120 ver len inn h 9 1 ein sda berg cher- eiten, 1930 m in n. Au ingen, esamt Ent- er Seit eidel- e aus itho- „Von nen“, „ und dünst- ig ge- i Kar- at und nicht ewebe schafft ihnen istesse Diese taltet. micht hinter tze zu später tionen — An- m, das nissen disch- angen. us der Thält⸗ e Per- lender t aut K sehr stra- neun „ Hei- ch ex- ut des 1 kön- Tusch- it hin- eizvoll n und den sie nfang -rau- ist sie enn 80 nöchte Und nicht )nlicht sagte ng Zu- arette, e un mich gerade zt, ge- len unde e wü⸗ adrede deuten gefan- weil chdem ch die Wie erdrobß an sie varum mzösi- Unter- tür die Unter- apuleo 44 Und Varum icht in dhörte, 1 am 1 Sei! lichen folg Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag Druck: Mannh. Großdruckerei. verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil. les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. 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Jahrgang/ Nr. 127/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 2. Juni 1960 Auf groben Klotz ein grober Keil Bonn überlegt Gegenmaßnahmen gegen den harten Kurs der Sowjets Bonn/ Berlin. AP/dpa) In Bonner Regierungskreisen hat sich auf Grund der jüngsten Auseinandersetzungen zwischen dem Auswärtigen Amt und der sowjeti- schen Botschaft der Eindruck verstärkt, daß die sowjetischen Diplomaten neuerdings Anweisung haben, die von der sowjetischen Regierung seit dem Pariser Gipfelfehl- schlag vertretene harte außenpolitische Linie gegenüber dem Westen auch in ihrem Bereich bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu demonstrieren. Im Auswärtigen Amt wurde am Mittwoch zu verstehen gegeben, daß man erwäge, die bisher in der Be- handlung des diplomatischen Verkehrs mit der Sowietbotschaft geübte Zurückhaltung aufzugeben und die von der internationalen Diplomatie abweichenden Arbeitsmetho- den der sowjetischen Botschaft in der Oeffentlichkeit schärfer herauszustellen. Nöti- genfalls sei man durchaus bereit, auf einen groben Klotz auch einen groben Keil zu setzen. Auf dieser Linie liegt auch schon die Antwort, die das Auswärtige Amt der sowie- tischen Botschaft auf ihr Memorandum vom 8. April erteilte. Die Sowjetbotschaft hatte sich darin gegen angeblich beleidigende und verleumderische Artikel in der deutschen Presse gegen Mitarbeiter der Botschaft ver- wahrt und die Bundesregierung aufgefor- dert, dagegen einzuschreiten. Die Antwort des Auswärtigen Amtes wurde der sowieti- schen Botschaft am Dienstag zugestellt. Sie kreuzte sich mit dem neuen sowjetischen Schreiben, in dem die Botschaft neue Vor- Würfe in der Richtung des Memorandums vom 8. April erhob und insbesondere den Sprecher des Auswärtigen Amtes beschul- digte, den nach Moskau zurückgekehrten Botschaftsattache Lewinow diffamiert zu haben. In der Antwort des Auswärtigen Amtes „SPD will die Vergangenheit verwischen“ Die Diskussion um eine„gemeinsame Außenpolitik“ geht weiter Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Bestrebungen der Sozialdemo- kratischen Partei um eine gemeinsame deutsche Außenpolitik riefen am Mittwoch in der Bundeshauptstadt eine Reihe von kri- tischen Stellungnahmen hervor. Bundesver- teidigungsminister Franz Josef Strauß er- klärte in einem Artikel der„Politisch-Sozia- len Korrespondenz“, es gebe keine gemein- same Außenpolitik zwischen Regierung und Opposition, wenn man sich in der Beurtei- lung der fundamentalen Tatbestände und der sich aus ihnen ergebenden Notwendigkeiten nicht einig sei. Der Minister sprach sich im Grundsatz- lichen für eine gemeinsame Außenpolitik Aus, die der zundes regierung nicht nur ein größeres Gewicht in der Vertretung der legi- timen Ziele des Volkes als Bundesgenosse oder als Verhandlungspartner gebe, sondern auch die Furcht verbündeter Mächte auf einen durch Wahlen bedingten auhenpoliti- schen Kurswechsel verringern würde., Strauß warf der Opposition vor, sie habe jahrelang versucht, eine Alternative zur Außenpolitik der Bundesregierung aufzuzeigen, wo Tat- sachen keine Alternative zugelassen hätten. sondern höchstens Varianten. Es gehe nicht an, mit der„magischen Beschwörungsformel von einer gemeinsamen Außenpolitik“ die Vergangenheit so zu verwischen, daß die harten Notwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft durch unverbindliche Phrasen zu- gedeckt werden. Strauß richtete eine Reihe von Fragen an die Opposition hinsichtlich der Ziele des Kommunismus, der Aufgabe der NATO und der Pflichten der Bundesrepublik als Mitglied dieses Verteidigungsbündnisses.„Es liegt uns nicht daran“, so schrieb Strauß,„der Op- position einen Gang nach Canossa zuzumu- ten oder von ihr den Verlust ihres Gesichts zu verlangen. Wir haben aber auch nichts mehr übrig für die Gründe einer falschen Optik.“ Die Opposition habe jetzt allen An- laß, das historische Fundament ihrer Außen- politik zu überprüfen und das System der falschen, nach Phantasie oder Wunschden- ken konstruierten Alternativen über Bord zu Werfen. Der Deutschland-Union-Dienst der CDU hegte Zweifel an der Redlichkeit des außen- politischen Kurswechsels der SpD, nachdem diese zehn Jahre lang zu allen grundlegen- den außenpolitischen Entscheidungen„nein“ gesagt habe. Im Pressedienst der Freien De- mokratischen Partei versuchte der FDP- Abgeordnete und Bundestagsvizepräsident Dr. Max Becker den Beweis zu führen, daß eine gemeinsame Außenpolitik möglich Sei und von der FDP seit jeher angestrebt Wurde. Er führt eine Reihe von Punkten an, in denen seit langem außenpolitische Einig- keit zwischen allen Parteien bestünde, 80 das Berlin- Problem. Ferner könnte man darin einig sein, dag doktrinäre und ideolo- gische Erwägungen für die Führung der Außenpolitik nicht ausschlaggebend sein dürften. Schließlich seien sich alle Parteien des Bundestages einig, daß die NATO-Ver- träge eingehalten werden müßten. Allen W. Dulles schweigt sich aus Us-Abwehrchef gab Senatoren den Zweck des„U 2“-Fluges nicht bekannt Washington.(AP) Der Leiter der zentralen amerikanischen Geheimdienstor ganisation, Allen W. Dulles, hat dem außenpolitischen Senatsausschuß in einer streng geheimen Sitzung einen Bericht über den Flugzeug- 2wischenfall von Swerdlowsk erstattet, ohne den Senatoren den genauen Zweck des mi- glückten Aufklärungsfluges der„U-2“ am 1. Mai zu nennen. Einzelheiten der Aus- sagen von Dulles vor dem Ausschuß, der gegenwärtig unter Leitung seines Vorsitzen- den William Fulbright den Luftzwischenfall und die Hintergründe des Scheiterns der Pariser Gipfelkonferenz untersucht, wurden nicht bekanntgegeben. Fulbright teilte nach der Sitzung lediglich mit, daß Dulles sich in dem sechsstündigen Verhör geweigert habe, den Zweck des Aufklärungsfluges bekannt- zugeben. f Obwohl amtlicherseits über die Aussagen von Dulles strengstes Stillschweigen gewahrt Wird, will der amerikanische Rundfunk- kommentator Frank Edwards erfahren haben, der Geheimdienstchef habe ausgesagt, an Hand der von Spionageflugzeugen vom Typ„U-2“ gemachten Aufnahmen sei fest- gestellt worden, daß die Sowjetunion inner- halb des letzten Jahres 61 neue Raketen- basen errichtèt habe. 15 der Abschußbasen seien für Interkontinental-Raketen und 46 kür Luftabwehr-Raketen vorgesehen. Außer- dem soll Dulles zugegeben haben, daß die Vereinigten Staaten an den Grenzen der Sowjetunion Abhörvorrichtungen installiert hätten, mit denen Funksprüche zwischen sowjetischen Piloten und ihren Heimatflug- häfen noch auf eine Entfernung von 1400 Kilometer aufgefangen werden könnten. Zum Aeußersten entschlossen sind Japans Sozialisten Tokio.(Ap) Die japanischen Sozialisten, die mit 125 Sitzen im Unterhaus etwa 30 Prozent der Abgeordneten stellen, sind ent- schlossen, den amerikanisch: japanischen Sicherheitsvertrag zu Fall zu bringen, Sie haben die Absicht, am 6. oder 7. Juni aus dem Unterhaus auszuziehen, um die inner- politische Krise zu verschärfen. Für 4. Juni sind Massendemonstrationen und ein ein-: stündiger„Generalstreik“ geplant. Falls sich Ministerpräsident Kishi unter dem Druck der Straße zur Auflösung des Parlamentes entschließen sollte, wäre die am 20. Mai erfolgte Ratifizierung des amerikanisch- japanischen Sicherheitsvertrages durch das Unterhaus automatisch hinfällig. Der Ver- trag würde andererseits in Kraft treten, wenn das japanische Oberhaus nicht inner- halb von 30 Tagen dazu Stellung nimmt. Zwischen Gestern und Morgen Finanzminister Dr. Dr. h. c. Karl Frank ist am Dienstag aus der Landesregierung Baden- Württembergs ausgeschieden, um sein Amt als Vorsitzender des Vorstands der Energieversorgung Schwaben AG anzutre- ten. Bis zur Bildung der neuen Landesregie- rung hat Kurt-Georg Kiesinger die Leitung des Finanz ministeriums übernommen. Zur Zonengrenze starteten am Mittwoch- morgen Fahnenstafetten der deutschen Ju- gend von den Süd- und MWestgrenzen Deutchlands. An ihren Zielorten bei Lauen- burg, Wolfsburg, Helmstedt, Eschwege, Co- burg und Hof finden am 17. Juni, dem„Tag der deutschen Einheit“, Kundgebungen für die Wieder vereinigung Deutschlands statt. Fünf Personen sind im Bundesgebiet im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den früheren Chef des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz in Koblenz, Kriminalober- rat Dr. Heuser, noch verhaftet worden. Dr. Heuser war im Juli 1959 unter dem Verdacht, als ehemaliger SS-Hauptsturmführer und Leiter eines Exekutionskommandos in Minsk für Massenerschießungen verantwortlich zu sein, verhaftet worden. Rückwirkend vom 1. April erhalten die Beamten des Landes Hessen ebenso wie in Rheinland-Pfalz und im Saarland sieben Prozent mehr Gehalt. Der hessische Land- tag verabschiedete in Wiesbaden einstim- mig ein entsprechendes Gesetz. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat in seinem offiziellen Organ„Welt der Arbeit“ wird darauf hingewiesen, daß die Sowjets sich nicht über ein scharfes Echo in der Oeffentlichkeit zu wundern brauchten, wenn sie selbst ungewöhnliche Methoden in ihrer Oeffentlichkeitsarbeit anwendeten. Irgend- Welche Zusagen wegen einer Einflußnahme auf die deutsche Presse werden in dem Ant- Wortschreiben nicht gemacht. Die Vorwürfe der sowjetischen Botschaft gegen den Spre- cher des Auswärtigen Amtes wegen Lewi- now betrachtet man im Auswärtigen Amt nach der Unterredung zwischen Staatssekre- tär van Scherpenberg und Botschafter Smir- now als erledigt. Zu der von Smirnow dem Staatssekretär gegenüber aufgeworfene Frage, ob auch vom Frankfurter Rhein-Main- Flughafen aus amerikanische Spionageflüge über der So- Wjetunion unternommen würden, wurde in zuständigen Bonner Kreisen erklärt, daß darüber der Bundesregierung nichts bekannt Sei. Der Bundeskanzler habe Spionageflüge nicht gebilligt. Van Scherpenberg machte keine Zusagen über mögliche Erklärungen zu diesem Thema. Im übrigen habe die Dis- kussion über dieses Problem, das zum Schei- tern der Pariser Konferenz führte, als ab- geschlossen zu gelten, da von den USA die Flüge eingestellt worden seien. „Malinowskis Warnung gilt Bonn“ Zwei Ostberliner Zeitungen stellten am Mittwoch in Kommentaren fest, daß Mali- nowskis Drohung, jedem Stützpunkt, auf dem ein Flugzeug starte und in den Luft- raum der UdSSR eindringe, einen Gegen- schlag zu versetzen,„am meisten die Bun- desrepüblik als größten Militärstützpunkt der USA angeht“. Das SED- Zentralorgan „Neues Deutschland“ schrieb in seiner Stel- lungnahme, die auch in den Nachrichtensen- dungen des Sowietzonen-Rundfunks verle- sen wurde:„Die Warnung Malinowskis ist durchaus an die Adresse Adenauers und der deutschen Militaristen gerichtet. Der Mar- schall betonte ausdrücklich, daß es um den 8 Luftraumes des ganzen Sozialisti- schen Lagers gehe, also auch um den Schutz Luftraumes der DDR, den die 8 schen Militaristen wiederholt e verletzt haben“. Die Europa-Jahresbestzeit von Armin Hary über 200 m war gestern das herausragende Ergebnis des glänzend besetzten Abendsportfestes im Mannheimer Stadion. Der Sprint- Europameister, der auch die 100 m in nRervorragenden 10.3 Sefunden gewonnen hatte, bewies mit einer Siegerzeit von 20,5 Sekunden, daß er auch uber 200 m Deutschlands stärhcster Läufer in der olympischen Saison ist. Unser Zielbild zeigt von lines: Hebauf Frankfurt), Wendelin(Hanau), Burg(Saarbrücken), der Zweiter wurde, Hatry und im Hintergrund Neckermann vom gastgebenden VR. Foto: Gayer Westmächte für Atomversuchsstop SEATO-Tagung wurde fortgesetzt/ Watkinson hofft auf die„Polaris“ Washington.(dpa) Großbritannien und die USA werden die Verhandlungen mit der Sowjetunion über den Abschluß eines Kern- Waffenversuchsstops beharrlich weiterführen. Dies teilte der britische Außbenminister Selwyn Lloyd am Mittwoch im Anschluß an ein Zusammentreffen mit seinem amerika nischen Kollegen Herter in Washington mit. Nach Angaben Lloyds hätten die Ost-West- Besprechungen der Wissenschaftler in Genf „zu einem großen Teil“ zu Ubereinstimmung in technischen Fragen geführt. Die Konfe- Tendenz zur Bei n Koalition Konstituierende Sitzungen der Stuttgart.(AP) In Baden- Württemberg wird es möglicherweise zur Bildung einer Kleinen Regierungskoalition von CDU und FDP— eventuell auch unter Einschluß des GB/BHE— kommen. Die CDU-Fraktion, die als die stärkste politische Gruppe des neuen Landtages die Initiative zur Regierungs- neubildung ergreifen muß, hat sich nach An- gaben von Sitzungsteilnehmern auf ihrer ersten Sitzung am Mittwoch in Stuttgart mit Mehrheit für eine solche Lösung ausgespro- chen. Offiziell verlautete allerdings nichts über die Empfehlungen der Fraktion an die neugebildete Kommission für die Koali- tionsverhandlungen mit den Parteien, die voraussichtlich Anfang nächster Woche be- ginnen. Eine„Kleine Koalition“ unter Aus- schluß der SPD würde das Ende der seit 1953 in Baden- Württemberg bestehenden Allparteienregierung bedeuten und die SPD mit ihren 44 von 120 Mandaten in die Opposition zwingen. Eine solche Koalitions- regierung könnte sich auf 51 CDU-Abge- ordnete, 18 FDP- Abgeordnete und sieben BHE- Abgeordnete stützen. seine grundsätzliche Bereitschaft zu einer Aussprache mit Vertretern der Bundesver- einigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) über die lohnpolitische Situation her- vorgehoben. Es komme jedoch darauf an, ob die Arbeitgeber nunmehr bereit seien, die Voraussetzungen für eine sachliche und faire Aussprache zu schaffen. Ein Volumen von 44 Milliarden Mark in Einnahmen und Ausgaben wird der Bundes- haushalt für 1961 voraussichtlich haben. Er wird damit um rund zwei Milliarden Mark über dem laufenden Etat liegen. Das Bundes- finanz ministerium arbeitet derzeit mit Hoch- druck an der Fertigstellung des neuen Haus- Haltes. Ohne den Abstecher nach Bonn zu ma- chen, von dem in den letzten Tagen gerücht weise gesprochen worden war, flog der erste stellvertretende Ministerpräsident der So- Wjetunion Kosygin am Mittwoch von Rom nach Moskau. Bundespräsident Lübke hat am Mittwoch den chilenischen Botschafter in Bonn, Pro- kessor Dr. Arturo Maschke, empfangen, der ihm den Dank des chilenischen Volkes und seiner Regierung für Anteilnahme und wirksame Hilfe der deutschen Bevölkerung anlählich der Erdbebenkatastrophe in Chile übermittelte. Keine weitere erstagtlichung der Indu- strie wünscht die Pritische Bevölkerung ein- schließlich der überwiegenden Mehrzahl der Labour-Anhänger gach Feststellung des britischen Meinungsforschers Dr. Mark Ab- Stuttgarter Landtagsfraktionen In der gleichen CDU- Fraktionssitzung wurde der bisherige Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger erneut zum Kandidaten der Partei für das Amt des Ministerprä- sidenten gewählt und auch zum Leiter der Verhandlungsdelegation der CDU bestimmt. Als neuen Landtagspräsidenten wird die CDU nach dem Beschluß ihrer Fraktion den nordbadischen Landesverbandsvorsitzenden Bürgermeister Dr. Franz Gurk(Karlsruhe) vorschlagen. Auch die Landtagsfraktionen der SPD, FDP und des GB BHE traten gestern zu konstituierenden Sitzungen zusammen, in denen die Delegationen für die Verhand- lungen über die Regierungsbildung be- stimmt wurden. Als Mitglieder der SPD- Verhandlungskommission wurden Erwin Schoettle(MdB), Dr. Alex Möller, Fritz Ulrich und Walter Krause nominiert. Die SPD-Fraktion erklärte ihre Bereitschaft, sich an der Neubildung der Landesregierung zu beteiligen. rams. Bei einer Umfrage unter Wahlberech- tigten aller politischen Richtungen sprach sich nur einer von sieben für weitere Ver- staatlichung aus, und selbst unter den La- bour-Anhängern war das Verhältnis noch fünf zu eins. Us-Senator Kennedy nat am Dienstag eine ungewöhnliche und unverhoffte Unter- stützung bei seiner Bewerbung um die Prä- sidentschaftskandidatur erhalten. Die ameri- kanische Textilarbeitergewerkschaft ließ wissen, daß sie seine Nominierung befür- worte. Togo wird 84. UNO-Mitglied. Der Sicher- heitsrat der Vereinten Nationen sprach am Dienstag einmütig seine Unterstützung für die Zulassung aus. Die Mitgliedschaft bedarf jedoch noch der Billigung durch die Vollver- Sammlung. Die europäischen Ostblockstaaten planen zur Zeit die Bildung einer ähnlichen Atom- organisation wie die Europäische Atom- gemeinschaft. Sitz der Kommission, deren Hauptaufgabe die Zusammenarbeit des Ost- blocks auf allen Gebieten der friedlichen Nutzung der Atomenergie sein soll, würde Moskau sein. Vier Attentate haben innerhalb von vier- undzwanzig Stunden Mitglieder der algeri- schen Aufstandsbewegung am Dienstag in Paris und einem Vorort der französischen Hauptstadt ausgeführt. Dabei wurden der französische Industrielle Gaston Delesalle und ein Zigaretten verkäufer erschossen und zwei Polizisten schwer verletzt. renz werde sich nun wieder politischen Pro- blemen zuwenden. Die drei Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und der USA, die sich an- ljäglich der SEATO-Tagung in Washington aufhalten, trafen am Mittwochabend zu einem Essen zusammen um ihre Ansichten über den Zusammenbruch der Pariser Kon- ferenz auszutauschen, Die acht Teilnehmer der Ministerratssitzung der südostasia- Paktorganisation Hatten bereits am D tag in einer geschlossenen Zusammenkunft in erster Linie den wachsenden Einfluß der Volksrepublik China in Südostasien erörtert. Mit Unterredungen des britischen Ver- teidigungsministers Wafkinson im USA- Außen- und Verteidigungs ministerium be- sann am Dienstag eine Serie von Be- sprechungen mit europaischen Verteidi- gungsministern, die in Washington große Aufmerksamkeit finden. Der zweite Be- sucher, der Wafkinson mit wenigen Tagen Abstand folgt, ist Bundesverteidigungsmini- ster Strauß. Watkinson hofft vor allem Ver- einbarungen über die Lieferung der ameri- kanischen„Polaris“-Rakete abschließen zu können, die als Rakete mittlerer Reichweite entwickelt wurde und von U-Booten aus ab- geschossen werden kann. Auch die Taktiker der Landkriegführung haben inzwischen die Idee beweglicher Abschußbasen mit großer Erleichterung aufgegriffen, seitdem sie da- mit rechnen müssen, daß die Sowjets die festen Raketen- Abschußbasen kennen und ihre eigenen Raketen auf diese Ziele theo- retisch mit mathematischen Zielgerätfen „einschießen“ können. Die Enthusiasten der Land-„ Polaris“ denken an Eisenbahnwag⸗ Sons und an Lastwagen. Keine taktischen Kernwaffen für die WEU- Streitkräfte Paris.(dpa) Verteidigungs- und Rü- stungsprobleme standen am Mittwoch im Mittelpunkt der Tagung des Parlaments der Westeuropäischen Union in Paris. Im Na- men des Verteidigungsausschusses wurden vier Berichte vorgelegt, die den Stand der europäischen Sicherheit, die Tätigkeit der Rüstungskontrollagentur und des Ständigen Rüstungsausschusses sowie die Zivilvertei- digungsplanung behandelten. Die wichtig- sten Empfehlungen aus diesen Berichten an den Ministerrat lassen sich wie folgt zu- sammenfassen: Die Entscheidungsgewalt über die Anwendung von Kernwaffen muß bei einer politischen Autorität liegen. Ein Antrag des französischen UNO-Abgeordne- ten Bourgoin, die WEU- Streitkräfte mit tak tischen Kernwaffen auszurüsten, wurde von der Versammlung abgelehnt. Die Truppen- beiträge der WEU- Staaten für die NATO sollen möglichst schnell den vorgesehenen Umfang erreichen. Außerdem sollen Re- serveeinheiten aufgestellt werden. Die Pla- nung der Zivilverteidigung ist eine gemein- same Verantwortung aller WEU- Staaten. Die Rüstungskontrolle soll auf Kernwaffen ausgedehnt werden. Militärische Anlagen von WEU- Staaten in kontinentaleuropa- ischen Ländern, die nicht der, WEU angehö- ren, sollen in die Zuständigkeit des Rü- n einbezogen wer⸗ en Die Empfehlung, die der britische La- bour-Abgeordnete Fred Mulley für den Ver- teidigungsausschuß vorlegte, wurde mit 51 gegen zwei Stimmen bei zehn Enthaltungen angenommen. Mulley schlug ferner vor, in der NATO den möglichen Einsatz taktischer Kernwaffen der Entscheidungsgewalt einer einzigen Persönlichkeit zu übertragen, wie zum Beispiel dem NATO- Generalsekretär 2 5 3 Nen MORGEN Donnerstag, 2. Juni 1960/ Nr. 127 3 Spiel mit Raketen Der sowjetische Verteidigungsminister schlug mit der gepanzerten Faust auf den Tisch. Marschall Malinowski gab angeblich Schießbefehl gegen jeden Stützpun dem aus ein Flugzeug in den sowz Luftraum einflöge. Die Amerikaner, faul, haben für diesen Fall einen P regen über der Sowjetunion a gischerweise müßte nun 85 So N ihren Schießbefehl zu ei bardement über Ame hieße, der Weltkrieg Nummer drei begän in dem Augenblick, in dem die Sowjets ein keindliches Flugzeug in ihrem Luftraum zu Wittern glaubten. Aber er wird nicht beginnen. Es ist den Russen nicht unbekannt, daß der amerikani- sche Generalstab auch einen solchen Ueber- raschungsschlag in seine strategische Kalku- lation einbezogen hat. Selbst wenn die Mei- nungen in militärischen Kreisen darüber auseinandergehen, so steht doch fest, daß die Vereinigten Staaten militärisch nicht so schwach sind, daß sie einen solchen Coup nicht überlebten und ihrerseits im Stande Wären, die Sowjetunion mit Atomraketen zuzudecken. Die Partie könnte bestenfalls mit dem totalen Ruin des Westens und des Ostens enden. Was hätten die Sowjets da- von? 1 Man darf also ruhig annehmen, daß die starken Worte Chrustschows und seines Mili- tärberaters nichts anderes sind als Schreck- schüsse, gezielt auf die Nerven des kleinen Mannes und der schwachen Nationen in der Absicht, ein psychisches Klima zu schaffen, das auch die Starken und Wissenden zur Nachgiebigkeit zwingt. Chrustschow, der ja noch immer eine Gipfelkonferenz im Auge hat, scheint sich unter Beibehaltung seiner Ansicht einer realen Koexistenz von West und Ost zu einem Wechsel der Methode ent- schlossen zu haben. Wir wissen nicht, was inn zu dieser Aenderung seiner Taktik be- wogen hat, ob eine Niederlage im inner- sowjetischen Fraktionskampf oder sein freier Entschluß. Jedenfalls wird er nach den bis- herigen warmen Umschlägen seiner Freund- schaftsbesuche den Westen eine Zeit lang mit der kalten Dusche behandeln. Und zu dieser Kaltwasserbehandlung gehören eben solche Drohungen ala Stalin. Sage niemand, daß sich die Welt ja an solche Ergüsse ge- Wöhnt habe und daß es daher ganz gleich- gültig sei, was so ein Marschall verzapfe. Tatsächlich ist sich der Kreml der Situation wohl bewußt, daß seit der Unzufriedenheit in Südkorea und nunmehr dem Regierungs- wechsel in der Türkei eine erhebliche Auf- Weichung der strategischen Einkreisung der Sowjetunion eingetreten ist. Nicht umsonst 5 ist die SEAT O, die Abwehrgemeinschaft der antikonmmunistischen aslatischen Mächte Zusammengetreten, um wahrscheinlich Maß- nahmen gegen die Durchlöcherung ihres ündnissystems zu beraten. Drohungen wie die von Malinowski werden bei den politisch stführung Abom- Das ASW 8 Aligenblick, in dem die amerikanischen Be- rater gezwungen sind, diesen Völkern demo- Kratischere Regierungsmethoden zu empfeh- len, ist es nicht ganz ungefährlich, wenn ein aAsilatischer„Ohne uns“ Standpunkt stärker um sich greift. Nichtsdestoweniger wäre auch unsere Si- tuation nicht gerade beneidenswert, müßte man diesen Schiegbefehl für mehr als poli- tische Drohung nehmen. Auch bei uns be- stehen Stützpunkte. Auch von unseren Flug- Plätzen können Erkundungsflugzeuge star- ten. Einstweilen haben wir zwar Schonzeit, nachdem Eisenhower angekündigt hat, daß bis zur Beendigung seiner Präsidentschaft solche Erkundungen nicht mehr vorgenom- men werden sollen. Freilich wird dadurch die Sttuation beinahe grotesk. Die Sowjets haben nämlich keinen Befehl gegeben, die Erkun- dungen ihrer Spionageabteilung vorläufig auch einzustellen. Wenn die Berichte aus Bonn stimmen, so ist ja den Sowjets kein Mittel zu schäbig, um zu ihrem Ziel zu ge- langen. Entpuppt sich doch danach sogar der „künstlerische Leiter“ des ukrainischen Volkschors, der auf Grund des Kulturabkom- mens in der Bundesrepublik herumreisen durfte, als Agentenwerber. Wo ist denn da ein Unterschied zu der amerikanischen Auf- Kklärungstätigkeit? Könnte nicht auch ein solcher Mann Atombomben in der Bundes- republik deponieren? Diplomatisches Gepäck darf ja bekanntlich nicht durchsucht werden Mir scheint, es wird im Augenblick von den Sowꝛjets mit einer ziemlichen Portion Schein- heiligkeit gearbeitet. Ohne die Amerikaner entschuldigen zu wollen, darf doch gesagt werden, sie haben sich wenigstens— ob es klug war oder nicht— mit einiger Aufrichtig- keit aus der Affäre gezogen. Der sowjetische Botschafter in Bonn streitet aber einfach alles ab, selbst wo es ihm offenbar schwarz auf well bewiesen werden kann. Dieses Ver- tahren ist mindestens ebenso unverfroren ie der Zynismus, mit dem Malinowski seinen Schießbefehl zum besten gegeben hat. Es ist um 80 erstaunlicher, als von den Sowjets einfach der Spieß umgedreht wird und von er Sowjetbotschaft ein Memorandum über- eicht wurde, in dem gegen die deutsche resse Anklage erhoben Wird, sie verleumde Artikeln das diplomatische Personal, wes⸗ alb die Bundesregierung aufgefordert wird, gegen sie einzuschreiten. Nun, wir werden uns für Monate auf harten Kurs einzurichten haben. Es können noch viel heftigere Gewitter über uns kom- men als nur dieser Schießbefehl. Noch hat der kalte Krieg längst nicht die Grade erreicht, die zur Zeit der Luftbrücke bestan- en haben. Es kann sogar sein, daß dieses Nervenstörungsmanöver irgendwo wieder zu einer Koreakrise führt. Die Sowjets ha- ben es offensichtlich darauf angelegt, die „Koexistenz“ bis hart an die Grenze ihrer Begehbarkeit zu erproben. Damit scheinen Sie eine Politik betreiben zu wollen, die ihnen der verstorbene Außenminister der Vereinigten Staaten ja bereits vorexerziert Hat. Ob die Russen dabei ebensoviel Geschick Haben werden, in den Abgrund nicht hinein- Zustolpern— bei der Zähigkeit und Aus- dauer und der mißtrauischen Aufmerksam- eit einer Nation von Schachspielern— f man es beinahe annehmen. 5 Dr. Karl Ackermann abgestützt und militärisch schwachen asiatischen Na- onen nicht ohne Eindruck bleiben. In einem Die Lage in Moskau bei Dr. Krolls Besuch in Bonn Festhalten am Gedanken der Koexistenz Berlin zunächst ausgeklammert/ Gemeinsam mit Adenauer der Wunsch nach Abrüstung Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjietunſon Mos ka u. In dem Augenblick, in dem Botschafter Dr. Kroll am gestrigen Mitt- woch in Bonn eintraf, um dem Außenminister und möglicherweise auch dem Bundes- kanzler in So ww Cadenabbia über die Lage in Moskau und die vielseitigen Aspekte des isch-deutschen Verhältnisses zu berichten, waren auch die Ueberlegungen westlicher Beobachter in Moskau abgeschlossen. Die vorherrschende Meinung lautet: Es wird wahrscheinlich keinen grundsätzlichen Wandel der sowzetischen Außen- politik geben. Moskau dürfte am Gedanken der Koexistenz festhalten, ihn jedoch möglicherweise mit härteren Mitteln vertreten. Fraun wird durch drei Tatsachen Chrustschow hält an der Er- füllung 1. fest und plant große Investitionen in der Konsumgüterin- dustrie. 2. In den jüngsten Reden wurde die Tür zu Verhandlungen mit dem Westen aus- drücklich offengelassen. 3. Westberlin blieb dabei weitgehend ausgeklammert unter der Zusicherung, daß sich am dortigen Status quo bis nach der amerikanischen Präsiden- tenwahl nichts ändern werde. Moskauer Beobachter kommen in Ver- bindung mit dem letzten Punkt zu dem Schluß, daß nicht vor Mai 1961 mit einer neuen Gipfelkonferenz zu rechnen ist, weil der neue Präsident der SA nach seiner Diese B Wahl im November vermutlich erst nach drei oder vier Monaten außenpolitisch aAktionsfähig wird. Allerdings bleiben einige Unbekannte im Spiel. Man ist nicht absolut sicher vor Ueberraschungen. In den jüngsten sowjetischen Erklärungen war davon die Rede, daß sich nichts in Berlin ändern werde, Wenn keine„Provokationen“ von der ande- ren Seite erfolgen. Was aber sind in diesem Fall Provokationen? Der Begriff ist bis heute nicht in beiderseitigem Einverständnis ge- klärt worden, und darum gibt es auch keine Norm, an der man die sowjetische Haltung in Einzelfragen messen könnte. Abgesehen von dieser„Unbekannten“ ist von Moskau aus bis Frühjahr 1961 kein 250 000 Sudetendeutsche in München Landsmannschaftstag zu Pfingsten/ Viel politische Prominenz erwartet von unserem Rerrespendenten Gerd Sehmitt München. An diesem Wochenende ver- sammelt sich die Sudetendeutsche Lands- mannschaft, zum zweiten Male in München, zum Sudetendeutschen Tag. Die Veranstalter erwarten zu den verschiedenen Veranstal- tungen etwa eine Viertelmillion Teilnehmer, darunter auch viele aus dem Ausland. Bei der Hauptkundgebung auf dem Münchner Königsplatz sollen die Fahnen aller Länder aufgezogen werden, die Sudetendeutschen das Gastrecht gewährt haben. Die Lands- mannschaft fühlt sich heute als Vertreterin von rund drei Millionen Heimatvertriebenen aus dem ehemaligen Sudetenland. Zu den verschiedenen Veranstaltungen des Sudetendeutschen Tags wird viel politi- sche Prominenz erwartet, wie der Sprecher der Landsmannschaft, Bundesverkehrsmini- ster Seebohm, am Mittwoch bekanntgab. Am Freitagabend wird Bayerns Kultusminister Professor Maunz die Festrede bei der Verlei- hung des Sudetendeutschen Kulturpreises und der Förderpreise halten. Den Kultur- preis bekommt heuer der Tänzer Harald Kreutzberg, der Sudetendeutscher ist. Bei der festlichen Fröffnung am Samstag wird der Ministerpräside nt von Bayern, Ehard, anwesend sein, Bundesverteidigungsminister Strauß wird den Bundeskanzler vertreten, der sich nichtsdestotrotz auch noch in einem Telegramm an die Sudetendeutschen ge- wandt hat. Münchens Oberbürgermeister Vogel wird als Gastgeber die Delegierten be- grühen ie der Präsident des Bundes der 5, Wird das Treffen in Vertriebenenbe- n der Wegurig Stelle H. Erölknung wird auch an den Ianig jährigen Sprecher der Landsmannschaft, Rudolf Lodgman von Auen, der„Euro- päische Karlspreis“ verliehen, der nicht mit dem Aachener Karlspreis zu verwechseln ist. Der sudetendeutsche Preis geht auf Kaiser Karl IV., den Luxemburger, zurück, der den Regierungssitz des Reiches nach Bei di f Prag verlegte und dort deutsch als Kanzlei- sprache einführte. Letztes Jahr war Oester- reichs Bundeskanzler Julius Raab mit die- sem Preis ausgezeichnet worden. Am Sonntag schließlich wollen die Sude- tendeutschen auf einer großen Kundgebung auf dem Königsplatz unter dem Motto ihres Treffens„Treue dem Recht“ ihren Anspruch auf die alte Heimat der Weltöffentlichkeit zu Gehör bringen. Es sprechen der stellver- tretende bayerische Ministerpräsident Eber- hard und Bundesminister Seebohm. Seebohm wies in München am Mittwoch schon darauf- hin, auf welches Verständnis die Sudeten- deutschen besonders in Amerika stießen: Die Tagungsleitung hat Grußbotschaften zum Sudetendeutschen Tag von 24 amerika- nischen Mitgliedern des Repräsentanten- hauses und zehn Senatoren erhalten. ausgesprochener Gefahrenpunkt zu erken- nen. Dann aber rechnen Moskauer Beob- achter mit der wahrscheinlich schwersten Berlin-Krise, wenn der Westen den zur Ver- fügung stehenden Zeitraum von zehn bis elf Monaten nicht zu Gegenmahßnahmen aus- zunützen versteht. Es wird hier für uner- läglich gehalten, daß in diesem Zeitraum das Berlin-Gespräch wieder aufgenommen und über die diplomatischen Kanäle voran- getrieben wird. Die Sowjetunion ist wahr- scheinlich nicht geneigt, dieses Problem end- os zu vertagen, und erwartet irgendeine Kompromißformel, die das Besatzungsstatut ablöst, ohne von sich aus starr an der Freie- Stadt-Theorie festzuhalten. Aber Moskau erwartet westliche Vorschläge. In einem Artikel des Zentralorgans des Zentralkomitees,„Kommunist“, der nach der Gipfelkonferenz erschien, ist gesagt worden: „Die sowietische Außenpolitik ist bei aller Härte im Grundsätzlichen eine geschmeidige Außenpolitik, die im Interesse des Friedens nach vernünftigen Kompromissen strebt.