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April 1960 Chrustschow droht mit Gewalt Hoffnungen auf sowjetische Zugeständnisse zerstört/ Angriffe auf Herter Mos ka u.(dpa) Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow hat am Montag, drei Wochen vor Beginn der Gipfelkonferenz, unmiß verständlich klargestellt, daß die Sovwqetregierung an ihrem Standpunkt in der Berlin- und Deutschlandfrage festhält. Er erklärte, die Westmächte würden das Recht auf Zugang nach Westberlin zu „Lande, zu Wasser und in der Luft“ verlieren, wenn die Sowjetunion einen seperaten Friedensvertrag mit der Sowietzonenrepublik abschließe. Moskau werde sich zu einem solchen Schritt gezwungen sehen, wenn die Westmächte mit der Sowjetunion nicht zu einem Uebereinkommen in der Frage eines Friedensvertrages mit Deutschland ge- langten. Chrustschow sagte in seiner Rede, es wäre eine IIlusion, wenn die West- mächte davon ausgingen, daß sie ihre Rechte in Berlin auch nach Abschluß eines Separatfriedens aufrechterhalten könnten. Sollten die Westmächte zu diesem Zweck Gewalt anwenden, dann würde das Gegengewalt auf den Plan rufen. Chrustschow, der in dem sowjetischen Erdölzentrum Baku am Kaspischen Meer sprach, nahm mit dieser neuen Drohung 2u zahlreichen Aeußerungen westlicher Politi- ker zur Deutschland-Frage während der letzten Woche Stellung. In diesen Aeußerun- gen war die Hoffnung ausgesprochen wor- den, daß es die Sowjetunion auf der bevor- stehenden Gipfelkonferenz über Berlin und Deutschland nicht zu einem Bruch mit dem Westen kommen lassen werde. Gleichzeitig war, so durch den amerikanischen Außen- minister Herter, erklärt worden, daß Chrust- schow mit einer Wiederholung seiner Berlin- Drohung die Situation erschweren und die internationale Atmosphäre verschärfen werde. 5 Der sowjetische Regierungschef, der auf einer Sitzung des Obersten Sowjets der So- Wjetrepublik Aserbaidschan sprach, betonte, die erste Aufgabe auf der kommenden Gipfelkonferenz werde es sein, den toten Punkt in der Abrüstungsfrage zu überwin- den. Die zweite Frage, die die Interessen vieler Nationen berühre, sei der Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland einschließlich der„Normalisierung“ der Situation in Westberlin. 5 Chrustschow sagte:„Der Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland würde De Gaulle richtet Warnung an Moskau „Kein Alleingang in Berlin“/ Besprechungen beendet Washington.(AP) Der zu einem Staats- besuch in Washington weilende französische Staatspräsident de Gaulle hat am Montag seine Besprechungen mit Präsident Eisen- hower beendet. In einer anschließend vor beiden Häusern des Kongresses gehaltenen Rede forderte de Gaulle die Vernichtung aller Kernwaffen, ein gemeinsames Hilfe- programm von Ost und West für die Ent- Wicklungsländer und warnte die Sowjetunion vor einem Alleingang in der Berlin-Frage. Ueber seine Besprechungen mit Präsident Eisenhower, die am Montagvormittag im Beisein der Außenminister mit einer ein- stündigen Zusammenkunft abgeschlossen wurden, äußerte sich de Gaulle vor den Journalisten nur mit den englischen Worten: „All is very well“(alles ist sehr gut). In seiner Rede vor dem Kongreß warnte de Gaulle besonders die Sowjetunion vor dem Versuch, in der Berlin-Frage eine Entschei- dung nach ihren Wünschen zu erzwingen. Die Sowjetunion und die Westmächte brauchten jetzt vielmehr eine Verringerung der Span- nung, eine„Détente“, die ihrerseits Wieder zur Lösung bestimmter Probleme führen würde. Es müsse jeder Versuch vermieden werden,„die vom deutschen Volk erlittenen Wunden noch zu verschlimmern“. In seiner Rede wiederholte de Gaulle sei- Ulbricht beruft sich nen alten Vorschlag einer gemeinsamen Hilfe der kommunistischen und der westlichen Länder für die Entwicklungsländer in Asien und Afrika, die„höchste Menschenpflicht und fruchtbarste Politik“ sein würde. Frieden und Leben würden aber immer in Gefahr blei- ben, wenn die Drohung eines Kernwaffen- krieges nicht beseitigt werde. Gemeinsam müsse man übereinkommen, diese Waffen zu vernichten und sich verpflichten, keine neuen herzustellen. Es gebe keine andere Hoffnung für die Zukunft der Menschheit. Keine Einigung zwischen Nehru und Tschou En-lai Neu Delhi.(AP) Die einwöchigen Ge- spräche zwischen den Ministerpräsidenten Tschou En-lai und Nehru über eine Rege- lung des seit langem schwelenden chinesisch- indischen Grenzkonflikts sind völlig ergeb- nmislos verlaufen. Einem Montag veröffent- lichtes Kommuniqué zufolge wurde jedoch vereinbart, daß Vertreter beider Regierungen ab Juni die strittigen Fragen weiter prüfen und in der Zwischenzeit alle Maßnahmen unterlassen werden sollen, die die Spannun- gen in der Grenzfrage verschärfen könnten. Ein Bericht soll im September gegeben wer- den. auf das Christentum „Kollektivierung der Landwirtschaft ist Volksentscheid für den Frieden“ Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. In einer Regierungserklärung vor der sowjetzonalen Volkskammer hat SED- Sekretär Walter Ulbricht die abgeschlossene Kollektivierung der Landwirtschaft als einen „Volksentscheid“ für den Frieden und den Deutschland-Plan der SED bezeichnet. Er be- hauptete, durch den freiwilligen Verzicht auf ihre Selbständigkeit hätten die Bauern Mit- teldeutschlands zu der nunmehr abgeschlos- senen Bauernbefreiung beigetragen.„Die DDR macht das Unrecht gut, das den Bauern seit der Auflösung der altgermanischen Marktgenossenschaften vor 1900 Jahren an- getan worden ist.“ Nach Ulbrichts Angaben haben seit Jahresbeginn über 250 000 kollek- tivierte Bauern mit ihren Familien rund 2,5 Millionen Hektar Hand in die Land- wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) eingebracht. Während der SED-Chef dem Ratsvorsit- zenden der Evangelischen Kirche und Bischof von Berlin und Brandenburg, Dibelius, vor- Warf, gegen die Kollektivierung Stellung ge- nommen zu haben, spendete er„den meisten anderen Geistlichen der beiden Kirchen“ das Lob, sie hätten sich loyal verhalten. Als eine Art Gegenleistung für weiteres positives Zu- sehen der Kirchen beim sozialistischen Auf- bau will die Regierung in Pankow„auch künftig die Gewissens- und Religionsfreiheit achten und der Verfassung entsprechend schützen“. Die Ausführungen Ulbrichts zu diesem Punkt gipfelten in der Feststellung, der christliche Glaube stünde durchaus nicht im Widerspruch zur Kollektivierung.„Der Bibel zufolge ist Christus kein Grundbesitzer gewesen“. N Ulbricht machte den Vorschlag, mit der Bundesregierung ein Abkommen zu schlie- Ben, wonach kein deutscher Bauer gezwungen werden dürfe, sein Land aufzugeben. Ulbricht riet seinen Funktionären, nach der vollzogenen Kollektivierung der Land- Wirtschaft Zurückhaltung zu üben. Trotz sei- ner eindringlichen Feststellung, die jetzt aufkommenden Fragen müßten sorgsam ge- 168t. Werden, ließ er jedoch keinen Zweifel, daß der Uebergang der L⁵BG vom Typ I Gier Wird nur das Ackerland eingebracht) zu dem der sowjetischen Kolchose am nächsten ste- henden Typ III(es wird alles mit einge- bracht) das Endziel der Landwirtschafts- politik der Zone ist. Ulbricht bestritt die Ab- sicht des Regimes, zum gegenwärtigen Zeit- punkt die Kollektivierung von Handwerk und Gewerbe voranzutreiben.„Die Regierung hat andere, vordringlichere Aufgaben.“ Die Zahl der Flüchtlinge aus Mittel- deutschland hat sich über das Wochenende trotz rigoroser sowjetzonaler Kontrollmag- nahmen nochmals auf rund 1100 erhöht und beträgt jetzt im April über 13 000. gleichzeitig die Liquidierung des Besatzungs- regimes in Westberlin und damit den Abzug der Besatzungstruppen von dort bedeuten. Ohne einen solchen Schritt kann es kaum eine Hoffnung für die Beseitigung dieses ge- fkährlichen Bündels von Meinungsverschie- denheiten zwischen den Staaten und die Er- richtung normaler Bedingungen für die Be- völkerung Berlins geben.“ Der Ministerpräsident betonte, die Hal- tung, die einige westliche Politiker ange- sichts der bevorstehenden Diskussion des Deutschland-Problems auf der Gipfelkonfe- renz eingenommen hätten, gebe Anlaß zu „ernsten Befürchtungen“. So könne die Rede, die der amerikanische Außenminister Herter am 4. April in Chicago gehalten habe,„nur bedauert“ werden. Sie zeige, daß Herter von einer realistischen Einschätzung der Lage weit entfernt sei. Herter hatte die Sowjetunion in hicago vor einer Wieder- holung ihrer Berlin-Drohung gewarnt und sich für das Selbstbestimmungsrecht des deutschen Volkes ausgesprochen. Scharfe Kritik übte Chrustschow gleich- zeitig an den auf der Genfer Abrüstungs- konferenz vorgelegten westlichen Vorschlä- gen. Positiver war seine Reaktion auf den Stand der Verhandlungen in der Frage der Einstellung der Kerwaffenversuche. Er sagte, die gemeinsame Erklärung Präsident Eisenhowers und des britischen Premier- ministers Macmillan zu diesem Problem lasse die Hoffnung keimen, daß die Mei- nungsverschiedenheiten in naher Zukunft überwunden würden. Frankreich wendet sich gegen Behauptungen Bourguibas Paris.(dpa) Zuständige Kreise in Paris wiesen am Montag die Behauptung des tune- sischen Staatspräsidenten Bourguiba zurück, die französischen Truppen hätten die Absicht, algerische Aufständische über die tunesische Grenze hinweg zu verfolgen. Die französische Regierung wolle von dem„Verfolgungsrecht“ auf tunesisches Gebiet nicht Gebrauch machen. Zu den Erklärungen Bourguibas, daß er Zwangsmaßnahmen gegen die in Tunesien lebenden Franzosen anwenden werde, sagte man an zuständiger Stelle in Paris, es sei die Aufgabe des Präsidenten Bourguiba, auf tunesischem Staatsgebiet Ruhe und Ordnung zu wahren und die dort ansässigen Franzosen zu schützen. Alte Waffenkameraden trafen sich am 24. April 1960 wieder hinter„Kanonen“. Der französische Staatspräsident de Gaulle und Präsident Eisenhower, beide Truppenführer im zweiten Weltkrieg, be- suchten die historischen Schlachtfelder des amerikanischen Bürgerkrieges in Gettysburg. Die Kanone gehörte zu der damaligen Ausrüstung. 1000 Tote bei Erdbeben in Persien 17 000 Menschen wurden obdachlos/ 3000 Verletzte Teheran.(dpa AP) Eine Erdbeben- katastrophe im Süden Persiens hat die Stadt Lar und das Dorf Gerash, 12 Kilometer von Lar entfernt, vollständig zerstört und mehr Als 17 000 Menschen obdachlos gemacht. Die Zahl der Todesopfer ließ sich bisher noch nicht übersehen. Während erste Berichte des Gouverneurs von Lar von 2000 bis 3000 Toten gesprochen hatten, gab der Präsident des Persischen Roten Kreuzes, Dr. Hussein Kha- tibi, die Zahl der Toten später mit 700 bis 1000 an. Die meisten Todesopfer sind Frauen und Kinder, da der größte Teil der männ- lichen Bevölkerung zur Zeit der Katastrophe auf den Feldern arbeitete. Die Hilfsaktis- nen liefen sehnell an. Der amerikanische und britische Botschafter in Teheran boten der persischen Regierung sofort ihre Unterstüt- Innenausschuß: Neun Prozent für Beamte Antrag der FDP angenommen/ vom Beamtenbund begrüßt Bonn.(dpa) Der Bundestagsausschuß für Inneres hat am Montag einen Antrag der FDP angenommen, die Gehälter der Bun- desbeamten um neun Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die Differenz zwischen den Tarifklassen drei und vier zu halbieren. Ferner wurde ein Zusatzantrag der SPD an- genommen, der vorsieht, daß die Neurege- lung rückwirkend vom 1. Januar 1960 in Kraft treten soll. Vorher hatte der Ausschuß einen Spp- Antrag mit zwölf zu zehn Stimmen abge- lehnt, in dem eine zehnprozentige Gehalts- erhöhung und der Wegfall der Tarifklasse vier des Ortszuschlages gefordert worden War. Die FDP und die DP enthielten sich bei dieser Abstimmung der Stimme. Die Vorlagen gehen jetzt an den Haushaltsaus- schuß des Bundestages. N Der Deutsche Beamtenbund hat den Be- schluß des Innenausschusses begrüßt, da er wesentlich über den„völlig unzureichenden Vier-Prozent-Vorschlag der Bundesregie- rung“ hinausgehe. Der Beamtenbund betont, daß er nach wie vor eine Erhöhung der Be- amtengehälter um zwölf Prozent und die Ueberführung der Angehörigen der Tarif- klasse vier des Ortszuschlagses in die Tarif- klasse zwei für notwendig halte.— Der Deutsche Gewerkschaftsbund begrüßte es ebenfalls, daß der Ausschuß über den Be- schluß des Bundeskabinetts hinausgegangen ist, bedauerte aber gleichzeitig, daß die Ge- Wwerkschaftsforderung auf Erhöhung der Beamtengehälter um zwölf Prozent und Wegfall der Tarifklasse vier beim Orts- zuschlag nicht voll erfüllt worden sei. Zwischen Gestern und Morgen In sieben Ostberliner Schulen wird von Mai an die„Ganztagserziehung“ eingeführt, meldete die Ostberliner„National-Zeitung“, das Organ der Nationaldemokratischen Partei. Ein festlicher Empfang des Senats für seine Gäste aus Oesterreich bildete den bis- herigen Höhepunkt der„Oesterreich- Woche“, die vom 22. bis zum 30. April in Westberlin stattfindet. Berlins Regierender Bürger- meister Willy Brandt begrüßte den Bundes- minister für Handel und Wiederaufbau Oesterreichs, Dr. Bock, den Wiener Bürger- meister Jonas und eine Reihe anderer Per- sönlichkeiten aus dem Alpenland. In der Metallindustrie des Tarifgebietes Südwürttemberg-Hohenzollern ist ein neuer Lohntarifvertrag abgeschlossen wor- den. Nach Mitteilung der IG Metall erhöht sich dadurch der Grundlohn des gelernten Arbeiters in der Ortsklasse I. Lohngruppe 7 um 8,25 Prozent oder 16 Pfennig je Stunde. Das neue Lohnabkommen tritt am 1. Mai in Kraft und ist erstmals zum 31. Mai 1961 kündbar. Bundesschatzminister Dr. Wilhelmi (Frankfurt) bleibt auch nch der Ueber- nahme seines Regierungsamtes Präses der Hessen-Nassauischen Landessynode der Evangelischen Kirche. Zum neuen Präsidenten des Obersten Gerichts der Sowjetzone hat die Volkskam- mer in Ostberlin den bisherigen Staats- sekretär im Sowjetzonen-Justizministerium Dr. Heinrich Töplitz(Ost-CDU) gewählt. Töplitz löst damit den Funktionär der„Na- tionaldemokratischen Partei“, Dr. Schu- mann, ab, der seit Dezember 1949 Gerichts- präsident war. Jugendliche, die zu Beginn des Urlaubs- jahres am 1. Januar das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, können für das lau- fende Jahr noch den verlängerten Urlaub für Jugendliche beanspruchen, hat der Erste Senat des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel entschieden. Zur Tagung des Generalrates der Sozia- listischen Internationale sind der SpPD-Vor- sitzende Ollenhauer und seine beiden Stell- Vertreter Wehner und von Knöringen nach Haifa geflogen. 5 Berufung wollen die bisher nur Privat- patienten und Angehörige von Ersatzkassen behandelnden Zahnärzte im Regierungs- bezirk Wiesbaden beim Landesberufungs- ausschuß in Frankfurt einlegen, weil ihre Anträge auf Zulassung zur Kassenpraxis ab- gelehnt worden sind. Sie stützen sich auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das am 22. März die Zulassungspflicht für Aerzte aufgehoben hatte. 600 Jordanier haben sich in den letzten vier Tagen nach Mitteilung der algerischen Vertretung in Amman als Freiwillige für die algerische Befreiungsarmee gemeldet. Die meisten von ihnen sollen Techniker sein. Aus Kairo war vor einigen Tagen gemeldet wor- den, daß auch chinesische und tschechische Freiwillige bereit seien, in Algerien zu kämpfen. Des schweren Kampfes, den die Bauern der deutschen Sowjetzone um ihre Freiheit zu bestehen haben, gedechte die diesjährige „Landsgemeinde“ des Schweizer Kantons Appenzell. Annähernd dreitausend degen- bewehrte Männer verharrten in Schweigen. Der Degen gilt bei der Landsgemeinde als Zeichen der Stimmberechtigung. Bei den Präsidentenwahlen in Ghana führt Ministerpräsident Nkrumah bisher überlegen mit 307 391 Stimmen vor seinem Mitbewerber, Dr. Joseph Danquah, der nur 74 265 Stimmen erringen konnte. Das end- gültige Wahlergebnis ist erst nach dem Mitt- Woch zu erwarten. Obwohl der Wahlverlauf im allgemeinen ruhig war, gab es im Aschanti-Gebiet einen Toten und zwei Ver- letzte. Mit der Festnahme von 329 Afrikanern in zwei Niederlassungen in Südafrika ist die Zahl der seit den Rassenunruhen Inhaftier- ten nach offiziellen Angaben auf 1650 ge- stiegen. Von der Gesamtzahl der Häftlinge sind 94 Weiße, 24 Mischlinge, 81 Inder, der Rest Afrikaner. Der Vorsitzende des 2ler- Ausschusses zur Regelung der handels- und zollpolitischen Probleme in Europa, der niederländische Außenminister Luns hat seine Besprechun- gen mit den Ministern der EFTA mit einem längeren Gespräch mit dem britischen Han- delsminister Maudling abgeschlossen. Allen Gesprächen wohnte auch der Sekretär des GATT, Jean Royer, bei. Bild: AP zung an. Das Katastrophengebiet liegt etwa 900 Kilometer südlich von Teheran. Truppen und Rotkreuz-Einheiten konn- ten bis zum Montagnachmittag 500 Tote, dar- unter 300 Kinder, aus den Trümmern der Stadt Lar bergen. Die Arbeit wurde durch eine ungeheure über dem Katastrophengebiet liegende Staubwolke erschwert. Das Er beben, das sich am Sonntag ereignet hatt. machte Lar und Garash in Sekundenschne dem Erdboden gleich. Unter den Rettungs- mannschaften befand sich kein Angehörige der Polizei von Lar. Mit einer Ausnahme wurden alle Polizisten, der Bürgermeister und zahlreiche Regierungsbeamte unter den Trümmern ihrer Behausungen begraben. Auf allen Straßen, die nach Lar führen, rollen Lastwagen mit Zelten, Decken, Lebens, mitteln und Medikamenten heran. Die per- sische Regierung rief zu einer umfassenden Hilfsaktion auf. Kaiserin Farah übernahm die Schirmherrschaft für alle durch das Erd beben verwaisten Kinder. 5 Besonders tragisch ist der Tod von rund 500 Kindern in Lar, die sich im Augenblick des Erdbebens in einer Schule zur Feier des „Tags der Kinder“ eingefunden hatten, Die Schule stürzte ein und begrub die Kinder unter sich. Der Gouverneur von Lar telegrafierte nah Teheran, daß eine völlig neue Stadt Lar auf- gebaut werden müsse. Nach seiner Schilde- rung sind Giftschlangen zu einer zusatzlichen Gefahr für die Verletzten geworden. Viele im Laufe der Nacht und am Montag geborgenen Verletzten seien von den Schlangen gebissen worden. Die Behörden haben in der persi. schen Hauptstadt alles nur verfügbare Serum gegen Schlangengift anfordern müssen. Mit Flugzeugen wurden bereits die ersten Ver- letzten nach dem von Amerikanern errichte ten Krankenhaus in Schiraz, 270 Kilometer von Lar entfernt, gebracht. Man schatzt, daß drei Wochen vergehen werden, bis alle Opfer der Katastrophe geborgen werden können Die beiden verheerenden Erdstöße waren nach den Feststellungen norwegischer Erd- bebenwarten schwerer als das Beben von Agadir. Auch am Montag sollen in Persien leichtere Erdstöße registriert worden sein. Es ist dies die dritte große Erdbebenkata- strophe in Persien innerhalb weniger Jahre. Im Juli 1957 wurden im Gebiet des Kaspi- schen Meers, 80 Kilometer nordöstlich von Teheran, rund 2000 Menschen durch ein Erd. beben getötet. Mehr als 1000 Menschen star- ben im Dezember 1957 bei einem Erdbeben in Westpersien. Rotes Kreuz zur Hilfe bereit Das Deutsche Rote Kreuz ist bereit, de Opfern der persischen Erdbebenkatastrophe zu helfen. Wie am Montag vom Präsidium des DRK in Bonn mitgeteilt wurde, wird man aber eine Aufforderung der Liga der Rot- Kkreuz- Gesellschaften in Genf abwarten, sich mit den anderen nationalen Rotkreuz Gesellschaften besser über die Hilfsmagnah- men abstimmen zu können. 1 f Mehr Lohn für Bergleute Essen.(AP) Die 400 000 Bergleute an der Ruhr werden ab 1. Mai mehr Lohn erhalten. Die Tarifpartner sind am Montag in einer Tarifausschußsitzung des Ruhrbergbaues übereingekommen, für die am 1. Mal letz- ten Jahres eingeführte Fünf-Tage- Woche den vollen Lohnausgleich ab 1. Mai dieses Jahres zu gewähren. Ursprünglich war der Lohnausgleich in zwei Stufen— zum 1. Mai 1960 und zum 1. Mai 1961— vorgesehen worden. MORGEN Dienstag, 26. April 1960/ Nr. g MEN Dienstag, 26. April 1960 Zweierlei Stil Zwei Reden— zweierlei politischer Stil. Die eine Rede hielt Chrustschow in Baku vor einem Parteigremium, die andere de Gaulle vor beiden Häusern des amerikanischen Kon- gresses. Die erste war deutschfeindlich, die zweite deutschfreundlich. Doch das war nicht der wichtigste Unterschied: An der Frage des Rechts schieden sich die Geister. Chrustschows kaukasischer Rede war nichts mehr anzumerken von jener jovial- biedermännischen Rechtlichkeit, die er wäh- rend seiner Staatsbesuche in den USA und in Frankreich zur Schau getragen hatte. In Baku sprach der sowjetische Machtpolitiker. Chrustschow wiederholte seine alten Dro- hungen zur Berlin- und Deutschland-Frage. Wenn der Westen Westberlin nicht zur freien Stadt erkläre, wenn er keinen Friedens- vertrag sowjetischen Musters mit beiden Tei- lien Deutschlands akzeptiere, dann werde Moskau mit Ulbricht einen Friedensvertrag Abschließen. Danach werde die Sowjetzone Alle Hoheitsrechte auf ihrem Territorium ausüben, und das bedeute, daß der Westen seine Zugangsrechte nach Berlin„zu Wasser, zu Lande und in der Luft“ verliere. Mit anderen Worten heißt das: Chrustschow Wünscht, den internationalen Status in Europa zu ändern, und um das zu erreichen, droht er, unbestreitbare Rechte des Westens rigoros zu brechen. 5 Dieser Art könnte niemals die Rede eines Westlichen Staatsmannes sein. De Gaulle sprach in Washington als ein Repräsentant der Freiheit und der Würde Europas. Aus diesem Geiste schützte er die Bundesrepublik Vor östlicher Verleumdung, aus dem gleichen Geiste verteidigte er den Rechtsstandpunkt, in diesem Fall die westlichen Zugangsrechte nach Berlin, die gleichbedeutend sind mit dem Recht der Westberliner auf Erhaltung ihrer Freiheit. Seine Warnung an Moskau vor einseitigen Maßnahmen in der Berlin- und Deutschland-Frage markierte die Grenze, an der alle Kompromißbereitschaft des We- stens endet— enden muß, wenn der Westen sich selbst treu bleiben will. Wir sagten: Zwei Reden— zweierlei Stil. Freiheit gründet sich auf dem Recht. Deshalb kann der demokratische Westen das Recht nicht preisgeben. Unfreiheit ist ohne Recht. Deshalb bricht die Diktatur das Recht. Ihr heiligt der machtpolitische Zweck alle Mittel. Doch wenn auch Chrustschow sich nicht scheut, von Gewaltanwendung zu reden, so 0 Wachsen auch ihm die Bäume nicht in den Himmel. Der Westen reagiert gelassen auf Seine starken Worte. Und wer genauer hin- 5 hörte, dem entging nicht eine Gemeinsamkeit der Reden Chrustschows und de Gaulles. Beide sprachen von der Abrüstung als dem Hauptthema der Gipfelkonferenz: Abrüstung ist aber das Gegenteil von Gewaltanwendung. —.. whe Welt auf der Waage 5 e 5 3 3 „ Vor 5 Jahren, am 25. April 1948, wäh- Eilropg die letzten Schüsse des zwei- ke Weltkrieges fielen, trat in San Franzisko jene Konferenz zusammen, die die UNO schuf. Unter dem Eindruck eines schreck- Uchen Krieges wurde mit Enthusiasmus, mit teilweise überschäumendem Idealismus und einer Menge romantischer Vorstellungen diese neue Organisation geschaffen, als ein »Brennpunkt der Hoffnungen“ auf eine bes- sere Welt. Argwohn und Angst sollten fort- an aus der internationalen Politik soweit wie möglich verbannt werden. Doch die Träume, die Hoffnungen von damals erfüll- ten sich nicht. i a Die UNO, die aus einer Kriegskoalition ntstanden war, wurde mehr und mehr zum ideologischen Exerzierfeld zweier feindlicher Weltanschauungen. Mit Hilfe des Vetorechts, mit massiver politischer Gewalt wurde die Weltorganisation in vielen Fällen an die Kette gelegt, zur Ohnmacht verdammt, oder Wurde ihr der Gehorsam verweigert. Das 8 eklatanteste Beispiel auf diesem Gebiet war die Ungarn- Tragödie. Der Zahl von 59 Mit- Sliedsstaaten(heute sind es 82) entsprach die Zahl der Meinungen und der Interessen, die aufeinander trafen. Es war eine Entwicklung, 5 die skeptische, realistische Gemüter schon 1945 hatten kommen sehen. a Dennoch hat die UNO in gefährlichen Krisen wichtige Aufgaben erfüllt. 1946 zo- Sen die Sowjets ihre Truppen aus Persien Wahrscheinlich unter dem Eindruck der Verhandlungen des Sicherheitsrats und un- ter dem Druck der Weltmeinung zurück. Aus ähnlichen Erwägungen verließen im elben Jahr britische und französische Streitkräfte Syrien und den Libanon. Auf diese Weise war es dem Sicherheitsrat be- eits in den ersten sechs Monaten seines Bestehens gelungen, internationale Kon- flikte zu neutralisieren, Die dramatischsten Willensäußerungen der UNO waren die Ktionen während der arabisch-israelischen Krieges 1948, während des Korea-Krieges 1950(dem ersten Fall, in dem sich die UNO zu einer kriegerischen Ausein andersetzung entschloß) und während der Suez-Krise. So spielt zwar die UNO im Kampf um die weltweite Sicherung des Friedens nicht jene tkührende Rolle, die sich viele ihrer Gründer 1945 erträumten. Aber sie ist als ein Ort, wo die Interessengegner miteinander reden, wo Morte statt Kugeln gewechselt werden, ein Faktor, der in den 15 Jahren wahrscheinlich unzähligen Menschen das Leben gerettet hat. Die Kontakte in der UNO, die politi- schen Tips, die dort zwischen West und Ost hinüber- und herüber wechseln, haben wahr- scheinlich mitgeholfen, daß die Großen der Welt sich im nächsten Monat in Paris zu- Ssammensetzen werden, daß die Kriegsfurcht seit 1945 noch nie so gering war wie heute. Die vorläufige Hilfslosigkeit der UNO zeigt nur eines: Die politische Welt ist heute noch micht reif, den fundamentalen Grundsatz an- zuerkennen, daß nicht Gewalt, sondern Rechtsnormen oder Mehrheitsentscheidun- gen Streitfragen aus der Welt schaffen kön- nen. Es ist ein langer Weg vom Faustrecht zum gesetzten Recht. Gelingen oder Fehl- schlag der Idee der Vereinten Nationen er einer ähnlichen Institution) werden letzten Endes darüber entscheiden, ob Menschheit überlebt oder sich e Bleibt alles beim„Alten“? Heute beginnt in Karlsruhe der Parteitag der Christlich- Demokratischen Union Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn.„Keine Ueberraschungen und keine Sensationen zu erwarten“, flüstern die Ein- geweihten der Nassestraße, dem Hauptquar- tier der christlichen Demokraten in Bonn, den neugierigen Presseleuten zu. Es scheint, als seien die Frühlingsstürme der sogenann- ten Führungskrise um die Kanzlernachfolge längst verebbt. Auch von den geplanten Parteireformen blieb offenbar nicht viel übrig. Niemand spricht in diesem Augen- blick mehr davon, daß der erste Parteivor- Sitzende einen aktiven Stellvertreter haben müßte, daß die Zahl der Stellvertreter auf zwei reduziert werden sollte oder daß der Apparat der Christlich Demokratischen Union endlich einen Generalsekretär ver- lange. Wenn von heute, Dienstagnachmittag, bis Freitagabend die Christlich-Demokra- tische Union Deutschlands mit über 500 De- legierten, fast 600 Gastdelegierten und eini- gen hundert Gästen und Journalisten ihren neunten Bundesparteitag in Karlsruhe ab- rollen läßt, marschiert zwar eine hochan- gesehene Garnitur bedeutender Redner, wie Konrad Adenauer, Bundestagspräsident Gerstenmaier, Dr. Heinrich Krone, Profes- sor Ludwig Erhard, Heinrich von Brentano, Theo Blank und der Vorsitzende des Bundes der vertriebenen Deutschen, Pr. Hans Krü- ger, auf. Auch die Ministerpräsidenten Meyers, von Hassel, Kiesinger, werden zu Worte kommen. Aber jene personellen Feh- den um die Kronprinzenfrage, um die Er- neuerung der Mannschaft um Adenauer, um den Durchbruch junger Temperamente, von dem soviel geschrieben worden ist, werden nicht im Plenum der Schwarzwaldhalle aus- getragen. Vielleicht, daß ein wenig davon bei der Zusammensetzung des neu zu wäh- lenden politischen Vorstandsgremiums, das aus 15 oder 18 Köpfen bestehen soll, auf- klingt. Im übrigen sind diese Themen wohl tabu und gehören hinter die verschlosse- nen Türen vertraulicher Vorstandssitzungen. Die überragende Gestalt, so sagt Dr. Pet- tenberg, der Pressechef der„Union“, ist nach Wie vor Bundeskanzler Adenauer. Das Par- teivolk habe erkannt, wie notwendig der damalige Entschluß des alten Herrn war, auf das Amt des Bundespräsidenten zu ver- zichten. Die Vorbereitungen zur Gipfelkon- ferenz, die Amerika-Reise, die Begegnung mit Eisenhower, nicht zuletzt auch der Be- such Eisenhowers am Rhein, trugen das Ihre dazu bei, Kritiker mundtot zu machen. Die Reformpläne der Landesvorsitzenden, in Druck auf die Regierungen gefordert Diskussion über EWG und EFTA auf dem„Nordischen Wirtschaftstag“ Hannover.(dpa/ AP)„Mit ruhiger Sach- lichkeit und ohne etwas zu verschweigen“ sollten die Probleme angepackt werden, die zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den skandinavischen Ländern bestehen. Das sagte Bundeswirtschaftsminister Erhard zur Eröffnung des„Nordischen Wirtschafts- tages“ am Montag auf der Deutschen In- dustriemesse in Hannover. Die Veranstal- tung, die unter Erhards Schirmherrschaft steht, ist eine Arbeitstagung, auf der über die aktuellen Handelsbeziehungen der nor- dischen Länder mit der Bundesrepublik ge- sprochen wird. Als Diskussionsleiter erklärte der Präsi- dent des Deutschen Industrie- und Handels- tages, Alwin Münchmeyer, es erscheine zweckmäßig, die EWG in die EFTA einzu- gliedern, um so den früheren Grundgedan- ken einer europäischen Freihandelszone zu verwirklichen. Bundeswirtschaftsminister Er- hard ging auf die Anregung Münchmeyers nur indirekt ein, indem er anläßlich eines Mittagessens erklärte, er wäre gegebenen- falls dafür, einen„Ueberbau“ zu schaffen, der die EWG und die EFTA umschliege. Nach seiner Ansicht habe ein derartiger Ueberbau aber nur Sinn, wenn er auch die übrigen europäischen Länder einschliege und sich auch auf die Vereinigten Staaten und Kanada erstrecke. 5 f In der Diskussion wurde einhellig von allen Rednern ein„massiver“ Druck auf die Regierungen gefordert, damit diese eine For- mel für die Zusammenarbeit von EWG und FTA und aller übrigen freien europäischen Länder fänden. Das durch einen Eisernen Vorhang geteilte Europa dürfte nicht noch- mals durch einen wirtschaftlichen Vorhang getrennt werden, formulierte einer der Dis- kussionsredner. Auf dem Nordischen Wirtschaftstag wurde darauf hingewiesen, daß die Bundesrepublik im Jahre 1959 aus den Ländern Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden insgesamt für 3,677 Milliarden Mark Waren bezog. Gegenüber 1958 entsprach dies zwar einem absoluten Mehr von 328 Millionen Mark. Der prozentuale Anteil dieser Länder an den Lieferungen nach der Bundesrepublik sei jedoch von elf Prozent 1958 auf zehn Prozent im vergangenen Jahr zurückgegan- gen. Demgegenüber führte die Bundesrepu- blik in diese Länder im vergangenen Jahr Waren im Werte von 5,378 Milliarden Mark aus. Gegenüber 1958 entsprach dies einem absoluten Mehr von 419 Millionen Mark. Der Anteil der nordischen Länder an der Ge- samtausfuhr der Bundesrepublik blieb mit 13 Prozent jedoch gleich. Seine Besorgnis über die Entwicklung der europäischen Integration äàäubßerte am Sonntagabend bei einem Messeempfang der Präsident des Verbandes der chemischen In- dustrie, Dr. Rudolf Schmidt, Berlin.„Wir von der Chemie bedauern, daß wir Gefahr laufen, einen immer größeren Graben zwi- schen EWG und EFTA entstehen zu sehen“, sagte der Präsident, der vor übereilten Ex- perimenten warnte. EWG-Außenzoll nur halb? Bonn.(AP) Die Bundesregierung wird dem Ministerrat der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft EWO), der sich Anfang Mai mit dem FHallstein-Plan zur beschleu- nigten Verwirklichung der EWG befassen wird, wahrscheinlich vorschlagen, daß die Bundesrepublik nur etwa den halben Satz des EWG-Außenzolltarifes in Kraft setzt. Wie aus dem Bundeswirtschaftsministerium ver- lautete, soll die im Herbst 1957 vorgenom- mene konjunkturpolitische 25prozentige Zoll- senkung nicht rückgängig gemacht werden. Nach dem Hallstein-Plan wäre dies erfor- derlich. Berlin noch mit Schwung verkündet, ver- schwanden seit Monaten vom Tisch. Wahr- scheinlich wird es bei den vier Stellvertre- tern, nämlich Kai-Uwe von Hassel, Dr. Krone, Dr. Eugen Gerstenmaier und Theo Blank, bleiben. Ob eine Satzungsänderung für einen fünften Stellvertreter, das heißt für Ludwigs Erhard beantragt wird, ist zwei- felhaft. Baden- Württemberg sitzt bereits mit Gerstenmaier und Kiesinger in den Spitzenpositionen der Partei. Immerhin 18t der Wirtschaftswunderprofessor auch heute noch populärster Mann hinter Adenauer. Vielleicht, daß er ein Parteiamt wünscht, nachdem er jahrelang glaubte, sich nicht um diesen Teil der Macht bemühen zu müssen. Dann wäre eben ein Posten in dem politi- schen 15er-Vorstand freizumachen. Eine An- gelegenheit, die jedoch kurz vor Beginn des Parteitages noch keineswegs geklärt ist. Jedenfalls wird Ludwig Erhard die Ge- legenheit benutzen, um mit seinem Referat „Die Wirtschaft in der sozialen Verantwor- tung“ seine Forderungen für morgen, seine grundsätzliche Haltung zum Soꝛzialismus, zum Liberalismus, vielleicht auch zur FDP, anzumelden. Vieles spricht im übrigen dafür, daß Heinrich Krone mit seinen Bemühungen, den Ausgleich zwischen Adenauer und Er- hard zu schaffen, Erfolg hatte und daß das brave Parteivolk schließlich den demonstra- tiven Händedruck der beiden ersten Leutz der CDU mit starkem Applaus feiern darf. Dies wäre dann alles, was von Auseinander- setzungen wilder Erregung um Präsidenten- amt und Kanzlerstuhl übrig geblieben ist. In den Führungskreisen der Partei weiß man jedoch, daß sich die CDU im kommen- den Wahljahr Widersprüche und Streitig- keiten, wie um das Rundfunkgesetz, um die Heizölsteuer, um die Krankenversicherungs- reform nicht mehr leisten kann. Wahl- arithmetiker haben längst errechnet, daß der Weg zu den 50 Prozent 1961 mit harten Stei- nen gepflastert sein wird. Beispielsweise macht die Flüchtlingspolitik und das allmäh- liche Ansteigen des BHE zu schaffen. Auch ein Stimmenzuwachs für die FDP aus dem bürgerlichen Lager könnte vielleicht von dem „Flugsand“, der bislang der„Union“ zu- wehte, abgezweigt werden. So fällt der Koor- dinierung, der besseren Verzahnung, der Wiederherstellung der Geschlossenheit eine erhebliche Bedeutung zu. Soll sie erreicht werden, dann müßte das 15er-Gremium sehr kontinuierlich und fleißig arbeiten, fleißiger als das sonst vielfach üblich ist. Krone machte bereits den Vorschlag, daß jeder der Gewählten, der zum drittenmal einer Sitzung Sukarnos Besuch in Aegypten Verlängerung der Neutralitätsachse von Belgrad bis Djakarta Von unserem Korrespondenten Herbert v. Veltheim in Agypten „Denken Sie nicht zu viel an zu und zum Volk!