Bäume und Sträucher 20 000 immergrüne Gehölze Rhododendron, Koniferen) Rosen französischer Aussteller Rosen deutscher Aussteller winterharte Blütenstauden 275 000 Frühjahrsblumenzwiebeln Der reichhaltig ausgestattete Katalog mit dem Titel Stadt und Garten am Ufer der Saar“ ist 240 Seiten stark und kostet nur 2 DM. Der stattliche Band enthält alle er- forderlichen Hinweise auf die Gartenschau selbst sowie auf ihre Veranstaltungen, dazu interessante Beiträge über die Stadt Saar- bprücken in Vergangenheit und Gegenwart sowie— last not least— über französische und deutsche Gartenkunst. 15000 12 700 170 000 Als kurantes Werbemittel diesseits und jenseits der Grenze wurden silberne und kupferne Münzen mit einer Ausprägung des Gartenschau- Signets„Marianne und Michel“ in Umlauf gesetzt. Diese Münzen werden später beim Lösen von Eintrittskarten in Zahlung genommen. Zwei hübsche Schaff- nerinnen, deren Geldkatzen vom Oberbür- germeister persönlich beim Abschied aus dem Gartenschau-Stadtsäckel mit solchen Mün- zen gefüllt wurden, bereisen zur Zeit in einem der schienelosen Ausstellungs-Sonder- züge das Saarland und ganz Rheinland-Pfalz. Auf dem Weg von Mainz nach Speyer wer- den sie demnächst auch in Ludwigs hafen ihr Spezialgeld unter die Menge werfen. * Nicht nur die Gaststätten des Ausstel- lungsgeländes, sondern auch die Gastronomie von Saarbrücken und Umgebung hat alle Vorbereitungen getroffen, um den Gäasten das Beste aus Küche und Keller zu bieten. Es ist gerade in diesem Landstrich ebenfalls „eine Reise wert“. Veranstaltungskalender für April bis Mal 23. 4., 9 Uhr: Feierstunde auf den Spiche- rer Höhen; 11 Uhr: Festliche Eröffnung in Anwesenheit höchster 5 französlscher und deutscher Regierungsvertreter. 22./23. 4.: Tagung d. Gartenbaureferenten. 22. 4. bis 7. 5.: Deutsch- Französische Woche. 23. bis 27. 4.: Frühjahrsblumenschau(im Messegelände). 23. 4. bis 25. 10.: Industrieschau(im DFG- Gelände). 5 28. 4. bis 25. 10.: Sonderschauen und Ver- anstaltungen im Fuller-Dom. 1. bis 15. 5.: Imaflor(im Messegelände). 7. 5.: Internationale Hundeausstellung. 8. 5.: Tag des Baumes. 9. bis 11. 5. Jahreshauptversammlung des deutschen Lebensmittel- Einzelhandels. 21. 5. bis 1. 6.: Saarmesse, Deutsch-Fran- z6sische Austauschmesse. 26. bis 29. 5. Tagung des Bundes deut- scher Baumeister, Architekten u. Ingenieure. 27. bis 29. 5.: Iris-Stengelschau(im Kreis- Kulturhaus). 5 Alle Auskünfte erteilen die Ausstellungs- Leitung am Nordeingang, sowie die Presse- stelle neben der Festhalle. Die DFG ist ab 23. April 1960 täglich von 9 bis 24 Uhr geöffnet. Partie an der neuen Ausstellungs- Gaststdtte „Hotel Deutschmühlenweiker“, wo auch der Bundespräsident bei seinem nüchsten Besuch in Saarbrücken wohnen wird. Neue Bezeichnungen für Pflanzenschutzmittel Die Biologische Bundesanstalt teilt mit: Die Entwicklung neuer Wirkstoffe hat in den letzten Jahrzehnten in beträcht- licher Anzahl neue Handelspräparate mit verschiedenen Wirkungsbereichen für den Pflanzenschutz und die Schädlingsbekämp- fung bereitgestellt. Daher steht ein großes Angebot anerkannter Präparate für die ver- schiedenen Bekämpfungsmaßnahmen gegen Pflanzenkrankheiten und-schädlinge zur Verfügung, das schwer zu übersehen ist. Um die Uebersicht im amtlichen Pflanzenschutz- mittel- Verzeichnis(Merkblatt 1 der Biolo- gischen Bundesanstalt) zu erleichtern, sind hier die Handelspräparate nach ihrem Wirk- stoff bzw. nach der Kombination ihrer Wirk- stoffe in Gruppen zusammengefaßt. Als Gruppenbezeichnungen dienen in der Regel Benennungen, die in der Fachliteratur für die betreffenden Wirkstoffe gebraucht wer- den. Die einheitliche Kennzeichnung der neuen Wirkstoffe durch einprägsame Kurzbezeich- nungen wird in den verschiedenen Ländern von den