“ Diese Formulierung gilt bestimmt auch für Berlin. Es gilt also für den Westen, in Vor- bereitung eines Berlin-Gesprächs den Grad und die Richtung dieser Geschmeidigkeit auszuforschen. Alle Kombinationen, daß der Kreml die Berlin-Frage völlig fallenlassen könnte, sind zum heutigen Zeitpunkt durch keine greifbaren Hinweise zu bekräftigen. Das Verhältnis Bonn— Moskau hat drei positive Seiten, die auch beiderseits aner- kannt werden: der Warenaustausch hat in den ersten vier Monaten des Jahres das größte Nachkriegsvolumen erreicht. Der Kul- turaustausch verläuft zufriedenstellend, und die Sowjetunion hat, obwohl der Rück- führungsvertrag Ende 1959 ablief, still- schweigend diese Aktion fortgesetzt, so daß die Zahl der auf administrativem Wege frei- gegebenen Deutschen mit umstrittener Staatsangehörigkeit in den ersten Monaten des Jahres 1960 sogar höher war als im glei- chen Zeitraum des Vorjahres. Es hat den Anschein, als ob beide Seiten an der weiteren Pflege dieser Positiva interessiert sind. Zu den negativen Seiten des Verhältnisses Bonn— Moskau gehört die wechselseitige Polemik. In sowjetischen Kreisen weist man jedoch den Vorwurf einer„Kampagne gegen die Bundesrepublik“ zurück und sagt statt- dessen bisweilen;„Wir über nur Kritik, und das tun die auch.“ Es werden dann gleich Reden vom CDU- Parteitag und Erklärungen des Bundeskanzlers als Beweise angeführt. In der offiziellen Politik Moskaus und Bonns gibt es über alle vorübergehenden Spannungen hinaus eine wesentliche Uberein- stimmung: beide Seiten sind an einer Ab- rüstung interessiert. Wobei die Kontrolle nach Moskauer Meinung Mittel zum Zweck bleiben müsse. Nach der jüngsten Haltung der Amerikaner wollen die Russen jedoch nicht mehr allein an diese Zweckbestimmung der Kontrolle durch den Westen glauben. So sagen sie. Die schlimmste Krankheit ist der Haß, sagte Ismet Inönũ Ankara.(AP/ dpa) Der Führer der türki- schen Opposition während der Amtszeit der gestürzten Regierung Menderes und ehe- malige Staatspräsident Ismet Inönü hat am Mittwoch erklärt, an der prowestlichen Außenpolitik der Türkei werde sich nichts ändern, wenn die von ihm geführte repu- blikanische Volkspartei aus den nächsten Parlamentswahlen als Sieger hervorgehen sollte. Der ehemalige Staatspräsident er- klärte ferner, daß er viele Handlungen der Regierung Menderes als rechtswidrig be- trachte. Er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß an den bisherigen Trägern der Regie- rungsgewalt keine Racheakte verübt wer- den, den Haß sei„die schlimmste politische Krankheit“. Leichen von Opfern des früheren Regi- mes Menderes wurden in Leichenhallen und Massengräbern in Istanbul und Ankara ge- funden. Dies teilte am Mittwoch ein Sprecher des„Ausschusses für nationale Einheit“ auf einer Pressekonferenz in der türkischen Hauptstadt mit. Der Sprecher, Oberst Allatli, sagte, weitere Nachforschungen würden von der„Kommission für kriminelle Vergehen unter dem bisherigen Regime“ geführt, Die meisten der Toten seien Studenten gewesen. Der Oberst teilte ferner mit, daß bisher rund 400 Mitglieder der demokratischen Parla- mentsfraktion, darunter fünf oder sechs Frauen, festgenommen wurden und auf die Insel Lassi bei Istanbul gebracht worden Sind. Die Türkei hat nach Mitteilung des neuen türkischen Wirtschaftsministers Chihat Tren nach wie vor die Absicht, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beizutreten. Nassers Handstreich gegen die Presse In der Kunst der Geheimhaltung ist der Staatschef Aegyptens ein Meister Von unserem Korrespondenten Herbert v. Veltheim in Agypten Kairo.„Ich kam am Dienstag wie ge- wöhnlich gegen neun Uhr in die Redaktion. Vor dem Hause und auf den Korridoren stand eine Menge Polizisten. Die gesamte Belegschaft war bereits im großen Saal ver- sammelt. Hatem, unser Minister für Presse und Rundfunk, stieg gerade auf einen Stuhl und verkündete, daß seit geben Uh morgens das Verlagshaus mit allen Einrichtungen in den Besitz der Nationalen Union“ und mit- hin in den Besitz des arabischen Volkes übergegangen sei. Von nun an würden alle Angestellten und Arbeiter im Hause mit 50 Prozent am Gewinn des Unternehmens beteiligt sein!“ So erlebte ein Redakteur eines der vor wenigen Tagen peschlagnahm. ten ägyptischen Verlagshäuser die Ueber- raschungsaktion der Regierung. Er wartet nun, wie viele andere, in Sorge darauf, ob er umter den neuen Verhältnissen seine Stellung behalten wird. Man muß Nasser und seinen Leuten eines lassen: Sie verstehen sich auf die Kunst der Geheimhaltung. In Zeitungskreisen hatte niemand eine Ahnung von dem großen Schlag gegen die sogenannte„kapitalistische“ Presse. Er hatte daher auch eine Schock- Wirkung zur Folge. Die ahnungslosen Be- sitzer der verschiedenen Verlage fanden selbst ihre Privatschreibtische und Schränke bereits versiegelt vor. Es verbleibt ihnen nur noch, den Wert ihres Unternehmens ab- schätzen zu lassen und sich mit dreiprozen- tigen Staatsobligationen, in zwanzig Jahren Die Nichten Onkel Sams werden umworben Politisches Tauziehen in Südamerika/ Deutsche Delegation machte bei 150-Jahr-Feier Argentiniens eine gute Figur Von unserem Südamerika- Korrespondenten Wilfred von Oven Buenos Aires. Das schönste Geschenk, das Eisenhower und Chrustschow Argentinien zu seiner 150-Jahrfeier darbringen konnten, war, daß sie mit ihren hochpolitischen Schrei- ben an Staatspräsident Frondizi unmittelbar nach der gescheiterten Gipfelkonferenz die kahnengeschmückte, von Festjubel erfüllte Metropole am La Plata vorübergehend zu so etwas Wie einem Mittelpunkt der Weltpolitik machten. Gleichzeitig erinnerte das schreck- liche Erdbebenunglück in Chile, das auch in den argentinischen Grenzgebieten Unheil an- gerichtet hatte, daran, daß man sich auf vulkanischem Boden befand— auch im poli- tisch übertragenen Sinne. Eisenhowers Glück Wünschschreiben zum 150. Jahrestag der argentinischen Staatwerdung am 25. Mai ent- hielt zum allgemeinen Erstaunen nicht nur die bei solchen Gelegenheiten üblichen lie- benswürdigen Phrasen, sondern setzte dem argentinischen Staatschef die Beweggründe der von Eisenhower in Paris vertretenen Hal- tung detailliert auseinander. Als am nächsten Tag der stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetunion, Kosygin, seinen Besuch in der Casa Rosada, dem Regierungsgebäude von Buenos Aires, machte, überreichte er einen persönlichen Brief Chrustschows, der noch deutlicher um Argentiniens Unterstüt- zung in dem Konflikt zwischen den beiden Großmächten bat. Chrustschow bedankte sich darin für das Verständnis und die Unter- stützung, die Argentinien den sowjetischen Friedens- Initiativen vor dem Forum der UNO entgegengebracht habe und versprach seinerseits Hilfe für das gewaltige wirtschaft- liche Aufbauwerk, das. in Angriff genommen hat. Bisher war Argentinien dabei fast aus- schließlich auf die Hilfe der westlichen Welt angewiesen, wenn auch die Sowiets vor zwei Jahren, als Frondizi seinen Wirtschaftsplan in Gang setzte, 100 Millionen Dollar(gegen- Über 326 Millionen der USA) angeboten hat- ten. Das sowjetische Angebot war nicht leicht zu realisieren, da sich nach der USA-Reise Frondizis und der daraus entstehenden engen Wirtschaftlichen und auch politischen Zu- sammenarbeit mit den USA die Beziehungen zur Sowietunion so weit verschlechterten, daß fünf Sowjetdiplomaten aus Argentinien ausgewiesen wurden und der Sowjetbotschaf- ter einen Erholungsurlaub auf unbestimmte Zelt antrat. Damit waren die diplomatischen Beziehungen eines der nur drei ibero- ameri- kanischen Länder, die solche zur Sowjetunion unterhalten(Argentinien, Mexiko und Uru- guay), praktisch unterbrochen. Doch dann kam die Begegnung von Camp David. Sollten die lateinischen Nichten Onkel Sams anti- sowjetischer sein als dieser selbst? Mikojan reiste nach Mexiko und Kuba. Ein Run um das Wohlwollen der Sowjets setzte unter den ibero- amerikanischen Nationen ein. Keiner wollte zu kurz kommen. Vergangene Weih- nächten überreichte ein neuer Sowijetbot- schafter in Buenos Aires sein Beglaubigungs- schreiben. Die Beziehungen haben, wie die Entsendung eines so wichtigen Mannes wie Kosygin zur 150-Jahrfeier zeigt, die alte Herzlichkeit zurückgewonnen, ja noch über- troffen. Die USA delegierten zu den Feier- lichkeiten in Buenos Aires nur einen Reprä- sentanten dritter Kategorie, den ehemaligen Handelssekretär Sinclair Weeks. Man habe Wie das US- Außenministerium post festum entschuldigend erklärte— angenommen, daß er nur rein protokollarische Aufgaben zu erfüllen gehabt habe. Was versäumt worden War, versuchte Eisenhower dann mit seinem Politischen Brief an Frondizi zu reparieren. Er verlieh ihm damit, auch gegenüber den Sowjets, die politische Bedeutung, die dieser zwischen Ost und West anstrebt. Kubas bärtiger Diktator Fidel Castro hatte die Situation besser erfaßt, indem er den kubanischen Staatspräsidenten Dr. Dör- ticos mit seinem halben Kabinett und einer insgesamt 35köpfigen Delegation nach Bue- nos Aires schickte. Zur Enttäuschung des Publikums, aber zur Erleichterung der Gast- geber erschienen die kubanischen Revolu- tionäre samt und sonders frisch rasiert und in tadellosen Fracks. Sie fühlen sich als Ban- nerträger der latein amerikanischen Unab- hängigkeitsbewegung gegenüber dem„Lan- kee- Imperialismus“ und entwickelten eine entsprechend emsige Aktivität zwischen den Vertretern ihrer in Buenos Aires anwesen- den sowjetischen Gönner und den mit ihnen sympathisierenden intellektuellen Linkskrei- sen Argentiniens, die ihr Sprachrohr in einem soeben neu herausgebrachten, von Castros Nachrichtenagentur„Prensa Latina“ bedien- ten Massenblatt„Mundo“ gefunden haben. Daß Castros Sendboten anderen Kreisen, etwa einem Teil der Wehrmacht, nicht so lieb Waren, und daß daher die Staatspräsident Dörticos schuldigen militärischen Ehrenbe- zelgungen„aus Versehen“ unterblieben, kormte dem kubanischen Erfolg in Buenos Aires keinen Abbruch tun. Um Koordinierung der neutralen und anti-imperialistischen Kräfte Iberoamerikas bemühte sich auch Nassers Abgesandter, Vizeaußenminister Hussein Zulfikhar Sabry, der seit drei Monaten mit einer achtköpfigen Delegation Südamerika bereist. Er hat da- bei Kultur- und Freundschaftsverträge mit Mexiko, Brasilien, Chile, Kolumbien und Pa- nama abschließen und Wirtschaftsabkommen mit Argentinien und Kuba vorbereiten kön- nen. Seine Reise sollte der erste Schritt sein, die in Bandung geschlossene afro-aslatische Interessengemeinschaft auch auf die Völker Ibero-Amerikas auszudehnen. Die Araber, dem spanischen Kulturkreis eng verbunden, fühlen sich als berufene Mittler jener gro- Ben Gemeinschaft vorwiegend unter- oder Weniger entwickelter Länder, die fast die gesamte südliche Erdhälfte ausmachen. Nas- ser ließ den ibero- amerikanischen Präsiden- ten, die den gegen Frankreichs Algerien- politik gerichteten afro- asiatischen Antrag während der letzten Vollversammlung der INO unterstützt hatten(Argentinien, Kuba, Mexiko, Panama und Venezuela) persönliche Einladungen nach Kairo übermitteln. Die deutsche Delegation unter ihrem kor- rekten Chef, Innenminister Dr. Schröder, hielt sich dem hinter der Festkulisse von Buenos Aires entbrannten politisch-diplo- matischen Dschungelkrieg fern. Die fünf deutschen Diplomaten und die beiden Bun- deswehrgenerale machten bei den offiziellen Anlässen, dem Staatsempfang in der Casa Rosada, der Monstre-Parade und dem Gala- abend im Coln-Theater, gute Figur. Frau Schröder besuchte emsig sämtliche erreich- baren sozialen Einrichtungen der Stadt. Bonn, dem keinerlei imperialistische Absich- ten unterstellt werden, ist als Helfer in ent- wicklungsbedürftigen Ländern denkbar er- Wünscht und umworben. Als“ Geste der ar- gentinischen Regierung wurde im Rahmen der 150-Jahrfeier die nach dem Krieg be- schlagnahmte deutsche Goetheschule in Buenos Aires feierlich zurückgegeben. Staats- präsident Frondizi schrieb in dem Geleit- wort für die 232 Seiten starke Festschrift der deutschsprachigen„Freien Presse“: Im Verlauf unserer geschichtlichen Entwicklung hat Deutschland mit Strömen qualiſtzierter Einwanderer auf allen Gebieten zum Fort- schritt des Landes beigetragen. Ihr Verant- wortüngsbewußtsein, ihre Kultur und ihr besonderes Gemeinschaftsgefühl haben die Deutschen und ihre Nachkommen in Argen- tinjen zu einem ausgesprochen wertvollen Element gemacht.“ amortisierbar, ins Privatleben zurückzu- ziehen. So liegt der Fall in dem schönen Ver- lagshaus„Dar el Hilal“, in dem die meisten IUustrierten Zeitschriften Aegyptens er- scheinen. Von den Besitzern, den beiden Brüdern Sebai, ist keiner in die neue Chef- redaktion oder Verlagsleitung berufen Wor- 55 Wie es zum Beispiel in der„Akhbar“ Gruppe ah, wWo Mustapha Amin, wenig- stens einer des Besitzer-Bruderpaares, zum Trost als Chefredakteur im Hause verbleiben darf, das allerdings mit Hypotheken und Bankkrediten stark belastet war. Beim Ver- lagshaus„Dar el Hilal“ hingegen spricht man von einem Wert von einer Million Pfund. Es wird interessant sein, Was die staatliche Schätzung ergeben Wird! Es überrascht, daß der starlk Iinks orien- tierte Besitzer von„Rose el Voussef“, Ihsan Abdel Kaddous, einer Zeitschrift à 1a„Time“. oder„Spiegel“, lischem Niveau, als Chefredakteur im Stabe seiner Gruppe verbleibt. Kaddous hat im ganzen arabischen Raum ein großes Publi- Kum. Seine„Rose“ wird mit viel Er kolg selbst nach Bagdad und Amman geschmug- gelt, wWo sie offiziell natürlich verboten ist. .„Was wollen Sie?“ meinte der Redakteur einer anderen Gruppe.„Weil hier keine Leute aufgehängt Werden, vergißt die Welt leicht, dag wir in Aegypten noch immer mitten in einer Revolution stehen. Die Be- schlagnahme der Zeitungen ist nicht die erste Mahßnahme dieser Art und wird nicht die letzte sein., Schließlich ist der Konfor- mismus der ägyptischen Presse keine Er- rungschaft des neuen Regimes. Schon unter Faruk und natürlich während des Krieges hatten wir eine Zensur! Immerhin“, fuhr er fort,„war es bisher doch möglich, durch die Art der Aufmachung der Meldungen aus Ost und West, wie beispielsweise kürzlich beim amerikanischen Spionageflugzeug und der Gipfelkonferenz, bis zum gewissen Grade eine eigene politische Meinung zum Ausdruck zu bringen. Das wird nun wohl in Zukunft auch wegfallen.“ Die Regierungserklärung sagt natürlich genau das Gegenteil. Es sei eines der Ziele der Revolution gewesen, den Einfluß des Kapitals auf die Regierung zu beseitigen. Eine logische Folge sei die Ausschaltung des privatkapitalistischen Einflusses auf die öfkentliche Meinung. Daher die Ueberfüh- rung der Zeitungen in den Besitz des Vol- kes, vertreten durch die„Nationale Union“, einer Art politischer Einheitspartei, deren Vertreter eines Tages im Parlament Zeug- nis ihrer politischen Erziehung für die von Nasser geplante„demokratische, sozialisti- sche, kooperative Gesellschaft“ ablegen sol- len. Salah Salem, Nassers früherer Propa- gandaleiter und jetzt Präsident des arabi- schen Pressesyndikates, hat eine von Er- gebenheit triefende Adresse an den Staats- chef gerichtet, in der er diesen als den„Be- freier der Presse aus den Ketten des Kapi- talismus“ feiert. Ob es sich pei dem ganzen Vorgehen mehr um eine politische oder rein Wirtschaftliche Maßnahme handelt, ist noch nicht klar zu erkennen. Politisch schien sie nicht unbedingt notwendig, ob sie wirt- schaftlich viel einbringt, wird sich erst zei- gen. Am gleichen Tage wurde auch die Ver- staatlichung einiger öffentlicher Kairoer Transportunternehmen bekanntgegeben. In arabischen Geschäftskreisen werden beide Staatsaktionen als Schritte zur Schaffung eines begrenzten Staatskapitalismus ge- deutet. — jedoch auf rein orlenta- le 1 e er uf en li en ie ad E lie en en en en En en 21 5 26 ig Im en nd 21 cht ie a- be im li- 1 18= iSt. ur ne elt ber e- die cht r- r- ter 38 ¹ die h- ol 5 en g- on ti- 1 a- 91 ur- s- e- di in ch sie et- 1 1 er In de ng e r- Nr. 127/ Donnerstag, 2. Juni 1960 MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Der Oberste Französische Gerichtshof hat am Dienstag die Revision der Schriftstellerin Frangoise Sagan gegen die Verurteilung zu 50 000 Francs(rund 420 DM) wegen fahr- lässiger Körperverletzung verworfen. Fran- coise Sagan war am 14. April 1957 mit ihrem Sportwagen bei Paris schwer verunglückt. Ein Mitfahrer wurde bei dem Unfalls eben- falls verletzt. Ein Appellationsgericht hatte die Strafe bestätigt, und der Oberste Ge- richtshof wies am Dienstag das Argument der Schriftstellerin zurück, der Unfall sei eher auf die schlechten Straßen verhältnisse als auf ihr eigenes Versagen zurückzuführen. * Erhebliches Aufsehen hat in Zürich die Festnahme der Ehefrau eines bekannten und reichen Schweizer Geschäftsmannes wegen raffinierter Diebstähle erregt. Die Frau war in einem eleganten Modehaus beim Entwen- den eines Kleides beobachtet worden und leugnete zunächst, als die Polizei sie stellte, aufgebracht und hartnäckig einen Diebstahl, mußte sich aber geschlagen geben, als man bei der Durchsuchung ihrer Einkaufstasche das kostbare Kleid fand. Im Kraftwagen der Schweizerin entdeckte die Polizei wei- teres Diebesgut, das unter den Sitzpolstern versteckt war. Auch die Villa des Ehepaares enthielt ein Lager zusammengestohlener Textilien im Werte von mehreren tausend Franken. Der Ehemann der kleptomanisch veranlagten Diebin erklärte betroffen, er habe von dem Treiben seiner Frau keine Ahnung gehabt. 5 97 Menschen, die mehr als 100 Jahre alt sind, darunter 79 Frauen, sind bei der Volks- zählung in der an China angrenzenden nord- vietnamesischen Grenzprovinz Ha Giang festgestellt worden. Der älteste von ihnen, Tschiang Mi-tscho zählt danach 147 Jahre. Unter den 96 übrigen mehr als 100jährigen sind drei zwischen 131 und 140 Jahren, sechs zwischen 121 und 130 Jahren, neun zwischen 111 und 120 Jahren und 78 zwischen 100 und 110 Jahren. Das älteste Ehepaar wohnt in dem Dorf Bach Ngoc; der Ehemann Nung A-phung zählt 129 Lenze, während seine Frau Vang Ta-maj 109 Jahre alt ist. Der Alteste noch lebende Sohn der Familie, die fünf Kinder hat, ist 76 Jahre alt. 1. Die Autobahnbrücke über die Salzach, die bei dem Hochwasser am 17. August letzten Jahres einstürzte, ist zur Hälfte wieder her- gestellt. Zwei Spuren der vierbahnigen Brücke wurden am Mittwoch dem Verkehrs übergeben. Bis Ende des Jahres hofft man auch die zweite Hälfte zu vollenden. Die Gesamtkosten werden auf 20 Millionen Schilling(3,3 Millionen DM) geschätzt. * In der Nähe des Ortes Moxa im thürin⸗ gischen Landkreis Pößneck wurde in diesen Tagen nach einer Meldung der Sowjetzonen- nachrichtenagentur ADN mit dem Bau der „modernsten Erdbebenstation Europas“ be- gonnen. Die Station soll mit einem neuarti- gen Debnungs-Seismographen ausgerüstet Werden, der jede Erschütterung der Erd- rinde messen kann. * Der österreichische Raubmörder Johann Bergmann ist am Mittwoch von einem Wiener Schwurgericht in Abwesenheit wegen drei- fachen Mordes zu lebenslänglichem Kerker verurteilt worden. Zusätzlich zu dieser öster- reichischen Höchststrafe legte das Gericht dem Mörder an den Jahrestagen seiner Mord- taten Dunkelhaft und hartes Lager auf. Bergmann saß während der Urteilsverkün- dung in Dunkelhaft, die er wegen Gebrauchs des Götz-Zitates als„Schlußwort“ bekom- men hatte.. 5 5 Das traditionelle Winzerfest der südspa- nischen Weinstadt Jerez de la Frontera wird in diesem Jahr der Bundesrepublik gewid- met sein. Offizielle Vertreter des deutschen Weinbaues und Weinköniginnen deutscher Weinbaugebiete werden zu diesem Festival des spanischen Weines, das vom 14. bis zum 14. September stattfindet, eingeladen wer- den, Höhepunkt des Winzerfestes, das in je- dem Jahr einem anderen Land gewidmet ist, wird die Wahl einer deutsch-spanischen Weinkönigin sein. Jerez de la Frontera ist im Zentrum der spanischen Keltereien, in denen der Sherry-Wein hergestellt wird. * Ein deutsches U-Boot aus dem ersten Weltkrieg und ein italienischer Kabelleger, die seit über 40 Jahren vor der englischen Südküste als Wrack auf Grund liegen, wer- den jetzt von einer britischen Bergungs- firma gehoben. Beide Schiffe sollen anschlie- Bend verschrottet werden. Die Sonne als Quelle der Röntgenstrahlung Aufnahmen mit Spezialkamera in 200 Kilometer Höhe bestätigten die Vermutungen der Wissenschaftler Dank der neuen Technik der„Raketen- astronomie“ können heute Aufnahmen von der Sonne Hunderte von Kilometern ober- halb der Erdoberfläche gemacht werden. Zur Bestimmung der Intensität der von der Sonne in den verschiedenen Wellenlängen- bereichen ausgesandten Strahlung ist dies von großer Bedeutung, da die Lufthülle der Erde in ihren unteren Schichten einen ge- wissen Prozentsatz der Strahlen einfach ver- schluckt. Beispielsweise kommt nur ein sehr geringer Anteil der ultravioletten Strahlen bis zur Erdoberfläche durch, während solare Röntgenstrahlung unterhalb von 50 km Höhe überhaupt nicht mehr anzutreffen ist. Dr. Herbert Friedmann vom amerikani- schen Marineforschungsamt konnte auf der Jahrestagung der amerikanischen Nationalen Akademie der Wissenschaften Ende April in Washington eine mit einer Lochkamera in 200 km Höhe über Neu-Mexiko gemachte Sonnenaufnahme vorführen, die erstmals die Sonne in dem von ihr ausgesandten Röntgenlicht zeigt. Das Bild bestätigt die Vermutung, daß die Hauptquelle dieser Röntgenstrahlung die Korona und das Son- nenzentrum sind. Es zeigt die Sonnenkorona, umgeben von einem leuchtenden„Hof“ von Röntgenlicht, und ein gleichermaßen helles Gebiet von Röntgenstrahlung im Sonnen- zentrum; die übrige Oberfläche der Sonne ist übersät mit kleinen„Herden“ dieser Strah- lung. Die für diese Aufnahme verwendete Ka- mera ist eine Spezialkonstruktion von Richard L. Blake, einem Mitarbeiter des Ma- rineforschungsamtes. Es ist eine kastenför- mige Lochkamera von etwa 15 em Länge, an deren Stirnseite sich eine winzige Oeff- nung befindet; die wirksame Bildöffnung beträgt 0,127 mm. Der auf der gegenüber liegenden Innenseite angebrachte Film wird nur durch Röntgenstrahlen belichtet, da eine dünne Plastikfolie, auf der über der Licht- eintrittsöftnung Aluminium aufgetragen ist, das sichtbare Licht zurückhält. Die Kamera löste sich nach der auf eine bestimmte Zeit- dauer eingestellte Belichtung automatisch von der NIKE-ASP-Rakete ab und kehrte an einem Fallschirm zur Erde zurück, wo sie unversehrt geborgen wurde. Wie Dr. Friedman erklärte, sind die wichtigen Merk- male des Auftretens bzw. der Verteilung solarer Röntgenstrahlung gut zu erkennen; allerdings ist das Bild infolge der Rotations- bewegung der Rakete während des Aufstiegs in den Einzelheiten etwas verwischt. Unter der Leitung Dr. Friedmans war einer Gruppe amerikanischer Wissenschaft- ler im Herbst 1958 bei der Beobachtung einer Sonnenfinsterpis im Pazifik mit Hilfe von Forschungsraketen der erste experimentelle Nachweis gelungen, daß die solaren Röntgen- strahlen größtenteils in der Sonnenkorona jener Millionen Kilometer breiten äußeren Zone sehr heißen und dünnen Gases— ihren Ursprung haben; gleichzeitig wurde kestgestellt, daß die ultravioletten Strahlen hauptsächlich aus der Chromosphäre stam- men, einem etwa 16 000 bis 32 000 km breiten Gasgürtel zwischen Sonnenoberfläche und Korong. Die Temperaturen in der Korona schätzte man damals auf durchschnittlich eine Million Grad, nahm jedoch an, daß sie stellenweise auf etwa 10 Millionen Grad an- steigen könnten. Diese Meßdaten wurden durch weitere Untersuchungen mit Raketen- sonden ergänzt. Im Rahmen des im Herbst 1959 abgeschlossenen Project Sunflare“ Projekt Sonneneruptionen) war nämlich fest- gestellt worden, daß die Röntgenstrahlung in den Phasen der stärksten Sonnenaktivität erzeugt wird. Auf Grund der Energie der oberhalb der Absorptionsschichten in der Erdatmosphäre registrierten Röntgenstrah- len ist zu vermuten, daß in der Atmosphäre, die die Sonne umgibt, dabei sogar Tempe- raturen bis 100 Millionen Grad auftreten. Die Emission von Röntgenstrahlung wird da- durch verursacht, daß die Gasatome infolge ihrer hohen Bewegungsenergie miteinander kollidieren, wobei die atomare Struktur auf- gebrochen und Energie in Form von Rönt- genstrahlen frei wird. Kostenloser Energiebezug aus dem Weltraum Spiegel auf einem Hoteldach in Perpignan: Schritt auf dem Weg zur praktischen Auswertung der Sonnenenergie Spiegel auf dem Dach werden in Kürze die größte Attraktion eines Hotels in der südfranzösischen Stadt Perpignan sein. Mit ihrer Hilfe will man die größte Energiequelle anzapfen, die der Mensch kennt: die Sonne. Die aus ihren Strahlen gewonnene Energie soll künftig Heizung und warmes Wasser für das Hotel liefern. Damit beschreiten die französischen Wissenschaftler nach jahre- langen Versuchen den Weg zur praktischen Auswertung dieser unerschöpflichen Ener- glequelle. Das Prinzip von Perpignan ähnelt den Verfahren, die in den Jahren seit dem zwei- ten Weltkrieg in vielen Ländern der Welt zumindest versuchsweise entwickelt worden sind. Auf dem Hoteldach sollen 25 Spiegel, je zei Quadratmeter groß, montiert werden und nach Süden ausgerichtet, die wärmenden Strahlen der Sonne auffangen und„bündeln“. 4000 Liter Wasser können nach den Berech- nungen der Experten mit dieser konzentrier- ten Sonnenwärme zum Sieden gebracht wer- den, Sie werden im Keller gespeichert und schließlich mit einer Temperatur von 60 Grad Celsius in die Warmwasser- und Zentral- heizungsrohre geleitet. Den Pessimisten wird von der Hotelleitung ausdrücklich versichert, daß sie auch bei bedecktem Himmel nicht zu frieren brauchen. Bei schlechtem Wetter schalte sich das System automatisch auf an- dere„konventionelle“ Befeuerung mit Kohle oder Oel um. Sicherlich sind die Spiegel auf dem Hotel- dach keine billige Angelegenheit, soweit es sich um die Anschaffungs- und Montage- kosten handelt. Dafür aber kostet diese Ar: der Heizung praktisch keinen Pfennig im Betrieb. Die Hoffnung auf kostenlosen Ener- giebezug aus dem Weltraum hat auch in vie- len anderen Ländern die Forschungen auf diesem Gebiet beflügelt. In Europa ist Frankreich bahnbrechend. Auf dem Mont Louis in den östlichen Pyrenäen entstand zwischen 1949 und 1952 Frankreichs erster Sonnenofen. Unter der Leitung von Profes- sor Felix Trombe wurde dort folgendes System entwickelt: Eine große Spiegelwand aus 516 verstellbaren Platten fängt das Licht der Sonne— die hier oben nur an wenigen Tagen des Jahres nicht zu sehen ist— auf und reflektiert es in einen zwölf Meter hohen Parabolspiegel, der das Licht bündelt und auf einen Ofen wirft. 3000 Grad Celsius haben die französischen Wissenschaftler so erzielt und Eisen in ihrem Ofen wie Butter geschmolzen. Die Franzosen sind mit den Ergebnissen von Mont Louis so zufrieden, daß sie inzwi- schen in Algerien eine ähnliche Anlage er- richtet haben und in den Pyrenden in der Nähe von Odeillo einen Sonnenofen bauen, Mit einer Lochkamera wurde 200 em über Neu- Meæiko diese Aufnahme von der Röntgenstrahlung der Sonne gemacht. Auf der Vergrößerung des Negatiubildes, das nur 1,3 mm Durchmesser hat, sind deutlich die Zonen starcer Röntgenstrahlung am Sonnenrand und im Sonnenzentrum zu erken- nen. Der J- förmige schwarze Strich rechts außen hat mit dem Bild- objet nichts zu tun, son- dern wurde durch ein Staubteilchen in der Ka- mera verursacht.) Bild: USIS der eine Leistungs fähigkeit von 1000 Kilo- Watt haben, einen Spiegel von 54 Meter Durchmesser besitzen und Metalle bei Tem- peraturen bis zu 5000 Grad schmelzen soll. Man betrachtet dies als den ersten Schritt zu einer späteren industriellen Nutzung der Sonnenenergie in größerem Rahmen. Die Welt braucht für ihre Entwicklung Energie. Die dafür nutzbaren Bodenschätze Werden eines Tages zu Ende sein. Die Atom- energieverwendung steckt auch noch in den Kinderschuhen. So haben sich viele Wissen- schaftler dem Problem gewidmet, wie die Sonne am besten angezapft werden kann, Sie argumentieren so: hundert Tage Sonnen- schein für die Erde bedeuten genau so viel Energie wie alle bekannten Weltvorräte an Kohle, Oel und Erdgas zusammen. Haben Wir erst einmal richtige Verfahren ausge- arbeitet, können wir Energie unbegrenzt und billig beziehen. Natürlich gilt dies im wesent- lichen für solche Länder, in denen Klima und Lage eine große Zahl von Sonnentagen garantieren. Daß man sich aber nicht darauf beschrän- ken muß, beweisen britische Versuche. So hat ein in technischen Problemen versierter Universitätsprofessor sich in sein Haus in Südengland eine Anlage einbauen lassen, die Zz War klein ist, aber sehr den Plänen von Perpignan ähnelt. Auch in den USA gibt es schon verschiedene„‚Sonnenhäuser“, Hier wird die Sonne in Batterien aus Glaubersalz hinter großen Glaswänden aufgefangen. Das Glaubersalz wird bei steigender Temperatur flüssig und speichert Wärme, die es bei nächt- licher Abkühlung wieder abgibt. Zwei Tage Sonnenschein sollen für zehn bis zwölf Tage Heizung genügen. 1800 Dollar soll eine solche Anlage kosten. Amerikanische und sowjetische Wissen- schaftler haben Sonnenbatterien konstruiert, bei denen Siliziumplättchen die Strahlen vom Himmel in elektrische Impulse um- wandeln. Eine Telefongesellschaft speist im USA-Staat Georgia so ihr Leitungsnetz. Mehrere der von den USA und der Sowjet- union abgeschossenen Exdsatelliten besitzen zum Betrieb ihrer Funkgeräte Sonnenbat- terien. 8 Die Sowjets waren die ersten, die kleine Sonnen-Kraftwerke entwickelten, deren Tur- binen von Wasserdampf getrieben werden. Zum Erhitzen des Wassers wurden in Para- bolspiegeln gebündelte Sonnenstrahlen ver- wendet. Zentrum der sowjetischen„Helio- Energetiker“ ist Taschkent in Mittelasien, Chef des Programms Dr. Valentin Baum. Ehrgeizigstes Projekt der Sowjets ist nun der Bau eines Sonnenkraftwerkes in Armenien, das mit Hilfe von 1300 Spiegeln jährlich 2,5 Millionen Kilowattstunden erzeugen soll. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heiter bis leicht bewölkt. Heute trocken. Erst Freitag im Laufe des Nachmittags aufkommende örtliche Gewitterneigung. Warm. Tagestem- peraturen um 25 Grad, Frühtemperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Schwacher Wind zwischen Nord und Ost. Uebersicht: Der hohe Druck über Mittel- europa verlagert sich langsam nach Osten und bleibt vorerst wetter bestimmend. Im späteren Verlauf werden schwache, aus Süd- Westen kommende Störungen allmähliche Gewitterneigungen aufkommen lassen. Sonnenaufgang: 4.23 Uhr. Sonnenuntergang: 20.25 Uhr. Vorhersage Harte 0 för 2e. 0-2 Uhr 0 a dee Steselfn N ere O %— 5 . 2 e. 1 7 N gelgc gg 0 18 Lise bon 8 Pegelstand vom 1. Juni 5 Rhein: Maxau 487(1); Mannheim 330 (9); Worms 245(76); Caub 223(1). a Neckar: Plochingen 139(15); Gundels- heim 170(—); Mannheim 324(3). Eruptionen auf der Sonne Das Sonnenobservatorium auf dem Wen- delstein beobachtete am Mittwochvormittag eine„riesige Eruption“ auf der Sonnenober- fläche, die etwa gegen neun Uhr ihr Maxi- mum erreichte und am Mittag noch nicht ganz abgeklungen war. Der Funkverkehr war etwa drei Stunden erheblich gestört. Bereits am Dienstag war eine ungewöhnlich große Gruppe von 35 Sonnenflecken festgestellt worden, die eruptive Tätigkeit zeigte. Diese Tätigkeit fand dann am Mittwochvormittag in der großen Eruption ihren Höhepunkt. Auch im Institut für Tonosphären- und Stratosphärenphysik der Max-Planck-Ge⸗ sellschaft in Lindau am Harz ist Mittwoch⸗ vormittag Alarm gegeben worden. Wie der Direktor des Institutes, Professor Dr. Die- minger, mitteilte, sind die Lindauer Wissen- schaftler überrascht über die Dauer de Funkstörungen. Bisher sei noch langanhaltender Effekt durch Eru der Sonne beobachtet worden. Die kung deés Effektes sei eine ungewöhn! intensive Röntgenstrahlung, die bis zur oberfläche etwa acht Minuten Zeit brauche Für das Erreichen der Ionosphare, der Sp gelschicht für die Funkwellen, könne pre tisch die gleiche Zeitdauer angenom werden. Sehr wahrscheinlich sel, betonfe Dr. Dieminger, daß es auch eine Sonnen- eruption im sichtbaren Licht gegeben habe Der Lindauer Wissenschaftler, dessen I. stitut sich vor allem mit der Erforschung der Ionosphare beschäftigt, betonte, daß es in jüngster Zeit sehr viele Sonneneffekte gab, Sie seien bereits während des Geophysikali schen Jahres 1958 beobachtet worden, doch Seien sie jetzt noch häufiger. Dieminger führt diese Erscheinung auf die abnehmende Sonnenaktivität zurück. Die Röntgenstrah- lung werde allerdings weniger den Seefunk verkehr stören, da dieser vornehmlich mit Bodenwellen arbeite. Erheblich betroffen sei dagegen sicher der Auslandsdienst der Kurz wellensender, der seine Programme über Raumwellen ausstrahle. Falsch sei es aller dings, die Sonnenflecken für die Störung de Funkverkehrs verantwortlich zu machen. Di Störung sei allein durch Sonneneruptionen mit ihren Strahlungsfolgen bedingt. 