“ Mit diesen Worten Verabschiedete sich Indonesiens Präsident, Sukarno, von seinem zurückbleibenden Ver- treter, dem Vizepräsidenten Djuanda, der offensichtlich die Sorgen überschätzte, die sich sein Chef um das zurückbleibende schwankende Staatsschiff auf seiner dritten Weltreise von über zwei Monaten machen könnte. Sukarno wurde nun in Kairo von einem zufriedenen Nasser herzlich empfangen, der Wenige Tage zuvor von Besuchen gleicher Art in Indien und Pakistan überaus gefeiert und durch Doktorhüte geehrt zurückgekehrt ist. Die Freundschaft zwischen Nehru und Nasser war von jeher eng. Sie stand am Anfang von Nassers Politik der positiven Neutralität und der Nichtbindung durch mi- litärische Bündnisse an einen der großen Machtblöcke. Nassers kürzlicher Besuch in Neu Delhi sollte daher mehr die gleiche politische Linie unterstreichen, als neuen Gedanken oder Beziehungen Ausdruck ge- ben. Es mußte auffallen, daß Indiens Vize- präsident, Radha Krischnan, bei seiner Be- grüßgungsansprache an Nasser im indischen Parlament der Hoffnung Ausdruck gab, der Zusammenschluß Aegyptens und Syriens möge nur der erste Schritt für eine größere ich Habe uen zu f Schoße der arabischen Staa- 15 e den König a Jofdanlen Arabischer Einheit, und Oberst Kassem in Bagdad verweigert, wir Präsident Bourguiba in Tunis, die Teilnahme an den Sitzungen der Arabischen Liga, solange diese in Kairo stattfinden. Obwohl Sukarnos Besuchstournee, die ihn durch dreizehn Länder, von Indien über Bel- grad, über einige Balkan- Satelliten, durch Afrika bis nach Kuba führen wird, eine ein- heitliche politische Linie vermissen läßt, wird sein Auftreten in der Arabischen Republik als eine erneute Manifestation der„Neutralen Achse“ gewertet, die nun von Djakarta über Burma, Indien und das Nilland bis Jugo- slawien zu Tito ausgebaut werden soll. In Anerkennung dieser Mitarbeit verleiht die altehrwürdige Azhar- Universität nach be- kannten Vorbildern dem Kapitän des stark schwankenden Staatsschiffes in Indonesien den Doktorhut der Rechts wissenschaft. Immerhin wird Sukarnos Treffen mit Nasser in Afrika und Asien erneut den Stim- men Auftrieb geben, die den Geist von Ban- dung beschwören und eine Teilnahme der neutralen und aufstrebenden Länder bei der Bestimmung der Geschicke der Welt fordern, die nun auf der Gipfelkonferenz der Groß- mächte eingeleitet werden soll. Die verhängnisvolle Lage in Korea dauert an Neue Unruhen fordern Blutopfer/ Die Entwicklung in diesem Land hat ihre eigene Tragik Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Iadien Neue blutige Unruhen und Massendemonstrationen in der südkoreanischen Hauptstadt naben am Montag gezeigt, daß dae koreanische Bevölkerung die bisherigen Zugeständnisse Präsident Rhees für unzureichend hält und nach wie vor weitergehende Reformen fordert. Es gab wieder Tote und Verletzte. In Washington teilte der südkoreanische Botschafter mit, daſß der frühere Bürgermeister von Seoul und ehemalige amtierende Ministerpräsident, Huh Chung, aufgefordert worden sel, eine Uebergangsregierung unter Präsident Rhee zu bilden, bis die Natlonalversummlung eine Aenderung des Regierungssystems vom Prũsi- dialsystem zu einer purlumentarischen Demokratie beschlossen und eingeführt habe. Aus Seoul verlautete aber lediglich, Huh Chung sei von Prüsident Rhee zum Außenminister des neuen Kabinetts ernannt worden. Ebenfalls ernannt wurden der Innen- und der Justiz- minister. Die übrigen neun Kabinettsposten Neu Delhi. Der südkoreanische Staatschef Syngman Rhee wurde vor wenigen Wochen zum viertenmal als Präsident wiedergewählt. Wie bei den letzten Wahlen 1956, starb auch dieses Mal der Gegenkandidat Rhees einige Tage vor dem Wahltermin, und es ist kenn- zeichnend für die innenpolitische Situation dieses ostasiatischen Staates, daß in beiden Fällen die Regierung sofort durch Flüster- propaganda verdächtigt wurde, an dem Tod des Oppositionsführers nicht unschuldig zu sein, So sehr Syngman Rhee das Hinscheiden seiner Gegenkandidaten begrüßt haben mag, so steht doch fest, daß beide eines natürlichen Todes gestorben sind. Nachdem auf diese Weise die Wiederwahl des 85jährigen Präsi- denten von vornherein sicher war, konzen- trierte sich der ganze Wahlkampf auf die Ent- dung über den Vizepräsidenten, um so mehr, als es die Opposition bei den letzten Wahlen geschafft hatte, ihren Kandidaten durchzu- bringen. Dieses Mal erreichte die Regierungspartei unter Einsatz aller Mittel unlauterer Wahl- beeinflussung und des offenen Wahlterrors, daß ihr Mann, Le Ki Pong, der wegen eines schweren Nervenleidens nicht mehr gehen sind noch unbesetzt.(AP) und kaum noch sprechen kann, seinen zwei- kellos tüchtigeren und populäreren Gegen- sbieler John Chang mit 76 Prozent der 8 gebenen Stimmen geschlagen hat, Die Wahl) wurde sofort von der Oppositionspartei vor dem höchsten koreanischen Gericht angefoch- ten, und gleichzeitig begannen die Ober- schüler und Studenten in allen größeren Städten Protestdemonstrationen gegen Syng- man Rhee. Die Regierung setzte schwerbe⸗ waffnete Polizei gegen dle Demonstranten ein, es kam zu blutigen Zusammenstößen, die wiederum zur Folge hatten, daß aus einigen hundert oder tausend Demonstranten hun- derttausend wurden. Schließlich wußte sich die Regierung nicht mehr anders zu helfen, als den Belagerungszustand zu verhängen und Truppen der Armee zur Verstärkung der Polizei einzusetzen. Die Verhängung des Belagerungszustan- des ist in asiatischen Staaten keine Selten- heit. Es gibt Länder, die auf diese Weise seit Jahren regiert werden, wie zum Beispiel Pakistan, Indonesien und Thailand. Aber in diesen Ländern handelt es sich im Grunde um ganz zivil gehandhabte Ersatzverfassungen für die außer Kraft gesetzte parlamentarisch; demokratische Ordnung, während in Korea ein akuter Staatsnotstand besteht, der mit Wirklichen militärischen Machtmitteln be- kämpft wird. Besonders beklagenswert dabei ist, daß dieses Trauerspiel staatlicher Unord- nung unmittelbar vor der Haustür und vor den Augen der kommunistisch regierten Hälfte Koreas stattfindet und daß dieses Drama nicht gerade eine Reklame für die politischen Vorzüge der freien Welt ist. Auf der anderen Seite darf man nicht ver- kennen, daß die Entwicklung in Korea ihre eigene Tragik besitzt. Es stehen sich hier zwei Parteien gegenüber— auf der Regie- rungsseite die sogenannten„Liberalen“ und in der Opposition die sogenannten„Demo- kraten“—, die beide weder liberal noch demokratisch sind, jedenfalls, wenn man diese Begriffe so interpretiert, wie sie im Westen verstanden werden. Daß sich die „Liberalen“ und die„Demokraten“ in Süd- korea bis aufs Messer bekämpfen, ist keines- Wegs die einseitige Schuld der Regierungs- partei; denn niemand in Korea zweifelt daran, daß die Demokraten— wenn sie an der Macht wären— hre Gegner genau so be- handeln würden, wie die Regierung Syngman Rhees jetzt mit der Opposition verfährt, Ein wesentlicher Grund für diesen unerfreulichen Zustand ist, daß sich das poli- tische Leben in Korea von Anfang an unter Ausnahmebedingungen entwickeln mußte: Unter der Aufsicht fremder Besatzungstrup- pen zunächst, dann im Krieg und im Bürger- krieg, und schließlich im Schatten der Tei- lung des Landes, die kein Koreaner gewollt hat, sondern die diesem Volk durch den internationalen Konflikt der Grobmächte aufgezwungen wurde. N Asser den„Störer fernbleibt, automatisch ausscheiden soll. Eine solche Maßnahme würde notwendig werden, wenn die Beteiligten nur nach der Ehre eines Honoratiorenpostens, nicht aber nach der Last kleiner, oft ärgerlicher Parteiarbeit strebten. Ob man in Karlsruhe aber, vor den Wahlen in Baden- Württemberg, so ins Detail gehen wird, ist fraglich. Neben der Flüchtlingspolitik— die Be- rufung von Dr. Hans Krüger zum Redner erfolgte eigentlich in letzter Minute— bieten sich für den Parteitagsbeobachter schließlich noch zwei Elemente der Spannung an. Mit großem Interesse sieht man dem Referat von Bundestagspräsident Dr. Eugen Gersten- maier„Wohlstand— und was sonst?“ ent- gegen. Seine Eigenwilligkeit bewies der Bun- destagspräsident gerade in den letzten Tagen wieder, als er sich überraschend zum Sekundanten von Professor Oberländer machte. Hart wird sich auch Bundesarbeits- minister Theo Blank mit seiner vielumstrit- tenen, aber vom Standpunkt der CDU/CSU her logischen Reform der Krankenversiche- rung tun. Oberländer in Karlsruhe Der CDV/ CSU-Fraktions vorsitzende, Dr. Heinrich Krone, ist am Montag vorzeitig nach Karlsruhe gefahren, um noch am Abend Vertriebenenminister Oberländer zu treffen. Oberländer hält sich bereits in Karlsruhe auf, wo der Landesverband Oder-Neiße der CDU vor dem Parteitag eine Tagung hatte. Oberländer ist Vorsitzender dieses Landes- verbandes. Am heutigen Dienstagmorgen soll dann noch vor Beginn des Parteitages eine Aussprache auch zwischen dem Bundes- kanzler und Oberländer stattfinden. Ober- länder soll dazu bewogen werden, bei der zwischen der CDU/CSU und der SPD getrof- fenen Vereinbarung zu bleiben, nach der der Minister spätestens bis zur zweiten Lesung des Etats des Vertriebenen ministeriums sei- nen Rücktritt erklärt haben soll. Sowjetzonale Luftwaffe noch in diesem Jahr voll einsatzbereit Bonn(dpa) Noch in diesem Jahr soll die Luftwaffe der„nationalen Volksarmee“ der Sowjetzone in der Lage sein, eine„verant- Wortliche Rolle“ bei der Ueberwachung des mitteldeutschen Luftraums zu übernehmen, Diplomatische Kreise Bonns wiesen darauf hin, daß gegenwärtig nur eine„bedingte Einsatzbereitschaft“ im Rahmen und unter Führung der 24. sowjetischen Luftarmee be- stehe, deren Verbände in der Sowjetzone stationiert sind. Man hält es für wahrschein- lich, daß die Bestrebungen des DDR-Ver- teidigungsministeriums im Zusammenhang mit den Andeutungen des Kreml stehen, beim Abschluß eines separaten Friedensver- trages zwischen Moskau und Pankow würde auch die Ueberwachung des Luft- raums über Mitteldeutschlend automatisch mit den übrigen Hoheitsrechten der Sowjet- zonenregierung übertragen werden. Diese Erwartung wird auch von Sachverständigen der NATO in Bonn geteilt. Ihrer Auffassung nach lassen die Ausrüstung mit bestimmten Flugzeugtypen und elektronischen Geräten sowie verschiedene Ausbildungsmerkmale den Schluß zu, daß die Aufbauphase der sowWjetzonalen Luftwaffe jetzt abgeschlos- sen ist... N 1 nee N. N 8 Gesamtfraktion der CDC/ CSU berät erneut Krankenversicherungsreform Bonn.(gn. Eigener Bericht/ dpa) Nachdem sich herausgestellt hat, daß der von dem CDU-Abgeordneten Sting! ausgearbeitete Kompromißvorschlag für die Kostenbeteili- gung in der Krankenversicherung noch keine Basis für eine Einigung in der CDU/ CSU- Fraktion hergibt, soll die Gesamtfraktion Anfang Mai über die Reform beraten und eine Klärung der Meinungsverschiedenheiten versuchen. Von seiten der CDU/CSU-Fraktion Wird betont, dag die Stellungnahme der rheinisch- westfälischen Sozialausschüsse ge- gen jede Form der Kostenbeteiligung nicht als maßgebend für den Standpunkt der Frak- tion betrachtet werden könne. Andere Gre- mien der Union hätten sich dafür ausgespro- chen. So der gesundheitspolitische Ausschuß der CDU, der evangelische Arbeitskreis der CDV/ Cs und der sozialpolitische Arbeits- kreis der CDU Schleswig- Holsteins. Der Vorstand der Bundesärztekammer in Köln betrachtet den vor einigen Tagen be- kanntgewordenen sogenannten Kompromiß- vorschlag einiger CDU-Abgeordneter zur Re- form der sozialen Krankenversicherung als eine Wiederbelebung der Pläne von Bundes- arbeitsminister Blank in neuem Gewand. Die Bundesärztekammer halte, so wurde betont, an der von ihr vorgeschlagenen Regelung fest, daß für die oberhalb der Versicherungs- pflichtgrenze freiwillig Weiter versicherten ein echtes Kostenerstattungssystem eingeführt werden soll. Für den Kreis der Pflicht- versicherten komme im äußersten Falle eine Krankenscheingebühr als Maßnahme der Selbstbeteiligung in Frage. Berliner Senatoren sollen Westmächte informieren Berlin.(AP/ dpa) Drei Westberliner Sena- toren werden in den letzten zwei Wochen vor der Gipfelkonferenz in westliche Haupt- städte reisen, um den dortigen Regierungen für Informationen über Einzelfragen der Lage Berlins zur Verfügung zu stehen. So- weilt es gewünscht wird, werden sie auch beraten. Wie das Senatspresseamt am Mon- tag mitteilte, wird Bürgermeister Franz Am- rehn nach London, Innensenator Joachim Lipschitz nach Paris und Wirtschaftssenator Dr. Paul Hertz nach Washington fahren. Bundeskanzler Adenauer hat am Montag in einem Artikel zum CDU- Bundesparteitag in Karlsruhe Berlin als einen Probefall für die Freiheit bezeichnet. An Berlin, schreibt Adenauer im CDU- Pressedienst, werden die Politiker des Kreml ihre Bereitschaft zur Entspannung beweisen können oder aber sich eindeutig als Verfechter einer Politik der Drohung und Unnachgiebigkeit entlarv- ten.“ Adenauer spricht die Ueberzeugung aus, daß die westlichen Bündnispartner die Bastion der Freiheit in Berlin halten werden. Das enthebe die Bundesrepublik aber nicht der Verpflichtung für diese Stadt und die Sache der Freiheit überhaupt. Adenauer Weist auf das tragische Schicksal der Bauern der Sowjetzone hin, das alle zu jeder Stunde daran erinnere, was Freiheit und Unabhän- gigkeit wirklich bedeuten. ——— Weitere Artikel siehe Seite 15 Nr. go — . Eine erden, eines h der arbeit or den Detail Be- tedner bieten ehlich J. Mit at von rsten- ent- Bun- Tagen zum änder bpeits- Astrit- CSU siche- „ zeitig Abend reffen. Isruhe ze der hatte. mdes- lorgen itages indes- Ober- i der etrof- er der esung is Sei- reit 51 die 2 der erant- 18 des hmen. larauf dingte Unter ee be- etzone chein- Ver- nhang tehen, ASver- nkOW Luft- latisch Wjet- Diese digen ssung amten eräten Kmale e der chlos- 8 form chdem dem beitete eteili- keine CSU- Aktion a und heiten Aktion e der se ge- nicht Frak- Gre- Pro- schuß is der beits- ner in m be- omiß- Ir Re- 8g als mdes- d. Die betont, gelung Ungs- en ein führt flicht- e eine der Sena- ochen aupt- ingen 1 der . So- auch Mon- Am- achim nator ontag teitag 1 für reibt erden ft zur aber Olitik larv- gung die rden. nicht 4 die naler zuern unde ) hän- — 1 e Nr. 96/ Dienstag, 26. April 1960 MORGEN Seite 9 Was sonst noch geschab Fünf Menschen kamen am Sonntag auf elner Landstraße in der Nähe von Colum- bus im Staate Ohio ums Leben, als ein Sportflugzeug auf einen Kraftwagen stürzte. Flugzeug und Auto explodierten. * Wissenschaftler des Battelle Memorial Institutes in Columbus(Ohio/ USA) berich- teten am Samstag über eine angeblich bahn- brechende Weiterentwicklung bei den Be- mühungen um eine Reinigung der Auspuff- gase von Kraftfahrzeugen. Die Wissenschaft- ler verwendeten bei ihren Versuchen eine Gruppe von chemischen Katalysatoren, die in den Auspuff eingebaut werden und die Auspuffgase von den Hydrokarbonaten rei- nigen, die wahrscheinlich hauptsächlich den großstädtischen Dunst verursachen. Ueber die Zusammensetzung der Katalysatoren wurde nichts bekannt. Das neue Verfahren befindet sich noch im Versuchsstadium. * Ein auf der Bahama- Insel Elbow Cay gestrandeter Schiffbrüchiger hat nach Mit- teilung der amerikanischen Küstenwache einen Schiffsführer, der ihn und sechs andere Schiffbrüchige mit seiner Jacht retten wollte, umgebracht und ist mit der Jacht nach Kuba geflohen. Das Piratenschiff wurde eine Zeit- lang von einem Kutter der amerikanischen Küstenwache verfolgt, konnte ihm aber in kubanischem Hoheitsgewässer entkommen. * Bei einer Explosion an Bord des norwe- gischen 4700-Tonnen-Frachters„Nordpol“ wurden im Hafen von Saint John in Kanada zehn Hafenarbeiter verletzt. * Mit einer ihm eingepflanzten Niere sei- ner 28jährigen Schwester hat diese Woche ein 40 jähriger Franzose das Krankenhaus nach einem Vierteljahr als zufriedenstellend geheilt entlassen. Bisher waren solche Ope- rationen nur bei Zwillingen erfolgreich ver- laufen, während in anderen Fällen einge- pflanzte Nieren schon nach einer oder meh- reren Wochen versagten. * Die in Frankreich für die Osterfeiertage eingeführte Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Kilometern in der Stunde hat nach Mit- teilung der französischen Polizei ihren Zweck nicht erfüllt. Während Ostern 1959 69 Per- sonen durch Verkehrsunfälle ums Leben ge- kommen waren, waren es nach den endgül- tigen Zahlen Ostern 1960 94 Personen. Die Zahl der Verletzten stieg von 1912 auf 1941. * Eine Motorbarkasse mit 17 Brückenbau- arbeitern an Bord kenterte am Sonntag am Tamar-Fluß in England und riß sechs Ar- beiter in den Tod. 8 Der älteste Mann im Nahen Osten, Scheich Mohammed Chalil Abul Hawa, dessen Alter mit 144 Jahren angegeben wird, ist nach einer Meldung des jordanischen Rundfunks gestorben. Der Scheich hinterläßt nach der Rundfunkmeldung 147 Nachkommen, die vier verschiedenen Generationen angehören. Der Scheich erfreute sich Zeit seines Lebens bester Gesundheit und arbeitete noch in den letzten Jahren häufig auf dem Felde. * Ein heftiger Sandsturm über dem Nil- delta hielt am Wochenende für zwölf Stun- den den Schiffsverkehr auf dem Suezkanal auf. Wegen schlechter Sicht mußte der Ka- nalverkehr am Samstag zwischen 6 Uhr morgens und 6 Uhr abends eingestellt wer- den. Auch der Mittelmeerhafen Alexandria und der Flugplatz der Stadt waren am Sams- tag geschlossen. . Der Vormarsch der Glücksspielautomaten ist in Oesterreich am Wochenende aufgehal- ten worden. In der Provinz Salzburg und in der Stadt Linz wurden die Automaten mit sofortiger Wirkung verboten. Mehrere hun- dert Geräte sind von der Polizei schon be- schlagnahmt worden und werden voraus- sichtlich demontiert. In Wien besteht ein Automatenverbot schon seit Jahren. * Sonderurlaub bis zu zwei Tagen können in England Strafgefangene bekommen, wenn sie eine neue Arbeitsstelle suchen. Sie kön- nen während dieser Zeit mit eventuellen Arbeitgebern verhandeln. Diese Vergünsti- gung wird jedoch frühestens zwei Monate vor Ablauf der Strafe gewährt. Operation„Himmelshaken“ sucht nach„Monsters“ Unbemannte Ballon-Aufstiege sollen kosmische Rätsel lösen In einem Forschungsinstitut der Univer- sität von Chikago prüft man sorgfältig rie- sige Stöße von Filmen, um festzustellen, ob auf ihnen„Monster“ zu entdecken sind. Unter Monstern verstehen die Forscher allerdings keine menschlichen oder tieri- schen Ungeheuer, sondern sie bezeichnen mit diesem Wort die Spuren nuklearer Zu- sammenstöbe von solcher Wucht, daß ihre Einwirkung auf die photographische Emul- sion mit dem bloßen Auge gesehen wer- den kann. Derartige Kollisionen sind die Folge des Einfalls kosmischer Strahlung, d. h. von Atomkernen mit hoher kinetischer Energie, in die höheren Schichten der irdischen Atmosphäre. Beim Zusammentreffen der aus dem Weltraum einfallenden Strahlen auf die in diesen Regionen anwesenden Elementarteilchen werden Energien frei, die bei weitem die durch künstlichen Atombe- schuß erzeugten Kräfte übertreffen. Wäh- rend die beim Zerfall eines Uranatoms in einer Atombombe freiwerdende Energie nur etwa 200 Millionen Elektronenvolt beträgt, rechnet man damit, daß die in Chikago be- findlichen Filme mehrere„Monster“ auf- zeigen werden, deren Energie 100 Billionen Elektronenvolt übersteigt. Die Laboratoriumsuntersuchungen wer- den im Zuge eines Forschungsprojekts un- ternommen, das den Namen„Operation Skyhook“(wörtlich: Operation Himmels- haken) führt und ursprünglich von Profes- sor Dr. Marcel Schein(Universität Chikago) geleitet wurde. Leider ist dieser bedeutende, in der Tschechoslowakei geborene Physiker, der u. a. in Würzburg und Zürich studierte, vor einigen Wochen gestorben. Er beauf- sichtigte aber noch persönlich den Start der drei unbemannten Riesenballons— der größten, die je gebaut wurden—, die in den letzten Januartagen dieses Jahres vom Deck des amerikanischen Flugzeugträgers „Valley Forge“ im Karibischen Meer empor- steigen sollten, um mit ihrer Film-Ladung die kosmische Strahlung zu erforschen. Das Experiment war nur teilweise erfolgreich, denn man hatte gehofft, die Ballons wür- den im Stande sein, sich mindestens 48 Stunden in einer Höhe von 35 Kilometern aufzuhalten. Jedoch erreichte nur ein Ballon diese Höhe für fünfeinhalb Stunden, wäh- rend ein zweiter 28 Stunden in 18 km Höhe schwebte und ein dritter beim Aufstieg platzte. Trotzdem sind die Wissenschaftler mit den vorläufigen Ergebnissen durchaus zufrieden und zweifeln nicht daran, daß die Untersuchung der von den Ballons mitge- führten Filme wichtige neue Aufschlüsse über das Wesen der kosmischen Strahlung bringen wird, und damit auch über das We- sen der Materie überhaupt. Die Primärkomponente der kosmischen Strahlung kann nur in großen Höhen be- obachtet werden. Erreicht sie erst einmal die niederen Schichten der Atmosphäre, s0 kommt es zu Kollisionen mit anderen Ele- mentarteilchen und damit zur Bildung der sogenanten Kaskaden oder Schauer, die ständig auf die Erdoberfläche herunter- gehen. Untersuchungen, wie sie die Opera- tion Skyhock ermöglicht hat, werden so er- wärtet man, wesentlich zur Beantwortung der immer noch nicht geklärten Frage bei- tragen, wo diese geheimnisvollen Strahlen ihren Ursprung haben, und auf welche Weise ihr enormer Energiereichtum erklärbar ist. Ferner versucht man festzustellen, ob die Strahlung auch Antimaterie enthält, und zwar in der Form schwerer Atomkerne. Pro- fessor Schein teilte noch mit, daß bisher nicht eindeutig erwiesen wurde, ob die mysteriöse Antimaterie Teil der kosmi- schen Strahlung ist oder nicht. Daher ist damit zu rechnen, daß unser Milchstraßen- system jedenfals nur sehr kleine Mengen dieser Materie enthält, was begreiflicher- weise darauf zurückzuführen sein könnte, daß Materie und Antimaterie sich beim Zu- sammentreffen gegenseitig vernichten. Wei- tere Prüfungen der Filme sollen feststellen, ob und in welchem Maße derartige Vorgänge außerhalb unserer eigenen Galaxis nach- weisbar sind. Aus dem Befund könnte man Schlüsse darauf ziehen, ob Zusammenstöße zwischen einer Galaxis und einer Anti- galaxis stattgefunden haben— eine kosmi- sche Katastrophe von geradezu unvorstell- barem Ausmaß, die sich im Bruchteil einer Sekunde abspielen würde. Die„Monster“. nach denen die Wissenschaftler auf den Fil- men suchen, würden in diesem Falle wirk- lich von„monströser“ Bedeutung sein. Der erste Radar-RKontakt mit der Sonne Mit ultrakurzen Wellen über 300 Millionen Kilometer in 17 Minuten Amerikanischen Physikern der Stanford- Universität ist es gelungen, Radarstrahlen auf die Sonne zu richten und die reflektier- ten Wellen wieder aufzufangen. Dieser erste von unserem Planeten aus hergestellte Kon- takt mit der Sonne nahm nicht ganz 17 Mi- nuten in Anspruch. Die ultrakurzen Wellen (mit Frequenz von 25,6 Megahertz) mußten dabei einen Weg von fast 300 Millionen Ki- lometern zurücklegen. Nie zuvor sind irdi- sche Signale so weit in den Weltraum vor- gedrungen und wieder zur Erde zurückge- kehrt; nur von fernen Himmelskörpern aus- gestrahlte Radiowellen konnten bisher über Das größte Radioteleskop der Welt wird in Sugar Grove(USA) im Auftrag der amerika- nischen Marine gebaut. Es soll im Jahre 1962 fertiggestellt werden. Seine Riesenantenne Wird einen Durchmesser von 183 Metern haben.— Unser 4P-Bild zeigt eine Zeichnung des im Bau befindlichen Radioteleskops. so große Entfernungen hin aufgefangen wer- den. Diese erfolgreichen Experimente, die der astronomischen Forschung und insbesondere der Erforschung der Sonnentätigkeit bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnen, wurden bereits im April vorigen Jahres durchge- führt. Die Ergebnisse konnten aber erst jetzt bekannt gegeben werden, da monate- lange Berechnungen und mit Hilfe von Elek- tronenautomaten vorgenommene Analysen erforderlich waren, um das schwache Radio- echo von den sonstigen Geräuschen zu tren- nen, die gleichzeitig auf Magnetband regi- striert wurden. Zu einem erheblichen Teil hatten diese Geräusche ihren Ursprung auf der Sonne selbst, die wie alle heißen Ge- stirne ständig elektromagnetische Wellen ausstrahlt. Im Falle der Sonne ist diese Aus- strahlung besonders stark und eine bis ins letzte zuverlässige Unterscheidung zwischen Radarecho und natürlichem Geräusch ist kaum möglich. Aber die Richtigkeit dieser Analysen konnte mit einer Sicherheit von 1:100 000 nachgewiesen werden. Die auf die Sonne gerichteten Radarsig- nale hatten einen ganz bestimmten Rhyth- mus und wurden von einem Sender ausge- strahlt, der eine Sendeleistung von 40 Kilo- Watt hat. Soweit sich feststellen ließ, wur- den die Wellen nicht von der Sonne selbst reflektiert, sondern von der sie umgebenden Korona, etwa 800 000 Kilometer über der Sonnenoberfläche. Eine weitere Erforschung der Sonnen- korona mit Hilfe verbesserter Radar-Spe- zialgeräte, an deren Entwicklung gearbeitet wird, wird zweifellos neue Aufschlüsse über Sonnenflecken und die gegen die Erde aus- geschleuderten Partikelströme bringen und die Zusammenhänge zwischen diesen Phä- nomenen und den zuweilen auf der Erde herrschenden magnetischen Stürmen erhel- len. Diese Zusammenhänge— ebenso wie die zwischen der Sonnentätigkeit und dem irdischen Wetter— konnten bisher noch kaum erforscht werden. Ueberhaupt eröffnen die an der Stan- ford-Unjversität durchgeführten Versuche der astronomischen Forschung neue Mög- lichkeiten. Die„Radar-Teleskope“ werden den Wirkungsbereich der Radioastronomie erheblich erweitern. Seitdem es amerikani- schen Physikern im Jahre 1946 zum ersten Male gelang, eine Radarverbindung mit einem anderen Gestirn— nämlich dem Mond— herzustellen, hat die Radarastro- nomie erhebliche Fortschritte gemacht. Auch das Echo eines auf die Venus gerichteten Signals konnte wieder aufgefangen werden. Neue, im Bau befindliche Radaranlagen wer- den es ermöglichen, weitere Himmelskörper mit elektromagnetischen Wellen zu errei- chen und abzutasten, auch solche, die noch weiter entfernt sind als die Venus und selbst die Sonne. Arsene/ Okun Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wech- selnde, tagsüber meist starke Bewölkung. Nachts teilweise aufklarend. Immer wieder strichweise Schauerniederschlag. Kalt. Ta- gestemperaturen 8 bis 10 Grad. Tiefstwerte in den Frühstunden in der Rheinebene um null Grad. Verbreitet Bodenfrost, örtlich leichter Frost. In Odenwald und Bauland Verbreitet Frost. Mäßiger, in Schauern böiger Wind von Nordwest auf Nordost drehend. Uebersicht: Mit der Verlagerung des Ost- seetiefs nach Südosten schwächt sich der Druckgegensatz zwischen ihm und dem Ost- atlantikhoch etwas ab. Mit dem Aufbau einer Brücke zwischen dem Eismeerhoch und dem Atlantikhoch wird die Strömung auf Nordost drehen und weiter Kaltluft aus dem Ostseeraum zu uns führen. Sonnenaufgang: 5.13 Uhr. Sonnenuntergang: 19.35 Uhr. Vorhersage-Narte für 26. 80-7 Uhr 1 . 81 2 12 Lissobon Pegelstand vom 25. April Rhein: Maxau 368(unv.), Mannheim 188 (8), Worms 116(9), Caub 126(—7). Neckar: Plochingen 113(1), Gundels- heim 160(2), Mannheim 186(9). Radar im Dienste der Wetterbeobachtung Die amerikanischen Meteorologen bedie- nen sich jetzt des Radars, um Niederschlags- mengen schneller und, wie sie meinen, auch zuverlässiger bestimmen zu können. Vor einem Auditorium der Amerikanischen Me- teorologischen Gesellschaft in San Franzisko erläuterte dieser Tage Ronald T. H. Collis vom Forschungsinstitut in Stanford eine Versuchsanlage, mit der der Niederschla 5 auf einem Gebiet von der Größe einer mi leren Stadt gemessen werden kann. Bisher wurde der Regen zu Meßzwecken nur auf einer kleinen Fläche von wenigen Quadratdezimetern aufgefangen und in einer geeichten Sammelkanne gemessen. Diese Methode läßt aber keine Ermittlung absolut verläßlicher Durchschnittswerte Zu, g Weil die Regendichte innerhalb eines 8 bietes von wenigen Quadratkilometern manchmal recht unterschiedlich ist. Auch die Beeinflussung des auf die Meßfläche fal- lenden Regens durch Luftbewegung irg! gewisse Fehlerquellen. Das neue Meßverfahren beruht auf der elektrischen Leitfähigkeit des Wassers und der damit zusammenbängenden Absorption eines Radarstrahls, der von einer Sende- stelle aus eine Dreiecksfläche von etwa acht f Kilometern Länge bestreicht. Da sich der Energieverlust des Radarstrahls proportio- nal zur Regendichte verhält, läßt sich aus dieser Relation die Niederschlagsmenge be- rechnen. Die Ergebnisse dieser Megmethode werden durch sechs auf dem Meßfeld ver- 5 teilte konventionelle Regenmesser kontrol- liert. Was wir sahen: Märchen für die reifere Jugend Man sage nicht, daß nur der Film eine „Traumfabrik“ sei. Das Fernsehen kann auch recht anmutige Wunschbilder produ- zieren und hat letzthin mit dieser Gaukelei fast das ganze Wochenprogramm ausgefüllt. Die liebe gute Märchentante kommt ins Haus und— eins, zwei, drei— hat der sor- gengeplagte Zeitgenosse seine Zeit verges- sen, eingelullt von der schwelgerischen Me- lodienpracht des seligen Jacques Offenbach. Seine Operette„Ihre Durchlaucht“, eine lie- benswürdige Satire auf die Revolution, wurde vom Deutschen Fernsehen aus Mün- chen unter der Regie von Michael Kehlmann in historischer Originalverpackung geliefert, als Theateraufführung vor einem illustren Publikum von Pappmaché-Köpfen. Wie schon bei der reizenden„Perichole“ waren auch diesmal Herta Staal, Hendrikus Rootering und Fritz Schulz(Spezialist für charmant- vertrottelte Serenissimi) die Hauptstützen des musikalisch beschwingten Spielchens, für das von den Münchner Philharmonikern unter Fritz Rieger bis zu den einfallsreichen Dekorationen von Max Bignens, vom Chor des Bayerischen Rundfunks bis zum großen Ballettensemble alles aufgeboten wurde, was gut und teuer war. „Am grünen Strand der Spree“ erlebte man die dritte Fortsetzung als„Preußisches Märchen“, eine Familienchronik vom Sieben- jährigen Krieg bis zum zweiten Weltkrieg, und die Regie Fritz Umgelters hatte die Schlacht von Kunersdorf mit Grenadier- angriff, Kanonendonner und Reiterattacken so großartig abrollen lassen, daß man sich in die Zeit der Fridericus-Rex-Filme versetzt fühlte und eigentlich immer darauf wartete, daz Otto Gebühr auftauchte, als Alter Fritz den königlichen Krückstock schwingend. Ja, es War ein preußisches Märchen im Ufa- Stil, ein historischer Bilderbogen mit unzähligen Figuren und anekdotischen Details und einer Stimmung mit Anklängen an Rilkes„Kor- nett“, der bei der zarten Liebesgeschichte und vor allem bei der Figur des kleinen Leutnants von Zehdenitz Pate gestanden haben mochte. Ein Märchen war auch„Der Tod im Apfelbaum“, das auf deutschen Bühnen be- reits bekannte Stück des Amerikaners Paul Osborn. Beim Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband Köln inszenierte nun Wil- helm Semmelroth diese hübsche Fabel vom schlauen Großvater(Carl Wery), der nicht sterben möchte, weil er seinen geliebten Enkelsohn Pud(Manfred Kunst) nicht der bösen Tante Demetria(Blandine Ebinger) überlassen will. Darum lockt er den Tod (Richard Münch), der sich Mr. Brink nennt, auf seinen verzauberten Apfelbaum, von dem er nicht mehr heruntersteigen kann. Dort muß er jetzt untätig zusehen, wie die Welt ohne ihn weiterlebt. Die Welt ohne Tod? Das ist die Kernfrage, um die es dem Autor geht, und seine Antwort lautet: Ordnung des Daseins wäre gestört und das Leiden hätte kein Ende, wenn nicht der Tod seinen göttlichen Auftrag erfüllte. Das muß auch Großvater Northrup einsehen, und er sträubt sich nicht länger, geleitet von Mr. Brink den Weg ins Jenseits anzutreten. Es war eine poetische Allegorie, für die sich das Fernsehen mit seinen technischen Trick- Möglichkeiten als ein geradezu ideales Me- dium anbot. Was die Märch— ante, die ja auch sehr modern sein kann, für die reifere Jugend er- die zählt, sieht dann etwa so aus wie die neue Caterina-Valente-Sschau des Süddeutschen Rundfunks,„Bon soir, Kathrin“, mit Schla- gern und Kabarett-Einlagen, wie gehabt. Diesmal hatte man auch einen Prominenten zu bieten: Curd Jürgens. Er sang etwas— weil es die andern meist auch nicht können. Bei der„Dachgesellschaft“ des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes, der im Kölner Studio einen„Frühlingsabend hoch über den Dächern von Paris“ darbot, wurde allerdings exzellent gesungen, Chansons französischer Provenienz, die doch ein wenig anders klingen als die sentimentalen Schnulzen unserer einheimischen Platten- Bestseller. Es war ein munterer Abend, lok- ker, leicht und heiter von Georges Ulmer confèriert. 1 Modernes Gesundheitswesen Umgang mit Medikamenten Medikamente, die vom Arzt verordnet wurden, sind stets genau nach Anweisung anzuwenden. Ein Zuviel ist ebenso zu ver- meiden wie ein Zuwenig. Aber auch bei je- nen Mitteln, die in der Apotheke ohne ärzt- liche Verschreibung abgegeben werden dür- fen, kommt es auf die richtige Handhabung an. Mit der Einschränkung, daß der Arzt im Einzelfalle selbstverständlich auch Anord- nungen treffen kann, die von der Norm ab- weichen, hat das Oesterreichische Aerzteblatt einen allgemeinen Ratgeber für den Um- gang mit Medikamenten zusammengestellt, der dazu beitragen soll, daß Arzneimittel nur sinnvoll und wirksam zur Anwendung gelangen: Tabletten werden, wenn nicht anders angegeben, am besten im ganzen geschluckt. Das ist nicht schwer: Man legt die Tablette möglichst tief auf den Zungengrund und trinkt mit erhobenem Kopf einen Schluck Wasser oder Tee aus einem nur wenig ge- füllten Glas. In anderen Fällen— dies sei hinzugefügt— sind die Tabletten je nach Vorschrift vorher aufzulösen. Dragees, also mit Zucker überzogene Tabletten, sollten wie Tabletten eingenom- men und nicht zerkaut werden. Sie enthal- ten häufig bitter und unangenehm schmek- kende Wirkstoffe. In vielen Fällen würde durch das Zerkauen die Wirksamkeit ver- loren gehen. Eine Ausnahme hiervon stellen die Linguetten, die Lutschtabletten dar, die man im Munde zergehen lassen muß. Tropfen nimmt man(sofern nicht anders angegeben oder verordnet) in wenig Wasser oder auf einem Stück Würfelzucker. Medizinen sind flüssige Arzneizuberei- tungen, die löffelweise einzunehmen sind. Man schüttelt sie, falls sie nicht ganz klar Sind, vor dem Gebrauch um. Gurgelwässer, wie etwa Wasserstoff- superoxyd, Jodlösung oder auch die fertig verpackten, sind vor Gebrauch jeweils laut Angabe zu verdünnen. Zäpfchen sind eine zur Einführung in den Mastdarm bestimmte Arzneiform. Ihre beste Wirkung entfalten sie stets bei An- wendung nach dem Stuhlgang. Sie sind kühl aufzubewahren. Dieser Hinweis im Oe sterreichischen Aerzteblatt bedarf einer Ergänzung. Für manche Patienten stellt das Einführen von Zäpfchen eine unangenehme Prozedur dar, vor allem, wenn die Zäpfchen Sehr glatt sind und rasch zu schmelzen be- ginnen. Zu diesem Zweck gibt es ein Zäpf- e Es wäre zu erwägen, ob von industrieller Seite, aber auch von der Pharmazeutischen Industrie solche Ein- fkührungsgeräte in einfacher Art gleich in den Apotheken mit angeboten werden Sollte. Salben werden, sofern sie zur Behand- lung von wunden Stellen usw. dienen, auf eine entsprechende Unterlage, z. B. Ver- bandmull messerrückendick aufgetragen und der so vorbereitete Fleck mittels Heftpflaster oder eines Verbandes an der entsprechenden Stelle befestigt.