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Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Undbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-8, Telefon- Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 43. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.30 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 128/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 3. Juni 1960 Moskau stimmt„offenem Himmel“ zu Neuer Abrüstungsplan Chrustschows/ Ueberraschung durch UNO-Truppe Mos kau.(AP) Die Sowjetunion hat am Donnerstag in Form einer Botschaft Chrustschews an alle Regierungschefs neue Abrüstungsvorschläge unterbreitet, die wesentlich von den bisherigen sowzetischen Forderungen abweichen und sich Teile der westlichen Vorstellungen zu eigen machen. Der neue sowjetische Vorschlag sieht drei Stufen vor, durch die eine totale, von den Vereinten Nationen und einer INO-Polizeitruppe überwachte Die erste Stufe des sowjetischen Planes sieht eine listenmäßige Erfassung und ein Verbot des Einsatzes von Atomwaffenträgern jeglicher Art, das heißt, Satelliten, Fern- lenk waffen, Raketen, Bomber, U-Boote vor. Gleichzeitig Abzug aller Truppen von frem- dem Boden und Vernichtung der im Ausland errichteten Stützpunkte und Versorgungs- lager. 2. Stufe: Verbot aller nuklearen, biologi- schen und chemischen Waffen, Zerstörung der bestehenden Vorräte an solchen Waffen und Verminderung der Stärke der konven- tionellen Streitkräfte. Abrüstung erreicht werden soll. 3. Stufe: Totale Abrüstung durch Auf- lösung aller Armee- und Kriegsministerien, Verbot aller Ausgaben für militärische Zwecke und Aufstellung einer UNO- Polizei- streitmacht, die„den Frieden zwischen den Völkern sichern, jedoch nicht zur Unter- drückung von für ihre Unabhängikeit und für sozialen Fortschritt kämpfenden Völkern und nicht zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Staaten eingesetzt werden soll.“ Kontrolle und Inspektionen der Abrüstung sind erst in der dritten Stufe des Vorschla- ges vorgesehen. Der sowjetische Vorschlag Dramatische Kehrtwendung Zarapkins Er verwarf das Urteil seiner Fachleute/ Neue Weisungen aus Moskau? Genf/ New Vork.(AP) Die Sowjetunion hat am Donnerstag auf der Genfer Konfe- renz zur kontrollierten Einstellung der Atomwaffen versuche für eine Sensation ge- sorgt. In einer dramatischen Kehrtwendung verwarf der sowjetische Chefdelegierte Za- rapkin das Gutachten seiner eigenen Fach- leute und das von ihnen ausgearbeitete so- Wjetische Forschungsprogramm für experi- mentelle unterirdische Explosionen. Zarap- kin wies auch die von den Vereinigten Staa- ten angebotenen Garantien dafür, daß die geplanten unterirdischen Kernexplosionen zu Versuchszwecken nicht für die Weiter- entwicklung taktischer Kernwaffen ausge- nützt werden würden, als„ungenügend zu- rück“. Zarapkin bestand darauf, daß die sowjetischen Inspekteure das Innere jedes atomaren Sprengkörpers überprüfen müß- ten, die bei der amerikanischen Versuchs- reihe zur besseren Feststellbarkeit unter- irdischer Kernexplosionen und deren Unter- scheidung von Erdbeben zur Explosion ge- bracht werden sollen. Zur Begründung seines vernichtenden Urteils über die Arbeit der sowjetischen Experten erklärte der sowjetische Chef- delegierte:„Ich bin hier der einzige, der für die sowjetische Regierung spricht. Die so- wjetischen Wissenschaftler sind nur infor- mell mit den amerikanischen und britischen Experten zusammengetroffen und was sie gesagt haben, ist für die sowjetische Dele- gation nicht bindend.“ Von westlichen Kon- ferenzkreisen wird die Erklärung Zarap- kins als„scharfe Kehrtwendung“ in der so- Wjetischen Haltung auf der Konferenz an- gesehen, die nur durch neue Anweisungen aus Moskau zu erklären sei. Der sowjetische Delegierte betonte, daß die Sowjetunion sich nicht damit zufrieden gebe, bei amerikanischen Versuchen nur von ferne zuzusehen. Dies sei überhaupt keine Sicherung gegen das Risiko, daß die Explo- sionen zur Erprobung neuer amerikanischer Kernwaffen ausgenutzt würden.„Wir möch- ten über alles informiert sein und möchten in das Innere jedes atomaren Sprengkörpers sehen“, sagte Zarapkin. Die vom Westen an- gebotenen Sicherungen für die strikte Einhal- tung des Versuchscharakters des Forschungs- programms besagten: Es werden nur alte atomare Sprengkörper verwendet. Sie wer- den bis zu ihrer Verwendung auf amerikani- schem Territorium einer internationalen Auf- sicht unterstellt. Internationale Beobachter wohnen den Detonationen an denselben Or- ten bei wie amerikanische Beobachter. Hoch- entwickelte Instrumente der Kernwaffenent- wicklung finden keine Verwendung. Krise in Japan verschärft sich Kishis Partei gespalten/ Ueberraschender Beschluß japanischer Industrieller Tokio.(AP/ dpa) Die innerpolitische Krise in Japan hat sich am Donnerstag verschärft. Nach den Sozialisten, Gewerkschaften und Iinkseingestellten Studenten haben jetzt auch 17 Mitglieder der liberaldemokratischen Re- gierungspartei den Rücktritt Ministerpräsi- dent Kishis gefordert. Ihre Kritik richtet sich gegen die Eile, in der Kishi die Ratiflzierung des amerikanisch- japanischen Sicherheits- vertrages noch vor dem Japan-Besuch Präsi- dent Eisenhowers am 19. Juni unter Dach und Fach zu bringen sucht. Für den heutigen Freitag hat der linksorientierte Studenten- bund„Zengakuren“ einen neuen Protest- marsch zum Parlament und zur Residenz Ministerpräsident Kishis angekündigt. Zur gleichen Stunde gab die sozialistische Partei bekannt, daß sie Demonstrationsmärsche zur amerikanischen Botschaft veranstalten werde, um ihre Forderung nach Verschiebung des 5 8 8 Hucgtepach mußte der S jahrige Sprecher des japanischen Unterhauses, Ichiro Kiyose, ins Parlament getragen werden. Bei den Tumulten um den japanisch amerikanischen Sicherheits- vertrag im Reichstag war er verletzt worden. Bild: Keystone Eisenhower-Besuches auf einen geeigneteren Zeitpunkt nachdrücklich zu unterstreichen. Die Demonstrationen sind als Auftakt der für Samstag geplanten Massendemonstrationen und des einstündigen Generalstreiks gedacht, der von dem dreieinhalb Millionen Mitglie- der zählenden japanischen Gewerkschafts- verband„Sohyo“ ausgerufen wurde. An dem Generalstreik werden sich auch die Eisen- bahner beteiligen. Der japanische Verband der Kaufleute und Industriellen, die Vereini- gung kleiner Unternehmer und acht andere Organisationen haben am Donnerstag auf einer gemeinsamen Sitzung in Tokio einen aufsehenerregenden Beschluß gefaßt. Danach sollen in Tokio am Samstag als Zeichen der Sympathie für den Generalstreik rund 11 000 Geschäfte ihre Pforten schließen. übernimmt dabei den von Präsident Eisen- hower geprägten Ausdruck des„Offenen Himmels“ für eine umfassende Kontrolle aus der Luft, die durch Inspektionen auf dem Boden, die jederzeit und an jedem Ort statt- fimden können, ergänzt wird. Jedes Land soll den Vereinten Nationen ein bestimmtes Kontingent an Polizei- oder Miliztruppen für eine UNO-Polizeitruppe zur Verfügung stellen. Die Vereinten Nationen sollen wäh- rend der Durchführung der Abrüstung prü- fen, durch welche Mitteln der Frieden nach der Abrüstung gesichert werden kann. Die Gelder, die durch die Abrüstung in den Staatshaushalten eingespart werden, sollen für die Hilfe an Entwicklungsländern ver- wendet werden. Die Abrüstungsvorschläge, die acht Sei- ten umfassen, wurden von Außenminister Gromyko den in Moskau akkréditierten Bot- schaftern in gedruckter Form überreicht. Die nicht in Moskau vertretenen Staaten werden den Vorschlag über die Vereinten Nationen zugeleitet bekommen. Die gedruckten Vor- schläge sind von Botschaften Chrustschows an die einzelnen Regierungschefs begleitet. In ihnen weist Chrustschow darauf hin, daß es„Irrsinn“ sein würde, Meinungsverschie- denheiten mit Waffengewalt regeln zu wol- len. Eine friedliche Koexistenz könne jedoch nur erreicht werden, wenn das Wettrüsten ein Ende finde. Chrustschow betont beson- ders, daß die erste Anregung die Abrüstung mit der Kontrolle und dem Verbot aller Atomwaffenträger zu beginnen, von General de Gaulle gekommen sei. Die Sowjetunion mache diesen Vorschchlag jetzt ihrerseits, obwohl allgemein bekannt sei, daß sie ge- rade auf diesem Gebiet allen anderen Staa- ten durch ihre interkontinentalen Raketen Weit überlegen sei. London: Propaganda vorstoß Zuständige Stellen in London halten das sowWietische Abrüstungsmemorandum eule nach einem ersten Studi der Wichtigsten Punkte für einen geschickten Schachzug mit Ppropagandistischem Vorzeichen. Man sieht sich in dieser Ansicht noch dadurch bestärkt, daß Chrustschow auf einer Pressekonferenz diese Vorschläge besonders erläutern will. Von schönen Frauen umgeben zeigte sich Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle im Pariser Palais de Chdillo- bei der„Nuit de la Chancellerie“(Nacht der Kanzlei), eine Gala- Veranstaltung zugunsten des Sozialwerkes des Justizministeriums, die die Sommersaison der großen Pariser Ge- sellschaft eröffnete. Befcannte Künstler von Bühne und Film trugen zur Unterhaltung der Gäste bei. Unser Bild zeigt Staatspräsident de Gaulle bei der Begrũßung von Marlene Dietrich und Maria Schell. Sacha Distel. Lins neben der Dietrich stehen Danielle Darrieuq und Bild: dpa „Keinen Frieden um jeden Preis“ Klare Stellungnahme Maemillans/ Bekenntnis zu den NATO- Verbündeten London(AP). Ministerpräsident Macmillan Unterstrich am Donnerstag die Entschlossen- heit Großbritanniens, künftige Verhandlun- gen mit der Sowjetunion nur in klarer Uebereinstimmung mit seinen Verbündeten zu führen. Er betonte, daß sich Grohßbritan- nien in seiner festen Haltung unter keinen Umständen durch einen„kalten oder heißen England nähert sich dem Kontinent London will Beitritt zu Euratom und Montanunion prüfen/ Rede Profumos Paris.(dpa) Das Parlament der West- europaischen Union hat auf seiner Tagung in Paris am Donnerstag einen neuen Schritt zu einer engeren Bindung Großbritanniens an die Europäische Gemeinschaft in die Wege geleitet. In einer Empfehlung wird den Mit- gliedstaaten der WEU vorgeschlagen, Mög- lichkeiten für den Beitritt Großbritanniens als Vollmitglied der Europäischen Atom- energiegemeinschaft zu prüfen. Damit würde eine erste Brücke zwischen der Europäischen Wirtschafts gemeinschaft und der äußeren Freihandelszone geschlagen werden. Der bri- tische Staatsminister Profumo hat gleichzeitig vor dem WEU- Parlament die Bereitschaft Großbritanniens mitgeteilt, Vorschläge für den Beitritt zur Euratom und Montanunion zu prüfen. Großbritannien müsse dabei je- doch die Verpflichtungen berücksichtigen, die es gegenüber seinen Partnern in der Frei- handelszonengemeinschaft eingegangen sei. Damit hat das WEU- Parlament eine ernsthafte Diskussion über einen engeren Anschluß Großbritanniens an die Sechs- Staaten- Gemeinschaft in Gang gebracht. In der Debatte begrüßten zahlreiche britische Sprecher der Konservativen und Labour- Party die Initiative der WEU und betonten die Notwendigkeit, das Verhältnis Groß- britanniens zu Kontinental-Europa unter Berücksichtigung seiner Bindungen im Com- monwealth zu überprüfen, Es wurden aber auch Bedenken geäußert, daß Großbritannien den Weg zu einer Voll mitgliedschaft in der Atomgemeinschaft und in der Montanunion zu schnell beschreiten könne. Vor Profumo hatte der französische sozia- listische Abgeordnete Arthur Conte einen leidenschaftlichen Appell an Großbritannien gerichtet, sich der Europäischen Atomenergie- gemeinschaft anzuschließen und am Aufbau eines geeinten Europas mitzuhelfen. Dafür sei jetzt vielleicht die letzte Gelegenheit. Zwiscsen Gesfern und Morgen Gegen Bundesverkehrsminister Dr. See- bohm hat der Tübinger Ordinarius für wis- senschaftliche Politik, Staatsrat Professor Dr. Eschenburg Strafanzeige wegen Beleidigung erstattet und einen Strafantrag gestellt. Eschenburg fühlt sich durch eine Erklärung beleidigt, in der ihn Seebohm am 27. Mai vor der Presse in Bonn als einen„Handlanger der Sowjets“ bezeichnet hat. Fast einstimmig nahm der niedersäch- sische Landtag ein Gesetz über die Erhöhung der Dienstbezüge der Beamten um sieben Prozent an. Das Gesetz tritt am 1. Juni in Kraft. Weil zahlreiche Flüchtlinge in den letzten Monaten vor ihrer Flucht aus der Sowjetzone und aus Ostberlin von Banken und Sparkas- sen erhebliche Beträge abgehoben und nach dem Westen mitgenommen haben, läßt die Sowjetzonenregierung nach einem Bericht des Westberliner Untersuchungsausschusses Frei- heitlicher Juristen jetzt alle Privatkonten überwachen. Ueber seine Eindrücke in der sowjetischen Hauptstadt nach dem Scheitern der Pariser Gipfelkonferenz berichtete der Botschafter der Bundesrepublik in Moskau, Dr. Kroll, Bundespräsident Lübke und Bundesaußen- minister von Brentano. Wie verlautet, emp- flehlt der Botschafter, die sowjetische Politik nicht zu dramatisieren. Am Samstag will er nach Moskau zurückkehren. Der Bundesrat wird am Freitag nach Pfingsten der vom Bundestag beschlossenen Neuordnung der Kriegsopferversorgung zu- stimmen. Die Erhöhung aller Grund- und Ausgleichsrenten wird damit endgültig zum 1. Juni wirksam. Dagegen wird das Jugend- arbeitschutzgesetz nicht in der vom Bun- destag beschlossenen Form vom Bundesrat gebilligt werden. Der Arbeits- und Sozial- ausschuß des Bundesrates hat vor allem Be- denken gegen die vorgesehene Regelung der Arbeitszeit für die Jugendlichen erhoben. 31000 Angestellte der US-Streitkräfte werden von einer allgemeinen Gehaltserhö- hung für die deutschen Büroangestellten bei den US- Streitkräften mit Wirkung vom 1. Juni 1960 betroffen. Nach der neuen Ver- Erhöhung des Diskontsatzes von vier auf fünf Prozent Frankfurt. F. O. W. Eigener Bericht) Der Zentralbankrat der Bundesbank hat in sei- ner Sitzung am 2. Juni die Erhöhung des Diskontsatzes von vier auf fünf Prozent und des Lombardsatzes von fünf auf sechs Prozent als konjunkturdämpfende Maß- nahme beschlossen. Weiter wird der Zu- wachs an mindestreserve- pflichtigen In- landsverbindlichkeiten der Banken ab 1. Juli 1960 mit Höchstsätzen für Mindestreserven (30/15 Prozent) belegt. Für Geld ausländi- ihre Mitglieder zu einem eintägigen Warn- scher Anleger wird das aus der Zeit des De- visenmangels stammende Verzinsungsverbot wieder eingeführt. Die Rediskont-Rontin- gente sind auch gekürzt worden(siehe auch Wirtschaftsteih. fügung erhalten alle Angestellten eine durch- schnittliche Gehaltserhöhung von fünf Pro- zent. Außerdem wird eine weitere Aufbesse- rung bei allen Gehaltsgruppen eingeführt, die eine weitere fünfprozentige Aufbesserung für die langjährigen Angestellten der US-Streit- kräfte bedeutet. Bei einer Geheimkonferenz von Führern der britischen Arbeiterpartei und Gewerk- schaftsvertretern kam es zu erbitterten Aus- einandersetzungen zwischen dem Labour- führer Hugh Gaitskell, der sich für die Bei- behaltung der britischen atomaren Ab- schreckungswaffen einsetzte, und Frank Cou- Sins, dem Führer des Gewerkschaftsverbandes der Transportarbeiter, der unverändert für unbedingte einseitige Atomabrüstung Eng- lands war. Chrustschow hat in Briefen an vier füh- rende Mitglieder der amerikanischen Demo- kratischen Partei der amerikanischen Regie- rung vorgeworfen, daß sie eine Politik der Aggression und Provokation betreibe, die nicht der tatsächlichen Haltung des amerika- nischen Volkes entspreche. Nach dem gerade beendeten Streik der französischen Eisenbahner haben alle Ge- werkschaften, die Beamte, Arbeiter und An- gestellte der öffentlichen Dienste vertreten, Streik am 10. Juni aufgerufen. Die Gewerk- schaften fordern eine sofortige dreiprozentige Lohn- und Gehaltserhöhung und ein garan- tiertes Minimaleinkommen von 300 neuen Francs(420 DM) pro Monat. Wind aus Moskau“ wankend machen lassen werde. Macmillan, der in einer konservati- ven Parteiveranstaltung sprach, erklärte, Großbritannien habe es in der Vergangenheit nicht an Beweisen seines aufrichtigen Wun⸗ sches nach Frieden und allgemeiner Abrü- stung fehlen lassen und werde fortfahren, die Lösung internationaler Streitfragen auf dem Verhandlungswege anzustreben. Großbritan- nien habe aber ebenso klar zu verstehen ge- geben, daß es„keinen Frieden um jeden Preis“ akzeptiere und daß es zusammen mit seinen NATO- Verbündeten entschlossen sei, Freiheit und Recht in der Welt zu verteidi- gen. Macmillan unterstrich ferner, daß es entschlossen sei, den Kampf gegen Armut, Unwissenheit und Krankheiten in der Welt fortzusetzen. Zum Deutschlandproblem sagte Macmillan, er hoffe zuversichtlich, daß in dieser Frage eine Atempause eintreten werde, wie sie Chrustschow selbst vorgeschlagen habe, und daß diese und andere anstehenden Probleme zum Gegenstand von Verhandlungen ge- macht würden,„sobald sich der Staub ge- legt“ habe. Dies sei jedenfalls die Hoffnung des Westens. Macmillans Ausführungen wur- den lebhaft begrüßt. Sechs KPD- Funktionäre in München verhaftet München.(dpa) In der bayerischen Lan- deshauptstadt haben die illegale KRPD- Füh- rung und einige kommunistische Tarnorga- nisationen einen empfindlichen Schlag erlit- ten. Wie Ministerpräsident Dr. Hans Ehard am Donnerstag vor Pressevertretern be- kanntgab, hat die Polizei am 10. Mai in der Münchner Schillerstraße sechs Funktionäre der verbotenen KPD bei einer Zusammen- kunft festgenommen. Die Festgenommenen sind der 23 Jahre alte ehemalige FDꝗ- und KPD- Funktionär Andreas Stöckl, der frühere KEPD-Funktionär Max Heindel(33), der ehe- malige KPD-Funktionär Rudolf Stescal(46), der 41 jährige Helmut Netzeband, der 23jäh- rige Johann Bäumer und dessen Ehefrau Erna aus München. Zu dem Vorfall sagte Ministerpräsident Ehard, er zeige einen klei- nen Ausschnitt der Aktionen des Ostens und iustriere auf eigenartige Weise die Empö- rung, die Chrustschow in Paris im Hinblick auf die Spionage-Flüge der Amerikaner ge- zeigt habe. Die KPD habe trotz ihres Ver- bots ihre hoch- und landesverräterische Tä- tigkeit keineswegs eingestellt. Krause: Koalitionsgespräche Mitte kommender Woche? Mannheim.