5 Gemeinsame europäische Agrarpolitik Mit der Verwirklichung soll 1961 begonnen werden Der Wirtschafts- und Sozialrat der Euro- päischen Wirtschaftsgemeinschaft(EWG) hat vor Tagen die Vorschläge der EWG-Kom- mission für eine gemeinsame europäische Agrarpolitik verabschiedet. Damit sind frei- lich die bestehenden, Schwierigkeiten noch nicht überwunden. Starker Widerstand zeigt sich nach wie vor in der Bundesrepublik, wenn sich auch im Wirtschafts- und Sozial- rat der deutsche Delegierte grundsätzlich zur europäischen Politik bekannte. Auch meh- ren sich in Kreisen der deutschen Landwirt- schaft die positiven Stimmen zu einer ge- meinsamen europäischen Linie. Zweifellos wird die europäisch ausge- richtete Agrarpolitik ein nützliches Werk- zeug sein, um die Regierungen zu erhöhten finanziellen Anstrengungen für eine sinn- volle Strukturpolitik zu veranlassen. In diesem Zusammenhang bedauert die Europäische Kommission allerdings, daß die Regierungen ihr diese Strukturpolitik noch nicht überlassen wollen und sie weiterhin vorwiegend national zu verwirklichen ge- denken. In Frankreich und in den Benelux-Staa- ten fand die gemeinsame Agrarpolitik bei der Landwirtschaft von Anfang an ein recht günstiges Echo. Auch Italien scheint jetzt zum Einlenken bereit zu sein. Die Europäische Kommission beabsich- tigt, auf Grund der Empfehlungen des Wirt- schafts- und Sozialrates sowie unter Berück- sichtigung sehr zahlreicher offiziöser Diskus- sionen mit den verschiedensten Interessen- gruppen ihren Vorschlägen eine endgültige Form zu geben, um sie gegen Ende ſuli den Regierungen zugehen zu lassen, damit sich der Ministerrat damit im September befas- sen kann. Die Dauer der Beratungen des Ministerrates läßt sich nicht absehen. Eine letzte Entscheidung kann übrigens erst nach Befragen des Europäischen Parlaments ge- troffen werden. Inzwischen haben sich je- doch die Oeffentlichkeit und die nationalen Verwaltungen schon sehr stark mit dem Ge- danken sowie mit den allgemeinen Richt- linien einer gemeinsamen Agrarpolitik ver- traut gemacht. Ein Fehlschlag des Projekts ist ausgeschlossen. ES wurde ferner offen- sichtlich, daß die Vorschläge der Europä- ischen Kommission die wahrscheinlich beste Kompromißlösung zwischen entgegengesetz- ten Wünschen, Zielen und Belangen darstel- len. Aus diesen verschiedenen Gründen liegt eine schnelle Verabschiedung durch den Mi- nisterrat im Bereich des Möglichen, so daß voraussichtlich mit der Verwirklichung der gemeinsamen Agrarpolitik Anfang 1961 be- gonnen werden kann. Es wäre n i 5 „Europakolleg“ soll in europäische Universität aufgehen Das vor zehn Jahren in der flämischen Stadt Brügge gegründete„Europakolleg“ wird wahrscheinlich in die europäische Uni- versität aufgehen, die Ende nächsten Jahres in Florenz eröffnet werden soll. Die Vorschläge für die Europa- Universi- tät, die ein Ausschuß unter Vorsitz von Euratom- Präsident Etienne Hirsch dem Ministerrat der Sechs zur Genehmigung vor- gelegt hat, enthalten zwar keine Hinweise auf die Zukunft des„Buropakollegs“, dessen Leiter, an der Spitze der niederländische Professor Brugman, stellen sich aber bereits auf die neue Situation ein. Allerdings möch- ten sie Klarheit über die Entwicklung ihres Instituts haben, dem sie eine Pionierrolle in der Heranbildung einer europäischen Elite zuschreiben. In einer jetzt zum zehnten Jahre seines Bestehens veröffentlichten Stellungnahme des Kollegs zur Frage der Europa-Universität heißt es:„Es wäre be- dauerlich, wenn die Geburt einer neuen Institution mit der Ausschaltung einer ande- ren beginnen würde, die in bescheidenerem Rahmen ihre Probe bestanden hat“. Die beste Lösung wäre eine„Fusion oder Inte- gration“. 5 Das„Europakolleg“ begann seine Arbeit im Oktober 1950 mit 40 Studierenden aus 18 Ländern. Von 328 Studenten, die es in den letzten neun Jahren durchlaufen haben, traten 51 in den Dienst internationaler Organisationen, 41 kamen zu den Außen- ministerien ihrer Herkunftsländer, 68 wur- den Forscher oder Lehrer, 52 Wissenschaft- ler, 24 gingen in die Verwaltung und 22 übernahmen Posten im Informationswesen. Alle Studenten des Kollegs müssen bereits Diplome nationaler Universitäten vorweisen, wie es auch Voraussetzung für die künftige Europa-Universität sein soll. Europäer Gutes europäfsches Klima In einem betont guten europäischen Klima fand die Tagung der„Europäischen Vereinigung der Fachärzte“ statt, die am 29. Mai 1960 in Baden-Baden zu Ende ging. Uebereinstimmend wurde von den Vertre- tern der sechs EWG-Länder die Bereitschaft betont, bis zum Jahre 1967 die Selbstvertre- tung der Fachärzteverbände und die Vor- aussetzungen für die europàische Freizügig- keit der Fachärzte zu verwirklichen. Ein von der französischen Delegation durch den Prä- sidenten der Vereinigung, Dr. Jacques Cour- tois, vorgelegtes Memorandum bildet die Grundlage für die Arbeit der kommenden Jahre. In ihm sind detailliert die Voraus- setzungen aufgeführt, die für die gegen- seitige Anerkennung und den Austausch von Fachärzten innerhalb der EWG-Länder als notwendig erachtet werden und die zu- gleich ein Höchstmaß an beruflicher Qualifi- kation festlegen sollen. Die nächste Jahres- tagung der Vereinigung findet in Rom statt. Ihr voraus gehen eine Arbeitstagung in Lu- xemburg noch in diesem Jahr und eine Kundgebung der jungen Fachärzte der EWG- Länder im September in Straßburg. 5 Nahtstelle am Oberrhein Die Einigung Europas müsse eine lebende Symphonie der Völker werden und nicht so sehr ein Zusammenschluß der Nationen, for- derte der französische MRP-Politiker Bür- germeister Josef Rey von Colmar im Elsaß am 28. Mai 1960 in einem Vortrag in der oberrheinischen Grenzstadt Breisach zum Abschluß einer deutsch- französischen Woche. Frankreich und Deutschland zusammen seien noch kein einiges Europa, aber beide Natio- am Werk nen und Völker nähmen bel der Einigun Europas eine Schlüsselstellung ein. B einem Empfang im Bürgersaal des Rathau ses sagte der Bürgermeister von Breisach, Josef Büb, daß sich vor allem die Gemein- den mehr um die Einigung Europas bemühen müßten. Büb gab seiner Freude Ausdruck daß an der deutsch- französischen Nahtstelle am Oberrhein die Kontakte zwischen der Bevölkerung in Baden und im Elsaß innige geworden seien. Dies sei ein gutes Omen fü eine noch engere Zusammenarbeit und fü ein noch besseres Verstehen. Teilnehmer der deutsch- französischen Woche in Breisach waren neben Vertretern der Stadtverw tung von Freiburg, Colmar und Breisach Kreisverband der Europa-Union Freiburg, Vereinigung der Jungen Europäischen Fö ralisten, das Französische Institut und Deutsch- Französische Gesellschaft Frei die Arbeitsgemeinschaft„Bürger im Staat“ Sowie Angehörige der französischen Ar mee und der Bundeswehr. Arbeitskosten und Arbeltsauf⸗ kommen. Im Einvernehmen mit den Arbeitsmini sterien und den statistischen Amtern der Mitgliedsstaaten hat die EWG- Kommission beschlossen, eine Erhebung über Arbeits- kosten und Arbeitseinkommen in einzelnen vergleichbaren Industriezweigen durchzu- kühren. Die EWG- Kommission hat dem Ministerrat den Entwurf einer Sonderrege- lung in Anwendung von Art. 213 des Ver- trages vorgelegt, um die Auskunftspflich für die vorgesehenen Erhebungen in Kraft zu setzen, ohne der allgemeinen Regelung A. Durchführung von Art. 213 vorzugreifen. Seite 4 MAUNHEIUER LOKATNACHRIcRTEN Donnerstag, 2. Jun 1900/ Nr. 12 Zur Zeit im Hofqebäude des Reiß-Museums: Raumordnungsplan für die Drei-Länder-Ecke Die gestellten Aufgaben sind dringend und müssen in den nächsten 25 Jahren gelöst werden Zur Zeit sind im Reiß museum(Hofgebäude) Arbeiten des Planungsbüros Wort- mann zur Vorbereitung des Raumordnungsplans ausgestellt. Bis 11. Juni haben die Mitglieder der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein-Neckar Gelegenheit, Zustandsuntersuchungen und„Entwicklungsvorschlag“ zu studieren, gegebenen- falls Kritisch dazu Stellung zu nehmen, bevor der Entwicklungsplan im Herbst seine endgültige Fassung erhält. Wie Dr. Kraus bei einer Vorbesichtigung sagte, kommen in den folgenden Tagen Kreistage mit Landrat und Sachbearbeitern der Landkreisämter nach Mannheim, um sich unter sachkundiger Führung in die Pläne einweihen zu lassen. Alle Planungs gemeinschaften Baden- Württembergs halten hier eine Fachtagung ab, um sich mit Zustandsuntersuchungen und dem Entwicklungs vorschlag vertraut zu machen. Man kann sich denken, daß Stadtpla- ner, Hoch- und Tiefbaufachleute, und alle, die mit der Wasser-, Gas- und Strom- versorgung zu tun haben, das ausgestellte Material gründlich studieren. In seiner endgültigen Fassung formuliert der Raumordnungsplan Aufgaben, die in den näch- sten 25 Jahren gelöst werden sollen. Die Pläne greifen fest zu. Dafür ein Bei- spiel; Die im Planungsgebiet liegenden 41 öfkentlichen und freigemeinnützigen Kran- kenanstalten wurden nach ihrer städtebau- chen Lage, baulichen Substanz und Aus- stattung beurteilt: mit„sehr gut“ oder„gut“ schnitten sieben Anstalten mit 1299 Betten (118 Prozent) ab, sanierungsbedürftig sind 27 Anstalten mit 8653 Betten(78,2 Prozent), „aufzugeben“ sieben Anstalten mit 1105 Betten(10 Prozent). Der festgestellte Betten- fehlbedarf 2500) setzt sich zusammen aus einem echten Nachholbedarf(1400 Betten) und 1100 Betten als Ersatz für die Betten in den sieben Anstalten, die den Anforde- rungen nicht mehr genügen. Die Werturteile stellen die„Träger“ dieser Krankenhäuser, Sanatorien, Heilstätten und Pflegeheime vor folgenschwere Entscheidungen. Daß pur sie- ben Anstalten die Prädikate„sehr gut“ oder „gut“ erhielten, ist keine angenehme Uber- raschung. Weiteres Beispiel: Ein Teil des Nahver- kehrs muß auch weiterhin von der Schiene geleistet werden; kürzere Reisezeiten, bes- seres Wagenmaterial müssen den schienen- gebundenen Nahverkehr anziehender, ma- chen. Das gilt für die Bundesbahn, aber auch für die OEG und Rhein-Haardt-Bahn. Die Erläuterungen drücken das diplomatisch so aus?„Nur Nahverkehrsmittel, die auf eigenem Gleiskörper mit erhöhter Reise- geschwindigkeit verkehren, werden in Zu- kunft noch Verkehr an sich ziehen und damit die Straßen vom individuellen Verkehr Wirksam entlasten können“. Der Raum- ordnungsplan rechnet mit einer Verdrei- kachung der Straßenverkehrsbelastung in 25 Jahren. Die Ueberlastung der Nord-Süd- Verbin- dung wird u. a. auch darauf zurückgeführt, daß die fehlenden Rheinbrücken eine Ver- teilung der Straßenbelastung auf beide Ufer bisher verhinderten. Die überlastete rechte Rheinseite sollte durch den Bau einer lei- stungsfäkigen Autoschnellstraße auf dem linken Ufer entlastet werden. Der Autobahnabschnitt Mannheim-Hei- delberg ist zu 50 Prozent mit Städteverkehr belastet. Zur Entlastung sind vorgeschlagen: 1. Zwei Parallelfahrbahnen zur bestehenden Autobahn, 2. Verlängerung der Autobahn über das Mannheimer Dreieck hinaus bis zum Knotenpunkt Walldorf. Die Straßen- behörden der Länder geben dieser Lösung den Vorzug. Das soll wohl heißen, daß diese Maßnahme zuerst kommt. Da haben Bun- des- und Landtagsabgeordnete die dankbare Badens„süße Zunft“ tagte im Rosengarten Ehren für Mannheimer Konditoren In einer schlichten Feierstunde— die ein Trio des„Astoria“-Orchesters verschönte— gedachten Badens Konditorenmeister im Ro- sengarten-Restaurant des 60 jährigen Beste- hens ihres Landesinnungsverbandes. Der Verband kam seinerzeit vor allem auf Be- treiben einiger Mannheimer Meister zu- stande, wie Landesobermeister August Gan- tert in einer kurzgefaßten Chronik erwähnte. Jene Mannheimer Meister hatten im gleichen Jahr auch die Mannheimer Konditoren- In- nung in der Form geschaffen, wie sie nach dem zweiten Weltkrieg wieder erstand. Ihre Nachfolger konnten in der gestrigen Feier- stunde ebenfalls Glückwünsche zum 60jäh- rigen Bestehen ihrer Innung entgegenneh- men. Im Verlauf der Jubiläumsfeier wurde schweigend der toten Meister gedacht. Die sich besonders um den Verband verdient ge- macht hatten, nannte der Landesobermeister namentlich. Darunter waren auch etliche Mannheimer Meister, wie Gustav Hagen, N Nach dem Erdbeben: Hilfe für Chile erbittet Caritasverband „Der Deutsche Caritasverband ruft nach den schweren Erdbeben und Zer- störungen zur dringenden Hilfe für Chile auf. Chile hat ab 1946 in unseren Not- jahren sehr großzügig geholfen und für seine Verhältnisse eine erstaunlich hohe Quote pro Kopf der Bevölkerung an Hilfe für Deutschland aufgebracht, die relativ gesehen an die Leistung der Schweiz heranreichte. Der Zoll- und Frachtkosten wegen und im Hinblick auf die langen Trans- portwege kommt für Chile nur Geldhilfe in Frage. Am schnellsten und wirk- samsten wären Bankschecküberwei-⸗ sungen per Luftpost- Einschreiben an: Caritas Chile Santiago de Chile Almirante Barroso Correo 15— Casilla 13520 Geldspenden können auch auf unser Konto bei der Deutschen Bank A. G. Mannheim, 14015 und auf unser Post- scheckkonto Karlsruhe 32240 überwiesen werden.“ 5 Caritasverband Mannheim e. V. Matinheim, R 7, 12/13 . . Landesobermeister wiedergewählt Hans Herrdegen und Peter Schuster. Aber auch die junge Mannheimer Konditormei- ster-Generation setzte sich für ihre Hand- Werksorganisationen ein,. Als Dank für ihre Verdienste zeichnete der Landesobermeister im Auftrag des Deutschen Konditoren-Ver- bandes gemeinsam mit zwei Kalrsruher Mei- stern und einem Konditor aus Zell auch die Mannheimer Max Kiemle und Heinrich Ger- stel mit Diplomen und silbernen Ehren- nadeln aus. Diplom und Handschreiben des Deutschen Konditoren- Verbandes würdigte auch die Verdienste, die sich Otto Schafheutle erwarb; er ist unter anderem seit 25 Jahren Innungs- Obermeister in Heidelberg. Unter der Schar der Gratulanten, die dem Landesobermeister und dem Mannheimer Innungsobermeister Rudolf Kettemann Jubi- jäums- Glückwünsche überbrachten, waren Bürgermeister Graf, Bürgermeister Fehsen- becker, Konditoreinkaufsgenossenschafts- direktor Otto Roll, Vertreter der Hand- werkskammer und des Verkehrsvereins so- wie verschiedene Obermeister benachbarter Landesinnungsverbände. Herzlich gehalten waren auch die Glückwünsche des Präsiden- ten des Deutschen Konditoren-Verbandes, H. Heinemann, Mönchen-Gladbach. Der Rest des Vormittags war dem 60. Lan- des- Verbandstag vorbehalten. Landesober- meister August Gantert, Heidelberg, und sein Stellvertreter Otto Schafheutle, eben- falls Heidelberg, wurden wiedergewählt. Als zweiter stellvertretender Landesobermeister wurde Max Kiemle, Mannheim, in den Vor- stand aufgenommen. Der Geschäftsbericht über das vergangene Jahr befaßte sich mit etlichen Problemen des Konditoren-Hand- werks(Lebensmittelgesetz, Sonntagsverkauf, Großhandelsverkauf an Endverbraucher und Manteltarif-Vertrag), Etliche dieser Pro- bleme wurden in einer fruchtbringenden Arbeitstagung im Verlauf des Nachmittags ausführlich erörtert, Ein Bericht hierüber folgt in unserer nächsten Ausgabe.) Sto. Vortrag über J. P. Hebel beim Verein Badische Heimat Zum 200. Geburtstag von Johann Peter Hebel fanden am 10. Mai in vielen Orten Gedenkfeiern statt, allerdings nicht in Mann- Beim. Das Versäumte wird nun der Landes- verband Badische Heimat, Ortsgruppe Mann- heim, nachholen. Heute, Donnerstag, 20 Uhr, spricht in der Kunsthalle Pfarrer Siegfried Heinzelmann unter dem Titel„Von Basel nach Mannheim“ über Johann Peter Hebels Leben und Werk, Der Vortragende gilt als besonderer Kenner des Werkes von Hebel. Er ist in dessen Heimat aufgewachsen, o- Aufgabe, Bundestag, Landtag, Regierung und Straßenbaubehörden davon zu über- zeugen, daß die eine Lösung die andere nicht ausschließen darf. Zur Zustandsdarstellung der Wasserver- sorgung erläuterte Dr. Kraus bei der Presse- führung eine aufschlußreiche Geschichte: Benachbarte Kommunalverbände betreiben seit Jahren den Ausbau ihrer Wasserversor- gung; ihre Pläne wurden von der Aufsichts- behörde wiederholt zurückgewiesen, weil der Flan des einen jeweils unbeabsichtigt auf Kosten des anderen gegangen wäre. In- 2 Wischen hat die Kommunale Arbeitsgemein- schaft die Interessenten(Heidelberg, Schwet- zingen, Mannheim) an einen Tisch gebracht. Dr. Kraus berichtete ferner: Professor Er- hard kam in seiner großen Rede auf dem Karlsruher CDU- Parteitag auf Raum- ordnungsprobleme in Ballungsräumen zu sprechen. Kommunale Arbeitsgemeinschaf- ten könnten Abhilfe schaffen, außer dem Ruhrsiedlungsverband sei aber nichts der- gleichen vorhanden. Dr. Kraus hat den Mini- ster daraufhin von der Existenz der Kom- munalen Arbeits gemeinschaft Rhein-Neckar unterrichtet und hervorgehoben, daß keine zweite Arbeitsgemeinschaft mit drei Länder- grenzen zu rechnen und bei dem völligen Mangel an zentralen Institutionen eine über Jiandes- und Bezirksgrenzen hinweggrei- fende regionale Planung besonders nötig habe. Es wäre hoch anzuerkennen, wenn der Bundeswirtschaftsminister sich für diese einzigartige Situation interessieren würde, es Wäre zu begrüßen, ihn für die Lösung der mit großen Schwierigkeiten verbundenen Aufgaben zu gewinnen. Noch ein wichtiges Beispiel: Den Zu- standsuntersuchungen zufolge werden für die gesunde Unterbringung der heutigen Bevöl- kerung, unter Berücksichtigung des lebhaften Wunsches nach Eigenheimen, 9000 bis 12 000 Hektar mehr benötigt, bei Ansteigen der Be- völkerung um 300 000 Einwohner weitere 6000 Hektar. Die Flächennutzung im Planungs- gebiet zeigt, daß ohne Inanspruchnahme land wirtschaftlich genutzten Geländes (154 900 Hektar Acker, Wald, Wiese, 16 200 Hektar Weinbau, Obstbau usw.) dieser Flä- chenbedarf nicht zu decken ist. Der Eingriff in dlie land wirtschaftliche Flächensubstanz vollzieht sich praktisch seit langem täglich. Dieser Vorgang sollte nicht weiterhin dem Zufall überlassen bleiben. Die„Interessen- ten“ müssen an einen Tisch und eine sinn- volle Ordnung ausarbeiten, der Raumord- nungsplan bereitet diese Ordnung durch Aus- scheiden nicht in Betracht kommender Flä- chen vor: Sperre und Schonzonen machen 85 Prozent des Planungsgebietes aus, 50 000 Hektar verbleiben, aus denen der weitere Bedarf für Wohn- und Arbeitsgebiete usw. zu decken wäre. Damit sind Aufgaben angedeutet, die heute schon gestellt sind und in einem Vier- teljahrhundert gelöst werden müssen, wenn die Menschen in diesem Ballungsraum auf die Dauer gesund leben und arbeiten sollen. Der Raumordnungsplan zeigt lediglich auf, Was bei der zunehmenden Abhängigkeit aller von allen vernünftigerweise gemacht werden sollte. Die Initiative für die Verwirklichung liegt bei den Gremien der Willensbildung. Damit schlägt für die Kommunale Arbeits- gemeinschaft die Stunde der Bewährung. 5 f. W. k. Ein Gleisbildstellwerk, das Stellwerksgebdude Mit einem Kostenaufwand von 1, Millionen Mark das allen Anforderungen gerecht wird, beherbergt jetzt im Hauptbahnhof Mannheim. wurde dabei das erst vor fünf Jahren in Betrieb genommene Gleisbildstellwerlk völlig erneuert. Die Anlage ermöglicht einen nahezu narrensickeren Zugbetrieb und schaltet Fehlerquellen, die durch menschliches Ver- sagen entstehen können, fast völlig aus. De früher einmal über die Arbeitsd 2„Mannheimer Morgen“ berichtete bereits eise eines solchen Gleisbildstellwerks. Bild: Stiasny Aus dem Polizeibericht: Rabiate US-Soldaten Pa xNIfahrer ,s purte“ nicht Eilig hatten es zwei amerikanische Sol- daten, die nach 23.30 Uhr ein Taxi bestiegen, um noch rechtzeitig vor dem Zapfenstreich in ihrer Sandhofener Kaserne zu sein. Unter- wegs forderten sie den Fahrer auf, schneller zu fahren und wurden tätlich, als der sich weigerte. Einer der Soldaten griff ins Steuer- rad, während der andere auf den Fahrer ein- schlug, der daraufhin seinen Wagen scharf abbremste. Als Folge hiervon prallte ein naclifolgndes zweites Taxi auf das ge- bremste Fahrzeug auf. Beide Wagen wurden erheblich beschädigt(Sachschaden unge führ 3000 Mark). Außerdem wurden drei Ameri. kaner, die in dem zweiten Taxi saßen, leicht verletzt. Während einer der beiden rablaten Soldaten fliehen konnte, wurde der zweite festgehalten und der Militärpolizei über- 1 geben. Zusammenstoß— ein Toter in schwerer Verkehrsunfall ereignete sich auf der Straßenkreuzung Vogesen/ Kolmarer Straße in Friedrichsfeld. Ein nach inks in die Kolmarer Straße einbiegendes Motorrad stieß derart heftig mit einem ihm auf der Vogesenstraße entgegenkommenden Motorroller zusammen, daß der 20jährige Motorradfahrer einen Schädelbasisbruch er- litt, an dem er wenige Stunden später im Krankenhaus starb. Der 24jährige Roller- fahrer zog sich eine Gehirnerschütterung, einen Oberschenkelbruch sowie Kopfplatz- wunden zu. Kleider fingen Feuer Beim Reinigen von Fahrzeugen in einer Neckarauer Werkstatt hatten sich vermutlich durch das benützte Reinigungsmittel Dämpfe „Fidelio“ für die Unterstützungskassen Voraufführung der Beethoven-Oper für einen guten Zweck Einmal im Jahr verzichtet das Natio- maltheater Mannheim auf die Reineinnah- men aus einer Vorstellung, um den Unter- stützungskassen, die für das künstlerische, das technische und das Orchesterpersonal gegründet worden sind, eine notwendige Auffüllung angedeihen zu lassen. Wo die anderen sozialen Einrichtungen keine hin- längliche Hilfe aus momentaner Not garan- tieren, können sich Künstler und Techniker dieser Quelle bedienen, falls sie der Mann- heimer Bühne zwei Jahre angehören und im übrigen den Bedingungen eines für der- artige Fälle festgelegten Reglements ent- sprechen. Allein die Unterstützungskasse kür das künstlerische Personal hat in der nun auslaufenden Spielzeit fünfzigmal ret- tend, einspringen können mit der Gewäh- rung von Darlehen, die zinslos zurückge- zahlt werden können, oder mit verlorenen Zuschüssen für Kuraufenthalte und ähn- liche Zwecke. In jedem Falle wird die Not- Wendigkeit der Hilfeleistung und die Be- dürftigkeit des Antragstellers sorgfältig ge- prüft. Die ständigen Einnahmen der Kassen sind gering und hängen davon ab, wieviele Ordnungsstrafen der hierfür zuständige Ordnungsausschuß über säumige Mitglieder verhängen muß. Wer beispielsweise zu spät zur Probe kommt, zahlt eine Buße, und dieses Geld fliegt regelmäßig in die Unter- stützungskasse. Da sich damit aber kein Sozialwerk im erforderlichen Umfang auf- rechterhalten läßt, hat das Nationaltheater die jährliche Benefizvorstellung genehmigt. Sie findet in diesem Jahre am 7. Juni statt, und zwar als Voraufführung der Neuinszenierung von Ludwig van Beet- hovens„Fidelio“ vor der Premiere, die auf den 9. Juni festgesetzt ist. Professor Herbert Albert hat die musikalische Leitung; es sin- gen Elisabeth Thoma(Leonore), Louis Ro- ey(Florestan), Fred Dalberg(Rocco) Der- mot Troy Gaquino), Petrina Kruse(Marzel- line), Thomas Tipton Pizarro) und Hans Günter Grimm(Minister). Es bleibt zu hof- ken, daß die einheimische Bevölkerung sich auch in diesem Punkt mit dem Theater ver- bunden weiß und die finanziellen Ergeb- nisse der zu gleichem Zweck anberaumten Vorstellungen im vergangenen und im vor- vergangenen Jahr—„La Traviata“ und „Kiss me Kate“ erbrachten zusammen über 7000 Mark— noch steigern hilft.-mann entwickelt, die durch den überspringenden Funken eines Schweißgerätes entzündet wurden. Eine plötzliche Stichflamme setzte die Kleider eines 25jährigen Arbeiters in Brand. In der Nähe arbeitende Kollegen eilten ihm sofort zu Hilfe und erstickten die Flammen. Dennoch hatte der Betroffene ernsthafte Brandwunden erlitten, die seine sofortige Aufnahme ins Krankenhaus er- forderlich machten. 8 Waschmittel verteilt Einige Kinder verteilten in der Güter- hallenstraße freigebig Waschmittelpakete Zwel Frauen erhielten allein zwölf Pakete. Jetzt phot ographieren wir mit der neuen gut omatischen Kamera! Ein Blick— ein Druck— ein gutes Bild! Adox-Polomat Agfa- Optima „dle Vollautomatische“, 238. Zeiss Symboliea mit Tessar 2,8 „*„ 198, . Bequeme Teilzahlung 2„ 27, Kamera-Tausch Mannheims großes Spexialhaus 07, 5, Planken, ſel. 2 65 44/45 HORA Die Beschenkten schöpften jedoch bei dieser massiven„Werbungsaktion“ Verdacht und Singen zur Polizei. Die Beamten kamen der merkwürdigen Angelegenheit bald auf die Spur: Einer Speditionsgesellschaft war am gleichen Tage ein gröherer Posten Wasch- mittel und sechs Karton Seife gestohlen wor- den. Es bleibt noch aufzuklären, auf welche Weise die Kinder in den Besitz der Wasch- mittelpakete kamen. Billiges Benzin Offenbar kein Geld flüssig hatte ein Mann, der den Tank seines Personenwagens an einer Tankstelle in der Innenstadt mit Benzin füllen ließ. Als es ans Bezahlen ging, gab der Kunde, als der Tankwart im Büroraum die Quittung ausschrieb, an, er müsse seine Brieftasche aus dem Wagen holen. Sprach's, setzte sich in sein Fahrzeug und brauste da- von. Der Tankwart konnte sich jedoch noch das auswärtige Kennzeichen des Wagens notieren, so daß der zahlungsunwillige Kunde ermittelt werden kann, sofern das Fahrzeug nicht gestohlen ist. Wohin gehen wir? Donnerstag, 2. Jun! Theater: Nationaltheater Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete L. Halbgr. I, Th.-G. Gr. L, freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, keine Vorstellung; Städti- sche Bühne Heidelberg 14.30 bis 17.00 Uhr:„Na- than der Weise“— Gastspiel Ernst Deutsch (Schülermiete B, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Liebling der Götter“; Kleines Haus:„Ninotschka“; Alster: „Der Tod eines Radfahrers“; Schauburg:„Die Vergeltung des roten Korsaren“; Scala:„Jazz an einem Sommerabend“; Capitol:„Der tote Zeuge“; Alhambra:„Die zornigen jungen Män- ner“; Universum:„Karthago in Flammen“; Ka- mera:„Mal diese— mal jene“; Kurbel:„Fuzzy, der Held des Westens“; Palast:„Sehnsucht nach Sonne“; 10,00, 11.50, 22.30 Uhr:„Menschen am Trapez“; Abendstudio im City:„Die Nacht mit dem Teufel“, Sonstiges: Studio der Gedok, Feudenheim, Llebfrauenstr. 19, 20,00 Uhr: Schriftstellerinnen der Gedokgruppe München lesen aus ihren Werken. eile: Tulpe, blau, ein Gehrauchsstrumpf von bewährter Quolität, in allen Modefarben erhältlich · auch nahtlos · der Strumpf ee. alle Doris, ein Qudlitätsstrumpf von höchster Strapazierfähigkeit und schmiegsamer Poß- form · auch nahtlos mit Sohler verstärkung E23„6 6„%. 1.95 2.95 duch nahfloas killed Patricia, ein Strumpf, der für Beruf und Alltag die nötige Haltbarkeit besitzt, feinma- schig, auch nahtlos, 30 den. mit Sohlen verstärkung unchlänge ein idedles Geschenk · NWA 2 3.50 E29 2 Allee Doppelpackung, 2 Pacer Qualitäts- 4 5 1 strümpfe in der gleichen Modefarbe, Größe 8 3.90 ——— MANNHEIM ein 8. 3.— — sch aus 45 ser nd der die am - or- he - un, ver zin ler die ine 18. la- ch ng de ug 00 el- ti- Ja- ler er: Die 422 ote in- La- 277 cht len cht en en gemeindlichen Nr. 127/ Donnerstag, 2. Juni 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) Seite 5 Küchenherde mit Pfiff: In sechs Abenden Zur„Kleinen Köchin“ Stadtwerke eröffnen am 1. Juli nach 20 Jahren wieder eine Lehrküche „In sechs Abenden zur ‚Kleinen Köchin“, das ist ein Teil des Programms, das sich die Stadtwerke mit ihrer neuen Lehrküche ge- stellt haben. Hauswirtschaftslehrerin Frau Martha Strauch und Frau Liselotte Schmidt wollen in sechs Kursabenden à 3½ Stunden bei einem Minimum an Vorkenntnissen in ihrer Lehrküche die Kandidatinnen zwar nicht zu perfekten Köchinnen und perfek- ten Hausfrauen, aber doch zur„Kleinen Köchin“ ausbilden. An den Nachmittagen finden dann für Hausfrauen— das ist der LZTIIILETIUHILETUETI III Reurcoaeng, gegen Zahnfleischbluten, vorbebogend gegen Karies und Paradentose. Die echte biologische Mundhygiene. E ILITIIIIZTIIIEZTIIIIEZTII IETI zweite Teil des Programms— Kurse und Vorträge mit Spezialthemen, wie z. B. Bak- ken, Grillen oder Waschen statt. Diese Lehrküche, die im Zuge des Wiederaufbaus der Erzeugungs- und Verteilungsanlagen der Stadtwerke immer wieder hinter wich- tigeren Bauvorhaben zurückstehen mußte, startet nun ihr Programm endgültig am 1. Juli 1960. Oberbaudirektor Eduard Doka stellte im Keller der K-5-Schule die Lehr- küche der Presse vor. a „Es gehört mit zu den Aufgaben eines Versorgungsunternehmens, den Abnehmern beratend zur Seite zu ste- hen. Hierbei ist die Beratung über den zweckentsprechenden Einsatz von Geräten und ihre Anwendung in der Praxis von her- vorragender Wichtigkeit. Zur Erfüllung die- ser Aufgabe ist für den Haushaltsbereich der Betrieb einer Lehrküche unerläßlich“, meinte Oberbaudirektor Doka. Die Haus- frau verfüge heute über immer mehr und bessere Geräte; Aufgabe sei, der Hausfrau zu zeigen, wie diese neuen Geräte mehr und besser genutzt werden können. Die Lehr- küche berät weiter die Kunden der Stadt- werke bei der Anschaffung von neuen Gerä- ten, es werden aber keine Geräte verkauft. „Wir legen Wert darauf, daß Gas und Strom nicht diskriminiert werden durch schlechte Geräte“, hieß es weiter zu diesem Punkt. Die Lehrküche wurde bewußt haushalt- gerecht eingerichtet, d. h. es gibt dort keine Supermaschinen, wie kostspielige Geschirr- spülautomaten oder ähnliche Dinge, welche die meisten Hausfrauen weder kaufen noch rationell ausnutzen können. So teilte man die Lehrküche in vier Küchen, Kojen ge- nannt. Jede Koje entspricht einer lO-Am- küche des sozialen Wohnungsbaus, wenn auch jeweils die Wände fehlen. Die einheit- liche Einrichtung der Kojen besteht aus einer Doppelspüle mit Durchlauferhitzer, einer etwa 2,5 Meter langen Arbeitsfläche, anschließend kommen Gas- und Elektro- herd. Die Gas- und Elektroherde stammen von den verschiedensten Herstellerfirmen, so daß mit Hilfe einer Gas-Zähluhr die ein- zelnen Fabrikate im Verbrauch und in der Leistung verglichen werden können. Die Herde sind sämtlich letzter Schrei der Tech- nik. Da steht zum Beispiel ein elektronisch gesteuerter Gasherd, dessen Flamme sich automatisch entzündet und nach jedem Verlöschen durch überlaufende Speisen automatisch wieder gezündet wird. Eine Weitere Automatik sorgt dafür, daß bei Erreichen des Siedepunktes die Gasflamme kleiner wird. Die Programmplanung sieht bis jetzt Abendkochkurse und Nachmittagskurse vor. Die Abendkochkurse sind für die Berufs- tätigen gedacht, sie dauern von 18 bis etwa 21.30 Uhr und sollen von den Grundkennt- nissen bis zur„Kleinen Köchin“ führen. Die Kursusgebühr beträgt hier für sechs Abende (zweimal wöchentlich) 18,— DM. An diesen Kursen können jeweils etwa 16 bis 20 Per- sonen teilnehmen. Die Nachmittagskurse sind für Hausfrauen gedacht und finden in der Zeit zwischen 15. und 17 Uhr statt. Hier werden Einzelfragen aus dem Haushaltsbe- reich behandelt, z. B. Kochen, Backen, Gril- len und Waschen. An den Nachmittagen kön- nen an den Vorträgen 20 bis 25 Personen teil- nehmen. Auch die neue Lehrküche ist, wie das Ver- waltungsgebäude der Stadtwerke, nur pro- visorisch, denn mit dem Umzug der Stadt- werke in das Bürohochhaus der Rhein-Nek- kar AG am Luisenring, zieht auch die Lehr- küche wieder um. Angesichts der Tatsache, daß bei der Herrichtung der Kellerräume — Gegensatz zur Einrichtung— bewußt ge- spart wurde, ist der freundliche Eindruck der Lehrküche erstaunlich. Aro. Eine Ermutigung zu schlichten Tapeten Wohnberatungsstelle zeigt eine Gardinen- und Tapeten- Schau Schlimme Qualen der Wahl bereitet die Tapetensuche, Darf man es wagen,„modern“ zu sein, mit dreierlei Tapeten einen Raum bekleiden? Oder darf man es gar wagen, „konservativ“ zu sein im Widerspruch zu fortschrittlichen Freunden. Entmutigt und ratlos vor dem unübersehbaren Angebot deutscher und ausländischer Tapeten kommt man oft genug zu einem Entschluß, dessen Verwirklichung wieder schwankend und unzufrieden macht. Angesichts dieser Unsicherheit wie auch des häufigen„Ueber-Muts“ in der Tapeten- Wahl ist es ein verdienstvolles Unterfangen, daß die mit dem Deutschen Werkbund zusammenhängende Wohnberatungsstelle Friedrichsplatz 3) nun in einer Tapeten- und Gardinenschau empfehlenswerte Musterbei- spiele mit der Besinnung auf die zugemesse- nen Funktionen zeigt. Die Schau zeigt die Tapete als dekoratives, doch vorwiegend die- nendes Element mit den Möglichkeiten, den Raumeindruck zu verbessern(Längsstreifen bei niederen, Querstreifen bei hohen Räu- men, kühle Farben für südliche Zimmer, warme für nördliche). Bei der Eröffnung der Ausstellung, zu der auch Stadtbaudirektor Willing und Dr. Vogel vom Verkehrsverein erschienen waren, machte die Leiterin der Wohnberatungsstelle, Dipl.