r. 97 Süd- ren. licht inen den esen eine den rung oche onas er- der- ter- len, Wer Ast- der ehin ins tung eine von lett na- Tat- ett“ ben ter- eigt rel- Lus- ach- im VIII cht- Bil- ben dem mit Im ge- tra- ion“ Se- Sen ber ren und eine der in der sti ne- ten Ar- rni- ofs- der Was chi- ern net. sie der ap- hr Lei- 08 ätte nd- an- ten der ier Ur- ar- ta- an- on- pe- Ste Ar- pi- er ach zu- und SES 2 in ein ra- ler- her An- ine au- Je- ann ten ch- sen Vas der ren rei den irst ren üb- er der ind che gen ttel auf lor, er- Ser auf viel e. der ler, rte 8 ner ren er- an- gin zen nes Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton; W. Gil- les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky; Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 14 4624 A „ Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 48. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen) Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 UM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto,. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: H. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bel Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 98/ 20 Pf b Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 28. April 1960 Adenauer kritisiert die CDU Große Rede zur Eröffnung des parteitags Der Kanzler dankt de Gaulle Von unserem Korrespondenten Hanns W. Schmidt Karlsruhe. Dr. Adenauer hat am Mittwochmorgen mit einer Rede in der Karls- ruher Schwarzwaldhalle den 9. Parteitag der Christlich- Demokratischen Union er- öffnet. Der erste Vorsitzende der CDU sprach mit überraschender Frische und Leb- haftigkeit. Er widmete wesentliche Teile seiner Rede den außenpolitischen Proble- men, wobei er wiederholt die Solidarität der Westmächte in der Berlin-Frage hervor- hob. Mit bewegten Worten dankte er dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle für seine verständnisvolle Haltung, die er bei seinem Amerika- Besuch bewiesen habe. Am Mittwochabend wählte der Parteitag Konrad Adenauer für die nächsten zwei Jahre wieder zum Vorsitzenden der Christlich- Demokratischen Union. Adenauer er- hielt 427 von 441 abgegebenen Stimmen. Zehn Delegierte enthielten sich der Stimme, vier stimmten mit Nein. Adenauer wird die CDU also auch im Bundestagswahlkampf 1961 wieder führen. Der Kanzler versicherte während seiner Rede, daß die amerikanische Politik nach den Präsidentschaftswahlen in diesem Som- mer die gleiche bleiben werde, gleichgültig wem das amerikanische Volk seine Stimme geben werde. Angesichts der amerikanischen Verteidigungsleistung für die freie Welt müsse auch die Bundesrepublik an ihrer bis- herigen Politik festhalten, denn vom Kom- munismus unter atheistisch-bolschewisti- scher Führung drohe Gefahr. Der sowieti- sche Imperialismus habe seit 1919 80 viele Länder unter seine koloniale Herrschaft ge- bracht, daß er zu einer Weltgefahr gewor- den sei, gegen die es nur das Gebot gebe, stark sein und einig zu sein, damit man „Keine Berlin-Lösung in Paris“ Eisenhower: Chrustschows Baku-Warnung nicht zu ernst nehmen Washington/ Paris.(AP) Präsident Eisen- hower hat am Mittwoch auf seiner Presse- Konferenz erklärt, daß die Gipfelkonferenz keine Berlin-Lösung bringen werde. Allen- falls sei zu erwarten, daß man in Paris An- satzpunkte für eine Lösung kinden könne. Eisenhower hat sich damit die Ansicht von Bundeskanzler Adenauer und Präsident de Gaulle zu eigen gemacht, daß Berlin nicht das Hauptthema der Gipfelkonferenz sein dürfe. n Zu den neuen Drohungen Chrustschows in der Berlin-Frage, die der sowjetische Re- glerungschef vor einigen Tagen in einer Rede in Baku geäußert hatte, sagte Eisen- hower, er nehme sie nicht allzu ernst. Chrustschow sei bekannt, daß er, Eisen- hower, zu keiner Konferenz kommen werde, die unter einer neuen Berlin-Drohung statt- finden müsse. Die Außerungen Chrustschows in Baku stellten kein Ultimatum dar. Auch sei er der Ansicht, daß Chrustschow) auf der Gipfelkonferenz keine neue Berlin-Krise Provozieren werde, da er wohl nicht mög- liche Fortschritte in der Abrüstungsfrage blockieren wolle. Nixon als Vertreter Eisenhower teilte mit, daß Vizepräsident Nixon ihn unter Umständen zeitweise auf der Pariser Gipfelkonferenz vertreten werde. Dies werde dann notwendig sein, wenn die Verabschiedung wichtiger Gesetze im Kon- greß seine vorübergehende Rückkehr nach Washington erfordere. Außerdem werde er am 23. Mai zu einem Staatsbesuch in Portu- gal erwartet. Die übrigen Konferenz-Teil- nehmer seien bereits davon unterrichtet worden. Vorbesprechungen der Regierungschefs Die Vertreter der drei Westmächte wer- den voraussichtlich schon am 13. Mai zu Vorgipfel-Besprechungen in Paris zusam- mentreffen, wie am Mittwoch aus diploma- tischen Kreisen in Paris bekannt wurde. Die Außenminister der Vereinigten Staaten, Großbritanniens und Frankreichs sollen die Besprechungen am 13. Mai aufnehmen. „Konsultation möglich“ Bonn. Die Möglichkeit einer Konsultation während der Gipfelkonferenz in Paris deutete Bundeskanzler Dr. Adenauer jetzt in einem Fernseh- Interview mit der amerika- nischen Rundfunkstation NBC an. Auf die Frage, ob er glaube, daß die deutschen In- teressen in angemessener Weise vertreten würden, entgegnete Dr. Adenauer:„Ich bin davon überzeugt, und ich glaube, wenn sich überraschende Wendungen ergeben sollten— die Entfernung»on hier nach Paris ist ja nicht sehr groß—, daß dann noch eine Kon- sultation eventuell stattfindet.“ Hinsichtlich Berlin erwartet der Kanzler harte Ausein- andersetzungen, meint aber, daß kein Grund zur Beunruhigung oder zu Befürchtungen für diese Stadt bestünden. In diesem Zu- sammenhang sprach sich der Bundeskanzler noch einmal für die von ihm angeregte Volksabstimmung aus, die er gerne als eine Bekräftigung der bisherigen Politik der Westalliierten gesehen hätte. Syngman Rhee packt die Koffer Huh Chung führt bis zu den Neuwahlen die Regierungsgeschäfte Seoul.(dpa) Nach dem Rücktritt des Süd- koreanischen Staatspräsidenten Syngman Rhee, der nach zwölfjähriger Amtszeit durch offenen Aufruhr der südkoreanischen Be- völkerung zum Abtreten von der politischen Bühne gezwungen wurde, beginnt sich das Leben in Seoul wieder zu normalisieren. Bis zu den Neuwahlen wird der Politiker Huh Chung geschäftsführender Präsident. Er hat außerdem das Außenministerium über- nommen und verhandelt inzwischen über die Bildung eines neuen Kabinetts. Neuwahlen werden anberaumt, weil bei den Wahlen vom 15. März Unregelmäßigkeiten vorge- kommen sind, die den Ansatz für die bluti- gen Demonstrationen der letzten Tage gaben. Während Rhee am Mittwoch in seinem Palast die Koffer packte, um seinem Nach- folger Platz zu machen, feierten viele Men- schep in der Hauptstadt die Demission. In seinem Rücktrittsgesuch erklärt Rhee, daß er die Forderung der Nationalversammlung annehme und den Rest seines Lebens als ge- Wöhnlicher Bürger seinem Lande dienen wolle. Die während der Demonstrationen geschlossenen Universitäten und Schulen ölknen in der nächsten Woche wieder. Die Ausgangssperre in Seoul wird von zehn auf acht Stunden verkürzt. Am Mittwoch er- schienen auch die Polizisten, deren Aufgaben in den letzten Pagen weitgehend von Stu- denten wahrgenommen worden waren, Wie- der im Strahgenbild. Verhandlungen über Abrüstung wieder vor den Vereinten Nationen? Genf.(dpa/ AP) Die Genfer Abrüstungs- konferenz blieb am Mittwoch erneut ergeb- nislos. Auf dieser 30. Sitzung, die von dem britischen Staatsminister Ormsby-Gore ge- leitet wurde, setzten die Leiter der rumäni- schen und der tschechoslowakischen Delega- tion, die stellvertretenden Auhßenminister Meꝛzincescu und Nosek, die Kritik an der am Dienstag von westlicher Seite abgegebenen Grundsatzerklärung fort. Obwohl die öst-⸗ liche Kritik dem Inhalt nach ablehnend war, suchte sie jedoch in ihrer Form alle Türen offen zu halten. Der kanadische Delegierte General Burns deutete an, daß das ganze Problem vielleicht wieder an die Vereinten Nationen zurückverwiesen werde, Burns er- klärte, die westlichen Grundsätze für die Abrüstung entsprächen dem, was die Mehr- heit der Vereinten Nationen wolle. Die west- lichen Delegierten seien bereit, ihre Grund- sätze und Vorschläge für die Ausarbeitung einer allgemeinen und umfassenden Ab- rüstung von den Vereinten Nationen zusam- men mit den sowjetischen Vorschlägen be- Urteilen zu lassen. . nicht überrannt werde. Wenn auch die So- Wjets jetzt keinen Krieg wollten, weil sie mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten, so müßten die freien VöI- ker doch wachsam bleiben und dürften in ihrer Bewaffnung nicht nachlassen. Sonst würde die weltpolitische Entspannung auf- hören. Mit der Sowjetunion, Rotchina und den anderen kommunistischen Staaten, un- ter denen die Sowjetzone die schärfste Ko- lonialmacht des Kommunismus sei, könne man nur verhandeln, wenn man so stark sei wie sie selber. Die CDU werde daher an ihrer Politik festhalten, denn sie wisse, daß auf ihre Meinung in Washington, Paris und London etwas gegeben werde, und in die- sen Hauptstädten werde ja schließlich die Weltpolitik gemacht. Rückschauend äußerte sich Adenauer be- kriedigt über die nun schon in mehr als einem Jahrzehnt erreichten Erfolge der CDU und meinte in guter Laune zu den Versammelten, sie sollten sich nicht die Köpfe darüber zerbrechen, wer sein Nach- kolger werde. Er sagte:„So eine Kronprin- zengeschichte ist immer eine unangenehme Sache und auch keine gute Sache. Wenn der Augenblick gekommen ist, werden sich ge- nügend Leute finden, um das Steuer in starke, feste Hände zu nehmen.“ Der erste Parteivorsitzende kritisferte die mangelnde Kommunalinitiative der CDU und legte den Parteimitgliedern ans Herz, ihre Politik auf den Wähler abzustellen, der die Einigkeit der CDU in Bund, Ländern und Gemeinden erkennen müsse. Der SPD Warf Adenauer vor, sie erschwere durch eine unklare Haltung die Innen- und Außenpolitik und das Vertrauen der Ver- bündeten. Er wandte sich dann der Kritik an Blanks Entwurf für die soziale Kran- kenversicherung zu und kündigte an, daß die Partei von ihrer Mehrheit im Bundes- tag Gebrauch machen werde, wenn die ge- plante Versicherungsreform von ihren Geg- nern ernstlich bedroht werde. Er forderte die Partei auf, mit Energie an die Lösung der Frage des zweiten Fernsehprogramms zu gehen, die den Händen der Länderchefs schon längst entglitten sei. Der eigenen Par- tei warf er vor, nach drei Bundestagswahl- siegen träge und bequem geworden zu sein. An der Bundesregierung rügte der Kanzler mangelnde Lebendigkeit. Die Bürokratie Fortsetzung auf Seite 2 Akute Trinkwasse Im Ludwigshafener Länderspiel gegen Portugal fel der Erfolg der deutschen Fugball-Elf mit 2: knapper aus, als man erwartet hatte, war aber auf Grund der klaren spielerischen Ueberlegenkeit hoch verdient. Die Tore für, Deutschland schossen vor 50 000 Zuschauern Mittelstürmer Je Seeler und Rechtsaußen kraftvoll gegen Portugals Stopper Lucio durchsetzt. Den Gegentreffer der Gäste erzielte Linksaußen Cavem beim Stand von 02. Zum 1. Juni könnte es reichen Kriegsopferausschuß hat Gesetzesnovelle zur Versorgung verabschiedet Von unserem Wirtschaftskorespondenten Ernst Bonn. Der Kriegsopferausschuß des Bun- destages hat am ittwoch die Gesetzes- novelle zur Kriegsopferversorgung verab- schiedet und sie an das Plenum weitergelei- tet, das über die Vorlage zwischen dem 18. und 20. Mai endgültig beschließen Wird. Nach der Zustimmung des Bundesrates kann das Reformwerk dann pünktlich zum 1. Juni dieses Jahres in Kraft gesetzt werden. Den Forderungen der Kriegsopferverbände, die höheren EKriegsopferrenten rückwirkend ab 1. Januar 1960 zu zahlen, werden in Bonn indessen keine Chancen mehr gegeben. rknappheit in Lar Weitere Erdstöße/ Stadt gleicht einem Schlachtfeld Teheran.(dpa AP) Neue Erdstöße er- schütterten am Mittwoch die bereits vor drei Tagen von einer schweren Erdbebenkata- strophe heimgesuchte südpersische Stadt Lar. Ein anderes Erdbeben wurde aus der mittel- persischen Ortschaft Nahavand gemeldet. Dort kam es jedoch nach den bisherigen Berichten nicht zu Menschenverlusten. Un- terdessen strömt Auslandshilfe für die Erd- bebenopfer nach Persien. Eine endgültige Klarheit über die Zahl der Todesopfer be- steht bisher jedoch noch nicht. Bisher wur- den die Leichen von rund 400 Menschen ge- funden. Die Berichte über die Todesopfer in der 17 000 Einwohner zählenden Stadt Lar variieren zwischen 1500 und 3000. Am Mitt- woch wurden zwei Kinder, die seit Sonntag verschüttet waren, aus den Trümmern der Stadt geborgen. Auf den Straßen nach dem Erdbeben- gebiet, das etwa 900 Kilometer von Teheran entfernt liegt, rollen pausenlos Fahrzeuge mit Lebensmitteln, Medikamenten, Zelten und Decken heran. Die in Lar zurückgeblie- bene Bevölkerung leidet unter akuter Trink- Wasserknappheit. Das städtische Wasser- reservoir aus Beton wurde bei dem Beben beschädigt und unbrauchbar. Die persische Armee hat ein Pionier-Korps in die schwer angeschlagene Stadt entsandt, daß eine Not- Wasserleitung herstellen soll. Armee-Kan- tinen teilten am Mittwoch die ersten warmen Mahlzeiten an die notleidenden Einwohner aus. In den Straßen der Stadt, die einem Schlachtfeld gleicht, sieht man noch immer viele Verletzte. Der Schah hat seinen Besuch in Lar für kommenden Montag angekündigt. Seine Schwester, Prinzessin Schanaz, reist schon am heutigen Donnerstag in die Un- glücksstadt. Zwischen Gesfern und Morgen Selbständige Landwirte, die ihren Hof an die Erben abgeben, können nach einer grund- sätzlichen Entscheidung des Dritten Senates des Bundessozialgerichts nur dann das ge- setzliche Altersgeld aus der landwirtschaft- lichen Altershilfe beanspruchen, wenn sie ihr Anwesen nicht vor Vollendung des 50. Le- pensjahres abgeben und vorher mindestens 15 Jahre lang landwirtschafticher Unterneh- mer oder Mitunternehmer waren. Die Bezirksleitung Baden- Württemberg der IG Chemie, Papier, Keramik hat den Lohntarifvertrag für die Papier-, Pappe-, Zellstoff- und holzstofferzeugende Industrie in Südbaden zum 31. Mai gekündigt. Wie die Gewerkschaft am Mittwoch dazu mitteilte, Hält sie die Kündigung für notwendig, da sich die papiererzeugende Industrie in einer an- haltend guten Konjunkturlage befinde. Rund 175 Millionen Mark hat das Bundes- atomministerium in den Jahren 1956 bis 1959 für die Modernisierung und Erweiterung Wissenschaftlicher Institute und Einrich- tungen bewilligt. Mit diesen Mitteln sind 75 Institute und Laboratorien ausgebaut, ausgestattet oder neu errichtet worden. Die Steuerzahler erfüllt und 205 Millionen Mark mehr in die Staatskasse gezahlt, als der Finanzminister erwartet hat. Der unerwartete Steuersegen — im letzten Jahr hatte man ein Minus an Steuererträgen von 9 Mill. Mark— ist neben einer 10prozentigen Steigerung des Lohn- Baden- Württembergs haben im Rechnungsjahr 1959/60, das am 31. März zu Ende gegangen ist, ein Ubersoll steueraufkommens vor allem dem Umstand zu danken, daß in das eben zu Ende gegan- gene Rechnungsjahr 1959/60 zwei Abschluß- zahlungen für die veranlagte Einkommen- steuer flelen, und zwar die der konjunkturell kraftvollen Jahre 1956 und 1957. Die parlamentarische Untersuchung auf Sizilien blieb ohne Ergebnis. Die von einem Sonderausschuß des sizilianischen Landtags geführten Untersuchungen über angebliche Abgeordnetenbestechungen sind ergebnislos verlaufen. Der Ausschuß teilte in einem Be- richt an das Plenum mit, daß die wider- sprüchlichen Aussagen der Beteiligten eine Klärung der Angelegenheit unmöglich mach- ten, Die Bestechungsbeschuldigungen hatten im Februar zum Rücktritt des christlich- demokratischen„Rebellen“ Solvio Milazzo als Chef der Regionalregierung von Sizilien geführt. Mendes France, der ehemalige franzö- sische Ministerpräsident, forderte eine Kon- trolle der tunesisch- französischen Grenze durch UNO- Soldaten. Auf seiner Reise durch die USA ist der französische Staatspräsident de Gaulle aus New Vork kommend in San Franzisko ein- getroffen. Dr. Alexander Toeroek, der neuernannte Botschafter der Bundesrepublik in dem jetzt unabhängig gewordenen afrikanischen Staat Togo, überreichte dem Ministerpräsident Togos, Sylvanus Olympio, sein Beglau- bigungsschreiben. Damit sind die diploma- tischen Beziehungen zwischen der Bundes- republik und Togo hergestellt. Der UNO-Hochkommissar für das Flücht- lingswesen, Dr. August Lindt, bezifferte in Kopenhagen die Zahl der in Europa lebenden Flüchtlinge auf 111 000. In der Bundesrepu- blik und in Oesterreich sei ihre Lage„erträg- lich gut“, in Italien und Griechenland müß- ten die Flüchtlinge dagegen unter elenden Verhältnissen leben. Die Razzien gegen farbige Einwohner der Südafrikanischen Union gehen weiter. Am Mittwoch wurden wieder über 450 Afrikaner kestgenommen. Ministerpräsident Debré rorderte alle ver- antwortlichen Gruppen in Algerien auf, sich freizügig an dem Feldzug für die algerischen Kommunalwahlen am 29. Mai zu beteiligen. In einem in Algerien verbreiteten Rund- schreiben erklärt Debré, daß der Wahl- feldzug und die Wahlen„aufrichtig und loyal“ sein müßten. Die Porträts aller 14 Mitglieder des Zen- tralkomitee- Präsidiums der Kommunisti- schen Partei der Sowjetunion, einschlieglich der Bilder von Beljajew und Kiritschenko, sind aus Anlaß des bevorstehenden Ersten- Mai-Feiertags seit Dienstagabend in Mos- kau zu sehen. An Beljajew und in milderer Form auch an Kiritschenko war auf der letz- ten Sitzung des Zentralkomitees im Januar deutliche Kritik geübt worden. Im Westen wurde deshalb verschiedentlich angenom- men, daß sie ihre Präsidiumsstühle räumen müßten. Gegen Portugal nur 2:-· Sieg Helmut Rahn, der sich auf unserem Bud Foto: Gayer Georg Jährlich 1,2 Milliarden Mark will der Gesetzgeber für die Kriegsopfer zusätzlich aufbringen. Noch im Herbst vorigen Jahres hatte sich die Bundesregierung nur zu eine Mehraufwand von 1,05 Milliarden Merk reitgefunden. Allerdings ist zu beach Bundesfinanzminister Franz Etzel im fenden Haushaltsjahr nur etwa eine M liarde Mark wird aufbringen müssen, er durch das Inkrafttreten zum 1. Juni Monate einspart. In den nächsten Ja kann sich die Belastung des Staates danr durch Sterbefälle und das Auslaufen von Waisenrenten verringern. N 1 Alle 3,4 Millionen Kriegsopfer und terbliebenen werden in den Genuß höherer renten für Beschädigte mit keinem od sprünglichen Plänen von Bundesarbeitsmin ster Blank werden nicht nur die Ausgleichs renten für Beschädigte mit kleinem ode nur geringem sonstigen Einkommen aufge- bessert, sondern auch die Grundfrenten, di allen Kriegsopfern ohne Rücksicht auf ihr Einkommen zustehen. Als neue Leistung ist neben dem Be rufsschadensausgleich auch ein Einkommen ausgleich vorgesehen, der gezahlt wird, wenn der Beschädigte wegen der anerkann- ten Schädigungsfolgen vorübergehend beitsunfähig wird. Dieser Einkommensaus gleich soll den Unterschied zwischen dem verbliebenen Einkommen und 90 Prozent de, Nettoeinkommens des letzten Kalendervi teljahres vor der Arbeitsunfähigkeit de und zwar höchstens 78 Wochen lang inne halb von drei Jahren. Während station Heilbehandlung sinkt der Einkommensaus⸗ gleich derart, daß nur noch 65 Prozent de Nettoeinkommens gedeckt werden. Di. Grenze erhöht sich jedoch um je fünf Pr. zent bis zu 85 Prozent, wenn der Bescha digte eine Ehefrau und Kinder zu unte halten hat. Ein Warnstreik Wäre rechtswidrig, sagt der Bd Köln.(dpa) Ein allgemeiner Warnstr gegen die geplante Reform der sozial Krankenversicherung wäre nach Ansicht des Arbeitgeber rechtswidrig und würde seine Urheber schwere Folgen haben Wi Bundesvereinigung der deutschen Ar geberverbände erklärte, würde dies ei politischer Streik sein und kein zulässi Mittel des Arbeitskampfes. Diese Exkl. der Bundesvereinigung ist eine Antwort Arbeitgeber auf die vom DGB-Kreisaussch Frankfurt erhobene Forderung, der De Bundesvorstand solle am Tage der zweiter Lesung des Gesetzentwurfs zur Kranken versicherungsreform im Bundestag de sozialen Notstand erklären und vor Begin der Bundestagssitzung einen allgmeine Warnstreik ausrufen. Die Bundesvereinigun der Arbeitgeber betont, daß der Gegner eine solchen Streikes eindeutig der Gesetzgeber Wäre. Als Parlamentsnötigung, um die es dabei gehen würde, sei ein derartiger Streix sogar mit schweren Strafen bedroht. Schon der Versuch und die Anstiftung dazu seien strafbar. Die geschädigten Arbeitgeber könn- ten darüber hinaus Schadenersatzansprüche geltend machen. Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 989 O ROE Kommenta P. Donnerstag, 28. April 1960 Syngman Rhee gegangen „Der Vater der Nation“ ist zurückgetre- ten. Der fünfundachtzigjährige Staatschef von Südkorea, Syngman Rhee, hat sich Sestern den Entschluß abgerungen, den Rest semes Lebens als einfacher Bürger zu ver- bringen. Tatsächlich ist auch diese seine Er- klärung auf den Regierungsverzicht wie alles, was dieser Unglücksmensch in seinem Leben unternommen hat, hart an der Wirk- lichkeit und Wahrheit vorbeigegangen. Er War niemals ein einfacher Bürger und wird nie einer sein. Seine Koffer sind bereits ge- Packt. Diesem alten Mann ist es gar nicht mehr vergönnt, in heimischer Erde zu ster- ben, er wird in jenes Exil zurückkehren, aus dem er 1948 bereits zum zweitenmal aus- wanderte. Der Aufstand der Studenten und die hartnäckige Demonstration der oppositio- nellen Volksmehrheit haben die Niederlage dieses Mannes aus fürstlicehem Geblüt voll- ständig gemacht. Die Amerikaner werden sich kaum sehr darüber freuen, daß ihnen dieser alte Degen zum drittenmal zugeschickt wird, der nie- mals ein Demokrat war, dem es aber auch nicht mehr vergönnt war, jene autokratische Rolle zu spielen, die seine Väter in einem Patriarchalisch relativ glücklich geordneten Sesellschaftswesen noch ausüben konnten. Industrielle Aufrüstung und die Patenschaft der Vereinigten Staaten vertragen sich schlechterdings nicht mehr mit dem natur- haften Zustand eines bäuerlichen Volkes, in dem eine unendlich alte und traditionsreiche Kulturschicht die absolute Führung verkör- Pert hat. Dieser Traum ist ausgeträumt. Syngman Rhees Verdienst ist es zwar, sei- nem Lande überhaupt wieder eine eigene Be- deutung gegeben zu haben. Sein Widerstand gegen die japanische Besetzung, sein glühen- der nationaler Wille waren lange genug eine Triebfeder, ohne die dieses Völkchen am Rande der Welt längst entweder im sowie- tischen oder im rotchinesischen Herrschafts- ereich untergegangen wäre. Aber Rhees Niederlage ist zugleich ein Beweis dafür, daß eine Realpolitik, die sich im Negativen erschöpft, eben kein reales Gesicht besitzt und daß eine Revolution, ist sie erst einmal tiv geworden, mit Notwendigkeit ihre inder fressen muß, sonst kann sie sich nicht weiter entwickeln. Widerstand ist nur so lange eine heldenhafte Haltung als der Segner dominiert. Widerstand ins Absolute erhoben, wie das doch Syngman Rhee unter- nommen hat, muß scheitern. Der alte Mann wird nun vielleicht seine Memoiren schreiben und sich darauf be- en, daß der Gegenstand seiner nationalen Abwehr ja drohender und lebendiger denn je sel. Schließlich herrscht in Korea ja stän- dig Bürgerkriegssituation. An den Nord- grenzen des Landes stehen noch immer die Feinde der nationalen Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Nation. Was einst die Japaner für Korea waren, sind heute die Russen und die Chinesen in verstärktem Maße. Wird Syngman aber auch die rechte Antwort dafür haben, warum er selbst sein Volk undemokratisch regierte, nachdem er och gegen die Feinde der Demokratie an- etreten war? Südkorea ist der Musterfall dafür, daß ie moderne, auf tatsächliche weit ihrem Wesen entsprechende Demokratie aufge- baute Massengesellschaft sich nicht mit ab- olutistischen Methoden im Gewande einer neindemokratie aufrecht erhalten kann. mer muß fallen, der Zopf oder der Kopf. Natürlich ist es für uns im Westen und vor mem für die Vereinigten Staaten unendlich amabel, daß es in Südkorea überhaupt da- in kommen konnte, wohin es der Vater der Nation getrieben hat. Zu lange hat man im Sinne einer falschen Nichteinmischung die inge gehen lassen, obwohl man doch ge- wissermaßgen die Garantie für den Bestand jeses Staates im Geiste der Solidarität der emokratischen Welt übernommen hatte. Zu pät hat der US- Außenminister seine Stimme zum Einspruch erhoben, glücklicherweise cht zu spät. Wie mit dem Volke in Süd- orea Schindluder getrieben wurde, das ist enso verwerflich wie in Ungarn. Daß nun migstens kein ungarisches Autodafé be- eitet wurde, versöhnt wieder. Noch hat die demokratie ihre innere Kraft nicht verloren, Jen Reiter abzuwerfen, wenn er das Pferd zu ode spornen könnte. ogo unabhängig Termingerecht, so wie es die UN-Vollver- ammlung im November 1958 beschlossen Atte, hat gestern Togo seine volle Unabhän- igkeit erhalten. Damit wurde ein leidvoller d rozeßg beendigt, der das einstige deutsche chutzgebiet Ende des ersten Weltkriegs be- offen hatte. 1922 unter Völkerbundsmandat estellt, wurde es 1946 als UN-Mandat fran- ösischer und britischer Treuhänderschaft ibergeben, was dazu führte, dag 1956 das and auseinanderbrach. Der Westen ging in ie selbständige Republik Ghana ein, wäh- nad der größere Ostteil zunächst autonome publik im französischen Staatsverband urde. Nun hat auch diese Bindung ein Ende. Wie sich diese kleinste der afrikanischen epubliken in Zukunft entwickeln wird, ist raglich. Zunächst werden die Vereinten ationen ihre Wirtscheftshilfe dem Land gedeihen lassen müssen. Obwohl dieser Wwergstaat mit seinen anderthalb Millionen Zewohnern auf einem Gebiet, das etwa zwei Drittel der Fläche von Bayern umfaßt, an ich nur einen etwa fünfzig Kilometer brei- en Fruchtbarkeitsstreifen längs der Küste Feist, gelten seine Wirtschaftsaussichten s nicht ganz hoffnungslos, vorausgesetzt, es gelingt, die Bauern zu einer inten- ren Bodenwirtschaft zu bewegen. Mit anzösischen Union war das Land zu nfzig Prozent seiner Ein- und Aus- verbunden, Was zeigt, wie schwierig absolute Abkehr dieses Staates von undschaft mit Frankreich werden gerade dem Premierminister mit dem stolzen Namen Olympio nicht gerade frankophyle Ansichten nachgesagt werden. Die am meisten offene Frage dieser neuen Staatsbildung des weißen Sternes auf rotem Grund ist wohl die sozialpolitische. Moskau nimmt großen Anteil an der Entwicklung dieser Republik, obwohl es dort noch keine kommunistische Partei gibt. Immerhin läßt die neutralistische Haltung des Premiermini- sters die Sowjetunion die Hoffnung pflegen, daß es bald zu freundschaftlichen diploma- tischen Beziehungen zwischen beiden Staaten kommen werde. Auf Anregung des Parla- mentspräsidenten von Togo ist auch ein„Ko- mitee für kulturelle Beziehungen Togo UdSSR“ gebildet worden. Insbesondere ist auch die junge Intelligenz gegenüber dem Osten ziemlich aufgeschlossen, während eine zahlenmäßig schwache Industriearbeiter- schaft mit etwa einem Drittel gewerkschaft- lich Organisierter noch kaum von politischer Bedeutung ist. Von gewisser Bedeutung kann auch der Katholizismus für die Zukunft die- ses Landes werden, da immerhin zehn Pro- zent der Bevölkerung dieser Kirche ange- hören, während die Mehrzahl der Bevölke- rung noch in ihren angestammten schama- nistischen Vorstellungen verharrt. Immerhin gab es bisher in Togo keine blutigen Un- ruhen. Gewisse Spannungen bestehen jedoch in nationalen Fragen, insbesondere in der Frage einer etwaigen Konföderation mit Ghana oder aber der Rückgliederung des Ge- bietes von Westtogo. Alles wird darauf an- kommen, mit wieviel Umsicht die Vereinten Nationen in Zukunft ihre Hilfe dieser Neu- bildung angedeihen lassen, damit sie nicht mit einer forcierten industriellen Entwick- lung der Welt auch dort Sorgen schaffen, wo bisher noch keine bestanden. Dr. Karl Ackermann MORGEN Alt ist nicht gleich müde Konrad Adenauer beherrscht den CDU-Parteitag in Karlsruhe mit ungebrochener Kraft und Frische Von unserem Mitarbelter Hans-Joachim Deckert Karlsruhe. Der Lautsprecher gellte durch die Karlsruher Schwarzwaldhalle:„Die Dele- Sierten descCDU-Parteitages werden gebeten, ihre Plätze einzunehmen. In wenigen Minu- ten wird der Bundeskanzler mit seiner Rede beginnen“. In die Wandelhalle geriet Be- Wegung., In dem kleinen, improvisierten Restaurant blieben Frühstücksgedeckte un- berührt liegen. Mancher Fruchtsaft wurde nicht bezahlt. An den Eingangstüren zum Plennarsaal stauten sich Delegierte, Gäste und Journalisten, während eine von der bri- tischen Konservativen Partei nach Karlsruhe entsandte Dame noch ihre Begrüßungsrede zu einem wohltemperierten Ende brachte. Keine Lücke war in den Stuhlreihen, als „der Alte“ in geradezu jugendlicher Frische das Podium bestieg. Imponierender und ein- samer als je zuvor ist er die Seele dieses Parteitages, der weithin ragende Pol in einer Versammlung, die jeden Gedanken an Rebel- lion begraben hat. Konrad Adenauer stahlte eine vielbewunderte Mischung von Energie, Suter Laune und Angriffslust aus. Er kan- Zelte alle Kritik und allen Widerstand in den eigenen Reihen mit einer Souveränität ab, gegen die kein Kraut des Zwischenrufs ge- Wachsen war. Mit rotem Kopf wie ein Schul- junge quittierte Nordrhein- Westfalens Mi- nistepräsident Franz Meiers den mit sicherer Handbewegung versetzten Seitenhieb:„Ach Gott, Herr Meiers, ich habe Sie ja noch ge- Seen Die Regierungschefs der Länder waren Adenauer kritisiert die CDU Fortsetzung von Seite 1 feiere in der Bundesregierung und im Bun- destag Triumphe. Als er sich dafür einsetzte, die Zahl der Bundestagssitze um 50 zu er- höhen, damit mehr Spezialisten zum Zuge kämen, schien ihm der nordrhein-west- fälische Ministerpräsident Dr. Meyers widersprechen zu wollen. Adenauer tat je- doch die Einwendungen mit einer Wohlge- launten Handbewegung ab. Er erntete wäh- rend seiner Rede vor den Delegierten wie- derholt lebhaften Beifall. Die CDU bekennt sich zur Abrüstung (KI-Eigenber.) Bundesaußenminister von Brentano, der als zweiter Hauptredner das Podium betrat, betonte die unverbrüchliche Zugehörigkeit Deutschlands zur freien Welt. Die Entscheidung der Deutschen für die Freiheit sei keineswegs provisorisch, sondern endgültig. Auf der bevorstehenden Gipfel konferenz müsse das Abrüstungsproblem vor der Deutschlandfrage an erster Stelle stehen. Anschließend nahm der Parteitag ein- stimmig zwei Entschließungen an: In der einen stellt sich die CDU hinter die Ab- rüstungs- und Entspannungsbemühungen der Westlichen Staatsmänner und beruft sich auf das Recht zur Selbstbestimmung für das deutsche Volk; in der zweiten geißelt sie den Terrof in der SowWjetzone. Am Nachmittag sprach der nordrhein Westfälische Ministerpräsident, Dr. Meyers, vor dem Parteitag zu dem Thema„Schutz für Gesundheit und Leben in der industrialisier- ten Welt“. Dieses Anliegen sei bisher in der CDU-Politik zu kurz gekommen. Meinungs- umfragen haben nach Meyers“ Worten er- geben, daß sich nur 35 Prozent der bundes- deutschen Bevölkerung gesund fühlen. Zum Schutz der Gesundheit seien Wohnungen, Schulen, Arbeitsplätze und Erholungsstätten notwendig, die ausreichend, gut durchdacht, hygienisch einwandfrei und schallgeschützt Sind. Als lebenswichtig bezeichnet Dr. Meyers die Erhaltung waldreicher Erholungsgebiete. Auch am zweiten Tag setzte die CSU in Karlsruhe ihr Drängen auf eine Politik der Wahlvorbereitung fort. Bundespostminister Stücklen suchte am frühen Morgen Dr. Krone auf, um ihm den Vorschlag zu unter- breiten, Dr. Adenauer solle Professor Erhard — nicht zuletzt im Hinblick auf das Wähler- volk— als„Kronprinzen“ herausstellen. Dies hatte offensichtlich keinen Erfolg. (dpa) Bei der Wahl des Vorstandes wur- den auch die vier Stellvertreter Adenauers von dem Parteitag in ihren Amtern bestätigt. Es sind Theodor Blank(359 Stimmen), Dr. Eugen Gerstenmaier(387 Stimmen), Kai- Uwe von Hassel(418 Stimmen) und Dr. Hein- rich Krone(420 Stimmen). Der Parteitag hat eine Statutenänderung vorgenommen, die den bisherigen geschäftsführenden Vorstand, bestehend aus Dr. Gerhard Schröder, Kurt- Georg Kiesinger und Dr. Franz Meyers, ab- schafft und durch einen erweiterten Vorstand von 15 Mitgliedern ersetzt. Diese Vorstands- mitglieder müssen noch vom Bundesausschuß der CDU gewählt werden. Eine Delegation der Ost-CDU aus der Sowjetzone, die aus den Volkskammerabge- ordneten Ursula Friedrich, Arnold Gohr und Lothar Zschommer bestand, ist am Mittwoch nachmittag vom Präsidium des CDU-Bundes- PDarteitages nicht empfangen worden. 9 die Zielscheibe des beißenden Hohns Aden- auer'scher Prägung. Der Bundesrat bekam als erste kritikwürdige Institution sein Fett: „... da passieren köstliche Dinge“. Allein der Landesvater des gastgebenden Baden-Würt- temberg, Kurt Georg Kiesinger, kam glimpf- lich davon.„Sie sind ja noch relativ ver- nünftig“, konzedierte ihm der Patriarch. Dann wurden die gegen Theodor Blank Opponierenden Sozialausschüsse gerügt, die Bundestagsfraktion einer bürokratischen Ge- sinnung bezichtigt, die ganze Partei satt und träge gescholten. Die christlich- soziale Schwesterpartei Bayerns kann mit dem Chef der CDU zufrieden sein. Der Ausgang der bayerischen Kommunalwahlen war den Füh- rern der CSU empfindlich in die Knochen Sefahren. Sie verlangten von der großen Schwester tatkräftige Hilfe, wirksame Paro- len und anspornende Aggressivität. Ihr Appell hatte Erfolg. Mit Behagen hielt Kon- rad Adenauer seine erste Wahlrede.„Wen Gott verderben will“, so wurden die Sozial- demokraten angefahren,„dem verwirrt er vorher die Sinne“. 5 Der Bundesvorsitzende der CDU bringt die Partei auf Gefechtsstation. Meinungs- verschiedenheiten in entscheidenden Fragen werden nicht mehr geduldet. Unangenehme Probleme, wie Rundfunkgesetz und Kran- kenversicherungsreform werden nicht etwa aufgeschoben, sondern im Gegenteil mit aller Kraft vorwärts getrieben. Adenauers Konzeption heißt: Konsolidierung des Er- reichten in erhöhtem Tempo. Und dieses Programm ruht allein auf den Schultern des vierundachtzigjährigen Chefs. Als die Bayern noch einmal einen Vorstoß unternahmen, Ludwig Erhards Nachfolgerposition zu stär- ken, erhielten sie eine heftige Abfuhr:„So eine Kronprinzengeschichte ist immer eine unangenehme Sache“, sagte Adenauer. der unbestrittene Monarch. i Es gibt keinen Widerspruch mehr. Die „zornigen jungen Männer“, die sich einst auf dem Stuttgarter Parteitag von 1956 unter Führung des jetzigen nordrhein-westfäli- schen Ministers Dufhues formiert hatten, sind still geworden. Der schleswig-holstei- nische Ministerpräsident Kai Uwe von Has- sel plädierte zwar energisch und mit offen- Westliches Selbstinteresse an Berlin Berliner Bürgermeister Amrehn vor der CDU Mannheim Von unserem Mitarbeiter Martin Schubert Mannheim. Auch die Landtagswahlkämpfe stünden heute unter dem Eindruck der gro- Ben Politik. Es gehe in Deutschland so lange in erster Linie um die Fragen des Weltge- schehens, wie die Probleme, die uns durch Franz Amrehn, der in einer Versammlurd des ODU Rreis verbandes Manmnhein-stadt im Rahmen des Wahlkampfes für die Land- tagswahlen im Saal des Kolpinghauses sprach. Amrehn sagte, die Bundesrepublik habe unter der Führung der CDU ungeheuere Er- folge errungen, die ein hohes wirtschaftliches Niveau gezeitigt hätten. Der Redner kam dann auf die bevorstehende Gipfelkonferenz zu sprechen. Zwar würden dort die Würfel noch nicht fallen, aber die Weichen dafür gestellt werden, ob weitere Verhandlungen überhaupt einen Sinn hätten oder ob sich die Fronten weiter verhärten würden. Das Hauptthema der Pariser Konferenz wird nach Ansicht Amrehns die Abrüstung sein. Eine Abrüstung sei aber nur möglich, wenn sie mit einer politischen Entspannung ver- bunden sei. Diese Entspannung müsse in der Deutschland- und Berlin-Frage ein- setzen. Amrehm wandte sich gegen jede Art von Vorschlägen, die die Bildung einer Freien Stadt Westberlin zum Ziele hätten. Solche Pläne hätten nur zum Ziele den Staatsmän- nern die Verantwortung für eine echte L- sung abzunehmen. Es dürfte aber nicht zur Bildung eines dritten deutschen Staates kommen, weil dies erstens die Teilung Deutschlands konsolidieren würde und Zweitens die Anerkennung auch eines zwei- ten deutschen Staates, des Zonen-Staates, einschlösse. Jede Entscheidung müsse da- von ausgehen, daß uns kein Schritt von der Wiedervereinigung entfernen dürfe. Hier- bei wandte sich der Redner scharf gegen die Behauptung einer amerikanischen Zeitung, die Deutschen in der Bundesrepublik seien Viel zul satt und selbstzufrieden, um die Wiedervereinigung überhaupt ernstlich zu wollen. Die politische Freiheit sei den Deutschen mehr wert als aller Wohlstand, betonte Amrehn. Die Bildung einer Freien Stadt Westber- lin hieße auch, dag die Staatsgrenze des Zonenstaates durch Berlin hindurchginge und damit den Deutschen aus der Zone jede Flucht unmöglich gemacht würde. Amrehn sprach jedoch seine Ueberzeugung aus, daß die Westmächte in der Berlin-Frage fest bleiben würden. Der Grund dafür sei, neben den eingegangenen Verpflichtungen gegen- über Berlin und der Bundesrepublik, vor allem ein elementares Selbstinteresse, da ein Eingehen auf die scwijetischen Wünsche die Westmächte derartig bloßstellen würde, daß niemand mehr zu vertrauensvoller Zu- sammenarbeit mit ihnen bereit wäre. Als Lebensfrage für Berlin nannte Amrehn die Aufrechterhaltung und Sicherung der Ver- bindungswege von Berlin in die Bundes- republik und umgekehrt. Eine Lösung sieht Amrehn in der Schaf- fung einer Situation, die auch den Sowjets klarmache, daß ihre legitimen Interessen, sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur, besser gewahrt seien, wenn die Ein- heit Deutschlands wiederhergestellt Sei. Die erfolglosen indisch- chinesischen Gespräche Imponierend waren Nehrus Standhaftigkeit und Würde bei den Begegnungen mit Tschou En-lai Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Iadien * Zwei Tage nach dem ergebnislosen Ende der Gespräche mit dem chinesischen Minister- prùsidenten Tschou En-lai erklärte der indische Regierungschef, Nehru, Indien sehe sich heute einer größeren Gefahr gegenuber als jemals zuvor seit seiner Unabhängigkeit. Der indische Minister präsident eröffnete am Mittwoch die erste indische Kriegsakademie und sagte bei dieser Gelegenheit, angesichts dieser Gefahr sei gang Indien„verteidigungs- bewußt“ geworden. Die indische Nation wünsche, in friedlicher Zusammenarbeit mit allen Nachbarn zu leben. Dennoch müsse der Verteidigungsapparat des Landes„realistisch und auf Notfälle“ eingestellt sein. Neu Delhi. Nehru hat in die Verhandlun- gen mit den Chinesen die führenden Mitglie- der seines Kabinetts eingeschaltet, den Innenminister Pandit Pant, Finanzminister Moraji Desai, Stahlminister Swaran Singh und Verteidigungsminister Krishna Menon — Männer, die mit Ausnahme Menons alle als ausgesprochene Antikommunisten bekannt sind und die eine sehr deutliche Sprache mit den Chinesen geredet haben dürften. Insge- samt wurde über vierzig Stunden lang ver- handelt, und die Hälfte dieser Zeit entfiel auf Gespräche, die Nehru und Tschou En-lai allein nur im Beisein von Dolmetschern, ge- führt haben. Die chinesische Taktik zielte offenbar dar- auf ab, den ganzen Grenzkonflikt als ein Erbe des westlichen Imperialismus in Asien darzustellen und seine Bedeutung für das indisch- chinesische Verhältnis zu bagatelli- sieren. Als Ausweg aus der Krise empfahlen die Unterhändler Pekings die Anerkennung des status quo. Das würde für die Inder be- deuten, daß sie die chinesische Besetzung von rund dreißigtausend Quadratkilometer indischen Hoheitsgebietes in Ladakh akzep- tieren müßten, während die Chinesen ihre Forderungen auf weitere achtzigtausend (dpa) Quadratkilometer aufgeben würden, auf ein Gebiet allerdings, das ihnen ohnehin nicht gehört. Nehru und seine Mitarbeiter haben da- gegen von Anfang an den Standpunkt ver- treten, daß eine Verständigung nur dann möglich sei, wenn China seine Aggression in Ladakh rückgängig macht. An diesem Zen- tralproblem sind die Verhandlungen geschei- tert. Die Chinesen behaupten, der von ihnen besetzte Teil Ladakhs habe immer zur chine- sischen Grenzprovinz Sinkiang gehört. Zur Begründung dieser These wird angeführt, daß die Inder das von ihnen beanspruchte Ladakh-Gebiet nie verwaltet hätten und als zynischen Beweis dafiir zitiert man die Tat- sache, daß die Chinesen von 1954 bis 1957 eine große Straße durch Ladakh gebaut haben, ohne daß die Inder darauf aufmerksam ge- worden wären. Nachdem über diese Streitfrage keine Einigung zu erzielen war, verloren die Ver- handlungen auch über die anderen strittigen Grenzpunkte ihren Sinn, weil Konzessionen in nebensächlicheren Detailfragen nur mög- lich gewesen wären, wenn man sich über das fundamentale Grundproblem verständigt hätte. So blieb als Trostpreis am Schluß nur eine Vereinbarung übrig, die bewaffneten Zusammenstöße von Grenzpatrouillen ver- hindern soll und die nach einiger Zeit die Wiederaufnahme der erfolglos abgebroche- nen Verhandlungen in Aussicht nimmt. Die Schlappe, die Indiens Außenpolitik in den Beziehungen zu China und in der Verteidigung der Himalajagrenze zweifellos erlitten hat, wurde jedenfalls teilweise wie- der ausgeglichen durch die Standfestigkeit und Würde, mit denen Nehru bei den Ver- handlungen den Chinesen begegnet ist. Die Haltung Nehrus hat die indische Oeffent- lichkeit und wohl auch die Beobachter in an- deren asiatischen Ländern stark beeindruckt. Wenn sie der Auftakt zu einer realistische- ren indischen Außenpolitik ist, würde der Verlust von ein paar tausend Quadratkilo- metern Hochgebirgsland am Ende für Indien noch einen Gewinn bedeuten. Wie lebendig die Himalajagrenze nicht nur in Ladakh geworden ist, wird den In- dern jetzt zusätzlich noch durch die Tatsache klar gemacht, daß Tschou En-lai von Neu Delhi aus nach Nepal flog, um dort einen Freundschaftsvertrag zu unterzeichnen. Auch hier prallen die indischen und chinesischen Interessen hat aufeinander, und es wird künftig eine der ersten Aufgaben der in- dischen Diplomatie sein müssen, sich weni- Ser um entfernte Probleme der Weltpolitik als vielmehr um den Schutz der bedrohten indischen Grenzen zu kümmern, und zwar mit der richtigen Einschätzung, wer Indiens Freunde und wer seine Feinde sind. sichtlich guter Resonanz für eine straffere, schlagkräftigere Parteiorganisation. Aber von einflußreicheren Stellvertreterposten ist nicht mehr die Rede. Umbau und Erweite- rung des Bundesvorstandes, der hinfort ver- pflichtet sein soll, in regelmäßigen kurzen Zeitabständen zusammenzutreten, ist das Auherste, was von der Alleinherrschaft des Symbols Adenauer geduldet werden kann. Der Alte und das Alte beherrschen diesen Parteitag. Aber es wäre ein Irrtum,„alt“ mit„müde“ gleichzusetzen. Die CDU spürt, dag die abermalige Wiederholung eines dreimaligen Erfolges keine Selbstverständ- lichkeit ist, sondern Kraft und Schwung er- fordert. Konrad Adenauer, der älteste Dele- gierte des Karlsruher Parteitages, scheint Weiterhin als der beste, wenn nicht einzige Gewährsmann empfunden zu werden, eine mit der Regierungs verantwortung belastete Parteimaschine vor dem Verschleiß zu be- Wahren. „Nur noch Wohnungsbedari“ sagt Wohnungsbauminister Lücke Pforzheim.