1 ir + 8 c 11 8— * 1 „ 1 i inn ee „e FFF ²˙nn.... rr F Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky: Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. 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Vor zwei Wochen hatte Eisenhower angekündigt, Vizepräsident Nixon würde ihn in Paris vertreten, falls die Konferenz länger als eine Woche dauern sollte. Auf der Pressekonferenz wurde bestätigt, daß Eisenhower trotz des Flugzeugzwischenfalls und der heftigen Reaktion Chrustschows, mit der Hoffnung nach Paris reist, in den wichtigen Besprechungspunkten wie Abrüstung, West- Beziehungen Fortschritte erzielen zu Deutschland und Berlin sowie Ost- können. Die Aussichten dafür haben sich nach Eisenhowers Ansicht durch den Abschuß des USA- Flugzeugs über der Sowzet- union nicht entscheidend geändert. Eisenhower äußerte Zweifel an der sowie- tischen Darstellung des Luftzwischenfalls und begründete die Notwendigkeit der ame- rikanischen Luftaufklärung. Offensichtlich noch ohne Kenntnis von den etwa zur glei- chen Stunde abgegebenen Erklärungen Chrustschows und des sowjetischen Außen- ministers Gromyko sagte Eisenhower, er beabsichtige nach wie vor, am 10. Juni zu seinem Besuch in die Sowjetunion zu fliegen. Rußlands Himmel bleibt gesperrt Gromyko lehnte erneut Luftinspektions-Vorschlag ab Moskau/ Bern.(dpa AP) Der sowjetische Außenminister Gromyko versicherte am Mittwoch in Moskau, daß der Gedanke, so- wjetische Flugzeuge über die USA und an- dere NATO-Länder fliegen zu lassen, der so- wietischen Politik fremd sei. In einer An- sprache wies er den amerikanischen Vor- schlag für einen„offenen Himmel“ scharf zurück. Gromyko sprach vor etwa 500 Jour- nalisten auf einer Pressekonferenz im Gorki- Park anläßlich der Eröffnung einer Aus- stellung der Trümmer des am 1. Mai bei Swerdlowsk abgeschossenen amerikanischen Flugzeugs. Später fand sich auch Minister- präsident Chrustschow ein. Einen großen Teil der Ausstellungs-Halle nahmen die Flügel und der zerstörte Rumpf des Flugzeugs ein. Auch der„Pratt und Whitney“-Motor, der Schleudersitz. Sauer- stofkbehälter und die luftdichte Flieger- kombination des Piloten wurden gezeigt, da- neben eine Pistole mit Schalldämpfer, ein Dolch, eine Giftnadel sowie sowjetische Rubel und andere Geldsorten. Außerdem waren Teile von Funkgeräten, eine Kamera und ein entwickelter Film zu sehen, auf dem deutlich sowjetische Flugplätze mit Militär- maschinen sowie Eisenbahnknotenpunkte mit beladenen Güterzügen zu erkennen waren. Auch ein Tonband war aufgestellt, das sowjetische Radarsignale registriert hatte, die der amerikanische Pilot Powers angeblich während seines Fluges aufge- nommen haben soll. Viele Instrumente und Ausrüstungsgegenstände trugen die Her- steller zeichen amerikanischer Firmen und einen Vermerk über ihre Flugtauglichkeit. Zu dem amerikanischen Vorschlag eines „ofkenen Himmels“ erklärte Gromyko, dieser Vorschlag sei im Interesse des amerika- nischen Geheimdienstes gemacht worden. Keine Wehrpflie „Selbstverständlich kann die sowjetische Re- glerung den Vorschlag eines offenen Him- mels nicht akzeptieren. Der sowietische Himmel ist und bleibt gesperrt.“ Die Sowjet- union gehe— 50 versicherte Gromyko „mit offenem Herzen und guten Absichten“ zur Gipfelkonferenz und werde keine An- strengungen scheuen, ein für alle Seiten an- nehmbares Abkommen zu erreichen. Aber der Erfolg der Konferenz hänge natürlich icht allein von der Sowjetunion ab. Chrustschow: Nicht in Eisenhowers Haut Vor Journalisten versicherte der sowije- tische Regierungschef Nikita Chrustschow, er werde den Flugzeugzwischenfall bei der bevorstehenden Gipfelkonferenz in Paris nicht zur Sprache bringen. Auf eine ent- sprechende Frage erklärte Chrustschow, er Halte die Regierungschefs nicht für das ge- eignete Gremium zur Erörterung dieser Frage, Er machte seine Bemerkungen, als er am Mittwochnachmittag überraschend im Gorki- Park erschien. Auf die Frage, ob er nach wie vor den für Juni vorgesehenen Besuch Präsident Eisenhowers in der So- Wietunion wünsche, antwortete Chrustschow ausweichend. Er sagte zu dem Fragesteller: „Was möchten Sie hören? Stehen Sie auf und antworten Sie für mich.“ Dann meinte Chrustschow jedoch auf Fragen eines ameri- kanischen Journalisten:„Ich möchte nicht in Präsident Eisenhowers Haut stecken, wenn er in die Sowjetunion kommt. Die Leute werden eine ganze Menge Fragen haben, und das auch mit Recht.“ Der sowie- tische Regierungschef versicherte jedoch im gleichen Atemzug:„Es wird keine Aus- schreitungen geben.“ 7 Auf eine andere Frage sagte Chrust- schow,„natürlich“ habe der Zwischenfall Fortsetzung auf Seite 2 ht mit 18 Jahren Verteidigungsausschuß des Bundestags lehnte Regierungsvorschlag ab Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Verteidigungsausschuß des Bundestages lehnte am Dienstag einstimmig den Vorschlag der Bundesregierung ab, das Einziehungsalter der Wehrpflichtigen von 20 auf 18 Jahre herabzusetzen., Im Rahmen der Beratung der Wehrpflichtnovelle beschloß der Ausschuß, die alte Regelung beizubehal- ten, nach der der Rekrut in dem Kalender- jahr eingezogen wird, in dem er das 20. Le- bensjahr vollendet. Den Ausschlag bei der Abstimmung gaben die CDV/ CSU-Abgeord- neten. Sie lehnten den Regierungsvorschlag ab, der mit dem Argument begründet war, dag den Wehrpflichtigen Abiturienten die Möglichkeit gegeben werden sollte, vor Be- ginn ihres Studiums den Wehrdienst abzu- leisten. Die Abgeordneten vertraten die Auf- kassung, daß das Abiturientenalter im Durchschnitt über 18 Jahre liege. Es kam im Ausschuß zu einer längeren Debatte dar- über, ob bereits 17jährige freiwillig dienen können. Die SPD meinte, die Einziehung vor dem 18. Lebensjahr sei verfassungswidrig. Eine Beschlußfassung über diesen Punkt Wurde zurückgestellt. Nach dem bisherigen Stand der Beratungen über die Wehrpflicht- novelle wird es voraussichtlich auch bei dem Vorschlag der Bundesregierung bleiben, die Wehrpflicht für Soldaten mit dem 45. Le- bensjahr und für Offiziere und Unteroffl- ꝛziere mit dem 60. Lebensjahr enden zu las- Sen. Kündigung der Lohntarife 7 in der Bekleidungsindustrie Düsseldorf/ stuttgart(dpa/lsw) Die Ge- Wwerkschaft Textilbekleidung hat den Lohn- tarifvertrag für die rund 300 000 gewerb- lichen Arbeitnehmer der Bekleidungsindu- strie in der Bundesrepublik zum 31. August 1960 gekündigt. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung der„tatsächlichen Stunden- verdienste“ um 29 Pfennig, außerdem eine Zusätzliche Lohnerhöhung von 7 Pfennig pro Stunde für bestimmte Positionen des Tarif- schemas, in denen vo allem die Näherinnen eingestuft sind, und eine Erhöhung der Heim- arbeiterlöhne sowie der Vergütungssätze für . Lehrlinge und Anlernlinge. Der Landesbezirk Baden- Württemberg des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat bei der Landesregierung in Stuttgart beantragt, die Dienst- und Versorgungsbezüge der Landes- beamten rückwirkend vom 1. Januar an um 12 Prozent zu erhöhen und die Tarifklasse IV zu streichen. Die vom Bundestag beschlossene Erhöhung um sieben Prozent hält der Ge- Werkschaftsbund, wie er am Mittwoch mit- teilt, für völlig unzureichend. Zu Beginn seiner Pressekonferenz hatte Eisenhower eine Erklärung über den Luft- zwischenfall verlesen. In diesem Zusammen- hang wies er auf seinen Plan einer Luft- inspektion zur Verhinderung von Ueber- raschungsangriffen hin und kündigte an, daß er diesen Vorschlag auf der Gipfelkonferenz erneut vorlegen werde. Die Zweifel an der Richtigkeit der sowie- tischen Darstellung des Luftzwischenfalls sind entstanden, nachdem die Sowjetunion Bilder der Trümmer der abgeschossenen Ma- schine veröffentlicht hat. Eisenhower sagte, nach Ansicht der amerikanischen Regierung seien die abgebildeten Trümmer nicht die Ueberreste einer Maschine vom Typ U-2. Die amerikanische Regierung habe Grund zu der Annahme, daß die Maschine nicht, wie es die Sowjetunion darstellt, von der sowzjeti- schen Luftabwehr aus großer Höhe abge- schossen worden sei. Eisenhower verteidigte die Arbeit der Geheimdienste vor allem mit dem Hinweis, daß die USA kein zweites Pearl Harbour erleben wollten. Dafür müßten sie aber Kenntnisse von den Streitkräften und den militärischen Vorbereitungen vor allem der Staaten haben, die zu einem massiven Uber- raschungsangriff in der Lage seien. Die Ar- beit der Geheimdienste sei unangenehm, aber lebensnotwendig. Die Sicherheit der freien Welt verlange, daß die Abschreckungs- waffe der USA niemals gefährdet werde. Er habe Anweisung erteilt, auf jede mögliche Weise die Informationen zu sammeln, die zum Schutz der USA und der ganzen freien Welt gegen einen Ueberraschungsangriff not- wendig sind und die ihnen wirksame Ver- teidigungs vorbereitungen ermöglichen. Der Präsident teilte mit, daß nach seiner Kenntnis bisher sowjetische Erkundungs- flüge über den USA nicht vorgekommen seien. Er sprach kerner die Hoffnung aus, daß sich die Sowjetunion an den angekün- disten unterirdischen Kernversuchen dier USA beteilige. Er erwarte, daß die Ver- suche, die ausschließlich der Vervollkomm- nung eines Wirksamen Inspektionssystems gelten, von einem Sachverständigen-Gre- mum beaufsichtigt werden, dem sowjetische, amerikanische und britische Experten an- gehören 5 Eisenhower am Sonntag in Paris Der amerikanische Präsident wird am Sonntag, einen Tag vor Beginn der Gipfel- konferenz, in Paris eintreffen. Eine O:1-Niederlage gegen Irland gab es gestern im Düsseldorfer Rhein- Stadion für die deutsche Fußball- Nationalelf, die allerdings nicht in stärhster Besetzung angetreten war, da de Spieler der für die End- runde qualifzierten Vereine nickt zur Verfügung standen. Der von Brülls geführte Sturm der jungen DFB- Auswahl war ohne Seeler und Rahn zu schwach, so bedeutete Irlands Führungstreffer in der 31. legenheit in Tore umzumunzen; bereits die Entscheidung. Auf unserem Bilde dock der Ball geht uber das irische Tor. Rechts Vollmar. Deutscher Appell in zwölf Sprachen Aufruf des Kuratoriums„Unteilbares Deutschland“/ Adenauer unterschrieb i Von unserer Bo Bonn.„Deutschland ist seit 15 Jahren ge- teilt. Durch die Teilung 8 ständig die Menschenrechte verletzt. Millionen Menschen haben darunter zu leiden. Das deutsche Volk kann sich niemals mit der Teilung seines Vaterlandes abfinden“. Das ist die Einleitung eines Appells zur Gipfelkonferenz, den das „Kuratorium unteilbares Deutschland“ am 5 Mittwoch an die Weltöffentlichkeit richtete. Das Dokument ist unterzeichnet von 54 pro- minenten Politikern und Repräsentanten westdeutscher Verbände sowie der Wissen- schaft. Neuer Diffamierungsplan Pankows SED- Regierung will Weißbuch über Grenzaktionen der Bundeswehr vorlegen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Auch Pankow will in die sowie- tische Kampagne der Spionage-Bezichtigun- gen und Aggressions- Beschuldigungen ein- stimmen: wie am Mittwoch in Bonn bekannt wurde, beabsichtigt die SED- Regierung, ein „Weißbuch“ herauszugeben, das sich mit angeblichen Aufklärungsunternehmungen der Bundesrepublik im Grenzgebiet der soge- nannten DDR befaßt. Pankow will an Hand angeblicher Dokumente(Landkarten und Fotografien) behaupten, daß Sondereinheiten der Bundeswehr an zehn Grenzorten, so unter anderem bei Marienborn, Oebisfelde, Sonneberg und im holsteinisch-mecklenbur- gischen Raum Aktionen durchführten, die die Reaktion der nationalen Volksarmee der Sowjetzone testen sollten. Viele dieser Unternehmungen, so soll das Weißbuch be- haupten, seien jedoch in Pankow vorher be- kannt geworden, so daß entsprechende Ge- genmaßnahmen ergriffen werden konnten. Alle Beschuldigungen laufen darauf hinaus, die Bundesrepublik als„revanchistisch und militaristisch“ zu diffamieren. Das Bundesverteidigungsministerium, dem die bevorstehende Herausgabe des Weiß- buches durch„zuverlässige Informationen“ bekannt wurde, stellte am Mittwoch fest, daß die Behauptungen aus der Luft gegriffen seien und als Alibi für die Militarisierung Mitteldeutschlands dienen sollen, auch ge- genüber Polen, da die Aufrüstung der Zone in Warschau seit längerem Unbehagen be- reite. Außerdem verspreche sich Ulbricht von der Diffamierung einen Propagandaerfolg in der neutralen Welt Afrikas und Asiens. Zwischen Gesſern und Morgen Mitglieder des Präsidiums der SPD werden in Zukunft regelmäßig nach Berlin kommen, um den Kontakt zwischen dem Parteivor- stand und dem Landesverband Berlin der SPD noch enger zu gestalten. Die Präsidiums- mitglieder der SPD wollen jeweils eine Woche in Berlin bleiben. Als erster ist der stellvertretende Vorsitzende von Fnöringen zu einem mehrtägigen ee in Berlin eingetroffen. Kardinal Döpfner, der Fsthaltschs Bischof von Berlin, hat die Gläubigen zum Gebet Während der Pariser Konferenz aufgerufen. Vor dem Bonner Landgericht hat der Pro- zeh des amerikanischen Publizisten William S. Schlamm gegen den Chefredakteur der FDP- Wochenzeitung„Das freie Wort“, Erik Rinné, begonnen. Schlamm beschuldigt Rinné, in einem Artikel verleumderische Behauptungen, Beleidigungen und Unwahr- heiten über ihn verbreitet zu haben, und klagt auf Widerruf und Unterlassung. Der Rechtsausschuß des Bundestages be- jahte die grundsätzliche Zuständigkeit des Bundes in Rundfunkfragen. Mit dieser Ent- scheidung ist, rechtlich gesehen, der Weg für eine Verabschiedung eines Teils der Rund- funkvorlagen im Bundestag frei. ist die Lage bei der Errichtung eines zwei- ten Fernsehprogramms noch unklar. Baden- Württemberg wird dem Institut für Physik der Strahlantriebe für einen In- stitutsneubau im Pfaffenwald bei Stuttgart ein Staatsdarlehen von einer Million Mark gewähren. Das Institut wird von den be- Hingegen kannten Raketen- Spezialisten Professor Dr. Eugen Sänger und dessen Ehefrau Dr. Irene Sänger-Bredt geleitet. An den Kosten des Institutsneubaues von etwa fünf Millionen Mark wird sich auch der Bund mit 3,5 Mil- lionen Mark beteiligen. Endgültig verabschiedet hat der Innen- politische Ausschuß des Bundestages den Reglerungsentwurf für ein Bundespolizei- beamtengesetz. Die in dem Entwurf vorge- sehenen besonderen Straf vorschriften für in Gemeinschaftsunterkunft lebende Bundes- grenzschutzangehörige wurden vom Aus- schuß einstimmig gestrichen. Das Gesetz soll bis Ende Juni verabschiedet werden. Kwame NKrumah, Ministerpräsident von Ghana, hat die Commonwealth-Konferenz oflizi davon unterrichtet, daß der junge afrikäflische Staat am J. Juli sich offiziell zur Republik erklären wird. Ghana wird jedoch Weiterhin dem Commonwealth angehören und Königin Elisabeth als symbolisches Staatsoberhaupt anerkennen. Oelmillionär Rockefeller gestorben Tucson(Arizona)(dpa) Der amerikanische am Mittwoch im Alter von 86 Jahren in Tucson im US-Staat Arizona gestorben. Rockefeller ist der Vater des Gouverneurs von New Vork, Nelson Rockefeller. Der Ver- storbene galt als einer der reichsten Män- ner auf der Welt. Er Wär einziger Sohn des Oelkönigs John D. Rockefeller. Oelmillionär John D. Rockefeller junior ist Madame de Gaulle, die Gattin des fran- zö6sischen Staatspräsidenten, taufte in Saint- Nazaire das längste Passagierschiff der Welt auf den Namen France“. Das 315,5 Meter lange und 55 000 BRT große Schiff soll im Kampf mit den englischen Ozeandampfern das Blaue Band 8 80 eee zurück- bringen. Deutsch- französische Verhandlungen über die Entschädigung der Opfer nationalsoziali- stischer Verfolgungsmaßnahmen, die seit mehreren Monaten in Paris stattfanden, haben zu einem grundsätzlichen Ergebnis ge- führt, das beide Teile befriedigt. Eine neue Waffe, die das britische Flug- zeugwerk de Havilland entwickelt, befindet sich gegenwärtig im fortgeschrittenen Ent- wicklungsstadium. Dies teilte der Direktor des Werkes mit. Welcher Art die neue Waffe ist, wurde nicht gesagt. Ergebnislos blieben bisher die Bemühun- gen der südafrikanischen Regierung, von der Londoner Commonwealth- Konferenz eine Vorläufige Zustimmung für die geplante Um- wandlung Südafrikas in eine Republik zu erhalten. Angehörige 85 regierungsfreundlichen Drucker- und Zeitungsarbeitergewerkschaf- ten haben eine der ältesten Morgenzeitungen Kubas,„Diario de la Marina“, besetzt. Der Herausgeber der Zeitung, der 39 Jahre alte, in den USA ausgebildete Journalist J os Ignacio Rivero, vertrat einen scharf anti- kommunistischen Kurs. zung der Chrustschow- Rede vom 5. M 2 i die spielerische Ueber- Minute Rat Brülls aus dem Hinterhalt geschossen, Foto: AP nner Redaktions Der Appell, der auch von Adenauer, Brandt und Ollenhauer unterschrieben is und in zwölf Sprachen— darunter Arab Chinesisch und Japanisch— übersetzt wird allen ausländischen Missionen in Bonn den deutschen Vertretungen im Ausland 80. wie den Regierungen in aller Welt zugeleite Dem Aufruf ist die auszugsweise Uebers 1960 im Moskauer Stadion beigefügt, in der sich der sowjetische Ministerpräsident zum Anwalt der Selbstbestimmung für das asia. tische Puschtunen-Volk machte. In der Chrustschow-Rede heißt es:„Wir halten die Forderung für richtig, dem Vol die Möglichkeit zu geben, daß es seinen Wil. len durch Befragung, durch Volksentscheid unter freiheitlichen Verhältnissen bekunde und sich entscheide, ob es in den Grenzen Verbleiben, einen selbständigen neuen Staat gründen oder sich wieder vereinigen will. Diese Forderung ist durchaus berechtigt, sie entspricht den Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen“. Das Kuratorium knüpft hieran die Frage an Chrustschow, warum er, wenn er das Selbstbestimmungsrecht 8 der Puschtunen unterstütze, nicht gleich- zeitig das der Deutschen anerkenne. Nach- drücklich wird die Forderung erhoben: „Selbstbestimmung auch für die Deutschen — e,«.,,”—,—«—«—«§%O W Wiederholung der SED- Forderungen Berlin/ Bonn.(AP/dpa) Sowj eteonen-Nini- sterpräsident Otto Grotewohl hat am Mitt woch nochmals die Wünsche der Pankowe Regierung an die am Montag beginnende Pariser Gipfelkonferenz zusammengefaßt. In einer Regierungserklärung wiederholte er die Forderung nach Abschluß eines Frie- l densvertrages mit beiden deutschen Staaten, über dessen Vorbereitung sich die vier Re- Sierungschefs verständigen müßten. Zur Westberlinfrage sagte Grotewohl, seine Re- gierung erwarte, daß die Gipfelkonferenz diesen„Gefahrenherd“ beseitige. Sie halte die Umwandlung Westberlins in eine„Freie, entmilitärisierte Stadt“ für die bestmög- lichste Lösung, sei aber im Interesse des Frie 5 dens zu einer Zwischenlösung bereit, WI der SED-Chef Ulbricht in seinem„Deutsch land-Plan des Volkes“ vorgeschlagen 1 Der Sprecher des SPD- Vorstandes, nannte die Grotewohl- Rede eine —. ̃ Barsig, „Deklamation ohne Wert“. Außenminister von Bente nur Samstag und Sonntag in Paris? 5 8 Bonn.(AP) Bundesaußgenminister Pr. von Brentano werde sich offiziell nur währen der letzten westlichen Vorbesprechungen für die Gipfelkonferenz am Samstag und Sonn- tag in Paris aufhalten. Während der Gipfel konferenz werde er sich dort befinden, wo seine Anwesenheit am dringlichsten er- scheine, in Paris oder in Bonn. Dies wurde am Mittwoch im Auswärtigen Amt zu Presse- berichten aus Paris erklärt, nach denen in dortigen diplomatischen Kreisen Brentanos Absicht, die Bonner Beobachter-Delegation zur Gipfelkonferenz zu leiten, nicht für opportun gehalten werden soll. Wie es heißt, befürchten diplomatische Kreise in der kran zösischen Hauptstadt, daß der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow auf Grund der Anwesenheit Brentanos in Paris die Zu- lassung von Konferenzbeobachtern der So- getzone fordern könnte. e EN Kommentar Nikita macht Rauch Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Und dieser Keil scheint bereits seine Wirkung getan zu haben. Ganz entgegen- Sesetzt zu der harten Tonart Chrustschows am 1. Mai, als er triumphal den Abschuß eines amerikanischen Spionageflugzeuges verkündete, befleißigt sich die Sowjetdiplo- matie wieder einer weicheren Tonleiter. Selbst die offizielle Protestnote gegen die Verletzung des sowjetischen Luftraums läßt die gebotene Höflichkeit nirgends vermissen. Auch in dem Schreiben, das Chrustschow am Montag den Regierungschefs der drei groben Westmächte zugehen ließ, erwähnt er den Flugzeugzwischenfall mit keinem Wort. Was kann das bedeuten? Ofkensichtlich hatte der Parforceritt des Sowjetgewaltigen nicht die Absicht das Gipfelgespräch zu unterlaufen, um gewisser maßen die Amerikaner zu zwingen, den Gipfel platzen zu lassen. Jedenfalls haben diese auf keinen Fall so reagiert, falls es der Ostpartner doch so erwartete. Sie haben zur Ueberraschung der ganzen Welt und wenn Man so sagen will, mit einer Unverfrorenheit ohne gleichen die Wahrheit zugegeben, daß der Geheimflieger tatsächlich ein Kundschaf- ter war, und daß sie auch in voller Absicht den Luftraum verletzten, Hinter diese Wahr- heit stellte sich sogar Eisenhower selbst, der Präsident der Vereinigten Staaten. Chrust- schow konnte allerdings nicht damit rechnen, daß die Amerikaner bis an die Grenze der Zzugestandenen Völkerrechtsverletzung gehen Könnten, um offenkundig werden zu lassen, was die Spatzen längst von den Dächern pfei- ken. Wenn Chrustschow so darauf reagierte, daß er drohte, in Zukunft die Luftbasen der Segnerischen Aufklärung anzugreifen, also einen klaren Kriegsfall zu schaffen, so war er sich zweifellos im gleichen Moment darüber im klaren, daß er sich selbst ohrfeigte. Trei- ben die Russen etwa keine Luftaufklärung? Täten sie es nicht, wie sollte ihre Armee und re Abwehr ihren Namen zu Recht verdie- nen? Muß ten sie also nicht auch damit rech- nen, daß bei nächster Gelegenheit die Ameri- Kkaner die sowjetischen Flugbasen angreifen müßten? Was Chrustschow also mit seinen Enthüllungen erreicht hatte, war in dieser Hinsicht nur eine plumpe Verletzung der Spielregeln des munteren Spiels der inter- Nationalen Spionage. Erhebt sich die Frage: Warum wollte Chrustschow dieses Still- schweigende Wissen um einander stören und einen Streit vom Zaun brechen, der ihn doch notwendig selbst als Störenfried entlar- ven mußte? 5 Daß diese Gründe doch wahrscheinlich nicht in der Außenpolitik der Sowjetunion zu suchen sind, scheint nach dem neuerlichen Einlenken der russischen Diplomatie ein- leuchtend. Der Einwand, daß Chrustschow einen Sündenbock brauche, falls die Gipfel- konferenz nicht nach seinem Willen verlaufe, ist sehr weit hergeholt. Dazu gibt es wahrlich Weniger gefährliche Minen als es die Drohung mit einem Schießkrieg ist, den ein Staats- mann doch kaum im gleichen Zeitpunkt an- Kündigen wird, in dem er im Begriff ist, seine besten Marschälle abzusägen. Aber vielleicht ist gerade diese innerpolitische Aktion der Schlüssel zu der unverständlichen Reaktions- weise Chrustschows. Bedurfte der Volks- tribun eines Ablenkungsmanövers, um seine eigenes Volk, seine Partei und auch die Um- welt der Neutralen über etwas anderes den Schnabel wetzen zu lassen, als über den inneren Umbau der Kräfte im Zentral- Passiert es denn alle Tage, daß ein Staats- Präsident ohne große Erklärungen in die Wüste geschickt wird, wie das dem alten Woroschilow— übrigens auch einem Mit- lied der Uraltgarde der, Roten Armee, der ein halbes Leben lang an der Spitze von Armeen stand— nunmehr widerfuhr? Ken- ner behaupten, daß dieser Eingriff Chrust- schows in die Kräfteverhältnisse von Partei und Staat die vielleicht drastischste Maß- nahme seit Berias Hinrichtung und der Ent- machtung der alten Stalinisten sei. Welche Vorkommnisse den Parteichef allerdings zu nem Vorgehen bestimmt haben mögen, äh sich noch nicht übersehen. Es gibt keine Berichte von wesentlichen innerparteilichen Kämpfen oder Fraktionen. Niemand weiß etwas von gefährlichen Fehlschlägen im Swietbereich. Tatsächlich scheint der Rummel, den der lte Schlaufuchs Nikita mit seinen Erklä- rungen beabsichtigt, auch seine Wirkung zu tun. In England, Japan und auch den Ver- einigten Staaten meldet sich die Opposition, die ein sofortiges Verbot von Erkundungs- 0 en und die Verweigerung von Flugbasen ür Spionage- Unternehmen fordert. Ohne h darum zu kümmern, daß doch die Rus- sen auch nicht müßig sind, stempelt man die militärischen Führer der USA zu Sün- solcher Inwirkung erst die Reaktion innerhalb r Sowjetunioa gewesen sein muß, kann 8 ich leicht ausdenken. Chrustschow 1 sich zufrieden ins Fäustchen lachen. olgs kann er nun leicht nach Paris n Gipfel reisen. Dort bedarf es ja nun sits keiner Donnerschläge mehr. Er n ruhig einlenken und mit der Unschulds- miene des harmlosen, friedlichen kleinen Hirtenknaben, als der er, sich gern an- prechen läßt, erklären, daß er ja gern zu der Abrüstung bereit sei, wenn nur der 68e Nachbar das Schießen bleiben lassen Olle. Allerdings scheinen auch seine Ver- ndlungspartner um sein Augurenlächeln Bescheid zu wissen. Schwerlich wird sich Eisenhower in die Enge getrieben fühlen, höchstens wird er auch auf dem Gipfel mit Ahnlich entwaffnender Freimütigkeit seine Er- lärungen abgeben, vie er dies im gegebe- nen Zwischenfall getan hat. Auf dem Gipfel kommt Nikita mit Finten nicht weiter. Das Weiß er und wird sich danach richten. Aber r Weiß allerdings auch, daß die Völker und 5 lem die eigene russische Gefolgschaft Aubig sind. Daher wird er es nie auf- seine Manöver und Tricks weiter zu wen, auch wenn die Eingeweihten wissen, Wenig sie in sich haben. Im übrigen uch Staatsmänner anderer Völker verhalten, denn die Dummen wer- is alle. 80-Millionen-Aufwand gerechtfertigt? Margulies stellt in Straßburg diese Frage im Zusammenhang mit dem Problem des direkt gewählten Parlaments Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Straßburg.„Ich weise darauf hin, Herr Präsident“, sagte der belgische Abgeordnete Fernand Dehousse,„daß am Dienstag, 17. Mai, im belgischen Senat die große Debatte über den Haushalt des Außenministeriums statt- findet“. Das Resultat dieses Einwurfes war, dag wieder einmal die Tagesordnung des Europäischen Parlaments ins Wanken geriet. Das gehört in Straßburg durchaus zu den üb- lichen Ereignissen; denn die 142 Abgeordne- ten des Europa-Parlaments üben ihr Mandat gewissermaßen im Nebenberuf aus, und sie Pflegen schleunigst dem Elsaß den Rücken zu kehren, wenn in ihrer fernen Hauptstadt eine gesetzgeberische Haupt- und Staatsaktion zur Debatte steht. In diesem Falle aber war die Geschäftsordnungsdebatte ganz besonders grotesk. Denn am Dienstag, 17. Mai, sollte ausgerechnet über eine Entschließung abge- stimmt werden, die nichts weniger bezwek- ken soll, als das Straßburger Parlament über seine bisherige Zweitrangigkeit hinauszu- heben. In dieser Entschliegung soll verkündet Werden,„daß der Zeitpunkt gekommen ist, die Völker unmittelbar am Aufbau Europas zu beteiligen“. Und der Artikel 1 soll lauten: „Die Abgeordneten der Völker im Europä- ischen Parlament werden in allgemeiner un- mittelbarer Wahl gewählt.“ Damit wäre der erste Schritt getan, um den europäischen Parlamentarismus mit dem gebührenden Rang auszustatten. Die direkt gewählten Ab- geordneten wären nicht nur Statthalter der Hallstein-Plan zum Bundesregierung akzeptierte fra Luxemburg.(AP/ dpa) Der Ministerrat der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft hat sich am Mittwochmorgen, kurz vor 5 Uhr, nach sechzehnstündiger Sitzung auf den heu- tigen Donnerstag vertagt. Eine Einigung über den niederländischen Vorschlag, die land wirtschaftliche Erzeugung in die ge- planten Zollermäßigungen einzubeziehen, konnte nicht erreicht werden. Sie ist offen- sichtlich am Widerstand vor allem der Bun- desrepublik gescheitert. Bundes wirtschafts- minister Erhard erklärte, vor Beginn der nächsten Sitzung in Bonn Konsultationen mit den anderen Mitgliedern der Bundesregie- rung führen zu wollen. In fast pausenlosen Verhandlungen auf verschiedenen Ebenen Sing es in der Nacht zum Mittwoch um ein Kompromiß zwischen der deutschen Forde- rung nach Ausklammerung der Agrarerzeug- nisse aus der EWG- Beschleunigung und der Niederländischen Forderung auf ihre Einbe- ziehung. Dazu gab es französische Vermitt- lungsvorschläge, deutsche und andere Zusatz- entwürfe, Ueberholungen und Ergänzungen, und erneut tauchte auch der schon kürzlich vorgelegte Kompromißplan des EWG-Vize- Präsidenten Massold auf,. Der Rat hatte sich zuvor grundsätzlich Über einne Abkürzung der Uebergafsskrisken des EWG- Vertrages geeinigt. Danach soll die innere Zollsenkung bis Ende 1961 50 Prezent statt, wie ursprünglich vorgesehen, 25 bis 30 Prozent betragen. Auch der gemeinsame Außenzolltarif soll bis Ende 1961 in Kraft treten und von einer durchschnittlichen Zwanzigprozentigen Tarifsenkung begleitet sein. Der gemeinsame Außgentarif soll aus dem mathematischen Mittel der Außenzölle der Mitgliedstaaten errechnet werden. Parallel zu dem inneren Zollabbau erstrebt man eine weitere. Verminderung der men- gen mäßigen Beschränkungen im Warenver- kehr der sechs untereinander. Zustimmung Bonns Bonn.(eg Eigener Bericht) Die Verwirk⸗ lichung des sogenannten Fallstein-Planes zur beschleunigten wirtschaftlichen Integra- tion Europas kann zum 1. Januar nächsten Jahres als gesichert angesehen werden. Der französische Kompromißvorschlag über die Behandlung der land wirtschaftlichen Pro- dukte beim Beschleunigungsplan wird, wie am Mittwoch in Bonn verlautete, von der Bundesregierung gutgeheißen werden. Der deutsche Vertreter wird die Zustimmung Bonns aller Voraussicht nach am heutigen Donnerstag auf der EWG-Ministerratssit- Zung in Brüssel bekanntgeben. Der Kompromiß sieht vor, daß eine Reihe von Agrargütern, die— wie Butter, Geflügel und Eier— für die westdeutsche Landwirt- en der Europäische Wirtsch MORGEN nationalen Fraktionen, sondern Träger eines europäischen Mandates, mit aller Verantwor- tung, die daraus zwangsläufig erwächst. Es gab denn auch in den Straßburger Debatten am Dienstag und Mittwoch keinen Redner, der sich gegen die Direktwahl ausgesprochen hätte. Daß sich diese Debatten im großen und ganzen dennoch kaum über Routinemaß hin- aushoben, hatte seinen Grund in den unge- heuren Schwierigkeiten, die sich bei näherer Beschäftigung mit der Materie bald zeigen. Zunächst: Wieviel Abgeordnete sollen ge- Wählt werden? Wollte man die bisherige Zahl 142 beibehalten, müßte man Riesenwahl- kreise schaffen, in denen ein Wahlkampf im üblichen Sinne nicht möglich wäre, Die Wahl- rechtsexperten, die immerhin ein ganzes Jahr über den Problemen der Direktwahl gebrütet haben, halten eine Verdreifachung für das richtige Maß. Dann kämen auf einen Abge- ordneten 400 000 Einwohner— ungefähr so viele, wie auf ein Mitglied des amerikani- schen Repräsentantenhauses entfallen. Die zweite Frage ist schon schwieriger: Wer soll für das Europäische Parlament kan- didieren? Wie die Dinge liegen, kann man getrost annehmen, daß sich die erfahrenen und begabten Politiker viel stärker für die nationalen Parlamente interessieren werden, in denen im Gegensatz zu der Straßburger Versammlung nicht nur Entschließungen ge- kalßzt, sondern Gesetze beschlossen werden. Solange das Europa-Parlament keine wahren 1. Januar gesichert nzösischen Kompromiß vorschlag schaft zu den neuralgischen Punkten gehö- ren, von der Senkung der EWG-Binnenzölle und der Ausweitung von Importkontingenten zum 1. Januar 1961 befreit bleiben. Für die deutsche Zusage, den Hallstein-Plan für die übrigen land wirtschaftlichen Waren anlau- fen zu lassen, wird angeboten, daß bis Ende 1961 die durch indirekte staatliche Subven- tionen hervorgerufenen Wettbewerbsver⸗ zerrungen durch gemeinsamen europäische Marktordnungen oder ähnliche Maßnahmen beseitigt werden. Bauernverband:„Einschleusungspreise“ Das Präsidium des Deutschen Bauernver- bandes hat die Bundesregierung in einer Entschließung aufgefordert, den Vorschlag der EWG-RKommission zur Anwendung von Einschleusungspreisen bei Agrareinfuhren aus dritten Ländern außerhalb des EWG- Raumes zu unterstützen. Damit könnte ein Wesentlicher Beitrag zur Erfüllung der agrarpolitischen Zielsetzung des Landwirt- schaftsgesetzes geleistet werden. Nach der Anregung der EWG- Kommission wären für die wichtigsten land wirtschaftlichen Ver- edelungserzeugnisse Einschleusungspreise auf der Grundlage Von Richtpreiser ne f 2 schaft festzusetzen. Für die Richtpreise mug ten sowohl regionale als auch janlreszeitliche Staffelungen vorgesehen werden. Möller: Die SPD hat sich bewährt Wahlkundgebung im Musensaal/ Verdienste um den Aufbau des Landes Von unserem Reda ktlons mitglied Dieter Preuss Mannheim. Knapp vierhundert Personen hörten gestern den Vorsitzenden der SPD- Landtagsfraktion, Dr. Alex Möller. Die Vierhundert füllten den Musensaal, der bei SPD- Wahl veranstaltungen in den vergan- genen Jahren meist bis zum letzten Platz besetzt war, zu knapp einem Drittel. Dr., Möller, dessen Ausführungen meist sehr sachlich, niemals aber übertrieben polemisch Waren, erklärte einleitend, daß die Sozial- demokratische Partei im Landtagswahl kampf zwei Thesen aufgestellt habe: Erstens: Die SPD hat sich in der Verantwortung be- Währt. Zweitens: Sie allein ist in der Lage, eine Alleinherrschaft der CDU zu verhin- dern. Zum ersten Punkt meinte der Redner, die SPD sei seit fünfzehn Jahren in Stutt- gart maßgeblich an der Gestaltung der Lan- despolitik beteiligt gewesen. Die einstige Kleine Koalition(SPD/FDP) und später die Allparteienregierung(seit 1953) habe die DP proklamiert Freiheit für Baden Es wird von Rechtsnotstand gesprochen/ Wunsch nach Opposition Von unserem Mitarbe Mannheim. Unter dem Motto„Freiheit für Baden“ stand eine Wahlversammlung der Deutschen Partei/ Badische Volkspartei am Dienstag im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartenrestaurants. Der DP- Bundestags- abgeordnete Wilhelm Probst nannte als Ziel der Deutschen Partei, aus christlicher Ver- antwortung heraus gegen den wachsenden Einfluß des linken Flügels der CDU zu wir- ken, auch auf Bundesebene. Zu der Entscheidung des Landeswahlaus- schusses, daß die DP in Baden- Württemberg auf ihrem Wahlvorschlag nicht die Zusatz- bezeichnungen„Badische Volkspartei“ und „Bauern- und Weingärtnerbund“ in ihrem Namen führen darf, sagte Probst, sie stelle eine flagrante Verletzung des Grundgesetzes dar und sei ein Grund zur Anfechtung der Wahl am 15. Mai. Anschließend ging Probst auf das Haupt- thema der Versammlung, die Badenfrage, ein und beschuldigte die„Zwölf-Apostel-Regie- rung“ in Stuttgart, in dieser Frage ebenso wie in der Landesplanung völlig versagt zu haben. Das lange Hinauszögern der Volks- abstimmung über die Wiederherstellung des alten Landes Baden schaffe einen Rechts- notstand. Die DP fordere— und habe das auch auf dem Heilbronner Parteitag konse- quent zum Ausdruck gebracht— die sofor- tige Herbeiführung eines Volksentscheids in der Badenfrage. Hier solle ein Präjudiz für die Wiedervereinigung Deutschlands geschaf- ken werden, das die Forderung der Deut- und kürzlich iter Martin Schubert schen nach Selbstbestimmung glaubwürdig mache. Der zweite Redner des Abends, der ehe- malige Ministerpräsident von Niedersachsen Wiedergewählte erste Vor- sitzende der Deutschen Partei, Heinrich Hell- Wege, forderte ein Bekenntnis zum Föde- ralismus. Die DP haben den Föderalismus auf ihre Fahnen geschrieben, weil er das einzige Mittel zur Verhinderung der Vermas- sung des Volkes sei. Hellwege erklärte, er sei nicht gekommen, um sich in die inneren An- gelegenheiten Baden- Württembergs einzu- mischen, sondern um eine Frage von grund- sätzlicher Bedeutung zu klären. Die Forde- rung nach einem Volksentscheid über die Wiederherstellung eines selbständigen Lan- des Baden sei keineswegs ein Zeichen von Separatismus.„Wir geben dem Bunde, was des Bundes ist“, rief der Redner aus aber die Liebe zum großen deutschen Vaterlande gehe über die Liebe zur engeren Heimat, zu der ein Bekenntnis möglich sein müsse. Hell- Wege betonte, wenn man für die Selbst- bestimmung eintrete, müsse man sie zuerst nach innen selbst gewähren und den Rechts- anspruch der Badener erfüllen. i Abschließend wandte sich Hellwege gegen die Allparteienregierung in Stuttgart. Ein Parlament ohne Opposition ermangele der parlamentarischen Kontrolle. Hellwege ver- sprach, daß die DP, wenn sie am 15. Mai in den Landtag komme, sich nicht an einer All- arteienregierung beteiligen werde, sondern eine konstruktive Opposition bilden wolle. 