Nr. 121 — F ecke] tag der in Nor. ärttem. rt. Die n Rah- 1 Mon- ngenen Male. ie auf- ing cker erufene er und erding ma der rungs- lentlich Selbst- wurde Kk) ver- em aus 1 Holz- instlers bezahlt. r Ver- Idnisse, Ixpres- ostbild- ) Mark ben jm mühe. 1 Ernst ben die er. Nur ) Mark es. Die ebtheit hagallz von 49 K wur. Haus 1 Seine Wisch“, Steige · rere et Mark kt. Von S er- rand“ arstel · erhält- „Fried- ) Mark gehörte graphie raphik r Fond span- durch- ISW. stischen Befin- ch Mit- der ge- rühmte 1 Her- genent- seines 1 nicht in und ahr. In on drei nderen derichs urtstag. Land- Hungen ete. Es ind Er- „Drei- Mahlen on den is dem Lrinne- lichen breiten Sevilla dessen berliner tzinger de am in der olfgang blikum lin und as vier wre vor stmalig all und dürkte latz im haben. — ä? umge- ornige einem erlege ließ⸗ 1 nicht ig die t irre. n tel- 80 gut Vor- Haige⸗ en Wir ner in a8 du lebst, h dlich beiden ngsam ublick 2 den Gastes Türe aWun⸗ ick im Hand- nicht Sing durch 1, für nöpfe, n das sind. ungen Kerl., beide Wohl ut. ktolgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: Hertz-Eichenrode, W. v. Gropper; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil; les, K. Heinz; Lokales: H. Schneekloth, H. Barchet(Land), Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kim- pinsky; Chef vom Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 174624 A Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 48, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pr. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,8% DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit giit Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 122/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 27. Mai 1960 Sowjetischer Antrag abgelehnt Scharfe Debatte im Sicherheitsrat/ Gromyko wendet sich an die UNO- Vollversammlung New or k.(dpa) Der Weltsicherheitsrat hat am Donnerstag nach viertägiger Debatte den sowäetischen Antrag mit sieben gegen zwei Stimmen abgelehnt, die ver- einigten Staaten wegen des U-2-Zwischenfalles als Angreifer zu verurteilen. Der Antrag wurde lediglich von der Sowjetunion und Polen unterstützt. Gegen den An- trag stimmten die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Argentinien, Ekuador und Nationalchina. Tunesien und Ceylon enthielten sich der Stimme. Der sowsetisene Außenminister Gromyko kündigte nach der Abstimmung an, die Sowjetunion werde den Fall jetzt der UNO- Vollversammlung vortragen. Gromyko hatte die Debatte auf der Don- nerstagssitzung mit einem neuen Angriff gegen Eisenhower eingeleitet. Zur Fernseh- rede Eisenhowers sagte Gromyko, der ame- rikanische Präsident habe„kategorisch be- tont“, daß die Vereinigten Staaten„ihre Spionagetätigkeit gegen die Sowjetunion mit alten und neuen Mitteln fortsetzen“ würden. Gromyko behauptete, Eisenhower habe per- sönlich bestätigt, daß er ein Programm „künftiger provozierender Handlungen ge- gen die Sowjetunion“ gebilligt habe. Eine Regierung könne zwar entscheiden, ob sie Flugzeuge in den Luftraum über der So- Wjetunion senden wolle, es hänge jedoch nicht alles von der Regierung der Vereinig- ten Staaten ab.„Viel hängt von der So- Wjetunion ab, die solche Flugzeuge vernich- Eisenhower erneuert sein Angebot Der„offene Himmel“ würde Spionagetätigkeit überflüssig machen Washington/ Frankfurt.(dpa AP) Der amerikanische Präsident Eisenhower er- neuerte am Mittwoch sein Angebot einer gegenseitigen Luftinspektion an die Sowiet- union und erklärte, die USA würden den Vereinten Nationen zu gegebener Zeit vor- schlagen, selbst diese Inspektion zu über- nehmen. Die Erneuerung dieses bereits vor fünf Jahren an die Sowjetunion gerichteten Angebots nahm einen breiten Raum in einer Rundfunk- und Fernsehansprache des Prä- sidenten ein, in der er zum Scheitern der Pariser Konferenz und dem amerikanisch- sowjetischen Luftzwischenfall Stellung nahm. Sein Vorschlag für einen„offenen Himmel“ würde es allen Ländern ermöglichen, ihre Spionagetätigkeit zu vermindern und schließlich ganz einzustellen.„In der Tat, Wenn die Vereinten Nationen dieses Pro- gramm verwirklichen und die großen Natio- nen der Welt es billigen, dann bin ich über- zeugt, daß nicht nur die ganze Menschheit vor jeder Art eines Ueberraschungsangriffes sicher sein dürfte, sondern daß auch die größte aller Spannungen— die Furcht vor einem Krieg— von der Welt genommen würde.“ Während dieser Worte des Präsidenten zeigten die amerikanischen Fernsehschirme eine bis in die letzten Einzelheiten gehende Luftaufnahme der Marine- Luftwaffen- station von North Island in San Diego(Ka- lifornien), die nach den Worten Eisen- howers aus einer Höhe von mehr als 20 000 Metern aufgenommen wurde, und in ihrer Klarheit den Eindruck machte, als sei sie vom Wipfel eines Baumes gemacht worden. Eisenhower nannte sie ein Beispiel dafür, was von einer Luftüberwachung der Ver- einten Nationen, für die die USA auch einen Teil der Ausrüstung zur Verfügung stellen würden, geleistet werden könnte. rotz der Pariser„Enttäuschung“ mit der Sowjetunion bekundete Eisenhower die Be- reitschaft der USA, mit der Sowjetunion über eine Minderung der Spannungen und eine Abrüstung weiter zu verhandeln. Er verwies besonders auf die Genfer Verhand- lungen über einen kontrollierten Atom- versuchsstop und die Abrüstung.„Der Weg der Vernunft und des gesunden Menschen- Verstandes ist immer noch offen, wenn die Sowjets ihn nur beschreiten wollen“, be- tonte der Präsident. Eisenhower äußerte seine Ueberraschung darüber, daß die Sowjetunion über den amerikanischen Erkundungsflug vom 1. Mai „so viel Aufhebens“ gemacht habe.„Bei seiner Torpedierung der Konferenz behaup- tete Herr Chrustschow, er handle als Ergeb- nis seiner eigenen hohen moralischen Ent- rüstung über angebliche amerikanische Aggressionsakte. Wie ich bereits sagte, hat er von diesen Flügen seit langer Zeit ge- wußzt. Es ist offensichtlich, daß die Sowjets bereits entschieden hatten, daß meine Reise in die Sowjetunion abgesagt werden müsse und daß ihrer Ansicht nach nichts Konstruk- tives bei den Gipfelbesprechungen heraus- kommen könne, noch ehe die sowjetische Delegation Moskau verlassen hatte.“ Kennedy hätte nachgegeben New Fork.(dpa) Der aussichtsreichste Bewerber um die demokratische Präsident- schaftskandidatur, John Kennedy, hat im amerikanischen Fernsehen erklärt, er wäre bereit gewesen, sein Bedauern über den U- 2- Zwischenfall auszusprechen, um die Gipfelkonferenz zu retten. Die Gipfelkonfe- renz wäre vielleicht auf jeden Fall erfolglos geblieben, habe aber wenigstens Aussicht auf eine Beilegung der Berlinkrise geboten. Kennedy sagte, die USA befänden sich in der Berlinfrage auf einem„Kollisionskurs“, und es könnte sich die Frage der Gewalt- anwendung ergeben, wenn die Sowjets Druck ausübten. Klarheit über die Versicherungsreform Die CDU/CSU-Fraktion hat sich auf einen Kompromiß vorschlag geeinigt Von unserem Wirtschaftskorrespondenteb Ernst Georg Bonn. Die CDU/ CSU-Bundestagsfraktion hat am Mittwoch— einen Tag vor der Pfingstpause des Parlaments— endlich ihre Stellungnahme zu dem entscheidenden Punkt der geplanten Krankenversicherungsreform — der Selbstbeteiligung der Versicherten an den Krankheitskosten— festgelegt. ist die Bahn frei für einè zügige Beratung des Gesetzgebungswerkes im Sozialpoliti- schen Bundestagsausschuß. Wahrscheinlich kenn die Krankenversicherungsreform gleich nach den Sommerferien vom Bundestag ver- abschiedet werden. Bundesarbeitsminister Theodor Blank, der dem Fraktionsbeschluß ausdrücklich zustimmte, hat damit einen Teilerfolg in den Auseinandersetzungen über die Selbstbeteiligung erzielt. Im einzelnen wurde abgesprochen: 1. Wenn die bisherige Höhe der Sach- leistungen(ohne Krankengeld) überschritten wird, sind die einzelnen Krankenkassen verpflichtet, eine Krankenscheingebühr ein- zuführen. Diese Gebühr wird in Form einer Mitglieds bescheinigung erhoben. 2. Wenn die Ausgaben trotz Kranken- scheingebühr weiter steigen und eine Bei- tragserhöhung um zehn oder mehr Prozent notwendig wird, haben die Selbstverwal- tungsorgane der Krankenkassen eine Weitere Selbstbeteiligung vorzuschreiben. Sie soll in der Hauptsache in Form einer Inanspruch- nahmegebühr von einer Mark für jede ärzt- liche Einzelleistung dem Versicherten abver- langt werden. Diese Selbstbeteiligung ist jedoch auf 15 Mark je Kalendervierteljahr begrenzt. 3. Wahlweise können die Kassen statt der Inanspruchnahmegebühr auch eine pro- zentuale Selbstbeteiligung der Versicherten an den ärztlichen Leistungen einführen. Sie könnte bis zu 20 Prozent der Kosten der ärzt- lichen Behandlung gehen, dürfte aber 15 Mark im Vierteljahr ebenfalls nicht über- schreiten. Hier müßte dann das sogenannte dastendeckungsverfahren angewendet wer- ll 4. Kinder des Versicherten sind von der Selbstbeteiligung für die ärztliche Behand- Damit lung in Form einer Inanspruchnahmegebühr oder einer prozentualen Beteiligung befreit. 5. Für Arzneimittel wird eine Gebühr von 0,50 Mark je Verordnung verlangt. 6. Es bleibt den Selbstverwaltungsorga- nen der einzelnen Kassen überlassen, von Fortsetzung auf Seite 2 ten und den Angreifer in geeigneter Weise zurückschlagen wird. Der sowjetische Außenminister beschul- digte Eisenhower, er habe auf der Gipfel- konferenz im Jahre 1955 seinen Plan für „Ofkene Himmel“ nur zu dem Zweck unter- breitet,„die Menschheit von der Tatsache abzulenken, daß die USA nicht bereit sind, Schritte zu einer Abrüstung zu unterneh- men.“ Der Plan sollte, wie Gromyko sagte, nur dem Zweck dienen, Informationen über Rüstungs- und Industrieanlagen in der So- Wijetunion und anderen Ostblockstaaten zu sammeln. In einer scharfen Entgegnung betonte der amerikanische Delegierte Cabot Lodge, die Sowjets müßten genau, daß nicht die ge- ringste Möglichkeit für eine amerikanische Aggressioe gegen die Sowjetunion bestehe. Die sowjetischen Drohungen mit Gewalt hätten jedoch die Welt verständlicherweise um ihre Sicherheit besorgt gemacht. Amerika bedauere, daß die Sowjetunion innerhalb eines Jahres 22 Länder mit Gewaltmaßnam- men und Atomwaffenverwüstung bedroht habe. Das ausgedehnte Netz sowjetischer Spione und Agenten in aller Welt mache es unvorstellbar, daß sich die Sowjetunion für besser als alle anderen halte. In den ame- rikanischen diplomatischen Vertretungen in aller Welt seien über 100 geheime gegne- rische Abhörvorrichtungen entdeckt worden. Als Beweismaterial zeigte Lodge den Dele- gierten ein aus Holz geschnitztes amerika- nisches Wappen aus der USA- Botschaft in Moskau, in dessen Inneren ein Mikrophon verborgen war. Der Sicherheitsrat vertagte sich anschlie- Bend. Auf der Tagesordnung steht noch eine Kompromiß-Resolution, die von Ceylon, Tu- nesien, Argentinien und Ekuador ein- gebracht wurde und die darauf abzielt, künftige Verhandlungen zwischen Ost und West sicherzustellen. Pasternaks Befinden f erneut verschlechtert 8 Moskau.(AP) Im Befinden des sowjeti- schen Schriftstellers Boris Pasternak ist am Mittwoch erneut eine Verschlechterung ein- getreten. Alexander Pasternak, ein Bruder des Autors von„Dr. Schiwago“, teilte vor Pressevertretern mit, bei dem Kranken hät- ten sich erneut Magenblutungen eingestellt. Sein Zustand sei schlechter als jemals seit seinem Herzanfall vor einigen Tagen. Paster- nak soll neben akuter Herzschwäche auch an Lungenkrebs leiden. Eine erschreckende Bilanz zieht die japaniscke Polizei. Die von den Erdbeben in Chile ausgehenden Springfluten brachten Tod und Verderben über die Küstengebiete, Schißfe wurden von den Wellen über die Hduser hinweggehoben und in die Küstenorte hineingetragen. An manchen Stellen drangen dae Flutwellen kilometerweit landeinwärts.— Unser Bild zeigt die von der Flut- welle fast völlig zerstörte Stadt Shizugawa. Man erkennt große Mengen von Treibholz und eine von der Wucht der Wassermassen weggerissene Flußbrücke. Bild: dpa Den Erdstößen folgten Vulkanausbrüche Ausmaß der Verwüstungen in Chile noch nicht zu überblicken Santiago.(AP) Chile litt auch am Him- melfahrtstag unter den entfesselten Natur- gewalten. Neue Erdstöße in den frühen Morgenstunden setzten das Vernichtungs- rk der vorangegangenen fünf Tage fort. beben, Springfluten, Erdrutsche und La- winen forderten bisher etwa 3000 Tote und Vermißte. Zwei Millionen Menschen, ein Viertel der Bevölkerung Chiles, wurden ob- dachlos. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf über eineinviertel Milliarden DM. Das gesamte vulkanische System der südlichen Anden ist in Bewegung geraten. Zu den hohen Verlusten an Menschenleben und den Verwüstungen durch Erdbeben, Springfluten und Erdrutsche tritt jetzt nach Neue Massendemonstrationen in Japan Es mehren sich Stimmen, die Aufschub des Eisenhower-Besuchs fordern Tokio.(dpa) Mit neuen Massendemon- strationen in Tokio und ganz Japan pro- testierten am Donnerstag Gewerkschaftler und Studenten erneut gegen den amerika- nisch- japanischen Sicherheitsvertrag. Wäh- dend Reuter von 20 000 Demonstranten vor dem japanischen Parlament spricht, und die Gesamtzahl der Demonstranten in Japan auf rund 50 000 schätzt, nennt die japanische Nachrichtenagentur Kiodo allein 150 000 in Tokio und nicht weniger als zwei Millionen im ganzen Land. Die Demonstranten fordern ferner den Rücktritt des japanischen Mini- sterpräsidenten Kishi und die Auflösung des japanischen Unterhauses. In einigen Städten haben die Geschäfte aus Protest für einige Stunden ihre Läden geschlossen. Zu Zwischenfällen ist es nach bisher vorliegenden Meldungen nicht ge- kommen. Die Polizei bot in Tokio rund 8000 Beamte auf, um den japanischen Reichstag und den Wohnsitz Kishis zu schützen. Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die eine Verschiebung des bevorstehenden Besuchs Präsident Eisenhower in Japan for- dern. Einer entsprechenden Forderung füh- render Mitglieder des Volksrats gegen den Sicherheitsvertrag schlossen sich am Don- nerstag sechs Vertreterinnen von Frauen- organisationen unter Führung einer soziali- stischen Reichstagsabgeordneten an. Sie übergaben eine schriftliche Forderung der amerikanischen Botschaft in Tokio. Zwischen Gesfern und Morgen Die Abgeordneten des Bundestages sind am Mittwoch in die Pfingstferien gegangen, die bis 20. Juni dauern. Nach einer Verein- barung im Aeltestenrat wird die augen- politische Debatte, die vornehmlich die Lage nach dem Scheitern der Pariser Gipfelkonfe- renz zum Gegenstand haben wird, voraus- sichtlich am 30. Juni stattfinden. Der Auswärtige Ausschuß des Bundes- tages hat am Mittwoch auf Vorschlag der CDU/ Cs einstimmig den CDU-Abgeordne- ten Dr. Hermann Kopf zu seinem neuen Vor- sitzenden gewählt. Der Immunitätsausschuß des saarländi- schen Landtags hat sich jetzt mit Mehrheit für die Aufhebung der Immunität des Ab- geordneten Dr. Erwin Albrecht ausgespro- chen, damit der Generalstaatsanwalt Ge- legenheit bekommt, durch ein Vermittlungs- verfahren die gegen Dr. Albrecht erhobenen Vorwürfe nachzuprüfen. Dr. Albrecht wird vom Sozialistischen Deutschen Studenten- bund beschuldigt, während seiner Tätigkeit als Richter in Prag Rechtsbeugung begangen zu haben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund schlug am Mittwoch erneut die Einführung eines Ausgleichsfreibetrages für Arbeitnehmer vor, um die unterschiedliche Steuerbelastung zwischen Einkommensteuerpflichtigen und Lohnsteuerzahlern zu verringern. Tausende von Menschen haben am Mitt- Wochnachmittag uf dem Münchener Haupt- bahnhof Bundespräsident Heinrich Lübke begeisterte Ovationen bereitet, als er zusam- men mit seiner Gattin nach zweitägigem Staatsbesuch einen Sonderwagen des„Rhein- blitz“ zur Rückfahrt nach Bonn bestieg. Ein Staatsbesuch de Gaulles im Sommer in Bonn ist möglich. Wie am Mittwoch in Bonn von unterrichteter Seite bekannt wurde, sind Absprachen über Termin und Programm des Besuches noch nicht getroffen. Kaplan Paul Adenauer, ein Sohn des Bundeskanzlers, ist am Mittwoch vom Vati- kan der Titel Monsignore verliehen worden. Gleichzeitig wurde Paul Adenauer zum päpstlichen Geheimkämmerer ernannt. Zum ersten Male seit mehr als 200 Jah- ren fand am Himmelfahrtstag im Beisein des Papstes in der römischen Lateran-Basi- lika wieder eine Heiligsprechung statt. Der aus Venedig stammende Kardinal Gregorio Barbarigo(1625 bis 1697) wurde zur Ehre der Altäre erhoben. Normalerweise finden Hei- ligsprechungen im Petersdom statt. Der Internationale Zeitungsverlegerver- band hat am Mittwoch einstimmig die„Un- terdrückung der Pressefreiheit in Kuba durch die Regierung Fidel Castro verurteilt. Am Dienstag hatten die Zeitungsverleger gegen die Beschlagnahme von Zeitungen und Zeitschriften durch die ägyptische Re- gierung protestiert. Im türkischen Parlament ist es am Mitt- woch zwischen Anhängern der Regierung Menderes und Abgeordneten der oppositio- nellen Republikanischen Partei zu einer schweren Schlägerei gekommen. Vierzehn Abgeordnete mußten den Parlamentsarzt aufsuchen, um sich von ihm verbinden zu lassen. Die Witwe des im vergangenen Jahr er- mordeten ceylonesischen Ministerpräsidenten Bandaranaike, die 44jährige Sirimavo Ban- daranaike, wird möglicherweise der erste weibliche Ministerpräsident der Welt werden. Sie soll nach Mitteilung der von ihrem Mann gegründeten Freiheitspartei Ministerpräsi- dent werden, falls die Partei die allgemeinen Wahlen am 20. Juli gewinnt. Nehru ist am Donnerstag in Damaskus eingetroffen, wo er von etwa 50 000 Men- schen begeistert als„Heros des positiven Neutralismus“ gefeiert wurde. In der östlichen Kongo- Provinz Maniema wurde am Mittwoch der Ausnahmezustand proklamiert. Die Behörden trafen die Maß- nahme auf Grund von Berichten, daß sich im Verlauf der Wahlen die Zwischenfälle ge- häuft haben. Ein israelisches Jagdflugzeug hat am Donnerstag einen MIG- Düsenjäger der Ver- einigten Arabischen Republik abgeschossen. Von amtlicher israelischer Seite wurde er- klärt, der MIG-Jäger sei in den israelischen Luftraum eingedrungen. 5 5 Matsu und Quemoy wurden nach einer Pause von 109 Tagen in der Nacht zum Mitt- woch wieder von kommunistischen Küsten- batterien beschossen. Die nationalchinesische Nachrichtenagentur berichtet dazu, daß in den letzten Tagen an der chinesischen Küste kommunistische Truppenkonzentrationen und neue Geschützstellungen festgestellt wurden. Ein kommunistischer Angriff auf die Inseln sei nicht ausgeschlossen. einer Mitteilung der chilenischen Regierung vom Mittwochmorgen noch der Schrecken, der durch die Ausbrüche von fünf feuer- speienden Bergen in der Prov, Osor rund 800 Kilometer südlich verursacht wird. Außer den Vu. Osorno, Caulle, Carral, Casablanca und Puyehu, die Rauchwolken und Feue stoßen, soll nach dem Bericht eines Beobach. tungsfliegers ein ganz neuer Vulkan weiter nördlich in der Provinz Cautin entstand sein. Für die Städte Llanquihue und Osorno mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 26 000 Einwohner und das schwer getroffene Valdivia wurde die Evakuierung angeordnet. Bundesregierung gibt 50 000 Mark Bonn.(dpa) Die Bundesregierung hat der chilenischen Regierung für die von der Erd- bebenkatastrophe betroffene Bevölkerung 50 000 DM zur Verfügung gestellt. Im Kabi- nett sind Uberlegungen im Gange, auf welche Weise Chile noch mehr Hilfen geleistet wer- den können. Die Liga der Rotkreuzgesell- schaften in Genf hat einen Hilfeaufruf für die Katastrophenopfer in Chile an die Welt gerichtet. Das chilenische Rote Kreuz hat auf Anfrage inzwischen mitgeteilt, daß Zelte, Decken und Medikamente am dringendsten benötigt werden. Bisher haben acht Länder eine großzügige Hilfsaktion eingeleitet. Eine internationale Luftbrücke bringt seit Diens- tag in rollendem Einsatz Kerzte, Pflegeperso- nal, Verbandszeug und Versorgungsgüter in die südchilenischen Notstandsgebiete. Beben auch in Japan Tokio.(AP) Die japanische Industriestadt Nagoya und die umliegenden Orte erlebten am Mittwoch ein schwaches Erdbeben, wie das meteorologische Zentralamt in Tokio mit- teilte. Die Flutwellen, die im Gefolge der chi- lenischen Erdbeben über die pazifischen Ge- stade Japans hereingebrochen sind, haben nach den letzten Berichten etwa 180 Tote und Vermißte gefordert. Das ganze Ausmaß der Katastrophe läßt sich noch nicht übersehen. Dem meteorologischen Zentralamt in Tokio wird vorgeworfen, zwei Flutwarnungen aus Hawaii nicht ernst genommen zu haben. Der Leiter des Amtes hat erklärt, er habe es nicht für möglich gehalten, daß die Flutwellen sich 16 000 Kilometer weit fortpflanzen könnten. Für Hawaii erklärte Gouverneur Quinn am Mittwoch den Notstand und ersuchte Präsident Eisenhower um Bundeshilfe. Wie inzwischen bekannt wurde, sind bisher 40 Menschen bei der Springflut, die Hawaii am Wochenbeginn heimsuchte, ums Leben ge- kommen. 21 Personen werden noch vermißt. Als unnötig erwiesen sich dagegen am Don- nerstag großangelegte Evakuierungsmag- nahmen auf Hawaii und Neuseeland. An- gekündigte neue Springfluten, die mit 650 Em pro Stunde heranrasten, hatten bereits ihre Gewalt verloren, als sie die Küsten erreich- ten. In Neuseeland waren die Wellen nur noch rund einen Meter hoch. Auf Hawaii wurde der Alarm drei Stunden nach der ersten Warnung wieder aufgehoben. 5 Erdstöße in Persien und Mazedonien Teheran/ Belgrad.(AP) In Persien und dem mazedonischen Teil qugoslawiens traten am Donnerstag Erdstöße auf. Die Beben rich- teten in der vor einem Monat zerstörten per- sischen Stadt Lar neue Beschädigungen an. Menschen kamen nicht zu Schaden. Das in Mazedonien registrierte Beben hatte seinen Ursprung etwa 180 km von Skoplje entkernt in Albanien, Schäden traten nicht ein. Seite 2 e MORGEN J Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 124 Mond Kommentar Freitag, 27. Mai 1960 Feigheit vor der Wahl Man sollte jetzt damit aufhören, das Wort Sozialreform noch im Munde zu führen. Die Bundestags-Fraktion der CDU/ CSU, die den Reformentwurf Theodor Blanks zur Kran- kenversicherung soeben bis zur Unkennt- lichkeit verstümmelt hat, ist ganz offen- sichtlich nicht mehr gewillt, dem Geist der Selbstverantwortung zum Siege zu verhel- fen. Sie ist auf dem bestem Wege, vor den Pressionen der Verbände zu kapitulieren. Angesichts des Wahlkampfes ist sie einzig und allein bestrebt, die eigene Haut zu ret- ten. Von einer Selbstbeteiligung der Ver- sicherten als pädagogischem Prinzip, von einer Abkehr vom bösen Geist des Versor- gungsstaates, von einer Entlastung der auf- geblähten öffentlichen Haushalte, von neuen Maßstäben für den Umfang öffentlicher Leistungen, von alledem kann nach den letz- ten Fraktionsbeschlüssen nicht mehr die Rede sein. Es ist ein trauriger Torso, der von dem Traum einer freiheitlichen sozialen Ordnung auf dem Gebiet der Krankenver- sicherung übriggeblieben ist. Die gesetzlichen Krankenkassen sollen nach dem Willen der CDU/CSU-Fraktion den schwarzen Peter zu- gespielt bekommen. Von ihnen soll der An- stoß ausgehen, wenn die Versicherten durch Krankenscheingebühren oder durch eine prozentuale Kostenbeteiligung zur Finan- zierung steigender Ausgaben herangezogen werden sollen. Die Kassen sollen sich un- beliebt machen, so lautet das Motto, nicht die Regierungspartei. Und somit geht es nicht mehr darum, die Versicherten durch eine generelle, für alle gültige Kostenbetei- ligung zu verantwortungsbewußtem Han- deln zu erziehen und die Mitglieder der Ortskrankenkassen aus ihrer zweitrangigen Patientenrolle zu erlösen, sondern es geht nur noch um die Sicherung der Kassen- finanzen. Das ist kein sozialreformatorisches Leitbild mehr, sondern das ist platte poli- tische Schlaubergerei. In der Praxis sieht das neue CDU/ CSU- Projekt so aus: Wenn bei einer Kasse die Ausgaben über das bisherige Maß ansteigen, So stehen ihre Leiter vor der bitteren Ent- scheidung, die Mitglieder durch zusätzliche Ianspruchnahmegebühren zu belasten. Ehe man zu diesem unbeliebten Mittel greift, wird man versuchen, Ausgaben einzusparen. Und damit bleibt die eigentliche Kassen- misere dieselbe wie bisher. Der Mißbrauch von Kassenleistungen wird nicht einge- schränkt, der Leistungsverbesserung sind die alten Grenzen gesetzt, der Krankenschein wird nicht wertvoller, dem Schwerkranken wird nicht besser geholfen. Sollte dies das Ergebnis aller Bemühungen sein, eine ge- rechte, unserer Wirtschaftsordnung ange- paßte soziale Versorgung zu schaffen? Soll- ten alle guten Reden in den Wind gespro- chen sein? Sollte das mutige Wort Theodor Blanks, daß der Bevölkerung„ein Hartblei- ben lieber sei als ein willfähriges Nach- geben“, vergessen werden? Es wäre besser, die ganze Reform der Krankenversicherung auf die nächste Legislaturperiode zu ver- tagen, als jetzt unter dem Druck der Zeit und in einer Stimmung der feigen Wahl- angst das Flickwerk fortzusetzen, das in der sozialen Gesetzgebung seit Jahrzehnten an der Tagesordnung ist. Es ist kein Helden- stück, gute Ziele so unbedacht und hem- mungslos über Bord zu werfen. de Gefahr von links Ein Diplomat schlug in Tokio mit der Faust auf den Tisch. Der tatkräftige Mann, der diese wenig diplomatische Handbewe- gung unternahm, war der Botschafter der Vereinigten Staaten in Japan, MacArthur. Ihm riß der Geduldsfaden, als der Vorsit- zende der sozialistischen Opposition, Imejiro Asanuma einen Offenen Brief an den Präsi- denten der USA übergab, in dem unverblümt zu lesen war, die Opposition sei der Meinung, daß der von der Regierung nach Japan ein- geladene Präsident Eisenhower besser zu Hause bleibe, da sein Besuch im Augenblick der Freundschaft zwischen Japan und Ame- rika kaum förderlich sein könnte. Zweifellos ein ungewöhnlicher Vorgang! Ebenso unge- wöhnlich wie die dann niedersausende Faust des Diplomaten; sie war allerdings wohl Weniger Ausdruck politischer Nervosität— wie behauptet wurde— als vielmehr ein Indiz dafür, daß der Diplomat MacArthur junior das Temperament seines Vaters, des Generals MacArthur senior, geerbt zu haben scheint. Indessen enthielt der Offene Brief, dessen Spitze sich wahrscheinlich stärker gegen den Japaner Kishi, den Verfechter des Umstrittenen Sicherheitspaktes mit der USA, als gegen den Amerikaner Eisenhower rich- tete, im Kern einen richtigen Gedanken. Schließlich ist es weder für den amerikani- schen Präsidenten, noch für die japanische Regierung eine besonders beglückende Vor- stellung, den Besuch gerade in einem Augen- blick inszenieren zu müssen, in dem(wie gestern) die Demonstrationen immer umfang- reicher werden und radikalistische Studen- tengruppen im Lande umherziehen, die im Werfen von Steinen und Flaschen keineswegs ungeübt sind. Der Stein des Anstoßes ist die Neuformu- erung des japanisch- amerikanischen Sicher- heitsvertrages aus dem Jahre 1952: das Bündnis wurde um zehn Jahre verlängert und in der letzten Woche vom japanischen Reichstag unter dramatischen Umständen ratifiziert. Am 19. Juni, dem Tag der An- kunft Eisenhowers, soll es in Kraft treten. Der Pakt verpflichtet die Amerikaner, einen Angriff auf das Inselreich gemeinsam mit den Japanern zurückzuschlagen.„Nippon“ räumt den USA dafür das Recht ein, im Lande Truppen- und Flugstützpunkte zu unter- halten. Der Vertrag bringt beiden Seiten Vorteile. Währene die Japaner mit einer US-Sicherheitsgarantie im Rücken even- tuellen rotchinesischen Expansionsbestrebun- gen gelassener entgegensehen können, gibt der Vertrag den Amerikanern die Möglich- keit, vor Flaustüren“ Rotchinas und der owjetun Horch- und Vorposten auf- ubauen und auf diese Weise weite Telle der Küste Ostasiens unter Kontrolle zu halten. Die Sorgen der Opposition gehen dabei dahin, daß Japan durch den Vertrag— gegen seine Interessen— in Zwischenfälle des kalten Krieges verwickelt werden könnte. Ob sich die sozialistische Skepsis dabei nur gegen die Vereinigten Staaten oder auch gegen die eigene Regierung richtet, ist nicht klar. Das erklärte Ziel der Sozialisten, die Schützenhilfe von den Kommunisten, den Gewerkschaften, Intellektuellen und einigen Gegnern des Ministerpräsidenten Kisbi in essen eigener liberal- demokratischer Re- gierungspartei erhalten, ist es, den Sicher- heitspakt zu Fall zu bringen, die US-Solda- ten nach Hause zu schicken. Die Demon- stranten wünschen eine bündnisfreie Politik. Sie sehen im Militärpakt mit den Vereinig- ten Staaten einen Hemmschuh für die Ent- faltung einer eigenständigen japanischen Außenpolitik, die traditionell zum ostasiati- schen Festland hinüberschaut. Die Opposi- tion gibt an, sie fürchte, daß Japan durch den Vertrag auch handelspolitisch die Hände gebunden und künftige Handelschancen vor allem mit Rotchina verbaut würden. Im Hintergrund spielen dabei wie bei allen Wehrdebatten, die Bomben von Hiroshima und Nagasaki eine Rolle und die Sorge, daß die verstärkte japanische Armee wieder ein Instrument der Innenpolitik werden und die Regierung auf scharfen Rechtskurs umschal- ten könnte. Die einzige Chance der Oppo- sition, dem Vertrag im letzten Augenblick doch noch den Todesstoß zu geben, sind Neuwahlen. Daher fordert sie den Rücktritt Kishis, die Auflösung des Unterhauses. Da- her geht die Opposition„aëòuf die Straße“. Daher stört sie die Parlamentsarbeit. Mini- sterpräsident Kishi scheint jedoch entschlos- sen zu sein, in loyaler Weise einen Vertrag in Kraft zu setzen, den er angesichts der Weltweiten Bedrohung durch das kommu- nistische Lager für eine Lebensnotwendig- keit hält. Die Mehrheit seiner liberal-demo- kratischen Regierungspartei steht zur Stunde noch hinter ihm. Gefahr aber droht der japa- nischen Demokratie jetzt nicht von rechts, sondern von links.. — Keine Angst vor freien Mieten Der„Lücke-Plan“ und die Wende in der Wohnungswirtschaft/ 217 Abgeordnete haben Mut bewiesen Von unserem Korrespondenten Huge Grüssen Bonn. Paul Lücke, der energische Woh- nungsbauminister der Christlichen Demokra- ten, hat seine Schlacht geschlagen. Mit 217 gegen 126 Stimmen beschloß der Bundestag den Entwurf der Bundesregierung zum Ab- bau der Wohnungszwangswirtschaft und zur Gestaltung eines sozialen Miet- und Wohn- rechtes. Nur eine kleine Verzögerung kann noch eintreten, wenn der Bundesrat den Vermittlungsausschuß anruft, aber Verkün- dung und Inkrafttreten des„Lücke- Planes“ sind gesichert. Damit ist ein Gesetzentwurf von solcher Breitenwirkung fertiggestellt, daß es Urteil und Gesicht der gesamten Ar- beit der dritten Legislaturperiode vor Wäh- lern und Geschichte prägen wird. Jeder wußte es, jeder weiß es: der„Lücke- Plan“ ist ein heißes Eisen. Immer, wenn einem alten Zopf zu Leibe gerückt wird, Wehrt sich die menschliche Trägheit. Mah- nend heben die Bürokraten die Stimme, gehen die drohenden Zeigefinger derjenigen in die Luft, die am liebsten möchten, daß alles beim alten bleibe. Seit Dezember 1914 hat Deutschland seinen Wohnungs- und Mieterschutz, der dann und wann durch No- vellen ergänzt und zementiert wurde. Das neue Recht berührt jedoch unmittelbar viele Millionen Menschen, Vermieter und Mieter. Verschwinden sollen nach und nach die Woh- nungsämter mit ihrer unpopulären„Len- kung“. Neben dieser mehr angenehmen Seite gibt es aber auch bittere Pillen: die Mieten für alle vor der Währungsreform ge- bauten Wohnungen steigen um 15 Prozent, die des sozialen Wohnungsneubaus um 10 Pfennige je Quadratmeter. Außerdem ist für die größeren und teureren Altbauwoh- mungen eine weitere Mietsteigerung bis zu 20 Prozent vorgesehen. Soziale Härten will der Gesetzgeber abfangen. Staatliche Bei- Klarheit über die Versicherungsreform Fortsetzung von Seite 1 den Versicherten auch eine Zuzahlung zu den Krankenhauspflegekosten zu fordern. Die gesetzestechnischen Formulierungen wollen die Sozialpolitiker der christlichen Demokraten während der Pfingstpause aus- arbeiten. In einer offiziellen Mitteilung der CDU/CSU-Fraktion heißt es, daß alle Spe- kulationen gegenstandslos geworden seien, die in letzter Zeit über die angebliche Uneinigkeit der Fraktion in der Frage der Selbstbeteiligung angestellt wurden. Eine Novelle zum Gesetz über die wirtschaftliche Besserstellung der Arbeiter im Krankheits- fall werde vorbereitet. Diese Novelle wird Wahrscheinlich eine Erhöhung des Kranken- geldes für Arbeiter von 90 auf 100 Prozent des Nettolohnes innerhalb der ersten sechs Wochen einer Krankheit bringen. Die Erhö- hung des Krankengeldes geht zu Lasten der Arbeitgeber. Die enversicherungsreform soll nach den Plänen der Regierungskoalition zum 1. April 1961 in Kraft treten. Der Sozial- politische Arbeitskreis der CDU/CSU wird Mitte Juni die Einzelheiten des Reformwer- kes festlegen. Zum Beschluß der christlich- demokratischen Bundestagsfraktion verlau- tete in Bonn erläuternd, daß diejenigen Krankenkassen, deren Beitragssatz für Sach- leistungen(abzüglich der Aufwendungen für das Krankengeld) den Durchschnittsbeitrag aller Krankenkassen aus dem Jahre 1958 übersteigt, automatisch die Krankenschein- gebühr einführen müssen. Sie soll für den Versicherten und seine Ehefrau je zwei Mark und für Kinder eine Mark betragen. Für einen einzelnen Krankheitsfall gilt der Krankenschein ein Vierteljahr. Bei mehreren Krankheiten muß der Krankenschein nach sechs Wochen erneuert werden. Nach vorläufigen Schätzungen wird der Großteil der Ortskrankenkassen, Landkran- kenkassen und Ersatzkrankenkassen die Krankenscheingebühr sofort nach Inkraft- treten des Gesetzes fordern müssen, etwa 20 bis 30 Prozent aller Kassen darüber hin- aus die Inanspruchnahmegebühr. Ledige mit Monatseinkommen bis zu 85 Mark und Ver- heiratete mit Einkommen bis zu 300 Mark sollen von der Selbstbeteiligung, soweit sie über die Krankenscheingebühr hinausgeht. befreit bleiben. Für jedes Kind erhöht sich die Freigrenze um 40 Mark. Am Prinzip der Einzelhonorierung der Aerzte wird fest- gehalten. Die Aerzte sollen sowohl dem Patienten als auch der Krankenkasse einen Rechnungsdurchschlag vorlegen. Die Arznei- Tall mittelgebühr von 50 Pfennig wird nicht für das einzelne Rezeptblatt, sondern für jede einzelne Arznei verlangt. Sozialpolitische Kreise der Bundeshaupt- stadt meinten, die Beschlüsse der CDU/CSU seien komplizierter als der Regierungsent- wurf zur Krankenversicherungsreform und würden dem Versicherten kaum weniger Zu- schüsse zu seinen Krankheitskosten abfor- dern, als Bundesarbeitsminister Blank es ursprünglich vorgeschlagen habe. Der SPD- Abgeordnete Professor Schellenberg be- zeichnete die Kompromißformel der christ- lichen Demokraten als„unüberlegt und nicht durchdacht“. Die Selbstverwaltung der Kran- kenkassen komme in Gefahr, weil die Arbeit- nehmervertreter in den Selbstverwaltungs- organen eine Kostenbeteiligung der Ver- sicherten ablehnen würden und dann die Aufsichtsbehörde eingreifen müßte. Ueber- dies würden die Versicherten mit geringen Risiken zu E und Betri Ssen abwandern, w d die Versicherten mit großen Risiken in den Ortskrankenkassen verbleiben und dann eine um so höhere Selbstbeteiligung zahlen müßten. hilfen sollen sie ausbalancieren, sobald die Miete einen bestimmten Prozentsatz des Ein- kommens übersteigt. Als der„Lücke-Plan“, der Zwang durch Freiheit, Ungerechtigkeit durch Recht er- setzt, in seinen ersten Umrissen sichtbar wurde, gab es Sturm, Widerstand und Pro- test von vielen Seiten. Hausbesitzer, Mieter, Verbände traten gegen ihn an. Noch in letz- ter Minute drohte der Deutsche Gewerk- schaftsbund mit Lohnerhöhungen, um die Parlamentarier in Bonn schwach zu machen. Aehnliches spielt sich immer dann ab, wenn Neuland betreten wird. Die heftigen Aus- einandersetzungen in den Monaten nach der Währungsreform, der Streit um die Ab- schaffung der Rationierung und um die Freiheit am Arbeitsmarkt, das Wehgeschrei bei jeder Preisfreigabe, etwa bei den Ben- Zinpreisen oder bei den Geschäftsraum- mieten, sind noch nicht vergessen. Bislang behielten die düsteren Propheten, die jeden Ausbruch nach vorn mit der Voraussage einer Katastrophe begleiteten, Unrecht. Es ist Paul Lücke, den Hausbeitzern und den Mietern zu wünschen, dag auch diesesmal der Markt obsiegt und die Verhältnisse sich ohne allzu heftige Spannungen einpendeln. Als 217 Abgeordnete der Regierungskoa- lition am Dienstagabend nach 9 stündiger Debatte in namentlicher Abstimmung ihr Ja gaben, glaubten sie fest an diesen Schritt nach vorn auf dem Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit im Wohnungswesen. Man muß ihnen bescheinigen, daß sie in einer schwierigen Situation Verantwortung und Mut bewiesen. Die Notwendigkeit, die Zwangswirtschaft zu beseitigen, bestreitet niemand, auch nicht die Opposition. Man stritt um Zeitpunkt und Methode. Der Hin- Weis auf die 1961 bevorstehenden Bundes- tagswahlen spielte eine große Rolle. Es ist keine Attraktion, wenn fünf Millionen Wäh- ler, die in Altbau wohnungen sitzen, einige Monate, bevor sie ihre Stimme für eine neue Regierung abzugeben haben, den Be- scheid erhalten, daß sie künftig höhere Mie- ten zahlen müssen. Aber Erkenntnis von der zentralen Bedeutung des Gesetzgebungs- werkes für die Gesamtstruktur der Wirt- schaft und für die Gesellschaftspolitik über- haupt, setzte sich durch. Dieser und jener stimmte schweren Herzens, aber er stimmte mit Ja. Mit den Auswirkungen müssen sich zu- nächst vor allem die Bewohner der soge- nannten Altbauwohnungen auseinanderset- zen. Der seit 1936 bestehende Mietenstopp trübte in den Augen der Oeffentlichkeit die ethische Bedeutung des Wohnens erheblich. Die Vorstellungen verschoben sich. Der Mieter gewöhnte sich vielfach daran, immer geringere Teile des Einkommens für diesen Zweck abzuzweigen und die Vermieter ver- mochten mit ihren Einnahmen die Unkosten nicht mehr zu decken. Substanzverluste und Elgentumsschmälerung waren die Folge. Wohnungsbauminister Lücke prägte das Wort von einem„Mehr-Klassen- Mietrecht“. Groteske Unterschiede entstanden. Oft blie- ben die billigen Wohnungen in Händen von Haushaltungen, die weitgehend vor den Kriegsfolgen bewahrt waren, während Aus- England rückt näher an Europa Beitritt zu Euratom und Montanunion wird ernsthaft erwogen Von unserem Korrespondenten London. Die Möglichkeit eines Beitritts Großbritanniens zur Euratom, mit der bereits eine Vereinbarung zu enger Zusammenarbeit besteht, und zur Montanunion wird von der britischen Regierung, wie wir von gewöhnlich gut unterrichteter Seite erfahren, gegenwär- tig ernsthaft als erster positiver Schritt zur Annäherung Englands an den Gemeinsamen Markt erwogen. In den kommenden Wochen wird Englands Verhältnis zum Kontinent als Folge des Pariser Fehlschlags sehr sorgfältig überprüft werden, wobei sowohl auf Regie- rungsseite wie bei der Opposition die unbe- dingte Integration weitgehend geschwunden ist und einer sehr viel positiveren Einstellung Platz gemacht hat. Dabei wird allerdings die Befürchtung laut, daß die europäische Eini- gung bereits einen solchen Grad erreicht hat, der einen Beitritt Englands fast unmöglich macht, obwohl er auch von den Mitgliedern des Commonwealth begrüßt würde, die be- reits Ueberlegungen darüber anstellen, ob es ihnen wie den überseeischen Gebieten der französischen Gemeinschaft möglich sein Dr. Werner G. Krug in England wird, ebenfalls als assoziierte Gebiete der EWG beizutreten. Die britische Bereitschaft wird allerdings durch Englands Zugehörigkeit zu der von ihm als Konkurrenz zur EWG gegründeten EFTA behindert. Beide englische Parteien sind sich darüber klar, daß dieser Zusam- menschluß jetzt nicht- wieder einseitig von Großbritannien aufgegeben werden kann. Der amtliche Regierungssprecher unterstrich am Donnerstag auf eine diesbezügliche An- frage, die britische Regierung werde keiner- lei Initiative ergreifen, die nicht im vollen Einklang mit den anderen Mitgliedern der äuheren Sieben stehe. Er fügte hinzu, daß zwischen den Sieben laufend Besprechungen über alle die gemeinsam berührenden Fra- gen stattfinden, doch nahm er davon aus- drücklich Euratom und die Kohle- und Stahlgemeinschaft aus, so daß sich der Ein- druck verstärkt, England erwäge tatsächlich den Beitritt zu diesen beiden Gremien. Ein Foto wurde Eichmann zum Verhängnis Der SS-Führer hatte sich einer Gesichtsoperation unterzogen/ Komplize Krumey zum drittenmal verhaftet Frankfurt/ Main.(AP/ dpa) Im Zusammen- hang mit dem in Israel verhafteten früheren SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann ist der ehemalige SS-Obersturmbannführer Hermann Krumey aus Korbach(Nordhes- sen) zum drittenmal festgenommen worden. Gleichzeitig veröffentlichte die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Mittwoch eine Aus- sage des nach den Nürnberger Prozessen hingerichteten SD-Führers Dieter Wisliceny, die Eichmann schwer belastet. Der am Dienstag in Korbach festgenom- mene Krumey soll nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft einem von Eichmann ge- leiteten Sonderkommando angehört haben, das bei der Besetzung Ungarns durch die deutschen Truppen im März 1944 als„Be- ratungsstelle der ungarischen Regierung für Judenfragen“ errichtet worden sei. Dieses Kommando soll bis Juli 1944 mindestens 450 000 Juden in Konzentrationslager ver- schleppt und getötet haben. Nur ein geringer Prozentsatz der Juden habe sich durch Her- gabe von erpreßten Millionenbeträgen das Leben retten können. Eichmanns„Madagaskar-Plan“ In der von der Frankfurter Staatsanwalt schaft veröffentlichten Aussage Wislicenys soll Eichmann als Leiter des„Judenreferats“ im Reichssicherheitshauptamt nach dem Frankreichfeldzug Hitler und Himmler vor- geschlagen haben, nach dem„Endsieg“ alle Juden nach Madagaskar zu deportieren. Der Plan fand zunächst grundsätzliche Zustim- mung. Wie Wisliceny jedoch weiter berich- tete, haben 1942 die planmäßigen Juden- vernichtungen in Lublin und Auschwitz be- gonnen. Die Juden- Deportationen 1944 in Ungarn sollen nach Angaben Wislicenys vom Sonderkommando„1005“ ausgeführt wor- den sein, das ebenfalls unter der Leitung von Eichmann stand. Prozeß in sechs bis acht Wochen Jerusalem.(AP) Der Prozeß gegen Eich- mann wird voraussichtlich bereits in sechs bis acht Wochen beginnen. Die Verhandlung wird entweder in Jerusalem oder in Tel Aviv stattfinden. Die von der israelischen Regierung ein- gesetzte Sonderkommission, die unter Lei- tung des israelischen Polizeikommandeurs Abraham Selinger die Ermittlungen gegen Eichmann führt, hat am Mittwoch ihre Ar- beit aufgenommen. Material ist vom Jüdi- schen Weltkongreß, von dem stellvertreten- den Leiter der amerikanischen Anklage- behörde bei den Nürnberger Prozessen, Ro- bert Kempner, und anderen Organisationen angekündigt worden. Die Sonderkommission wird auch Material von deutschen Stellen anfordern. Auch die alliierte Dokumenten- zentrale in Berlin soll eingeschaltet werden. Israelische Behörden dementieren Die Umstände, die zur Verhaftung Eich- manns geführt haben, werden weiterhin ge- heimgehalten. Die Darstellung des amerika- nischen Vorsitzenden der Bnai-Brith-Liga, Benjamin Epstein, über die Verhaftung ist von den israelischen Behörden nachdrück- lich dementiert worden. Nach der Schilde- rung Epsteins sollte Eichmann durch den Direktor der Dokumentenzentrale in Haifa, Tuvia Friedmann, in Israel aufgespürt wor- den sein. Wie Friedmann in Erfahrung ge- bracht hätte, habe Eichmann sich inzwischen einer Gesichtsoperation unterzogen gehabt und sei heimlich nach Israel eingereist. Dort sei eine mit Friedmann bekannte Frau ausfindig gemacht worden, die das einzige Photo von Eichmann besessen habe, das ihn so wiedergebe, wie er heute aussieht. Mit Hilfe dieses Bildes und eines Hinweises der Frau auf die möglichen Aufenthaltsorte Eichmanns habe die israelische Sicherheits- polizei dann nach einigen Tagen Eichmann verhaften können. Die israelischen Behörden werden even- tuelle Gesuche anderer Länder ablehnen, den in Israel inhaftierten ehemaligen 88 Führer Adolf Eichmann auszuliefern, verlau- tet am Donnerstag aus unterrichteten Krei- sen in Tel Aviv. Obwohl die Verbrechen, für die sich Fichmann zu verantworten habe, im Ausland begangen wurden, seien sie gegen das jüdische Volk gerichtet, und es sei deshalb nur gerecht, daß er in dem jüdi- schen Staat vor ein Gericht gestellt werde. gebombte, Hlüchtlinge, Vertriebene und junge Ehepaare auf die teureren Neubau- Wohnungen angewiesen waren. Ein weiteres Element der Ungerechtigkeit kommt hinzu: Das allgemeine Preisniveau in der Bundes- republik, im Zusammenhang mit den Kosten- und Lohnsteigerungen verdoppelte sich seit der Vorkriegszeit fast. Die Bau- und Repa- vaturlasten stiegen, im Vergleich zu 1938 so- gar um 170 vom Hundert. Die Altbaumieten jedoch zogen nur durchschnittlich um 28 vom Hundert an. Damit geriet der Instandset- zungs- und Modernisierungsbedarf beträcht- lich ins Hintertreffen. Diese Fehlerquellen Will der Regierungsentwurf stufenweise überwinden. Die Gelder, die zusätzlich ein- kommen, sollen nicht in die Taschen der Hausbesitzer fließen. Jeder einzelne von ihnen muß sich genau überlegen, wie er in Zukunft vorgeht. Es liegt in seinem eigensten Interesse, soviel wie möglich in die Verbes- serung der Wohnung zu stecken. Damit kommt die Mieterhöhung, zunächst schmerz- lich empfunden, letzten Endes den Betrof- fenen wieder zugute. Im anderen Falle Würde der Hausbesitzer in den Jahren 1963 bis 1965, wenn sich der Gesamtprozeß der Aufhebung der Zwangswirtschaft und des Mietenstops vollzogen hat, erleben, daß er auf dem freien Markt keine Mieter mehr findet. Zehnter Karlspreis-Träger wurde der Luxemburger Bech Aachen.(dpa) Ueber 1000 Ehrengäste des In- und Auslandes erhoben sich am Don- nerstag im Krönungssaal des Aachener Rat- hauses von ihren Plätzen, als der 73jährige frühere luxemburgische Regierungschef und jetzige Kammerpräsident Dr. Joseph Bech mit dem Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen für das Jahr 1960 ausgezeich- net wurde. Dr. Bech ist der zehnte Träger des mit 5000 Mark ausgestatteten Preises, der seit 1950 alljährlich für besondere Ver- dienste um die europäische Einigung ver- liehen wird. Bundesflnanzminister Etzel, der die Glückwünsche der Bundesregierung überbrachte, bezeichnete Bech als einen der grogen Baumeister der drei europäischen Gemeinschaften.„Wir Deutschen schulden Ihnen dafür besonderen Dank“, sagte Etzel. Im Mittelpunkt des europäischen Denkens und Handelns Bechs habe immer die Er- kenntnis von der Notwendigkeit einer Aus- söhnung zwischen Frankreich und Deutsch- land gestanden. Dr. Bech nannte in seiner Dankansprache die Sicherung des Friedens und die Einigung Europas die fundamen- talsten Probleme unserer Zeit. Endgültige Trennung der SPD vom SDS Bonn.(Ar) Die Führungsgremien der SPD haben sich in ihrer Sitzung am Mitt- Woch vom Sozialistischen Deutschen Stu- dentenbund(SDS) losgesagt. Parteirat und Kontrollkommission billigten einen Be- schluß des Parteivorstandes, in dem es un- ter anderem heißt, es würde begrüßt wer⸗ den, wenn sich die Mitglieder der SpD an den Hochschulen und Universitäten im„So- zialdemokratischen Hochschulbund“(SHB) vereinen könnten. Die SPD sei zu einer Zu- sammenarbeit mit dem SH bereit, der sich eindeutig zum Godesberger Programm be- kenne und sich scharf gegen den Kommu- nismus abgrenze. Der Sozialdemokratische Hochschulbund hatte sich Anfang Mai nach einer Abspaltung mehrerer Hochschulgrup- pen vom SDS in Bonn konstituiert. Der Vorstand des SHB hatte auf einer Presse- konferenz in Bonn verschiedenen SDS- Gruppen direkte Kontakte zur sowjetischen Besatzungszone vorgeworfen und bemän- gelt, daß der Bundesvorstand des SDS nicht energisch genug gegen eine beginnende kommunistische Unterwanderung der sozia- lüstischen Studentengruppen vorgehe. Brandt und Wehner bekennen sich zur NATO Hamburg/ Bonn.(dpa/ gn- Eigener Be- richt) Zwei prominente Sozialdemokraten haben am Mittwoch ein Bekenntnis zur NATO abgelegt. Der Regierende Bürgermei- ster von Berlin, Willy Brandt, erklärte im Bayerischen Rundfunk, jede Bundesregie- rung werde sich an die gültig geschlossenen NATO-Verträge halten. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Herbert Wehner bekannte sich am selben Tage in einem Rundfunk- interview ebenfalls zur NATO. Die SPD habe nie eine Auflösung des NATO- Vertrages ge- fordert, sagte Wehner. Im Außenpolitischen Ausschuß des Bun- destages erlebte man am Mittwoch eine unge- wohnte Szene: der SPD-Abgeordnete Her- bert Wehner sprach Bundesaußenminister Dr. von Brentano seine Anerkennung für das politische Verhalten in jüngster Zeit aus. Brentano hatte zuvor über den Verlauf der Ereignisse in Paris und die notwendigen Konsequenzen gesprochen. Neue Punkte sollen hierbei nicht aufgetaucht sein. In der nachfolgenden Diskussion fiel das zurück- haltende Verhalten der Sozialdemokraten Auf. Nixon bleibt Favorit für die Nominierung als Kandidat Washington,(dpa) Der Gouverneur von New Vork, Nelson Rockefeller, hat sich be- reiterklärt, die Präsidentschaftskandidatur der republikanischen Partei anzunehmen, wenn man ihn dazu auffordert. Rockefeller hatte im letzten Jahr auf eine Bewerbung um die Aufstellung als republikanischer Kan- didat verzichtet. Falls Kreise der republi- kanischen Partei eine Kandidatur Rocke- fellers befürworten, würde Vizepräsident Nixon auf dem republikanischen Partei- konvent, der den endgültigen Kandidat fest, legt, einen Konkurrenten erhalten. Nixon gilt jedoch nach wie vor als aussichtsreichster Be- werber der Republikaner für die Nominie- rung als Präsidentschaftskandidat. —— Siehe auch die Seiten 11 und 12 1 c e r „%%ͤͤ%1 ß ̃ ̃⅛—Tßß6Ä————..] 7˙ 1 2 2. . — 0—— 8. 2 ee %VCVJ%VꝓCT000V000 bau- teres inzu; des- sten; Seit pa- 3 So- eten vom 18et- acht- ellen veise ein- der von r in Sten bes- amt lerz- trof- Falle 1963 der des nehr des Don- Rat. arige und Bech der eich äger eises, Ver- ver- der rung der chen Iden Etzel. kens Er- Aus- sch- iner dens nen- Be- aten Zur mei- im eagle enen ende nnte unk- habe 5 Zun- nge⸗ Her- ster das aus. der ligen nkte der ück⸗ aten von be- latur men, eller hung Kan- übli- cke dent rtei- fest- 1 gilt 6. inie- Nr. 122/ Freitag, 27. Maf 1960 MORGEN Selte 3 Was sonst noch gescha g Das erste britische Atom-U-Boot, die „Dreadnought“, wird am 21. Oktober, dem 155. Jahrestag der Schlacht von Trafalgar, vom Stapel laufen. Die Taufe des mit einem amerikanischem Atom-Reaktor ausgerüste- ten Bootes wird Königin Elisabeth vor- nehmen. 8 In den späten Abendstunden des Diens- tags fand die amerikanische Polizei nach 17stündiger Suchaktion den 51jährigen ar- beitslosen Stahlarbeiter Lloyd Shuffstall, der am Morgen seine 47 Jahre alte Ehefrau Vera Rose und den 43jährigen Nachbarn Harold Dupont erschossen hatte, erschöpft und schwer verletzt in der Nähe des Dorfes Cooperstown im nordwestlichen Pennsylva- nien. Shuffstall, der vor einiger Zeit aus einer Heilanstalt entlassen worden war, hatte sich mit seiner Waffe den unteren Teil des Einns weggeschossen. Er lieg sich wider- stendslos festnehmen. * An der Bergsteigertragödie, die in der Gimpel-Südwand in der Tannheimer Gruppe zwischen Allgäu und Tirol vier junge Men- schenleben gefordert hat, trifft den Leiter der Wangener Jugendgruppe des Deutschen Alpenvereins, Bruno Kresser, kein Verschul- den. Die Gerichtskommission unter Füh- rung des Innsbrucker Staatsanwaltes Dr. Fally gelangte bei einem Lokaltermin an der Unfallstelle am Gimpel und auf Grund der Erhebungen und Einvernahmen zu der Ueberzeugung, daß einwandfrei alpiner Un- fall vorlag.* Vor einem italienischen Gericht begann der Prozeß gegen acht Architekten, Bau- meister und Beamte der Baubehörde, die beschuldigt werden, durch Fahrlässigkeit den Einsturz eines Hauses in Barletta ver- ursacht zu haben, bei dem am 16. September vergangenen Jahres 58 Menschen den Tod fanden. * Der 30jährige Johann Bergmann hat am zweiten Tag den ersten der drei Morde, we- gen denen er vor einem Wiener Schwur- gericht angeklagt ist, zynisch eingestanden. * Der Pilot des Sportflugzeuges, das am 19. Mai in der Nähe des Pariser Flughafens Orly mit einem algerischen Düsenverkehrs- flugzeug vom Typ Caravelle zusammen- geprallt war, ist an der Kollision unschul- dig. Zu diesem Ergebnis kam nach eingehen- der Untersuchung des Unfalls der franzö- sische Sportflieger- Verband, in dem rund 400 private Fliegerklubs zusammengeschlos- sen sind. Nach Angaben des Verbandes be- fand sich der Pilot der Zivilmaschine, René Fabro, der bei dem Zusammenstoß den Tod fand, auf einem Kurs, der so gelegt war, daß er die Anflugschneisen des Flughafens Orly nicht berührte. Die Verkehrsmaschine habe sich jedoch außerhalb der vorgeschriebenen Anflugschneisen befunden. * Neu aufflammende Stammeskämpfe zwi- schen den sich seit langem befehdenden Lu- luas und den Balubas in der Provinz Kasai in Belgisch-Kongo haben erneut mindestens 18 Tote gefordert. * Der Pariser Kassationshof bestätigte am Mittwochabend das gegen den jugendlichen Mörder Georges Rapin, genannt„Bill“, am 31. März verhängte Todesurteil. Das Gericht wies einen Revisionsantrag der Verteidiger des Verurteilten, der sich auf Formfehler während des Verfahrens stützte, zurück. Wenn„Bill“, dessen Verbrechen die fran- 268ische Oeffentlichkeit monatelang erregt hatte, sich noch vor der Guillotine retten Will, so bleibt ihm nur noch die Hoffnung auf eine Begnadigung durch das Staatsober- haupt. * Der in der Tschechoslowakei geborene staa- tenlose Arbeiter Joseph Markovits ist am Mittwoch von der österreichischen Polizei in der Nähe von Eisenstadt bewußtlos und aus vielen Wunden blutend in ein Kranken- haus gebracht worden. Markovits war von ungar'schen Grenzwachen zunächst stunden- lang geschlagen und dann über den Stachel drahtverhau an der Grenze auf öster- reichisches Gebiet geworfen worden. ** Der norwegische Fischdampfer„Captina“ ist nach einem Bericht der Reederei Dirk- zwagers mit drei Mann Besatzung 24 km vor dem Geitungen-Leuchtturm gekentert und gesunken. Die Berliner nannten ihn„Bazillenvater“ Vor fünfzig Jahren starb Dr. Robert Koch/ Seinem Wirken verdankt die Menschheit viele segensreiche Erkenntnisse Wenn es der modernen Waffentechnik ge- geben ist, nach dem bösen A des Atomkriegs das nicht minder böse B der bakteriologi- schen Kriegführung zu sprechen, dann fußt sie wieder einmal auf Erkenntnissen, die eigentlich der Menschheit zum Segen gerei- chen sollten und es auch taten: auf dem Le- benswerk des Dr. Robert Koch, der als erster im souveränen Alleingang des begnadeten Forschers tief in die Bezirke der Kleinst- lebewesen vorstießg, nicht ahnend, daß ein paar Jahrzehnte nach seinem Tode mit sei- nem Wirken und Wollen entgegengesetzten Gedanken gespielt werden würde, Bakterien- heere gegen Menschen zu mobilisieren. Kein Gedenken an einen der Großen un- ber den Wohltätern der Menschheit wäre üb- ler zu schänden als das an den jetzt vor 50 Jahren, am 27. Mai 1910 in Baden-Baden ver- storbenen Arzt und Forscher Dr. Robert Koch, Wenn seine bahnbrechenden Erkenntnisse über das Wesen der Epidemien zur Ausrot- tung statt zur Rettung des Lebens benutzt Würden. Als sein Schaffen 1905 mit der Ver- leihung des Nobelpreises sichtbar vor der Welt gekrönt wurde, hatte er ihn dutzend- fach verdient. Viele preiswürdige Einzeltaten markierten einen Lebenslauf, von dem man sagen darf, daß Sternstunden seinen Rhyth- mus bestimmten. Das Schicksal hat den am 11. Dezember 1843 in Clausthal im Oberharz geborenen Ro- bert Koch nicht von sich aus als Günstling auf den Startplatz zu einer wissenschaftlichen Karriere ohne Beispiel gestellt. Als er von 1862 bis 1866 in Göttingen Medizin stu- diert und dann eine Weile als Assistenzarzt am Hamburger Allgemeinen Krankenhaus gearbeitet hatte, schien sich sein Leben in der Anonymität eines schlichten Landarztes zu Verlieren, und ein anderer an seiner Stelle hätte sich gewiß damit beschieden, wäre er gleich ihm 29jährig als Kreisphysikus in die Honoratiorenrunde des posenschen 4000-Ein- wohner- Kreisstädtchens Wollstein aufge- nommen worden. Robert Koch respektierte den Schicksals- spruch nicht, der ihm in Wollstein als End- station seiner Laufbahn das Signal auf Halt stellte, und die Wollsteiner ahnten nicht, wie bald ihr neuer Kreisphysikus den bis dahin Robert Kock 1890 als Direktor des Hygieniscken Instituts in seinem Berliner Laboratorium. Aeußerst bescheiden nach unseren Begriffen waren die Mittel, die dem weltberühmten Forscher zur Verfügung standen. Seine Forschungsstätte befand sich in der Klosterstraße im zweiten Stock eines alten Hauses, in dessen Erdgeschoß das Museum für deutsche Volkstrachten untergebracht war. nur als Heimat des sauersten Weins der Erde nicht eben bestens berufenen Kreis Bomst in ganz anderer Weise bekannt machen sollte. Koch begann neben dem Alltagstrott seiner Praxis mit Untersuchungen der Wundinfek- tion, der Septikämie und des Milzbrands. Da ihm der damalige Stand der medizinischen Wissenschaft nicht das nötige Handwerks- zeug bot, um vermuteten Erregern auf die Spur zu kommen, erfand er eigene Verbes- serungen der mikroskopischen Technik und neue Färbmethoden mikroskopischer Ob- jekte. Als er darauf 1878 sein erstes Werk über die Aetiologie der Wundinfektions- krankheiten vorlegte, horchte man auf. Seine Berufung an das Kaiserliche Ge- sundheitsamt in Berlin 1880 leitete eine ein- Robert Kock im Alter von 47 Jahren, als die Welt inn zu früh als Besieger der Tuberkulose feierte. Archiv Winkler zigartige, hier nur skizzierbare Erfolgskette ein. Ganz aus eigenem entwickelte Koch die Methodik der bakteriologischen Forschung und gestaltete die gesamte Desinfektions- lehre um. 1882 entdeckte er den Tuberkel- bazillus und im Jahr darauf— jetzt Gehei- mer Regierungsrat— als Chef der deutschen Choleraexpedition den Erreger dieser ge- fürchteten Seuche. 