(LSW) Die Wohnungsnot Ist zwar zu Ende, nicht aber der Wohnungs- bedarf. Diese Feststellung traf Bundes- Wwohnungsbauminister Paul Lücke am Diens- tagabend auf einer Pressekonferenz in Pforz- heim. In den letzten vier Jahren seien dem Lande Baden- Württemberg 1,5 Milliarden Mark an Bundesmitteln für den Wohnungs- bau zugeflossen, während das Land selbst 415 Millionen Mark dafür ausgegeben habe. Zur Preisbewegung auf dem Baumarkt sagte der Minsiter, daß die allgemeine Wirtschafts- konjunktur die Grenze erreicht habe, aller- dings noch nicht auf allen Gebieten. Der so- ziale Wohnungsbau dürfe unter keinen Um- ständen gedrosselt werden. Lücke forderte deshalb, daß im sozialen Wohnungsbau keine Vergaben erfolgen, die über den Preisen des Vorjahres liegen und daß die Ausschreibun- gen öffentlich vorgenommen werden. Präsident Lübke besuchte die Bodenseestadt Konstanz Konstanz.(dpa) Bundespräsident Heinrich Lübke hatte am Mittwoch eine Reise zum „Grünen Parlament“ der deutschen Garten- baugesellschaft auf der Bodensee-Insel Mainau zum Anlaß eines Besuches in Kon- stanz genommen. Auf einem Empfang, der nach einem überaus berzlichen Empfang durch die Bevölkerung im historischen Rat- saal stattfand, verwies der Bundespräsidenet während einer Ansprache auch auf das aktuellste Problem am Bodensee, den Gewäs- serschutz. Er werde sich der Reinhaltung des Bodensees besonders annehmen und sich dafür einsetzen, daß Bund und Länder an dieser Aufgabe ausreichend mitwirken. Einstweilige Verfügung wegen übler Nachrede abgelehnt Bonn.(scho.-Eig.-Bericht) Die 7. Zivil- kammer des Landgerichts Bonn hat dem An- trag des Chefredakteurs des sozialdemokra- tischen Wochenblattes„Vorwärts“, Jesco von Puttkamer, auf Erlaß einer Einstweiligen Verfügung gegen das Komitee„Rettet die Freiheit“ und einzelner seiner Vorstands- mitglieder nicht entsprochen, sondern nach einstündiger mündlicher Verhandlung er- klärt, am 11. Mai werde in dieser Sache ein Beschluß verkündet. Von Puttkamer war im zweiten Band der antikommunistischen Denkschrift„Ver- schwörung gegen die Freiheit“ Kollaboration mit dem Kommunismus vorgeworfen wor- den. N Holländische Truppen werden nach Neuguinea entsandt Den Haag.(AP) Die niederländische Re- gierung hat die Entsendung von neuen Land, Luft- und Seestreitkräften nach Niederländisch-Neuguinea zum Schutze die- ses von Indonesien beanspruchten Gebietes beschlossen. Der Entschluß, die Verteidi- gungsbereitschaft Niederländisch-Neugui- nèeas zu verstärken, wird offiziell mit der Aggressivität der indonesischen Außenpoli- tik und dem wachsenden militärischen Po- tential Indonesiens begründet. In einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung betont die niederländische Regierung, sie sei nach sorgfältigen Ueberlegungen zu der Auffas- sung gelangt, daß es notwendig sei, Nieder- ländisch-Neuguinea verstärkten Schutz zu gewähren. Ende Mai wird das größte Kriegsschiff der niederländischen Marine, der Flugzeugträger„Karel Doorman“, in die Gewässer Neuguineas auslaufen. Seine Ent- sendung soll die Entschlossenheit der Nie- derlande, West-Neuguinea mit allen Mitteln gegen jeden Angriff zu verteidigen, augen- fällig demonstrieren. Kein Verzicht Londons auf eigene Atomstreitmacht London.(dpa) Großbritannien wird nicht auf eine eigene Atomstreitmacht verzichten, auch wenn es in einigen Jahren bei der Be- schaffung von Raketen voll und ganz von den USA abhängig sein sollte. Dies stellte der britische Verteidigungsminister Harold Watkinson am Mittwoch in der Unterhaus- debatte fest, die sich mit der Entscheidung der britischen Regierung befaßte, auf die Entwicklung einer eigenen weitreichenden Rakete zu verzichten. Die Labour- Opposition hatte einen Tadelsantrag eingebracht. Sie ging aber nicht soweit wie die Liberalen, die in einem Abänderungsantraäg eine völlige Aufgabe der unabhängigen britischen Atom- streitmacht befürworteten. Kurz notiert Aman Ullah, Afghanistans früherer König, starb vor einigen Tagen im Alter von 68 Jah- ren in einer Züricher Klinik. Der afghanische Herrscher, der im Jahre 1928 auf seiner Europareise auch Deutschland besucht hatte, War wenig später von mohammedanischen Stämmen abgesetzt worden, weil er sein Land ohne Rücksicht auf die Mentalität der Bevölkerung modernisieren wollte. Seitdem lebte er im Exil. kere, Aber n ist eite- ver- rzen das des Ann, esen „alt“ hürt, ines and- er- ele- eint ige eine tete be- 18t ngs- des- ens orz- dem den ngs- Abst abe. agte ts⸗ ler- 80 Im- erte eine un- rich zum ten- sel on- der ang at- net das 2 des sich an vil An- tra- von gen die ids- Ach er- ein der er- ion OT- Re- len ach lie- tes di- Uui- der li- 50 am ont ach as- er- Bte ne, die nut- ie- eln n- cht en, e- on Ite d 18— die en on ie lie ge N Nr. 98/ Donnerstag, 28. April 1960 MORGEN Seite 8 Was sonst noch gescha g In einer ganzseitigen Anzeige in der„Los Angeles Times“ appellieren am Mittwoch 126 Unterzeichner eines Aufrufes, darunter be- kannte Schriftsteller und Künstler, an den Gouverneur von Kalifornien, Brown, den zum Tode verurteilten Caryl Chessman vor dem Tod in der Gaskammer zu bewahren. Die Unterzeichner des Appells wollen Gou- verneur Brown bewegen, den Obersten Ge- richtshof des Staates um die Gewährung des Begnadigungsrechtes zu ersuchen. Die Unterzeichner erklären, sie seien gegen die Todesstrafe überhaupt und hielten die Voll- streckung des Todesurteils nach acht Ter- minen und zwölf Jahren in der Todeszelle für grausam und ungewöhnlich. * Die französische Polizei hat am Dienstag die beiden letzten Mitglieder der Diebes- bande verhaftet, die am 31. März aus einem Restaurant an der Riviera 20 moderne Ge- mälde, darunter mehrere Picassos, gestohlen hat. Drei andere Mitglieder der Bande waren bereits vor einigen Tagen festgenommen worden. Unter den jetzt Verhafteten befin- det sich auch der Anführer, der nach Kor- sika geflohen war, Die gestohlenen Gemälde sind allerdings bisher nicht gefunden wor- den. Die Polizei vermutet, daß sie in der Um- gebung von Nizza versteckt worden sind. * Zwel signierte Aquarelle Adolf Hitlers sind neben Werken von Renoir, Manet und Degas unter den Gemälden und Zeichnun- gen, die am 4. Mai im Londoner Kunst- auktionshaus Sotheby versteigert werden sollen. Hitler hat sie in der Zeit angefer- tigt, in der er als Maler eine dürftige Exi- stenz in Wien fristete und seine Aquarelle oft kür wenige Schillinge an den Haustüren verkaufte. Später, als er an der Macht war, ließ er alle seine früheren Werke, deren er habhaft werden konnte, aufkaufen und ver- * Der 40 Jahre alte Schreiner Stanley Wil- son aus Hull in Nordostengland hat im Fuß- balltoto 100 000 Pfund(etwa 1,2 Millionen Mark) gewonnen. Die Tippreihe, die ihm das Füllhorn der Glücksgöttin öffnete, kostete inn einen Penny(etwa fünf Pfennig). Wilson sagte, daß er bereits seit 14 Jahren jede Woche regelmäßig tippt. Außer ein paar kleinen Gewinnen jedoch habe er bisher noch nicht viel Glück dabei gehabt. * »Das Wasser ist Wirklich eisig kalt“, sagte der 17jährige Hamburger Holger Wolf nach einem Sprung in den Hafen von Reykjavik, er war einem betrunkenen Isländer nach- gesprungen, der in den Hafen gefallen war und ertrunken wäre, wenn der junge Deut- sche, dem einige isländische Polizisten zur Hilfe geeilt waren, ihn nicht aus dem Was- ser gezogen hätte. Es war das zweite Mal, daß Holger Wolf, Schiffsjunge an Bord des deutschen Dampfers„Margarethe Bischoff“, einen Mann vom Tode des Ertrinkens ge- rettet hat. Das erste Mal geschah es in sei- ner Heimatstadt Hamburg. Die beiden Male unterschieden sich lediglich dadurch, daß das Wasser in Hamburg nicht annähernd so kalt gewesen war wie jetzt in Island. Holgar Wolf konnte aus Reykjavik ein Andenken mitnehmen: eine Silbermedaille der isländi- schen Lebensrettungsgesellschaft, die ihm durch deren Präsidenten an Bord der„Mar- garethe Bischoff“ überreicht worden war. nichtete den größten Teil. 5 * Aus Wut darüber, daß er wegen eines geringfügigen Vergehens zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, hat der 45jährige Grieche Stelios Dardakis in einem Amoklauf zwei Männer und zwei Frauen erschossen, zwei Weitere Personen verletzt und dann ver- sucht, sich mit der letzten Kugel selbst zu töten, ehe er von der Polizei überwältigt wurde. Dardakis, der viele Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat, fühlte sich drch das Urteil des Gerichts unge- recht handelt und beschloß, Rache zu neh- men. Mit dem Fahrrad fuhr er nach Miri, einem Dorf in Mittelgriechenland, durch- schnitt die Telefonleitung und wartete im Hinterhalt auf den Mann, der ihn ange- zeigt hatte. Der Kläger und ein zweiter Mann fielen unter seinen Kugeln. Im Dorf streckte der Rasende anschließend noch eine Frau und deren Tochter und einen Dritten nieder. * Die persische Polizei hat einen internatio- nalen Ring von Rauschgiftschmugglern zer- schlagen und rund vier Kilo Narkotika im Werte von 2,9 Millionen Mark beschlag- nahmt. Die Stadt der Kalifen bricht mit der Tradition Das politische und intellektuelle Zentrum arabischer Kultur in Europa beugt sich den Interessen der Touristik In Andalusien hat jetzt die große Reise- zeit begonnen, die alljährlich ungezählte Fremde nach dem spanischen Süden lockt. Nach einem ungewöhnlich feuchten Winter Prangt die verschwenderischste unter den Landschaften Iberiens in der vitalen Far- benpracht ihrer schönsten Saison. Sie trägt das blumenbesäte Frühjahrsmodell aus einem der teuersten Salons der Natur. Auf der großen Durchgangsstraße, die von Ma- drid über die Sierra Morena führt, begeg- net man langen Reihen von Autos und Om- nibussen mit den Kennzeichen aller west- europäischen Länder. Die Bundesrepublik ist stark vertreten. Der Touristenstrom, der über die Pyrenäen hereindrängt, wird jedes Jahr breiter und stellt immer höhere Anfor- derungen an die bisher unterentwickelte Fremdenindustrie Spaniens, die sich unter dem Druck einer jähen Konjunktur beeilen muß, die Versäumnisse von Jahrzehnten nachzuholen. Es genügt längst nicht mehr, daß in Ma- drid, Barcelona, San Sebastian und Sevilla eine stattliche Auswahl von Hotels zur Ver- kügung steht und daß auch in einigen ande- ren Zentren des Fremdenverkehrs wie an der Costa Brava und der Malagaküste das Ange- bot immer vielseitiger wird. Spanien ist weit und seine Entfernungen sind groß. Es kann der plötzlichen Nachfrage nur Herr werden, wenn es die Lücken schließt, die zwischen den Brennpunkten des touristischen Inter- esses klaffen, Ein typisches Beispiel dafür ist Cordoba, das trotz seiner weltberühmten Moschee, dem neben der Alhambra groß- artigsten Bauwerk maurischer Kunst auf europäischem Boden, trotz seiner aus der Römerzeit stammenden Brücke und seiner bezaubernden, vom Duft der Orangenblüte erfüllten Plätze und Innenhöfe, bis vor kur- zem über kein einziges annehmbares Hotel verfügte. Viele Fremde zogen es daher vor. hier nur flüchtig Station zu machen und nach einem schnellen Besuch der Moschee wieder auf den Anlasser zu treten, um gastlichere Gefilde aufzusuchen. Ungezählte Millionen gingen auf diese Weise der Stadt in jeder Reisezeit verloren. Doch inzwischen ist Abhilfe geschaffen wor- den. Eine private Unternehmergruppe errich- tete bereits vor längerem ein modernes, mit Schwimmbecken und allem Komfort ver- sehenes Palast-Hotel, aber das schien Cor- dobas aktivem und energischem Bürger- meister noch nicht ausreichend. Er tut alles, um aus der alten Residenz der Kalifen eine touristische Attraktion erster Ordnung zu machen. Nachts sind die antiken Monumente angeleuchtet und die abendlichen Führungen durch die weißgekalkten, engen Gassen, die der Mond in samtblaues Licht taucht, gehören zu den raffiniertesten Erlebnissen einer Spa- nienreise. Ueberall murmeln leise die Brun- nen. Die Hauswände strahlen die Wärme des Tages aus und die mit Blumen überladenen Balkone werfen spielerisch das Muster ihrer schmiedeeisernen Gitter auf den Boden. Je- des Jahr findet ein Wettbewerb statt, bei dem die am schönsten geschmückten Balkone prä- miiert werden. Zu den neueren Sehenswür- digkeiten zählt der wiederhergestellte Palast des Rabbi Maimonides, des bedeutendsten jüdischen Religionsphilosophen des Mittel- alters. In ihm ist das erst neuerdings geschaf- fene Stierkampf-Museum untergebracht, das nach dem tragischen Tod des großen Cordo- beser Toreros Manolete die Andenken an ihn und die anderen berühmten Stierkämp- fer der Schule von Cordoba sammelt. Ueberall in dieser Stadt begegnet man den Spuren einer geistigen Ueberlieferung, die sie von den anderen Städten Andalusiens unterscheidet. Man spürt es auf Schritt und Tritt, daß sie einmal das politische und in- tellektuelle Zentrum der arabischen Kultur ir Europa war. Ernst, Würde und Gemessen- heit sind ihre stärksten Eigenschaften. Sie haben eine besondere Tradition geschaffen, die sich noch heute in der Haltung ihrer Be- wohner ausdrückt. Hier ist nicht der folklori- stische und populäre Islam zu Hause, der das jlärmfrohe und immer heitere Sevilla kenn- zeichnet, sondern ein stiller und vornehmer, Tulpen bringt die alte Postkutsche, die auf dem gleichen Weg von der Türkei nach Hol- land unterwegs ist, auf dem vor 400 Jahren die ersten Tulpenawiebeln nach Holland kamen. Das Ziel der Postkutsche ist die„Floriade“, die große Blumenschau in Rotterdam. Am Montag traf die Kutsche auf ihrer 3404 em langen Tulpenzwiebel-Gedächtnisfahrt in München ein, wo sich zum Pferdewechsel auf dem Königsplatz auch Ober bürgermeister Thomas Wimmer eingefunden Ratte. Foto: Keystone den tieferen Erkenntnissen des Daseins zu- gewandter und aristokratischer Islam, der in Cordoba— der Heimat Senecas— durch die Berührung mit der Ueberlieferung der Antike eine einmalige Blüte erlebte und eine unverwechselbare Atmosphäre schuf. Es lohnt sich gewiß, die Fremden mehr an diese Stadt zu fesseln als es bisher geschah und darum muß man den tüchtigen Bürgermei- ster loben, der so intensiv um Cordobas tou- ristische Aufwertung bemüht ist. Uebrigens trifft er sich dabei mit den Interessen der spanischen Fremdenverkehrspolitik, die eine gleichmäßigere Verteilung des auf wenige Schwerpunkte konzentrierten Tourismus— in Andalusien vor allem auf Sevilla— an- strebt. Städtische und staatliche Stellen haben in Cordoba zusammengearbeitet, um es mit einem neuen Glanzstück der spanischen Ho- telindustrie zu schmücken, dem„Parador de Arruzafa“, der dieser Tage eröffnet wurde. Das mit allen neuzeitlichen Schikanen aus- gestattete Rasthaus, von dem man einen großartigen Blick auf die Stadt und die sanft abfallende Ebene des Guadalquivir hat, liegt auf halber Höhe der Sierra de Cordoba. Es hat seinen Namen von einem ehemaligen maurischen Landsitz, der von dem Kalifen Abderrahman III. im 10 Jahrhundert an der gleichen Stelle erbaut wurde, Das Gelände, das sich im Besitz der Stadt befand. wurde von ihr an den staatlichen Fremdenverkehrs- verband abgetreten, der die Verpflichtung übernahm, den Bau durchzuführen. Was da- bei herausgekommen ist, wurde jetzt der Auslandspresse vorgeführt und man muß zu- geben, daß sich die Mühe gelohnt hat. Wie alle Unterkünfte der„Direccion General de Turismo“, die eine selbständige Abteilung des Madrider Informations ministeriums ist, firmiert die„Arruzafa“ zwar nur unter dem bescheidenen Namen eines Rästhauses, aber sie ist luxuriöser als viele große Hotels. Das Ueberraschende daran ist der Bruch mit der Tradition, zu dem sich die staatlichen Architekten bei diesem Projekt entschlossen haben. Bereits in den zwanziger Jahren be- gann Spanien unter General Primo de Ri- Vera eine Fremden- Organisation aufzubauen, die das Land mit einem Netz von regie- rurigseigenen Rasthäusern überzog. Vor allem dort, wo die private Hotelindustrie nur schwach oder garnicht vertreten war, ent- standen Betriebe, die in zwei Hauptgruppen zerfallen: die sogenannten„Albergues“, klei- nere, im Villenstil errichtete Road Inns, die an den großen Durchgangsstraßen liegen und dem Autoreisenden dazu dienen, die gewal- tigen Entfernungen der Halbinsel zu unter- teilen, und die„Paradores Nacionales“, meist in umgebauten alten Schlössern oder Kl6- stern untergebrachte Rasthäuser, die mit viel Geschmack den Stil der spanischen Vergan- genheit wahren und im Gegensatz zu den „Albergues“ auch für längeren Aufenthalt zur Verfügung stehen. Wenige staatliche Einrichtungen Spa- niens verdienen uneingeschränkte Zustim- mung als diese in Jahrzehnten bewährte Touristenorganisation. Man kann den Be- suchern der Halbinsel die mit geringen Aus- nahmen sorgfältig geführten Paradores und Albergues mit gutem Gewissen empfehlen, denn sie haben unter anderem den Vorzug, daß der Gast für das gleiche Geld mehr be- kommt als in den Hotels der gleichen Kate- gorie, die privat geleitet sind. Er braucht weder die sonst auf der Rechnung erschei- nende Luxussteuer noch die Trinkgeldablö- sung zu bezahlen, die bereits in den ange- messenen Preisen der staatlichen Häuser ent- halten ist. Das Netz wurde in den vergange- nen Jahren laufend ausgebaut und das letzte Beispiel der Serie ist die„Arruzafa“— ein moderner Bau aus Glas, Stahl und Beton, dessen sämtliche Zimmer nach dem Hang zu liegen, so daß man aus allen die Aussicht auf Cordoba genießen kann. Während die in historischen Gebäuden untergebrachten Pa- radores in der Zahl ihrer Räume beschränkt sind, hat man hier zum erstenmal bei einem Rasthaus auf die altertümliche Atmosphäre verzichtet und sich ganz auf den Stil der rationellen Zweck- Konstruktion eingestellt. Was dabei an Beziehung zur Vergangenheit und Behaglichkeit verloren ging, wurde an Luxus und Komfort gewonnen. Das Haus bringt dreimal soviel Gäste unter als die bis- herigen Paradores. Es ist bereits mit dem Blick auf eine Entwicklung gebaut, die Spa- nien jedes Jahr mit einem größeren Frem- denstrom überschwemmt. H. Barth Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechselnde, meist starke Bewölkung. Nur kurze Zwi- schenaufheiterungen. Immer wieder Nieder- schläge, teils als Schnee, auch in niederen Lagen mit Schnee oder Graupeln vermischt. Kalt. Tagestemperaturen 5 bis 8 Grad. Früh- temperaturen um Null. In Aufklarungs- gebieten Frost oder mindestens Bodenfrost. Mäßiger Wind zwischen West und Nord. Uebersicht: Das Hochdruckgebiet über dem Nordmeer und sein bis nach den briti- schen Inseln reichender Keil bleiben in den nächsten Tagen erhalten. Damit dauert die Zufuhr aus Norden weiter an. Sonnenaufgang: 5.09 Uhr. Sonnenuntergang: 19.38 Uhr. Vorhersage Karte för 28.1. 80-7 Uhr 0 1025 4 4— . 2 Paris 3 Belgrad Pegelstand vom 27. April 5 Rhein: Maxau 364(4); Mannheim 190 ; Worms 116. Cause Neckar: Plochingen 114(3); Gundels- heim 162(—7); Mannheim 188(3). 1 Neue Fahndungsmethoden gegen Opiumschmuggler Neue Methoden zur Aufspürung des ille- Salen Rauschgifthandels sollen auf einer dreiwöchigen Sitzung der Rauschgiftkommis- sion der Vereinten Nationen beraten wer- den, die am Dienstag in Genf begonnen hat. Eine besonders erfolg versprechende und neu- artige Methode wurde vom Leiter des Gen- fer Rauschgift- Laboratoriums, dem Osloer Pharmakologen Dr. Olav Bränden entwik- kelt, die außerordentlich zuverlässig und da- bei so einfach sein soll, daß sie von allen Polizeilabors der Welt ohne Schwierigkeiten angewendet werden kann. Durch ein chemi- sches Verfahren läßt sich mit der gleichen Genauigkeit, mit der durch Fingerabdrü die Täterschaft bei anderen strafbaren H lungen nachgeprüft werden kann, sprung einer Opiumsendung und dad wohl auch der Weg der Schmuggelware fe stellen.„„ Das von Bränden entwickelte Syste siert auf einem Farbtest, bei dem in fünf schiedenen Farbstufen der jeweilige Geha an Alkaloiden in einer Opiumprobe feststell bar ist. Die mit einem automatischen Sp. tographen ermittelte Mohn- Gruppe wird i einem automatischen Kartenindex näher be stimmt. Innerhalb weniger Minuten kann dann auf einer Uebersichtskarte mit Si. Opiumprobe verarbeiteten 1 5 nicht nur nach Ländern, sondern sogar nach kleineren Bezirken mit großer Sicherheit ge kunden warden. Bränden hofft, die Method später auch bei der Fahndung nach andere Rauschgiften, wie Haschisch und Marihua anwenden zu können.„Auch bei Weinprobe hat sich meine Methode bestens bewährt meinte der Osloer Pharmakologe schmun zelnd einem Pressevertreter gegenübe „denn man kann dabei nicht nur das Wachs. tum, sondern gegebenenfalls auch die Menge des beigemischten Wassers genau ermitteln. 5 Für eine Wendung zu Europa Zunehmende Zweifel an Großbritanniens„splendid isolation“ Verschiedene Ereignisse der letzten Zeit haben in Großbritannien einen Prozeß aus- gelöst oder beschleunigt, der nach Ansicht Londoner Beobachter vielleicht mit größerer Berechtigung als historisch bezeichnet wer- den kann als manche der Tagesereignisse, die Schlagzeilen machten: Die Engländer haben zunehmend Zweifel, ob die„splendid isola- tion“ des Landes, die trotz Commonwealth und NATO- Bindungen auch heute noch die Politik Großbritanniens bis zu einem gewis- sen Grade bestimmt, noch irgendeinen Sinn habe. Politische Grundsätze, die jahrzehnte- lang oder gar jahrhundertelang als geheiligt galten, werden von vielen politisch inter- essierten Engländern in Frage gestellt. Im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen steht das Verhältnis zu Europa. 5 Die wichtigsten Punkte der letzten Ent- wicklung sind: Es wächst die Zahl derer, die eine Assoziation mit der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft oder eine Vollmitglied- schaft befürworten. Zum erstenmal machen sich führende Ge- werkschafts- und Labourkreise ernsthaft mit der Möglichkeit einer direkten Teilnahme an den europäischen Integrationsbemühungen vertraut. Regierungskreise rechnen ziemlich fest mit einer Verwirklichung des Hallstein-Plans zum beschleunigten Aufbau der EWG. Die Wirksamkeit der Europäischen Frei- handelszonengemeinschaft der„Aeußeren Sieben“ als handelspolitisches Instrument Hat bisher enttäuscht. 5 Der Bericht der„Vier Weisen“ über die Zukunft der OEEC ist in London als eine Bestätigung aufgefaßt worden, dasz der Ge- danke eines Brückenschlags zwischen den Sechs und den Sieben auf dem Boden der OEEC tot ist. Und schließlich hat der not- wendig gewordene britische Verzicht auf eine eigene Entwicklung großer Raketen zum Be- Wüßtsein gebracht, wie relativ der Begriff „Unabhängigkeit“ geworden ist. Die Regierung, die führenden Männer der beiden großen Parteien und wahrscheinlich auch der größere Teil der öffentlichen Mei- nung beharren darauf,„daß Großbbritannien noch nicht bereit ist, seine weltweite Han- delspolitik den Entscheidungen einer euro- päischen Einigungsbewegung zu unterwer- ken“, wie sich ein Regierungssprecher vor kurzem ausdrückte,. Außer dem allgemeinen Ziel, Diskriminierungen gegen den britischen Außenhandel und eine Kluft im westlichen Bündnis soweit wie möglich zu verhindern, scheint die britische Regierung jedoch vor- läufig keine neuen Vorschläge für eine 16 sung des allgemeinen Problems zu haben. Inzwischen geht die lebhafte Diskussion weiter. 1940 war Churchill, getrieben vom kata- strophalen Verlauf des Krieges in Frank- reich, zum erstenmal über die traditionelle britische Bündnispolitix gegenüber dem Kontinent hinausgegangen und hatte eine Union zwischen Frankreich und Großbri- tannien vorgeschlagen. Die Ereignisse gingen darüber hinweg. Die Labourregierungen der Nachkriegszeit beobachteten die ersten Inte- grationsbestrebungen mit Mißtrauen, Die Gewerkschaften nahmen im wesentlichen einen provinziellen Standpunkt ein und fürchteten um den höheren Lebensstandard der britischen Arbeiter. Die dann folgenden konservativen Regierungen gingen im Ver- hältnis zum Kontinent ebenfalls nicht weit. Die Einladung zur Messina-Konferenz, auf der der Gemeinsame Markt geboren wurde, wurde abgelehnt. Bei der letzten Sitzung des Wirtschafts- ausschusses des britischen Gewerkschafts- rates setzte sich jetzt zum erstenmal die An- sicht durch, daß die Sicherheit des britischen Arbeiters unde die Vollbeschäftigung durch einen Anschluß an den Gemeinsamen Markt nicht unbedingt gefährdet würden. Am 22. April 1960 tat das Labour-Blatt„Daily He- rald“ den ersten Schritt über den Rubikon und kam in einem Artikel zu dem Schluß: „Welche Haken ein Beitritt zum Gemein- samen Markt auch haben mag— sie sind kleiner als die Gefahren des Draußenblei- bens.“ Sogar der„Daily Mirror“-Kommen- tator Cassandra, den man nicht gerade einen Freund de Gaulles nennen kann und der von den Deutschen überhaupt nichts wissen will, ist zu der Ansicht gekommen, daß„das größte, aber leider faule Osterei“, das je für Großbritannien gelegt wurde, die Entschei- Europäer Räume für„Europäische Universität“ Der Interimsausschuß für die Gründung der Europäischen Universität ist kürzlich unter dem Vorsitz des Präsidenten der Eu- ropäischen Atomgemeinschaft, Etienne Hirsch Frankreich), zu seiner ersten Plenarsitzung in Florenz zusammengetreten. Von deutscher Seite nahmen Professor Müller-Armack Vorsitzender des EWG- Konjunktur-Aus- schusses und Staatssekretär im Bonner Wirt- schaftsministerium sowie Botschafter Ophüls, ständiger Vertreter der Bundesregierung bei der EFuratom und der EWG Mitte Oktober Der Ausschuß, der von den Ministerräten dung der Regierung war, sich nicht am Ge- meinsamen Markt zu beteiligen. Die Liberalen sind für eine Mitglied- schaft der EWG. Eine„europäische Gruppe“ der Labour Party, unter ihnen der Abgeord- nete und Wirtschafts fachmann Rody Jenkins, und einige konservative Gruppen verlangen das gleiche. Zeitungen und Zeitschriften wie „Economist“,„Observer“,„Guardian“,„Sppe- tator“, News Chronicle“,„Tablet“,„Corss- bow“, das Organ einer sehr beachtenswerten unabhängigen Gruppe von Jungkonservati- ven, und bis zu einem gewissen Grade sogar der konservative„Daily Telegraph“— alle plädieren in den verschiedensten Abstufun- gen für eine Wendung zu Europa. Die britische Regierung verfolgt diese ganze Diskussion und schweigt. Vorläufig ist kein Zeichen sichtbar, daß sie etwa die 6f- fentliche Meinung auf eine Wendung in der britischen Politik gegenüber Europa vorbe- reitet. Diese Wendung könnte nach der Natur der Dinge kaum ein dramatisches Ereignis, sondern nur ein allmählicher Prozeß sein. am Werk der Euratom und der EWG mitte Oktober 1959 gebildet wurde, soll den Ministerräten bis zum 1. Mai einen Bericht über die Uni- versitätsgründung und deren Sitz vorlegen. Es gilt allgemein als sicher, daß Florenz Sitz der Europäischen Universität wird. Der Aus- schuß überzeugte sich am ersten Tag im wesentlichen über die Möglichkeiten der räumlichen Unterbringung der Universität in Florenz. „Europa- Wahlen“ in Mülhausen Die europäische Föderalistenbewegung hat vor kurzem in der elsässischen Stadt Mülhausen„private“ Europa-Wahlen ab- gehalten. In fünf in der Stadt eingerichtete! Wahlbüros konnten sich die Stimmberech tigten der Stadt für ein europäisches Staats gebilde auf föderalistischer Grundlage ent scheiden. Von den 67 810 wahlberechtigte. Frauen und Männern Mülhausens nahme 3644 oder 5,37 Prozent an dem freiwillige! Wahlakt teil. Vor zwei Jahren hatten di europäischen Föderalisten in Straßburg ein ähnliche Abstimmung veranstaltet. Dama kanden sich von den 120 000 stimmberechtig ten Straßburgern rund 8000 oder 6,6 Prozen in den Wahllokalen ein. Nach Auffassun der europäischen Föderalistenbewegung is das Ergebnis der bisherigen Abstimmunge nicht schlecht. Es handele sich darum, di Bevölkerung erst für die Idee zu gewinne Der Anfang sei gemacht. 7 ̃ ᷣ... Beratungsdienst 8 Auf Initiative der Europäischen Produ tivitätszentrale EPZ) wird vom 20. bis Juni in Paris eine Arbeitskonferenz von land wirtschaftlichen Direktoren und Direktore land wirtschaftlicher Beratungsdienste i Europa und Nordamerika abgehalten. A schließend haben die Teilnehmer Gelege heit, andere Mitgliedstaaten zu besuchen deren Organisation landwirtschaftli Dienste an Ort und Stelle kennenzulernen Institut für europäische Frage Aus der europaischen qugendkampagne in Bonn hat sich kürzlich das„Gustav-Strese- mann: Institut e. V. für europäische Bildungs- und Informationsarbeit“ konstituiert. Sein Ziel ist es, den europäischen Gedanken durch politische Jugend- und Erwachsenenbildung zu stärken und breiten Kreisen der Offent- lichkeit die Möglichkeit zu bieten, sich über alle Fragen bezüglich der europäischen Eini- gungsbestrebungen zu informieren. Selte 3 MANNHEIMER TLOKALNACCHRICAHTEN Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 98 Aus dem Polizeibericht: Gegen Baum geprallt Fahrer blieb unverletzt Um einen Zusammenstoß mit einem über die Kreuzung Kolping-Otto-Beck-Straße fahrenden Lastkraftwagen zu vermeiden, mußte der Fahrer eines Personenkraft- Wagens scharf nach links ausweichen. Er geriet dabei ins Schleudern und Prallte gegen einen Baum auf dem Gehsteig. Der Fahrer blieb unverletzt, aber der schwer be- 3 Wagen mußte abgeschleppt wer- en. Mit dem Roller gestürtzt Auf der Bismarckstraße, in Höhe des Amtsgerichts, stürzte gegen 23 Uhr aus un- geklärten Gründen ein Motorroller fahrer. Er 208 sich eine Gehirnerschütterung, Kopf- Prellungen und eine Rißwunde am rechten Unterarm zu. Der Verunglückte mußte zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Von hinten aufgefahren Weil der Fahrer eines Bastkraftwagens auf der Renzstraße an der Einmündung der Collinistraße plötzlich bremsen mußte, fuhr ein nachfolgender Personenwagen von hin- ten heftig auf den Lastwagen auf. In diesem Moment prallte auch noch ein zweiter Per- sonenwagen auf die Zusammengestoßenen. Zum Glück wurde niemand verletzt. Der Sachschaden beträgt etwa 3000 Mark. Jetzt ist sie da und ohne Parallele Die deutsche Fernseh- Leitung lebendig, jung und gradheraus. 1 5 Mit der neuarligen 1 programm- Vorschau ö t mal was qanz anderes für e überall im Teitungshandel Filmspiegel Müdes Gangsterspielchen: Palast:„Morgen wirst Du mich töten“ Ein Kriminalfilm mit wirrer Handlung. Ansonsten sieht man Galgenvögel, Leichen, Inspektoren, die Redaktion einer Zeitung, wie man sie sich in Filmkreisen vorstellt. Daselbst sitzt ein Kriminalreporter und säuft. Außerdem erpreßt er schmierige Gangster um Geld für sein krankes Kind. Er boxt in einem Lokal, wo ein hicksender Sänger (Tommy Steele) rockt und rollt. Der Pitel hat mit dem Film nichts zu tun. Höchstens könnte er die Furcht des Produzenten vor einem unbekannten Zuschauer ausdrücken. No. MdB Willi Max Rademacher S PFleht bei der FDP Als dritte Partei steigt zum Wochenende nun auch die FDP in den Landtagswahl kampf ein. Am Freitag, 29. April, spricht im Großen Saal des Wartburg-Hospiz F MdB Willi Max Rademacher aus Hamburg. Fer- ner spricht die Kandidatin für den Wahl- kreis Mannheim I, Dipl.-Volkswirt Lotte Banzhaf.— Rademacher referiert am glei- chen Tag, 18 Uhr, noch vor der Wirtschafts- und Sozialpolitischen Vereinigung(Gruppe Rhein-Neckar) im Eichbaum- Stammhaus, P 5, über„Aktuelle Fragen der Verkehrs- politik“. 0 Freie partei Demokratische STADTVEN SANO MAMNHE AN Von Seuchen frei die Viecherei: Der Maimarkt-„Schlachtplan“ ist fertig Am Sonntagvormittag wird das traditionelle Mannheimer Volksfest eröffnet/ Täglich wird ein Schwein verlost „Die Mannheimer Maimarktzeit ist wieder da, das Regenwetter ist auch wieder da, aber die Maul- und Klauenseuche ist zum Glück fern.“ Mit diesen kernigen Feststellungen eröffnete Bürgermeister Leopold Graf gestern eine das Fest vor- bereitende Konferenz in der Schlachthof-Kantine, zu der sich Schlachthof-Direktor Dr. Lämmler, Rathausbeamte der einschlägigen Referate, vertreter der Fleischer- Innung und der Mannheimer Presse zusammengefunden hatten. Während draußen die Aprilschauer niedergingen, sonnten sie sich in der ruhmreichen Tradition des nun fast dreihundertfünfzigjährigen Volksfestes— es ist das 347.—, begutachteten das wieder sehr vielseitige volkstümliche Programm und kosteten das eigens ge- braute Festbier(an der oberen Grenze der erlaubten Stammwürze). Alles zusam- men fand wohlgefälligen Beifall. Die Hauptsorge, daß der Maimarkt in diesem Jahr wegen drohender Seuchengefahr ins Wasser fallen muß, haben die Tierärzte durch sofort einsetzende Impfungen von den Schultern der Verantwortlichen ge- nommen. Der Auftrieb des Groß- und Kleinviehs kann beginnen Als in Ilvesheim plötzlich in zwei Ställen die Maul- und Klauenseuche auftrat— wir berichteten darüber am Samstag— machte Schlachthofdirekxtor Dr. Lämmler kurzen Prozeß. Die erkrankten Tiere— drei Rinder — wurden schnellstens in den Mannheimer Schlachthof gebracht und abgeschlachtet. Das gleiche geschah mit mehreren Schweinen. Die Tierärzte für Mannheim Stadt und Land eilten von Stall zu Stall, in Seckenheim, Ilvesheim, Ladenburg und Schriesheim und verteilten ihre Schutzimpfung. Zwar wird sie zum großen Teil erst mit Maimarkt- Beginn wirksam, aber bis jetzt ist immer- hin kein weiterer Krankheitsfall mehr be- kannt geworden. Für den Maimarkt wurden außerdem be- sondere Vorkehrungen getroffen, In den Stallungen soll besonders sorgfältig Torf ge- streut werden, der laufend mit einem Des- infektionsmittel besprüht wird, damit die Maimarktbesucher auf keinen Fall Seuchen- keime verschleppen können. Ueberhaupt wird nur gesundes Vieh zugelassen. Jedes Tier braucht ein tierärztliches Attest, Vieh von außerhalb des Landes Baden-Württem- berg sogar ein amts- tierärztliches. Und wenn trotz all dieser Vorkehrungen eine Erkrankung auftreten sollte, liegt auch für diesen Fall der„Schlachtplan“ schon fest. Er- Kkrankte Tiere würden sofort getötet, Einzel- stallungen müßten gesperrt werden, aber ansonsten kann unbesorgt weitergefeiert werden Wer bei der Eröffnung des Maimarktes dabei sein will, muß in diesem Jahr ziemlich früh aufstehen. Am Sonntagmorgen, 1. Mai, 8 Uhr, beginnt das fröhliche Treiben mit einer offiziellen Musterung der aufgetrie- benen Pferde und Schlachttiere. Im letzten Jahr stellten sich 59 Pferde, 695 Stück Groß- vieh, 2500 Schweine und 232 Kälber zu dieser tierischen Schönheitskonkurrenz. Auch in diesem Jahr erhofft Dr. Lämmler einen sol- chen Zustrom, vielleicht werden sogar ein paar Pferde mehr antraben wei Pferde- händler haben schon zugesagt, ein dritter überlegt es sich noch). Auf einen optisch recht attraktiven Aspekt müssen die Mannheimer in diesem Jahr allerdings verzichten. Der so bildwirk- same Bieranstich— alljährlich am Mai- markt-Samstag von Bürgermeister Graf mit münchnerischer Holzhanimer-Routine glän- zerid vollzogen— Wird in diesem Jahf aus- fallen! Grund: Einen Maimarkt-Samstag gibt es in diesem Jahr nicht(das ist der letzte Apriltag), ansonsten stehen der Pflege dieses Brauchs in diesem Jahr Maifeier lichkeiten und— wie Dr. Lämmler betonte— seu- chenpolizeiliche Maßnahmen im Weg. Dafür gibt es am Sonntag anderes zu sehen: Von 9 bis 12 Uhr zeigt die männliche Fleischerjugend„Schauschlachten“. Dieses Schauspiel— es ist nicht gerade ratsam, Kin- der dorthin mitzunehmen— hat erstaun- licherweise im letzten Jahr viel Interesse beim Publikum gefunden. Es ist von Montag auf Sonntag verlegt worden, damit die Zu- schauer nicht in den Trubel eines richtigen Schlachttages hineingeraten, bei dem sie manchmal einen Blutspritzer auf den guten Anzug abbekamen. Am Sonntag sei mehr Muße, um alles genau zu zeigen, ver- sicherten die Fleischer.