115 8 Frau der aut Wich- ma“, einen 8 vom n den reini- iar“ 1 die lieser reun- Musi alle tuose Paolo ähig⸗ n der dazu chem ranco ein- lieses den lich lanis- Viel- Irelle Ur- Bela rtetto von nicht Um- frühe de in Wit sigem osität Ver- dar- falls- odors die tigem g er- 12ettl Weise einem det, ten- nur die Bei- war Ro- rtett, ten. leich chen sein- sam- mer- ver- men, inste vor Wer- unter ehal⸗ man- un- O. E. auses schen rische ajan, eum- enden Wa- samt- Teil- enten. eimer 1 der Bilt- Sep- rgabe artett A bel- Usik⸗ vom Kai- eich- ürkel Pir- irch- gan- on- der tem zige dar- rage ferne daß das ation von An- viel- ihm ierte aren nero aner Zeit, wie? enig hat- Ar- 1 zpfe, rieg geh „nen Dort lie- tzen, Usik WII Iten, ück⸗ und gt) ferausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl.“ Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokales: H. 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Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 116%/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 19. Mai 1960 Ruhe und Besonnenheit im Westen Eisenhowers Haltung fand bei Macmillan und de Gaulle volle Anerkennung und Unterstützung Paris/ Berlin/ London.(dpa/ AP) Die Regierungschefs Frankreichs, Groß- britanniens und der Vereinigten Staaten berieten am Mittwoch über die Lage, wie sie sich nach dem Scheitern der Gipfelkonferenz für den Westen bietet. Im Gegen- satz zu dem sowjetischen Minister präsidenten Chrustschow, der am Mittwochnach- mittag eine spektakuläre Pressekonferenz gab, verhielt sich der Westen am Tage nach dem Zusammenbruch der Gipfelkonferenz zurückhaltend und abwartend. Auch die erneuten scharfen Angriffe Chrustschows lockten die westlichen Delegationen nicht aus ihrer Reserve. Nach anderthalbstündiger Sitzung der großen Prei des Westens wurde von ihren Delegationen bekanntgegeben, sie wollten nicht mit Er- klärungen und Pressekonferenzen auf Chrustschow antworten. Es sei vielleicht das beste, die Worte Chrustschows mit ihren maßlosen Angriffen, dem Mangel an allem Nachgeben und der fast krankhaften Feindschaft gegen Eisenhower für sich selbst sbrechen zu lassen. Ueber die Sitzung der Regierungschefs selbst verlautete nichts. Wie es hieß, haben de Gaulle, Eisenhower und Macmillan auch nicht die Absicht, noch große politische Erklärungen abzugeben. Die gescheiterte Gipfelkonferenz wird je- doch in nächster Zeit weiter im Mittelpunkt der politischen Erörterungen des Westens stehen. Die ständige NATO-Rat- Sitzung, an der am heutigen Donnerstag auch Bundes- außenminister von Brentano teilnimmt, wird sich mit der Lage beschäftigen. Der franzö- sische Ministerrat ist zu einer Sondersitzung am Freitag einberufen worden, und der bri- tische Premierminister Macmillan wird am Freitag vor dem britischen Unterhaus eine Erklärung abgeben. De Gaulle und Macmillan hatten am Mittwoch noch einmal kurz Gelegenheit, mit Chrustschow zu sprechen, als der sowjetische Regierungschef vor seiner für Donnerstag, 11.45 Uhr, vorgesehenen Abreise die im Protokoll vorgesehenen Abschiedsbesuche bei ihnen machte. Eine entsprechende Be- gegnung zwischen Chrustschow und Eisen- hower hat dagegen nicht stattgefunden. Ein Mittagessen vereinte die drei Westlichen Staatsmänner noch einmal als Gast de Gaul- les. Eisenhower besuchte am Mittwoch die beiden eindrucksvollsten Kirchen von Paris Notre Dame und Sainte Chapelle. Nach den aufregenden Ereignissen der letzten drei Page war am Mittwoch bei den westlichen Delegationen Ruhe und Besonnenheit und deutliche Selbstbeherrschung zu spüren. Man pegann die Koffer zu packen und stellte sich pereits darauf ein, nach Rückkehr in die Hauptstädte wieder an die politische Tages- arbeit zu gehen. Nach einer Sitzung der westlichen Außen- minister, die am Mittwochvormittag noch einmal zusammengetreten waren, wurde von okflzieller westlicher Seite folgende erste Stellungnahme gegeben:„Der Westen hatte dem sowjetischen Ministerpräsidenten alle Chancen für ein Einlenken in Paris ge- boten. Er muß sich im klaren darüber sein, dag er den Bogen überspannt hat und vor der Welt öffentlichkeit die volle Verantwor- tung trägt. Präsident Eisenhowers Erklä- rung, daß keine weiteren Erkundungsflüge stattfinden werden, und die Veröffentlichung dieser Zusicherung entzog Chrustschow jede Grundlage für die Behauptung, er solle gæ- zwungen werden, unter Druck zu verhan- deln. Präsident Eisenhower ist moralisch und politisch als Sieger hervorgegangen und hat von seinen beiden westlichen Kollegen volle Unterstützung und Anerkennung seiner Haltung gefunden.“ Sprecher der westlichen Delegationen teil- ten mit, dag sowohl Chrustschow wie Gro- myko erneut zu verstehen gegeben hätten. sie seien zu einer Gipfelkonferenz in sechs bis acht Monaten, mit anderen Orten, nach den amerikanischen Wahlen mit einem neuen amerikanischen Präsidenten, bereit. „Vorläufig kein Friedensvertrag“ Nikita Chrustschow wird während seines Besuches in Ostberlin noch keinen separaten Friedensvertrag mit der Pankower Regie- rung unterzeichnen. Sowohl Horst Sinder- mann, der Leiter der Abteilung Propaganda und Agitation im SED- Zentralkomitee, als auch der Chefredakteur des SED-Zentral- organs„Neues Deutschland“, Hermann Axen, haben in Ostberliner Fernsehgesprächen mit- geteilt, daß der Abschlus eines separaten Friedensvertrages vor dem Zustandekom- men einer neuen Gipfelkonferenz nicht akut Sei. Britische Jagd verbände in Alarmbereitschaft Die Jagdfliegereinheiten der britischen Luftwaffe sind seit vier Tagen, und zwar seit dem 14. Mal, um 17.27 Uhr, in Alarmbereit- schaft. Eisenhower wird sprechen Präsident Eisenhower wird voraussicht- lich Anfang kommender Woche in einer Rede, Stärkere Bewaffnung der Bundeswehr Nach der gescheiterten Konferenz: Beschränkungen sollen gelockert werden Paris.(AP) Nach dem Scheitern der Gip- kelkonferenz soll ein Teil der Beschränkun- gen fallen, die der Bundesrepublik bei ihrer Aufrüstung in den Pariser Verträgen von 1953 auferlegt worden sind. Die Pläne dafur hätten bei einem erfolgreichen Verlauf der Gipfelkonferenz im Schubkasten bleiben sollen. Von einem hochgestellten Sprecher in der Atlantikpakt- Organisation wurde dazu am Mittwoch erklärt:„In den nächsten Wo- chen wird eine beträchtliche Revision der Pariser Verträge von 1953 vorgenommen Wer- den.“ Als erstes werde wahrscheinlich die alte deutsche Forderung angenommen, der Bun- desrepublik den Bau von Kriegsschiffen bis zu einer Wasserverdrängung von 6000 Ton- nen zu gestatten. Das würde einer Herauf- setzung der Grenze auf das Doppelte der jetzt zugelassenen Tonnage der Neubauten entsprechen. Die betreffenden alliierten Regierungen sollen zu den beabsichtigten Aenderungen der Verträge, die von der Westeuropäischen Union gebilligt werden müssen, bereits ihre Zustimmung gegeben haben. Die WEU- Mächte würden auf Empfehlung des NATO- Befehlshabers Europa, General Norstad, han- deln. Von dem Sprecher wurde betont, das eine Aufhebung des Verzichtes der Bundes- republik auf die Herstellung von Atom-, biologischen und chemischen Kampfmitteln — den sogenannten ABC-Waffen— nicht gedacht sei. Auch hätten sich die Verbünde- ten ablehnend zu einer möglichen Aufnahme der Produktion von gewissen anderen An- griffswaflen geäußert, zu denen besonders Fernlenkwaffen, strategische Bomber und verschiedene Minen gehören. Die Bundes- republik hat sich bisher nicht um die Erlaub- nis zum Bau von Bombern bemüht. Die Bundesregierung hat sich bei ihren Bemühungen um die Zulassung des Neu- baues größerer Marineeinheiten für die Ver- teidigung der Ostsee stets darauf berufen, daß; moderne Schiffe mit Raketenabschuß- Vorrichtungen mindestens 5000 Tonnen Wasserverdrängung haben müßten. Außer- dem wünschte sie die Aufhebung oder Lok- kerung des Verbotes des Baues von Unter- seebooten mit mehr als 350 Tonnen Wasser- Verdrängung. Sowjetspione in USA bei Chrustschow- Besuch festgenommen Syracuse(New Vork)/ Bern.(dpa/ AP) Zur gleichen Zeit, da der sowjetische Minister- präsident Chrustschow im vergangenen Herbst vor den Vereinten Nationen in New Vork seinen Plan für eine umfassende Ab- rüstung in der Welt vorlegte, sind im USA- Bundesstaat Massachussetts zwei sowieti- sche Spione festgenommen worden. Diese Tatsache gab der amerikanische Vizepräsi- dent Richard Nixon am Mittwoch in der Stadt Syracuse im Staate New Vork be- kannt. Nixon erklärte ferner, bei einer Hin- richtung des von den Sowjets gefangenge- nommenen amerikanischen Fliegers Francis G. Powers würde es für die Vereinigten Staaten notwendig sein, ihr Verhalten zu in den USA verhafteten Sowjietspionen zu über- prüfen. die von allen amerikanischen Rundfunk- und Fernsehstationen übertragen wird, dem amerikanischen Volk über die Gipfelkonfe- renz berichten. Der Chef des Gemeinsamen Stabes der amerikanischen Streitkräfte, General Twi- ning, sagte am Mittwoch vor dem Bewilli- gungsausschuß des amerikanischen Senats, die amerikanischen Militärbefehlshaber be- obachteten in der durch das Scheitern der Gaipfelkonferenz hervorgerufenen Ange- spannten Lage sorgfältig mögliche Gefahren- punkte— einschließlich der früheren deut- schen Reichshauptstadt Berlin. Die amerika- nischen Streitkräfte befänden sich in einem ausgezeichneten Zustand der Bereitschaft und seien zum Einsatz bereit. Die vom ameri- kanischen Verteidigungsminister Gates be- fohlene Arlarmübung l sei ein Erfolg gewesen. Lange gab Moskau- Reise auf Der norwegische Außenminister Halvard Lange hat seinen für diesen Monat geplan- ten Moskaubesuch abgesagt. Das wurde am Mittwoch vom norwegischen Außenministe- rium mitgeteilt. Chrustschow-Kundgebung auf Freitag verschoben Berlin.(AP) Der sowjetzonale Rundfunk hat am Mittwochabend überraschend die Verschiebung der für Donnerstagnachmittag angesetzten Kundgebung auf dem Ost- berliner Marx-Engels-Platz mit dem sowie- tischen Minister präsidenten Chrustschow auf Freitag bekanntgegeben. Die Kund- gebung, die ursprünglich am Donnerstag um 15.30 Uhr kurz nach der Ankunft Chrustschows aus Paris stattfinden sollte, soll jetzt am Freitag um 17 Uhr auf dem Marx-Engels-Platz abgehalten werden. Der sowjetzonale Rundfuns gab keine Gründe für die plötzliche Verschiebung an. Präsident Eisenhower verlor niemals die Nerven während der zwei turbulenten„Gipfeltage“. Trotz der oft beleidigenden und maßlosen Angrißfe des soubjetischen Minister präsidenten, die darauf abgestellt waren, den Führer des mãchtigsten Staates der freien Welt bis aufs Blut zu reizen, war Eisenhower unbe- zrrbar und bis zur Grenze des Zumutbaren bemüht, das sinnlos erhitzte Gipfelgespräch auf eine sachliche Basis zuruchzuführen. am Zusammenbruch der Konferenz trißft inn eine Schuld. Unser Bild zeigt den Präsidenten(links), als er nach dem gescheiterten Gipfelgespräch am Mittwoch die Sainte-Kapelle in Paris besuchte, wo er kirchliche und weltliche Kunstschätze besichtigte. Bild: AP „Efiffe stärken mein vertrauen“ Chrustschow kündigte Separatfrieden an/„Wann wir das tun, ist unsere Sache“ Paris.(AP/ dpa)„Wenn der richtige Augenblick gekommen ist“, will die Sowzet- union einen Separatfrieden mit der Sowietzone abschließen, der den Westmächten das Recht nehmen soll, Truppen in Westberlin zu unterhalten. Auf seiner ab- schließenden Pressekonferenz in Paris teilte der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow am Mittwoch mit, daß ein Entwurf dieses Friedensvertrages bereits vorliege.„Eines Tages werden wir den Füllfederhalter aus der Tasche ziehen, uns hinsetzen und den Entwurf, der bereits vorliegt, unterzeichnen und dann der Oeffent- lichkeit bekanntgeben. Wann wir das tun, ist unsere Sache.“ Chrustschow betonte, die Sowjetunion habe alle Anstrengungen gemacht, um einen Friedensvertrag für beide Teile Deutsch- lands gemeinsam mit den Westmächten ab- zuschließen.„Nun aber ist fast die Grenze unserer Geduld erreicht.“ Die Sowjetunion wolle jetzt das tun, was die Vereinigten Staaten mit Japan getan hätten. Genau so wie Amerika einen einseitigen Friedens- vertrag mit Japan abgeschlossen habe, habe die Sowjetunion das Recht, einen einsei- tigen Vertrag mit der Sowjetzone zu schlie- Ben. Der sowjetische Regierungschef be- tonte erneut, daß Westberlin eine freie Stadt werden müsse. An diese Frage werde die Sowjetunion jetzt mit„größerer Ent- schlossenheit und Dringlichkeit“ heran- gehen. Kritik äußerte Chrustschow erneut an Bundeskanzler Adenauer. Als eine größere Anzahl von Journalisten darauf mit Pfui- Rufen reagierte, steigerte er sich in Zorn und rief in ärgerlichem Ton, der Kanzler habe seine„lieben Jungen“ nach Paris ge- schickt, die auch schon in Stalingrad gewe- sen seien.„Wir haben sie schon einmal drei Meter tief unter der Erde begraben und Wir werden sie lehren, das nicht noch ein- mal zu versuchen.“ Als wieder Pfui-Rufe laut wurden, brüllte Chrustschow:„Sie rufen pfui, ohne die Uebersetzung gehört zu haben. Sie sind Leute, die in der Sowjet- union geplündert haben.“ Der Kremlherr- scher rief:„Wenn Sie mich auspfeifen, dann gibt mir das zusätzliches Vertrauen. Dann weiß ich, daß ich auf dem richtigen Wege bin.“ Chrustschow hatte die Pressekonferenz mit der Verlesung einer Erklärung eröff- net, in der er den Westmächten und insbe- sondere den Vereinigten Staaten erneut vorwarf, sie hätten durch ihr Verhalten die Gipfelkonferenz torpediert.„Die sowjeti- sche Regierung bedauert außerordentlich, daß die Gipfelkonferenz jetzt nicht abge- halten werden konnte. Aber es war einfach nicht möglich. Wir hatten uns auf die Kon- Fortsetzung auf Seite 2 Baulandpreise sollen freigegeben werden Bundestag beriet Bundesbaugesetz/ Anliegerbeiträge nach Erschließung Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg Bonn. Die staatliche Preisbindung für un- bebaute Grundstücke wird wahrscheinlich zum 1. November dieses Jahres aufgehoben werden. Das ist die wichtigste Vorschrift des neuen Bundesbaugesetzes, das als„Grund- gesetz eines neuzeitlichen Städtebaus“ am Mittwoch vom Bundestag in zweiter Lesung Zwischen Gesfern und Morgen Vor dem Münchner Landgericht muß sich der Konzessionär der Spielbank in Garmisch- Partenkirchen und ihrer Zweigstelle in Bad Wiessee, Stöpel, am 11. Juli gegen die An- klage von vier Vergehen der Untreue und einem Verbrechen des Meineids verteidigen. Der Ostberliner Rechtsanwalt Günter Gotzmann, ein führendes Mitglied des soge- nannten Anwaltskollegiums in Ostberlin, ist nach einer Meldung des Informationsbüros West vor kurzem nach Westberlin geflüchtet. Vor seiner Flucht soll Gotzmann seine Woh- nungseinrichtung zerschlagen haben. Ein„Heinrich-Barth- Institut“ hat die Deutsch-Afrika-Gesellschaft in Bonn errich- tet, das die gegenwärtige Entwicklung Afri- kas auf politischem, sozialem und kulturel- lem Gebiet wissenschaftlich untersuchen soll. Wie die Gesellschaft mitteilte, sollen auch afrikanische Wissenschaftler in dem neuen Institut mitarbeiten. An die Ministerpräsidenten der Bundes- länder hat der Deutsche Beamtenbund(Köln) appelliert, bei der im Bundesrat anstehen- den Beschlußfassung über das Gesetz zur Erhöhung der Beamtengehälter den Vermitt- lungsausschuß anzurufen, um ein früheres Inkrafttreten der siebenprozentigen Besol- dungsanhebung für die Bundesbeamten durchzusetzen. Zum Abschluß der zweitägigen Beratun- gen des deutschen Krankenkassentages in Berlin hat sich gestern der Bundesvor- sitzende des Krankenkassenverbandes, Hart- mann, für eine Bezahlung der ärztlichen Leistungen nach einer amtlichen Gebühren- ordnung ausgesprochen. Bundesinnenminister Schröder ist nach Buenos Aires abgeflogen, um die Bundes- regierung bei den Feierlichkeiten anläßlich des 150. Jahrestages der Unabhängigkeit Argentiniens zu vertreten. Schröder ist von den beiden Brigadegeneralen von Heine mann(Luftwaffe) und Albrecht(Heer), drei Beamten des Auswärtigen Amtes, seinem persönlichen Referenten und seiner Gattin begleitet. Tsching-ki, der frühere Justizminister Südkoreas, wurde von der Staatsanwalt- schaft unter der Anklage verhaftet, an den Eintracht verlor mit 3:7(1:3) Glasgow.(Sid) die Fußball- Sensation blieb aus. Im fünften Endspiel um den Europa-Pokal vor 134 000 Zuschauern im ausverkauften Glasgower Hampden- Park unterlag der deutsche Fußballmeister Nin- tracht Frankfurt der spanischen Millionärs- mannschaft von Real Madrid mit 3:7(1:3), die damit zum fünften Male hintereinander die begehrte Trophäe mit nach Hause nehmen konnte. Eintracht führte zwar durch Richard Kreß 1:0, mußte sich dann aber, besonders nach einer unglücklichen Elfmeter-Entschei- dung den spanischen Fußballkünstlern beu- gen, die viermal durch Puskas und dreimal durch di Stefano Tore erzielten, die beiden anderen Tore der Frankfurter erzielte Er- win Stein. 5 Wahlmanipulationen zur Präsidentenwahl im März mitbeteiligt gewesen zu sein. Indiens Staatspräsident Rajendra Prasad reist am 20. Juni zu einem zweiwöchigen Staatsbesuch in die Sowjetunion. Der Termin des Besuches wurde vom indischen Außen- ministerium bekanntgegeben. Feldmarschal Lord Montgomery flog von London zu einem zweiwöchigen Besuch nach Peking ab, wo er unter anderem mit Partei- chef Mao Tse-tung zusammentreffen wird. John F. Kennedy, der demokratische Se- nator, erzielte bei den Präsidentschafts-Vor- Wahlen im Staate Maryland einen überzeu- genden Erfolg über seinen Parteifreund Se- nator Wayne Morse. Kennedy, der den sechs- ten Sieg in den Vorwahlen erzielte, hat da- mit 294,5 Stimmen für den demokratischen Parteikonvent, auf dem er 761 Stimmen für die Nominierung als demokratischer Präsi- dentschaftskandidat benötigt. Ferhat Abbas, der Chef der algerischen Exilregierung, appellierte an Präsident Eisenhower und Ministerpräsident Chrust- schow, auf Frankreich einen Druck auszu- üben, damit der Algerienkrieg beendet werde. Eine neue Oelleitung von der syrischen Grenze nach dem Erdölhafen Tripoli im Li- banon wurde von der„Iraq Petroleum Com- pany“ in Dienst gestellt. Die Leistungsfähig- keit der Gesellschaft pro Jahr wurde damit 185 sieben auf 10,5 Millionen Tonnen er- öht. beraten und sodann vertagt wurde. Die Frei- gabe der Baulandpreise soll vier Monate nach Verkündung des Gesetzes erfolgen. Das Bundesbaugesetz soll die Baulandbe- schaffung erleichtern. Die Freigabe der Preise, die seit dem Herbst 1936 gebunden sind, wird durch eine Baulandsteuer und das Fälligwerden der sogenannten Anliegerbei- träge gleich nach der Erschließung ergänzt, um die Besitzer von baureifen aber noch unbebauten Grundstücken zu veranlassen, ihr Gelände entweder zu ver!kaufen oder selbst zu bebauen. Auf diese Weise kann der Baulandmarkt aufgelockert und Preissteige- rungen entgegengewirkt werden. Die Baulandsteuer wird ab 1. Januar 1961 in Form einer besonderen Grundsteuer er- hoben, das heißt für baureife Grundstücke wird dann eine höhere Steuermeßzahl gelten, nach der sich die gemeindlichen Hebesätze der Grundsteuer errechnen. Mit dem Beginn des Kalenderjahres nach Eintritt der Bau- reife hat die Steuermeßzahl 20 Promille des Einheitswertes zu betragen, gegenüber bis- her fünf Promille. Nach Ablauf von zwei Jahren erhöht sich die Meßzahl auf 25 Pro- mille und nach weiteren zwei Jahren auf 30 Promille. Wer also sein Grundstück nicht be- Fortsetzung auf Seite 2 Kriegsopfer-Neuordnung vom Bundestag verabschiedet Bonn(AP) Der Bundestag verabschiedete am Mittwochabend einstimmig das Gesetz zur Neuordnung des Kriegsopferrechtes, das eine Erhöhung aller Renten bringt. Die Ver- besserungen mit einem Mehraufwand von jährlich 1,244 Milliarden D-Mark treten am I. Juni in Kraft. Ein Antrag der SPD, das Gesetz rückwirkend zum 1. Januar in Kraft treten zu lassen, wurde in namentlicher Ab- stimmung mit 203 gegen 147 stimmen abge- lehnt. Auch ein Antrag der DP, das Gesetz Wenigstens zum 1. April wirksam werden zu lassen, wurde mit 198 gegen 151 Stimmen abgelehnt. Seite 2 MORGEN Donnerstag, 19. Mali 1960/ Nr. 116 Kommentur Europäische Wahlen Wir sind einen Schritt weiter. Wenn das Abkommen über direkte Wahlen einer euro- päischen Volksvertretung tatsächlich in zwei Jahren Wirklichkeit werden sollte, dann tritt der europäische Gedanke aus seinem Schattendasein im Zwischenreich der Straßg- burger Notabeln versammlung zum ersten Male aktiv vor das breite Volk. Nicht, daß wir diesem dem„europäischen Volk“— Na- tionalisten werden gegen diesen Begriff be- gründete Einwände erheben— die nötige Reife zu einem übergeordneten Denken nicht zutrauten, aber zunächst einmal wird der Mann von der Straße mit diesem seinem höheren Wahlrecht nicht viel anzufangen wissen. Zuviel sind es noch der Wenn und Aber, die mit Recht erhoben werden kön- nen. Ist, so erhebt sich der Widerspruch, eine solche europäische Volksvertretung tatsäch- lich ein echtes Parlament oder wird ihm nur der höchst akademische Charakter einer Paulskirchen vertretung zukommen? Mit an- deren Worten, was bedeutet eine solche Ver- sammlung, die nur über ein„gewisses Gesetzgebungsrecht“ und, was sich von selbst versteht, das Recht über ihre eigenen Haus- haltsmittel verfügt. Wird das nicht wie einst der heilige römische Reichstag ein Gebilde „ohne Rumpf und Fuß“ werden, das sich lediglich als eine Repräsentationseinheit ge- bärdet, die außerdem hren Beruf im frucht- losen Umherziehen ausübt? Werden Überdies die natlonalen Reglerungen und Parlamente bereit sein, sich in das Prokrustesbett einer über nationalen Gemeinschaft zu legen, wo wie bel uns zwischen Bundes- und Länder- parlamenten noch nach mehr als zehnjähri- ger Tätigkeit erbitterte Zuständigkeits- kämpfe ausgefochten werden. Zweifellos gibt es solcher Einwände ge- nug. Ist aber dle Tatsache an sich, daß nach einer dreitausendjährigen Geschichte ein ganzer Kontinent— es ist zwar noch erst eine Sechsergemeinschaft— dahin kommt, sich nach außen als Einheit zu bekunden und dazu die Zustimmung seiner einzelnen Bewohner einholt, nicht ein Schritt von historisch immenser Bedeutung? Gewißg wird im nachhinein, wenn es erst einmal ein un- angefochtenes und von einem selbstver- ständlichen europäischen Staatswillen ge- tragenes Europa geben wird, der jetzige Schritt geringfügiger und dessen Wirklich- keit ohnmächtiger erscheinen. Un diesem Sinne bedürfte doch wohl auch unsere Ge- schichtsbetrachtung über das heilige römi- sche Reich einer gewissen und positiveren Korrektur.) Der Entschluß, einen Weg über- haupt zu gehen, ist denn doch bedeutungs- voller als jeder einzelne Schritt auf diesem Weg. Bis jetzt wurde Europa nur gegängelt, nunmehr soll es selbst gehen lernen. Man sollte meinen, daß ein solches Unterfangen auf eitel Freude bei allen Beteiligten stiege. Einem Kleinkind, das erstmals auf seinen Zehenspitzen torkelt, jubelt selbst die letzte Tante zu. Europa, dieses politische Torkel- chen aber wird wohl mehr Skepsis als Be- geisterung ernten. Erhard rückt auf Lange genug hat es gedauert. Offenbar ist die christliche demokratische Partei doch eine viel konservativere Gemeinschaft als ihre eigenen Mitglieder insgemein zugeben Wollen. Jedenfalls ist das ihr innewohnende Trägheitsmoment einigermaßen beachtlich. Daß sie sich nunmehr doch entschlossen hat, Bundes wirtschaftsminister Erhard zum „Kronprinzen“ zu legimitieren, in dem sie ihn endlich offiziell in den Parteivorstand aufnimmt, das wird beim zeitgenössischen Betrachter mehr Verwunderung als Genug; tuung auslösen.„Wieso, war er denn bisher noch nicht im Parteivorstand?“ Nein, er war es nicht, obwohl die CDU seinem Wirken wohl den Löwenanteil rer Popularität und nicht so sehr dem Kanzler zuzuschreiben hat. Mit Fug oder Unfug gilt er als der Hexer des Wirtschaftswunders. Ihm wird doch die relative Stabilität dieses Proviso- riums Bundesrepublik zugeschrieben, dem seine wohlmeinendsten Kritiker kein zehn- jähriges Bestehen zutrauten. Er, der Mann mit der Zigarre, ist auch der Inbegriff unse- rer inneren Ruhe und Ausgeglichenheit ge- worden, selbst wenn diese Harmonſle auf Wackligen Beinen stehen mag. Wenn sich nun das höchste Gremium der Partei endlich entschlossen hat, den Stier- kämpfer in die Arena zu lassen, so vollzieht sich damit gewissermaßen nur eine Selbst- Verständlichkeit. Und doch ist diese selbst- verständlichste Angelegenheit der Welt wiederum nicht so selbstverständlich, wie ein Außenstehender meint. Nicht aus eigenem Antrieb sondern auf sehr energisches Drän- gen ihper Zwillingsschwester, der bayerischen SU, hat sich die CDU bewogen gefühlt, Er- hard als Thronfolger für den Wahlkampf 2U benennen. Das ist Wermut im Wein. Erhard Hat sich also sein Parteiamt nicht durch Fä- higkeit und Volksgunst erstanden, sondern es bedurfte einer garstigen politischen Arith- metik, um ihn aufrücken zu lassen. Der Klassenlehrer hatte offensichtlich etwas ge- gen seinen Primus. Nun, die Widerborstig- keit Adenauers gegen den Dicken ist ja schon genug durchgehechelt worden. Er traut dem Wohlgenährten Mann nicht soviel Caesaren- härte zu, wie einer braucht, um andere aus ihrer Nachtruhe zu scheuchen. Nichtsdesto- weniger hat es sich selbst dieser zähe Rhein- länder nicht leisten können, seinen süddeut- schen Widerpart auszubooten. Zuviel steht mit Erhard auf dem Spiel. Bereits haben die inneren Zwistigkeiten und das von ihnen ausgehende Unbehagen des breiten Wahl- publikums zu einem beachtlichen Stimmen- schwund bei den Landtagswahlen geführt. Adenauer wird seine Partei wohl kaum den Leidensweg der britischen Arbeiterpartei führen wollen, die aus Differenzen im inneren Gefüge auch nach außen ihre Werbe- kraft verliert. Es ist schon fast so, daß die Chancen der CDU mit Erhards Prestige identisch geworden sind. Er ist nun eben einmal der„Mister Wirtschaftswunder“. Selbst wenn Adenauer mit seinem Zweifel egenüber der Persönlichkeit des Wirt- schaftsministers im Recht sein sollte, gegen lese Zwangseläungkelt kommt er nicht auf. Dr. Karl Ackermann Keine Panik— aber große Sorge Adenauer gibt heute eine Erklärung ab Bonner Stimmen zum Scheitern der Pariser Gipfelkonferenz/ Eckardt ist sehr schweigsam Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Große Besorgnis um das Schicksal Berlins und der Welt in den kommenden Sommer- und Herbstmonaten, Verbitterung über Chrustschowus brutale Haltung in Paris, Warnung vor Kriegspsychose und Panikstimmung, Appell zur inneren Geschlossenheit aller politischen Parteien in diesen schweren Zeiten— so etubd kann man das Echo um- schreiben, Bundespressechef von Eckardt zeigte sich auf einer Pressekonferenz nach seiner Rück- kehr aus Paris sehr schweigsam. Er erklärte, die Bundesregierung werde erst Stellung nehmen, nachdem die beteiligten drei West- alliierten ihre Meinung kundgetan haben. Wenn dies geschehen ist, will Bundeskanzler Dr. Adenauer am heutigen Donnerstag vor dem Bundestagsplenum eine Erklärxung ab- geben. Den Gedanken, bereits am Mittwoch- abend im Fernsehen zu sprechen, verwarf der Kanzler. Die Fraktionsführung der CDU/ CSU hatte ihn darauf hingewiesen, daß der Bundestag ein Erstlingsrecht auf In- kormation habe. In der Kabinettssitzung gab Dr. Adenauer zwar die Berichte seines Außenministers aus Paris wieder, eine Dis- kussion hierüber fand jedoch nicht statt. Majonica: Berlin-Krise im Herbst Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ar- beitskreises der CDU/CSU-Fraktion, Ernst Majonica, sagte vor Journalisten eine durch Chrustschow entfachte neue Berlin-Krise das die gescheiterte Gipfelkonferenz in Bonn hervorgerufen hat. voraus, die im Oktober/ November, zur Zeit der amerikanischen Wahlen, ihren Höhe- punkt erreichen werde. Der sowjetische Mini- sterpräsident habe die Pariser Gipfelkonfe- renz platzen lassen, weil er erkannt habe, daß er auf diplomatischem Wege sein Ziel— eine Isolierung der Bundesrepublik und einen Kompromiß auf Kosten Bonns und Berlins— nicht habe erreichen können. Deshalb sei er auch zur harten Politik zurückgekehrt. Ma- jonica drückte die Hoffnung aus, daß das Verhalten Chrustschows einen schlechten Eindruck auf die Entwicklungsländer gemacht habe. Diese seien an einer Wirtschaftshilfe, jedoch nicht an einer kostspieligen Auf- rüstung interessiert. Andere außenpolitische Fachleute der CDU/CSU zeigten sich bei aller Depression darüber befriedigt, daß die Pa- riser Konferenz wenigstens nicht an der Ber- linfrage gescheitert sei. Besonnenheit und Beharrlichkeit Nicht Panik, sondern Ruhe, Besonnenheit und Beharrlichkeit sei das Gebot der Stunde, CDC/ CSU zieht Wahl- Konsequenzen Nach einer Gewissenserforschung wurde ein Schlachtplan aufgestellt Von unserer Benner Redak ties Bonn. In einer ausführlichen und leiden- schaftlichen Gewissenser forschung zog die CDV/ SU-Bundestagsfraktion die Lehren aus den Wahlen in Baden- Württemberg und dem Saarland. Im Gegensatz zu den schrift- ichen Stellungnahmen machten prominente Redner, wie Innenminister Dr. Schröder und Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaler, kein Hehl daraus, daß das Wahlergebnis eine „sehr ernste Sache“ sei, dle zu drastischen Maßnahmen führen müsse. In der offenen Diskussion, die im Vorfeld der Parteigremiensitzungen der nächsten Woche stattfand, zeichnete sich folgender „Schlachtplan“ ab, nachdem die dreimal im Bunde siegreiche Union auch ein viertesmal die wachsenden Hoffnungen der SPD zu- nichtemachen will: 1. In kürzester Zeit soll die anstehende, hemmende und zum Teil unangenehme Ge- setzarbeit vollendet werden. 2. Die Zwistigkeiten zwischen der CDU in Bund und Ländern, zwischen Bundesregie- rung und CDU/ CSU-Landesregſerungen müs- sen schnellstens begraben werden, einschlieg- lich der Rundfunk- und Fernsehfrage. 3. Die Organisation der CDU auf untérer Urid mittlerer Ebene muß wesentlich verbes- sert werden. 4. Die trennenden Gegensätze zur SPD, auch in der Außenpolitik, mu n mehr noch als bisher in Veröffentlichungen und Reden herausgearbeitet werden. Bundesinnenminister Schröder bezeich- nete die letzten Wahlen als„Menetekel“ und Wandte sich gegen„Gemeinschaftsaktionen“ von CDU/CSU und SPD, wie sie auch in EKoalitionsregierungen zum Ausdruck kämen. Die„gemeinsame Politik“ mit der SPD be- schränke sich gegenwärtig nur auf die Ber- Iin-Frage. Bundestagspräsident Eugen Ger- stenmafer stellte fest, daß die SP einen Vor- gang der„Adaption“(Anpassung) an die CDU/ CSU vollziehe, der sich für die Wahlen gefährlich auswirken könne. Stellenweise versteige sich die Sozialdemokratie sogar bis 2u einer„überhöhten Adenauer- Politik“, um politisches Kapital daraus zu schlagen. Und 80 nötiger sei eine„kritische Absetzung“. Ger- stenmaler prophezeite, daß die SPD im Wahl- jahr alle alten Gegensätze in der Außen- und Wehrpolitik fallen lasse. Es sei Pflicht der Bundestagsabgeordneten, sich mehr als bisher um ihre Wahlkreise zu kümmern. Nur 80 könne die„Bodenorganisation“ verbessert werden, in der die SPD einiges voraus habe. Es genüge nicht, daß„ab und zu einige große Flugzeuge aus Bonn kommen“. Erstmals befaßte sich die CDU/ CSU-Frak- tion auch ausführlicher mit dem Phänomen Willi Brandt. Unter großem Beifall verkün- dete Schröder, dag Brandt nur solange ein gewisses tabu genſeßge, wie er als Repräsen- tant Berlins spreche. Sobald er in den poli- tischen Kampf hinuntersteige, sei es mit die- sem tabu„endgültig aus“. Die SPD müsse Wissen, dag es dann keinerlei Schonung mehr gebe. Der Bundesinnenminister erinnerte daran, daß Brandt sich kürzlich klar auf den Boden des SPD-Deutschlandplans stellte, der ein paritätisches„gesamtdeutsches Gremium“ unter Beteiligung der SED vorsieht. ortsetzung von Seite 1 kerenz gut vorbereitet. Aber gewisse Hitz Köpfe in den Vereinigten Staaten haben sie torpediert.“ Macmillan und de Gaulle warf der sowjetische Ministerpräsident Schwäche Vor.„Wenn Macmillan und de Gaulle mehr Willensstärke gezeigt hätten, wäre es viel- lelcht möglich gewesen, Eisenhower zu einer Verurteilung der aggressiven Hand- lungen zu bringen und damit die Gipfel- konferenz möglich zu machen, auf die die ganze Welt ihre Hoffnung gesetzt hatte.“ Ausführlich ging Chrustschow wieder auf den Luftzwischenfall ein und erklärte erneut, es sei unbedingt notwendig, daß die Vereinigten Staaten einsehen, daß sie eine Aggression begangen hätten. Die Erklärung Eisenhowers, daß die Luftaufklärung jetzt eingestellt sel, sei völlig ungenügend. Eisen- hower habe selbst am Montag in der Sit- zung der Regierungschefs gesagt, daß dies nur für seine Amtszeit gelte und daß er sei- nen Nachfolger in dieser Frage nicht fest- legen könne. Die internationalen Bezlehun- schreibt der„Deutschland-Union-Dienst“ der CDU/ CSU. Der Kanzler habe recht behalten, als er vor der Konferenz erklärte, der Westen brauche sehr gute Nerven. Dies gelte jetzt noch mehr als zuvor. Einig und geschlossen habe der Westen sich dazu bekannt, daß alle internationalen Fragen ohne Gewalt und Drohung gelöst werden sollen. Die Türen seien also nicht endgültig zugeschlagen. Das SPD- Präsidium erklärte nach einer Sondersitzung am Mittwoch, trotz des Fehl- schlages von Paris dürften die Bemühungen um kontrollierte Abrüstung und Entspannung nicht erlahmen. Die Sozialdemokraten hoffen, sich in dieser Meinung mit der Bundesregie- rung zu treffen. Die Welt stehe vor einer Situation, die spannungs- und krisenreicher Sei, als je zuvor. Der SPD- Vorstand wird sich gemeinsam mit Bundestagsfraktion, Parteirat und Kontrollkommission am kommenden Montag und Mittwoch mit der internationalen Frage befassen. FDP: Saboteur der Entspannung Nachdem sich der Kreml in Paris als Saboteur der Entspannung gezeigt habe, stehe die Welt vor einem Abgrund, erklärt der Pressedienst der FDP. Es handle sich um die schwerste Krise seit dem Korea- Krieg. Offenbar sei das russische Mißtrauen, das in der Geschichte schon häufig eine aggressive Politik erzeugt habe, erneut im Wachsen be- griffen. Vielleicht sei Chrustschows Haltung hieraus zu verstehen. Die kommenden Wo- chen und Monate drohten zu einer harten Bewährungsprobe für das deutsche Volk zu werden. Innere Geschlossenheit des Volkes und eine weitsichtige Staatsführung müßten der Bevölkerung Berlins und der Bundes- republik die moralische Kraft geben, zu be- Weisen, daß die Deutschen trotz ihres mate- riellen Wohlstandes fähig sind, mit ruhiger Festigkeit den Stürmen zu trotzen. Jedenfalls gebe es keinen Anlaß, um zu resignieren. In getrennten Stellungnahmen befaßten sich die beiden Kontrahenten der DP, Hell- Wege und Schneider, mit den Pariser Ereig- nissen. Hellwege meinte, den Sowjets gehe es vor allem um drei Fragen: 1. Anerkennung der DDR und Bestätigung der deutschen Tei- lung, 2. Schaffung eines Berlinstatus nach dem Geschmack Moskaus und 3. Aufnahme Rotchinas in die UNO. Schneider erklärte, das Scheitern der Gipfelkonferenz komme nicht überraschend. Die Parteien in der Bundes- republik müßten jetzt enger zusammen- rücken. „Piltre stärken mein Vertrauen“ gen könnten nicht auf die Dauer der Amts- zeit eines Mannes aufgebaut werden.„Neh- men wir an, daß er vielleicht ein Abkom- men über die Abrüstung unterzeichnet. Was würde passieren, wenn er aus dem Amt scheidet?