(sw) Die SPD rechnet da- mit, dag es voraussichtlich Mitte der näch- sten Woche zur ersten Fühlungnahme zwi- schen den Verhandlungskommissionen der CDU und der SpPD über die Regierungsbil- dung in Baden- Württemberg kommt. Dies erklärte am Donnerstag der Mannheimer Landtagsabgeordnete Bürgermeister Walter Krause, der der Verhandlungsdelegation der SPD angehört. Krause fügte hinzu, von der SPD sei, mit Befriedigung zur Kenntnis ge- nommen worden, dag die CDU-Fraktion ihre Verhandlungskommission nicht mit „festen Bindungen“ in die Verhandlungen mit den anderen Parteien geschickt habe. (Siehe auch Kommentar auf Seite 2) MORGEN Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 Freitag, 3. Juni 1960 Die Stuttgarter Gespräche In Stuttgart beginnen in diesen Tagen die offlziellen RKoalitionsgespräche. Ministerprä- sident Kurt Georg Kiesinger, der dieses Amt ohne Zweifel auch künftig innehaben wird, befindet sich bei den Vorbereitungen zur Re- gierungsbildung in keiner angenehmen Lage. Seine Parteifreunde in Bonn, voran Kan Adenauer selbst, drängen ihn, eine„bürs liche Regierung“ zu berufen und die Soz demokraten in die Opposition zu schicken. Noch nach keiner der Landtagswahlen des letzten Jahrzehnts wurde der bundespoliti- sche Druck auf Landtagsabgeordnete so deut- lich spürbar und offen diskutiert wie zur Zeit in Stuttgart. Dabei wird deutlich, wie sehr die Innenpolitik in der Bundesrepublik heute schon von den Bundestagswahlen des kom- menden Jahres berührt wird. Man spricht in CDU-Bundestagskreisen ganz ohne Rücksicht oder Kenntnis von der fünfzehnjährigen Mit- verantwortung der SPD am Aufbau des Süd- Weststaates davon, daß es an der Zeit sei, in Baden- Württemberg eine Regierung nach „Bonner Muster“(CDU-FDP-BHE) zu be- gründen. Die SPD soll also künftig auch im Südwesten das harte Brot der Opposition Kosten, Kiesinger, an den diese Wünsche mit deut- lichen Worten aus Bonn, aber auch aus ein- flußreichen, vom Wahlausgang enttäuschten Kreisen seiner Landes-CDU herangetragen werden, wird also bei den Koalitionsverhand- lungen als Freund einer großen Koalition einen schweren Stand haben. Schickt er die SPD in die Opposition, so muß er in dem im Aufbau befindlichen jungen Bundesland mit der Gegnerschaft einer Partei rechnen, die Als einziger Sieger aus den Landtagswahlen hervorgegangen ist und in deren Hand sich— Außer Freiburg— die Direktmandate sämt- licher großen Städte des Landes befinden. Ein solcher Entschluß würde ihm sicherlich auch Persönlich schwer fallen, da er ein Zusam- mienstehen aller Parteien bis zur Bereinigung der Badenfrage für die glücklichste Lösung hält. Ob er sich als Verhandlungsführer sei- ner Partei in der gegebenen Situation jedoch durchsetzen wird, ist besonders deswegen un- gewiß, weil sich schon drei der vier Landes- Verbände der südwestdeutschen CDU vor der konstituierenden Fraktionssitzung in Stutt- gart für eine kleine Koalition ausgesprochen haben und die ausgleichenden Elemente offenbar in der Minderheit sind. Von einer „schwarz-roten“ Koalition, die noch vor vier Jahren erwogen wurde, spricht heute— Zei- chen der Verhärtung der Fronten— kaum noch jemand. Ganz offen gibt man im übrigen der All-Parteien-Regierung und der durch sie hervorgerufenen Verwischung der Partei- Segensätze die Schuld an der Wahlniederlage und der geringen Wahlbeteiligung. Man meint, das landespolitische Interesse der Be- ökerung durch die Schaffung einer parla- Mentasrischen Opposition im Landtag so sehr Wieder Wecken zu können, daß bei den näch- sten Wahlen als Folge einer stärkeren Wahlbeteiligung verlorene Positionen wie- dergewonnen werden können. Sollte Kiesinger den Parteikreisen nach- geben, die eine weitere Zusammenarbeit mit der SPD ablehnen, so wäre die Partei Ollen- hauers in Stuttgart deswegen in eine Isola- tion getrieben, weil ihr Verhältnis zu den Freien Demokraten seit der Ausbootung Reinhold Maiers im Jahre 1953 sehr getrübt ist und dessen Partei heute das Zünglein an der Waage bildet. Maier wirft dem SpD- Fraktionsführer Dr. Alex Möller, vor, da- mals hinter seinem Rücken mit der CDU die Große Koalition ausgehandelt und ihn da- durch gestürzt zu haben.„Nach den trüben Erfahrungen, die wir damals gemacht haben, kommt für uns eine Kleine Koalition mit der SP nicht mehr in Frage“, erklärte Maier vor den Wahlen. Außerdem war Reinhold Maiers Mandat im Remstal durch ein Wahlbündnis mit der DU abgesichert worden. Ruft man sich die Sitzverteilung im Landtag in Erinne- rung(CDU 51, SPD 44, FDP 18, BHE 7), so erkennt man, vor welche Rechenaufgabe der Wahlausgang vom 15. Mai vor allem die CDU gestellt hat. Fritz Treffz-Eichhöfer(Stuttgart) Selbstschuß mit Zins-Verbot Der Zentralbankrat hat dem deutschen Volk und der deutschen Wirtschaft eine . auberst strenge Hungerkur verordnet. Der Diskontsatz wird mit sofortiger Wirkung von Vier auf fünf Prozent, der Lombardsatz von Tünf auf sechs Prozent erhöht. Der Zuwachs dan mindestreserve-pflichtigen Inlandsver- bindlichkeiten der Banken wird ab 1. Juli 1960 mit Höchstsätzen für Mindestreserven belegt. Geld ausländischer Anleger soll nach Tunlichkeit nicht mehr verzinst werden, und 5 auch die Rediskontkontingente wurden er- Wiederinkraftsetzung des Verzinsungsver- botes für Auslandsgelder ist wohl die auf- Tälligste Maßnahme. Bisher wurde Verzinsungsverbot nur dann angeordnet, wenn die Machthaber glaubten, auf diese Weise Devisen einsparen zu kön- nen und gleichzeitig den Devisenmangel zu mildern. Jetzt ist es aber umgekehrt. Weil zuviel Devisen in die Bundesrepublik drin- gen, wird für jeden weiteren Zustrom aus- dändischer Anlagen ein Verzinsungsverbot Verhängt. Grund: Wenn der Ausländer keine Linsen bekommt, dann wird er sich hüten, sein Geld in der Bundesrepublik anzulegen. b 15 stehen noch die Durchführungsvorschrif- ten aus. Dabei ist es— wegen der hohen Devisen- Vorräte der Bundesbank— des Zentralbank- rates Anliegen, den Kapitalexport zu för- dern, Natürlich werden Deutsche dies nur dann tun, wenn sie Verzinsung der im Aus- land angelegten Gelder erwarten können. „Hoppla“ werden aber dann die Ausländer sagen.„Ihr verzinst ja auch nicht. Wie du mir, so ich dir.“ Und Essig ist's mit dem Ka- Pitalexport. Dem Zentralbankrat ist, seitdem die Bundesbank besteht, so mancher auf- sehenerregende Fehlschlag gelungen. Aber sich derart ins eigene Fleisch zu schneiden ie bei dieser Maßnahme, dazu gehört sagen- akte Kunstfertigkeit. F. O. Weber neut gekürzt(siehe auch Wirtschaftsteil). Die 4 Eine heiße Front des Kalten Krieges Tokio ist Kampfplatz der Ost-West-Krise Die japanische Opposition wird von Moskau und Peking gesteuert/ Auf dem Land herrscht Friede Von unserem Korrespondenten Werner Crome TO k io. Eigentlich hätte man annehmen müssen, die Ratifizierung des von Kishi ausgehandelten und in Washington unterzeichneten Sicherheitspaktes werde rei- bungslos über die parlamentarische Bühne Tokios gehen. Der Pakt ist eine Revision des bestehenden und von den Siegern präsentierten Abkommens. Dieses war unbe- tristet und unkündbar, und gab den Amerikanern alle Rechte und den Japanern alle Pflichten. Seine Abänderung zu Japans Gunsten war deshalb seit Jahren eine der Hauptforderungen der sozialistischen Opposition. Kishi hat ihr entsprochen und hat dabei mehr erreicht, als jemals erwartet wurde. Statt Freude und Genugtuung erwuchs daraus in Tokio jedoch das Gegenteil: ein heftiger Meinungskampf, der sich zur Parlaments- und Regierungskrise steigerte und damit zu einer Existenzkrise der japanischen Nachkriegsdemokratie überhaupt. Es geht dabei nicht eigentlich um den Inhalt des Paktes. Er interessiert nur wenige, Wie die Meinungsumfragen der großen Zei- tungen bewiesen haben. Die Opposition hat alles getan, um Verwirrung zu schaffen und diese Revision als„neuen Vertrag“ erschei- nen zu lassen und vor allem als einseitige Stellungnahme Japans gegen die kommuni- stischen Festlandsnachbarn. Dabei haben sich Moskau und Peking diesmal besonders in- tensiv eingeschaltet. Die Opposition machte sich zum Sprachrohr ihrer Drohungen und erfundenen Behauptungen, wodurch Japan schließlich zum Kampfplatz der Ost-West- Spannungen wurde, der sich vom Parlament immer mehr auf die Straße verlagert. Die Ratifizierung des Paktes ging so vor sich: Die Sozialisten hatten versucht, ihre zahlenmäßige Schwäche durch Gewaltmetho- den wettzumachen. Ihr Opfer war der Par- lamentsprecher oder Reichstagspräsident, der 76jährige Ichiro Kiyose— ein um die De- mokratie hochverdienter Mann, der 1925 Ja- pan das allgemeine Wahlrecht bescherte. Er trat dann als Verteidiger des Kriegsverbre- chers General Tojo hervor, und als erster Befürworter einer Revision der„Mac- Ar- thur-Verfassung“., Vor allem aber ist Kiyose ein bewunderter und gefürchteter Redner, dessen Wort im Gerichtssaal wie zwischen den politischen Kulissen stets Gehör und Wirkung fand, und das gleiche erhoffte man jetzt von ihm im Parlament. Aber an die- sem kritischen Tage konnte Kiyose nicht reden. Die Linkssozialisten hatten ihn in sei- nem Amtszimmer eingeschlossen. Das ist in Japans Nachkriegszeit bereits„parlamenta- rischer“ Brauch geworden, wann immer die Opposition sich in die Enge gedrängt fühlt. Nach vier Stunden hat dann der alte Mann die Polizei gerufen und mit ihrer Hilfe die Plenarsitzung eröffnet, die— in Abwe⸗ senheit der Opposition— eine 50tägige Ver- längerung der Sitzungsperiode beschloß. Das War erwartet worden. Aber dann landete Kishi seinen Ueberraschungs-Coup: Eine Zweite Vollsitzung, mit der nur ganz wenige Eingeweihte gerechnet hatten. In dieser Sitzung, die japanische Nachkriegsgeschichte gemacht hat, ist dann in einfacher Abstim- mung die hunderttägige Beratung der Pakt- Ratifikation zum Abschluß gebracht worden. Es mag fraglich sein, ob sich die Bera- ter Kishis aller politischen Folgen dieses Vorgehens bewußt gewesen sind. Aber es War zweifellos gesetzmäßig, was immer auch die Opposition dagegen vorbringen mag. Das erforderliche Drittel aller Abgeordne- ten war versammelt. Die Pakt-Ratifizierung wird automatisch Gesetz nach Ablauf von 30 Tagen. Diesem Zweck diente die vorher beschlossene Verlängerung der Sitzungs- periode. Kishis Streich war also legal und durch die Umstände gerechtfertigt. Die Opposi- tion wollte keine Beschlußfassung. Sie wollte auch keine sachliche Beratung. Sie wollte unter allen Umständen die Ratifi- zierung torpedieren, mit allen parlamenta- in Japan rischen und außerparlamentarischen Mit- teln. Das kritisiert auch die sonst fast ein- hellig gegen Kishi eingestellte Presse mit dem bemerkenswerten Hinweis, daß ein Parlament doch keine Sportarena sei. Diese Arena wurde aber jetzt auf ganz Tokio ausgedehnt, wobei die Opposition alle Kräfte zu einem Nervenkrieg sammelt, bei dem Peking und Moskau die Regie führen. Durch ferngesteuerte Propaganda-Kampa- gnen und Kettenreaktionen der Straße sol- jen die Liberaldemokraten allmählich so eingeschüchtert werden, daß sie Kishi fallen lassen und doch noch Neuwahlen ausschrei- ben— vor Ablauf jener 30-Tage-Frist. Zu diesem Zweck veranstaltet die Linke Demonstrationen gegen den Besuch Eisen- howers, warnt der sozialistische Parteifüh- rer Asanuma vor dem bevorstehenden Chaos, kündigt man ähnliche Ereignisse an Wie in Süd-Korea. Daß dies wohl alles Bluff und Propaganda ist, erweist am deut- lichsten das sozialistische Eingeständnis, daß die Demonstrationen die Parteikasse täglich mindestens eine Million Ven kosten — an Reisespesen und„Tagegeldern“. Auch die blutigen Demonstrationen der links- radikalen Studenten sind organisiert und finanziert. Und was das angebliche„Chaos“ anlangt: Fünf Kilometer außerhalb Tokios herrscht tiefster Friede. Bei der politisch „rückständigen“ Bevölkerung im Landes- innern spürt man nichts von dieser Krise und den heißen Fronten des kalten Krieges. Polnische Frauen verjagten die Polizei Neuer Zwischenfall wegen eines kirchlichen Gebäudes Warschau.(dpa/ AP) Wegen eines kirch- lichen Gebäudes ist es in der unter polni- scher Verwaltung stehenden schlesischen Stadt Grünberg zu schweren Zusammen- stößen zwischen einer Menge von 5000 Men- schen und polnischer Polizei gekommen. Die Vorgänge, die erst am Mittwoch bekannt wurden, ereigneten sich am Montag. Bisher ist nicht bekannt, wieviele Demonstranten verhaftet wurden und wieviele Verletzte es bei den Zusammenstößen gab. Ein örtlicher Polizeibeamter verweigerte am Mittwoch auf telefonische Anfrage von Warschau aus jede Angabe und beschränkte sich auf die Bemerkung:„Jetzt ist alles ruhig“. USA sollten Initiative an sich reißen Adlai Stevenson legte Fünf-Punkte- Programm vor Chikago.(dpa) Eine Stärkung des west- lichen Bündnisses durch den Aufbau einer engeren politischen und wirtschaftlichen Ge- meinschaft und die Gründung eines Atlanti- schen Rates, der die gemeinsame Politik der NATO-Länder vertreten könne, forderte am Mittwoch der frühere amerikanische demo- kratische Präsidentschaftskandidat Adlai Stevenson in einer Ansprache vor der Tex- tilarbeitergewerkschaft in Chikago. Steven- son, der möglicherweise auch in diesem Jahre wieder kandidieren wird, hatte in seiner An- sprache ein Fünf-Punkte- Programm aufge- stellt. Dieses Programm würde es den USA seiner Ansicht nach ermöglichen,„wieder die Initiative im gegenwärtigen kalten Krieg an sich zu reißen“ und das Vertrauen in die amerikanische Führung zu stärken. Das Pro- gramm Stevensons umfaßt folgende Punkte: Die USA sollten 1. Mit ihren NATO- Verbündeten eine Ab- schreckungsstreitmacht mit der Fähigkeit zur Führung eines begrenzten Krieges aufbauen, die nicht von den„Budget-Bürokraten“ ab- hänge, 2. das westliche Bündnis durch den Auf- bau einer stärkeren politischen und wirt- schaftlichen Gemeinschaft der freien Welt und durch die Einsetzung eines Atlantischen Rates stärken, 3. sich mit den Verbündeten zu einem weitreichenden FHilfeprogramm für arme Länder zusammenschliegen, 4. deutlich machen, daß eine allgemeine und vollständige Abrüstung unter internatio- naler Kontrolle„ein Gebot für uns alle“ sei, und 5. der Welt zeigen, daß die Freiheit in den USA funktioniere, indem man den Notwen- digkeiten auf den Gebieten des Unterrichts- wesens, der Forschung, des Gesundheitswe- sen, des Wohnungcbaues und in jeder ande- ren Form des Dienstes an der Oeffentlichkeit gerecht werde. Stevenson forderte ein Weiter verhandeln der USA mit der Sowjetunion auf einer nied- rigeren Ebene als der des Gipfels. Den Punkt eins seines Programms erläuterte er dahin- gehend, daß die europäischen Verbündeten einen gröheren Beitrag zur gemeinsamen militärischen Stärke des Westens leisten könnten. Nach Angaben aus gewöhnlich zuver- lässiger Quelle flammten die Unruhen in Grünberg auf, nachdem die örtlichen Be- hörden und die katholische Kirche sich nicht über den Status eines Gebäudes hatten einigen können, das bisher für kirchliche Zwecke verwendet worden war. Die Be- hörden wollten es künftig für Konzertdar- bietungen benutzen. Als darauf am Montag ein Arbeitstrupp anrückte, um das Mobiliar aus dem Gotteshaus zu holen, wurden die Arbeiter von einer Menge katholischer Frauen hinausgeworfen. Polizeieinheiten mußten sich wieder zurückziehen, weil die Uebermacht der wütenden Menge zu groß war. Die Demonstranten marschierten dar- auf zur Polizeistation und bewarfen sie unter lauten Beschimpfungen mit Steinen. Nach anderen Angaben sollen die Demon- stranten zwei Polizeifahrzeuge verbrannt haben. Zu schweren Auseinandersetzungen kam es, nachdem die Polizei Verstärkung aus dem 100 Kilometer entfernten Posen er- halten hatte, die mit Tränengas und Gummi- Knüppeln gegen die Menge vorging. Der Zwischenfall in Grünberg ist der zweite dieser Art in Polen. Ende April kam es in der kommunistischen„Musterstadt“ Nowa Huta zu schweren Unruhen, weil auf einem für den Bau einer Kirche vorge- sehenen Grundstück mit einem Schulneu- bau begonnen wurde. Die Schule wird in- zwischen weitergebaut, ein großes Kreuz. das den Bauplatz als geweihten Grund kennzeichnet, steht aber noch. Bonn: Keine Politik der Nadelstiche Spionage-Affäre soll elegant aus der Welt geschafft werden Von unserer Bonner Redakties Bonn. Die Bundesregierung will aus den Spionageverdächtigungen gegen einige Mit- glieder der Sowjetbotschaft in Rolandseck keine„groge Affäre“ machen. Mit dem Hin- Weis darauf, daß es für Fälle dieser Art „elegante Lösungen“ gäbe, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes, die Bun- desregierung habe nicht die Absicht, eine „Politik der Nadelstiche“ zu beginnen. Der Sprecher lehnte es ab, auf einige allzu deut- liche Journalistenfragen zu antworten. Er gab lediglich zu, daß die Bundesrepublik mehr und seit längerer Zeit vom„Fall Le- wWino w'“ wisse, als aus den Pressemeldungen hervorgehe. (dpa) Die Bonner Sowijetbotschaft be- streitet dagegen nach wie vor energisch, daß ihr früherer Attaché Lewinow Spion gewe- Bonn.(Ap) Der stellvertretende SpD- vorsitzende Herbert Wehner hat sich gegen eine„weitere Selbstzerfleischung des deutschen Volkes“ gewandt und Be- mühungen zur gemeinsamen Prüfung der Lage verlangt. Wehner nahm zu einem am Vortag veröffentlichten Artikel des Bundesverteidigungsministers Strauß Stel- lung, in dem dieser der Sozialdemokratie nahegelegt hatte, die historischen Grund- lagen ihrer eigenen Außenpolitik zu überprüfen. Strauß hatte überdies von der SPD eine klare Antwort auf eine ganze Reihe von Fragen gefordert, die sich haupt- sächlich auf die Wehr- und Bündnispolitik der Bundesregierung bezogen. Wehner erklärte, die Absage, die der Ver- teidigungsminister den vielfältigen sozial- demokratischen Bemühen um eine gemein- same außenpolitische Bestandsaufnahme er- teilt habe, vermöge die SPD nicht zu über- zeugen, weil„die auf uns zukommenden Schwierigkeiten nur in gemeinsamen An- strengungen überwunden werden“ könnten. Die Sozialdemokratie bleibe dabei, daß man im Auswärtigen Ausschuß des Bundestages „eine redliche Bestandsaufnahme der Politik nach Paris vornehmen sollte“, Es sei nicht gut, wenn man schreibe,„daß durch eine solche Bestandsaufnahme die Verbündeten erschreckt und die Sowjets ermutigt werden würden“. Die Situation sei nicht dazu angetan, sich in der Kunst der Polemik zu üben, Wer die Freiheit Berlins bejahe, könne die an alle politischen Kräfte in der Bundesrepublik gerichtete Aufforderung nicht von der Hand Weisen, sich darüber auszusprechen, wie es in gemeinsamen Bemühen erreicht werden könne,„Berlin endgültig aus dem Gefahren- bereich von Ulbrichts gewollter und provo-⸗ zierter Störungen und Pressionen herauszu- bringen“. Ebensowenig könne die Aufforde- rung zu einer„Bestandsaufnahme der Ge- gebenheiten“ zurückgewiesen werden. Wer die von der SpD angestrebte ge- meinsame Bestandsaufnahme so sehe, werde niemals auf die Idee verfallen, die Opposi- tion„mit einer Flut von Fragen zu über- schütten“. Fragen wie Antworten nähmen das Ergebnis der erstrebten Bestandsauf- nahme einseitig vorweg. Der Großteil der Fragen des Verteidigungsministers, die sich mit der geschichtlichen, Vergangenheit be- faßten, sei im übrigen nicht an die SPD, sondern an die Sowjetunion zu richten. Strauß wolle die Politik der Sozialdemo- kratie„bewußt verfälschen“, wenn er Zwei- sen sei. Der Sprecher der Botschaft, Presse- attachéè Sergejew, sagte am Donnerstag, Be- gegnungen mit dem früheren Sowjetbürger Kapustinski seien auf dessen persönliches Ersuchen und das seiner Verwandten in der Sowjetunion zurückgegangen. Darüber seien zwischen Kapustinski und der Botschaft Briefe gewechselt worden, die jederzeit ein- gesehen werden könnten. Kapustinski habe — angeblich um in die Sowjetunion zurück- kehren zu können— um Geld gebeten und es auch erhalten. Nachdem ihm 500 Mark gegeben worden seien, sei er jedoch nicht in die Sowjetunion gereist, sondern habe der Botschaft geschrieben: Im Zusammenhang mit einem unerwarteten Hindernis bin ich gezwungen, meine Heimreise zu verschie- ben“. Nach diesem Zeitpunkt habe es keinen Kontakt mehr mit ihm gegeben. f Die SPD will keine Selbstzerfleischung 0 Wehner antwortete Strauß/ CDU wünscht öffentliche Diskussion über die Außenpolitik fel daran äußere, daß die SPD die inter- nationale Entspannung immer nur auf der Basis der Gleichwertigkeit angestrebt habe. 1 Debatte im Plenum als Test Bonn.(en— Eigener Bericht) In maß- gebenden CDU/ CSU-Kreisen zeigt man wenig Neigung, auf Vorschläge der SpD einzu- gehen, die die Diskussion über eine„ge- meinsame Außenpolitik“ aus dem Bundes- tagsplenum hinter die geschlossenen Türen des Auswärtigen Ausschusses verlegen möchten. Man glaubt vielmehr, dag die für Ende Juni vorgesehene außenpolitische De- batte einer ehrlich gemeinten„gemeinsamen Außenpolitik“ nur nützlich sein könne. Sollte in der Bundestagsdebatte ein gemein- samer Grundstein der Außenpolitik klar und eindeutig erkennbar werden, so bleibe für den Auswärtigen Ausschuß, den die 8SpD mit der Diskussion der„gemeinsamen Außenpolitik“ befassen will, noch ein weites Feld technischer und taktischer Einzel- fragen, Sollte das gemeinsame Fundament jedoch nicht in der Debatte zum Vorschein kommen, so hätten auch Beratungen im Aus- wärtigen Ausschuß wenig Sinn. Die außen- politische Debatte stelle also einen„Test- fall“ dar. General Eddleman Nachfolger von Lauris Norstad? Washington.