Herstellern im Benehmen mit den zuständigen Organisationen oder Dienst- stellen vorgenommen. Die neuen Bezeich- nungen werden bereits vielfach international gebraucht und sind auch im Pflanzenschutz- mittel- Verzeichnis 1960 der Biologischen Bundesanstalt vertreten. Als Merkblatt Nr. 20 veröffentlichte die BBA kürzlich eine Zusammenstellung dar- über. Sie beginnt mit den Gruppenbezeich- nungen in alphabetischer Folge, enthält außerdem die wissenschaftlich- chemische Bezeichnung und die Formel des Wirkstof- fes, sowie eine kurze Angabe über den An- wendungsbereich. Die dabei verwendeten Abkürzungen bedeuten: A= Akarizid(Mittel gegen Spinnmilben) F= Fungizid(Mittel gegen Pilzkrankheiten) H= Herbizid(Unkrautvertilgungsmittel) I. Insektizid Unsektengift) K Keimbemmungs- oder wuclistördern- 5 des Mittel 1 N= Nematizid(Mittel gegen Aelchen oder Nematoden) 5 R= Rodentizid(Mittel gegen Ratten und Mäuse) W= Wild-Vertreibungsmittel zehnten j. d. Praxis bewährte sinnvolle Spezialprä- parat auf pflanzl. Basis. Wirkt schleimlösend, ent- zündungshemmend, kräftigt Atmungsgewebe u. Ner- ven. Ein wertvolles Aufbau- u. Stärkungsmittel.— Zuverlässig, nachhaltig, unschädlich. Orig.-Packg. DM 3.05 Kur- packg. DM 16.83 rezeptfrei in Apotheken. 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Breite Straße, neben Nordsee n n 8 r e 2 N n Seite 22 FEUIILETON n e e Mittwoch, 13. April 1960/ Nr. 87 Von Drahtziehern, Ueber Literatur zu sprechen, scheint auf den ersten Blick recht müßig. Sie sollen schreiben, die Herren Schriftsteller, die Ver- leger sollen's drucken, die Kritiker kritisie- ren, die Buchhändler sollen's verkaufen und der Käufer lesen. Und damit basta! Noch gemach. Die Schriftsteller: Können sie wirklich schreiben, was sie wollen und Wie es ihnen ums Herz ist? Die Verleger: Können sie drucken, was ihnen gefällt? Die Kritiker: Sind sie frei und unbeeinflußt in ihrem Urteil? Die Buchhändler: Wie weit unterliegen sie rein kommerziellen Notwen- digkeiten? Der Käufer: Wählt er ganz nach eigenem Gusto oder(und wie weit) verfällt er irgendeiner vorherrschenden Modeströ- mung? Das alles sind ernsthafte Fragen, denn Wer sie stellt, fragt zwangsläufig weiter: Ist die Literatur frei oder abhängig? Ab- hängig von wem oder was auch immer? Um darüber wieder einmal zu diskutieren, lud der Börsenverein des Deutschen Buchhan- dels Autoren, Verleger und Rezensenten aus der Schweiz, Oesterreich und der Bundes- republik zu einem Symposion nach Konstanz ein, an den Bodensee, der während dieser Tage das„heiße Bemüh'n“ mit blitzblankem Sonnenschein und frühlinghafter Milde lohnte. Da saß man nun also an gemeinsamer Tafel und diskutierte. Mit Ernst, Würde, Aufrichtigkeit. Sehr rasch war klar: völlig frei und unabhängig ist die Literatur nie gewesen. Welches aber sind nun die Ab- hängigkeiten in unseren Tagen? Friedrich Sieburg brachte das Wort von den Drahtziehern, den Cliquen ins Gespräch, die überall— in den Verlagen wie in den Redaktionen— säßen und eben an den Drähten zögen, um zu steuern, zu lenken, Was da erscheint, den einen Autor zu ma- chen, den anderen fallen zu lassen. Der Schriftsteller sei kein Rebell mehr, er sei Vielmehr verankert in der Gesellschaft und daher ein Mitläufer(der Gesellschaft). W. E. Süskind stellte als eine wesentliche Form der Abhängigkeit die Kommerziali- sierung der Literatur heraus, die Tatsache zum Beispiel, daß man heutzutage haupt- beruflich(und nicht nur nebenbei) Schrift- Steller sei. Was das zur Folge hat, erläu- terte der Schweizer Verleger Martin Hürli- mann: auch angesehene Autoren, so erzählte Berliner Festwyochen 1960 Ein reich besetztes Jubildums- Programm Die„Berliner Festwochen“ werden in diesem Jahre vom 18. September bis 4. Ok- tober zum zehnten Male