“ Nach Verlesung der Erklärung beant- Wortete Chrustschow Fragen der Journa- listen, Er sprach Russisch, seine Worte wur- den in das Englische und Französische übersetzt. Nur bis zum Ende der Amtszeit In amerikanischen Delegationskreisen in Paris wurde nach der Pressekonferenz Chrustschows bestätigt, daß Präsident Eisen- hower von sich aus die Ueberfliegung so- Wjetischen Gebiets durch Aufklärungsflug- zeuge nur bis zum Ende seiner Amtszeit aussetzen könne. Ein Schritt wie die Aus- setzung solcher Flüge ist eine reine Regie- rungsmahnahme, die nach allgemeinem Brauch von der nächsten Regierung anders gehandhabt werden kann. Ist Chrustschow Gefangener seiner Militärs? In England glaubt man mehr und mehr an innenpolitische Schwierigkeiten des Kremlchefs Von unserem Korrespondenten Dr. London. Ist Chrustschow der Gefangene der sowjetischen Militaristen und Neostall- nisten? Zwängen diese hn in die Rolle des Gipfelzerstörers?— Diese Fragen standen am Mittwoch an erster Stelle in den Ueber- legungen englischer Politiker über die Gründe des Fehlschlages der Pariser Ta- gung. Die Tatsache, daß der sowjetische Verteidigungsminister, Marschall Malinow- ski, Chrustschow wie ein Schatten folgte Und bei allen Besprechungen zugegen war, gibt dieser Vermutung neue Nahrung. Der britische Ministerpräsident, dessen Gipfelhoffnungen bekanntlich hochge- schraubt waren, soll sich, wie wir von gut Uunterrichteter Seite erfuhren, gleichfalls die Auffassung zu eigen gemacht haben, daß der Zwischenfall mit dem Spionageflugzeug für den Kremlchef nur ein willkommener Vor- wänd war, die Konferenz zu hintertreiben. Größere innenpolitische Kreise, allen voran die ob der kürzlichen Rüstungsherabsetzun- gen und Truppenverminderungen besorgten Militärs, sollen sich gegen Chrustschows Entspannungspolitik gestellt und ihn zu seiner jetzigen Rolle gedrängt haben. Der britische Regierungschef Macmillan, der mit Außenminister Selwyn Lloyd und der briti- schen Delegation heute, Donnerstagnachmit- tag, nach London zurückkehrt, wird am Freitagvormittag in einer Erklärung vor dem Unterhaus eine Darstellung der Vor- günge in Paris geben und dabei auch Über die englische Haltung hinsichtlich der wei⸗ teren internationalen Entwicklung sprechen. Nixon: Angelpunkt Berlinfrage (dpa) Der amerikanische Vizepräsident, Richard Nixon, erklärte vor der Presse, der Westen werde nach dem Scheitern der Gip- felkonferenz eine feste, nicht kriegerische Linie verfolgen, um den Westberlinern die Möglichkeit zu geben, ihren künftigen Status selbst zu bestimmen. Zußerdem würden die drei westlichen Großmächte mit ihren Ver- suchen fortfahren, wo immer möglich mit dem sowjetischen Führer zu verhandeln. Nixon meinte, Chrustschow habe versucht, die Gipfelkonferenz zu umgehen, weil er keine Möglichkeit sah, in der Berlinfrage eine für ihn annehmbare Lösung durchzusetzen. Seiner Meinung nach habe Chrustschow die Einladung für Präsident Eisenhower nach der Sowjetunion zurückgezogen, weil er fürchte, daß der Präsident vom russischen Volk zu herzlich empfangen werden könnte. Der amerikanische Vizepräsident teilte in einer anderen Pressekonferenz mit, daß Prä- sident Eisenhower auf der Gipfelkonferenz vorschlagen wollte, die Ausrüstung des U-2- Aufklärungsflugzeuges den Vereinten Natio- nen zu übergeben, Die Ausrüstung hätte aus allem bestanden, was für ein internationales Kommando zur Verhinderung von Ueber- raschungsangriffen notwendig sel. Die Ver- einigten Staaten würden sich auf der Gipfel- konferenz bereit erklärt haben, einem Pro- gramm der Vereinten Nationen für eine internationale Luftüber wachung zuzustim- men. Einige amerikanische Senatoren, unter ihnen der Vorsitzende des Wehrausschusses, Richard B. Russel, meinten, der kalte Krieg sel jetzt intensiviert und der heiße Krieg in den Bereich der Möglichkeiten gerückt worden. Russell meinte weiter:„Chrust- schows chinesische Verbündete haben sich stets seinem Einverständnis mit der Konfe- renz für die friedliche Lösung der Weltpro- bleme widerselzt, und der beständige Druck Rotchinas hat zweifellos zu seinem wider- spenstigen Benehmen beigetragen. Es ist auch sehr Wahrscheinlich, dag die Ent- deckung der U-z-Flüge über Rußland eine starke Wiederbelebung des Einflusses der milftärischen Führer in der russischen Hier- archle verursacht hat und daß sie ihn viel- leicht dazu gedrängt haben, zu der Konzep- tion Stalins vom Eisernen Vorhang zurück- zukehren.“ Werner G. Krug in England „Schäbiges sowjetisches Manöver“ (AP) Der australische Mintisterpräsident. Menzies, bezeichnete das Verhalten Chrust- schows in Paris als„schäbiges sowjetisches Manöver“. Menzies, der sich in London auf- hält, erklärte, die Westmächte müßten jetzt fest zusammenstehen. Man könnte fast glauben, es habe in der Geschichte der mo- dernen Zeit keinen sowjetischen Spion ge- geben. Wir hätten ein paar in Austrolien. Ich darf wohl sagen, daß Ihr hier Hunderte ge- Habt habt.“ Unter diesen Umständen sei es eine„erschreckende Sache“, wenn ein Mann zur Befriedung der Welt ein Propaganda- manöver anwende. Alles, was die drei Westmächte daraus lernen könnten, sel festes Zusammenhalten, die Entwiclclung eigener Ideen und die Ver- besserung ihrer gemeinsamen Stärke, um Klar zumachen, dag die Völker der freien Welt nicht so leicht in Stücke fielen.„Wir müssen optimistisch bleiben. Wir müssen hoffen“, erklärte Menzies. Chinesen unterstützen Chrustschow' (dpa) Während die Pariser Gipfelkonfe- renz am Dienstagabend scheiterte, veröffent- lichte die amtliche Nachrichtenagentur der Volksrepublik China, Hsinhua, laufend Er- klärungen von Führern chinesischer Massen- organisationen, in denen Chrustschows Hal- tung in Paris unterstützt wurde. So erklärte der Präsident der Chinesischen Einheitsge- Werkschaft, Liu Ning-ji:„Das chinesische Volk und die Arbeiter unterstützen voll den Standpunkt des Genossen Chrustschow.“ In den Erklärungen wird die amerika- nische Politik scharf angegriffen, und Liu Ning-ji sagte, jede„Invasion gegen die Sowjetunion“ durch die„amerikanischen Im- perialisten“ werde auch als gegen China ge- richtet betrachtet. Aehnliche Erklärungen gaben die Führer der Chinesischen Kommu- nistischen Jugendbewegung und des Ko- e für Akfrikanisch-Asiatische Solidarität ab. Baulandpreise Fortsetzung von Seite 1 baut oder verkauft, wird eine vier- bis sechs- mal höhere Grundsteuer zahlen müssen als jetzt. Grundstücke gelten als baureif, wenn sie durch Verkehrsanlagen und Versorgungs- einrichtungen für die Bebauung in ortsüb- licher Weise erschlossen sind. Die Steuer gilt auch für sogenannte Trümmergrundstücke, die durch Kriegseinwirkung zerstört oder unbenutzbar gemacht worden sind. Bau- grundstücke, die für den Gemeindebedart örgesehen oder im Bebauungsplan als rei- nes Industrie- und Gewerbegebiet festgesetzt sind, bleiben von der Steuer befreit. Sonder- regelungen gelten auch für Grundstücke, die von einem land wirtschaftlichen Betrieb, einem Weinbaubetrieb oder einer Gürtnerei bewirtschaftet werden. In Gebieten mit ge- ringer Wohnsiedlungstätigkeit wird es keine Baulandsteuer geben, soweit die Nachfrage nach Bauland ohne Preissteigerungen be- friedigt werden kann. Der Gesetzentwurf enthält auch ein- gehende Vorschriften über die Enteignung eines Grundstückes, die nicht nur für den Wobhnun u, sondern auch bei allen ande- ren Maßnahmen zulässig sein soll, die aus Gründen des Allgemeinwohls notwendig sind. Dabei muß jedoch in jedem einzelnen Fall das Gemeinwohl unter Wahrung der rechtsstaatlichen Sicherungen nachgewiesen Werden. In jedem Fall soll die Enteigung stets das letzte Mittel sein, das erst dann be- nutzt werden darf, wenn alle anderen ver- sagen. Den Gemeinden wird deshalb nach dem Entwurf das Recht eingeräumt, durch Satzung gegebenenfalls ein Vorkaufsrecht zu begründen. Die dritte und abschließende Lesung des Bundesbaugesetzes erfolgt am Freitag. Neuer Landtag tritt am 14. Juni zusammen Stuttgart.(tz Eigener Bericht) Der Stan- dige Ausschuß des Landtags von Baden- Württemberg, der bis zum Amtsantritt des neuen Landtages die laufenden Geschäfte wahrnimmt, beschloß am Mittwoch, den am 15. Mai gewählten Landtag zur konstitule- renden Sitzung für Dienstag, den 14. Jun, nach Stuttgart einzuberufen. Die Sitzung wird von dem im 74. Lebensjahr stehenden Rastatter CDU-Abgeordneten Adolf Kühn als Alterspräsident geleitet. Ob der neue Landtag am 14. Juni bereits die kommende Landesregierung vorschlagen wird, er- scheint unwahrscheinlich.. Hessen für Beschränkung der Geschwindigkeit zu Pfingsten Wiesbaden.(AP) Hessen wird am Frei- tag im Bundesrat für eine Geschwindig- keitsbeschränkung zu Pfingsten und an dem sogenannten verlängerten Wochenende vom 16. bis zum 19. Junt einschließlich stimmen. Das hessische Kabinett hat am Dienstag- abend die vom Bundesverkehrsministerium Vorgesehene Verordnung gutgeheigen, wo- nach an diesen Feiertagen die Geschwindig- keit auf den Straßen auf 80 und auf den Autobahnen auf 100 Kllometer in der Stunde beschränkt werden soll. Die Landesregierung ist übe t, daß durch die Geschwiuadig⸗ Keitsbegrenzung die Zahl und vor allem die „Schwere der Verkehrsunfällen zu Pfingsten und an dem„verlängerten Wochenende“ Juni gemindert wird. Außerdem wird der hessische Vertreter im Bundesrat auf Beschluß der Landes- regierung bei der Beratung über den Gesetz- enitwurk für eicie siebenprozentige Erhöhung der Beamtengehälter dafür eintreten, daß der Vermittlungsausschuß angerufen wird Das hessische Kabinett wünscht, daß die Beamtengehälter bereits rückwirkend zum 1. April erhöht werden und nicht erst ab 1. Juni, wie es die Bundesregierung vor- Sleht. im Nach Guinea und Togo fahren deutsche Wirtschaftsdelegationen Bonn.(AP) Deutsche Wirtschaftsdelega- tionen reisen im Juni und Juli zu Handels- vertrags- Verhandlungen in die westafrika- nischen Länder Guinea und Togo. Anfang Juni trifkt unter Führung des Gesandten Boltze vom Auswärtigen Amt eine deutsche Delegation in Conakry, der Hauptstadt Gui- neas ein, um Besprechungen über technische Hilfe zu führen und die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Hilfe für den jungen afrika- nischen Staat zu prüfen. Sofort im Anschluß an diese Mission reist eine Delegation unter Führung des vortragenden Legationsrats Schlitter vom Auswärtigen Amt nach Guinea, um den Abschluß eines Handels vertrages und eines Investitlonsschutzabkommens vor- zubereſten. Schlitters Delegation wird nach Abschluß der Besprechungen in Guinea nach Togo reisen und dort den Abschluß eines Handels vertrages vorbereiten,? Außerdem sollen ein Investitionsschutzabkommen ab- geschlossen und Vereinbarungen über tech- nische Hilfe getroffen werden. Bund der Steuerzahler übt Kritik am Steueränderungsgesetz Bonn.(dpa) Die von der Bundesregierung als konjunkturbremsende Maßnahme vor- geschlagenen Anderungen der Steuergesetze bewirkten wenig, seien aber wunderschöne Sozialoptik, erklärte der Bund der Steuer- zahler in einer am Mittwoch in Bond ver- öfkentlichten Darstellung zum Steuerände- rüngsgesetz 1960. Der Gesetzentwurf kom- Plizliere das Steuerrecht, enthalte unbe- stimmte und kaum ausführbare Formulie- rungen und sehe rückwirkende Verschär- kungen vor, die steuerpolitisch abzulehnen und verfassungsrechtlich sehr bedenklich seten. Besonders scharf ist die Kritik am „Spesenparagraphen“ des Einkommensteuer- gesetzes. Im Steueränderungsgesetz 1960 Wird dieser Paragraph erweitert und zählt nun im einzelnen Aufwendungen als nicht absetzbar auf. Der Bund der Steuerzahler bezweifelt, ob die Bestimmungen praktika- bel seien. Die Maßnahmen können nach Meinung des Steuerzahler-Bundes nicht ent- scheidend wirken, weil die Bundesregierung sich und die gesamte öflentliche Hand dabei ausgenommen habe, obwohl sie heute schon kast über die Hälfte des Volksaufkommens verfüge. Weitere Artikel siehe Seite 15 tei col ric ste von Die Fr co tür ge. ter gel lic tar Ve! lie die 2 lar 116 chs- als enn 188 üb- gilt cke, der au- darf rei- etzt ler- die leb, erei Se- dine age be- bin- ung den de- aus dig nen der Sen ung be- ver- lach irch A⁊u An- en- des akte am lie- Un, ung den Uhn eue nde er- rei- lig lem om ren. Ag- lum Wo- lig- den nde ung 118 die ten im ter les- Z- 1g 45 ird die um ab ga- s- Ka- ang ten che Ui- che ner KA- uh 5355 Ats ed, ges or- ach ach nes em ab- ch- ng or- e zne er- er- de- m- be; lie- ür- ien ich am er- 960 hlt cht ler Ka- ach t- ing bei 10¹¹ ens Nr. 116/ Donnerstag, 19. Ma 1960 NMORGER * Seite Was sonst noch gescha ng. Der Pollzeibeamte Stephen P. Kennedy tellte dieser Tage bei einem Essen in New Vork Auszeichnungen für unfallfreies Fah- ren und Beachtung der Verkehrsvorschrif- ten an verdiente Fahrer aus. Als er zu sei- nem Wagen zurückkam, fand er ein„Ticket“ wegen illegalen Parkens hinter seinem Scheibenwischer. Die Geldstrafe lautete auf 15 Dollar. Kennedy war von einem Krimi- naldetektiven zu der Veranstaltung gefah- ren worden, der den Wagen an einer Stelle mit Parkverbot abgestellt hatte, um einen Telefonanruf zu erledigen. * Der Massenmörder Joseph Taborsky ist am Dienstagabend in Wethersfleld im USA- Staat Connecticut auf den elektrischen Stuhl hingerichtet worden. Taborsky war über- führt worden, 1956 ͤ und 1957 sechs Menschen ermordet zu haben. Später gestand er einen siebten Mord, den er 1951 begangen hatte. Der Unhold beraubte seine Opfer, ließ sie dann niederknien und tötete sie durch Kopf- schuß. * Oesterreich wird in Zukunft schärfer gegen Schwerverbrecher vorgehen. Der Mi- nisterrat billigte am Dienstag einen Gesetz- entwurf, der vorsieht, daß ein zu lebens- länglich Zuchthaus Verurteilter erst nach zwanzig Jahren bedingt entlassen werden kann, und nicht— wie bisher— bereits nach fünfzehn Jahren. Auch wird die im Falle einer bedingten Entlassung festgesetzte Be- währungsfrist von sieben auf zehn Jahre erhöht. Schließlich bestimmt der Gesetzent- wurf, daß bei den Lebenslänglichen und bei allen Strafgefangenen, die zu einer Frei- heitsstrafe von über drei Jahren verurteilt worden sind, eine bedingte Entlassung nur erfolgen kann, wenn eine an Gewißheit grenzende Wahrscheinlichkeit künftigen Wohlverhaltens besteht. Bisher genügte die bloße Annahme, daß sich der Häftling in Freiheit nichts zuschulden kommen lassen Werde. Dadurch soll der Tatsache Rechnung getragen werden, daß die Kriminalität in Oesterreich trotz der Normalisierung und fortschreitenden Besserung der Wirtschafts- lage nicht zurückgeht, sondern in einigen Bereichen sogar noch zunimmt. * Der im Februar wegen Mordes verur- teilte Schweizer Rechtsanwalt Pierre Jac- coud und seine Mutter haben beim Landge- richt Paris gegen den Pariser Verlag Flam- marion und den Journalisten und Schrift- steller Jean Duche Klage auf Schadenersatz von 10 000 Schweizer Franken eingereicht. Die Klage richtet sich gegen das kürzlich in Frankreich erschienene Buch von Jean Duche:„Warum hat Jaccoud getötet?“(„Jac- coud, pourquoi a-t-il tue?), das voller Irr- tümer stecke und in tendenziöser Absicht geschrieben sei. Jaccoud, der als Verurteil- ter in einem Strafverfahren nicht selbst kla- gen kann, handelte durch seine gericht- lichen Vertreter Frederie Wagner und den Präsidenten des Genfer Gerichtshofes Fon- tana. * Die erste fahrplanmäßige Hubschrauber- verbindung zwischen der Schweiz und Ita- lien ist seit Montag in Betrieb. Die Linie, die dreimal täglich geflogen wird, verkehrt zwischen Lugano und Mailand und soll im Juni bis Verona und Padua mit Zwischen- landungen am gardasee erweitert werden. * Jagd auf Kapitalwild machen zur Zeit Jäger aus der Bundesrepublik auf der so- wietischen Halbinsel Krim. Wie das Deutsche Reisebüro(DER) in Frankfurt mitteilte, müssen die Nimrode für dieses Vergnügen pro Tag und Person 96 DM bezahlen. Ferner muß für jedes Stück Wild, das in dem rie- sigen Naturschutzpark geschossen wird, je nach Gewicht und Wert der Trophäe noch ein Abschußboreis entrichtet werden. Diese Jaggbartys für Westdeutsche wurden zwi- schen dem staatlichen russischen Reisebüro „Intourist“ und dem„DER“ vereinbart. * Der neue Somme fahrplan der niederlän- dischen Eisenbahnen sieht wesentliche Ver- besserungen im Auslandszugverkehr vor. Vor allem die Schnellzugverbindungen mit Deutschland werden gegenüber dem alten Fahrplan bis zu 120 Minuten beschleunigt. Außer Sonderzügen für deutsche Feriengäste verzejchnet der Sommerfahrplan eine neue Direktverbindung zwischen Enschede und Düsseldorf. Ferienreisende nach Frankreich können auf der Strecke Amsterdam-Avignon ihr Auto mitnehmen. Deutschkanadier sind gute Staatsbürger In der neuen Heimat rasch eingelebt/ Rund 13 400 deutsche Einwanderer wurden 1959 in Kanada naturalisiert Rund 13 400 deutsche Einwanderer er- warben 1959 die kanadische Staatsbürger- schaft. Sie stellten damit die höchste Zahl an Naturalisierten, obwohl sie unter den Einwanderern nicht die stärkste Gruppe waren. Den über 850 000 Deutschkanadiern und ihren Leistungen widmete die Zeitschrift „Citizen“, offizielles Organ des kanadischen Einwanderungsministeriums, kürzlich einen elfseitigen Artikel, in dem die positive Ein- stellung der Einwanderer zu ihrer neuen Heimat besonders hervorgehoben wird. Die Deutschkanadier, so heißt es, hätten sich niemals als geschlossene Minoritätengruppe gefühlt, sondern als Kanadier ihren Beitrag zum Aufbau des Landes geleistet. Für die Mannigfaltigkeit der deutschen Leistung in Kanada zeugten Männer wie Sir Adam Beck, der Gründer der Elektrizitätsgesellschaft der Provinz Ontario, Dr. Augustus Vogt, der Gründer des Mendelssohn-Chors in Toronto, Theodor Heintzmann, der die größte Kla- vier fabrik Kanadas aufbaute und Louis Breithaupt, Inhaber einer bedeutenden Le- derfabrik und vormals Provinzgouverneur von Ontario. Mit dem Segelschiff„Anne“, das 1750 in Halifax(Neuschottland) anlegte, kamen die ersten 312 Deutschen nach Kanada. Damit ist die deutsche Siedlung in Kanada fast ge- nau so alt wie die britische. Diese Deutschen waren das erste Kontingent einer Gruppe von Dreitausend, die später Halifax wieder verließen und im Süden Neuschottlands ihre eigene Stadt, das heute noch bestehende Lu- nenburg(Lüneburg) gründeten. Die nächsten beiden deutschen Immigra- tionswellen kamen nicht aus Deutschland selbst, sondern aus den USA. Die erste wurde von United Empire Loyalists gebildet, die nach der amerikanischen Revolution der britischen Krone die Treue halten wollten und in Kanada mit hervorragenden Län- dereien abgefunden wurden. Auch die Deut- schen Soldaten des Regiments„Butler's Rangers“ blieben in Kanada und siedelten sich in der Nähe der Niagarafälle an. Die zweite deutsche Welle aus den USA kam zwischen 1800 und 1830; es waren rußg- landdeutsche Mennoniten, die sich in Ka- Nach seinen Besuchen in Stocleholm und Brussel traf der Schah von Per- sien am Montag, 16. Mat, in Wien ein. Mit 21 Sa- lutschussen wurde der Herrscher des Iran be- grüßt, als er seine Son- der maschine a dem Flugplatz Schwechat ver- Heß. Der persische Kai- ser bleibt zehn Tage in Oesterreich, aber nur die ersten drei Tage gelten als offizieller Besuch. Am zweiten Tag seines Staats- besuches besichtigte der Schah von Persien u. a. auch die weltbekannt Hofreitschule in ihren ebenso behannten prachtvollen Lipiazanern. Unser dpa-Bild zeigt den Schah vor einem der schneeweißen Lipizzaner — in der Mitte der Lei- ter der Hofreitschule Oberst Podhajs Y. nada eine striktere Wahrung der Religions- freiheit versprachen. Nach 1830 kamen auch wieder Einwanderer aus Deutschland, die sich in den bereits bestehenden deutschen Siedlungsbezirken niederließen. In Südon- tario wurde die Stadt„Berlin“ gegründet, die 1916 in„Kitchener“ umgetauft wurde. Andere wichtige deutsche Zentren wurden um diese Zeit die Bruce-Halbinseln im Hu- ron-See und das Tal des Ottawa-Flusses. Nach der Fertigstellung der ersten trans- kontinentalen Eisenbahnlinie um 1885 wurde der kanadische Westen besiedelt. Damals ka- men vor allem Ruhland- und Polendeutsche sowie deutsche Siedler aus dem Osten Oesterreich-Ungarns. Um 1911 gab es 140 000 Deutsche in Westkanada, das waren mehr als zehn Prozent der dortigen Bevölkerung von 1,3 Millionen. Nach Britisch-Kolumbien kamen die ersten Deutschen um 1890 und jehen sich als Gärtner nieder. Von 1919 bis 1935 emigrierten über 90 000 Deutsche nach Kanada, in der Mehrzahl Bauern. Die wichtigste Gruppe, die während der Hitlerzeit nach Kanada kam, waren S- detendeutsche Sozialisten, die im Norden Britisch- Kolumbiens eine heute blühende land wirtschaftliche Kolonie gründeten. Ab 1. Januar 1950 wurden Kanadas Tore wieder für deutsche Einwanderer geöffnet. Seit diesem Zeitpunkt sind 239 000 Deutsche nach Kanada gekommen, die bisher größte Einwanderungswelle, die in der Mehrzahl aus Reichsdeutschen bestand. In den letzten Jahren allerdings hat die deutsche Einwan- derung wieder stark nachgelassen. Die älteste deutsche Organisation in Ka- nada ist die„Deutsche Gesellschaft“ zu Mon- treal, ein vor 125 Jahren gegründeter Wohl- fahrtsverband. Wichtigste Nachkriegsgrün- dung ist die„Gemeinschaft deutschkanadi- scher Geschäftsleute“, die 1953 ins Leben ge- rufen wurde. Die 1951 gegründete Trans- Canada Alliance gab den vielen deutschen Clubs und Vereinen erstmals eine Dachorga- nisation und damit dem Kanadadeutschtum einen Sprecher. Verglichen mit anderen Mi- noritäten ist der Zusammenhang unter den Deutschen aber schwach, da sie schnell im kanadischen Leben aufgehen. Die Deutschen haben viel zum Aufbau der kanadischen Industrie beigetragen. Krug- Möbel, Schneiders Wurst, Heintzmann-Pia- nos, Knechtel- und Kröhler-Möbel, Breit- haupt-Leder und Hahn-Messing sind feste Begriffe in Kanada. 1841 gründete W. Schwartz in Halifax Kanadas ältestes Ge- würz- und Kaffeehaus. Seit 1950 haben auch Neuein wanderer viele Unternehmen gegrün- det, die sich schnell einen Namen schafften. Auch in der Kunst kommen den Deutsch- kanadiern ebenfalls große Verdienste zu. Cornelius Krieghoff ist der bedeutendste Maler der kanadischen Frühperiode. Der kürzlich verstorbene Emanuel Hahn war einer der bekanntesten kanadischen Bild- hauer. Jean-Chrysostome Brauneis gründete 1831 das erste rein kanadische Orchester in Quebec. Friedrich-Heinrich Glackenmevyer, der 1776 zum ersten Male nach Kanada kam, schuf in Quebec das erste Kammerorchester. Der deutsche Beitrag zur Wissenschaft in Kanada ist ebenfalls sehr grog. Abraham Gesner war ein bedeutender kanadischer Geologe, Eugen Haanel aus Sachsen ein frü- herer kanadischer Naturhistoriker, Anton von Iffland begründete 1820 die erste kana- dische Anatomieschule in Quebec. Otto Ju- lius Klotz, in seinen jungen Jahren Landver- messer im hohen Norden Kanadas, wurde später Direktor des staatlichen Observato- riums in Ottawa. Unter den Deutschkanadiern, die im 6f- fentlichen Leben standen oder stehen, sind neben Adam Beck auch die Senatoren Chri- stian Porzer und David Reesor zu nennen, die dem Parlament bei der Gründung Kana- das im Jahre 1867 angehörten. Heute ist Se- nator Dr. Euler einer der prominentesten Deutschkanadier. Der stellvertretende Innen- minister, Charles Stein, entstammt einer deutschen Familie, die sich vor einigen Gene- rationen in Frankokanada ansiedelten; John Wintermeyer ist Oppositionsführer im Pro- vinzparlament von Ontario; Jakob Erb Ge- sundheitsminister der Provinz Saskatchewan. John Deutsch, vormals einer der Hauptbera- ter des Finanzministers, ist heute Vizekanz- ler der Universität Queens und zählt zu den bedeutendsten Oekonomen des Landes. Schon ein kurzer Ueberblick über das Deutschtum in Kanada, so schließt der„Citi- zen“ seinen Artikel, zeige, wie eng es sich in 200 Jahren mit dem kanadischen Leben verwoben habe. Klaus E. Neumann * tische Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Teils auf- gelockert bis aufheiternd, teils starke Be- wölkung mit strichweisem, meist gewittri- gem Schauerregen. Warm und schwül. Höchsttemperaturen 23 bis 26 Grad, Früh- temperaturen zwischen 11 und 14 Grad. Schwacher Wind zwischen Ost und Süd, nur bei Gewittern böig auffrischend. Uebersicht: Das Tief über der Biskays verlagert sich langsam weiter nach Nord- osten, so daß die Zufuhr feuchtwarmer Luft anhält.. Sonnenaufgang: 4.37 Uhr. Sonnenuntergang: 20.083 Uhr. Vorhersage-Karte 10¹5 2 1649. 8g: Uhr N Pegelstand vom 18. Mai Rhein: Maxau 428(+ 10); Mannheim 263 (429); Worms 181(724%); Kaub 171 6412). Neckar: Plochingen 154(20); Gundels- heim 193(— 25); Mannbeim 268(28). Raumschiff Satellit als vibrierender Lichtstreifen beobachtet Der viereinhalb Tonnen schwere sowie „Raumschiff“ Satellit wurde am Dienstag über New Vork als vibrierender Lichtstreifen beobachtet. Das könnte bedeu- ten, daß sich der Flugkörper auf seiner Bahn überschlägt oder daß die Spezialkabine ab- gestoßen worden ist. Von Long Island aus wurde der Satellit „kahrplangemäß“ um 3.17 Uhr morgens(Orts- zeit) als heller Punkt am Südhimmel ent- deckt, der sich schnell weiterbewegte, wobei sein durch die Reflektierung des Sonnen- lichts hervorgerufenes Leuchten im gleich- mäßigen Rhythmus stärker und schwächer wurde. Er verschwand in nordöstlich. Richtung. N. Ein sich überschlagendes Raumschiff könnte für Menschen an Bord des Flugkör- pers unangenehm werden. Sie könnten die Gewalt über das Schiff verlieren, wenn es ihnen nicht gelingt, das„Trudeln“ wieder zu Korrigieren. Moskau hatte mitgeteilt, daß der Satellit eine zweieinhalb Tonnen schwere Druck- kabine enthält, die auf ein Signal hin von der Trägerrakete abgestoßen wird, vermut- lich durch kleinere Raketen nach hinten, Die Schubkraft solcher Raketen könnte die Ne- benwirkung hervorrufen, daß die Träger- rakete oder die Kabine ins„Trudeln“ gerät. Von Anfang an hatten die Sowjets er- klärt, es bestehe nicht die Absicht, die Ka- bine unversehrt zur Erde zurückzubringen. Vielmehr werde sie beim Eintritt in die dich- teren Schichten der Atmosphäre verglühen. Die sichere Rückkehr eines bemannten Raumkörpers ist aber das Hauptproblem für den ersten Weltraumflug eines Menschen, das biher weder von den Sowjets noch von den Amerikanern gelöst zu sein scheint. Europa und die Schule Auch heute wird in der Schule die Ernte von morgen gesät „Was man heute in der Schule sagt, wird die Nation von morgen sagen“, behaupten die Engländer. Gemessen an dieser Wahr- heit, so wird man zugeben müssen, fällt auf den Schulunterricht der vergangenen Epoche kein Ruhmesblatt. Haben die großen Kata- strophen Europas, der erste und der zweite Weltkrieg, nicht gerade in den Lehrbüchern der Vergangenheit einen ihrer Ursprünge? Auch heute wird in der Schule die Ernte von morgen gesät. Lange bevor der junge Mensch selbst aktiv am Geschehen seiner Zeit teilnimmt, hat sich durch den ersten Schulunterricht in ihm bereits eine vor- gefaßte Meinung gebildet, eine Ausgangs- position zu jeder Stellungnahme. Von den verschiedensten Seiten her be- müht man sich heute, die Fehler der Ver- gangenheit zu vermeiden. Vor allem hat man erkannt, daß die so dringliche Aufgabe, ein einiges Europa zu schaffen, zuerst in der Schule gelöst werden muß. Im Hinblick auf die Schulbuch-Gestaltung im Sinne einer europäischen Erziehung ist in den letzten Jahren viel Positives geleistet worden. Neben dem Internationalen Schul- buch- Institut in Braunschweig, das sich in Zusammenarbeit mit namhaften Fachleuten und Historikern aus verschiedenen Ländern um eine Revision und Erneuerung vor allem des Geschichtsunterrichts bemüht, besitzt die Bundesrepublik seit drei Jahren auch mit der Lehrmittelabteilung„Europa et Schola- Editio“(Verlag Europa und die Schule) des Franz-Goehrlich-Verlags in Freiburg/ Br. eine Institution, die bereits mit dem Namen ihr Aufgabenbereich kennzeichnet, nämlich mit Büchern, Schallplatten und anderen Lehr- mitteln den Schulen geeignetes und preis- günstiges Material für die Vertiefung des Europagedankens an die Hand zu geben. Gemeinsam mit diesem Verlag haben be- kannte Lehrmittelanstalten in acht anderen europäischen Ländern ebenfalls eine Abtei- lung„Europa et Schola“ gegründet, die die gleichen Ziele verfolgen. Die bisher erschienenen Werke des deutschen Verlagshauses finden bereits be- achtliche Verbreitung und Anerkennung. Von dem Schulwand-Bilderwerkx„Europäische Hauptstädte“, das sechs Serien zu je sechs Bildern umfassen soll, ist die erste Reihe erschienen. Sie stellt mit mehrsprachigen Unterschriften und Erläuterungstexten die Städte Amsterdam, Berlin, Kopenhagen, Ma- drid, Monaco und Warschau im Schulunter- richt vor. Die Schallplatten-Reihe Wege nach Europa“ trägt der Aufforderung der west- deutschen Kultusministerien an die Pädago- gen, auch zu den europäischen Themen der jüngsten Geschichte im Unterricht Stellung zu nehmen, Rechnung. Die erste Schallplatte „Der Europarat“ gibt in szenisch aufgelok- kerter Form Auskunft über Geschichte und Funktion dieser Organisation. In der Ein- kübrung wird eine Uebersicht über die Pro- blematik der abendländischen Geschichte und ein Aufriß der Entwicklung des Europa- gedankens gegeben. In dieser Hörfolge wer- den gleichfalls Originalaufnahmen aus Re- den europäischer Politiker wie Adenauer, Beyen, Erler, Churchill, Figl, Herriot, Schu- man und Spaak wiedergegeben. Mit dem„Führer durch die europäische Kunst“ von W. Stadler gibt der Verlag „Europa et Schola“ den Lehrern nicht nur ein reiches Bildmaterial zur Hand, sondern darüber hinaus auch eine übersichtliche, nach Ländern und Stilepochen geordnete Kunst- geschichte von den alten Griechen bis in un- sere Gegenwart sowie einen gesonderten Abschnitt mit 300 Biographien der großen Meister und einen praktischen Reiseführer durch Europa mit acht Karten, der besonders für Kunstfahrten von Schulklassen geeignet ist. Dem Werk liegt die Absicht zugrunde, die europäische Kunst als Entwicklung einer Gemeinschaftsleistung aller europäischen Völker aufzuzeigen. Jedem Pädagogen möchte man den Band Europäer Keine Raketen forschung in St. Louis Das deutsch- französische Forschungs- institut für Balistik in St. Louis, zu gleichen Teilen von der Bundesrepublik und von Frankreich finanziert, arbeitet reibungslos und befriedigend. Das Verhältnis der deut- schen und französischen militärischen Fach- kräfte lälzt in keiner Weise zu wünschen übrig. Von offizieller Seite wird darauf hin- gewiesen, daß sich dieses Institut ausschließ- lich mit konventionellen Waffen, die völlig abseits des atomaren Sektors liegen, beschäf- tigt und es sich in keiner Weise um eine deutsch- französische Raketen forschung grö- zeren Stiles handelt. Das Institut von Saint- Louis dient vorwiegend der Grundlagen- forschung auf dem Gebiete der Balistik. So- weit Prototypen entworfen werden, be- schränken sie sich auf ferngelenkte Ge- schosse kleiner Reichweite. Diese Richtig- „Europäische Erziehung“ von Friedrich Schneider empfehlen, in dem die europäische Aufgabe der Schule eingehend erläutert wird. Das Buch gibt einen Ueberblick über die bisherige Geschichte der Europa-Bewe⸗ gung und zeichnet sowohl ihre Triebkräfte als auch ihre Hemmnisse auf. Neben den Darlegungen der wirtschaftlichen Seite der europäischen Einigungsbestrebungen und den Fragen der kulturellen Einheit bringt Schneider auch konkrete Anregungen für den Unterricht, wie beispielsweise für Auf- satzthemen, den Geographie- und den Ge- schichtsunterricht bei den verschiedenen Altersstufen. Somit wird hier ein Aufriß der theoretischen wie der praktischen Europa-Pädagogik geboten. am Werk stellung erscheint erforderlich, weil das In- stitut von St. Louis immer wieder in Zu- sammenhang mit den französischen Atom- versuchen und einer etwaigen europäischen Gemeinschaftsproduktion auf dem Raketen- sektor Erwähnung findet. Einheitliches Werberecht in der EWG Eine Vereinheitlichung oder Angleichung des Rechts gegen unlauteren Wettbewerb und unlauterer Werbung in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft forderte Bundes- ittstizminister Schäffer am 16 Mai vor dem Bayerischen Werbefachverband in München. Er kündigte an, daß in absehbarer Zeit mit den vorbereitenden Arbeiten begonnen wer- den sollte. Auf dem Gebiet des Waren- zeichenrechts hätten bereits Verhandlungen zwischen den sechs Mitgliedstaaten statt- gefunden. Schäffer befürwortete den Grund- satz der Freiheit der Werbung, meinte je- doch einschränkend, die Grenzen des kauf- männischen Anstandes dürften nicht über- schritten werden. Die deutsche Rechtsspre- chung über unlautere Werbung könnte nach seiner Ansicht einen Ausgangspunkt für die Angleichung der EWG bieten. Vor allem im Hinblick auf die Probleme der irreführenden Werbung, der Superlativreklame und der anreißerischen Werbung zeige sich die Wirk- samkeit der deutschen Gesetzgebung. In welcher Form das Recht in der EWG ver- einheitlicht werden könnte, sei noch nicht zu übersehen. 