101 wo Dra- am- des SSE Titel er- Ur- uert nen- Der Er e an ent- a in te. ickt, 20g die tres gs Setzt Ur- s die lung tre- den, 2 Lin- eit Ver- mer men ei- ter- gast licht Wie War hal- über mit ach- bielt arts gon- gem „E ligte Atri- be- Be- len- rau, Uter und ich- eibt. nen, iner ndi- men tion Los- die des tan- und Kkste Liob, Alle, WE und welt sität m- eine lan- egs- gibt rch- aten inen wir- ann In- ens- inst- tim- erke icht- Auf- ach- nung Die SSO the- Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky; Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. 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(Ap) Der Ministerrat der Nordatlantischen Verteidigungsgemein- schaft hat am Montag das westliche Programm für die Pariser Gipfelkonferenz ein- mütig gebilligt. Die in Istanbul versammelten Außenminister der NATO-Staaten nahmen am Vormittag einen Bericht ihres britischen Kollegen, Selwyn Lloyd, über die westlichen Abrüstungsvorschläge zur Kenntnis und hörten am Nachmittag grund- sätzliche Ausführungen des amerikanischen Außenministers, Herter, zum Deutsch- land- und Berlin- Problem. Irgendwelche Einwände wurden zu keinem der beiden Sachgebiete erhoben. Die Sitzung des Ministerrats war von dem norwegischen Außenminister, Halvard Lange, eröffnet worden, da der türkische Staatsprä- sident, Celal Bayar, der Tagung wegen der innenpolitischen Spannungen in der Türkei kerngeblieben war. Als am Vormittag die Delegationen im großen Sitzungssaal des neuen Stadthauses von Istanbul ihre Plätze Bekenntnis zum Selbstbestimmungsrecht Vertriebenenpolitiker aller Parteien tagten in Bonn von unserer Bonner Redaktion Bonn. 119 Vertriebenen-Politiker aller Parteien des Bundestages und der Länder- parlamente bekräftigten am Montag in Bonn ihre Haltung zur Wiedervereinigung aller Teile Deutschlands und zur Sicherung der Freiheit Berlins. Zu der Tagung hatte der Bund der Vertriebenen eingeladen. In einer Entschließung bekannten sie sich zum Selbst- bestimmungsrecht der Völker als dem tra- genden Fundament für das Recht auf Heimat. Der Vorsitzende des Bundes deutscher Ver- triebener, Bundestagsabgeordneter Krüger (CDU), hob hervor, daß es zum erstenmal sei, daß sich die Vertriebenen aller Parteien ge- meinsam mit der Deutschlandfrage befaßgten. Dies sei im Hinblick auf die bevorstehende Gipfelkonferenz vor großer Bedeutung. In der Entschließung appellierten die Ver- triebenen an die Verantwortlichen in der Welt, die den Frieden gefährdende Auftei- lung Deutschlands zu beseitigen. In 2 Wei wei- teren Entschließungen verurteilten die Ver- triebenenpolitiker die Vernichtung der freien Bauern, des Handwerks und des freien Ge- Werbes in der Sowjetzone und forderten nachdrücklich die Beibehaltung des Vertrie- benenministeriums. Bundestagsab geordneter Baron von Man- teuffel(CSU) erklärte unter großem Beifall, es dürfe keine Vertriebenenpolitik geben, sondern nur eine deutsche Politik. Der baye- rische Arbeitsminister Stain(BHE) setzte sich für eine verstärkte Propaganda im Ausland, vor allem in den Entwicklungsländern ein mit dem Ziel, das Dilemma der deutschen Spaltung immer wieder der Weltöffentlich- keit in Erinnerung zu rufen. Der BHE-Vor- sitzende Seiboth warf in die Debatte, die „Verzichtpolitiker“ seien diesmal recht glimpflich weggekommen. Er hoffe, daß sie „aus Dank dafür künftig den Mund halten“. Es sei noch nie so schlecht um die Sache der Vertriebenen bestellt gewesen, erklärte der Bundes vorsitzende der FDP, Erich Mende. Es komme nicht darauf an, wer die nächste Bun- destagswahl gewinne, sondern ob das ganze minister Ernst Lemmer, deutsche Volk die auf sie zukommenden gro- Ben Prüfungen bestehen werde. Anzeigenaktion in den USA Frankfurt.(AP) Mit einer„Botschaft aus Berlin am Vorabend der Gipfelkonferenz“, die am Montag als ganzseitige Anzeige in über 100 Zeitungen und Zeitschriften der Vereinigten Staaten erschien, haben acht Berliner Politiker, unterstützt von 35 Ver- tretern des politischen und wirtschaftlichen Lebens, der Gewerkschaften und Kirchen, um das Verständnis der Amerikaner für die Lage der geteilten ehemaligen Reichshaupt- stadt geworben. Die Anzeige, die auf pri- vate Initiative zurückgeht und mit Spenden aus privaten Kreisen finanziert wurde, zeigt das Brandenburger Tor mit der Unter- schrift:„Das Brandenburger Tor inmitten Berlins steht auf der Grenze zwischen Demokratie und Kommunismus.“ Die Botschaft ist unterzeichnet von dem Berliner Regierenden Bürgermeister Willy Brandt, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Johann Gradl, dem Vorsitzenden des Betriebsrates der AEG Berlin, Alfred Henze, der Verlegerin Annedore Leber, Bundes- dem ehemaligen Reichstagspräsidenten Paul Löbe, dem SPD. Bundestagsabgeordneten Kurt Mattick und der Alterspräsidentin des Bundestages, Dr. Marie Elisabeth Lüders. Sie trägt ferner folgende Unterschriften: Wilhelmine Lübke, Dr. Hermann J. Abs, Dr. Marga Anders, Fritz Berg, Werner Bockelmann, Max Brauer, Gräfin Marion Dönhoff, Ernst Friedländer, Werner Friedmann. Otto A. Friedrich, Pr. Ernst Fromm. Dr. Rupert Giessler, Prof. Emmi Hagen, Prof. Dr. Otto Hahn, Prof. Wilhelm Hahn, Pr. Walter Hil- pert, Bischof D. Dr. Hanns Lilie, Karl Marx, Heinrich Meins, Bertha Middelhauve, Alwin Münchmeyer, Prof. Dr. Heinz Nordhoff, H. Oehmig, Dr. Hans C. Paulssen, Willi Rich- ter, Ludwig Rosenberg, Axel Springer, Prof. Karl Schiller, Dr. W. W. Schütz. Harald H. Schuldt, Dr. Hugo Stenzel. Bernhard Tacke, Rudolf Ullstein, Prälat Wilhelm Wissing, Dr. Otto Ziebill. Schneider oder Hellwege? Kampfabstimmung um die Führung der DP zu erwarten Bonn/ Bremen(dpa AP). Eine Kampfab- stimmung um den künftigen Vorsitz der Deutschen Partei ist beim Bundesparteitag in Heilbronn am Wochenende jetzt sicher: der bisherige erste stellvertretende Parteivorsit- zende und gleichzeitige Vorsitzende der DP- Bundestagsfraktion, Herbert Schneider(Bre- merhaven), hat allen Landesverbänden seiner Partei mitgeteilt, er wolle nun doch für das höchste Amt in der DP- Führung kandidieren. Chessman hingerichtet Nach einem dramatischen Kampf der Ver- teidigung wurde der amerikanische Gewalt- verbrecher und Erfolgsautor Caryl Chess- man am Montag in der Gaskammer des Zuchthauses San Quentin hingerichtet. Mit der Exekution hat Chessman einen zwölfjäh- rigen Kampf unter Ausnutzung aller nur er- denklichen zuristischen Möglichkeiten verlo- ren. In den letzten Tagen hatten sich zahl- reiche prominente Persönlichkeiten in den SA und Europa für das Leben Chessmans eingesetzt.(Siehe unseren ausführlichen Be- richt auf Seite 12.) Bild: Archiv Schneider hatte zuvor wiederholt geäußert, er werde nicht als Gegenkandidat Hellweges auftreten. Wie am Montag in Bonn aus DP- Kreisen verlautete, wird das Abstimmungs- ergebnis als„völlig offen“ angesehen. Der bisherige Parteivorsitzende Heinrich Hellwege wird von seinem Landesverband Niedersachsen zur Wiederwahl vorgeschla- gen. einnahmen, kam es vor dem durch einen Truppenkordon geschützten Gebäude zu neuen Demonstrationen, Die Soldaten gingen mit Gewehrkolben gegen die etwa 3000 Stu- denten vor und zerstreuten sie. Der türkische Außenminister, Zorlu, entschuldigte sich später bei seinen Kollegen wegen der Zwi- schenfälle. Es handle sich bei den Demon- stranten nur um eine kleine Gruppe von Stu- denten, die nicht für die Masse des Volkes spreche. Lloyd unterrichtete die Außenminister in seinem Referat auch über den bisherigen Verlauf der Genfer Abrüstungskonferenz. Er Wiederholte den bekannten Standpunkt, daß der Westen nur einer angemessenen kontrol- lierten Abrüstung zustimmen könne. Er hoffe, daß auf dem Gipfeltreffen einige konkrete ge- meinsame Richtlinien für die Genfer Ab- rüstungskonferenz erarbeitet werden könn- ten. In der Diskussion vertraten mehrere Mi- nister die Auffassung, daß die Sowjets bisher propagandistisch mehr von den Genfer Be- sprechungen gehabt hätten. Der westliche Vorschlag sei gut, aber so kompliziert, daß ihn der Mann auf der Straße kaum verstehen könne. Eine bessere Unterrichtung der Oeffentlichkeit, vor allem über die Notwen- digkeit der Kontrolle, sei dringend erforder- lich. Bundesaußenminister von Brentano wies darauf hin, daß es der Sowjetunion weniger um eine Abrüstung an sich, als um eine Ver- ringerung der Lasten gehe, die sie durch die große Rüstungsproduktion tragen müsse. Es komme den Sowjets in erster Linie darauf an, Arbeitskräfte für die Produktion von Gütern für den zivilen Sektor freizubekom- men. Außenminister Herter verlas eine Bot- schaft Präsident Eisenhowers, in der dieser betonte, man dürfe von der Gipfelkonferenz keine schnellen oder sensationellen Ergeb- nisse erwarten. Aller Wahrscheinlichkeit nach sei Paris nur der Beginn einer Reihe von Konferenzen, die alles in allem erhebliche Zeit erfordern würden. Man könne nur mit einem mäßigen Erfolg in Paris rechnen und zufrieden sein, wenn es überhaupt zu einem richtigen Gespräch und nicht nur zu Mono- logen komme. Die Erörterung des Deutschland- und Ber- lin- Problems nahm weniger als eine Stunde in Anspruch. Herter hat dem Vernehmen nach dabei auch auf die westliche Absicht hingewiesen, den Sowjets eine Volksabstim- mung in beiden Teilen Deutschlands vorzu- schlagen. Besuch bei Aneurin Bevan machte der indische Minister präsident Nehru, der sich zur Zeit anläßlich der Common- wealth Konferenz in London aufhält. In Bevans Landhaus, wo sich der Labourführer von einer längeren Krankheit erholt, kam es 2u einem familiären Gespräch. Von links nach rechts: Frau Pandit(Schwester Nekrus), Bevan, Nehru, Frau Jenny Lee Bevan. Bild: AP Nehru: Apartheid bedroht den Frieden Er will die Rassentrennung vor dem Commonwealth zur Sprache bringen London.(AP/dpa) Einen Tag vor Beginn der Commonwealth-Konferenz richtete der indische Ministerpräsident Nehru scharfe Angriffe gegen die Rassentrennungspolitik der Südafrikanischen Union, die er als eine Bedrohung des Weltfriedens bezeichnete. Nehru, der am Wochenende zur Teilnahme an der Commonwealth- Konferenz in London eingetroffen ist, erklärte am Montag auf einer Pressekonferenz, die südafrikanische Apartheid-Politik stehe im Widerspruch zu der Charta der Vereinten Nationen und zur zivilisierten Auffassung von der Menschen- würde. Im Gegensatz zu Nehru und dem Mini- sterpräsidenten von Ghana, Dr. Nkrumah, die beide eine Behandlung der Rassendiskri- minierung auf der Commonwealth-Konfe- renz wünschen, ist der britische Premier- minister Macmillan bestrebt, die Erörterung Marschall Sokolowski zurückgetreten Sacharow wurde neuer Generalstabschef/ Umbesetzungen in der Roten Armee Moskau.(dpa) Aus Moskau wurden am Montag wichtige Umbesetzungen im sowjeti- schen Oberkommando bekannt, an denen drei frühere sowjetische Oberkommandie- rende in Deutschland beteiligt sind. General- stabschef Marschall Sokolowski ist zurückge- treten und durch Marschall Sacharow ersetzt worden, der von November 1957 bis vor etwa zwei Wochen sowjetischer Oberkommandie- render in der Sowietzonenrepublik war. Der bisherige Befehlshaber des Wehrkreises Kiew, Marschall Tschuikow, ist durch Gene- raloberst Koschewoj ersetzt worden. Außer- dem soll der Oberkommandierende der Streitkräfte der Warschau-Pakt-Organisa- tion, Marschall Konjew, erkrankt sein. Als Grund für den Rücktritt Sokolowskis wird genannt, daß der bisherige General- stabschef leidend sei. Sokolowski war nach Marschall Schukow der zweite Oberkom- mandierende der Sowjettruppen in der So- Wjetzone. In seine Amtszeit fallen die span- nungsgeladenen Monate der Berliner Blok- kade. Generalstabschef war er seit 1952. Er galt als einer der fähigsten sowjetischen Strategen. Marschall Matewi Sacharow ist 61 Jahre alt. Im Kriege führte er eine Armee und war danach Oberbefehlshaber des Le- ningrader Wehrkreises. Ende 1957 hatte er Marschall Gretschkow als Oberkommandie- renden der Sowjettruppen in der Sowietzone abgelöst. Im Mai 1959 war Sacharow zum Marschall befördert worden. Zwiscsen Gesfern und Morden Einmütig beschloß der Vorstand der CDU/ cSU-Bundestagsfraktion, im Bundes- tag einen Untersuchungsausschuß zur Unter- suchung der gegen Bundesminister Ober- länder erhobenen Vorwürfe zu beantragen. Wenn die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion auf ihrer heutigen Sitzung den Beschluß des Vorstandes billigt, ist der Weg für den Rücktritt von Bundesminister Oberländer frei. Kaplan Dr. Adenauer, der in der katho- lischen Kirchengemeinde Unkel im Kreise Neuwied tätig ist, ist durch den päpstlichen Stuhl in Rom zum Monsignore ernannt wor- den. Dr. Paul Adenauer ist ein Sohn des Bundeskanzlers, er wohnt in Rhöndorf. Der Gesetzentwurf über die Krankenver- sicherungsreform geht Ende dieser Woche in die Hauptrunde der parlamentarischen Aus- schußberatungen. Der sozialpolitische Bun- destagsausschuß beginnt am Freitag mit der zweiten Lesung dieses Reformwerkes, die richtungweisende Empfehlungen für das Plenum des Parlaments bringen wird. In einer Entschließung fordert das Inter- nationale Auschwitzkomitee, daß die am 8. Mai in der Bundesrepublik ablaufende Verjährungsfrist für die Verfolgung von KZ Totschlagsverbrechen verlängert wird. Die Entschließung wurde auch an Bundestags- präsident Gerstenmaier und Bundesjustiz- minister Schäffer geschickt. Eine Entschädigung für Frauen, die wäh- rend des letzten Krieges in den Kompentra- tionslagern Auschwitz und Ravensbrück zu medizinischen Experimenten herangezogen wurden, forderten in Oslo medizinische Sach- verständige aus sieben Ländern, darunter auch die Bundesrepublik. Die Aerzte setzten sich dafür ein, daß diese Angelegenheit not- falls vor die Vereinten Nationen gebracht wird. Zwei Fregatten der deutschen Bundes- marine sind zu einem Flottenbesuch in den Hafen von Piräus eingelaufen. Es ist der erste Besuch von deutschen Kriegsschiffen in Griechenland nach dem zweiten Welt- krieg. Im Bonner Auswärtigen Amt wird da- mit gerechnet, daß die am 16. Mai begin- nende Pariser Ost-West-Gipfelkonferenz im Höchstfall 10 bis 14 Tage dauert, wobei die wichtigsten Tagesordnungspunkte Ab- rüstung, Berlin- und Deutschlandfrage so- wie Ost-West- Beziehungen sind. Der Bun- deskanzler wird am 13. Mai nach Paris flie- gen und an den beiden folgenden Tagen Be- sbrechungen mit den drei westlichen Staats- chefs führen. Dr. Paul Hertz, Westberlin, Wirtschafts- senator, ist zu Gesprächen in die USA in New Lork eingetroffen. Er will in New Vork und Washington mit Freunden Ber- lins zusammenkommen um noch einmal, unmittelbar vor der Gipfelkonferenz, den Berliner Standpunkt darzulegen. Ihrem Mitgefühl für die Opfer der Zwangskollektivisierung in der Sowjetzone gab die britische Regierung Ausdruck. Ein Sprecher des britischen Außenministeriums erklärte, das Bauernlegen in der Zone und die Enteignung der Handwerker sei eine weitere„tragische Konsequenz der Tatsache, daß die Deutschen in der Sowjetzone keine Regierung ihrer eigenen Wahl haben.“ Nach längerer Pause werden sich die CDU-Minister präsidenten am Donnerstag in Bonn wieder zu einem„Rundfunkgespräch“ zusammenfinden. Die Länder wünschen eine vertragliche Regelung mit dem Bund über das zweite Fernsehen und die Rundfunkge- bühren. Ueber die Rekordentfernung von über 14 000 Kilometern wollen die USA eine Atlas- rakete schießen. Die Rakete soll von dem Versuchsgelände in Florida gestartet werden, an Südafrika vorbeifliegen und im indischen Ozean niedergehen. Die bisher von Atlas- raketen zurückgelegten Entfernungen lagen durchweg unter 10 000 Kilometern. Krim Belkassem, der stellvertretende Mi- nisterpräsident der algerischen Exilregierung, ist in Peking zu einem ersten Gespräch mit dem stellvertretenden chinesischen Minister- präsidenten Ho Lung zusammengetroffen. An dem Gespräch nahmen von algerischer Seite auch Rüstungsminister Abd el Hafid und Fi- nanzminister Ahmed teil. Von neuen Erdstößen wurde am Mon- tag die südpersische Stadt Lar erschüttert. Das neue Beben ereignete sich, als der Schah von Persien die Verwüstungen in der Stadt in Augenschein nahm. In Hongkong mehren sich die Berichte der aus China zurückkehrenden Reisenden über eine schwere Hungersnot in einigen Teilen Chinas. dieser Frage auf private Unterredungen am Rande der Konferenz zu beschränken. Nehru wies darauf hin, daß der Commonwealth- gedanke auf der Gleichberechtigung der Ras- sen fuße, und sagte der Südafrikanischen Union„Schwierigkeiten großen Ausmaßes“ voraus, falls sie nicht auf die Diskriminie- rung der Rassen verzichte. Zum indisch- chinesischen Grenzkonflikt sagte Nehru, seine jüngsten Besprechungen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Tschou En-lai hätten deutlich gezeigt, daß die indischen und chinesischen territorialen Ansprüche sich auf unterschiedliche, ge- schichtliche Anschauungen stützten. Die dynamische Politik Pekings führte Nehru auf das rasche Wachstum der chinesischen Be- völkerung und Industrie sowie auf eine falsche Einschätzung der internationalen Lage zurück. Er vertrat die Ansicht, daß Pe- king sich aufgeschlossener zeigen würde, wenn man es vor zehn Jahren in die Ver- einten Nationen aufgenommen hätte. 5 Der indische Ministerpräsident erhob auf eine Frage keine grundsätzlichen Einwände Segen einen etwaigen Beschluß Großhritan- niens, sich wirtschaftlich und politisch enger an Europa anzulehnen. Diese Frage müsse Großbritannien allein entscheiden. „Freistaaten“ im Commonwealth? Die Konservative Partei Großbritanniens schlug am Montag eine Reform des Com- monwealth vor, die unter anderem Aus- druck in neuen Begriffen und Bezeichnungen finden sollte. In einem Studienbericht des Büros der Partei wird angeregt, das Kolo- nial ministerium und das Ministerium für Commonwealth-Beziehungen einem einzi- gen Minister zu unterstellen, der auch im Kabinett sitzen solle. Die noch nicht souve- ränen Gebiete sollten einen neuen Status erhalten und dann, wenn sie praktisch be- reits die Selbstbestimmung über ihre inter- nen Angelegenheiten erreicht haben, als „Freistaaten“ bezeichnet werden. Die übri- gen abhängigen Gebiete sollten die Bezeich- nung„Realm“(Gebiet, Reich) erhalten, Ver- treter der Freistaaten sollen nach diesem Vorschlag Beobachter zu den Konferenzen der Regierungschefs der Commonwealth- Länder entsenden. Der Bericht befürwortet, daß sich Freistaaten und„Realms“ mit souveränen Mitgliedern des Commonwealth — wo immer dies möglich ist— zu regio- nalen Organisationen zusammenschliegen, die der Zusammenarbeit auf bestimmten Sachgebieten dienen. CDU-Fraktions vorstand bremst die Wünsche zur Beamtenbesoldung Bonn.(eg/ Eig. Bericht). Die Beamten des Bundes, der Länder und Gemeinden werden vielleicht nur mit einer siebenprozentigen Erhöhung ihrer Gehälter rechnen können. Im Vorstand der CDU/ CsU-Bundestags- fraktion zeigte sich am Montag die Tendenz, weitergehende Zugeständnisse gegnüber den Bundesbeamten abzulehnen. Die Vorent- scheidung wird am Dienstag die Gesamt- fraktion der Christlichen Demokraten zu treffen haben. Der innenpolitische Bundes- tagsausschuß hatte kürzlich bei Abwesen⸗ heit einiger CDU-Mitglieder empfohlen, die Gehälter der Bundesbeamten rückwirkend ab 1. Januar des Jahres um neun Prozent zu erhöhen. Beamtenkartell will 13 Prozent (dpa) Das Deutsche Beamtenkartell hat am Montag in einem telegrafischen Appell an den Haushaltsausschuß des Bundestages eine Erhöhung der Beamtengehälter um 13 Prozent verlangt. Gleichlautende Anträge Wurden an die Länder gerichtet. Sete MORGEN Dlenstag, 3. Mal 1960/ Nr. 102 Die NATO und die Freiheit Das Gesetz, nach dem die NATO angetre- ten ist, heißt: Verteidigung der Freiheit. Es ist eine makabre Situation, wenn der NATO- Rat jetzt in einer Stadt tagt, in der NATO- Soldaten mit Panzern gegen Studenten vor- gehen, die nach Freiheit rufen. Präsident Eisenhower sandte dem in Istanbul versammelten Rat eine Botschaft. Er drückte darin die Hoffnung aus,„daß alle Regierungen und Völker der NATO ihre Be- mühungen verdoppeln, um unsere Kraft, un- sere Einigkeit und die Festigkeit unserer Ueberzeugungen zu erhalten“. Kein Zweifel, daß der Präsident jene Ueberzeugungen meint, die in der Präambel des NATO-Ver- trages niedergeschrieben sind. Dort heißt es: „Die vertragschließenden Staaten.. sind entschlossen, die Freiheit, das auf den Prin- zipien der Demokratie, der Freiheit des ein- zelnen und den Grundsätzen des Rechtes beruhende gemeinsame Kulturerbe ihrer Völker sicherzustellen.“ Der NATO-Vertrag proklamiert kühn die Gemeinsamkeit aller Partner in den Prinzipien, auf die sich die Freiheit grün- det. Das sind Demokratie, Freiheit des ein- zelnen, Herrschaft des Rechts. Der Vertrag unterstellt die Verwirklichung der Freiheit im inneren Bereich der Bündnisgemein- schaft und findet so die Zweckbestimmung des Paktes: diese Freiheit nach außen zu verteidigen. Wir haben in diesen Tagen Grund, danach zu fragen, in welchem Maße die Freiheit in manchen NATO-Staaten in Wahrheit verwirklicht sei. Diese Frage ist nicht neu. Sie ist seit jenem 4. April 1949 gestellt, an dem die Außenminister von zwölf Staaten den NATO-Vertrag in Washington unterzeich- neten. Denn unter den Männern, die ihren Namen unter das Dokument setzten, befand sich der Vertreter Portugals. Es gab schon damals Kritiker, die Portugal wegen seines Regierungssystems nicht für berufen hiel- ten, als Wahrer der Demokratie aufzutre- ten. Die Diskussion entbrannte neu, als im Jahre 1951 die Türkei der NATO beitrat. Sie spitzte sich in den letzten Jahren aber- mals zu. Diesmal ging es um die Einbezie- hung Spaniens in das Bündnis. Unter dem Konflikt der inneren und der Auheren Freiheit leidet die NATO seit dem ersten Tage ihres Bestehens. Für ihre Ak- tionsfähigkeit nach außen genügt es, wenn als Freiheit die aktive Entschlossenheit de- finiert wird, jeder Expansion des Kommu- nismus entgegenzutreten. In diesem Willen sind sich alle Partner einig. Dagegen wer- den die Dinge kompliziert, wenn die Freiheit in ihrer westlich- demokratischen Ausprä- gung als inneres Lebensgesetz der Atlanti- schen Gemeinschaft verstanden wird. Dann muß es zu solchen Auseinandersetzungen kommen, wie sie über Portugal, die Türkei und Spanien geführt wurden. Dabei hat die NATO nur geringe Möglichkeiten, nach innen reformierend zu wirken. Sie ist ein Pakt souveräner Staaten, Ihr steht nicht das Recht zu, sich in die inneren Angele- genheiten der Mitgliedsstaaten einzu- mischen. Sie kann nichts unternehmen, wenn in Portugal die Opposition mundtot ge- macht wird, oder wenn in der Türkei Re- dakteure eingesperrt werden. So konnte es zu jener peinlichen Situation kommen, in der sich der NATO-Rat jetzt in Istanbul befindet. Als die Minister ihre Be- ratungen über die Freiheit Berlins aufnah- men, stand die Stadt unter Kriegsrecht. Auf ihrer Fahrt durch die Straßen mußten die Außenminister steinernen Antlitzes zusehen, wie Polizei und Militär Demonstranten zer- streuten. Als Brentano im Tagungssaal über sowjetische Propaganda sprach, forderten draußen Studenten Freiheit. Den Ministern muß der Gedanke gekommen sein, was es wohl für eine Freiheit ist, die das atlantische Bündnis verteidigt? f Leuten, deren Weltanschauung der Anti- kommunismus und deren einziges Rezept die militärische Stärke ist, war es schon im- mer ein Greuel, die Politik nach moralischen Begriffen auszurichten. Ihnen genügte ein Blick in den Atlas, um die strategische Be- deutung der Türkei(oder Spaniens) zu er- kennen. Sie schätzen den Verbündeten am Bosporus hoch, weil die Tapferkeit der tür- kischen Soldaten gerühmt wird. Sie küm- mern sich nicht darum, ob Studenten in Istanbul, Ankara und Izmir demonstrieren, denn innere Angelegenheiten der Türkei gehen die NATO nichts an. Zweifellos machen es sich diese Leute zu leicht. Aber auch jene, die den europä- isch- demokratischen Freiheitsbegriff einfach auf Regionen wie Algerien, Aegypten oder Südafrika übertragen, werden der Lage nicht gerecht. Demokratie in unserem Sinne ist das Ergebnis eines langen geschicht- lichen und gesellschaftlichen Prozesses. Wie neu sie selbst für eine mitteleuropäische Nation sein kann, wissen wir Deutschen am besten. Völker, die erst dabei sind, den Sprung vom Mittelalter in die Moderne zu vollziehen, können nicht mit Maßstäben ge- messen werden, die für England zutreffen mögen. Die Türkei steht noch mitten in die- sem Uebergang. Ihr kann es nicht erspart bleiben, ihre eigenen bitteren Erfahrungen auf dem Wege zu machen, an dessen Ende eines Tages die Freiheit des einzelnen und die Herrschaft des Rechts stehen mögen. Es nutzt deshalb nichts, wenn man Län- dern, in denen noch um die Grundsätze der Demokratie gerungen wird, mit Vorurteilen und moralischer Verdammung begegnet. Die großen westlichen Demokratien können nur versuchen, den Prozeß der Demokratisie- rung zu fördern. Entscheidend sind die großen Entwicklungslinien. Nicht überall ist die Hand der Amerikaner so stark wie in Südkorea. Doch gerade das Beispiel Süd- Korea zeigt, daß Freiheit und Demokratie außerhalb des kommunistischen Bereichs mehr sind als Schlagworte. Von Korea ist der Funke in die Türkei übergesprungen. Das mag den in Istanbul versammelten Mi- nistern in Erinnerung rufen, daß die Frei- heit unteilbar ist. Man kann sie nur nach außen und nach innen verteidigen. 5 Wilfried Hertz-Eichenrode Zum letzten Male mit weißer Mehrheit Heute tritt in London die Commonwealth-Konferenz zusammen/ Eine schwer zu definierende Vereinigung Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Zu Beginn des Zweiten Weltkrie- ges befand sich das britische Weltreich, das Empire, auf dem Höhepunkt seiner Macht. In den letzten zwanzig Jahren nun wurde das mächtige Empire freiwillig und friedlich liquidiert und in die lose Form eines Com- monwealth, einer Gemeinschaft freier Völ- ker, verwandelt. Die Ministerpräsidenten dieser Commonwealth-Länder treten heute, am 3. Mai, zu ihrer Jahreskonferenz in Lon- don zusammen, und sie werden am 24. Mai gemeinsam den früheren„Empire Day“ als „Tag der britischen Völkerfamilie“ feiern. Kein Mitglied dieses in der nicht-engli- schen Welt als Anomalie verschienen, in der englischen Welt als ultima ratio politi- scher Klugheit gepriesenen Klubs denkt dar- an, dem Commonwealth eine genaue Be- griffsbestimmung zu geben. Seinen alten und erst recht seinen künftigen neuen Mitglie- dern fällt es leichter, zu verstehen, was das Commonwealth nicht ist, als was es ist. Es ist keine Allianz; selbst nicht der lockersten Art. Es beschneidet in keiner Weise die Freiheit der Mitglieder, eine selbständige Außenpoli- tik zu betreiben. Sie können eine Politik ver- folgen, die sie mit anderen Mitgliedern des Commonwealth bis an den Rand des Krieges in Konflikt bringt, wie vor Jahren Indien und Pakistan. Ja, man weiß noch nicht ein- mal, ob Kriegführen gegen ein anderes Mit- gliedland das Ausscheiden aus dem Com- monwealth erfordert. Sie können in ihrem eigenen Hoheitsgebiet die Angehörigen an- derer Mitgliedsländer diskriminieren(wie Südafrika), sie können keine diplomatischen Beziehungen miteinander haben(wie Indien und Südafrika). Sie können— wie die nicht- weißen Mitglieder— ihre Bindungen zur Krone ganz lösen und die Königin nur noch als eine Art symbolisches„Oberhaupt des Commonwealth“ akzeptieren. Was also ist, so muß man fragen, der Wert einer solchen Vereinigung? Für Großbritan- nien ist das Commenwealth in erster Linie ein psychologischer Trost für den Verlust des machtvollen Empires. Die Selbständig- keit ehemaliger Kolonialgebiete kann man verschmerzen mit dem Hinweis auf das wach- sende und sich ausdehnende Common- wealth. Gleichwohl symbolisiert diese Um- wandlung vom Empire zum Common- Wealth etwas Positives und Wertvolles, das in der heutigen Weltsituation nicht hoch ge- nug veranschlagt werden kann. Die neue Art, als Freunde auseinanderzugehen, hat nämlich Großbritanniens Einfluß in der Welt in einer Weise erhalten, um die andere einstige Kolonialmächte und auch die USA es mit Recht beneiden. Sie erhält die Freund- Der Schiffsboykott im Nahen Osten Selbst geschenktes Getreide wird von den Arabern nicht entladen Von unserem Korrespondenten Herbert v. Veltheim in Agypten Kairo.„Eine Million Arbeiter boykottie- ren amerikanische Schiffe in arabischen Hä- fen.“ So lauteten am Wochenende die Schlag- zeilen der Kairoer Presse. Die Zeitung von Präsident Nasser,„Ahram“, beziffert die Zahl etwas bescheidener mit 230 000. Die Angaben über die arabischen Häfen, die sich am Boykott beteiligen, schwanken zwischen 13 und 21. Der Libanon, Aden, Sudan, Ve- men, Kuweit, selbst Jordanien, der Irak, Tunesien und Marokko beweisen eine teils überraschende Solidarität mit Nassers Poli- tik, und auch Saudi-Arabien soll sich nun sogar dem Boykott angeschlossen haben, ob- wohl man meinen sollte, daß für König Saud ein Boykott amerikanischer Schiffe dem wirtschaftlichen Selbstmord gleichkäme. Nach in Kairo vorliegenden Nachrichten haben das amerikanische Außenamt und einige Politiker, zum Beispiel die Senatoren Lausche und Fulbright, den Boykott zweier amerikanischer Arbeiter-Syndikate gegen das Schiff der Vereinigten Arabischen Repu- blik,„Cleopatra“, in New Lork nicht gebil- ligt, da er geeignet sei, die amerikanische Regierung in Konflikt mit einer ausländi- schen Macht zu bringen, der keineswegs der großen Linie der amerikanischen Politik ent- spreche. Trotz dieser immerhin sehr hoch zu be- wertenden offiziellen Keußerung sieht sich Hassanein Heykal, Nassers Leitartikler der Zeitung„Ahram, veranlaßt, Präsident Ei- senhower persönlich anzugreifen, Weil er nicht durch ein Machtwort seine Arbeiter zur Ordnung ruft. Es ist im Augenblick in Kairo unmöglich, selbst einem gebildeten Araber klarzumachen, daß die amerikanische Verfassung solche Eigenmächtigkeiten des Präsidenten nicht vorsieht. Obwohl die arabische Presse so tut, als ob es sich um einen Kampf auf Leben und Tod zwischen den Vereinigten Staaten und der Vereinigten Arabischen Republik handele, ist die Zahl der betroffenen amerikanischen Schiffe gering. Der Boykott wird allerdings den Oeltankern, die den Suez-Kanal nach Kuweit passieren, unbequem werden, da sie für die Strecke von Port Said nach Kuweit mindestens 100 Tonnen Frischwasser benö- tigen. Eine Tonne Frischwasser kostet in Port Said 12,5 Piaster, am Persischen Golf aber an- geblich fünfeinhalb Pfund. Die Entwicklung des Konfliktes ist abso- lut noch nicht zu übersehen. Die wirtschaft- lichen Schäden für die Vereinigte Arabische Republik sind nicht unerheblich, da, abgese- hen von den entgehenden Einnahmen, für die Hafenarbeiter und Lebensmittellieferanten die groteske Situation entsteht, daß selbst amerikanische Schiffe mit geschenktem Ge- treide nicht entladen werden. Für den Fall, daß eine internationale Ver- söhnungs- Kommission zwischen der Verei- nigten Arabischen Republik und Israel ver- mittelt würde, hat Präsident Nasser zugesagt, den Suez-Kanal sofort auch für israelische Schiffe freizugeben, allerdings unter der Voraussetzung, daß gleichzeitig die arabi- schen Palästina- Flüchtlinge in ihren ehema- ligen Besitz nach Israel zurückkehren dürfen. Hoffnungen auf einen solchen Kompromiß sind jedoch, kaum berechtigt. Der Haupttenor von Nassers Politik ist und bleibt die These: Ich unterwerfe mich den Anweisungen der INO, den Suez-Kanal für israelische Schiffe zu öffnen, wenn Israel die UNO- Forderungen erfüllt, die Palästina-Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückkehren zu lassen. schaft früher abhängiger Gebiete und er- leichtert ihnen durch die Kopie von Regie- rung, Verwaltung und Wirtschaft neben In- vestitionen und Kapitalbeihilfen die notwen- dige Umstellung. Für die älteren Dominien hat das Com- monwealth eine neue Einordnung erleich- tert. Es kann für die Australier und Neusee- länder immer noch Empire und Krone be- deuten. Die gleichen Obertöne erleichtern Kanadas Volkstumsprobleme, stärken sein Eigenbewußtsein gegenüber dem amerika- nischen Nachbarn und verschaffen ihm ein Sprungbrett nach Europa, ja sogar nach Asien und Afrika. Aber ist dies alles nicht nur von zeit- weiliger Bedeutung? Muß es nicht in dem Maße an Wert verlieren, wie sich die neuen Staaten entwickeln, die Ausstrahlungskraft Großbritanniens geringer wird und mit dem Heranwachsen einer neuen Generation viele persönliche Bindungen dahinschwinden?