stattfinden. Wie in den Vorjahren bringen auch die bevorstehen- den Jubiläums- Festwochen außer den Neu- einstudierungen der Berliner Bühnen eine Anzahl Gastspiele von Theatern der Bun- desrepublik und des Auslandes. In der Städtischen Oper wird die Hamburgische Staatsoper mit Werner Henzes„Prinz Fried- rich von Homburg“ gastieren, während die Städtische Oper selbst Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ erneut in den Spielplan aufnimmt. Das Düsseldorfer Schauspielhaus bringt Eugene Ionescos„Nashörner“ nach Berlin, die„Comédie Francaise“ die Pariser Inszenierung von Jean Giraudoux'„Elektra“. An Balletts wird Berlin außer einer Neuein- studierung von Tatjana Gsovsky die deutsche Erstaufführung von Roß/ Rosenthals„Der Dybbuk“ erleben, die das amerikanische Ensemble der„Ballets of two Worlds“ tanzt. Symphonische Konzerte mit den Berliner Philharmonikern und dem Radio- Sympho- nie-Orchester unter Herbert von Karajan und Lorin Maazel, mit dem„Royal Phil- harmonie Orchestra“ London unter Sir Tho- mas Beecham und dem Orchester von Radio Tokio unter der Leitung von Hiroyuki Iwaki stehen ebenso auf dem Programm wie deutsche und Berliner Erstaufführungen von Chorkompositionen Heinrich Sutermeisters, Gottfried von Einems und Boris Blachers. Vier Kompositions-Abende mit Benjamin Britten, Paul Hindemith, Giselher Klebe, Luigi Nono und Solisten-Abende zum Ge- denken an Robert Schumann, Frédéric Cho- pin, Hugo Wolf mit den Sängern Erna Ber- ger, Irmgard Seefried, Dietrich Fischer- Dieskau, dem Pianisten Jakob Gimpel und dem Cellisten Enrico Mainardi runden den Cliquen und Tabus Notizen von einem schweizerisch-österreichisch- deutschen Literqtur-Oespräch in Konstanz er, erklärten unumwunden, daß sie schrei- ben, um Geld zu verdienen. Viel Geld, nach Möglichkeit. Wer aber viel gelesen werden will, muß der sich nicht nach dem Ge- schmack der Masse richten? Damit waren zwei markante Stichwörter in der Debatte: Kommerzialisierung und Massengeschmack. Die„Drahtzieher“ zogen nicht, zum einen, weil sie wohl allzu anonym angesprochen waren, zum anderen, weil sich ja doch keiner mit ihnen identifizieren wollte.) Kommerzialisierung ist Abhängig- keit von großen Auflagen, von gewaltigen Werbeapparaten, von der Marktforschung, deren sich— wenn auch in geringerem Um- fang als in USA— selbst die deutsch- sprachigen Verlage bedienen. Zur Kommer- zialisierung besonderer Art gehört auch die Veränderung literarischer Gefüge durch die Massenpublikationsmittel Funk und Fern- sehen. Durch ihre korrumpierende Wirkung auf den Schaffenden. Was nun den viel- zitierten Massengeschmack angeht— da war man sich nicht ganz einig, ob es ihn wirklich spontan gibt oder ob er nicht doch, sei es bewußt oder unbewußt, gelenkt wird. Ein Buch hat dann Aussicht auf Erfolg, so analysierte es ein Schweizer Teilnehmer, Wenn es im Kleinen, im Einzelnen(gesell- schaftskritisch oder erotisch) wider den Sta- chel löckt, im Ganzen aber treu und brav konformistisch bleibt. In diesem Augenblick war man dem Zeitgeist ganz dicht auf der Spur, den zuvor schon Sieburg zitiert hatte, als er von der Befangenheit der Deutschen sprach, die es unmöglich mache, ein Buch zu schreiben und zu drucken, in dem der Held bewußt asozial ist oder in dem zu lesen ist, daß etwa das Unabhängigkeitsstreben der farbigen Welt Unsinn sei. Ein Buch muß, nach Sieburg, dem deutschen Schuldkomplex entsprechen! Wieder waren es die Schweizer, die be- herzt das heiße Eisen anfaßten und beim Namen nannten. Es gibt, so sagten sie, zu viele Tabus bei uns! Der Kommunismus zum Beispiel. Darf es jemand wagen, über dieses Phänomen zu schreiben, ohne sich eindeutig antikommunistisch zu erklären? Kommt nicht schon, wer Brecht spielt oder Scholochow verlegt, in