5 Wieder Theater austausch Freiburg— Colmar Nach 25 jähriger Unterbrechung haben die Theaterstädte Freiburg und Colmar über die Rheingrenze hinweg wieder einen Büh- nenaustausch aufgenommen. Die früher recht regen kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Städten waren der politischen Entwicklung und dem Krieg zum Opfer ge- fallen. Starken Beifall im ausverkauften Großen Haus der Städtischen Bühnen Frei- burg fand vor kurzem ein Gastspiel des „Elsässischen Theaters Colmar“ mit dem elsässischen Dialektstück„D'r ami Fritz“ von Erckmann-Chatrian. Dieses Werk des elsässischen Dichterpaares ist von packender Einfachheit und urwüchsigem Humor. Es ge- hört seit 1876 zum Repertoire der Comedie Francaise“ und ging in der Dialektfassung über alle grogen elsässischen Bühnen, Eine Woche zuvor hatte das Freiburger Stadt- theater bei seinem ersten Gastspiel nach dem Kriege in Colmar mit der Aufführung der Operette„Paganini“ einen ähnlich starken Beifall geerntet. Sade 4 MANNHEIMER TLOKATL NACHRICHTEN Donnerstag, 19. Mai 1960/ Nr, 10 In fünf Tagen beginnt die Dokumentarfilmwoche: Vor dem Start zum Zelluloid-Marathon Umfangreiches Programm mit neuen Ideen und Sonder veranstaltungen/ Heißes Elsen„Zeitkritik“ Fünf Tage vor dem neunten Zelluloid- Marathon der Mannheimer Kultur- und Dokumentarfümwoche, die am kommenden Montag in den„Alster“-Lichtspielen bginnt, gab Dr. Kurt Joachim Fischer im Rosengarten nock einmal einen letzten und ausführlichen Ueberblick über das bis in die letzten zeitlichen Möglichkeiten ausgenutste Programm und ging auf eine Reihe von interessanten Sonder- und Rahmenveranstaltungen ein, In seinen Dank für den aus Vertretern der Stadt- verwaltung, der Abendakademie, des Films und des„MM“ gebildeten Arbeitsaus- schuß, der alle gemeldeten 285 Filme vorher in ermüdenden Nachtsitzungen sich- tete, schloß der Leiter des Mannheimer Festivals die verständnisvolle Schulbehörde ein, durch deren Mitarbeit es dieses Jahr möglich ist, insgesamt 30 Schülerver- stellungen(1939 waren es 23) zu zeigen, Zur Eröffnung werden der Kultusmini- ster von Baden- Württemberg, Dr. Gerhard Sterz, und der Vorsitzende des Film- elubs Mannheim-Ludwigshafen, Dr. W. Packenius, sprechen; das Referat für die Mannheimer Lehrerschaft wird der in Heidelberg wirkende Professor Dr, Chri- stian Caselmann über das Thema„Der Film in der Pädagogik“ halten, Aus 31 Ländern sind 285 Filme gemel- det worden, ven denen etwa 180 in öffent- lichen Verstellungen gezeigt werden; über 480 guswärtige und ausländische Besucher — Überwiegend aus Frankreich, Belgien, Helland, England, Pelen, Jugeslawien und der Pschecheslowakei— haben sich ange- gagt, und die Tatsache, daß diesmal— als Nevität der Filmweche— die mit Prämien des Bundesinnen ministeriums ausgezeichne- ten, 37 deutschen Kulturfilme im„Seala“- Theater zu sehen sind, hat ganze Her- scharen deutscher Produzenten mit ihren Arbeitsstäben nach Mannheim geleekt, weil sie hier einen anregenden Vergleichsmaß⸗ Stab zu finden hoffen, Pr, Fischer nannte die für 1960 bestellte internatienale qury ein Gremium hech qualifizierter Persönlichkei⸗ ten“ und wies auf die immer stärker wer- dende Tendenz zu neuen Wegen auf dem Gebiet des echten Dekumentarfilms hin, dessen Musterbeispiele für Mannheim hät- ten gewennen werden können— im Gegen- Satz zum Zeichentrickfilm, mit dem sich oft bequem den Realitäten ausweichen lasse. Das Eröffnungsprogramm bringt nach den Ansprachen die Filme„Kinder der Grenze“(Jugoslawien),„Andalusische Wall- fahrt“ Deutschland),„La Mer et les Jeurs“ (Frankreich),„ABC“(Niederlande),„Tips für Beute“(Pelen) und„The Fererunner“ (Australien), Am Dienstag, 24. Mai, findet Wie jedes Jahr die UVebergabhe der Urkun- den an die Preduzenten der mit Prämien ausgezeichneten Kulturfilme im Mozartsaal statt, die diesmal Ministerialrat Hagelberg von Bundesinnen ministerium vernehmen wird, Die zweite Abendverstellung ist der französischen Dekumentarfilmproduktion Vorbehalten, Am Mittwoch, 25. Mai, werden nach einem Sammelpregramm mit dem Ti- tel„Menschen in der Welt“ die deutschen Filme 1960 auf der Leinwand zu sehen und Wahrscheinlich— wenn man den Ver- sieherungen Dr. Fischers glauben darf— Wesentlich besser als in den von Holz, He- ring und KRunstschmieden erfüllten Verjah- Fon sein, Der Dennerstag(Himmelfahrt) bringt nicht weniger als sieben Verstellungen, von Interessante kommunalpolitische Gespräche Heidelberger und Mannheimer Gemeinderäte im Rosengarten- Restaurant Der Besuch des Heidelberger Gemeinde- rats am Dienstag schloß mit einem Abend- essen im Resengartenrestaurant, Nach vier- stündiger Besichtigung mit vielen neuen Eindrücken war die Stärkung weklverdient. Das Les und der Zufall entschieden über die Tischerdnung, besser hätten Heidelberger und Mannheimer nicht gemischt werden Können, an den Tischen riß der Gesprächs- stoff nicht ab. Ober bürgermeister Pr. Reschke gab sei- ner Freude darüber Ausdruck, daß die Hei- delberger der Einladung se zahlreich gefelgt Waren, die übrigens nicht die geringste spe- Die grohe Stunde 8 Sie ist für Sie da, wenn der LAVAMAT, der Velleutemat der AEG. ins Haus kommt] Denn englſeh gibt es keinen Waschteg mehr för g: der EAVAMATWaäseht He Wä sehe vollkommen seſbstspdig, grüngſieh, schonend, blütenreig, duftend frisch und ganz erstaunſieh billig! LAVAMAT das Zechen dem die Welt 5 KEG Unyekhingſſehe Vorfühfung beim Fachhendel oder ih AkS-Aussſel⸗ ſungsragm, Mannheim, N 5, 5 ifisehe Absicht(Heiterkeit) verfelge,„Wir sind vom Ursprung her eng miteinander Verbunden und in vielem aufeinander ange- Wiesen“ sagte er,„Wenn wir einander per- Sönlieh besser kennen, legen wir die besten Grundlagen für gemeinsames Vergehen.“ Die oft gehörte Rede, daß manche Gelegen- heiten verpaßt wären, verkenne völlig, daß das kommunale Leben der beiden Städte laufend neue Aufgaben stellt, für die sich eine Fühlungnahme empfiehlt, aus der sich gemeinsames Vergehen entwickeln könne. Mit Oberbürgermeister Weber und Bürger- meister Rausch habe er und Erster Bürger- meister Dr. Ratzel bereits gründliche und offene Aussprachen gehabt, denen Weitere folgen sellen. Die Gremien der heiden Städte und die leitenden Herren ihrer Ver- Waltungen hätten allein das Wohl ihrer Ge- meinden als Richtschnur.— Auf dieses Wehl erhob man die Gläser, Ober bürgermeister Robert Widerte:„Wir sind nicht nur Weber er- gekommen, ꝗ63ꝗ0ùboQ ͤ— ͤ——.— uten Sie schon Ihre lebendige Stadt zu sehen, wir wollen Mit Ihnen ins Gespräch kommen über Pro- bleme, die uns gemeinsam berühren. In unseren Ost-West-Kontakten spielen heiße Eisen keine Relle. Einer alten Parele ge- treu( Mannem verne“) hat Mannheim den ersten Schritt getan, wir wellen Sie in Bälde bel uns sehen, um die Gespräche fertzu- Setzeg,“ Mehr wurde nicht effizlell geredet, dafür aber um se mehr ineffizlell an den Ti⸗ sehen! die Naturgegebenheiten Heidelbergs sind in der ganzen Welt beliebt, Mannheim, 1607 ven Heidelberg aus gegründet, muß aber durch nie erlahmende Anstrengungen Nenemmsée gewinnen und verteidigen; die Heidelberger bewunderten hier vieles, Was da Fährt, raucht und riecht, was auf Prak- tiseke Anwendung der an der Universität Heidelberg gelehrten und gelernten Rennt⸗ Risse und Erkenntnisse Zurüekgeht. Man fand im Gesprfek der Gemeinsamkeiten und agregenden Verschiedenheiten gar viele, se dag(ineffizlell) der Verschlag erwogen Würde, ob die Gemeinderäte einmal en blee kür ein Jahr ausgetauscht werden gellten, um sie mit den beiderseitigen Verhältnissen veptraut zu machen, Heidelberg hat aber nur 36 ierher zu schicken, da Würden die 43 Mannheimer eine Invasien tene 4 k. Wik, denen die erste um 11 Uhr mit amerikani- schen Experimentalfilmen in der Kunsthalle beginnt. Gleichzeitig laufen im„Alster“ Filme der Jugend. Um 14 Uhr werden in- ternationale Kinderfilme und— in Fort- setzung der Reihe„Die deutschen Filme 1960“— eine Auswahl des Ostberliner „Slubs der Filmschaffenden“ gezeigt. Es folgen(18 Uhr) kirchliche Filme mit einfüh⸗ renden Worten der evangelischen und ka- tholischen Filmbeauftragen, eine weitere Folge ven„Menschen in der Welt“ und, um 22,45 Uhr, Jazzfilme aus USA, Belgien und England. Am Freitag werden in den Abend- vorstellungen die neue polnische Produktion und Musikfilme vorgeführt und die Veran- staltung schließt am Samstag, 28. Mai, mit der Jury- Entscheidung für die besten Filme der Weche. Neben diesem offiziellen Programm ste- hen einige wesentliche Sendervor führungen und Demonstrationen auf dem Notizzettel der Veranstalter: So wird der Verband deutscher Filmproduzenten, Fachgruppe Rulturfilm, am Dienstag und Mittwech sich mit„aktuellen Kulturfiimfragen“ auseinandersetzen und an praktischen Beispielen- zu deren akustischer Demonstration sich Oskar Sala als Experte Für elektronische Musik und Hans Keller zur Verfügung gestellt haben— neue Möglich- keiten musikalischer Filmuntermalung stu- dieren. Ebenfalls am Pienstag stellt ERne Patalas die junge Regisseur- Generation Frankreichs als die„Vepreiter der heuen Welle“ vor, um zu beweisen, daß ein guter Spielfilmregisseur erst einmal gute Pokumen- tarfilme gemackt haben muß, wenn er nicht Schiffpruch erleiden will. Schlieglich wird am Freitag eine sehr wiehtige und preblemati-⸗ sche Veranstaltung genügend Steff für eine anschließende Piskussien im Resengapten liefern: Unter dem Thema„Zeitgeschiehtliche Filme“ werden für die Bewältigung der jüng- sten Vergangenheit nicht gerade bequeme, aber notwendige Preduktienen aus Polen, Jugoslawien, der GSR, Italien, Frankreich und Deutschland zu sehen sein. * Ein Programm alse, das die immer wieder mit hewundernswerter Geduld ausharrenden Mannheimer Film-Fans am Ende erschöpft aus dem Gestühl entlassen wird, Ein Pro- gramm aber aueh, das Ansätze einer kenge- auenten Weiterentwieklung der Erziehung des Publikums zum„guten“ Film zeigt ung Weiter gehen Will, als lediglich eine Ueber- schau über die internatienale Dekumegtar- Hlmpreduktien zu vermitteln, Die Kultur- und Dekumentarfilmweche, die ven einer Veranstaltung für die Mannheimer zu einem Kritisch zu wertenden Festival gewerden ist und deren Etat sich für die gräögeren Auf- gaben trotz mancher Widerstände zu Recht erhöht Bat(Stadt Mannheim: 70 000 PDM, Land: 20 000 PM, Bund; 30 0% P), packt Run das Beige Hisen des zeitkritischen Films an, Sehen ver zwei Jahren wurde in Mann- Heim die Bundeswehr zu einer pesitiveren; Filmarbeit anger OW-ẽ²2ñã8ꝶ 8 im vergangenen Fahr eine Intensivierung des Kinderfilms. Die Kultur- und Pokumentarfillmwoche hat gieh alse. Unbestrittene Meriten erwerben. Ihre neunte Folge scheint auch in punkte Gualität allerlei zu versprechen. Ende nächster Weche werden wir wissen, oh dGleses Versprechen gehalten werden kenne, HWB Sängerbesuch aus Brooklyn und Berlin Die Mannheimer Lledertafel erwartet ein ereignisreiches Wochenende Zu zwei besenderen musikalischen Veran- staltungen rüstet sieh die Mannheimer Lie- dertafel! Am Samstag, dem 21. Mai, ist die Berliner Liedertafel in Mannheim zu Gast und gibt zusammen mit der einheimischen Liedertafel um 20 Uhr in der Aula der Wirt- schaftskechschule ein Renzert, Es findet statt zugunsten erhelungsbedürftiger Berliner Rinder im Odenwald. Am Nachmittag des- selben Pages Werden die Berliner Sänger ven Ober bürgermeister Pr, Resehke im Weinzimmer des Resengarfen-Restauragts empfangen, Mannheim ist die erste Station auf einer Konzertreise, die sie über Straß- burg, Basel, Bern und Innsbruck führt. Am Montag, dem 23, Mai, 20 Uhr, singen gemeinschaftlich im Mozartsaal des Rosen- Sartens der„Schwäbische Sängerbund“ Brogklyn New Lerk) und die Mannheimer Liedertafel mit ihren verschiedenen Chor- Formationen und ihrem Doppelquartett, Die Berlier Liedertafel hatte ver 33 Jah- ren zum letzten Male Mannheim besucht. Da- Mals veranstaltete sie im Nibelungensaal ein Konzert. Auch die New Vorker Sänger waren schen einmal in Mannheim, genau von 30 Jahren. Der„Schwäbische Broeklyn ist augenblicklich der stärkste Sängerbund“ Männercher in New Verk., Die amerikani- schen Gäste treflen am 22, Mai auf dem Rhein-Main-Flughafen ein, Es sind 170 Per- senen(die Reisegesellschaft ist auf zwei Flugzeuge verteilt). Mannheim ist die erste Station einer größeren Reise, die durch Süd⸗ deutschland, die Schweiz und Oesterreich führen wird. Als die Breeklyn⸗ Sänger das letztemal in Mannheim waren, traten sie im Musensaal auf, mann Erklärung der„Mannheimer Liste“ EUrTBURdES-Wählergemeinsehaft Zur Bildung einer„Unabhängigen Wäh- ler gemeinschaft“ auf Bundesebene gibt die „Mannheimer Liste“ folgende Erklärung ab: „Die Mannheimer List hält nach wie vor an dem Grundsatz fest, keinęrlei Bindungen zu Vereinigungen einzugehen, deren Ziele nicht ausschließlich auf die Belange der Stadt Mannheim und ihrer Bevölkerung gerichtet sind. Sie gehört daher auch nieht der neu- gegründeten Bundesorganisatien„Unabhän- iger Wähler gemeinschaften an, Ein An- schluß an diese oder ähnliche Organisationen käme für sie nur dann in Frage, wenn eine neue Bundes- oder Landesgesetzgebung eine Fertführung ihrer Tätigkeit auf der bisheri- gen Grundlage unmöglich machen würde,“ Französische Gäste in der Mannheimer Kunsthalle; zur Eröffnung seiner Aus- gtellung mit Gemälden und Graphiken ist der Maler Jean Pidubert nach Mannheim gekommen und mit inm der Komponist Darius Milhaud. Die Eröffnung het so einen Preiklang von Malerei, Dichtung und Musik— das Salvati-Quartett trug aus den von Stüelce vor; Darius Milhaud vertonten 33„Senetten aus dem Gefängnis“ dazu wurden die entsprechenden Lithographien prejisiert, die Pigubert zu Jvei diesem Gedicht-Zyklus geschaffen hat. Unser Bild zeigt stehend von vechts nach links: Jean Pidubert, Kunsthallenleiter Hr. Heina Fuchs und Marel Altmeyer; sitzend: Darius Milhaud. Ober bürgermeister Dr. Reschke verlas zur Begrüßung einen Brief von Jean Casseu an die Mannheimer Veranstalter, in dem sieh der Dichter, der als eineiger der dyei Rünstler nicht zur Ausstellungserößffnung erscheinen ennte, für die Einladung he- da nete, Der OB betonte die Bedeutung des Werkes der drei Franzosen, deren Namen Weit her Frankreichs und Europas Grenzen hinaus bekannt seien; an die fransösischen Gäste, unter ihnen der französische Generalkonsul, der ebenfalls das Wort ergrihß, wandte gieh Dr. Reschke in ihrer Muttersprache. Bild! Steiger Aus dem Polizeibericht: Dieb brach zusammen Naeh einer Schlägerei Bewußßtlos wurde nach 22 Uhr auf der Unteren Riedstraſe in Waldhof ein 22 jähriger Kraftfahren aufgefunden ung Zur Behändlting 1„ ankenhaus gebracht. Wie die Ermitt- 8 gaben, soll der Aufgefundene den Versuch unternommen haben, aus dem Hof einer Wirtschaft, in der er zuvor gezecht Hatte, mehrere Wäschestücke von der Leine zu stehlen, Dabei wurde er vom Eigentümer überrascht und ergriff die Flucht. Er wurde jedoeh gestellt. Es kam zu einer tätlichen Ausein andersetzung, in deren Verlauf der Dieb einen seiner Verfolger mit einer Bier- Hasche verletzte. Nach den Angaben der an der Schlägerei Beteiligten soll der Dieb dann Plötzlieh zu Boden gestürzt und bewußtlos ge wenden sein. Er wurde ins Krankenhaus gebraeht, We eine Gehirnerschütterung und Ppellungen festgestellt wurden; stationäre Behandlung ist erforderlich. Getüllte Campingbeutel fielen auf Bei einer Verkehrskentrelle auf der Fpankenthaler Straße wurde kurz vor Mit- tergscht ein junger Mopedfahrer angehalten, der Ppallgefüllte Campingbeutel mit sich kühpte, Weil er über die Herkunft ihres In- Ralts— eine gröbere Anzahl Spirituesen, Pextillen und über fünf Pfund Bohnenkaffee keine glaubhaften Angaben machen Konnte, mußte der junge Mann mit zur Wache kommen, wo er denn auch seine Angaben revidierte; er gab zu, die Waren an seinem Arbeitsplatz gestohlen zu haben. Außer dem Diebesgut wurde auch das Moped sichergestellt. Eisenfaß stürzte ab In einem Neubau in der Schwetzingerstadt wollten Arbeiter ein leeres Eisenfag, das durch kestgewordene Zementreste ein Ge- wicht von etwa 100 Kilo hatte, vom dritten in den vierten Stock schaffen. Beim Rollen zum Aufzug kippte das Faß und flel vom Gerüst herunter. Zwei am Fuß des Aufzugs stehende Arbeiter wurden gestreift und ver- letzt. Während der eine nach ärztlicher Be- handlung wieder entlassen werden konnte, muß der andere, ohne jedech lebensgefährlich verletzt zu sein, im Rrankenhaus zurück- bleiben. Beim Ausfahren zusammengestoßen Bei Herausfahren aus einem Grundstück an der Caster feldstraße stieß in den Morgen- stungen ein Lastwagen, derart heftig mit Ne 6 leicht einer Straßenbahn der Linie 17 zusammen, daß ein Gesamtsachschaden von etwa 8000 Mark entstand. Es kamen zwar keine Men- schen zu Schaden, jedoch muten sewehl der Lkw als auch der Straßenhahnzug abge- schleppt werden. Der Straßenbahngverkehr War für etwa 30 Minuten unterbrochen. Todesursache: Herzinfarkt Ein 61jähriger Kraftfahrer, der in einem Industriebetrieb auf dem Waldhef mit dem Abladen ven Stangeneis beschäftigt War, brach plötzlieh zusammen und starb. Ein Herbeigerufener Arzt stellte einen Herz- infarkt fest. Der Verstorbene hatte wie sieh Arbeitskollegen erinnerten, schen zuver über Brustschmerzen geklagt. Unfallfahrer stellte sich nach intensiver Fahndung Der flüchtige Fahrer eines Kombiwagens, der in der Nacht zum Dienstag in Heidelberg einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hatte, hat sich am Pienstagabend der Heidel- berger Polizei gestellt. Der aus Mannheim- Friedrichsfeld stammende Kraftfahrer hatte mit seinem Wagen einen Mopedfahrer aus Dossenheim erfaßt und se schwer verletzt, daß der 37/jührige noch auf dem Weg zum Krankenhaus starb. Die Suche nach dem flüchtigen Unfallfahrer war durch Rundfunk- durehsagen unterstützt worden. dpa daß auger modernen Waschautomaten, Kühlschränken und Küchenmaschinen auch automatisch geregelte Kohleöfen die Hausarbeit Wesentlich erhöht, Weil der gleichmàßgige Brand das Material schont?. dag es diese modernen erleichtern7.., daß die automatisch geregelten Kohleöfen bis zu 35 Stunden ohne jede Waärtung arbeiten?, dag man durch die automatische Regelung erheblich Weniger Brennstoff braucht? „dag sich die Lebensdauer der Geräte Kohleòfen in vielen Formen und Farben gibt? Auskünfte erteilt lhr Ofenfachhändler und die Steinkohlen-Beratung Mannheim, Schubertstr. 11. 3167 Kohle Fundament von Wirtschaft, Wohlstand und Fortschritt Nr. ee 2 Stud Ehre Vert scha Obe schu Kult der Rein ansp schu scha setzt F terte Zuv. eine meii dem Wol! dem Hoc! fäch stän säle müs Wiss tung Wah als stell mes nur Kau trüg derr keit nich Stuc keit Wiss Exa und dem die bind Kkrus dun Belte 3 — MANNHEIMER TLOKALMACHRIcH TEM 12) Nr. 116/ Donnerstag, 19. Mai 1960 Prof. Haferkorn:„Beginnen Sie Ihr Studium mit Zuversicht“ Ernst und Verantwortung gegenüber der Wissenschaft Immatrikulationsfeier für 174 neue „Ich gelobe, den Gesetzen des Staates und der Hochschule zu gehorchen, inner- halb der akademischen Gemeinschaft Frieden zu halten, dem Recht und der Wahrheit zu dienen zum Wohle unseres Volkes und der Menschheit.“ Dieses Ge- löbnis besiegelten gestern vormittag während einer würdevollen Immatrikula- tionsfeier in der Aula der Wirtschaftshochschule drei junge Menschen st tend für insgesamt 174 Jungkommilitoninnen und Kommilitonen, die ginn des Sommersemesters in die Liste der Studierenden der Wirtschaftsboch- schule eingeschrieben haben. Optisch dominierender Eindruck der Feierstunde u das traditionelle Ornat der Professorenschaft, die sich unter dem wandg 3 Teppich des Götterboten Hermes auf dem Podium der Aula versammelt hatte, Uvertre- ergänzt durch das abwechslungsfrohe Bunt der verschiedenen studentischen Ver- bindungen, die zur größeren Ehre des Ereignisses ihre farbigen Mützen aufgesetzt hatten. Außer den Professoren, Dozenten und Studenten nahmen an dem Festakt die Ehrensenatoren der Wirtschaftshochschule, Vertreter der rhein-neckar- städtischen Wirt- schaft und der Verwaltungsbehörden sowie Oberregierungsrat Mösinger vom Hoch- schulreterat des baden- württembergischen Kultusministeriums teil, dem der Rektor der Wirtschaftshochschule, Professor Dr. Reinhard Haferkorn, in seiner Begrüßungs- ansprache versicherte, wWie sehr die Hoch- schule„die Aufgeschlossenheit und Energie schätzt, mit der er sich für ihre Belange ein- setzt“. Rektor Professor Dr. Haferkorn ermun- terte die Immatrikulierten, ihr Studium mit Zuversicht zu beginnen,„wenn Sie auch in einem Augenblick in die akademische Ge- meinschaft aufgenommen worden sind, in dem sich am politischen Horizont dunkle Wolken sammeln“. In einem Zeitraum, in dem Sinn und Gestalt wissenschaftlicher Hochschulen„durch zunehmende Unter- fächerung der Universitas litterarum und ständig wachsende Ueberfüllung der Hör- sale und Institute in Frage gestellt“ sei, milsse jeder einzelne seine Einstellung zur Wissenschaft voller Ernst und Verantwor- kinden. Wir alle stehen Ihnen gerne mit Rat zur Seite, aber alle guten Ratschläge können nie die eigene Meinung und die eigene Erfahrung ersetzen.“ Nachdem Seine Magnifizenz das Immatri- kulationsgelöbnis entgegengenommen und durch Handschlag besiegelt hatte, versicherte der Sprecher des AStA den jungen Studie- renden eine bereitwillige Aufnahme in den Studenten in der Aula der Wirtschaftshochschule Organismus der Studentenschaft. Im Zusam- menhang mit der Immatrikulationsfeier ließ die Wirtschaftshochschule einen guten alten akademischen Brauch wieder aufleben: Der neu berufene Ordinarius für Betriebswirt- schaftslehre, Professor Dr. Paul Riebel, hielt seine Antrittsvorlesung über das Thema„Die Problematik der Normung von Abschreibun- gen“. Professor Riebel erläuterte zu Beginn den Begriff der Abschreibung. Die Wandlung er Handhabung erhellte aus dem Hinweis, daß noch um die Jahrhundertwende die Ab- schreibung eines Unternehmens in der Gene- ralversammlung beschlossen worden sei, während sie heute mit mathematischen For- meln ermittelt werde. Sowohl die„akademische Visitenkarte“ von Professor Riebel wie die Immatrikula- tionsfeier waren umrahmt von festlichen musikalischen Darbietungen des„Collegium musicum“ unter der Leitung von Professor Lauschmann. K. Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses Der Wahlausschuß tagte unter Vorsitz Auf Mittwochvormittag hatte Oberbür- germeister Dr. Reschke den Wahlausschuß in das Rathaus(Zimmer 118) zur amtlichen Feststellung des Wahlergebnisses in Mann- heim einberufen. Nachdem Direktor Dr. Hook die abschließenden Aufgaben des Wahlausschusses aus dem Landeswahlgesetz umrissen hatte, ging man zu der Prüfung der Unterlagen aus den einzelnen Stimm- bezirken über. Allgemein einverstanden war man mit Wahlzetteln, die den Willen des Wählers ein- wandfrei erkennen ließen, also ließ man auch die Unterstreichung eines Namens oder einer von Oberbürgermeister Dr. Reschke Fälle dieser Art war aber gering. Nicht ganz sang- und klanglos blieb die Feststellung, daß für einzelne Wahlvorschläge zwar mehr als die geforderten 150 Unterschriften ge- leistet worden waren, während am Wahltag nicht einmal so viele Stimmen dafür abge- geben wurden. Der Oberbürgermeister las dann die Nie- derschrift vor mit den Zahlen der Wahlbe- rechtigten in den einzelnen Wahlkreisen, den Zahlen der ausgestellten und der abgegebe- nen Wahlscheine, der insgesamt abgegebenen Stimmen, der ungültigen und der gültigen Stimmen. Die Erstkandidaten wurden in den 80 tung überprüfen. Der Symbolismus in der 1. 8 0 l i Wahl des leichtfüßigen Götterboten Hermes Partei gelten. einen Strich oder eine Ziffer verschiedenen Wahlkreisen mit folgenden 16 als„Schutzgeist der Wirtschaftshochschule“ im i 8 da 1. besagt, 1 1 gewählt: 17 844(J), 19 135(II),. g 5 1 stelle manchen vor ein Rätsel Zumal Her- aur ein reuz u ennzeichnung verwende 787(III). 1 5 5 spielte gestern die„Old Merry Tale Band“ aus el mes in der griechischen Mythologie nicht Werden darf. Einer Reihe Wahlzettel mit je- Abschließend dankte der Oberbürger- Mit Zylinder und 2 Frack Hamburg auf dem Mannheimer Marktplatz. 1 nur als Schutzgeist der Reisenden und der Weils zwei Kennzeichen mußte die Anerken- meister Dr. Hook und seinen Mitarbeitern Anlaß für diese Schau: Der Schwabinger Künstler-Keller feierte sein„Einjähriges“ mit 83 Kaufleute, sondern auch der Diebe und Be- nung versagt werden, weil hier der Wähler- für die reibungslose und rasche Durchfüh- einem großen Jazz- Band-Balll, bei dem gestern abend auen Wolfgang Lauth und Eil 1 trüger verehrt Wurde),„doch war der mo- willen nicht„eindeutig“ war. rung der Zählarbeit und das gut eingespielte e eee mitwirkten. Die Werbung war stilecht. Schon in der„goldenen Zeit des 15 derne Begriff der Ehrlichkeit und Ehrbar- Diesem Schicksal verfielen auch die Zettel Zusammenwirken mit IBM, dann unterfer- Jazz, um die Jahrhundertwende marsckierten und fuhren auf Pferdewagen die bekann- 97 keit dem griechischen Bewußtsein noch obne jedes Kennzeichen und ein Zettel. auf tigte er das Protokoll, anschließend unter- testen Kapellen durch die Straßen von New Orleans, um Kostproben rer Musik 2u 2 nicht bekannt“.„Jeder hat im Laufe seiner dem alle acht Wahlvorschläge angekreuzt schrieben die Ausschuſzmitglieder Dr. Mar- geben. Die jungen Hamburger folgten recht originell diesem Beispiel. In einem„wild“ . Studien die Aufgabe, alle angelegten Fähig- Waren. Ein Wähler hatte ein abendfüllendes tini, Stadtrat Ott, Dr. G. Kemski, Garten- angemalten Lancia- Veteranen tuckerten sie durch die Straßen, rollten auf dem Markt- 5 keiten voll zu entwickeln und nicht nur Gedicht peigelegt, ein anderer eine ausführ- bautechniker Weller, ferner Stadtsyndikus platz einen verblichenen Perserteppich aus, Ratten sogar ein Klavier mitgebracht und te Wissens-Stückwerk und Scheine für sein liche Darlegung, warum der Aufforderung Dr. Watzinger, Dr. Hook, der stellvertretende stießen muchtig in die Hörner. Klar, daß sich vor allem junge Verkäuferinnen und Ver- 5 Examen zu sammeln“. Selbstverantwortung zur Beteiligung an der Wahl nicht nachge- Ausschußvorsitzende, und Amtmann Laruell, kdufer, die gerade Mittagspause hatten, diese Abweckslung nickt entgeken ließen. Auch und Selbstverwaltung seien in der aka- kommen werden könne, gestützt auf ein Zitat Protokollführer. Daraufhin vertagte sich der die Straßenbakner kielten an der Haltestelle etwas länger als gewöhnlich und staunten, demischen Gemeinschaft gleichermaßen für àus dem Alten Testament und Ausblicke auf Wahlausschuß bis auf weiteres, d. h. min- als„Maryland, my Maryland“ erklang, eine alte New-Orleans-Melodie, die bei uns nur lich die„Ich-Sphäre“ wie für die„Wir-Sphäre“ die Gipfelkonferenz. Einige Zettel verstiegen destens bis zum Herbst, wenn die Bundes- als„O Tannenbaum“ bekannt ist.— Neben all dem Spaß kam der Ernst nicht zu kurz. bindend.„Unsere Hochschule ist kein Pro- durch unanständige oder ausfällige Bemer- tagswahl näher rückt. f Wk Der Direktor des Schwabinger Keller Überreichte einem MM- Redakteur einen Scheck ick krustesbett, in dem Sie für jede Entschei- kungen(„lauter Stromer“) gegen das Gesetz 5 55 5 über 300 Mark. Dieser Betrag soll für die Kindertagesstätte für spastisch gelühmte Kinder dung die entsprechenden Weisungen vor- und waren deshalb ungültig. Die Zahl der Weitere Lokalnachrichten Seite 7 in Mannkeim verwendet werden. Mac/ Bild: Steiger tück en- Zur Debatte gestellt: Mit Der Anteil an biologisch wertvollen 1 Pflanzenölen bestimmt den Wert von Eden! Ii Eden enthält nur pflanzliche Fette, die voll biologisch wirksam sind- also nicht hydriert Künstlich gehärtet) wurden. Das ist der Unterschied, auf den Sie künftig 2 achten sollten, wenn sie Fett einkaufen. Eden wird len, ausschließlich hergestellt aus reinen Nußölen, Sonnen- 000 blumenöl und biologisch wertvollen Zutaten(vor n- allem naturbelassenem Weizenkeimöh. der 5 ge- Kaufen Sie im Reformhaus! Schon um Eden allein ehr lohnt sich der Weg zum Reformhaus! Das Reformhaus ist für jeden da, der naturnah leben will. 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Mai 1960/ Nr. 116 Familienanseigen Statt Karten Nach schwerem, mi t großer Geduld ertragenem Leiden, ist mein lieber Mann, Vater, Schwieger- vater, mein guter Opa, Sohn, Bruder. Schwager, Neffe, Cousin und Onkel, Herr Jakob Trapp wohlversehen mit den Tröstungen der hl. Kirche, im Alter von 56 Jahren Mannheim, den 1 Erlenstraße 32 für immer von uns gegangen. 8. Mai 1960 In tiefer Trauer: Maria Trapp geb. Kuhn Hanns Rehm und Frau Marianne geb. Trapp und Enkelkind Elke Barbara Trapp geb. Gölz und Anverwandte Beerdigung: Freitag, den 20. Mai 1960, 11.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Unsere geliebte, stets treubesorgte Mutter, Schwie- germutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Rosa Seitz Seckenheimer Straße 33 friedhof Mannheim. verschied rankheit geb. Schock hat uns im 79. Lebensjahr für immer verlassen. Mannheim, den 18. Mai 1960 Beerdigung: Freitag, den 20. Mai 1960, um 11 Uhr, Haupt- Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß In tlefer Trauer: Hermann Zundel und Frau Rosa geb. Seitz Fritz Kembter und Frau Erna geb. Seitz und alle Angehörigen am Dienstag nach kurzer plötzlich und unerwartet meine liebe Frau Irmgurd Heinzelmunn Pfalzgrafenstrage 34 friedhof Ludwigshafen. Ferdi Ludwigshafen a. Rh., 17. Mai 1960 Beerdigung: Freitag, den 20. Mai 1960, 14 Uhr, im Haupt- Wieder erfüllen wir die traurige Pflicht, den plötzlichen Tod unseres Betriebs angehörigen, Herrn geb. Müller In tlefer Eau; Manfred Heinzelmann und Tochter Karin Familie Fans Heinzelmann Familie Franz Müller nand Kilb bekanntgeben zu müssen. Mit Herrn Kilb, den der Tod während der Arbeit über- raschte, verloren wir innerhalb weniger Wochen den dritten unserer ältesten, bewährten Mitarbeiter. Wir werden auch ihm ein ehrendes Andenken be- Wahren. Mannheim, den 19. Mai 1960 Betriebsleitung, Betriebsrat und Belegschaft der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen Zy eigniederlassung Mannheim Franz Rösicke geb. 3. 9. 91 gest. 16. 5. 60 Er war ein aufrichtiger, guter Mensch. Jetzt sind seine lieben Augen geschlossen für immer. Auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen haben wir die Bestattungsfeier im engsten Familienkreis ge- halten. Für die vielen Beweise, herzlicher Anteilnahme durch Wort und Schrift sowie für die Kranz- und Blumen- Anna Rösicke geb. Peters Dr. W. Mühlbach und Frau Trudl geb. Rösicke Hans Rösicke und Frau Traudel geb. Wurster Rainer, Martin, Birgit, Bernd spenden und allen, die meinen Mann, Herrn Anton Beck auf seinem letzten Gan g begleiteten, sage ich auf diesem Wege herzlichen Dank. Besonderen Dank He rrn Stadtpfarrer Schmutz, der Betriebsleitung, dem Betriebsrat und der Belegschaft der Gesellschaft für Markt- und Kühlhallen sowie dem Kraftfahrerverein Mannheim. Mannheim, den 18 Luisenring 21 Mai 1960 Frau Maria Beck und Kinder Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 18. Mai Mutter, Oma und Uroma, Frau Karoline Becker geb. Wild 1960 meine liebe im gesegneten Alter von nahezu 93 Jahren. Mannheim den 19. Mai 1960 Seckenheimer Straße 112, früher Lindenhofstraße 102 Gaststätte„Bürgerhof“ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Bittrolff geb. Becker Beerdigung: Freitag, den 20. Mai 1960, 13 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. DANK SAGUNG Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Heim- gange unseres lieben Entschlafenen Direktor i. R. Hermann Pfeifer durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank aus. Mannheim, im Mai 1960 Im Namen aller Angehörigen: Frau Luise Pfeifer Wwe., geb. Henninger Für die wohltuenden Beweise tiefen Mitgefühls sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Ent- schlafenen, Herrn Christian Brunst danke ſch allen Teilnehmenden von Herzen. Besonderen Dank Herrn Pfarrer John für seine tröstenden Worte und Herrn Chefarzt Dr. Becker vom Städt. Krankenhaus. Für die herzliche Anteilnahme beim Heimgang unserer lie- ben Entschlafenen Lisette Koch sagen wir allen unseren in- nigsten Dank. Mhm.-Seckenheim, den 18. Mai 1960 Besonderen Dank der Dliako- nissin Paula, sowie Herrn Dr. Gottwald für die langjährige liebevolle Betreuung u. Herrn Pfarrer Simon für seine trost- reichen Worte. Im Namen der Trauernden: Frau Helene Brunst Mannheim, den 18. Mai 1960 Pumpwerkstraße 43 Bestattungen in Mannheim Die Hinterbliebenen Donnerstag, 19. Mai 1960 Hauptfriedhof Zelt Kolb, Rosa, Zellerstraße 32 5% 1 9.00 Geörg, Stephanie, Pflügersgrundstraße 6, 9.30 Kolb, Wilhelm, Zellerstraße 52 8 3 1 2 10.00 kKammermayer, Alois, Tullastrase is„„ 10.30 TOD E 8 Fran Hans d 00 Lay, Heinrich, Seckenheimer Straße 12,;„ 1 11.30 A N 2 E 1 0 E N Kuch, Therese, Luzenbergstraße 78 2* 13.00 Stahl, Wilhelm, Dalbergstraße 2„ 3 1 13.30 tür dle K re matorlum Hambrecht, Friedrich, Edingen, vorh. Mannheim. 14.30 Montag 8 Ausgabe Sons, Franziska, J 7, 14. 15.00 Enger, Anna, Untere Rledstrage 30 0 des „Mannheimer Morgen“ Friedhof Käfertal nehmen wir am Zeller, Adolf, Märker querschlag 34.„ 13.00 1 schrempt, Johann, Enzianstrage 41„„ Sonntag bis 18.00 Uhr entgegen. Friedhof Feudenheim Kilb, Karl Ferdinand, Neckarstraße 17 1 1 14.30 Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebäude des Verlags (zwischen R I und R 2) Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr van Doorne's Aulomobillabrik HOLLAND Lx. 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Es liegt eine ge- wisse Tragik in der Situation insofern, als Lernen Sie Fremdsprachen schnell und möhelos gof Schallplatten. Kompletter 7 mit 2 langspiel- platten nur DM 9.30 In allen Sprachen erhältlich bei: 2. 0 2 A Mannheims großes Speziulhaus 0 7, 5, Planken, Tel. 268 44/45 sich gleichzeitig mit der augenblicklichen Arbeitsmarktlage die Erkenntnis durchsetzt, daß beachtliche Leistungsreserven, die im menschlichen Bereich unserer Betriebe zu finden sind, brach liegen. Die Aktivierung dieser Reserven setzt allerdings eine Reihe sorgfältig geplanter Maßnahmen voraus. Allein das viel zitierte„Betriebsklima“ macht es nicht. Man wird einen Schritt weiter gehen müssen. Ein gutes Informa- tions- und Ausbildungswesen— besonders von Führungskräften ist immer die Grundbedingung, die Suche nach„Nach- Wuchs aus eigenen Reihen“ aber oft die Lösung. Und hier taucht zwangsläufig die Frage auf:„Wie erkennt man den pas- senden Mitarbeiter?“ Eine Antwort auf diese Frage will ein Elntages-Seminar geben, das das Rationali- slerungs-Kuratorium der Wirtschaft(Lan- desgruppen Baden- Württemberg und Rhein- land-Pfalz) am Freitag in Mannheim im Ruderclub-Restaurant veranstaltet. Referent ist Professor Dr. Lückert von der Universi- tät München, der durch praktische Vor- führungen und Versuche die Brücke von der Theorie zur Praxis schlägt. 0 N 3 e Seminar mit zeitnahem Thema: Kleine Chronik der großen Stadt Tagungen, Tagungen, Tagungen ordnung des Mannheimer Reitervereins 1„ e in flankiert, der mit ihm seinen langjährigen i 5 Vorsitzenden und Ehrenpräsidenten verlor. Mannheims Hotels werden übervoll sein Ein Berg von Trauerkränzen zeugte von der während der nächsten vier Wochen. Tagun- Bedeutung und Beliebtheit, die der Ver- gen, Jubiläumsfeiern, eine Filmwoche und storbene als Wirtschaftsführer und als pas- zwei Ruderregatten bringen Gäste in die sionierter Pferdesportler besaß. In seiner Stadt. Die Sänger der kommunalen Ver- Ansprache beim Trauergottesdienst in der kehrs- und Versorgungsbetriebe treffen sich Kapelle des Hauptfriedhofes nannte Pfarrer zur Delegiertentagung am 21. und 22. Mai. Karle Kurt Bender einen Menschen, der Auch die Vertreter der Industrie- und Han- nicht nur in seinem Leben erfolgreich ge- delskammern Baden- Württembergs werden wesen sei, sondern den er auch als from- am 23. und 24. Mai auf einer Tagung über men Christen kennengelernt habe. Der Ver- aktuelle Probleme diskutieren. storbene werde in seinen Taten weiter- Vom 23. bis 28. Mai rauchen wieder die leben. Am offenen Grab richteten anschlie- Projektoren im„Alster“. Kultur- und Do- ßend die Vertreter von Betriebsrat, Auf- kumentarfilmer zeigen zum neunten Male sichtsrat und Belegschaft der Bender- Werke ihre zelluloidenen Produkte. Zwei Tage Frankenthal sowie Vertreter der Firma lang, am 24. und 25. Mai, unterhalten sich Suberit-Fabrik Ad Rheinau und der Ver- Ingenieure der VDI- VDF Fachgruppe für einigten Kronenkorkwerke AG. denen Kurt Regelungstechnik über die Halbleiter-Bau- Bender als Generaldirektor. Geschäftsküh- elemente in der Meßtecknik. 5 rer, Aufsichtsratsvorsitzender und Vor- Seit 60 Jahren schnauferln die„Vehikel“ standsmitglied angehört hatte, einen letz- des Schnauferl-Clubs. Die Anhänger feiern ten Gruß an den Verstorbenen, Sie alle den Geburtstag vom 26. bis 28. Mal in bezeichneten Bender als eispisihafte Per- Mannheim. Vom 26. bis 30. Mai ist Bundes- sönlichkeit, die nicht nur völlig in ihrer Ar- tagung der Bundesfachgruppe„Elektro- beit aufgegangen sei, sondern allen mit f 1 ihrem umfassenden Können. ihrer Men- maschinenbau im Innungsverband der deut- 1 ö 5 515 5 1 fi schen Elektrohandwerker“ in unserer Stadt. schenkenntnis, Güte und ihrem Finfüh . 8„ lungsvermögen ein vorzüglicher Ratgeber, Ende dieses Monats, vom 31. Mai bis 2. Juni. ein ee Freund 1 sel. Für den kommen die Konditoren zum Verbandstag Rfannheimer Reiterverein sprach Pr. Him- ihres Handwerks. melsbach, der in dem verstorbenen Grün- Auch der Sport feiert ein großes Fest: dungsmitglied seines Vereins einen vorbild- zum 73. Male treffen sich Skuller und Ru- lichen Sportkameraden und Idealisten be- derer zur Regatta im Mühlauhafen, am 11. trauerte. Eine Bläsergruppe umrahmte die und 12. Juni. Am 19. Juni folgen dann die Trauerfeier und Waldhörner bliesen dem Jungruderer, die Frauen und die alten Her- Toten einen letzten Gruß. Ii. ren. Auch sie werden an den Ruderriemen bei einer Regatta ihre Kräfte messen. No. 5 Lastzug rammte Brücke Kurt Bender beigesetzt Z wel Mannheimer getötet Ein Leben voller deals Zwel Mannheimer wurden in den frühen Eine nahezu hundertköpfige Trauer- Morgenstunden des Mittwoch auf der Auto- gemeinde geleitete am Mittwochvormittag bahn Frankfurt— Mannheim in der Gemar- Generaldirektor Kurt Bender zu seiner letz-— kung Lampertheim(Kreis Bergstraße) ge- ten Ruhestätte auf dem Mannheimer tötet. Der 24 jährige Herbert Namnick, wohn- Hauptfriedhof. Der Sarg mit der sterblichen haft in der Meeräckerstraße 24a, und der Hülle des kurz nach Vollendung seines 75. 