(J. H.— Eigener Bericht.) General Clyde Eddleman, Oberbefehlshaber der Amerikanischen Armee in Europa mit dem Hauptquartier in Heidelberg(USA REUR) gilt in Washington als ein favorisier- ter Nachfolger für General Lauris Norstad auf den Posten des NATO-Oberbefehls- habers. Wie dem„Army-Navy-Air Force Register“ von Ende Mai zu entnehmen ist, wird im UsS-Verteidigungs ministerium(Pen- tagon) damit gerechnet, daß General Nor- stad Anfang 1961 sich zurückziehen will. Falls diesmal die amerikanische Armee den Nachfolger für den Fliegergeneral stellen sollte, wird voraussichtlich die Wahl auf General Eddleman fallen. Als Nachfolger von General Eddleman als Oberbefehlshaber von USAREUR wird der„Pentagon Post“ in der Zeitschrift„Register“ zufolge General Garrison Davidson genannt. Gates: Alarmbereitschaft war eine Vorsichtsmaßnahme Washington(AP). Der außenpolitische Ausschuß des amerikanischen Senats, der sich zur Zeit mit einer umfassenden Unter- suchung des Luftzwischenfalls von Swerd- 1owWsk bes tigt, hörte am Donnerstag Ver- teidigungsminister Gates zu der Frage, warum von Paris aus die Alarmbereitschaft der amerikanischen Luftverteidigung ange- ordnet wurde. Gates erklärte, er habe sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem ihm in Paris klar geworden sei, daß Chrustschow die Gipfelkonferenz scheitern lassen wolle. Der Befehl sei eine Vorsichtsmaßnahme, aber nach seiner Ansicht notwendig gewesen. Unter ähnlichen Umständen werde er erneut so handeln. Präsident Eisenhower und der amerikanischen Delegation in Paris sei be- reits am Sonntagabend vor Beginn der Kon- ferenz der Tenor der Erklärung, die der so- Wjetische Ministerpräsident Chrustschow am nächsten Tag auf der ersten und einzigen Sitzung der Regierungschefs abgab, dem Sinne nach bekannt gewesen. Alles habe dar- auf hingedeutet, daß Chrustschow die Kon- ferenz scheitern lassen werde. Der daraufhin von ihm ausgelöste Alarm sei„weder von offensiven noch defensiven Charakter, son- dern eine vernünftige Vorbeugung“ gewesen. Neue Alarmübung Die amerikanischen Streitkräfte halten nach Mitteilung von Verteidigungsminister Gates seit der Nacht zum Donnerstag wie- der eine Alarmübung zur Ueberprüfung ihrer Nachrichtenverbindungen ab. Die Uebung soll mehrere Tage dauern und derjenigen ähneln, die Gates während des gescheitertens Gipfeltreffen mit Chrust- schow von Paris aus angeordnet hatte. Neue Kämpfe in Tibet Zwischen Chinesen und Tibetern Neu Delhi.(dpa) Mehrere indische Zel- tungen berichteten am Donnerstag aus Gan- tok, der Hauptstadt von Sikkim, von neuen schweren Kämpfen zwischen der chinesischen Armee und tibetischen Rebellen. Angeblich ist es die blutigste Ausein andersetzung seit dem, Beginn des tibetischen Aufstandes im Februar 1959. Zu Kämpfen soll es vor allem im Raum von Shigatse und Gyantse mit Kampa- Rebellen und Angehörigen des Nehampastammes gekommen sein. Nach un- bestätigten Berichten soll der Pantschen Lama, das früher von den Chinesen gestützte Weltliche Oberhaupt der Tibeter, praktisch ein Gefangener der Chinesen sein, seitdem er aus Peking nach Lhasa zurückkehrte. Fami- lienangehörige des Pantschen Lama sollen als Zwangsarbeiter eingesetzt worden sein. Die tibetischen Rébellen sollen den Zeitungs- meldungen zufolge auch noch im Raum der tibetischen Hauptstadt Lhasa aktiv sein. Neben ihrer Kampftätigkeit entwickeln sie auch eine verstärkte anti- chinesische Propa- ganda. Amtliche indische Stellen verfügten bis Donnerstagvormittag noch über keine Bestätigung über die Kampfhandlungen in Tibet. Aufklärung über Eichmann Wünscht Argentinien Buenos Aires/ Tel Aviv.(AP/ dpa) Die argentinische Regierung hat Israel aufge- fordert, eine ausführliche offizielle Erklärung darüber abzugeben, ob der ehemalige SS- Obersturmbannführer Adolf Eichmann von israelischen Agenten aus Argentinien ent- führt worden sei. Der argentinische Außen- minister Diogenes Taboada machte diese Mitteilung am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz in Buenos Aires. Taboada deutete an, daß Argentinien möglicherweise die diplomatischen Beziehungen zu Israel abbrechen oder aber in Israel formell pro- testieren werden, falls sich die Berichte über die Entführung Eichmanns bestätigen sollten. Nach Angaben Taboada hat die argentinische Regierung eine Untersuchung des Falles ein- geleitet. 5 Der israelische Ministerpräsident Ben Gurion lehnte am Donnerstag den Vorschlag, Eichmann in Jerusalem vor ein internationa- les Gericht zu bringen, als„befremdlich“ ab. Treffen der Rechtsradikalen in Wiesbaden abgesagt Wiesbaden/ Bonn.(dpa) Die Gründungs- versammlung einer„Notgemeinschaft reichs- treuer Verbände“, die Pfingsten in Wiesba- den stattfinden sollte, ist vom Organisator des Kongresses, Friedrich Klein, München, abgesagt worden. Klein ließ erklären, daß er angesichts der über seine Person„verbrei- teten Falschmeldungen und der somit gegen ihn provozierten Tendenz“ den Pfingstkon- greg in Wiesbaden absage. Der hessische Generalstaatsanwalt Dr. Bauer hatte die neu- zugründende Notgemeinschaft als Sammel- becken für rechtsgerichtete und neoſaschisti- sche Organisationen in Europa bezeichnet. Es wird aber in Hessen für möglich gehalten, daß die Veranstalter wegen mangelndem Interesse den Versuch aufgegeben haben, eine Dachorganisation zu gründen. Ein Spre- cher des Bundesinnenministeriums erklärte vor der Presse in Bonn, bisher hätten we- niger als zehn Rechtsextremisten ihre Teil- nahme an dem Treffen zugesagt. Auf Grund von Meldungen, die besagten, dag das Wies- badener Treffen abgeblasen Sei, erklärte der Sprecher, der Bundesregierung sei bis zur Stunde hierüber nichts bekannt. Weitere Berichte Seite 24 ht.) ber mit A- er- tad Us- ree iSt, en. or- ill. den len auf ger ber 85 ral che der er- rd er- 186, laft Se- 2u in 10 le. me, sen. leut der be- on- So- gen lem lar- on- hin von O- sen. Iten ster vie- ung Die und des ust- Zel- an- Uen hen lich seit im lem mit des un- Hen tzte isch n er mi- Uen ein. 188 der ein. sie pa- ten eine in Die ge- ung 88 von ent- zen- iese iner ada eise rael pro- iber ten. sche ein- Ben lag, na- ab. 188 S- ba- ator nen, J er rei- gen on- sche eu- nel sti- net. ten, lem den, re- ärte We- eil- und jes- der zur Nr. 128/ Freitag, 3. Juni 1960 MORGEN S Seite 3 Was sonst noch geschag. Nach den Erfahrungen in der Bundes- republik und Frankreich soll zum erstenmal auch in Großbritannien auf den Fernver- kehrsstraßen eine Begrenzung der Höchst- geschwindigkeit eingeführt werden. Sie soll allerdings nur für die Pfingstfeiertage für etwa 240 Kilometer Straßennetz gelten, auf denen nicht schneller als 50 Meilen(etwa 80 Kilometer) gefahren werden darf. Auf diese Weise hofft der britische Verkehrsminister Ernest Marples, einen Teil der Unfälle ver- hüten zu können, die sich wegen des starken Autoverkehrs während der Festtage ge- wöhnlich ereignen. Im vergangenen Jahr kamen zu Pfingsten in Großbritannien 73 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. . Ueber 21 000 französische Polizisten wer- den am dreitägigen Pfingstwochenende im Einsatz sein, um einen reibungslosen Ver- kehrsablauf zu gewährleisten und die Zahl der Verkehrsunfälle so niedrig wie möglich zu halten. Im vergangenen Jahr waren Pfingsten in Frankreich bei 1528 Verkehrs- unfällen 76 Menschen ums Leben gekommen und 2127 verletzt worden. Neben 6000 Mo- torrädern will die Polizei an den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten elf Hubschrauber einsetzen, von denen aus der Verkehr ge- leitet werden soll. Wie auch an den Oster- tagen sind für die Dauer der Feiertage wie- der Geschwindigkeitsbegrenzungen einge- führt worden. Ostern waren trotz dieser Maßnahme mehr Personen bei Verkehrs- unfällen ums Leben gekommen als an den Ostertagen des Vorjahres ohne Geschwindig- keitsbegrenzung. Die Verkehrspolizisten werden wahrscheinlich in erster Linie die Einhatltung der Höchstgeschwindigkeiten überwachen. Oel aus dn Bunkern des deutschen schwe- ren Kreuzers„Blücher“, der am 9. April 1940 bei der Einfahrt in den Oslo-Fjord versenkt worden war, beginnt jetzt auszu- laufen und die schönsten Badestrände des Fjords zu gefährden. Das Schiff war damals bei der deutschen Invasion Norwegens von der Besatzung der Festung Oscarsborg am Fjordeingang versenkt worden. Zwanzig Jahre lang lagerten rund 2000 Tonnen Oel in den Bunkern des Schiffes auf dem Grund bevor jetzt irgendein Leck entstand. Der „Rat für die Erhaltung des Oslofjordes“ hat aus Sorge um den Strand vorgeschlagen, die Stelle, an der das Wrack liegt, auf dem Wasser mit einem schwimmenden Zaun zu umgeben, damit das Oel nicht an die Ufer abtreibt * Ein guterhaltenes Amphitheater ist in Israel südlich des Sees Tiberias, in der Nähe von Bet Schean, entdeckt worden. Nach Mit- teilung der„Stimme Israels“ hat es 5000 Sitze und soll im kommenden Jahr wieder seinem ursprünglichen Zweck zugeführt werden. Eine griechische Tragödie wird wahrscheinlich als Premiere aufgeführt. * Ein neuer Moskauer Flugplatz wurde am Mittwoch in Betrieb genommen. Er hat den Namen Schermetjewo erhalten und liegt 28 Kilometer von der sowjetischen Hauptstadt entfernt. Die ersten Flugzeuge landeten be- reits am Mittwoch auf dem Flugplatz. Sie kamen aus Berlin, London, Brüssel, Kopen- hagen und anderen Städten. Außer dem neuen Flugplatz besitzt Moskau bereits die Flugplätze Wnukowo und Bykowo. * In der Katholischen Kirche werden auch in Zukunft keine Frauen zum Priesteramt zugelassen werden. Mit dieser Feststellung nimmt die vatikanische Wochenzeitschrift „L'Osservatore della Domenica“ in ihrer letz- ten Ausgabe zu der Konsekrierung der ersten Frauen zu einem Priesteramt in der lutherischen schwedischen Nationalkirche Stellung. Sie meint, in dieser Frage seien sich Katholiken und Orthodoxe einig. Diese Haltung der Katholischen Kirche habe jedoch nichts mit der Anerkennung der Gleich- berechtigung der Frau auf anderen Ebenen zu tun, die seit den ersten Tagen der Chri- stenheit von ihr stets bejaht worden sei. 6 Sieben Personen ertranken in der Moluk- ken- See, als ein Auslegerkanu mit 21 Pas- sagieren kenterte. Das Unglück wurde durch einen Wirbelsturm verursacht. Ein blinder Landwirt bewirtschaftet seinen Hof „Künstliche Augen“ erlauben es ihm, zu pflügen, zu eggen und zu säen/ Die Geschichte eines tapferen Paares Auf kargem, steinigem Ackerland an einem Berghang in Wales liegt ein schmuk- ker Bauernhof mit dem fremdklingenden Namen„Glantegfan“, der auf deutsch„Haus in der Sonne“ bedeutet. Aber der unermüd- lich schaffende Besitzer des Anwesens hat die 140 Morgen, die er mit so großer Hin- gabe bewirtschaftet, selbst bei strahlendster Sommersonne noch nie gesehen. Der vierzigjährige Landwirt Albert New- man, dem dieses Fleckchen Erde gehört, ist blind. Und doch ist es ihm gelungen, mit Energie und Geschicklichkeit den schwarzen undurchdringlichen Nebel zu überwinden, der ihm den Blick auf seine kleine selbst- geschaffene Welt für immer verwehrt. Er hatt mit Erfolg versucht, sein verlorenes Augenlicht durch Radar zu ersetzen. Mit der Hilfe eines Radarstrahls kann er so schnur- gerade Furchen auf seinem Acker ziehen wie jeder andere Bauer mit gesunden Augen. Das kleine Radargerät, das er dazu benutzt, ist selbstgebastelt, aber es gibt ihm soviel Mut und Selbstvertrauen, als ob er tatsächlich sehen könnte. Vor dreizehn Jahren schien Newman, der damals als Wärmeingenieur tätig war, noch im Vollbesitz seiner Sehkraft zu sein, bis er eines Tages ganz plötzlich erblindete. Es war eine indirekte Folge des Kriegsdienstes, den er im Ingenieurkorps der britischen Ar- mee leistete. Damals war vor seinem Ge- sicht eine Sprengkapsel explodiert. Newman wandte sich zunächst an die staatliche Blindenfürsorgestelle, die Blinde für die Ausübung geeigneter Berufe schult. „Danach“, so erzählt er,„habe ich eine ganze Reihe verschiedener Tätigkeiten übernom- men, um erst einmal festen Boden unter die Füße zu bekommen und wieder Selbstver- trauen zu gewinnen. Ich habe einige Jahre gebraucht, um den Schock zu überwinden. Dann aber lernte ich Ivy, meine heutige Frau, kennen, und sie gab mir Mut und Kraft, mit allen Schwierigkeiten fertig zu werden.“ Ivy stammt aus einer alteingesessenen Bauernfamilie, und sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, zusammen mit ihrem blinden Mann einen Bauernhof zu erwerben und sich auf Kaninchenzucht zu spezialisieren. „Gemeinsam“, so erzählt Newman wei- ter,„bereiteten wir uns auf unseren Plan vor, und mit IVys Hilfe habe ich viel über die Landwirtschaft gelernt. Aber ich wollte auf keinen Fall, daß die Last nur auf ihren Schultern ruhen sollte und daß sie dazu noch einen großen Teil ihrer Zeit damit ver- bringen müßte, für mich persönlich zu sor- gen. So kam ich denn auf den Gedanken, mir künstliche Augen“ zu verschaffen und meine Kenntnisse in der Radartechnik auf die Landwirtschaft anzuwenden. Ich hatte bereits erfahren, daß man alles erreichen kann, wenn man nur fest dazu entschlossen ist, und ich war davon überzeugt, daß die Anwendung meiner technischen Kenntnisse auf die Landwirtschaft eine ganz neue Welt Sie beißt bestimmt nicht . die eiserne Hochwas- serschlange, die am Düs- seldorfer Rheinufer auf- gestellt wurde. Mariechen läßt aber doch vorsichts- halber erst einmal ihre Puppe die Probe aufs Exempel machen. Keystone-Bild eröffnen könnte, nicht nur für mich, sondern auch für viele andere, denen es geht wie mir. Und wenn mein Plan sich tatsächlich ausführen ließe, dann würde ich auch an- deren Blinden Arbeit auf meinem Hof ge- ben können. Bald war ich Feuer und Flamme für meine Idee.“ Ivy und Albert fanden dann einen ver- lassenen, verkommenen und verschmutzten Bauernhof in Wales, den die vorherigen Besitzer nur schlecht bewirtschaftet hatten. Trotz dieses armseligen Zustandes hielt Ivy seinen Namen„Haus in der Sonne“ für ein gutes Omen, und sie bestand darauf, gerade dieses Anwesen zu erwerben. „Mit 2000 Pfund(etwa 22 000 DM) Schul- den“, so erzählt Newman,„mit einigen Zuchfkaninchen, einer einzigen Milchkuh, einem tragenden Rind, vier Kälbern, zwei Schweinen und ein paar Hühnern began- nen wir unsere Wirtschaft. Das geliehene Kapital mußten wir durch Ivys Verwandte beschaffen lassen; denn niemand hätte ris- kiert, uns selber etwas zu leihen.“ Newman begann unermüdlich zu schaf- fen. Er arbeitete täglich 16 Stunden und hatte bereits nach drei Wochen 150 Kanin- chenställe gebaut. Heute gibt es auf seinem Hof 700 Kaninchen, und zwar hauptsächlich Fleischtiere. Aber Newman hatte trotz seines Fleißes gegen unendliche Schwierigkeiten anzu- kämpfen. Das britische Landwirtschafts- ministerium stand seinem Unternehmen an- fangs sehr skeptisch gegenüber. Er erhielt keinerlei Unterstützung, um die Gebäude seines Hofes in Ordnung zu bringen und zu erweitern; und er konnte nirgends Kredit bekommen, weil man ihm nicht zutraute, daß er es schaffen werde. Niemand wollte ihm einen Traktor verkaufen, wenn er den Preis von etwa 8400 DM nicht bar auf den Tisch legte. „Nun wollte ich erst recht zeigen, daß ich etwas leisten kann“, sagte Newman.„Wäh- rend wir mit der Kaninchenzucht zunächst mühsam unser Dasein fristeten, begann ich zu graben und zu pflanzen. Und schließlich wurde meine Arbeit anerkannt. Man sagte mir, man werde mir mit jedem Rat helfen, den ich brauchte, aber ich brauchte mehr nämlich einen Traktor; und schließlich ge- lang es mir, von einem befreundeten Bauern einen zu borgen. Nun kamen neue Schwierigkeiten. Meine Frau konnte den Traktor nicht fahren. Ich mußte also herausfinden, wie ich selbst mit dem Traktor pflügen, eggen und planieren konnte. Ich bastelte mir aus einem alten trag- baren Radio ein kleines Radargerät. Es sieht sehr primitiv aus, aber es leistet mir gute Dienste.“ In allen vier Ecken des zu bearbeitenden Feldes sind kleine Antennen aufgestellt. Mit einem Radarstrahl aus seinem Gerät peilt Newman jeweils eine der Antennen an und lenkt seinen Traktor nach der Tonhöhe des Radarsignals, das er in seinem Kopfhörer empfängt. Auf diese Weise kann er eine ge- rade Furche ziehen. Eine Photozelle am Rande des Feldes hilft ihm, den Traktor an der richtigen Stelle zu wenden. Eine an der gegenüberliegenden Hecke angebrachte An- tenne gibt ihm ein Signal, das es ihm er- möglicht, parallel zu der ersten Furche wei- tere Furchen zu ziehen. „Es hat mich einige Zeit gekostet, die verschiedenen Tonhöhen der Signale zu un- terscheiden und auswendig zu lernen“, sagt Newman,„aber jetzt beherrsche ich mein Gerät vollkommen. Zur Zeit mache ich Versuche mit einem zweiten geliehenen Traktor, um zu bewei- sen, daß ich mit meinem Gerät gleichzeitig zwei Traktoren lenken und somit die dop- pelte Arbeit leisten kann. Ich bin heute schon so weit, daß ein durch Radar gesteuer- ter Traktor von jedem beliebigen Raum meines Hofes aus gelenkt werden kann. Das spart mir eine Arbeitskraft und wird bei der Heuernte eine große Hilfe sein. Aber trotzdem werde ich, sobald ich es mir leisten kann, weitere blinde Arbeitskräfte auf mei- nem Hof beschäftigen.“ Schon zweimal haben skeptische Exper- ten im englischen Fernsehen beobachten können, wie der blinde Newman seinen ge- borgten Traktor tatsächlich ohne Schwierig- keiten zu lenken versteht. Aber er hat noch weitere Pläne. Zum Beispiel will er eine Melkmaschine so ein- richten, daß sie ein Klingelzeichen ertönen läßt, sobald die Kuh fertig gemolken ist. Ferner plant er die Konstruktion eines Milchbehälters, der jede Möglichkeit aus- schließt, daß Schmutz und Staub, die er ja nicht sehen kann, in die Milch geraten. „Alles, was ich an neuen Geräten zu- standebringe, muß absolut sicher und zuver- lässig arbeiten, denn Ivy hat ohnedies schon genug zu tun und kann mir nicht überallhin folgen, und außerdem muß ich die Leute im Landwirtschafts ministerium davon überzeugen, daß meine Geräte unfall- sicher sind.“. 