-Ing. Karin Trum- mer, mit notwendigen Ueberlegungen zur Gardinen- und Tapetenwahl vertraut, wobei sie von der Verwendung von mehrerlei Ta- beten für einen einheitlichen Raum, die den bergenden und umschließenden Raumein- druck zerstören, abriet. Der erste Blick des Besuchers fällt auf ein Wand mit Kostproben finnischer Tape- ten, die soeben auf der Internationalen Ta- petenschau in München trotz ihrer Vorliebe für lichte Helle auch durch eine Neigung zu düstersten Tönen überraschten. Die deut- schen Tapeten bescheiden sich in unauffäl- liger, freundlicher Zurückhaltung, einfarbig, mit klassischen Streifen, in schlichtem Li- nienspiel, zumeist in hellen Grautönen; Bild- motive, Abstraktionen und andere aufwen- dige Muster fehlen völlig. Durch raffinierte Anordnung konnten trotz der Enge des zur Verfügung stehenden Raums achtzig Gardinenschals in begeistern- dem Farbenspiel gezeigt werden. Nur zwei stark stilisierte Blumenmotive sind vertre- ten. Maßvoll in Farben und Musterung, ohne bildhafte Dessins und sonstige modische Allüren weisen die gezeigten Beispiele gute Wege„auf dem weiten, oft nicht ganz un- gefährlichen Feld“ der Gardinenwahl. Die empfehlenswerte Ausstellung ist am Mittwoch und Freitag von 11 bis 17 Uhr ge- öffnet, am Donnerstag von 14 bis 20 Uhr, am Samstag von 10 bis 12 Uhr. ak Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Photographieren macht Spaß“ der Firma FOTOKAISER, Mannheim, K 1, 7, an der Kurpfalzbrücke, bei. Vorsitzender Dr. Merkert: Lücke-Plan:„Ein gerechter Kompromiß“ Aus der Generalversammlung des Zur diesjährigen Hauptversammlung des Mannheimer Haus- und Grundbesitzerver- eins war der Saal im„Wartburg-Hospiz“ bis auf den letzten Platz besetzt. Der von Frau Direktor Amann vorgelegte Geschäftsbericht für 1959 gab einen Ueberblick über die Lage der Wohnwirtschaft sowie über das interne Vereinsgeschehen. Der Kassenbericht gab trotz der niedrig gehaltenen Mitgliedsbei- träge eine erfreuliche Schlußbilanz. Das sparsame Finanzgebaren von Vorstand und Geschäftsführung wurde von der Versamm- lung bei einstimmiger Entlastung anerkannt. Bei der Neuwahl wurden Stadtrat Dr. Mer- kert zum 1. Vorsitzenden und Frau Direk- tor Amann zur Stellvertreterin einstimmig wiedergewählt, ebenso der Gesamtvor- stand. Neu in den Vorstand wurde Direktor Boos von der Mannheimer Bautreuhand-Ge- sellschaft hinzugewählt, um dadurch die Verbundenheit des Vereins mit den Institu- tionen, die den Wiederaufbau auf dem pri- vaten Sektor besonders gefördert haben, weiter zu bekräftigen. Der Steuersyndus des Vereins, Dr. Slanina, erläuterte die Vorschriften zur Ein- kommensteuererklärung für 1959 und unter- richtete in anschaulicher Weise über alle Be- stimmungen, welche bei der Einkommen- steuer zugunsten des Steuerpflichtigen zu verwerten sind. Zum Abschluß begrüßte Dr. Merkert die Verabschiedung des Lückeplans im Bundestag und gab seinem Bedauern darüber Ausdruck, daß die neue gesetzliche Regelung in entstellter Form angegriffen worden sei. Auch seitens der Gewerkschaf- ten sei gegen das Gesetz in unsachlicher Weise Sturm gelaufen worden. Die vorge- sehene Mieterhöhung beim Althausbesitz sei keine„soziale Demontage“ und kein„Ver- lust sozialer Errungenschaften“. Dr. Mer- kert wies darauf hin, daß selbst in den so- zialistisch regierten Ländern Skandinaviens ein Ansatz von 15 bis 20 Prozent des Ein- kommens für die Miete durchaus als sozial angemessen betrachtet werde, während bei uns die bisher gegen alle wirtschaftliche Ge- rechtigkeit zwangsweise niedrig gehaltene Altbaumiete oft nicht einmal mehr fünf Pro- zent des monatlichen Einkommens ausmache. Wenn man die nunmehrige Mietanhebung, die übrigens nur einen Bruchteil des jetzi- gen Wohnungsbestandes betreffe, zum Anlaß für neue Lohnforderungen nehmen wolle, dann sei dies nicht zu rechtfertigen. Ein ganz anderes Bild würde sich ergeben, wenn man folgende Vergleichsfrage stellt: Wieviel Pro- zent seines Einkommens hat der Arbeitneh- Haus- und Grundbesitzer-Vereins mer im Jahre 1936 für seine Altbauwohnung aufwenden müssen, wieviel Prozent sind es heute? Im übrigen bezeichnete Dr. Merkert das neue Gesetz als eines der sozialsten Miet- rechte aller Kulturstaaten. Bei aller Be- jahung der sozialen Funktion des Wohn- eigentums müsse auch in gleicher Weise der Grundsatz einer einigermaßen wirtschaftlich gerechten Gegenleistung für das Wohnen an- erkannt werden. Schließlich gab Dr. Merkert der Hoffnung Ausdruck, daß sich die Wogen um den Lückeplan bald legen werden. Jeder vernünftige Mieter werde einsehen, daß der Lückeplan eine sozialgerechte Kompromiß- lösung unter Abwägung der beiderseitigen Interessen darstelle. 0— Pflicht: Nachtbriefkästen an Gerichtsgebäuden Der Fünfte Senat des Bundesarbeits- gerichts hatte sich mit einem Fall zu befas- sen, in dem an einem Samstagnachmittag Zwischen 16 und 17 Uhr eine fristgebundene Rechtsmittelschrift bei einem Landesarbeits- gericht durch einen Posteilboten nicht mehr angebracht werden konnte, weil an dem be- treffenden Samstag bereits um 12 Uhr Dienst- schluß war. Die Rechtsmittelfrist endete erst um 24 Uhr. Das Bundesarbeitsgericht hat dem Rechtsmittelkläger die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zugebilligt. Maßgebend für diese Entscheidung waren folgende Er- Wägungen: Jede rechtssuchende Partei darf die ihr vom Gesetz eingeräumte Rechtsmittelfrist voll ausnutzen. Sie darf auch darauf ver- trauen, daß die Gerichtsverwaltungen die geeigneteri Vorkehrungen treffen, die eine volle Ausnutzung der Rechtsmittel frist ermöglichen. Wenn Rechtsmittelfristen, wie das allgemein der Fall ist, erst um 24 Uhr ablaufen, so muß nach Dienstschluß entweder ein Nachtbrief kasten vorhanden oder die Möglichkeit gegeben sein, einem dazu be- fugten Gerichtsbediensteten die Rechtsmittel- schrift ordnungsmäßig zu übergeben. Die Gerichtsverwaltungen handeln pflicht- widrig, wenn sie derartige Vorkehrungen nicht treffen, nachdem das Bundesarbeits- gericht, übrigens in Uebereinstimmung mit dem Bundesgerichtshof, bereits mehrfach entsprechend darauf hingewiesen hat. 0 — Das Herschelbad ist am Samstag vor Pfingsten von 8-16 Uhr und am Dienstag nach Pfingsten ab 13 Uhr geöffnet. Die Volksbäder schließen am Samstag um 16 Uhr. Der Oeffnungstermin bei den Volks- bädern wird um eine Stunde vorverlegt. Ich Weib, Was Wie gut eine Cigarette wirklich ist, merkt man erst, Wenn man sie längere Zeit raucht. Dann zeigt ob sie im Geschmack ri ist- ob man sie ständig rauchen kann. Ich habe viele probiert, bei der H; sind diese beiden entscheidenden Faktoren besonders glücklich aufeinander abgestimmt. Und deswegen rauche ich HB. Frohen Herzens genießen HB- eine filter- Cigarette die schmeckt ich an ihr habe 0 es sich namlich, chtig abgestimmt und ich meine, HS. 057 Seite 8 MANNHEIMER LOKALNACHRICNHTEN(3 Donnerstag, 2. Juni 1960/ Nr. 127 500 Mädchen aus den achten Klassen der Mannheimer Stadt- Volksschulen wer- den sich bis Ende September 1960 als Amateur-Blumengärtnerinnen an Geranien und Fucksien versuchen. Wie in jedem Jahr verteilte das Städtische Garten- bauamt zusammen mit dem Kreisgartenbauverband 500 Jungpflanzen an die Schülerinnen. Gartenbaudirektor Bäuerle sagte, man wolle die Mädchen durch die Blumeln) erziehen. Die besten Blumenzüchterinnen ermittelt„augenscheinlich“ im Herbst eine Sachverstän- digen- Kommission in den Schulen. Dann winken Preise. Ehe die Mädchen ihre Zöglinge in Empfang nahmen, besichtigten sie ausgiebig und gratis das Pflanzenschauhaus. Eines aber steht fest: So groß wie im Tropenkaus die Pflanzen werden Geranien und Fuchsien nie! No./ Bild: Pitt Steiger Väter, Mütter und Kinder beim Werkvolk Unterhaltung und Vorträge im Pfarrsaal von St. Elisabeth/ Gartenstadt Das Werkvolk, die katholische Standes- organisation der Arbeitnehmer, lud seine Mit- glieder in der Gartenstadt zu einem Familien- tag ein. Ueber 200 Väter und Mütter und 80 Kinder erschienen im Pfarrsaal von St. Eli- sabeth. Pflegerinnen nahmen den Erwachse- nen während den Veranstaltungen die Sorge um die Kleinen ab. Der Familientag begann mit einer Ge- meinschaftsmesse, die Missionsbischof Olbert mit den Teilnehmern feierte. Er verlas einen Hirtenbrief, der die Katholiken um ein Opfer für die Missionstätigkeit in Korea bat. In seiner Predigt forderte der Bischof die Gläu- bigen noch einmal zur Gebefreudigkeit auf, denn aktive Hilfe sei neben Buße und Gebet Wesentlicher Glaubensinhalt des Christen- tums. Nach der Messe versammelten sich die Teilnehmer zu einer öffentlichen Kund- gebung zu der Bezirksvorsitzer Bischler die Pfarrer Müller und Kaiser vom evangeli- schen Arbeiterwerk, den Landtagsabgeord- neten Kimmel(CDU) und Vertreter der Christ- lichen Arbeiter-Jugend begrüßte. Zuerst be- richtete Bischof Olbert über die Situation der Christen hinter dem Bambusvorhang“. Der Referent, der selbst jahrelang als Bischof in Kiauitschau weilte und dort das Regime des chinesischen Kommunismus miterlebte, gab ein anschauliches Bild von der Taktik der Herren Rotchinas gegen die Christen. Nach anfänglicher Duldung seien die Christen un- erbittlich verfolgt worden. Mit allen Mitteln — selbst durch Foltern— hätten die Macht- Haber versucht, die Ueberzeugung der ge- fangengesetzen Christen zu ändern. Bischof Olbert kam zu dem Schluß, daß nur ein fester Glaube und dauernde Wachsamkeit die Welt vor dem„roten Drachen“ schützen könnten. Bundesverwaltungsgericht tagt in Mannheim Der erste Senat des Bundesverwaltungs- gerichts, das seinen Sitz in Berlin hat, wird am 10. Juni im Mannheimer Schloß tagen, Wo der Verwaltungsgerichtshof Baden- Württemberg untergebracht ist. Wie der Präsident des baden-württembergischen Ver- Waltungsgerichtshofes, Max Rapp, am Mitt- Woch mitteilte, wird der Senat des Bundes- verwaltungsgerichts in seiner Mannheimer Sitzung dringende Fälle aus Baden- Würt⸗ temberg verhandeln. Es sei in den letzten Jahren zu einer festen Einrichtung gewor- den, daß Senate des Bundesverwaltungs- gerichts einmal im Jahr am Orte des Ver- Waltunsgerichtshofs jedes Bundeslandes tag- ten. Ueber„Die Familie in der modernen Ge- sellschaft und die Familienpolitik in der Bundesrepublik“ sprach Caritasdirektor Reisch. Er erklärte, daß sich die Situation und Aufgabe der Familie im letzten Jahr- hundert gewandelt habe, aber trotzdem sei ihre Bedeutung für Kirche, Gesellschaft und Staat gleich wichtig geblieben. Sie sei die Keimzelle aus der das Wohl des ganzen Volkes wachsen müsse. Zur sozialen Situation führte Reich aus, daß man heute zwar einerseits vor allzu großem Streben nach materiellen Gütern warnen, zur Sicherung der wirtschaftlichen Familien-Existenz anderseits aber noch viel tun müsse. Gerade in der Mehrkinder- familie läge das Einkommen des Vaters gerade beim Fürsorgerichtsatz; und wenn es solchen Familien besser gehe, dann sei das oft den mitarbeitenden Müttern zuzuschrei- ben. Aber der Platz einer Mutter sei in der Familie. Reich forderte kategorisch Kinder- geld schon für das zweite Kind. Am Nachmittag besuchte Dekan Nikolaus das Werkvolk. Die Erwachsenen tanzten, die Kinder spielten im Freien. HS/ No. Graphologie, Tests und Psychologie: „Der richtige Mann auf den richtigen Platz“ Rationalisierungs-Kuratorium hatte zu einem Seminar mit Professor Lückert eingeladen Der Mangel an Personal— ganz besonders aber an qualifizierten Fach- und Füh- rungskräften— ist zu einem Hauptproblem der Wirtschaft geworden. Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern stellt sich bei vielen Firmen immer wieder die Frage„Wie und wo finden wir den passenden Mitarbeiter?“ ein. Einen Beitrag zur Lösung dieses Problems wollte ein Ein-Tages-Seminar leisten, das das Rationali jerungs- Kuratorium der Deutschen Wirtschaft Landesgruppen Baden- Württemberg und Rheinland-Pfalz) dieser Tage im„Rheinterrassen- Ruderclub“ veranstaltete. Professor Dr. Heinz- Rolf Lückert von der Universität München, der seit zehn Jahren als Personalberater in der Wirtschaft tätig ist, verband in seinem Seminar„Wie ich den passenden Mit- arbeiter erkenne“ theoretische Psychologie mit interessanten Vorführungen und Ver- suchen und gab einen Ueberblick über die moderne Betriebspsychologie und Per- sonalauslese. Das Seminar, das für Personal und Aus- pildungsleiter gedacht ist, hatte in Mann- heim nicht das Interesse erweckt, das es vordem in Stuttgart und Ulm gefunden hatte. Nur 14 Teilnehmer von Firmen aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, von der Bergstraße und aus der Pfalz hatten sich angemeldet und bestätigten oder ergänzten die Ausführungen Professor Lückerts mit ihren eigenen praktischen Erfahrungen in regen Diskussionen. An den Anfang seines Referats stellte Professor Lückert einen kurzen Vergleich der Betriebspsychologie von gestern und heute. Die Grundsätze der gestrigen Psycho- logie wie„wer will, kann auch“ oder das bekannte„reiß dich zusammen“ habe man längst als unsinnig erkannt. Zu einer Lei- stung— oder einer Fehlleistung— tragen nicht nur Wille und Fähigkeit bei. Neben dem körperlichen und seelischen Befinden ist— 80 Sagte Professor Lückert— vor allem die menschliche Atmosphäre, in der gear- beitet wird, das sogenannte Leistungsmilieu, von ausschlagebender Bedeutung. Doch vom guten„Betriebsklima“ bis zum Erkennen und Heranziehen der richtigen Mitarbeiter ist es noch ein weiter Weg, den die Perso- nalleiter mit Menschenkenntnis zu gehen haben. Bei der Werbung um neue Mitarbeiter beginnen die ersten Schwierigkeiten und Fehler. Die Werbung um den Nachwuchs ist meist viel zu wenig auf die Mentalität der Jugendlichen abgestimmt und erreicht sie deshalb nicht. Aber auch die Stellenanzei- gen in der Tages- und Fachpresse sind oft ungeschickt und wenig werbewirksam for- muliert. Dazu stellen sie oft recht seltsame Forderungen, wie den immer wieder gesuch- ten„Fachmann mit langjähriger Erfahrung und einem Höchstalter von 30 Jahren“. Die Wirtschaft überbewerte die Jugend, meinte Professor Lückert, nicht das chronologische, sondern das psychologische Alter sei maß- gebend. Schon ehe ein Bewerber zur Vorstellung in die Firma kommt, habe man sich dort häufig mit seinem Charakter und seiner Persönlichkeit beschäftigt und seine Hand- schrift von einem„Graphologen“ begut- achten lassen. Dabei ist es wichtig zu wis- sen, daß die Bezeichnung„Graphologe“ nicht geschützt ist. Jeder, der einige Bücher über die Methodik der Graphologie gelesen hat, Terminkalender Die Schweißtechnische Lehr- und Versuchs- anstalt Mannheim, Windeckstraße(Tel. 41171), führt in der nächsten Zeit folgende Lehrgänge durch: Autogen- und Lichtbogenschweißer: Ta- geslehrgang 27. Juni bis 29. Juli; Abendlehr- gang 17. Oktober bis 31. März; Lehrschweißer- Tageslehrgang 17. Oktober bis 7. November; Er- kahrungsaustausch 20. bis 24. Juni; Schweiß- kachingenieur-Lehrgang 3. Oktober bis 18. No- vember; Schutzgasschweißen-Tageslehrgang 7. bis 15. Juni. Sängerfreunde 1889: 2. Juni, 20.15 Uhr, Ver- sammlungssaal des Städt. Krankenhauses Chor- konzert unter Mitwirkung eines Handharmo- nika- Orchesters für die Belegschaft und Kran- ken der Anstalt. Arbeitskreis Film und Jugend: Am 2. Juni um 18 Uhr im Rex, um 19.45 Uhr im Regina, um 20.30 Uhr im Alster„Der alte Mann und das Meer“. ö Landesverein Badische Heimat: Am 2. Juni, 20 Uhr, Kunsthalle, Vortrag von Pfarrer Sieg- fried Heinzelmann über Johann Peter Hebels Leben und Werk unter dem Titel„Von Basel nach Mannheim“. Das Stadtjugendamt lädt zu einem Aus- spracheabend„Geschlechtsreife— Geschlechts- erziehung“ am 2. Juni, 20 Uhr in der Humboldt- schule(Neckarstadt) ein. Amateur-Schmalfiimelub„Kurpfalz“: Club- abende jéden Dienstag, 20 Uhr, im„Zwischen- Akt B 2. 12 5 Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 2. Juni, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Volkschor Liederkranz Neckarau: 2. Juni, 20 Uhr, Nr. 103, Hauptprobe. Reichsbund der Kriegs- und Zivilbeschädig- ten, Sozialrentner und Hinterbliebenen, Orts- gruppe Schwetzingerstadt: Am 2. Juni fällt die Versammlung aus. Nächste Versammlung am 7. Juli. Olub„Graf Folke Bernadotte“: Am 2. Juni, 20 Uhr, D 4, 15, Diskussion„Was uns in Deutsch- land auffällt“. Deutscher Naturkundeverein: 2. Juni, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Fotografischen Arbeitsgemeinschaft. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 2. Juni, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum, Vorbereitung für den Unterricht Dr. K. Brauch); 17 bis 19 Uhr, Studio,„Film, Bild, Ton“— Sicht- und Testveranstaltung Prof. Böhmann, Konr. a. D. Schlick). Abendakademie: 2. Juni, 20 Uhr, E 2, 1, Ak- tuelle politische Fragen Dr. Watzinger). CDU— Neckarstadt- West: 2. Juni, 20 Uhr, „Kaisergarten“, Zehntstraße, Versammlung. Wir gratulieren! Elise Grumbach, Mannheim, An den Kasernen 6, wird 78 Jahre alt. Katha- rina Mai, Mannheim- Waldhof, Wachtstraße 22, vollendet das 82. Lebensjahr. „Zähringer Löwe“, Schwetzinger Str. kann sich so nennen!) Professor Lückert warnte in diesem Zusammenhang vor einer Ueberbewertung der Graphologie, Sie könne S als eine Grobauslese geben. Der.„Kö- nigsweg jeder Menschenkenntnis“ sei immer das Gespräch, in dem Ausdruck und Ver- halten des Bewerbers beobachtet werden können. An Hand eines Lehrfilms des Tübinger Professor Ernst Kretschmer über die Kon- stitutionstypen, zeigte der Referent, wie ver- schieden sich diese Typen bei den gleichen Tests verhalten. Das Vorstellungsgespräch, dies wichtige erste Kennenlernen, laufe leider kast immer in falschen Bahnen. Hinreichend bekannt ist folgende Situation: Die Gesprächs- partner eröffnen— gegenseitig gedeckt durch einen mächtigen Schreibtisch— ein Frage- und Antwortspiel. Oft ist der„Kandidat“ schon vollkommen verwirrt, wenn sich sein Gegenüber noch so ganz nebenbei mit Briefe- unterschreiben oder anderen Dingen bes schäftigt. Statt dessen, so sagte Professor Lückert, sollte in einem wirklichen Gespräch ein Bild des Bewerbers entstehen, das seine Bildung, seinen beruflichen Werdegang und seine privaten Interessen widerspiegelt. Eine interessante Beobachtung kann der Psycho- loge auch bei einem Rundgespräch machen, das jedoch meist nur in größeren Betrieben bei der Einstellung von Lehrlingen begonnen wird. Bei der Diskussion der Gruppe über ein Thema kann er bei den einzelnen die Sozial- persönlichkeit erkennen, also, ob ein Mensch sich einer Gruppe angleichen kann, ob er den anderen„überfahren“ will, ob er ein Mit- läufer ist oder ein Beobachter. Mit der zur Zeit verbreitetsten Methode der Personalauslese, den vielseitigen Test- verfahren, ist dem Psychologen ein wert- volles Hilfsmittel zum Erkennen einer Per- sönlichkeit in die Hand gegeben. Tests stel- len allerdings auch ein soziologisches Problem dar, schränkte Professor Lückert ein, den getestet werde immer nur der Unterlegene, das Kind von den Erwachsenen, der Arbeit- nehmer vom Arbeitgeber. Mit einigen prak- tisch vorgeführten Tests zeigte Professor Lückert den Seminarteilnehmern, wie der Psychologe sich über Leistung, Intelligenz und Charakter des Getesteten ein Bild machen kann. Waren die Mehtoden der Personal- auslese nur auf das Heranziehen von neuen Mitarbeitern abgestimmt, so kann man mit den Tests auch das Problem Kräftemangel mit dem„Nachwuchs aus den eigenen Reihen“ lösen. Um den„richtigen Mann auf den rich- tigen Platz“ zu stellen, sollte ein Betrieb alle zwei oder drei qahre an seinen Mitarbeitern ENO USS Ne 16 leicht Tests unterziehen, empfahl Lückert. Die Leistungsreserve sei bei vielen Menschen zu hoch, sie schöpften ihre Fähigkeiten oft nur zur Hälfte aus und seien daher auch selbst unzufrieden. Sache eines guten Personal- leiters sei es, diese brachliegenden Fähig- keiten bei seinen Mitarbeitern zu erkennen. So könne das große Problem des Kräfte- mangels wenigstens zum Teil innerbetrieb- lich gelöst werden. Zum Abschluß des Seminars machte Pro- fessor Lückert die Teilnehmer mit einem differenzierten Beurteilungssystem vertraut, das das Persönlichkeitsprofill eines Mit- arbeiters aufzeigen soll. Allerdings— auch der Psychologie sind Grenzen gesetzt und in der Praxis, so stellte Professor Lückert fest, stünde der Psychologe immer wieder vor nichtvorausgesehenen Ueberraschungen. ger Baptistengemeinde baut neues Gotteshaus Feierliche Grundsteinlegung/ Prediger Borkowski hielt Festansprache Von den 23 Millionen getaufte Mitglieder zählenden evangelischen freikirchlichen Ge- meinde der Baptisten leben allein rund 100 000 in Deutschland und bilden hier die größte Bewegung ihrer Art. In Mannheim selbst ist eine besonders rührige Baptisten: Gemeinde, Ihr Sitz war bislang das Ge- meindehaus in der Max-Joseph-Straße 12, doch erwiesen sich die dortigen Gemeinde- räume schon seit Jahren als vollkommen unzureichend. Ein bereits seit langer Zeit gehegter Wunsch kann nun dank der Opfer- freudigkeit der Gemeindeglieder, verwirk- licht werden: die Errichtung eines Kapellen- neubaus Ecke Lenau- und Verschaffelt- straße. Mit großer Liebe und Sorgfalt wur- den inzwischen die Vorplanungen für das Fundament und das neuzeitlichen An- sprüchen genügende Gotteshaus zu einem glücklichen Ende geführt. Am vergangenen Samstag erfolgte nun bei strahlendem Sonnenschein die feierliche Grundsteinlegung. Festliche Musik des evangelischen Bläserchors und gemeinsamer Gesang leiteten die Feierstunde ein. Predi- ger Horst Borkowski hielt die Festansprache. Freudig bekannte er sich zu dem Wunder, dem Herrn ein Haus als Ort der Liebe und Versöhnung bauen zu können, das dereinst als Gemeindezentrum ein Bollwerk der Ge- meinde, zugänglich für alle Gott suchenden Menschen werden möge. In den Grundstein legte er eine Metallkassette, die eine Ur- kunde, ein Bild des Modells, ein Mitglieder- verzeichnis, die Mannheimer Tageszeitungen das Gemeindeblatt sowie weitere Kirchliche Schriften und schließlich einen Kupferpfen- nig enthält.„40 Millionen Kupferpfennige (das sind 400 00 DM) wird die opferfreudige Gemeinde bis zur endgültigen Herstellung spenden müssen“, sagte Prediger Borkowski. Er dankte gleichzeitig der Stadtverwaltung für ihr Entgegenkommen. Ein Maurerpolier mauerte kunstgerecnt die Kassette ein urd mit einem Segenswunsch beendete der Geistliche die kirchliche Handlung. Pfarrer Scharnberger überbrachte die Glückwünsche der Evangelischen Allianz Mannheim-Lud- wigshafen. Er und andere Ehrengäste, dar- unter auch Architekt Georg Passmann ver- banden ihre Segenswünsche symbolisch mit einem Hammerschlag auf den Grundstein. Mit dem Lied„Ein feste Burg“ und einem Gebet klang die Feier aus. A*. Elf Arzthelferinnen bestanden Prüfung Seit etwa einem Jahr wird an Gewerbe- schulen und privaten Schulen eine neue Disziplin gelehrt, die es zwar früher schon gab, die aber an Umfang des Lehrstoffs er- heblich erweitert wurde. Es ist die„kauf- männisch- praktische Arzthelferin“, ein Be- rufszweig, der sich aus den gestiegenen An- forderungen ergab, die heute an die prak- tische Arzthelferin gestellt werden. Bei der Handelsschule Grone fand nun zum ersten Mal eine Abschlußprüfung statt, die aus einer viertägigen schriftlichen und einer eintägigen mündlichen Prüfung be- stand. Erscheinen mußten die Kandidaten vor einer Prüfungskommission der Bezirks- Arztekammer Nordbaden, die aus zwei Medi- zinern und einer Diplom-Handelslehrerin bestand. Aus dem Protokoll ist der bemer- kenswerte Umfang des medizinischen und kaufmännischen Prüfungsgebietes ersicht- lich. Elf weibliche Kandidaten stellten sich der Kommission; alle bestanden mit gutem, bzw. befriedigendem Erfolg. Sie erhalten hierüber von der Bezirksärztekammer und der Schulleitung Zeugnisse; außerdem wird ihnen nach einem halben Jahr von der Kam- mer das Diplom einer kaufmännisch-prak- tischen Arzthelferin verliehen, wenn sie eine erfolgreiche Tätigkeit bei einem Arzt nach- gewiesen haben. — 0— riEFKUHIRkostr Uberall, wo Sie dieses Zelchen sehen, gibt es 18L0O aus der Tiefkühltruhe: Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel. „So weit vom Meer entfernt- Natürlich aus der Tiefkühltruhe! und so erlesen gut! Fisch muß frisch sein, frisch We 15 Meer. Denn nur fangfrischer Fisch bletet höchsten Fischgenuß. Wie aber soll man hier seefrischen Fisch bekommen? Kein Problem: In dieser Woche können alle Familien in Mannheim und Ludwigshafen probieren Wie seefrischer Fisch schmeckt. Seefrische IGL0O- Fischfilets fertig entgrätet und filetiert kein Fischgeruch beim Braten Einen K 1 braucht man n 55 ee 1905 1 24 Stunden in einem apier g 15 kühlen Raum, 5 Wie an der See chrank Uhls ent! ich, dick in Zeltungs- bis zu m Eisfach des is zu 3 Tagen“ Küntschranks hoc Mo bei der län une „Vi kor list die rist Wae - it el N h- 12 rn 1 92 ue On 1 11 3e- n- K- un itt, nd de- ten S- di- rin er- t- ich m, ten nd ird m- K- ine h- Nr. 127/ Donnerstag, 2. Jun! 1960 AUS DEN BUN DESLIUDERN Selte 1 Auf Schienen geparkt In Stuttgart- Bad Cann- statt fuhr eine Industrie- Lok auf einen auf ihren Gleisen parken Pl auf. An der Lok hatten die Bremsen versagt. An dem Wagen entstanc Total- schaden. Der Wagen wur- de 150 m weit geschleift. Menschen wurden nicht verletzt. Fahrerflucht mit Unterschieden Interessantes Berufungsurteil: Polizeikommissar muß nicht ins Freiburg. Wenn die Sicherung eines Un- fallverlaufs im Interesse von geschädigten Dritten durch eine Fahrerflucht nicht beein- trächtigt wird und der Tatbestand des Un- falls sowie die Ersatzpflicht von vornherein eindeutig feststehen, so ist eine Fahrerflucht nicht so streng zu beurteilen. Auf Grund dieser Ueberlegung hat jetzt eine Große Straftkammer des Landgerichts Freiburg in einer Berufungsverhandlung das Urteil der Vorinstanz gegen den 56 Jahre alten Abtei- lungsleiter der Landespolizei in Waldkirch im Landkreis Emmendingen gemildert. Der Angeklagte, ein Polizeikommissar, war vom Schöffengericht Emmendingen im Februar, wegen Körperverletzung zu 200 Mark Geldstrafe sowie wegen Fahrerflucht zu zwei Monaten Gefängnis ohne Bewäh- rung und zum Entzug des Führerscheines 7 Frauenmord in St. Pauli Hamburg. Die 27 Jahre alte Prostituierte Vera Ostrau ist am Mittwochmorgen in ihrem Zimmer im Hamburger Stadtteil St. Pauli er- Würgt aufgefunden worden. Nach Mitteilung der Polizei fehlt von dem Täter, der einen kleineren Geldbetrag raubte, jede Spur. Die Kriminalpolizei vermutet, daß es sich um einen jüngeren Mann handelt, den die Er- mordete in der Nacht zum Mittwoch in einer Straße in der Nähe der Reeperbahn kennen- gelernt hatte. Deutscher Städtetag in Augsburg Augsburg. Mit internen Präsidial- und Hauptausschußsitzungen begann am Mitt- woch in Augsburg die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages. In der alten Fuggerstadt trafen über 1000 Kommunal- politiker aus der Bundesrepublik ein, von denen 350 stimmberechtigt sind. Sie vertre- ten 468 Städte mit 26 Millionen Einwohnern. Präsident des Städtetages ist der Berliner Regierende Bürgermeister Brandt. Der Deutsche Städtetag besteht seit 1905. Die Hauptversammlung steht unter dem Motto „Die Erneuerung unserer Stadt“. Der ge- schäftsführende Präsident Dr. Ziebill sagte am Mittwoch vor Pressevertretern, die deut- schen Städte befänden sich in einer Zeit des Umbruchs. Von der geschlossenen Siedlung, die im Ursprung auf das Mittelalter zurück- gehe, müsse man zur„Stadtlandschaft“ kommen. Das bedinge eine gemeinsame Planung mit den umliegenden Landkreisen und Ortschaften. Gefährliche Schiffskollision Neuwied. Das mit feuergefährlicher und hochexplosiver Säure beladene holländische Motorschiff„Anna“ aus Arnheim kollidierte bei einem Wendemanöver am Mittwoch auf dem Rhein bei Neuwied mit dem deutschen Motorschiff„Väth“ aus Würzburg. Das hol- ländische Schiff wurde schwer beschädigt und mußte vor Anker gehen, während die „Väth“ seine Reise stromauf fortsetzen konnte. Noch am Mittwoch trafen Spezia- listen der niederländischen Reederei ein, um die Reparaturarbeiten an Bord des Hava- risten mit der gefährlichen Ladung zu über- wachen. Gefängnis für anderthalb Jahre verurteilt worden. Ge- gen dieses Urteil legte der Angeklagte Be- rufung ein, weil er die zwei Monate Gefäng- nis nicht absitzen wollte. Die Berufungs- instanz änderte das Urteil des Schöffenge- richtes dahin ab, daß die gegen den Polizei- beamten ausgesprochene Gefängnisstrafe auf Bewährung auszusetzen sei, beließ aber sonst alle Strafen und verhängte zusätzlich eine Geldbuße von 300 Mark. Der Verurteilte hatte im Juli letzten Jahres nach einem langen Gasthausbesuch in Uniform während der Dienstzeit mit sei- nem Dienstwagen einen schweren Verkehrs- unfall verursacht. In einer Kurve in Wald- kirch war er mit seinem Wagen ins Schleu- dern geraten, wobei ein Reifen platzte. Das Polizeifahrzeug rammte einen parkenden Personenkraftwagen, der in weitem Bogen über die Fahrbahn geschleudert wurde. Der Polizeiwagen krachte danach noch gegen eine Hauswand und wurde stark beschädigt. Der Polizeikommissar blieb unverletzt, hingegen erlitt ein mitfahrender Polizist Verletzungen. Als er die Misere erkannte, machte er sich nach einiger Zeit davon, so daß man ihm keine Blutprobe mehr entnehmen und das Schöffengericht ihn nicht auch noch wegen Trunkenheit am Steuer verurteilen konnte. Das Berufungsgericht begründete seine Entscheidung, die zweimonatige Gefängnis- strafe zur Bewährung auszusetzen, damit, daß sich der Polizeikommissar trotz seiner Fahrerflucht der Feststellung seiner Person nicht entziehen konnte und daß Unfallver- lauf und Ersatzpflicht für den angerichteten Schaden von 2000 Mark durch das Land völ- lig klar lagen. Der Angeklagte hätte sich aber gerade als Polizeibeamter ein derartiges Verhalten nicht erlauben dürfen. Der Poli- zeikommissar ist nach dem Unfall von seiner vorgesetzten Dienststelle versetzt worden. Werbepsychologen:„Wir sind keine Verführer“ Verbraucher sparen hauptsächlich für Anschaffungen/ Meinungsforscher wollen Arbeitsmarkt-Analyse treiben Bad Godesberg. Die„Nasenzähler und Tiefenheinis“ haben sich mit der Marken- artikelindustrie verschworen, in den nächsten zehn Jahren den Geldbeutel der Verbrau- cher noch mehr zu lockern. Sie wollen den friedlichen Kampf der Ueberredung aufneh- men, um nach der Sättigung des großen Nachholbedarfs nach dem Kriege die Kon- sumenten auch weiterhin bei Kauflaune zu halten. »„Nasenzähler und Tiefenheinis“ sind nicht etwa muskelbepackte Ganoven aus dunklen Vorstadtgegenden. Vielmehr be- zeichnen sich so scherzhaft die Meinungs- forscher und Psychologen, die in Bad Go- desberg mit fast 300 Werbefachleuten der Markenartikelindustrie zur zehnten Arbeits- tagung des Meinungs- und Marktforschungs- institutes Emnid zusamemntrafen. Sie alle waren der Meinung, daß die Ver- braucher mit neuen Methoden zum Kaufen angeregt werden müßten. Weit wiesen die Werbepsychologen allerdings den Verdacht von sich, sie seien„geheime Verführer“, Sie Wollten mit ihrer Arbeit die Entscheidungs- freiheit des Käufers nicht unterjochen, son- dern ihn nur„zum Kauf verleiten“. Das sei aber ein legitimes Ziel. Es scheint so, als würden die Werbeleute mit den Verbrauchern auch in den nächsten zehn Jahren ein leichtes Spiel haben. In Untersuchungen hat man festgestellt, daß die Verbraucher heute mehr Wert auf Aeußer- lichkeiten legen als früher. Gute Kleidung verleiht nach Ansicht von 80 Prozent der Bevölkerung„Sicherheit im Auftreten“ und ein Mann, der nichts auf seine Kleidung gibt, ist nach Meinung von 40 Prozent„eben unordentlich“, 20 Prozent meinen sogar, daß man nichts von ihm hal- ten könne. Auch Möbel werden nicht mehr in erster Linie als Einrichtungsgegenstände betrachtet. Ihre Bauart, der Wert ihres Ma- terials sollen oft den sozialen Stand des Be- sitzes hervorheben, und die Antenne des Fernsehapparates auf dem Dach erhöht be- 3 das Prestige in den Augen der Nach- arn. Obwohl der Besitzer vieler Bücher in den Augen eines großen Teils der Bevölkerung „intelligent und gebildet“ ist, haben doch rund zehn Millionen Erwachsene in der Bun- desrepublik kein Interesse am Bücherlesen und etwa 13 Millionen Erwachsene besitzen nicht einmal ein einziges Buch, sagen die Meinungsforscher. Sie haben auch festgestellt, daß die Hälfte der Bevölkerung heute mehr für Bekleidung und zwei Drittel der Verbraucher in der Bundesrepublik mehr für Nahrung ausgeben als früher. Das Sparen steht nach diesen Beobachtungen auch nicht mehr im Gegen- Satz zu der Neigung, sich etwas anzuschaffen. Es dient bei einer großen Zahl zur Vorberei- tung für gröbere Anschaffungen, vielfach sichtbare und vorzeigbare Güter. 5 Sozialer Aufstieg, soziale Geltung und Erfolg seien zu Antriebsmotoren der Ver- brauchergesellschaft geworden, hieß es in Bad Godesberg. Das Sicherheitsbestreben werde dabei etwas zur Seite gedrängt. Bei einem Ansteigen der Einkünfte um oft 50 Prozent seien die Lebensversicherungen meist unverändert geblieben. Uebrigens wollen sich die Markt- und Meinungsforscher jetzt in verstärktem Maße auch der Arbeitsmarktanalyse zuwenden. Dabei will man vor allem das Freizeit- und Konsumverhalten der nichtarbeitenden Frauen studieren, um Methoden zu finden, wie man ihnen das Arbeiten im Beruf wie- der schmackhaft machen kann. Rheindampfer mit Ozeanriesenkomfort Mainz. Das modernste Passagierschiff des Rheins, ein Luxusdampfer der Köln-Düssel- dorfer Rheindampfschiffahrt, ist am Mitt- woch in Mainz auf den Namen„Europa“ getauft worden. Bei strahlendem Sonnen- schein hatten sich viele hundert Zuschauer und Schulkinder am Mainzer Rheinufer eingefunden. Die Tochter des Europa-Union- Präsidenten Baron Friedrich Karl von Op- penheim ließ eine Sektflasche am Bug des Dampfers zerschellen und wünschte dem Schiff gute Fahrt. Der Kleinwagen rettete das Werk nicht mehr Maico-Prozeß in Tübingen: Vernehmung des Hauptangeklagten Tübingen. Im Maico-Strafprozeß vor dem Tübinger Landgericht wurde am Mittwoch, dem 3. Verhandlungstag, der Hauptange- klagte Otto Maisch weiter zu den Vorwürfen des fortgesetzten Betrugs und des betrüge- rischen Bankrotts vernommen. Vor allem ging es dem Gericht um die Klärung der Frage, von welchem Zeitpunkt an die Brü- der Maisch einsehen mußten, daß sie zah- lungsunfähig waren. Dabei spielte erneut eine Rolle, ob die Motorrad- und Motorrollerfabrik Pfäffingen überhaupt genug Mittel zur Finanzierung der Automobilproduktion hatte. Als der Vorsitzende fragte, ob die Firma nicht zu spät mit ihrem„Maico 500“ herausgekom- men sei— nachdem sie zuvor 1955 noch den Zweisitzigen„Champion“ hergestellt hatte— antwortete Otto Maisch:„Wir haben als eine der ersten Firmen auf die Produktion von Kleinwagen umgestellt und waren vor RMW und NSU da.