(Vielleicht inter- essiert sich der eine oder andere Schulent- lassene dafür, der gern Metzger werden möchte und die Arbeit dieses Berufes nur von der Ladentheke her kennt; so hoffen jedenfalls die Herren von der Innung.) Wer sich für weniger blutige Dinge in- teressiert, der kann am Sonmtag, ab 10 Uhr, die Fleischermädchen in der Halle der Süd- deutschen Fettschmelze(im Schlachthof) be- suchen. Sie zeigen dort, wie Aufschnittplat- ten appetitlich garniert werden. Die fertigen Platten werden übrigens an Alters- und Jugendheime verschenkt. Alles andere wird sein, wie bei jedem Maimarkt: Täglich um 15 Uhr trabt die Polizei-Reiterstaffel in den Ring. Mit einem Tandemreiten— vier Reiter auf acht Pfer- den— wird sie alljährlich„zirkus-reifer“. Auch die Amazonen des Reitervereins sind mit von der Partie. Das Ausstellungsgelände wird wieder reich beschickt sein. In Hallen sind 578 qm(1959 waren es 572 qm) und im Freien 4545 qm(1959 waren es nur 2841 qm) belegt. Die Metzger machen und braten wie- der vor aller Augen Bratwürste. Sie seien — trotz vieler Schwierigkeiten— genau so dick und lang wie im letzten Jahr, und auch nieht teurer Als Anerkennung für die teilnehmende Landwirtschaft und ihre Zuchtarbeiten sind 20 Ehren- und 62 Geldpreise im Wert von 7000 Mark ausgesetzt. Auch für die Besucher gibt es allerlei Lockungen: Jeden Tag wer- den ein Zwei-Zentner-Schwein und 30 Wurst- pakete verlost. In den letzten Jahren hat allerdings noch niemand sein Schwein mit nach Hause genommen; alle Gewinner be- vorzugten Bargeld. Das liegt vielleicht daran, daß das Gros der Besucher— im letzten Jahr waren es rund. 30 000— aus der Stadt kommt(60 Prozent), nur fünf Prozent kom- men aus dem Mannheimer Landkreis, vier Prozent aus dem Odenwald, aber 15 Pro- z ent aus der Pfalz! Der Rest kommt aus der näheren und weiteren Umgebung von Bruchsal bis Mainz und München. Bleibt nur noch eine Sorge: Das Wetter. Wer wird da im April Voraussagen wagen? Dr. von Kienle(Mannheimer Wetterwarte) tat es: In dieser Woche wird sich das wech- selvolle Wetter nicht ändern, Aber es liegen schwache Anzeichen vor, daß es ab Sonntag ein wenig besser— aber nicht„berühmt“— Wird. Und er fügte im besten Maimarkt Jargon hinzu:„Diese Schweinerei— ver- zeihen Sie mir den Ausdruche(er meinte das Wetter— muß doch wirklich einmal auf- hören.“ MacBarchet Um 14.30 Uhr läutet die Turfglocke: I. Mai: Wieder Rennen in Seckenheim Zukunftsmusik: Eine große Waldrennbahn soll gebaut werden Maimarkt-Tage— Pferdesport-Tage. Auch dies ist eine schöne alte Mannheimer Tradi- tion. Und wenn es auch die große Mairenn- woche der vergangenen Jahrzehnte in der Nachkriegszeit nicht mehr gab, so wurde doch die Tradition der Rennen— wenn auch in kleinerem, bescheidenerem Umfang— in Mannheim aufrecht erhalten. Das ist das große Verdienst des Seckenheimer Pferde- zucht- und Rennvereins. Auch am Sonntag wird wieder punkt 14.30 Uhr die Turfglocke auf der idyllisch gelegenen Waldrennbahn das erste Rennen abläuten. Bei gutem Wetter werden bestimmt wieder 8000 bis 10 000 Mannheimer zu Gast sein, um das herrliche Bild zu genießen, das galoppierende und kämpfende Vollblutpferde nun einmal bieten. Seit Jahren hält der Veranstalter am Dienstag vor dem Rennen eine Pressekonfeé- renz im„Badischen Hof“ in Seckenheim ab. An ihr nehmen immer auch Vertreter der Verwaltung und des Verkehrsvereins teil. Dieses Mal waren auch die beiden Secken- heimer Stadträte Blümmel(CDU) und Bau- der(SPD) anwesend, was seinen guten Grund hatte. Nachdem im Technischen Ausschuß Berufliche Erfolge · menschliche Verdienste Zahlreiche Glückwünsche für Grab- Chef Fritz L. Brune Mit dem 65. Geburtstag und dem 40. Dienstjubiläum, die beide Fritz L. Brune, der Seniorchef und Hauptgesellschafter der Fa. Carl Grab KG, Ludwigshafen, gestern im Pa- lasthotel„Manfiheimer Hof“ feierlich beging — vgl. auch„MM“-Wirtschaftsteil vom 27. 4. 1960— ist ein Berufsleben normalerweise geschlossen. Nicht so bei dem Jubilar, von dessen jugendlicher Frische und Elastitzität sich die zahlreichen Festgäste aus Kreisen der Wirtschaft, Industrie, Verbände und Be- hörden überzeugen konnten. Aus allen An- zprachen klang neben der Anerkennung der beruflichen Erfolge vor allem dle menschliche Wertschätzung heraus, deren sich Fritz Brune bei Geschäftspartnern, Kunden und Firmen- angehörigen erfreut. Der 68 jährige Prokurist Richard Weber, der seinem Chef versprach, ihn noch etliche Jahre bei der Betriebsführung zu unterstüt- zen, lobte vornehmlich die Initiative, Ener- gie und zähe Arbeit des Jubilars, dessen menschliche Wärme er besonders anerkannte. Im Namen der Firma mit allen„Schwestern und Töchtern“ entbot Richard Weber seinem Chef die herzlichsten Glückwünsche. In seine Gratulation schloß Konsul Leopold Arns- perger, der für die Industrie- und Handels- kammern der Pfalz und Mannheim sprach, auch Frau Brune ein. Dem Jubilar übermit- telte er ebenfalls die Glückwünsche des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Dr. Peter Altmeier. Die weiteren Festredner — H. Kahler für die Berufsfachgruppe Flie- sen, H. Geiger für den Zentralverband des Deutschen und Pfälzischen Baugewerbes, Oberbaudirektor Dr. Lochner für die Stadt- verwaltung Ludwigshafen und Staats- minister a, D. Dr. Fricke für den Bundes- verband Deutscher Baustoffhändler und den Bund Deutscher Fliesengeschäfte— strichen die Verdienste Fritz L. Brunes um die All- gemeinbeit heraus. Die Ansprachen zweier Krlegskameraden und die herzliche Einfüh- im Wartburg-Mospiz. F 4. 77/8 zur Wahlkundgebung am Freitag, dem 29. April 1960, 20 Unr Die ßevölkerung ist herzlich eingeladen rung des Sohnes C. H. Brune rundeten das menschliche Bild ab. In seiner Dankadresse wandelte der Ju- bilar ein bekanntes Sprichwort in„Viel Freund, viel Ehr“ ab, beleuchtete die Ent- wicklung der beiden Schwesterstädte an dem Wachsen seines Betriebes und bekannte sich als echter„Kurpfälzer“, der von seinem Mannheimer Büro den Hemshof sieht und von seinem Ludwigshafener die Filzbach. „Ich hoffe“, schloß Fritz L. Brune,„daß ich Alle heutigen Gäste ebenso gesund an mei- nem Siebzigsten hier wiedersehe“. kim. Grab-Chef Fritz L. Brune Bild: Tita Binz und der Bundestagsabgeorfdnete endgültig der Beschluß gefaßt Wurde, die ehemalige Mannheimer Rennwiese wegen ihrer stadtnahen Lage zu einem Volkspark umzugestalten, wurde von Freunden des Pferderennsports vor einigen Wochen der Vorschlag unterbreitet, die ohnehin be- stehende Aktionsgemeinschaft Seckenheimer Rennverein/ Badischer Rennverein Mann- heim nicht aufzulösen, sondern noch. enger und fester zusammenzuschließen. Ziel: Beide Vereine sollen gemeinsam Pläne für einen großzügigen Aus- und Umbau einer Mannheimer Rennbahn im Unteren Dossen- wald bei Seckenheim ausarbeiten und der Verwaltung als Diskussionsgrundlage unter- breiten. 5 5 Ueber dieses Projekt wurde beim tradi- tionellen Presseabend mit dem Präsidium, Oberamtmann Adler(Sportamt der Stadt) Und den Stadträten ausgiebig diskutiert. Da- bei fand der Plan, eine 1600-m-Bahn mit Jagdkursen in mehreren Jahresabschnitten zu errichten, allseitige Zustimmung. Als be- merkenswert wurde herausgestellt, daß auf dem in Frage kommenden Gelände für die Seckenheimer Sportler und die Jugend auch noch zwei Sportplätze mit Aschenbahn ein- geplant werden könnten. Luftschlösser? Zu- kunftsmusik? Das Ergebnis wird abzu- warten sein. Die Entscheidungen fallen im Gemeinderat. Die Vertreter der beiden gro- gen Fraktionen vertraten erfreulicher weise die Meinung, daß die Aufgabe des alten be- rühmten Mannheimer Rennplatzes aus Zweckmäßigkeitsgründen habe geschehen müssen. Das heiße nicht, daß deswegen nie- mehr ein Mannheim und seiner Umgebung angemessener Rennplatz erbaut werden solle. Einleitend hatten zweiter Vorsitzender Karl Hetzel und Präsident Karl Lochbühler über den bevorstehenden Renntag referiert. Zum ersten Male veranstaltet Seckenheim fünf Vollblutrennen(bisher vier) und nunmehr ein Warmblutrennen(früher zwei). Mit 72 Nennungen haben diese Rennen eine zufriedenstellende Besetzung erfahren. Obwohl am Dienstagabend die Starterangabe noch ausstand, ist demnach mit zufrieden- stellenden Feldern zu rechnen. Genannt wur- den durchweg bekannte Vollblutpferde aus dem gesamten südwestdeutschen Raum und dem Saargebiet. Auch der Reiterverein ist wieder mit von der Partie und veranstaltet mit 16 Pferden als Einlage ein Stafetten- Jagdspringen und anschließend für die am besten Qualifizierten ein Jagdspringen der Klasse M.(Sportvorschau auf die Rennen folgt in der Freitag-Ausgabe des MM“ im Sportteil.)-kloth „Spielplan der Gegenwart“ Vortrag von Dr. Knorr Morgen, 20 Uhr, stellt sich in der Kunst- halle der Chefdramaturg des Nationalthea- ters, Dr. Heinz Knorr, mit einem Vortrag veranstaltet von der Volkshochschule und Abend akademie— über das jeweils aktuellste Theaterthema vor:„Der Spielplan der Gegenwart— Forderungen und Bindun- gen“, Dr. Knorr gibt einen Ueberblick über Probleme und Fragen, die von den Verant- wortlichen bei der Gestaltung eines zeit- gerechten Spielplanes immer wieder berück- sichtigt werden müssen. Am Beispiel der Mannheimer Situation, die durch das sehr vielfältige Interesse des Publikums einerseits und durch Traditionsbindungen andererseits gekennzeichnet ist, wird dieser Fragenkreis besonders deutlich gemacht. 0 Es sprechen: Landtegskandidatin Frau Lotte BAN Z HA Willi Max RaDEMACH ER uns Zwölf Autobahn-Unfälle 4 2 00 DM Sachschaden Hochbetrieb herrschte gestern den ganzen Tag über bei der Landespolizei in Secken- heim. Bei zwölf Verkehrsunfällen, in die 28 Fahrzeuge verwickelt waren, wurden sechs Personen zum Teil schwer verletzt. Die Beamten schätzen den Gesamtsachscha- den auf etwa 42 000 Mark. No. Amerikanische Aufsatzschreiber Von Krause ausgezeichnet Bürgermeister Walter Krause überreichte im Rathaus zwei amerikanischen Schülern Preise. Die beiden hatten bei einem Auf- satzwettbewerb(„Deine deutschen Nach- barn“) besonders gut abgeschnitten. Zwel Weitere Preise nahm Stellvertretend ein amerikanischer Pädagoge in Empfang. Die Schüler mußten eines von fünf Themen Wählen: Goethe, Schiller, Beethoven, Robert Koch und Carl Schurz. Ein deutsch-ame- rIkanisches Preisgericht hatte dann über die Arbeiten zu befinden, Die Preise, die Bür- germeister Krause gestern verteilte, waren von den Amerikanern gestiftet. Krause:„Ich möchte ja nun nicht nur der Postbote un- serer amerikanischen Freunde sein. Deshalb möchte ich jedem der vier Preisträger einen Bildband über Mannheim schenken.“ Hocherfreut nahmen die Schüler Robert Häussers Bildband„Ein Fotograf sieht Mannheim“ entgegen. Die vier Preisträger hatten zweimal über den Deutsch-Ameri- kaner Carl Schurz und je einmal über Schil- ler und Robert Koch geschrieben. Fr. Neuer Pfarrer fürdie Paul-Gerhardt- Gemeinde Pfarrer Licentiat Kurt Lehmann, der bis- herige Geistliche der evangelischen Paul- Gerhardt-Gemeinde Mannheim, ist in den Ruhestand getreten. Der Aeltestenrat hat zu seinem Nachfolger Pfarrer Wilhelm Rau(bis- her Steinen bei Lörrach) gewählt. Pfarrer Rau wird am Himmelfahrtstag, dem 26. Mai, von Dekan Heinrich Schmidt in sein Amt ein- geführt. Im Bereich der evangelischen Gesamt- kirchengemeinde Mannheim sind weitere personelle Veränderungen eingetreten. Ju- gendpfarrer Fritz Lang ging als Religions- lehrer an die Heimschule Salem. Sein Amt übernimmt Vikar Paulus von der Kreuz- kirche Mannheim, die diese Vakanz wiederum durch die Einstellung von Vikar Karl Heinz von Rotenburg ausgleicht. Das neu eingerichtete Pfarrvikariat Mann- heim- Schönau erhält als Geistlichen den bis- her in Schwetzingen amtierenden Vikar Sieg- fried Fritzsch. Pfarrer Friedrich Ulmrich und Pfarrkandidat Klaus Baschang kommen aàn die Neckarauer Matthäuskirche. Die Secken- heimer Erlöserkirche erhält Berthold Klaiber als neuen Pfarrkandidaten.-mann Er war ein Freund der Jugend Am Grabe von Professor Fröhner Eine große Trauergemeinde versammelte sich am Dienstag im Mannheimer Haupt- friedhof, um den beliebten Professor Sieg- mund Fröhner zur letzten Ruhe zu geleiten. Worte der höchsten Anerkennung für seine pädagogische Lebensarbeit von seiten des Direktors der Städtischen Ingenieurschule: der ehemaligen Direktion des Liselotte- Gymnasiums und eines Vertreters der mathe- matisch-naturwissenschaftlichen Verbindung Markomannia(Heidelberg) bezeugten, daß Mannheim einen begabten Lehrer und treuen Freund der Jugend verlor. Geboren am 4. Februar 1886 als Sohn eines Mannheimer Rektors, erhielt Siegmund Fröh- ner seine Schulausbildung am Karl-Friedrich- Gymnasium und studierte in Heidelberg Mathematik, Physik und Biologie. Ueber 40 Jahre wirkte er erfolgreich an der Tulla- Oberrealschule. Daneben leitete er die Ar- beitsgemeinschaft der Studienräte für physi- kalische Versuche, dozierte an dem neu er- richteten Pädagogischen Seminar und rich- tete eine vorbildliche physikalische Samm- lung ein. Seine Freude an der wissenschaft- lichen Arbeit befähigte ihn zu den einzig- artigen physikalischen Demonstrationen im „Planetarium“, an die sich viele noch mit großer Dankbarkeit erinnern. Der spröde Stofk der Mathematik und Physik wurde durch seinen leicht verständlichen Vortrag Vielen nahe gebracht. Die Pensionierung lieg den so eifrig Tätigen nicht ruhen. Von vielen Seiten kamen ehrende Aufträge, er baute die physikalische Sammlung des Ursulinen⸗ Gymnasiums auf und dozierte bis zum letz- ten Tage an der Städtischen Ingenieurschule. In den Herzen seiner Schüler, Schülerinnen und Hörer lebt Professor Siegmund Fröhner Weiter. 0 A Uerberfall: Barfuß und im Hemd auf der Friesenheimer Insel Bei einer Streifenfahrt auf der Frie- senheimer Insel bemerkte die Besat- zung eines Funkstreifenwagens einen 19 ährigen Arbeiter aus Ludwigshafen, der ohne Hose barfuß herumlief. Er gab an, zwei Unbekannte hätten ihn über- fallen und ihm die fehlenden Klei- dungsstücke geraubt. Er mußte sich erst von seinen Eltern Hosen und Schuhe bringen lassen, um transportfähig zu sein. Die Kriminalpolizei ist dabei, Licht in diesen dunklen Veberfall zu 20 Uhr; Sprecher: Hohlwegler. bringen. 1 Wahlversammlungen Donnerstag, 28. Apr i1 SPD: Feudenheim,„Zum Schwanen“, um 5 Arbeitsminister Ermin 6 V A be„nr ern FFF 8 98 zen en- die den zt. ha- te ern uf ch- Wel ein Die den ert ne- die ren Ich n- alb en ert cht ger i- 11 Pr. 18 . r, *„ 7 lid f 7 8 1 d Sa o . — Nr. 98/ Donnerstag, 28. April 1960 MANNREIMER LOKALNACHRICHTEN(2 Seite 5 Gestern in der U-Schule: Willst du mal in meine Zuckertüte schauen? Schulbeginn mit Bild: Steiger lustigen Spielen Für 3700 Abe-Schützen begann gestern der Ernst des Lebens Für rund 3700 Mannheimer Buben und Mädchen begann gestern die Schulzeit. Mit oder ohne Zuckertüte zogen sie an der Hand ihrer Muttis und Omas in die Klassen ein, die sie von nun an bevölkern werden. In den meisten Schulen erleichterten die frisch- gebackenen Zweitklaßler ihren Nachfolgern den Anfang. Nicht immer wird es dabei allerdings so lustig zugehen wie am ersten Tag. In der Sickingerschule 2 legten die Abe- Schützen des vergangenen Jahres große Pappbuchstaben ab. Frisch und unbefangen spielten sie den erwartungsvoll gestimmten Schulneulingen vor, was sie schon alles ge- lernt haben: Ihre Lehrerin, Frau Ternieden, hatte mit ihnen die Geschichte vom Doktor mit der kranken Puppe, das Märchen vom Riesen Timpetu und andere kleine Fibel- lektionen einstudiert. Die siebenjährige An- gelika Laugs spielte sogar einen kleinen Walzer auf dem Klavier. Mit freundlichen Worten hieß die Direk- torin Else Harke die in zwei Klassen einge- Wohin gehen wir? Donnerstag, 28. April Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„‚Der Vogelhändler“(Theater- gemeinde Nr. 63617420, freier Verkauf); Klei- nes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnenmachers“(Miete D, Halbgr. I, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, geschlossen; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.30 Uhr: „Zwei rechts, zwei links“(Premieren-Miete, Premieren-Miete-Schauspiel, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Salomon und die Königin von Saba“; Kleines Haus: Das letzte Ufer“; Alster:„Die englische Heirat“; Schauburg:„Geheimakte M“; Scala:„Prinzessin Olympia“; Capitol:„Wenn das Blut kocht“; Alhambra:„Das hab' ich in Paris gelernt“; Universum:„Der rote Kreis“; Kamera: Im Kittchen ist kein Zimmer frei“; Kurbel:„Jaguar packt zu“; Palast:„Morgen wirst Du mich töten“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Mädchen ohne Zimmer“; Abendstudio im City:„Manche mö- gen's heiß. Unserer beutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Wer kenntseine Heimat?“ der Werbegemeinschaft e. V., Mannheim, bei. teilten 66 Schulanfängerinnen willkommen. „Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwi- schen Eitern und Schule entsteht eine At- mosphäre des Vertrauens und der Liebe“, sagte die Direktorin zu den Erwachsenen gewandt. Sie richtete an die Mütter den Appell, ihren Kindern das Paradies der Kindheit so lang wie möglich zu erhalten, mit ihnen zu musizieren, zu erzählen und auch einmal spazieren zu gehen. Eltern und Lehrer sollten sich auf einer unsichtbaren Brücke begegnen, wünschte sich die Direk- torin. Mäuschenstill lauschten die Abe- Schützen, als der Schülerchor das schlesische Volkslied„Alles vergeht. Mo besteht“ vortrug. Auch ein kleines Blockflötenquar- tett begrüßte die Schulneulinge. Aehnlich ging es in der Hildaschule zu. Hier traten 75 kleine Mädchen ihren ersten Schulgang an. Die Zweitklaßler erheiterten die hoffnungsvollen Neulinge mit kleinen Gedichten. Beim Aufrufen durften sie zum erstenmal„hier“ rufen. Rektor Müßig be- grüßte mit den Eltern nun schon die zweite Generation. Sie drückten bei ihm die Schulbank, als er noch junger Lehrer war. do Immer noch zweitgrößter Binnenhafen Europas: Hafen hat sich von der Umschlags-Schlappe erholt Hafendirektor Dr. Gerhard Nörling sprach über„Aenderungen im Verkehrsaufkommen der Mannheimer Häfen“ „Wird Mannheim eine Hafen- und Han- delsstadt bleiben?“ Der staatliche und seit Be- stehen der Hafengemeinschaft auch städtische Hafendirektor Dr. jur. Gerhard Nörling kennt auf diese Frage nur die optimistische Ant- Wort„Ja“. Mannheim ist trotz aller Rück- schläge in den beiden letzten Jahren nach wie vor der zweitgrößte Binnenhafen Europas, sowohl an der Größe und dem Umfang der Umschlagseinrichtungen, als auch am Um- schlag in Tonnen gemessen.„Allzugroße Sor- gen über die Entwicklung des Mannheimer Hafens sind nicht begründet“ sagte Dr. Nör- ling am Montagabend vor dem Verkehrsver- ein in seinem Vortrag„Aenderungen im Ver- kehrsaufkommen der Mannheimer Häfen“. Der Hafendirektor wies jedoch auf die viel- fältigen Faktoren hin, welche die Entwicklung eines Hafens bestimmen, Faktoren, die zum Teil außerhalb der Einfluß möglichkeiten einer Hafenverwaltung liegen. Solche Fak- Tier vater Bolich Im letzten Jahr noch konnten Waldspazier- änger an der Karlsternstraße ein verwitter- tes Schild entdecken, das den Weg zum kleinen Privatzoo des Paul Bolich wies. Aber zu die- sem Zeitpunkt war der kleine Zoo im Käfer- taler Wald, schon längst verschwunden. Am Dienstag starb nun Paul Bolich im Alter von 70 Jahren. Er hatte sich sicher einen anderen, besseren Lebensabend gewünscht und er hätte inn verdient gehabt. Fast vier Jahrzehnte war er mit einem Zirkus durck alle Welt gereist. Zwanzig Jahre lang hatte er mit seiner Familie den kleinen Zoo im Käfertaler Wald geleitet. Eine Goldgrube war dieser Tierpark nie. Er war ein bischen abgelegen und die Einnahmen deckten xaum Futter- und Unterhaltungs kosten. Aber Bolich liebte seine Tiere. Und er wartete immer darauf, daß die Stadt ihm kelfen würde. Daß er für die aufreibende Arbeit zu alt war, wußte er. Aber er dachte sich, der Tier par könnte in städtischer Regie weitergeführt wer- den. Gewiß, mit Fran furt und Basel konnte sich sein Zoo nicht messen. Aber Bolich hatte interessante Tiere und als er sie der Stadt für 15 000 oder 20 000 Marx überlassen wollte, da mutet dieses Ansinnen wie ein Geschenk an. Am 9. November 1956 erhielten die letzten drei Tiere seines Zoos— ein Löwe, ein Braun- bär und ein Zebu— den Gnadensckhuß. Die Anlage— Bolichs Lebenswerk- zerſtel. Bolich verbrachte die letzten Jahre in seiner besckei- denen Wohnung in Feudenheim. Soldaten einer amerikanischen Flaxæ-Brigade, Kinder von Mannheimer Volksschulen, ein paar Rentner und Hausfrauen hatten seinerzeit versucht, dem guten Bolich mit Spenden unter die Arme zu greifen. Leider kam de Hilfe zu spät. Für Bolich war es bestimmt die größte Enttäu- schung. Er hat in all den Jakren hart gearbeitet. Als Artist, später als Besitzer des Privatzoos. Wie ein Direktor sah er nie aus, wenn er mit Arbeitskutte und Baskenmütze zwischen den Gehegen nach dem Rechten sak. Er war näm- lich meist noch sein erster Tierwärter. Viel mehr ist über Bolich nicht zu sagen. Wir kannten ihn zwar alle, aber er hat nie- mals von sich gesprochen. Nur von den Tieren, die er uber alles liebte B. Fx. Terminkalender CVJM: 28. April, 20 Uhr,„Café der Jugend“, Eheseminar„Partnerwahl und Verlobung“ mit Dr. med. Guido Groeger, Düsseldorf. TV„Die Naturfreunde“— Bezirksgruppe Feudenheim: 28. April, 20 Uhr,„Zum Adler“, Hauptstraße 36, Tonband, Film und Dias von der Hausweihe des Kohlhofs. Club berufstätiger Frauen: 28. April, 20.00 Uhr, Palasthotel„Mannheimer Hof“, Rund- gespräch„Gesundheitsfragen der berufstätigen Frau“. Abendakademie- Sonntagszjäger: 28. April, 18 Uhr, Besuch der Wohnberatungsstelle, Friedrichsplatz 3. Deutscher Naturkundeverein: 28. April, 19.30 Uhr, E 2, 1, Kopieren von Schwarz-Weiß-Dias im Kontaktverfahren hotogr. Arbeitsgemein- schaft). Bund der Steuerzahler: 28. April, 20 Uhr, Mozartsaal, Ausspracheabend; Thema:„Der Steuerzahler und die Landtagswahl“. Club„Graf Folke Bernadotte“: 28. April, 20 Uhr, D 4, 15,„Begegnung mit Deutschland“. Landesverein Badische Heimat: 28. April, 20 Uhr, Kunsthalle, Farblichtbildervortrag von Dr. Karl Greifenstein,„Griechenland mit und ohne Säulen“. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- land: 28. April, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. BDA: 28. April, 17 Uhr, gr. Saal Industrie- und Handelskammer, Lichtbildervortrag von Stadtbaudirektor Willing,„Aufgaben und Gren- zen des Stadtplanens“. Wir gratulieren! Gustin Lamberth, Viern- heim, Rathausstraße 26(früher Mannheim, Friedrichsring 20), wird 70; Maria Friedrich, Mannheim, Hafenstraße 38, wird 74 Jahre alt. Leonhard Fuchs, Mannheim, Georg-Lechleiter- Platz 7, begeht den 79. Geburtstag. Das 80. Le- bensjahr vollenden Luise Weidner, Mannheim- Neckarau, Neugasse 9, und Heinrich Senz, Mannheim, Elfenstraße 1. Clara Fennhenn, Mannheim, Ida-Scipio-Heim, kann den 83. Ge- burtstag feiern. toren sind der Standort Dr. Nörling:„Die guten Zeiten, in denen Mannheim Endhafen der Großschiffahrt war, sind seit seit 60 Jah- ren vorbei), die Tarifpolitik und die Wett- bewerbslage der Verkehrsträger Binnen- schifflahrt, Bundesbahn und Straßenverkehr und schließlich die Entwicklung der Nachbar- häfen. Darüber hinaus gibt es noch poktische Faktoren, wie 2. B. die zweimalige Abtren- nung des Saargebiets von unserem Wirt- schaftsraum seit dem Ende des ersten Welt- kriegs. Der Mannheimer Hafen biete Möglich- keiten, wie kein anderer Binnenhafen, sagte der Hafendirektor und führte zur Einleitung diese Möglichkeiten in Bild und Wort vor. Die Uferlänge der Mannheimer Häfen beträgt jetzt 46 Kilometer, das sind zwei Kilometer mehr als in Hamburg. Im Mannheimer Han- delshafen stehen 370 000 Quadratmeter ge- deckter Hallenraum, das ist mehr als das Doppelte des Hallenraums sämtlicher Ober- rhein- und Neckarhäfen.„Wir könnten noch 100 000 Quadratmeter mehr gebrauchen“, meinte Dr. Nörling. In Mannheimer Silos und Schüttböden am Rheinkai, am Mühlau- und am Industriehafen finden 246 000 Tonnen Getreide Platz, das ist das mehrfache der Ge- treidelager möglichkeiten in Duisburg oder in sämtlichen Oberrhein- und Neckarhäfen. Die Tanklager fassen zur Zeit 216 Millionen Liter Mineralöle, in zwei Jahren sollen es bereits 300 Millionen Liter sein. Die Hafenbahn ver- kügt über 113 Kilometer eigene Gleisanlagen. „Es besteht Aussicht, daß wir die Schlappe wiederaufholen können“, zu diesem Ergebnis kam der Hafendirektor nach einer Analyse der Umschlagsrückgänge in den Jahren 1958 und 1959. Im ersten Quartal 1960 jedenfalls lagen die Umschlagsleistungen um 25 Prozent über den Umschlägen der ersten drei Monate des Jahres 1959. Die Oberrheinhäfen verloren — mit einer Ausnahme— zwischen 1957 und 1959 ͤ an Umschlag, Mannheim 17 Prozent, Ludwigshafen 5 Prozent, Kehl 43 Prozent, Basel 9 Prozent und Straßburg 14 Prozent. Allein Karlsruhe gewann im gleichen Zeit- raum 5 Prozent. Der Hafendirektor führte den Rückgang ausschließlich auf die gerin- geren Kohleverladungen zurück. Mannheim büßte damit 45 Prozent, Ludwigshafen 27 Pro- zent, Karlsruhe 33 Prozent, Kehl 49 Prozent, Basel 29 Prozent und Straßburg 31 Prozent ein. Die Entwicklung sei konjunkturell be- dingt gewesen, da 1956/57 Vorräte angelegt Wurden, die 1958/59 auf das normale Maß reduziert wurden. 1960 endlich seien die Lager geräumt, der Kohlenumschlag zieht ieder an. Der Umschlag aller übrigen Güter zeigte jedoch auch in den beiden Jahren des Rückschlags eine steigende Tendenz. In Nebenabschnitten, manchmal nur in Nebensätzen deutete Dr. Nörling die Be- mühungen des Hafenamtes an, den struk- turell bedingten Umschlagsverschiebungen das Beste abzugewinnen. Am 1958 gekaufte Thyssenhafen wurden zehn Firmen verschie- dener Branchen neu angesiedelt, die alle einen intensiven Güterumschlag haben. Ha- fengelände sei gefragt wie noch nie; gemein- sam mit den Hafenfirmen müsse überlegt werden, wie nicht mehr genutzte Flächen wieder besser verwendet werden könnten, da der Andrang nach Umschlagsplätzen in einigen Jahren schon nicht mehr so günstig sein werde. An einem Rheinauer Hafen- becken lagere z. B. die gleiche Kohle seit acht Jahren an der gleichen Stelle.„Wir beobach- ten die Entwicklung in den Nachbarhäfen“ sagte Dr. Nörling weiter,„wir müssen auf der Hut sein, daß für Mannheim die Dinge gün- stig laufen.“ Jedenfalls will sich— diesen Eindruck ge- wannen die Zuhörer als Fazit des Vertrags der Mannheimer Hafendirektor offenbar für sein Amt nicht das ironische Wort eines seiner Kollegen zu eigen machen, der sagte: „Wenn der Umschlag ansteigt, fällt das Ver- dienst dem Hafendirektor zu, ist der Um- schlag rückläufig, sind die verkehrspolitischen Umstände schuld, die man ihm nicht zur Last legen kann.“ Arö. Kleine Chronik der großen Stadt Kreisvorstand der CDU geschlossen wiedergewählt In der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands Mannheim-Stadt der CDU bestätigten die Delegierten der Ortsverbände den bisherigen Vorstand für weitere zwei Jahre in seinem Amt. Den Vorsitz führt Oberstudiendirektor Dr. Karl Albert Müller, seine Stellvertreter sind Stadtrat Wilhelm Bartsch und Bundestagsabgeordneter Josef Maier. In einer einstimmig angenommenen Resolution protestierte die Versammlung gufs schärfste gegen die Enteignung der freien Bauern und der Gewerbetreibenden im sowjetisch besetzten Teil unseres Vater- landes. Sie bekundete den Betroffenen ihr Mitgefühl und forderte alle zuständigen Stellen auf, den Flüchtlingen schnell und Wirksam zu helfen. In einer ebenfalls ein- stimmig angenommenen Resolution stellte die Delegiertenversammlung Mannheim-Stadt der CDU fest, daß neuerdings in Mannheim die Plakatwerbung für Filme teilweise in einer das allgemeine Scham- und Sittlich- keitsempfinden gröblich verletzenden Form betrieben wird.„Den Höhepunkt der Scham- losigkeit“, so heißt es in der Entschließung, „stellt die Plakatreklame für den Film Wenn das Blut kocht! dar.“ Die Versamm- lung forderte, daß Polizei und Justizbehörden alles im Rahmen der gesetzlichen Vorschrif- ten Gebotene und Erforderliche tun, um zu gewährleisten, daß auch auf dem Gebiet der Filmreklame auf das Scham- und Sittlich- keitsgefühl der breiten Schichten der Bevöl- kerung Rücksicht genommen wird. Diese Entschließung wurde auf Antrag der Jungen Union gefaßt. N. W. Kleines Eheseminar für junge Leute Dr. med. Guido Groeger aus Düsseldorf, in Mannheim bekannt durch zwei Jugend- schutzwochen und die Verlobtenschule des CVIM, wird an drei Abenden im Jugend- Zentrum in K 2, 10 ein kleines Eheseminar abhalten. Eingeladen sind junge Leute ab 17 Jahren. Das Seminar beginnt heute, 20 Uhr, mit einem zwanglosen Gespräch über Part- nerwahl und Verlobung. Am Freitag und am Samstag, ebenfalls 20 Uhr, werden Fragen des geschlechtlichen Lebens bzw. der Liebes- und Lebensgemeinschaft besprochen. Die Teilnehmer des Seminars treffen sich dazu im Café der Jugend. 0 Die staatliche Abschlußprüfung der zwei- jährigen Handelsschule an der Privat-Han- delsschule Vinc. Stock- Dr. Krauß in Mann- heim schloß mit einem vollen Erfolg für die Der 5 höchste Würft Alle Vorteile sind auf ihrer Seite. wenn Sie einen LAVAMaf besitzen: der LAVAMAT. der Vollesutomat der AEG. wascht ihre Wäsche ohne jedes Hüte grü 4175 N.* Hie: rein— und erstaunlich billig! Sie heben Glück. wenn Sie eineg CAvAMAT haben! 4 LAVAMAT Das Zeichen dem die Welt vertraut AEG Umpyerbindlſiche Vorführung beim Fachhandel oder im AkGG-Ausstel- lungsraum, Mannheim, N 7, 5 seit 1899 bestehende Schule ab. Die Prüfung wurde unter dem Vorsitz von Oberstudien- direktor Schmieder abgenommen, der mit der Vertretung der obersten Schulbehörde beauftragt war. 8 a Hong ANA eHN ANN E DNN ee Millionen Freimarſten werten allein in Deutschland iaglich verwendet. Mit jedem Tag erweitert sick das Herrsciaftsgebiet der Briefmarke. In Krieg und Frieden acist, blũ it f und gedeiſit das farbenfrolie, kunstvolle Waſirzeichen einer besseren, einer geeinten Welt...„ Communication“, Weltfrieden durch Weltrwirtschaft, forderte beroußt auck Johann Jakob Astor, deulsdi amerikanischer Reeder und Handels herr. Rings um den Erdball bekannt, trůgt seinen Namen die Waldo rAsloria Cigarette AS TOR. Der Ruf der AS TOR beruht auf der Güte ihrer Tabak- Die Waldorf-Astoria Cigarette ASTOR repräsentiert mischung; sie ist würzig und mild. verfeinerte Rauchkultur. Seite 8 AUS DEN BUIDESLINDERN Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 98 Ammonialgas verpestete Schlachthof Das Fleisch von tausend Stück Schlachtvieh vermutlich ungenießbar Bremen. Weite Teile des Bremer Findorff- Viertels am Hauptbahnhof wurden Dienstagabend durch beißende Ammoniakdämpfe verpestet, als in einer Kühlhalle des Schlachthofes durch Druck die Rohrstützen eines Ammoniakaggregates abgesprengt wurden. Die Gasschwaden hüllten vor allem tausend geschlachtete Rinder und Schweine ein. Ein Teil davon wird nicht mehr verwertet werden können. Das Unglück löste bei Feuerwehr und Polizei Alarmstufe JI aus. Fast 20 Feuerwehr- und Polizeifahrzeuge jagten mit Sirenen geheul durch Bremen und schafften Hilfs- mannschaften heran. Vor 14 Monaten hatte sich auf dem Schlachthof genau derselbe Vor- fall ereignet. Damals hatten 500 Stück ge- schlachtetes Vieh mehrere Stunden in den Ammoniakgasen gehangen. 25 Tonnen Fleisch hatten vernichtet werden müss Das ent- Feinappretur Perla macht Blusen wie ladenneul Kräftigt die Wäsche, ohne zu härten. Einfach kaltlöslich! Der sprach dem Gewicht von 70 Rindern. Schaden betrug 216 000 Mark. Dienstagabend konnten die Feuerwehr- mannschaften wegen der unerträglichen Ammoniakdämpfe im Schlachthof zunächst ihre Wagen nicht verlassen. Männer mit Atemschutzgerät mußten die Gase erst mit Wassersprühern niederkämpfen, ehe Feuer- Wehr-, Schutz- und Bereitschaftspolizei ge- meinsam beginnen konnten, das Fleisch aus den ammoniakverpesteten Kühlhallen ins Freie zu schaffen. Dort wird das Fleisch tage- lang ausdünsten müssen, bevor geprüft wer- den kann, welche Mengen als genußuntaug- lich gelten müssen. Die defekte Kühlanlage ist vor zwei Jah- ren eingebaut worden. Nach dem Vorfall im vergangenen Jahr waren alle Aggregate generalüberholt worden. Die Anlage war darauf probeweise unter besonders hohen Druck gesetzt worden, ohne daß etwas pas- sierte. Nach den letzten Rohrbruch hat sich nun die Kriminalpolizei eingeschaltet. L. B. Im Baggergreifer explodiert Düren. Unversehrt, aber etwas bleich, kletterte ein 28 Jahre alter Baggerführer aus seinem durch eine Minen-Explosion herum- geschleuderten 7,5 Tonnen schweren Bagger, der mit den Rädern nach oben lag. Im Greifer des Baggers war beim Ausheben einer Bau- grube in Birkesdorf im Kreis Düren eine Panzermine hochgehoben worden, die sofort explodierte. Der etwa zwei Tonnen schwere Greifer des Baggers wurde bei der Explosion 200 Meter weit weggeschleudert. An einem benachbarten Neubau entstand durch die Ex- plosion erheblicher Sachschaden. Auch zahl- reiche Fenster der Häuser in der Umgebung wurden zertrümmert. 8 85 Autobrandstifter am Werk Grünstadt. Ein vermutlich krankhafter Brandstifter, der in den letzten Wochen wie- derholt parkende Autos in Brand setzte, treibt gegenwärtig in Grünstadt(Landkreis Frankenthal) sein Unwesen. Die Kriminal- polizei hat am Mittwoch die Kraftfahrer zu höchster Aufmerksamkeit ermahnt und zu- gleich die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, um dem Unbekannten das Handwerk zu legen. Nach Angaben der Polizei hat der Brandstifter in den letzten drei Wochen vier Autos angezündet und einen Schaden von mehreren 1000 Mark angerichtet. Die Brand- stiftungen wurden jeweils nach 23 Uhr * begangen. Die Polizei konnte bisher noch nicht klären, ob der rätselhafte Brandstifter die geparkten Autos aufgebrochen hat, da entweder bei dem Brand selbst oder bei den Löscharbeiten sämtliche Spuren vernichtet wurden. Prostituierte ermordet Düsseldorf. Die 38 Jahre alte Prostituierte Edith Ternow ist in der Nacht zum Mitt- woch auf einem Parkplatz an der Düssel- dorfer Rheinpromenade ermordet worden. Kurz nach Mitternacht fand man die Leiche, die Würgemale am Hals und Schlag- Verletzungen am Kopf aufwies. Die Hand- tasche der Ermordeten mit den Personal- papieren und etwa 20 Mark fehlte. Der Tat verdächtigt wird ein Freund der Ermorde- ten, der etwa 40 Jahre alt sein, aus Rosen- heim in Oberbayern stammen und einen blauen„Ford“-Wagen mit Düsseldorfer Kennzeichen fahren soll. Ausklugshotel abgebrannt Soltau. Das bekannte Ausflugshotel„An- kara“ in der Lüneburger Heide ist am Diens- tagnachmittag völlig abgebrannt. Nach Augen- zeugenberichten war das Feuer am Schorn- stein ausgebrochen. 8 Gleich kippt er Glüch hatte dieser Lkæw-Fakrer, dem während der Fahrt durch Bonn die Ladung ver- rutschte. Im letzten Augenblic brachte er seinen mit drei Baustämmen— jeder mit einem Gewicht von etwa 3,5 Tonnen— beladenen Wagen zum Stehen. Im Nu hatte sich eine Menge Zuschauer versammelt, die gespannt den Baumriesen beobachteten. Er tat ihnen aber nicht den Gefallen, ganz herunterzufallen. Keystone-Bild Zunahme des Körpergewichts durch Antibiotika Tagung der Deutschen Gesellschaft für innere Medizin: Die Aufgabe der Eiweißkörper im Blut Wiesbaden. Auf der 66. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, die am Mittwoch fortgesetzt wurde, berich- teten Wissenschaftler aus Heidelberg und Erlangen über neuartige Sendegeräte, die bei der Untersuchung von Magen- und Darmkranken erfolgreich angewendet wur- den. So konnte, wie Dr. H. G. Nöller Hei- delberg) mitteilte, an der Heidelberger Uni- versität eine etwa drageegroße Sonde kon- strujert werden, mit deren Hilfe Messungen verschiedener Art im Magen-Darm-Kanal vorgenommen wurden. Der verschluckbare Radiosender übermittelt die von ihm auf- genommenen Werte ohne Kabel an einen Mehempfänger, der die Größe einer Zigar- renkiste hat. Ein anderes Gerät, eine Glas- elektrode, die über die Säureverhältnisse im menschlichen Magen Auskunft zu geben vermag, wurde in Erlangen entwickelt. Dar- über berichteten Dr. L. Demling und Dr. H. J. Schmidt(Erlangen). Allerdings kön- nen die Mehergebnisse nur mit Hilfe eines Kabels übermittelt werden, das aber eben- falls nur geringen Durchmesser hat und den Patienten beim Verschlucken keine Schwie- rigkeiten bereitet.. Die Wiener Mediziner R. Boller und H. Partilla berichteten den Kongreßteilnehmern über erfolgreiehe Versuche bei Magen- operierten und Gastritis-Kranken, durch Beimengungen von Antibiotika in die Nah- rung Gewichtszunahmen zu erzielen. Nach- untersuchungen nach zwölf Monaten zeigten, daß die so behandelten Kranken sowohl in ihrem Befinden als auch in ihrem Gewicht günstiger abschnitten, als die mit konven- tionellen Methoden Behandelten. Daß schon geringe Mengen Nikotin— ein bis drei Zigaretten pro Tag— einen ungün- stigen Einfluß auf die Funktion der Neben- nierenrinde haben, ging aus einem Bericht hervor, den Dr. H. Haller Oresden) über Versuche bei 50 Männern— Rauchern, Ge- legenheitsrauchern und Nichtrauchern— gab. Die medizinische Wissenschaft hat sich Hinter verhängten Fenstern „Striptease auf dem Dorf“/ Gefängnis für den Gastwirt Schwabach Bayern).