— Einreibungen in Salben- korm, hingegen wie sie häufig gegen rheumatische Beschwerden, Gelenkserkrank- ungen usw. Verwendung kinden, werden so- lange leicht einmassiert, bis sie von der Haut völlig aufgesogen wurden. Pulver sind entweder„abgeteilt“, also in jenen Mengen, wie wir sie zum einmaligen Einnehmen brauchen, in kleinen viereckigen weißen Papierkapsein enthalten, oder sie sind ungeteilt. Im letzteren Fall sind sie je nach Vorschrift meist messerspitzenweise einzunehmen. Vor dem unangenehmen Ge- schmack können wir uns dadurch schützen, daß wir die Pulver auf vorher kurz ange- keuchteten Oblaten einnehmen.. Milchzähne sind wichtig Gegen die Meinung, daß Milchzähne alt behandelt zu werden brauchten, weil sie so- wieso ausfallen, wandte sich der„deutsche medizinische Infor mationsdienst“. Er rät vielmehr, jedes Kind vom dritten Lebens- jahr an zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu schicken. Im Alter von drei bis vier Jahren würden die hinteren Zähne der Kinder oft kariös, ohne daß die Eltern es bemerken, heißt es in dem Dienst. Diese Zähne dienten aber nicht nur zum kauen, sondern seien auch wichtig für die Erhaltung der Bißhöhe. Diese„Stützzone“ müsse daher unter allen Umständen erhalten bleiben. MANNNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 26. April 1960/ Nr. 96 5000 bis 7000 werden jährlich ausgewechselt: Gaszähler-Veteranen schnappen nach Luft Kunden erhalten nur selten Geld zurück/ Bei großem Fehler kann Im Eichraum der Städtischen Versorgungsbetriebe an der Holzstraße: Ein dik- ker in Oel laufender Kupferzylinder senkt sich und drückt dabei über ein Leitungs- system Luft auf einen Hahn, der aussieht wie ein etwas zu groß geratener Bier- Hahn. Unter diesem„Bierhahn“ hängen nebeneinander vier ganz gewöhnliche Haushalt-Gaszähler. Ihre Farben sind stumpf und verschrammt. Die Typen- und Fabrikschilder verraten die Baujahre: 1936, 1950, 1950 und noch einmal 1950. 300 Liter Luft saugt der Kupferzylinder über einen Luftschacht aus dem Freien an und drückt sie beim Niedergehen durch jeden der vier Gaszähler hindurch. Prüfer Karl Ernst vergleicht den neuen Zählerstand mit dem alten, den er vorher auf eine Marmorplatte zu Füßen des„Bierhahns“ mit Kreide geschrieben hatte. 590 Liter vorher, 887 Liter nachher, Differenz also 297 Liter. 300 Liter Luft sind durch den Gaszähler hindurchgegangen, nur 297 Liter Luft zeigt er an, demnach arbeitete dieser Zähler mit einem Fehler von minus einem Prozent. Ein Blick auf die drei andern geprüften Zähler ergibt ebenfalls einen Fehler von je minus einem Prozent. Diese vier Haushalt-Gaszähler der Bau- jahre 1936 und 1950, die auf dem Prüfstand er heißt Kubizier-Gerät— auf etwa verloren gegangene Genauigkeit überprüft werden, bauten die Versorgungsbetriebe in irgend- einer Wohnung im Stadtgebiet, in Edingen, in Ladenburg, in Neckarhausen oder Ilvesheim im Zuge rer Auswechselaktion aus. Diese 1 8 der Stadtwerke lagern fein sau- m ager derlich nach Nummern geord- net Zähler über Zähler. Alte Gaszähler wer- den nämlich nicht mehr als zweimal repariert. Dann werden sie durch fabrieneue ersetzt. Aktion, nach der jährlich 5000 bis 7000 der 89 000 im Versorgungsnetz eingebauten Ge- räte ausgetauscht werden, sichert den Haus- halten zu, daß sie nur soviel Kubikmeter Gas bezahlen, wie sie auch tatsächlich erhalten. „Ein Gaszähler zeigt normalerweise etwa 20 Jahre lang einigermaßen genau an“, sagte uns Direktor Jung von den Versorgungs- betrieben der Stadt Mannheim,„es gibt sogar Zähler, die es noch länger tun“. Die Versor- gungsbetriebe wechseln trotzdem systema- tisch die Geräte alle zwölf bis fünfzehn Jahre aus, wenm sie nicht bereits vorher stehen blei- pen oder versagen. Viele Geräte sind schon eher kaputt, weil das Gehäuse rostet, die Leute Leitern dagegenlehnen oder gar auf dem Gaszähler stehend Nägel in die Wand schlagen.„Wir bauen allerdings gelegentlich auch Zähler aus dem Jahre 1898 aus“, erzählte der Meister der Reparatur werkstätte, sie wa- ren offenbar lange Jahre vergessen worden. Auch diese Stammväter der Gaszähler, die die verbrauchte Menge noch mit Hilfe von drei verschiedenen Uhren anzeigen, laufen noch zlemlich genau. Jeder turnusgemäß ausgewechselte Gas- zähler kommt zuerst auf den Kubizier-Appa- rat im Prüfraum. Mit diesem Prüfgerät stellt Karl Ernst, der diese Arbeit schon seit fünf Jahren macht, Abweichungen fest und trägt die Ergebnisse in sein Kontrollbuch ein. Die für die Versorgungsbetriebe zulässigen Tole- ranz-Grenzen liegen bei plus/ minus vier Pro- zent. Was darüber hinausgeht, ist ein„ern- ster Fall“, Bei einem Fehler von mehr als plus vier Prozent erhält der Abnehmer Geld zu- rück, bei einem Fehler von mehr als minus vier Prozent kommen die Versorgungs- betriebe mit einer Nachverrechnung,„aber nur für die beiden letzten Jahre“, wie Direk- tor Jung beruhigend versicherte. Nach dieser sogenannten Vorprüfung wan- dern die ausgewechselten Zähler in die Re- paraturwerkstätte. Das Gehäuse wird mit DP/B VP: Eine neue Partei wirbt um Wähler Für altes Land Baden/ Gegen Stuttgarter Allparteien-Regierung Die Deutsche Partei Badische Volkspartei eröffnete gestern in Mannheim mit einer Kundgebung im Lokal„Zum Zwischenakt“ den Landtagswahlkampf. Zuvor erklärte Be- Zirksvorsitzender Robert Albiez(Karlsruhe) in einer Pressekonferenz, die DP/BVP er- strebe die Ablösung der„unfruchtbaren All- Parteien- Regierung des Landes Baden-Würt⸗ temberg“ an. Sie kämpfe gleichzeitig für die Durchsetzung eines wirklich gerechten Volks- entscheides im Gebietsteil Baden mit der Fragestellung:„Willst Du die Wiederherstel- lung des Landes Baden— Ja oder Nein?“ Weiter trete die Partei für eine Vermin- derung der aufgeblähten Verwaltung und der Ministerien ein. Sie habe außerdem die For- derung des Mittelstandes und der Landwirt- schaft auf ihre Fahnen geschrieben. In der Pressekonferenz sprach auch MdB Herbert Schneider, der Fraktions vorsitzende der Deutschen Partei. Die All-Parteien-Re- gierung Baden- Württembergs habe in den Wesentlichen Punkten versagt. Es fehle in diesem Land eine Opposition und die schöne Einmütigkeit der Parteien dürfe nicht dar- über hinwegtäuschen, daß das 110 O000-Mann- Heer der Beamten noch immer nicht durch- gekämmt sei, daß man es noch nicht zu einer Vereinheitlichung auf dem Schulgebiet ge- pracht habe. Schneider meinte ferner, die Chancen der DP Deutschen Partei) seien im kommenden Landtagswahlkampf gut. Sie hätten sich durch die Fusion mit der Badischen Volkspartei und dem Württem- bergischen Weingärtnerbund verbessert. Be- sonders gute Chancen erhoffe sich die Partei in den südbadischen Bezirken. Dort seien 90 Prozent der CDU-Anhänger Altbadener. Kundgebung der CDU mit Franz Amrehn, Berlin Im Rahmen des Wahlkampfes zu den Landtagswahlen am 15. Mai veranstaltet der Kreisverband Mannheim- Stadt der CDU am Mittwoch eine größere Kundgebung. Um 20 Uhr spricht im Kolpingsaal der Berliner Bürgermeister Franz Amrehn(CDU). vor der Kundgebung hält Amrehn eine Presse- konferenz ab. 0 Einem Teil unserer heutigen Ausgabe hegt ein Ausflugs- Programm 1960„Der fröhliche Sonntagsfreund“ der DEUTSCHEN BUNDESBAHN, Mannheim, bei. Die CDU trage allerdings den Wünschen die- ser Badener kaum Rechnung und die Partei glaube zuversichtlich, daß sie in Freiburg und anderen Bezirken Südbadens mit Direkt- mandaten zum Zuge kommen werde. Schnei- der meinte noch, daß in Württemberg die traditionalistishen Kräfte, die durch den Weingärtnerbund vertreten werden, stark seien. Für die Landtagswahlen hat die Deutsche Partei/ Badische Volkspartei im Mannheimer Gebiet drei Kandidaten aufgestellt. Im Wahlkreis I kandidiert Karl Geiger, Ing., im Wahlkreis II Oskar Grimm, Diplomkaufmann und im Wahlkreis III Josef Soyes. Alle drei Kandidaten sind gebürtige Mannheimer. Dpr. eine Nachforderung kommen dem Lötkolben geöffnet. Der Balg der Kam- mern wird nachgeprüft, das Räderwerk des Rollenzählers auseinandergenommen und gereinigt. Abgenutzte Teile werden durch neue ersetzt und schließlich wird der ganze Gaszähler mit Hilfe des Rollenzählwerks neu einreguliert. Die nächste Station heißt wie- der Kubizier-Apparat. Jetzt muß der Zähler innerhalb der Grenzen plus/ minus zwei Pro- zent, genau gehen, so verlangt ein altes Eich- gesetz. Weil nun Gaszähler ihrer Bauart nach Raumzüähler sind, fordert dasselbe Eichgesetz eine Abnahme durch einen Beamten der Eich- direktion. Der Gaszähler kommt also unter den gestrengen Augen des Eichbeamten ein drittes Mal unter den Kubizier-Apparat, ehe er in einem anderen Haushalt wieder einge- baut werden kann. Diese Prozedur hält ein Gaszähler zweimal aus;„nach der zweiten Reparatur fliegen sie Weg“, heißt es. Das Prinzip der Geräte hat sich in den letzten fünfzig Jahren nicht geän- dert, Wohl aber die technische Ausführung. Die alten, großen und kantigen Geräte zeig- ten den Verbrauch auf drei verschiedenen Uhren an, die neuen sind mit Rollenzähl- werken, die direkt abgelesen werden können, ausgerüstet. In den modernen Geräten sitzt eine Rücklaufsperre, die verhindert, daß die gesamte Maschinerie rückwärts läuft und 3 Gasmengen im Zählwerk wieder öscht. Uebrigens, wer sich von der Auswechslung des Gaszählers eine freudige Ueberraschung erhofft, wird wahrscheinlich eine Enttäu- schung erleben: In den letzten Jahren hat noch kein Abnehmer Geld zurückbekommen, jedoch mußte schon mancher bei einer Nach- Verrechnung in die Tasche greifen. Grund: Bei einem altersschwachen Gaszähler drehen sich die Zählrollen meistens langsamer, selten jedoch schneller. Aro Polizeistunde am 1. Mai Tanz ohne Gebühren Die Polizeistunde für Gast- und Schank- wirtschaften wird für die Nacht vom 30. April zum 1. Mai aufgehoben und vom 1/2. Mai auf 3 Uhr festgesetzt. Oeffentliche Tanz- veranstaltungen sind in der Nacht vom 1. auf 2. Mai weder genehmigungs- noch ge- bührenpflichtig. Polizeistundenverlängerun- gen bis 5 Uhr für die Nacht vom 1. auf 2. Mai müssen bis zum 28. April 1960 im Po- lizeipräsidium, Zimmer 254, beantragt wer- den. Später gestellte Anträge werden nicht mehr berücksichtigt. Veranstaltungen, die in der Zeit vom 30. April bis 2. Mai 1960 aus Anlaß des 1. Mai von politischen oder gewerkschaft- lichen Organisationen, Behörden oder Be- trieben abgehalten werden, unterliegen nicht der Vergnügungssteuer. Alle anderen Ver- anstaltungen sind beim Städtischen Steuer- amt melde- und steuerpflichtig.—— Mannheimer Architekt baut zwei Sparkassen Der Mannheimer Architekt Serini erhielt bei einem Wettbewerb um die Gestaltung der künftigen Städtischen Sparkasse in Bad Kreuznach den 1. Preis zuerkannt. Architekt Serini wird außerdem die Oberleitung bei den Bauarbeiten übernehmen, während mit der örtlichen Bauleitung ein einheimischer Architekt betraut wurde. Serini holte sich weiterhin den 1. Preis bei einem Wettbewerb, der für den Bau einer neuen Bezirksspar- kasse in Kehl ausgeschrieben worden war. Aan diesem Wettbewerb hatten sich zehn Architekten beteiligt. 0 „Finanzminister müssen geizig sein!“ Md“. Kurt Angstmann sprach über die Landesfinanzpolitik „Geben ist seliger denn Nehmen,— dieser Grundsatz christlicher Ethik findet bei den Bürgern Baden- Württembergs wenig Ge- genliebe, wenn sie auf ihre Pflicht des Steuer- zahlens hingewiesen werden!“ Mit dieser Feststellung leitete Kurt Angstmann, Mit- glied der SPD-Fraktion im Landtag, seine Ausführungen über„die Finanzpolitik eines Landes“ beim Club Graf Folke Bernadotte ein. Baden- Württemberg, so meinte er, sei nach Nordrhein- Westfalen das finanzkräf- tigste Land der Bundesrepublik, wenn man von den Stadtstaaten Hamburg und Bremen absehe. Der Vier-Milliarden-Mark-Etat des Jahres 1960 werde zu etwa 68 Prozent dureh Steuern, besonders durch die Einkommens- und Körperschaftssteuer aufgebracht. Wei- tere lukrative Geldquellen sind: die Kraft- fahrzeugsteuer, die Biersteuer und die Ge- bühren. Nun kann das Land Baden- Württemberg diesen Vier-Milliarden-Haushalt nicht für sich allein verbrauchen. Da sei zuerst einmal der Bund, klagte der Landtagsabgeordnete, der 35 Prozent der Landes- Einnahmen be- komme. Auch andere Länder erhalten im Rahmen des Finanzausgleiches Geld, und nicht zuletzt werden die Gemeinden mit Lan- desmitteln unterstützt. Was übrig bleibt, verteilt das Landespar- lament. Die Diskussion beginnt schon im Finanzausschuß des Landtags, dem Angst- mann seit 1956 ͤ angehört. Er wußte zu berich- ten, daß sich dort der Finanzminister als „geiziger Mann“ gibt. Während um die Jahr- hundertwende noch das Parlament Abstriche an den Ausgabeplänen des Finanzministers machen wollte, versuche heute jeder Finanz- minister die vom Parlament geforderten Gel- der zu beschneiden. Der größte Teil der Einnahmen des Lan- des werde für Personalkosten— Verwaltung. Universitäten, Schulen und Polizei— ausge- geben. 1954 seien in Baden und Württemberg 87 000 Arbeitnehmer vom Land beschäftigt worden. Heute sind schon 110 000 Personen im Staatsdienst tätig. An ein Einsparen von Personalkosten sei deshalb und auch aus politischen Erwägungen heraus nicht zu den- ken. 23 Prozent des Landesetats werden für kulturelle Ausgaben aufgewendet. Von die- sem Geld werden die sieben Universitäten und Hochschulen des Landes laufend unter- halten, werden Schulneubauten finanziert. Auch für Krankenhäuser, Wohnungsbau, für die Landwirtschaft, für Sportstätten, für den Straßenbau, für Wasser- und Abwasseran- lagen werden zum Teil erhebliche Mittel auf- gebracht. Zum Abschluß meinte Angstmann: In Baden- Württemberg werden die Steuergel- der maßvoll und überlegt ausgegeben. Dies sollte dem Steuerzahler zeigen, daß Landes- regierung und Parlament ihre Aufgaben gewissenhaft und fachgerecht erfüllen!“ No. Schüler und Studenten besuchen Garnison Walldürn Ende Mai und Anfang Juni werden Mannheimer Schüler und Studenten den Bundeswehr-Standort Walldürn im Bauland besuchen. Dort sind zur Zeit ein Panzer- Artillerie- und ein Panzer-Grenadier-Ba- taillon stationiert. In beiden Einheiten die- nen in großer Zahl Freiwillige und Wehr- pflichtige aus dem Mannheimer und Heidel- berger Gebiet. Die Schüler- und Studenten- fahrten wurden durch die Mannheimer Standortkommandantur angeregt. 0 300 Liter Luft Stadtwerke möchten allerdings auch kein Gus verschenken werden durch überholungsbedürftige Gaszähler geblasen, um sie auf ihre Genauigkeit zu prüfen. Kubiziergerät heißt dieser Prüf- stand der Stadtwerke, wo Prüfer Karl Ernst mit einem Kontrollbuch den Zählern zu Leib geht. Die Verbraucker sollen nicht mehr Gas bezahlen, als sie wirklich beziehen. Die Bilder(2): Steiger Aus dem Polizeibericht: Zwei Kinder überfahren Sle spielten auf der Straße Zwei kleine Mädchen im Alter von drei und sechs Jahren, die den Speckweg mit einem Kinderroller überquerten, wurden von einem Motorradfahrer erfaßt und erheblich verletzt. Die beiden Kinder, die ein hilfs- bereiter Autofahrer ins Krankenhaus brachte, erlitten Gehirnerschütterungen, Kopfplatzwunden und Körperprellungen. Auch der Motorradfahrer und sein Sozius mußten sich in ärztliche Behandlung be- geben. Den Verletzungen erlegen Am vergangenen Freitag war— wie be- reits berichtet wurde— gegen elf Uhr in der Nähe der Straßenkreuzung Riedfeld-/ Bür- germeister-Fuchs-Straße eine 52jährige Fuß- gängerin von einem Lastkraftwagen in ein zwei Meter tiefes Ruinengrundstück ge- schleudert worden. Die Frau ist am Wochen- ende ihren lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus erlegen. Mehrmals überschlagen Beim Einbiegen von der Fürther in die Weinheimer Straße geriet in den Abend- stunden ein amerikanischer Personenkraft- wagen ins Schleudern. Der mit hoher Ge- schwindigkeit in die Kurve gegangene Wa- gen rammte einen Begrenzungsstein und überschlug sich mehrmals. Der Fahrer kam glimpflich davon: mit einer Fubverletzung wurde er ins Krankenhaus eingeliefert. Schlaf im gestohlenen Wagen Unter der Friedrich-Ebert-Brücke ent- deckte die Polizei nachts einen Personen- kraftwagen, in dem zwei junge Burschen im Alter von 16 und 21 Jahren schliefen. Auf ihre unglaubhaften Erklärungen ging die Kriminalpolizei der Sache nach und fand heraus, daß die beiden jungen Leute das Auto in der Schwetzingerstadt gestohlen hatten, um damit nach Frankreich zu fahren. In Heidelberg stellten sie jedoch fest, daß nicht genug Benzin im Tank war. Sie kehr- ten deshalb nach Mannheim zurück. Der Sechzehnjährige hatte vorher schon mit dem Wagen seines Vaters eine Spazierfahrt un- ternommen und dabei einen Unfall ver- ursacht. In den Neckar geworfen Um möglichst rasch in die Neckarstadt zu kommen, stahlen drei junge Leute, die in Mannheim vorübergehend als Hilfsarbeiter beschäftigt sind, zwei in der Nähe des Hauptbahnhofs abgestellte Fahrräder. Von der Friedrich-Ebert-Brücke aus warfen sie ihr Diebesgut einfach in den Neckar. Sie hatten jedoch Pech. Passanten alarmierten die Polizei, die die drei Fahrraddiebe schon kurze Zeit später festnahm. Eines der Rä- der fischte die Berufsfeuerwehr bereits aus dem Neckar, nach dem zweiten wird noch gesucht. Am Donnerstagabend im Mozartsaal: Der Steuerzahler und die Landtagswahl Steuerzahlerbund will mit den Kandidaten aller Parteien diskutieren Der Bund der Steuerzahler Baden- Württemberg hat kürzlich in einem Aufruf allen wahlberechtigten Bürgern empfohlen, sie sollten sich vor der Landtagswahl am 15. Mai die Kandidaten aller Parteien gründ- lich anschauen, ihre sachliche Eignung prü- fen, hre bisherige Arbeit unter die Lupe nehmen sowie in die Wahlversammlungen gehen und kritisch wägen, was dort von den Landtagskandidaten den Wählern verspro- chen werde. Dem gleichen Ziel dient auch eine Veranstaltung, zu der der Bund der Steuerzahler auf Donnerstag, 28. April, 20 Uhr, in Mannheim im Mozartsaal im Rosen- garten einlädt: Bei dieser Veranstaltung sollen die Bürger und Wähler unserer Stadt Gelegenheit erhalten, gleichzeitig die Kan- didaten der fünf sich um Landtagssitze be- werbenden Parteien(CDU, SPD, FDP, BHE und DPy/BVP) kennen zu lernen. Der Dis- kussionsabend soll vor allem der Aus- sprache über folgende vier Fragen dienen: Braucht Baden- Württemberg Regierungsmitglieder? 6 Wird der neue Landtag endlich mefir sparen? Braucht das Land vier Regierungs- präsidien, vier Oberschulämter. vier Forst- direktionen und drei Oberfinanzdirektionen? Allparteienkoalition oder Opposition? Diese Fragen— und was die Landtags- kandidaten der einzelnen Parteien darauf zu antworten haben— gehen jeden Steuer- zahler unmittelbar an. Mit der Veranstal- tung und Leitung eines Diskussionsabends, bei dem hierüber in aller Offenheit gespro- chen wird, will der Bund der Steuerzahler aufs neue beweisen, wie ernst er seine Auf- gabe nimmt, Mittler zwischen Bürgerschaft, Parlament und Verwaltung zu sein. Aehnliche überparteiliche Aussprache- abende hatte der Bund der Steuerzahler mit teilweise großem Erfolg auch bereits vor den letzten Landtags- und Bundestags- wahlen in zahlreichen südwestdeutschen Städten veranstaltet. In Mannheim fand eine solche Veranstaltung auch vor den letz- ten Gemeinderatswahlen statt. In einem Wort des Bundes der Steuer- zahler zur Landtagswahl heißt es, der Land- tag der vergangenen vier Jahre habe eben- so wenig wie sein Vorgänger das Verspre- chen einzulösen vermocht, Baden-Württem- berg zu einem„Musterland der Sparsam- keit“ zu machen. Dieses entscheidende Versagen überschatte viele positive Lei- zwölf stungen des Landtags auf anderen Gebie- ten. Wörtlich erklärt dann der Bund der Steuerzahler:„Im so notwendiger ist es, daß die Wähler jetzt am 15. Mai ein neues Landesparlament berufen, das willens und imstande ist, dieses Versprechen endlich zu erfüllen. Vom Parlament nämlich muß die Initiative dazu ausgehen, daß in der öffent- lichen Verwaltung die altbewährten Grund- sätze der Sparsamkeit und Wirtschaftlich- keit, die gefade in den einstigen Ländern Baden und Württemberg stets Geltung hat- ten, wieder zu ihrem Recht kommen. Und dazu bedarf es eines Landtags, der sein Bewilligungs- und Kontrollrecht gegenüber dem gesamten Verwaltungsapparat kraft- voll wahrnimmt. Bürger und Steuerzahler, in eure Hand ist es gegeben, am 15. Mai einen solchen Landtag zu wählen!“ 0 Das moderne Stadtgesicht vor belgischen Studenten Eine Gruppe von 30 belgischen Architek- turstudenten, die sich gegenwärtig auf einer ausgedehnten Westeuropa- Studienreise be- findet, wird morgen vormittag auch Mann- heim besuchen. Die belgischen Studenten, in deren Begleitung sich zwei Professoren be- finden, kommen vom Institut Superieure St. Lucas de Gent und interessieren sich vor- wiegend für die moderne Architektur an Theater- und Kino-Neubauten, Sportplätzen, Altersheimen und Kirchen. Sie werden mor- gen vormittag um 9 Uhr im Rathaus empfan- gen und dabei von Stadt-Oberbaudirektor Willing durch Dia- Positive in das Mannhei- mer Neubauprogramm eingeführt und mit den Kirchenprojekten Pfingstberg und Blu- menau bekanntgemacht. Im Anschluß daran wird ihnen das moderne Gesicht Mannbeims gezeigt, wofür etwa folgende Stadtrundfahrt- Route vorgesehen ist: Nationaltheater, Woh- nungsbau in den Quadraten F 5 und F 6, das Altersheim in F 7, die Trinitatiskirche, das neue„MM“- Gebäude, der Paradeplatz und die Planken, der Friedrichsplatz, die Hoch- häuser Grün& Bilfinger und Mannheimer Versicherungsgesellschaft sowie schließlich das Pflanzenschauhaus. Die Studiengruppe, die mit einem Omni- bus unterwegs ist und sich auf der Rückfahrt von Mailand befindet, fährt von Mannheim aus nach Frankfurt weiter. 1 8 Ein Mann- ein Wort.. 100% naturreiner Feinschnitt von Brinkmann: FRISCHBEUTET. OM 1.25 Fra seit bei J die werd erna würd ein Wald nung dlings aus 2 Helfe Getri delbe 96 eg tensta 1 3 5 Nr. 8, 28. April 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2 Selte b Veranstalter: Kuratorium Unteilbares Deutschland Ein Wettbewerb soll die Jugend politisch en Es geht um die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands/ Erwünscht: Malerei, Zeichnungen und Plakate 5 Das n er ern Unteilbares Deutschland veranstaltet im ganzen Bundesgebiet 3. Die besten Arbeiten werden zu einer einen W ettbewerb, durch den die Jugend angeregt werden soll, sich mit der Tei- Landesausstellung in Stuttgart zusammen- lung und Wieder vereinigung Deutschlands zu befassen. Das Erlebnis der Teilung, gefaßt. Die besten Arbeiten der Landesaus- das Bild der Wieder vereinigung und das ganze Deutschland, wie es der junge stellung wiederum kommen zu einer Bundes- Mensch sieht, sollen in der Darstellung zum Ausdruck gebracht werden. Auch ab- ausstellung nach Berlin, die als Wanderaus- strakte Arbeiten sind zugelassen. Die menschliche und politische Tragödie der Tei- stellung in zahlreichen Städten des Bundes- lung Deutschlands und der Wille zur Wiedervereinigung sind die zentralen The- gebietes und anschließend auch im Ausland men. Jede Arbeit, die eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Themen- Sezeigt werden soll. 5 kreis erkennen läßt, ist willkommen. Einsendeschluß ist am 25. Juli 1960. Teil- 4. Geeignete Arbeiten können für Plakate, nehmen können Jugendliche von 12 bis 25 Jahren vergl. nähere Angaben im fol- Lichtbildreihen, Kalender oder Bildbände 0. angekauft werden. In diesem Fall erhält der genden Bericht). 5 Teilnehmer ein Anerkennungshonorar. Den Dr. Walter Raymond, der Vorsitzende des 1. Jeder Teilnehmer kann bei der Abtei- Preisträgern werden Diplome überreicht. Ortskuratoriums Mannheim, hat in Form lung Jugendförderung der Stadtverwaltung Außerdem werden den Landes- und Bundes- eines Merkblattes eine Ausschreibung zu die-(E 4) bis 25. Juli nur eine Arbeit einreichen. siegern besondere Preise gegeben in Form sem Wettbewerb herausgegeben, in der der Sie muß Namen, Alter, Anschrift des Einsen- von Fahrten nach Berlin oder Fahrten ent- Themenkreis und die Gestaltungsmöglich- ders und der Schule oder des Berufes tragen lang der Zonengrenze oder Kunstreisen durch keiten skizziert werden. Als mögliche Themen sowie Angabe des Themas. die Bundesrepublik. werden hier genannt: Berlin— Deutschlands a 5 1 Interessierte Jugendliche wenden sich Hauptstadt, die Zonengrenze, Geschehnisse 1 5 8„ Aru ungsausschufß wegen der genauen Wettbewerbsausschrei- des 17. Juni, Erinnerungen an die Heimat in) gebildet. Die preisgekrönten Arbeiten bung entweder an das Präsidium Unteilbares Mittel- und Ostdeutschland und Mahnmaleund werden in einer Ausstellung— voraus- Deutschland, Ortskuratorium Mannheim, oder andere Zeichendes Wieder vereinigungswillens. sichtlich Mitte November— in Mannheim ge- an die Abteilung Jugendförderung, Stadt- g Auch wirtschaftliche und geografische Bin- zeigt. jugendamt, Mannheim, E 4. 20. 5 dungen zwischen den getrennten Teilen.. unseres Vaterlandes könnten Stoff liefern, 22 . 5 genau wie die kulturellen, geschichtlichen 270 Parkplätze rund Ums Rathaus 2 Im Palasthotel bezog gestern die deutsche Fußball- Nationalmannschaft, die am und religiösen Zusammenhänge Themen er- Techni 3 n 5 5 4 Mittwoch in Ludwigshafen gegen Portugal spielt, inr Domizil. Nach Seben könnten. Schließlich wird noch auf die echnischer Ausschuß billigte einstimmig fünf Vorlagen einem Kaffeestündchen machte die Mannschaft einen Stadtbummel, dabei wurde sie auf gemeinsamen Leistungen in Geschichte, Am Montag beschäfti j 8 5 1 1 0 den Planten mit Autogrammwünschen bestürmt. Abends ging's(wie üblich), ins kino. Kunst und Dichtung verwiesen. sche e 25„ rell 1 9 Stadtbaudirektor Bo- mg Filmtitel:„Rivalen unter heißer Sonne.“— Unser Bild zeigt das Teum am Friedrichsplatz. Als Techniken sind zugelassen: Malerei, rats VII Stadtbaudirektor Borelly). Sämt- e i 5 5 Von links nach rechts: Bentkhaus, Trainer Schön, Sawitzki, Schnellinger, Schütz, Seeler, Zeichnung, Plastik, Linolschnitt, Holzschnitt, liche Vorlagen wurden einstimmig angenom- Beli er 5 1 Wilden, Rahn, Brülls, Erhardt, Haller, Saumaniale, Schulz, Tilkowski, Masseur Deuser und Klebebild, Scherenschnitt, Plakat, Relief und men. Der Speckweg zwischen Postamt Wald- n arkplätze t Trainer Gawlicek. a 5 Bild: Gayer Mosaik. Hieraus ergibt sich ein weites Gebiet hof und Hessischer Straße wird demnächst 5 8 5 der Gestaltungsmöglichkeiten. Beispielsweise für insgesamt 400 000 Mark ausgebaut wer- 15 könnten die interessierten Jugendlichen den. Westlich der Loretto-Kaserne(jetzt: 1 f„ einen Lkw-Fahrer zu stoppen, der seinen Wa- Wandteppiche, Reliefs, Mosaike oder Holz- Hammond Barracks) bei Seckenheim wird für 55 Frankfurter Zeitung„fahndete gen abschleppen könnte. Erfolglos. Als Degen schnitte mit typischen Hausformen oder 134 000 Mark eine Straße gebaut. Port erstellt 928 nach Mannheimer Helfer schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, stoppte anderen charakteristischen Merkmalen deut- zur Zeit die Gemeinnützige Baugesellschaft 0 ein schwarzer Goliatn mit Mannheimer Kenn- scher Landschaften in, Mittel- und Ost- eine Reihe von Wohnblocks. In den Kosten 70 Die Frankfurter Neue Presse- belohnt zeichen. Goliath. Fahrer Stumpf erbot sich so- deutschland anfertigen. Auch deutsche Trach- enthalten ist der Ausbau eines Feldwegs. 8 zeit einiger Zeit eine Tugend, die angeblich fort, Degen die 40 em nach Lorsch abzu- ten im Scherenscnnitten kamen in Frage. Nachteil der neuen Straße: Der Linksabbie- 125 bei Kraftfahrern höchst selten anzutreffen ist: schleppen. Bei der Autobahnausfahrt Viern- 1 3 5 N ger-Verkehr von der künftigen Siedlung nach 135 die Hilfsbereitschaft. Hilfsbereite Kraftfahrer heim bemerkte Stumpf, daß ihm das Benæin 815 8 bild a 5 1 5 155 5. 335 der Stadt(auf die Seckenheimer Landstraße) 5 werden deshalb zu„Kavalieren der Straße“ auscing. Er hängte Degens Fahrzeug ab, fuhr ꝗeutsch 1 4 26 i den urid st unmöglich. Deshalb muß der Feldweg aus- 0 ernannt und in der Zeitung ausführlich ge- einige Kilometer bis zur nächsten Tankstelle, A„ 546 A gebaut werden, um Anschluß an eine andere i würdigt. Kavalier der Straße Nr. 58 war nun kam dann wieder zur Autobahnausfahrt zu- 5 5 5 Straße zu bekommen. Der Umweg für künf- m- a a 5 5 4 Plakate mit folgenden Themen wären denk- 1 5 1 5 1 5 ein Mannheimer, namlien Emil Stumpf aus rüc und schleppte Degens malades Fahrzeug bar:„Menschen ohne Heimat“, Eine Grenze tige Bewohner beträgt dabei 1,5 Kilometer. Waldhof, Weizenstraße 2. Stumpfs Ernen- bis zu einer Lorscher Reparatur-Werlestätte. geht 5 1 111881 Berlin“ 157 Für 71 000 Mark wird schließlich die Wasser- nung zum Straßen- Kavalier katte sich aller- Wie gesagt, Degen vergaß in der Aufregung Bruder drüben“ Jugend baut Brücken“ werkstraße in Käfertal auf sechs Meter Breite dings etwas verzögert: Das Ehepaar Degen nach dem Namen des freundlichen Helfers zu Peine ect e e gebracht. 5 g. 40 aus Lorsch hatte in der Aufregung vergenen fragen auch die Nummer des Mannkeimer 12 pis 25 Jahren 1 drei e Demnächst soll auch die Parkraumnot in 10 einem Umkreis von 200 Meter zur Ver- 55 2 fragen, wie eigentlich der uneigennützige Fahrzeugs hatte er vergessen. eingeteilt 5(: 12 bis 14 Jahre; II: 15 bis der näheren Umgebung des Rathauses beho- Ugung. 570 Helfer Reut Die Frankfurter Journalisten wandten sich 17 Jahre; III: 18 bis 25 Jahre). In einer Son- ben werden. Mit einem Aufwand von 47 500 Zuletzt billigte der Ausschuß noch eine 5 Am 22. Januar blieb Degens Fahrzeug mit daraufhin an Polizeiprdsident Dr. Leiber und derklasse sewertet werden Schüler und Stu- Mark werden im Innenhof des Rathauses und Vorlage über den Ausbau der Kanalisation in N Getriebeschaden an der Autobahneinfahrt Hei- mit dessen Hilfe konnte schließlich stumpf denten von Kunstakademien, Kunsthoch- in der Akademiestraße inter dem Rathaus der Sporwörth- Siedlung. Dort werden für 995 delberg liegen. Degen versuchte daraufhin ausfindig gemacht werden. Sein Konterfei schulen, Universitäten usw. Auhßerdem gibt bei den Quadraten E 5 und E 6) 16 bzw. 19 den zweiten und letzten Bauabschnitt 191 000 12 i 1 d Lokalseite der es eine Sondergruppe für freischaffende neue Parkplätze geschaffen werden. Stadtrat Mark benötigt. Die Sporwörth- Siedlung wird t prangte dieser Tage auf der Lokalse 0 Treis 8 850 K De a l 8 Frankfurter Zeitung. Künstler bis 25 Jahre.— Die wichtigsten Be- Heckl:„Ist ja auch nötig. Das letztemal fuhr damit die erste Siedlung mit einer kompletten 5 Weitere Lokalnachrichten Seite 8 D. Pr. stimmungen für die Teilnahme lauten: ich viermal ums Quadrat, bis ich meinen Wa- Kanalisation sein, D. Pr. aus och Familienanseigen weitere Familten-Anzelgen Seite in: or wei a ſop s aut:* 1 2* 2 Mannheimer Kirchengeschichte ie- Statt Karten 5 5 der Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und KATHOLISCHE VERGANGENH E UND SGESENWART 2s, Schrift sowie die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden es beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn nd 5 Auf 236 Seiten, Illustriert mit 28 ganzseitigen 2u die Karl Ett Er Kunstdrucktafeln aller Mannheimer Kirchen ein- at- d- sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. schlieglieh der Vororte, behandelt der Verfasser n= Insbesondere danken wir Herr Pfarrer Wäöllner für seine das Werden und Wachsen der katholischen Ge- rn tröstenden Worte, ferner allen denen, die unserem lieben Weine ne e eee e at- Verstorbenen das letzte Geleit gaben. 5 nd Mittelalter— Die barocke Zelt— Im 19. Jahr- ein Mannheim, den 26. April 1960 195 Frliedrich-Ebert-straße 23 hundert- Von der Jahrhundertwende bis zur er, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Gegenwart— Religiöse Kunst in Mannheim— 44 Frau Maria Etter Mannheimer Katholiken. 0 g Leinen gebunden 8.— DM. Erhältlich in allen Buchhondlungen und beim K Statt Karten 1er Für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang VERLAG DR. HAA85 KG MANNHEIVNI 322 unserer lieben Verwandten, Frau n-. R 1, 4-6 5 2 5 Anna Möhler wwe. e- 5 Ire sagen wir allen unseren herzlichen Dank. 5 Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Weber für die trostreichen Klecks-Besuch 3 5 Worte, Herrn Dr. med. Perleberg für seine ärztliche Betreuung, en, den schwestern von St. Elisabeth, den Hausbewohnern und 8 Bekannten für die liebevolle Pflege und allen denen, die der 5 i g n- verstorbenen in den letzten Monaten Gutes getan haben. Nicht weinen, Brigittchen, Mutti hat 3a Henko iin e 125 Mun m.- Waldhof, den 26. April 1960 5 Haus. Sie wird dieses Tischtuch wie alle stark ver- ei- 5 Iguster 5 5 4 5 5 nit 553 im Namen aller Verwandten e schmutzte oder verfleckte Wäsche in Henko einwei⸗ u- Karl Grimm 5 5 chen, das allem Schmutz so schonend zuleibe geht. 85 Weinheim Die kluge Hausfrau macht sich's leicht. Ganz gleich, ö 5***— 2 25 womit Sie waschen, wie Sie waschen und was Sie ö h- richtig erlehf waschen: durch Einweichen mit Henko haben Sie am s 1 .. Waschtag eine bereits gut vorbehandelte Wäsche. las Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die Überaus 8. 87800 5 110 1 Kranz und Blumenspenden beim Heimgang meines kin Föhret durch die lebendige Sta Selbst stark verschmutzte Wäsche wird nach solcher N 4 leben Mannes 3 8 1 5 5 1 H= 9 eee e Vorbereitung sauber und weiß. Immer daran denken: ö K 2 5 8 5 8 3 5 ö 75 f Adolf Pius Harant. gut eingeweicht ist halb gewaschen— aber mit Henko N i 5 4 un inusfriertem Stadt. und 45 age ich auf diesem Wege meinen innigsten Dank. Umgebungsplan 9 i- 5 0 lerrn Stadtpfarrer Pr. Roth für seine sone Wandervorschlägen 5 6 8 N e orten. Rosalinde für ihre liebevolle, und 26 Archiv. N im ö aufopfernde Pflege sowie Herrn Or. Krech für seine vorbildliche und Originalfotos auf 2 KAarzætliche Betreuung, ebenso für die Kranz-Niederlegung der Kunstdruckpopier. 104 Seiten Zum 8 Firma John Deere-Lanz AG.„handliches Formot — I unm. Neckarau, den 28. April 1960. 2 Elnwelchen e Die trauernden Hinterbliebenen:. Le 3 5 i vchen. 3 Franziska Harant Verkehrsverein Weinheim 1 Stark und alle Verwandten is vaseren Geschöftastelien, behabe fur. i8 v. friedriedur. 