8 Donnerstag, 12. Mai 1960/ Nr. 18 Rußlands Himmel 8 Fortsetzung von Seite 1 dazu geführt, daß er die Persönlichkeſt Eisenhowers nun anders einschätze als bis- her. Er habe sich nicht vorgestellt, daß der Flugzeugzwischenfall etwas anderes als die Laune eines„un verantwortlichen Offiziers“ gewesen sei. Darum habe es ihn so„entsetzt“, zu erfahren, daß Eisenhower dieses Vor- gehen unterstütze. Sowetspione in Zürich verhaftet Zwei sowjetische Diplomaten sind am Dienstagabend in Zürich verhaftet worden, als sie im Begriff standen, von einem Sowjetagenten geheime Unterlagen über schweizerische und deutsche Militärobjekte in Empfang zu nehmen. Es handelt sich, wie aus einer amtlichen Verlautbarung der schweizerischen Regierung vom Mittwoch hervorgeht, um zwei Beamte der sowie- tischen Botschaft in Bern, die mit sofortiger Wirkung aus der Schweiz ausgewiesen wer- den sollen. SSD- Agenten in Berlin gefaßt Die Westberliner Polizei nahm am Diens- tag mehrere vermutliche Agenten des kom- munistischen Staatssicherheitsdienstes fest. Atomwissenschaftler tagen wieder in Genf Genf.(dpa) Die Atomwissenschaftler der drei Atommächte haben am Mittwoch in Genf ihre Besprechungen über die Feststell- barkeit unterirdischer atomarer Explosionen aufgenommen. Nach der ersten Zweieinhalb- stündigen Sitzung äußerten sich Vertreter der einzelnen Delegationen zuversichtlich. Der allgemeine Meinungsaustausch hat sich dabei nach amerikanischer Ansicht besser angelassen als man Ursprünglich erwartet Hatte. Die Wissenschaftler werden in Genf jeden Vormittag eine Arbeitssitzung abfial- ten, über deren Inhalt keine Mitteilungen an die Oeffentlichkeit gemacht werden sollen. Auszahlung der Bausparprämien ist gesichert Stuttgart.(tz.-eig.-Ber.) Innenminister Viktor Renner teilte vor der Landespresse- konferenz mit, die Auszahlung der Woh- nungsbauprämien sei ohne Rücksicht auf die schwebenden Verhandlungen mit dem Bunde gesichert. Bis Ende Juni würden in Baden- Württemberg etwa 70 Millionen DM an die Bausparer ausgezahlt, der Rest von 50 bis legislativen Befugnisse hat und die Ge- schicke der Gemeinschaft vom Ministerrat bestimmt werden, wird ein europäisches Mandat keine große Anziehungskraft aus- üben. Die Frage der erweiterten Zuständig- keiten ist also mit dem Problem der direkten Wahlen eng verbunden. An diesem Haken blieben die Debatten immer wieder hängen. Und während im Plenarsaal die wohltempe- rierten Bedenken ausgetauscht wurden, saß in einem abgelegenen Konferenzzimmer der Lannheimer FDP-Abgeordnete Margulies und gab einer Handvoll Journalisten mit der Nüchternheit eines Mitgliedes des Haushalts- ausschusses zu bedenken, ob ein mutmag- licher Kostenaufwand von 80 Millionen Mark durch das Ergebnis schöner, aber ohnmäch- tiger Resolutionen gerechtfertigt sei. Wartet nur ab, sagen dazu die Optimisten, Wenn das Parlament erst durch direkte Wahl Zustandekommt, dann wird es sich seine Be- fugnisse schon Stück für Stück erobern. Aber andererseits ließ man Vorsicht walten und vermied es peinlich, die direkte Wahl von er- Weiterten Zuständigkeiten ausdrücklich ab- hängig zu machen. Es herrschte die Meinung vor, daß dann beides niemals verwirklicht Würde. Und im übrigen einigte man sich auf Kompromisse. Demnach würde während einer Uebergangszeit weiterhin ein Drittel der Abgeordneten von den nationalen Parla- menten entsandt werden. Gleichfalls vor- übergehend soll es auch gestattet sein, Dop- pelmandate— ein nationales und ein inter- nationales— auszuüben. Man möchte die europäische Politik vor dem drohenden Schicksal bewahren, zum Tummelplatz der Neulinge und der Schwadroneure zu werden. Ein weiterer Kompromiß jst in der Frage des Wahlverfahrens geboren worden: Wäh- rend einer Uebergangszeit soll in den sechs Mitgliedsstaaten verschiedenerlei Wahlrecht nebeneinander existieren dürfen. Die Bevöl- kerung der assoziierten überseeischen Ge- biete soll übrigens nach dem vorliegenden Entwurf nicht mitwählen dürfen. Ihnen bliebe allenfalls vorbehalten, einen„Rat der assoziierten Länder“ mit einem kleinen Se- Kretariat einzusetzen. Die dritte Frage ist die folgenschwerste: Wer soll die europäischen Abgeordneten wäh- len? Kein Straßburger Parlamentarier ist frei von Unbehagen, wenn er daran denkt, daß er sich mit einem festumrissenen Programm europäischer Politik dem Publikum stellen und dieses Publikum für die saftlosen Streit- fragen der Wirtschaftsintegration erwärmen Soll. Mit dem aus romanischer Quelle gespei- sten Straßburger Pathos hat man zwar einen forschen Satz in die Präambel des Entschlie- Bungsentwurfs gesetzt:„Entschlossen, den frei bekundeten Willen der Bevölkerung der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemein- schaft zur Grundlage der dem Europäischen Parlament obliegenden Aufgabe zu ma- chen Aber niemand wird sich für die Prophezeiung verbürgen wollen, daß die 100 Millionen europäischer Wähler so Vom supras“ nationalen Bewußtsein durchdrungen sind, daß sie sich zuhauf zur Urne drängen wer- den, um ihren Willen zu bekunden. min. Die Bevölkerung brauche keine Sorge haben, daß das Land nicht Mittel und Wege finde, um sämtliche Prämien auszuzahlen. Stehlin sprach mit Kammhuber über Luftwaffen zusammenarbeit i Bonn.(dpa) Ueber die deutsch-franzö- sische Zusammenarbeit in der Luftverteidi- Sling sprach am Mittwoch der neuernannte Stabschef der französischen Luftwaffe, Ge- neral Paul Stehlin, mit seinem deutschen Kollegen, Luftwaffeninspekteur General Kammhuber. Stehlin war am Vormittag zu einem dreitägigen Besuch der Bundesrepu- blik eingetroffen. Wie von Unterrichteter Seite bekannt wurde, knüpften die Generale an die letzten Verhandlungen der Verteidi- gungsminister Messner und Strauß an. Im Gespräch sind Ausbildungs möglichkeiten für die deutsche Luftwaffe in Frankreich, die Entwicklung eines senkrecht startenden Flugzeuges, ein elektronisches System für die Flugsicherung und die Gemeinschafts- produktion der amerikanischen Flug- abwehrrakete„Hawk“. Humphrey verzichtet auf Bewerbung um Kandidatur Charleston,(dpa) Der demokratische Se- nator Hubert Humphrey hat am Mittwoch⸗ morgen auf seine Bewerbung um die Auf- stellung als demokratischer Kandidat für die amerikanischen Präsidentenwahlen im November verzichtet. Der Verzicht erfolgte, nachdem Humphrey bei den demokratischen Präsidentschaftsvorwahlen im Us A- Staat West Virginia am Dienstag seinem demokra- tischen Gegenkandidaten John Ke nedy knapp unterlegen war. Es wird jetzt érwar- tet, daß viele Anhänger Humphreys eine nochmalige Kandidatur des demokeratischen Politikers Adlai Stevenson befürworten werden. Gegenwärtig sind Bemühungen im Gange, Stevenson, der bei den beiden letzten Präsidentenwahlen Eisenhover unterlag, als demokratischen Kandidaten wieder aufzu- stellen. 55 Längere Kündigungsfristen für Mietwohnungen Bonn.(eg Eigener Bericht) Die Bestim- mungen über den Mieterschutz sollen im Ge- setzentwurf über den Abbau der Wohnungs- Zzwangs wirtschaft, den der Bundestag in der nächsten Woche verabschieden Will, noch ver- bessert werden. Auf Antrag der CDU/CSU beschloß der Wohnungsbauausschuß des Par- laments am Mittwoch, daß die normale Kün- digungsfrist von drei Monaten um jeweils weitere drei Monate verlängert werden soll, wenn das Mietverhältnis schon länger als fünf oder acht oder zehn Jahre besteht. Bei einem Mietverhältnis von über zehn Jahren ergibt sich dabei beispielsweise eine Kündi- Sungsfrist von zwölf Monaten. Die neue Vor- schrift wird bedeutungsvoll, wenn nach 1963 die Mietpreisbindungen und Mieterschutzbe- stimmungen des geltenden Rechts Auf geho- ben werden. Außerdem soll auf Verlangen und Antrag des Mieters der Vermieter ver- Pflichtet werden, nach einer Kündigung unter bestimmten Voraussetzungen das Mietver- hältnis zu verlängern. Im Streitfall hätten die Gerichte zu entscheiden. Mannheims Willibald Kimmel ist der jüngste CDU-Kandidat im Lande. In immer stärkerem Maße bemühen sich die Parteien, auch junge, fähige Männer ins Parlament zu entsenden. Das ist ein be- grüßenswerter Vorgang. Umso mehr bedau- ern wir den Irrtum, der uns in der gestri- gen Ausgabe in dem Artikel unseres Stutt- garter Korrespondenten Wer kandidiert tür den Landtag?“ unterlief. Der jüngste Kandidat der CDU,, so hieß es dort,„ist 37 Jahre“. Der jüngste CDU-Kandidat im Lande Baden- Württemberg wird seinen 37. Geburtstag aber erst in sieben Jahren feiern, denn der„Benjamin“ der CDU, der Mannheimer Williball Kimmel, der im Wahlkreis III kandidiert, ist heute erst 30 Jahre alt. Wir stellen das hiermit richtig. Verantwortung der Sozialdemokraten in nichts gemildert. Im alten Lande Württem- berg-Baden, später im neuen Bundesland, seien es immer Sozialdemokraten gewesen, die so Wesentliche Ressorts, wie die des In- nenministers, des Wirtschaftsministers und des Arbeitsministers innegehabt hätten. Es sei beispielsweise ein grober Verdienst des SPD- Wirtschaftsministers Veit, daß Baden- Württemberg heute über eine ausgeglichene Wirtschaft verfüge, daß durch eine gTOB- ziigige Ansiedlung neuer Betriebe Baden- Württemberg nach Nordrhein-Westfalen das zweitgrößte Industrieland der Bundesrepu- blik sei. Die SPD-Fraktion habe sich auch stets für eine systematische Gewerbeförde- rung(seit dem Tag X wurden 800 Millionen Mark Landesmittel dafür ausgegeben) ein- gesetzt. Dadurch wiederum sei die wirt- schaftliche Struktur des Hinterlandes augen- fällig verbessert worden. Möller lobte dann die erfolgreiche Wohnungsbaupolitik der SPD-Innenminister Ulrich und Renner. Be- ach fliche Initlative habe seine Fraktion auch in Fragen des Schulhauspaus gezeigt. Das Land habe sich durch das Schulhausbau- Förderungsgesetz(an dem die SpD maß- geblich mitgearbeitet habe) verpflichtet, 20 bis 25 Prozent der Schulbaukosten zu übernehmen. Die SPD sei es auch gewesen, die eine Novelle zur Verlängerung dieses Gesetzes— von 1961/64— eingebracht habe. Möller knüpfte dann an einen Ausspruch des Ministerpräsidenten Kiesinger an, der kürzlich erklärt hatte, man dürfe die Wahl in Baden- Württemberg nicht nur unter lan- despolitischen Aspekten sehen, Das stimme, Kkonzidierte der Redner. Aber:„Die Länder Sollen die Bundespolitik mitgestalten. Ihre Stimmen verlieren an Eigengewicht, wenn die Ländervertreter in Bonn einmal alle gleich- geschaltet sind.“ Die FDP sei in Baden- Württemberg kein Faktor mehr, keine dritte Kraft. Die Absprache mit der CDU, wonach in Reinhold Maiers Wahlkreis kein CDU- Kandidat aufgestellt werden kann, verur- teilte Möller heftig.(„Wenn es ein politi- sches Kartellamt gäbe, dann müßte es ge- gen solche Abreden vorgehen“). In einem Bundesland, in dem„noch kein demokra- tisches Staatsgefühl vorhanden“ sei, müßten derartige Abkommen besonders gefährlich wirken. a Möller appellierte noch an die Wähler, mre Stimmen so abzugeben, daß der stetige Aufbau des Landes— ohne Gleichschaltung — weiterhin gesichert sei. In einer kurzen Ansprache hatte zuvor Mannheims Erster Bürgermeister Professor Ludwig Ratzel die Verdienste der drei Mannheimer SPD- Landtagsabgeordneten Walter Krause, Lena Maurer und Kurt Angstmann gerühmt:„Sie haben viel für unsere Stadt erreicht.“ 7 60 Millionen DM zu dem nächstfälligen Ter- 5 o er rr l e288. . g A. a. N —. 0 %= dg do 9 %—= 9 800 2 — ——,—— A. 6...—.— E 92 nn —— 2 2 der in I- en Ib- ter ich. ich Ser tet enf Al- ter se- Dh die ade en- die bis ge ge en. 262 di- te 1e len ral u- ter ale di- Im ten ch, len für ts- 1 Us el en li- 1 63 e 0— 1 S 1 n ch ns E 1 1 1 rt te St n n 7 st g. Nr. 110/ Donnerstag, 12. Mal 1960 MORGEN Seite Was sonst noch geschah. Zwel wegen Polſzlstenmordes zum Tode verurteilte Sträflinge des Zuchthauses von San Quentin in Kalifornien, die auf ihre Hinrichtung in der Gaskammer warten, ha- ben am Mittwoch eine Petition eingereicht und die Anwendung der Habeas Corpus- Akte gefordert. Der 27 jährige James E. Hoo- ton, dessen Hinrichtung auf Freitag fest- gesetzt worden ist, und der 46 Jahre alte Marion James Linden erklärten, sie seien zu ihrem Schritt durch Berichte über die Hin- richtung Caryl Chessmans am 2. Mai ver- anlagt worden. Sie behaupten, der Todes- kandidat sei noch sechs Minuten lang bei Bewußtsein, nachdem die Zyankalikugeln in die Schwefelsäure gefallen seien und die giftigen Dämpfe aufstiegen. Der Tod in der Gaskammer müsse deswegen als Grausam- keit bezeichnet werden. Nach Angaben der Gefängnisbehörden tritt bei der Hinrichtung in der Gaskammer der Tod tatsächlich erst nach durchschnittlich acht bis neun Minuten, Bewußtlosigkeit trete jedoch schon nach wenigen Sekunden ein. * In Newcastle ist der neue 27 500 Tonnen große Luxusdampfer„Empress of Canada“ vom Stapel gelaufen, der von der Canadian Pacifie in Auftrag gegeben wurde. * Das 121 Tonnen große niederländische Motorschiff„Piet Schipper“ ist am Diens- tagabend drei Seemeilen vor Cromer(Eng- land) in der Nordsee gesunken. Die Besat- zung wurde von dem britischen Schiff „Charles Parsons“ an Bord genommen. * Die USA sind mit ihren Rundfunksen- dungen in alle Welt jetzt an vierte Stelle gerückt. Der Leiter der„Stimme Amerikas“, Loomis, teilte in Washington mit, die Volks- republik China sende jetzt 674, die Vereinigte Arabische Republik 625, die Sowjetunion 975, die USA aber nur 590 Programmstunden pro Woche. 0 Sizilienfahrende Nordländer konnten in der Nacht zum Dienstag am Südhang des Aetna eine seltsame, alljährlich begangene Zeremonie miterleben: die sogenannte„Pro- zession der Nackten“. Wenn diese Bezeich- nung auch leicht übertrieben ist, so muten die zu Ehren des heiligen Alfius von Ca- tania nach Trecastagni wallfahrenden Gläu- pigen doch eigenartig genug an: sie tragen — wie auch das Wetter sein mag— nur einen Slip, ein Trikot und eine rosafarbene Schärpe um die Hüften. Der 15 km lange Barfußmarsch wird außerdem erschwert durch die in der Regel mitgeführten ge- wichtigen Kerzen. Die Heimkehr der Pilger pflegt wesentlich angenehmer zu verlaufen als der mühsame Aufstieg: Alljährlich stellt die Bevölkerung der umliegenden Orte da- zu ihre buntbemalten Karren zur Verfü- gung. In endlosem Zug bringen sie die miden Wallfahrer zum Klang der einhei- mischen Instrumente nach Catania zurück. * n Füchsen“, die ihre Studien an zchen Universität Cambridge in England aufnehmen wollen, ist jetzt we- nigstens eine ihrer Sorgen um die Zulassung genommen worden. Mit 316 gegen 212 Stim- men hat man sich dafür entschieden, dem Beispiel von Oxford zu folgen und Latein- kenntnisse nicht mehr als Voraussetzung für den Besuch der Universität zu verlangen. Der Kandidat muß künftig lediglich in zwei Fremdsprachen neben Englisch Kenntnisse aufweisen. Den grün * Rund 13 400 deutsche Einwanderer haben 1959 die kanadische Staatsbürgerschaft an- genommen. Die Deutschen stellten 1959 die meisten Naturalisierungen, obwohl sie in der Einwanderungszahl nicht die stärkste Gruppe sind. * Die Pressestelle des Bayerischen Justiz- ministeriums hat am Mittwoch offiziell be- stätigt, daß der Chefredakteur und Mit- hera! ber der„Süddeutschen Zeitung“, Werner Friedmann und der Schriftsteller und Journalist Siegfried Sommer am Dienstag verhaftet wurden. Beide be- finden sich zur Zeit im Untersuchungs- gefängnis. Friedmann wird, wie die Presse- stelle angab, eines Sittlichkeitsvergehens, Sommer der Kuppelei verdächtigt. Die be- treffenden Paragraphen des Strafgesetz- buches wurden nicht angegeben. Die Aus- stellung eines richterlichen Haftbefehls Wurde mit Verdunkelungsgefahr begründet. „Irgendwie hängt das mit dem Krieg zusammen“ Zeitungsumfrage zeigt: Auch Norwegens und Dänemarks Jugend weiß kaum etwas vom zweiten Weltkrieg „9. April? Der Tag hängt irgendwie mit dem Krieg zusammen. Jedenfalls wird an dem Tage geflaggt. Aber ob es geschieht, Weil der Krieg begann oder weil er aufhörte, ist mir entfallen“, sagte Elsebeth, ein zwei- undzwanzigjähriges Fotomodell in Kopen- hagen auf die Frage eines Zeitungsreporters nach ihren Kenntnissen über die Besetzung Dänemarks und Norwegens am 9. April 1940. Henrik, Mogens und Leopold, fünfzehn Jahre alt, fühlten sich von den Gedenkfeiern am 9. April„gelangweilt“:„Warum spre- chen wir immer wieder darüber? Genau 80 gut könnte man über den Geist von 1848 reden. Es kommt auf das gleiche hinaus“ Ein solches Frage- und Antwortspiel, ver- öfkentlicht in einer Reihe von Zeitungen in Dänemark und Norwegen nach dem zwan- zigsten Jahrestag der dramatischen Ereig- nisse des Krieges, hat der Oeffentlichkeit erschütternd klar gemacht, daß die jungen Menschen in beiden Ländern nur undeut- liche Vorstellungen von Vorgängen haben, die das Dasein der Aelteren auf Lebenszeit beeinflußt haben. Was damals geschah, ist schon Geschichte geworden,— und doch noch zu neu für die Geschichtsbücher. Gym- nasiasten antworten auf die Frage, was sie darüber in der Schule gelernt haben:„Wir schafften das Pensum nur bis in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, den wir übrigens recht eingehend behandelten. Ich glaube, es stehen ein paar Zeilen über den zweiten Weltkrieg in unserem Geschichtsbuch“. Der dreiundzwanzigjährige Finn, Gehilfe in einer Tankstelle in Kopenhagen, meint zu wissen:„Der 9. April? Nun, damals wurde Dänemark ja befreit... Was denn am 5. Mai 1945 geschah?.. Ja, ja, offen gestanden. ich kann darauf nicht antworten.. Wann denn Deutschland seinen Ueberfall auf Däne- mark machte? O nein, das dürfen Sie mich nicht fragen!. Was mit Frankreich ge- schah? Ist mir nicht ganz klar, aber war es im zweiten oder im ersten Weltkrieg: Die Deutschen hatten drei große Kanonen, mit denen sie Paris beschossen... ich habe dar- über etwas gelesen.“ Die fünfzehn Jahre alte Gymnasiastin Helle in Kopenhagen, die sich sonst besser unterrichtet zeigte, gab auf die Frage, wer Göring, Goebbels und Rib- bentrop gewesen seien, die Auskunft:„Sie unterstanden Hitler direkt. Ribbentrop war ja der Polizeichef.“. Bent Jensen, neunzehn Jahre alt, Lehr- ling bei der Kopenhagener Schiffswerft Burmeister& Wain:„Wie England und Frankreich in den Krieg kamen? Ja, eigent- Iich sollte ich es wissen, ich habe ja die mitt- lere Reife, aber es ist mir nicht klar.. Wer für den Ausbruch des zweiten Weltkrieges verantwortlich war? Nun, wer mag es sein. Es ist sicherlich nicht möglich, jemandem die Schuld zu geben, aber wir werden natürlich den Deutschen die Schuld geben. Die erste Atombombe? Sie wurde auf Hiroshima abgeworfen. Ich glaube, es war 1952... So, war es 19457 Ja, richtig, ich erinnere mich jetzt. Es waren die Engländer, die sie ab- War fen“ In Norwegen zeigte sich die junge Gene- ration im allgemeinen besser unterrichtet als in Dänemark. Aber auch hier beklagten sich die jungen Leute darüber, daß sie zu wenig über den zweiten Weltkrieg in der Schule gelernt hätten.„Wir erfuhren mehr über den dreißigjährigen Krieg“, Das Haupt- Wissen stammt von Erzählungen und Berich- ten der Väter oder Verwandten, die in der Besatzungszeit festgenommen und in Inter- nierungs- oder Konzentrationslager gebracht worden waren. Aber eine fast ebenso große Rolle spielten Filme über Krieg und Besat- Zungszeit. Von Quisling wußten die meisten daß er wegen Verrats erschossen worden sei; der deutsche Reichskommissar Terboven War ihnen kein Begriff. Die eingehendste Untersuchung wurde von der dänischen Zeitung„Kristeligt Dagblad“ vorgenommen. Das Blatt legte zwei Unter- primaklassen sowie dreiundachtzig Re- kruten des Heeres einen Fragebogen vor, in dem nach Einzelheiten der Besatzungszeit gefragt wurde. Das Ergebnis war ziemlich niederschmetternd. Das Wissen war durch- weg lückenhaft. Nur einzelne Mitglieder des „Freiheitsrats“, der illegalen Leitung des dänischen Widerstandes, waren bekannt. Da- für wurden andere, in diesem Zusammen- hang völlig unsinnige Namen genannt. Un- ter den Todesopfern des Widerstandes tauch- ten Männer auf, die heute noch leben und nach dem Kriege eine große Rolle gespielt haben. Fast alle Befragten hatten keine Vor- stellung davon, wer während der deutschen Besatzung auf der einen oder der anderen Seite die Hauptrolle gespielt hat. Und auf die Frage nach dem Namen bekannter ille- galer Widerstandgruppen gab es neben rich- tigen Antworten groteske Auskünfte. Die SS wurde ebenso wie die Gestapo als Wider- standsgruppe genannt. „Kann man unter diesen Umständen er- warten, daß die Jugend in Deutschland etwas über die Zeit von 1933 bis 1945 wis- sen soll?“ fragte„Eristeligt Dagblad“ in einem Kommentar. Die Zeitung„Politiken“ brachte, tief betrübt, einen Leitartikel, in dem gefordert wurde, daß die Schule den Kindern ein solideres Wissen über Krieg und Besatzungszeit vermitteln müsse.„Bis dies geschehen ist, erscheint es ziemlich phari- säisch zu verlangen, daß die neue Gene- ration in Deutschland sich klar machen solle, Was im Dritten Reich Hitlers geschah. Was sollten die jungen Deutschen von Konzen- trationslagern und Gaskammern wissen, wenn für unsere eigene Jugend die Besat- zungszeit Geschichte geworden ist, Ge- schichte freilich, die noch nicht weit genug zurückliegt, um in die Schulaufgaben einbe- zogen zu werden.“ Ernst S. Hansen In Genf tagt zur Zeit die Weltgesundkeits konferenz, auf der alljähr- lich der Generalstabsplan für die Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes in der Welt entworfen wird. Eines der Zen- ist die Ausrottung der Malaria auf internationaler Ebene. Für diese Aufgabe wurde 1956 ein Sonderfonds geschaffen, der bisker zu 90 Prozent von den 8A tralthemen der dreiwöchigen Beratungen Hnanziert wurde. kämpfte seit 1955 im Unser dpa-Bild zeigt den Arzt Dr. Luigi Mara (Zweiter von rechts) mit einem mit DDF- Pulver und Desinfektions- spritzen beladenen Auto in Kirkuk, Irak. Der italienische Arzt be- Auftrag der Weltgesundkeitsorganisation die Malaria in Kurdistan. Bei den Bergbewohnern, meist Nomaden, genoß er legendären Ruf und wurde„Dr. Malaria“ genannt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Wechsel zwischen stärkerer Bewölkung mit einzelnen, örtlich gewittrigen Schauern und zeitweise Aufheiterungen. Warm und etwas schwül. Nachmittagstemperaturen zwischen 20 und 23 Grad, Frühtemperaturen 7 bis 10 Grad. Meist schwacher, vorübergehend etwas böiger Wind zwischen Gst und Süd. Sonnenaufgang: 4.47 Uhr. Sonnenuntergang: 19.58 Uhr. Vorhersage- Karte för z.. Se- Uhr 0 winds ti 0 Nordwind E Ostwind wolkenlos 10 Kmih 20 K Hin heiter halb bedeckt Sodwind-O Westin 30 M mi 40 Km n wolkig bedeckt W aARM FRONT KALTF RON aa Sen A i der Hehe AAA A ornrusioN — warme N Kalte Loftstrémung Schauer e Sewitter Nieseln * Schnee Regen Nebel N, Niederschiagsgeblet Luftorock in Millibar. Temp. ſa C Greed H Hoch- 1 Tietaruckgebiet Pegelstand vom 11. Mai Rhein: Maxau 372(5); Mannheim 187 (—); Worms 113(2); Caub 118(3). Neckar: Plochingen 110(-I); Gundels- heim 164(2); Mannheim 185(). „Schottische Hochzeit“ für 17jährige Ausreißer verhindert Zwei junge Deutsche, der 17jährige Wer- ner von Hantelmann und die gleichaltrige Heidrun Hülsmann, werden nicht über dem Amboß der alten Schmiede von Gretna Green in Schottland getraut werden, wohin sie ausgerissen sind. Der Vormund des jun- gen Mannes hat bei den schottischen Ge- richten eine einstweilige Verfügung gegen 25 die Heirat erwirkt. In seinem Antrag hatte er darauf hin- gewiesen, daß Hantelmann, der in Samble- ben in der Nähe von Schoeppenstadt Be- Zzirk Braunschweig) wohnt, wegen Betrugs Schwierigkeiten mit der Polizei gehabt hat und als„gefährdeter Jugendlicher“ unter Vormundschaft gestellt worden sei, obwohl seine Mutter lebt. Außerdem habe bereits ein Gericht in der Bundesrepublik Hantel mann auferlegt, Heidrun Hülsman aus Braunschweig erst zu heiraten, wenn er Volljährig geworden ist. Hantelmann hatte das Reisegeld von sei- ner Mutter geschenkt bekommen. Er traf sich mit Heidrun, einer Sprechstundenhilfe, die mit ihrer Familie über Ostern zu einem Be- such nach Südengland gekommen War, heimlich auf dem Londoner Flugplatz. Die beiden, die seit längerer Zeit befreundet Waren, fuhren dann sofort in das schotti- sche„Hochzeitsparadies“, in dem— teils von den romantischen Geschichten über die Schmiede von Gretna Green herbeigelockt — eine beträchtliche Anzahl Minderjahriger in den letzten Jahren obne die Einwilligung ihrer Eltern heiratete. Zehn Jahre Schuman-Plan Das Kernstück der deutsch- französischen Aussöhnung Der Schuman-Plan, Zündfunke für die Montanunion als erster internationaler Ver- einigung europäischer Staaten, hat Geburts- tag. Am 9. Mai 1950 verkündete der dama- lige Außenminister Robert Schuman fünf Jahre nach Kriegsende: Die französische Regierung schlägt vor, die Gesamtheit der französisch-deutschen Kohlen- und Stahl- produktion unter eine gemeinsame oberste Aufsichtsbehörde zu stellen, in einer Or- ganisation, die den anderen europaischen Ländern zum Beitritt offensteht.“ Damit War nach zahlreichen gescheiterten Ansätzen der Politik grünes Licht für einen ersten Praktischen Schritt auf dem nüchternen Ge- biet der Wirtschaft gegeben. Knapp ein Jahr später unterzeichneten die Vertreter der Bundesrepublik, Belgiens, Frankreichs, Ita- liens, Luxemburgs und der Niederlande in Paris den Vertrag über die Gründung einer „Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl!. Im August 1952 nahm die Hohe Behörde als Exekutivorgan mit weitreichenden Voll- machten ihre Arbeit in Luxemburg auf. Im Februar und Mai 1953 wurde der Gemein- same Markt für Kohle, Eisenerz, Schrott und Stahl eröffnet. Seitdem sind Binnenzölle und Einfuhrkontingente beseitigt. Ein geschlos- sener Binnenmarkt im Industriekern Euro- Pas entstand. Die Montanunion— Veteran“ unter den Vielkältigen wichtungen— hat in dieser verhältnismäßig kurzen Geschichte ein be- Wegtes Leben hinter sich. Ohne jedes Vor- bild betraten sechs souveräne Staaten Neu- land. Die Institutſon der Gemeinschaft— neben der Hohen Behörde das Parlament, der Ministerrat, der Gerichtshof und ein beratender Ausschuß— mußten sich„zu- sammenraufen“, ihre vertraglich nur in wei⸗ tem Rahmen festgelegten Kompetenzen nicht nur erkennen, sondern auch ausfüllen. Das ging nicht immer ohne Reibungen ab: Es war und ist das Problem nationaler und übernationaler Interessen— verkörpert im Ministerrat einerseits und der Hohen Be- hörde andererseits— stimmen. Vor allem seit Beginn der Kohlenkrise und des gleichzeitigen Vordrängens neuer Energieträger wie Atomkraft und Heizöl be- findet sich die Montanunion in einem stän- digen Wirbel öffentlicher Kritik. Der recht- kertigenden Ansicht„wohlmeinender Euro- päer“ über das zu sehr im Vordergrund ste- hende Interesse der nationalen Regierun- gen und Wirtschaftsgruppen zum Nachteil des supranationalen Gedankens steht die Meinung der nicht wenigen Kritiker gegen- über, die Hohe Behörde habe lange Zeit zu wenig eigene politische Initiative gezeigt und sich starr an den Buchstaben des Ver- trages geklammert. Nachdem die von Schu- man proklamierte und von Adenauer aufge- grifkene deutsch- französische Verständigung auch über den Rahmen der Montanunion hinaus ihre politische Feuerprobe bestanden hat, mehren sich die Stimmen, diese Ge- meinschaft in der umfassenderen EWG auf- gehen zu lassen. Kaum jemand bestreitet, daß die Mon- tanunion Wegbereiter und Motor dieser um- fassenderen Integration der Sechs gewesen aufeinander abzu- ist: die Erfahrungen der Kohle- und Stahl- gemeinschaft fanden ihren Niederschlag in den römischen Verträgen, aus denen die EWG und die Europäische Atomgemein- schaft hervorgingen. Unbestritten sind auch die tatsächlichen Leistungen der Montan- union, auf dem Sektor Kohle Stahl die drittstärkste Wirtschaftsmacht nach den USA und der Sowjetunion. Der Handel mit Stahl zwischen den Gemeinschaftspartnern hat sich seit Gründung der Union mehr als ver- doppelt. Investitionskredite der Hohen Be- Europäer Europäische Arzteföderation gegründet Französische, italienische und deutsche Aerzte, die der Europaunion angehören, haben am 7. Mai in Frankfurt eine euro- päische Aerzteföderation gegründet. Ihr Zweck ist der Austausch von Erfahrungen, Kenntnissen und Gedanken und der Ver- gleich der bestehenden Sozialversicherungs- systeme innerhalb der europaischen Gemein- schaft. Die zuständigen europäischen Insti- tutionen sollen über die Arbeit der Födera- tion unterrichtet werden. In der neuge- gründeten Föderation sollen die Aerzte und alle anderen in der Gesundheitspflege Täti- gen aus den sechs EWG-Ländern, aber auch aus anderen europäischen Staaten zusam- mengefaßt werden. Dr. Hans Fartleb (Frankfurt), der Beauftragte der deutschen Aerztegruppe in der Europa-Union, die zu der Frankfurter Tagung einlud, sagte, der wirtschaftliche Zusammenschluß in der EWG verlange auch Kontakte der Arzte und ge- Wisse Abstimmungen oder Uebereinkommen auf allen Gesundheitsgebieten, in den Fragen der Sozialversicherung und der freien Arzt- . hörde für den Bergbau wurden in Höhe von rund einer Milliarde DM zur Verfügung ge- stellt. Etwa eine viertel Milliarde DM sind kür die soziale Anpassung bereitgestellt worden. Hauptsorge der Montanunion ist für die Zukunft die Koordinierung der Energie- wirtschaftspolitik zur Lösung des Kohle- problems. Die Montanunion ist damit zehn Jahre nach Verkündung des Schuman-Planes mitten in der Bewährung. Günther Lucas am Werk niederlassung in den einzelnen Ländern, Der Freiburger Regierungsmedizinalrat Dr. Ru- dolf Hauf betonte, die stufenweise Verwirk- lichung des gemeinsamen Marktes mache eine Angleichung der Sozialversicherungs- systeme notwendig, wenn man in den EWG- Ländern gleiche Chancen für die Arbeit- nehmer schaffen Wolle. Die nationalen Arzte. schaften in den EWG- Staaten hätten bereits einen ständigen Ausschuß gebildet, der die Möglichkeiten einer Angleichung unter- suchen soll. ADAC fordert europäisches Straßenverkehrsrecht Ein Straßenverkehrsrecht auf europä- ischer Grundlage forderte der Allgemeine Deutsche Automobilclub ADAC) am 8. Mai auf seiner Jahrestagung in Berlin. In einer Resolution an die Regierungen der europä- ischen Länder und an die Institutionen des Europarates heißt es, der motorisierte Straßenverkehr kennt keine Ländergren- zen mehr. Der Liberalisierung des Grenz- verkehrs müsse deshalb die Integration des Verkehrsrechts aus Gründen der Verkehrs- sicherheit folgen. Der ADAC weist in seiner Resolution auf die Erfolge der internationa- len Abmachungen der privatrechtlichen Haftung hin. Der 1903 gegründete ADAC umfaßt heute 500 000 Mitglieder und zählt zu den größten kontinentalen Kraftfahrer- Verbänden. Der Präsident des Clubs, Wer- ner Endress, ist erst vor kurzem für die Verdienste des Clubs um die Hebung der Verkehrssicherheit in der Bundesrepublik mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeich- net worden. Das Europäische Kultur zentrum in Genf Als eine der einflußreichsten Institutio- nen, die sich um eine Vertiefung des Kul- turaustausches zwischen den Nationen be- mühen und übernationale Kulturprojekte durchführen, kann das Europäische Kultur- zentrum in Genf gelten. Es ist eine privates, autonome Institution, unabhängig von offi⸗ ziellen internationalen Organisationen Wie auch von Regierungsinstanzen, Als Organe sind der Aufsichtsrat und die Direktion zu nennen. Dem Ehrenpräsidium gehören Gar! Burckhardt, Carlo Schmid und Robert Sebu⸗ man an; Direktor ist Denis de Rougemont. Das Programm dieses Zentrums berücksich⸗ tigt in erster Linie die dringenden kul⸗ turellen Probleme auf europäischer Ebene, für deren Lösung sich praktische Möglich- keiten anbieten. Hauptabteilungen sind unter anderem:„Europäische Erziehung“, „Studienseminare“,„Vereinigung der euro- päischen Studieninstitute“,„Europe Vereinigung der Musikfeèstspiele“ und ein Vorcragsdienst. Außerdem erscheint 1 monatlich ein Bulletin mit Sonderalis in verschiedenen Sprachen. Die „Europäische Dokumentation“ unterh Archiv über die europäischen Organisatio- men, föderalistischen Bewegungen und Kul- turinstitute. MANNHEIMER LOKAENACHRICHTEN Donnerstag, 12. Mai 19860/ Nr. 10 Kräaftdroschken werden moderner: Taxi: Autozentrale funkt Fahr-Aufträge Funkgeräte im Wagen dienen der Kundschaft und sichern den Fahrer vor Ueberfällen/ Bald mehr Taxi-Warteplätze Mannheims Taxen haben Funk. Zwar sind noch nicht alle 100 Wagen der Autozentrale mit Geräten ausgerüstet, aber zwölf Droschken fahren schon mit schwankenden Antennen durch die Stadt. Vier Gerätetypen werden seit dem 1. Mai erprobt: Zwei deutsche, eine englische und eine dänische Sende- und Empfangs- anlage. Die ersten Erfahrungen wurden im Taxi-Unternehmerverein erörtert. Nach einer harten Debatte entschlossen sich die Mitglieder, den Funk auch in Mannheim einzuführen. Sie teilten dies in einer Pressekonferenz in der Taxi-Telefon- und Funkzentrale in der Gabelsbergerstraße mit, zu der Vorsitzender Günther Mayer auch Vertreter der Kriminalpolizei und der Verkehrspolizei eingeladen hatte, um sie mit der Neuerung vertraut zu machen. Zu den zehn über das Stadtgebiet ver- streuten Taxiständen sind inzwischen noch Weitere fünf gekommen. Nun habe man auch in Mannheim nicht mehr länger mit der Ein- rientung des Funks warten können, sagte Günther Mayer. Erst durch den Funk sei es möglich, die Fahrzeuge prompt und vor allem rationell einzusetzen. Die neuen Halteplätze genehmigte Verkehrsdezernent Oberamt mann Christian Claus an den Straßenbahn- Für alle Freunde schönen Wohnens zeigt das Kaufhaus ErER Mannheim eine sehenswerte usstellung beispielnadter fiusterwonnungen in Mannheim. Schwetzinger Str. 22 Ecke Toräckerstraße 10 (8 Minuten vom Happtbahnhof!, Haltestelle Fattersall der Straßenbahnlinien J, 2, 4, 5, 7, 16, 17, 24, 25 und 26 Besichtigungs zeiten: g An allen Wochentagen durchgehend von 10 bis 18.30 Uhr An allen Sonntagen durchgehend von 11 bis 18 Uhr Wertvolle Anregungen für die Ausstattung ſhrer eigenen Wohnung geben ihnen gern völlig unverbindlich unsere sechkuncligen Raumausstatter vom„Studio moderner Wohnberetung“ im ee VEIIER NA N N NEN Eudstationen in Feudenheim und Sandhofen, am Altersheim in Lindenhof, am Städtischen Krankenhaus und in Neckarau an der Fried- rich- Straße. Bald wird, auch ein Warteplatz am Karl- Reiß-Platz eingerichtet. Dort Wer- den schon keine Telefonapparate mehr in- Stalliert; die wartenden Taxis werden viel- mehr von dort„drahtlos“ per Funk zu ihren Fahrzielen beordert. Allerdings wird es noch einige Zeit dauern bis die neu-,erschlosse- nen“ Plätze besetzt werden. Kommentierte Claus:„Der Verwaltungsweg!“ 1800 bis 2000 Mark kostet ein mobiles Taxi- Funksprechgerät. Das sei zwar eine große Ausgabe für die Unternehmer, meinte Mayer, aber der Taxi-Funk habe sich nicht nur in großen Städten wie Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf, sondern auch im kleineren Darm- stadt mit der Zeit rentiert. Der Taxifunk sei Wirklich kein Luxus. Man vermeide weite Anfahrten, weil leer fahrende Wagen nicht immer an ihren Standplatz zurückzukehren brauchen, sondern schon unterwegs zu nahe- liegenden Fahrzielen umdirigiert werden können. Dadurch spare nicht zuletzt auch der Kunde. Beispiel: Bisher habe die Anfahrt nach Rheinau etwa 3,50 Mark gekostet. Das habe der Besteller bezahlen müssen, ohne nur einen Meter gefahren zu sein. Der geplante Standplatz in Neckarau und der Funk helfe, diesen Preis auf etwa zwei Mark herabzu- setzen. Die Sprechfunkausrüstung macht die Taxi- fahrten aber nicht nur wirtschaftlicher und schneller, er ist auch ein wirksames Mittel zur Sicherung der Fahrer vor Uberfällen und randallerenden Fahrgästen. Ein Fahrer er- zählte, er habe kürzlich einige Soldaten zur Kaserne bringen sollen; als sie um den Fahr- preis feilschen wollten, habe ein Wort in das Mikrofon genügt, um die„Händler“ zum Schweigen zu bringen. Kriminalrat Berg pflichtete bei. Auch is: er der Meinung, ein Funkgerät im Wagen schrecke Taxi-Räuber ab. Hinzu komme noch, daß die Taxi-Zentrale bei einem chiffrierten Alarmanruf des Fahrers sofort die Polizei über den Notruf informieren körme, Außerdem würden im Notfall auch alle anderen mit Funk ausgerüsteten Taxen alarmiert und könnten dem Bedrängten zu Hilfe eilen. Vielleicht könnten die Taxi- Fahrer hin und wieder auch der Polizei bei Fahndungen behilflich sein, dank einer schnellen Unterrichtung auf dem Funkwege. Zum Schluß der Konferenz luden die Unternehmer die Journalisten zu einer De- monstratlonsfahrt mit einem Funk-Taxi ein. Der Taxameter blieb für diesen löblichen Zweck auf Null stehen, statt daß er„zehner- fordernd“ klickte.