„Striptease auf dem Dorf“ spielte jahrelang eine Wirtsfrau in Ofkenbau im mittelfränkischen Landkreis Hilpoltstein. Ihre Ehemann, der 43 Jahre alte Land- und Gastwirt Friedrich Mößler, wurde vom Schöffengericht Schwabach wegen fort- gesetzter schwerer Kuppelei zu neun Mona- ten Gefängnis mit Bewährungsfrist ver- urteilt. Er muß außerdem eine Geldbuße von 500 Mark bezahlen. Mit Sodom und Gomorrha verglich der Gerichtsvorsitzende das Treiben hinter ver- hängten Fenstern in der Küche oder im Schlafzimmer des Gastwirts in den Jahren 1957 und 1958. Zechgelage mit Gästen waren damals in den Privaträumen fortgesetzt wor- den, wobei die Wirtsfrau„Striptease“- Szenen zum besten gab und ihr Ehemann fleißig Alkohol einschenkte und so den Um- satz in die Höhe trieb. Die Gäste begnügten sich dabei allerdings nicht immer mit dem Zuschauen. Eine Ehefrau erschien schließlich eines Morgens bei einem solchen Gelage, nachdem sie die Tür eingedrückt hatte, um ihren Mann herauszuholen. Da sich bei den polizeilichen Ermittlungen die beteiligten Gäste zunächst ausschwiegen, hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen müssen. Der Sittenskandal konnte erst aufgerollt werden, als verschiedene Gäste ihr Schweigen brachen und„auspack- ten“. Vor Gericht behaupteten der ange- klagte Gastwirt und seine als Zeugin ver- nommene Ehefrau, sich an nichts mehr er- innern zu können.„Da müssen wir total be- trunken gewesen sein“, erklärten sie.“ in der letzten Zeit sehr eingehend mit den Eiweißkörpern im Blut des Menschen befaßt, denn die„Plasma- Proteine“, wie sie in der Fachsprache heißen, sind für die Gesundheit von grober Bedeutung. Sie standen am Dienstag auf dem Wiesbadener Internisten- kongreß im Mittelpunkt der Erörterung. Mediziner aus dem In- und Ausland berich- teten über die zahlreichen Funktionen der Eiweißkörper, deren Wirken mit Hilfe radio- aktiver Elemente, Röntgenstrahlen und der „Ultrazentrifuge“ genau kontrolliert werden. Die Wissenschaft weiß heute, wie Dr. K. Felix(Frankfurt) ausführte, daß das Blut- serum wahrscheinlich 100 verschiedene Pro- teine enthält, von denen bereits 30 einwand- frei nachgewiesen werden konnten. Sie wer- den zum größten Teil in der Leber gebildet. Die Eiweißkörper regulieren nicht nur den Wasserhaushalt des Blutes, sondern binden auch alkalische Stoffe und dienen dem Transport der Kohlensäure, des Fettes und kleiner Eisen- und Kupferteilchen. Die Spielkameraden .. ließen ihn nicht im Stich Worms. Im letzten Augenblick konnten am Dienstag ifi Wörms vief fleunjährige Jun- gen einen gleichaltrigen Spielkameraden vor dem Tode retten. Wie die Wormser Kriminal- polizei am Mittwoch mitteilte, spielten die fünf Jungen in einer Kiesgrube. Sie hatten sich eine Höhle gebaut, als die Erdmassen plötzlich nachrutschten und die Kinder teil- weise unter sich begruben. Drei von ihnen konnten sich selbst befreien und auch der Vierte kam mit dem Schrecken davon. Der Fünfte wurde dagegen ganz verschüttet. Die Neunjährigen buddelten solange, bis sie ihren Spielkameraden frei bekamen. Sie alarmier- ten dann einen Krankenwagen. Bei der ärzt- lichen Untersuchung wurde festgestellt, daß der Verschüttete nur einige Schrammen ab- bekommen hatte. Vor 100 Jahren Entdeckung der Spektralanalyse Heidelberg. Zum 100. Jubiläum der Ent- deckung der Spektralanalyse durch Bunsen und Kirchhoff veranstalten die Universität Heidelberg und die Heidelberger Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit verschie- denen wissenschaftlichen Vereinen am 4. Mai eine Gedenkstunde in der Heidelberger Uni- versität. Am 5. und 6. Mai ist eine Dis- kussionstagung vorgesehen, bei der namhafte Forscher des In- und Auslandes über eigene spektroskopische Arbeiten berichten werden. Bunsen und Kirchhoff waren Universitäts- professoren in Heidelberg. Aus Seenot gerettet Bremen. Der belgische Fischkutter „Maryla“ aus Zeebrügge wurde am Dienstag- nachmittag vom deutschen Rettungskreuzer „Hermann Apelt“ vor Helgoland aus Seenot gerettet. Das Schiff trieb infolge eines Maschinenschadens mit sechs Mann Besat- zung hilflos in der Nordsee. Wenn das Serum-Eiweißbild Abweichun- gen aufweist, kann auf Erkrankungen der Leber, des Blutes, des Knochenmarks, auf Neurosen und anderes geschlossen werden. Dr. G. Riva(Bern) berichtete über die Be- deutung der„Serumeiweigbildanalyse“ für die ärztliche Diagnose. Sie kann sogar Hin- weise auf eine bestehende Schwangerschaft geben. Dr. L. Miller(Rochester/ USA) infor- mierte die Internisten über seine Versuche, die Entstehung der Proteine zu klären, Dr. H. P. Grabar(Paris) sprach über die Eiweiß- körper als Abwehrstoffe gegen Krankheits- erreger und Dr. S. Barandun(Bern) berich- tete über krankhafte Bluteiweißveränderun- gen, die Klinisch behandelt worden sind. Allerdings— diese Feststellung wurde von fast allen Wissenschaftlern getroffen: die Plasma-Protein-Forschung hat noch lange nicht alle Ziele erreicht. Ueber die Forschungsarbeiten von Wis- senschaftlern aus der Sowjetzone auf dem Gebiet der inneren Medizin sprachen sich Teilnehmer des Deutschen Internistenkon- gresses in Wiesbaden sehr lobend aus. An einigen Universitäten Mitteldeutschlands seien in letzter Zeit richtungsweisende Ar- beiten geleistet worden, so über die Auswir- kungen von Alkohol- und Nikotingenuß auf die Organe des menschlichen Körpers. Die Wis senschaftliche Aktivität mitteldeutscher Aerzte findet auf dem Wiesbadener Kongreß ihren Niederschlag auch darin, dag über zwanzig Referate von Teilnehmern aus der Sowjetzone gehalten werden. Telefonseelsorge künftig auch in Stuttgart Stuttgart. Zu jeder Tages- und Nacht- stunde können sich vom 2. Mai an Rat- suchende an die Stuttgarter Telefonseelsorge wenden. Unter der Rufnummer 22 33 33 er- reichen sie dort Männer und Frauen, darunter Hausfrauen, Stadtmissionare, Pfarrer und Juristen, Nervenärzte und Fürsorgerinnen, die bereit sind, Nöte und Sorgen aller Art anzuhören und Rat zu geben. Dem Beispiel anderer deutscher Städte folgend. hat die Evangelische Gesellschaft in Stuttgart nach zweijähriger, gründlicher Vorbereitung diese Telefonseelsorge eingerichtet. Sie verfügt für diese Aufgabe über 60 bis 80 ehrenamtliche Helfer, die nach einem genauen Plan diesen Dienst der Nächstenliebe am Telefon ver- sehen. Selbstmord- Serie Nürnberg. Durch eine Selbstmord-Serie ist in Nürnberg innerhalb von 14 Tagen eine dreiköpfige Familie ausgelöscht worden. Den Anfang hatte am 11. April der 36jährige Ehemenn gemacht, der sich— vermutlich aus Schwermut— mit Zyankali vergiftete. Schon am nächsten Tag nahm sich seine 359 jährige Mutter mit einer Ueberdosis von Schlaftabletten das Leben. In einem Brief schrieb sie, für sie habe das Leben nach dem Tod ihres Sohnes jeden Sinn verloren. Jetzt kolgte beiden die 48 jährige Ehefrau des 36jährigen in den Tod. Sie nahm, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wie ihr Mann Zyankali, da ihre Angehörigen tot seien, schrieb sie in einem Brief, wolle auch sie nicht mehr leben. „Esso Bolivar“ nicht Atomschiff Hamburg. Der 16 000 Tonnen tragende Tanker„Esso Bolivar“ wird entgegen den bisherigen Plänen nicht zum ersten deut- schen Atomschiff umgebaut. Wie der Leiter der Abteilung Seeverkehr im Bundes- verkehrsministerium, Dr. Karl Schubert, in Hamburg mitteilte, hat die Norddeutsche Kernenergiegesellschaft den Plan aufgege- ben, eine atomare Schiffsantriebsanlage in den Tanker einzubauen. Die Untersuchungen der von den norddeutschen Küstenländern getragenen Gesellschaft hätten ergeben, daß der Umbau des 1937 gebauten Tankers zu unwirtschaftlich sein würde. Millionenbetrug vor Gericht München. Vor der Dritten Strafkammer des Landgerichtes München I hat am Mitt- woch der Prozeß um eine der größten Be- trugsaflären Bayerns seit Kriegsende be- gonnen. Angeklagt wegen Untreue, Dieb- stahls, Unterschlagung, versuchten Betruges und Urkundenfälschung ist die 50jährige ehe- malige Prokuristin Therese Lang aus Mün- chen, die ihre Firma, bei der sie über 30 Jahre lang beschäftigt war, um rund zwei Millionen D-Mark geschädigt haben soll. Mit ihr sitzen ihr 31jähriger einziger Sohn Michael und die 38 jährige ehemalige Einkäuferin Margarethe Oppelt aus München auf der Anklagebank. Volksfestmörder in München gefaßt Nürnberg. Der Mörder, der am Freitag auf dem Nürnberger Volksfest den 27 Jahre alten Georg Weiß aus Weißenbrunn erstochen hatte, wurde am Mittwoch in München ge- faßt. Es ist der 23jährige Albert Bumes. Nach der Tat hatte er mit seiner 21jährigen Freun din Brigitte Schober, die ihn zur Tatzeit be- gleitete, in einer Münchener Wohnung Unter- schlupf gesucht. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Der Schönste seiner Art Wertvoller römischer Glasbecher auf Kölner Fabrikgelände gefunden Köln.„Trinke/ lebe/ schön/ immer“ lautet die Inschrift in griechischer Sprache auf einem römischen Prunkbecher aus Glas, einem sogenannten„Diatret“, der bei Aus- grabungsarbeiten auf einem Fabrikgelände im linksrheinischen Kölner Vorort Braunfels gefunden wurde. Der Direktor des Römisch- Germanischen Museums in Köln, Dr. Otto Doppelfeld, bezeichnete den Fund als von unschätzbarem Wert und als den schönsten seiner Art auf der Welt. Bisher sind nur acht solcher antiker Diatrete gefunden worden, davon drei in Köln, zwei in Rheinland-Pfalz und je eins in Straßburg, Mailand und in Jugoslawien. Der Kölner Fund, der von dem Fabrikbesit- zer der Stadt Köln geschenkt wurde, soll zu- Künftig als eines der Prunkstücke der um- fangreichen römischen Glassammlung in Köln ausgestellt werden. Der Becher wurde in Scherben in einem Grab aus dem vierten Jahrhundert gefunden, das offensichtlich zu einem schon in den zwanziger Jahren freigelegten römischen Gutshof in Braunsfeld gehört. In dem Grab wurden noch andere weniger wertvolle römische Jlaskannen, Torikannen, Glasteller und schalen, sowie ein guterhaltenes Messer gefunden. Bei dem inzwischen vom Museum zusam- mengesetzten Diatret handelt es sich um einen 12,1 Zentimeter hohen, glockenför- migen farblosen Glasbecher, der von einem Mantel aus durchbrochenem grünen, gelben und roten Glas korbartig umgeben ist. Einige Teile des Netzwerkes fehlen, müssen aber nach Ansicht des Museums schon im Alter- tum verloren gegangen sein. Wertvolle Becher dieser Art wurden von den Römern durch Generationen vererbt. Battelle-Institut erweitert Frankfurt. Das Battelle-Institut, das seit acht Jahren für Firmen und Behörden des In- und Auslandes Forschungs- und Ent- wicklungsaufgaben übernimmt, vergrößert zur Zeit seine Frankfurter Laboratorien. Wie in dem jetzt veröffentlichten sechsten Jahres- bericht mitgeteilt wurde, sollen bis zum Sommer neue Anlagen für biochemische La- boratorien und eine größere Tierstation fertig sein. In dem Bericht wurde darauf hin- gewiesen, daß die 1958 geéschaffene Fachrich- tung Weltraumtechnik planmäßig weiter aus- gebaut worden sei. Das Schwergewicht dieser Abteilung liege auf elektrotechnischem und elektronischem Gebiet. Zur Debatte gestellt: Im Zeitalter des Massenkonsums individu- elle Ernährung: Eden— Pflanzenmargarine! Eden-Pflanzenmargarine ist für den modernen Men- fim, schen geschaffen: Eden enthält nur pflanzliche Fette,——— die voll biologisch wirksam, also nicht hydriert(künst · lich gehärtet) sind. Die biologisch wichtigen Pflanzen- Gle bestimmen den Wert von Eden, machen Eden zur Grundlage einer individuellen Ernährung. Eden ist ungefärbt, frei von Cholesterin, Konservierungsmitteln und Kochsalz— Eden enthält einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Eden- so. gesund wie die Natur selbst. Kaufen Sie im Reformhaus. Schon um Eden allein lohnt sich der Weg zum Reformhaus! Das Reformhaus ist für jeden da, der sich naturgemaß ernähren will! In Ihrem Reformhaus erhalten Sie Eden immer frisch! Sein Laden wurde immer leerer! Gute Ware hat er ja, aber er ist so ungepflegt. b Ob mein Laden deshalb immer leer ist? Wer unter Kopfschuppen ſeidet, wirkt ungepflegt. Nehmen Sie doch Seborin. Endlich keine Schu Und ich nehme erst seit einer Woche Seborin. Seborin hilſt rasch! Die Durchblutung wird ppen der Haarboden mit wirkungskräf- tigen Substanzen versorgt(Thiohorn). Schuppen bilden sich nicht mehr. lach hätte schon früher ehr! 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Sämtliche vier Insassen kamen dabei ums Leben. Sie wurden zum Teil furchtbar verstümmelt. Zur Zeit des Unglücks regnete es und die Sicht war sehr schlecht. Privat- Zusammenstoß auf Bahnübergang Vater mit zwei Kindern tot Kass e l. Drei Tote forderte am Mittwoch der Zusammenstoß eines Autos mit einem Schnellgüterzug auf einem beschrankten Bahnübergang im hessischen Kreis Schlüch- tern. Der Kraftwagen wurde unter die Loko- motive gedrückt und 300 Meter weit mit- geschleift. Alle drei Insassen, ein 34 Jahre alter Schreinermeister aus Ulmbach im Kreis Schlüchtern, sein vier Jahre altes Töchterchen Marlies und sein fünfjähriger Sohn Ludwig, waren auf der Stelle tot. Wie die Bundesbahn mitteilte, hatte der 356jährige Schranken- wärter die Schranke am Bahnhof Steinau nach dem Vorbeifahren einer Kleinlokomo- tive wieder geöffnet, ohne auf den heran- kommenden Schnellgüterzug zu achten. Neun Verletzte bei Explosion Mainz. Neun Verletzte gab es am Mitt- woch bei einer Explosion in einem Mainzer Industriewerk. Vier der Verletzten mußten in ein Krankenhaus aufgenommen werden, die anderen fünf wurden nach ambulanter Behandlung entlassen. Nach Mitteilung der Polizei besteht bei den vier Schwerverletz- ten keine Lebensgefahr. Die Explosion er- eignete sich bei der Reinigung von Papier- maschinen. Durch die Gewalt des Explo- slonsdrucks wurde das Dach der Werkhalle erheblich beschädigt. Der Sachschaden wird auf 8000 Mark geschätzt. Wie Brandsachver- ständige der Mainzer Kriminalpolizei fest- stellten, hatten sich Dämpfe des petroleum- und ätherhaltigen Reinigungsmittels über dem Boden der Werkshalle verteilt, wo sie durch überspringende Funken eines Schweißgerätes zur Explosion gebracht wurden. Heizung schadhaft: 5 Gasvergiftete Ottweiler. Mit Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden muß- ten zwei Kinder eines Hauseigentümers in Landsweiler-Reden im Kreis Ottweiler, des- sen Schwiegereltern und ein 18 Jahre alter Neffe. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war durch eine schadhafte Stelle an der Warmluftheizung Rauchgas in die Wohnung eingedrungen. Trotz der Vergiftungen ge- lang es dem 18jährigen noch, auf die Straße zu laufen und Hilfe herbeizuholen. Für alle fünf besteht keine Lebensgefahr mehr. Blitz verursachte Waldbrand Burgdorf/ Niedersachsen. Ein Blitz aus hei- terem Himmel entfachte am Dienstagnach- mittag zwischen Celle und Burgdorf einen Waldbrand. Rund 20 Morgen Schonung wur- den vom Feuer vernichtet. Feuerwehren und Einwohner konnten den Brand bis zum spä- ten Abend löschen. Der Blitz wurde von Augenzeugen gesehen. Ein Gewirr von Brücken und Pfeilern empfͤngt gegenwärtig die Autofahrer auf der Autobahn bei Müncken- Freimann. Bei nũkerem Hinsehen entpuppte sich das eindrucksvolle technische Chaos als die Großbau- stelle einer kreuzungsfreien„Endstation“ der Autobahn. Hier entsteht eine vielfache Brucke, die auf gewaltigen Rundpfeilern ruht und æwei Straßenzüge, eine Ring- und eine ins Stadtzentum von München führende Straße kreuzungsfrei mit der Autobahn-Ein- und Ausfahrt verbindet. dpa-Bild Der Batzenberg ist„umgelegt“ Die größte, geschlossene Reblandumlegung des Bundesgebiets Schallstadt(bei Freiburg). Drei Tage lang werden am Wochenende die Winzer am Bat- zenberg, den allen Kennern badischen Weins bekannten Höhenrücken südlich von Frei- burg, aus besonderem Anlaß feiern: nach zehnjähriger Arbeit sind hier 200 Hektar Rebland durch Flurbereinigung neu geord- net, neue Wege angelegt und neue Pfropf- reben geflanzt worden. Gewissermaßen nebenbei ergab sich noch ein neuer Höhen- weg, der einen herrlichen Blick in die Land- schaft des unteren Markgräflerlandes bietet. Diese Reblandumlegung am Batzenberg, an der sechs Gemeinden beteiligt waren, ist die größte geschlossene Flurbereinigung im Weinbau im ganzen Bundesgebiet. Der Batzenberg ist wegen seiner günsti- gen Lage— sogar an den Nordhängen wach- sen hier Reben— seit Jahrhunderten ein bevorzugtes Weinbaugebiet gewesen. Wahr- scheinlich haben schon die Römer hier Wein gebaut; sicher ist jedenfalls, daß St. Gallener Mönche am Batzenberg bereits im Jahre 716 Weinbau betrieben, und zwar auf für heu- tige Begriffe recht großflächigen Parzellen. Im Laufe der Jahrhunderte sind die Reb- flächen allerdings immer kleiner geworden, wobei die Erbteilung keine geringe Rolle spielte. Schließlich gab es sogar Flächen, die noch nicht einmal 100 Quadratmeter groß waren. Das Wegenetz blieb jedoch unzuläng- Verkürzung des Chemiestudiums dringend erforderlich Hauptversammlung Deutscher Chemiker in Stuttgart/ Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit Stuttgart. Die Leiter der Institute für Chemie an den westdeutschen Hochschulen haben anlàßlien der Hauptversammlung der Gesellschaft Deutscher Chemiker, die gegenwärtig in Stuttgart stattfindet, in einer gemeinsamen Erklärung festgestellt, daß die heutige lange Dauer des Chemiestudiums nicht mehr tragbar sei. Die Professoren waren sich darin einig, daß jeder von ihnen in seinem Wirkungsbereich alle geeigneten Maßnahmen treffen solle, damit man künftig anstatt mit 17 bis 18 mit 12 bis 14 Semestern einschließlich der Promotion auskommen kann. Der Staat wurde aufgefordert, in den Hochschulen und Uni- versitäten die für eine Verkürzung des Chemiestudiums erforderlichen sachlichen und personellen Voraussetzungen zu schaffen. Die Resolution der Leiter der Chemischen Institute wurde am Mittwoch in einer Fest- sitzung der Gesellschaft Deutscher Chemi- ker im Beisein von Altbundespräsident Theodor Heuss bekanntgegeben. Der Präsi- dent der Gesellschaft, Professor Dr.-Ing. Wiberg, München, betonte, daß mit der an- gestrebten Verkürzung des Chemiestudiums, die von der chemischen Industrie dringend gewünscht werde, die Anforderungen an den Studenten nicht verringert werden sol- len. Man wolle vielmehr das Hochschul- studium intensivieren. Als zweites Haupt- anliegen der deutschen Chemiker nannte Professor Wiberg die Verbesserung der in- ternationalen Zusammenarbeit, vor allem auf dem Gebiet der Dokumentation wissen- schaftlicher Veröffentlichungen, damit eine überflüssige und kostspielige Parallelfor- schung vermieden werde. Bundesatomminister Dr. Siegfried Balke, der selbst Chemiker ist, wertete in einem Grußwort die verlangte Verkürzung des Chemiestudiums als ein Anzeichen dafür, Mit„Darlehen“ vertrauensseliger Frauen Heiratsschwindler ergaunerte mehr als hunderttausend Mark Karlsruhe. Vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe hat einer der größten Betrugsprozesse der Nachkriegszeit begonnen. Auf der Anklagebank sitzt der 47 jährige ledige Hotelangestellte Walter Berndt aus Breslau, der von 1954 bis 1958 mehr als 40 alleinstehende Frauen, die er durch Heiratsanzeigen kennengelernt hatte, um über 100 000 Mark betrogen haben soll. Den Geschädigten erzählte er jeweils, er ha- be einen größeren Wiedergutmachungsbetrag zu erwarten. Mit„Darlehen“ der Frauen wolle er schon vor der Auszahlung des Geld- betrages eine Existenz aufbauen. Berndt war 1944 als angeblicher englischer Spion verhaftet worden. Nach seiner Be- freiung durch die Alliierten erhielt er nach seinen Angaben sofort eine Haftentschädi- gung von einigen tausend Mark. Wegen Diebstahls, Erpressung, Betrugs und Rausch gifthandels wurde Berntd in der Folge einige Male inhaftiert. 1954 startete er seine neue Betrugsserie unter mehreren falschen Na- men, wobei er hauptsächlich im Raum Mün- chen, Hannover, im Rheinland und in Baden auftrat. Die Verhandlung, zu der 23 Zeugen ge- laden sind, dauert voraussichtlich drei Tage. daß man sich in der wissenschaftlichen Aus- bildung vom qualitativen Denken zugun- sten des qualitativen Prinzips löse. Der ba- den- württembergische Wirtschaftsminister, Dr. Hermann Veit, wandte sich an die Bun- desreglerung mit der Bitte, sie möge von der beabsichtigten Senkung des Prozent- satzes der degressiven Abschreibungen zum Zwecke der Konjunkturdämpfung die che- mische Industrie ausnehmen, damit diese konkurrenzfähig bleiben könne. Er verband dies mit dem Wunsch, daß ebenfalls im In- teresse der Kenkurrenzfähigkeit der deut- schen Industrie ein Brückenschlag zwischen den EWG- und den EFTA-Ländern gelin- gen möge. Namens der ausländischen wis- senschaftlichen Gesellschaften— auf der Tagung sind die Chemikervereinigungen von zehn ausländischen Staaten vertreten— erklärte Professor Dr. H. Nowotny, Wien, angesichts der drohenden wirtschaftlichen Spaltung Europas in EWG- und in EFTA- Länder die Zusammenarbeit der Wissen- schaftler dringender denn je sei. Er lud die deutschen Chemiker für das nächste Jahr nach Wien zu einer gemeinsamen wissen- schaftlichen Tagung mit den österreichischen Kollegen ein. „Wir sind Glieder eines Volkes und spre- chen eine gemeinsame Sprache“, sagte der Vorsitzende der Chemischen Gesellschaft der Sowjetzone, Professor Dr. K. Meyer, Wolfen. Er überbringe die Grüße jener Kol- legen, die in der großen internationalen Familie der Chemiker mit den Berufskolle- gen der Bundesrepublik am engsten ver- bunden seien. Professor Meyer lud die Teilnehmer der Hauptversammlung zur Tagung der Chemischen Gesellschaft in der Sowjetzone im Spätherbst in Leipzig ein. Für die deutschen wissenschaftlichen Gesell- schaften sprach Nobelpreisträger Professor Dr. Butenandt, München, der die gute Zu- sammenarbeit unter diesen Vereinigungen herausstellte. Die Grüße der Stadt Stuttgart überbrachte Oberbürgermeister Dr. Arnulf Klett. In ihrer Festsitzung verlieh die Gesell- schaft Deutscher Chemiker Professor Dr. Otto Bayer vom Vorstand der Farbenfabri- ken Bayer, Leverkusen, in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der chemischen Wissenschaft und Forschung die Carl-Duisberg-Plakette. Professor Dr. Georg Maria Schwab von der Ludwig-Maximilian- Universität München wurde mit der Liebig- Denkmünze ausgezeichnet. Die Gesellschaft würdigte damit die Leistungen des Wissen- schaftlers auf dem Gebiete der Katalyse. Die Forschungsarbeiten von Professor Dr. Rudolf Criegee von der Technischen Hoch- schule Karlsruhe ehrte die Gesellschaft mit der Verleihung der Emil. Fischer-Medaille. Dr. Erich Haack, Geschäftsführer und Leiter der chemischen Forschung der C. F. Boeh- ringer, Dr. Fritz Lindner, Leiter der phar- mazeutisch- chemischen Forschung der Farb- werke Hoechst, und Dr. Heinrich Ruschig, Leiter der pharmazeutisch- synthetischen La- boratorien der Farbwerke Hoechst, wurden in Anerkennung ihrer Verdienste in der Heilmittelforschung mit der Adolf-von- Bayer-Denkmünze ausgezeichnet. Professor Dr. Jan Frans Reith von der Reichsuniver- sität Utrecht erhielt wegen seiner richtung weisenden Arbeiten in der Lebensmittel- chemie die Joseph-König- Gedenkmünze. lich, so daß ein großer Teil der Rebgrund- stücke gar nicht über die Wege erreicht wer- den konnte. Das wirkte sich nicht nur bei dem mühsamen Transport der Düngemittel und Spritzbrühe, die mit der geflochtenen „Hutte“ auf steilen Wegen aufwärts ge- schleppt werden mußten, sondern vor allem in den letzten Jahrzehnten bei der im- mer umfangreicheren Schädlingsbekämpfung höchst nachteilig aus. Die Reblaus gefährdete zudem die Entwicklung des Weinbaus am Batzenberg in einem solchen Maße, daß seine Zukunft nur noch durch neue, reblaus- resistente Pfropfreben gesichert werden konnte. Angesichts aller dieser Schwierig- keiten beschlossen die sechs am Batzenberg liegenden Gemeinden,„Tabula rasa“ zu machen und die Grundstücke neu zu ordnen, die Wege so auszubauen, daß sie auch mit den heute unumgänglichen Geräten und Ma- schinen benutzt werden können, und resi- stente Pfropfreben an Stelle der alten Reben zu pflanzen. Die Winzer nahmen dabei in Kauf, daß neugepflanzte Reben vier Jahre lang keinen Ertrag bringen. Der Staat, so- wohl das Land Baden- Württemberg wie der Bund, gaben umfangreiche Beihilfen für die Flurbereinigung und die Rebanpflanzung. Auf der Gemarkung Schallstadt, die als erste im Jahre 1949 an die große Umlegung ging, wurden die 1300 Grundstücke, die 435 Eigen- tümern gehörten, zu 523 Grundstücken zu- sammengelegt, die nun noch 317 Winzern gehören. Aehnlich ist man dann in den Ge- meinden Wolfenweiler, Pfaffenberg, Kirch- hofen, Scherzingen und Norsingen vorgegan- gen. Insgesamt hat die Umlegung 2,5 Millio- nen, die ganze Arbeit einschließlich der Neu- pflanzung, zwischen fünf und sechs Millionen Mark gekostet; knapp die Hälfte dieser Mit- tel flossen als Zuschüsse und Darlehen aus staatlichen Kassen. Noch sind lange nicht alle neugepflanzten Reben schon wieder er- tragsfähig, aber eines Tages werden über 1,5 Millionen Liter„Batzenberger“— in der Hauptsache von der traditionellen Sorte „Gutedel“— für Kenner und Freunde des Markgräfler Weins jährlich bereitstehen. Dr. Jürgen Buschkiel Bekannter Astronom gestorben Heidelberg. Der emeritierte Ordinarius für Astronomie, Professor August Kopff, ist am Dienstag im Alter von 78 Jahren in Heidel- berg gestorben. Der gebürtige Heidelberger, wurde 1924 ordentlicher Professor für theo- retische Astronomie an der Universität Ber- lin und gleichzeitig Direktor des astronomi- schen Recheninstituts, mit dem er 1945 nach Heidelberg übersiedelte. Seit dieser Zeit war Kopff bis zu seiner Emeritierung 1950 Ordi- narius für Astronomie in Heidelberg. Gleich- zeitig leitete er die Landessternwarte auf dem Königstuhl. In seinen Veröffentlichungen befaßte er sich mit der Verbesserung des astronomischen Koordinatensystems und ent- wickelte ein 1935 allgemein eingeführtes internationales Koordinatensystem, das für alle Bewegungen im Weltall angewandt wird. Professor Kopff gelang auch die Entdeckung zweier Kometen und einiger kleinerer Pla- neten. 5 5 8 „Verkettung unglücklicher Umstände“ 5 Bundesbahn weist Vorwurf der Tierquälerei zurück Münster. Die Bundesbahndirektion Mün- ster hat Berichte über die Aufdeckung einer Tierquälerei auf dem Verschiebebahnhof Ehrang bei Trier als unrichtig zurückgewie- sen. Als am 16. April in Leer/ Ostfriesland ein Güterwagen zur Beförderung von 14 leichten bis mittleren Schlachtpferden nach Frankreich angefordert worden sei, habe die Bundesbahn dafür einen Wagen mit einer Bodenfläche von 30,5 qm gestellt und nicht, wie fälschlich behauptet worden sei, einen Wagen mit nur 24 qm Fläche. Von einem Zusammengepferchtsein der Pferde könne keine Rede sein, erklärte die Bahndirektion. In dem Wagen hätten bis zu 17 Pferde verladen werden können. Ver- ladung und Unterbringung der Schlacht- pferde habe den Vorschriften entsprochen. Den Tieren seien vor der Verladung die Hufeisen abgenommen worden, und der Bo- den in dem Güterwagen sei mit Streusand und Stroh bedeckt gewesen. Kürzlich war— wie wir berichteten- in Ehrang in dem Waggon ein zusammen- getretenes Pferd gefunden worden, das auf dem Bahnsteig getötet werden mußte. Der Bezirkstierschutzverein gab bekannt, alle an dem Transport Beteiligten hätten sich kor- rekt verhalten. Die Verletzungen des Tieres seien einer Verkettung unglücklicher Um- stände zuzuschreiben. Nach einem tiermedi- zinischen Gutachten stammten die Verlet- zungen vermutlich von den unbeschlagenen Hufen der anderen Pferde. FPahren Sie Il. Klas Se- Fahren Sie ESSO EXTRA! Täglich fahren mehr und mehr Kraftfahrer begeistert l. Klasse- mit ESSO EXTRAI Denn ESSO EXTRA bietet: absolute Klopffestigkeit, weicheren Motorlauf, mehr Zugkraft, mehr Kilometer, mehr Sicherheit! qdedes Tanken beweist es aufs neue: Die Freude am Fahren beginnt an der Esso- Station Seite 5 5 12 WIRTSCHAET g Donnerstag, 28. April 1960% Nr. 90 Den Zöllen Kampf angesagt USA wollen freien Handel eo) Die USA werden sich auch wei- terhin für eine Beseitigung der den ameri- Kkanischen Export behindernden Handels- schranken einsetzen. Das geht aus einer Er- klärung hervor, die in Washington gemein- Sam vom USA-Außen-, Handels- und Land- Wirtschaftsministerium ver Um dieses Ziel so schnell wie 8 reichen, wollen sich die USA des allgemei- nen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) und des Internationalen Währungsfonds GV) bedienen sowie bilaterale Verhand- lungen führen. Als größtes Hindernis für die Handelsmöglichkeiten der USA im Ausland bezeichnen die drei Ministerien die Zölle. 1 Zur Beseitigung der Mengenbeschränkun- gen wird in der Erklärung festgestellt, daß die seit 1958 auf diesem Gebiet erfolgten Meßnahmen den Markt für USA- Güter allein in Westeuropa um schätzungsweise eine halbe Milliarde Dollar jährlich vergrö- Bert haben. Durch ähnliche Maßnahmen im Sterling-Block und Japan seien die amerika nischen Exportaussichten in diesen Gebieten ebenfalls günstiger geworden. Griechenland erhöht Z OIll mauern WD) Ein Gesetz über die Erhöhung der Einfuhrzölle für Lebensmittel wie Käse, Fische, Trockenfrüchte, Reis, Weizen und Gärtnereiprodukte, aber auch für einigs Textilerzeugnisse, wurde vom griechischen Parlament verabschiedet. Die Zollerhöhungen Wurden am 27. April wirksam. In einem regierungsamtlichen Kommuniqué heißt es, dieser Schritt sei eine Folge wirtschaftlicher Veränderungen in der Welt, der Entwick- lung der griechischen Produktionseinrich- tungen und der wirtschaftlichen Einigung Europas. Hauptziel des neuen Zolltarifs ist der Schutz der einheimischen Produktion. 8 Im Schiffs-Export Wieder an erster Stelle (VWD) Die Bundesrepublik ist nach An- gaben von Lloyd's Register of Shipping im ersten Quartal 1960 wieder das wichtigste Schiffbauexportland der Welt geworden. Da- mit wurde Japan wieder auf den zweiten Platz verwiesen. Im Schiffbau lag die Bun- desrepublik im Berichtsquartal nach Groß- britannien mit 1,9 Millionen BRT und Japan mit 945 755 BRT an dritter Stelle. Auf den Werften der Bundesrepublik waren nach Angaben von Lloyd's am 31. März 1960 ins- gesamt 928 455 BRT im Bau, 12 086 BRT mehr als am Ende des Vorquartals. Davon Waren 77 Prozent für den Export bestimmt. Britische Stahlindustrie slehert Erznachs chub (VWD) Neun führende britische Stahl- gesellschaften und die dem Verband der bri- tischen Eisen- und Stahlindustrie angeschlos- sene Investment-Holding, die British Steel Marktberichte 5 m 27. Kp 11 Handschuhsheimer Obst- und Gem (VWD) Anfuhr infolge len Witterung schwächer. Absatz mittel. Es erzielten: Erdbeeren (Treibhaus) 1000; Kopfsalat(Treibhaus) Stück 28 bis 32, dto. Sommer Stück 30—33, dto. Winter Stück 3032; Spinat 14—20; Schnittlauch Bund 5—8; Sup- pengrün Bund 15; Petersilie Bund 6—10; Spargel AI 196-217, Spargel A II 178-185, B 167—178. C 111 bis 123; Rhabarber 10—12; Kohlrabi Stück 35—42; Rettich Stück 20—37; Bündelrettich 30-45; Radies Bund 13—15; Sellerie 65—70: Lauch 4863. * üse- Großmarkt * Corp. Ltd., haben eine Investierungsgesell- schaft„British ore Investment Corp. Ltd.“ (BOlCOC) gegründet, die Anteile an über- seeischen Eisenerzbergwerken verwalten Soll. Wie dazu in London mitgeteilt wurde, hat die BOlcCcC, die mit einem Kapital von fünf Millionen Pfund Sterling ausgerüstet ist, bereits die zwanzigprozentige Beteiligung der British Steel Corp, an der Miferma über- nommen. Das Aktienkapital der mauretanischen Gesellschaft Miferma liegt zu über 50 Pro- zent bei französischen, britischen, deutschen und italienischen Eisenerzverbrauchern, die langfristige Verträge über die Abnahme von mindestens 3 Millionen Tonnen Erz jähr- lich unterzeichnet haben. Die Jahresförde- rung der Miferma ist auf 6 Millionen Tonnen geplant. Ferner hat die BOlcc den britischen Anteil von 30,5 Prozent an der„Compagnie Miniere de Conakry“ übernommen, die Eisenerz in der Republik Guinea fördert. Frankfurter Rauchwarenmesse mit Bliekrichtung Europamarkt (WI) Rie Rauchwaren- und Pelzwirt- schaft der Bundesrepublik, deren Umsatz 1959 mehr als 500 Millionen DM betrug, ver- anstaltet ihre branchentraditionelle Frank- furter Messe in der Zeit vom 28. April bis 1. Mai diesmal als„Erste Rauchwarenmesse des Europäischen Marktes“. Nach Angaben der Messeleitung werden rund 200 Ausstel- ler— darunter auch namhafte Firmen aus Frankreich und Italien— vertreten sein. Schiess AG: Höhere Umsätze von Mehrkosten aufgezehrt (VWD) Der Gesamtumsatz der Schiess AG hat sich 1959 im Vergleich zum Vorjahr ge- ringfügig erhöht. Nach dem jetzt veröffent- Linkaufsberale: Butter: Das Angebot an frischer Marken- Ware und Molkereibutter Bleibt unverändert reichlich. Die Großhandelsnotierungen für Markenbutter sind nach Ostern wieder um 3 Dpf. je Kilogramm zurückgegangen. Die als Molkereibutter ausgelagerte Ware, die sich in der Qualität zur Zeit nicht wesentlich von der Markenbutter unterscheidet, wird wei- terhin um etwa 20 Dpf. je Pfund billiger sein als Markenware. Käse: Die Käsepreise werden ihren ver- hältnismäßig niedrigen Stand weiterhin be- haupten. Tilsiter kann allerdings infolge leb- hafter Nachfrage etwas teurer werden, wäh- rend die Preise für 45prozentigen Steppen: käse leicht nachgeben können. Geflügel: Das Geflügelangebot bleibt viel- seitig, reichlich und verhältnismäßig preis- Wert. Gänse und Puten aus den USA werden zum Teil besonders günstig angeboten. Fleisch: Für Schweinefleisch werden die Hausfrauen im großen und ganzen zahlen Wie bisher. Rindfleisch- und Kalbfleisch- preise unverändert. Kartoffeln: Da die Frühkartoffelernte im Raum Neapel, aus dem wir den größten Teil unserer Einfuhren beziehen, stärker einge- setzt hat, werden die Preise langsam nach- geben, Der Umfang der Preisermäßhigungen hängt allerdings von der weiteren Wetter- entwicklung ab. Für Speisekartoffeln alter Ernte zahlt der Verbraucher das gleiche wie bisher. Obst: Das Obstangebot wird der Jahres- zeit entsprechend zunächst noch an Viel- seitigkeit verlieren. Die Vorräte einzelner lichten Geschäftsbericht ist der Anteil des Auslandsumsatzes, der schon in früheren Jahren über 50 Prozent lag, weiter gestiegen. Mit wachsender Sorge beobachtet die Schiess AG in diesem Zusammenhang die von ihren ausländischen Kunden in immer stärkerem Maße an sie herangetragenen Wünsche nach langfristigen Zahlungszielen. Ein Blick auf die Bilanzen exportintensiver Firmen zeige, in welchem Umfang die Kun- denforderungen und Exportkredite einerseits gestiegen und die Anzahlungen andererseits gefallen sind. Der Konkurrenzdruck im Werkzeug- maschinenbau hielt nach Mitteilung der Ver- Waltung 1959 im Inland wie auch im Aus- land unvermindert an. Infolge höherer Per- Sonalkosten und Mehrkosten aus der ge- ringeren Beschäftigung im ersten Halbjahr 1959 hat sich die Umsatzerhöhung des abge- laufenen Jahres nur insofern ausgewirkt, als die Schiess AG in der Lage ist, einen un- gefähr dem Vorjahresergebnis entsprechen- den Abschluß vorzulegen. Ueber die Betei- ligungen berichtet die Schiess- Verwaltung. daß die Zusammenarbeit mit der Firma Berthiez Paris) weiter ausgebaut wurde. Bei der Schiess-Defries Hebezeug- und Kranbau GmbH lag der Umsatz geringfügig unter dem des Vorjahres. Die Soest-Ferrum Apparatebau GmbH erzielte beachtliche Er- kolge insbesondere auf dem Gebiet der Her- stellung von Anlagen für die chemische In- dustrie. Der erhöhte Umsatz und die bessere Beschäftigungslage vermochten sich 1959 allerdings noch nicht ganz auszuwirken. Der Hauptversammlung am 10. Mai werden für 1959 unverändert 10 Prozent Dividende auf 25 Millionen DM Aktienkapital vorge- schlagen. Bei der Satz reicht wurden. stellvertretender fut die Mausttau Qualitätsmängeln kann vereinzelt etwas Preiswerter werden. Bei Birnen und Wein- trauben sind nennenswerte Aenderungen nicht zu erwarten. Zitronen bleiben weiter- hin preiswert. Bananen können dagegen auf Grund rückläufiger Zufuhren ein wenig teurer werden. Auch einwandfreie, saftige Apfelsinen werden sehr feste Preise be- halten. 5 Gemüse: Das Angebot an Frühgemüse wird reichlicher und preiswerter. Das gilt insbesondere für Kopfsalat, Spinat, Spargel, Salatgurken und Tomaten. Vor allem dürf- ten aber die Rhabarberpreise zurückgehen. Für Blumenkohl wird man das gleiche zah- len wie bisher. Wintergemüse wie vor allem Rot- und Weigkohl, Sellerie und Porree blei- ben im Preis unverändert. bisherige Schutzvereinigung Hauptversammlung zischen Hypothekenbank, Ludwigshafen /Rh die am 27. April unter der Leitung von Dy. Hans Feith(Vorstandsmitglied der Deutsche Bank Ad) zusammentrat, waren 9,67 Mil- lionen DM von 10 Millionen DM Grundkapi- tal vertreten. Die Bedingungen für den Ab- von Pfandbriefen und Kommunal- obligationen hätten sich schäftsjahr wieder etwas verbessert, erklärte Vorstandsmitglied Dr. Manfred Tridon. Von Privater Seite würde dem Erwerb prozentiger Pfandbriefe stärkeres Interesse entgegengebracht, so daß in den ersten vier Monaten 1960 bereits rund 75 Prozent des gesamten Kleinabsatzes des Vorjahres der Pfäl Sechs Die im November vorigen Jahres durch- geführte Kapitalerhöhung von 7,50 Millionen DM auf 10 Millionen DM und die aus dem Jahresergebnis erfolgte Zuweisung von 3,90 Millionen DM zu den Rücklagen hätten die Umlaufgrenze der Bank entsprechend erwei- tert. Nach dem gegenwärtigen Stand könn- im laufeden Ge- 8 Private Anleger entdecken den Pfandbrief Pfälzische Hypothekenbank pflegt den Kleinabsatz ten noch für 107 Millionen DM Pfandbriefe „ und für 67,50 Millionen DM Kommunal- obligationen verkauft werden. Wenn jedoch das Gesetz über die vorübergehende Er- weiterung der Umlaufgrenze nicht über den 31. Dezember 1960 verlängert wird, werde sich zu diesem Zeitpunkt die Umlaufgrenze für Pfandbriefe um rund 60 Millionen DM und für Kommunalobligationen um rund 24 Millionen DM verringern. Die Bank hoffe, ihren Aktionären wieder einen befrie. —digenden Abschluß vorlegen zu können. Die Hauptversammlung beschloß antrags. gemäß, für das Geschäftsjahr 1959 aus dem Gewinn von 0,94(im Vorjahr: 0,89) Millionen DM, der sich um den Vortrag auf 0,98 Mil- lionen DM erhöht, unverändert eine Divi- dende von 12 Prozent zu verteilen. De jungen Aktien aus der vorjährigen Kapital- erhöhung sind daran mit einem Viertel be- teiligt. Die turnusmäßig ausscheidenden Auksichtsratsmitglieder Dr. Kurt Barlet Heidelberg, und Dr. Ludwig Bassermann- Jordan, Deidesheim, wurden wiedergewählt Metallgesellschaft AG bleibt auf der Höhe (VWD) Die Hauptversammlung der Metall- gesellschaft AG, Frankfurt a. M., beschloß am 26. April einstimmig, das Grundkapital aus Rücklagen um 84 Millionen DM auf 140 Millionen DM aufzustocken. schäftsjahr 1958/59(30. 