— Gemeinsame Interessen, nicht Gefühl oder Tradition, können allein das Ganze zusam- menhalten und davor bewahren, allmählich in verschiedene Richtungen auseinanderzu- streben. Zwischen den Commonwealth-Mitgliedern besteht keine Gemeinsamkeit der Religion, der Kultur, der Sprache oder der Rasse. Selbst die Gemeinsamkeit der Erziehungs-, Rechts- und Regierungsform schwindet langsam, aber unaufhaltsam dahin. Das Wichtigste und brennendste Problem des neuen Commonwealth ist das des Zusam- menlebens der Rassen. Das ist die ein- deutigste Folgerung aus den bevorstehenden grogen Veränderungen in seiner Zusammen- setzung. Während auf der jetzigen Konfe- renz der Ministerpräsidenten die weißen Mitglieder noch mit einer Stimme in der Mehrheit sind, wird ab 1. Oktober das far- bige Lager in der Mehrheit sein und diese Mehrheit mit jedem neu hinzutretenden Mitglied vergröhern. Das Commonwealth ist tatsächlich eine vielrassige Gemeinschaft geworden. Seiner Natur nach ist es überwiegend euro- asiatisch doch es wird zunehmend euro- afro- asiatisch Werden. Insofern sind seine Probleme die Probleme der ganzen Welt. Folgerichtig Wäre auch seine Auflösung ein Verlust für die ganze Welt. Die Konferenz der Minister- präsidenten des Commonwealth dürfte der staunenden Welt wieder einmal vor Augen führen, wie stark ein Gebilde sein kann, das voller Widersprüche ist und jeder Definition spottet. „Spontaner Aufstand gegen eine Diktatur“ Stimmen zu den Studenten-Demonstrationen in der Türkei Bonn.(AP) Der türkische Außenminister, Zorlu, meinte gestern auf der Konferenz des NATO-Rates in Istanbul, es sei nur eine kleine Gruppe von Studenten, die für die derzeitigen Demonstrationen in der Türkei verantwortlich seien, umd die über- dies nicht für die Masse des Volkes sprechen könnten. Im Gegensatz zu Zorlu erklärte am Mon- tag der Vorsitzende der„Vereinigung für einen freiheitlichen türkischen Staat“, der in der Bundesrepublik ansässige türkische Journalist Seyfeddin Akersin, wie in jedem totalitären Staat gebe es heute in der Tür- kei höchstens hunderttausend zufriedene Menschen. Was jetzt in der Türkei vor sich gehe, sei nichts anderes als ein spontaner Volksaufstand gegen eine Diktatur, deren Vorgehen alle Grundsätze westlicher De- mokratie brutal verletze und der NATO außerordentlich schädlich werden dürfte. Akersin wies zugleich die Behauptung von Ministerpräsident Menderes zurück, daß die Studenten von der oppositionellen republikanischen Volkspartei aufgewiegelt worden seien, weil die Opposition der Re- gierung ihre Erfolge neide. Er sagte, der Aufstand habe überhaupt keine Verbindung zur Oppositionspartei, und Gründe zum Neid gebe es auch nicht, weil es zwar einige plan- los gebaute Straßen und Gebäude, auf der anderen Seite aber eine unvorstellbare Kor- ruption, 30 Milliarden Dollar Auslands- Schulden Und keinerlei bürgerliche Freihei- ten gebe, Das dreimonatige Parteienverbot Habe nur das Faß zum Uebeèrlaufen ge- bracht. Kritische amerikanische Stimme Der Vorsitzende des Außhenpolitischen Ausschusses des amerikanischen Senats, der demokratische Senator Fulbright, deu- tete am Sonntagabend in einem Fernseh- interview an, daß sich die Vereinigten Staa- ten gegen die„Tendenz zur Tyrannei“ in der Türkei wenden würden. Der Senator meinte, die amerikanischen Proteste gegen die Unterdrückung der Freiheit in Süd- Korea seien gerechtfertigt gewesen. Es sehe jetzt so aus, als ob die Vereinigten Staaten es mit etwas Aehnlichem in der Türkei zu tun hätten. Seiner Ansicht nach sei die Re- gierung Menderes mit der Opposition schon vor dem Ausbruch der jetzigen Unruhen zu hart umgegangen. Er erkenne die Notwen- digkeit einer starken Regierung an, es müsse aber auch ein Sicherheitsventil ge- ben. Eines der Beispiele für die zu große Einschränkung der Freiheit in der Türkei sei die Unterdrückung von Zeitungen durch die Regierung Menderes. Bedeutungsvolle Reise Francos nach Barcelona Die Katalanen fühlen sich seit eh und je vom Zentralismus des Regimes überspielt Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanien Der spanische Staatschef, General Franco, ist am Wochenende an Bord des Kreuzers „Galicia“ zu einem dreiwöchigen Aufenthalt in Barcelona eingetroffen. Das Hamburg Spaniens begrüßte Franco mit 21 Schuß Salut und dem Sirenentuten aller im Hafen liegenden Schißfe. Zum Empfang hatten sich am Pier die Spitzen der örtlichen Zivil- und Militärbekörden sowie die meisten Mitglieder von Francos Regierung eingefunden, die für die Dauer des Aufenthalts des Staatschefs in Katalonien nach Barcelond über- gesiedelt sind. Die Regierungsgeschäfte nehmen Franco und seine Minister in den kom- menden dei Wochen von Barcelona aus wahr. Barcelona. Zum ersten Mal nach einer Pause von mehreren Jahren ist Franco jetzt wieder nach Barcelona gekommen. Das Be- mühen ist deutlich, die über den straffen Zentralismus des autoritären Staates ver- ärgerten Katalanen durch eine Geste zu ver- söhnen. Es besteht Anlaß zu solcher Be- flissenheit, denn gerade während der letzten Monate haben sich an der katalanischen Frage Spannungen entzündet, die dem Regime ernste Sorgen bereiteten. Die Katalanen können mit dieser Ent- wicklung zufrieden sein. Der Widerstand, zu dem sie sich im Fall Galinsoga zusammen- fanden, hat seine Früchte getragen. Kein anderes Ereignis der letzten 20 Jahre hat sie derartig zur Solidarität aufgerufen wie der Skandal um den in unvorstellbarem Maß un- populären Chefredakteur der„Vanguardia“, der durch antikatalanische Aeußerungen ein ganzes Volk gegen sich aufgebracht hatte und nach einer ausgedehnten Flugblatt-Kam- pagne schließlich dem Druck der öffentlichen Meinung weichen mußte. Es war eine pitto- reske Affäre, die bereits im vorigen Sommer begann, als Galinsoga in einer Kirche Bar- celonas lautstark gegen die Tatsache pro- testierte daß auf Katalanisch gepredigt wurde und sich dabei zu einer kollektiven Beleidi- gung ganz Kataloniens hinreißen lieg. Mo- natelang wurde daraufhin der ideologische 8 (AP) Statthalter der Madrider Zentralgewalt in Barcelona mit einem Trommelfeuer von An- griffen eingedeckt, die nicht der von ihm ge- leiteten, hochangesehenen Zeitung, sondern ausschließlich seiner Person galten. Hand- zettel forderten zum Boykott des Blattes auf, solange er seinen Platz nicht geräumt hätte, Auflage und Anzeigen gingen rapide zurück — und stiegen ebenso schnell wieder, als er endlich gestürzt war. Freilich wurde damit nur ein akutes Mißg- verständnis beseitigt, nicht aber der tiefe Gegensatz aus der Welt geschafft, der Ka- talonien vom übrigen Spanien trennt. Fran- cos Visite soll den Katalanen das Gefühl nehmen, daß sie zugunsten von Madrid fort- während und bewußt zurückgesetzt werden. Die Rivalität zwischen Madrid und Barce- lona ist alt. Es ist die klassische Rivalität zwischen einem politischen und einem kom- merziellen Zentrum. Dazu kommt noch das politische Moment der katalanischen Auto- nomiebestrebungen. Die 3,5 Millionen Ka- talanen sind ein Volk mit eigener Sprache, Geschichte und Kultur, mit einer eigenen Mentalität, die derjenigen der Kastilier oder gar der Andalusier fremder ist als es die Reaktionen der Hamburger für Bayern sind. Seit 1479 das Königreich Aragonien mit Kastilien vereinigt wurde, versuchten die Katalanen in vielen Aufständen, ihre Sonderrechte gegen die Zentralgewalt zu verteidigen. Es gibt also seit Jahrhunderten eine „katalanische Frage“, die sich noch ver- schärfte, als mit der beginnenden Indu- strialisierung die nordöstlichen Provinzen der Halbinsel einen wirtschaftlichen Auf- schwung nahmen, der das übrige Spanien weit überflügelte. Für die fleißigen und kommerziell gesinnten Bewohner Kata- loniens sind die Kastilier großsprecherische Müßiggänger. Madrid ist für sie die Hoch- burg einer lästigen und herablassenden Büro- kratie, die schamlos ihre Macht mißbraucht und von den Steuergeldern lebt, die in Bar- celona sauer erarbeitet werden. Trotzdem vermochte sich der Separatismus nie durch- zusetzen, denn dem radikalen Katalanismus stand und steht noch heute eine gemäßigte Richtung gegenüber, die nicht die Trennung, sondern eine Verwaltungsautonomie an- strebt. Die Republik von 1931 brachte die vorübergehende Erfüllung solcher Hoffnun- gen. Einige Jahre amtierte in Barcelona eine Sonderregierung, die„Generalidad de Catalufa“. Damit war es auf der Stelle aus, nachdem Franco im Spätwinter 1939 Kata- lonien erobert hatte. Kein Wunder also, daß die Katalanen auf den Zentralismus schlecht zu sprechen sind und daß es Franco in den letzten Jahren wenig Freude machte, nach Barcelona zu fahren. Man darf gespannt sein, ob sein ge- genwärtiger Besuch nur ein Trostpflaster für die Unzufriedenen wird oder ob damit eine neue und einsichtsvollere Phase der Kata- lonienpolitik des Regimes beginnt. FD GB bildet„Einsatzkader“ für Fahrten in die Bundesrepublik Berlin(dpa). Der kommunistische Gewerk- sch bund der Sowjetzone, der FDGB, hat seine„gesamtdeutsche Arbeit“ völlig umge- stellt und den Kreisvorständen aufgetragen, neue„Einsatzkader“ für Fahrten in die Bun- desrepublik zu bilden. Wie das Informations- büro West berichtet, sollen die für diese Ein- sätze vorgesehenen Funktionäre einer gründ- lichen politischen und wirtschaftlichen Aus- bildung unterzogen werden. Gewerkschafts- kunktionäre, die im Auftrag des FDG in die epublik einreisen, dürfen nicht mehr isher gleichzeitig Beauftragte der SED, des Staatsapparates oder anderer Organisa- tionen sein, da diese„Ueberschneidungen“ der Arbeit nicht dienlich waren. 12. Jahrestag des unabhängigen Israels Jerusalem.(dpa) Zeichen einer un- veränderten außenpolitischen Lage beging Israel am Montag den 12. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Das abgelaufene Jahr war relativ ruhig, zeigte jedoch durch die be- waffneten Zwischenfälle am See Geneza- reth und die vorübergehende Mobilisierung in der Vereinigten Arabischen Republik, daß die Lage an den Grenzen weiterhin ge- spannt ist. Fortschritte in Richtung auf den von Israel ersehnten Friedensschluß hat das vergangene Jahr nicht gebracht. In der Frage der Suez- Schiffahrt kam es sogar zu einer Verschärfung. Die Unabhängigkeit Israels wurde am 14. Mai 1948 proklamiert. Da für die israelischen Feiertage der alte jüdische Kalender zugrunde gelegt wird, wechseln die Daten jährlich. Die wirtschaftliche Entwicklung Israels im abgelaufenen Jahr war erfreulich. Deut- licher als bisher ist zu sehen, daß die Pla- nung der vergangenen Jahre Früchte trägt und daß begründete Hoffnung besteht, der wirtschaftlichen Unabhängigkeit im Laufe der nächsten Jahre näher zu kommen. Be- sonders stolz ist das Land auf die fortschrei- tende Entwicklung seiner erzieherischen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Auch als Reiseland wird Israel immer beliebter. Wieder Demonstrationen süd koreanischer Studenten Seoul.(dpa) Die südkoreanischen Studen- ten sind mit dem Sturz von Syngman Rhee und dem Versprechen, daß Neuwahlen statt- finden sollen, noch nicht zufrieden. In einer friedlich verlaufenen Demonstration in der Hafenstadt Pusan forderten am Montag rund 12 000 Stundenten die sofortige Auflösung der Nationalversammlung und„demokratische Reformen“, Gleichzeitig rebellierten Tau- sende von Schülern in Pusan gegen die Schulbehörden, denen sie Korruption vor- Waärfen. Obwohl die Demonstration gegen den über Pusan und vier weitere Städte verhängten Notstand verstieß, griffen Polizei und Militär nicht ein. General Song Vo- chan, der die Vollziehende Gewalt in Korea ausübt, warnte die Studenten jedoch vor weiteren Demon- strationen. Nach dem Sturz von Syngman Rhee hätten sie keinen Anlaß mehr zu Pro- testdemonstrationen. Die Armee müsse ein- greifen, wenn die Demonstrationen kein Ende fänden. Chefminister Huh Chung hat am Montag die baldige Aufhebung der Pressezensur an- gekündigt. Die geschäftsführende Regierung wurde Montag durch die Erenennung von drei weiteren Ministern vervollständigt. Der Kommandeur der Kriegsakademie, General- leutnant Lee Chong- chan wurde Verteidi- gungsminister, Oh Chung-soo Postminister und Lee Hai-ik Landwirtschaftsminister. Teilung des Staates Bombay führt zu Unruhen 5 Bombay.(AP/ dpa) Die Teilung des indi- schen Bundeslandes Bombay in zwei neue Bundesländer hat in der Stadt Nagpur zu Unruhen geführt, die ihre Ursachen in der sprachlichen Zersplitterung Indiens haben. Mehrere Tausend Demonstranten randalier- ten in den Straßen der Stadt, verbrannten einen Omnibus, legten Feuer an ein Eisen- bahngebäude und warfen mit Steinen nach der Polizei, die ihrerseits mit Rnüppeln und Tränengas gegen die Massen vorging. Nach offiziellen Angaben wurden etwa 100 Poli- zisten verletzt. Die Zahl der verletzten De- monstranten ist noch nicht bekannt. Zu ähnlichen Unruhen größeren Ausma- Bes war es bereits 1956 gekommen, als eine Neuaufteilung der einzelnen Gliedstaaten der indischen Union erfolgte. Der damals gebil- dete Staat Bombay mit seinen 48 Millionen Einwohnern wurde am Sonntag wieder ge- teilt, und zwar in einen Marathi- sprechenden Staat Maharaschtra mit der Hauptstadt Bom- bay und einen Gudscharati-sprechenden Staat Gudscharat mit der Hauptstadt Ahmedabad. Die Demonstranten verlangten am Mon- tag, daß außer den zwei neuen Staaten noch ein dritter Staat, das sogenannte Vidharba- Gebiet, geschaffen wird. Dieses Gebiet solle nicht in den neugeschaffenen Staat Maha- raschtra eingegliedert werden. Geänderte Labour-Einstellung zur Frage der Atomrüstung London(AP). Auf einer Maikundgebung in Leeds deutete der britische Oppositionsführer Hugh Gaitskell einen bevorstehenden Wan- del der Haltung der Labour Party zur Frage einer eigenen britischen Atomrüstung an. Gaitskell meinte, nach der Streichung der „Blue Streak“ aus dem britischen Raketen- Programm habe sich eine völlig neue Situa- tion ergeben. Außerdem habe sich die Labour Party niemals darauf festgelegt, ewig die eigene Abschreckungswaffe beizubehalten. Nach der Aufgabe der„Blue Streak“ ist Großbritannien auf amerikanische Raketen angewiesen, um seine Atomsprengköpfe ab- schielen zu können. Angesichts dieser Sach- lage fordern die Labour- Politiker des linken Flügels, daß Großbritannien auch auf die Atombomben verzichte und die Abschreckung den Vereinigten Staaten allein überlasse. Gaitskell versicherte jedoch, daß die Labour Party deshalb noch nicht pazifistisch werde und es für sehr gefährlich halten würde, wenn Großbritannien einseitig seine Waffen Wegwerfen würde. Großbritannien müsse auch im Atlantikpakt bleiben, weil sonst die Bundesrepublik mit amerikanischer Unter- n die stärkste Macht darin werden Würde. Im + Siehe auch Seite 12 ng er ar A g a5 2 en a8 zu eit 4 te 15 18 t- a- gt He - 1 en T. 2 tt- 2 ler nd er he Un lie er en är lie te ch li- e- a- ne er 11 en e en N- lat id. n ch ER lle E in er N ge m. er n A ur lie ist lie le, lie Nr. 102/ Dlenstag, 3. Mal 1960 MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g Die Polizei hat am Sonntag in Las Vegas (Nevada) drei halbwüchsige Mädchen wegen Landstreicherei festgenommen, von denen eines angab, Cheryl Crace, die 16jährige Tochter der Filmschauspielerin Lana Turner, zu sein. Cheryl, die vor zwei Jahren im Schlafzimmer ihrer Mutter deren Freund Johnny Stompanato erstochen hatte, war mit zwei anderen Mädchen am Freitagabend aus einer Erziehungsanstalt über eine 3,30 Meter hohe Mauer entwichen. Lana Turner erklärte, sie habe ihre Tochter vor sechs Wochen zu einer psychiatrischen Behandlung in diese Anstalt gegeben. * Nach Ansicht des amerikanischen Senators Henry M. Jackson wird die Sowjetunion noch vor dem Beginn der Gipfelkonferenz am 16. Mai versuchen, einen Menschen in den Weltraum zu schießen.„Sie sind auf dem Gebiet der Raumfahrt in letzter Zeit sehr ruhig gewesen, und ich bin sicher, daß Chrustschowyis Sinn für den richtigen Zeit- punkt sich noch vor der Gipfelkonferenz wie- der einmal zeigen wird“, meinte der Senator am Sonntag in einem Fernsehinterview. * Bei einem Straßenrennen in der nord- irischen Grafschaft Armagh fanden am Sonn- tag zwei Zuschauer den Tod, als ein schweres Motorrad nach einem Gabelbruch aus der Bahn getragen wurde und in die Zuschauer- menge raste. 8 In Großbritannien begann am Montag eine von Kirchen aller Konfessionen unterstützte kfünfmonatige Kampagne unter dem Titel: „Christliche Straßensicherheit“. Die christ- liche Straßensicherheitsliga, die die Aktion mit Unterstützung der Regierung durch- führt, gab Einzelheiten bekannt.„Wir empfehlen, daß kein Fahrer trinken und jeder Fahrzeuglenker jedesmal ein Gebet sprechen sollte, wenn er in einen Wagen steigt“, erklärte der Sprecher der Liga. Am nächsten Sonntag wird in den meisten Kir- chen des Landes ein Gebetstag für die Stra- Bensicherheit gehalten. * Der sowjetische Atomeisbrecher„Lenin“ verließ am 1. Mai die Ostsee mit Kurs auf das nördliche Eismeer. Der Atomeisbrecher, der schon am Samstag um 17 Uhr von dem Beobachtungsposten der dänischen Marine bei Gedser an der Südspitze der Insel Fal- ster gesichtet wurde, war von dem sowieti- schen Eisbrecher„Kapitän Woroni“ beglei- tet, einem traditionellen Typ. * Ein Warschauer Appellationsgericht hat einen im September des vorigen Jahres zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe ver- Urteilten polnischen Geistlichen jetzt rehabi- litiert. Der Geistliche, Jan Lech, war ur- sprünglich von einem Krakauer Gerichtshof zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, weil er im Jahre 1952 die angebliche Mutter seines illegalen Kindes, Anna Kurek, ermor- det haben sollte. Die Strafe war später auf zehn Jahre herabgesetzt worden. Lech hatte die Tat immer geleugnet und erklärt, daß sich seine Beziehungen zu Anna Kurek auf gewisse„wirtschaftliche Verbindungen“ be- schränkt hätten. Das Oberste Gericht in War- schau hat, wie am Sonntag bekannt wurde, nun das Urteil aufgehoben und den Geist- lichen in einer Revisionsverhandlung frei- gesprochen. * Dreizehn norwegische Seehundiäger sind am Samstag durch ein sowjetisches Schiff von einer Eisscholle in der Barentssee geborgen worden, auf die sie sich nach dem Untergang ihres Schiffes am Freitag gerettet hatten, wie die offizielle sowietischen Nachrichtenagen- tur TASS aus Archangels berichtete. * Eine internationale medizinische Konfe- renz über chemische und biologische Pro- bleme im Zusammenhang mit dem Tabak- genuß wurde am Montag in Stockholm er- öfknet. Veranstalter ist der medizinische Beirat des schwedischen Tabak- Monopols und der staatliche schwedische Forschungs- rat für die Tabakforschung. Unter den zahl- reichen ausländischen Experten, die an der Konferenz teilnehmen, sind auch Krebsfor- scher aus den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik. * Das schwere Erdbeben in der persischen Stadt Lar hat nach einer Uebersicht des Sen- ders Teheran 400 bis 500 Todesopfer und 72 Schwerverletzte gefordert. Etwa 3000 Men- schen wurden leichter verletzt. Die geheimnisvollen Viereckschanzen der Kelten Keine militärischen Anlagen/ Nach neuen Forschungsergebnissen waren es Kultstätten der Druiden Zu den am meisten umstrittenen vorge- schichtlichen Anlagen gehören die sogenann- ten Viereckschanzen aus keltischer Zeit. Die nahezu quadratischen Schanzen— es gibt kleine mit sechzig und große mit hun- dertzwanzig Meter Seitenlänge sowie zahl- reiche Zwischenstufen— bestehen aus Wall und Graben und einem Toreingang; in man- chen Fällen konnte man in der ersten Bau- stufe einen Pfahlzaun nachweisen, der spä- ter erst durch den Wall ersetzt wurde. Die Innenfläche hat eigenartigerweise nirgends Spuren einer Dauerbesiedlung gezeigt. Für ihre Anlage im Gelände scheint es keine kesten Regeln gegeben zu haben; teils lie- gen sie oben auf Bodenerhebungen, teils am Hang, manche sogar in einer Senke. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von der unteren Seine und mitteren Loire bis zur Salzach; in Süddeutschland hat man bisher zweihun- dertfünfzig nachweisen können, die meisten davon im südlichen Bayern. Bei der Be- trachtung einer Karte ihrer Verbreitung fällt es auf, daß sie mehr oder weniger kon- zentrierte Gruppen bilden und daß sie sehr oft in unmittelbarer Nähe von hallstattzeit- lichen Hügelgräbern liegen, die etwa vier- hundert Jahre älter sind. Bis vor drei Jahren sind die Viereck- schanzen nie systematisch ausgegraben wor- den, seit 1896 hatte man immer nur Detail- Untersuchungen vorgenommen. So ist es nicht zu verwundern, daß die widerspre- chendsten Deutungen gegeben wurden. Zu- nächst wollte man in ihnen keltische Guts- höfe erkennen, Vorläufer der viereckigen ummauerten Meierhöfe der römischen Zeit. Gegen diese These spricht vor allem das Völlige Fehlen jeglicher„Kulturschicht“ im Innern der Schanzen; auch hätte sich eine auffallend hohe Phosphatanreicherung im Boden finden müssen. Dr. Hartwig Zürn vom Württembergischen Landesmuseum, der mit Unterstützung der Deutschen For- schungsgemeinschaft von Herbst 1958 bis Herbst 1959 die letzte systematische Unter- suchung einer Viereckschanze— derjenigen bei Tomerdingen nordwestlich von Ulm— vornehmen konnte, ist diesem Problem be- sonders nachgegangen, konnte aber keinerlei Spuren für eine Dauerbesiedlung feststellen. Dieselben Argumente sprechen gegen eine Deutung der Schanzen als Gehege für Vieh- herden. Waren aber die Schanzen nicht militä- rische Anlagen, wie schon ihr Name andeu- Der von den Wanne- Eickelern seit Jahrzehn- ten gehegte Wunsch, ihren ausgestorbenen Wildpferden, den„Dick- cõppen“ oder Emscher- brückern, ein Denkmal zu setzen, konnte jetzt end- lich verwirklicht werden. Da der letzte Emscher- brücher Anfang des 19. Jahrhunderts als Zucht- roß nach Rußland ver- jeauft wurde, war dle Nachbildung für den Bild- nauer Müller- Blanken- stein nicht leicht. Der Künstler konnte sich nur nach geschichtlichen und mündlichen Veberliefe- rungen richten. Die an- spruchslosen und zähen Tiere, die man alljährlich im August im Emscher- bruch fing, wurden dann auf dem Pferdemarkt in Crang verkauft. dpa-Bild * tet? Man könnte sich denken, daß sich ihre Errichtung in den beiden kriegerischen Jahr- hunderten um die Zeitwende, als die Cim- bern und Teutonen durchs Land zogen, Ario- vist seine Züge unternahm und die Römer Gallien und Süddeutschland besetzten, als notwendig erwiesen hätte. Dagegen spricht vor allem die Lage vieler Schanzen im Ge- lände. Wohl sind viele strategisch günstig auf einer Höhe gelegen, nicht wenige jedoch auch sehr ungünstig in einer Senke oder gar am Hang, so daß das Gelände jenseits des Grabens bereits höher liegt als die Wall- krone. So unkluge Krieger waren die Kelten nicht— sie haben es durch ihre sonstigen Befestigungen zur Genüge bewiesen! Zudem ist der Graben der Tomerdinger Schanze wegen des darunterliegenden Felsens stel- lenweise nur 1,4 Meter tief und nur zwei Meter breit; er konnte also kein ernsthaftes militärisches Hindernis gewesen sein, eben- so Wenig wie die Holzzäune, die ursprüng- lich an Stelle der Erdwälle gestanden hatten Schon 1931 war auf Grund rein theoreti- scher Ueberlegungen versucht worden, die Viereckschanzen als Kultstätten der Drui- den zu deuten. Diese Theorie ist nun durch die von Dr. Zürn im vergangenen Herbst ab- geschlossene Grabung voll bestätigt worden. Nirgends im Innern der Schanze zeigten sich Spuren eines Gebäudes, obwohl sich allent- halben, anscheinend wahllos verteilt, an der kreisrunden, dunklen Bodenverfärbung erkennbare Spuren von Pfostenlöchern fan- den. Zürn nimmt an, daß in diesen Löchern einst hölzerne Kultpfosten— Menhire— steckten. Mit diesen Kultpfosten müssen Gruben in einem gewissen Zusammenhang gestanden haben, die in einzelnen Teilen der Tomerdinger Schanze in größerer Häu- kung auftraten und in denen sich meist Scherben, gelegentlich auch Holzkohle fan- den. Die meisten Gruben waren sehr klein. Bei einer jedoch stieß der Ausgräber erst in Tiefe von über fünf Meter auf die Sohle; sie lag unter dem Wall, muß also älter sein als dieser. Bereits in 2,5 Meter Tiefe waren drei Schalen zum Vorschein gekommen, die in 50 Zentimeter Abstand voneinander in die Grube gestellt waren. In drei Meter Tiefe begann ein Stangenloch, das schräg nach unten führte; es endetęe auf der Gruben- basis in einer Pfostengrube, in der einst die durch Steine verkeilte Stange steckte. Diese Gruben, die in ähnlicher Weise in letzter Zeit auch in anderen Schanzen zum Vorschein kamen, hatten höchstwahrschein- lich kultische Bedeutung— als Zisternen können sie kaum gedient haben. In den auf das 11. und 12. Jahrhundert zurückgehenden Sagen der irischen, schottischen und walisi- schen nselkelten— die Festlandkelten haben ja nichts Schriftliches hinterlassen— spielt eine besondere Rolle der Zauberkes- sel, der Reichtum, Fruchtbarkeit, Wieder- belebung und geistiges Wachstum vermit- telt. An seine Stelle kann gelegentlich ein „Brunnenschacht“ treten, ein wohl noch ur- sprünglicheres Symbol. Ueber ihm wurden Zaubersprüche gesprochen, und man warf gefallene Krieger hinein, die dann lebend Wieder herauskamen. Läßt sich zwi- schen solchen sagenhaften Ueberlieferungen und der seltsamen, tiefen Grube der Tomer- dinger Viereckschanze nicht ein Zusammen- hang erkennen? Eine andere frappierende Parallele ergibt sich bei einem Vergleich zwischen den spä- teren gallo-römischen Tempelbezirken und den Viereckschanzen. Diese dürften als Vor- bild gedient haben, nicht nur für das die Tempel umfriedende Mauerviereck, sondern auch für die Opfergruben, die bei dem Kult- bild in der Cella angelegt waren. Ferner Waren die gallo-römischen Tempel innerhalb ihres Hauptverbreitungsgebiets in einzelne örtliche Gruppen zersplittert— genau so wie die Viereckschanzen. Offenbar handelte es sich in beiden Fällen um die Heiligtümer örtlich begrenzter Kultgemeinschaften; diese sind aus römischer Zeit belegt, wahrschein- lich schließen sie sich an keltische Vorbilder Anl. Alle diese Argumente führen Dr. Zürn zu dem Schluß, daß es sich bei den Viereck- schanzen um nach außen gegen Nichteinge- weihte durch Zäume bzw. Wälle und Gräben abgeschlossene heilige Bezirke gehandelt hat, in denen die Druiden ihres streng ge- heimen und oft grausamen Amtes walteten. Sie wurden auf seit alters geheiligtem Bo- den, wie die Hallstattgrabhügel erweisen, angelegt. Der Umstand, daß die Druiden- schulen offenbar zentral gelenkt waren, er- klärt auch— bei der politischen Zersplitte- rung der Kelten— den auffallend einheit- lichen Willen, der hinter der Errichtung aller Viereckschanzen gestanden haben muß. Und ebenso wird ihre ungewöhnlich große Zahl verständlich, wenn man die Unzahl der kel- tischen Götter bedenkt, von denen jeder sein Heiligtum brauchte. Dietrich Hans Teuffen Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Wolkig mit zunehmenden Aufheiterungen. Im gan- zen niederschlagsfrei. Temperaturanstieg. Höchstwerte heute um 15 Grad, morgen noch etwas höher. Tiefstwerte kommender Nacht in der Rheinebene nahe null Grad, jedoch kaum Frostgefahr. Nur in Odenwald und Bauland örtlich noch leichter Frost oder Bodenfrost. Allmählich nachlassender Wind aus nördlichen Richtungen. b Uebersicht: Von dem Hoch über den bri- tischen Inseln ausgehend weitet sich ein Hochdruckkeil nach Osten aus. Der damit verbundene Bewölkungsrückgang bedingt eine Erwärmung der zur Ruhe kommenden Kaltluft. Sonnenaufgang: 5.01 Uhr. Sonnenuntergang: 19.46 Uhr. P 10150 Vorhersage Harte för Se-Z Uhr. N02 75 . 