„Wagen 18 bitte kommen“, tönte es plötzlich aus dem Lautsprecher im Taxi. Der Fahrer meldete sich; gab seinen Standort bekannt.„Fahren Ste zur Luft- Taxi in Neuostheim“, befahl die Stimme in der Zentrale, Der Fahrer wiederholte, es rauschte im Aether und ein Geschäft wäre getätigt gewesen, wenn es sich nicht um eine Testfahrt gehandelt hätte. Bemerkens werter Beitrag zum Wiederaufbau Zehn Jahre Mannheimer Bautreuhand- Gesellschaft mblI. Die„Mannheimer Bau- Treuhand- Gesell- schaft mbH.“(Organ der staatlichen Woh- nungspolitik) wurde im April 1950„aur An- kurbelung des Wiederaufbaus“ gegründet. Das gemeinsame Mittagessen zur Feier des zehnten Geburtstages in den„Kurfürsten⸗- stuben“ bot Anlaß zu einer imposanten Rück- schau: Ende 1959 hatte die„Bautreuhand“ 319 Bauten mit 2474 Wohnungen für rund 57,5 Millionen DM auf Grund der mit den Bau- herren abgeschlossenen Betreuungsverträge errichtet. Auf dem Programm 1960 stehen 12 Bauten mit 98 Wohnungen, die mit öffent- lichen Mitteln, und weitere 15 Bauten mit 149 Wohnungen, die ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel finanziert werden.„Ein bemerkenswerter Beitrag zum Wiederaufbau! Geschäftsführer Boos erzählte von den be- scheidenen Anfängen in beengten Räumen im Hause H I, 1-2. Der rasch zunehmende Publikumsverkehr, Schriftwechsel und Ver- handlungen mit der Badischen Landeskredit- anstalt Karlsruhe, der Städtischen Sparkasse Mannheim, den ortsansässigen Realkredit- instituten, dem Lastenausgleichsamt, dem Grundbuchamt, den Notariaten, dem Rech- nungsprüfungsamt usw. machte 1954 die Vebersiedlung in vorteilhaftere Geschäfts- räume im Sparkassengebäude D I, I-38, er- forderlich. Um die Gründung der Gesellschaft haben sich Oberbürgermeister Braun, Erster Bür- germeister Trumpfheller, Rechtsanwalt Dr. Wünsche und Architekt W. Zimmermann durch ihre Initiative große Verdienste er- Worben. Den Toten zu Ehren erhob man sich von den Sitzen: Oberbürgermeister Braun, Regierungsbaumeister Norkauer, Baumeister Franz Spies und Gipsermeister Eduard Roth haben sich durch ihr Wirken im Rahmen der Gesellschaft ein bleibendes Andenken ge- sichert. Die Bautreuhand“ hat vielen Privat- leuten bei der Wiedererstellung ihrer zerstör- ten Vermögenswerte geholfen; zur bautech- nischen und virtschaftlichen Betreuung von Bauvorhaben kamen auch Sanierungen von Bauherren, die in Schwierigkeiten geraten Waren. Die Lösung dieser Aufgaben trug dazu bei, daß kein Bauhandwerker auf sei- nen Forderungen sitzen bleiben mußte. Der Wiederaufbau von Ruinengrundstücken ist im Abklingen begriffen, die Gesellschaft wid- met sich künftig mehr der Neubautätigkeit und hofft dabei sehr auf die Unterstützung der Stadt bei der Geländebeschaffung. Oberbürgermeister Dr. Reschke sagte, die Zahlen- und Wertangaben lassen die Fülle der in zehn Jahren geleisteten Kleinarbeit nicht im entferntesten ahnen. Herr Boos hat seinen Entschluß, Geschäftsführer der Bau- treuhand zu werden, nie bereut, umgekehrt hatte es die Gesellschaft nicht zu bereuen, ihn mit der Geschäftsführung betraut zu haben. Er begrüßte den aus dem Aufsichts- rat ausscheidenden August Warnecke und wünschte dem Ersten Bürgermeister Dr. Ratzel, daß er als Aufsichtsratvorsitzender ebensoviel Freude an der„Bautreuhand“ er- leben möge wie sein Amtsvorgänger Erster Bürgermeister Trumpfheller. A. Ludwig(von F.& A. Ludwig) erinnerte an die ersten Pionier- Vorstöße in Karlsruhe vor zehn Jahren, dankte Geschäftsführer Boos im Namen der Gesellschafter für das tägliche Ringen mit dem Bürokratismus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die„Bau- treuhand“ auch weiterhin zur Verminderung der Wobhnungssorgen in unserer Stadt bei- tragen könne. F. W. k. Noller- Babs Abenteuer Die Reichweite der Funkgeräte genügt für Mannheim. Die sechs Watt UKW-Sender überbrücken ohne weiteres eine Strecke von 25 Kilometern Luftlinie. Am 1. Juni wollen die Mannheimer Taxi-Unternehmer die Er- probungen der Geräte abgeschlossen haben und aus den vier angebotenen Typen die ge- eignetsten auswählen.„Bis alle Droschken einen Sender eingebaut haben, wird es aber noch einige Zeit dauern“, meinte Taxi-Chef Mayer und stellte fest, Taxifahren sei kein Luxus., Claus prophezeite eine baldige Ver- einfachung des komplizierten Taxameter-Ta- rifes, um Mannheims Droschken auch kauf- münnisch zu modernisieren. Die Droschken seien eine Art öffentliches Verkehrsmittel und außerdem eine Visitenkarte der Stadt. No. Rätselhafter Tod im Hotel Mannheimerin in Kalserslautern Noch ungeklärt ist der Tod einer 36 jährigen Frau aus Mannheim, deren Leiche am Sonntag in einem Hotelzimmer in Kai- serslautern aufgefunden worden war. Eine Obduktion hat am Dienstag ergeben, daß sie offensichtlich an den Folgen einer Vergiftung starb. Vermutlich ist ein Pflanzenschutz- mittel die Todesursache. Wie verlautet, steht noch nicht fest, ob ein Selbstmord oder ein Verbrechen vorliegt. Die Frau war drei Tage vor ihrem Tod zusammen mit einem in Kai- serslautern stationierten amerikanischen Soldaten, der sie angeblich heiraten wollte, in dem Hotel abgestiegen. Nach dem Abend- essen war sie am Sonntag in ihr Zimmer zurückgekehrt, wo sie nach den Aussagen des Amerikaners unter seinen Augen gestor- ben ist. Wie zu erfahren war, will die in die Ermittlungen eingeschaltete amerikanische Kriminalpolizei den Soldaten auf dem Lügendetektor vernehmen. 0 Kein Straßenbahnbetrieb Zz Wischen Friedhof/ FTeudenheim Wegen Oberleitungsarbeiten auf der Feu- denheimer Strecke wird der Straßenbahn- betrieb zwischen Friedhof Mannheim und Endstelle Feudenheim ab Montag, 16. Mal, an den Tagen Montag bis Freitag in der Zeit von 8.30 bis 15.30 Uhr für die Dauer einiger Wochen eingestellt. Die Linien 10 und 16 enden während dieser Zeit in der Gleisschleife Friedhof. Der Betrieb auf der von der Straßenbahn nicht befahrenen Strecke wird durch Omnibusse aufrecht- erhalten. 8 25 km Luftlinie uberbruckt der drahtlose Sprechfunk, mit dessen Hilfe sich die Mannheimer Autozentrale mit im Stadtgebiet umher fahrenden Kraftdrosch ken(lines) verständigen kann. Bis jetzt sind allerdings erst einige Wagen mit diesem Taifun ausgerüstet. Bald jedoch sollen alle auf diese Art modernistert werden. Bilder(2) Steiger Besinnlichkeit und Freude schenken Musisches BBC-Jubiläum: 50. Konzert des Betriebschors und Orchesters Eine schöne Sitte im Betriebsleben der Mannheimer Firma Brown, Boveri& Cie, ist nun zu Jubiläumsreife gediehen: Zum 50. Mal traten die im BBC-Männerchor und im BBGC- Orchester tätigen Sänger und Musiker vor den Betriebs angehörigen auf. Vor acht Jah- ren hatte man damit begonnen. Klein war der Kreis der Mitwirkenden, der sich zunächst auf drei Solisten und ein verstärktes Sänger- quartett beschränkte. Beim 50. Konzert im Musensaal standen rund 200 Musikbeflissene auf der Bühne, der kopfstarke Männerchor und ein Orchester in großer Sinfoniebeset- zung. Die Bedeutung des Jubiläums hielt Kurt Lotz, der Vorsitzer des Vorstandes von BBC, mit Worten dankbarer Anerkennung für die uneigennützige Bereitschaft fest, den Beleg- schaftsangehörigen ein paar Stunden Besinn- lichkeit und Freude zu schenken. Dies sei um so hölier zu bewerten, als es in einer Zeit geschehe, der man übertriebene Neigungen Zehn Flaschen Wein für die Gruppe null Uebersetzer-Chef wegen Bestechung angeklagt/ Freispruch Die Anklage lautete auf passive Be- stechung. Der Angeklagte, ein Diplom- Dol- metscher, war einstmals Leiter des Bundes- Wwehr-Uebersetzungsdienstes. Zu den regel- mähgigen Besuchern des Uebersetzerdienstes gehörte ein Geschäftsmann, der Bürobedarfs- artikel lleferte. Nach dem bewährten Grund- satz„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“—. versuchte eben jener Ge- schäftsmann die Beziehungen zwischen sei- ner Firma und dem Bundeswehr- Ueberset- zungsdienst zu intensiviern. Er hatte zwar deine Leihwagen zu verschenken, aber dafür ein paar Flaschen Wein(zusammen haben die 20 Mark gekostet) und ein paar Taschen- kalender, Radiergummis und Taschenkämme (geschätzter Wert etwa acht Mark). Seit des Preuhenkönigs Zeiten werden aber solche Dinge nicht gern gesehen und weil der Uebersetzer-Chef nun mal„Geschenke oder andere Vorteile“ angenommen hatte, mußte er vors Schöffengericht. Waren jene Geschenke oder Vorteile schon recht geringfügig, so war das Ergebnis der Beweisaufnahme erst recht dürftig. Weihnachten 1956 fanden sich Angestellte der„Gruppe 0“ des Uebersetzerdienstes zu feucht- fröhlichem Tun zusammen. Gast jener Runde war der besagte Handelsmann, der einige Flaschen Wein mitbrachte. Der zweite Fall trug sich im Sommer 1957 zu. Damals unternahmen die„Nuller“ einen Betriebs- ausflug. Wiederum mit jenem Handelsmann. Dabei wurden auch einige Kleinigkeiten ver- lost und darunter waren etliche Taschen- kalender, die Kämme und die Radiergummis. Präsente des Bürobedarfshändlers. Beide Vorfälle schienen der Staatsanwalt schaft ausreichend, um die Anklage zu er- heben. Aber: Der angeklagte Uebersetzer hatte zu jener Zeit keinen Einfluß auf die Bestellung von Bürobedarfsartikeln, schon gar nicht auf die Auswahl der Firmen. Zum zweiten: Die Weihnachtsfeier wurde nicht vom Angeklagten arrangiert, Als er Vom den Tisch und forderte die Mitfeiernden auf, ein Gleiches zu tun. Mit dem Ergebnis dieser improvisierten Kollekte sollte das Weinge⸗ schenk bezahlt werden. Von der Verlosung wußte er schon gar nichts. Außerdem han- delte es sich um Geschenke, die laut Rund- schreiben des Bundesverteidigungsministe- riums„Zugaben im Rahmen des sind.. Der Staatsanwalt plädierte auf Frei- spruch. Das Gericht entschied ebenso, Aller- dings mit dem Zusatz„wegen erwiesener Unschuld“. Bliebe noch der Handelsmann: Er war mitangeklagt. Wegen aktiver Bestechung. Für die zehn Flaschen Wein muß er jetzt 5 Mark Strafe zahlen. Fürwahr ein teurer rei Bleibt nur noch stilles Verwundern bei der Frage, wieso der Uebersetzer-Boss über- haupt angeklagt werden konnte. In der Ge- richtspause äußerten sich Eingeweihte:„Das geht alles auf einen höchst privaten Rache Akt zurück. Dr. Bundesminister Ernst Lemmer S Pricht bei der CDU Im Rahmen des Landtagswahlkampfes veranstaltet die CDU heute abend, 20 Uhr, eine Großkundgebung im Musensaal des Rosengartens. Prominenter Redner ist Ernst Lemmer, Bundesminister für gesamt- deutsche Fragen, der in der CDU-Kund- gebungsreihe„Um Frieden und Freiheit“ zu aktuellen Fragen der Bundespolitik Stellung nehmen wird. Lemmer wird kurz vor der Pariser Gipfelkonferenz im besonderen auf die Probleme eingehen, die in den letzten Tagen und Wochen im Mittelpunkt aller politischen Diskussionen standen. 0 TI 2 ENV DIE NICHT , F 5 5 7 2 7 WssTEN SE Nic, s EVE VosRerf- 5 2 Sraassę Is T. 2 ,,. ſſ 55 2— 1, cn uElss vu, Ons S 5 3E ER DHHỹj, 1 DEN ORT LASS — eee, voR¹E n.? HATE HE HGH TEVS PETER KRAUS VE TES MAbchE N, NUN, V/ELEEIcHN KREι,uᷓDS S αι0, ννι. SEE HE Vοοννπιt¾. Ole fig O A E SEDA MEA eblichen“ zu materiellen Gütern vorwerfe. Das festliche Konzert hatte mit dem 2. Satz aus Schuberts h-Moll-Sinfonſe begonnen, ein hochgesteck- tes Ziel für das Laienorchester, das unter der Leitung von Willy Lessig bis auf allzu schwie- rige Stellen sauber und beweglich musizierte und sich in der Darbietung seines Repertoires noch mit Rossinis Ouvertüre zu„Die diebische Elster“, mit Verdis Triumphmarsch aus „Aida“ und populären Werken von Ziehrer und Künneke vernehmen lieg. Ein prächtiger Klangkörper ist der BBC- Männerchor, dessen Dirigent Gustav Weigand den fülligen Ton und die Akkuratesse des Singens mit viel Erfolg für die Darbietung von Schubert- und Silcher-Chören auszuwer- ten verstand. Kammermusik von Mozart, Lieder von Schubert und Hugo Wolf, Arien und Lieder aus Opern und Operetten, Werke für Klavier und Violine, teilweise zur Beglei- tung des Orchesters, vermittelten einen leb- haften Eindruck vom musischen Reservoir, auf das die Firma für solche Zwecke zurück- greifen kann., Die Gesinnung, mit der die Aus- führenden ans Werk gehen, spricht aus der Programm- Notiz, man sei sich bewußt,„dag „ Von uns vieles nicht in der Vollkommenheit 2 8 eines Berukschores oder eines Berufsorehe- Weingeschenk erführ, legte ef fünf Mans auf stau dangaboten werden kann“ Solange diese bescheidene Selbsterkenntnis anhält, werden die Konzerte auch künftig im fechten Geiste Verlaufen. mann e 2 5 Das haben Sie W²aeklich, Wenn Sie sich für den LAVAMAT, den Voll. automaten der AEG, entscheiden! Denn von nun an brauchen Sis nicht mehr selbst zu waschen: de: LAVAMAT.MãSscht Ihre Wäsche voll- kommen selbständig, wunderbar schonend und blötenrein! L AVA MA Das Zeichen dem die Welt vertraut On verbindliche Vorführung beim Fachhandel oder ih AkEG.-Ausstel- lungsraum, Mannheim, N 7, 5 Wahl- Versammlungen Donnerstag, 1 2. Mai CDU: Musensaal, 20 Uhr— Spr., Bundes- minister Ernst Lemmer. SPD: Feudenheim, Clubhaus des ASVv- Feudenheim, Lauffenerstraße, 20 Uhr— Spr.: Kandidat Md Lena Mauer, Stadtrat Fritz Esser.— Seckenheim, Vereinshaus, 20 Uhr— Spr.: Kandidat Bürgermeister Walter Krause, Fritz Kurz. DG:„Rheinhäuser Hof“, Ecke Secken- heimer Heinrich Lanzstrage, 20 Uhr— Spr.: Willi Brandt. GB/BHE:„Feldschlößchen“, Käfertaler Straße 178, 20 Uhr— Spr.: Kandidaten E. Ennulat, Dr. Kreutzmann.„Hubertus- burg“, Lindenhof, Windeckstraße 20 Uhr— Spr.: Kandidaten E, Reddemann, Dr. Kreutz- mann. FDB: Wallstadt,„Pflug“, Mosbacher Straße 26, 20 Uhr— Spr.: Kandidaten Hein- rich Starke, Georg Mohr. Das Sommerbad im Herzogenriedpark ist ab Sonntag, 15. Mai 1960, vorerst täglich ab 9 Uhr geöffnet. 0 8 6 972 12 K. er e te ne 8 er 1 * 83 2— er 4— b * 9 05 Nr. 110 Donnerstag, 12. Mai 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRICRNTEN(2) Seite 5 Fortschritt: Erstes„Motel“ in Mannheim EK. Weber eröffnete es an der Autobahn-Ausfahrt Sandhofen Das Hotel mit Zukunft am Rande der Stadt heißt nicht mehr Hotel, sondern„Motel“. Das„M“ an Stelle des„H“ ist dem Wort Motor entnommen und damit ist schon mehr oder weniger alles gesagt. Das Motel geht einen Schritt weiter über das bisherige Rasthaus an der Autobahn oder den großen Bundesstraßen hinaus. Uebernachtungsstätte für Mensch und Motor zugleich will das moderne Motel sein(lauter„M“), wobei sich noch folgende interessante Zukunftsperspek- tive für die Hotellerie ergibt: Nicht nur die Parkplatzfrage in der Innenstadt wird immer schwieriger, auch die Lärmbelästigung für Hotelgäste wird immer schlimmer. Doppelte Zukunftsaussichten also für das Motel, das seine Standorte am Rande der großen Stadt hat. Das erste Haus dieser Art in Mannheim eröffnete gestern in unmittelbarer Nähe der Autobahn- Aus- und Einfahrt Nord Kurt Weber, 38, Inhaber des bekannten Cafés Weber in Sandhofen. Wunderbar, im Grünen gelegen, neben der ebenfalls bekannten Esso-Tankstelle mit Abschleppdienst(Schömig), nur wenige hun- dert Schritte von der Autobahn entfernt, präsentiert sich der schmucke Neubau als Haus im modernen Stil, dessen gesamte Ein- richtungen, gleichgültig ob im Frühstückszim- mer, Restaurant, Tagesgaststätte oder in den 18 Einzel- und 8 Doppelzimmern, vor- bildlich genannt werden dürfen. Hier haben die Heidelberger Innenarchitekten Zessin/ Mehrle gute Arbeit geleistet und der Bau- herr hat an nichts gespart. Alle Zimmer ha- ben Brause oder Bad sowie Zimmertelefon mit Direktanschluß. Rationell der Auto- Abstellpark mit 18 überdachten Standplät- zen unter dem Motel und 60 Parkmöglich- keiten im Freien. Dazu Dachterrasse(nur für Uebernachtungsgäste), kleine Grünanlage mit Springbrunnen im Freien. Eine Gesamt- planung, die für sich spricht, von der Idee her in der Geländenutzung überzeugt und somit dem planenden Mannheimer Architek- ten Heinrich Mündel junior ein gutes Zeugnis ausstellt. Ansonsten: Stahlbeton- kelettbau, schallschluckende Wände und ein Möblement in den Gastzimmern, das den Ansprüchen eines erstklassigen Hotels ent- spricht. Oberbaurat Merz von der Stadtverwaltung hielt eine kleine Eröffnungsrede, jedoch nicht in seiner Amtseigenschaft, sondern als alter Freund des Hauses Weber, Sandhofen. Archi- tekt Emil Spickert sprach anschließend über technische Einzelheiten und verwies darauf, daß er lediglich für die Bauleitung, nicht für Auf der Suche nach dem Unbe- kannten, der am frühen Samstagmorgen die 32 Jahre alte Berlinerin Brunhilde Kruschewski ermorden wollte, kam den Kriminalbeamten beinahe unerwartet wertvolle Hilfe. Brunhilde Kruschewski hatte vor zwei Tagen behauptet, sie habe mit dem Täter bei der Fahrt in den Wald einen Bahnübergang passiert. Dabei sei ein Schrankenwärter aus einem barackenähnlichen Gebäude gekommen und habe erst die Schranken öffnen müssen. 5 Dieser Schrankenwärter konnte ermittelt werden. Er überwacht den Bahnübergang Panzerstraße(südlich der Blumenau, nördlich der Autobahn). Seine Aussage: Am Samstagfrüh zwischen 3.30 und 4 Uhr habe an der geschlossenen Schranke ein amerikanischer Wagen an- gehalten. Er konnte sich auch an das amerikanische Nummernschild entsinnen (ohne die Nummer angeben zu können). Auch die Wagentype konnte der Schran- kenwärter nicht genau bestimmen. Nach seinen Schilderungen kämen folgende Typen in Frage: Chevrolet, Oldsmobile, 4 i Tall. Ktunctesski: Dem Täter auf der Spur? Wichtige Aussage eines Blumenauer Schrankenwärters gen Kofferraum. N Ford oder Opel Kapitän, jeweils von älterer Bauart, in diesem Fall ohne gro- Der Schrankenwärter erkannte deutlich zwei Personen, einen blonden, schmalen, breitschultrigen Mann mit langer Nase und eine auffallend blonde Frau. Der amerikanische Wagen pas- sierte den Uebergang und fuhr die Pan- zerstraße entlang in den Wald hinein. Die Schranken wurden wieder geschlos- sen. Der Schrankenwärter erklärte, die Schranke sei fast immer geschlossen, da die Panzerstraße höchst selten befahren werde. Er sagte weiter mit Bestimmt- heit, das amerikanische Fahrzeug sei nicht mehr zurückgekommen. Inzwischen erfolgte eine Gegen- überstellung von Schrankenwärter und Frl. Kruschewski. Die Berlinerin er- kannte sofort den Schrankenwärter. Die Kriminalpolizei sucht nun drin- gend Personen, die zwischen 4 und 5.45 Uhr auf dem Grenzweg im Eäfertaler Wald und in der Nähe des Wasserwerks einen amerikanischen Wagen gesehen haben. D. Pr. die Planung verantwortlich zeichnet. Unter den Festgästen war Ruth Glasmacher als Vertreterin der Mannheimer Treufinanz Dr. Bosch KG., die an der Finanzierung des Baues maßgeblich beteiligt ist. Welchem Bedürfnis die neue Anlage ent- spricht, mag daraus hervorgehen, daß eigent- lich erst diese Woche eröffnet werden sollte. Aber Hausherr Weber öffnete an die Tür pochenden Kraftfahrern bereits zu Ostern, als die Zimmer noch nicht komplett einge- richtet waren. Man kann in etwa abschätzen, wann weitere Motels rund um Mannheim gebaut werden!-kloth Aus dem Polizeibericht: Pkw überschlug sich Fahrer fuhr zu schnell Gegen 22 Uhr schleuderte auf der neuen Umgehungsstraße bei Käfertal ein Per- sonenwagen in einer Rechtskurve. Durch die hohe Geschwindigkeit kam der Wagen von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt. Der Wagen mußte abgeschleppt werden. Sachschaden etwa 3000 Mark. Teure amerikanische Zigaretten Nach Mitternacht stellte eine Polizeikon- trolle bei Käfertal einen Radfahrer, dessen Vehikel verschiedene Mängel hatte. Den Be- amten fiel dabei ein Sportsack des Ange- klagten auf, aus dem eine Stange amerika- nischer Zigaretten herauslugte. Bei der Ueberprüfung fanden die Polizisten noch eine weitere Stange. Beide will der Mann von einem unbekannten Amerikaner gekauft haben. Die nicht verzollten und unversteuer- ten„Glimmstengel“ wurden eingezogen. Langfinger fanden Bargeld Unbekannte schlugen die Fensterscheibe der Büroräume eines Unternehmens im Ha- kengebiet ein. Sie durchsuchten während der Nacht die Schreibtische und fanden einen Geldbetrag, dessen Höhe noch nicht genau ermittelt werden konnte. Junger Herumtreiber im Bahnhof Ein 16jähriger Lehrling wurde im Haupt- bahnhof von der Bahnpolizei aufgegriffen, weil er durch seinen verwahrlosten Zustand aufgefallen war. Die Kriminalpolizei stellte kest, daß der Junge in Schwetzingen einen EKlosk und einen Zigarettenautomaten aufge- brochen hatte, wobei ihm unter anderem etwa 80 Mark in die Hände gefallen waren. Der Festgenommene hat gestanden. Immer wieder Vorfahrtsfehler Auf der Kreuzung Talstraße/ Am Schel- menbuckel in Feudenheim stießen zwei Per- sonhenwagen hart zusammen, weil einer der Fahrer die Vorfahrt nicht beachtete. Zwei mitfahrende Frauen wurden am Kopf ver- letzt. Nach ambulanter Krankenhaus- Behandlung konnten sie wieder entlassen werden.— in unmittelbarer Nähe der Autobahn- Ausfahrt Mannheim Nord, In Sandhofen, wurde gestern das erste„Motel“ der Stadt von der bekannten Sandhofener Konditorei Weber erößnet. Damit hat die jüngste und modernste Form der Gastronomie und Hotellerie auch in Mannheim Eingang gefunden. Ursprungsland des Motels— der„Erholungsstätte für Mensch und Motor“— ist natürlich Amerika(vgl. nebenstehenden Bericht). „Freiheit mehr wert Bild: Bohnert& Neusch als Ministersessel“ Paul Riedel auf einer FDP- Wahlversammlung zur Allparteien-Regierung „Auf der einen Seite eine fast überschäu- mende Konjunktur, auf der anderen Seite hängt über uns eine Ratlosigkeit, so etwas wie eine Aschermittwochstimmung“ sagte der stellvertetende Bundesvorsitzende der FDP, Hans Lenz(Trossingen) am Donnerstagabend auf einer FDP. Wahlversammlung im Mozart- saal des Rosengartens. „Ich reise in diesen Wahlkampf mit leich- terem Herzen als vor vier Jahren“, gestand Hans Lenz. Damals habe die FDP in einer schweren Krise gesteckt, jetzt stehe die Partei — abgesehen von Kleinigkeiten— wieder geschlossen da. Die Ablösung von Reinhold Maier durch Erich Mende sei in Freundschaft erfolgt, die Partei habe wieder Auftrieb. Paul Riedel, der Kandidat des Wahlkreises Mannheim-Stadt III, brauchte nach einem Wort von Konrad Hausmann nicht durch einen zweiten Redner auf Hochglanz poliert werden. Der ehemalige Beigeordnete für Wirtschafts- und Grundstücksfragen der Stadt Mannheim glänzte selbst:„Wir Mann- heimer sollten durch jemand im Landtag ver- treten sein, der Mannheim kennt.“ Es gebe viele Dinge, die nicht durch die Parteien, son- dern durch die Städte entschieden würden. Paul Riedel verwies auf die Städte Karls- ruhe, Heidelberg und Pforzheim, deren Ab- geordnete an einfſußreichen Stellen sitzen. „Wie ist Mannheim groß geworden?“ fragte Riedel weiter und antwortete: durch seine Wirtschaft, nicht allein durch die gro- Ben Unternehmer, auch durch die kleinen Betriebe und die qualiflzierte Facharbeiter- schaft. Deshalb müsse man verlangen, daß ein Mannheimer Abgeordneter etwas von Wirtschaft versteht. l Zur Frage der Allparteienregierung sagte Riedel, die FDP verkaufe ihre Freiheit nicht für einen Ministersessel, sie wolle bei der Auswahl der anderen Minister mitsprechen. Arö. Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„CAMPING wie noch nie!“ der Firma Engelhorn& Sturm, Mannheim, O 5, an den Planken, bei. führt gehören zusammen, wenn wir uns wieder gesund und froh fühlen schenkt erholsamen Schlaf. So Galama Spannkraft und Frische. Bekanntmachungen Geldrerkehr ohne Vorkosten ——— Mannheim. O 7. 14. b 30 bis 20 bu 400b— Bar*. edlite zu besond. günst. 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Während das eine gar werden sollte und das andere braun, verließ er die Wohnung, um einige Einkäufe zu er- ledigen. Die Zeit, die er zum Einkaufen denötigte, war allerdings wesentlich län- ger, als die Zeit, die das Essen zum Gar- werden drauchte. Aus dieser Differenz entwickelte sich folgendes: Das Kotelett wurde erst braun, dann troccen, dann durch und durch schwarz und als es einen hohen Grad von Unge- nießbarkeit erlangt hatte, fing es an zu qualmen. Parallel verlief die Entwicklung des Sauerkrauts. Als der Kotelett-Besitzer seinem Haus zustrebte, sah er einmal seine Nachbarin(die in alarmieren Wollte), zum anderen dichten Qualm, der aus den Fenstern quoll. An sein Kotelett dachte er nicht, weil Koteletts, von Sauer- kraut gar nicht zu reden, normalerweise nicht qualmen. Die Bewohner der Straße dachten selbstredend auch nickt an Kote- letts. Sie sanken dunklen Rauch und alarmierten die Feuerwehr, die prompt mit einem Löschzug anrüchte. Dazu amen etwa 500 Schaulustige und eine Funk- streife. Zu löschen gab's nickts. Die Feuer- wehr konnte lediglich unseren Mann vom Zustand seines Abendessens informieren. Merke: Wer den Schaden hat, spottet eden jeder Beschreibung D. EE ist eine . „Zauberwelt der Berge“ Hapag-Lloyd zeigte Filme Betreut von aufmerksamen Pagen und unterhalten von hübschen mitreisenden jungen Damen ließ man sich von den schnel- len Rädern des Touropa-Fernexpresses in die ferienfreudige„Zauberwelt der Berge“ brin- gen. Man durchstreifte das romantische Berchtesgadner Land, erlebte Salzburg„im Wechselspiel von heiterer Lebensfreude und tiefer Innerlichkeit“, schwamm in den Seen des Salzkammerguts, schwebte mit Lift und Seilbahn zu blumigen Almen und in die Region des ewigen Schnees, machte im Ziller- tal halt und bummelte auf Innsbrucks Maria- Theresien-Straße: Der dicht besetzte groge Hörsaal der Wirtschaftshochschule war voll Urlaubsseligkeit, als das Hapag-Lloyd-Reise- büro mit zwei gefälligen von Heinz Pollmann gedrehten Breitwand-Farbfilmen in die klas- sischen Ferienparadiese der Alpen zwischen Salzburg und Tirol entrückte, wobei ein ge- nußreicher Abstecher auch in das oberbayri- sche Ruhpolding zum bajuwarisch bunten Fünfundzwanzig-Jahres-Fest seiner„Ent- deckung“ durch den Touropachef Dr. Degener Führte. Nicht„abwegig! war auch ein kurz- film-langer„Sommertag am Bodensee“ mit Wasser- und Bummelseligkeit zwischen Meersburg, Ueberlingen und Mainau. ak „Tempo“-Wagen- Sonderschau Nutzfahrzeuge für jeden Zweck In einer Sonderschau auf dem alten Meß- platz stellte die Mannheimer„Tempo“-Groß- Handelsfirma„Vögele und Scheid“ Spezial- fahrzeuge für jeden Zweck vor. Neben den Schnelltransportern„Wiking“,„Rapid“ und „Matador“ als Hoch- und Tieflader mit Prit- schen von 2,75 bis zu 3,50 Metern Länge Waren Möbeltransporter, Heizöl-Tankwagen, Viehtransporter, Kombiwagen und Klein- busse ausgestellt. Alle Typen zeichneten sich durch geräumige Führerhäuser und hohen Fahrkomfort aus. Die Schau ist heute in Schwetzingen am Schloßhßeingang zu besich- tigen.) Sto „Fremdarbeiter“ einer vergangenen Epoche gibt es nicht mehr: Aufgabe: Betreuung der ausländischen Arbeiter 3800 arbeiten zur Zeit in Mannheim/ Mehrere Tausend werden noch erwartet Eine erfreulich große Resonanz in Kreisen rhein-neckar-städtischer Wirtschaft sowie bei den karitativen Vereinigungen und Arbeitgeberverbänden fand die Ein- ladung des Mannheimer Arbeitsamtsleiters Dr. Weber zu einem Gespräch über die Betreuung ausländischer Arbeitskräfte, die für die Besetzung der rund 7000 offenen Arbeitsplätze aus verschiedenen europäischen Staaten in Mannheim bereits einge- troffen sind und in den nächsten Wochen und Monaten in verstärktem Umfang noch erwartet werden. Wie Direktor Weber m itteilte, sind gegenwärtig 3800 ausländi- sche Arbeitnehmer im Arbeitsamtsbezirk Mannheim tätig. Den größten Anteil stel- len die Italiener(rund 1700). Auch den bisher 250 spanischen Arbeitnehmern wer- den in den nächsten Wochen weitere Landsleute folgen. Ebenso werden verstärkt griechische Arbeitnehmer erwartet. Die 1400 übrigen ausländischen Arbeiter in Mannheim setzen sich aus 200 Jugosla- wen, zahlreichen Oesterreichern und Ange- hörigen anderer europäischer und außer- europäischer Staaten zusammen. Weber: „Alle haben sich durchaus bewährt, die Personalleiter der Mannheimer Betriebe sind mit Leistung und Verhalten allgemein zufrieden“. Es sei dringend notwendig, sich von der„Fremdarbeiter- Vorstellung“ aus der Nazizeit zu lösen. Das Gastland Bundesrepublik nehme Arbeitskräfte be- freundeter europäischer Partner auf, die in der ersten Zeit ihrer Eingewöhnung— un- gewohnte Arbeitsbedingungen, unbekannte Kost der Verständnisbereitschaft ihrer deutschen Kollegen und Chefs bedürften: „Ausschlaggebend ist auch hier der erste Eindruck: Wie sie untergebracht werden, wie man sie behandelt.“ Arbeitsamtsemp- fehlung: Getrennte Schlaf- und Aufenthalts- räume, eigene Küche, in der heimische Spe- zlalitäten von den Ausländern selber zube- reitet werden können.„Wenn die Unter- kunft nichts bietet, suchen Sie ihre Vergnü- gungen außerhalb.“ Tisch und Stuhl genüg- ten nicht. Ein Rundfunkgerät, aus dem die heimatlichen Sender abgehört werden könn- ten, heimatliche Zeitungen und Unterhal- tungsspiele zählten mit zu den Vorausset- zungen einer einwandfreien Betreuung. Bei Einzelunterbringung sei darauf zu achten, daß die Vermieter„kein ungebühr- lich lukratives Geschäft“ machten. Niemand dürfe vergessen, daß die ausländischen Ar- beitnehmer deswegen in die Bundesrepublik kämen, weil sie der großen wirtschaftlichen Not ihrer Familien abhelfen wollten.„Fast alle schicken den größten Teil ihres Ver- dienstes nach Hause.“ Viele Italiener näh- men freiwillig und auf eigene Kosten an den Sprachkursen der Volkshochschule teil. Diese Möglichkeit sollte allenthalben geschaffen und zur Teilnahme angeregt werden. Es Wäre wünschenswert, wenn in jeder Be- triebsgemeinschaft ein Deutscher die Lan- dessprache seiner ausländischen Kollegen beherrsche, um Schwierigkeiten im Arbeits- ablauf zu vermeiden. Der Gedankenaustausch und landsmann- schaftliche Kontakt ausländischer Arbeits- Kräfte, so betonte Dr. Weber, sei auch über den Werkraum hinaus zu ermöglichen. Man solle diese Treffen nicht dem Zufall über- lassen, sondern gesellige Veranstaltungen organisieren.„Die liebste Feierabendbeschäf- tigung der meisten Ausländer sind zwar die Ueberstunden am Arbeitsplatz, um möglichst viel sparen und nach Hause schicken zu kön- nen, wo aber die Räume dazu vorhanden Sind, genießen sie auch die Geselligkeit.“ Dabei solle man ihnen jedoch keine Feier- VDI- Veranstaltung im Mozartsaal: abend-„ Gestaltung“ nach deutscher Auffas- sung aufzwingen. Der baden- württembergische Caritasver- band hat es übernommen, in den einzelnen Städten und Stadtteilen für die erforder- lichen Treffpunkte— in Gemeinde- und Ju- gendsälen der katholischen Pfarrkirchen usw.— zu sorgen. Auch die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung will sich an der Betreuung ausländischer Arbei- ter„durch finanzielle und sachliche Leistun- gen“ beteiligen. In der Diskussion wies der Vertreter des Gewerbeaufsichtsamtes auf die Wichtigkeit des Sprachunterrichtes hin.„Jeder Auslän- der muß die an den Maschinen befestigten Vorschriften sowie die Anweisungen der Vorarbeiter und Betriebsleiter verstehen.“ Vertreter verschiedener Betriebe beklagten sich über die langwierige Geschäftsmethode des Ausländermeldeamtes in L 6, das zur Bearbeitung eines Vorganges oft viele Wo- chen benötige. Kö. Ehemalige Ulanen in der Oggersheimer Reithalle Wie alljährlich trafen sich ehemalige Ulanen am zweiten Sonntag im Mai. Ort des zwanglosen Wiedersehens der alten Kame- raden war diesmal Mannheim. In Carl Betzlers Hotel, der selbst einst als Ulane diente, wurde zu Mittag gegessen. Anschlie- Bend führten die Mannheimer und Pfälzer Kameraden ihre Gäste— die zum Teil aus entfernten Orten im Omnibus angereist waren— über die neue Rheinbrücke nach Oggersheim. Dort wurde die neue Reithalle besichtigt. Abschluß des erlebnisreichen Tages War eine schlichte Wiedersehensfeier in Dürkheim, die der dortige Verkehrsver- ein gestaltete. 0 Antarktis: Ein Jahr im„Eiskeller der Erde“ Professor Hoinkes, An jenem denkwürdigen Abend, als die Nachricht um die Welt lief, der Südpol sei entdeckt worden, war der bekannte deutsche Schlußredakteur des Berliner Tageblatts. Da schlossen war, setzte er die Nachricht als mischtes“. Als am nächsten Morgen sämtliche in großer Aufmachung auf der ersten Seite Vorwurf seiner Kollegen mit dem Hinweis, Feuilletonist und Journalist Victor Auburtin der Umbruch der Zeitung so gut wie abge- Fünf-Zeilen- Meldung in die Spalte„Ver- Tageszeitungen die Entdeckung des Südpols bekanntgaben, verwahrte er sich gegen den man habe ja immer schon gewußt, daß es einen Südpol gebe. Inzwischen kann die Wissenschaft auf mehr als ein Halbjahrhundert Antarktis forschung zuruchbliccen— ein Zeitabschnitt, in dem tausende Männer ihr Leben einsetzten, die Rdtsel um den sechsten Erdteil des Südpolurgebietes aufzuklären. 1909 entdeckte Shackleton den magneti- schen Südpol. Am 14. Dezember 1911 erreichte Roald Amundsen, am 8. Januar 1912 Robert Falcon Scott den Südpol. Scott starb auf dem Rückweg. Seitdem sind unzählige Expeditio- nen in den„Eiskeller der Erde“ gestartet worden. Eine davon war die„U.S.-Antarktis- Expedition 1957%8“, an der auf Einladung der National Academy of Sciences Washing- ton der Direktor des Institutes für Meteoro- logie und Geophysik der Universität Inns- bruck, Professor Dr. Hoinkes, teilnahm. Am Montagabend gab er im vollbesetzten Mozart- saal während einer Veranstaltung des nord- badisch- pfälzischen Bezirksvereins deutscher Ingenieure einen quicklebendigen und wohl- tuend„un akademischen“ Einblick in Metho- dik und Arbeitsbedingungen der Antarktis- forschung, ergänzt durch ausgezeichnete Farbaufnahmen. Das Südpolargebiet ist 14,2 Millionen Quadratkilometer groß, bestehend aus der 13,1 Millionen Quadratkilometer großen Ant- Ar ktika, dem Südpolfestland und der um- gebenden Inselwelt. 99,5 Prozent dieses rie- senhaften Gebietes sind von Eis bedeckt, das an seiner mächtigsten Stelle einen Durch- messer von 4200 Meter aufweist, während die Normalstärke der Eisdecke zwischen 3000 bis 3500 Meter beträgt.„Menschenfreundliche Utopisten“ hätten den Vorschlag gemachit, die Eisdecke des Südpolkontinents mit Atom- energie zu schmelzen.„Dann würde der Spie- gel aller Meere dieser Welt um 50 bis 60 Meter Ansteigen.“ Professor Hoinkes arbeitete ein Jahr lang in einer der sieben amerikanischen Stationen in der Antarktis, die den Namen„Little America“ trägt. Hundert Menschen in 25 Häu- sern, die während der acht Monate dauernden Winternacht von Schnee und Eis bedeckt sind. Doch das Leben der Polarforscher heute ist mit den Strapazen der Avantgardisten zu Beginn des Jahrhunderts nicht vergleichbar. Neben der wissenschaftlichen Tätigkeit, dem Ablesen der Instrumente, dem Registrieren ionosphärischer Verhältnisse, stehen umfang- reiche Bibliotheken aller Wissensgebiete, eine Diskothek mit Langspielplatten aller Musikbereiche und 250 abendfüllende Spiel- filme zur Verfügung. Die Außentempera- turen von minus 35 bis 50 Grad im Winter Innsbruck, berichtete über seine Teilnahme an einer US- Expedition werden während der vielen Monate dauern- den Sommerzeit, in denen die Sonne ohne Unterbrechung am Himmel steht, von Tem- peraturen um minus acht Grad abgelöst. Die Tierwelt der klimatischen Verhältnisse wegen auf Pinguine, Seelöwen und Seeleoparden beschränkt, die zutraulich zwischen den Rau- penschleppern umherwatscheln oder sich über das Gebahren der Menschen aufgeregt unter- Halten. Die Farbaufnahmen vermittelten Ein- drücke von dem höchsten Berg der Antarktis, dem 6100 Meter hohen Mount Sidley im Maria-Byrd-Land, dem Markham(4600) im Viectoria-Land, dem Andrew Jackson(4500) im Grahamland und dem tätigen Vulkan Erebus(4023) im Victoria-Land. Um den Südpol dehnt sich eine Hochfläche von über 2500 Meter. Die tiefste Temperatur, die dort gemessen wurde, betrug minus 83 Grad. Der größte Gletscher ist 200 Kilometer lang, 40 Kilometer breit. Elf Nationen unterhalten in der Ant- arktis in friedlichem Wettstreit Forschungs- stationen. Ende vergangenen Jahres wurde auf einer Konferenz in Buenos Aires be- schlossen, während der nächsten dreißig Jahre keine politischen Gebietsansprüche anzu- melden. Die Antarktis als das Land der un- erhörten Ausmaße, der erbarmungslosen Temperaturen und harten Lebensbedingun- gen wurde von Professor Hoinkes auf eine Weise interpretiert, die jeden der rund 200 Gäste in Forschungsreisende vom bequemen Polstersessel aus verwandelte. Jeder nahm an diesem Unternehmen teil. Und ein gröhßeres Lob ist wohl kaum vorstellbar K. Termine Almenhof- Schule: 12. Mai, 20 Uhr, Eltern- versammlung in der Almenhof-Schule. Dr. Schneider referiert über Geschlechtsreife und Geschlechtserziehung. Freireligiöse Gemeinde: 12. Mal, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Arbeitskreis, Ein- führung in Goethes„Faust“ Dr. Schlötermann). Arbeitskreis für gewerblichen Rechtsschutz: 13. Mai, 17.30 Uhr, Wirtschaftshochschule, Hör- saal 135, Referat von Rechtsanwalt Dr. Erwin Neumann, Stuttgart,„Der Konzern im gewerb- lichen Rechtsschutz“. CVJM: 12. Mai, 19 Uhr, K 2, 10,„Europa schläft aufrecht“— Arbeitsgemeinschaft mit W. Erl.