9.) wird eine Divi- dende von 15 Prozent verteilt. Dietrich von Witzleben(München) bislang Aufsichtsratsvorsitzender, schied aus dem Aufsichtsrat aus. Stelle trat Dr. Hans Kerschbaum, Vorstands- mitglied der Siemens und Halske AG. In der ersten Hälfte des laufenden Ge- schäftsjahres ist in fast allen Sparten das gute Ergebnis des Vorjahres erreicht und teilweise übertroffen worden. Wenig Fragen, viel Klagen der Portmund-Hörder Aktionäre (rb) Die Aktionäre hatten auf der Haupt- versammlung der Dortmund-Hoerder Hüt- tenunion AG, Dortmund, nicht viel zu fragen. Kritisiert wurde hauptsächlich die Dividen- denpolitik. Erst wenn die Verwaltung ihre „Thesaurierungspolitik“ könnten die Aktionäre vertrauensvoll in die Zukunft sehen, meinte der Vertreter der für Demgegenüber stellte Aufsichtsratsvorsitzer Für aufgebe, Wertpapierbesitz. * Hermann J. Abs Deutsche Bank Ad) fest, die Gesellschaft habe im Geschäftsjahr 1958/59 Die meisten Verbraucherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,30 bis 2,60 DM;: Rinderschmorfleisch m. K. 2,85 bis 3,20 DM; Kotelett 3,20 bis 3,50 DM; Schweinebauch 2,00 bis 2,50 DM. Markenbutter je 250 Gramm: 1.601,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 16 bis 19 Pf. Käse je 250 Gramm: Allgäuer Emmentaler 1,20 bis 1,50 DM; holl. Gouda 1.20 Bis 1,40 DM; Tilsiter 1.10 bis 1,20 DM. Kartoffeln je Pfund: 15 bis 17 Pf; Frühkar- toffeln 50 bis 70 Pf. Obst je Pfund: Tafeläpfel A 55 bis 80 Pf; Tafeläpfel B 50 bis 65 Pf: Rhabarber 30 bis 40 Pf; Apfelsinen 50 bis 70 Pf. Gemüse je Pfund: Spinat 50 bis 60 Pf; Möh- erhebliche Produktionseinschränkungen hin- nehmen müssen, da die Kapazitäten Grobblechsektor in den letzten Jahren stär- ker ausgebaut worden seien, als sich die Nachfrage erhöht habe. Im übrigen hätten auch die Organgesellschaften der Hütten- union im Berichtsjahr um 1,2 Millionen DM weniger eingebracht als im Vorjahr. Abs versprach, für das laufende Ges jahr eine Dividende auszuschütten, die kei- nesfalls geringer sein werde als die für 1958/59 verteilten 6 Prozent. erhöhung um 92 Millionen DM auf 276 Mil- lionen DM im Verhältnis 2:1 Gezugskurs 120 Prozent) ist im Juni zu rechnen. Wie Abs sagte, sollen in den nächsten fünf Jahren je im chäfts- Mit einer Kapital- das Ge- Dr. Wolf- An seine naten voll ausgelastet. Das Ergebnis bei der Hüttenunion habe sich im laufenden Ge- schäktsjahr erheblich verbessert. Im März 1960 sei mit rund 258 000 t ein bislang ein- maliger Rekord der Rohstahlerzeugung er- zielt worden. Mit überwiegender Mehrheit beschloß dis Hauptversammlung die vorgeschlagene Divi- dende von 6 Prozent und die beantragte Kapitalerhöhung, woran angesichts der Mehrheitsverhältnisse(Großaktionär ist die Kon. Nederl. Hoogovans en Staatfabrieken N. V., Lmuiden Niederlande) nicht zu zwei- feln war. Bayernwerk AG plant Groß Kraftwerk auf Oel basis (VWD) Die Bayernwerk AG Bayerische Landeselektrizitätsversorgung, München(u 40 Prozent im Besitz der bundeseigenen Ver- einigte Industrie- Unternehmungen 28, Bonn, zu 60 Prozent im Besitz des bayerischen Staates), weist für 1958/59(30. 9.) einschließ- lich Vortrag 10,41(im Vorjahr 7,16) Millio- nen DM Gewinn aus. Laut Beschluß der Hauptversammlung vom 25, April werden 8 (6) Prozent Dividende auf das dividenden- berechtigte Grundkapital von 125(112,5) Millionen DM verteilt. Damit ist der Höchst- satz erreicht, den die Gesellschaft bei Inan- spruchnahme der steuerlichen Begünstigung von Wasserkraftwerken ausschütten kann. Das günstige Ergebnis ist nach Erklärungen des Vorstandes vor der Presse nicht auf höhere Stromerträge, sondern vor allem auf Rationalisierungsmaßnahmen zuückzuführen. Die Bayernwerk AG will ein Großkraft- Werk auf Oelbasis bauen, sobald in Bayern die erste Raffinerie in Betrieb genommen wird. Hinsichtlich der Atomkraftwerke Will man abwarten, welcher Typ sich als richtig erweisen werde. Auch die Bedeutung des bayerischen Erdgases lasse sich noch nicht endgültig beurteilen. Dagegen werde dem Erdöl in der Stromerzeugung zweifellos eine größere Rolle zukommen, sofern sich die wirtschaftlichen Ziele, die man sich mit den Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt einheimischer Apfelsorten sind nahezu auf- ren 60 bis 70 Pf; Weißkohl 30 bis 35 Pf; Rot- 70 bis 80 Millionen DM investiert werden. ee nach Bayern und den 1 h Spargel A 1 195-205. Spargel 9 II 177463, gebraucht. Für Aepfel werden deshalb sehr Kohl 53 bis 65 Pf; Blumenkohl 0.45 bis 1,30 DM Auf rund der vorliegenden Aufträge seien zugehörenden Raffineriebauten gesteck Spargel B 165172, Spargel C 1084113. feste Preise zu zahlen sein, nur Ware mit je Stück. die Walzstraßen in den nächsten drei Mo- habe, tatsächlich erreichen ließen. * 8 8 . 5 Mitgetein vos„Vereinigte Wirtschaftsdtenste Gm“ 55 135 4. 5 4. 26. 4. 125 4. 8 26. 4. 27. 4. 26. 4. 27. 4. 9 ö ö i dektion heftet nich etwaige Uebertragungs- e dto. LIA. B. 1125 1125. 70% Pphoenix-Rheinroht Atomic- Ed( 5,51 5,52 5 Effekte N D FTSe 8 e 5 9 5 3 855 ⁰ 855 Pfälz. Hypo. 740 75⁰⁵ v. 58 10⁶ 105% Canede Gen.(5 75 2 Sinner a8 5525 3³⁰ Rhein. Hypo. 7⁰⁰ 7⁰⁰ 6% Rhein Hypo. 95 95 Canagros(8) 10.28 10,25 a Frankfurt a. M., 2 7. Apr 1960 i 5 5% Rhein. Hypo.„1%% F 1. F.(5 454. 455 Stahlwerkesüdwestfalen 6⁴⁵ 6⁴⁵ Renten 6.5% Rheinpfeußen v. 58 101% 1015 Keystone 8 3 N 14,10 14,15 K„„ 26. 75 4„„ 3% 3% unser steuerten 7% d e„, 18% Jobe 16% f 4. 4.. 4. 4.. 1 9 9 0, J 9. imer„„ Notierte Aktien Dierig Chr Lt A. 286 285%[Kaufhof 5 9⁴⁰ 9⁴⁵5 VDN 481 480 40 Ablösungsschuld 85 15 5 5 1 5 1 e 190 0 95 1 5 1 Suledeld pte 8 108 10) Acco 3*„ 10 3[Ler. Glanzstoft VVV 112 65% Weltbank-Anl, v. 89 58 98 kel.-l.(5) 8,36 955 1„ e 205 ee FV% Je% Zeist Weldhot v. 5, 104% 104% Eurit(str. 14% 140 A t. Energie 475 475 Eichbaum- Werger 950 9⁰ Klöcknet Humb Deutz 608 608 2818 05 354 354% 5.5% Großkreftw Mhm 112 117„ Zellst.. e 14,0 145,00 AG f. Verkehr 750 760 El. Licht u. Kraft 2⁴⁰ 24%[Klöckner- Werke 2575 2855 Zellstoff Waldhof 315 313 5% Pfälz. Hypo. 110 110 Wandels nleihen S101 102 052 A0 3 3 40% Fnainger Union 588 587 Krauß-Maflel 385 385 5% hein. Hypo. In ds als A erte, r Aschaffenb. Zellstoff 3 23„ Sglinger Maschinen 5 8 Lahmeyer 291 77 Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 34.) e 405 5 adische Anilin 5 Farben Bayer 5„ Lindes Eis. 5 5 55 5 3 5 88400 s% 5% erbes Lida 8,0% Löwenbräu 255 43 nenten 5 55 27. 4. Geld brief emberg 205 284 Fein jetter 243 243 Ludwigsh Walzm. 180 J. 7 5 h 35 645 639 5 Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 56 200%¼ 2˙0 elektr. Kupfer 325,50 328,50 erger 470 4 eſdmühle 1250 zs Nennesmenp 5. 405 4% 8% A8 v. 50 107% 5% 6.5 ¾ Schering v. 59 250 25⁰ Blei 95 57 Bekule abgestempelt 190 191 Felten 57% 385[Nletallgesellschaft 2320 2500 8 ier 15 505 365 8% Baden-Württ. v. 57 05%(% 6.5% VDN v 51 438 4³⁴ Aluminium 225 2²7 dto neue 28 8 Gelsenberg 185 ½ 184 Nordd. Lloyd 105 104 E 55 er Lor. 246 24% 8% BAS P v. 56 107 106 8 Zinn a 933 942 Binding Brauerei 270 1290 Goldschmidt 63³ 6³⁰0 NSU 11⁴⁰ 115⁰ 20 85 1 1 St. 375 355% 80% Bosch v. 56„„ Investment-Zertiflkete Nessing 58 245 251 Bochumer Verein 225 284% Gritzuet-Keyser 160 1— platz Mühlen 2 5 5 8 1 2055 4% 8% BBC v. 56 106% 106% aAdifonds 179, 178, Messing 63 272 279 Bubiag 5 333 333 Grün& Bilfinger 444 440 phoenix Rbeinrohr 32⁰ 32⁰ 8261. 1 307 30 70% Bundesbahn v. 59 10³⁰ 103 U Age fre 114.30 11530 Buderus 374E 374% Srünzv ä Hertm.—3⁰ 530 preußag 200 200 Scheidemande 60% Bundespost v. 55 70 75 95% Anglo Dutch 96.00 95,80 Deutsche freie Brown. Bo vel!& Cie. 780 732 Gußstshl Witten 476 476 Kheinelektre— 510 7% Bundespost v. 58 103% 103%[ Atlenticfonds 40,C0 40,00 Devisennotierungen Cassellses 685 5 Sutebhoffnung 6555 625 Rheinstahl 42 460 55 ee 7% EssO v. 58 10⁵˙⁴ 105%[Austro-Fonds 115,00 115,00 108-Dollar 4,1650 4,1750 Chemie Albert 4¹⁰ 40⁰ Hambotnei Bergbav 1423 8 RWE 5¹⁴ 511 e eee 5,5% Gelsenberg Concentre 122, 0122,60 1 engl.& 11,70. Chemie Verwaltung Hüls 946 743 Handeis-Union 600 652 dto. Vorzüge 404 471 Allianz Leben 79⁵ 800 Benzin v. 38 93 73 Passend 131,50 131,30 1 e 4.3274 4.3% Conti Gummi 772 77⁵ Hapag 10 108% nheinmetell 387 387 Allianz Versicherung 2795 2830 8% Heidelb. Zem. v. 86 106% 05 Europafonds 1 147,0 149,0 100 bfi. 110,555 110755 Daimler Benz 275 2760 Harpener 8 98%[heinpreußen 228 228 Badische Bank 55⁵² 5⁵² 8% Hoechster Farb. v. 57 07% 107% urunion 132,80 132,50 1000 sſtrs. 95,045 56,25 Deere-Lanz 177 173 Heidelberger Zement 775 775 Riedel 4³⁰ 478 Bayer. Hypo.& Wechselb. 618 6¹8 7% Hoechster Farb. v. 56 106%— Fondak 135,0 186,00 100 beig. tr. 8,358 68,76 9 62⁰ 62% Hoechster Ferber 581, 584 Zuhrstehl 480 4% Berliner Handelsbank 708 707 6% Hoeschwerke v. 39 20. 99% Fondis 155,00 155,20 100 ftrs. 84.585 85,65 Dt. Contigas 655 650 koeschwerke 2582 256 Rütgers 383 383 Comerzbank A8 5⁰ 50³ 70% Lasteneusgl. v. 58 102 1025 Fond 99,90 100,20 100 dan Kronen 60, 60,58 Ot. Edelstahl 570 50 Hochtie. 875 870 Salzdetfurtb 380 83 Ot. Bank A8 570 57⁰ 8% NiAN v. 57 106% 106% Industrie 79,50 79,9 ioo norw. Kronen 58,43 88,57 Dt. Erdöl 280% 280%[ Holzmann 125⁰ 1240 Schering 47% 45 Ot. Centralboden 3⁰ 40⁵ 5% Mannesmann v. 89 5 90 lntervest 7180 91,90 tc schwed. Kronen 80,685 80,845 Degusse 821 822 klätten Oberhausen 28] 249 Schuess 5 724 Ot. Hyp. Bank Bremen 586 5% 8% Ptslzwerke v. 37 105 121 Investe 159,10 139,00 1000 ft. Lire 6,% 6½½ Dt. Lino 879% 880% klütte Siegerland 45⁰ 250 Schloßquellbr. 720% 7% oresdner Bank AG 6³⁰ 628 6% Plälz. Hypo. 9⁵ 7⁵ Thesaurus 7 ½% 7% 100 österr. Schilling 15,97 6,C7 Dt. Steinzeug 42⁵ 422 ind Werke Karlsruhe 287 Schubert u. Salzer 42⁰ 42³⁰ Frankf. Hypo. 93⁵ 935 5½ Pfslz, Hpyo. 92 92 Transatlsnticfonds 47,0 49,50 bortugel 14.574 14,61 Eisenhandel 22⁴— Kell Chemie 2⁴¹ 2¹5⁵ Schultheiß Stämme 5⁰⁰⁰ 50⁰⁰ Industriekreditbenk 24 2⁴⁵ 3 Unifonds 116,20 116,00 100 DM. West 455,00 Didier Werke 472 475 Karstadt 10⁴⁰ 400 Schwartz Storches 575 7 Mannh. Versich. Lit. A 1200 12⁰⁰) 30% Kapt.-Ertragsst. Uscsfonds 11,0 111,0 100 DN 031 2³.84 . HO 3 * 70 1 2 21** 2* 2 Deutschlands groge Farmilienzeitschrift für Fernsehen, Rundfunk und Unterhaltung a 5 4 7 a 8 2 Na Lande Jahre die das 5 B. die * 8* gestie Die den 2 zusätz steige macht eine v in qu Währe der i. diente War zustel Von 1 Kühls Unter brauel des L ritte 1959 bewir Ausg! den 1 Wi Leber wird! die T. Stelle desre) Wiesb Maßst un beits!e mi ge Beam Die neun gende Ernäh Geträi Tabak Wohn Heizun Beleu. ES Index grad Index ken. I (Löbn mehr) tungen Stellel anteil liegen Prom Doch leucht Eir zulän; gibt 8. Metzg einers hat. schaft institt die Sc preise Preise von Ansti- Verbr hebt Fleisc an. FI. kaum beispi Bekle noch braue ganz Koste arbeit lich v lastet sche F den triebe ein G tion Ko ( in de einen Mont gebe. Indus licher Dr fest, schen 8. Ma vorge tratic Unten im R zwei und r die terve struk der Aehr tions repul in Weils Stab. falle liche tion. nehn prod. Kkapa Unte kapse kaps Mar! Rohs Uch heut, ndbriefe umunal- jedoch nde Er- ber den „Werde If grenze nen DM m rund Bank befrie. nen. trags. ius dem illionen 98 Mil- e Divi- n Lapital- rtel be- idenden Barlet, rmann- gewählt. bei der en Ge- a März ng ein- ing er- Noß die le Divi- ntragte ts der ist die brieken u Zwei- a sis erischs nen(u en Ver- J, Bonn, rischen schließ- Millio- ug der erden 8 enden- (112,5) Jöchst⸗ 1 Inan- stigung kann. rungen t auf em auf führen. Bkraft- Bayern dmmen 8e will richtig ag des 1 nicht e dem os eine ich die nit den en da- esteckt Nr. 98/ Donnerstag, 28. April 1960 WIRTSCHAFT Seite 9 . 93.— Die Lebenshaltung verzeichnet die Indices Nicht der Index bestimmt die Lebenshaltung Nach den Feststelungen des Statistischen Landesamtes sind verglichen mit dem Jahre 1958— im Jahre 1959 die Gesamteinnahmen je Haushalt um 9 9,9% das Arbeitseinkommen des Haus- haltungsvorstandes um + 7,3% die Abzüge für Steuern und gesetzl. Versicherungen um— 1,1% gestiegen/ gesunken. Die Mehreinnahmen der Haushalte wur- den zum großen Teil für die Lebenshaltung zusätzlich ausgegeben, wobei die Ausgaben- steigerung von 1958 bis 1959 6,8 Prozent aus- machte. Ein Teil der Mehrausgaben bewirkte eine weitere Anhebung des Lebensstandards in qualitativer und quantitativer Hinsicht, Während ein anderer Teil der Kompensierung der inzwischen eingetretenen Verteuerung diente. Eine verhältnismäßig große Zunahme War bei der Ausgabengruppe Hausrat fest- zustellen, wobei besonders die Anschaffung von Fernsehgeräten, Waschmaschinen und Kühlschränken zu dieser Steigerung beitrug. Unter der Voraussetzung unveränderter Ver- brauchsgewohnheiten läßt sich nach Ansicht des Landesamtes abschätzen, daß gut zwei rittel der zusätzlichen Ausgaben im Jahr 1959 eine Verbesserung der Lebenshaltung bewirkten und nicht ganz ein Drittel für den Ausgleich der Verteuerung aufgewendet wer- den mußten. 5 Wie wenig die Indexberechnungen die Lebenshaltungskosten zu klären beitragen, wird im Zusammenhang mit der Verwirrung, die Textilpreisindices anrichten, an anderer Stelle dieses Blattes geschildert. In der Bun- desrepublik(das Statistische Bundesamt in Wiesbaden) gelten als Lebenshaltungskosten- Maßstab drei Warenkörbe für die untere Verbrauchergruppe(Rentner, Ar- beitslose uswi.), 5 mittlere Verbrauchergruppe(Arbeiter), gehobene Verbrauchergruppe(Angestellte, Beamte). Die Statistiker gehen davon aus, daß auf neun Bedarfsgruppen durchschnittlich fol- gende Anteile entfallen: Promille Promille Ernährung 461,3 Hausrat 49,6 Getränke und Bekleidung 129,8 Tabakwaren 70,7 Reinigung und Wohnung 102,0 Körperpflege 42ð56 8 0 Bildung und een ee Unterhaltung 64,0 Beleuchtung 51,6 Verkehr 28,4 Es ist aber kaum anzunehmen, daß dem Index zuliebe Menschen über den Sättigkeits- grad hinaus essen und— wohlgemerkt: dem Index zuliebe— über den Durst hinaus trin- ken. Die Vermehrung der Masseneinkommen (Löhne, Gehälter, Renten und dergleichen mehr) lenkt die Kauflust in andere Rich- tungen. Selbst vorsichtige Schätzungen unter- stellen, daß beispielsweise der Ernährungs- anteil gegenwärtig bei höchstens 350 Promille liegen dürfte. Demgemäß werden rund 100 Promille für andere Auf wandszwecke frei. Doch das ist statistisch noch nicht durch- leuchtet. Ein anschauliches Beispiel für die Un- zulänglichkeit der statistischen Methode er- gibt sich aus der Ausein andersetzung, die das Metzgerhandwerk und die Fleischfabriken einerseits mit den Behörden und der Bauern- hat. Das Land wirtschaftliche Forschungs- schaft andererseits über die Metzgerspanne institut in Völkenrode vergleicht beharrlich die Schlachtviehpreise mit den Verbraucher- preisen. Wenn dann sinkende Schlachtvieh- preise im gleichen Ausmaß nicht zur Senkung von Verbraucherpreisen führen, oder wenn Anstieg der Schlachtviehpreise sich bei den Verbraucherpreisen stärker auswirkt, dann hebt einmütig das Geschrei über die im Fleischerhandwerk üblichen Handelsspannen an. Fleisch bleibt Fleisch, und es kann wohl kaum mit den Qualitätsverbesserungen, die beispielhaft sind für die Entwicklung von Bekleidungspreisen operiert werden. Den- noch ist zu berücksichtigen, daß die Ver- brauchergewohnheiten bei Fleisch sich auch ganz bedeutend gewandelt haben. Von der Kostenseite her werden die Fleischver- arbeiter durch stets weitergehende gesetz- lich verfügte hygienische Anforderungen be- lastet. Das geht dann soweit, daß ausländi- sche Preisunterbietungen als beispielhaft für den Wucher, der in der Bundesrepublik ge- trieben wird, hingestellt werden, bis irgend- ein Gesundheitsamt oder eine Veterinärsta- tion sich dazwischenklemmt und feststellt, das ausländische Fleisch entspräche nicht den in der Bundesrepublik geltenden ge- setzlichen Anforderungen der Hygiene(Bei- Spiel: Frankreich— Saargebiet). In zunehmendem Maße werden auch Fleisch- Waren, die früher für den privaten Haushalt gekauft worden sind, abgelehnt. Nach der Währungsreform des Jahres 1948 waren die Hausfrauen froh, Fleisch einkaufen zu kön- nen. Bereits im Jahre 1953 wurde die Sache problematisch, weil die Fleischeinkäuferin- nei. eine die Speisezubereitung erleichternde Fleischauswahl trafen. Im Laufe der Zeit mehrte sich der Widerstand der Verbraucher gegen fettes Fleisch. Es werden jetzt magere Portionen verlangt. Zwangsläufig vermehrte sich der bei den Metzgern und in den Fleischfabriken schwer oder nicht verwertbare Anteil von aus Schlachtvieh gewonnenem Fleisch. Na- turgemäß verändert sich dadurch die den Verbraucherpreis bestimmende Kostenbe- rechnung. Fleisch ward teurer. Jahrelang währt dieser statistische Krieg um die Metzger- Handelsspannen. Im Jahre 1956 gelang es, eine einheitliche Berech- nungsbasis zu ergründen. Jedoch ist sie in der Zwischenzeit bereits wieder überholt. In Hameln fanden nunmehr Verhandlungen zwischen dem Fleischerhandwerk und Ver- tretern des Bundesernährungsministeriums statt, in denen neuerdings die Fragwürdig- keit der Indexberechnung und Kostenunter- suchung erörtert worden ist. Es wurde be- schlossen, die Ergebnisse und Berechnungen, die aus dem Jahre 1956 stammen, der Ge- genwartslage anzupassen. Bis dahin aller- dings soll die hinkende Statistik weiter in Anwendung bleiben. Auch im Statistischen Bundesamt in Wiesbaden berät seit langer Zeit der Beirat eine Neugestaltung der Lebenshaltungs- kostenindices. Die das Bundesamt beraten- den Wissenschaftler stehen vor der Aufgabe, bei der Auswertung statistischen Materials möglichst umfassend alle das Geschehen be- einflussenden wichtigen Merkmale ihrer Be. deutung gemäß darzustellen. Auf der ande- ren Seite scheuen sie sich, die Berechnungs- grundlage laufend zu verändern. Grund: Nur im langjährigen Vergleich liegt der Nut- zen, den statistische Arbeit verspricht. Den- noch soll in der kommenden Woche in Wies- baden über die Vorbereitung eines, dem Wandel des wirtschaftlichen Geschehens an- gepaßten Wandel der Statistik beraten wer- den. F. O. Weber Die verunglimpften Bekleidungskünstler Mit statistischem Aufwand nichts ausgesagt Zu den kleinen— aber ausschlaggeben- den— Freuden des Lebens gehört beispiels- weise der Umstand, daß Herr und Frau Jedermann heutzutage weitgehend in der Lage sind, sich und ihre Familie ebenso zu bekleiden, wie dies noch vor einigen Jahr- zehnten lediglich einer kleiner Schicht von Reichen vorbehalten war. Daran ändert nichts der Umstand, daß Zobel und Nerz und andere Kostbarkeiten noch immer zu den nur Begüterten vorbehaltenen Seltenbeiten zählen. Wahrscheinlich wird es niemals ge- nügend Pelztiere geben, um diese Art von Bekleidung der ganzen Menschheit zugäng- lich zu machen. Aber das, was z. B. noch vor 20 Jahren als einfaches Baumwollkleid bezeichnet wurde, trägt heute den Namen Kleider- schürze; es ist viel gefälliger in der Aus- führung, hat hübschere Stoffmuster, und die Preislage— des damaligen einfachen Baum- Wollkleides, das heute als Kleiderschürze bezeichnet wird— ist praktisch unverändert. Aebnliches gilt von Damenkleidern und Herrenanzügen aller Art. Der Siegeszug der Kunststoffe hat diesen Wandeel ermöglicht. Die einstmals so kostbare und spärliche Seide ward zum Nylon, Perlon usw. geheiße- nen Massengewebe. Technik und Chemie haben hier einen revolutionären Wandel herbeigeführt. Einen Wandel, von dem sich enteignungslüsterne Klassenkämpfer nichts haben träumen lassen, weswegen sie predig- ten, dieser wohlbekleidete Reichtum müsse ei- ach abgeschafft werden.— Doch genug mit dem Blick in die Vergangenheit. Die Gegenwart wird von Indices fasziniert. Indices, die von Spöttern mit Bikinis ver- glichen werden, denn sie zeigen nur das Unwesentliche; das, was die Betrachter in- teressiert, wird verdeckt. Mit den Preis- indices der bundesdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie läßt sich zwar die so- ziale Unzufriedenheit schürende Preisent- wicklung schlecht begründen; sie war näm- lich rückläufig. Textil Bekleidung Jahr Index Jahr Index 1950 100 1950 100 1958 89 1958 91 1959 83 1959 87 Dennoch werden jahreszeitliche und andere vorübergehende Preisschwankungen flugs dramatisiert und zum Anlaß scharfer Kritik genommen. Scharfer Kritik, die nicht die qualitativen Unterschiede zwischen einst und jetzt berücksichtigt, wiewohl das ja eine bedeutende Rolle spielt. Die Indices verglei- chen nämlich— wie aus den eingangs ge- machten Ausführungen hervorgeht— Preise nicht vergleichbarer Waren. Ein anderer Umstand verdient hierbei auch Berücksichtigung. In den Lebenshal- tungskostenindices ds Statistischen Bundes- amtes in Wiesbaden wird Bekleidung anteil- mäßig mit 129,8 Promille der jeweiligen durchschnittlichen Lebenshaltungskosten an- Konzentration auf dem Pranger der Montan-Union 5 Deutsche Jäger fahnden nach Kaärtellgefahren (Wp) Die Unternehmenskonzentration in der westeuropäischen Stahlindustrie habe einen Grad erreicht, der dem Stahlmarkt der Montanunion die Struktur eines Oligopols gebe. Dies stellte der Leiter der Abteilung für Industriepolitik des Wirtschafts wissenschaft- lichen Instituts der Gewerkschaften(WWI, Dr. Günten Sieber, in einer Untersuchung fest, die der vierten Konferenz der sozialisti- schen Parteien der Gemeinschaft am 7. und 8. Mai in Straßburg als Diskussionsgrundlage vorgelegt wird. a Sieber erklärte, dle hochgradige Konzen- tration der Eisen- und Stahlindustrie habe Unternehmenseinheiten entstehen lassen, die im Regelfall über eine Stahlkapazität von zwei bis drei Millionen t jährlich verfügen und neben der Koks- und Roheisener zeugung die Walzstahlproduktion und Teile der Wei- ter verarbeitung umfassen. Die Unternehmens- struktur der Stahlindustrie in den Ländern der Montanunion sei von verblüffender Aehnlichkeit. In den beiden Hauptproduk- tionsländern Frankreich und der Bundes- republik beherrschten je acht Konzerne und in Belgien-Luxemburg drei Konzerne je- weils mehr als 75 Prozent der nationalen Stahlproduktion. In den Niederlanden ent- falle auf eine einzige im Staatsbesitz befind- liche Gesellschaft die gesamte Stahlproduk- tion. In Italien vereinigten neun Großunter- nehmen mehr als 90 Prozent der Roheisen- produktion und 66 Prozent der Rohstahl- kapazität auf sich, davon befänden sich sieben Unternehmen mit 85 Prozent der Roheisen- kapazität und 50 Prozent der Robstahl- kapazität unter staatlicher Kontrolle. Während bei Schaffung des Gemeinsamen Marktes eine Unternehmensgruppe mit einer Rohstahlkapazität von drei Millionen t jähr- lich als optimal angesehen worden sei, gelte heute eine Rohstahlkapazität von fünf Mil- N lionen t/ Jahr als konform. Die Bildung von Insgesamt 26 Unternehmensgruppen am Ge- meinsamen Stahlmarkt, die mehr als 80 Pro- zent der gesamten Rohstahlproduktion in der Montanunion aufbringen, und die dadurch bedingte gemeinsame, gleichzeitige und gleichmäßige Preisfestsetzung zwängen dazu, daß die Hohe Behörde alle ihr im Montan- vertrag gegebenen Möglichkeiten wahrnimmt, um eine expansive und störungsfreie Ge- samtentwicklung zu sichern. f Die Hohe Behörde sollte sich ein Bild der tatsächlichen Verhältnisse bei der Preis- bildung in den einzelnen Produktionszentren verschaffen und die Unternehmensgruppen, die eine Preisführerschaft ausüben, feststellen und ihre Preisfestsetzung kontrollieren. Außerdem sollte— nach Ansicht Siebers— die Hohe Behörde die entsprechenden Be- stimmungen des Montanvertrages, in denen die Kriterien für die Genehmigung von Zu- sammenschlüssen und für die mißgbräuchliche Ausnutzung marktbeherrschender Stellungen kestgelegt sind, schärfer auslegen. Die Sozialisten befürchten, daß die be- schleunigte Verwirklichung des Gemein- samen Marktes Kartelle, geheime Unter- nehmensabsprachen und Zusammenschlüsse zur Folge haben wird. Daher soll die Aus- arbeitung der Verordnungen oder Richtlinien zur Verwirklichung der in den Artikeln 85 und 86 des EWG- Vertrages niedergelegten Kartell- und Konzentrationsgrundsätze eben- falls beschleunigt werden. Ein Registrierungs- zwang sollte eingeführt werden, um die EWG. Kommission von allen Vereinbarungen zwi- schen Unternehmen in Kenntnis zu setzen. Es müsse unter allen Umständen vermieden Werden, daß die Preisvorteile, die sich aus den Zollsenkungen für die Verbraucher er- geben könnten, durch private Vereinbarun- gen zunichte gemacht werden. genommen. Mit andern Worten gesagt, bei einem Durchschnittseinkommen von 600 DM monatlich unterstellen die Statistiker einen monatlichen Aufwand für Bekleidung von 77,88 DM. Bekleidung rangiert in der Gruppe nied- rigen Einkommens mit 114,5 Promille und in der Gruppe für gehobene Einkommen mit 153 Promille. Offen bleibt jedoch, das heißt von den Indices nicht berührt und unter- sucht, die Tatsache, daß infolge der Erhöhung von Masseneinkommen während der letz- ten Jahre sich der anteilmäßige Aufwand innerhalb des Gesamtindex zu Gunsten des sogenannten Wahlbedarfes verschob. Es Wird also durch die Preisindices für Konsumgüter im allgemeinen und für den Bekleidungsindex im besonderen weder an- gedeutet, noch umschrieben, geschweige denn ausgedrückt, welche besseren Eigenschaften der verarbeiteten Grundstoffe und Materia- lien, einfachere und schönere Formen, grö- Bere Gebrauchsfähigkeit der Artikel erzielt worden sind. Natürlich wäre es verfehlt, aus hohem Indexstand der Konsumgüterpreise lediglich auf Steigerung des Lebensstandards der Gesamtbevölkerung zu schließen. Das ist darin, müßte berücksichtigt werden— was leider nicht geschieht. Ist aber weder zu über-, noch zu unterschätzen. Statt Investitionskontrolle eine Art Meldeverfahren (VWD) Im Bundeswirtschafts ministerium wird. jede Investitionskontrolle abgelehnt, auch für die Stahlindustrie. Andererseits wird jedoch betont, daß eine Art Meldever- fahren sehr zweckmäßig wäre. Die Investi- tionstransparenz, der Ueberblick über die Investitionstätigkeit müsse verbessert wer- den. Auf allen Gebieten, guf denen es um große Investitionsbeträge gehe, sei jede Mög- lichkeit auszuschöpfen, Fehlanlagen zu ver- meiden. Hier gehe es um eine Grundsatz- frage für die ganze europäische Industrie, die im Sinne des zweckmäßigen Einsatzes der vorhandenen Investitionsmittel gelöst wer- den sollte. In wirtschaftspolitischen Kreisen Bonns werden die Aeußerungen Professor Erhards auf das Thyssen-Problem bezogen, über das die Hohe Behörde der Montanunjion am 27. April erneut beraten hat(Vergl MM vom 26. April). IDA- Ratifizierung In die Wege geleitet (VWD) Die Bundesregierung hat das Ratifikationsverfahren für das Abkommen über die„International Development Asso- ciation(DA) vom 26. Januar 1960 in die Wege geleitet. Sie hat den entsprechenden Gesetzentwurf mit Begründung und Wort- laut des Abkommens dem Bunderat zuge- leitet. Wie es in der Denkschrift zum Ge- setzentwurf heißt, ist die Bundesregierung Überzeugt, daß die Beteiligung an der 104A eine wertvolle Ergänzung der deutschen Hilfe für Entwicklungsländer sein wird. Die Gründung der IDA war vom Gouver- neursrat der Weltbank am ersten Oktober 1959 einstimmig beschlossen worden. Durch das Abkommen sollen die Entwicklungsziele der Weltbank— an deren Gliederung sich die Organisation der DA eng anlehnt— ge- kördert und ihre Tätigkeit ergänzt werden. Mitglieder der DDA können alle Mitglieder der Weltbank werden. Die IDA soll mit einem Betrag von einer Milliarde USA- Dollar ausgestattet werden, der von den Mitgliedern im Verhältnis jhrer Beteiligung am Grundkapital der Weltbank aufzubringen ist. K URZ NACHRICHTEN Reisreserven für den Notfall (VWD) Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 155 072 Tonnen Reis im Werte von 71.64 Millionen DM in die Bundesrepublik eingeführt gegen 119750 Tonnen im Werte von 46,38 Millionen DM im Vorjahr. Nicht unbeträchtliche Men- gen davon sind in der NATO-Reserve und in der Senatsreserve Berlin eingelagert worden. Vertreter der Reiswirtschaft meinen freilich, der Reisverbrauch sei nicht abgesunken, son- dern eher gestiegen. Blacks Maitour nach Afrika (VWD) Der Präsident der Weltbank, Eugene Black, wird am 3. Mai zu einer einmonatigen Reise aufbrechen, die ihn in zehn afrikanische Länder und nach Israel führen wird. Black will sich in diesen Ländern persönlich über den Stand der wirtschaftlichen Entwicklung in- formieren und Besprechungen mit Regierungs- vertretern und Geschäftsleuten führen. Nahtlose Strümpfe sind Mode (VWD) In der Bundesrepublik wurden 1959 rund 204 Millionen Paar Damenstrümpfe her- gestellt im Vergleich zu 161 Millionen Paar 1958. Der Zuwachs wurde ausschließlich durch naht- lose Strümpfe erzielt, deren Erzeugung auf rund 84(39) Millionen Paar zunahm. Damit ist der Anteil der nahtlosen Strümpfe an der Ge- samterzeugung auf 40 Prozent gestiegen gegen nur 13 Prozent in 1957. Die Produktion an Cot- tonstrümpfen(mit Naht) ging leicht um zwei Prozent auf 120 Millionen Paar zurück. U u e eee PUSCHKIN prägt eine neue Gastlichkeſt- anregend- begeisternd- aktuell- kultiviert- für Menschen unserer Zelt. Ein Wodka von herber Kreft, dabel mild auf der Zunge! pU SCHEIN trinkt man gut gekühlt. 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April 1960/ Nr. 9g 25 Oeffentliche Ausschreibung Die Anschüttung und provisorische Befestigung der ersten Erschliegungsstraße westlich der Loretto-Kaserne in Mann- heim-Seckenheim und zwar N liefern und einbauen von ca. 5000 ebm nichtbindigen Boden ca. 2800 am Unterbausohle 5 ca. 480 am provisorische Deckenbefestigung sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Eröffnungstermin: Dienstag, den 3. Mai 1960, vormittags 11.05 Uhr, beim Städt. Tiefbauamt Mannheim, Technische Verwaltung, Rathaus K 7, Zimmer 315. Vordrucke sind bei unserer Abt. Straßenbau, Rathaus K 7, Zimmer 325 erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Aus- kunft erteilt wird. Städt. Tiefbauamt Unterricht MANNHEIMER ABEND AKAD EMIE UND votKsHOCHSCHU tk k.. Rheinstraße 1 lelefon 2 60 54 2 In dieser Woche beginnen in den Unterrichtsräumen in der Handelsschule Vine. Stock, Mannheim, M4, 10: 85 Lehrgänge in Stenografie(auch engl. Stenografie) für Anfänger, Fortgeschrittene und Praktiker bis zu 300 Silben. 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Schon aus diesem Grund ist es zu begrüßen, daß es gelang, wieder eine Deutschland- Rundfahrt zu organisieren. In dem Jahr, wo erstmals seit 1938 wieder eine deutsche Equipe an der Tour de France teilnimmt, kommen den sieben Etappen der Afri-Cola- Rundfahrt besondere Bedeutung zu, da sie gleichzeitig die erste Qualifikation für Frankreichs„große Schleife“ bedeuten. Die Streckenführung kann zwangsläufig nicht die Strapazen von Alpen oder Pyrenäen bringen, dürfte aber mit den Steigungen im Teutoburger Wald, im hessischen Gebiet, im Pfälzer Wald und Eifel schwierig genug sein, um klare Entscheidungen im 48 Fahrer starken Feld auszulösen. Jede der acht Mannschaften besitzt Fahrer, die zum Favoritenkreis zählen. Stallregie und Zusam- menarbeit werden eine große Rolle spielen. Aus der deutschen Optik wird vor allem Hans Junkermann im Blickpunkt stehen. Der Tour- de-Suisse-Sieger 1959 steht vor einer schweren Aufgabe. Jeder Tritt des Das Ende der Buckenberg-Bahn Die einzige Radrennbahn Baden-Würt-⸗ tembergs, das in Privatbesitz befindliche Buckenperg-Beton-Oval in Pforzheim, soll bis zum 15. Mai abgerissen werden. Der Be- sitzer des weitläufigen Buckenberger Ge- ländes, auf dem die Radrennbahn nur einen kleinen Teil einnimmt, will das Gelände verkaufen und hat deshalb dem Radrenn- klub gekündigt. Diesem letzten Schritt des Platzbesitzers gingen seit langem schwierige Verhandlungen voraus, in die auch die Stadt Pforzheim ergebnislos mit eingeschal- tet wurde. Der Radrennklub, der nur je- weils einen Zweijahresvertrag zum Betrieb der Bahn hatte, investierte seit Kriegsende 20 000 Mark für die Instandhaltung der An- lage. Sie war für den Verfolgungsweltmei- ster Rudi Altig die„Kinderstube“. Lauer-Starts in Kalifornien? Der amerikanische Leichtathletikverband (AA) hatte vor einiger Zeit den Weltrekord- mann über 110 und 200 m Hürden, Martin Lauer(ASV Köln), zu drei Starts nach Kali- fornien in der Zeit vom 28. Mai bis 25. Juni eingeladen. Lauer will der Einladung zwar Folge leisten, um sich schon vor den Olym- pischen Spielen mit seinen voraussichtlich stärksten Gegnern messen zu können, aber die Abwesenheit von Deutschland ist ihm wegen seines Studiums zu lang. Er hat daher gebeten, nur am 28. Mai in Modesto und am 3. Juni in Compton zu starten und auf seine Teilnahme an den amerikanischen Landes- meisterschaften am 24/25. Juni in Bakers- eld zu verzichten. Sind die Amerikaner mit dieser Regelung einverstanden, wird Lauer nach Kalifornien fliegen. Generalversammlung der Post Die Post-Sportgemeinschaft Mannheim lädt ihre Mitglieder für Samstag in die Kan- tine der Hauptpost zur Jahreshauptver- sammlung ein. Beginn 20 Uhr. Krefelders wird im Feld wachsam beobach- tet werden. Ist Junkermann schon genügend in Form, dann kann er es dennoch schaffen. Vielleicht aber ziehen auch seine Mann- schaftsgefährten Bugdahl und Fischerkeller Nutzen aus dieser Rolle. Im Schweinfurter Torpedo-Team rechnen sich Alt weck, Fried- rich und Jaroszewicz Chancen aus, Altweck und„Jacko“ vor allem im Spurt. Der fran- zösische Rapha- Stall bringt die Weltmeister Rudi Altig und Wolfshohl sowie Willi Altig an den Start. Beide wollen beweisen, daß mit ihnen auch auf der Straße zu rechnen ist. Rudi Altigs Ehrgeiz wird durch die klare Niederlage gegen Riviere nur aufgestachelt sein. Deutschland hat also einige Eisen im Feuer, um auch den starken Ausländern er- folgreich Paroli zu bieten. Eine der stärksten Mannschaften stellen die Italiener. Vizeweltmeister Gismondi, jahrelang Coppis wertvollster Domestike, Fantinil, Padovan und Pettinatti sind im internationalen Radsport bekannt. Unter Regie von Ferdi Kübler werden sie weit im Vorderfeld zu finden sein. Der Franzose Everaert, Stallgefährte von Altig und Wolfs- hohl, gewann am Sonntag Paris Brüssel, das besagt wohl genug über seine Klasse. Bei den Belgiern ragen Planckaert und Schepens heraus, mit denen Teamchef Brik Schotte stark rechnet. Gerrit Schulte kommt mit jungen Holländern, die zu jeder Ueber- raschung fähig sind. Bei den Schweizern interessiert vor allem der starke Ruegg, der in Paris eine sehr gute Form bewies. Wim van Est schließlich, der alte Kämpe aus zahl- losen Rundfahrten, wird auch in rein deut- scher Umgebung sich durchsetzen können. Der Kreis der Favoriten ist also nicht klein. Gerade bei einer so verhältnismäßig kurzen Rundfahrt aber kann schon ein besonders guter oder auch mäßiger Tag die Entschei- dung anbahnen. Der Streckenplan: 29. April: Köln Münster 190 km, 30. April: Münster—Biele- feld 217 km, 1. Mai: Bielefeld Gießen EINEN SEHR GUTEN EIN DRUCK hinterließ beim Karlsruher„Vorspiel“ der süd- deutschen Elf gegen eine DFB- Reserve der Mannheimer Lorenz Schmitt auf dem Verbinderposten. Er war technisch der beste Spieler auf dem Feld und bewies mit seinem Führungstor auch genügend Kaltschnäuzigkeit, um sich für größere Aufgaben zu empfehlen.— Auf unserem Bild feuert er in vorbildlicher Schußhaltung zwischen Porges und Eckel aufs Tor der DFB-Auswahl. Foto: Gayer 293 km, 2. Mai: Gießen— Hanau 148 km, 3. Mai: Hanau— Ludwigshafen 170 km, 4. Mai: Ludwigshafen-Trier 223 km, 5. Mai: Trier Köln 245 km. Rademacher schwer k. o. Der frühere britische Schwergewichts- meister Brian London schlug vor 10 000 Zu- schauern im Wembley-Stadion den ehema- ligen Olympia-Sieger Pete Rademacher (USA) in der siebenten Runde k. o. Gegen den wild schlagenden Engländer, der nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen um seine weitere Karriere kämpfte, hatte der 31jährige Amerikaner nichts zu bestellen. Rademacher wurde schon in der zweiten Runde schwer getroffen und in der dritten und vierten Runde wegen Kopfstoßens ver- warnt. In der sechsten Runde zeichnete sich das Ende ab. Unter stürmischen An- feuerungsrufen der Zuschauer erwischte London den Amerikaner mit einer kurzen Rechten, auf die er bis sieben zu Boden ging. Sofort griff London wieder an und schickte Rademacher erneut auf die Bretter. Nur der Gong rettete ihn diesmal noch. Nach der Pause dauerte es jedoch nur 15 Sekunden, bis der Ringrichter das„Aus“ Sprach. Besmanoff nach Absage gesperrt Der seit einigen Jahren in Milwaukee le- bende ehemalige Berliner Schwergewichts⸗ boxer Willi Besmanoff hat einen für Montag in Seattle(Washington) vorgesehenen Kampf gegen den farbigen Weltranglistenzweiten Eddie Machen abgesagt. Er benötige die Zeit zur Vorbereitung auf seinen Kampf gegen Halbschwergewichtsweltmeister Archie Moo. re am 25. Mai in Indianapolis, führte Bes- manoff zur Begründung an. Die Boxkom- mission des Staates Washington hat darauf- hin den Exberliner gesperrt und forderte von der NBA, diese Sperre auch in allen an- deren Staaten zu sanktionieren. Die Sperre in Washington wird erst aufgehoben, wenn sich Besmanoff bereit erklärt, im Frühsom- mer in Seattle gegen Machen anzutreten. d—— DAs FuüUHRUNGSTOR durch Uwe Seeler, der im Nachschuß den Ball über die Linie drückte(Bild), brachte Ruhe ins deutsche Spiel. Zeitweise lief der Ball über fünf, sechs Stationen, so daß es keinen Zweifel mehr am klaren Erfolg der DFB-Auswahl zu geben schien. Es sollte dann jedoch beim zweiten Treffer durch Rahn bleiben. 