42jährige Karl Straulini aus Sandhofen, Lebensjahres verstorbenen, weithin bekann- Karlstraße 19, waren mit einem Lastzug ten Industriellen war von einer Ehrenab- ihres Arbeitgebers auf der Rückreise von einer längeren Fahrt. Namnick steuerte den leeren Lastzug mit Anhänger, der in der Lampertheimer Gemarkung nach rechts von „Der junge Mensch in Jugendsozialwerk des Landes Das Jugendsozialwerk Baden-Württem- berg veranstaltet am Wochenende ein großes Seminar-Forum in Mannheim im Rosen- garten. Es ist das erste Forum, das die im Lande bestehenden Seminarkreise Eglingen, Heidelberg, Ludwigsburg, Mannheim, Pforz- heim, Reutlingen und Stuttgart vereint. Der Eröffnung durch Oberbürgermeister A. D. Dr. Krauss, Frankenthal, folgt eine Be- grüßung durch Stadtdirektor A. Schell. Dann Wird S. Geue, der Beauftragte für Bildungs- arbeit in das Seminarforum einführen. Das Grundthema lautet:„Der junge Mensch in der Welt der Technik“, worüber Prof. Pr. Hertlein, Eßlingen, sprechen wird. Am Sams- tagabend ist ein Gesellschaftsabend mit Dar- bietungen aus dem Kreis der Seminarteil- nehmer im Rosengarten vorgesehen. Am Sonntagvormittag diskutieren dann drei Ar- beitsgruppen verschiedene interessante The- men(„ Berufsfragen im Zeichen technischer Umwälzung“,„Konsumwelt und Freizeit“ und„Lebensstandard und Lebensinhalt“). Nach dem gemeinsamen Mittagessen berich- ten die Arbeitsgruppen am Nachmittag im Plenum. Dort wird auch Oberbürgermeister Dr. Reschke ein Wort an die jungen Men- schen richten. Das Wochenendseminar schließt mit einer gemeinsamen Kaffeetafel. Welche Arbeit leistet das Jugend- Sozialwerk heute in Baden- Württemberg? Hierüber wurde an dieser Stelle schon mehr- tach berichtet, vor allem wurde auf den außerordentlichen Wert der Arbeit, die unter dem Motto„Bildung— Lebenshilfe— Frei- zeit“ steht, verwiesen. Jeweils an vier bis sechs Wochenenden, die auf einen Zeitraum von sechs bis acht Monaten verteilt sind, bringt zum Beispiel das Jugendsozialwerk Mannheim 30 bis 40 junge Menschen in schöne Orte der näheren Umgebung(Oden- wald und Pfalz). Die Themenkreise sind dem Leben und der Praxis entnommen. Wohl 2e% der Fahrbahn abkam, auf die Standspur ge- der Welt der Techni riet und gegen einen Brückenpfeiler raste. Der Anprall war so furchtbar, daß Namnick und Straulini sofort getötet und der Lastzug in einen wirren Trümmerhaufen verwandelt wurden. Der entstandene Sachschaden wird ausschließlich, denn das Jugendsozialwerk von der Darmstädter Autobahnpolizei mit Will keine Volkshochschule ersetzen. Es geht 30 000 Mark beziffert. Uber die Unfallursache auch um das Gespräch untereinander und um herrscht bisher noch Unklarheit. Nahe- sinnvolle Freizeitgestaltung. Fördern der liegend ist die Vermutung, daß der Fahrer Persönlichkeitsentwicklung und des Persön- übermüdet war. Diese Vermutung wird sich lichkeitsbewußtseins könnte man das Ziel aber erst nach Auswertung des Fahrtschrei- nennen, das angestrebt wird. Eine Arbeit, die bers bestätigen lassen, der der Hersteller- von gemeinsamem Spiel und Spaziergängen firma eingesandt werden muß. ergänzt wird. Während Gesetze und Refor- Mit diesem tragischen Unfall erhöht sich men zwangsläufig den Weg von oben nach die Zahl der seit dem 1. Januar auf dem unten gehen müssen, sucht das Sozialwerk Autobahn-Teilabschnitt zwischen Lorsch und im Umgang mit der Jugend einen Weg von Viernheim bei Unfällen ums Leben gekom- unten nach obenan. 1 menen Personen auf ach hg Mit Stolz verweist Siegfried Döhn, der FFF—— Landesgeschäftsfünrer des Jugendsozial- 5 werks in Baden- Württemberg, darauf, daß bis März 1960 in den Seminarkreisen Eßlingen, Heidelberg, Ludwigsburg, Mannheim, Pforz- heim, Reutlingen und Stuttgart 87 solcher bis im Mannheimer Rosengarten werden Bildungsziele angestrebt, aber nicht Wohin gehen wir? Donnerstag, 19. Ma! Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 22.30 Uhr:„Der fliegende Holländer“ Jugendfahrt nach Straßburg und Freizeiten im Süden Junge Mannheimer können am Wochen- ende an einer deutsch- französischen Jugend- begegnung teilnehmen. Am Samstag, 9 Uhr, früh, fahren die Busse von E 4 ab. Die Teil- nehmer werden gegen 12 Uhr in Straßburg eintreffen. Vorgesehen ist eine Besichtigung des Straßburger Münsters, ansonsten ist der Nachmittag frei. Am Sonntag geht dann die Fahrt zum Odilienberg Vogesen). Hier tref- fen die Mannheimer französische Jugendliche aus Mulhouse. In den frühen Abendstunden fahren die Mannheimer Teilnehmer über Landau und Speyer wieder zurück. Ankunft in Mannheim gegen 22 Uhr. Die Fahrtkosten betragen 25 Mark. Im Preis inbegriffen sind Fahrt, Abendessen, Frühstück, Mittagessen, Versicherung und Uebernachtung in der Ju- gendherberge.— Für zwei Freizeiten des Stadtjugendringes in Caprino(29. Mai bis 12. Juni) und Pietra Ligure(28. Mai bis 10. Juni) sind noch einige Plätze frei. Die Ko- sten betragen 160 bzw. 205 Mark. Anmeldun- gen für alle Fahrten nimmt der Stadtjugend- ring in E 4, Telefon 293-2339, entgegen. o- Brasilien-Flugreise für Architekten Die„Gesellschaft für Akademische Stu- dienreisen e.V.“, Sitz Heidelberg, bereitet zusammen mit dem Bund Deutscher Archi- tekten(BDA) eine Flugreise nach Brasilien vor. Reiseleiter ist Professor Hoeltje von der Technischen Hochschule Hannover. Den Reiseteilnehmern ist ausgiebig Gelegenheit geboten, den modernen brasilianischen Städtebau und die brasilianische Architektur zu studieren. Das ausgearbeitete Programm liegt mittlerweile vor. Die Reise beginnt am 1. Oktober(ab Zürich). Sie dauert 18 Tage. Geplant sind Besichtigungen moderner Stadtteile in Rio de Janeiro, Stadtrundfahr- ten in Sao Paolo und eine Besichtigung der neuen Hauptstadt Brasilia. Auf dem Hin- und Rückflug werden außerdem in Afrika einmal Conacry, die Hauptstadt Guineas, und Dakar besichtigt. Reiseleiter Professor Hoeltje war übrigens jahrelang in Brasi- lien tätig. Die Reise kostet„nur“ 3980 DM. Sie wird mit allem erdenklichen Komfort arrangiert. 0 Terminkalender VdK— Ortsgruppe Innenstadt: 19. Mai, 20 Uhr,„Wittelsbacher Hof“, Mitgliederver- sammlung. Verband der Ruhestandsbeamten und Be- amtenwitwen im Beamtenbund Baden-Würt- temberg, Kreisverband Mannheim: 19. Mai, 15 bis 17 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, Sprechstunde. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 19. Mai, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeits- gemeinschaftsraum, Vorbereitung für den Unterricht Dr. K. Brauch); 17 bis 19 Uhr, Studio,„Film, Bild, Ton“— Sicht- und Test- veranstaltung(Prof. Böhmann, Konrektor a. D. Schlick). CVJM: Der für 19. Mai. 20 Uhr, vorge- sehene Vortrag über„sinn und Unsinn des Tests“ fällt aus;— 20 Uhr, K 2, 10, Klub be- rufstätiger Mädchen; 18 Uhr Englisch-Kurs für Fortgeschrittene, schen Arbeitsgemeinschaft. vDI/aHT: 19. Mai, 19 Uhr. Gewerbeschule 1, Die echte biologische Mundhygiene. C 6, Saal 39, Lichtbildervortrag von Fritz We- ber,„Probleme der selbständigen Regelung in stunden ihres Mannes verflucht und sehn- Filmspiegel Ton konserven und Humor: Alhambra:„Schlagerparade 1960“ Das Rezept dieses schwarz-weißen Schlagerrührwerkes ist mehr als einfach: Ein Gag, ein Lied. Bei derlei Musik- Werk- chen kann die Handlung gar nicht ausein- anderfallen, denn sie fehlt. Dafür rollt der Rock der Damen beim Gesang hicksender Herren. Und alles, alles ist rhythmisch, so- gar die Füße des biedersten Parkettstuhl- gängers zucken in jeweils vier Vierteln. Für alle Schlagerfans wird was geboten. Es wird geschnulzt(in Grenzen), gejchlt und in Dixieland„gemacht“. Bill Ramsey verkauft seine irren Texte, Ted Herold der einsame Junge singt vom Mond, Many Mann eine blonde Frau, schwärmt rauchig gestimmt von„so einem Mann“ und an Rex Gildo soll man„in der Ferne denken“. Renate Ewert versucht auch zu singen. Das junge Mädchen schwärmt von einem„Lady Killer“. Hazy Osterwald„zieht seine musikalische Schau ab“ und auch Max Gregers Mannen stoßen munter ins Blech. Alles in allem bietet dieser Schlagerfilm — die Tonkonserven von fünf Fabriken wurden gemischt— dem Liebhaber einen Abend lang anspruchslose Unterhaltung. No. — 7.. Ueberstunden bei der Mordicommission: Palast:„Polizistenhasser“ Ein„knallharter Reißer“ aus dem Verleih der„United Artist“, angefüllt mit brutalen Szenen, widerwärtigen Ganoven-Visagen und dem aufpolierten Klischee einer fieber- haft arbeitenden Mordkommission. Dazwi- schen die ganz auf Sex zurechtgesetzte Poli- zistenfrau, die am offenen Fenster die Ueber- süchtig schwüle Nachtluft ins schweiß⸗ nasse Dekolleté fächelt. In dem vertrauten Flimmerwandmilieu fällt lediglich die Rolle Ellen Parkers auf; sie spielt eindrucksvoll eine taubstumme Polizistenbraut. Die übri- gen Darsteller mit und ohne amtlichen Waf- fenschein schießen aus der Hüfte, verachten Bler und Whisky nicht und vermeiden alles, was nicht jedem billigen Schmöker über Kriminale und Kriminelle zu entnehmen ist. Entsprechend führte William Berke Regie, vom ersten Mord bis zum rausgeprügelten Geständnis. Sto E 2, 1, Vortrag„Christus im Lichte des Islam und der Bahs'i-Religion“. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 19. Mai, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 3, gemeinsame Sprechstunde. Pommersche Landsmannschaft: Bochum- Fahrer zum Deutschlandtreffen der Pommern LZZIiIZ TIE EETI ZT Ei 12 2 Uhr für Anfänger. Deutscher Naturkundeverein: 19. Maf, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Photographi- Surc oa, gegen Zahnfleischbluten, vorbeugend gegen Karies und Parudentose. Wochenendseminare in Zyklenform stattge- funden haben. Rund 3000 junge Menschen nahmen an ihnen teil. Weiteren 13 000 jun- gen Menschen gibt das Jugendsozialwerk zur Zeit mit all seinen Einrichtungen(ständige Heime usw.) Lebenshilfe im weitesten Sinne. Döhn schreibt: Das Jugendsozialwerk hofft mit seinen Bemühungen auf diesem neuen Arbeitsfeld einen notwendigen Dienst für die Jugend von heute und damit für die Gesell- schaft von morgen zu leisten. Nun, das Werk hat bereits bewiesen, daß es auf dem rechten Wege ist. Aus bescheide- nen Anfängen bei der Hilfestellung für die heimatlose Nachkriegsjugend wurde das Jugendsozialwerk in immer stärkerem Um- fang auch mit Lösung der Problematik der Flüchtlingsjugend beauftragt. Auf diesem Gebiet wurde Vorbildliches geleistet. Nun hat man sich neue, noch weitergehende Ziele (Miete D, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Das Käthchen von Heilbronn“ (ür die Theatergemeinde Nr. 4241 bis 4770); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die Ziegen- insel“. Konzerte: Mozartsaal 20.00 Uhr: Konzert mit Werken von Darius Milhaud(Vereinigung „Zeitgenössisches Geistesleben“— Deutsch- Französische Gesellschaft). Filme: Planken Großes Haus:„Herrin der Welt“ II. Teil; Kleines Haus:„Hiroshima mon amour“; Alster:„Eines Tages öffnet sich die Tür“; Schauburg:„Sinuhe der Aegypter“; Scala:„Tiefland“; Capitol:„Johnny Guitar, gehaßt, gejagt, gefürchtet“: Alhambra:„Schla- gerparade 1960“; Universum:„Kein Mann zum Heiraten“; Kamera:„Mein Leben für die Liebe“; Kurbel:„Zorro greift ein“; Palast: „Polizistenhasser“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Abenteuer in der Südsee“: Abendstudio im City:„Professor Hannibal“. der Heizungstechnik“;— ALT: 19 Uhr, E 2, 1, Lichtbildervortrag von Dr. Zetzmann,„Gegen- wartsfragen der Flugsicherung“. Abendakademie: 19. Mai. E 2, 1, 20 Uhr, „Aktuelle politische Fragen“(Dr. Watzinger). 8 Fotofreunde: 19. Mai Ausstellung der Foto- erhalten am Freitag, 20. Mal in der Sprech- gruppe der Bundesbahn in B 1, 1, von 10 bis stunde in U 4, 5, von 17 bis 18 Uhr, die Karten. 19 Uhr. Liebenzeller Mission: 19. Mai. 20 Uhr, Kirch- Club„Graf Folke Bernadotte“: weihplatz Schönau,„Der Mensch ohne Ge- 20 Uhr, D 4, 15, Singen und Spiele. heimnis“; Spr.: Evangelist Löb, Heilbronn. Arbeitskreis„Film und Jugend“: 19. Mai, Wertheimer: Donnerstag. 19. Mai, 20 Uhr, 18 Uhr im Rex, 19.45 Uhr im Regina, 20.30 Uhr„Morgenröte“, 8 6, 26(am Ring), Zusammen- im Alster,„Der rote Staub“. kunft. „Geschlechtsreife— Geschlechtserziehung“. Wir gratulieren! Klara Abend. Mannheim- Ausspracheabend mit Siegfried Albrecht am Käfertal, Rüdesheimer Straße 1. wird 65 Jahre 19. Mai, 20 Uhr, Luther-Saal. Hilda-Schule; alt. Pauline Maas, Mannheim, Kirchenstraße 2a, Veranstalter: Stadtjugendamt Mannheim. begeht den 80. Geburtstag. Goldene Hochzeit EE DTI 19. Mal, Mannheimer Hausfrauenverband: 19. Mai, haben die Eheleute Adolf Hilcher und Auguste 15 Uhr, Eichbaum-Stammhaus. Geburtstags- geb. Bauer(Adresse wurde leider nicht an- Kaffeestunde. gegeben). Friedrich Wagner. Mannheim-Feu- Landesverein Badische Heimat: 19. Mai, denheim, Ilvesheimer Straße 85. kann auf eine 20 Uhr, Kunsthalle, Farblichtbildervortrag von 40jährige Tätigkeit bei Firma Zellstofffabrik Unserer heutigen Ausgabe liegt eine Beilage GLEMAD UR der Firma Kurt Herberts& Co., Wuppertal, bei. gesetzt, von denen gesagt werden darf, daß sie jede Unterstützung, sowohl staatliche wie auch private verdienen.-Kkloth Prof. Dr. H. Schwarzweber, Im sonnigen Wallis und im Schetten der Viertausender“. Bahä'i-Gruppe Mannheim: 20 Mai, 20 Uhr, Mannheim-Waldhof zurückblicken. Wilhelmine Hirner, Weg vollendet das 82. Lebensjahr. Mannheim Sandhofen. Viernheimer e Für Damen: Badeanzüge Für Herren: Bade-Hosen 12,50 19,75 25.— 39.— Bi ir us Wolle oder Lasten, 9.50 14,50 19,80 Bade- Mäntel. 45,.— 49,.— 56. Soeben eingetroffen! einteilig oder Bikini, Auch für die Herren und alles ist da, was und Baden richtig zu Für die Damen schwelgt die Mode wieder einmal in den schönsten Mustern und Ideen- und die Auswahl, egal ob Urlaub und Wochenende, Strandleben on- Das Haus mit der grogen Sporkahteilong. Mannheim ist riesengroß! gibt's viel Neues, man anzieht, um genießen! AUS DEN BUNDESLINHDERN Donnerstag, 19. Mai 1960/ Nr. 116 Kunstfreunde unter elektrischer Bewachung Hamburg will den Gemäldedieben das Handwerk legen Hamburg. Die Abteilung mik der Hamburger Fernmel tern fehlt bisher jede Spur. Sie waren mit den unter ihren Mänteln verborgenen Kunst- Werken am hellen Tag im Passantenstrom der Innenstadt untergetaucht. Diese Vorfälle zeigten, daß die Schätze der Hamburger Kunsthalle nicht ausreichend gesichert sind. Den neun Wärtern der Kunsthalle, überwiegend hochbetagte Rent- ner, War es nicht möglich, sämtliche Räume der Kunsthalle, die sich auf zwei Stockwerke Verteilen, lückenlos zu kontrollieren. Die Täter konnten sich den Umstand zunutze machen, daß die automatische Sicherheits- anlage nur nachts in Betrieb genommen wird. Während der regulären Oeffnungszei- ten hatte sich die Direktion der Kunsthalle ausschließlich auf die Wachsamkeit der Auf- seher verlassen müssen. Die jetzt mit einem Kostenaufwand von rund 100 000 Mark vorbereitete neue Sicher- heitsanlage soll diesem Uebel abhelfen. Es ist beabsichtigt, kleinere Bilder auf Eisen- schienen zu stellen, die verhindern, daß die Gemälde umgedreht und von hinten aus ihrem Rahmen gelöst werden können. Fer- ner wird erwogen, durch ein kompliziertes elektrisches Warnsystem schon dann einen „stillen Polizeialarm“ auszulösen, wenn Ge- mälde oder Altäre von Kunsthallen-Be- Baubeb zur Zeit an dem Entwurf ei E Systems, das künftige Diebstähle wertvol- ler Kunstschätze aus der Staatlichen Ge- mäldegalerie alter und neuer Meister, aus den Sammlungen von Originalskulpturen, antiken Münzen, Gipsabgüssen und Kup- Terstichen unmöglich machen soll. Anlaß dazt Sind der Diebstahl des Wouwerman-Ger des„Reiter in der Düne“ und der Raub des rechten Flügels des von dem Hamburger Meister Bertram im 15. Jahrhundert ge- schaffenen„Harvestehuder Altars“. Beide Kunstwerke haben einen Schätzwert von zusammen rund 160 000 Mark. Von den Tä- — Hauptversammlung der Max-Planck- Gesellschaft Bremen. Die Hauptversammlung der Max- Planck- Gesellschaft zur Förderung der Wis- senschaften begann am Mittwochvormittag in Bremen. Damit erreicht das Treffen der Führenden deutschen Wissenschaftler einen ersten Höhepunkt, nachdem an den beide Tagen zuvor die geisteswissenschaftliche Sektion, der Arbeitskreis Kernphysik der deutschen Atomkommission, der wissen- schaftliche Rat, der Verwaltungsrat und der Senat getagt hatten. Der zur Sematssitzung am Mittwoch erwartete Regierende Bürger- meister von Berlin, Willy Brandt, hat in letzter Minute abgesagt. Hoffnung für die Rizzi-Gläubiger Bremerhaven. Die mehr oder weniger un- freiwilligen Besitzer des großen Ozeanliners „Arosa Sun“, nämlich die Gläubiger des ge- scheiterten Schweizer Reeders Nicolo Rizzi, schöpfen wieder Hoffnung: der italienische Reeder Grimaldi aus Genua hat das seit 1958 in Bremen festliegende Schiff persönlich be- sichtigt und durch Fachleute gründlich über- prüfen lassen. Grimaldi hat sich noch nicht Weiter geäußert. Der Bremerhavener Bevoll- mächtigte des deutsch- schweizerischen Be- Sitzerkonsortiums teilte jedoch mit, der Ita- liener habe schon einen Vorvertrag abge- schlossen. Es heißt, Grimaldi wolle das Schiff vor einem endgültigen Kaufabschluß erst einmal sechs Monate lang zur Probe auf Ver- gnügungsreisen zwischen Amerika und Italien schicken und während der Olympi- schen Spiele als schwimmendes 2 000-Betten- Hotel benutzen. L. B. Marburg. Zehn Jahre lang wetteiferten im Rathaus von Wolfgruben(Kreis Bieden- kopf) zwei große Spitzbuben miteinander, wer den Gemeindesäckel mehr schädigen konnte: der Bürgermeister und der Gemein- derechner. Rund 35 000 Mark hat jeder von den bei- den der Gemeindekasse vorenthalten und seinem eigenen Geldbeutel zugeführt, wobei jedoch der eine nichts von den Verfehlungen des anderen wußte. Gemeinsam standen die unehrlichen Beamten vor der Großen Straf- kammer des Marburger Landgerichtes, die den 57 jährigen Bürgermeister Ludwig Pitzer wegen fortgesetzter Untreue, schwerer Amtsunterschlagung, Betrugs und Urkun- denfälschung für ein Jahr und neun Monate Permanenter Wahlkampf Bamberg. In der Gemeinde Unterbrunn (Kreis Ebern/ Unterfranken) herrscht perma- nenter Wahlkampf. Seit den bayerischen Ge- meindewahlen am 27. März bemühen sich die Bürger des Dorfes, einen Bürgermeister zu Wählen. Jeder Anlauf ist bisher mißhlungen. Die erste Wahl endete im toten Rennen. Dar- aufhin wurde eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten angesetzt, jedoch kurz vor dem Termin wieder abgesagt, weil einer von ihnen in letzter Sekunde zurückgetreten War. Also wurde neu gewählt. Das Ergebnis: Säckingen. Die geistliche Herrschaft des frühmittelalterlichen Klosterstaates, der Adel der ritterlich-höfischen Zeit und die bürgerlich-kleinstädtische Kultur haben Säckingen geformt. Die einstige Inselsied- lung tritt durch den breiten Graben des früheren rechten Rheinarmes noch deutlicher in Erscheinung, die jüngeren Stadtteile aus dem 19. und 20. Jahrhundert dehnen sich aufgelockert an den Hängen. Ueber die Dächer der Altstadt ragen die beiden Kup- 47 zu 47. Nach dem bayerischen Wahlgesetz peltürme des Fridolinmünsters erzwang das eine neuer e Stichwahl. Am Gotik und Baroc Dienstag gab jedoch einer der beiden Kandi- romanischen Einflusses in der Fassade des daten wiederum das Rennen auf, womit er- Baues gelöst Zu seiner 600-Jahresfeier am Himmel fahrtstag 1960 wird der Münsterchor die Selten aufgeführte Parodiemesse, die„Missa Lauda Sion“ von Palestrine singen und der Bischof von Freiburg das Hochamt zelebrie- ren. Diese älteste uad schönste Kirche am badischen Oberrhein hat der Patron der lemannen, der Heilige Fridolin, gegründet. Von jener ersten Anlage ist freilich nichts mehr vorhanden, da der Heilige wohl nur ein hölzernes Kirchlein errichtet hatte, das später durch einen größeren Bau ersetzt worden ist, der den ersten Hunneneinfall 917 wunderbarerweise überstand und als dessen Rest die heutige Krypta gilt. Die Breite des unterirdischen Querganges, der die„Fridolinsgruft“ halbiert, läßt auf neut eine Neuwahl fällig ist. Man glaubt in Unterbrunn, daß nur durch ein Wunder ein anderes Ergebnis als 47 zu 47 herauskommt. Die Fronten scheinen hier festgefahren. Wertvoller Schmuck geraubt Köln. Schmuckstücke im Werte von 80 000 Mark haben unbekannte Täter bei einem Einbruch in eine Kölner Schmuck- Warengroßhandlung erbeutet. Für die Wie- derbeschaffung der Schmuckstücke— darun- ter goldene Damen- und Herrenuhren, Bril- lantringe, Ringe mit Halbedelsteinen, Gold- stücke mit Fassung sowie goldene Armbän- der und Halsketten— hat der Inhaber der Großhandlung eine Belohnung von 5000 Mark ausgesetzt. suchern berührt und bewegt werden. Auf Sirenen-Alarm soll verzichtet werden, um en Täter in Sicherheit zu wiegen und eine VUeberführung auf frischer Tat zu ermög- lichen. Außerdem ist geplant, die Besucher der Kunsthalle durch elektrische Spannungs- felder unmerklich zu überwachen: Sobald ein Besucher bestimmte Sperrzonen über- schreitet, wird Alarm vollautomatisch ausge- löst. Um bis zur Installation der neuen Si- cherheitssysteme keinerlei Risiko mehr ein- zugehen, hat Professor Dr. Alfred Hentzen, der Direktor der Kunsthalle, angeordnet, daß vorübergehend jeweils entweder die Ausstellung„Alte Meister“ oder die Abtei- zung„Neue Meister“ geschlossen bleiben. Ueberdies soll die Wachmannschaft der Kunsthalle in Kürze auf 20 Wärter ver- stärkt werden. Gerd Kistenmacher 1089 Volkshochschulen Ulm. In der Bundesrepublik gibt es zur Zeit 1089 Volkshochschulen mit fast 4000 Außenstellen. An Kursen und Arbeits- Semeinschaften nehmen rumd 1,7 Millionen Hörer, davon etwa die Hälfte unter 25 Jah- ren, an Einzel veranstaltungen 4,7 Millionen Hörer teil. Die Landeszuschüsse betrugen 1959 nicht ganz zehn Millionen Mark. Von 24 550 Gemeinden im Bundesgebiet haben 9210 Büchereien mit 15,5 Millionen Bänden, rund 40 Prozent davon sind Jugendbüche- reien. Wetteifernde Spitzbuben im Rathaus Bürgermeister und Gemeinderechner wegen Betrugs verurteilt ins Gefängnis schickte. Wegen der gleichen Delikte erhielt der 38jährige Gemeinderech- ner Heinrich Kohlberger anderthalb Jahre Gefängnis. Obwohl Pitzer und Kohlberger getrennt „arbeiteten“, wandten sie doch die gleichen Methoden an: sie veränderten Rechnungen an die Gemeindekasse und steckten die Mehrbeträge in die eigen Tasche. Der Bür- germeister nahm darüberhinaus noch meh- rere tausend Mark an Jagdpachtgeldern ein, ohne sie an die Gemeindekasse abzuführen. Die Unterschlagungen von Kohlberger und Spitzer kamen im September vergange- nen Jahres ans Licht. Die beiden müssen jetzt— von der Gefängnisstrafe abgesehen — noch je 500 Mark Geldstrafe zahlen. Hohe Münstertürme und alte ⸗Wehrmauern Zu Säckingen am Rhein: 600- Jahrfeier des Münsters in der historischen Scheffelstadt eine für die karolingische Epoche außer- gewöhnlich große Kirche schließen. 1272 pranmte das Gebäude bis auf seine Grund- mauern nieder, 1360 ließ die Fürstäbtissin Agnes von Brandis es neu errichten, und auf diesen Bau geht das heutige Fridolin- münster in seiner Urform zurück, obwohl es nach der Plünderung der evakuierten Stadt 1678 zerstört wurde. Einen Neubau vernich- tete 1751 wieder ein Brand, der bei der Aus- besserung der Orgel entstand. Erst die letzte regierende Fürstäbtissin, Anna Maria von Hornstein-Göffingen(17551806) vollendete das Münster in seiner heutigen Form, dem Johann Michael Feichtmayr, ein Sproß der berühmten essobrunner Künstlerfamilie, die das Bild der bedeutendsten süddeutschen Rokoko- Kirchen maßgeblich bestimmte, zu- sammen mit dem Konstanzer Maler Franz Joseph Spiegler seine beinahe spielerische Grazie verlieh. Die hohen Münstertürme, alte Wehr- mauern mit dem Gallus- und dem Diebs- turm am Rhein und eine verwitterte holz- überdachte Brücke, die Säckingen mit dem Schweizer Dorf Stein verbindet, bilden vom Strom her gesehen die charakteristische Silhouette der Stadt, die heute 11 200 Ein- wohner, also fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren, zählt. Seit 1950 wurden rund 620 Wohnungen gebaut, allein für 1960 sind 119 weitere geplant. Aber trotz aller städti- Jährlich sieben Millionen Patienten Ausstellungseröffnung als Auftakt zum deutschen Krankenhaustag Stuttgart. Als Auftakt zum Deutschen angeboten werde, zwei Forderungen unter- Krankenhaustag 1960, der in dieser Woche liege: Einmal müsse sie zur Heilung, Besse- in Stuttgart unter Teilnahme von über 2500 rung und Linderung eines Körperlichen Lei- Gästen stattfinden wird, wurde in den Aus- dens beitragen und ferner dem Wohlbefin- stellungshallen auf dem Killesberg am Mitt- den des Kranken dienen und die Arbeit der woch eine große Fachausstellung von der mit im Krankenhaus Tätigen erleichtern und dem Krankenhauswesen verbundenen Indu- verbessern. strie und dem Handel namens der Arbeits- Den Höhepunkt des Deutschen Kranken- gemeinschaft deutsches Krankenhaus unter haustages, mit dem verschiedene Fach- dem Motto Dein Krankenhaus“ festlich er- tagungen verbunden sind, bildet am 20. Mai öfknet. In einer eindrucksvollen Schau zeigen eine Festveranstaltung, auf der Vizekanzler die für die Krankenhäuser tätigen Industrien und Wirtschaftsminister Professor Dr. Ex- und Handelsfirmen der Bundesrepublik und hard über das Thema Das Krankenhaus in des europäischen Auslandes in den weiten der wirtschaftlichen und sozialen Ordnung“ Stuttgarter Ausstellungshallen eine Schau sprechen wird. Außerdem ist beabsichtigt, all dessen, was mit Hilfe der heutigen Tech- eine Proklamation zur Situation des deut- mik an Apparaturen, Mobiliar und Zubehör schen Krankenhauswesens zu erlassen. Aller Art für die 3600 Krankenhäuser der Tz. Bundesrepublik und das interessierte Aus- Vogelnest in der Stoßstange land geliefert werden kann. An der wohl 3 f 5 5 größten Fachausstellung dieser Art nach Zweibrücken. Jett da die Tierchen brü- dem Zusammenbruch des Jahres 1945 betei- ten, kann man sie doch nicht einfach ver- ligten sich über 300 Firmen aus dem In- und treiben“, sagte in diesen Tagen der Kom- Ausland mit einem sehr reichhaltigen, mandeur des in Zweibrücken stationierten sehenswerten Angebot ihrer vielfältigen, dem Transportbataillons der Bundeswehr, Oberst. modernen Krankenhaus dienenden Erzeug- leutnant Meffert, und verfügte damit, daß zwei schwere Fünf-Tonner-Lastwagen des 3 Bataillons, in deren Stoßstangen sich ein Amselpaar und ein Bachstelzenpaar einge- nistet haben, vorläufig nicht verwendet wer- den. Als die beiden Wagen am letzten Wochenende nicht benutzt wurden, hatten sich die beiden Vogelpaare die schützende Höh- lung der Stoßstange für den Bau ihrer Nester ausgesucht und sofort zu brüten begonnen. Trotz des militärischen Betriebes auf dem Fahrzeugabstellplatz des Bataillons lassen sich die Vögel nicht stören, während die Sol- daten nun eifrig darüber wachen, daß den beiden Vogelpärchen nichts geschieht. Die Bedeutung der deutschen Kranken- häuser als Wirtschaftsfaktor ersten Ranges unterstrich bei der Eröffnung der Ausstellung im Namen der Arbeitsgemeinschaft deutsches Krankenhaus Direktor i. R. J. G. Wegel (Karlsruhe). Er machte darauf aufmerksam, daß die Summe, die die Krankenhäuser im Bundesgebiet jährlich für die Versorgung von rund 7 Millionen Patienten in 3600 Kran- kenhäusern mit etwa 600 000 Betten ver- brauchten, sich auf rund 4 Milliarden DM beläuft. Dieser enorme Betrag fließe unmit- telbar durch den Wareneinkauf oder mittel- bar durch Aufträge, Löhne und Gehälter in die Wirtschaft, die damit in den Kranken- häusern einen ihrer größten Auftraggeber sehen könne. Daher forderte Direktor Wegel die ausstellenden Industrien auf, sich mehr als bisher in Zusammenarbeit mit den zu- ständigen Organisationen des Krankenhaus- Wesens darum zu bemühen, ihre Erzeugnisse nicht nur güte- und verbrauchsmäßig zu verbessern, sondern auch zu vereinfachen, zu typisieren und zu normen. Er wies darauf hin, daß jede Ware, die für ein Krankenhaus Fische im Schlamm erstickt Neuwied. Für den Erstickungstod mehre- rer Tausend Fische hat das Landratsamt Neu- Wied jetzt eine Altwieder Firma verantwort- lich gemacht, gegen die es bereits Straf- anzeige erstattet hat. Die Firma hatte, wie vom Landratsamt mitgeteilt wurde, ohne Ge- nehmigung der Wasserschutzpolizeibehörde zu Reparaturzwecken das Wehr eines Stau- sees in Altwied geöffnet. Durch die Flutwelle aus dem Stausee war dann auf einer zwei- einhalbmeter langen Strecke des Wiedbaches eine gewaltige Menge Schlamm aufgewirbelt Worden, in dem die Fische erstickten. Es wird angenommen, daß auch der Fischlaich in diesem Gebiet vernichtet worden ist. Mit dem Auto in den Rhein Weil am Rhein. Ein unfreiwilliges Bad im Rhein nahmen drei Männer aus dem Kreis Lörrach, die in der Nacht zum Mittwoch am elsässischen Ufer bei Hüningen mit ihrem Wagen von der Straße abgekommen waren. Auf dem Wege zur Anlegestelle der Rhein- fähre Weil—Hüningen hatte der Fahrzeug- lenker die Abzweigung verfehlt und war geradeaus zum Stromufer gefahren. Der Wa- gen durchbrach das Ufergeländer und stürzte über eine steile Böschung in den Fluß, der an dieser Stelle über drei Meter tief ist. Zum Glück gelang es den Insassen, sich aus eigener Kraft aus dem Fahrzeug zu befreien und das rettende Ufer zu erreichen. Alle drei kamen mit heiler Haut davon. Der beschädigte Wa⸗ gen wurde geborgen. schen Bemühungen hält der Wohnungsbau mit der ständig wachsenden Einwohnerzahl und den vielen Sommergästen nur mühsam Schritt. 1959 besuchten 1756 Fremde das „Thermalbad Säckingen“, für diese Saison werden mindestens 2000 erwartet. In Kopen. hagen und Antwerpen wurden Gesellschafts- reise abgeschlossen, Ausflüge in den Schwarzwald und die Schweiz sind einge- plant. Die beiden Thermalquellen Säckingens gehören zu den ältesten Bädern Deutsch- lands, die bereits die Römer kannten. Die Chronik berichtet, die Heilkraft des Wassers habe die„Siechen“ angezogen, darauf kann „Sechinga“ als erste überlieferte Namens- angabe ebenso hindeuten wie auch ein Siecher im ältesten Stadtwappen. Die Romantik des weltberühmten Trom- peters von Säckingen wird auch dem mo- dernen Kraftwerk, das jetzt am Rhein ge- baut wird, nicht weichen. Der Stil dieser Stadt ist stark genug, alles das seiner Har- monie unter zuordnen: des Trompeters weh- mütiges„Behüt Dich Gott, es wär so schön gewesen..., die kühne Planung eines Hoch- hauses, die Touristen aus aller Welt, die dörfliche Beschaulichkeit in den verwinkel- ten Gassen um das Münster, die Anmut der Landschaft, die Hans Thoma malte und die Fabrikschornsteine, deren Gerüche wohlge- sinnte Winde von Säckingen fort über den Rhein treiben. Irmgard Trietsch Kommission für Ingenieurausbildung Hamburg. Die Einrichtung einer„deut- schen Kommission für Ingenieurausbildung“ hat der Verein Deutscher Ingenieure(VDI) am Dienstag auf dem Deutschen Ingenieurtag 1960 in Hamburg vorgeschlagen. In dieser Kommission sollen alle Stellen vertreten sein, die einen Beitrag zur Frage der Aus- bildung und Sicherung des technischen Nach- wuchses geben können. Als vordringliche Aufgabe soll die Kommission das Ingenieur- schulwesen und die Techniker-Ausbildung behandeln. Mit der Ausbildung von Diplom- Ingenieuren wird sich die Kommission jedoch zunächst nicht befassen, weil der Wissen- schaftsrat sich diesem Problem gewidmet hat. ie Natur gibt ihr Bestes für das Entstehen neuen Lebens, für Gesundheit und Gedeihen. So liegen schon in den Keimzellen der Pflanzen wunderbare Kräfte der Natur verborgen. Aus mehr als 57.000 Keimen ge- sunder Maiskörner wird eine einzige Flasche Mazola gewonnen gesundes, reines Maiskeimöl. Frisch und ohne chemische Zusätze gelangt dieses hochwertige Maiskeimöl in mre Küche, auf Ihren Tisch! Mazola ist choleste- Tinfrei, reich an ungesättigten Fettsäuren und wegen seiner leichten Verdaulichkeit auch bei Magen- und Darmempfindlich- keit gut bekömmlich. Für die Diät bei Leber- und Gallenleiden ist Mazola im Rahmen ärztlicher Verordnungen vorzüglich geeignet. Nur in der großen Originalflasche für DM 2, 90 immer ein guter Ubri gens. Es stimmt schon: Gesunde Ernährung beginnt mit Mazola! 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Eine solche Heimstatt hat sich die seit Jahren unermüd⸗ lieh aktive„ gge meinschaft für Fer- schung“ in Dü dorf jetzt geschaffen. Ihr „Haus der Wis schaften“, das in der zwei⸗ ten Malwoche seiner immung übergeben Würde, bietet geradezu ideale Voraussetzun- gen für wissenschaftliche Tätigkeiten ver- schiedener Art. Aus einem 1957 ausgeschriebenen Wett- bewerb ging der Düsseldorfer Architekt Professor Hans Schwippert als Sieger hervor. Nach seinen Plänen entstand im Süden der Stadt, im alten„Flera“-Park, doch zentral gelegen, ein nobler langgestreckter Kubus. Mit Geldschrank durchs Fenster Frankfurt, Hinter Gittern versammelte die Frankfurter Polizei dieser Tage eine aus drei Männern im Alter ven 29, 30 und 35 Jahren und einem 21jährigen Straßenmäd⸗ chen bestehende Einbrecherbande, der be- reits mehr als dreißig Einbruchsdiebstäkle nachgewiesen werden konnten, Seine schwie- Pisste Tat hatte das Einbrecherduartett in der Nacht zum 7. April dieses Jahres ausge- kührt. Die Bandenmitglieder hatten das Fenstergitter eines amerikanischen Kauf- hauses in Frankfurt herausgesägt, einen drei Zentner schweren Geldschrank, der 1642 US-Dollar Bargeld, ferner Schecks im Werte von 2259 US-Dollar und noch Spirituosen im Wert von rund 500 Us-Dollar enthielt, durch das Fenster ins Freie geschafft, ihn dann auf einen Lastwagen geladen und in den Wald gefahren. Dort hatten die Einbrecher dann den Geldschrank geöffnet und ausge- plündert. Auch ein zweiter abtransportierter Geldschrank steht noch in der Liste der mehr als dreiflig Einbrüche, Das erste Ban- denmitglied wurde erwischt, als man in der Nacht zum 15. Mai erneut das amerikanische Kaufhaus, aus dem scheg der Prei-Zentner- Geldschrank stammte, heimsuchen wollte. Es folgten dann die übrigen drei Fest- nahmen. 