24 5 8 4 verschmutxter Wäsche CCCCCCCCCCCCCVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV Verlag Gebrũder Diesboch 8 * 5 5 8 Weinheim d. d. B., Friedrichstraße 28. Telefon 2 85 Fumilien-Anzeigen im MM von vielen gelesen Selte 8 Dlenstag, 28. April 1960/ Nr. 90 Schützenpanzer stürzte auf Soldaten Drei Tote— drei Schwerverletzte . Alsfeld(Hessen). Drei amerikanische Sol- daten wurden am Montagvormittag auf der Autobahn Frankfurt Kassel unter einem abgestürzten Schützenpanzer begraben. Sie Waren sofort tot. Drei andere Soldaten, die aus dem 20 Tonnen schweren Fahrzeug her- ausgeschleudert worden waren, mußten schwerverletzt ins Alsfelder Krankenhaus gebracht werden, von wo sie dann mit einem Hubschrauber in ein Militärlazarett nach Frankfurt transportiert wurden. Der sie- bente Insasse des Schützenpanzers konnte noch rechtzeitig abspringen. Die Soldaten hatten sich mit dem Schützenpanzer, der zu einer in Kirch-Göns im Kreis Friedberg sta- tionierten Einheit der dritten amerikani- schen Panzerdivision gehört, auf Manöver- fahrt befunden. Aus bisher ungeklärter Ur- sache war der Schützenpanzer bei Alsfeld von der Fahrbahn geraten. Er durchbrach ein Brückengeländer und stürzte etwa zehn Meter tief auf die Bahnstrecke Alsfeld Hersfeld. Opfer der Dürre Massensterben von Zug- und Singvögel Wilhelmshaven. Unter der anhaltenden Dürre in Nordwestdeutschland hat auch die Vogelwelt zu leiden. In den letzten Wochen wurde aus verschiedenen Gebieten ein Massensterben von Zug- und Singvögeln ge- meldet, teilte der Leiter des Wilhelmshave- ner Instituts für Vogelforschung der Vogel- Warte Helgoland, Dr. Friedrich Goethe, mit. Auf einem etwa ein Morgen großen Gelände auf der Nordseeinsel Baltrun wurden an einem Apriltag allein 80 verendete Buch- finken und 50 tote Rotkehlchen gefunden. Nach Untersuchungen des Instituts hatten alle toten Tiere Untergewicht und waren an Hunger oder Durst gestorben. Dr. Goethe bat die Bevölkerung, solange Futternäpfe und Süß wassertränken für die Vögel aufzustellen, bis die Natur mehr Nahrung bietet. Soldat überfiel Vier zehnjährige Ulm. Ein 14 Jahre altes Lehrmädchen aug Seigen, das in Blaubeuren beschäftigt ist, wurde am Samstagnachmittag auf dem Heimweg nach Seißen auf der Bundesstraße 28 von einem Mann in amerikanischer Uni- form überfallen. Der Soldat schleppte das Mädchen in den Straßengraben und ver- suchte sich an ihm zu vergehen. Als er dabei gestört wurde, flüchtete er. Unmenschliche Eltern verhaftet Berlin. Unter dem dringenden Verdacht, seine vierährige Tochter Carmen nach fort- gesetzten Mißhandlungen zu Tode geprügelt zu haben, ist am Samstag der 24jährige Westberliner Helmut Scholz verhaftet wor- den. Seine 22 Jahre alte Ehefrau Traute wurde wegen vermutlicher Begünstigung gleichfalls in Haft genommen. Krankenwagen rammte Kleinomnibus Stuttgart. In Stuttgart-Süd rammte ein Krankenwagen des Roten Kreuzes, der in einen anderen Stadtteil gerufen worden war und deshalb mit Blaulicht bei„Rot“ über eine Kreuzung fuhr, einen Kleinomnibus aus Hamburg. Der Aufprall war so heftig, daß der Omnibus auf der rechten Seite aufgeris- sen und auf den Gehsteig geschleudert wurde. Die drei Insassen des Busses und der Fahrer des Krankenwagens erlitten schwere Ver- letzungen. Der Beifahrer des Krankenwagens kam mit leichten Verletzungen davon. Neue Buchhändlerschule Frankfurt. In Frankfurt-Seckbach soll am 15. Mai der Grundstein für eine neue Buch- händlerschule, der einzigen in der Bundes- republik, gelegt werden. Das teilte in Frank- furt der Leiter der Presse- und Informations- abteilung des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, Dr. Hans Wöckener, mit. Nach Eröffnung der Frankfurter Schule wird die 1946 vom rheinisch- westfälischen Buchhänd- lerverband in Köln- Rodenkirchen ins Leben gerufene Buchhändlerschule, die inzwischen zu klein geworden ist, geschlossen. Braunschweiger protestierten gegen Schlogabbruch Viele Braunschweiger wollen sich noch nickt mit dem Gedanken abfinden, daß das Schick- sal ihres ehemaligen Residenzschlosses endgültig besiegelt sein soll. Am Samstag ver- anstaltete deshalb der Braunschweiger Landesverein für Heimatschutz eine von etwa 3500 Menschen besuchte Protestversummlung auf dem Schloßgelände, auf der sich der Vorsitsende, Oberregierungs- und Baurat a. D. Gottfried Hartwieg, und Braunschweiger Bürger gegen den Abbruch wandten. Das Schloß war in den Jahren 1813 bis 1838 erbaut und 1944 von Bomben weitgehend zerstört worden. In den letzten Wochen war es im Stadt- parlament noch einmal zu erregten Debatten über eine wenigstens teilweise Erhaltung der Schloßgruine gekommen, ohne daß jedoch die Ratsmehrheit ihren Beschluß, das Schloß voll- ständig zu beseitigen, änderte. Inzwischen ist bereits ein erheblicher Teil des Nordflügels der Spitzhacke und den Greifern zum Opfer gefallen. AP-Bild Aus handgestrichenen Ziegeln Vorschlag aus Hannover für das„Haus der Bürgerschaft“ in Bremen Bremen. Die sprichwörtliche bremische Sturheit hat wieder einmal gesiegt. Bürger- schaftspräsident August Hagedorn hat als künftiger Bauherr eines Parlamentsgebäudes am historischen Bremer Marktplatz vor der Volksmeinung die Segel streichen müssen. Die konsequente Beharrlichkeit, mit der die beiden zur Diskussion stehenden Bauvor- schläge von den kritischen Hanseaten zer- pflückt und abwechselnd gelobt und ver- dammt worden sind, hat den weißhaarigen „Zweiten Mann“ im Stadtstaat Bremen wan- ken lassen. Ohne daß die Verfechter einer mehr historisierenden Bauweise, erst eine Volksbefragung zu arrangieren brauchten, deren Ergebnis nach ihrer Meinung für den modernen Entwurf des Münchener Architek- ten Luckhardt vernichtend ausgefallen wäre, sind sowohl dieser Bauvorschlag als auch der des Bremers Gerhard Müller-Menkens vor- erst tief in einem Aktenschrank vergraben worden. Alles deutet darauf hin, daß sich Bremen wohl oder übel die Kosten eines dritten, wenn auch vermutlich auf fünf bis sechs Architekten beschränkten Wettbewerbes auf- bürden muß. Unter diesen auserwählten Bau- meistern sollen auch die Preisträger des zweiten Wettbewerbes sein, der Münchener Luckhardt und der Bremer Müller-Menkens. Bürgerschaftspräsident August Hagedorn hatte bei vielen Bremern dadurch Mißfallen erregt, daß er sich unter dem Protest aller traditionsbewußten Hanseaten in der Oeffent- lichkeit eindeutig für den modernen Entwurf aus München ausgesprochen hatte. Bei sei- nem Rückzieher konnte Hagedorn sein Ge- sicht wahren: Ein Gutachtergremium aus fünf namhaften Städtebauern und Denkmals- „Waffenstillstand“ an Donau und Aach Streitfall Donauversickerung soll aus der Welt geschafft werden/ Endlich eine vernünftige Lösung gefunden Stuttgart. Dank der Vermittlerrolle des baden-württembergischen Innen ministeriums besteht jetzt Aussicht, daß künftig zwei feindliche Schwestern, die Interessengemein- schaften der Donau- und der Aachanlieger, in Eintracht und Frieden nebeneinander leben. Ihr schon jahrhundertalter Streitfall, die Ver- sinkung der Donau zwischen Immendingen und Möhringen, schien bisher zu einem un- lösbaren gordischen Knoten verwoben, den mit einem Schwertstreich zu zerschneiden, nicht nur der Gerechtigkeit, sondern auch der politischen Klugheit widersprochen hätte. In der Problematik der Donauversinkung steckt. nämlich auch sehr viel landsmannschaftlicher Zündstoff, dessen Explosivkraft eher größer als geringer geworden ist, seitdem Südwürt- temberger an der Donau und Südbadener an der Aach in einem gemeinsamen Bundesland leben. Ein Naturwunder, von den Anwohnern der Aach begrüßt, von Landwirtschaft- und Ge- Werbetreibenden an der Donau verflucht, ist die Versinkung des Flusses, dessen gebroche- nem Lauf die Wasser der Schwäbischen Alb zu Hilfe kommen müssen, damit ein kümmer- liches Rinnsal zum Bach und vom Bach zum zweitgrößten Strom Europas werden kann. Kilometerweit trocken liegt an durch- schnittlich 180 Tagen im Jahr das Bett der Donau zwischen Immendingen und Möhrin- gen verwesende Fische und vermodernde Pflanzen verbreiten unangenehme Gerüche. Das Wasser der Donau haben Felsspalten im Brühl, dem Hauptversinkungsgebiet ver- schluckt. Im Karstinnern fließt das Wasser als unterirdischer Donaustrom durch Kanäle, die durch Erdverwerfungen und Auslaugung des weißen Jurakalks entstanden sind. Nahe dem Hegaustädtchen Aach, etwa 12 Kilometer süd- östlich und 150 Meter unterhalb ihres Abflus- Ses, sprudelt die versunkene Donau als Aach- quelle, mit einer Schüttung von durchschnitt- lich 8,8 Kubikmeter Wasser in der Sekunde Deutschlands größte Quelle, wieder zutage. Schon wenige hundert Meter nach dem Aus- tritt aus dem Quelltopf treibt die Aach Müh- len und Sägewerke. Viele Händel— der erste bekannte Streit- fall datiert aus dem Jahre 1704— hat die Donauversinkung schon verursacht. Ihr Zu- sammenhang mit der Aachquelle war schon bekannt, noch ehe der wissenschaftliche Nachweis dadurch erbracht worden war, daß man in die Felsspalten des Donaubettes im Brühl Hunderte von Zentnern Kochsalz und Farbstoffe schüttete und dann in der Aach- quelle salzhaltiges und gefärbtes Wasser fest- stellte. Es kam auch zu einem Rechtsstreit zwi- schen den benachbarten Ländern. Württem- berg klagte beim deutschen Reichsgericht we- gen der Stauung der Donau beim badischen Immendingen, die den Abfluß von Flußgwas- ser begünstigte. Das Reichsgericht entschied im Jahre 1927, daß der Abfluß der Donau zur Aach hin weder künstlich verhindert noch künstlich gefördert werden dürfe. Beide Lan- der hatten die Eingriffe in den natürlichen Zustand rückgängig zu machen. Es kam jedoch nicht zu einer Verwirklichung des reichs- gerichtlichen Urteils. Als vor einigen Jahren erwogen worden war, den immer größer wer- denden Abfluß der Donau durch die Abdich- tung des rechten Ufers bei Immendingen ein- zuschränken, erhob sich auf seiten der Aach- anwohner schärfster Widerspruch. In Südba- den sah man bereits die Versorgung der Stadt Singen mit Grundwasser der Aach gefährdet. Der Plan wurde aufgegeben. Jetzt dürfte man den Stein der Weisen und mit ihm eine Lösung gefunden haben, die den Donauanwohnern nützt, ohne ihren Antipo- den an der Aach zu schaden. Nach langen Ver- handlungen im Stuttgarter Innenministerium konnten die Interessengemeinschaften der Donau- und der Aachanlieger für folgenden Plan gewonnen werden: Ein Teil des Donau- 7 rem Maße als Wassers wird oberhalb des Versinkungsgebie- tes bei Immendingen abgeleitet und anseits der Felsspalten im Brühl durch einen schma- len Kanal bei Möhringen der Donau wieder zugeführt. Der Fluß wird dann auf der bis- herigen Trockenstrecke zwischen dem badi- schen Möhringen und dem württembergischen Tuttlingen das ganze Jahr über immer eine gewisse Menge Wasser führen, das bei Bedarf durch den Krähenbach, einen Seitenfluß, den man stauen will, angereichtert werden könnte. Außerdem will man zur Reinigung der Abwässer von Möhringen, die übel rie- chenden Schmutz in das trockene Bett der Donau tragen, eine Kläranlage bauen. Der Aachquelle soll jedoch kein Wasser verloren gehen. Donauabwärts finden sich bei Fridingen nochmals Karstklüfte im Fluß- bett. Experimente mit Kochsalz, die vor eini- ger Zeit gemacht wurden, haben erneut be- stätigt, daß das hier— allerdings in geringe- im Brühl versinkende Donauwasser ebenfalls der Aachquelle zugute Kommt. Man will also das bei Immendingen abgeleitete und vor der Versinkung bewahrte Donauwasser lediglich über einen Umweg der Aach zuführen. Das Projekt gilt zunächst nur als ein Ver- such. Einige Jahre hindurch will man beob- achten, wie sich die Ableitung von Donau- Wasser auf die Aachquelle auswirkt. Damit das abzuleitende Wasser dosiert werden kann, soll bei Immendingen am Anfang des Kanals ein Regulierwerk gebaut werden. Sollte das Experiment zur Zufriedenheit der Donau- und der Aachanwohner ausfallen, so wären die rund fünf Millionen Mark, die der Bau der geplanten Anlagen kosten würde, gut angelegt. Ein alter Streit, der immer wie- der süd württembergische und südbadische Gemüter erregte, wäre aus der Welt geschafft Und ein weiterer Beitrag zur Integration des Landes geleistet. pflegern nahm es ihm ab, den Bremern zu sagen, Was jeder Bürger ohnehin spürte und Was viele wochenlang in Leserbriefen und öfkentlichen Aussprachen bekundeten: daß eg schwer ist, einen der schönsten Marktplätze des Kontinents im 20. Jahrhundert mit einem Bauwerk zu versehen, das weder das Stil- empfinden der am Althergebrachten haften. den noch der modern denkenden Bremer be- leidigt. Die prominenten Gutachter aus dem Bun- desgebiet gingen nicht, ohne den Bremern viele gutgemeinte Ratschläge zurückzulassen. So schlug der hannoversche Stadtbaurat Hillebrecht vor, die Bremer sollten ihr Par. lamentsgebäude auf jeden Fall aus hand- gestrichenen, grauen bis rötlichen Ziegeln bauen und zum benachbarten Rathaus einen unterirdischen Gang graben. Dann hätten die Bremer zum ersten Male Gelegenheit, ihren Abgeordneten ganz ungeniert und öffentlich auf den Köpfen herumzutrampeln. L. B. Wieder ein Mord in Bremerhaven Bremerhaven. Innerhalb von rund vier- zehn Tagen ist in Bremerhaven zum zweiten Male ein bestialischer Mord verübt worden. In der Nacht zum Sonntag wurde, wie die Kriminalpolizei mitteilte, der 60 Jahre alte Angestellte Johann Hennies in der Nähe sei- ner Wohnung von einem Unbekannten über- fallen, der ihm zunächst mit einem Messer in den Rücken und dann in die vordere Seite des Halses stach. Hennies konnte sich mit letzter Kraft in seine Wohnung schleppen, wo er vor den Augen seiner Frau zusammen- brach. Er starb auf dem Transport ins Kran- kenhaus. Am Freitag vor zwei Wochen war die 82 Jahre alte Witwe Emma Mainzer in ihrer Wohnung ebenfalls durch Messerstiche getötet worden. Es steht noch nicht fest, ob die beiden Mordfälle miteinander zusammen- hängen. Das Motiv für beide Morde ist unbekannt. Mordversuch an Frau und Kindern München. Der seit Samstagabend flüchtige 30 Jahre alte Hilfsarbeiter Richard Drexle aus Wartenberg bei Erding(Oberbayern), der einen Mordversuch an seiner gleichaltri- gen Ehefrau und seinen beiden acht und neun Jahre alten Kindern verübt haben soll, hat sich der Polizei in Erding gestellt. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei hatte der Ehemann am Samstagabend im Hausflur der Schwiegereltern seiner Frau und seinen Kindern aufgelauert. Kaum hatten sie das Haus betreten, schlug er mit einer Axt zu. Frau und Kinder erlitten schwere Verletzun- gen. Die Frau und der neun Jahre alte Richard schweben in Lebensgefahr. Der acht Jahre alte Sohn Johann wurde am Kopf er- heblich verletzt. 5 Revision gegen Zuchthausurteil Koblenz. Der ehemalige stellvertretende Leiter des Landesamtes für Wiedergut- machung, Oberregierungsrat Albert Schmitt aus Oberwesel, hat gegen das Urteil der Dritten Großen Strafkammer des Land- gerichts Koblenz Revision eingelegt. Er war Wegen fortgesetzter schwerer passiver Beste- chung, Untreue und versuchten Betruges am 12. April zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus und 500 Mark Geldstrafe ver- urteilt worden. Auhgerdem wurden 37 900 Mark, aus Geldzuwendungen und Be- wirtungen, als dem Staat verfallen erklärt, Der weit über die Landesgrenzen von Rhein- land-Pfalz als Experte des Wiedergut- machungswesens bekanntgewordene Ober- regierungsrat hatte sich, wie aus der Urteils- begründung hervorgeht, von zwei inzwischen gestorbenen jüdischen Entschädigungsberech- tigten„kaufen“ lassen und dafür ihre Wie- dergutmachungsanträge in pflichtwidriger Weise bevorzugt behandelt. Als Gegen- leistung hatte er Bestechungsgelder und andere Zuwendungen im Werte von fast 40 000 Mark angenommen und einen Großteil dieser Summe mit Frauen durchgebracht. Gesunde körner gewonnen,- jenen wunderbaren Zellen, die der Pflanze Leben und Wachstum schenken. Aus mehr als 57000 Keimen gesunder Maiskörner wird eine einzige Wa . 7 und Gallenleiden wird es gern empfohlen. Mazola ist aus kraftspendenden Keimen goldener Mais- Flasche Mazola gewonnen. 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Zimmer E4 245 1 75 hnung, Schmitt rage 15 3 Löber, 2 16 61. 3 rau für Verlag ———— ges. Im. P. 2 16 61 — t. sucht 3, 2 Nr. 96/ Dienstag, 26. April 1960 AUS DEK BUNDESLINDERN Seite 7 „Mehr Zeit für den Patienten!“ Deutscher Internistenkongreß in Wiesbaden eröffnet Wiesbaden. In der fahnengeschmückten hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden be- gann am Montag die 66. Tagung der Deut- schen Gesellschaft für innere Medizin, der „Deutsche Internisten-Kongreß“. Etwa 2300 Mediziner aus beiden Teilen Deutschlands und aus zwölf europäischen und über- seeischen Ländern nehmen an der bedeut- samen Tagung teil, auf der über die Behand- lung der Leukämie und der Erkrankungen der Schilddrüse und des Blutes gesprochen wird. Bei der Eröffnung des Kongresses, bei der die weit über 100 Teilnehmer aus der So- wjetzone mit großem Beifall begrüßt wur- Neuer Präsident der Therapiewoche Karlsruhe. Das Kuratorium der deutschen Therapiewoche hat den Professor an, der Universitäts-Hautklinik in Tübingen, Dr. Gottron, einstimmig zum neuen Präsidenten der deutschen Therapiewoche in Karlsruhe gewählt. Professor Gottron ist der Nachfolger des im März dieses Jahres verstorbenen Pro- fessors Dr. Grote aus Glotterbad in Schwarz- wald. Professor Gottron betätigte sich schon mehrere Jahre für die Organisation der Karlsruher Therapiewoche, die sich zu einem der bedeutendsten Aerztekongresse der Bun- desrepublik entwickelt hat. Die diesjährige Therapiewoche findet vom 28. August bis 3. September auf dem Ausstellungsgelände in Karlsruhe statt. Nicht allein das Fett Bad Nauheim. Mit der steigenden Häufig- keit von Fällen der Arterienverkalkung der Herzkranzgefäße(Koronarsklerose) und den Möglichkeiten ihrer Behandlung beschäftigte sich Dozent Dr. R. Wenger(Wien) auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für EKreislaufforschung in Bad Nauheim. Wenger wies darauf hin, daß die Ernährung, vor allem der starke Fettverbrauch, nur ein Fak- tor für diese Entwicklung sei. Hinzu kämen auch Einflüsse der Vererbung, des Klimas, der Rasse oder der Art des Berufes. Aller- dings könnten größere Fettmahlzeiten akute Krankheiten wie Angina Pectoris und Thrombose auslösen. Radium-Behälter gefunden Lüneburg. Starke radioaktive Ausstrah- lungen hat die Lüneburger Kriminalpolizei mit Geigerzählern an einem geheimnisvollen Metallkasten festgestellt, der am Wochen- ende von einem Maschinisten im Walde zwi- schen Uelzen und Soltau in der Lüneburger Heide gefunden worden war. Auf dem leeren EKasten befindet sich neben der Nummer 2302 die Inschrift„Garantiert reines Radium“. Bisher ist es der Kriminalpolizei nicht gelun- gen, die Herkunft des Behälters festzustellen. Jüdischen Friedhof hergerichtet Rendsburg. Auf dem seit 1693 bestehen- den, unter Denkmalsschutz stehenden jüdi- schen Friedhof in Westerrönfeld am Nord- Ostsèee-Kanal legte eine Jugendgruppe der IS Metall aus Rendsburg einen Kranz mit der Schleifenaufschrift„Zur Ehre der jüdi- schen Mitpürger“ nieder und richtetè die jahrhundertalten Grabstätten von Juden aus Dänemark, den Niederlanden und Schleswig- Holstein wieder würdig her. Man müsse sich nicht nur durch Kundgebungen, sondern auch durch die Tat zu den jüdischen Mitbürgern bekennen, sagte der Leiter der Gruppe, Horst Scharnow. Die Gewerkschaftsjugendgruppe wolle diesen Friedhof auch in Zukunft in ihrer Obhut behalten. 0 den, sagte der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin, Professor Dr. H. Bennhold(Tübingen), daß nichts die Völker besser zusammenführen könne, als die gemeinsame Arbeit am Gebäude der Wissenschaft. Die gleiche Sorge um den kranken Menschen, die gleiche Enttäuschung über fehlgeschlagene Experimente und die gleiche Beglückung beim Erreichen eines Forschungszieles verbänden über alle Kon- tinente hinweg die Aerzte und Forscher der Medizin. Der Wiesbadener Kongreß soll vor allem der gemeinsamen Erörterung der akuten Leukosen dienen, deren rätselhafte Zunahme in den letzten Jahrzehnten immer noch nicht geklärt ist und für die in vielen Fällen noch keine ausreichende Therapie gefunden wurde. Das persönliche, einfühlende Gespräch mit dem Patienten und das Bekanntwerden mit seinen Sorgen und Nöten sei auch im Zeitalter der atom wissenschaftlich unter- bauten Medizin ein entscheidender Punkt ärztlichen Handelns, sagte Professor Dr. H. Bennhold. Auch im„Käfig der Termine“ und trotz der gigantischen Flut wissenschaftlicher Publikationen sollte der Arzt wieder mehr Zeit für das Gespräch mit seinem Patienten finden. Elf Mediziner aus der Bundesrepublik, der Schweiz und aus Neuseeland berichteten am ersten Tag des Internistenkongresses über ihre Forschungen und Untersuchungen auf dem Gebiet der Schilddrüsenerkrankun- gen wie Kropf, Kretinismus, Schilddrüsen- entzündungen und Tumore. Dabei wurden neue diagnostische Methoden mitgeteilt und diskutiert. Das größte geschlossene Wohnbauprojekt der Bundesrepublié geht in Bremen seiner Vollendung entgegen. Oestlich der Hansestadt entstand auf einem großen Wiesengelände die Satellitenstadt„Neue Vahr“ mit Hoch- häusern und modern gestaffelten Wohnblöcken. Das umfangreiche Straßennetz wurde so verkehrsgerecht angelegt, daß keine Verkehrsschilder erforderlich waren. Ein eigenes Kraftwerk versorgt die Stadt mit Strom und Heizenergie. Das Riesenwohngebiet bietet Platz für 40 00 Familien und hat im Lande Bremen schon zu einer beachtlichen Ent- spannung der Wohnungsnot geführt. Keystone-Bild Karlsruhe platzt aus den Nähten Das rasche Wachstum der Stadt stellt die Raumplaner vor schwierige Probleme/ 2000 Hektar Land zu wenig Karlsruhe. Die Karlsruher städtischen Rheinhäfen, die 1938 gerade 2,8 Millionen Tonnen Umschlag erreichten, überschritten im vergangenen Jahr erstmals die 3-Millio- nen-Grenze;— die Karlsruher Straßenbahn mit ihren modernen Albtal-Zügen fährt seit Ostern über Ettlingen hinaus mitten ins grüne Albtal bis nach Busenbach;— in der Waldstadt, Karlsruhes siebzehntem und jüng- sten Stadtteil, wohnen jetzt 2500 Menschen. Bis zum Herbst dieses Jahres, drei Jahre nach dem ersten Spatenstich, wird die jetzige Be- Wohnerzahl verdreifacht sein;— die Tech- nische Hochschule muß aus längst dringenden Gründen auf ein Gelände von 60 bis 70 Hek- tar erweitert werden. Vor dem Krieg umfaßte das Hochschulgelände kaum 50 Hektar. Der Platz für die Vergrößerungen ist im Hardt- wald gefunden, ohne daß die Grüne Lunge wesentlich angetastet wird;— die Planung für die Raffinerien geht unbeschwert weiter. An ein international bedeutendes Werk, das aus Raffinerie-Nebenprodukten wichtige Kllnststofferzeugnisse macht, ist ein 40 000 Quadratmeter großes Grundstück zwischen 5 0 Oel-Hafen und den 5 e 5 725 die mehr, daß die Stadt trotz des unvorher- Einwohnerzahl der Stadt, die seit 1950 um 35 000 auf über 235 000 gestiegen ist, wächst ständig. Dem städtischen Planungsamt und Hochbaureferat liegen Baugesuche für 4300 Wohnungen vor. Das Wohnungsamt hat zur Zeit außerdem 6000 Wohnungsuchende regi- striert. Aber die Hoffnung der Stadtväter, sie könnten als achtzehnten Stadtteil eine zweite Waldstadt auf die Gemarkung der im Nord- Schneestürme an der Alpenkette „Weiterhin kalt— Nachtfrostgefahr!“ sagen die Wetterfrösche Frankfurt. Eine seiner ausgefallensten Ueberraschungen hielt der April am Mon- tag für die Bewohner Westdeutschlands und Berlins bereit. Der Einfall polarer Kaltluft- massen hatte in der Nacht zum Montag ent- lang der Alpenkette starke Schneestürme zur Folge, die die blühenden Bäume und grünenden Wiesen der Tallagen über 700 Meter mit einer weißen Decke überzogen. Auf der Zugspitze sanken die Temperaturen von minus zehn auf minus 16 Grad, während sie in den unteren Lagen um null Grad herum schwankten. Auf dem Zugspitzplatt wurden 20 Zentimeter und in den Tallagen bis zul 700-Meter-Grenze hinunter 15 Zentimeter Neuschnee gemessen. Am Montagvormittag hielt der Flockenwirbel an. Aber auch im übrigen Bundesgebiet war es bei frischen nördlichen Winden empfind- lich kühl. Die Tagestemperaturen lagen in Norddeutschland um acht Grad, in Berlin um acht bis neun Grad. Sonne und Bewöl- kung wechselten ab. Schauerartige Regen- fälle gingen in den Mittelgebirgen als Schnee nieder. Das Wetteramt Frankfurt konnte den warmes Frühlingswetter erwartenden Bun- desbürgern in dieser Woche keine Hoff- nungen mehr auf die Erfüllung dieses Wun- sches machen. Bei Island hat sich bereits eine neue Störung gebildet, die am Dienstag Deutschland erreicht und wiederum Kälte und vereinzelte Niederschläge bringt. Gegen Wochenmitte wird sich das Wetter aller- dings beruhigen, doch wird es weiterhin kühl bleiben und sich erst gegen Wochen- ende langsam erwärmen. Doch ist gerade dann wieder mit der für die Blüte gefähr- lichen Nachtfrostgefahr zu rechnen. Der Hamburger Wetterdienst sagt für Nord- deutschland anhalten des wechselhaften und kühlen Wetters voraus, während man in Berlin und Mitteldeutschland mit Hagel- schauern rechnet. Im übrigen gilt die alte Bauernregel: „April, April, der macht es, wie er Will.“ osten angrenzenden Landgemeinde Blanken- loch bauen, ist enttäuscht worden. Die Blan- kenlocher Tabakbauern haben das Projekt der zweiten Satellitenstadt abgelehnt. Viel- leicht werden sich die Gemeinderäte von Neureut im Norden der Stadt den Karlsruher Plänen geneigter zeigen. Die städtischen Tauben auf den klassizisti- schen Weinbrenner-Giebeln des Rathauses und der Stadtkirche gurren es von den Dächern: die Stadt platzt aus den Nähten. Ein Zehnjahresplan, den die vorausschauenden Ratsherren 1954 für notwendige Investitionen angesichts des raschen Wachstums ihrer Stadt aufgestellt hatten, war schon im vergangenen Jahr längst überholt. Anstelle der für zehn Jahre gedachten 162 Millionen DM im außer- ordentlichen Haushalt mußten bereits in fünf Jahren 207 Millionen DM investiert werden. Das meiste davon floß in den Grundstücks- erwerb und in Tiefbauanlagen für die Stadt- erweiterung. Denn Oberbürgermeister Gün- ther Klotz ist darauf bedacht, keine Ballungs- räume und Straßenschluchten im Weichbild der Stadt entstehen zu lassen. Er will Kein großßstädtisches Häusermeer. Ex will viel- gesehenen Wachstums ein gesunder Wohn- und Wirtschaftsraum mit vielen Grünflächen und Verkehrsflächen bleibt, damit sich soziales Elend, psychologischer Mißgwuchs und proletarische Muffigkeit nicht einnisten kön- nen. Ein gutes Beispiel für diese gute Absicht sind neben den modernen, auseinandergezo- genen Wohnbauten die freundlichen, hellen Schulbauten und der überall gepflegte Grün- bestand an Bàumen, Büschen und Rasen. Um seinen Industriezuwachs wird Karls- ruhe von manchen Städten beneidet. Doch meist wird vergessen, daß die ehemalige Landeshauptstadt die Wirtschaft für einen gesunden soziologischen Ausgleich braucht, und daß daher die Qual des nun zu eng ge- wordenen Anzuges rührt. Denn wenn die Stadt auch bei der Errechnung des Sozial- produkts der baden württembergischen Sstädte hinter Stuttgart und Mannheim an dritter Stelle steht, so ist doch zu bedenken, daß das Karlsruher Sozialprodukt zu über 40 Prozent aus Dienstleistungsbetrieben, wie zum Beispiel den Bundesgerichten, der Bun- desbahn und anderen staatlichen Behörden kommt. Wenn aber die ehemalige Residenz nicht wieder eine„Beamtenstadt“ werden soll, so muß sie den Dienstleistungsbetrieben leistungsstarke Wirtschaftsbetriebe gegen- überstellen. Dazu ist freilich Raum notwen- dig, nicht nur Wirtschaftsraum. Die Bun- deserichter mögen ihre Häuschen in den öst- lichen Berggemeinden oder im Albtal auf dem Lande bauen, die Masse der Industrie- beschäftigten kann das nicht. Im nächsten Jahrzehnt benötigt die Stadt bei gleicher Fortenwicklung einen Flächen- zuwachs von 2000 Hektar, um ein gedeih- liches Gemeinwesen bleiben zu können. Sie braucht mehr Raum für Wohnungen, für Er- holung und für die Wirtschaft, die sich zunehmend ausdehnt. Nun wird zwar an einer Raumplanung gemeinsam mit dem Landratsamt gearbeitet, aber es scheint, als ob die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit nur theoretischen Wert haben. Bisher jeden- falls haben die bizarren Grenzlinien zwischen der Stadtgemarkung und den umliegenden Dorfgemeinden des Landkreises keine ratio- nelle Anderung erfahren. Wenngleich die Stadt auch mit eigenen Tiefbaueinrichtungen, mit Klärwerk und Wasserversorgung einigen Nachbargemeinden dient, scheint doch auf der anderen Seite die Neigung der Anlieger nicht groß, als Gegendienst dafür der städtischen Planung Konzessionen zu machen Das Wachstum der Stadt ist nicht mut- willig herbeigeführt, sondern es ist zwangs- läufig. Die großen Erdöl-Firmen Esso und DEA haben Karlsruhe als Raffinerie-Stand- ort am nördlichen Ende der Pipeline von Marseille gewählt, weil sie ebenso wie die Kernreaktor-Bau- und Betriebsgesellschaft die ungewöhnlich verkehrsgünstige Lage der Stadt im westeuropäischen Raum, an den Kreuzungspunkten von Schiene, Autobahn und Wasserstraße erkannt und dazu die Be- deutung der alten Technischen Hochschule gekannt haben. Hans W. Schmidt Exemplarische Strafe für gewerbsmäßigen Mietwucher Freiburg. Die exemplarische Strafe von acht Monaten Gefängnis wegen gewerbs- mäßigen Mietwuchers hat das Amtsgericht Freiburg gegen eine 61 Jahre alte Freiburger Hausbesitzerin verhängt. Fünf Wochen der Untersuchungshaft rechnete das Gericht auf die Strafe an und setzte den Rest zur Bewäh- rung auf fünf Jahre aus. Der Angeklagten wurden jedoch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Ne- ben einer Geldstrafe von 1000 Mark erhielt die Frau vom Gericht außerdem die Bewäh- rungsauflage, eine Geldbuße von 300 Mark an eine karitative Vereinigung zu zahlen. Ferner muß sie während der fünfjährigen Bewäh⸗ rungszeit ihre sämtlichen Untermietverträge dem Gericht zur Prüfung vorlegen. Aus der Verhandlung ergab sich, daß die Verurteilte, die in Freiburg ein mehrstöckiges Wohnhaus besitzt, die Wohnungen teilweise„ausgelöst“ und Einzelzimmer zu wucherischen Preisen vermietet hatte. In einem der fünf Fälle ver- langte die Hausbesitzerin für ein kleines Zim- mer mit knapp zehn Quadratmetern Fläche 90 Mark. Der rechtmäßige Mietpreis wurde von einem Sachverständigen vor Gericht mit 33 Mark angegeben. Neugestaltung des Schloßgartens Heidelberg. Zwei Fachleute der histori- schen Gartenbaukunst sind von der Bauver- waltung des Heidelberger Schlosses mit der Ausarbeitung eines Gutachtens über die künftige Gestaltung des Schloßgartens beauf- tragt worden. Es sind der Direktor der Gar- tenbauschule in Essen, Dr. Hennebo, und der Dozent an der Höheren Lehr- und For- schungsanstalt für Gartenbau in Geisenheim/ Hessen, Dr. Hoffmann. Sie sollen unter ande- rem die Möglichkeit prüfen, auf welche Weise wieder Anklänge an den ehemaligen weltbe- rühmten Heidelberger Schloßgarten des 17. Jahrhunderts, den„hortus palatinus“, her- gestellt werden können. Mit der Fertigstel- lung des Gutachtens wird etwa im Sommer dieses Jahres gerechnet. Barbesitzer ausgeraubt Stuttgart. Rund 500 Mark erbeutete ein Unbekannter in einer Stuttgarter Nachtbar, deren Besitzer er mit der Pistole zwang, ihm den Kasseninhalt herauszugeben. Einige Stunden zuvor hatte er in einem Hotel die Tageseinnahmen rauben wollen. Er mußte jedoch ohne Beute abziehen, da das Geld bereits weggebracht war. Nicht mehr erwacht Offenbach. Nach über zweiwöchiger Be- wußtlosigkeit ist in Offenbach die 51 Jahre alte Witwe Minna Dannhof gestorben. Die Frau hatte als Alleinverkäuferin in einem Offenbacher Schuhgeschäft gearbeitet und war am 6. April dieses Jahres von einem Räuber niedergeschlagen und schwer verletzt worden. Sie ist aus ihrer tiefen Betäubung nicht mehr erwacht und konnte bisher nur durch künstliche Ernährung am Leben er- halten werden. Der noch unbekannte Räuber entriß der Frau bei dem Ueberfall eine Hand- tasche mit vermutlich 1000 Mark. Die Polizei fahndet vor allem nach einem 50jährigen verdächtigen Mann mit etwas angegrautem Haar, der nach Zeugenangaben einen Ring mit großem viereckigen schwarzen Stein trug und als letzter den Schuhladen betreten haben soll. Der Offenbacher Oberbürger⸗ meister hat für die Ergreifung des Täters 1000 Mark Belohnung ausgesetzt. 5 Heilloses Durcheinander an Trierer Schulen Verwaltungsklage gegen Schulumzug/ Kultusminister soll vermitteln Trier. Der Trierer Landtagsabgeordnete der SPD, Karl Hähsler, hat den rheinland- pfälzischen Kultusminister Eduard Orth (CDU) gebeten, sich in den„Trierer Schul- streit“ einzuschalten. Der Abgeordnete, der selbst Vorsitzender des Elternbeirates der evangelischen Schulsysteme 1 und 2 in Trier ist, telegrafierte an den Minister, daß sich die evangelische Elternschaft in Trier jetzt ernst- lich mit der Einrichtung einer christlichen Simultanschule befasse. Ein Ausweg aus der verfahrenen Situation scheine nur durch eine Organisationsverfügung der Bezirksregie- rung möglich. Der Schulstreit wurde dadurch ausgelöst, daß die Trierer Schulverwaltung die Verle- gung des katholischen Schulsystems St. Gangolf aus einer neuen Schule der Stadt- mitte in die ehemals evangelische Devora- Schule anordnete. Dagegen legten der Eltern- beirat der Gangolf-Schüler und zwei Eltern- paare Einspruch ein, der aber vom Stadt- rechtsausschuß zurückgewiesen wurde. Dage- gen erließ die Dritte Kammer des Verwal- tungsgerichts Koblenz in Trier die von den beiden Elternpaaren beantragte vorläufige Anordnung, den Umzug der Schulen so lange auszusetzen, bis die von den Eltern einge- reichte Verwaltungsklage entschieden ist. Da der Umzug schon mit Beginn des neuen Schuljahres am heutigen Dienstag erfolgen sollte, hatte die Stadt bereits die Möbel der einzelnen Schulen entsprechend umtranspor- tieren lassen. Durch die Verfügung des Ver- waltungsgerichts herrscht nun in Trier ein heilloses Durcheinander. Für die Unterrich- tung der beiden evangelischen Schulsysteme, die bisher in der Devora-Schule waren und nun in die gröbere neue Schule umziehen sollten, fehlen jetzt vier Klassenräume, 80 daß ein Schichtunterricht notwendig wird. Die bisherigen Unkosten für den Umzug der Schulen werden auf 30 000 Mark beziffert. Die evangelische Elternschaft sprach in einer Verlautbarung von der„Störung des konfessionellen Friedens in der Stadt Trier“ und drohten einen Schulstreik der evangeli- schen Schulsysteme an. 5 In einer von allen drei Fraktionen des Stadtrats gemeinsam herausgegebenen Er- klärung heißt es, der Stadtrat habe diese or- ganisatorischen Aenderungen zwei Jahre lang ernstlich erwogen und dann erst ent- schieden. Durch das Verwaltungsgericht wür- den nun alle Schulplanungen über den Hau- fen geworfen. Die Fraktionen baten die evan- gelischen Eltern um Verständnis für die ver- fahrene Lage, für die die Stadtratsfraktionen jede Verantwortung ablehnen müßten. Schönheitspflege beginnt von innen Das ist eine alte Grundregel und je- der Welz, daß elne regelmäßlge Ver- dauung Bedingung für reine Haut und gesundes Aussehen ist. 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Major Schlieker:„Na, wenn das nicht an- spricht. Im Inneren des Blättchens findet sich noch mehr„Ansprechendes“ dieser Art. Dann aber kommt es faustdick: Handfeste Propaganda gegen die„NATO-Söldlinge“, gegen„Atom- Strauß“, gegen die„Ruhr- barone“. Primitiv ist die Aufmachung der Soldatenzeitschrift„Die Kaserne“. Flug- blätter, gedruckt oder hektographiert, be- schuldigen Unteroffiziere und Offiziere der verschiedensten Verbrechen gegen die Mensch- lichkeit. Umfangreich sind die Fälschungen: Offiziere werden zu Waffenvorführungen, Teilnahme an Truppengerichten und der- gleichen mehr eingeladen. Wehrpflichtige wurden aufgefordert, sie sollten sich zur Musterung einfinden usw. Als die falschen Musterungsbescheide nicht mehr zogen, erschienen andere gefälschte Schreiben:„Alle Wehrpflichtige werden dar- auf hingewiesen, daß östliche Zentralen falsche Musterungsaufforderungen verschickt haben. Um weiteren Fälschungen vorzu- beugen, werden alle derartigen Schreiben künftighin mit einem aufgedruckten roten Schrägbalken versehen.“ Wieder Verwirrung, als dann nämlich die echten Aufforderungen kamen, die keinen roten Schrägbalken trugen. Oekumenische Studenten in Mannheim eingetroffen Eine Gruppe von ausländischen Studen- ten, die als Stipendiaten des Weltrats der Kirchen und des Lutherischen Weltbunds für die Dauer eines Jahres deutsche Univer- sitäten besuchen, traf gestern abend in Mannheim ein. Sie befindet sich auf einer Studienreise durch Baden, die am 14. April begann und am 1. Mai endet. Die Reiseroute verlief von Karlsruhe über Königsfeld (Schwarzwald), Freiburg i. Br. und Nonnen- weiher nach Mannheim, wo die Gruppe bis kommenden Freitagmorgen bleibt. Bei den Studenten handelt es sich um siebzehn junge Menschen aus zwölf Nationen und vier Erdteilen. Die stärkste nationale Gruppe bilden vier US-Amerikaner, je zwei stammen aus Frankreich und Formosa, je einer aus Dänemark, Ungarn, der Schweiz, Oesterreich, Finnland, Griechenland, Japan, Korea und Tanganjika. Sie studieren über- wiegend Theologie; drei aus der Gruppe sind bereits ordinierte Geistliche. Wie bereits gemeldet, sieht das Mann- heimer Programm Besichtigungen, Rund- fahrten, Vorträge und einen Bibelabend vor. Am Mittwoch werden die Studenten im Rat- haus von Oberbürgermeister Dr. Reschke empfangen.