0 Foto: Gayer Aufstiegs-Favorit Augsburg in Mannheim: flut ein Sieg erlätt Phönix eine Chance Noch ist für den MFC nichts verloren/ Spielerisches Können entscheidet Der zweite Spieltag in der doppelten Punktrunde um den Aufstieg zur 2. Liga und die süddeutsche Amateurmeisterschaft bietet am Sonntag ein interessantes Pro- gramm. So müssen in der Gruppe 1 die als Aufstiegsfavorit geltenden Augsburger Schwaben bei Phönix Mannheim antreten. Für die Schwaben geht es vor allem darum, den am ersten Spieltag durch die Stuttgarter VfB- Amateure erlittenen Punktverlust wieder wettzumachen. Die Stuttgarter rechnen sich Tus Neuendorf auf der Anklagebank: Spieler-Ziehung durch Mandgelder! Der süd westdeutsche Zweitligaverein Tus Neuendorf muß sich am Samstag in Düssel- dorf vor dem Sportgericht des Deutschen Fußballbundes wegen angeblichen Verstoßes gegen das Vertragsspielerstatut verantwor- ten. Dem Verein wird vorgeworfen, den Spielern Niedermaier(damals Mainz 05) und Mosakowski(ASV Durlach) vor zwei Jahren Handgelder geboten bzw. ausgehändigt zu haben, Neuendorf bestreitet die Anschuldi- gungen im Falle Niedermaier, der zwar ein Handgeld gefordert, aber nicht bekommen Hab dem damaligen Trainer Jupp Gauchel, ohne daß er vom Verein dazu berechtigt gewesen sei, ein Handgeld erhalten haben. Der Verein bezeichnet das als eine Privatangelegenheit zwischen Gauchel und Mosakowski. Gauchel hat inzwischen Klage beim Amtsgericht Koblenz gegen Tus Neuendorf um Rückgabe des Geldes erhoben. Da nach dem Vertrags- spielerstatut der Verein aber auch für die Handlungsweise seines Trainers haftet, wird Neuendorf für diesen Fall geradestehen müssen. Das Verfahren gegen Tus Neuendorf ist durch eine Anzeige des früheren Vorstands- mitgliedes Ferdl Warth ins Rollen gekom- men. Der Vorsitzende von Tus Neuendorf, Ex- Totodirektor Weinand, der nach Auf- hebung eines Haftbefehls wegen angeblicher Steuerhinter ziehung am Montag aus dem Ausland zurückgekehrt ist, will seinen Ver- ein selbst verteidigen. Weinand behauptet, der frühere Neuendorfer Trainer Jupp Gauchel sei an der Anzeige gegen den Ver- ein maßgeblich beteiligt. ViR-Hockeysieg in Stuttgart Der Hockey-Elf des VfR Mannheim gelang in Stuttgart beim THC Kickers ein großer Er- eil der Verein damals nachweislich kein Geld gehabt habe. Mosakowski soll von folg. Die Rasenspieler gaben der als spielstark bekannten Mannschaft mit 3:2(1:2) Toren das Nachsehen. In dem spannend ver- laufenen Spiel schoß Kreher für den VfR zwei Treffer, während Florian Geyer einmal erfolgreich war. Die Alten Herren trennten sich 2:2. Die Damen-Elf des VfR unterlag den sehr guten Kickers- Spielerinnen mit 3:0 Toren, obwohl sie lange Zeit ihren Geg- nerinnen starken Widerstand leisteten. Zellekens will abtreten Der krühere DTB-Kunstturnwart und jetzige DTB- Schatzmeister Albert Zelle- kens, dem der Deutsche Turnerbund unter anderem die Deutsche Turnschule zu ver- danken hat, will sich beim Deutschen Turn- tag in Coburg nicht mehr zur Wahl stellen. Die Gerüchte in dieser Frage fanden ihre Bestätigung bei der Tagung des Wirtschafts- ausschusses mit den Landeskassenwarten. Der zweite DTB- Vorsitzende, Franz Wil- helm Beck, der sich mit ähnlichen Absich- ten tragen sollte, ließ sich jedoch jetzt, ent- gegen seinen ursprünglichen Plänen, als Vorsitzender des Hessischen Turnverbandes wiederwählen. Wiener Walzer Derbyfavorit Seit dem 24. April ist der Vorwettmarkt für das Deutsche Derby(3. Juli in Hamburg) entscheidend in Bewegung gekommen. Die Kurse werden bis Ende Juni noch manche weitere Korrektur erfahren. Der knappe Sieg im Krefelder Dr.-Busch-Memorial(1650 m) festigte die Spitzenstellung des nun in vier Rennen ungeschlagenen Winterfavoriten Wiener Walzer. Mit einem Kurs von 55:100 führt er mit klarem Vorsprung vor der Rött- generin Santa Cruz und dem zweiten Zop- penbroicher, Kaiseradler. unterdessen einen Heimsieg über die SpVgg. Bad Homburg aus. In der Gruppe 2 treffen mit dem 1. FC Lichtenfels und dem FV Ofkenburg die Sieger des letzten Sonntags aufeinander. Bei den Qualitäten der Nord- bayern dürfte es dabei für die auswärts bis- lang nicht sonderlich starken Offenburger kaum etwas zu erben geben. Hessenmeister Borussia Fulda will mit einem Sieg über den SC Geislingen sein Konto wieder ausgleichen. Für den nordbadischen Meister MFC Phönix war der Auftakt nicht gerade verheißungs- voll, denn statt des erwarteten glatten Sieges bei Hessens Vizemeister Homburg gab es eine(sogar recht deutliche) Niederlage. Noch ist in der Gruppe 1 zwar nichts verloren, zu- mal die Konkurrenz aus Augsburg und Stuttgart auch schon einen Minuspunkt auf ihrem Konto hat, aber die Mannheimer müs- sen sich darüber im klaren sein, daß es dies- mal einen Sieg geben muß, wenn man nicht schon frühzeitig entscheidend an Boden ver- lieren will. Mit Schwaben Augsburg kommt eine Elf, die in punkto Routine dem MFC nicht nachsteht. Die Mannheimer können sich also diesmal nicht darauf verlassen, daß der eine oder andere Durchbruch die spiel- entscheidenden Tore einbringen wird; es be- darf zielstrebigen Kombinationsspiels, so wie es Während der Punktrunde so oft geboten wurde, wenn die sattelfeste Abwehr der Schwaben auseinandergezogen werden soll. Spielerisch müßte Phönix Vorteile haben, zumal wenn Acker/ Sauer zum gewohnten Aufbau aus dem Mittelfeld heraus kommen. Ilvesheim beim Odenwaldmeister In der zweiten Runde der Aufstieg- Spiele zur 1. Amateurliga Nordbaden muß der ASV Durlach seine Visitenkarte beim Meister der Rhein-Neckar-Staffel I, ASV Eppelheim, abgeben. Dabei wird es dem augenblicklichen Spitzenreiter schwerfallen, seine Position zu verteidigen. Der Oden- waldmeister Viktoria Wertheim überzeugte trotz der klaren Niederlage gegen Durlach, so daß der Gast aus Ilvesheim mehr als zuletzt gegen Rüppurr zeigen muß, wenn es nicht erneut eine Enttäuschung geben soll. MFC 08 erwartet Hemsbach Gäste aus der zweiten Amateurliga er- wartet 08 Mannheim am 1. Mai mit der SG Hemsbach. Der Mannheimer Kreisklassen vertreter hat sich damit keine leichte Auf- gabe gestellt, denn die Bergsträßer stellen eine Mannschaft, die vor allem kämpferisch Qualitäten hat. Das Spiel der ersten Mann- schaften beginnt um 15 Uhr. i K Felten al. f 8 pott. Und. 1 125 zien „ besenülgen 85 8 FAA . S. paradeplatz Seite 12 SPORT Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 98 „Bungert zu sensibel“: Dabiscup-Jeam mii Such und Kulinbe Trainer Cawthorn rechnet für Deutschland gegen CSR eine Chance aus Peter Cawthorn, der australische Trainer der deutschen Daviscup-Mannschaft, die von Freitag bis Sonntag in der ersten Runde der Europazone in Hannover auf die CSR trifft, äußerte sich für diese Begegnung recht zu- versichtlich.„Wir haben eine gute Chance, diesen Gegner zu schlagen. Mit ein wenig Glück könnten wir sogar in der zweiten Fällt Brühl weiter zurück! Die Tabellenlage in der Handball- Ober- liga Süd sorgt am Wochenende mit dem Duell Ansbach— Leutershausen für ein weiteres Spitzenspiel. Beide Vereine folgen mit je 8:2 Punkten dem ungeschlagenen Neuling TSV Rot dicht auf den Fersen. Einziger Favorit dieses sechsten Spieltages ist die Sd St. Leon, der man einen Heimsieg gegen den von sei- ner gewohnten Form entfernten TB Eglingen zutraut,. In den übrigen drei Begegnungen weisen die Gästemannschaften ein Plus auf. Es spielen: TSV Ansbach— Sd Leuters- hausen. TSV Zirndorf— FA Göppingen (beide Samstag); TV Weilstetten— TSV Rot; Sd St. Leon— TB Eßlingen; Tus Schutter- wald— TSV Zuffenhausen. In der Mannheimer Verbandsklasse sind nur zwei Spiele angesetzt, die beide am Samstag ausgetragen werden. Der TV Brühl, für den es höchste Zeit wird, ans Punkte- sammeln zu denken, erwartet mit Tus Beiertheim erneut einen starken Gegner und die Chancen des TV Großsachsen sind noch geringer, denn er hat gegen Spitzenreiter Ketsch anzutreten. Runde dann die Polen in Warschau bezwin- gen. Dann trifft das junge deutsche Team allerdings auf den Gegner, den ich für die Europazone in diesem Jahre als hohen Favo- riten ansehe: die Spanier mit den jungen Kräften Gimeno, Arilla und Courder, die vorher noch den Sieger der Begegnung Schweden— Südafrika schlagen müssen. Ich war in den letzten fünf Monaten in Spanien und hatte wiederholte Gelegenheit, mit die- sen Spielern zu trainieren.“ Cawthorn erklärte weiter:„In der deut- schen Mannschaft werden am kommenden Wochenende auf jeden Fall der Berliner Wolfgang Stuck und der Hamburger Chri- stian Kuhnke im Einzel und im Doppel ein- gesetzt. Mit ihrem kraftvollen Spiel dürften sie gegen die CSR- Mannschaft die größeren Chancen besitzen, als die hin und wieder doch recht sensiblen Bungert und Ecklebe.“ In der Nacht zum Mittwoch ist auch die tschechoslowakische Mannschaft mit Jiri Javorski, Pavel Korda und Pavel Benda (Ersatz) in Hannover eingetroffen. Sie trai- niert ebenfalls auf der Anlage des hanno- verschen Tennis- Vereins, auf der die Davis- cup-Begegnung stattfinden soll, von den Deutschen nur durch einen Stehwall ge- trennt. Am Mittwochmittag wurde folgende Spielreihenfolge ausgelost: Freitag: Chri- stian Kuhgke(Hamburg)— Pavel Korda und Wolfgang Stuck(Berlin)— Jiri Javorsky. Samstag: Kuhnke/ Stuck— Korda/ avorsky. Sonntag: Stuck— Korda und Kuhnke— Javorsky. Europa-Pokal: Real Madrid im Endspiel Auch im Rückspiel 3:1-Sieg über Barcelona Mit einem 3:1-Sieg über den FC Barcelona qualifizierte sich Real Ma- drid am Mittwochabend zum fünften Mal für das Endspiel des Europapokals. Das Treffen fand vor 120 000 Zuschauern im Neuen Stadion von Barcelona statt. Mit dem gleichen Ergebnis von 3:1 hatte Real auch das erste Spiel für sich entscheiden können. Ketscher„Mai!-Rennen um den„Enderle“-Wanderpokal Auf der 1200 Meter langen Rundstrecke in Ketsch mit Start und Ziel am Lokal„Zur Dorfschenke“ starten auch in diesem Jahr am 1. Mai in einem bundesoffenen Radren- nen des RV„Konkordia“ namhafte Fahrer um den„Enderle“- Wanderpokal. Unter den mehr als 60 Fahrern der Hauptklasse sind auch der Pokalgewinner von 1958, Guckes (Haßloch), und Vorjahrssieger Kohlroß (Stuttgart) am Start, die bei einem noch- maligen Sieg den Pokal für immer mit nach Hause nehmen dürfen. Sie haben allerdings mit so starken Konkurernten wie dem mehrfachen badischen Meister Bau- mann, dem Pfälzer Zipp und dem Mann- heimer Bernd Rohr zu rechnen. Die Haupt- klasse muß die Strecke 50mal durchfahren. Zuvor ist ein Jugendrennen über 20 Run- den vorgesehen. Die Veranstaltung beginnt um 14 Uhr. erg Schon beim Auftakt fast alle Asse dabei: Friesenheim sichieſ die HGahn- Spezialisten Mangold startet im Zeitfahren/ 14 Teams beim Mannschaftsrennen Der Saisonbeginn auf der 333-Meter- Zementpiste des RC Friesenheim an der Weiherstraße steht im Zeichen der ersten Wertungsrennen zur Bildung eines BDR- Nationalteams der Bahnfahrer. Für die ver- schiedenen Disziplinen Flieger-, Verfolger-, Zeit- und Tandemfahren) haben 62 Fahrer gemeldet, darunter mit nur wenigen Aus- nahmen alle Asse aus den Radsporthoch- burgen der Bundesrepublik. Bereits am Vor- mittag des 1. Mai(ab 10 Uhr) tragen die Einer-Verfolger ihre Vorläufe aus. Vorläufe im 1000-Meter-Zeitfahren, auf das sich der Mannheimer Hans Mangold spezialisiert hat, sind ab 13 Uhr angesetzt. Das umfang- reiche Nachmittags-Programm beginnt um 14 Uhr. Die Bahn wird sich an diesem ereig- nisreichen Tag in„Rekordzustand“ befinden, das heißt, die innere Kante wird durch Sandsäcke markiert. Wenn das Wetter gün- stig ist, sind auch durchaus Rekordzeiten möglich; vor allem Dieter Gieseler, Welt- rekordinhaber über 1000 Meter, ist zuzu- trauen, daß er seinen eigenen Rekord noch- mals verbessert. Bei den Fliegern müßten sich Fuggerer (Herpersdorf), Rieke Oortmunc), Kaslowski (Berlin) und Hermann Backof Oudenhofen) kür die Endläufe qualifizieren. Unter zehn Tandempaaren sind Sonntag/ Karkowski (München), Walter/ Leonhard Frankfurt) und Theißen/ Kolling(M.- Gladbach/ Wupper- tal) zu beachten. Von den einheimischen Fahrern wollen sich die jungen Gebrüder Walter vom RC„Pfeil“ in dieser Disziplin versuchen. Im 4000 Meter Einer-Verfol- gungsfahren dürfte Edi Gieseler(Münster) seiner Favoritenstellung gerecht werden. Zwischen den einzelnen Läufen der Aktiven bestreiten die Jugendklasse A und B ein Punktefahren. Abschluß des Programms bildet ein 150 Runden-Mannschaftsrennen nach Sechstage- Art. Wer von den 14 Mannschaften die Ge- brüder Altig als Publikumsliebling ablöst, ist noch nicht abzusehen. Am Start ist eine ganze Anzahl Teams, die schon verschie- dentlich durch ihren Einsatz auffielen. Ein rein Mannheimer Gespann bilden lediglich Hinschütz/ Karg(Endspurt), während von ihren Vereinskameraden Wager mit Wei- nerth(Haßloch) und Mangold mit Renz (München) ein Gespann bilden. Als spurt- schnelles Team empfiehlt sich Dieter Giese- ler/ Kaslowski(Berlin). Für längere Jagden sind dagegen Edi Gieseler/ Kilian(Münster Dortmund) gut. erg Junior-Rennwagen erstmals auf dem Hockenheim-Ring Beim internationalen Rhein-Pokal-Ren- nen wird am 29. Mai auf dem Hockenheim- ring neben den internationalen Motorrad- Konkurrenzen mit dem 2. Lauf Zur deutschen Straßen meisterschaft zum ersten Mal ein Automobilrennen mit internatio- naler Beteiligung für Formel-Junior-Wagen ausgetragen,. Es zählt als 3. Lauf für diese neu ausgeschriebene deutsche Automobil- Meisterschaft. Der Nachwuchs absolviert weiterhin bei dieser Veranstaltung seinen 2. Lauf um den Motocup Hockenheim für Maschinen bis 50 cem. — 7 len Summen- qalctuelle * ier, prùfe d — 1602 Modischer Sommer-Sokko in angenehm Solide Verarbeitung. 4. in aktoellen Tönen. In vorzõgſicher Paßform Herren- Sporh Sakkos in rein ollenen Quqdlitäten und bewährter Formireu Ausstattung. 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Dec eine NU Gla ten. er ein. gel es den neh Jr. 98 4 nster) erden. tiven 8 ein 1 150 stage. e Ge- 68t, ist eine schie- n. Ein liglich von Wei- Renz spurt- Giese- agden inster erg ng -Ren- eim- orrad- N ersten natio- Wagen diese mobil- olviert seinen m für Nr. 98/ Donnerstag, 28. April 1960 SPORT Bis zur 70. Minute wurde der Gegner klar beherrscht: Deutscher Sieg ist hochverdienl · aber zu niedr Torschützen beim 2: 1(I: 0)- Erfolg über Portugals Vertretung waren Uwe Seeler und Helmut Rahn AUS DEM SUDWꝭESTSTADTION IN LUDWIGSHAFEN BERICHTET PAUL LUDWIG Einer klaren Beherrschung des Gegners vor dem eigenen Strafraum und im Mittel- feld standen zu viele schwache Szenen des deutschen Sturms gegenüber, wenn es galt, gute Kombinationen erfolgreich abzuschlie- Ben. Nach einem mäßigen Start, der viel- leicht durch den sehr rutschigen, glatten Bo- den bedingt gewesen ist, steigerte sich die deutsche Mannschaft erheblich und kombi- nierte sehr flüssig. Doch im portugiesischen Strafraum war die Herrlichkeit zu Ende. Chancen gab es genügend für die deutschen Stürmer, schon vor der Pause ein klares Resultat herauszuschiegen, aber sie wurden zuerst leichtsinnig und später doch oft un- beholfen vergeben. Unsere Sturmspitzen Rahn, Seeler und Brülls waren diesmal stumpf, so sehr sich alle drei auch um ein schwungvolles Kombinationsspiel bemühten. Auch West-Torjäger Schütz besaß nicht die Kaltschnäuzigkeit, um einige gute Situatio- nen auszunützen. Und daß Haller kein Tor- jäger ist, wußte man schon vorher. Der Augsburger hatte als überragender Techni- ker einige blendende Szenen, hielt nach dem Wechsel aber das erstaunlich hohe Tempo nicht mit und stand eindeutig im Schatten seiner Nebenleute. Neben der Schußschwäche des deutschen Sturms war aber auch der Umstand an dem knappen Resultat„betei- ligt“, daß Brülls auf dem Linksaußenposten doch nicht zum Zuge kommt. Viel gefähr- licher war der bullige Westfale, wenn er in den Innensturm wechseln konnte. Wechselten im deutschen Sturm Licht und Schatten ab, so bot die deutsche Ab- wehr bis Mitte der zweiten Halbzeit eine nahezu fehlerlose Leistung. Die beiden Auhßenläufer Szymaniak und Schulz ließen ihren Gegnern nur wenig Spielraum und kurbelten die deutschen Angriffe fleigig aus der Deckung heraus an. Zunächst war zwar ihr Zuspiel allzu steil, aber dann„stimmte Wie sie spielten Die Mannschaften stellten sich dem englischen Schiedsrichter Howley in folgender Aufstellung: Deutschland: Tilkowski— Erhardt, Schnellinger— Schulz, Wilden, Szymaniak— Rahn, Schütz, Uwe Seeler, Haller, Brülls. Portugal: Acursio— Virgilio, Angelo— Mendes, Lucio, Germano— Augusto, Matateu, Aguas, Coluna, Cavem. die Richtung“ bei beiden, so daß es schwer ist, einen von beiden höher zu beurteilen. Szymaniak ist noch nicht wieder ganz in seiner alten„Weltklasseform“, scheint aber auf dem besten Weg zu sein, und der junge Amateur Schulz bewies, daß er für den rech- ten Läuferposten die„Besetzung der Zu- kunft“ ist. Wir ahnten das schon nach sei- nem ersten Länderspiel, gegen Jugoslawien in Hannover. Ob sich auch der Kölner Stop- per Wilden schon einen Stammplatz reser- vieren lassen darf, ist nach diesem Spiel schwer zu beurteilen. Er war vorwiegend auf Deckung eingestellt und machte dabei kaum einen Fehler, wenn ihm auch noch die Rou- e NUR IM INNENSTURM konnte der agile Gladbacher Brülls sein Können voll entfal- ten. Auf seinem Posten als Linksaußen kam er nicht zurecht. Herbergers Suche nach einem geeigneten Mann für den linken Flü- gel wird weitergehen müssen. Hier versucht es Brülls, trotz seiner kleinen Statur mit dem langen portugiesischen Torwart aufzu- nehmen, der jedoch sicherer Sieger blieb. steuern. Aber das Anschlußtor, das der verlassen konnten. Wieder nur 2:11 Der Stoßseufzer der 50 000 Zuschauer, die gestern im Ludwigs- hafener Südwest- Stadion eine überraschend starke Kulisse für das vierte Fußball- Länderspiel gegen Portugal bildeten, ist berechtigt. Aber im Gegensatz zum letzten 2:1 der deutschen Nationalelf vor drei Wochen in Stuttgart gegen Chile waren sie dennoch nicht unzufrieden. Die deutsche Mannschaft beherrschte ihren Gegner bis zur 70. Minute eindeutig, lag durch Tore von Uwe Seeler(35. Minute) und Helmut Rahn(62. Minute) bereits mit 2:0 in Führung und schien einen klaren Sieg anzu- einem unverzeihlichen Fehler des deutschen Torhüters Tilkowski erzielte, leitete bange Minuten für die deutsche Mannschaft ein. Ihr Sieg, so hochverdient er ins- gesamt auch gewesen ist, geriet in der letzten Viertelstunde in höchste Gefahr. Stark kamen die Portugiesen, die bis dahin nicht die erwarteten Angriffsleistungen geboten hatten, gegen Spielende auf. Es war schon etwas Glück mit im Spiel, daß die abgekämpften deutschen Spieler schließlich doch noch als Sieger das Spielfeld portugiesische Linksaußen Cavem nach HELMUT RAHNS ENTSCHEIDENDER TREFFER war für den„Boß“ typisch. Der Kölner fackelte nicht lange, als er an der Strafraumgrenze in Ballbesitz kam. An sei- nem Bewacher Germano vorbei jagte er Links Schütz und im Hintergrund Brülls. tine fehlt und sein Zuspiel genauer wer- den muß. 5 Natürlich wurde der rotschopfige Schnel- linger auch in diesem Spiel wieder zum Publikumsliebling. Ihm zuzuschauen, ist Wirklich ein reines Vergnügen. Es gibt nicht viele Verteidiger in Europa, die gegen Schnellinger konkurrieren können. Hart am Mann, schnell in jeder Aktion, mit klugem, weitem Zuspiel— diese Leistung Schnel- lingers ist so schnell nicht zu übertreffen! Aber auch Erhard erfüllte seine Rolle als „Lückenbüßer“ in der Verteidigung sehr zu- kriedenstellend. Seine Routine und seine Härte verdeckten, daß der Fürther in den letzten Wochen nicht schneller, beweglicher geworden ist. 5 Das Lob für die deutsche Abwehr bis zur 70. Minute gilt auch für Torhüter Tilkowsk'. der dann aber plötzlich die Nerven verlor. Sein erster„Ausflug“ weit in den Strafraum verschuldete nur einen Eckball, aber als er diesen Fehler wiederholte, kostete es ein Tor; denn er verfehlte die Flanke und gab damit dem portugiesischen Linksaußen Ge- legenheit zum unbehinderten Torschuß. Til- kowski fing sich wieder, aber hatte seine Vorderleute recht nervös gemacht. Wäre dem Gast noch der Ausgleich gelungen— man hätte Tilkowski„alleinschuldig“ sprechen müssen. die Kugel mit dem linken Fuß ins Netz. Erst in den letzten 20 Minuten zeigten die Portugiesen, allesamt flinke und technisch gute Spieler, den erwarteten Angriffswirbel. Zuvor hatte ihr„brasilianisches System“, das vier Verteidiger, zwei Läufer und vier Stürmer vorsieht, nur in der Deckung richtig funktioniert. Die deutschen Stürmer sahen sich vor dem Strafraum einer geschlossenen Abwehrkette gegenüber, die nur schwer zu durchbrechen war. Doch die gute Deckung ging auf Kosten des Sturmspiels. Hinzu kommt, daß nur die„schwarze Perle“ Mata- teu, als einziger Spieler schon 1954 gegen Deutschland dabei, internationales Spitzen- format besaß. Er ist ein feiner Techniker und kluger Spielregisseur— nur schießen konnte er so wenig wie die anderen Stür- mer. Das machte Stopper Lucio bei einigen gefährlichen Freistößen weit besser. Diese Schüsse, zum Teil schon von der Mittellinie abgefeuert, bereiteten Tilkowski die meisten Schwierigkeiten. Die Zuschauer waren zunächst etwas skeptisch, gingen dann begeistert mit— und pfiffen doch in der letzten Viertelstunde. Die Pfiffe galten dem unkonzentrierten deutschen Sturm, aber auch dem englischen Schiedsrichter Howley, der bei harten Kör- perangriffen der Portugiesen oft erstaunlich nachsichtig war. FJüllrungsefte, durch we Seele: Nachdem die Portugiesen durch ihren rechten Läufer Mendes in der dritten Minute den ersten Torschuß(daneben) riskiert ha- ben, erzielt die deutsche Mannschaft kurz hintereinander zwei Ecken, die aber beide nichts einbringen. Deutschland bietet sich bei einem Zusammenspiel von Schütz über Hal- ler zu Brülls, der in halblinker Position frei- steht, eine Chance, er trifft den glatten Ball jedoch schlecht und schießt knapp vorbei. Ein Alleingang von Mendes in der siebenten Minute bringt den freigelaufenen portugie- sischen Linksaußen Cavem in Mittelposition in Schußstellung, aber auch er verfehlt das Ziel. Im Gegenangriff ergeht es dem jungen Dortmunder Schütz nach herrlicher Kopf- ball- Vorlage Uwe Seelers nicht besser— an dem entgegengestarteten Torhüter Acursio und dem leeren Tor der Gäste vorbei geht der Ball ins Aus. Ein wunderschönes Dreieckspiel zwischen Haller, Schütz und Brülls mit anschließender Flanke über das Spielfeld gibt Rahn Ge- legenheit zu einem harten Schuß. Der Kölner hat aber nicht genau genug gezielt, so daß Portugals Torwart den Ball auf den Körper bekommt(17. Minute). Zwei Minuten später jagt Lucio einen 30-Meter-Freistoß über das deutsche Tor. Gleich darauf erzwingen die Gäste die erste Ecke(gegen drei deutsche) durch ihren Halbrechten Matateu, die Til- kowski abfangen kann. Ein Steilspiel von Brülls zu Seeler unterbindet Lucio. Auf einen„Patzer“ Wildens kommen die Por- tugiesen in der 31. Minute zu ihrem zweiten Eckball. Im Gegenzug schießt Schütz, der viel Leben in das deutsche Angriffsspiel bringt, Acursio aus spitzem Winkel in die Hände. 60 Sekunden später jubeln die 50 000 über Deutschlands ersten Treffer, als Rahn nach einem Steilspiel Brülls Seeler den Ball ein- drücken kann. Der Freude folgt die Ernüch- terung, als Schiedsrichter Howley das Tor — zu Recht— wegen Abseits nicht an- erkennt. Ein Freistoß Rahns wird von Acur- sio am Boden gemeistert. Dann bringt die 35. Minute das 1:0 für Deutschland: Schütz geht auf halblinks, von Haller eingesetzt, durch, dringt in den Strafraum ein, umspielt den entgegenlaufenden Acursio, schießt, trifft aber nur den Pfosten! Wie der Blitz ist Uwe Seeler heran und schiebt den Ball über die Linie. Zwei Minuten danach bedient Schütz Rahn ausgezeichnet. Der Kölner setzt einen scharfen Flankenschuß aus spitzestem Win- kel auf das portugiesische Tor— der Ball streicht in Lattenhöhe die Linie entlagg. Sechs Minuten vor der Pause macht Schnel- linger eine Chance der Portugiesen zunichte, als er, bei Aguas' Kopfball im Anschluß an eine Ecke, den Ball kurz vor der Linie und dicht am Pfosten abstoppt. Schon in den ersten Minuten nach der Pause gibt es gute deutsche Kombinationen mit abschließenden Schüssen von Seeler und Brülls, die aber gehalten werden. Eine Dop- pelecke für Deutschland bleibt ohne Erfolg dank guter Faustabwehr von Acursio. Zwei portugiesische Gegenangriffe, von Matateu eingeleitet, werden im deutschen Strafraum gestoppt. Ein Alleingang Rahns in der 55. Minute bleibt erfolglos, als der Kölner beim Schußansatz blockiert und verletzt wird. Dann gibt es drei böse Situafſonen vor dem deutschen Tor, die den Ausgleich hätten bringen können: Zuerst muß Tilkowski eine Flanke Cavems wegfausten, dann wird Wil- den von Matateu überspielt, der kurze trok- kene Schuß des Halbrechten jedoch gehalten. Schließlich holt sich Tilkowski Sonderbeifall, als er einen Scharfschuß Cavems großartig zur fünften Ecke faustet. In der 62. Minute erhöht Helmut Rahn, der nunmehr 40malige Nationalspieler, auf 2:0, als er aus Mittel- stürmerposition mit den linken Fuß einen harten 16-m- Schuß so genau plaziert, daß Acursio den Ball nur noch in die Torecke klatschen kann. Krönender Abschluß fehlte Guten deutschen Kombinationen fehlt regelmäßig der krönende Abschluß. Als Rahn in der 67. Minute den entgegenstürzenden portugiesischen Torhüter umspielt und in die kurze Ecke schießt, steht Coluna auf der Linie und rettet zur siebenten Ecke für Deutschland. Gleich darauf meistert Julio, abermals auf Kosten eines Eckballs, eine ähnliche, von Szymaniak eingeleitete und von Schütz abgeschlossene Situation. Zwan- zig Minuten vor Schluß erzielen die Gäste ihren Gegentreffer: der aufgerückte rechte Verteidiger Virgilo gibt hoch vor das deut- sche Tor, g fikoski nicht an den Ball kommt. Es gibt ein un übersichtliches Ge- dränge, aus dem Linksaußen Cavem die Lücke zu einem erfolgreichen Flachschußg findet. In der 71. Minute kann Acursio einen Schuß Uwe Seelers nur abklatschen, beim Nachschuß Rahns steht der Hamburger Mit- telstürmer im Wege! Zwei Minuten später tauschen die Portugiesen überraschend ihren Halbrechten Matateu gegen Herani FC Porto) aus. Kurz darauf verliert Acursio bei einem Bombenschuß von Brülls aus 30 Metern den Ball, erreicht ihn jedoch im Nachfassen. Bei einer Flanke Hernanis köpft Augusto um Zentimeter am Tor vorbei. In den Schlußminuten drängen die Portugiesen stürmisch auf den Ausgleich. Bei einem Flachschuß Colunas(83.) kann Tilkowski die bedrohliche Situation nur im Nachgreifen meistern. Eine Minute vor Schluß rettet Wilden gegen Augusto auf Kosten einer Ecke. Mit einem tollen 40-m-Fernschuß Lucios, den Tilkowski nur mit groger Mühe am Boden hält, geht das zweite deutsche Saison-Län- derspiel zu Ende. AUSGEZEICHNETE SZENEN hatte Deutsch- lands Schlußmann Tilkowski vor allem bei flachen Bällen. Daß er eine Flanke falsch berechnete und zusehen mußte, wie Cavem die Chance zum Anschlußtreffer nutzte, trübte allerdings den guten Gesamteindruck. Hier klärt er durch Faustabwehr vor Aguas, In der Mitte Wilden. Stimmen zum Spiel Bundestrainer Sepp Herberger: „Wenn man auf Länderspielebene be- stehen will, muß man kämpfen kön- nen. Für mich war es ein gutes Spiel, mir hat es jedenfalls sehr gut ge- fallen.“ Spielführer Herbert Erhardt:„Das 2:1 drückt nicht aus, was sich tatsächlich tat. Ein 3:1 wäre weit gerechter gewe- sen. Wir haben leider zuviele Chancen ausgelassen. Nach dem Gegentor klappte es dann nicht mehr.“ DFB-Präsident Dr. Bauwens:„Ge- genüber Stuttgart war es zweifellos ein Fortschritt obwohl das ganze Spiel noch nicht befriedigt hat. Die deutsche Verteidigung war stark, aber im An- griff ist doch recht unterschiedlich ge- spielt worden.“ Portugals Trainer Guttmann(ein Ungar):„Ein verdienter Sieg für die deutsche Mannschaft. Ich habe daran nichts auszusetzen. Es gibt kaum eine Mannschaft die 90 Minuten stark spie- len kann; und so ist auch die deutsche Elf in den letzten 20 Minuten etwas abgefallen. Meine Mannschaft hat mich doch ein wenig enttäuscht, vor allem vom Sturm hatte ich mehr erwartet. Sie hat schon weit bessere Spiele ge- zeigt.“ Portugals Halbrechter Matatem(der schon 1954 gegen Deutschland dabei war und kurz vor Schluß wegen Ma- genbeschwerden vom Platz ging):„Die Deutschen haben wieder eine gute Mannschaft. Ueber eine Stunde lang haben sie sehr stark gespielt, so daß nur unser Torwart mehr Tore verhin- dern konnte. Von den Deutschen ha- ben mir der Torwart und der Mittel- stürmer am besten gefallen.“ Schiedsrichter Howley:„Ich habe zum erstenmal ein Spiel der portugie- sischen Mannschaft geleitet, es war eine faire Partie, ein gutes Spiel dazu, und die Deutschen haben verdient gewon- nen.“ 8 KNAPP NEBEN DEM PFOSTEN landete der Ball zum 2:0 im Ziel. Vier portugiesische Abwehrspieler hatten ebenso wenig eine schlagen am Boden liegende Torwart Acursio. In der Mitte Schütz. Chance einzugreifen, wie der bereits ge- Alle Fotos: Gayer Stirelinen krkanid Sardinen in Olivenöl, 30 mm 4 club, rote aus Portugal! packung mit Schlüssel 68 * Dose „2 26„„6„ Aus den besten Fängen des Jahres reserviert für Sie. Erkaniq Olsordinen erholten Sie nor in unseren filiclen krkania Surdinen in Olivenöl, ohne Cräten, 30 mm V dlub, blaue Pockg. 80 8 9 mit Schlüssel, Dose V dub, grüne packg. mit Schlüssel, Dose MANNHEIM krkania Sardinen in Olivenöl ohne Haut u. ohne Gräten, 30 mm 85 Seite 14 MORGEN Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 98 Ich hab nun überwunden! Gott der Herr nahm am 26. April 1960 meinen lieben Mann, unseren treusorgenden Papa, unseren guten Opa, Paul Bolich im Alter von 70 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Mhm.-Feudenheim, den 26. April 1960 Scharnhorststraße 11 früher Tierpark Karlstern Eberbach a. N., Hamborn Homberg, Meiderich In stiller Trauer: Käthe Bolich geb. Kleinholz 8 Margot Hofmann geb. Bolich Jean Hofmann(vermißt) Rosel Kleefisch geb. Bolich Georg Heil und Frau Marianne geb. Bolich Enkelkinder Jürgen, Heide, Dieter und Lieselotte Beerdigung: Freitag, 29. April, 14.30 Uhr, Friedhof Mannheim- Feudenheim. 2 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Dienstag, 26. April 1960, nach einem schwerem mit großer Geduld ertragenem Leiden, unseren lieben Vater, Herrn Friedrich Speckert im Alter von nahezu 76 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Heddesheim, den 26. April 1960 Unterdorfstraße 49 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Donnerstag, den 28. April, 14.30 Uhr, Friedhof Heddesheim. Gott der Allmächtige hat unsere liebe Tante, Großtante, Urgroßtante und Schwägerin, Fräulein Für die vielen Beweise herzlicher Antellnahme in wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Willard sagen wir auf diesem Wege innigsten Dank. Besonders danken wir Herrn Kurat Schilling für seinen geist- lichen Beistand, Herrn Dr. Koeppel für seine langjährige ärztliche Betreuung, dem Gesangverein Harmonia Waldhof, dem Siedler- bund, sowie der Nachbarschaft und allen denen, die unserem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mhm.- Waldhof, den 28. April 1960 Mittelried 13 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen. Lina Willard geb. Zeitler Für die zahlreichen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die schönen Kranz- u. Blumen- spenden beim Heimgang meines lieben Mannes, meines lieben Papas, Herrn Friedrich Vo Iweiler Ingenieur agen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Simon für seine tröstenden Worte, Herrn Dr. Hiepe und Kollegen vom Techn. Ueber- Wachungsverein Mannheim, den Bundesbrüdern der Rheno Frankonia, den Hausbewohnern und allen denen, die dem lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen, Mannheim, den 28. April 1960 Pflügersgrundstraße 39 Im Namen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Margareta Keilbach geb. Baumann sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank Besonderen Dank Herrn Pfarrer Fuchs, Heddesheim, für die tröstenden Worte, der Diakonissenschwester Christine für ihre liebevolle Pflege, Herrn Otto Herrmann für das dargebrachte Violinsolo, ebenso den Bewohnern des Muckensturmer Hofes, Landkreis Mannheim, und allen denen, die unserer lieben Ver- storbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 28. April 1960 Waldhofstraße 61 Die trauernden Hinterbliebenen: Jakob Keilbach Angehörige und Anverwandte der trauernden Hinterbliebenen 10DES- ANZEIGEN für die lontag Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen Wã am Johanna Müller Stadtsekretärin i. R. mit den heiligen Sakramenten, nach kurzer, schwerer Krank- heit, zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 26. Kpril 1960 Shmdstraße 4 5 Zur Zeit M 1, 3 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna Schwarz Wwe. Beerdigung: Freitag, 29. April, 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Meine liebe Frau Wilhelmine Merkel geb. Aulmich ist nach schwerer Krankheit am 26. April 1960 in Gottes rieden heimgegangen. Mannheim, den 28. April 1960 Laurentiusstragße 12 In tlefer Trauer: Philipp Merkel und Angehörige Beerdigung: Freitagvormittag 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. lieben Mann, unseren treu- Herrn Gott der sorgenden Papi, Allmächtige hat meinen Schwiegervater und Opa, Walter Rühling Obersteuersekretär im Alter von 51 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 28. April 1960 Donnersbergstraße 15 In tlefer Trauer: Elisabeth Rühling geb. Pfaff und Kinder Beerdigung siehe Bestattungskalender. Nach langem, schwerem Leiden ist mein lieber Mann, Bruder, Schwager, Onkel und Opa, Herr Georg Vogelsgesang im Alter von 62 Jahren für immer von uns gegangen. Mh m. Luzenberg, den 27. April 1960 Stolberger Straße 14 In stiller rauer: Maria Vogelsgesang geb. Gentner und Kinder Beerdigung: Freitag, 29. April, 14.00 Uhr, Friedhof Käfertal. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, sowie die zahlreichen Blumenspenden beim Heim- gang meines lieben Mannes, Herrn Gustav Söhnlein sagen wir unseren besten Dank. Im Namen der Hinterbliebenen: Elfriede Söhnlein im Alter von nahezu 82 Jahren, wohlvorbereitet und versehen Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 28. April 1960 Hauptfriedhof Zen Warnhöfer, Wilhelmine, Haardtstraße 11. 10.00 Seufert, Anton, Landsknechtweg 38. 1090.30 Henn, Erwin, Fels[lid Jacobs, Jakob, Rheinhäuserstraße 66. 111.30 Grabe, Richard, L 7, 7 JW 0 Weczera, Albert, Odenheim, vorher Mannheim. 13.30 Beisel, Philipp, Käfertaler Straße 17 14.00 Krematorium Walther, Friedrich, Collinistraße 24... 14.00 Friedhof Käfertal Mlidenberger, Klara, Spiegelfabrik 0c 13.30 Friedhof Sandhofen Lohnert, Elisabetha, Sensburger Weg 1 Hildenbrand, Maria, Hintergasse 112 13.30 14.00 Friedhof Seckenheim Bächtel, Jakob, Acherner Straße 77. 186.00 N N HAftgetellt von der Frlechofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Sonntag bis 18 00 Uhr elitgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebäude des Verlags (zwischen R I und R 2) Heiraten Junggeselle, 33/1,62, dkl., su, natürl. 