5 Newman treibt alle seine Studien mit der Hilfe der Blindenschrift und des„Blind- Schreibens“ auf der Schreibmaschine. Seine Frau liest ihm Artikel aus landwirtschaft- lichen Fachzeitschriften und die vielen er- mutigenden Briefe vor, die das tapfere Paar von allen Seiten erhält. „Langsam werden wir unser Ziel errei- chen, einen modernen Musterbetrieb aufzu- bauen“, meint Frau Ivy. Wenn es den Newmans nicht gelingen sollte, dann liegt es keineswegs daran, daß sie sich nicht genügend Mühe geben. Wenn Newman den Fahrersitz seines radargelenk- ten Traktors besteigt, wenn er seine un- sichtbaren technischen Hilfskräfte in Bewe- gung setzt, wirkt er wie ein Kapitän auf der Rommandobrücke, der ein kompliziertes und schwieriges Unternehmen erfolgreich zu lenken versteht. Pam Kitchener Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heiter bis locker bewölkt, im allgemeinen nieder- schlagsfrei. Höchstens ganz örtlich etwas gewittrig. Warm und schwül. Nachmittags- temperaturen zwischen 24 und 27 Grad, Frühtemperaturen in der Rheinebene zwi⸗ schen 14 und 17 Grad. Schwacher Wind, Richtungen zwischen Nord und Ost vorherr- schend. Uebersicht: Da die atlantischen Störungen zur Zeit nur schwach ausgebildet sind, ver- lagert sich der hohe Druck über Mittel- europa nur langsam nach Osten und bleibt vorerst wetterbestimmend. In Auflösung be- griffene Kaltluftreste führen südlich Süd- deutschland zu örtlichen Gewittern. Sonnenaufgang: 4.23 Uhr. Sonnenuntergang: 20.26 Uhr. Vorhersage- Karte. fr.. So- Uhr 102 1020 Pegelstand vom 2. Juni Rhein: Maxau 479(989); Mannheim 328 5): Worms 245(—) Caub 228(+5). Neckar: Plochingen 130(9); Gundels- heim 164(6); Mannheim 321(3). Polio-Konferenz Auf einer Konferenz der Weltgesund- heitsorganisation der Vereinten Nationen (WII O), die vom 6. bis 11. Juni in Washing- ton zusammentritt, sollen medizinische Sach- verständige sich über geeignete Methoden zur Bekämpfung der Spinalen Kinderläh- mung einigen. In einer anschließenden Ta- gung der Polio-Experten soll vor allem die Frage geklärt werden, ob inzwischen über die Anwendung lebender Polio-Impfstoffe genügend Erfahrungen vorliegen, um ihre Empfehlung durch die Gesundheitsbehörden zu rechtfertigen.. Diese Frage glaubt der Leiter der A teilung für Virenkrankheiten der WHO, Dr. Anthony Payne, bejahen zu können, obwohl insbesondere in den Vereinigten Staaten noch Zweifel darüber bestehen, ob nicht doch der Salk-Impfstoff mit abgetöte- ten Polio-Viren die alleinsichere Methode sei. Dr. Payne weist demgegenüber darauf hin, daß bereits ungefähr 80 Millionen Men- schen mit dem lebenden Impfstoff durch Verabreichung von Pillen oder Tropfen vor- beugend behandelt worden sind, ohne daß sich bisher irgendwelche nachteiligen Wir- kungen bemerkbar gemacht hätten. Damit scheine der Weg für eine Ausmerzung der Kinderlähmung geebnet zu sein, was man bei Verwendung der Salk-Impfung durch Injektion schon deshalb nicht behaupten könne, da sie mehrmals wiederholt werden müsse. Dr. Payne warnte jedoch vor einer Unterschätzung der Probleme der Herstel- lung, der Sicherheitskontrollen und der Standardisierung der lebenden Polio-Impf- stoffe, die in gemäßigten Zonen anscheinend besser anwendbar seien als in den Tropen. Dort werde nämlich durch die fast immer vorhandenen Darmviren die Bildung von Abwehrstoffen behindert. Was wir hörten: Von Las Vegas bis Berlin „Heute abend in Las Vegas“— so hatte es der Süddeutsche Rundfunk seinen Hörern versprochen. Es sollte ein„Bummel durch Amerikas Vergnügungszentrum“ sein, dar- gestellt in Berichten und Interviews und eingerahmt von musikalischen Darbietungen der Showprominenz. Das klang vielverspre- chend und war, als Idee, gut gemeint, mal was anderes als die übliche Form der Mu- sikberieselung. Man wollte zeigen, daß die- ses Sündenbabel, über das so viele Gerüchte und falsche Vorstellungen kursieren, in Wirklichkeit nur halb so schlimm ist, und daß dieses Paradies der Glücksspieler hinter den luxuriösen Fassaden seiner Nightelubs viel Mittelmäßiges verbirgt und die Arbeit hier genau so hart wie überall ist. Leider waren diese Gespräche— wenn sie über- haupt an Ort und Stelle aufgenommen wur- den— nicht besonders interessant und meist zu lang, und die Musik von Schallplatten ließ die Atmosphäre vermissen, die man bei diesem„Bummel“ eigentlich erwartet hatte. Es war eine recht und schlecht zusammen- gebastelte Unterhaltungssendung, eine Kon- Serven-Mixtur aus dem Studio, die unter einem verlockenden Titel doch wieder nur eine Auswahl amerikanischer Schlager bot, die man schon allzu oft gehört hat. Wer sich auf originellere Art unterhalten lassen möchte, muß schon bis zum späten Abend warten, wenn beispielsweise der Süd- westkunk für einen kulturhistorisch inter- essierten Hörerkreis seine neue Sendereihe „Rollen auf Rädern“ bringt. Unter der Lei- tung des Kabarett- Spezialisten Guy Walter entstand diesmal— nach einem Manuskript von Verena von Jerin— eine bunte Samm- jung von Szenen, Berichten, Erinnerungen und Reportagen aus der Welt des reisenden Theaters, aus dem Leben wandernder Ko- mödianten von einst und jetzt. Zwar hat sich der Thespiskarren des Altertums im Laufe der Zeiten in einen komfortablen Pullman- Bus verwandelt und die Landleute nehmen nicht mehr die Wäsche von der Leine, vor- sichtshalber, wenn die Schauspieler kom- men, aber ein Hauch von abenteuerlicher Unbürgerlichkeitſund faszinierendem Außen- seitertum umgibt sie immer noch, und die gute, alte„Schmiere“ ist und bleibt die un- ersetzliche Schule der Bewährung. Diese erste Folge der„Rollen auf Rädern“ brachte eine Fülle amüsanter Begebenheiten und zeitgenössischer Zeugnisse, in denen der alte und ewig junge Zauber echten Komödian- tentums lebendig wurde. Um die Welt des Theaters ging es auch in der Nachtstudio-Sendung des Südwest- kunks, in der Wilfried Berghahn unter dem Titel„Saison— Mythos und Wirklichkeit der zwanziger Jahre“ die Erinnerungen an die glanzvollste Zeit Berlins gesammelt hatte.„Hier war das beste Theater der Welt“— diese Feststellung eines miterleben- den Zeitgenossen entspricht dem allgemein vorherrschenden Gefühl für das Einmalige, Besondere, Unwiederholbare einer Epoche, die zu einem Mythos verklärt ist. Jedoch die Wirklichkeit sah in den kritischen Aeuße- rungen führender Publizisten ein wenig an- ders aus. Wie scharf und negativ urteilen sie da über das„heruntergekommene“ Berlin zwischen 1920 und 1930 und vergleichen es mit jenem Höhepunkt, den es einst um die Jahrhundertwende darstellte. Es sind oft- mals dieselben Autoren, die heute eifrig an der Legende von den berühmten Zwanziger jahren mitweben und in ihren Memoiren nur noch die großen und begeisternden Dinge sehen, das aber, was auch damals miglun- gen, nicht geglückt und ärgerlich war, ver- gessen haben. Rudolf Pechels Rückblick auf„Die Ber- liner Bohème“— ebenfalls beim Südwest- funk— war ein Strauß persönlicher Erinne- rungen, ein Dank an die Freunde der Ju- gendjahre, an einen Kreis kunstbegeisterter Menschen, deren Namen einst zur geistigen Elite gehörten. Es waren Verleger, Dichter, Maler, Schauspieler, Journalisten, berühmte und einflußreiche Männer darunter, die ihren Stammtisch im„Café Größenwahn“ hatten und zu denen sich auch merkwürdige, exzentrische Erscheinungen gesellten, die nicht so sehr durch bleibende Werke als durch Gespräche, Anregungen, Urteile jenes belebende Element darstellten, das man gemeinhin als„Bohème“ bezeichnet. Damals, vor dem ersten Weltkrieg, war es noch keine Mode, wie heute, da Pariser Existentialisten und ihre schwächlichen Nachahmer in Mün- chen und Berlin in Allüre und Aussehen unbedingt auffallen möchten, sondern der Bobèemien alten Stils war eine Erscheinung des künstlerischen Typs, der nach Wissen, Bildung und Herkommen die innere Souve- ränität besaß, um sich über bürgerliche For- men hinwegsetzen zu können, ohne diese Tatsache durch äußere Merkmale betonen zu müssen.* Neue Erkenntnisse und Erfindungen Waschmaschine für den Campingplatz (hn) Selbst auf dem Campingplatz wird Waschen groß geschrieben. Da man aus Platzgründen nicht allzuviel Wäsche und Kleidung im Auto oder im Boot unter- bringen kann, muß eben öfter gewaschen werden. Eine Hand waschmaschine aus Kunststoff dürfte für die geplagte Cam- pingfrau(oder tu es hier auch der Camping- mann?) eine Erleichterung sein. Ein Kunst- stoffeimer ist mit einem festschließenden Deckel versehen. Durch ein Loch dieses Dek- kels kann ein Pulsator auf- und abbewegt werden. Er besteht aus einem trichterförmig gebogenen Teller mit zahlreichen Löchern, selbstverständlich auch aus Kunststoff, da- mit die Wäsche nicht beschädigt wird. Durch Bewegen dieses Pulsators erfolgt eine inten- sive Wäschedurchspülung bei geringem Kraft- und Zeitaufwand. Die Lauge wird zentral durch den hohlen Griff des Pulsators eingefüllt, so daß sie gleichmäßig zur Ver- teilung kommt. Nach Beendigung des Wasch- vorganges erfolgt das Spülen genauso ein- fach. Automatischer Türabdichter (Saw) Bei Neubauten zieht es oft unter dem Türsockel durch. Um dies zu verhindern, wurde ein automatischer Türabdichter ent- wickelt, der entweder in den Türsockel ein- gebaut oder an die Tür angebaut werden kann. Beim Schließen der Tür wird durch einen Druckhebel und ein Federwerk eine Dichtung auf den Boden gedrückt, beim Ofknen der Tür hebt sie sich nach oben, so daß das Offnen und Schließen nicht erschwert wird. Hierdurch scheint eine ideale Lösung zum Schutze vor Staub, Kälte und Zugluft gefunden worden zu sein. Regale, Treppen, Karren— alles aus dem Baukasten (Sa W) Nahezu alles, was man in Geschäft und Werkstatt braucht, läßt sich mit dem „Baukasten für Erwachsene“ schnell und haltbar, aber auch jederzeit zerlegbar auf- bauen. Trennwände mit Türen sowie Glas- oder Gitterfenstern, mehrstöckige Regale mit Treppen und Geländern, Transportkarren, Arbeitstische, Fließbandtafeln, Schalttafel Sestelle und vieles andere kann man aus den einfachen, mit Langlöchern versehenen Win- kel- und Sonderprofilen sowie den Spezial- profilleisten wie beim Spielbaukasten zu- sammenschrauben. Zubehörteile wie Eck- stücke, Lenkrollen, Winkel, Stahlbretter usw. vervollständigen das Bausystem; die Nor- malprofile werden mit der Schere ge- schnitten. Kaltschweißen von Roheisen (Saw) Am öͥsterreichischen Forschungs- institut für Technologie und Maschinenbau ist ein Verfahren der Kaltschweißung von Roheisen entwickelt worden. Es werden Spezialelektroden verwendet, die aus koh- lenstoffarmem Stahldraht angefertigt und mit einer Deckschicht überzogen sind. Da nur sehr geringe Mengen Buntmetall bei- gemengt werden, ist der Preis dieser Elek- troden erheblich niedriger als der der her- kömmlichen. Die bisherigen Prüfungen ergaben, daß mit den neuen Elektroden beim Kaltschweißen von Roheisen eine Festigkeit von 40 bis 45 kg/mmꝰ erzielt wird. Mixer schleift Messer Ein vielseitiger kleiner Mixer, der sich bisher schon zur Kaffeemühle erweitern lieg, hat nun auch noch eine Schleifscheibe als Zusatz bekommen. Kein Messer im Haushalt mehr stumpf, das ist ihr Ver- sprechen. Seite 4 MANNREIMER LOKALNACHRICHTEN Freitag, 8. Juni 1960/ Nr. 128 Fünf Jahre Zuchthaus für Schmelzinger Der Angeklagte hatte„Glück“: Das Schwurgericht unterstellte nur versuchten Totschlag Der 22 Jahre alte vorbestrafte Bauhilfsarbeiter Werner Das Motiv blieb verschleiert: Schmelzinger aus Ilvesheim wurde gestern vom Schwurgericht wegen versuchten Totschlags zu fünf Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Fünf Monate Un- tersuchungshaft werden dem Angeklagten angerechnet. Schmelzinger hatte am 18. Dezember 1959 gegen 24 Uhr die Prostituierte Elfriede F., 34 Jahre alt, in ihrem Zimmer gewürgt und beinahe mit einem Nylon-Strumpf erdrosselt. Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag des Verteidigers des Angeklagten, Bert Kunz. Das Gericht stellte sich zwar auf den Standpunkt, daß beim Ange- klagten eine Tötungsabsicht vorgelegen hat, Landgerchitsdirektor Huber aber meinte, das Motiv, das zu einer Verurteilung wegen(versuchten) Mordes hätte geklärt werden müssen, sei in der zehnstündigen Hauptverhandlung nicht klar ermittelt worden. Schmelzinger habe zweifellos den Schlüssel zur Dunkelkammer des Beweggrundes bewußt versteckt gehalten. Werner Schmelzinger gab nach seiner Festnahme in der Gutemann- Straße an, er körme sich an nichts erinnern. Erst bei einer späteren Exploration durch den Neurologen und Psychiater Medizinalrat Dr. Helmut Henk im Landesgefängnis gestand der unter- setzte, etwas stumpf wirkende Angeklagte: Er sei an diesem Abend von seiner Arbeits- stätte in der Innenstadt in die Gutemann- straße gegangen und habe dort in zwei Loka- len mehrere Flaschen Bier und einige Gläs- chen RKognak getrunken. Dann besuchte er Agfacolor das Tauberwort der Farbphotogruphie Agfacolor-Negativfilm— universell für Color und Schwarzweiß— jetzt billiger! Agfacolor- Vergrößerung— farbtreu und brillant— Jetzt billiger! 3 und unser Labor entwickelt, kopiert, ver- größert Ihre schönen Agfacolor- Aufnahmen! schnell erstklassig 9 preiswert Mannheims großes Speziaihaus 0 7, 5, Planken, 2 NORA eine Prostituierte; danach, etwa gegen 20 Uhr, trank er in dem gleichen Lokal in der Gutemannstraße weiter. Er verließ diese Gaststätte etwa um 23 Uhr. Nach seiner Darstellung und dem Ermitt- lungsergebnis spielte sich sodann folgendes ab: Auf der Straße wurde Schmelzinger von der Prostituierten Elfriede F. angesprochen. Er ging mit in ihr Zimmer im Souterr einer Pension in der Gutemannstraßge 17-19 und „schenkte“ dem Mädchen 15 Mark. Die „Dame“ sei mit seinen heftigen Zärtlich- keiten nicht einverstanden gewesen und habe sich gewehrt. Darauf„erwischte“ Schmelzin- ger die Frau„am Hals“ und würgte sie, schlug ihr mit der Faust ins Gesicht und riß ihr einen Nylonstrumpf vom Bein ‚den er ihr fest um den Hals spannte. Er warf die Be- wußtlose halb über die im Raum stehende Couch und deckte sie mit Kissen und der Zudecke vom gegenüberstehenden Bett zu. Dann wühlte er— angeblich„in sinnloser Wut“— in einem Kleiderschrank. Der hereinkommenden Haushälterin, die nachschauen sollte, ob alles rechtens gehe (man war seit dem Fall Schwichtenberger in dieser Straße vorsichtig geworden), schlug er fest auf die Hände. Die Frau schrie um Hilfe. Schmelzinger flob, wurde aber im Hof des Hauses 17-19 von zwei Bewohnerinnen am Uebersteigen einer Mauer gehindert und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Die Prostituierte Elfriede F., von ihren Kolleginnen„Monika“ genannt, will sich gegen die heftigen Umarmungen des Ange- klagten nur mündlich gewehrt haben. Er da- gegen behauptet, sie habe ihm das Gesicht zerkratzt, worauf er sie gewürgt habe. Die drei medizinischen Sachverständigen stellten fest, daß Schmelzinger während der Tat 1,65 Promille Alkohol im Blut hatte Dr. Kraus). Man bezeichnete den Angeklagten als unru- hige Persönlichkeit, Dr. Henk meinte, er sei bockig, heftig, aggressiv und renitent. Das Elternhaus des Angeklagten ist nicht gerade gut zu nennen. Der Vater trinkt, lebt von seiner Frau getrennt und schlug früher nach Alkoholgenuß seine Familie. Der Gerichtsmediziner Dr. Rauschke stellte in seinem Gutachten fest, daß zwischen der „Wir sind kein Anhängsel der CDU“ Eine Einheits gewerkschaft, die sich in Parteipolitishen Fragen keine absolute Abstinenz“ auferlege, sei nach dem Aus- Spruch Wilhelm Liebknechts auch heute nech eine Rekrutenschule i Sagte der Landes retär Gewerkschaften Deutschland Während einer Mitgliederve Eichbaum- Stammhaus am Dienstagabend, die der Bezirksverband Mannheim-Heidel- berg gemeinsam mit der Gewerkschaft Ofkentlicher Dienst im CG veranstaltete. Die Christliche Gewerkschaft Deutschlands sei aus diesem Grunde bewußt„kein An- hängsel der CDU“ und lehne eine partei- politische Beeinflussung oder Bindung ab. Krieg ging in seinem Referat über„Auf- gaben und Grenzen einer Gewerkschaft“ Auf die sozialen Mißstände ein, die in dem Zusammenspiel von Industrialismus und Liberalismus zu Beginn des 19. Jahrhun- derts allenthalben vorherrschten. Er erin- nerte daran, daß bereits 1837 Ritter von Buß im badischen Landtag gesetzliche Maß- nahmen zum Schutz der arbeitenden Be- völkerung beantragte— zum gleichen Zeit- raum, als Prudon in Frankreich die Be- hauptung aufstellte:„Eigentum ist Dieb- stahl“. Die ersten Gesellenvereine, gegrün- det von Adolf Kolping, und Werkbünde, gegründet von Bischof Ketteler, seien Vor- läufer der um 1860 in England entstande- nen„Gewerkvereine“ gewesen, die 1866 von der britischen Insel kommend auch in Deutschland gebildet wurden. Daß die Gewerkschaften in Deutschland keine rechtliche Fundierung im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches aufzuweisen hätten, werde allzu oft übersehen.„Alle Gewerkschaften sind rechtlich nicht exi- stent“. Dennoch sei ihre Bedeutung längst über die einer Interessenvertretung hin- ausgewachsen.„Heute kann mit Tarifpolitik Gesellschaftspolitik gemacht werden.“ Die Grenzen der politischen Aufgaben einer Ge- Werkschaft begännen dort, wo sie sich mit. ihrer Macht für parteipolitische Interessen einsetzten. Der vielumfochtene Entwurf der Krankenversicherungsreform— den die Christliche Gewerkschaftler lehnen parteipolitische Bindung ab CGD aus verwaltungstechnischen Gründen ebenfalls ablehnen— biete keinen Anlaß zur Verwirklichung des Streikrechtes,„da die Lösung der schwebenden Fragen Auf- gabe des Parlamentes ist, das von einer Gewerkschaft nicht unter Druck gesetzt Werden darf“. Das Parlament sei von den Anhängern nicht nur einer Partei gewählt worden. Wenn man mit dem Generalstreik drohe, weil das Parlament in seinen freien Entscheidungen„nicht den Vorstellungen einer parteihörigen Gewerkschaft ent- spricht“, so handele es sich dabei„um eine ungerechtfertigte Aktion gegen den Staat und gegen die Verfassungsmäßigkeit des Parlaments“. Wer mit den Entscheidungen des Parlaments nicht übereinstimme, könne sein Mißfallen bei der nächsten Wahl zum Ausdruck bringen. Ueber den„Stand der Demokratie in der deutschen Einheitsgewerkschaft“ führte Krieg Beispiele aus Mannheimer Großbe- trieben an, in denen Andersgesinnte bei Ge- Werkschaftsversammlungen„niedergebrüllt und bedroht“ worden seien. Krieg:„Wir stehen hier, um der Diktatur einer Mono- polgewerkschaft entgegenzuwirken“. Ziel der CGD sei es,„den unselbständigen Ar- beitnehmer aus seiner abhängigen Stellung her auszuführen“ durch Miteigentum an den Produktionsfaktoren. K Geldlotterie der Naturfreunde 300 000 Los briefe Mitglieder der Mannheimer Ortsgruppe des Touristenvereins„Die Naturfreunde“ verkaufen zur Zeit in der Oeffentlichkeit Lotteriebriefe. Es handelt sich um eine ge- nehmigte Geldlotterie in Baden-Württem- berg. Nachdem zunächst im Mitglieder- und Freundeskreis der Organisation sowie in Großbetrieben Losbriefe vertrieben wurden, werden sie nun auch auf öffentlichen Plätzen Megplatz, Kurpfalzkreisel, Paradeplatz) ver- kauft. Im ganzen handelt es sich um 300 000 Losbriefe zu je 0,50 DM. Aus dem Erlös sollen Naturfreundehäuser renoviert und neue Ferienheime errichtet werden. hh Zeit der Faustschläge und der Entdeckung der bewußgtlosen„Monika“ mindestens 15 Mi- nuten vergangen sein müssen. Während die- ser Zeit war der Angeklagte mit der bewußt- losen, offensichtlich totgeglaubten Frau allein im Zimmer und warf die Einrichtung durch- einander. Ob er Geld suchte, konnte das Ge- richt nicht klären. Erster Staatsanwalt Karl Müller be- antragte für den Angeklagten eine Zucht- hausstrafe von neun Jahren und fünf Jahre Ehrverlust wegen versuchten Mordes. Man könne nicht auf versuchten Totschlag plä- dieren, da das Töten eines Menschen aus Wut über verweigerten Beischlaf— Schmelzinger habe zweifellos geglaubt, die sich wehrende „Monika“ wolle ihn wegschicken— nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes ein niedriger Beweggrund sei. Der niedrige Be- wWeggrund, der zur Verurteilung wegen Mor- des oder versuchten Mordes notwendig ist, sei also gegeben. Nach beinahe einstündiger Beratung ver- kündete Direktor Huber das bereits erwähnte Urteil der Geschworenen: Fünf Jahre Zucht- haus und drei Jahre Fhrverlust für Schmel- zinger. Der Angeklagte nahm an. Erster Staatsanwalt Müller gab keine Erklärung ab. Direktor Huber meinte darauf Sphinxhaft: „Aha!“ No. Tragödie in Mundenheim Tötungs versuch und Selbstmord In den Abendstunden des Mittwoch, ge- gen 21.30 Uhr, versuchte ein 33jähriger Mann, der in den Baracken in Mundenheim kinter dem Schießhaus, Rheinstraße 61, un- tergebracht war, seine von ihm getrennt lebende 52jährige Ehefrau aus unbe- kannten Motiven zu töten. In der Mau- dacher Straße schlug er ihr mit einer Eisen- stange auf den Hinterkopf und würgte sie danach. Dann flüchtete er in seinen Garten in Mundenheim, wo er sich an einem Pfahl erhängte. Die verletzte Frau wurde ambu- lant behandelt. Der Tote hinterläßt eine zehnjährige Tochter. 