8 CO sera 1020 2 0 7. e 20 7 77 2 8 Monnheim 8 80 * 1 028.. Pegelstand vom 2. Mai Rhein: Maxau 385(-I); Mannheim 212 (+5); Worms 137(713); Kaub 138(1). Neckar: Plochingen 112(3); Gundels- heim 160(9); Mannheim 208(4). Blühender Handel mit gestohlenen Heiligenfiguren Die Bemühungen der österreichischen Po- lizei, die jahrelange Serie rätselhafter Kir- chendiebstähle aufzuklären, wurden am Wochenende erstmals von Erfolg gekrönt: In Brixlegg in Tirol wurde der 51jährige Antiquitätentischler und Sägewerksbesitzer Joseph Rebitsch als Hauptbeteiligter an einem der größten Kirchendiebstähle der Nachkriegszeit verhaftet. Rebitsch gestand, vor zweieinhalb Jahren aus der Felbertal- Kirche bei Mittersill in Salzburg drei gotische Heiligenfiguren geraubt und einem Händler zum Weiterverkauf überlassen zu haben. Rebitsch ist ein wohlhabender und dure aus angesehener Fachmann für antike Möbel und Kunstgegenstände. Die Gendarmerie hat ihn jahrelang beobachtet, ohne jedoch Be- weise gegen ihn aufbringen zu können. Seine Verhaftung hat allerdings bisher nur einen von rund 200 Fällen von Kirchen- raub aufgeklärt. So viele Fälle stehen noch unter„unaufgeklärt“ in einer„Sonderbeilage gestohlene Kunstschätze“ des österreichischen Fahndungsblattes. Seit die Innenarchitektur darauf verfiel, moderne Wohnungseinrich- tungen mit kostbaren und möglichst alten Gegenständen der sakralen Kunst zu ver- mischen, haben Kunstdiebstähle und Kir- chenraub in Oesterreich stark zugenommen. Die Diebesbeute geht nach polizeilichen Feststellungen größtenteils ins Ausland, vor- nehmlich an ahnungslose Kunsthändler in der Bundesrepublik. Salzburg und Innsbruck sind die Umschlagplätze. Der größte Kirchenraub wurde 1956 in Heiligenblut verübt, wo unbekannte Täter eine gotische Madonna mit einem Liebhaber wert von rund 30 000 DM raubten. Was wir sahen: Schatten der Helden Wir haben es alle miterlebt, das Drama des ungarischen Volksaufstandes, das 1956 über die geschichtliche Bühne ging; groß und hoffnungsvoll begann es mit dem Traum der Freiheit, um in Blut und Tränen furchtbar zu enden. Was man damals in den Zeitungen las, im Rundfunk hörte, am Bildschirm sah, var ein Mosaik von Tatsachen, waren er- schütternde Momentaufnahmen aus einem Geschehen, dessen Ursachen man wohl kannte, ohne jedoch über seine Hintergründe viel mehr zu wissen als das, was vage Ge- rüchte und Vermutungen ahnen ließen. Aus dieser Tragödie, die sich in unserer Zeit, vor unseren Augen abspielte, hat der amerikanische Dramatiker Robert Ardrey ein Theaterstück herausdestilliert:„Schatten der Helden“— und es wurde ein Dokument der Wirklichkeit, weil jede Szene, jede ent- scheidende Aktion, ja beinahe jedes Wort, das darin gesprochen wird, dureh Zeugen be- legt ist. Ardrey hat das Schicksal der zehn Millionen Ungarn an dem Schicksal von drei Menschen verdeutlicht, den eigentlichen Schlüsselfiguren der politischen Ereignisse: Laszlo Rajk, der begeisterte und ehrlich über- zeugte Kommunist, Held der Widerstands- bewegung und späterer Minister, ein Idealist und Nationalist, der unbequem wurde. Auf Befehl Moskaus haben ihn seine eigenen Ge- nossen unter dem Vorwand einer Verschwö⸗ rung mit Tito wegen Hochverrat angeklagt und hingerichtet und dann mit einem Staats- begräbnis„rehabilitiert“, Seine Frau, Julia Rajk, eine kluge und tapfere Kämpferin an der Seite ihres Mannes, doch wie er erfüllt von wachsendem Mißtrauen gegen die sowie- tische Parteilinie, gegen Opportunismus und Bonzentum, eine Rebellin gegen den Terror der Ideologie. Sie ist, wie viele andere, nach dem Zusammenbruch der ungarischen Revo- lution in einem russischen Konzentrations- lager verschwunden, und niemand weiß, ob sie noch lebt. Und dann Janos Kadar, der jetzige Ministerpräsident, einstiger Freund der Rajks, doch ein allzu gehorsamer Funk- tionär, der jede befohlene Schwenkung mit- macht, aus Angst vor der nächsten Säube- rungswelle. Um sein eigenes Leben zu retten, liefert er, auftragsgemäß. den Freund ans Messer und entlockt Rajk mit falschen Ver- sprechungen ein„Geständnis“, das für einen Schauprozeß und die Arbeit des Henkers ge- nügt. Dazu die Mitspieler in diesem mensch- lichen und politischen Drama, lebende, ver- migte und tote Personen, in ihrer Rolle, die sie damals spielten, wahrheitsgetreu nach- gezeichnet. Es entstand ein erregendes Zeitbild, so düster und dämonisch, wie es keine Dichter- phamtasie zu erfinden vermag, mit Dialogen, die deutlicher als alles, was man bisher da- von wußte, den Zynismus einer unmensch- lichen, lebensfeindlichen Doktrin demon- strierten. In der mit sachlicher Härte aus- gefeilten Inszenierung von Michael Kehl- mann(Bayerischer Rundfunk) sah man die „Schatten der Helden“ noch einmal vorüber- ziehen, einen gespenstischen Totentanz, zu dem der„Autor“(Fritz Remond) die not- wendigen Anmerkungen gab, während die Beteiligten, ihrer Situation gemäß, handelnd und leidend ihr Schicksal erfüllten. Karl John als Laszlo Rajk, Elfriede Kuzmany als Julia Rajk und Hannes Messemer in der zwielichtigen Rolle des Janos Kadar weren von ihrer Aufgabe besessene Interpreten, Menschen, an denen sich das Verhängnis ihres Menschseins unabwendbar vollzog. Auch alle übrigen Mitwirkenden, darunter eine Reihe bisher unbekannter Gesichter, waren wie Figuren aus einer entsetzlichen Chronik des Grauens, die das Leben geschrieben hat und immer wieder schreiben wird— gestern, heute und morgen, solange es Tyrannen gibt und der Freiheitsruf der Unterdrückten nicht verstummt. E. P. Modernes Gesundheitswesen Wetter und Krankheiten Zur Erforschung krankheitsbedingender Wettersituationen sind auch in den vergan- genen Jahren wieder umfangreiche Unter- suchungen durchgeführt worden, die sich vor allem auf die Faktoren Lufttemperatur, Luftbewegung, Einstrahlung der Sonne und des Himmels, langwellige Infrarotstrahlung sowie auf den aktinischen, den chemischen und den elektrischen Komplex erstreckten. Wie von einem Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes auf Grund der an verschie- denen medizin meteorologischen Forschungs- stellen durchgeführten Untersuchungen fest- gestellt wird(K. Daubert, Heilkunst 9/1958), kann man folgendes in großen Zügen fest- halten: 1. Wetterlagen ohne besondere Reizwir- kungen sind der kalte Teil und das Zentrum von Hochdruckgebieten. 2. Im warmen Teil der Hochdruckgebiete zeigen sich subjektive Beschwerden und Be- kindensverschlechterungen. Sterbefälle neh- men zu. 3. Bei Uebergangswetterlagen, die durch das Einströmen subtropischer Luftmassen gekennzeichnet sind, treten diese Erschei- nungen noch häufiger auf. 4. Beim Einsetzen der Aufgleitvorgänge, das heißt auf der Vorderseite einer Warm- front, treten die stärksten Häufungen der verschiedensten Krankheitssymptome auf, in erster Linie Kreislaufbeschwerden, Fieber- Anstiege, entzündliche Prozesse und Infekte. Sterbefälle zeigen einen ausgesprochenen Gipfel. Mit dem Höhepunkt des zyklonen Geschehens tritt auch der Höhepunkt an Krankheitserscheinungen auf. 5. Am Ende einer Schlechtwetterperiode folgt häufig ein Warmluftvorstoß, der wie- der eine Häufung von subjektiven Be- schwerden, Blutungen usw. mit sich bringt. So bedeutungsvoll diese Erkenntnisse für die Medizin sind, beispielsweise für eine rechtzeitige Schutztherapie gefährdeter Pa- tienten oder für eine zeitliche Verlegung von Operationen, so schwierig ist doch eine prä- Zzise medizinmeteorologische Vorhersage kri- tischer Wettersituationen im Einzelfall, wenn die Wetterbeobachtungsstationen zu weit entfernt sind und kleinklimatische Ver- änderungen nicht genügend berücksichtigt werden können. Auch reagieren die Men- schen je nach Konstitution, Reaktionstyp und Befindenzustand unterschiedlich, was die therapeutischen Maßnahmen erschweren kann. Orthopädische Schuhe ohne Schnürung Für Patienten, die wegen einer Körper- behinderung nicht in der Lage sind, ihre Schuhe ohne fremde Hilfe an- oder auszu- ziehen, wurden jetzt Patentschuhe mit Fe- derkappe entwickelt. Der in den Fersenteil des Schuhes eingebaute Feder mechanismus ermöglicht es dem Patienten bei niederge- legter Federkappe von hinten in den Schung zu schlüpfen. Ist dies geschehen, drückt der Patient mit der Krücke seines Kranken- stockes die Federkappe hoch und der Schuh sitzt fest am Fuß. Auch das Ausziehen ist nach einem Druck auf den oberen Kappen- rand des Schuhes mit dem Stock leicht mög- lich. Ueber diesen Patentschuh berichtete jetzt F. Buthe, Bad Oeynhausen, in der Zeit- schrift„Medizinische Technik“ 2/1960. Natriumfluorid wirksames Mittel gegen Zahnfäule Dorschlebertran mit Natriumfluorid hat sich bei einem Versuch mit 500 drei- und vierjährigen Kindern und 500 Schulanfängern in Düsseldorf als wirksames Mittel gegen Zahnfäule(Karies) erwiesen. Der Versuch, der in den letzten drei Jahren auf Veran- lassung der Gesundheitsabteilung im NRW- Innenministerium mit Zustimmung der El- tern der Kinder vorgenommen wurde, ergab, daß bei den behandelten Kindern die Zahn- fäule je nach Altersklassen um 40 bis 50 Prozent weniger vorkam als bei Kindern, die kein Fluor erhielten. Als weitere Wir- kung der Lebertrangaben wurde festgestellt, daß die Dauer von Allgemeinerkrankungen der Kinder zurückging. dpa Auch Werksärzte unterliegen der Schweigepflicht Für Werksärzte gibt es keine ärztliche Schweigepflicht besonderer Art. Dies hat jetzt die Bundesärztekammer in Köln„aus gegebenem Anlaß“ festgestellt. Der Werks- arzt unterliege wie jeder andere Arzt der allgemeinen ärztlichen Schweigepflicht ent- sprechend den gesetzlichen Bestimmungen der Berufsordnung. Die Schweigepflicht des Werksarztes gelte auch für Einstellungs- untersuchungen. dpa Seite 4 MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN Dlenstag, 3. Mal 1960/ Nr. 102 Einst und heute: Ist der Maimarkt-Dienstag noch Volksfest? Großbetriebe arbeiten normal/ Es fehlt nicht nur das berühmte Badeniarennen/ Es fehlt an Initiative Groß, stolz und unbestritten ist die Tradition des Mannheimer Maimarktes, der beute— am Maimarktdienstag— wieder seinen Höhepunkt und Ausklang erfährt. Seit Kurfürst Friedrich V. am 10. September 1613 Mannheim das Privileg verlieh, an Philipi Jacobi(I. Mai) und acht Tage vor Michaelis(am 22. September) einen Jahrmarkt abzuhalten, freuten sich die Bürger unserer Stadt alljährlich auf die Vergnügungsmesse, auf den großen Viehauftrieb im Schlachthof und das damit verbundene Volksfest. In früheren Jahren freuten sich die Mannheimer vor allem auf das große Pferderennen, die Badenia-Steeple-Chase, die am Maimarkt- dienstag, nachmittags, auf den alten Rennwiesen gelaufen wurde und deretwegen allein viele Tausende als Gäste in die Stadt kamen. Vornehmlich mit diesem sport- lichen Großereignis war die Art„Gentleman-Agreement“ der Mannheimer Arbeit- geber, der Unternehmer, der Leiter städtischer und staatlicher Büros und der Direktoren aller Mannheimer Betriebe verbunden. Am Maimarkt-Dienstagnach- mittag nämlich wurde in Mannheim nicht„geschafft“, Halb Mannheim pil- derte zum Schlachthof und um 16 Uhr zu den Rennwiesen. Was ist von der alten Tradition geblieben? Nun, Traditionen sind Wandlungen unter- worfen. Heute herrscht in Mannheim eine recht unterschiedliche Meinung darüber, ob man am Maimarktdienstag nachmittags frei- geben oder arbeiten lassen soll. Eine„MM“ Reporter-Rundfrage bei vielen Großbetrie- ben und in der Verwaltung zeitigte inter- essante Ergebnisse. Interessant sind sie vor allem deshalb, weil der Badische Rennver- ein Mannheim und der Seckenheimer Renn- verein zum vergangenen Maimarkt-Wochen- ende einen Plan veröffentlichten, der darauf abzielt, gemeinsam eine neue Rennbahn zu errichten und die alte traditionsreiche „Badenia“, die seit vier Jahren an Himmel- fahrt in Haßloch gelaufen wird, wieder auf- leben zu lassen. Frage: Sind dafür noch ge- nügend Ansatzpunkte vorhanden, lebt das Bewußtsein um die große Maimarktdienstag- Tradition noch, nachdem im Jahre 1942 zum letzten Male die Turfglocke für die große „Badenia“ zu Mannheim geläutet hat? Immerhin, die Schulbuben und Mädchen haben heute nachmittag— wie eh und je— frei. Die städtischen und staatlichen Dienst- stellen geben allen zu entbehrenden Arbeits- kräften frei. Die Tagesdienstbeamten der Kripo und Schupo können um 12 Uhr nach- hause gehen. Die zweite Briefzustellung fällt heute mittag aus. Die Briefträger kommen dafür am Morgen etwas später, um die wich- tigsten Eingänge noch zu verteilen. Die Steuerbeamten werden heute mittag keine Bescheide prüfen und nicht nach Schuldnern fahnden. Auch das Staatliche Hafenamt schließt um 12 Uhr seine Büros. Die Banken lassen ebenfalls zur Mittagsstunde die Gitter herunter, ebenso die Versicherungen, jeden- falls die großen. Auch die bedeutenden Reedereien richten nur einen Notdienst ein (wie am Fastnachtdienstag“). Damit aller- dings ist leider schon die Zahl der Arbeit- nehmer, die der alten Tradition auch ohne Badenia-Rennen treu geblieben sind, im wesentlichen erschöpft. Die übereinstim- mende Argumentation ihrer Personalchefs lautete:„Freier Nachmittag am Maimarkt- dienstag— das ist doch althergebrachtes Brauchtum! Dabei soll es bleiben..“ Andere Argumentationen hörten die „MM“-Reporter hingegen bei der Großindu- strie, die auch früher schon Was den Mai- markt-Dienstagnachmittag betrifft vor einem schwierigen Problem stand. Ein Per- sonalchef sagte uns unumwunden:„Vor zwei Jahren haben wir den Angestellten noch frei- gegeben, aber nicht den Arbeitern. Das geht nicht, denn hier muß gleiches Recht für alle gelten.“ Ein anderer Personalchef wies dar- auf hin, daß sein Werk in Schicht arbeite und eine Produktions unterbrechung betriebs- intern schwierig zu verkraften wäre. Wört- lich:„Außerdem fehlt doch heute der eigent- liche und ursprüngliche Anlaß, den Leuten fkreizugeben: das Badenia- Rennen!“ So wird denn heute nachmittag in vielen großen Werken, darunter Zellstoff Waldhof, Deere- Lanz, BBC, Daimler-Benz und vielen an- deren normal gearbeitet. Und wie steht es mit dem Einzelhandel? Die meisten Befragten würden gerne auf den Maimarkt gehen, aber sie können nicht, denn sie haben nicht frei. Willi Fleiner, Stadtrat und Vorsitzender des Einzelhandesverban- Gipfelkonferenz:„Lachen und lachen lassen“ Kabarétt„Neue Berliner Bühne“ gastierte mit Klaus Günter Neumann Für die„Kabarettistische Gipfel-Confe- rence“ unter dem Motto„Lachen und lachen lassen“ am Sonntagabend im Musensaal hatte die Sozialdemokratische Partei die„Neue Berliner Bühne“ eingeladen und damit gleich- zeitig den Garantieschein in der Tasche, daß die Veranstaltung nicht in den Untiefen poli- tisch- polemischen Dilettantismus versandete, sondern in ihrem Niveau der künstlerischen Verpflichtung eines Kabaretts treu blieb. Wie immer, wenn es sich um wirklichen Humor handelt, ließ sich das lobenswerte Unterneh- men denn auch weniger vor den parteipropa- gandistischen Karren spannen. Das Thema war weit übergeordneter. Er lautete schlecht- hin: Freiheit. Und im Untertitel: Berlin. Klaus Günter Neumann als„klavierender Bürgermeister von Berlin“ erntete mit seinen Chansons und fürwitzig-kecken Songs gera- dezu jubelnde Zustimmung. Gelindermaßen haarsträubend anzusehen, wie er den Flügel malträtierte. Aber welch virtuose Handha- bung des Instruments, gewissermaßen„en passant“ und nebenbei. Vor lauter Vehemenz und Schwung springt er von seinem Schemel auf, macht zwischendurch einige Lufthupfer, tanzt, stept, singt und spielt. Ein Phänomen guter Laune und kabarettistischer Treff- sicherheit.„Jeden Freitag braus' ik mir ee'n hintern Knorpel“ das war Berliner Milljö“ à la Zille, da blieb kein Auge trocken. Ruth Nimbach als„Lachbearbeiterin“ und Erika Rehhahn als„Lachkundige“ brauten in ihren Sketchs das Zeitgeschehen und die diversen aktuellen Bedrohnisse zu„servier- fertigen“ Rezepten zusammen.„Man brate Atomforscher und Journalisten auf kleinem Feuer, dann wird das Abendessen nicht so teuer., womit der Devise Korff's Rech- UsS-Deutsche Freundschaftswoche Programm für Dienstag 9.30 Uhr: Betriebsbesichtigung der Firma Deere-Lanz durch Amerikaner. 14 Uhr: Fußballspiel zwischen Auswahl- mannschaften der Mannheimer Oberschulen und der amerikanischen High School auf dem Sportfeld der amerikanischen Siedlung in Käfertal. 15 Uhr: Besuch des Lehrerkollegiums der Humboldtschule I und II in der Elementary School in Käfertal. 15.30 Uhr: Parade des 18. US-Infanterie- Regiments in Coleman-Barracks(Sandhofen). Deutsche Gäste willkommen. 18.30 Uhr: Basketball-Spiel US-Presse- Offlziere gegen Mannheimer Kriminalpolizei in Benjamin-Franklin-Village(Sporthalle). Freie Partei Demokratische nung getragen wurde,„daß nicht sein kann, was nicht sein darf“. Die drei„Lachverstän- digen“ des Mäcki-Trios— bekannt von Funk und Fernsehen— räumten in Vers und Prosa, Sang und Klang noch jene Nippesfiguren der Weltgeschichte von der Vitrine, die ihre Ka- barettgenossen noch übriggelassen hatten. „Gipfel-Conferencier“ Werner Schöne spickte den Abend mit Berliner Anekdoten, staub- trockenen Bonmots und faustdicken Witzen— bezogen auf die politische Situation der alten Reichshauptstadt, die Atmosphäre hinter dem Eisernen Vorhang und das, was auch im freiheitlichen Westen„faul im Staate“ ist. Werner Stock führte Regie, am Flügel saß Helmut Timpelan. Eine Veranstaltung, die in wahrhaft demo- kratischer Gesinnung auch von jenen Mit- menschen hätte besucht werden dürfen, die mit der Politik der Veranstalter nicht wie Fleisch und Bein verwachsen sind. Siehe unter„Freiheit“. Dann wäre der Saal nämlich nicht nur halbvoll gewesen K E des, vertrat den Standpunkt, daß ein Ver- käufer oder eine Verkäuferin bereit sein müsse, gerade an solchen Tagen zu arbeiten. Hier gehe das Geschäftsinteresse vor. Natür- lich könne jeder Einzelhändler zumachen, der Verband verbiete das nicht. Außerdem meinte Fleiner:„Die alte Maimarkt-Tradition ist endgültig vorbei!“ Hat der Stadtrat mit dieser pessimisti- schen Meinung recht? Fast möchte man es glauben, denn kaum einer der vielen Halb- tagsurlauber des heutigen Tages sagte zu uns, daß er den freien Nachmittag benutzen werde, um den Maimarkt zu besuchen. Die häufigsten Antworten:„Ich bleib dahäm!“ oder:„Ich fahre mit meiner Familie in den Odenwald, wenn das Wetter gut ist!“ Kaum einer sagte:„Ich gehe in den Schlachthof und später mit den Kindern zur Messe!“ Erstaun- lich häufig jedoch wurde geäußert:„Na, mir deden halt wider zum Renne gehe“, wenn Mannheims Nationalfeiertag wieder werden Sollte, was er einst war. Ja, was einst war! Einst waren nicht nur Rennen, sondern auch große Kinderfeste, Musikfeste(175 Musiker), Chorkonzerte(1000 Sänger!) und vieles an- dere mehr. Ein Blick auf nebenstehendes Bild(Maifestwoche 1914) sagt alles. Wer nichts macht, wer nichts tut, kann heute auch keinen Erfolg haben. Vielleicht muß sich Mannheim, was die Entwicklung in der Nach- Kriegszeit betrifft, selbst ein wenig an die Brust schlagen. Einst: Badenia-Rennen, Frühlingskonzerte, Kinderfeste, Musikfeste, Festveranstaltungen im Theater. Und heute? Bei etwas mehr Initiative gäbe es sicher keine Diskussionen um den immer mehr nachlassenden Mannheimer Maimarkt! Die Werbegemeinschaft hat 1960 mit ihrem Bilderquiz einen erfreulichen Anfang gemacht. Die Pferdesportfreunde wollen in den nächsten Jahren folgen. Wenn andere große Vereine— und natürlich auch die Ver- waltung— mitmachen, könnte der Maimarkt in gewandelter, moderner Form wieder wer- den, was er einst war: Der Nationalfei- ertag Mannheims und seiner ganzen Um- gebung! No/-kloth 1 Maimarkt-Glück: Das zweite Schwein gewann ein Edinger Das zweite Schwein, das als Geschenk für treue Maimarktbesucher ausersehen war, wurde gestern von Bürgermeister Leopold Graf verlost. Er wählte ein Kas- senhäuschen aus, stellte die laufende Karten- Nummer fest und bestimmte dann, daß der von nun an 17. Besucher der Gewinner des Schweines werden sollte Bürgermeister Graf mußte sich ziemlich lang auf die Lauer legen. Denn ausgerechnet an diesem Kassen häschen tröpfelte der Besuckherstrom recht spär- lich vorbei. Schließlich kam der Aus- erwählte aber doch. Es war der Elektro- Mechaniker Werner Rude aus Edingen, ein jährlicher Stummgast, der— wie er sagte schon lange darauf„gespitzt“ hatte, einmal etwas zu gewinnen. Mac 5. Verkaufsoffener Sonntag a m 8. Mai Die Verbände des Einzelhandels teilen mit: Im Rahmen der Maimesse und der sich auf diese Messe beziehenden Verordnung des Oberbürgermeisters der Stadt Mannheim vom 1. April 1958 ist der Sonntag, 8. Mai, verkaufsoffener Sonntag. Die Einzelhandels- geschäfte dürfen an diesem Tag von 13 bis 18 Uhr öffnen.— Ursprünglich war der tradi- tionelle Maimarkt- Sonntag als verkaufsoffe- ner Sonntag vorgesehen. Das war in diesem Jahr jedoch nicht möglich, weil der Tag auf den 1. Mai fiel. 0 Mannheimer Maimarkt 1960: Von Seuchen frei die Viehcherei! Wakü im Rosengarten- Mozartsaal am Donnerstag, dem 3. Kai 1960, 20 Uhr Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen Zeichnung: Wils ES Sprechen: Mai: Mal: erdetfengen, Mei: Jubilsums meier! Ma Insster rss Ma: Mai: Mal: 9 Pei: 5 Kale nis 4 Pferdstrennen. sclles Nachiſsst ii llumigston. Musik est: Ses ens bend 15 Musfkfest: Chorkonzertſſcohossngen fheater, Theater. Frühlingskonzert im Rosengstten. fhester Thester. Konzerte NCC ferds rennen eisvertelſung ges s dvarkts. en ee Ballonpost mit einderkest. 8 V e Tee ner Töglieh: Grosse Fenstarschau def Delalgesshäfte Ausstsflungen under Kun hals ub ums⸗ W reges VERKELHRS.- VER Sklnlungen ananas. %% SIN MA Blick auf die Mannheimer Maifestwoche 19141 Und heute?? Bild: Archiv Schwesternmangel bewirkt Engpaß Personal für neues Diakonissenkrankenhaus reicht nicht aus In einem Bericht, der kürzlich dem Vor- Anstrengungen müßten deshalb einsetzen, stand des Mannheimer Diakonissenhauses für den Krankenpflegedienst Schülerinnen durch Anstaltspfarrer Dr. Otto Bangerter zu gewinnen, die sich für eine der drei Mög- erstattet wurde, kamen in erster Linie die lichkeiten als Diakonissen, Verbands- oder personellen Schwierigkeiten zur Sprache, die freie Schwestern entscheiden. Der Versuch, sich bei der Uebernahme des neuen Diakonis- die Tätigkeit im Krankenhaus durch Verkür- sellkrankenhauses an der Speyerer Straße zung der Arbeitszeit von bisher 60() auf einstellen werden. Die im Vergleich zum 54 Stunden je Woche attraktiver zu machen, augenblicklichen Stand in der ehemaligen Lüttichkaserne um rund hundert höhere Bettenzahl erfordert ein zusätzliches Pflege- personal von mindestens 20 Schwestern. Der Obhut des Diakonissenmutterhauses Mannheim unterstellt und auf die Kranken- häuser, Heime und Stationen der nord- badischen Region verteilt sind gegenwärtig 180 Diakonissen, 28 sogenannte Verbands- schwestern(Krankenschwestern des Kaisers- werther Verbandes), 23 Freie Schwestern, 38 Schülerinnen, 3 Vorschülerinnen, 6 Dia- konie-Helferinnen und 3 männliche Pfleger. und anderwärts tätigen Kräfte bleibt füf das Diakonissenkrankenhaus Mannheim ein Per- sonalstand von rund neunzig einschließlich der Kräfte in Verwaltung, Küche usw. Dies reicht jedoch nicht aus, um den Anforderun- gen des neuen Krankenhauses, das mittler- Weile im Rohbau erstellt ist und am 6. Mai sein Richtfest erlebt, zu entsprechen. Pfarrer Dr. Bangerter glaubt nicht, daß die Anziehungskraft des neuen Kranken- hauses mit den vorbildlich eingerichteten Schwestern wohnungen genügen wird, um das personelle Deflzit auszugleichen. Verstärkte Aus dem Polizeibericht: Nach Abzug der nicht mehr arbeitsfähigen würde freilich bedeuten, daß man noch mehr Personal verfügbar haben müßte. Als letzter Ausweg bleibt dem Mann- heimer Mutterhaus allerdings die Rück- 5 h I f Sonderverkauf Auslaufender g kabrikneuer 1 IpoSerienn nur DM N 20* 07. 5, Planken, Jel. 268 44/45 FHopA berufung der 20 Diakonissen, die es auf Grund eines halbjährlich kündbaren Ver- trags dem Städtischen Krankenhaus in Wein- heim als Pflegepersonal überstellt hat. Sie Würden etwa genau ausreichen, um der Per- sonalprobleme nach dem Umzug ins neue Gebäude Herr zu werden. r. Zug, Schlinge und Tabletten in Mengen Auf der Mai-Messe: Rüpel warf In den Vormittagsstunden wollte sich ein 36 Jahre alter Arbeiter vor einen Personen- zug werfen. Die Bahnpolizei verhinderte das selbstmörderische Vorhaben. Angaben über die Gründe seines Selbsttötungsversuchs machte der Mann nicht. In Polizeigewahrsam unternahm er jedoch einen neuen Versuch, seinem Leben ein Ende zu bereiten. Aus einer Mullbinde, mit der sein Fuß verbunden war, fertigte er eine Schlinge. Seine Absicht wurde wiederum rechtzeitig entdeckt. Weil der Mann aber angab, er habe bereits eine grö- gere Menge Tabletten geschluckt, wurde er ins Krankenhaus gebracht. Straßenraub Ein 20jähriger aus Käfertal meldete der Polizei, er sei in der Friedrich-Ebert-Straße in Höhe der„Elbeo“- Werke von zwei Un- bekannten angehalten und aufgefordert worden, sein Geld herauszugeben. Als er sich geweigert habe, hätten sie ihn nieder- geschlagen und ihm Brieftasche, Armband- uhr und andere Dinge geraubt. Außerdem hätten ihn die Wegelagerer gefesselt und geknebelt. Der junge Mann hatte leichtere Verletzungen im Gesicht und einen zer- rissenen Rock vorzuweisen. Zielwerfen mit rohen Eiern Auf der Maimesse warf ein junger Mann mit rohen Eiern. Eine Frau traf er unterhalb des Auges und verletzte sie. Außerdem be- schmutzte er die Kleider von mehreren Personen. Der Werfer wurde angezeigt. Pkw schlug Purzelbaum Gegen 23.30 Uhr versuchte auf der Wein- heimer Straße ein Pkxw einen amerikanischen rohe Eier/ Pkw überschlug sich Pkw zu überholen, als er plötzlich Blink- zeichen gab und zur Fürther Straße abbog. Um einen Unfall zu vermeiden, wich der über- holende Pkw üscharf nach links aus, kam aber dabei ins Schleudern und überschlug sich. Erheblich beschädigt blieb der Wagen auf dem Dach liegen. Pferd zog Wagen ohne Kutscher Lautem Pferdewiehern ging in der Fran- kenthaler Straße die Besatzung eines Funk- streifenwagens nach. Auf einem Feldweg fand sie ein unbeleuchtetes Fuhrwerk, das ein Pferd trotz angezogener Bremsen fort- ziehen wollte. Schleifspuren verrieten, daß das Gefährt zuvor vor einer Wirtschaft ge- standen hatte. Sein Eigentümer hatte sich in- zwischen entfernt. Ein„Ersatz fuhrmann“ brachte Pferd und Wagen schliéßlich nach Hause. Rowdy schlug Mann zusammen 5 Verletzt lag ein 33 jähriger Mann in Sand- hofen vor einer Wirtschaft. Er war nach einem Wortwechsel von einem jungen Mann so zusammengeschlagen worden, daß er eine Gehirnerschütterung, Kieferbrüche und einen Nasenbeinbruch erlitt. Wahl- Versammlungen Dienstag, 3. Mai CDU: Suebenheim, Katholischer Kinder- garten, 20 Uhr— Sprecher: Bürgermeister Leopold Graf, Kandidat Willibald Kimmer. DP/BVP: Feudenheim, Lokal„Stern“, Hauptstraße 42, 20 Uhr— Sprecher: Kan- didat Oskar Grimm. GB/ BHE: Sandhofen, Zum Grünen Baum“, Sonnenstraße 15, 20 Uhr— Spre- cher: Stadtrat W. Gutmann H A 9 5 L. 5 N 2 MDB. Stellv. Jundesvors. der fur u. Landtagskandidat PA L RIEDEL. i Mannhe ms geoßes Spezienous 1 8 Nr We hal ver oh Na Da sto Gm T EI Plar Gell 4 10 en, nen 6g der ich, ür⸗ auf en, chr M* K- Im er- ber ch. duf in- k- 2 g las t- 25 e. n- n ich d- ch un ne En . r F. 15 n- en 2 Nr. 102/ Dienstag, 3. Mai 1960 MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) Seite 3 Schönauer Siedlerheim steht im Rohbau Ein zünftiges Richtfest mit Prominenz, Bier und Rippchen Wieder ein Richtfest in der Schönau. Die Schönauer Kultur- und Interessen-Gemein- schaft lud OB Reschke, Altbürgermeister Trumpfheller, Stadtdirektor Spuler, die Ar- chitekten Alfred und Alexander Rau, Vertre- ter der Sandhofener Bauunternehmung Karl Lorenz und die Mannen vom Bau zu einem zünftigen Rippchen-Essen ein. Grund: Das im Rohbau stehende Siedlerheim. Just Scheurer, Vorsitzender der IG Schön- au, berichtete zwischen Bier und Hausmacher Wurst von den langen Verhandlungen die der Verwirklichung dieses Projekts vorausgegan- gen seien. Schon 1950 habe man den Plan gefaßt, ein Gemeinschaftshaus Denn die alte Baracke, ehemals haltsraum für Kriegsgefangene, etwas zu baufällig gewesen.(Zum Richtfest war eben jene rauchige Holz-,Bude“ mit Dank eines Kredites einer Seckenheimer Bank, eines Darlehens der Stadt Mannheim und des Beitrages der Birken geschmückt). Brauerei Pfister, sei es gelungen Mark Baukosten(einschließlich Inventar) zu- sammenzubringen. Wenn alles meinte Scheurer, werden die 26 Schönauer Vereine bis Juli 1960 zu ihren Veranstaltun- gen im neuen Siedlerheim einladen können. Kegelbahnen und heller. Dieser ents Chef Reschke und . Neben einem Saal mit Bühne und 420 Sitz- plätzen stehen den Schönauern dann zwei eine Gaststätte im Heim offen. Nach einigen Worten des Dankes an die Kumpel vom Bau übergab Architekt Au das Mikrofon an Altbürgermeister Trumpf- chuldigte seinen früheren Sprach namens der Stadt- verwaltung zum Richtfest. Mit Rücksicht auf Kredit zu geben zu bauen. ein Aufent- sei doch können. racke, um wieder zigen Reden zu ha „die 350 000 glatt gehe, die übrigen Vororte Mannheims sei es der Stadt schwer gefallen, der IG Schönau einen und ein Grundstück auf 99 Jahre zum Erbbau zu verpachten. Jedoch hätten die Schönauer einen guten Plan ge- habt und so habe man ihnen doch helfen . Beifallumrauscht betrat OB Reschke mit einiger Verspätung die birkenduftende Ba- einmal eine seiner sprit- Iten. Er lobte den Unter- nehmungsgeist der Schönauer IG und be- stätigte die Notwendigkeit eines Kultur- heimes in Schönau. lich über einige Interna, die der endgültigen Zusage der Stadt vorausgegangen seien. Drei- mal habe Bürgermeister Trumpfheller bei ihm deswegen vorgesprochen und jedesmal, sei der gewünschte Betrag höher geworden. Er plauderte unverfäng- Verriet OB Reschke:„Als ich gedacht habe, es sei alles gut, haben wir bemerkt, daß das Gelände, auf dem das Siedlerheim entstehen sollte, gar nicht der Stadt gehörte!“ Aber auf dem Tauschwege sei auch dieses Hindernis aus dem Wege geräumt worden.„Wir wollen an diesem Bau teilhaben!“, meinte der Ober- bürgermeister und dann mit einer Wende zu dem schmunzelnden Just Scheuer,„ich meine an der Freude, bezahlt haben wir ja schon!“ No. Wohin gehen wir? Dienstag, 3. Mai Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.00 Uhr:„Penthesilea“(für die Theater- gemeinde Nr. 2121 bis 3180): Kleines Haus 20.00 bis 21.30 Uhr:„Korczak und die Kinder“(für die Theatergemeinde Nr. 531 bis 1060); Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kreolin“ ODienstag-Miete, freier Verkauf); EKellertheater, K 2, 22, geschlossen. Konzerte: Musensaal! 20.00 Uhr: 8. Aka- demie-Konzert. Filme: Planken Großes Haus:„Salomon und die Königin von Saba“; Alster:„Iwan der Schreckliche“; Schauburg:„Geheimakte M“; Scala:„Der Teufelsschüler“: Capitol:„Ein Toter hing im Netz“; Planken Kleines Haus: „Traumland goldener Westen“; Alhambra: „Freddy und die Melodie der Nacht“; Univer- sum:„Hannibal“; Kamera:„Tatort Paris“; Kurbel:„Gefängnis ohne Gitter“; Palast: „Aufstand der Legionen“; 10.00. 