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In einer Volksabstim- mung wurde sein Vorgänger Ministerpräsi- dent U Nu, ein frommer Buddhist und be- rufsmäßhiger Neutralist, mit einer überwälti- genden Mehrheit wieder zur Staatsführung berufen. Und das, obwohl es dem General gelungen war, die Hauptstadt von ihren üblen Elendsvierteln zu befreien, der Hunde- plage ein Ende zu machen und soweit dies im Orient möglich ist, sogar die Korruption ein- zudämmen Allerdings war solch harter Zu- griff, so notwendig er sein mochte, nicht nach dem Herzen der etwas sentimentalen und vor allem tötungsfeindlichen Bevölkerung. Daß Ne Win vierzigtausend streunende Hunde in einer Nacht abschießen ließ, welch ein Frevel! Und daß er den Aermsten der Armen ihre Lumpen- und Blechbehausungen über dem Kopf abbrennen und die Bewohner irgend- wohin ins Landesinnere bringen ließ, welch ein Eingriff in das überaus empfindliche Freiheitsbewußtsein der Birmesen! So kanden wir denn dank dieses harten Zugriffs die liebliche Hauptstadt in all der Sauberkeit und Schönheit, deren eine orien- talische Stadt überhaupt fähig ist. Die Stra- Ben reinlich und gepflegt. Die Häuser inmit- ten fruchtbarer Gärten voll Palmen und fremdartiger Gewächse, gut gehalten und teilweise sogar mit Liebe bemalt. Schon beim Einflug flel uns die regelmäßige und wohlbe- stellte Anlage der Felder auf. Die Birmanen, der Versicherung unserer deutschen Lands- leute nach ein freundliches, sehr individuali- stisches Bauern- und Gärtnervölkchen von großem Selbstbewußtsein, das allerdings trotz seines Ordnungssinns kein Freumd der Arbeit ist. Es läßt lieber die Natur walten, was diese hier auch in großer Freigiebigkeit und Freundlichkeit zu tun geneigt ist. So kommt es, daß der Birmese so wenig ein ge- eignetes Objekt für die reformfreudigen In- dustriepläne seiner Politiker ist wie der In- der. Es wird wohl nie zu schaffen sein, diesen liebenswerten, naturverbundenen Menschen- schlag hinter die grauen Wände von Fabriken zu pferchen, denn er liebt mehr als alle irdi- schen Güter die Sonne, seine Freiheit und eine nicht übertriebene Geschäftigkeit. Aus diesem Grunde waren ihm nicht so sehr die Engländer als vielmehr seine chinesischen Verwandten immer ein Kurnmer. Diese ver- mochten infolge ihres Fleißes, ihres Einord- nungsvermögens und ihrer kühleren Nüch- ternheit das Wirtschaftsleben des Landes an sich zu ziehen und machten die großen Ver- mögen, während der Birmese selbst noch im- mer in seinen kleinen Verhältnissen stecken blieb. Gesteverte Wirtschaft Die Birmesische Wirtschaft ist übrigens für die Welt von einiger Bedeutung. Abge- sehen davon, daß die Silbergruben von Man- dalay schon von keinem geringeren als dem ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Herbert Hoover, industriell er- schlossen und zu ihrer Bedeutung geführt wurden, ist Burma einer der Hauptreis- exporbeure der Welt. Rangoon ist in dieser Hinsicht sogar der größte Reisumschlaghafen des Orient. Daneben ist auch die Ausbeute an Erdöl und edlen Steinen nicht zu verachten. Der Export von Teakholz und eine dazu ge- hörige Sägewerkindustrie gehört ebenfalls zu den bedeutsamen Wirtschaftsfaktoren die- ses an sich von der Natur so reich gesegneten Landes. Wie wir aus einem Gespräch mit dem deutschen Gesandten von Randow und sei- nem überaus rührigen Pressereferenten Herrn Rosiny entnahmen, hat die Bundesre- publik beträchtliche Wirtschaftsbeziehungen zu Birma. Zur Zeit ist eine deutsche Firma zusammen mit anderen ausländischen Unter- nehmen mit der. Modernisierung des Hafens von Rangun beschäftigt. Wir hatten Gelegen- heit, einen jungen Mann aus der Nähe von Mannheim zu sprechen, der dort seit zwei- einhalb Jahren als Monteur tätig war und sich in dieser Zeit trotz seiner erst 21 Jahre schon das beträchtliche Sümmchen von drei- Bigtausend Mark erspart hatte. Diese Bezie- hungen könnten aber noch wesentlich ausge- baut werden, litte die birmesische Wirtschaft nicht an einem Dauermangel von Kapital, Devisen und unternehmerischer Initiative. Noch immer ist die Schälung des Reises in den Mühlen schlecht. Der von der Natur so reichlich gebotene Reis ist in seiner Qualität auf dem Weltmarkt wenig gefragt und daher auch nicht gut bezahlt. Dazu kommt, daß der Staat in alles seine Hände steckt und die Handelslizenzen vergibt. Das bedeutet, daß ein bemerkenswerter Lizenzhandel und eine noch größere Korruption blüht. Dem Gerücht nach befassen sich sogar die Ehefrauen be- deutender Staatsfunktionäre mit dem Ver- kauf solcher Lizenzen, die dann von Mann zu Mann oder auch von Frau zu Frau weiter verschoben werden, wobei es offenbar nebensächlich ist, ob die Lizenz auch jemals ausgeübt wird. Solche Praktiken sind natür- lich einer Staatswirtschaft noch weniger zu- träglich als jeder anderen Wirtschaftsform und lähmen die unternehmerische Initiative, zumal niemand weiß, wann ihm seine Lizenz plötzlich entzogen wird oder wann sie dem Umfang nach als erfüllt angesehen wird. Selbst der Versuch, gemischte Unternehmen von Privatleuten und Staat zu bilden, konnte dem Uebel nicht abhelfen. Da außerdem das Nationalprestige dahin wirkt, Inder und Chi- UND ZUR ek Blitzbesuch in einigen Hauptstädten des Nahen und Fernen Ostens/ 2. Bericht nesen nach Möglichkeit aus dem Ge- schäftsleben auszuschalten, den Einheimi- schen es aber an Erfahrung mangelt, die in- ternationale Konkurrenz außerdem groß ist, so bewegt sich die birmesische Wirtschaft und damit auch der Staat ständig im Defizit und nichts hat bisher diesem Uebel abhelfen können, auch nicht die Generalsdiktatur. Ich habe den heutigen Ministerpräsiden- ten U Nu in der Tagung des internationalen Presseinstituts in Tokio über diese Dinge sprechen hören. Die staatsmännisch und auch philosophisch außerordentlich bemerkens- werten Ausführungen dieses klugen Mannes haben aber keinen Hinweis gegeben, wie er Birma aus dieser Verlegenheit herausführen Von Dr. Karl Ackermann wird. Er verspricht sich zuviel von Stahlwer- ken und großindustriellen Anlagen statt sein Hauptaugenmerk auf die Verbesserung des Reises und die Liberalisierung des Handels zu richten. Alle diese orientalischen Völker sind im Augenblick zu sehr von ihrer natio- nalen Selbstbestimmung eingenommen und haben daher das richtige Maß verloren. Theoretisch weiß dies U Nu auch sehr gut. Er gebrauchte in seiner Rede einen sehr treffen- den Vergleich. Wenn die nationale Unabhän- gigkeit dem Schlüssel zu einem Kassen- schrank gleicht, in dem nichts drin ist, was ist dann ein solcher Schlüssel nütz? Für Bir- ma wäre es gut, wenn seine Regierung nicht nur bei guten Einsichten bliebe. Die goldene Pagode Dem Bildwerk„Indien“(Verlag Kurt Desch, München) entnommen Ohne Bürokratie und Aufzeichnung Dank der Unterstützung von Herrn Ro- siny und seiner tatkräftigen Frau gelang es uns in den zwei Tagen unseres Aufenthalts in Rangun doch, auch einiges von seinen Se- hens würdigkeiten und Kunstschätzen zu erspähen. Trotz nicht unbeträchtlicher Hitze erkletterten wir die vielen Stufen der 170 Meter hohen goldenen Pagoge Schwe-Dagon, die wie ein umgekehrter Blumenkelch weit über die Stadt hinleuchtet und dem müden Wallfahrer schon auf Kilometer auf dieses zentrale buddhistische Heiligtum Hinterin- diens hinweist. Mit großem Eifer kleben die frommen Pilger Goldplättchen auf die Lotos- glocke, so daß die im 13. Jahrhundert er- baute Pagode schon mit einer zentimeter- dicken Goldschicht über und über bedeckt sein soll. Eine kleinere, aber nicht so kostbar gehaltene Pagode befindet sich noch im Zen- trum der Stadt. Auf der obersten Terrasse der goldenen Pagode angelangt, nachdem wir ungezählte Verkaufsstände religiéser Insi- gnien passiert hatten, hatten wir Schuhe und Strümpfe auszuziehen und hüpften nun auf den glühend heißen Marmor- und Sandstein- platten am Fuße der eigentlichen Pagode entlang. Gelegentlich überquerte auch eine Ratte ungeniert den Weg. Ein Priester hatte zuvor einen Obolus von uns entgegengenom- men und sang in einer mehr lauten als schö- nen Litanei unsere Empfehlung an seinen Herrn und Meister. Nun ist die Pagode nicht nur eine Art von goldner Pyramide über den angeblichen drei Haaren Buddhas in ihrem Inneren, sondern auch eine bedeutsame Sammlung von Buddha- Standbildern und Buddha-Tempeln aller Stile und Ge- schmacksrichtungen. Zwar schien uns die Darstellung des Buddha etwas monoton und ohne große Ausdrucksfähigkeit, aber es wurde uns versichert, daß kein Buddha dem anderen gleiche und daß wir als Westler nur nicht das Auge für die Individualität dieser Kunstwerke hätten. Sehr viel Andächtige haben wir in diesen Tempeln übrigens nicht bemerkt, die Neugierigen überwogen, aber das mochte wohl daran liegen, daß um diese Zeit keine religiöse Feier stattfand. Was uns auffiel, war lediglich der höchst laute und weltliche Diskurs, den eine buddhistische Nonne mit zwei rot gekleideten Mönchen führte. Im übrigen war es uns interessant zu hören, daß die Pagode mangels einer irgend- wie gearteten zentralen Kirche eigentlich niemand gehörte und daß sich lediglich eine Gesellschaft zur Erhaltung der Pagode um das Heiligtum kümmerte, ohne daß es etwa eine Bauleitung gab oder auch nur eine Ord- nungsbehörde, die etwa bestimmt, wo und wohin ein Tempel oder ein Buddha gesetzt werden durfte. Offenbar stand der Stifter- freude des Einzelnen nichts im Wege. Den- noch machte die Pagode einen sehr harmo- nischen Eindruck. In Birma wird der Welt offenbar bewiesen, daß man auch ohne Büro- kratie und Reglement leben kann. Selbst die Ehen werden weder in einem Standesamt noch in einem Kirchenbuch geführt und hal- ten doch, man hört sogar, besser als bei uns. Auf unserer Stadtrundfahrt überraschte uns am meisten, daß die ganze Stadt nach hand- Werklichen Vierteln aufgeteilt war. Da war die Straße der Goldschmiede, dort die der Seiden verkäufer. Im Apothekerviertel fan- den wir so viele und wohlausgestattete moderne Apotheken von einer Größe, wie wir sie bei uns nicht haben, daß ich geneigt bin, zu vermuten, daß diese gesegneten Naturkinder in all ihrer Lebensfreude doch von vielerlei Krankheiten geplagt sein müs- sen. In Indien war mir dies verständlich. Hier erstaunte es mich einigermaßen. Nun darf allerdings nicht vergessen wer- den, daß ja in Birma noch immer der Bür- gerkrieg herrscht. Bei der abendlichen Party im Hause Rosiny trafen wir einen jungen Hauptmann der regulären Armeèe, der uns berichtete, daß schon wenige hundert Kilo- meter vop der Hauptstadt entfernt das Maquis beginne und die Bürgerkriegsbanden das Land unsicher machen. Birma grenzt ja unmittelbar an China und auch Vietnam ist nicht allzuweit vom Schuß. Auherdem gibt es in den Bergwäldern noch immer Kopfjäger und allerlei desperates Volk, das noch wenig Verständnis für die Zivilisation bekundet hat. Unser junger Hauptmann war übrigens ein grundgescheiter und sehr gebildeter Mann und wußte uns zu beweisen, daß Karl der Große weder ein deutscher noch ein fran- zösischer Herrscher gewesen sei, sondern ein fränkischer Großfürst. Ich glaube nicht, daß viele Offiziere unserer Armee etwa über einen Herrscher der Pagan- oder der Schan- dynastie Annäherndes zu berichten wissen. Ich selbst natürlich auch nicht. Nur scheint allerdings eine von Mai bis Oktober dauernde Regenzeit, in der sogar die Bücher in der Luftfeuchtigkeit schimmeln, wenn sie nicht benutzt werden, den lernbegierigen jungen Menschen dort genügend Muße zu bieten, sich in ihrem Wissen zu bereichern, zumal sie ja auch nicht unter dem Zwang und der Jagd des täglichen Geldverdienens ste- hen wie wir. Trotzdem scheint dennoch das staatsbürgerliche Wissen der Oeffentlichkeit nicht so weit vorgedrungen zu sein, daß man etwa zwischen West- und Mitteldeutschland deutlich zu unterscheiden weiß. Die Dinge nehmen sogar zuweilen so groteske Formen an, daß die Post in Rangun die Bundesdeut- sche Gesandtschaft nicht zu finden weiß und Briefe nach wochenlangem Umherirren un- bestellbar an ihre Adressaten zurückschickt. ln Bangkok wohnen die Sötter Luftige, heitere Häuslein zwischen Pal- men, Lotosblumen auf stehenden Wasser- läufen, die Klongs genannt werden. Viel Licht, viel Farbe und fröhliche Gesichter. Das ist Thailand. In unserer Jugend lernten wir es„Siam“, aber die Bewohner legen heute Wert darauf, daß sie Thai, das heißt„Freie“ heißen. Und Thailand scheint ein freies Land zu sein, obwohl es bis 1932 ein absolutes Regiment hatte und auch heute noch unter den wechselnden Palastrevolten und Gene- ralsdiktaturen nicht über jene politische Freiheit verfügt, wie wir sie verstehen. Aber die Thai kümmern sich in Wahrheit nicht um Politik, die sie den Palasteliquen überlassen und ergo entbehren sie sie auch nicht. Schön wohnen die Menschen in Bangkok, noch schöner wohnen die Götter.„Wohnsitz der Götter“ zu sein, rühmt sich die Millionen- stadt Bangkok, in deren flimmernde Hitze uns das Flugzeug aus seinem gekühlten Leib entläßt. Aber wenn uns auch die Sonne und die Luftfeuchtigkeit schnell Rock und Binder ablegen läßt, sie entschädigt mit einem Farb- rausch, wie wir ihn noch nirgends in der Welt in dieser Verzauberung gesehen haben. Das sind keine gewöhnlichen Farben, noch Ornamente im landläufigen Sinne, das ist eine Lichtorgel, ein schwingender Sonnen- gesang von Linien, Formen und Gebilden. Von Hunderten von Tempeldächern, Pago- den und Klöstern singt und klingt die Melo- die des Landes, die Melodie vom schönen Leben, vom Reichtum und der Fülle, von der unbeschwerten Harmonie des Daseins, Von der Frömmigkeit und der Freigedigkeit sei- ner Bewohner. Vierhunderttausend Mönche sind in die- ser Stadt zu Hause. In ihren orangereten Tuniken, gescherten Hauptes sind sie sich ihrer Bedeutung wohl bewußt und zieren sich gar wohl ein wenig geschmeichelt mit ihren Sonnenschirmen oder ihren Sammel- trögen, wenn sie sich fotografiert sehen. Man sagte uns, daß diese unzähligen Tempel und Heiligtümer, die Bangkok so übersäen als wäre sie eine einzige heilige Stadt, daß sie ganz aus der unendlichen Freiwilligkeit dieses Volkes in all ihrer goldenen Herrlich- keit und ihrem Perlengefunkel errichtet wor- den seien. Kein Befehl, kein Zwang, keine finstere Drohung, noch auch heuchlerische Frömmelei habe die Thais veranlaßt, dem großen Buddha solche Verehrung darzubrin- gen. In einem der Tempel lag der große Lehrer der Menschheit, ganz von Gold über- zogen auf fünfzig Meter hingestreckt. Die Sohle seines Fußes vom Symbol des Rades bedeckt, maß allein gegen zwei Meter. Es war sicher kein hochkünstlerisches Gebilde diese Mammutskulptur aus Gold, aber sie zeugte von einer eingewurzelten Liebe die- ses Volkes zu einem Dasein der Güte und der Hingabe. Jeder Thai hat einmal im Leben einem Mönchsorden angehört und wurde ge- schorenen Hauptes in die Lehren des Budd- hismus eingewiesen, lebte in Abgeschieden- heit, in Nachdenken und im Verzicht ein, wenn auch noch so kurzes, Heiligenleben. Selbst der König, der große Verehrung ge- nießen soll und der einen eigenen Tempel besitzt, soll zeitweise als Mönch gelebt haben und das nicht erst, nachdem er wie Karl V. der Herrschaft überdrüssig war. Zwischen Königtum und China Wir hatten Glück mit unserer Ankunft. Der Tempel des Königs, der nur einmal im Jahr dem Volk zugänglich ist, stand gerade offen. Unser Fremdenführer versicherte uns, daß er in seinem Leben bisher noch nicht das Glück gehabt habe, den Königstempel zu be- sichtigen. Gegen Entrichtung einer Gebühr durften wir eintreten, Die Schuhe, die wir abzulegen hatten, wurden fein säuberlich numeriert, so daß wir sie nachher auch leicht wieder finden konnten. Das scheint auch eine Neuerung der Diktatur des Militärs zu sein, das es fertiggebracht hat, die„Freien“ auch an eine gewisse Ordnung zu gewöhnen, da- mit sie ihre schöne Stadt nicht in eine Abfall- grube verwandelten. Der. Tempel des Monarchen war in seiner ganzen Art jenen anderen Tempeln gleich, die wir besichtigt hatten. In den Vorhöfen angefüllt mit phantastischen Figuren, grim- men Steinwächtern, vogelleibigen Dämo- nen, Löwen und Schlangen. Kein Zeichen von Verfall trotz der Verwitterungsbeschleuni- gung des Klimas. Offenbar sind ganze Bau- hütten von Restauratoren tätig, um die Schönheit zu erhalten. Gesehen haben wir allerdings keine. Natürlich ist es immer gefährlich, ein Land nur vom Ansehen her beurteilen zu wollen. Auch diese Oase der zauberischen Spiegelungen birgt sicher seine dunklen Schatten. Wir kennen sie nur vom Hören- sagen. Thailand, das in 27 Jahren ebensoviele Staatsstreiche hinter sich gebracht hat, be- sitzt seine Polizeimacht, seine Armee, seine Parteien, seine Offiziersjunta und seinen intriganten Hofstaat. Bangkok kennt nicht nur viele Amüsierhäuser voll wunderschöner Nachtigallen, sondern auch seine Opium- buden und andere einschlägige Betriebe. Es ist auch nicht frei von Krankheiten und Seu- chen. Die Cholera holt sich immer wieder hre Opfer. Der Thai frei und beschwingt ist anderer- seits nicht aufgelegt, sich einer ständigen Arbeit zu verschreiben. Eine Hitze von mehr als 30 Grad macht den Menschen einfach un- tätig und lähmt seine Entschlußkraft. Nun hat es sich aber auch hier der Westen und die politische Führung des Landes in den Kopf gesetzt, den„Fortschritt“ einzuführen. Eine „Touristen- Industrie“ ist dabei, aus der natürlichen Kunstfertigkeit der Bewohner Kapital zu schlagen. Eine ganze Reihe von internationalen Organisationen hat sich in Bangkok niedergelassen, darunter die SEATO, die Organisation des sogenannten ostasiatischen Verteidigungsbündnisses. Die Energieversorgung und die Produktion land- virtschaftlicher Erzeugnisse soll mit aller Macht gesteigert werden. Es werden wie überall in unserer Welt dazu Dämme aufge- worfen, Flüsse gestaut, Kraftwerke einge- richtet und alle jene Qual erfunden, die uns im Westen nötig scheint, um die Naturvölker, die wir erst aus ihrem elementaren Dasein gescheucht haben, nun mit einer ewig frem- den Zivilisation zu beglücken. Wir werden nicht Ruhe geben, bis wir aus dem letzten asiatischen Berghirten einen Warenerzeuger und Verbraucher gemacht haben. Dann aber wundern wir uns, wenn sich ein Sturm aus Asien erhebt. Aus der Perspektive eines Stadthotels mit Luftkühlung sieht sich das freilich alles ganz harmlos an. Wir haben nichts von diesem Sturm über Asien entdecken können. Wir sind friedlich zwischen Tempeln und Früchtemärkten herumspaziert, haben uns über die Fülle der Autos und die verwegene Fahrweise ihrer Lenker auch hier verwun- dert, haben nach Souvenirs ausgespät und allerlei Merkwürdigkeiten entdeckt, haben Bronzeplastiken von Tempeltänzerinnen er- standen wie wir in Rangoon Lackbüchsen ge- kauft hatten. Wir haben ungezählte An- sichtskarten per Luftpost an unsere Freunde in Europa verschickt, die meist später an- kamen als wir selbst wieder heimkehrten. Im allgemeinen waren wir froh, wieder in unser kühles Hotel zurückzukehren, für sieben Mark ein Lagerbier zu erstehen oder uns mit einem Whiskysoda zu begnügen. Im übrigen wimmelte es auch hier an deutschen Lands- leuten, die vom Wirtschaftswunder ergriffen sich auf Völkerwanderung befinden. Hatten Wir bereits in Rangoon eine deutsche Wan- dergruppe von sechzig- bis achtzigjährigen Damen angetroffen, die sich schon ein Vier- teljahr in dieser Hitze herumgetrieben hatte, so Waren es in Bangkok vorwiegend jüngere Leute, die offenbar der Zivilisation ent- rinnen wollten, aber nur von einem „Western style-hotel“ ins andere über- siedelten. Man hat uns zu Hause gefragt, wie es denn nun eigentlich mit der chinesischen Ge- fahr in Thailand beschaffen sei. Abgesehen davon, daß es für uns Weiße sehr schwer ist, einen Thai von einem Chinesen zu unter- scheiden, läßt sich natürlich in wenigen Stun- den nicht feststellen, was ein Fischer, Reis- bauer oder Händler ist und was ein kommu- nistischer Parteigänger. Behauptet wird, daß die 3 Millionen Chinesen unter den 20 Mil- lionen Thais überall ihre Finger darin hät- ten. Da sie sich den Thais gegenüber durch Fleiß, Wendigkeit, aber vor allem Unbe- denklichkeit auszeichnen, sind sie natürlich bei den Einheimischen wenig beliebt, andererseits möchte man es mit ihnen in einer Art von neutralistischer Rückversiche- rung nicht verderben. Immerhin sitzen ein- flußreiche thailändische Politiker in Peking im Exil und steuern von dort aus die Unter- grundbewegungen bis nach Singapore. Es ist darum nicht so absolut sicher, daß die Thais bei der unpolitischen Haltung der Volks- masse und dem unentwegten Ränkespiel der politischen Marschälle eines Tages nicht doch in den Sog Pekings geraten, zumal auch in Rangoon die Amerikaner sich nicht gerade durch allzugroße psychologische Geschick- lichkeit ausgezeichnet haben. Wir Bundesrepublikaner haben keinen Anlaß, uns in jene fernen Händel einzu- mischen. Einstweilen liefern wir jährlich für 100 Millionen Waren und sind auch daran interessiert, uns an der„Erschließung“ des Landes zu beteiligen. Ob das auf die Dauer für uns ein positives Geschäft sein wird, ist freilich fraglich. Für den Tourismus ist Thai- land ein wunderschönes Land, von der unerträglichen Hitze einmal abgesehen. Mög- licherweise ist daher für uns Bundesrepu- blikaner die Ausbeute an reichen Erinnerun- gen einträglicher als die Ausbeute an Reis, Gummi, Teakholz oder Wolfram. Uns Blitz- besuchern jedenfalls ging es so. (Wird fortgesetzt) C 922 der naturreine Markensek JJC 1 Flasche inkl. Sektsteuer ))))!!! MORGEN Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 98 for Ihr gotes Seid den wirklichen Gegenwert, ganz gleich, ob Sie OM 50.— oder DM 100.— ausgeben wollen. aof das„Gesicht“ u. den Sitz des Kleides, auf dle Qualität des Stoffes, gut die besondets elegonte Note, gut die gediegene innenvetotbeitung. A b. 22 ene. 2 3 0 legen quch wir schon bei unsetem Einkauf größten Wert . drum gleich mel zu H.. MODEHAUS dos große Spezlolgeschöft für Oamenoberbekleidung Mannheim, O 1, 3, am patodeplatz Mannheim, O 6, 5. 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Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen Gewinn für die Zeit vom i. 1. bis 31. 12. 193 9992. 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffte2WeWe. 11 034 854,56 2. Halbfertige Erzeugnisse 8 VVV 2 12 078 125,89 3. Fertige Erzeugnisse JJ 227 732 663,86 50 845 644,31 4. Wertpapiere 5 22 8 5. 8 792,.— 5. Hypotheken und Grundschulden 3 Sn 535 149,.— 5. Von der Gesellschaft geleistete Anzahlungen 8 3 292 223,34 7. Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 5 33 9 695 905,21 8. Forderungen an nahestehende Gesellschafttr nn 1215 583,41 9. Wechsel 8 3 615 977,43 37 129 154,89 2304 264.57 24 305.79 1778 439,33 68 506 284,39 116 620,93 bei bester Bezahlung gesucht. AUrogAHN-RASTSTATTE Mannheim felefon 8 6167 Nette verträgliche kür kleine Imbiss-Stube gesucht. Vorzustellen 14 Uhr Eichbaum-Imbiss-Stuben, U 1, 17. Hilfskräfte für Wäscherei gesucht. Tel. 4 06 13 Jüngere Kontoristin perfekt in Steno u. 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Pence, Mannheim; Prof. Dr. Georg Segler, Stuttgart-Hohenheim; Ludwig Becker, Stuttgart-Bad Cannstatt; Gürſter Fichtner, Hockenheim; Hermann Vorstand: Harry B. Pence, Mannheim(Vorsitzer— Bestellung gemäß 8 90 II Akt); Dr. Franz Ahlgrimm, Mannheim; Waldo O. Bargmann, Heidelberg; Albert Friedrich, Heidelberg; Hans Tronser, Mannheim. Mannheim, den 28. April 1960 JOHN DEERE-LANZ AKTIEN GESELLSCHAFT Der Vorstand: Ahlgrim m Barg mann H. B. Pen oe FTrledrſleh AUFWENDUNGEN 5 E R T RAGE Zuverl Küchenhilfe Verlustvortrag aus 1938. 14 533 006,92 Rohüberschuß gem. 5 132 II, 5 5 Löhne und Gehälter 41 854 636,50 sofort gesucht. 1 Soziale Abgaben 8 5 001 544,31 I. Aktõ JJ Hotel„Graf Waldersee“, P 4, g. Abschreibungen auf das Erträge aus Betelligungen 8 960,— Anlagevermögen 3 902 302,86 5 5 2 72 2 inden soweit sie die Ertrags- Gewinn aus Verkäufen von 1 Monglerin U. 1 Böglerin Stenner e Hr. 3 005 649,26 Anlagegü teen 939 933,05 halbtags gesucht Wäscherei euern vom Einko n, Er- 5 85 n en een ese Außerordentliene Erträge. 1819 978,64 IIsmann, Rledfeldstr. 30, Tel. 50938 Vermögens abgabe 2 003 726,56 Verlustvortrag Nette, un Andere Steueen 4213 070,33 us 1958 14 833 006,92 5 Beiträge an Berufsvertretungen 8 735,89 8 5 5 Bedienung Außerordentliche Zuführung zu Gewinn für die Zeit ute Erscheinung ird 8b 30. n e ne 5 vom 1. Jan. eingestellt Café Mohrenköpfle, zufuhrung zur gesetzilehen 5 bis 31. Dez. 1959—,— 14 533 006,92 Mittelstraße 11. Rücklage 3JFFECCCTT 881,94 28523354557 5 5 ere, Jüngere, branchenkundige Verkäuferin fUr sofort gesucht.(evtl. halbt.) Grünfeld- beamenmodlen Mennheim, I 14, 11 Treuhanavema geen 120 672,01 sofort gesucht. Näh. Peter Mack, 12 7 Viktorlastraße 17, Telefon 4 05 09. Vers leege Nn HG 2 PAS SIVA Schneiderin balbtags od. amal eee e e eee I. Grundkapital 50 000 000 wöchentl. gesucht. „ un 1„ h éFfP Pqf¼fl)) ̃̊— d.. ¾ ,,] ẽ—»»;WM.. 5 Adr. einzus, unt. A 08146 im Verlag Waeezet zee aasee td 88 3 402 657,54 2 III. Rückstellungen für ungewisse Schullee 6 637 852,09 putzfrau. 5 80 8 5 Bar 2 IE KBAK IV. Rückstellungen für Pensionensns 8 5 460 737. Vorzust. ab 16 Uhr. Rest, N 4, 15. 1 Bis D V. Verbindlichkeiten 7 5 0 Geg. Vorlage der* 4000. 1. Teilschuldverschreibungen 8 85 22 1 920.— Köchenhilfe Verdienstbesch.„ 2. Guthaben der Heinrich und Julia LANZ. St tung 7 4595 274,47 bei guter Bezahlung per sofort Umschuldungen. 100%% Auszahlg d Hipstheken und undes UVH Vd 00,92 Dreyer, R 1, 15. 71 7 1˙ 4. Anzahlungen von Kunden 555. 0 N gesucht yer, R l, Keine Rückzahlungswechsel 5. Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 6 161 105,87 1 en e Kreditbüre A. Keichne: 26. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehengen Gesellschaften 13 004 461,70 50 Köchenhilfe D 85, 521 Mannheim, Wespinstrage 16 7. Verbindlichkeiten àus der Annahme von gezogenen Wechs en 127 193,13 885 onn. 7 Ruf 4 13 69 8. Verbindlichkeiten gegenüber Banken˖nndn 5 15 230 38026 Vorzust. ab 16 Uhr. Rest. N 4 15. Weinheim Sab . Sonstige Verbindlichk keiten. 20315 546,98 64 783 820,50 t e 8 5 8—— 7 esucht. 3 Vermögensabgabe Nette Bedienung el 5 96 12 Gegenwartswert J...... 8 ä DM 11 357 438,.— 5 5 5 Vierteljahres betrag 8 DI 218 707,50 dargeld ür jeden Zweel (a. für. Motorräder, Roller, Mopeds) zu nur 0,4% Zins p. Mt. 1 Gebühr. Z3equeme Rückzahlg. bis 24 Monate. Kreditbüro E. FRANCRK Mhm., G 5. 7, Tel. 2 33 37 Kostenlose Beratung. Berkredite anne lotkosten Or. GERD schMioi. Mannheim. 0 7. 14. bis zu DA 4000. verm schnell und diskret zu besond. günst. Be ding. 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Rotwurst. fiel, Nähe Wasserturm 290 3,25 O u. 26 Unsere Lebensmittel-Abteilung steht unter der ständigen Kontrolle eines Amerikanische Hähnchen ausgenommen, inliegend Herz, Leber, Magen, 300 g Amerikanisches Höhnerklein 330-g- Dose Lebensmittel- Chemikers. 2.50 1.25 U eb- rie leute 20 90. ucht. rlag. eds) ühr. late. büro 33 57 eling. U igen, 44 52 ke zher gen elle, reell 0 L A 3 79 Nr. 98/ Donnerstag, 28. April 1960 MORGEN prANKEN- Sroges Haus 9 Telefon 231 23 2. 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Damit steckt Afrika auch voller Probleme. Unser Sonderberichterstatter Louis Barcata, dem Leser sicherlich noch durch die Berichterstattung über seine China- Reise in bester Erinnerung, befindet sich zur Zeit auf großer Fahrt kreuz und quer durch Afrika und berichtet unserer Zeitung in nächster Zeit laufend über seine Erlebnisse. (9. Fortsetzung) Die Südafrikanische Union sorgt mit ihrer Apartheidpolitik nicht nur für Schlagzeilen in der Weltpresse, sondern sie begrüßt auch ihre Besucher schon im Flugzeug nach Johannesburg mit einem abscheulichen Dokument. Auf einem Fragebogen wird man unter Androhung von Freiheitsstrafen auf- gefordert, die unheimliche und in einem Zivilisierten Staat peinliche Wißbegier der Fremdenpolizei— natürlich nur zu statisti- schen Zwecken— zu befriedigen. Nach der Nationalität hat der in Diskriminierungsfra- gen aus eigener Erfahrung besonders emp- findlich gewordene Mitteleuropäer anzu- geben, welcher„Rasse“ er angehöre, wobei mm zur Auswahl fünf Rubriken zur Ver- fügung stehen, deren Ueberholtheit man be- lächeln könnte, wenn sie von den Herren dieses Landes nicht so ernst genommen wür- den. Die Reihung entspricht der„Rangfolge“: Europäer, Jude, Asiate, Farbiger(Mischling aus Schwarz und Weiß), Afrikaner. Dann wird man gezwungen, zu bekennen, ob man geschlechtskrank oder tuberkulös war, ob man eine Vorstrafe verbüßt hat oder je aus irgendeinem Land der Erde ausgewiesen Wurde. Dieser„Lebenslauf“ wird nicht etwa dem Einwanderer abgefordert, über dessen charakterliche und gesundheitliche Qualitäten sich die Regierung des Gastlandes ein Bild machen möchte, sondern jedem Touristen, der hierher reist, um Land und Leute ken- nenzulernen oder sich in den Badeorten der Kapprovinz zu erholen. Wer aus Westafrika kommt, stößt hier zum erstenmal auf die„Colourbar“, auf die Rassenschranke, die weder in den ehemals französischen Gebieten, noch am belgischen Kongo je existiert hat, und die auch im eng- lisch regierten Nigeria völlig unbekannt ist. Aber auf dem Flugplatz von Johannesburg sind die Toiletten„for Europeans only“. Asiaten, Neger und alle anderen„Rassen“ mögen sich der freien Natur bedienen. In grünen Autobussen fahren die Neger, in roten die„Europäer“. Die Rassentrennung Wird bei den Taxis fortgesetzt. Ein Schwar- zer darf nur in einem Negerauto fahren, ein Weißer nur mit einem weißen Chauffeur. In den Europaerhotels wird kein Farbiger als Gast aufgenommen. Wenn der indische Hoch- kommissar in das„Dawsons“ essen gehen Will, muß er sich vorher anmelden, und Außenamt samt Polizei haben sich um seine Sicherheit zu kümmern. Die Zeit, wo der Agyptische Botschafter aus dem Lift gewie- sen wurde, ist zwar vorbei, aber die getrenn- ten Eingänge in den Postämtern, zu den Ge- meindebüros, den Gerichten, dem Zoolo- gischen Garten sind bestehen geblieben, wie die Aufschriften auf allen Landstraßen bei Johannesburg:„Achtung, Autofahrer! Ein- geborenenübergang.“ In Europa heißt es: Wildwechsel oder Viehabtrieb. Unübersehbar sind auch die Warnschilder:„Sie betreten jetzt Bantustan“, also Negerland. Dazu braucht man als Weißer ebenso eine Bewil- ligung, wie die Schwarzen ihren„Paß“ haben müssen, um die Grenze zum Siedlungsgebiet der„Europäer“ überschreiten und sich dort aufhalten zu dürfen. Man soll nicht glauben, daß in Südafrika — wie häufig in westlichen Blättern zu lesen ist— leichtfertig und gleichsam zum Spaß auf Schwarze geschossen wird. Die Zahl der weißen Polizisten, die jedes Jahr in der „Union“ auf blutrünstige Weise ermordet werden, geht in die Dutzende. Ich habe die Einvernahme von mindestens zwanzig Neger- zeugen miterlebt, die den Aufstand von Cato Mandor schilderten, bei dem neun Polizisten von den Schwarzen„wie Hunde gejagt und erschlagen“ wurden. Es entstand das grauen- erregende Bild einer aus Tausenden von auf- gepeitschten Amokläufern zusammengesetz- ten Masse, die— wie einer der Angeklagten sagte—„nichts als töten wollte; ganz gleich wen, nur weiß mußte er sein“. Wenn man zunächst die Frage nach der Ursache dieses Wütens, das durchaus nicht aus Haß erfolgen muß, beiseite läßt, dann bleibt doch die Tatsache einer fast unerträg- lichen Spannung zwischen Schwarz und Weiß in der„Union“ bestehen. Die Weißen haben die Macht, die Waffen, die Organisation und den unbrechbaren Willen, sich zu behaupten und sich nicht majorisieren zu lassen. Sie leben mit Wolfshunden in den Gärten, mit Gewehren und Pistolen in Reichweite nicht nur auf den Farmen, sondern selbst in den Villen der Städte. Nirgends in der Welt sah ich, wie hier, daß alle Privathäuser und sämt- liche Geschäftsauslagen sich durch Alarm- anlagen vor Dieben zu schützen suchten. Wahrscheinlich gibt es außer in der„Union“ auch auf dem ganzen Erdenrund keine großen Städte, in denen der Weiße nach Einbruch der Dunkelheit selbst im strahlend beleuchteten Zentrum keinen Spaziergang ohne das Risiko unternehmen kann, von einem der dunklen, durchweg knüppelbewehrten, an allen Ecken lungernden, zerlumpten Gestalten nieder- geschlagen zu werden. Die Kriminalität ist weit höher als anderswo, und zur Furcht vor den Verbrechern— die nicht nur einer Haut- farbe sind— gesellt sich der bohrende Ge- danke einer Revolte der Unterdrückten, auch wenn nicht der geringste Zweifel besteht, daß jede Auflehnung mit den Panzern und Ma- schinengewehren der Weißen ohne große Mühe niedergeschlagen werden kann. Die Hoffnung der Agitatoren unter den Schwar- zen, durch fortwährende Aufstände die Gleichberechtigung zu erzwingen und damit die Macht im Staate zu erobern, ist ebenso aussichtslos und unerfüllbar, wie die Frei- heitssehnsucht der Völker in den kommunisti- schen Satellitenländern, wo eine regimefeind- liche Mehrheit sich ebenfalls nur vergeblich gegen die überlegene Waffengewalt der herr- schenden Schicht auflehnen könnte. Der erste, optische, oberflächliche Eindruck von der„Union“ ist durch die unentwirrbar erscheinenden Gegensätze bestimmt, die die- ses Land zerfleischen. Drei Millionen Weiße herrschen— möchte man glauben— mit nackter Gewalt über eine Mehrheit von neun Millionen Schwarzen. Aber schon ein zweiter Blick überzeugt den Besucher davon, daß mathematische Lösungen hier fehl am Platz wären. Selbst ein so aufopferungsvoll für die Negerrechte kämpfender Weißer wie Alan Paton, der Autor des weltberühmt gewor- denen Romans„Cry, the Beloved Country“, sagte zu mir, daß die„Pulverfaßsituation“ in Südafrika durch die Uneinigkeit der„Res- Gegen die Rassenpolitik der südafrikanischen Regierung demonstrierten kürzlien zunge Afrikaner, die an der Universität Heidelberg studieren. Im Anschluß an eine Kundgebung vor dem Bunsen-Denkmal zog die Gruppe der afrikanischen Studenten mit der Nachbildung eines Sarges(unser Bild) durch die Straßen der Stadt. Bild: dpa sen“ intensiviert werde. Es gebe, erklärte Paton, viele Weiße, die der Regierungspolitik der Rassentrennung ablehnend gegenüber- stünden, aber auch zahlreiche Neger, die ihr zustimmten. Unter den Europäern finden viele, daß die Apartheidpolitik„genial er- dacht“, aber falsch durchgeführt sei. Andere Weiße kämpfen gegen die Rassentrennungs- idee überhaupt, setzen sich für volle Gleich- berechtigung der Neger ein und sind bereit, die daraus entstehenden Konsequenzen einer Majorisierung durch die Afrikaner auf sich Brief an die Herausgeber In der Donnerstag-Ausgabe der vorigen Woche brachten Sie in Ihrem geschätzten Blatt einen Artikel über„Ulbricht, den Bauernleger“ Ihres Berliner Korresponden- ten. Da ich von 1945 bis 1959 in der Sowjiet- zone, und zwar auf dem Lande gelebt habe, die Entwicklung zum„Sozialismus“ mit offe- nen Augen und regem Interesse verfolgt habe, glaube ich darüber ein wenig informiert zu sein. Sie, als führendes Blatt der hiesigen Presse, müßten bemüht sein, der Bevölkerung ein wahres Bild der Lage der Sowjetzonen- Bevölkerung zu geben und nicht deren Lage verniedlichen. Sie schreiben, daß der Bauer, welcher sich keiner LPG anschließen will, zur Not sich von seinem Grund und Boden ernähren kann zum Unterschied von den Gewerbe- treibenden. Da ich 14 Jahre in Mahlow, Kreis Zossen, eine Gastwirtschaft betrieben habe, weiß ich positiv: Der Bauer, welcher sich Weigert, einer LPG beizutreten, bekommt kein Saatgetreide, keine Saatkartoffeln, kei- nen Kunstdünger, keine Maschinenhilfe von der Ms, kein zusätzliches Mastfutter, das Gesinde wird unter Drohungen zur LPG ge- lockt, eine Annonce zur Anwerbung neuer Arbeitskräfte nimmt die Presse einfach nicht an, so daß ein- Bauer mit 25 bis 30 Hektar nur mit familieneigenen Kräften arbeiten kann. Mit diesen sollen vier Pferde, zehn Milchkühe, die Jungrinder, 15—20 Schweine, ein paar Schafe und das Federvieh gepflegt werden, denn der vorgeschriebene Viehhalte- Plan muß erfüllt werden. Der Bauer muß ja auch sein Abgabe-Soll an tierischen und Pflanzlichen Produkten und an Gemüse er- füllen, und dieses Soll liegt 30 Prozent höher als das der LPG und der Staatsgüter. Unter den vorher geschilderten erschwer- ten Umständen kann er sein Abgabe-Soll nicht schaffen. Er hat nämlich nicht die modernen Maschinen und Pflegegeräte wie der westdeutsche Bauer. Nun kann er sich nicht einfach in den Schmollwinkel setzen und sich von seinem Grund und Boden er- nähren. Jetzt wird er vor's Tribunal gezerrt und wegen Wirtschafts-Sabotage und Sa- botage des„sozialistischen Aufbaus“ ange- klagt. Wer einer solchen Verhandlung noch nicht beigewohnt hat, kann überhaupt nicht ermessen, mit welchen fadenscheinigen Be- gründungen Recht zu Unrecht gemacht wird. Ich habe es am eigenen Leibe gespürt. Mein Urteil steht im Original zur Verfügung. Im Strafarbeitslager Mildenberg habe ich genug Bauern kennengelernt, die wegen dieser Delikte vier bis sechs Jahre Zuchthaus be- kommen haben. Mit den privaten Gewerbetreibenden und Handwerkern hat es Herr Ulbricht noch viel leichter. Sie schreiben: Diese Leute fin- den sich im sozialistischen Dorf nicht mehr zurecht, und der Kolchos- Vorsitzende be- stimmt, daß bei ihm nichts mehr gekauft Werden darf, sondern nur im HO und Kon- sum. Das ist ja purer Unsinn. Die Leute fin- den sich noch zurecht, und auf den Einkauf seiner Mitglieder hat der Kolchos-Vorsit- zende überhaupt keinen Einfluß. Diese LPG-Mitglieder bekommen wie jeder In- dustrie-Arbeiter ihren Lohn und haben noch so viel Solidaritätsgefühl, ihre Einkäufe beim privaten Händler zu tätigen. Wenn dieser aber keine Waren hat? Jedes Ge- schäft bezieht seine Waren vom„Staatlichen Großhandels-Kontor“, Einen privaten Groß- handel gibt es nicht. Wir hatten eine Gastwirtschaft mit einem Jahresumsatz von 90 000 bis 100 000 Ost- mark. Wir bekamen keine Zigarren, die schlechtesten Zigaretten, keinen Sekt, keine Importweine aus dem Westen, kein Import- bier Pilsener, Budweiser), kein Caramel- bier, die schlechtesten Spirituosen, zehn Kilogramm Fleischwaren im Monat und für die Speiseeis-Zubereitung die schlechtesten Rezepturen vorgeschrieben. Nun konkurrie- ren Sie mit HO und Konsum. Unser priva- ter Tabakwarenhändler bekam wochenlang nicht eine Zigarre zum Verkauf. Wollte er Persönlich eine rauchen, mußte er sich eine im Konsum kaufen. Er ernährte sich vom Toto und Lotto. So geht es jedem privaten Händler gleich welcher Branche. Sie schrei- ben: Es wird vielleicht keine zehn Jahre mehr dauern und diesem privaten Handel ergeht es genau wie den Bauern, In acht Wochen dreht Herr Ulbricht diesen Leu- ten den Hals ab, wenn er die Stunde für gekommen hält. Mit den Handwerkern ist es genau das- selbe. Sämtliche Aufträge, und nur der Staat vergibt größere Aufträge, bekommt die HPG. Versuchen Sie einmal in der Ostzone Zement, Backsteine, Bauholz, Nägel, Kugel- lager, Kabel und was der Handwerker alles braucht, ohne den„Staatlichen Großhandel“ zu kaufen. Ausgeschlossen! Herr Ulbricht hat sie alle an der Leine. Der Zeitpunkt, an dem sie aufhören zu existieren, liegt ganz in seinem Ermessen. Trotz alledem würde ich jedem dieser Menschen, der mich um Rat angeht, den Rat geben: Bleibt drü- ben, beißt in den sauren Apfel, wenn es noch so schwer fällt. Dort habt ihr noch eure Wohnung, eure Betten. Wäsche, Ge- schirr und ein Besteck zum Essen. Hier fangt Ihr noch einmal ganz von vorne an und habt von keinem Menschen Hilfe zu erwarten. Ich hoffe, mit meinen Zeilen ein paar Unklarheiten beseitigt zu haben, welche bei Ihnen noch über die Lage der Sowjetzonen- bewohner bestehen und zeichne Hochachtungsvoll A. L., Mannheim. zu nehmen. Der Streit über die Apartheid- politik geht also quer durch die Rassen, und man weiß nicht, ob die Schwarzen oder die Weißen es sein werden, die eines Tages die Lunte an dieses Pulverfaß Afrikas legen und eine Explosion auslösen werden, die die ganze Welt erschüttern muß. Zu solchen weltanschaulichen Gegensätzen gesellen sich die strukturell bedingten Wider- sprüche. Wie überall in Afrika, so bestehen auch in der„Union“ enorme Spannungen zwischen den Anhängern der Stammesstruk- tur und den Verfechtern moderner Staats- lehren. Die Häuptlinge, denen die Idee der „getrennten Entwicklung“ häufig zusagt, sind oft auf der Seite der Regierung. Sie werden von den Agitatoren bekämpft, die eine Macht- ergreifung der Neger nur auf Grund formal- demokratischer Entwicklungen für möglich halten, aber auch von den Aktivisten, die den evolutionären Weg ablehnen und durch revo- lutionäre Taten an die Spitze des Staates gelangen wollen. Die Häuptlinge sind sich mit der Regierung oft darüber einig, daß die Stammesstruktur langsam und organisch den Bedingungen des modernen Lebens in einen Landwirtschafts- und Industriestaat angepaßt werden müsse, daß also die neuzeitlichen Arbeits- und Daseinsformen natürlich aus den alten traditionellen Gegebenheiten her- aus entwickelt werden sollten. Agitatoren. Massenpolitiker und im Osten geschulte Propagandisten treten hingegen für den raschen Abbau aller paternalistischen Bin- dungen und für die Schaffung„neuzeitlicher“ anonymer Massenorganisationen ein. Hier stoßen sie auf das schroffe„Nein“ der Re- gierung, die jede Zusammenfassung der Schwarzen für gefährlich hält und daher ver- hindern will. Da und dort, bei Schwarzen und Weißen, Häuptlingen und Agitatoren, bei den Kirchen und den Ministern, mischt sich Idealismus und Eigensucht in häufig unentwirrbarer Weise. Die historische Tatsache, daß es sich in Südafrika nicht um ursprünglich„schwar- zes“ Land handelt, und das Gefühl der Wei- Ben, daß dieser nur mit hochentwickeltem Kulturbewußtsein und wissenschaftlicher Präzision fruchtbar, bewohnbar und ertrag- reich zu haltende Staat unter der Herrschaft der Neger verkommen müßte, wodurch mehr als dreihundertjährige Erschliegungsarbeit zunichte würde, macht zusammen mit dem Wunsch der Schwarzen nach einem„gerech- ten Leben“ das südafrikanische Problem so bitter, und die Idee von Bantustan, von der die Verwoerds schwärmen, und über die noch mehr zu sagen sein wird, zu einem so aus- sichtslosen Traum. 8 N 8 e uu ber huſt furbige Masche Weitschwingender ZVV Jogendliches Nachthemd aus bunt be- drucktem Effekthatist,/ lang, reich mit Spitze und Band- durchzug geschmückt. 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April 1960 MORGEN Selte 19 5 Isslone cattolica itallana“, lautet die Inschrift einer Metalltafel am Aufgang zum Haus Nr. 56 an der Werastraße in Stuttgart-Ost. Aus der offenen Haustür tre- ten Italiener. Fröhlich schwatzend, lebhaft gestikulierend. Unter ihnen ist ein katholi- scher Geistlicher, jung und sportlich. Sein Name: Mutti Don Battista. Bis vor wenigen Wochen war er der einzige seelsorgliche Be- treuer aller in Baden- Württemberg leben- den Italiener. An Sonn- und Festtagen drängen sich die Landsleute des Seelsorgers im Heim der italienischen Mission im Stuttgarter Vorort Wangen, um zwischen einer Partie Boccia und einem Espresso ihrem„Prete“ alle Sor- gen und Kümmernisse vorzutragen. Und in der Woche reist Don Mutti bei Wind und Wetter auf seinem Motorrad durch das Land. „Jetzt gibt es etwas Luft“, sagt er lächelnd, „seit dem 1. April ist nämlich im südbadi- schen Lörrach ebenfalls eine Niederlassung der Mission eingerichtet. Es ging nicht mehr anders, die Aufgabe wuchs uns über den Kopf.“ Und die seelsorgliche Betreuung der in Mannheim tätigen Italiener?„Auch in Mannheim wird in den nächsten Tagen eine italienische Mission eröffnet. Die Entfer- nung zwischen Stuttgart und der Rhein- Neckar-Stadt ist zu groß, der individuelle Kontakt geht verloren. Und auf den kommt es schließlich an..