5 rha Kürzere Reisezeiten Wer originelle Lösungen liebt, hätte vielleicht dem Vorschlag von Paul Steinebach den Vor- zug gegeben, einem auf schmalen Stützen fast Schwereles schwebenden Glasgehäuse, Pech Schwipperts Entwurf Bat gleichfalls viel für sich; das zweigeschossige, sehr ebenmäßig gegliederte Rechteck wird im Innern be- stimmt durch zwei streng getrennte Raum- einheiten. Im Norden liegt ein hörsaal- ähnlicher, kreisrunder Debattenraum mit nur etwa 70 Plätzen, wo sich im kleinen Kreis sicheplich trefflieh diskutieren läßt. Nach Süden hin erstreckt sich in ausgewogenen Maßen ein länglicher Festsgal mit 400 Plätzen für repräsentative Veranstaltungen. Durch die elliptisch geschwungene Anordnung der Sitzreihen ist ihm die starre Feierlichkeit genommen, die solehen Räumen senst an- Haftet. Hier können zu Vergleichszwecken Mehrere Diapositive oder Filmstreifen neben- einander gezeigt werden, guf einer über- reiten Leinwand, die sogar Ginemaseope- Vorführungen erlaubt. Trennpare große und kleine Feyers, eine Bibliothek, Gästeräume für auswärtige Wis⸗ senschaftler, Polmetscherzellen und ein Stu- die des Westdeutschen Rundfunks, der neben Land und Stadt die Hauptlast der Bau- finanzierung trug, umrahmen den grogen Und kleinen Saal. Damit wurde in Nordrhein- Westfalen eine in ihrer Art einzigartige Stätte kür wissensehaftlichen Meinungsaus- tausch geschaffen, die andere Bundesländer zu ähnlichen Bauplänen anregen sollte. Dr. Hannes Schmidt AUS DEN BUND ESTIUDER Autobahnbau am Oberrhein Die im Oherrheintal zwisenen Neuenburg und Achern noch bestehende 100 m lange Autobahnlülene. wird bis Enge 1901 termingereent geschlessen, Verausgesetet ist natürlich. daß man eine nicht alleu ungünstige Witterung bekemmt. Diese Prognose gab der Leiter des Autebahnumtes Badlen- Württemberg, Regierungsbaudirekter Dr. Leins vor einigen ragen bei einer Besichtigungsfahrt mit Behörden- und Pressevertretern. Unser Bild seigt den Auskuß den Autgobahnstraße auf der„Mengener Brücke“ im Landkreis Freiburg durch metertiefe Lößschichten. dpa-Bild Familie Elefantenspitzmaus hat Zwillinge In den Gehegen des Frankfurter zoologischen Gartens wimmelt es von vielen seltenen Tierkindern Frankfurt. Der Klapperstorch ist in letzter Zeit Dauergast im Frankfurter Zoo: In vielen Gehegen wimmelt es von niedlichen Tier- kindern, auck bei solehen Tierarten, die sonst in dem Ruf stehen, sich in zeelegischen Gür- ten ungern eder überhaupt nicht kertzu- Pflanzen, l Eine Sengatien ist schen, Wenn ein simpler Feldhase in Gefangenschaft Nachwuchs be- emmt, zumal es sehr schwer gelingt, auch Nur einen erwachsenen Hasen in Piergärten zu halten, Das Frankfurter Hasenpaar hat nun Zwillinge, und ängstlich versteckt die Mutter ihre Kleinen hinter einem dicken Baumstamm vor den Augen der neugierigen im Sommerfahrplan a Oberrheinstrecke wird noch schneller/ TEE„Parsifal“ fährt Rekordzeit Freiburg. Mit noch kürzeren Relsezeiten als pisker wird die Bundesbahn im Sommer- Fahrplan auf der elektriflzierten Oberrhein falstrecke aufwarten. Von drei Fergügen, die einen Stundendurchschnitt von üer Hundert Kilometer erzielen, verkehren zwei auf dieser Strecke, Der„Schauinsland, der eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Stun- Gerkilometer erreicht, legt die 387 Kilometer von Frankfurt nach Basel in nur drei Stun- den und 15 Minuten zurück. Das entspricht einer Reisegeschwindigkeit von 103,7 Stun- denkilometer. Der bisherige„Spitzenreiter“ der Bun- desbahn, Transeuropaexpress„Helvetia“ ven Hamburg nach Basel, behält seine bisherige Fahrzeit ven acht Stunden und 39 Minuten und damit eine Reise geschwindigkeit von genau hundert Stundenkilometer. Südlich ven Frankfurt ist er zwar noch schneller geworden als bisher, doch geht dieser Zeit- gewinn durch Langsamfahrstellen an Tun- Relbauverhaben im Zuge der weiteren Elektriflzierung der Nord-Süd- Strecke ver- loren. 5 TEE„Helvetia“ mußte seinen bisherigen ersten Platz unter den Fernzügen an den neuen TEE„Parsifal“ abtreten, der Ham- burg mit Paris verpindet und die 524 Kilo- meter lange deptsche Strecke von Hamburg pis Aachen in fünf Stunden und drei Minu- ten zurücklegt. Das bedeutet mit den Zwi- schenkalten eine Reisegeschwindigkeit ven 109,8 Kilometer, die höchste, die nach dem Kriege jemals ein deutscher Zug erreichte. „Fisch-Züge“ schneller als bisher Bremerhaven. Noch schneller als bisher sollen künftig die Seeflsche ins Binnenland gebracht werden, Die Bundesbahn wird die Geschwindigkeit ihrer sechs täglich ven Bre- Merhaven abrellenden Fiseh-Schnellgüter- zige und der drei Bedarfszüge ven 75 auf 90 bis 100 Kilemeter in der Stunde erhöhen. Das wurde von der Bundesbahn am Dienstag in Bremerhaven mitgeteilt, Die neue Geschwin⸗ digkeit gilt mit dem Fahrplanwechsel am 29. Mal. Die von Bremerhaven nach Salzburg und Traunstein in Oberbayern fahrenden Fisch- Güterzüge werden fünf Stunden, die nach dem Saerlend, nach Augsburg und Ludwigshafen fahrenden Züge vier Stunden, die Züge nach Basel, Ingolstadt, Treuchtlin- gen/ Bayern und Tübingen drei Stunden eher am Ziel sein. Andere Orte erhalten ihre 18 Um ein bis zwei Stunden eher als bis- er. Grosses Fischsterben Radolfzell. Aus bisher ungeklärten Grün- den ist es in der Radolfzeller Aach, einem kleinen Zufluß des Untersees, erneut zu einem green Fisehsterben gekemmen. Scharenweise trieben auf dem erheblich ein- getrübten Wasser des Flüßchens tote Fische, die von Fischern körhe- und sackweise weg- transportiert wurden. Die auf der Insel Rei- chenau statienierte Wasserschutzpelizei, die sefert Untersuehungen anstellte, teilte am Miftwoch mit, daß nach ersten Schätzungen etwa acht bis zehn Zentner Fische, haupt- sächlich Weigfische, Trüschen und Schleien, Umgekemmen sind. Eine an Ort und Stelle vorgenommene Wasseruntersuchung ergab einen se niedrigen Sauerstoffgehalt, daß die Fische erstickten. Es wird vermutet, daß eine Kläranlage übergelaufen ist und auf diese Weise Giftsteffe in den Fluflauf geraten sind. Vor einem halben Jahr war in der Aach ein ähnliches Fischsterben aufgetreten. Damals konnten die Ursachen nicht ermittelt werden. Besucher, Auch bei der sehr zahlreichen Afkenfamilie des Frankfurter Zee hat sieh Nachwuchs eingestellt. Mutter Rkesusaffe Rilft unermüdlich ihrem kleinen Affenkind bei den ersten Kletterversuchen. Auf dem Pavianfelsen springen unter den kritischen Augen des„Affensenlers“, eines alten mit einer großen Mähne geschmückten Mantel- pavians, gleich sieben Junge herum, Auch bei den Schimpansen ist ein Kind eingetroffen. Eine besendere Seltenheit ist die Zucht von Giraffengazellen. Bei den Frankfurter Giraffengazellen Bat sick schen zum dritten- mal Nachwuchs eingestellt. Diese in Ostafrika beheimateten Tiere sollen ihr Leben lang kaum Wasser trinken. Sie können sich Ker- zengerade aufrichten und so die Blätter an hohen Bäumen erreichen. Sehr Besorgt ist die Familie„Watussi“ um ihren Nachwuchs. Fast immer nehmer die Watussirinder, eine von den hamitischen Watussis in Belgisch Kongo gezüchtete Hausrinderrasse, das ein- zige Junge des Geheges in ihre Mitte, um es vor Gefahren zu schützen, Im Nachbargehege sonnen sich die ewig müde aussehenden in- dischen Zebus wiederkàuend mit ihrem Nach- Wuchs. Als einzigem 200 8 18 3 gelang in Frankfurt jetzt auch die Zucht von 2 e e nur Zwillinge, laufen im Gegensatz zu ande- ren Mäusearten bereits am ersten Tag herum. Eine besondere Spezialität des Frankfurter Tiergartens ist die Zucht von Straußarten. Eier der australischen Emus befinden sich be- reits in der Brutmaschine und bei den süd- amerikanischen Nandus brütet der Hahn. Die Straußenhenne begnügt sich mit dem Eier- legen. 5 Die Aufzucht zahlreicher Tierkinder ist natürlich mit vielen Problemen verbunden. Hin und wieder nehmen Tiermütter ihren Nachwuchs nicht an. Dann müssen die Wär- ter als„Adoptiveltern“ einspringen, Das galt im vergangenen Jahr in Frankfurt für einen Katta, einer in Madagaskar lebenden Halb- affenart, Ein qungkonder wurde von Pr. Faust von der Frankfurter Zoeverwaltung aufge- z0gen. Dieser geierartige Riesenvogel hat sich 80 an die Menschen gewöhnt, daß er im Tier- garten frei herumfliegt, sich von den Besu- chern streicheln läßt und sogar, Besuche“ bei den Patienten des benachbarten Kranken- hauses unternimmt. In fast allen Fällen erhalten die Mütter der Jungtiere besseres Futter, damit sie ihren Nachwuchs gut ernähren können. Wichtig, besonders hei Raubtieren, ist auch, daß ihnen Während der Aufzucht ein Schlupfwinkel etwa in Form einer Kiste zur Verfügung ge- Stellt wird, damit sich die„Eltern“ mit ihren Jungen vor den Besuchern verbergen können. Natürlich kann ein Tiergarten seine Nach- zucht nieht auf die Dauer behalten, Die dqung- tiere werden deshalb entweder gegen andere nech nieht oder nur in wenigen Exemplaren Werhandene Tiere ausgetauscht, in Vielen Fällen aber auck verkauft, Selehe Tiere sind dann für den Frankfurter Ze eine willkom- mene zusätzliche Einnahmequelle. Die ersten reifen Kirschen Bad Salzig, Im Frühopst-Anpaugebiet des Mittelrheins um Bad Salzig werden in diesen Tagen die ersten Frühkirschen geerntet. Zu- nächst sind es noch kleine Mengen, Ende die- ser, spätestens Anfang nächster Woche rech- net man jedoch damit, daß die Obstsammel- stellen geöffnet werden. Der Behang ist gut. Etwas mehr Regen erhoffen sich die Obst- züchter noch für die mittelfrühen und späte- ren Kirsehserten. Ohne Haftbefehl zwei Monate im Gefängnis Beamtin verstieß gegen Prinzipien des Rechtsstaats und muß zahlen Saarbrücken, Weil sie eine Frau zu Un- recht zwei Menate lang im Gefängnis einge- sperrt hat, ist eine im Frauengefängnis Saarlouis beschäftigte 63 Jahre alte Verwal- tungsobersekretärin vom Eandgericht Saar- brücken zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt werden, Die Eingesperrte hatte im Frauengefüng- nis Saarlouis eine Reststrafe von zwei Me- naten wegen Unterhaltsentziehung ver- büßt und sollte am 12. August 1959 entlassen Werden. Einen Tag vor der Entlassung tauchte jedoch eine neue Anklage wegen Unterhaltsentziehung auf. Daraufhin hatte die Verwaltungsobersekretärin nach einer telefonischen Rückfrage bei einem heute nicht mehr zu ermittelnden Beamten der Staatsanwaltschaft Saarbrücken die Frau im Gefängnis behalten, obwehl kein Haftbefehl oder eine sonstige schriftliche Anweisung dafür vorhanden war.- Wie der Voersitzende der Saarbrücker Strafkammer, Landgerichtsdirektor Alexan- der betonte, darf in einem Rechtsstaat nie- mand ohne einwandfreie schriftliche Anwei- sungen in Haft genommen oder darin behal- ten werden. Als sich die Frau am 9. Okteber 1939 we- gen der zweiten Anklage ver Gericht ver- antwerten mußte, stellte sich heraus, daß sie ungewollt schon einen Teil der neuen Strafe Verbüßt hatte. In dieser Verhandlung er- hielt sie sieben Menate Gefängnis, ven Familienunzeigen 7 7 0 Statt Karten! 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Am Mitt woch war die Straße zwar noch schlammig, aher wieder befahrbar. Nach Ansicht von Bürgermeister Steinfurth wird sick der ge- samte Umfang der Schäden erst in den näch- sten Wochen ermitteln lassen. Zuchthaus für Aktenverkauf München. Eine Große Strafkammer des Landgerichts München hat den 51 jährigen ehemaligen Justizinspektor Johann Darmo- Pil, der als Beamter bei der Münchener Staatsanwaltschaft zahlreichen Geschäfts- leuten gegen hohe Summen ihre Strafakten beschafft und vernichtet hatte, wegen schwerer passiver Bestechung und Urkun⸗ denbeseitigung im Amt zu ꝗrei Jahren Zuchthaus verurteilt, Als Mitangeklagte würden der 42 jährige Ingenieur Ulrich Redet wegen Beihilfe zur schweren passiven Be- stechung zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis, der Metzgermeister Martin Thalmeir wegen Beihilfe zur aktiven Be- stechung zu vier Mengten Gefängnis und der Metzgermeister Jesef Binder wegen ver- suchter aktiven Bestechung zu 2000 DM Geldstrafe verurteilt. Die ebenfalls mitange- klagten Kaufleute Schulz und Niebler wur- den freigesprochen. f Robert-Koch-⸗Gedenkfeier Berlin. Aus Anlaß des 50. Tedestages ven Robert Koch veranstaltet der Bundesminister des Innern am Freitag, 27. Mai, im Audlite- rium Mazimum der Westberliner Freien Universität eine Gedenkfeier zu Ehren dieses großen Arztes und Forscheks. Bundesinnen- Minister Pr. G. Schröder überreicht bei dieser Gelegenheit die von der Rebert-Rech- Stif- tung verliehene Robert-Koch-Medaille an sechs verdiente in- und ausländische Wissen- schaftler. Es sind ein Japaner, ein Amerika ner, drei Deutsche und der Schweizer Pre- fessor Dr. Josef Tomesik, Direktor des Hy- giene- Instituts der Universität Basel. Pre- fessor Tomesik hält den Festvortrag über „Die mikrobiologische Forschung und ihre dureh Robert Roch geschaffenen Grundlagen,“ —. ̃. ̃.. ̃ p. denen die zwei Monate vom 12, Abgust bis 2, Oktober angerechnet wurde 2 2 8 Dienstzüge stießen zusamme St. Wendel. Aus nech unbekannter Urs sind zwei Dienstzüge der Bundesbah der Strecke zwischen Baltersweiler und feld im Rreis St, Wendel zusammengestehß Dabei wurden zwei Bahnarbeiter erhehli. verletzt. Wie die Bundesbahn mitteilte, war ein Abschnitt der Strecke Bingerbrück—Sagr- brücken nach dem Zusammensteß mehrere Stunden lang blockiert. f ö Faule Geschäfte mit„Spütlesen Wiesbaden, Fast 80 000 Flaschen Wein Hat der 46 jährige Weinhändler Peter K. aus Bi- bingen im Rheingau nach den Feststellunge des Erweiterten Wiesbadener Schöffen geriehts in der Zeit von 1934 pis 1989 falsch etikettiert, Die rund 60 000 Liter Rebensaft Verkaufte er fünf Jahre lang unter falschen Bezeichnungen der Lage, Güfe und des Jahr- gangs mit dem irreführenden Aufgruſel 28Sbäßlese“ der„Eigene Kellereiabfüllung“. Das Gericht verurteilte ihn am Mittwoch des- halb wegen fertgesetzten Betruges in Patein heit mit forigesetsten Vergehens gegen das Tebensmittelgesetz zu sechs Menat f kängnis, die bei fünfjährig. gesetzt werden sollen. Außerdem auferlegt, 500 Mark an die Gefangenenfür- sorge zu zahlen, Eine Zusatzgeldstrafe ven 300 Mark erhielt er wegen seiner unk Weinbuchführuns. 1 Kun AuaTL Alx N WIRTSCHAFT Donnerstag, 19. Mai 1960/ Nr. 118 NOch Es ist genau 15 Jahre her, als die Murk- Serei mit dem deutschen Kohlenverkauf ein- Setzte. Zuhauf meldeten N zunächst aus Kreisen der Iii eger stammende Lehrmeister, die Pläne ent- Warfen, wie der knappe Brennstoff, der aus den Ruhrzechen gefördert wird,„gerechter verkauft“ werden könnte. Kaum waren wir diese Besserwisser los, da tauchten andere den Bergbau schulmeisternde Propheten auf und verlangten gründliche Reformen. Allge- meine Parole war:„Mehr Kohle für Europa“. Es blieb Parole, denn von Kiel bis Palermo Wuchs der Kohlebedarf schneller als die För- derung. Wwunders Andere Energie allem Mineral- Jetzt ist es umgekehrt. trat als Konkurrenz auf, vor Glprodukte. Geblieben ist aber das Erbe der Schul- meister, die einen Montanvertrag zusammen- . 1960 lich (eg) Der 5 eines Steuer- Anderungsgesetzes 1960, der noch in dieser Woche vom Bundestag in erster Lesung be- raten werden soll, ist am 18. Mai vom Bund der Steuerzahler heftig kritisiert worden. Die Vorlage werde die von der Regierung erhoffte konjunkturdämpfende Wirkung nicht erzielen, d r aber das Steuerrecht noch komplizierter machen. Zudem sei zu befürchten, daß die zu erwartenden Steuer- mehreinnahmen von jährlich 400 Millionen Mark keineswegs im Sinne einer antizykli- schen Finanzpolitik stillgelegt, sondern— vor allem von den Ländern—, verpulvert“ würden. KoOompliziert, er untaug Die geplante Einschränkung der degres- siven Abschreibungs möglichkeiten für Inve- stitionen werde die Investitionsneigung der Wirtschaft kaum beeinflussen, zumal sie in Erwartung künftiger Steuererhöhungen im- mer stärker von der degressiven zur linearen Abschreibungsmethode übergehen dürfte. Die vorgesehenen Bestimmungen über die Abzugsfähigkeit von Betriebsausgaben wür- dien überdies dem„Spesenunwesen“ kein Ende bereiten, dafür aber zu unfruchtbaren Auseinandersetzungen zwischen Finanzbe- amten und Steuerzahlern führen. Die Finanzbeamten könnten möglicherweise sogar zur„Gesetzesuntreue“ verleitet wer- den, indem sie die neuen Bestimmungen— Wie etwa die der Einhaltung von Grundsät- zen einer sparsamen Wirtschaftsführung“ — Zar nicht an wendeten, weil sie unprakti- kabel seien. Wenn bei der Beurteilung der„sparsamen Wirtschaftsführung“ schließ- lich auch noch von der sogenannten allge- meinen Verkehrsauffassung ausgegangen werden solle, so erinnere dies peinlich an das„gesunde Volksempfinden“ aus e Vergangenheit. Wachstums fonds darf wachsen aber Vorabzug der Steuern Wird nannte Erträge nicht an die Inhaier ihrer Anteil- scheine ausschütten, sondern in neuen Wert- papieren anlegen. Der Finanzausschuß des Bundestages hat nämlich dem Plenum eine Novelle zum Gesetz über Kapitalanlagege- sellschaften empfohlen, mit dem geklärt wer- den soll, daß die nicht ausgeschütteten Zin- sen und Dividenden von Anteilscheinen an Investmentfonds ebenso wie die ausgeschüt- sten Erträge zu den Einkünften aus Kapital- vermögen gerechnet und vom Inhaber der Anteilscheine versteuert werden müssen. Die nicht ausgeschütteten Erträ ige sollen nach Ablauf des Geschäftsjahres, in dem sie ver- einnahmt worden sind, beim Anteilschein- inhaber als zugeflossen gelten. Andererseits sollen auch die„Wachstums- nds“ dieselben Steuervorteile wie die übrigen Investmentfonds genießen. Sie sind damit grundsätzlich gleichgestellt. Die neue Regelung beruht nach Ansicht des Bundes- finsnzministeriums auf der Erkenntnis, daß auch Wachstumsfonds volkswirtschaftlich wünscht sind, aber nicht besser gestellt werden dürfen als Fonds, die ihre Erträge ausschütten. Damit kann auch der„Thesau- us“ wieder aufgetaut werden. Seine Anlage- gesellschaft Deutscher Investment-Trust, Gesellschaft für Wertpapiersparen mbH, Frankfurt/M) hatte sich vor geraumer Zeit Wegen der Bedenken des Gesetzgebers ver- pflichtet, die Werbung für den Fonds einzu- Stellen und rückfließende Zertifikate einzu- bastelten, in den die heutige Marktlage noch Weniger hineinpaßt als die seinerzeitige Mangelsituation. Pausenlos wird zwischen Ruhr und Luxemburg das Thema Gemein- samer Kohleverkauf diskutiert. Alle sind h darüber einig, daß auf ihn nicht ver- chtet werden könne. Im Gegenteil, er müsse noch rationeller und noch besser zusammen- gefaßt werden. Aber da ist das Vertrags- Werk, über dessen Paragraphen sich trotz ihrer sprichwörtlichen Arroganz die hoch- mögenden Mitglieder der Hohen Behörde nicht hinwegsetzen können. Also ward be- schlossen, die Ruhrkohle möge einen neuen, möglichst den Vertragsbestimmungen ange- pahten Antrag auf Errichtung eines Gemein- „ einbringen. Dr. Fritz Hell- wWig, das neue Mitglied der Hohen Behörde, ließ, vor Bonner Journalisten sprechend, die Katz' aus dem Sack: Der neue Antrag wird auch abgelehnt werden, die Ruhr muß dann klagen; in der Zwischenzeit muß man sich mit Uebergangsregelungen behelfen; Zeit gewonnen, alles gewonnen, es handelt sich nur darum, die Zeit bis zur Abänderung des Montanvertrages zu überbrücken. Aber reden wir von der Kohle. Am 17. Mai hat eine Zechenleiterversammlung in Essen stattgefunden, in der als Grundlage des neu zu stellenden Antrages die Abänderung des geplanten Geselschaftervertrages beschlossen wurde. Um der— wie gesagt genehmigungs- abgeneigten— Hohen Behörde die Billigung doch noch zu erleichtern, ist eine wesentliche Verkaufsbrücke auf Scheinmanöver gebaut immer Tauzlehen um Gemeinsamen Kohle verkauf Auflockerung der Verkaufsorganisation be- schlossen worden, unter anderem sollen die Gesellschafter über die Festsetzung der Listenpreise getrennt nach Kohlenarten und Koks beschließen, wobei beschlußfähig nur jene Gesellschafter sind, die die betreffenden Kohlenarten oder Koks zum Absatz gemeldet haben; Preissenkungen für einzelne Kohlenarten oder Koks bereits beschlossen werden, wenn mindestens 30 Prozent der vorhandenen Stimmen dafür eintreten: die Gesellschafter mit Halbjahresfrist zum Schluß eines jeden Geschäftsjahres ihre Mitgliedschaft kündigen können, wenn die Haldenbestände für Kohle, Koks und Bri- ketts unter drei Millionen Tonnen absinken; die von der Hohen Behörde besonders be- anstandeten Bestimmungen über Quotenver- käufe innerhalb der Verkaufsorganisation nicht mehr Gegenstand des Vertrages sein. Auf der Zechenleiter- Versammlung wur- de von dem Vorsitzenden, Bergassessor Dr. Funke(GBA), besonders hervorgehoben, daß diese Regelung, die zwar nicht voll be- kfriedigt, aber doch einen erträglichen Zustand für die nächste Zukunft schafft, nur zustande gekommen ist durch die Hilfe, die der Ruhr- bergbau in den Verhandlungen von Seiten des Bundes wirtschaftsministeriums und be- sonders von Seiten des Bundeskanzlers, ge- funden hat. Gesellschaftsvertag hin, Gesellschaftsver- trag her— das gleiche gilt für den Antrag, der bei der Hohen Behörde zu stellen ist— das Hauptgewicht liegt bei der Revision des Montanvertrages. Hoffentlich wird dabei be- dacht, daß es unmöglich ist, ein nicht dem Marktgeschehen entsprechendes Verhalten zu diktieren, nur weil Schulmeister, oder solche, die es sein wollen— den Markt anders sehen als er ist. F. O. Weber Auch Thyssen und Hoesch senken Stahlpreise (VWD) Nach der Klöckner-Werke AG, Duisburg, hat jetzt auch die August Thys- sen-Hütte AG(ATH), Duisburg/ Hamborn, den Listenpreis für Warmbreitband gesenkt (Vergl. MM vom 14. Mai). Der Hohen Be- hörde der Montanunion wurde der neue Grundpreis mitgeteilt, der für Warmbreit- band aus SM- Stahl um 4,4 Prozent, von 565 DM. auf 540 DM je t und für Warmbreit- band aus verbessertem Konverterstahl um 4,3 Prozent auf 525(548,50) DM je ſt gesenkt wurde. Die Thomasstahl- Qualitäten wurden um 3,8 Prozent auf 490(509,50) DM je t er- mäßigt. Die neuen Grundpreise der ATH, sollen am 17. Mai in Kraft treten. Als dritter bedeutender Breitband- Produ- zent der Bundesrepublik hat die Hoesch Westfalen-Hütte AG, Dortmund, der Hohen Behörde der Montanunion neue Grundpreise für Warmbreitband mitgeteilt. Di- Preis- ermäßigungen decken sich mit denen der Klöckner-Werke und der August-Thyssen- Hütte. BBC-Erfolgsbericht verrät mehr als Diskretion verbirgt 720 Millionen DM Gesamtumsatz— davon ein Viertel Sozialanteil Einen, Anforderungen der Diskretion möglichst erfüllenden Geschäftsbericht mit Bilanz, sowie Gewinn- und Verlustrechnung legt die Brown, Boveri& Cie. AG, Mann- heim, ihren für den 9. Juni zur Hauptver- sammlung einberufenen Aktionären vor. Der BBC- Umsatz selbst habe sich, verglichen mit dem des Jahres 1958, um 83 Millionen DM (+ 14,5 Prozent) auf 656 Millionen DM er- höht. Im Geschäftsbericht wird erwähnt, dag sich das Exportgeschäft stark umsatzbele- bend auswirkte. Vorstandsvorsitzer Kurt Lotz erzählte vor der Presse, daß der Ex- portanteil am Umsatz während 1959 um 22 Prozent gestiegen sei. Jedoch jeder Vergleich mit dem Vorjahr kann irritieren. Mit Wir- kung vom 30. September 1959 wurden fünf Hundertprozentige BBC-Tochtergesellschaf- ten umgewandelt; das heißt, ihr Vermögen wurde auf den Alleinaktionär BBC über- tragen. Es handelt sich um: Rheinische Draht- und Kabelwerke GmbH., Köln;: Stotz- Kontakt EmbH, Mannheim Heidelberg Isolation AG Mannheim; Saar Brown Boveri GmbH., Saarbrücken; Elektra-Lack- Gesellschaft mbH., Bruchsal. Nicht umgewandelt wurden die ebenfalls in 100prozentigem BBC-Besitz befindlichen H. Römmler GmbH., Mannheim Groß-Umstadt; Sigma-Frigo- Therm GmbH., Mannheim— Ver- triebsgesellschaft für den Export von Elektro- Kälte- und Elektro-Wärmeger sten, 5 nten BBC- 8 Kür 1959 Sind also Lieferungen der umgewandelten Töchter vom Stichtag der Umwandlung an enthalten. Aufschlußreicher ist schon die Entwicklung des Gesamtumsatzes(BBC und Tochter gesellschaften). Wenn vorweg die gegenseitigen Lieferungen und Leistungen abgesetzt werden, so beläuft sich der Anstieg im Jahre 1959 auf sieben Prozent: In dem er Gesamt- Millionen „ umsatz DRM 1955 499 1956 562 1957 640 1958 72⁰ 1959 773 Daß die Investitionen und die Abschrei- bungen in der Bilanz für 1959, sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung höher ausge- Wiesen werden als im Jahre 1958, hängt mit den bereits erwähnten Umwandlungen der Tochtergesellschaften zusammen; in Wirk- lichkeit entsprächen sie— so wurde er- klärt— etwa denen des Vorjahres und dienten vorwiegend der Modernisierung und Rationalisierung von fertigen Einrich- tungen; zum Teil der Erweiterung von Pro- duktionskapazitäten und zur Anpassung an die zu erwartenden Marktentwicklun- gen. BBC und Tochtergesellschaften be- schäftigten zum Jahresende 1959 etwas mehr als 30 000 Mitarbeiter. Das Geschäftsjahr 1960 habe sich bis jetzt zufriedenstellend entwickelt. Der Auftrags- eingang überträfe den der vergleichbaren Vorjahreszeit. Im März 1960 wurde von der Ermächtigung zur Fapitalerhöhung(ge- nehmigtes Kapital), die die Aktionäre bei der Hauptversammlung am 11. Juni 1959 mit der Rahmenbegrenzung von 16 Millionen DM gegeben hatten, teilweise Gebrauch ge- macht, indem nominale neun Millionen DM neue Aktien zum Bezugskurs von 200 Pro- zent ausgegeben worden sind. Zur Abrun- dung des Haushaltgeräte-Geschäftes hat BBC die Rondo-Werke Berning& Co., Schwelm/ Westf., übernommen, um sie als neue Tochtergesellschaft, Rondo- Werke mbH, weiterzuführen. Bei Betrachtung der Bilanz fällt vor al- lem die Entwicklung des Anlagevermögens auf(in Millionen DM): Jahr 1. Januar Zugang Abgang Abschrei- 21. 12. bungen 1958 86,00 25,47 0,49 20,59 90,38 1959 90,38 55,62 0,40 27,70 117,92 (. 26,80) Hierbei ist zu berücksichtigen, daß von den 1959 ausgewiesenen Zugängen allein 28,8 Millionen DM auf die Umwandlung von Tochter gesellschaften entfallen. Bei den Ab- schreibungen lassen sich etwa sieben Millio- nen DM ebenfalls auf die Umwandlung zu- rückführen. Demgemäß hat die Position„Be- teiligungen“ sich entsprechend vermindert. 1. Bilanzstruktur In 1 000 PMI 1958 2 2 96 885* 21 710 8 2 678 3500— 5 822) Vorratsv ermögen 218 171 199 289 + 13 882 Wertpapiere 21 942 26 170— 4228 Anzahlungen 4 833 4895— 62 Ford. f. Warenlief. u. Leistungen 102 996 79 663 T 23 333 Ford, a. nahest. Ges. 24 354 36 670— 12 316 Wechsel, Schecks, Kas- senbest. u. Bankguth. 27 340 19 332 4 g 008 Sonst. Forderungen 13 234 18 810— 5 576 PASSIVA Grundkapital 34 000 54 000 Gesetzl. Rücklagen 12 382 2 0 6 Bergerhaltungsrückl. 10 000 10 000— Sonderrücklage 32 000 15 000 4 17 000 Wertber. n. 8 7 EStG. 5 362 6 844— 1482 Rückstellung für Altersversorgung 61917 50 052 J 11 865 Sonst. Rückstellg. 93 916 63 091 + 30 825 Verbindlichkeiten 255 143 263 611— 8 468 (dav.%ige Anl. ex 1956 30 000 30 000) (davon An- u. Abschl.- Zahl. von Kunden 176 004 199 918) (davon Bankschulden 4 407— Pass. Rechn.-Abgrenzg. 1184 1 72⁰ 536 Jahresreingewinn 7 560 7 020 340 1 Bilanzsumme 533 465 4383 714 J 49 751 Gewinn- und Verlustrechnung AUFWENDUNGEN 1959 1958 Löhne, Gehälter, Soz.-Abg. 1384 662 164 698 Abschreibungen 28 202 20 596 Steuern u. Abgaben 42 945 42 290 Zuf. zur Sonderrücklage 17 000 5 000 Außerord. Aufwendungen 186 95 Jahresreingewinn 7 560 7 02⁰ RTRARAGE Rohüberschuß 274 633 232 426 Zinsmehrerträge 2 904 4 667 Außerord. Erträge 4 021 2 605 Totale 281 539 239 699 Es steht einem Anfangsbestand(1. 1. 1959) von 8,50 Millionen DM. der Endbestand am 31. Dezember 1959 mit 2,68 Millionen DM gegenüber. Der Reflex der Umwandlungen zieht sich durch die gesamte Bilanz hindurch und macht sie für Außenstehende fast unleserlich. Das gilt sowohl für die fast zehnprozentige Vermehrung des Vorratsvermögens(entfällt überwiegend auf die Umwandlung) als auch in gewissem Umfang für die etwa 29prozen- tige Erhöhung der Position„Forderungen für Warenlieferungen und Leistungen“(in dem Betrag von 102 Millionen DM steckt ein 15 prozentiger Anteil der Umge wandelten). Demgegenüber haben sich naturgemäß die Forderungen an nahestehende Gesellschaf- ten um etwa ein Drittel vermindert. Auf der Passivseite sind— ebenfalls eine Folge der Umwandlungen— zur Sonderrücklage 17 Millionen DM zugeführt worden. Es sind vielfältige Gründe, die zu diesen Buchungen kührten. Erinnert sei beispielsweise an die Saar Brown Boveri GmbH, Saarbrücken. Bis zur Eingliederung des Saarlandes fehlten vielfach gesetzliche Voraussetzungen zur Einbeziehung dieser wertvollen BBC-Toch- ter in die Gesamtbilanz, in der Saarbrücken noch vor wenigen Jahren nur mit einem Er- innerungsposten verbucht War. 3 Mit den Umwandlungen hängt auch der Anstieg des Personalaufwandes zusammen, denn ab 30. September 1959 tauchen ja Löhne, Gehälter und soziale Abgaben der umgewan- delten Töchter in der Gewinn- und Verlust- rechnung von BBC auf. Es ist aber recht be- merkenswert, daß rund 28 Prozent des sich auf 656 Millionen DM belaufenden BBC- Umsatzes(ohne umgewandelte Töchter) be- ziehungsweise mehr als ein Viertel des mit 720 Millionen bezifferten Gesamtumsatzes allein auf den Sozialanteil entfallen. Dem- gegenüber dünkt der zur Ausschüttung einer 14prozentig en Dividende bereitgestellte Ge: winn von 7,56 Millionen DM karg. Die BBC- Verwaltung, die sich darauf be- ruft, in den letzten Jahren Enthaltsamkeit bei Investitionen geübt zu haben, scheint nunmehr— dies lieb jedenfalls General- sein, den Investitionsnachholbedarf zu er- ledigen. In der Bilanz selbst sind— Wert- papierbesitz einbezogen— rund 49 Millionen DM flüssige Mittel für diesen Zweck vor- handen. Weitere Mittel wurden durch die teilweise Beanspruchung des genehmigten Kapitals beschafft und können bis zur Er- Schöpfung der Grenze des genehmigten Ka- pitals noch besorgt werden. Ueber Ausmaß und Tempo der geplanten Investitionen Würde jedoch fallweise je nach Marktlage entschieden werden, hieß es. Die Aktionäre werden also lediglich darüber zu befinden haben, ob sie mit der vorgeschlagenen Aus- schüttung von 14 Prozent Dividende zufrie- den sind. Pünktchen Klöckner-Humboldt-Deutz AG baut neue Schlepperfabrik (Tb) Bei der Klöckner-Humboldt-Deutz AG in Köln wurde jetzt mit der Grundstein- legung des Baues der seit einiger Zeit ge- planten neuen Schlepperfabrik begonnen. Die neue Anlage, die einen Investitionsaufwand von etwa 20 Millionen DM erfordert, wird über eine Grundfläche von 14 400 qm ver- n. Die neue Traktorenfabrik, die zu- nächst eine Jahreskapazität von 30 000 Stück vorsieht— im Jahre 1959 wurden von Deutz rund 21 000 Schlepper geliefert— steht im Zeichen der durch die wirtschaftliche Inte- gration Europas zu erwartenden wesent- lichen Verschärfung der Wettbewerbsbedin- gungen auf dem Traktorenmarkt. Sie soll dazu dienen, die erworbene Marktstellung als größter deutscher und damit zugleich als einer der bedeutendsten europaischen Trak- torenhersteller weiter auszubauen. Ericsson-Aktien an deutschen Börsen (AP) Ein Teil der rund eine Million Ericsson A- und B-Aktien, die der schwedi- sche Industrielle Ivar Kreuger 1932 an die International Telephone and Telegraph Cor- poration(New Vork) verkauft hatte, wird ab 18. Mai in der Bundesrepublik zum Verkauf angeboten. Ein deutsches Bankenkonsortium unter Führung der Deutschen Bank hat, wie am 18. Mai von der Deutschen Bank AG be- richtet wurde, einen Teil der B-Aktien der Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson übernom- men. Die Stücke lauten über 35 Schweden- Kronen, bei denen es sich um blanko indos- sierte Namensaktien handelt, die in Zertifi- 8 Von 1, 5, 10, 50 und 100 Aktien verbrieft sind. Vom Verkaufsbeginn an werden die Ericsson-B-Aktien in den ungeregelten Frei- verkehr der Frankfurter Wertpapierbörse einbezogen. Die Deutsche Bank teilte dazu Weiter mit, daß eine spätere Einführung der Aktien zum Handel und zur amtlichen Notie- rufig an der Frankfurter Börse beabsichtigt sei. Ein nicht genannter höherer Teil der Eriesson-Aktien wird von einem amerika- nisch-schwedisch-englischen Bankenkonsor- 11 8 in anderen europäischen Ländern pla- ciert. Kommerzienrat R. Steinlin 7 (LS W) Im Alter von 73 Jahren ist nach län- gerer Kranſcheit der Vorsitzende des Aufsichts- rats der Holæastoff und Papierfabriken E. Holtmann&& Cie. AG, Weißenbach, Kommer- ꝛenrat Robert Steinlin, gestorben. Mit dem Verstorbenen verlor die Papierindustrie des Murgtals eine ihrer profiliertesten Persönlich- keiten. GESCHATS BERICHTE Ilseder Hütte, Peine: Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 1959— wie für die vier vor- angegangenen Jahre— 9 Prozent. Der Jahres- abschluß soll von der Hauptversammlung am 27. Juni festgestellt werden. Nordd. Wollkammerei und Kammgarnspinne- rei AG, Bremen: Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 1959 10 Prozent(im Vorjahr: HV am 15. Juni. Beton- und Monierbau AG, Düsseldorf: Divi- dendenvorschlag für das Geschäftsjahr 1959 15 Prozent(im Vorjahr: 12 Prozent). HV am 8. Juli. Gebrüder Roeder AG, Darmstadt: Dividenden- Vorschlag für das Geschäftsjahr 1959 5 Prozent (im Vorjahr 8 Prozent). Zeiss Ikon AG, Stuttgart: Der Umsatz wurde im Geschäftsjahr 1958/59 im Vergleich zum Vorjahr nicht ganz gehalten. Dividendenvor- schlag unverändert 8 Prozent. Die Verwaltung glaubt, daß das Unternehmen nicht mehr den besonderen Belastungen der beiden vorange- gangenen Geschäftsjahre ausgesetzt sein werde. HV am 30. Mai. Scheidemandel-Motard- Werke AG, Berlin: Im Geschäftsjahr 1959 hat sich der Umsatz um 7 Prozent auf 38,3 Millionen DM. erhöht. Divi- dendenvorschlag 13 Prozent(im Vorjahr: 12 Prozent). HV am 2. Juni. Marktberichte vom 18. Mai Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr mittlerer Absatz. Es erzielten: Erdbeeren in Schalen 340430, Span- körben A 210-310, C 130190; Süßkirschen 79-96; Kopfsalat, Stück 6—11, Ueberstand; Spinat 1015; Spargel A I 124—130, Spargel A II 108-114, B 86 bis 100, C 45—54; Rhabarber 15—18; Gurken, Stück 50 bis 65; Weigkohl 25; Wirsing 20; Blumenkohl 150 bis 200 m O, Stück 25—42. 200250 mm S, Stück 40 bis 55, 250300 mm O, Stück 6075; Kohlrabi, Stück 1214; Möhren mit Laub, Bund 40. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Es erzielten: Spargel A I 118128, A II 95103, B 8194, C 4053; Erdbeeren A 205315, BB 140.200, C 115—135; Kirschen A 70-90, B 50-65. Anlieferung und Absatz gut. 9 Prozent). die 28 gibt. Ob Sie die erste pan American bietet lhnen jetzt den haufigsten Flugdienst mit Düsenmaschinen nach dem Nahen, Mittleren und Fernen Osten und weiter über den Pazifik nach Hawali und USA. Sie werden mit den berühmten Boeing 707. Intercontinental-Düsen-Clippern“ fliegen, den größten und schnellsten Verkehrsflugzeugen, Ziel brechen. rican- Niederlassung. Klasse wählen oder die Touristenklasse, Sie erreichen ihr schnell und bequem. Und ihren Flug können Sie ohne Mehrkosten überall unter- Nähere Informationen erteilt lhnen gern ihr IATA-Beisebiro oder lhre nächste Pan Ame- *Jrade Mark. Reg. U. S. Pat. Off. 0-296 Der häufigste Flugdienst mit Düsenmaschinen nach STAN BUL KARATSCHI. BAN GKORK HoNGKONG roklO Und auch haufig nach: Ankara, Beirut, Teheran, Neu-Delhi, Kalkutta, Rangun. DiE ERFAHRENSTE FLUOGG ESELLSCHAFT DER WELT 118[ Kr. 116/ Donnerstag, 19. Mai 1960 MORGEN Seite 11 8 9 EFF 1 2 Mitgetem vos„Vereinigte Wirtschaftsdlenste GmbH- 17.5. 18. 5. 17. 5. 18. 5. 7. 5. 18. 5. 17.8. J 18.8. 0 10 90(Die Redektion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Seilind. Wolft 12⁵ 135 dto. LIA. B. 1480 1 1480 ye Phoeniz-Rheinroht Universal-Fund 102,59 1092.95 * 2 E 15 0 se oder Uebermittlungsſehler.) 8 e„% e dz Epo. 15 890 1.56 103% los Uecstonds 118.0 118,50 Sinner A8 255 800 Rhein. Hypo. 5⁵ 5²⁵ 6% Rhein. Hypo. 2 75 Atomie-Fd 8 5.57 5•61 A Frankfurt a. M., 18. Mai 1960 Stahlwerke Bochum 260 20 5% Rhein. Hypo. 91 91% Canagros(8 10.010,25 bein„ Stahlwerkesüdwestfalen 640 640 Renten 6,50% Rheinpteußen v. 58 100 U 100 F. I. E.(5) 4,63 5 „„ 17.8. 18. 5.„„„„ N 8(Zinsen steuerfrei 7.5½ Khid.-Pfalz v. 56 103% 103% Keystone 8. 3(8 14,25 14,33 172 Notierte Aktien Olerig Chr. Ut. A. 2558 30 Caumbot o dcs I en e Ab eeungechuld v.55 J) 105% 8% Lena„ 1 558 Die Accu 381 888 Dortm. Hörder 206 209 Klein Schanzlin 775 171⁰ Vet Glenzstoßt 700 703 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. 