11.50, 22.30 Uhr:„Der Tollpatsch“; Abendstudio im City: „Manche mögen's heiß“. Friseusen in zwanzigfacher Uebermacht Unter rund 60 freigesprochenen Lehrlingen waren nur drei junge Männer Rund 60 aus dem Bezirk Mannheim- Stadt konnten am Donnerstagabend anläßlich der Frühjahrs-Lossprechungsfeier der Friseure aus der Hand meisters Willy Klett die wohlerworbenen Gesellenbriefe in Empfang nehmen. Zuvor hatte noch traditionsgemäß ein Abschluß kfrisieren stattgefunden, bei dem die Mäd- chen, die ihrer großen Zahl wegen in zwei Partien arbeiten mußten, am Beispiel der Lehrlinge des Friseurgewerbes im Eichbaumstammhaus ihres Ober- modischen Wasserwelle ihr erlerntes Können demonstrierten. Mit herzlichen Worten ent- ließ der Obermeister dann die neuen Ge- sellen und Gesellinnen in den nun beginnen- den neuen Lebensabschnitt lebens. Vier weibliche Lehrlinge wurden für be- sonders gute Leistungen bei der Gesellen- prüfung geehrt: Marliese Rogmann(Secken- heim) und Ursula Ludwig(Sandhofen), die beide eine Urkunde der Handwerkskammer ihres Berufs- erhielten, sowie Doris Busalt und Brunhilde Horn. Entgegen den verschiedentlich geäußerten Klagen über mangelnden Leistungsstand unter den Lehrlingen des Friseurgewerbes hatte sich das Niveau der Prüflinge im Früh- jahr 1960 gegenüber dem Vorjahr bereits merklich erhöht. Die Kenntnisse und Fähig- keiten wurden als allgemein erfreulich be- zeichnet. Fi darauf gefaßt, sichts der geburtsarmen Jahrgänge mit ge- ringeren Lehrlingszahlen und geringeren Auswahl möglichkeiten vorlieb nehmen zu müssen, wenn auch der Friseusenberuf bei den Mädchen kaum an Anziehungskraft ver- lieren dürfte. der Mangel an männlichen Kräften— spe- ziell für das Herrenfach— trat bei der Frei- sprechung bereits offen zutage. Unter den rund 60 freigesprochenen Lehrlingen be- fanden sich nur drei männliche. In Anbe- tracht des anhaltenden Männermangels im Friseurgewerbe wird, wie schon verschie- dentlich erklärt wurde, nichts weiter übrig bleiben, als die Damen künftig auch obliga- torisch im Herrenfach auszubilden. Freilich ist das Friseurgewerbe in nächster Zukunft ange- Ein anderer Engpaß im Friseurgewerbe, Ne. Beilagen hinweis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Camping— Sport- un d Badezeit“ des Kaufhauses VETTER, N 7, 11(Kunststraße), bei. 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Mai 1960 beim Bundesbahn-Betriebsamt Mann- heim 2, Tunnelstraße 5-7, Zimmer Nr. 20. Die Pläne liegen bei der Hoch- von leistungsfähigen Firmen auf meinem bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr gegen im Empfangsgebäude Mannheim Hbf aus. Der Vorstand des Bundesbahn-Betriebamts Mannheim 2 65 N, 151, 152, 153/ 60 Hamburg 26, Alfredstraßge In den Konkursantragsverfahren 1. der Firma Deutsche Tiefkühl-Vertriebs-Gesellschaft Klaus Möller& Co., unter der Firma Deutsche Tiefkühl- Vertriebs-GmbH.& Co. Komman- ditgesellschaft, vorm. Klaus Möller& Co., mit Zweigniederlassungen in: Berlin- Schöneberg, Fritz-Elsas-Straße 9-11 Bremen, Contrescarpe 123 38, im Geschäftsverkehr auch aufgetreten Verkauf und Vorführung d Handlerneschweis auch durch Jacobsen- Vertrieb, chr. Stuttgarl, Schliehfach 510 2 urch den FACHHAN DEI Metzger felefon 239 38 Freiburg i. Br., Zollhafenstraße 14 Hamburg-Altona, Harkortstraße 117 Köln-Lindenthal, Heimbacher Straße 24 Mannheim, Neckarvorlandstraße 31-33 Offenburg/ Baden, Wilhelmstraße 18 Stuttgart, Böheimstraße 42-44 St. Ingbert/ Saar 2. deren persönlich haftende Gesellschafter: a) Kaufmann Klaus Möller, Hamburg-Lockstedt, Grelckstraße 2 b) Kaufmann Gerhard Teetz, Hamburg-Hummelsbüttel, Alte Landstr. 45, wird, nachdem die Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der obenbezeichneten Schuldner beantragt worden ist, der Wirtschaftsprüfer Friedrich C. J. Busch, Hamburg 13, Abteistr. 33, heute, am 26. April 1960, 13 Uhr, zum Sequester bestellt. Dem Sequester wird die Verwaltung des gesamten beschlagnahmefähigen Vermögens der obigen Schuldner unterworfen. Hamburg, den 26. April 1960 Amtsgericht, Abt. 65 erinnere 90. sich um dlie Qlumen milie, so ole dieser Qdirtnersmann, Soliquil sich jecle brinle Ollie Stola uncl ſielt ren Sinnes an. OOie dlas alles grünt und sprießt Slucllici, wer das so genießt. a Die beste Hilfe FRISCHE Gesund, schmackhaft und einzigartig preiswert Ubrigens.. bei diesen Preisen braucht keiner auf das tägliche Frühstücks- Ei zu verzichten, Auch Kinder nicht, derm innen tut's besonders gut. Seite 8 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 3. Mal 1960/ Nr. 102 und Landessteuern einkassiert. Die Gemeindesteuern betrugen 1950 21,22 Millionen, 1956 55,50 Millionen und 1959 81,38 Millionen Mark sagte Ministerialdirek tor Vowinkel, Im Bereich des Finanzamtes Mannheim-Neckarstadt gebe es 62 gewerbliche Großbetriebe, 646 mittlere„und mehrere tausend kleinere Unternehmen“. Darüber hinaus seien in seinem Zuständigkeitsbezirk 572 land wirtschaftliche Betriebe ansässig. Das Thema der allgemeinen Steuerpolitik berührend, wies Staatsrat Vowinkel darauf hin, daß die Erwartung, sie werde sich der Konjunktur anpassen,„weil das Volumen der öffentlichen Haushalte sehr viel größer geworden ist als früher“, berechtigt sei. Eine Entscheidung hinsichtlich des„sicher- lich teilweise vorhandenen Spesenunwesens“ Sei jedoch eine politische Entscheidung und daher Sache des Bundesrates. Eine Ande- rung des Systems der Umsatzsteuer wäre „so gut wie unmöglich“, da an dem Er- gebnis entsprechend der„bindenden Wei- sung des Bundes“ nicht gerüttelt werden dürfe. Die Steuerpolitik bleibe auch in den nächsten Jahren schwierig. Der Vorsteher eines Finanzamtes, 80 führte Staatsrat Vowinkel weiter aus, Sollte in ruhiger Gelassenheit für den Aus- gleich zwischen den Interessen des Staates als Steuernehmer und des Bürgers als Steuergeber sorgen. Wenn er in den steuer- lichen Belangen auch ein Sachwalter des Staates sei, so müsse neben seinem Können als Verwaltungsfachmann doch auch die Hilfsbereitschaft gegenüber dem Steuer- Rund um den Diskussionstisch saßen die Aerztinnen Dr. Krempin-Heddaeus, Dr. An- nemarie Buresch, Dr. Gisela Christiansen, die Krankengymnastikerin Brigitte Rödiger, die Heilgymnastikerin Gertrud Michel und die Gymnastiklehrerin und Atemtherapeutin Georgie Parschalk. Ihr Rundgespräch, das Dr. Cäcilie Kleinmann, die Vorsitzende des „Clubs berufstätiger Frauen“, Mannheim- Ludwigshafen, leitete, galt„Gesundheitsfra- gen der berufstätigen Frau“. Wie unmittel- par dieses Thema ansprach, zeigte der zahl- reiche Besuch der Clubmitglieder. Dem Gespräch eigen war ein erfreulicher Optimismus, der aus Erfahrung und aus dem Wissen um die heilenden Möglichkeiten kam. Vom Scheitel bis zur Sohle, von den Kopf- pis zu den Fußschmerzen, wurden die ge- sundheitlichen Beschwerden der im moder- nen Arbeitsprozeß stehenden Frauen durch- gesprochen. Mit Vernunft, Disziplin und Energie, nicht mit Medikamenten ist ihnen entscheidend beizukommen; maßgebend ist die Aenderung der Lebensweise, die Aus- nutzung der natürlichen Wege. Häufig werden quälende Kopfschmerzen vom Fernsehen verursacht:„Es gibt hier nur ein Mittel: aufhören“, riet Dr. Krem- pin-Heddaeus. Auch die„Ueberhungerung“ der Schulkinder und Berufstätigen durch das Fehlen des Frühstücks führt zu starken Kopfschmerzen. Bei Hörprüfungen werden kaum noch normal Hörende festgestellt; im Urlaub besesrt sich wieder das Gehör der durch den Lärm der Umwelt Erkrankten. Oft kommen Patienten mit der fertigen Eigendiagnose von Herz- und Ereislauf- störungen(Atemnot, einschlafende Hände, Druckgefühl) zum Arzt. Es handelt sich aber meist nicht um echte Kreislaufstörungen, Iermine Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen: 3. Mai, 19 Uhr, Physiksaal der In- genieurschule, Speyerer Straße 4. Vortrag von Pfarrer Ludwig Simon,„Vereinbart sich unsere Gesellschaftsform mit christlichen Grundsätzen?“ Christliche Arbeiter-Jugend: 3. Mai, 20 Uhr, K 2, 10, Versammlung, Vortrag„Indien, so- ziale Lage, christliche Arbeiterfamilien“. 83D Die Falken: 4. Mai, 19 Uhr, Clubraum, D 5, 4. Bastelabend. Abendakademie- Veranstaltungen am 3. Mai: Volksbücherei, 20 Uhr, Dienstag- Kollegium (Dr. Knorr);— E 2, 1, 20 Uhr,„Grundbegriffe der Philosophie“ Dr. Pflaumer)?:— E 2 20 Uhr,„Die politische und Wirtschaftliche Situation in der DDR Or. Richter);— E 2, 1, 19.45 Uhr. Arb.-Gem. Raumfahrt und Ra- ketentechnik“,— Karl-Friedrich-Gymnasium, 19.30 Uhr,„Werken und Gestalten für jeder- mann“(A. Lovisa):— Karl-Friedrich-Gym- nasium, 19.30 Uhr,„Seelische Entspannung durch freies Gestalten“(J. Pflanz). Club„Graf Folke Bernadotte“: 3. Mai, D 4, 15, 20 Uhr, Deutsche Sprachkurse— Spa- nischer Sprachzirkel. Arbeits gemeinschaft der Gesundheitsver- eine: 3. Mai, 20 Uhr. Mozartsaal, Vortrag von Walter Thiele,„Deine Ernährung— Deine Gesundheit“.— 4. Mai, 16 und 20 Uhr, gleicher Ort, Frischkost- und Dünstkostkurse. Sekretärinnenschulung: Vorbesprechung für die neuen Kurse am 3. Mai, 19 Uhr, in der Handelsschule Grone, Mannheim. Tullastr. 14. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 3. Mai, E 2. 1, 17.30 bis 19 Uhr, Ar- beitsgemeinschaftsraum,„Schicksalsglaube und Evangelium“(Dekan Hch. Schmidt);— 18 bis 19.30 Uhr, Studio, Einführung in Mathematik und Geometrie— für Mittelschullehrer(G. F. Au);— 17 bis 18.30 Uhr, Vortragssaal,„Laien- spiel in der Schule“(Dr. W. Eggert). Verband der Heimkehrer: 3. Mai, keneck“, M 2, 12. Zusammenkunft. DGRR: 3. Mai, 19.45 Uhr. E 2. 1, Vortrag von A. Taubitz,„Probleme der Raumfahrt“. Wir gratulieren! Elisabeth Kinzer, Mann- heim, C 3, 24, vollendet das 82. Eebensjahr. „Fran- Joseph Krieg, Mannheim, Mittelstraße 53, kann den 96. Geburtstag feiern. Als Vorsteher des Finanzamtes Mannheim- Neckarstadt wurde mittag während einer Feierstunde im Sitzungssaal des Finanzamtes der bisherige Leiter der Heidelberger Finanzverwaltung, Oberregierungsrat Gerhard Schwarz, durch Ministerialdirektor Staatsrat Vowinkel(Stuttgart) in sein Amt eingeführt. Oberfinanzpräsident Friedrich Brenner gab eine kurze Lebenslauf des neuen Amtsvorstehers, der 1907 im Landkreis Niederlausitz ge- boren wurde und nach Abschluß seines juristischen Studiums in Berlin und Göt- tingen 1938 in die Finanzverwaltung eintrat. Nach mehrjähriger Tätigkeit in den Finanzverwaltungen von Freiburg, Bruchsal, Karlsruhe und Heidelberg wurde Gerhard Schwarz 1954 Vorsteher des Finanzamtes Heidelberg und 1956 zum Ober- regierungsrat befördert. Staatsrat Vowinkel schilderte in seiner Einführungs- ansprache die finanzpolitische Entwicklung der Rhein-Neckar-Stadt. Die Finanz- behörden von Mannheim-Stadt und Mannheim-Neckarstadt haben 1950 118,6 Mil- lionen Mark, 1956 301,15 Millionen Mark und 1959 388,61 Millionen Mark Bundes- gestern vor- Uebersicht über den 1 pflichtigen spürbar werden. Das deutliche Erkennenlassen dieser Hilfsbereitschaft ist mehr, als man aus Gesetzen, Erlassen, Ver- ordnungen und Bestimmungen ablesen kann“, Auch in einer ablehnenden Entschei- dung müsse die menschliche Atmosphäre dominieren, die Abweisungsgründe sollten überschaubar dargelegt werden. Oberregierungsrat Schwarz versicherte, das unter seinem Amtsvorgänger Dr. Georg Astel vorherrschende gute Verhältnis Zwi- schen Steuerpflichtigen und Finanzverwal- tung weiter pflegen zu wollen. Er bat die Steuerzahler um Verständnis dafür, daß das Finanzamt nicht alle Wünsche erfüllen könne. Die Angestellten der Finanzverwal- tung hätten„eine zwar hochwertige, aber doch auch Massenarbeit zu bewältigen“. Stadtkämmerer Dr. Otto Spuler über- brachte die Grüße und Glückwünsche des Gemeinderates, des Oberbürgermeisters und der Stadtverwaltung. Er erinnerte an die ursprüngliche Unterkunft des Finanzamtes Neckarstadt in den Verwaltungsgebäuden an der Kronprinzenstraße. Das wechselhafte Los dieses Standortes sei eng verbunden „mit den militärischen Fluktuationen“(in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen War das Gebäude mit deutschen Soldaten, nach dem Kriege von Amerikanern belegt). Dr. Spuler, schmunzelnd:„Vielleicht ist es Ihnen möglich, das Gebäude wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zuzuführen“ Steuerrat Gustav Martin sicherte im Namen aller Angestellten und Beamten dem Auch die Frau ist Herr über ihre Gesundhei Rundgespräch des Clubs berufstätiger Frauen über Gesundheitsfragen sondern um Störungen des vegetativen Ner- vensystems, das alle inneren Organe beein- flugt. Auf der ganzen Welt, so betonte Dr. Buresch, ist dieses vegetative Nervensystem gereizt. Auch Beschwerden von Magen und Galle werden durch Funktionsstörungen ver- ursacht, schloß sich Dr. Christiansen an. Ein handfestes Frühstück, Regelung der Ver- dauung durch entsprechende Ernährung, vernünftige Nutzung der Freizeit mit Aufenthalt in der frischen Luft und Betäti- gung der Muskeln, ein Fußmarsch von oder zur Abeltssfätte, Spazierengehen För der Nachtruhe, ein Urlaub von mindestens drei Wochen ohne Hetze und ohne starke Klima- unterschiede waren ärztliche Verordnungen. Dr. Kleinmann lehnte eine Dramatisierung des hohen Blutdrucks ab und wies auf die höhere Lebenserwartung der Schlanken hin. Wie durch einfache, auch am Schreibtisch auszuführende Lockerungsübungen, die durch „atemzwingende Bewegungen“ gleichzeitig Zwerchfell und Atmung lösen, die Stauun- gen, Verspannungen und Verkrampfungen im Körper beseitigt werden können, erklär ten und demonstrierten G. Parschalk, B. Rö- diger und G. Michel.„Nie ist es zu spät“, ermunterte Dr. Cäcilie Kleinmann. Von den Betrieben selbst, so regte sie an, sollten täg- lich viertelstündige, der Frühinvalidität vor- beugende Entspannungsübungen durch- geführt werden, wie sie in den russischen Fabriken bereits mit allem Nachdruck und Erfolg praktiziert werden. ak „Vermittler zwischen Staat und steuerzahlendem Bürger“ Oberregierungsrat Schwarz als neuer Vorsteher der Finanzverwaltung Mannheim-Neckarstadt in sein Amt eingeführt neuen Amtsvorsteher zu, daß er„bei der Erfüllung seiner Pflichten nach besten Kräften unterstützt“ werde. Man sei der Ueberzeugung, daß er„die berechtigten Be- lange der seiner Leitung Anvertrauten wah- ren und fördern“ werde. Martin dankte dem bisherigen Amtsvorsteher Oberregierungsra: Dr. Georg Astel, der an der Feierstunde nicht teilnehmen konnte, für seine„allzeit gerechte Amtsführung“. Auch die übrigen Redner gedachten des ausgeschiedenen Amts- leiters und wünschten ihm für seinen Le- bendsabend„noch viele gesunde und unge- trübte Jahre“. N Die Vereinigten Männerchöre der Finanz- ämter Mannheim- Neckarstadt und Mann- heim- Stadt trugen während der Veranstal- tung Lieder vor. Außer den Bediensteten des Finanzamtes nahmen an der Feierstunde der Rektor der Wirtschaftshochschule, Pro- fessor Dr. Haferkorn, die Bundestagsabge- ordneten Josef Maier und Robert Margulies, Md. Lena Maurer, die Vertreter der Kir- chen, Verbände und des Gemeinderates teil. K. Gerhard Vorsteher des Finanzamtes Muannheim- Neckar- Oberregierungsrat Schwarz, neuer stadt Bild: Bohnert& Neusch Steuerzahler- Forum ohne Diskussion Landtagskandidaten von fünf Parteien beantworteten Fragen Knapp hundert Bürger und Steuerzahler hörten am Donnerstagabend im Mozartsaal die Stellungnahmen von fünf Landtagskan- didaten zu vier Fragen, die der Bund der Steuerzahler angesichts der bevorstehenden Landtagswahl konzipiert hatte. Regierungs- rat a. D. Kurt Gerhardt referierte einleitend zu den vier Fragen: I. Braucht Baden-Würt- temberg zehn Minister und zwei Staatsräte? 2. Wird der neue Landtag endlich mehr sparen? 3. Braucht das Land vier Regie- rungspräsidien, vier Oberschulämter und drei Oberfinanzdirektionen? 4. Sind die Kan- didaten für eine Allparteienregierung oder halten sie eine Opposition für notwendig? Für die CDU sprach Heinrich Wittkamp. Die Konsolidierung des Landes Baden-Würt- temberg sei noch nicht abgeschlossen, meinte er. Ergo müsse man in der„Uebergangs- zeit“ eine größere Anzahl von Ministerien haben. Er vertrat dann den Standpunkt, es müsse mehr gespart werden, aber zum Ab- bau der Ministerien(Regierungspräsidien usw.) meldete er Bedenken an: Die Bevöl- kerung sei vielleicht dagegen; der föderative Aufbau könnte außerdem gestört werden. Eine Opposition bejahte der CDU- Sprecher. Um aber die Schwierigkeiten des Landes seinen Zuhörern recht drastisch vor Augen zu führen, verglich er die baden-württem- bergische Situation mit der Berlins: Auch dort habe man unter einem gewissen Druck eine große Koalition gebildet. Md. Kurt Angstmann(SPD) sagte:„Ich habe diese große Regierung nicht gebilligt.“ diere im übrigen für Großkreise, die Instan- zen wie die Regierungspräsidien überflüssig machen. Zur Frage der Opposition meinte Angstmann:„Sie ist kein Allheilmittel, das sehen wir in Bonn. Für die FDP sprach Prof. Dr. Dr. Gönnen- wein, Heidelberg. Er vertrat die These, daß bei einer eventuellen Zusammenlegung von Ministerien nichts eingespart werde. Und was die Mittelinstanzen angehe, sei er zu- nächst auch für einen rigorosen Abbau ge- wesen. Aber was wäre die Folge davon: Die Ministerien würden im Papierkrieg erstik- ken. Dann erfuhren die Zuhörer, daß es auch im Landtag eine Art Opposition gibt: „Geistig- politische Auseinandersetzungen fin- den statt. Aber nicht im Rampenlicht der Oeffentlichkeit.“ Prof. Gönnenwein ließ die Frage offen, ob seine Partei im neuen Land- tag wieder für eine Allparteienregierung eintreten werde. Emil Reddemann vom BHE redete einem Minister-Abbau das Wort. Ausgenommen von diesem Abbau müßte natürlich der Ver- triebenen-Minister sein. Er und auch der letzte Sprecher, Karl Geiger von der DP/BVP, plädierten für Sparmaßnahmen und Ver- waltungsreform, sprich: Abbau der Mittel- instanzen. Zusätzlich vertrat Geiger noch den Standpunkt, zwei Regierungen— eine in Stuttgart, eine in Karlsruhe— seien billiger. Ergo sprach er für Baden. Zur Diskussion kam es nicht. Die hatte gewissermaßen Rechtsanwalt Dr. Selb vom Der nette Landtag müsse natürliek Paren, Bund der Steuerzahler vorweggenommen: als aber bitte, was die personellen Kosten an- belange: Es fehlen ja überall noch Lehr- kräfte. Beim möglichen Abbau der Mittel- instanzen müsse man natürlich(zuviel) Rück- sicht auf die Altbadener nehmen. Er plä- er méinte, man müsse dem Landtag beschei- nigen, daß er viel Positives geleistet Habe. Und dann kritisch: Einige wesentliche Ge- setze warten immer noch in der Schublade. D Fiskalische Erwägungen des Finanzministers Bevorstehende Neuordnung des Beamtenrechts/ UT informierte Polizisten Neben manchen begrüßenswerten Ver- besserungen, vor allem in dienstrechtlicher Hinsicht, wird die seit mehr als Jahresfrist in Vorbereitung befindliche Neuregelung des Beamtenrechts für Baden- Württemberg auch etliche Verschlechterungen, etwa in versor- gungsrechtlichen Fragen, bringen. Das Für und Wider dieses neuen Landesbeamten- gesetzes, das gegenwärtig als Referenten- entwurf beim Landesinnenministerium au seine Erörterung durch Baden-Württembergs Bilderquiz:„Wer kennt seine Heimat? Alt und jung interessieren sich für das Bilderquiz in Mannheimer Schaufenstern „Wer kennt seine Heimat?“. Jedenfalls war die Beteiligung am ersten Wochenende— wie unser Biid zeigt— schon recht rege. Ganz Eifrige zogen gleich mit Lösungsschein und Bleistift von Geschäft zu Geschäft, von Schaufenster zu Schaufenster. Während die meisten Häuser die vorzüglichen otors, von Robert Häusser in die Mitte ihrer Dekoration gerückt haben— oder zumindest einen ins Auge fallenden Ausstellungsort wählten— haben einige wenige Geschäfte„sinniger- Weise“(also unsinnig) die Bilder so versteckt, daß man sie geradezu suchen muß. Das dürfte nicht im Sinn der Sache liegen und sollte geändert werden. Ansonsten: Die Bilder bleiben bis einschließlich zum verkaufsoffenen Sonntag, 8. Mai, ausge- stellt, Einsendeschluß für das heimatkundliche Bilder quiz ist am 10. Mai. Bild: Siegfried Stiasny neu zu wählenden Landtag warten muß, stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Kreisfachabteilung III(Polizei) der DGB- Gewerkschaft GTV. auf der Beamten- sekretär Kneer(Stuttgart) sprach. Im ganzen gesehen, so meinte der OTV- Sekretär, müsse der Entwurf, an dem mög- licherweise von seiten des Parlamentes noch gewisse Veränderungen vorgenommen wer- den, als fortschrittlich bezeichnet werden. Andererseits aber stehe der DGB einer Reihe von Einzelregelungen ablehnend ge- genüber. In manchen Fällen hätten offenbar fiskalische Erwägungen des Landesfinanz- ministers über berechtigte Interessen der Beamtenschaft triumphiert. ö In seinen sehr detaillierten Ausführun- gen wies der Redner u. a. darauf hin, daß erfreulicher weise der Grundsatz des Beam- tendienstes auf Lebenszeit stärker berück⸗ sichtigt werden solle, indem z. B. die Probe- zeit für Beamte auf höchstens sechs Jahre beschränkt werde. Die Möglichkeiten einer Versetzung oder Abordnung eines Beamten gegen dessen Willen seien erschwert Wor- den. Eine Sonderbestimmung sieht für Poll zeibeamte die Pensionierung mit 60 Jahren vor. Seine Kritik richtete GTV-Sekretär Ener vor allem gegen die Wiedereinfün- rung der zehnjährigen Wartefrist vor Er- reichung der Pensions-Mindestbezüge von 38 Prozent. Zur Situation der Beamten stellte der Redner fest, es sei falsch, die Beamten als „Konjunkturbremse“ einsetzen zu wollen, indem man sie in ihrer Bezahlung nicht an dem Anwachsen der Produktivität beteilige. Die besonderen Privilegien, die der Beam tenstand zum Ausgleich für seine erhöhte Beanspruchung angeblich genießen könne; seien ohnehin zu einem großen Teil längst fragwürdig geworden. Unter Punkt zwei schnitt Versamm- lungsleiter Frey noch das Problem der Haf- tung von Polizeibeamten an, die als Kraft- fahrer leicht fahrlässig Unfälle verursa hätten. Die Handhabung solcher Fälle durch die Stadt Mannheim sei unbillig, da die Be- amten praktisch dreimal bestraft würden: Gerichtlich, auf dem Wege des Dienststraf, verfahrens und durch Regreß für die nich von der Versicherung übernommenen Scha; den. Auch die Diskussionsteilnehmer unter innen Kriminaldirektor Riester, meinten, daß derartige Maßnahmen Polizeibeamte da- von abschrecken müßten, sich im Dienst. als Kraftfahrer zu betätigen.„Wenn einer gleichzeitig ein Kraftfahrzeug führen, al Ordnungswidrigkeiten achten oder sich der Verbrechensbekämpfung widmen unden den Funk handhaben muß, ist es mensch, lich entschuldbar, wenn ihm einemal eine Unaufmerksamkeit unterläuft.“ ne, erer neuer ckkur- eusch stan- üssig einte „ das men- da von Und r zu- u ge- : Die rstik- es gibt: n fin · t der 6 die zand- erung einem nmen Ver- 1 der BVP, Ver- littel- noch eine seien hatte vom 1 als Habe, Ge- de D ETS isten muß, Utung der mten- OTV- mög- noch wer- erden. einer d ge- enbar nanz- 1 der hrun- „ daß zeam- rück- robe- Jahre einer amten Wor- Poli- ahren Kretär nfüh⸗ 1 Er- von e der en als zollen, ht an eilige. Zeam- höhte gönne, längst amm- Haf- Kraft- sacht durch 1e Be- ürden: tstraf- nicht Schä- unter »inten, rte da- 18t als einer 75 auf h der noch ensch- 1 eine ne. Nr. 102/ Dienstag, 3. Mai 1960 Aus dbEM BUND ESLIMDERN Eine gefährliche Seuche breitet sich aus Gesundheitsbehörden im Abwehrkampf gegen die Tollwut/ Bayern besonders stark betroffen München. Seit Jahren haben die Bundes- länder mit Ausnahme des Saarlandes und Bremens gegen einen Feind zu kämpfen, der aus den Gebieten hinter dem Eisernen Vor- hang kommt. Er heißt Tollwut und bedroht besonders die Landstriche an den Grenzen zu den Ostblockstaaten. Dort ist die Wildhege nacm dem Kriege stark vernachlässigt wor- den, das Raubwild nahm zu, und damit war der beste Nährboden für die Wildtollwut gegeben. Da sich aber das Wild auch um noch Als Luftfracht nach Knechtsand Bremerhaven. Ein zehn Meter hoher Be- obachtungsturm soll in einigen Wochen als Luftfracht mit einem Hubschrauber von Wremen im Landkreis Wesermünde auf das Eiland Knechtsand in der Wesermündung gebracht werden. Das Technische Hilfswerk Bremerhaven hat den Turm für Knechtsand- forscher gebaut. Die Wissenschaftler wollen von ihm aus das Leben in dem Vogelpara- dies im Wattenmeer beobachten. Das ist von Bord der Fischkutter, mit denen die Forscher bisher zum Knechtsand hinausfuhren, nicht möglich. Der Turm ermöglicht zudem auch einen längeren Aufenthalt auf der Insel und damit eine kontinuierliche Beobachtung. Karolingische Taufkapelle gefunden Köln. Die Fundamente einer seltenen ka- rolingischen Taufkapelle wurden jetzt bei Ausgrabungen vor einer der ältesten Kölner Kirchen, St. Pantaleon, entdeckt. Formen sol- cher Baptisterien kannte man bisher nur aus Oberitalien. Nach Ansicht des Kölner Rö- misch-Germanischen Museums gehörte diese Taufkapelle zu einer Kirche, die im neunten Jahrhundert über den Ruinen einer römi- schen Villa auf einem Hügel vor den damali- gen Mauern der Stadt erbaut und beim Nor- mannensturm 881 zerstört wurde. Auf ihren Fundamenten hat dann Erzbischof Bruno, der Bruder und Kanzler Kaiser Ottos des Gro- Ben, in der zweiten Hälfte des zehnten Jahr- hunderts die heutige Kirche mit einem Bene- diktinerkloster errichten lassen. Massengrab entdeckt Osterode/ Harz. In der Nähe des Bahnhofs Tettenborn(Kreis Osterode) wurde ein Mas- sengrab mit den Resten von 26 Leichnamen entdeckt. Wie die Göttinger Kriminalpolizei am Samstag mitteilte, konnten bei der richterlichen Leichenschau an den Leichen keine Anzeichen von Gewaltanwendung fest- gestellt werden. Die Toten seien mit großer Wahrscheinlichkeit Kz-Häftlinge, die wäh- rend eines Eisenbahntransports im April 1945 gestorben sind und an den Bahngleisen ver- scharrt wurden. 660 000 Fremdenbetten Bonn. Das Hotelgewerbe in der Bundes- republik hat gegenwärtig 660 000 Fremden- betten. In der Vorkriegszeit waren es, bezo- gen auf das Gebiet der jetzigen Bundesrepu- blik, lediglich 484 000, Wie der deutsche Ho- tel- und Gaststättenverband mitteilt, müssen zu den 660 000 noch 270 000 Betten in Privat- quartieren dazugerechnet werden. Spb für Alweg-Bahn Frankfurt. Die Auseinandersetzungen um den Bau einer Schnellbahn oder einer Unter- Pflasterstraßenbahn in Frankfurt sind in ein neues Stadium getreten: eine Sonder- kommission der SPD-Stadtverordnetenfrak- tion hat den Bau einer Alweg-Bahn empfoh- len. Das sei nach ihrer Meinung die beste Lösung der schwierigen Frankfurter Ver- kehrs verhältnisse. Die Frankfurter FDP- Fraktion ist früher schon für die Alweg⸗ Bahn eingetreten. Bitte melden! Westerland/ Sylt. Die amtliche Plan- stelle für einen Gemeinde-Ziegenbock ist im Nordseeheilbad Westerland/Sylt zur Zeit nicht besetzt. Bei der Verabschiedung des Haushaltsplanes 1960 erklärte der Wester- länder Bürgermeister auf Anfrage vor der Stadtvertretung, daß die im Haushalt unter dem Titel„Beihilfe für Zuchttierhaltung“ eingesetzten 120 D-Mark für diesen aller- dings gegenwärtig noch nicht existierenden Gemeindebock vorgesehen seien. Sollte der Bock demnächst in die Planstelle eingewie- sen werden, sei der Betrag an den Halter des Gemeinde-Ziegenbocks zu zahlen. Vopos verschleppten Schüler Rotenburg/ Hessen. Volkspolizisten haben den 18 Jahre alten Oberprimaner Gerd Wiederhold, wie erst jetzt bekannt wird, am Samstag an der Zonengrenze bei Hönebach im nordhessischen Kreis Rotenburg nieder- geschlagen und in die Sowjetzone ver- schleppt. Wiederhold, dessen Eltern noch in der Sowjetzone wohnen, ist erst vor kur- zem in die Bundesrepublik gekommen. „Nachtgespenst“ festgenommen Berlin. Nach dramatischem Kampf wurde das berüchtigte„Nachtgespenst von Zehlen- dorf“, Leo Cichosz, einer der gefährlichsten Villeneinbrecher Berlins, am frühen Mon- tagmorgen wieder festgenommen. Der Un- tersuchungshäftling war am vergangenen Donnerstag— wie wir berichteten— bei einer Kieferbehandlung im Virchow-Kran- kenhaus geflüchtet. Es war sein dritter Ausbruch. Als er Montagfrüh in seinem Versteck in der Wohnung eines ehemaligen Mithäftlings in Berlin- Schöneberg überwäl- tigt wurde, mußten die Polizeibeamten fünf Warnschüsse abgeben, denn das„Nacht- gespenst“ leistete bis zum letzten Augen- blick erbitterten Widerstand. Raubüberfall auf Tankstelle Düsseldorf. Drei Bewaffnete erbeuteten bei einem Raubüberfall auf eine Düsseldor- fer Tankstelle in der Nacht zum Sonntag rund 400 Mark. Wie die Polizei mitteilte, fuhren die drei etwa 18 bis 20 Jahre alten Räuber mit einem gestohlenen Auto an der Tankstelle vor und verlangten zehn Liter Treibstoff. Während der Fahrer im Wagen sitzenblieb, folgten die beiden anderen dem Tankwart zur Kasse. Dort zogen sie ihre Pi- stolen und zwangen den Tankwart zur Her- ausgabe des Geldes. Der von ihnen benutzte Wagen wurde inzwischen in Neuß gefunden. so scharf bewachte Landesgrenzen nicht küm- mert und ständig hinüber- und herüberwech- Selt, dauerte es nicht lange, bis die Seuche in die grenznahen Gebiete der Bundesrepublik eingedrungen war. Besonders Bayern mit seiner langen Grenze zur Sowjetzone und zur Tschecho- slowakei hät unter der Tollwut schwer zu leiden. Seit fast zehn Jahren stehen die Ge- sundheits- und Veterinärbehörden des Lan- des im Kampf gegen den ebenso gefährlichen wie heimtückischen Gegner, ohne daß es auch nur annähernd gelungen wäre, die Seuche einzudämmen. 1951 beschäftigte der erste Tollwutfall die bayerischen Gesundheitsbehörden. Seitdem ist die Tollwut auf dem„Vormarsch“. Die letzten Statistiken geben ein erschreckendes Bild: Allein vom 1. bis zum 15. Februar hat sich die Zahl der Tollwutausbrüche in 36 be- reits„gesperrten“ Landkreisen in Bayern auf 136 erhöht. Der Stand im Bundesgebiet be- trug zum gleichen Zeitpunkt 791. Bedenkt man, daß nach dem Seuchengesetz beim Auf- treten von Tollwut jeweils ein ganzer Land- kreis zum Sperrgebiet vor allem für freilau- fende Hunde erklärt wird, kann man sich ein Bild vom Ausmaß der bedrohten Gebiete in der Bundesrepublik machen. In Nordbayern gibt es auf der Karte der Veterinärbehörde im Münchner Innenministerium keinen Land- kreis mehr, der nicht mit einem roten Kreis als„tollwutgesperrt“ oder zumindest ver- dächtig gekennzeichnet wäre. Als sicheres Mittel gegen die Ausbreitung von Tollwut wird seit jeher der Abschuß von Raub wild angesehen. Die Länderregierungen haben deshalb bereits vor Jahren Prämien für den Abschuß vor allem von Füchsen, Mardern und Dachsen ausgesetzt, die zu den hauptsächlichen Trägern und Ueberträgern von Tollwut zählen. Bayern allein hat bisher annähernd eine Million Mark an Abschuß prämien gezahlt. Hand in Hand mit der Werbung für den Raubwildabschuß geht die Aufklärung der Bevölkerung in den bedrohten Gebieten. Von Tollwut befallenes Raubwild ist besonders zutraulich. Immer wieder hört man davon, daß tollwütige Füchse die Nähe menschlicher Behausungen suchen und am lichten Tag un- geniert durch Ortschaften schnüren. Kommen sie dabei mit Hunden oder Katzen, Geflügel oder gar Menschen in Berührung, genügt für die Tollwut-Infektion ein Biß, ein Kratzer oder auch nur das Uebertragen von Speichel eines erkrankten Tieres. Tollwut verläuft ohne Behandlung nach längerer Leidenszeit tödlich. Daher warnen die Gesundheitsämter auch unermüdlich und weisen immer wieder auf die Notwendigkeit von Impfungen beim geringsten Verdacht hin. Nur dieser unauf- hörlichen Aufklärungsarbeit ist es wohl zu verdanken, daß bisher keine Ansteckung töd- lich verlief. Allein in Bayern wurden seit 1951 rund 760 tollwutverdächtige Menschen geimpft. Lange und breite Flußläufe scheinen der Tollwut Grenzen zu setzen. Das mag damit zusammenhängen, daß Füchse, Marder und Dachse Flußniederungen wegen der Ueber- schwemmungsgefahr für ihre Baue meiden. Man weiß auch, daß schon der Anblick von Wasser die tollwütigen Tiere, die Hunderte von Kilometern zurücklegen können, ab- schreckt. Tollwut hat quälenden Durst im Gefolge; beim Anblick von Wasser aber ver- krampfen sich die Schling- und Atemmuskeln derart, daß nach Lähmungen schließlich der Tod eintritt. Das mag auch die Erklärung dafür sein, daß die waldreichen südbayerischen Gebiete unterhalb der Donau noch immer tollwutfrei sind. Allerdings hat sich in letzter Zeit auch in Württemberg die Tollwut so stark ver- breitet, daß man in Bayern befürchtet, das bisher„gesunde“ Oberland könnte von dort „angesteckt“ werden. Metallsplitter traf ins Herz Lachen-Speyerdorf.