-mann Major Schlieker schätzte, daß monatlich bis zu 10 Millionen Propagandaschriften und Flugblätter in die Bundesrepublik ein- geschleust würden. Die Schriften sind oft geschickt aufgemacht.„Witzblätter“ beginnen erst einmal mit Witzen über die„DDR“. Sehr unverfänglich sind auch die Karikaturen von Halbritter.(Sein Buch„Disziplin ist alles“ erschien ja bei einem hundesdeutschen Verlag.) Major Schlieker meinte allerdings, daß manchmal die Argumentation„zu russisch“ sei. Es fehle den Verfassern am psycho- logischen Einfühlungsvermögen. Sie könnten sich schwer auf unsere Sprache einstellen („Das ist manchmal im reinsten Gossen- deutsch verfaßt“). In diesem Zusammenhang sprach er auch vom Freiheitssender 904, der sein Programm vom sicheren Hort in der Ostzone ausstrahlt und es versteht den Ein- druck der Illegalität zu erwecken. Auch hier kommt die Argumentation nicht an. Die„kalten Krieger“ von der anderen Seite beherrschen dennoch ihr Metier. Sie spielen auf allen Registern. Major Schlieker möchte seine Ausstellung gerne auch einmal der Bevölkerung zugänglich machen. Aber: „Die Gewerkschaftszeitung Welt der Arbeit“ hat ja unlängst geschrieben, daß es nicht Aufgabe der Bundeswehr sein könne, das Zer- setzungsmaterial des Ostens der Bevölkerung vorzustellen“, meinte er resignierend. Angesichts des Risikos, das ein heißer Krieg für beide Seiten bringt, werde der psychologische Krieg in nächster Zeit noch zunehmen, so wurde gestern erklärt. Major Schoefinius, der Standortkommandant der kleinen Mannheimer Garnison, beeilte sich zu erklären:„Auch im Standortbereich Mannheim war ein starker Anfall an Zer- setzungsmaterial zu verzeichnen. Aber Er- folge hatte der Osten damit nicht. D. Pr. Wieder neue Lehrgänge für Sekretärinnen Das Institut für rationelle Büroarbeit und Welthasdelssprachen,(Mannheimer Sekretärinnen-Studio) beginnt am 25. April mit neuen Tages-, Abend- und Wochenend- lehrgängen., In Arbeitsgemeinschaft mit den Volkshochschulen Ludwigshafen und Kai- Serslautern beginnen auch in diesen Städten neue Sekretärinnenlehrgänge. Außerdem gibt es kombinierte Lehrgänge für Sekre- tärinnen und Fremdsprachen- Sekretärinnen. Neben kaufmännischen Fachlehrgängen, Sprachlehrgängen und einem Lehrgang in Psychologie führt das Institut auch wieder Stenografie- und Maschinenschreiblehrgänge für Anfänger und Fortgeschrittene durch.-o- Verdienstvolle Stadträtin Karoline Ludwig Sie feiert 65. Geburtstag/ Ein Stadträtin Karoline Ludwig darf am 26. April, ihrem 65. Geburtstag, auf ein Le- benswerk im Dienst der Gemeinde zurück- blicken. 1914 kam sie als Bürokraft in das Sekretariat der Sozialdemokratischen Partei Mannheim. In den zwanziger Jahren arbei- tete sie ehrenamtlich als Armenpflegerin im Armenausschußg. 1933 verlor sie als treue Vertreterin der SPD mit ihrem Arbeitsplatz auch die Wohnung im Betriebsgebäude R 3, 14. Nach schweren und bitteren Jahren fand sie bei der Oberrheinischen Eisenbahn- Gesellschaft als Stenotypistin Beschäftigung. Auf Grund ihrer Tüchtigkeit wurde daraus eine Dauer- und Vertrauensstellung. Karoline Ludwig gehört seit 1947 dem Stadtrat an; sie zählt bei jeder Gemeinde- Wahl zur Spitzengruppe, deren Glieder über durchschnittlich viele Stimmen auf sich vereinigen. Im Wohlfahrts- und Wohnungs- ausschuß weiß man ihre Kenntnisse der Verhältnisse, ihr soziales Einfühlungsvermö- gen und ihre Hilfsbereitschaft zu schätzen. Ire besondere Aufgeschlossenheit für das Theater, seinen Spielplan und seine Prob- lematik, ist für eine Mannheimerin angeb- lich eine traditionelle Selbstverständlichkeit, ARC uN GEN.% BESCSH WERDEN Auch ein Kundendienst. Wer an der Peripherie wohnt und auf die öfkentlichen Verkehrsmittel angewiesen ist, muß meistens unterwegs ein oder sogar mehrere Male umsteigen. Wie ärgerlich ist es dann, wenn man lediglich wegen der Rücksichtslosig- keit eines Schaffners oder einer Schaffnerin den Anschluß verpaßt. Wie oft passiert es mir, daß ich an der Lindenhofüberführung aus dem Bus aussteige und, während wir Fahrgäste die Straße überqueren, der dort stehende Anschluß- Wagen nach der Innenstadt abfährt. Es kommt vor, daß sich der Bus in Bewegung setzt, wenn sich die eilenden Fahrgäste bereits auf zwei Meter genähert haben. Erst wird man im über- besetzten Bus dicht zusammengedrängt und wie in einem Heringsfaß durcheinandergeschüttelt, dann hat man den Aerger mit dem Anschluß. Oder ein anderer Fall: Man kann, beide Hände beladen, vor der Straßenbahn stehen, die Schaffnerin hinter der Tür sieht einen, denkt aber nicht daran, die Tür zu öffnen. Wozu auch Kundendienst? Wir sind doch ein Monopol- betrieb, dazu noch ein städtischer, der also der Allgemeinheit gehört! Die Fahrgäste sollen doch froh sein, daß wir überhaupt da sind! R. J. Schade um„Silberpappel“ Mit großem Schrecken las ich in einer Ihrer letzten Ausgaben, daß die„Silberpappel“ in Ge- fahr ist. Wenn ich bei schönem Wetter mit mei- ner Familie durch den Waldpark spaziere, dann ist die Silberpappel unser Ziel. Die Pavillons im Strandbad sind dann immer überfüllt und sind wohl auch mehr für die Badegäste gedacht. Und man möchte doch auch am Wasser sitzen.. In unserer gehetzten Zeit ist doch die ser Winkel wirklich ein erholsames Plätzchen. Dem Wirt sollte man Lob sagen für die gute Bewirtung und den Mut, dort zu bleiben und dabei stets vom Hochwasser bedroht, Ich kann mir nicht denken, daß die Stadt mit diesem Gelände große Pläne vorhat. H.. Motorenlärm auf dem Friedhof? „Seit wenigen Tagen fährt ein Friedhof- gärtner seine Blumen und Materialien in einem Motortrecker im Friedhof herum. Ich weiß nicht, ob ihm die Friedhofverwaltung die Genehmigung hierzu erteilt hat. Sollte dies aber der Fall sein, so muß diese Geneh- migung sofort zurückgezogen werden, denn Was soll werden, wenn nun alle anderen Friedhofgärtnereien ebenfalls anfangen, mit Motorfahrzeugen die Friedhofruhe zu stören, die Passanten zu belästigen und die Wege zu zerstören. Wo bleibt die Ruhe und der Frieden der Gräberfelder, wenn jetzt auch hier Motorfahr- zeuge zugelassen werden? Steht das nicht in Widerspruch mit allen bisherigen Maßnahmen der Friedhofverwaltung, die sogar das Rau- chen(zu Recht) auf dem Friedhof verbietet. Die Gärtnereien mußten bisher ihre Arbeit mit Handkarren erledigen. Auf keinen Fall darf der Friedhof zum Tummelplatz von Mo- torfahrzeugen gemacht werden, ob sie leisen oder lauten Auspuff haben. Der Friedhof, jetzt noch eine von allen Besuchern geschätzte Insel des Friedens, darf unter keinen Umstän- den in seiner Ruhe gestört werden. E Keine Arbeitsruhe am Weißen Sonntag? „Nachfolgender Fall ist m. E. wirklich är- gerlich. Neben dem Altersheim am Herzogen- riedbad baut die Katholische Kirche ein Got- teshaus, welches anscheinend so schnell fer- tig werden muß, daß man dort Tag und Nacht hämmert und klopft. Ist die Dringlichkeit des Objekts wirklich so groß und eilig? Völlig un- verständlich ist mir, daß dort sogar am Wei- Ben Sonntag gearbeitet wurde.(Heiligung des Sonntags?) Ich stehe mit dieser Beschwerde nicht allein, da rundherum wohnende Familien ebenfalls in ihrer Nachtruhe gestört werden. E. A.“ Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert. „Immer wieder hört man Klagen darüber, daß so mancher Kunde nach Erhalt der Hand- Werker-Rechnung sich gar lange, lange Zeit läßt, bis er an die Begleichung seiner Schuld denkt, Der Handwerker braucht das Geld eben- so dringend wie jeder andere Arbeitnehmer. Er muß seinen Verpflichtungen, die da heißen Löhne, Material, Steuern usw. termingerecht nachkommen. Deshalb geben wir unserem Herzen einen Stoß und unserem Handwerker sein Geld; er wird dafür bestimmt dankbar sein. M. W.“ „Rennstrecke“ Röntgenstraße „Der schwere Verkehrsunfall. der sich am 41. April an der Kreuzung Röntgen-/ Robert- Kochstraße zutrug, sollte für die Polizei ein ernsthafter Anlaß sein, dem Verkehr auf der Röntgenstraße einige Zeit besondere Beach- tung zu schenken. Die Ueberquerung dieser Straße auf der Höhe der Unfallstelle stellt für viele Friedhofsbesucher— zahlreiche Fußgän- Ser werden es bestätigen— ein immer größer werdends Wagnis dar. Ein besonders gefähr- liches Fahren kann immer wieder in den bei- den Kurven in Höhe der Maschinenfabrik Joh. Waldherr und an der Einmündung der Che- liusstraße beobachtet werden(häufiges Ueber- fahren des Mittelstreifens bei starkem Gegen- verkehr). A. B.“ Spaziergänger im Waldpark in„Not“ „Der Waldpark ist durch unser Städtisches Gartenbauamt nach den Kriegsverwüstungen wieder herrlich hergerichtet worden, so daß auch solche Bürger, die noch kein Kraftfahr- zeug besitzen(um damit am Sonntag an der nahen Bergstraße oder im Odenwald Erholung zu suchen), Gelegenheit haben, ihre Lungen in Mannheim mit reiner Waldesluft vollzupumpen. Nun gehen Sie am Sontagnachmittag nach einem guten Kaffee mit Ihrer Familie zu einem Spaziergang in den Waldpark, wo sich nach einer gewissen Zeit ein bestimmter Drang ein- stellt. Aber wohin? Früher war am Eingang zum Waldpark eine Bedürfnisanstalt, dann konnte man den„Stern“ aufsuchen— und jetzt sind nur Hecken da. Und öffentliches Aergernis soll ja nicht gegeben werden. Wäre es nicht möglich, am„Stern“ eine Be- dürfnisanstalt zu errichten, so daß auch ältere Leute ihren Spaziergang machen könnten, ohne in„Not“ zu kommen? Wie stellt sich die Stadt- verwaltung zu der Frage?“ K. F. Todesfalle Zellstoffstraße „„Die Zellstoffstraße weist eine Serie von kast fußballgroßen Schlaglöchern auf, die ge- nügen, einem Zweiradfahrer das Genick zu bre- chen. Ich bitte, daß sich die verantwortlichen Behörden darum kümmern, die Zellstoffstraße umgehend in einen verkehrssicheren Zustand zu bringen.“ W. F. Leben im Dienst der Gemeinde das Schlagwort sollte indessen die persön- liche Bemühung und Beteiligung nicht baga- tellisieren. Für Frau Ludwig ist das Theater ein unentbehrlicher Faktor sozialer Lebens- gestaltung und Stadtgestaltung. Sie ist keine „Rednerin“, trotzdem hat ihr Wort Gewicht. Ihr Vater war Parteisekretär zu seiner Zeit, Als nicht wenig Mut dazugehörte, sich als Sozialdemokrat zu betätigen. So verkörpert Karoline Ludwig Stadien der sozialen Auseinandersetzungen in unse- rer Stadt, die heute nur noch wenige mit ge- nügender Deutlichkeit vor Augen haben. Ihr 65. Geburtstag legt nahe, über die Rolle der Frau im Mannheimer Gemeinderat nachzu- denken. Die stille, beharrliche Arbeit, die die Jubilarin leistet, hat ihr über ihre Partei- kreise hinaus Ansehen verschafft. f. W. k. Iermine Malerfachschaft: Film-Vortrag der Spangen- berg-Werke am 26. April, 20 Uhr, im Kolping- haus, R 7. Verband der Kriegsdienstverweigerer: 26. 4., 20 Uhr, Mozartsaal, Vortrag von Prof. Dr. Rau- Hut,„Ist allgemeine Wehrpflicht demokratisch — christlich— sozialistisch?“ Fleischer-Innung: 26. April, 19.45 Uhr, Ruder- club 1875(Saal), Rheinpromenade, Los- sprechungsfeier der Jung- Verkäuferinnen und Jung- Gesellen. Verband der Heimkehrer: 26. April,„Fran- keneck“, M2, 12(Nebenzimmer), Sprechstunden. Frauengruppe des Kneippvereins: 26. April, 19.30 Uhr, Sickingerschule, U 2, Gymnastik. AIV: 26. April, 20 Uhr, Eichbaum- Stamm- haus, P 5, 9-10(Nebenzimmer), Jahres-Haupt- versammlung. DGRR: 26. April, 19.30 Uhr, E 2, 1, Diskus- sionsabend,„Ueber den Beitrag der Bundes- republik zur Raumfahrtforschung und über die Errichtung eines internationalen Forschungs- instituts für Astronautik“. VDI/ADB: 26. April, 17.30 Uhr, Gewerbe- schule I, C 6, Saal 39, Vortrag von Dipl.-Ing. Zellmer,„Planungssysteme— Auftragssteue- rung— Organisationsmittel“. Abendakademie- Veranstaltungen am 26. April: E 2, 1, 20 Uhr,„Die politische und wirtschaft- liche Situation in der DDR“(Arb.-Gem. Dr. E. Richter);— E 2, 1, 19.30 Uhr, Raketentechnik und Raumfahrt;— Kunsthalle, 20 Uhr,„Mann- heim im letzten Jahrhundert“(Dr. Dr. Karl Hook);— Karl-Friedrich-Gymnasium, 19.30 Uhr, „Werken und Gestalten für jedermann“(A. Lovisa). 4 Wir gratulieren! Johann Dressel, früher Mannheim, Kinzigstraße 2, jetzt Kreispflege- heim Weinheim a. d. B., wurde 85 Jahre alt. Josef Müller. Schreiner, Mannheim, Hansa- straße 42, vollendet das 75. Lebensjahr. Wohin gehen wir? Dienstag, 26. Apr II Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„La Bohème“(Miete N, Th.-G. Gr. N, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnenmachers“ (f. d. Theatergemeinde— auswärtige Gruppen); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die Ziegen- insel“. Filme: Planken, Großes Haus:„Salomon und die Königin von Saba“; Kleines Haus:„Das letzte Ufer“; Alster:„Die englische Heirat“; Schauburg:„Geheimakte Mô; Scala:„Prinzes- sin Olympia“; Capitol:„Wenn das Blut kocht“; Alhambra:„Das hab' ich in Paris gelernt“; Universum:„Der rote Kreis“; Kamera:„Im Kittchen ist kein Zimmer frei“; Kurbel:„Jaguar packt zu“; Palast:„Der Sohn des roten Kor- saren“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Mädchen ohne Zimmer“; Abendstudio im City:„Manche mö- gen's heiß“. 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Nach dem 1:1 sprach man von einer europäischen Sensation! Es hat mehr als fünf Jahre gedauert, bis die Portugiesen jetzt ihr Rückspiel in Deutschland bestreiten. Es müßte am Mitt- woch in Ludwigshafen einen guten Rahmen finden. 3:0 führte Deutschland am 27. Februar 1936 vor 30 000 Zuschauern in Lissabon, bevor es durch Silva das Gegentor gab. Hohmann, Lehner und Kitzinger waren die deutschen Torschützen. Beim 1:1 am 24. April 1938 in Frankfurt lief das deutsche Spiel nicht. 1:0 führten die Portugiesen durch Souza. Es sah nach einer deutschen Niederlage aus, als der unvergessene Waldhöfer Siffling noch das 1:1 retten konnte. Dabei waren in beiden Spielen die damals besten Kräfte dabei: Janes, Münzenberg, Goldbrunner, Kitzinger, Lehner, Siffling und Szepan. 0 Als die deutsche Nationalelf am 19. Dezem- per 1954 in Lissabon spielte, hatte sie als Weltmeister drei verlorene Treffen gegen Belgien(0:2), Frankreich(1:3) und Eng- land(1:3) hinter sich. Nur Liebrich und Posi- pal spielten aus der Berner Mannschaft. Das 3:0 bei Toren von Erhardt, Pfaff und Jus- kowiak kam nach den Niederlagen einer „Erlösung“ gleich. Der portugiesische Fußball ist in Deutsch- land nicht allzu bekannt. Selbst das 2:0(Ber- lin) und 3:2 Porto) gegen die Zonen-Auswahl im europaischen Nationen- Pokal im Juni 1959 hat daran nichts geändert. Im Berliner Spiel War Matateu, ein Mozambique-Neger, der weit herausragende Stürmer. Er hatte als einziger der Mannschaft auch 1954 in Lissa- bon gegen die deutsche Nationalelf mitge- wirkt und Werner Liebrich eine große Tages- leistung abgefordert. Sieben Spieler von Fenfica Lissabon ste- hen im sechzehnköpfigen Aufgebot Portugals. Drei„Afrikaner“ werden mit Matateu— Aguas— Coluna den Innensturm bilden. Das Selbstbewußtsein des portugiesischen Fuß- Noch Karten für Ludwigshafen Für das morgen Nachmittag im Ludwigs- hafener Südwest- Stadion stattfindende Fuß- ball-Länderspiel gegen Portugal sind bei Karl Vetter in der Wasserturm-Passage(P 7) noch Sitz- und Stehplatzkarten erhältlich. Weinand stellt sich DFB-Gericht Toto-Direktor Robert Weinand ist seit gestern aus dem Ausland zurück, nachdem der gegen ihn von der Staatsanwaltschaft Koblenz erlassene Haftbefehl nach Zahlung einer Kaution von 40 000 DM zurückgezogen wurde. Weinand befindet sich, wie Ober- staatsanwalt Manteuffel in Koblenz erklärte, Wieder in Rheinland-Pfalz und hat die Ab- sicht geäußert, an der Verhandlung des DFB- Sportgerichts am 30. April in Düsseldorf teilzunehmen. Auf dieser Sitzung wird gegen den Südwest- Zweitligisten Tus Neuendorf und dessen Vorsitzenden Robert Weinand verhandelt, die nach Ermittlung des DFB- EKontrollausschusses gegen das Vertrags- spielerstatut verstoßen haben sollen. balls ist durch die letztjährigen Erfolge gegen die Zone, denen unter anderes eine 3:5-Nie- derlage gegen Frankreich folgte, sehr gestie- gen; denn für die Portugiesen waren es Siege über den„deutschen“ Fußball. Verschiedene in südamerikanischen Vereinen spielende Könner portugiesischer Abstammung, dar- unter der starke Abwehrspieler Lucio, wur- den„erworben“ und können automatisch als Portugiesen in der Nationalelf spielen. In Lissabon zeigte sich 1954, daß die Por- tugiesen ausgezeichnete Techniker sind. Da- mals wie auch im letzten Jahre in Ost-Berlin hatte man den Eindruck, daß die Taktik damit nicht Schritt halten konnte. Inzwischen soll das anders geworden sein. Inwieweit es sich auswirkt, muß Ludwigshafen zeigen. Portugal und Irland(11. Mai) sind zwei Länderspielgegner der ausklingenden Saison. Im neuen Jahre steht die Weltmeisterschafts- Qualifikation gegen Nordirland und Grie- chenland bevor, ziemlich sicher beide Spiele zuerst beim Gegner. Die Partie in Ludwigs- hafen ist demnach für den deutschen Fußball genau so eine Weltmeisterschaftsprüfung wie für Portugal, das im Europa-Pokal auf Jugo- slawien trifft und dann in der Qualifikation für Chile in England den großen Gegner hat. Ziemlich sicher wird die deutsche Natio- nalmannschaft in nachstehender Besetzung antreten: Tilkowski; Juskowiak(Erhardt), Schnellinger; Schulz, Wilden, Szymaniak; Rahn, Schütz, Seeler, Haller, Brülls. Das be- deutet gegenüber dem Stuttgarter Chile-Spiel vom 23. März eine neubesetzte Läuferreihe, in der nur der Fürther Erhardt kurze Zeit spielte, bis er verletzt(und ohne viel gezeigt zu haben) seinen Platz an den Kölner Neuling Wilden abtreten mußte. Es wird in erster Linie darauf ankommen, die Ballartistik der Portugiesen zu bremsen. Der Gegner ist zwar nicht beste europäische Klasse, aber man darf ihn als einen ausge- sprochen unangenehmen Partner ansehen. H. Körfer Matateu spielt halbrechts Portugals Nationalelf für Ludwigshafen Die portugiesische Nationalmannschaft, die morgen im Ludwigshafener Südwest- stadion ihr viertes Länderspiel gegen Deutschland bestreitet, wird in folgender Besetzung spielen: Acursio FC Porto); Vir- gilio FC Porto), Angelo(Benfica Lissabon); Mendes, Lucio, Julio(alle Sporting Lissa- bon); Jose Augusto Benfica Lissabon), Ma- tateu(Belenenses Lissabon), Aguas, Coluna, Cavem(alle Benfica Lissabon). VfR mit drei Punkten Rückstand Zweiter: Unauflialisam ⁊ ieni Hocgenheim davon In der Handball-Bezirksklasse nach sieben Spielen noch ohne Verlustpunkt Die Spiele der Bezirksklasse werden von Sonntag zu Sonntag spannender, obwohl sich im HSV Hockenheim ein klarer Favorit ab- zeichnet. Diesmal mußte 99 Seckenheim die Ueberlegenheit des HSV mit 12:8 anerkennen. Erst ein Minuspunkt— aber bereits 61 Gegentore: Nuch JS decbie Schwächen Kütertals auf In der Handball-C-Klasse drei Vereine punktgleich an der Spitze Der letzte Aprilsonntag brachte die Tabelle der Kreisklasse A in Bewegung. Die Mannheimer Polizei schlug den TSV Viern- heim 13:11, und die SpVgg Sandhofen hatte mit dem TV Rheinau nur etwa 30 Minu- ten zu kämpfen, um über 6:3 zu einem sicheren und verdienten 17:5 zu kommen. Mit diesen Siegen rückten beide Vereine um einige Plätze nach oben. Erstmals mußte auch der SV Waldhof nach vier Unentschie- den und einem Sieg eine Niederlage hin- nehmen. In Friedrichsfeld unterlagen die Schwarz-Blauen 7:13. Im ersten Durchgang waren die Friedrichsfelder schon 9:2 in Front gelegen. SV 50 Ladenburg wartete wieder einmal mit einer guten Leistung auf; Leidtragender war der TV 64 Schwetzingen, der 7:10 geschlagen blieb. Großes Interesse fand das Spiel TSV 1846— SC Käfertal. Die Gäste beherrschten zunächst das Spiel- geschehen, führten lange mit drei Treffern— bei 9:6 waren die Seiten gewechselt worden, — um dann doch noch um den Sieg bangen zu müssen. Der TSV hatte bei 7:7 gleich- gezogen und auch den erneuten Vorsprung des Gastes wieder aufgeholt. Aber dann setzte sich doch dessen wurfkräftiger Angriff durch und sorgte für einen 13:9-Erfolg. Käfertals Schwäche liegt in der Hintermann- schaft, wo besonders der Schlußmann nicht immer auf dem Posten ist. Der ATB Hed- desheim hielt sich bis zur Pause mit 5:6 ge- gen den TV Oberflockenbach noch gut, dann Zweimal Jockey A. Cucu: Fandango überraschte im Spreſi-Hflemotial Der mit hohen Vorwetten gekommene Strahl enttäuschte in Niederrad An seinem vierten Renntag gedachte der Frankfurter Renn-Klub um den Rennsport verdienter Männer, wobei das Hauptereig- nis dem Gedächtnis an den Grafen Spreti, den langjährigen Präsidenten des Klubs ge- widmet war. Der über 1600 m ausgeschrie- bene Ausgleich III war mit acht Pferden sehr gut besetzt. Harfenspieler übernahm sofort die Führung und kam damit bis in die Gerade, wo die unter dem leichtesten Gewicht ins Rennen gegangenen Ave Caesar und Fandango ihn ablösten, von denen Fan- dango nach Kampf knapp gewann. Harfen- spieler blieb dritter; vom Rest enttäuschte der mit hohen Vorwetten aus Köln gekom- mene Strahl vollkommen. Bei den Dreijährigen konnte Buchfink seine Favoritenstellung nicht bestätigen. Das Rennen gewann die gleichfalls aus Köln entsandte Copacabana, die sich im Vorjahr in weit besserer Klasse bewegt hatte, gegen Traumhafte und Buchfink. In ͤ einem kleinen Feld von nur fünf Pferden lieferten sich über 2100 m Sorgen- precher und Marc-Anton ein Kopf- an-Kopf- Rennen, das schließlich Sorgenbrecher für sich entschied. Gracia kam dahinter zum dritten Mal zu einem Platzgeld. Das als Ausgleich IV über 3000m ausge- schriebene Hürdenrennen führte Pippa vom Start bis ins Ziel, mußte sich aber mächtig strecken, um eben noch vor Francia durchs Ziel zu gehen. Angabe führte in Abstand den Rest an. Die Pferde des in diesem Frühjahr nach Niederrad übergesiedelten Stalles des mehr- fachen Schweizer Amateurreiter-Campions R. Andretto hatten sich schon an den ersten Renntagen von guter Seite gezeigt. Diesmal reichte es im Ausgleich IV über 1400 m mit Donna Pasquale zum ersten Sieg für den Stall, durch den der rumänische Klassereiter Aristide Cucu, mit Stani und Dushka zwei- maliger Sieger des Großen Preises von Ba- den, nach dem Sieg mit Fandango zum zwei- ten Tageserfolg kam. Zweiter Orest vor Tino. H-h brach aber das Verhängnis herein; Ober- flockenbach gewann die Partie noch 15:6. In der C-Klasse bremste TV Neckar- hausen mit einem 14:13-Erfolg den Sieges- zug von 07 Seckenheim. Damit steigen die Chancen des TV 98 Seckenheim IB, der die Post mit 12:4 sicher niederhielt. Blau-Weiß gelang gegen die TG Heddesheim mit 11:5 ein nicht erwarteter Erfolg. TSV Schönau marschiert weiter nach vorne, diesmal kam man in Weinheim über die Tus zu einem 8:7-Sieg. N Bei den Frauen gewann der TSV 13846 in Sandhofen gegen die SpVgg mit 9:0, wäh- rend VfR dem SV Waldhof ein 2:2 abtrotzte. Etwas überraschend kommt der Plankstadter 9:4-Erfolg über die Sd Hohensachsen, die bisher recht unglücklich kämpfte. Mit Span- nung sah man an der Bergstraße dem Zu- sammentreffen TV Hemsbach— TG Lauden- bach entgegen. Nach einem 2:2 beim Wechsel gewannen die Gäste 6:4. Ein weiteres Lokal- spiel stieg in Weinheim mit 62 Weinheim ge- gen 09 Weinheim. Beide Mannschaften liefer- ten sich einen spannenden Kampf. Die 62er hatten über weite Strecken des Spieles leichte Vorteile, doch wußte man diese nicht zu nutzen. Vor der Pause erzielte jede Partei vier Treffer, die für die 62er Hoffmann(2), Ramser und Moll und für 09 Achtstedter, Janke und Guldner(2) erzielten. Als Weih- rich und Moll gleich nach Wiederbeginn die Partie auf 6:4 stellten, waren die Oger ge- schlagen. Guldner konnte zwar nochmals ver- kürzen, doch bald hieß es 8:5. Beim Stande von 9:7 pfiff der Unparteiische ab. Prächtig War der Kampf des VfR mit dem VfL(15:11), Worüber wir schon berichteten. 1 Ein Schützenfest feierte man in Ilvesheim, wo die FT Heidelberg mit 21:2 eine hohe Niederlage bezog. Die Heidelberger mußten in sieben Spielen schon 113 Treffer hin- nehmen, nahmen aber alle sieben Nieder- lagen mit Anstand hin. Vorrunde des Phönix-Schülerturniers: Pfail er Huchuouchs uneyiartel statt Fast alle Mannheimer Mannschaften Der Auftakt zum Schülerturnier beim MFC-Phönix ließ sich für die Mannschaften aus dem Mannheimer Raum überraschend schlecht an. Bisher spielten die linksrheini- schen Vertretungen die dominierende Rolle. Dreimal war nach torlosem Endstand eine Verlängerung notwendig, nur in zwei Spielen gab es dabei eine Entscheidung. Auch nach Zugabe von zweimal fünf Minuten endete die erste Partie zwischen SV Waldhof und LSC Ludwigshafen torlos. 07 verlor gegen Edingen 1:2. Mit dem gleichen Ergebnis mußten sich die Jungen von der Gartenstadt gegen Oppau geschlagen geben, ebenso hoch gewann der Pokalverteidiger Amicitia Viern- heim gegen die zähen Ilvesheimer. Ein Tor genügte Mundenheim zum Sieg gegen Feu- denheims Nachwuchs und auch SpVgg. Sand- hofen schied mit diesem knappen Resultat gegen Tura Ludwigshafen aus dem weiteren Wettbewerb aus. Die 08-Buben wurden von den glücklicheren Rheingönheimern erst in der Verlängerung mit einem Treffer über- wunden. Im bisher schönsten Spiel wurde die Vertretung des Turnierausrichters Phönix Mannheim noch kurz vor Schluß durch zwei schnelle Tore des VfR Frankenthal mit 3:2 besiegt. Schriesheim und Olympia Lampert- Toto-Quoten 6-Rang-Wette: 1. R. kein Gewinner, 2. 17 290 DM, 3. R. 490 DM. 4. R. 56 DM, 5. 1133 DM, 6. R. 54 DM.— Zehner-Wette: 1. 11940 DM, 2. R. 339 DM. 3. R. 32,90 DM. Neuner-Wette: 1. R. 4380 M. 2. R. 150 DM, 3. 16 DM.— Achter-Wette: 1. R. 175 DM, 2. 8,40 DM.— 6 aus 28: 1. R. 305 DM. 2. R. 17 DM, J N h N. Lottoquoten: Kl. 1 500 000 DM. Kl. 2.(fünf Richtige und Zusatzzahl) 6300 DM. Kl. 2 2100 DM, Kl. 3 50 DM, Kl. 4 3.15 DM. R. R. R. R. R. in den ersten Spielen ausgeschieden heim blieben gegen ihre Partner Käfertal und TSG Rheinau sicher mit 3:1 obenauf. DJK Sandhofen setzte sich gegen FV Wein- heim mit 2:0 durch. Die gleiche Trefferzahl erreichte SC Neckarstadt in der Verlängerung gegen die gleichwertigen Bürstädter Rasen- spieler. Das 4:0 des VfR Mannheim gegen Altrip bedarf keines Kommentars. Die Spiele werden am Samstag fortgesetzt. Sch. Geglückte Revanche gegen Käfertal: Waldhofboxer- Niederrhein Die Boxstaffel des SV Waldhof tritt am Wochenende mit einem Vergleichskampf an die Oeffentlichkeit, der seine Zugkraft nicht 1 veérfehlen dürfte: Gäste der Waldhöfer, die in stärkster Aufstellung— also mit Wiewecke, Roth, Klahm, Ritter— antreten werden, ist die verstärkte Mannschaft des BC 46 Uer- dingen, die praktisch mit der Auswahl des Niederrheins identisch ist. Der Kampf be- ginnt am Samstag um 20 Uhr in der Sport- halle des Waldhofstadions. Baseballer siegten 7:5 Die Baseballer des Turnerbunds Germania konnten die starke amerikanische Ligamann- schaft vom Rhein-Main-Flughafen Frankfurt mit 7:5 Läufen schlagen. Im ersten Durchgang gelang dem Gastgeber eine 1:0- Führung, die sie jedoch im vierten Durchgang für kurze Zeit an die Amerikaner abgeben mußten. Beide Seiten versuchten durch plazierte Schläge die Entscheidung zu erzwingen. Dies gelang den Mannheimern im siebenten Durch- gang, als sie durch eine erfolgreiche Schlag- serie eine 7:4-Führung herausholten. Werfer für Germania war Claus Helmig, der in den letzten Durchgängen den amerikanischen Schlägern keine Gelegenheit mehr gab, ihren Rückstand aufzuholen. 70. Geburtstag Theo Schopis Der Schwerathletik- Hauptsportwart im früheren Reichsbund für Leibesübungen, Theodor Schopf, feiert am Mittwoch seinen 70. Geburtstag. Bereits von frühester Jugend an hatte er sich dem Kraftsport verschrieben 1 LORD rauchen heißt Maß halten! Darum: 5 ab morgen LO R IL im Rauch nikotinarm! Die Cigarette mit mehr als 50% Nikotinabsorption und brachte es als Ringer wie als Gewicht⸗ N heber zu zahlreichen schönen Erfolgen. Kampfrichterobmann, Kreis- und Gausport- Wart waren später die ersten Funktionen von Theo Schopf, der schließlich 1922 auch den Boxkampf wettkampfmäßig einführte. 1937 wurde er nach Berlin in das Reichsfachamt für Leibesübungen berufen. Seiner Schulung War es zu verdanken, daß damals die deut- schen Ringer in Europa keine Gegner zu fürchten brauchten. Außerdem hat sich Schopf auch als Reichsobmann für das Kampfrichterwesen einen Namen gemacht. Seit vielen Jahren ist der Jubilar in Heidel- berg- Rohrbach beheimatet. jedoch nach wie vor eines der prominentesten Mitglieder des KSV 1884 Mannheim und der Vereinigung der Alten Mannheimer Athleten, obgleich er im Kreis Heidelberg der Kreis- Ehrenvorsitzende ist. Neben der ungarischen Staatsmedaille für besondere sportliche Leistungen trägt Theo- dor Schopf die goldenen Chrennadeln des DASV, des DAB, des Nordbadischen Schwer. athletik- Verbandes und des KSV 1884 Mann heim. a l fleckataus Jurnet immer besser in Schipung Größere Sicherheit gab beim 355, 70:354,80-Gesamtsieg den Ausschlag In der Turnhalle der Wilhelm-Wundt⸗ schule gelang der weiter verbesserten Riege des VfL Neckarau mit 355, 70:354,80 Punkten über den TV 1880 Käfertal eine Revanche für die in Käfertal erlittene Niederlage. Die größere Wettkampferfahrung der Neckar- auer gab den Ausschlag in einem sehr ab- wechslungsreichen Kampf, in dem die Kà- fertaler zwar viel versprechende Anlagen aber noch nicht genügend Sicherheit zeigten. Bei Neckarau war H. Mörschel in guter Form, Während sich der ständig verbesserte Wer- ner Getrost für größere Aufgaben empfahl. Dabei hatte Getrost Glück bei einem schlimm aussehenden Sturz von den Ringen. Hör und Habel zeigten sich ebenfalls verbessert, ob- Wohl Habel erst beim letzten Gerät, dem Reck antreten konnte. Hier rettete er durch eine vorzügliche Leistung den Sieg Nek- karaus. Bei Käfertal gefiel der junge Rudi Muth und auch der Benjamin des Kampfes, Jürgen Fiskus, scheint vielversprechende Anlagen zu besitzen. Braun und Klein zeig- ten noch einige Schwächen besonders am Seitpferd, die ausgemerzt werden müssen, wenn die beiden zur Spitzenklasse im Kreis aufschließen sollen. In der Einzelwertun siegte Werner Getrost, Neckarau, mit 56,50 vor Rudi Muth(Käfertal) 55,20, Gerhard Hör(Neckarau) 55, Braun(Käfertah, Mör- schel(Neckarau) und Klein(Käfertah. Beide Jugendtitel an Viernheim Die Kreis-Mannschaftsmeisterschaften der Jugend im Gewichtheben und Ringen, die vom RSC Eiche Sandhofen ausgerichtet wur- den, brachten teilweise hervorragende Lei- stungen. Von besonderem Interesse waren die Kämpfe im Ringen, an denen sich fünf Mann- schaften beteiligten. SRC Viernheim, der große Favorit, rechtfertigte seine Vormachts- stellung und sicherte sich den Kreismeister- titel vor KSV 56 Schwetzingen. Den dritt Platz belegte ASV Feudenheim vor RSS Hemsbach und der Staffel des veranstalten- den Vereins. Die Viernheimer Jugend gab sich damit indessen noch nicht zufriede Auch bei den Gewichthebern spielten sie die dominierende Rolle und brachten den neuen Kreismeistertitel unter Dach und Fach. 5 urin Apoffteßeß, A ommerfproſſen ausgeſchloſſen e e,, 3 1 1 E a 1 85 Hraftfſuhraeuge Diva aus erster Hand zu Ford M 15 verkaufen. Tel. 2 66 03 am Freitag, 22. 4. eingetroffen. fast neu Modell 1959 in d. schönsten Farben, Neue endung zum Teil mit . E K 9 L Sonnendach und Weigwandreifen usw., im Werk gepflegte Wagen, weit unter Preis zu verkaufen. Jetzt kann jed. Berufstätige kaufen! Anzahlung nur 1100,— DM Monatsrate nur 195,.— DM. Transport, Kfz.-Brief u. niedere Teilzahlungsgeb. eingeschloss. Alle Fahrzeuge mit Garantie- schein. 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Lebensjahr mein geliebter Mann, bester Lebenskamerad und unser treusorgender Vati, Herr Richard Grabe Heilpraktiker aus einem arbeitsreichen Leben von uns ge- nommen. Mannheim, den 23. April 1960 L 7, 7 In tiefer Trauer: Ruth Grabe geb. Reindl Kinder Ursula und Edith und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 28. April, 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Von Belleidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. I Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß wurde meine liebe Mutter Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Tante, Frau Friederike Preis geb. Guldner nach langem, schwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von fast 64 Jahren in das himmlische Reich abgerufen. Mhm.-Sandho gen, den 24. April 1960 Taubenstraße 21 In stiller Trauer: Familie Edmund Preis Katharina Preis Familie Werner Preis und alle Anverwandten 5 Beerdigung: Mittwoch, 27. April, 14 Uhr, Friedhof Sandhofen. Mein lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Herr Hans Zimmermann Obermeister ist von seinem mit großer Geduld ertragenem Leiden am 24. April 1960 im Alter von 53 Jahren erlöst worden. Mhm.- Waldhof, den 25. April 1960 Speckweg 108 En ler rue Frau Liesel Zimmermann geb. Speth mit Kindern und An verwandten Prauerfeier: Mittwoch, den 27. April, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 23. April 1960 verstarb im 81. Lebensjahr unser Pensſonär, Karl Häfner der seit 10. Dezember 1918 unserem Werk angehörte und ab 1. August 1946 im wohlverdienten Ruhestand lebte. Sein Wirken in unserem Unternehmen sichert ihm ein bleiben- des und ehrendes Gedenken. BOP& REUTHER GMRE Beerdigung: Dienstag, 26. April, 13.30 Uhr, Friedhof Küfertal MICHRUF Hierdurch erfüllen wir die traurige Pflicht, von dem Ableben unseres langjährigen Geschäfts- Direktor Wilhelm Nienhaus Herr Nienhaus, der seit nahezu 40 Jahren in unserer Firma, und in den letzten Jahrzehnten an leitender Stelle, tätig war, hat durch seinen geschäftlichen Weitblick, seine unermüdliche Schaffens- kraft und den vorbehaltlosen Einsatz seiner Per son, entscheidend dazu beigetragen, das Unter- nehmen zu fördern und es nach der völligen Zerstörung im März 1945 in Jahren angestrengter Ein schweres Leiden hat am 23. April 1960 seinem Leben ein Ende gesetzt. Wir alle werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Aufsichtsrat, Geschäftsführung, Betriebsrat und Belegschaft der STREBELWERK mb Mannheim Die Trauerfeierlichkeit in Mannheim und die Beisetzung in Solingen fand auf Wunsch des Verstorbenen in Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 24. April 1960 mein lieber Mann, Schwiegervater und Onkel, Herr g Heinrich Schmitt im Alter von 74 Jahren. Mhm.-Feudenheim, den 26. April 1960 Wallstadter Straße 39a (krüher Haardtstrage 19) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Schmitt geb. Wagost Beerdigung: Mittwoch, 27. April, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 5 S e e 5 Unfaßbar für uns alle ist nach kurzer, schwerer Krankheit unser lieber Sohn, mein guter Bruder und Enkel Bodo Hall im blühenden Alter von 15 Jahren, am 23. April 1960, von uns gegangen. Mhm.