“ Dies sei jedoch gerade ein Handicap gewesen, da der„Maico 500“ schon bald veraltet gewesen sei. Aus diesem Gratifikation unter Rückzahlungsvorbehalt Bundesarbeitsgericht entschied zugunsten des Arbeitgebers Kassel. Ein Arbeitgeber kann eine Weih- nachtsgratiflʒkation unter dem Vorbehalt zahlen, daß der Empfänger sich verpflichtet, in einem angemessenen Zeitraum sein Ar- beitsverhältnis nicht zu kündigen. Dies ent- schied der 5. Senat des Bundesarbeits- gerichts in Kassel. Er hob ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Hamburg von 1958 auf und wies den Rechtsstreit zur erneuten Ver- handlung an die Vorinstanz zurück. Der Prozeß war von einer Angestellten gegen eine Hamburger Firma angestrengt worden, bei der sie vom 1. März 1949 bis zum 31. März 1958 tätig war. Sie hatte Mitte Februar 1958 selbst ihr Arbeitsverhältnis gekündigt. Mit Rundschreiben vom 19. No- vember 1957 teilte die Firma ihren Arbeit- nehmern mit, daß anläßlich des bevor- stehenden Weihnachtsfestes eine Gratifika- tion gezahlt werde. Die Zahlung erfolgte unter Revers, daß diejenigen Arbeitnehmer der Firma, die bis zum 1. April 1958 ihr Arbeitsverhältnis kündigen, sich zur Rück- zahlung der erhaltenen Weihnachtsgratifi- kation verpflichten. Als die Angestellte ihr Rätselhafte Säuglingskrankheit in Hanau .. forderte vier Todesopfer/ Suche Hanau. Eine rätselhafte Säuglingskrank- heit, die Mitte Mai in Hanauer Kranken- häusern ausgebrochen war, hat ein viertes Todesopfer gefordert. Der Leiter des Hanauer Stadtgesundheitsamtes, Medizinalrat Dr. Alfred Bury, gab am Mittwoch die Zahl der erkrankten Babys, die inzwischen in Kran- kenhäuser nach Frankfurt und Offenbach gebracht wurden, mit 28 an. Der Erreger der rätselhaften Babykrank- heit, die mit grippeähnlichen Erscheinungen beginnt und sehr oft in eine Lungenent- zündung übergeht, konnte nach Mitteilung des Stadtgesundheitsamtes Hanau bis jetzt noch nicht gefunden werden. Das Hygiene- institut der Frankfurter Universität hat die Untersuchung übernommen. Im Verlauf der Forschungsarbeiten konnte bisher nur die Leiche eines der verstorbenen Säuglinge ob- duziert werden, weil sich die Eltern der anderen Opfer nicht mit einer Obduktion einverstanden erklärt Hatten. a Die Geburtshilfeabteilung des Hanauer Stadtkrankenhauses ist nach gründlicher Desinfektion aller Räume und nach Aus- nach dem Erreger bisher ohne Erfolg tausch des Pflegepersonals am Mittwoch wie- der in Betrieb genommen worden. Noch einige Tage geschlossen bleibt dagegen die Geburtshilfeabteilung des St.-Vincenz-Kran- kenhauses. Vor der Wiederaufnahme der Station wollen die Gesundheitsbehörden eine mehrtägige Frist verstreichen lassen. „Krebs zu 28 Prozent heilbar“ Bremen. Krebserkrankungen können jetzt im Durchschnitt zu 28 Prozent geheilt werden. Dies teilte Professor Rudolf Klink von der Freien Universität Berlin am Dienstag auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft der Hals-, Nasen- und Ohrenärzte in Bremen mit. Kehlkopfkrebs kann, wie er vor Journalisten erklärte, sogar bis zu 70 Prozent geheilt wer- den. Dagegen gibt es bei Tumoren in Rachen und Mund nach den jetzigen Erfahrungen nur etwa zehn Prozent Heilungserfolge.„Wir haben jetzt alle Mittel der Bestrahlungstech- nik und der operativen Eingriffe erforscht. Wir hoffen, daß sich noch auf biochemischem Wege Fortschritte erzielen lassen.“ Arbeitsverhältnis zum 31. März 1958 kün- digte, forderte die Firma die Rückzahlung der Weihnachtsgratiflʒkation und behielt vom Februar- und Märzgehalt die entsprechen- den Beträge ein. Dagegen richtete sich die Klage der Angestellten, der auch in der Zweiten Instanz Erfolg beschieden war. Während das Landesarbeitsgericht in dem Rückzahlungsrevers eine mit dem Han- delsgesetzbuch unvereinbare Erschwerung der Kündigung sah, vertrat das Bundes- arbeitsgericht die Auffassung, daß die Gül- tigkeit der Rückzahlungsabrede nicht ange- zweifelt werden könne. Eine mit dem Han- delsgesetzbuch Paragraph 67) unvereinbare Kündigungserschwerung könnte nur dann vorliegen, wenn die Rückzahlungspflicht für eine unangemessen lange Zeit vorgesehen ist.(Aktz.: 5 AZR 348/58) Lebenslänglich Zuchthaus Kiel. Mit harten Urteilen beendete am Mittwoch das Kieler Schwurgericht den so- Senannten Lammershagener Melkerprozeß. Die beiden Hauptangeklagten, der 26 Jahre alte Melker Alfred Reisewitz und der 28 Jahre alte Melker Siegfried Block, wurden Wegen gemeinschaftlichen Mordes zu lebens- länglich Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. Reisewitz wurde außerdem wegen Körperverletzung in vier Fällen, schwerer Körperverletzung in zwei Fällen und wegen gemeinschaftlicher Nötigung zu fünf Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Mit dem Urteil folgte das Schwurgericht dem Antrag des Staatsanwalts. Der Staatsanwalt hatte das blutige Geschehen am Karfreitag 1959 im holsteinischen Dorf Lammershagen (Kreis Plön) als gemeinschaftlichen Mord be- zeichnet. Vier junge Melker hatten damals in einer Schlägerei den 52 Jahre alten Land- arbeiter Felix Laskowski, einen Vater von neun Kindern, mit Latten und Rnüppeln zu Tode geprügelt. Sieben andere Menschen, darunter ein neunjjähriges Mädchen, hatten die Melker außerdem durch Schläge verletzt. Zwei Mitangeklagte, der 22jährige Hans Georg Ksienzyk und der 20 Jahre alte Mel- ker Hans-Jürgen Schönning, erhielten we- gen gemeinschaftlicher Körperverletzung und gemeinschaftlicher Nötigung Strafen, auf die die Untersuchungshaft angerechnet wird. Ksienzyk erhielt fünf Jahre und sechs Mo- nate Zuchthaus, Schönning zweieinhalb Jahre Jugendstrafe. Grunde wollten die Pfäffinger Kleinwagen fabrikanten alsbald mit einem„Schlager“ her- auskommen. Sie ließen von ihrem Konstruk- tionsingenieur Pohl Pläne für einen zwei- sitzigen Maico-Sportwagen, der später auch CCC B55 Sämtliche Photodrbeiten Color und SchwWatzweiß [Lormaergrößerung 7/10 u. 9/9 nur 20 Pfg. Schnell erstklassig. preiswert Mannheims großes Spezialhaus 5. 0 R A 0 7, 5, Planken, Tel. 2 68 44/45 PCC als Viersitzer gebaut werden sollte, anfer- tigen. Ein handgefertigter Prototyp des neuen Modells mit einem 500er-Motor, der später durch einen eigenen, stärkeren Motor ersetzt Werden sollte, galt auf der Frankfurter In- ternationalen Automobil- Ausstellung im Herbst 1957 als eine der Ueberraschungen. Zwar wurde noch ein zweites Modell hand- gefertigt, jedoch lief die Produktion des Sportwagens wegen des Zusammenbruchs der Firma im Frühjahr 1958 nicht mehr an. Zu dem Anklagevorwurf, daß Maisch die Arbeitnehmeranteile an den Sozialversiche- rungsbeiträgen in Höhe von mindestens 40 000 Mark in den Monaten vor der Zah- lungseinstellung nicht an die AOK Tübingen abgeführt habe, sagte der Angeklagte, die Orstkrankenkasse habe sich schon zuvor ge- gen Sicherheitsleistung zu Stundungen be- reiterklärf. Inzwischen seien die Beiträge auch restlos bezahlt worden. Bei dieser Gelegenheit stellte das Gericht auch fest, daß in den Maico- Firmen Pfäffingen und Herrenberg zusammen rund 650 bei- ter und Angestellten beschäftigt waren, von allein 550 in Pfäffingen Den Bundes- wehrauftrag über 5500 Motorräder führt die vom Konkurs nicht betroffene Maico-Fahr- zeugfabrik mbH Herrenberg gegenwärtig in den von der O und W. Maisch OHG ge- mieteten und gepachteten Fabrikanlagen in Pfäffingen aus. 261 700 offene Lehrstellen Nürnberg. Im Bundesgebiet waren Ende April rund 261 700 Berufsausbildungsstellen unbesetzt. Den 171 000 offenen Lehrstellen für männlichen Nachwruchs standen nur 13 000 Jungen, den 90 000 Stellen für Mäd- chen nur 9000 Bewerberinnen gegenüber. Auf 13 gemeldete Ausbildungsplätze kommt nach einer von der Bundesanstalt für Arbeitsver- mittlung in Nürnberg veröffentlichten Sta- tistik somit nur ein Bewerber und auf etwa zehn Stellen für Mädchen eine Anwärterin. Im Vorjahr war das Verhältnis noch sechs zu eins und vier zu eins. In diesem Jahr aber wurde der schwächste Jahrgang seit Kriegs- ende aus den Schulen entlassen. Lkw ügegen Triebwagen: 6 Verletzte Höchingen. Ein Triebwagenzug und ein Lastwagen sind am Mittwoch auf dem schienengleichen Uebergang der Straße Haigerloch Stetten über die Gleise der hohenzollerischen Landesbahn in Württem- berg zusammengestoßen. Der Aufprall war so heftig, daß der Triebwagen aus den Schie- nen geworfen wurde und sich quer stellte. Sechs der 15 Fahrgäste des Zuges wurden mehr oder weniger schwer verletzt. In kei- nem Fall besteht Lebensgefahr. Der Fahrer des Lastwagens gab an, daß er von einem entgegenkommenden Fahrzeug, dessen Len- ker vor der Blinklichtanlage angehalten hatte, abgelenkt worden sei. SASOLIN und mein Ul: RECORD Seite s MORGEN Donnerstag, 2. Juni 1960/ Nr. 127 2 A 8 9 Fumilienunseigen ö Heute durfte nach langem Leiden, im Alter von 82 Jahren, mein geliebter Mann, unser guter Vater und Großvater, Herr Ser pe! 5 2 2 2 ler Zutiefst bewegt, betrauern wir den Heimgang unserer innigstgeliebten Mutter, in Schwiegermutter, Schwester und Oma, Frau Ar re er ku J sta Lisa Schleicher laben bei 1 18 in Frieden heimgehen. 8 Wa geb. Vollrath dus Ludwigshafen a. Rh. 115 5 J 1 8 3 3 Schwanthaler Platz 10 8 nach schwerer, mit großer Geduld ertragener Krankheit, im 71. Lebensjahr. 5 den 1. Juni 1960 vie Kaiserslautern, den 1. Juni 1960 Kniebisstraße 9 Vo Im Dunkeltälchen 41 lich I Helene Dreyer geb. Schlosser 5 Klaus Schleicher u. Frau Waltraud geb. Gärtner Karl Dreyer 8 lich Brigitte Hoernel geb. Schleicher f sen Adolphe Hoerne! Hanni Dreyer geb. v. Braun 801 Antonie Hübner geb. Vollrath g 1 nac Enkelkinder Thomas, Michael, Andreas zwei Enkelkinder hal Die Beerdigung findet am Freitag, dem 3. Juni 1960, 15 Uhr, in Eberbach a. N., von der 95 Frledhofkapelle aus statt. Die Trauerfeier findet am Freitag, 3. Juni 1960, 15.30 Uhr, im Hauptfriedhof Ludwigshafen statt. fab Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. 155 1 K Ext wü Str sch N jed WIA. Statt Karten. ner Der Herr über Leben und Tod nahm meine liebe Frau, unsere gute, 2 me treusorgende Mutter, Schwiegermutter und Oma, unsere teure Schwester, Die Schwägerin und Tante, Frau 8 50 Angelika Hügel 5 9 9 5 geb. Ostermann 575 nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbe- 0 77 an e e 9 5 Vollendung ihres 68. Lebensjahres, zu sich in 8 5 8 55 erfüllen hiermit die traurige Pflicht, vom Hinscheiden unseres hochverehrten Senjorchefs, 8 5 5 5 2 errn 5 1 Mh m.- Almenho f, 31. Mai 1960 Tn 3t11ler Trauer! 5 duꝛ Streuberstraße 20 Eugen Hügel. 2 gab ken arl Dreyer 05 Gustl Sautter u. Frau Marianne geb. Hügel 5 Bernd Hügel u. Frau Hannelore geb. Stüber 1 i 505 Maria Ostermann Kenntnis zu geben. 5 der eee ee Ostermann Seit 1896 in der väterlichen Firma tätig, ist deren Entwicklung durch sein hohes fachliches 5 Michael, Steffi und Fart Wissen und die Lauterkeit und Rechtschaffenheit seiner Gesinnung mit seinem Namen unlösbar 5 der verbunden. 5 auf Beerdigung: Freitag, den 3. Juni 1960, 13 Uhr, Friedhof Neckarau. i 5 5 n 55 Gel Seelenamt: Samstag, den 4. Juni 1960, 3 Uhr, Maria-Hilf-Kirche, Almenhof.* Durch seine menschliche Güte und Teilnahme an allen unseren persönlichen und geschäftlichen 2 Seir 8 Anliegen hat er unsere höchste Verehrung gewonnen. I. lich Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Ludwigshafen am Rhein, den 1. Juni 1960 Geschäftsleitung und Belegschaft der Firma Nach ei beitsrelchen Leb chied 1 ten Alt 88 Jah a Kant nn and einem arbeitsreichen Leben verschied im gesegneten Alter von ren 5 5 5 l 5. unser lieber Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager, Schwiegervater und ö 8 Ludwigshafen/ Rhein-Mannheim Onkel, Herr Karl Armbruster wohlvorbereitet mit den hl. Sterbesakramenten. Mannheim, den 31. Mai 1960 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl-Heinz Armbruster Statt Karten Plötzlich und völlig unerwartet verschied mein lieber In dem schweren Leid, das uns F Ai 11i 8 N 2 Mann, Bruder, Schwiegersohn und Schwager, Herr betroffen hat, durften wir 30 Beerdigung: Freitag den 3. Juni 1980, 13 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Seelenamt: Samstag, den 4. Juni 19860, 8 Uhr, Heilig-Geist-Kircha. viel herzliche Teilnahme erfah- Georg Ritter ren, die durch Wort u. Schrift, AZ 219 U 2 Blumen, Kränze und Beglei- im 56. Lebensjahr. tung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck, gebracht wurde. 7 7. Her Mannheim, den 2. Juni 1960 N Dafür sagen wir unseren herz- Im„I 1 Lenaustraße 63 5 5 lichsten Dank. 2 geb Frau Martha Ritter 8 N und alle Angehörigen Mhm.-Sandhofen, 3. Jun! 1960 Von vielen 7 Domstiftstraße 8 15 Beerdigung: Freitag, den 3. Juni 1960, 11.30 Uhr, Haupt- Im Namen der An gehörigen:. N Martha Kittelmann gelesen 6 5 Nach einem arbeitsreichen Leben verschied am 31. Mai 1960 unser hochverehrter M2 5 CCC K Senior-Chef, Herr 0 5 3 — Karl Armbruster Für die vielen Beweise 1 8 5 5 N 5 reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meines lie 5 N 8 im 88. Lebensjahr. 5 Mannes, Herrn Der vollautomatische Herd Sein ganzes Leben galt dem Wohl der Firma und deren Mitarbeitern. Friedrich Mayer tur 8 5 5 65 5 3 0. Wir werden ihm stets ein treues Andenken bewahren und die Firma in seinem 5 5 1 tom un i mo. von Sinne weiterführen. sage ich hiermit herzlichen Dank. f Besonderen Dank Herrn. 12— 7 eee 1 W„ H Dr. Jos. Schmid r die àrz Betreuung, der Mannheim, den 2. Juni 1960 5 e run Kb tur den ehrenden Nachruf und allen denen. Die Mitarbeiter der Feilenfabrik 9 die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Karl Armbruster uannneim, den 2. Juni 1960 5 Mannheim, Schwetzinger Str. 91/95 f Klara Mayer geb. Gleßweln N f 3% Haba 1 2 Frische spanlsche detstengen in Hansen] Jomaten. 96 Donnerstag, 2. Juni 1960 500g 0 Hauptfriedhof Zeit 15 ö Walter, Josef, e 2 ¹U]. 85 Heute eintreffend: 8 5 5 4„Karl, F 4, 1 5* 2 5. Gott der Allmächtige hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, Fake art, VVVPVVVP» 22 Frau 1 f Lutz, Viktoria, Max-Joseph-Straße 486-43 1„ 1 11.20. 2 8. 5 Föll, Jakob, Fe., Schillerstraße 0„1 13.00 Katharina Hofmann„ 5 5 a 5 g Felder, Eugen, Käfertal, Dürkheimer Straße 78 14.00 geb. Köhler 2 5 Hartmann, n, Untermühlaustraße 60 4 15.00 197— Oommere 1 E 46 N nach schwerem Leiden, im Alter von 73 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. g Friedhof Käfertal Handelsklasse B 500 8 80 Mannheim, den 1. Juni 1960 Fuchs, Elisabeth, Mannheimer Straße 63„ 1 1 14.00 8 Gartenfeldstraßge 33 In tlefer Trauer: Friedhof Feudenheim een en Franziska Hofmann, Töchter Herbold, Elvira, schelmenbuckel s f„ 7 1 1 14.0 5 8 5 VV rriedhot Rheinau. f Familie Franz Hofmann, Sao Paulo Imbott, Franziska, Neckarau, Angelstraße 30„ 13.00 g 5 ö Munk, Karoline, Relaisstraße 36„„ 1 1 13.30 Beerdigung: Freitag, den 3. Juni 1960, 11 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Mitgeteillt von der Frledhofver waltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr 127 r. 127 Donnerstag, 2. Junl 1960 MmoR GEX gelte! Kilb-Entscheidung in der Diskussion f Gemischte Gefühle auch bei der CDU/ Arndt: ein Skandal Bonn. Der Beschluß des Kölner Straf- genats, das Verfarhen gegen den früheren persönlichen Referenten des Bundeskanz- lers, Ministerialrat Kilb, einzustellen, hat in politischen Kreisen Bonns lebhafte Dis- kussionen ausgelöst und war auch Gegen- stand von Stellungnahmen der Bundestags- kraktionen. Aus Kreisen der CDU-Fraktion war zu vernehmen, 3 die Kölner Entschei- dung doch mit gemischten Gefühlen aufge- nommen worden ist. Man stellte fest, daß nun keine Möglichkeit mehr bestehe, die vielfach in der Oeffentlichkeit erörterten Vorwürfe gegen Kilb vor einem ordent- lichen Gericht zu klären. Mit Interesse wurde auch die unterschied- liche Beurteilung der Rechtslage der in die- sem Verfahren zur Sprache stehenden Vor- gänge festgestellt. Die Kostenentscheidung, nach der Kilb keine Haftentschädigung er- halten soll, läßt erkennen, daß der Straf- senat das Verfahren aus Mangel an Bewei- sen eingestellt hat. Die während des Ver- fahrens neugebildete Siebente Strafkam- mer des Landgerichts Bonn hatte im Falle Kilb und der Daimler-Benz- Direktoren Könecke und Stälin aus Rechtsgründen eine Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt, während die bis dahin zuständige Erste Stralkkammer vorher sogar eine Haftbe- schwerde Kilbs abgelehnt hatte, die später jedoch beim Kölner Strafsenat erfolgreich War, In der Auffassung zwischen dem Köl- ner Senat und der Bonner Siebenten Kam- mer ist ein weiterer Unterschied erkennbar: Die Kammer weigerte sich, ein Verfahren gegen Generaldirektor Könecke wegen akti- ver Bestechung zu eröffnen, während der Beschluß des Strafsenats davon ausgeht, daß Könecke einer solchen Tat„hinreichend verdächtig“ sei. Die Freien Demokraten haben sich schon einmal zu dem Verfahren geäußert, als es durch eine neue Geschäftsverteilung beim Bonner Landgericht der ursprünglich zustän- digen Kammer entzogen wurde. Sie hatten vor staatlichen Eingriffen gewarnt und spra- chen von einer Gefahr der„korrumpierung der Justiz“. Von sozialdemokratischer Seite verwies der Fraktionsgeschäftsführer Dr. Arndt dar- auf, daß es nach dem Beschluß des Kölner Gerichts nicht Aufgabe politischer Instanzen sein könne, zu erörtern, ob Kilb strafrecht- lich schuldig sei oder nicht. Politisch bleibe Von unserem Mitarbeiter Carl Schoppen es ein Skandal, dag man sich im Bundes- Kanzleramt unter Verletzung des dem Bun- destag zustehenden Haushaltsrechts habe Leihwagen von privater Hand zur Verfügung stellen lassen. „Konsequenzen ziehen“ Im Deutschland-Union-Dienst der CDU heißt es zum Fall Kilb, bereits zum dritten Male innerhalb kurzer Zeit sei eine im öf- kentlichen Leben stehende Persönlichkeit zu Unrecht angeschuldigt worden und habe jahrelang auf ihre Rehabilitierung warten müssen. Diese Fälle machen erneut deutlich, Wie dringend notwendig eine zumindest be- grenzte Reform der deutschen Strafprozeg- ordnung sei. Es sollten aus den jüngsten Ge- richtsentscheiden auch alle diejenigen, die voreilig mit zum Teil massiven Kommen- taren zur Stelle waren, die Lehre ziehen, daß ein Angeschuldigter noch lange kein rechts- kräftig Verurteilter ist. Bekenntnis zu Europa legte Präsident de Gaulle ab Paris.(dpa) Mit der Vorlage programma- bischer Forderungen für die Sicherung des Weltfriedens zog der französische Staatsprä- sident Charles de Gaulle(ausführlicher Be- richt in der Dienstagausgabe) als letzter der Staats- und Regierungschefs der vier Groß- mächte die Bilanz der gescheiterten Pariser Gipfelkonferenz. Der französische Staats- präsident versicherte, wie am Dienstagabend erst nach Redaktionsschluß bekannt wurde, außerdem, daß Frankreich nach wie vor ein „integrierender Bestandtteil des Atlantischen Bündnisses“ bleiben werde, das sich gerade Während des Scheiterns der Gipfelkonferenz bewährt habe. Die Bekräftigung seiner Ent- schlossenheit, das Land verteidigungsbereit zu halten, verband de Gaulle jedoch mit dem Hinweis:„Damit dies noch mehr der Fall sein kann, muß Frankreich darin eine eigene Rolle und seine eigene Persönlichkeit haben. Dies bedeutet, daß auch Frankreich sich ebenso wie die anderen eine atomare Rü- stung gibt, daß seine Möglichkeiten und sein Gebiet nur von Frankreich selbst abhängig Sind.“ Bei aller Wahrung einer solchen Auto- nomie müsse das Gegenstück jedoch ein „noch engeres Zusammenspiel der westlichen Weltmächte auf politischem und strategi- schem Gebiet sein.“ Gleichzeitig versicherte de Gaulle, daß Frankreich unverändert am Aufbau eines einigen Europas mitarbeiten werde. Die europäischen Staaten müßten sich im Schutze des NATO- Schildes zu gemeinsamer Macht und gemeinsamer Entwicklung organisieren, Er deutete die Möglichkeit an, daß diese westliche Gemeinschaft eines Tages zu einer „Europäischen Entente zwischen Atlantik und Ural“ führen könne. Eichmann hieß Ricardo Clement als er in Argentinien lebte Buenos Aires(dpa). Die Polizei der argen- tinischen Provinz Tucuman hat 1952 unter der Regierung Peron dem früheren 88 Obersturmbannführer Eichmann einen argentinischen Personalausweis auf den Na- men Ricardo Clement ausgestellt. Das gab die Polizeibehörde von Tucuman jetzt offi- ziell bekannt. Damit wird bestätigt, daß Eichmann nicht nur in Argentinien gelebt hat, sondern auch die Absicht hatte, sich dort niederzulassen, da ein Personalausweis nur in diesem Falle notwendig ist. Offensichtlich hatte Eichmann den Ausweis auf Sonder- empfehlung erhalten. Der ehemalige Leiter der Parteikanzlei und Reichsleiter Martin Bormann wird seit Dienstag in Brasilien steckbrieflich gesucht. Der Steckbrief wurde im Staate Santa Cata- rina im Süden Brasiliens erlassen. Ein Be- amter der brasilianischen Bundespolizei er- klärte allerdings in Florianopolis, der Hauptstadt von Santa Catarina, es sei sehr unwahrscheinlich, daß Bormann etwa von den zahlreichen in Santa Catarina lebenden Deutschen verborgen gehalten werde. Die meisten Deutschen seien gute Brasilianer ge- worden. Zwei Milliarden Mark für Entwicklungshilfe in fünf Jahren Bonn.(dpa) Zwei Milliarden Mark sollen für Finanzierungsprojekte in Entwicklungs- ländern innerhalb der nächsten fünf Jahre bereitgestellt werden, Diese Vereinbarung wurde am Dienstag in einer sogenannten Chefbesprechung in Bonn getroffen, an der außer den zuständigen Bundesministern auch Bundesbankpräsident Blessing und der Verwaltungsvorsitzende der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Abs, teilnahmen. Die zwei Milliarden Mark sollen durch jährlich 200 Millionen Mark Zinserträge des ERP-Son- dervermögens, die in fünf Jahren eine Milli- arde Mark ausmachen, sowie aus 500 Mil- lionen Mark aus den Privatisierungserlösen der Volkswagenwerke GmbH und aus 500 Millionen Mark aus Kapitalmarktmitteln bereitgestellt werden. Das Bundeskabinett wird sich Mitte Juni eingehend mit der Ent- wicklungshilfe befassen. Die Debatte im Bundestag über die Entwicklungsländer ist für den 22. Juni zu erwarten. 1— 1 J Besuch bei der Bundeswehr in Walldürn Heidelberger Oberschüler und Studenten wurden umworben Mannheim.(Schu-Eig. Ber.) Wie sehr sich der rauhbeinige Kommißbetrieb, wie er wohl zur Zeit der Wehrmacht durchgeführt wurde und wie er in der landläufigen Vorstellung teilwelse immer noch lebendig ist, zugunsten eines vergleichsweise zivilen Wehrdienstes verändert Hat, zeigte ein Truppenbesuch bei einem Panzer-Artillerie-Batalllon und Pan- zer-Grenadier-Bataillon am Dienstag in Walldürn. Der Mannheimer Standortkom- mandant, Major Schoefinius, hatte Heidel- berger Oberschüler und Studenten dazu ein- geladen. Daneben waren auch Herren von der Gesellschaft für Wehrkunde aus Mann- heim, Heidelberg und Rastatt und Mitglie- der des Wehrausschusses der CDU Nord- baden an dem Besuch beteiligt. Nach der Begrüßung durch den stellver- tretenden Walldürner Standortkommandan- ten, Hauptmann Ossig, sprach Oberleutnant Krahwinkel von der Offiziersprüfzentrale in Köln über Fragen der Ausbildung für Bun- deswehroffizlere, über die Berufschancen und über die Bestimmungen für Offiziere auf Zeit. Allerdings wies Krahwinkel darauf hin, daß der Bundeswehr mehr an Berufsoffizie- ren gelegen ist. Offenbar ist der„Oflizier auf Zeit“ nur eine Notlösung, unter dem Druck des Personalmangels, der nach wie vor eines der dringendsten Probleme für die Bundes- Wehr ist. In Walldürn ist nur die Hälfte der not- wendigen Offiziersstellen besetzt. Dabei wurde schließlich auch der Sinn, den solche Truppenbesuche haben sollen, deutlich: Ne- ben dem Bemühen, der Bevölkerung Ver- ständnis für die Soldaten und die Verhält- nisse, unter denen sie leben, zu vermitteln, will man vor allem die Abiturienten und Studenten für den Offiziersberuf interessie- ren. Das Motiv der Werbung ist, notwendi- gerweise, vorherrschend. Den Besuchern wurden, in kleineren Gruppen, jeweils unter der Leitung eines Offiziers, die Waffen und Panzerfahrzeuge gezeigt, teilweise längst veraltete Modelle, die von den Amerikanern in Korea einge- setzt worden waren und jetzt nur noch Aus- bildungszwecken dienen. Auch die Kfz- Werkstatt wurde besichtigt, ferner der Gas- prüfraum und unter anderem auch die Mannschaftsunterkünfte. Je sechs Mann lie- gen auf einer Stube. Die Räume sind hell und modern, aber von spartanischer Ein- fachheit. Allerdings können sich die Solda- ten ihre Stuben nach hrem eigenen Ge- schmack wohnlicher einrichten, mit Vorhän- gen, Blumen, Bildern und Rundfunkappara- ten. Im Unterrichtsraum steht ein Fernseh- empfänger, der gelegentlich zu Fußball-Län- derspielen eingeschaltet wird, auch wenn dann der Dienstplan geändert werden muß—, gewiß kein Zeichen von Kasernen hof-Despotismus. Der Höhepunkt der Be- sichtigung war ein Rundflug mit einem von der Bundeswehr zur Verfügung gestellten Heereshubschrauber. Abschließend beantworteten Offiziere der Walldürner Garnison noch Fragen der Be- sucher nach dem Tagesablauf der Soldaten, ihrem Urlaubsanspruch und ihrer Gehor- samspflicht, so daß die Absicht, ein klares Bild vom modernen Soldatendasein zu ge- ben, verwirklicht wurde. Aerzte- Organisationen werden heftig Kritisiert Bonn.(eg Eigener Bericht) Der kassen ärztlichen Bundes vereinigung und der Bun- desärztekammer wird in einer vom Bundes- arbeitsministerium herausgegebenen Bro- schüre vorgeworfen, die öffentliche Meinung irregeführt zu haben, weil sie die Selbst- beteiligung der Versicherten an den Krank- heitskosten im Rahmen der Krankenver- sicherungsreform in jeder Form ablehnten, während die Arzteschaft diese Selbstbeteili- gung nahezu ausnahmslos immer wieder ge- fordert habe. Das Arbeitsministęerium erklärt, die Bundesregierung habe in ihrem Gesetz- entwurf berechtigte Anliegen der Aerzte zu berücksichtigen versucht. Statt dies anzu- erkennen, habe die kassenärztliche Bundes- vereinigung und die Bundesärztekammer eine hemmungslose Kampagne gegen den Regie- rungsentwurf entfesselt, die Oeffentlichkeit aufs schwerste beunruhigt und selbst die Kranken in den Wartezimmern nicht mit ihrer Flugblattpropaganda verschont, So sei der falsche Eindruck entstanden, als ob die Aerzte mit dem Deutschen Gewerkschafts- bund und der SpD gemeinsame Sache machten. Selbst für den Preis der Beibe- haltung der gegenwärtigen, von ihnen hart kritisierten Verhältnisse hätten die genann- ten Organisationen auf eine Beseitigung des Gesetzentwurfes hingearbeitet. Bei den marokkanischen Gemeindewahlen am 29. Mai haben nach den bisher vorlie- genden Ergebnissen Anhänger der Istilqlal- Partei etwa 45 Prozent der etwa über drei Millionen Stimmen erhalten. Für Parteigän- ger der linkstehenden Nationalen Union des früheren Minister präsidenten Abdallah Ibra- him entschieden sich 30 Prozent der Wähler. Eneillch vile der Respekt 1 d Sahrecklich, die Kinder kennen keſnen Respekt mehr! Viellelcht wirkst Du ungepflegt · durch . peine Kopfschuppen. Nimm doch mal Seborin! Zum Donnerwetter, laſſt ſetzt endlich die Albernheſten! Der kann uns viel erzählen! Gratullere, Herr Kollege, Ihre Klasse ist tadellos Danke, Herr Schulrat Tatsächlich, daran hat's gelegen. Ist das eine Wohltat 25 17 Schuppen 1 5 Die Durchblutung wird gefördert, der Haarboden mit Wirkungskräf⸗ tigen Substanzen versorgt(Thiohornſ), Schuppen bilden sich nicht mehr. Bekannimackungen ä Versteigerungen Aufgebot Herr Ernst Hermann Baer in auito(Beuador) casilla 182, vertr., durch Herrn Rechtsanwalt Dr., Heinrich Werthauer, Quito, apartado Nr. 182, hat beantragt, seinen Bruder, den Heinz Baer, Beruf unbekannt, geb. am 14. April 1913 in Mannheim, zuletzt wohnhaft in Mannheim. N 7, 1, vermißt als Zivilist seit Mai 1938 in Deutschland, für tot zu erklären. Es ergeht hiermit die Aufforderung a) an den Verschollenen, sich spätestens bis zum 31. Juli 1960 beim Amtsgericht FG 1, Mannheim, zu melden, widrigenfalls er für tot erklärt werden kann. b) an alle, die Auskunft über den Verschollenen geben können, dem Gericht bis zu dem genannten Zeitpunkt Anzeige zu machen. Mannheim, den 13. Mai 1960 Amtsgericht— FG. 1— 1 UR UI 3270/59 Weil er das Werben gui verstand, fährt jetzt Max Dick lidel durchs Land! Unterriekt Engl., ital. Sprachunterricht gesucht. Honorarangeb. u. Nr. 0964 à. A.. Verloren Schw. Aktentasche u. er brille verloren. Abzug. geg. Bel. Rheinau, Münchwälderstr. 5 Versteigerungen Zwangsversteigerung nach Krank- f f am Donnerstag, dem 5 Nan: 11 2 1 Ah- um 14 Uhr, werde ich in Mannheim 9 Bei heiten 8. im Pfandlokal, D5, ehemalige Land- . 15 rend einer kutsche, gegen 3 im Vollstreckungswege öffentlich ver- Erschi p- Uberbean- steigern: 1. am Freitag, dem 3. Juni 1960, 1 1, fung spruchung an glelcher Steile, eine Partie 8 nimm das Kur- Damenwinter- und n eine 7 1 Kindermantel, 5 Anoraks, eine Konzentrat Partie Damenblusen, Damenkleider, D: Biers 3 Damenhosen, Damenröcke, Herren- oberhemden u. a. m. Mannheim, den 31. Ma! 12 55 Zwangs versteigerung Im Zwangsweg versteigert das Notarlat am Dienstag, dem 26. Juli 1960, 14.13 Uhr, in seinen Diensträumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 213, zum Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinschaft, das nachstehend beschriebene, auf Gemarkung Mannheim liegende Grund- stück der. Erbengemeinschaft zwischen Wilhelm Knapp, Arbeiter in Mannheim, und Rosa Hassert geb. Knapp in Mannheim. Die Versteigerungsanordnung wurde am 27. November 1959 im Grund- buch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 8 55 ZVd mithaftenden Zu- behörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizu- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Es ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kün- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen. Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. Der Wert des Grundstücks wird gemäß g 74a Abs. 5 ZVd auf 95 000, DM festgesetzt. 5 5 Grundstückbeschrieb: Grundbuch von Mannheim Band 61 Heft 122. Lgb. Nr. 1996/4: 4,67 Ar, Hofreite mit Gebäuden, Gärtnerstraße 85. Schätzwert: 95 000,— DM, Zubehör:—. Mannheim, den 30. Mai 1960 Rodes Gartenfeld, Notariat V, als Vollstreckungsgericht Zwaongs versteigerung Im Zwangsweg versteigert das Notariat am Dienstag, dem 26. Juli 1960, 14.30 Uhr, in seinen Dſensträumen in Mannheim, Schloß, westl. Flügel, Zimmer 213, zum Zwecke der Aufhebung der Erbengemeinschaft, das nachstehend beschriebene Grundstück, als dessen Eigentümer im Grund- buch eingetragen sind Emilie Schütz geb. Stoll, Eugen Stoll, Hermann Stoll, Elsa Weller geb. Stoll, Maria Blohmann geb. Stoll, Katharina Blohmann geb. Stoll, Ludwig Stoll, Luise Wörner geb. Stoll, Rudolf Stoll und Frieda Götzelmann geb. Stoll in ungeteilter Erbengemeinschaft. Die Versteigerungsanordnung wurde am 38. März 1960 im Grundbuch vermerkt. Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erst nach den Übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Ver- steigerung des Grundstücks oder des nach 5 55 ZVG mithaftenden Zu- behörs entgegensteht, wird aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizu- führen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelie des versteigerten Gegenstandes tritt. s ist zweckmäßig, schon zwei Wochen vor dem Termin eine genaue Berechnung der Ansprüche an Kapital, Zinsen und Kosten der Kun- digung und der die Befriedigung aus dem Grundstück bezweckenden Rechtsverfolgung unter Angabe des beanspruchten Ranges dem Notariat einzureichen.. 5 Die Nachweise über das Grundstück samt Schätzung kann jedermann einsehen. 5 Der Wert des Grundstücks wird gemäß g 74a Abs. 3 ZVG auf 15 000.— DM festgesetzt. Grundstück beschrieb: 5 Grundbuch von Mannheim Band 1034 Heft 12, Gemarkung Mannheim, Lgb. Nr. 8668/5: 4,16 Ar, Hofreite, Hanauer Platz 15. Schätzwert: 15 000.