0 Neuer Rotary-Präsident Jo Se pP A. Abey gewählt Joseph A. Abey, Reading, Pennsylvania, USA, wurde anläßlich des 51. Jahreskon- Stresses von Rotary International, der heute nach fünftägiger Dauer in Miami Beachi, Florida, zu Ende gegangen ist, zum Präsi- denten dieser weltumspannenden Organisa- tion für das Rechnungsjahr 1960/61 gewählt. Die mehr als 12 000 Rotarier und Gäste ver- traten 10 500 Rotary Clubs mit einer Mit- gliedschaft von nahezu 500 000 Geschäfts- und Berufsmännern in 116 Ländern. DRK. Hinder erholung in den Schulferien Das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverein Mannheim, bittet alle Eltern, die abgeho Ferienerholungs-Anträge bis Spa 11. Juni, auf der Kreisgeschäftsstelle, Mann- heim, L 2, 11-13, Zimmer 106, abzugeben, falls noch Interesse besteht, die Kinder wäh- rend den Schulferien in PRK-Ferienheime zu verschicken,. Nach diesem Termin einge- reichte Anträge können leider nicht mehr berücksichtigt werden, zumal die Nachfrage sehr groß ist. Malerinnung: Zu Pferdefuhrwerke Radfahrer und Burger mit Handuagen haben nichts auf de- Sũudtangente zu suchen. Dies macht ein neues Verkehrsschild edrangter Kürze auch dem letzten Analphabeten klar. Für Kraftfahrer ist dus allerdings— ohne Anhalten— nur sehr schwer zu entziffern. Preisfrage: Pferde ohne Fuhrwerk die Südtangente benutzen? Bilder- Dürfen Bild! Steiger Aus dem Polizeibericlit: Im Auto überfallen 50 Mark geraubt Mit Prellungen, Hautabschürfungen und zerrissener Kleidung meldete sich nach Mitternacht auf der Polizeiwache in Sand- hofen ein 24jähriger Arbeiter. Er berichtete, er sei während einer gemeinsamen Fahrt von der Innenstadt nach Sandhofen von Vier ihm nicht näher bekannten ameri- ahischen Soldaten in deren Kraftwagen 1 ch! Und seiner Barschaft in beraubt worden. An- schließend hätten ihn die Soldaten aus dem Wagen geworfen und seien weitergefahren. Die polizeilichen Ermittlungen in diesem Fall wurden sofort aufgenommen. 14 Jähriger Einsteigedieb Aus einer Wohnung in P7 war über die Mittagszeit ein Geldbetrag von 350 Mark verschwunden. Als Täter wurde über- raschend ein 14 Jahre alter Volksschüler er- mittelt, der nach einer Klettertour in die wenig Lehrlinge Ordentliche Versammlung und Referat über Betriebspsychologie Ein Referat über Menschenführung und Betriebspsychologie stand auf dem Programm der diesjährigen Ordentlichen Innungsver- sammlung der Maler aus dem Mannheimer Stadt- und Landkreis im„Durlacher Hof“. Gewerbeschulrat Häusler(Stuttgart) dozierte ausführlich über richtige und falsche Ausbil- ddungsmethoden, über die Schaffung eines günstigen Betriebsklimas und brachte zahl- reiche Beispiele aus seiner reichen Berufs- erfahrung. Sachliche Kritik unter vier Augen sei erwiesenermaßen der beste Weg, einen Lehrling weiterzubringen und anzuspornen; Völlig verfehlt sei hier Ironie und Verächt- lichmachung vor anderen Betriebsangehöri- gen. Um bei seinen Untergebenen Interesse an der Arbeit zu erwecken, sei es für den Meister ratsam, sie zu konsultieren und da- mit zu seinen Mitarbeitern zu machen. Im Anschluß an das Referat Gewerbeschulrat Häuslers gab Obermeister Peter Hause einen kurzen Geschäftsbericht über die Vor- träge und Ausstellungen des vergangenen Geschäftsjahres sowie über den Deutschen Malertag in München. Als Bilanz der instruk- tiven Veranstaltungen äußerte er, in der Raumausstattung würden jetzt mehr beruhi- gende Pastellfarben verwendet; die starken Farbeffekte würden von Sesseln, Sofas und anderem beweglichen Mobiliar ausgehen. Aus dem Geschäftsbericht ging ferner der ge- genwärtige Personenstand in der Mannhei- mer Innung hervor: 274 Mitglieder am 1. März 1960 bei sechs Zu- und zehn Abgän- gen. Sorge bereitet auch den Malern das Nach- wuchsproblem; während im letzten Jahr 33 Maler-, Lackierer- und Schildermalerlehr- linge eingestellt wurden, seien es 1954 noch mehr als dreimal soviel gewesen. Nach einem Bericht von Friedrich Leist über Neuerungen und Erfahrungen der Werkstofftagung in Ulm und dem zufriedenstellenden Kassen- bericht des Geschäftsführers, brachten die alle drei Jahre stattfindenden Neuwahlen geringfügige Veränderungen in der Zusam- mensetzung des Vorstandes, während sämt- liche Fachausschuß- Vorsitzenden die alten blieben. Neuer Stellvertreter für Obermei- ster Hausen wurde Fritz Schwind, neuer Lehrlingswart Philipp Bub. Unter Punkt sechs der Tagesordnung wurde als Satzungs- änderung die Angleichung des Rechnungs- jahres an das Kalenderjahr beschlossen. Li. fremde Wohnung eingestiegen war und das Geld gestohlen hatte. Für 217 Mark hatte er sich anschließend einen Plattenspieler ge- kauft, den Rest der Beute verjubelte er ge- meinsam mit Freunden. Primitiver Fälschungsversucli Auf plumpe Weise versuchte ein Algerier, der in Mannheim als Arbeiter beschäftigt ist, seine Arbeitgeber hinters Licht zu führen. Er änderte die tägliche Arbeitszeit auf seiner Monatszeitabrechnung von aéun auf zwölt Stunden ab, um durch diese Fäl- schung eine erhöhte Lohnauszahlung zu er- reichen. Der primtive Versuch wurde aber von der auszahlenden Stelle sofort erkannt, mel und der Algerier, der die Absicht hatte, nach Frankreich zurückzufahren, verläufig festgenommen. Kettenreaktion Ein Personenwagen fuhr in der Augusta- Anlage auf einen rechts geparkten Pkw auf, der seinerseits wieder gegen zwei weitere Fahrzeuge geschleudert wurde. Das Ergeb- nis War ein Sachschaden von insgesamt etwa 3500 Mark an den vier beteiligten Wagen. Ein junger Mann, der in dem auffahrenden PkW D Saß, wurde am Kopf leicht verletzt, Mopedfahrer verletzt Auf der Heddesheimer Straße prallte ein Personenwagen auf ein vor ihm fahrendes Moped. Der Mopedfahrer flog bei dem An- prall von seinem Rad und verletzte sich; im Krankenhaus wurde bei dem jungen Mann eine Gehirnerschütterung festgestellt Der PKW-Fahrer erlitt eine Stirnverletzung, die ebenfalls ärztlich behandelt werden mußte. Zusammen entstand ein Sachschaden von etwa 1500 Mark. Nichts geht öber die Behaglichkeit der eigenen Wohnung! Ob sie groß ist oder klein: sie ist und bleibt dos„Zuhause“ mit der persönlichen Note beglöckender Gemötlichkeit. Schmöckende, beglückende Möbel Streib in einer ständigen Möbel- Sroßausstelſung. Mehr als 2000 Beispiele zeigen ſhnen den fichfigen Weg 20 einem gemötlichen Zuhause gon noch ihrem Geschmack. MOBEIWERKSTATTEN EINRICHTIUNGSHAUSs Schlofzim Kombisch Sessel. gehaglichkeit, die bietet lhnen geröfe, n mer. ab 350.— Wohnzimmer ab 240.— ränke ab 190.— Köchenböffetts ab 205.— .. 0b 65.— Klappcouches. ab 194. aber guch eine erlesene AUsWahl exklusiver Stilmöbel, Jep- piche · Beſtumrondungen · Mofretzen. 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Durch die Modernisierungsurbeiten ist der Hauptbahnhof jetzt jedem Ansturm gewachsen. Unsere Bilder zeigen links und rechis die Arbeiten zur Cleisverlegung und Bahnsſeigverlungerumg. Bild Mitte zeigt den Schialttisch des neuen, allen lechinischen Anforderungen gerecſit werdenden, Gleis- hildstell werkes. einer„Belegkirsche“ Konditoren-Verbandstag diskutierte neues Lebensmittelgesetz Höhepunkt einer fachlichen Arbeitstagung anläßlich des 60. Verbandstags der acht badi- schen Konditoren-Innungen im„Weinzim- mer“ des Rosengartens war eine Diskussion mit Oberrechtsrat Demke vom Gewerbeamt des Mannheimer Polizeipräsidiums über das neue Lebensmittelgesetz, das am 23. Dezem- ber 1960 in Kraft treten soll. Wie der Präsi- dent des„Deutschen Konditoren- Verbandes“, Heinemann(Mönchen- Gladbach), zuvor er- läutert hatte, sind damit für die Konditoren gewisse Unannehmlichkeiten verbunden. Sie bestehen vor allem„in der Pflicht der De- klaration“. Weil jedes einzelne Stück nach dem Stichtag„deklariert“ werden müsse, sei es erforderlich, wegen einer gefärbten„Be- legkirsche“ auf jedem Tortenstückchen ein entsprechendes Schildchen für jedes Törtchen aufzustellen. Das sei in einzelnen Fällen bei- nahe undurchführbar, zumindest den Kondi- toren nicht zuzumuten. Der Verband bemühe sich daher, noch vor dem 23. Dezember beim Gesetzgeber die Möglichkeit einer„pauscha- len Deklaration“ zu erwirken. Oberrechtsrat Demke meinte hierzu, es sei nicht zu erwarten, daß der 23. Dezember in der Praxis tatsächlich ein„kritischer Termin“ werde. Seitens seiner Behörde sei nicht zu befürchten, daß jeder Verstoß gegen das neue Gesetz— das zweifellos gewisse Schwierig- keiten beinhalte— sofort mit einer Straf- anzeige verfolgt werde. Wie jedes neue Ge- setz, bedürfe auch das Lebensmittelgesetz einer Zeit, in der es sich„einlaufen“ müsse. Sein Amt werde„mit Ueberlegung und Lang- mut“ versuchen, in Zweifelsfällen durch ein gemeinsames Gespräch mit den Betroffenen die Unklarheiten zu beseitigen, Das Schwer- gewicht solle nicht auf Strafen ruhen. Er bat daher die Mannheimer Konditoren, sich in Zweifelsfragen vertrauensvoll an das Ge- Werbeamt zu wenden. Den Vorwurf, das neue deutsche Lebens- mittelgesetz sei das„schärfste der Welt“, wies der Oberrechtsrat zurück. Einige andere Staaten seien noch viel weiter als die Bun- desrepublik gegangen, darunter die USA und „merkwürdigerweise“ auch Mexiko. Die Anfrage eines Konditormeisters, war- um ausgerechnet der 23. Dezember als Stich- tag ausgewählt wurde und nicht der 24. De- zember als letzter Verkaufstag für Weih- nachtsgebäck(er befürchtete, zurückgeblie- bene Waren müsse er wegen der neuen Vor- schriften dann vernichten) beantwortete der Konditoren- Präsident: Der Stichtag bringe eigentlich für die Konditoren keine allzu großen Veränderungen mit sich. Abgesehen vom Aufstellen der„Schildchen“ ändere sich doch nichts mehr. Sie müßten schließlich schon jetzt die neuen Gesetze beachten. Wer seine Lagerbestände rechtzeitig darauf ein- stelle, hätte also auch keine Verluste zu be- fürchten. Im übrigen sei nicht zu befürchten, daß die Gesetzeshüter ausgerechnet zwischen den Feiertagen„ihren größten Diensteifer entwickeln werden“. Sto Polonaise der„süßen Zunft“ mit Kessel und Rührbesen Auftakt des festlichen Jubiläums-Balles von Badens„süßer Zunft“ (60 jähriges Bestehen des Landes-Innungs- Verbandes und der Mannheimer Konditoren- Innung) war eine originelle Polonaise der Mannheimer Konditoren-„Stifte“, die in ihrer schmucken weißen Berufstracht mit den hohen, steifen Mützen mit blechernem Klang einzogen: Sie rührten Rührbesen in blitz- blank gescheuerten Kesseln. Mit dem ge- meinsam gesungenen Lied„Der fidele Kon- ditor-Geselle“(das mit einem dreifachen „Süß Heil“ endet) war der Ball eröffnet. Als Gastgeber hatte die Mannheimer Innung allerlei an überraschenden Einlagen zu bie- ten: Edith Rath behandelte ausführlich das „nebensächliche Thema Mann“, kam als Zeitungsjunge und Schulmädchen, und fand kür ihre witzigen Pointen dankbare Zuhörer. Das Ehepaar Geisert tanzte einen Paso doble und etliche Paare aus der gleichnamigen Tanzschule zeigten Cha-Cha-Cha in Forma- in Musensaal tion. Reißenden Absatz fanden die Lose für die mit leckeren und wertvollen Preisen ge- spickte Tombola. Zur„Rosen“-Polonaise und zum Tanz der Konditoren und ihrer Ehren- gäste(Polizeipräsident Dr. Leiber, Stadtrat Keller und andere) spielte das„Astoria“ Tanzorchester alte und moderne Rhythmen. Sto An der Gewerbeschule I. Mannheim, C 6, beginnen am Montag, dem 13. Juni, um 17.30 Uhr die neuen Vorbereitungskurse für die Meisterprüfung, und zwar für die Berufe des Maschinenbaues. N Pfingstverkehr: Aufruf an alle Kraftfahrer Meidet die Autobahnen! Der Deutsche Touring Club bittet, zu Pfingsten die vom Bundesminister für Verkehr angeordnete Geschwindigkeits- begrenzung von 100 km/st auf Auto- bahnen und 80 km/st auf Bundes- straßen zu beachten. Der Deutsche Tou- ring Club empfieht aber, weitgehend Autobahnen zu meiden. Auf diese Weise können Ballungen von Kraftfahrzeugen, die bei einer Geschwindigkeitsbegren- zung zwangsläufig noch mehr an be- engten oder im Gegenverkehr befah- renen Teilabschnitten der Autobahnen in Erscheinung treten, keine zu kata- strophalen Formen annehmen. Außer- dem sei eine Geschwindigkeitsbegren- zung von 80 km /st auf Bundesstraßen keine bedeutende Einschränkung, denn diese ließen ohnehin selten höhere Ge- schwindigkeiten zu. Im übrigen be- fürchtet der Deutsche Touring Club, daß durch die notwendig werdende ständige Ueberwachung des Tachometers auf Autobahnen nur neue Gefahrenquellen verursacht werden; erfahrungsgemäß entscheiden schon Zehntelsekunden der Ablenkung über Leben und Tod. „Sorgen Sie an Pfingsten“, so be- schließt der Automobilclub seinen Ap- pell,„für eine Auflockerung des Ver- kehrs, halten Sie genügend Abstand und— wenn möglich— erholen Sie sich einmal zu Hause, es sind ohnehin Mil- lionen unterwegs., aber nicht alle kom- men lebend heim.“ 0 5. Bild: Stiasny Religionsunterricht mit oder ohne Noten? Mission oder Wissensvermittlung?/ Eine interessante Diskussion „Religionsunterricht mit oder ohne No- ten?“ lautete das Thema eines Diskussions- abends, den die Gemeinschaft evangelischer Erzieher in der Aula der Handelslehr- anstalt III veransaltete. Die Gemeinschaft wolle den Versuch machen— so sagte Dis- Kussionsleiter Dr. Paul Kübler eingangs— über ein Problem zu sprechen, das viele Re- ligionslehrer beschäftige, denn das Gefühl, daß Religionsunterricht doch mehr sein solle als eine Vermittlung von Wissen und so- mit eigentlich nicht zensierbar sei, bereite ihnen beim Notengeben oft Schwierigkeiten. Dr. Kübler ging in seinem kurzen Diskus- sionsbeitrag sofort auf die Problematik der Frage ein. Er sehe im Religionsunterricht eine missionarische Aufgabe, die Noten sinn- los mache und bei der schlechte Noten sogar abschrecken und vom Unterricht fortführe könnten. 5 Seine Gesprächspartner, Vikarin Hilde Bitz, Pfarrer G. Blail und Rektorin Helmtrud Hofmann, sprachen dagegen für eine Noten- gebung. In ihren einleitenden Gesichtspunk- ten zu der sich anschließenden regen Dis- kussion mit Mitgliedern der Gemeinschaft gaben sie zu bedenken, daß der Lehrer im Religionsunterricht nur die Leistung und nicht das religiöse Empfinden des Schülers beurteilen könne, für eine Leistung jedoch wären Noten als Ansporn notwendig. Da der Religionsunterricht im Rahmen der bestehen- den Volkskirche in der Schule stattfindet, ist — 50 meinte Pfarrer Blail— eine Noten- gebung schon aus diesem äàußeren Grund nötig und gerechtfertigt. Die Religionslehre — die besser Christenlehre oder kirchliche Unterweisung heißen sollte— hätte in einem festen Lehrplan die Elemente des Glaubens zu lehren und die missionarische Aufgabe, also die Hinführung zum Glauben, viel eher dem Konfirmandenunterricht zu überlassen. In der anschließenden Diskussion zeigte sich deutlich, daß für die einzelnen Schul- gattungen sehr verschiedene Ueberlegungen für den Unterricht angestellt werden müs- sen. So könne ein Lehrer in der höheren Schule keine missionarische gefühlsbetonte Tätigkeit entfalten, wie sie von manchen Pa- dagogen gefordert wird. Nur auf dem intel- lektuellen Weg, mit der Hinführung zur christlichen Lehre über die Philosophie könne in diesen Klassen Religion gelehrt werden. Diese„wissenschaftliche“ Art des Religions- unterrichts sei aber ohne eine Zensurenge- bung nicht denkbar, denn sie zwinge den Schüler zum Mitarbeiten. Viele Religionslehrer— so führte Dr. Kübler aus— drücken sich um das Problem herum, in dem sie milde„christliche“ Noten geben. Sie haben eine private Notenskala, in rr. Eine neue Optima ist da! Nach dem sensationellen Siegeszug der vollauto- matischen Optima II ist jetzt eingetroffen: Optima ebenfalls vollauto- matisch Color-Agnar 1 l 169.— 1:2,8 nur. Anzahlung nur. DM 35, = 15 e R A Mannheims großes Speziolhgus 5 0 7, 5, Planken, ſel. 2 68 44/45 der den meisten Schülern eine sehr gute und gute und selbst dem schlechtesten und un- interessiertesten noch eine befriedigende Leistung bescheinigt wird. Oft geben sie diese„Barmherzigkeitsnoten“, um den Schü- ler bei„der Stange zu halten“. Das sei jedoch eine schlechte Pädagogik; wenn Noten ge- geben werden, darüber waren sich die Dis- kussionsteilnehmer einig, dann sollten sie glaubwürdig sein und wirkliche Leistungs- noten darstellen. Doch auch dabei— so gab ein Religionslehrer zu bedenken— solle nicht zu konsequent verfahren werden, der Religionsunterricht lasse sich nicht mit ande- ren schulischen Leistungsfächern vergleichen und mehr als in anderen Fächern gelte hier das Wort von„denen, die guten Willens sind“, denen Beachtung und Wohlwollen ge- schenkt werden sollte. Ger. Kamera-Tausch! Pfingstpredigt von Pfarrer Weigt. In der Evangelischen Morgenfeier des Süddeutschen Rundfunks am Pfingstmontag, 9.00 Uhr (Mittelwellenprogramm), predigt Pfarrer Horst Weigt, Mannheim. Am Pfingstmontag, dem 6. Juni, findet in der Zeit von 11 bis 12 Uhr am Pflanzen- schauhaus ein Standkonzert des Mannhei- mer Blasorchesters unter Leitung von Max Maurer statt. 8 C SNN N CORRCO 2 SPEDIDA ODE CRISTOBAI. cor palos 2 A808 104922 ARC DE TRT OH PH Briefmarłlen sind Dofumente, Wafirzeicken und Wegideiser unserer Zivilisation. In ihren Bildern, Inschriften und Farben spiegelt sick der Gang der Wellgesckichte. Stets aber dienen sie der friedlichen Verständigung æwischen den Mensclen, der„Communication“, der Zusammenarbeit abiscken den Völkern.. Weltfrieden durck Weltwirtschaſt förderte bewußt auch Joliann Jakoh Aslor, deutsci· ameriſanischer Reeder und Handelsherr. Rings um den Erball bekannt, trügt seinen Namen die Waldorf. Asloria Cigarette AS TOR. Der Ruf der ASTOR beruht auf der Güte ihrer Tabak- Die Waldorf-Astoria Cigarette ASTOR repräsentiert mischung; sie ist würzig und mild. verfeinerte Rauchkultur. Seite 8 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(3 Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 Nach dem Erdbeben: Stichwort:„Chile-Hilfe“ Aufruf des DRR Auch das Deutsche Rote Kreuz— Generalsekretariat Bonn— ruft zur Erdbebenhilfe für Chile auf und schreibt: „Zeigen wir uns für die Hilfen des chile- nischen Volkes nach dem Kriege dank- bar und spenden heute für die 500 000 Opfer des Erdbebens in Chile auf das Postscheckkonto Köln 1075 des DRK Stichwort: Chile- Hilfe.“ Weiter heißt es: „Seit Jahrzehnten hat es kein Erd- beben gegeben, durch das über eine halbe Million Menschen, abgesehen von den vielen tausend Toten, in solche Not und Bedrängnis geraten sind. Das Un- glück wiegt für das Land umso schwerer, als es zu einem großen Teil wirtschaft- lich und kulturell hochentwickelte Ge- biete getroffen hat, die zudem auch starke deutsche Siedlungen auf- weisen. Dem Aufruf der Liga der Rot- kreuzgesellschaften in Genf für eine weltweite Hilfsaktion haben sofort 14 nationale Rotkreuzgesellschaften ent- sprochen. Das Präsidium des DRK in der Bundesrepublik hat unverzüglich einen Betrag von DM 100 000,.— für Be- schaffung von Medikamenten, Zelten und lebenswichtigen Gütern zur Ver- fügung gestellt. Ein Delegierter der Liga in Genf be- findet sich zur Zeit im Katastrophenge- biet, um mit den Regierungsstellen und der Rotkreuzgesellschaft des Landes die weiteren Hilfsmaßnahmen abzustim- men. Das DRK steht in ständiger Ver- bindung mit der Liga in Genf. Es bittet die deutsche Bevölkerung um weit- gehende Hilfe durch Bareinzahlung auf das Postscheckkonto KöIn 10735 des DRK— Stichwort:„Chile-Hilfe“.