1885 wurde er Professor an der Universität Berlin und Direktor des dortigen Hygienschen Instituts. 1890 fand er mit seinem Tuberkulin zwar nicht das Allheilmittel gegen die Tuberku- lose, aber den Weg zu einer neuen Behand- lungsweise der Infektions krankheiten— de- ren Richtigkeit sich erwies, als er, 1896 nach Südafrika berufen, die dort grassierende Rinderpest mit einem aus der Galle erkrenk- ter Tiere gewonnenen Serum bannte. Aber- mals von der britischen Regierung 1903 nach Afrika geholt, studierte er das Küstenfieber der Rinder und das sogenannte Texasfieber und kam dabei— selbstverständlich, sagte man nun schon— zu grundlegenden para- sitologischen und immunbiologischen Er- gebnissen. Als er 1905 die Leitung des von ihm seit 1891 verwalteten Instituts für Infektions- krankheiten abgab, um sich fortan dem Stu- dium der Tuberkulose und der Trypanoso- menkrankheiten zu widmen, sahen ihn die Berliner, die ihn mit fast ehrfürchtigem Witz ihren„Bazillenvater“ nannten, nur un- gern und wehmütig scheiden. Aber auf Roch wartete am Victoriasee in Afrika eine neue Aufgabe, die er 1906 löste: die Ergründung des Wesens und die Behandlung der Schlaf- krankheit. Koch hat außerdem der Therapie der Malaria den Weg gewiesen und Wesent- liches zur Erkenntnis der Bubonenpest und des Typhus beigetragen. Dieses erfüllte Leben endete vor 50 Jah- ren. Gering im Vergleich mit dem heute Möglichen waren die Mittel, mit denen Ro- bert Koch der Medizin die Tore zu einer neuen Aera aufstieß. Sein Erfolg war nur persön- liche Leistung. Aber das hat er, der immer bescheidene und noch im letzten Ruhm des Nobelpreisträgers und Mitglieds der Preußi- schen Akademie der Wissenschaften beschei- den gebliebene Mensch, nie als Mangel emp- funden. Rudolf Winkler Schiffszusammenstoß Erzfrachter von Flugzeugträger gerammt Ohne Navigationslichter und mit Beschä- digungen an der Ruderanlage und dem Decks- aufbau lief der 6135 BRT große Hamburger Erzfrachter„Bernd Leonhardt“ am Mittwoch- abend, von einem amerikanischen Zerstörer begleitet, in den USA-Hafen Baltimore (Maryland) ein. Das Schiff war in der Nacht zum Mittwoch vor der amerikanischen Ost- küste mit der„Saratoga“ einem der größten Flugzeugträger der Vereinigten Staaten, zu- sammengestoßen. Der Zusammenstoß ereignete sich bei klarer Sicht. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Beide Schiffe konnten ihre Fahrt aus eigener Kraft fortsetzen. An Bord der„Bernd Leonhardt“, die auf der Fahrt von Hamburg nach Puerto Ordaz in Venezuela war, sind 35 Besatzungsmitglieder. Das Hamburger Motorschiff gehört der Reederei„Leonhardt und Blumberg“. Die „Saratoga“ hat eine Wasserverdrängung von 59 600 Tonnen. Die Beschädigungen an Bord der„Bernd Leonhardt“ sind erheblich. Der hintere Mast stürzte ins Meer. Die Funk- anlage ist ausgefallen. Auf dem Flugzeug- träger entstand nach der Kollision ein Feuer, das aber schnell gelöscht wurde. Die„Sara- toga“ hat 90 Flugzeuge an Bord. Sie fährt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34 Knoten. 0 Die„Saratoga“, die ebenfalls stark be- schädigt wurde, erreichte inzwischen den Hafen von Hampton Roads, wo die Schäden überprüft werden sollen. Der Kapitän der„Saratoga“, Fleming, er- klärte nach dem Einlaufen seines Schiffes in den Hafen Hampton Roads:„Wenn der Zu- sammenstoß einige Sekunden früher erfolgt Wäre, hätte unser Schiff den deutschen Frachter in der Mitte durchgesägt.“ Fleming Sagte, die„Saratoga“ sei im Zeitpunkt des Zusammenstoßes gerade bei einem Wende- manöver scharf nach rechts gewesen. Kurz vorher habe die Geschwindigkeit noch 26 Knoten(rund 50 st/ Km) betragen. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Ueberwie- gend heiter und trocken. Tagsüber ziemlich warm mit Höchsttemperaturen zwischen 22 und 25 Grad. Nachts Tiefstwerte zwischen 5 und 8 Grad. Meist schwacher Wind aus nördlichen Richtungen. Uebersicht: Unser Wetter steht unter dem Einfluß eines kräftigen Hochs über Frank- reich und Süddeutschland. Dieses schwächt sich jetzt wieder ab, doch ist damit noch keine Wetteränderung verbunden. Sonnenaufgang: 4.28 Uhr. Sonnenuntergang: 20.17 Uhr. Pegelstand vom 26. Mai Rhein: Maxau 480(+3); Mannheim 323 (+15); Caub 226(45). Neckar: Plochingen 146(4); Gundels- heim 180(4); Mannheim 325( 20). Was wir hörten: 5 Aufstieg und Fall der Avantgarde Es gab einmal in Deutschland eine Zeit, da es der Wirtschaft schlecht und dem Theater gut ging: die Jahre zwischen 1920 und 1930. Die„Goldenen Zwanziger“, ein Dezennjum voll neuer Ideen und aufregen- der Experimente, da auch die Kunst mit revolutionärem Elan ihre alten Formen zer- brach und das Wort der Dichter zu einer Waffe wurde, die scharf und schonungslos zuschlagen konnte, wenn es galt, den poli- tischen und weltanschaulichen Gegner zu treffen. Bert Brecht, der Schöpfer des „epischen Lehrstücks“ und des polemisch- agitatorischen Tendenztheaters, War das beute noch unerreichte und unwiederholbare Ereignis der modernen deutschen Dramatik, und wer die Aufführungen seiner Stücke da- mals miterlebt hat, wurde jetzt an die Stim- mung jener Jahre erinnert, als der Südwest- unk die Oper„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bert Brecht und Kurt Weill brachte, eine Aufnahme mit Lotte Lenya, Gisela Litz. Heinz Sauerbaum und Horst Günter in den Hauptrollen. Mahagonny, die neugegründete Stadt, ist ein utopischer Ort der irdischen Glückseligkeit, das Eldorado der Unzufriedenen und Unterdrückten,„Wo man alles dürfen darf“. Doch die reichge wor- denen Holzfäller und die leichten Mädchen, die hier ihre große Chance wittern, diese ganze fragwürdige Gesellschaft, die nur den rücksichtslosen Genuß kennt, zeigt den von allen moralischen Bindungen befreiten Men- schen wie er ist: gemein., bösartig, kalt und grausam.„Aber irgendetwas fehlt. Es Sibt keine Liebe und keinen Gott in Maha- gonny, und nur ein Verbrechen: kein Geld zu haben. Und ausgerechnet derjenige, der die neuen Lebensgesetze verkündete, nach denen hier jeder glücklich werden soll, würd Schließlich zum Tode verurteilt, weil er nicht mehr bezahlen kann, was er genossen hat. „Denn wie man sich bettet, so liegt man. 18 Diese scharfe zeit- und gesellschaftskritische Satire, 1929 uraufgeführt, hat zwar nicht das künstlerische Format der„Dreigroschen- oper“, aber die aufrührerische Anklage ge- gen eine„ausschließlich auf Geld gegrün- dete“ Gesellschaftsordnung und die aggres- siven Songs sind immer noch aktuell. Denn wie sieht die Welt aus, in der wir heute leben? Man braucht nur ein bißchen an den westlichen Idealen zu kratzen, und darunter wird eine Realität sichtbar, die eine fatale Aehnlichkeit mit dem Materialismus der geldanbetenden Bürger von Mahagonny hat. Oder ist„our way of life“ so sehr viel besser? Nach Brecht folgte dann zwei Tage später Wolfgang Weyrauch, ebenfalls beim Süd- wWestfunk. In der Sendereihe„Die Nach- kriegsgeschichte im deutschen Hörspiel“ kam als Uebernahme vom Süddeutschen Rund- funk das Phantasiestück„Bericht an die Regierung über den Tod des Diktators H.“, iunszeniert von Martin Walser, mit Willi Reichmann in der Hauptrolle. Diese düstere Vision vom Untergang Hitlers in den Schäch- ten der Berliner Untergrundbahn ist ein zwar unhistorisches, aber schauerlich wir- kungsvolles Zeitgemälde, das 1953 entstand und in Weyrauchs avantgardistischer Manier die Gedanken des in der Menge unerkannt mitmarschierenden Diktators mit der auhßeren Situationsschilderung parallel lau- fen läßt. Die irrsinnige Selbstüberschätzung des Unmenschen, der sich von der„Vor- sehung“ als einziger gerettet glaubt und der dennoch wie alle, die in diesem Schacht ein- geschlossen sind, ertrinken muß— das zu schildern war ein weiterer Versuch des Autors, neue epische Ausdrucksmöglich- keiten für eine neue Dichtung zu finden— „die Dichtung des zukünftigen Deutschland“ — die„nichts mit dem Gemüt... und all dem übrigen Schunde aus dem lumpigen Kunstarsenal zu tun haben darf. Denn wer Zesthet ist, ist nichts“. Das sind große Worte, mit denen sich beinahe alles recht- fertigen läßt, auch was formal oder inhalt- lich die Grenzen der Kunst überschreitet. Dieser„Bericht an die Regierung“ ist ein Stück Zeitdichtung, die einen furchtbaren Abschnitt deutscher Geschichte beschwört, doch wir haben inzwischen eine so genaue Kenntnis der wahren Vorgänge und authen- tische Beweise der wirklichen Sachverhalte, daß diese Mischung aus Fakten und Phan- tasien den Hörer nur verwirrt. 3 Neue Erkenntnisse und Erfindungen Elektroherd kühlt nebenbei die Füße Ja, die Männer! Ein Hühnchen verzeh- ren! Einen Eierauflauf! Und Gemüse, noch- mals Gemüse! Da sind sie dabei. Aber was das bei dieser Hitze bedeutet! Drei Stunden in der heißen Küche! Keine Ahnung. Stimmt nicht! Einer hatte doch ne Ahnung, drum hat er eine Kühl- und Wärmemulde in einen neuen Elektroherd hineinkonstruiert. Ein Ventilator treibt einen Luftstrom über den Fußboden und die Füße hinweg. Im Sommer ist die Luft kühl: im Winter warm. Und jetzt soll„Sie“ nochmals was über die kalten Fußbodenplatten im Winter oder die Hitze im Sommer sagen! Ein Wächter, der nie schläft Und nicht einmal Lohnsteuer braucht man für ihn zu bezahlen! Er hängt an der Wand und arbeitet elektrisch. Er hat es nicht auf Einbrecher abgesehen, er paßt auf, daß wir selbst keine„Dummheiten“ machen. Immer mehr Elektrogeräte haben unser Wohlgefallen erobert. Hätte jetzt noch der Baumeister damals richtig gespurt, dann Wäre alles gut. Aber er hat einen Buch- staben verwechselt. Statt gespurt hat er ge- spart. Ja, und deshalb ist halt für unseren neuzeitlichen Elektrobedarf die Steiglei- tung zu schwach. Sollen wir uns deshalb so manche Annehmlichkeit verkneifen und rückständig bleiben? Nein, sagt der neue Wächter und tritt in Aktion. Raten Sie mal, was er tut? Er paßt auf, wenn trotz einer schwachen Steigleitung der Boiler und der Kühlschrank, der Elektroherd und das Bügeleisen gleichzeitig eingeschaltet sind. Man braucht gar nicht mitzudenken, er schaltet ein entbehrliches Gerät so lange ab, bis die Suppe kocht und Mutter dort am Elektroherd den Knebel wieder auf Null stellt. Kaum hat er das mitbekommen, schwuppdiwupp, ist der Wächter auf Draht und schaltet das von ihm vorher abge- hängte Gerät wieder ein. Wi pp Dich naß! Das ist doch klar! Wer es zu Hause 80 gewöhnt ist, den Hahn am Boiler aufzu- drehen und im Winter warm, im Sommer Kühl zu baden, der fühlt sich bei solcher Hitze auf dem Zeltplatz nicht wohl, wenn kein Bad zur Stelle ist. Soll er haben! Je- dem sein eigenes Brausebad unterwegs! Es besteht aus einem Wasserbehälter am Boden. Ein als Pumpe wirkendes Rohr system, auf dem man stehend hin- und her- Wippt, zieht das Wasser nach oben. „Oben“— das ist der nächste Ast, an dem die Brauseglocke hängt. Na ja, ein bißg- chen Phantasie noch, dann sieht man auch schon, wie das Wasser auf das junge Volk herniederrieselt. Aber auch„gehobene“ Jahrgänge sind zu dem Vergnügen zuge- lassen. Elektro- Radierer Es muß ja nicht gerade beim Toto sein, auch an der Schreibmaschine kann es die Stimmung für den ganzen Tag verleiden. Hat man das obere Blatt endlich klar, sind die Schatten prompt unten auf dem Durch- schlag, oder man hätte Man hätte es noch leichter anfangen und einfach einen neuen Elektro-Radierer nehmen können. Ein kleines Batteriegerät mit einem Knöpf- chen. Mal kurz drauf gedrückt, der voll- automatische Radiergumme macht alles wei tere. Keine Schablone, keine Unterlage, keine verschmierten Kopien und Hände! Stoffschere für Blesh Mütterhände heben sich zum Protest. Das fehlte noch! Die neue Schere! Als ob ihr das etwas ausmachte! Dafür ist sie doch geschaffen.„Sie“ ist nämlich eine Elektro- Handschere, mit der man sowohl Stahlblech bis zu gewisser Dicke, Gummi, Bodenbelag, Segeltuch, Kunststoffe und Textilien aller Art schneiden kann. Nicht nur einfach 80 „schneiden“, nein, sie arbeitet im„ziehen den Schnitt“. Das Material wird ins Messer hineingezogen und nicht nach vorne abge- drängt. Seite 4 MANNHEIMER LOKATNACHRICHTEN Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Gasolinlager Blumenau: Tank Nummer 6 leckte Halbe Million Liter Benzin versickert Gefahr eines Groß feuers gebannt/ Trinkwasser-Reservoir wird geschützt/ Amerikaner bauen Testbrunnen „Wollen Sie bitte so freundlich sein und nicht rauchen“, forderte am Mittwoch Vormittag auf dem verlängerten Mansfelder Weg auf der Blumenau ein unifor- mierter Amerikaner in korrektem Deutsch alle Autofahrer und Passanten auf, die sich dem überirdischen amerikanischen Treibstofflager im Dreieck Autobahn— Braunschweiger Allee— Viernheimer Weg näherten. Dort bestand seit 9 Uhr mor- gens die ernste Gefahr eines Großfeuers. Fritz Batzler, deutscher Techniker in amerikanischen Diensten, hatte um diese Zeit an einem Auslaufstutzen des Kessels Nr. 6 ein Leck entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Dank der großartigen Zu- sammenarbeit zwischen amerikanischen Dienststellen, ihren deutschen Feuerwehr- leuten und der Berufsfeuerwehr Mannheim konnte die gefährliche Situation in- nerhalb weniger Stunden gemeistert werden. Die vorsorglich in Bereitschaft gehaltene Gruppe der„Total“-Werksfeuerwehr Laden- burg mit mehreren hundert Kilo ihres„Wun- derpulvers“ gegen Preibstoffbrände konnte mit ihren Stickstoffdruckflaschen wieder ab- ücken. Mit einem Gemisch aus Luft, Wasser und den Schaumbildnern„Tutogen U“ Farb- werke Hoechst) und„Komet-Extract“(Total) war es den Feuerwehrmännern gelungen, eine Schaumschicht über den sich mit Benzin anfüllenden Schutzgraben längs des Kessels zu sprühen und die Explosionsgefahr zu bannen. Es konnte aber nicht verhindert werden, daß von dem ausgelaufenen verbleiten Ben- zin ein großer Teil— rund eine halbe Mil- lion Liter— versickerten. Soll das Grund- e en Sämtliche Photocrbeiten Color und Schwarzweiß [JNormowergrößzerung 7710 uv. 9/9 nur 20 Pfg. Schnell preiswert 3 Wasser— Mannheims Trinkwasserreservoir — nicht verseucht werden, sind umfassende Maßnahmen erforderlich, die auch schon zwischen den zuständigen deutschen und amerikanischen Stellen abgesprochen wur- den und bereits gestern morgen anliefen. Der Kessel 6— er faßt 420 000 Gallonen (eine Gallone gleich 3,8 Liter)— war angeb- ich etwa zu 90 Prozent gefüllt. Die Hälfte davon konnte unterirdisch in andere Kessel umgepumpt werden, der Rest lief aus. Aus dem kreisrunden, mit schmutzbraunem Schaum bedeckten Benzinsee, in dem der schadhafte Kessel als Insel stand, gelang es, etwa ein Drittel durch Kompressorpumpen aAbzusaugen und in herbeizitierte amerika- nische Tankwagen zu verladen, die sich in einem unübersehbaren Pulk vor dem Gaso- linlagertor versammelt hatten. Jedem Ein- tretenden wurden vorsorglich die„Cigarette Lishtfers“ Feuerzeuge) vom Gatterposten ab- verlangt. erstklassig; Monnhelms großes Spezlalhaus 0 7, 5, Planken, fel. 2 68 44/45 C Der weitaus größte Teil des ausgelau- fenen rosaroten Treibstoffs— schätzungs- Möglichst wenig Benzin in den Boden versik- kern au lassen war eine Bitte des Leiters der Mannheimer Wasserwerke, Direktor Diplom- Ingenieur Hubert Jung(Mitte), den die ernste Sorge um das Trinkwasser an die Schadens- stelle getrieben hatte. weise 147 000 Gallonen(über eine halbe Mil- lion Liter)— vermischte sich aber mit dem sandigen Untergrund, verdunstete oder ver- sickerte. In ernster Sorge um die Trinkwas- Serversorgung waren deshalb alsbald Mann- heims Wasserexperten, an der Spitze der Leiter der Wasserwerke, Direktor Diplom- Ingenieur Hubert Jung, zur Stelle und ver- suchten sich ein Bild von den etwa zu erwar- tenden Schäden zu machen. Ein Teil Benzin genügt, um eine Million Teile Wasser unge- nießbar zu machen. Vom Versickern des Benzins ins Grund- Wasser werden zuerst wieder die Siedler auf der Blumenau betroffen, die— der weit- aus kleinere Teil— noch nicht an das städ- tische Leitungsnetz angeschlossen sind und sich aus eigenen Brunnen versorgen. Schon einmal(im Herbst 1955) hatte ein lecker amerikanischer Benzintank das Wasser auf der Blumenau verseucht. Das Tanklager wurde noch in den turbulenten Monaten des Jahres 1945 dort angelegt. Damals dachte offenbar niemand daran, daß durch diese Anlage eines Tages Mannheims Trinkwasser einen üblen Benzinbeigeschmack bekommen könnte. Tatsächlich wurde„Benzinwasser“ auch erst nach Jahren festgestellt. Das bedeutet, daß auch das am Mittwoch versickerte Ben- zin lange Zeit brauchen wird, um durch Sand und Kies ins Grundwassernetz zu tröpfeln. Auch dann kann aber noch von keiner akuten Gefahr für Mannheims Brun- nen die Rede sein. Das Grundwasser mar- schiert nämlich im allgemeinen nur etwa fünf bis sieben Meter pro Tag. Als 1945 in der Nähe von Wesel fünf riesige Treibstoffbehälter ausliefen, wan- derte das Benzin- Wassergemisch im ersten Vierteljahr nach der Katastrophe nur etwa 100 Meter unter der Erde. Allerdings wurde nach sieben Jahren in einem Umkreis von 700 Metern noch immer Benzin im Wasser aufgespürt. Auf der Insel Langeroog hatte sogar ein im Jahre 1890 gestrandetes Petro- jleumfaß 70 Jahre lang in einem Umkreis von 50 Metern alle Brunnen verseucht. Vor Nadiohandler Knörzer verübte Selbstmord 20 Jahren liefen in München 670 Kubik- meter Benzin aus unterirdischen Tanks aus, wanderten über 2,5 Kilometer durch Kalk- schotter und legten über fünf Jahre die Wasserversorgung von zwei Siedlungen lahm. Als erste vorbeugende Maßnahme gegen eine Verseuchung des Mannheimer Wassers begannen die Amerikaner schon gestern Vor- mittag mit Bohren von Testbrunnen. Aller- dings kann es Tage dauern, bis die entnom- menen Proben den vermutlichen Weg des Versickerten Benzins ausweisen. Sollte Benzin auftreten, soll versucht werden, das Gemisch abzupumpen. Es ist aber noch un- geklärt, was dann mit dem heraufgepump- ten benzingeschwängerten Grundwasser ge- schehen soll. Das Ganze ist ein langwieriges Unterfangen. Für die Zukunft sollte aber doch untersucht werden, ob es sich nicht lohnt, die Kessel in„Betonwannen“ umzu- betten. Daß ein Kessel leck wird, soll schließlich nicht ungewöhnlich sein, wie Branddirektor Dr. Magnus mitteilte. Ueber den Totalschaden konnte Oberst- leutnant Nat S. Perine(Verbindungsoffizier zwischen deutschen und amerikanischen Stellen) gestern noch keine Angaben machen. Er versicherte aber— und den guten Willen bescheinigen den Amerikanern auch alle deutschen Stellen— daß alles getan werde, um weitere Schäden abzuwenden. Sto Bundesverdienstkreuz ür Ruüsüst Fans Im Rahmen der feierlichen Jubilar- Ehrung des TSV 46 wurde am Samstag dem Ehrenmitglied des TSV, August Lang, durch Kriminaldirektor Riester im Auftrag des In- nenministers das Bundesverdienstkreuz am Band überreicht. Der heute 72jährige August Lang erhielt diese hohe Auszeichnung für seine großen Verdienste, die er sich durch jahrzehntelange Arbeit im Schwimmsport und ganz besonders in der Deutschen Lebens- rettungs- Gesellschaft erworben hat. Schon in krühester Jugend hat Lang unzähligen Mannheimer Kindern das Schwimmen ge- lehrt und in reiferen Jahren auch Rettungs- schwimmer ausgebildet. Im Jahre 1913 stieß er zur DLRG und war auch 1927 dabei, als der Landesverband Baden der DLRG ge- gründet wurde. Bis 1940 war er der Tech- nische Leiter der DLRG und half auch im Jahre 1947, das Rettungsschwimmen wieder eimzuführen. Hunderte von Rettungsschwim- mern verdanken dem Geehrten ihre Aus- bildung. In allen Städten am Rhein von Basel bis Mannheim war August Lang ein bekannter Mann, dessen sportpädagogische Fähigkeiten von allen hochgeschätzt wurden. —tZz. Wenige Stunden nach der Rückkehr: Mit Schaumspritzen bannten am Mittwochvormittag amerikanische und deutsen Feuerwehrmänner die Explosionsgefahr am Kessel 6 des Blumenauer Tanklagers der Amerikaner. Er war leck geworden und über 189 000 Gallonen verbleibten Benzins liefen aus. Der Schutzgraben, an dem auf unserem Bild die beiden deutschen Feuerwehrleute in amerikanischen Uniformen kauern, lief rundum meterhoch mit dem rosaroten Treibstoff voll. Feiertagschronik: Bilder:(2): Steiger Kühler Wind gedämpfte Wanderlust Wenig Verkehrsunfälle/ Auch ansonsten waren die Bürger recht gesittet Der vergangene gesetzliche Feiertag, offi- ziell und kirchlich Himmelfahrt, profan „Vaddertag“ genannt, brachte entgegen viel- gehegten Befürchtungen nach den voraus- gegangenen Regentagen den Mannheimern heiteres, wenn auch recht kühles Ausflugs- wetter. Keinen Tropfen Regen registrierten die Meßbehälter der Wetterwarte am Don- nerstag und ganze 13 Stunden schien die Sonne, von Wolken kaum„verschluckt“. Daß es dennoch bei einer nächtlichen Tiefsttem- peratur von 6 Grad am Tage nicht wärmer als 21 Grad wurde, liegt an einem frischen Nordwind, der schon seit einigen Tagen das herrschende Hoch begleitet. Die kühle Witterung trug vermutlich auch dazu bei, daß sich— trotz der alkohol- heischenden Feiertagsatmosphäre— die Ge- müter sich nicht über Gebühr erhitzten: Nur zwölf Bürger zogen den Blick des Gesetzes wegen Ruhestörung oder groben Unfugs auf sich, und gar nur zwei mußten wegen dieser Delikte in polizeieigenen Räumen einquar- tiert werden, den Blutalkoholproben hielten zwei Kraftfahrer nicht stand. Von den 26 verzeichneten Verkehrskollisionen mit einem Gesamtschaden von 8250 Mark waren 20 nur 4 Er stürzte sich über die Friedensbrücke bei Vaihingen in die Tiefe Der 52 Jahre alte Stuttgarter Radiohänd- ler, Kaufmann, Boxpromoter und Sport- mäzen Willy Knörzer hat Selbstmord ver- übt! Er ist am Mittwochmorgen um 8.45 Uhr von der etwa 30 Meter hohen Friedensbrücke der Autobahn Stuttgart— Karlsruhe zwi- schen Stuttgart-Vaihingen und Leonberg gesprungen. Knörzer war nach dem Auf- schlag in der Tiefe sofort tot. Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch seiner ge- schäftlichen Unternehmen war er vergange- nen Freitag aus Stuttgart verschwunden, jedoch am späten Dienstagabend, angeblich aus Paris, zurückgekehrt. Dem Sprung in die Tiefe ist nach den ersten Darstellungen der Landespolizei ein dramatisches Ge- schehen vorausgegangen. Knörzer fuhr in einem von seinem Nef- fen gesteuerten Personenkraftwagen in Rich- tung Karlsruhe. Kurz vor der Friedens- brücke ließ er unter dem Vorwand anhal- ten, ihm sei schlecht geworden, stieg aus dem Wagen und rannte auf die Brücke zu. Sein Neffe konnte ihn jedoch einholen und wie- der in den Wagen zurückbringen. Daraufhin soll der Neffe mit erheblich gesteigerter Ge- schwindigkeit über die Friedensbrücke ge- fahren sein, um zu verhindern, daß sein Onkel erneut ausstieg. Knörzer griff bei der Fahrt über die Brücke jedoch plötzlich ins Steuerrad, so daß der Neffe gezwungen war, scharf abzubremsen. Dabei soll es Knörzer gelungen sein, aus dem Wagen zu springen und sich im nächsten Augenblick über das Geländer der Brücke zu schwingen. Knör- zers Neffe, der einzige Augenzeuge des Selbstmords, wurde noch am Vormittag von Beamten der Kriminalaußenstelle Leonberg eingehend über den Hergang des Geschehens vernommen. Ein Leonberger Zahnarzt, der sich in der Nähe der Brücke auf einem Pirschgang be- fand, beobachtete den Sturz Knörzers vom Brückengeländer der Autobahn in die Schlucht. Der Augenzeuge eilte sofort an die Absturzstelle. Knörzer lebte noch, starb aber etwa drei Minuten später. Inzwischen war auch Knörzers Neffe herbeigeeilt, und kurz darauf trafen auch zwei amerikanische Soldaten in der Schlucht ein, Nur wenig später wurde dann die Polizei von dem tra- gischen Geschehen verständigt. Knörzer hat, wie bekannt wurde, zwei Abschieds briefe hinterlassen, in denen zum Ausdruck kommt, daß er nicht mehr weiterleben wollte Die Telefonnachricht von der angeblichen Rückkehr KRnörzers platzte mitten in die Verhandlung vor dem Vergleichsgericht hin- ein, in der über die Eröffnung des An- schlußkonkurses beraten wurde, weil Knör- zer unauffindbar war. Noch am Mittwoch kommentierten die „Stuttgarter Nachrichten“:„Mit der Rück- kehr Willy Knörzers nach Stuttgart würde die Ansicht seiner zahlreichen Freunde und Bekannten bestätigt, daß er sich der Ab- wicklung seiner Verpflichtungen keineswegs entziehen werde. Viele von ihnen hatten von Anfang an, wie berichtet, an eine private Reise geglaubt oder auch daran, daß Knörzer eben nach den Schwierigkeiten der letzten Wochen erst wieder zur Ruhe kommen wollte.“ Im gleichen Sinne äußerten sich die vielen Mannheimer Freunde und Bekannten des nunmehr Toten, der zuletzt offenbar völ- lig die Nerven verloren hatte. Noch in einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag sagte der Stuttgarter Rechtsanwalt Dr. Kurt Feger, daß er sich in keiner Weise von sei- nem Mandanten, distanziere. Laut AP soll Knörzer in der Nacht zum Mittwoch noch mit ihm bekannten deutschen Journalisten gesprochen und ihnen erklärt haben, daß seine Schuld nur zum geringsten Teil aus Verlusten der von ihm veranstalteten Be- rufsboxkämpfen stamme. In erster Linie sei das Rabattsystem im Rundfunkhandel für sein geschäftliches Fiasko verantwortlich. Wörtlich schreibt der AP- Reporter:„Knörzer machte auf dem Bahnhof einen sehr nieder- geschlagenen Eindruck.“ 8 Laut Nachrichten aus Stuttgart ist das Ausmaß des Zusammenbruchs der Knörzer- schen Unternehmen noch nicht zu übersehen. Die Schulden sollen sich auf fast zwei Mil- lionen DM belaufen. Knörzer soll im ver- gleich eine 40prozentige Abfindung der Gläu- biger angestrebt haben. Ob hierfür genügend Masse vorhanden ist, bleibt abzuwarten. Ueber den Besitz ist inzwischen vom Amts- gericht Stuttgart ein sogenanntes Veräuße- rungsverbot erlassen worden. Alle Geschäfte der Firma Willy Knörzer sind außerdem ge- schlossen worden und machen gegenwärtig Bestandsaufnahme. dpa/ AP/kloth „Kleinstunfälle“; vier Personen wurden da- bei verletzt, zwei von ihnen erlitten Kno- chenbrüche. Auch auf den Autobahnen ging es diesmal gesittet zu: die Landpolizei mel- dete lediglich einen le chten Unfall mit Weniger als 500 Mark Sachschaden. In Grenzen hielt sich der Besuch in den Badeanstalten. 4600 Wasser- und Sonnen- hungrige suchten die Rheinbäder auf— das Wasser hatte hier 16 Grad. Rund 2000 Men- schen lagerten sich auf dem Gelände des Herzogenriedbades. Während auf der OEG in Vereinen organisierte Väter auch in eini- gen Sonderzügen in die Ferne schweiften, besichtigten 1450 bodenständigere Väter, Mütter und Kinder die exotischen Tiere und Gewächse des Pflanzenschauhauses. Für die weniger abgehärteten Wasser- ratten noch eine erfreuliche Aussicht: in den nächsten Tagen soll es wärmer werden; bis 25 Oder 27 Grad, meinen die Wetterfrösche vom Dienst. Li. Preise für geschickte Fahrer beim MSc Mannheim Schönau Kürzlich veranstaltete der Motorsport- club Mannheim- Schönau im Odenwald ein Geschicklichkeitsfahren für Personenkraft- Wagen mit dem Zweck, die Mitglieder des Vereins zur größeren Beherrschung des Wagens und zu rücksichtsvollem Fahren zu erziehen. Fahrlehrer Bessner, der die Ge- samtleitung hatte, fuhr eine aufklärende Proberunde, dann wurde für Mitglieder und Gäste der Start freigegeben. Oft wurden die Schwierigkeiten der einzelnen Uebun- sen unterschätzt. Manche Markierung wurde überfahren. Vorsitzender Erwin Ewald konnte aber doch 13 Preise über- reichen. Besondere Geschicklichkeit zeigte Kurt Schade, der als Gast teilnahm und den 1. Preis errang. 2. Hans Markert, 3. Anni Braun, 4. Werner Markert, 5. Hermann Ja- ger, 6. Peter Bick. 720. Kultur- und Dokumentarfilmwoche Freitag, 27. Mai Alster, 9.30 Uhr: Zeitgeschichtliche Fllme:— Rosengarten- Restaurant, 14.30 bis 17.30 Uhr: Diskussion„Zeitgeschichtliche Filme“, Veranstal- tung mit der Arbeitsgemeinschaft der Film- journalisten e. V.;— Alster, 18.00 Uhr:„Men- schen in der Welt“(III); 20.30 Uhr: Polen zeigt seine neue Produktion; 22.45 Uhr: Musik- und Ballett-Filme. 8 Spülen Sie mit pril, denn Pril entspannt das Wasser! 0 0 5 Abwasch? Heute kein Problem mehr: e Mit Pril ist das Spülen ein Kinderspiel, denn Pril Schneller, besser,& leichter N 1 E 0 * 2 entspannt das Wasser. Pril- entspanntes Wasser macht das fettigste Geschirr glanzklar... im Handumdrehen, und Abtrocknen ist überflüssig. Trotz dieser außerge wöhnlichen Reinigungskraft ist Pril so mild selbst für zarte Hände. Ob Fril im Paket oder Pril- flüssig in der handlichen Plastikflasche pn entspannt das Wasser— darauf kommt es an! s gibt ja Pril. 8685/0 b 12 3 Ba: ein gru stät krö! nat Arc ges grü har spa san Ar Auf Ra den ber „H' 122 en- des EG ini- ten, ter, und er- den bis che a ort- ein alt- des des Nr. 122/ Freitag, 27. Mai 1960 MANNNREIMER LOKALNACHRICHTENK(2 Seite 3 Nach alter Väter Sitte erste 50-Liter-Faß angestochen, ein Ereignis, begingen die Aktiven des Käfertaler Gesungvereins„Ein- kracht 1863“ gestern den Vatertag. Sie fuhren mit ge- schmucleten Pferdefuhrwerken ins Grüne, als wahre Hüter einer Tradition: Dieser Brauch wird nämlich seit der Vereinsgründung geübt. Gestern zum 99. Male. Drei Mitglieder waren schon in aller Frühe auf und putzten Pferdehufe, Zuumeeug und Wagen. Die Frauen„durften“ die Wagen schmucen und Brot, Wurst und Speck einpacſcen. Am Gast- Raus„Zum Löwen“ war Abfahrt. Das dauerte eine Weile) Dort wurde auch schon dus das von 60 durstigen Kehlen mit dem „Sängermarsch“ besungen wurde. Der Ausflug ging quer durch die Mannheimer Innen- stadt uber die Ebertbrücke, am Wasserturm und Hauptbahnhof vorbei, durch den Linden- hof bis zur Foklenweide Neckarau, wo die mitgenommenen Bierfdsser bis auf den letsten Tropfen geleert wurden v/Bild: Steiger Italiener, Spanier und Deutsche feierten Richtfest für die ersten 14 Häuser der Siedlung Birkengrund Das Richtfest für 14 Häuser des ersten Bauabschnitts der auf insgesamt 1335 Wohn- einheiten berechneten Siedlung„Birken- grund“ bei Hockenheim im Saal der Gast- stätte„Zur Rose“ gestaltete sich zu einer kröhlich-einträchtigen Dokumentation inter- nationaler Zusammenarbeit: Der bauleitende Die außergewöhnliche, mit allen guten kigenscherften— und dazu mit viel itcrezuell-Keltpreß-Sonnenblumenö Voll wert- Fennuhrung d. d. Reformhaus Architekt der Mannheimer Wohnungsbau- gesellschaft„Fundamentum“ hielt seine Be- grüßungs- und Dankansprache an die Bau- handwerker in deutscher, italienischer und spanischer Sprache, entsprechend der Zu- sammensetzung der Belegschaft, der ein be- achtlicher Teil italienischer und spanischer Arbeitskräfte angehören. Die in Baustil und Ausstattung wohltuend den herkömmlichen Rahmen üblicher Siedlungsbauten vermei- dende Gartenstadt„Birkengrund“ verrät bereits aus der Ferne die künstlerische „Handschrift“ eines begabten Architekten — Anlaß genug, daß dem Richtfest eine stattliche Anzahl„offizieller“ Vertreter von Verwaltung und Wirtschaft beiwohnten Als Vertreter des Landrates bescheinigte Regierungsrat Dr. Unverzagt der jungen Mannheimer Wobnbaugesellschaft„Elan und Tatkraft“. Bürgermeister Karl Buchter wies darauf hin, dag Hockenheim mit 4000 Aus- pendlern die größte Auspendlergemeinde von Nordbaden sei und der Bau der neuen Gartensiedlung es ermögliche, den Füh- rungskräften der in den letzten beiden Jah- ren in Hockenheim angesiedelten 15 In- dustrieunternehmen am Arbeitsort ein„allen modernen Ansprüchen genügendes Heim zu schaffen“. In Anwesenheit des feder führenden Ar- chitekten Otto Apel(Frankfurt a. M.) stellte „Fundamentum“- Geschäftsführer Gerhard Laue fest, daß es gelungen sei,„durch Ratio- nalisierungsmaßhnahmen in außerordentlich guter Qualität und zu kaum unterbietbaren Preisen bauen“ zu können. Außer den Stadt- räten von Hockenheim nahmen an der Richtfeier, die bis in die späten Abend- stunden dauerte, u. a. Bankrat Kieser von der„Bakula“ und Direktor Badenbach von der Landesbausparkasse teil. Die ersten Häuser(vgl. ausführlichen Be- richt in der Samstagsausgabe des„Mann- heimer Morgen“) wurden am Wochenbeginn bereits notariell verkauft! K Das jugenddorf Klinge bittet um Hilfe Pfarrer Magnani zum Film„Ein Herz braucht Liebe“ im Universum Am Mittwoch vor den beiden Abendvor- stellungen im Universum: Vor dem falten- reichen Vorhang auf der weiten Bühne steht ein katholischer Pfarrer im schwarzen Amtskleid und spricht. Neben ihm steht ein kleiner Junge mit grobem Wuschelkopf. Der Pfarrer vor der Kinoleinwand spricht ernste, an die Hilfs- und Opferbereitschaft der Zuschauer appellierende Worte. Was der Pfarrer da sagt, das ist fast noch anschau- licher als das, was nachher auf der Lein- wand zu sehen ist. Es ist Pfarrer Heinrich Magnani, der Leiter des Jugenddorfes Klinge im Oden- wald. Er berichtet, daß er sich gern an seine Zeit als Kaplan in der Mannheimer Heilig- Geist-Kirche und auf dem Lindenhof er- innert. Es sei erstaunlich, wie herrlich dieses Mannheim wieder aufgebaut worden sei, aber dieser Aufbau dürfe so manche andere „Kriegstrümmer“ nicht vergessen lassen. Dazu gehören viele Kinder ohne Zuhause: Kinder, die ihre Eltern verloren haben, Kin- der aus zerrütteten Ehen. Am schlimmsten dran seien die Schei- dungswaisen, sagte Pfarrer Magnani und spielte damit auf die Handlung des Filmes „Ein Herz braucht Liebe“ an, der im Ju- genddorf Klinge gedreht und nun im Uni- versum(Mannheim) und im Regina(Lud- wigshafen) auf dem Tagesprogramm steht. All die Ereignisse, die der Film erzählt, seien tatsächlich in seinem Jugenddorf pas- siert. Das Jugenddorf wurde 1947 im hintersten Odenwald, im Buchener Notstandsgebiet, er- richtet. Bis heute haben 1400 Kinder und Jugendliche dort eine Heimat gefunden. Aus dem Polizeibericht: 49 jährige schwer verletzt Motorrad prallte auf PEK Beim Einbiegen von der Bismarckstraße in die Seitenstraße zwischen L6G und LS prallte ein Motorrad mit einem überholen- den Lkw zusammen. Eine 49jährige Frau, die auf dem Soziussitz des Krades sag, stürzte schwer und zog sich lebensgefähr- liche Kopfverletzungen zu. Das Verkehrs- unfallkommando bittet Passanten, die die- sen Unfall gesehen haben, sich im Polizei- präsidium, Mannheim, L 6, 1, Zimmer 207, Telefon 5 80 41, Klinke 315, zu melden. Tankwagen gegen OEG-Zug Auf dem Bahnübergang der Kreuzung Rollbühl-/Kallstadter Straße stieß ein nach rechts in die Straße„Am Weißen Sand“ ein- biegender Tankwagen heftig mit einem OEG-Zug zusammen. Der Führerstand des Triebwagens wurde stark verbäult. Auch der Tankwagen wurde beschädigt. Glück licherweise wurde niemand verletzt. Baum lag vor der Haustür In der Speyerer Straße stürzte in den Abendstunden ein großer Laubbaum um und blockierte den Gehweg und einen Hausein- gang. Man vermutet, daß sich die Wurzeln in den letzten Tagen stark gelockert hatten. Die Feuerwehr räumte den Baum weg. Neuer Selbstbedienungsladen In der Seckenheimer Straße Das 82. Verkaufsgeschäft eröffnet heute um 9 Uhr die Goedecke GmbH in der Sek- kenheimer Straße 82. Im Parterre des neu- erbauten Hauses wurde ein moderner Selbst- bedienungsladen mit 100 Quadratmetern Verkaufsfläche eingerichtet. Die gesamte In- neneinrichtung ist in zartgelben und rosa Pastelltönen gehalten,„um auf die Farb- mentalität der Frauen einzugehen“. Kühl- theken für Gefriergemüse, Obst, Geflügel und andere leicht verderbliche Nahrungs- mittel sorgen für dauerhafte Frische. 105 Sorten Weine und Spirituosen locken zum Kauf. Als besonderen Gag haben sich die Werber der Goedecke auch etwas zur Er- öfknung einfallen lassen: In einem der Schau- fenster wird ein Korb mit Eiern ausgestellt. Eine bestimmte Anzahl. Der Kunde, der diese Zahl am besten schätzt, kann den Korb mit samt den Eiern mit nach Hause nehmen. Apropos Eier, 65 000 Stück verkauft Goe- decke täglich und dazu noch über 100 000 Nahrungsmittel. No. Zum Teil stehen sie heute schon auf eigenen Füßen, mit einem Beruf, ja sogar mit aka- demischen Graden. Gegenwärtig sind etwa 300 bis 400 Kinder in Klinge untergebracht, zum Teil in Gemeinschaftshäusern, zum Teil in Familien-Waisenhäusern, wo acht bis neun Kinder wie eine Familie mit einer „Mutter“ zusammenwohnen. Allein aus Mannheim haben im Jugenddorf Klinge 40 Kinder fürsorgende Liebe und Obdach 82 funden. Zusammen mit den Kindergärtnerinnen, den Pflegerinnen und Verwaltern leben in diesem Dorf über 600 Menschen. Das kostet viel Geld, gestand Pfarrer Magnani. Man habe deshalb die bisher geübte Zurückhal- tung— das Jugenddorf Klinge war das erste dieser Art in Deutschland aufgege- ben, und wende sich nunmehr mit diesem Film an die breite Oeffentlichkeit, den Filmkritiker nur mit Einschränkungen loben können.„Wir haben diesen Film nicht ge- macht“, bekannte jedoch Pfarrer Magnani, „aber wir sind am finanziellen Erlös betei- ligt. Helft uns, daß wir diesen entwurzelten Kindern mit viel Liebe wieder ein Nest bereiten können.“ Mac Possierliche Pudel „Freddy vom Pfaffengrund“ siegte S8o ein Pudelrennen ist eine possierliche Angelegenheit, selbst bei Regenwetter. Denn auch der trübe Himmel konnte die Orts- gruppe Mannbeim-Ludwigshafen vom deut- schen Pudel-Club nicht hindern, auf den Mannheimer Rennwiesen auf einer wohl- Präparierten 100-Meterstrecke ein solches Rennen zu veranstalten. Stolz präsentierten sich die wohlgeschorenen Vierbeiner mit Krone, Pluderhosen oder sonst modischen Schnitten. Frisch gestriegelt, glänzte das schwarze, braune oder silberhelle Fell. Die weißen Pudel sahen besonders apart aus. Die Tierchen beschnupperten sich, die Herrchen paßten auf, daß keiner in den Schmutz trat — Wegen des schönen Felles— und überall herrschte das Rennfieber. Zunächst wurden die Zuchtrüden vorge- führt. Dann war das Kampfgericht mit Moosmann, Mai, Koch, Proske und Hübner vollständig. In die Meldeliste hatten sich 57 „Starter“ eingetragen. Die stärkste Gruppe bildeten die Zwergpudel mit zwölf Rüden und ebensovielen schnellen Hundemädchen — Pardon— Damen. Das Pudel-Rennen wirkt schon durch seinen Ablauf komisch. Ein Fremder hält den Hund am Start fest. Die Besitzer stehen am Ziel und locken die Tierchen mit mun- teren Rufen zu sich. Im Allgemeinen lau- fen die so ihrer menschlichen Freude be- raubten so schnell wie möglich ihren Frau- chen oder Herrchen zu. Und wer zuerst dort ist hat, wie überall, gewonnen. Nebenbei gesagt es gibt auch beim Pudelrennen Dis- gualifikationen; So mancher Hund läuft nämlich nicht etwa zum lockenden Herrn Pfarrer Magnani und Hauptdarsteller Mischa Bild: Steiger auf der Rennwiese mit Längen/ Lorbeeren statt Wurst und Meister, sondern zieht es vor, seine eigene Wege zu gehen. Diese stimmen meist nicht mit der Rennstreckenführung überein. In den Entscheidungsrennen waren der Groß-Pudel-Rüde„Blacky von Alt-Heidel- berg“, Kleinrüde„Freddy vom Pfaffen- grund“, Zwergrüde„Dandy von Neuost- Der Qualität 21 a wegen* 5. 5 E heim, das Großpudelmädchen„Blacky von St. German“, und die kleinere Schwester „Fidew vom Franzosengrund“, Die Zwerg⸗ pudel wurden von„Cora vom Mannheimer Schloß“ würdig vertreten. Der Sieger war wiederum„Freddy vom Pfaffengrund“, drei Jahre alt und Stolz seines Besitzers Emil Butz aus Neuhermsheim. Goldmedaille und Lorbeerkranz wurden dem schnellsten der Pudel umgehängt.(Vielleicht wäre ihm ein schönes Stück Fleisch lieber gewesen?) Auch die übrigen schnellen Hunde-Damen und Herren, die gesiegt hatten, wurden mit Pla- ketten bedacht. Bei der anschliegenden Zusammenkunft der Hundehalter sprach man von der am 3. Juli in der Waldhofhalle stattfindenden Pudel- Sonderschau und über den großen Landeskampf der schnellen Pudel, der im Herbst 1960 in Mannheim gelaufen werden Soll./ No. Gemeinnützigkeit der Jäger anerkannt Generalversammlung der Jägervereinigung ehrte Mitglieder Jagdhornweisen eröffneten die General- versammlung der Nordbadischen Jägerver- einigung, Kreisverein Mannheim, zu der Kreisjägermeister Carl Seidler die Mitglie- der in den Mannheimer Ruderclub einge- laden hatte. Die Vereinigung zählt— wie aus dem Jahresbericht hervorging— 504 Mitglieder. Darunter ist eine Anzahl Jung- jäger, die erst noch ihre Jägerprüfung ab- legen müssen. Der Wildbestand im Kreis sei gegenwärtig so gut, sagte Seidler, daß die Schonzeit gekürzt werden konnte. Ein Plan für die Zukunft: Die Schießanlage muß umgebaut werden. Dies wird aller- dings ein recht kostspieliger Spaß sein. Die Jäger wollen deshalb unter den Interessen- ten sammeln. Seidler schloß mit der Fest- stellung, daß das oberste Gesetz des Jägers „der Schutz der Kreatur“ sei, und daß jeg- liche Jagd in erster Linie eine öffentliche Aufgabe und kein Privatvergnügen sei. Im Namen der Jägervereinigung dankte er dem Landtagsabgeordneten Angstmann für die dem Verein zuteil gewordene Förde- rung, aber auch der Stadt und dem Land- kreis für gewährte Zuschüsse. Dr. Egetemeyer, der den Kassenbericht gab, teilte mit, daß die Jägervereinigung in- zwischen als„gemeinnütziger Verein“ an- erkannt worden sei. Das bringt zwar große finanzielle Erleichterungen, aber auch neue Pflichten mit sich. Car! Seidler und Dr. Egetemeyer bleiben weiterhin im Kreisjagdamt. In den Vorstand wurde lediglich noch Revierförster Wei- mann an Stelle von Oberförster Scholz, der versetzt worden ist, berufen. Einige Mitglie- der wurden für 40jährige Treue durch Ver- leihung der goldenen Nadel geehrt. Es sind dies: Dr. Baumann, Albert Geier, Emil Hocker, Karl Pflaum, Jakob Seidel und Wil- helm Stiffel. Weitere 25 Waidmänner wur- den für 25jährige Mitgliedschaft mit der silbernen Nadel ausgezeichnet. Die Versammlung wurde durch ein Fach- referat von Dr. Egetemeyer über„Rehwild Abschüsse im laufenden Jagdjahr“ berei- chert. Durch die forcierte Waldwirtschaft in den verkleinerten Revieren gehe der Reh- bestand zurück, sagte er und forderte die Schaffung von gesunden Lebensverhältnis- sen. Nach einer allgemeinen Aussprache darüber zeigte der Neckarauer Jäger Sepp Starck noch zwei Farbfilme über die Wir- kung von Jagdgeschossen im Wild und„von jedem etwas“. r Unternehnmungs lustige Groß kaufleute organisierten im Mittelalter eigene Botendienste zur Beförderung von Briefschaften Ztoischen den Handelszentren. Das„Porto“ wurde heim Empfünger erloben. Nai Lbersee nahmen Schißßseigner und Kapitane die private Post mit so auch die Segelschiffe des Reeden Johann Jakob Aslor. Der deutsch- amerikanische Handelsherr fömlerte heioußt die Ausweitung von„Communication“. Rings um den Erdball bekannt, tragt seinen Namen die Waldorf Astoria Cigarette ASTOR. Der Ruf der AS TOR beruht auf der Güte ihrer Tabak- Die Waldorf-Astoria Cigarette ASTOR repräsentiert mischung; sie ist würzig und mild. verfeinerte Rauchkultur. Seite 6 MANNHEIMER LOKATL NACHRICHTEN(3 Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Sanges freudige Waldhöfer jubilierten Männergesangverein„Harmonia“ feierte 75jähriges Bestehen „In Freud und Leid zum Lied bereit“: Unter diesem Wahlspruch fanden sich vor 75 Jahren, als Waldhof erst tausend Ein- Wohner zählte, sangesfreudige Arbeiter und Angestellte, vornehmlich von der Spiegel- fabrik, zusammen und gründeten den Män- nergesangverein„Harmonia“. Mitglieder und Freunde dieses ältesten Waldhofer Gesang- vereins begingen das Jubiläum mit einer Chorfeierstunde, die in eindrucksvoller Schlichtheit, mit verantwortungsbewußtem Ernst und musikantischer Freude Können und Wollen des Vereins demonstrierte. Der erste Vereins vorsitzende R. Krüger verlas Glückwünsche von Oberbürgermeister Dr. Reschke, die im Namen der Stadt Mann- heim dankbar die geleistete kulturelle Arbeit anerkannten. Er begrüßte die Stadträte Kirsch und Esser, als Vertreter des Sänger- kreises Mannheim Karl Foll, Kreischor- meister Bilz und Abordnungen der zur Wald- hofer Chorgemeinschaft zusammengeschlos- senen Vereine sowie befreundeter Gesang- vereine. Wie seit der Gründung Gunst und Un- gunst der Zeiten sich in der Vereinsgeschichte Widerspiegelten, umriß R. Krüger in einer kurzen Rückschau. Mehrere der jungen Leute, die 1919 den Verein wieder aufbauten, sind heute noch als aktive Sänger tätig. Heute aber fehlt die Jugend, von wenigen Aus- nahmen abgesehen: R. Krüger erinnerte an den Besuch ausländischer Chorgruppen in Mannheim mit ihren Volkslieddarbietungen. Auch unsere Jugend müsse wieder zum Volkslied zurückfinden. Die Hoffnung auf die Jugend, vornehmlich die Sportjugend, sprach auch Karl Holl aus, der die Grüße des Mannheimer Sängerkreises überbrachte und Auszeichnungen des Badi- schen Sängerbundes überreichte: Sechs sil- berne Ehrennadeln für 25jährige Mitglied- schaft, sieben goldene Nadeln für 40jährige Treue(E. Rothe, E. Nock, E. Karl, J. Heitz, A. Grassel, H. Kreuzer, J. Hertel). Die gol- dene Ehrennadel und den Ehrenbrief des Deutschen Sängerbundes erhielt Adam Ofer für 50 jährigen Dienst am Lied, den Kurpfalz- teller der Stadtverwaltung R. Krüger. Mit dankbaren Auszeichnungen erkannte auch der Verein die Verdienste seiner Mitglieder an: mit goldenen Ehrennadeln für ihren Ehrenvorsitzenden Jakob Brunner(60 Jahre) und A. Ofer(50 Jahre), mit goldenen Vereins- nadeln und Ehrenmitgliedschaft für 40 Jahre, mit goldenen Sängerringen und mit Ehren- urkunden für 25 Jahre. Mit einer samtenen Fahnenschleife als Geburtstagsgeschenk über- raschte der Vorsitzende der Chorgemeinschaft Waldhof, Rottmann, mit Gruß und Geschenk ein Vertreter des befreundeten Gesangvereins „Lasallia“ Spoeck. Unter ihrem langjährigen und bewährten Chorleiter Fritz Beck, gab der Chor der „Harmonia“ mit sechs einfühlsam und dis- Zzipliniert vorgetragenen Darbietungen dem Jubhsum festlichen Glanz und innige Be- sinnung. ak Mit frohem Sang Die musikfreundlichen Waldhöfer Echte Volksmusik in Verbindung mit dem gesungenen deutschen Lied lockte am Sonntag die musikfreundlichen Waldhöfer in die Halle des SV Waldhof. Anlaß war das 40. Stiktungsfest des Zithervereins 1920 Waldhof, dessen Höhepunkt ein Konzert war, das der Zitherverein zusammen mit dem gemischten Volkschor Waldhof unter Leitung von Dirigent Otto Bausenhardt ge- staltete. Gründungsmitglied Wilhelm Rothermel gedachte der Toten und gab in seinem Gruß- wort einen skizzenhaften Rückblick über die Geschichte des Vereins. Sein Dank galt all den Idealisten, den Gründungsmitgliedern, den Spielern, vor allem aber dem Ehren- dirigenten Adam Riehl. Riehls Name war auf Konzertreisen durch Polen und Oster- reich, durch sein Wirken als Meisterzither- spieler beim Rundfunk, aber auch als Kom- ponist bekannt geworden. 39 Jahre lang, bis zu seiner Erkrankung, leitete er die musika- lische Ausbildung des Vereins. Zu seinen ältesten Orchestermitgliedern zählt das Günstige Berichte und gedämpfter Jubel Feuerio-Generalversammlung wählte K. L. Schmeißer als„Vize“ In den Jahreshauptversammlungen der Karnevalvereine wird das klingende Münze, Was einmal Jubel und Trubel war. Sind die Berichte günstig, setzen Jubel und Trubel sofort wieder ein. Etwas gedämpfter natür- lich. Beim„Feuerio“ im Bierkeller des Rosen- gartens bestand ein solcher Anlaß. Aus dem Tätigkeitsbericht von Ruddel Bommarius ging hervor, daß der Verein in der vergangenen Saison viel getan hat und es keinesfalls umsonst zu tun brauchte. Es kam alles gut an, auch der Versuch der Masken-Moden- schau, die man aus diesem Grunde der 9 Seris der Standardveranstaltungen einzu- Verleiben gedenkt. Bomm“ hatte vielen zu danken, seinem Ministerium, den Hinter- männern, dem Prinzen Erich, dem Hause Vetter, Erichs aufgeschlossener Brötchen- geberei, den Mitwirkenden und nicht zuletzt der stolzen Prinzengarde. Ein Ahoi auf alle Braven. Mit Andacht hörte das Haus Hermann Fischer zu, als er den Kassenbericht gab. Ohne mehr für heute: In Hermann Fischers Kasse hat es heuer gebuttert, mindestens so, daß die Kasse noch einen ansehnlichen Rest- betrag aufweist. Ein Drittel der Gesamt- einnahmen schlucken jedesmal die Steuern und die Saalmieten, betrüblich aber unum- gänglich. Wirtschaftsprüfer Stober gab die Erläuterungen zum Kassenbericht. Weil die beiden Kassenprüfer FHoffstaetter und Schreck geradezu begeistert über das Finanzgebaren des Vereins sprachen, war die Entlastung des Kassiers und damit des Gesamtvorstands nur noch eine blanke For- malität. Formalität war auch die Wiederwahl der turnusgemäß ausscheidenden Minister Heinz Schmetzer(Garde), Seppel Bieber(z. b. V.), Gustel Aubel(Requisiten).„Vize“ Gustel Weinkötz und Wirtschaftsminister August Schäfer baten das hohe Haus, mit Rücksicht auf ihre berufliche Tnansprucnahme von einer Wiederwahl abzusehen, Das Haus hatte Verständnis und wählte Exprinz „Kalu“ Schmeißer, den Vielgeliebten, zum Vize, und Eugen Mülbert, der mit dem „Feuerio“ durch den seligen„Daawe Ham- mel“ verbunden ist, zum Wirtschaftsmini- ster. Arthur Zeumer, Karl Hoffstaetter und Oskar Schreck gehören künftig dem Altestenrat an, während Oberamtmann Fritz Grabenstein als Zierde des Senats gedacht ist. Unter den Anwesenden befand sich ganz zufällig Josef Offenbach. Jubel bei seinem Erscheinen, die Ehrenmitgliedschaft zum Abschied. a F. S. Erfolgreiche Sportflieger Sonderpreis in Trier Einen neuen bemerkenswerten Erfolg sicherte sich die Besatzung Hans Körnig— Alois Meyer vom Badisch- Pfälzischen Luft- fahrt-Verein bei dem am Wochenende aus- getragenen Porta-Nigra-Sternflug nach Trier. Im Wettbewerb mit einer großen Zahl von Teilnehmern, darunter auch ausländische Konkurrenz, gewann die Besatzung der „Auster“ des Mannheimer Vereins einen Sonderpreis in der Einzelbewertung für die beste Ziellandung. Flugzeugführer Hans Kör- nig und sein Ko-Pilot Alois Meyer unter- strichen mit diesem Erfolg nachdrücklich ihre führende Stellung unter den deutschen Wett- bewerbsfliegern, die sie sich durch gute Pla- ceierung bei dem südwestdeutschen Rundflug und beim Europa-Sternflug nach Baden- Baden erworben haben. Lori und Zither-Klang feierten mit ihrem Zither-Verein heute noch aktive Gründungsmitglied Willi Irlinger. Karl Kuhnhäuser, seit 1932 Riehl- Schüler, übernahm im vergangenen Jahr den Posten des verantwortlichen musikalischen Leiters. Außer ihm sind noch einige ergraute Aktive dabei, die gemeinsam mit dem Nach- wuchs die Zither als altes Volksinstrument in Ehren halten. Das von Kubhnhäuser ausgewählte Pro- gramm für das durch Gitarre, Violine, Con- trabaß und Handharmonika verstärkte Or- chester enthielt Originalmusik von Spiegel- berg, Adam Riehl und Josef Swoboda und Bearbeitungen von A. KErettner, Edwin Schiffel, Eduard Spieler und Jakob Christ. Höhepunkt des sich durch Grifftechnik, Akzentuierung und schöne Passagen aus- zeichnenden Klangkörpers brachte Erwin Schiffels„Ofkenbachiana“, ein Kranz schwungvoller Offenbachmelodien. Als So- listen glänzten u. a. Willi Irlinger(Zither), Wilhelm Rothermel(Gitarre). Mit sicherer Hand leitete Bausenhardt seinen singfreudigen Volkschor. Auch er hielt sich bei der Wiedergabe von K. Liss- mann, E. Hansen, Simon Breu und Willy Sendt vorwiegend an volkstümliche Lieder. Orchester und Chor beschlossen gemeinsam die Vortragsfolge mit dem von Jakob Christ gesetzten„Frohen Sängermarsch“, zu dem Karl Kuhnhäuser das Zitherarrangement komponierte. Der herzliche Beifall forderte ein Dacapo, das mit einer Wiederholung quit- tiert wurde. r Wohin gehen wir? Freitag, 27. M/ a1 Theater: Nationaltheater, Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete L, Halbgr. II, Th.-G. Gr. L, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Geschlossene Gesellschaft“, Schauspiel von J. P. Sartre; Städt. Bühne Heidelberg, 20.00 bis 22.30 Uhr: „Nathan der Weise“— Gastspiel Ernst Deutsch (Freitag-Miete, Freitag-Miete- Schauspiel, freier Verkauf). Konzerte: Konkordienkirche, 20.00 Uhr: Re- quiem von W. A. Mozart. Filme: Planken, Großes Haus:„Liebling der Götter“; Kleines Haus:„Hiroshima mon amour“; Palast:„Samson und Delilah“; 9.50, 11.40 Uhr:„Die gebrochene Lanze“; Unjversum: „Karthago in Flammen“; Kamera:„Der Satan lockt mit Liebe“; Kurbel:„Durango Kid der Rächer“; Capitol:„Piraten im Karibischen Meer“; Alster: Kultur- und Dokumentarfilm- woche; Abendstudio im City:„Die Nacht mit dem Teufel“; Schauburg:„Die Vergeltung des roten Korsaren“; Scala:„Jazz an einem Som- merabend“; Alhambra:„Die zornigen Jungen“. eee Missionar aus Japan und Evangeliumsänger Zeltmission auf der Schönau behandelt aktuelle Zeit- und Lebensfragen „Lasset euch versöhnen mit Gott“ steht als Leitsatz auf einem Transparent, das die Längsfront im Zelt der Liebenzeller Mission auf dem Kirchweihplatz in Schönau über- spannt. In den letzten Jahren stand das meh- rere hundert Menschen fassende Evangeli- sationszelt der Religionsgemeinschaft schon mehrfach in anderen Mannheimer Stadt- teilen, um die Menschen von der Straße her zum„lebendigen“ christlichen Glauben zu führen. Seit dem 17. Mai und bis zum 30. dieses Monats predigen nun zwei Evangelisten in Abendvorträgen, am Sonntag auch nachmit- tags, im Norden der Stadt, um Beistand in den„Nöten des seelischen Bereichs“— im Gegensatz zu den materiellen Sorgen zu leisten. Die wenig bekannte, aber ungewöhn⸗ lich hohe Zahl der Selbstmorde zeigt, das ist die Meinung der Missionare, wie nötig ge- rade jetzt, in der Zeit allgemeinen Wohl- standes, seelische Hilfe ist. In volkstümlich einfacher, allgemeinverständlicher Rede sprechen die Evangelisten Georg Löb(Heil- bronn) und Wilhelm Bauknecht(Epphausen bei Nagold) über aktuelle Fragen des Lebens und versuchen an Hand zahlreicher Bei- spiele, einen Weg zu weisen. Neben den betagteren Zeltbesuchern findet man auf den Holzbänken auch eine nicht geringe Anzahl Vertreter der jüngeren Jahrgänge.