falschen Verdacht? Noch schwieriger: der Antisemitismus. Völ- lig ausgeschlossen, daß ein schlechter Jude Held eines literarischen Erzeugnisses sein könne! Dies Wort stand förmlich im Raum, man spürte es, glaubte es greifen zu können, es lIastete auf den Teilnehmern des Sympo- sions mit seinem ganzen Gewicht, wischte das Lächeln von den Lippen, machte heiß und kalt in einem Atemzug. Jawohl— diese Tabus existieren und bringen mehr, als vie- les andere, Abhängigkeiten hervor. Diese Tabus sind gefährlich, denn auch der Son- derstatus in positivem Sinne kann unheil- voll wirken. Der gesunde Menschenverstand gebietet wohl, den Juden als einen Men- schen wie du und ich anzusehen, mit Vor- zügen und Schwächen. Aber— sind wir Deutsche schon wieder der Unbefangenheit 4 James Ensor: einnimmt. Wie aus Angstträumen geboren, Stilleben mit Hahn Am 13. April 1860, vor hundert Jahren also, wurde in Ostende der Maler James Ensor ge- boxen, der in der„neuen Kunst“ den Rang eines ihrer Pioniere und ihrer größten Meister bilden abgründige Phantasien, Gespenster, Masken voll beängstigender Dämonie die Stoffe seiner Bilder und Radderungen, vor allem in seiner Frühzeit. Damit hat Ensor auch die deutschen Eæpressionisten nachhaltig be- einflußt. Er selbst kehrte später freilich zu einer mehr rein malerischen Arbeitsweise zu- rück. 1949 ist er in seiner Vaterstadt Ostende gestorben.— Unser Bild stammt aus dem Besitz der Städtischen Kunsthalle Mannheim. 1 in dieser Frage fähig? Läßt die Notwendig keit, vielfach begangenes Unrecht wieder- gutzumachen, irgendeine Form von Objek- tivität zu? Ist die Taktfrage uns nicht an- gemessener? Der Rat der Schweizer Freunde: die Ta- bus abbauen und dafür den Menschen auf- bauen. Leicht gesagt, schwer getan. Süskind formulierte präziser: es sollten Romane über jüdische Familien von jüdischen Schriftstellern forciert werden. Der Erfolg des„Tagebuchs der Anne Frank“(als Buch und als Theaterstück) ermutigt dazu. Vieles also(mehr, als hier wiedergegeben werden konnte) wurde bei diesem Gespräch behandelt. Auch die verwischten Grenzen zwischen hoher und reiner Unterhaltungs- literatur. Patentlösungen kamen nicht her- aus, doch war das ja auch nicht beabsich- tigt und möglich. Völlig deutlich war: die Literatur unterliegt Abhängigkeiten sowohl naturgegebener technischer Art als auch spezifischen Zeitströmungen im Geistigen wie im Politischen.(Wobei die Situation in nicht- demokratischen Staatsbereichen ganz außer acht gelassen wurde.) Ganz frei ist Keiner. Nicht der Schriftsteller, der, Will er zu Wort kommen, die Tabus im Auge zu Foto: Kunsthalle Mannheim 0 behalten hat. Nicht der Verleger und der Buchhändler, wenn sie merkantil existie- ren wollen. Nicht der Kritiker, der vor einer Uberfülle des Gedruckten steht und als Chronist überdies auch der Modeerscheinung sich nicht versagen kann. Nicht der Leser, der mit oft fragwürdigen Mitteln angereizt und gelockt wird. Und doch, scheint mir, ist kein Grund zur Resignation gegeben. Es blüht vieles im Garten des geschriebenen Wortes. Es ist Unkraut darunter, und gar manche Pflanze verkümmert, die es wert wäre, frei und leuchtend dazustehen. Dennoch glaube ich daran, daß die Zeit hier regulierend, hei- lend eingreift. Stehen wir nicht auch in die- sem Problem vor einer neuen Situation, vor einer gewaltig angewachsenen und sich in den Vordergrund schiebenden Konsumenten- schaft, die mit sich selbst noch nicht im rei- nen ist, aber schon den Markt diktiert? Wäre es nicht völlig verfehlt, sich auf eine Elite zu berufen, die es nicht mehr gibt? Und im übrigen: die Abhängigkeiten er- kennen, die Drahtzieher, Cliquen und Ta- Blick nach dem Osten Das letzte Ludwigshafener Sinfoniekonzert Mehrere Umstände trafen zusammen, um das