“ In Baden- Württemberg sind seit Januar dieses Jahres rund 18 000 italienische Ar- beitskräfte eingetroffen. Etwa 8000 davon wurden über die Deutsche Kommission in Verona eingewiesen. Die anderen kamen auf eigene Faust. Von den rund 25 000 Italienern, die 1959 in der Bundesrepublik Arbeit auf- nahmen, war die Hälfte in Baden-Württem- berg beschäftigt.„Wir haben im vergange- nen Jahr hier in Stuttgart bei der italie- nischen Mission für unsere Landsleute mehr als 2700 Briefe geschrieben. Wegen Kinder- geldbewilligung, der Regelung von Kran- kengeld oder Lohnausgleich, wegen Steuer- rückvergütung oder Vertragsbrüchen.“ Ver- trackte Bereiche der Bürokratie also, in de- nen sich kaum ein deutscher Arbeitnehmer auskennt. Doch auch die in Italien Daheim- gebliebenen wenden sich mit ihren Sorgen an die Mission. Eine Geldüberweisung blieb aus. Oder die Nachrichten aus Deutschland treffen zu selten ein. Was ist los?„Prego, Monsignore, schauen Sie doch einmal nach.“ Und Don Mutti steigt nach mehrstündiger Fahrt durchnäßt, verstaubt, verschwitzt— je nach Witterung und Jahreszeit— irgend- wo in einer Stadt an irgendeiner Baustelle oder Werkstatt von seinem Motorrad, um Giovanni ins Gewissen zu reden, künftig etwas häufiger an seine Eltern zu schreiben. Der Bedarf der Italiener an heimatsprach- licher Lektüre ist außerordentlich groß. Aus diesem Grunde, und um den Kontakt besser gewährleisten zu können, veröffentlicht die katholische italienische Mission eine eigene Zeitschrift, die mit ihrem Namen„La Squilla“ — Der Klang— jeden ihrer Leser an die „ Campo Fiera- der große Umschlagsplatz für Arbeitskräffe: Rallener.„Emigranten“ auf Zeit fleißige Menschen verlessen schweren Herzens ihre Heimat, um in der Zundesrepublik zu arbeiten riesigen Siemens-Martin-Oefen. In der Deutsche. Und Pietro Miglioranza aus in Neuostheim im Garten. 2 VON„MM“ Weit spannt sich die Halle der Stahlformgießerei über Summton ein Kran. Gleißender Widerschein flüssigen Stahls, der sich zischend in die Formen ergießt. Arbeiter mit verruß- ten Gesichtern unter dunklen Schutzbrillen. Angelo Baggi, Via Col Ronco 9, aus Sorisole im Kreis Bergamo steht neben Karl Schneider aus der Weißenburgstraße 90 in Mannheim- Neckarau. Luigi Toselli aus Anzio Pocacqua arbeitet neben Fritz Müller aus dem Almenhof: Kollegen und Kameraden. Sie sind es nicht nur vor der Glut des bullernden Stahlofens. In der Kantine sitzen sie am gleichen Tisch: hilft nach Feierabend seinem Arbeitskollegen Jochen Meier Außer den rund 500 italienischen Familien, die schon seit mehreren Jahren in Mannheim ansässig sind, nähert sich die Höhe rollt mit leisem Italiener und erreicht. Paese, Kreis Treviso, REPORTER HEINZ PETER KGRTFGEN Zahl italienischer Arbeitskräfte in rhein- neckar- städtischen Betrieben der Tausendergrenze. Weitere 500 werden im Laufe der nächsten Wochen und Monate eintreffen, um die empfindlichsten Lücken des Arbeitsmarktes im vollbeschäf- tigten Mannheim zu schließen. Mehr als 20 000 Italiener sind seit Anfang dieses Jahres als Arbeitskräfte in die Bundes- republik gekommen. Mindestens 40 000 werden im Laufe des Sommers noch folgen: Spiegelbild des bundesdeutschen Wirt- schaftslebens— Spiegelbild deren Pegelstand alljährlich die Zwei-Millionen-Grenze Wenn Giovanni Battista Moro aus Ponzano Veneto nach Feierabend über die Mannheimer Planken schlendert, dreht sich niemand nach ihm um. Er ist Mitbürger geworden. Und doch: Ein weiter Weg liegt hinter ihm— ein„Instanzenweg“ und ein Weg persönlicher Entscheidungen italienischer Arbeitslosigkeit, 15 Glocke der heimatlichen Pfarrkirche, damit an die Gemeinschaft mit den Lands- leuten daheim und in der Fremde, erinnern will. * Während wir uns mit Don Mutti unter- halten, klingelt das Telefon, schrillt es an der Tür, wird Post gebracht, kommt neuer italie- nischer Besuch. Auf dem Terminkalender steht für die nächsten Stunden ein Gespräch mit einem deutschen Arbeitgeber, der Besuch einiger italienischer Landsleute im Kranken- haus, eine Unterredung in der italienischen Botschaft. Lächelnd bringt der italienische Geistliche den„MM“-Reporter an die Tür. Sein Charme ist mehr als die unbekümmerte Grandezza seines Volkes. Die tiefen Furchen in dem noch jungen, scharfgeschnittenen Gesicht bilden zu seinem Lächeln keinen Widerspruch:„Viele meiner Landsleute“, so sagt er auf dem Flur,„sind für nüchtern denkende Rationalisten des zwanzigsten Jahr- hunderts ein Rätsel. Denken Sie daran, wenn Sie Süditalienern begegnen. Sie haben noch die ungebrochene Naivität der Kinder, sie sind von herzlicher Fröhlichkeit; und wenig später überfällt sie düstere Verzweiflung. Weil sie sich plötzlich ihres Heimwehs be- wußt wurden, der zweieinhalbtausend Kilo- meter, die sie von ihrem Dorf trennen. Oder weil sie irgend etwas nicht verstehen. Weil es ihnen fremd ist, unbekannt. Der persönliche Kontakt ist wichtig, das Gefühl von Ge- bor genheit...“ * Der Campo Fiera in Verona ist alljähr- lich in der zweiten Märzwoche Schauplatz Campo Fiera in Verona: Wartende Italiener— ihre Hoffnung heißt Bundesrepublik. Bild: K5./ Bohnert& Neusch und der größten Landwirtschaftsmesse Europas. Das ganze Jahr hindurch aber ist er Sam- melpunkt italienischer Arbeiter, die hier von einer Dienststelle des italienischen Ar- pe! zministeriums an die Deutsche Kommis- sion der Bundesanstalt für Arbeitsvermitt- lung und Arbeitslosen versicherung über- geben werden. Ein weiter Platz mit un- förmigen Zweckbauten, der Atmosphäre männlicher Sachlichkeit und organisatori- scher Vereinfachung. Es muß schnell gehen — Tempo, Tempo. Jeden Tag treffen einige hundert Italiener ein. Uebernächtigt viele. Die meisten aus Sardinien und Sizilien, aus Foggia, Bari, Lecce, Manfredonia. Tausend Kilometer Bahnfahrt dritter Klasse. Mit einem Kanten Brot und einem Stück Käse in der Tasche. Unrasiert. Müde. Und mit jener frisch aufgewühlten Empfindung, die sich schon beim Abschied daheim 80 schmerzlich ankündigte: Heimweh. Gleich- gültig, wie da der Campo Fiera von Verona aussieht. Ob Blumenbeete oder Grünanlagen oder nicht. Hauptsache: es geht schnell. Wenn man schon mal den Schritt getan hat, möchte man nicht lange auf der Stelle tre- ten. Das hier ist ja noch alles Italien— das Essen, die Sprache, die Not. Weiter also! Doch so schnell geht es nicht. Im Ver- waltungsgebäude der Auswanderungszen- trale sitzen sich die Dienststelle des italie- nischen Arbeitsministeriums und die Deutsche Kommission an einem langen Flur gegen- über. In den italienischen Büros werden die Personalien mit den Angaben der örtlichen Arbeitsbehörden verglichen, die benötigten Unterlagen— Atteste, Ausweise, Bescheini- gungen— zusammengestellt. Wochen vor- her schon hat sich Giuseppe Magnani bei seinem„Ufficio del Lavoro“ für die Ver- mittlung nach Deütschland gemeldet. Man braucht also nicht lange in Verona, um ihn fünf Meter über den Flur an die Deutsche Kommission weiterzuleiten. Dort sitzen 60 Angestellte der Nürnberger Bundesanstalt zwanzig Deutsche und vierzig Italiener— inmitten ihrer Karteikästen dicht beisam- men, um den pausenlosen Ansturm vermitt- lungswilliger Italiener in die vorgeschrie- benen Bahnen abzulenken. Die erste dieser „vorgeschriebenen Bahnen“ führt Giuseppe zum„Servicio medico“— zum ärztlichen Dienst. * Mitten im Industriezentrum Veronas, drei Kilometer vom Campo Fiera entfernt, ha n die Aerzte der Deutschen Kommis- sion in einem früheren Bürogebäude ihre Untersuchungsräume eingerichtet. Auf dem Innenhof zwischen mächtigen Holzlagern Warten die Italiener. Vierzig, fünfzig. Ein Omnibus wird sie in regelmäßigen Abstän- den zum Campo Fiera zurückbringen. Jetzt hocken sie geduldig auf entschalten Baum- stä imen und harren auf ihren Aufruf. In den Gängen und Räumen der oberen Stock- werke stehen Italiener mit entblößten Ober- körpern. An den Wänden hängen ihre Klei- der. Ein wenig hilflos stehen sie umher, un- sicher. Scheu. Dieser„Servicio medico“ scheint ihnen nicht ganz geheuer. Uber den Flur kommt ein Arzt, das Hör- rohr vor der Brust. Dr. Hans Joachim Reichel — Arzt des Arbeitsamtes Mann- heim, seit drei Monaten für Verona frei- gestellt.(Kleiner Plausch über rhein- neckar- städtische Lokalereignisse zwischendurch). „Die Aufgabe der medizinischen Beratungs- abteilung der Deutschen Kommission ist zweigeteilt. Einmal soll verhindert werden, daß keine Infektionen nach Deutschland ein- geschleppt werden. Zum anderen geht es um die Feststellung der beruflichen Eignung, um die Frage also, ob die italienischen Arbeiter für die vorgesehene Tätigkeit die notwen- digen körperlichen Voraussetzungen erfül- len.“ Und wie ist der allgemeine Gesund- Beitszustand?„Viele sind erheblich vor- gealtert. Männer, die oft zehn Jahre älter aussehen, als sie tatsächlich sind. Harte kör- perliche Arbeit von frühester Jugend an ist die Ursache.“ Und wenn nun jemand aus gesundheitlichen Gründen zurückgewiesen wird?(Nach drei Tagen Bahnfahrt. Nach sechs Wochen Hoffnung auf ein besseres Da- sein.) Was dann? Dr. Reichel betrachtet nachdenklich die langsam verglimmende Asche seiner Zigarette.„Das ist bitter, gewiß. Aber da sind die Sozialfürsorgerinnen des Päpstlichen Hilfswerks. Sie vollbringen oft kleine Wunder. Sie versuchen eine vernünf- tige Arbeitsstelle in Italien zu beschaffen. Sie organisieren Fahrgeld, Unterkunft, Ver- pflegung; drücken Tuberkuloseheilverfahren durch, besorgen Brillen, helfen den Familien. Manchmal kommen sie mit dem Abgewie- senen auch wieder her und versuchen, ihn ‚durchzuschmuggeln', uns um zustimmen“ „ 8 Die Ablehnung einer Arbeitsvermittlung nach Deutschland aus gesundheitlichen Grün- den erfolgt in der Regel im Zusammenhang mit dem Lungenbefund oder wegen zu hohen Blutdrucks. Oft helfen die fünf Arzte der Deutschen Kommission den Italienern mit einer Beschränkung der Einsatzmöglich- keit. Auf allen Papieren ist dann zu lesen: „Für Gerüstarbeiten ungeeignet. Blutdruck!“ Oder:„Nicht tauglich für schwere körperliche Arbeit!“ Oder:„Ausschließlich als Tischler verwendbar. Landarbeit ausgeschlossen!“ Die meisten Hochdruckkranken stammen aus Gegenden, in denen aus ernährungs- physiologischen oder klimatischen Gründen sehr viel Flüssigkeit konsumiert wird. Wenn man ihnen sagt, daß sie eigentlich krank sind, schauen sie ganz verwundert. In Deutschland kaum vorstellbar, daß mit einem Blutdruck von 210 sich jemand nicht krank fühlt. Der Anteil der Abgewiesenen ist im Verhältnis zu den Vermittelten, laut Dr. Reichel, gering und prozentual kaum faßbar. Erschütternd natürlich, wenn ein abgewie⸗ sener Familienvater mit Tränen in den Augen die Arzte beschwört:„Ich habe sechs Kinder zu Hause. Lassen Sie mich doch durch!“ Dr. Reichel:„Unverbildete, ehrliche Men- schen. Für alle ist die Bereitschaft, in die Fremde zu gehen, ein schwerer Entschluß, den sie mit großem Ernst gefaßt haben. Auch unter den Jungen ist kaum einer, der die Sache als Abenteuer auffaßgt— dafür ist in Italien die Bindung an die Familie viel zu Stark Im Campo Fiera herrscht inzwischen Hochbetrieb. Auf dem Flur stehen in langen Schlangen Italiener aller Provinzen. Die ärztliche Untersuchung liegt hinter ihnen. Hinter ihnen liegt auch die Armut. Vor ihnen die Ungewißheit. Die Fremde. Doch zu Hause sitzen die Kinder um den Tisch. Wartet die Frau auf das erste Geld. Verwaltungsoberrat Karl Martin Bindert ist der Leiter der Deutschen Kommission. Vor seinem Fenster dröhnt ein Lautsprecher. Eine Liste von Namen, mit italienischem Temperament heruntergerasselt:„Raul Gas- parini aus Pietreleina bei Manfredonia, Lorenzo Fabbri aus Follonica..“ 400 Namen. 400 Menschen— die Transportliste eines Tages. Aus Neapel gesellen sich noch 300 hinzu. Ringsum Schreibmaschinenge- klapper. Schrillende Telefone. Bindert: „Zwei Drittel des italienischen Arbeiter- kontingentes kommen aus dem Süden, von Sardinien und Sizilien. Die Voreingenom- menheit des ,‚dolce far niente ist irrig und trifft nicht zu. Der Süditaliener ist fleißig, zäh, aufrichtig.“ Im Norden der Halbinsel ist das Reservoir an Arbeitskräften beinahe vollständig erschöpft. Auch die Provinz Udine, aus der in den letzten Jahren die meisten italienischen Arbeiter nach Deutsch- land kamen, weist kaum noch Arbeitslose auf. Um so mehr der Süden.„Größter Wunsch, der immer wieder bei uns vorge- tragen wird: Die Familienzusammenführung. Aber die Wohnungsnot in Deutschland zwingt uns dazu, diese Bitte— von einigen wenigen Fällen, in denen die deutschen Fir- men selber für den notwendigen Wohnraum sorgen— abzuschlagen.“(Wird fortgesetzt.) Monsignore Mutti Don Battista(links) betreut seine Landsleute in Baden-Württem- berg. Bild: Bohnert& Neusch MTIEERKUHTIKOST der Natur für Sle bewahrt: Wertvolle Vitamine warten- genießen Sle schon heute auf Ihrem Tisch, wann Immer Sie wollen. Jederzeit! Das ist IGLO-TIEFKUHLKOST 1810 hält in aller Frische- elnzig durch Kälte- das Beste Köistllches volles Aroma naturfrischen Geschmack Diese Frische- welch herellcher Genuß! Warum noch frische 1G LO-Erbsen 0. N e 13 ü 10 5 N 0 N 8 185 000 N NN W 0 1 N 10 5 7 7. Isclie Ebbsen wann immer Sie wollen! Os nassen& ces. pflückfrlsche Erbsen- jung, frisch und butterzart- stehen 192 5 8 10 0 N N Selte 20 FEUIIIETOR Donnerstag, 28. April 1960/ Nr. 99 Literatur und politik Der italienische Schriftsteller Ignazio Silone wird am J. Mai sechzig Jahre alt Vielleicht liegt es daran, daß Ignazio Si- lone seine Bücher bis Kriegsende zuerst in deutscher Sprache veröffentlichen mußte, ehe sie italienisch erscheinen konnten— im Aus- land hat er jedenfalls einen größeren Namen als in seiner Heimat Italien. Seine Lands- leute rümpfen ein bißchen die Nase, wenn man mit ihnen über Silone spricht: das sei doch„keine Literatur“, es seien Leitartikel in Romanform, bald mehr, bald weniger ge- glückt und stets ein wenig dünn wie allzu stark gewässerter Wein. So unrecht haben die Italiener nicht, auch wenn bei solchen Urteilen oft Ressentiments mitsprechen: Die einen verzeihen ihm seinen Sozialismus nicht und die anderen(noch weniger) seinen Ab- fall vom Kommunismus. Die Faschisten aber sind ihm ohnehin gram, weil er das propa- gierte Märchen von der sozialen Fortschritt- lichkeit des Regimes noch zu dessen Leb- zeiten erbarmungslos zerstört hat. Dazu war er freilich wie wenig andere berufen. Daß er am 1. Mai das Licht dieser Welt erblickte, wirkt wie ein Sinnbild seiner Koltur-Chronik An dem„Europäischen Gespräch“ inner- halb der Ruhrfestspiele vom 29. Juni bis zum 1. Juli in Recklinghausen werden Wissen- schaftler, Publizisten, Politiker und Kultur- Politiker aus England, Frankreich, Oesterreich, der Schweiz, Holland, Belgien, Italien und der Bundesrepublik teilnehmen. Sie werden über das Thema:„Kultur zwischen Organisation und Politik“ diskutieren. Das Gespräch wird vom Berliner Senator für Volksbildung, Pro- fessor Joachim Tiburtius, geleitet. Gustaf Gründgens wird mit dem Ensemble des Deutschen Schauspielhauses Hamburg im Februar 1961 zu einem Gastspiel nach New Vork reisen. Er wird dort mit der Inszenie- rung von„Faust I“ und einer zweiten noch nicht festgesetzten Aufführung im„New Lork City Theatre“ gastieren. Das Gastspiel, dem der Hamburger Senat inzwischen zustimmte, wird zusammen mit der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes vorbereitet. Die Münchner Opernfestspiele bringen in diesem Jahr vom 7. August bis zum 9. Septem- ber Opern von Richard Strauß, Mozart, Wag- ner, Verdi und Orff. Zur Erinnerung an Richard Strauß, der am 8. September 1949 starb, wird Karl Böhm am Todestag des Komponisten ein Festkonzert dirigieren. Außer Karl Böhm werden Ferenc Fricsay, Robert Heger, Eugen Jochum, Joseph Keilberth, Rudolf Kempe, Hans Knappertsbusch, Ferdinand Leitner, Fritz Rie- ger und Meinhard von Zallinger bei den Opern- kestspielen dirigieren. Hugo Wolf sind zwei Liederabende mit Erika Köth, Hermann Prey und Dietrich Fischer-Dieskau gewidmet. Eine Ausstellung von über 100 Gemälden des 1944 verstorbenen norwegischen Malers Edvard Munch ist am Wochenende im Eremi- tage-Museum in Leningrad ausgestellt. Roswitha Lehr und Alma Sint spielen am Freitag, 29. April, 20.15 Uhr, im Großen Kur- saal Bad Dürkheim Violin- und Klavierwerke von Mozart, Couperin, Rameau. Leclair, De- bussy und Höller. Der Literarische Verein der Pfalz lädt seine Freunde für Samstag, 30. April, 15.30 Uhr, nach Speyer(Gasthaus„Zur Sonne“) zu einer Dichterstunde ein, bei der Susanne Faschon, Dr. Wolfgang Schwarz und Gerd Forster aus eigenen Werken lesen. Hermann Jaberg besorgt die musikalische Ausgestaltung. In der Mannheimer Liebfrauenkirche singt der Kirchenchor unter der Leitung von Chor- direktor Hans Eggstein im festlichen Primiz- amt am Sonntag, 1. Mai, 9 Uhr, die„Mutter- gottes-Messe“ von Ernst Tittel. Ausführende sind weiterhin B. Karch(Orgel) und Mitglieder des Pfalzorchesters. In der Städtischen Kunsthalle Mannheim wird am 18. Mai eine Gemälde-Ausstellung von Jean Piaubert eröffnet. Der in Deutschland wenig bekannte Künstler wurde 1900 in Bor- deaux geboren. Er entwarf für Paul Poiret in Paris Bühnenkostüme, trat 1933 der Gruppe „Abstraction— Création“ bei und beteiligt sich regelmäßig an den Ausstellungen im Salon des Réalités Nouvelles. Bei der Ausstellung„Nou- velle Ecole de Paris“, 1958, in der Mannheimer Kunsthalle, war er mit einem seiner Bilder vertreten. 1959 erhielt Piaubert, der auf der „documenta II“ einen großen Bildteppich zeigte, den Cézanne-Preis. Auf der letzten Biennale wurde ihm für seine IIlustrationen zu den „32 Sonetten aus dem Gefängnis“ von Jean Cassou die Goldmedaille verliehen. Sechs die- ser Dichtungen sind von Darius Milhaud ver- tont worden. Zur Eröffnung der Piaubert-Aus- stellung werden der Künstler, Darius Milhaud und Jean Cassou, der Direktor des Musée d'Art Moderne in Paris, nach Mannheim kom- men. Das schweizerische Salvati-Quartett wird bei dieser Gelegenheit drei der Kompositio- nen von Darius Milhaud singen. Zugehörigkeit zur Arbeiterbewegung. Sie War im Jahre 1900, als Silone geboren wurde, in Italien noch jung, doch schon recht lebenskräftig. In den Abruzzen, Silones Heimat, traf sie auf fruchtbaren Boden bei den Tagelöhnern und Kleinpächtern, die samt und sonders zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig verdienten. Wer über das gleichsam konstitutionelle Elend hinaus- wachsen wollte, dem blieb keine große Wahl. Der junge Silone— er hieß damals noch mit seinem bürgerlichen Namen Secondino Tran- quilli— war zum Priesterberuf fast ge- Zzwungen, weil diese Ausbildung für einen intelligenten Kleinbauernsohn die einzige Möglichkeit darstellte, sich aus den Fesseln seiner Herkunft zu befreien. Doch es wäre verfehlt zu meinen, er habe die Ausbildung ohne innere Neigung über sich ergehen las- sen. Denn die sozialistische Bewegung, der er sich bald darauf anschloß, bedeutete für ihn keine abstrakte Formel; sie verkörperte für ihn das Mitleid mit den Unterdrückten und Rechtlosen, das er als Christ empfand. Nachdem der Faschismus zur Macht ge- kommen war, sah sich Silone immer weiter nach links gedrängt. Der Mord an Matteotti, dem Generalsekretär der Sozialistischen Partei Italiens, im Juni 1924, der vielen In- tellektuellen die Augen über den wahren Charakter der Staatspartei öffnete, trug wohl auch zur Radikalisierung Silones entschei- dend bei: Nach einigen Jahren des Exils, die er zum Teil in Deutschland verlebt hatte, kehrte er illegal in die Heimat zurück und Wurde leitender Funktionär in der Kommu- nistischen Partei, die er bereits 1920 mitbe- gründet hatte. Doch schon nach wenigen Jahren er- kannte er im Kommunismus den„Gott, der versagt hatte“. Wie André Gide, so öffneten auch ihm Reisen in die Sowjetunion die Augen über den terroristischen Charakter des Regimes. Als einer der ersten europä- ischen Linksintellektuellen von Format brach er 1929 endgültig mit der Partei. In Italien hätte ihn ein Sondergerichtsprozeß erwar- tet; so ging er in die Schweiz, wo er bis 1944 lebte. Erst seit Kriegsende ist er wie- der in die Heimat zurückgekehrt. In Zürich fand er die innere Ruhe und die materiellen Voraussetzungen für das literarische Schaf- fen. Hier entstanden seine ersten Romane, die ihn rasch berühmt machten— vielleicht zu rasch, um ihn zu innerer Reife kommen zu lassen. Den Stoff bot ihm der antifaschi- stische Kampf der Bauern in den Abruzzen- Dörfern. Was er zu berichten hatte, stand in schärfstem Gegensatz zur Italien-Roman- tik der Ausländer(und wirkte wohl eben deshalb besonders in den angelsächsischen Ländern und in Deutschland), öffnete aber auch manchem Italiener die Augen über einen Landstrich seines Vaterlandes, der ihm bis dahin ferner gelegen hatte als der wilde Maurice Vlaminck: Zweimastschoner vor der Köste Diese um 1925 entstandene Souacke des 1876 in Paris geborenen Malers, eine Studie zum Oelgemälde gleichen Themas, befindet sich unter dem umfangreichen Angebot moderner Kunst, das am 20. und 21. Mai vom Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer versteigert wird(wir berichteten bereits am 22. April daruber). Der Schützpreis des Wer- kes beträgt 8000 Mark. Westen.„Fontamara“, 1930 in deutscher und erst 1948 in italienischer Sprache erschienen, War einer der frühesten neorealistischen Romane Italiens. Im Naturalismus der Dar- stellung hatte er zwar in den sizilianischen Romanen von Giovanni Verga Vorläufer, die bereits in den achtziger Jahren erschienen Waren; neu aber war Silones politischer Akzent, neu die Wendung gegen die Büro- kratie der Behörden und der Partei, neu die kämpferische Aktualität. Silone hat die Wirkung seines Erstlings nicht übertroffen. Auch die beiden folgenden Romane—„Brot und Wein“,„Der Samen unterm Schnee“— wurden zuerst in deut- scher Sprache gedruckt. Thematisch sind sie eng an die persönlichen Erlebnisse des Ver- fassers gebunden; das autobiographische Element tritt deutlich hervor. Es überwiegt in dem Nachkriegsroman„Eine Handvoll Brombeeren“ und bleibt auch in seiner letz- ten Erzählung„Das Geheimnis des Luca“ sichtbar. Hier hat sich Silone offenbar über- nommen: Er wollte einen psychologischen Foto: Katalog Roman schreiben, vermag aber die Gesetze der Gattung nicht zu erfüllen. Dieses Buch Silones ist sein schwächstes; der kämpfe- rische Schwung ist ihm verloren gegangen. Im Psychologischen liegen offensichtlich seine Grenzen. Unter seinen politischen Bü- chern ist„Die Schule der Diktatoren“ das klünstlerisch überzeugendste, weil es ein ak- tuelles Thema in Form satirischer Gespräche behandelt. Silone steht zwischen der Literatur und der Politik, wie er zwischen dem Christentum und dem Sozialismus beheimatet ist. Er ge- hört gewiß nicht zu den großen Schriftstel- lern des modernen Italien; Levi, Moravia, Pavese, Buzzati, Flaiano, Pratolini und ein Dutzend andere sind ihm künstlerisch hoch überlegen. Aber als Typus des Intellektuel- len, der sich über seinen„Gott“ getäuscht hat und seinen Irrtum rückhaltlos einge- steht, gehört er zu den symptomatischen Er- scheinungen unserer Zeit. Und als Zeitdoku- ment verdient auch sein literarisches Werk Beachtung. H. R. Ein junger Dirigent aus Mönchen Hans Stadimair dirigierte als dritter Bewerber das Ppfafzorchesfer in Neustadt Aller guten Dinge sind drei, heißt es; aber das stimmt nicht immer. Und auch, wenn überm Eingang des Neustädter Saal- baus das Motto„Fröhlich Pfalz, Gott er- halts“ steht, braucht drinnen noch lange nicht allweil der Frohsinn höchste Wogen zu schlagen. Auf dem Podium stand Hans Stadl mair aus München und dirigierte das Pfalz- orchester: der dritte Aspirant auf den ver- waisten Thron des Pfalzorchesters stellte sich damit vor. Hans Stadlmair ist ein junger Mann, 31 Jahre alt, zwangsläufig ohne stationenrei- chen Berufsweg also noch, derzeit Leiter des Münchner Kammerorchesters. Mit großem Sinfonieorchester wird er bisher nicht viel Erfahrungen haben sammeln können; das ist bei der Bewertung seines Neustädter Gast- spiels natürlich zu berücksichtigen. Der Dirigent begann mit Hans Pfitzners Ouvertüre zum„Käthchen von Heilbronn“ verheißungsvoll in zumindest einem solchen Grade, daß man sich zu wohlgemutem Ab- Warten entschließen konnte. Da glückte zwar nicht alles nach Wunsch, aber es lag Wenigstens ein Hauch romantischer Grund- stimmung über den Details, und der Atem reichte aus, den Bogen des Werks zu schlie- Ben. Das Publikum erlebte einen recht leben- digen und frisch taktierenden Dirigenten, dem besonders der herzhafte Ritterspektakel Iustig von der Hand ging. Aber ach, der Ritterspektakel! Im Ver- lauf des Abends mußte man sich wiederholt fragen, ob da wirklich der Leiter eines Kam- merorchesters auf dem Podium stand. Oder aber es kam die Vermutung auf, daß gerade eine fortwährend kammer musikalische Be- tätigung explosive Kräfte aufspeichert, die bei erster Gelegenheit zur Entladung drän- Zen. Diese Gelegenheit packte Hans Stadl mair beim Schopfe, als er Peter Tschai- kowskys fünfte Sinfonie in e-Moll dirigierte. Er hieb den Taktstock zeitweilig so energisch durch die Luft, daß das Orchester gar nicht anders konnte, als mit Volldampf voraus von einem Sturmtief ins andere zu segeln. Nun ist Tschaikowskys fünfte Sinfonie gewiß ein Werk, dem kräftige Farben, dyna- mische Entfaltung und zolldicker Blech- panzer nicht unbedingt widersprechen. Aber gerade das erfordert ein Gegengewicht in ge- zügelter Feinheit der Interpretation. Vor allem können die wirklichen Höhepunkte ja nur dann voll herauskommen, wenn sie sich aus den Atempausen, aus der Ruhe sinnvoll entwickeln. Hans Stadlmair aber forcierte allzu stark, stürmte immerzu hastig auf die Gipfel. Dadurch kam ein unnötig lärmender und grober Zug in das Werk, und die sinfo- nische Gestaltung geriet ins Hintertreffen. Der zweite Satz beispielsweise floß als eine zähe Lava ohne Kontur und Ausdruck dem Ende zu. Solist des Abends war der Geiger Ricardo Odnoposoff. Er spielte das Violinkonzert e-Moll von Felix Mendelssohn- Bartholdy, leider weniger mit dem als vielmehr gegen das Orchester. Oder besser gesagt: gegen den Dirigenten, den die Differenzen im ersten Satz so weit in Verwirrung brachten, daß er nie mehr zur wünschenswerten Kongruenz mit dem Solisten kam. Er bemühte sich zwar mit angespannter Aufmerksamkeit, der zwei- fellos sehr individuellen Gestaltung des Soloparts auf den Fersen zu bleiben, aber es fehlte wohl das Hineindenken in die Kon- zeption des Geigers, die ein kongeniales Mit- einander ermöglicht hätte. So konnte Ricardo Odnoposoff, der ver- zweifelte und von sichtbarem Unmut über- schattete Anstrengungen machte, dem Orche- ster seine Tempi mitzuteilen, erst in den Zugaben seine hervorragenden künstle- rischen Qualitäten ungetrübt zeigen: glit- zernde, scheinbar mühelose Virtuosität, Präzision und Sauberkeit und einen jeder- zeit ausdrucksvollen, in weitem Bereich von warmer Samtweiche bis zu hellem, schlan- kem Glanz modulierfähigen Ton. Der Solist wurde anhaltend gefeiert. Der Dirigent blieb ebenfalls nicht ohne Beifall, wird aber selbst kaum darüber im Zweifel sein, daß die Stufen zum„Thron“ des Pfalz- orchesters für ihn doch(oder auch: noch) ein Wenig zu steil sind. hesch Ein Leben för Dostojewski E. K. Rahsin erhielt den Uebersefzerpreis Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat auf ihrer Frühjahrstagung in Tübingen der in München lebenden Dosto- jewski-Uebersetzerin Frau E. K. Rahsin den Uebersetzerpreis für 1960 verliehen. Der 1958 gestiftete, mit 3000 Mark ausgestattete Preis War erstmals dem englischen Uebersetzer- ehepaar Edwin und Willa Muir und im ver- gangenen Jahr Benno Geiger verliehen worden. 5 Die aus dem Baltikum stammende, über 70 Jahre alte Preisträgerin E. K. Rahsin hat seit einem halben Jahrhundert ihre Ar- beit dem Lebenswerk Dostojewskis gewidmet und es dem deutschen Leser vertraut ge- macht. Werner Bergengruen würdigte die Verdienste der Uebersetzerin, die aus Ge- sundheitsgründen nicht an der Verleihungs- feier teilnehmen konnte. In einer geschlossenen Sitzung hatte der Tübinger Kulturphilosoph Professor Eduard Spranger, neben Karl Jaspers und Albert Schweitzer Ehrenmitglied der Akademie, an die Aufgabe und Bestimmung des Dichters erinnert: die beim Durchschnittsmenschen nur schwache und ungleichmäßige Erlebnis- fähigkeit zu erweitern und zu vertiefen. Der Dichter habe Erwecker, Bildner und Prophet zu sein. So stehe es schon bei Schiller, fügte der Redner hinzu, doch könne er sich leider nicht erinnern, davon im Schiller-Jahr viel gehört zu haben. dpa Von Bach bis Hindemith Duo-Abend mit Reinhold Bohl in Heidelberg Man weiß, daß ein Duo nicht einfach durch eine Addition der Fähigkeiten von beiden Seiten zustande kommt, und darf in diesem Punkt sogar bei klangvollen Namen skeptisch sein, bevor das Ohr zugestimmt hat. Viel ist schon gesagt mit der Feststel- lung, daß Reinhold Buhl, der junge Mann- heimer Cellist, und Martin Steinxrüger, der erfahrene Heidelberger Pianist, bei einem in der Aula der Alten Universität Heidelberg von der dortigen Gesellschaft der Musik- und Kunstfreunde in Verbindung mit dem Orts- verband des Richard-Wagner- Verbandes veranstalteten Kammerkonzert in jenem Sinne über die Addition hinausgelangten und in mannigfacher Entsprechung und Ver- zahnung eine Einheit der Interpretation er- reichten. Reinhold Buhl, dessen offenkundiges Ta- lent jede Förderung verdient, spielte das einzige Solowerk des Abends, Johann Se- bastian Bachs Solo- Suite für Cello in d-Moll, gleichermaßen entfernt von rationaler Sach- lichkeit wie von betont individueller Aus- prägung. Die Interpretation verriet Ueber- einstimmung mit der abstrakten Geistigkeit dieser Tonsprache, die Buhl nicht unvorteil- haft expressiv anhebt, wo es gegeben er- scheint. Dies alles wird gestützt von einer vorzüglichen Technik mit geschmeidiger Phrasierung und verläßlicher Intonation. Die Chronologie der vier übrigen Duo- Kompositionen bezeichnete markante Ent- Wicklungspunkte der Musikgeschichte: Lud- wig van Beethoven(Variationen in Es-Dur über das Duett„Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus Mozarts„ Zauberflöte“), Robert Schumann Orei Phantasiestücke, Opus 73), Hans Pfitzner(Sonate in fis-Moll, Opus J) und Paul Hindemith(Variationen über ein altenglisches Kinderlied). Auf diesem wei- ten Feld unterschiedlicher Anforderungen bewährte sich bis in diffizilste Passagen kontrapunktisch verschränkten Werkbaus das Einvernehmen beider Musiker. Die Beet- hoven- Variationen erhielten bei transparent- vornehmem Klang immer wieder einen Zug vom Spielerisch-Konzertierenden zu bedeu- tungsvoller sich konzentrierenden Stimmun- gen. Die humoristische Charakterisierung der Hindemith-Variationen wurde beiderseits mit feinen und derben Mitteln voll musi- kantischen Elans bewältigt. Schumanns Stimmungskunst und Pfitzners gebärden- reiche, letzte Intensität herausfordernde Tonsprache schließlich schienen dem Aus- druckstemperament des Cellisten besonders zuzusagen, und da auch Martin Steinkrüger auf diesen kraftvoll- männlichen Ton ein- ging, entwickelte sich in jedem Falle ein von formaler Kontrolle gebändigtes, jedoch mit voller Hingabe getätigtes Musizieren. Der Beifall des Publikums war mehr als herzlich und führte zu einigen Zugaben. rr. 2. VICEKI 8 BAUM FLGT UND FLAM ME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 22 Fortsetzung Und dann gab es da Hunderte, wahr- scheinlich sogar Tausende von Iguanos. Sie sahen aus wie Spielzeugdrachen, sie ver- suchten sogar, Feuer zu speien, brachten es aber nur zu einem schwächlichen, kleinen Niesen, und es fehlte ihnen bald an der nö- tigen Spucke. Ihre faszinierte und komische Neugier kannte keine Grenzen, und wenn sie vertraulich näher kamen und sich mit einem zusammensetzten, so konnte man die melancholischen Säcke unter ihren Augen sehen und das resignierte Lächeln, das ein- für allemal in ihre Gesichter eingebaut ist, das weise Lächeln einer zum Untergang be- stimmten Spezies. Als ob sie sagen wollten: Du hättest uns kennen sollen, als unsere Familie noch Macht und Einfluß hatte. Ach, mein lieber Freund, alles ist eitel auf dieser Welt! Thumbs, der ein wenig erschrak, als er eine unheimliche Aehnlichkeit in diesem Lächeln entdeckte, zögerte, es ein mensch- liches Lächeln zu nennen 5 Als Tracey sah, daß der Prinz in seine Tasche griff, um die Repetierpistole heraus- zuholen, legte sie rasch ihre Hand auf die seine, um ihn davon abzuhalten.„Schau, hier hast du die Dinosaurier, die ich dir ver- Sprach, en miniature, sagte sie nicht un- freundlich.„Bitte schieß nicht auf die Klei- en Kerlchen. Wer weiß, vielleicht finden wir morgen im Dschungel größere, richtige Urweltriesen— und was für eine Sensation das wäre, mein Lieber, nicht wahr?“ An jenem Tag, sobald die Sonne die Wolke aufgesogen hatte, die der nahe Vulkan gewöhnlich um seine Spitze trug wie einen dicken Verband, hatten sie zum erstenmal eine klare Sicht auf den Kegel des Gipfels und den Ring von tiefgrünen Urwäldern unterhalb der Baumgrenze. Sie schienen nicht sehr weit weg zu sein und nicht allzu schwierig zu erreichen. Dieser ihr zweiter Tag auf der Isabela verlief recht friedlich— bis es zu der uner- freulichen Sache mit den Seelöwen kam. Sie lagerten in lärmenden Massen auf den Riffen und treppenartigen Vorsprüngen der felsigen Küste, ein träger Harem von Seelöwinnen, die sich mit ihren Jungen balg- ten oder schliefen.„Sehen sie nicht aus wie jenes Bild von Ingres mit den vielen dicken Frauen ich habe vergessen, wie es heißt bloß daß diese hier schokolade- braun sind statt fleischfarben“, sagte Tracey belustigt. Worauf Barany eine Augenbraue in die Höhe zog und boshaft bemerkte:„Seit wann interessiert sich Mylady denn für sol- che dekadenten europäischen Dinge wie Kunst und Kultur? Die überraschst mich wirklich, meine Liebe.“ Tracey achtete nicht 1 auf ihn, sie war zu sehr mit dem Kinder- garten der jungen Seelöwen beschäftigt, es War ein 80 lustiges, liebenswertes Durchein- ander von dicken Babys. Gerade als Tracey auf einen tiefergelegenen Felsvorsprung hinunterkletterte, um die Sache etwas mehr von der Nähe anzusehen, lösten sich vier von ihnen aus dem großen Haufen los und hopsten vertrauensselig auf sie zu, um fest- Zustellen, ob sie wohl mit ihnen spielen Würde. Dann knallte ein Schuß im Paradies. Eines von den Haremsweibchen auf der höhergelegenen Felswand, vielleicht die Mutter, wachte auf, bewegte den Kopf ein Wenig, klapste mit einer ihrer Handflossen auf den Boden und schlief weiter. Ein mas- siger Bulle, der getrennt von seinen Frauen Wie ein Denkmal auf einem nahegelegenen Felsen thronte, äußerte ein stolzes und drohendes Pater-familias-Gebrüll, dem kei- nerlei Aktion folgte. Drei von den Jungen erreichten plumpsend die Stelle, Wo Tracey kniete. Das vierte, von der Kugel getroffen, blieb auf halbem Weg liegen. Es schaute Tracey an mit seinen riesigen dunklen Augen, den flehenden und ver- ständmnislosen Augen eines kranken Kindes. Ein paar große Tränen rannen ihm über das flache Gesicht und vermischten sich mit einem Tropfen Blut, der ihm aus der Nase sickerte. Es gab einen klagenden kleinen Wehlaut von sich und starb. Tracey ließ sich zu dem glänzenden klei- nen Körper hinuntergleiten und legte ihre Hand auf das glatte runde Köpfchen. Die drei überlebenden Jungen plumpsten hinter ihr her, immer noch voller Neugier und im- mer noch ohne jede Furcht vor diesem Weib. Tier, das sie nie zuvor gesehen hatten. Ein zweiter Schuß folgte jetzt, dem ein wildes empörtes Röhren des Bullen auf seinem auto- kratischen Basaltthron antwortete, Langsam fiel er auf die Seite und immer noch brül- lend rollte er die Felsenstufen hinunter, außer Sicht, und fiel mit lautem Klatschen in das stille und tiefe Wasser, das vom Meer her zwischen den Basaltnadeln eine schmale Wasserrinne bildete. „Ein guter Schuß! Genau durch das linke Auge!“ rief Barany.„Cummings— Dave— ich brauche ein Seil, ich will mich hinunter- lassen, und ihr zieht dann den Bullen her- auf— okay, Captain?“ „Ich fürchte, daß jemand anders ihn schon als Jagdtrophäe beansprucht“, sagte Glenn und zeigte hinunter, wo der schmale Wasserstreifen sich innerhalb einer Minute in einen quirlenden Strudel von dreieckigen Flossen und peitschenden Fischschwänzen und schnappenden Kiefern verwandelt hatte, während sich in der Luft bereits die Möwen mit ihrem durchdringenden gierigen Geläch- ter versammelten. „Nicht möglich— Hale?“ fragte der Prinz. Glenn gab ihm nicht einmal eine Ant- Wort. Er kletterte zu Tracey hinunter und 20g sie sanft von dem toten kleinen See- löwenkind weg. „Ich möchte nicht, daß die Haie es fres- sen“, flüsterte sie,„ich möchte, daß es be- graben wird— bitte— Glenn— bitte“ Barany stützte Tracey auf der anderen Seite. „Es tut mir leid, mein Liebes“, murmelte er.„Ich war erregt— das Klima— die schreckliche Sonne, sie blendete mich für einen Augenblick“ Tracey wandte ihm ihr Gesicht zu, mit einem Ausdruck, den er nicht so schnell wie- der vergessen sollte, und sie sagte leise:„Ich könnte dich umbringen. Ich könnte dich um- bringen, hörst du mich? Dich erschiegen“ Barany ließ ihren Arm los und trat einige Schritte zurück. Das gezwungene Lächeln auf seinen Lippen gefror, es war das Lächeln eines Mannes, der versucht, sehr schlimme Zahnschmerzen tapfer zu ertragen. Er zog die Pistole aus der Tasche und streckte sie ihr mit einer übertrieben höflichen Verbeu- gung hin.„Teschek— bedienen Sie sich, Madame“, sagte er.„Ich stehe zu Ihrer Ver- fügung.“ Der peinliche Schmerz verfehlte seine Wirkung, und sie kletterten schwei⸗ gend zurück zum Lager. Glenn kündigte an, er werde bei Ebbe mit dem Boot hinausfahren, um nachzu- sehen, ob auf der Arundel alles in Ordnung sei, dann mit Proviant in ausreichender Menge und, was das wichtigste war, mit frischem Trinkwasser zurückkommen, damit sie zwei oder drei Tage in den Bergwäldern bleiben könnten. „Was soll denn diese ganze Geschichte mit dem Wasser? Die Wälder müssen doch überschwemmt sein damit! Wasser in den Dschungel mitnehmen! Geben Sie es doch zu, Hammers, das ist einfach absurd.“. „Möglich, Barany, aber solange ich für euch alle verantwortlich bin, tue ich nichts auf gut Glück.“ „Und wie soll das Wasser in die Berge hinauf transportiert werden, Sir?“ „In unseren Feldflaschen, Sir. Und in Ziegenhäuten, auf unserem Rücken, wie bei den Arabern, Sir“, sagte Glenn, seinen Ner- ger im Zaum haltend mit der Technik, die er sich an verschiedenen Tiefpunkten seiner Karriere erworben hatte: als Kadett in Ana- polis zum Beispiel, oder als er sich den Le- bensunterhalt damit verdiente, Touristen auf die Alligatorenjagd zu führen. Fortsetzung folgt