“ — 0— A 2 J Sqchnauferl-Rallye: Mit Automobilveteranen unterwegs Von Wiesbaden bis„Mannem“: Winken, winken!/ Impressionen von einer internationalen Jubiläums-Rallye Ein„MM“-Reporter hat die internatio- nale Veteranen-Rallye anläßlich des 60. Jubiläums des Allgemeinen Schnauferl- clubs am vergangenen Wochenende von Wiesbaden nach Mannheim mitgemacht. Als Ergänzung der bereits erfolgten ak- tuellen Berichterstattung nachstehend seine Eindrücke: Quer über die Straße ist ein Transparent gespannt, Aufschrift: Ziel. Ein Mann mit schwarzweigkarierter Flagge und aufgekrem- pelten Hemdsärmeln verfolgt aufmerksam die rollenden Bewegungen der Holzspeichen- räder, der Motor dröhnt wie ein vollkraft- getriebener Mississippidampfer, die Flagge in der Hand des Zeitnehmers sinkt und der Uhrzeiger beweist: Wir haben es geschafft. Mit heilen Knochen und— was beinah noch wichtiger ist— mit heilem„Schnauferl“, Typ Carl Benz Söhne Ladenburg bei Mannheim, Modell Prinz Heinrich, Baujahr 1914, sind wir auf dem Carl-Reiß-Platz angelangt. Die erste Halbzeit der Internationalen Schnauferl- Jubiläums-Rallye ist glücklich überwunden. Vom Rallye-Start an der Wiesbadener Rhein- Main-Halle bis zum Ziel auf dem Carl-Reiß- Platz der Rhein-Neckar-Stadt liegen 83 Kilo- meter hinter uns. Freitagvormittag, acht Uhr: Vor der Rhein-Main-Halle der hessischen Landes- hauptstadt geben sich die Veteranen der Automobilindustrie ein internationales Stell- dichein. Mit dem Getöse eines Düsenflugzeugs springt nebenan der Motor eines Bugatti, Baujahr 1928, an. Der Vorplatz der weit- gespannten Halle ist in blauen Rauch gehüllt, der sich langsam verzieht. Die Beschläge der Rolls Royce, De Dion Bouton's und Swift's gleißen goldschimmernd in der Sonne. Die Zeit um die Jahrhundertwende präsentiert sich in atmosphärischer Verdichtung, das Kalenderblatt mit dem Aufdruck„27. Mai 1960“ ist eine glatte Sinnestäuschung. 119 Fahrzeuge gehen an den Start, aus England, Belgien, Holland, Frankreich, Schweden, Norwegen, Dänemark, der Schweiz, aus Oesterreich und der Bundesrepublik. * „Wagen Nummer 53, 54 und 55— bitte an den Start vorziehen!“ heißt es über den Laut- sprecher. Doch unser Wagen Nummer 55— Carl Benz Söhne, Ladenburg bei Mannheim, Baujahr 1914— will nicht. Bis an die El- bogen stecken Ingenieur Hans Hermann Börstling, Meister Triebel und Meister Hame — alle Motorenspezialisten aus Mannheim unter der Kühlerhaube. 27 Kurbelumdrehun- gen, der Schweiß tropft auf das Pflaster, der Uhrzeiger rast der Startsekunde zu— nichts. Wieder Motorhaube auf, Zündkerze raus— Alles okay. Vergaser— in Ordnung. Haube zu, Kurbel rein— und immer noch nicht. Ringsum tuckern die Töfftöffs an den Start. Noch zwei Minuten und es soll losgehen, noch eine Minute. Wieder kur- beln, als gelte es, den Kurbelweltrekord zu brechen, noch eine halbe Minute— und da: der Motor heult auf, stöhnt, ächzt, brüllt und jault. Mit ölverschmierten Gesichtern fahren wir an den Start, stellen den Motor wieder ab— der Vorschrift entsprechend. „Wagen Nummer 55, bitte fertigmachen, noch zehn Sekunden— drei, zwei, eins— null!“ Das Null hängt noch in der Luft, da sind wir schon weg, durch die Gasse der Schaulustigen am Polizeiposten vorbei auf der Straße, hin- ter uns das verspätete Klatschen der Zu- schauer * In warmen Wellen wirft sich uns der Wind entgegen, überall an den Straßenrändern Winkende Menschen, vor den Garagen und Automobilwerkstätten Ingenieure, Mechani- ker und Monteure in weißen, blauen und grauen Kitteln, winken, rufen, lächeln, Jachen Ueber die Brücke nach Mainz. Meister Hame auf dem Beifahrersitz blickt auf die Uhr:„Wir fahren zu schnell. Nach dem Streckenplan sind wir zehn Sekunden zu früh hier.. Hermann Börstling tritt auf das Bremspedal, der Dampfer dröhnt, als hielten sich unter seinem zitternden Deck vier Schiffsmotoren von jeweils viertausend PS verborgen. Dabei hat er insgesamt„nur“ 8,25(Steuer) PS und wiegt„nur“ 1200 Kilo. Die Linienomnibusse der Mainzer Verkehrs- betriebe sind an den Straßenrand gefahren, um die Rallye passieren zu lassen. Breit- stämmig stehen die Schaffner an den Halte- Stellen, die Kappe in die Stirn geschoben, die Fahrgeldtrommeln lässig über die Schultern gehängt. Winken, lachen. In Nackenheim, Nierstein, Oppenheim, Ludwigshöhe, Guntersblum, Dienheim: Uberall flankiert die fröhlich- unbekümmerte Belegschaft der Volksschulen die Straße. Lebendiger Anschaungsunterricht der Ent- wicklung des Automobil- und Verkehrs- Wesens. Fürwahr. Ueberall jauchzende, lachende, winkende Menschen. Wem winken sie zu? Uns, oder dem vergangenen Jahr- hundert? In Laubenheim ruft uns ein altes Mütterchen zu:„Macht doch mal: Wupp- Wupp!“ Gehorsamer Druck auf die Hupe und man meint, im Hafen heulten sämtliche Schiffssirenen. Dröhnendes Gelächter. Auf einem Hinterhof winkt jemand mit einem Bettlaken, aus den kleinen Fenstern der kleinen Häuser recken sich Hälse, Grinsen, Tücherschwenken, Halli und Hallo. In Gun- tersblum steht ein Großvater im Weißbart am Straßenrand und hält uns eine verrostete Luftpumpe entgegen:„Wenn Eich die Luft ausgeht.“ * Doch uns geht die Luft nicht aus, Prinz Heinrich läuft, daß es nur so in den Ohren raucht. 35 Kilometer in der Stunde Zwangs- geschwindigkeit. Ex könnte es schneller, Wenn er dürfte. Auch unter den übrigen 118 „Schnauferln“ sind einige, denen man die Ungeduld ansieht. Vor allem den Rolls Royce mit ihren märchenhaft ausgestatteten Karossen, Traumgedichte aus Edelholz und gleißendem Metall. Um keine Strafpunkte wegen zu schnellen Fahrens einzustecken und um den Motor nicht zu strapazieren, legen die starkmotorigen Veteranen unter- Wegs hier und dort kleine Pausen ein. Einfahrt in„Mannem“, die Planken durch- dröhnend, über die Augusta-Anlage schnau- kend, hinein ins Ziel. Jauchzen und Jubel einiger tausend Schulkinder, das begeisterte Winken und Tücherschwenken ungezählter Mitmenschen. Erlebnisse und Ergebnisse einer friedlich-gemütvollen Rallye im 35 Kilometer-Tempo. Mal ist ein Engländer vorne, mal tuckert ein Franzose vorüber. Neben uns grüßt ein Schweizer vom hart- gepolsterten Bock seiner Karosse herunter, hinter uns zockelt ein Norweger dahin— Freunde unschuldig schnaufender Vehikel- chen oder Liebhaber eines extravaganten, snobistischen Hobbys? Weder das eine noch das andere. „Wenn ich bin ganz ehrlich“, sagt dem MM- Reporter ein englischer Lord, auf dem Carl-Reiß-Platz steif aus einem Rolls Royce steigend, sonnenverbrannt, den Staub der Landstraße mit behutsamen Finger von der Augenbraue wischend,„wenn ich bin ganz ehrlich, so ist die Rallye nur ein Vorwand: Daß ich zusammenkomme mit anderen Men- schen in Deutschland, Frankreich und über- all in Europa. Daß wir uns verstehen“ H. P. Körfgen Termine Deutsch-Amerikanisches Institut: Am 3. Junl, 20 Uhr,„Swing Lour Partner“— Amerikanl- sche Volkstanzgruppe. Beamtenbund— Jugend Baden-Württem- berg: 3. Juni, 20 Uhr, Sitzungssaal Kolpinghaus, R 7, 4-11, Gfündungsversammlung der Kreis- jugendgruppe Mannheim. Mannheimer Rudergesellschaft Baden von 1880: 3. Juni kleine Feier aus Anlaß des 80. Ju- biläums der Rudergesellschaft(nur für Mit- glieder). Die Geschäftsstelle der Theatergemeinde für das Nationaltheater Mannheim ist am Pfingst- samstag geschlossen. Kleintierzuchtverein 1909 Waldhof: Die für 4. Juni, 20.30 Uhr vorgesehene Monatsversamm- lung im Vereinsheim wird auf 11. Juni, 20.30 Uhr verlegt. VdK, Ortsgruppe Käfertal: 3. Juni, 20 Uhr, Lokal„Zorn“, Mitgliederversammlung. Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverwel- gerer: 3. Juni, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule, 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fra- gen der Wehrdienstverweigerung. Pommersche Landsmannschaft: 3. Juni, 17 bis 18 Uhr, U 4, 5, Sprechstunde. Es werden noch Karten für Omnibusfahrt nach Bochum zum Pommerntreffen ausgegeben. TV„Die Naturfreunde“: 4. bis 6. Juni Omni- busfahrt und Wanderungen durch die Süd- pfalz ins Saargebiet; Abfahrt 6 Uhr Kunsthalle. Deutscher Naturkundeverein: 3. Juni, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Farb- diabericht über die Studienfahrt an Ostern. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 3. Juni, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum, Rechtsordnung und Gerichtswesen als Gegenstand der Gemeinschaftskunde(Amts- gerichtsrat K. Kostelnik); 15 bis 17 Uhr, Pho- tolabor, Grundlagen der Photographie und Labortechnik(Rektor a. D. H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio, Technische Ausbildung an Ton- filmgeräten— 1. Kurs(Konrektor Galfé, H. Walz). Abendakademie: 3. Juni, E 2, 1, 19.30 Uhr, Foto-Arbeitsgemeinschaft; Volksbücherei Sand- hofen, 20 Uhr, Erwachsene und die Jugend Or. Schacht). Wir gratulieren! Maria Leibig, Mannheim, Lindenhofstraße 32, wird 75 Jahre alt. Georg Thyrauer, Mannheim-Rheinau, Im Wirbel 85, begeht den 80. Geburtstag. Georg Lützel, Mann- heim, Theodor-Fliedner-Haus, F 7, 1-10, voll- endet das 88. Lebensjahr. Werner Eberle, Mannheim, Jungbuschstraße 18, kann auf eine 25 jährige Tätigkeit bei Firma Hommel- Werke zurückblicken. Weitere Lokalnachrichten Seite 10 bis 18.00 Uhr durchgehend geöffnet. „ Kuren, + Am Senne bene. dem 2 7 ast. N D IN D N N S 1 8 8 J . 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Die Täter konnten in aller Ruhe und unbemerkt von Passanten mit der Beute entschwinden, nachdem einer von ihnen den 24 jährigen beinamputierten Bankangestellten im Büro hinter dem Kassenraum bei vorge- haltener Pistole gefesselt und geknebelt hatte. Zur Zeit des Ueberfalls war sonst nie- mand in der Bank. Wie die Polizei mitteilte, besaß die Bank keine Alarmeinrichtung. Zentralfriedhöfe im Ausland Kassel. Die in Frankreich im zweiten Weltkrieg gefallenen deutschen Soldaten werden zur Zeit auf 20 groben Zentralfried- höfen zusammengebettet, wWwo ihnen von der französischen Regierung das dauernde Ruhe- recht gewährt wurde, Mit der Fertigstellung und Einweihung der ersten grogen Zentral- kriedhöfe in Frankreich ist nach einer Mit- teilung des Volksbundes Deutsche Kriegs- gräberfürsorge in Kassel im Jahre 1961 zu rechnen. Bei Kriegsende ruhten in Frankreich über 250 000 deutsche Gefallene des letzten Krieges an über 6000 verschiedenen Orten. In den beiden nächsten Jahren sollen auch die restlichen großen Ehrenfriedhöfe in Italien angelegt sein. Hier wurden für die insgesamt 110 000 deutschen Gefallenen des zweiten Weltkriegs neben mehreren kleineren Fried- höfen vier große Sammelfriedhöfe angelegt, von denen der Ehrenfriedhof Pomezia bei Rom Anfang Mai bereits eingeweiht wurde. Die zur Zeit in Frankreich und Italien ausge- bauten deutschen Soldatenfriedhöfe können in diesem Sommer nach einer Mitteilung der Deutschen Kriegsgräberfürsorge nicht be- sucht werden. Für einen freiwilligen Arbeits- einsatz zur Herrichtung des Soldatenfried- hofs Neuville St. Vaast bei Arras(Frank- reich) haben sich 32 Bundeswehrsoldaten des Panzergrenadierbataillons 22 in Wolfenbüttel dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfür- sorge zur Verfügung gestellt. Die Soldaten Werden für den am 18. Juni beginnenden einmonatigen Arbeitseinsatz ihren Jahres- urlaub benutzen und alle Kosten selbst tra- gen. gemeinschaft für Fluor forschung und Zahn- Karies- Prophylaxe“ im Universitätskranken- haus Eppendorf die Möglichkeiten, diesem weitverbreiteten Leiden mit der schützenden Wirkung des Elements Fluor entgegenzu- treten. Seit vielen Jahren ist bekannt, daß in Gebieten mit stärker fluorhaltigem Trink- Wasser— mindestens einem Milligramm pro Liter— das Auftreten der Zahnfäule wesent- lich geringer ist als in Regionen, in denen das Trinkwasser wenig oder kein Fluor ent- hält. In den USA hat man diese Kenntnis be- reits in großem Umfang durch künstliche Fluoridierung des Trinkwassers genutzt. Gegenwärtig genießen etwa 30 bis 40 Mill. Amerikaner Trinkwasser mit Fluorzusatz. Nach den bisherigen Beobachtungen konnte dadurch der Kariesbefall um rund 40 bis 60 Prozent herabgesetzt werden. Die schützende Kraft des Fluors wirkt sich vor allem dann aus, Wenn es zur Zeit der Zahnentwicklung dem menschlichen Organismus zugeführt Wird. Seit sechs Jahren wird auch in Kassel das Trinkwasser fluoridiert. Die Hamburger Tagung befaßt sich zum Teil auch mit den Ergebnissen dieses Versuchs. Vor Pressevertretern warnte der Präsi- dent des Kongresses, Dr. Otto Backer Dirks (Utrecht), davor, fluorhaltige Tabletten bei der Bekämpfung der Zahnfäule zu verwen- den. In den Niederlanden habe sich heraus- gestellt, daß dabei leicht eine Ueberdosis mit Fluor möglich sei. Noch elf Prozent„Versager“ Bielefeld. Die Bürogehilfinnen haben sich bei der Prüfung der gewerblichen und kauf- männischen Lehr- und Anlernlinge in der Bundesrepublik den zweifelhaften Ruhm er- worben, die größte Zahl der„Versager“ zu stellen. Vor allen Dingen scheiterten sie an ihren mangelhaften Kenntnissen der deut- schen Sprache. Das geht aus einer Berufs- ausbildungsstatistik hervor, die die Ostwest- fälische Industrie- und Handelskammer Bie- lefeld im Auftrage des Deutschen Industrie- und Handelstages am Donnerstag veröffent- lichte. Schlecht haben nach dieser Statistik auch die Schlosser, Zimmerer und Bau- und Gerätetischler abgeschnitten. Günstige Prü- kungsergebnisse weisen dagegen die Fein- mechaniker, Fernmeldemonteure und Mo- delltischler auf. Insgesamt betrug die Pro- zentzahl der„Versager“ 11,8. 1958 waren 12,3 Prozent durchgefallen. Angebrochener Monat zählt nicht mit Bundesarbeitsgericht in Kassel traf Entscheidungen zum Urlaubsrecht Kassel. Rechtzeitig vor Urlaubssaison hat das Bundesarbeitsgericht in Kassel eine Reihe wichtiger Entscheidungen zum Urlaubsrecht getroffen. Bei einer Auslegung des Urlaubs- gesetzes von Schleswig-Holstein betonte das Gericht, daß jeder Arbeitnehmer einen unab- dingbaren Anspruch auf Erholungsurlaub habe. Wenn er ihn nicht in Form von Frei- zeit erhält, muß der Urlaub finanziell abge- golten werden. Ein solcher Anspruch kann auch nicht etwa durch Tarif vereinbarungen hinfällig werden, denn der Apbgeltungs- anspruch steht unter dem gleichen Schutz wie der Urlaubsanspruch selbst. Diese Abgel- tung muß selbst dann gezahlt werden, wenn das Arbeitsverhältnis durch eine berechtigte fristlose Entlassung endet.(1 AZR 416/58). Die immer wieder auftauchende Zweifels- frage, wie lange ein Arbeitnehmer Anspruch auf Jugendurlaub hat, ist ebenfalls aus der Welt geräumt worden. Das Bundesarbeits- gericht entschied, daß der 1. Januar als Stich- tag kür den Anspruch auf Jugendurlaub zu gelten hat. Maßgebend bei der Gewäh- rung von qugendurlaub und Errechnung der Urlaubsdauer ist das Alter des Jugendlichen am 1. Januar des betreffenden Jahres, denn nach dem Jugendschutzgesetz ist das Alter des Arbeitnehmers bei Beginn des Kalender- jahres entscheidend für die Dauer des Ur- laubs. In Auslegung des Manteltarifvertrags Ein Wagen für die Hausgehilfin“ 600 Bewerberinnen meldeten sich Berlin. Annähernd 600 Hausgehilfinnen aus dem Bundesgebiet haben sich für eine Tätigkeit in einem Berliner Villenhaushalt beworben, der gar nicht existierte, sondern als Finanzquelle eines raffinierten Betrügers diente. Die„Villa“ war ein Kellerraum im Nordberliner Arbeitervięrtel Wedding. Nun hat die Westberliner Kriminalpolizei den 26 Jahre alten Angestellten Edmund F. aus dem Sowjetsektor gefaßt, der nach An- gaben der Polizei im April dieses Jahres in mehreren Wochenzeitschriften Stellenanzei- gen aufgegeben hatte. In den Anzeigen hatte er für eine Hausgehilfin in einem Villenhaus- halt so günstige Arbeitsbedingungen ange- Kündigt, daß sich die Bewerberinnen in gro- K Ber Zahl meldeten. So hatte er eine 40-Stun- den- Woche, ein eigenes Fernsehgerät und „falls Führerschein vorhanden— Wagen zur Verfügung“ versprochen. Die Bewerberinnen aus dem Bundesgebiet erhielten als Antwort auf ihr Schreiben einen Brief des„Cheftechnikers der Berlin- Film- Gesellschaft, Leo Kurz, Büro Berlin, N 65, Pankstraße 45“. In dem Schreiben wurde der künftigen Hausgehilfin gleich ein Vordruck für den Antrag auf Zuzugsgeneh- auf das Angebot eines Betrügers migung nach Berlin beigefügt. Dieser Antrag sollte ausgefüllt zusammen mit zehn Mark Gebühren 2ürückgeschickt werden. Der Be- trüger hatte sich den Vordruck selbst her- stellen lassen. Wieviele von den rund 600 Bewerberin- nen das geforderte Geld tatsächlich geschickt haben, konnte die Berliner Kriminalpolizei inzwischen noch nicht übersehen. Wohnung wird„Markenartikel“ München. Der Allgemeine Deutsche Bau- Vereinstag diskutierte in München über die künftigen Aufgaben der gemeinnützigen Wobnungsunternehmen in der Marktwirt- schaft. Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit sei in der Marktwirtschaft„seine Majestät der Wohnungsnutzer“, erklärte G. Thiel aus Remscheid in einem Referat über den Abbau der Wohnungsbewirtschaftung. Auf dem künftigen Käufermarkt besitze der Woh- nungsnutzer freie Konsumwahl. Folgerichtig müßten die gemeinnützigen Wohnungsunter- nehmen den Markenartikel„Wohnung“ an- bieten, wenn sie im Wettbewerb bestehen wollen. und des Urlaubsabkommens für die Metall- industrie von Nordwürttemberg-Baden ent- schied das Bundesarbeitsgericht, daß der zwischen den Tarifpartnerp vereinbarte Stichtag, der 1. Juli, nicht auf jugendliche Arbeitnehmer unter 18 Jahren anzuwenden ist.(1 AZR 56/58) Für einen„angebrochenen Monat“ gibt es keinen Urlaub. Ein Monat, in dem ein Ar- beitnehmer sein Beschäftigungsverhältnis beendet, kann nach dem nordrhein-westfäli- schen Urlaubsgesetz bei der Berechnung der Urlaubsdauer nicht berücksichtigt werden. Das Gesetz sieht zwar vor, daß der Bruchteil! eines Urlaubstags auf den vollen Tag aufge- rundet werden kann, aber eine Aufrundung von Beschäftigungsmonaten ist nicht zuläs- Sig.(1 AZR 333/58) Wartefristen vor Genehmigung eines erst- maligen Urlaubs sind erlaubt, wenn sie durch Tarifvertrag festgelegt worden sind. 1 AZR 510/57) Ueberfall aufgeklärt Stuttgart. Der Ueberfall vom 24. Mai, bei dem in Stuttgart-Mühlhausen in einem Le- bensmittelgeschäft eine 52 Jahre alte Ver- käuferin niedergeschlagen und erheblich ver- setzt worden War, ist jetzt aufgeklärt wor- den. Als Täter wurde ein 21 Jahre alter Mann festgenommen, der den Ueberfall bereits zu- gegeben hat. Er ist wegen verschiedener Delikte vorbestraft. Unmittelbar nach der Tat war er in Richtung Aldingen geflüchtet, in den späten Abendstunden des gleichen Tages jedoch wieder nach Stuttgart zurück- gekehrt, wo er sich bis zu seiner Festnahme Er war früher vor- übergehend in Mühlhausen beschäftigt und kannte daher die Oertlichkeiten am Tatort. Hilferuf der Freiburger Kliniken Freiburg. Einen Not- und Hilferuf wegen des beängstigenden Mangels an Küchen- und Putzpersonal an den Freiburger Universi- tätskliniken hat der Direktor der Medizini- schen Klinik, Professor Dr. Ludwig Heil- meyer, zusammen mit der Klinikverwaltung an die Offentlichkeit gerichtet. Vor der Presse berichtete er, daß die große Ringversor- gungsküche der Freiburger Kliniken zur Zeit nur noch mit zwei Dritteln ihres Sollbe- bestandes an Hilfspersonal arbeite. Der Per- sonalmangel sei so ernst geworden, daß das in den Kliniken eingerichtete Casinoessen für Aerzte, technische Assistentinnen und Laboranten vorübergehend gesperrt werden mußte.