— DM Zubehör:—. Mannheim, den 21. Mai 1960 Pinleeithin tt Ah erben machhaliig Gerichtsvollzieher Notarlat v, als Vollstreckungsgericht ist's Pfingsten bestimmt schön! Ob zu Hause, auf dem Balkon, im Garten oder unterwegs- draußen im Grunen Pfingsten ist ein fröhliches Fest. Machen Sie es sich schön,— schalten Sie auf unbeschwert und heiter. Köstlich-kühles„Coca-Cola“ paßt aufs beste in diese Stimmung. Für die Familie ist die Familienflasche besonders vorteilhaft. Sie ist preisgünstig, praktisch beim Servieren und reicht reihum. Haben Sie schon einen ausreichenden Vorrat für die Feiertage? schüsse . das erfrischt richtig Coca · Cola ist das Watenzeichen för das unnochahmſiche koffeinhalſige Etkrischungsgeträhk der Coca · Colo S. m. b. KH. Seite 10 WIRTSCHRAFT Donnerstag, 2. Juni 1960/ Nr. 127 Diskont— oder Mindestreserven- Erhöhung? Zentralbankrat bekämpft akute Kreislaufstörungen Die Politiker huldigen jedoch unges under Lebensweise Wieder einmal brütet der Zentralbank- rat— diesmal nehmen Bundes wirtschafts- minister Professor Erhard und Bundesfinanz- minister Franz Etzel an der Sitzung teil— über das Problem der Konjunkturdämpfung. Was kümmert die Bundesbank die Kon- junktur? Weil sie und mit ihr vor allem der Zentralbankrat verantwortlich sind für die Währungsstabilität, natürlich sehr viel. Jede Sich nicht durch gleichzeitige Preissenkungen in anderen Wirtschaftszweigen ausgleichende Preiserhöähung— ja auch unterbliebene Preissenkungen— sind Sünde wider die Währungsstabilität. Im letzten Monatsbericht Gergl. MM vom 1. Juni) erinnerte die Bun- desbank-Leitung wohlweislich an den in dem Jahresbericht für 1959 aufgestellten Grundsatz, sie sei entschlossen, „von ihrem kreditpolitischen Instrumen- tarium noch stärkeren Gebrauch zu machen, wenn anders die Zunahme der Ansprüche an das Sozialprodukt nicht in Einklang mit dessen Steigerungsmöglich- keiten, vor allem mit der Ausdehnungs- fähigkeit des Arbeitsvolumens zu halten ist“. Ein Vergleich, der die Situation plastisch darstellt: Eine Truppe wandernder Menschen muß mit ihrem Wasservorrat haushalten. Im großen ganzen würde das, was in den Feld- flaschen der Wasserträger vorhanden ist, für die ganze Wegstrecke ausreichen; aber die Wanderer wollen auch gewürzte Speisen zu Sich nehmen und bekommen mehr und grö- Beren Durst. Somit kommt es zu Unerquick- lichkeiten wegen der Wasserverteilung. Das Wasser wird trotz intensiven Streitens nicht mehr. Nun kann man ja Wasser nicht verdün- nen. Geld aber, Geld kann verdünnt werden auf Kosten der Kaufkraft; die Folge davon Wäre, daß die Preise steigen. Dem will nun die Bundesbank vorbeugen, In Bank- und Börsenkreisen verdichten sich die Gerüchte, daß mit neuen drastischen Kreditbeschrän- kungen zu rechnen ist. Möglicherweise mit einer einschneidenden Diskonterhöhung und mit Maßnahmen, die ein Einströmen von Auslandsgeldern in die Bundesrepublik ver- hindern sollen. Wie man es auch dreht und wendet, Es wird immer mehr Auslandsgeld hereinströ- men. Eine Diskonterhöhung, eine Erhöhung also des Zinsfußes für geldgeschöpfte No- tenbankkredite, wäre nicht nur ein Schlag ins Wasser, sondern ein schmerzhafter Schnitt ins eigene Fleisch. Je höher nämlich in der Bundesrepublik Kapitalanlagen ver- Zinst werden, desto mehr strömt ausländi- Sches Kapital herein, um zinsgünstige An- lage zu suchen. Maßnahmen zur Einschrän- kung dieses Geldflusses wären nur denk- bar, wenn die zu Jahresbeginn 1958 freie Umtauschfä higkeit(Konvertibilität) im welt⸗ weiten Rahmen aufgehoben würde. Aber Marktberichte vom 1. Juni Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VêWD) Anlieferung und Absatz gut. Sammel- stelle in Weinheim Nord und Ost sind ab Pfingst- montag, den 6. 6., geöffnet. Pfingstsamstag und sonntag keine versteigerung. Es erzielten: Spar- gel A I 178185, A II 161163. B 150155, C 77—87; Erdbeeren A 142210, B 115141, C 95—114; Kirschen A 4065, B 33—39, C 25—32. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei guter Anfuhr flotter Absatz. Es er- zielten: Erdbeeren in Schale A 210—254, B 170205. Spankörbe A 125—175, B 104120; Süßkirschen I A 56—70, A 4035, B 30—38, C 2025; Kopfsalat, Stück 12—18; Spinat 15—18; Spargel A I 181194, A II 177 bis 184, B 165—173, C 89—97; Rhabarber 13—15; Gur- ken, Stück 65—80; Erbsen 60—61; Weißkohl 15; Wirsing 10; Blumenkohl 150-200 mm. O., 3744, 200250 mm O, 45—55, 250300 mm O, 55—.70; Kohl- rabl, Stück 13—16; Möhren, Bund 25; Sellerie 55. dann: Ade mit der Freizügigkeit des inter- nationalen Waren- und Zahlungsverkehrs! Ade Atlantische, ade Europäische Gemein- schaft! Das Gipfelstürmen der westdeutschen Börsen vermindert vielleicht die Lust der ausländischen Anleger, die sich ausrechnen können, daß zum Beispiel bei Daimler- Benz zum Kurse von 4000 die Verzinsung des beim Aktienerwerb aufgewendeten Ka- pitals lediglich 0,45 Prozent einträgt. Im Schnitt aller Industriepapiere Gegen- Wartskursen liegt— Daimler-Benz ist ja ein Extremfall— die Verzinsung zwischen 2,3 bis 2,7 Prozent. So ungesund und so ge- fährlich dieses Gipfelstürmen der Börsen- kurse ist. so heilsam kann es— übrigens ohne Notenbankeinsatz— sich zur Abwehr des einströmenden ausländischer Kapitals auswirken. Umgekehrt wäre es, wenn durch Diskonterhöhungen das gesamte Zinsgefüge erhöht würde. Sie betragen im Höchstschnitt 2¹ für Verbindl. geg. Deviseninländern an Bank- plätzen zwischen 20,15 und 9% für Verbindl. geg. Devisenausländern zwischen 30 und 10% soweit es sich um Verbindlichkeiten han- delt, die bei Geschäftsbanken angelegt wor- den sind. Nicht betroffen sind von den Min- destreservenvorschriften Kredite des Aus- landes, die direkt an Private oder Wirt- schaftsunternehmen gegeben werden. Wenn es Herrn Ford einfallen sollte, einem be- kreundeten deutschen Unternehmen zig Millionen Dollar unmittelbar zu leihen, dann ist es dem ausländischen Darlehensgeber schnurzegal, wie hoch die Mindestreserven- verpflichtungen festgesetzt sind. Auf der anderen Seite ist dem bereits zitierten letzten Monatsbericht der Bundes- bank zu entnehmen, daß die mindestreserven- Verbindlichkeiten also alle Sichtverbindlichkeiten und Termineinlagen bei den Banken und ähnlichen Kreditinsti- tuten— die astronomische Höhe von 99 Mil- liarden DM erreicht haben. Das deutsche Notenbankgesetz gewährt die Möglichkeit, die Mindestreserven auf insgesamt 30 Prozent zu erhöhen. Theoretisch könnte im schlimmsten Falle die Notenbank über Mindestreservenerhöhungen ca. 30 Mil- ljarden DM aus dem Kreditvolumen abzwei- gend, auf Eis legen. Bislang hat dieser, spöt- tisch Blessing-Turm genannte„Schatz“ erst 12 Milliarden DM erreicht. Der in unserem obigen Beispiel erwähnte Kolonnenführer Wird aber mit den Mahnungen seines Wasser- trägers, sparsam im Trinken zu sein, nicht viel ausrichten, solange seinen Wanderge- nossen niemand abgewöhnt, während der Tour gewürzte Speisen zu verzehren. In einer Zeit, die von Kreditaufblähung gekennzeichnet ist, spielt die Kreditver- teuerung für den ausgabelustigen und inve- stitionsfreudigen Wirtschaftler eine verhält nismäßig geringe Rolle. An den Fingern sei- ner Hand rechnet sich so mancher aus, daß wohlgemut Zinsmehrkosten von eins oder zwei Prozent in Kauf genommen werden können, wenn er dadurch vermeidet, in die Pflichtigen a) durch gewerkschaftliche Lohnforderungen verursachte Lohn-Preisspirale zu gelan- gen, um schließlich dann Beträge inve- stieren zu müssen, die um fünf bis sechs Prozent höher sind als momentan, oder durch steuerliche Maßnahmen in seiner Wirtschaftlichkeit mehr gehindert wird als durch die Zinserhöhung. Aus weltweiter Sicht läßt sich als Ursache der Verzerrungen— und damit dieser Kre- ditexpansion— das Auseinanderklaffen des Kaufkraftgehaltes der verschiedenen Wäh- b) Verborgenes Dynamit in der Rheinstahl-Bilanz Verheißungsvoller Start in das Geschäftsjahr 1960 (Rb) Wer geglaubt hat, daß die Rheini- sche Stahlwerke, Essen, in dem jetzt ver- öfkentlichen Geschäftsbericht für 1959 zum Ausdruck bringen, wie hoch in Wirklich- keit ihr Erlös aus dem Aktienverkauf von 32 Prozent des Aktienkapitals von nom. 47 Millionen DM der Dynamit Nobel-AG an die Flick-Gruppe gewesen ist, sieht sich enttäuscht. Doch ist zwischen Flick und Rheinstahl seinerzeit vereinbart worden, daß der Verkaufspreis nicht genannt wird. Trotz allem hat sich diese Transaktion in der Erfolgsrechnung niedergeschlagen. S0 stiegen die a. o. Erträge sprunghaft auf 88,6 (m Vorjahr: 6,9) Millionen DM. an. Hierin sind aber auch noch Beträge aus Wert- papierverkäufen und aus Auflösungen von Wertberichtigungen enthalten. Da vermutet wird, dag der Verkaufserlös wesentlich mehr als 80 Millionen DM betragen hat, liegt der Rest in anderen FErfolgspositionen versteckt. Aber noch ein anderer Vorgang gibt dem Gesamtbild des Abschlusses eine besondere Note: Im Berichtsjahr sind 65 Millionen DM freie Rücklagen von einigen Tochtergesell- schaften auf die Mutter übertragen worden. Von diesem Betrag sind bei der Holding rund 20,3 Millionen DM für steuerliche Nachbelastungen verwandt worden, so daß nur 44,7 Millionen DM in die Rücklagen geflossen sind. Wie Generaldirektor, Söhn- gen hierzu vor der Presse betonte, dürfe aus dieser Rücklagenübertragung jedoch keine Chance auf eine Kapitalberichtigung hergeleitet werden.„Hierfür ist in unserem Unternehmen kein Raum“, Erlösschmälernd wirkten sich andererseits a0. Aufwendungen von 20,3 Millionen DM für Zusatzabschrei- bungen auf Seeschiffe und Sonderabschrei- bungen auf den Bergbau aus. Insgesamt er- gibt sich ein Bruttoergebnis von 95,5(91,5) Millionen DM. Die Ertragslosigkeit des Bergbaues(im Vorjahr wurden noch 5,4 Millionen DM vereinnahmt), die zur Ver- minderung der Beteiligungserträge auf 5,5 (10,9) führte, konnte durch die Ergebnisver- besserung anderer Fertigungszweige mehr als wettgemacht werden. Der Hauptversammlung am 5. Juli wird aus einem Reingewinn von 82,0(41,2) Mil- lionen eine Dividende von 12(11) Prozent und eine einmalige Sondervergütung aus dem Dynamit- Verkauf von 100 DM auf nom. 1000 DM Aktien vorgeschlagen. Auf der Tagesordnung steht ferner eine Kapital- erhöhung um 100 auf 470 Millionen DM. Die neuen Aktien werden den Aktionären im Verhältnis 4:1 zum Kurse von 180 Pro- zent mit halber Dividendenberechtigung für 1960 angeboten. Diese Kapitalerhöhung dient zur Finanzierung eines neuen Investitions- programmes für die Jahre 1961 bis 1963. Es wird auf rund 600 Millionen DM veran- schlagt. Während der Start in 1959 nicht sonder- lich verheißungsvoll war, konnte die Ruhr- stahl-Gruppe doch in der 2. Jahreshälfte gut aufholen, die Verarbeitungsgruppe ihr Umsatzniveau noch leicht anheben, wäh- rend sich in der Gießereigruppe nur zögernd Umschwungstendenzen abzeichneten. So ist die Gießereigruppe auch hauptsächlich dafür verantwortlich, daß der gesamte Rheinstahlumsatz um 3,6 Prozent auf 2,57 (2,67) Milliarden DM zurückging. Einschließ- lich Gußstahlwerk Witten AG belief sich der Gesamtumsatz auf 2,8 Milliarden DM. Eine Wesentlich günstigere Entwicklung zeigt pisher das laufende Geschäftsjahr. Bis Ende April 1960 ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,4 Prozent gestiegen. Der Auftragsbestand liegt sogar um 48,2 Prozent über dem Vorjahr. rungen erkennen. Vor allem das des Dollars, an den zwar fast alle westlichen Währungen angehängt sind, dessen Kaufkraft jedoch schon lange nicht mehr dem offiziellen Kurs- Wert entspricht. Aufwertung der DMark fordern die einen und meinen damit doch wieder einen wi kürlichen, freie Entwicklung behindernden Eingriff in das ganze Marktgefüge. Flexible Wechselkurse fordern die anderen und glau- ben daran, daß sich dann die Dinge von selbst irgendwie einpendeln. Besonders Pro- fessor Albert Hahn, der jüngst in ch ein geradezu rabiates Plädoyer für flexible Wechselkurse gehalten hat, sieht darin das Allheilmittel. Nun ist es richtig, daß freie Kursbildungen für Währungen das unab- dingbare Gegenstück einer vollkomme- men Konvertibilität(Umtauschfähigkeit) im internationalen Zahlungsverkehr sind. An- dererseits kann auch nicht genug davor ge- Warnt werden, solange die internationale Notenbankpolitik noch so stark wie bisher am Gängelband der jeweiligen Tagespolitik hängt. 5 Mit Einführung flexibler Wechselkurs könnte nämlich die Konvertibilität ebenfalls begraben werden. Den Grabstein würde dann die Aufschrift zieren:„Die Konver- tibilität verstarb an Flexibilität“. Zurück zur heutigen Zentralbankratssit- zung. Man kann Blessings seinerzeitige Worte gar nicht ernst genug nehmen, die sinngemäß besagen, ‚die Notenbank sei überfordert, wenn ihr allein die Verant- wortung für die Konjunkturdämpfung auf- gehalst wird. Da müßten alle mithelfen“. Die Regierung, die Parlamentarier in Bund, Land und in Gemeinden(Stadträte sind nichts anderes als Parlamentarier, allerdings im Rahmen der Kommunen). Mitwirken müssen aber auch die sich als verantwort- lich bezeichnenden Gremien und Organi- sationen, die in die Wirtschaft hereinreden. Der DGB genau so wie der BDl, und wie sie alle heißen. 5 Es geht einfach nicht weiter, dem Was- serträger vorzuhalten, der oder jener habe mehr Feldflaschen vollgefüllt, aus denen jetzt die anderen auch trinken und„Durstgerech- tigkeit“ an der Tränke zu fordern. Es gibt Leute, die ersoffen sind; von Verdursten ist ja nur in weiter Sicht die Rede. Aber bei beiden Todesarten vermerkt der Arzt als Todesursache„Versagen des Kreislaufes“. F. O. Weber 8 Vor Wahlgeschenken Wird gewarnt (eg) Der Kreditausschuß des Deutschen Industrie- und Handelstages ist über die Auswirkungen der restriktiven Kreditpolitik in der gegenwärtigen Hochkonjunktur be- sorgt. Nach seiner Ansicht hat das fehlende Konjunkturbewußtsein des Parlaments und der lichen Hand die Bundesbank zu ezwungen, deren Auswirkun- igen Belastung der kleinen und mi 8 triebe der gewerb. lichen Wirtschaft sowie der gesamten Kredit. itute geführt habe und weiter führe. In einer Stellungnahme bezeichnet es der s unzutreffend, daß das Steuer- 5 1960 dämpfend auf die Konjunktur wirken könne. Bei einem 40. Prozentigen Anteil der öffentlichen Ausgaben am Bruttosozialprodukt müsse von Bund, Ländern und Gemeinden eine Politik spar samer Haushaltung und koordinierter In- vestitionen unter Berücksichtigung der je- weiligen Branchenkonjunktur erwartet wer- den. Besonders sei vor einer„Politik der Wahlgeschenke“ zu warnen, die zu einer weiteren Verschärfung der konjunkturellen Spannung führen müßte. Pfandbrief- Institute müssen kürzer treten (VWD) Die Pfandbriefinstitute der Bun- desrepublik stellten nach Mitteilung des Ge- meinschaftsdienstes der Boden- und Kom- munalkreditinstitute im ersten Quartal 1960 für die Finanzierung des Wohnungsbaus 450 Millionen DM zur Verfügung. Mit diesen durch die Ausgabe von Pfandbriefen be- schafften Mitteln wurden im Berichtszeit- raum 43 427 Wohnungen gefördert, während die Institute im gleichen Vorjahreszeitraum mit 359 Millionen DM an der Mitfinanzierung von 40 658 Wohnungseinheiten beteiligt wa- ren Industrieumsatz im April mehr als 20 Milliarden (VWD) Die Iadustrie des Bundesgebietes ohne Westberlin erzielte nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im April 1960 einen Umsatz von insgesamt 20,3 Milliarden DM. Davon entfielen 3,1 Milliarden DM auf Lieferungen nach dem Ausland. Im April 1959 hatte der Gesamtumsatz der Industrie (ohne Saarland und Westberlin) 18,7 Mil- liarden DM betragen. GE SCHIFTSBERICHTE Bayerische Elektrizitäts-Werke, München: Ka- pitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 11 auf 16,5 Millionen DM vorgeschlagen. Gewinn- berechtigung ab 1. Januar 1959. HV am 22. Juni. P. Beiersdorf& Co., AG, Hamburg: Kapital- erhöhung aus Gesellschaftsmittein um 22,5 auf 37,5 Millionen DM vorgeschlagen. Auf das er- höhte Grundkapital soll für 1959 eine Dividende von 12 Prozent ausgeschüttet werden(i. Vorj. 18 Prozent auf 15 Millionen DM). HV am 5. Juli. Deutsche Tafelglas AG(Detag), Fürth/ Bay.: Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 4 auf 16 Millionen DM. vorgeschlagen. Gewinn- berechtigung ab 1. Januar 1960. HV am 28. Juni. AG für Zink-Industrie(vorm. Wilhelm Grillo), Duisburg-Hamborn: Kapitalerhöhung aus Ge- sellschaftsmitteln um 3 auf 9 Millionen DM vorgeschlagen. HV am 28. Juni. MS0O Maschinen- und Schleifmittelwerke AG, Offenbach M.: Kapitalerhöhung aus Gesell- schaftsmitteln um 1 auf 5 Millionen DM vorge- schlagen. Gewinnberechtigung rückwirkend zum 1. Januar 1959. HV am 21. Juni. Neckarwerke Elektrizitätsversorgung AG, EB lingen: Der Stromumsatz hat 1959 mit 1072, Millionen kWh erstmals die Milliardengrenze überschritten. Die nutzbare Stromabgabe lag mit 968,46(19583: 880,42 Millionen KWh um 10 Prozent höher als im Vorjahr. Dividenden- vorschlag 10(nach 9) Prozent. HV am 9. Juni. Roland Offsetmaschinenfabrik Faber& Schlei- cher AG, Offenbach M.: Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 5,6 auf 8.4 Millionen DM vorgeschlagen. Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1959 rückwirkend. Für das Geschäfts- jahr 1959 soll eine Dividende von 12 Prozent verteilt werden(i. Vor]. 15 Prozent auf 2,8 Mil- lionen DMW). HV am 5. Juli Ruhrstahl AG, Witten Ruhr: Kapitalerhöhung um 11,5 auf 57,5 Millionen DM vorgeschlagen, Bezugskonditionen: 4 zu 1 zu 180 Prozent gewinnberechtigt ab 1. Juli 1960. Nach dem Or- ganschaftsvertrag mit Rheinstahl erhalten die Ruhrstahl-Aktionäre jeweils die gleiche Divi- dende wie bei Rheinstahl: für 1959 also 12 Pro- zent zuzüglich einer Sonderzahlung von 10 Pro- zent. HV am 27. Juni. Vereinigte Grossalmeroder Thonwerke, Gross- almerode: Kapitalerhöhung um 0,76 auf 4 Mil- lionen DM vorgeschlagen, Davon: 0,648 Millio- nen DM aus Gesellschaftsmitteln und 0,112 Mil- lionen DM zum Tageskurs. HV am 24. Juni. HAU PTVER SAMMLUNGEN Ackermann- Göggingen AG(Garne aller Art), München: Die HV beschloß am 21. Mai laut Verwaltungsantrag, für 1959 eine Dividende von 10(nach 7) Prozent auszuschütten. Dortmunder Ritterbrauerei AG, Dortmund: Die HV beschloß am 31. Mai die vorgeschlagene Ka- pitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 72 auf 14,4 Millionen DM. Auf das berichtigte Grundkapital wird für 1959 eine Dividende von 11 Prozent ausgeschüttet. Scharpenseel-Brauerei AG, Bochum: Die Hy genehmigte am 31. Mai antragsgemäß die auf 16(nach 14) Prozent erhöhte Dividende für 1959. AG„Weser“, Bremen: Die HV billigte am 31. Mai den Vorschlag der Verwaltung, Wonach für 1959 unverändert 8 Prozent Dividende auf 14.85 Millionen DM Stammaktien und 9 Prozent Dividende auf 3,15 Millionen DM Vorzugs- aktien verteilt werden. 5* . 91 8 n 1„ 5 vereinigte Wirtschattsdienste mf“— J. 6. 31. 5. J. 6. 5 8. f 2) ͤ(Ä 36 18 ad. 114. B. 15% ses„., Puoente-Rbelgroh: universal- Fund 10% 1054 b 2 2 re VCVVTVVVVVVVVCCTT Siemens& Halske„ en e 540 540„ 88„ ſosu Gecsfonde 115,0 115% 8 oder Uebermittlungsfehler.) Sinner A8 20 5 Rhein. Hypo. 560 J 575 60% Rhein Hypo. 15 15 2. 105 5 Stehlwerke Bochum 5% Rhein Hypo anlagros 855„ Frankfurt a. M., 1. Juni 1960 Stählwerkesüd westfalen 00 5 Renten 6.5% Rheinpfeußen v 88 100 1 5 2 318 8 1 7 8 Südzucker(Zinsen steuerfrei) 7.5% Rhid- Pfalz„ 58 103 102² estone 8„ 31. 5. 8 31. 8. J. 6. 5. 1. 6. rhyssen 353 34⁵ ee eee ee 101% 5,5% RWE V 59 23³²⁰ 93% Cg(5)— 11555 Notlerte Aktien Dierig Chr. Lt. A. 302 303 Kaufhof 5 125 12²⁰ VDN 57⁵ 506 3% Bad 1 1 Gsbk did. 12 112 50% Thyssenhütte v. 39 90 50% Oppenheimer( 85 1175 Accu 410 410 Dortm. Hörder 191 189% Klein Schanzlin 2250 2260 Ver. Glanzstoll 770 76⁵⁰ 1 55 5 5 15 112 50% Weltbenk- Anl. v. 59 58 58 philadelphia 3— 1755 Adlerwerke 210 3⁰⁵ Durlacher Hof 80 870 Klöckner Bergbau 2³⁰0 5 Wintershall 53 520 0 88 5 1 5 um 104 7% Zellst. Weldbof v. 58 104 ½ 103 Tel-EI(8) 8 2 A l. Energie 480 485 Eichbaum- Werget 105⁵⁵ 100 Klöckner Humb. Deutz 800 770 Zelss Ikon 34⁵ 326 5,5% Sroßkraftuv. 112 112 Eurit(str.) 155,00 55,25 2486 f. Verkehr 847 830 El. Licht u. Kraft 217 20 Klöckner Werke 255 263 Zellstoff Waldhof 301% 297 5% Pfälz. Hypo. 11⁰ 110 Wandelanleihen Europachem.(sfr.) 150,0 155.00 5— 45 35% Egeinger Union 611 2 Kraug-NMaffel 5 F 800 105% 105% 58.5½ Angie Amerie. Siat- imb.(sfr.) 1065 065 Aschaffenb. Zellstoß 15% 150% Eslinger Maschinen 455 452 Lahmeyer 4 Unnotierte Aktien 89. 5 0 Corp. v 39 101% 100 NE-Meiall ili 06 378 1 1 82⁵ 82 7% AEG v. 58 4 ane . 7% eee e„ 10 2 eros e Penlerbau 4 3 benien 5% B54 0% v 55 0% 1 6. Geis fle Beer 90 4580 ga„ e ee 5 ee ee 0% 0e 5% Sen aide 5%, 780 err kubler 250,25 299,25 Berger 4 4 Feldmühle 17⁵⁰ 170 Mannesmann 0 5 hütt 590 580 8% AEG v. 56 5 5.5% Schering v» 59 24 238 Blei 94 9⁵ PT„%% ᷑ LL ͤ nnn]. I F dan 8. 8 enber 5 25 2 2 5—. Simding Breuerel 1 ſsſo Soldschng: 705 65 dd% ͤũ ͤðù 42% 40% oecd v 5 Z daessing 58 228 2584 Binding 5 3 85. 8 Orenstein& Koppel St. 3 4 8 8 105% Adtfonds 70 197,50 a Bochumer Verein 2³5⁵ 230 Sritzner-Kayser 16 160 pfälz. Mühlen 95 95 P R 207 20⁵ 8% BBC s. 56 5 fonds 197,„50 Messing 63 251 2⁵⁸ Budiag 251 252 Srun& Bilünger 4 480 bhoeniz Rhein rohr 216 eee%%% Sungesbann.. ane 5 Bae Buderus— 1 379 Grünzw„ Hartm.. preußag 14 212 5 6% Bundespost v. 3 2. 5 2 Devisen itte anger 8 18 Cie. 84⁵ 840 Gußbstahl Witten 470 465 Rheinelektra 750 740 70% Bundespost v. 58 102 100 Anglo Dutch 100,50 100,80 N rung 3 722 5 Sateseh ng 87⁰ 880 Rbeinstabl 462 450. Banken 7% Esso v. 56 103% 403% Atilanticfonds 42.00 44,00 1 Us. Dollar 4, 1650 4,1750 Chemie Albert 3—⁵ 395 Hamborner Bergbau 8 12¹ RWE 591 583 and Versicherungen 5.50% Gelsenberg 5 Austto- Fonds 114.00 15„5 engl. 11,667 1,689 Chemie Verwaltung Hüls 1080 1100 Handels-Union 80 675 dto. Vorzüge 537 536 Allianz Leben 910 20⁰ Benzin v. 58 55 72% Concentrs 10,40 184,80 1 can Dollar 4.217 4,747 Conti Gummi 936 525 Hapag 109% 109 Rheinmetall 350 J 328 Allianz Versicherung 63170 3260 65% kHleidelb Zem v. 56 04% 8 Dekafonds 149,0 3/0 ioo bfi 110,505 40,25 Daimler Benz 400 4200 Harpener 94 7276 Rheinpreußen— 210 T Badische Bank 532 535 60% Hoechster Farb. v. 57(%% 05 Eutopsfonds! 158,20 15,20 100 sfrs. 95,53 86,3 Deere-Lanz 17³ 168 Heidelberger Zement 050 10¹⁰ Riedel 3⁵⁰0 30⁰ Bayer. Hypo.& Wechselb 645 643 7% Hoechstel Farb. v. 58 106 103⁰⁴ Eurunion 140,60 149,70 100 peig. tr. 8,355 8,375 Demag 740 73⁵ Hoechster Farben 67/70—⁰ Ruhrstahl 480 40 Berliner Handelsbank 64 237 6% Hoeschwerke v. 58 35 ¹ 59% Fondak 154,70 153,00 100 ktrs. 84.005 85,205 Dt. Contigas 710 7 707 Hoeschwerke 261 256 Rütgers 43⁵ 428 Comerzbank A8 54⁵ 547 70% Lastenausgl. v. 58 102% 102% Fkondis 770„flo den eronen 60,20 60,4 Dt. Edelstahl 5¹⁰ 517¹ Hochtief 8.0 1 820 Salzdetfurth 28 88³ Pt. Bank AG 622 605 8% MAN v. 57 188 105% Fondre 109,60 108,0 100 gorw. Kronen 58,385 8,505 50 281 27³ Holzmann 1230 12⁴⁰ Scherin 453 451 Dt. Centralboden 40% 378% 5% Mannesmann v. 89 50 70 U Industrie 87,00 80,80 100 schwed. Kronen 80,585 80,745 Bt Erde 9 1 85 Degusss 1055 1054 Hütten Oberhausen 273 264 Schiess 3⁴⁰ 328% t. Hyp. Bank Bremen 8% 8 8% pfalzwerke v. 57 955— Intervest 95,0 8520 1000 ft. Lire 6,1 6% Dt. Lino 1100 1040 Hütte Siegerland 452 450 Schloßquellbr. 770 770 f Dresdner Benk A8 576 570 6% Pfalz. Hypo. 95 955% Investe 54,50 152,0 1000 österr. Schelling 16,00 16,4 Dt. Steinzeug 435 485⁵ ind. Werke Karlsruhe 982 225 Schubert u. Salzer 430 425 Frankf. Hypo. 880 848 5% Pfälz. Hpyo. 92 72 Thessufus 191,0 189,40 bortugel 14.585 14,575 Dt FEisenhendel 20 225 T Keli-Chemie 1158% Schultbeis Stsmme 40 459% ladustriekfeditbank 25%%% Trensatlsntiefonds 3, 8.0 100 Pl. west 469700 Didier. Werke 506 808 Karstadt 1887 1³⁴⁰ Schwartz Storchen 575—7õ Mannh. Versich Lit. A lels 16³⁰ j 30% Kept.-Ertragsst Unjtonds 133,20 131,50 100 DM. Ost 22.12 un 8112 pikante Qualität, 48% Fett! Schweinskopf in AspiK!K Delikatez- Cewürzgurken süß-sauer 8 6 1 1 1 1 1 Deutscher Tilsiter 400-g-Beutel 95 Gugtemala- Kaffee- Mischung aromatisch mild Her Dürkheimer Schenkenböhl „ 1008„ 0 76 2 2 naturrein, 1-Ltr.-Flasche o. Glas Junge krbsen, fein Qualität Helvetia 1/1 Dose preisiveri uncl frisch für jeden Tisch! Sonderposten! 2. 125 f 0 ca. 2000 g schwer Holländische Enten 500 f 1.6508 290 275 nue Ku! ge aus ed! nu glä aus Ban nu: Spi Ser bel des des lib. Ser (8. rur 2us sin mis Nu: Nr. 127 Itschen er die (politik Ur be- lende ts und mk zu irkun. ing der ewerb. Tredit. 2 es der Steuer- uf die em 40. Sgaben Bund, 8 er In- ler je- t wer- ik der einer urellen Bun- es Ge- Kom- al 1960 Ssbaus diesen en be- tszeit- ährend itraum erung gt wa- 11 D N ebietes ing des 1 1960 liarden DM auf April dustrie 7 Mil- 58 Mil- höhung hlagen. zent— em Or- ten die Divi- 12 Pro- 10 Pro- Gross- 4 Mil- Millio- 12 Mil- uni. GEN 1 Arth ai laut idende nd: Die ne Ka- um 7,2 ichtigte de von ie Hx die auf ür 1959. te am wonach ide auf prozent orzugs- Nr. 127/ Donnerstag, 2. Juni 1960 WIRTSCHAFT Seite 11 Der italienischen Industrie glückte der Sprung nach vorn Findige Kaufleute unter den Fittichen staatlicher Ex POTt förderung Der Handel im Sinne des weitgespann- ten Güteraustauschs über die enggezogenen Schranken eines Landes hinaus, der fast eit Menschenalter lang in die Zwangsjacke des Autarkiestrebens gepreßt worden war, hat in den letzten Jahren kräftige Blüten getrieben. Es genügt ein Blick auf die statistischen Zahlen, um zu erkennen, daß der italienische Export eine früher nie erreichte Anzahl von Ländern beliefert. An dieser Ausbreitung der Handelsbeziehungen, auch mit Uebersee. haben die bedeutenden Exportniederlas- sungen großer Industriefirmen in den Hafen- plätzen Genua und Neapel, in minderem Maße in Triest und Venedig, einen entschei- denden Anteil. Ihnen kommt zugute, daß sich in Nord- und Südamerika, aber auch in Holländische Brotexporteure WOollen Klageweg beschreiten (VWD) Die niederländischen Brotexpor- teure haben die Einleitung eines Prozesses wegen der zwischen der Bundesrepublik und den Niederlanden für den 1. Juli vereinbar- ten Brot-Exportabgabe beim Europäischen Gerichtshof angekündigt. Die Einführung einer Exportabgabe für Brot und einfache Backwaren in Höhe von rund sechs hfl je 100 kg bei der Lieferung in die Bundesrepu- blik wurde zwischen dem Bundesernäh- rungsministerium und niederländischen Re- gierungsstellen vereinbart, nachdem von deutscher Seite damit gedroht worden war, andernfalls Brot in die Marktordnung für Getreide einzubeziehen. Man ist davon über- zeugt, daß ein Prozeß gegen die niederlän- dische Regierung zugunsten der Brotexpor- teure entschieden wird, da die getroffenen Vereinbarungen den Bestimmungen des EWG-Vertrages entgegenlaufen. Kostennahe Wasserpreise mit steigender Tendenz (VWD) Nach wie vor revisionsbedürftig nennt der Verband der deutschen Gas- und Wasserwerke in seinem jetzt vorgelegten Jahresbericht 1959 die Wasserpreise. Der vergangene trockene Sommer habe bewie- sen, wie wichtig eine stets lieferbereite und gesicherte öffentliche Wasserversorgung sei. Man habe erwartet, daß die Bundesregierung in Vorbereitung auf die Freigabe der Was- serpreise alles tue, um sie in ein nach be- triebs wirtschaftlichen Gesichtspunkten ver- nünftiges Maß zu bringen. Jetzt liege diese Aufgabe ohne jede Uebergangszeit voll bei den Unternehmen und ihren Aufsichtsorga- nen. Der Grundsatz kostennaher Wasser- preise werde daher die Preispolitik der Was- serversorgungsunternehmen nach Freigabe der Wasserpreise in erster Linie beherrschen missen. Neben der allgemeinen steigenden Ten- denz der Kosten werde die Wasserpreispoli- kik künftig auch die besondere Kostengesetz- Mmäbßigkeit dieses Versorgungszweiges be- rücksichtigen müssen. Eine absolut steigende Tendenz der Kosten sei vor allem deshalb festzustellen, weil Wasser zur Deckung des Wachsenden Bedarfs nur mit steigenden Kosten dem Verbraucher zugeführt werden könne. Die Entwicklung der Einwohnerzahl je km-Rohrnetz sei beispielsweise seit 1950 trotz der Bevölkerungszunahme rückläufig gewesen. Englands Weg zur Montanunion noch im Nebel (VWD) Bei der Hohen Behörde in Luxem- burg sind bisher keine offiziellen Schritte Großbritanniens über einen eventuellen Bei- tritt zur Montanunion, der seit einigen Tagen in der britischen Oeffentlichkeit und auch in Londoner Regerungskreisen stark diskutiert wird, bekanntgeworden,. Auch der Besuch einer Gruppe von 13 britischen Parlamenta- riern— am 30, und 31. Mai— gab keine kon- kreten Anhaltspunkte. In Kreisen der Hohen Behörde wurden die Informationen aus London über eine mögliche Annäherung Großbritanniens bis- her mit Zurückhaltung aufgenommen. Im Hinblick auf einen Beitritt Großbritanniens zur Montanunion wird auf Artikel 98 des Montanvertrags verwiesen, nach dem es je- dem europäischen Staat möglich ist, einen Antrag auf Beitritt zur Montanunion zu stel- len. Der Antrag ist danach an den Minister- rat zu stellen, der nach Stellungnahme der Hohen Behörde einstimmig Beschluß faßt und ebenfalls einstimmig die Bedingungen für den Beitritt festsetzt, Schwierigkeiten könnten sich nach Ansicht unterrichteter Kreise vor allem ergeben, wenn Großbritan- nien seinerseits ein eventuelles Beitritts- gesuch von Bedingungen abhängig machen würde, die eine Revision des Montanvertrags erforderlich machen könnten. Australien und Kanada, in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten, zunehmend im letzten Jahrzehnt, ein Netz von tüchtigen Handelsvertretern ausspannte, die sich fast ausschließlich dem Geschäft mit dem Mutter- land widmen. Der italienische Staat, der seit Dezennien passive Handelsbilanzen und, schlimmer: Passive Zahlungsbilanzen zum Schaden u. a. der Währungsstabilität und der Haushalt- gebarung mit sich schleppte(bis 19570, hatte scho in der Zeit des faschistischen Regimes. beginnend mit dem Gesetz von 1927, das in diesen Nachkriegsjahren zweimal den er- höhten Erfordernissen angepaßt wurde und das von einer neuen, gesetzlich gewährleiste- ten Kreditgewährung über das bisherige Höchstmaß von vier Jahren hinausgehenden Regelung abgelöst werden wird, die Expor- teure vor Verlustrisiken geschützt. Unter den Fittichen solchen Staatsschutzes hat sich der findige kaufmännische Geist der Italiener zugunsten der Industrie ausgewirkt und, zumal in deren kapitalarmen Zweigen, die Ausfuhr ihrer wachsenden Güterherstel- lung möglich gemacht. Wie sehr z. B. die italienische Industrie den Zwang besonders zur Kapitalgüterausfuhr, der in erster Linie die erwähnte staatliche Exportfinanzierung zugutekommt, nachgibt, das zeigen die zu- nehmenden Lieferungen etwa der Werkzeug- maschinenbranche, für die gering entwickel- ten Länder. Daneben blüht der Export von Automobilen, elektrischen Maschinen und Apparaten, von mannigfachen Erzeugnissen der chemischen und der Textilindustrie. An- gesichts der noch immer unzureichenden Kaufkraft im eigenen Lande, besonders in Süd- und Inselitalien, was für die sich stän- dig erweiternden Produktionskapazitäten in Norditalien das Notventil der Ausfuhr er- fordert, hat sich die vermittelnde Tätigkeit einer qualifizierten Händlerschicht als un- entbehrlich gezeigt. Ihr ist es mit zu ver- danken, daß sich in den Nachkriegsjahren eine ungeahnte Wandlung von der früher vorherrschenden Ausfuhr landwirtschaft- licher Produkte— wir nennen etwa Vor- Produkte für die Seidenherstellung, Gemüse, Obst, besonders Südfrüchte, Wein— zum nun nach vorne rückenden Export von hoch- wertigen Industrieerzeugnissen ergab. Wie sehr auch der Handel mit den fünf Ländern der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft(EWG) in den knapp zweieinhalb Jahren ihres Bestehens angestiegen ist, be- sagen zwei erst unlängst bekanntgewordene Tatsachen. Danach ist 1959 die italienische Ausfuhr nach den EWG- Staaten gegenüber 1958 um 30,3 Prozent gestiegen, während die Einfuhrsteigerung 29,3 Prozent ausmachte. Erheblich geringer sind die Wachstumssätze gegenüber den übrigen Ländern der OEEC und der Sterlingzone. Die Anziehungskraft der durch den Gemeinsamen Markt geschaf- fenen Solidarität, besser: die Konvenienz, dorthin zu liefern und daher zu beziehen, prägt sich also stärker aus. Beachtung ver- dient hierbei, daß der italienische Export nach Deutschland und Frankreich von dieser deutlichen Ausprägung einer erst werdenden Zollunion am meisten gewonnen hat. Aus dieser Tendenz verstärkten Güteraustauschs liegen sich noch weitere positive Schlüsse ziehen. Aber solche Schlußfolgerungen sind erst dann angebracht, wenn die künftige Entwicklung sie voll bestätigt. Hier genüge die Feststellung, daß auch die allgemein stei- genden Zahlen der italienischen Gesamtaus- fuhr und-einfuhr nicht zuletzt auf den intensivierten Güterverkehr mit Ländern der EWG zurückzuführen sind. Insgesamt etportierte Italien im genannten Zeitraum für 1809 Milliarden Lire(12,12 Milliarden DM Steigerung gegen 1958: mehr als 12 Prozent). Auf der anderen Seite impor- tierte es für 2088 Milliarden Lire(= rund 14 Milliarden DMW), wobei die auf Fortdauer der Konjunktur hinweisende Steigerung von industriellen Rohstoffimporten auffällt. Das Defizit der Handelsbilanz wird wie in den vorangegangenen zwei Jahren dank des Touristenverkehrs, der Frachten usw. mehr als gedeckt. Die andauernd stabile Währung findet hierin im wesentlichen ihre Erklärung. In diesem Zusammenhang verdient noch der fortdauernde Optimismus der beteiligten Industriekreise angesichts der gesamteuro- päischen Integration Erwährung. Die be- fürchtete Spaltung Westeuropas in zwei sich bekämpfende Wirtschafts- bzw. Zollunionen gilt als unwahrscheinlich, schon deshalb, weil sie sinnlos und für beide Teile schädlich wäre. Wir zitieren hier das Urteil eines inter- national anerkannten italienischen National- 6konomen. In der Zeitschrift„Congiuntura Economica“ schrieb Libero Lenti vor kur- zum:„Es trifft zu, daß der Gemeinsame Markt auch aus politischen Gründen auf eine Beschleunigung der Etappen der totalen Integration drängt. Aber ebenso trifft es zu, dag bei der nächsten Etappe den Ländern der OEEC, mithin auch jenen der EFTA, Zollherabsetzungen und Kontingentserhöhun- gen zugestanden werden. Dies beweist, daß die EWG stets bereit ist, zur Vermeidung einer Teilung Europas Brücken zu schla- gen, just zu einem Zeitpunkt, wo der Weg zur wirtschaftlichen Einheit beschleunigt Werden soll, um jede Form der Satellisie- rung zu vermeiden.