— 20 Uhr Klub berufstätiger Mädchen. 18 Uhr Englisch-Kurs für Fortgeschrittene, 19.30 Uhr für Anfänger. Fotofreunde: Ausstellung der Fotogruppe der Bundesbahn in B 1, 1, von 10 bis 19 Uhr. Abendakademie- Veranstaltungen am 12. Mat: Kunsthalle, 20 Uhr, Lichtbildervortrag von Dr. Faber,„Abenteuer Israel“;— Wirtschaftshoch- schule, 20 Uhr, Vortrag von Dr. Tiegel,„Ge- sundheitspflege des alternden Me. Club„Graf Folke Bernadotte“: Mai, 20.00 Uhr, D 4. 15,„Saure Wochen— 129 Feste“ Frau Dr. M. Cornely). Deutscher Naturkundeverein: 12. Mai, 19.30 Uhr, E 2. 1, Farbdiabericht über die Studien- kahrt an Ostern 1960 nach Neapel usw. von Dr. Karl-Otto Müller, Egon Müller. Kneipp-Verein: 12. Mai, 20 Uhr, Wirtschafts- hochschule, öffentlicher Vortrag von Dr. med. W. Tiegel,„Gesundheitspflege des alternden Menschen“. Katholisches Bildungswerk: 12. Mai, 20 Uhr, Auditorium Maximum Wirtschaftshochschule, Vortrag von Prof. Dr. A. Hilckman, Mainz, „Rußland und der Westen im Licht einer Wis- senschaft von den Kulturen“. ARK B Solidarität Mannheim: 12. Mai, 20.00 Uhr,„Braustübl“, U 5, 1. Monatsversammlung; 5,50 DM für Fahrt ins Blaue(26. 5.) entrichten. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 12. Mai, 18 bis 19.30 Uhr. Arbeitsgemeinschafts- raum,„Graphologische Uebungen an Schüler- handschriften“(Dr. K. Brauch). Der kleine Kammerspielkreis Mannheim veranstaltet am 12. Mai im Städtischen Alters- heim Lindenhof um 20 Uhr einen Goethe-Abend. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften. Mitteldeutsch- lands: 12. Mai, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. BDA/ BDB: 12. Mai, 17 Uhr, gr. Saal In- dustrie- und Handelskammer, L I. 2, Lichtbil- dervortrag von Baudirektor Willing,„Planen und Bauen in Mannheim“. VDI/ AVT: 12. Mai, 14.30 Uhr, Vortragssaal Hauptlaboratorium B ASF, Vortragsreihe „Schnecken maschinen“; Sprecher: W. Blatten- feld. Ing. H. Goller, Ing. H. Volland. MGV Concordia Männerchor Gartenstadt veranstalten am 14. Mai, 20 Uhr, in der Aula der Wirtschaftshochschule ein Chor-Serenaden- Konzert mit Werken von Schubert, Kracke, Schoeck, Cassado, Rumler. Wir gratulieren! Friedrich Unger, Mann- beim, Mittelstraße 64, wird 70 Jahre alt. Emil Exner, Mannheim-Neckarau, Neckarauer Str. 89, begeht den 75. Geburtstag. Heinrich Hocker, Mannheim-Feudenheim, Scheffelstraße, voll- endet das 83. Lebensjahr Maria Arnold, Mannheim, Werderstraße 9, kann auf eine 252 jährige Tätigkeit bei Firma Lotterie-Sstürmer zurückblicken. Wohin gehen wir? Donnerstag, 12. Mai Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Der Vogelhändler“(f. d Theater- gemeinde Nr. 10612120, freier Verkauf); Klei- nes Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr:„Jennne oder Die Lerche“(Miete B, Halbgr. II, Th. G. Gr. B, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, ge- schlossen; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.15 Uhr: Zweiter Ballettabend ODonnerstag- Miete, freier Verkauf). Filme: Planken, Großes Haus:„Herrin der Welt“; Kleines Haus: zlirosbhima mon amour“; Alster:„Der Sündenbock“; Schauburg:„Be- herrscher der Meere“; Scala:„Der Teufelsschü- ler“; Capitol:„Die den Tod nicht fürchten“; Alhambra:„Freddy und die Melodie der Nacht“; Universum:„Marili“; Kamera:„Die Saat der Gewalt“; Kurbel:„Ganoven, Halunken, flotte Weiber“; Palast:„Er kam, sah und siegte“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Gas— Oil“; Abendstudio im City:„Manche mögen's heiß“. Sonstiges: Studio der Gedok, Feudenheim, Liebfrauenstr. 19, 17.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung Inge Müller- Scheck, Freiburg. Weitere Lokalnachrichten Seite 9 2. Sie gewinnen denn die schmutzab weisenden Gardinen aus TREVIRA sperren Zeit und Arbeit. Kein Bügeln und Spannen kein Einlaufen mehr! Nach der Wäsche neß Wieder dufhängen- das ist alles Diese Vorteile und gleichbleibende Quclität garanfieren das Sötesicherungszeichen die„Doppelhand“ und laufende Kontrollen der Farbwerke Hoechst AG. bei der Verarbeitung. 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Mai 1960 AUS DEN BUMDESLINDERN Selte 7 Der millionste Auswanderer flog nach Ubersee Ein Schicksal für viele: Der Lette Suritis will in Amerika endlich Ruhe und Heimat finden MU nehe n. Allein durch Vermittlung des zwischenstaatlichen Komitees für Europäische Auswanderung GCEMW) konnte seit 1952 eine Million Menschen aus Europa in überseeischen Ländern eine neue Heimat finden. Mit einem Abschiedskuß der Filmschauspielerin Maria Schell, zahlreichen Geschenken und einer Feder aus dem Hauptschmuck eines Häuptlings des Münchener Cowboy-Clubs versehen, trat am Dienstag der elfjährige Andreis Suritis als Millionster Auswanderer seine Reise in die neue Welt an. Mit ihm reisten vom Flughafen München-Riem aus sein Vater und 80 andere Auswanderer. Die Familie Suritis, die aus Lettland stammt und seit 1945 in Bayern lebt, wird in Kalamazoo im amerikanischen Staat Michigan ein neues Leben beginnen. Als der Lette Alexander Suritis am Diens- tag, dem 10. Mai, nachmittags auf dem Münchner Flughafen Riem ein Flugzeug be- stieg, das ihn nach Amerika bringen sollte, wechselte er zum vierzehnten Mal in seinem 48 jährigen Leben den Aufenthaltsort. Dies- mal, wie er hofft, zum letzten Mal, denn Amerika soll für den Flüchtling Suritis eine neue Heimat werden. Das Flüchtlingsschicksal der Familie Su- ritis ist nur eines von vielen. Daß man es in Feinappretur Perla macht Sommerkleider ohne zu härten. „ Biafach kaltlöslichl 8/60 N Zeltungen, Rundfunk und Fernsehen er- zählen wird, ist Zufall: Vater Suritis und sein elfjähriger Sohn Andrej sind die Auswan- derer Nummer 999 999. und 1 000 000., die das „Zwischenstaatliche Komitee für Europäische Auswanderung“ nach Amerika bringt. Mutter Larissa Suritis und die beiden jüngeren Söhne Janis, 9, und Danis, 7, warten schon seit zwei Monaten in Kalamazoo im Staate Michigan auf den Rest der Familie. Aber selbst bei sorgfältiger Auswahl hätte man kaum ein beispielhafteres Schicksal eines Menschen, der in den zerrissenen Rand- gebieten Europas beheimatet war, finden können als das des Alexander Suritis. Als Sohn lettischer Eltern wurde Alexander in Kumen in Sibirien geboren. Sein Vater hatte sich dort als Molkerei-Fachmann zur Zaren- zeit einen soliden Wohlstand aufbauen kön- nen. Die November-Revolution des Jahres 1917 brachte die Familie um Haus und Hof. Alexanders Vater überlebte den Verlust seines Vermögens nicht. Die Familie, Mutter und vier Söhne, flüchtete sich nach Wemden in Lettland, wo der Großvater noch ein Haus besaß. Alexander Suritis durfte in Riga auf das Realgymnasium gehen und dort 1934 das Abitur machen. Er studierte Elektro- und Radiotechnik auf dem Rigaer Technikum und auf der lettischen Schiffsmarineschule, wo er zum Bordfunker ausgebildet wurde. Nach einer längeren Zeit als Bordfunker erhielt Suritis eine Stelle beim Radio-Tele- graphendienst der lettischen Post. Es kam der Krieg und es kamen zuerst die Russen und dann die Deutschen. Den Spezialarbeiter Das Atomzentrum bei Jülich Arbeitsbeginn in diesem Monat Ein Richtfest nach dem anderen Jülich. Im nordrhein- westfälischen Atom- zentrum im Hambacher Forst bei Jülich be- ginnt die wissenschaftliche Arbeit. Noch in diesem Monat wird Professor Dr.-Ing. Wil- helm Fucks von der Technischen Hochschule Aachen sein Institut für Kernverschmelzung beziehen. Einer riesigen Baustelle gleicht heute das 1,3 Quadratkilometer große Gelände des Atomzentrums. Alle paar Wochen begeht man ein Richtfest. Fünf der zehn Institute, die Ueberwachungsstelle für Strahlenschutz und das Verwaltungsgebäude präsentieren sich bereits im Rohbau. Bis Ende 1961 soll die erste Baustufe abgeschlossen sein. Der Kostenanschlag beläuft sich auf 170 Mil- lionen Mark. Eingeweihte verraten jedoch, daß man warscheinlich 200 Millionen Mark benötigen wird. Allein 85 Millionen Mark schlucken die Hochbauten Inzwischen sind außerhalb des Atomzen- i trums in und um Jülich die ersten 70 Woh- nungen für Mitarbeiter entstanden. 500 kom- men im nächsten Jahr hinzu. Man verstreut die Wohnungen in die Landschaft wie Tupfen auf eine Palette, damit kein isoliertes„Atom- ghetto“ entsteht. Etwa 1000 Physiker, Biolo- gen, Mediziner, Techniker und Hilfskräfte werden im Hambacher Forst Ende 1961 tätig sein. Zwischen Düren und Jülich ist man da- bei, die Bundesstraße 56 kreuzungsfrei an den kleinen niederrheinischen Ortschaften vorbeizuführen. Die Wissenschaftler, die zu- gleich in Aachen und Jülich arbeiten, sollen Drei Tote britisches Flugzeug abgestürzt Cloppenburg Niedersachsen. Ein Flug- zeug der britischen Luftwaffe Sbürzte in der Nacht zum Mittwoch zwischen Varrelbusch und Resthausen in Niedeèrsachsen ab. Die Maschine explodierte bei hrem Aufschlag. Die dreiköpfige Besatzung kam ums Leben. Die Flugzeugteile wurden in einem Umkreis von über 500 Metern verstreut. Glühende Teile fielen in einen etwa 100 Meter entfern- ten Wald, in dem mehrere kleinere Brände entstanden, die jedoch bald von der Feuer- wehr gelöscht werden konnten. Vier Jahre Zuchthaus Münchener Euthanasie-Prozeß beendet München. Im Münchner Euthanasie-Pro- zeß hat das Schwurgericht den 66 Jahre alten früheren Ministerialdirektor im bayerischen Innenministerium, Dr. Walter Schultze, we- gen Beihilfe zum Mord an 380 Geisteskranken zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Zwei Jahre Untersuchungshaft wurde angerechnet. Dr. Schultze unterstanden im Krieg die bayerischen Heil- und Pflegeanstalten. Die Revisionsverhandlung fand fast zwölf Jahre nach der ersten Urteilsverkündung statt. Schultze war am 16. November 1948 wegen Beihilfe zum Totschlag in mindestens 260 Fällen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach Revision der Staatsanwalt schaft war das Urteil aufgehoben und an das Landgericht in München zurückverwiesen worden. schnell über Autobahn und B 56 zu ſhren Forschungsstätten gelangen.„Professoren Rennbahn“ nennt der Volksmund bereits die neue Anfahrtstraße. Das Atomzentrum bildet ein Gemeinwe- sen für sich. Es verfügt über eigene Anlagen zur Wasser-, Strom- und Gasversorgung, für Entwässerung und über„Müllgruben“ für atomare Abfälle. Institute, deren Aufgaben- bereich sich möglicherweise schnell wandelt, verlegt man an den Rand, um ihren späteren Ausbau nicht zu erschweren. Die„wärmere Zone“, wo mit hochaktiven Stoffen operiert wird, befindet sich mit Rücksicht auf die Hauptwindrichtung im Südosten des Gelän- des. Der Wind aus dem Atomzentrum fährt hier über fast unbesiedeltes Gebiet. Suritis ließen beide Teile in Ruhe: die Deut- schen beschäftigten ihn als Radiotechniker in einer Fabrik, die für sie arbeitete. Am 27. September 1944 verließen die rückwärtigen Stellen der deutschen Wehr- macht Riga. Suritis ging mit. Er versprach sich nichts Gutes von den russischen Trup- pen, nachdem er für die Deutschen gearbeitet hatte. Beamte der AEG, für die Suritis ge- arbeitet hatte, nahmen ihn mit in ihr Werk Thorn in Polen. Ende Januar 1945 mußte er mit seiner Frau Larissa, die er 1944 geheiratet hatte, wieder die Koffer packen. Im Treck der Flüchtlinge kam er über Danzig nach Berlin, meldete sich wieder bei der AEG und wurde im Betrieb Köppelsdorf in Thüringen be- schäftigt. Als die Amerikaner Thüringen, das sie zuerst besetzt hatten, den Russen räumten, ging Suritis mit nach Westen. Es begann für ihn eine böse Wanderzeit von DP-Lager zu DP-Lager: Coburg, Würzburg, Nürnberg, Dil- lingen, Augsburg, Kempten. In Dillingen wurde der Sohn Andrej geboren, in Augs- burg Janis und in Kempten Danis. Während seiner Odyssee bemühte sich Suritis, sich in seinem Beruf weiterzubilden. Unter großen persönlichen Opfern bastelte er eine Sendestation zusammen und wurde 1949 als Funkamateur DL 3 GG von der Bun- despost zugelassen. Seitdem hat Suritis schon 4000 Funkverbindungen mit Amateuren in aller Welt gehabt. Sein Zimmer ist mit Be- stätigungskarten austapeziert. Vor allem bot ihm das Gelegenheit, sich in der internationa- len Sprache der Funkamateure, dem Eng- lischen, zu üben. Schon lange trug er sich nämlich mit dem Gedanken, nach Amerika auszuwandern. Zur Vorbereitung bemühte er sich um eine Stellung bei der„Stimme Amerikas“, um die modernen Methoden des amerikanischen Rundfunks kennenzulernen. Sein Traum war eine Stellung bei einer Rundfunk- oder Fernsehstation in Amerika. Immer noch aber wohnte Suritis in einer Baracke bei Erding. Dann zog er in das Pfarr- haus von Goldach bei Erding um. Eine Zeit- lang hatte es den Anschein, als ob Suritis nie den Sprung nach Amerika schaffen könnte. Er mußte ein leichtes Lungenleiden aus- heilen, das er sich bei dem jahrelangen La- gerleben zugezogen hatte. Deshalb durfte zuerst nur Frau Suritis mit den beiden klei- neren Buben nach Kalamazoo auswandern. Jetzt war auch Suritis völlig geheilt und wurde so ausgerechnet zum Jubiläums-Aus- wanderer. Seine Frau hat in Amerika schon eine Stellung als Zuschneiderin und Alexan- der Suritis hofft, auch bald Arbeit zu finden. „Ich freue mich auf den neuen Start“, sagte der 48jährige optimistisch. Und Sohn Andrej meint in reinstem Bayerisch:„Mei, Englisch werd' ich halt jetzt red'n müssen. Aber spuin ko ma mit die Buam überall.“ Gerd Schmitt Irrt der Bundes verkehrsminister? Neue Zahlen über die Auswirkung von Geschwindigkeitsbeschränkungen Wiesbaden. Neue Zahlen über die mög- liche Auswirkung von Geschwindigkeitsbe- grenzungen hat der hessische Verkehrsmi- nister Gotthard Franke(GB/BHE) am Diens- tag in Wiesbaden veröffentlicht. Nach seiner Ansicht wird damit das Argument des Bun- desverkehrsministers widerlegt, mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung an Pfingsten und am langen Wochenende vor und nach dem 17. Juni könne die Verkehrssicherheit gehoben werden. Vielmehr werde bei Ge- schwindigkeitsbegrenzung versucht, die er- laubte Geschwindigkeit voll auszufahren Nach Geschwindigkeitsmessungen, die der Minister an einem der letzten Sonntage an- ordnete, fuhren auf den Autobahnen nur etwa 7,4 Prozent aller Verkehrsteilnehmer schneller als 100 und nur 0,8 Prozent schnel- ler als 120 km /h. Auf Bundesstraßen erreich- ten 5,2 Prozent der Kraftfahrzeuge eine höhere Geschwindigkeit als 80 und aur 0,6 Prozent mehr als 90 Kilometer. Hingegen hatten auf der Autobahnstrecke Frankfurt Mannheim, für die seit langem eine Höchst- geschwindigkeit von 100 Kilometern festge- Setzt ist, 42 Prozent der erfaßten Fahrzeuge eine höhere Geschwindigkeit als 90 und 1,2 Prozent mehr als 100 kmh. Ein Schicksal für viele Das internationale Kommiteé für Europäische Auswanderer verabschiedete den million- sten Auswanderer nach Uebersee auf dem Flugplatz München-Riem. Es ist der elfjdhrige Andrejs Suritis, der zusammen mit seinem Vater Alexander nach Amerika fliegt Maria Schell verabschiedete sie. Keystone-Bild „Nicht mehr zu überbieten“ Heilpraktikerin wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht Flensburg. Ueber 5000 Patienten im Jahr und ein durchschnittliches Jahreseinkommen von 110 000 Mark hat eine 43jährige Heil- praktikerin, die sich am Dienstag in einer Berufungsverhandlung vor der Großen Straf- kammer des Landgerichts in Flensburg wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantwor- ten hatte. In der Verhandlung soll geklärt werden, ob die Heilpraktikerin bei der Behandlung eines neun Jahre alten Jungen aus Niebüll (Schleswig-Holstein) fahrlässig gehandelt hat. Aerzte hatten den Tod des Jungen erst in letzter Minute durch mehrere Kreislauf- und Insulinspritzen verhindern können. Das Schöffengericht in Niebüll hatte die Heilpraktikerin Wilhelmine Friis-Tausen- freund aus Sande bei Niebüll am 18. Januar wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 1500 Mark Geldstrafe verurteilt. Das von ihr be- handelte Kind war so„heruntergekommen“, daß es aus Durst das Wasser aus den Blumen- vasen trank. Selbst als es so krank geworden War, daß ihm der Schaum vor dem Mund stand, erteilte die Angeklagte nur Anweisun- gen durchs Telefon. Vor Gericht verteidigte sie sich damit, daß die Eltern nicht das von ihr Vorgeschriebene getan hätten, und außer- dem hätten ihr Aerzte„hineingepfuscht“. Bei ihrer Vernehmung sagte die Heilprak- tikerin:„Mir kann kein moralischer oder ärztlicher Fehler unterlaufen, da ich Gott jeden Tag um Schutz bitte.“ Der medizinische Sachverständige Pro- fessor Dr Gerchow(Kiel) stellte mitten in der Beweisaufnahme völlig unerwartet den Antrag, die Angeklagte auf ihren Geistes- zustand untersuchen zu lassen. Das Gericht gab diesem Antrag statt. Ein neuer Termin für die Hauptverhandlung soll nach der Untersuchung festgesetzt werden. Der Sach- verständige begründete seinen Antrag da- mit, dag die Heilpraktikerin erklärt habe, ihr könnten keine Fehler unterlaufen. Bei einer solchen Selbsteinschätzung seien Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit be- rechtigt. Die Angeklagte sei von einem Maß Keinen Wettlauf mit dem Schatten .. sondern vernünftigen verkehrspolitischen Ausgleich herbeiführen/ Deutscher Straßentag in Trier beendet Trier. Von der Notwendigkeit der Pla- nung am grünen Tisch bis zu den drängen- den Tagesfragen des Straßenverkehrs ver- suchten die Referenten des Deutschen Stra- Bentages in Trier, der gestern zu Ende ging, elne Gesamtschau über das Verkehrsproblem zu geben und daraus die wichtigsten Forde- rungen abzuleiten. Eindeutig konnte Dr. Erich Dittrich, Direktor des Instituts für Raumforschung, von seinem übergeordneten Gesichtspunkt der Verkehrsentwicklung im Rahmen der Landesplanung und Raumordnung her fest- stellen: der Versuch, die Verkehrskrise allein durch einen weiteren Ausbau der Verkehrs- möglichkeiten in den Ballungsgebieten zu beheben, kommt einem Wettlauf mit dem Schatten gleich. Es müsse daher ein ver- kehrspolitischer Ausgleich geschaffen werden durch Dezentralisſerung von Industrie und Bevölkerung. Damit könnten die großen Ballungsgebiete in gewissen Grenzen gehal- ten werden. Auf die großen Schwierigkeiten des Stadt- verkehrs und des städtischen Straßenbaus ging der Erste Baudirektor von Hamburg, Professor Otto Sill, ein. Ausgehend von der Tatsache, daß Ende 1959 rund 7,5 Millionen Kraftfahrzeuge vor allem die 2500 Kilometer langen Hauptverkehrsstraßen in den fünfzig Großstädten belasteten, verlangte er nicht nur einen verkehrsgerechten Ausbau der städtischen Verkehrsstraßen, sondern auch den Bau von anbau- und kreuzungsfreien Stadtautobahnen. Vor allem aber setzte sich Sill für ein einfaches und unbürokratisches Verfahren bei der Verteilung der Mittel aus dem Straßenbau-Finanzierungsgesetz, wie den Gemeindepfennig, ein. Nicht die man- gelnde Finanzkraft einer Stadt dürfte Maß- stab sein, sondern ihre zu bewältigende Auf- gabe. Das Geld gehöre auf dem kürzesten Weg dorthin, wo es zur Verbesserung der Straßenverhältnisse am notwendigsten sei. Auch der Oberbürgermeister von Stutt- gart, Dr. Arnulf Klett, hatte zu diesem Thema allerlei beizusteuern. Er betonte vor allem, daß die ersten großzügigen Verkehrs- planungen der Städte direkt nach dem Kriege an dem Widerstand der betroffenen Grundstückseigentümer vielfach gescheitert seien. Auch für die Forderung der Verkehrs- planer nach großer Elastizität in der Pla- nung, zeigte Dr. Klett Verständnis. Jedoch müßten auch einmal endgültige Entschei- dungen getroffen werden. Größere Anpas- sungsfähigkeit habe als Voraussetzung eine entsprechende Gesetzgebung, die erst zu schaffen sei. Ueberhitzungserscheinungen in der Straßenbauwirtschaft lägen überhaupt nicht vor; auch Preissteigerungen seien da- her nicht zu erwarten. Die von der Straßen- liga erechneten 31 Milliarden D-Mark, die in den nächsten zehn Jahren von Städten und Gemeinden benötigt würden, entsprä- chen durchaus der Realität. 0 Dr. Klett bedauerte, daß sowohl das Straßenbaufinanzierungsgesetz, als auch die neuen Richtlinien des Bundesverkehrsmini- steriums für die Gewährung von Bundes- zu wendungen zu Straßenbaumaßnahmen fremder Baulastträger nicht den Wünschen der Kommunen entsprochen hätten. Es gehe hier nicht um Geldgeschenke, sondern um berechtigte Ansprüche. Der Bau von Park- gebäuden sei nicht überwiegend eine kom- munale Aufgabe, sondern Sache derjenigen, die die Ursache wären, daß solche Einrich- tungen geschaffen werden müßten. Die Kommunen hätten allerdings für geeignetes Gelände zu sorgen. R. Baron an„Sendungsbewußtsein, Verbohrtheit und Unbelehrbarkeit besessen, das nicht mehr zu überbieten ist“. Die Angeklagte erklärte, se weigere sich, von Aerzten untersucht zu werden. Sie be- gründete das„mit allem, was die Aerzte ihr bereits angetan hätten“. Zu Beginn der Verhandlung teilte der Vorsitzende mit, daß der Anwalt der An- geklagten, Meyer-Grieben(Kiel), die Ver- teidigung niedergelegt hat. Die Angeklagte verteidigte sich daraufhin auf eigenen Wunsch selbst vor Gericht. Während der Vernehmung wurde be- kannt, daß die Staatsanwaltschaft gegen Frau Friis eine zweite Anklage erhoben hat. Danach wird der Heilpraktikerin vorgewor- ken, den Tod des 22 Jahre alten dänischen Landarbeiters Arly Nicolaisen aus Ballum (Nordschleswig) durch falsche Behandlung verursacht zu haben. Fürst zu Hohenlohe-Langenburg 7 Crailsheim. Fürst Gottfried zu Hohenlohe Langenburg, der Senior des Gesamthauses Hohenlohe, ist am Mittwochnachmittag nach schwerer Krankheit im 64. Lebensjahr auf Schloß Langenburg gestorben. Das Fürsten haus von Hohenlohe-Langenburg ist mehr- fach mit dem englischen Köngshaus ver- wandt. Verwandtschaftliche Bindungen be- stehen auch zu den Königshäusern Von Dä nemark, Schweden, Holland, Rumänien, zu groß fürstlichen Familien des Zaristischen Rußlands, zum Hohenzollern-Haus und zu den Markgrafen von Baden Fürst Gottfried War in weiten Kreisen der Bevölkerung sehr gachtet und beliebt. Wieder ein Kirchendiebstahl Garmisch- Partenkirchen. Die Kirchen- diebstähle in Oberbayern reißen nicht ab. Nachdem erst am Wochenende ein wertvol- ler Barock- Kerzenhalter aus dem Gotteshaus in Farchant im Kreis Garmisch-Partenkir- chen entwendet worden war, verschwanden am Dienstag aus der St. Martins- Pfarrkirche in Garmisch- Partenkirchen von einem Sei- tenalter zwei Rokoko-Kanontafeln aus ver- silbertem Messing. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. „Aktion Bundesverdienstkreuz“ Freiburg. Ein in der Geschichte der deutschen Justiz wohl einmalig dastehen- der Gaunertrick wurde während eines Pro- zesses gegen den 53 Jahre alten Einbrecher und Geldschrankknacker Hermann Köpfer in Freiburg bekannt. Köpfer hatte vorge- druckte Briefbogen mit der Aufschrift„Bun- despräsidialamt— Oberregierungsrat Zum- keller“ an 560 bekannte Persönlichkeiten der Industrie geschickt, deren Anschriften er aus Adreßbüchern entnahm. Unter das fettgedruckte Wort„Vertraulich“ schrieb er, daß dem Emfänger wegen seiner besonderen Verdienste um das deutsche Volk in einer Feier im Plenarsaal des Bundeshauses vom Bundespräsidenten das Bundesverdienst- kreuz überreicht werde. Da den Steuerzah- lern die finanziellen Belastungen einer sol- chen Feier nicht zuzumuten seien, möge der Vorgeschlagene noch umgehend einen Un- Kostenbeitrag von 50 Mark auf ein bestimm- tes Postscheckkonto einzahlen, Angehörige Könnten in jeder Zahl mitkommen. Sie seien sehr erwünscht und hätten je Person 90 Mark zu überweisen. Insgesamt erhielt Köpfer auf diese Art innerhalb kürzester Zeit 30 000 Mark überwiesen. Das Geld konnte er allerdings nicht abholen, da die Polizei bereits wußte, wer sich hinter der „Aktion Bundesverdienstkreuz“ verbarg. 1 2 Die nuturreine ScRWEIZER Murylund-Cigurette (aus der Importlerten Originaſmischung in Deutschland hergestellt) MARO CAI NE, die naturreine Maryland- Cigarette, eine der meistgerauchten in der Schweiz, gibt es jetzt auch bei uns. Sie erinnern sich, wie sie schmeckt: würzig, vollmundig, unverfälscht. Das ist der Iyp, der im westlichen Europa von Monat NEU rün brurscur Anh.. MARO CA! zu Monat mehr Freunde gewinnt. Naturrein, eine echte Maryland- Cigarette: MAROCAINE (mit und ohne Filter), aus der Schweizer Ori- ginalmischung hergestellt! Jetzt können Sie sie täglich— nicht nur im Urlaub- genießen. Auch mit Filter . 5 N 5 6 5 N N N N N Seite 8 MORGEN Do nnerstag, 12. 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Man darf Parteien nicht einfach nach dem Namen wählen.“ Aufbau der Demokraſie von unten nach oben Sparsame Finanzwirtschaft freiheilliches und ſortschriftliches Schul- und Bildungswesen und Land Seit 1945 ist die FDP/DVP em Aufbau unseres Landes führend beſeiligl. hre Grundsstze heben sich durchgese ft und sind auch Allgemeingut unseres sparsamen und gesund empfindenden Volkes: Loyale Iusammenarbeit mit den christlichen Kirchen und Neligionsgemeinschaffen Hilfe für selbständige Existenzen in Stadt Förderung gesunder bäuerlicher familienbeiriebe Der Bürger zahlt letzten Endes die öffentlichen Ausgaben. Wer dabei für Maßhalten ist, der wählt: doß nicht eine einzige Me hre Entscheidung ist nun kein Problem mehr: Sie geben lhre Stimme der FDP/DVP. Keine Stimme, die quf den Wahlvorschlag 3 entfälſt, geht verloren. in der Summe aller FDOf- Stimmen im Lande hat quch lhre Stimme ein besonderes Gewicht; sie frägt dazu bei, politisch unerwönschtes Uebergewicht be- kommt, sie stärkt die„dr Partei der gesunden Mitte: hrheitspartei ein ite Partei“, die 7V:ã.öõãĩð2ix. )7)FFFJVTFFVVTVCTCTCCC c ee „ m . e IF In rcd ie 8! „ „„ ͤð;ĩ— K ̃ TX 1 PPV 8 Honnerstag, 12, Mal 1960 MANNNEIMERLOKATNACHRICHTEA(4) Seſte 9 Kleine Chronik der großen Stadt Schreiner wählten Kiefer wiederum zum Vorsitzenden Die Mitglieder der Mannheimer Schrei- ner-Innung trafen sich in den„Sieben Schwaben“ zur General versammlung. Ober- meister Fritz Kiefer und Geschäftsführer Müller erstatteten dabei die Jahresberichte. Klage wurde geführt über den Lehrlings- mangel. Die Schreiner rechnen, daß besten- falls zehn bis zwölf Lehrlinge in diesem Jahr eingestellt werden. Vor sechs Jahren noch traten in den 130 Mannheimer Meister- betrieben 68 Lehrlinge ihre Lehrzeit an. Im letzten Jahre waren es nur noch 18, die eine Schreinerlehre beginnen wollten. Hinzu kommt, daß viele Lehrlinge ihre Lehrzeit vorzeitig abbrechen; außerdem wandern zahlreiche Gesellen in die Industrie ab. Diese Abwanderung hält an, trotzdem die Löhne der Schreinerei-Betriebe mittlerweile denen der Industrie angepaßt wurden. Die Mitglieder vernahmen von der um- fangreichen Arbeit, die die Innungsgeschäfts- stelle zu bewältigen hatte. Zufrieden waren die Mitglieder auch mit der Kassenführung. Die Neuwahlen brachten keine Veränderun- gen. Kiefer blieb erster Vorsitzender, Peter Speidel Stellvertreter. Lediglich Altmeister Kadel wurde in der Gesellenprüfungs-Kom- mission durch Otto Kröckel abgelöst. Zuletzt wurde noch Obermeister Kiefer für seine unermüdliche Arbeit geehrt. Kie- ker hat die Innung in den letzten zehn Jah- ren geleitet. Ehrenobermeister August Frey Überreichte ihm aus diesem Anlaß einen Präsentkorb. Obermeister Engelhardt, Karls- ruhe, übergab Kiefer im Auftrag der Lan- desinnung Buchgeschenke.. Zusätzliche Umkleidekabinen im Rheinstrandbad Wie nicht anders zu erwarten, haben die schönen Maitage bereits viele Mannheimer zum Besuch des Strandbades hinausgelockt. Die Spielwiesen und Ruheplätze sind in be- ster Ordnung, um all den Lufthungrigen und Badelustigen wieder Erholung zu pfeten. Verständnisvollerweise hat das Tiefbauamt, dem die Sorge für die Freibäder obliegt, für Frauen und Männer je eine neue Umkleide- kabine einrichten lassen, die sich stromauf- Wärts hinter der Gaststätte befindet. Diese zusätzliche Möglichkeit, sich ungestört vom Zur Landtagswahl am 15. Mai: Die Wahlsieger 1956 hießen SPD und CDU Erobert die SPD diesmal In den 70 Wahlkreisen des Landes werden am 15. Mai zunächst mit einfacher Stimmen- mehrheit 70 Bewerber gewählt. In den drei Mannheimer Wahlkreisen also drei, in den 16 Wahlkreisen des Reglerungsbezirks Nord- paden mithin 16. Von(mindestens) 120 Ab- geordneten stellt der Regierungsbezirk Nordbaden 27; nach Abzug der 16 Direkt- mandate sind demnach weitere elf Mandate auf dem Wege der„Zweitzuteilung“ zu ver- geben: Nach den von d' Hondt aufgestellten Regeln werden sie den Parteien zugeteilt. 1956 bei der Landtagswahl lagen in den drei Mannheimer Wahlkreisen SpD und CDU weit„vorn“ im Rennen. Im Wahlkreis 1(„Mannheim- Innenstadt, Neckarstadt West und Ost) erhielt die SPD 14 833, die CDU 12 525 Stimmen, das Mandat errang Kurt Angstmann. Im Wahlkreis II Feudenheim, Käfertal, Sandhofen, Scharhof, Blumenau, Schönau, Waldhof-Luzenberg, Gartenstadt, Wallstadt) wurden 16 634 Stimmen für Lene Maurer (Spp) abgegeben, 11 703 für Heinrich Witt- kamp(CDU), das Mandat erhielt Lena Maurer. Im Wahlkreis III(Oststadt, Schwetzin- gerstadt, Neuostheim, Lindenhof, Almen- hof, Friedrichsfeld, Seckenheim, Neckarau, Rheinau) wurden für Dr. B. Konrad(CDU) 17 599, für Walter Krause(SPD) 17 584 Stim- men gezählt(Unterschied: 15 Stimmen). Von den für die Zweitausteilung reservierten Mandaten konnte der im direkten Wahlgang knapp unterlegene Walter Krause ein Man- dat erhalten In der Zweitzuteilung liegen interessante Chancen für die Gesamtheit der Stadt und ihre Vertretung im Landespar- lament. g 15 1956 waren die in den drei Mannheimer Wahlkreisen für FDP/DVP und GB/BHH ab- gegebenen Stimmen zwar nicht für Mann- heim, wohl aber für die Rangwertung im Rahmen des Landes von Bedeutung. Damals brachte es hier die KPD auf 9779(von 120 180) Stimmen, der Bund der Deutschen(Bd) auf 709, die Gesamtdeutsche Volkspartei(GVP) auch den Wahlkreis III? auf 2061. Praktisch aussichtsreich sind am 15. Mai auch wieder die„großen“ Parteien: 1956 wurden für die SPD 49 101, für die CDU 41827 Stimmen abgegeben. In weitem Ab- stand folgten FDP/DVP mit 14 128 und GB/BHE mit 2575 Stimmen. Die Wahlbeteiligung(59,8 Prozent) lag 1956 etwas unter der Beteiligung bei der Wahl zur Verfassunggebenden Landesver- sammlung 1952(60,6 Prozent). Die Wahlen zum zweiten Bundestag und dritten Bundes- tag lösten in Mannheim ganz andere Wahl- beteiligungen aus: 78 Prozent(1953), 77,7 Pro- zent(1957). Das geringere Interesse an Land- tagswahlen läßt vermuten, daß die Auswir- kung des Landeswahlergebnisses auf die Zu- sammensetzung des Bundesrats und damit auf die Gesetzgebung und Politik des Bun- des noch nicht in ihrer vollen Bedeutung er- kannt und gewürdigt wird. f. W. k. Getriebe des Bades umkleiden zu können, wird gewiß von all denen begrüßt werden, die eine ausreichende Gelegenheit hierzu bisher vermißt haben. Die Umkleidekabinen Werden von den Besuchern des Strandbades noch in diesem Monat zur Verfügung stehen. 0 Fahrt zum Naturfreundehaus machte Böttger- Altersheim Mit dem Omnibus unterwegs zum neuen Naturfreundehaus Kohlhof in der Nähe von Wilhelmsfeld waren dieser Tage ungefähr 40 Insassen des städtischen Richard-Böttger- Altersheimes Mannheim. Begleitet von Stadträtin Maria Scherer, den Heimleiterin- nen Gisela Luig und Fräulein Giller, besich- tigten sie das im Herbst vergangenen Jahres eingeweihte Erholungsheim der Natur- freunde und stärkten sich mit einem kräf⸗ tigen Frühstück, bei dem auch ein stärken des„Viertele“ nicht fehlte. Das prächtige Frühlingswetter und die erholsamen Wälder ringsum lockten zu einem Spaziergang und Hausmeister August Schneider überraschte anschließend die alten Leutchen mit einer kleinen Unterhaltungsmusik auf Gitarren und Mundharmonika, Zum Abschied wurde den Gästen noch Kaffee und Kuchen kre- denzt. Kein Wunder, daß sich auf der Heim- fahrt im Bus ein lustiges Völkchen zusam- menfand, das ein Frühlingslied nach dem anderen sang. 5 Ni Frühling beim„Arion“ mit Gesang und Tanz Beim Frühlingsfest der Arion-Sänger in den Räumen des MRC von 1875 übergab Vor- sitzender Heiner Ott nach seinem Willkom- mengruß das Zepter an Adolf Schooß, der wieder mit rheinischem Schwung und Humor ansagte. Er hatte für Ueberraschungen ge- sorgt: Marianne Cremer trippelte auf Spitze, wiegte sich im Walzer und stéeppte auch recht flott. Maria Brunner(Sopran)(Frauenchor 08) geflel mit Liedvorträgen, begleitet von Chor- leiter Eugen Endlich. Auch Arion- Benjamin Söllner führte sich als Tenor recht nett ein. Das Arion- Quartett und der Chor unter Lei- tung von Hartmut Braun und Heiner Ott mit Frühlings- und Weinliedern heimsten viel Beifall ein. Zum Muttertag wurde dieses Mal die jüngste Mutter mit einem Blumen- angebinde überrascht. Hans Elsishans brachte ihr ein Ständchen. Für weiterhin frohe Stim- mung sorgten die Elviras mit Tanzweisen. r- Die Parteien haben das Wort: Ziele des GB/ BHE in der Landespolitik Von Emil Reddemann, Kandidat im Wahlkreis II und III „Eigene Beobachtungen wie auch Presse- meldungen zeigen auf, daß sich Vertriebene, Sowjetzonenflüchtlinge, Kriegsgeschädigte und nicht zuletzt auch Alteingesessene wieder verstärkt für die politische Arbeit des Ge- samtdeutschen Blocks/ Bund der Heimatver- triebenen und Entrechteten(GB/ BHE) im Lande Baden- Württemberg interessiere 4 2 Wir N die Gewigheit gewonnen daß der G8/RIHIE als d e V tretung der Vertriebenen, Sowietzonenflücht⸗ lingen und Entrechteten stärker als bisher in den neuen Landtag einziehen wird. Unser Kampf auf Landesebene geht vor allem um das Selbstbestimmungsrecht unseres Volkes, um das Recht auf die Heimat aller Ver- triebenen. 1 Wir werden im neuen Landtag dafür ein- treten, daß die Zahl der Ministerien verrin- 7 In Tilsit(Ostpreußen) Erich Ennulat geboren, 54 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, studierte evan- gelische Theologie und Meddzin. 1937 Studienverbot. Eæistenzuufbau als Schrift- steller oder Heilpraktiker untersagt. Wi- derstundsarbeit. 1942 aus der Wehrmacht nundertprozent schwerhriegsbeschädigt entlassen. 1944 Flucht aus Ostpreußen. Nach 1945 Widerstandsarbeit in der so-²j.e- tisch besetzten Zone. 1952 Absetzen nach Berlin- West. Flüchtlingslager bis Ende 1953. Endgültiger Wohnsitz in Mannheim 1953. Seit 1954 Vorstandsarbeit im Ge- samtdeutschen Bloch/ BHE, in der Lands: mannschaft Ostpreußen und in der Ar- beitsgemeinschaft der Memelfreise, Medi- zinisch-wissenschaftliche Arbeiten. Soszio- logische Untersuchungen über das Ver- halten der Vertriebenen im Lebensraum Mannheim. Schriftstellexische Arbeiten. Bild: Arnold jr. 5 ie gelen uo Die Kandidaten des GB/VBHE Wahlkreis I: ö Wahlkreis II und III: 3 Oberlehrer und Emil Reddemann urn. u. Sport- lehrer, am 22. März 1904 in Greifennagen (Pommern) geboren. Entstummt einer alten Bauernfamilie. Bis Kriegsausbruch als Lehrer und Turn- und Sportlehrer in Stettin tätig. Im æweiten Weltkrieg Offi- zier, viermal verwundet. Kam nach dem Zusammenbruch 1945 nach Mannheim. 1949 wieder in den Schuldienst übernom- men. Die ersten fünf Jahre an der Volks- schule in Waldhof— vorwiegend als Sportlehrer— tätig. Als Vertreter der Vertriebenen und Flüchtlinge von 1949 bis 1954 in den Hauptwohnungsausschuß— Wohnungsausschuß Nechcarstadt und Aus- gleichsamt durch die Stadt Mannheim be- rufen. Abgeordneter der Pommern in Baden- Württemberg in der Pommerschen Abgeordneten versammlung seit 1950. Als Referent des Bundes der Vertriebenen vertritt er die Heimat vertriebenen und die dem Bund angehörigen Sowetzonen- flücktlinge im Wohnungsbau und Wohn- wesen sowie in allen Angelegenheiten der Schadensfeststellung bei den städtischen Amtern. 