„‚Wenn die Abwenderung von Kü- chenpersonal weiter anhält, besteht für die Versorgung der Kranken eine ernste Ge- fahr“, sagte Professor Heilmeyer. eine Arbeitsstelle noch Keine Neuerkrankungen in Hanau Bisher acht Säuglinge gestorben Hanau. Die rätselhafte Säuglingskrank- heit, die Mitte Mai in Hanauer Kranken- häusern ausgebrochen war, hat einen größhe- ren Kreis von Neugeborenen erfaßt, als die Gesundheitsbehörde zunächst angenommen hatte. Wie der Leiter des Hanauer Stadt- gesundheitsamtes, Medizinalrat Dr. Alfred Bury, mitteilte, sind bereits acht Säuglinge der geheimnisvollen Krankheit zum Opfer gefallen. Unter den Todesopfern befinden sich nach Angaben von Dr. Bury auch Saug- linge, die nicht in den beiden Hanauer Kran- kenhäusern zur Welt kamen. Kinderärzte der Stadt hätten von sich aus mehrere in den Wohnungen der Eltern geborene Saug- linge mit den gleichen Krankheitserschei- nungen— Schnupfen mit Husten, der später in eine Lungenentzündung übergeht— in Frankfurter und Offenbacher Kliniken ein- gewiesen. Wie Dr. Bury weiter mitteilte, liegen ins- gesamt noch 35 erkrankte Neugeborene in der Frankfurter Universitätsklinik, im Cle- mentinenkrankenhaus in Frankfurt und im Ofkenbacher Stadtkrankenhaus. Einige von ihnen schweben in Lebensgefahr. Die Ge- sundheitsbehörden nehmen an, daß über die beiden Hanauer Krankenhäuser hinaus das gesamte Gebiet um Hanau als Herd der un- bekannten Krankheit in Frage kommt. Mit dem Abschluß der Forschungen des Hygienischen Instituts und des Patologi- schen Instituts der Universität Frankfurt nach dem Erreger der Krankheit ist, wie Dr. Bury sagte, erst in sechs bis acht Wo- chen zu rechnen. Bis dahin bleibe den Ge- sundheitsbehörden und den Krankenhäu- sern, in deren Obhut sich die Babys befin- den, nichts anderes übrig, als den Verlauf der Krankheit abzuwarten und zu ver- suchen, durch besondere Vorsichtsmaßnah- men Neuinfektionen zu verhindern. Die nach dem epidemieartigen Auftreten der Krankheit vorübergehend geschlossene Geburtshilfenabteilung des Hanauer Stadt- krankenhauses ist nach einer gründlichen Desinfektion der Räume und einem Aus- tasch des Pflegepersonals wieder eröffnet worden. Nach der Eröffnung kamen dort schon wieder 30 Babys zur Welt, ohne daß Tödlicher Streit in Einige noch in Lebensgefahr die Aerzte Anzeichen der rätselhaften Krankheit feststellen konnten. In wenigen Tagen soll auch die ebenfalls geschlossene Geburtshilfeabteilung des St.-Vincenz-Kran- kenhauses wieder eröffnet werden. Betrüger wurde ausgeliefert Hamburg. Von der marokkanischen Re- gierung wurde am Mittwoch ein 39 Jahre alter Kaufmann ausgeliefert, der im Juli vergangenen Jahres als Bevollmächtigter einer Hamburger Firma mit 53 000 Mark Fir- mengeldern geflüchtet war. Der aus Berlin- Wilmersdorf stammende Kaufmann sollte für das Geld in Saarbrücken Fahrzeuge ein- kaufen. Er wurde in der marokkanischen Hauptstadt Rabat festgenommen und im Flugzeug nach Frankfurt gebracht, wo ihn die deutsche Polizei in Empfang nahm. Noch 10 000 Quartiere fehlen München. Immer noch fehlen in München 10 000 Quartiere für den bevorstehenden Eucharistischen Weltkongreß, obwohl Kardi- nal Wendel und der Münchner Stadtrat sich schon in Aufrufen an die Bevölkerung ge- wandt haben. Der Münchner Stadtrat rich- tete deshalb nochmals einen eindringlichen Appell an die Münchner, mehr Unterkünfte für die erwartete eine Million Gläubigen ereitzustellen. Die Vorbereitungen für den Kongreß(31. Juli bis 7. August) sind in vollem Gange. 22 Sammelplätze wurden ein- gerichtet, um die Menschenmassen geordnet über 14 Zugangsstraßen zum Festplatz auf der Theresienwiese zu leiten. Sperr- und Umleitungsringe werden die nähere Um- gebung des Platzes vom Verkehr freihalten. Wie Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel im Stadtrat bekanntgab, werden 3300 Polizisten, darunter 2000 Mann der Bereit- schaftspolizei, der Landpolizei und des Bun- desgrenzschutzes, zur Uberwachung des Ver- kehrs in den Kongrehtagen eingesetzt. Die Polizeieinsätze werden von Hubschraubern aus dirigiert. Die Stadt selbst hat in Schulen und auf Sportplätzen und Grundstücken Platz für weit über 100 000 Menschen ge- schaffen. Auch der Staat hat Schulen und Plätze bereitgestellt. Eine alte Flugzeughelle auf dem Ober wiesenfeld wurde als Unter- kunft für Jugendliche„zweckentfremdet“. Auf mehreren Plätzen der Stadt werden Ver- pflegungsstationen errichtet. einem Pflegeheim .. in Konstanz vor Gericht/ Gefängnisstrafe wegen Körperverletzung Konstanz. Eine schwere Auseinanderset- zung zwischen zwei alten Männern, die sich Ende April 1958 im Kreispflegeheim Geisin- gen(Baden) ereignet hatte, endete vor dem Schwurgericht Konstanz mit der Verurtei- lung eines 63jährigen Heiminsassen wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einem Jahr und sechs Monaten Gefänngis. Der Angeklagte, dessen Strafe durch die Untersuchungshaft als verbüßt gilt, hatte in hemmungsloser Wut und aus Angst mit den bloßen Füßen und Fäusten seinen 62 Jahre alten Stubengenossen so schwer traktiert, daß dieser an den Folgen einer Gehirnblu- tung starb. Dabei war das Opfer ungleich stärker gewesen als der kleine, gebrech- lich wirkende Täter. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft angenommen, er habe mit dem Stiefel auf sein Opfer eingeschlagen, doch dieser Verdacht bestätigte sich nicht. Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht fassungslos über seine Tat. Er war an jenem Abend, als sich das Drama abspielte, be- trunken gewesen. Als ehemaliger kriminel- ler KZ-Häftling, der 30 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht hatte und 1957 be- dingt aus der Sicherungsverwahrung ent- lassen worden war, fühlte er sich über die Prahlereien seines geistesschwachen Nach- barn über seine SA- Vergangenheit ohnehin schon gereizt. Nachdem ihn dieser wegen einer Nichtigkeit aus dem Zimmer zu werfen und ihn anzugreifen versuchte, schlug er blindwütig zu. Das Gericht billigte ihm eine Notwehr- aktion zu. Er wurde verurteilt, weil er auch dann noch auf den Angreifer eingeschlagen hatte, als dieser bereits kampfunfähig am Boden lag. Zwei Brüder verschwanden Oldenburg. Beamte der Mordkommission in Oldenburg fuhren am Donnerstag nach Emden, um zu prüfen, ob die am Dienstag abend von der Besatzung des holländische Motorschiffes„Lireco“ aus der Untere borgene Leiche mit dem noch imme mißten 30 Jahre alten Kurt Drillich Weidenau(Sieg) identisch ist, dessen Zw lingsbruder Rudi Drillich am 31. Oktober 1959 tot aus dem Jadefahrwasser bei Wil- helmshaven geborgen worden war. D Identifizierung ist dadurch erschwert, daß di jetzt gefundene Leiche bereits stark zersetzt ist. An dem Körper befanden sich nur noch einige Stoffreste der Kleidung. Die Polizei vermutet, daß sich im Watt vor der oldenbur- gischen Nordseeküste eine Tragödie zwischen den beiden Brüdern abgespielt hat, deren Motiv noch ungeklärt ist. Die Zwillinge hat- ten seinerzeit eine längere Campingreise an die Nordseeküste unternommen, waren je- doch nach dem 13. September 1959 nicht mehr gesehen worden. Später wurde Rudi Drillich tot gefunden. Er war durch mehrere Pistolen- schüsse getötet worden. Die Brüder hatten einen Revolver und Munition bei sich, aus dem die im Körper des Toten gefundenen Geschosse stammten. Fahren Sie Il. KlasSe- Fahren Sie ESSO EXTRA] Täglich fahren mehr und mehr Kraftfahrer begeistert ſ. Klasse mit ESSO ENMTRAI Denn ESSO ENTRA bietet: absolute Klopffestigkeit, Weicheren Motorlauf, mehr Zugkraft, mehr Kilometer, mehr Sicherheit! dedes Tanken beweist es aufs neue: Die Freude am Fahren beginnt an der Esso- Station AUS DEN BZUAHDESLINDERN Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 Rund 56000 Arbeiter aus dem Ausland Zustrom hält weiter an/ Werbung vor allem in den EWG-Ländern Bonn/ Frankfurt. Bis Ende Mal waren rund 56 000 Ausländer für die Arbeit in der Bun- desrepublik angeworben worden. Aus dem Bundesarbeitsministerium verlautete am Donnerstag, daß 43 000 Italiener über die offl- Zellen Vermittlungsstellen und weitere 13 000 ohne Vermittlung eingestellt wurden. Der Präsident des Landesarbeitsamtes Hessen, Dr. Wehner, rechnet damit, daß in diesem Jahr rund 100 000 ausländische Arbeitskräfte in die Bundesrepublik kommen werden, da- von 50 Prozent aus Italien. „Auf den Hund gekommen“ Wittmund(Ostfrieslanch.„Auf den Hund“ im wahrsten Sinne des Wortes kamen Poli- zeibeamte, als sie nach einem vermutlichen Waldbrand im Wittmunder Wald suchten. Ein Kraftfahrer hatte dort Rauch entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Beamten ahnten nicht, daß Tierliebe den Rauch ver- Uursacht hatte. Ein Kommando, das nach dem Herd des angeblichen Waldbrandes suchte, traf auf einen Trupp Waldarbeiter, die be- obachtet hatten, wie ein Autofahrer einen jungen Hund im Wald aussetzte. Als die Arbeiter sich dem Tierchen näherten, flüch- tete es und verkroch sich in eine Betonröhre an einer Baustelle. Die Helfer sahen keine andere Möglichkeit, das verängstigte Tier Die außergewöhnliche, mit allen guten Eigenscherften— und dezv mit viel Hecquell-Kentpreß- Sonnenblumenöl Vollwert- Feftnohrung d. d. Reformhaus aus seinem Versteck herauszubringen, als an einer Seite der Röhre ein Feuer anzu- zünden, dessen Rauch dann den falschen Waldbrandalarm auslöste. Aber es gelang innen mit dieser Methode immerhin, das Hündchen zu erwischen, dessen sich in- zwischen ein Tiefreund angenommen hat. Tankwagen gerieten in Brand Köln. Innerhalb weniger Sekunden stan- den zwei Tankwagen in hellen Flammen, als sie auf dem Güterbahnhof Köln-Nippes aus einem Treibstoffwaggon der Bundesbahn mit Benzin aufgefüllt werden sollten. Der Fahrer eines der beiden Fahrzeuge mußte mit schwe- ren Verbennungen in ein Krankenhaus ge- bracht werden. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 100 000 D-Mark geschätzt. Etwa 13 000 Liter waren bereits in jeden Tankwagen gefüllt, als plötzlich aus den Fahrzeugen hohe Stichflammen schlugen. Das brennende Benzin strömte aus und ergoß sich auch über einen der Fahrer. Ein Tankwagen brannte völlig aus, während der zweite schwer beschädigt wurde. Die Ursache des Brandes, den die Feuerwehr schnell unter Kontrolle bringen konnte, soll möglicher- weise ein überschlagender Funke an einer der elektrischen Benzinpumpen gewesen sein. Ungewöhnliches Zugunglück Papenburg/ Ems. Die Lokomotive des Eil- zuges E 734(„Emden—Mönchen-Gladbach) ge- riet am Donnerstag beim Durchfahren des Bahnhofes Papenberg(Ems) ins Schleudern und stieß dabei mit der rechten Seite gegen die Aufbauten der Eisenbahnbrücke über den Fielkanal. Der Fahrerstand der Lok wurde zertrümmert. Der 52 Jahre alte Lokführer Bernhard Kaiser aus Salzbergen(Kreis Lin- gen) kam ums Leben. Der Heizer blieb un- verletzt und konnte den Zug nach einigen hundert Meter anhalten. Sachverständige der Bundesbahn versuchen, die Ursachen des ungewöhnlichen Unfalles zu ermitteln. Aus Spanien, wo etwa 4000 Arbeiter ge- worben werden sollen, sind bisher 125 Arbei- ter eingetroffen. All wöchentlich kommen rund 1500 Bitten um Vermittlung ausländi- scher Arbeitskräfte hinzu. Nach Ansicht des Bundesarbeitsministe- riums sollen vor allem Arbeitskräfte aus den EWG-Ländern, Griechenland und Spanien, nicht aber aus Entwicklungsländern, gewor- ben werden. Das Ministerium dementierte Berichte, wonach deutsche Industriebetriebe die pakistanische Regierung gebeten haben, 10 000 Pakistani als Industriearbeiter in die Bundesrepublik zu schicken. Sowohl im Bun- desarbeitsministerium wie im Bundeswirt- schaftsministerium ist von dieser Bitte nichts bekannt, die an den pakistanischen Industrie- minister Abul Kassem Khan während seines Deutschlandbesuches vor zwei Monaten her- angetragen worden sein soll. Eine sechsköpfige italienische Delegation, zu der auch der Direktor des Auswanderungs- zentrums in Italien, Dr. Angelo Vagliani, so- wie drei Referenten des italienischen Arbeits- amtes gehören, bereist gegenwärtig auf Ein- ladung der Bundesanstalt für Arbeitsvermitt- lung die Bundesrepublik. Die Delegation hat sich am Donnerstag in Frankfurt sehr befrie- digt über die Unterbringung italienischer Ar- beiter ausgesprochen. Der Leiter der Delega- tion, der Direktor des für die süditalienische Provinz Apulien zuständigen Arbeitsamtes in Bari, Dr. Otello Ottomano, kündigte an, der Auswanderungsstrom seiner Landsleute werde in Zukunft noch größer werden. 200 Menschen aus Seenot gerettet Hamburg. 200 Menschen wurden im ver- gangenen Jahr an den deutschen Küsten von Booten der Deutschen Gesellschaft zur Ret- tung Schiffbrüchiger aus Seenot gerettet. Seit der Gründung der Gesellschaft im Jahre 1865 verdanken damit mehr als 11 500 Men- schen den freiwilligen Seenothelfern ihr Leben. Diese Zahlen wurden in einer Sitzung der Gesellschaft in Hamburg bekanntge- geben. Gegenwärtig verfügt die Gesellschaft über fünf moderne Seenotrettungskreuzer, neun seetüchtige Motorrettungsboote, elf Strandmotorrettungsboote und zwei motori- sierte Raketen-Apparate, außerdem über elf eigene Funkstationen. Die Gesellschaft er- hält auf eigenen Wunsch keine staatlichen Zuschüsse. Engelssturz Wie ein indianischer Totem-Pfahl sieht dus Mahn- und Ehrenmal aus, das in Köln-Dell- bruck für die Toten beider Weltkriege aufgestellt wurde.„Engelssturz“ nennt der Bild- Rauer die Steinplastil. AP-Bild Deutscher Städtetag fordert kommunale Finanzreform Stadterneuerung— eine Aufgabe für Bund und Länder/ Williy Brandt erinnert an Chile-Hilfe Augsburg. Willy Brandt, der Regierende Bürgermeister von Berlin, erinnerte die 1100 Teilnehmer des Deutschen Städtetages am Donnerstag in Augsburg in seiner Begrü- BZungsansprache als Städtetag-Präsident an das notleidende Chile. Eine Reihe von deut- schen Städten habe schon Finanzhilfe ge- leistet, die anderen sollten folgen. Kein deutscher Kongreß könne zusam- menkommen, so sagte Brandt, ohne daran zu denken, daß Deutschland heute, 15 Jahre nach Kriegsende, noch immer in einem Zu- stand willkürlicher Zerklüftung lebe. In ihrer Zusammenarbeit mit dem Komitee „Unteilbares Deutschland“ hätten die deut- schen Städte bewiesen, daß sie im Kampf um das Recht für Selbstbestimmung an der Spitze stehen. Der bayerische Ministerpräsident Dr. Hans Ehard bezeichnete es als Hauptaufgabe des Städtetages, den Gemeinsinn der Bürger über alle Fragen der Tagespolitik hinweg zu erhalten. Bund und Länder könnten sich der Gemeinschaftsaufgabe„Städteerneue- „Sie waren nicht die Schlechtesten“ Widersprüchliche Zeugenaussagen im Kemptener KZ- Prozeß Kempten. Am dritten Verhandlungstag im Prozeß gegen die der Ermordung von sowie- tischen Kriegsgefangenen im KZ Mauthausen angeklagten ehemaligen Häftlinge Josef Schöps und Adolf Stumpf begann das Schwurgericht Kempten im Gefängnis Landsberg mit der Vernehmung von Zeugen, die unter strengster Bewachung aus den Zuchthäusern Straubing, Werl und Kaisheim vorgeführt wurden. Die Wachmannschaften wurden durch Angehörige der Stadtpolizei verstärkt. Der Zeuge Johann Kammerer, der wegen gafachen Mordes im KZ Gusen eine lebens- längliche Zuchthausstrafe verbüßt, belastete die Angeklagten anfangs schwer. Im Kreuz- verhör verwickelte er sich jedoch immer mehr in Widersprüche. Schließlich konnte er sich an nichts mehr erinnern und wurde vom Gericht mit einer Geldstrafe von 100 Mark belegt, weil er trotz eingehender Belehrung keine Aussage mehr machen wollte. Die Aussage verweigern wollte auch der 62jährige Anton Sulzer aus Augsburg, der aus der Sicherungsverwahrung in Straubing vorgeführt wurde. Sulzer war als krimineller Häftling in Mauthausen und hatte die beiden Angeklagten in seinen Vernehmungen erheb- lich belastet. Jetzt aber erklärte er, er sei inzwischen zu einer anderen Ansicht über das Verhalten der Angeklagten gekommen. Schöps und Stumpf seien„nicht die Schlech- testen“ gewesen. Schöps habe sogar für seine Gefangenen Essen im Verpflegungslager er- bettelt. rung so wenig versagen, wWũie sie es beim Wohnungsbau und beim Lastenausgleich konnten. Die mittelalterlichen Stadtkerne müßten ebenso wie die„Mietskasernen“ saniert und der Verkehr und die Struktur der Städte völlig umgewandelt und neu ge- ordnet werden. „Ueber den Zuzug zu den Großstädten zu klagen und die Vorzüge des Lebens in den trauten Klein- und Mittelstädten zu preisen, ist nutzlos“, sagte Bundesjustiz- minister Fritz Schäffer. Wie man den Folgen der Landflucht im wesentlichen nur durch Rationalisierung und Technisierung der Landwirtschaft begegnen könne, so müsse auch der unaufhaltsame Zuzug zur Groß- stadt auf konstruktivem Wege gemeistert werden. Bei der elften Hauptversammlung wurde bedauert, daß die Gespräche mit dem Bund über eine kommunale Finanzreform bisher negativ verlaufen seien. Das geschäfts- führende Präsidialmitglied des Städtetages, Dr. Otto Zielbill, führte das auf die Wei- gerung des Bundes zurück, die veralteten Einheitswerte für Grund und Boden den veränderten Verhältnissen entsprechend her aufzusetzen. Der Bund könne für seine Haltung nicht das rasche Ansteigen der Gewerbesteuer geltend machen, weil diese Entwicklung einmalig, zumindest aber nur vorübergehend sei. Ungeachtet des raschen Anstiegs sei außerdem das Aufkommen aus der Gewerbesteuer auch 1959 noch unter dem tatsächlichen Bedarf der Gemeinden geblieben. Ziebill warnte vor einem Abbau der Gewerbesteuer, durch den die Gemein- den in ihrer finanziellen Lage noch kon- junkturempfindlicher werden würden. Eine Aenderung der Gewerbesteuer dürfe nur gleichzeitig mit einer Reform des gesamten kommunalen Finanzsystems vorgenommen werden. Ziebill setzte sich dafür ein, im Grund- gesetz und in den Länderverfassungen ein Anhörungs- und Initiativrecht der Gemein- den zu verankern, da sie heute in den Par- lamenten oftmals als Interessengruppe be- trachtet würden. Ihre berechtigten Finanz- ansprüche könnten jederzeit abgelehnt wer- den, da Bund und Länder„auf den Finan- zen sitzen“. 250 Mark für eine Tasse Kaffee Ebern/ Unterfranken. Einen teuren Kaffee braute sich in diesen Tagen eine Hausfrau in Ebern Unterfranken, Um ihr Geld recht sicher aufzubewahren, steckte sie am Mor- gen ihren Geldbeutel mit fünf 50-Mark- Scheinen ausgerechnet in den Wasserkessel. Bis zum Abend hatte sie das„gute Ver- steck“ offenbar schon vergessen. Sie füllte den Wasserkessel auf und braute sich einen „guten“ Kaffee. Erst der merkwürdige Ge- schmack des Getränks frischte ihr Gedächt- nis auf. Als die Frau im Kessel nachsah, war zwar die Geldbörse noch da, die 50-Mark- Scheine jedoch hatten sich in kleine Fetzen aufgelöst. 