„Wir wollen besonders auch den jungen Leuten einen Halt im Leben geben“, sagen die Missionare. Diesem Vorsatz ent- sprechen denn auch viele der Themen, die sie anschneiden und viele der Beispiele, die sie bringen; in einem Vortrag über die Frage„Ist mit dem Tode alles aus?“ sprach Evangelist Löb auch über das Problem der Abtreibung und unter seinen Abhandlungen über die Rolle des menschlichen Gewissens fand sich auch der Lügendetektor in der modernen Betriebspsychologie. Die um die Jahrhundertwende gegrün- dete Liebenzeller Missionsgemeinschaft hat in der äußeren Mission vor allen Dingen Japan und China bereist und hat in jüngster Zeit in vielen Städten der Bundesrepublik gewirkt. Sie ist nicht, wie vielfach vermutet wird, eine besondere Sekte oder Splitter- gruppe, sondern eine Gemeinschaft inner- Balb der evangelischen Landeskirche. Das Programm im Schönauer Zelt sieht u. a. am Sonntag, dem 29. Mai um 15 Uhr einen Vortrag des aus Japan zurückgekehr- ten, früher in Mannheim tätigen Missionar Ehepaares Ettling vor; die Evangelium. sänger Konzelmann, ein bekanntes Fami- lienquartett, werden an diesem Nachmittag mitwirken. il. Amtmann a. D. Friedlin Wird heute 75 Jahre alt Stadtamtmann a. D. Fritz Friedlin wird heute 75 Jahre Jahre alt. Nach sieben Jah- ren Staatsdienst war er nahezu vierzig Jahre in der Stadtverwaltung Mannheim tätig. Davon zehn Jahre Direktor des städ- tischen Steueramtes, zuletzt betreute er Märkte und Messen. Großmarkt, Wochen- märkte, Maimeß' und Oktobermeß' machten ihm viel Arbeit und viel Freude. Dem Großstädter erschloß der ständige Umgang mit Erzeugern und Händlern das Land- leben, und die Messen brachten Kontakte mit allerlei Individualitäten, die das ambu- lante Gewerbe nur äußerlich unter einen Hut bringt, mit kleinen Meßbollekonditoren und Waffelbäckern ebenso wie mit ganz großen Fahrgeschäftbesitzern und Schau- steller- Unternehmern. Amtmann Friedlin schätzte ihr buntes Gewimmel als gesundes Gegengewicht zur Welt der Formulare und Formalitäten; seine nie sich versagende Auf- geschlossenheit für alles Menschenwesen machte ihn auch dort beliebt. Als nach dem ersten Weltkrieg allerlei Lebensdeuter und Zukunftspropheten gro- Ben Wirbel verursachten, lieg sich Friedlin auf ihre„geistigen“ Grundlagen ein und fand neben viel üppig wuchernder Phanta- sie, die ihm nicht imponierte, mitunter höchst individuell bedingte Fähigkeiten, aus Ge- stalt und Zeichen und Leben und Schicksal anderer zu erkennen. Die darüber gesam- melte Literatur flel leider dem Krieg zum Opfer. Friedlin beschäftigt sich auch heute noch mit Lust und Liebe kritisch mit den Phänomenen und Problemen auf der Grenze, Wo Erforschliches und Unerforschliches sich berühren, So wurde ihm der wohlverdiente Ruhestand noch zu keiner Stunde langweilig und gefährlich, er feiert seinen 75. Geburts- tag im großen und ganzen gesund und munter. Möge er's auch weiterhin so Halten. f. wi. k. Terminkalender Sprechstunden der SPD am 28. Mai von 15.30 bis 17 Uhr in R 3, 14— MdL Kurt Angstmann, Stadtrat Willi Kirsch. 5 Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverweil- gerer: 27. Mai, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule, U2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. N SPD: 27. Mai, 20 Uhr,„Goldener Hirsch“, Sandhofen, öffentliche Versammlung; Thema: „Die staatliche Ordnung— Spp und Landes- verteidigung“; Sprecher: Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Ratzel. Deutscher Naturkunde verein: 27, Mal, 19.30 Uhr, E 2, 1; Einführungsvortrag zu dem geplan- ten Studienaufenthalt im August im Brenner- gebiet. 8 8 8 5 CVJM: 27. Mai, 20 Uhr, K 2, 10, Sing- und Spielabend. Liebenzeller Mission: 27. Mai, 20 Uhr, Kirch- weihplatz Schönau, Vortrag von Evangelist Löb, Heilbronn,„Verloren und wiedergefunden“. Abendakademie: 27. Mai, 20 Uhr, Sandhofen, Stifkterbücherei, Dr. Schacht,„Erwachsene und die Jugend“; E 2, 1, 19.30 Uhr, Foto I. 5 Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 27. Mai, 15 bis 17 Uhr, Photolabor, Grund- lagen der Photographie und Labortechnik(H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio, technische Aus- bildung an Tonfllmgeräten— 1. Kurs(H. Galfé, H. Walz). N Reichsbund, Neckarstadt-Ost: 27. Mal, 19.30 Uhr,„Arion“, Uhlandstr. 19-21, Mitgliederver- sammlung.. 5 g Fotografische Gesellschaft: 27. Mal, 20 Uhr, Kolpinghaus, Zusammenkunft.„ REFA: 27. Mai, 19 Uhr, Eichbaum-stamm- haus, P5, 9-10(gr. Saal), Filmvorführung von Obering. Wagner, Leonberg,„Aus eigener KEraft“.* 8 5. Bundesluftschutzverband: 27. Mai, 20 Uhr, N 7, 13-15, Fortsetzung des Crundlehrganges „Selbstschutz im Hause, vorbereitende Maß- nahmen“. Touristenverein„Die Naturfreunde“. 27. Mal 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus: Monatsversamm- lung mit Bericht von der Landeskonferenz. Wir gratulieren! Fritz Müller, Heddesheim, Bahnhofstraße 22, kann auf eine 40jährige Tätigkeit bei Firma Brown Boveri& Cie, AG, Mannheim-Käfertal, als Konstrukteur zurück- blicken. 5 Die Reiß-Insel ist ab sofort auch jeden Samstag von 9 bis 19 Uhr für den allgemei- nen Besuch auf den gekennzeichneten Wegen geöffnet. 5 Familien anseigen Bruder, Schwager, Herr Karl Fix Bäckermeister im Alter von 61 Jahren. Mannheim, den 27. Mai 1960 Waldhofstraße 199 Hauptfriedhof Mannheim. Der Herr über Leben und Tod rief am 24. Mai 1960, völlig unerwartet, meinen lieben Mann, unseren herzens- guten Vater, meinen lieben Opa, Herrn Georg Kapp zu sich in die ewige Heimat. Mhm.- Wallstadt, den 27. Mai 1960 Römerstraße 47 Die trauernden Anna Kapp geb. Treiber Isolde Kapp Norbert Kapp Margit Kapp Beerdigung siehe Bestattungskalender. Nach Gottes unerforschlichem Ratschluß verschied ar Dienstag, dem 24. Mai 1960, plötzlich und unerwartet, mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, In tlefer Trauer: Erna Fix geb. Grimm . Karlheinz Fix und Frau 1 Fritz Hofmann und Frau Helga geb. Fix Feuerbestattung: Freitag, 27. Mai, 14.30 Uhr, Krematorium Für die vielen Beweise Besonderen Dank Herr Worte, Geleit gaben. Seckenheimer Straße 33 Hinterbliebenen: schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer Heben Entschlafenen, Frau Rosa Seitz sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. dem Frauenkreis bewohnern und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Mannheim, den 27. Mai 1960 Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Vaters und Großvaters Johannes Tronser sagen wir aufrichtigen Dank. Mannheim, den 27. Mai 1960 Meerwiesenstraße 33 Susanne Tronser herzlicher Anteilnahme sowie für die geb. Schock n Pfarrer Karle für die trostreichen der Christuskirche, den Haus- Die Kinder und Angehörigen Fumilien-Anzeigen im MM von vielen gelesen Hans Tronser und Frau Angela Willi Tronser und Frau Elisabeth Sonntag bis 18.00 Uhr Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags (zwischen R 1 und R 2) Unsere liebe Schwester, Tante, Frau Beilstraße 10 TODE S- Hauptfriedhof zen Kaufmann, Thomas, Insterburger Weg 8 9700 A NZ EIGd EN i ß 9.30 Zeisner, Franz, Rheindammstraße 12 10.00 kür die Hascher, Thekla, Ackerstraße 26. 10.320 5 5 Oehlschläger, Horst, Hainbuchenweg 49 11.00 Montag Ausgabe 1 Edler, Karl, Käfertal, Bäckerweg 49 11.30 g Streibig, Willi, Weylstraße 44 13.00 des Pfeiffer, Luise, Beilstrae 100 13.30 „Mannheimer Morgen“ Köhnlein, Juliane, Mosbacher Straße 96. 85 14.3 nehmen wir am entgegen. Fernes, WiIll, Mutter, Schwägerin Luise Pfeiffer geb. Wegmann ist heute von uns gegangen. Mannheim, den 24. Mai 1960 In tlefer Trauer: Werner Pfeiffer und Frau Herta Enkel sowie Anverwandte Beerdigung: Freitag, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Bestattungen in Mannheim Freitag, den 27. Mai 1960 Decker, Robert, Torwiesenstraße 6 Krematorlum Fix, Kärl, Waldhofstraßse 1s Friedhof Käfertal Mitgetellt von der Friedhotverwaltung der für die vielen Beweise herzlich. Anteilnahme sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Oma, und Heimgang meines Mannes, Herrn Herbert Nomnick sage ich meinen innigsten- Dank. leben Mannheim, den 27. Mai 1960 Meeräckerstraße 24142 27. Mal, 3 5 Renate Namnick 5 14.30 Aherñwęsessss Stadt Mannheim Ohne Gewähr R. ger on sieht 5 Uhr kehr- jonar- lium- Fami- Mittag Li. Nr. 122/ Freitag, 27. Mai 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(4 Seite 7 IX. KutrüR- UND DOK UMENTAR- FIIMWOCHk Zelluloid- Splitter. Die Stimmung ist gut, schrieben wir am xwei- ten Tag des Sechstagerennens der IX. Mannheimer Kultur- und Dofumentarſilmwoche und ver- hehilten nicht, daß uns das Eröffnungsprogramm dennoch enttduschte. Aber die Hoffnungen, die wir für den weiteren Verlauf dieses Festivals hegten, haben sich jetzt erfüllt: Diè amerikani- chen Outsider“, die in der Nacht zum Mittwoch lie fen, und die„Deutschen Filme Jobb“ vorgestern abend haben bewiesen, daß die Qualität des Kurzſilms nicht zu Rurz kommt. Deshalb ist die Stimmung des interessierten Publikums und vieler bisher desinteressierter Festgũste jetat noch hesser geworden: In Mannſhieim laufen tatsüchlich Filme, die man geschen liaben muß. Einer davon heißt Urlaub von der Stange“, er hat die deutsche Kulturſilm-Ronfektion auf das Niveau indivi- dueller Maßarbeit erhoben und ist enorm preis- verdachtig. * Wie schön, wieder einmal eine positive Bilanz riehen zu können: Meniger Reden, weniger reprüsentativer Rahmen“, aber dafür mehr und bessere Filme, melir mit Diskussionsstoſf geladene Rahimen veranstaltungen, mehr ungezwungene und deshalb ergiebigere Kontakte zu den Menschen von draußen, die es auch nicht gerne haben, wenn gie in das straffe Korsett steifer Stehkragen- Parties gezwangt werden. Das alles fällt dieses Jalir weg: Der SPI O- Empfang im, Mannſieimer Hof“ am Monlagabend war, obwolil man sich die Beine in den Bauch stand, gemütlich; das Bundes- innen ministerium gab sich am Dienstagmitiag auf den schwellenden Sciaumgummi-Sitzen des Palast- hotels genau so ungezwungen, und die Export- union der deutschen Filmwirtschaſt tat mit F. C. Eisenmengers Erdbeerboule im Rosengarten ein LJebriges, um Gespräcièe über Filme, Frauen und Festivals ohne jede Ofſixialitat zu fördern. Vor gãhnend leerem Kino gab am Mittwoch- nachmittag der elektronische Gerũuschexperte Oscar Sala aus Berlin unter dem Ralmentitel „Kulturſilmfragen“ Unterricht für Fortgeschrittene am flimmernden und jaulenden Objeht: An Film- heishielen und an der Jonband- Apparatur er- lautertèe er die komplizierten Gesetze elektro- nischer Begleitmusik— eine der bisher interes- gantesten Demonstrationen der Filmwoche. Gut machte er das, der Osfar— er vergaß nur, daß seine Zuhörer keine Experten auf dem in aku- „Outsider“ Uberraschungen aus den Z wel Filme von hohem künstlerischen Rang Zwei amerikanische„Out-Sider“ von künstlerisch hohem Rang hielten in den er- sten Nachtstunden zum Mittwoch das inter- nationale Publikum in den Polstersesseln gefangen, beides Filme, die vor den argwöh- nischen Augen Hollywoods und außerhalb der Mauern starbesetzter Zelluloidburgen entstanden— ohne klassenhaßerzeugende Märchengagen, ohne Exklusiv- Verträge, ohne die Schablone festgefahrener Routi- niers von Drehbuch, Kamera und Regie. „The Savage Eye“! ODas grausame Auge), ist ein 35-Minuten-Film von Ben Maddow, Sidney Meyers und Joseph Strick, der in dokumentarischer Diktion den Weg einer Frau durch die Scheidung aufzeigt— mit einer geradezu beklemmenden Realität und Aufrichtigkeit. Ohne Pathos und über- flüssige Erklärungen, wird hier die Aura menschlicher Hilflosigkeit und Angst, exi- stenzieller Gefährdung und Schwäche aus- geleuchtet. Ein brutaler Film. Mit unver- gleichbaren Bildern. Mit dokumentarischen Impressionen, die für ein Semester Tiefen- psychologie ausreichen und gespielt von Menschen, die noch nie vor der Kamera standen. „Come back Afrika“ heißt der zweite„Out-Sider“ von 90 Minuten Dauer, g 7 Kurpfalzbr. E.„ rel. 2 21 46 3 5 bekannt für erstklassige aßl-, Hortrait-, Familien- Aufnahmen Kurpfalzbr. Ftokaliae, 1, Tel. 2 21 46 der 1958/59 unter der Regie von Lionel Rogo- sin— Schöpfer des preisgekrönten Films „On the Bowery“— entstand. Nur mit Laien ohne jede Bühnenerfahrung besetzt, wurde er auschließlich am Standort gedreht, in je- der Szene und jedem Milieu von atemberau- bender Echtheit und Glaubwürdigkeit. Ein abendfüllender Film als dokumentarischer Augen- und Ohrenzeuge ethnologisch und psychologisch bedingter Schwierigkeiten im stischen Jeberspielungs- Stufen aufgebauten, ma- gnettõnenden Spexrialgebiet waren und sprach deshalb munter von Mehirkanaligłeit, Synchroni- tät, Schlei fentechnik und Schaltstrahlern, deren instrumentale Realisationswellen trotz: subhiar- monischer Mixturakkorde die geistige Frequenx des andãchtigen Publikums nicht immer erreichten. Aber das verwickeltè Spiel auf Spulen, Bändern, Rollen und Knöpfen faszinierte— auch wenn man die Termini dieser Technik nichit ganz ver- tand— die„hleine Grupe bemuhiter Produꝛen- ten“, als die sie Dr. K. J. Fischer ansprach, und ließ sie für die künftige Gestaltung ihrer Fume manches aus diesen aftustischroptischen Aus- gqchnitten lernen, nachdem starłke Männer Sarg- ahnliche Instrumentarien durch den Saal ge- gqhleppt hatten. Elehtronische Unter- und Ueber- malung im Dokumentarſilm wird die Film- Musik unserer eit werden. Denn diese eigentümlich singende, schwingende, volltönende und seltsam akzentuierte Gerũuschgulisse wird immer mehr 2% einer„Begleitung“, die einè eigene schöpfe- rische Komponente darstellt und die richtige Ergünzung moderner technischer Bildfolgen ist. Der auf die Steckdose angewiesene Schwingungs- apparat tritt an die Stelle des antiquierten Streich- quartetts, das his jetꝛt auch neuzeitlici geſilmten Reportagen aus der Welt nüchterner Tatsachen musiſtalisch in die Saite treten mußte * Zu den Filmen, die wir his jetat geseien haben: Es ist beruhigend zu wissen, daß selbst hei den mit avantgardistischem Glorienschein umgebenen Franzosen— deren Produftions übersicht am Dienstag leider nicit das hielt, was sich der von der„Neuen Welle“ ohne innere Anteilnahme bers hülte und überspielt Juschauer erwartet hatte— die Schafe blöken, diè Fischer aufs düstere Meer blicten und mannigfache Burgen stolz in den azurblauen Himmel ragen. Aber die Ideen, den Doftumentarſilm von Jhema und Ausführung ler anders und„zeitgemaßer“ anzupacen, sind trotz wihender Maldwipfel und fotogener Korn- Halme weit melir vertreten, als in den langen— von Heringsschwürmen, gestikulierenden Negern oder langweiligen Landstraßen erfüllten jahren von I951 bis Is. Was bisher, besonders in den deutschen Kulturſilmen, Ausnahme war, scheint langsam æum„Normalzustand“ werden zu a0 llen. Das ist ein unbedingtes Positivum. Man muß den Leuten— shrich. Produzenten—, die erst ſieute gemerſt haben, daß die Filmform von Gestern passé ist, nur Jeit lassen. Was den Ausländern am Mannheimer Festival 50 gut gefällt, sind die kurzen Entfernungen einer Stadt, die sich wolil einbildet, Großstadt zu sein, für internationales Festival-Getriebe aber nur einen kleinen, als attraktiv registrierten, Aktions- radius“ hat. Die Kulturſilmer, denen man allent- Halben auf den Planßen begegnet, freuen sich, daß alles so hübsch beisammen liegt und genießen den einzigen Spaziergang, der ihnen übrigbleibt, sofern sie nicht nach Heidelberg, Schwetzingen, in die Pfalz oder gar rheinabwärts fahren: Hotel— Mannheimer Hof— Rosengarten— Wasserturm —„Alster“-Rino. Damit sdiließt sich der circulus vitiosus einer Kleinstadt, die endgultig zum großen Platz für kurze Filme geworden ist. Max Zivilisationsprozeß der afrikanischen Be- völkerung in den Großstädten der Weißen. Der vollkommenen Uebereinstimmung zwi- schen Darstellung, Rolle und Situation we- gen wurde kein Drehbuch geschrieben. So entstand ein Film, der in jedem Meter dra- matisch ist. 5 Kö. Lichtblicke am Mittwochabend: Der deutsche Dokumentarfilm hat sich nicht blamiert Eindrucksvolle Schau deutscher Produktion/ Höhepunkt: Lichtblicke am Leinwandhorizont der Dokumentarfilmwoche zeigten sich am Mitt- wochabend bei der Vorführung der deut- schen Filme 1960, die als Repräsentations- auswahl von der SPIO bestimmt worden Waren. Daß gerade die deutschen Filme ver- dienten Lorbeer einheimsen konnten, stimmt eitel freudig, nachdem sie in den Vorjahren — von wenigen Ausnahmen abgesehen— immer mit Abstand am schlechtesten abge- schnitten hatten. Noch war zwar noch nicht alles in Gestaltung, Thema, Musik und vor allem Text so, wie es sich der Kritiker er- träumen würde, aber der Gesamteindruck dieser Schau war seit langen Jahren der beste und zeigt, daß viele Produzenten viel dazugelernt haben: Der deutsche Dokumen- tarfilm hat sich nicht blamiert. Am Anfang schien es allerdings, als wolle man in altbewährten Gleisen weiterfahren: „Stadtautobahn Nr. 1“ aus Berlin War eine langweilige, mehr als brave Repor- tage mit dem bewußten, lehrreichen Kom- mentar und den üblichen statistischen Zah- len, die aus unerfindlichen Gründen des deutschen Kinogängers Herz faszinieren sollen. Man bangte im Parkett, als Dr. K. J. Fischer von der„Spitzengruppe“ der deut- schen Produktion sprach, in deren Werk- stätten jährlich 600 Kurzfilme hergestellt werden. Aber schon beim nächsten Beispiel, Werner Lütjes„Markt am Sonntage, einem atmosphärischen Bild des Fisch- marktes in St. Pauli, erwies sich, daß der deutsche Film kritischen Ansprüchen ge- nügen kann: Das war saubere handwerkliche Arbeit mit ein paar reizenden Einfällen, einem sparsamen Begleittext und eindrucks- vollen Originalgeräuschen.— Sehr infor- mativ und als medizinisches Thema für Laien ohne falsche Zukunftsmusik gestaltet, war „Der Menschheit helfen“(GFAG, Wiesbaden), ein Dokumentarfilm über die Forschungsarbeit des Nobelpreisträgers Domagk und die Sulfonamide— keine optische Offenbarung zwar, aber ein wissen- schaftlich exakter Bericht, bei dem es einem micht langweilig wurde; während„Einge- borene am Schari“ mit bestechender Farbfotografie über das Leben schwarzer Nomadenfischer im Sudan wieder einmal von des teutschen Sprechers Bildungsdrang totgeschlagen wurde auf der kleinen Feuerstelle kocht inzwischen der Hirsebrei). Und dann kam endlich der Film, der die ganze alte Schule zum Teufel jagte, den sonst Interessanter Beitrag: Experimentalfilme Amerikas junge Filmgarde b Amerikas„Neue Welle“ stellte sich vor. In der überfüllten Kunsthalle. Amos Vogel gab zuvor eine etwas langatmige Erläute- rung und definierte den neuen amerikani- schen Kurzfilm als eine Art Protest gegen die allzu geradlinigen Produkte der konven- tionellen US- Filmindustrie; er skizzierte kurz die Bedeutung Einsteinscher Entdek- kungen und Freudscher Erkenntnisse für Amerikas junge Filmgarde. Elf Filme wur- den gezeigt. Einer besser als der andere. Auftakt:„Texture of Decay“(frei über- Setzt: Zerfalls-Gewebe). Sirenen heulen, da- Zwischen das entnervende Geräusch fallen- der Bomben, Detonationen; durch das sich anbahnende Chaos flieht ein junger Mann, flieht in einen sicheren Unterstand, um dort einem neuen Chaos gegenüberzustehen: Dem Zerfall einer Gesellschaft. Der Film be- dient sich dabei sur realistischer Mittel, greift in die Vorstellungwelt der Träume, setzt Symbole für ganze Vorgänge. Kritik und Kommentar in anderer Form: „Have Itold you that Ilove you.“ (Hab ich dir gesagt, daß ich dich liebe). Hier wird der Alltag angeklagt, der entsetzliche Trott, die Einsamkeit der Menschen, die Ge- dankenlosigkeit, die eine Familie zerfallen läßt; angeklagt wird eine Welt, in der Ra- dios die Gesprächspartner ersetzen Dann zur Abwechslung:„Die Aben- teuer eines kleinen Sternehens, ein recht origineller Trickfilm; dafür Applaus auf offener Szene. Dieser Film wurde her- gestellt im Auftrag des Guggenheim Mu- seums New Lork. Parodistisch:„Coming shortly“ (übersetzt: Demnächst in diesem Theater). Dabei wurden die Vorspannfilme mit viel Witz„zerrissen“. Schließlich zwei Tanzfilme von großer Klasse:„Between two Worlds“ und „Dance Chromatic“, Der erste 1illierte in der Kunsthalle fasziniert von der Gestaltung her. Optisch bravourös. Zur Entzifferung der Symbolismen bedürfte es eines Spezial-Diktionärs.„Dance Chromatic“ versucht, abstrakte Malerei durch Tanz zu deuten. Das interessanteste Experiment war aber zweifellos Recre a- tion“. Ein dadaistischer Film von nur einer Minute Dauer, ein Angriff auf die visuellen Fähigkeiten, die rapideste Montage Das war einer der interessantesten Film- wochen-Beiträge bisher. Schade nur, daß die Kunsthalle kein größeres Publikum fassen konnte. Die„Vorreiter“ der französischen neuen Welle hätten in diesem Programm nicht mitreiten können. D. Pr. „Urlaub von der Stange“ so gern erhobenen Zeigefinger lässig in die Hosentasche steckte, Sozialkritik par exzel- lence übte und das begeisterte Publikum mehrfach zu Beifall auf offener Szene hinriß: „Urlaub von der Stange“, herge- Stellt von der Münchner Cineropa Walter Krüttner. Zehn Minuten Dokumentarbericht über den Massenurlauber-Rummel von heute, mit einem köstlichen, weil nicht bier ernsten Kommenar, der rotzdem den bedenk- lichen Hintergrund des Geschäftes mit der Freizeit erkennen ließ und genau die Film- form präsentierte, die wir heute brauchen und von der leider noch immer zu wenig Ge- brauch gemacht wird. „Nicht allein sein“ war eine an- sprechend fotografierte und montierte Repor- tage von Karl Schedereit über einen Jugend- club in einer Großstadt, mit der klug dosier- ten Hintergrund-Andeutung der Probleme, die diese jungen Menschen beschäftigen; „Ein Gesicht in der Wüste“ des gleichen Produzenten war vom Thema her es behandelt das Leben einer alten Frau, die den Wolkenkratzern entflohen ist und in der Wüste von Nevada eine Tankstelle eröffnet hat— neu und trotz konventioneller Kameraarbeit interessant; und Gerd von Bonin stellte sich wieder einmal mit einer besonderen Arbeit vor„Hexen— Ge- schäfte mit dem Aberglauben“ gab ein bedenkliches und erschütterndes Bild vom Hexenwahn im Wirtschaftswunderland — hervorragend gezeichnet und gescheit er- läutert. Blieb noch— neben dem, Magischen Band“, das außer Konkurrenz in dieser Vorstellung lief und bereits mehrmals aus- führlich gewürdigt wurde—„Senordtas und Madonnen“ von Fritz IIling, der die„Heilige Woche“ und die„Feria“ von Sevilla als reizvollen, farbenprächtigen Ge- gensatz aus überraschend unüblichen Per- spektiven fotografierte und damit den Schlußpunkt hinter ein Programm setzte, das trotz mancher Mängel sehenswert war und hoffentlich vielen deutschen Produzenten ge- zeigt hat, daß es jenseits von Wald und Wiesen noch andere, bessere dokumenta- rische Möglichkeiten gibt. hwWb Autos, Inseln und Steinzeitmenschen Postkartenbilder und gute Fotografie:„Menschen in der Welt“ „Menschen in der Welt“ hieß das Motto der frühen Abendvorstellung am Mittwoch. Im einzelnen waren es sieben Filme von biederer Machart, originell eigentlich nur ein deutscher Beitrag:„Osterspazier gang“. Da ra- sen die Wirtschaftswunderbürger mit voll- bepackten Autos ins Grüne, stauen sich die Caravans längs der Autobahnen, drängen sich die Menschen in den Raststätten und Massenabfütterungsstätten und tragen den gleichen gehetzten Ausdruck zur Schau, der ihnen an den übrigen sechs Werktagen eigen ist. Dazu die Klänge eines Menuetts und „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche Es folgte„AB CI, ein holländisches Pro- dukt über Westindien: Sauber wie die Haupt- straße einer holländischen Kleinstadt, sehr brav abgespult. Nicht mehr als Schulfunk- Niveau. Sehr nett war dann wieder die jugo- slawisch- ungarische Produktion„Insel der Mungos“, wo in epischer Breite der Kampf der Mungos gegen die Schlangen der Bei den Franzosen fehlte der große Wurf Die Filme am Dienstagabend: Fischer, Schafe und„Neue Welle“ „Frankreich zeigt seine neue Produktion“, heißt es im Dienstags- Terminkalender der Dokumentarfilmwoche. Ein Cocktail aus neun Kultur-, Biographie-, Dokumentar-, Werbe- und Informations- filmen, mit eigenwilliger Freizügigkeit gestal- tet und der systematischen Eingruppierung nach deutscher Ordnungsliebe höhnend. „Maré Bassee“, ein kreuzbraver Schwarz Weiß- Streifen von 17 Minuten Dauer unter der Regie von Albert Pierru und der Kamera von Geoges Bourdelon war eine Erzählung aus dem Alltag der Lohn- fischer im Nordwesten Frankreichs. Infor- mativ, mehr nicht.—„La belle saison est proche“ ODie schöne Zeit ist nahe): Eine Beschwörung des Schriftstellers Robert Desnos durch seine Freunde, Regie Jean Barral, Kamera Oleg Tourjansky, mit beinah surrealistischer Sparsamkeit gezeichnet, in der Intensität dem Bereich des Dichterischen nahe— eine vom Thema her kongeniale Be- wältigung. Die Skizzen der Erinnerung sind düster- melancholisch, wie die Zeit, in der Robert Desnos sein Leben ließ.— Pas to- rale d' Auto mne“ unter der Regie Edou- ard Logereau's schilderte breit und farben- üppig den Almabtrieb unübersehbarer Schaf- herden aus den Alpen in die Provence. Ro- land Pontoizeau an der Kamera fing Land- schaftsbilder von unvergleichlicher Ein- druckskraft ein, aber die Handlung besteht halt aus 15 Minuten lang dahinziehenden, blökenden, hoppelnden, schnuppernden, la- gernden Schafen.— Ganz köstlich war der Besuch„Im Vivarium“ des Botanischen Gartens in Paris: Die Kamera Guy Dhuit's blickte mit den Augen der zoologisch selte- nen Bewohner durch die blitzenden Glas- scheiben der Käfige und Aquarien auf die Zoogäste. Und doch blieb bei diesem Blick über die Schulter geschöpflicher Verhaltens- weisen die Aura des Intimen unberührt, hü- den wie drüben.—„La Luttecontrela Froid“ Der Kampf gegen die Kälte), war ein verrückter Mischmasch aus Zeichentrick, stereotyp-hektischem Gebahren aus den Gründerjahren des Stummfilms und szeni- schem Budenzauber kabarettistischer Mo- derne; eine gelungene Persiflage, überhitzt und unterkühlt zugleich.— Villes Lu- mieères beschäftigte sich in fotografisch ausgezeichneten Aspekten— Kamera Jac- ques Curtis— mit der Neuorientierung der Bautechnik als Folge der Bevölkerungszu- nahme; wahre Geschichten, erlogen von Loriot, brachte„Schnappschüsse in Boscavia“, jenem Land, das ähnlich wie Maghrebinien hinter seinen Mauern die selt- samsten Geschehnisse verzeichnen kann und die Loriot mit respektlosem Bleistift zu einem witzig-kecken Bilderbuchfilm zusam- menfaßte; und„Le Roi Soleil!“ Oer Son- nenkönig), erhielt bereits 1959 in Venedig den Preis als bester Informationsfilm: Jean Vidal drehte parallel zum Wandel der Jah- reszeiten in und um Versailles einen Film über das wechselhafte Geschick Lud- Wigs XIV. und die Geschichte seines Jahr- hunderts. Bliebe noch„Der Pisten schreck“ zu nennen— eine Story über die halswagigen Kunststückchen eines Ski- brettlspezialisten vor dem imposanten Hin- tergrund des alpinen Frankreich. Alles in allem: nett und gut. Aber„der große Wurf“ war auch hier nicht dabei. Es fehlten die Dichter der kleinen Kunst. Die der Bilder und die der Worte. K. Frankreichs junge Regisseur-Garde stellte sich am Dienstagabend mit vier Filmen vor. Enno Patalas, der Sie als„Vorreiter der neuen Welle“ einführte, definierte französi- sches Kulturfilmschaffen als eine Art Ma- növer für die Regie- Reserve. Der Streifzug begann bei Paul Paviots„Chicago Di- gest“, einer Parodie auf den amerikani- schen Gangsterfilm. Paviot, von dem übri- gens ein Dokumentarfilm über Django Rein- hardt stammt(aufgeführt bei der VIII. Kul- turfilmwoche), hat eine besondere solide Eigenschaft: Den(schwarzen) Humor. Jeder Gag sitzt, die(französischen) Dialoge sind Klasse. Pierre Kast(„A nous deux Paris“) lieferte eine freche Anleitung über die Mög- lichkeiten, Karriere zu machen. Im Mittel- punkt zwei junge Leute, ein zunächst mit- telloser Mann(Ivan Desny) und eine noch Weniger bekannte Dame. Grandiose Szenen in versnobten Cerlces, in gähnend-langwei- ligen Cocktail- Parties. Die Anlage verrät gute Beobachtungsgabe, die Fähigkeit zu Karikieren. Die Kommentare sind teilweise recht bissig. Von Georges Franjſu stammte Mon C hien“, eine sentimentale Geschichte von einem ausgesetzten Schäferhund. Außer Rührseligkeit gab es nur noch eine gute Ka- mera. Als Vorreiter-Beispiel völlig fehl am Platz! Der vierte Vorreiter kam von Resnais („Hiroshima mon amour“). Es war der ein- zige deutsch synchronisierte Film in diesem Programm. Sein Titel:„Geheimnis in der Halle XVI. D. Pr Insel Mljet geschildert wurde. Daraufhin wieder ein deutscher Beitrag:„Inter vie v mit einem Steinzeit menschen“, Ein Forscherehepaar hat ein paar Felszeich- nungen von Steinzeitmenschen in Australien aufgestöbert. Und über diesen Zeichnungen entspinnt sich ein Gespräch zwischen Austral- neger und Forscher. Der Forscher spricht fast so wie Ernst Jünger in den Strahlungen, jedenfalls schwafelt er hochliterarisch. Und der Australneger kauderwelscht dazu Pidgin- Deutsch.. Italien stellte 5 Filme:„Paese senza t a „RO ma“. Beim ersteren ging's um fallenes Dorf im Gebirge mit maleris graflerten Trümmern. Nummero zwei dien offensichtlich der Werbung: Rom mit Sonnen untergang und Petersdom. Alle Postkarte motive auf Breitwand vereinigt. 5 Den Abschluß bildete„Seven Cities of Antaretica“, ein Dokumentarfilm aus der Disney-Reihe„Land und Leute“, Gut fotografiert, informativ und faszinierend. Zu- mindest was eines der größten Abenteuer unseres Halbjahrhunderts anbelangt: Die Entdeckung der Antarktis D. Pr. Kunstfilme: Sauber abfotografiert Helter keit im Pübli kun Internationale Kunstfilme am späten Mittwochabend: Sauber ab fotografierte grie- chische Skulpturen, tanzemde Tassen, Gläser, Salzstreuer und Limonadenbecher, ein in seine Einzelbestandteile zerlegtes Kolossal- gemälde, mit einer Kameratechnik gefilmt, als seien wir noch am Anfang der Kinemato- Srafie. Bernard Buffet schließlich bei der Arbeit, der wohl instruktivste Kurzfilm des Abends, bei dem allerdings eine nerven- mordende Cembalomusik das Trommelfell über Gebühr strapazierte. Neu jedoch auch das nicht, wurden doch ähnliche Versuche, die Arbeit eines Künstlers zu veranschau- lichen, schon bei Picasso instruktiver gelöst. Außer der Reihe ein chaplinesker Strei- ken des britischen Humoristen Peter Sellers (der kürzlich im Feuilleton des Mannheimer Morgen vorgestellt wurde), dessen Heiter- keitserfolg dem des deutschen Beitrages von der Documenta II in Kassel im nichts nach- stand. War Sellers“ Beitrag von jenem be- wußt skurrilen, fast schon schizophrenen Humor, wie ihn nur die Engländer fertig- bringen, so forderte der deutsche Kurzfilm von der Documenta durch seinen Kommen- tar immer neue Stürme der Heiterkeit her- aus. Soviel leeres Geschwätz ist wohl selten mit solchem Pathos dahergetrabt gekommen. Es war der beste Weg, die moderne Kunst lächerlich zu machen. Die Filme: Strebsam bemüht wohl, aber ohne großen Schwung, ohne neue Perspektiven; mehr Fotografie, als Film, mehr Lichtbildvortrag, denn leben- dige Dokumentation. schie Aus der Schweizer Originulmischung in Deutschland hergestellt Das ist das Besondere an MAROCAINE: Eine der führenden Schweizer Cigaretten, jetzt auch bei uns, hergestellt aus der impor- tierten Originalmischung! Echte naturreine Maryland-Tabake machen diese Cigarette so NEU run DEUTSCHLAND.. würzig, so gehaltvoll. Ein Typ, der sich im westlichen Europa steigender Beliebtheit erfreut · nun auch in Deutschland. MAROCAINE können Sie jetzt täglich: nicht nur im Urlaub · genieſſen. Auch mit Filter AUS DEN BUNDESLINDERN Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Oberth-Medaille für den„Vater der Sputniks“ Abschluß der Heidelberger Jahrestagung für Raketentechnik und Raumfahrt in Heidelberg/ Kuratorium gebildet Heidelberg. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raum- fahrt, Professor Dr. Eugen Sänger, hat am Mittwochabend bei einem Festakt im Königs- Saal des Heidelberger Schlosses dem„Vater des Sputniks“, Professor Leonid Sedow, Mos- kau, die Hermann-Oberth-Medaille über- Geolagen erörtern Wassernot Bad Harzburg. Mit den Auswirkungen der Wassernot im vorigen Jahr beschäftigt sich die Deutsche Geologische Gesellschaft auf ihrer Frühjahrstagung, die am Mittwoch in Bad Harzburg begann. Bei den bis Sonn- tag dauernden Exkursionen werden die Wis- senschaftler in den verschiedenen Teilen des Harzes besonders die wasserführenden Ge- Steinsschichten untersuchen. An der Tagung nehmen 150 Wissenschaftler und Praktiker aus dem Bundesgebiet teil. Voruntersuchung eingeleitet Darmstadt. Das Landgericht Darmstadt hat auf Antrag des Darmstädter Oberstaats- anwalts die gerichtliche Voruntersuchung gegen den chemaligen Oberregierungsrat und Leiter der Darmstädter Gestapo, Robert Mohr, eingeleitet. Mohr steht unter dem dringenden Verdacht der Freiheitsberau- bung mit Todesfolge. Dem 50jährigen wird zur Last gelegt, bei der Deportation von Juden, die in Mischehen lebten und in den Jahren 1943 und 1944 in Arbeits- und Kon- Zzentrationslager gebracht wurden, maßgeb- lich mitgewirkt zu haben. Die meisten von innen fanden den Tod. Mohr war 1947 aus einem Internierungslager geflohen und hatte sich jahrelang verborgen gehalten. Er lebte unter falschem Namen und wurde Ende 1959 in Burg an der Wupper verhaftet. 18 Verletzte bei Omnibusunglück Saarbrücken. 18 Verletzte gab es auf der Camphauser Straße zwischen Riegelsberg und Saarbrücken, als ein mit 30 Fahrgästen besetzter Omnibus gegen einen vor einer Gaststätte parkenden leeren Bus stieß. Das parkende Fahrzeug wurde etwa 35 Meter weit geschoben, während der andere Bus ins Schleudern geriet und nach etwa 70 Metern auf der linken Fahrbahnseite zum Stehen kam. Von den Verletzten konnten 16 nach ärztlicher Behandlung nach Hause entlassen werden. Zwei Fahrgäste mußten ins Kran- kenhaus gebracht werden. Die Unfallursache ist noch nicht geklärt. Damhirsch bekam zuviel Zucker Kronberg-Taunus. Eines der seltensten Tiere in Deutschland, der mesopotamische Damhirsch„Scheik“ im Opelschen Freigehege im Taunus, ist durch Unverständnis allzu tierliebender Besucher zu Grunde gegangen. Der Hirsch, der zu einer Art gehört, die schon als ausgestorben galt, ist so viel mit Zucker gefüttert worden, daß er unter Qua- len starb. Erst vor einigen Jahren ist ein Rudel dieser Damwildart am Euphrat ent- deckt worden. Es ist unbekannt, wieviele von ihnen überhaupt auf der Welt noch leben.„Scheik“ war als Kitz eingefangen und in die Bundesrepublik gebracht worden. Sein Besitzer wollte mit„Scheik“ und einigen sei- ner Artgenossen eine deutsche Aufzucht mesopotamischer Damhirsche versuchen. Teenager-Amateur-Tanzturnier Bad Neuenahr. Das I. deutsche Teenager- Amateur-Tanzturnier wird am 11. Juni in Bad Neuenahr veranstaltet. Die Leitung der gesellschaftlichen Veranstaltung hat der Deutsche Amateur-Tanzsportverband über- nommen. An dem Wettbewerb können Paare bis zum Alter von 22 Jahren teil- nehmen. Strafen für Friedhofsschänder Rottweil. Von den drei Schramberger Ju- gendlichen, die am 18. März auf dem Fried- hof ihrer Heimatstadt 120 Gräber mutwillig zerstört hatten, sind zwei vom Jugendschöf- fengericht Rottweil zu Jugendstrafen von eineinhalb bzw. einem Jahr verurteilt wor- den. Der Dritte im Bunde wird auf Be- schluß des Gerichts zunächst noch einmal in der Universitätsnervenklinik Freiburg auf seinen Geisteszustand untersucht. Die Art einiger weiterer Straftaten, die er verübt hat, sowie der Eindruck, den er in der Haupt- Verhandlung machte, ließen Zweifel an sei- ner Zurechnungsfähigkeit aufkommen. reicht. Die Verleihung bildete den Abschluß der zwölften Jahresfachtagung der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raum- fahrt, die am Montag in Heidelberg begonnen hatte. Professor Sedow, Präsident der Internatio- nalen Astronautischen Föderation und Mit- Slied der Akademie der Wissenschaften der UdssR in Moskau, bedankte sich in einer russischen Ansprache für die Ehrung. Er fasse die Verleihung so auf, sagte der Gelehrte, daß sie für die sowietischen Ingenieure und Wissenschaftler gedacht sei, die an den astro- nautischen Arbeiten in der Sowjetunion be- teiligt gewesen seien. Der Name Professor Oberths— der ebenfalls anwesend war— sei hoch geschätzt in der Sowjetunion. In der letzten Zeit hätten Wissenschaft und Technik das ganze Leben zwischen den Nationen auf revolutionäre Weise beein- ſtußt, sagte Professor Sedow und fügte hinzu: „Wir haben allen Grund, anzunehmen, daß diese Erfolge für das Wohlergehen der gan- zen Menschheit verwendet werden.“ Er sei fest davon überzeugt, daß durch die Erfolge von Wissenschaft und Technik Kriege in Zu- kunft unmöglich sein würden. In der inter- nationalen wissenschaftlichen Zusammen- arbeit sei zwar schon vieles erreicht worden, aber es genüge noch nicht.„Für den Augen- blick sollten wir noch nicht zu viel sprechen über astronautische Räume“, meinte Profes- sor Sedow,„lassen sie das unser kleines Ge- heimnis sein“. Fest stehe jedoch, daß noch viele Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem Gebiet der Raumfahrt zu überwinden seien. Der russische Wissenschaftler schloß mit dem Wunsch, daß ein friedlicher internationaler Zusammenschluß die ganze Welt umfassen möge. Professor Sänger betonte, daß man sich auf der Tagung besonders über die russischen Gäste gefreut habe. Wissenschaftliche Arbeit umschliege die ganze Welt, betonte er. Pro- fessor Sedow sei die Medaille zuerkannt wor- den für seine und seiner Mitarbeiter bahn- brechende Leistungen auf dem Gebiet der Raumfahrt. Die Arbeiten Professor Sedows, die man nur im Ergebnis kenne, könnten nicht hoch genug eingeschätzt werden. Während der Jahresfachtagung hat sich ein Kuratorium der Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt konsti- tujert. Dem Kuratorium, dessen Vorsitzender Professor Dr. Alex Meyer von der Universi- tät Köln ist, gehören Wissenschaftler aller Fachrichtungen der Raumfahrttechnik und Raumfahrtforschung an. Die Kuratoriums- mitglieder haben sich bereiterklärt, Bundes- verkehrsminster Dr. Hans-Christoph See- bohm in allen Fachfragen zur Verfügung zu stehen, so etwa, wenn der deutsche Vertreter bei dem von der UNO gegründeten Ausschuß für friedliche Benutzung des Weltraums fach- lich informiert werden soll. Leistungsschau für Afrika Bonn. Durch eine attraktive Leistungs- schau will die Bundesrepublik in den jun- gen afrikanischen Ländern werben. In den zuständigen Bonner Ministerien wird gegen- Wärtig erwogen, eine repräsentative Wan- derausstellung zusammenzustellen, die dann in den einzelnen jungen afrikanischen Staa- ten für längere Zeit aufgebaut werden soll. Vor allem soll dadurch der starke propa- gandistische Vorsprung der Sowjetzone in vielen dieser Länder aufgeholt werden. Großbrand auf Nordseeinsel Husum. Der größte Brand in der Ge- schichte der Nordseeinsel Pellworm hat einen aus acht Gebäuden bestehenden Wohnkom- plex aus dem vergangenen Jahrhundert bis auf die Grundmauern eingeäschert. Nach Mitteilung der Gemeindeverwaltung der 2000 Einwohner zählenden Insel wurden da- bei innerhalb einer Stunde neun Familien mit 24 Personen obdachlos. Infolge des mit Windstärke sechs bis acht wehenden Nord- westwindes und der seit Monaten anhalten- den Trockenheit stand die Feuerwehr den Flammen machtlos gegenüber und mußte sich auf den Schutz benachbarter Gebäude beschränken. Der Brand, dessen Ursache bis- her ungeklärt ist, verursachte einen Sach- schaden von rund 100 000 Mark. Stefanie Burgmann Drei kleine Tigerlein. und ihr eigenes ohlrabenschwarzes Hundebaby hat die Schäferhündin„Asta“ im Nürnberger Zoo zu betreuen. Die Tigermutter„Suleika“ hatte ihre vier Kinder gleich nach der Geburt verstoßen, und obwohl man sie mit der Milchfluscke fütterte, ging das schwächste der Tigerbabys noch in der gleichen Nacht ein. Der Hilferuf des Zoo- Direktors Walz blieb nicht ungehkört. Schon am Vormittag wurde Asta gebracht, und ohne lange zu z gern„adoptierte“ sie die kleinen Raubkatzen. wieder vor Gericht Gegenstand der Verhandlung: 44 anonyme Beleidigungen Berlin. Gegen die 52jährige Oberapothe- kerin Stefanie Burgmann, die nach einem aufsehenerregenden Giftmordprozeß im März 1958 rechtskräftig mangels Beweises frei- gesprochen worden war, begann ein mehr- tägiger Verleumdungsprozeß vor der Zehn- ten Strafkammer des Westberliner Land- gerichts. Der Angeklagten wird jetzt zur Last ge- legt, vom August 1953 bis zum Oktober 1958 mindestens 44 anonyme Briefe und Karten beleidigenden Inhalts innerhalb ihres Kol- legen- und Bekanntenkreises verschickt zu haben. Die Angeklagte sagt dazu:„Ich habe keines dieser Schriftstücke verfaßt oder ge- schrieben.“ Ein Teil der anonymen Briefe wurde be- reits in dem Mordverfahren erörtert, in dem die Angeklagte beschuldigt worden War, Tilmann Zweyer— den 16jährigen Sohn Bewaffneter Raubüberfall in Hamburg Maskierter Räuber entkam aus der leeren Schalterhalle mit 35 000 Mark Hamburg. Rund 35 000 Mark wurden am Mittwoch bei einem Raubüberfall auf eine Filiale der Dresdner Bank im Hamburger Stadtteil St. Georg erbeutet. Der etwa 35 Jahre alte Räuber, der sein Gesicht mit einem Dreiecktuch verdeckt hatte, drang um die Mittagszeit mit vorgehaltener Pistole in die Filiale ein. Mit dem Ruf„Keine Bewe- gung, alles stehenbleiben“ sprang er über den Banktresen, riß mehrere Bündel Bank- noten an sich und flüchtete unerkannt. Der Täter war von einem Bankkunden, einem 36 Jahre alten Handelsvertreter, ver- folgt und in einem Häuserdurchgang neben der Filiale mit einem Revolver beschossen worden. Es ist nicht bekannt, ob der Räuber getroffen wurde. Für den Ueberfall hatte er anscheinend den geeigneten Zeitpunkt abgewartet, denn als er den Kassenraum betrat, waren nur noch ein 16jähriges Mädchen und der Han- delsvertreter in der Schalterhalle. Beim Be- treten der Bank hatte der Räuber eine Dose mit Steinen und Glasscherben ausgeschüttet. Vermutlich wollte der Bankräuber damit ein automatisches Schlieben der Türen verhin- dern. Wenige Minuten vor dem Ueberfall waren noch zahlreiche Bankkunden in der Filiale gewesen. Der Banküberfall ist einer der größten der Nachkriegszeit in Hamburg. Vor knapp einem Jahr, im Juni 1959, war ein 30 Jahre alter Mann wild um sich schießend in die Schalterhalle der Deutschen Bank in der Hamburger Innenstadt eingedrungen. Der Täter, der bis heute noch nicht gefaßt wer- den konnte, raubte damals rund 20 000 Mark. Ebenfalls mehr als 20 000 Mark erbeutete ein bewaffneter Räuber bei einem Ueberfall im September 1954 auf eine Hamburger Bank. ihres Freundes— durch vergifteten Kuchen umgebracht zu haben. Unter den anonymen Schreiben, die den Gegenstand des Verleumdungsprozesses bil- den, befinden sich auch Briefe, die Stefania Burgmann im Januar 1958 aus der Unter- suchungshaft herausgeschmuggelt haben soll. Schließlich stehen drei Briefe zur Debatte, die nach der Haftentlassung an Berliner Zei- tungsredaktionen gerichtet wurden. Der Inhalt der meisten Briefe ist derart Abszön, daß bei ihrer Verlesung die Oeffent- lichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit ausgeschlossen werden mußte. Sechs Schrift- sachverständige, unter ihnen zwei wissen- schaftliche Mitarbeiter des Bundeskriminal- amtes in Wiesbaden, stehen dem Gericht mit ihren Gutachten zur Verfügung. Ferner sind drei medizinische Sachverständige an- wesend. Bereits am ersten Verhandlungstag mußte Stefanie Burgmann, die über erhöhte Temperatur und dauernden Brechreiz klagte, eine halbe Stunde lang untersucht werden. Der Befund:„Verhandlungsfähig.“ Die Strafkammer will in dem Prozeß zu- gleich über die Berufung in einer Schöffen- gerichtssache verhandeln, in der Stefanie Burgmann wegen Unterschlagung von Medi- kamenten zu neun Mnoaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt worden war. Das Urteil der Strafkammer wird für den 3. Juni erwartet. Psychologie des modernen Massentourismus 90 Prozent der Reisenden nehmen einen„Milieu-Panzer“ mit ins fremde Land Bad Godesberg. Die Reiselust der Deut- schen ins Ausland wächst ständig. Zustän- dige Stellen rechnen damit, daß in diesem Jahr annähernd fünf Millionen Bewohner der Bundesrepublik und Westberlins ihren Urlaub in fremden Ländern verbringen. 1958 fuhren bereits 35 Prozent aller Ferienreisen- den über die Grenzen. Vier Jahre vorher waren es 18 Prozent. Diese Zahlen bildeten die Grundlage einer Konferenz über das Thema„Tourismus und Völkerverstän- digung“, zu der die Europäische Aktions- gemeinschaft zum ersten Male Psychologen und Praktiker des Massentourismus nach Bad Godesberg eingeladen hatte. Die Diskussion drehte sich immer wieder um die Frage: Baut der moderne Tourismus nationale Vorurteile ab oder schafft er neue Ressentiments? Die Generaldirektoren zweier großer Reisegesellschaften betonten, es sei sehr schwer, die Masse der Touristen für Land und Leute der Ferienländer zu interessieren. Die meisten erklärten demon- strativ, sie wollten sich im Urlaub erholen und nicht bilden. Ueber 90 Prozent der Rei- senden nähmen ihren häuslichen„Milieu Panzer“ mit ins fremde Land und seien ent- täuscht, wenn beispielsweise die Verpfle- gung anders sei als zu Hause. Psychologen der Universitäten Hamburg und Bonn, Erzieher und Politiker verlangten, daß Volkshochschulen, Jugendorganisationen und Schulen hier eine Aenderung herbei- führen. Durch Aufklärung und Erziehung musse erreicht werden, daß die historische Chance besser als bisher genutzt wird, die Vorurteile zwischen den Völkern zu be- seitigen. Keystone-Bild Die Urne Max von Laues wird am 18. Juni beigesetzt Göttingen. Die Urne mit den sterblichen Ueberresten des am 24. April an den Folgen eines Autounfalls im Alter von 80 Jahren gestorbenen Nobelpreisträgers Professor Max von Laue wird am 18. Juni in Göttingen bei- gesetzt. Die Trauerfeier soll nach Auskunft der Hauptverwaltung der Max-Planck- Gesellschaft nur im kleinsten Kreis statt- finden. Die Urne wird neben dem Grab Max Plancks auf dem Göttinger Stadtfriedhof beigesetzt. Der Nobelpreisträger und Freund Max von Laues, Professor Otto Hahn, und der neue Präsident der Max-Planck-Gesell- schaft, Professor Adolf Butenandt, werden in der Trauerfeier sprechen. Telefon von Auto zu Auto Münster. Die Besitzer eines Autotelefons können jetzt im gesamten Bereich zwischen Karlsruhe und Hannover telefonieren. Wie die Oberpostdirekton Münster am Donners- tag mitteilte, ist dieser Sprechbereich jetzt durch die Funkkanäle Münster/ Bielefeld/ Minden geschlossen worden. Ueberall in die- sem Gebiet kann man jetzt von den ent- sprechend ausgerüsteten Wagen aus mit je- dem beliebigen Fernsprechteilnehmer tele- konieren sowie von diesen angewählt wer- den. Daneben bestehen auch Spréechmög- lichkeiten von Auto zu Auto. „Getränkesteuer ist rechtsgültig“ Bremen. Im Streit um die Getränkesteuer hat die Finanzdeputation der Bürgerschaft des Landes Bremen erklärt, daß die Ge- tränkesteuer zu Recht besteht. Nach ihrer Ansicht bedeutet die Steuer nur den Fort- bestand des schon 1931 rechtsgültig zustande- gekommenen Getränkesteuerrechts. Der Ho- tel- und Gaststättenverband der Hansestadt Bremen hatte den Senatoren eine Denk- schrift übermittelt, in der der Verband dar- legte, daß die Getränkesteuer in Bremen seit dem 1. Januar 1932 ohne ausreichende Rechtsgrundlage erhoben werde. Im Park niedergeschossen Braunschweig. Der 20jährige frühere Oberwachtmeister der sowjetzonalen Volks- polizei, Günter Ratzkowski, aus Salzgitter- Beddingen ist in einem menschenleeren Braunschweiger Park von einem bisher un- bekannten Täter mit der Pistole nieder- geschossen und schwer verletzt worden. Ratzkowski wurde nach eigenen Angaben von einem etwa 25jährigen Mann, den er vor seiner Flucht aus der Sowjetzone wäh- rend seiner Dienstzeit bei der Volkspolizei in Potsdam flüchtig kennengelernt haben will, in der Parkanlage angesprochen und niedergestreckt. Es ist bisher nicht geklärt, ob ein politisches Motiv für die Bluttat vor- liegt. Von dem Täter fehlt noch jede Spur. EUROPA Drogist Joseph N., Ratingen/ Ruhr Die größte Erfindung der Menschheit Zu meinem 84. Geburtstag habe ich mei- ner Familie eine kleine Rede gehalten. „Kinder“, habe ich zu ihnen gesagt,„das Alter ist kein Zufall! Ich exerziere es euch nun schon einige Jahre erfolgreich vor, damit ihr es mir nachmachen könnt. Aber ihr seid schlechte Schüler, denn ihr verwechselt das Leben immer noch mit einer Radrennbahn, auf der das Pensum in 6 Iagen heruntergestrampelt werden muß. Das gibt harte Muskeln, aber kei- nen langen Atem. Dazu schluckt ihr Pil- len, anstatt vernünftig zu essen. Kein Laboratorium kann die Küche ersetzen. Der Herd war die größte Erfindung der Menschheit— und er wird es bleiben. Trinken wir auf den Herd!“— Wenn ich vom Herd spreche, meine ich NEFE — die beste Erfahrung meines Lebens. Derr Darum: Wenn Sie an einen neuen Herd, einen Kühlschrank oder an eine Wasch- maschine denken, so denken Sie am besten zuerst an NEFF. Stadtt. Alle Zim. ges. Wünsch, 8 3. 2, Tel. 24571 Im 2 Vermieter rufen 507 55 Suche laufend Zimmer, Wohnung u. Geschäftsräume. Meta Schmitt Immobilien, Sandhofer Straße 15 Hl 1 We 5 Aelt. Beamtenwitwe su. 2-Zi.-Wohg. 2. St. Feu. Ang u. P 34062 a. d. V. Möbl Zim. u. Whg. sucht Ifd. Im.- Löber, Renzstr. 1. Tel. 21681 Tiermarkt Mietgesuche Möblierte Zimmer sucht dringend Vaith, Immob., O 6. 9, Tel. 2 02 42 Berufst. Herr sucht anständ. möbl. Zimmer zum 1. 6. 60 Zuschriften unter Nr. 0514 an den Verlag. 5 sehr schönes, schwarzes Spaniel Fell, Rüde, 8 Monate, mit Stammbaum, umständehalber zu verkaufen.— Telefon 3 91 38 von an den Verlag. Duro dume evtl. Villa, in zentraler, jedoch ruhiger Lage, solventem Wohnbauunternehmen per sofort oder bald zu mieten gesucht. Bedingung: Gute Parkmöglichkeiten. Ausführliche Angebote erbeten unter P 34637 Suche Kinderl. 3 u. Whg. Leerzim. Löber, Renzstr.1 T. 21681 laufend Zimmer, Wohnungen und Geschäftsräume.— Meta Schmitt, Im. Sandhofer Str. 15, Tel. 5 07 85 Ehepaar sucht 1-Zimmer- Whg., Altb., bis 70,—, 230 Pkt. vorh. Zuschr. u. Nr. 0577 a. d. Verlag. Ig. berufst. Ehepaar sucht 1 Zim, u. Kü. mit od. ohne Bad(bis 100,-). Zuschr. u. Nr. 0571 a. d. Id. gesucht. Verlag. Ihr Auftrag ist in guten Händen! Ich suche Wohnungen, Zimmer und Geschäftsräume für seriöse Mieter, A Adler Immob., Telefon 4 19 81 25 Mhm., Stresemannstr. 19 Preis bis 115, 1 Zimmer und Küche oder 1 großes Zimmer sofort zu mieten gesucht. DM. erbeten u. F 34702 a. d. Verlag. Es bringt der Inseratenteil ente] Erfolg und den Finanzen Teill 12 gal Nis gal rig get me We une 122 . hen gen ren Lax ei- ft ck- att- Tax hof und und ell- in ons hen Wie S- etzt eld/ lie- t- 18 uer aft Je- rer 'rt- de- Jo- adt Ak- ar- zeit ade ere Ks- ren 2el irt, W Nr. 122/ Freitag, J. Mal 1960 AUS DEN BUNDESLINDERN Seite 9 Auf der Autobahn bis Appenweier Neues Teilstück der Strecke Karlsruhe Basel dem Verkehr übergeben Appenweier. Die Autobahnteilstrecke Achern Appenweier ist durch den südbadi- schen Regierungspräsidenten Anton Dichtel dem Verkehr übergeben worden. Der 14 Kilometer lange Abschnitt hat 40 Millio- nen Mark gekostet. Er erspart es in Zukunft den Verkehrsteilnehmern, das schlechteste Stück der Bundesstraße 3 zwischen Karls- ruhe und Basel befahren zu müssen. Die auch als„Offenburg Nord“ beschilderte An- schlußstelle Appenweier stellt über die Bun- desstraße 28 die Verbindung nach Kehl und Straßburg sowie ins Renchtal und damit nach Freudenstadt tier. Regierungspräsident Dichtel wies beim Durchschneiden des weißen Bandes darauf hin, daß nun die Europastadt Straß- burg einen Direktanschluß an das deutsche Autobahnnetz gefunden habe. Im übrigen habe er am Tag der Einweihung die Nach- richt erhalten, daß die Finanzierung des Autobahnbaus auf dem restlichen Abschnitt zwischen Appenweier und Neuenburg durch die Bereitstellung ausreichender Mittel in den Bundeshaushalten 1960 und 1961 ge- sichert sei. Der Leiter des Autobahnamtes Baden- Württemberg, Regierungsbaudirektor Dr. Leins, erklärte, daß man nun 46 Prozent der Gesamtstrecke Karlsruhe Basel dem Ver- kehr übergeben habe. Er hoffe zuversicht- lich, daß der für Ende 1961 gestellte Termin zur Fertigstellung der Autobahn durch Süd- baden eingehalten werden könne. Bis jetzt seien 85 Kilometer der neuen Autobahn süd- lich von Karlsruhe in Betrieb genommen worden. Auf die Bedeutung der Anschlußstelle Appenweiler für den Ost-West-Verkehr wies der Leiter der Straßenbaudirektion Frei- burg, Regierungsbaudirektor Lämmlein hin. Lämmlein hob hervor, daß man bestrebt sei, die in den Zubringer mit einbezogene Bun- desstraße 28 ohne Unterbrechung bis nach Kehl und bis kurz vor Oberkirch weiter auszubauen oder eine neue Umgehungs- straße anzulegen, um so der Bedeutung die- ser Straße als Teilstück der Europastraße 11 gerecht zu werden. Der 7,5 Kilometer lange Zubringer hat 10,5 Millionen Mark gekostet. Die Schwester ermordet Stuttgart. Die Staatsanwaltschaft Stutt- gart hat gegen den 17 Jahre alten kaufmän- nischen Lehrling Peter Ostertag aus Stutt- gart-Bad Cannstatt, der beschuldigt wird, am 7. September letzten Jahres seine 26jäh- rige Schwester in der elterlichen Wohnung getötet zu haben, bei der Jugendstrafkam- mer des Stuttgarter Landgerichts Anklage Wegen Mordes, besonders schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung erhoben. Der Angeklagte hatte gestanden, daß er seine Schwester bewußtlos schlagen Wollte, um sie ihres Scheckbuchs zu berauben, das er für eine Reise zu Verwandten in Chile brauchte. Peter Ostertag war etwa zwei Stunden nach der Tat festgenommen wor- den, als er auf dem Flughafen in Echter- dingen mit einem gefälschten Scheck eine Flugkarte nach Amsterdam lösen wollte. Verhaftung im Fall Brugger Pforzheim. Im Zusammenhang mit den Untersuchungen über den Mord an dem 54 Jahre alten Tankstellenbesitzer Erwin Brugger aus Pforzheim ist einer der drei Tankwarte der Bruggerschen Tankstelle ver- haftet worden. Es handelt sich um einen Jugendlichen, der von den Mordabsichten der Frau Brugger und ihres Liebhabers Rudi Henn gewußt haben soll. Die Pforz- heimer Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage die Verhaftung des jungen Man- nes. Der 54 Jahre alte Erwin Brugger war in den späten Abendstunden des 12. Mai von dem 22 Jahre alten Rudi Henn unter Beihilfe der 34 Jahre alten Ehefrau Brug- gers mit Bier- und Sprudelflaschen erschla- gen worden. Praxis auf der Straße Freiburg. Wegen eines sonderbaren Hanges zum Zähneziehen stand ein 44 Jahre alter Kaufmann aus Freiburg in einer Berufungs- verhandlung vor der Großen Strafkammer des Landgerichtes Freiburg. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte hatte sich in Frei- burg auf der Straße wiederholt an Kinder herangemacht und sich ihre Zähne zeigen lassen. Prompt entdeckte er jeweils einen an- geblich schlechten Zahn, zog eine Beißzange aus der Tasche und riß seinen überraschten Opfern irgendeinen, meist gesunden Zahn heraus. Für diese Art von Körperverletzung ist der Mann schon dreimal vorbestraft. Jeder Fall spielte sich immer auf die gleiche Art und Weise ab. In der Gerichtsverhandlung Wurde bekannt, daß der Angeklagte im Jahre 1949 in Münster in Westfalen sogar einmal einer ganzen Schulklasse von 40 Kindern un- berechtigt Zähne gezogen hatte. In Freiburg hatte der Angeklagte außerdem einen 16 Jahre alten Jungen, den er aus einem Heim mehr- fach auf Autofahrten mitnahm, verführt. Für die abnorme„Zahndokterei“ in Freiburg und den anderen Fall war der Kaufmann im März vom Freiburger Schöffengericht zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis ver- urteilt worden. Gegen das Urteil hatten sowohl der Verurteilte als auch die Staats- anwaltschaft Berufung eingelegt. Auf Antrag des Staatsanwaltes erhielt der Angeklagte in der Berufungsverhandlung nun zwei Jahre Gefängnis. Der Gerichtsvorsitzende sagte, bei erneutem Rückfall habe er mit Sicherungs- verwahrung zu rechnen. Ueberfall auf Lebensmittelgeschäft Stuttgart. Auf die Verkäuferin eines Lebensmittelgeschäftes in Stuttgart-Mühl- hausen ist von einem jungen Mann ein Raub- überfall verübt worden. Der Täter schlug der 52jährigen Verkäuferin, während er bedient wurde, plötzlich eine Flasche über den Kopf. Da die Frau von dem Schlag noch nicht betäubt war, würgte der Täter sie anschließend und drückte sie zu Boden. In diesem Augenblick betrat ein zwölfjähriger Junge den Laden, worauf der Täter von sei- nem Opfer abließ und flüchtete, ohne etwas geraubt zu haben. Die Frau erlitt eine Kopf- Platzwunde und verschiedene Hautabschür- fungen. Von Satteltankzug überfahren Vaihingen. Auf tragische Weise ist ein 69 Jahre alter früherer Straßenwärter aus Hohenhaslach bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Mann hatte auf einem schmalen Seitenweg zwischen einem dort stehenden Satteltankzug und einem Brenn- holzstapel vorbeigehen wollen. In diesem Augenblick fuhr der fünf Meter lange Sattel- schlepper rückwärts auf die Straße hinaus, Wobei er den Fußgänger erfaßte und zu Boden schleuderte. Der Mann wurde von den mittleren Zwillingsrädern überfahren und erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf starb. Der Lastzugfahrer hatte hinter seinem Fahrzeug einen Sicherungsposten aufgestellt, der aber den alten Mann nicht sah und daraufhin die Ausfahrt freigab. Das Anfahren des Lastzuges muß der Straßen- Wärter, der schwerhörig war, überhört haben. KZ- Bewachung kann als Wehrdienst gelten Bundessozialgericht bejaht den Rentenanspruch eines Lager-Aufsehers Kassel. Angehörige der ehemaligen deut- schen Wehrmacht, die zur Bewachung von Häftlingen in Konzentrationslagern abkom- mandiert waren, haben Wehrdienst im Sinne des Bundesversorgungsgesetzes gelei- stet und können für Gesundheitsschäden ohne Rücksicht auf die Art ihrer Tätigkeit im KZ Rente aus der Kriegsopferversor- gung nach den Bestimmungen des Bundes- Versorgungsgesetzes beanspruchen. Nach einer Entscheidung des Elften Senates des Bundessozialgerichtes in Kassel gilt dies auch, wenn die Wehrmachtsangehörigen durch ihren Wachdienst im Konzentrations- lager in ein Abhängigkeitsverhältnis zur Polizei oder Ss gekommen sind. Diese Entscheidung fällte das Bundes- Sozialgericht in einem Prozeß, den die Ehe- frau eines seit dem Einmarsch der alliier- en Truppen in Deutschland verschollenen Gefreiten gegen die Versorgungsverwaltung von Westberlin angestrengt hatte. Der Ge- freite, der sich an der Ostfront die Füße er- froren hatte und deshalb nicht mehr front- dienstfähig war, wurde gegen Ende des Krieges als SS-Sturmmann zur Bewachung von Häftlingen in Konzentrationslagern ein- gesetzt. Die Gewährung einer Hinterbliebe- nenrente an die Frau lehnte die Versor- gungsverwaltung mit der Begründung ab, ihr Mann sei nicht infolge des Militär- oder militärähnlichen Dienstes verschollen, da für Wegen Mordes an der zweijährigen Nichte .. Zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt Arnsberg. Der 25jährige Löter Walter Hanke aus Menden(Sauerland) ist vom Schwurgericht in Arnsberg wegen Mordes an seiner kleinen Nichte zu lebenslänglich Zuchthaus verurteilt worden. Außerdem Wurden Hanke die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Hanke wurde für schuldig befunden, am 26. Juli vergangenen Jahres die 2½ jährige Angelika Kück aus Bremen in seiner Wohnung mighandelt und mit einer eisernen Zeltstange erschlagen zu haben. Angelika weilte damals bei ihrem Onkel Walter Hanke in Menden zur Erholung. Das Ehepaar Hanke hatte am Abend des 26. Juli zwei Schützenfeste besucht. Nach der Heim- kehr nahm Frau Hanke das schlafende Kind aus dem Bett. Dabei sah Hanke, daß Angelikas Bettzeug naß war. Wütend wollte der Löter das Kind nun zwingen, noch ein- mal aufs Töpfchen zu gehen. Als Angelika zu weinen begann, schlug Hanke mit Fäusten auf das kleine Mädchen ein, warf es dann aufs Bett, ergriff eine eiserne Zeltstange und prügelte das Kind so, daß es starb. Die Frau von Walter Hanke, die jetzt von ihrem Mann geschieden ist, soll bei dieser Szene ohnmächtig geworden sein. Vor Ge- richt verweigerte sie darüber die Aussage. 5 Nach der Tat wickelte Hanke die Leiche in eine Decke, legte das Bündel zwischen sich 8 85 seine Frau ins Bett und begab sich zur une. Am nächsten Morgen fuhren die Hankes zu Angelikas Eltern nach Bremen. Hanke übergab die Leiche Angelikas seiner Schwe- ster und behauptete, das Mädchen sei die Treppe hinuntergefallen. Frau Kück schöpfte jedoch sofort Verdacht und verständigte die Polizei, die dann Hanke überführen konnte. Hanke nahm das Urteil ohne Gemüts- bewegung auf. In seiner kurzen Urteils- begründung vertrat der Gerichtsvorsitzende die Ansicht, daß mit dem Angeklagten ein Kindesmörder vor Gericht stand, wie es ihn so eiskalt und unbewegt noch nicht gegeben habe. die Konzentrationslager nicht die Wehr- macht, sondern die SS zuständig gewesen Sei. Das Sozialgericht und das Landessozial- gericht von Berlin bestätigten diese Rechts- auffassung. Das Bundessozialgericht hat nun die Ur- teile aufgenoben und den Prozeß zur er- neuten Beweisaufnahme an das Landes- Sozialgericht Berlin zurückverwiesen. Wie es in der Entscheidung des Bundessozialgerich- tes heißt, darf es nicht als ausgeschlossen angesehen werden, dag während des Krie- ges nicht mehr frontdienstfähige Wehr- machtsangehörige zur Bewachung der Haft- linge in Konzentratio r abkommandiert worden sind.(Aktenzeichen 11/8 RV 301/57) Mord nach Monaten aufgedeckt Lindau. Eine schon mehrere Monate zu- rückliegende Mordtat ist jetzt durch Zufall in Oberreitnau bei Lindau aufgedeckt wor- den. In einem Dreinageschacht wurde dort die Leiche des 23jährigen Edgar Fruth ge- funden, der bis zu seinem Verschwinden vor einigen Monaten in der Gemeinde als Knecht in der Landwirtschaft gearbeitet hatte. Als mutmaßlicher Mörder ist wenige Stunden später in Stuttgart der 20 Jahre alte Herbert Hiller festgenommen worden, der ebenso wie Fruth als land wirtschaftlicher Arbeiter in Oberreitnau tätig war. Vor mehreren Mona- ten waren beide aus der Gemeinde ver- schwunden, um, wie sie angaben, zur Frem- denlegion zu gehen. Hiller wurde auch wirk- lich bei Kehl festgenommen, als er diesen Plan in die Tat umsetzen wollte. Als er bald darauf wieder freigelassen wurde, gab er an, er wolle nach Oberreitnau zurück. Tatsäch- lich war er aber nach Stuttgart gereist. „Goldenes Brezelfest“ Speyer. Rund 25 000 Mark wird die Ge- staltung des 50. Speyerer Brezelfestes kosten, das vom 8. bis 12. Juli in fer alten Domstadt gefeiert werden soll. Wie der Vorsitzende des Speyerer Verkehrsverens, LVA- Präsident Hermann Langlotz, mitteilte, hat die Stadt Speyer ihren jährlichen Zuschuß zu dem „Fest der 100 000“ von 8000 Mark auf 18 000 Mark erhöht, damit das„Goldene“ Brezelfest zum„Glanzstück der oberrheinischen Volks- feste“ werden kann. In den letzten Jahren wurden beim Speyerer Brezelfest jeweils 500 000 bis 600 200 der knusprigen Laugen- brezeln verke ift, die eine besondere Spezia- lität der Sheyerer Bäckermeister sind. Ein Sonderausschuß des Verkehrsvereins bereitet seit Monaten das„goldene“ Festprogramm vor. 7272 Celdverkehr Welche Großwäscherei kinanziert Annahmestelle in Käfertal-Süd? Zuschr. u. Nr. P 34764 a. d. Verlag. Kulbshuxen .„„ i i„ 500 g nur Kulbsroll- oder Nierenbruten mit Bein 1 1 1 500 f nur 2.66 Kalbfleisch zum Braten, mit Bein; 300 g nur 2.80 ockwurst 5 e„„ 200 f nur 90 Mettwrurst ein Stck. 280 f nur 1.25 5 Hühner-Frikussee 30 vom ganzen Huhn 3 San, IHRE METIZGERITI Freßgusse, Ou 3, 19- Tel. 209 15/8 Filiclen: Ffeudenheim, Talstraße 29 Neuestheim, Dürerstreße 385 Neckarstadt, Mittelstraße 85 Lindenhof, Meerfeldstraße 68 Waldhof, Mittelried 15 100 g nur Bargeld tur jeden Zweck (a. für Gebrauchtwagen, Roller ete.) zu 0,4% Zins pro Monat 4 Gebühr. Bequeme Rückzahlg, dis 24 Monate. Kostenlose Beratung. Kreditbüro E. FRANCK Mhm., G 5, 7. Tel. 2 33 57 giliige Gelcler ue: auch Hypotheken u. Baug sz: ab 5% Klssel-Finanz, Mhm., L 3, 4 7 Tel. 27654(ab 15.30 Uhr) o. Postk. ff jedermanns-Kredit ür alle Zweeke bis DM 4000, und höher bequeme Monatsraten, kostenlose, diskrete Beratung, schnell u. reell. Schaeffer KG Kredit- Böro Mannheim, I 18, 7 Telefon 2 44 60 7 bis Barkredite 6.— vermittelt schnell— diskret ERIK A KNOSSALLA Jetzt: Mannheim, L 4, 7. Tel. 2 03 79 5 bis zu DM 4000. Bar kredite zu desond. günst. Beding. FFF verm. schnell ahne Vorkosten und diskret Dr. GERD SchHMiobr, Finanzierungen, Mannheim, O 7. 14, Telefon 2 44 32 Beleihung Ihres Autos Gegen Hinterlegung des Kfz. Briefes erhalten Sie sofort Bar- geld ausgezahlt. Versteegen iG Mannheim. P 5. 14. Tel. 2 64 10 Verschiedenes Moderne Hlenschen bedienen sich in allen Fällen, ganz gleich ob etwas zu verkaufen ist oder gesucht wird. der Kleinanzeige in Mannheims großer Tageszeitung Mense en N Monc E Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Ich fordere Sie auf, Ihr Versprechen einer Schülerin gegenüber, nun- mehr wahr zu machen, daß Sie die am 16 Mai, mittags 13 Uhr, in der Nähe des Ruderelubs(Rhein- park) gefundene hellblaue, grob- gestrickte Strickjacke im Fund- büro abliefern.— Gleichzeitig bitte ich alle, die eine solche Strickjacke bei Bekannten fest- stellen, mir dies gegen Belohnung zu melden,. Frau Hedwig Kling, Schwarzwaldstrage 85, Tel. 2 28 19 Unfallzeugen Mittwoch, 25. Mal 1960, 7.15 Uhr, Luisenring bei Rheinstr. schwar- zer VW/ grauer Mercedes 180. VW- Fahrer bittet die Unfallzeugen um Zuschr. u. Nr. P 34761 a. Verl. 5 * das Gl mit der Sicherheits-Reservel Seite 10 MORGEN Wir heiraten am 11. mai 188 heinrich wittkamp dipl.-ing. renate Wittkamp geb. wühler mannheim-feudenheim Wasserübungsplatz mannheim-käfertal auerhahnstraße 23 kirchliche trauung: 10.30 uhr, käfertal, st.-laurentius Wir beginnen heute unseren gemeinsamen Lebensweg Cünter Frischmann Waltraud Frischmann geb. Schröder Mannheim Uhlandstraße 20 Mhm.-Neckarau Waldhornstraße 26 2 7. Mx A119 60 . Kirchliche Trauung: 14 Uhr, Matthäus-Kirche Mhm.-Neckarau. 8 ü* re Verlobung geben bekannt Senta Schreck Adolf Schmidt Polstermöbel Mannheim, den 27. Mai 1960 ene e e eee Sandgewann 12 Fr.-Ebert-Str. 4 C C mit Polstermöbeln für jeden Geschmack Auch auf Teilzahlung! Neues Heilmittel befreit in 10 Minuten von Schmerzen Heilerfolge ohne Operation Bedeutende Wissenschaft. ler haben ein Heilmittel mit hervorragender Wir- kung zur Behandlung in- nerer und äußerer Ha- morrhoiden geschaffen. Ohne Operation haben Sie jetzt sehr gute Aus-= sichten, bei regelmäßiger 55 Anwendung von F 99“ Sulgan, Risse und Schrun- den der Analgegend in kurzer Zeit heilen zu kön- nen. nach sunder Gewebe wird angeregt. Befreien auch Sie sich von die- sem lästigen Leiden. Verlangen Sie in Ihrer Apotheke F 99“ Sulgan Salbe(tagsüber) und Zäpfchen(nachts). F 99g“ S O SAN Die innere und äußere Be- handlung mit F. 99“ Sul- gan(Salbe uml Zäpf- chen) erzielt eine àußerst rasche Wirkung; die Hämorrhoidal-Rnötchen pflegen zu schrumpfen und die Neubildung ge- 9. 0-091 8 Ein Hellmittel der Olva-Laboratorlen A8, Zürich . e-Hosen Khaki zu Hemden Bade-SHOrfs Da haben wir's:„ 9 t e e eee eee Us- bekleidung U. Leicht fei. 2 46 22 macht sich das Herz be- merkbar! Aber da haben wir ihn: den guten Geist des Hau-— ses den echten Klosterfrau Melissengeist! 1-2 Teelõffel davon mit der doppelten Menge Wasser verdünnt nehmen: das be- ruhigt und kräftigt das Herz! Zelte und Zubehör in reicher Auswahl Kerl Fr. Baumenn Meliſſengeiſt Nutren Sie ihn auch bei anderen Alltagsbe- schwerden von Kopf, Herz, Magen, Nerven stets nach Gebrauchsanweisung! Planen- und Zelte-Fabrik Mannheim, Zielstr. 20 gegenüb. Brown, Boveri& Cie. Telefon 5 16 34/5 16 35 4 Ein ee An 01 Hacrgarn- Teppiche, moderne Muster ca. 170/40 em d„„ DN 78.—, 68.—, 38.— 49, ea. 200/00 em 1 1%„„„ DM 98.—, 88,.—, 78.— 89, on. 250/350 m. DM 128.—. 110.— 99,.— Tournqy- Teppiche, herrliche Orientkopien ea. 170/40 em„ 1 1 1 f%„ DM 98.—, 88. ca. 200/300 em 1 1 b% 7 l i„ 11 138, 118. ca. 250/350 m„„„„„„%„ DM 268.—, 228.— Haargern-Bettumreindungen DM 38.—, 78.—, 78.— 98.— 198.— „ 5„%„%„„% 7% 1 8 28.— 68.— Bouelé-Lävfer 120 em br.„ DM 9,89 90 em br.„„ DM 6,80 65 em br. 2 DM 3,90 55 em br. 3 1 DN 4,80 Hamburger Jeppich-lager K ARLCREUTZ BURG) das große Teppich-Spezialhaus Mannheim Qu 5. 24(Freß gasse) Iel. 253 12 Ratenzahlung möglich! 2 2 122 8 55 2 FRIIUTHT AF TE helfen gesund alt werden Apfelsaft I Utr. Fl. o. Gl. 68 Traubensaft 1 Fl. o. 2.95 neituorrein weiß u. rot Imnort Traubensaft 7 5 8855 1 Illu F. Sl. 06 2 Süssmost rot- schwyorz. 1/1 Fl. o. Gl. 20 Johannisbeer Sülszmost 10/1 Fl. o. Gl. 80 sch WE Original Schweizer Schokolade-Waffeln odd. Titrone-Waffeln . pkt. 125 9 nn 3% Rubuft wie immer! CHREIBER 8 un 8 171 25 Mee 2 2 11 585 N 3177 22 155 1 1 5 Aird 2 217 412424 it 2 1 10100 1 2 21 — 2 . . — 485 1115 „ r der Hausftœd 357510 8 8 Handelsregister Amtsgericht Mannheim Für die Angaben in() keine Gewähr) Neu eintragung: B 1185— 18. 5. 1980 Heinrich M. Ernst, Gesellschaft mit beschränkter Haftung luft- und wärmetechnische Anlagen und Apparate in Schries- heim(Talstraße 146). Der Gesellschaftsvertrag ist am 2. Februar und 29. März 1960 abgeschlossen. Gegenstand des Unternehmens ist: Die Her- stellung und Montage von luft- und wärmetechnischen Anlagen und Apparaten, insbesondere der Fortbetrieb des in Schriesheim unter der nicht eingetragenen Firma Heinrich Max Ernst bestehenden, bisher dem Oberingenieur Heinrich Max Ernst gehörenden gleichartigen Unterneh- mens. Das Stammkapital beträgt 30 00 DM. Geschäftsführer ist Heinrich Max Ernst Oberingenieur in Schriesheim. Sind mehrere Geschäfts- führer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Der Gesellschafter Heinrich Max Ernst leistet seine Stammeinlage in Höhe von 15 O00 DM als Sacheinlage durch Einbringen des von ihm unter der nicht eingetragenen Firma Hein- rich Max Ernst in Schriesheim betriebenen Unternehmens mit Aktiven und Passiven nach dem Stand vom 31. Dezember 1959 nach Maßgabe der bel den Registerakten befindlichen Bilanz in Höhe dieses Betrages. Offentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft werden im„Mannheimer Morgen“ erlassen, sofern nicht ein anderes Mitteilungsblatt vorgeschrie- ben ist. Veränderungen: A 72— 17. 5. 1960 Carl Komes in Mannheim(O 4, 1, O 4, 17 und Secken- heimer Straße 84). Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf die Kom- manditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Mai 1960 begonnen. Per- sönlich haftender Gesellschafter ist Andreas Lieb, Kaufmann in Mann- heim. Zwei Kommanditisten sind vorhanden. Die Firma ist geändert in: Carl Komes K. G. A 465— 23. 5. 1960 M. Eichtersheimer in Mannheim(Rheinau, Rhenania- straße 108-112). Der Ubergang der im Geschäftsbetrieb begründeten For- derungen und Verbindlichkeiten ist bei dem Erwerb des Geschäfts durch Heinz Neubauer, Fabrikant in Mannheim ausgeschlossen. Die Prokura von Heinz Neubauer ist erloschen. Die bisher eingetragene Gesamt- prokuristin Ursula Neubauer geb. Roebig hat nunmehr Einzelprokura. A 2725— 20. 5. 1960 Aschoff u. Co. in Mannheim(O 7, 12). Die Gesell- schaft ist aufgelöst. Heinrich Lichterfeld und Hans-Krafft Aschoff, beide Kaufleute in Mannheim sind zu Liquidatoren bestellt. A 3208— 17. 5. 1960 Industrie-Anlagen- Verwertung Dipl.-Kfm. Norbert Freiherr von Neunkirchen-Zips in Mannheim-Neckarau(Fabrikstation- straße 50). Das Handelsgeschäft ist übergegangen auf die Kommandit- gesellschaft. Die Gesellschaft hat am 12. September 1959 begonnen. Per- sönlich haftender Gesellschafter ist Eugen Zips, Kaufmann in Mannheim. Drei Kommanditisten sind vorhanden. Die Firma ist geändert in: Industrie-Anlagen- Verwertung Dipl.-Kfm. Norbert Freiherr von Neun- kirchen-Zips KG. B 11— 17. 5. 1960 Enzinger-Union-Werke Aktien- Gesellschaft in Mann- heim(Neckarauer Straße 138-162). Dieter Wieland in Brühl hat Prokura. Er ist gemeinsam mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Pro- Kkuristen vertretungsberechtigt. B 19— 19. 5. 1960 Siemens-Schuckertwerke Aktiengesellschaft Zweig nlederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Berlin und Erlangen.(N 7, 18). Dipl.-Ing. Albrecht Günter in München ist zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt. Dipl.-Ing. Walter Kronemann in Mannheim hat Prokura. Er ist gemeinsam mit einem Vorstands- mitglied oder einem stellvertretenden Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Charlotten- burg und Fürth Bay. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 64 und 86/60 bekanntgemacht. B 222— 23. 5. 1960 Süddeutsche Kabelwerke Zweigniederlassung der Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft in Mannheim, Hauptsitz: Frankfurt a. M. unter der Firma Vereinigte Deutsche Metall- werke Aktiengesellschaft(Waldhofstraße 244). Durch Beschluß der Haupt- versammlung vom 9. März 1960 ist die Satzung in 8 2 Abs. 1(Gegenstand des Unternehmens) und in 8 9 Abs. 1, 2, 4 und 6(Zustimmung des Auf- sichtsrats) geändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist jetzt: Die Herstellung und der Vertrieb von Roh-, Halb- und Fertigfabrikaten aus Metallen, ihren Legierungen und aus anderen Stoffen. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Frank- furt a. M. ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 84/60 bekannt- gemacht. B 522— 23. 3. 1960 Justus Arnold Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz: Hamburg.(Parkring 47). Die Prokura des Ludwig Gaßmann ist er- loschen. Rudolf Meckel in Eberbach hat Prokura. Er ist zusammen mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen vertretungs- berechtigt. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 90/60 bekanntgemacht. B 795— 18. 5. 1960 Bundesbahnhotel Mannheim Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Hauptbahnhof). Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 2. Dezember 1959 ist der Gesellschafts- vertrag in 8 7 Vertretung) geändert. Hat die Gesellschaft mehrere Ge- schäftsführer, so wird sie durch zwei Geschäftsführer gemeinsam ver- treten. Die Gesellschafter versammlung kann einem oder mehreren Geschäftsführern die Befugnis zur Alleinvertretung erteilen und einen oder mehrere Geschäftsführer von den Beschränkungen des 5 181 BGB befreien. Exrlos chen: A 2693— 18. 5. 1960 Berthold Eichele K. G. in Mannheim. ist erloschen. A 2925— 17. 5. 1960 Färberei Kurt Rübesamen in Mannheim. Die Firma ist erloschen. Die Firma Immobilien Immobilien Miethaus gesucht Von Privat Miethaus mit Ren- dite bei größerer Anzahlung zu kaufen gesucht. Angebote unter Nr. P 34638 an den Verlag erbeten. Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 124 1. und 2-Zimmer-Appartements mit Kochnische, Bad, Diele in Mannheim- Innenstadt, Miete 120, bis 160, DM, ohne Bkz, sofort zu vermieten. IMMORBILIEN-WALTER Mannheim, N 7, 3, Kaiserring, Tel. 2 65 23 Ludwigshafen, Bismarckstraße 83, Telefon 6 41 33 user Gtundbicde 23 Fee Freie Berufe 15 A Nach mehrjähriger Ausbildung am National College of Chiro- practie in Chicago(USA) als Chiropractor nabe ich mich in Mannheim, T 6, 21, Telefon 2 53 75, nieder- gelassen. Th. Erlenbech 1. Damen- und Herren Kosmeiik-Salon Gesichtsmassagen— Reinigungen Wimpern- und Brauenfärbungen Manicure— Pedicure Höhensonne— Haarentfernungen Vollmer„ Parfümerien Mannheim Ludwigshafen O 7, 4 u. R 1, 7 Bismarckstr. 47 Telefon 2 10 09 Voranmeldungen erbeten! S eee Mangelt es an Kapital? Inseriere doch einmall Vermietungen I b Zimmer u. Wohnungen in » groß. Auswahl. M. Schmitt, Im., Sandhofer Str. 15. Tel. 5 07 85 Neu! Zim., Kü., Bad, 110,/ 1000, Wünsch, Immob., Mhm., 8 3, 2 1 Zimmer, Kü., einger. Bad, Heizg. u. Balk., an ruh., solide Einzel- person zum 1. Juni zu vermieten. Angeb. u. Nr. P 34667 a. d. Verlag. Möbl. Zimmer sep., fl. Wasser, neu, eingerichtet, Stadtmitte, ab 1. Juni für 110, /ö120,.- DM zu vermieten. Vaith, Imm., O 6, 9 Tel. 2 02 42 3 Zimmer, Kochk., Bad, sep. WC, Kachelofenheizung(Neubau) in Hockenheim zu vermieten. Zuschr. unter Nr. P 34603 an den Verlag. Möbl. Zim., sep., fl. W. an Dame zu verm. Adr. u. A 0601 im Verlag. 2 Mansardenzimmer, leer, Innen- stadt, auch einzel zu vermieten Abschluß).— Angebote erbeten unter Nr. P 34788 an den Verlag. Werkstatt- oder Lagerräume 20 u. 30 qm, mit 10 qm Keller Nähe Kurpfalzbrücke zu vermieten. Angeb. u. Nr. P 29559 a. d. Verlag. Whg. f. Ang., 85, /500, -Raum- Wünsch, Immob., 8 3, 2 2-Zim.-Wohnung mit Kü. u. einger. Bad, Diele u. Abstellr., Monats- miete 120, DM, Neubau, m. Möbel- Übernahme v. 3000,- DM u. evtl. Mietvorauszahlung v. 1 Jahr, zum 1. 7. 1960. Ferner in Ludwigshafen 3 Zim Kü., Bad, Miete 200,- DM, ohne BkZzZ ab 1. 6. 1960 zu verm. durch Immob. Jos. HUBER, Augusta- Anlage 19. 2 Gurugen per 1. Juni 60, Nähe Paradeplatz zu vm. Zuschr. u. Nr. P 34635 a. d. Verlag. 2 Böro- Räume, 70 qm, 140, DM. Wünsch, Immobil., 8 3, 2 Zimmer in allen Stadtteilen und jeder Preislage finden Sie durch: A Adler Immob., Telefon 4 19 81 0 Mhm., Stresemannstr. 19 Zimmer, ab 60, Wünsch, Im., 8 3, 2. Wohnungen und Geschäftsräume verm. Immob.-Hornung. Tel. 4 03 32 Richard-Wagner-Strage 17. Zimmervermittig. R. Fellinghauer, Im., Ludwigshafen, Borsigstr. 6 (am Ebertpark)— Telefon 69 23 13 Zimmer ab 60, DM Frdl. Wünsch, Im., 2 45 71 8 3 2 Häuser Kauft mar bei WINTERI Im PARK HoT EI m WASSERTURM felefon 424 96 Die Vielzahl gute Angebote wird Sie öberraschen! Laden 100 qm, Zentr. Mannheim, mit 90 qm Lagerräume, evtl. 2-1. Wobnung, Neubau, sof. zu vm. Angebote unt. Nr. 0575 a. d. V. Die klossische Fischdelikotesse, deren köstlich rundes Bouquet Ihnen einen gonz spexiellen Genuss vermittelt. Ju Hesundheits-Jonicum] MFEOMZINMAL-Mk I, Seine Ia estandteile sind hochwertige, biologische Wirk- stoffe. Vorzüglich Wirksam bei leichter Ermüdung, Minderung der Schaffens- kraft, zur Blötauffrischung, zur Stärkung von Herz, Nerven und Krefslauf. Originalpackung- einen Monqt ausreichend- för 10,80 DM im Mannh. Honig- Periolhaos Honig-Reinmuth nur P 2,6(Freßgosse) und G 2,5, am Markt ep 2. Tausend Möglichkeiten selbst gestalten und bauen mit 7 Flemente, 4 Tiefen, 5 Höhen, Holz- und Slasschiebetüren, versch. Hölzer und Farb- Sekretär, töne, Spezidlelemente füt Bor, großer Klapptisch, Schronkelemente Aufsqctz, Schubladen usw. dezu können Sie OS CAR stets ergänzen, vollständig zerlegen, beliebig verwandeln, etappenweise anscheffen cdlabei ist OSCAR stabil wie fest verleimte Möbel. Umziehen ein Spaß! Verkaufs- 5 stollen in J Anleitungsheft Braunschweig, Preisliste Bremen, 8. darmstadt, Bildmappe füt: Duisburg, B⁰ 1 Düsseldorf, ¹ e Dortmund, I Bibliothek Essen, 3 kadkteft I Arbeitszimmer Hamburg, Sammler Hannover, 1 kiel, Köln, I Wohn-EFSZimmer Monnheim, 1 Studio Mönchen, 1 5 J Kindemimmer Wiesbaden 125 Neue Wege v. d. m. im Schlafraum Verlengen Sie un- verbindlich die ge- wünschten Unter- lagen hei Adresse: 19 MN Oberrhein Möbelbau G. m. h. H. Lö rrach/ſgaden Nr. Vel sta K E l Fr. 122/ Freitag, 7. Mal 1960 MORGEN Seite 11 Der Hunger in Asien— eine Weltgefahr Indien: Armut in phantastischem Ausmaß Ein Drittel aller Inder kann sich nie einen Krümel Zucker kaufen/ Ein Leben lang keine Milch, kein Obst Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Indie Neu Delhi. Für jeden Europäer, der zum erstenmal durch Asien reist, ist die Armut der Millionen-Massen— so viel er darüber auch vorher schon gehört und gelesen haben mag— immer ein erschreckendes und un- säglich beklemmendes Erlebnis. Wenn er durch die asiatischen Tropen fährt, durch Ceylon etwa oder durch Java, dann läßt der Reichtum der immergrünen Natur die Armut der Menschen noch in einem ver- söhnlichen Licht erscheinen; aber wenn er durch die Slums der Großstädte wandert, oder wenn er die staubigen Dörfer in den vor Trockenheit berstenden Ebenen des in- dischen Subkontinentes besucht, dann über- wältigen ihn die Bilder eines Elends, das alle unsere Vorstellungskraft überschreitet und dessen schlimmste und quälendste Er- scheinung der Hunger ist. Man kann Hunger und Armut schildern. Man könnte von den skelettdürren Men- schen erzählen, die zu Hunderttausenden als lebenslange Obdachlose in den Straßen Cal- cuttas oder Bombays herumliegen und da- hinvegetieren, von den nackten Kindern mit ihren aufgetriebenen Bäuchen, von ihren zerlumpten abgehärmten Müttern, die in den Gossen und Kehrichthaufen nach eß- baren Abfällen suchen; aber erbarmungs- loser noch als diese Bilder sind die Zahlen, die zum Beispiel Indiens Armut erst in mrem ganzen phantastischen Ausmaße zei- gen: In Indien leben vierhundert Millionen Menschen; das sind etwa sechzig bis siebzig Millionen Familien, und davon verdienen ganze drei Millionen mehr als 200 Mark im Monat. Das durchschnittliche indische Volks- einkommen liegt— umgerechnet auf den Kopf der Bevölkerung— bei 240 Mark im Jahr, und es ist in manchen anderen asia- tischen Ländern noch niedriger. Für die Be- kriedigung aller Lebensbedürfnisse— für Wohnung, Kleidung, Nahrung und Vergnü- gen— stehen dem Inder also im Durch- schnitt knapp achtzig Pfennig am Tage zur Verfügung, aber selbst diese minimale Summe ist für die meisten in Wirklichkeit noch viel geringer, weil der größte Teil des Volkseinkommens von einer verschwindend kleinen Gruppe relativ wohlhabender Men- schen verdient wird. Was diese Zahlen praktisch bedeuten, macht ein Bericht des indischen Gesund- heitsministeriums eindringlich klar: Danach können sich ein Viertel aller indischen Fa- milien ein Leben lang weder Milch noch Milchprodukte leisten, und das bei einer Be- völkerung, deren Mütter im Durchschnitt sieben Kindern das Leben schenken. Ein Drittel aller Inder kann sich nie einen Krümel Zucker kaufen; fast Zweidrittel der indischen Familien kennt keinerlei Obst in ihrem Speisezettel, von Fleisch ganz zu schweigen, das allerdings von den meisten auch aus religiésen Gründen verpönt wird. Die Mehlzahl der Inder lebt mit 1500 bis 1700 Kalorien pro Tag, die noch dazu fast ausschließlich aus Reis- und Getreidenah- rünig bestehen, dauernd unter dem wissen? schaftlich errechneten Existenzminimum. Dreiviertel aller Inder sind nicht nur Unter- ernährt, sondern auch falsch ernährt, das heißt zu einseitig mit proteinarmen Nah- rungsmitteln, was ihre körperliche Wider- standskraft erheblich vermindert und ihre Anfälligkeit für Krankheiten jeder Art ge- fährlich erhöht. Dabei kommt auf mehr als 30 000 Inder nur ein Arzt, und selbst das nur in der Statistik, weil sich die indischen Aerzte in den wenigen Städten konzentrie- ren, und auf dem Lande, wo achtzig Prozent der Bevölkerung leben, der Mangel an ärzt- licher Versorgung entsprechend viel größer ist. Der geschwächte allgemeine Gesund- heitszustand und das Fehlen ausreichender Nahrungsmittelreserven machten schlechte Ernten bis vor wenigen Jahren noch zu tötlichen Katastrophen, Die letzte große Hungersnot hat Indien 1942/43 erlebt, und zwar in der Provinz Bengalen, wo in weni- gen Monaten 700 000 Menschen buchstäblich verhungerten oder an Folgen des Hungers starben. Durch die Verbesserung des Verkehrs- Wesens ist es inzwischen möglich geworden, schnell Nahrungsmittel in solche Gebiete zu schaffen, die von Hungerkatastrophen be- droht sind, so daß sich die furchtbaren Er- eignisse von Bengalen bisher nicht wieder- holt haben. Trotzdem wurden auch in den letzten Jahren noch viele tausend Fälle be- kannt, wo Menschen in Indien an Hunger und Enfkräftung gestorben sind, weil der Nahrungsmittelnachschub nicht rechtzeitig die von schlechten Ernten heimgesuchten Provinzen erreichte. Auch heute noch, im Zeitalter der Staudämme und Bewässe- rungskanäle, entscheidet vor allem der Monsun darüber, ob die Inder das Minimum an Nahrungsmitteln erhalten, das ihnen ihr schmaler Geldbeutel zumißt, ob das Land als Ganzes oder ein bestimmter Landstrich den Anschluß an die nächste Ernte erreicht, oder ob man die Bestände des letzten Jahres so streeken muß, bis schließlich den hun- gernden Menschen die einzelnen Reiskörner zugeteilt werden. Neun Zehntel des Regens, der über Indiens durstigen Feldern nieder- geht, fällt in den Monaten Juli, August und September, wenn sich der Monsun von zwei Seiten über dem indischen Subkontinent aufeinander zubewegt, von Südwesten und von Südosten. Sind die Götter gnädig, tref- fen sich die beiden Flügel des Monsuns in der Mitte des Landes, und fällt der Regen dann maßvoll, wird den Menschen eine gute Ernte beschert. In manchen Jahren aber stürzt er in wahren Katarakten vom Him- mel und ersäuft die Ernte auf den Feldern, in anderen Jahren bleibt der Monsun völlig aus, dann vertrocknet die Ernte am Halm und die steinharte Erde kann nicht die nächste Saat aufnehmen. Ueberschwemmun- gen und Dürre haben gleich verheerende Folgen für die indische Landwirtschaft. Indien hungert— sagten wir— weil es arm ist und weil auf seinen Feldern nicht genügend wächst, um eine Bevölkerung zu ernähren, die Jahr für Jahr um fünf bis sechs Millionen hungrige Münder größer wird. Indien hungert, weil es ein unterent- wickeltes Land ist.„Unterentwickelt“ ist eine höfliche Umschreibung für die steinzeit- liche Rückständigkeit der indischen Land- wirtschaft, deren Hektarerträge zu den niedrigsten der Welt gehören, teils als Folge primitiver Anbaumethoden, vor allem aber wegen der völlig unzulänglichen Düngung des Bodens. Denn der natürliche Dung wird in getrocknetem Zustand als Heizungsmate- rial verfeuert, weil nicht genügend Holz oder Kohle verfügbar sind, und Kunstdünger kann sich die Mehrheit der indischen Bauern nicht leisten. Es ist eine Kette von Gründen ohne Ende, und sie zu sprengen scheint ein so unlösbares Problem, wie die Quadratur des Zirkels. Fünf-Jahres-Pläne sollen Arbeit schaffen Die unabhängige indische Regierung hat jedoch vor dieser Aufgabe nicht kapituliert, sondern sie unternimmt alle erdenklichen Anstrengungen, den niedrigen Lebensstan- dard der indischen Massen auf ein men- schen würdiges Niveau zu steigern. Sie hat eine Folge von fünf Fünfjahresplänen ent- worfen, die das indische Durchschnittsein- kommen bis 1977 verdoppeln, also auf rund 500 Mark pro Jahr und Kopf erhöhen sollen. Die Pläne verfolgen eine schrittweise Mo- dernisierung der indischen Landwirtschaft mit dem Bau gewaltiger Staudämme und Bewässerungswerke, die Flutkatastrophen verhindern und die Wasserversorgung in Dürrezeiten sichern sollen, mit der Errich- tung von EKunstdüngerfabriken, deren Pro- dukte von den Bauern auf Ratenzahlung ge- kauft werden können, mit dem Ausbau des Genossenschaftswesens, das eine allmähliche Technisierung der Landwirtschaft ermög- lichen wird, und mit vielen ähnlichen Teil- projekten, die alle zusammen bezwecken, die gegenwärtige Nahrungsmittelproduktion von 65 Millionen Tonnen so zu erhöhten, daß jedenfalls eine Selbstversorgung in den Grundnahrungsmitteln möglich wird. Da Indien jedoch niemals alleine von sei- ner Landwirtschaft leben kann, liegt das Schwergewicht der indischen Funfjahres- pläne auf der Entwicklung einer eigenen leistungsfähigen Industrie, teils mit dem Ziel der Eigenversorgung in den Gütern des täglichen Bedarfs, teils auch zum Zwecke des Exportes, mit dessen Erlösen man zusätz- liche Einfuhren von Nahrungsmitteln finan- zieren will, Indien hat ausreichende Reser- ven an wichtigen Rohstoffen wie Kohle und Eisenerzen, aber die industrielle Entwicklung ist unter der fremden Kolonialherrschaft so vernachlässigt worden, daß heute von den 400 Millionen Indern kaum mehr als vier Millionen in der Industrie Beschäftigung finden. Man schätzt die Zahl der arbeits- losen und unterbeschäftigten Inder— das sind Menschen, die nicht mehr als drei Mo- nate im Jahr arbeiten und verdienen— auf nahezu achtzig Millionen, und jeder der Fünfjahrespläne soll für mindestens zehn Millionen Inder neue Arbeitsplätze schaffen. Wie alle übrigen Entwicklungsländer, so kann auch Indien seinen wirtschaftlichen Aufbau nicht aus eigener Kraft finanzieren. Allein der 1961 anlaufende dritte indische Fünfjahresplan wurde auf fast hundert Milliarden Mark vorveranschlagt, und unge- fähr ein Drittel dieser Summe muß in Form von Devisen, das heißt also durch auslän- dische Kredite und Anleihen, aufgebracht werden. Wer im Ausland behaupten wollte, die Inder verfolgten zu ehrgeizige Pläne und sollten sich gefälligst nach ihrer Decke strecken, möge sich der eingangs zitierten Elendsbilder und Elendszahlen erinnern und sich darüber klar werden, daß das indische Durchschnittseinkommen am Ende der fünf Fünfjahrespläne, also in fast zwanzig Jah- ren, immer noch nicht einmal ein Viertel dessen beträgt, was heute im Durchschnitt von den Bürgern der Bundesrepublik ver- dient wird. Ganz abgesehen von den Prinzipien wirt- schaftlicher und politischer Vernunft, die ein größgtmögliches Maß an Unterstützung für die asiatischen Entwicklungsländer gebieten, gibt es auch eine ganz schlichte menschliche moralische Verpflichtung, den hungernden Völkern dieses Kontinents zu helfen. So- lange mehrere hundert Millionen Menschen, ganze Völker, nicht satt werden und in Lumpen leben, während sich anderswo der wirtschafts wunderliche Wohlstand über- schlägt, kann es keinen wirklichen Frieden auf der Welt geben. Pakistanische Protestnote an die Sowjetunion Karatschi.(AP) Die pakistanische Regie- rung hat in einer Note an die Sowjetunion gegen die wiederholte Verletzung des paki- stanischen Luftraumes durch sowjetische Flugzeuge protestiert und die Erwartung ausgesprochen, daß künftig Flüge dieser Art unterbleiben würden. Gleichzeitig ver- sicherte die pakistanische Regierung, daß es keine amerikanischen Militärstützpunkte auf ihrem Territorium gebe und daß sie weder bei der Vorbereitung noch bei der Durch- führung von Erkundungsflügen über die Sowjetunion mitgewirkt habe. Die Note stellt eine Antwort auf eine frühere sowie- tische Protestnote dar. Neigung zu kleiner Koalition ohne Spb in Stuttgart Stuttgart.(dpa) Die vier Vorsitzenden der CDU-Landesverbände in Baden-Württem- berg sind am Himmelfahrtstag zum zweiten- mal mit Ministerpräsident Kiesinger zu einem Gespräch über die Regierungsbildung zusam- mengekommen. In der kommenden Woche beginnen die offiziellen Gespräche der CDU, der stärksten Partei nach den Landtagswah- len, mit den übrigen Parteien. In den ersten vierzehn Tagen seit der Landtagswahl am 15. Mai hat sich die CDU schon bei den füh- renden Persönlichkeiten der SPD, der FDP- DVP und des GB/ BHE nach deren Koalitions- vorstellungen erkundigt. Dies hat am Mitt- woch Ministerpräsident Kiesinger, der unbe- strittene Anwärter auf das Amt des neuen Regierungschefs, im Gespräch mit einem dpa- Korespondenten bestätigt. Die endgültige Entscheidung über die Regierungskoalition wird allerdings erst fallen, wenn am 1. und 2. Juni die neuen Landtagsfraktionen der vier Parteien zusammengetreten sind, aus deren Mitte die offiziellen Verhandlungsdelegatio- nen entsandt werden. Erst dann wird sich zei- gen, ob es in Badenn- Württemberg wieder eine Allparteienkoalition geben wird oder ob die CDU nur eine kleine Koalition mit der FDP und vielleicht noch mit dem BHE, aber ohne die SPD, die eigentliche Gewinnerin der Wahl eingehen will. In der CDU des Landes besteht eine starke Neigung, sich deutlicher als bisher von der SPD abzusetzen. „Winke- winke“ machte die Bonner Prominenz auf dem Flughafen Köln-Wahn, als Bundeskanzler Adenauer in Begleitung seiner Tochter Libeth Werhan eine Sondermaschine der Luftwaffe bestieg, die ihn nach Mailand brachte. Mit dem Kraftwagen reiste der Kanzler nach seil em Urlaubsort Cadenabbia weiter. Von rechts nach links: Der Fraktionsvorsitzend der Deutschen Partei, Herbert Schneider, Dr. Seibt, Vizekanzler Professor Erhard, Bundesminister von Merkatz, Staatssekretär Globke, Dr. Selbach und Journalisten; im Vorder- grund ein Enkel Dr. Adenauers. Bild: dpa 5 * e u,, . a 2 5 VETTER erwartet alle modisch interessierten jungen bebte von heute Ein Betty Barclay Kleid! Bezauberndes feenqger- Kleid in dem beliebten Baumwoll- Popeline Streifen mit dem niedlichen Röschenörmel. ot und chic ist dieser Anzug för den ſwen in modernem Streifen- dessin, Sörtelhose ohne Umschlag. Das Kleid hat einen Weitschwingen- den Rock mit eingeorbeitetem perlon- petticodt. Farben: gelb, rosé, flieder o 98. o 49. VETTER zeigt junge Mode för junge leute! Am Sonntag, dem 29. Mai zeigen wir in Verbindung mit einer Tanz veranstaltung des Stadtjugendrings im Mosensgal des Rosengartens in Mannheim eine Teenager: und JwWen- Modenschau Veranstaltungsbeginn 18 Uhr, Beginn der Modenschau 20 Uhr. Sie sehen das Neueste, Charmanteste u. Aktuellste dus unserer Die beliebte Schlagersängerin MARIA DETN bekannt von Schallplatte und Funk, wird sie mit weltbekannten Liedern erfreuen! D A 8 12 Parkplatz direkt am Haus H A U 5 parade bezaubernder und preiswerter Kleidung för jun- ge Damen o. ſunge Herren. VE R I R A U E N 5 1H R E 5 Zelte 12 Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Flugverbot für den Unglückspiloten Besatzung der US-Maschine wurde von den Sowjets gut behandelt Washington/ Wiesbaden.(dpa AP) Der Pilot der Ende vergangener Woche in der Sowjetzone zur Landung gezwungenen ame- rikanischen Militärmaschine, Kapitän James Lundy, hat nach seiner Rückkehr ins Bun- desgebiet ein vorläufiges Flugverbot erhalten. Wie der amerikanische Stabschef General Thomas White mitteilte, darf der am Mitt- woch mit seiner Maschine in die Bundes- republik zurückgekehrte Pilot so lange nicht wieder starten, bis eine Untersuchung des Zwischenfalls über der Sowjetzone beendet ist. Der General teilte mit, der verantwort- liche amerikanische Luftwaffenkommandeur in Europa habe berichtet, der Pilot habe „eindeutig die bestehenden Flugvorschriften verletzt“. „Von der Wettervorhersage unrichtig an- gegebene Windrichtungen und Windstärken sind wahrscheinlich die Ursache für unsere spätere Notlandung bei Grevesmühlen in Mecklenburg gewesen“, sagte am Donners- tag vor der Presse in Wiesbaden Captain James Palmer Lundy, der Pilot der C 47, die in der Sowjetzone notlanden mußte. Ueber der norddeutschen Küste seien plötzlich MIG-Jäger auf die amerikanische Maschine zugestoßen.„Wir hörten es zweimal schießen und waren uns dann darüber im klaren, dag wir uns nach einem Notlandeplatz umsehen mußten. Wir wußten sofort: Wir haben uns verflogen.“ Der Pilot schilderte die glatte Landung auf einem Grasfeld. Die sowjetischen Jäger war- teten fünf Minuten, bis Volkspolizei gekom- men sei. Man habe die Flieger nach Greves- mühlen transportiert und im dortigen Haupt- quartier der Sowjets untergebracht. Die Russen befragten den Flugzeugführer und hielten die Besatzung in einem Raum unter dem Befehl, nicht mit Deutschen zu sprechen. Die Behandlung sei gut gewesen, daß Essen ebenfalls, und man habe ihnen mitgeteilt, daß alle Familien in den Vereinigten Staaten benachrichtigt würden. Nach Angaben der sowjetzonalen Nach- richtenagentur ADN haben die Besatzungs- mitglieder und Passagiere der C-47 vor ihrem Abflug ihren„Dank für die gute Be- handlung“ während ihres— im Vergleich zu MORGEN hnlichen Vorkommnissen in der Vergangen- heit ausgesprochen kurzen— Zwangsauf- enthaltes in der Sowjetzone ausgesprochen. Bei drei ähnlichen Notlandungen in der Sowjetzone in den vergangenen zwei Jahren War es keineswegs so glimpflich abgegangen: Sechs Wochen lang hatten acht amerikanische Offiziere und ein Unteroffizier im Sommer 1958 in der Sowjetzone ausharren müssen, nachdem sie mit ihrem Hubschrauber ver- sehentlich über die Zonengrenze geflogen Waren. Aehnlich erging es den Piloten von zwei amerikanischen Militärflugzeugen, die sich Anfang vergangenen Jahres nach Mit- teldeutschland verirrt hatten. Damals hatten die Sowjets es jedesmal Pankow überlassen, energisch dagegen zu protestieren, daß US- Flugzeuge den„Luft- raum der DDR“ verletzt hätten. Schließlich War in allen drei Fällen durch Verhand- lungen zwischen dem amerikanischen und dem Sowjetzonalen Roten Kreuz erreicht worden, daß die Soldaten freigelassen wurden. Ein Institut der SPD zur Erforschung der Wahlchancen Bonn.(gn Eigener Bericht) Die SPD hat ein eigenes Institut für Meinungsforschung in Bad Godesberg errichtet. Mit seiner Hilfe Will sie ständig ihre Chance für die Bundes- tagswahl 1961, die Wirksamkeit von Wahl- parolen, die Popularität ihrer Spitzenpoli- tiker und ihr Renomee in den verschiedenen Bevölkerungsschichten testen. Die Finanzie- rung des Unternehmens, das mehrere ausge- bildete Demoskopen und einen Mitarbeiter- Stab beschäftigt, geschieht zum großen Teil durch Privataufträge, die dem SPD-Institut aus Kreisen des Deutschen Gewerkschafts- bundes, aus Kommunen, die von Sozialdemo- kraten beherrscht werden, sowie von Wirt- schaftsunternehmen, die der SPD naheste- hen, zufließen. Diese Aufträge beschäftigen sich zumeist mit unverfänglich aussehenden Wirtschafts- und sozialpolitischen Fragestel- lungen. Wie es in Bonn heißt, arbeitet das SPD-Institut zur Zeit in verschiedenen Städten und Kreisen des nordrhein- west- fälischen Industrieraumes. Nach der Sitzung des SPD- Vorstandes und des Parteirates am Mittwoch kam die Arbeit des Instituts zum ersten Male öffent- lich zur Geltung. Die SPD ließ der Presse mitteilen, daß„nach einer jüngsten Mei- nungsumfrage über politische Sympathien“ sich von den männlichen Wählern zwischen dem 21. und 50. Lebensjahr weitaus mehr für die SPD als für die CDU ausgesprochen hätten. Bei den 50- bis 65jährigen sei der —— bei den isten Sym- Prozentsatz gleich gewesen, wäh. über 65jährigen die CDU die me pathien verbuchen könne. Neue Verhandlung im Loritz-Prozeß Karlsruhe.(AP) Der Zweite Senat des Bun- desgerichtshofes hat am Mittwoch das vom Landgericht Bremen am 13. Februar 1959 ge- gen den 58 jährigen Rechtsanwalt und ehema- ligen bayerischen Staatsminister Alfred Lo- ritz wegen erfolgloser Anstiftung zum Mein- eid ausgesprochene Zuchthausurteil aufge- hoben. Das Bremer Gericht hatte Loritz der erfolglosen Anstiftung zu falschen eidlichen Aussagen bei der Abgabe gefälschter Unter- schriftslisten für die Kandidatur seiner da- maligen Partei— der Deutschen Aufbauver- einigung DAV)— bei den Bremer Bürger- schaftswahlen des Jahres 1955 für schuldig befunden und ihn zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Bundesgerichtshof hat nun das Verfahren gegen Loritz, der da- mals in Abwesenheit verurteilt wurde und sich noch an einem unbekannten Ort ver- borgen hält, zur neuen Verhandlung an das Bremer Landgericht zurückverwiesen. Für sportliche Menschen . Sicher und schnell Hohe Lebensdauer 20 oder 30 PS Steuer monatlich DM 7,25 PREIS ab DM 3490. 4 Klimaanlage n eee ee ee eee Bitte fordern Sie Informationsunterlagen und- sofern Sie Über 18 Jahre alt sind— den Gutschein für eine kostenlose Probe- fahrt an bei der NSU Werke AG., Neckarsulm, Abt. A 7 CC T Zuverlässig und solide Sparsam im Unterhalt Verbrauch bei 70 Kmyh 4,8 Ur. Ho Em Höchstgeschwindigkeit 105/ 120 Km/h Haftpflicht monatlich DM 13,33/ DM 16,33 1622 Mennheim, U 3, 14— felefon NUTo HANDELS- GES. Wolf&(0., KG. 260 61 AUTO-EBERTS Mhm.-Feudenheim, Hauptstr. 779— elefon 7 16 06 K. PFIFFENHU SER Mannheim, H 1, 14— Telefon 225 05 Gardinen pan- Sardinen aus Dralon, kein Spannen— kein Bögeln, in moderner Musterung, 220 cm breit Meter nur DM Mennheim, E 3, 10-2. Telefon 202 65 Verkouf an jedermann! 2. Cönskig kaufen- nüönstig zuhlen Auf 100. DM Kreditsumme nur 45 Pfennig Aufschlog je Mondtl 13.50 Nähe Peracdeplatz Rückvergötung föt konsummiiglle der N E ger Hcusffœb ffaseg port Fer MHandelsklasse A 10 Stück 1.58 baff We immet Angenehm leichter, modischer Sommer- Sakko ohne Kragen. Verschiedene neuartige Taschenformen. 55 2 8 R ENN INH MEYER Modischer Struktur- Blouson mit farblich abgestimmtem Pique- Kragen und Vorderteil. is cloch vortellhefter] bei C&A nur Dazu die ideale Sommerhose mit Sportgörtel und Flögeltaschen. ln den Sommerfarben sand oder adria- blau. 478 bei C&A nur Modische Camping- Jacke in der bewahrten no- iron- Qualität. Farben beige: lind und adria-· blau. 75 bei C& A nur Neuartige, sportliche Lido- Jacke in interessanter Piqué-Quclität. bei C& A nur Rein Wollener Wevenit- Blouson. Aktuell in Qualität und Farbstellung. bei C& A nur bei C&A nur Elegante Herrenhosen im klassischen Schnitt. Aus synthetischen Fasern mit REINER SCHON WOLLE. Bögelfaltenbeständig. bei C&A nur Modisch schlank geschnittene Combihose mit oder ohne Umschlag. kinfarbig oder auch aßtuell gemustert, bei C&A nur Modisch in Schnitt und Farben. Camping Hose qus Cotelé und BW.-Gabardine. bei C&A nur Praktische Florida- jeans cus B/. Gabardine in neuen sommerlichen Farben. bei C&A nur N. Beruf MANINHENM, Am Paradeplatz. KARLSRUHE, Koiserskr. 54.56 · FRANKFURTMAIN, An der Konstabler- Wache IM I Bade mete Dopf dem gelbe Fuß Däne DFF Berli Wack TSV Blau- Tus Aufs Vikte FG FE FG R SVII ASV ASV Vikte Frei TV I Duisk Main ASV Spvg Mund SSV. Taun SpVg 186 Han Bun West Jun Nied. O be ISV Han IV E 18 V — 1 Sill löft Gle Con en n- Vr. 122/ Freitag, N. Mal 1960 8 PORT Seite 19 Zehntausend Besucher erlebten den Renntag in Hagloch: Nd melos entführte Badenia nach lüunchen Zweimal Trainer Petri/ Pippa errang im Preis der Stadt Mannheim vierten Hürdensieg Mit etwa 10 000 Zuschauern verzeichnete die Haßlocher Rennbahn gestern Re- kordbesuch. Das an Höhepunkten reiche Programm gipfelte im Badenia-Jagd- rennen, dessen Besetzung dank der Preiserhöhung auf 6000 DM hervorragend aus- flel und das mit sieben Teilnehmern für ein solches Rennen auch zahlenmäßig gut besetzt war. Fast schien es, als könnte Spiegelberg seinen Sieg vom Jahre 1958 wiederholen, doch wurde der Schwarze auf den letzten hundert Metern von Adme- tos gefaßt, der den wertvollen Preis nach München entführte. Haßloch hat mit diesem Renntag bewie- sen, daß es neben Baden-Baden und Frank- furt, den einzigen Großbahnen im südwest- lichen Raum, berufen ist, den Rennsport auch in großem Stil zu pflegen. Die Erhö- hung der Rennpreise um rund 3000 DM als am deutlichsten in Erscheinung tretende Steigerung hat selbstverständlich dazu bei- getragen, daß auch die Klasse der gestarte- ten Pferde höheren Ansprüchen genügte. Dem offiziellen Programm ging ein Galopp voraus, den ein über Büsche und Rasen flitzendes Reh im Alleingang absol- IM LINKEN TRIBUNEN BOGEN führte im Badenia-Jagdrennen der Schimmel Milli- meter, nachdem kurz zuvor Lancing an den Doppelsprüngen gestürzt war, knapp vor dem innen liegenden Fasolt. Dahinter Spie- gelberg und Bermuda(innen). Zahlenspiegel Fußball-Länderspiel: Dänemark— Norwegen DFB- Pokalspiele: Berliner SV 92— Minerva 93 8 3 Wacker 04— Hertha Zehlendorf 1 TSV sSiems— FC St. Pauli Hamburg 0: 92 1: Blau-Weiß 96 Schenefeld— Bergedorf 85 Tus Hamburg— Holstein Kiel Amateure Aufstieg zur 1. Amateurliga: Viktoria Wertheim— ASV Durlach 01 FG Rüppurr— SV Ilvesheim 1-1 Fd Rüppurr VVÿö•! SVIIVvelsheim 5.„ 2 1010 8 ASV Durlach%)%öͤ 0 ASV Eppelheim VVV Viktoria Wertheim%% Freundschaftsspiele: TV 1860 Fürth— SpVgg Fürth Duisburg 48/99— Hamborn 07 Mainz 05— Viktoria Aschaffenburg ASV Feudenheim— Ludwigshafener SC Spygg Sandhofen— VfR Frankenthal Mundenheim— VfL Neckarau SSV Aalen— Karlsruher 80 Taunus-Auswahl— FSV Frankfurt SpVgg Neu-Isenburg— Schweinfurt 05 ISG Ulm 46— BO Augsburg * de= 1 L de de de D Sd D d. Handball: Bundes pokal: West— Südwest 21:20 Junloren- Länderpokal: Niederrhein— Bremen 15:9 Oberliga Süd: ISV Zuffenhausen— Eßlingen 15:13 Handball- Verbands klasse: IV Knielingen— Tschft. Durlach 11:9 TSV Rintheim— TSV Birkenau 11:13 vierte. Bald darauf erschien zum Preis von Neustadt das stattliche Feld von elf Pfer- den am 1800-m-Start vor der Tribüne. Das Ergebnis war ein Kompliment für die Drei- jährigen, von denen Minister gegen Cosenza gewann. Das dem Gedächtnis an den 1958 in Mün- chen zu Tode gestürzten Ludwigshafener Amateurherrenreiter Harry Dellheim gewid- mete Jagdrennen über 3200 m brachte auch einen Erfolg Ludwigshafener Farben. Die in ihren diesjährigen vier Rennen stets ins Geld gelaufene Sarina erschien in der zwei- ten Hälfte des von neun Pferden bestritte- nen Rennens auf dem dritten Platz, sprang sich am letzten Hindernis in der Geraden in Front und gewann sicher gegen Golfer, Mar- bod, Abendvisite und Tarrasa. Der als Ausgleich IV über 1400 m ausge- schriebene Preis der Internationalen Spiel- bank Bad Dürkheim war bei der kurzen Distanz mit seinen elf Startern für die Dreierwette das gegebene Rennen, zumal gut die Hälfte der Teilnehmer als ausgespro- chene Flieger erprobt waren. Mit 2732:10 erreichte schließlich die Quote der Dreier- wette auch eine ansehnliche Höhe. Maike kam am besten ab vor Traumglanz, dahinter Feenreich vor Franz Leopold und Raspa, abgeschlagen Murena, die sich versäumt hatte. Maike kam mit der Führung vor Traumglanz noch bis Mitte der Geraden, dann ging Feenreich in Front, außen kamen Franz Leopold und Truthenne auf. Nach Kampf gewann Franz Leopold noch überaus sicher gegen Gloire, die kurz vor dem Ziel an Feenreich, Truthenne und Maike vorbeiging. Die Spannung des Nachmittags erreichte ihren Höhepunkt, als die Bewerber um das Badenia-Jagdrennen das Geläuf betraten, sieben Prachtgestalten, hart durchtrainierte Steeplerfiguren, alle staubtrocken, darunter Spiegelberg, der Sieger von 1958. Würde er es auch diesmal schaffen? Der Ablauf vom 3600-Meter-Start beim Richterturm gelang schnell und gut, nur Bermuda versäumte sich und folgte mit einigen Längen hinter dem zunächst von Fasolt, dann von Milli- meter vor Fasolt geführt, ins Feld. Auf den Berg zu führte Millimeter vor Verus, Fasolt, Laneing und Spiegelberg, alles dicht zu- sammen. Unverändert kam das Feld in die rechte innere Diagonale und durch den Ein- laufbogen zum ersten Male in die Gerade mit Baneing vor Millimeter. An den Dop- beben Kam. zu Fall. Milli- meter hatte nun durch den linken Bogen und an der Tribüne vorbei erneut die Spitze vor den inzwischen aufgerückten Admetos und Spiegelberg, dahinter Fasolt und Ber- muda. In der großen äàußeren Diagonale ging Spiegelberg in Front, dicht gefolgt von Admetos und Millimeter, drei Längen da- hinter Bermuda vor dem Rest. Am letzten der drei in der Geraden zu nehmenden Sprünge waren Spiegelberg, Admetos und Millimeter dicht zusammen. Auf der Flachen scharfer Kampf zwischen Spiegelberg und Admetos, den der aus München gekommene Admetos knapp für sich entschied. Milli- meter blieb Dritter vor Bermuda und Fasolt. Daß jedes Rennen erst am Zielpfosten gewonnen wird, zeigte sich bei dem als Aus- gleich III ausgeschriebenen, von acht Pfer- den über 2400 m bestrittenen Preis der Stadt Ludwigshafen im Wert von 4000 DM. Hier führte der Münchener Ehrengardist die lange Gerade herunter mit etwa sechs Längen an der Tribüne vorbei vor Fandango, Argwohn, Malte und Liebesvulkan. In der Gegenseite dehnte der Führende seinen Vorsprung auf über zehn Längen aus. Im Scheitel des Bo- gens war die Meute heran und Fandango hatte auf die Gerade zu die Spitze. In der Distanz führte Malte, von Jockey A. Cucu innen gebracht, der den Hengst gegen die Angriffe der dichtauf endenden Fandango und Argwohn knapp ins Ziel bugsierte. Das dem Gedächtnis an den verstorbe- nen pfälzischen Rennstallbesitzer und Züch- ter gewidmete, als Ausgleich IV über 2000 m ausgeschriebene Fritz- Ackermann- Rennen fand mit zwölf Startern die stärkste Beset- zung und endete mit einem Zweikampf der Münchner Klassereiter E. Merchel und M. Rudler. Selektion hatte vor der Tribüne die Führung vor Splendid, Galetta und Teutonia. Gegenüber lag Selektion vor Primar und Galetta, die Ende der Gegenseite selbst in Front ging und so durch den Bogen und in die Gerade kam, wo Vahrenwalde auf den zweiten Platz rückte. In der Distanz lag das halbe Feld in Linie, innen schien Primar zu KURZ VvoR DEM ZIEL: Badenia-Sieger Admetos gewann nach Kampf gegen Spie- gelberg, den Sieger des Jahres 1958, und Millimeter. gewinnen, wurde aber von der ganz außen gebrachten Teutonia auf der Ziellinie ge- faßt. Griselda kam noch gut auf und wurde Dritte vor Galetta und Maccabeo. Der am Schluß des Programms als Hür- denrennen über 2800 m gelaufene Preis der Stadt Mannheim im Wert von 3000 DM machte gegenüber den übrigen Rennen in der zahlenmäßigen Besetzung leider eine Aus- nahme, da nur fünf Pferde teilnahmen. Hier hatte offenbar Pippa nach ihren drei Siegen über Hürden, die sie in ununterbrochener Folge errungen hatte, abschreckend gewirkt. Ihrer Eigenart entsprechend wurde die Schwarze auch diesmal trotz Höchstgewicht an der Spitze geritten, lag bereits beim ersten Passieren der Tribüne mit fünf Längen in Front vor Evening Star, Newman und Hades. Im Schlußbogen verbesserte Hades seinen Platz und kam als Dritter hinter Evening Star in die Gerade, doch hatte keiner der Teilnehmer gegen die mit Weile gewinnende Pippa auch nur den Funken einer Chance. Hatte Trainer E. Sechser mit dem Badenia-Sieger und Teutonia zwei Sieger zur Waage zurückführen können, so kam auch Trainer E. Petri mit Sarina und Pippa zu einem Doppelerfolg. H. Harbarth In Hamburg Europa-Jahresbestzeit mit 46,7: Carl Kaufmann schnellste, 100 m- Läufe: Neuer deutscher Diskusrekord: Kühl steigerte sich auf 55,65 m Im Kampf mit seinem Rivalen Manfred Kinder(Hörde) verbesserte der Karlsruher Europarekordler Carl Kaufmann, der am kommenden Mittwoch in Mannheim startet, in Hamburg die 400-m-Europajahresbestzeit des Polen Kowalski(46,9) auf 46,7 Sekunden. Kinder, der sich großartig hielt, steigerte Seine Ass Bestzeit auf 46, 9. 