112 112 5% Thyssenhütte v. 59 909%,— ppenheimer(5 11.28 4.52 vand Adlerwerke 276 295 Durlacher Hof 880 870 Klöckner Bergbau 217* 22²⁰ 1 5 512 510 5% Bayer. Hypo. 112 112 597 Weltbank-Anl. v. 59 8 78 Tell. 5 8.56 8.59 wird A8 l. Energie 780 7% Eichen Merge 590 90 Klockner Humb. Deuts 85 48 i n 300 310 5,5% Großkreftw. Nhm 5 112 e eee n e e(tr.) 147,25 146,00 1 1 Verkehr„. 3 990 955. 2 5 Zellstoff Waldhof 289 285 3 3 8 110 110 Wandelanleihen Europachem.(sfr.) 148,50 148,50 7 8 rauß-Mafte 0 ein. YpO. ist- 21 Aschegenb. Zellston 14 5 45 e e 25 7 5 55 7.5% Siemens v. 34) 106 106% 5.5% Anglo Americ. Siat-Imb.(sfr.) 1062 1062 tück Badische Anilin 83 534 Farben Bayer 570 587 Lindes Eis 744 740 Unnotierte Aktlen 5 ir 560 K 188 NE-Metalle 2 B50 325 984 Farben Liquis 6,5 6,75 Lswenbräu 1145 1150 Beton& Monlerbau 4⁵³ 47⁵ 1 0. 5 240 70 18. 5 Geid riet N 1 Bemberg 57 70 3 I; bein Jetter 1 85— Ludwigsh. Walzm. 3 140 5 5 85 555.(Zinsen tarifbesteuert) 38015 ue Aber 7. 56 5 197 1 8 297, 25 300.25 f 5 Berger Peldmühle— 1600 Mannesmenn 94 30⁰ 1 25 0 5 g U. 5 5 te- Bekule abgestempelt 76 170 Felten 5 380 Metallgesellschaft 1275 12⁵⁵ Eisenhütte 504 500 5. v. 57 1255 105 1 e 70 3 1 5 75 ent- dto. neue 5 8 Gelsenberg 270 213 Nordd. Lloyd 10⁵ 105 Hutschenteuther Lor. 305 385 8% BASE V 56üͥ 105 104⁴.—9 5 5 72 710 f Binding Brauerei 1870 1860 Goldschmidt 645 545 NSU 1660 1619 Ilseder Hütte 5 6% Bosch v. 56 104% 04% tluvestment-Zertiſlkate 70 7 5 1 din. Bochumer Verein 228 8 2% Gritzner-Kayser e! es bfslz. Mahlen 95 56[Orenstein& Koppel st.% 500 3% BB v. 56 104% lea Aditond„„ 55 N Soll Bubiag 312 309 Grün& Bilfinger 430 42⁰ phoenix Rheinrohr 307 31³ Phrix Werke 205 202 7% Bundes 58 102 102% 1. 8 25 925 N ung Buderus 36 des Gronau 4 klerftm. 30 835, bpreuseg 195% J Scheſdemande!„„ 3 ͤ 11560 112750 Deutsche trele N 81 Brown, Boveri& Cie. 715 716 Gußstahl Witten 40 460 Rheinelektrs 600 610 7% Bundespost v. 38 102 102% 85 lo Dutch 7 97,30 Devisennotierungen N 8 Casselle 676 675 Gutehoffnun— 70 Rh tahl 437 440 Banken 15 5 7 9 12 3„ f 9 5 1 155 887 N 3 1 23 a„„ 1 3 5 103% 105% Atlanticfonds 40,70 12.20 1 Us. Doller 4,1650 4,1750 ö i 8 11 18 8 9 n Austro- Fond 4, 5 5 Chemie Verwaltung Hüls 0%%(080% Handels. Union 675 610 dto. Vorzüge 474 458 Alllanz Leben 992 8 865 T 288715 v. 5 97 U 92˙⁰⁰ Sange e 5 125.20 114 70 1 3 be 1 12 6 Conti Gummi 795 8 787 11 102 102˙h J 8 33⁰ 1 920 1 5 5 5 3 2 55 3 78 8 00 N 215 5 Ke 30 5 55„ 3 8 30 8% Heidelb. Zem. v. 86 1007 jean Dekafonds 134,20 1 100 htl. 110,425 110,715 5 1 heinpreu 228 5 0 adische Benk 3. 8% Hoechster Farb. v. 57 Burope fonds I 148,70 148, 100 strs. 5 ä Deere-Lanz 175 172 Heidelberger Zement 5 855 Riedel 385 285 Beyer. Hypo.& Wechselb. 385 578 8 7% Hoechstel Farb. e., 58 104“ 104K 1 184,40 138,40 100 5 5 tr. 795356 9.556 9 Demag 650 648 Hoechster Ferben 1 847 Ruhrstahl 47 Berliner Handelsbank 642 620 6% Hoeschwerke v. 58 9% 85 Fondak 140,0 149,0 00 ktrs. 84.55 88,15 Dt. Contigas 25 64 Hoeschwerke 200 175 Rütgers. 35 Comerzbenk AG 5⁰⁰ 478 7% Lastenausgl. v. 56 102% 102% Fondis 158,80 159,0 100 dan. Kronen 80.258 80,475 l Ot. Edelstahl 450, 25⁵⁰ Hochtief 1220 8 Sslzdetfurth 75 75 Ot. Benk 48 5⁵⁴ 5ů0 80% MAN v. 57 10% les Fondre 101,0 100,0 100 aorw. Kronen 58.37 58,47 ion Dt. Erdel 2% 25 Holzmann 2 Schering 4 8 bt. Centralboden 378% 3/0% 5% Mannesmann v. 309 50% 50% industrie 80,00 75.90 oo schwed. Krone, 80,545 80.705 edi- Degusse 9¹⁰ 71 Hütten Oberhausen 247 2856 Schiess 327 32¹ Dt. Hyp. Benk Bremen 365 50 8% Ppfalzwerke v. 57 105 104% intervest 98,10 92,20 1000 10 Ure 3 05 6.728 5 Dt. Lino 9⁵⁵ 970 Hütte Siegerland 4⁵⁵ 4³⁵ Schloßquellbr. 775 7755 presdner Bank Ac 620 618 6% P 5 9. 9. 1 140,7 0.60 5 5 1 0415 0 5 7 18„ Pfälz. Hypo. nvesta 40,90 140. 100 österr. Schtil 15,995 16,035 0 20 281 5. 5 8 Ot. Steinzeug 422 42 Ind. Werke Karlsruhe% Schubert u. Salzet 42 6 420 Frankf. Hypo 30 7²⁰ 5% Pfälz. H 92 92 Th 172,80 172.00 or- Dt. Eisenhendel 225 224[Kell Chemie 585 95 Schultheis Stg. 459 458 rlek red 240 240„5— 5 5 100 Pi- 1 t. 3 5 103 15 Schulthe mme 558 Industriekreditbenk 4 24 555 Transatlantiefonds 50,0 45,90 100 DN. West 500.00 4 5 Didier-Werke 4 48 Karstadt 1 1 Schwartz Sterchen 5 Mannh. Versich. Lit. A 1500] 1500. 30% Kapt.-Ertragsst. Unitonds 119,50 118,70] 100 DA Ost 21,24 TaU ium wie be- der Olm den- dos- tifl- rieft die rei- örse lazu HWA 370 60 lan- Nts- 2 E. 5 5— dem des ich- Kür vor- lres- am — — nne- der tie- tigt r der 5 5 ka- 8 SOr-. 8 8 N vi 8 Stam 5 ee U . — 2 8 . jahr: Divi- 1959 am den- zent urde zum vor- tung den nge- sein 8 — ä — NN 2 r 8 5 — 1 8 8 8 A Divi- ö 75 jahr: 1 4 2 , 0 Kt. Zz. Es„. pan- 9— 96 9—15; 6 bis ck 50 1 ck druck Das„Kleid“ ist noch nicht so„alf“ wie man annehmen könnte. an ks gab bis zum 12. Jahrhundert nur die Bezeichnung„Gewand“. Dieses war för 9—65. Frauen und Männer fast das gleiche. Erst die Hose brachte den eee endgöltigen Unterschied zwischen der Frauen- und Männerkleidung und damit die zezeichnung„Kleid“ ausschließlich für die Fru.— hezaubernde Baumwollkleider mit aparten Druckmustern bestimmen heute das Bild der Mode. Sportliches Kleid dus hochver- Ein reizendes Sommerkleid aus edlelter Buumwolle, mit opurtem Zaumwolle im Leinencharakter. filmdruck. kin praktisches Kleid gemerkenswert die Ausschnitt für die warme Jahreszeit. Die lösung: vorne viereckig, hinten darchgeknöpfte form spitz, die große Mode gibt eine gute Linie 47. des Sommers 34. MANNHEIM Seite 12 MORGEN Donnerstag, 19. Mal 1960/ Nr. 110 Nr. a e 8 hel doch zu Dürig 500 8 SPARGEIT.* 97 Handelsklasse C ee e 2 U 2— A F 2 Pfd. 1.18. Kohlruabci 75 5 5 5 5 Stüce. 4 9 — Ein leichter Sommersqkko 1 A. dal Jetzt täglich frische 2 1 f men, zm 5 Ma krdbeeren, Kirschen, in vorzüglicher Verarbeitung,—— tra Aprikosen 5 n 5 ner eine echte C& A- leistun— Neue Kartoffeln 8 895 5— zu günst. Tagespreisen nur 8 3 25 A e. 81 Lo. . Sch Roter 3 15 2 8 e Johannisbeersuft Prokfische Herrenhose 4 9 tra Traubensaft von hervorragender Paßform. 4. 5 F Klassisch im Schpitt, las Himbeer-Sirup Bee een ges jede 330-g-Flasche Ugelfaſtenbesfändig. 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Mai 1980 SPORT Seite 13 Auch Eintracht scheilerte an Spaniens Gegen Puskas und di Stefano gibt es offenbar kein Mittel: ſunderelf Europacup zum fünften Male für Madrid/ Zehn Tore im Finale · das gab es noch nie/ Real- Eintracht 7:3(3: I) Es war das Pech des deutschen Meisters, daß er an diesem Tage den Finalisten Real Madrid in einer ganz großartigen Form an- traf. Der deutsche Titelträger hätte mit sei- ner Leistung wohl jede andere Vereinself, aber nicht die Spanier schlagen können. Im- merhin darf man feststellen, daß Torwart Loy nicht seinen besten Tag hatte. Dem Schlußmann unterliefen im Stellungsspiel folgenschwere Fehler. Er blieb ein schwa- cher Punkt. Vielleicht vergab auch die Ein- tracht in der ersten Viertelstunde ihre große Chance. Mit einem durchaus möglichen 2:0- Vorsprung hätte in dieser Zeit die Grund- lage für einen sensationellen Sieg sicher- gestellt werden können. In der Deckung schlug sich Mittelläufer Eigenbrodt ausgezeichnet. Weilbächer dage- gen konnte seine Aufgabe, den gefährlichen, Weit zurückhängenden di Stefano wirkungs- voll zu beschatten, nicht erfüllen. Von den Verteidigern zog sich Höfer besser als Lutz gegen den schnellen Gento aus der Affäre. Auffallend blieb jedoch, daß die Eintracht- Spieler viele Zweikämpfe verloren. Bester Stürmer war Richard Kreß. Die linke Flanke flel dagegen ab, obwohl sich Meier durch sei- nen Einsatz verdient machte. Mit fortschrei- tender Spieldauer trat Pfaff jedoch immer mehr in den Hintergrund— jener Spieler, Eire klar geschlagen: Schweden siegte mit 4:7 Gegentreffer durch Foulelfmeter Fagans Die schwedische Fußball-Nationalmann- schaft hatte am Mittwoch im Stadion von Malmö vor 30 000 Zuschauern nicht viel Mühe, das Länderspiel gegen die Vertre- tung von Eire mit 4:1(3:0) zu gewinnen. Der Sieg stand durch Treffer von Simonsson (2) und Berndtsson bereits zur Pause fest. Die Iren erzielten ihr Ehrentor in der zweiten Halbzeit durch den Linksaußen Fagan— also durch den gleichen Spieler, der am 11. Mai das Siegtor gegen Deutsch- land geschossen hatte— als er, von Vertei- diger Johansson zu Fall gebracht, einen Foulelfmeter verwandelte. In der Schluß- minute erreichte Schwedens Halblinker Bör- jesson mit einem vierten Treffer den End- stand. Die schwedische Elf, die ihren ersten Länderkampf des Jahres absolvierte, machte ihre Sache erheblich besser als kürzlich Deutschlands Nationalmannschaft gegen den gleichen Partner im Düsseldorfer Rhein- Stadion. Allerdings hatte die Partie nur in den ersten 45 Minuten ein gutes Niveau. Nach dem Seitenwechsel kam der schwe- dische Angriff nicht mehr zur Geltung, da Irlands Stopper Hurley den Sturmführer Simonsson entscheidend auszuschalten ver- mochte. Im Gegensatz zu Düsseldorf boten diesmal die irischen Verteidiger eine ent- täuschende Leistung und ließen den geg- nerischen Stürmern zuviel Spielraum, 80 daß sie schließlich für Schwedens klaren Er- folg in erster Linie verantwortlich zu machen waren. DIE PROFIS VON REAL MADRID bestätigten auch gestern gesorgt hatte. Zum fünften Male gewann Real Madrid den Fußball-Pokal der europäischen Landesmeister. Im fünften Endspiel dieses in der kurzen Zeit so ungeheuer populär gewordenen Wettbewerbs schlug die Millionärs-Mannschaft aus Spanien im tor- reichsten Endspiel den deutschen Titelträger Eintracht Frankfurt mit 7:3(3:1). Ueber 134 000 Zuschauer im Glasgower Hampden-Park erlebten eine großartige Leistung von Real, einer Elf mit Supertechnikern auf allen Mannschaftsposten. Zehn Tore gab es noch in keinem Finale dieses Wettbewerbs, den sich die Ma- drider Elf in einem der vielleicht besten Endspiele durch Tore der Stürmerstars Ferenc Puskas(4) und Alfredo di Stefani(3) weniger erkämpfen mußte, als viel- mehr erspielte. Die Gegentreffer für den deutschen Meister, der tapfer kämpfte, aber im Endeffekt gegen den Ballzauber der Fußball- virtuosen aus Spanien ohne Chance war, schossen Mittelstürmer Erwin Stein(zum 2:6 und 3:7), während Rechtsaußen Richard Kreß in der 19. Minute für die Frankfurter 1:0- Führung der sich gerade im Halbfinale in so prächti- ger Form gezeigt hatte. Nur in der ersten Viertelstunde waren die Frankfurter ein gleichwertiger Gegner. Real Madrid ist eine großartige Mann- schaft. An dieser Feststellung darf man die Eintracht-Leistung messen, die gewiß nicht enttäuschend war, gegen diese Supertech- niker gab es einfach kein wirksames Ab- Wehrmittel. Drei Dreh- und Angelpunkte standen in der spanischen Elf: der hervor- ragende Mittelläufer Santamaria, in noch eindrucksvollerer Art der Ex-Ungar Puskas mit einem verblüffenden Pensum und einer imponierenden Schußsicherheit, dazu noch di Stefano, der nach seinen beiden Treffern zur 2:1-Führung selbst in der Abwehr bei den kritischen Phasen vor dem Real-Tor aushalf. Als ein sehr gefährlicher Angriffs- spieler erwies sich auch die erst seit kurzer Zeit für Real spielende Neuerwerbung Del Sol auf halbrechts, dem freilich das Schuß- glück fehlte. Insgesamt gesehen gab es in dieser Mannschaft keinen schwachen Punkt. Alfredo di Stefano gewann die Seiten- wahl gegen Alfred Pfaff und entschied sich, mit der tiefstehenden Sonne und gegen den leichten Wind zu spielen. Die Millionärs- Mannschaft aus Madrid begann zunächst nervös. Die Angriffsaktionen der ganz in Weiß angetretenen Spanier stellten zunächst die Eintracht-Abwehr vor keine sonderlichen Schwierigkeiten. Bei der Eintracht lag dann die erste Chance, als Linksaußen Meier nach 20 Sekunden mit einem Schrägschuß an die Latte Pech hatte. Dann hatte Torwart Loy Glück, als er den Ball verlor, Del Sols Franke jedoch keinen Stürmer zur Auswertung im Torraum sah. Eine ähnliche Situation auf der Gegenseite bereinigte Verteidiger Mar- quitos durch entschlossenes Eingreifen bei einer Kreß-Flanke. Und dann konnte Vidal in höchster Bedrängnis nur durch Kopfball zur dritten Ecke für die Eintracht klären. Die 18. Minute brachte dann für Eintracht die 1:0-Führung, die von den 134 000 Zu- schauern mit Begeisterung aufgenommen wurde. Lindner hatte sich im Mittelfeld den Ball erkämpft. Er paßte zu dem auf rechts- außen freigelaufenen Erwin Stein, dessen Mahflanke Richard Kreß mit dem Innenrist herrlich verwandelte. Es war in Anlage und Vollendung ein Muster-Tor. Obwohl sich die Nervosität bei den Spa- niern noch immer nicht gelegt hatte, kam die Elf immer besser ins Spiel. Sie profitierte datin allerdings von einer zehn Minuten langen Unsicherheit in der Frankfurter Deckung. Nach vier aufeinanderfolgenden Eckbällen brachte die 25. Minute das 11. Canario setzte sich nicht sauber gegen Höfer durch. Seine genaue Flanke schoß der frei- stehende Di Stefano zum 1:1 ein, Vier Minu- ten später lagen die Spanier in Führung. Noch immer waren die Unsicherheiten in der Abwehr des deutschen Meisters unverkenn- bar. Del Sol setzte von der Strafraumgrenze einen harten Flachschuß auf das Eintracht- Tor, Loy konnte im Fallen den Ball— viel- leicht geblendet durch die tiefstehende Sonne— nicht festhalten, den abprallenden Ball jagte wiederum Di Stefano hart unter die Latte. Mit Steilangriffen blieb der Ein- trachtangriff stets gefährlich, aber er konnte bis zum Wechsel lediglich das Eckenverhält- nis auf 7:6 für den deutschen Meister ver- bessern. Nochmals hatten die Frankfurter Glück, als Del Sol hart auf das Tor schoß und Eigenbrodt den Ball noch abfälschen konnte, der gegen den Pfosten ging. Sekunden vor der Pause fiel das 3:1 für Real. Del Sol und Stinka waren im Zwei- kampf. Der Frankfurter konnte nur zu kurz abwehren, und der auf Linksaußen herbeigelaufene Puskas jagte den Ball unter die Latte. Diese beiden letzten Tore waren etwas unglücklich für den deutschen Meister. Die endgültige Entscheidung fiel in der 55. Minute. Schiedsrichter Mowat verhängte eine unverständliche Elfmeter-Entscheidung bei einem Eintracht-Tackling, das im allge- meinen bestenfalls mit einem indirekten Freistoß geahndet worden wäre. Puskas ver- wandelte den Ball unhaltbar. Mit diesem Tor erlitt die Moral des deutschen Meisters un- zweifelhaft den entscheidenden Schlag. Nach dem 5:1— wiederum durch Puskas(60.) er- zielt— wurden die Spanier immer mehr überlegen. Sie demonstrierten glänzende Technik und es kam ihnen zustatten, daß das Spiel nun im Tempo nachließg. Nochmals fand Loy Gelegenheit zu einer Parade bei einem wundervollen Kopfball von Vidal, aber dann kam in der 70. Minute durch Puskas das 6:1 Amateurelf unterlag den Finnen mit 2:3 Toren: Unser Siutm im Siraftaum oline bersicht Himmelmann und Ruhl erzielten im Olympia-Qualifikationsspiel die deutschen Tore Das inzwischen bedeutungslos gewordene Olympia-Qualifikationsspiel zwischen Finnland und Deutschland vor 7500 Zuschauern in Helsinki brachte den Gastgebern mit 3:2(1:1) eine etwas glückliche Revanche für die 1:2-Niederlage in Siegen. Die Finnen erwiesen sich körperlich als sehr stark und glichen damit die spielerischen Vorteile der deutschen Amateurelf im Mittelfeld aus. Den Deutschen fehlte ein Spieler mit der notwendigen Uebersicht im Strafraum. Der Sturm hatte auch Pech, denn es gab zwei Lattenschüsse, und wenige Minuten vor Schluß vergab Himmel mann freistehend den Ausgleich. Das 1:0 von Pahlman in der ersten Minute glich Himmelmann 30 Sekunden später aus. Im Anschluß an die fünfte Ecke der Finnen nel das 2:1 durch den Läufer Nevalainen, das Rühl in der 72. Minute mit einem 18-Meter-Freistoß wettmachte. Vom Anstoß weg schoß Peltonen das Siegtor. Deutschland: Kunter(Eintracht Wetzlar); Rehagel(Tus Helene Altenessen), Kurbjubn (SV Buxtehude); Schulz(Union Günnigfeld), Schäfer(Spfr Siegen), Tams(Flensburg 08); im ausverkauften Hampdon- Park von Glasgow, daß sie zumindest auf dem Kontinent keine Vereins- mannschaft zu fürchten haben. Zum fünften Male sicherten sie sich gestern den begehrten Europacup, als sie den deutschen Meister Eintracht Frankfurt mit 7:3(3: schlugen. Hintere Reihe von links: Dominguez, Marquitos, Santamaria, Pachin, Vidal, Ruiz; vorn: Herrera, Del Sol, Di Stefano, Puskas, Gento. Foto: dpa Rühl(Viktoria Köln 04), Himmelmann(VfB Gießen), Neuser(Spfr Siegen), Höher(Bayer Leverkusen), Kremer(Viktoria Köln 04). Finnland: Westerholm; Javala, Forss; Ne- valainen, Lehtinen, Strömberg; Helin, Kank- konen, Oesterlund, Pahlman, Peltonen. Schiedsrichter: Erich Johansson(Schwe- den). Schon die erste Minute brachte das 1:0, als die deutsche Deckung nicht eingriff und Pahlman freistehend mit einem harten Schuß Erfolg hatte. 30 Sekunden später stand es 1:1. Einen Rühl- Schuß konnte We- sterholm nicht festhalten und Himmelmann drückte ein. Pech hatte der Kölner Rechts- außen in der 13. Minute mit einem Latten- schuß. Als Neuser im Alleingang durch war und von Lehtinen im Strafraum gelegt wurde, wartete man vergeblich auf den Elf- meter durch Johansson. Eine großartige Pa- rade zeigte Kunter mit Faustabwehr gegen Oesterlund in der 25. Minute. In der zweiten Hälfte war Deutschland zunächst leicht überlegen, aber mit schnel- len Durchbrüchen blieben die Finnen immer gefährlich. Eine erneute Faustabwehr von Kunter bewahrte die Deutschen in der 50. Minute vor dem 1:2-Rückstand, der, aber vier Minuten später Tatsache wurde, als Nevalainen im Anschluß an die fünfte Ecke Erfolg hatte. In der 65. Minute rettete Schä- fer mit Kopfball auf der Torlinie. Den zwei- ten deutschen Lattenschuß gab es durch Schulz in der 70. Minute. Zwei Minuten darauf fälschte Rühl einen 18-Meter-Frei- stoß über die Mauer zum 2:2, aber schon im Gegenstoß fiel die Entscheidung durch Pel- tonen mit einem Alleingang, wobei Rehagel den Finnen nicht halten konnte. In der deutschen Abwehr enttäuschte nur Rehagel. Kunter hatte sehr gute Szenen, und auch Kurbjuhn wirkte zuverlässig und sicher. Bester Läufer war, Schulz. Schäfer kand nicht immer die richtige Einstellung zum gegnerischen Mittelstürmer. Im Angriff fehlte ein Spieler mit Uebersicht. Neuser hing meist weit zurück, war aber durch gute Ballführung und Tricks der Liebling des Publikums. Rühl, der einige Male stark ins Spiel kam, fiel später infolge Verletzung ab. Effektvoll zeigte sich Himmelmann, während Höher zu verspielt war und Kremer körper- lich nicht mitkam. Wie sie spielten Real Madrid: Dominguez; Mar- dquitos, Pachin; Vidal, Santamaria, Zar- raga; Canario, Des Sol, Di Stefano, Pus- kas, Gento. Eintracht Frankfurt: Loy: Lutz, Höfer; Weilbächer, Eigenbrodt, Stinka; Kress, Lindner, Stein, Pfaff, Meier. Schiedsrichter: Mowat(Schott- land). Zuschauer: 134 000 Zuschauer im ausverkauften Hampden-Park von Glasgow. mit einem großartigen Drehschuß. Zwei Mi- nuten später hieß es 6:2. Erwin Stein setzte sich in Halblinker Position energisch gegen drei spanische Deckungsspieler durch. Do- minguez berührte zwar noch mit den Finger- spitzen den Ball, abwehren konnte er ihn je- doch nicht mehr. Real beantwortete dieses Gegentor postwendend mit dem 7:2 im Ge- genzug, als Di Stefano vom Anspiel weg einen unheimlich placierten Schuß ins Netz setzte. Immer verwirrender wurde jetzt das Angriffsspiel von Real. Und doch glückte der Eintracht in der 74. Minute das dritte Gegen- tor, als Stein in eine unnötige Rückgabe von Vidal sprang und diesen Fehler entschlossen ausnutzte. Auch der Platztausch von Kress und Lindner brachte keinen Umschwung mehr, und Loy hatte in den letzten Minuten noch Glück bei zwei Pfostenschüssen von Gento und Di Stefano. ITschenscher leitet Köln- FK Für den zweiten Spieltag der deutschen Fußball-Endrunde der Vertragsspieler am 21. Mai wurden folgende Schiedsrichter an- gesetzt: Gruppe 1: Hamburger SV— Karlsruher SC: Thier(Gelsenkirchen), Linienrichter Fork (Massem) und Weyland(Oberhausen). West- falia Herne— Borussia Neunkirchen: Kandl. binder Regensburg), Linienrichter Neu- mayer Ebingen) und Reil(Weiden). Gruppe 2: Tasmania 1900 Berlin— Werder Bremen: Ott(Rheinbrohh, Linienrichter Conrad(St. Ingbert), Wagner(Welschbach). 1. FC Köln gegen FK Pirmasens: Tschenscher(Mann- heim), Linienrichter Mors(Schweighausen), Siebert Mannheim). West-Elf hatte leichtes Spiel Glattes 4:1 gegen Auswahl von Ostholland Im 34. Repräsentativspiel zwischen einer Auswahl des Westdeutschen Fußballver- bandes und einer von Ostholland siegte vor 15 000 Zuschauern im Stadion des Rheydter Spielvereins die Mannschaft von West- deutschland überlegen mit 4:1(3:), blieb damit nach dem Kriege weiter ungeschlagen und verbesserte die Gesamtbilanz auf 18 Siege bei zehn Niederlagen und sechs Unent- schieden. Die Westmannschaft stellte bei weitem nicht die stärkste Formation— es fehlten die Spieler der Endrunden mannschaften 1. FC Köln und Westfalia Herne, und auch das an- gekündigte Innentrio mit Schütz, Brülls, Ko- nietzka mußte wegen Verletzungen ersetzt werden. Dennoch fiel der Sieg wohl noch nie so leicht wie diesmal. Die Holländer hatten durchweg Amateure aufgeboten und sahen sich mit Ausnahme von jeweils ansprechen den 15 Minuten zu Beginn beider Halbzeiten fast ausnahmslos in die Defensive gedrängt. Die Tore schossen: Marquardt, Lulka, Kohn und Schmidt für Westdeutschland, de Vries für die Holländer. EIN TAPFERER VERLIERER war die Eintracht. Die Frankfurter, die als erste deutsche Mannschaft ins Endspiel um den Europacup einzogen, gaben in Glasgow, was sie zu geben hatten— aber sie mußten sich einem besseren Gegner beugen. von Iinks: Lindner, Kreß, Stein, Eigenbrodt, Meier, Weilbächer, Stinka, Höfer, Lutz, Loy, Pfaff. 0 Foto: dpa Es tut mir in der Seele weh, wenn ich dich ohne Tele seh! Die neue Fernseh-Zeifung jetzt jeden Donnersfeg überall zu haben Seite 14 Donnerstag, 19. Mai 1960/ Nr. 116 Zweiter Spieltag der Fußball-Endrunde: Im flittelpunbi telt das Duelt Wie wird Termath mit Uwe Seeler fertig werden?/ FKP gegen 1. FC Köln vor neuer Niederlage Der Start zur Deutschen Endspielrunde hat manche theoretische Berechnung auf den Kopf gestellt. Mit einem Schlage ist Tasmania Berlin in den Blickpunkt gerückt. Warum sollte die Mannschaft ihr erstes Heimspiel gegen Werder Bremen also nicht auch erfolgreich gestalten können? Dann 2 ber wäre eine Woche später das Olympia- Stad 8 22 8 f 8 5 6 Stadion kaum groß genug, beim Gastspiel des 1. FC Köln die Massen zu fassen. An der Favoritenrolle der Kölner wird es trotz des knappen 2:1 in Bremen keine Ab- striche geben. Der FK Pirmasens ist längst nicht mehr die Eif, die ein Jahr vorher mit einem in der Höhe sensationellen 4:0 den erwarteten Kölner Endspielweg bereits am Start abschnitt. Diesmal werden alle vier Spiele am Samstag ausgetragen, und zwar nach folgen- dem Spielblan: Gruppe I: Hamburger SV— Karlsruher Sc Wastfalia Herne— Borussia Neunkirchen Gruppe II: Tasmania Berlin— Werder Bremen 1. FC Köln— FK Pirmasens Ferrari kämpfte Während in der Gruppe I am letzten Samstag 13 Trefler erzielt wurden, war die Gruppe II mit 6 wesentlich bescheidener. Man darf gespannt sein, ob es diesmal eine ähnliche Torausbeute geben wird. Die Gruppe I hat mit dem Zusammentref- ken der Meister von Nord und Süd den großen Schlager. Die Hamburger hatten zweifellos den besseren Start(4:0 gegen um das Prestige: Am Ling will Porsche Welimeister werden Beim Großen Preis von Frankreich werden Karten im Motorsport aufgedeckt Das Motorsport-Wochenende steht trotz des Motorrad- Weltmeisterschaftsauftaktes beim Großen Preis von Frankreich ganz klar im Zeichen des VI. Internationalen ADAC-1000-km-Rennen auf der 22,810 km langen Nordschleife des Nürburgrings; denn in diesem vierten Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft ballen sich die Höhe- punkte zusammen wie kaum zuvor in einem Punktelauf oder in der Nachkriegs- geschichte des berühmten Eifelkurses. Nach den Ergebnissen von Buenos Aires und den Siegen in Sebring und bei der Targa Florio hat es mit Porsche zum zweiten Male nach 1955(Mercedes) eine deutsche Firma in der Hand, die für die Marken bedeutungs- volle Coupe des Constructeurs zu erkämpfen. Darüber hinaus aber will Ferrari nicht nur die Schlappen der beiden letzten Rennen gut- machen, sondern auch den Tit zurück- gewinnen, den die Italiener 1952 954 und von 1956 bis 1958 erkämpften un im Vor- jahre an Aston Martin verloren. Und dazu kommt die Frage, ob es dem zur Zeit besten Fahrer der Welt, Stirling Moss, gelingen wird, zum dritten Male hin- tereinander dieses strapazenreiche Rennen zu holen. Wenn auch Bonnier/ G. Hill, Herrmann/ Barth und Gendebien/ Trintignant den ver- besserten und vergrößerten Porsche fahren, so sind die Zuffenhausener Motoren doch noch mit 1,7 Liter um fast die Hälfte kleiner als die der 3-Liter-Ferrari neuesten Modells. Auch kann man die P. Hill/ Allison, Graf Trips/ Seidel, Ginther/ Mairesse und Scar- kiotti/? fahrerisch nicht unter die Porsche- Asse setzen, und die neuen Maserati des amerikanischen Camoradi-Teams mit Moss Gurney und Maglioli/ Gregory oder die Aston Waidhofs Dank an Fritz Biegel Wie stark das Gedenken an Fritz Biegel in den Reihen der Waldhofspieler lebendig ist, bewiesen sie in der Stunde höchsten Fußballerglücks nach der Erringung der Meisterschaft in der 2. Liga. Nach der Ehrung durch den Verein brachen die Spie- ler am Sonntagabend die Gratulationscour ab und fuhren geschlossen zum Seckenheimer Friedhof an das Grab ihres früheren Mittel- läufers. Dort legten sie alle Blumengebinde nieder, die sie nach dem Spiel erhalten hatten, vom großen Bukett des Oberbürger- meisters bis zu den kleinen Maiglöckchen- sträußchen begeisterter Fußballbuben. Es Waren ergreifende Minuten— denn kein Wort unterbrach die Stille, während deren alle Spieler, Trainer Medve und Spielaus- schußvorsitzender Richtberg ihrem toten Kameraden für die zahlreichen Spiele dank- ten, bei denen er Seite an Seite mit ihnen um das große Ziel des Wiederaufstiegs ge- Kämpft hatte. Und wenn die Spieler Tränen in den Augen hatten, dann wohl im Ge- denken daran, wie sehr sich Fritz Biegel im gemeinsamen Kreis über die errungene Meisterschaft mitgefreut hätte. „Wir werden Fritz Biegel nicht vergessen“ — diese Worte am offenen Grab des un- tadeligen jungen Sportsmannes zum Abschied Waren keine leere Phrase— die Waldhof- mannschaft hat es bewiesen. HM Huser in der Kernmannschaft Der Deutsche Athleten-Bund nominierte jetzt die Ringer und Gewichtheber, die sich für die weiteren Ausscheidungskämpfe und Vorbereitungslehrgänge der Olympia-Mann- schaft qualiflziert haben. Aus dem nord- badisch- pfälzischen Gebiet befinden sich unter den Gewichthebern vier Teilnehmer, nämlich Karl Stohner(fsk Rheingönheim) im Leichtgewicht, Roland Lortz(TSG Mut- terstadt) und Albert Huser(VfL Neckarau) im Mittelgewicht, sowie Norbert Fehr(TSG Mutterstadt) im Leicht- oder Mittelschwer- gewicht. Bei den Ringern sind die beiden Schifferstadter Paul Neff und Wilfried Diet- rich im Fliegen- und Schwergewicht in bei⸗ den Stilarten vertreten, während Nordbaden überhaupt keinen Teilnehmer stellt. Generalversammlung des MERC Der Mannheimer Eis- und Rollsportelub hält am Freitag in der Gaststätte des Mann- heimer Ruderelubs Gheinpromenade) seine Jahreshauptversammlung ab. Beginn 20 Uhr. Martin der Whitehead/ Taylor und Clark Sal- vadori werden ebenso ein gewichtiges Wort mitsprechen. Die Stärke der Porsche-Wagen liegt im Stehvermögen und in Wendigkeit und Abzug— Vorzüge, die bei 44 mal 22,810 Kilometern, bei 44 mal 174 Links- und Rechtskurven vielleicht entscheidend ins Ge- wicht fallen. Dazu kommt eine nicht zu ver- achtende Rückendeckung durch zwei Porsche RSK 60 mit Greger/ Linge und Schulze/ Baron Pucci. Porsche, das mit 20:18 Punkten gegen Ferrari führt, hat als vielleicht schärfsten Gegner Moss, der erstmals mit Gurney einen leistungsmäßig fast gleichwertigen Partner hat. Die Deutschen Meisterschaftsläufe der Grand- Tourisme Wagen interessieren bei diesem großen Kampf fast nur am Rande, obwohl auch hier die deutsche und auslän- dische Elite mit Bianchi, Degner, Graham, H. J. Walter, Strähle, von Saucken, Runte, Rosenhammer, Martensson, Graf Bielke, Dr. Bender, Moser und Stacey am Steuer von Porsche, Ferrari, Aston Martin, Alfa Romeo und Lotus an den Start geht. Beim Großen Preis von Frankreich wer- den erstmals die Karten im Motorradsport aufgedeckt, der hier seinen ersten Welt- meisterschaftslauf erlebt. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die italienischen Fabrik- mannschaften mit der Meccanica Vergehra Agusta an der Spitze ihre Vormachtstellung gegenüber den Briten behaupten konnten und ob die erfreuliche Entwicklung der Sowjetzonalen 125. und 250-œσnqr/- MZ- Maschi- nen àus dem Vorjahre fortgesetzt würde. ie Zschopauer zeigten in den kleineren Rennen zu Saisonbeginn eine Steigerung, die unter Umständen ausreichen könnte, in den beiden kleinen Klassen die Nachfolge von NSU und DKW anzutreten. Neunkirchen), außerdem mußte der Karls- ruher SC seinen 5:4-Sieg über Westfalia Herne mit zahlreichen verletzten Spielern bezahlen, als Folge der allzu derben Gang- art der Westfalen. Wenn man dies alles be- rücksichtigt, so stehen die Vorzeichen für die Hamburger wesentlich günstiger. Aber bei solchen Spielen braucht dies nicht allzu viel zu besagen. Der Südmeister bewies gegen Herne seine kämpferische Qualitäten. Wenn es gelingt, die überraschende Schwäche der eigenen Abwehr zu überwinden, dann sind die Aussichten etwa gleich. Die Frage wird sein, ob Berni Termath den Torjäger Uwe Seeler an die Kette legen kann. Denn Uwe ist zumeist ausschlaggebend für die HSV Siege. Beide Klubs standen sich 1956 in Karlsruhe im deutschen Pokalfinale gegen- über. Damals siegte der KSc, obwohl die Norddeutschen als Favoriten ins Rennen Singen. In dem zweiten Spiel der Gruppe geht es für die Herner darum, den Anschluß zu HSV und KS nicht zu verpassen. Ein Erfolg des Westzweiten gegen Borussia Neunkirchen ist naheliegend, auch wenn Westfalia auf ihren Spielmacher Sopart verzichten muß, der in Karlsruhe vom Platz gestellt wurde. Die Herner können(im Gegensatz zum vergan- genen Jahr) diesmal auf ihrem eigenen Platz spielen. Die Stadtverwaltung hat er- laubt, daß der Platz am Schloß Strünkede auch auf der Seite erweitert wird, für die bisher aus Gründen des Landschaftsschutzes lick auf das Schloß) ein Bauverbot bestand. Auf diese Weise erhielt das Herner Stadion Der Höhepunkt des südwestdeutschen Rennsport-Jahres: jene Größe, die für deutsche Meisterschafts- Endspiele unbedingt erforderlich ist. In der Gruppe II hat es der 1. FC Köln offensichtlich leichter als erwartet. Zwar be- hielt der 1. FCK in Bremen recht glücklich die Oberhand, aber gewonnen ist gewon- nen. Nun haben die Rheinländer den Platz- Vorteil. Man kann sich schlecht vorstellen, daß der Südwestmeister in seiner derzei- tigen Verfassung die Kölner schlägt. Eine Mannschaftskrise läßt sich so schnell nicht ausbügeln. Daher ist damit zu rechnen, daß der FK Pirmasens den Kölnern zwei Punkte überlassen muß. In dem Treffen Tasmania 1900 Berlin gegen Werder Bremen haben die Neuköllner eine reelle Chance, mit dem 1. FC Köln gleichen Schritt zu halten, Tasmania hat in Ludwigshafen sehr gut gefallen, und der Sieg gegen den FK Pirmasens kam über- zeugend zustande. Nun werden die Berliner die Ohren steif halten. Bei einem weiteren Frfolg gegen Werder Bremen wäre eine Situation gegeben, mit der niemand vor- her ernstlich gerechnet hatte. ViR spielt in Straßburg Zu einem Wohltätigkeitsspiel unter Flut- licht tritt der VfR am 1. Juni in Straßburg an. Gegner ist dabei eine Auswahl elsässischer Spieler, die bei französischen Proficlubs tätig sind. In ihren Reihen sollen sechs französische Internationale stehen. Rovers in St. Pauli enttäuschend Der englische Pokal-Finalist Blackburn Rovers unterlag als Gast dem norddeutschen Oberligisten FC St. Pauli mit 3:2(1:1). Die enttäuschenden Engländer traten vor 7000 Zuschauern ohne ihre Nationalspieler McGrath, Clayton und Douglas an und hat- ten in Bimpson und Dougan ihre Torschüt- zen. Alle drei Treffer des FC St. Pauli schoß Linksaußen Osterhoff. — — N and 133 Fg Deutsche Hochsprung-Elite in Mannheim vollzählig versammelt. Die große Leichtathletik- Veranstal- tung der MTG am Wochenende im Mannheimer Stadion erhielt eine wei- tere„Zugnummer“: Der DLV hat Olympia- Vorbereitungswettkämpfe für die besten deutschen Hochspringer und -Springerinnen als Rahmenwettbe⸗ werbe zum DMM- Durchgang nach Mannheim vergeben, bei denen die deutsche Elite vollzählig am Start sein wird. Nachdem ein Lehrgang für die Frauen unter der Leitung von DLVv- Trainer Gustav Weinkötz Mannheim) schon vor längerer Zeit für Samstag/ Sonntag angesetzt war, steht nunmehr endgültig fest, daß auch die acht Besten bei den Männern zu einer Qualifikation für die Olympischen Spiele antreten. Es ist vorgesehen, daß sie am Samstag im Rahmen des DMM- Wettkampfes und tags darauf in einem getrennten Durchgang antreten. Die Frauen wer- den an beiden Tagen in Einlagewett⸗- bewerben starten. Gemeldet sind(in Klammern die vorjährigen Bestleistun- gen): Männer: Püll- Wolfsburg(2,06 m), Biebensahm- Bremerhaven(2,01), Hopf- Würzburg(1,96), Lindemann-Köln(1,96), Neufeldt- Wolfsburg(1,93), Krake- Wolfs- burg(1,91), Fromm- Hannover(I, 90) und der vorjährige Juniorenmeister Spinn- ler- Aschaffenburg(18); Frauen: Mar- lene Matthei-Köln(1,67), Heidi Maas- berg-1860 München(I, 64), Rita Kortum. VIL Wolfsburg(1,61), Christa Büchner- Bayer Leverkusen(1,6), Ilse Kasten- ATG Aachen(1,61) und Erika Strößen- reuter-1860 München(1,35). Wieder fflaunlieimer, Hadlenia- Nennen in Haßloch Gesamtpreise auf 25 000 DM erhöht/ Rekordnennungsergebnis: Von 158 Vollblütern blieben 100 startberechtigt Noch ist die Turfsport- Saison 1960 jung, gerade ist der erfolgreiche Mannheim Seckenheimer Renntag vom 1. Mai vorüber und schon steht ein absoluter Renn- sport-Höhepunkt in Südwestdeutschland bevor: Es ist der Mannheimer Badenia- Tag, den der traditionsreiche Badische Rennverein, zusammen mit dem Pfälzischen Rennverein, auf dessen schöner Haßlocher Anlage am Himmelfahrtstag(26. Mai) veranstaltet. Alljährlich wurden für diesen Tag neue Rekordziffern für Nennungs- ergebnis, Preisgestaltung und schließlich auch Besuch und Totalisator-Umsatz ge- meldet. Von 18 000 Mark im Jahre 1958 stiegen die Gesamtpreise im Vorjahr auf 21000 Mark, und erreichten jetzt die absolute Rekordhöhe in der Geschichte der Haßlocher Bahn mit 25 000 Mark. Parallel verlief die Entwicklung bei der Zahl der jeweils eingeschriebenen Voll- blüter. Von 120 für sieben Rennen stieg sie auf 145 und in diesem Jahr wurden sogar 158 Vollblüter aus den Trainingszentralen Hamburg, Köln, Düsseldorf, Krefeld, Frank- furt, Hannover, dem Saargebiet und Mün- chen, sowie von den englischen Offiziers- rennställen in Westfalen eingeschrieben. Natürlich wurden auch alle in Mannheim- Ludwigshafener Besitz stehenden Vollblü- ter der Trainingszentrale Haßloch von dem Mannbeimer Trainer Emil Petri genannt. Soeben war Termin für die letzte Einsatz- zahlung bzw. das Reugeld. Das Ergebnis ist nahezu sensationell, denn für 100 Pferde blieb die Startberechtigung aufrechterhalten. Im Mittelpunkt dieses größten südwest- Am 11. und 12. Juni im Mühlauhafen: deutschen Renntages steht wieder das alte Mannheimer