- Waldhof, den 26. April 1960 Kornstraße 16 In treter rauer: Willi Hall und Frau Anneliese geb. Herle Franz Hall Rosa Hall Wwe. Familie Karl Hall, Schwerin i. M. und An verwandte Beerdigung: Mittwoch, 27. April, 15 Uhr, Friedhof Käfertal. Heute verstarb unerwartet nach kurzer Krankheit mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel, Herr ö Nikolaus Meininger im 79. Lebensjahr. Mannheim, den 24. April 1960 F 4, 12 In tiefer Trauer: Susanna Meininger geb. Steffan und Angehörige Beerdigung: Mittwoch, 27. April, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb am 24. April unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Elisabeth Keil geb. Sommer Wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 77 Jahren. IIVvesheim, im April 1960 Kirchenstraße 5 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Dienstag, 28. April, 16.00 Uhr, Friedhof Ilvesheim. 4 Drei Tage nach einem tragischen Verkehrsunfall ist meine liebe Frau, Tochter, Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Oma, Frau Anna Nusser geb. Knosp im Alter von 32 Jahren ihren schweren Verletzungen erlegen. Mannheim, den 23. April 1960 Ludwig-Jolly- Straße 67 In stiller Trauer: Wilhelm Nusser und Angehörige Feuerbestattung: Mittwoch, 27. April, 14.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am 23. April 1960, dem Tag der Vollendung seines 73. Lebensjahres, ist mein lieber Mann und Lebenskamerad Direktor Wilhelm Nienhaus Inhaber hoher Kriegs- und Friedens- Auszeichnungen nach langer, schwerer Krankheit heimgegangen. Sein Leben war Liebe, Güte und Pflichterfüllung. Mannheim, den 26. April 1960 Lachnerstragße 17 In stiller Trauer im Namen der Hinterbliebenen: 5 Helene Nienhaus geb. Overbruck Sohn Willi Nienhaus(vermißt) Auf Wunsch des Verstorbenen findet die Beisetzung in Solingen auf dem Friedhof Grünbaumstraße in aller Stille statt. Nach kurzer Krankheit verschied mein lieber Mann, Vater, Bruder, Großvater, Urgroßvater, Schwiegervater, Onkel und Schwager, Herr Adam Boxheimer 5 5 Gipsermeister 5 im Alter von 81 Jahren. Mhm.-Feudenheim, den 26. April 1960 Talstraße 24 Im Namen der Trauernden: Frau Barb. Boxheimer geb. Keßler Die Beerdigung findet am Mittwoch, dem 27. April, um 14.30 Uhr, im Friedhof Mhm.-Feudenheim statt. f e Beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres guten Vaters, Herrn Sebadstan fefbold wurde uns viel liebe und tröst- liche Anteilnahme zugedacht. Mit herzlich empfundener Dankbarkeit. ertragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere herzensg Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Elise Scheeder geb. Schiedermair im Alter von 56 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. 1 Mannheim, den 26. April 1960 Antonia Reibold und Kinder Mh m.-Luzenberg, den 286. April 1960 Untere Riedstraße 23-25 In tiefer Trauer: Adolph Scheeder Elisabeth Edgar(Tochter) Charles Joseph Edgar(Enkel) und alle An verwandten Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 26. April 1960 Mannheim. Hauptfriedhof Zeit Hansen, Marla, Schwetzinger Landstr. 43 9.00 wienn, Mathilde, Heidelberg, vorher Mannheim 9.30 Mein lieber guter Mann, unser guter Vater, Schwie Lösch, Susanna, 1„ in a 5 Onkel, Herr Arthur Grönwoldt Fröhner, Sigmund, Landteilstraße 12. 10.30 Schäffner, Friedrich, 5 Robert-Blum- Straße 33 11.00 Nothwang, Anna Maria, 3 schlafen. Freyastraße 56 13.00 te Mhm.- Lindenhof Meeräckerplatz 4 Probst, Augusta, Lange Rötterstraße 63. 13.30 Schönit, Anna, 5 Kallstadter Straße 8. 14.00 Clara Grönwoldt geb. Goltz Krematorium Ebel, Hedwig. Kolpingstraße 4.. 13.00 Friedhof Käfertal Häfner, Karl, f Waldstraße 4g 13.30 Friedhof Neckarau runr, Anna, i Rheingoldstraße 28 13.00 aller Stille statt. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort Ehrmann, Josef, Germaniastraße 6. 13.30 Friedhof Sandhofen Herbel, Albertine, scharhof, Stabhalterstraße 18. 14.00 Luise Witecka geb. Schüler denen, die bei der Bestattung unserer lieben Verstorbenen letzte Ehre erwiesen haben. 8 Küäfertal- Süd, den 26. April 1960 Marcobrunner Straße 13 Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der stadt Mannheim — Ohne Gewähr— Johann Witecka und Angehö Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Montag, dem 25. April 1960, nach einem schweren mit großer Geduld ute Charles Eugen Edgar(Schwiegersohn) Beerdigung: Mittwoch, 27. April, 10.00 Uhr, Hauptfriedhof gervater, Opa, Urgroßvater, Bruder. Schwager und ist am 21. April 1960, im 82. Lebensjahre sanft ent- Im Namen aller Anverwandten: Die Einäscherung fand seinem Wunsche entsprechend in 5 5 N. 7 und Schrift, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau sagen Wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank, auch allen die rige Weitere Familien-Anzeigen Seite 5 frül den gen kau Nie: teue von Ber lie Soll. ken lose Sar. Hos Stüc der Stäc Em] obe brir unf: in d den and 26h! Aes sene Ries von und geb! grol 2 We ser tigg den blei ten, auf, dier dies fen! brir trül ver, des irge Wäl der. dah sche Unt nah nur mer Sell Buc Aus: Leh von Kün duis r. 96 Nr. 96/ Dienstag, 26. April 1960 MORGEN Seite — Als Mitherausgeber unserer Zeitung folgte der Autor einer Einladung des Internationalen Presseinstituts zur Jahrestagung in Tokio. In Begleitung eines Freundes bereiste er bei dieser Gelegenheit eine Reihe von Haupt- städten des näheren und ferneren Orients. Der nachstehende Bericht, rein als subjektive Impression gedacht, erhebt in keiner Weise Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder gar fachmännisches Urtell. Er ist wWie die Reise selbst lediglich Streifzug und Streiflicht. 8 tunden vergeblichen Wartens blieben hinter uns. Steil aufwärts kurvte der Komet, bis er seine Luftstraße in zehntausend Meter Höhe erreichte. Der Flugplatz, Frankfurt, Deutschland lag schon nach wenigen Minuten unsichtbar da unten. Nur noch Gewölk, ge- spendigsten Nebellawinen gleich, und ein un- Wahrscheinlich emailleblauer Himmel sättig- ten die Augen. Leise vibrierte die Kabine. Die weit ausgespannten Flügel des motorischen Riesenvogels schwankten im Fahrwind. Dem Herzen ewig unbegreiflich, wie solch tonnen- schweres Mobilium auf dünnem Lufthauch dahinschwebt und nicht mit seinen achtzig Fahrgästen samt der Besatzung und den rei- zenden selbstbewußten Bedienerinnen blei- schwer in die Tiefe hinabsackt. Längst ist die Sonne untergegangen. Die Alpen, deren höchste Gipfel wie der Ararat der Sintflut aus den Wolken herausragen, das Mittelmeer, das wir nur aus der Ansage erfahren, sind überquert. Die Flugkarte vor meinem Sitz sagt mir, daß der nahe Orient nicht mehr fern sein kann. Da ertönt die Stimme des Flugkapitäns.„Zigaretten aus- löschen. Gurte anschnallen.“ Wir landen im Libanon. Rascher als meine Ohren ertragen, verliert das Flugzeug an Höhe. Ein Gewoge von per- lenden Lichtern funkelt von unten herauf. Das ist Beirut, Inbegriff der Levante, bro- delnder Kessel politischer Leidenschaften. Wir aber werden nichts von dem allen erken- nen. Uns empfängt lediglich der betäubende Hauch des Jasmins der von den Hängen herabschwelt und das mißtrauische Gehabe der mit aufgepflanztem Seitengewehr be⸗ Wafkneten Soldateska, die den Flugplatz ab- schirmt, uns die Pässe wegnimmt und zu einer Tasse Kaffee in das nüchterne Flug- restaurant eskortiert. Wir fühlen uns wie die Gefangenen und sind froh, als nach einer Stunde der Flug fortgesetzt wird. Und schon gleist die Hauptstadt Persiens Wie ein festlich beleuchtetes Lichtzelt von unten herauf. Wir sind bereits wieder viele hundert Kilometer geflogen, aber das Zeit- empfinden schwindet auf merkwürdige Weise, man döst vor sich hin und Stunden schrumpfen zu Minuten. Der Komet landet und muß zu einer längeren Rast aussetzen. Irgendein Aggregat ist heiß gelaufen und die Besatzung ist mehr als vorsichtig. Bis in die frühen Morgenstunden verweilen wir auf den gepolsterten Sesseln der Empfangshalle, genießen die Bar oder flanieren an den Ver- kaufsauslagen persischen Tands vorüber. Niemand kauft. Teheran ist für die Fremden teuer. 5 Die Reparatur ist beendet. Ein Gewimmel von kahlen, steil abfallenden, verkarsteten Bergzügen schwimmt unter uns hinweg. Wir fliegen offenbar nicht mehr so hoch. Oder sollte das Hochland von Iran sich in die Wol- ken hineintürmen? Wir überqueren eine end- lose Sandwüste. Damen in vornehmen Sarongs, die in Teheran die europäischen Hostessen abgelöst haben, reichen das Früh- stück. Gegen 10 Uhr landen wir in Neu Delhi, der Hauptstadt Indiens, die wir als erste der Städte des Ostens besuchen. Das neuangelegte nicht sehr imposante Empfangsgebäude entläßt uns nach einigen oberflächlichen Formalitäten. Ein Omnibus bringt uns an unbebauten Schutthügeln und unfruchtbarem ausgedörrten Gelände vorbei in das tausendjährige Herz einer uns befrem- denden Welt. Neu Delhi Was ist es nur, das diese Landschaft so anders macht? Sehen wir ab von den unge- zählten Elendshütten aus Blech, Lumpen, Aesten und Steinen, von dem liegengelas- senen Boden, der aussieht, als habe eine Riesenhand vergeblich darin herumgewühlt, von den verfallenen Mauern alter Festungen und Stadtwälle, hinter denen der Blick ver- geblich Ruinen vermutet. Aber da ist die große, weitläufige Stadt mit ihren vielen zweistöckigen Gebäuden im Würfelstil, Häu- ser die aussehen, als seien sie beinahe fer- tiggestellt, aber eben nur beinahe. Es hat den Anschein, als ob sie so hinprovisiert bleiben sollten, als ob sie das Schicksal hät- ten, genauso schnell zu verfallen, wie sie aufgebaut wurden, Je länger wir uns in In- dien aufhalten, um so nachhaltiger wirkt dieser Eindruck. Niemand gibt sich hier of- fenbar Mühe zum Perfekten, zum Unwieder- bringlichen, Soliden. Wie die Flüsse ihre trüben Fluten dahinwälzen, Abfälle, Kada- ver, Bäume und ungewogene Mengen San- des und Gerölls mit sich schleppen, um sie irgendwo im weiten Meer abzulagern, so Wälzt sich das indische Leben seit Jahrhun- derten und Jahrtausenden im ewigen Fluß dahin. Niemand hat die Völker und Men- schen je gezählt, es ist alles nur Schätzung Unbestimmtheit, Improvisation. Eine Aus- nahme machen vielleicht auf kurze Frist hin nur die großen Regentenpaläste, die Monu- mente, die Gräber: die Gewalt und der Tod. Selbst die Religionen kamen und gingen. Buddha, der aus seinem Königreich Nepal auszog, um am Ganges und Indus seine Lehre von der Selbsterlösung des Menschen von der Rückfälligkeit des Daseins zu ver- künden, er ist wieder vergessen, vom Hin- duismus übersponnen, in dessen vielfältiges UN URUeRK Blitzbesuch in einigen Hauptstädten des Nahen und fernen Ostens Gewirr von Göttern des wuchernden Lebens und der Vernichtung kaum ein einfaches europöisches Gemüt sich Zzurechtzufinden vermag. Und so ist hier alles, es kommt und geht, wuchert auf und zerfällt; zuletzt noch das grandiose viktorianische Großreich, von essen großer Leistung das heutige Indien heute noch zehrt. Indien, das sich weder verständigen, noch selbst verwalten könnte, pesäßze es nicht das Kommunikationsmittei der englischen Sprache, die dieses Babel von dreihundert Völkern, Sprachen und unter- einander verfeindeten Sitten zusammenhält. Eines Tages wird auch Ministerpräsident Nehru, der Erbe Ghandis, dieser außer- ordentlich feingeistige Oxfordschüler dahin- gehen—. Dann wird sich die große Frage erheben: Wer soll nun die Macht weiter- improvisieren, wer soll diesen menschlichen Urwald durchforsten? Ich habe mit Leuten gesprochen, die von sich behaupten, sie verständen etwas, von Indiens Problematik, von der ich ehrlich ge- sprochen nicht im mindesten etwas begreife. Die einen meinten, es sei höchste Zeit, daß nun Nehru abträte, denn er sei ein Unglück für sein Land. Seit er regiere, werde nichts mehr verwaltet und die Großleistung Eng- lands weiche deshalb unaufhaltsam einem Nihilismus, hinter dem sich Hunger, Un- glück und Pestilenz verberge. Andere wider- sprachen solcher Schwarzmalerei. Einzig ein Nehru sei in der Lage diese Vielfalt zusam- menzuhalten und ihr einen gemeinsamen Sinn zu geben. Aber in den Reihen der in- dischen Großindustrie ist man böse auf In- diens großen Einsamen. Er gehe Wege, die den letzten Rest von eigener Initiative und Aktivität auf dem großen Trampelpfad eines Staatssozialismus zerträten, Wege, die über- dies auf dem großen Gemeinplatz sei es des russischen, sei es des chinesischen Kommu- nimus, endeten. Im Gespräch mit den Mitgliedern der deut- schen Gesandtschaft, die in einem vorbild- lich schönen neuen Gebäude arbeiten, das in seiner Eleganz nur noch von dem traumhaft zauberischen weißen Filigran der USA-Bot- schaft übertroffen wird— wird uns dieser Eindruck des Improvisatorischen in Indien Selbst dort, wo ausländische, auch deutsche Von Dr. Karl Ackermann Firmen am Werk sind, nur noch deutlicher. Es ist alles nicht genug, was getan wird oder getan werden kann. Nicht nur Mangel an Geld und Leuten erschwert die Arbeit der Bundesdeutschen Vertretung, auch das man- gelnde Verständnis in Deutschland und vor allem in Bonn läßt die Dinge nicht so wer- den, wie sie eigentlich wünschenswert wären. Offenbar scheinen die Sowjetrussen und auch die Leute aus Mitteldeutschland sowohl was Einfühlungsvermögen als Mittel anbe- trifft, bedeutend im Vorteil zu sein, ein Um- stand der gerade in Indien nicht ohne Folgen geblieben ist. Hier in Indien wie auch— was wir wenige Tage später feststellten— in Hinterindien sind die Völker nicht geneigt, unser demokratisches Vorgehen als einen Wert an sich zu honorieren. Es ist gar nicht so, als ob im Orient sehr deutlich zwischen Bundesrepublik und DDR unterschieden würde. Was zählt, ist die Lautstärke, die Prachtentfaltung und nicht zuletzt das— Märchenerzählen. Wer könnte leugnen, daß da unsere Gegenspieler nicht bedeutenden Vorsprung haben? Dazu kommt noch der mißliche Umstand, daß die zentral gesteuerte und propagierte Wirtschaftshilfe des Ostens im Gegensatz zum Konkurrenz- und Intri- genspiel privater westlicher Unternehmun- gen den Orientalen offensichtlich ganz an- ders in die Augen springt, obwohl der tat- sächliche Aufwand und die wirkliche Hilfe weit hinter den Leistungen des Westens zu- rückbleibt. Leider ist mit dem rein sach- lichen Denken der Abendländer der so ganz anders gearteten Lebensauffassung der Morgenländer nicht beizukommen. Hier ist das Dasein noch immer von Göttern und Dämonen angefüllt. Der Mensch verdämmert hinter ihnen. Die Zeit des rationalen Huma- nismus ist hier noch längst nicht angebro- chen und darum ist unser individualistisches Gehabe für diese Völker wahrscheinlich völlig unverständlich. Sie haben als Mitglie- der ihrer Kaste, ihrer Sippe oder ihres Clans seit undenklichen Zeiten kollektiv gelebt. Darum steht ihnen der östliche vielstimmige Kollektivgeist näher Er ist ihnen mindestens nicht so fremd, wie die kühle Majestät des Abendländers, den sie überdies vorwiegend in seiner extremen britischen Ausprägung erlitten haben. Straße in Delhi Dem Bildwerk„Indien“(Verlag Kurt Desch, München) entnommen Ein Leben am Rande der Zeit Niemand kann leugnen, daß diese andere Art, das Dasein vor allem in seiner Freude, seiner Pracht und Vielgestalt zu erfassen, nicht seine Faszination besitzt. Zwar vermag unser Auge hinter all dem Elend, der nack- ten Not und Unzulänglichkeit der Gegen- wart die unermeßliche Größe und Bedeu- tung der alten indischen Kultur nicht mehr zu ergründen. Schon ein kurzer Besuch im roten Fort oder in der großen Moschee Jami' Masjid oder in irgendeinem der vielen Hun- derte von Monumenten Delhis macht unsere Ratlosigkeit vollkommen. Zwar enttäuscht uns der erste Anblick. Hinter imposanten Festungsmauern bietet sich uns zunächst nur ein ärmlicher Basar, abgestimmt auf die bil- lige Gier westlicher Andenkensammler und ungepflegter Zerfall. Aber je weiter wir vor- dringen um so köstlicher wird der Anblick Da ist nicht ein Tempel, nicht ein Palast, da ist ein wahres Tausendundeinenacht von Marmor und Halbedelstein, da ist eine Mo- schee ganz aus Perlen, ein Thron wie ihn sich nur morgenländische Phantasie ersin- nen kann. Da sind Mauern und Türme über und über von in Stein gemeißelten Koran- texten über wuchert. Man muß das aber ge- sehen haben, mit welch primitiven Mitteln diese Wunderwerke gemacht wurden, um zu ermessen, welche gigantische Leistung da zustande gekommen ist. Wir schauen einer Gruppe von Arbeitern zu, die auf dem Boden knieend und sitzend mit Restaurationsarbei- ten beschäftigt sind. Es sind wahrhaftig steinzeitliche Handwerkszeuge, ein Flitz- bogen zum Beispiel wie wir ihn als Knaben benutzten, um eine winzige Schleifscheibe anzutreiben und damit werden die kostbar- sten Rosetten und Intarsien zurechtgebastelt. Aber diese Leute haben jedem westlichen Präzisionsarbeiter eines voraus: sie haben die unverwüstliche Geduld und Langmut des antiken Menschen, für den Zeit überhaupt kein Begriff ist. Er leistet zwar wenig als Einzelner und noch weniger, wenn dieses Arbeitsergebnis in Tagen oder gar Stunden gemessen wird, aber als Leistung einer Kul- tur und einer Epoche haben wir im Westen wohl wenig Gleichwertiges und Vollkomme- neres entgegenzusetzen. Leider hatten wir nicht die Zeit die Ruinen des alten Delhi draußen vor der Stadt näher zu besichtigen. Wir konnten nur unter der freundlichen Anleitung der beiden halbwüchsigen Kinder unseres Korrespon- denten in Indien, Walter Berg an ihrem Fuße vorbeifahren. Es war ein erschüttern- der Anblick: Steine, die nicht sterben kön- nen. So muß Schliemann sein Troja erblickt haben, als er sich ihm zum ersten Male näherte. Welche Kunst muß hier einstmals zu Hause gewesen sein. Was für Menschen müssen hier gelebt haben? Waren es Riesen oder waren es die gleichen braunen verhun- gerten Elendsgestalten, die heute in Schmutz und Gestank und Enge die indischen Groß- städte übervölkern? Als Europàer können wir es uns nicht vor- stellen, wie diese Völker zu solchen großen Leistungen fähig waren. Uns begreift schon Unbehagen, wenn wir aus den künstlich ge- kühlten Räumen unseres Hotels in die schon im März sengende Hitze hinaustreten. Mögen auch die Einheimischen das Klima besser ertragen, so stellen wir doch fest, daß sie die unbarmherzig sengende Sonne nicht gerade arbeitsbegeistert macht. Vielfach lie- gen, lungern und lümmeln sie herum, wo sie sich gerade befinden mögen, auf dem Gehsteig, an einer Säule, am Flußufer. Sie dösen oder palavern. Möglicherweise er- wachen sie erst in der Morgenfrühe zur Aktivität. Irgendwann muß ja die Arbeit ge- tan werden Uebrigens bedarf unser Bild einer ge- wissen Korrektur. Natürlich gibt es in Delhi auch ein pulsierendes Leben. Eine Rundfahrt durch das Babel der alten in ihrer Verwahr- losung malerischen Eingeborenenstadt offen- bart uns einen solch aufgeregten Verkehr als wären wir in einen summenden Schwarm von Fliegen geraten, die übrigens auch buch- stäblich in schwarzen Haufen sich auf allem niedergelassen haben, was irgendwie nahr- haft erscheint. Das tutet und schreit, gestiku- liert und läuft durcheinander in den engen Straßen wie ein Haufen Besessener. Zwei- radwagen, Fahrradrikschas, klapperdürre aber um so heiligere Kühe, um die sich kein Mensch kümmert, Autos aller Marken und in jeglichem Zustand, dazwischen Hunde, Affen, Esel und jegliches Getier. Im Hinter- grund ein- und zweistöckige Häuser in meist wenig schönem Zustand. In jedem Haus eine Warenauslage, zwischen der ein Verkäufer in stoischer Ruhe auf Kunden wartet. Mitunter unterbricht auch eine kleine Werkstatt die schaufensterlose Ladenfront. Keine Werk- statt im europäischen Sinne mit Maschinen und blinkendem Handwerkszeug, nein, irgendeine ärmliche kauernde Gestalt die auf einem Stück Blech oder Leder herum- hämmert. Der Besteller sitzt sicherheits- halber gleich daneben und wartet geduldig bis der Schuh oder der Teller, den er haben will, endlich fertig wird. Man hat viel Zeit und es muß ja dafür gesorgt werden, daß jeder wenigstens ein wenig zu tun hat. Man muß ja leben. Daß unter solchen Umständen ein westlicher Industrialismus ewig ein Phantom bleiben wird, sei nur am Rande vermerkt. Zwar hat sich die indische Regie- Wo indien an die Hölle grenzt Man nennt sie die indischste aller in- dischen Städte. Tatsächlich ist diese Millio- nenstadt in ihrer Massierung von Reichtum * 9 2 und Armut ohne Beispiel. Dort wo einst die Engländer zu Hause waren und ihre Herr- schaft ausübten, ist auch heute noch alles sauber, reinlich, weiträumig und gepflegt. In blendendem Weiß strahlt die Viktoria Memorial, ein Marmorprachtbau neoklassi- zistischer Art über das klare Wasser und die grünen Flächen der Sportplätze. Im Hafen herrscht ein reger Umschlag. Die gefälligen Landhäuser der alten und neuen Arrivierten lassen nicht die Grausamkeit des indischen Daseins denken.. Kaum aber verläßt der Fuß die Neustadt der Banken und Hotels, so tut sich auch schon jener ganze Jammer der Kreatur auf, der kaum in der Welt mehr seinesgleichen hat. Als lagerten die Unglücklichen und Ver- dammten auf dem Wege zum niedersten Inferno, so zieht sich links und rechts unserer Straße kilometerweit und ohne Unterbrechung das graue Elend dahin. Auf den ungepflegten und holprigen Trottoirs kauern und schlafen sie zu Tausenden in schmutzigen, zerschlis- senen Hemden und Lumpen, denen kaum ihre einstige Farbe mehr anzusehen ist. Ganze Sippen sitzen um die niedrigen Hydranten am Straßenrand herum, aus dem ein mißfarbenes Wasser quillt, das aber erst auf die Erde fließen muß, ehe diese Verwahr- losten ihr einziges Geschirr darin abwaschen. Dazwischen wieder abermals unbeachtet allerlei Viehzeug. Die Kühe streunen herum und knabbern an weggeworfenen Bananen- schalen und den Resten von Wassermelonen. Im Hintergrund ebenso wie in Delhi tausende von Warenauslagen mit all den Gerüchen fremdländischer Gewürze vermischt mit dem Gestank der Kloaken und schlecht oder gar nicht kanalisierter Straßen. Zweifellos wer- den die Straßen täglich einmal gereinigt, aber die Gleichgültigkeit dieser Millionen Men- schen, die im wahrsten Sinne Proletarier sind, das heißt, die nichts als ihre Nach- kommenschaft ihr eigen nennen, diese macht alle Ordnung und Sauberkeit zunichte. Im übrigen, wohin sollten sie auch ihre Abfälle werfen, nachdem sie nichts haben, als den nackten Boden unter sich? Die Aufgabe der indischen Staatsverwal- tung angesichts dieses Massenelends der täg- lich zu Tausenden vom Land in die Stadt Aus wandernden, die das Heer der heimat- losen Flüchtlinge aus Pakistan ins Ungemes- sene vermehren, kommt einer Sysiphusarbeit gleich. Hier ist kein Anfang und kein Ende der Not. Wenigstens ist bisher das Schlimmste, nämlich der Ausbruch einer Weltseuche ver- rung auf das Wagnis eingelassen, das wahn- sinnige Wettrennen der„Entwicklungs- länder“, wie es so schön heißt, um Schwer- industrie und Eisenwerke mitzumachen. Was daraus wird? Es wird jedenfalls Unsummen westlichen Geldes kosten und was dabei her- auskommt? Schon in zehn Jahren wird man es wissen. Eines sollten die Kreditgeber nicht vergessen: Klima, Volksart, Religion und jahrhundertalte Sitten, das sind Unwägbar- keiten, die auch ein Elektronenrechner noch nicht verarbeiten kann. Mögen in den Län- dern der gemäßigten Breiten, im Abendland, in Japan, ja auch in China die rationellen Faktoren ausschlaggebend sein und dort die Voraussetzungen für einen Industrialismus vorhanden sein, in tropischen und subtro- pischen Ländern ist das alles anders zu ver- anschlagen. Da wird all unsere Rechenkusst zu schanden. Aber man wird ja sehen. Viel- leicht gelingt es mittels luftgekühlter Fabri- ken und eisgekühlter Getränke so etwas wie Maß- und Zweckdenken in jene heißen Köpfe hineinzubringen. Vorerst ist dort noch alles maßlos und zwecklos sowohl im Posi- tiven wie im Negativen. Es ist nicht der Wert des Einzeldings und der einzelnen Persön- lichkeit, der hier das Leben bestimmt. Es ist die Last eines ungeheuren Schicksals im antiken Sinne, die Frauen und Männer in ihren Bann schlägt, sie zwar in aller Anspruchlosigkeit wie die Könige in Haltung und Gebärde er- scheinen läßt, als hätten sie mit einer ein- zigen Handbewegung die ganze Welt zu ver- geben, sie auf der anderen Seite aber Wissen läßt, daß es keine Barmherzigkeit gibt, Weder für Tier noch Mensch, daß jeder jederzeit unbeweint stirbt. 5 Wir haben an jenem Abend im Haus von Familie Berg lange Gespräche geführt. Eigentlich waren es nur Fragen, die eigent- lich niemand besntworten kann. Ein Gespräch über Indiens Zukunft und Wesen. Besteht die Möglichkeit, daß Indiens Religionen das Neue einer technischen Welt in sich aufnehmen? Ist der indische Mensch überhaupt zu Kom- promissen bereit oder ist seine Schicksal- ergebenheit ein ewiges Hindernis sowohl gegen die Beseitigung der Kasten wie für die Aufnahme des abendländischen Persönlich- keitsideals? Als hätte uns das Leben selbst die Antwort auf unsere Fragen geben wollen, passierte uns auf der nächtlichen Heimfahrt zum Hotel ein Unfall. Unser indischer Taxifahrer, der wie alle Fahrer dort in maßlosem Tempo durch die Straßen kurvte, bald links, bald rechts vorpreschte und waghalsig in jede kleinste Lücke hineinsteuerte, hatte Glück solange er im Gedränge fuhr. Als er aber durch eine fast menschenleere Vorstadtstraße raste, überfuhr er einen alten Mann, der weithin sichtbar und schon auf dreihundert Meter erkennbar die Straße überquerte. Blutüberströmt brach der Alte, offenbar ein Bettler zusammen. Der Fahrer hielt kurz an, warf einen Blick auf sein Opfer und fuhr un- gerührt und in erhöhtem Tempo weiter, ein- Zig begierig darauf, von uns möglichst schnell sein Fahrgeld und Trinkgeld zu erhalten. hindert worden. Aber nichts garantiert, daß morgen nicht die Pest, die Cholera oder die Pocken wieder ihre unerbittliche Geißel 221. der Welt schwingen, wie sie sie ein 5 alter lang bis ins 19. Jahrhundert hinein ge- schwungen haben, ohne daß uns die Wissen- schaft exakt zu sagen vermöchte, warum wir bald ein Jahrhundert lang davor verschont glieben. Wenn aber in Indien nichts Durch- greifendes geschieht, um seinem Hunger und seinem Menschenüberfluß zu steuern, so kann sich zu unserer Atomangst bald noch eine größere Furcht gesellen. Nach einer anstrengenden Fuß wanderung durch die Eingeborenenstadt, beschlossen wWẽir, den Rest unseres Aufenthalts dem Besuch der Tempel und Kultstätten zu widmen. Ein ge- pflegter Inder, der offenbar dem Mittelstand angehörte, begleitete uns im Auftrage eines Reisedienstes zu den verschiedenen Kult- stätten. Der einzige Tempel, in dem noch Blutopfer dargebracht wurden, machte nicht gerade einen erhebenden Eindruck auf uns. Eingezwängt zwischen ein Gewirr von Häu- sern wirkte dieser schmutzige Kalitempel eher abstoßend. Ein athletischer, großgewach- sener Priester, der sich rühmte in seiner Ju- gend in Posen gearbeitet zu haben, führte uns in sein Heiligtum, nicht ohne uns eingeschärft zu haben, daß jedes Fotografieren verboten sei. Unser indischer Führer gab uns die nöti- gen religionsgeschichtlichen Erläuterungen, wobei ihm vor allem daran lag, uns klar zu machen, daß der Inder eine ganz andere Ein- stellung zum Tod und zum Leben habe als der Europäer, eine Erläuterung, die wir zur genüge bereits begriffen hatten, denn wo gabe es Wohl ein europäisches Volk, das bereit wäre, solch unsagbares Leid zu ertragen, ohne nicht in Revolution und Aufstand gegen ein solches Dasein zu protestieren. Im Ge- gensatz der Aermlichkeit des Kalitempels wirkte der vielbesuchte Jaintempel durch seine bis an den Rand des EKitsches getrie- bene Aufwendigkeit äußerst prächtig und phantastisch. Von Silber, Spiegeln und bun- ten Steinen überhäuft, von Hunderten von Türmchen, gewundenen Steingirlanden lotos- blättrigen Verzierungen umwuchert, gleicht dieses barocke Heiligtum trotz seiner wohl- gefügten Proportionen und symetrischen An- ordnung einem Treibhaus numinoser Gefühle und dämonischem Labyrinth. Obwohl doch Kalkutta noch ganz nabe am nördlichen Wendekreis liegt, gehört es seinem Wesen nach zum Unterschied von dem wesentlich nüchternen Delhi schon zur tropischen Ueppigkeit und dem Daseinsüberschwang der feuchtheißen Klimazonen. (Wird fortgesetzt) Etwyas ganz Besonderes- ERK ANIA-l. 400 cem je Dose ERKANIA-Erdnußßöl ein feines Frzeugnis, im handlichen Kanister, inhalt 110 ERKANIA- Speiseöl aus nur besten di- fröchten hergestellt. Runddose d 375 cem je Dose Auf den Versuch kommt es 292 ERK ANIA- Ol Frzeugnisse erhalten Sie nur in unseren filiolen kine Mahlzeit mit ERKANMIA-Tufelölen zubereitet, schmeckt noch einmal so gut. 0 MANNHEIM An. Seite 12 WIRTSCHAFT Dienstag, 28. April 1960/ Nr. 96 Bundeskartellamt will mehr kontrollieren Konzentratlons-Enquete (VoD) Das Bundeskartellamt hat jetzt den Jahresbericht 1959 vorgelegt. Die Tätig- keit des Amtes war sehr umfangreich. Wenn auch über die wirtschaftliche Grundkonzep- tion, die Richtigkeit des Systems der Markt- wirtschaft mit dem darin enthaltenen Schutz des freien Wettbewerbs, kein Streit mehr bestehe, so gebe es über die Methoden der Durchführung nach wie vor unterschiedliche Auffassungen, sagte Kartellamtspräsident Dr. Günther vor der Presse. Auf das Gesetz bezogen heiße das, daß die alte Streitfrage, ob Kartelle grundsätzlich verboten oder er- laubt sein sollten und die der Gesetzgeber zugunsten des Verbotes entschieden hat, auch jetzt noch nicht einheitlich beantwor- tet wird. In seinem Bericht macht das Bundes- kartellamt erneut darauf aufmerksam, daß die Konzentration ebenso wie vertragliche Absprachen zu einer Einschränkung des Wettbewerbs führen könne. Konzentrations- Vorgänge sollten freilich nicht schlechthin verboten werden. Welche Zusammenschlüsse die Marktwirtschaft gefährden, könne nur im Einzelfall entschieden werden. Es fehle noch immer an einem zureichenden Bild Wochenausweis der Bundesbank 5 vom 14. April In der zweiten Aprilwoche hat der Bar- geldumlauf in der Bundesrepublik um 151 Millionen DM abgenommen. Er betrug nach dem letzten Wochenausweis der Deutschen Bundesbank vom 14. April 19,3 Milliarden DM einschließlich 1,26 Milliarden DM Scheidemünzen. Es ist diesmal eine echte Verminderung des Geldvolumens, denn die Bilanzsumme ist um rund/ Milliarde DM zurückgegangen, während die Devisen- bestände sich in der gleichen Zeit um etwa denselben Betrag vermehrt haben. in Millionen Veränderung DM geg. Vorwoche Bllanzsumme 34 531,7— 245,9 Gold 11 149,7 + 47,1 Auslandsguthaben 9 258,2 + 212,2 davon zweckgebunden 347,8— Sorten, Auslandswechsel, Schecks 143,3— 12,8 Inlandswechsel 1 857,7— 333,3 Schatzwechsel u. unverzinsl. Schatzanweisungen 15,0— 3,0 Lombardforderungen 34,4— 1,9 Kassenkredite an öfftl. Hand 208, 1— 203,3 Wertpapiere 227,4— Ausgl.-Forderung. u. unverz. Schuldverschreibungen 5 419,7 + 51,1 Kredite an Bund wegen IWF und Weltbank 1 662,2— Kredite an intern. Einricht. u. Konsolidierungskredite 4 500,1 + 0.8 Banknotenumlauf 18 084,9— 133,2 Einlag. v. Kreditinstituten 11 009,7— 756,6 Einlagen der öfftl. Hand 2 732,3— 17,5 Verbindlichkeiten aus dem Auslandsgeschäft 635,2— 3, 1 Schutz des Grundwassers dureh freiwillige Kontrolle (VD) In Hagen Westfalen wurde eine „Gütegemeinschaft unterirdische Lagerbe- hälter e. V.“ gegründet. Durch freiwillige Selbstkontrolle soll erreicht werden, daß nur noch Behälter auf den Markt kommen, die eine absolute Gewähr zum Schutz des Grundwassers bieten. Wie die Gütegemein- schaft mitteilt, sind inzwischen in den mei- sten Bundesländern entsprechende Verord- nungen— Oeltankrichtlinien— von den obersten Baubehörden erlassen worden, wo- nach nur Behälter in die Erde eingebaut werden dürfen, die den Gütebestimmungen entsprechen. mit Spannung erwartet über den gegenwärtigen Stand der Konzen- tration der Wirtschaft. Die vom Bundestag geforderte Enquete wird in dem Bericht für die Durchführung der Aufgaben des Bun- deskartellamtes als vordringlich bezeichnet. Die Bundesregierung betont in ihrer Stel- lungnahme zu dem Bericht ihre grundsätz- liche Zustimmung zu der Spruch- und Ver- Waltungspraxis des Amtes. Die gemachten Erfahrungen ließen es jedoch angezeigt er- scheinen, gewisse Bestimmungen des Ge- setzes auf ihre Wirksamkeit und ihren Nut- zen für eine freie Wettbewerbswirtschaft zu untersuchen. Beim Bundeskartellamt wurden im ver- gangenen Jahr 22 Konditionen- und Rabatt- kartelle angemeldet gegenüber 14 im Vor- jahr. Demgegenüber ist die Zahl der An- träge auf Erlaubnis von Rationalisierungs- kartellen von 37 auf sechs zurückgegangen. Insgesamt haben dem Amt bis Jahresende 144 Kartellanträge vorgelegen, von denen inzwischen 54 wirksam wurden. Die Zahl der Preisbindungen hat sich im Berichtszeitraum nicht wesentlich verändert. Ende 1959 hatten 1056(Vorjahr 962) Unternehmen 203 109 (190 856) Preisbindungen angemeldet, von denen allein 94 254(98 693) auf Kraftfahr- zeugersatzteile und zubehör entfielen. Ne- ben der Preisbindung werden in Zukunft auch die unverbindlichen Preisempfehlungen für Markenwaren beim Bundeskartellamt angemeldet. Das Amt erwartet, daß ein Teil der Unternehmen, die jetzt noch eine Preis- bindung durchführen, in Zunkunft von der Möglichkeit der elastischeren Preisempfeh- lung Gebrauch macht. Uhren unter Preisdruck Aber die Kosten steigen (VWD) Die Uhrenindustrie der Bundes- republik erzielte 1959 ein Gesamtproduk- tionswert von 523,9 Millionen DM gegen 533,6 Millionen DM im Vorjahr. Davon ent- fielen auf Taschen- und Armbanduhren bei 7,82 Millionen Stück 179,7 Millionen DM ge- gen 7,71 Millionen Stück und 185,1 Millio- nen DM 1958. Eine Aufwärtsentwicklung gab es nach Angaben des zuständigen Fachver- bandes lediglich bei Taschenuhren. Von den Kleinuhren wurden im Berichts- jahr durchschnittlich 36 Prozent, von den Großuhren in den letzten Jahren zwischen 55 und 60 Prozent exportiert. Der Export war, wie der Fachverband erklärt, mit Ausnahme von Spezialerzeugnissen weiterhin durch ge- drückte Preise gekennzeichnet. Dies gelte be- sonders für Armbanduhren, bei denen sich infolge einer gewissen Ueberproduktion das Preisniveau auf dem Inlandsmarkt wie im Export trotz ständig steigender Löhne und Materialkosten seit 1950 nicht verändert habe. Die Zukunft wird zurückhaltend be- urteilt. Der Fachverband der Uhrenhersteller richtet sich jedenfalls darauf ein, daß 1960 die Vorjahresergebnisse nicht erreicht werden, zumal der westdeutsche Uhrenexport von mannigfachen Einfuhrbarrieren behindert werde. Ministerielle Tips zum kostensparenden Bauen Zu zögernd wird ratflonalis fert (dpa) In der Bauwirtschaft wird noch viel nach traditionell überlieferten Methoden ge- arbeitet. Die bisher erfolgreich entwickelten Rationalisierungs möglichkeiten werden nur zögernd angewandt. Diese Erfahrungen hat das Bundeswohnungsbauministerium in den ersten beiden Phasen des Versuchs- und Vergleichsbautenprogramms gesammelt. Das Programm ist über sämtliche Bundesländer verteilt und wird in der Spitzenfinanzierung mit Bundesmitteln gefördert. Um kostensparend zu bauen, so betonten Fachleute im Wohnungsbauministerium am 25. April in Bonn, müssen folgende Grund- sätze beachtet werden: rechtzeitige Vorbe- reitung, sowie Ausschreibung und Vergabe der tief bautechnischen Erschließungsarbei- ten, die noch vor Beginn des Hochbaues fertig sein sollen. Alle Einzelheiten des Baues seien bereits in den Planungsunter- lagen genau auszuarbeiten. Die weitgehende Verwendung vorgefertigter Bauteile soll be- rücksichtigt werden. Musterbeispiel dafür soll der dritte Abschnitt der Versuchs- und Vergleichsbauten sein, der das Schwerge- wicht auf die sogenannten„Demonstrativ- bauten“ legt. Bei der gegenwärtigen Vollbeschäftigung, heißt es im Ministerium, seien diese Auf- gaben noch dringender geworden. Zudem warten nach Deckung des dringendsten Woh- nungsbedarfs nicht weniger wichtige Arbei- ten auf die Bauwirtschaft: die Beseitigung Der suspendierte W ettbewerb für Eisen und Stahl Die deutschen Erzeuger im Prokrustes-Bett Die deutsche Stahlindustrie stehe vor der Aufgabe, sich dem internationalen Wett- bewerb anzupassen. Ob und wieweit ihr das gelingt, entscheidet über die Zukunft der deutschen Stahlwerke. Der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Eisen- und Stahl- industrie, Generaldirektor Hans Günther Sohl (August-Thyssen-Hütte, Duisburg-Hamborn) benutzte die Deutsche Industriemesse in Hannover dazu, sich über aktuelle wirt- schaftspolitische Probleme mit der Presse auszusprechen. Allerdings ging aus seinen Ausführungen hervor, daß die Wettbewerbs möglichkeiten im weltweiten Rahmen sehr beschränkt sind. Im nichtdeutschen EWG-Raum allein haben in letzter Zeit die Stahlerzeuger ihre Preise durchweg erhöht. Dennoch verzerren die unterschiedliche steuerliche Belastung und andere Faktoren die Wettbewerbsmög- lichkeiten so gründlich, daß deutscher Stahl, der ausgeführt wird, sich übermäßig ver- teuere. Am eklatantesten ist das französische Beispiel. Infolge der Franc-Abwertung— also im Zuge einer Regierungsmaßnahme— ast der französische Stahlexportpreis um zehn Prozent herabgesetzt worden. Zwischen- zeitliche Preiskorrekturen der Franzosen haben diese Spanne auf fünf Prozent ver- mindert. Dennoch resultiere aus der unter- schiedlichen steuerlichen Belastung bei Stab- stahl eine Verteuerung der deutschen Waren um rund 100 DM qe Tonne. 