2 r 20000 dead Europameister Josef Hofmeister(Abensberg) gewann beim 33. Internationalen Herxheimer Sandbahnrennen vor 20 000 Zuschauern überlegen mit 24 Punkten den „Silberhelm der Pfalz“ vor dem Münchener Josef Seidl mit 16 Punkten, Aberl Mün- chen) mit 8 Punkten und dem Engländer Tatum mit 7 Punkten. Hofmeister holte sich damit die wertvolle Trophäe zum dritten Male, nachdem er schon 1957 und 1958 er- folgreich war und außerdem im vergangenen Jahr den Goldhelm des ADAC gewinnen konnte. Hofmeister siegte in vier Rennen: Im Vorlauf der 350-œα§,;m-Klasse mit einem Schnitt von 103,5 km vor Seidl(102,7 km /st), im Endlauf dieser Klasse mit 103,7 km /st (Klassenrekord) abermals vor Seidl(103,0 km /st), im Vorlauf der 500-œẽõ,ꝭ”.-Klasse mit 107,7 km /st vor Seidl(106,3 km /st) und im Endlauf der schweren Klasse mit 104, 7 km /st wiederum vor Seidl(104,2 km /st). Nur im Rennen um die Verbesserung des Bahn- rekords mit fliegendem Start wurde Hofmeister, dessen Maschine ausfiel, von seinem großen Rivalen Seidl geschlagen, der einen Schnitt von 107,0 km/ st herausfuhr.— Un- ser Bild zeigt die beiden Konkurrenten(vorn Hofmeister) beim erbitterten Kampf um die Führung. Foto: Franck Der Ostberliner Fritz Kühl stellte bei einem Sportfest in Potsdam mit 55,65 Metern einen neuen deutschen Rekord im Diskus- werfen auf. Kühl verbesserte damit seinen erst am 14. Mai aufgestellten Rekord um 18 Zentimeter. Ihre ausgezeichnete Form bestätigte die deutsche Kugelstoß-Rekordlerin Hanna Lüttge(Leipzig) bei den traditionellen inter- nationalen Wettkämpfen in Sofia, wo sie mit der deutschen Jahresbestleistung von 15, 97 Metern vor ihrer Rivalin Wilfriede Hoff- mann(Leipzig) mit 15,28 Metern gewann. Italiens 21jähriger Rekordspringer Livio Berruti meldete in Rom seine Anwartschaft auf eine führende Position im europäischen Sprint an. Er stellte mit 10,2 Sekunden den Europarekord der deutschen Sprinter Füt- terer, Germar und Hary ein. Jubiläumsrennen Fotos: Gayer Schur siegte in Erfurt Das erste Olympia-Ausscheidungsrennen zwischen den Straßenfahrern aus beiden Teilen Deutschlands endete mit einem klaren Erfolg der Zonenfahrer. Es siegte nach den 196 Kilometern mit Start und Ziel in Erfurt Weltmeister Schur(Leipzig) vor seinem Landsmann Höhne. Neun Sekunden später kam der Leipziger Ampler ans Ziel. Unter den ersten zehn Fahrern befand sich aus dem BDR-Aufgebot lediglich der Dortmunder Dieter Kemper an siebter Stelle. David Jenkins Berufsläufer Der Olympiasieger von Squaw Valley im Eiskunstlauf der Herren, der 23 Jahre alte Amerikaner David Jenkins, ist unter die Be- rufsläufer gegangen. Wie in Los Angeles be- kannt wurde, will David Jenkins, der Medizin studiert, sich von seiner Universität beurlau- ben lassen, um ab 8. September in einer Eis- schau aufzutreten. Moskau-Flug abgesagt Fußball- Europapokal ohne Spanien Die Meldungen, wonach Spanien aus poli- tischen Gründen, die mit dem Scheitern der Praiser Gipfelkonferenz zusammenhängen sollen, die Absage der Europapokal-Länder- spiele gegen die UdSSR am 29. Mai in Mos- kau und am 9. Juni in Madrid in Erwägung ziehe, sind durch einen am 25. Mai vom spa- nischen Fußball-Verband gefaßten Beschluß bestätigt worden. Danach verzichtet Spanien, das sich ins Viertelfinale gespielt hatte, auf die weitere Teilnahme an dem Wettbewerb der europäischen Fußball- Nationalmann- schaften. Zwei Mannheimer Paare vorn Einen Mannheimer Doppelsieg durch Hin- schütz/ Karg(20 Punkte) und Rohr/ Gschwind (14 Punkte) gab es beim 5O-km- Mannschafts- rennen der Radamateure in Bürstadt. Mit den Erstplazierten hatten die Ziiricher Lud- wig/ Wiedmer eine Runde Vorsprung. 5 Die Züricher Ludwig und Mathiess hat- ten vorher mit 18 Punkten einen aus drei Wettbewerben bestehenden Städtekampf vor Mannheim(17), Kassel 16) und Frankfurt(7) gewonnen. Ein Ausscheidungsfahren sah den Mannheimer Hinschütz vor den Frankfur- tern Staudacher, Popp und Kurt Landau in Front. in Feudenheim: Diele/ Wagners beachitiche: Doppelerfolg Münchner Sonntag gewann Ausscheidungsrennen/ Steinel Jugendsieger Bei den Rennen anläßlich des zehnjäh- rigen Bestehens der Bahn des RV Feuden- heim erkämpfte sich gestern Dieter Wagner vom RRC„Endspurt“ einen beachtlichen Doppelerfolg: Er siegte im Fliegerfahren knapp vor dem gefürchteten Spezialisten dieser Disziplin Backof Mudenhofen) und erkämpfte sich außerdem mit Weinerth (Haßloch) einen überlegenen Sieg im 180 Runden-Mannschaftsrennen. Die nachfol- genden Plätze bei der„Americaine“ wurden von einer Reihe ziemlich gleichwertiger Mannschaften hart umkämpft. Die bessere Tagesform brachte dem erfahrenen Stra- tegen Baumann(Reilingen) und seinem jun- gen Partner Rüdiger Meindl vom„Endspurt“ Mannheim einen verdienten zweiten Platz ein. Die beiden hatten die Situation nach der Hälfte des Rennens richtig erkannt und überrumpelten mit ihrem Vorstoß das ge- samte Feld, von dem nur die späteren Sie- ger noch rechtzeitig genug nachsetzten, und ihre Chance wahrten. Nachdem diesen bei- den Teams der Rundengewinn geglückt war, kam nur noch bei den Spurtprämien und Wertungsrunden Leben in das Feld. Die Müchner Sonntag-Karkowski konnten sich zwei der letzten drei Wertungen und damit noch den dritten Platz vor den Mannhei- mern Nawratil-Munz erspurten. Im Ausscheidungsfahren behauptete sich der Münchner Sonntag knapp vor Nawratil. Der Spezialist dieser Disziplin, der 43jährige Altersfahrer Krimme vom„Endspurt“ Mannheim, mußte sich diesmal hinter Meindl mit dem vierten Platz begnügen. Im Jugendpunktefahren hatte der Favorit, Stei- nel vom RC Friesenheim, einen leichten Stand und erspurtete sich vier von fünf Wertungen. Weitere Sportnachrichten S. 17 und 19 Telefon 3 10 14 1 Stunde Fernsehen für 1.- DN Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung!— Postkarte genügt! in dem Fernseh- Geschäft FR. HOFEL TER Monnheim Mittelstraße“84 10 und 10%, 3 Paar 4, 90 DM sowie ein großer Posten löffel usw. Haushaltsgütern. Textilien, Teppiche, Couches, Sessel, Aus Us-Beständen frisch eingetroffen: 2 Tonnen erstklassige Wollsocken, Farbe schwarz, Größe 1 Silberbestecke, Messer, Löffel, Gabel, Kaffeelöffel, Vorleg- Gleichzeitig empfehle ich mein reichhaltiges Lager an Hier finden Sie Möbel aller Art: Geschirre usw. Ein Besuch lohnt sich auch für Sie EMIL SCHTANG Verwertungsbetrieb, Kaufhalle, Haushaltsgüter MANNHEIM-RHEINAU, Relaisstraße 21 Industriegüter, Graßmannstraße 7 Telefon 8 82 72 Die Schmalfilmkamera bringt Ihnen den Frühling lebendig und farbig vollautomatische Filmkameras ab DM Sämtliche Markenfabrikate von In- und Ausland am Lager. Kameras für Farbaufnahmen Agfa— Zeiss ab DM 69. KAUFMANN O 6, 4- PLANKEN 348.— I INN* 50 GRRAMN Nserleren ling Erfolg eee FINE CUT TosRAC CO ene 1* teh knee imm Mumme tenen ——— emen Miünmumaunm küntutttunt* AMERIC HN SL END üskitettttttet tte ein feinschnift der modernen Art im nauꝛeittichen Mlimabeuiel DM. 23 Sefte 14 WIRTSCHAFT Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Mineralöl-Bilanz vom Verbrauch aufgebläht (AP) Der Mineralölgesamtverbrauch in der Bundesrepublik, einschließlich Raffine- rie- Eigenverbrauch und Dieselmarine-Bun- Kkeröl DM-Bunker), ist im Jahre 1959 auf insgesamt 24 138 000 Tonnen gegenüber 19 130 000 Tonnen im Vorjahr angestiegen. Wie aus einer am 25. Mai in Hamburg ver- öfkentlichten Mineralölstatistik der Deut- schen Shell Ad hervorgeht, entspricht das einer Zuwachsrate von rund 26 Prozent. Im Sleichen Zeitraum erhöhte sich die Erzeu- Sung der westdeutschen Raffinerien und sonstigen Verarbeitungsanlagen um rund 44 Prozent auf 21 522 000 Tonnen. Zusammen mit rund 5 654 000 Tonnen importierten Fertigprodukten ergab sich damit ein Ge- samtaufkommen von 27 176 000 Tonnen. Nach der Statistik betrug der inländische Gesamtverbrauch an Vergaserkraftstoffen im Jahre 1959 rund 4,64 Millionen Tonnen, das waren 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Dieselkraftstoff verbrauch stieg um rund 476 000 Tonnen auf 4,4 Millionen Ton- nen an, jedoch blieb dabei die Zuwachsrate sowohl mengenmäßig als auch prozentual hinter der des Vorjahres zurück. Eine er- hebliche Zuwachsrate wies dagegen wieder- um der inländische Heizölverbrauch auf, der ohne Raffinerie- Eigenverbrauch und DM- Bunker um 2,5 Millionen Tonnen auf ins- gesamt 10,06 Millionen Tonnen anstieg. Die inländische Rohölförderung verzeich- nete im Berichtsjahr erneut einen starken Anstieg auf 5,1 Millionen Tonnen gegenüber 4,4 Millionen Tonnen im Vorjahr. Trotz die- ser Steigerung ging jedoch der prozentuale Anteil der inländischen Förderung am Ge- samt-Rohöleinsatz der westdeutschen Raffi- nerien von rund 29 Prozent im Jahre 1958 auf rund 23 Prozent im Berichtsjahr zu- Statt Hunger nach Weizen Hunger mit Weizen (VWD) Die Lage am Weltweizenmarkt ist gegenwärtig durch eine weiterhin zu hohe Produktion im Verhältnis zur Nachfrage ge- kennzeichnet. Wie der Internationale Wei- zenrat in London mitteilte, haben sich die Weizenvorräte in den wichtigen Export- ländern von 14 Millionen Tonnen 1952 auf rund 53 Millionen Tonnen 1960 erhöht. Die Vorräte, die insbesondere in Nordamerika liegen, reichen zur Deckung des Weizen- bedarfs der Welt für fast zwei Jahre. Die Weltweizener zeugung belief sich 1959 auf über 200 Millionen Tonnen gegenüber 118 Millionen Tonnen 1930. Durch verbes- serte Anbaumethoden und Stützungsmaßg- nahmen der Regierungen, so heißt es im Be- richt des Internationalen Weizenrates, seien die Weizenanbauflächen und Flächenerträge insbesondere seit 1945 stark gewachsen. Es bestünden keine Anzeichen, daß dieser Auf- wärtsbewegung Einhalt geboten werde. Der Weizen verbrauch sei in den höher entwik- kelten Ländern stetig zurückgegangen, wäh- rend in den Entwicklungsländern noch ein Weiter Spielraum für Verbrauchssteigerung vorhanden sei. Nach Auffassung des Weizen- rates ist es jedoch nicht wahrscheinlich, daß in den nächsten fünf Jahren die Nachfrage- steigerung in den Entwicklungsländern das gegenwärtige Migverhältnis zwischen An- gebot und Nachfrage und damit die Uber- schußvorräte abbauen wird. Verkehrspolitik soll nicht Rohrleitungen verstopfen (VD) Die mit dem Oelleitungstransport verbundenen Produktivitätsfortschritte soll- ten sich voll auswirken, selbst wenn dadurch ein Strukturwandel bei den traditionellen Erdöltransportmitteln in Kauf genommen werden müßte, erklärt die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe in ihrem Jahres- bericht 1959. Die Kammer wendet sich gegen eine spezielle gesetzliche Regelung von Rohr- leitungstransporten. Nach ihrer Ansicht rei- chen die geltenden Bestimmungen auch für die Lösung von Rohrleitungsbauproblemen und für die Verhinderung unerwünschter Er- scheinungen aus. Aeußerungen aus dem Bun- desverkehrs- und Bundeswirtschaftsministe- rium liegen befürchten, daß bei der Behand- lung der Pipeline-Fragen den verkehrwirt- schaftlichen vor den volks wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Vorrang eingeräumt Würde. Die Kammer vertritt ferner die Auf- fassung, daß die durch die Technik der Lei- tungstransporte entstehenden Kostenvorteile nicht durch steuerliche Belastungen beein- trächtigt werden dürften. Noch immer Dunkelheit am Falle Knörzer Ebenso überraschend— vielleicht auch überstürzt Wie der tragische Tod Dr. Knörzers aus Stuttgart, scheint auch die Führung seiner Geschäfte gewesen zu sein. Ueber das Ausmaß der Gesamtverschuldung besteht noch immer kein zuverlässiger Ueberblick. Die Lieferfirmen haben— soweit sie dazu Eigentumsvorbehalte berechtigten — angeblich Waren im Werte von einer bis 1,6 Millionen DM zurückgenommen. Die an erster Stelle unter den Gläubigern genannte Volksbank e GmbH. Feuerbach gibt an, durch Grundbucheintragungen völlig gedeckt zu sein und keinen Schaden zu erleiden. Dr. Knörzer habe— so heißt es in eingeweih- ten Kreisen— zu lange gezögert, sich ernst- haft mit günstigen Kaufangeboten zu befas- sen, die ihm Interessenten für seine ein- zelnen Geschäfte gemacht hatten. Hin- und herschwankend zwischen Hoffnung und Ent- täuschung, die der wechselvolle Ablauf des spannungs- und risikoreichen Rundfunk- Seschäftes mit sich brachte, scheint er dann die Nerven verloren zu haben, als die roten Ziffern in der Geschäftsrechnung überwogen. Die Pessimisten sehen die Dinge anders und schätzen, daß die Ueberschuldung keine ausreichende Vergleichsquote garantiere. „Vielleicht reichts nicht einmal zur Durch- führung des Konkurses“, murmeln sie. tor Grundig baut Zweigwerk in Nordirland (AP) Die Grundig-Werke in Fürth wer- den im Spätsommer dieses Jahres in Nord- irland in der Nähe von Belfast die Produk- tion von Tonbandgeräten aufnehmen. Das neue Werk soll der ständig steigenden Nach- frage nach Tonband- und Diktiergeräten in England und in den Commonwealth-Staaten dienen. Die Arbeiten sind bereits so weit fortgeschritten, um die termingerechte Fer- tigstellung zu gewährleisten. Die Einrich- tung des Werkes wird zum Teil aus Eng- land, zum Teil aus Deutschland bezogen. Rekord der Stahlproduktion in Großbritannien erwartet (VWD) Die britische Rohstahlproduktion wird 1960 Wahrscheinlich bei 24 Millionen Longtons liegen und damit einen neuen Re- kord erreichen. Wie aus dem Jahresbericht des britischen Eisen- und Stahl verbandes hervorgeht, wird das diesjährige Produk- tionsergebnis das Resultat von 1959 um etwa 20 Prozent übertreffen. Auch die Roheisen er zeugung wird nach dem Bericht mit 16 Millionen Longtons einem neuen Höchst- ergebnis zusteuern. In den vergangenen 2 Wei Jahren, so heißt es weiter, seien jeweils 100 Millionen Pfund Sterling(1,18 Milliarden D-) in der britischen Eisen- und Stahlin- dustrie investiert worden. Für 1960 rechnet die Stahlindustrie mit einer Investitionshöhe, die um fast ein Viertel darüber liege. Die Produktionsmethoden der Stahlindu- strie werden sich in den nächsten zehn Jah- ren stark von den gegenwärtigen Arbeits- verfahren unterscheiden. Dabei wird neben der Stahler zeugung durch Elektroöfen dem LD- Verfahren eine erhöhte Bedeutung bei der wachsenden Stahlproduktion zugemes- Sen. Mannheimer Versicherung: Bis 1061 6 Mill. DM Grundkapital Volleinzahlung aus Sonder gewinn; jedoch zweimalige Kapitalaufstockung Die Verwaltung der Mannheimer Ver- sicherungsgesellschaft, Mannheim, lädt ihre Aktionäre zu einer für den 21. Juni 1960 festgesetzten außerordentlichen Hauptver- sammlung ein. Die ordentliche Hauptver- sammlung, in der der Jahresabschluß für 1959 verabschiedet werden soll, wird aus technischen Gründen erst im September 1960 stattfinden. Im Mittelpunkt der außerordentlichen Aktionärshauptversammlung steht die be- reits in der Hauptversammlung vom 9. Juli 1959 angedeutete Kapitalaufstockung(Vergl. auch MM vom 12. Mai 1960). Sie sei nötig — Wurde gesagt— damit die Gesellschaft ihre Aufgaben erfüllen und im internatio- nalen Wettbewerb bestehen könne. Von dem sich auf 3,2 Millionen DM belaufenden bisherigen Grundkapital sind auf Aktien Lit. A 786,5%= 1 224 000 DM auf Aktien Lit. B 50% 300 O00 DM eingezahlt. Die Verwaltung beschloß, die noch ausstehenden Einlagen von insgesamt 1176 000 DM von den Aktionären einzufor- dern. Um diese Einzahlung zu erleichtern, OEEC-Ausrüsten für neue Taten 21er Ausschuß legte Die Tagung des 21er-Ausschusses zur Reorganisierung des Europäischen Wirt- schaftsrates(OEEC) ging am 25. Mai in Paris mit der Annahme einer Entschließung zu Ende, die den Fahrplan der kommenden Arbeiten festsetzt. Die Konvention über die geplante Organisation für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklungshilfe(OECD), der neben den 18 OEEC-Ländern in Zukunft auch die USA und Kanada als Vollmitglieder angehören werden, soll noch vor Ende 1960 Unterzeichnet werden und voraussichtlich Fahrplan fest sation übernommen zu werden. Dieses Ver- fahren hat das Ziel, eine Unterbrechung der handelspolitischen engen Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten zu ver- meiden. Der französische Widerstand gegen eine automatische Uebernahme der OEEC- Regeln und-Beschlüsse durch die neue Orga- nisation ist nach wie vor sehr heftig und konnte nur durch das jetzt beschlossene sehr „geschmeidige“ Verfahren überwunden wer- den, das zwar eine Sichtung aber noch keine endgültige Beschlußfassung über das even- wird der Termin der Fälligkeit auf einen Tag nach der ordentlichen Hauptversamm- lung im September verlegt werden, so daß er mit der Auszahlung des Jahresgewinns zusammenfällt. In dem Aktionärsbrief heißt es,„Wenn unsere Aktionäre unseren Vor- schlägen in der ordentlichen Hauptversamm- lung folgen, können sie mit dem ihnen zu- fließenden Reingewinn, der vor allem durch den Sondergewinn erheblich sein wird, fast die ganze Volleinzahlung ihres Kapitals durch Verrechnung mit dem Reingewinn leisten.“ Hinsichtlich der Kapitalaufstockung selbst wird der Aktionärshauptversammlung eine Erhöhung von nominal 1,6 Millionen DM auf 4,8 Millionen DM vorgeschlagen. Die neuen Aktien(Lit. C) sollen voll einge- zahlt, zu einem Ausgabekurs von 200 Pro- zent aufgelegt und den bisherigen Aktio- nären im Verhältnis 2:1 angeboten werden. Der hohe Ausgabekurs wird mit den Bör- senkursen begründet(Lit. A wurde in den letzten Tagen mit 1650, Lit. B mit rund 1600 gehandelt). Um den Aktionären den Bezug zu erleichtern, sollen die neuen Ak- tien in zwei Teilbeträgen bezahlt werden; die erste Hälfte im Juli 1960, die zweite nach der ordentlichen Hauptversammlung im Herbst 1960, obwohl die Jungaktien(Lit. C) bereits ab 1. Juli 1960 dividendenberech- tigt sein sollen. Im Jahre 1961 soll dann der letzte Schritt getan werden: Eine weitere Kapitalerhöhung um voraussichtlich 1,2 Mil- lionen DM, für welche die gleichen Bedin- gungen wie für die diesjährige Kapitalerhö- hung vorgesehen sind(Bezugsverhältnis 4:1). Die Verwaltung der Mannheimer Versiche- rung rechnet damit, daß nach diesem Plan die Eigenkapitalausstattung ab 1961 fast 25 Prozent des Prämienvolumens(für eigene sicherungsprämie für zwei(1957 und 1958) Jahre enthielt: Gesamtprämieneinnahmen in Millionen DM 1 1957 63,3 1958 71,5 8,2 1959 73,0 1.5 Das versicherungstechnische Ergebnis sei nicht so gut wie im besonders begünstigten Jahr 1958 gewesen. Das Gesamtergebnis sei überdies durch die Uebernahme des Ver- lustes aus dem öͥsterreichischen Geschäft ungünstig beinflußt worden, der vor Wie- dereinsetzung der deutschen Verwaltung entstanden war. Außerdem mußten Zinsen aus Ausgleichsforderungen(als Folge der Berichtigung der Umstellungsrechnung) zu- rückgezahlt werden. Schließlich entstanden nicht unerhebliche buchmäßige Kursver- luste aus dem Wertpapierbesitz. Dem stün- den allerdings erheblich vermehrte Vermö- genserträge gegenüber. Vor allem hat die Gesellschaft einen Teil ihres Aktienporte- feuilles Mitte des Jahres zu einem guten Börsenkurs abstoßen und daraus einen er- heblichen Sondergewinn erzielen können, so daß das gesamte Jahresergebnis noch we- sentlich besser sei als im guten Jahr 1958. * Tex — Preußag legt ein Prozent zu Kapitalerhöhung geplant (VWD) Die Hauptversammlung der Preu- Bische Bergwerks- und Hütten AG Greußag), Berlin/ Hannover, die zum 30. Juni einberu- ken wird, soll den Vorstand ermächtigen, dag Grundkapital von 105 Millionen DM um 525 Millionen DM(genehmigtes Kapital) ein- malig oder mehrfach durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinzahlung auf bis zu 157.5 Millionen DM zu erhöhen. Vorstandsmit- glied Dr. Friedrich Krämer erklärte vor Pressevertretern, daß der Ausgabekurs der neuen Aktien nicht unter dem bisherigen Bezugskurs von 145 Prozent liegen werde, Die Kapitalerhöhung steht im Zusammen- hang mit den bereits im Gang befindlichen Verhandlungen über die Privatisierung und den Erwerb der Vereinigte Tanklager- und Transportmittel GmbH(VTG) durch die Preußag.(Vergl.„MM“ vom 16. März und 7. Mai.) Uber den Kaufpreis für die VTG machte Dr. Krämer keine Angaben. Es wurde ferner mitgeteilt, daß die Preußag beabsichtigt, in den Chemiebereich vorzustoßen, insbesondere besteht Interesse an der Elektrolyse. Die Investitionen im Gesamtbereich werden im laufenden Ge- schäftsjahr etwa auf Vorjahrshöhe(83 Mil- lionen DM) liegen. Der Umsatz der Preußag ist im Geschäftsjahr 1959 gegenüber dem Vorjahr um mehr als zehn Prozent auf 718,7 Millionen DM gestiegen. Für das Geschäftsjahr 1959 wird wie be. reits früher angekündigt eine auf 8(im Vor- jahr: 7) Prozent erhöhte Dividende vorge- schlagen. Die Inhaber der 30 Millionen DM neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung 1959 und der 51,49 Millionen DM Aktien aus dem Besitz der VEBA(also die Volksaktien) er- halten für 1959 entsprechend den Verkaufs. bedingungen 75 Prozent des vorgeschlagenen Dividendensatzes. Die Verwaltung teilt mit, daß die neuen Aktien von mehr als 200 000 Personen gezeichnet worden sind und daß sich zur Zeit 81,5 Millionen DM des Preu- Bag- Grundkapitals in Streubesitz befinden. Hohe Behörde billigt Allianz Dort mund-Hörder/ Siegerland (VWD) Die Hohe Behörde der Montan- Union hat am 25. Mai den Zusammenschluß zwischen der Dortmund-Hörder Hütten- union und der Hüttenwerke Siegerland A genehmigt, ohne ihre Entscheidung von be- sonderen Bedingungen oder Auflagen ab- hängig zu machen. Die Dortmund-Hörder Hüttenunion hat damit die Möglichkeit, die gegenwärtig bei der Deutschen Bank AG liegende Mehrheit von 51 Prozent am Aktienkapital der Hüt- tenwerke Siegerland zu übernehmen. Da- neben wird an Siegerland auch künftig weiterhin die August Thyssen-Hütte mit einem Aktienpaket von 35 Prozent beteiligt bleiben, nachdem der Zusammenschluß im Thyssen- Bereich an der von der Hohen Be- hörde zur Auflage gemachten Investitions- Kontrolle, die die August Thyssen-Hütte kürzlich zur Zurücknahme ihres Antrags auf Fusion mit der Phönix-Rhein-Rohr Ad veranlaßte, gescheitert war. GESCHIFTSBERICHTE Harz-Lahn-Erzbergbau AG, Bad Harzburg: Der Umsatz ist im Geschäftsjahr 1958/59 ͤ um rund 3,22 Prozent auf rund 27 Millionen DM zurückgegangen. Die betriebliche Führung der Gruben wurde dem verringerten Absatzvolu- men angepaßt, wodurch eine Besserung der Ertragslage eintrat. Es wird ein Jahresgewinn von 0,42 Millionen DM ausgewiesen(im Vor- jahr: 0,16 Millionen DM Verlust)— der zur Tilgung des Verlustvortrages auf 1,19 Millio- nen DM verwendet wird. Fr. Hesser Maschinenfabrik AG, Stuttgart-Bad Cannstatt: Für das Geschäftsjahr 1959 soll eine Dividende von unverändert 14 Prozent verteilt 2 Prozent Bonus in Aussicht genommen, Hy am 20. Juni. Sinner A6, Karlsruhe: Im Geschäftsjahr 1959 ist der Gesamtumsatz um etwa 5 Prozent ge- genüber dem Vorjahr zurückgegangen, so daß kür 1959 nur 6 Prozent Dividende ausgeschüt- tet werden sollen(im Vorjahr: 8 Prozent und 2 Prozent Bonus). HV am 22. Juli. Süddeutsche Bremsen AG, München: Für das Geschäftsjahr 1959 sollen unverändert 9 Prozent Dividende, und 2 Prozent Bonus verteilt wer- den. Der Umsatz des Vorjahres wurde nicht ganz erreicht. HV am 25. Mai. spätestens im September 1961 in Kraft treten. tuelle Schicksal der alten OEEC-Beschlüsse Rechnung) decken dürfte: werden. Außerdem wird vorgeschlagen, das Ein Arbeitsausschuß wurde beauftragt, bis und-Regeln vorsieht.. 55 1 1 55 N 1 Mil- HAU PTVERSAMMLUNGꝝEN 3 3 3 1 ni 1 j 1onen AUrzustocken. eZUgs Konditionen: . 85 5 555 5 8 5 88858 3 5 85 eingezahltes Grundkapital 1 224 2 024 4 800 6 000 3 zu 1 zu 150 Prozent mit Gewinnberechtigung Augsburger Kattunfabrik, Augsburg: Für 1959 Nachfolgeorganisation der OEEC auszu- Schweiz und Schweden, bis zu einem gewissen 5 8 a 1 1 5 ändert 5 1 8 esetzliche Rücklage 160 320 1800 2 900 ab 1. Juli 1960. HV am 8. Juni. beschloß die HV antragsgemäß, unveränder 8 8 5 arbeiten. Der Entwurf soll noch vor Ende Grade auch Portugal, Oesterreich und Däne-. 5 85 1 5 1 12 Prozent Dividende auszuschütten. Außerdem 5 1 11 9 5 1 1 1 8 1 freie Rücklage 156 1525 1 525 1 525 Mech. Baumwollspinnerei u. Weberei, Bay- 5 8 8 5 1 Juli in einer Ministerratssitzung in Paris mark, haben Bedenken gegen die neue 8 e 2 1 5 5 wird ein Sonderbonus von 3 Prozent anläßlich 15 15 r 1 fi; Eigenkapital 1 540 3 869 8 125 10 425 reuth: Für das Geschäftsjahr 1959 wird eine 8 überprüft werden. Organisation angemeldet. Sie fürchten, dag 8 5„ auf 9(nach 8) Prozent erhöhte Dividende vor- des 75jährigen Bestehens der Gesellschaft ver- Arbeitsgrundlage sind der Bericht der die europäischen Handelsprobleme hinter den In der Begründung und Erläuterung die- geschlagen. HV am 28. Juni. teilt. „vier Weisen“, der schweizerische Gegen- weltweiten Interessen der Vereinigten Staa- ser Vorhaben wird auch über das im Jahre Rudolph Karstadt A8, Hamburg: Das Grund- MEZ AG, Fabriken für Garne aller Art, Frei- entwurf und die während der Pariser Tagung ten zurückstehen müßten. Die meisten Kon- 1959 erzielte Geschäftsergebnis berichtet, es kapital soll um 60 Millionen DM auf 160 Mil- burg /Brsg.: Die HV am 23. Mai beschloß, 150 von zahlreichen Delegationen vorgebrachten ferenzteilnehmer teilten diese Befürchtung sei zufriedenstellend gewesen. Das Prämien- lionen DM erhöht werden. Bezugs konditionen: dem für 1959 ausgewiesenen Gewinn. Anregungen. Die Arbeitsgruppe ist ferner nicht. Man hält es für möglich, daß den Be- volumen sei erneut gewachsen, im direkt 5 zu 3 zu pari mit Gewinnberechtigung ab Millionen DRC 8 15 20 975 8 3 beauftragt worden, die seit Bestehen der denken dieser kleineren Staaten dadurch abgeschlossenen Geschäft von 53.2 Millionen 1. Januar 1960. Außerdem soll die dem Vor- ae bei O ekaßten Beschlüsse und Empfehlungen Rechnung getragen werden könne, daß die DM auf 58 Millionen DM(L 9 Prozent). Das 55„„ 5 N Wectpaß er e 2 Verte Zu sichten sich über diejenigen Beschlüsse und rein europäischen Angelegenheiten in einem Gesamtwachstum blieb allerdings hinter i e e 1885 5 Vorjahresgewinn waren 4 Millionen Dili Empfehlungen zu einigen, die einen funda- Unterausschuß behandelt werden, dem die dem im Jahre 1958 erzielten Ergebnis zurück. n mien Stamm-, sondern Vorzugsaktien(ohne zur Erhöhung des Grundkapitals auf 24 Millio- mentalen Charakter haben oder aus anderen Vereinigten Staaten nicht angehören. Unter anderem hänge dies damit zusammen, Stimmrecht) auszugeben. Für das Geschäftsjahr nen DMM verwendet worden, das sich im Besitz Gründen verdienen, von der neuen Organi- VWD/AP daß das vorige Jahr die Lebensrückver- 1959 ist eine Dividende von 14 Prozent und der Coats Lid.(Glasgow) befindet. 35.5. . Mitgetent vos„Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbh 3.„ 24. 5. g 5 Seilind. Wolff 135 13 1500 1520 5 Universal-Fund 103,58 103,74 Die Redekt heftet nicht für etwaige Uebertragungs- f dto. LIA. B. 7% Phoenix-Rheinrohs Effektenbörse VVV Stoner ac 3% e. 20 805. 86„„ 86 0 2 1 50 8 0 1 8 Fd..„ Frankfurt a. M., 25. Mai 196 0 Stan warte don, 5% Nhe. Hype„i i CLanegros(8 10.23 06 5 Itanlwerkesüdwestfalen 5 1455 Renten 6.5% Kheinpreußen v. 38 J00 99% F. I. F. 90 125 7 75 Südzucker i 30 5 Keystone 8. 3.„„ 24. 5. 25. 5. 24. 5. 25. 5 24. 5 25. 8 Tbysseb 345 350(Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhid.-Pfalz v. 50— Nc 14.46 14,0 Notlerte Aktien Oierig Chr. Lt A. 297 20⁵ Kaufhof— 120 v0 5 54 4% Ablesungsschuld v.57 400% 10)% 8% KB 8.89 584 3835 11.47 11,25 . 3 0 N 5 89 90— Oppenheimer(5).„ Accu 372 401 Dortm. Hörder 20⁴ 20⁵ Klein Schanzlin 1850 19710 Ver Glanzstoff 737— 5% Bed. Kom. Ldsbk div 12 112 e ene Philadelphia 3 11,37 11,43 Ae e ee lee, e e e ae, e e ee i ee e,, ee e,. i f ee 4 45 48 f. Energie 40 48 ichbaum-Werger ies 1045 löcknet Hlumb. Deutz 70 750 eise Ikon 240% d 8% Crosgralte dine 175 5 Eurit(str.) 150„% 150,55 A8 f. Verkehr 805 848 I. Licht u. Kraft 220 222 Klöckner. Werke 266 27 Zellstoff Waldhof 3¹⁰ 314 5% bPfälz Hypo. 110 110 Wandelanleihen Europachem.(str.) 14% 4700 ARE0 408 410 Enzinger Union 604 602 Krauß-Maffei 882 3⁵⁶ 5% Rhein Hypo. 105% 105% 5,5% Anglo Amerie Slat-Imb.(str.) 1065 1065 Aschaftenb. Zellstofl 14³ 150 Eblinger Maschinen 45 f 415 f Lahmeyer 835 525 Unsotierte Aktien 7,5% Siemens v 541) 8„ 100 101 1 Badische Anilin 55 95 575 Barben Bayer 6⁰³ 613 Lindes Eis 770 778 5 b. 50 249 NER-Metalle BNA 5% 348 Farben Liquis 6% 6,60 Löwenbräu 3 5 nenten e 30 830 25. 5. Geld Brel Bemberg 59 2 Bein jetter—— Ludwigsb Walzm. 12⁵ 120 Be e 700 730 T n„ 5.5% Chem. Albert e. 56 197 198% elektr. Kupfer 300,75 303,5 1 0⁸ 310 J 5 Ben P6'I.f,, 35 R 40 enhütte 56% 50% abs v. 50 104% lo, 5,5% Schering v. 59 2 2451 Blei 95 9 3 3 5 5 8 b 2185 292 e 105 10⁶ Hutschenfeuther Lor. 6⁰⁰ 612 8 Baden-Württ. v. 57 1 1053 6.5% VDM v. 51 470 1 490 Aluminium 22⁵⁵ 227 o. neue elsenberg ordd Lloy liseder klütt 241 24% 8% BASF v 56—1e4¹ 4 Zinn 92⁵ 93 Binding Brauerei 14¹⁰ 14⁵⁰ Goldschmidt 667 675 NSU 177⁵ 1800 N 8 0 89% Bosch v. 56 104% 104 K investment-Zertiflkate 5 28 2³⁴ Bochumer Verein 310 3% Sean nbanser 10% d, beds dauern 55 3 14% 105 acdhfonds 199.40 192,50 9 65 5 256 1 1 1 5 1 3 7 30 27 1 7 3„„ d ende 3 8 170 197700 beutsche trele Brown, Boverl& Cie. 2 7 800 Zußstahl Witten— 470 Rheineſektre 63⁵ 660 T 7% Bundespost v. 88 102% 102% Anglo Dutch 97,80 98,60 Devisennotlerungen 5 2 3. 8 5. 155 955 1 1 5 5 103% 103%„ 115 7 185. 7255 1 rner 8 8 8 2 N 5.50 elsenber Austro- Fonds„ 52 1 J. 1,681 Chemie Verwaltung Hüls 104% 05 Handels-Union 650 6551 dto Vorzüge 5⁴ 542 Alliauz Leben 900 905 88 950 92 Concentte 130,80 133,10 1 3 Dollar 1 20 4.228 8 505 8 55 555 195 175. 20% Ailtenz Versicherung 8 8 8% Heidelb Zem» 56 8 1 5 Dekafonds 1 6 143,40 100 nf! 110,48 1 8 almler Benz arpener heinpreußen—— Badische Bank 8% Hoechstel Perb. v. 57 Buropafonds 1 153, 155,0 100 strs.„83 96, Deere-Lanz 175 K 176⁶ Heidelberger Zement 882 5 Riedel— 370 Bayer. Hypo.& Wechselb. 576 602 70% Hoechster Farb. v. 38 103 ½ 103 Bur anon 156,0 136,50] 100 deig. tr. 3.255 8,373 Demag 7⁰⁰ 713 Hoechster Farben 910 625 Ruhrstahl 480 485⁵ Berliner Hendelsbenk 65 627 6% Hoeschwerke v. 56 87. 77 Fondek 145, 149,90 100 ffrs. 4,95 ¼ 85,15 5 5 84. Dt. Contigas 64⁵ 660 Hoeschwerke 258 E 272 Rütgers 31 404 Comerzbank 48 506 503 70% Lastenausgl. v. 39 10%, ũ ez, Fondis 168,40 72,50 100 dan. Kronen 60,30 60.42 Ot. Edelstah! 270 478 Hochtief 880 805 Salzdetfurth 7%% 81 Dt. Bank A8 575 585 8% MAN v. 57 185% 105% Fondra 105, 108,00 100 norw. Kronen 58,40 88,52 Ot. Erdöl 270 272 Holzmann 12⁰⁰ 12¹⁰ Schering 488 472 Dt Centtalboden 385 222 5% Mannesmann v. 39 9. 90% Industria 83, 84,40 too schwed. Kronen 80,542 80,705 Degusss 1010 1075 Hütten Oberhausen 273 276 Schiess 530 340 Dt. Hyp Bank Bremes 865 5⁵ 8% pfalzwerke v. 57 104% 104% intetvest 99,70 88,80 1000 ff. Lire„79 725 Dt. Lino 1059% 1099 Hütte Siegerland 454 46⁰ Schlogquellbr. 7% 7% bresdner Benk AG 5³⁰ 5⁵⸗ 60% Pfalz. Hypo. 20 90 Investe 147,0 150,00 100 österr. Schilling 15,978 6,038 Ot. Steinzeug 42⁴ 422 ind Werke Karlsruhe 317 33⁵ Schubert u. Salzer 428 4⁰ Frankf Hypo 900 909 5% pfälz Hpyo. 92 7² Thesaufus 181,14 185,30 portugal 14.552 14,592 Dt. Eisenhandel 225 23⁰ Kali-Chemie 1085 1130 Schultheiß Stamme 47⁰ 471 Industriekreditbank 239 242. Transatlanticfonds 50,50 50,80 100 DM. West 485,00 Didier Werke 498 5⁰% Karstadt 12⁴⁵ 120 Schwartz Storchen 5701(568 Mannh Versich. Lit. A 8 157⁰ n 30% Kapt.-Brtragsst. Unifonds 126,00 128,80 100 DM.-Osgt 21.89 he Weis cht Ihren Körper, reinigt Ihr slut und die Haut, erhütet Darmträgheit u. Verstopfung ung macht Belunis Jes einfach kalt aufgiefe n! antes Erhält in apotn. Prog. u. Reformb., jede poſcg, öſf 2.25 „ . 4 Wa 1 die I Euro über der tand. Amt kann 8 und Stein 8. G. die J folgt La Bund Saar! Belgi Fran! Italie Nied. F die e La Bund Saarl Belgi Fran! Italie Luxe Nied. D der die Beis und Wär schu in V wich leich die Indi Lede artil liege prod 5,56 Ton! Zuck 1960 hat auch Vor! Hav zurũ solle dies bis Wel Kris Auf Ver! War gele 206A nen nur 1955 2uri des 800 sche Ang kr. sinc 2u han der sine ist. rep pur den ten dur Seil all So dis geb etv hie Ge etv Ur . Sch ehe der hä! Me un r. 122 Z2U 1 Preu- ubag), beru- l, das n 52/5 ein- neuer 157.5 Ismit- Vor s der rigen verde, men- lichen g uns und die Und VTG die reich resse n im Ge- Mil- ꝛußag dem auf e be- Vor- orge- DM 1959 dem ) er- aufs- senen mit, 00 000 daß Preu- nden. 12 und ntan- chluß tten· 1 A 1 be- ab- hat g bei heit Hüt⸗ Da- inftig mit eiligt B im Be- ions- Jütte i Auf 1 g DM Nr. 122/ Freitag, 27. Mal 1960 Selte 1 Mißglückter Vergleich der Lebenshaltung Was der Montanarbeiter 1B56t und verbraucht, wurde untersucht Das Ergebnis einer Untersuchung über die Lebenshaltung der Montanarbeiter in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sowie über die Struktur und Höhe der Einkünfte, der Ausgaben und des Verbrauchs der Mon- tanarbeiter familien hat jetzt das Statistische Amt der europäischen Gemeinschaften be- kanntgegebzn. Die Indices der direkten Stundenlöhne und der Gesamtlohnkosten je Stunde im Steinkohlebergbau(1953= 100) werden im 8. Gesamtbericht der Hohen Behörde über die Tätigkeit der Gemeinschaft für 1959 wie folgt dargestellt: Land I. Quartal II. quartal III. Quartal Bundesrepublik 146,7 148,2 147,2 Saarland 157,8 156,3 Ang. fehlen Belgien 130,6 132,6 Ang. fehlen Frankreich 159,6 161,2 161,0 Italien 124,7 124,1 123,3 Niederlande 159,8 162,5 152,0 Für die Eisen- und Stahlindustrie lauten die entsprechenden Indices: Land I. Quartal II. Quartal III. quartal Bundesrepublik 152,9 153,4 1 Saarland 183,6 197,3 Ang. fehlen Belgien 134,5 135,4 138,5 Frankreich 163,0 162,1 163,6 Italien 133,0 133,9 133,6 Luxemburg 142,3 141,1 145,6 Niederlande 144,0 144,6 154,6 Daraus läßt sich auf das Lebensniveau der Montanarbeiter nicht schließen, denn die außerordentliche Indexsteigerung, zum Beispiel in Frankreich, hängt ja mit den ver- schiedenen Franc-Abwertungen zusammen. Die jetzt angestellten Erhebungen ergaben, daß der Anteil des Lebensmittelverbrauches an den gesamten Verbrauchsausgaben in den einzelnen Ländern, zwischen 35,5(Saarland) und 51,1 Prozent Utalien) schwankend, den größten Posten ausmachen. Es folgen die Ausgaben für Wohnung und Hausrat mit 14,5 bis 23,1 Prozent und die Ausgaben für Kleidung mit 8,2 bis 13,3 Prozent. Dafür gibt der italienische Stahlarbeiter am wenigsten mit 8,2 Prozent für Kleidung aus, während der saarländische Kohleberg- arbeiter 13,3 Prozent aufwendet. Bei den Ausgaben für Wohnung und Hausrat liegt der saarländische Stahlarbeiter(23,1 Pro- zent) an der Spitze, während der italienische Erzbergarbeiter am wenigsten(14,5 Prozent) investiert. Die Montanarbeiter der übrigen Mitgliedsländer liegen mit ihren Ausgaben zwischen den Extremfällen. Beim Nahrungsmittelverbrauch führen jährlich, die niederländischen Stahlarbeiter- familien bei Fleisch mit mehr als 172 kg jährlik, die niederländischen Stahlarbeiter- familien bei Milch mit 670 Liter, die deut- schen Montanarbeiter familien bei Eiern mit 580 bis 800 Stück, die französischen Kohle- bergarbeiter bei Bier mit 231 Liter und die italienischen Erzbergarbeiter bei Wein mit fest 400 Liter jährlich. Pünktchen, AP GATT prüft Exportchancen der Entwieklungsländer (AP) Die Konferenz des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT), die gegen- wärtig in Genf tagt, hat einen Sonderaus- schuß eingesetzt, der die Frage prüfen soll, in welcher Form Industrie-Exporte der Ent- wicklungsländer in die Industriestaaten er- leichtert werden können. Der Ausschuß wird die Beschränkungen prüfen, denen in den Industrieländern Einfuhren von Häuten, Leder, Aluminium-Erzeugnissen und Sport- artikeln aus den Entwicklungsländern unter- liegen. Zuckerschwemme in Kuba Die Preise sinken (AP) Die diesjährige kubanische Zucker- produktion betrug bis zum 15. Mai rund 5,56 Millionen Tonnen gegen 5,3 Millionen Tonnen im Vorjahr. Von den 161 kubanischen Zuckerfabriken haben 126 die Kampagne 1960 bereits beendet. Die höhere Produktion hat zu einem Preisdruck geführt, der sich auch auf die Terminnotierungen in New Vork auswirkt. Die Angebotspreise in Havanna sind auf 3,06 Cents je Ib.(ca. 12 Pf.) zurückgegangen. Für belgische Rechnung sollen am 24. Mai 10 000 Tonnen noch unter diesem Preis gekauft worden sein. Japanische Werften a Uf dünnem Auftragspolster 1(AP) Die japanische Schiffsbauindustrie, bis vor kurzem noch die produktivstè der Welt, sieht sich gegenwärtig einer ernsten Krise gegenüber und sucht dringend nach Aufträgen. Dies geht aus einem Bericht des Verkehrs ministeriums in Tokio hervor. 1959 waren in Japan mehr Schiffe vom Stapel gelaufen als in jedem anderen Land, und zwar insgesamt 1 715 000 Bruttoregisterton- nen. Schon 1958 aber hatten die Werften nur Aufträge über 1 200 000 BRT erhalten. 1959 gingen die Aufträge auf 890 000 BRT zurück. 1960 werden sie nach Schätzungen des Ministeriums wahrscheinlich unter 800 000 BRT liegen. Die japanische Schiffbauindustrie be- schäftigt gegenwärtig 108 000 Arbeiter und Angestellte. Davon sind 70 000 Dauerarbeits- kräfte, wobei es sich um Facharbeiter han- delt. Die Industrie kann auf sie nicht ver- zichten, wenn sie ihr Weltniveau halten will. Um sie entlohnen zu können, müßten aber Aufträge von mindestens 1 200 000 BRT pro Jahr vorliegen. Die Vereinigung der japa- nischen Schiffsbauer beklagt, daß viele aus- ländische Aufträge jetzt an europäische Werften gingen, weil diese ihre Preise ge- senkt und günstigere Kredite eingeräumt hätten. Indien legt Wert auf gesunden Unterbau (LSW) Ueber Investitionsmöglichkeiten in Indien berichtete der Geschäftsführer der deutsch- indischen Handelskammer in Bom- bay, Dr. Pracht, vor der Industrie- und Handelskammer Freiburg. Nach seinen Aus- führungen ist der Boden für eine erfolg- versprechende Investition von Klein- und Mittelbetrieben gut, da nicht nur eine In- dustrialisierung von oben her in Form eines Aufbaues großer Industrien gefördert, son- dern auch Wert auf einen gesunden Unter- bau gelegt werde. Auch südbadische Firmen interessieren sich in steigendem Maß für diese Art der Entwicklungshilfe. Der indische Staat sei zu vielerlei Erleichterungen gegenüber aus- ländischen Investitionsträgern bereit. Ein Abkommen über Investitionsgarantien für Indien seitens der Bundesregierung mit Rückendeckung durch den indischen Staat sei in Kürze zu erwarten. Die Möglichkeit, eines Tages wieder in größerem Umfang nach Indien zu exportieren, liegt nach An- sicht von Pr. Pracht für die nächsten fünf- zehn Jahre außerhalb jeder Erwägung, da alte Auslandsschulden Indiens Devisen fast Tee völlig aufzehrten. Marktberichte vo m 25. Mai Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Ochsen 3,904, 10; Rind 4,054,153; Kalb 4,80—5, 40 Bullen 4, 204,30; Schweine 3,553, 65; Hammel 3,904, 10. Tendenz: mittel. Ferkelmarkt fällt diese Woche aus, Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Geringere Anlieferung, Absatz gut. Es erzielten: Spargel AI 148-158, A II 130—143, B 122 bis 132, C 55—68. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) spargel A 1 165174, A II 140158. B 137 bis 145, C 66—71. Linkauſsberalet fut die austtau Butter: Weitere leichte Preisrückgänge sind in den kommenden Tagen wohl kaum zu erwarten. Die Tatsache, daß die Groß- handelsnotierungen für Markenware wie- derum um 1 Pf je Pfund zurückgegangen sind, zeigt allerdings, wie stark das Angebot ist. Milch- und Buttererzeugung der Bundes- republik haben ihren jahreszeitlichen Höhe- punkt fast erreicht. Molkereibutter, die von den großen Vorratsträgern zu unveränder- ten Preisen abgegeben wird, dürfte im Pfund durchschnittlich um mindestens 10 Pf billiger sein als frische Markenware. Käse: Die Einkaufsbedingungen für Käse aller Art werden unverändert bleiben. Eier: Für Eier aller Größenklassen wird man das gleiche zahlen wie bisher. Das gilt sowohl für deutsche als auch für auslän- dische Ware. Dort, wo holländische Eier an- geboten werden, sind sie im allgemeinen etwas preiswerter als einheimische Ware. Geflügel: Suppenhühner werden vielleicht hier und da etwas mehr kosten als vor einer Woche. Im großen und ganzen bleiben die Geflügelpreise aber unverändert. Fleisch: Die Rindfleischpreise können etwas anziehen, zumal die Lebendviehnotie- rungen infolge verminderter Auftriebe leicht gestiegen sind. Auch Schweinefleisch kann um 5 bis 10 Pf je Pfund teurer werden. Schließlich dürften auch die Kalbfleischpreise eher etwas anziehen als fallen. Seefisch: Rotbarsch und Kabeljau wer- den im allgemeinen zu den gleichen, Ver- hältnismäßig niedrigen Preisen 2u bekom- men sein wie bisher Für Seelachs Wird man im allgemeinen die etwas höheren Preise der Vorwoche zu zahlen haben. In geringen Mengen stehen Schellfisch, grüne Heringe und Makrelen zur Verfügung. Kartoffeln: Die Frühkartoffelpreise Wer- den sich im wesentlichen nicht Andern. Ledig- lich dort, wo die Hausfrauen heute je nach Qualität noch mehr als 25 bis 35 Pf je Pfund zahlen, sind weitere Preisrückgänge Wahr- scheinlich. Das gilt allerdings nur für runde Sorten, nicht aber für die teueren Galatiner. Die italienischen Exporteure, die den weit- aus größten Teil des westdeutschen Bedarfs decken, waren zu Preiszugeständnissen nicht bereit, weill sie in anderen europäischen Län- dern gute Absatz möglichkeiten fanden. Während das Angebot an Frühkartoffeln ständig zunimmt, treten Speisekartoffeln alter Ernte mehr und mehr in den Hinter- grund. Obst: Das Angebot an Erdbeeren und Kirschen in- und ausländischer Herkunft nimmt ständig weiter zu, das hat rückläu- fige Preise zur Folge. Das Ausmaß der Preis- senkungen wird allerdings von der weiteren Wetterentwicklung abhängen. Spanische Aprikosen dürften ebenfalls preiswerter werden. Unreife Stachelbeeren werden all- mählich etwas mehr angeboten. Für Apfel- sinen und Aepfel guter Qualität werden die Hausfrauen das gleiche zahlen wie bisher. Auch die Einkaufsbedingungen für Wein- trauben, Birnen, Zitronen und Bananen werden sich nicht nennenswert ändern. Gemüse: Das Gemüseangebot wird jetzt von Tag zu Tag vielseitiger, reichlicher und dementsprechend preiswerter. Günstiger werden die Einkaufsbedingungen vor allem für Kopfsalat, Spitzkohl, Frühwirsing, Kohl- rabi, Rhabarber und für Karotten. Nachdem die Blumenkohlernte auf dem Freiland be- gonnen hat, dürfte auch dieser Anteil bil- liger werden. Spinat wird in dem bisherigen Umfang zur Verfügung stehen. Dagegen ist der Erntehöhepunkt für Spargel schon über- schritten, so daß weitere Preisermäßigun- gen nur bei ausgesprochen warmem Wetter möglich sind. .* Die meisten Verbrauckerpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,30 bis 2,68 DRM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,80 bis 3,20 DM; Kotelett 3,10 bis 3,50 DM; Schweinebauch 2,00 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 g: 1.58 bis 1.70 DM. Bier mit Stempel B oder 3: 17 bis 19 Pf. Käse je 280 g: Allgäuer Emmentaler 120 bis 1,50 DM; Holländer Gouda 1,20 bis 1,40 DM; Tilsiter 1,10 bis 1,35 DM. Kartoffeln je Pfund: 15 bis 17 Pf; Frühkartoffeln 25 bis 45 Pf. Obst: Tafeläpfel A 60 bis 90 Pf; Tafeläpfel B 45 bis 65 Pf; Orangen 35 bis 65 Pf je Pfund. Gemüse: Spinat 30 bis 40 Pf; Möhren 60 bis 80 Pf; Weißkohl 35 bis 45 Pf; Wirsing 25 bis 40 Pf je Pfund; Blumenkohl 160 bis 100 Pf je Stück. boumwo ll. gon rohe 36. 44 klegantes temat aus in beson- 0 4 ers schönen Tochli bessing ö ock auf bovgram 59. 1607 Aus USA importiert- ein sonniger Spielonzug in hübschen Drucken. 8 för 6 Jahre 7 8 ,, 55 f o( bei C&A 1 T2222 E Dr 2 glose mit Shorts. Eine reizende Kombination in sommerlichen farben. OSAAmport. För 6 Jahre 9 bei C&A nr 3 Zifeiliger Strondanzug aus Baumwolle, mit dorchgeknõpftem Roc, einer Bluse mit Bindegörtel und Shorts. n rot und blau. För Y Jahre bei C&A nor Sehr schickes Kleidchen mit Bolero-läckchen, By Druck. n vielen modischen Dessins. för 9 Jahre bei C&A nur 5 Fhatzöckender Waschonzug qus Bw..-Stroktur mit lustiger Bordbren garnitur. 5 För 4 Jahre bei C&A nor 6 Ideol för den Strand, 5 die Kombination pulli mit Shorts. 5 n leuchtenden farben. För 6 Jahre 5 Polli bei C&A nur 0 Sbotts bei C&A nur 0 7 Dis richtige Kombination för jungen: Nietenhose in bleb mit Steppnöpten ond ſuftiges Hemd cus BW.-StfUEfor. För 4 Jahre 8 Hose bei C&A nur a Hemd bei C&A nur 8 Niedliche Strondłkombination e 10 42 us BWꝗ.-Popeline. 5. Unter dem durchgeknöpften hock ein 75 0. 8 pomphòôschen mit angeknöpftem latz. N, ee För 4 Jahre ,. e 8 bei C&A 0A, Radze: 4835 e,, 8 55 e 8 8 N„ U 125 0 N„5 ,, e„ 74. N* 0 0 ne 16 i . 1 4 0 8 fen 5 N N a N 55 3 4 , 4. eilige Strandkombinotion, 3 bestehend dus Oberteil mit Faltenröckchen, . dorchgeknõpftem hock, 9 lofthõschen und einem dazu passenden Kopftuch. för 14 Jahre f 75 bei C&A Hor 1 Birkœuf ist doch vorteiſhof ter Waren Sie diese Woche schon hei CaA? — MANNHEIM, Am Paradeplatz. KARLSRUHE, Kaiserstr. 54.56. FEANCFURTMVMAlN, An e e e Nr. 122/ Freitag, 27. Mal 1960 SPORT Seite 17 IN EINEM BEGEISTERNDEN RENNEN unterlag die MRG„Baden“ am Mittwoch- abend beim Mannheimer Stadtachter dem Ludwigshafener Ruderverein(dunkles Trikot) nur um einen halben Meter, womit der Preis der Stadt Mannheim zum zwei- ten Male in der Nachkriegszeit an den LRV ging. Foto: Gayer Die große Ueberraschung beim Stadtachter: „aden“ nut um halben ele: hinte LU Begeisterndes Rennen um den Preis der Stadt/ Ausgezeichneter MRG-Endspurt Der Preis der Stadt Mannheim im Stadtachter 1960 ging zum zweiten Male in der Nachkriegszeit an den Ludwigshafener Ruder- Verein. Der Ludwigshafener Mann- schaft, die zahlenmäßig am stärksten im Mannheim- Ludwigshafener Renngemein- schafts-Achter vertreten ist, stellte sich in der MRG„Baden“ ein überraschend hart- näckiger Gegner, dessen knappe Niederlage die große Ueberraschung dieser Eröff- nungsregatta bildete, anderen Leistungen noch kein scharfer Maßstab angelegt wer- den kann. In den drei ersten Rennen der Regatta waren je eine Renngemeinschaft vertreten und nur die abschließenden Achterrennen wurden von reinen Vereinsmannschaften des„Club“, der„Amicitia“, des Ludwigs- hafener RV und der MRG„Baden“ bestrit- ten. Im ersten Rennen der Jungmann- Vierer mit Stm. siegte die Ruder- Gesellschaft Rheinau mit einigen Längen vor der Rgm. Ludwigshafener RV/ Mannheimer RC. Es war ein fast müheloser Sieg, der von den Rheinauern nach Hause gefahren wurde. Auch im Leichtgewichts-Jungmann-Doppel- zweier kam es zu einem klaren Erfolg der RGm. Ludwigshafener RV/ Amicitia vor dem MRC. Mit 16,4 Sek. Differenz flel der Sieg recht deutlich aus. Im Junior-Vierer mit Stm. siegte eine weitere Renngemeinschaft: Gegner war die Mannschaft des Volkstüm- lichen Wassersport, die sich gegen die Rgm. Ludwigshafener RV/RG Rheinau/ Amicita recht gut hielt und nur mit einer Länge un- terlag. Im Jungruderer-Achter trafen der Mannheimer Ruder-Club und der MRV „Amicitia“ zusammen gehende Rennen der Jungruderer nahm einen recht spannenden Verlauf. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und gin- gen mit nur geringem Abstand über die kurze Strecke. Eine fast sicher erscheinende Führung der Club-Mannschaft schmolz auf den letzten 100 m immer stärker zusammen und im Ziel mußte die Mannschaft vom Rhein froh sein, mit 8/10 Sek. Sieger ge- blieben zu sein. Das abschließende Rennen um den Preis der Stadt Mannheim brachte die schönste Auseinandersetzung, die von den zahlreichen Zuschauern mit Begeisterung verfolgt wurde. Der allgemein als Sieger erwartete Ludwigshafener RV hatte alle Mühe, sich Das über 1000 m. zu behaupten. Die Linksrheiner lagen wohl über den größten Teil der 2000 m leicht in Führung, wurden aber ab der 1500-m-Marke zur Hergabe ihres ganzen Könnens gezwun- gen. Der Endspurt der„Baden“ saß aus- gezeichnet und auf den letzten 50 m noch War der Ausgang ungewiß. Ständig rückte die„Baden“-Mannschaft auf und im Ziel War es nur ein halber Meter, der den Sieger vom Unterlegenen trennte. Herzlicher Bei- fall belohnte beide Mannschaften für ihren großartigen Einsatz. Stadtrat Esser über- brachte im Auftrage des Oberbürger- meisters den Preis der Stadt Mannheim. Innerhalb fünf Minuten von 2:2 auf 5:2 Prächliger łrtolg z⁊um Saison-Ende Deutschlands Fußball-Amateure schlugen Frankreich mit 6:2 In ihrem letzten Saison-Länderspiel erreichten Deutschlands Fußball-Amateure mit dem 6:2(2:2) in Saarbrücken gegen Frankreich ein prächtiges Ergebnis. Dieser Erfolg gewinnt dadurch noch an Gewicht, als sich die Franzosen für das Olympische Turnier in Rom Qualifiziert haben. Vor 7000 Zuschauern kam die große Steigerung der deut- schen Elf. Zwischen der 52. und 57. Minute, als aus dem 2:2-Halbzeitstand der ent- scheidende 5:2-Vorsprung erzielt wurde. Der Gießener Halbrechte Himmelmann, der Saarbrücker Linksaußen Meng(je 2), der Leverkusener Mittelstürmer Höher und der Kölner Rechtsaußen Rühl erzielten die Tore der deutschen Mannschaft. Durch Links- außen Loncle sowie Rechtsaußen Stamm hatte Frankreich die deutsche 1:0- und 2:1 Führung ausgeglichen. Es war das fünfte Amateur-Länderspiel mit Frankreich und der zweite Sieg nach dem 1:0 von Wuppertal(1933). 1954 in Longwy(0:0) und 1955 in Freiburg(3:3) hatte es jeweils unentschieden gegeben, während Frankreich in Le Mans mit 4:2 erfolgreich blieb. Die deutsche Mannschaft hatte einen gu- ten Start. Sie fiel dann vorübergehend lei- stungsmäßig etwas zurück, aber die zweite Halbzeit brachte die erfreuliche Steigerung. Der große Rückhalt kam von der Läufer- reihe mit dem überragenden Schulz, der sei- nen Gegenspieler, den besten französischen Stürmer Aygoui, in Zweikämpfe verwik- kelte. In den letzten 20 Minuten gab es bei den Duellen zwischen diesen beiden Spielern Z Wei unerfreuliche Szenen, als Schulz foulte und der Franzose sich jeweils rechanchierte. Herbert Schäfer, der sein 25. Länderspiel bestritt, fand auch zu dem zurückgezogenen Mittelstürmer Biernat eine gute Einstellung. Der erfahrene Stopper steigerte sich aus- gezeichnet. Kurbjuhn war der bessere Ver- Schneitberger und H. Mayr im Eishockey-Team der Eintracht Die neue Eishockey-Mannschaft der Frankfurter Eintracht hat inzwischen elf Spieler verpflichtet, darunter zwei Nationalspieler aus Bad Tölz und drei Junioren des Sc Rießersee. Für die Ein- tracht werden in der kommenden Sai- son u. a. die Tölzer Otto Schneitberger und Alois Mayr, Hans Arnold vom Mannheimer ERC und die drei Junioren Dieter Berger, Klaus Czick und Willy Schwarz vom SCR spielen. Bereits vor 14 Tagen war der frühere National- trainer der Sowjetzonen- Eishockey- 3 Kießling verpflichtet wor- en. Enttäuschender Angriff des DHB: Dyitte ochey-Nusscheidung endele ſorlos Zone mit ausgezeichneter Einstellung Note 1 für Torwart Wolfgang End Nach einem 3:0 für den DB am 24. April in Köln und einem verblüffenden 4:1 Sieg der Zone am 30. April in Jena brachte das dritte Olympia-Ausscheidungsspiel zwischen den beiden deutschen Hockey-Auswahlmannschaften in Köln ein 0:0. Dieses Unentschieden, das dem Spielverlauf nach als gerecht zu bezeichnen ist, darf man zweifellos als eine Erfolg für die nervenstarke, konditionell überzeugende und in der mannschaftlichen Geschlossenheit wie auch in der Stocktechnik überraschende mittel- deutsche Auswahl ansehen. 2500 Zuschauer erlebten dieses Kampf- spiel, in dem die Zone gegenüber dem 0:3 vor einem Monat eine um mindestens eine Klasse bessere Leistung bot, in der ersten Halbzeit gegen die nervöse DHB-Elf klare Vorteile besaß und nach dem Wechsel, als sich die Mannschaft des Olympiadritten end- lich steigern konnte, mit einer sehr geschick- ten Einstellung gegen den enttäuschenden DHB-Angriff das verdiente Unentschieden Ohne Ausscheidungskämpfe: Winkte-, Jhiedemann bestimmi nach Lom Neue Kompromisse zur Sicherung der gesamtdeutschen Mannschaft für Rom Auf der achten Tagung der beiden Nationalen Olympischen Komitees der Bundes- republik und der Zone in Markkleeberg bei Leipzig wurden nach fast zehnstündigen Verhandlungen neue Kompromisse beschlossen, um die gesamtdeutsche Mannschaft für die Olympischen Spiele zu sichern. Auf der Tagesordnung standen die strittigen Fragen im Reiten, Radsport, Basketball, Fechten und der Termin der Meldung des gemeinsamen Teams, die offiziell am 8. August in Dortmund erfolgt. Dabei wurden zum Teil erfreuliche Ergebnisse erzielt. Neben der festen Nominierung von Hans Günter Winkler und Fritz Thiedemann für Rom, der Ermittlung der beiden anderen Springreiter in zwei Qualifikationen mit je drei Teilnehmern beider Verbände, der Fest- legung des Austragungsmodus durch die Deutsche reiterliche Vereinigung und die Sektion Pferdesport und der Bestätigung, daß drei Militaryreiter aus der Bundesrepu- blik und einer bei olympischem Format wäh- rend der Zonenmeisterschaft aus Mittel- deutschland kommen, wurde auch erneut festgestellt, dag die Bundesrepublik die bei- den Dressurteilnehmer stellt. Im Basketball sollen sich die beiden Ver- bände noch einmal zusammensetzen und das Ergebnis ihrer Beratungen den NOKE's bis zum 10. Juni mitteilen. Die Zone will mit ihrer Mannschaft das vorolympische Turnier in Bologna nach den beiden Ausscheidungs- siegen über die Bundesrepublik allein be- streiten, während der Deutsche Basketball- Verband eine gesamtdeutsche Mannschaft vorschlägt. Hierüber ist bisher noch keine Einigung erzielt worden. In der strittigen Frage der Nominierung der Mannschaften für das Vierer-Bahnfahren legt das Kommuniqué folgendes fest:„Die beiden Radsportverbände werden aufgefor- dert, die offiziellen Protokolle über das Vierer Mannschaftsfahren(Bahn) ihrer Mannschaften in Mailand innerhalb drei Wochen vorzulegen. Dann soll über die No- minierung entschieden werden.“ Mittel- deutschland hatte im September 1959 432,8 Minuten, der BDR kürzlich 4:34,2 Minuten erzielt. Ludwigshafen am Rhein e Bitte öberzeugen Sie sich in unserer neu errichteten hielt. Das vierte Ausscheidungsspiel findet am 5. Juni in Jena statt. Einwandfrei bester Spieler auf seiten des DHB war Torwart Wolfgang End. Hugo Budinger bot eine solide Mittelläufer-Lei- stung. Wie sehr er aber in dem jungen An- Srifk der Einzelspieler fehlte, zeigte in drastischer Art dieses Spiel. Schuler auf Linksaußen war ein Ausfall, Wöller— mit stocktechnischen Mängeln behaftet— kam erst in der letzten Viertelstunde zur Geltung. Einzig Winters konnte die Erwartungen im Angriff erfüllen. Zur Sicherheit der Abwehr trug Günther Ullerich— wie immer— sei- nen Anteil bei.