(Rheinland-Pfalz). Ein kleiner Metallsplitter, der von einem bren- nenden Auto abgesprungen War, hat einen 39 jährigen Schrotthändler in der pfälzischen Gemeinde Lachen-Speyerdorf im Kreis Neu- sbadt- Weinstraße getötet. Wie die Gendar- merie mitteilte, ereignete sich der seltsame Unfall beim Ausbrennen eines bereits aus- geschlachteten alten Autos. Der Händler sab aus etwa sieben Meter Entfernung zu. Plötz- lich löste sich ein Metallsplitter von der Karosserie und traf ihn mitten ins Herz. Der Schrotthändler war sofort tot. Neue Glocken für die Berliner Gedächtniskirche In der hessischen Glockengießerei Rinker in Sinn ODillkreis) wurden vor kurgem fünf Glocken für die Berliner Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche gegossen. Während des Glok- kengusses erklang die 5600 Kilogramm schwere größte Glocke dieses Geläutes, die bereits vor einigen Wochen fertiggestellt worden war. Die Grüße der Berliner Bevölkerung und des Regierenden Bürgermeisters von Berlin überbrachte Senator Rolf Schwedler. An dem Glockenguß nahm auck der Chef des Hauses Hohenzollern. PrinZz Louis Ferdinand, teil. Das aus sechs Glocken bestekende neue Geläute wiegt zusammen insgesamt 17 000 Eilogramm und wird nach Fertigstellung des Gotteshauses nach Berlin gebracht. Unser dpa-Bild zeigt den Augenblick des Glockengusses, dem eine große Zahl von geladenen Gästen interessiert beiwohnte. Schüsse an der Zonengrenze Junger Handwerker von US-Soldaten angeschossen/ Zwei Darstellungen Hof. Von amerikanischen Soldaten ange- schossen und schwer verletzt wurde in der Nähe der Zonengrenze bei Hof in der Nacht zum 1. Mai der 21jährige Maurer Heinz Vog- ler aus Oberhartmannsreuth im Landkreis Hof. Vogler soll nach Angaben seiner Braut je einen Treffer in Ober- und Unterschenkel und im Unterleib haben. Ueber die Ursache des Zwischenfalls lie- gen von deutscher und amerikanischer Seite widersprechende Angaben vor. Nach Dar- stellung der 20 Jahre alten Braut Voglers Waren die beiden beim sogenannten Besen- feuer in Hartmannshof. Einem alten Brauch entsprechend entzündeten die Dorfburschen ein Feuer, das mit Besen ausgeschlagen werden sollte. Vogler habe plötzlich„zwei Gestalten bemerkt, die sich in der Gegend Kontakt mit der industriellen Arbeitswelt Internationale Tagung über neuntes und zehntes Schuljahr Hamburg. Die Aufgaben und Probleme des neunten und zehnten Schuljahres stan- den im Mittelpunkt einer einwöchigen Ta- gung des UNESCO-Instituts für Pädagogik, die am Wochenende in Hamburg zu Ende ging. An dem Meinungsaustausch nahmen 21 Erzieher aus Belgien, der Bundesrepublik, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Ju- goslawien, Gsterreich, Schweden, der Schweiz, der Tschechoslowakei, Ungarn und den USA teil. Einige Länder haben das neunte oder zehnte Schuljahr bereits als Pflichtschuljahr eingeführt, andere planen eine Verlängerung der Schulpflicht. Wie in einer Pressekonferenz zum Ab- schluß der Konferenz deutlich wurde, sind sich die Tagungsteilnehmer darüber einig, daß es die wichtigste Aufgabe des neunten und zehnten Schuljahres sein muß, den Kon- takt der Heranwachsenden mit der modernen industriellen Arbeitswelt herzustellen. Nur so sei es möglich, den 15- und 16jährigen das Verständnis für den Ablauf des wirtschaft- lichen und gesellschaftlichen Lebens zu ver- mitteln, das sie später dringend benötigen. Während einige der Tagungsteilnehmer es nicht für richtig halten, den Schüler schon Während der Schulzeit an die Werkbank in einer Fabrik zu führen, befürwortet die Mehrzahl der Pädagogen eine echte Werk- erfahrung schon während der Schulzeit. Die staatsbürgerliche Erziehung, so wurde allgemein anerkannt, müsse über den bloßen Unterricht in Bürgerkunde hinausgehen und den Schülern Gelegenheit geben, sich inner- halb oder außerhalb der Schule an sozialen Aufgaben zu bewähren. 5 Die Ergebnisse der internationalen Ta- gung sollen den Erziehungsministerien der UNESCO- Mitgliedsländer in Form von Empfehlungen zugeleitet werden. herumtrieben“. Als er sie mit seinem Moped verfolgte, seien in der Finsternis drei Schüsse gefallen. Kurz darauf sei Vogler zurückge- kommen und habe mit schwacher Stimme berichtet:„Ich bin angeschossen worden, habe einen gepackt, da Hat mich auch schon der andere angefeuert.“ Nach Aussagen der Braut und anderer Zivilisten war Vogler nicht betrunken. Der Zwischenfall wurde am Sonntag von der Pressestelle des 7. Korps der amerikani- schen Armee in Stuttgart anders dargestellt. Die Wache an der Nähe der Zonengrenze habe einen Zwei-Mann-Spähtrupp ausge- schickt, um zu erkunden, was es mit dem Feuer für eine Bewandtnis habe. Unterwegs seien die beiden Soldaten von deutschen Zi- vilisten, die anscheinend angetrunken wa- ren, angegriffen worden. Einer der Soldaten habe einige Schüsse in die Luft abgegeben. Einige Stunden später habe die deutsche Po- lizei am Ort des Zwischenfalls einen ange- schossenen Zivilisten gefunden. Offensicht- lich sei der Mann von einem Querschläger verletzt worden. Die deutsche Polizei, die zusammen mit amerikanischer Militärpolizei den Vorfall untersucht, hat sich bisher jeder Stellung- nahme oder Mitteilung enthalten. Vor der Polizei soll Vogler zugegeben haben, er habe von elf Uhr bis 19 Uhr „durchgetrunken“. Vogler sei außerdem als rabiat bekannt. Tulpenfahrer durchgerüttelt und müde Strapaziöse„Tulpenfahrt“ von Istanbul nach Rotterdam Köln. Eine Kutschenfahrt quer durch Europa von Istanbul nach Rotterdam scheint für die Menschen unserer Zeit be- deutend anstrengender zu sein als für un- sere Vorfahren vor 400 Jahren. Das muß- ten jedenfalls die Männer feststellen, die am Montag völlig durchgerüttelt und von den Strapazen erschöpft nach 3250 Kilo- meter Fahrt in einer Karosse in Bonn ein- trafen. Sie wiederholen zur Rotterdamer Blumenausstellung„Floriade“ die histori- sche„Tulpenfahrt“ des holländischen Ge- sandten Baron van Busbeeg, der vor 400 Jahren die erste Tulpenzwiebel aus dem türkischen Ursprungsland nach Holland ge- bracht hat. 8 Die„Besatzung“ der vierspännigen Ka- rosse war so müde, daß sie auf den vor- gesehenen Empfang in Bonn verzichtete und nach kurzer Rast nach Köln weiter- fuhr, wo ihre Ehefrauen auf sie warteten. Alle stimmten in dem Wunsch überein, so schnell wie möglich Holland zu erreichen, damit die Rüttelei endlich ein Ende habe. Die„Tulpenfahrer“ tragen während der wochenlangen Fahrt durch den Kontinent historische Kostüme aus dem 16. Jahrhun- dert. Die Rolle des Barons van Busbeeg hat ein holländischer Geschäftsmann über- nommen. Die Kutsche wird von einem Pferdetransportauto und motorisierten Tank- und Futterwagen begleitet, die auf der ganzen Strecke im Acht-Kilometer-Tempo folgen müssen. Am Abend des 5. Mai, des holländischen Nationalfeiertages, soll die Kolonne die Stadt Leiden ereichen. Am Freitag wird sie dann die letzten Kilometer einer 3404 Kilometer langen Reise bis Rot- terdam zurücklegen. Mehr Industrie für Deutschlands Rebengarten Rheinland-Pfalz hat noch Arbeitskraftreserven/ Zentrale Lage in Mainz. Das größte geschlossene Weinbau- gebiet der Bundesrepublik soll immer mehr zum Industrieland werden. Rheinland-Pfalz kann von der Landwirtschaft und dem Wein- bau allein nicht leben, obwohl Jahr für Jahr weit über 100 Millionen Liter Wein der be- sten Lagen Deutschlands in die Fässer kom- men. Deshalb suchte die Landesregierung in Mainz seit einigen Jahren die verschie- densten Industriezweige im Lande heimisch zu machen. Seit der Währungsreform sind 1007 neue Betriebe mit über 35 000 Arbeitsplätzen an- gesiedelt worden. Die Nachfragen sind auch in diesem Jahr wieder sehr zahlreich, da das Land durch seine zentrale Lage im Gemein- samen Markt erheblich an Bedeutung ge- wonnen hat. Dazu kommt, daß Ftheinland- Pfalz eines der wenigen Gebiete in der Bun- desrepublik ist, in denen es noch beträcht- liche Arbeitskraftreserven gibt. Allein in Eifel und Hunsrück dürften im nächsten Jahrzehnt noch 30 000 bis 50 000 Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft für die Industrie frei werden. Als die Landesregierung ihr Industriali- sierungsprogramm einleitete— es war die Zeit nach der Währungsumstellung— sah sie sich einer schwierigen Situation gegenüber. Die Mehrzahl der Großbetriebe, die den deutschen Osten und die Zone verlassen mußten, hatten sich in anderen Teilen West- deutschlands niedergelassen. Sie hatten das französische Besatzungsgebiet gemieden, da die allgemeinen Lebensverhältnisse in dieser Zone sehr schlecht waren und man auch eine Abtrennung des Rheinlandes befürch- tete. Rheinland-Pfalz konnte in der Haupt- sache also nur noch auf Kleinbetriebe hof- fen, die es in jene Gebiete zu lenken galt, in denen genügend Arbeitskräfte zur Ver- kügung standen. Damit begann vor allem in Eifel und Hunsrück eine Umwälzung, auf die man lange vergeblich gehofft hatte. Die aus mili- tärisch- strategischen Gründen mehr als 100 Jahre lang vernachlässigten Grenzräume wurden zum Aufnahmegebiet für zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe aus Mitteldeutsch- land. Wenn auch eine ganze Anzahl von ihnen den harten Konkurrenzkampf nicht überlebte,— die Masse der Betriebe stabi- lisierte sich jedoch, und der Lebensstandard des rheinland- pfälzischen Grenzlandes stieg in einem knappen Jahrzehnt relativ stärker als in anderen deutschen Gebieten, ohne doch die bundesdeutsche Durchschnittshöhe zu er- reichen, da die Startbedingungen schlechter als anderswo waren. Von der Industrialisierungskampagne der Landesregierung profitierten auch die ei- gentlichen Industriestädte von Rheinland- der EW“G lockt Betriebe an Pfalz— Ludwigshafen, Mainz, Koblenz, Kaiserslautern und Pirmasens. Die Landes- hauptstadt hatte den einzigen aus Mittel- deutschland in das Land zwischen Rhein und Mosel umgesiedelten Großbetrieb an sich ge- zogen: die Jenaer Glaswerke Schott und Ge- nossen mit ihren über 4000 Arbeitsplätzen. Der Mainzer Raum bekam außerdem den ein- zigens großen amerikanischen Rüstungsbe- trieb der Bundesrepublik, das Panzerwerk Gonsenheim. i Was die amerikanische Truppe bei Mainz begann, will die Privatwirtschaft der USA in absehbarer Zeit fortsetzen. Ob die US- Truppen im Lande ihnen ein Gefühl beson- derer Sicherheit geben oder ob es die zen- trale Lage von Rheinland-Pfalz im Gemein- samen Markt ist: das Interesse amerikani- scher Unternehmen an einer Ansiedlung von Filialen wird immer größer. Auch die Wirt- schaft anderer Länder hat ähnliche Pläne. Um diese Bestrebungen zu unterstützen, ha- ben privatwirtschaftliche Kreise, von staat- lichen Stellen unterstützt, vor kurzer Zeit eine„Rheinland- pfälzische Wirtschaftsför- derungs- Gesellschaft“ mit dem Sitz in Ko- blenz ins Leben gerufen, die für Industrie- ansiedlung„im zukünftigen Herzstück der EWG“ wirbt. Zu hohe Geschwindigkeit Zwei Tote und fünf Schwerverletzte München. Zu hohe Geschwindigkeit war die Ursache von zwei schweren Verkehrs- unfällen, die am Wochenende in der Umge- bung von München zwei Tote und fünf Schwerverletzte forderten. In Harthausen bei München überschlug sich ein Personenwagen, der ins Schleudern geraten war. Der Fahrer wurde getötet, zwei Insassen schwer verletzt. Zwischen Straßlach und Deining im Land- kreis Wolfratshausen prallte ein Personen- auto aus München beim Ueberholen gegen einen Baum. Der Fahrer erlitt tödliche Ver- letzungen. Die drei anderen Insassen wurden mit erheblichen Verletzungen in eine Münch- ner Klinik eingeliefert. Ein weiteres Opfer Duisburg. Ein drittes Todesopfer forderte das schwere Verkehrsunglück am Samstag auf der Autobahn bei Duisburg. Nach Mit- teilung der Polizei ist der schwerverletzte Lastzugführer im Krankenhaus verstorben. Sein Lastzug war mit einem aus der Fahr- bahn geratenen Sattelschlepper zusammen- gestoßen. Auf beide Fahrzeuge war ein 5 aufgefahren. a Ein Todesopfer, vier Schwerverletzte Bamberg. Ein Todesopfer und vier Schwerverletzte, von denen einer in Lebens gefahr schwebt, forderte der Leichtsinn eines Bamberger Lastwagenfahrers auf der Bundesstraße vier zwischen Hallstadt und Bamberg. Er überließ das Steuer des- Last wagens seinem Beifahrer, obwohl dieser weder Führerschein noch Fahrpraxis hatte. Vor Bamberg erfaßte der Lastwagen einen Radfahrer, der lebensgefährlich verletzt wurde. Dann prallte der Lastwagen gegen ein entgegenkommendes Personenauto, des- sen Fahrerin getötet wurde. Drei andere Insassen erlitten schwere Verletzungen. Unfall oder Verbrechen? Homburg(Saar). Diese Frage gibt der deutschen Polizei und der amerikanischen Militärpolizei die Leiche eines farbigen ame- rikanischen Soldaten auf, die auf der Auto- bahn zwischen Homburg und der saarländi- schen Landesgrenze gefunden wurde. Der Tote wies am Unterleib schwere Verletzun- gen auf. Die Ermittlungen zur Klärung des Falles laufen noch. Mord und Selbstmord Traben-Trarbach. Der 62 Jahre alte ehe- malige Weingutbesitzer Louis Hausmann aus Traben-Trarbach hat am Montag seine 16 jährige Tochter Annemarie mit einer Pi- stole niedergeschossen und dann die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Beide wurden schwerverletzt in ein Krankenhaus einge- liefert, wo sie kurz darauf starben. Wie die Polizei berichtet, sind noch keine Einzelheiten über Motiv und Tathergang bekannt. Junges Mädchen überfallen Oppenheim/ Rheinhessen. Ein bisher noch unbekannter jugendlicher Motorradfahrer hat zwischen Gaubischofsheim und Boden- heim im Kreis Mainz ein zwölfjähriges Mäd- chen überfallen. Das aus Bodenheim stam- mende Kind machte mit seinem Fahrrad eine Spazierfahrt, als es von dem Motorradfahrer angehalten und in einen Feldweg gezerrt wurde. Dort verging sich der Mann an der Zwölfjährigen. Nach Mitteilung der Gendar merie in Oppenheim ist die Fahndung nach dem etwa 20 Jahre alten Verbrecher bisher ohne Erfolg geblieben.. Schüsse auf Algerier 15 Altenkessel(Landkreis Saarbrücken) Zwei Algerier, die sich in Altenkessel im Landkreis Saarbrücken weigerten, einem Landsmann Geld für die algerische Frei- heitsbewegung auszuhändigen, sind am frü- hen Sonntagmorgen von dem Unbekannten beschossen worden. Wie die Kriminalpolizei berichtete, verfehlten die Schüsse jedoch ihr Ziel. Der Pistolenschütze verschwand nach dem Zwischenfall spurlos. Die beiden Be- 8 drohten hatten nach den Ermittlungen der Polizei zunächst zusammen mit dem Dritten in einer Altenkesseler Gastwirtschaft geses- sen. Als sie das Lokal verließen, folgte ihnen der Unbekannte etwa zehn Minuten später. Auf der Straße kam es dann zu dem Zwi- schenfall. Die beiden Algerier haben bisher den Namen ihres schießwütigen Landsman- nes nicht genannt. i Zelte 3 SPORT Dienstag, 3. Mal 1960/ Nr. 102 Badens Amateurboxer in Wien Im Lager der badischen Amateurboxer Werden die letzten Vorbereitungen zur Reise nach Wien getroffen, wo am Freitagabend ein Vergleichskampf gegen eine öster- reichische Auswahl ausgetragen wird. Der BABV hat für diese recht schwere Prüfung eine starke Staffel nominiert, von der man ein gutes Abschneiden erwarten darf. Es starten Vom Fliegengewicht aufwärts): Men- del BC Hockenheim), W. Malchow(AC Weinheim), Radtke(SV Waldhof), F. Mal- chow(Weinheim), Roth(Waldhof), Gohlke (Hockenheim, Klahm(Waldhof), Korhum- mel(Pforzheim), Hammes(Weinheim). Ritter (Waldhof). In Mannheim werden am Wochenende zwei Vergleichskämpfe ausgetragen. Der KSV 84 hat dabei im ersten Heimkampf nach langer Pause die TG Worms zu Gast (Samstag, 20 Uhr, KSV-Halle), während der BC 55 Waldhof am Sonntag in Rheinau auf den Boxclub Lahr trifft. Start in New Vork mit 3:2-Sieg Die Fußballmannschaft von München 1860 begann am Sonntag ihre Amerikareise in New Lork mit einem 3:2(2:2)-Sieg über die Auswahl der German-American Soccer League vor 20 000 Zuschauern im Browning- Stadion. Die Amerikaner zeigten eine gute Leistung und lagen zu Beginn sogar einmal mit 2:0 in Führung, bevor die Münchener ausglichen. Der entscheidende Treffer lieg dann allerdings bis sieben Minuten vor dem Schlußpfiff auf sich warten. Baden— Berlin in Durlach Das Qualifikationsspiel für das Semifinale im Junioren wettbewerb um den Länder- pokal! des Deutschen Handballbundes zwi- schen Baden und Berlin wird am Samstag- abend auf dem Platz der Turnerschaft Dur- lach ausgetragen. Die badische Elf, die im ersten Spiel gegen Württemberg nicht ge- rade überzeugend gewonnen hatte, war gegen die Bayern die überlegene Elf, wenn man auch gegen Schluß stark nachließ. So darf man der jungen badischen Vertretung auch im Spiel gegen Berlin eine Chance ein- räumen. Hockey-Elf mit zwei Neulingen am Sonntag gegen Belgien Zum 18. Länderspiel gegen Belgien am kommenden Sonntag in Goslar tritt Deutsch- lands Hockey-Nationalmannschaft mit zwei Neulingen an. Es sind dies Torwart Wolf- Sang End(Berliner HC) und Mittelstürmer Peter Kranich HC Ludwigsburg). Gegen- über der Elf, die am Samstag in Jena das Zweite Olmypia-Qualiflkationsspiel gegen die Zone mit 1:4 verlor ist auch die Besetzung des Mittelläuferpostens durch Dieter Krause (Schwarzweiß Köln) neu, der allerdings schon dreimal das Nationaltrikot trug. Der Einsatz von End, Krause und Kranich wurde vom DHB-Spielausschuß mit Benachrichtigung des Mannschafts-Kepitäns und Rekordnatio- nalspielers Hugo Budinger bereits vor dem Jenaer Treffen beschlossen. Das 18. Länderspiel gegen Belgien(bis- her 13 deutsche Siege, drei Unentschiede und eine Niederlage) bestreiten: End(Ber- liner HC); Helmut Nonn(Uhlenhorst Mül- heim), Ullerich Rotweig Köln); Brennecke (SC 08 Goslar), Krause(Schwarzweiß Köln) Ferstl(Wacker München); Wöller(TSV 57 Sachsenhausen), Keller(Berliner HO), Peter Kranich HC Ludwigsburg), Budinger(Rot- weiß Köln), Winters Etuf Essen). In Reserve stehen Meyer DHC Hannover) als Torwart, Delmes(Rotweiß Köln) für die Abwehr und Schuler HG Nürnberg) für den Angriff. Auch die vierte Etappe brachte einen Ausländersieg: Der Belgien deff Planekaert im Spurt vor Heldermans Den dritten Platz belegte der Berliner Klaus Bugdahl vor dem Querfeldein-Weltmeister Rolf Wolfshohl Auch die vierte Etappe der Deutschland-Radrundfahrt, die über 150 km von Gießen nach Hanau führte, endete mit dem Sieg eines Ausländers. Diesmal war der starke Belgier Jeff Planckaert nach 3:53:00 Stunden im Spurt vor dem Holländer Geldermans erfolgreich, der damit erneut sein Gelbes Trikot als Spitzenreiter in der Gesamtwertung verteidigte. Den dritten Platz belegte der Berliner Klaus Bugdahl mit 48 Sekunden Rückstand vor Querfeldein- Weltmeister Rolf Wolfshohl(Köln), der auch an diesem Tage ein großes Rennen fuhr. Der Holländer van der Steen kam mit einer Minute Rückstand auf den fünften Platz. Der deutsche Meister Hans Junker- mann erreichte das Ziel mit 6:45 Minuten Rückstand innerhalb einer achtköpfigen Ver- folgergruppe. Die fünf Erstplacierten dieser Etappe fuhren bereits nach 16 km auf der Steigung hinter Gießen vom Feld ab. Zu- nächst nahm niemand diesen Ausreißgver- such ernst, obwohl sich mit Geldermans der Träger des Gelben Trikots in dieser Gruppe befand. In hervorragender Zusammenarbeit dehnten die Ausreißer ihren Vorsprung im- mer mehr aus, der zeitweise weit über acht Minuten betrug. 5 Schließlich bildete sich aus dem Haupt- feld eine Verfolgergruppe von acht Fahrern. Darin waren die Deutschen Altweck, Jarosze- wiez und Junkermann. Die Spitzengruppe blieb bis etwa 12 km vor dem Ziel zusammen und wurde erst gesprengt, als Planckaert mit kräftigem Antritt seine Gefährten stehenließ. Nur Geldermans konnte sich an seinem Hin- terrad halten. Aus der Verfolgergruppe fiel der Berliner Jaroscewicz durch einen Sturz ab, in den auch Junkermann verwickelt war, aber der Krefelder trug keine Verletzungen davon und konnte schnell wieder aufschlie- Ben. Bei guter Witterung brachte diese Etappe mit zahlreichen Steigungen und einer kurvenreichen Strecke wiederum trotz der verhältnismäßig kurzen Distanz erhebliche Anforderungen. Das Hauptfeld, das sich an diesem Tage zu keinem größeren Vorstoß entschließen konnte und in Bad Nauheim durch starken Verkehr aufgehalten wurde, verlor 23:50 Minuten gegenüber Planckaert. Im Spurt des Hauptfeldes gewann Welt- meister Rudi Altig vor seinem Bruder Willi. Ergebnis: 1. Planckaert(Belgien) 150 km in 3:53:00 Stunden, 2. Geldermans(Hol- land) dichtauf, 3. Bugdahl(Berlin) 3:53:48, 4. Wolfshohl(Köln) dichtauf, 5. van der Steen(Holland) 3:54:00, 6. de Haan(Holland) 3:59:45, 7. Schepens(Belgien), 8. Altweck (München), 9. Kersten(Holland), 10. Ver- Soossen(Belgien), 11. van Est(Holland), 12. Junkermann(Krefeld) alle dichtauf, 13. Jaro- scewicez(Berlin) 4:04:05, 14. Rudi Altig (Mannheim) 4:16:50, 15. Willi Altig(Mann- heim) dichtauf. Gesamtklassement: 1. Geldermans 22:27:23,8 Stunden, 2. Planckaert 22:29:13, 3. Bugdahl 22:29:43, 4. Wolfshohl 22:29:54, 5. van der Steen, 6. de Haan, 7. Kersten, 8. Junker- mann, 9. Altweck. Rowe dicht vor Europarekord Mit 18,57 m kam der britische Europa- meister Arthur Rowe bis auf zwei Zentimeter an seinen Kugelstoßg- Europarekord heran. Mit dieser Leistung, die er in Harlow er- zielte, setzte er sich auf den fünften Rang der diesjährigen Weltbestenliste hinter vier Amerikaner. Eine weitere gute Leistung gab es durch Dorothy Hyman mit 23,8 über 220 5. PSB-Präsident Willi Daume: „Werden Neiterbesehtuß nicht anerhennen“ Den Reitern und Pferden sind zusätzliche Belastungen zu ersparen Zum Ergebnis der Ostberliner Verhand- lungen der beiden deutschen Reitersportver- bände zur Bildung einer gesamtdeutschen Mannschaft für die Olympischen Sommer- spiele in Rom gab DSB-Präsident Willi Daume Dortmund) als Leiter der NOK-Dele- gation der Bundesrepublik folgende Erklä- rung ab: „Das Ergebnis der am 27. 4. 1960 in Ost- berlin geführten Verhandlungen der beiden Reiter- Organisationen können und werden meine Mitarbeiter im NOK und ich nicht anerkennen. Es muß ein Weg gefunden werden, unseren Reitern und insbesondere ihren hochemp- Sechzehn der 55 Tore auf seinem Konto: asi war der erfolgreichste SHumes des Uf In der abgelaufenen Runde mit positivem Torverhältnis/ 22 Spieler eingesetzt Mit dem zehnten Platz schloß der VfR Mannheim die 15. Punkteserie der süddeut- schen Oberliga ab, der er seit der Gründung im Jahre 1945 angehört. Neben dem VfR Mannheim waren nur noch sechs Vereine, nämlich der 1. FC Nürnberg, FC Kickers Offenbach, Eintracht Frankfurt, FSV Frank- furt, VfB Stuttgart und 1. FC 05 Schweinfurt ununterbrochen in der Südoberliga. Inter- essant ist die jeweilige Plazierung des VfR nach den einzelnen Spieljahren: 1945/6 14. Platz, 1946/47 12. Platz, 1947/8 8. Platz, 1948/49 2. Platz, 1949/50 4. Platz, 1950/51 12. Platz, 1951/52 5. Platz, 1952/53 13. Patz, 1953/54 190. Platz 1954/55 10. Platz, 1955/56 3. Platz, 1956“ 57= 7. Platz, 1957/58 10. Platz, 1958/59 8. Platz und 1959/60= 10. Platz. Von den 30 Punktespielen der nun aus- geklungenen Saison gewann der VfR elf, künfmal ließen sich die Mannheimer auf Punkteteilungen ein und vier zehnmal mußte man die Segel streichen. Der dadurch nega- tiven Punktebilanz von 27:33 Punkten steht jedoch ein positives Torverhältnis von 55:52 gegenüber. Obwohl der VfR zu Beginn dieser Nach mehreren Aussprachen mit Manager Englert: Schöppnes ſrainieri weiterhin unter Schmidi Zumindest bis nach dem Weltmeisterschaftskampf gegen Archie Moore Nach dreitägigem Aufenthalt in Berlin, der mehrere eingehende Aussprachen mit Manager Walter Englert brachte, kehrte Halbschwergewichts- Europameister Erich Schöppner wieder in seine Heimatstadt Witten zurück. Das schriftlich festgelegte Ergebnis der absolut freundschaftlich ge- führten Besprechungen ist im wesentlichen, daß der Hamburger Trainer Otto Schmidt den Wittener zumindest bis nach dem Welt- meisterschaftskampf mit Archie Moore be- treut, der am 18. Juli in Los Angeles statt- finden soll. In der noch ausstehenden Aus- sprache mit Schmidt, die möglicherweise schon am kommenden Freitag anläßlich des Kampftages mit Szuezina— Ballarin in Hamburg stattfinden könnte, will Englert nunmehr einen genauen Vorbereitungsplan Ausarbeiten, um den Europameister für den Fight mit Moore in bestmögliche Verfassung zu bringen. Ofkensichtlich hat der Streit zwischen Manager Englert und Trainer Schmidt zu- mindest dazu geführt, daß Schöppner sich härter als bisher vorbereiten wird. In den nächsten Tagen wird der Europameister auf seinem neuen Grundstück in Witten schwere körperliche Arbeit verrichten. Schwielen an den Händen zeugen davon, daß er auch in den beiden letzten Wochen nicht untätig war. Im Hamburger Camp soll dann vor allem Konditionstraining betrieben werden, wäh- rend die letzten fünf bis sechs Wochen vor dem Titelkampf in einem amerikanischen Camp den letzten Schliff bringen sollen. Englerts Co-Manager Andy Niederreiter, der für USA-Starts prozentual beteiligt wird, er- hielt bereits die schriftliche Aufforderung, ein geeignetes Camp auszusuchen. In der schriftlichen Erklärung von Berlin bedauerte Erich Schöppner, daß er in den Streit zwischen Manager und Trainer hinein- gezogen wurde. Auch eine notfalls in Betracht gezogene Renderung im Managerverhältnis zu Englert lehnte der Europameister ab. Saison durch den 1. FC Nürnberg(1:3), Kik- kers Offenbach(1:5) und 1860 München(1.3) drei Niederlagen auf eigenem Gelände in Kauf nehmen mußte, kann man mit der Heimbilanz zufrieden sein. Zu den Siegen gegen SSV Reutlingen(3:0), VfB Stuttgart (6:0), FC Bayern Hof(2:0), Kickers Stuttgart (2:0), FC Bayern München(5:0), FC Schwein kurt 05(4:1), SpVgg. Fürth(5:0), FSV Frank- kurt(3:2) und TSG 1846 Ulm(3:0) gesellten sich noch drei Unentschieden gegen Ein- tracht Frankfurt(1:1), Karlsruher SC(1:1) und Viktoria Aschaffenburg(2:2). Auswärts verließ die VfR-Elf elfmal als Verlierer den Platz. Bei der SpVgg. Fürth und FC Bayern München reichte es jeweils zu 1:1-Unent- schieden und die beiden auswärtigen Erfolge gelangen bei Viktoria Aschaffenburg(1:0) und beim VfB Stuttgart(3:2). Der VIB Stutt- gart ist damit der einzige Verein, dem der VfR Mannheim alle vier Punkte abknöpfen konnte. Nicht weniger als 22 Spieler kamen. im Laufe der Punkteserie zum Einsatz. Alle 30 Spiele machten lediglich Torhüter Hans Benzler und der rechte Läufer Karlheinz Hoffmann mit, während Günter Schreck und Rudi Bast einmal pausierten und somit auf 29 Spiele kamen. Die„Rangfolge“ hat folgen- des Aussehen: 1/2. Hanz Benzler und Karl- heinz Hoffmann je 30 Spiele, 3./4.: Günter Schreck und Rudi Bast je 29 Spiele, 5. Lorenz Schmitt 27 Spiele, 6. Helmut Gründel 23 Spiele, 7.—9.: Walter Heckmann, Hermann Diehl und Martin Wichmann je 21 Spiele, 10. Hans Wäckerle 16 Spiele, 11. Otto-Ernst Meyer 14 Spiele, 12./13.: Klaus Kaulmann und Peter Schötz je 13 Spiele, 14./15.: Lud- wig Haberkorn und Klaus Pfenninger je 10 Spiele, 16. Werner Heinzelbecker 9 Spiele, 17. Willi Krug 5 Spiele, 18. Werner Keller 4 Spiele, 19. Karl Walter 2 Spiele, 20.—22.: Josef Schandl, Karl Klee und Siegfried Mätze je ein Spiel. Die 55 erzielten Tore wurden von 12 Spie- lern geschossen. Mit 16 Treffern holte sich dabei der anfänglich nicht so richtig zur Gel- tung gekommene Rudi Bast die begehrte „Schützenschnur“. Hermann Diehl nimmt mit 8 Treffern den zweiten Platz ein. Je sieben- mal ins Schwarze trafen Oetti Meyer und Lorenz Schmitt, gefolgt von Peter Schötz und Klaus Pfenninger mit jeweils vier Toren. Karlheinz Hoffmann brachte es zu drei To- ren, Helmut Gründel war zweimal erfolg- reich und für jeweils einen Treffer zeichne: ten Günter Schreck, Willi Krug, Werner Heinzelbecker und Karl Walter verantwort- lich. K. Schaller kindlichen Spitzenpferden Belastungen zu ersparen, die der Olympia-Form abträglich sind. Ohnedies ist es schwer genug, in Rom Unsere Stellung von Stockholm 1956 zu be- haupten. Auf die Sonderverhältnisse im Reit- sport Rücksicht nehmende Abreden waren bereits nach der grundsätzlichen Seite zwi- schen den beiden NOK's getroffen worden, Wobei wir mit Einzelvereinbarungen den be- teiligten Reitsportverbänden natürlich nicht vorgreifen konnten. Ich habe dem Präsiden- ten des Ost-NOkK's, Heinz Schöbel, heute mit- Seteilt, daß wir auf diese Ausgangsposition zurückkommen müssen. Das Vorstehende gilt nicht nur für das Jagdspringen, sondern auch für die Military. Daß ein Reiter des Ost-Verbandes von vorn- herein fest nominiert wird, entspricht nicht der von beiden NOKE's aufgestellten Forde- rung, die Olympiaauswahl nur nach dem Lei- stungsprinzip zu treffen. Dieser Reiter soll in unserer Mannschaft willkommen sein, wenn er in einer schweren Vielseitigkeitsprüfung unter olympiaähnlichen Bedingungen das ihm nachgesagte Können beweist. Es gibt noch entsprechende Gelegenheiten. Dabei muß man berücksichtigen, daß die interna- tionale Erfahrung in allen Disziplinen des Reitsportes ein ausschlaggebender Faktor ist. Es ist natürlich unangenehm, immer wie- der zwischen den beiderseitigen Fachorgani- sationen getroffene Vereinbarungen zum Ge- genstand neuer Verhandlungen der beiden NOk's zu machen. Aber wir müssen das im Interesse der gesamtdeutschen Olympia- Mannschaft auf uns nehmen. Wenn es in die- sem Falle nicht gelingt, auf schriftlichem Wege zu sportlich unangreifbaren Regelungen zu kommen, werde ich den ganzen Reitsport- Komplex auf die Tagesordnung der nächsten Vorstandssitzung der beiden NORk's am 25. Mai 1960 in Leipzig setzen lassen.