Badenja-Jagdrennnen, dessen Preishöhe von 5000 DM auf 6000 DM aufgebessert wurde. Chancenvollster Teil- nehmer ist„Spiegelberg“, der Sieger von 1958. Aber die junge, erst fünfjährige„Ber- muda“ aus dem Rheinland, die im Vorjahr 12 00 DM auf der Jagdbahn zusammen- Saloppierte, ist genau so chancenreich wie „Millimeter“ aus München, Roman“ und „Bastion“ aus dem Rheinland und„Adme- tos“ sowie„Fasolt“. Nicht vergessen sei der englische Offiziersrennstallt(„Urban“), des- sen Starreiter Leutnant Upton das Rennen schon zweimal gewonnen hat. 15 Pferde sind insgesamt noch in der„Badenia“ startberech- tigt. Zweites Hauptereignis ist der„Preis der Jüt die„Oberrtheinische“ ind Klassetelde ⁊u erwarlen Frankreich und die Schweiz meldeten ihre besten Crews/ Auch der Ratzeburger Achter wird am Start sein Die Internationale Ruder-Regatta am 11/12. Juni in Mühlauhafen wird nicht nur für die deutschen Anwärter auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rom der große Prüfstein sein, sondern auch für die Spitzenmannschaften aus Frank- reich und der Schweiz. Mannheim erhält den Vorzug, weil alle Mannschaften und Trainer möglichst frühzeitig wissen wollen, wie es um ihre Stärke im Vergleich zu anderen Mannschaften bestellt ist. Der Züricher Ruderexperte Dr. Ernst Ganz, der mit seinen Mannschaften am letz- ten Wochenende auf der großen französi- schen Regatta in Macon weilte, ließ den Mannheimer Regatta-Verein wissen, daß die Franzosen heuer sehr starke Mannschaften an den Start bringen und ganz außerge- wöhnliche Anstrengungen machen, um in Rom gut abzuschneiden. Dr. Ganz wurde be- auftragt, in Mannheim den Start der besten französischen Zweier-, Vierer- und Achter- mannschaften anzumelden. Da sich in Mann- heim bei der vorjährigen Regatta ein 80 exklusives Achterfeld ergab, wollen die Franzosen nicht versäumten, diese Gelegen- heit eines großen internationalen Kräfte messens in der Krone aller Bootsgattungen Wahr zunehmen. Der berühmte Doppelzweier aus Rouen, der 1959 im Mühlauhafen sein Rennen in so imponierendem Stil gewann, wird auch im Juni wieder hier sein. Das gute Abschneiden der französischen Boote auf der Regatta von Macon hat den französischen Ruder- Verband ermutigt, die Gegnerschaft der schweizerischen und deutschen Spitzen- mannschaften in Mannheim zu suchen. Daß die Schweiz mit allen ihren Spitzenmann- schaften in Mannheim sein wird, glaubte Dr. Ganz nicht besonders versichern zu müs- sen. Er erklärte sogar, daß die Schweizer Olympiaanwärter nach der Mannheimer Kraftprobe keine ausländische Regatta mehr besuchen werden. Ihre Krönung erfährt die„Oberrheini- sche“ aber durch den bereits feststehenden Start der„Rennställe“ aus Düsseldorf und Ratzeburg. Dr. Cohnen, der erfolgreiche Trainer der Düsseldorfer„Germania“, be- absichtigt im Einer, Zweier, Doppelzweier und in den beiden Vierern ins Rennen zu gehen. Die Ratzeburger Trainer Adam und Wiepke wollen sich in Mannheim die Ge- wißheit holen, daß ihr Achter nichts von Für Phönix nichts denten Dr. seinem internationalen Ruf verloren hat. Sie sind sich aber klar darüber, daß Mann- heim für sie kein Spaziergang sein wird. Neben dem französischen Achter werden sicherlich noch andere Mannschaften, auch aus Westdeutschland, mit dem Europameister an den Start gehen. Nach Meinung und gewiß auch zum Teil nach Willen des DRV-Präsi- Wülfing ist die Mannheimer Regatta wahrscheinlich die Regatta des Jahres in Westdeutschland. Der Präsident des Internationalen Ruder- Verbandes(FIS), Thomas Keller, und Präsident Vogel vom Schweizer Ruderverband haben ihren Be- such der Mannheimer Regatta bereits ange- meldet. tZz. mehr zu gewinnen: Schwaben Augsburg schen am Ziel! In der Aufstiegsrunde zur 2. Liga Süd ergibt sich für die Augsburger Schwaben die günstige Gelegenheit, bereits vorzeitig das Aufstiegsziel zu erreichen. Die Schwaben erwarten im Rosenau-Stadion Phönix Mann- heim und können sich dabei einen Sieg aus- rechnen. Wenn gleichzeitig der VfB Stuttgart in Bad Homburg verliert, wären die Augs- burger bereits Sieger der Gruppe 1 und da- mit der erste Aufsteiger. Wesentlich schwie- riger ist die Lage für die in der Gruppe 2 dominierenden Fuldaer Borussen. Sie müs- sen zum SC Geislingen, der die 0:4-Vorrun- denschlappe korrigieren will. Eine Nieder- lage der Borussen würde die Lage in dieser Gruppe völlig offen gestalten, denn der Sieger des Treffens FV Offenburg— 1. FC Lichten- fels würde dann zu Fulda aufschließen. Für Phönix Mannheim ist nach dem er- neuten Punktverlust auf eigenem Platz und dem unerwartet glatten Erfolg Augsburgs beim Hessen-Zweiten nichts mehr zu holen. Für Nordbadens Meister kann es nur noch darum gehen, vom letzten Platz wegzukom- men und im Samstagspiel bei den Augsbur- ger Schwaben die Niederlage in Grenzen zu halten. Acht Tore des Ex- Oberligisten in Homburg zeigen zur Genüge, mit welchem Ehrgeiz die Mannschaft um den Wiederauf- stieg kämpft. Phönix wird eine gute Lei- stung in der Abwehr zeigen müssen, wen es nicht ein ähnlich klares Ergebnis geben Soll. Es spielen: Gruppe 1: SpVgg Bad Hom- burg— VfB Stuttgart; Schwaben Augsburg gegen Phönix Mannheim(Samstag). Gruppe 2: SC Geislingen— Borussia Fulda; FV Offenburg— 1. FC Lichtenfels. Stadt Ludwigshafen“(4000 DMW) über die Steherdistanz von 2400 m. Hier wird mit Bestimmtheit die dreimalige Siegerin des Preises der Stadt Mannheim in Seckenheim, die bervorragende Rennstute„Gracia“ ge- sattel. Zwölf eisenharte Steher, sind außer. dem noch startberechtigt. Neu ist, daß das zweite Rennen über schwere Sprünge „Harry-Dellheim-Jagdremnen“(3000 DM) heißt. Der einheimische Turfsport gedenkt hier des Mannheim-Ludwigshafener Ama- teurs und Herrenreiters, der vor zwei Jah- ren auf der Bahn zu München-Riehm, in Mannheimer Farben reitend, zu Tode stürzte. Es treffen sich vornehmlich Jagd- pferde aus dem Südwestgebiet und vielleicht Könnte der ebemfalls schöne Preis sogar„im Lande“ bleiben, denn die erprobte Ludwiss- hafener Steeplerin„Sarina“ kommt an den Start. In traditioneller Weise wird auch Wieder ein„Preis der Stadt Mannheim“ ge- laufen, diesmal als Hürdenrennen. Rekorczahlen am skartberechtigt geblie- benen Pferden verzeichnen sodann noch die Rahmenrennen: 19 sind es im„Preis von Neustadt“, 19 im„Fritz-Ackermann-Remnen“ und 16 im„Preis der Internationalen Spiel- bank Bad Dürkheim“, Auch diese Rahmen- konkurrenzen sind mit Preisen von 2500 bis 3000 DM vorzüglich dotiert. Neuerungen auf der Haglocher Bahn: 20 zusätzliche Boxen für Gastpferde, außerdem ein neuer zweistöckiger Richterturm(mit Zielfotograflel). Der Führring wurde zwecks besserer Sicht für die Zuschauer— verlegt. Ein weiterer neuer Parkplatz wurde angelegt, so daß jetzt in Haßloch am großen Mannheimer Badeniatag fast 2000 Personen- Wagen bequem parken können. 0 Große chante für Roth u. Radtke Der Sportausschuß des Deutschen Ama- teur-Boxverbandes hat für seine Ausschei- dungskämpfe am 10. und 11. Juni in der Es- sener Gruga-Halle zur Ermittlung der Boxer, die mit den Sowietzonen- Vertretern zwischen dem 1. und 3. Juli im Berliner Sportpalast und in Schwerin um die Rom-Fahrkarten kämpfen, in allen zehn Gewichtsklassen je- Weils zwei Paarungen festgelegt. Die Zusam- menstellung der Gegner erfolgte auf Grund der Erfahrungen in den sechs Länderkämp- ren dieses Jahres sowie der Ergebnisse der Vorbereitungs-Lehrgänge. Unter den Boxern, die mit der Nominie- rung für Essen in der engeren Wahl des DABV stehen, befinden sich mit Erwin Radke(Feder) und Willi Roth(Halbwelter) z Wei vom SV Waldhof. Sie treffen in Wilhel- mus(Saarbrücken) bzw. Herper Oüsseldorf) auf zwei Gegner, gegen die sie sehr viel zei- gen müssen, wenn sie die große Chance Wahrnehmen wollen. Aus Nordbaden sind außerdem die Weinheimer W. und F. Mal- chow als Reserveboxer im Bantam- und Leichtgewicht sowie der Hockenheimer Bran- 5 als Nummer 1 im Schwergewicht dabei. Wie sie spielen Donnerstag, 18.30 Uhr, Waldweg- Stadion VfL Neckarau: Knödler; Wicken⸗ häuser, K. Arnold; Drews, Uhrig, Dauth; H. Arnold, Alker, R. Arnold, Orians, Mitten- zwei.(Gegner ist der VfR Frankenthal.) Und noch etwas: 1000 Mark in bar erhält der Gewinner des l. preises im BEROLINA- Fröffnungs- Preisqusschreibenl Außerdem mehrere Bar- und Sochpreise sow-ie tausend Trostpreise. Näheres in den BEREOLINUHA- Schaufenstern. Des Schuhhaus BEROTLINA, bekennt durch den Qudlitötsschoh mit dem Spatzen, eröffnet morgen, in Mannheim, O3, 9-2(Kunststraße), im Telkamp-Haus eine Verkdufsstelle. Merken Sie sich Detum und Adresse! Me 03,% 12(KUNSTSTRASSE) IM TEIKAMP-HAUs vormittags 11 Uhr, Nr. Nr. 116 — — dle melt. astal- e im Wei- hat e für und ttbe- nach die sein r die DLV- deim) tag/ mehr esten atlon eten. astag apfes inten wer- vett- lin tun⸗ mj, lopf- 1,96), olfs- und inn- Mar- aas- um- ner- ten- gen- 4 igt r die d mit n des Meim, 10 ge- außer. is das rünge ) DM denkt Ama- i Jah- m, in Tode Jagd- Uleicht r„im wigs- n den auch 15 ge- elfe. h die s von nnen“ Spiel- men- 00 bis in: 20 dem (mit E— er— vurda rohen en- 0 Itke Ama- chei- r Es- oxer, schen last arten n je- sam- rund Amp- der inie- des rwin ter) hel- dorf) zei- ance sind Mal- und ran- vicht lion ken- uth; ten- Nr. 116/ Donnerstag, 19. Mai 1960 MORGEN Seite 13 Ekel und Abscheu griffen um sich So wurde die Gipfelkonferenz sabotiert Chrustschow in der Oeffentlichkeit als Biedermann— als Politiker wie ein Wüterich Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl sur Zeit in Paris) Paris. Mittwochabend gab es im Presse- haus der Pariser Gipfelkonferenz große Ab- schiedsszenen. Die dreitausend Pressekor- respondenten, die Radio- und Foto-Repor- ter wußten, daß sie wahrscheinlich nicht so bald werden Wiedersehen feiern können. Osten und Westen haben sich derart mitein- ander verkracht, daß es lange Zeit brauchen wird, bis Gras über die Ereignisse gewach- sen ist, welche sich in nur achtundvierzig Stunden in Paris abspielten und die Welt in eine neue Periode des Kalten Krieges, der Kriegsdrohungen und der Unsicherheit stürzten. Man ist sicher: Gipfelkonferenzen wird es so schnell nicht mehr geben. Aber gerade in Paris, im Palais Chaillot, dem Nachrichtenzentrum sprach man viel- leicht am Mittwochabend am wenigsten von den vergangenen Ereignissen. Dafür sah man um so häufiger, wie sich die Journa- listen gegenseitig die Zunge herausstreck- ten und in bekannter Manier sich ange- widert vornüberbeugten. Man hatte Tage politischer Ereignisse hinter sich, wie sie anekelnder und erniedrigender kaum hät- ten sein können. Das genügte, um eine all- gemeine Katerstimmung auszulösen, die vielleicht in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten die ganze Welt ergreifen Wird. Hauptschuld an diesem Zustand hat ein einziger Mann: Chrustschow. Niemand wird vergessen können, wie er sich in Paris be- tragen hat. Als der alte„gute Onkel“ aus der Sowjetunion zog er in Paris ein. Er mähte dem Nachbarn seines Pariser Bot- schafters den Rasen, die Gemüsehändler lobte er für ihre schönen Salatköpfe und Tomaten, die Schüler eines Gymnasiums er- füllte er mit Stolz, als er ihnen die Hand schüttelte und„bonjour“ sagte. Einem klei- nen Buben, der ihm mit seinem Fahrrad kast zwischen die Beine fuhr. als er in den Straßen von Paris einen kleinen Morgen- spaziergang machte, verzieh er liebenswür- dig und fuhr ihm durch die Haare, die Worte„hübscher, französischer Bub“ mur- melnd. Vier Gymnasiasten, die zu Fuß auf dem Wege nach Hause waren, lieg er in seinen Wagen einsteigen und nach Hause bringen. Als er bei einem Ausflug durch einen quer über die Straße liegenden, frisch gefällten Baum aufgehalten wurde, stieg er aus und half dem Holzhauer den Baum zu entasten, um zu zeigen, daß auch er Ar- beiter war und die Axt zu meistern ver- steht. Mit dem Oberbefehlshaber der Roten Armee, Marschall Malinowski, der ihn nach Paris begleitet hatte, besuchte er 120 Kilo- meter von Paris entfernt eine alte Scheune, in der während des 14/18er Krieges der heu- tige Sowjetmarschall als einfacher Soldat einquartiert war. So wollte er den Fran- 20sen zeigen, daß auch die Russen damals halfen, ihr Land zu verteidigen. Das war die eine Seite des Chrustschow- Besuches in Paris. Daneben gab es aber auch den ausschliehlich politischen Auftritt Berg und Paulssen beim Bundeskanzler Bonn.(eg Eig. Bericht) Bundeskanzler Dr. Adenauer empfing am Mittwoch den Prä- sidenten der Bundesvereinigung der Deut- schen Arbeitgeberverbände, Dr. Hans-Con- stantin Paulssen, und den Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Fritz Berg, zu einer lohn- und konjunktur- politischen Aussprache. Auch die Minister Erhard, Etzel und Blank nabmen an der Unterredung teil., Schon am Vortage hatte sich das Wirtschaftskabinett der Bundes- regierung mit der konjunkturellen Situation beschäftigt. In Bonn wird in diesem Zusam- menhang allgemein der These Bedeutung zugemessen, daß es beute weniger darauf ankomme, Lohnerhöhungen auf einen be- stimmten Prozentsatz möglicher Produktivi- tätssteigerungen zu begrenzen, als vielmehr dafür Sorge zu tragen, daß ein Teil dieser Lohnerhöhungen sich in erhöhter Spartätig- keit niederschlägt. Chrustschows, und dieser war verheerend. Chrustschow trat als Wüterich und kindischer Protzkopf auf, weshalb man von diesem Sowjetführer noch Schlimmeres erwarten muß. Chrustschow hatte sich geweigert, im kleinen Kreis der vier Großen mit dem ame- rikanischen Präsidenten zusammenzutreffen. Was das bedeuten sollte, erfuhren die West- mächte erst eine Stunde später, als die vier Großen zusammen mit ihren Außenministern und Beratern im vorbereiteten Verhand- lungssaal erschienen. Niemand reichte bei diesem Zusammentreffen dem andern die Hand. So ging es früher zu, wenn eine Kriegserklärung überreicht wurde. Chrust- schow präsentierte den Westmächten eine Rede, in welcher er vor allem gegen die Ame- rikaner und gegen Präsident Eisenhower Gift und Galle spie. Am Dienstag kam es noch schlimmer. Chrustschow beleidigte auch noch General de Gaulle. De Gaulle hatte den sowjetischen Ministerpräsidenten zu sich in den Elysee- Palast geladen, um einen letzten Versuch zur Rettung der Gipfelkonferenz zu unterneh- men. Chrustschow war diese Einladung zu- erst mündlich, dann schriftlich überreicht worden. Bevor er aber die schriftliche Ein- ladung erhielt, verzog er sich mit Marschall Malinowski aus der Stadt. Ab 15 Uhr warte- ten im Elysee-Palast Präsident de Gaulle sowie Eisenhower und Macmillan, die eben- falls eingeladen worden waren. Erst kurz vor halb fünf Uhr erfuhren die westlichen Staatsmänner— nicht durch einen Boten Chrustschows, sondern durch eine Pressemit- teilung, die den Journalisten auf der Straße vor der sowjetischen Botschaft in Paris verlesen und dem Präsidenten de Gaulle Übermittelt worden war—, daß Chrustschow nicht kommen würde. Damit war die Konferenz praktisch zu Ende. Ganz Paris hatte am Mittwoch die Nase voll. Selbst die einfachen Leute, die in Chrustschow einen der ihren sahen, schimpften über ihn. Der FHotel-Portier nannte ihn einen Ekel, der Taxifahrer sprach noch unfreundlicher von ihm und der Ap- plaus, den Chrustschow bei seinen Ausfahr- ten in der Stadt vorher erntete, war am Mittwoch ganz verflogen, als er noch einmal im offenen Wagen durch die Straßen fuhr, um sich von General de Gaulle und dem britischen Ministerpräsidenten, Macmillan, zu verabschieden. Eisenhower behandelte er Wie Luft. Aber damit war für Chrustschow das Maß noch nicht voll. Für den Mittwochnach- mittag beraumte er eine Pressekonferenz an. Zweitausend Plätze verlangte er. In aller Eile wurden im Palais Chaillot entsprechend viele Stühle aufgestellt. Zweitausend Jour- nalisten sollten dann Zeugen der wütend sten Tirade werden, die man je gehört hat. Chrustschow e schien übergeschnappt zu sein. Wild gestikulierend, sich mit jedem Wort mehr in Wut hineinsteigernd, zog er dar- auf los, um dann ganz plötzlich wieder ein breites Grinsen aufzusetzen. Diesmal hatte er es aber für jedermanns Geschmack zu weit getrieben. Unter der nicht-kommunisti- schen Presse gibt es heute praktisch keine Stimmen mehr, die den Westen dafür tadeln, bei dieser Konferenz zu unnachgiebig ge- wesen zu sein. Im Gegenteil, man hört sehr häufig, daß die westlichen Staatsmänner viel kürzeren Prozeß mit Chrustschow hätten machen und, anstatt sich seine Beleidi- gungen anzuhören, mit dem nächsten Flug- zeug hätten nach Hause fliegen sollen. Die Hostessen der Pariser Gipfelkonferenz Hostesse, wie sie gerade einer indischen Journalistin eine Auskunft gibt. wurden rasch ihrer Aufgaben, für die sie 50 forgfälig vorbereitet worden waren, enthoben. Mit ihren schmucken weißen Bast- hüten, die ein leuchtend blaues Band zierten, verbreiteten sie im Palais Chaillot unter den Journalisten aus aller Welt zunächst nicht nur frohen Optimismus, sondern waren auch unermüdlich im Erteilen von Auskünften. Doch Nikita Chrustschow be- reitete ihrer liebenswürdigen Tätigkeit bald ein Ende,— Unser Bild zeigt eine Bild: AP Eine dramatische Woche auch in Norwegen Das Land war Mitbetroffener des Flugzeugzwischenfalls/ Unbehagen über die Eigenmächtigkeit der USA Von unserem Korrespondenten Walter Hanf in Skandinavien Oslo. Als das norwegische Außenmini- sterium erklärte, es habe nichts gewußt von einer geplanten Landung des amerikanischen Piloten Powers in der nordnorwegischen Stadt Bodòö, hatte die Osloer Zeitung„Aften- posten“ geschrieben, daß man sich auf das Wort der Regierung verlasse. Aber offen- sichtlich beunruhigt von der amerkanischen Kopflosigkeit, die zu einigen fatalen Rück- ziehern in dieser Frage führte, hatte die Zei- Moskauer Pressespiegel zu Paris Interessanter Artikel von Walter Lippmann in der„Prawda“ Von unserem Korrespondenten Moskau. Die Ereignisse von Paris be- herrschten am Mittwoch nicht nur die Titel- seiten der Moskauer Morgenblätter, sondern kast den Gesamtumfang der Ausgaben. Die „Prawda“ und die„Iswestija“ stellten den Briefwechsel Chrustschow— de Gaulle und die Separatsitzungen der westlichen Regie- rungschefs heraus. Man verwendete die gleichlautende Ueberschrift„Ungeschickte Manöver der Westmächte in Paris“. Wie zu erwarten, schreiben die Zeitungen einmütig, daß Eisenhowers Verhalten die Konferen⸗ gesprengt habe. Die Gewerkschaftszeitunng „Trud“ erklärt. der Luftzwischenfall sei von der US-Regierung bewußt mit dem Ziel provoziert worden, die Konferenz zu torpe- dieren.„Wir hätten erwarten können“, er- klärt das Blatt,„daß Eisenhower nach diesem Zwischenfall die Spannung nicht Weiter verschärfen würde.“ Die Imperia- listen, so heißt es, müßten begreifen, daß das Sowjetvolk nicht die Absicht habe, vor den Mächten des Krieges zu kapitulieren. Die„Prawda“ erklärt, da Amerika das Eindringen in das Territorium der UdSSR, eines Teilnehmers der Pariser Konferenz, zur offlziellen Politik der Vereinigten Staaten erhoben habe, sei es doch völlig klar, daß die Konferenz von vornherein auf- fliegen mußte. Die„Iswestija“ schreibt: „Welch ein Maß von Frechheit und Zynis- mus, wenn man wenige Tage vor Beginn der Konferenz Luftspionage gegen einen der Teilnehmer postuliert. Der Chef der Sowjet- regierung kann sich nicht mit dem Vertreter eines Staates an einen Tisch setzten, der die Gipfelkonferenz zum Scheitern ver- Heinz Lathe in der Sowjetunion urteilt. Worüber soll man mit dem Präsi- denten der USA sprechen, wenn er offen für die Spionage plädiert? Bevor man über den Frieden verhandelt, müssen die Führer der USA die Gesetze anderer Länder respek- tieren.“ Den schärfsten Ton schlägt die Armee- zeitung„Krasnaja Swesdja“ an. Die Span- mung sei notwendig, so behauptet das Blatt, um den Us-Kapitalisten neue Rüstungs- gewinne zu bringen. Für Geld seien die imperialistischen Räuber zu den schmutzig- sten Sachen bereit. Es gebe aber in der Sowjetunion genügend Zwangsjacken für irrsinnige Kriegsbrandstifter. Die Offlziere und Soldaten versicherten die Regierung, daß sich ihre Kampfbereitschaft noch weiter er- höhen werde. Bemerkenswert ist die zu diesem Zeit- punkt erfolgte Veröffentlichung eines Arti- kels des amerikanischen Kommentators Walter Lippmann in der„Prawda“. Darin heißt es, Juri Schukow, der Chef des Komi- tees kür kulturelle Verbindungen mit dem Ausland, sei als persönlicher Abgesandter Chrustschows im April in den Vereinigten Staaten gewesen, um die Stimmung zu son- dieren. Dem Korrespondenten der„New Vork Times“, Reston, gegenüber habe Schukow sich besorgt über die seit dem 15. März zu beobachtende Verhärtung des US- Standpunktes in der Berlinfrage ge- äuhßert. Diese Verhärtung, so habe Schukow schon damals erklärt, stehe im Widerspruch zu dem zwischen Eisenhower und Chrust- schow in Camp David getroffenen Verein- barungen. tung ihre Loyalitätserklärung für die eigene Regierung mit den vorsichtigen Worten ein- geschränkt:„Wir wissen nicht, wie sich die Situation von Stunde zu Stunde entwickeln kann.“ Und die Situation hatte sich tatsäch- lich auch für Norwegen von Stunde zu Stunde entwickelt oder genauer gesagt: zugespitzt. 8 Zuerst hatte Chrustschow den norwegi- schen Botschafter in Moskau in unerhörter Weise brüskiert, als er dessen Beteuerungen, nichts von dem amerikanischen Spionageflug gewußt zu haben, als glatte Lüge abtat. Er- regter noch reagierte man in Oslo jedoch auf Chrustschows Drohung, er werde die ameri- kanischen Flugbasen in Norwegen— die nachweisbar nicht existieren— vernichtend treffen. Diesen Erklärungen von höchster sowjetischer Stelle folgten dann in kurzen Abständen ähnliche Drohungen von Gro- myko und Malinowski, die immer Norwegen als„Mitverbrecher der USA“ stempelten. Man überging die russischen Ausfälle in Oslo keineswegs als Großsprecherei, sondern nahm sie sehr ernst und entwickelte eine fleberhafte Erkundungstätigkeit, um ihnen die Grundlage zu nehmen, Norwegens Bot- schafter in Washington wurde bei Außen- minister Herter vorstellig, der jedoch aus- wich und nur„andeutete“, das amerikanische Flugzeug sei nicht auf dem Weg nach Bodòô gewesen. Diese Beruhigung wurde später jedoch von der Verlautbarung eingeschränkt, daß man es dem Piloten Powers persönlich überlassen habe, nach seinem Rußlandflug einen Landeplatz auszusuchen. Von dieser schiefen Ausrede bis zum Eingeständnis. Bodò sei tatsächlich Powers Flugziel gewe- sen, war es nunmehr ein kleiner Schritt. Am letzten Freitag gab Außenminister Lange dann auch dem Storting bekannt, daß der amerikanische Pilot Bodö anfliegen sollte, ohne daß man vorher von amerikanischer Seite die norwegischen Behörden unter- richtet, geschweige den um Erlaubnis gebe- ten habe. Am gleichen Tag hatte der ameri- kanische Botschafter in Oslo einen offiziellen Protest der norwegischen Regierung ent- gegengenommen; aber gleichzeitig prote- stierte Lange im Storting„gegen die Dro- hungen, die in diesem Zusammenhang von sowjetischer Seite gegen Norwegen vorge- bracht wurden“. Wenige Stunden später schon erhielt Lange dann eine ungewöhn- lich scharfe sowjetische Protestnote, in der Norwegen gewarnt wurde, die„Provokatio- nen“ gegen Sowjetrußland zu wiederholen. Moskau versäumte auch in dieser Note nicht, mit massiven Vergeltungsmagnahmen zu drohen. Norwegen hat somit eine dramatische Woche hinter sich, die dem Land nach der Meinung von vielen norwegischen Politikern die schwerste und gefährlichste Situation nach dem Kriege gebracht hat. Denn Lange hatte auch zugeben müssen, daß früher schon von Bodö aus amerikanische Maschinen zu Erkundungsflügen über dem Eismeer auf- gestiegen waren. Gegen diese Erkundungs- patrouillen hatten die Sowjets schon im Januar 1959 protestiert. Das Unbehagen an der amerikanischen Eigenmächtigkeit ist da. Man ist äußerst irritiert über diese Eigenmächtigkeit, die außenpolitische Prinzipien und Wünsche des kleinen Bündnispartners glattweg ignorierte. Norwegen war schon immer ein recht eigen- williges Mitglied des Atlantikpaktes, und die stille Opposition gegen die NATO im linken Flügel der regierenden Sozialdemokratie war niemals verschwunden. Es liegt auf der Hand, daß diese Kritik nunmehr Auftrieb erhält. Norwegen ist jedenfalls Grenznachbar mit der Sowjetunion, deren Drohungen hier schwerer wiegen als in den abgelegenen SA. Dennoch haben— und das ist die Mei- nung aller Beobachter— die Sowjets ein- schließlich Norwegens taktisch falsch ge- spielt. Die gewaltsamen Ausfälle gegeen das Land, das rüde Gebaren von Malinowski bei- spielsweise, der„den Gegnern die Hälse ab- schneiden“ will, bindet Norwegen ja noch stärker an die NATO. Denn nur der Bünd- nispakt garantiert dem Land einigermaßen Schutz gegen die wilden Drohungen der Sowjetführer. Damit wird auch die Ein- mütigkeit verständlich, die Außenminister Langes Erklärung schließlich bei allen poli- tischen Parteien und in der Presse auslöste. Argentiniens Staatspräsident Frondizi könne möglicherweise seinen für Juni ge- planten Besuch in Italien absagen, falls nicht vorher die Zwischenfälle im Zusammenhang mit dem zeitweilig in Italien gepfändeten argentinischen Flugzeug und den Schiffs- pfändungen befriedigend geklärt würden, verlautete aus argentinischen Regierungs- Kreisen. 0 35 83 n 1 5. 5 Nortel Mering Berg odd e e a 0 Dh. 5 Solo 5 Seite 16 MORGEN Donnerstag, 19. Mal 1960/ Nr. 116 Wirtschaftliche Hilfe mit politischem Ziel: alſer Krieg in heißen Siaafen Reiseeindrücke aus fünf asiatischen Entwicklungsländern/ 1. Folge VON UNSEREM RE DAK TIONSM ITGLIED HANS WERNER B E C K In den Wüsten Pakistans, im burmanischen Dochungel, auf den Reisfeldern IJhailands, in den ubervölkerten Dörfern Indiens und in den grünen Tälern Afghanistans wird seit zehn jahren eine Schlacht zwischen Ost und West geschlagen, bei der es um die Entwicklungslander Suidostasiens geit. Genau wie ihre Nach- Barn auf dem afrikanischen Kontinent sind diese Entwicklungs- lander nac dem xweiten Welthrieg aus ehemaligen Kolonien oder Gebieten, in denen die Zeit jahrhundertelang stillstand, zu selbständigen Staaten erwacht. Sie ind willens, im großen Spiel der Welimũchte mitxuspielen, sind aber noch auf die Hilfe dieser Weltmàcſitèe an geriiesen, weil sie erst lernen müssen, auf eigenen Füßen zu stehen und in wenigen Jaliren einè Entwicklung versuchen wollen, æu der Europa, Amerika oder Japan in einem organischen Me achstum lunge Zeit gebraucht haben. Die jungen Staaten und die alten Königreiche Asiens sind umtsorbene Part- ner im Kalten Krieg geworden, denen aus den Hilfsquellen beider Seiten für ihren industriellen, land wirtschaftlichen, bildungs- mͤßigen Aufbau Milliardenbetrͤge zugutekommen. Ein Haupt- teil golcher nicht ohne Risiko in die heißen Entuichlungslander ge humpten— Mittel kommt aus den Vereinigten Staaten, auf deren Initiative hin vier ſournalisten dus Baden- Miurttemberg in den vergangenen vier Wochen eine Informationsreise durch Pakistan, Burma, Thailand, Indien und Afglianistan unter- nahmen, um die Verhädltnisse an Ort und Stelle zu studieren. — Nach rund elf Stunden Flugzeit rollt die Boeing 707 der Panamerican auf der für 4,8 Millionen US-Dollars gebauten Düsenstart- und Landebahn von Karachi aus. Der Zeit- unterschied nach Deutschland beträgt jetzt vier Stunden, es ist morgens drei Uhr, und trotzdem schlägt dem über die Gangway kletternden Besucher ein Gluthauch wie aus einem Backofen entgegen: Obwohl Karachi an der arabischen See liegt, wird sein Klima von der sich über Hunderte von Kilometern nach Norden erstreckenden Sindh-Wüste bestimmt. In zwanzig Jahren soll diese Wüste einmal fruchtbares Land sein. wenn man den Plänen glauben darf, die die paki- stanische Regierung unter ihrem Präsiden- ten General Ayub Khan, entwickelt hat. Wir sind in einem 90-Millionen-Staat gelandet, der vor 13 Jahren— als der indische Sub- kontinent in das islamische Pakistan und die hinduistische Indische Union geteilt wurde — zu existieren begann, in den Kinder- schuhen der„Basic Democracy“ die ersten Gehversuche mit Erfolg hinter sich ge- bracht hat und soviele Probleme hat, daß sie auf den ersten Blick(und erst recht auf den zweiten) unüberwindbar und unlösbar erscheinen. Eines der größten dieser Pro- bleme ist die Trennung des Landes in einen westlichen und einen östlichen Teil, zwischen denen rund tausend Meilen indischen Terri- toriums liegen, durch die es noch keine Landverbindung gibt. Der Verkehr zwischen beiden Hälften wickelt sich ausschließlich per Flugzeug oder per Schiff— also um die Südspitze Indiens herum— ab, eine Not- lösung, die auf die Dauer untragbar erschei- nen muß. Aber die Pakistanis, die mit freundlichem Lächeln und sichtbarem Stolz auf ihre seit der unblutigen Revolution des Generals Ayub im Oktober 1958 errungenen Erfolge hinweisen, sind zuversichtlich:„Wir können nicht ohne einander leben, Ost- Pakistan hat die land wirtschaftliche Produk- tion und Westpakistan die Industrie“, sagt der Sekretär im Wirtschafts ministerium. Eine neue Stadt für die Flüchtlinge Im Südosten von Karachi, dessen Ein- Wohnerzahl nach dem zweiten Weltkrieg von 300 000 auf zwei Millionen gestiegen ist, entsteht eine neue Stadt, die für euro- päische Begriffe unglaublich primitiv ist, für die unterste Schicht der ebenso unglaublich armen pakistanischen Bevölkerung jedoch einem Luxusviertel gleicht: Auf 100 qkm Wüstenboden sollen in den nächsten 14 Jah- ren Einraumwohnungen für 150 000 Fami- lien gebaut werden; einfache, aber saubere Zementhütten für 75 000 Bewohner sind be- reits bezogen. Das Projekt dieser„Stadt in der Wüste“, für die die Amerikaner seit 1958 jährlich fünf Millionen Dollar und die paki- Straßenkreuzer und Kamele: Vor den Toren von Karachl stanische Regierung bisher 700 000 Millionen Rupees ausgegeben haben, steht unter Lei- tung eines griechischen Oberingenieurs, des- sen leitende Hilfskräfte an der Technischen Hochschule Athen ausgebildet wurden. An- lag zu dieser für pakistanische Verhältnisse ausgesprochenen Mustersiedlung Korangi waren die zehn Millionen Moslem-Flücht- linge, die nach der Teilung aus Indien her- überkamen und in„Lagern“ kampierten, für die die Bezeichnung„Slums“ eine posi- tive Uebertreibung ist und die zum Teil noch jetzt entlang den wenigen Straßen, unter Brücken oder in der Wüste mit zugehalte- ner Nase besichtigt werden können: Da leben in zentimeterhohem Schmutz und Kot zehn Personen auf zwei Quadratmetern, und ihr Gesamteinkommen im Momat beträgt, wenn es hoch kommt, 60 Mar Zurück zu Korangi: Hier wird eine pro- duktive Idee in die Tat umgesetzt. Die Be- wohner können das ihnen von der Regie- rung zur Verfügung gestellte Haus gegen eine monatliche Abzahlung von wenigen Rupees mit der Zeit als Eigentum erwerben, können es durch eigenen Anbau erweitern und sollen— sofern sie nicht am Aufbau des im Hinblick auf völlige Unabhängigkeit geplanten Korangi- Projektes oder in Karachi arbeiten— im Industriezentrum der Mas- sensiedlung beschäftigt werden. Aber soweit ist es noch nicht, obwohl die Einkaufszen- tren für je 2000 Familien in der Primitivst- form des orientalischen Basars schon stehen, obwohl kürzlich die erste Schule dort in Be- trieb genommen wurde und eine fünfjährige Schulpflicht ins Auge gefaßt ist. Alles steht noch sehr am Anfang und muß erst noch streng nach Plan, verwirklicht werden. So zum Beispiel die ostpakistanische Baum- wolle verarbeitenden Textilbetriebe, die vie- len Korangi-Leuten Arbeit geben sollen; die Kanalisation, die Wasser- und Elektrizitäts- versorgung, die Moscheen und die Friedhöfe. Im Norden Karachis wird in diesen Tagen ein ähnliches Wohnungsprojekt für wirt- schaftlich bessergestellte Pakistanis begon- nen, das größere Einheiten und mehr„Kom- fort“ umfaßt. — Ein-Raum- Wohnungen für Flüchtlinge: Regierungsprojekt Korangi Alle Bilder: hwh „Fortschritt“ aui der untersten Ebene In diesem Land, dessen Norden mit La- hore, Peshawar und Rawalpindi(dort in der Nähe entsteht jetzt die neue Hauptstadt von Pakistan) günstigere Lebensbedingungen aufweist, muß man um die geringste Ver- besserung froh sein: Wenn man gesehen hat, wie in einem Hexenkessel von schreienden, gestikulierenden, bettelnden, völlig verwahr- losten und vor Schmutz starrenden Men- schen Kinder auf der Straße zur Welt kom- men; wenn man gesehen hat, daß auch die bescheidensten Hygfenischen Verhältnisse in einem erschütternden Elend keine Gültigkeit mehr haben, dann glaubt man gerne, wel- chen gewaltigen Fortschritt es für diesen, seit 13 Jahren mühsam über Wasser gehal- tenen Staat bedeutet, wenn nur ein Stau- damm, wenn nur eine Siedlung oder wenn nur die Ausbildung eines Lehrers abge- schlossen werden kann. Europäer und Ame- rikaner müssen ihre Anschauungen über „Lebensstandard“ vollständig umstellen, Wenn sie die Situation dieses Staates ver- stehen wollen, dessen Regierung alle er- denklichen Anstrengungen im Rahmen des Möglichen unternimmt, um voranzukommen. * Wolken von Aasgeiern schwehen unter einem erbarmungslosen Himmel über der Sindh- Wüste. Am Rand des„National High- way“ von Pakistan, einer vier Meter breiten Landstraße zweiter Ordnung von Karachi nach Rawalpindi, ziehen Kamelkarawanen und hochbepackte Eselskarren mit vielköp- figen Familien irgendwo ins Ungewisse. Wo- von sie leben, weiß niemand. Aber sie leben und vermehren sich(die Bevölkerungszahl stieg innerhalb von fünf Jahren um fünf Millionen, und die Regierung plant deshalb eine Art Geburtenkontrolle durch eine breit angelegte Aufklärungsarbeit für dieè unte- ren Schichten. Aber wie aufklären? 80 Pro- zent der paktistanischen Bevölkerung sind Analphabeten, und wer kann sich in diesem Land schon ein Rundfunkgerät leisten? „Viele dieser Menschen wissen gar nicht, in welchem Staat sie überhaupt leben“, sagte mir ein Amerikaner von der ICA(Inter- national Cooperation Administration), der größten Hilfsinstitution für die Entwick- lungsländer, deren Vertretung in Karachi allein rund 200 US-Beamte und Angestellte angehören. Und das ist ein weiteres gigan- tisches Problem: Den Menschen Wissen bei- zubringen, ganz gleichgültig, auf welchem Gebiet. Fortsetzung nächste Seite Auskünfte und Werbematerial durch den TREVIRA- Dienst BT 359 der Farbwerke Hoechst AG., Frankfurt(M)- Hoechst Vermietungen hat sle nur gegen mich? Was Was hat sie nur Gestern waren ir 1-Zim.-App. Oststudt eing. Kü. u. Bad, Balk., Ztrihzg., 120,.— u. 135,—/1600,.— u. 1900.—. Immobilienagentur, Tel. 2 40 62 noch zusammen im „Sporteck“ eee und heute 7 1 Was es sein könnte? Du hast Kopfschuppen! 