— Bester Spieler in der mit- teldeutschen Auswahl war der Halblinke Brennecke, der mit seiner glänzenden Stock- technik bestach und ein großes Pensum be- wältigte. Neben ihm hinterliess auch der Halbrechte Westphal einen ausgezeichneten Eindruck. Dreh- und Angelpunkt der Ab- wehr war Mittelläufer Vetter mit seinem großen Aktionsradius. IIllig im Tor gefiel er- neut, ohne daß er jedoch End hätte über- treffen können. teidiger, und beide Torhüter Tillich sprang in der 46 Minute für den am Arm Verletzten Runter ein— wirkten sehr sicher. Der deutsche Angriff hatte viele gute Momente, obwohl Rühl vor der Pause ver- letzt wurde. Höher bestach durch sein Ball- gefühl, der verständig spielende Meng bil- dete eine erfreuliche Ueberraschung, Neuser zeichnete sich in Zweikämpfen aus, und Himmelmann hinterließ durch seine Schuß- kraft einen nachhaltigen Eindruck. Frankreichs technisch gute Elf war streckenweise zu ballverliebt und kombi- nierte im Angriff zu sehr in die Breite. Es kam nicht von ungefähr, daß beide Außen- stürmer die beiden Tore schossen. In der Abwehr überragten Stopper Elise und Ver- teidiger Philippe. Torwart Guissepin trifft an den sechs Toren keine Schuld. Eintracht weiter im Pokal Vor 8000 Zuschauern besiegte unter Flut- licht Eintracht Frankfurt die SpVgg Fürth mit 4:1(2:0) nach Treffern von Stein(2), Lind- ner und Kreß. Das Fürther Gegentor schoß beim Stande von 2:0 Schneider. Eintracht Frankfurt, FSV Frankfurt, 1. FC Nürnberg und Karlsruher SC sind die letzten vier Ver- eine, die im Süden noch an den Spielen um den DFB- Vereinspokal beteiligt sind. Vorrunde der Medenspiele am Samstag und Sonntag in Heidelberg Auf der Anlage des Heidelberger Ten- niselubs am Tiergarten wird am Wochen- ende die Vorrunde der Großen Medenspiele um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ausgetragen. Die Verbände Bayern, Würt⸗ temberg, Rheinland-Pfalz-Saar und Baden schicken ihre stärksten Vertreter, so daß Ge- legenheit geboten ist, zwei Tage lang erst- klassiges Turniertennis zu sehen. Am Samstagnachmittag trifft Bayern auf Rheinland-Pfalz-Saar und Baden auf Würt⸗ temberg. Beginn der Spiele 14 Uhr. In der ersten Begegnung ist Bayern, mit dem mehr- maligen deutschen Meister Branovic, mit Baco, Schröder, Kopfhammer und den Ge- brüdern Peschanel hoher Favorit, während zwischen Baden und Württemberg ein knap- pes Ergebnis zu erwarten ist. Auf die Aus- got rasiert- got gelqunt einandersetzung zwischen dem„Hammer von Mannheim“, Helmrich, und dem deut- schen Ranglistenfünften Bodo Nitsche vom Te Stuttgart-Waldau, der zusammen mit Stuck, Kuhnke u. Co. zu den großen deut- schen Hoffnungen zählt, kann man gespannt sein. Aber auch die übrigen Badener Meya, Bohnen, Pawlik, Schneiders und Schamber- ger versprechen interessante Kämpfe. Am Sonntag 10 Uhr treffen die Verlierer vom Vortage aufeinander, am Nachmittag die Sieger. Pokalrunde Mannheim-Ludwigshafen: Sandhotens Liter nich àu überbieten Ersatzgeschwächte SpVgg schlug Favorit VfR Frankenthal mit 3:2 Toren Sandhofen mußte zu diesem schweren Spiel, das 600 Zuschauer anlockte, ohne seine Repräsentativspieler Hildenbrand und Marschlich antreten, die zur nordbadischen Amateurauswahl abgestellt waren. Außer- dem fehlten Torwart Bahlke und Stopper Michel. Der Oberligist von der anderen Rheinseite trat dagegen komplett an und War klarer Favorit. Zunächst schien es, als hätten die Gäste die bessere Kondition. Sie Waren schneller am Ball und gewannen fast alle Zweikämpfe im Mittelfeld, obwohl Sandhofens ersatzgeschwächte Elf einen nicht zu überbietenden Eifer entgegensetzte. Allein ihrem Kampfgeist haben es die Sand- hofer zuzuschreiben, daß die Partie in der ersten Halbzeit ausgeglichen abrollte. Bei verteilten Chancen erzielte Mittelstürmer Reffert, nachdem er K. H. Metz ausgespielt hatte, mit Bombenschuß ins kurze Toreck die Führung für Frankenthal. Nach der Pause kamen die Platzherren groß heraus, während sich nun beim Gegner überraschenderweise Konditionsmängel offen- barten. W. Metz erzielte in der 57. Minute von der Strafraumgrenze aus den unhalt- baren Ausgleichstreffer. Noch einmal bãum- ten sich die Gäste auf, spielten ihre größere Erfahrung und ihre letzte Kraft aus und brachten Sandhofen in Bedrängnis. Zunächst jedoch vergaben Heil und Islinger gute Ein- schußmöglichkeiten, ehe es wiederum Ref- fert vorbehalten blieb, nach einem Freistoß von Wanger mit dem Kopf das 1:2 herzu- stellen. Dann aber waren die Pfälzer am Ende, während Sandhofen einen begeistern- den Endspurt zeigte. Unermüdlich kurbelten die Läufer ihren Sturm an und selbst Ver- teidiger Pustal war häufig im Angriff zu sehen. Er war es auch, der mit einem Flach- schuß aus dem Hinterhalt den Ausgleich er- zielte. Das schönste Tor des Tages flel sie- ben Minuten vor Schluß, als Heiselbetz einen Angriff einleitete und der Ball nach feiner Kombination zwischen Schenkel und W. Metz von letzterem über die Linie ge- drückt wurde. Beim Sieger überragte Hei- Trotz dicker Fettpolster und Speckfalten: Archie Moore schlug Besmaneff k. o. Der Weltmeister im Halbschwergewichts⸗ boxen Archie Moore(USA), der am 12. Juli gegen Europameister Erich Schöppner zum Titelkampf antritt, schlug am Mittwochabend in Indianapolis den in Amerika lebenden Berliner Willi Besmanoff in der zehnten Runde entscheidend. Ringrichter Gilmer brach in dieser Runde den ungleich gewor- denen Kampf ab. Der„Methusalem“ unter den Weltmei- stern, dessen Alter man zwischen 45 und 55 schätzt, nahm Besmanoff anscheinend nicht ernst, denn mit 93 Kilo brachte der mit Fett- polstern belastete Moore ein hohes Schwer- gewicht. Der 27 Jahre alte Besmanoff wog 89 Kilo. Der Berliner dachte aber gar nicht daran, dem fülligen Moore einen leichten Sieg zu gestatten. Konzentriert griff Besmanoff an und schickte den verdutzten Weltmeister in der zweiten Runde mit einem kurzen rechten Haken bis acht zu Boden. Erst von diesem Zeitpunkt an hütete sich Moore, den Kampf auf die leichte Schulter zu nehmen und figh- tete beidhändig. Mit gefährlichen linken Ha- ken deckte Moore Besmanoff voll ein. Bereits in der vierten Runde blutete Besmanoff stark aus der Nase. In den folgenden Runden schickte Moore seinen Gegner mehrfach zu Boden und in der zehnten und letzten Runde brach der Ringrichter den Kampf ab. 2%% e e e e„ es wird sich ſonnen! GEBRAUCHTWAGEN-AUSSTEIIUNGSHATLILE von der Güte unserer Angebote. Nicht nur technisch einwandfrei, sondern auch gepflegt und schön finden Sie„Ihr Zukunfts- Auto“„or. Die stark herabgesetzten Preise unter der Auswahl vieler Markenfabrikqte werden Sie besonders interessieren, 2. B. OpkIl-Rekord ab DM I7OO.-. OpEI-Rekord p /58 ab DM 4000. A UroO- EI 1 U G G MSH roß händler der Adem Opel AG Frankenthaler Straße 125/133 selbetz, Frankenthal hatte in Reffert und Blesch die besten Leute.. Fußball-Lektion für den ASV ASV Feudenheim— Sc Ludwigshafen 1:6 Gegen die glänzend eingespielte Oberliga- mannschaft des Sc Ludwigshafen waren die Feudenheimer ohne Chance. Die Hochfelder gestalteten vor allen Dingen durch ihr her- vorragendes Außenläufergespann Mayer— Link und durch den quirlenden Innensturm Hill— Bub— Hoffmann über weite Strecken das Spiel nach Belieben, obwohl sich die Feu- denheimer Abwehr mit allen Kräften ge- gen den Sturmwirbel stemmte und M— aufer Haring sowie Torwart Tröndle Bestes gaben. Tröndle verhinderte durch tolle Paraden eine durchaus mögliche zwei- stellige Niederlage. Schmerzenskind bei den Feudenheimern war wieder der Sturm, der sich ohne Teichmann immer wieder an der kompromißlosen Ludwigshafener Abwehr festbig. Die Ludwigshafener deckten scho- nungslos jede Schwäche und taktisch falsche Spielanlage durch eine glänzend gestaffelte Abwehr auf. Dazu legte die Mannschaft noch einen Eifer an den Tag, als gelte es eine Oberligameisterschaft zu erringen. All dieses machte die junge Ludwigshafener Elf zu einer sympathischen Einheit, die sich in Feudenheim an diesem Abend restlose Anerkennung verdiente. Dazu kam eine ausgesprochene Fairnig, die Schiedsrichter Geisert ESV Blau-Weiß) die Arbeit nicht schwer machte.— Die Torfolge: 31. Minute 0:1 Schwanzkar, 39. Minute 0:2 Bub, 48. Minute 0:3 Bub, 51. Minute 0:4 Bub, 60. Minute 1:4 Himmler, 63. Minute 1:5 Ge- schwill, 84. Minute 1:6 Bub. Karl Stahl 70 Jahre alt Karl Stahl feiert heute seinen 70. Geburts- tag. Als waschechter Mannemer Bu fand er bereits früh den Weg zum Sport. Seine erste Liebe galt dem Fußball(er spielte bei der da- maligen„Viktoria“), ab 1905 war er aber auch beim SC Poseidon, dem heutigen SVM, und seit 1906 im den Reihen des TSV 1846 aktiv. Bei seiner Vielseitigkeit konnte er im volkstüm- lichen Turnen, als Leichtathlet und nicht zu- letzt auch als Schwimmer schöne Erfolge er- ringen. Später stellte er seine Erfahrungen in den Dienst der Jugend. In voller geistiger Frische verfolgt Stahl heute noch alle sport- lichen Ereignisse. Große Stücke hält er auf die alte Mannheimer Schwimmergarde, mit der er all wöchentlich zusammenkommt. r- Hessische Gäste bei SpVgg 07 In einem weiteren Freundschaftsspiel hat die SpVgg 07 am Sonntag den TV Lampert- heim zu Gast. Die Hessen gehören ebenfalls der A-Klasse an, so daß die Begegnung eine interessante Vergleichsmöglichkeit bietet. Die Mannheimer empfahlen sich zuletzt durch das 8:1 gegen den TSV 46. Das Spiel beginnt um 15 Uhr auf dem Platz an der Autobahn. f Weitere Sportnachrichten S. 13 und 19 Ruf 634 36 Seite 18 MORGEN Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. Sitz- und Liegematratze Zteilig, Nacken und Fersen- polster, in 3 Farben, (Sröße cd. 200 X72 cm) Jahr Garanti 5 alete Leisſung Segri ff! RENAUTLT Autohaus WFICKINGER Mhm Tel. 4 21 00 Weinheim Tel. 43 02 A 4 7 e!„ Finanzierung Beleihung besonders billig, sof. Auszahlung. Auch von Privat an Privat. Kostenlose Beratung- ohne Kasko. Schaefter kd Kreditbüro MANNHEIM L. 15, 9— Telefon 2 44 80 VW,. Exp.-Mod. 38, Schiebed., 35 000, sehr gepflegt, verkauft Sa. u. So. Goetzke, Steubenstraße 53. Gutbrod, Atlas 1000, zu verkaufen. Telefon 8 22 84. VW 0 25 21 000 km, VW-Bus mit 51 000 Km, Verkauft. Telefon 53512 Opel Blitz, LEkW, Pritschenwag 3,30 m Radstand, Bi. Sept. 5 etwa 30 000 Km, Schätzwert 5200, DM Großvieh-Anhänger, Einachser, BI. 57, Schätzwert 1350, DM. Die Fahrzeuge sind in sehr ge- pflegtem Zustand, bei Finanz. Möglichkeit im Auftrag zu vk. Leo Moser, Kraftfahrzeuge Ludwh.-Nord, Blücherstr. 32-36 (Shell- Station Nähe Post) Telefon 6 27 93 Günstige Gelegenheit! kin eigene Febrzeug v0 bestzen. elgloch ein- steigen ud lostehren 20 Konpan. gehort 20 des echensteg Oiogen. de es cid. 0 eren uch Sie sich diese monoch wit dec BRH lool. Ua A Auna NN N MN E 1 6 7. 29-22 Ruf 2 22 84 Gebrauchte Motorräder und Roller werden in Zahlung genommen. [„ Kraft fuhraeuge Ca. 230 Fahrräder ZU BFINGSTEN ERWaRTEN SIE: cd. 25 Mopeds und ca. 20 Noller Fahrräder ab DM 5,.— Anz. Lavfroller Heute von 8 bis Mopeds ab DM 10.— Anz. Eigene Finanzierung. Gebrauchte Fahrräder u Mopeds werd in Zahlung genommen Roller ab DM 150,.— Anz. ab DM 5,.— Anz. MANNHEIM WALDHOF HEINRICH BRAU SCH K Oppauer Straße 30, 31, 32 18 Uhr geöffnet! Gebrauchtwagen de K autohaus Kurpfalz 6mb⸗ A VW Export, Baoj. 58, 34 000 km FORD 12 M., Motor öberholt 3 OpkEl. Rekord P, Bi. 58 SMW„600“, 8j. 58, 15 000 km 1 Viele Gelegenheit. in„Isabelle“ ond„7s“, Baujahr 1959 bis 1954 SORGWARD Diesel Pritschenwagen 1½ to Nutzl., Bauj. 1957 BORGWARD 2¾ to Meiller: Kipper, Bi. 55 Alle Fahrzeuge in einwandfreiem Zustand und mit IOV-Bericht Finanzierung möglich! Probefahrt unverbindlich! Autohaus Kurpfalz Smbü˖i Borgward-Haupwertreſung Mannh., Friedrichsfeſder Str. 51 Kunbommer 425 22 NSU Lambretta 150 cem, Bj. 1955, Vers. u. verst., gut erh., umstdh. günst., abzug. Anzus. Sa. 9-15 Uhr Westermann, Kä, Bäckerweg 25 VERLEIH Auloverlein werderstr„ 1 0789 1 Ihrleihwagen: SELBSTTAHRER UNION ur Stunden, Tage, Wochen It. 228 1 Mannheim H 7. LEIH- WAGEN, Mercedes 180 und VW- Export Rheinpreussen-Großgarage Rheinhäuserstraße 24 Tel. 4 03 15 Autoverleih 1.4 60 60 VW Exp. 60, Rekord 60, VW- Busse 60 Schmidtke, Rheinhäuserstr. 51 VW- Autoverleih Schwögler Telefon 4 41 71, nach 17 Uhr 4 62 74 DR Meisterklasse, Bj. 1938, fahr- bereit, bill. z. vk. Tel. 5 15 29 Ford- Bos FK 1000, 13 000 km, neuw., zu verkauf. Näheres Telefon 2 55 28 VVV. 52, 850, DM zu verkaufen. Mundenh., Prinzregentenstr. 10 Vespa-Roller n“ günstig 20 günstig zu verkaufen. Finanzierung möglich. Zu bes. bei Auto-Islinger, Mhm., Hauptstraße 13-21, von 8 bis 17 Uhr Telefon 2 39 91 ee e Af Walter, L 10, 10 Tel. 2 04 39 Hl.-Busse. Nek., U Autoverleih R A U L E VW au. 17 Mü preisg Tel. 8 67 06 Süd. Forster Strate 21 Ill. 76 87 Posner Ahe Autereifen und Schläuche kauft an: Beifen-Begelmann Ludwigshafen/ Rh. Tel. 6 24 73 180 9 Bauj. 59/60, aus Privathand 8 geg. Barz. 8. N Hohenzollernstraße 32-40 N B Neubereifung— Runderne 8 eee 0 Mod. Auswuchtmaschine— Lkw- Reifenmontagepresse REIFEN-HEGELMANN Ludwigshafen Rhein, Hohenzollerstr. 32-40, Ruf 6 24 73 30 jährige Erfahrung uerung— Gebrauchtreifen WEITERE Subkdehs hochwertiger deutscher MIREENTEPPICIE mit kleinen Schönheitsfehlern — knoem diese Jeppichangebote bei Holm, sagt jeder, der sick dauon lberaeugi lia Haargern-Jeppiche 2 fadig reines Hadrgarn ca. 200 X 300 200 X 300 200 X 300 200 X 300 200 XK 300 250 X 350 250 X 350 250* 350 300 X 400 . 70. 90.— 110. 125. 135. statt 189. 130. statt 265. nor 170. statt 310.—- nor 200. 85 statt 385.— nur 225. 5 sta 108. statt 138. statt 169. stat 192. stan 212. Elegante Danuflor Velour-Teppiche 200 X 300 WXV 120. statt 1 98. Bad. Beamtenbank SKK 11. 3-4, Breite Strasse Telefon 2 04 31 Schwere Hadrgarn-IwWeed- Teppiche einfarbig und gemustert 200 X 300 statt 228. 250„ 350 statt 398. nur 250. 150. Moderne IwWeed-Bentumrandung in arparten Muster statt 198. 120. SONDERFEO STEIN 500 m Diolen Gardinen 300 cm breit statt 12.75 nur 8.50 abnehmen- Maschen- gufhängen- kein spannen kein bügeln- nach me Wie am hrimaliger Wäsche neu ersten Jag Vocſtceij comfort in jedem Wäschestück- 7 Auf den Sitz kommt es an!]. voce auch Ihre Herren unterwäsche Ceschäſts anzeigen Eiltransporte l 220 9 57 nah und fern 9 m— 5 D auch 5 5 Spedition u. Lagerhaus Helvetia Waldhorstrade 23.27 Telefon 5 38 49. 5 22 82. Staubfreie Reinigung sämtl. Feuerstellen u. Oelofen. Rep.-Dienst. Aelt. e am Platze. Walter Biegel. K 4. 18, Ruf 245 18. Jeinsie Hflaß- A NZ UGE- KOSTUME MANIEI- KlIEloDkER am Ring, L. 14, 11 gen nebaecn Telefon 2 66 45 Entrũ Umpelung e ab in Ur Klavier- u. Flügeſtransporte Feüdenheim, Scnfller- W. Krauss age 24» Tel. 7 17 22 Nah und Fern Umzüge Lyncker, Tel. 5 61 91 Bettfedern werden gereinigt Inlet u. Federn R 3, 3 0 in großer auswah! EIIE be! 2 07 71 Orig.-Briefe, vollautomat. Böttcher, Lu, Ludwigstraße 83, Tel. 6 10 02. imprägnierte Garten- u. Baum- pfähle für Gärtnerel, Klein- gartenvereine und Privat. Jos. Adrian, Holzgroßhandlung Mannheim-Fabrikstation Telefon 4 22 48/9 Aularheitungen u. euantertgung Jon ffatratzen und Polster waren. Anderungen in eig. Werkstatt schnell und billig. Seeberger, 8 3, 15, Tel. 2 37 70. Transporte bis 2 Tonnen. Czermak, Telefon 2 35 20 EILTRANZPORTEUu-UMZUuGE Theuwissen, Max-Joseph- Straße 24 Telefon 5 14 62 Tüleimagen nur vom Fachgeschäft Fritz Dröll& Co., T 3, 22 Lieferant aller Kassen. mer. BLUE-IEANS in reichhaltiger Auswahl 12 f UsS.-Veltelaung Leicht re 2463: Wir halten für Sie bereit: einige Rundert Wildlederjacken aus Fellen und Häuten von Tieren aller Erdteile! Sie erhalten bereits ab 119 ein schönes, modernes 8 Velour-Lederbekleidungsstück D 5 A0 5J Eb R 1. 7 Marktplatz Eigene Lederbekleidungs-Reinigungsanstolt F 1.2 Breite Sir. kanadische 5 helbe Früchte 5 5 geschälf 426-g-Dose 88 Frische Klasse N Orig. hell. Kugel- Edamer 40% Fett l. T., Marke„Schubkarre“ 1009 orig. holt. 48% Fett l. T., Marke„Schubkarre“ 100 9 Orig. franz. Weichkäse Butter käse 50% F eit i. T. Marke, Die lachende Kuh“ 100 g Allgäuer Emmentaler 45% Fett i. T., aus der Klarsicht- Packung 100 9 eee Sülctiroler Rotwein Halterer Seg asse naturreln, ebstum F. von dloranell rubinrot, felnwürzig Literfl. o. Gl. Ein Wos Habe— ea g. o da Gg. a F g. F ANN d g- — re 2 * 3 ge 18 Nr. 122/ Freitag, 27. Mai 1960 S PORT Seite 19 Berlin wird den größten Besuch haben: ann Jasmania den Weg Neölns blockieren! Der KSC ist Favorit gegen Neunkirchen/ HSV in Herne/ Pirmasens— Bremen ohne Zugkraft Wenn es am Wochenende nicht große Ueberraschungen gibt, dann hat die deutsche Fuß ball-Meisterschaft 1960 schon vor Beginn der Rückspielrunde einen Teil ihres Rei- zes und damit auch ihre Zugkraft verloren. Berlin wird am Sonntag den größten Be- such der Gruppenspiele haben. Tasmania ist sehr schnell zur„Mannschaft der Stunde“ geworden, der man in Berlin sogar einen Erfolg über den hochfavorisierten 1. FC Köln zutraut. Pirmasens— Bremen ist ein Spiel, das schon fast am Rande des Ge- schehens in der Gruppe II liegt. Der in der ersten Gruppe führende Hamburger SV hat die schwere Hürde Herne zu nehmen. Westfalia, in mehr als zwei Jahren regio- naler Meisterschaft nur einmal im Punktespiel auf eigenem Platz geschlagen(1:3 ge- gen Viktoria Köln), hat den Ehrgeiz, diese Serie auf die Endrunde zu verlagern. Ein Sieg über den Nord-Meister würde den West-Zweiten mit einem Schlage zum großen Gegner des Karlsruher Sc werden lassen, der auch noch nach Herne muß. Gegen Borussia Neunkirchen wird der KSC alles für eine Verbesserung seines Torverhält- nisses tun, das durch sieben Gegentreffer stark belastet ist. Gruppe I(Samstag): Westfalia Herne gegen Hamburger SV(Sparing, Kassel); Karlsruher Sc— Borussia Neunkirchen (Schmidt, Waldbröhh). Ein so schwacher Start, wie ihn sich der Hamburger SV beim 3:3 gegen den Karls- ruher SC leistete, könnte in Herne böse Fol- gen haben. Daß er meisterhaft spielen kann, hat der Nord-Meister am klarsten zwischen der 35. und 45. Minute, aber auch von der 65. Minute ab nachgewiesen. So wie das An- griffsspiel da lief, hätte der Verein des groß- artig auf Tore ausgehenden Uwe Seeler nicht nur eine Endspielchance, sondern er könnte das erreichen, was ihm weder 1957(1:4 ge- gen Borussia Dortmund) noch 1958(0:3 gegen Schalke 04) im deutschen Meisterreigen ge- lungen ist. Westfalia Herne, wieder mit Hü- serstatt Sopart, hat gegen Neunkirchen stär- ker gespielt, als es das Torverhältnis zum Ausdruck bringt, aber doch nicht die zwin- gende Angriffsleistung der 90 Minuten von Karlsruhe erreicht. Taktisch waren weder Losch noch Benthaus hundertprozentig da. Die Mannschaft wird in der Abwehr auf eine harte Probe gestellt werden. Gelingt es Pyka, mit Uwe Seeler fertig zu werden und vor allem die gefürchteten Kopfbälle zu ver- hindern, könnte es einen knappen Herner Erfolg geben, obwohl der Nord-Meister Fa- Vorit ist. 5 Dem Karlsruher SC, der wieder mit Dim- mel rechnet, wird es gegen Borussia Neun- kirchen darum zu tun sein, Tore zu schießen. Wer sich der ganz auf Abwehr und Ver- hindern gegnerischer Treffer eingestellten Spielweise des Südwest-Zweiten in Herne erinnert, weiß auch, wie schwer es sein wird, ein hohes Resultat zu erreichen. An die taktische Linie des Süd- Meisters wird eine besondere Anforderung gestellt; denn sein Ziel muß es sein, Raum für das An- griffsspiel zu finden. Daß der KSC gewinnt, steht außer Frage— jedes andere Abschnei- den wäre eine Endrundesensation allerersten Ranges. Gruppe II(Sonntag): Tasmania Berlin gegen 1. FC Köln(Schulenburg, Hamburg); FK Pirmasens— Werder Bremen(Treichel, Berlin). Trotz seiner beiden Siege ist der West- Meister bisher die große Leistung schuldig Rüppurr in der letzten halben Stunde mit 9 Mann: ei Mueslieims J. sogar noch Such dabei Torwart Wolf rettete in letzter Minute/ Sturm zu unentschlossen Obwohl Rüppurr von der 60. Minute an nur noch neun Spieler auf dem Platz hatte, da beide Außenläufer wegen Verletzung vorzei- tig ausschieden, mußte Ilvesheim am Ende froh sein, durch ein 1:1- Unentschieden we- nigstens noch einen Punkt gerettet zu haben. Dabei hatten die Gäste einen großartigen Start, denn Rüppurr kam in der ersten Viertelstunde kaum aus seiner eigenen Hälfte heraus. Nur mit viel Glück und dank präch- tiger Paraden seines Torwartes Holzmann hielt Rüppurr lange Zeit das 0:0. Erst als Lau- fer Reick wegen eines Bänderrisses ausschied, besannen sich die Platzherren auf ihr Kön- nen. In der 33. Minute verhalf ihnen ein un- glückliches Eigentor von Zeh bei einem Eck- ball sogar zur 1:0: Führung. Zehn Minuten nach Wiederbeginn schaffte Ilvesheim den verdienten Ausgleich, der allerdings ebenfalls einem halben Eigentor entsprang. Torwart Holzmann lenkte, stark bedrängt, einen Eckball ins eigene Netz. Als dann noch der beste Rüppurrer Spieler, Klein, mit einer stark blutenden Gesichtsverletzung ausschied, zweifelte niemand mehr an einem Sieg Ilvesheims. Aber Rüppurr kämpfte mit aller Kraft und drängte die Gäste in die Ab- wehr zurück, so daß Ilvesheim Mühe hatte, das Unentschieden zu halten. Noch in der letzten Spielminute rettete Torwart Wolf, der einen Kopfball gerade noch aus der Torecke herausholte, den Gästen den einen Punkt. Die Punkteteilung ist dennoch ein gerech- tes Resultat, weil Ilvesheim zweifellos sy- stemvoller und zweckmäßiger spielte. Die Mannschaft hielt aber konditionsmäßig nicht ganz durch. Dazu kam, daß der Angriff seine Chancen nicht ausnützte. Auch in dieser Höhe verdient Polizei SV- SV Waldhof 5:14 Im einzigen Feiertagsspiel der Handball- Kreisklasse A konnte der Polizei-SV auch gegen den SV Waldhof die Erwartungen nicht erfüllen. Die Mannschaft mußte die Gebrüder Klopsch ersetzen, ohne die das Spiel der Polizisten nicht auf Touren kommt. Die Schwarz-Blauen kombinierten nicht nur schnell und zweckmäßig, sie waren auch außerordentlich wurfstark und sicher. So geht der 14:5-Erfolg des Altmeisters, der in diesem Jahr noch sein„Vierzigjähriges“ feiert, vollauf in Ordnung. Tura im Waldhof-Stadion Die Mannheim- Ludwigshafener Pokal- runde bringt heute abend mit dem Treffen SV Waldhof— Tura Ludwigshafen einen er- sten Höhepunkt. Der recht gut gestartete ee 2 Süd gut abzuschneiden. Das Spiel beginnt um 18.30 Uhr.— Für Samstag, ebenfalls um 18.30 Uhr, lädt der SVW zur Meisterschafts- keler in seine Halle im Waldhof-Stadion ein. Das Handball- Programm am Wochenende: idwigshafener Oberligist Wird alles daran- 20. el gen Jen eee ur 2. Liga geblieben. Er war von Beginn an turmhoher Favorit. Deshalb erwartet man etwas Be- sonderes und macht selbst nach dem 4:0 über den FK Pirmasens Abstriche. Die Kölner können ohne Zweifel sehr viel. Sie haben— zumindest nach dem Namen— die stärkste deutsche Vereinsabwehr. Das allein bedeutet den Rückhalt, von dem jeder Sturm nach Gefallen leben könnte, selbst wenn er nicht die Namen Rahn, Müller und Schäfer auf- Wies. Tasmania Berlin hat mit zwei knappen Siegen einen Start gehabt, der— selbst in Berlin— alle Erwartungen übertroffen hat. Die Mannschaft wurde schon im vergange- nen Jahre sehr gefährlich. Sie wird bestimmt ganz Berlin hinter sich haben, wenn es am Sonntag gegen den Favoriten aus Köln geht. Die Frage ist, ob der 1. FC Köln endlich seine Meister form erreicht. Sie wird jedenfalls notwendig sein, wenn in Berlin die bisher schwerste Hürde auf dem Weg in das deut- sche Meisterschafts-Endspiel übersprungen werden soll! Der Sturz des südwestdeutschen„hat trick“-Meisters PK Pirmasens, dem man zu Beginn der Spielzeit 1959/60 eine weitere Aufwärtsentwicklung zugetraut hatte, ist kaum zu verstehen. Die Mannschaft hat vor allem im Angriff stark nachgelassen. Von den großen Jahren eines 1. FC Kaiserslau- tern ist der FK Pirmasens jedenfalls mehr denn je zuvor entfernt. Werder Bremen wird nach zwei Nieder- lagen sicherlich nunmehr alles tun, am Sonntag im Ludwigshafener Südwest-Sta- dion endlich zu einem Erfolg zu kommen. Bei Norddeutschlands zweitem Vertreter hat es sich mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß seinem Spiel sofort die Wirkung verloren- geht, wenn eine Temposteigerung kommt. Eine solche liegt der Mannschaft aus der Hansestadt keineswegs, am allerwenigsten jedoch Willy Schröder als dem Spielmacher im Bremer Angriff. Vielleicht kommt man dem Ausgang die- ser Begegnung am nächsten, wenn man auf ein Unentschieden tipt Nur zwei Freundschaftskämpfe In Bottrop versammelt sich die Kraft- sport-Jugend am Samstag und Sonntag zur Ermittlung ihrer deutschen Meister im Rin- gen des freien Stiles. Nordbaden ist dabei recht zahlreich vertreten. Im übrigen stehen wiederum nur zwei Freundschafskämpfe auf dem Programm. Ladenburgs Ringerstaffel erfüllt ihre Rück- kampf verpflichtung bei der Spygg Nieder- liebersbach, wobei sie sich strecken muß, wenn sie ihren 14:8-Erfolg wiederholen will. Auch bei der Ausein andersetzung zwischen KSV Deutsche Eiche Oestringen und VfK 08 Oftersheim handelt es sich um einen Freund- schafts-Rückkampf. Trotz groger Anstren- gungen werden die Oftersheimer bei den heimstarken Oestringern kaum um eine Nie- derlage herumkommen. In der Beaitshtasse noch alles often VfL diesmal in Hemsbach/ Verbandsliga mit Seckenheim— Edingen Während die süddeutsche Handball- Oberliga am Sonntag pausiert, hat Badens Verbandsklasse volles Programm. Die span- nendste Begegnung dürfte 98 Seckenheim— TV Edingen werden. Die Platzherren sollten dabei die Oberhand behalten. TSV Birke nau wird dem TV Brühl ebenso sicher das Nachsehen geben wie die TSG Ketsch dem TV Knielingen. Rintheim müßte in Durlach gewinnen. Offen ist dagegen der Ausgang der Spiele TSV Grötzingen— KSC Karls- ruhe und TV Großsachsen— Tus Beiert- heim. Noch interessanter dürfte es in der Be- Zirksklasse werden: VfR erwartet die TG Laudenbach, 62 Weinheim muß zum HSV Hockenheim und der VfL Neckarau tritt in Auch in Hemsbach erfolgreichster Verein: Sieben Jitel füt Vier nlieimet Hachiouchis Ueber 150 Teilnehmer bei den Einzelmeisterschaften der Kraftsport-Jugend Beim KSV Hemsbach lagen die Einzel- meisterschaften des Kreises Mannheim für die Schüler im Ringen, sowie für die Jugend im Ringen, Gewichtheben und Rasenkraft- sport in den besten Händen. Die vorbildliche Organisation gewährleistete einen reibungs- losen Ablauf einer Veranstaltung, die sehr guten Besuch zu verzeichnen hatte. 152 Teil- nehmer aus fast allen Vereinen des Kreises Mannheim gaben ihre Nennungen ab und die insgesamt 31 Kreismeistertitel teilten sich nicht weniger als 11 Vereine. Der SRC Viernheim schoß dabei den Vogel ab, denn allein sieben Titel nahmen die Südhessen mit nach Hause. Als erfolgreichster Verein erhielt der SRC den Ehrenpreis der Ge- meinde Hemsbach. Die zweite Position in der Gesamtwertung sicherte sich über- raschend der Ac Neulußheim mit fünf Titel- ehren, während sich mit vier Kreismeister- titeln RSC„Eiche“ Sandhofen und ASV Feu- denheim den 3. Platz teilten. Zwei erste Plätze gab es für KSV Hemsbach, KSV 06 Ketsch, Ac 92 Weinheim und ASV Laden- burg und je ein Kreismeistertitel fiel an KSV Sulzbach, AV„Fortuna“ Reilingen und HSV Hockenheim. Mehrkampi-Meisterschaften der Jugend in Käfertal Der Sc Käfertal richtet morgen Nach- mittag die Mehrkampfmeisterschaften des Mannheimer Leichtathletik- Nachwuchses aus. Das Meldeergebnis ist sehr gut aus- Sefallen: Bei der A-Jugend bewerben sich 50 Jungen und 15 Mädchen um die Titel, bei der männlichen B-Jugend sind 35, bei der weiblichen 10 Bewerber am Start. Dazu kommen noch acht Mannschaften. Die Wett- kämpfe beginnen um 16.30 Uhr. VfiR-Schüler noch ohne Gegentor Semifinale des Phönix- Turniers komplett Beim Auftakt zur dritten Runde des Phö- nix-Schülerturniers setzte sich die Elf des VfR Mannheim mit einem glatten 4:0 über den Pokalverteidiger Amicitia Viernheim hinweg und blieb damit weiterhin ohne Ge- gentreffer. Ein nicht erwartetes 6:0 gab es für die starken Buben des VfR Frankenthal ge- gen die höher eingeschätzten Jungen vom 8 Waldhof. Olympia Lampertheim mußte mit 0:2 die Leistungssteigerung von Tura Lud- wigshafen anerkennen. Der VfL trat wegen eines Kreismeisterschaftstreffens mit der zweiten Garnitur an, die vom TSV Schönau mit 1:13 förmlich an die Wand gespielt wurde. Heute abend(19 Uhr) geht es bei der Begeg- nung Tura Ludwigshafen VfR Frankenthal darum, wer ins Endspiel einzieht; beim er- sten Zusammentreffen hatte man sich trotz Verlängerung torlos getrennt. Der andere Endspielteilnehmer wird bei der Partie TSV Schönau- VfR Mannheim ermittelt. Sch. Olympia ohne Chile Das Nationale Olympische Komitee Chiles entschied am Mittwoch, die Beteiligung an den Olympischen Spielen in Rom abzusagen. Als Grund wurde angeführt, daß der Olym- piafonds zur ersten Hilfe für die Opfer der Erdbebenkatastrophe benötigt werde. Hemsbach an. Das könnte erneut zur Ver- schiebung an der Tabellenspitze führen. Plankstadt wird sich in Heidelberg zwei weitere Punkte holen. Hohensachsen steht in Weinheim beim FV 09 vor einer schwieri- gen Aufgabe. Gespannt darf man auch sein, wie sich 99 Seckenheim in Ilvesheim hält. Im Frauenhandball sieht an diesem Sonntag die Lage für die Platzvereine in den Spielen VfR— TSV 1846 und SpVgg Sand- hofen— SV Waldhof wenig rosig aus. Drei Mannheimer Turnerinnen in der badischen Auswahl Für den Turn-Länderkampf zwischen Bayern und Baden am Samstag in Immen- dingen Donau wurden für die Siebener- Riege Badens drei Mannheimer Turner- innen nomminiert, die alle drei zum ersten- mal die Landesfarben tragen. Die in vielen Wettkämpfen erfahrene Christa Lehmann- Krämer(TSG 62 Weinheim) und die beiden 20 jährigen Nachwuchsturnerinnen Lucia Braun(TSG 62 Weinheim) und Christa Haf- ner(TV 1880 Käfertal) haben sich für die große Aufgabe sehr sorgfältig vorbereitet und man darf nach dem Abschneiden bei den Badischen Turnmeisterschaften damit rechnen, daß sie den Turnkreis Mannheim gut vertreten. N phönix-Sieg zum Ausklang! Vor dem letzten Spieltag in der Aufstiegs- runde zur 2. Liga Süd steht nur noch die Frage offen, wer die bereits als Sieger der Gruppe eins feststehenden Augsburger Schwaben in die zweite Liga Süd begleiten und gleichzeitig mit ihnen das Endspiel um die süddeutsche Fußball-Amateurmeister- schaft bestreiten wird. In Betracht dafür kommen nur noch Hessenmeister Borussia Fulda und der südbadische Titelhalter FV Offenburg, die in der Gruppe 2 einen Punkt auseinanderliegen und am Sonntag in Fulda aufeinandertreffen. Dabei reicht den Borussen bereits ein Unentschieden. Den wei- teren Spielen kommt keine besondere Be- deutung mehr zu. Für MFC Phönix kann es nur noch darum gehen, seine Anhänger zum Ausklang der Runde mit einem Sieg etwas zu versöhnen. Daß dies gelingt, hängt von einer erheblichen Steigerung ab, zu der die Mannheimer vielleicht fähig sind, nachdem es für sie keinerlei nervliche Belastung mehr gibt. 5 Es spielen: Gruppe 1: VfB Stuttgart Ama- teure)— Schwaben Augsburg; Phönix Mann- heim— SpVgg Bad Homburg(Samstag um 17.30 Uhr). Gruppe 2: 1. FC Lichtenfels— SC Geislingen; Borussia Fulda— FV Offenburg. Weitere Sportnachrichten S. 13 und 17 V Wie Sie sich hren Anzug auch Wünschen, die K& P- Auswahl ist so groß, daß jeder Mann findet, Was ihm besonders got gefällt. Unser fein abgestimmtes Größensortiment garantiert den maßgerechten Sitz. Und jeder K& P-Anzug schafft Ansehen durch gutes Aussehen. Gebrauchstüchtige solide Anzüge 118. 98. 88.— 78.— Anzüge aus garantiert reiner Schurwolle, auch englische Stoffe, darunter unsere„Hausmarken- Anzüge“ aus eigener Fertigung 228.— 198. 176. 145.— Modellgefertigte Luxusanzöge, die keinen Wunsch unerfüllt las- sen. Ausnahmslos englische Stoffe 318. 268. 238. Spezial-Anzüge für„Herren von Format“ i 176. 28. 198. 145. Trevira- und Diolen- Anzüge 158.— 138.— 118. Autofeste IWisf- Anzüge, auch original-englische Stoffe 198.— 176.— 138. TIWEN-Anzüge, ganz im Stil der Männer um„Zwanzig“ 138. 118.— 98.— 78.— Tropical- und Mohair-Anzöge in leichter Spezialausstattung 198. 178.— 158.— 126. Der verbesserte„Solano“— der schicke Sommeranzug aus reiner Schurwolle! Sein leichter italieni- scher Stoff ist gegen Hitze ideal. Der ebenfalls ideale Preis nur 126. Anzüge mit Sl-RO-SET Dauer- bögelfalten— ein unöbertreff⸗ licher, vieltabsendfach bewährter K& P- Vorteil ab 140.— kin jeder Kunde profitiert, Weil K& P selbst produziert! KNAC GEA PTITIZ MANNHEIM. OG, 7 PLANKEN UND srurreART MUNCHEN Seite 20 RECHT IM VERKEHR Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Rücksicht auf F ußigänger nehmen! „„ aber auch der Fußgänger hat Pflichten/ Verhalten auf„Zebrastreifen“ Ein Kraftfahrer braucht nicht damit zu rechnen, daß ein erwachsener Fußgänger versucht, noch kurz vor seinem Kraftfahr- zeug die Fahrbahn zu betreten. Er braucht auch nicht darauf gefaßt zu sein, daß der Fußgänger, der beim Ueberschreiten der Fahrbahn vor oder in der Mitte der Straße anhält, unerwartet weiter in seine Fahrbahn läuft. Insbesondere darf er das Verharren des Fußgängers unmittelbar nach einem Hupsignal in aller Regel so deuten, daß der Fußgänger ihm die Vorbeifahrt gestatten Will(BGH, Irt. v. 26. 9. 57— 4 StR 317/57 —: VRS 13 468). Dieser„Vertrauensgrundsatz“ gilt aber nich wenn der Kraftfahrer bei verständiger Würdigung aller Umstände Anlaß Zat, an dem verkehrsgerechten Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer zu zweifeln. Besonders gegenüber offensichtlich unachtsamen, ver- kehrsu gewandten erkennbar hochbetagten und gebrechlichen Personen sowie Kindern, die sich am Fahrbahnrand oder auf der Fahrbabi befinden, muß der Kraftfahrer entsprechende Vorsichtsmaßnahmen anwen- den, ihre Bewegungen genau beobachten und seine Geschwindigkeit soweit herabsetzen, dag er für den Fall, daß sie plötzlich in seine Fahrbahn geraten, rechtzeitig anhalten kann. Das bedeutet freilich nicht, daß schon bei jeder alten Person ohne weiteres ein verkehrswidriges Verhalten zu befürchten ist(BGH, Urt. v. 12. 6. 59— 4 StR 168/59—: VRS 17,204). Bemerkt ein Kraftfahrer nachts auf einer städtischen Ausfallstraße zwei ältere Frauen. die unbekümmert um sein rasches Heran- nahen(50 Kkmyh) nur 50 m vor ihm noch die Fahrbahn betreten haben und auf sein Hub- signal und Bremsen hin stutzen, auf seinen Wagen schauen und eine Sekunde lang ver- harren, so darf er nicht sogleich wieder Gas geben, sondern er muß darauf gefaßt sein, daß die Frauen, wie viele durch das Heran- nahen eines Kraftfahrzeuges überraschte Fußgänger, durch sein Hupsignal erschreckt oder verwirrt worden sind und darum kopf- los handeln und ihm in die Fahrbahn laufen. Er muß auch damit rechnen, daß er die Fußgängerinnen durch sein Bremsen zu der Annahme verleitet, er wolle sie vorbeilassen (BGH, Urt. v. 22. 1. 60— 4 StR 540/59—: NJW 1960, 831 DAR 1960, 146). Der reibungslose Ablauf des Großstadt- Verkehrs verlangt, was noch immer viel zu wenig beachtet wird, die gegenseitige Rück- sichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Daraus ergibt sich für das Verhalten an Fußgänger- Verkehrsunterricht an den Schulen .. Soll Pflichtfach werden, fordert der ADAC Nach den Feststellungen des Statistischen Bundesamtes sind alljährlich bei tödlichen Unkällen, die Kinder im Alter von fünf bis 15 Jahren betreffen, rund 20 Prozent Opfer des Verkehrs. Diese erschreckende Tatsache hat den MDAC erneut veranlaßt, noch ein- mal an alle Kultusminister der Länder die Bitte zu richten, sich für die Einführung des Verkehrsunterrichts als Pflichtfach an allen Schulen einzusetzen. Es sollen nicht nur die Schüler verpflichtet sein, dem gelegentlich in einigen Schulen abgehaltenen Verkehrs- unterricht beizuwohnen, sondern es muß gesetzliche Pflicht der Schulen werden, eine bestimmte Anzahl von Unterrichtsstunden abzuhalten. Die bisherigen Erlasse durch die in einzelnen Ländern der Bundesrepublik die Schulen angehalten werden, Verkehrs- unterricht abzuhalten, genügen nicht, da diese mehr oder weniger nur eine Emp- fehlung sind, der ungenügend nachgekom- men wird. Der ADAC hält angesichts der steigenden Motorisierung und der Verkehrsdichte den Verkehrsunterricht der Jugend für unbe- dingt notwendig, auch wenn dafür andere Unterrichtsgebiete vernachlässigt werden müßten. Er weist darauf hin, daß in zahl- reichen europäischen Ländern der Verkehrs- unterricht gesetzliche Pflicht wurde, wobei die Anzahl der Unterrichtsstunden festge- legt ist. So haben Dänemark, Holland, Schweden, Frankreich und Italien bereits derartige Gesetze. Die umfassendste Ver- ordnung hat Frankreich, wo der Verkehrs- unterricht bereits in den Kindergärten be- ginnt und sich in den Volks-, Mittel- und Oberschulen fortsetzt. Was bisher in der Bundesrepublik auf diesem Gebiet getan wurde, kann nach An- sicht des ADAC nur Stückwerk bleiben, so- lange nicht der Staat die Jugendverkehrs- erziehung in die Hand nimmt. Von Mineral- öl gesellschaften wurden Verkehrskindergär- ten eingerichtet, auf Veranlassung des HUK Verbandes werden Lehrer unterrichtet, die Verkehrswachten geben Verkehrsfibeln für Lehrer und Schüler heraus und kümmern sich um die Ausbildung von Schülerlotsen. Alle dies dankenswerten Bemühungen er- fassen aber immer nur einen kleinen Teil der Schüler und konzentrieren sich auf die Grobstädte, und hier wiederum meistens auf die Volksschulen, Es ist aber erforderlich, daß auch in den Oberschulen und in den Volks- und Mittelschulen der kleineren Orte regelmäßig Verkehrsunterricht abgehalten wird, an dem alle Schüler teilnehmen müs- sen. Der ADAC gibt der Hoffnung Ausdruck, daß dieser neuerliche Appell bei den zu- ständigen Stellen nicht überhört werden wird. überwegen(Zebrastreifen), die nicht durch Blinkleuchten mit Vorrecht ausgestattet sind: Der Fußgänger darf einen solchen Ueberweg nicht im letzten Augenblick vor herannahenden Fahrzeugen betreten und damit den flüssigen Verkehr behindern und sich selbst und andere gefährden. Er darf den Ueberweg betreten, wenn Fahrzeuge noch soweit entfernt sind, daß er bei ent- sprechender Rücksichtnahme der Fahrer da- mit rechnen kann, ohne Gefahr über die Fahrbahn zu kommen. Die Kraftfahrer müs- sen sich entsprechend dem Zweck des mar- kierten Ueberweges beim Herannahen ver- gewissern, ob sie die den Ueberweg be- nutzenden Fußgänger nicht gefährden. Die Fußgänger dürfen darauf vertrauen, daß die Kraftfahrer ihnen das Ueberqueren der Straße auf dem Ueberweg„in angemessener Weise ermöglichen“(KG, Urt. v. 11. 5. 59— 12 U 145/59)—: VersR 1960, 449). Tips für Kraftfahrer bei Unfällen mit Bundeswehrfahrzeugen Der Bundeswehrkraftfahrer ist bei einem Verkehrsunfall ebenso wie der Zivilfahrer verpflichtet, zur Feststellung seiner Perso- nalien und seines Fahrzeuges zu halten. Dies teilte die Bundeswehr zur Information aller Verkehrsteilnehmer mit. Jeder Soldat mug am Unfallort ein Unfallmeldeformular aus- füllen. Für den Zivilfahrer ist es wichtig, nach der für den Truppenteil des Fahrers zuständigen Wehrbereichsverwaltung zu fra- gen, da ausschließlich sie den Schaden für den Bundeswehrfahrer regelt. Es ist zweck- los, sich nach dem Unfall an den Soldaten persönlich zu wenden, da er keine Auskünfte geben kann. Laternengaragen- Verbot schwerlich haltbar Das vom Bremer Senat beschlossene Ver- bot der„Laternengaragen“ bezeichnete der Leiter der Rechtsabteilung des ADñpAC in München als„unzulässig“. Das nächtliche Parken von Personenkraftwagen ist nach Ansicht des ADAC durchaus zum Gemein- gebrauch zu zählen. Der Begriff des Gemein- gebrauchs schließe den ruhenden Verkehr ebenso ein, wie den fließenden. Solange es nicht ausreichend Garagenraum gebe, sei die neue bremische Straßenordnung schwerlich haltbar. Außerdem, so sagte der ADAC, treffe die Städte selbst ein Großteil der Schuld an dem Garagenmangel, weil sie es noch immer möglich machten, daß sich Bau- herren vom Zwang zum Garagenbau los- kaufen. In diesem Zusammenhang erinnerte der ADAC an seine Stellungnahme vom 22. Januar 1960, in der er sich gegen Gebüh- ren für Laternengaragen ausgesprochen hatte. Das nächtliche Abstellen von Perso- nenwagen am Straßenrand stelle keine Be- lästigung dar und— von wenigen Straßen abgesehen— auch keine Verkehrsbehinde- rung. Eine Ausnahme läßt der DAC nur bei besonders großen Lastzügen gelten. Neuartiges Lehrgerät der Polizei Bei der Düsseldorfer Verkehrspolizei wurde trieb genommen. Mit dem Gerdt kann durch ein neuartiges Lehr- und Testgerät in Be- einen kurzen Knopfdruck auf einem Schalt- pult jede nur erdenkliche Verkehrssituation rekonstruiert werden, die auf einer Leucht- afel erscheint. Das Gerãt, mit dem Situations- und Reaktionsaufgaben gestellt werden kön- nen, wird nun im Rahmen des polizeilichen Verkehrsunterricktes eingesetzt. Keystone-Bild Nochmals merkantiler Minderwert Urteil des Bundesgerichtshofes löste lebhafte Kritik aus Der merkantile Minderwert spielt in der Rechtsprechung der Gerichte nach wie vor eine große Rolle. Der Bundesgerichtsho: hatte in seiner Entscheidung vom 29. 4. 58 entschieden, daß der merkantile Minderwert nur dann verlangt werden könne, wenn der Eigentümer irgendwie über den Wagen ver- fügen wollte. Ist das nicht der Fall, kann nur auf Feststellung geklagt werden. Die Rechtsprechung hat im Schrifttum lebhafte Kritik gefunden, und der Bundesgerichtshof wird sich erneut mit dieser Kritik ausein- andersetzen müssen. Das Besondere des merkantilen Minderwerts ist, daß er im Laufe der Zeit und schließlich ganz zu ver- schwinden pflegt. Wenn der Unfallwagen längere Zeit ohne irgendwelche Schwierig- keiten gefahren ist, ist der merkantile Min- derwert herabgesetzt. Der Wert eines Kraft- fahrzeuges nimmt schon an sich durch fort- gesetzten Gebrauch immer mehr ab, so daß der merkantile Minderwert immer geringer wird. Dieser wird vorwiegend deshalb an- erkannt, weil trotz durchgeführter Reparatur versteckte Schäden noch vorhanden sein Kkörnen. Diese versteckten Mängel treten in erster Linie bei sogenannten inneren Schäden auf und nicht bei schäden. reinen Blech- Bei einem Unfallwagen war eine erheb- liche Reparatur entstanden, die aber aus- schließlich Blechschäden betrafen und eine neue Lackierung erforderlich machte. Nach durchgeführter Reparatur war der Wagen wieder drei Jahre gelaufen, ohne daß sich irgendwelche Mängel gezeigt hatten, Es mußte daher davon ausgegangen werden, daß durch die Reparatur der Zustand des Wagens s0 einwandfrei wiederhergestellt War, daß bei vernünftiger Betrachtung von einem merkantilen Minderwert nach solch langer Zeit nicht mehr gesprochen werden konnte. LG Oldenburg 1. O. 72/9). Schwerpunkt-Themen Im Mittelpunkt der Verkehrserziehung der Bundesverkehrswacht wird das Verhal- ten der Autofahrer auf den Autobahnen stehen. Als Schwerpunkt-Themen werden für Juni das„Ueberholen auf der Auto- bahn“, für Juli der„Ferienverkehr auf der Autobahn“ und für August„der Sicherheits- abstand“ genannt. N 8 * . Das ist dralon MANN HE gei einem solchen Preis brauchen Sie mit Kummgarn in schwarz- weiß pepitu. Hoctgeschlossen oder in modischer Reversform, sie sind mit oder 1 ohne Gürtel gleich chic. Jedes Kostüm. 54.— HWA 5/50 nicht auf ein neues Sommerkostüm zu verzichten. Zwei reizende Kostüme dus L Nr. „ 1 2 2 1122 1 00 Nr. 122/ Freitag, 27. Mal 1960 AUTOMOBILISCEHAU Seite 21 bre Touring-Service Reiseführer am Armaturenbrett Zur Reisesaison 1960 bringt die BP, Ham- burg, wiederum einen neuen Touring-Ser- vice heraus, der die Erfahrungen der letzt- jährigen Reisesaison berücksichtigt und das frühere Planungsmaterial für die Auslands- reise noch beträchtlich erweitert. Der neu gestaltete„Europa-Führer“(300 Seiten) macht mit 16 europäischen Reiseländern be- kannt. Zuverlässige Reisetips, Einreise- bestimmungen, Verkehrsregeln, Hinweise kür den Einkaufsbummel usw. machen ihn zu einem wertvollen Ratgeber. Als Neuig- keiten werden ein BP-Navigator, ein„Reise- führer am Armaturenbrett“, der zum ge- nauen Selbsteintragen der Fahrtstrecke und ihrer einzelnen Abschnitte dient und für Touring-Service Teilnehmer Olympia-Cam- pingplätze auf dem BP- Gelände in der Nähe Roms präsentiert. Die Unterlagen des BP- Service sind an allen BP- Tankstellen er- hältlich. 20 Tips für Autofahrer Die grundlegenden technischen Kennt- nisse, die ein Fahrschüler bei der Fahrprü- fung wissen mußte, sind schnell vergessen. Zwar gibt es dicke Auto-Handbücher mehr als genug. Sie werden aber meist nur von Leuten gelesen, die besser über Automobile Bescheid wissen als mancher Monteur in der Werkstatt. Der Durchschnittsfahrer eines Automobils greift nur selten zu den guten popularwissenschaftlichen Büchern, die in den letzten Jahren über dieses Thema auf dem Büchermarkt erschienen sind. Für ihn ist das Auto meist ein Fortbewegungs- mittel, das der Verwirklichung seiner ge- schäftlichen und privaten Interessen dient. Für den Durchschnitts-Autofahrer hat die Phönix Gummi Werke Ad einen kleinen „Ratgeber für den Handschuhkasten“ unter dem Titel„20 handfeste Tips für Autofahrer“ herausgebracht, der in knapper Form, mit humorvollen Zeichnungen illustriert, darauf hinweist, was zu tun ist, wenn man ein- mal fernab von Werkstatt und Tankstelle kestsitzt. Das brauchbare Heftchen wird über die Phönix-Niederlassungen verteilt. Isar auch als Campingwagen Beim Absatz ihres Isar-Kombi konnte die Hans Glas GmbH. feststellen, daß ein großer Teil ihrer Kombi-Käufer diesen gar nicht als Kombi benutzt, sondern als Viersitzer mit extrem großem Gepäckraum, wie man ihn beispielsweise für Campingzwecke benötigt. Eine ähnliche Entwicklung ist auch aus den USA bekannt. Um diesen Kunden entgegen- zukommen, brachte die Hans Glas GmbH. den Isar jetzt neben dem Kombi auch als Isar-Camping auf den Markt. Beim Isar- Camping ist die hintere Sitzbank mit dem A Krosserieboden verschraubt, so daß man sie nicht mehr ohne Werkzeug umklappen und so die Ladefläche vergrößern kann. 7 Der Weltrekordreifen auf dem Festland Einen neuen Angriff auf den Geschwindigkeitsweltrekord plant noch dieses Jahr der Eng- lander Donald Campbell Mit einem Turbinenwagen koßt er den von John Gobb im Jahre 1947 aufgestellten Rekord von 614,261 km/st zu brechen. Hier Campbell mit einem Modell des Turbinenwagens. AP-Bild Kraftfahrzeug- Mosaik Nachdem vom bisherigen 1¾4-t-Opel- Lastwagen insgesamt 126 884 Einheiten her- gestellt wurden, lief kürzlich in Rüsselsheim die Produktion des neuen 1, 9-t-Lkw- Modells an. Dieses Kurzhauben-Fahrzeug wird durch den vom Opel-Kapitän her bekannten 2,6 Liter Sechszylinder-Kurzhub-Motor von 70 PS bei 3600 U /min angetrieben. Das voll- und sperr synchronisierte Vierganggetriebe wird durch Lenkradschaltung betätigt. Wie der Vorgängertyp ist auch das neue Modell mit zwei Radständen(3000 mm und 3300 mm) und mit Pritschen- und Kastenaufbau sowie als Fahrgestellt lieferbar. Als Besonder- heiten des Kastenwagens sind Schiebetüren am Fahrerhaus, Durchsteigemöglichkeit von der Fahrerkabine in den Laderaum und die glatte Ladefläche mit einer größten Höhe von 1630 mm zu nennen. * Eine sehr praktische Meßtabelle zur Eigen- sicherheit im Straßenverkehr hat der Deut- sche Kraftfahrzeug- Ueberwachungs- Verein e. V. herausgebracht. Diese Meßtabelle in Brieftaschenformat enthält Bremswegtabel- len bei verschiedenen Straßenoberflächen, ferner in Gefällen und Steigungen nebst einer Gefahrentabelle für Motorradfahrer (mit den Relationen von Geschwindigkeit, Anhaltestrecke, Bremsdauer, Wucht und ent- sprechender Fallhöhe), sowie einer Blut- alkoholtabelle. Reifentest an der Grenze der Schallmauer Vorbereitungen für neuen Automobil-Weltréekord/ Reifen ohne Profil Eine technische Sensation stellten die eu- ropäischen Dunlop-Werke kürzlich in Bir- mingham der internationalen Motorpresse und dem Fernsehen vor: die in zweijähriger Arbeit gebaute zum grohßen Teil unter- irdische Hochleistungs-Testanlage für die Spezialreifen, mit denen der seit 1947 be- stehende absolute Geschwindigkeitsrekord kür Automobile des Engländers John Cobb von 634 Stundenkilometer gebrochen und auf ca. 700 kmh oder höher geschraubt werden soll. Wenn im August auf dem Salzsee von Utah in den USA das mehrere tausend PS starke Fahrzeug des Engländers Donald Campbell dahinrasen wird, werden diese Profillosen„Wunderreifen“ eine Zerreißprobe zu bestehen haben, die allein hinsichtlich der Zentrifugalkräfte etwa dem Hundert- fachen dessen entspricht, was normale Stra- Benreifen im täglichen Verkehr aushalten müssen. Die Testmaschine selbst befindet sich in einer unterirdischen Kammer und wird von einem angrenzenden Gebaàude àus gesteuert. Die Reifentests entsprechen den Bedingungen bei den bevorstehenden Weltrekordver- suchen. Von einem Kontrollraum aus werden exakte Aufzeichnungen von Geschwindig- keit, Temperatur, Reifenbelastung, Reifen- deformationen, Kräfteverbrauch usw. ge- macht. Durch eine interne Fernsehanlage neben dem Maschinenraum können die für die Weltrekordfahrt in Frage kommenden Reifen bei den Tests mit Geschwindigkeiten bis zu 675 Meilen in der Stunde, das sind rund 1100Km/h, genau beobachtet werden. Alle Testvorgänge werden von einem Schalltisch aus dirigiert. Während der Ver- suche werden die Meßinstrumente automa- tisch von einer Filmkamera aufgenommen. Darüber hinaus macht eine Fotoapparatur Detail-Aufnahmen. Die Testmaschine besteht aus einer Trommel, gegen die das Rad mit dem Welt- rekordreifen hydraulisch gedrückt wird. Die Trommel wird durch einen 450 PS Elektro- motor angetrieben, die Reifen/ Rad-Einheit durch einen 250 PS Elektromotor. Beide Teile der Testmaschine sind mit Instrumenten zum Messen der Energieverluste bzw. der Umdrehungsgeschwindigkeiten, der Brems- kräfte und des Luftwiderstandes ausgerüstet. Eine Kombination hydraulischer Brem- sen und Scheibenbremsen kann den Welt- rekordreifen aus einer stationär erzielten Geschwindigkeit von beispielsweise 800 Km/h in weniger als 30 Sekunden zum Stillstand bringen. Die von der Dunlop- Forschungs- und Enitwicklungszentrale in England gebauten Weltrekordreifen haben kein Profil, und ihre Lauffläche ist nur etwa 1/50 Zoll, das ist ca. ein halber Millimeter, stark. Eine dickere Lauffläche würde dazu führen, daß der Reifen wellig wird, und das überschüssige Gewicht würde die Zentrifugalkraft in ihrem Bemühen unterstützen, die Lauffläche ab- zureibgen. Bei Reifen mit 52 Zoll Durchmes- ser(ea. 132 em), wie sie bei den Weltrekord versuchen in drei Monaten verwendet werden, entspricht eine Geschwindigkeit von 800 kmh 50 Umdrehungen in der Sekunde. Die beim Erdkontakt eingedrückte Karkasseę muß sich deshalb unvorstellbar schnell wieder aufrichten, sonst entsteht da, wo der Reifen die Bahn bei seiner Drehung wieder verlaßt, jeweils ein Rollwulst. Dies hätte eine ungeheuere zusätzliche innere Bean- spruchung des Reifens und so hohe Tempe raturen zur Folge, daß er sofort zerstört würde. Daß auch dieses Problem gelöst wird, dafür sorgen die Untersuchungen, die in jüngster Zeit in der Testanlage von Birming- ham angestellt werden. Deutsche Generalkarte ... noch reichhaltiger geworden Die deutsche Generalkarte, das bekannte Kartenwerk 1:200 000 von der Bundesrepu- blik in 26 Blättern, erschienen bei Mairs Geographischem Verlag in Stuttgart, ist jetzt noch reichhaltiger geworden. Schon bisher zeichnete sich diese Generalkarte, die vor wenigen Jahren neu geschaffen wurde, durch eine ungewöhnliche Fülle von Eintragungen bei gleichzeitig sehr harmonischem und gut lesbarem Kartenbild aus. Obgleich jetzt eine noch eingehendere Bearbeitung, vor allem auf dem touristischen Sektor, vorgenommen wurde, geschah dies keineswegs etwa auf Kosten der Uebersichtlichkeit. Im Gegenteil wirken die neuen Karten womöglich noch klarer als bisher, bedingt durch feinste Ab- stimmung aller Kartenelemente, diszipli- nierte Farbgebung und erstklassiges Papier. Die umfassende touristische Neubearbeitung äußert sich indessen weniger durch ins Auge fallende Veränderungen im Kartenbild als durch eine Differenzierung der einzelnen Eintragungen, die sich um so erfreulicher bei der Benutzung der Karten bemerkbar machen. Jedes Blatt, das ein Gebiet von rund 13 200 qkm umfaßt, ist einzeln erhältlich; die passenden Anschlußblätter können jederzeit nachgekauft werden. Von den folgenden Reisegebieten gibt es außerdem Sonderblät- ter(raumsparend durch doppelseitigen Druck und Staffelfalzung): Schleswig- Holstein, Lü- neburger Heide, Industriegebiet, Mittelrhein, Rhein-Mosel-Nahe, Nordostbayern, Schwarz- wald und Bayerische Alpen. Besondere Tou- renkarten(große Umgebungskarten) liegen bis jetzt für den Raum Frankfurt und den Raum München-Oberbayern vor. n te, 71 . . 2 757. e 49 5 7. der fichtigen leichten Kleidung. Die Herrenmode ist im wahren Sinne des Wortes leichter der Angoraziege liefern die Mohairwolle. Zusammen mit Schurvolle verwebt, schafft sie ., e 4 ., pvoröber ist die Zeit der„schweren Herrenonzöge“. Das Wohlbefinden bei 305 C im Schatten ist nur eine Frage geworden. Die feinen, leichten Hocre den idealen Anzug für die heiße Jahreszeit. för die warme Jahreszeit wie geschaffen ist der lei chte Anzug aus reiner Schurwolle mit Mohair— er wiegt nur tu. Ii00 g. Seine schlanke Linienführung wird Ihnen zu- sogen. 138. in vielen Modefurben 2 , N WA 5/0 Kansrabr MANNHEIM Seite MORGEN Freitag, 27. Maf 1960/ Nr. 122 GROSSES 1 N N HAUS? 13.30 16.00 18.30 21.00 RUTH TIEUWERIK PETER VAN EVYCK eee— 7 , I bürffn HARRTY METEN NANNELORE SCHROTH Robert Graf leonhord Stecke WILIT FRirsc h Werner Fütterer Friecirlen Domin klsd Wagner Lie Eibenschüötz Die Renaie lütle.- Story! Des tragische Schickscl einer Frau, der die ganze Welt zu Füßen lag. uh Leuweriks bisher tchöntte Rolle PTANKEN 8 ne 2 Es NAS 12) Sonntagvormittag 11 Uhr— Die letzten 60 Jahre 8 ieee 5 aus 8 und alliierten 555 encore KLEINES HAUS 13.00 15.30 18.00 20.30 4. WOCHE! Der bedeulend ste Film det letzten 10 akte! Gefelert, prämiiert diskutiert: ddleser Film ist wie kaum ein anderer im Gespräch der Welt. 18) SOS Eine freimötige Liebesgeschichte von sensqtioneller Kühnheit! Die Welt spricht darüber! Sehen Sie sich diesen Film an, dann sprechen Sie mit! PRADIKAT:„BESONDERS WERT VOII“ Das große Filmdokument CEC B. DE Milik's gewaltiges Epos vom mächtigsten Mann, den unsere Geschichte kennt. N edpramärr-Vicor alure Forge Sanders Ein großes Erlebnis erwartet Sie! Spannende Bilderfolgen in herrlichen Farben, erregende Szenen, die den Rahmen sprengen— Massen- Sensationen Wegen Ueberlänge geänderte Anfangszeiten: 13.50, 16.90, 18.40 und 21.00 Uhr ATLAS T Täglich nur 9.50 u. 11.40 Uhr (Keine Spätvorstellung) 2 Wine e i Veranstaltungsanzeigen finden Mammeimer RUE N einen großen leser kreis pfingstfahrten 2-Tage-Fahrt 5. Und 6. Juni. . 12, 1-Tage-Fahrt, 3. Juni Rhein-Mosel-Saar 1 95, 5 Fele 5 480 018 8 2 1 2 61„ = A. in kalten, we in warmen Jahreszeſten: Stets gibrs wWas neues an der Kbhlschrankfront. Es lohnt sich jedes Mal, sie dbzuschreiten, Wer einen Kühlschrank hat, hat Hertzontł AUCH 1960: DIE GROSSE KUHLSCHRANMK-ScHAU VON MANNHEIM, P 7, 5— Nur ein Katzensprung vom Parkplatz OU 6 en dlen Planken M/ irken-Köhlschränke ab DM 338. 1-Tage-Fahrt . Jun und unsere Schlagerreisen! ab 4. Juni jede Woche a b Marktplatz UNKEN Salzburger Land 5500,* 14 Tage nett, 14 Tage HAMMER am Eingang ins Berch- tesgadener Land— „„ U der bekannte ober- bayerische l 14 Tage Fahrt im modernen ee Unterkunft in Landhäusern mit kompl. Frühstück, Reise- leitung. REISEBURO MARTIN Mannheim, F 1, 3, Br. Straße (Am Marktplatz) Tel. 2 45 73 „ DM pfalz und Elsaß 90 9 Wenn Hosen, dann nor G 4, 12 Koſtufffim: 18.30, 18, 28.30 30. 13.15 Plerre Brasseur. Daniel Celin- Anne Heywood Ein monumentales Filmwerk über eines der größten De Sieg Roms uber Karihago Reiterkämpfe— Seeschlachten ein Weltereignis mit ungewöhnlichem Aufwand verfilmt SRI LANKA— der Garten Bucidhes UNIVERSUM So. 11.00 Traumland FRANKRELCA i Schülerferien-Filmstunden: Dienstag, 7. Juni, 0. 1. Claes Scope Fer vom Untergang einer Weiestadt 2 Ereignisse der Geschichte „QUAX DER BRUCH PILOT G 7, 10 Telefon 2 21 49 RUDOTLT ScHOK CHRISTINE GURNER GRRFIN MARIZA nach der gleichnamigen Operette von E. Kalman Beginn: 15.48, 17.48 und 20.00 Uhr(6) Augartenstrage 38 15.30, 18.00, 20.30 (60 Freddy quinn Corny Collins P. Carsten in einem Fm voller Spannung, Humor, Musik F R E D D* Diek GiragRE UND Das MEER ausgezeichnet mit d.