“ Uwe Seeler„Torschützenkönig“ Nach Abschluß der Punktspiel-Saison in den deutschen Fuhball-Oberligen, deren 75 Vereine zusammen 4006 Tore schossen, gibt es drei Spieler, die 30 und mehr Treffer für ihren Verein erzielten. Die Spitze hat Na- tionalmittelstürmer Uwe Seeler Hamburger SV) mit 36 Treffern, dann folgen Schütz(Bo- russia Dortmund) mit 31 und Strehl(1. Fe Nürnberg) mit 30 Toren. Müller(1. Fo Köln) kam auf 28 Erfolge, Kapitulski(FK Pirmasens), lange Zeit Spitzenreiter, blieb bei 27, Konietzka(Borussia Dortmund) er- zielte 25 Treffer und Stein(Eintracht Frank- furt) folgt mit 24. Je 22 Tore stehen für Kölbl(1860 München) und Schwier(Viktoria Köln) zu Buch, während Gast, Nuber(beide Kickers Offenbach), Osterhoff(St. Pauli Hamburg) und Heuer(Berliner SV 92) auf 21 Trefler kamen. Mit je 20 Toren erschei- nen in der Rangliste Buchenau(FSV Frank- furt), Martin(1. FC Saarbrücken) und Bruske(Tennis Borussia Berlin). Anrudern und Verpflichtung bei der RG Rheinau Mit dem am ersten Maisonntag im Rhein- hafen veranstalteten Anrudern griff die RG Rheinau dem Tag des deutschen Ruder- sports etwas voraus. Vor einer erfreulichen Zuschauerkulisse ließ der frühere Renn- ruderer und derzeitige Trainer Martin Han- selbauer einen Jungmann, je einen qugend- vierer der Leistungsklasse I und II sowie schließlich den Juniorenvierer der Rennge- meinschaft Mannheim/ Ludwigshafen(mit drei Rheinauer Jungen an Bord) auffahren. Die schon seit einiger Zeit emsig trainieren- den Besatzungen zeigten einen ansprechen- den Stil. Am Abend gaben sich die RG'ler mit An- gehörigen und Freunden ein Stelldichein im Bootshaus. Höhepunkt war hier nach dem Willkommengruß durch Vorsitzenden Josef Scholl die feierliche Verpflichtung von acht Jugendlichen, zwei Steuermännern sowie vier Jungmannen. Nochmals durften die jungen Leute anschließend einen Abend in geselliger Runde verbringen. Von jetzt ab weht ein schärferer Wind. r- Friedrichsfeld hält sich gut Die Handball- Kreisklasse A hatte dies- mal nur zwei Spiele auf dem Programm. Dabei mußte der TV Rheinau beim Sy Waldhof mit 3:10 die erwartet klare Nieder- lage hinnehmen. Der TV Friedrichsfeld zeigte in Viernheim eine sehr gute Leistung und kam trotz tapferster Gegenwehr des TSV zu einem 8:6(6:-Erfolg. Mit diesem Sieg haben die Friedrichsfelder ihre Chancen auf den zweiten Platz gewahrt. Platzeinweihung bei der Post-SG Die Postsportgemeinschaft Mannheim weiht am Samstag ihre neue Platzanlage in Neckarau ein. Am Samstagvormittag ist eine Platzbesichtigung vorgesehen, der sich ein Festakt anschließt. Der Nachmittag bringt Fußballspiele, am Sonntag sind die Hand- baller und Leichtathleten an der Reihe, wo- bei die Leichtathleten einen Klubkampf mit den befreundeten Postvereinen aus Stutt- gart, Karlsruhe und Frankfurt austragen. DMM-Durchgang am 14/15. Mai: Nuch U versucht sich in der Sonderklasse Gegen Leichtathleten vom VfB Stuttgart, Darmstadt, Pforzheim und TSG 78 Nachdem die VfR-Leichtathleten nun schon zweimal hintereinander die Badische Mannschaftsmeisterschaft in der A-Klasse gewonnen haben, wird am 14/15. Mai zum ersten Male der Start in der Sonderklasse der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft gewagt. Was für den Fußballer die Oberliga be- deutet, ist für den Leichtathleten die Sonder- klasse. Wie die Praxis gezeigt hat, sind hierzu nicht nur Spitzenkönner erforderlich, sondern einzig und allein eine starke Breite, wobei vor allen Dingen der„zweite“ und„dritte“ Mann die Punkte bringen soll. Gerade in der Breitenarbeit wurde in den letzten Jahren beim VfR viel geleistet. So werden die Sprin- ter von Altmeister Karl Neckermann, die Mittel- und Langstreckler von Werner Epp und die Aktiven der technischen Disziplinen von dem gut bekannten Trainer Ludwig Eschwey betreut, der auch die Gesamtleitung hat. Zu diesem ersten Durchgang wurden Vereine gewonnen, wie VfB Stuttgart, SSC Darmstadt, TSG 78 Heidelberg und Sc Pforzheim, die namhafte Kräfte einsetzen können. Der Reiz dieses DMM-Sonderklas- sendurchgangs wird vor allem in der Gleich- Wertigkeit der fünf Vereine liegen, die sich sicher packende Kämpfe liefern. Der Schritt des VfR wird viel dazubeitragen, daß Mann- heim in der Olympischen Sportart wieder mitreden kann. Während der VfB Stuttgart mit einer sehr ausgeglichenen Mannschaft antritt, liegt bei den Heidelbergern und vor allem bei den Darmstädtern die Stärke in den Mittel- und Langstrecken. Der Schwerpunkt der Pforz- heimer Athleten ist in den technischen Disziplinen zu suchen, vor allem im Stab- hochsprung. Hier überragt nach wie vor der Altmeister und ehemalige Rekordmann Ju- lius Schneider, der trotz seines Alters immer noch für Höhen um 4 m gut ist. Der VfR will außerdem zu einem späteren Zeitpunkt noch ein nationales Abendsportfest veranstalten, wozu schon jetzt Meldungen namhafter Athleten der deutschen Spitzen- klasse vorliegen. Toto-Quoten Sechsrangwette: 1. R.: 130 280 DM; 2. R.: 917 DM; 3. R.: 69,50 DM; 4. R.: 8,70 DM; 5. R.: 1588 DM; 6. R.: 65 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 6162 DM; 2. R.: 255,70 DM; 3. R.: 25 DM.— Neunerwette: 1. R.: 670 DM; 2. R.: 32,50 DM; 3. R.: 3,90 DM.— Auswahlwette 6 aus 28: 1. R.: 3710 DM; 2. R.: 58 DM; 3. R.: 3,15 DM. Lottoquoten: Gewinnklasse 1: 500 000 DM; Kl. 2(fünf Richtige und Zusatzzahh: 166 000 DM; Kl. 2(fünf Richtige ohne Zusatzzahh): 4600 DM; Kl. 3: 80 DM; Kl. 4: 3,95 DM. era. len kann der beste Motor nicht laufen. Wenn wir von uns Leistungen erwarten, müssen wir unserem Körper ständig neue Energien zuführen. * 2 Kraftreserven. Darum: wer frisch und leistungsfähig bleiben will, nimmt täglich Dextropur. Dextropur geht direkt ins Blut und gibt auf naturgegebene Weise neue DEXTROPUR Biennale des Lelet In Apotheken, Btogerien 8 und Reformhäusern Srakortex MARS: C. Geldverkehr keugelschrei 5 7 Bargel bis DM 4000,— und mehr an Berufstätige und Selbständige ab 0,4% Zins p. Monat 4 Gebühr. Bequeme Rückzahlg. bis 24 Monate. Keine Rückzahlungswechsel. Kfz- u. Maschinen- Finanzierung. bis zu D 4000. zu besond. günst. Beding. Barkredite eee e eee, verm. schnell ohne Vorkosten und diskret Or. GERD scHMio r, Ffinonzierungen, Mannheim. O 2, 14. Telefon 244 52 91 E. FRAN CK, Kreditbüro Kostenl. Beratung; schnelle Ausz. Mannheim, G 5, 7— Tel. 233 57 Barkredite 900 bu vermittelt schnell— diskret E RI K A KN OSS AL L 4 Geg. Vorlage der Verdienstbesch. 10—19 Uhr 1 4 Bargeld 88 h 4000. FE Umschuldungen. 100 ο Auszahlg., Kelne Rückzahlungswechsel Krecitbüre A. Kelchner Mannheim, Wespinstrage 16 Ruf 4 13 69 Weinheim, Burggasse 7 Jetzt: Mannheim. L. 4. 7. 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Mal 1960 MORGEN Fumilien anzeigen Unsere Ilebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwe- ster und Tante, Frau Friederike Kuulmunn geb. Habicht ist nach einem arbeitsreichen, erfülltem Leben, im gesegneten Alter von 82 Jahren, nach kurzer Krankheit für immer von uns gegangen. Mannheim, den 1. Mai 1960 Berliner Straße 14 In tlefer Trauer: Käthe Hucklenbroich geb. Kaulmann Elisabeth Kaulmann Marie Ruf geb. Kaulmann Tilly Kaulmann Willy Kaulmann u. Frau Wilma Erna Kaulmann Karl Kaulmann u. Frau Dore sowie 10 Enkelkinder Feuerbestattung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 153 Uhr, Haupt- frledhof Mannheim. Der Herr über Leben und Tod rief im 88. Lebensjahre unseren herzensguten Vater, Schwiegervater und Großvater Herrn Inion Keilhauer Zuschneider i. R. versehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, zu unserer lieben Mutter in seinen ewigen Frieden. Mannheim, den 1. Mai 1960 Richard-Wagner-Strage 21 Umlihn trauern: Margarethe Lurz geb. Keſlhauer Hans W. Keilhauer Angehörige und Verwandte Beerdigung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. . Plötzlich und unerwartet verschied durch Herz- schlag im Alter von 50 Jahren, unser lieber Vater. Opa, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Fritz Eipper Hauptlokführer Mannheim, den 1. Mai 1960 Apt N Heustraße 1 8 Die ane Hinterbliebenen Feuerbestattung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 14 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Ich hab' nun überwunden! Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 2. Mai 1960, nach einem schweren, mit großer Geduld er- tragenem Leiden, meine liebe Frau, unsere herzens- gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroß- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabeth Eiffler geb. Höllenschmitt im Alter von 79 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. Mhm.-Feudenheim, den 3. Mai 1960 Felcstrage 20 In tiefer Trauer: August Eiffler Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 14.30 Uhr, Friedhof Feudenheim. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester und Tante, Frau Babette Ries geb. Hort ist am 2. Mai 1960, im Alter von 81 Jahren sanft ent- schlafen. Mhm.- Gartenstadt, den 3. Mai 1960 Waldpforte 28 Im Namen der trauernden HInterblilebenen: Karl Ries Feuerbestattung: Mittwoch, den 4. Mal 1960, um 185.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Am Samstag, dem 30. April 1960, verstarb nach langer, schwerer Krankheit, im 55. Lebensjahr, unser ehe- maliger Maurer und jetziger Werksrentner, Herr dqohann Krönes Wir verlieren in dem bene einen Rolls der bis zu seiner Frühinvalidisierung ein stets einsatz- freudiger und pflichtbewußter Mitarbeiter war. Mhm.- Neckarau, den 2. Mal 1960 GROSSRKRAFTWERR MANNHEIM AKTIEN GESELLSCHAFT 30 iii Bei seinem Heimgang sind meinem lieben guten Lebenskameraden, unserem lieben treusorgenden Vater, Schwiegervater und Grohßvater, Herrn Sigmund Fröhner Professor I. R. viel Liebe und Verehrung bezeigt worden. Allen, die ihm das letzte Geleit gaben und durch ehrende Worte ihre Verbundenheit mit dem Heimgegangenen bekundeten, die ihn durch Kranz- u. Blumenspenden ehrten u. mir durch ihre aufrichtige Teilnahme beistanden, danke ich von Herzen. Mannheim, den 3. Mai 1960 Landteilstraße 12 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Fröhner In dem schweren Leid, das uns betroffen hat, durften wir so viele herzliche Teilnahme erfahren, die durch Wort und Schrift, Blumen, Kränze und Be- gleitung zur letzten Ruhestätte unseres lieben Verstorbenen, Herrn Friedrich Wilhelm Walther zum Ausdruck gebracht wurde. Dafür sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim, den 3. Mai 1960 Collinistraße 24 Käte Seidler Paula Nieding und Angehörige Mein lieber Junge, unser kleiner Bruder Wolfgang Voigt ist nach kurzer Krankheit plötzlich und uner war- tet, im Alter von 17 Jahren, von uns gegangen. in Mannhei Hauptfriedhof Flix, Jakob Mannheim, den 30. April 1960 V! Kometenweg 17 Weber, Luise L 14, 1 In tiefer Trauer: Ella Voigt Wwe. „„ Genzwürker, Johannes Wa., Schienenstr. 27 Beerdigung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 14 Uhr, Friedhof Viernheim. Krematorium Speckert, Josef Bender, Georg Mein lieber Mann, Onkel und Bruder, Herr ist im Alter von fast 75 Jahren, am 29. April 1960, von uns Friedhof Neckarau Nord, Johann 25 Lois Henry Berg Friedhof Rheinau EKrönes, Johann Casterfeldstr. 230 gegangen. Mhm.- Waldhof, Hubenstraße 34 den 8. Ma! 1980 In tle fer Trauer: Frau Marie Berg Wolfgang Berg u. Frau Erna und Anverwandte Schubert, Elisabetha Beerdigung: Mittwoch, den 4. Mai 1960, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Friedhof Seckenheim Bühler, Anna Schnabel, Margareta Werderstraße 13 Fr., Neudorfstr. 14 Schlettstadter Str. 43. Hauptstraße 88 Dünenrand 18s Bestattungen m Dienstag, 3. Mai 1960 Teilt 5 10.30 11.00 11.30 Statt Karten Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang meines lieben Mannes, Herrn Philipp Beisel sage ich hiermit meinen innigsten Dank. Besonders danke ich Herrn Pfarrer Wöllner für die trostreichen Worte am Grabe, der Direktion der Firma Harpener Bergbau Ad, Duisburg-Ruhrort und den Kickersbrüdern für den ehrenden Nachruf, den Hausbewohnern der Käfertaler Straße 17 und Bürgermeister-Fuchs-Straße 7 und nicht zuletzt allen denen, die dem lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 3. Mai 1960 Käfertaler Straße 17 5 Dina Beisel geb. Helfert Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teil- nahme sowie für die vielen Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unseres lieben Eat schlafenen, Herrn Georg Zöller Postinspektor I. R. sagen wir herzlichen Dank. Mannheim, den 2. Mai 1960 L. 7, 7a Dr. Walter Zöller und Angehörige Nachdem wir mit unendlicher Trauer unseren lieben Sohn Bodo Hall zu Grabe getragen haben, können wir nur auf diesem Wege unseren Dank sagen für die uns entgegenge- brachte Anteilnahme und für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Dank auch all denen, die unserem Jungen das letzte Geleit gaben. Herrn Pfarrer Rupp danken wir für die Trostworte am Grabe, ebenso dem Lehrerkollegium vom Tulla- Realgymnasium. Herrn Dr. Rychel mit seinen Mitarbeitern und den Schwestern des Heinrich-Lanz- Krankenhauses, hiermit letzten und innigen Dank für die liebevolle Pflege. Mhm.-Waldhof, den 3. Mai 1960 Kornstraße 16 Die trauernden Hinterbliebenen Niederfeld, Weg IV, 18. 10.30 11.00 Friedhof Friedrichsfeld Nach einem arbeitsamen Leben und Sorge für ihre Familie, ist meine treusorgende Frau, meine liebe Mutter, Frau Friederike Ratzka geb. Zwicker nach. schwerer Krankheit entschlafen. — Ohne Gewähr Mannheim, den 2. Mai 1960 N In stiller Trauer: Franz Ratzka Annemarie und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 3. Mai 1960, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Statt Karten Für die überaus herzliche Anteilnahme durch Wort, 3 Schrift, Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Mannes, unseres treusorgenden Papas 8 und guten Opas, Herrn Paul Bolich sagen wir unseren tiefgefühlten Dank. Besonderen Dank Herrn Med.-Rat Dr. R. Schad, Schwester Anita für die liebevolle Pflege, Herrn Chefarzt Dr. Pillen, Herrn Dr. Schäfer und den Schwestern des Städt. Krankenhauses, Herrn Stadt- pfarrer Amann für die zu Herzen gehenden Worte, den Artisten und Kollegen und all denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. von vielen gelesen Familien- Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim Anzeigen 9.00 „ 9.80 14.00 14.00 14.30 schnellwaage, 2,4 kg, neuwertig. zu Bücher kauft Graf. R 3, 1. Mn m.-Feudenheim, den 3. Mal 1960 Scharnhorststraße 11 In stiller Trauer: Frau Käthe Bolich Kinder und Angehörige Dr. Lehmann- Gre mittwochs von 14 bis HURCGERATE A Füchinstitut fur schwerhörige hm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 täglich von 9 bis 18 Uhr und in Heidelberg, Anlage 30, 18 Uhr. Wir 41 von Herzen für die zahlreichen Kranz Blumenspenden und all denen, die unserem 8 Entschlafenen, Herrn Anton Seufert die letzte Ehre erwiesen haben. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Wolf und den Sängern der Städtischen Straßenbahn. Mannheim, den 3. Mai 1960 Frau Lina Seufert und Kinder Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Johann Kolb sagen wir unseren innigsten Dank. „ Dank dem Prediger Herrn Willer für seine tröstenden orte. Mh m. Neckarau, den 2. Mai 1960 Rosenstraße 112 Dle trauernden Hinterbliebenen: Frau Anna Kolb und Angehörige 5 Versteigerungen Stadl. Leihamt Niaenn heim 5 VERSTEIGERUNG verfallener Pfänder am Donnerstag, dem 5. Mai 1960, vormittags 9.30 Uhr im Saale des Gasthauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103. Zum Ausgebot kommen voraussichtlich: Juwelen; Gold- und Silberwaren; Uhren; Bestecke; Fotos; Haushaltsgeräte(Mixer, Staubsauger); 1 Schreibmaschine; Musikinstrumente; 1 Fernglas; Rundfunkgeräte; 1 Pelz- Collier; Wäsche(teilweise neu); Schuhe und vieles andere. Am 5. Mai 1960 sind unsere Geschäftsräume im Amtsgebäude 0 7, 1-4, wegen der versteigerung geschlossen.. Kaufgesuche kaufen gesucht. 1 9 22 89 Kinderbett(bis 6 Jahre) 2 kau gesucht. Neuostheim, Haar weg 13, Tel. 437 33 5 deufene Altpapier Zementsäcke (Spezlalmaschine für Akten- zerstörung) amm. Tel 433 02 Tischlermuschinen dringend gegen bar gesucht. Kombihobel 40/60 em, Dreizweck, Fünfzweck, Bandsäge 60-80 em, Schnellpresse, Solofräse. 8 5 Eilangeb. an Postf. 84 Mhm.- Neckarau 5 Murgtaler Papierbetrieb Zz urn Muftertag Dor uuuer] goldrichtig! des öffentlichen Rechts aus. Programm WIRTSCHAFT Agrarpolitische Rezepte der europäischen Sozlalisten (VWD) Die sozialistischen Parteien der EWG-Länder treten am 7. und 8. Mai in Straßburg zusammen, um u. a. ein europä- isches sozialistisches Agrarprogramm aus- Zuarbeiten. Der ehemalige niederländische Landwirtschaftsminister Dr. A. Vondeling hat hierzu einen Entwurf vorgelegt, der von der freien Verbraucherwahl ausgeht. Produktion und Absatz sollten, soweit nötig, gelenkt werden, während eine freie Markt- Statt Eigentumsstreuung- Vermögens konzentration provoziert Entelgnende Vermögenssteuer macht Aktienbesitz zum Luxus nur für Reiche Weiß in Bonn heute eine Hand, was die andere tut? Die Bundesminister für Wirt- schaft, Finanzen, Arbeit und Sozialordnung sowie für Bundesvermögen sind sich dar- über einig: Breite Vermögensbildung und Streuung der Aktien auf weite Bevölke- rungskreise sei das nächst anzustrebende so- Zzialpolitische Ziel. Wirtschaft, freier Wettbewerb und freie Wer aber, welcher Mensch würde so tö- Preisbildung soweit wie möslich verwirk- richt sein, seine— Zukunftssicherung dar- licht werden sollen. stellenden— Ersparnisse in Aktien anzu- Das Agrarprogramm der Sozialisten Sprecht sich für die Förderung des Genos- senschaftswesens und der Körperschaften Der Verbrau- cher müsse geschützt werden, solange eré noch nicht ausreichend organisiert sei. Das soll die Bereitwilligkeit zu einer allmählichen Verwirklichung eines freien internationalen Warenaustausches in einer geordneten Weltwirtschaft ausdrücken. Hierbei müsse mit der Errichtung regionaler Märkte der Länder begonnen werden. In dem Programm wird hervorgehoben, daß die Landwirtschaftspolitix der Tatsache Rechnung tragen müsse, daß der landwirt- schaftliche Betrieb sich allmählich industria- lisiert und die ländliche Bevölkerung die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten wie je- des andere Glied der Gesellschaft fordere. Die Agrarpolitik erfordere eine gesonderte Behandlung gegenüber der Wirtschafts- politik im allgemeinen. Armutszeugnis für die Hohe Behörde In Luxemburg werden dem zurückgezo- genen Antrag auf Zusammenschluß der Au- gust Thyssen-Hütte AG, Duisburg-Hamborn, mit der Phönix Rheinrohr AG, Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke in Düsseldorf, Krokodilstränen nachgeweint:— Thyssen g habe sich damit der Möglichkeit begeben, durch eine Klage vor dem Europäischen Ge- richtshof gegen die als benachteiligend(dis- kriminierend) angesehene Auflage der Inve- stitionskontrolle vorzugehen(vergl. MM vom 2. Mai).„Wie bedauerlich“, sagen die Luxem- burger,„auch innerhalb der Hohen Behörde Wurde ja verschiedentlich angezweifelt, ob diese Auflage mit dem Montanvertrag selbst vereinbar ist.“ Krokodilstränen hin, Krokodilstränen her — Vielleicht vergießt irgendwer aufrichtige Tränen des Bedauerns, und stellt somit der Hohen Behörde ein nicht überbietbares Ar- mutszeugnis aus. Es ist geradezu lächerlich, daß die Mitglieder der Hohen Behörde dar- auf angewiesen sind, mangelnde interne Uebereinstimmung durch Prozehßverfahren zu bereinigen, wobei der Kläger ein Betroffe- ner, ein außerhalb dieses hohen Gremiums Stehender sein müßte. Man stelle sich das einmal plastisch vor: Irgendeine Regierungs- oder Verwaltungs- le kann sich intern über eine von ihr zu ergreifende Maßnahme nicht einigen: um des lieben Friedens willen und wegen des Dekors legen, solange ihn überhöhte Besteuerung der Aktie nötigt, die Papiere ganz oder teil- weise zu verkaufen, um sowohl den Steuer- Verpflichtungen nachzukommen, als auch den Lebensunterhalt zu bestreiten? Die ge- sellschaftspolitisch unerfreuliche weitere Folge dieser Entwicklung wäre aber Kon- zetration des Aktienbesitzes, statt deren Streuung in breiten Bevölkerungsschichten. Die Vermögenssteuer sei grundsätzlich reformbedürftig— freilich nicht so, wie es die neuesten Vermögenssteuerpläne des Bundesfinanzministers vorsehen— meint Professor Dr., Heimerich in einem im„Be- triebsberater“(Heft 12 vom 30. April) ver- öfkentlichten Artikel. Professor Heimerichs Betrachtung geht davon aus, daß als maß- geblicher Stichtag für Festsetzung der Steuerkurswerte bei der Vermögensbesteue- rung der Aktie neuerdings der 31. Dezem- ber 1959 angesetzt worden ist. Vordem galt als Stichtag der 31. Dezember 1956. Von der Wahl des neuen Stichtages verspricht sich der Fiskus anscheinend— wie aus Litera- turnachweisen erhellt— jährliche Mehr- einnahmen von rund 450 Millionen DM, denn der Index der Aktienkurse stand am 31. 12. 1956 bei 181,9 Prozent am 31. 12. 1959 bei 518,8 Prozent Dabei sei nicht berücksichtigt, daß die derzeitigen Börsenkurse der Aktien nicht deren gemeinem Wert entsprechen, sondern vielmehr in unnatürlicher Weise durch frag- würdige Konjunkturerwartungen hochge- trieben worden sind. An Beispielen aus Literatur und Praxis führt der Mannheimer Altoberbürgermeister Dr. Heimerich die rechnerische Sinnwidrig- keit dieses Verfahrens vor: 1) Die durchschnittliche Aktienrendite im Jahre 1959 belief sich auf 2,19 Prozent. Bei Berücksichtigung der 25prozentigen Kapi- talertragssteuer auf den Ertrag, der Ver- mögenssteuer von einem Prozent auf den Steuerkurswert, sowie der Depotkosten ver- bleibt ein Durchschnittsertrag von 0,4 Pro- zent(laut Angaben der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). 2) Ein Geschäftsmann, der nach Errei- chung des 70. Lebensjahres sein Geschäft liquidierte und den verbleibenden Ueber- schuß von rund einer halben Million DM in nominale 100 000 Chemie-Aktien anlegte, um aus der Dividende sein Leben zu be- streiten, konnte sich nur am Papier der ausgeschütteten I14prozentigen Dividende ( 14 000 DM) erfreuen. Nach den Absich- ten der Finanzverwaltung hätte er— ver- anlagt— als Verheirateter folgende Steuer- zahlungen zu leisten: 1% Vermögenssteuer aus(500 00% DPM abzüglich der Freibeträge nach 8 5 Ver- mögenssteuergesetz von 20 00 DM und nach 8 67 Abs. 2 und 3 Bewertungsgesetz von 10 O DM=) 470 O0 DVM Einkommensteuer aus den Einkünften, die sich nach Abzug der Depotkosten, der Vermögenssteuer und des Altersfrei- betrages ergeben i seine Jahressteuerbelastung beträgt als 4 700 DM 816 DM 5 316 DM Von den ihm aus der 14prozentigen Divi- dende verbleibenden 8 484 DM obliegt ihm dann noch, die Depotkosten(etwa 1,2 Prozent des Nominalwertes) zu bestreiten, gegebenen- falls auch Vermögensabgabe. Dabei kokettiert der Bundesfinanzminister mit der Absicht, den Abzug der Vermögenssteuer bei der Be- rechnung der Einkünfte zu beseitigen, wo- durch sich die obenangeführte steuerliche Be- lastung von 5 516 DM auf 6 416 DM erhöhen würde. Und das alles bei einem mit einer halben Million DM erworbenen Nominal- Kapitalbesitz von 100 C00 DM. 3) Grotesk gestaltet sich die Vermögens- besteuerung für Besitzer von Daimler-Benz- Aktien. Bei einem Kurs von 2 650 und einer Dividende von 18 Prozent( 180 DM) muß der Aktionär für je 1000 DM Nominalwert an Kapitalertragsteuer 45 DM an Vermögenssteuer 265 DM an Depotkosten 12 DM bezahlen. Er muß also nicht nur die ganze Dividende opfern, sondern noch 142 DM da- zulegen. Professor Heimerich schließt seine Be- trachtung mit einer an Bundesregierung und Bundestag gerichteten Mahnung, besorgte Stimmen und angemeldete ernstliche Be- denken nicht zu überhören. Es lägen übrigens recht brauchbare Lösungsvorschläge vor. Unter anderem wird vorgeschlagen, die Dop- pelbesteuerung der Aktie in der Weise zu mildern, daß eine erst im Jahre 1934 aufge- hobene Regelung wiederbelebt wird. Dem- nach sollen Aktien und andere Anteile an Kapitalgesellschaften nur mit der Hälfte des maßgeblichen Wertes bei der Vermögens- steuer angesetzt werden. Ein anderer Vor- schlag(Schutzvereinigung für Wertpapierbe- sitz) geht dahin, als Stichtag für die Steuer- kurswerte den 31. März 1959 zu bestimmen. Doch bislang ist man in Bonn auf diesem Ohr taub. Egosum Hoesch war mit den Erlösen zufrieden Hohe Zuwachsraten in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 1958/59 (Rb) Der Hoesch AG, Dortmund, hat das zweite Halbjahr 1958/59(30. 9.) ähnlich wie bei den anderen Stahlunternehmen reichen Segen gebracht. Gegenüber dem ersten Halbjahr ergaben sich Steigerungsraten bei Rohstahl von 32 Prozent und bei Walz- Werkfertigprodukten sogar von 41 Prozent. Durch die folglich gute Auslastung der An- lagen, der gesunkenen Rohstoffkosten und der niedrigen Frachtraten ist ertragsmäßig viel übriggeblieben. Die Erlöse waren ins- gesamt zufriedenstellend. Diese Ergebnis- verbesserung kam in einer Dividenden- erhöhung um 2 auf 10 Prozent zum Aus- druck, so daß auf das Grundkapital von 375 Millionen DM ein Reingewinn von über 37 m Vorjahr 30) Millionen DM aufzuwen- den war. Bemerkenswert ist, daß der höhere Er- trag auch noch zu einer Verbesserung der Bilanz ausgereicht hat. So wurden die Schulden weiter abgebaut und Rückstellun- Investitionsmittel von 1,24 Milliarden DM sind zu 84,2 Prozent aus Abschreibungen finanziert worden. Die jetzt bei der Hoesch AG vorliegenden Aufträge sichern eine volle Beschäftigung der Werke bis zum Spätsommer dieses Jahres. Auf Grund die- ser Entwicklung erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr„einen ausge- zeichneten Abschluß“. Zwecks Anpassung an den Absatz ist die Kohlenförderung um 9,3 Prozent niedriger als im Vorjahr gewesen. Die Untertagelei- stung ist inzwischen weiter bis auf 2080 kg gestiegen. Da man sich weiter bemüht, die Produktion der Zechen zu senken, ist zum Beispiel auf der Verlustzeche Kaiserstuhl die Förderung halbiert worden. Die Hoesch- Zechen fördern z. Z. nur noch 21 000 t täglich gegenüber 22 750 t im Durchschnitt des Vor- jahres. Die Halden steigen jetzt wieder an. Da mit Wirkung vom 31. März das Ver- mögen der fünf Tochtergesellschaften(Al- gezahlt wurde. Der Rückgang der Lohnauf- Wendungen auf 348,9(358,0) hängt mit der Verringerung der Zechenbelegschaft auf 23 060(25 231) zusammen, wodurch die Zahl der Beschäftigten Ende September 1959 50 261(51 645) erreichte, aber bis Ende März 1960 weiter— ebenfalls durch den Bergbau bedingt— auf 48 700 abgesunken ist. Durch den höheren Gewinn haben die Ertragssteuern auf 52,0(48,9) Millionen DM zugenommen. Die Sachanlagen von 945,8 (1025,6) Können durch das Eigenkapital von 648,9(640,2), durch die langfristigen Rück- stellungen von 253,6(243,7) sowie durch die langfristigen Schulden von 418,7(430,4) be- achtlich überdeckt werden. Die Ueberdek- kung reicht auch noch zur Finanzierung der Vorräte von 288,2(293,6) aus. Durch Abbau der kurzfristigen Schulden auf 161,9(182,1) hat sich die Liquidität, obwohl die flüssi- gen Mittel mit 40,5(46,8) geringer wurden, Weiter verbessert(Hauptversammlung am Eurunion Elastizität im Anlegen (VWD) Der europäische Investmentfonds Eurunion hat die deutsche Fassung seines Geschäftsberichts für 1959 vorgelegt. Wie die Berliner Handels- Gesellschaft, deutsches Gründungsmitglied und Depotbank für Eurunion, mitteilt, will die Fondsverwaltung den Zertifilkatinhabern mit diesem Bericht einen möglichst umfassenden Ueberblick über die wirtschaftliche Situation der Län- der und Branchen geben, in denen der Fonds sich engagiert hat. Wie die Bank weiter mit- teilt, hat sich die Zusammensetzung des Fondsvermögens nach Branchen im ersten Vierteljahr 1960 bemerkenswert verändert. So erhöhte sich der Anteil der chemischen Industrie am Gesamtvermögen von 12,08 Prozent Ende 1959 auf 14,7 Prozent Ende März 1960, was im Zusammenhang mit den vor kurzem veröffentlichten günstigen Ab- schlüssen der IG-Farbennachfolger gesehen Werden muß. Der Anteil der Banken und Finanzinstitute stieg von 6,53 Prozent auf 8,75 Prozent. Hier wurden besonders die Bestände der Großbanken erhöht. Bad. Kommunale Landesbank Kapitalerhöhung auf 20 MI II. DM Die ordentliche Verbandsversammlung des Badischen Sparkassen- und Giroverban- des Mannheim wird am 6. Mai unter anderem über die bereits lange geplanten Aufstockun- gen des Stammkapitals des Verbandes und der Badischen Kommunalen Landesbank Girokasse— Mannheim Beschluß zu fassen haben. Das Grundkapital der Badischen Kommu- nalen Landesbank beläuft sich derzeit auf acht Millionen DM. Es soll um 12 Millionen DM erhöht werden. Bei den lange andauern- den Vorbereitungen dieser Maßnahme er- gaben sich jedoch Hindernisse, die erst in schwierigen Verhandlungen ausgeräumt wer- den konnten. Hauptsächlich dürften die Ver- 2z6 gerungen damit zusammenhängen, daß das Kreditwesengesetz unter anderem bestimmt, bei Sparkassen dürfe der Bestand an Ge- bäuden und Beteiligungen die eigenhaften- den Mittel nicht überschreiten. Nun waren aber gerade die Sparkassen— in deren Han- den durchweg das Stammkapital der Badi- schen Kommunalen Landesbank liegt— in den letzten zehn Jahren genötigt, recht inten- siv den baulichen Nachholbedarf an Investi- tionen, der aufgelaufen war, zu decken. K URZ NACHRICHTEN Aegyptischer Besuch in Bremen (VWD) Eine ägyptische Baumwolldelegation, die in der vergangenen Woche an der Baum- wollkonferenz in Zürich teilgenommen hat, wird am 4. Mai in Bremen erwartet, wo sie mit Vertretern der Baumwollbörse und des Baumwollhandels sprechen wird. Der Besuch der Bundesrepublik wurde während des Auf- enthaltes von Bundeswirtschaftsminister Pro- fessor Erhard in Kairo vereinbart. Andreae-Noris Zahn AG: Kapitalberichtigung (VWD) Die Möglichkeit einer weiteren Ka- pitalaufstockung wird bei der Andreae-Noris Zahn Ad, Frankfurt/Main, im Zusammenhang nach außen hin wird dem größten Schreihals gen entsprechend aufgefüllt. Fast als selbst- tenessener Bergwerks AG, Hoesch-Berg- 24. Mai). a 5 mit der Rückgliederung des Saarbrücker Ge- nachgegeben, mit der Hoffnung darauf, daß verständlich sieht es die Verwaltung an, daß werks Ad, FHoesch- Westfalenhütte 2, Zahlen 5 a 1 8 1 5 8. 1 9 ee e etwaige Geschädigte den Klageweg beschrei- die Investitionen von 105,6(110,1) Millionen Hoesch-Walzwerke Ad und Hoesch Rohr- 1 1 2 8 5 8 m 1 e Wer e e ten, um Recht und Zweckmäßigkeit zum DM voll aus den Abschreibungen von 116,1 werke Ad) auf das Mutterunternehmen Hal 85 5 J. 2 5 5 30% Durchbruch zu verhelfen.