letzte Ludwigshafener Sinfoniekonzert dieser Saison, das Otmar Suitner im Feier- abendhaus dirigierte, zu einem eifrig be- klatschten Erfolg zu machen. Das Programm War mit Blick nach dem Osten zusammen- gestellt, wo ja viele Komponisten herstam- men, die beim deutschen Konzertpublikum wohlgelitten sind. Zum anderen musizierte das Pfalzorchester recht frisch und exakt, klangschön und farbenreich. Und dem So- listen, dem spanischen Cellisten Gaspar Cas- sado, schlug schon beim Auftreten eine Welle der Zuneigung entgegen, die er dann mit einer großartigen Leistung rechtfertigte. Der Abend begann mit Igor Strawinskys Suite Nummer 2 für kleines Orchester, mit dem Werk eines Russen also, der aber im musikalischen Fach weitgehend Kosmopolit ist und Hans-Dampf in vielen Gassen. So kam mit diesen vier(ursprünglich für Kla- vier geschriebenen und nachträglich instru- mentierten) Sätzen Marsch, Walzer, Polka und Galopp zwar noch nicht die bezwingende Kraft östlicher Folklore zum Zuge, doch sorgten der handgreifliche Humor und je- dermann zugängliche Witz dieser Stücke für einen belebenden Auftakt. Gaspar Cassado spielte dann das Cello- Konzert e-Moll des Armeniers Aram Kha- tschaturian— dies nun tatsächlich ein Werk, das ganz aus den Schätzen heimatlichen Musiziergutes lebt, und nicht schlecht lebt. Dazu ist es in ein harmonisches und instru- mentales Gewand gehüllt, das bei allen satz- technischen Künsten und mancher poly- tonalen„Kübhnheit“ doch mit unbekümmer- ter Konsequenz auf eine durchschlagende äußere Wirkung hinzielt. Otmar Suitner mit dem Pfalzorchester realisierte mit beacht- lichem Erfolg, was die Partitur verlangt, und fast mehr als das tat Gaspar Cassado. Mit einer in der Grundsubstanz männlich festen, energischen Tongebung griff er den Solopart an, folgte ihm aber feinnervig auch in die feinsten Verästelungen und souverän auf alle Gipfelpunkte der Virtuosität. Ueber- haupt gab er dem Fluß des Werkes mit einem hinreißenden Impetus nach, traf auch das eigentümliche Kolorit so sicher, daß der Eindruck aufkommen konnte, das Werk würde aus einer schöpferischen Intuition heraus gerade in diesem Augenblick erst ge- boren und Gestalt annehmen. Eine Leistung, kür die der Solist mit Recht heftig gefeiert wurde. Nach der Pause stellten Anton Dvoraks acht„Slawische Tänze“ Opus 46 den Erfolg des Abends endgültig sicher: temperament- voll dargeboten, etwas grobkörnig zuweilen und rustikal in der Entfesselung des Blechs mit den Bums-Akzenten der Großen Trom- mel nebst Becken. Gewiß schlummert die Tendenz dazu in der Anlage der Partitur, doch kann ein— gewissermaßen gegen diese Tendenz eingesetzter— Schuß Noblesse den unverwüstlich vitalen eee gewiß nicht schaden. hesch bus beim Namen benennen, ist ja schon ein. erster Wes zu ihrer Fin dämmung. Kurt Heinz Manche Liebe fut nur Schaden Ein neues Familiendrama von Lillian Hellman Wurde am New Vorker Broadway urdufgeföhrt Lillian Hellman, die dem modernen Theater eine Reihe psychologisch scharf er- faßter Portraits des Familienlebens im ame- rikanischen Süden gab— darunter„Die kleinen Füchse“,„Der Herbstgarten“ und „Stunde der Kinder“— wurde in New Or- leans geboren. Und in New Orleans spielt auch ihr neues Schauspiel, das sie nach neunjährigem Schweigen schrieb,„Toys in the Attic“(Spielzeug in der Dachkammer). Es ist wieder ein Familiendrama, wieder ein Bild ziemlich unerfreulicher Menschen, fünf Weißer und zweier Neger, und der einzige, der Wirklich sympathisch wirkt, ist ein Neger. Aber Lillian Hellman entblößt stets die tief- sten Geheimnisse ihrer Figuren mit der sicheren Hand eines Chirurgen, ihre Sprache ist prägnant, ihre Probleme sind immer ge- danklich fundiert und wert, auf die Bühne gebracht zu werden. In ihrem neuen Werk, das