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Mal 1960 MORGEN Seite 17 „Den Basarhändler zum Geschäftsmann machen“ Fortsetzung Karachi ist eine Stadt ohne Gesicht, de- ren Kanalisation schon längst nicht mehr dem ständigen Einwohnerzuwachs nach- kommt, deren Wasserversorgung aber jetzt durch eine große Stauung des Sindh-Flusses in 60 Meilen Entfernung sichergestellt zu sein scheim. Ganz in der Nähe dieses riesi- gen Sees Ii-gt die Toten- und Tempelstadt Tatta, die in der Mogulzeit Regierungssitz der Gouverneure war, heute unter Denkmal- schutz steht und eine der wenigen Touristen Sensationen Pakistans ist. Wir sahen diese mit kunstvoller arabischer Mosaikarbeit ge- schmückten Grabmäler hoher islamischer Fürsten— auf einem Gebiet von zehn Quad- ratmeilen liegt eine Million Tote begraben auf der 200 Kilometer langen Fahrt nach Haiderabad(nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt des ehemals märchen- haft reichen Nizzams in Südindien), wo der Indus durch den Ghulam Mohammad-Damm gestaut wird, um 3,5 Millionen Hektar Wü⸗ stenboden durch ein ausgeklügeltes Kanal- system zu kultivieren. Pakistanische Regie- rungsbeamte zeigten uns voller Stolz die staatliche Reparaturwerkstätte Tando Jam, die mit ihren einfachen Werkzeugmaschinen, Handwerksbetrieben, Ersatzteillagern und Traktoren eine der insgesamt zehn Zentral- stellen für land wirtschaftliche Modernisie- rung und Technisierung nach dem Motto: „Do it yourself“(Mach' es selbst) ist. Neben diesen, von staatlichen Stellen den Bauern 1 In der Toten-Tempelstadt Tatta * leihweise zur Verfügung gestellten Maschi- nen gibt es land wirtschaftliche Fachschulen für Ackerbau und Viehzucht, in denen im Ausland geschulte Instruktoren in Jahres- kursen junge Bauernsöhne ausbilden, die später ihrer heimischen Dorfgemeinschaft die notwendigen Rationalisierungskenntnisse beibringen und auf einen gemeinsamen Ma- schinenpark hinarbeiten sollen. Seit 1955 gibt es auch große Versuchsfarmen und Baumschulen, von denen aus Saatgut und Kunstdünger staatlich kontrolliert verteilt werden. * Die amerikanische Mission in Karachi hat ihre Büroräume im hochmodernen Qamar- House, das im neuen Verwaltungs- und Bankviertel steht. Seit 1952 wurden von der International Cooperation Administration eine Milliarde Dollars nach Pakistan hinein- gepumpt, die sich nach einem genauen Plan auf technische Hilfe, Währungsstabilisie- rung, Ernährung und Landwirtschaft und die Anleihen des„Development Loan Fund“ verteilen.„Der wirtschaftliche Fortschritt hängt nicht allein vom Geld ab“, erklärte in einer Pressekonferenz der ICA-Chef und Gewerkschaftsführer James S. Killen,„was wir hier brauchen, ist menschlicher Verstand und eine gute Organisation mit möglichst vielen ausgebildeten Spezialisten. Wir wol- len besonders die Privatwirtschaft anspre- chen und den Pakistanis klarmachen, daß sie eine Pflicht gegenüber ihrer jungen Nation haben, und daß sie rationeller produzieren müssen“. 200 Millionen Dollar pro Jahr sind an US-Hilfe für den zweiten pakistanischen Fünfjahresplan vorgesehen, der am 1. Juli beginnt; Australien, Canada und England haben durch den Colomboplan ebenfalls über 100 Millionen in Pakistan investiert; dazu kommen die Zuschüsse der Ford-Stif- tung, der Weltbank und deutsche, japanische und englische Kredite zu günstigen Be- dingungen. Im dunkelsten Eingeborenenviertel von Karachi liegen die Menschen neben dem Rinnstein in ihrem eigenen Unrat, schlafen kleine, dunkelhàutige Kinder in Wolken durchdringenden Gestanks zwischen ihren Müttern, erledigt die Bevölkerung alle menschlichen Verichtungen in einer Art von dumpfem Fatalismus, der sich nichts mehr zu hoffen erwagt und der— wenn der Auf- bau dieses jungen Staates nicht scheitern soll— in den nächsten zehn Jahren in ein fortschrittsgläubiges Streben nach einem besseren Leben verwandelt werden muß. Pakistan hat noch nicht genügend Schulen, verfügt über so gut wie keine ausgebildeten Techniker, steht erst am Beginn einer fie- berhaft nach ausländischen Investitionen suchenden Privatwirtschaft und scheint sich selbst nicht ganz sicher, ob es die Energie haben wird, ein mit allem guten Willen geplantes, systematisches Aufbauprogramm auf die Dauer durchzuhalten, ohne bei nur spärlichen Anfangserfolgen in seine„Allah- hat-es-gewollt-Lethargie“ zurückzufallen. Der hervorragende Hilfsexperte James Kil- len umriß die Situation mit wenigen klaren Worten, als er sagte:„Wir müssen den Ba- sarhändler zu einem verantwortungsbewuß- ten Geschäftsmann machen“ und optimi- stisch durchblicken lieg, daß die Revolution der größeren Erwartungen des Lebens kom- men werde und daß der Westen eine Ant- Wort darauf zu geben habe,„weil Pakistan sich sonst diese Antwort woanders suchen wird.“ Damit ist das politische Grundpro- blem, nämlich der Kampf beider Macht- blöcke um die erwachenden„Neutralen“ deutlich gekennzeichnet, es bleibt also nichts anderes übrig, in der Schlüsselposition des indischen Subkontinents alle Anstregungen zu machen, um die Entwicklungsländer über Wasser zu halten— auch wenn sich dabei das Risiko abzeichnet, daß Milliarden verschleudert werden. Nationalgefühl als demokratische Vorstufe Was Pakistan in diesem Zusammenhang anbetrifft, so rechnet die Regierung mit rund 25 Jahren, bis sie ohne Hilfe von außen in der Lage ist, die Lebensbedingun- gen in ihrem jungen Staat weiter zu ver- bessern und allein zu regulieren. Werden die Pakistanis soviel Nationalgefühl haben? Dieses mehr oder weniger künstlich zu er- zeugende, mit der islamischen Staatsreli- gion zu untermauernde Nationalgefühl ist hier die notwendige Vorstufe einer künfti- gen Demokratie, die zur Stunde noch eine parlamentslose Militärdiktatur ist. * Das mag alles sehr skeptisch klingen und der Leser mag mit Recht einwenden, dag ein Journalist, der vier Tage lang in Ka- rachi pakistanische Probleme studiert hat, kein endgültiges Urteil über dieses Land abgeben kann, in dem alle romantisierenden Vorstellungen aus Tausendundeiner Nacht am mit Ungeziefer übersäten Lehmboden zwangsläufig zerstört werden. Die amerika- nischen Helfer, die mit Unterstützung eini- ger deutscher und anderer ausländischer Fir- men eine sehr zielbewußte Politik zu betrei- ben versuchen, sind wesentlich optimisti- scher: Sie glauben an ihre Aufgabe, die sie Zweifellos haben, und sie glauben auch an den Aufbauwillen des pakistanischen Vol- kes, dessen medizinischem Nachwuchs sie mit dem modern eingerichteten„Basic Me- dical Research Institutte“ in Karachi— der einzigen derartigen Einrichtung in ganz Asien— einen unschätzbaren Dienst erwie- Zur Bewässerung der Wüste: Ein Staudamm am Indus sen haben. Das weiß auch der Chef der pa- kistanischen Planungskommission für den zweiten Fünfjahresplan mit einem Gesamt- etat von 19 Milliarden Rupees, Mumlaz Ha- san, dem wegen der Förderung der deutsch- pakistanischen Beziehungen das Bundesver- dienstkreuz verliehen wurde und der uns die Unabhängigkeit Pakistans in der Nahrungs- mittelversorgung bis 1965 prophezeite. Dem- gegenüber sprechen die Tatsachen eine andere Sprache— aber ist in diesem Land nicht alles gleich möglich und unmöglich?— und keiner kann voraussagen, wie sich das Entwicklungsland Pakistan weiter ent- wickelt. Es ist ein Land der ganz extremen Ge- gensätze: Hochhäuser mit Klimaanlage stehen neben entsetzlichen Elendsquartie- ren; die„Pakistan Airlines“ fliegen mit mo- dernsten Düsenmaschinen nach Europa und dem Mittleren Osten, während draußen Menschen verhungern oder im Schmutz er- sticken; es gibt Aerzte, die noch nie prak- tisch gearbeitet und von Hygiene noch nie etwas gehört haben, aber ohne Krawatte darf man keinen Nachtklub besuchen, und ein Diener der deutschen Botschaft in Ka- rachi lehnt es ab, Kartoffelsalat zu essen, weil der Koch vorher das vom Islam ver- botene Schweinefleisch in Form von Frank- fkurter Würstchen in den Händen gehalten hat. Der wohlhabende Kaufmann fährt einen Mercedes oder einen amerikanischen Chevrolet und kann sich trotz aller ein- schränkenden Bestimmungen eine zweite Frau leisten. Was der Arbeiter nicht kann, weil er am Tag nur zwei Rupees verdient. * Pakistan ist jetzt gerade dabei, eine demokratische Verwaltung vom Dorf her aufzubauen. Es braucht jährlich 120 000 neue Arbeitsplätze, die vorerst nur durch auslän- dische Industriebetriebe beschafft werden können. Siemens unterhält in Karachi eine Telefonfirma, und Daimler-Benz und andere deutsche Firmen sind am Verhandeln, Pro- jekte ihrer Branche in Pakistan zu über- nehmen, dessen Industrie heute nur 343 000 Menschen beschäftigt. Diese junge Nation, die noch keine Nation ist, hat Probleme, de- ren Lösung in den nächsten Jahren noch nicht zu erkennen und abzusehen sein wird. Vielleicht können amerikanischer Perfektio- nismus und pakistanische Bedürfnislosigkeit — die das Optimale mit den geringsten Mit- teln erreichen muß— mit der Zeit einen Kompromiß eingehen, der einen stetigen, wenn auch langsamen Fortschritt ermöglicht. Ein Glück, daß die Sowjets aus religiösen Gründen in Pakistan nichts zu bestellen ha- ben, und ein Glück, daß die USA aus Pa- kistan eines ihrer größten Hilfsprojekte ge- macht haben. Ob diese Hilfe geholfen hat, wird sich erst in der nächsten oder über- nächsten Generation eines geteilten und übervölkerten Entwicklungsstaates zeigen. (Wird fortgesetzt) 4 alt e ek e höher ungen duelle, reell uro 0 III —ů— 1 1 en: N a0 , , DD N e 2 . . 2 2 55 5 8 ede 9 825 2 2577756 2885 e 8 2 eee 39225 8 . — l 2 — 18 5 ** l 2 0 * 2 e 5 StNr 1 N l . 7 2 55 1 2 8 2 5 2 152 2 85 255 . N 0 2 5 55 8 0 75 75255 585 N ee + rl —— — r — ee. 0 n W 1605 e 900 Ne 0 5 5 , e e 0% 600 e i 1 8 0 0 a 76 6 606 0 Moderne Frauen lösen ihre Probleme Hier ein paar Ns Ait Hume. ¹ñdri HGDNHDen Ober ein neues Kleid nicht diskutieren, sondern: Bei einem Schaufensterbummel mit„ihm“ vor den teuersten Geschaften stehen bleiben. Er wäh- nen Sie dann leichthin, daß Sie so etwas viel preiswerter nähen oder kaufen können. Ent- weder ist er von Ihren Fähigkeiten überwältigt, oder er meldet Zweifel an in jedem Fall müßte er Ihnen die Chance geben, Ihre Behauptungen ,. zu beweisen! Großer VWãsche- Trick: Nehmen Sie für alla W'asche das neue Vipp- perfekt. Da geht das Waschen leicht von der Hand. Sie sparen Mühe und Zeit und haben immer herrlich saubere, duftig frische Wäsche im Haus: Das ist das Ge- heimnis von Wipp- perfekt. Unter dem Mikroskop sieht man es ganz deut- lich: behutsam schiebt sich die milde Lauge zwischen Schmutz und Faser. Die Schmutzteil- chen werden einfach abgehoben. Die Faser wird überhaupt nicht strapaziert. Versuchen Sie gleich einmal das neue Wipp- N. perfekt in der neuen, größeren Packung. Jetzt mehr Waschlauge noch ergiebiger und ganz mild Selte 18 MORGEN Donnerstag, 19. Mai 1960/ Nr. 116 Telefon 2 50 25 ALHAMHBR 13.30, 16. 18.30. 21 Schlagerparade 1960 02 PLANKEN Großes Haus Tel. 231 23 13.30, 16. 18.30. 21.00 II. Teil des Farbgroßfilms „HERRIN DER WELT“(12) Martha Hyer, Carlos Thompson. Micheline Presle, Wolfg. Preiss ö ALs TER Telefon 2 02 b2— Nur 13.30, 16.00, 18.30 Uhr UNIVERSU Telefon 233 33 15.30, 18, 20.30 Letzter Tag! H. J. Kulenkampff, M. Hold „Kein Mann zum Heiraten“(6) Eines Tages öffnet sich die Tür (21.00 KEINE Vorstellg) 9— T. 40396- 13.45 bi KAMERA. B. 85 Martine Carol „Mein Leben für die Liebe“(18) öfrtl. 20233. Nur: ö cHaUs URS 17.45, 20.30 Telefon 2 04 44 Jean Simmons, Victor Mature DIE KURBE 5 8 e der Keszpter d Ss. Zorro im wilden Westen(12) 5 ScALA„Zorro greift ein“(II. Teil) 20.45 13.00. 16.15, 18.30, J 1, 6 Breite Straße Leni Riefenstahls PALAS Telefon 2 50 76 „TIE F LAND. 2 Täglich 10.00. 11.50, 22.30 TV TrOne Power 12 (12 ABENTEUER IN DER SUDbsEE Täglich 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 „Polizistenhasser“(18) CaPITOT Am Megpl. T. 5 1186 0 14. 16.30. 19. 21 Uhr Sterling Hayden, E. Borgnine Farbwestern(16) „JOHNNY GUITAR, gehaßt, gejagt, gefürchtet“ DPLANKEN- Kleines Haus Telefon 2 31 23 2. Woche! 13, 15.30. 18. 20.30» Freigegeben ab. Jahren Der bedeutendste Film der letzten 10 Jahre „Hiroshima mon amour“(18) Prädikat: besonders wertvoll“ Achtung ſſelie 21.00 Uhr KEINE öffentliche Vorstellung! A In Erstaufführung die Film-Uberraschung professor Hannibal a. Ungarn. Zoltan Fabris Filmkunstwerk im Alster-Abendstudio im CIT- B 1, 6— Telefon 2 07 90 Täglich 21.00 Uhr.— Deutsches Prädikat:„wertvoll“ * Lichtspielhaus Sonderzyklus: Wiedersehen mit Filmerfolgen M 1 L 1 E B Rud. Prack, Gr. Weiser, O. Sima, E. 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Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. * Der Vorstand ashanchen vom Grin deim Hecke- Kurt, 0 5. 13, Tel. 2 30 40 Täglich ab 19 Uhr bis 5 Uhr früp Meledle-Bar-Grinzingstube H 7, 8 fe. 25594 Das Rendezvous för eine emötliche Stunde Verlängerung bis 3 Uhr Luisenhof Hemsbach Morgen, Freitag, der beliebte „Funzel-Abend“ m. Tanz, 20-24 Uhr FERIEN WIE NOCH MiE! In herrl. Gebirgsgeg. am Wasser, zw. Bad Reichenhall— Salzburg pr. Tag DMI,-, Kochmögl., Angeln. Verl. Sie Prosp. Laufen) Obb. N33 A Schließfach 38 Men speist gut in der MAN U- NA 4 1 OT STArrr Anzeigen im MM haben Erfolg! Bahd'i-Weltreligion Freiteig, 20. Mei 1960— 20 Uhr spricht im Institut für Erziehung und Unterricht, E 2, 1 HUSscHhMAND SABET, Stuttgert, ber das Thema: Christus im Lichte des Islum und der Bauhd'i-Religion Eintritt frei! Anschließend Aussprache Behd'i- Gruppe Mannheim Ihre Bewerbung. DU Lebensmittelfilialen Zentrale G 7, 24 Gesucht wird junger Mann, Auftreten. Geboten werden: angen. 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Weit über 300 Jahre ist es nun her, daß Rat und Aelteste des Dorfes im Jahre 1633 für sich und ihre Nachkommen gelobten, zu Ehren Gottes alle zehn Jahre ein Spiel vom „Leiden und Sterben des Herrn“ aufzufüh- ren. wenn Gott der Pest Einhalt gebiete, die furchtbare Ernte unter den Oberammer- Sauern gehalten hatte.„Was ursprünglich ein kunst- und anspruchsloses Volksspiel war, wurde nach ind nach in der Umgestaltung und Wiedergabe durch begabte Dichter und Ge- Stalter zu einem Werk von hohem künstleri- schem Rang“, schreibt der Abt des benach- barten Ettaler Klosters zum Beginn des Pas- sionsspieljahres 1960, und daß, was einst von allen wohlverstandenes frommes Brauchtum gewesen sei, in der Folge nicht selten auch zum Stein des Anstoßes bei Andersdenkenden und Spöttern wurde, durchaus aber auch „bei Wohlgesinnten, denen manche un- erfreuliche Begleiterscheinung der wachsen- den Berühmtheit nicht gefiel“. * Von solchen Begleiterscheinungen ist ge- nug zu spüren auch in diesem Jahr, und es gibt ja tatsächlich viele Verlockungen und Bedrohungen, denen das„fromme Brauch- tum“ ausgesetzt ist. Der Kreis derer, die über- all dabei sein müssen um jeden Preis und koste es, was es wolle, wird ja immer gröger, und es ist nur natürlich, daß sich das Angebot der Nachfrage angleicht. Im Kleinen heißt das, daß ein biederer Rindsbraten mit Sem- melknödeln, der am Montag noch für 3,50 Mark à la carte verkauft wurde, am Eröff- nungsdienstag unter Zuhilfenahme von ein paar Löffeln Suppe als Menü maskiert, in der gleichen Wirtschaft 5,50 Mark kostete, nun ja, und beim Alois Lang, dem weltberühmten Christus-Darsteller vergangener Spieljahre Der Christus-Darsteller Anton Preisinger als Christus-Darsteller bei den Passionsfestspielen in Oberammergau. Verlag und Copyright by F. Bruckmann KG, München— Foto: Hans Wiegand bezahlt man für das passions- übliche„Ar- rangement“(zwei Uebernachtungen mit Bad und Frühstück, drei Hauptmahlzeiten und die Eintrittskarte für das„Spiel“) 160 Mark. Die anderen machen's— allerdings wohl ohne Bad— schon für 120 Mark. Trotzdem reichen die 5000 Plätze im Festspielhaus nicht aus, auch wenn mehr als achtzigmal gespielt wird wie in diesem Jahr, und es gibt wohl kaum Zweifel darüber, daß leicht das Doppelte und Dreifache an Eintrittskarten für das Passionsspiel verkauft werden könnte. * Das„Spiel“ aber ist unberührt geblieben von solchen Zeiterscheinungen. Es hat sich seine naive Frömmigkeit bewahrt auch in dem großen festlichen Rahmen, in den es gestellt ist. Aus unbekannten Anfängen ent- standen, ist es wieder und„widerumben renoviert“ worden, und so wie es sich heute darstellt, fußt es auf einer reinigenden Be- arbeitung des Oberammergauer Pfarrers Alois Daisenberger aus dem Jahre 1860, die Rochus Dedlers 1815 entstandene Musik ver- Wendet. Das Mysterium beinhaltet die Lei- densgeschichte des Herrn, von seinem Einzug in Jerusalem bis zu seiner Auferstehung, in 16 Stationen. Ein Chor interpretiert das Geschehen, dem gleichnishaft Ereignisse des Alten Testaments in„Lebenden Bildern“ ge- genübergestellt werden: dem Abendmahl der Manna-Regen in der Wüste und die Traube aus Kanaan, dem Verrat des Judas die Geschichte von Josef, den seine Brüder um 20 Silberlinge verkauften, dem Weg nach Golgatha Isaaks Opfergang. Ein ge- waltiges Spektakulum, das mit einer zwei- stündigen Pause von morgens 8 bis gegen 6 Uhr abends dauert. * Gespielt wird unter freiem Himmel vor einer monumentalen Kulisse mit einem tem- pelartigen Mittelbau, in dessen Guckkasten ausschnitt die„Lebenden Bilder“ erscheinen, der aber oft auch den Mittelpunkt der gro- Ben Massenszenen auf der weiten Vor- bühne bildet. Die Schauplätze wechseln, als werde ein großes biblisches Bilderbuch auf- geblättert, in prächtiger und kostbarer Aus- stattung und liebevoll bis in letzte Einzelhei- ten durchgezeichnet. Die 30 Silberlinge, die der Rabbi dem Judas hinzählt: es sind wirklich 30, man darf getrost mitzählen, und bei der Vertreibung der Händler und Wechsler flattern aus umgestoßenen Körben die Tauben zum Tempel hinaus in den blauen Himmel. Und selbst der scheint seine Rolle in diesem Mysterium übernom- men zu haben; denn am Nachmittag des Er- öfknungstages, als die von den Priestern aufgestachelte Menge vor dem Haus des Pi- latus den Tod des Jesus von Nazareth for- derte, zogen finstere Wolken auf, und ein Hagelschauer brach los, in dessen Prasseln nur noch die gellenden Schreie:„Ans Kreuz mit ihm! Ans Kreuz mit ihm!“ zu hören Waren. * Solche gewaltigen Massenaufgebote, in denen bis zu 700 Menschen die riesige Bühne beleben, sind Meisterwerke der Oberammer- gauer Regiekunst. Da gibt es keinen Leer- lauf und keine Statisten, nicht einen ein- zigen Darsteller, der nicht eine Rolle auszu- füllen hätte.„Ich habe ein Leben lang mit Blöcken zu tun gehabt, aus Holz, Stein und Aus Fleisch und Blut“, sagt der über 70jährige Bildhauer Georg Johann Lang, seit 1922 Spielleiter aller Oberammergauer Auffüh- rungen.„Bei allem muß man zuerst die gro- ben Umrisse herausarbeiten und dann be- hutsam die Feinheiten bis zur Vollendung.“ Und wiewohl immer gegenwärtig bleibt, daß da begeisterte Laien mit dem Mut zu hei- ligem Pathos auf der Bühne stehen und keine routinierten Schauspieler, sind auch die stillen, kleinen Augenblicke des großen Spiels sorgsam durchgezeichnet, und der Auftritt des Judas, dem es zufällt, die Qua- len seines gottverlassenen Verrats auf der leeren Bühne und ganz allein zu durch- leiden, läßt keinen Augenblick des Zwei- tels, daß es in tiefster Seele empfunden ist, Wenn er klagt:„Ein Ausgestoßener, überall verhaßt, verabscheut überall, von jenen selbst, die mich verführt, als ein Verräter nun gebrandmarkt, irre einsam ich umher mit dieser Feuerglut in meinem Innern...“ * Am urtümlichsten erhalten scheint das Spiel in den Prologen und Chören der ein- zelnen„Vorstellungen“, zu denen sich die unkomplizierte, volkstümliche Musik des Oberammergauer Kantors Rochus Dedler einstimmt. Das sind schlichte, derb gefügte Verse, die die Bilder und Handlungen ver- binden: Ach! Nackt, von Wunden nur bekleidet Liegt er hier, bald am Kreuz für dich! Die Rache der Gottlosen weidet An seiner Marter frevelnd sich. Und er, der dich, o Sünder, liebt, Schweigt, leidet, duldet und vergibt. Ich hör' schon seine Glieder krachen, Die man aus den Gelenken zerrt. Wem soll's das Herz nicht beben machen, Wenn er den Streich des Hammers hört, Der grausam, ach! durch Hand und Fuß Schmetternd die Nägel treiben muß! heißt es im Prolog zu Golgatha. Ein wenig solch grob geschnitzter Realistik spiegelt sich hier und da auch im Spiel selbst, etwa wenn die Soldaten mit Keulen klatschend die Knochen der beiden Schächer zerschla- gen oder wenn der Soldat Faustus den Ge- kreuzigten mit der Lanze ritzt und rote Farbe das Trikot blutig färbt. * „Aber wie immer man darüber denken mag“, und damit kehren wir zum Geleit- * Die Austreibung der Händler qus dem Tempel Ein Szenenfoto aus den Oberammergauer Passionsfestspielen mit Anton Preisinger Mitte) in der Rolle Christi und(rechts) den Hokenpriestern.— Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite. wort des Abtes von Ettal zurück,„für den- jenigen, dessen Auge noch klar und rein ge- nug ist, um durch alle Wandlungen und Trübungen hindurchzudringen, dessen Herz noch schlicht und einfältig genug ist, um einfach an- und aufzunehmen, was es in diesem Spiel sieht und hört, für den wird es immer noch das sein, was es seinem tiefsten Sinn nach war und ist: die Memoria Passio- nis Domini, das Gedächtnis des Leidens unseres Herrn.., das er auf sich nahm für das Leben der Welt.“ Und derer scheint es noch genug zu geben auch unter den moder- nen Pilgern, die nach Oberammergau stre- ben, um„dabei“ gewesen zu sein. Denn selbst die„Prominenten“ aus aller Herren Ländern, die der Eröffnungsvorstellung bei- wohnten, zeigten sich dem„frommen Brauchtum“ aufgeschlossen und schienen die „unerfreulichen Begleiterscheinungen“ über- sehen zu wollen. Werner Gilles Die Komödianten aus Paris Gastspiel der Comédie Francaise in der Städtischen Bühne Heidelberg Eine Verbeugung vor dieser ehrwürdigen, alten Dame mit dem Liebreiz einer Acht- zehnjährigen und dem Je- ne-sais-quoi einer Frau in den allerbesten Jahren. Küß die Hand. Serviteur! Von wem die Rede ist? Von der Comédie Francaise, dem geheiligten Stützpfeiler französischer Kultur. Im Zusam- menhang mit ihr denkt man an Tradition, an die pflichtschuldige Ehrfurcht und an ein bißchen Staub, der sich leicht in den Perük- ken von Ueberlieferungshütern verfängt. Die alte Dame hat nun ein Ensemble auf eine offizielle Deutschland-Tournee geschickt, und der Thespisautobus hielt in Heidelberg an der Städtischen Bühne. Als sich der Vor- hang öffnete zu Molières„L'école des maris“, vermeinte man den Staub fingerdick zu sehen. Dieses Bühnenbild nach einem alten Gemälde, auf dem Molière selbst dargestellt ist, war wohl das am wenigsten Präsentable. Doch in dergleichen Betrachtungen brach der Satz:„Mon freère, s'il vous plait, ne discou- rons plus tant“, und die Stimme gehörte einem dicklichen, pfiffigen Burschen; sie klang ölig, dann wieder schneidend- bestimmt, stieg im Affekt hoch zu komischen Kieksern, zitterte vor Rührung, und siehe, da stand ein Mensch. Ein Mensch, wie ihn nur die Kunst zu schaffen vermag und der durch das Medium der Bühne die höhere und tiefere Wahrheit erhält. Sganarelle war's, die Standardfigur der alten Komödie, der Vormund, der sein Mün- del heiraten möchte und dann doch dem jun- gen Mann.. Muß man weiter erzählen? Wie oft haben wir das gehabt! Henri Tisot ist der Name des Komödianten, der aus die- ser Figur einen der Licht- und Glanzpunkte des Abends machte mit einem universellen Repertoire an Spielmitteln, mit der behen- den Rhetorik des romanischen Mimen, mit keinen und gröberen Effekten, wie's gerade kam, und es paßte einfach immer. Eine blitzblanke Aufführung, in der ein beziehungsreiches Kichern, eine Körperwen- dung oder eine lustige Geste am rechten Platz das Vergnügen zu verdoppeln ver- mochten und auf die ebenso schulgerechte wie lebendige Regie Cean Meyer) aufmerk- sam machten. Ein Dialog, in dem Tempo und Klarheit wetteiferten. Ein Ensemble, ange- sichts dessen man sich scheut, von Darstel- lern oder Schauspielern zu reden. Komödian- ten sind's, voran Jean-Louis Jemma als Liebhaber Valère, ein Künstler mit fein- komischem Abstand vom Zentrum der Rolle und von geradezu tänzerischer Beweglichkeit der körperlichen Erscheinung, und Gene- viève Fontanel als Mündel Isabelle, kuller- äugige Anmut, in die Zucht künstlerischer Präzision genommen. Die meisten von ihnen sah man nach der Pause wieder in„Le jeu de l'amour et du hasard“ von Marivaux, der im 18. Jahrhun- dert auch auf der deutschen Bühne heimisch War. Vom Moliereschen Alexandriner wurde umgeschaltet auf die zierliche, gefühlvolle, hüpfende Prosa des später Geborenen, der dramaturgisches Kapital aus dem Einfall schlägt, daß ein Heiratskandidat von Stand sich seiner ihm unbekannten Braut in der Livree eines Dieners bekannt macht, daß die Holde just den nämlichen Einfall hat und sich als Zofe verkleidet, daß die wirklichen Domestiken Herrschaft spielen dürfen, daß die einen von diesem Péle-méle wissen und die anderen nicht. Hier waren sogar die tieferen Töne wah- ren Gefühls gestattet, und sie klangen bei Jean-Louis Jemma noch durch die zopfigen Posen des Kniefalls bei der Liebeserklärung mit herzer wärmender Aufrichtigkeit. Claude Winter als seine Partnerin stimmte ein in diese zärtliche Sprechmelodie mit reifem, fraulichem Reiz. Geneviève Fontanel als Zofe und Jean Piat als Kammerdiener, der bei Molieère gewissermaßen nur aus dem Stand gemimt hatte, durften nun die Register aus- ladender Lustspielheiterkeit ziehen. Dies alles geschah in einem zauberhaften In- terieur-Bühnenbild und nach dem unauf- fälligen, doch wirksamen Plan des Regisseurs Maurice Escande. Trotz der Perücken kein Staub, sondern lebendiger Mimus und Bestätigung des un- sterblichen Theaters. Reverenz der Comédie! Der Besuch der alten Dame war ein Ver- gnügen. Wilhelm Herrmann Der französische Dichter und Romancier Jules Supervielle, der 1884 in Montevideo(Uru- guay) geboren wurde, ist in Paris gestorben. Er veröffentlichte im Jahre 1900 seine erste Lyrik. Sein Werk ist voll von alten und mo- dernen Mythen und kreist häufig um das Ge- heimnis des Todes. Als Romanautor war er mit„Der Kinderdieb“(Ce Voleur d' Enfants), als Dramatiker mit den Stücken„Dornröschen“ (La Belle au Bois),„Robinson“ und„Schehera- zade“ erfolgreich. Jules Supervielle, der teils in Frankreich, teils in Uruguay lebte, war lange Su Vizepräsident des französischen PEN- ubs. AP- Foto Walter Martin Liederabend im Mannheimer Mozartscdl Der amerikanische Bariton Walter Mar- tin, der im vergangenen Sommer vom Mann- heimer Nationaltheater zur Städtischen Bühne Heidelberg wechselte, kam zu einem kurzen Gastspiel in die Stadt seines ehe- maligen Wirkens. Auf Einladung des Deutsch-Amerikanischen Instituts Mannheim gab er einen Liederabend im Mozartsaal des Rosengartens. Der Sänger hatte sich ein recht an- spruchsvolles Programm zusammengestellt, das er mit sympathischer Gewandtheit und Einfühlung und mit einem steten Bemühen um Intimität und Verhaltenheit des stimm- lichen Aufwands bewältigte. Hatten Robert Schumanns sechs Lieder nach Gedichten von Heinrich Heine, die am Anfang des Pro- gramms standen, auch nicht durchweg jenen warmen Gefühlston, der ihre Innigkeit und Poesie voll zur Geltung kommen läßt, so erreichte die Wiedergabe doch beträchtliches Niveau. Die behutsame, betont schlichte und leichtgewichtige Nachzeichnung der me- lodischen Linie traf den eigentümlichen Cha- rakter der Liedkunst hier ebenso gut wie danach in den als moderne Gegenstücke sich anschließenden fünf englischen Liedern von Paul Hindemith aus dem Jahre 1942. Nach der Pause folgten Kompositionen der amerikanischen Komponisten David Dia- mond, Otto Luening und John Klein, die teilweise eine etwas absichtlich anmutende Herbbeit pflegen, beispielsweise dissonante Reibungen im Klavierpart recht aufdringlich exponieren, ohne sie in eine zwingend mo- derne Gesamtkonzeption einzuordnen. Die expressive Führung des Vokalparts gab hier dem Sänger die Möglichkeit zu manchem dynamischen Aufschwung. seine Stimme entfaltet dann in der Höhe einen noblen Glanz, den sie allerdings in minderen Stär- kegraden leicht verliert; da leidet sie in den exponierten Lagen zuweilen an Trübungen, besonders im Tonansatz, die den Gedanken an vorübergehende Indisposition aufkommen ließen. Der Abend schloß mit einer Liedgruppe auf Gedichte Goethes von Hugo Wolf, aus der, mit intensivem Ernst gestaltet, beson- ders das Lied„Grenzen der Menschheit“ herausragte. Mit Professor Hermann Reut- ter am Flügel stand dem Sänger überdies ein Begleiter zur Seite, der dem Lieder- abend einen weiteren bedeutsamen künst- lerischen Akzent gab. Der Direktor der Stuttgarter Hochschule für Musik, der selbst als Komponist— besonders auch auf dem Gebiet des Liedes— hervorgetreten ist, ließ dem Klavierpart bei aller Anpassung und Unterordnung doch stets das gebührende musikalische Eigengewicht zukommen. Auch seiner Leistung galt der herzliche Beifall der Zuhörer, die eine Zugabe erzwangen. hesch 128 VICEI FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst N BAUM 40. Fortsetzung Vida war über die primitiven Geschäfts- bücher gebeugt, Glenn unterhielt sich mit amerikanischen Magazinen, ich rauchte meine Pfeife und Manuel kam vorbei mit der wich- tigen Meldung, daß vier Tonnen Kanister an der Bahn verladen worden seien. Wie ich schon erwähnte, war er vernarrt in Motore und hatte gelernt, den Lastwagen zum Sta- tiönchen zu fahren. Er war äußerst stolz dar- auf, daß man ihm das zutraute. Er hatte seinen ältesten Buben angewiesen, einen hochtrabenden Namen aufzupinseln, EI Invincible— Der Unbezwingliche—, und unterhielt sich mit dem Wagen wie mit einem Freund. Es war sehr friedlich an diesen Abenden, zu friedlich für einen Kerl wie Glenn. Von Zeit zu Zeit sprang er plötzlich auf, zer- knüllte sein Magazin, warf es in eine Ecke und begann, im Zimmer auf und ab zu ren- nen. Vida schaute dann von ihrer Arbeit auf, und ihre Augen folgten ihm, aufmerk- sam und etwas besorgt, wie die Augen von Müttern und Frauen und Liebenden den ruhelosen Schritten ihrer Männer auf der ganzen Welt folgen. Stört Sie das Radio?“ fragte sie dann Wohl, bereit, es abzudrehen. Nein, nein, laß es nur an', sagte er rasch. „Laß uns etwas Jazzmusik suchen und dreh etwas lauter. „Wollen Sie noch etwas trinken, mein Duefio?“ „Ja, vielleicht hilft das.“ Sie sind nicht glücklich, nicht zufrieden? Warum?“ Aber sicher bin ich glücklich und zufrie- den, bestimmt. Ich bin so zufrieden, daß es mich ekelt.“ „Vielleicht haben Sie Heimweh und möch- ten gern einmal in Ihre Heimat zurück, Pa- troncito? Wenn Sie eine Reise nach San Franzisko machen möchten, so werden wir gerne auf das Geschäft aufpassen, Pulgarito, Manuelito und ich. Ich habe kein Heimweh.“ Aber vielleicht haben Sie Heimweh nach einer bestimmten Person in Ihrer Heimat? Vielleicht?“ sagte Vida. Nein, ich habe dir schon hundertmal ge- sagt, daß ich nach keinem einzigen Menschen in meiner Heimat Heimweh habe, weder tot noch lebendig, fuhr Glenn sie an und lief im Zimmer auf und ab mit dem Gebaren des Königstigers im Zoo, bei dem man immer das Gefühl hat, daß er seit Jahren geistesgestört 881. „Vergeben Sie mir, Don Galän, ich werde jene Person nicht wieder erwähnen“, sagte Vida sanft, und Glenns Ungeduld legte sich. „Wenn ich überhaupt Heimweh habe, dann am ehesten nach einem Schiff,, sagte er, blieb in der Ecke stehen, wo das Radio stand, und drehte am Wählerknopf herum. Nach der Arundel?“ fragte Vida. Nein, nicht die Arundel. Kannst du mich denn nicht verstehen? Nach einem Schiff, einem richtigen Schiff von vielen tausend Tonnen und mit einem Kommandoturm. Ich habe so lange stillgesessen, oft denke ich, daß ich verrückt werde. „Sie sind sehr reich und sehr erfolgreich. Macht es Sie nicht zufrieden, daß Sie Erfolg haben?“ Erfolg! Ja, ich bin ein erfolgreicher Ge- schäftsmann geworden, ist das nicht einfach Wunderbar? Ist das nicht ganz genau das, wovon ich immer geträumt habe— auf mei- nem Hintern zu sitzen, tagaus, tagein das gleiche zu tun, Geld zu verdienen und es dann wieder in dieses stinkende erfolgreiche Unternehmen zu stecken! Was gibt es da zu lachen?“ Weil Sie schnauben und stampfen wie ein wütender Stier in der Arena. Eh torro, torrito', lachte Vida und stampfte mit dem Fuß auf, wie ein Matador es tut, um den Bullen herauszufordern, Es war eine stolze und fröhliche Bewegung aus einem ihrer Tänze, und Glenn hielt inne und knurrte nur noch:„Es hat doch alles keinen Sinn.“ Ich weiß nicht, was für Sie einen Sinn hat, Patrön. Dreihundertachtundsiebzig Män- ner fischen für Sie. Sie geben ihnen Arbeit, Brot und ein besseres Leben! Seit drei Wo- chen ist nicht ein einziges Baby gestorben. Hat das keinen Sinn, Guerito?“ „Ja, es mag sein, daß es für dich viel Sinn hat. Aber für mich-? Thumbs, sieh zu, daß sie nicht zu lange über dieser verfluchten Buch- haltung sitzt und daß sie unbehelligt in ihr Zimmer kommt. Auf Wiedersehen.“ „Und wohin gehen Sie?“ Ich denke, daß ich mit dem Blimp ein wenig hinaussegle', sagte er und war ver- schwunden; Vidas ängstlicher Segensspruch „Que Dios te ajudel' verhallte ungehört. Sie bekreuzigte sich und beugte sich tiefer über ihre Buchhaltung. Wenn sie weinte, so sollte ich es wenigstens nicht sehen. Vida hatte allen Grund, sich zu bekreu- zigen und die Hilfe des Himmels zu erbitten, wenn Glenn bei Nacht aufs Meer hinaus- segelte. Der Blimp war sein höchst persön- liches Spielzeug, ein schnittiges Segelboot, so unzuverlässig und gefährlich wie nur mög- lich. Glenn hatte es für einen Pappenstiel auf einer Auktion gekauft, und nachdem er es nach seinen eigenen Ideen umgebaut hatte, zeigte es eine ausgesprochene Neigung zu kentern und allerhand gefährliche Kunst- stücke zu machen. Ich habe den Verdacht, daß es gerade dies war, was Glenn am mei- sten anzog. 5 Er ist einer von den Menschen, die Ge- fahr brauchen. Wo andere Männer sich zur Erleichterung ihrer übermäßig gespannten Nerven einen Rausch antrinken, war Glenn darauf aus, sich den Hals zu brechen. Man könnte es am besten eine Sucht nennen, denn Gefahr ist eins von den stärksten Rauschgiften und wird für manche zur Ge- Wohnheit. Solange alles gut und glatt geht, ist Glenn wie ein Süchtiger ohne sein Opium. Wenn wir aber bis über den Kopf in einer Ueberschwemmung steckten, wenn wir eine Springflut hatten, einen unserer kleinen Hur- rikane oder irgendeine richtige Katastrophe, dann war Glenn in seinem Element. In ru- higen Zeiten mußte der Patrôn Dampf ab- lassen, um jeden Preis, zum Beispiel, indem er den Blimp in einen nächtlichen Sturm hinaussegelte, um dann bei Tagesanbruch halbtot jenseits der schäumenden Untiefen herausgefischt zu werden. Die Riffe waren eine weitere Attraktion für ihn, denn sie be- standen aus Treibsand, waren veränderlich wie das Wetter, und es brauchte eine ganze Menge Navigationskenntnisse, um ursere Eneantadora hindurch und zu den Fisch- gründen im offenen Meer zu bringen. Ueber- dies war eine beträchtliche Anzahl von Booten im Laufe der Jahre verlorengegangen, als sie versuchten, um das Vorgebirge herumzu- kommen, das zwischen Tiburon und Mazat- lam ins Meer vorspringt, die Punta Negra. Und jeden Herbst kamen die weißen Haie von ihren Spielplätzen bei Acapulco nord- wärts, und dann mochte es kein besonderes Vergnügen sein, bis zum Morgengrauen an einem gekenterten Boot zu hängen. Wenn immer einige von diesen Memschen- hajen innerhalb der Riffe gesichtet wurden, War es ein besonderer Sport für die halb- wüchsigen Buben, mit Speeren ins Wasser zu springen und ihre Treffsicherheit zu er- proben. Häufig sah man xl Patron, den gro- Ben Don Galäàn, auf den ersten Ruf Haid Ti- burones!' zur Küste hinuntersprinten und sich unter die Buben zu mischen. Das verdroß Vida. Sie sollten das nicht tun, Patrén. Es sieht kindisch aus, meinen Sie nicht auch? Es scheint mir würdelos, sich so unter die halbwüchsigen Chamacos zu mischen. Wie wollen Sie sich das Ausehen bei unseren Männern bewahren, wenn man Sie mit den Haien und Kindern spielen sieht— Sie, un- seren Herrn, unseren Dueno?“ Fortsetzung folgt)