5 5 Der französische, deutsche Verbraucher beliefernde, Stahlexporteur geht von einem Tonnenpreis von 469 DM aus. Er kann im eigenen Lande mit Rückvergütung der rund 19prozentigen Mehrwertsteuer(89,11 D) rechnen und muß dafür, nachdem die Ware die deutsche Grenze überschritt, die sechs- prozentige Umsatzausgleichssteuer(22,78 DM) in Kauf nehmen. Der französische Binnen- preis von 469 DM je Tonne verminderte sich somit, nachdem die Ware in die Bundes- republik kam, auf 402,67 DM. Demgegenüber kostet deutscher Stahl— nach Frankreich ausgeführt— 434 DM, abzüglich der deut- schen Umsatzsteuerrückvergütung, plus der 19prozentigen französischen Mehrwertsteuer. Dieses Beispiel beschränkt sich auf den Ver- kehr innerhalb der wichtigsten Lieferanten in der Montanunion; also auf ein Gebiet, in dem auf Eisen- und Stahlerzeugnisse keine Zölle erhoben werden. Sohl unterstrich, daß die eisenschaffende Industrie in der Bundesrepublik bei der Preisgestaltung die Marktchancen nicht aus- genützt habe, eingedenk der großen Verant- wortung, die einem solch wichtigen Wirt- schaftszweig in wirtschaftspolitischer Hin- sicht zufalle. Marktchancen nicht ausnützen ist in diesem Falle gleichbedeutend mit Verzicht auf durch die große Nachfrage mögliche Preiserhöhung. Im internationalen Wettbewerb spielten die politischen Preise übrigens eine ganz bedeutende Rolle. Sie entzögen sich sowohl der Kostenberechnung als auch der Markt- entwicklung. Die westdeutschen Stahlerzeuger liegen zwar zur Zeit auf der konjunkturellen Son- nenseite, beobachten jedoch mit Bangen, daß die Exporte nach Ländern außerhalb des EWG- Bereiches rückläufig sind: Walzstahlexporte in Mill. t an Drittländer 1939(ganzjährig) 3,6 1960 f. Quartal 0,2 Da spielt natürlich der amerikanische Stahlarbeiterstreik eine wesentliche Rolle, denn Amerika fiel ja als Lieferland weit- gehend aus. Begreiflicherweise bereiten deshalb die steigenden Stahleinfuhren nach Deutschland der Eisen- und Stahlindustrie große Sorgen. Die Zunahme dieser Einfuhren erklärt sich daraus, daß allerorts standortgünstige Hüt- ten entstehen, die der deutschen Stahlindu- strie große Schwierigkeiten bereiten. Sohl ist der Ansicht, es könne in aufsteigender Konjunktur(Hausse) nicht gut auf den Kostenpreis umgeschaltet werden, während bei Abflauen der Nachfrage Baisse) der Marktpreis als ideal hingestellt wird. Die deutsche Stahlindustrie sei seit jeher bemüht gewesen, durch langfristige Erzbelieferungs- verträge mit dem Ausland ihre Leistungs- fähigkeit zu verstärken. Hier allerdings müßten die Deutschen sich nach den jeweili- gen Marktpreisen richten, was sich bei stei- gender Nachfrage als ungünstig erweist. Es sei deswegen für die deutsche Stahlindustrie erforderlich, die ausländischen Erzbeteili- gungen stärker auszubauen. Das aber er- heische wieder beträchtlichen Investitions- aufwand. Grob über den Daumen gepeilt schätzt Sohl den Kapitalbedarf der deut- schen Stahlindustrie für Rationalisierungs- Investitionen, für Zugang zu günstigen aus- ländischen Erzlagern und dergleichen mehr im laufenden Jahr auf rund eine Milliarde Deutsche Mark. Das ist bedeutend mehr als im Jahre 1959 investiert wurde und mag aus diesem Grunde etwaigen Nachholbedarf aus dem vergangenen Jahr beinhalten. Mit Rücksicht auf die Wirtschafts- und Währungsstabilität sollte dieses Kapital ohne Beeinträchtigung des Stahlpreisniveaus be- schafft werden(sprich: am Kapitalmarkt). Allerdings nannte Sohl als Voraussetzung dafür— besonders bei der Beteiligung an überseeischen Erzvorhaben— die Absiche- rung des politischen Risikos, etwa in ähn- licher Weise wie es in den USA der Fall sei. F. O. Weber der„Slums“ aus wohnhygienischen Gründen, die Auflockerung von„Ballungsräumen“, die Sanierung der überalterten Wohngebiete in den Altstädten und die Beseitigung der „wilden Siedlungen“ durch Baulandbeschaf- kung. Beim Demonstrativbauprogramm haben die Experten des Ministeriums auch die Frage geprüft, inwieweit die Erschließungs- arbeiten in die Rationalisierungsmaßnah- men einbezogen werden müssen. Bei der bis- herigen Wobnungsbaupraxis würden die wichtigsten Erschließungsarbeiten in der Regel erst begonnen, wenn die Häuser im Rohbau fertig sind. Sie könnten daher auch nicht abgeschlossen sein, wenn die Wohnun- gen bezogen werden. Das gelte vor allem für den Straßenbau.„Diese durch den Notstand nach dem Kriege gegenüber der Vorkriegs- zeit leider zur Regel gewordene Gepflogen- heit widerspricht entschieden jedem Ratio- nalisierungsbestreben“, meinen die Fachleute im Wohnungsbauministerium. Gegen neue Experimente mit dem Ladenschluß (AP) Die Hauptgemeinschaft des Deut- schen Einzelhandels HDE) in Köln hat den Bundestag in einer Stellungnahme nach- drücklich vor„neuen Experimenten mit dem Ladenschlußgesetz“ gewarnt. Sie wandte sich besonders gegen den von einigen Abgeord- neten der CDU/ CSU-Fraktion eingebrachten Antrag, nach dem künftig die Samstage vor Ostern und Pfingsten sowie die im Dezem- ber bis 18 Uhr für den Verkauf freigegeben werden, dafür aber die zwei Verkaufssonn- tage vor Weihnachten fortfallen sollen. Die HDE betonte, eine Umfrage bei ihren Mitgliedsverbänden habe gezeigt, daß die Verkaufssonntage vor Weihnachten„unter allen Umständen“ beibehalten werden müß- ten. Nach Meinung der Hauptgemeinschaft könne der Sinn einer Aenderung der Laden- schlußzeiten in den Dezemberwochen„nur der sein, zusätzlich zu den Verkaufssonntagen eine verlängerte Verkaufszeit an den Sams- tagen im Dezember zu schaffen“. Es werde nicht verkannt, daß sich durch diese Rege- lung sozialpolitische Schwierigkeiten ergäben. Diese müßten jedoch„gerade im Interesse einer geordneten Verbraucher versorgung in den Hintergrund rücken“. Energisch wandte sich die Hauptgemeinschaft auch gegen Pläne in der SPD-Bundestagsfraktion, die bisher übliche verlängerte Verkaufszeit an den ersten Samstagen im Monat bis 18 Uhr durch Aenderung des Ladenschlußgesetzes wieder abzuschaffen. Vorwerk und Bigelow a uf einem Teppieh (VWD) Die Wuppertaler Teppichfabrik Vorwerk und die Bigelow-Sandford-Carpet Comp. Inc., New Vork, haben die Teppich- fabrik Smyrna, bisher in Empelde, erworben und gemeinsam die„Nadelsflor Teppich- Fabrik Vorwerk-Bigelow- Sandford GmbH&, Gerden bei Hannover, gegründet. Das neue Werk in Gerden, das in den beiden letzten Jahren errichtet und jetzt in Betrieb genom- men wurde, gilt als die z. Zt. modernste Tep- pichfabrik Europas. Wie der Leiter der Vor- Werkfabriken, Dr. Mittelsten, mitteilte, soll das Gerdener Werk noch erheblich ausge- baut werden. Das Kapital der neuen Gesell- schaft befindet sich zu 60 Prozent bei Vor- werk und zu 40 Prozent bei der Bigelow- Gesellschaft. Der ins Unbekannte Griff Rechenanlagen die Daten Rechengeschwindigkeiten, erfolgreichen Bewältigung IBM Deutschland Internationale Büro-Meschinen Gesellschaft mbH. Sindelfingen bel Stuttgart Geschäftsstellen in allen größeren Städten Unbekannte Größen zu entschlüsseln, Neuland zu entdecken, Immer neue Wege zur Lösung lebenswichtiger Probleme zu suchen— das ist dle groge Aufgabe von Wissenschaft und Forschung in unserer Zelt. Der Griff Ins Weltall, dle ersten gelungenen Versuche des Menschen, mit Raketen, Raumsonden und Satelliten in den Weltraum vorzustoßgen dieses wahrhaft gigantische Vorhaben ist überhaupt erst möglich geworden, seit elektronische für die Planung und Durchführung dieser epochemachenden Projekte liefern können. Auch in Wirtschaft und Verwaltung hat man längst die Bedeu- tung und die vielseitige Verwendbarkeit der elektronischen Datenverarbeitungsanlagen erkannt. Ihre unvorstellbar hohen ihr gewaltiges Speichervermögen, hre Fähigkeit zur automatischen Durchführung und Prüfung komplizierter Rechenabläufe machen sie zu einem unentbehr- lichen Werkzeug bei der Planung in die unbekannte Zukunft. 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Sie hält darin eine instal- erte nukleare Nettoleistung von rund 40 000 Megawatt(MW) bis 1980 für notwendig. Es wird davon ausgegangen, daß die Kosten für Atomstrom bis 1965 um 20 bis 30 Prozent höher als die für klassische Elektrizität sind, daß sie zwischen 1965 und 1970 etwa gleichziehen, während vön 1970 bis 1980 Atomstrom eindeutig billiger als klassischer Strom sein wird. Die Euratom- Kommission glaubt, daß bis 1965 der zusätzliche Strom- bedarf nur in Höhe der bereits geplanten geringen Kernkraftwerkkapazitäten durch Atomstrom gedeckt werden wird. Von 1965 bis 1970 könne der zusätzliche Elektrizitäts- bedarf dagegen schon zur Hälfte und von 1970 bis 1980 zu zwei Dritteln durch Atom- strom gedeckt werden. Die Schätzung setzt voraus, daß der Stromverbrauch schneller als der gesamte Energieverbrauch steigt und daß der An- teil der Elektrizität am Primärenergiebedarf von weniger als 25 Prozent im Jahre 1955 schrittweise auf mehr als 40 Prozent im Jahre 1980 zunimmt. Nach diesen Berech- nungen würde die 1980 durch Kernenergie erzeugte elektrische Energie die Gesamt- menge der 1960 erzeugten Elektrizität um mehr als zehn Prozent übersteigen und mehr als 30 Prozent der gesamten Stromerzeugung ausmachen. Salzgitter-Konzern mit Umsatzeinbußen (VD) Der Konzernumsatz der Aktien- gesellschaft für Berg- und Hüttenbetriebe vorm. Reichswerke(Salzgitter) ist im Ge- schäftsjahr 1958/59(30. September) um 79 Millionen DM bzw. 3,5 Prozent auf 2,22 Mil- liarden DM zurückgegangen. Ausgewirkt haben sich vor allem die strukturelle Ab- satzkrise im Steinkohlenbergbau und die zunächst schwächere Konjunktur der Eisen- und Stahlindustrie. Auch die Vollbeschäfti- gung der Stahlgesellschaften in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres vermochte die Ein- bußen nicht mehr auszugleichen, erklärte Vorstemdstmnitglied Dr. Fritz Rittstieg wüh- rend einer Pressekonferenz in Salzgitter. Wenn die AG für Berg- und Hüttenbetriebe dennoch 5(im Vorjahr: 6) Prozent Dividende auf 400 Millionen DM gewinnberechtigtes Kapital verteilt, so sei das nur möglich, weil die übrigen Konzerngesellschaften die Jah- resergebnisse verbessert und die Verluste aus Ergebnisüberlassungsverträgen in größe- rem Maße abgenommen haben. Außerdem seien dem Konzern umfangreichere Sonder- erträge zugeflossen. Das Ergebnis der seit dem 1. September 1959 hundertprozentig zum Konzern ge- hörenden Kieler Howaldtswerke Ad ist in der Gesamtrechnung noch nicht enthalten. Die Investitionen des Gesamtkonzerns, der seinen Anteil an den wichtigen Grundstoff- produktionen der Bundesrepublik im Ge- schäftsjahr 1958/59 halten und bei Roheisen und Rohstahl sogar von 6,5 auf 7,2 Prozent bzw. von 5,6 auf 5,8 Prozent erhöhen konnte, gab Dr. Rittstieg für das Berichtsjahr mit 198 Millionen DM an. Das sind 12 Prozent weniger als im Vorjahr In den ersten fünf Monaten des Geschäftsjahres 1959/60 lag der Konzernumsatz um 20,5 Prozent höher als in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Aschzell auf dem Weg z ur Konsolidierung (VD) Die Aschaffenburger Zellstoff- Werke AG(Sitz Aschaffenburg, Hauptver- waltung Redenfelden/ Obb.) erzielte 1959 einen Gewinn von 1,02 Millionen DM, durch den der Verlustvortrag von 2,91 Millionen DM teilweise gedeckt werden soll. Das Jahr 1959 habe bewiesen, erklärte der Vorstand der Gesellschaft vor der Presse, daß alle Konsolidierungsschritte richtig gewesen sind. Der vom bayerischen Staat verbürgte Ban- kenkredit habe Maßnahmen ermöglicht, die zu Hoffnungen berechtigen. Insgesamt seien große Fortschritte bei der Chemiefaser-Zell- Stoffherstellung und der Verwendung un- terwertiger Hölzer gemacht worden. Auch für 1960 könne man mit einem befriedigen- den Ergebnis rechnen. Allerdings seien Preiserhöhungen nötig, um die zunehmen- den Belastungen— von denen allein die Heizölsteuer 4,1 Millionen DM im Jahr bringen werde— auszugleichen. Die Konso- lidierung der Gesellschaft werde fortgesetzt, bis eine kontinuierliche Dividendenpolitik Der Thyssen- Streit geht in die letzte Runde Hohe Behörde liebäugelt noch immer mit Investitionskontrolle (VWD) Zu den Aussichten über eine bal- dige Entscheidung der Hohen Behörde über den Thyssen-Antrag zur Genehmigung der Uebernahme der Aktienmehrheit an der Phö- nix-Rheinrohr AG. äußern sich unterrichtete Kreise in Luxemburg in den letzten Tagen wieder optimistischer. Als strittiger Punkt in dem jetzt von der Hohen Behörde für einen Genehmigungsentscheid bereitgehaltenen Bündel von Auflagen gilt dabei vor allem die Frage der Investitions kontrolle. Nach der Vorstellung der Hohen Behörde sollen für die nächsten drei Jahre alle Inve- stitionen in der Thyssen-Gruppe, die bei Neuanlagen einen Wert von 500 000 Dollar und bei Reparaturen und Ersatzinvestitionen einen Betrag von einer Million Dollar über- steigen, von der vorherigen Billigung durch Hohe Behörde abhängig gemacht werden. Nach Ablauf der drei Jahre wäre zu prüfen, KURZ NACHRICHTEN (LSW) Die industrielle Produktion in Ba- den-Württemberg hat im März im Zuge der Frühjahrsbelebung weiter zugenommen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes Stuttgart stieg der arbeitstägliche Index der Industrieproduktion ohne Energie und Bau gegenüber Februar um 2,5 Prozent auf 261,9(1950 100) an und übertraf den ver- gleichbaren Vorjahrsstand um rund neun Pro- zent. Die Produktion der baden-württember- gischen Industrie hat damit bereits im ersten Quartal dieses Jahres ein Niveau erreicht, das im vergangenen Jahr nur im Spitzenmonat November übertroffen worden war. Gollath-Zweigwerk in Argentinien (VWD) Die argentinische Niederlassung der zur Borgward-Gruppe gehörenden Bremer Gollath-Werke wurde am Wochenende in Villa Constitucion bei Rosario in der Provinz Santa Fe eingeweiht. Im Zweigwerk werden bis Ende 1960 voraussichtlich 2400 Wagen hergestellt. 1961 soll die Produktion 3500 Pkw betragen und in den darauffolgenden Jahren 5000. Wieder deutsche Bankfiliale in Südamerika (VWD) Als erste deutsche Bankflliale in Süd- amerika soll am 12. Mai eine Niederlassung der Deutschen Ueberseeischen Bank(Banco Aleman Transatlantico, Hamburg-Berlin) in Buenos Aires eröffnet werden. Die Niederlas- sung wird alle Bankgeschäfte, einschließlich des Depositen- und Devisengeschäftes ausfüh- ren. Die Bank unterhielt bis zum Ende des zweiten Weltkrieges bereits zahlreiche Nieder- lassungen in Argentinien und anderen süd- amerikanischen Ländern. 1945 waren nach dem Kriegseintritt Argentiniens ihre sämtlichen Filialen liquidiert worden. Sanierungskur für Philippinischen Peso (AP) Die Philippinische Notenbank hat am 25. April eine Teilabwertung des Philippini- schen Peso vorgenommen. Danach soll der Ver- kauf von 25 Prozent der Dollar-Erlöse zum Freimarktkurs von 3,2 Pesos zum Dollar ge- stattet werden. Der amtliche Umrechnungskurs lautet 2:1. Basler Messe: Die Schweiz will Schritt halten (LSW) Die 44. Schweizer Mustermesse hat am 23. April in Basel für zehn Tage ihre Pforten geöffnet. Das Angebot der rund 2300 Aussteller ist außerordentlich reichhaltig. Noch deutlicher als im Vorjahr bekundet die „MUBA“ als repräsentative Leistungsschau der Schweiz den Willen des Landes, die Posi- tion auf den Auslandsmärkten zu behaupten. Die Schweiz setzt alles daran, um als EFTA- Mitglied auch im EWG-Raum wettbewerbs- fähig zu bleiben. ob die Aufrechterhaltung der Investitions- kontrolle in dieser Form im Interesse der Si- cherstellung des Wettbewerbs am gemeinsa- men Stahlmarkt weiter erforderlich ist. Bei Thyssen sleht man diese Bedingung offensichtlich nach wie vor als diskriminie- rend(benachteiligend) und daher montan- vertragswidrig an, wobei diese Bedenken teil- weise von den Luxemburger Experten geteilt werden. Das Zustandekommen einer sowohl für die Hohe Behörde als auch für Thyssen annehmbaren Lösung dürften entscheidend davon abhängen, inwieweit es gelingt, bei den derzeit zwischen Thyssen- Generaldirektor Dr. Sohl und Mitgliedern der Hohen Behörde laufenden Besprechungen die Vorstellungen der Hohen Behörde und der Thyssen-Gruppe miteinander in Einklang zu bringen. Thyssen bietet nach wie vor an Stelle der Investitions- kontrolle eine freiwillige Stillhalteverpflich- tung in der Investitions- und Expansions- politik für die nächsten zwel Jahre an, wobei die Hohe Behörde die Möglichkeit haben soll, die Einhaltung dieser Verpflichtung zu kon- trollieren. Falls eine Uebereinstimmung in diesem Punkt erreicht werden kann, dürfte der Ge- nehmigungsentscheid der Hohen Behörde be- reits für eine der nächsten Sitzungen zu er- warten sein, zumal da über die drei übrigen Auflagen, die Thyssen die Aufrechterhaltung von Beteiligungen an Rasselstein und der Handelsunion in Höhe von je 25 Prozent er- möglichen und den Verkauf der 34prozentigen Siegerland- Beteiligung verlangen, dem Ver- nehmen nach keine Meinungsverschiedenhei- ten mehr bestehen. Von unterrichteter Seite wird angedeutet, daß auch die Hohe Behörde bestrebt ist, die Entscheidung über den Thyssen-Antrag mög- lichst noch vor der nächsten Sitzungsperiode des Europäischen Parlaments, die vom 10. bis 20. Mai in Straßburg stattfindet, zu treffen, da anderenfalls bei der Diskussion des Tätig- keitsberichtes der Hohen Behörde mit schar- fen Reaktionen der Abgeordneten, unter Um- ständen sogar mit Tadelsanträgen gegen die Hohe Behörde gerechnet wird. möglich sel. 1965 wolle man so weit sein, daß der Stand der Gesellschaft als normal be- zeichnet werden könne. Die Zellstoff- und Papierfabriken der Gesellschaft waren im Berichtsjahr voll be- schäftigt. Zwar verringerten sich im Ver- gleich zum Vorjahr die Erlöse für Zellstoff und Papier um 12 bzw. 7 Prozent, ein Rück- gang des Gesamtumsatzes konnte jedoch durch den Uebergang auf höherwertige Zell- stoff- und Papiersorten und durch die Er- höhung der Papiererzeugung um 14,4 Pro- zent vermieden werden. Die Aschzell-Ver- waltung sieht keine Schwierigkeiten, bei Fortbestand der Konjunkturlage im laufen- den Jahr die Kapazitäten auszulasten. Italcementi im Freiverkehr der Frankfurter Börse (VD) Die Deutsche Bank AG hat dieser Tage die Aktien der Italcementi in den Frei- verkehr der Frankfurter Wertpapierbörse einbeziehen lassen. Die italienische Gesell- schaft ist das größte Unternehmen der Ze- mentindustrie Italiens. Sie ist zusammen mit ihren Tochtergesellschaften an der italieni- schen Gesamtproduktion von jährlich rund 14,3 Millionen t Zement mit etwa 35 Prozent beteiligt. Da die italienische Produktions- kapazität, die bis Ende dieses Jahres auf 17,7 Millionen t erhöht werden soll, über den italienischen Inlandsbedarf hinausgeht, ist die Italcementi exportorientiert. Das zwölf Milliarden Lire(rund 81 Mil- lionen DM) betragende Aktienkapital der Ge- sellschaft soll auf Beschluß der zum 29. April 1960 einzuberufenden Hauptversammlung auf 24 Milliarden Lire erhöht werden. Der Kurs der Italcementi-Aktien stellte sich am 22. April an der Mailänder Börse auf 24 600 Lire für ein Stück zu 2000 Lire. Für das Ge- schäftsjahr 1959 schlägt die Verwaltung eine Dividende von 600 Lire je Aktie vor. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 1959 betrug 34,5 Milliarden Lire, der Reingewinn stellte sich auf fast vier Milliarden Lire. Marktberichte Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen April 47,6048; inl. Roggen April 43,60—44; Weizenmehl Type 405 67, 70, Type 550 64,70, Type 812 62,70, Type 1050 60,70; Brotmehl Type 1600 54,70; Roggenmehl Type 997 60,15, Type 1150 58,15, Type 1370 56,15, alle Preise abzüglich 2,50 DM für Aprillieferung; Braugerste 43,5044, 25; Futtergerste inl. 38—39; Sortiergerste 37—37, 50, dto. ausl. 40,50—41; Futter weizen 4141,50; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industriezwecke nicht notiert; Auslandshafer 36,50—36,75; Mais 40,50—41; Weizenkleie prompt 25,50—26, dto. per Mai/Juni 25 bis 25,50; Roggenkleie 24,5024, 75; Weizenbollmehl 27,25—28; Weizen-Nachmehl 32,50—38; Rapsschrot nicht not.; Sojaschrot 3434,50; Erdnußschrot 36,50 bis 37; Palmkernschrot 31,50; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 36,50—37; Hühnerkörnerfutter 44,7545, 50; Legemehl 44,75—48; Malzkeime 27; Biertreber 29; TProckenschnitzel nicht not.; Dorschmehl 63-66; Fischmehl 51—56; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 77,50; Wiesenheu lose nicht notiert; Luzerneheu lose 16—17; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 4-4, 10, dto,. drahtgepreßt 5,20 bis 5,30; Hafer-Gerstenstroh 3,70—3,90. Allgemeine Ten- denz: unverändert ruhig bis stetig. Die Preise ver- stehen sich als Großhandels-Durchschnittspreise per 100 kg. Bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VD) Auftrieb: 3 Ochsen; 107 Kühe; 359 Bullen; 89 Färsen(insgesamt 558 Großvieh); 199 Kälber; 2404 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bul- 1en A 120130, B 113—121; Kühe A 94—109, B 8895, C 82-88; Färsen A 115—123, B 112—117; Kälber& Direktor Wilhelm Nienhaus Am 23. April 1960— an seinem 73. Geburts- tag— verstarb der seit einigen Jahren lei- dende Oberingenieur Wilhelm Nienhaus, Vor- sftzender der Geschäftsführung der Strebel- werk GmbH, Mannheim. Vor drei Jahren wurden des Verstorbenen Verdienste auf wirtschaftlichem und sozialem Felde durch Verleihung des Bundesverdienst- kreuzes I. Klasse gewürdigt. Nienkaus trat im Jahre 1922 in die Dienste der Strebelwerke GmbH. Er wurde 1947 in die Geschäftsführung berufen und übernahm 1955 nach dem Tode Direktor Wilhelm Gerholds deren Vorsitz. Als Ingenieur machte er sick beispielhaft um den technischen Wiederaufbau des Werkes nach dem letzten Krieg verdient. Nienhaus gehör dem Vorstand des Verbandes der Württem⸗ berg- Badischen Metullindustriellen e. V., Stutt- gart/ Mannheim, seit dem Jahre 1947 an, sowie — vom 24. August 1946 bis zum 22. Mai 1948— dem Beirat des Wirtschaftsverbandes Baden- Württembergischer Gießereien. Von 1953 bis 1958 war er Mitglied des Hauptvorstandes des Wirtschaftsverbandes Gießerei- Industrie, Fach- gemeinschaft Radiatoren. 0 Deutsche Schachtbau in Algerien aktiv (VW) Die seit Jahren in der algerischen Sahara als Bohrunternehmen tätige„Deut- sche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft mbH.“, Lingen/ Ems, hat jetzt ihre algerischen Interessen auch auf den eigenen Erdöl- aufschluß ausgedehnt. Die Gesellschaft hat hierfür 99,8 Prozent des auf fünf Millionen neue Franc erhöhten Aktienkapitals der Kon- zessionsgesellschaft„Societé des Petroles des Hautes-Plaines“, Algier, die im Gebiet von Djelfa eine Bohrkonzession besitzt, über- nommen. Die Gesellschaft, die jetzt in Algerien im Erdölaufschluß tätig wird, wird zu gleichen Teilen mit der Compagnie Alge- riene de Recherche et d' Exploitation Petro- liere(CAREP) die Konzession ausbeuten. an der CAREP sind u. a. die SN Repal(Hassi Messaoud) zu 33 Prozent, die französische Verwaltung in Algerien zu 20 Prozent und das staatliche Erdölforschungsbüro zu rund 19 Prozent beteiligt. * vo m 28. ApTrII1 178—192, B 160—170, C 143—150, D 116-180; Schweine B I 100—124, B II 103—127, C 100-128. D 100128, E 100—126; Sauen GI 90102, G II 82—85. Markt- verlauf: Großvieh mittel, Uberstande8 Bullen; Käl- ber langsam geräumt; schweine schleppend, Uber- stand 15. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 2 Ochsen; 89 Bullen; 40 Kühe; 36 Färsen; Großvienh insgesamt 175; 8 Fresser; 91 Kälber; 629 Schweine; 14 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bullen A 120—130, B 113—120; Kühe A 102—111, B 89—100; Färsen A 116-124; Kälber A 185—200, B 170-184, C 150167; Schweine B II 110 bis 127, C 108—127, D 108—.127; Sauen GI 98-100.— Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- sam; Kälber mittel, geräumt; Schweine schlep- pend, großer Uberstand. Handschuhsheimer obst- und Gemũse- Großmarkt (VoD) Kopfsalat Stück 30—35; Kopfsalat Som- mer Stück 32—35; Kopfsalat Winter Stück 30-32; Spinat 15—25; Schnittlauch Bund 5—8; Suppengrün Bund 15; Petersilie Bund 6—10; Spargel A1 166 bis 186, Spargel A II 159163, dto B 150164, dto.& 111 bis 120; Rhabarber 12—15; Kohlrabi Stück 3032 Radies Bund 12—15; Sellerie 65; Lauch 48. An gut, Absatz mittel. Erste größere Anfuhr in land- Kopfsalat. Kohlrabi ab sofort zu 10 8 Bündel. 5 Weinheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VWD) Es erzielten: spargel A I 165—176, Spar- gel A II 147156, Spargel B 141178, Spargel 97105. 5 i 22. 4. 28. 4. 2. 4. 2 Mitgetennt vos Vereinigte Wirtschaftsdlenste Gmb“ 22. 4. 25. 4. 22. 4.] 25. 4.. N Effekte H 99 0 Tse bie Redektton haftet aicht für etwaige Uebertragung Sanaa J klelske 5% d ce f. v. 0 e„ee ee 0 boss Sure e 8 oder Uebermittlungsfehler.) Sinner AG 35% 35/ h 5 8 1 5 708 700 5 e 1 88 95 See 10,28 3 Stahlwerke Bochum 271 272 5 8 8% Rhein.. 91 9 E. I. F.(8 45 Frankfurt a. M., 25. Apri1 1960 Stahlwerkesüdwestfealen 653 65⁵ Renten 6,5% 5 v. 86 102. Keystone 8. 3( 14,37 5 Südzucker 5⁵⁸ 3⁵³ Zinsen steuerfrel] 7,5% Rhid.-Pfalz v. 58 104% 104% Ich(8 33 Akt 5 11. A e 155 5 N 4 2 4% Ablesungsschuld 7.57 Jo 102% 8% Eu ee 55 712 ee 1 Notlerte en Dieriq Chr. Lt. A. 285 27⁰ aufho VDM 2 n% Th hütte v. 89 91 91 iledelphie„ Accu 7 372 orun. Hörde 28% 22, Klei Schenzlin 13850 Ver. Glanzstoß 7% 8 dad Kon idsbk. dv. 4% 12 8% Weltbank Aal. v 59 96 98 rel. EI. 5) 8.4% Aalen ebe 2805 280 Durlacher Hof 810 810 Klöckner Bergbau 273 1 Wintershall 515 514 80% Peper. Hypo. 105 104 7% Zellat Waldhof v. 80 104 104 Eurit(str.) 144˙%% 144,25 A8 f. Energie 47/ Eichbaum-Werger 570 570[ kElscener EHumb. Deut: 85 515 Zeiss Ikon 827% i 12 Europachem(str.) 7 5 46 f. Verkehr 50 25 El. Licht u. Kratt 284 5 B 309 95 Zellstoff Waldhot 318“ 319 50 19 755 1785 110 110 5„ Siat-Imb.(afr.) 060 AEG Enzinger Union rauß-Maff 7.5% Sen 85 00 105 105 x 3.8% Anglo Americ. Aschaftenb. Zellstoft 155 153% Eslinger Maschinen 403 405 Lahmever 62⁵ 600 Unnotlerte Aktien.. Corp. v. 39 1035 103 NE-Metalle„ Badische Anilin 3% 3 barden Bayer 588 88%[indes Eis 8585ĩð 2 8 33% AEG v. 58 27 258 U 25. 4. Geld Uriel 32²⁵ 32⁶ Liquis 7,10 7 Löwenbräu 11⁰⁰ 1108 6% BMW v. 58 3²³⁵ 32³⁵ 15 f— 285 keln Jetter 240 2243 Ludwigsh. Walrm.— 180 1, J Burbach Kalt 445 2 Zinsen tarifbes teuerij 8,5% Chem. Albert v. 36 200 20 elektr. Kupfer 326,50 329,50 5 57 468 48 Feldmühle 1210 1225 Mannesmann 24 2905 33 8 455 8% ABG v. 86 107— 5.5% Schering v. 89 2516 253 Blei 55 76 Sekule abgeben e i alten V ee ee, eee ee,, ,,, i 5 Ain s uerel 00 1255 Soldshmidt 8 00 NU. 1145 11⁵⁰ dae 47 5 95 Bosch. 5 105⁸ 106 Investment-Zertiflkate Messing 58 5 252 250 Bochumer Verl 2% 23 Gritzner-Kayser 17 ie Pfalz. Maplen 5 FCC 10% 05% Adttonds 179.90 179,70 Ness ing 63 22 2857 Bubia 32³ 885 Gran& Bilüünger 4% 44%% Phoentx Rheinrohr 22⁰„ 314 314 7% Bundesbahn v. 38 03 193 Agetre 112.20 115,80 Ba f 3086 72 370 976 Grünz w. 4 Hartm. 50 580 Preubag 201 200 1 6% Bundespost v. 85 5 s Anglo Dutch 97,50 97,70 188 ee 4 Cis. 72⁶ 728 Gußstahl Witten 8 476 Rheineſektra 502 5⁰⁴ 7% Bundespost v. 38 1038 103% Atlanticfonds 40,10 40,30 Devisennotlerungen geben 68% 685 Gutehoffnung 70⁰ 7⁰⁰ Rheinstahl 40% 466% Nauen 7% E280 v. 88 105% 105% Aus tro-Fonds 114.50 18,00 108. Poller 4.1850 Chemie Albert 40 4 Hemborner Bergbes 125 123 ⁴ RWI 517 515 i 5.5%½ Gelsenb Concentra 142.50 122.80 1 engl. 2 11.706 Chemie Verwaltung Hüls 780 755 Handels-Union 1 dto. Varna 5 25 8 8 575 Rr 0 1 5 3 4 923 7515 e ee a 3 00 55 2 55 Dollar 5 4 . Rheinmeta anz Versicherung 0 elb. Zem. v. 2 p.. 1 5„ 5 2760 2740 8 90* Rheinpreußen— 232 Badische Bank 50 5⁵⁰ 8% Hoechster Farb. v. 57 l e Eurunſon 131,70 183,00 100 str.„00 5 1— 176 Heidelberger Zement 70 772 Riedel— 430 Bayer. Hypo.& Wechselb. 5180 608 7%½ Hoechster Farb. v. 38 107 los Fondak 136,50 186,40 100 deig. fr. 8,857 Bene 62³ 620 Hoechster Farben 883 58% ⁵Ruhrstahl 400 470 Berliner Handelsbenk 710 70 6% Hoeschwerke v. 368 5%„5% Fondis 158,0 156,10 100 kkrs. 84.91 Dt. C. outu as 62 650 Hoeschwerke 25³ 250 Rütgers 385 385 Comerzbank A8 505 505 7% Lastenausgl. v. 38 103 103 Fondre 100,50 100,40 100 dan. Kronen 60,45 Dt. Edelstahl 555 70 Hochtief 790 T 88 Selzdetfurtd% ei t. Bank A8 5%„% MAN v. s de igen Industria c e eee ee eee 8875 bt E 40% 286 285%[ Holzmann 12³⁰ 1230 Schering 472 47% Dt. Centralboden 4111 407 50% Mannesmann v. 89 90 91 Intervest 72.00 92,20 ic schwed. Kronen 80,71 Bens 715 900 Hütten Oberhausen 257 2804 Schiess 92⁵ 918 Dt. Hyp. Bank Bremen 576 581 8% Plalzwerke v. 57 5 105% Investe 140,00 139,70 1000 ft, Utre 6,709 1 862 884 knütte sſegerlang 44%%% Sauoßguenbr. 700 720 f Dresdner Bank A8 6 8 6% ptals. Hypo. 95 5 Pbesaunus // 5 155 428 426 ind Werke Karlsruhe 289 273% Schubert d. Salzes 440 430 Frankf. Hypo. 935 935 5½ Pfälz. Hipyo. 92 92 Transatlanticfonds 49,70 49,90 bortugel 14.589„ 55. 235 230 Noli Chemie 938 934 Schultheiß Stsmme 4t⁵ 50% Industriekreditbask 245 242—— Initonds 119 11˙9 100 D West 435.80 Dialer Werke 465 7? Karstedt 04s 10% Schwartz Storchen 5/5% I Mannh. Versick. Lit. 4 f%( 30% Kapt.-Ertregsst. Uscefonds 112,0 2.70 J 100 Dpg. Ost 20,86 5 IA. Zum Fernsehen 8 Zum Rundfunkhören Zur Unterhaltung Seite 14 MORGEN Dienstag, 26. April 1960/ Nr. 96 SALOMON VON S0 Technir. und die KUN BA“ ama Technicolo pLANKEN re Scobbes Haus Sina Lollobrigida, Lul Brynner ALHAMBR Telefon 2 50 elefon 231 23 8 13.30. 16, 18.30. 2 2. Woche! 14.30, 17.30. 20.30 Chris Howland 25 (12) „Das hab' ich in Paris gelernt“ rr MORGEN, Mittwoch, 20 Uhr Weinhaus„KRONE“ Lampertheim, Römerstraße Breitwandfarbfilm: U„Feriengröße dad. d. Söden“ bie Filmreise vom Tessin bis nach Capri mit dem IOUROPA-Fernexpreßg K 1, 5— 0 UNIVERSU Telefon 2 33 15.30, 18, Telefon 2 02 02 16.15, 18.30, 20.45 Asrk Wallace-Krimi 14.00,„DER ROTE KREIS“ 33 20.30 (16) Uhr Im Vorprogramm: Ein Bodensee- Farbfilm mit den schönsten Reise- zielen. CcApHTOl 2. Woche! Frank Sinatra. G. 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Loren, Maurice Chevallier ae enn me(18) un an er endkasse. in dem Farbfilm 3 C Prinzessin Olympia“(46) Heute letztmals!——— Sie werden sich wohlfühlen beim „Ball der einsamen Herzen“ mit der besonderen Note und der ge- dieg. Atmosphäre, tägl. bis 03 Uhr. „Stadt Wien“ Mannheim, H 3. die Orig Pizza u. 0 Essen S Spezialität.? „Riyiera“-Rest. Mun. K 1. 13 (Kurpfalzbrücke) Luisenhof Hemsbach. Morgen Mitt- —— SchHAUBUREG zeigt bereits ab heute ERNEST BORGNINE (Oscar-Preisträger„Marty“) als Spionageagent in einer gefährlichen Doppelrolle eheimakie M Alexander Scourby— Coleen Dewhourst Regie: ANDRE DE TOTH Noch nie gesehene Aufnahmen aus den Gebieten hinter dem Eisernen Vorhang, aus dem modernen Rußland, aus dem Moskau von heute, machen diesen Film, der das Schicksal eines Agenten zwischen Ost und West behandelt zu einem erregenden Erlebnis. 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April 1960, 20 Uhr, im„Mozartsaal“ des Rosengarten in Mannheim einen Ausspracheabend, zu welchem 1. Einführung: Rechtsanwalt Dr. Selb, Mannheim Vorstandsmitglied u. Leiter der Haushaltsabtellung des Bundes der Steuerzahler FDP/DVP: Prof. Dr. Dr. Gönnenwein, Heidelberg(vorgesehen) Wir bitten Sie, Interessenten aus hrem Bekanntenkreis mitzubringen. Bund der Steuerzahler, Baden- Württemberg e. v Neckarauer Str. 135, Tel. 8 21 85 Mannleim — Am Meßplatz Ruf 5 11 86 Beginn täglich 4.50 HT.0 5.0 2. Woche! FRANK GINA SINATRA LOlLOBRIGIDA Zwei Weltstars in einem grandiosen Filmwerk: Wenn das Blut kocht MSM. Farbfilm in Cinemascope DER SROSSE ERFOLG! LETZTE TAGE! Männer im Inferno— Snadenloser Kampf im Dschungel von Burma 7 Fußbett- Gymnastik- und meipp-SANDALEN in allen Größen und Farben für ETW]W•achsene und Kinder Wieder vorrätig. 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Allgemeine Zeitung Die alten Mannheimer werden es mit Genuß lesen und sich an Verlorenes erinnern; wer aber im Begriff ist, erst Mann- heimer zu werden, könnte sich keine bessere Einführung in die Geschichte seiner neuen Heimat wünschen als dieses Buch, das sich auch für den heimatkundlichen Unterricht in den Shulen hervorragend eignet. Badische Volkszeitung Erhältlich in allen Buchhandlungen sowie bei VERLAG DR. HAAS MANNHEIM R 1, 46 Hlanken am Wasserturm 5 Ludwigshafen Ludwigstr. 35 dur. den Abe ver! die mer Sies Sell die eine Woh die zen Sen Zug! Voll in d zen. leite Dur von kan „Die VIII Sue Krie den der VA! . 