am New Lor- ker Broadway uraufgeführt wurde und eines der wirkungsvollsten Stücke dieser Spielzeit ist, handelt es sich um den Scha- den, den Menschen einander zufügen, weil nobel und tun gut. Es gibt auch zerstörende Liebe, darunter die Liebe, die falsche Mag- stäbe vom Wert des Geldes und des Erfolges gibt. Geld, vor allem, wirkt oft verheerend. Da sieht man zwei ältliche, verarmte ungfern, die, obgleich sie stets von Reichtum und einer Reise nach Europa geträumt haben, sehr un- glücklich sind, als dies Wirklichkeit werden soll. Ihr jüngerer Bruder, ein gutmütiger Abenteurer, ist plötzlich reich geworden und überschüttet sie mit Geschenken. Sie haben ihn stets mit Zärtlichkeit und Geld ausge- stattet, und sie können es nun nicht ertra- gen, daß er sie nicht mehr brauchen wird. Sie fühlen, daß sie keine„Aufgabe“ mehr haben im Leben. Sie tun daher bald, was in ihren Kräften steht, um den plötzlichen Reichtum zunichte zu machen. Die junge Frau ihres Bruders ist mit ihnen im Bund, weil sie glaubt, daß er ihr entfremdet wird. Auch sie will das Leben, wie es vorher war, wieder herstellen. Aber es läßt sich nicht mehr zurückbringen. Das„Spielzeug in der Dachkammer“ bricht in Stücke. Woher rührt der Reichtum des jungen Mannes? Aus einem Landverkauf, den er seiner Gelieb- ten, einer verheirateten Mulattin, verdankt. Deren Gatte, ein Weißer, war der Käufer. Als einer der älteren Schwestern gesagt wird, ihre Liebe zu dem jungen Bruder sei Inzest, sucht sie sich zu rächen. Sie verrät seiner Gattin, er habe sie mit der Mulattin betrogen, und von der wiederum erfährt es der Mann, der nicht geahnt hat, daß seine Frau einen Tropfen Negerblut hat. So komint es zu einem melodramatischen, bösen Ende. Das Schauspiel, das sich anfangs nur zögernd entfaltet, wächst dann zu starken Momenten und fesselt durch die schürfende Behandlung der dicht verwobenen mensch- lichen Beziehungen, wie man sie in frühen Dramen Gerhart Hauptmanns etwa oder Tschechows fand. Alle Rollen sind ergiebig. Maureen Stapleton gibt hier die eine Schwester, Jason Robards jun. ist der Bru- der, Irene Worth seine Schwiegermutter, die Geliebte eines Negers. Lillian Hellman steht nun wieder neben Tennessee Williams und Arthur Miller an der Spitze der moder- nen Amerikaner mit diesem pessimistischen, sogar zynischen Einblick in Träume, die wir nicht träumen sollen, in der unausgespro- chenen Verdammung des Geldes. H. B. Kranz New Vork) Koftur-Chronik Der pfälzische Mundartdichter Karl Räder, der in Bad Dürkheim lebt, vollendet am 13. April sein 90. Lebensjahr. Eine Fülle hei- matlicher Prosa und Lyrik aus seiner Feder, in dreißig Mappen gesammelt, bewahrt die Pfälzische Landesbibliothek in Speyer auf. Der Streit zwischen der italienischen Rund- Tunk- und Fernsehgesellschaft RAI-Tyv und den für sie tätigen Schauspielern, über den wir gestern berichteten, hat mit dem Wochenend- streik der Schauspieler und den ihnen darauf- hin zugestellten Entlassungsbescheiden noch nicht seinen Höhepunkt erreicht. Die Schau- spieler antworteten auf die Entlassungen mit einem neuen Aufruf zu diesmal unbefristetem Streik und forderten den Arbeitsminister auf, gegen das„ungesetzliche“ Vorgehen der RAL- TV einzuschreiten. Der linkssozialistische Se- nator Alberto Cianca hat außerdem an den Postminister die Parlamentsanfrage gerichtet, er zu tun gedenke, um die staatliche Rundfunk- und Fernsehgesellschaft zur Legalität anzuhal- ten, die sie mit dem Vorgehen gegen die Strei- kenden verletzt habe. Im festlichen Hochamt der Mannheimer Liebfrauenkirche am Ostersonntag, 17. April, 9.30 Uhr, singt der Cäcilienchor unter der Lei- tung von Hans Eggstein das Offertorium„Terra tremuit“ von Heinrich Lemacher und die Missa „Pro Patria“ für Chor, Orgel und Bläser von J. B. Hilber. Es spielen Mitglieder des 1 orchesters. Die Städtische Bühne Heidelberg hat die für den 12. April vorgesehene Premiere von Jacques Offenbachs Operette„Die Kreolin“ auf Oster- montag, 18. April, 20 Uhr, verlegt. musikalischen Teil der Berliner Fest- sie einander nicht die Wahrheit sagen. Nicht wochen“ ab. dpa alle Arten von Liebe, sagt die Dichterin, sind . 