„Bambi“ als erfolgreichster Film des Jahres 1959 PIRR-Thedter LINDENHOFE Jelefon 2 63 90 Bis Montag 15.30, 17.50 und 20.10 Uhr Der Weg nach oben SIMONE SIGNORET ausgezeichnet als beste Darstellerin mit dem Oscar 1960.— Prädikat:„wertvoll“ Woldhet? Tägl. 18 u. 20.30 Uhr Sonnt. auch 15.45 Uhr Montag nur 20.30 Uhr Joel Mecœrea in DRRAUF UND oRAN Ein Edel- Western in Cinemase. Ruf 5 93 0 Sartenstodt Ruf 5 93 01 Täglich 20.00 Uhr Sonnt. auch 17.30 Uhr (12 James Stewart, Kim Novak(16) dus dem Refch der Toten Ein Thriller mit Niveau dera“ 440 senntas Von Cowboys gejagt SAAL B AU Heute 22.43„DAS BATAILLON DES TEUTELS“ F RENT A Heute 22.30„Von COwWBOTS GEJAd T- W AI 5 HO Telefon 5 98 08 GARRN SSO EER DER GAL GENBAUM Fr., Sa. 18.00, 20.30, S0. auch 15.30, Mo. 20.30(16) 223 Die Söhne der 3 Musketiere 9 r 1 Telefon 5 98 88 Von Freitag bis einschl. Montag je 18.15 u. 20. 45 (Sonntag auch 16.00 Uhr) O. W. Fischer, Walter Giller, Linda Christian, Peter Mosbacher, in dem Farbfilm(12) PEIER VOSS, DER HELD DES TAGES Nur Sonntag 14.00:„KOUNIGd DROSSELBART“(6) Samstagnacht 23 Uhr, Hans Albers, Hansjörg Felmy, Sus. Cramer in:„DER GREIFER(18) ROME O FEUDENHEIN Telefon 7 15 1? Fr. u. Mont. 20.00, Sa. u. 80. 17.30 u. 20.00 Uhr „— Farbfilm Unternehmen petticout'%. Fr. u. So. 22.15:„Sein Colt war schneller“ Fbf. Di. u. Mi. 20.00 Uhr— Donnerstag geschlossen. „HUGEL des SscHRECKENS“ Cinemasc.-Film(18) 1 III FEUDENHEIN Telefon 7 7 29 Fr. u. Mont. 20.30, Sa. u. So. 18.15 u. 20.30 Uhr Mleln Schalk, komm mit ans blaue fear a2 Sa. u. So. 16.00 JV.„Der falsche Prinz“ Fbf.,(6) 2 Was dleser Film zu sagen hat, berührt uns alle— hansj örg felmy horst 1 i und dawn addams hans nielsen hans quest armin dahlen Seit Monqten spricht man von dlesem Film, der durch seine sensqtionelle Besetzung und sein auß ergewöhn- liches fhemo aus allen deotschen Filmen herausragt. 13.30 16.00 18.30 21.00 2 Wie er es tut, ist elnmalig. 5 ein franz:seitz- film im 85 Verleih undd weltvertrieb gisela tantau Frei ab 18 Jhr. Telefon 2 50 23 ambra C 1 r Samst. 23.15 Uhr Wôholung: Hinter blinden Scheiben(10 Sonnt. 11.00 Uhr Wholung: Dschungelgeheimnisse(10 Hilflos im Sog der llnterweli l Eine Frau, Verführer! sch u. schön, im Bann einer unheilvollen Liebe! Tägl. 14.00 16.00 18.15 20.50 Freig. ab 16 Jahren Freig, ab 6 J. J* 2, 32, T. 2 55 55 Der Wert des Brillanten ist beständiger als das Zeitgeschehen Saua, Braun FLARK EN Durch direkten Import und eigene Antertigung teinste Quglitöt 20 niedrigsten Preisen! Die. u. Mittw. 20.30:„Das Mädchen vom See“(18) Nur Do. 20.30 Rund um d. Welt m. P. Townsend(6) FILMBUHNE FEUDENHEIN Telefon 7 18 37 Bis einschl. Mont. tägl. 20, So. 17.30 u. 20 Uhr 3 mit Jean Gabin Wiesenstraße Nr. 1 bes. wertv.(16) Fr. u. Sa. 22.15, Sa. u. So. 15 Jv.:„Schrecken aller Spione“ Lachschlager mit Dick und Doof(6) NT Almenhof Roftfeldstraße 3 Telefon 8 21 92 Täglich 20.30 Uhr, Samstag 18.00 und 20.30 Uhr, Sonntag, 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr WIRWUNDERKINDER EGIII Filmtheater NECKARA U Fischerstraße 4 Telefon 8 2 04 Täglich 20.15, Sa. u. So. 17.45, 20.15, So. auch 15.30 Gary Cooper, Charlton Heston, in d. Spitzenfilm Die den Tod nicht fürchten“ Fr., Sa. 22.30, Jgd. Sa, 15.30, So. 13.30 Uhr(12) Der aktuelle Farbf. ALARM IM WELTALL CS Sa, 17.45, 20.30, So. Cary Grant 2 NECKAR AU Tägl. 20.30 Uhr „DER UNSICHTRARE Dhfx l Ein Super- Hitchcock in Farben 5 NEC KAR A U o 8 Sonntag 13.30, 15.30, 18.00, 20.15 Robert Mitchum „HEISSE GRENZ E“ Farbfilm Freitag und Samstag 22.30 Unr 15, 17.43, 1 57 Samstag 15.30, Sonntag 13.30 Uhr Grace Kelly, Stewart Granger „GRUNES FEUER“ „DIE RACHE DES GORILLLA“ Montag und Dienstag 20.15 Uhr „DER CoLrT sITZzZT LOCKER“ LTM K AF ER TAI Telefon 7 66 86 Heute 23.13 Uhr ein echter Western in Farbe(18) Die Teufelsbrigade Heute 18.30 u. 21.00 Uhr letztmals(18) der gr. Abenteurerfilm Drfenlauscne Rache 27. 8, 13.00: Omnibusfahrten ab Bismarckplatz (Zwischen Jattersall und Hauptbahnhof Mannheim) Wappenschmiede. Kalmit /pfälzerwald 4,50 28. 5., 8.00: Frankfurt Too Flughafen 7.— 29. 5., 13.00: Trifels Annweiler- Edenkoben 6.— 29. 5., 13.00: Watzenhef. Kreidacher Höhe Odw. 4.50 30. 5., 15.00: Waldhilsbech. Bierhelder Hof 3,50 31. 5. 7.00: Bad Rippoldsau- Elzach/schwWerzwW. 15, 31. 5., 15.00: Waldhaus Donnersberg. Zell 6,.— 1. 6., 13.00: Hol dergrund Katzenbuckel 6,.— Mannheimer Omnibus-Verkehrs-Ges mbll. Toräckerstreße 2, am Bismarckplatz Telefon 411 82 — 14 Tage Hollersbech/ sterreich vollp. ab 138, ON, Abreise 29. Mal 2 ee eee Familienausflug in den Breisgau am Sonntag, 29. Mai Fyeiburg(HSreisgau Besuch des Münsters. Spaziergänge in die waldreiche Umgebung: Lorettoberg, Schloßberg, Günterstal, Wald- see usw. Abstecher ins Höllental(Hirschsprung) oder ins Elztal. Fahrt mit der Drahtseilbahn zum Schau- insland(1284 m), Höhenrundwege, Höhenwanderungen zum Notschrei oder anderen lohnenden Zielen, evtl. Ab- stieg ins Dreisamtal. Im Zug werden ermäßigte Fahr- karten für die Schauinslandbahn verkauft und Hand- zettel mit weiteren Vorschlägen verteilt. Fahrpreis: ab Mannheim 13,50 DM Hinfahrt 7.20 Uhr 7.26 Uhr 7.30 Uhr 7.38 Uhr 7.43 Uhr 7.47 Uhr 7.52 Uhr 10.12 Uhr J an Freiburg Breisgau) Hbf. Fahrplan: Bahnhof ab Mannheim Hbf.„„ 1 7 ab Mannheim-Seckenheim ab Mhm.-Friedrichsfeld- Süd A Heidelberg H! ab Heidelberg- Kirchheim r ab Wiesloch- Walldorf Rückfahrt an 22.10 Uhr an 22.01 Uhr an 21.57 Uhr an 21.46 Uhr an 21.43 Uhr an 21.38 Ubr an 21.32 Uhr ab 19.07 Uhr Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundes- bahn und bei den DER- Reisebüros: DER 1, P 4 2, Planken DER 1A, gegenüber dem Bahnhof— DER 2, O 7, 11 eee ee—. Begrüßung im Colombipark, Konzert, Stadtführungen. N E 12 1— 1 EL 12 Nr. 122/ Freitag, 27. Mal 1960 —5cHAUBURG MORGEN Zelte 28 Als TER Abendsudlo SCALA ALS TER 7 K 1. 5— felefon 202 33 5 7, 2— felefon 2 04 44 O 3, 6-8— studio für fllmkunst— felefon 2 02 02 5 CIrV 5 1 8. 8 1. 6 Im rel. 2 07 90 zeigt dle Jugend aut den Pian zeigt erst ab Samstag, 20.45 Uhr zeigt einen der eigenwilligsten Filme von MARCEL CARNE mit ARLET Ty Marie Ded- Alain Cuny Ferdinand Ledoux- Rog. Blin Die Mucht mit dem Teufel es visiteurs du Sair) Eine poetische Filmversion der alten ewig gültigen Ballade von der Wun- derkraft der reinen Liebe, die selbst den Teufel besiegt. — Originalfassung mit Untertiteln Deutsches Prädikat:„bes. wertvoll“ Täglich 21.00 Uhr — EKassenöffnung 10 Uhr einen Monumental- Farbfilm mit großer Spitzenbesetzung LEX BARKER SVYLIVIA LOPFEZ Die Vergeltung des roten Korsdren Regie: PRIMO ZEGLIO Ab heute allen Jazz-Fans u.-Gegnern ans Herz gelegt: den mit dem Großen Preis der internationalen Film- Kritik auf den Filmfestspielen in Cannes 1959 ausge- zeichneten Film von Juan Antonio Bardem Der Jod eines lazz an einem Sommerabend Nad ſaſirers Rendezvous der berühmtesten Jazz-Kapellen und mit Musiker der Welt: Lucia 8osE ALBERTO CLOSAS- OTELLO 7050 Ein aufrüttelndes Filmwerk von bezwingender Kraft. Aus einem banalen„Kriminalfall“ der Fahrerflucht entwickelt sich die Tragödie zweier Menschen, deren Liebe durch die Erniedrigung der Lüge und der Angst, der Gewissensqual, der Flucht vor der Verantwortung und der Trägheit des Herzens zerstört wird. Deutsches Prädikat:„besonders wertvoll“ Senntag 14.00, 16.15, 18.30 und 20.45 Uhr Ab Montag nur 18.50 u. 20.45 Uhr- EFreigeg. ab 16 Jahren) die große hinreißende Farbfilm- Reportage vom Jazz-Festival in Newport Louis Armstrong— Mahalia Jaeksen Jack Iedgerden— Chico Hamilton Gerry Mulligan— Dinah Washington Jimmy Siuffre— Thelenius Monk u. v. d. Ein Film von der Liebe zum Abenteuer und gefährlichen Leben. „Jazz ist nicht nur Musik, sondern Ausdrucksform eines Lebensgefühls“ Ein handfester, mitreißender, echter Piratenfilm— ganz nach dem Herzen der Liebhaber dieses Film-Genres Tügl.: 14.00, 16.18, 18.50, 20.48 Freigegeben ab 12 Jahren) T6gl. 14.00, 16.15, 18.30, 20.48. Greigegeben ab 12 Jahren) John Wayne— Ray Milland— Susan Hayward— Paulette Goddard in Cecil B. de Milles grandiosem Abenteuer-Farbfilm Piraten im Karibischen Meer Eine Handvoll Männer— und eine Frau— kämpfen gegen eine gefährliche Bande habgieriger Piraten im Karibischen Meer. Zeppelinstr. 21 Mittelstr. 41 Der neueste Musik Film: FREDDT UND DiE MerobieE Der Frosch mit der Maske Dkk NAchT Beginn 18.30 und 20.45 Uhr(16) Beginn 18.15 und 20.50 Uhr(10 J 8 —. ¶ — Die packende Verfilmung Am Megplatz Telefon 5 11 86 nach Edgar Wallace Beginn: 13.45, 16.15, 18.45 und 21.15 Uhr(Frei ab 12 J.) Freitag und Samstag keine Spätvorstellung Besuchen Sie bitte Vater! Sohn Das gepflegte Café-Restaurant Weiher/ odenwald Nafionalfheafer Mannheim Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Spieplan vom 28. Mai bis 7. Juni 1960 Thecterkasse: felefon Heidelberg 2 05 1ꝰ Kassenstonden: werktags 11 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uh sonntags 11 bis 13 Uhr Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4,—DM. ond eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Telefon Mörlenbach 296 Mennheim, O 3, 6-8— Telefon 202 02 er Vorverk begin— 5 D rverkauf ginnt jeweils samstags Fernruf 2 52 66 u. 2 18 01 kreſer Vergine Samstag, 28. 3. N Großes Haus Kleines Haus 20.00— 22.15„La Bohèeme“, Oper von G. Puceini Miete J, 9./8. Vorst., Th.-G. Gr. J u. fr. Vk. 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“ Schauspiel von Jean Ancouilh Miete E, Halbgr. I, 9. Vorstellung Th.-G., Gr. E und freier Verkauf 11.00— 12.30 3. Programm! Oeffentliches Rundgespräch „Unsere Vergangenheit— auf der Bühne?“ (aus Anlaß der Aufführung des Stückes) „Korczak und die Kinder“ v. E. Sylvanus) Eintritt frei! 1 Karten sind an der Theaterkasse erhältlich! „Beatrix“ dle intime Bar Mannheim, Alphornstraße 24 Telefon 3 24 47 9. Mannheimer Kultur- und Dokumentarfilm-Woche Freitag, den 27. Mai FILM-PROGRRIMM: 18.00 Uhr Menschen in der Welt(III) Jürgen Neven du Mont spricht zu Ausschnitten aus seinen dokumentarischen Fernsehberichten: Samstag, 28. Mai 20.00-22.30 Uhr Gastspiel Ernst Deutsch: „Nathan der Weise“. Dramatisches Gedicht von Sotthold Ephraim Lessing.[Freier Verkauf! Einmaliges Gastspiel der Eurythmie-Künstler- groppe des Goeihennum, Dornach/ Schweiz: „Der Welten wanderer“. Ein Drome um Grof Saint Germain von Paul Böhle hler, (Freier Verkauf- Pr.: DM 1.05 bis 6.25 Auf vielfachen Wunsch nochmal. Wiederhelung: „Die Besessenen“. Schauspiel von Albert Combos (Freier Verkauf) Sonnfag, 29. Mal 14.30.4000 Uhr Sonntag, 29. 5. Großes Haus nNannchen vom Grill beim Hecke- Kurt, O 3, 13. Tel. 2 30 40 Täglich ab 19 Uhr bis 5 Uhr frün 17.30-23.15 Uhr Großes Haus 19,30— 22.30„Der fliegende Holländer⸗ 0 f 3. Romantische Oper von Richard Wagner Dienstag, 3J. Mai Gastspiel Ernst Deuisch: g Simp ICiSsSIm us„Dokumentarfilme im Fernsehen“ Miete G. 10./. Vorstellung, Th.-G. Gr. G Id. 30/00 Uhr„Nathen der Weise“ 8 dazu Filme aus Ceylon, Japan und der UN und freier Verkauf.(Schölermiete A und freier Verkauf] in der 1. Italia Mashi(UN) 4 Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben! 2. Big Day in B(UN. Kleines Haus 14.00— 16.15„Wallensteins Lager“, hierauf: 20.00 22.30 Uhr„Zwei rechts zwei links“. Lustspiel von Karl 3 K 8 0 7— 0g) 5„pie Piccblomini“ von Friedrich Schiller Wittlinger.(20. Vorst. Dienstag-Miete— 2. Vorst. MAR UNA 33 Kandallala Perahera(Ceylon) Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. C Diensfag-Miete Schauspiel und freier Verkauf)——— 4. Ein balinesisches Fest Undonesien) Nrn. 1— 335 8 5 7 7 5. A Sain an à Peasant Undien) 5 Mittwoch, J. Juni Gastspiel Ernst Deulsch: SAT TAT E 20.30 Uhr Polen zeigt seine Filme 188 „Nathan der Weise“ 1 20. Vorst. Mitwoch-Miefe— 10. Vorst. Mitwoch · Miete- Schauspiel und freier Verkaguf) Sostspiel Ernet Deufsch! 18.00— 20.15„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller 20.00-22.30 Uhr Mannheim, Feudenheimer Str. 2 Telefon 5 01 46 Kleines Haus Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. 5 g 5 Nrn. 1— 835 a Montag, 30. 8. 20.00— 22.18„La Boheme“ 752 2. Großes Haus Miete B, 9. Vorst., Th.-G Gr. B u. fr. Verk. 22.45 Ohr Musik- und Ballettfilme „II. Shopin England) 2. Inszenierung in Bayreuth 3. Orchester ohne Frack Melodie-Bar-Srinzingstube Donnerstag, 2. Juni a 14.307. 00 Uhr„Nathan der Weise“ b Kleines Haus 20.00— 22.43 Erstaufführung!. 3(Schölermiete B und freier Verkauf 1 7. 8 Tel. 255 94 4. Orff'sches Schulwerk etwa„Hedda Gabler“ bes Rendezvous für eine 5. Kunst und Technik des Balletts Schauspiel von Henrik Ibsen 20.00—22.30 Uhr Gastspiel Ernst, Deufsch; emütliche Stondle 6. Impressionen aus einem Theater „„ Miete H, Halbgr. II, 9. Vorstellung„Nathan der Weise 4 Verlängerung bis 3 Uhr I ene e 55 5 . Th.-G Gr. H und freier Verkauf 20. Vorstellung Donnerstag-Miete— JI. Vor- 7. Le 1 8 Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben! steſlung Donnerstog-Miete- Schauspiel d. freier Les amoureux de la Seine(Frankreich Verkauf) Heute Freitag, sind wir beim 1 8. Jurga(Spanien) Dienstag, 31. 5. 20.00— 22.30 In neuer Inszenierung!„Funzelabend“ m. Tanz im Luisen- 9. Tanzende Hände Großes Haus„Der Bauer als Millionär“ Samstag, 4. Joni Gastspiel Ernst Deulsch: hof Hemsbach 10. Prèlude de la danse(Frankreich) Romantisches Zaubermärchen mit Gesang 5 von Ferdinand Raimund, musikalische Neu- 20.00-22.30 Uhr bearbeitung von Mark 9. Miete S, 12. Vorstellung un reier Verkau 7 1 Einlös, v. Umtauschgutscheinen aufgehoben!. 5. Jun „Hedda Gabler“ Miete H, Halbgr. I, 9. Vorstellung Th.-G Gr. H und freier Verkauf 20.00— 22.45„Das Käthchen von Heilbronn“ Schauspiel von Heinrich von Kleist Miete M blau, Halbgr. II 9. Vorstellung 8 8 und freier Verkauf 1 orwetkout in Monnheim: Buchhondlung Or, C. Tillmann, Mannheim Donnerst, 2. 6. 20.00— 22.30 1 3 P ee b. gack-, l(leidelbecger Stroße)— ſelefon: 252 81— Werktags von 8.00 bis 8 e eee b 18.30 Oc, semstogs 8.00 bis 14.00 Uhr. Miete L, Halbgr, I, 9. Vorstellung Th.-G. Gr. L und freier Verkauf 20.00— 22.45„Doktor Faust“, Dichtung und Musik von Ferruccio Benvenuto Busoni Miete Fg eI b, 9. Vorst, u. freier Verkauf e)„Die Kinder Edouards“ Miete Fgrün, Halbgr. I., 9. Vorstellung A Kellet- Theater Mannheim und freier Verkauf Leitung: Theodor Dentler — 22.30„Aci d Galatea- 3 j ö 0700 fh Pato rale von d P. Kandel Rlersut: K 2, 22(Nähe Korpfalzkteiseh Telefon 22271 u. 26152 „GEScHlossENE GESEIIScHAFT“ „La Canterina“, Singspiel von J. Haydn Schauspiel von J. P. Sartre Miete K, 9./10. Vorstellung Th.-G. Gr. K und freier Verkauf „SESCHlossENE SESEIIscHAFT“ Schauspiel von J. P. Sartre „Nathen der Weise“ (Freſer Verkouf 5— Gastspiel Ernst Deulsch: „Nathan der Weise“ (Freier Verkauf „Der Freischütz“ Romantische Oper von Carl Marle von Weber (freier Verkquf Kleines Haus 20.00— 22.45 pfingstmontag, 6. Joni Mittwoch, 1. 6 20.00-22.45 Uhr. Kleines Haus 7 0. Heute neu! 2 Ei PgoeRAMMVOLEER UBERRASCHUN EER Mannheim, P 7. 19 nu 257 77 Gemütliche 4 10. 1 Stunden im, Bergschlössel“, Reiligkreuzsteinuen bei Familie E. Gölz, früher„Zwischenakt“ Mannheim Spezialität: Hähnchen vom Grill— Nebenräume für kleine Gesellschaften— Parkplatz— Telefon 276 Wienerwald Brathendlstofſonen Freitag, 3. 6. Grohes Haus Kleines Haus 20.00— 22.30 Es spielen:„Original Münchener Schrammeln“ Meine öberall bekannte Spezialität Brathend vom Spieß/ 3,50 O auch zum Mitnehmen in Wammhaltepackung Geöffnet ab 11 Uhr mittags Samstag, 4. 6. Großes Haus Freitag, 27. Mai Kleines Haus Samstag, 28. Mai Pfingst- Sonntag, 5. 6. Großes Haus 17.30— 22.45 Mittwoch, 1. Juni Kleines Haus Luisenhof Hemsbach. Heute Freitag der beliebte„Funzel-Abend“ mit Tanz, 20 bis 24 Uhr. 2 Kleines Haus 1061— 1390 5 Gehört, gesehen erprobt, gelobt BADENIA Bausporkosse Gmbll. Mannheim, P 7, 24 Pfingst- Montag, 6. 6. Großes Haus NM ETI ROP Ol. Das faba, est, Aer griten Cerijute ONIeN TN Das METROPOL ist und bleibt Ihr KABARETT der leichten Muse Von nun an präsentiert sich Im ORIENT die Künstlerschar. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und bleiben für Sie Ihr METROPOL Mannheim, T é, am Ring fel. 171 20.00— 22.15 2121— 3180 20.00— 22.30„„Die Kinder Edouards“ 4 Miete N, 1 9.. Th.-G. Gr. N und freier Verkau „Die Meistersinger von Nürnberg“„DIE ZIEKGENINS EL“ von Ugo Betti 2 Wagner 5 N 5 Wiete O, dene Th.-G. Gr. O Kartenvorverkauf: Beginn jeweils 20.15 Uhr und freier Verkauf Zigarrenhaus Vetter, Mhm., Wasserturm-Passage F 7, 16, Tel, 2470 . teins Lager“; hierauf: Auf Wunsch können jederzeit Sonder veranstaltungen für Gesell- 12 D Pissen 5 schaften und Klubs im Keller-Theater und in auswärtigen Räu- Für die Theatergemeinde Nrn. 1061— 1590 8 durchgeführt werden. und freier Verkauf 00— 22.15„Wallensteins Tod“ 2 Für die Theatergemeinde Nrn. und freier Verkauf Zum letzten Male! „La Cenerentola“ Komische Oper von G. Rossini Für die Theatergemeinde Nrn. und freier Verkauf 15.30— 17.45„Wallensteins Lager“; hierauf „Die Piccolomini“ Miete A, Halbgr. I, 10. Vorstellung Th.-G. Gr. A und freier Verkauf Kleines Haus mit reprdsentativem Chœrcikter Mehr als andere Möbelarten verraten Stilmöbel kulturelles Nivecu. In ihnen vereinigen sich Proportionen, Linien und Formen zu einem harmonischen, in sich ruhenden Gonzen. Solche Möbel ver- breiten zugleich das Fluidum einer vor- nehmen Behaglichkeit. verlongen Sie onzetes elchgeltiges forbiges kotelog. TRE FZGER Die solide Dame findet den kulti- vierten Tanzpartner beim„Ball der einsamen Herzen“. Empfang Frau Erika Pauli.„stadt Wien“, Mannheim, H 3 — 22. Wallensteins Tod“ 2000— es Afete A, Halbgr. 1, Il. Vorstellung Th.-G. Gr. A und freier Verkauf — 22. raufführun e e 5 Unterstützungskasse der Mitglieder des Nationaltheaters „Fidelio“, Oper von L. van Beethoven Freier Verkauf, Eintrittspreise 2, bis 9.— Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben! — 22.„Das Käthchen von Heilbronn“ 20.00— 22.45 Ffiete N, Halber, II, g. Vorstenung Th.-G. Gr. N und freier Verkauf. 5) Die Intendanz ist der Ansicht, daß dieses Stuck für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet ist. Kleines Haus Dienstag, 7. 6. Großes Haus Pens. u. Gaststätte„Hess Hof“ Steinbach/ dw. bei Michelstadt Telefon 354 Gute Erholung, vielbesuchtes Ausflugsziel, neuzeitlich einger. Besitzer Ph. Schlörit Kleines Haus . N Jede Wocke ein Saunabad 250 79 f f hält jedes Alter frisdi und gesund U E J 1 f 1 4 9 E f. K g f i ennnef i f a in der e e 4⁰ 8 ien Wie. 191 Mabelfsbrik und kinrichtungsbäuser N des MGE N Die AU 6 US TA-SAUN A sehr modern und geräumig. richtig und unverbindlich. Rastatt Katlsruhe Konstanz Mannheim% 5 gibt individuelle Anleitung und jede Art Massage durch beste ist eine wahre Fundgrube Fachkräfte für Damen und für Herren. Mann heim/ U b, for alle, die etwos verkoufen 5 fdchgescheftund N 5 Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag, von 10 Utr bis 20 Uhr geftfeder reinigung oder kcufen wollen. und Freitag von 10 Uhr bis 21 Uhr. 8 2, 6 I e des eech urin, Aan eetendsle, Seite 24 MORGEN Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Schlangestehen vor dem„Thron der Götter“ Bergsteiger- Hochkonjunktur im Himalaja/ Ein Achttausender nach dem anderen wurde bezwungen Im Himalaja herrscht wieder Hochkon- Junktur. Aus aller Welt sind Expeditionen be- reit, auf das„Dach der Welt“ zu klettern. Einigen Bergsteigern ist es schon gelungen, Sich auf einen der Götterthrone zu schwingen. Aus Nepal kam die Kunde, daß eine sowie- tsch-chinestsche Expedition die bislang als unbesteigbar geltende Nordflanke des Mount Everest bezwungen haben soll. Damit hätten zum drittenmal Menschen Mren Fuß auf den höchsten Gipfel der Erde gesetzt. Der 8888 Meter hohe Eisriese, den die Tibetaner„Chomolungma“(Göttinmutter des Danded nennen, war 1953 von dem Neusee- Iänder Sir Edmund Hillary und dem Sherpa Tensing der britischen Königin Elizabeth ge- rade noch rechtzeitig zur Krönung„ge- schenkt“ worden. Zum zweitenmal hatten im Mai 1956 vier eidgenössische Bergsteiger auf dem Mount Everest gestanden. Beide Expedi- tionen waren über die Südflanke des Massivs verlaufen. Den gleichen Weg haben dieses Jahr auch inc ehe Bergsteiger eingeschlagen, denen die Sowjets und Chinesen zuvorge- kommen sein wollen. Das„Wettrennen“ zu beiden Seiten des Eisklotzes muß allerdings auch unter politischen Gesichtspunkten gese- hen werden. China hatte vor einiger Zeit ter- ritorialen Anspruch auf den Mount Everest angemeldet. Von den vierzehn Achttausendern im Hi- malaja- Karakorum sind nur zwei noch nicht von Menschen betreten worden: Der Dhaula- giri(„Weißer Berg“) und der Gosainthan oder Shisha Pangma. Westlichen Bergsteigern steht aber nur der Zugang zum Dhaulagiri offen, der nach neueren Berechnungen 8222 m hoch ist. Der 8103 m hohe Gosainthan liegt jenseits der Grenzen Nepals hinter den ver- schlossenen Toren Tibets. In diesem Jahr haben Schweizer Bergstei- ger wieder ihre Pickel in das Eis des„Weihen Berges“ geschlagen. Sie wollten diesem zä- hen Burschen mit Flugzeugunterstützung zu Leibe gehen. Das Flugzeug, das den Nach- schub bringen sollte, zerschellte. Siebenmal widerstand bisher der Dhaulagiri, von dem der bekannte Schweizer Himalajaforscher Dr. Günter Oskar Dyhrenfurth sagte:„Er ist ein tinier auch nur auf rund 7600 Meter. Zwei Jahre später mußte eine vorwiegend schwei- zerische Expedition in gleicher Höhe wegen schlechter Wetterverhältnisse aufgeben. Eine österreichische Mannschaft scheiterte im ver- gangenen Jahr ebenfalls in Sturm und Schnee, nachdem sie einen Teilnehmer durch Sturz in eine Gletscherspalte verloren hatte. Lange Zeit hatten sich Bergsteiger aus aller Herren Länder vergeblich bemüht. einen der vierzehn Achttausender zu erklim- men. Erst in den fünfziger Jahren über- schlugen sich die Erfolgsnachrichten vom „Dach der Welt“. 1950 standen Franzosen auf der 8 078 Meter hohen Annapurna I. 1953 „fiel“ der Mount Everest und der Innsbruk- ker Hermann Buhl machte dem Ringen um den„Schicksalsberg der Deutschen“, dem Nanga Parbat, ein Ende. 31 Kameraden hatten vor Buhl den Versuch, den 8125 m hohen Berg zu ersteigen, mit dem Leben. bezahlt. 1954 konnten wieder zwei Acht- tausender„verbucht“ werden. Die Oester- reicher Dr. Herbert Tichy und Sepp Jöchler, sowie der Sherpa Pasang Dawa Lama stan- den auf dem Cho Oyu(8153 Meter) und die zweitausend Kilometer drei Achttausender- Besteigungen. Japaner bezwangen ihren„Hausberg“, den 8128 m hohen Manaslu. Zwei Schweizer waren auf dem Lhotse(8 545 Meter). Vier andere Berg- steiger dieser eidgenössischen Expedition schafften den zweiten Gang auf den Mount Everest. 1957 erreichten Oesterreicher den 8047 Meter hohen Broad Peak und ein Jahr darauf Amerikaner den Hidden Peak oder Gasherbrum I.(8068 Meter). Um alle diese Gipfel war zäh gerungen worden. Sie fielen keineswegs im„Handstreich“. Viele Berg- steiger kehrten aus der Region des ewigen Eises nicht zurück. Die„Himalaja-Chronik“ verzeichnet na- türlich auch zahllose Erstbesteigungen zum Teil namenloser Sieben- und Sechstausender. In diesem Jahr arbeiteten sich schon Mitglie- der einer Expedition von Engländern, In- dern und Nepalesen auf die 7937 Meter hohe Annapurna II hinauf. Mehrere andere Ex- peditionen, unter ihnen auch Frauen, stehen vor dem„Dach der Welt“ noch Schlange. Der Himalaja- Karakorum, der sich über lang und durch- schnittlich 220 Kilometer breit zwischen der indischen Tiefebene und dem Zentralasiati- schen Hochland erhebt, hat noch viele hun- dert Sieben- und Sechstausender und eine Fülle von niedrigeren Eisriesen anzubieten. 10. Mai. Am folgenden Tag erklommen der Mannschaftsführer Tsuda und das Expedi- tionsmitglied Terasaka die Bergspitze. Die Expedition war durch gutes Wetter be günstigt. Die Besteigung der Gipfels war erst für den 20. Mai geplant. 1954 war eine dreiköpfige italienische Mannschaft 70 Meter unterhalb des Gipfels durch ungünstige Witterungsverhältnisse ge- scheitert und ums Leben gekommen. Die Japaner hatten denselben Aufstieg gewählt wie damals die Italiener, über eine bessere Ausrüstung einschließlich Aluminiumleitern, Windsicherungen, leich- ten Zelten und Sauerstoffgeräten. Im Jahre 1956 war eine walisische Mann- schaft bei dem Versuch, den Api-Nama zu erklimmen, auf tibetisch- chinesisches Grenz- gebiet geraten. Der Mannschaftsführer Sid- ney Wignell und das Expeditionsmitglied John Harrop waren erst nach einem Monat diplomatischer Aktivität zwischen London, Katmandu und Peking von den chinesischen Kommunisten freigelassen worden. Geschwindigkeit Der von einigen Fabrikanten unter- stützte Antrag von Waffenliebhabern, im amerikanischen Bundesstaat Michigan Pri- Vatleuten den Besitz von Maschinengeweh⸗ verfügten aber E technisch schwieriger und gefährlicher Berg, Italiener Compagnoni und e Api-Nampa ren zu gestatten, ist im Senat des Staates 8 0 5 e ö 15 8 5 ern der 5 1 1. Dhaulagiri erstmals bezwungen doch wird auch ihm die Stunde schlagen.“ ten den Gipfel des K 2, mit 8611 Me 1 VVV auf Widerstand gestogen. Unglüclclicher- 5 3 l. 1950 gaben Franzosen den Berg nach einer zweithöchste Berg der Erde. Eine amerika- 0 5 weise ist der Initiator dieses Antrages, ein Eine schweizerische Expedition hat nach Erkundung bis in 5500 Meter Höhe als zu nisch-deutsche Expedition will versuchen, Fünf japanische Bergsteigern ist es nach fanatischer Waffenliebhaber, von Beruf Pi- 8 einem Bericht aus Katmandu am 13. Mai den schwierig auf. Drei Jahre später mußten Mit- den 88 2 an diesem Jahr zum zweitenmal zu e„ 5 ge- rektor eines Beerdigungsinstitutes. Diese Son höchsten noch unbestiegenen Berggipfel der glieder des Akademischen Alpenclubs Zürich„erobern“. ungen, den Meter hohen, bisher un- Tatsache veranlaßte den Senator Charles läng Erde, den 8172 Meter hohen Dhaulagiri im in 7700 Meter umkehren. 1954 gelangte eine 1955 waren Franzosen auf dem Makalu bezwungenen Api-Nampa-Gipfel im äußer- Blondy aus Detroit zu dem Protest:„Die gew 53 8. K argentinische Expedition nur 200 Meter höher und Engländer auf dem Kangchendzoenga, sten Nordwesten Nepals zweimal an Zwei Leute sterben nicht schnell genug, und des- a Himalaja, bezwungen. Die schweizerische als die Eidgenossen. Das Jahr darauf er- der mit 8580 Metern der dritthöchste Berg aufeinanderfolgenden Tagen zu besteigen. halb wollen sich die Direktoren der Beerdi- 2805 Expedition steht unter Leitung von Max reichte eine deutsch- schweizerische Mann- der Erde ist. Das bisher erfolgreichste Der Japaner Hirabayaschi und der Scherpa gungsinstitute jetzt Maschinengewehre zu- Fra Eiselin. schaft 7400 Meter. 1956 kamen andere Argen- Himalaja-Jahr war 1956. Es brachte gleich Gyalzen erreichten den Gipfel zuerst am legen.“ tens 5 men 8 drei Als bote: Stellenunge Arbeiter der 5 Deutschen Wir suchen tüchtige, gewissenhafte und zuverlässige 8 Fachkräfte: Bundesbahn Ak id K let So ist's richtig: 8 lich-fl 4 21 f finden Sie sicheren Dovetvetdiensf, 1 7 So ist's richtig: Sport ich-flott, und e egant. gote soziole Betrebung, Altersversorgung i n ZIidenz-Rorrektofren 5 5 d.. 5 i Auch bei starker Sommerhitze! e J 1 1 8 Anzeigensetzer Be Omen louf bohnen! der Ie. 00% Zur Zeit stellen wir ein! Auskönfte öber ge- Eur, Ableger e 2 schöffigungssteſſen, Löhne, Unterkünfte, fomi- Mor a 2 0 22 lienbeimfabrten usw. erteilen die Dienststellen Sch 5 2 8 der Oß und dos nächste Arbeitsamt. 5 Maschinensetzer 275 0 e 1 L Bundesbahndirektion karlsruhe vere Zen Buchdrucker Mitt 8 Mitt sowie schulentlassene f 0 85 l 2 232 2 0 Sinr Vielseitig interessierte Damen 1 95 5 g kate Mädchen im Alter von 21 bis 35 Jahren finden eine ihrer geistigen Be- 5 8 8 3— Weglichkeit entsprechende 2 zum Anlernen als Hilfs arbeiterinnen für den 60 ut bezahlte Täti keit 4 Buchdruckmaschinensaal und Buchbinderei. 9 Aligkei g a Spesenerstattung für die 1. und 2. Woche Ihrer Tätigkeit. 0 Bewerbungen von Fachkräften mit Angabe ihrer bisherigen 4 2 Vorzustellen: Freitag, den 27. Mai 1960, von 14.30 bis 17.30 Uhr Tätigkeit 8 el 5 im Hotel„Rosenstock“, Mannheim, N 3, 5. 8 MANNHEIMER GROSS DRUCKEREI GR g% 80 elegant! Mannheim am Marktplatz 7 2 80 preiswert! 1 portier Wir bieten überdurchschnitt- 90 lichen Verdienst bei leichter 1 mit gt. Umgangsformen und Tätigkeit für 51 1 saubere Küchenhilfe DAMEN MERREN 1 Wir suchen per sofort bei guter Bezahlung und ge- U. 2 regelter Arbeitszeit zum so- 1 f 22 1 fortigen Eintritt gesucht. Bitte Vorstellung am Freitag, dem. olle U 9 vorzustellen nach 13 Uhr 1* 2 P. 8 3 schen u. Uhr, Augusta- . Café„Stadt Wien“, H 3, 21 Anlage 40 bei Künkele. He 4 f 8 4 im Alter zwischen 23 und 30 Jahren mit Büglerin gesucht(auch halbtags). Erfahrungen in Verkauf und Versand für Werner, Chem. Reinigung, U 1, 6. 7 weitgehend selbständige Arbeit. 0 00 8. 5 3 4 Junge, freundliche Konditorei-Ver-. 5 Mannheim— Telefon 337 64 Käuferin und ein Verkaufslehrlin lonamäddhen 755 Johann Waldherr OHG. Kafertaler Straße 162. Tür Tagssbetrlep Sof, d pat. e. 10 e Angeb. u. Nr. P 34699 a. d. Verlag. S8 es ucht. 127 5 Heinrich Lanz Krankenhaus 1 Ehrl., sauberes Tagesmädchen ges. 1 für Speisgaststätte Drachenfels“, Mannheim 10 . 7 Beilstraße 1.— Telefon 211 14 87 Sachversicherung Aushilfe für den Haush. von 1. Juni 3 N bis einschl. 20. Juni 1960 gesucht. l Wir sochen in Daverstellung Tägl. 5 Stunden. Brandt, Augusta- 1 geschäftsinteresslerte„ Stellengesuche 2 8 i 4 Hausmannequin(Konfektionsgrößen 6 Jonge S 1 2 n 0 1* 9D 18. i 11 38 und 1 e nicht erford., 5E per sof. gesucht. Lissner/ Rösner, 5 5 i Mhm.-Neuostheim, Seckenheimer Angebote unter Nr. p 345359 an den Verlag erbeten. Landstraße 246-250 Möbelhandel— Großhandel 7 Hilfe für Expedition von chem 5 1 4 Reinigung sesucht. Zuschriften 0 fohlt Möbelschroinor? nügr unter Nr. P 34504 an den Verlag. 8 Ara 1 n Zuverlässiges, freundliches Servier-] mit lang., selbst. Erfahrung, 5 Wir suchen fräulein gesucht. Konditorei-Café versiert in Lagerhaltg., Ober- 2 p ü f a 5 Sy Oh, Mannheim Feudenheim flächenbehandlung, Kundend., h elne U 1 rau für unsere Gaststätte, 6 bis 11 Uhr, Hauptstraße 33 Telefon 7 10 786] evtl. auch als Betriebsschreiner, at f sucht zum 15. Juni 1960 entspr. sage eine Spülfrau. Serviererinnen(auch 1 schreiben Sie unt. mit Arbeitszeit 18 bis 23 Uhr. 4 nfängerinnen) zum sofortigen T. 2 an den Verlag. ö Sommerjacken den dee mflittagest Und un Un in g die 22 en Nachmittagsstund. im Cabaret i 5 Vorzustellen Samstag, den 28. Mai, ab 18 Uhr. aus Baumwolle, Pigalle, Mannheim, L. 14, 12, I. St. K tt h sucht Nebenbesch. inne Kk OL PINGHAUS MANNHEIM. R 7, 4-11 5 e raftfanrer nach 18.20 Uhr eber 5 synthetischem Stoff Sasch 1400 mri en Tankestene Ber 8 für 3 bis 4 Stunden uschr. u. Nr. 0549 a. d. Verlag. oder aus Mischgeweben Putzfrau am ug gesucht. Gut Veb Lohn. Vorzustellen ab 17.00 Uhr. seit 35.— 49.— 69.— Weinstube Reblaus, Lindenhof, Wem darf ich ein guter Mit- ge 0 8 und höher Eichelsheimerstr. 30, Tel. 2 10 25 arbeiter sein? Bin W oder 2 00 00. Roni fin und f Dazu Sommerhosen oroe f 4 255 Ehrl. fleißiges Mädchen für Haushalt und Verkauf gesucht Bäckerei Haas, G 6, 1 1. 3. Gehilfenjahr. Mein Wunsch ist Tätigkeit in mittlerem gut. Betrieb, b. freier Kost u. Logis. Frdl. Angebote mit Gehaltsan- gabe erbeten unt. P 34570 a. V. . aus Popeline, Fresko, 0 5„, Trevira, Dralon oder Tropical. Einfarbig oder gemustert. Tüchtig. Servierfräulein für sofort gesucht.— Rüdinger, Bier- und Weinstube, K 3, 6 Tüchtiger Gärtner sucht Stelle. Zuschr, u. Nr. 0525 a. d. Verlag. 22* 3, ee e Küchenhilfe 4 5 Suche Heimarbeit. Zuschriften un- 1000 Mark in bor erhülr der ter Nr. ogid an den Verlag : a 5 4 bei guter Bezahlung sofort ges. bewinner des l. Preises im Seobparkplarr am Kreditochecks im J. Stoch Taetersslistr. 10, reisten 1 15 59. Hausbalthilte sucht tdw. BReschütt großen Berolina Preisdus-. Eingang Gockelzmarkt Zuschr. u. Nr. 0501 3. d. Verlag. Nette Bedienung gesucht.(Kost) Wohnung kann evtl. gestellt werden. Café Weller, Dalbergstraße 3 (am Luisenring). ende Hüchennille halbtags bei bester Bezahlung und guten Bedingungen sofort gesucht. Konditorei- Café ALBERT GEHRING, Mannheim Friedrich-Ebert-Sstraße 50 schreiben! Näheres in den Schcufenstem. b ren 023, 9% unsts TE.) Tüinane- uus Am besten gleich zu Engelborn, in das gruße Spezialhaus. Da ⁊peiß man raus man hat! Die Frfolgsstulistik beweist immer wieder den Wert der Kleinanzeigen in Mannheims großer Tageszeitung MTI . Das große Spezialhaus kär Bekleidung: Mannheim 122 der di- Die be- War che kels Se Die ihlt ber lich ch un- 2u 12— id ied nat on, ien 8 MORGEN Seite 28 Nr. 122/ Freltag, 27. Mal 1960 In der Pfarrlirche von Niederuschau wurde am Sonntag(22. Mai 1960) das wahrscheinlich längste Blasinstrument, das je gebaut wurde, geweint. Es ist das zehn Meter lange Chiem- gau- Alphorn, das der Bernauer Rechenmacher Franz Jell in zwei Monaten aus einem Fick- tenstamm geschnitzt hat. Neu an dem Instru- ment ist, daß es dei Mundstücke besitzt. Die drei Aschauer Burschen, die das Instrument Das Kloster auf als einzige beherrschen, blasen darauf eine ganze Oktave in Baß. Die Töne sind dumpf und erinnern an das Tuten von Ozeanschiſfen. Der Klang ist lilometerweit zu hören und kehrt, je nack Standort der Bläser, nach drei bis acht Sekunden als Echo zurück. Das Alphorn uird auf der Kampenuand aufgestellt und soll bei besonderen Anldssen geblasen werden. Bild: dpa dem Montserrat Selbst Franco kann an diesem Berg nicht vorübergehen Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth Der bedeutsamste Besuch, den General Franco während seines derzeitigen Aufent- haltes in Katalonien gemacht hat, galt einem der ältesten und traditionsreichsten Klöster Europas, der Benediktiner-Abtei auf dem Montserrat. Der Wallfahrtsort mit der Schwarzen Madonna, die als Schutzpatronin vom Vier-Millionen-Volk der Katalanen verehrt wird, ist mehr als ein religiöses Zentrum. Er ist zugleich auch Symbol und Mittelpunkt einer nationalen Bewegung— Mittelpunkt im übertragenen und wörtlichen Sinn, denn er liegt exakt in der Mitte des katalanischen Dreiecks, das von den Pyre- N Richtige Ganoven an fals cher Adresse Verdutzt zogen drei Dortmunder Gano- ven die Köhfè ein, als scheinbar„harmlose“ Zivilisten ihnen zu später Stunde einen ver- guchten Veberfall mit kräftigen Gummi- nlippel- Hieben heimgahlten, Die drei jun- gen Manner hiatten sich die ganzé Sacbie einfacher vorgestellt: Im berüchtigten Dort. munder Steinplatzviertel sprachen sie xwei Passanten an und fragten sie nach einer noch heruchtigteren Straße. Die beiden Unbeſtann- ten gaben höflich Auskunft Meniger höflich war die Antwort, als die Ganoven die heiden Männer plötzlich auf forderten, ihre Geldbörsen ‚herauszu— ructen. Als die Gauner gar zum Angriff uber gingen, mußten sie feststellen, daß sie an dlie falsche Adresse geraten waren: Die Unbekannten ꝛguberten aus ihren Roch- taschen Schlagstöce hervor, mit denen sis grundlice Arbeit verrichteten. In Untersuchungshiaſt können die jungen Männer jett überlegen, wie peinlich es wer- Jen hann, wenn man es ausgerechnet auf die Geldbörsen von— Kriminalbeamten abge- seien hat. N näen, der Mittelmeerküste und der Grenze Aragoniens umschlossen wird. Der Montserrat— der„zersägte Berg“— hat nichts mit dem Monsalvatsch der Grals- sage zu tun. Das wuchtige Felsmassiv steigt mit seinen bizarren Kegeln und Kaminen, die an die Pfeifen einer riesigen Orgel er- innern, 1240 Meter hoch aus der Küsten- ebene empor— ein imposantes Wahrzeichen der Natur, aber auch eine Festung geistiger Ueberlieferungen, die hier gepflegt werden, seit die Abtei Anfang des 15. Jahrhunderts geweiht wurde. Als Wiege ihrer Sprache und Kultur ist sie für die Katalanen noch In Spanien heute der stärkste Rückhalt im Kampf gegen die Zentralgewalt in Madrid. Gerade in den letzten Jahren ist Aurelio Escarré, der Abt, durch die Eleganz und Zähigkeit, mit der er das Recht der Katalanen auf ihre Sprache und Kultur verteidigte, zu einer nationalen Figur Kataloniens géwor- den. Er hat harte Fehden mit dem Statt- halter des Franco-Regimès in Barcelona be- stehen müssen— und sich dabei behauptet. Madrid hielt es für ratsam, einen Waffen- Stillstand mit dem streitbaren Mönch zu schließen, der jetzt durch den Besuch Francos estätigt wurde. Die Reden, die bei diesem Anlaß gewechselt wurden, waren ebenso Kurz wie vielsagend: der General sprach von der nationalen Einheit, der Abt dagegen von der christlichen Freiheit. Die Auffassungen stehen sich also noch immer so schroff gegen- über wie die Felszinnen des Montserrat. Doch weder am Kloster noche an Seife 2 Prior konntè der Staatschef vorbeigehen, 2 e Wenn er ein besseres Verhältfis Katalanen finden wollte, auf das er nach den jüngsten Erfolgen der katalanischen Be- wegung begreiflichen Wert legt. Der Geist des Montserrat hat gegen den Zentralismus des Franco-Regimes eine Runde gewonnen. Die schönen Tage von Tobago sind zu Ende Margaret und Anthony repräsentieren In London erwartet sie ein Vier-Zimmer-Appartement im Kensington-Palast Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug in England Das berühmteste Hochzeitspaar des Jahres, Ihre königliche Hoheit Mrs. Jones und ihr Fotografengatte, füllen wieder die Spalten der englischen Massenblätter. In Iyri- schen Ergüssen wird von ihrer Hochzeitsreise in die Karibische See berichtet, von der strahlend- glücklichen Prinzessin, dem erklärten Liebling der westindischen Ein- geborenen, und von ihrem stets einen Schritt hinter ihr folgenden Ehemannn Anthony, dem die Westinder den kreolischen Ehrentitel„Mann fo so“ verliehen haben, was nur unzureichend übersetzt,„so nett in jeder Beziehung“ bedeutet. „Welcome Lovers“(Willkommen Lie- bende): Mit dieser über die ganze Zeitungs- seite gehenden Balkenüberschrift begrüßte die Lokalzeitung von Port of Spain auf Trini- dad, der Insel der heiligen Dreieinigkeit, die Neuvermählten, als sie am letzten Wochen- ende zu ihrer ersten offiziellen Verpflichtung an Land gingen. Die stillen, unbeschwerten Flitterwochen, zuerst auf der königlichen Jacht„Britannia“ und dann in der Ver- schwiegenheit einer hermetisch von der Außenwelt abgesperrten blauen Lagune auf der Robinson-Crusoe-Insel Tobago, sind zu Ende. An ihre Stelle ist vorübergehend die pausenlose Parade öffentlicher Schaustellung und repräsentativer Verpflichtungen getreten. Nur wenige Tage der Zweisamkeit waren dem jungen Paar vergönnt. Und um dies zu erreichen, mußte der Gouverneur der west- indischen Insel Tobago die„Golden Grove Lagune“ für jeden öffentlichen Verkehr sper- ren, jedem Unberechtigten den Zutritt ver- wehren und selbst das Ueberfliegen des „Liebesnestes“ unter strenge Strafe stellen. Trotzdem erhielt die Meute der das Paar verfolgenden Photoreporter Gelegenheit zu Aufnahmen von den Liebesleuten in der un- gewöhnlich schönen, von einer tiefblauen Lagune umsäumten Bucht, von der Prinzes- sin beim Baden, beim Picknick, beim Gang unter Palmen und von dem jungen Ehemann unter einem Bambusdach, wie er sich gerade nach dem Baden abtrocknet. Das alles ist jetzt vorbei. Als ihre könig- liche Hoheit Mrs. Jones und ihr Gatte mit der„Britannia“ am Königspier von Port of Spain anlegten, begrüßten sie Zehntausende von Westindern, und die klangvollen Rhyth- men der Calypsos, von zahllosen Benzin- Kanister-Kapellen gespielt, erfüllten wäh- rend der ganzen Nacht die muntere lebendige Hauptstadt der westindischen Föderation. Auf einem vom Generalgouverneur ver- anstalteten Ball tanzten die Prinzessin und ihr Gemahl mit den Einheimischen die ganze Tropennacht hindurch unter Palmen und Bananen, und die Könige der Calypsos spiel- ten ihnen ohne Unterbrechung auf. Geradezu überwältigend aber war der Empfang. den ihnen die Bevölkerung bei je- dem öffentlichen Auftreten bereitete. Seit- dem Prinzessin Margaret als Stellvertreterin ihrer Schwester vor mehr als Jahresfrist den Westindischen Inseln einen offiziellen Besuch abstattete, ist sie der erklärte Liebling der Bevölkerung u Zehntausenden— 5 die Straßen und drängten sich, ohne Rück Paar, das man, wie die englischen Korrespon- denten überschwänglich berichten, nie s0 locker, so gelöst und so glücklich gesehen hat. Die Insel in der Sonne hatte ihr Festtags- gewand für ihre Lieblingsprinzessin an- EFI Sf(KSSEH¹² free lt cler nale? Keine Werbung auf Postbehältern“ Kurioser Prozeß in Schweden Von unserem Korrespondenten Walter Hanf in Skandinavien Zu den beliebtesten Objekten der Tou- ristenkamera in Schweden gehören die Land- briefkästen. Kaum ein ausländischer Auto- fahrer kann der Versuchung widerstehen, einmal auf der Landstraße anzuhalten und das bunte Sammelsurium von Kästen zu knipsen. Die Schweden sind nämlich artige Leute; sie wollen ihren Postillons unnötige Laufereien ersparen, und wenn sie ihr Haus etwas abseits von der großen Straße gebaut haben, dann stellen sie wenigstens ihren Briefkasten an der Straße auf. So versam- melt sich dann plötzlich am Straßenrand eine Ansiedlung von selbstgebastelten und farbenfrohen Holzkästen auf einer Stange und zeigt an, daß irgendwo im Walde die Herrschaften„Karlson“,„Gustafson“ und „Anderson“ wohnen. Dieser Hinweis auf menschliches Leben in unbehauster Landschaft brachte nun zwei Brüder a) auf eine gute Idee und b) vor den Richter. Die beiden hatten nämlich ihr Ge- schäft ein wenig abseits von der großen Landstraße, und um nicht alles Geld vorbei- rollen zu lassen, stellten sie am Straßenrand ein Reklameschild auf. Die Behörden miß- billigten jedoch diese Straßenwerbung, und das Schild mußte abmontiert werden. Dar- aufhin erweiterten die beiden geschäfts- tüchtigen Brüder ihren Straßenbriefkasten Kasten — allerdings auf derart riesige Dimensionen, daß die Behörden abermals verbotene Wer- bung zu entdecken glaubten. Zumal der Firmenname und einige geschäftliche Details in schönen großen Lettern auf den Schild- briefkasten gepinselt waren. Jedenfalls hat- ten die Behörden weder Humor noch Sinn für fortgeschrittene Werbemethoden. Sie setzten den Brüdern zwei Jahre lang zu. Aber die wollten diesmal auch nicht klein bei- geben. Sie pochten auf ihr„verbrieftes“ Recht, einen Postkasten an der Straße auf- stellen zu dürfen. Kein Gesetz aber habe sich jemals damit befaßt, wie solch ein auszusehen habe und welche Maximalgröße erlaubt sei. Nun, dieses Gesetz wird demnächst von einem Urteilsspruch vorweggenommen werden. Der Staatsanwalt hat die beiden Brüder nämlich nach zwei- jährigem Streit nunmehr vor den Kadi zitiert, der somit einen der seltsamsten Rechtsfälle Schwedens beilegen muß. Experten werden dem Vernehmen nach nicht gehört. Sonst müßte man nämlich dem Landbriefträger Gerechtigkeit widerfahren lassen, der die dicken schwedischen Zeitun- gen stets auf Anhieb in den Riesen- briefkasten schieben konnte. Aber ihn müßte das Gericht wohl als befangen ablehnen. cht, Ati polizelliclie Absperrungen, um das gelegt. Die Calypso- Könige und die Stilbands wetteiferten miteinander, um dem jungen Paar dann auch einen rauschenden Abschied zu bereiten, als dies am Wochenanfang wie- der die muntere Tropenstadt in der könig- lichen Jacht„mit unbekanntem Ziel“ verließ. Dabei pfiffen es die Spatzen von allen Da- chern, daß die nächste Station der Hochzeits- fahrt ins Blaue die kleine westindische Insel Bequia ist, die zur Gruppe der Grenadines und zu den Inseln über dem Winde gehört. Es wird noch zwei Wochen dauern, bis das Paar wieder in die Heimat zurückkehrt. Hier erwartet sie das bescheidene Vier- Zimmer- Appartement Nr. 2 im Kensington- Palast und eine Flut, inzwischen auf 2000 Einzelstücke angewachsenen Hochzeits- geschenke, angefangen vom uralten Himmel bett, das Anthonys Schwiegermutter spen- dierte, bis zum Eierbecher, vom feudalen Rolls Royce bis zum einfachen Häkeldeck- chen, fünf Staubsauger, antike Spiegel und die von der königlichen Familie geschenkte Garnitur antiker EBHZimmerstühle. Eine voll- ständige Liste ist angesichts der Zahl der Geschenke ebenso unmöglich wie zum großen Leidwesen der Londoner eine öffentliche Aus- stellung. Ein Sprecher des Hofes erklärte, es fehle an Räumlichkeiten, um all die Ge- schenke aufzustellen. Wie aber sollen sie dann in der kleinen Wohnung ihrer könig- lichen Hoheit Mrs. Jones genügend Raum finden? 5 8 In Spanien: Einkaufsgelegenheiten für sparsame Frauen Flir sparsame Frauen, die bei ihren Ein. kdufen immer ein waches Auge für, Gelegen. heiten! liaben, ist Spanien heute noch ein wañires Paradies: Man lduft hei einem Ein- kaufsbummel niclit so leicht Gefahr, die letz- ten Peseten auszugeben. Modische Rleidung, antike Kostbarkeiten, herrliche Mantillas und Schmuck aus Handarbeit sind vorteilhaft zu erstehen. In Madrid kann man natürlich in einigen Praclitgeschàften ebensoviel Geld vie andernorts auf den Tisch legen. Wenn man aber diese Ldden meidet, stôßt man auch in Madrid auf Gelegenheiten“. UP So elwas gibi es auch noch Gandhis Mitarbeiter bezwingt kampflos Banditen Dem früheren engsten Mitarbeiter Ghan- dis, Vinoba Bhave, haben sich in den nord- indischen Urwäldern und Dschungeln bis- her 15 notorische Banditen ergeben, Damit hat Vinoba Bhave mit seiner„Friedens- mission“ das erreicht, was einer ganzen Polizeiarmee in blutigen Kämpfen niemals gelungen ist. Seit Merischengedenken sind berufs- mäßige Wegelagerer und Mörder im Urwald- ta! von Chambal der Schrecken der Land- Mit allen möglichen Mitteln versucht man in Mailand der Parkplatznot Herr zu werden. Dieser Paternoster-Parhplatz bietet bei nur 36 am Grundfläche 20 Wagen Platz. Bild: AP bevölkerung und Reisenden. Bei Einbruch der Dunkelheit können sich nur noch be- wafknete Polizeipatrouillen auf den Straßen bewegen. Als die Polizei ihre Machtlosigkeit zugeben mußte, erklärte sich Bhave bereit, mit Hife des ghandischen Prinzips des„ge- Waltlosen Widerstandes“ und Gebeten die Räuber zu einer Uebergabe zu bewegen. Der 78 jährige, dessen einzige Bekleidung ein Leinentuch und alte Sandalen sind, be- findet sich seit zehn Tagen mit wenigen Be- gleitern in den Bandengebieten Nord- indiens. Er hält dort mit den Verbrechern gemeinsame Gebetsübungen ab, um sie da- durch wieder auf den„Pfad der Tugend“ zurückzuführen. Der bisherige Erfolg Bhaves kam voll- kommen unerwartet, da man es dem„pärti- gen Alten“ mit seiner vorbogenen Nickel- brille und dem Wanderstab nicht zugetraut hatte, mit friedlichen Worten die Banden- führer dazu bewegen zu können, ihr blutiges Handwerk aufzugeben. Bhave hatte seine Mission mit voller Unterstützung der indischen Regierung unternommen. Die Regierung hatte auch Seiner Forderung zugestimmt, daß die Ru- berbanden mit einer milden Bestrafung rechnen könnten, wenn sie sich ergäben. Einer der gefährlichsten Räuberhauptleute, der mehrere Morde auf dem Gewissen hat, übergab sein modernes Schnellfeuergewehr an Vinoba Bhave und erklärte:„Wir haben nicht nur unsere Waffen, sondern auch unsere Herzen übergeben“. Bhave wird in allen Teilen Indiens von der Bevölkerung verehrt. Ihm ist es in den letzten Jahren gelungen, auf dem Wege des Gebetes und Gespräches von den reichen Gpundbesitzern große Teile ihres Land- besitzes für die Armen Zzu erhalten. AFFEN-Sorgen Der Orang Utan ist seit einigen Wochen als Handelsobjekt in Indonesien und Malaya gesperrt. Aus Malaya dürfen keine Orangs mehr exportiert werden. Indonesien hat schon seit längerer Zeit eine strikte Ausfuhr- kontrolle verhängt, die freilich von dem gut organisierten Schmugglergewerbe ausge- höhlt wurde. In einem Fall, so sagen unbe- stätigte Erzählung des Hafenpersonals in Singapur, soll ein Orang Utan unter den Augen der indonesischen Zollbehörden in Matrosenkleidung als Mitglied einer Schiffs- besatzung aus Medan in Nordsumatra her- ausgeschmuggelt worden sein. Der Grund für die strengen Maßnahmen gegen den Handel mit Orang Utans liegt darin, daß die Tiere rapide aussterben. In der Freiheit fin- det man Orang Utans überhaupt nur noch in Indonesien. In Malaya werden sie zahlreich als Haustiere gehalten, weil sie, wenn auch in steter Schwermut, doch häusliche Gesellen sind. In Malaya und in Indonesien soll auf Initiative der„International Society for the preservation of wild life“ eine Untersuchung unternommen werden, um festzustellen, ob der Orang noch vor dem Aussterben zu retten ist. In Malaya soli zugleich eine„Volks- zählung“ der Orang Utans veranlaßt Werten. 9-5 cle den Norda-Heringsfilets das Einmalige geben Immer wieder gibt es Uberraschungen für verwöhnte Gaumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Bordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen Tomaten marks von der pikanten Würze indischen Currys Diese raffinierten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda-Filets das volle, reiche Aroma. Und die Filets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. Norda-Heringsfilets- in der leicht zu öffnenden Dose ihm schmeckt's das sagt ihr mehr als viele Worte! Norcda Zarte Heringsfilets in — * Tomaten-Bordeauw- creme»Bourbonæ * Sahne-Meerrettieh- Creme»Savarine * Paprika-Curry-reme Pustac * Senf-Creme»Boragos oder * Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinkas OM 1. 20. bel lhrem Lebensmittelhändler 0 5 Seite 26 MORGEN Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Sechs neue Sternwarten in der Sowjetunion Vorsprung der westlichen Astronomen soll aufgeholt werden/ Gehört die Zukunft dem Metallspiegel? Seit dem 15. Mai 1960 umkreist ein sowjie- tisches Raumschiff in etwa 320 Kilometer Höhe den Erdball. Ein neuer Erfolg auf dem Wege zur Eroberung des Weltalls und zu- gleich ein Ergebnis bewußter Förderung der Raumfahrtwissenschaft und der Astronomie. Der Start künstlicher Satelliten, der Schuß zum Mond und der jetzt gelungene Start eines Raumschiffes stellt alle, die sich mit der astronomischen Wissenschaft be- fassen, vor eine völlig neue Situation. Die Werkzeuge des Weltkrieges, die Raketen und die Radarinstrumente, von der Furcht vor- einander geschmiedet, sind umgebildet wor- den zu Geräten, die es gestatten, Unter- suchungen anzustellen, die uns tief in die Geheimnisse des Universums eindringen lassen. Sie geben uns auch die Möglichkeit, vom Weltraum aus alle Gebiete des Erdballs zu beobachten. Noch kann man vom Gleich- gewicht der Kräfte sprechen. Friedlich durch- schwirren Sputniks und Explorer den Welt- raum. Und was die reine astronomische For- Bauauftrag für amerikanisches Riesen-Radioteleskop So groß wie sechs Fußfballplätze wird der teller förmige Antennenschirm des neuen amerikanischen Radio-Teleskops sein, das bei dem Dorf Sugar Grove in West-Virginia entsteht. Nach zähem Wettbewerb mit meh- reren großen Firmen hat jetzt die North American Aviation den Kontrakt über 9,1 Millionen Dollar(rund 38 Millionen Mark) erhalten. „Ohr“ für die Radiowellen- strahlung aus dem Weltraum wird aus Aluminium hergestellt. Es soll bei einem Durchmesser von 182 Metern eine gewölbte Fläche von annähernd drei Hektar umfas- sen. Die Antenne wird auf einen Turm mon- tiert und mit ihrem oberen Rand noch die Höhe eines 60stöckigen Gebäudes überragen. Sie kann sich fast um 360 Grad drehen und von 0 bis 90 Grad geneigt werden. Das in den letzten Jahren bei der Be- obachtung künstlicher Erdsatelliten viel- genannte britische Radio- Teleskop von Jod- rell Bank hat eine schalenförmige Antenne von etwa 80 Meter Durchmesser. Das neue schung anbetrifft, so sind die Sternwarten der westlichen Welt vorerst noch denen der Sowjets überlegen. Aber Moskau ist dabei, auch diesen Vorsprung einzuholen. Vor rund zehn Jahren war die sowjetische Astronomie ohne große Bedeutung. Die be- rühmte Pulkowa- Sternwarte, die früher ein- mal als„Astronomische Hauptstadt der Welt“ bezeichnet wurde, und die andere große Sternwarte in Simeis auf der Krim im zweiten Weltkrieg bis auf die Grund- mauern zerstört. In den letzten Jahren wur- den Pulkowa und Simeis wieder aufgebaut und erweitert und außerdem sechs neue Sternwarten gegründet. Zur gleichen Zeit, da man in England den Bau des 100-Zöllers aufgab, wurde in der Sowjetunion die Fertigstellung eines 100-Z öl- lers für die Sternwarte auf der Krim be- schleunigt. Der Spiegel des Instruments, der über 4 Tonnen wiegt, und die Rohrkonstruk- tion wurden in einer Leningrader Werkstatt von sowjetischen Fernrohrbauern hergestellt. Der Unterbau des Teleskopes übertrifft der Größe nach ein dreistöckiges Haus. Zur Zeit Werden in Moskau Pläne für den Bau eines Teleskops geprüft, das noch größer ist als der 200-Zöller auf dem Mount Palomar in Kalifornien/ USA. Man ist sich bei Versuchen in der Pulkowa- Sternwarte bereits darüber klar geworden, daß eine Massivspiegel- scheibe aus Spiegelglas für einen solchen Fernrohrriesen nicht in Frage kommt, weil ein solcher Spiegel mindestens 100 Tonnen wiegen würde. Schon der Guß eines sol- chen Spiegels würde kaum überwindbare Schwierigkeiten bringen. Allein der Kühl- prozeg müßte sich über Jahre erstrecken. Unmöglich wäre die Temperierung eines so großen Spiegels. Selbst eine kostspielige Temperieranlage bringt keinen vollen Er- folg, da man am Tage nie genau weiß, mit welcher Temperatur nachts zu rechnen ist. Dadurch kommt es zu sogenannten Rand- effekten, die zu Verzerrungen des Beobach- tungsbildes führen. Dieser Randeffekt hat seinen Ursprung in der sehr schlechten Wärmeleitfähigkeit des Glases. Die Randzone der Spiegel dehnt sich schneller aus oder zieht sich schneller zusammen als der mitt- lere Teil des Spiegels, wenn sich die Tem- peratur ändert. Der Spiegel verliert seine exakte Form. Versuche mit Metallwabenspiegeln wur- den in der Sowjetunion unternommen, die den Berichten nach sehr erfolgreich verlie- fen. Doch haben sich anscheinend bei Spie- geln von über 3 Meter Größe Eigenspannun- gen eingestellt, mit denen man noch weni- ger fertig werden kann als mit den Tempera- turspannungen bei Glasspiegeln. Jetzt ar- beitet man mit Glaswabenspiegeln aus Werk- stoffen mit sehr geringen Ausdehnungs- kKoefflzienten oder mit sehr gutem Wärme- leitvermögen. Diese Spiegel sind auf der Rückseite wabenartig ausgespart. Man hat in Rußland mit Erfolg versucht, diese Wa- ben unter der verhältnismäßig dünnen Spie- gelfläche aus Metall herzustellen. Erprobt wurden Kupfer, nichtrostender Stahl und verschiedene Aluminium-Magnesium-Legie- rungen. Diese Versuche, über die kaum ge- sprochen wird, sollen ergeben haben, daß die Zukunft im Fernrohrbau dem Metall- spiegel gehört. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Weltöffentlichkeit eines Tages durch die Fertigstellung eines sowjetischen Riesen- teleskops überrascht wird. Zweifellos geben die Sowjets die Gelder für solche Fernrohre, auch für Radiotele- skope, nicht nur aus, um das Universum gründlicher erforschen zu können. Es sei bei den damit verbundenen Ueberlegungen nur daran erinnert, daß das Jodrell-Bank-Radio- teleskop in England, das erbaut wurde, um die Radiowellenstrahlung aus dem Welten- raum zu untersuchen, von Anfang an regel- mäßig benutzt wird, um die Signale der Sputniks und Explorer aufzufangen. Vor einigen Monaten hat der Leiter des Jodrell- Bank- Observatoriums, Professor Dr. Alfred C. B. Lovell, in einem Vortrag über„Staat und Astronomie“ darauf hingewiesen, daß die astronomische Forschung, ebenso wie jede andere Wissenschaft, eng mit dem natio- nalen Wohlergehen verknüpft ist. Er brachte zum Ausdruck, daß der Westen seine finan- zielle Zurückhaltung gegenüber Wissenschaft und Technologie aufgeben müsse, weil sonst der Schwerpunkt der Entwicklung zu ande- ren Völkern abwandert.