96 125 Nr. 96/ Dienstag, 26. April 1960 MORGEN „Kleopatra“ wurde nicht entladen Boykott gegen ein Schiff der Vereinigten Arabischen Republik Von unserem Korrespondenten Herbert v. Veltheim in Agypten Kairo. In der Kairoer Presse wird in großer Aufmachung und mit der entspre- chenden Entrüstung verkündet, daß zwei amerikanische Arbeiter-Syndikate soeben erfolgreich die Entladung eines Schiffes der Vereinigten Arabischen Republik mit dem schönen Namen„Kleopatra“ im Hafen von New Lork verhindert haben. Es heißt, zwei jüdische„Agenten“ hätten die Auslader mit dem Hinweis bearbeitet, die VAR untersage israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Suezkanal und verletze die Freiheit der Meers. Nach der dänischen„Inge Toft“ mußte vor wenigen Tagen auch die griechische „Astypalea“ unverrichteter Dinge den Hafen von Port Said verlassen, nachdem die Ree- der die Entladung der israelischen Fracht durch die ägyptischen Behörden und damit den Verlust der Ladung zugestanden hatten. Aber wenn die arabische Presse über diesen vermeintlichen Rückzug und Verzicht auf die Ladung— ein paar tausend Sack Ze- ment— in ein Jubelgeschrei ausbricht, gibt sie sich, vermutlich nicht ganz ungewollt, einer Selbsttäuschung hin. Denn ebenso wie sie die Entsendung der Schiffe aus Israel als einen beabsichtigten und zeitlich jedesmal wohlberechneten Versuch bezeichnete, der die VAR in die unangenehme Lage verset- zen sollte, den Israelis den Suezkanal zu sperren, muß sie heute wohl oder übel auch zugestehen, daß den Israelis ihre Absicht voll und ganz geglückt ist, nämlich die VAR in der Weltöffentlichkeit ins Unrecht zu set- zen. Die Araber und insbesondere die Aegypter leiten ihr Recht, israelischen Schiffen die Durchfahrt durch den Kanal zu verwehren, von dem Artikel X der Konvention des Suez- kanals vom Oktober 1888 her, der besagt: „Die Bestimmungen der Artikel IV, V und VIII über die freie Durchfahrt durch den Suezkanal auch in Kriegszeiten und auch für Kriegsschiffe kriegführender Mächte sollen den Maßnahmen nicht entgegen stehen, die der Khedive(bzw. heute die Regierung der VAR) zu ergreifen für notwendig erachtet, um mit eigenen Streitkräften die Verteidi- gung von Aegypten und die Aufrechterhal- tung der öffentlichen Ordnung zu sichern.“ Nun argumentiert die VAR: Wir befinden Uns noch im Kriegszustand mit Israel. Nur ein Waffenstillstand wurde abgeschlossen, kein Friedensvertrag. Wir können es nicht riskieren, daß z. B. ein israelisches Schiff im Kanal sich selbst versenkt und somit eine Sperrung des Kanals verursacht. Außerdem könne man der VAR nicht zumuten, daß sie eine Verstärkung des israelischen Kriegs- Potentials durch den Suezkanal zulasse. Trotzdem ist Israel der Zustimmung der meisten Nationen, selbst einer Majorittät in der UNO sicher, wenn es auf dem Recht der Durchfahrt durch den Kanal besteht. Zwei- mal haben die Vereinten Nationen Nasser aufgefordert, israelische Schiffe passieren zu lassen. Hammarskjöld, der auf manchen Ge- Seite 15 bieten nicht unbedeutende Zugeständnisse von Nasser erzielen konnte, versucht alle Künste der Uberredung. Aber auf diesem Gebiet ist mit Nasser nicht zu reden: Ent- weder werden alle Beschlüsse der UNO er- füllt, nämlich die der Entschädigung und Rückführung der Palästina- Flüchtlinge in ihre, von den Israelis besetzte und inzwischen verteilte Heimat— oder gar keine!“— Und damit hat sich der verhängnisvolle Kreis wieder geschlossen. 5 Federspiel Präsident des Europarates Straßburg.(AP) Die Beratende Versamm- lung des Europarates hat am Montag zu Be- ginn ihrer Frühjahrssitzung den dänischen Liberalen Per Federspiel im zweiten Wahl- gang mit 68 Stimmen zu ihrem Präsidenten Gewählt. Von den 115 abgegebenen Stimm- zetteln waren 47 weiß oder ungültig. Der dänische Liberale tritt damit die Nachfolge des im November in Straßburg einem Herz- schlag zum Opfer gefallenenen britischen Labour-Abgeordneten John Edward an. Spaak fordert neue Initiative Ausdehnung des NATO-Interessenbereichs vorgeschlagen New Tork.(AP) Nach Ansicht von NATO- Generalsekretär Paul Henri Spaak Sollte die Gemeinschaft der 15 Atlantikpakt- staaten ihren Interessenbereich erweitern. In einem in der„Saturday Review of Litera- ture“ erschienenen Artikel schreibt Spaak, daß die NATO als regionale Organisation gedacht gewesen sei.„Heute aber sind regio- nale Vereinbarungen nicht mehr ausreichend. Die kommunistische Bedrohung ist univer- sell, weltweit. Nur auf die Probleme Euro- pas und Amerikas beschränkte politische Konsultationen sind zu wenig. Können wir es uns denn erlauben, die asiatischen und afrikanischen Fragen einfach zu übersehen?“ Spaak schlägt deshalb vor, daß die in- teressierten NATO-Signatarstaaten Bera- bungen über Probleme Asiens und Afrikas aufnehmen und ihre Wirtschaftshilfen koor- dinieren, um der kommunistischen Heraus- forderung in diesen Erdteilen zu begegnen. „Der(NATO) Vertrag selbst braucht dazu nicht geändert zu werden. Auch brauchen die NATO-Staaten in ihrer Gesamtheit kei- nerlei zusätzliche militärischen Verpflich- tungen zu übernehmen. Spaak schreibt in seinem„Kollektive Sicherheit“ überschriebenen Artikel weiter, „die friedliche Koexistenz wird den kalten Krieg ablösen“. Chrustschow versuche nicht, sein Ziel, die Weltherrschaft des Kommunis- mus, mit Waffengewalt zu erreichen,„son- dern durch technische, wirtschaftliche und soziale Ueberlegenheit... Unsere politischen und militärischen Konsultationen sind 80 wichtig wie immer. Aber jetzt ist die Zeit der Konzentration unserer wirtschaftlichen Hilfemöglichkeiten gekommen.“ Er glaube, so schreibt Spaak abschließend, daß„die wirtschaftliche und soziale Auseinanderset- zung das(wirklich) groge Problem der zwei- ten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist“. Rüstungs- Zusammenarbeit mit England Zwei Hauptprojekte: Senkrechtstart-Flugzeug und elektronisches Gerät Von unserer BO Bonn. Als„Beispiel guter Zusammen- arbeit zwischen Partnern“ bezeichnete ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bonn am Montag, die zwischen Verteidi- gungsminister Franz Josef Strauß und Luft- fahrtminister Duncan Sandys über das Wochenende in Rott am Inn getroffenen Ver- einbarungen. In erster Linie haben die bei- den Politiker Möglichkeiten einer künftigen engeren Zusammenarbeit bei der technischen Entwicklung und der Produktion von Mili- tärflugzeugen und Lenkkörpern besprochen. Minister Strauß teilte der Presse mit, daß die Bundesrepublik beabsichtige, sich an ge- meinsamen französisch- britischen Vorhaben zu beteiligen. Den anderen NATO- Staaten soll die Teilnahme freistehen. Strauß und Sandys waren übereinstimmend der Ansicht, daß sich zwei Projekte besonders für die gemeinsame Entwicklung eignen, nämlich ein für die Streitkräfte benötigtes Senkrecht- start-Flugzeug und ein elektronisches Gerät für das èeuropàische Luftverteidigungssystem. Die Minister kamen überein, daß britische, französische und deutsche Experten schon in Kürze auf einer Tagung die Verfahrens- fragen besprechen sollen. Als drittes Projekt dürfte— wie dpa er- gänzend berichtet— für die Zusammenarbeit die Entwicklung des neuen mittleren mili- tärischen Transport-Flugzeuges„Transall“ C 160 in Frage kommen, an die Bundesrepu- blik und Frankreich gemeinsam arbeiten wollen. Der Antrag hierüber wurde vom französischen Verteidigungsminister Pierre Mesmer und Bundesminiter Strauß am 16. März in Paris unterzeichnet. Das neue Kurzstart-Flugzeug soll die„Noratlas“ ab- lösen, die sich, wie aus dem Bundesverteidi- gungsministerium verlautet, nicht den Er- Wartungen gemäß bewährt hat. Aus dem Bonner Verteidigungsministe- rium verlautet, daß sich nach einigen an- känglichen Schwierigkeiten die Zusammen- arbeit mit der„sehr erfahrenen“ englischen Rüstungsindustrie auf den verschiedensten Gebieten, so auch für das Heer und die Die Zahl der Parteiausschlüsse uaner Redaktion Marine, gut entwicklen. Die Flugzeugindu- strie Großbritanniens sei auch stark am Auf- bau der Luftwaffe beteiligt. Beispielsweise erhielt sie erst unlängst den Auftrag zur Lieferung von 230 Motoren für die Fiat G 91. Auch zwischen den Firmen MAN und Rolls Royce laufe die Abwicklung eines 98-Mil- lionen-Mark-Auftrages zufriedenstellend. Die britisch-deutsche Rüstungs zusammenarbeit dehnt sich außerdem auf die Entwicklung von Torpedowaffen und auf die Panzer- abwehr aus. Deutsche Techniker sind nach Angaben militärischer Kreise noch immer auf der Suche nach einer guten Panzerkanone für den geplanten mittleren„europäischen Panzer“ zur Ausrüstung der NATO-Streit- kräfte. „Stürmisches“ Anwachsen der Mitgliederzahlen bei der SpD Bonn.(gn-Eigener Bericht) Der Mitglieder- zuwachs bei der Sozialdemokratischen Partei verspreche in diesem Jahr„noch stürmi- scher“ zu werden als im vergangenen, er- klärte am Montag der SPD- Pressechef Franz Barsig in Bonn. Im ersten Quartal 1960 seien 16876 Neuaufnahmen registriert Worden. Dies bedeute bereits 42 Prozent des Jahres- zugangs von 1959(39 000). Die meisten Neu- zugänge seien in Franken, Südhessen und Hannover zu verzeichnen. Die SPD ziehe hieraus günstige Prognosen für die Bundes- tagswahl 1961, erklärte der Sprecher. 45 Pro- zent der neuen Parteimitglieder gehörten allein der„jungen Generation bis 45 Jahre“ an. Nach dem neuesten Stand zählt die Par- tei jetzt 652 000 Mitglieder. Das Verhältnis zwischen Zugängen und Abgängen wird als so günstig dargestellt, daß ein Saldo von 75 Prozent effektivem Zuwachs verbleibe. sei die kleinste unter den Abgängen. In den ver- gangenen neun Monaten, so erklärte Barsig, seien 34 Mitglieder wegen verbotener Ost- kontakte ausgeschlossen worden. 2 4 4 Eu Meschinenschlosser sowie Vorlpeler innen) 770 1 al je 1 rer und Putzer für Verkauf modischer Strick- . 10 5 Mau 8 85 a 5 westen u. Pullover(Zzugkräftige E re 4 4 möglichst mit Kenntnissen in Baumaschinen e an Privat, 11 88 für 1 1 Ohe Provision gesucht. ist man besonders leicht ermüdet und und Kompressoren bei besten Bedingungen 1 15 83 55 5 d. Verleg versicherungsunternehmen 5 8 zum baldmöglichsten 7 5 per sofort gesuch g erschöpft, denn der Körper macht die baldmöglichsten Eintritt gesucht. 5 2 f t dschgerät * 1 4 — 25 5(mit englischen Kenntnissen große Umstellung der Natur mit. 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Garantiegehalt 500,—. Straße: 15720/ 0529) Angeb., u. P 29288 à, d. Verlag. Lagerstraße 11 eres Telefon Nr. CASINO- BAR, N 7, 5 Seite 18 FEUILILETON Dienstag, 26. April 1960/ Nr. 96 Ratschläge för Studierende J Von Thaddäus Troll Laß dich nicht vom Studium abhalten, auch wenn du das Abitur nur mit Ach und Weh geschafft hast und weder Neigung zur, noch Begabung für die Wissenschaft ver- spürst. Du bist es deiner Familie schuldig, ein Akademiker zu werden. Bedenke bei deiner Berufswahl, daß ein Ofensetzer einen Stundenlohn von 5,09 Mark verlangt; dem Assistenzarzt an einer Chir- urgischen Klinik laut Urteil des Arbeits- Serichts Offenbach jedoch nur 4,50 Mark für die Ueberstunde zustehen. Der Ofensetzer hat eine wöchentliche Arbeitszeit von fünf- undvierzig Stunden, während dem Assistenz- Arzt laut Gerichtsurteil 72 Wochenstunden ohne Ueberbezahlung zumutbar sind. Vergewissere dich also zuerst über die Erfolgsaussichten, bevor du einen akademi- schen Beruf wählst. Da Erfolg heute in der PS-Zahl von Motoren dokumentiert wird, rate ich dir dringend von der philosophi- schen und der theologischen Fakultät ab. Auch Kunsthistoriker und Archäologen er- reichen in der Regel keine 100 PS. Sei kein fröhlicher Student, sondern ein verbissener Studierender. Studiere risikolos einem Beruf entgegen, der dir eine sichere Karriere garantiert. Baue die beruhigenden Faktoren Pensionsberechtigung und Un- kündbarkeit in dein Studienziel ein. Studiere mit starr auf den Brotkorb ge- richtetem Blick. Sattle nicht um, wenn du merkst, daß du für dein Fach keine Be- gabung mitbringst. Moderne Komponisten „Jage zeitgenössischer Musik“ in Stuttgart Im Zeichen von Alban Berg, dessen Ge- burtstag sich im Februar zum 75. Mal jährte, standen am Wochenende die„Tage zeit- genössischer Musik“ des Süddeutschen Rund- Funks in Stuttgart. Bei den drei öffentlichen Konzerten wurden Bergs Wozzeck-Bruch- stücke, das Kammerkonzert für Klavier und Geige mit 13 Bläsern und die Lulu-Sinfonie aufgeführt. Theodor W. Adorno hielt einen Vortrag über Alban Berg. Neben diesen Werken und Arnold Schön- berg., Violinkonzert wurden vier Komposi- tione a uraufgeführt. Die traditionsverbun- dene Moderne repräsentierte der Freiburger Harald Genzmer mit seiner zweiten Sinfonie für Streichorchester. Das viersätzige Werk bietet prägnante Thematik in handwerklich hervorragender Verarbeitung. An tonale Bindungen hält sich auch der 1935 geborene Berner Komponist Jürg Wyttenbach in sei- nen Vertonungen von vier Gedichten seines Landsmannes Hans Peter Matter. Der Kom- ponist bemüht sich, den einzelnen Liedern durch eine einheitliche Grundstimmung mu- sikalische Form zu geben und Gesang Hans Olaf Hudemann, Baß) und Klavier(Karl Heinz Lautner) weitgehend unabhängig von- einander zu führen. In ganz neue Klang- und Konstruktions- bezirke führten die anderen beiden urauf- Sekührten Werke. Hans Otte hat sich für seine Tropismen“ für Klavier, die er sel- ber spielte, ein„Prinzip der offenen Form“ ausgedacht. Es besteht darin, daß der No- tentext eine Anzahl von„Elementen“ ent- hält, die vom Spieler nach Belieben„kom- poniert“ werden können. Das daraus ent- Stehende Klangbild ähnelt mit seinen über die Tastatur jagenden Einzeltönen und Ton- gruppen dem der nach- Weberschen punk- tuellen oder fluktuellen Musik, ist aber nicht an die Reihentechnik gebunden. Die„Reali- sationen“ des gleichen Komponisten sind dagegen eine Kombination von Laut- Sprechertonband und unmittelbarem Kla- vierspiel. Bernd Alois Zimmermann steuerte eine Sonate für Cello-Solo bei. Die fünf kurzen Sätzchen sind nach Angabe des Komponisten „instrumentale Monologe, Meditationen, die das Virtuose ausschließen“. Vom Interpreten (Siegfried Palm) wird dennoch Außerordent- liches verlangt, da der Komponist alle Mög- lichkeiten des Instrumentes nutzt. Den stärksten Eindruck hinterließ die Wiedergabe von Alban Bergs Wozzeck- Bruchstücken, nicht zuletzt dank der ausge- zeichneten Leistungen des Südfunk-Sin- fonie- Orchesters unter Hans Müller-Kray und der Sopranistin Anneliese Kupper. dpa Leider ist die Universität immer noch keine Fachschule, sondern eine Stätte der wissenschaftlichen Forschung. Namhafte Do- zenten anderer Fakultäten, interessante Vorlesungen aus fremden Wissensgebieten versperrten schon manchem Studenten die erstrebenswerte Laufbahn eines Fachsim- pels. Die Universitätsbibliothek birgt für schwache Charaktere mehr Versuchungen als ein Nachtclub. Bleibe standhaft und eigne dir kein Wissen an, das dir im Examen nichts nützt. Viele deiner Kommilitonen sprechen eine andere Sprache, haben einen anderen Paß, eine andere Hautfarbe oder gar einen an- deren Glauben als du. Vermeide jede gei- stige Vermischung, indem du einer Vereini- gung beitrittst, in der auf Exklusivität und Gleichheit gesehen wird, in der deutsches Bier getrunken und deutsches Blut vergos- sen wird. Sichere dir durch deinen Umgang mit den Alten Herren wertvolle Beziehun- gen, die für deine spätere Karriere wichtig sind. Erstudiere dir einen Titel, damit die Welt weiß, daß du ein Studierter bist, und damit du mehr Achtung vor dir selbst hast. Richte dein Studium so ein, daß du in deinem Fach Bescheid weißt. Meide die wissenschaftliche Forschung, sie bringt weniger ein als eine Vertretung für Gummidichtringe. Erkundige dich schon vor dem Studium, was in der Prüfung verlangt wird. Arbeite einen Studienplan aus und halte ihn streng ein. Belaste dich nicht mit unnötiger Allge- meinbildung. Versuche dein Studium mög- lichst rasch zu absolvieren. Laß dich nicht von Kommilitoninnen oder gar von nicht- akademischen Wesen weiblichen Geschlechts ablenken. Höchstes Glück der Erdenkinder ist eine Eins im Examen. Sie wiegt jedes Liebeserlebnis auf. Vor 500 Jahren geschaffen Am Mittelrhein entstand um 1460 dieser 63 Zenti- meter hohe, ehemals be- malte Sandsteinengel mit dem Weihrauchfaßg. Jetzt ist er in der Ausstellung „Große Kunst des Mittel- alters aus Privatbesitz“ zu sehen, über die wir auf dieser Seite berichten. Foto: Rheinisches Bild- archiv Kostbare„OUberbleibsel“ aus dem Mittelalter Die Jobiläums-Ausstellung im Kölner Schnötgen-Museum vereinigt wertvolle alte Kunstschätze aus Privatbesitz Immer wieder mahnte vor gut einem halben Jahrhundert der Kölner Domkapi- tular Alexander Schnütgen:„Sammelt die Ueberbleibsel, damit sie nicht zugrunde gehen!“— und er selbst gab das schönste Beispiel. Aus seiner Sammlung mittelalter- licher Kunst entstand das Schnütgen-Mu- seum in Köln, das jetzt zur Feier seines fünfzigjährigen Bestehens neben seinen eigenen Beständen nahezu 120 mittelalter- liche Kostbarkeiten aus Privatbesitz zeigt. Museumsdirektor Schnitzler legte offensicht- lich mehr Wert auf die Qualität des einzel- nen Ausstellungsstückes als auf eine impo- nierende Zahl: so wurden hier Schätze ins Blickfeld der Oeffentlichkeit gerückt, die man zum größeren Teil noch nie hat schen können, weil die Eigentümer sich verständ- licherweise nicht von ihnen hatten trennen wollen— Schätze, deren kunsthistorischer Wert auch die Fachleute überrascht. Die Privatsammler bewiesen ein sicheres Ur- teilsvermögen beim FErwerb der„Ueber- pleibsel“. Manches Stück konnte erst anläß- lich dieser vom 23. April bis zum 6. Juni gezeigten Ausstellung seine kunsthistorische Dokumentation erhalten. Nur eine Tafelmalerei, einen mittel- rheinischen Hausaltar mit Doppelflügeln, sieht man. Aber er wird nicht ohne beson- deren Grund hier gezeigt: ist er doch seit dem 14. Jahrhundert im Originalzustand er- halten, niemals übermalt oder restauriert worden. Und doch leuchten seine Farben, vor allem das Gold, in kaum begreiflicher Frische! Unter den Elfenbeinschnitzereien befin- det sich ein aus der Metzer Schule des 9. Jahrhunderts stammendes Relief„Gang nach Emmaus und Emmausmahl“, das nach Ansicht Professor Schnitzlers als bedeutend- stes Werk seiner Art zu betrachten ist. Den Ausstellungsbesuchern ohne detaillierte kunstgeschichtliche Kenntnisse mag ein Pa- riser Minnekästchen aus dem 14. Jahrhun- dert ebenso schön und wertvoll erscheinen. Auch bei den Skulpturen gibt es etwas ganz Besonderes: einen um 1350 entstande- nen Kruzifixus, den man erst vor kurzem unbeschädigt in einer Wegekapelle westlich Kölns aufgefunden hat. Er verbindet natu- ralistische und stilisierende Elemente zu einem zwar für seine Entstehungszeit typi- schen, für unser Empfinden jedoch merk- würdig fesselnden Ganzen. Etwas Rührendes hat die um 1500 in der Normandie ge- schnitzte bemalte Madonna, die mit dem wie eine Puppe wirkenden Jesuskind auf dem etwa einen Meter hohen Eselchen reitet: „Flucht nach Aegypten“ heißt die Arbeit, deren formale Geschlossenheit besticht. An- dere Skulpturen, etwa die sogenannte Se- ligmannsche Madonna aus Köln um 1370 oder der rund fünf Jahrzehnte später am Mittelrhein entstandene, St. Georg im Kampf mit dem Drachen“, auch die mädchenhafte „Maria im Aehrenkleid“ des Hans von Ju- denburg(um 1430 in Tirol) mögen kostbarer sein, und gegen ihre ausdrucksvolle Schön- heit kann nichts eingewendet werden— ein Lächeln in die Züge der Ausstellungsbesu- cher aber zaubert nur die Madonna auf dem Eselchen, ein gutes, glückliches Lächeln. Goldschmiedearbeiten Vortragekreuze, Reliquienkästchen aus der Werkstatt von Limoges wären besonders zu nennen) und Buchmalereien vervollständigen die Ausstel- lung, zu deren Betrachtung man sich viel Zeit nehmen sollte: jedes Stück, und sei es nur wenige Zentimeter groß, zeugt von der Kunstfertigkeit des Mittelalters, die ganz in den Dienst der Anbetung und Verkündi- gung gestellt war. Sonja Luyken Ein Lehrgang in Charme „Der Lockvogel“ im Berliner Rendissance-Theqter erstaufgeföhrt In Victor de Kowas„Theatralia“ findet sich die hübsche Formulierung:„Wir hatten uns eine teure Theaterkarte gekauft und waren doch umsonst im Theater.“ Nuri, ganz Umsonst waren die, die sich im Berliner Re- naissance-Theater Victor de Kowas Insze- nierung des Lustspiels„Der Lockvogel“(, The Pleasure of his Company“) ansahen, nun auch wieder nicht im Theater. Das Stück, eine Gemeinschaftsarbeit von Samuel Taylor und Cornelia Otis Skinner, hat zwar vor allem im ersten Akt einige Längen, unter- hält jedoch das Publikum auf eine nette, harmlose, mitunter sogar witzige Manier. In Tiefen wird dabei nicht geschürft; die Au- toren wollen die Zuschauer amüsieren, mehr nicht. Held der Handlung ist Biddeford Poole, ge- nannt Pogo, ein Charmeur und Herzens- brecher in den besseren Jahren, der seinen Ehrgeiz daransetzt, als Playboy, Sportcham- pion, Großwildjäger und IIlustrierten-Futter von sich reden zu machen. Als er in Afrika erfährt, daß Jessica, seine Tochter aus erster Ehe, heiraten will, kommt er nach Kalifor- nien angereist— kommt, sieht und siegt. Siegt über sein Töchterchen und über die Mama, die ihm, dem Unwiderstehlichen, noch immer ein Eckchen in ihrem Herzen reser- viert hat. Jessica beschließt, mit dem be- wunderten Vater erst noch ein bißchen in Europa herumzureisen, bevor sie heiratet. Der Bräutigam hat das Nachsehen, läßt aber keinen Zweifel daran, daß er sie zurück- holen wird. Das Ganze ist US-Importware leichtester Fertigung und daneben ein ausgezeichneter Vorwand für Victor de Kowa, alle Register Semes vielbewährten Charmes zu ziehen. Er spielte den Unwiderstehlichen unwidersteh- lich, er gab gewissermaßen einen Lehrgang in Bühnencharme: So hat man schon lange keinen mehr auf der Bühne schwadronieren gesehen. Als Regisseur entging de Kowa der Versuchung, sich selber ungebührlich in den Vordergrund zu drängen; er ließ seinen Mit- spielern Atemluft und Bewegungsfreiheit, so daß sie das Ihre zum Gelingen der Auf- führung beitragen konnten. Friedel Schuster gelang das Kunststückchen, sowohl die Ehr- barkeit der Gattin des biederen Anwalts Jim Dougherty als auch die nur mühsam ver- deckte Leidenschaftlichkeit der Exgattin des Herzensbrechers Pogo glaubhaft zu machen — eine ungewöhnlich differenzierte Leistung. Resolut, charmant, herzhaft und bezaubernd anzusehen: Veronika Bayer als Jessica. Ernst Waldow spielte den Anwalt mit angenehm trockenem Humor, Rainer Brandt fand sich mit der wenig ergiebigen Rolle des Bräuti- gams auf eine männlich-rechtschaffene Weise Ab. Hans Finohr als Großvater und Franz- Otto Krüger als chinesischer Boy komplet- tierten die Besetzungsliste, Jan Schlubach zeichnete für das ausnehmend hübsche Büh- nenbild. Der Erfolg war groß. Es war ein Erfolg weniger des Stückes, als vielmehr seines Protagonisten Victor de Kowa. Hellmut Kotschenreuther Mackie Messer mit Doktorhut Die„Dreigroschenoper“ in Ostberlin Nicht endenwollenden Beifall spendete das Premierenpublikxum am Wochenende dem Brechtschen„Berliner Ensemble“ und seinem Regisseur Erich Engel für die Neu- inszenierung der„Dreigroschenoper“ von Bert Brecht und Kurt Weill im Ostberliner Schiffbauerdamm- Theater. Engel hatte schon 1928 bei der Uraufführung der„Drei- Sroschenoper“ im gleichen Theater Regie ge- führt. Für die Neuinszenierung, die schon seit Jahren geplant war, hatte er ursprüng- lich beabsichtigt, den später geschriebenen „Dreigroschenroman“ von Brecht weitgehend mitzuverwenden. Aber die Handlungsgestal- tung und der sprachliche Tonfall wichen im Roman so weit von dem Bühnenstück ab, daß er schließlich auf einen Verschmelzungs- versuch verzichtete. Engel griff also auf seine erste Inszenie- rung zurück, die als Modell für die meisten späteren Aufführungen gegolten bat. Ein Haar Details in der Neueinstudierung be- ruhen, wie er im Programmheft vermerkt, auf Anregungen, die ihm Giorgio Strehlers Inszenierung im Piccolo Teatro in Mailand gegeben habe. Mackie Messer hat in der jetzigen Auf- führung kein romantisches Air mehr. Wolf Kaiser ist kein bezaubernder Lady- Killer und Bonvivant, sondern von härterem Um- riß: grob, von beschränkter Intelligenz und gefühlsarm bis zur Unempfindlichkeit. Sehr stark herausgearbeitet wurde die Kompli- centreue der ehemaligen Kriegskameraden Mackie Messer und Tiger-Brown, um die Aktualität Brechtscher Satire zu unter- streichen. Daß Engel dieser Satire auch politischen Akzent geben möchte, wird in dem opernparodistischen Schlußbild erneut deutlich, wenn Mackie Messer außer in den Adelsstand erhoben, nun auch noch zusäàtz- N der Ehrendoktorwürde bedacht wird. In dem sorgfältig geführten Ensemble- spiel, in dem auch die Nebenfiguren eigen- ständige Typen darstellen, bewähren sich Norbert Christian als Peachum, Rigne Lutz als Polly und Felicitas Ritsch als Spelun- ken-Jenny. Bühnenbild und Kostüme ent- Warf Karl von Appen. dpa Koltur-Chronik Der Meersburger Droste-Preis wird in die- sem Jahr an die Dichterin Nelly Sachs verge- ben. Die in Berlin geborene und seit 20 Jahren in Stockholm lebende Lyrikerin wird am 29. Mai erstmals wieder nach Deutschland kom- men, um den mit 2000 Mark dotierten Preis entgegenzunehmen. Als ein Frühwerk von Rembrandt hat sich ein Kreuzigungsbild erwiesen, das seit 150 Jah- ren in der Dorfkirche von Mas Dagenais in Südwestfrankreich hängt. Wie Vertreter der Kirche berichteten, wurde das Gemälde vor einiger Zeit zur Restaurierung in den Pariser Louvre geschickt. Dort fand man bei der Ultra- violett-Durchleuchtung die Signatur des nie- derländischen Meisters. Holländische Fachleute datierten das Gemälde in das Jahr 1631. Rem- brandt war damals 25 Jahre alt. Im nächsten Monat soll das Bild an seinen Platz in der kleinen Kirche zurückkehren. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ist am Montag in Tübingen unter dem Vorsitz ihres Präsidenten, Professor Hermann Kasack, zu ihrer diesjährigen Frühjahrstagung zusammengetreten. Im Mittelpunkt der Tagung stehen drei Referate, die das außerordentliche Akademiemitglied, Professor Dr. Hans-Georg Gadamer, Heidelberg, über das Thema„Dich- ten und Deuten“, das Ehrenmitglied der Aka- demie, Professor Dr. Eduard Spranger, Tübin- gen, über„Erlebniskapazität“ und das Kor- respondierende Mitglied, Professor F. Norman, London, über das Studium der deutschen Sprache in England halten. Außerdem wird in einer offiziellen Feier am Dienstagabend der Uebersetzerpreis der Akademie für 1960 ver- liehen. Werner Bergengruen wird dabei die Rede auf den Preisträger halten. Zum 15. Todestag von Käthe Kollwitz (22. April 1945) eröffnete die Galerie Gerd Ro- sen in Frankfurt eine Ausstellung mit 50 Haupt- blättern, die die Künstlerin von 1901 bis 1934 geschaffen hat. Die Arbeiten— Holzschnitte, Bleistift- und Kohlezeichnungen, Radierungen und Lithographien— werden bis zum 5. Mai gezeigt und am 17. Mai versteigert. Das Augustinermuseum in Freiburg im Breisgau zeigt vom 24. April bis 22. Mai eine Ausstellung der handgeschriebenen Bücher und Blätter des 1947 in russischer Gefangenschaft verstorbenen Schriftkünstlers Rudo Spemann und Proben aus dem buchkünstlerischen Schaf- fen der Freiburger Buchbinderin Eva Aschoff. 25 VICEKI Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln FLUT UND FLAMME 8 BAUM Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 20. Fortsetzung Das Fischen in jenen Gewässern ist etwas Wirklich Unglaubliches, aber für Tracey schien es seinen Reiz sehr bald zu verlieren. Die Sache war zu einfach. Es bleibt ja auch nicht mehr viel von einem Sport übrig, wenn man bloß ein Fetzchen weißen Segeltuchs als Köder über Bord zu hängen braucht, um Fische jeder Art und Größe zu fangen. Nur die Haie waren dabei etwas lästig; sie waren immer da, abwartend, lauernd, jeden Augen- blick bereit, den Fisch mitsamt Angelhaken und Leine zu verschlucken und damit davon- zuschießen, die Leine zu zerreißen oder nichts übrigzulassen als den zerfetzten Kopf der Beute. Waren Sie jemals auf den Galapagos, Ma'am? Nein? Das dachte ich mir, denn nur sehr wenig Leute gelangen überhaupt dort- hin. Einige Thunfischer, von Zeit zu Zeit einmal eine wissenschaftliche Expedition oder ein paar Sonderlinge, die entweder von Anfang an verrückt sind oder es nach eini- gen Monaten werden auf diesen erbar- mungslosen Aschenhaufen. Sie sind übel, die Galapagos, Ma'am, ganz übel! Wenn man Baja California, die mexikanische West- küste, so gut kennt wie ich, dann ist man an eine der wildesten Einöden der Welt ge- Woöhnt: Einöde, steile Klippen, Felsen, Gale auf denen Seelöwen brüllen, Hunger rien, und Durst, Wirbel und Springflut. Well, auf den Galapagos gibt es das alles, aber multi- Pliziert mit fünfzig, und dazu noch eine Menge nicht voraussehbarer Entbehrungen. Und wer etwa von einem palmenumsäumten Korallenstrand geträumt haben sollte— wie Tracey und Glenn es vielleicht taten— oder, Wie Barany, von Dschungeln, in denen Tiger, Jaguare und Krokodile zu erjagen wären— der mußte eine bittere Enttäuschung erleben. Nichts zu sehen als kahle, aschenfarbene Ein- samkeit; als hätte ein Weltbrand nichts übriggelassen als die nackten Skelette von Bergen und Bäumen, als sei alles Leben ver- dorrt und verkohlt. Pflanzen und Sträucher, die grün sein sollten, sind aschengrau; so sind die Niederungen, auf denen Gras wach- sen sollte, so ist der schlammige Grund der Tümpel, wenn bei Ebbe das Wasser zurück- Weicht, so sind die tiefen Erdrisse, die in der flammenden Dürre brüten. Nur der Riesen- kaktus ist grün, aber es ist nicht das Grün einer Pflanze. Grün wie die dicken, stach- ligen Metallscheiben einer Höllenmaschine, dazu geschaffen, die Stämme zu foltern und zu verrenken. Und dann die schwarzen Basaltklippen und die schwarzen, trost- losen, versteinerten Lavaströme, welche die Hänge der vielen Vulkane bedecken. Es gibt dort Maare, Fumarolen und Krater jeder Größe und Art, und sobald man die zer- Flüfteten, tosenden Küsten hinter sich läßt und sich landeinwärts wendet, herrscht eine Stille, die einen mit Gott weiß welchen atavi- * stischen Aengsten nlederdrückt. Es gibt dort Vögel, gewiß, aber ich weiß nicht, Ma'am, ob Sie jemals bemerkt haben, um wieviel tiefer eine solche Stille scheinen kann, wenn sie vom Zwitschern eines Vogels unter- brochen wird oder durch den knisternden Ton der Heuschrecken, die man aufscheucht, oder durch den weichen Schwingenschlag eines Habichts, der hoch oben seine Kreise zieht. Allerdings, San Cristöbal, wo wir zuerst vor Anker gingen, ist ein verhältnismäßig zahmer Platz, verglichen mit einigen ande- ren von diesen Inseln. Jedenfalls zu zahm für Traceys Geschmack. Dort gibt es sogar eine große Farm— Progreso— etwa fünf Meilen landeinwärts, von wo man uns einige Hirten mit Pferden entgegensandte, als man die Arundel sichtete. Es ist der einzige be- wohnte Ort auf der ganzen Inselgruppe, ein- förmig und schäbig, weder besser noch schlechter als andere solch einsame Prärie- farmen sonstwo, und ganz bestimmt nicht die Spur exotisch. Sie pflanzen dort etwas kärgliches Zuckerrohr, einige Früchte, halten Pferde und Kühe, und ihr Leben können sie nur fristen durch den seltenen und wunder- baren Segen einer oder gar zweier Quellen auf diesen sonst wasserlosen, mörderischen Inseln. Aber, wie Tracey sehr richtig be- merkte, man kann den gleichen eintönigen Anblick genießen, wenn man etwa von San Diego, Kalifornien, eine Stunde landein- wärts fährt. Da weder der Gouverneur der Insel noch der Eigentümer der Farm anwesend war, bot uns der Aufseher der Hirten eine Art von Gastfreundschaft an, und wir verbrachten die Nacht schlotternd in den Hängematten, die man für uns in irgendeinem baufälligen Nebengelaß aufgehängt hatte, auf dessen Wellblechdach eine Versammlung von Gei- stern die ganze Nacht hindurch Menuett zu tanzen schien. Aber es war nur der schwere Nebel, den sie dort garua nennen, der in den kalten Nächten auf diesen Höhen konden- siert und als kostbares, lebensspendendes HzO in Töpfen, Pfannen und ausgespannten Matten aufgefangen wird und womit wir am nächsten Morgen unsere Feldflaschen füllten. Um die Laune ihres Mannes wieder ein- mal zu heben, machte Tracey den Dolmet- scher zwischen ihm und den Hirten, die sich freudig bereit erklärten, ihn zur Jagd mit- zunehmen. Was für Wild es denn zu jagen gebe? fragte Ladislaus, bevor er unter sei- nen Gewehren wählte. Ay, Sefor, alles mög- liche Wild, sehr gute Jagd! Schweine; Zie- gen und Schweine. Sehr gutes Fleisch, die Schweine, Eure Exzellenz, und wilde Ziegen. Ich vermute, daß der arme Ladislaus von einer höchst gefährlichen Wildschweinjagd träumte, wie auf antiken Gobelins; oder von dem exquisiten Sport einer Gemsenjagd in den Hochalpen. Bären? Tiger? lieg der Prinz durch Tracey fragen. Wie denn nicht? Ge- wißg, Bären und Wildschweine und sehr ge- fährliche, gewaltig große Wildkatzen, alles, einfach alles, versicherten die Männer, denn Indianer geben immer die Antwort, von der sie glauben, daß sie einem gefällt. Und so stiegen wir auf die Pferde, um in höherge- legene Gegenden zu gelangen, und ganz ge- wiß bildeten wir eine sonderbare Kavalkade. Ich hatte das Gefühl, daß wir einige Dyna- mitpatronen in unseren Satteltaschen tru- gen, die jeden Augenblick explodieren konn- ten. Tracey wäre am liebsten zurückgeblieben und noch lieber mit dem Captain auf die Arundel zurückgekehrt, aber offensichtlich ließ Barany sie nicht gehen. Während Glenn seinerseits sich weigerte, sie allein mit ihrem Jägersmann aus der Hohen Tatra als Wache und Schutz in diese unbekannte Lavawild- nis reiten zu lassen. Was mich betrifft, so trottete ich hinterher als eine Art Stoß- dämpfer, für den Fall, daß es zu einem Zu- sammenstoß zwischen den beiden Männern kommen sollte. Cummings, unser Steward, ein Bursche in mittleren Jahren, der einst auf einem Ozeandampfer gedient hatte und sehr stolz auf seine im Umgang mit Luxus- Passagieren gewonnenen Erfahrungen war, bekundete so etwas wie ein väterliches Interesse für Ladislaus und folgte ihm über- allhin wie eine bärtige Amme, und der Schiffsjunge, voll von Schatzgräbergeschich- ten aus den Zeitungsbeilagen, nahm endlich einmal seine Finger aus der Nase, um sich als Waffenträger oder sonstwie nützlich zu machen. Einige Hirten, Vaqueros, Cowboys, kamen als Führer mit uns, zum Vergnügen oder wegen der Zigaretten, der Schokolade und des Trinkgeldes oder auch, um an den Manieren von uns fremden Leuten aus einer anderen Welt ihren Spaß zu haben. Auf jeden Fall war diese erste kleine Expedition ein vollständiges Fiasko, und die sogenannte Jagd war eine reine Farce. Ladis- laus, der zwölfte Prinz Barany, betrachtete es als eine Beleidigung, als die Hirten ihn auf forderten, auf ein hageres, kränklich aus- sehendes schwarzes Schwein zu schießen oder auf eine müde alte Ziege, die ver- trauensselig und voll Neugier aus dem Schat- ten eines Guava-Dickichts oder hinter einem Felsen auftauchte, als seien die Tiere froh, ein paar neue Gesichter zu sehen, oder als hofften sie, von uns gefüttert und gestreichelt zu werden.„Quelle farce! Ich könnte ebenso- gut auf die Gazellen im Zoo schießen“, sagte er melancholisch. Der Tag war ebenso heiß, wie die Nacht kalt gewesen war, und er machte eine etwas absurde Figur in seiner Safari- Ausstattung von Abererombie& Fitch— Buschjacke, schwerer Tropenhelm, hohe Moskitostiefel— und wahrscheinlich Wußte er das.(Fortsetzung folgt) V Gene mit dess tisch „Ent zum gem erklẽ erkle der Man Stelle Abscl liche biete Serut „Jed Prob Konf tisch Frag zuru erste Ford micht Gipf tisch Setze Di strie Zuss Gene den Proj biete nicht feren Verl Beit! gew. gew. Kane heits sech Fisc Staa Nati zune tag meh schl Wwäh Biel! stim ten Stas rere Stim Phil Dar Reck ihre Wire Fisc sen fisch ders deut zum hän,! tine none Lan Klei! keien Trik üben gehe Tog, mit Bun ist 2