“ Dr. Richard Wichterich, Rom Warenaustausch CSR Pankow langfristig festgelegt (dpa) Ein Warenaustausch-Abkommen zwischen der Sowjetzonen- Republik und der Tschechoslowakei für den Zeitraum 1961 bis 1965 wurde am 1. Juni in Prag unterzeich- net. Das Abkommen sieht für die Laufzeit einen Warenaustausch zwischen den beiden Ländern im Gesamtwert von 15,2 Milliarden Kronen(rund 9 Milliarden DM nach amt- lichem Umrechnungskurs) vor. Nach Ceteka.) LVA Baden feiert 70 jähriges Bestehen Just 70 Jahre sind es her, da durch Ent- schließung des Großheræoglichen Staatsmini- steriums vom 2. Juni 1890(Badisches Gesetz- und Verordnungsblatt 1890 Seite 265)„In Ver- folg des 8 41 des Gesetzes betreffend die In- validitäts- und Altersversicherung vom 22. Juni 1889 und gemäß der Genehmigung des Bundes- rates“ für das Gebiet des damaligen Groß- kerzogtums Baden die„Versicherungsanstalt“ Baden mit dem Sitz in Karlsruke errichtet Worden ist. Am örtlichen zuständigen Wirkungsbereich hat sich bis heute nichts geändert; mit dem vormaligen Großherzog von Baden sind jetzt die Regierungsbezirke Nordbaden und Süd- baden wesensgleickh. Dagegen wucks der Auf- gaben kreis mit der fortschreitenden Zunahme des Versicherungsbestundes und des öffent- Uuichen Sozial- und Gesundheitswesens. Im Gleichschritt wuchs selbstverstandlicn auch die „Landesversicherungs- Anstalt Baden“, die ge- nau in der Jahrhundertwende, nämlich am 1. Januar 1900 diese Bezeichnung aufnahm. Am IJ. Dezember 1890 genügte für die Un- terbringung der Büros ein Stockwer des Hau- ses Friedensstraße Nr. 2 in Karlsruhe. Damals war das Gesetz noch gar nicht in Kraft. Erst ab 1. Januar 1891 konnte das Wirken der da- maligen„Versickerungsanstalt“ Baden nach außen in Erscheinung treten. Im Laufe der Zeit erfolgte Ankauf und Ausbau der an ein Verwaltungsgebäude der Kaiserallee 8 angren- zenden Häuser. Sie bilden da den Rahmen, in dem die 7ojahrige Jubilarin— die Landesver- sicherungsanstalt(xura LVA genannt)— ihren Gründungstag begeken kann. Frankreichs Wünsche an die EWG. Partner Auf soziale Harmonisierung nicht verzichten (VWD) Die wirtschafts- und sozialpoliti- sche Harmonisierung solle den EWG-Rhyth- mus begleiten, nicht aber Vorbedingung sein. Wenn dem Wunsche der französischen Indu- strie entsprochen werde, daß alles zu har- monisieren sei, bevor der Zollabbau wirksam werde, käme es nie zur Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft. Das erklärte der fran- 268ische Industrieminister, Marcel Jeanneney, vor deutschen Wirtschaftsjournalisten in Paris, Jeanneney hält die Harmonisierung der Arbeits- und Sozialbedingungen dennoch für nötig. Die Anpassung der Lohnzahlungen sei jedoch schwierig. Das Problem für die französische Industrie, sagte Jeanneney, hieße im übrigen nicht Bundesrepublik, sondern Italien, wo die Beschäftigung von weiblichen Arbeitskräften teilweise stark konzentriert Sei. Nach Meinung des Ministers erfordert eine gewisse Harmonisierung der Wirt- Niedrigpreis-Einfuhren die Tore geöffnet Proteste nicht scheuende, etappenweise Volliberalisierung (eg) Die Bundesrepublik wird ab 1. Ja- nuar nächsten Jahres alle Einfuhrbeschrän- kungen für Importe von Kimonos, Krepp- gewebe, Kokosfasergewebe, Samt und Plüsch aus Baumwolle, Baumwolldecken und Spiel- Waren aufheben, soweit diese nicht aus un- edlen Metallen hergestellt sind. Zum 1. Ja- nuar 1963 soll auch die Einfuhr von Fern- Släsern, Reifenkordgewebe, Unterkleidung aus Baumwolle, Taschentüchern aus Tüll, Seidenschals und Damenoberbekleidung aus Baumwolle liberalisiert werden; zum 1. Ja- nuar 1965 die Einfuhr von Nähmaschinen, Spielwaren aus unedlen Metallen, Feuerzeu- gen, Baumwoll-Gardinenstoffen und Bade- bekleidung aus synthetischen Spinnstoffen. Auch einzelne Positionen aus der Gruppe des technischen Porzellans, des Geschirrs und des Zierporzellans sind bis Anfang 1965 zu Uberalisleren. Die Mitgliedstaaten des All- semeinen Zoll- und FHandelsabkommens (GATT) haben entsprechende Liberalisie- kungsangebote der Bundesregierung jetzt zustimmend zur Kenntnis genommen. Sie sind das Ergebnis eingehender deutsch-japa- nischer Konsultationen, gelten jedoch nicht nur für Japan, sondern auch für Indien, Pa- kistan und andere sogenannte Niedrigpreis- länder. Für die Uebergangszeit bis zur Aufhe- bung der Einfuhrbeschränkungen wird die Bundesrepublik allen Ländern außerhalb des OEEC-Bereichs und des Ostblocks jähr- lich ansteigende Globalkontingente einräu- men. Die Kontingente betragen bei Fernglä- sern zum Beispiel 4 Millionen DM, in die- sem, 4,5 Millionen DM im nächsten und 5 Millionen DM im übernächsten Jahr. Für Nähmaschinen soll das Kontingent von jetzt 2,5 Millionen auf 3,5 Millionen DM im Jahre 1964 anwachsen, für Feuerzeuge von 450 000 auf 800 000 DM und für Spielwaren aus un- edlen Metallen von 1,1 auf 6 Millionen DM. Für eine Reihe von Textilien und kera- mischen Erzeugnissen ist kein Liberalisie- rungstermin genannt, auch hier will man je- doch in den nächsten Jahren teilweise höhere Importkontingente gewähren. Im übrigen ist nach Mitteilung des Bundeswirt- schaftsministeriums beabsichtigt, im Rah- men des EWG-Außentarifs einen Mischzoll einzuführen, der bei bestimmten Niedrig preiswaren die Preisdifferenz auffängt, Eine solche Zollregelung könnte Kontingentbe- schränkungen überflüssig machen. schaftspolitik in den Mitgliedsländern der Gemeinschaft eine Autorität, die in regel- mäßigen Treffen der verantwortlichen Wirt- schaftspolitiker auf der einen und in einer „moralischen und intellektuellen“ Autorität der EWG- Kommission auf der anderen Seite gesehen werden könnte.„Wenn dieses Ver- fahren funktioniert“, meinte Jeanneney, „Werden vielleicht unsere Kinder eine poli- tische Einheit wollen.“ Solange eine Regie- rung für die öffentliche Ordnung in einem Lande verantwortlich sei, müsse ihr freilich auch die wirtschaftspolitische Souveränität gelassen werden. Die französische Regierung habe bereits klare Vorstellungen darüber, erklärte Jeanneney weiter, was mit dem Sahara-Oel geschehen könnte. Wenn ein Austausch des benzinreichen Oels mit den SA nicht möglich wäre, würde das Oel in Frankreich verarbeitet, und zwar auch für die petrochemische Industrie. Die Sahara Oel- Förderung werde 1965 voraussichtlich etwa doppelt so hoch sein wie der französi- sche Eigenverbrauch. Frankreich beabsichtige ferner, auch die Düngemittelproduktion auf der Benzingrundlage aufzunehmen. Der Präsident der Vereinigung der mecha- nischen Industrie Frankreichs, Frangois Peugeot, vertrat vor den deutschen Journa- listen die Auffassung, der Beschleunigungs- Plan sollte den gesamten EWG- Vertrag er- fassen. Die Vereinigung, der 86 Arbeitgeber- verbände der verschiedenen Industrie- branchen dieses Sektors angeschlossen sind, meint, in diesem Zusammenhang müßten Opfer auf allen Seiten gebracht werden. Auf dem Gebiet der sozialen Harmonisierung er- Wartet Pepgeot, daß ein von der EWG-Kom- mission erarbeiteter Text über gleiche Löhne für männliche und weibliche Arbeitnehmer den Regierungen der Mitgliedstaaten schon bald zugeleitet wird. Während hier bindende Vorschriften vorhanden seien, gelte das nicht für die Ueberstundenbezahlung. Die unter- schiedliche Ueberstundenbezahlung inner- halb der EWG spielt aber nach den Aus- führungen von Peugeot für die französische Maschinenindustrie eine besondere Rolle. Der Sprecher gab der Hoffnung Ausdruck, daß man sich auf das französische Muster ver- ständigen kann. In Frankreich sei die Wochenarbeitszeit gesetzlich auf 40 Stunden festgelegt. Für Mehrarbeit zwischen 40 und 48 Stunden werde ein 25 und für über 48 Stunden ein 50prozentiger Zuschlag bezahlt. I Kennworr Für modernes In Lixenz hergestellt von HC. Köônig Hetstellungs oe Steinhagen/ Westf. 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Jun! 1960 SPORT Bente 18 Wie ein Torpedo von den Startklötzen: kutopa-alresbestaeii ſſarys: 200m in 20,5 Auch über 100 m beim VfR-Abendsportfest groß in Fahrt/ Müller Bester über 3000 m bahn, eingebracht hat. Europa-Jahresbestzeit durch Armin Hary mit 20,5 für die 200 Meter, deutsche Jahresbestzeit des Europameisters in der Sprintstrecke, 72,14 Meter im Speerwerfen durch den Mainzer Mörbel, 7,49 m des deutschen Weitsprung- Vizemeisters Deyer- ling(Haßloch) und 16,60 m im Kugelstoßen durch Hermann Lingnau— das ist die großartige Bilanz des VfR-Abendsportfestes gestern im Mannheimer Stadion. Ueber 3000 Zuschauer sahen die auf die Minute nach Zeitplan abgewickelten Kämpfe: Selbst in Mannheim muß also eine Leichtathletik- Veranstaltung an einem Wochentag nicht unbedingt ein Defizit bringen. sprechenden„Aufhänger“ finden— so wie es dem VfR gelang, als er Hary an den Start brachte. Höher noch als der zahlenmäßige Zuschauererfolg ist jedoch der ideelle zu werten. Der Veranstalter sah sich für seine Bemühungen mit vollster Zufriedenheit, ja Begeisterung auf den Rängen belohnt. Was sich auf der Aschen- im Wurfkreis und an den Sprunganlagen tat, war beste Werbung für das Stiefkind Leichtathletik. Das wird dem VfR für seine(noch größeren) Pläne Auf- trieb geben. Ein Lob auch dem Mannheimer Kampfrichter-Stab. Er arbeitete un- auffällig— aber mit der Präzision, die ihm den Ruf als einer der Besten Badens Man muß nur den ent- Es begann damit, daß das übernervöse Feld der sieben 100-m-Läufer im Wettbewerb der„zweiten“ Garnitur drei Fehlstarts fa- brizierte. Beim vierten, gültigen Versuch, kam der Karlsruher Fiesler am besten weg und rettete sich knapp vor dem Frankfurter Eintracht-Sprinter Thrän(Siegerzeit 10,9 Se- kunden) ins Ziel. Schon anschließend wurde die Serie glänzender Leistungen eröffnet, die bis zum Schluß nicht mehr abreißen sollte. Ueber 400 Meter hatte der farbige Heidel- berger Student Loung zwar den besten Start, dann aber Mühe, wenigstens noch den vor- letzten Platz vor Volk(MTC) zu halten. Klar Bester war vVoungs UsC-Vereinskamerad Moly mit 49,4. Für Löllbach vom VfR als Dritter wurden 50,2 gestoppt. Gleich fünf der sechs Läufer im A- Wettbewerb über die gleiche Distanz blieben unter 50 Sekunden. Von Anfang an holte sich der Schweizer Rekordhalter Wägli(für Eintracht) einen deutlichen Vorsprung heraus, der im Ziel trotz verzweifelter Bemühungen von Reske (Saar 05 Saarbrücken) vier Meter betrug. Die Zeiten: 47,4— 47,8. Ueber 1500 Meter dominierten von Anfang an die beiden FSV-Mittelstreckler Ostach und Christ. Die beiden sonderten sich schon in der Startkurve vom Feld ab, während der Karlsruher Seyfried das übrige Feld an- führte. Der badische Waldlaufmeister kam aber dann zum Schluß mächtig auf und konnte sogar Christ noch abfangen. Unter- dessen hatte aber Ostach seinen Vorsprung stetig ausgedehnt und lag im Ziel bei 3:49, 1 euer hessischer Rekord) gut 80 Meter vorn. Dann kam der erste Höhepunkt. Sieben Läufer stellten sich Starter Karl Neckermann, unter ihnen die großartig herausgekommenen Junioren Hebauf, Wendelin und— auf Bahn 4— Europameister Armin Hary. Auch dies- mal bewies der jetzt für FSV Frankfurt startende Saarländer sein phänomenales Reaktionsvermögen. Mit dem Startschuß flog er von den Klötzen, innerhalb von fünf Meter hatte er der Konkurrenz gut drei Meter ab- genommen und spurtete die diesmal aus- gezeichnete Bahn in 10,3 herunter. Wieder hatte er damit seine Jahresbestzeit und die Olympia- Qualifikation erreicht. Die Konkur- renz stand eindeutig in seinem Schatten, ob- Wohl sogar noch der Fünfte 10,7 erreichte. Für Edmund Burg als Zweiten wurden 10,6 gemessen. Unterdessen hatte vor der Haupttribüne der Weitsprung begonnen, bei dem sich ne- ben dem klaren Favoriten Deyerling Hagß- loch) auch der talentierte Käfertaler Hans Loos für die Entscheidung qualifizierte. Auch hier war der deutsche Vizemeister aus der Pfalz mit Abstand der Beste. Er kam als einziger mit 7,49 m über die 7-Meter-Grenze und sogar dicht an seine vorjährige Best- leistung(7,53 m) heran. Loos belegte mit 6,49 m den fünften Platz, knapp vor sei- nem Bruder Udo(6, 26 m). Glänzende Serie Lingnaus im Kugelstoß Noch besser waren die Resultate in den technischen Disziplinen. Hagenbäumer legte im Speerwurf gute 66,69 m vor; das reichte jedoch nur zum zweiten Platz, denn Peter Mörbel vom FSV Mainz war mit ausgezeich- neten 72,14 m fast sechs Meter besser. Hermann Lingnau steigerte sich im Ru- gelstoßgen stetig. Er begann mit 16,10 m, kam im zweiten Versuch schon auf 16,55 m und im dritten Durchgang sogar auf 16,60 m, die den klaren Sieg bedeuteten. Hinter Wöhle von der Frankfurter Eintracht reichte es Hans Loos mit 14,15 m zu einem guten drit- ten Platz. Der Hochsprung hatte sich unterdessen zu einem privaten Duell der USC-Asse ent- Wickelt. Für Peter Dewitz(MG) war be- reits bei 1,80 m Schluß, womit es durch die größere Zahl der Versuche nur noch zum fünften Platz reichte. Mit Bleier hielt Wolf noch bis 1,86 m mit, dann riß er die Latte dreimal bei 1,90 m, womit sich später auch sein Vereinskamerad begnügen mußte. Nach dem 3xlOOO-Meter-Lauf, den der SKV Eglosheim dank der souveränen Lei- stung von Edmund Brenner vor Phönix Ludwigshafen I in 7:25,8 gewann, folgte der UBER 3000 m lag die Entscheidung von An- fang an nur zwischen Waldlaufmeister Müller(links), dem unverwüstlichen Feuer- bacher Laufer(vorn) und 5000-m-Meister Kleefeldt, die bis zur letzten Runde dicht bei- sammen lagen. Im Spurt gewann Müller sicher in 8:13,0 Minuten. absolute Höhepunkt der Veranstaltung: Armin Hary ging über 200 Meter aufs Ganze. Wieder hatte er einen großartigen Start, wie der Blitz schoß er durch die West- kurve und arbeitete hier einen 5-m- Vor- sprung vor Burg heraus, der sicher ausreichte, obwohl ihm auf den letzten Metern die Luft etwas knapp wurde am Ziel steckte man lange die Köpfe zus bei drei Uhren war kein Zwei 1 1 Hary hatte die Strecke in 20,5 Sekunden durchlaufen. Das ist eine Zeit, die auf dem Kontinent in diesem Jahr noch nicht erreicht wurde! Uber den Beifallsstürmen für den Europa- meister bei der Siegerehrung ging der Start der dreizehn 3000-Meter-Läufer unter, ob- wohl sich hier mit Ludwig Müller, 5000-m- Meister Kleefeldt und dem unverwüstlichen Feuerbacher Heinz Laufer drei der besten deutschen Langstreckler um einen der wert- Vollen Siegerpreise bewarben. Das Trio ge- wann schon nach wenigen hundert Meter einen klaren Vorsprung, löste sich in den folgenden sechs Runden ständig in der Füh- rung ab, bis Ludwig Müller auf den letzten vierhundert Metern unwiederstehlich davon- 20g. Den Kampf um den zweiten Platz ent- schieden die größeren Reserven Kleefeldts, obwohl Laufer stilistisch weitaus der bessere War. Für Ludwig Müller wurden gute 8:13.90 Minuten gestoppt. Einen Favoritensieg gab es schließlich auch über 800 Meter Wo Ritzhaupt nur auf den ersten Metern im Windschatten von Paul Schmidt blieb. Der deutsche Meister brauchte sich nicht voll auszugeben. Als er in der Zielgeraden den Spurt anzog, fiel Haus(Offenbach) fünf Meter zurück. Schmidt begnügte sich mit 1:52, 8. In der Sprintstaffel war nach der Disquali- flkation von Saar 05 Grünweiß Frankfurt der Ehrenpreis sicher. Die Hessen gewannen in 41,9, während für die TG Worms als Sieger des B- Wettbewerbs(vor 64 Schwetzingen) 43,4 gestoppt wurden. W. Trill Germar jetzt 10,4 Bei einem Studentenkampf der Univer- sitäten Aachen, Bonn, Münster und Köln in Köln verbesserte der mehrfache deutsche Sprintermeister Manfred Germar(Köln) seine diesjährige 100-m- Bestzeit auf 10,4 Se- kunden. Mit Schmidt und Lundquist Der schwedische Tennisverband hat für das Treffen gegen Deutschland im Viertel- finale der Europazone des Daviscups(10. bis 12. Juni in Düsseldorf) folgende Spieler no- miniert: Meister Ulf Schmidt, den Rang- listenzweiten Jan Erik Lundquist, den Drit- ten Sven Davidsson und den fünften Torsten Johansson. Schweden erreichte die dritte Runde durch einen glatten 5:0-Erfolg über Südafrika und einem uner warten 3:2 über Spanien. Nach diesem letzten Sieg rechnet man in Schweden auch mit einem Erfolg über Deutschland. Der Gewinner der Begegnung von Düsseldorf trifft im Semifinale auf den Sieger aus Frankreich— Dänemark. BEIFALLSSTURME gab es für Armin Hary, als VfR-Sportvorsitzender Wilhelm Kehl die Siegerehrung vornahm und der Lautspre cher die Siegerzeit bekanntgab: Die 20,5 Se- kunden für 200 m wurden in diesem Jahr auf dem Kontinent noch nicht erreicht! MIT DREI METERN VoRSPRUNG vor dem Saarländer Burg inks daneben) ging Hary auf seiner Spezialstrecke durchs Ziel. Die Uhren zeigten 10,3 Sekunden, womit der jetzt für FSW Frankfurt startende Europameister erneut Jahresbestzeit und die Olympia- Qualifikation für die 100 m geschafft hatte. Fotos: Gayer Die Blau-Schwarzen führten mit 5:1— aber: De/ Vorsprung schmol⁊ ie łis in des Sonne Der SV Waldhof schlug Sc Ludwigshafen nur knapp mit 5:4(3:1) Etwa 1500 Besucher wohnten am Mitt- wochabend der spannenden Auseinanderset- zung zwischen dem SV Waldhof und dem Ludwigshafener SC bei. Beide Teams hatten ihre besten Formationen aufgestellt, trotz- dem herrschte in den Anfangsminuten Ner- Vosität. Bald aber fanden die Waldhöfer zu ihrem Spiel, das nicht nur Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft, sondern auch Linie und System verriet. Die LSC-Deckung wurde vom SVW- Angriff unter Druck ge- setzt und Stopper Lutz wußte bei manchen Situationen weder aus noch ein. Beim Wald- höfer Führungstreffer ließ er sich von Preiß in der 14. Minute umspielen und hatte dann, ebenso wie Schlußmann Kdch, gegen den 20- Meter-Sschuß von Preis das Nachsehen. Schon fünf Minuten danach war des 2:0 fäl- lig: Lederer unternahm wieder einen seiner bekannten Alleingänge, feuerte aus 18 Meter urplötzlich ab und Roch streckte sich gegen den im Torwinkel einschlagenden Ball ver- geblich. Auch Lederers Außenläufer-Kollege Kleber empfahl sich mit Fernschüssen, wäh- rend auf der Gegenseite besonders von Bub, Hill und Schwanczar viel Gefahr ausging. In- nerhalb von drei Minuten verhängte dann Schiedsrichter Woyziechowski(VfL Nek- karau) zwei Foulelfmeter. Zuerst war der Lsc an der Reihe, als Höfig Bub zu Fall brachte(27. Minute), doch konnte man über diese Entscheidung geteilter Meinung sein. Als jedoch Lutz gegen Preiß(29. Minute) die Notbremse“ gezogen hatte, lag der Fall Klar: Hill und Straub machten aus dem 2:0 ein 3:1. Mit bewundernswertem Eifer und Elan stemmte sich die junge Waldhof-Deckung gegen den spritzigen LSC-Angriff, wobei sich das Schlußdreieck Klein-Höfig-Behnke genau so auszeichnete wie die Läuferreihe Eleber-Walz- Lederer. Besonders Walz wächst immer besser in seine Aufgabe. Nach dem Wechsel spielte Waldhof ver- halten, LscC übernahm vorübergehend das Kommando, aber statt des erwarteten 3:22 Anschlußtreffers erhöhten die„Blau- Schwarzen“ in der 58. Minute auf 4:1. Sinn hatte in Strafraumnähe keine Abspielmög- lichkeit, ließ unverhofft einen Flachschuß Die Tore erzielten Weise und Himmelmann: Uf Stuligatl trolæle de: DYB-Nusualit ein J:] ab Von den Verteidigern hinterließ Lutz stärksten Eindruck/ Porges erreichte gegen Geiger nicht die erwartete Wirkung Das Probespiel einer DFB-Auswahl brachte vor 25 000 Zuschauern im Stuttgarter Neckar-Stadion ein 1:1(I:) gegen den VfB Stuttgart. Beide Tore in diesem Treffen, in dem der technisch gute süddeutsche Erstligist ein dankbarer Prüfstein war, fielen vor der Pause. Zunächst brachte Mittelstürmer Weise den VfB nach einer voraus- gegangenen Kombination von Geiger und Waldner in der 11. Minute in Führung. Für den Ausgleich sorgte der Gießener Rechtsaußen und Amateur Himmelmann mit einem Kopfballtreffer in der 37. Minute, wobei die Frankfurter Eintracht-Spieler Lindner und Stein wertvolle Vorarbeit geleistet hatten. Im übrigen machten sich bei den in der DFB-Auswahl eingesetzten Spielern des deutschen Meisters Eintracht Frankfurt die Anstrengungen aus dem Europapokal- Wettbewerb bemerkbar. DFB-Auswahl: Herkenrath Rot-Weiß Essen); Lutz(Eintracht Frankfurt), Erhardt (SpVgg Fürth; Stinka(Eintracht), Wenauer (1. FC Nürnberg), Porges(FC St. Pauli); Him- melmann(VfB Gieben), Lindner, Stein(beide Eintracht), Haller(BC Augsburg), Meng (1. FC Saarbrücken). 5 VfB Stuttgart: Sawitzki; Ahrendt, Sei- bold; Hartl, Retter, Blessing; Marx, Geiger, Weise, Strohmaier, Waldner. Die erste Halbzeit brachte zumeist ver- teiltes Feldspiel. Zu diesem Zeitpunkt zeig- ten die Amateure Himmelmann und Meng auf den Außenstürmerposten der DFB-Aus- Wahl Hemmungen. So kam kein zusammen- bfingendes Angriffsspiel zustande, obwohl sich Haller viel Mühe gab. Das 1:0 des VfB Stuttgart(11. Minute) kam nicht ganz uner- wartet. Himmelmann nutzte dann mit Kopf- ball die Chance zum 1:1 in der 37. Minute. Nach der Pause spielte zunächst der Lü- becker Gröpelin Mittelläufer für den Nürn- berger Wenauer, der aber in der 60. Minute Wiederkam, als sich Gröpelin verletzte. Die Durchschlagskraft der DFB-Mannschaft, in der nun Sattler Rechts- und Brülls Mittel- stürmer und Gast Linksaußen spielten, er- höhte sich zwar, aber Torerfolge blieben aus. Sawitzki zeigte in der 48. Minute eine präch- tige Parade. Sechs Minuten später hatte er Glück, als Lindner freistehend neben das Tor schoß. Den möglichen Sieg des VfB ver- hinderte Herkenrath in der Schlußminute mit prächtiger Reaktion gegen Waldner. Nach anfänglich unsicheren Minuten kam bei Herkenrath die Steigerung. Eindrucks- vollster Verteidiger war Lutz gegen Wald- ner, und in der Läuferreihe wirkte Porges gegen Geiger nicht so stark wie erwartet. Er wurde von Stinka übertroffen. Haller zeigte erneut seine glänzende Technik, konnte aber in der letzten Viertelstunde das Tempo nicht ganz durchstehen. Im Sturm hatte Brülls gute Szenen, ohne aber beim Torschuß Er- folg zu haben. Gast spielte ansprechend. Bundestrainer Herberger bedauerte die Ver- letzung von Gröpelin, nachdem der Lübecker nach der Pause vielversprechend begonnen hatte. Der VfB Stuttgart forderte der DPFB-Aus- wahl viel ab. Sawitzki war in prächtiger Form, und Seibold überzeugte als Verteidi- ger. Der Abwehr gab der erfahrene Retter mit seinem klugen Spiel gegen Brülls den Rückhalt. Waldner erwies sich bei aller Technik zu verspielt. Geiger fand den nöti- gen Spielraum, die größte Gefahr drohte je- doch von dem schußstarken Mittelstürmer Weise. besonders in der letzten halben Stunde. Schiedsrichter Ott(Rheinbroh) hatte in diesem nicht immer schnellen Spiel keine schwere Aufgabe. In der DFB-Auswahl spielte nach der Pause Gröpelin(VfB Lübeck) bis zu seiner Verletzung in der 60. Minute Mittelläufer. Dann kam wieder Wenauer. Der Angriff der DFB-Vertretung stürmte in der zweiten Halbzeit(von rechts) mit Sattler(SSV Reut- lingen), Lindner, Brülls Borussia Mönchen- gladbach), Haller BC Augsburg), Gast(Of- fenbacher Kickers). vom Stapel, vorbei am zu spät reagierenden Koch. Völlig deprimiert waren die Links- rheiner als Preiß ein Sinn-Zuspiel aus der Luft einschoß(63. Minute) und auf 5:1 stellte. Jetzt aber konterten die Gäste geschickt und erfolgreich. Haun nach Schwanczars Zuspiel und Hoffmann nach Rechtsflanke von Hill mit Kopfball(75. und 77. Minute) verbesser- ten auf 5:3. Beinahe hätte der LSC aus dem fast hoffnungslosen 5:1-Rückstand noch den Gleichstand geschafft, doch reichte es lediglich nur noch zum 5:4(88. Minute) durch ein Kopfballtor Hoffmanns. Trotz allem: Der knappe Waldhof-Erfolg war verdient, so sehr man auch dem LSC den Ausgleich gegönnt hätte all Groſzügige Hilfe für chite Das Olympische Komitee von Italien hat beschlossen, alle chilenischen Teilnehmer an den Olympischen Spielen in Rom kostenlos im Olympischen Dorf unterzubringen. Die Einladung erstreckt sich nicht nur auf die Aktiven, sondern auf alle Mitglieder der Olympia- Expedition von Chile. Damit dürfte die Teilnahme von Chile an den Spielen ge- sichert sein, nachdem das durch die Erd- bebenkatastrophe schwergeprüfte Land be- reits für Rom abgesagt hatte, weil man an- gesichts der Notlage nicht die finanziellen Mittel für die Rom-Reise aufbringen Konnte. merspielen teilnehmenden N. atio damit auf 88 erhöht. e IHF: Gesamtdeutsches Team Der Internationale Handball- Verband (IHF) bestimmte in gleichlautenden Tele- grammen an den Deutschen Handballbund (DHB) sowie den Deutschen Handball-Ver- band der Sowjetzone, daß an der Frauen- handball-Weltmeisterschaft vom 12. bis 19. Juni in Holland eine gesamtdeutsche Mann- schaft teilnehmen soll. In Auswertung der beiden Sichtungsspiele, die am Wochenende in Berlin stattfanden und von der Sowiet- zonen-Auswahl gewonnen wurden, telegra- phierte die IHF, daß das 16köpfige deutsche Aufgebot aus zehn Spielerinnen der Sowiet- zone und sechs Spielerinnen aus der Bun- desrepublik bestehen soll. In vorhergehenden Verhandlungen hatte die Sowjetzone die alleinige Entsendung ihrer Mannschaft sowie von fünf Reserve- Spielerinnen der 5 nach Holland gefordert. Zonen-Gäste bel der SpVgg 07 Die SpVgg. 07 war einer der ersten Mann- heimer Vereine, die nach 1945 Kontakt mit Sportfreunden aus der Sowjetzone aufnah- men. Waren es bisher Mannschaften aus Er- kurt und Weimar, die auf dem Platz an der Autobahn antraten, so wird in diesem Jahn die Ligamannschaft von„Empor“ Dresden über Pfingsten in Mannheim zu Gast sein. Die für Sonntagnachmittag, 17 Uhr ange- setzte Begegnung verspricht guten Sport, zu- mal sich die Mannheimer gegen spielstarke Mannschaften bisher immer erheblich stei- gerten. Schweizer Handballer beim SVW Die Handballabteilung des SV Waldhof verpflichtete zu Pfingsten die Handballer des St. T. V. Baden/ Schweiz. Das Hauptspiel der ersten Mannschaften findet am Pfingst- Sonntag um 11 Uhr im SVW- Stadion statt. Der St. T. V. Baden ist Schweizer Kanton- meister. Wie sie spielen. Donnerstag, 18.30 Uhr, Sandhofen SpVgg Sandhofen: Boljikovac; Pustal, Mendler; Anthofer, K. H. Metz, Heiselbetz; Heinz, Marschlich, Hildenbrand, W. Metz, Becker(Gegner ist SpVgg Mundenheim). Weitere Sportnachrichten Seite 15 ß SC 922 der naturreine Markensekt J( P 1 Flasche inkl. Sektsteuer Selte 14 MORGEN Donnerstag, 2. Juni 1960/ Nr. 127 3 5. r. — ZwWeigniederlassung eines bedeutenden in- dustrieunternehmens sucht zom baldmöglich— sten kintritt KONTORISTHIN mit guten Schreibmaschinenkenntnissen för interessantes Aufgabengebiet. Stellenungebote 1 Bewerbungen mit Zeugnisabschriften und Größeres Industrie- Unternehmen Lebenslquf erbeten d. Nr. P 35764 d. d. Verlag. sucht einen jüngeren und wendigen — 0 W- a FUR DIE 5 7. N b mit guten Umgangsformen. g 8 i Der Betreffende soll die Kraftfahrzeug-, 0 5 FESTTAFEL l Handwerker-Prüfung abgelegt haben. 5 5 im Alter von 14 bis 15 Jahren zum Anlernen als Bel Eignung wird gute Dauerstellung geboten. 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FC Köln über Tasmania Berlin sein erstes Ziel, den in der Gruppe II mit einem neuen Sieg Gruppensieg, erreichen; denn dann wäre der Rest vier und mehr Punkte zurück. Der Hamburger SV wird in d 5. ück. er Gruppe I alles tun, seinen Sieg gegen Westfalia Herne(4:3) zu wiederholen. Werder 8 wärtet auf ein Scheitern von Tasmania Berlin in Köln, um dann mit einem Sieg über den FK Pirmasens den zweiten Platz der Gruppe zu erreichen. Der Karlsruher 80 hat im Rückspiel gegen Borussia Neunkirchen nur noch die Chance, seine An- hänger durch eine besondere Leistung davon zu überzeugen, daß er dem HSV doch noch einmal gefährlich werden kann.— D as gesamte Programm des vierten Grup- pen- Spieltages wird am Samstag abgewickelt. Gruppe I: Hamburger Sy— Westfalia Herne(Fischer, Augsburg); Borussia Neun- kirchen— Karlsruher Sc(Ternieden, Ober- hausen. Die Endspielchance des Hamburger SV liegt greifbar nahe. Der Nordmeister kann sie in seinen Heimspielen sicherstellen, weil er damit das Torverhältnis weiter ver- pessern würde und auf diesem Gebiet dem Karlsruher SC absolut überlegen ist. West- kfalia Herne verpaßte— vor allem durch die schwache Tagesform ihres Nationaltor warts Hans Tilkowski— den Heimsieg gegen den Nordmeister. Ob der Schlußmann das in Hamburg so wettmachen kann, daß es zu einem sensationellen Erfolg gegen den HSV führt, bleibt abzuwarten. Ein Herner Sieg würde die Situation in der Gruppe I wieder völlig offen gestalten. Fest steht, daß der Tabellenerste der Gruppe mit einem guten Lester Piggot gewann Epsom-Derby Das 181. englische Derby endete am Mitt- woch in Epsom mit einen sicheren Sieg des englischen Pferdes St. Paddy, auf dem der englische Jockey Lester Piggott zu seinem dritten Sieg im Epsom-Derby kam. Wenn man seinen Erfolg mit Orsini im deutschen Derby 1957 mitzählt, ist es der vierte Derby- Sieg dieses jungen Jockeys. Drei Längen hin- ter dem Sieger passierten Alcaeus und Kyth- nos die Ziellinie. Zwischen diesen beiden rischen Pferden mußte die Zielfotografie entscheiden. Alcaeus wurde mit knappem Vorsprung Zweiter. Das diesjährige Derby, für das sich 15 pferde am Start versammelten, nachdem Sir Winston Churchills Vienna wenige Stunden vor dem Start wegen Verletzung gestrichen werden mußte, war mit 39 170 Pfund(etwa 460 600 DM) dotiert. Davon erhielt der Be- sitzer des Siegers, Sir Victor Sassoon, 33 052 Pfund(etwa 388 700 DM). Für den Besitzer war dieser Erfolg der vierte Derby-Sieg in Epsom. Der Sieger bezahlte eine Quote von 80:10. Geminiani steigt vom Sattel Der französische Straßenfahrer Raphael Geminiani wird sich vom aktiven Rennsport zurückziehen. Geminiani gab seinen Ent- schluß bekannt, nachdem er in der ersten Etappe der Dauphine Libere-Rundfahrt einen so schweren Schwächeanfall erlitt, daß er aufgeben mußte. Geminiani, der in den nächsten Tagen 35 Jahre alt wird, gehörte seit einem Jahrzehnt zu den bekanntesten Straßenfahrern und wurde noch vor zwei Jahren in der Tour de France zweiter hinter Charly Gaul. Er kam Ende des vergangenen Jahres von einer Afrikareise mit einer Ahn lichen Erkrankung zurück wie Fausto Coppi, der am 2. Januar starb. Wochenlang mußte Geminiani das Bett hüten und fand dann nicht mehr zur früheren Form zurück. Rückhalt in dieses Spiel geht. Pyka war gegen Uwe Seeler— trotz der beiden Treffer des National-Mittelstürmers— ein groharti- ger Mittelläufer. Was aber geschieht, wenn der Herner diese Leistung nicht wiederholen kann? Borussia Neunkirchen ist über Nacht in den Vordergrund getreten. Ob dieser Ueber- raschungserfolg weiteren Auftrieb gibt, wird sich in Saarbrücken im Rückspiel gegen den Südmeister zeigen. Wenn die Leistung von Borussia- Mittelstürmer Dörrenbächer nicht einmalig war, wird der KSC erneut in Schwierigkeiten geraten. Fest steht, daß Termath körperlich nicht die Voraussetzun- gen mitbringt, die ein Mittelläufer braucht, wenn er seiner Abwehr den großen Halt geben soll. Sieben Tore gegnerischer Mittel- stürmer in drei Spielen zeigen auf, daß hier ein Loch in der KSC-Deckung gegeben ist, das mitentscheidend zu dem bisherigen Ab- schneiden beigetragen hat. Vor dem Spiel in Karlsruhe am ver- gangenen Samstag war Borussia Neunkir- chen der krasseste Außenseiter, den man sich denken konnte. Heute ist die Situation so, daß für den Karlsruher SC alles auf dem Spiel steht; denn nur ein Sieg in Saar- prücken könnte ihm eine neue Ausgangs- stellung sichern, doch noch das deutsche Endspiel zu erreichen. Gegenwärtig aber sieht es so aus, als ob der Südmeister mit der Heimniederlage durch Neunkirchen diese Chance verpaßt hätte. Gruppe II: 1. FC Köln— Tasmania Ber- lin Dusch, Kaiserslautern); Werder Bremen gegen FK Pirmasens(Malka, Herten). Es bleibt abzuwarten, in welcher Besetzung der 1. Fè Köln in das Rückspiel gegen Tasmania Berlin gehen kann. Hans Schäfer wird in jedem Falle fehlen. Der Westmeister hat es unter schwierigsten Verhältnissen verstan- den, das wichtige 2:1 in Berlin zu erzielen. Er schaffte es gegen eine Mannschaft, deren ausgeprägte Härte die besondere Gefahr war. Es ist nicht auszudenken, was sich getan hätte, wenn Berlin zu einem 1:1 oder gar zu einem Vorsprung gekommen wäre. Eines hat der westdeutsche Meister in jedem Falle bewiesen: die Abwehr ist beste Klasse. Sie rettete da Spiel, ganz davon abgesehen, daß ein Spieler wie Helmuth Rahn in jedem Falle die große Gefahr für einen Gegner bedeutet. Tasmania Berlin ist spielerisch dem Westmeister nicht gewachsen. Man kann sich schlecht vorstellen, daß sie genau so hart an diese Aufgabe herangehen wird, wie es vor dem eigenen Publikum der Fall War. Kölns Außenläufer Sturm sieht— viel- leicht noch in stärkerem Maße als dies in Berlin der Fall war— seine Hauptaufgabe darin, dem Talent Schulz im Tasmania-An- griff der Raum zu beschneiden. Jedenfalls kann der 1. Fc Köln seinen vierten Sieg erreichen, besonders dann, wenn die Mann- schaft ihr Spiel findet und Rahn seine Alleingänge zu ansetzt, wie es in Berlin der Fall war, wo allerdings auch ein halbes Dutzend der Vorstöße des National-Rechts- außen von Talaszus regelwidrig gestopp: wurden. Werder Bremen hat in Ludwigshafen etwas glücklich beim 6:4 über Pirmasens ge- spielt. Es gab Szenen, in denen Schiedsrichter Treichel(Berlin) keine glückliche Hand hatte. Natürlich ist der Nordzweite zu Hause Favorit, aber er wird gut daran tun, mit einem FK Pirmasens zu rechnen, der alles für seinen ersten Punkterfolg in den Grup- penspielen tun wird. l „Zerstörte Stadien bis 1962 wieder bespielbar“: ußball- Wil zum vorgeselienen Jermin Spenden sollen Zuschüsse ersetz Das Organisationskomitee für die Fuß- pall-Weltmeisterschaft 1962 in Chile teilte mit, daß die Meisterschaft trotz der durch die schweren Erdbeben verursachten Zerstörun- gen in Chile stattfinden werde. Die in Süd- chile zerstörten Stadien würden bis 1962 wie- der bespielbar sein. Die staatlichen Gelder (9,2 Millionen Marl), die dem Komitee zur Verfügung gestellt und von diesem für die Erdbebenopfer Wieder zurückgegeben wor- den waren, würden durch kreiwillige Spen- den ersetzt werden. 