„Es ist gut mög- lich“, sagte Professor Lovell,„daß die In- strumente, die die Entstehung und die Ent- wicklung im Universum feststellen sollen, eines Tages von einem Raketenflugplatz auf- steigen werden, und vielleicht wird sogar das Schicksal der menschlichen Zivilisation davon abhängen, ob solche Raketen astro- nomische Fernrohre tragen oder eine Was- serstoffbombe.“ Arthur Lange So hoch wie ein sieben- stõcheiges Huus ist das neue sowjetische Riesentele- skop, das in Leningrad zusammengesetzt wurde. dpa-Bild Anspruchsvolle Gäste Als Tizian einmal ein Fest gab, bespöt- telten einige seiner Gäste die Bescheiden- heit des äußeren Aufwands. Darüber är- gerte sich der Gastgeber und verbrannte vor ihren Augen ein überaus wertvolles Ge- wand, das ihm Kaiser Karl V. geschenkt hatte, sowie sein neuestes Bild im Kamin. Dabei sagte er:„Da es euch ja nicht auf die Menschen, sondern auf die Kosten an- kommt, dürftet Ihr jetzt mit dem Fest zu- frieden sein!“ Der Baum der Erkenntnis „Auch das Wissen hat seine Gefahren!“ erklärte kürzlich der französische Physiker und Nobelpreisträger Prince de Broglie.„In unserem Atomzeitalter können wir uns durch das, was wir wissen, weit mehr Uebel zufügen als durch das, was wir nicht wissen!“ Geladene und ungeladene Gäste „Wenn man in New Vork eine Cocktail- Party mit fünfzig Gästen geben möchte“, verriet kürzlich Elsa Maxwell,„so muß man ein paar hundert Einladungen verschicken. In Paris und Rom genügen für den gleichen Zweck zwanzig!“ Denn das„Sich-selbst-Ein- laden“ ist nach ihrer Erfahrung von gewissen Angehörigen der französischen und italieni- schen Gesellschaft zu einer wahren Kunst ausgebaut worden. Innerhalb weniger Stunden: Sonnenbräune ohne Sonne durch IXM LO Rristallhlar Natürlich gebräunte Haut! Was man bisher nur durch tagelange Son- nenbäder erreichte, das schafft TA M- LO in wenigen Stunden, ohne Rötung, ohne Hautrefzung, ohne Sonnenbrand. Alle Körperstellen, die mit TAM-LO eingerieben Werden, sind nach Weni— gen Stunden sonnenbraun. de haufiger Sie TAM-LO anwenden, desto inten- silver die Bräunung. Wird TAM-LO nicht mehr aufgetragen, verliert sich die Bräune allmählich, wWie es bei nor- maler Sonnenbräune auch der Fall ist. Das Geheimnis von TAM-Lo ist ein wasserheller, von Biochemikern ent- deckter Wirkstoff, der in dem Augen- blick zu„arbeiten“ beginnt, in dem er mit der Haut in Berührung kommt. Besonders für Hellblonde und Rot- haarige bedeutet TAM-LO die Lösung eines Problems. Während ihre Haut von der Sonne immer nur gerötet wird, macht TAM-LO sie endlichbronzebraun. in jedem Fach geschaf O 6,90 „ Kein Mafbup * Duschudlich Klinisch gepruft A biolut unschädlich Veriragt zich mit fedem Sonnenschulx- Mitiel Sonnen- braun von Kopf bis Fuß! TAM-LO gibt es auch in Osterreich und unter dem Namen TAN. OTN in Frankreich, Italien, Schweden und der Schweiz Dr. Carl Hahn Embtl., Kosmetik-Vertrieb, Stuttgart Bad Cennstett- felefen 52973 Verkäufe ber. 1 2117 sofort anschreibend Auswahl im Antiduariat Immer Graf Mannheim R 3, 1 Damen-Mäntel— Damen- Kostüme, Jacken-Kleider Fabrik-Lager Mannheim, U 6, 27-28 Köhlschränke Bosch 110 TS 383,.—; Bosch 112 Luxus 428,.—; Bosch 140 TI. 468,.— Monatsraten ab 20,.— DM. Eigene Bitlige l— b 20 prachtvolle Qualit ten Küchen Schlakzimmer- Wohnschränke- Beftcouches Schöne Sonderangebote. Teilz. Möbel- Zimmermann, N 4. 19 ESBITINE- HEMDEN bis Weite 48 bei emden · Male! D 25 4(Freßgosse) Wir haben verschiedene gebr. MBE L in Zahlung genomm. und geben besonders billig ab. 1 Küche, neuwertig, schweres Mod., aus Eiche mit 1 Tisch, 3 Stühlen, für DM 325,— 1 Wohnzimmer, Eiche/ Nußfb., s. gut erh. mit 1 Büfett, 1 Kre- denz. für DM 175, 0 Komplette Fenster abzugeben. 1 runder Auszugtisch, 4 Polster- stühle Kirschb. DM 150, Finanzierung. Herd- Rothermel, Waldhof, Alte Frankfurter Str. 26 DR EVER RI Herren-Anzüge— Herren- Mäntel, Saccos— Hosen Fabrik-Lager Mannheim, U 6, 27-28 Neuwertige Kofferschreibmaschinen günstig zu vermieten, H. Sommer, Mannheim,— Friedrichsring 40. mit dem leichten Lauf Fahrräder von 115.— DN an prüffENMHU BER. h 1. 14 sTnacura nur 135 mit kl. Schönheitsfehlern, über die Sie schmunzeln. Frick KG, F 4, 1. Constructa- Waschautomat sch ab 10, DM Wochenrate, alte Kunden ohne Anzahlung. Rothermel, am Ring, L 14, 13. Kinderfaltwag. m. Sportwagenteil preisw. abzg. Kramm, Bachstr. 2. SEPPEI.= HOSEN von Brech, MANNHEIM, Qu 1. 1 Blusen- pullis- Röcke Gab, Waldhofstraße 4 US-WaREN eanpingb, oct. geschirre. Herkules-Textil, Mhm., H 7. 37. ruck Ou 1, 56, Breite Struße 2 1 d Dielengurnituren Ges harack im Spezialhaus J08 7. 8 2, 4 C AMG⁵ING SPORT von Brech, MANNHEIM, Qu 1. 1 Sonderangebot! Gasherd, 3“-:fl.. mit Backofen und Abdeckplatte nur 149 DM. Rothermel, L 14, 13 Mhm. SpIECEl. GARDINEN von REGETLIIN qu 1, 13(Rückseite Breite Str.) in Riesenauswahl Landkarten, Gemälde, Stiche, Antiquitäten, Porzellane. Kunst- handlung. Hch. Stahl, M 4, 2 und Wasserturm- Passage, P 7, 16-17 Leder- Sportbekleidung für Damen u. Herren Fabrik-Lager Mannheim, U 6, 27-28 Spezlalhaus Jost, 8 2, 4 0 mit Garantie ab 48.- DM Jahmaschinen- Stucky, Mhm., d 7. u Daunendecken erlesene Muster, in erstkl. Verar- beitung, aus eigener Werkstätte. Aufarbeiten schnellstens. BETTEN- ANNE, F 2, 17 Bettfedern-Reinigung täglich. SCHREIBMASCH NEN tür Büro u. Heim, alle Preis- lagen, neue und gebrauchte, Teilzahlung und Miete, vom Fachgeschäft Friedrichs Joh. Bucher platz 10 Telefor 30 32 4 47 57 TEPPICHE „ REGETIN Qu 1, 13(Rückseite Breite Str.) am Kcaiserring bietet an: 5 Marken-Delofen( schön und preiswert Kaiserring 42-44, Ruf 4 30 63/4 zwischen Tattersall und Wasserturm 2 5 —— GER Gemälde m nest. 18 Zur Zeit besonders große Auswahl. Dauknechl-Hünischrang 112 Liter nur noch DM 382, Bars ft& Mass on G3, 7(Ecke) Altdeutsche 8 polster-Gurnituren in bester Qualität und umstände- Halber sehr preiswert vom Fachgeschäft Emil Holz, N 3, 14 Kleider-Schränke Riesenausw. in all, Größ. u. H1z. mit u. ohne Glasfront, auch mit pass. Betten u. Nachtschränkchen. Matratzen. Größtes Speziallager. Möbel- Streit, B 6, 1, Kein Laden. eigene Herstellung in allen Farben und Größen. Seeberger, 53, 15 ANTIauaRiaT FRANK F 2, 8, am Marktplatz Eine Fundgrube tür jeden Bücherfreund! Adr. einzus. u. A 0526 im Verlag. Fast neue Küchenmöbel für 80,— zu verk. Almenhof, Steubenstraße 53, part., links, ab 17.00 Uhr Gut erh. Möbel verk. Heck, G3, 3 Einige 100 Zentner Mist zu verk. Kaufmann, Käfertal, Enzianstrage Telefon 7 64 66 Elektr. Koffernähmaschine Schweizer Marke, fast neu 195 1 7 Pfeiffenhuber, H 1, 14 Eisernes Bett mit Rost DM 8, 1 Wohnzimmer-Büfett, Eiche, DM 60,.— H. Baumann& Co., Mannheim Qu 5, 4 5 2 2 Geigen u. Gitarren in großer Auswahl(Teilzahlg.) Ia. Reparaturen und Saiten Seigenbauer Hoyer, 8 2, 11 Gebr. Köhlschrank preiswert Kloß& Co., Oppau, Weiherhofstr. 31 chuiselongue gute Ausführung m. gutem Bezug Tür 95, zu verk. Seeberger, S3, 15 duns Maschinengerecht waschen 5 mit echter Seife Kombischrunk neu, modern, in Macoré, billig zu verkaufen. Seeberger, S 3, 15 Blusen, Röcke, Strümpfe jetzt 4, 1. Laus AEG-Kohlenherd, gt. erh., weg. Umz. am alten Platz b. z. Vk. Wolf, Ne., Brückeswasen Grude-Tänzer Heißluftherd mit 201 Warmwasserbehälter, zu verkauf. Zwischen 17 u. 19 Uhr. Koeppe, Pfalzplatz 3. Wegzugshalber zu verk.: 1 Kohle- badeofen, 1 Zi.-Of., 1 Zi.-Leuchte. Kreutzer, D 6, 3, ab 17 Uhr. Schallplatten, 78 Umdr., neuwertige, Klass. Aufn., von Priv. sehr billig abzugeben. Interess. schreiben un- ter Nr. 0512 an den Verlag. Sur HLF T SPAREN] Meine Preise— Ihr Vorteil! Japanische Mandarin-Orangen Marke„Geisha“ 12-g- Dose Japanischer Ar A0 g 5 1.65 5 Rotwein Literfl. o. Gl. Französ. Tafel- 425- g- DOoSe Delick ROVal! 1959er Französ. 45 Natur-Weißwein 1 Literfl. o. Gl. Js 5 aptel f pfelmus 83 N tafelfertig große 1/1 Dose. Halorn. Prsiche 5 halbe Früchte, 5 geschält, beste 25 Qualität! 1 605 1 große 1/1 Dose 2 15 Kondensmilch 0 83 5 4 Dosen„ 2 Bei Göfrn 15 Kauft man gut! ERICH GUT H 5 inh. Hans Göth 5 gu 1, 9— Breite Straße neben Hangelshot „50 NA. Nr. D* — * r. 122 e.„n Uns Uebel nicht Atail- chte, 1 96 Nr. 122/ Freitag, 27. Mai 1960 PFLANZEN UND BLUMEN Seite 27 Buchpreis 1960 für Professor Dr. de Haas Vorschau auf die Jahrestagung der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft Die Deutsche Gar- tenbau- Gesellschaft wird ihre Jahresta- gung 1960 vom 16. bis 18. Juni im Rahmen der Deutsch-Französi- schen Gartenschau Saarbrücken abhal- ten. Den Auftakt bil- det am Abend des 16. Juni ein großer Ball unter dem Motto 8 AAR B f 0 CK EN„Rosen an der Saar — von der Seine bis zur Spree“, zu dem ApfII- OKTOBER der Ministerpräsi- dent des Saarlandes und Präsident des Bundesrates Dr. Franz Josef Röder sowie der Ober bürgermeister von Saarbrücken Fritz Schuster gemeinsam einladen. Ort der Handlung: die Säle und Gärten des Kreiskulturhauses am Schloßplatz des alten Saarbrücker Schlosses. Freitag, der 17. Juni, bringt nachmittags die übliche Mitglieder versammlung, wäh- rend für den Abend eine festliche Vortrags- Veranstaltung im Großen Saal des Land- tags- Restaurants vorgesehen ist. Hier wird Graf Lennart Bernadotte, als Präsi- dent der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft, den Buchpreis 1960 überreichen. Er fiel an Professor Dr. Paul Gerhard de Haas, der die ehrenvolle Auszeichnung für sein Buch „Obst aus unserem Garten“ erhält. Das treffliche Werk, dessen besondere Bedeu- tung für den Liebhaber-Obstbau des Frei- zeitgärtners auch von uns seinerzeit her- vorgehoben wurde(vgl. MM Nr. 286 vom 11. Dezember 1959) ist im Bayerischen Land- wirtschaftsverlag München erschienen. Pro- fessor de Haas, im Hauptberuf Direktor des Instituts für Obstbau und Baumschulen an der Technischen Hochschule Hannover-Sar- stedt und gebürtiger Saarländer, wird mit seinem„Obstbaubuch für jedermann“ drit- ter Buchpreisträger nach Gartenarchitekt Horst Köhler(„Das praktische Garten- buch“ im Bertelsmann- Verlag, Buchpreis 1957). und unserer Gartenredakteurin Mar- got Schubert„Wohnen mit Blumen“, ebenfalls im Bayerischen Landwirtschafts- verlag München, Buchpreis 1958). Im Jahre 1959 hat die DGG keinen Buchpreis ver- liehen. Nach der Buchpreisverleihung folgt ein Festvortrag des Präsidenten der Nationalen Gartenbau- Gesellschaft Frankreichs, Pierre Schneiter, Paris, mit dem Thema„Die Garten-Bü eine Sonder- Monatshefte“. Teil Im Garten wohnen, nummer der„Westermanns 136 Seiten mit vielen, zum großen farbigen Bildern. Die blühenden Gärten als Inseln des Frie- dens, die Vielgestaltigkeit der Gärten in allen Teilen und Ländern der weiten Welt, die jahrtausendealte Geschichte der Garten- kultur— aus dieser fast unübersehbaren Fülle reizvoller Themen und Betrachtungs- möglichkeiten schöpft die Mai-Ausgabe von „Westermanns Monatsheften“, die als dies- jährige Sondernummer dem Thema„Im Garten wohnen“ gewidmet ist. Wie man Gärten nach Wunsch und indi- viduell gestalten kann, beschreibt der be- kannte Gartenarchitekt Otto Valentien. Ueber den Tagesablauf in der duftenden, farbfrohen Gartenwelt vom ersten Vogelruf an bis zu den geselligen Abendstunden, kurz: vom Wohnen im Garten, plaudert Christian Em de. Die Gärten der Vergan- Liebe zur Natur, zu den Pflanzen und Gär- ten kennt keine Völkergrenzen“. Die Jahrestagung der DGG schließt am 18. Juni mit verschiedenen Führungen durch die Gartenschau sowie einer Besichtigungs- fahrt durch Saarbrückens schönste Grün- anlagen, die in bemerkenswerter Anzahl und Qualität vorhanden sind. * Aus dem Juni- Programm der Saarbrückener Gartenschau Mit Staudenblüte und Rosenflor geht die Deutsch-Französische Gartenschau im Juni gärtnerisch einem ihrer Höhepunkte ent- gegen. Für den 17. Juni ist die Eröffnung der wunderschön, seitlich des Deutschmüh- lenweihers gelegenen Freilichtbühne mit einer Aufführung der„Troerinnen« des Euripides in einer Nachdichtung von Ma- thias Braun geplant. Vom 17. bis 20. Juni tagt der Verband des Deutschen Samen- fachhandels in Saarbrücken. Vom 30. Juni bis 3. Juli hat die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftspflege ihre Jahreshauptversammlung. Das große Unterhaltungsprogramm bringt täglich etwas Neues an Musik, Kinderfesten, Modeschauen, Lichterfesten und springenden Wasserfontänen. Eine künstlerische Darbie- tung von besonderem Reiz verspricht der Pfingstsonntag mit einem Konzert der Schöneberger Sängerknaben, die als jüngste Botschafter Berlins an die Saar kommen. Gartenfunk im juni Süddeutscher Rundfunk Stuttgart Sendezeit: jeden Freitag 12 bis 12.30 Uhr Gartenfunk mit Volksmusik Nützlinge und Schädlinge im Garten. Sommerliches Blumengespräch Bauernlegen und soujetzonale Land- wirtschaft(Landfunk zum„Tag der Ein- heit“) Gemusetreiberei unter Glas Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten: werktags 12 bis 12.30 Uhr; sonn- tags 8.05 bis 8.30 Uhr Do., 9. 6. Mangelware Wasser Mo., 20. 6. Sind wir macktlos gegen Y- Virus? Mo., 27. 6. Frühobstbau zur Eigenversorgung Mo., 30. 6. Etwas für den Imker Südwestfunk /Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfunk- Programm Sendezeiten Mittelwelle u. UKW I. werktags 11.55 bis 12.10 Uhr, sonntags 12.15 bis 12.30 Uhr Do., 2. 6. In der Kinderstube für Fiscke Mi., 8. 6. Besuch im Pfefferminzland Do., 9. 6. Am Bienenstand Di., 21. 6. Wetterddenst und Pflanzenschutz Mi., 22. 6. Ausfuhr möglichkeiten im Gartenbau Fr., 24. 6. Dorfverschönerg. i. Kr. Altenkirchen Sd., 25. 6. Stand der Reben Mi., 29. 6. Vom heimischen Frükobst Gartenfun(nur über UKW II aus Mainz, jeweils um 19.45 Uhr) Mi., I. 6. Vom Ausdunnen der Obstgehölze Mi., 15. 6. Halbzeit des Sommers Mi., 29. 6. Tomatengeschichten Ausklang der Maienzeit „Gewitter im Mai— schreit der Bauer Juchhei“ sagt die aus Urväter- Erfahrung schöpfende Spruchweisheit. Und wir Gärtner können eigentlich ebenfalls Juchhei schreien, denn es war seither doch richtiges„Wachs- wetter“ mit Wärme, Sonne und Himmelsnaß. So blühen denn schon längst nicht nur die Busch- und Heckenrosen, sondern auch die groben, edlen Gartenrosen, denen es sonst in der zweiten Maihälfte noch gar nicht so eilig ist. Es blüht der Holunder, es gedeihen Ra- dieschen rund und prall, die Tomaten sind prächtig angegangen und wer ein Ländchen Spargel sein eigen nennt, kann gut und gern jeden zweiten Tag mit bestem Erfolg ans Stechen gehen. Daß all diese Ueppigkeit von entsprechend großartigem Unkraut-Wachs- tum begleitet wird, darf poetisch als der übliche Wermutstropfen in des Gartenfreun- des Freudenbecher bezeichnet werden. Neue Wege der Unkrautbekämpfung Wir erinnern in diesem Zusammenhang wiederum daran, daß die chemische Unkraut- bekämpfung in den letzten Jahren beacht- liche Fortschritte gemacht hat und manche Uebelstände, die der Anwendung solcher Präparate besonders auch im Privatgarten entgegenstanden, durch Schaffung neuer, besserer„Herbizide“ beseitigen konnte. Trotzdem werden das moderne Vor-Auflauf- verfahren ebenso wie die Anwendung von Nachlauf-Mitteln in erster Linie dem Er- werbs-Gemüsebau auf großen Flächen vor- behalten bleiben, während der Freizeitgärt- ner mit Weib und Kindern hier nach wie vor Handarbeit und Hacken vorziehen dürfte. Unkrautbeseitigung auf Wegen und Plätzen Gartenfragen aus dem Leserkreis Und wieder einmal die Clivia! Li M. Viernheim: Meine jetzt etwa fünfjährige Clivia scheint kran zu sein. Sie hatte im letzten Frühjahr gleichzeitig zwei große Blutendolden und trieb fünf Able- ger. Diese ließ ich durch einen Gärtner weg- nehmen und die Mutterpflanze umtopfen. Bald darauf bekamen de alten Blätter an den Spitzen beginnend braune Ränder, die sich immer mehr ausdehnten. Die neu aus- treibenden Blätter aber sind unnatürlich hellgrün und zeigen gleich beim Erscheinen an den Spitzen etwa linsengroße farblose Punkte, die sich mit fortschreitendem Wachs- tum über die ganzen Blattflächen verteilen und braun werden, während das Blatt ins- gesamt verkümmert. Ich habe die Pflanze im Sommer nochmals bei einem anderen Gärtner umtopfen lassen und selbst mit genheit im vielbesungenen Orient, die Wohnhöfe römischer Villen, die grünen Frei- luft-Säle des Barocks besuchte Friedrich Schnack und erzählt davon in einer klei- nen Kulturgeschichte des Gartens. Wohn- gärten der Welt und ihre Charakteristika von Japan bis Kalifornien, von Skandina- vien bis Sizilien, faßt der Gartenarchitekt und Schriftsteller Alfred Reich zusam- men. Eine ebenso reizvolle wie botanisch exakte Weltkarte von Elsa M. Fels Kk o breitet die Ursprungsländer unserer be- kanntesten Gartenblumen vor uns aus. Wer noch den Garten im Freien entbeh- ren muß, findet Gartenfreuden im Kleinen an Blumenfenstern, Balkonkästen und Dachgärten. Ein aufschluhreicher Bildbeitrag von Margot Schubert gibt hierfür wert- volle Hinweise und Ratschläge. Bereichert wird die farbenprächtige Sonderausgabe von„Westermanns Monatsbeften“ durch zahlreiche, sorgfältig gewählte literarische Beiträge bekannter Autoren Blattdunger aufzukelfen versucht, aber bei- des hatte keinen Erfolg. Für guten Rat wäre ich sehr dankbar. Antwort: Die Ableger oder Kindel sollen bei der Clivia bei guter Wüchsigkeit frühestens im zweiten Jahr nach dem Er- scheinen und mit aller Schonung der Mutter- pflanze abgenommen werden. Jeder Ableger soll 4 bis 5 Blätter haben,— also schon ziemlich selbständig sein. Es ist möglich, daß zunächst einmal die vorzeitige und radikale Wegnahme aller Kindel auf einmal bei der Mutterpflanze Störungen hervorgerufen hat. Waren ihr doch auf diese Weise gleich- zeitig fünf nicht unerhebliche Wunden im Wurzelbereich zugefügt worden, deren Aus- heilung zusammen mit der Anstrengung des Umtopfens für die noch von der reichen Blüte erschöpfte Pflanze zuviel gewesen sein kann. Wurde sie dann noch zu reich- lich gegossen, so können die durch Weg- nahme der Kindel entstandenen Wurzelver- letzungen zu faulen angefangen haben, und damit wären alle von Ihnen beobachteten Erscheinungen hinreichend erklärt. Sehr häufig sind nämlich die von der Blattspitze ausgehenden braunen oder gelb- lich-weibhen Ränder und Flecke die Folge übermäßigen Giegens oder stauender Nässe. Unter Umständen— meist im Winter— treten sie àüch bei sehr trockener Luft auf. Es handelt sich hier um eine nichtparasitäre, also weder durch Schadinsekten noch durch pilzliche oder andere Krankheitserreger her- vorgerufene Erscheinung. Ob die Pflanze jetzt noch zu retten ist, läßt sich schwer beurteilen. Ein neuerliches Umtopfen be- deutet wiederum einen schweren Eingriff. dürfte aber schon deshalb unvermeidbar sein, weil Sie sich vom Zustand der Wurzeln überzeugen und angefaulte Teile unbedingt bis ins gesunde, unverfärbte Gewebe zu- rückschneiden müssen. Zur Ausheilung und Verhütung neuer Faulstellen wäre die Pflanze in eine Mischung aus feuchtem Torf(Vorsicht, muß nach 24 Stunden Abstehen noch krümelig sein, nicht zu naß machen) und scharfem Sand zu gleichen Teilen zu setzen. Standort hell, aber vorerst ohne direkte Besonnung. Temperatur 16 bis 189 C. Sehr vorsichtig, nur mit zimmerwarmem, gut abgestandenem Wasser gießen. Vielleicht treibt die Clivia dann nach einigen Wochen neu aus. Blühen wird sie dieses Jahr wohl kaum. Verwurmte Zwetschgenbãume Val. K., Feudenkeim: Ich habe in meinem Garten zwei stattliche Zwetschgen; bäume, von denen ich vor drei Jahren einen schönen Ertrag hatte. Aber die letzten bei- den Jahre waren alle Zwetschgen ohne Aus- nahme wurmig. Was ist zu tun, um dieses wurmige Uebel zu verhindern? Antwort: Alle für Steinobst gültigen Spritztermine innehalten und die dafür an- geratenen Pflanzenschutzmaßnahmen sorg- fältig durchführen, insonderheit aber die je nach Reifezeit der betreffenden Sorten von Mitte bis Ende Juli(etwa vier Wochen vor der Ernte) fällige, äußerst wichtige„Pflau- menmadenspritzung“ vornehmen! Es gibt kein anderes Mittel, um die als„Wurm“ oder „Made“ bezeichnete Larve des Pflaumen- wicklers gerade zu dem Zeitpunkt zu erwi- schen, wenn das winzige Räupchen aus dem Ei geschlüpft ist und sich durch die Ober- haut der Frucht ins Innere, nahe dem Kern, hineinfrigt. Besonders bei späten Pflaumen- und Zwetschgensorten ist eine zweite Sprit- zung, etwa drei Wochen vor der Ernte, drin- gend anzuraten. Als beste Mittel nennt der Vorbildliche Spritzkalender des Pflanzen- schutzamtes Freiburg(begründet von Prof. Kotte, weitergeführt von Dr. Bender) für das Jahr 1960 auf je 100 Liter Spritzbrühe ent- weder 35 cem E 605 oder PO&X konz. oder 100 cem Basudin-Emulsion oder Exodin- Emulsion. Wer zur Pflaumenmadenbekämp- fung auch im Haus- und Kleingarten auf die beiden erst genannten schweren Gifte nicht verzichten will, möge bei ihrer Anwendung besonders vorsichtigt sein. Alle genannten Mittel wirken übrigens gleichzeitig gegen Rote Spinne und Zwetschgen-Schildlaus. dagegen verspricht heute Dauererfolg für die gesamte Vegetationszeit ohne Schädigung der Randkulturen, wenn die Gebrauchsvorschrif- ten genau beachtet werden. Präparate wie Simazin oder CMU, die übrigens gleichzeitig von mehreren führenden Firmen der Pflan- zenschutzmittel-Industrie hergestellt werden, wirken gegen Samenunkräuter und gegen Wurzelunkräuter,— also gegen einjährige und gegen ausdauernde Pflanzen. Schädigen- des Abschwemmen in die Randkulturen wird durch die schwere Löslichkeit der Mittel weitgehend verhindert. Neues Mittel gegen die Schneckenplage Feuchte Wärme ist bekanntlich auch dem Gedeihen der Schnecken zuträglich. Es kann dadurch zu einer so starken Vermehrung kommen, daß unsere bewährten Ködermittel nicht mehr ausreichen, zumal diese grob ge- körnten Präparate nur von den großen Nackt- und Deckelschnecken angenommen werden, nicht aber von jenen winzig kleinen Nacktschnecken, die seit einiger Zeit gerade auch im Oberrheingebiet häufig vorkommen und bei fortschreitender Ausbreitung zu Großschädlingen des Gemüse- und Ziergar- tens werden können. Diese Kleinschnecke mit Namen„Milax budapestensis“ lebt dicht unter der Erdoberfläche, bleibt also selbst unsichtbar, frißt aber dafür eifrig an Keim- lingen, Wurzeln und in den Boden hinab- reichenden Stengelteilen, so daß der Garten- freund angesichts eingetretener Zerstörun- gen vergebens an deren Ursache herumrät- selt. Hier gibt es ein selbstverständlich auch von der Biologischen Bundesanstalt geprüf- tes und anerkanntes neues Mittel Slugit- Aglukon: eine hellbraune Flüssigkeit, die nach Vorschrift zum Gießen oder Spritzen verwendet wird. Slugit tötet groge und kleine Schnecken, einschließlich der im Bo- den lebenden Art, zuverlàssig ab und ist ein- wandfrei pflanzen- unschädlich. Und nun zur Gartenarbeit! Da die Aussaat- und Pflanzarbeiten im allgemeinen— bis auf Folgesaaten und die bald wieder beginnenden ersten Aussaaten von Zweijahrsblühern— beendet sein dürf- ten, gilt unsere Hauptsorge nun den Pflege- und Erhaltungsarbeiten. Hacken und Jäten werden großgeschrieben. Kopfdüngungen im regelmäßigen Turnus sichern die Nährstoff- Versorgung unserer Pflanzen im Gemüse-, Obst- und Ziergarten, wobei auch der Rasen und die Kübelpflanzen ihr Teil erhalten sollen. Wichtigste Grundregel Düngemittel nur in vorgeschriebener Dosierung anwen- den. Lieber zweimal weniger, als einmal zu- viel geben. Volldüngerlösungen helfen Dün- gefehler vermeiden. Fäkaldünger aus der Abortgrube sowie die leider selbst in angesehenen Zeitungen und Zeitschriften immer noch gelegentlich sogar zur häuslichen Blumenpflege empfoh- lene Kuh- oder Stalljauche gehören unter keinen Umständen in den Sommergarten des Freizeitgärtners, erst recht nicht in die Woh- nung. Außerdem: im Stadtgebiet dürfte Kuh- jauche glücklicherweise kaum zu beschaffen sein! Und hier noch eine kleine Uebersicht des- sen, was jetzt noch(oder schon) gesät werden kann. i Gemüsegarten: An Ort und Stelle Folgesaaten von Busch- und Stangenbohnen, Radieschen der Sommersorten jetzt in halb- schattiger bis schattiger Lage(als Zwischen- kultur überall, wo Platz ist, gut feucht hal- ten); Küchenkräuter wie Dill, Kerbel und andere kurzlebige Kulturen. Ins Freiland Saatbeet spätes Kraut, Spätkohlrabi, Kopf- salat, Grünkohl. Ziergarten: Folgesaaten von Lathy- rus odoratus(Edelwicke), Reseda, Kreuzkraut (Senecio, reich, aber kurz blühend, auch hübsch für Töpfe), Einjahrs-Alyssum, Sei- fenkraut(Saponaria), Sonnenblumen in niedrigen Sorten. Bert Planken am Wasserturm Ludwigstr. Ludwigshafen Für den beliebten weißen Sport Jennis zeigen wir Ihnen un- verbindlich eine reich- haltige Auswahl bis in die kleinsten Details. Wohnungstausch Tausche schöne 2-Zim.-Wohng. mit Küche u. Bad, Neckarstadt Nähe Bekanntmachungen Humboldtschule, geg. 2- bis 3-Zim- mer-Wohnung in Feudenheim,— Zuschr. u. Nr. P 33189 a. d. Verlag. Verloren Schlüsselbund(3 Schlüssel) verloren. Zum Auftrag der Dämme der Umgehungsstraße Meckesheim werden 140 000 ebm geeigneten Schüttmaterials (schwach- oder nichtbindiges, gegebenenfalls Sandsteinabraum-Material) aus der näheren Umgebung benötigt. 5 8 Angebote über den Bruchzins, d. h. Bereitstellen ohne Lösen und Laden sowie ohne Zufahren unter Angabe der Gewinnungsstelle, Bodenart und der abbaumöglichen Masse, sind formlos bis zum 4. 6. 1960, 11 Uhr, an das Straßenbauamt Heidelberg, Treitschkestraße 4, einzureichen. Abzugeben bei Gröner, Rhein- dammstraße 3 Anzeigen ia MM haben Erfolg! vierteljah 1960 nach Leh doch zu Dürig 8 Feine 95 Ansnas) in Stöcken 453. g· Dose 78 J ücganler üg Hunger kein Abfall— 2.10 5 wenig Arbeit 500 ff 7, 24 bunte Biss meins F werden. anmeldung — d Kirchensteuer- Vorauszahlung für das 2. Kalender- „Flertellahr 1960 fällig: 10. 6. 1960 2 3 4. Körperschaftsteuer- Vorauszahlung für das 2. Kalenderviertelſahr 5 6 Mannheim- Stadt ffentliche Erinnerung die Zahlung folgender Steuern und Abgaben wird erinnert: 1. Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgesch. nach Rel.-Bek.) für Mai 1960(Monatszahler) unter Abgabe einer Lohnsteueranmeldung fällig: 10. 6. 1960 f ür Mai 1960(Monatszahler) unter Abgabe einer Vor- Umsatzsteuer für Mai 0 0 8 r 1960 nach den zugestellten Bescheiden den zugestellten Bescheiden J Buchungsaufträge zu Verrechnungsschecken und Briefumschläge hierzu e Schalter der Finanzkasse kostenlos abgegeben. Postscheck- und Landeszentralbanküberweisungsaufträge dürfen von den Finanz- kassen nicht mehr als Zahlungsmittel angenommen werden. Im Monat Juni schließt das Finanzamt am 3. und 4. Samstag. Die Finanzkasse ist künftig am letzten Werktag jeden Monats geschlossen. Die Finanzämter:. Mannheim- Neckarstadt Schwetzingen Fällig: 10. 6. 1960 Abschluß- u. Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide. „ Kraftfahrzeugsteuer. Es wird darauf hingewiesen, daß die Steuerkarten vor Ablauf der Gültigkeitsdauer unaufgefordert zu erneuern sind. Ein Wechsel des bisherigen Steuerzeitraums ist nur zulässig, wenn der Fahrzeug- halter dies spätestens 1 Monat vor Beginn der Gültigkeitsdauer der neuen Steuerkarte beim Finanzamt beantragt hat. Es wird be- sonders darauf hingewiesen, daß die Steuerpflicht für ein Kraftfahr- zeug erst mit der Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungs- stelle endet. N 8 Mit Einzelmahnung kann nicht gerechnet werden. Wird nicht recht- zeitig gezahlt, werden ab Fälligkeitstag Säumniszuschläge erhoben. Rückstände werden im Vollstreckungswege eingezogen. In Schreiben und bei unbarer Zahlung bitte stets Steuernummer bzw. Kfz-Kennzeichen und Steuerart angeben. Briefe, die Verrechnungs- schecke enthalten, sind an die„Finanzkasse“ zu richten und können durch die Post übersandt oder in den Hausbriefkasten eingeworfen Weinhein! 2 Brillunten Ja. Qualität tets günstige Gelegenheiten bel J. P. KRINGS JUWELIER P 4, 4-6 Bumm-Strumole von DM 15.— bis DM 96,— bei Dr. med. Schütz& Polle, 0 6. 8 Das Spezlalgeschäft für Blusen Pullis und Röcke Mannheim Freßgasse— P 4, 7 Warum Fernsehen im hellen Raum? Darum Neu Hochleistungsgerst der Sonderklesse FI 205 mit 53. em · Großbild 838 UN Mehrpreis für eingebauten UHf- Teil 100 P 28 2 55 . 1 * fernsehen im hellen Raum schont die Augen und ermüdet sie nicht. Die neuen Siemens- Fernsehgeräte der Sonder- klasse haben daher nicht nur des Magische Band und die Schnellwahltsste für des 2. Programm— sie haben àuch des bewährte Siemens-Selektivfilter. Das ist komfort auf der genzen Linie. Und was für die Sonderklassen-Geräte gilt, trifft für die Siemens- Fernseh- geräte der Luxusklasse erst recht zu: Einstell- Automatik, Kontrsstoptik und— Selektivfilter. Das Selektivfilter hält das störende Fremdlicht zurück und bringt so ein konttsstvolles, augenschonendes Bild auch im hellen Raum. SIEMENS 5 Siemens-Fernsehgeräte mit Selektivfilter Siemens-fernsehgerste empfängsbereit für das 2. programm Seite 28 FEUILLETON Freitag, 27. Mai 1960/ Nr. 122 Belgische Kunst von gestern und heute Eine Ausstellung aus Brösseler Besitz im Stactsmuseum Luxemburg Im Augenblick ist(bis 12. Juni) im Lu- xemburger Staatsmuseum die Gelegenheit gegeben, einen bemerkenswerten Teil belgi- scher Kunst der letzten Jahrzehnte zu besich- tigen: 57 von 79 der dort im Rahmen des belgisch- luxemburgischen Kulturabkommens aus dem Besitz des Brüsseler Museums für moderne Kunst gezeigten Bilder entstammen der„Ecole Belge“, wie der Katalog den Kreis von Künstlern bezeichnet, die zwar nicht ein gemeinsames Programm, aber zumindest eine, geographisch gesehen, gemeinsame Her- kunft aufzuweisen haben. Die widerstrebend- sten Temperamente fanden sich zu dieser „Belgischen Schule“ zusammen. Hier in der Luxemburger Ausstellung jedoch sind sie alle friedlich vereint, die älteren, noch im ver- gangenen Jahrhundert gestorbenen, und die ganz jungen, gerade 30 Jahre alt geworde- nen, die Abstrakten und Gegenständlichen, die Eigenwilligen und die Epigonen. So in einer Schau zusammengenommen, herausgehoben aus einem Zeitraum von 100 Jahren, ist mancherlei Wesentliches vorhan- den. Bilder von Rik Wouters(1882—1916) sind zu sehen, drei Gemälde aus den Jahren 1912 und 1913, in der typischen„gefleckten“ Art seiner Werke jener Zeit, die allesamt aussehen, als falle die durch ein Laubdach gefilterte Sonne auf sie. Eines der Winter- bilder von Jean Brusselmans(1884—1953) Wird gezeigt, drei der mit ihrer bunten Starr- heit dem Expressionismus nahestehenden Werke von Gustave de Smet(1877—1943) sind dabei und einige großflächige Bilder von Constant Permeke(1886-1952), die in dunk- len, braun-erdigen Farben gehalten sind(dar- unter„Die Verlobten“ von 1923 und„Der Fremde“ von 1916). Koltur- Chronik Dem Stuttgarter Maler Fritz Busse ist vom Bürgermeister der belgischen Stadt Blanken- berge der erste Preis eines von dieser Stadt im vergangenen Jahr veranstalteten Wettbewerbs überreicht worden. Es handelte sich um einen internationalen Wettbewerb für Fremdenver- kehrsbücher, bei dem Preise für den besten Text, die beste Illustration und die beste Auf- machung ausgesetzt waren. Von den Büchern, die die Stadt Stuttgart einsandte, wurden die „Stuttgarter Skizzen“, ein bereits vor mehreren Jahren erschienenes und von Fritz Busse illu- striertes Buch, mit dem ersten Preis für die beste IIlustration ausgezeichnet. Insgesamt wa- ren 512 Bücher aus 21 Ländern zur Bewer- tung nach Blankenberge geschickt worden. Das„Silberne Blatt“ für 1959 des„Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnen- komponisten e. V.“ wurde dem Leiter der Va- gantenbühne Berlin(Berliner Keller-Theater und Theater an der Spree), Horst Behrend, ver- liehen. Das„Silberne Blatt“ wird seit 1955 all- jährlich demjenigen deutschen Intendanten zu- gesprochen, der sich besonders für die zeit- genössischen deutschen Bühnenautoren und komponisten eingesetzt hat. Bisher erhielten die Auszeichnung 1955 Dr. Hans Schüler, der Intendant des Nationaltheaters Mannheim, 1956 Heinz Tietjen als Intendant der Hamburgischen Staatsoper, 1957 Dr. Karl Bauer für seine Spiel- Plangestaltung an den Städtischen Bühnen Essen und 1956 Ernst Dietz, Intendant des Staatstheaters Oldenburg Der Schauspieler Viktor de Kowa tritt in Wien zum erstenmal auch als Maler vor die Oeffentlichkeit. Im Foyer des Wiener Konzert- hauses wurde am Dienstag eine kleine Schau seiner Werke eröffnet. Den Verkaufserlös sei- ner Aquarelle, Tusche- und Kohlezeichnungen (südamerikanische Impressionen, Figurenkom- positionen und symbolische Darstellungen) hat de Kowa den SOS-Kinderdörfern gestiftet. Der Freiburger Intendant Reinhard Leh- mann, der die Städtischen Bühnen noch bis zum Ende der Spielzeit leitet, hat sich am Wo- chenende im Großen Haus mit einer Inszenie- rung von Verdis„Sizilianischer Vesper“ von Freiburg verabschiedet. Lehmann geht in der nächsten Spielzeit als Operndirektor nach Han- nover. Zum neuen Rektor der Saar-Universität in Saarbrücken ist der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Helmut Stimm, gewählt worden. Er wird als Nachfolger von Prof. Heinz Dietrich Wulff sein Amt am 1. Oktober antreten. Die jährliche Dramaturgen-Tagung wird von der Dramaturgischen Gesellschaft e. V., Berlin, in diesem Jahr zum erstenmal außerhalb der deutschen Grenzen veranstaltet. Sie findet wäh- rend der Wiener Festwochen und auf deren Einladung vom 14. bis zum 19. Juli in Wien statt. Neue Funde deutscher Archäologen aus dem griechischen Olympia werden auf einer Aus- stellung„Olympia in der Antike“ zu sehen sein, die vom 18. Juni bis zum 28. August in der Essener Gruga gezeigt wird. Sicherlich werden nicht die meisten der jüngeren belgischen Maler abstrakt malen. Die Ausstellung aber erweckt diesen Ein- druck, und so sieht man also das gesamte abstrakte Repertoire der europäischen Kunst von Malern wie Jo Delahaut, Pierre Ale- chinsky, Jean Milo, Louis van Lint und an- deren wiederholt. Das reicht in den stilisti- schen Bemühungen von dem 1929 geborenen Roger Dudant, der sich offenbar durch Ueber- landleitungen inspirieren ließ, bis zu dem 1893 geborenen René Guiette, der auf einer gelb grundierten Malfläche schaumartige Ge- bilde aufgetragen hat. Am Rande großer Bewegungen arbeitete Théo van Rysselberghe(1862—1926), der in dem„Bildnis von Madame Charles Maus“ dem Pointillismus huldigt. Jan Cox(geboren 1919) scheint unter dem Eindruck von Nolde zu stehen, Edgard Tytgat(1879—1957) ist ein Vertreter der naiven Malerei, und René Magritte(geboren 1898) hat einen Pakt mit den Surrealisten geschlossen. Wesentlich ist Paul Delvaux'(geboren 1897)„Kreuzigung“, bei der nicht Menschenkörper, sondern Ske- lette an den Hölzern hängen, ein trotz seiner äußeren Helligkeit düsteres und bedrücken- des Bild. Paul Delvaux gewinnt mit festen, vordergründigen Mitteln seine Wirkungen. „Züge am Abend“ reflektiert die Stimmung auf einem Bahnhof, wenn die Lichter auf- flammen, der Himmel aber noch einen Ab- glanz des Tages nachwehen läßt— das ist mit scharfen, klaren, fast aufdringlichen Li- nien und Farben perfekt eingefangen. Ein Name allerdings fehlt in diesem Reigen bel- gischer Maler, und er ist gerade der bekann- teste: James Ensor. Die in Brüsseler Besitz befindlichen Bilder dieses Belgiers werden gerade für eine Gedenkausstellung anläßlich des 100. Geburtstages des Malers in seinem Geburts- und Heimatort Ostende benötigt. Wer sich durch die vielfältigen und zu- weilen verschlungenen Wege der belgischen Malerei hindurchgefunden hat, kann dann in der Luxemburger Ausstellung einige Bilder der„Großen“ der Moderne sehen: Paul Gau- guin ist unter anderem mit seinem„Gol- gatha“ vertreten, ein Seine-Bild von Georges Seurat, dem Pointillisten, ist dabei, von Al- fred Sisley wird die„Route à Louveciennes“ gezeigt, man sieht ein Winterbild von Mau- rice Utrillo,„Gentil Bernard“ von Georges Rouault, der selbst noch den Bildrahmen mit in die Farbvision seines Gemäldes einbezieht, und Bilder von Fernand Leger, Hans Har- tung, Oskar Kokoschka und auch ein Ge- mälde von Raoul Dufy: den„Blick auf Mar- seille“. E. T. Oröndgens in Marthes Garten Gustaf Gründgens und Elisabeth Flickenschildt in einer Szene des Hambur- ger„Faust“-Films, der in Anlehnung an die„Faust“ Inszenierung im Hambur- ger Deutschen Sckauspiel- Raus entsteht. Der Dialog wurde mit geringfügigen Streichungen fast wörtlich übernommen und die Schauspieler treten in den gleichen Kostümen auf. die auch im Schauspiel- gaus verwendet wurden. Die Titelrolle spielt Will Quadflieg; das Gretchen Ella Büchi.— Der Film soll bereits im Herbst in den deutschen Kinos an- laufen. dpa- Bild Entfesseltes Opernthecter vom Off-Broadyyqy „Affer Dinner Opera Company“ gastierte in Heidelberg Die theatralische Geographie New) Lorks teilt sich auf in Broadway und Off-Broad- way, und die Grenze zwischen beiden ist nicht nur auf dem Stadtplan sondern zum Teil auch in der Kunstgesinnung zu finden. Das Gastspiel der New Lorker„After Dinner Opera Company“ in der Heidelberger Stadthalle(von der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidel- berg in Verbindung mit dem dortigen Ame- rikahaus zugunsten der Studentenwobn- heime am Klausenpfad veranstaltet) vermit- telte einen Hauch von Geist des Off-Broad- way, der sich unbefangener, weitherziger und improvisierender mit dem Theaterhand- werk auseinandersetzt, als man es sich im Zentrum der Weltstadt leisten kann. Der Bariton Gerard Souzay Ein Liederabend im Festspielprogramm von Schwetzingen Als der französische Bariton Gérard Sou- zay an dem einzigen Liederabend im diesjäh- rigen Festspielprogramm das Podium des Schwetzinger Konzertsaals betrat, wurde er — ein etwas ungewöhnlicher Vorgang— mit langanhaltendem demonstrativem Vorschuß beifall begrüßt. Der auf solche Weise hochge- triebenen Spannung folgte unmittelbar eine leise Enttäuschung beim Vortrag einer Gruppe von Schubertliedern, die das Pro- gramm einleiteten. Es zeigte sich, daß die Liedlyrik Franz Schuberts kaum zum eigent- lichen künstlerischen Bereich des mit be- trächtlichem heldischem Stimmfundus aus- gestatteten Baritonisten gehört. Er hatte und das zeugt von gutem Geschmack— aus dem reichen Liedschatz Schuberts nicht All- tägliches gewählt, sein klug disponierender Kunstverstand läßt ihn namentlich dunkel peschattete Schubertlieder(wie etwa„Der Schiffer oder„Der Jüngling und der Tod“) in mrem Stimmungsgehalt sicheren Schritts durchmessen. Dennoch schien die herb-männ- liche Grundanlage der kraftgesättigten Stimme der Entfaltung einer wirklichen Be- seelung des Vortrags einigermaßen hinder- lich zu sein. Ins Piano gezwungen, büßt die Tongebung(„Der Zwerg“ und„Bei dir“) er- heblich an Tragfähigkeit ein, insbesondere, wenn, wie bei manchem der Schubertlieder, die Klavierbegleitung Dalton Baldwins sich durch ihre Vordringlichkeit der Singstimme über zuordnen sucht. Blieb somit der Eindruck der Schubert- Interpretation zwiespältig, s rundete sich der Vortrag der von Frank Martin in ein ebenso apartes wie bezwingendes Klang- gewand gehüllten„Sechs Monologe aus Hof- mannsthals Jedermann“ zu schöner Drei- einigkeit von Technik, Geist und Gefühl. Hier fand der Sänger die große, vom Pulsschlag inneren Miterlebens akzentuierte und über- zeugend ins Dramatische gesteigerte Aus- drucksgewalt eines klang- und kraftvollen Parlando- Gesanges, und hier stand auch das Verhältnis zwischen Singstimme und Beglei- tung unter feinfühliger gegenseitiger Kon- trolle. Schön und stimmungsstark gelangen auch die mit verinnerlichter Inbrunst klang- asketisch psalmodierten hebräischen Gesänge Maurice Ravels und seine von poetisch-musi- kalischem Spieltrieb zeugenden reizvollen griechischen Volksliedchen, teils heiter-bän- kelnden, teils bukolisch-idyllischen Charak- ters. Gérard Souzay sang sie(eines davon so- gar da capo) unter Aufbietung einer gewin- nenden dezenten Charakterisierungskunst französisch und war so ganz in seinem Ele- ment.. Inzwischen hatte er sich so sehr die ein- mütigen Sympathien der Zuhörer ersungen, daß die nicht ganz gleichwertige künstlerische Ausstrahlung des Vortrags von vier an den Schluß gestellten Paradeliedern von Richard Strauß(„Heimkehr“,„Ständchen“,„Ruhe meine Seele“ und„Zueignung“) den unzwei- felhaften Gesamterfolg des interessanten Abends nicht mehr beeinträchtigen konnte. Die durch allzu gemächliches Tempo stark ge- minderte Wirkung der„Zueignung“ wurde weitgehend aufgehoben durch die kunstvolle stimmtechnische Bewältigung des bei aller Empfindungstiefe heikel zu singenden„Ruhe meine Seele“ und die charmante Leichtigkeit der Interpretation des„Ständchen“. Sänger und Begleiter wurden aufs leb- hafteste gefeiert. S.. Die„After Dinner Opera Company“ ist eine Gründung junger Künstler aus dem Jahre 1949 mit dem erklärten Ziel, dem zeit- genôössischen englischsprachigen Musik- theater eine Heimstatt zu schaffen. Daß dies nicht orthodox gemeint war, beweist das bisherige Repertoire, in dem beispielsweise auch Jacques Offenbach und Darius Milhaud Aufnahme gefunden haben. Mit einem Offkenbach-Einakter begann denn auch der drei Kurzopern umfassende Heidelberger Abend. Ein musikalisch sehr frisches Werk- chen, betitelt„66“, führt in die leicht iro- nisch gesehene Welt des alpinen Oesterreich, in dem die Tiroler ach so lustig sind. Die Titelzahl ist die Nummer eines Lotterie- Hauptgewinns, den der krachlederne Franz schon in seiner Tasche sieht, bis er belehrt wird, daß er die Nummer 99 und den Schein verkehrt herum gelesen hat. War hier das parodistische Element noch zarte Beigabe, so feierte es in den beiden anderen Opern fröhliche Urständ, in„Sweet Betsy from Pike“ von dem Amerikaner Mark Bucei und in„Apollo and Persephone“ von dem Engländer Gerald Cockshott, zwei Kom- ponisten, über die sich unsere jüngsten deut- schen Lexika noch ausschweigen. Die Werke sind in der musikalischen Machart ähnlich; es dominiert die durch travestierte Floskeln der konventionellen Oper ausgeschmückte angelsächsische Folklore. In„Sweet Betsy“ ist der Inhalt des gleichnamigen Volkslieds zugleich die Handlung, ein blutrünstiges Wildwestpistölchen mit Goldsuchern, Gang- stern, Indianern und Militär, in die Form der Groteske gegossen und von den beiden Akteuren pantomimisch ausgedeutet.(„Tut es weh?“ fragt der Goldsucher seine tödlich verwundete Gefährtin.„Nein“, sagt sie,„nur wenn ich lache.“) Als Offenbachsche Götter- persiflage entpuppte sich„Apollo und Per- sephone“: Vermenschlichung der Olympier durch trockenen Humor mit aktuellen Anspielungen. Die Aufführungen, die jeweils drei Sän- ger, einen Begleitpianisten und einen unge- miert im Smoking den Vorhang eines Bühn- chens auf der Bühne sichtbar betätigenden Inspizienten als Personal erfordern, verquick- ten die künstlerische Disziplin des Broadway mit der Unbedenklichkeit des Off-Broadway in bezug auf äußeren szenischen Glanz. Glei- chermaßen gute Sänger wie Komödianten von übersprudelnder Spiellaune, bereiteten Jeanne Beauvais(Sopran), Norman Myrvik (Tenor) und Francis Barnard(Baß-Bariton), von Ashley Lawrence am Flügel kundig sekundiert, dem Publikum einen von der Naivität des ewigen Theaters inspirierten Abend. rr. För Violine und Klavier Miklos Hegedös und Richard Laugs spielten Den dritten und letzten Abend ihres Zyklus, mit dem sie alle zehn Sonaten für Violine und Klavier von Ludwig van Beet- hoven dargeboten haben, eröffneten Miklos Hegedüs und Professor Richard Laugs mit dem Opus 96: Es ist dies die letzte Sonate, die Beethoven für die Besetzung Violine und Klavier komponiert hat, und wiederum neun Jahre liegen zwischen ihr und der vorangegangenen Kreutzer-Sonate. Geschrie- ben 1812, steht das Opus 96 nicht nur zeitlich sondern auch im Charakter in der Nähe der achten Sinfonie. Hier wie dort ein Musizie- ren ohne„schicksalhaftes Pochen“, ganz in sich selbst ruhend, gelöst, ohne große Span- nungen, mit allen Anzeichen der Reife und souveräner Gelassenheit. Vor allem Richard Laugs am Flügel hat diesen Ton des Werks vorzüglich getroffen, die kammermusika- lische Intimität nämlich, die sich nur an wenigen Stellen zum Forte erhebt, die schwebenden Klänge und eine aufs feinste nuancierte Stufung der Ausdruckswerte. Nicht ganz so gut gelang dies Kunststück dem Geiger Miklos Hegedüs; die Reduzie- rung des Tons, die er dafür anstrebte, ging auf Kosten der Plastik, der Rundung des Klangs, es fehlte da ein bißchen an Gestal- tung. Mit dem zweiten Werk ihres Konzerts griffen die beiden Interpreten noch einmal auf eine der„frühen“ Sonaten, auf die Num- mer 3 in Es-Dur aus dem Opus 12, zurück. Auch hier herrscht eine helle, freundliche, spielerische Grundstimmung vor, eine musi- kantische Laune. Hegedüs und Laugs ließen sich denn auch die Wirkungen, die dem temperamentvollen Wesenszug der Sonate entspringen, nicht entgehen, zumal der Gei- ger hier eine gewisse Spröde im Klang durch lebendige Akzentuierung wettmachen konnte. Und dann, nach der Pause, die Kreutzer- Sonate, Opus 47 in A-Dur! Die ersten beiden Sätze hatte Beethoven für den aus Polen stammenden mulattischen Geiger George Bridgetower komponiert, später aber dann das ganze Werk dem französischen Virtuosen Rodolphe Kreutzer gewidmet.(Wie die Fama erzählt, soll diese Anderung auf einen Streit zurückzuführen sein, den Bridgetower und Beethoven eines Mädchens wegen mit- einander hatten.) Ein herrliches Werk und fürwahr die Inkarnation dessen, an was man denkt, wenn der Name Beethoven fällt. Leidenschaftlichkeit und Größe im Gedank- lichen wie im Espressivo prägen die Sonate, die an die Ausführenden erhebliche tech- nische Anforderungen stellt. Diesen spezi- fisch Beethovenschen Impetus haben sowohl Richard Laugs als auch Miklos Hegedüs sehr schön herausgearbeitet. Makellos die Ver- zahnung der beiden Parts, das In- und Mit- einander der Stimmen, das Wechselspiel der Instrumente. Dabei gab auch Hegedüs frag- los sein Bestes, eine schlanke, wendige Ton- gebung(die allerdings nicht immer ganz frei war von Trübungen), den Zuschnitt des Virtuosen. Richard Laugs steuerte die feste Kontur bei wie das rhythmische Fundament und bewies mit seiner bewundernswerten Anschlagsdifferenzierung zum anderen Male, daß er ein Beethoven- Spieler von hohen Graden ist. Das Publikum geizte im Vortragssaal der Mannheimer Kunsthalle nicht mit Applaus und entließ die beiden Künstler erst nach ZWei Zugaben. K. H. Die Aufführung von Mozarts„Requiem“, die am 28. März in der Mannheimer St.-Peter- Kirche dargeboten wurde, wird am Freitag, 27. Mai, 20 Uhr, in der Mannheimer Konkor- dienkirche wiederholt. Unter der Leitung von Hans-Georg Gitschel spielen auch hierbei das Nationaltheater-Orchester sowie Hans Schmidt an der Orgel; es singen die Heinrich-Schütz- Kantorei und der Kirchenchor St. Peter, außerdem als Solisten Petrina Kruse(Sopran), Erika Ahsbahs(Alt), Dermot Troy(Tenor) und Heinrich Hölzlin Baß). Neben dem„Requiem“ kommt an diesem Abend auch die Kantate „Jesu meine Freude“ von Dietrich Buxtehude zu Gehör. Ludwig van Beethovens Oper„Fidelio“ hat Anfang Juni in der musikalischen Leitung von Herbert Albert und der Inszenierung von Ernst Poettgen Premiere im Großen Haus des Mann- heimer Nationaltheaters. Die Hauptpartien sin- gen zunächst(alle Partien sind mehrfach be- setzt) Elisabeth Thoma(Leonore), Louis Roney (Florestan) und Thomas Tipton(Pizarro). Für die Ausstattung zeichnen Paul Walter(Bühnen- bild) und Gerda Schulte(Kostüme). Joachim Popelka besorgt die Einstudierung der Chöre. 8 VICEI 8 BAUM FLUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch. Köln Presserechte durch Se 8 ientia Presse-Dienst 46 Fortsetzung Es gab keine Explosionen, kein Feuerwerk; nichts als liebenswürdigstes Lächeln, höf- lichste Begrüßungen, gegenseitige Kompli- mente und die besten Wünsche für Gesund- heit und Wohlergehen. Das tollste bei der ganzen Geschichte war, daß Vida das elegan- teste Englisch sprach, das sie in dieser Kur- zen Zeit zusammenbringen konnte, und Tracey antwortete im fliegenden Spanisch einer weitgereisten Dame, die viele Sprachen spricht, alle mit amerikanischem Akzent. Es wurde hier wieder einmal ein Zweikampf ausgefochten, von dem wir schwerfälligen Männer rein gar nichts verstanden. Höchstens vielleicht, daß Vida als perfekte Gastgeberin auftrat, als sei das Haus ihr Haus und Glenn ihr Mann. Und Tracey sich als perfekter Gast gab und alles mit solch beleidigenden Komplimenten bewunderte, daß die Wände wackelten und unsere arm- seligen Reichtümer, auf die wir s0 stolz waren, die Blumen sogar und die Ananas auf unseren großartigen rosa Vorhängen, unter ihrem Blick zu einem Nichts zusam- menschrumpften. Immer wieder hob sie be- sonders hervor, daß alles so sauber sei. wirklich so erstaunlich sauber, nein, wie es denn möglich sei, daß alles so sauber sei— so, als erstickten alle Mexikaner in ihrem eigenen Schmutz. Während ihr Leben in Wahrheit ein heroischer Kampf um Sauber- keit ist, den sie unter den schwierigsten Be- dingungen führen.„Wirklich, und ist es denn möglich, daß Sie das alles selbst 80 sauber halten, Dona Vida? Mit Ihren kleinen, zarten Händen? Darf ich sie anfassen? Un- glaublich! Wie Seide. Haben Sie es bemerkt, Glenn? Die Hände einer Haremsschönheit. Schauen Sie mal meine Hände dagegen an, Glenn: wie ein Möbelpacker, nicht?“ Und sie nahm Glenns verlegene Hände in die ihren wie irgendein gleichgültiges Stück per- sönlichen Eigentums. „Das ist meine indianische Haut, Seno- rita“, sagte Vida, und ich war stolz auf ihren Stolz, der aus der Tatsache, daß sie ein Halb- blut, ein Mischling, ein Indio war, einen hochmütigen Anspruch machte.„Und dann kommen meine Hände viel mit dem Fai- kischtran in Berührung.“ „Aber natürlich. Alle Gerüche Arabiens vermöchten diese kleine Hand nicht lieb- licher zu machen... ist es nicht ein bißchen deprimierend, mein lieber Glenn, bei jeder Zärtlichkeit ein bißchen„parfum de requin“ abzukriegen?“ sagte Tracey mit heimtücki- scher Sanftmut. Vida wurde verlegen.„Das ist französisch, meine Liebe, requins, Haie, tiburones, und ein bißchen Shakespeare da- bei“, fuhr Tracey fort, als spreche sie zu einem geistesschwachen Kind. Diese Runde gehört ihr, dachte ich, aber Vida kam auf neun wieder hoch, als Glenn schneidend sagte:„Wenn ich Sie wäre, Tracey, so würde ich Lady Macbeth und die Haie aus dem Spiel lassen. Und was das Aroma der hiesi- gen Liebkosungen betrifft, so können Sie, falls Sie daran interessiert sein sollten, selbst Erfahrungen bei den Männern unten an der Mole sammeln. Ich kann damit leider nicht dienen.“ Ich bin wirklich aufs höchste erstaunt, Glenn, wirklich. Sind Sie denn ein prüder Heuchler geworden? Es ist höchste Zeit, dag Sie etwas an die frische Luft kommen Und so ging es weiter. Bevor Vida erschienen war, hatte ich mich noch einmal Hals über Kopf in Tracey verliebt; sie Wwar so sehr ver- andert. Wenn wirklich das, was sie inzwischen erlebt hatte, ihren Charakter von den Schlak- ken von Grausamkeit, Bosheit und Ober- flächlichkeit gereinigt, die Kraft und den Mut jedoch intakt gelassen hatte, dann War Tra- cey beinahe unwiderstehlich. Im stillen be- reute ich bereits meine Härte und Verständ- nislosigkeit. Welches Recht hatte ich denn, sie persönlich eines Verbrechens zu Ver- dächtigen, von dem sie in aller Oflentlichkeit freigesprochen war? Thumbs, mein guter Junge, fragte ich mich, denkst du vielleicht deshalb so schlecht von ihr, weil sie dir auf jedem Nerv herumklimpern kann und dich dabei behandelt wie ein Gemüse? Aber von dem Augenblick an, da Vida den Schauplatz betrat, war sie wieder die alte Tracey, unverändert. Schlimm, vom Teufel besessen und zu jedem Unfug bereit. Jetzt lenkte sie die Unterhaltung schnell auf Leute, Orte und Ereignisse, die Völlig auberhalb von Vidas Gesichtskreis lagen, und schüttete einen wahren Strom von Anek- doten, Witzen und geistreichen Anspielungen aus, der Glenn einfach hinwegschwemmte. Armer Glenn, er stellte Fragen, lachte und War aufgekratzt wie schon lange nicht mehr. Ich war mir bisher gar nicht bewußt ge- worden, wie sehr ihn nach einer Stimme aus seiner eigenen Welt hungerte, der Welt, die er aufgegeben hatte. Und arme Vida, die von alldem ausgeschlossen war. Langsam zog sie ihre Handschuhe an, faltete die behand- schuhten Hände in ihrem Schoß und starrte auf sie hinunter, ein Bild herausgeputzter, stummer, indianischer Resignation. Inner- lich dachte ich, daß es im großen und ganzen vielleicht am besten wäre, wenn es Tracey gelänge, sich Glenn zurückzuerobern. Dann würde Vida Manuel heiraten, und jeder würde in seiner eigenen Sphäre bleiben, die Luft in Tiburon wäre gereinigt und dem Ge- schwätz und den Messerstechereien ein Ende bereitet. Meine Gedanken wanderten in den wWolkenlosen Himmel solcher Möglichkeiten, flelen aber rasch wieder auf den Boden der Wirklichkeit, als ich Glenn aufstehen und Tracey sagen hörte:„.. schön, mein Lieber, dann will ich Sie auf einen kleinen Rundflug mitnehmen, sobald Sie mir etwas Treibstoff verschafft haben. Meine kleine Kiste wird Ihnen gefallen, und ich könnte mir denken, daß ein bißchen Luftveränderung Ihnen gut tun wird.“ „Gut, ich werde sehen, ob Manuel sich darum kümmern kann. Ein Glück, daß wir einen eigenen Vorrat an hochgradigem Ok- tan haben. Für unseren Lastwagen nämlich,, sagte Glenn an der Tür. Ich sah, daß er auf- geregt war wie ein kleiner Junge; seine Au- gen waren dunkel wie damals, als wir noch Kinder waren und unsere Drachen auf den Hügeln um Pearl Harbor fliegen liegen. Ich konnte beinahe das Zucken und Zerren der Schnüre in unseren Händen spüren un Glenns wilde Raubvogelschreie hören, als sie stiegen, höher, noch höher— „Einen Augenblick, Patrön', sagte Vida, itte hören Sie mich an. Bitte, fliegen Sie nicht mit dem Flugzeug der Señora. Bei allem, was mir teuer ist, bitte ich Sie— „Sei nicht albern, ich fliege nicht fort. Wir wollen nur hier oben ein paar Runden drehen, in zehn Minuten sind wir wieder zu- rück, das ist alles. Ich möchte einmal sehen, wie Tiburon von oben aussieht, nicht? Es ist doch sehr nützlich, die Riffe, Sandbänke und Kliffe einmal aus der Vogelperspektive 2 betrachten— und ich bin zum Essen wieder zurück.“ Beim reinen Blut und den Leiden unseres Senior Jesus bitte ich Sie, es nicht zu tun, Patrôn', sagte Vida zitternd. Fliegen Sie nicht mit der Dame weg. Es ist gefährlich. Himmel noch mal, que barbaridad! Welch ein Unsinn! rief Tracey laut und ehrlich er- post. Vida, zischend vor Wut, schoß wie eine Viper auf sie los. „Si, si, si, es ist gefährlich. Ich weiß das, ich fühle es in meinem Herzen, ich weiß es, er wird Schaden nehmen, Sie wollen ihm weh tun, Sie haben ihm früher schon weh getan, Sie wollen ihm wieder weh tun. Wenn er mit Ihnen wegfliegt, wird er niemals wiederkommen, nie, nie, nie.. Ach, mein Dueño, corazn de mi corazén, bitte hören Sie auf mich.. schrie sie; sie war außer sich, ich hatte sie noch nie so gesehen. Sie warf sich vor ihm auf die Knie, ergriff Glenns Hände, küßte sie, drückte sie an ihre Brust, an die Wangen, sie flüsterte, schluchz.e, be- schwor und flehte Glenn und alle Heiligen des Himmels an, es war ein erschreckender und wilder Ausbruch ihrer Leidenschaft. ortsetzung folgt) t 8. S S N