(115,4) finanziert wurden. In den nächsten übertragen wurde, sind Bilanz- und Er- e 715 1 1 Vorschlagsgemg das Grund pitel in Der Himmel bewahre uns vor solchen drei Jahren soll noch ein Investitionspro- folgsrechnung 1958/59 mit dem Vorjahres- Roheisen 15 148 7 hältnis 11 um 34 auf 10,8 Millionen DI 2u Machthabern! Kein Pensionsanspruch kann gramm von 300 Millionen PM. abgewickelt abschluß nicht vergleichbar. Trotz des fast Walzstahlfertig- Lasten der Rücklagen zu erhöhen. außerdem zu hoch sein, wenn wir uns ihrer auf fried- werden, so daß also jährlich rund 100 Mil- gleichgebliebenen Umsatzes stieg der Roh- produkte 407 575 626 wurde für 1959 ein Dividende von 12(im Vor- lichem Wege entledigen können. Eine solche lionen PM verbaut werden. Auch dieser Be- ertrag auf 779,5(752,9) Millionen DM,. weil 1957/8 1956/9 jahr: 15) Prozent unter Einbeziehung der Zu- Verwaltung— egal ob nun Regierung oder trag wird wieder voll aus Eigenmitteln ge- die Rohstoffe billiger geworden sind. Die Kohlenförderung(in wan 9 9 0 750 satzaktien beschlossen. . 25 3 5 8 1 f 1 5 3 1 3— Kohlenerzeugung(in Mill.„„ 2 Hohe Behörde geheißen— ist schleunigst ab- deckt, so daß, wie Generaldirektor 2 Ochel aufzerordentlichen Erträge von 26,3(16,1) be Sirene MIII. k Wh. 6443 6775 Roller werden billiger zulösen. Heute ist es aber schon 18 Monate zu vor der Presse erklärte, nicht die Absicht treffen einen einmaligen Ertrag aus den Gesamtumsatz(in Mill. Dic) 1983.7 1994.5(WD) Die NSsU-werke 48, Neckarsulm, spät; denn 18 Monate dauert das Tauziehen bestehe, noch in diesem Jahr eine Kapital- vorgenommenen Umwandlungen. Bemer- Apeettebun(in Mill. DN) 110, 1056 bat die Preise für die Prima-Moterroller Typ III m diesen Wiederzusammenschluß der bei- erhöhung vorzunehmen. Die bisher seit der kenswert ist, daß erstmalig im Berichtsjahr(einschl. Abgänge)(in Mill. DW 140.6 1383 K von 1389 auf 1240 Phu und für den Typ III den großen deutschen Stahlunternehmen. Neuordnung des Konzerns aufgewandten die Vermögensabgabe voll aus dem Ertrag Belegschaft 51645 50 261 KIL. von 1446 auf 1320 DM gesenkt. ö 2 Mitgetellt vos„Vereinigte Wirtschattsdlenste Gmbff- 29. 4. 8 29. 4.. 27. 4. 2.8. 29. 4. 2 Tse 8550 Redektion haftet nicht für etwaige Uebertragung- Setlind. Wolg 15 135 J, d. 114 B. 15 1%%% Phoepiz-Rheinseht Atomle· Ed.( 5.4% 5,46 5 oder Uebermittlungsfehler.)] e Halske 51 75 Pfälz. Hypo. 885 285 v. 58 8 85 9 55 8283970575 80 10 a ö 5 Rhein. Hypo. 6% Rhein. Hypo. 5.„ . a Frankfurt a. M., 2. Mai 196 0 Stehlwerke Bochum 270% 208 0 8% Rhein ps. 5% 7%. l. F.(8) 45 4556 Stahlwerkesüdwestfalen 645 6⁴5 Renten 6.5% Rheinpreußen v. 58 101% 101% Keystone 8 3(8) 13,97 13,78 . 29. 4 2. 5 29. 4 2. 5 29.4 2. 5. 335 525 Zinsen steuerfrei) 7.5% Rhid.-Pfalz v. 56 104, 104, 8 5 5 190 1 10 5 . 4.„ J. 4. 29. 4. 29. imer„„ Notierte Aktien oleria Chr. Ut. 285 300 8[Keumhof 947 95 v 488 VC 12 1425 8 T,. v. 59 15 18 blede phie 3 10,0 10,88 8 371 Dortm. order 22% 219 Kklem Schenzimn 370 400 Ver. Glanzstof 5„n. ß 58. kel.(5) 8.28 6.25 Adler werke*, e 3 8 mtershell o 04 04 7% Zelist. Weldhot v. 58 104% 104% orit(str.) 145,00 145,75 A f. Energie 4⁰0 480 Eichbsum- Werger 585 000 Klöckner Humb. Deutz 608 6⁰⁸ 1 05 3⁵⁴ 3⁵⁰ 3% Stobßkratw. Am 12 112 l 5 Europschem.(str.) 142,00 14700 8 f. Verkehr 25 75 El. Licht u. Kraft 225— Klöckner-Werke 25 25 Zellstoff Waldhof 815 302 05 3 1 110 110 Wandelanleihen Siat-Imb.(sfr.) 1062 1062 ESG 0 Enzinger Union 5 Krauß-Maffei 85 Rhein Hypo 5 25 5.5% Anglo Americ. 5 dcbedend.—— 9 85. 5 52 7 55 3 5 115 Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v. 545 Corp. v 59 102 102 NE-Metalle adi 1 n Bayer i 5 — 8 8 215 316 5— Liquis 6,90 7,00 Löwenbräu 1135 1165 Beton&. Monierbau 4⁴⁰ 440 Renten 15 5 55 8 2. 8 Geld Brieſ 5 355„„ l e 0 45*VV 5,5% Chem. Albert v. 58 7 zo elektr. Kupfer 312,50 315,50 5 5 4 Beldmühle 1270 1280 Mannesmenn 3 0 36 106% 106 5% 51 40 Blei 95 95 5 2. abgestempen 172 19% Felten ö 281 383 Metellgesellschaft 1020 1250 Eisenhütte 1275 995 2 0 1 Wart, 5 0 05 7 5 5 5 59 85 4 55 Ai 725 225 n 120 82 Seildschmid 6225 20 1 125 5 der e 5 1 1 5 9 255 Goldschmidt 80 NS 4 E 5 3 8% Bosch v. 56 4 2 nvestment-Zertiflkate essing 41 247 2315 234% Gritzner-Kayser 160 10), btälz. Mühlen 92, 92 5 St. 75 175 8% BBC v. 36 106% 166, Adifonds 179,40 180,90 Ness ing 63 2% 274 3 5 Srüp& e 5 5 3 Rbeinrohr 5 55 S de 314 325 75% Bundesbahn v. 38 8 8 Agefre 5 7 5 8 Bed ene Srünz e artm. treußag 9 6% Bundespost v. 55 821 Anglo Dut 76,. Brown, Boveri& Cie. 45 743 Zußstehl Witten 406 4³⁰ Rheineſektra 535 5⁴⁵ 7% Bundespost v. 58 10% 40% Atſanticfonds 40,20 40,10 Devisennotierungen Cassells 677 685 Gutehoffnung 67⁰ 700%[ Sbeinstahl 460 465 Banken 7% ESS0 v. 58 105 105 Austro-Fonds 114.75 114% 1 US-Dollar 4.168 4,173 Chemie Albert 905, 402 Hemborne Bergbav. 5 RWE 975 51 und Versicherungen 5.50% Gelsenberg a Concentre 123, 125,80 1 engl. L 11,703 11,23 Chemie Verweltung Hüls 72 020 Handels-Union 100 165 dto. Vorzüge 4⁰⁴ 408 Allienz Leben 840 920 Benzin v. 59 73% 93 Deksfonds 131,80 153,70 1 can. Dollar 4,3125 4,3245 Toni Gummi 778 757% Hapag 1 755 Rheinmetall 338 335 Allienz Vetsicherung 2850 2750 8% Heidelb. Zem. v. 86 05%„ kuropafonds 1 14,40 4,0 100 bfi. 110,495 10,75 Daimler Benz 2599 38080 klarpener 780 800 Rheinpreußen—— Badische Bank 540 535 8% Hoechster Farb.». 57%% 10% Burunſon 133,30 83,0 100 strs. 96,05 6,½b 175 183 tleidelberger gement 586 80 Riedel 475 ½. 444 Bayer. Hypo& Wechselb 973 555 7% Hoechster Farb. v. 56 0%% Fondak 186, 139.20 100 deig. tr. 8,355 6,375 619 62⁵ Hoechster Farben 254%% 2556 Ruhrstahl 473 28 Berliner Handelsbank 706 70⁵ 6% Hoeschwerke v. 59 294 55% Fondis 156,00 158,10 100 ffrs. 84,76 85,16 6⁵2² 650 Hoeschwerke 850 2 Rütgers— 389% Comerzbank Ad 50³ 5⁰³ 70% Lastenausgl. v. 56 1927 105, Fondra 100,50 10,60 100 dan. Kronen 60,43 60,55 551 560 Hochtief 240 70 Salzdetfurth 881 393 Dt. Bank A8 573 571 6% MAN v. 57 106.4 18676 Industries 79,70 80,50 100 norw. Kronen 58,45 28,57 279 2792 Holzmann 1250 122 Schering 474 475 Ot. Centralboden 402 K 37 5% Mannesmann v. 39 90 5 9040 Intervest 91,70 71„80 100 schwed. Kronen 80,69 80,85 „ e eee, ee, ee eee,, eee eee ee, e ee 22 8 Hütte Siegerland osquellbr. Dresdner Bank A0 7 60% Pla IZ. Hypo. ö Theseutus 9„ 100 österr. Schi 15,955 6,085 428 42³ ind Werke Karlsruhe 289 251 Schubert u. Salzer 430 43 Frankf. Hypo. 935 7³⁵ 5% pfalz. 4 5 92 92 Transatlanticfonds 4,% 45,0 portugal 55 14.575 4,615 5 2 3 5 17 5 ee eee 285 1. 5 5 1220 3 4 1 e 1 85 1 100 DM. West 255 5 arstadt War chen 2 Mannh. Versich. Lit. A 4 U„ Kapt.-Ertregss scafon. 55 100 DM.-Ost 22. . f 5 — Wegen Neubau verkaufe ich meine Verkãufe ö 5 75 8 5 5 7 5 constructa- Waschautomat schon ab Ooto- 8 0 ht Jus den nerbòsen lagen Kleider-Schränke%%FFC* f ö vom Fachmann 5 8 ohne Anzahlung. Rothermel, am— 1 1 ich a Riesenausw. in all. Größ. u. Hils King, I. 14, 13. lang 18.30 m, breit 4.00 m. Tiefgang 1.20(ehemaliges FFVVVfF Magen und mit u. ohne Glasfront, auch mit Flugsicherungsboot) Holz- diagonal Carwel, ohne zum eigenen Vorteil 8 85. 5 pass Betten u. Nachtschränkchen.. am Kaiserring E Motoren, mit Bronzewellen äußerst preiswert. über unser großzügiges 8 02 2 1 Matratzen. 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In der Bundesrepublik, in der gesamten Montanunion, ja in allen europäischen Län- dern, in denen Kohle in nennenswerter Menge gefördert wird, wachsen die Halden wieder an; sind Feierschichten fällig. Kokskohle waren in der Vergangenheit die Stärke des Ruhrbergbaus auf seinen Märkten. Es ist deshalb besonders zu be- achten, daß der Koksabsatz, der 1957/58 etwa 35 Millionen t betragen hat, 1958/59 auf 30 Millionen t zurückgegangen ist und selbst im Kohlenwirtschaftsjahr 1959/60 weiter auf 29 Millionen Tonnen absank. Für absehbare Zeit läßt sich eine Verschärfung dieser Ent- wicklung voraussagen. Das Heizöl hat auf dem deutschen Markt im Jahre 1959 etwa 4 Millionen t Kohle erneut verdrängt und ersetzt. Im ersten Quartal 1960 war die Ent- wicklung des Heizölverbrauchs geradezu stürmisch. Der Verbrauch an leichtem Heizöl lag um 70 Prozent, der an schwerem Heiz- öl um 50 Prozent über dem Verbrauch des Vergleichsquartals des Vorjahres. Die stürmische parlamentarische Heizöl- debatte wird zu dieser Absatzvermehrung des Heizöls viel beigetragen haben. Wel- cher Verbraucher unterließ es wohl, sich rechtzeitig, bevor die Heizölsteuer in Kraft trat, einzudecken, so gut es die Behälter zu- ließen. a Dem westdeutschen Bergbau hatte der Wirtschaftsexperte Dr. Heinrich Deist(MdB) bei der Kohle einen Gewinn von fünf DM je Tonne bescheinigt. Aus welchen Grund- lagen Deist zu dieser Berechnung gelangte, ist nicht bekannt. Schade, daß Dr. Deist das Geheimnis nicht preisgab. Allmählich haben die bisherigen Rationalisierungsmaßnah- men im Bergbau zu Kostensenkungen ge- führt, die jedoch in Preisnachlässe für Kohle umgewandelt werden mußten, um den Wettbewerb mit den anderen Energieträ- gern zu erleichtern. Es kommen neue Be- lastungen des Kohlenbergbaues auf dem Sektor der Sozial- und Lohnaufwendungen hinzu. Es ist also nicht so üppig mit den dem Ruhrbergbau zur Verfügung stehenden fi- nanziellen Mitteln, mit denen er seinen Markt verteidigen kann. Ueberdies müssen diese Mittel— zur Erhaltung der Gesamt- heit des deutschen Bergbaues— gezielt ein- gesetzt werden. Neben den durch Absatz- und Kosten- und Erlösziffern rechnerisch nachweisbaren Schwierigkeiten, mit denen der deutsche Bergbau zu kämpfen hat, wird die Situation durch die sture Haltung der Hohen Be- hörde in Luxemburg hinsichtlich des Ge- meinschaftsverkaufes für Kohle maßlos er- schwert. Es sagen die Hohe Behörde Nach dem Wortlaut des Montanvertrages ist auch unter der verän- derten Wettbewerbs- lage für europäische Kohle auf dem Ener- giemarkt die Geneh- migung eines Gemein- schaftsverkaufes für Ruhrkohle nicht mög- lich. Möglich hin, möglich her. Der Montan- vertrag sieht vor, daß für gewisse Aus- nahmefälle, die sich aus dem Marktgeschehen ergeben, Sondergenehmigungen erteilt wer- den können. Die Bundesregierung und der deutsche Bergbau sind— bei genauer juri- stischer Auslegung des Montanvertrages und Würdigung der heutigen Umstände— ande- rer Meinung als die Hohe Behörde. In den Luxemburger Gremien überwiegen jedoch die Stimmen jener Mitglieder, deren Ent- scheidungen von Gefühlen diktiert und so- mit sachlicher Beweisführung unzugänglich sind. Wenn sich aber die Hohe Behörde nicht dazu aufrafft, die rechtlichen Möglichkeiten der deutsche Bergbau Was wir zur Vertei- digung des Marktes wirklich brauchen, ist der beste und lei- stungsfähigste Gemein- schaftsverkauf. Der Markt ist ohnehin all- seits wettbewerbsoffen (Umportkohle, Heizöl, Wasserkraft usw.). des Montanvertrages— im Sinne einer Marktanpassung— zu erschöpfen, dann wird wohl der Rechtsweg beschritten werden müssen. All dies— sowie eine etwaige Revision des Montanvertrages— benötigt Zeit, Zeit und wieder Zeit. Zeit ist aber wieder für den deutschen Bergbau recht kostbar. Kost- bar deshalb, weil er dringend zwei Aufgaben zu bewältigen hat: a) Verringerung der Förderung und An- passung derselben an die Absatzmöglich- keiten; b) gleichzeitig Senkung der Selbstkosten und damit der Kohlepreise, um die Wett- bewerbslage zu verbessern und die Ver- ringerung des Absatzes aufzuhalten. Zwischengeschaltet: Das hört sich alles so einfach an, ist aber recht schwierig. Es kann nicht auf allen Zechen die Förderung all- mählich verringert werden, um damit eine Abwanderung der Belegschaft in Kauf zu nehmen. Dadurch würde der hohe Anteil der fixen Kosten und eine schlechtere Aus- nutzung der Betriebskapazität zu höheren Selbstkosten führen. Fazit: Die Wett- bewerbslage der Kohle wäre erschwert, an- statt verbessert. Es gilt vielmehr, die volle und rationellste Ausnutzung der Förder- kapazität der Betriebsanlagen zu erzielen. Mit anderen Worten, die Anpassung der Förderung an die Absatzmöglichkeiten 2 verbinden mit a) radikaler Stillegung einzelner Kapazi- täten, b) Vollbeschäftigung anderer Anlagen, c) oder die Zusammenlegung einzelner Gruben zu ertragsverheißenderen Betrieben. Genau besehen ist der deutsche Kohle- bergbau gewillt, ein in der Wirtschaftsge- schichte noch nicht dagewesenes Opfer zu bringen. Das zeigte sich schon seinerzeit bei Gründung der„Aktionsgemeinschaft Ruhr- bergbau“, deren Aufgabe sein sollte, auch über die Grenzen der einzelnen Unterneh- men hinaus Reorganisationen und Rationali- sierung zu fördern und zu beschleunigen. Als Instrument dazu war der Beschäftigungsan- spruch der einzelnen Bergwerksgesellschaf- ten bei einer Gemeinschaftsverkaufsorgani- sation vorgesehen, der für eine bestimmte Anzahl von Jahren gesichert sein müßte. Ohne den Gemeinschaftsverkauf bricht das Vorhaben der Aktionsgemeinschaft zusam- men. Die Hohe Behörde verzögert somit besten- falls durch ihre Haltung die anzustrebende Reorganisation, wenn sie sie nicht gänzlich verhindert. Das aber wirkt sich besonders für kleinen Gesellschaften nachteilig aus. Es wird vielleicht später als Witz der Wirt- schaftsgeschichte bezeichnet werden, daß die Haltung der Hohen Behörde zur Konzentra- tion von Betrieben und Unternehmen führt. Außerdem ist aber bedenklich, daß diese Verzögerung in der Reorganisation des Ruhr- gebietes bei den kleinen Gesellschaften— auf sie entfällt rund ein Drittel der Ruhr- kohleförderung— eine ähnliche Entwick- lung heraufbeschwört, wie sie in Belgien ein- trat. Die Luxemburger Dirigisten haben oft Marktberichte Mannheimer Produktenbörse (VWD) Inl. Weizen Mai 48,10—48,50; inl. Roggen Mai 44, 10—44,50; Weizenmehl Type 405 67,70. Type 550 64,70, Type 812 62,70, Type 1050 60,70; Brotmehl Type 1600 54,70; Roggenmehl Type 997 60,15, Type 1150 58,15, Type 1370 56,15; alle Mehlpreise abzüg- lich DM 2,50 für Mailieferung; Braugerste 43,50 bis 44,25; Futtergerste inl. 38-39; Sortiergerste 37 bis 37,50, ausländische 40—41, 30; Futterweizen 41-41, 50; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industrie- zwecke nicht not.; Auslandshafer 36,5037; Mais 41,50—42,50; Weizenkleie prompt 25,5026, dto, per Juni/Juli 2525,50; Roggenkleie 24,5024, 75; Weizen- bollmehl 27,25—28; Weizennachmehl 32,5038; Raps- schrot nicht not.; Sojaschrot 3434,50; Erdnußschrot 36,50—37; Palmkernschrot 31,50; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 36,50; Hühnerkörnerfutter 44,75—45,50; Legemehl 44, 75—48; Malzkeime 26-27; Biertreber 26—29; Trockenschnitzel nicht not.; Dorschmehl 63 bis 66; Fischmehl 31—56; Speisekartoffeln per 50 kg frei Mannheim 7,50—8,50; Wiesenheu lose 1010,50; Luzerneheu lose 15—16; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 4-4, 10, dto, drahtgepreßt 5,20 bis 5.30; Hafer-Gerstenstroh 3,703, 90. Allgemeine Ten- denz: unverändert ruhig bis stetig.— Die Preise verstehen sich als Groghandels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 2 Ochsen, 554 Bullen, 137 Kühe, 198 Färsen, insgesamt 891 Stück Großvieh; 291 Käl- ber, 2629 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen nicht notiert, Bullen A 118130, B 108—119, Kühe A 92—106, B 84-94, C 80—83, Färsen A 110—123, B 106—112, Kälber Skl 217-230, A 175—195, B 160172, eingegriffen und saniert und keine Besserung erreicht. Im Gegenteil, Verschlechterung der Lage trat ein. Die Hohe Behörde beklagt sich zur Zeit selbst darüber, daß der Raubbau und Ausverkauf von später stillzulegenden Ze- chen in Belgien jetzt die Situation der noch rentablen belgischen Zechen stark ver- schlechtert(Schleuderpreise). Im deutschen Bergbau wurde diese Ge- fahr recht frühzeitig erkannt und deswegen Private Initiative mobilisiert. Das aber stört die Hohe Behörde offenbar. In ihren Ausführungen gibt sie zu, daß der Gemeinschaftsverkauf im Ruhrgebiet aus wirtschaftlichen Gründen notwendig und richtig ist. Aber da politische Voreingenom- menheit einiger ihrer Mitglieder die Befol- gung wirtschaftlicher Notwendigkeiten er- schwert, wird mit Paragraphenreiterei aus- gewiesen, wobei die emsigen Reiter, über die Paragraphen stolpernd, den Bergbau zer- trampeln. F. O. Weber vom 2. Ma C 150—153, D 120—138, Schweine B I 100—128, B II 105—127, C 105-128, D 107-128, E 105—124, Sauen 61 90101, G II 83-89. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen langsam, Ueberstand, Ausstellungstiere erzielten höhere Preise: Kälber langsam, geräumt. Schweine schleppend, geräumt. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 124 Bullen, 40 Kühe, 29 Färsen, insgesamt 193 Stück Großvieh; 111 Kälber, 694 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen nicht notiert, Bullen A 120-123, B 114121, Kühe A 100-108, B 88-98, C 80—86, Färsen A 117123, Kl- ber Skl 200, A 180—195, B 165—178, C 154—160, Schweine B II 99—123, C 105—126, D 103126, E 114 bis 121, Sauen G I 90-94. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen schleppend, groger Ueberstand. Kälber langsam, geräumt. Schweine schleppend, großer Ueberstand, Fettschweine nur unter der Notiz verkäuflich. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Es erzielten: Spargel A I 200-208; A II 176—187; B 172—180; C 120-129. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Kopfsalat treib 200—250 gr., Stück 26—35; Sommer 200-250 gr., Stück 34—37; Kopfsalat Winter 200—250 gr., Stück 31—34; 250—300 gr., Stück 35—37; Spargel A I 198—222; A II 177-189; B 176 bis 189; C 129—139; Spinat 28; Schnittlauch, Bund 8: Suppengrün, Bund 15; Petersilie, Bund 8; Rhabar- ber 12—15; Kohlrabi 40—55 O, Stück 30—34; 55 bis 70 GO, Stück 35—40; Rettich, Stück 20-40; Bündel- rettich, Bund 2540; Radies, Bund 10—15; Sellerie 68 Dresdner Bank: 4 Die Dresdner Bank AG. zählt mit einer Bilanzsumme von nunmehr 72,6 Mrd. DM. und 12000 Mitarbeitern zu den bedeu- tendsten Banken Europas. Auch im Ge- schäftsſahr 1959 hat sie wiederum erfolg- reich gearbeitet. Allein rund 150 000 neue Kunden aus allen Bevölkerungskreisen Konnte sie gewinnen, so daß jetzt 1,1 Mil- lionen Konten in den Buchern dieser Groß- bank geführt werden. Die Hauptversammlung, die am 29. April in Frankfurt a. M. stattfand, beschloß, an die etwa 30 000 Aktionäre eine Dividen- densumme von 28,8 Mill. DM(im Vor- jahr 25, Mill. DM) auszuschütten. Dies entspricht einem Dividendensatz von 16%(im Vorjahr 14%) auf das Aktien- kapital von 180 Mill. DM. 2 Manzsum l n 59¹ Solon greifbare Attel FSonsfige dilanz- positionen J. . A Al. Al 1 e„/ n Hohe Einlagenbestände Die Bilanzsumme hat sich 1959 um 16 auf 7,5 Mrd. DM erhöht. Die gesamten der Dresdner Bank anvertrauten Einlagen stiegen um fast 19% auf 6, Mrd. DM an. Auf Spareinlagen entfallen hiervon allein rund 1, Mrd. DM. Die vorwiegend dem Zahlungsverkehr dienenden Sichteinlagen von Privat- und Firmenkundschaft er- höhten sich auf 2/4 Mrd. DM und die befristeten Einlagen auf 2,2 Mrd. DM. Ferner unterhalten in- und auslän- dische Banken rund i Mrd. DM Guthaben bei der Dresdner Bank. ehr Mehr Kredite an Firmen und Private Die der Pank zur Verfügung gestellten Mittel werden vorwiegend zur Gewäh- rung Kurzfristiger Kredite verwendet. Ende 1959 hatte die Bank rund 2, Mrd. Bar- und 1/8 Mrd. DM W., e Ateecdlte gewährt. Ceit Mai 1959 gibt die Dresdner Bank in größerem Umfang auch Kleinkredite in Form des Personalkredits bis zum Betrage von 2000 DM mit einer Gesamtlaufzeit von nicht über 2 Jahren. Allein 1959 sind bei der Dresdner Bank bereits rund 60 000 Kleinkredite in Anspruch genommen worden. Internationales Geldgeschäft Der nicht im Kreditgeschäft eingesetzte Zufluſ von Geldern fand 1959 Anlage in Schatzwechseln und Schatzanweisungen öffentlicher Stellen, vornehmlich des Aus- lands. Die Bilanz zeigt rund 800 Mill. DM an solchen Papieren. Ferner hat die Bank die Barreserve, die zum Teil als gesetz- liche Mindestreserve bei der Deutschen Bundesbank zu halten ist, auf 850 Mill. DM erhöht. Weitere rund 420 Mill. DM wurden bei Banken des In- und Aus- landes als Guthaben unterhalten. Ent- sprechend ist der Anteil der sofort greif- baren Mittel von rund 52% in der Bilanz 1958 auf über 550% der Bilanzsumme zum Jahresende 1959 gestiegen, ein Zeichen der Liquidität und damit der finanziellen Beweglichkeit der Bank. Wertpapiere für alle Besondere Pflege hat die Dresdner Bank seit je dem Wertpapiergeschäft angedeihen lassen. Sie wirkt bei der Ausgabe neuer Aktien und Anleihen zur langfristigen Finanzierung von Wirtschaft, Bund, Län- dern und Gemeinden mit und vermittelt für ihre Kundschaft laufend den An- und Verkauf von Wertpapieren. Auch bei der Ausgabe der„Preussag“ Volksaktien so- wie bei der Einführung von Aktien wich- tiger Unternehmen des Auslandes an deut- schen Börsen war sie maßgeblich beteiligt. In die Fonds des 1956 von der Dresdner Bank gegründeten Deutschen Investment- Trusts(OI I) sind in letzter Zeit verstarkt uch internationale Werte aufgenommen worden. Nach der im Januar 1960 erfolg- ten Auflegung des Fonds„Transstlanta“, der Spitzemverte aus acht ropdischen und überseeischen Ländern enthält, ver- fügt der DIT nunmehr über vier Aktien- fonds, von denen gegenwärtig über 8 Millionen Anteile im Gesamtwert von etwa 800 Mill. DM im Umlauf sind. Umfangreiche Auslandsbeziehungen Auch das weitverzweigte Auslandsge- schäft der Dresdner Bank hat 1959 eine nochmalige Ausdehnung erfahren. Neben der Abwicklung des Zahlungsverkehrs bei Import- und Exportgeschaften steht die Bank ihren Kunden beratend in allen ge- schaftlichen Fragen des Außenhandels zur Verfügung. Sie kann sich dabei auf eigene Auslandsvertretungen sowie auf ein Netz von 3 000 Korrespondenzbanken in allen wichtigen Ländern stützen. Neue Dienstleistungen Die Dresdner Bank ist ständig bemiiht, möglichst allen in den Bereich des Bank- geschäftes fallenden Wünschen ihrer Kun · den gerecht zu werden. Im Spatsommer vorigen Jahres hat sie den Tankschecke eingeführt, mit dem die Treibstoff- und Wartungskosten an den Tankstellen bar- geldlos beglichen werden können. Auch den allgemeinen Problemen des bargeld- losen Zahlungsverkehrs einschließlich der Lohn- und Gehaltskonten widmet die Bank besondere Aufmerksamkeit. Als neuen Geschäftszweig hat sie 1959 die Vermõgensverwaltung aufgenommen. Entsprechende Abteilungen sind bei den Hauptverwaltungen in Düsseldorf, Frank- furt a. M. und Hamburg fur alle Nieder- lassungen der Bank tätig. Im Rahmen dieses Kundendienstes übernimmt die Bank auf Grumd individueller Vereinba- rungen die Verwaltung solcher Vermögen, deren Besitzer hierzu aus zeitlichen oder sonstigen Grunden nicht in der Lage sind. Mehr Geschäftsstellen Die Ausdehnung des Geschäftsvolumens und die wachsende Kundenzahl veranlaſß- istungen erfolgreich ten die Bank, ihr Geschäftsstellennetz en, mehr Einlagen, mehr Kredite e und Reserven weiter erhöht · Neue Dienstle Bilanz der Dresdner Bank AG. Weiter zu verdichten. Vom Januar 1959] kum 31. Dezember 1959 a bis April 1960 Wurden 45 Geschältsstelſfen e Fassung 3 neu eröffnet. Insgesamt unterhält die 85 Dresdner Bank gegenwärtig rund 290 Ge- AKTIVA Mill. DMI schäftsstellen an 180 Plätzen. In West- Berlin ist sie durch ihre Tochtergesell- Barreserve 848,9 schaft, die Bank für Handel und Industrie Guthaben bei Kreditinstituten 421,0 A., mit weiteren 35 Geschäftsstellen ver- Wechsel 1679.3 treten. Schatzwechsel und unverzinsliche . Schatzanweisungen 5 791,2 Hohe Steueraufwendungen Kassenobligationen 66,2 An Personalkosten weist die Gewinn- und Wertpapiere 819,3 Verlustrechnung der Bank 136 Mill. DM Ausgleichs- und Dedcungsforderungen 234, und an sonstigen Aufwendungen 41 Mill. Konsortialbeteiligungen 80,3 DM aus. Steuern mußten im Betrage von Debitoren 2180, 105 Mill. DM gezahlt werden. Auf der ani 5 Seite der Erträge wurden zur Deckung der eee 2107 Aufwendungen, der Steuern und des aus- Beteiligungen 49.2 zuschüttenden Reingewinns 138 Mill. DM Grundstũcke und Gebãude 100,1 Zinsen und Diskont und 172 Mill. DM Betriebs- und Geschaftsausstattung—— Provisionen, Gebühren und sonstige Er- Restliche Bilanzposten 84.4 e age e ne der Aten 75500 E Eigen tkupftul i f fal i 5 PASSIVA Nil. DN 5 Föcklogen Sichteinlagen 3 114,0 Befristete Einlagen 2410% Spareinlagen 1223, Summe der Einlagen 67478 . Aufgenommene Gelder 7,8 55 Aufgenommene langfristige Darlenen 129,0 Aktienkapital 180% Rücklagen nach S T1 KWG 210,0 ri An A. AE. An. e 127 i een eee e 5 Rückstellungen 129,1 Carl Goetz. Stiftung 5 1,0 Mehr Eigenkapital Restliche Bilanzposten 34,0 Dem in den 3 3 1 Reingewinn 28,8 eweiteten Geschäft trug die Bank dur 8 550 Weitere Vertrag ihres Eigen- F 5 Kapitals Rechnung: Aus den Erträgen des Bürgschaftsverbindlichkeiten 857,6 Jahres 1959 wurden nach Stärkung der Indossamentsverbindlichkeiten 113,3 stillen Reserven den offenen Rücklagen 40 Mill. DM 3 die sich damit auf 210 Mill. DM belaufen. Die Haupt- versammlung beschloß darüber hinaus, D RFESDNER AN K das Grundkapital um 40 Mill. DM auf 0 Mill. DM zu erhöhen. Düsseldorf. Frankfurt a. M.. Hamburg Seite 12 MORGEN Dienstag, 3. Mai 1960/ Nr. 102 Beim neunten Mal handelte der Henker Caryl Chessman starb mit einem Lächeln auf den Lippen/ Ein Anruf kam zu spät. San Quentin.(AP/ dpa) In der Gaskam- mer des Zuchthauses San Quentin starb am Montag der bekannteste Häftling der Welt. Caryl Chessman, dem zwölf Jahre lang hinter den Mauern einer Todeszelle leben- dig begrabenen angeblichen„Rotlicht-Ban- diten“ der Parks von Los Angeles, gelang es trotz eines bis buchstäblich über den Tod hinaus geführten erbitterten Kampfes um seine Rehabilitierung nicht mehr, den tödlichen Blausäuredämpfen zu entrinnen. Nur Minuten hätten womöglich genügt, um den achtmal von der Sense des Todes Ge- streiften auch ein neuntes Mal zu retten. Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte sich Chessman auf dem eisernen Stuhl in der grünen Gaskammer festschnallen las- sen. Die Zyankalikugeln fielen drei Minu- ten und 45 Sekunden nach 10 Uhr Ortszeit (18.03.45 MEZ) in einen Behälter mit Schwe- felsäure unter seinem Stuhl. Die dadurch freiwerdenden Gase brachten Chessman den Tod. Durch ein auf seiner Brust befestigtes Stetoskop wurde um 18.12 Uhr MEZ der Tod festgestellt. jemand der 60 mit angehaltenem Atem vor den dicken Fenstern der Gaskammer versammelten Zeugen wußte, was Chess- man sagte, als er in seinen letzten Augen- blicken Worte formte, den Blick zu der Journalistin Eleanor Black gewandt, die ihn oft interviewt hatte. Mit einem tiefen Atem- zug nahm der offensichtlich zum Tode be- reite Mann die Gifte auf. Dann legte er den Kopf zurück. Wenig später war Caryl Chessman, dessen Leben mit Verbrechen und Vergehen von Jugend an gefüllt war, tot. Entscheidung in letzter Minute Die Verteidigung Chessmans hatte bis zu- letzt um das Leben ihres Mandanten ge- kämpft. Das kalifornische Oberste Gericht lehnte kurze Zeit vor dem Ablauf der Frist zwei Anträge Chessmans auf Gewährung des Habeas Corpus und auf einen Vollstrek- kungsaufschub ab. Ein wenige Minuten vor der Hinrichtung von Verteidiger Davis beim gleichen Gericht eingereichter dritter Antrag verfiel ebenfalls der Ablehnung. Fast gleich- zeitig gab Bundesrichter Douglas in Wa- shington bekannt, daß ein bereits am Wochen- ende vorsorglich eingereichter Antrag Chess- mans auf Hinrichtungsaufschub abschlägig beschieden worden sel. Verteidiger Davis un- ternahm dennoch einen letzten Schritt, indem er das Bundesdistriktsgericht in San Fran- eisco um einen Aufschub ersuchte. Aber das Geschick Chessmans war bereits entschieden. Fünf Minuten vor dem Fallen der Kugeln kam der Antrag der Verteidigung an Bundes- distrikstrichter Goodman, der wenig später Journalisten erklärte, er sei bereit gewesen, die Hinrichtung um eine halbe Stunde aufzu- schieben, um die Argumente Chessmans zu hören. Aber der 38jährige, der seit zwölf Jah- ren um sein Leben mit immer neuem Erfolg gekämpft hatte, war schon tot. Angeblich war in dem Büro des Bundesrichters die Telefon- nummer des Zuchthauses von San Quentin verwechselt worden. Dadurch kam der Anruf zu spät an. Chessman lebte nicht mehr. „Ich war nicht der Rotlicht-Bandit“ Der Direktor des Zuchthauses von San Quentin, Dickson, teilte in einer Pressekonfe- renz unmittelbar nach der Exekution mit, Chessman habe ihm, als er in die Gaskam- mer geführt wurde, gesagt, daß er nicht der Bandit mit dem roten Licht gewesen sei. Der Todeskandidat habe ihm ferner erklärt, er hoffe, daß er dazu beigetragen habe, die To- desstrafe zu beseitigen. Vor dem Zuchthaus in San Quentin hatten sich zur Stunde der Exekution rund 50 Men- schen eingefunden. Einige trugen Plakate, in denen gegen die Hinrichtung protestiert wurde, andere verharrten im Gebet. Ein Raunen ging durch die Menge, als der Kran- kenwagen vorfuhr, in dem die sterblichen Ueberreste Chessmans abgeholt werden soll- ten. Der Vollzug der Hinrichtung wurde von dem Büro des Gouverneurs in Kalifornien in Sacramento verkündet. Wie Sisyphos Wie Sisyphos hatte der mit 16 Jahren zum ersten Male straffällig gewordene Ver- brecher ein Dutzend Jahre lang den Stein seines Schicksals immer wieder den Berg hinaufgebracht, um ihn jetzt endgültig davonrollen zu sehen und von ihm erschlagen zu werden. Mehr als 20 Jahre seines Lebens verbrachte Chessman in Gefängnissen und Zuchthäusern. Er starb in der Gaskammer, weil er für schuldig befunden war, in den Parks von Los Angeles zwei Frauen unter Anwendung brutaler Gewalt beraubt, ent- führt und mißbraucht zu haben. Die Ver- brechen, die der bei seinem Tode 38jährige immer wieder abgestritten hat, geschahen im Januar 1948. Sie wurden dem„Rotlicht“ Banditen zugeschrieben. Die Richter waren überzeugt, daß dies Chessman war. Neunmal war der Finrichtungstermin festgesetzt. Achtmal kam es zum Aufschub. Siebenmal gaben die Gerichte nach, um dem Verurteilten die Chance neuer Anträge zu geben. Beim achten Male verhinderte der kalifornische Gouverneur die Hinrichtung auf Anraten Washingtons, um feindselige Demonstrationen gegen Präsident Eisen- hower in Südamerika zu vermeiden und um sich für die Abschaffung der Todesstrafe in Kalifornien einzusetzen. „Todeszelle 2455“— ein Bestseller Die Unbeirrbarkeit und die Brillanz, mit der Chessman den Kampf um sein Leben von seiner Zelle aus führte, machten seinen Namen in der ganzen Welt bekannt. Er schrieb im Zuchthaus vier Bücher. Das eine, „Todeszelle 2455“ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und wurde ein Best- seller. Mit den Einnahmen finanzierte Chess- man seine Verteidigung. Das vierte Buch erschien noch am Montag auf dem Bücher- markt. Sein Hauptargument für die Wiederauf- nahme des Verfahrens war im Grunde stets das gleiche. Er erklärte die Uebertragung des stenographischen Prozegprotokolls für inkorrekt, weil es nicht vom Protokollführer selbst übertragen worden sei. Nicht zuletzt aber war es Chessman ge- lungen, die Aufmerksamkeit der Welt, die er mehr als jeder Politiker zu erregen ver- mochte, von seinen Verbrechen ab- und auf seine Persönlichkeit sowie auf die Frage der Todesstrafe überhaupt hinzulenken. Von den Tausenden, die noch in letzter Minute Peti- tionen unterschrieben und sich in Demon- strationen zusammenfanden, um das Weiter- leben des Mannes in der einsamen Zelle in San Quentin zu fordern, wußten offensicht- lich die wenigsten die genauen Tatsachen des Falles Chessman. Vielleicht war das dem hochintelligenten Verbrecher nicht unange- nehm. Nach Ansicht eines Psychiaters, der Mittelstand zur Steuerreform Vorschlag: Erhöhte Freigrenzen für Umsatz- und Vermögenssteuer Saarbrücken.