5 5 VICKI BAUM Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln FLUT UND FLAMME Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 11. Fortsetzung „Oh, was für wunderbare Jahre hatten 5 Wir auf den Straßen, Senor, und all die neuen Dinge, die ich da lernte—“ „Kann ich mir vorstellen—“ Glenn wütend. „Der Patron brachte mir das Singen bei, und Pepito lehrte mich, ein Lied so hinzu- legen, wie sie's im Radio tun, und— ch, er brachte mir noch viele andere Dinge bei— „Ich wette, daß er das tat“, sagte Glenn, heiser und wütend über sich selbst und über Sein eifersüchtiges und mißtrauisches Her- umspionieren in Vidas bettelarmer Kind- heit. „Aber das Beste lernte ich von Mama- eita Als sie nicht mehr tanzen konnte, weil sie ein Kleines erwartete, lehrte sie mich ihre Tänze, und denken Sie nur, sie 20g ihr eigenes Tanzkostüm an! Natürlich War es etwas zu weit für mich, aber sie sagte mit der Zeit würde ich schon hinein- knurrte Wie alt warst du denn damals, um Him- Willen?“ 5 er weiß das? Zehn? Elf? Ich war noch 1 8 ich meine noch keine was dann geschah? Mamacita starb im Kind- bett, natürlich wollte Pancho nicht mehr essen und wurde deshalb zu schwach vor Kummer, um noch auf seinem armen alten Kopf stehen zu können, und Pepito war un- höflich zu der Polizei, weil er so unglück- lich wegen der armen Mamacita war, ich denke, daß er noch immer im Gefängnis sitzt— in Acapulco. So nahm der Patron die künf Kleinen nach Vera Cruz zu ihrer Groß- mutter; ich weiß nicht, was aus ihnen ge- worden ist. Was mich betrifft, mich nahm Tia Teresa in ihr Haus, und wenn das nicht ein Glück war! Als hätte ich das große Los gewonnen, no?“ „Hm—“ war alles, was Glenn dazu zu sagen wußte. Tia Teresa war eine Voll- indianerin, der fette und watschelnde Typ mit platter Nase, Pockennarben und schlauen kleinen Schlitzaugen.„Nicht sehr simpàtica“, dachte Glenn. „Und da ging der Spaß wohl erst richtig an, wie?“ fragte er zornig. „Ja, natürlich. Obwohl mir das Herz fast brach, als ich Angelito aufgeben mußte, ich liebte ihn so sehr—“ „Ich weiß, ich weiß! Er war der Sohn des Gouverneurs, jung, reich, hübsch, ele- Sant, der erste Mann, der dich verführte, und dann zwang sein Vater ihn, dich stehenzulassen und eine Tochter aus ange- sehener Familie zu heiraten“, sagte Glenn mit gelangweilter Stimme, denn das ist die ein für allemal festgelegte Geschichte, die jede kleine Schlampe in jeder Bar zwischen Tijuana und Buenos Aires erzählt. Vida bog sich vor Lachen.„Aber nein, nein, nein, Senor, verzeihen Sie, wenn ich lache— aber Sie hätten Angelito sehen sollen! Das war doch der Maulesel, der un- seren Wagen mit der Ausrüstung zog, 80 ein alter häßlicher Maulesel, aber ich liebte ihn, er hatte die weichsten Lippen, und wie hart mußte er für uns arbeiten, wenn er auf den Landstraßen den Wagen 20g „Also weiter— du bist in Tia Teresas Haus. In Acapulco. Ich nehme an, daß es noch einige Kleinigkeiten zu erzählen gibt. Oder bringt es dich in Verlegenheit, dar- über zu sprechen?“ „Aber wie spaßig Sie sind, Senor! Ich gehöre nicht zu denen, die sich ihrer Arbeit schämen. Ich war glücklich, daß ich Tia Teresa für all das, was ich bei ihr lernte, etwas entschädigen konnte.“ „Wie zum Beispiel?