8 Bild:-O- „Schtri-Schtra-Schtro“ gert wird. Wir fordern aber die Erhaltung und Stärkung des Ministeriums für Heimat- Vertriebene und Kriegsgeschädigte, weil wir Wissen, daß dieses Ministerium im Ausland als Sympol des Willens des deutschen Volkes zur Rückgewinnung der unter fremder Ver- Auf äußerste Sparsamkeit bedacht, wer⸗ den wir uns für Vereinfachung der Verwal⸗ tung einsetzen. Die Fraktion des GB/ BHE War gegen die Schaffung der Regierungsprä- sidien. Eine dreistufige Verwaltung Ge- meinde, Kreis, Landesregierung— ist unser Ziel und wird zur Senkung der Verwaltungs- ausgaben führen. Wir fordern Vereinfachung des Steuerwesens, Bekämpfung der Büro- kratie in allen Verwaltungszweigen. Wir tre- ten ein für die endgültige Bereinigung der Belange der laler, damit unter anderem die Unsummen, die als Strafe aus Steuergeldern an Bonn gezahlt werden müssen, besseren Zwecken wie Jugendförderung, Wohnungs- bau, Schulhausneubauten, Sportstättenanla- gem und nicht zuletzt Renovierungszwecken von Lern- und Lehrsälen der Volks-, Mittel- und Hochschulen zugeführt werden. Beim Ausbau des Mittelschulwesens ha- ben wir sichtbare Erfolge errungen. Die För- derung des Ostkundeunterrichts an allen Schulen unseres Landes wird uns weiteres Anliegen bleiben. Hier muß auch in den Ge- meinden, die für die Bereitstellung von Lehr- und Lernmittel zuständig sind, immer nach- gestoßen werden. Wie die Regierung nach den Wahlen zu- sammengesetzt sein wird, hängt vom Aus- gang der Landtagswahl ab. Wir sind nicht grundsätzlich für eine Allparteienregierung, müssen allerdings sagen, daß die Allparteien- Koalition durchaus nicht bedeutet hat, daß es im Landtag keine Opposition gegeben hätte. Ein Allheilmittel für Koalition oder Oppo- sition gibt es nicht. Da wir für das Selbst- bestimmungsrecht mit aller Entschlossenheit eintreten, werden wir uns im kommenden Landtag für die Durchführung der badischen Volksentscheidung ohne jegliche Verzöge- rung voll einsetzen.“ Gelungener Sommertagszug in Sandhofen Strahlender Sonnenschein belohnte die Wochenlangen Bemühungen der Arbeits- gemeinschaft der Sandhofer Vereine unter Federführung der KG„Die Stichler“ beim Sommertagszug. Das Bewußtsein der ört- lichen Verbundenheit ließ alt und jung mit ganzem Herzen dabei sein, so daß sich mit Ausgangspunkt beim Gasthaus„Zum Adler“ ein imposanter bunter Zug mit 12 Gruppen unter Voräntritt des großen Spielmanns- zuges der Stichler durch die geschmückten Straßen bewegte. Exprinzessin Rosemarie 1. von Elektronien bildete den„Kopf“ der fol- genden symbolisch dargestellten Jahreszei- ten sowie mancher Märchengruppe, in die sich nicht nur Sandhofen, sondern auch die Blumenau sowie die Schönau teilten. Ein Sonderlob dem von Familie Hänel inspirier- ten Theaterverein„Harmonie“ Schönau, der mit seinem Schneewittchen-Wagen helle Begeisterung auslöste. Für das fröhliche und andere Früh- Iingslieder der Kinder lieferte die Blas- kapelle Franz Kühner die blechmusika- lische Untermauerung. Am Mönchplatz endete der vielbeachtete Umzug mit der Verbrennung des bösen Winters, Wobei Jakob Seiter die„Grabrede“ hielt. rn Die Wirtschaft- Industrie, Großhandel, Einzelhandel, Handwerk, Gewerbe, Schiffahrt, Verkehrsunter- nehmen, Banken, Versicherungen, Gaststätten und Beherbergung, freie Berufe, Unternehmer, Arbeiter und Angestellte · in annhe bewirkt den Wohlstand der Mannheimer Bürger, das Wohlergehen aller Berufstätigen. Die Zukunft unserer Kinder, die sozialen und kulturellen Leistungen in unserer Stadt hängen mit davon ab, daß die Be- im sonderheiten unserer Mannheimer Wirtschaft Lande Baden- Württemberg vertreten werden durch sachkundige Wirtschaftspolitiker, die die Mannheimer Belange ebenso gut kennen wie die * politischen Voraussetzungen, die des Landes Baden Württemberg gegeben sind. Beim Einfluß auf die Bundesgesetzgebung über den Bundes- rat, bei der Durchführung der Gesetze durch die Landesregierung und bei den zahllosen Beratungen in Gremien aller Arten und Stufen müssen die Mann- heimer Interressen gewahrt werden Abgeordnete, die aus ihrer Sachkunde heraus unab- 5 hängig und objektiv dem Wohle des Ganzen dienen. * Deshalb schlägt Ihnen vor, zu wählen im Wahlkreis l: Frau Lotte Banzhaf Diplomvolkswirt. Herausgeberin der Zeitschrift„Die Rheinschiffahrt“ Wahlkreis II; Stadtrat Heinrich Starke Elektromeister. Vorsitzender des Verbandes Badischer Gewerbevereine Wahlkreis III: Paul Riedel i Beigeordneter a. D. Ehem. Dezernent für Wirtschaft die Freie Demokratisne Partei Wall- N oorsehlag gene 10 WIRTSCHAFT Donnerstag, 12. Mal 1960/ Nr. 110 leg) Bundesernährungsminister Werner Schwarz hat der westdeutschen Landwirt- schaft am 11. Mai eine verstärkte Rationali- slerung dringend empfohlen. In einem Pressegespräch sagte der Minister in Bonn, die bäuerlichen Betriebe müßten ihre Kosten durch organisatorische Maßnahmen radikal senken und gleichzeitig ihre Erzeugung ein- Schränken, um auf diese Weise zu einem neuen betriebs wirtschaftlichen Gleichgewicht zu gelangen. Mit den alten Produktionsvor- Stellungen komme man heute nicht mehr weiter. Ihre vertraglichen Einfuhrverpflich- tungen gegenüber dem Ausland könne die Bundesregierung wegen der Lage der hei- mischen Landwirtschaft nicht brechen. Wenn aber die Bauern sich modernem betriebs- Wirtschaftlichem Denken aufgeschlossen zeigten, dann werde sich ihre Situation bald verbessern. ‚Unruhe und Unzufriedenheit“ i diesem Berufsstand, die„nicht unter- Mißglückte Lohnverhandlungen mit südbad. Metallarbeitern Die Lohnverhandlungen, die am 11. Mai zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeber- verband der südbadischen Eisen- und Metall- industrie in Hornberg(Schwarzwald) stattge- funden haben, sind gescheitert. Die Vertreter der I Metall forderten zu- letzt die gleiche Lohnerhöhung wie im Tarif- gebiet Süd württemberg/ Hohenzollern, näm- Iich plus 16 Pfennig je Stunde( + 8 Proz.). Zusätzlich wurde eine Lohnzulage von 5 Proz. für alle länger als acht Wochen in einem Betrieb beschäftigten Zeitlohnarbeiter ver- langt. Die Arbeitgeber wehrten ab: Die Tarif- Ilöhne in der südbadischen Metallindustrie seien durch das vorjährige Lohnabkommen (+ 6,5prozentige Erhöhung der Ecklöhne) den Übrigen Tarifgebieten innerhalb Baden- Württembergs weggelaufen. Demgegenüber binke aber die Umsatzentwicklung in Süd- baden wesentlich hinter dem Landesdurch- schnitt einher. Die Verwirklichung der gefor- derten Lohnerhöhung würde mit Rücksicht auf die Belastung aus dem vorjährigen Ab- kommen unweigerlich zu Preiserhöhungen führen. Deshalb boten die Arbeitgeber eine Ecklohnerhöhung von 12 Pfennig je Stunde Es Prozent). Nachdem die Verhandlungen abgebrochen worden sind und die Gewerkschaft sie als gescheitert erklärte, beantragten die Arbeit- geber Schlichtung auf freiwillig vereinbarter Grundlage, was die Id Metall ebenfalls ab- Einkauſsberaler Butter: Die deutsche Erzeugung nimmt noch zu. Es wird aber auch weiterhin ein- agert. Frische Markenbutter wird soviel osten wie bisher. Weiterhin wird es ausge- lagerte Molkereibutter geben, die noch preis- werter ist als Markenware. Eier: Weitere Preiserhöhungen sind nicht zu erwarten. Die Erzeugung in der Bundes- republik bringt jetzt die größten Mengen des Jahres. Dänemark konnte sein Eierangebot Zuletzt nicht mehr restlos absetzen. SGeflügel: Suppenbennen könnten etwas mehr kosten als Anfang Mai, ausländische Enten dagegen ein wenig billiger werden. Im ganzen bleibt Geflügel sehr preiswert. Fleisch: Rind- und Kalbfleisch wird aller Wahr scheinlichkeit nach soviel kosten wie zum letzten Wochenende. Auch die Schweine- kleischpreise dürften sich kaum ändern. Kartoffeln: Alte Speisekartoffeln werden Was teurer. Die Landwirtschaft besitzt zwar noch größere Bestände, eine ordentliche Speiseware, oder gar Qualitätssorten sind jedoch nicht mehr in ausreichenden Mengen Utreiben. Dafür wird jetzt aber die Qua- tät der runden italienischen Frühkartof- keln von Tag zu Tag besser. Da die Einfuh- ren stark zugenommen haben, sind für die ichsten Tage spürbare Preissenkungen zu warten. Lange Sizilianer und die gelben Galatiner, eine ausgesprochene Qualitäts- sorte, werden indessen teuer bleiben. Obst: Das Angebot an ausländischen Erd- deeren und Kirschen nimmt langsam zu. Die reise werden allmählich zurückgehen. Ver- zelt werden auch schon Aprikosen zu fin- den sein. Im Apfelangebot wird Uebersee- rare mehr und mehr an Bedeutung gewin- en. Dagegen geht der Anteil der euro- schen Sorten weiter zurück. Für deutsche epfel kommt das Ende des Geschäftes. Ein- wWandfreie Ware wird nicht billiger. Birnen schätzt“ werden dürften, würden dann be- seitigt. 7 Der Minister will angesichts der aktuellen agrarpolitischen Schwierigkeiten nicht un- tätig bleiben. Er teilte mit, daß sein Mini- sterium Vorschläge zur Einführung von Min- destpreissystemen für Agrareinfuhren vor- bereitet, wie sie nach Artikel 44 des EWG- Vertrages möglich sind. Diese Vorschläge würden sich zunächst auf Geflügel und Eier beziehen, weil bei diesen Waren ein Tief- stand der Preise erreicht sei, der im Hinblick auf die Bestrebungen zur Förderung der heimischen Produktion nicht mehr vertretbar Sei. Mindestpreissysteme oder ähnliche Ver- fahren hätten allerdings nur den Zweck, die unterschiedlichen Wettbewerbsbedingungen der deutschen und der übrigen europäischen Erzeuger aneinander anzugleichen. Da die Einfuhr von Eiern liberalisiert sei, werde man hier mit den europäischen Nachbarlän- dern— insbesondere mit Holland— unter Umständen Vereinbarungen über Export- abgaben des Lieferlandes suchen müssen, statt sich auf Mindestpreise festzulegen. Im Verkehr mit den sogenannten dritten Län- dern außerhalb des EWG-Raumes seien dar- über hinaus Zollerhöhungen und feste Kon- tingente an Stelle einer liberalisierten Ein- fuhr denkbar. Schwarz begrüßte, daß es im EWG- Ministerrat gelungen sei, den Auseinander- setzungen mit Holland über die Einbezie- hung der Agrarprodukte in den sogenannten Hallstein-Plan zur beschleunigten Verwirk⸗- Schwarz redet der Landwirtschaft ins Gewissen Produktion drosseln und durch Ratfonalislerung Kosten senken lichung des Gemeinsamen Europäischen Marktes Härte und Spitze zu nehmen. Dies Sei offensichtlich durch die Haltung Frank- reichs ermöglicht worden, dessen Regierung sich den deutschen agrarpolitischen Vorstel- lungen angenähert habe. Die EWG- Binnen- 2z6lle sollten jetzt nur für einen Teil der Agrarprodukte beschleunigt herabgesetzt und zwar nur unter der Bedingung, daß zuvor Wettbewerbsverzerrungen beseitigt werden, die oft durch indirekte staatliche Subventionen der Nachbarländer entstanden Seien. Der Ernährungsminister hat sich vor- genommen, im nächsten Jahr die Bestim- mungen über die Gewährung staatlicher Milchprämien zu verschärfen. Er könne sich Vorstellen, sagte er, daß diese Prämien nur noch auf Mengen gezahlt werden, die der durchschnittlichen Molkereiablieferung der letzten drei Jahre entsprechen. Die Ueber- produktion, die durch die uneingeschränkte Prämie von drei Pfennig je Liter Milch in letzter Zeit starken Anreiz erfahren habe, dürfe nicht mehr subventioniert werden. Unter Umständen sei auch eine weitere Drosselung der Düngemittelsubventionen ins Auge zu fassen. Auf den Hinweis, daß er bei seinem Vorhaben mit politischen Widerständen zu rechnen haben werde, meinte Schwarz:„Auch in einem Wahljahr darf man keinen Unsinn machen.“ Der Minister sagte voraus, daß der nächste Grüne Bericht wahrscheinlich eine Verschlechterung der land wirtschaftlichen Betriebsbilanz gegenüber dem vorange- gangenen Jahr ergeben werde. Die niedrige- ren Preise hätten zwar noch durch größere Mengen ausgeglichen werden können, nicht aber die erhöht ausgaben. Allein kür Futtermittel sei eine Mehrausgabe von etwa 600 Millionen DM erforderlich ge- Wesen. Schwarz forderte die Metzger erneut auf, die Verbraucherpreise für Fleisch den Erzeugerpreisen anzupassen. Er habe Ver- ständnis dafür, daß die Generalunkosten der Metzger gestiegen seien. Dennoch sollten nach angemessener Frist die Preissenkungen Auf den Viehmärkten bis zu den Ver- braucherpreisen durchschlagen. Für Hoechster Belegschaft Aktien mit„Vorteil“ 25 0% bezahlen andere Aktionäre für nominale 1009 (ck) Die am 11. Mai abgehaltene Ak- tionärs-Hauptversammlung der Farbwerke Hoechst AG, vorm. Meister Lucius Brüning. auf der 1600 Aktionäre und Aktionärsver- treter einen Nennbetrag von 445,3 Millionen DM oder 79,23 Prozent des Aktienkapitals von 362 Millionen DM vertraten, genehmigte mit überwiegender Mehrheit den vorgeleg- ten Geschäftsbericht 1959(Vergl. MM vom 16. April) und stimmte der Ausschüttung einer Dividende von 16(1958: 14) Prozent zu. Aufsichtsrat und Vorstand wurden gegen wenige Nein-Stimmen, Enthaltungen, Ent- lastung erteilt. Zuvor gab Vorstandsvorsitzender Profes- sor Dr. Winnacker einen ausführlichen Ueberblick über den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres und der ersten vier Mo- nate 1960. Die günstige Geschäftsentwicklung 50 Millionen Bundesdeutsche sparten fünf Milliarden DM Geschäftsbericht 1959 des Deutschen Sparkassen- Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband e. V. legt seinen, von einem erfolgreichen Sparjahr 1959 zeugenden Geschäftsbericht der Offentlichkeit vor. Darin wird berichtet, daß der Spareinlagenzuwachs im Jahre 1959 sich insgesamt auf 4,97 Milliarden DM(das ist um 22 Prozent mehr als der Spareinlagenzuwachs von 1958) belief. Der Bestand an Spareinlagen in der Bun- desrepublik und in Westberlin erreichte am 31. Dezember die Höhe von 28,52 Milliarden DM gegenüber einem bundesdeutschen Spar- volumen von 22,88 Milliarden DM Ende 1958. Der Unterschiedsbetrag macht 5,64 Milliar- den DM aus. Bei gerechter Würdigung müs- sen jedoch davon die von den saarländischen Sparkassen bei der gebietlichen Rückgliede- rung eingebrachten Spareinlagen(558 Millio- nen DM) abgesetzt werden. Ebenso weitere 100 Millionen DM, die zu Jahresbeginn 1959 vom Spareinlagenbestand der Girozentralen auf den Bestand der Sparkassen umgebucht wurden. flir die Hausteau und Weintrauben aus Ueberseelieferungen werden im wesentlichen das gleiche kosten wie bisher. Für gesunde, saftige Apfelsinen aus neuen Zufuhren wird man mindestens soviel zahlen müssen wie in der vorigen Woche. Die Preise für Grapefruits und Zitro- nen werden sich nicht ändern. Die Bananen- preise werden solange fest bleiben, bis es mehr Frühobst gibt. Gemüse: Die Frühgemüsepreise sind unter dem Einfluß der warmen Witterung bereits in Bewegung geraten. Kopfsalat, Frühwir- sing, Kohlrabi und Spinat werden billiger. Auch für Spargel, Treibtomaten, Treibsalat- gurken und Blumenkohl sind leichte Preis- senkungen möglich. Rhabarber wächst bei dem trockenen Wetter nicht sonderlich gut, das Angebot bleibt zunächst aber ausrei- chend. Allmählich werden auch Möhren etwa preiswerter, wenn ausländische Ware aus neuer Ernte in zunehmenden Mengen hereinkommt. * Die meisten Verbraucherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,40 bis 2,80 DM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,80 bis 3,20 DM; Kotelett 3,20 bis 3,70 DM; Schweine- bauch 1,80 bis 2,00 DM. Markenbutter je 250 g: 1,58 bis 1,65 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 16 bis 19 Dpf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1, 30 bis 1,40 DM; holl Gouda 1,15 bis 1,30 DM; Tilsiter 1,10 bis 1,25 DM. Kartoffeln je Pfd.: 15 bis 17 Dpf; Frühkar- toffeln 45 bis 54 Dpf. Obst je Pfd.: Tafeläpfel A 60 bis 90 Dpf; Tafelapfel B 40 bis 60 Dpf; Rhabarber 20 bis 35 Dpf; Orangen 50 bis 70 Dpf. Gemüse: Möhren 80 bis 95 Dpf; Weißkohl 45 bis 55 Dpf; Rotkohl 60 bis 70 Dpf je Pfund; Blu- menkohl 80 bis 1,20 DM je Stück, Kopfsalat 50 bis 65 Dpf je Stück. Im Jahre 1958 hat sich die Zuwachsrate an Spareinlagen auf 4,22 Milliarden DM ( 23 Prozent des Anfangsbestandes) belau- ken. Das Endresultat— die eingangs er- wähnten 4,97 Milliarden DM Zuwachsrate für 1959— ergibt sich aus während des Jahres 1959 erfolgten Milliarden DM Gutschriften 17,53 Lastschriften 13,26 und den Zinsgutschriften, die jedoch eine Gesamthöhe(Umbuchungen und Rückglie-, derung des Saargebietes eingeschlossen) von 817 Millionen DM erreichten. Die Zinsgut- schriften sind somit in eine Größenordnung hineingewachsen, die allein für sich am Ka- Ditalmarkt Gewicht hat. Ende 1959 liefen in der Bundesrepublik 27,34 Millionen Sparkassenbücher um. Auf- gegliedert auf Sparkassenbücher ergeben sich folgende Vergleichszahlen: Jahr Millionen Durchschnitts- Sparkassenbücher guthaben DM 1959 27,34 1043 1958 25,04 91⁴ Unter den insgesamt 26,1 Millionen pri- vaten Sparkonten bei den Sparkassen ent- fallen Auf Sparkonten Durchschnitts- Millionen guthaben DM Arbeiter 752 548 Angestellte 7,8 827 Bęamte 7,8 1025 Rentn. u. Pensionäre 4,2 1257 Das Durchschnittsguthaben der Arbeit- nehmer(einschließlich Rentner und Pensio- näre) belief sich am 31. Oktober 1959 auf 837 DM. Insgesamt bestreiten diese Sparer 15 Milliarden DM, oder 65 Prozent der priva- ten Spareinlagen bei den Sparkassen. Die gesamten Einlagen bei den Sparkas- sen— ohne Bankeinlagen— werden Ende 1959 mit 39,8 Milliarden DM(1958 ohne Saar- land: 32,84 Milliarden DM) ausgewiesen. Da- von entfallen nach Abzug der vorhin behan- delten Spareinlagen auf den Zahlungsver- kehr und auf der kurzfristigen Guthabenbil- dung dienende Sicht- und Termineinlagen 11,3 Milliarden DM(1958: 9,96 Milliarden D). Das Kreditgeschäft der Sparkassen hat sich 1959 um 4,6 Milliarden DM ausgeweitet. Das gesamte Kreditvolumen(ohne durchlaufende Kredite) betrug Ende 1959 25,1(Vorjahr: 20,5) Milliarden DM, dazu 0,58 Milliarden DM bei den saarländischen Sparkassen. Nur ein klei- ner Teil des Zuwachses entflel auf die kurz- und mittelfristigen Kredite, die sich um 0,8 auf 7,7 Milliarden DM vergrößerten, während die langfristigen Ausleihungen um 3,8 auf 17,3 Milliarden DM anwuchsen. Der Bestand an Hypothekarkrediten der Sparkassen lag Ende 1959 bei 11,3 Milliarden und Giroverbandes DM und machte fast 45 Prozent ihres gesam- ten Kreditvolumens aus. Sie dienen überwie- gend der Wohnungs baufinanzierung. Im Be- richtsjahr wurden 2,1(1958: 1,2) Milliarden DM Hypotheken ausgezahlt und 3,0(1,7) Mil- liarden DM neu zugesagt. Die für die Bau- wirtschaft günstige Witterung trug zu dem verstärkten Abruf von Hypotheken bei. Eine Drosselung der Wohnungsbautätigkeit mit Zzinspolitischen Mitteln war im Sommer 1959 für das laufende Jahr nicht mehr und für 1960 nur noch beschränkt möglich. Im direkten Agrarkredit hatte die Spar- kassenorganisation Ende 1959 2,6 Milliarden DM zur Verfügung gestellt, mithin 0,5 Mil- liarden DM oder 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Davon entfallen auf die Sparkassen 1,4 und auf die Girozentralen 1,2 Milliarden DM. An den gewerblichen Mittelstand konnten die Sparkassen 1959 1,4 Milliarden DM zu- sätzlich ausleihen, mithin über eine halbe Milliarde mehr als 1958. Der Bestand an Mit- telstandskrediten belief sich zu Ende des Be- richtsjahres auf 11,0(9,6) Milliarden DM. Ueber die Hälfte davon, nämlich 6,2(Vorjahr: 5,4) Milliarden DM. entfallen auf Handwerk und Handel, der Rest verteilt sich auf andere mittelständische Gewerbezweige wie z. B. Hotel- und Gaststättengewerbe sowie auf mittelständische Industriebetriebe. In der Gewährung von Kleindarlehen(bis 2000 D), die von den Sparkassen immer ge- Pflegt wurde, ist die vorübergehende starke Belebung einer ruhigeren Entwicklung ge- wichen. Mit der Größe des Volumens dieser Kredite schlagen auch die Tilgungen mehr zu Buch, was die Zuwachsrate begrenzt. Gegen- über Jahresende 1958 hat sich der Bestand an Eleindarlehen bei den Sparkassen auf rund 400 Millionen DM verdoppelt. Es handelte sich Ende 1959 um 515 000 Darlehen im Durchschnittsbetrag von 780 DM. Pin K URZ NACHRICHTEN (VWD) Der vom Statistischen Bundesamt berechnete Index der Aktienkurse(31. Dezem- ber 1933= 100) für das Bundesgebiet ohne Ber- Iin ist von 538,3 am 29. April auf 558,3 am 6. Mai 1960 gestiegen. Der Stand von Ende April wurde damit um annähernd vier Prozent über- troffen. Burckhardt sprach mit Adenauer (AP) Bundeskanzler Adenauer empfing am 11. Mai den Vorsitzenden des Unternehmens- verbandes Ruhrbergbau, Dr. Helmut Burck- Hardt, zu einer Unterredung. An der rund ein- einhalbstündigen Besprechung nahmen auch Bundesaußenminister von Brentano, Bundes- kinanzminister Etzel, Staatssekretär Westrick vom Bundeswirtschaftsministerium und Staats- sekretär Globke vom Bundeskanzleramt teil. Direktor Hans Roth Bezirksleitung Süd der Kaufhalle mbH, Hei- delberg, und Vorsitzender des Verbandes der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Handwerk ein Eckpfeiler der sozialen Marktwirtschaft (dpa) Bei der Eröffnung der 12. Deutschen Handwerkermesse in München erklärte der bayerische Wirtschaftsminister Dr. Otto Schedl am 11. Mai, das Handwerk biete die beste Sicherheit dafür, daß die Ordnung der Sozialen Marktwirtschaft funktionsfähig ge- halten werde. In den vergangenen Jahren habe das Handwerk seinen Umsatz um 23,6 Prozent gesteigert und damit die Un 2 zunahme im industriellen Bereich von Prozent erheblich übertroffen. habe sich weiter fort 1960 Wieder mit erheblichen Umsatzsteige- rungen gerechnet werden. Die neuerliche Geschäftsausweitung sei aber nur mit Hilfe größeren Investitionen zu bewerkstelligen. setzt. Es könne auch Professor Winnacker wies in diesem Zu- sammenhang darauf hin, daß die Expansion in der Chemie, nicht ausschließlich konjunk. turpolitisch betrachtet werden dürfe. Die von der Forschung ausgelöste Entwicklung, das Aufkommen neuer Produktionszweige sei zu beachten. Er wandte sich gegen die von der Bundesregierung geplanten Maß- nahmen zur Dämpfung der Konjunktur, vor allem gegen Herabsetzung der Ab- 8 schreibungssätze. Die der Wirtschaft abver- langten größeren Investitionen in den Ent- Wicklungsländern seien auch nur— wegen des damit verbundenen Risikos bel entsprechenden Abschreibungsmöglichkeiten möglich. Mit den für Hoechst notwendigen Neuin- vestitionen begründete Professor Winnacker auch die von der Gesellschaft vorgeschlagene Kapitalerhöhung um 56,2 auf 618,2 Millionen DM. Aus dem Bezugskurs von 250 Prozent und dem heutigen Börsenkurs errechnet sich ein Bezugsrecht von 32 Prozent, das den Aktionären gemeinsam mit der Dividende von 16 Prozent zugutekomme. Man hoffe, daß es infolge des Zeitpunktes der Dividen- denausschüttung und der absichtlich kleinen Erhöhungsspanne des Bezugsrechtes von 10:1 der Mehrheit der Aktionäre möglich sein werde, Jungaktien zu beziehen. Die Farb- Werke Hoechst hätten nach seinen Feststel- jungen rund 140 000 Aktionäre, davon hiel- 0 ten etwa 90 Prozent Beträge von je unter 5000 DM. Grogaktionäre gebe es nicht. Der Vorstandsvorsitzer kündigte an, daß — gemäß Bundesgesetz vom 30. Dezember 1959 über die Ausgabe von Vorzugsaktien an die Belegschaft— den Betriebsangehöri- gen bei Aktienerwerb ein einmaliger Zu- schuß(„Vorteil“) von je 500 DM gewährt Wird. Dieser sei steuerfrei, wenn der Erwer⸗ ber die Stücke fünf Jahre lang behalte, Die Gesellschaft werde die erforderlichen Pa- piere kaufen und das bei der Aushändigung an die betreffenden Belegschaftsmitglieder entstehende Disagio als Betriebskosten bu chen. Lebhaft ist der vorgeschlagene Bezugs- kurs von 250 Prozent diskutiert worden, Wo-. bei als„gerecht“ auch von 150 Prozent ge- sprochen worden ist. Bei der Abstimmung „ P ̃ ᷣ. Ü tl... df... Wurde jedoch die Kapitalerhöhung— wie Ursprünglich vorgeschlagen— gegen 67 426 Nein-Stimmen und 1937 Enthaltungen be- schlossen und überdies dem Vorstand die Er- mächtigung erteilt, bis zum 1. Mai 1965 das Kapital um weitere 81,8 Millionen DM auf dann insgesamt 700 Millionen DM. zu er- höhen. Eine neue Unterhaltung über Be- Zzugskurse ist also spätestens im Jahre 1965 fällig. Baden- Württemberg e. V. wurde anläßlich seines 65. Geburtstages in Anerkennung seiner Verdienste das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen. Die Hohe Behörde siegte (VWD) Die Klagen der Bundesregierung und von 18 Unternehmen des Eisenerzbergbaus und der Stahlindustrie der Bundesrepublik ge- gen die Ausnahmetarifentscheidungen der Ho- hen Behörde sind vom Europäischen Gerichts- hof am 11. Mai als unbegründet abgewiesen worden. Interzonenhandel wächst langsam (VWD) Der Warenverkehr im Interzonen- handel zwischen den Währungsgebieten der DM- West und der DM-Ost hat sich dem Ge- samtvolumen nach im ersten Quartal 1960 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeit- raum nach Angaben des Statistischen Bundes- amtes um 12,17 Millionen DM auf 534,36 Millio- nen DM erhöht. * Jetzt kostet es weniger als ſe zuvor, die verschieden- sten Waren mit Düsen- Clippern“ über den Atlantik zu befördern. 5 Was auch immer Sie nach den USA exportieren, durch die neuen, niedrigen Luftfrachtsatze der Pan American sparen Sie Geld. Die neuen Frachtsätze gelten für Hunderte von Waren. Schnellerer, häufigerer Luftfrachtdienst. Gröhere Tragfähigkeit! 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WIRTSCHAFT Seite 11 * Konjunkturdämpiung über Kapitalmarkt- Ruinierung (VWD) Der Umlauf an Pfandbriefen und Kommunalobligationen der Boden- und Kom- munalkreditinstitute im Bundesgebiet ein- schließlich West-Berlin erhöhte sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 1960 um 226 Millionen DM. Die Wachs- tumsrate lag um 46 Millionen DM unter der des Vormonats. Von Januar bis März 1960 betrug die Umlaufserhöhung 857 Millionen DM gegenüber 1585 Millionen DM im ent- sprechenden Zeitraum 1959. Die Nettoausleihungen an die private und öflentliche Wirtschaft stellten sich im März 1960 auf 243 Millionen DM. Im ersten Vier- teljahr 1960 stieg der Darlehensbestand der Realkreditinstitute um 892 Millionen DM. Bei den langfristigen Ausleihungen blieb damit die Zunahme um 198 Millionen DM hinter dem Ergebnis des entsprechenden Vorjahreszeitraums zurück. Der Gesamt- bestand an Direktkrediten belief sich Ende März 1960 auf 38,24 Milliarden DM. Budget- Europäisierung beginnt mit Konten-Plan (VWD) Die Arbeiten an einem Budget- vergleich zwischen den EWG-Ländern sollen jetzt aufgenommen werden. Auf einer Sit- zung in Luxemburg kamen Sachverständige aus den Mitgliedsländern überein, für 1957 die Wirtschaftskontenpläne ihres gesamten Verwaltungsapparates— Staat, Gebiets- körperschaften und nach Möglichkeit auch Sozialversicherungen— nach einheitlichen Grundsätzen aufzugliedern und vergleichbar zu machen. Für die Jahre nach 1957 soll vor- erst nur ein Kontenplan der Staatsausgaben nach wirtschaftlichen Kriterien aufgestellt werden. Die Arbeitsgruppe für den Budget- vergleich in der Gemeinschaft wird im Juli erneut zusammentreten, um noch metho- dische Schwierigkeiten zu beseitigen. Im September sollen die ersten Studien gegen- übergestellt werden. 8 Konzilianter Maudling WI II EFT A-Tür öffnen (AP) Der britische Handelsminister Regi- nald Maudling hat dieser Tage wärmstens die Entschliegung des Bundestages begrüßt, sich um ein wirtschaftliches Uebereinkommen zwischen der Wirtschaftsgemeinschaft und der Freihandelszone zu bemühen. Die bri- tische Regierung freue sich, daß die Bundes- regierung dem EWG-Ministerrat eine neue Initiative für eine Verständigung vorschlage. Großbritannien werde diese Bemühungen der Bundesrepublik nachhaltig unterstützen. Deutscher Ring 1,3 4 Md. DM Gesamtbestand (VWD) Die Deutsche Ring Lebensversiche- rungs-Ad, Hamburg, erzielte im Geschäfts- zahr 1959 den bisher größten Bestandszu- Wachs. Die Gesamtversicherungssumme er- höhte sich um rund 300 Millionen DM auf 1,34 Milliarden DM. Die Summe der neu abgeschlossenen Versicherungen war mit 365,7— alles in Millionen DPM— mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr(180,4). Zu dem außergewöhnlich hohen Neuzugang trug eine Anfang 1959 geschaffene Versicherungs- korm des Unternehmens entscheidend bei. Die Beitragseinnahmen stiegen von 50,2 auf rund 60. In den ersten drei Monaten des lau- fenden Jahres übertrafen die neu beantrag- ten Lebens- und Renten versicherungen den Zugang in der Vergleichszeit 1959 um 40 Pro- zent. Der Vorstand rechnet mit einer wei- terhin günstigen Entwicklung. DUB und Töchter verdienten a n Bier und anderen Getränken (VWD Im Geschäftsjahr 1959 hat die Dortmunder Union- Brauerei AG, Dortmund, den Umsatz auf 139,2(im Vorjahr: 121,1) Millionen DM und den Ausstoß um 17,6 Pro- zent auf 1,61 Millionen hl erhöht. Zusammen mit den Tochter 155 auereien und Apollinaris wurden mehr als 2 Millionen hl ausgestoßen. Der e am 25. Mai werden 17(i. V. 15 plus 2) Prozent Dividende für 1959 vorgeschlagen Zu den Beteiligungen wird im Geschäfts- bericht 1959 ausgeführt, daß die drei Toch- terbrauereien, nämlich die Kurfürsten Bräu AG, Bonn, die Frankfurter Brauhaus GmbH, Frankfurt/ M, und die Brauerei Iser- lohn AG, Grüne, Kreis Iserlohn, den Aus- stoß ähnlich der Muttergesellschaft um 17 Prozent auf zusammen 211 373 hl steigern konnten. Die Apollinaris Overseas Ltd. (London) erwarb einen bisher noch aus- stehenden Teil von Apollinaris- Verkaufs- lizenzen, so daß die Londoner Vertriebsge- sellschaft weitere Länder beliefern kann. Außerdem ist die Firma Presta-Limited(Sitz in London) erworben worden. Zug zur Selbstbedienung im Lebensmittel- Einzelhandel (VWD) In der Bundesrepublik gab es am 1. Januar 17 132 Selbstbedienungsläden, wie Dr. Joseph Wickern, Vorsitzender des Ver- Waltungsrats des Instituts für Selbstbedie- nung, auf der Mitglieder versammlung des Instituts in Hannover mitteilte. Besonders während des letzten Jahres habe sich die Zahl der von selbständigen Einzelhändlern geführten SB-Läden um 6002 Geschäfte auf 12 783 erhöht. An zweiter Stelle folgten die Konsumgenossenschaften mit einem Zu- wachs von 469 Läden(61 Prozent), während die Zuwachsrate der Filialbetriebe, die ge- genwärtig im Verhältnis zur Gesamtzahl ihrer Filialen die meisten SB-Läden hätten, mit 46 Prozent(9883 Geschäften) am niedrig- sten liege. Roheisen-Ausschuß in der Montan union? (AP) Der Ministerrat der Montanunion, der am 10. Mai zum zehnten Jahrestag der Gemeinschaft tagte, hat auf Ersuchen der Hohen Behörde die Bildung eines Sonder- ausschusses Roheisen beschlossen, der alle Probleme des Roheisenmarktes prüfen soll. Dem Ausschuß werden Beamte der Mit- gliedsregierungen und der Hohen Behörde angehören. Untersucht werden soll vor allem die Lage, die für die Montanindustrien durch die Roheiseneinfuhren aus Drittländern zu niedrigen Preisen entstanden ist. Der Roh- eisenmarkt der Mitgliedsländer ist dadurch in Schwierigkeiten geraten. Italienische Entwicklungen mit altrust S (VWD) Unter Beteiligung italienischer, schweizerischer und deutscher Wirtschafts- und Finanzkreise ist jetzt in Mailand die „Italtrust S. P. A.“ gegründet worden. Die Gesellschaft wird sowohl in Italien als auch auf internationaler Ebene finanzielle und Wirtschaftliche Projekte, insbesondere als Treuhänder, fördern. Vorsitzender des Ver- Waltungsrates ist Dr. Fossatti Bellani(Vor- sitzer des Verwaltungsrates des Banco Ambrosiano, Mailand). Stellvertretende Vor- sitzende sind Bundesminister a. D. Dr. V. E. Preusker(Bankhaus Hardy und Co., Frank- kurt am Main) und Graf Quintavalle(Ver- Waltungsratsvorsitzer von Magneti Marelli). sammenhängenden Mannheimer Vers.-AG. Kapitalaufstockung in Etappen (Tex) Die bereits in der letzten Haupt- versammlung am 9. Juli 1959 vom Vorstand angekündigte Kapitalerhöhung bei der Mannheimer Versicherungs-AG, Mannheim, soll jetzt— wie verlautet— in ein akutes Stadium getreten sein. Die Verwaltung be- schäftigte sich intensiv mit den damit zu- Vorbereitungsarbeiten, um eine demnächst einzuberufende Aktio- närshauptversammlung damit zu befassen. In Fachkreisen wird auf eine zwischen 2,5 und 3 Millionen DM liegende Gesamt- Kapitalaufstockung getipot. Allerdings dürfte die Verwaltung— wenn sie ihr Grundkapital um diesen Gesamtbetrag au- stockt— etappenweise vorgehen und den Aufstockungsvorgang auf mehrere Jahre verteilen. Die gegenwärtigen Börsenkurs- notierungen der Aktien(litera A eingezahlt mit 76,25 Prozent) liegen bei 1450,(itera B eingezahlt mit 50 Prozent) bei 1400. Span- nungsgeladene Erwartung bezüglich Aus- stattung der Bezugsrechte und def Bar- einschulipflicht ist somit berechtigt. Marktberichte vom 11. M a1 Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt VWD. Anfuhr und Absatz gut. Es erzielten Spargel A I 146-160, A II 143-145, B 101-118, C 5264, Erdbeeren 650-750. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt VWD. Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellend. 26 erzielten: Erdbeeren Trieb 650-750, Kopfsalat Som- mer 18-25 Stück, Kopfsalat Winter 15-20 Stück, Spargel AI 147-163, A II 133-137, B 112-115, C 58-69, Rhabarber 16-18, Blumenkohl 70 90 Stück, EKohl- rabi 25-35 Stück, Rettich 15-32, Bundelrettien 20-35 Bund, Rades 8-13 Bund, Lauen 65, Gurken 65-90 Stück. 41 t Mitgetem ves 19 Wirtschafisdlenste Gmb“ 3 1. 10. S. 5 90 De 1e R 4 eilind. 135 136 dto. LIA. B. 1350 400 ale Ph eanha· hxe hae 25 8 N örse* e Redaktion haftet nicht far etwaige Uebertregungs⸗ Sternen 8. 581 588 5 515 515 24 oder Uebermittlungsfehler.) 1 1pO. A. Sinner A8 385 7 34] Rhein. Hypo. 5³⁰ 536 6% Rhein. Frankfurt a. M. 1 l. M2119 6 0 Stehe een 25 205 5% Rhein. Hypo. Stahlwerkesüdwestfalen 640 6⁴⁰ Renten 6,5% Rheinpreußen v. 38 b 10. 3 1.5 10, 5. 11.3 10. 5. 11. 8.*— 5 325 Zinsen steuerfrei 7.5% Rhld.-Pfals v. 88 Netlerte Aktien bierig Chr. Il. 4. 300%ũ 300 Kauthot 55 9 2 55 4% Ablösungeschuld v.57 10%% lo 5,% RWE v. 50 1885„ Dort order 2% 22 Klein Schanzlin 1560 620 1 Ver Glenzstog 70 555 8% Bad. Kom. Ldsbk. dir. II? 2 8% Thyssenhätte v. 88 Adleruerke 20 255 Durlacher Hof 870 870 Klöckner Bergbeu 27M 27% Wintershall 517 50 8% Bayer. Hypo. ni i:„ Wenden am e A f. Energie 5⁰⁰ 5 Eichbaum-Werger 1000 1000 Klöckner Humb. Deuts 630 650 25 Iron 3⁵⁰ 35⁵³ 5,5% Großkraftw. Mum. 104 10⁴ 7% Zellst. Waldhof v. 58 46 f. Verkehr 801 613 El. Licht u. Kraft 222 227% Flöckæner- Werke 248 250 Eellstoft Waldhof 300 8% Pfalz. Hypo. 112 113 Wandelanleihen 450 4% 4 Enzinger Union 60 6500 Kraug-Maffel 78 350 5% Rhein. Hypo. i e Aschaſtenb. Zellstof 1⁴7 147 Eßlinger Niaschinen 402 40⁵ Lahmeyer 6⁴⁰ 640 7.5% Slemens v. 54 10⁸ 1⁰⁸ ee Badische Anilin%, Ferber Baper VVV 72 740 N 5 BNIVY 252 349 Farben Liqule 6,0 6,90 Löwenbrau 114 1145 Beton& Monſerbau 440 440 Renten 3 875 8 5 Bemberg 284— Fein Jetter 2⁴⁰ 2⁴⁰ Ludwigsh. Walzm. 15⁰ 140 Burbach Kall 470 40 Linsen tarifbesteuert) 5 1 86 Berger 18% 180 Feidmühle„ 450 Nannesmann 325% ̃ù!V] 40 8 bc, AEG v. 56 1% de 8.8 Se„ Bekule abgestempelt 185% 186 Belten 376 876% Netallgesellschaft 1300 1310 Eisenhütte 480 290 80% Baden-Württ. v. 57 5 5 5 N 72 615 dto. neue 5—GSelsenberg 218% 220 Nordd. Lloyd c%% 04% ffutschenteutber lor. 580 50 3% BAS v. 5 105% 10„ 5 Binding Braetel 10 82 Goldschmidt 575 57 sb 165% 1800 Useder klütte„„„„ 105% 105% ſimnvestment-Zertilkate Bochumer Verein 25 3% Gritzner-Kayser 160 leo Pfalz. Mühlen 95 95 Orenstein& Koppel st. 3% 305 3% B80 v. 36 10% 105 Aditond Budiag 3% 37, ran& Bilfnger 448 448 phoenix Rheinrohr 34 315 Phrix Werke zi„, nden e 102 1925 1 Buderus 5 78% Granzw. 4 Hlartn. 0 530 preußag 1% 15 Scheldemandel FVV„ b Doe Brown, Bo vet! ü Cie. 5 720 Gußstahl Witten 475 4705 Rheinefektra 58⁰ 50 7% 2 v. 58 102u 102% Atlantiefonds Casselle 980 688 Sutehoffnung 710 745 Rheinstahl 4.8 450% Banken 7½½ ESSO v. 58 10⁴ 104 Austro-Fonds Chemie Albert 1 352 Hamborner Bergbau 118 118 RWE 52¹ 524 und Versicherungen 5.5½ Gelsenberg Concentre Chemie Verwaltung Hüls 120 1 75 Handels- Union 1 50 ö 108 dto. Vorzüge 497 478 Allianz Leben 880 878 Benzin v. 58 92 921 Dekafonds Conti Gummi 3650 55. Hapag 9 95 Rheinmetall 8 Allianz Versicherung 2750 2700 8% Heidelb. Zem. v. 56— Europafonds 1 Daimler Benz 1787 178 Harpener 940 Rheinpreußen 25 220 J[Badische Bank 530 530 80% Hoechster Farb. v. 57 106 U Eurunion Deere-Lanz 5 Heidelberger Zement 75 800 Riedel 355 Bayer. Hypo.& Wechselb. 573 588 7% Hoechster Farb, v. 58 105% 105 Fondak Demag 6⁴¹ 652% Hoechster Ferben 257 250 Ruhrstahl 457 Berliner Hendelsbank 70⁰⁰ 70⁰⁰ 6% Hoeschwerke v. 38 29 994 Fondis Dt. Contiges 6⁴⁰0 25 Hoeschwerke 771 781 Rütgers 385 Comerzbenk AG 502 505 7% Lastengusgl. v. 56 1029 102 Rondre Dt. Edelstahl 465, 705 Hochtief 240 240 Salzdetfurth 585 Dt. Bank A8 558 568 8% MAN v. 37 106 U 105% Industria 5 Erdöl 1105 1 55 N 1 1245 124% 05 1 05. 390 385 50% Mannesmann v. 89 105 1 90% lntervest 5 1110 225 2 Hutte Slegerland 8 75 55 Schloßquellbr. 