(dpa) Bundestagsabgeord- neter und Einzelhandelskaufmann Alfred Burgemeister(CDU) erörterte in Saarbrük- ken Vorschläge des von ihm geleiteten Dis- kussionskreises für Mittelstandsfragen seiner Bundestagsfraktion. Demnach sollte die Frei- grenze bei der Umsatzsteuer für mittlere und kleinere Betriebe auf 120 000 Mark Gesamt- umsatz im Jahr erhöht werden. Bisher liegt die Freigrenze bei 12 000 Mark. Als Aus- gleich könnten Größtbetriebe mit Millionen- umsätzen eine höhere Steuer— man denkt an etwa 4,2 Prozent— zahlen. Freie Berufe sollten von der Umsatzsteuer ganz befreit Sein. Bei der Vermögenssteuer sollte nach die- sen Plänen die Freigrenze von 10 000 auf 50 000 Mark erhöht werden. Der jetzt gültige Steuersatz solle für Vermögen von 50 000 bis zehn Millionen gelten. Für Vermögen über 10 Millionen sollten zwei Prozent, über 100 Millionen drei Prozent, über 500 Millionen vier Prozent und über eine Milliarde Mark fünf Prozent jährlich an Vermögenssteuer erhoben werden Auhßerdem setzte sich Burgemeister für eine Reform der Erbschaftssteuer ein. Bei direkter Vererbung sollten bis 10 Millionen zehn Prozent, bis 20 Millionen 15 und bis 100 Millionen 20 Prozent und über 100 Mil- lionen 30 Erbschaftssteuer erhoben werden. Bei einer Vererbung an Verwandtschaft 4. und 5. Grades sollten die Sätze der drei letzten Gruppen 60, 70 und 80 Prozent be- tragen. Zur Gewerbesteuer wünsche der Mittel- stand, so sagte Burgemeister, eine Freigrenze von 7200 Mark im Jahr als Unternehmer- lohn. Dieser Betrag sollte vom Gewerbe- ertrag abgesetzt werden können. den Häftling untersuchte, steht es jedenfalls außer Frage, daß man sich lieber diesen Tod im Blitzlicht der Welt als ein Leben des obskuren Nichtbeachtet-Seins gewünscht hat. Ein Film über das Leben Chessmans soll demnächst mit Marlon Brando in der Titel- rolle gedreht werden. Chessman stimmte noch am Montag einem entsprechenden Vor- schlag Brandos zu, während er auf die Exekution wartete. Er sagte, er freue sich sehr, daß sich jemand gefunden habe, der sein Leben verfilmen wolle. Tantiemen für Abschaffung der Todesstrafe Kurz vor seiner Hinrichtung hat Caryl Chessman verfügt, daß die Einnahmen aus seinen Büchern für Bemühungen zur Ab- schaffung der Todesstrafe verwendet wer- den. Sonntagabend hatte Chessman seinem Testament einen entsprechenden Zusatz hin- zugefügt. „Ich war ein armes Kind“ Chessman wurde in Los Angeles als das einzige Kind eines Filmstudioarbeiters ge- boren. Ueber seine Jugend schrieb er in sei- nem Bestseller„Todeszelle 2455“:„Ich selbst War ein armes Kind. Meine Mutter starb an den Folgen eines Autounfalls und war vor ihrem Tode gelähmt. Der Vater gab seine Ersparnisse für ihre Pflege aus. Bald waren wir völlig verarmt. Ich war oft hungrig. Da begann ich Lebensmittel zu stehlen. Es ge- flel mir. Ich hatte das Gefühl, die mensch- liche Gesellschaft habe mir und meiner tief- religiösen Mutter Unrecht getan. Ich begann Fahrräder zu stehlen und kleine Räubereien zu versuchen.“ So weit macht Chessman kei- nen Hehl aus seinen kriminellen Anlagen. Doch leugnet er hartnäckig die Anklage- punkte, die ihn in die Gaskammer brachten: Sexualverbrechen an zwei Frauen und zwei bewaffnete Ueberfälle, verbunden mit Ent- führung und Körperverletzung. Unter dem sogenannten kleinen„Lindbergh-Gesetz“ des Staates Kalifornien steht auf Entführung die Todesstrafe. Ein Bundesrichter, der sich mit dem Fall Chessman befaßt hatte, räumte ein, daß die Verzögerung der Hinrichtung„vielleicht eine Schwäche in unserem Regierungs- und Rechtssystem beweise. Aber es sei nicht ein- zusehen, warum einem Verbrecher das Leben geschenkt werden sollte, nur weil er es ver- stand, den Gang der Justiz aufzuhalten. Künstl. 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Auf einer alten Tradition beruhend, von dem kürzlich allzu früh gestorbenen Heinrich Köhler-Helffrich, dem damaligen Staatsin- tendanten, zu neuem Leben erweckt und von Dr. Friedtich Schramm, dem derzeitigen Chef des Hauses, mit Umsicht fortgeführt, gehören diese Begegnungen mit auslän- dischen Opernhäusern nun schon zum Bilde Wiesbaden wie etwa seit alters her die Heil- brunnen und Bäder. N Den Auftakt gab heuer die Wiener Staatsoper. 1956 war sie zum letzten Male in Wiesbaden gewesen, und wenn die Kammersängerin Irmgard Seefried in einem Interview erzählte, sie habe viele Briefe aus Wiesbaden bekommen mit dem gemein- samen Kennwort:„. ohne die Weaner sinds doch ka Festspiele., so wurde das bestätigt durch den außerordentlichen Pu- blikumsandrang und die allein schon darin zutage tretende hochgespannte Erwartung. Die Wiener brachten„ihren“ Mozart mit. Für Sonntag und Montag den„Figaro“, für heute, Dienstagabend,„Cosi fan tutte“. Bei- des in exzellenten Besetzungen und mit zwei großen Pultstars an der Spitze der Wiener Philharmoniker: mit Herbert von Karajan („Figaro“) und Karl Böhm(„Cosi“). Von der„Hochzeit des Figaro“ sei hier die Rede. Die Wiener sangen sie italienisch. Diese Entscheidung Karajans— und auf ihn geht das doch gewiß zurück— ist weder zu- fällig noch allein von Snobismus diktiert. Karajan sieht in dem„Figaro“ offenkundig eine italienische Parlando-Komödie, ein Stück Commedia dell'Arte. Erstes Merkmal dafür ist das Tempo, das er vorlegt. Ein Geschwindschritt, der schon die Ouvertüre prägt, sie zu einem geistvollen Feuerwerk macht, zu einer Filigranarbeit, deren Akku- ratesse, deren Geschliffenheit das Ohr ent- zückt. Dieses Zeitmaß herrscht auch weiter vor, sofern nicht die Partitur das Verharren gebieterisch verlangt. Das zweite Merkmal für Karajans Auffassung ist die Zurück- nahme des Orchesters auf eine rein beglei- tende, stützende Funktion. Auch dabei erge- ben sich bezaubernde Stimmungswerte und Ziselierungskünste, leichtflüssige und leicht- füßige musikalische Ensemblestücke, wie man sie in solcher Dezenz und Durcharbei- tung nur selten hört. Trotz aller dieser Vorzüge aber ist man des Karajanschen Mozart nicht ganz froh geworden. An einigen Stellen schien die Zu- rückhaltung wohl denn doch zu weit getrie- ben, da sollte im Orchesterpart ein wenig mehr„passieren“. Karajan nimmt die Schat- ten weg, die Tlefe, die Ausprägung zum Menschlichen hin, ein äàsthetisierender Grundzug gewinnt die Oberhand. So nimmt der ganze Mozart eine gewisse Künstlich- keit an, es ist das, was man hier zu hören Der Dichter der Seeköste Martin Luserke Wird 80 Jahre alt Der Schriftsteller und Pädagoge Martin Luserke begeht am Dienstag, 3. Mai, in Mel- dorf seinen 80. Geburtstag. Der„Dichter der Seeküste“, wie er oft genannt wird, hat zahl- reiche Erzählungen und Romane geschrieben, in denen die Seefahrt häufig eine große Rolle spielt. Für seinen Roman„Halko, der Was- sergeuse“ erhielt er 1935 den Literaturpreis der Stadt Berlin. 1954 wurde er mit dem Bun- desverdienstkreuz ausgezeichnet.— Luserke, der in Berlin als Sohn eines Architekten ge- boren ist, studierte Mathematik und Philo- logie. 1918 gründete er auf der Nordseeinsel Juist die„Schule am Meer“. Hier ver wirk- lichte er bis 1933 seine pädagogischen Ziele. Laienspiel und Geschichtenerzählen gehör- ten zum Stundenplan seiner Schule. Als sie von den Nationalsozialisten geschlossen wurde, kreuzte Luserke auf seinem Küsten- segler„Krake“ in der Nord- und Ostsee und wurde freier Schriftsteller. Nach dem zweiten Weltkrieg ließ er sich in Meldorf nieder. Dort entwickelte er mit verschiede- nen Spielgruppen die„Meldorfer Spielweise“ als Vollendung seiner Bemühungen um das Laienspiel und beschäftigte sich mit Sha- kespeare- Forschungen. Zu seinen bekannten Romanen gehören die Indianergeschichte „Tanil und Tak“,„Sar Ubos Weltfahrt“ und „Obadjah und die ZK 14“. dpa bekommt, nicht gewachsen, sondern gezüch- tet oder auch gefiltert, wenn man will. Eine leichte Prise Parfum mochte manchmal dar- über liegen.. Als man das Theater wieder verließ, strahlten die gegenüber liegenden Kolonnaden in roter bengalischer Beleuch- tung. War dieser künstliche Effekt nicht bei- nahe eine— fraglos zufällige— Bestätigung dessen, was man gerade erlebt hatte? Grobartig dagegen und eine unge- schminkte Freude die mit subtilen Mitteln das Komödiantische umreißende Regie Gün- ther Rennerts Bühnenbild und Kostüme: Ita Maximowna) und die Besetzung der Rollen. Die vielfach bewährte Susanne der Irmgard Seefried besitzt einen unverändert faszinie- renden quirligen Charme; ihre Stimme aller- dings klang an diesem Abend nicht ganz 80 hell und blühend auf wie sonst. Für Erich Kunz ist der Figaro ein Paradestück par excellence, er spielt und singt die Rolle mit einer inneren Souveränität, die ihm feinste Nuancierungen erlaubt. Die Gräfin der Elisabeth Schwarzkopf hat den Silberton adeliger Damenhaftigkeit, den Grafen stattet Eberhard Wächter in Geste und mit schön- geformtem, wenn auch nicht großem Bariton mit so viel Sympathie aus, daß man nahezu Versucht ist, ihm das umstrittene jus primae noctis zu gönnen. Den stärksten Beifall von innen allen aber erhielt Christa Ludwig, die den Pagen Cherubino fürwahr in eine Aura sinnenhafter Erfülltheit stellt. Das mit Prominenz durchsetzte, festlich gekleidete Wiesbadener Publikum feierte die Wiener Gäste mit großer, anhaltender Herz- lichkeit. Kurt Heinz Ein wonderliches Liebespaor In der Städtischen Bühne Heidelberg kam jetzt Karl Wittlingers Lustspiel „Zwei reckts, zwei links, das kurzlich in Zürich zum ersten Male gespielt worden war(vergleiche „Morgen“ vom 14. März), in einer Inszenierung des Autors als deutsche Erst- auffükrung heraus.— Un- ser Bild zeigt eine Szene mit Ly Brühl und Gert Geiger, die ein altes Schau- spielerpaar darstellen, das sich allabendlich ein biß- chen Theater vormacht und dabei in die eigene Vergangenheit hinein- leucktet. Foto: Zemann Nahkampf ums möblierte Zimmer Zur deutschen Erstaufföhrung von Karl Wittlingers Lustspiel„Zwei rechts, zwei links“ in Heidelberg Kennen Sie Karl Wittlinger? Das ist der Inzwischen auch nicht mehr so ganz„junge deutsche Autor“, der 1953— nach seinen eigenen Worten— den schweren Entschluß faßte,„fortan nur noch Theaterstücke zu schreiben— und zwar solche, die man sogar spielen kann“. Vorher war er Heizer und Nachtwächter, Dachdecker, Transportarbei- ter, Dolmetscher und Hauslehrer, Soldat und Kriegsgefangener gewesen, hatte ein Philo- logiestudium beendet und den Doktorhut er- worben. Mit dem Theater hatte er schon im- mer geliebäugelt. Er schrieb also:„Der Himmel der Besleg- ten“,„Junge Liebe auf Besuch“,„Lazarus“. Und seine Stücke wurden- O Wunder!- auch gespielt. In Berlin. In Hamburg. In Aachen. Er bekam den Gerhart-Hauptmann- Preis und die Wut auf seine Kritiker, die ihm nicht begeistert genug Beifall gegeben hatten. Aber danm klopfte heimlich, still und leise der Er- folg an seine Tür. Die zauberhaft versponnene Komödie„Kennen Sie die Milchstraße?“— 1956 in Köln uraufgeführt— wurde ein Schlager und noch 1959 von dreiunddreißig Bühnen 673mal gespielt. Wittlinger arri- vierte, zog aus der Hausmannswohnung im Freiburger Volksliedarchiv in ein Häuslein im Bodenseegebiet, pflegte seinen Zorn gegen die Kritik und schrieb weiter.„Kinder des Schattens“(eine Komödie in Weh-Moll, die das Nationaltheater uraufführte) und endlich das Lustspiel„Zwei rechts, zwei links“, das in Zürich mit gemischten Gefühlen auf- genommen wurde. Jetzt kam's in der Städtischen Bühne Hei- delberg als„deutsche Erstaufführung“ her- Aus. Ein Maskenscherzchen. Theaterspiel auf dem Theater. Lebenszirkus in zwei Manegen. Reizender Einfall, und hier und da recht witzig und voller Skurrilität. Opa hätte es sicher„pikant“ gefunden. * Die Grundsituation des Stücks wird durch die merkwürdige Tatsache bestimmt, daß ein grün möbliertes Zimmer mit Ledersessel, fließendem Wasser und einem Bett gleich- zeitig an ein Männlein und ein Weiblein vermietet wird. Vermieterin ist eine etwas sonderbare Dame, die allabendlich und zum eigenen Vergnügen mit einem steinalten Jugendfreund Szenchen aus dem Repertoire des eigenen Lebens auf führt, kokett verliebte Spiele der Erinnerung(nach der Melodie „Rosen blühen auch im Spätherbst“). Dazu wird— zwei rechts, zwei Iinks— fleißig ge- strickt und Cognac getrunken. Das ist zeit- wellig sehr ulkig und kontrapunktiert das simultane Geschehen im grünen Zimmer. Dort allerdings wird's bald etwas fad. Denn der Kampf um das eine Bett, der dort ar- allel zu einer Jugenderinnerung der beiden Alten) entbrennt, verliert schnell das bißchen Charme, mit dem er getarnt ist und wird mit einer Direktheit geführt, die sich allmählich aufs Gemüt legt. Man hätte es gern ein big chen dezenter und weniger eindeutig gehabt. Mehr Geplänkel als Nahkampf. Immerzu das Weiße im Auge des Feindes allein ist auch nicht abendfüllend. Aber das ist wohl Ge- schmackssache. 8 Natürlich könnte so etwas auch an der Regie liegen. Denn die Regisseure in ihrer Eigenwilligkeit haben schon manches ver- patzt, was der Autor sich vorher bildhübsch ausgedacht hatte, und man hat es durchaus schon erlebt, dag ein und dasselbe Stück an Zwei verschiedenen Bühnen nicht wieder- zuerkennen war. In Heidelberg nun waren Autor und Regisseur ein und derselbe. Und mm darf also annehmen, daß die etwas grobe Machart stimmte. 8 Ja, und da ist mam denn nun wieder ein- mal in die peinliche und undankbare Lage versetzt, Herrn Dr. Wittlingers Werk nicht so besonders köstlich zu finden(trotz der sehr hübschen Ansätze) und seinem„Haß auf die Presse“(von dem er anmutig im Programm- heft plaudert) neue Nahrung zu geben. Denn der Regisseur Wittlinger ist mit der Kon- struktion des Autors Wittlinger nicht fertig geworden. Er hat die Zügel schleifen lassen, anstatt die Kandare zu nehmen. Die Schlag- sahne, das Lockre und Leichte, ist allzu schnell abgegessen, und es bleibt ein ziem- lich zäher Brei übrig, der dadurch noch schwerer verdaulich wird, daß das gleich- zeitige Spiel auf zwei Ebenen nicht so bewäl- tigt wird, daß das eine nicht von dem anderen ablenkte.(Schade um die hübsche Idee und die hübschen Bilder von Artur Hamm) Es gibt vier Darsteller: zwei links(die beiden alten Komödianten mit dem Strick- zeug) und zwei rechts(das junge Volk im Kampf um das gemeinsame Bett). Am nette- sten und lustigsten ist Ly Brühl(Bettina), die komisch und mit sicherer Eleganz die vielen Klippen umsegelt, die dem reinen Vergnügen in den Weg gelegt sind. Wesent- lich schwerer hat es Jutta Merker-Magnus (Sabine), von Wittlinger in die unangenehme Lage gedrängt, einem Herrn auf den(sozu- sagen) Leim kriechen zu müssen, dessen eigenartiger Charme darin besteht, wild- fremde Mädchen zu duzen und sie mit hart- gekochten Eiern, Gin und Kalauern zu füt- tern. Gert Geiger(Til) bot, von der Mas- kerade verführt, ein bißchen viel des Komö- diantischen, war aber ein netter Partner für Ly Brühl. Bleibt noch Michael Troost übrig. Der junge Kernspalter, den er darstellte, war ein Operetten- Schwerenöter mit den Allüren eines Commis voyageur.(Aber Sabinchen, wie kann man nur?) Das Publikum war fröhlich und guter Dinge. Es klatschte wie üblich.(Auch darüber kann man bei Herrn Wittlinger nachlesen: „Darüber hinaus— und darin ist das Publi- kum absolut zuverlässig— spendet es Bei- fall. Besonders herzlich— und völlig unab- hängig von der Qualität des betreffenden Stückes— bei Uraufführungen.“) Sic! 2 Aber lassen wir das. Es wäre wahrschein- lich doch noch etwas Hübsches daraus zu machen. Wenn's Karl Wittlinger— mit eini- gem Abstand— fleißig überarbeiten und filtern würde. Selbst Brecht hat das hie und da mit seinen„Versuchen“ gemacht. Und wenn Wittlinger dann noch einen Schritt Weiter ginge als Brecht und sein Stück einern anderen Regisseur überließge, wer weiß Ja, wer weiß? Ich finde jedenfalls— und nun zum dritten Mal!— die Idee so reizend. Werner Gilles Im Dramatiker- Wettbewerb, den das Wiener Theater in der Josefstadt für deutschsprachige Autoren ausgeschrieben hatte, wurden die Preisträger bekanntgegeben. Für ihre Stück- Entwürfe wurden ausgezeichnet: Charlotte Christoff, Wiesbaden(„Alle ihre Schwächen“), die aus Wien stammende und jetzt in den Ver- einigten Staaten lebende Hertha Pauli(, Jugend vor Gericht“), Klaus Fischer, Worms(„Das Fest“), der aus Prag gebürtige, jetzt in der Schweiz lebende Peter Lotar(„Die Spinne“), der Dramaturg am Wiener Burgtheater Helmut Schwarz(„Die Beförderung“) und Rüdiger Syberberg, Köln(„Das kleine Gesellschafts- spiel“). Nach dem Vorbild des vom Mannheimer Nationaltheater veranstalteten Wettbewerbs wurden nur Exposés der Stücke und einige aus- gearbeitete Szenen verlangt. Die sechs Preis- träger erhalten ein Arbeitsstipendium und sol- jen ihr Stück bis zum 31. Oktober dieses Jahres ausarbeiten. Die Jury, bestehend aus den bei- den Direktoren des Theaters in der Josefstadt und drei Wiener Theaterkritikern, wird dann erneut zusammentreten und ein Stück für den Hauptpreis und die Uraufführung während der Wiener Festwochen 1961 auswählen. Für den Wettbewerb waren 745 Entwürfe eingereicht worden. Davon kamen 129 in die engere Wahl. Die Finanzierung der Preise und des Stipen- diums wurde durch die Spende eines öster- reichischen Unternehmens ermöglicht. Koltur-Chronik Der 73jährige Schriftsteller Ferdinand Silber- eisen starb am Wochenende in Passau. Fer- dinand Silbereisen, der katholischer Geistlicher War, hat in den vergangenen zwölf Jahren 45 000 Mark seiner Schriftstellerhonorare für wohltätige Zwecke gespendet. Erst zu Beginn dieses Jahres hatte er 10 000 Mark für Ver- triebene in Israel und Südkorea gegeben. Er selber lebte sehr zurückgezogen und anspruchs- los. Der Schriftsteller stammte aus Heining bel Passau und hatte 1914 die Priesterweihe emp- kangen. 1930 mußte er wegen Krankheit in den Ruhestand treten. Seitdem arbeitete er als Schriftsteller. Seine Kurzgeschichten erschie- nen in vielen Zeitungen der Bundesrepublik und waren auch öfter im Rundfunk zu hören. Michael Gielen, Dirigent an der Wiener Staatsoper, wurde von der Königlichen Stock- holmer Oper mit Beginn der kommenden Sai. son für zwei Jahre als Leiter des Orchesters verpflichtet. Der bisherige Orchesterleiter Hofkapellmeister Sixten Ehrling, verläßt diese Stellung auf eigenen Wunsch, um auslän- dischen Konzertverpflichtungen nachzukom- men. Michael Gielen ist gebürtiger Dresdner und ein Sohn des früheren Burgtheaterdirek- tors und Regisseurs Josef Gielen. 1927 ge- boren, begann er bereits mit 19 Jahren seine musikalische Laufbahn in Buenos Aires als Chorleiter am Teatro Colon, an dem damals Erich Kleiber wirkte. An der Wiener Staats- oper ist er seit 1950 tätig. Sir Alec Guinness ist vom Film zur Bühne zurückgekehrt und spielt in Liverpool den Lawrence von Arabien in einem„Ross“ betitel- ten Stück von Terence Rattigan. Ross war einer der Decknamen, die sich Lawrence während seiner abenteuerlichen militärischen und poli- tischen Unternehmungen im Nahen Osten zu- gelegt hatte. Das Stück fand in Liverpool mit sieben Vorhängen am Premierenabend eine nicht unfreundliche Aufnahme, muß nach An- sicht von Sir Alec Guinness aber noch etwas zusammengestrichen werden, bevor es am 12. Mai nach London kommt. Der„Deutsche Sängertag 1960“ mit der anschließenden Hauptversammlung des Deut- schen Sängerbundes fand am Sonntag in Karlsruhe statt. Den Festvortrag hielt Stadt- schulrat Heinrich Huber(Schweinfurt), der unter anderem hervorhob. die Sänger als Sachwalter einer musischen Kultur müßten die Zeit erkennen und neue Formen entwik- keln. In der Hauptversammlung berichtete Ge- schäftsführer Dr. Franz Josef Ewens(Köln), daß der Deutsche Sängerbund in seinen 16 Landesbünden mit 15 000 Vereinen etwa 550 000 aktive und 770 000 fördernde Mitglieder besitzt. Bis jetzt seien rund 40 deutsche Auslandschöre dem Bund angeschlossen. Um die bestehenden Chorleitersorgen zu beheben, seien in Essen und Augsburg Ausbildungsstätten für Chor- leiter aus den Vereinen eingerichtet worden, teilte Professor Felix Oberborbeck, der Vor- sitzende des Musikausschusses, mit.— Der „Deutsche Sängertag“ wird., nach dem Beschluß des„Sängerparlaments“, 1961 in Saarbrücken und 1962 in Coburg stattfinden, wo der Sän- gerbund 1862 gegründet worden ist. Etwa 150 Manuskripte von Novalis, die zum Teil noch nicht veröffentlicht sind, werden Ende Mai bei Dr. Ernst Hauswedell in Ham- burg versteigert. Neben diesen Manuskripten kommen Handschriften von Rilke, Thomas Mann, Goethe, Gerhart Hauptmann, Heine, Schopenhauer und Richard Wagner unter den Hammer. Eine Ausstellung„Meisterwerk und Kopie“ zeigt der Schleswig- Holsteinische Kunstverein für die Zeit vom 2. bis 29. Mai in der Kieler Kunsthalle. 30 Radierungen, Kupferstiche und Holzschnitte deutscher, holländischer und ita- Uenischer Meister des 16. und 17. Jahrhunderts sollen ihren Kopien gegenübergestellt werden und dem Besucher Gelegenheit geben, die Fein- heiten der Originaldrucke zu studieren, um sie dann von den Kopien zu unterscheiden. Eine Hugo-Wolf-Ausstellung eröffnete der österreichische Unterrichtsminister Pr. Drim- mel im Gebäude des Wiener Musikvereins. Die Schau wurde zum 100. Geburtstag des Kompo- nisten(13. März) zusammengestellt und zeigt den Kritiker Hugo Wolf, den Komponisten, den Zeithintergrund und die familiären und freund- schaftlichen Beziehungen. In der zweiten Vorstellung des vom Mann- heimer Nationaltheater kürzlich neu heraus- gebrachten Balletts„Der Teufel im Dorf“ von Lhotka am 4. Mai 1960 werden Judith von Sal- lay die Rolle der Jela und Hartmut Kreutz- berger die Rolle des Mirko tanzen. In der Aufführung der Oper„La Traviata“ von Verdi am 5. Mai im Mannheimer National- theater singt Dermot Troy erstmalig die Partie des Alfred Germont und Thomas Tipton die des Georg Germont. Die musikalische Leitung übernimmt Walter Knör. Miklös Hegedüs und Professor Richard Laugs spielen am Freitag, 6. Mai. 10.45 Uhr, im Mittelwellenprogramm des Süddeutschen Rundfunks die Violinsonate von Ernest Bloch. Das New Tork„Juilliard-String- Quartett“ spielt am Freitag, 6. Mai, 20 Uhr. in der Aula der Wirtschaftshochschule Mannheim Werke von Franz Schubert und Ludwig van Beet- hoven. Bronislav Gimpel(Violine) und Jakob Gim- pel(Klavier) spielen in einem Duo-Abend am Sonntag, 8. Mai, 20 Uhr. im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens Werke von Beet- hoven, Bach, Schumann und Cesar Franck. 2 VICRI I BAUM FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 26. Fortsetzung „Der Junge ist durchgedreht“, sagte Thumbs.„Was will er damit beweisen? Daß wir Amerikaner verweichlicht und verwöhnt sind zd nur er ein richtiger Mann? Auf- gewachsen im harten Klima der Hohen Tatra und mit Wolfs- und Bärenmilch gesäugt? Können Sie ihn nicht zur Vernunft bringen, Tracey?“ „Laßt ihn gehen“, sagte Tracey;„wenn er sich unbedingt umbringen will, dann laßt ihn doch!“ Sie öffnete ihre Hand, wie um etwas fallen zu lassen, das nicht wert War, gehalten zu werden. Aber Glenn ging hinter Barany her und hielt ihn am Arm zurück. „Hören Sie zu“, sagte er mit gefährlicher Ruhe,„wenn Sie darauf bestehen, die Lava zu überqueren, so zwingen Sie mich, mit Ihnen zu gehen. Meine Feldflasche ist zu- mindest noch voll, während Sie Ihre Ration verbraucht haben, und ich kann Sie auf mei- nem Buckel zurücktragen, wenn Sie sich Ihren Sonnenstich holen. Thumbs“, rief er herüber,„du und Tracey ruht euch jetzt ein wenig aus, aber nicht zu lang, und kund- schaftet dann den kürzesten Weg zur Küste hinunter aus. Sei aber recht vorsichtig— auch Sie, Skipper. Ich werde versuchen, euch einzuholen. So bald wie möglich!“ Dave, mit Baranys Gewehren auf der Schulter, folgte ihm zum Lavafeld. Er glaubte immer noch an Löwen und Tiger, und er war einfach zu dumm. um die Gefahr zu begreifen. „Wir beobachteten sie, wie sie im Gänse- marsch durch den Busch zogen und dann etwas zaghaft das Lavafeld betraten“, sagte Thumbs. Er hatte seine Augen geschlossen, wie um sich ein noch deutlicheres Bild von den Vorgängen jenes Tages zu machen. „Sie verstehen, das Schlimme an der Sa- che war, daß weder der arme Lahszi noch Glenn und am allerwenigsten Tracey im- stande waren, irgendeine Herausforderung unbeantwortet zu lassen“, fuhr er nach einer Pause fort.„Ich denke, daß Barany seine ei- gene Art von Mut besaß— ungarischer roter Pfeffer und Paprika—, aber in fremde Ver- hältnisse verpflanzt und mehr oder weniger deklassiert, wie er war— ich glaube, e: wollte ununterbrochen beweisen, daß er kein Gigolo war, obschon er eine reiche Erbin ge- heiratet hatte. Was hingegen Glenn betraf, so hatte der seine eigenen Schwierigkeiten. Wenn Barany nicht von den Hufen der Maulesel zu Boden geschlagen worden wäre und wenn er nicht zehn Minuten später die Partie hätte verlorengeben müssen, als sich herausstellte, daß die Maulesel recht gehabt hatten und er unrecht— die Lava war näm- lich noch so heiß, daß sie seine Schuhe ver- sengte—, und wenn er nicht blind gewesen wäre vor Eifersucht, als Glenn und Tracey sich kurz darauf vom Rest unserer Gruppe entfernten: dann würde er bestimmt nicht auf die Flamingos geschossen haben. Aber, wie gesagt, es gibt eben Tage, da sich allles ge- gen einen verschwört Vielleicht waren wir irgendwie auf die andere Seite“ hinübergelangt, von der die schwedischen Mumien gefaselt hatten, oder Vielleicht hatte die Verfolgung dieser ver- fluchten Maulesel uns von unserer Richtung abgebracht. Auf jeden Fall wurde der Weg etwas leichter und die Vegetation etwas freundlicher, wenn auch die blendende Sonne und die Hitze uns jetzt schon zusetzten, ob- schon es noch nicht Mittag war. Man hätte erwartet, daß Tracey es übelnahm, daß wir auf alle Dschungelabenteuer verzichten mußten, aber ganz im Gegenteil, sie war die einzige, die den Humor nicht verlor. Das muß man ihr lassen, sie war einfach ein prächtiges Geschöpf, wie sie da vor uns her- schritt, biegsam wie eine Wildkatze, ihre bronzefarbene Mähne aus der Stirn gestraff!, das zurückgebundene Haar auf ihre Schul- tern strömend; ihre Beine waren zerkratzt und blutig wie die eines Schuljungen, ihre strahlende gesunde Haut sonnengebräunt und unempfindlich gegen Hitze und Brand. Zu beobachten, mit welcher Lebenslust sie sich allen Gefahren und Schwierigkeiten entgegenwarf— das gab mir das gleiche Gefühl der Befriedigung, wie wenn ich eine gut konstruierte Maschine beobachte. Jeder Muskel gut entwickelt, jeder Knochen und jedes Gelenk funktionierte auf Höchstlei- stung; alles stark und richtig, ein fehlerfreier Organismus oder wie man es auch nennen Will. Ich konnte wohl verstehen, weshalb Glenn ihr so verfallen war, als sie während des Hurrikans auf den Bahamas gestrandet Waren. Anstrengung und Anspannung brach- ten Traceys beste Seite an den Tag— und das ist eine seltene und bewundernswerte Eigenschaft bei einer Frau. Wir waren von neuem bergauf geklet- tert. Tracey mit Glenn voran, der mürrische Barany etwas weiter zurück mit Dave, der hinter ihm herkeuchte. Dann hatte Tracey den Kamm erreicht, und wir hörten sie nach uns rufen und jodeln,. Und als wir sie auf der Höhe einholten, blickten wir auf eine Landschaft von solcher Lieblichkeit hinab. daß wir zuerst unseren Augen nicht trauten. Noch eine Fata Morgana?“ sagte Glenn leise. Nein, Diesmal ist es Wirklichkeit. Und alle unsere Anstrengungen sind belohnt. nicht wahr?! Und damit ergriff sie Glenns Hand, und sie liefen zusammen den Abhang hinunter wie Kinder. Oder wie Liebende. Wir standen am Rand eines Kxaters, eines kleineren, flachen Kraters, verglichen mit andern Kratern jener Region, und auf seinem Grund lag ein See, das Wasser 30 blau, wie ich es noch nie gesehen hatte; der ganze weite Himmel nahm ein Bad darin. Er sah klar und rein aus, kühl und tief, und um das Märchenbild vollkommen zu machen, standen Flamingos im blauen Wasser, blaß- rot, mit jenem einzigartigen Flamingoschim- mer, wie verzaubert; sie sahen mehr wie Blumen aus denn wie Vögel, wunderschöne tropische Blumen auf hohen roten Stieler. Mit einem plötzlichen Spurt langte Dave, der Schiffszunge, zuerst unten an. Er WATT sich am Ufer flach auf den Bauch und schöpfte Wasser mit den Händen, sicher war er der durstigste von uns allen, der arme dumme Junge. Aber kaum hatte er von dem Wasser getrunken, als er es auch schon wie der mit allen Zeichen des Entsetzens aus- spuckte. Allmächtiger Gott! Es ist vergiftet! stammelte er. Inzwischen war Barany nieder- gekniet, um seine Feldflasche zu füllen. Well, Sie werden es schon erraten haben, Matam. Das Wasser war lauwarm und salziger als Meerwasser, es war bitter und schmeckte nach Schwefel und Jod und nach Gott weiß Was für scheußlichen Chemikalien. Vielleicht waren die Flamingos auch nur zufällige Besucher wie wir selbst, denn sie kannten Menschen. Als Glenn und Tracey, immer noch Hand in Hand, ins Wasser sprangen, flatterten die Vögel auf, ein wun⸗ dervoller Anblick, wie eine Wolke von hell- roten Blütenblättern schwebten sie über dem See. Glenn und Tracey kehrten nach wenigen Schwimmstößen um, stiegen wieder an Land und schüttelten sich das Wasser von ihren Hemden und Hosen. Pfui! rief Tracey. Es ist viel zu warm, geht nicht hinein, es 18 wie versalzene Suppe, beißt und trägt einen hoch, man kann nicht darin schwimmen! Lachend stand sie da wie eine nackte Statue, das Wasser floß ihr aus den Kleidern, die an ihrem Körper klebten und in der Sonne glänzten. Ich vermute, dag es dieser Anblick war, der Barany toll machte. Zwei Schüsse in die Flamingowolke, und zwei Vögel flelen in den See, die anderen erhoben sich, mit ihren kurzen Flügeln schla- gend, und verschwanden über dem jensei- tigen Kraterrand. Dave— hol sie, Junge— schnell! rief Barany, und Dave streifte gehorsam seine schmutzigen weißen Hosen ab, behielt aber keusch seine Unterhosen an und sprang in den See. Fortsetzung folg) — — n„ 4 VPP Sn esa ne eee D„ 7 1 .