1 1 Der Vizepräsident des Deutschen Fußball- Bundes, Hans Huber, dementierte in Mün- chen Pressemeldungen, wonach sich der DFB wegen der Erdbebenkatastrophe in Chile um die Organisation der Fußball- Weltmeister- Schaft 1962 bemüht habe.„Es Wäre taktlos gewesen, wenn sich der DFB nach der furcht- baren Katastrophe in Chile nun gleich an den Internationalen Fußball-Verband gewandt hätte.“ Huber räumte ein, daß die 10 000 Mark- Spende des DFB für die Erdbeben- Im Schatten der populären Sportarten: en/ DFB dementiert Bewerbung geschädigten vielleicht Anlaß zu diesen Kom- binationen gewesen sein könnte.„Aber der ganze DFB war entsetzt, als die Meldungen bekannt wurden, daß wir uns bei der FIFA um die Weltmeisterschaft bewerben wollten.“ Süddeutsches Amateur-Endspiel am Samstag in Bamberg Das Bamberger Stadion ist am Pfingst- samstag(17 Uhr) Schauplatz des Endspiels um die süddeutsche Amateur-Fußball- meisterschaft zwischen dem hessischen Titel- träger Borussia Fulda und Südbayern- Meister Schwaben Augsburg. Beide Mann- schaften haben in den Gruppenspielen eine große Kampfkraft gezeigt, wobei die Augs- burger vor allem mit prächtigen Angriffs- leistungen auf warteten, während sich Bo- russia in erster Linie auf eine starke Abwehr stützt, in der Liebschwager VfB Stuttgart) überragt. Man muß in Bamberg mit einem ziemlich ausgeglichenen Treffen rechnen. Fußball in SAN: Hier Idealismus- dort Business DAB mit 8 500 Aktiven und In diesen Wochen hatten die USA den nur drei eigenen Plätzen/ Soceer- Club Besuch von zwei deutschen Oberligaklubs: München 1860 war Gast des Deutsch- Amerikanischen Fußballbundes, Bayern Mün- chen beteiligt sich zur Zeit an den 30 einen sind von Idealisten eingeladen, d Spielen der International Soccer League. Die ie anderen haben feste Kontrakte mit Leuten, die von sich selbst sagen, daß 50 Prozent Geschäft damit verbunden ist. Beide Gast- geber haben etwas gemeinsam: Sie wollen den Fußball in USA populär machen, das Ziel ist dasselbe, nur die Motive sind verschieden. D Deutsch- Amerikanische Fußball- bund AFB) faßt rund 8500 Fußballer zusammen, die teilweise schon in Europa spielten und auch in ihrer neuen Heimat nicht davon lassen wollen. Nicht nur Deut- sche spielen hier, sondern auch Letten, Ukrainer, Griechen, Tschechen, Jugoslawen und Ungarn mit Oesterreichern, Schweizern und Franzosen in drei DAF B-Klassen. Die Spiele finden kaum 300 Zuschauer. Den 34 DAF B-Klubs gehören nur drei in den letz- ten zehn Jahren mit großer Mühe auf dem teuren New Vorker Grund erstellte Sport- plätze. Die Gelder dazu gab der DAFB Dollars, die er selbst mühsam sammelte. Die begeisterten Fußballanhänger, die an jedem Sonntagabend Tausende von Kilo- meter von Deutschland entfernt ebenso ge- spannt die Oberliga-Resultate aus München, Köln, Berlin oder Hamburg verfolgen wie wir, haben nur wenige Förderer und kaum Resonanz in der Millionenstadt. Der DAFB und seine Mitglieder betrach- ten sich aber als ein Stück Deutschtum im Ausland. Sie veranstalten an jedem ersten Springreiter gegen 1 Maisonntag das deutsch- amerikanische Sportfest in Randalls Island Stadium. Und dazu laden sie seit 1950(Hamburger SV) stets einen nahmhaften deutschen Oberliga- verein ein. Damit zeigen sie ihre Verbun- denheit zur Heimat. Bei der großen Parade zum Sportfest ziehen alle deutschen Vereine und Trachtengruppen aus nah und fern auf. Wer auf sich hält— und das sind viele Ein- wanderer— erscheint. Vom Geld werden der Gast, Sportplätze und weitere Vorhaben finanziert. Mit Glück verdient“ man 15 000 Dollar. Ganz andere Wege. geht der New Vork American Soccer Club, besser: Mister Wil- liam D. Cox. Er präsidiert eine Institution, die Männer gründeten, die eine Geldanlage suchten. Dieser„Club“ hat keinen Verein, er lud nur zu einem Turnier ein und stellte dazu ein New Vorker Team, zu dem man sich(gegen gute Dollars) allein sechs Spie- ler aus England auslieh. Cox und Co. inve- stierten viel Geld und müßten das beste vom Besten bieten, um es wieder herauszu- holen. Schließlich sind 500 000 Dollar auch S-Olympiamannschaft. in wiesbaden Dressur- Qualifikation Deutsche und internationale Olympia- Vorbereitungen bestimmen in diesem Jahre das Gesicht des internationalen Reitturniers im Schloßpark von Wiesbaden- Biebrich. ob- Wohl Olympiasieger Winkler und Thiede mann nicht starten. Der ausgezeichnete Springreiter-Nachwuchs mit Schockemöhle, Stackfleth, Alfons Lütke-Westhues, Pade, Jarasinski und Renate Freitag an der Spitze erhält jedoch eine Konkurrenz, die erste Klasse bedeutet. Er tritt gegen die ameri- kanische Olympiamannschaft mit Steinkraus, Chapot, Wiley und Morris und gegen sieben englische Reiter mit unter anderem Europa- meisterin Ann Townsend und Pat Smythe an, die hier und in Luzern ihre Rom-Equipe er- . mitteln. In fünf S-Springen sollte eine gute Auswahlmöglichkeit gegeben sein. Das deutsche Interesse konzentriert sich auf die erste Olympia-Vorbereitungsprüfung der Dressurreiter, die die Rom-Aufgabe aus- wendig vorreiten müssen. Bereits in Wies- baden fällt eine Vorentscheidung über die beiden Plätze im Dressur-Team, für das Harry Boldt mit St. Georg und dem Tra- kehner Brillant, Josef Neckermann aus As- bach und Doublée, Rosemarie Springer mit Memor, Brillant und Doublette und vor allem Olympiareiterin Hannelore Weygand auf Liselott Linsenhoffs Monarchist erste An- wärter sind. spekuliert auf harte Dollars für USA kein Pappenstiel. Zehn europäische Spitzenklubs und der Sc Bangu(Brasilien) wurden kontraktlich verpflichtet und absol- vieren bis zum 30. Juli 30 Spiele in einer einfachen Punktrunde. Die Gruppensieger bestreiten am 6. August das Finale des „American Cup“. Hier geht es nicht ums Deutschtum, hier kamen clevere amerikanische Geschäfts- leute, die schon in vergangenen Jahren viel Geld in Baseball investierten(und auch her- ausholten), auf eine neue Idee. Warum sollte man es beim Fehlen sportlicher Attraktionen in diesen Wochen nicht einmal mit dem Fuß- ball versuchen? Mr. Cox, der sich seit zwei Jahren ausschließlich damit beschäftigt, weiß nicht, ob es ein Erfolg wird. Aber er Warb kräftig. Während der DPAFB froh ist, wenn die Zeitungen vom Spiel gegen den deut- schen Oberligisten Notiz nehmen, hat Mr. Cox Spiele an das Fernsehen verkauft und auch bei den Zeitungen die Reklametrommel gerührt. Die Spiele in den Polo Grounds und im Roosevelt-stadion finden wegen der Hitze abends statt. Wie dem aber auch sei: Motive interes- sieren hier nicht. Egal, ob der DAFB oder Mr. Cox recht hat: Hauptsache ist, daß über- haupt für den Fußball geworben Wird. N. Wells Berlin, Frankfurt oder Stuttgart? Fußball-Endspielort liegt noch nicht fest Wie in allen Jahren haben die Kombina- tionen um den Endspielort der DPFB-Fußball- meisterschaft eingesetzt. Eine Entscheidung ist nicht vor Anfang nächster Woche zu er- warten, weil der Spielausschuß, der das Vor- schlagsrecht hat, den Ablauf des vierten Spieltages abwarten will. Chancen haben vor allem Berlin(Olympiastadion) und Frank- kurt(Waldstadion). Hannover wird— zumal wenn der Hamburger SV das Endspiel er- reichen würde— nicht in Frage kommen, nachdem der Nordmeister schon 1957 und 1958 im eigenen Regionalverband das End- spiel hatte. Wie man aus Kölner Kreisen er- fährt, würde der Westmeister, wenn er es schafft, auch mit Stuttgart Neckarstadion) durchaus einverstanden sein. Weitere Sportnachrichten Seite 13 N e ii r Leute von Heute Frlscher Schwung, das ist es, Was wir alle immer wieder brauchen. Frischer Schwung- für unsere Pflichten wie für unsere Freuden. Frischer Schwung- für den Alltag wie fur der Feiertag. 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Juni 1960/ Nr. 127 Sepflegtes Zabbermärchen ferdinand Raimunds„Bauer als Millionär“ im Nationalthegter Mannheim Die Stücke des holdseligen Ferdinand Raimund— in Wien sollt' man sie halt sehen ich sah dort vor Jahren den„Ver- schwender“), in einem alten Theater, wo noch ein bissel Stuck ist um die Leut' und Plüsch oder doch wenigstens Rot auf den Stühlen und Gold an den Wänden und wo- möglich Logen und Ränge bis hinauf an die Deck. Und auf der Bühne, da sollt' ein herzwarmer, guter Ton klingen, und g'spa- Big sollt's dabei zugehen, damit's eine Freud' haben, die Gäst'. Denn was dieser Raimund schrieb, das ist zwar Zeittheater und barock geformt in seinem allegorischen Ranken- Werk, es ist Theater aber auch aus dem ur- sprünglichen Stand des Mimus, des Komö- diantischen, des Extempore auch, wenn's darauf ankommt. Ist Volkstheater im besten Sinne, Märchenspiel, in dem das Heitere mit dem Ernsten sich vermählt, die Heiter- keit, eh du's gedacht, Tiefen aufschließt, Und die Tiefe dann wieder mit einem Male licht und heiter wird. * Wie schwer ist es doch, alles das aus- zuspielen, abzuwägen und dabei lebendig zu machen! Zumal bei uns zulande und gar noch im nüchternen Musentempel des Na- tionaltheaters Mannheim, im Großen Haus, Wo die Liedchen und die Faxen so heillose Mühe haben, bis hinauf zur elften, zur Zwanzigsten Reihe„anzukommen“. Nachdem man vor fünf Jahren in Mannheim— noch in der„Schauburg“— den„Alpenkönig und Menschenfeind“ spielte, griff das National- theater jetzt nach der Gestalt des Fortuna- tus Wurzel in dem romantischen Zauber- märchen„Der Bauer als Millionär oder Das Mädchen aus der Feenwelt“. Bruno Hübner hat's als Gast inszeniert, und dazu hat man Sich gleich auch die Bühnenbilder und Ko- stüme Kurt FHalleggers vom Bayerischen Bruno Hübner Zeichnung: Hans Rehkopf Staatstheater München geholt, eine bunte, im Verhältnis zum riesigen Mannheimer Bühnenausschnitt kleine Pappe- Szenerie, gar nicht ungeschickt in ihrer Mischung von Ilusions-Draperie und bewußter Primi- tivität. * Da stand er nun wieder auf der Bühne des Nationaltheaters, Bruno Hübner, der un- vergessene Geldbriefträger Fuchs aus Johan- nes Mario Simmels(mittlerweile sehr er- folgsträchtigem)„Schulfreund“. Dieses Mal als Fortunatus Wurzel, als Bauer, der mit Hilfe eines bösen Geistes zum Millionär wird und dann auch alles tut, was ihm sein Glücks- spender aufgetragen: nämlich seine Zieh- tochter kujonieren und sie einem reichen Freier versprechen. Dieses Ziehkind, Lott- chen heißt es mit Namen, ist ja in Wahrheit die Tochter der schönen und einst mächtigen Fee Lacrimosa und, weil Mütterchen einmal gar zu hochmütig war, einer grimmigen Probe ausgesetzt: heiratet es bis zu seinem 18. Lebensjahr einen armen Mann, dann wird der Fluch der Feenkönigin von Lott- chen und der Mutter genommen. Die Geister „Neid“ und„Haß“ wollen das natürlich ver- hindern, sie machen, wie gesagt, den Stief- vater zum Millionär und schließlich auch noch den jungen, heißgeliebten und wunsch- gemäß bettelarmen Bräutigam Lottchens zum reichen Mann. Aber es hilft ihnen nichts, das Gute siegt am Ende doch, und Wie der alte Bauer sein vieles Geld ver- dammt und dadurch los wird, so tut es auch der junge Karl; arm, aber glücklich sinken sich die Liebenden in die Arme. Der Lohn solchen Verzichts bleibt denn auch nicht aus: Vom Bauern Wurzel fallen die Gebresten vorzeitigen Alters, die Jungen erhalten ein mittleres Fischergut, die Fee Lacrimosa ist vom Bann ihrer Königin erlöst, und über sie alle breitet segnend ihre Hände aus die Fee Zufriedenheit. * Doch war von Bruno Hübner in der Titel- rolle die Rede. Da stimmt nun jeder Ton, jede Geste, der temperamentvoll wippende Schritt des Millionärs, das Zusammenknicken der Knie, wenn das„Brüderlein Jugend“ sich von ihm verabschiedet, das schiere Entsetzen, als von jetzt auf nachher das„hohe Alter“ sich meldet, der schlurfende Wackelgang des armen„Aschenmanns“, der Glückssprung des endlich von aller Unbill und aller An- fechtung erlösten, wieder sich selbst zurück- gegebenen Bauern. Mit Kunstverstand und Herz ist das Volkstümliche dieser Gestalt ge- troffen, hinter der Einfältigkeit des Fortuna- tus Wurzel zwinkert die Bauernschläue her- vor, es erlebt und erkennt dieser Mensch sein Geschick, die Höhen und Tiefen seines Laufes durchmißt er mit dem Atem des Kreatürlichen. Nichts ist künstlich daran, alles gewachsen und zur Einheit geformt. * Um ihn herum die Fülle der märchen- haften und der wirklichen Figuren. Der in praller Fülle einherstampfende Karl Fried- rich als Diener Lorenz, die blondzöpfige, treuherzig-biedere Ilse Zielstorff als Lott- chen, Wolfgang Höper als ihr ungestümer, leidenschaftlich aufflackernder Bräutigam Karl, der schwärmerische Musensohn Karl Heinz Pelsers im Kreis der Saufkumpane (Otto Geyer, Paul Gogel). Und dazu die Feen- Welt: Karl Worzel als bramarbasierender Zauberer Bustorius aus dem ungarischen Warasdin, Peter Settgast als vifer, schwä- belnder Magier aus Donaueschingen, Johan- nes Hönig als Haushofmeister bei der Fee Lacrimosa, die Viola Pudor mit diadem- geschmückter Hoheit spielt. Auf ihrer Seite steht noch die„Jugend“, von Uta Sax mit Liebreiz ausgestattet, auch das„Hohe Alter“, „Bröderlein fein...“ in Szenenfoto aus der Mannheimer Neueinstudierung des Zaubermärchens„Der Bauer als Millionär“ von Ferdinand Raimund. In der Mitte Bruno Hübner in der Titelrolle, rechts außen Uta Saæ als das„Brüderlein Jugend“, das Abschied nimmt vom reich gewordenen Bauern Fortunatus Wurzel.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) dem Jörg Schleicher die Attitüde herrischer Unwiderstehlichkeit gibt, und nicht zu ver- gessen die„Zufriedenheit“, von Helmka Sage- biel gerade eben noch vor dem allzu Pene- tranten bewahrt. Zu den Feinden des Guten zählt vor allem der„Haß“, als mephistophe- lisch lohende Flamme von Guido von Sallis umrissen, und der„Neid“, dessen mickriges Schleichen Walter Pott gut herausstellt. Noch viele andere gehören mit zum Spiel, auch die Tanzgruppe Ingeborg Guttmanns. 38 Namen weist der Programmzettel auf. * Wenn nun dieser Abend, ungeachtet man- chen hübschen Ansatzes dazu, nicht zum eitel Wohlgefallen wurde, so ist das wohl, über die Schwierigkeiten des Hauses hinaus, der Inszenierung Bruno Hübners zuzuschreiben. Was man von ihm erhofft hatte: daß er den Mut zur erfüllten Naivität mitbringen würde, die süddeutsche Lust am Gaudium, die Sinnenhaftigkeit des Theatralisch-Elemen- taren, das alles ist im Grunde ausgeblieben Foto: Zemann und hat einem steten Bestreben nach Stil- treue, einer Tendenz zum Gepflegten hin Platz gemacht. Ach, man wünschte sich geradezu mal einen Patzer, einen Ausrut- scher, und nicht gar so viel Sauberkeit und Akkuratessel Statt leibhaftig zu werden, ist das Spiel historisch geblieben, und erst die letzten Bilder(nach der Pause) haben so recht den Elan und die komödiantische Ent- tesselung, wie man sie gern im ganzen Stück gesehen hätte. Wobei freilich noch hinzu kommt, dag Hans Georg Gitschel am Diri- gentenpult die Mark Lotharsche Neufassung der Musik Joseph Drechslers mit einer Sensi- Hilität Klingen läßt, als habe er eine Partitur von Mozart vor sich. Auch da: ein bissel mehr „Zirkus“, bitt' schön! * Das Premierenpublikum hielt sich zu Recht an die„handfesten“ Augenblicke und spendete am Ende ganz besonders Bruno Hübner herzlichen Applaus. Kurt Heinz Kunst aus zweieinhalb Jahrtausenden Zur Wiedererôffnung des„ Antiqugriums“ in einem Cqvaliershaus des Berlin- Charlottenburger Schlosses In dem einen von den beiden„Cavaliers- die den Staatlichen Museen früher Weltruhm häusern“ gegenüber dem Schloß Charlotten- burg, das sich, neben den Dahlemer Museen, allmählich zum zweiten großen Westberliner Museumszentrum entwickelt, ist die Antiken- äbteilung der ehemals Staatlichen Museen wiedereröffnet worden. Sie ist der Glücksfall einer musealen Darbietung: der kleine spät- klassizistische Kuppelbau, der 1850 von Friedrich August Stüler, einem Schüler Schinkels, geschaffen wurde und bis zum ersten Weltkrieg die königliche Garde be- herbergte, harmoniert in einer fast idealen Weise mit den Kunstschätzen, die der Leiter des Antiquariums, Adolf Greifenhagen, mit der Sorgfalt eines Wissenschaftlers und der Geschmackssicherheit eines Künstlers vor dem Besucher ausgebreitet hat. Die Platzverhältnisse in dem verhältnis- mäßig kleinen Bau, der mit viel Stilgefühl restauriert worden ist, geboten die Be- schränkung auf das Wesentliche. Greifen- hagen und seine Mitarbeiter verstanden es indessen, aus der Not eine Tugend zu machen. Indem sie die zweitrangigen Werke, die frei- lich noch immer wertvolle Informationen über das Wesen und die Ausdrucksgebärden der antiken Kulturen geben, in die„Studien- abteilung“ im Obergeschoß verbannten, wo sie den Kunstwissenschaftlern und Studen? ten zur Verfügung stehen, schufen sie Platz für die besonders wertvollen und die be- sonders charakteristischen Werke. Jedes von ihnen hat Licht, jedem ist ein Lebensraum zugewiesen, in dem es atmen und wirken kann. Was im Westberliner Antiquarium seit zwanzig Jahren zum ersten Male wieder der Oeffentlichkeit präsentiert wird, ist aller- dings nur ein Teil der antiken Kunstschätze, eingebracht haben. Die antike Skulpturen- sammlung, die pergamenischen Werke, die Terrakotten, ein Teil der Vasen, der Bronzen und der Gemmensammlung befinden sich auf der Ostberliner Museumsinsel. Der Zufall hat es jedoch gewollt, daß gerade die Ausstel- lungsstücke kleineren und kleinen Formats im Westen verblieben sind, also beispiels- weise die rotfigurigen attischen Vasen, viele griechische Kleinbronzen und Gemmen und die Sammlung antiken Goldschmuckes des Freiherrn von Gans, die, zusammen mit den prachtvollen Vasen, den Stolz des West- berliner Antiquariums ausmachen. Die Bronzen, Vasen, Gläser, Bilder, Schmuckstücke und Gebrauchsgegenstände, die in den Vitrinen der sechzehn Ausstel- lungsräume präsentiert werden, markieren einen Zeitraum von rund zweieinhalb Jahr- tausenden; der Bogen spannt sich von der minoischen über die griechische und ägyptische bis zur byzantinischen Kultur, die das Erbe der Antike umschmolz und mit christlichen Bildern und Vorstellungen ausfüllte. Unmöglich, die Stücke einzeln zu nennen oder auch nur die schönsten Werke nach Gebühr zu schildern. Erwähnt seien immerhin die„Betende Frau“ aus dem minoischen Kulturkreis, die ägyptischen Mumienporträts auf dem Fayùm, der mit figürlichen Darstellungen geschmückte Bronze-Diskus aus Aigina und, natürlich, die Vasen, die ihresgleichen so leicht nicht finden dürften. Originell ist der„Dornausziehende“ aus dem ersten Jahrhundert vor Christus: zwi- schen dem drastischen, fast barock wirkenden Realismus dieser kleinen Plastik und der geometrischen Strenge der Werke aus der Zeit Homers liegen Welten. Auch die grie- chische Kultur hatte wie die mittel- europäische— ihre genau fixierbaren Stil- epochen. In einer Schrift zur Wiedereröff- nung des Antiquariums heißt es:„Das poli- tische Schicksal Deutschlands hat bisher die Wiedervereinigung der ehemals preußischen Kunstsammlungen verhindert. Das Erhaltene zu bewahren, als organischen Bestandteil dem kulturellen Leben nutzbar zu machen, ist Aufgabe der Neuordnung dieses Teiles der Antikensammlung in Charlottenburg.“ Daß diese Aufgabe im Stüler-Bau mit Intuition und Sachverstand gelöst worden ist, steht auger Zweifel. Hellmut Kotschenreuther Der 25 Jahre alte Amerikaner Malcolm Fra- ger wurde unter zwölf Endbewerbern Sieger beim Internationalen Musikwettbewerb in Brüssel, der den Namen der belgischen Kö- niginmutter Elisabeth trägt und junge Pianisten aus aller Welt vereinigte. Frager, der sich be- sonders durch seine Wiedergabe des„Concer- tos“ von Prokofileff auszeichnete, erhielt den Internationalen Großen Preis und die damit verbundene Geldprämie von 150 000 belgischen Francs(12 600 Mark). Zweiter wurde der Kana- dier Ronald Turini, der den Preis der belgi- schen Regierung und 100 000 belgische Francs (8400 DMW) empfing, vor dem Amerikaner Lee Luvisis(Silbermedaille und 75 000 belgische Francs), während an vierter Stelle die erst 19 jährige Alice Mitschenko aus der Sowjetunion folgte(Silbermedaille und 60 000 belgische Francs). Der in Berlin studierende Osterreicher Walter Kamper belegte nach dem Ungarn Ga- bor Gabos und der Amerikanerin Shirly Seguin den siebenten Platz. Der einzige Teilnehmer aus der Bundesrepublik, Günther Ludwig, war be- reits in den Vorprüfungen ausgeschieden. — Der fünfte Bewerber Paul Sixt dirigierte das Pfalzorchester Die Parade der Aspiranten auf den Posten des Pfalzorchester-Chefdirigenten wurde in Neustadt an der Weinstraße fortgesetzt und — aller Wahrscheinlichkeit nach— beendet. In einem Sonder- Sinfoniekonzert gastierte auf gemeinsamen Wunsch des Zweckverban- des Pfalzorchester und des Orchestervor- stands Generalmusikdirektor Paul Sixt, ge- bürtiger Stuttgarter(Jahrgang 1908), vor dem zweiten Weltkrieg Chef der Oper und der Staatskapelle in Weimar sowie Direktor der dortigen Musikhochschule, von 1947 bis 1949 Leiter der Stuttgarter Volksoper und seit 1951 Opernchef am Landestheater Det- mold. Ein„gestandener“ Mann also, rundum er- fahren und in der Erscheinung das Gegen- teil eines Pultakrobaten. Die knappen Diri⸗ giergesten werden vielfach unsichtbar für das Publikum vor dem Oberkörper vollführt; nur bei Höhepunkten erheben sich die Hände gerade über Kopfhöhe. Trotzdem geht sehr viel Energie von ihm aus und auf das Or- chester über, und der Kontakt lieg kaum etwas zu wünschen übrig. Als Gestalter ist Sixt der Typ des straffenden, raffenden Mu- sizierdirigenten; Ritardandos werden nicht ausgekostet sondern flink erledigt, agogische Eigenheiten treten kaum in Erscheinung, und die Zeitmaße suggerieren oft die Vorstellung, als habe der Künstler keine Zeit. Das Problematische dieses Grundtempe- raments wurde in der abschließend dargebo- tenen 1. Sinfonie in c-Moll von Johannes Brahms voll offenbar. Die Zügigkeit der Be- wegung, die Zäsuren forsch überspringt und auch die großen Ausdruckssteigerungen sich selten„nach oben“ sondern meist„nach vorn“ entwickeln läßt, legt zwar, die Struk- tur eines Satzes wie in einem Röntgenbild offen, nimmt ihm jedoch die Wärme des Klangs und die Tiefendimension. Nur wo die gemächlichen Tempi dazu zwingen— im Andante sostenuto und in der Einleitung zum Schlußsatz, war der spezifische Brahms zu spüren. Was an schiefen Klangeindrücken auf Kosten des überakustischen Festsaals im Neustadter Saalbau ging, sei dahingestellt. Noch einmal c-Moll: Ludwig van Beet- hovens 3. Klavierkonzert hatte, was Sixts Anteil anbelangt, ein stilistisch durchaus rei- nes Gesamtbild und entwickelte sich in der angemessenen Schwebe zwischen lebendigem Fluß und markanten Konturen. Dadurch ließ sich ein spürbares Einverständnis mit dem Solisten Hans Richter-Haaser herstellen, der die virtuosen Mittel, das musikantische Tem- perament und das poetische Gespür besitzt, um den drei so völlig unterschiedlichen Sät- zen die Differenzierung über dem Beethoven- schen Generalnenner mitzugeben. Die ein- leitend gespielte„Rhapsodie espagnole“ von Maurice Ravel zeigte Sixt als feinnervigen Musiker, der die spanische Folklore elastisch und delikat zu handhaben versteht und die expressiven Klangfontänen vital aufsteigen läßt. Der zwingende Kontakt zwischen ihm und dem Orchester ließ dieses denn auch mit begeisternder Brillanz agieren. r. Foultur-Chronik Der sowjetische Rundfunk hat am Dienstag- abend zum erstenmal den Tod Boris Paster- naks bekanntgegeben, dazu jedoch weder eine Würdigung noch einen Kommentar gefügt. Am Mittwochmorgen schloß sich dann die sowie tische Agentur TAssS mit einer Siebeneinhalb⸗ Zeilen-Meldung über das Ableben des Dich- ters an. Während die seit 39 Jahren in Eng- land lebende Schwester Pasternaks, Lydia Slater, noch immer vergeblich auf die Erteilung des von ihr beantragten Visums zur Einreise in die Sowjetunion wartet, ist der italienische Verleger des Autors, Giangiacomo Feltrinelli, bereits von Mailand nach Moskau geflogen, um an dem Begräbnis teilzunehmen. Der Romancier und Essayist Georges Piroue wurde für sein Essay„Proust und die Musik des Werdens“(„Proust et la musique du deve- nir“) mit dem Preis„Femina-Vacaresco“ aus- gezeichnet. Der Schriftstellerin Michele Sa- vary wurde für ihren Roman„Die harte Rasse“ (Race de la rigeur) der„Große Preis der Sport- literatur“(Grand Prix de la litterature spor- tive) verliehen. Im Studio der Mannheimer Gedok, Mann- heim-Feudenheim, lesen am Donnerstag, 2. Juni, 20 Uhr, Schriftstellerinnen der Gedok-Gruppe München aus ihren Werken. „Werke junger Mannheimer Komponisten“ bringt der Süddeutsche Rundfunk Stuttgart in seinem Mittelwellenprogramm am Freitag, 3. Juni, von 10.45 bis 11.30 Uhr. Dabei spielen die Pianisten Karl Delseit und Helmut Vogel sowie das Ringelberg-Quartett zwei Klavier- stücke von Helmut Vogel, das Quartetto piccolo von Gregor Hiltl, die Sonatine für Klavier Opus 2 von Wolfgang Ludewig sowie das Streich- quartett von Barbara Heller. VICKI 5 BAUM FLUT UND EFLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch. Köln presserechte durch Scientia Presse- Dienst 51 Ich wußte, daß Vida mehr oder weniger in Manuels Haus umgesiedelt war, seit man ihn unter dem umgestürzten Lastwagen her- Vorgeholt hatte. Er hätte leicht dabei das Leben verlieren können, aber diese indiani- schen Schädel können viel aushalten, und da Vida ihn pflegte, war er ganz gut dran. Aber ich dachte, Glenn sei nicht in der richtigen Verfassung, um die veränderte Situation mit Fortsetzung Grazie hinzunehmen.„Ja, ja, Tracey versteht sich aufs Rapierfechten, sie verfehlt nie die verwundbare Stelle. Ich hoffe, du hast ihr die Meinung gesagt“, sagte ich. „Ich sagte ihr, daß sie von allen Leuten am besten wisse, warum ich alle Verbindun- gen mit zu Hause abgeschnitten habe. In dem Augenblick, da es draußen war, begriff ich, daß es freundlicher gewesen wäre, sie zu prügeln. Von einem Augenblick auf den anderen veränderte sie sich so sehr, daß ich erschrak. Als hätte ich sie geohrfeigt, gede- mütigt, zerbrochen, es war einfach jammer- voll. Bruder, kannst du dir Tracey schlapp vorstellen? Weich, Bedauernswert, erbärm- lich, verwelkt? Sie tat mir furchtbar leid. Ich konnte sie nicht in diesem Zustand ver- lassen, begleitete sie also zu ihrem Bunga- low, obwohl ich nie weiter davon entfernt War, sie zu lieben, als jetzt. Mitleid, wie du ö vielleicht weißt, ist der zuverlässige Tod jeden Verlangens. Uebrigens wäre es eine Beleidigung, einer Frau wie Tracey Mitleid anzubieten. Aber das Schlimmste kam erst. Thumbs, sie machte mir einen Heiratsantrag! Sie machte mir eine schreckliche Szene. Klebrig, verzuckert, sentimental, ganz an- ders als die Tracey, die wir kennen. Nicht dieses sturmzerzauste, starke Mädchen aus gehärtetem Stahl, das man im Geiste vor sich sieht, wenn man an sie denkt. Kein Sturm— nur ein feuchtes Nieseln. Zuletzt hegann sie zu weinen. Mein Gott, und wie sie weinte! Hast du jemals gedacht, daß Tracey weinen könnte? Richtige Tränen, mit dem korrekten Prozentsatz von Salz und Schmerz? Und die ganze Zeit konnte ich nur denken: Ich möchte Vida. Ich möchte Vida. Nicht dich. Dich will ich nicht. Vida will ich“ „Laß Vida aus dem Spiel“, rief ich.„Was soll das heißen: Vida? Du hast sie nicht ge- nommen, als du sie haben konntest, was willst du jetzt auf einmal von Vida?“ „Schrei mich nicht so an! Schau mich nicht an wie ein toter Hering! Es ist doch nichts Neues für dich, daß ich Vida liebe. Ich bekämpfte meine Liebe zu ihr, weil ich mich nicht binden wollte, aber es hilft nichts, mich dagegen zu wehren. Ich brauche sie, ich wußte selbst nicht, wie sehr ich sie brau- che. Vielleicht sollte ich Tracey dankbar sein, daß sie mich entführte, sonst hätte ich das vielleicht erst herausgefunden, wenn es zu spät gewesen wäre.“ O dulce sangre de Cristo! dachte ich, jetzt sitzen wir erst richtig in der Tinte! ‚Sachte, sachte, Glenn, immer mit der Ruhe, nimm es nicht schwer“, sagte ich. Setz dich bin und höre zu— es tut mir leid, wenn es dich hart trifft, aber es hat keinen Zweck, darum herumzureden. Es ist zu spät. Vida heiratet Manuel. Am nächsten Sonntag ist die Hochzeit.“ Ich sah, wie sein Rücken sich straffte, als ich fortfuhr zu berichten, was sich während seiner Abwesenheit ereignet hatte. Aber er wendete sich nicht um, starrte nur in den Hof, und er sagte eine ganze Zeitlang kein Wort. So steht die Sache also“, sagte er schließlich. 5 Nimm es, wie es ist, vergiß nicht, daß du es Warst, der wegging, und zwar mit Tracey. Vida gab erst auf, als sie dachte, du wärest fort, kür immer—. „Wie konnte sie bloß!“ „Sie kennt dich und deine kopflosen An- Wandlungen. Schließlich war es ja nicht das erstemal, daß du sie stęehengelassen hast.“ „Weiß sie nicht, daß ich anders geworden bin? Mehr als zwei Jahre habe ich hier still gesessen, und es war nicht immer leicht, Ich hätte es nicht durchführen können ohne Vida. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie wei- terkommen soll.“ „Was heißt das: ohne sie? Vida wird hier sein und für dich arbeiten, genau wie früher. Es wird sich nicht viel ändern, glaub mir.“ „Nicht viel— außer, daß sie einem an- deren Mann gehört! Keine große Verände- rung, wie? Es ist einfach eine unmögliche Sache: Vida mit Sefor Manuel Perez ver- heiratet! Sie wird seine Lasten schleppen, er wird sie zu sich herunterziehen, sie wird die ganze Zeit schwanger sein, er wird sie schlagen, jeden Samstag, wenn er betrunken ist. Sag, Thumbs, ist das wirklich das Le- ben, das sie sich wünscht? Oder das sie ver- dient?“ „Frag mich nicht— frag Vida“, sagte ich. Ich hatte Vida aus Manuels Behausung jen- seits des Hofes auftauchen sehen. Sie trug einen Korb mit schmutziger Wäsche auf dem Kopf, und wie immer hing der Chiquitin an ihrem Rock. Sie lächelte auf den kleinen Jungen hinab und rief dem Haufen lachen- der Frauen rund um den alten Steintrog einige Scherzworte zu. Eins muß ich dir sagen, Glenn, wenn sie einen Mann haben will und Kinder, statt dir aufzuwarten, so mußt du das akzeptieren Wie ein— wie ein— Jawohl, Großmama, wie ein Gentleman,, sagte Glenn. Es ist zwar ein abgegriffenes Wort, aber— okay. Ich nehme an, was der korrekte Kavalier jetzt tun muß, ist, dem glücklichen Mann zu gratulieren und der sittsamen Braut alles Gute zu wünschen.“ Er hielt sich sehr gerade, verschränkte die Hände auf dem Rü ken, stieß die Tür mit dem blobgen Fuß auf und ging binaus. Durch das Fenster sah ich, was dann ge- schah. Er machte einige tastende Schritte auf Vida zu und blieb stehen. Sie bemerkte ihn erst, als das Geschwätz der Frauen an der Pila plötzlich verstummte und die Stille sich strafkfte wie ein gespanntes Seil, wie ein Rettungsseil, über die volle Weite des Hofes von Glenn zu Vida gespannt. Es war jene seltsame Art von Stille, in der man die klei- nen unwichtigen Geräusche hört, die sonst im steten Strom ies alltäglichen Lärms un- tergehen. Das dünne Weinen eines Säug- Iings, das hysterische Kollern eines Trut- hahns, das Quietschen eines jungen Hundes, dem ein Stein nachgeworfen wurde. Vida stand unbeweglich, versteinert, angefroren. Ich nehme an, daß sie sich sorgfältig für das erste Zusammentreffen vorbereitet hatte, wenn und falls Glenn zurückkehrte. Und bestimmt beabsichtigte sie, ganz Würde, Stolz und unnahbare indianische Höflichkeit zu sein. Was aber geschah, war etwas völlig an- deres. Es war so elementar und gewaltsam wie eine Springflut, die alle von Menschen- händen errichteten Deiche durchbricht. Vida stand unbeweglich auf der Stelle, ihr rechter Arm, der den Wäschekorb ge- halten hatte, hing schlaff herab. Der Korb behielt noch für einige Sekunden das Gleich- gewicht auf ihrem Kopf und glitt bei der ersten Bewegung herunter. Sie rannte auf Glenn zu mit ausgestreckten Händen und unartikulierten kleinen Vogelschreien, und die Wäsche flatterte rund um sie herum, blau, rosa, weiß, wie ein Geschwirr von blauen, rosa, weißen Möwen. In der Mitte des Hofes traf sie mit Glenn zusammen, und sie flelen einander in die Arme, als existiere nichts anderes auf der Welt— und das war es wohl auch, was sie fühlten— Sie küßten und umarmten sich, schwan- kend verschmolzen sie ineinander, als seien sie niemals zwei getrennte Kreaturen ge- wesen. Und all dies geschah mitten auf dem Hof, dem Mittelpunkt der Hacienda, dem öffentlichen Mittelpunkt unseres ganzen Ge- meinweseris. 5 Man hätte erwartet, daß die geschwät⸗ zigen Elstern rund um die Pila auf dieses Schauspiel mit ihrem üblichen lauten Ge- lärme, Freudengeschrei oder Lachen oder Hänseln oder Schelten oder mit dem An- rufen aller Heiligen antworten würden. Aber nichts dergleichen geschah. (Fortsetzung folgt)