3 31 N Bank ö 5 1 8 28 5 2 e 25 7 ert u. 8 27 srankf. Hypo. 181 A 7 95 Sieeungn gel 22⁴ 224% e 785 1025 e 05 ee 3. 1 ö 5 0 3 8 Didier-Werke 149% 49 Karstadt 1100 1100 57³ Mannh. Versich. Lit, A 4 30% Kapt.-Ertragsst. 1 Schwartz Storchen Uscafonds 10.. II.. 10. 8. A 5 5,47 100 M 10% Canade Gen.— 577 915 E. I. F. N 28 1 ele 8. 3. 175 50„an Oppenheimer 10,21 9 90% Philadelphia 8 13„95 98 98 Tel.-El.(5) 8,87 104 8 Eurit(sfr.) 145,5 Europschem.(sfr. 147700 Siat-Imb.(sfr. 1062 1052 10² 102 NE-Metalle 5 24 1. 5. Geld E 70 89580 2% Alamintum 25 2 Zinn 930 73 Messing 58 235 24¹ 182,00 183,00 Messing 63 2⁵ 266 8 75 Deutsche freie 40,00 40. 0 Devisennotierungen 115.25 115,40 1 Us. Dollar 4,165 145,90 126,80 1 engl. 8 11.694 134.70 135,80 1 can. Dollar 4.2877 147,90 3 8 8 U 7925 5 5 sfrs. 6,25 140,70 14,80 100 belg. fr. 8,355 2 855 5 50 100 ffrs. 84.97 „50„20 100 dan. Kronen 60,315 80,40 80,90 100 norwyi Kronen 58,89 3 5 100 schwed. Kronen 80,535 5 42,40 1000 it. Lire 6,708 173,40 174,50 100 östert. Schitting 15,992 49.50 49,50 portugel 14.563 119,10 129,10 100 PA- West ö 112,50 112.50 100 DRA. Ost 2 FAHBWRKE H o ECH5T Ter ce eam, Ele Ke. Keen, FRANKFURT IM)-HU ETH 57 UMSAIZ u m MIT DEN WEFRHEN: HokECH5T 6IESHEIN OFFEN BACH öEHSTHOFEN BOBIN SEN öENDORF KNAPSACK 6RIESHEIM-AUT OBEN WERK SSHRUPPE SAUERSTOFF WIEsBADEN-BikBRIR UN DEN TochHfERGESELLISc HAFEN: KNAPSATK-BHIESHEIM A. KAlLLE Ab. BEHRINGWERKE Ab. DVD WEITEREN BETEIIIGUHVGEN G ESAMT BILANZ Z UN 91. DEZEMBER 1939 AKTIVVA Miluonen DBM PA55 IVA Milnonen Ulf %%% ũ V ß ĩͤ Beines, %%% ß R%//ↄ ñBf Flüssige Mittel 33 flechnungsabgrenzund. 13% Im Jahre 1959 hat sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahre um 17,8% auf 2,2 Milliarden DMerhöht. Van dem erzielten Mehrumsatz von 333 Millionen DA entfielen rund 199 Millionen DM auf den In- landsabsat und 134 Millionen DM auf den Exnort. Der Exnurtanteil am Besamtumsate hat mit 720 Millionen DM 324 0% erreicht. in Werksanlagen wurden im Berichtssahr 254 Millonen DI inve- stiert. Damit betragen die Investitionen in den Jahren 1952-59 insgesamt mehr als 1,3 Milliarden DM, von denen über 300 Mil- lionen DM aus Abschreibungen finanziert wurden. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit lagen bei dem weiteren Ausbau der petroche- mischen Brundstoff-Anlagen und der Errichtung weiterer Produk- nonseinheiten für die Polyester-faser Treviras, Auch auf den traditionellen Arbeitsgebieten Wurden die Investitionen fortgesetzt. Im Jahre 1950 werden die Investitionen voraussichtlich mehr als 330 Millianen DM betragen. für Forschung und Entwicklung wurden im Jahre 1939 rund 100 Mil- lionen DM ausgegeben; das entspricht 4,3% des Umsatzes. im Jahre 1939 entfielen Wederum rund 20% des Umsatzes zuf Pru- dukte, die als Ergebnis der eigenen Entwicklungstaätigkeit erst in den HOFCHSTER ARBEHISEE BIETE: * Aen. 3 2222 gesamt 14²7 e 317, Wertherichti gungen 14, 1352 1255 1258 61111]⅛tTTJ—. Anleihen„„„%%%%—⏑f—f,ꝛ e„„„„„„„„„„„„„ 0 6 200,0 15% Andere Verbindlichkeiten DVD EN nE a. senen dug lang- und mittelfristihgg..ꝝ⁊ ĩ?ĩ.ů 49,9 f K Be. IubSßuæUT— 85, 2289, 1952 1954 1935 1338 letten 5 Jahren in das Verkaufsprogramm aufgenommen wortlen sind. f Die Belegschaft ist im Jahre 1359 von 43 328 auf 45 363 Arbeiter IuVksrinonkn 284 ſmvesu⸗ und Angestellte gestiegen. Die Lohn- und Behaltssumme erhöhte ABS CMHREIBEUNEEN uonen sich im Jahre 1959 um 8,7%. bun ballen dil) Im Jahre 1959 fst das Aktienkapital van 452 Millionen DM auf 562 Millionen DM erhöht worden. Borch Beschluß der Hauptver- sammfung vom 11. Mai 1960 wurde das Aktienkapital weiterhin um 56,2 Millionen DM auf 518,2 Millionen DM erhöht. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung dienen der finanzierung der weiteren Investi- tionsvorhaben und sichern die Auftechterhaltung eines gesunden 25 18 1 5 1255 125 Verhältnisses zwisthen Eigenkapital und Fremdkapital. Der Vorstand 3 ist femer ermächiigt worden, das Altienkepital um bis zu Bl, g Hil- FklkbschAfr i lionen DM auf bis zu 700 Mitionen D* durch Ausgabe neuer 32 489 32805 ö Aktien zu(rhähen(genehmigtes Kapital). N 25189 2 Die Hauptversammlung vom II. Mai 1960 hat beschlossen, för das Beschäftsſahr 1959 eine Dividende von 16% auszuschütten. Auch für das Jahr 1950 kann mit einer günstigen Beschäftsentwicklung gerechnet werden; das erste Mierteljahr hat diesen Erwartungen voll entsprochen. d FARB 5 TO ffE. TkxrIIHitfsMirfet. Z2wIscütupRod Uf. ARZM kunt cue AckRaHs Toff. sus sMIHrkt. KUvsTsroffk FAsERM- Fülikk. DünsEMIIIEI. EftAnzEMscBuIZM III. FAuAs une BA Van caEAiS TEN ANAAs ER 152 10% 8 1239 1³⁵ L es- 1939 ende 154 1356 1— Zelte 13 MORGEN Donnerstag, 12. Mai 1960% Nr. onnerstagę 225 Aal. 185 Ir. 10 Kairo Hätte ich die Arabische Republik nie gesehen, ich wäre heute noch um eine Illu- Sion reicher. So aber ist mir der frohe Kin- derglaube an das Morgenland, an das un- ermeßhlich reiche, von der gigantischen Lei- stung seiner Arbeitskraft und künstleri- schen Fähigkeit erfüllte Volk der Phara- onen verlorengegangen. Was bleibt, ist die Erinnerung an Staub; Staub der Vergan- genheit, noch lästigeren Staub der Gegen- Wart. Ich will nicht ungerecht sein. Kairo ist gewiß eine rührige, teilweise moderne und wohnliche Stadt. Aber Kairo ist nicht Aegypten. Im Gegenteil, fast darf man den Eindruck haben, als habe dieses Kairo das Land seines Blutes und seiner Fähigkeit beraubt und führe nun ganz allein eine Wirkliche Existenz, während das flache Land an seiner Armut und Armseligkeit verdämmert und nicht mehr bringt, als was der Nil gnädig auf den wenigen Kilometern rechts und links seiner Ufer wachsen läßt. Kairo heißt nicht umsonst„Hauptstadt des Siegreichen“. Sie ist die größte Stadt Afri- kas und der islamischen Welt. Sie ist wohl auch die älteste, wurde doch ihre Toten- stadt Gizeh schon 2700 Jahre v. Chr. er- richtet. Als mich die königlich niederländische Luftverkehrsgesellschaft wohlbehalten früh am Morgen auf dem Flugplatz absetzt, ge- denke ich in wenigstens einer halben Stunde in meinem Hotel zu sein, um nach einer sitzend durchflogenen Nacht wenig- stens ein paar Stunden zu schlafen. Daraus Wurde nichts. Die ägyptischen Verhältnisse fangen damit an, daß man zwei Stunden im heißen Autobus auf die Abfahrt zu Warten und dabei Muße hat, zu beobachten, Wie alte und junge Männer mühsam wie zur Zeit der Pharaonen mit Wasser gefüllte Ziegenhäute zu einer Baustelle schleppen. Mit den vollen Wassersäcken eilen sie so schnell es ihnen ihre Last erlaubt, hin. Mit den leeren Säcken schleichen sie müde zu- rück. Von Röhren und Pumpen scheint der kleine Unternehmer in der Arabischen Re- publik noch nichts gehört zu haben. Ein anderes Mal habe ich an einem versande- ten Nilkanal beobachtet, wie die Fellachen eine lange Arbeitskette bis in die Flußmitte bilden und nun mit den bloßen Händen den Schlamm aus dem Fluß heben und von Hand zu Hand weitergeben. Gegen 11 Uhr werden mich Herr und Frau von Veltheim, unsere Mitarbeiter in Aegyp- ten, im Hotel abholen. Das Hotel ist zwar nicht das Hilton, das nach den Revolutions- unruhen ganz neu wiederaufgebaut wurde, aber es ist einigermaßen sauber und ruhig. Ich nehme ein Brausebad, das sogar funk- tioniert, entreige meinem Gepäck das letzte Hemd im Wahn, am Abend noch einmal eine kleine Nylonwäsche veranstalten zu können und ziehe mich um. Kaum bin ich wieder unten, stehen unsere beiden lieben Mitarbeiter schon vor der Tür und begrü- Ben mich von weitem, obwohl sie mich Sigentlich noch nie gesehen haben. Aber Grünhörner erkennt man in Aegypten recht schnell. Ich soll es noch erfahren. Unsere Freunde führen mich durch die Stadt. Sie ist im gleichen Stil erbaut, in dem alle Städte erbaut sind, in denen um die Jahr- hundertwende und zuvor viktorianisch ge- dacht wurde. Stuck, Prunkgesimse, Fratzen und allerlei geometrisches Steinhauer werk. Kein Mensch weiß wozu. Vorbei an Palä- sten, Regierungsgebäuden, Moscheen, Han- delshäusern, Schulen und Banken verlassen Wir wieder die Straßenfluchten. Schlagartig Hört das Grün auf: wir stehen am Rande der Wüste. Vor uns türmen sich die drei berühmten Pyramiden aus der vierten Dynastie. Immer habe ich gedacht, sie lägen Weit draußen in der endlosen Sandfläche. Aber nein, sie stehen so bei Kairo wie der Wasserturm vor den Planken. Sie sind Plötzlich da, wie aus der Erde gewachsen. Unser Wagen faucht einen sanften Hang hinauf, vorbei an Kamelkarawanen, auf denen sich europäische Touristen höchst arabisch vorkommen. Herr Schulze läßt sich Auch gelegentlich fotografieren zum Herum- zeigen zu Hause! Man ist nicht jeden Tag ein Pharao. Hart neben der Chefrenpyra- mide wird gehalten. Dann krabbeln wir schon die Steinklötze hinauf, um die Grab- kammer des Cheops im Bauch des gewalti- gen Steingrabs zu besichtigen. Aber so ein- fach geht das natürlich hier nicht. Schon steht ein hünenhafter Araber neben uns. Es nützt alles nichts, er wird uns führen. Ehrfürchtig betrachte ich den steinernen Koloss über mir. Das haben nun die alten Aegypter mit ihren Händen, Seilen und primitiven Bronzewerkzeugen zuwege ge- bracht, einen geometrischen Steinberg aus Millionen Quadern, jeder über Tonnen schwer und in der Größe meines Redak- tionsschreibtisches. Muß das eine Arbeit ge- Wesen sein. Das haben die armen Kerle kaum freiwillig geleistet, wenn auch der Glaube Berge versetzen mag. Und wie ex- Akt sie gearbeitet haben! Da ist keine Fuge, in die auch nur ein Federmesser eindringt. Im Grabesinnern staune ich noch mehr. Da gibt es gar Klötze von der Gröhge eines Güter waggons. Weiß der liebe Osiris, wie sie diese Kleinigkeiten da paßgerecht auf- einanderbekommen haben. Jedenfalls haben sie so gut gearbeitet, daß es der tüchtigen Nachwelt und der Witterung in Jahrtau- senden nur gelungen ist, den äußeren Man- tel des Riesenmonuments zu stehlen. Auch an der Spitze haben sie ein wenig herum- Blitzbesuch in einigen Hauptstädten des Nahen und Fernen Ostens/ 5. gefeilt. Sonst haben sie dem Königsgrab nichts anhaben können. Nur den König haben sie geklaut nut samt seinem Schmuck und seinen Ausrüstungsgegenständen für das ewige Leben. Nur in wenigen Königs- gräbern ist die Ruhe der Toten bis in un- sere Tage nicht gestört worden. Dann sind die Archäologen gekommen, die man ja nicht Grabräuber nennt, und haben auch den letzten Pharao aus seinem Sarkophag gerissen, um ihn irgendwo im Museum dem gaffenden Volk zur Schau zu stellen. Sie nennen es Wissenschaft. Die Aegypter nen- nen es Geschäft und leben davon. Die Re- gierung verkauft Grabkonzessionen und legt Beschlag auf die Hälfte der Grabfunde. Der Fremdenverkehr verkauft neben Ein- trittskarten, Eisenbahnbilletts und Omni- busfahrten, Bildern, Kamelritten, falschen Skarabäen und ebenso gefälschten Antiqui- täten ganze Hotels nebst Inventar und heim- lich sogar den Inhalt der Vitrinen in den UND ZUR Von Dr. Karl Ackermann Museen.— Gegen gutes Geld ist in Aegyp- ten alles zu haben. Ich habe es mir versagt, auf die Spitze der Pyramide zu klettern wie es eine ganze Völkerwanderung den ganzen Tag tut. Auch die Herren Chefren und Mikerinos habe ich mir geschenkt. Bei einer Tasse schwarzen türkischen Kaffees und unter Abwehr der Fliegen betrachte ich vom Pyramidenkaffee aus in Ruhe die Sphinx und sie mich. Ob sie wohl lächelt? Ich glaube, sie kann es sich nicht verkneifen, als sie mich so sieht, der ich nach Aegypten gereist bin, um Stein- klötzen ins lädierte Gesicht zu gucken Auch der Pyramidenspatz, der frech neben mir auf der Tischplatte sitzt, mag sich sein Teil denken, er, der doch von genau so alten und erhabenen Vorfahren abstammt wie Herr Cheops und dessen Vorväter sich schon von jenem Pyramidenweizen ernährt haben, von dem heute soviel Aufhebens gemacht wird. Die Moschee des Sultan Hassan Der Zug kommt nicht an Ein Besuch der Stufenpyramide von Sakkara, eines der ältesten Gräber überhaupt, den wir anschließend unternehmen, führt uns nun wirklich durch endloses Wüsten⸗ land. Aber das ist nicht einfach eine An- häufung von Dünen und Staub, darunter liegen Tausende von Gräber. Die Archäb- logen brennen darauf, endlich wieder hier im Sand spielen zu dürfen, nachdem Nassel es lange für ein nationales Prestige erklärt hat, nur Aegypter graben zu lassen. Dabei ist bisher allerdings nicht allzuviel heraus- gekommen. Das zweite Sonnenschiff von Gizeh, das die Aegypter schon vor Jahren in Angriff genommen haben, es liegt noch immer unter der Bretterverschalung und nie- mand weiß, was diese unkundigen ein- heimischen Ausgräber davon übrig lassen werden. Seit sich die Vereinten Nationen bereit erklärt haben, den großen Niltempel bei Assuan vor dem Nilstau zu retten, er- wartet die internationale Welt ein Einlenken Nassers. Allerdings scheint der Schiffsboy- kott in New Vork das so künstlich hoch- getriebene Nationalbewußtsein der arabi- schen Republikaner empfindlich berührt zu haben. Es sieht überhaupt so aus, als ob die Diktatur Nasser sich hauptsächlich in außen- politischen Scharmützeln betätigt, nachdem der innenpolitische Elan offensichtlich an dem tausendjährigen Schlendrian dieser arabischen Welt scheitert. In einem Rasthaus nahe der grandiosen, unterirdischen Grabstätte der heiligen Stiere, nehmen wir einen ziemlich ansehnlichen Imbiß zu uns. Meine Gastgeber haben sich vorsorglich darauf eingerichtet und nachdem es Alls Gesundheitsgründen nicht ratsam ist, sich den nicht allzureinlichen Tafelfreuden solcher Wüstengasthäuser anzuvertrauen, hat die Hausfrau auch nicht das mindeste ver- gessen. Alsdann setzen wir unseren Weg zu den Apisgräbern, dem Serapium fort. Die tief unter dem Wüstensand in einem aus dem Fels herausgehauenen Gewölbe liegenden Stiere, sind dem Sonnengott heilig gewesen. Sie haben einst einbalsamiert in riesigen aus einem Stein gehauenen EKistensärgen geruht. Es ist völlig unbegreiflich, wie diese fünf Meter langen und über drei Meter hohen Sarkophage gearbeitet und schließlich hier- her transportiert worden sind. Versuche der Moderne auch nur eine einzige Steinkiste Wegzuschleppen sind kläglich gescheitert. Nichtsdestoweniger müssen es auch die Grabräuber verstanden haben, mit diesen Monstresärgen fertig zu werden. Unbe- schädigt haben sie die schweren Deckel ab- gehoben und die kostbaren Grabbeigaben weggetragen. Den Archäologen haben sie nur einen einzigen Sarg hinterlassen, um deren Neugierde nicht ganz zu enttäuschen. Natürlich haben es sich meine Freunde nicht nehmen lassen, mir auch ein ganz anderes Kairo zu zeigen als das der Pha- raonen. Die Stadtrundfahrt macht das Groß- reich der mohammedanischen Sultane zwar nicht mehr lebendig, aber doch immerhin UEK bewundernswürdig. Natürlich läßt sich diese Sroßge Vergangenheit nicht in den Pracht- straßen Kasr-en-Nil oder der Scharia Soli- man Pascha Straße vergegenwärtigen. Man muß schon durch die arabischen Stadtteile hindurchpirschen und dann einen Ausblick von der Zitadelle genießen. Da liegt die ge- Waltige Stadt zu den Füßen des Beschauers, dieser Traum des Propheten, mit ihren un- gezählten Minaretten, den Moscheen, in deren offene Innenhöfe man förmlich hinein- zuschauen meint. Schnell einen Schritt in die Alabastermoschee des Mehmed Ali. Ich ziehe die Schuhe aus, entrichte mein Ein- trittsgeld, gebe irgendeinem Führer Bak- schisch und befinde mich unter der Riesen- kuppel in der Dämmerung dieses Gottes- hauses, in dem sich übrägens außer der Architektur nichts befindet. Der Islam duldet keine Bildwerke und überflüssigen Ablen- kungen. Die wunderbar gestalteten Ala- basterwände werden im Schein einer Taschenlampe oder wenn die untergehende Sonne schräg durch die Fenster einfällt sichtbar. Wir verlassen die Zitadelle, in der in historischen Zeiten viel gekämpft und ge- storben worden ist. Es gelingt uns noch ins Museum hineinzugelangen, indem die Monu- mente und Schätze der Pharaonen aufge- stapelt sind. Bedauerlicherweise herrscht in dieser sicher kostbarsten Sammlung der Welt kaum eine richtige Uebersicht— mit Ausnahme von einigen Räumen wie etwa der Ausstellung des Grabes von Tut ench Amun. Dort allerdings sind die unerhörten Schätze ganz gut ausgestellt, wenn sie auch nicht die Sicht etwa des britischen Museums in Lon- don gewinnen können. Zu Organisations- arbeiten scheinen die Nachkommen der Pharaonen völlig unbegabt geworden zu sein. Es herrscht so wenig Ordnung in die- sem Altertumsbazar—, anders kann man diese Sammlung nicht nennen—, daß es nicht einmal ein richtiges Inventarium gibt und fremde Besucher feststellen müssen, Wenn in den Vitrinen wieder einmal etwas abhanden gekommen ist. Leider können wir in der Kürze der Zeit nicht lange verweilen. Nur hier und da zeigt mir Frau von Velt- heim einige der schönsten Stücke, so den Dorfschreiber und dann vor allem einige teils fertige, teils unvollendete Darstellungen der Nofretete, die unsere Berliner Büste, die zurückzuerhalten die Aegypter sich wie un- sinnig gebärden, bei weitem an Schönheit und künstlerischer Ausdrucksfähigkeit über. treffen. Im Museum habe ich überraschend einen Plan gefaßt, der die Veltheims etwas fas Ssungslos macht. Ich beschließe, noch mit dem Nachtzug nach Luxor zu reisen. Das ist aber keineswegs 50 einfach, wie in Deutschland. Es bedarf schon einiger Uber- redungskunst und Kenntnis im Umgang mit ägyptischen Behörden, um sowohl eine Fahrkarte als vor allem eine Betfkarte für diese 800 Kilometer weite Entfernung zu be- schaffen. Aber der Umsicht meinęr Freunde gelingt das denn doch. Lediglich einen Schlafwagen für den Rückweg gibt es an- geblich nicht mehr. Als mich Veltheims an die Bahn bringen, machen sie mich vorsorg. lich darauf aufmerksam, daß Reise und An- kunft in Aegpyten immer noch zweierlei ist. Wenn es Allah gefällt, wird der Zug nach Luxor gelangen. Nun, was soll ich sagen, der Zug ist nicht nach Luxor gekommen. Nach- dem er eine ganze Nacht lang an den elende. sten Dörfern vorbei das Niltal hinauf schwankt(er schleudert so sehr nach allen Richtungen, daß Schlafen zu einer Kunst: wird, die gelernt sein will) bleibt er sieben Uhr morgens einige Kilometer vor seinem Ziel auf der Strecke stehen und rührt sich nicht mehr von der Stelle. Nachdem ich lange genug ein vor mir liegendes Fellachendorf betrachtet habe und keststelle, daß außer einigen armseligen von Ochsen getriebenen Wasserrädern und schlammgebackenen Mauern ohne Dach und Boden,— sie werden hierzulande offen- sichtlich für Häuser gehalten, in denen zu allem Ueberfluß Mann, Weib, Knechte, Kinder und alles Getier zugleich herum- Wwuseln—, nichts Nennenswertes zu sehen ist, begebe ich mich in den Speisewagen. Ein unförmiger, fezbedeckter Araber bringt einen scheußlichen Kaffee. Wenigstens dient er dazu den feinen Wüstenstaub hin- unterzuspülen, der die ganze Nacht durch die Fensterritzen des Abteils hereingedrun- gen ist. Dann geschieht zwei geschlagene Stunden nichts mehr, außer daß sich immer mehr mühsiges Volk am Bahndamm sam- melt und wohl aus alter Erfahrung auf das Wartet, was kommen muß. Irgendwoher aus der Wüste tauchen Omnibusse auf. Schnell sind die mühsigen Fellachen bei der Hand und bugsieren unser Gepäck. Gegen Ent- richtung von Bakschisch und eines neuen Fahrpreises werden die Reisenden schließ- lich nach Luxor befördert und haben nur drei Stunden Verspätung, was in diesem Lande gar nichts heißen will. Angeblich ist der Aufenthalt dadurch verursacht worden, daß im Bahnhof von Luxor ein Tankwagen umgefallen ist. Ob der Bahnhofsvorstand ein guter Bekannter des Omnibusunterneh- mers ist, habe ich nicht erfahren können. Tankwagen hin oder her, warum ist der Zug nicht wenigstens bis vor den Bahnhof gefahren? In der Totenstadt bei Luxor Dieses groge Dorf mit dreigigtausend Einwohnern liegt Iinks des Nils. Seile Alke Totenstadt Theben aber rechts. Also gilt es über den hier sehr malerischen Nil Hin- überzusetzen. Mittels Hassan, der mir gut ein Dutzend Visitenkarten von Deutschen vorlegt, denen er sowohl Bakschisch als auch Empfehlungen abzuluchsen verstan- den hat, gelange ich hinüber. Hassan be- sorgt mir sogar ein zuverlässiges Taxi nebst Fahrer, der mich brav in der Toten- stadt herumkutschiert. Die Feldgräber von wenigstens zehn Pharaonen nebst einer Pharaonin habe ich in allen Einzel- heiten besichtigt. Sie haben micli ebenso sehr wie die Pyramiden beeindruckt. Merkwür- diger weise ist auch hier das Hauptanliegen der Baumeister, die Grabräuber irre zu füh- ren und abzulenken. Sie errichten gewaltige Mauern hinter denen erst das eigentliche Grab liegt, oder sie bauten eine richtige Schlucht, ohne daß auf der gegenüberlie- genden Seite ein Ansatzpunkt für eine Lei- ter oder eine Brücke ist. Sie markieren wei- terhin Pseudogräber, die wahrscheinlich auch mit geringwertigeren Kostbarkeiten ausgestattet gewesen sind. Dennoch ist es den Räubern gelungen, die Mehrzahl dieser unterirdischen Totenburgen auszuplündern. Daß aber die alten Baumeister schon mit Bedacht diese Möglichkeit in ihre Pläne ein- kalkuliert habe, beweist doch, daß sich die Räuber schon unter den Zeitgenossen der hohen Herrscher befunden haben müssen. Uebrigesn ist ja eines der ältesten Litera- turdenkmäler, die Erzählung von dem „Schatz des Rampsenit“, der von den plan- kundigen Söhnen des Baumeisters selbst geklaut wurde. Weniger imponiert hat mir eigentlich das Rammeseum mit seinen zer- schlagenen Kolossalstatuen und den selten gut erhaltenen Tempelmauern und Säulen. Auch das Weltwunder der Memnonskolosse, die heute einsam auf einem Acker stehen, nachdem der dazugehörige Tempel längt verschwunden ist, habe ich wenig bemer- kenswert gefunden. Dagegen haben mich die beiden Tempel von Luxor und Karnak mehrere Stunden in Anspruch genommen. Sie sind doch wohl etwas vom Imposan- testen, was es auf dem weiten Erdenrund gibt. Leider kann man sie nicht beschrei- ben, ohne ausführlich zu werden oder Zzu verwirren. Ich habe Aegypten mit keinem guten Gefühl verlassen. Obwohl dieses Land ebensogut wie Japan die Voraussetzungen für einen erträglichen Lebensstandard böte, wollte das Volk nur vernünftig arbeiten, verläßt sich offensichtlich jedermefffi Alf die staatliche Führung. Das mag im Alter- 5 die Beamten der Pflaraenen die tum, als Sklavenpeitsche und das Richtschwert ge- schwungen haben, zu solchen Ergebnissen geführt haben, wie sie heute noch die Nach- welt bewundert. Heute aber, nachdem die Sklavenwirtschaft nicht mehr zu betreiben ist, scheint sogar die Diktatur wirtschaft- lich ohne wesentlichen Effekt zu bleiben. Nasser muß nun das Mittel anderwörts be- schaffen, die die eigene Wirtschaft nicht bringt. Er hat sich in das gemachte Bett der Suezgesellschaft gelegt. Er hat den Russen eine ganze Baumwollernte ange- dreht. Er spekuliert auf die Eroberung Israels, das vom jüdischen Volk mit so viel Mühe, Entsagung und Intelligenz zur Blüte gebracht wird. Er läßt Schiffe ausnehmen, die ihm nicht gehören. Er sucht bei Gott und Welt Anleihen, und bekommt sie auch, weil er das Ostwestspiel mit List und Ver- schlagenheit zu nutzen weiß. Aber das sind alles nur Aushilfen. Zu guter Letzt wird er nicht weiter gekommen sein als sein Vor- gännger, der König, dessen Verschwendung längst nicht so groß gewesen ist, wie ihm heute angedichtet wird. Freilich ist es keine Kleinigkeit, ein Land ohne Regen, das zu fünfundneunzig Prozent aus Wüste besteht, satt zu machen. Nur mit den großzügigsten Mitteln für Bewässerung und modernste Landwirtschaftsmethoden wäre es zu schaf- fen. Dazu aber müßte die arabische Repu- blik ihr überfordertes Nationalbewußtsein wieder zurückstecken, müßte dem Ausland jene Garantie und Sicherheit bieten, die die Suezenteignung zerstört hat und müßte vor allem ausländische Ingenieure und Techniker in größtem Maße heranziehen, um jene Organisationstüchtigkeit zu er- setzen, die die Aegypter ganz offensichtlich noch nicht haben. Eine jahrtausendjährige Sklavenwirtschaft hat dem Lande nur Despoten, willenlose Fellachen und schwat⸗ zendes Handelsvolk hinterlassen. Mag sein, daß Aegypten noch immer in einem Ueber- gangszustand vom Feudalismus in die Neu- zeit steht und in einigen Jahrzehnten auch jene Form von Nationalbewußtsein sich an- eignet, die in der sich selbst helfenden Ar- beitstüchtigkeit besteht, worin die Japaner S0 groß sind. Einstweilen aber ist Aegyp- ten nur eine Weltgefahr, eine mit Begehr- lichkeit gepaarte nationale Uebersteigerung, die sich lieber auf Abenteuer denn auf organisiertes Arbeiten einläßt. Ende BUND ES. MINIS TER ERNST IEM MER spricht heute, Donnerstag, dem 12. Mai 1960, 20.00 Uhr, im ROSFHN GARTEN(Musenscadl) Christlich- Demokratische Union Die Bevölkerung ist hierzu herzlich eingeladen. Eintritt freil Mannheim-Stadt * = n do Ac Fenn na ge dd er., en nit Dag in er- nit ine kür de. ide en An 8. n= ist. ich ler - le. 1 en 187 en ch ur gt 11 1 Ff ch da r 1 1 1 ii cer ccd 1 11 Nr. 110/ Donnerstag, 12. Mai 1960 SPORT Selte 18 Herbergers zweiter Anzug bedarf noch mancher Aenderung: Viel Unvermögen a Trotzdem kann die 0: I-(O: I-) Niederlage der deutschen Elf gegen Eire nicht als unverdient bezeichnet werden AUS DEM DUSSELDORFER RHE INSTADION BERICHTET UNSER SPORTREDAK TEUR KURT GREIN Die letzte Probe vor dem ersten Weltmei- sterschafts- Qualifikationsspiel gegen Nord- irland ist zahlenmäßig mißlungen, sie war aber dennoch nützlich. Sie zeigte deutlich, daß der Stamm der Nationalelf nach wie vor sehr klein ist und sich im wesentlichen auf die Spieler beschränkt, die in Ludwigshafen gegen Portugal schon eingesetzt waren. In Düsseldorf fehlten gestern sieben von ihnen. Sie liegen sich nicht ersetzen! Vor allem Ver- teidiger Schnellinger, Außenläufer Szyma- niak und die beiden Stürmer Seeler und Rahn wurden in diesem Düsseldorfer Spiel stärker vermißt, als man ursprünglich be- fürchtet hatte. Man kann ihren Vertretern Eifer und Ehrgeiz gewiß nicht absprechen, wohl aber die Reife, die man für ein schweres Länderspiel braucht. Einsatz und Spielfreude allein genügen nicht, um in einer National- elf bestehen zu können. Deshalb haben die drei Neulinge Giesemann, Wenauer und Por- ges die Probe auch nicht bestanden. Höch- stens Pruges könnte in den kommenden Monaten zum engeren Kreis zählen, denn er verriet viel Talent und war auch zusammen mit dem Fürther Ehrhardt der deutsche Spie- ler, die nie die Uebersicht verlor. Hingegen vermochte der ebenfalls 21jährige alte Ama- teur Schulz nicht an seine Leistung in den AN IRLANDS STOPPER HURLENYW war nicht vor beizukommen. Brülls(verdeckt) war bei ihm„auf Eis gelegt“, zumal ihn seine Kameraden fast immer mit hohen Vor- lagen einsetzen wollten, womit der zwei Köpfe größere Ire leichtes Spiel hatte. Foto: AP Wie sie spieiten Deutschland: Sawitzki(VfB Stuttgart); Giesemann Bayern Mün- chen), Erhardt(Spygg Fürth); Schulz (Union Günnigfeld), Wenauer(1. FC Nürnberg), Porges CC St. Pauli; Steffen Fortuna Düsseldorf), Schmidt Gorussia Dortmund), Brülls Gorussia(Mönchen- gladbach), Haller BC Augsburg), Voll- mar(I. FC Saarbrücken). Irland: O'Dwyer(West Ham Uni- ted); Dunne(Luton Town), Nolan(Sham- rock Rovers); MeGrath Blackburn Ro- vers), Hurley(Sunderland), Saward (Aston Villa); Fogarty(Sunderland), Peyton(Leeds United), Curtis Ipswich Town), Cummings(Luton Town), Fagan Derby County). Schiedsrichter: (England). Arthur Ellis es nicht verdient, ein Spiel zu gewinnen. Ein unkorrektes Tor hat gestern das achte Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und Irland im ausverkauften Düsseldorfer Rheinstadion entschieden. Ueber 50 000 Zuschauer, die zu diesem Zeitpunkt noch vom schwungvollen Spiel der— wegen der DFB-Endrunde— improvisierten deutschen Mannschaft begei- stert waren, erwarteten von dem englischen Schiedsrichter Arthur Ellis ein klares Veto, als der irische Linksaußen Fagan in der 31. Minute den Ball ins deutsche Tor geschossen hatte. Eindeutig war diesem Treffer ein grobes Foul des irischen Halb- rechten Peyton vorausgegangen, aber Ellis deutete zur Mittellinie: Die Iren führten 1:0. Das sollte bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die endgültige Entschei- dung in einem Länderspiel sein, das schwungvoll und mitreißend begonnen hatte, aber nach der Pause immer zerfahrener wurde. Der deutsche Angriff hatte vor dem Wechsel und gelegentlich auch noch in der zweiten Halbzeit mehr und bessere Chancen als in Ludwigshafen, aber genau wie vor 14 Tagen wurden sie unkonzen- triert, zögernd oder überhastet vergeben. Vielleicht ist deshalb die Niederlage nicht einmal ungerecht, wenn sie auch aus einem sehr umstrittenen Tor resultiert und den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellt. Wer aber so viele Chancen vergibt, hat beiden ersten Länderspielen anzuknüpfen. Schulz unterliefen- genau wie auch Wenauer und Giesemann sehr viele Fehlpässe. Tor- hüter Sawitzki begann sehr nervös und hat seine alte Schwäche, das Stellungsspiel bei Flankenbällen, noch immer nicht beseitigen können. Gegen den Treffer aber war er machtlos und spielte vor allem in der zweiten Halbzeit, als er stärker beschäftigt wurde, recht zuverlässig. Abwehr trifft keine Schuld Es lag jedoch nicht an der deutschen Ab- wehr, daß dieses Spiel verloren ging, denn sie gestattete dem irischen Sturm nur wenig gefährliche Spielzüge und war, von kurzen Momenten abgesehen, eigentlich immer Herr der Lage. Die Niederlage resultiert aus- schließlich aus einer mangelnden Angriffs- leistung. Vielversprechend hatte der deutsche Sturm begonnen, aber dann schien Pech an den Stiefeln unserer Stürmer zu kleben. Ein halbes Dutzend Chancen blieb ungenutzt, das Selbstvertrauen ging mehr und mehr verloren, und als schließlich die deutschen Zuschauer zu pfeifen begannen, verloren fast alle unsere Angriffsspieler die Nerven. Linksaußen Vollmar versagte in entschei- denden Situationen völlig, Schmidt war kaum besser als in Stuttgart gegen Chile, Wo er ein krasser Ausfall war, und auch der Düsseldorfer Lokalmatador Steffen ließ nur in wenigen Situationen erkennen, warum man ihm zum zweiten Male eine Chance in der Nationalelf gegeben hatte. Bleiben noch Brülls und Faller. Der deutsche Mittelstürmer versuchte bis in die zweite Halbzeit hinein verbissen, sich der harten Bewachung durch den um zwei Köpfe größeren irischen Stopper zu entziehen. Es gelang ihm nicht. Was Brülls auch versuchte, an Hurley kam er nicht vorbei, zumal seine Nebenleute immer wieder den Fehler mach- ten, ihn hoch anzuspielen. Schließlich streckte Brülls die Waffen, demoralisiert von seinem Gegner, aber auch vom unsportlichen Pu- blikum, das seine redlichen Bemühungen mit Pfiffen und Gelächter begleitete. Der Star des Spiels war der Augsburger Helmut Haller, der noch nie so deutlich un- terstrichen hat, daß er eine Begabung von höchster internationaler Klasse ist, wðWie ge- stern. Haller wurde zum Liebling der Zu- schauer, die vor allem ihm einen Torerfolg gegönnt hätten. Oft stand Haller nach glän- zendem Dribbling vor dem Erfolg, aber auch ihm blieb er versagt. Zu wenig gingen seine Nebenleute auf die Spielweise ein, zu selten unterstützten sie ihn, und auch Haller hatte mit seinen Chancen großes Pech, ein Pech, das bei seinen Nebenleuten, vor allem nach der Pause, aber auch Unvermögen genannt werden muß. Die irische Mannschaft war ganz auf Ab- Wehr eingestellt. Ihr schien der einzige Tref- fer, nach einem der bis dahin sehr seltenen Gegenstöße erzielt, völlig zu genügen. In der Abwehr bewiesen die Iren beste englische 1 Profiklasse im guten Sinn. So stark hatte man sie gerade zum Saisonende nicht einge- schätzt. Dem stellungssicheren Torhüter ODwyer unterlief auch nicht der kleinste Fehler. Auf ihn konnten sich seine, hart am Mann bleibenden. verbissen kämpfenden Vorderleute jederzeit verlassen. Im Mittel- punkt aber stand Stopper Hurley, der wie ein Feldherr die Abwehrschlacht dirigierte. Enttäuscht hat dagegen der irische Sturm. Er konnte sich nur durch wenige blitz schnelle Vorstöße in Szene setzen, wenn die beiden Außenläufer eine Atempause dazu benutzen, selbst mit im Angriff vorzustoßen. Schiedsrichter Ellis, zum 13. Male Leiter eines deutschen Länderspiels, hat zwar nur einen, aber entscheidenden Fehler gemacht. Man kann ihn sich nur so erklären, daß ihm bei Peytons Foul vor dem Torschuß durch die deutschen Abwehrspieler die Sicht ver- Sperrt war. In den ersten zehn Minuten stürmte nur die deutsche Mannschaft. Pausenlos wurden von Haller und Schmidt mit Unterstützung der beiden Außenläufer Angriffe vorgetra- gen, die die irische Abwehr verwirrten. Wenn zu diesem Zeitpunkt ein Tor gefallen Wäre..— das Spiel hätte einen ganz an- deren Ausgang genommen. Aber dieser Treffer fiel eben nicht, obwohl die Chancen jeder Menge vorhanden waren. dazu in Hallers Schuß brachte die erste Ecke ein, die mur auf Kosten einer zweiten abgewehrt werden konnte. Schmidt und Brülls schossen dann vorbei und ein Fernschuß von Schulz verfehlte ebenfalls sein Ziel. Zwei weitere Ecken wurden von Steffen schlecht getreten und waren leicht abzuwehren. Ein Absatz- kick Hallers mißlang und schließlich stolperte Brülls in günstiger Position über den Ball. Die gleiche Chance hatte in der zwölften Minute auch Steffen, aber auch er brachte den Ball nicht rechtzeitig unter Kontrolle. Nach einer Viertelstunde aber war die deutsche Generaloffensive verpufft. Nun tru- gen auch die Iren einige schnelle Angriffe vor, doch schienen sie zunächst nicht ge- fährlich zu sein. Ueber dies wies das irische Zuspiel viele Mängel auf. Die besseren Chan- cen spielte weiterhin der deutsche Angriff heraus, wobei vor allem Haller immer wie- der durch die Reihen der irischen Verteidi- ger tänzelte. Knapp strich einer seiner Schüsse àm Pfosten vorbei und ein zweiter prallte von seinem Gegner zur fünften Ecke ab. Auch Vollmar kam einmal in glänzende Schuß position, war aber zu unkonzentriert. Besonderes Pech hatte in der 28. Minute Steffen, als er von Haller freigespielt wor- den war. Elegant hob der Düsseldorfer das Leder über den herausstürzenden Torhüter, aber leider auch über den Querbalken. SCHWACH wirkte Torwart Sawitzki auch in Düsseldorf bei hohen Flankenbällen wie hier, wo er mit der Vorlage für Saward viel Mühe hat. Gegen den irischen Führungs- treffer, der die Entscheidung bedeuten sollte, war er aber machtlos. Foto: dpa ein Jo: auf der, falschen“ Seile Noch waren die Zuschauer zufrieden, Wenn auch ein deutsches Tor längst fällig schien. Ein Tor fiel nun tatsächlich, aber auf der„falschen“ Seite. Zunächst konnte Erhardt nur auf Kosten einer Ecke retten, als Sawitzki zu spät die Torlinie verließ. Doch diese erste irische Ecke wurde von Porges verfehlt, Wenauer wurde durch das „hohe Bein“ Peytons an der Abwehr behin- dert und Linksaußen Fagan nützte entschlos- sen diese Chance. Sein Schuß traf ins Ziel, Erhardts Rettungsversuch mißglückte. Die deutsche Mannschaft kämpfte nach diesem Mißgeschick noch verbissener, aber jetzt auch verkrampfter. Drei Gegner hatte AM BEISPIEL HERBERT ERHARDTS zeigte sich am deutlichsten, was in inter- nationalen Prüfungen Erfahrung und Reife wert sind. Der Fürther ist nicht mehr der jüngste— aber der Vergleich mit dem vorwärts drängenden Nachwuchs fiel in Düssel- dorf klar zu seinen Gunsten aus. Hier ist Erhardt letzte Station eines von Peyton eingeleiteten Angriffs. Foto: AP Haller in der 34. Minute ausgespielt, aber sein Schuß ging über den Pfosten, und als Vollmar wieder eine Chance hatte, spielte er einen Iren an, von dem der Ball zur Ecke abprallte. Bilanz zur Halbzeit 7:1 Ecken für Deutschland, aber 1:0 für Irland. Die zweite Halbzeit begann wieder mit deutschen Angriffen, doch hatten unsere Stürmer nun schon ihr ganzes Selbstver- trauen verloren. Immer häufiger pfiffen die Zuschauer und machten sie damit nur noch nervöser. Es war aber auch zum Verzweifeln. Nichts wollte gelingen. Da, neue Hoffnungen in der 50. Minute, als Haller einen präch- tigen Alleingang abschließen wollte. Doch da sprang ihm der Unglücksknabe Brülls aus Abseitsposition vor die Füße und unterbrach damit die vielversprechende Aktion. Schön war auch eine Kombinationspassage zwischen Vollmar und Brülls, doch zögerte Vollmar zu lange mit dem Schuß. Die Zahl der Ecken kletterte zwar immer höher, doch in dem Sleichen Maß sank die Stimmung der Zu- schauer, als alle Versuche scheiterten, das irische Abwehrbollwerk zu durchbrechen- Vollmars Schuß an die Latte Die deutsche Mannschaft resignierte nun etwas. Zehn Minuten lag bestimmten die Iren das Spiel, kamen gefährlich vor das deutsche Tor und waren einem zweiten Tref- fer nahe. Torhüter Sawitzki aber arbeitete nun fehlerfrei, so daß die Gefahr im- mer noch rechtzeitig beseitigt werden konnte. In den letzten 15 Minuten tauschten Vollmar und Brülls die Plätze, worauf der deutsche Sturm wieder etwas schwungvoller wurde. Die größte Chance: In der 75. Minute schoß Vollmar aus wenigen Metern, traf aber nur die Querlatte, und der Nachschuß von Brülls wurde mit einer phantastischen Reak- tion des Torwarts zur Ecke abgelenkt. Gleich darauf war O'DWyer bei einem Schuß von Vollmar schon geschlagen, doch Nolan, der Verteidiger, rettete auf der Torlinie. Es blieb beim 0:1, obwohl Haller in letzter Minute noch einen Gewaltakt versuchte und den irischen Torhüter mit seinem Scharfschuß auf die härteste Probe während des ganzen Spieles stellte. 