“ „Also zum Beispiel den Mais mahlen und die Töpfe scheuern, und allmählich Langosta con mole zubereiten und gute Tamale machen, slapp, slapp, slapp, slapp. Sie verstehen, was Tia Teresa da hatte, war bloß so eine Fonda, eine kleine EB- bude Glenn hatte oft genug in solch einer kleinen Fonda gegessen, wenn er schlecht dran war. Vier Pfosten mit Palmblättern als Dach und darunter drei Kessel über einem Holzkohlenfeuer. Eine Metate, die ur weltliche Steinmulde, um Korn darin zu mahlen, einige Holzlöffeh um die Chilisoße umzurühren, ein Tisch und vier Bänke für die Gäste. Wie warm und freundlich und unschuldig klang das alles. Beinahe zu un- schuldig, um wahr zu sein.„Es ist ein lan- ger Weg vom Waisenhaus bis zur Con- chita—“ sagte er nachdenklich.„Jetzt bist du die Starattraktion eines Nachtklubs,— erzähl mir nicht, daß du nichts anderes zu tun brauchtest als Langosta con mole zu kochen, um es soweit zu bringen!“ „Nein“, sagte Vida höchst belustigt, „Aber dadurch, daß ich die Gäste bediente und höflich war, ihnen vielleicht auch mal einige von Pepitos Scherzen erzählte oder seine Lieder sang; aber die Langosta con mole war viel wichtiger. Es waren die besten Langusten in ganz Acapulco, sag- ten die Leute, und es war ein sehr glück- licher Zufall, daß gerade zu jener Zeit Aca- pulco anfing, die Touristen und die ele- ganten Leute von überallher anzuziehen; die Fonda wurde zu klein, um alle Gäste zu beherbergen, und so zogen wir in grö- Bere und bessere Räume um und bekamen das erste stolze Neon-Leuchtschild, La La- guna, und bald mußte auch eine Bar da- bei sein und Musik und Tanz unß dt“ „Und Nutten—“ schloß Glenn. „Natürlich. Die Muchachitas sind gut und notwendig für das Geschäft. Ohne Girls kann man keinen Nachtklub betrei- ben. Die Männer wollen tanzen, nicht? Sie wollen Spaß haben und ein bißchen Liebe, no? Denken Sie doch an all die Matrosen und Fischer, wenn sie einen guten Fang gemacht haben und ihre Taschen voll Geld sind— natürlich braucht man Muchachitas.“ „Ich werde nicht klug aus dir, Vida, Bisweilen bist du wie ein Kind. Und dann wieder gibst du dich so hartgesotten und geschäftstüchtig—“ „Aber nein, Sefior Guero, wo wäre ich hingekommen, wenn ich nicht so wäre? Mit all den Betrunkenen und den rohen Ker- len von den Thunfischbooten. Außerdem bin ich Tia Teresa für alles verantwort- lich, die mich doch behandelt. als wenn ich ihr eigenes Kind wäre.“ Vida fiel in nachdenkliches Schweigen, während Glenn den blauen Schimmer auf ihrem schwarzen Indianerhaar betrachtete.„Es tut mir leid, daß ich Ihnen sehr unfein und gewöhnlich vorkommen muß, Sefor. Hätte ich die Mög- lichkeit gehabt, eine wirkliche Schule zu Absolvieren, dann würde ich mir vielleicht die Feinheiten eines eleganten Fräuleins erworben haben“, Sagte sie in ihrem stolze- sten und gewöähltest ten Spanisch. Worauf Glenn, ohne darauf einzugehen, träume- risch antwortete:„Ich bin froh, daß du dir das Haar nicht durch eine Dauerwelle ver- dorben hast, wie alle die anderen Mucha- chitas.“ „Ich freue mich, wenn mein Haar mei- nem Sefior gefällt. Nun aber, da ich Ihnen alles von mir erzählt habe, möchte ich mehr von Ihnen wissen“, sagte Vida. „Du hast mir nicht alles erzählt. Zum Beispiel—“, sagte Glenn, hielt inne und nahm dann die Hürde:„Zum Beispiel— es muß doch Männer in deinem Leben gege- ben haben?“ „Ja, natürlich gab es da Männer“, sagte sie mit so freimütiger Einfachheit, daß er, sonderbar beschwichtigt, verstummte.„Nicht viele jedoch—“ fügte sie mit einem Lächeln hinzu,„und nicht einer von ihnen war schlecht zu mir, oder gemein oder schmut- zig. Gab es denn keine Frauen in Ihrem Leben?“ „Das ist etwas ganz anderes!“ „Weshalb? Jeder von uns hat das Be- dürfnis, ein wenig Liebe zu geben und zu empfangen, no? Sogar Padre Antonio in seinem Beichtstuhl weiß das, deshalb gibt er mir immer nur eine kleine Buße für meine kleinen Sünden.“ Fortsetzung folgt)