5 ee 1 71 4 N 0 5 Selte 14 SPORT Donnerstag, 12. Mal 1980/ Nr. 110 r „ 8—— 8 „ 3 e e SOLIDES HANDWERRKLIICHES KNNEN in den hinteren Reihen der irischen Profis reichte aus, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Gewiß, bei den deut- schen Stürmern war viel Pech dabei— aber es fehlte auch ein Mann von den Qualitäten eines Uwe Seeler, um wenigstens eine der vielen Chancen zu nutzen Diesen Schuß von Brülls lenkte O' Dwyer sicher über die Latte. Links Peyton und MeGrath. Foto: dpa In Wembley gegen Jugoslawien nur 3.3 Schmeichelſiatt für Englands Fußball- Ci Erst in der letzten Minute Ausgleichstreffer durch Haynes Die Fußball- Nationalmannschaften von England und Jugoslawien trennten sich gestern vor 60 000 Zuschauern im Londoner Hoffnung auf biympia-Fermzehen Weitere zweitägige Verhandlungen zwi- schen der Eurovision und dem italienischen Olympischen Komitee brachten zwar noch immer keine Einigung über die Fernseh- Uebertragungen während der Olympischen Spiele in Rom; die Auffassungen näherten sich jedoch so weit, daß man von Verhand- lungen Ende Mai Ergebnisse erwartet. Rollhockeysieg über Frankreich Deutschland bei der WM auf Platz 4 Bei der Rollhockey-Weltmeisterschaft in Madrid übernahm Spanien durch ein 13:0 gegen das bisher unbesiegte England die Tabellenführung vor Portugal, das gegen Holland nur zu einem 7:1-Erfolg kam. Die deutsche Mannschaft schob sich durch einen 518 Sieg über Frankreich auf den vierten Platz. Die Franzosen leisteten in diesem Spiel groben Widerstand. Ergebnisse: Deutschland— Frankreich 513, Portugal— Folland 7:1, Spanjen— Eng- land 13:0, Argentinien— Belgien 3:3, Bel- gien— Vereinigte Arabische Republiken 7:2. Tabelle: Spanien 4 4 0 0 24.3 80 Portugal 4 4 0 O 29:4 8:0 England VCC Deutschland 4 2 0 2 18:12 44 Argentinien c Holland 2ͤ Belgien 33 Italien„%;; ñ C Frankreich mn Ver. Arab. Republik 3 0 0 3 2.32 0:6 Sundermann muß pausieren Außenläufer Sundermann(Got-Weiß Oberhausen), der beim gestrigen Fußball- Länderspiel gegen Irland in Reserve stand, mußte am Dienstagabend die Rückreise nach Oberhausen antreten, um sich wegen einer alten Verletzung in sofortige Krankenhaus- behandlung zu begeben. 1 Der Jugend eine(huncę.. Mannheim ist eine Stadt mit dem puls schleig der Jugend. Sind ihre Bürger nicht seit eh und je stolz darquf, der Zeit um eine Nasenlänge vorcus zu sein? Geiß Wäre es keine Sensqtion, Wenn in dieser lebendigen Stadt am nächsten Sonntag der jüngste landtagsabgeordnete Baden- Wörttembergs gewählt würde. lch darf mich ihnen vorstellen: Ich bin 30 Jahre alt, von Beruf Rechts- anwalt und halte es für gut, wenn die junge Generation allmählich den Zu- schaberraum verläßt und die politische Bühne betritt— ohne daß deswegen be- währtes Marschgepäck öber Bord zo Werfen wäre. Wer in der Wöste lebt kann leicht geloben, keine Fische zu essen. Und wer noch nicht im Landtag saß, hätte es leicht, billige Wahlversprechungen zu Das wäre unfair von mir. Wo aber alle Parteien im Regierungssqttel machen. Wembley- Stadion 3:2(1:1) Unentschieden. Johnny Haynes gelang erst in der letzten Spielminute das nicht ganz verdiente Aus- gleichstor für die Gastgeber, die eine enttäu- schende Leistung boten. Mehrmals Sabe en die Zuschauer ihrer Enttäuschung durch lang- anhaltende Pfeifkonzerte und Buh-Rufe Aus- druck. Die Jugoslawen hatten zumeist mehr vom Spiel und zeigten vor den Engländern Wenig Respekt. Die Torfolge: Balic 0:1 in der 27. Minute, Greaves 1:1 in der 42. Minute; Greaves 2:1 in der 48. Minute, Galic 2:2 in der 58., Kostic 2:3 in der 80. und Haynes 3:3 in der 89. Minute. Mit dieser nicht sehr eindrucksvollen Lei- stung verabschiedete sich die englische Elf, die in den nächsten Tagen zu eee gegen Spanien und Ungarn nach dem Konti- nent reist. Am Samstag Start zum Meisterschafts-Finale: JC Köln unter dle, schieren Burde de, Jaborilentolte Acht Nationalspieler als große Verpflichtung/ KSC vor Herne gewarnt/ Berlins Meister im Südweststadion Vor Jahresfrist brachte der Start zur Endrunde der deutschen Fußballmeisterschaft eine Sen Westfalia Herne gewann zwar schon eindeutig sation: Der große Favorit 1. FC Köln verlor 0:4 gegen den FK Pirmasens. 1:0 über Tasmania Berlin; eines zeichnete sich aber an diesem ersten Tage der DFB-Meisterschaft ab: Der Einbruch in die(Vorher) hochbewertete westdeutsche Phalanx. Noch ahnte niemand den Erfolgs- 3 eg des Südens, der mit Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach seine beiden ertreter, wie vorher bereits 1950, in das deutsche Endspiel brachte. Diesmal sind weder die Frankfurter noch die Offenbacher dabei: Eintracht, im Europapokal die große Sensation, kann als Süd-Dritter die„Viktoria“ nicht verteidigen, Kickers wurde im Qualifikationsspiel in Hannover von Herne der Weg versperrt. Im 48. Eüdspieliahr des deutschen Fußball seit 1903 wird es also einen neuen Meister geben. Wird es der Karlsruher SC sein, der 1956 und 1958 scheiterte? Oder geht der 1. FC Köln den grogen Weg, den die deutsche Fuß- ball- Oeffentlichkeit von dieser Mannschaft der acht Nationalspieler erwartet? Kommt doch endlich der HSV? Schält sich aus dem dest(Westfalia Herne, Borussia Neun- kirchen, FK emasens, Werder Bremen. Tasmania Berlin) über Nacht ein Favorit heraus? Wie in allen Jahren vorher haben die Meister ihren Start gegen einen Tabellen- zweiten oder Berlin. Eine Woche später je- doch kommt es schon zu den Schlager-Be- gegnungen Hamburg— Karlsruhe und Köln gegen Pirmasens. Es fehlt nicht an Stimmen, die gerade in dieser Saison eine vorzeitige Gruppen- Entscheidung als sicher bezeichnen. Und doch kann es anders kommen. Wer weiß vorher, welche Steigerung die eine oder andere Mannschaft bringen wird? Westfalia Herne sollte man beachten— es sei denn, daß sie in Karlsruhe den Beweis ihrer kämpferischen Leistung gegen Offen- bach schuldig bliebe. KSC triftf auf starke Abwehr Die Karlsruher haben ihre Meisterschaft im Süden souverän gewonnen. Mit Horst Szymaniak ist die große Verstärkung ge- kommen, die sich vor allem im Spiel aus dem Mittelfeld bewährte, zumal auch, Ruppen- stein etwas vom soliden Spielaufbau ver- steht. Nach der Papierform ist der KSC in seinem ersten Spiel gegen Herne Favorit. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich sein Angriff gegen eine so stabile Abwehr Wie die der Herner in Szene setzen kann. Sicherlich wird der Süd-Meister spielerisch die überzeugende Mannschaft im Wildpark- Stadion sein. Vermag er das auch zahlen- mäßig durchzusetzen, hat er die denkbar beste Chance auf den Erfolgsstart, mit dem man in süddeutschen Kreisen allgemein rechnet. Allerdings hat Herne gegen Offen- bach erkennen lassen, wie gefährlich die Elf 7 Herberger zum Spiel seiner Elf: Bundestrainer Sepp Herberger:„Die Iren haben verdient gewonnen, verdient deshalb, weil sie gezeigt haben, wie man einen 1:0. Vorsprung mit Cleverness hält. Unsere Mannschaft hat nicht schlecht gespielt, aber sie war zu umständlich, und vor allem der Sturm enttäuschend und ohne großen Druck. Von den neuen Leuten hat Porges so gespielt, wie ich es mir vorgestellt habe.“ Eires Team-Manager Carey:„Unsere entschlossene Deckung hat den umständ- lichen deutschen Sturm zur Wirkungs- losigkeit verurteilt. Der linke Läufer Porges war für mich der beste Mann.“ DFB-Präsident Dr. Peco Bauwens (Köln):„Obwohl in unserer Mannschaft einige bewährte Kräfte fehlten, hätten wir bei etwas mehr Glück unter Be- rücksichtigung der Spielanteile und der Torchancen zumindest ein Unentschie- den verdient gehabt.“ DFB-Trainer Helmut Schön:„Die Iren, die ja Proſis in englischen Klubs sind, 8 „Umständlich und ohne Druck“ haben eine Riesenerfahrung darin, Wie man ein knappes Ergebnis verteidigt. Der linke Läufer Saward war ein wun⸗ dervoller Spieler in dieser Mannschaft.“ Mannschaftskapitän Herbert Erhardt: „Es ist einfach schlecht gespielt worden. Man muß Tore schießen, vor allem dann, wenn man so große Chancen hat.“ Irlands Mannschaftskapitän Saward: „Ich weig, daß es nicht die beste deut- sche Mannschaft war, aber etwas mehr hatten wir doch erwartet. Die deutschen Stürmer hatten nicht den Mut, bei Situa- tionen zu schießen, die einfach Tore brin- gen mußten.“ Schiedsrichter Arthur E. Ellis Eng- land): Es war eine der schwächsten deut- schen Mannschaften, die ich gesehen habe. Aber bei einem Neuaufbau bleibt eine solche Leistung nicht aus, und das heutige Spiel will nicht besagen, daß Deutschland in der Weltmeisterschafts- Ausscheidung ohne Chance ist.“ . saßen, ist es ohnehin jetzt müßig, nach Pröügelknaben zu suchen. Wem es nicht gepaßßt hat, der hötte ja die Zögel qus cler Hand legen und die Oppositionsbank drücken können. Große Aufgaben erwar- ten den neuen Landtag. Da kann eine Verjüngung nichts schaden. Doch noch eins: Durch die Landesbrille eillein darf man diese Landtagswahl nicht sehen. Die von der CDU seit mehr als einem Jahrzehnt zielstrebig verfolgte Politik der Sicherung unserer Freiheit nach innen und gußen, des sozialen Friedens und des stetigen Aufschwungs unserer Wirtschaft darf in den ländern nicht gufs Spiel gesetzt Werden. Das hat nichts mit„Sleichschaltung“ zu tun. Sitzen Wir Führerschein in nicht allesamt im gleichen Boot? So Wich- geschaut Wird. tig es ist, daß die zweitgrößte Stadt Baden-Wörttembergs im Landtag gut ver- treten ist, so bedeutsam ist es duch, daß in Stuttgart öber den Landeszaun hingus- Ein 0 8 Vehikel War es geyyiß nicht, mit dem die CDU durch die politischen Schlaglöcher der Zeit ge- steuert ist. Sonst Wäre uns schon längst der Atem ausgegangen. Stattdessen sind wir immer schneller vorangekommen. Wes- halb jetzt umsteigen? Dagegen spricht in der Jat der gesunde Menschenverstond. Die Chance, beim Bewöhrten zu bleiben und dazu noch einem jungen Politiker den sollten Sie nutzen. Das empfiehlt ſhnen mit herzlichen Größen von Haus zu Haus sein kann, deren Angriff noch nicht so stark ist wie in der Meistersaison 1958/59, dem aber eine Steigerung ohne weiteres zugetraut werden kann. Ob das kämpferische Lei- stungsvermögen zu einer Ueberraschung aus- reicht, wird sich zeigen müssen. Es könnte alles auf den Kopf stellen, was es bisher an Endspiel-Prognosen gibt. Der HSV hofft auf Seeler Borussia Neunkirchen spielt gegen den Hamburger SV in Saarbrücken und wird gewiß einen guten Publikumserfolg haben. Der Südwest-Zweite hatte in der letzten Sai- son zwei große Aufgaben, die er nicht zu lö- sen verstand: Zuerst scheiterte er in der DFB- Qualifikation an Werder Bremen mit 3:6, und dann geriet er völlig durcheinander, als es im Pokalfinale gegen Schwarz-Weiß Essen einen 0:5-Rückstand gab, der später noch auf 2:5„verbessert“ werden konnte. Es überraschte vor allem, daß die überwiegend erfahrenen Spieler der Mannschaft nicht die Nerven hatten, die Aufgaben zu meistern. Ringel, Dörrenbächer und Emser werden es nicht leicht haben, gegen den Nord-Meister den nötigen Spielraum zu finden. Trotzdem haben sie Tage, an denen jede Abwehr Mühe hat, mit ihrem unkomplizierten Sturmspiel fertig zu werden, Die Frage ist, wie das Duell Lauck Uwe Seeler ausgeht. Schafft der Neunkirchner Stopper es nicht, den Na- tional-Mittelstürmer zu bremsen, wird es einen glatten HSV-Sieg geben. Alles spricht vom 1. FC Köln In der Gruppe II interessiert vor allem Werder Bremen— 1. FC Köln. Man wird sich des letzten Spieljahres erinnern: Köln traf nach der 0:4-Niederlage gegen Pirma- sens zu Hause auf Werder Bremen, führte 1:0 und 2:1 und mußte sich in der 89. Mi- nute durch Willy Schröder ein 2:2 gefallen lassen. Im Rückspiel gab es einen Kölner 2:0-Erfolg in Bremen— zu spät, um in der Gruppe noch einmal mitzusprechen. Die Favoritenrolle des West-Meisters ist das deutsche Fußball-Thema Nummer 1. Diese„Erwartungssteigerung“ ist fast be- ängstigend. Die Mannschaft hat, wenn die beste Besetzung spielt, mit Ausnahme von Mühlenbock(oder Finken) eine mit Natio- nalspielern besetzte Abwehr. Im Sturm ste- hen mit Rahn, Hans Schäfer und gegebenen- falls Jupp Röhrig weitere Internationale. Es wird sich zeigen müssen. ob und wie Köln es versteht, das eigene Spiel gegen einen Gegner durchzusetzen, der gewiß auch sein(taktisches) Rezept haben wird. Wenn der 1. FC Köln diese Hürde erfolgreich zu nehmen weiß, ist er vom Start weg einen großen Schritt weiterge kommen. Pirmasens muß sich steigern Wie stark ist der Berliner Fußball in diesem Jahre? Das ist die Frage, die immer Wieder gestellt wird— nicht weiter ver- Wunderlich, nachdem Tasmania 1900 in der Saison 1958/59 eine überraschend gute Rolle spielte und sich auf jeden Fall als stärker als jeder andere Verein der Stadtliga in den Jahren vorher erwies, Gewiß hat die Mann- schaft an Erfahrung gewonnen. Und selbst wenn man die Tatsache herausstellt, daß die Berliner Meister-Elf in ihren Leistungen etwas unbeständig geworden ist, darf man dennoch erwarten, daß sie sich nach besten Kräften zur Wehr setzen wird. Auch der FR Pirmasens als„Gastgeber“ der Tasmania im Sücdweststadion hatte in den letzten Wochen längst nicht die Bestform der vergangenen Meister-Saison. Die Mannschaft des Süd- west-Titelträgers wirkte vor allem im An- griff recht matt. Ob sich das gerade noch rechtzeitig bis zum Start in die Gruppen- spiele geändert haben wird. wird sich am Sonntag zeigen. Schließlich können Stürmer Wie Kapitulski, Hohmann, Seebach und Weishaar nicht über verlernt haben, was sie im eigenen Verband zum dritten Male hintereinander den Titel gewinnen lies. Seeler zu Sampdoria Genua! Der technische Direktor des italieni- schen Erstligisten Sampdoria Genua, Monzeglio, erklärte in Wien vor öster- reichischen Reportern, daß Verhand- lungen, die auf Verpflichtung des deut- schen Nationalmittelstürmers Uwe See- ler vom Hamburger SV abzielen, kurz vor dem Abschluß stünden. Uwe Seeler bestätigte gestern in Hamburg, daß Vertreter des italieni- schen Vereins mit ihm Verbindung auf- genommen hätten. Verhandlungen seien jedoch über eine erste Fühlungnahme bisher noch nicht hinaus gekommen.„Im Moment habe ich für so etwas auch gar keine Zeit. Jetzt geht es erst einmal in die Endrunde mit dem Verein.“ Mit Nachdruck betonte Seeler, daß er bisher über einen möglichen Wechsel keinerlei Entscheidung getroffen habe. Nacht plötzlich alles ino rere, Interessantes aus der Statistik: Hur Einirachi im Europacup bisker unbesie g Puskas vom Abonnementssieger Real mit 9 Treffern Schützenkönig Drei Vereinen gelang es im Verlauf der fünf Jahre, die seit Bestehen des europäi- schen Fußballpokals ins Land gegangen sind, das Finale dieses Wettbewerbes ungeschla- gen zu erreichen: Stade Reims(1956), FCC Florenz(1957) und Eintracht Frankfurt(1960). Da Reims und Florenz in den damaligen End- spielen an Real Madrid scheiterten, ist Ein- tracht Frankfurt zur Zeit noch die einzige der insgesamt 77 Vereins mannschaften aus 27 europaischen Ländern, die im Europa-Cup ohne Niederlage dasteht. Real Madrid, der viermalige Gewinner dieses Wettbewerbes, trug bisher 36 Begeg- nungen im Europa-Cup aus. Von diesen ge- Wannen die Spanier 26, spielten viermal un- entschieden und mußten im Verlauf der fünf den Landtag zu geben, Jahre sechs Niederlagen einstecken. Sie schossen durchschnittlich drei Treffer pro Spiel. Mit dem Exil- Ungarn Ferenc Puskas stellen sie im Wettbewerb 1980 auch den Torschützenkönig. Puskas erzielte neun Tore. Je sechsmal waren Kubala FC Barcelona) und Ohlsson(GFK Goeteborg) erfolgreich, Während je fünf Treffer auf das Konto von di Stefano(Real Madrid), Pfaff(Eintracht Frankfurt), Foix(OGC Nizza), Kocsis FC Barcelona) und Wilson(Glasgow Rangers) kommen. In der laufenden Konkurrenz, die am 18. Mai im Hampden-Park von Glasgow zu Ende geht, fanden 51 Spiele statt, die von 2 361 000 Zuschauern besucht wurden. Der Durchschnitt pro Spiel betrug rund 46 300 Zuschauer. 85 5 5* 2 8 n Wahlkreis IIl, Liste 1 ur Villibald Kimme 1¹⁰ ale. Wie gen uch enn 2u nen ver- der ker den un- bst die nen und les and itel Sie pro Kas den ore. na) ich, von icht FC ers) am 2 von Der 300 Vr. 110/ Donnerstag, 12. Mal 1960 8 PORT Seite 13 Erneute Kraftprobe für die Tennistalente: Suche im ersten Einzel gegen Skonecki Polen nächster Gegner im Daviscup/ Doppel mit Wilhelm Bungert? In der zweiten Runde des Daviscups der Europazone kommt es am Wochenende zu acht Begegnungen. Im Mittelpunkt des Inter- esses steht dabei in Deutschland das Treffen in Warschau, wo die Stuck, Kuhnke, Bungert und Ecklebe gegen die polnische Mannschaft mit Altmeister Skonecki, Gasiorek, Piatek, Licis und Radzio anzutreten hat. Nach dem 3:2 über die CSR ist Deutschland nun auch gegen Polen in eine Favoritenrolle gedrängt worden, die nach den abschließenden Einzeln von Hannover zu Recht bestehen mag. Sei- tensprünge“, wie sie sich Kuhnke und Stuck am ersten Tag leisteten, könnten das Ziel der dritten Runde allerdings schnell uner- reichbar werden lassen. 1939 fand die letzte Begegnung im Davis- cup zwischen Deutschland und Polen statt. Roderich Menzel, Henner Henkel und Georg von Metaxa erzielten damals einen 3:2-Sieg, und über Schweden, und England erreichte man sogar das Zonen-Finale, wo es gegen Jugoslawien eine 2:3-Niederlage gab. g Kurz notiert Helmut Rahn hat nach seiner leichten Verletzung im Pokalspiel in Berg.-Glad- bach wieder mit dem Training begonnen, so daß er dem 1. FC Köln am Samstag in Bremen zur Verfügung steht. Der Holländer Peter Post gewann die Zweite Etappe der Holland-Radrundfahrt von Heerenveen über 114 km nach Assen. Bester Deutscher war der Kölner Man- fred Donike, der zusammen mit elf ande- ren Fahrern auf den neunten Rang ge- setzt wurde., Spitzenreiter ist der Belgier Baens. 5 Internationale Tennis-Meisterin von Italien wurde die Ungarin Suzi Kör- möszy. Sie bezwang em Endspiel die Engländerin Ann Haydon mit 6:4, 4:6, 6:1. Helga Köhler(Borstel) und Anna Clement(Helmstorf) als Erstplacierte der Deutschen Meisterschaft werden die deutschen Farben beim Europa-Cham- pionat der Springreiterinnen im Rahmen des Kopenhagener CHIO vom 22. bis 26. Juni vertreten. Die Boxkommission des amerikani- schen Staates Massachusetts hat ihre Genehmigung für einen Zehnrunden- kampf zwischen dem Mannheimer Ui Ritter und dem Amerikaner Tom Me- Neeley(Boston) erteilt, der am 16. Mai in Boston ausgetragen wird. Amateur- Nationalspieler Günther Nau- heimer wird den FSV Frankfurt Sai- sonende verlassen. Er will in Zukunft für den FC Zürich spielen. Einer der bedeutendsten Radrenn- fahrer Australiens, Sid Patterson, will noch einmal in das europäische Geschäft einsteigen. Der 32 jährige Amateurflieger- weltmeister von 1949, Amateurverfol- gungs weltmeister von 1950 und Profi- verfolgungs weltmeister von 1952 und 1953 will am 5. Juli in Kopenhagen zum erstenmal starten. Wolfgang Stuck und Christian Kuhnke sind zusammen mit Mannschaftsbetreuer Ferdinand Henkel bereits in die polnische lauptstadt abgereist. Wilhelm Bungert und Dieter Ecklebe haben den Flug von Stuttgart Aus angetreten, wo sie an dem Turnier des TC Weihßenhof teilnehmen und im Doppel das Endspiel erreichten. Wenn es am ersten Tag zu einer beruhigenden Führung durch Stuck und Kuhnke kommen sollte, ist es durchaus möglich, daß sie das Doppel bestreiten. Wolfgang Stuck trifft am Freitag im Er- öllnungsspiel auf die polnische Nummer eins, Wladislaw Skonecki. Im zweiten Einzelspiel stehen sich Christian Kuhnke und Wieslaw Gasiorek gegenüber. Bei der Auslosung am Mittwoch gaben beide Mannschaftsführer ihre Doppelpaare, die am Samstag aufeinandertreffen, noch nicht bekannt. Am Sonntag spielt dann Kuhnke zunächst gegen Skonecki und da- nach Stuck gegen Gasiorek. Sieben US-Sprinter mit 10,2 Amerikas Reservoir an Sprintern ist unerschöpflich. Sieben Athleten— darunter Norton, Morrow, Sime und Woodhouse— liefen in dieser Saison bereits die 100 m in 10,2 Sekunden oder die 100 Vards in 9,3. Dazu kommen drei 10,3-Läufer und neun Sprinter mit 10,4 bzw. 9,5 Sekunden. Diese 19 Ameri- kaner erzielten ihre Spitzenzeiten unter ein- Wandfreien Bedingungen. Ueber 220 Vards oder 200 m mit voller Kurve blieben bisher 2 WöIH Aktive unter 21,3 Sekunden. Auf ge- rader 220-Vard-Bahn(ohne jede Windunter- stützung) lief noch der vierzehnte 20,9 Se- kunden! Herne spielt auf eigenem Platz Der Westzweite Westfalia Herne darf nach einer vom Deutschen Fußballbund in Düsseldorf getroffenen Entscheidung seine Gruppenspiele zur deutschen Fußballmeister- schaft auf eigenem Platz austragen. Der DFB erteilte eine Sonder genehmigung, nachdem der Herner Platz durch einen Tribünenbau und weitere Maßnahmen stark verbessert wurde. Er faßt allerdings nur rund 35 000 Zuschauer und erfüllt damit nicht die Auf- lage des DFB, der allgemein ein Fassungs- vermögen von 40 000 verlangt. Bis 1961 unter Vertrag ist Waldner beim VfB Stuttgart Bis 1961 steht der in den letzten Wochen mehrfach mit Abwanderungsplänen in Ver- bindung gebrachte Nationalstürmer Erwin Waldner beim VfB Stuttgart unter Vertrag. Nach Lage der Dinge ist auch keinesfalls damit zu rechnen, daß der VfB seinen 27. jährigen Stürmerstar vorzeitig freigeben ide Seiten scheinen überdies in die- agen ihre Standpunkte wieder näher gerückt zu haben, so daß sich die geäußerten Veränderungspläne bald als gegenstandslos erweisen dürften. 5 8 Faüstball bei der MTG Die Faustballer der Mannheimer TG wol- len in diesem Jahre ihren Uebungs- und Wettkampfbetrieb intensivieren. Morgen wird bei der MT die Saison offlziell eröffnet. In- teressenten für diese Sportart sind zum Be- such der Uebungsstunden eingeladen. Beginn morgen abend um 18 Uhr auf dem Platz an den Sellweiden. Rudi Altig im Spurt vor Pohlet Verfolgungsweltmeister Rudi Altig Mann- heim) gewann in der Bretagne das 28. Inter- nationale Straßenkriterium von Ploneour- Lanvern im Spurt vor so hervorragenden Fahrern wie Poblet(Spanien), Groussard (Frankreich) und Elliot Crland). Thomin (Frankreich) führte mit 1:40 Minuten Rück- stand vor seinen Landsleuten Darrigade (Straßen weltmeister) und Velly das Haupt- feld ins Ziel. Das war innerhalb von 48 Stunden der dritte große Erfolg, den Teilnehmer an der Deutschland-Rundfahrt in international erst- klassig besetzten Rennen erzielen konnten. Der Schweizer Ruegg gewann am Sonntag die Meisterschaft von Zürich, der Rundfahrt- Sieger Albert Geldermans Golland) zum gleichen Zeitpunkt das klassische Lüttich Bastogne Lüttich und nun Rudi Altig in Frankreich. Bürstadt bei der TSG Rheinau Zu einem weiteren Freundschaftsspiel in Mannheim tritt der hessische Amateurligist VfR Bürstadt am Samstag in Rheinau an. Die von Hermann Jöckel, dem früheren Tor- Wart der VfR-Liga, betreuten Bürstadter hatten in der Punktrunde überraschende Erfolge zu verzeichnen, die ihnen als Auf- steiger auf Anhieb einen Platz in der Spit- zengruppe einbrachten. Beim Spiel in Feu- denheim waren sie lange Zeit ein ebenbür- tiger Gegner. Die gastgebende TSG wird also vor allem im Sturm viel zeigen müssen, wenn sie ein achtbares Resultat herausholen will. Das Spiel beginnt am Samstag um 17 Uhr. Sportfest in Ladenburg Auch Rosel Nitsch ist am Start Zur Eröffnung der Leichtathletik-Saison veranstaltet der Stützpunkt Weinheim im Leichtathletik-Kreis Mannheim am Samstag ein Sportfest in Ladenburg, mit dessen Aus- richtung die TSG 64 in Zusammenarbeit mit dem SV 50 beauftragt ist. Auf dem Pro- gramm stehen im wesentlichen Dreikämpfe kür sämtliche Klassen(auch Senioren, Erst- linge und Anfänger). Dazu kommen 4 mal 100-Meter-Staffeln und Mittelstreckenwett⸗ bewerbe für die Aktiven(1500 m) und Jugend (1000 m). Die Ausschreibung wendet sich an Vereine im Gebiet zwischen Seckenheim, Großsachsen und Lorsch/ Lampertheim, aber auch die Post-Sd wird in den Frauenwett- bewerben mit ihren Assen wie Lore Dörr und Rosel Nitsch starten. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. N Heute abend gegen Dänemark: Wiedle: viel flachuueus in det Os U- Stael Trotzdem müßte es in Stockholm einen Sieg der deutschen Boxer geben Im sechsten Länderkampf des Olympia- jahres tritt die deutsche Amateurbox-Natio- nalstaffel heute in Kopenhagen gegen Däne. mark an. Nach dem Kriege waren die Dänen nur einmal unser Gegner. Am 26. November 1954 gewann Deutschland in Kopenhagen mit 18:2 Punkten. Obwohl der DABV diesmal nicht auf seine erste Garnitur zurückgreifen kann, dürfte es auch diesmal einen deut- schen Sieg geben. Die Dänen baten, auf den Kampf im Schwergewicht zu verzichten (bester Boxer verletzt) und dafür zwei Mit- telgewichtler zu stellen. Auch gegen Dänemark setzt der DABV wieder einige neue Nachwuchskräfte ein. Gerade in den letzten Länderkämpfen hat es sich gezeigt, daß die jungen, ehrgeizigen Boxer oft an ihren Aufgaben wachsen und Leistungen zeigen, die man vorher kaum von heimer Stroer gegen Europameister Pietrzy- Kkowski in Lodz). Im Olympiajahr kann die Basis nie breit genug sein. Europameister Homberg Johannpeter sind die einzigen deutschen Meister, die in Kopenhagen eingesetzt wer- den. Budde, Tepper, Valtinke, Schichta, Haschka, Stockmann und Andresen sind Neulinge in der Nationalmannschaft. Die Dänen spielen international keine große Rolle, Im heimischen Ring aber werden sie sich bemühen, ein annehmbares Ergebnis zu erreichen. Die Kämpfe: Homberg Oüsseldorf)— Bechgard- Andersen; Budde(Hamm) Christensen; Woytena Hamborn)— Krogh; Tepper(Wesel)— Jörgensen; Valtinke(Köln) gegen Petersen; K. H. Johannpeter Hamm) gegen Nielsen; Schichta(Aalen)— Hansen; Haschka(Aalen)— Poulsen; Stockmann (Kiel)— Mikkelsen; Andresen(Wanne Eickel)— Möller. Nationalriege wieder mit Bantz Zum ersten Male seit Aufhebung seiner Sperre steht Olympiasieger Helmut Bantz wieder in der Kunstturn-Nationalriege, die für den Länderkampf gegen Schweden am 22. Mai in der Hamburger Ernst-Merck- Halle in stärkster Besetzung aufgeboten wurde. Neben Helmut Bantz, Philipp Fürst Dänemark verlangte dem Weltmeister alles ab: In Kopenhagen nur 4:3 für Brasilien Zu einem überraschend knappen 4:3-Sieg kam Fußballweltmeister Brasilien in Kopen- hagen in einem Länderspiel gegen Dänemark, nachdem es zur Pause sogar 2:2 geheißen hatte. Die 52 000 Zuschauer wurden zu Begeiste- rungsstürmen hingerissen, als die Dänen streckenweise die Brasilianer erheblich unter Druck hielten. Mit ihrem offenen Spiel mit langen Pässen und wirkungsvoller Deckungs- arbeit gelang es den Dänen, die gewöhnlich glatt laufende brasilianische Fugballmaschine aufzuhalten. In den letzten fünf Minuten schien es sogar noch so, als ob den Gastgebern der Ausgleich gelingen sollte, da sie zwei Ecken erzielten und die Brasilianer zweimal nur mit knapper Not abwehren konnten. Die Südamerikaner, die mit einigen Spielern aus der Weltmeisterschaftsmannschaft von 1958 antraten, waren zwar technisch wesent- lich besser, scheiterten aber immer wieder an den eifrigen Dänen, die in der ersten Halb- zeit durch den erst 19 jährigen Harald Niel- sen sogar zweimal in Führung gingen. Qua- rentinha und Pele glichen jedoch jeweils aus. Nach der Pause schossen Quarentinho und Valdo zwei weitere Tore, aber in der 85. Mi- nute brachte Enosken die Dänen noch ein- mal heran. Man hatte den Eindruck, daß die Brasilia- ner ihre Aufgabe nicht recht ernst nahmen. Sie wollten sich einfach mit artistischen Tricks begnügen. Die Dänen kämpften da- gegen um jeden Fußbreit Boden. ihnen erwarten konnte(der Rüssels- und der routinierte Karlheinz und Günter Lyhs, die auch für die Ausschei- dungskämpfe mit der Zone als sichere Rom- Kandidaten gelten, treten noch Reinhold Groborz, Günter Jakoby und Heini Kurrle an. Ersatzleute sind Friedhelm Irle und Werner Narres. Drei Kriterien vor der„Tour“ Die deutschen Profi-Straßenfahrer, die an der Tour de France teilnehmen, starten vorher noch in drei Straßen- Kriterien, die im westdeutschen Raum ausgetragen wer- den. Den Auftakt bildet am 16. Juni in Köln der Große Landewyck-Preis. Drei Tage spä- ter erfolgt ein Rennen in Solingen und den Abschluß bildet am 23. Juni ein Wettbewerb, dessen Austragungsort noch nicht genau feststeht. Anschließend wird sich das deut- sche Tour-Aufgebot geschlossen nach Lille begeben, wo am 26. Juni die größte Rund- fahrt der Welt beginnt. Fritz-Balogh-Gedächtnisturnier und Freundschaftsspiel VfL- MFC 08 Der VfL Neckarau richtet am Wochenende zum siebenten Male sein Fritz-Balogh-Ge- dächtnis-Turnier aus, das dem Gedenken des unvergessenen Neckarauer Nationalspielers gewidmet ist. Am Start sind 16 B-Jugend- mannschaften, die zunächst in Vierergruppen am Samstag(ab 14.40 Uhr) um den Eintritt in die Schlußrunde kämpfen. Im Rahmen der Veranstaltung tritt am Samstagabend die VIL.-Liga zu einem Freundschaftsspiel gegen 08 Mannheim an. Beginn 18 Uhr. Die End- rundenspiele beginnen am Sonntag um 13.30 Uhr. Wieder ein Kraftsport-Jubilar Heinrich Rusch wird 80 Jahre alt Heinrich Rusch, einer der Altesten unter den Mannheimer Kraftsportlern, begeht heute seinen 80. Geburtstag. Rusch, der heute noch dem KSV 1884 Mannheim stets hilfsbereit zur Seite steht, trat vor über 60 Jahren dem damaligen Athleten-Club Neckarstadt bei. Er erwies sich bald als sehr gewandter Rin- ger, betätigte sich aber auch im Gewichthe⸗ ben und holte sich auf zahlreichen Wett- kämpfen gute Plätze und Meistertitel und die damals so begehrten Ehrenkränze. Er hat die ganze Entwicklung der traditionsreichen Kraftsportgeschichte Mannheims mitge- macht. Um die Jahrhundertwende, als Hein rich Ruschs sportliche Laufbahn begann und der Schwerathletiksport noch in den Kinder- schuhen steckte, kannte man noch keine Ringermatten— man streute damals in der Halle eine dicke Sägmehlschicht— und das Dauerstemmen zählte zu den beliebtesten Kraftsportdisziplinen. Der Jubilar, der noch heute am kraft-⸗ sportlichen Geschehen regen Anteil nimmt, ist Ehrenmitglied seines Vereins KSV 1884 Mannheim und Mitglied des Aeltestenrates der„84“ er. Er trägt die goldenen Ehr deln des KSV 1884 Mannheim, des No dischen Schwerathletik- Verbandes und Deutschen Athleten-Bundes. Auch di. einigung der Alten Athleten, ehrte ihn scho mit der höchsten Auszeichnung. Idealiste vom Schlage eines Heinrich Rusch, dem w. an dieser Stelle zum Geburtstag die he lichsten Glückwünsche übermitteln, sind lei- der nur noch sehr dünn gesäht. 5 n 0 1 FTF . N Elektro- Grossgeräte: zuverlässig„ cqualitätsslcher- von 6. rr! 8 deckel. Steckerschaſter. und Foßbremse. 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Mai 1960 Betriebsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen Zweigniederlassung Mannheim Völlig unerwartet verstarb mein geliebter Mann, unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Willi Müller im Alter von 39 Jahren. Mhm.- Waldhof, den 10. Mai 1960 Geheimrat-Haas-Platz 3 In tiefer Trauer: Friedel Müller geb Schuh und Angehörige . Beerdigung: Freitag, den 13. Mal, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. Unser liebes, gutes Mütterlein, Schwägerin und Tante, Frau Paula Schönith-Müller geb. Nagel ist nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden für immer von uns gegangen. 3 Mannheim, den 12. Mai 1960 Käfertaler Straße 55 In ier trrus Die Hinterbliebenen Wir haben die Verstorbene in aller Stille zur letzten Ruhe gebettet. Durch einen tragischen Unglücksfall ist unser Angestellter, Heinz Pfister am 7. Mai 1960 im 24. Lebensjahr verschieden. Er war uns nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter, sondern auch in unserer Sportabteilung ein guter Kamerad. Berufsgenossenschaft und Familienausgleichskasse Nahrungsmittel und Gaststätten Nach längerer Krankheit verstarb heute morgen mein lieber Mann, mein guter Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel, Pghilipp Jakob Bastian kurz vor Vollendung seines 70. Lebensqahres. 1 Mannheim, den 11. Mal 1960 0 Bellenstraße 32 In tlefer Trauer: Elisabeth Bastian geb. Bastian Franz Bastian und Frau Ursula geb. Rastert 5 Beerdigung: Freitag, 13. Mal, 9.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herzlicher Anteinanme sowie die Kranz und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau 5 qdeanne Hoffmann geb. Kümmerlin sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Reiss für die liebevolle Pflege, Herrn Pfarrer Scharnberger für die trostrelchen Worte, der Diakonissenschwester Helene, den FHausbewohnern, der Gesangsabteilung der Stadtwerke und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 12. Mai 1960 K 4, 21 4 Die trauernden Hinterbliebenen Statt Karten Unsere liebe Mutter, Frau geb. Möhring gegangen. Mannheim, den 11. Mai 1960 Schimperstragße 14 Bunsenstraße 2-4 n 5 Beerdigung: Freitag, den 13. Mai um 11.30 Uhr, Hau Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. und Angehörige Martha Laur ist nach schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren für immer von uns eker Trauer: Theodor und Kurt Laur Frau Maria Möhring Wwe. Bad- Nauheim Ptfriedhof Mannheim. Anteilnahme an dem Heimgang unseres lieben sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 12. Mai 1960 B 1, 7b Für die liebevollen und vielfältigen Beweise der tiefempfundenen Entschlafenen Karl Fritz Im Namen aller Hinterbliebenen: Frau Paula Fritz Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroß- mutter, Frau Lisette Koch geb. Steck wurde am 11. Mai 1960 von ihrem schwerem Leiden erlöst. Mannheim, den 12. Mai 1960 N Pumpwerkstraße 43 In stiller Trauer: Die Angehörigen Beerdigung: Freitag, 13. Mai, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. DANK SAGUNG Für die uns anläßlich des Heimganges von Herrn Karl Krämer Gastwirt zur„Goldenen Gans“ in Mannheim entgegengebrachte Anteilnahme sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank für die sorgliche Hilfe am Kranken- lager, für den geistlichen Beistand in schweren Stunden und die tröstlichen Worte am Grabe und in der Kirche und allen, die unserem Vater das letzte Geleit gaben oder in vielfacher Art ihr Beileid bekundeten. Mannheim, den 12. Mai 1960 Sennfeld 5 5 Im Namen der Kinder, Enkel und aller An verwandten Frau Elsa Krämer Für dle vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die Überaus schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Sofie März wwe. geb. Fischer sagen wir auf diesem Wege allen unseren innigsten Dank. Mannheim, den 12. Mai 1960 Lenaustraße 29 Die trauernden Hinterbliebenen Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme, sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau Erika Waldmann geb. Hammer sage ich allen denen, welche der Verstorbenen das letzte Geleit gaben, auf diesem Wege meinen innigsten Dank. Mhm.-Feudenheim,; den 12. Mai 1960 Blücherstraße 41 Im Namen der Hinterbliebenen: Engelbert Waldmann Anna Hammer Wwe. und die Geschwister Entschlafenen. Frau Adelheid Weber geb. Kreher sten Dank. Ehre erwiesen haben, nannneim, den 10. Mal 1960 Georg-Lechleiter-Platz 8 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herz- cher Anteilnahme, sowie die EKranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben sagen wir allen unseren innig- Besonderen Dank Herrn Kaplan van der Schot für seine trost- reichen Worte und allen denen, die der Verstorbenen die letzte V Export mit viel. Zub. für [Messerschmitt„200“, 45 000 Km, sehr Autoverleih Erle f 10 1 l. 5 Renault, 4 CV, 42 000 km, 1. 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Mai 1960/ Nr. 110 Mörike-Lieder von H̃go Wolf Dietrich Fischer-Dieskau gastierte in der Heidelberger Stadtholle Mit einem Höhepunkt endete die Kammer- musikreihe der Konzertdirektion Knoblauch in der Heidelberger Stadthalle: es war gelun- gen, den in aller Welt begehrten und überall stürmisch gefeierten Bariton Dietrich Fischer-Dieskau zu einem Liederabend zu verpflichten. Er sang Mörike-Lieder von Hugo Wolf, ein anspruchsvolles Programm also— es wurde ein wirklicher Abend des Liedes. Dies war vor allem der Kunst des Sän- gers zu danken. Er ist mit einer wunder- baren Stimme begnadet, weich und doch kernig fest, gleichmäßig timbriert in allen Lagen, stets zwanglos ausströmend, im vol- len Einsatz kraftvoll aufstrahlend, aber ebenso überwältigend im verschwebenden, zartesten, immer noch klingenden, schwin- genden Piano. Er verfügt über die Schlicht- heit, die natürliche Anmut des Vortrags, die dem Lied allein gerecht wird. Er hat die Fähigkeit, in die seelische, in die bildhafte Situation des Textes sich einzuleben und ihr gültigen Ausdruck zu geben. Dies alles fügt sich zur vollendeten Kunst der Lieddeutung, einer Kunst im hohen Sinne, ohne alle aus- geklügelte Künstlichkeit. Kein Zweifel, daß Dietrich Fischer-Dies- kau ein großer, ein legitimer Nachfolger des unvergessenen Heinrich Schlusnus im Dien- ste des deutschen Liedes ist. Er füllte die Lieder, in denen Melancholie und Bangen, Schmerz und Stille Ausdruck werden, mit jener Intensität, in der bei aller Verhalten- heit die Wärme tiefen Gefühls schwingt. Er lockerte sich aber auch in gleichsam par- landierende Leichtigkeit—„Zierlich ist des Vogels Tritt im Schneéee“— und verteilte ebenso wohlerwogene dramatische Akzente im„Feuerreiter“ wie treffenden Humor in der„Storchenbotschaft“. Geschmackvoll ka- rikierte er„Bei einer Trauung“ und brachte den Katzenjammerpoeten in„Zur War- nung“ ebenso herzhaft komisch aufs Po- dium wie den armen Rezensenten in„Ab- schied“. Dabei wurde besonders deutlich: die Bühnenerfahrungen sind durchaus nicht spurlos an Dietrich Fischer-Dieskau vor- übergegangen, er vermag den Liedern auch recht drastische mimische Unterstützung zu geben. Das Publikum in der ausverkauften Stadthalle war aus dem Häuschen, und wenn es lange noch die Bitte des Programms beachtet hatte, nicht nach jedem Einzellied zu applaudieren, so ging's endlich doch nicht mehr, zumal die Werklein so fröhlich wur- den. Und erst zum Schluß, als diejenigen, deren Handflächen offenbar müde ge- klatscht waren, nun mit den Fäusten aufs Podium trommelten— da errang die Be- geisterung noch fünf Zugaben. Ueber all der Begeisterung aber sei nicht Günther Weissenborn, der Begleiter des Sängers, vergessen. Dietrich Fischer-Dies- kau war völlig im Recht, als er einmal, da der Beifall ins instrumentale Nachspiel Prasselte, sehr deutlich sich abwendend auf seinen Pianisten wies, der ungemein fein- sinnig und zart, an die Gesichte des Kom- ponisten verloren und das Nervengeflecht seiner subtilen Gebilde behutsam nach- tastend, dem Sänger die organisch mit dem Vokalpart zusammenschmelzende Unterlage gegeben hatte. hesch Die Berliner Philharmoniker haben ihr Konzertprogramm für die Saison 1960/61 fest- gelegt. Neben zahlreichen Konzertabenden in Berlin, wo außer Herbert von Karajan Karl Böhm, Ernst Ansermet und Sir John Barbi- rolli am Pult stehen und den Konzerten „Musik des 20. Jahrhunderts“, in denen die Komponisten Paul Hindemith, Pierre Boulez, Winfried Zillig und Boris Blacher ihre Werke selbst dirigieren, sind drei Konzertreisen ge- plant. Zunächst werden die Philharmoniker vom 4. bis 24. August unter Herbert von Kara- jan, Keilberth, Mitropoulos und Boulez einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Salzburger Festspiele haben. Eine Tournee führt sie dann vom 25. Oktober bis zum 7. November durch die Bundesrepublik, in die Schweiz und nach Italien. Im April nächsten Jahres gastiert das Orchester in London, wo es in einem Zyklus alle neun Symphonien Beethovens spielen wird. Der Weisgerber- Pre isträger Jean Schuler Zu einer Ausstellung im Städtischen Kulturhaus Sf. Ingbert Vor zwei Jahren stiftete die Stadt St. Ingbert erstmalig den„Albert-Weisger- ber-Preis“ und verband damit die Auflage, der jeweilige Preisträger solle im städtischen Kulturhaus seine neuesten Werke zeigen. Eine Kommission hatte den Preis dem 1912 in St. Ingbert geborenen, seit 1953 in Paris wohnenden Maler Jean Schuler zuge- sprochen. Die Frage hätte aufkommen kön- nen: Warum nun ausgerechnet ein Maler aus jener Stadt, in der Weisgerber 1878 ge- boren wurde, als erster Träger des Weis- gerber- Preises? War hier eine lokale Grenze gezogen, oder welche Gründe sprachen für die Zuerkennung des Preises? Die Ausstellung Jean Schulers nun, die bis zum 31. Mai geöffnet bleibt, überzeugt, daß die Kommission(bestehend aus Mu- seumsdirektor R. Bornschein vom Saarland- Museum, Direktor C. M. Kiesel von der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt, Kunst- sammler F. J. Kohl-Weigand, Bürgermeister Dr. Saur und Professor Dr. Schmoll gen. Eisenwerth von der Universität des Saar- landes) den Preis einem der stärksten unter den Malern im südwestdeutschen Raum zu- sgrach. Jean Schuler verwirklicht seinen Grundsatz, nicht„für die Ausstellung“ zu malen. Das kostet ihn einstweilen die Publicity, bringt ihm aber im Künstlerischen den Gewinn der Selbständigkeit und Un- abhängigkeit ein. Der 48jährige hat bis jetzt schon ein ungewöhnliches Werk geschaffen, das in aller Ruhe seine eigentliche Ent- deckung abwarten kann. Schuler ist ein ausgesprochen dramatisch begabter Maler. Wenn sein großer Lands- mann Albert Weisgerbder einem idealistischen Expressionismus zustrebte, so ist Schuler schon von Anfang an der geborene Expres- Sionist gewesen, Seine Ausbildung hatte er im Atelier von Carl Caspar in München er- fahren. Vorübergehend war Schuler auch Atelierschüler von Emil Nolde. Vor dem zweiten Weltkrieg hielt er sich in Berlin auf. Nach 1945 wurde Paris für ihn der Ort überwältigender Eindrücke. Seine unge- stüme Malleidenschaft, die sich dem Be- schauer gegenüber zuweilen rücksichtslos gibt, hat etwas von der„Terribilita“ der alten Italiener und auch derjenigen von Picasso. Die Gemälde der letzten Jahre haben dabei eine erstaunlich subtile Gestal- tung im Farbigen gewonnen. Die dynami- schen Ausdrucksformen, die alles Asthetisch. Genormte zerschlagen, verlieren sich keines- Wegs im expressionistischen Schrei, den Wilhelm Worringer, einstmals einer der großen Verfechter des deutschen Expres- sionismus, nicht mehr hören konnte. Der surreale Expressionismus Schulers behauptet sich in dem vielschichtigen und vielgesich- igen Treiben zeitgenössischer Malerei als eine künstlerische Leistung, die in Bann schlägt und sich behaupten wird. WIT r „ e e 1 arbeit gibt es schon so genug Anstrengung! Moral: Vermeiden Sie das Bücken, lassen Sie besser die kräftigsten Muskeln die Arbeit tun: gehen Sie lieber in die Kniebeuge. Praktische Anwendung beim Waschen: Alles in der richtigen Höhe tun- so, daß Sie sich nicht angestrengt vorbeugen müssen. Beim Wäsche- aufhängen den Korb auf einen Hocker setzen. Großer Wäsche-Trick: Nehmen Sie für alle Wäsche das neue Wipp- perfekt. Da geht das Waschen leicht von der Hand. Sie sparen Mühe und Zeit und haben immer herrlich saubere, duftig frische Wäsche im Haus: Das ist das Ge- heimnis von Wipp- perfekt. . Her ein paar ly Dit Humor L¹¹HGHNhen Uber ein neues Kleid nicht diskutieren, sondern: Bei einem Schaufensterbummel mit„ihm“ vor den teuersten Geschaften stehen bleiben. Erwäli⸗ nen Sie dann leichthin, daß Sie so etwas viel preiswerter nähen oder kaufen können. Ent- weder ist er von Ihren Fähigkeiten überwältigt, oder er meldet Zweifel an= in jedem Fall müßte er Ihnen die Chance geben, Ihre Behauptungen zu beweisen! Kleiner Schwieger mutter- Trick: Konzentrieren Sie sich ganz auf den Schwiegerpapa, seine Wünsche, sein Leibgericht, seine Lieblingsspeisen. Dann glaubt man Ihnen sicher, daß Sie Ihren eigenen Mann sogar noch besser versorgen! Selbst den stärksten Mann in Ihrer Familie kostet es große Anstrengung, länger als drei Minuten die Arme waagerecht nach den Seiten ausgestreckt zu halten. Kein Wunder- jeder Arm wiegt nämlich etwa 4 kg. Man vergißt es leicht: nach jedem Bücken müs- sen Sie etwa/ Ihres gesamten Körpergewichtes hochheben! Auf die Dauer ist das eine beacht- iche— und unnötige Leistung. Bei der Haus- ö n 17/60 b 5 D 0 kaser 8 O Schmutz O lauge , l . ccc, ü Unter dem Mikroskop sicht man es ganz deut- ch: behutsam schiebt sich die milde Lauge zwischen Schmutz und Faser. Die Schmutzteil- chen werden einfach abgehoben. Die Faser wird berhaupt nicht strapaziert. So sauber und schonend wäscht Wipp; perfekt jede, selbst die feinste Wäsche. Und vor allem: Die extra milde Lauge schont Ihre Hände. Versuchen Sie gleich einmal das neue Wipp⸗ perfekt in der neuen, größeren Packung. Jetzt mehr Waschlauge noch ergiebiger und ganz mild So leicht gehts Dil HD pere. Nr. 110/ Donnerstag. 12. Mal 1900 Hozekx Seite 19 0* 95 8 22 2 425. 88 s rab 2 0 9 2 2 9 EH IAS KINO MMM lag- wie immer— Richtig! Ab morgen ferauKEN ee de, Al Häanignd f% eber agg cg 5 13.30, 16.„ 21. Heute letzter Tag! g R„Conny. f 1 Aurnnm niit wit f: 0 d e ee de pn ee eee e, im ALS TER und nur im ALS TER 15 Der Farb-Großfilm mit der NACHT. 4⁰ zu dem unschlag- e. F 1355 eine Martha Hyer, Carlos Thompson, Ab morgen: baren Preis 1100. 5 — Saen ice ele ine Ventura. Saum n Wasserglas, C 5 f königliche Sabu ino Cerv.— . außerdem 9 „ falsrex r e ESU F, n ee ee. MEM e 2 g N 28 EC. 20.45 Uhr Letzter Tag! n e f 5 L 7 2 in„MARILI⸗ 1. 71 1 4 82„DER SüNxDEN BOCK- 4 Sonntag 11 Uhr:„FHinnland⸗ 50 3VVV' A0. W e Die Hochzeit er 5 i N 5 schabs une e, en DiE KAMERA 1. 15, 1087 53 cl Robert Stack Maris Pavan 2 1 f in dem Farbfilm Die Saat der Gewalt de 5 SS Ma d et 50„Beherrscher der Meere“(6) 8 7 rinze In* I T. 2 55 55 14.30, 8 SCAL„ ae 12 5 f 7272 Der farbige Sonder-Filmbericht Burt Lancaster, Kirk Douglas, flünövel, Halunken, Hatte Weiber(8) Immobilien der J. Arthur Rank Organisetion 2 Laurence Olivier in B. 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UA 6 sprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Fage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Ge- SIMpl ene in dle schäftsräume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos- Berne. erklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. FOIRE- EUnorERNNE städtisches Leihamt eee, 5 1 1. Vollpens. Fr. 12.—, Zi. mit Früh-* dea e tgp fe d nun 8 u. k. W. Autopark, Mai un. 1 e V%. Weil er das Werben „Funzel- Abend“ m. Tanz, 20-24 Uhr 1 PP NMunnchen vom Grit Anzeigen im 51 gul verstand, beim Hecke Kurt, 0 8, 18, Tel. 2 30 40 naben ET To 1 5 N 5 a Taelleh ab in Unr bie 8 Gbr tra am Freitag, dem 13. 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Mal 1960/ Nr. Wenn Absurdes gespenstisch Wird. Zur Uraufführung von Fernando Arrabals„Guernica“ im Schloßtheqter Celle Menschen als todgeweihte Versuchs- kaninchen— das waren jene zweitausend Männer, Frauen, Kinder, die am 26. April 1937, einem Markttag, in der baskischen Stadt Guernica ihr Leben lassen mußten. Unvorbereitet traf sie der Tod: sie wuß- ten nicht, daß an ihnen— wie es offiziell hieß„die Wirkung von gekoppelten Spreng- und Brandbomben auf eine zivile Bevölkerung erprobt“ wurde. Sie hatten zu sterben, und das auf grauenhafte Weise. Dreieinhalb Stunden lang flogen am hellen Mittag in immer neuen Wellen deutsche Bombengeschwader die ahnungslose Klein- stadt an, bonbardierten sie und beschossen sie in Tiefangriffen— gnadenlos. Der Mord an Guernica hat den spani- schen Bürgerkrieg nicht beendet: erst zwei Jahre später, nachdem auch Barcelona ge- fallen war, nachdem es eine Million Tote zu beweinen gab, übernahm Franco die Re- gierung des ganzen Landes und führte es Alsbald aus dem Völkerbund hinaus. Die Menschen von Guernica waren sich noch unter den stürzenden Mauern ihrer Häuser kaum der Gefahr bewußt, in die sie das So plötzlich über ihren Alltag herein- brechende Grauen stieß. Sie verstanden es nicht, sich„luftschutzgerecht“ zu verhalten, ihnen fehlte die traurige Erfahrung der Fliegerangriffe des zweiten Weltkriegs. So mögen sie, ungeachtet der furchtbaren Si- tuation während des Bombardements, in den„ruhigen“ Minuten miteinander über Alltägliches gesprochen, mögen versucht ha- ben, ihre panische Angst vor dem ihnen un- bekannten Entsetzen mit Lachen oder klei- nen Freundlichkeiten zu übertünchen. Man- ches so Gesprochene, so Gehandelte mag da fremd in der gräßlichen Situation gestan- den haben, mag, von außen betrachtet, ab- surd gewesen sein. Aber diese Absurdität War nicht komisch, sondern gespenstisch. Fernando Arrabal, ein junger spanischer Dramatiker, der zur Zeit des Bürgerkriegs noch ein Kind gewesen ist, versuchte im Einakter„Guernica“, solche gespenstisch absurden Situationen in einem zusammen- Stürzenden Haus während des Bombarde- ments szenisch zu schildern. Hinter einer noch stehenden Mauer ist eine für das Pu- blikum unsichtbar bleibende Frau zunächst teilweise, später ganz vom Geröll verschüt- tet. Diesseits der Mauer befindet sich der Mann. Die beiden unterhalten sich: es Unverständliche Kunst Kritische Außerungen des Kultusministers Kultusminister Dr. Gerhard Storz hat sich in Stuttgart kritisch über die moderne Malerei geäußert. Seiner Ansicht nach hat der Staat als Kunstförderer gegenüber modernen Bildern zeitgenössischer Maler eine gewisse Zurückhaltung zu üben. Vor der Schwäbischen Gesellschaft betonte Storz, daß manche Bilder zeitgenössischer Maler nicht nur dem„Banausen“, sondern auch dem gebildeten Kunstfreund nicht mehr ver- Ständlich seien. Daraus ergebe sich für den Staat, der sowohl die Kunst zu fördern als auch das Kuntverständnis des Bürgers zu bilden und zu stärken habe, ein ernsthaftes Problem. Die staatliche Förderung der zeit- genössischen Künstler müsse darum mit dem Vorbehalt des Kunstkritikers geschehen, Daß heute das Land Baden- Württemberg mehr als früher für seine Kunstsammlungen zu tun vermag und beispielsweise die Moltzau- Sammlung erwerben konnte, ist nach den Worten des Kultusministers in erster Linie dem früheren Ministerpräsiden- ten und heutigen Präsidenten des Bundes- Verfassungsgerichts, Dr. Gebhard Müller, zu danken, der sich der Kunstpflege wegen nach einigen Bedenken zur Einführung des Zahlenlottos entschlossen habe. Der Makel und die Immoralität, die dem Lotto anhafte- ten, so meinte Storz sarkastisch, würden ain besten dadurch getilgt, daß man Uberschüsse des„Sündengeldes“ für Kunstkäufe ver- Wende. Dank des Zahlenlottos brauche man Keine Steuergelder für Kunstkäufe zu ver- Wenden, so daß die Sparsamkeit des Landes mit seiner Ausgabefreudigkeit für die Kunst in Einklang gebracht werden könne. lsw interessiert sie, ob der Baum vor dem Haus noch steht, und plötzlich flackert für Minu- ten ein offensichtlich jahrzehntelang ge- Pflegter kleiner Ehestreit wieder auf, es werden sehr banale Dinge gesagt, und dann möchte der Mann seine unter dem Geröll immer mehr verschwindende Frau versöh- nen oder ihr Los durch eine kleine Freude erleichtern— er läßt einen bunten Luft- ballon, den er mühsam gerettet hat, zu ihr hinüberschweben. Nur auf den Gedanken, die Frau freizubuddeln, und wenn er dazu in die noch stehende Mauer ein Loch bre- chen müßte, kommt der in Kriegsangele- genheiten völlig unerfahrene Mann nicht. Eine letzte Angriffswelle läßt beide unter den einstürzenden Ruinen sterben. Aber der bunte Luftballon und mit ihm zwei wei- tere schweben aus den Trümmern hinauf— wie Gestalt gewordene kindlich reine See- len oder wie Sinnbilder für das allem Elend zum Trotze ewig bestehende Schöne der Welt. . Im Schloßtheater Celle wurde Arrabals „Guernica“ jetzt im Rahmen einer mit Vor- trägen und Vorstellungen reich angefüllten Festwoche uraufgeführt:„Glanz und Elend einer Macht“ ist das Generalthema, mit dem das 1674 erbaute, seit 1705 nur gelegentlich von durchreisenden Truppen bespielte und immer stärker verödende barocke Schloß- theater des fünfundzwanzigsten Jahrestages seiner Wiedereröffnung gedenkt. Zugleich feiert man die zehnjährige Existenz eines eigenen Celler Schauspielensembles. In den Themenkreis paßt Arrabals Stück gut hinein. Mit seinen Luftballons legt der Autor das gleiche Bekenntnis zum Bestand des Guten und Schönen aller unheilvollen Macht und Gewalt zum Trotz ab wie Pi- casso, der in die apokalyptische Vision sei- nes Guernica-Wandbildes eine rührend blü- hende kleine Blume malte. Leider gelang jedoch dem jungen Autor, im Gegensatz zu dem greisen Maler, kein gültiges Kunst- Werk: noch übersprang er einige Schranken zum ungeformt Banalen, vor denen er hätte J. von Pilgrim: Stehendes Pacr Ein Blick in die Große Berliner Kunstausstellung 1960 in den Ausstellungshallen am Berliner Funkturm, über die wir heute berichten. halten müssen. Gewiß ist der Krieg in un- zähligen Einzelheiten scheußlich banal— aber er ist auch alles andere als ein Kunst- Werk. Ein Drama jedoch, auch ein Ein- akter, sollte gerade dies zu sein versuchen. Immerhin kann Arrabal bescheinigt wer- den, daß er— mit dem Entsetzen scher- zend— die Hinter- und Abgründe erhellt. * Hannes Razum hatte das neue Stück mit großer Sorgfalt inszeniert. In der geschickt den kleinen Bühnenraum füllenden Trüm- merkulisse von Hans Günther Spornitz spielte Egon Schäfer einen sehr liebenswür⸗ digen, intensiven und dem Schrecklichen dpa-Bild gegenüber rührend hilflosen Mann. Anne- liese Wertsch sprach überzeugend die un- sichtbare Frau. Zwei vom Autor recht un- geschickt eingeführte Journalisten auf Sen- sationsjagd und ein paar überflüssige stum- me Gestalten hätten getrost hinter der Bühne bleiben können. Das Publikum schwieg zunächst beklom- men und befreite sich dann von der Vision durch herzlichen Beifall. Stärkeren Applaus hatte es allerdings dem vor„Guernica“ ge- spielten, in Mannheim schon bekannten Arrabal-Einakter„Picknick im Felde“ ge- schenkt, der gedanklich und formal vom Autor besser durchgearbeitet ist als„Guer- nical“. Sonja Luyken Bilder als Individudlitäten und als Serienfabrikate Zur„Großen Berliner Kunstausstellung“ in den Festhallen am Funkturm Zum fünften Male seit ihrer Neugrün- dung begibt sich in den Festhallen am Funkturm die„Große Berliner Kunstaus- stellung“; zum zweiten Male findet sie ohne juryfreie Abteilung statt: jedes eingesandte Werk mußte Gnade finden vor den wach- samen Augen einer mißtrauischen Jury. Daß zu wenige Werke dieser Gnade teil- haftig geworden sind, ist die Meinung und der heimliche Kummer vieler Künstler und durchaus nicht bloß der Dilettanten und Sonmtagsmaler. In der ersten„Großen Ber- liner Kunstausstellung“ mußten die Be- sucher etwa vierzehnhundert Bilder und Skulpturen passieren; in der fünften sind es nur noch siebenhundert. Der Verzicht auf die„Juryfreie Abtei- lung“, wo die unbekannten, die verkannten und die sich verkannt wähnenden Künstler sich ihren Erfolg oder ihre Blamage hätten einhandeln können, gab der Ausstellungs- leitung die Chance, die Werke übersicht licher und lichter denn je zu plaeieren. Vorbei die Zeit, da ein Werk dem anderen die Atemluft und den Lebensraum stahl; vorbei auch die Zeit, da man in den„Schrek- kenskammern“ studieren konnte, was alles in den Herzen und Hirnen der malenden und modellierenden Mitmenschen so vor sich geht. Die„Große Berliner Kunstaus- stellung“ wacht über ihre neue Seriosität wie Fafner über den Hort. Sie will ernst genommen werden, und sie wird ernst ge- nommen. Bei der„Großen Berliner Kunstausstel- lung“ ist es Sitte geworden, verstorbenen Künstlern und den Jubilaren kleine Son- derausstellungen einzurichten, Die wichtig- ste Gedenkausstellung ist die für George Grosz, dessen ätzende Zeichnungen aus den zwanziger Jahren bis heute nichts von ihrem aggressiven und entlarvenden Hohn einge- büßt haben; die schönste Sonderausstellung dürfte, wenn man von den Geburtstagskol- lektionen für Willy Robert Huth und Ernst Böhm absieht, die Sonderschau Hermann Teubers sein. Teubers Stilleben und Inte- rieurs besitzen Gelassenheit, Farbkultur und eine merkwürdig anrührende innere Lau- terkeit— Eigenschaften, die heute, da ein erklügelter„Ismus“ den anderen ablöst, nachgerade selten geworden sind. Das Be- streben, unter allen Umständen seriés zu werden— und sei es auch durch den Ver- zicht auf die wildwuchernde Fülle und auf das fruchtbare Experiment—, macht sich auch innerhalb der drei großen Berliner Künstlergruppen bemerkbar. Die„Berliner Neue Gruppe“ ist zur Zufluchtsvereinigung der prominenteren Abstrakten geworden, unter denen Hans Jaenisch an erster Stelle genannt zu werden verdient. Seine Bilder sind exquisit gemalt und besitzen überdies noch ein spinnwebfeines Restchen Welt- substanz, das ihnen Interesse sichert. Bei den Bildern und Plastiken der mei- sten anderen Abstrakten sind die Titel oft interessanter als die Werke. Volkmar Haa- ses„Gestraffte Unruhe 1“ aus Nickel-Stahl und Gerhart Bergmanns„Strömungen zum zentralen Punkt“ haben jedenfalls trotz ge- Wisser formaler Qualitäten neben den durch Realitätsbezüge substantiell abgesicherten Werken Dietmar Lemckes, Ludwig Peter Kowalskis, Werner Laves“, Karl Opper- manns, Ernst Schumachers und Ludwig Ga- briel Schriebers keinen leichten Stand: Form ist nie das Kunstwerk selber, sondern bloß seine Vorbedingung. Beim„Ring“, der zweiten großen Ber- liner Ausstellergruppe, haben sich die Ak- zente seit dem letzten Jahr kaum verscho- ben. Otto Eglau, Karl Eulenstein, Heinrich Heuser, Karl Rössing, Walter Wellenstein und Gory von Stryk sind verläßlich wie stets, keiner von ihnen geht unter sein Ni- veau. Ausgezeichnet wiederum die beiden Bildhauer der Künstlergruppe: Gerhart Schreiter, der sich bislang vor allem mit seinen witzig- originellen Kleinplastiken be- kanntgemacht hat, zeigt mit seiner Bronze „Junge Mutter“, daß er auch große For- mate zu bewältigen vermag; und Erich F. Reuter, der sich mit seiner Werner-Krauß- Büste abermals als ein Porträtist von Rang ausweist, beschreitet mit seinem kühnen „Geistesstreiter“ völlig neue Wege. Wenn irgendein Werk in dieser Ausstellung wahr- haft„modern“ genannt zu werden verdient, dann dieses. Auch der„Verein Berliner Künstler“ sucht seine Position im Berliner Kunstleben durch die Aufnahme frischer Kräfte zu ver- bessern. Die klaren Landschaften Kurt Geists, die in magischen Farben verfließen- den Bilder von Paul Kuhfuß, die diszipli- nierten Arbeiten Horst Strempels, die bei- genden Satiren A. Paul Webers und die in- brſnstig- religiösen, an Nolde erinnernden Holzschnitte Werner Schuberts garantieren dem„Verein Berliner Künstler“ das Niveau. Was ein neuer, mit den Erfahrungen der modernen Kunst gesättigter Realismus zu leisten vermag, ist am eindeutigsten von den Arbeiten der Gruppe„FIGURA“ ab- zulesen. Martin Dittberners hintergründige „Straße der Gaukler“, Fritz Ebelings„Hin- ter dem Zirkuszelt“, Georg Kupkes Ro- delnde Kinder“ und Karl Hermann Roeh- richts„Trinker“ zählen zu den besten Bil- dern der Ausstellung. Zumal Dittberner hat sich einen Ausdrucksbereich erobert, in dem er unumschränkter Souverän ist. Was an den FIGURA- Bildern besticht, ist dieses: sie sind bis ins Detail durchgemalt, sie fliehen die Wirklichkeit nicht, sondern sie bewältigen sie, jedes Bild ist eine Indivi- dualität. Ottokar Koeppens„Versuchung des freien Vogels“ verhält sich etwa zu Rolf Curts Oelbild„K. 12“ wie die erlesene Handarbeit eines Meisters zu einem an- onymen industriellen Serienfabrikat. Daß die Gruppe nur klein ist, àndert nichts an dem Wert des Beispiels, das sie gibt. Hellmut Kotschenreuther Koltur-Chronik Der deutsche Sprachforscher Ernst Wasser“ zieher, der am 21. April 1927 starb, wäre am Sonntag, 15. Mai, 100 Jahre alt geworden. Er stammte aus Züllchow bei Stettin, gründete als Student in Jena den Neuphilologenverein, dessen Vorsitzender er wurde, und war Schließlich im Höheren Lehramt, zuletzt als Schuldirektor, tätig. Bereits mit seinem Erst- lingswerk„Leben und Weben der Sprache“ Wandte sich Ernst Wasserzieher den Geheim- nissen der deutschen Sprache zu: erfolgreich bis heute blieb sein immer wieder neu auf- gelegtes Hauptwerk„Woher?“ mit dem Unter- titel:„Ableitendes Wörterbuch der deutschen Sprache“. Große Beliebtheit aber errangen auch seine anderen Bücher, darunter das Nachschlagewerk über die Personennamen „Hans und Grete“, der„Führer durch de deut- sche Sprache“ und das Buch„Schlechtes Deutsch“, Den Kulturpreis der Stadt Kiel, der all- jährlich zur„Kieler Woche“(18. bis 26. Juni) verliehen wird, erhält in diesem Jahr der Kie- ler Professor Dr. Wolfgang Liepe für seine Forschungsarbeiten über den schleswig-hol- steinischen Dichter Friedrich Hebbel. Der Preis, der mit 5000 Mark dotiert ist, wird in der Festsitzung der Ratsversammlung am 20. Juni an den Preisträger übergeben. Die Oper„Der Prinz von Homburg“ von Hans Werner Henze wird am 22. Mai in der Hamburgischen Staatsoper uraufgeführt. Inge- borg Bachmann hat das Libretto nach dem Drama von Heinrich von Kleist eingerichtet. Die Inszenierung der Oper hat Helmut Käut- ner übernommen. Die zwanzigiährige Sopranistin Anja Silja wurde für die Partie der Senta im„Fliegen- den Holländer“ zu den Bayreuther Festspielen dieses Jahres verpflichtet. Sie wird unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Sawal- Iisch in vier Vorstellungen zu hören sein. Die junge Sängerin, die schon mät zehn Jahren 5ffentlich auftrat, sang bereits an den Bühnen in Braunschweig, Stuttgart und zuletzt in Frankfurt. Bemerkenswert ist auch ihr Reper- toire: es umfaßt die Rollen der Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“, der Carmen, der Köni- gin der Nacht in der„Zauberflöte“ und der Leonore im„Troubadour“. Die italienische Primadonna Renata Tebaldi beginnt am 16. Mai ihre schon im vergangenen Jahr beabsichtigte Konzert-Tournee durch die Bundessepublik in München. Sie erhält pro Abend eine Gage von 20 000 Mark. Zum 60. Geburtstag Anton Leidls zeigt das Stuttgarter Kunsthaus Bühler 48 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des Künstlers. Die Ausstellung wird am Freitag, 13. Mai, er- öffnet und läuft bis zum 11. Juni. Einen Konzert- und Opernabend veranstal- ten die„Freunde für Kunst und Musik“ Mann- heim-Seckenheim am Donnerstag, 12. Mai, 20.00 Uhr, im Seckenheimer Filmtheater„Helvetia“ mit Werken von Frescobaldi, Mozart, Puccini, Verdi und Britten. Ausführende sind der Tenor Jean Cox(Nationaltheater Mannheim), der Pianist Herbert Menrath und das Kurpfälzische Kammerorchester unter der Leitung von Hans- Rudolf Johner. Der Mannheimer Pianist Hans- Helmut Schwarz gibt am Freitag. 13. Mai, 20 Uhr, in der Kunsthalle Mannheim den zweiten Abend seinès dreiteiligen Schumann-Zyklus. Eine„Geistliche Abendmusik“ findet am Sonntag, 15. Mai, 20 Uhr, in der Mannheimer Friedenskirche statt. Ausführende sind die Sopranistin Ingrid Rattunde, der Geiger Ro- land Würtz und Kantor Hans Schmidt an der Orgel, Das Programm enthält Werke von Jo- hann Sebastian Bach, J. N. Hauff und Johann Gottfried Walther. e Die vereinigung„Zeitgenössisches Geistes- leben“ Mannheim veranstaltet am Sonntag, 15. Mai, 20 Uhr, im Vortragssaal der Kunst- halle Mannheim ein Kammerkonzert mit zeit- genössischer Bläsermusik. Es spielt das Blä- ser-Quintett des Kölner Rundfunk-Sinfonie- Orchesters Werke von Ernst Krenek(Quintett für Blasinstrumente), Boris Blacher(Diver- timento für vier Holzbläser), Hans Werner Henze(Bläser-Quintett), Jürg Baur(Quin- tetto Sereno) und Paul Hindemith(Kleine Kammermusik für fünf Bläser). In einer„Stillen Stunde mit Kirchenmusik“ am Sonntag, 15. Mai, 18 Uhr. in der Mann- heimer Konkordienkirche spielen Margot Gut- brod(Violoncello) und Hans Schmidt(Orgel) Werke von Francois Francoeur, Marin Marais, Du Mage, Johann Gottfried Walther und Jo- hann Sebastian Bach. Plastiken und Zeichnungen von Gustav Seitz zeigt das Graphische Kabinett Dr. Hanna Grise- bach, Heidelberg, vom 15. Mai bis 26. Juni. Im„Bibliographieum“ Heidelberg wird am Montag, 16. Mai, 183 Uhr, eine Ausstellung von Aquarellen, Zeichnungen und Graphik von Lyonel Feininger eröffnet. Zur Einführung spricht Professor Dr. Klaus Lankheit, Karls- ruhe. Generalmusikdirektor Paul Sixt aus Det- mold, bis 1945 Staatskapellmeister und Direk- tor der Hochschule für Musik in Weimar, wird als nunmehr fünfter Bewerber um den Posten des Chefdirigenten beim Pfalzorchester am 31. Mai in Neustadt ein Konzert des Pfalz- orchesters mit Werken von Ravel, Beethoven und Brahms dirigieren. 25 VICEKI 2 BAUM FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst * 34 Fortsetzung „Wissen Sie, Glenn ist bestimmt nicht der Mann, der einem von seinen Ungelegen- heiten erzählt oder einen um Hilfe bittet“, fuhr Thumbs fort,„aber was er mit Tracey durchgemacht hatte, mußte gewissermaßen eine Feder in ihm zerbrochen haben. Zum erstenmal in seinem Leben sah es so aus, als Wolle er endlich einmal stillsitzen und, koste es, Was es wolle, einen festen Kurs einhal- ten. Es muß für ihn ein schwerer Schlag ge- wesen sein, als er nach Mazatlan zurück- kam und dort sozusagen nichts mehr vor- fand. Die Lage dort unten war schlechter, als ich angenommen hatte. Die fünftausend Dollar waren für Netze und allerhand dum- mes Zeug ausgegeben worden, nicht zuletzt für eine asthmatische Barkasse aus zweiter Hand. Die meisten Netze waren bei schlech- tem Wetter verlorengegangen oder durch mangelnde Sachkenntnis zugrunde gerichtet, gestohlen oder von Haien so zerrissen wor- den, daß eine Reparatur nicht mehr lohnte; die Barkasse litt an allerhand Anfällen und Krämpfen wie eine alte Dame, die mit hei- Ben Kompressen und Riechsalz für Wochen ins Bett gelegt werden muß. Soweit es dor: Überhaupt noch Haifischfang gab, würde er Jon Manuel und Glenn mit ler Leine be- 8 5 trieben, aber es war ein schlechtes Jahr, und die geringe Menge Tran, den sie aus ihrer Beute auskochten, hatte für die Chempax keinen Wert. Der Kontrakt blieb unerfüllt und wurde schließlich mit kühlem Bedauern annulliert. Mit vorzüglicher Hochachtung, unleserliche Unterschrift, Vizepräsident der Chempax Co. Dahin waren die sensationel- len vier Pesos für die Gallone, dahin auch die Cooperativa Pachuela. Ein dunkler Himmel, heftige Winde, sich türmende Wol- ken, Ströme von klebrigem Lehm, in denen die überschwemmten Straßen versanken— nichts war geblieben als Haufen rostigen Blechs rings um den Schuppen, in dem sie den Tran in die Kanister gefüllt hatten. Aber das schlimmste von allem: Vida war nicht mehr da. Ja, Vida hatte zusam- men mit Tia Teresa den Ort verlassen. als es zu einer jener immer wiederkehrenden lokalen politischen Umwälzungen gekom- men war; die Stadt wurde wieder einmal reformiert und Lokale wie die Conchita ge- schlossen. Manuel behauptete, das habe Tia Teresas Herz gebrochen. Auf alle Fälle hatte Vida die kranke Frau nach Mexiko City ge- bracht, und niemand wußte, was aus Vida geworden war, nachdem Tia Teresa dort das Zeitliche gesegnet hatte. Die Mexikaner sind im allgemeinen zu höflich oder auch zu indolent, um ihre Nasen in die Verhältnisse anderer Leute zu stecken. Gerüchte wollten allerdings wissen, daß Vida in einem der elegantesten Nachfklubs am Paseo de la Reforma tanzte oder daß sie von einem der reichsten und bekanntesten Gangster der Hauptstadt mit Schmuck und Diamanten beschenkt und ausgehalten wer- de, oder auch, daß sie inzwischen eine Nonne geworden sei. Oder ein Filmstar. In der Hoffnung, sie eines Tages in einem Film zu entdecken, ging Manuel regelmäßig ins Ma- jestic, Wo zweimal die Woche Filme gezeigt wurden. Jedesmal kam er mit dem gleichen resignierten Achselzucken, einem beredten Ausstrecken seiner lèeren Handflächen zu- rück Nada“, meldete er. Nichts, Patrön. Keine Vida. Sonst ein höchst unterhaltsamer Abend; aber keine Vida. Vielleicht haben Sie Manuel an der Sta- tion bemerkt— den grauhaarigen Kerl mit dem Holzbein, der am Steuer des Wagens saß? Ein sehr guter Mann, man konnte sich keinen besseren Kameraden für den Hai- kischfang wünschen. Verrückt auf Motoren und Maschinen aller Art, hombrel, was für ein ausgezeichneter Ingenieur aus ihm ge- Worden wäre, wenn er nur die geringste Ausbildung gebabt hätte! Wie verliebt er in unseren asthmatischen und tuberkulösen Waschtrog war: La Encantadora' nannte er das Boot. Nur ein Mexikaner kann sich der- art begeistern: die Zauberin— du meine Güte! Aber er hielt sie in Schuß und uns auch, Glenn und mich. Er hat das echte in- dianische Temperament, der gute Manuel: gleichmütig, ins Schicksal ergeben, stoisch, wie man es auch immer nennen mag. Fünf- zig Prozent Dummheit und Gleichgültigkeit und fünfzig Prozent Standhaftigkeit und Weisheit. Er nahm Segen und Unglück hin, Wie es kam; denn öffensichtlich ist beides von Gott gesandt, und keines von beiden währt ewig. Ohne Manuel hätten wir nicht durchgehalten in jenen üblen Monaten. Der Markt für Haifischhäute, mit dem Glenn gerechnet hatte und-der eine Zeitlang recht gut war, ging zusehends zurück und hörte schließlich ganz auf, und das Beste, Was wir mit den wenigen Haien tun konn- ten, die wir fingen, war, sie abzuhäuten, die Flossen an den Mann zu verkaufen, der zu einigen chinesischen Restaurants in San Franzisko in Geschäftsbeziehungen stand. die Fleischstücke an die Wäscheleine zum Trocknen zu hängen, den Tran aus den Le- bern auszukochen, herumzuhausieren und ihn zum bestmöglichen Preis abzusetzen. Das waren dreißig Centavos die Gallone, Wenn es gut ging. Und, glauben Sie mir, Hai abhäuten, die Leber in Stücke hacken und sie dann drei Stunden lang in einem Kupferkessel um- rühren, bis der Tran ausgekocht ist, das ist eine böse Schinderei und stinkt ganz gewal- tig unter der mexikanischen Sonne. Das schlimmste sind die wunden, aufgeschürften Hände, die man kriegt, denn Haifischhaut ist wie Sandpapier, und die Hände beginnen bald zu eitern. So hatten wir beide unsere Pfoten mit Jodsalbe verbandagiert, als der Kleine Mann mit dem Regenmantel und der Brief- tasche erschien und uns die Hände schütteln wollte. „Guten Tag', sagte er, und wie geht's denn immer noch, Captain Hammers? Erin- nern Sie sich nicht mehr an mich? Bishop ist mein Name, Albert Bishop. Ich traf mit Ihnen zusammen, als Sie nach San Fran- zisko kamen, um den Kontrakt zu unter- zeichnen, in. E. J.s Büro— erinnern Sie sich? Wie es scheint, gab's inzwischen ein paar bedauerliche Mißverständnisse zwi- schen Ihnen und Chempax; aber jetzt hat unsere Rechtsabteilung alles zurechtgebü- Zelt, jawohl! Von jetzt an haben Sie es nuf noch mit mir zu tun, ich vertrete die Arznei- mittelrohstoffabteilung, und hier ist mein neuer Vorschlag: Sie liefern die Lebern, und Wir tun alles Uebrige. Denken Sie bloß, die Zeit und die Arbeit, die Sie sparen! Sie brau- chen nur die Haie zu fangen, und wir zahlen Ihnen den gleichen Preis pro Tonne unver- arbeiteter Leber, den wir Ihnen für den Tran bezahlt hätten; na, was sagen Sie dazu? Als besonderen Köder, um die faulen Mexikaner bei der Arbeit zu halten. Ein so freundlicher, redegewandter klei- ner Mann, mit einer Haut wie graues Lösch- papier, und wenn er lächelte, was er unaus- gesetzt tat, sah man sein rosa Zahnfleisch. Er schwenkte den neuen Kontrakt unter un- seren Nasen hin und her und versuchte, Glenn den Füllfederhalter in Hand zu drük- ken. Ich glaube, wenn Glenns Hand nicht verletzt und verbunden gewesen wäre oder wenn dieser eifrige kleine Mann ihm nicht S0 peinlich ins Gesicht geatmet hätte, er würde unterschrieben haben. So aber schob er die Hand mit dem Füllfederhalter weg: Bedaure, Mr. Bishop, aber Sie wissen, als amerikanischer Bürger bin ich nicht berech- tigt, hier irgendwelche Kontrakte zu unter- zeichnen, und der Präsident unserer Co- operativa ist abwesend. Ich werde Ihren Vor- schlag bei der nächsten Vorstandssitzung dis- kütieren. Sie werden von uns hören und nun, wollen Sie mich bitte entschuldigen. Er reichte dem Burschen Hut und Brief- tasche, und wenn der miserable Schuppen, den wir als Büro bezeichneten, eine Tür ge- habt hätte, so würde Glenn sie geöffnet ha- ben, um ihn so schnell wie möglich an die Luft zu befördern. Fortsetzung folgt) JJ VA„ X Her Lei — +