99 Liter Wasser pro Großeinsatz bei der Polizei Hamburg. Alle verfügbaren Polizei- beamten und die modernsten technischen Hilfsmittel werden vom 3. Juni— null Uhr an bis zum 7. Juni das angeordnete„Feier- tagstempo“(Autobahn 100 kmſüh, Bundes- und Landstraßen 80 kmist) in der Bundes- republik überwachen. Alle Landespolizei- direktionen haben für ihre Bereiche den Großeinsatz angeordnet. In Hessen wird so- gar die Polizeikapelle zum Verkehrseinsatz abgestellt. In Norddeutschland wird die Po- lizei an den Pfingsttagen das Einhalten der gedrosselten Geschwindigkeit außerhalb ge- schlossener Ortschaften vor allem auf den Bundesstraßen und Autobahnen kontrollie- ren. In Schleswig-Holstein will die Polizei den Einsatz eines Hubschraubers bei der Hamburger Verkehrspolizei anfordern, falls es auf der Lübecker Autobahn zu Stockungen kommen sollte. Auch in der Hansestadt Ham- burg ist für Freitag null Uhr Großalarm zur Ueberwachung des„Feiertags-Tempos“ gege- ben. Mit Hubschraubern und mit Filmauf- nahmen will die Hamburger Verkehrspolizei die Ausfallstraßen überwachen. In Nieder- sachsen wird die Verkehrspolizei auch stark befahrene Landstraßen kontrollieren. Ver- kehrs-Radar-Anlagen und Fotokamerawagen werden in der ganzen Bundesrepublik und in Westberlin zur Ueberwachung der Geschwin- digkeit eingesetzt. Auch das Nachfahren mit Polizeifahrzeugen und die üblichen Stopp- kontrollen über Funk sind vorgesehen. Für alle Beamten der Verkehrspolizei ist in der Bundesrepublik über Pfingsten Urlaubs- sperre angeordnet worden. Gefahr am Bahnübergang Landstuhl/ Pfalz. Durch die Aufmerksam- samkeit eines Triebwagenführers der Bun- desbahn ist auf einem unbeschrankten Bahn- übergang zwischen Ramstein und Landstuhl im Landkreis Kaiserslautern ein folgen- schweres Unglück verhindert worden. Ein amerikanischer Luftwaffenangehöriger hielt mit seinem Auto vor dem rotblinkenden Warnlicht am Uebergang vorschriftsmäßig an. Ein zweiter amerikanischer Wagen fuhr jedoch auf ihn und schleuderte das erste Auto auf die Geleise, auf denen sich ein Trieb- wagen näherte. Dessen Führer sah den Wagen noch rechtzeitig und konnte den Triebwagen zum Stehen bringen, ohne daß es zum Zu- sammenstoß kam. Stinkbomben für den Geliebten Bamberg. Geisterhaft huschte nachts ein Schatten über das Dach eines Bamberger Hühnerstalles. Plötzlich vernahmen auf- merksam gewordene Nachbarn ein Krachen, und in dem eingebrochenen Dach hing wim- mernd ein hübsches, 17jähriges Mädchen. Eilig herbeigerufene Polizisten befreiten das Mädchen aus seiner unbequemen Lage und stellten zu ihrem Erstaunen fest, daß es „schwer bewaffnet“ war. Das Mädchen, das von seinem Freund verlassen worden war, wollte sich jetzt rächen und— Stinkbomben in das Schlafzimmerfenster des Angebeteten Werfen. Mutter und Sohn bei Unfall getötet Ingelheim. Bei einem folgenschweren Ver- kehrsunfall auf der linken Rheinuferstraße bei Ingelheim sind am Donnerstagmorgen ein 20jähriger aus Ingelheim bei Bad Kreuz- nach und dessen 48 Jahre alte Mutter auf der Stelle getötet worden. Der von dem 20 ähri- gen gesteuerten Personenwagen stieß auf gerader Strecke mit sehr hoher Geschwindig- keit auf der Fahrbahnmitte frontal mit einem entgegenkommenden amerikanischen Zehn-Tonner-Lastwagen zusammen. Nach Mitteilung der rheinhessischen motorisier- ten Gendarmerie erlitt der Fahrer des Last- Wagens, ein tschechischer Staatsangehöriger, außer einem leichten Schock keine Verletzun- gen. Der 20jährige besaß erst seit 14 Tagen seinen Führerschein. Die Mainzer Staatsan- Waltschaft ordnete bei den Fahrern eine Blut- probe an. Tag und Einwohner Seit 1951 wurden für die Wasserversorgung 2,5 Milliarden Mark investiert München. Jeder Einwohner der Bundes- republik hat 1959 pro Tag 99 Liter Wasser und damit sieben Liter mehr als im Vor- jahr verbraucht. Diese Durchschnittszahl wurde in München bei der Jahrestagung des deutschen Gas- und Wasserfachs vom Ver- band der deutschen Gas- und Wasserwerke bekanntgegeben. Niemand habe erwartet, so hieß es bei dieser Tagung, daß es der öffent- lichen Wasserversorgung gelingen würde, 165 Millionen Kubikmeter Wasser mehr zu lie- kern als im Jahr zuvor. Die seit 1951 für Wassergewinnung und verteilung investier- ten mehr als 2,5 Milliarden Mark hätten sich als gut angelegt erwiesen. Die Wasserwirtschaft befinde sich in einem Uebergangsstadium, in dem sich der Staat, der jahrzehntelang die Verantwortung für die Preisgestaltung gehabt habe, ge- wissen Hilfeleistungen nicht entziehen könne. Wenn der Wasserpreis freigegeben werde, müsse er kostennah festgelegt werden. Der Verband prophezeite, daß Ende die- ses Jahres eine Verdoppelung des Gasab- satzes gegenüber 1950 erreicht sein werde. 1959 wurden 14,5 Milliarden Kubikmeter Gas abgegeben. Die Konkurrenz des Heizöls kange an, sich bei den Gaswerken bemerk- bar zu machen. Auch auf den Koksabsatz der Gaswerke habe sich der gestiegene Heiz- ölkonsum nachteilig ausgewirkt. Als durch- aus günstig wird dagegen die Entwicklung beim Helzgasabsatz bezeichnet. Gegenüber 1958 habe die Zuwachsrate in einzelnen Vei- Sorgungsgebieten zwischen 15 und 20 Pro- zent betragen. Auch eine stärkere Verwen- dung von Erdgas in der öffentlichen Ver- sorgung wird nach den Erfahrungen des Auslandes erwartet. 9.4.5 die den Norda-Heringsfilets das Einmalige geben mmer Wieder gibt es Oberraschungen für verwöhnte Gaumen. Diese fünf geuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Bordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen Tomaten marks von der pikanten Würze indischen Currys Diese raffinierten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda-Filets Und die Filets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. das volle, reiche Aroma. Norda-Heringsfilets- in der leicht zu öffnenden Dose hm schmeckt's- das sagt ihr mehr als viele Worte! 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Juni 1960/ Nr. 123 ieee Ein Jahr gern„verschenkt“ „Mit der Tat und mit der Wahrheit lieben“ Junge Mädchen absolvieren im Diakonissenkrankenhaus freiwillig ein diakonisches Jahr »Ich habe das Leben von einer anderen Seite kennengelernt“, sagte die einund- zwanzigjährige Helga Grab aus Schwetzingen ein paar Tage vor dem Ende des diakonischen Jahres, das sie im Mannheimer Diakonissenkrankenhaus freiwillig und mit Unterbrechung ihres beruflichen Werdeganges abgeleistet hat. Ihr Ent- schluß, für diese Zeitdauer in der Krankenpflege tätig zu sein, ohne wesentlichen materiellen Gewinn aus dieser Arbeit zu ziehen, ist nicht außergewöhnlich, es sei denn für den, der das nachtteilige Klischeebild der heutigen Jugend sich unge- prüft zu eigen macht. Er ist freilich auch nicht gang und gäbe. Zunächst war es die Evangelische Landeskirche Bayern, die 1956 junge Mädchen aufrief, der Inne- ren Mission und ihren Einrichtungen— Krankenhäusern, Kinder- und Alters- heimen— ein Jahr ihres Lebens zu schenken. 1957 kam dann die Badische Landes- kirche, deren Bischof D. Bender sich mit folgenden Worten an die Mädchen wandte: „Kommt und bezeugt durch Euren Dienst, daß die Evangelische Kirche unseres Landes nicht mit Worten und mit der Zunge, son- dern mit der Tat und mit der Wahrheit zu lieben weiß.“ Die Absicht, auf diese Weise Diakonie- Helferinnen zu gewinnen, kam Selbst verständlich nicht aus dem luftleeren Raum. Die harte Arbeit der Diakonissen, deren zu wenige sind für die mannigfachen Aufgaben, sind froh über jede helfende Hand. So kamen Helga Grab und die 17jährige Roswitha Maeding aus Mannheim-Schönau vor einem Jahr an das Mannheimer Diako- nissen- Krankenhaus, um sich neuen Wind um die Ohren wehen zu lassen. Roswitha hatte beruflich Aehnliches im Sinn. Aus Freude am Umgang mit kleinen Kindern Wählte sie die Laufbahn der Säuglings- schwester und wurde durch das diakonische Jahr nur geringfügig„abgelenkt“: Sie bleibt im Diakonissen- Krankenhaus als Schülerin und wird einmal Krankenschwester. Helga Grab aber geht nach Hause zurück; bis zum Antritt des diakonischen Jahrs hatte sie als Verkäuferin in einem Metzgerladen gear- beitet. Beide Mädchen verkörpern damit die zwei hauptsächlichen Möglichkeiten. Die einen lassen es mit dem Jahr genug sein, die anderen erhalten in den Krankenhäusern und Heimen Anregungen für ihren weite- ren beruflichen Werdegang. Von der dritten Möglichkeit, sich als Diakonisse der Kirche zu verpflichten, macht nur ein geringer Pro- zentsatz Gebrauch. Helga war nicht ganz unbekannt im Krankenhaus am Ulmenweg. Schon vor dem diakonischen Jahr hatte sie dort mit Freun- dinnen aus der Schwetzinger Gemeinde- jugend freiwillig als Sonntagshelferin ge- arbeitet. Doch nun stellte man ihr andere, verantwortungsvollere Aufgaben. Nach einem Einführungskurs in der Karlsruher Zentralstelle des diakonischen Jahres für alle badischen Helferinnen, hantierten sie und Roswitha mit Umschlägen, Halswickeln und Thermometern, maßen den Puls der Kranken, schrieben Fieberkurven auf und lernten sogar, Spritzen zu verabreichen. Da- neben liefen Haushaltsarbeiten und Küchen- dienst. Um halb sechs morgens mußten sie aus den Federn, an Operationstagen noch früher. Ein Tag in der Woche war frei und alle zwei Wochen zusätzlich ein halber Sonn- tag. Urlaub gab's nach den gesetzlichen Vor- schriften; für Unterkunft, Verpflegung und Kleidung sorgte das Krankenhaus, ebenso für die Zahlung der Pflichtversicherungsbe- träge, und der rein materielle Ertrag belief sich auf sechzig Mark Taschengeld im Monat. „Wir können uns die Arbeit ohne die Dia- konie-Helferinnen einfach nicht mehr den- ken“, sagen die Schwestern und Diakonis- sen des Krankenhauses und bestätigen da- mit den Erfolg der Aktion ebenso, wie sie dem Geist und der FHilfsbereitschaft der Mädchen das schönste Zeugnis ausstellen. Und Helga aus Schwetzingen bekräftig das, Was die meisten als Plus des Jahres buchen: die neuen Perspektiven durch den Umgang mit kranken und elenden Menschen und den Zugewinn an praktischen Fertigkeiten:„Ich glaube, man stellt sich später nicht mehr ganz so dumm an.“-mann Club„Graf Folke Bernadotte“: Mehr als 1000 Fahrten führen in 20 Länder Ein umfangreiches internationales Bildungsprogramm wird angeboten Die Förderung beruflicher, sprachlicher und allgemeiner Fortbildung in außerdeut- schen Ländern hat sich der Auslandsdienst des Club Graf Folke Bernadotte zum Ziel gesetzt. Nach umfangreichen Vorarbeiten legte er vor wenigen Tagen ein 35 Seiten starkes Programm vor, in dem er einen Aus- zug seiner weltweiten Verbindungen dar- bietet. 20 Länder sind in diesem Fahrten- katalog aufgeführt, vom Sudan und von Zegypten bis nach Finnland, Schweden und Norwegen, von Israel und der Türkei bis nach den Vereinigten Staaten. Studienreisen mit Arbeitsaufenthalten, Betriebspraktika und Berufsseminare, Ferienkurse mit Fami- lienanschluß, Informations- und Speziallehr- gänge— eine Liste schillernder Möglich- keiten, für wenig Geld in ferne Länder reisen, Menschen, Sprache, Landschaft, Jazzkeller: Diesmal Schweizer Band und englische Bluessängerin Nachdem bereits neben guten deutschen Dixieland-Kapellen führende französische, holländische und englische Formationen in Mannheims Schwabinger Jazzkeller gespielt Haben, wird der Reigen der Internationalität mit 0 Englische Bluessängerin Beryl Waschbrett und Fingerhüten. Bryden Bild: im Juni von den„Tremble Kids“ aus der Schweiz fortgeführt, einem ausgezeich- neten Sechs-Mann- Orchester, das im Vor- jahr unter dem Titel„Columbia All Stars“ mit den bekannten Jazz- Größen Bill Cole- man, Albert Nicholas und Joe Turner eine erfolgreiche Europa-Tournee absolvierte. Auch diese Formation ist einmal aus einem Amateurmusiker-Zirkel in Zürich her- vorgegangen. Das ist allerdings schon sieben Jahre her und seit drei Jahren sind die Tremble Kids Berufsmusiker. Inzwischen sind sie nicht mehr ganz dieselben, die man einst kannte. Der alte Stamm hat neue Zweige bekommen und die Kids spielen heute einen recht modernen, ungezwungenen Di- Xxieland-Stil. Wieder eine neue Spielart. Sie ist allerdings nicht mit Armand Gordons „Middle-Jazz“ zu verwechseln. Bandleader und Gründer Werner Keller, 25, spielt mit viel swing und Anklängen an den großen Barney Bigard eine feine Klarinette. Das Trompetenspiel von Oskar Klein, 29, der jahrelang bei Fatty George musizierte, ist spontan und explosiv; Klein gehört heute bestimmt zu den besten europäischen Jazz- trompetern. In alten Talgate-Stil zieht Wal- ter Leibundgut, 25, sein Posaunenrohr, wäh- rend Ola Ringström, 24, das schwedische Mit- Slied der Kapelle- früher als Journalist und Fotograf tätig—, durch seine starke Links- handtechnik am Piano auffällt. Rhytmisch kraftvoll ist Rolf Cizmek, 23, der Bassist; ele- gant und swingend wiederum schlägt der Benjamin der Band, Hanspeter Giger, 19, das Schlagzeug. Obwohl bei den Tremble Kids viel impro- visiert wird, sind zahlreiche ihrer Chorusse und Arrangements bis zum letzten ausge- feilt. Angenehm melodisch ist ihr Zusammen- spiel, fern jedem„Kraftjazz“, Plattenauf- nahmen haben sie bereits bei Brunswik, Jazztone und Columbia gemacht. 1957 War ihre Tournee durch Polen ein außerordent- licher Erfolg. Allabendliche Höhepunkte über das Spiel der Tremble Kids hinaus hind die Auftritte der ausgezeichneten englischen Jazzsängerin Beryl Bryd en. Diese Bluessängerin mit dem Waschbrett ist in Mannheim keine Un- bekannte mehr. Sie ist wieder zu einem Son- dergastspiel eingetroffen, und mit den Tremble Kids versteht sie sich besonders gut, da sie mit ihnen bereits eine Westfrankreich- sowie eine Spanien-Tournee absolviert hat. Es ist für Jazzfreunde ein Genuß, die ur- Wüchsig vitale Bryden, die ungewöhnlich viel Blues-Feeling auszeichnet, zu hören. Kloth Kunst und Lebensgewohnheiten kennen- lernen zu können. Die Nekropolis von Theben kann ebenso besichtigt werden wie das Leben in einem Kibbutz in Israel in längerem Aufenthalt „erspürt“ werden soll. Die Reise in Grey- hound-Bussen quer durch die Vereinigten Staaten auf der selbstgewählten Route oder das 17 wöchige Studium am Texas Wesleyan College mit anschließendem Betriebsprakti- kum bis zu 18 Monaten sind wahllos heraus- gegriffene Angebote aus dieser„Muster- kollektion“ internationaler Beziehungen und Verbindungen. Eine Fahrt kreuz und quer durch Spanien bis nach Gibraltar kostet 225 Mark. Für die Teilnahme an einem vierwöchigen Arbeits- lager im italienischen Hereulaneum muß lediglich die Einschreibegebühr von 40 Mark entrichtet werden. Dafür werden geboten: Unterkunft, volle Verpflegung, Ausflüge und Veranstaltungen. Für 155 Mark kann man sich an einem Sprachkurses in der britischen Hauptstadt beteiligen, für 420 an einer Klassischen Griechenland fahrt. Kurse in Collegs und Universitäten wechseln ab mi: Au- pair-Aufenthalten, bei denen Mädchen in der Kinderbetreuung und bei leichten Hausarbeiten mithelfen und nachmittags oder abends Sprachschulen besuchen können. Wer sich für die Edinburgher Festspiele interessiert: bitte, auch dafür ist gesorgt. Französische Kunst, Literatur, Wirtschaft, Politik? Pie Universitäten Grenoble, Poitiers oder Straßburg, Bordeaux oder Toulouse Stehen bereit. In Cap d' Ail an der Riviera kann man an Dichterlesungen teilnenmen. Jugendliche, Schüler, Studenten, Lehrer urid Jungakademiker sind es vor allem, an die sich der Auslandsdienst des Club Graf Folke Bernadotte wendet. Doch auch Fach- arbeiter, Meister, Ingenieure, Handwerker finden das für sie geeignete. Weit über 1000 Fahrten werden angeboten, sinnvolle Ferien- gestaltung, bereichernd, belehrend. Aus- schließliche Erholungs- und Ferienaufent- halte sind im Programm des Auslandsdien- stes nicht enthalten. Um die Arbeit zu er- leichtern, bittet der Club Graf Folke Berna- dotte(Mannheim, D 4, 15) alle Interessenten, sich nur schriftlich an den Auslands- dienst des Clubs zu wenden. KG. Wohin gehen wir? Freitag, 3. Juni Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Doktor Faust“(Miete F gelb, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete F grün, Halbgr. I, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Ich und die Kuh“; Kleines Haus:„Ninotschka“; Palast: „Sehnsucht nach Sonne“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Alles um Anita“; Alhambra:„Ich zähle täglich meine Sorgen“; Universum:„Ein Thron für Christine“; Kamera:„Links und rechts vom Ehebett“; Kurbel:„Planet des Grauens“; Ca- pitol:„Die letzte Fahrt der Bismarck“; 23.00 Uhr:„Die Ratten von Paris“; Alster:„Der Mann aus Philadelphia“; Abendstudio im City: „Dreyfuß“; Schauburg:„Ein Toter ruft an“; Scala:„Wolken sind überall“, Konzert: Mozartsaal 20.00 Uhr: Jazzkonzert — Dieter Hellwinkel and his New Orleans Hot Melodians. Der dänische Generalkonsul Sören Peter Frydendahl Seest * Bild: Bohnert& Neusch Diplomaten in Mannheim(J) Aus dem Königreich der 500 Inseln Interview mit dem dänischen Generalkonsul Sören Peter Frydendahl Seest In Mannheim gibt es etwa ein halbes Dut- zend diplomatische Vertreter oder Geschäfts- träger anderer Staaten. Die MM-Lokalredak- tion beabsichtigt, diese ausländischem Gäste in einer Reihe von Interviews vorzustellen. Wir beginnen heute mit der Aufzeichnung eines Interviews, das der älteste Diplomat in Mannheim gab. Das dänische Reichswappen mit der Auf- Schrift„Koligelig Dansk Konsulat“ weist auf ein altes Bürgerhaus in L 10, 1 hin. Dort resi- diert der königlich dänische Generalkonsul Sören Peter Frydendahl Seest. An den Wän- den seines mit Stilmöbeln geschmackvoll ein- gerichteten Arbeitszimmers hängen ein Oel- gemälde von Hans Thoma, das Geweih eines kapitalen Zehnenders und ein Bild Frede- rik IX. von Dänemark und seiner Gattin, Prinzessin Ingrid von Schweden. „Dänemark ist ein Königreich“, erklärte Generalkonsul Seest. Der Staatsform nach wird Dänemark eine konstitutionelle Mon- archie genannt. Da aber die gröhbte Macht beim Parlament liegt, ist Dänemark de facto eine parlamentarische Monarchie. Im Folke- ting(Volksvertretung) haben die Sozial- demokraten die Mehrheit. Ministerpräsident ist der Sozialdemokrat Kampann. Die etwa 3,7 Millionen Dänen bewohnen etwa 500 In- seln. Die Industrie Dänemarks ist trotz man- gelnder Bodenschätze recht leistungsfähig. Doch bekannt ist dieses Land im Norden Europas vor allem durch seine landwirt- schaftlichen und Fischerei- Erzeugnisse. „Unsere Bauern werden nicht vom Staate subventioniert“, bemerkte der Generalkonsul, der selbst in seinem Geburtsort in Süd-Jüd- land, in Gedis-Bramdow, ein Gut besitzt. „Seit 300 Jahren bewirtschaftet unsere Fa- milie dieses Land!“ sagte Seest. Er selbst lebt schon seit 1907 in Mannheim, vorher hatte er in Straßburg Sprachen und Wirtschafts- Wissenschaften studiert. 1924 bekam er sein Patent als königlich dänischer Konsul. Später wurde er zum Generalkonsul ernannt. Das Mannheimer Konsulat Dänemarks bearbeitet die Länder Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und die Saar.„Wir stehen mit den Landesregierungen in Stuttgart, Wiesbaden und Saarbrücken in sehr gutem Konnex“, kommentierte Generalkonsul Seest. Der heute über siebzig Jahre alte Herr nimmt die konsularischen Geschäfte zusammen mit seinem Sohn, dem Vizekonsul Hans Peter Seest, wahr. Hohe Orden hat der General- konsul aus der Hand seines Königs empfan- gen. In seinem Arbeitszimmer bewahrt er die Urkunden auf.„Ridder und Kommandör vom Dannebrogordenen“ ist er. Und ihn um- gibt das Flair des Diplomaten, eine Art wür- diger Freundlichkeit. Die Arbeit sei recht vielfältig, sagte er. 20 bis 30 Dänen, die in Mannheim wohnen, werden betreut. Pässe werden ausgestellt. Der Generalkonsul, der seit Jahrzehnten in Mannheim sein Import-Export- Unternehmen führt, berät interessierte Firmen über dä- nische Marktverhältnisse. Er gibt auch Reise- typs an Nordlandfahrer. Der Jugend-Aus- tausch wird gefördert. Begeistert erzählt er von seiner Heimat. Was ihm an den Pfälzern und an seiner Wahlheimat besonders auffalle, wollten wir Wissen.„Meine Landsleute und ich fühlen uns in Mannheim besonders wohl. Die Flüsse und Schiffe erinnern uns an die Heimat. Und trotz aller Industrie ist Mannheim eine sehr schöne Stadt mit freundlichen Bürgern!“ Nach seinem Hobby gefragt, deutete der Generalkonsul stillschweigend auf das Ge- weih an der Wand.„Seit vielen Jahren habe ich eine eigene Jagd im Odenwald!“ Zur europäischen Wirtschaftslage ein Wort des Diplomaten Seest:„Dänemark gehört zwar der EFTA(Freihandelszone) an, wir exportieren viel nach England. Aber auch die EW²dG liegt uns am Herzen. Oder haben Sie noch keine dänischen Möbel in Deutschland gesehen?“ No Sozialredaktion geschlossen Die Sozialredaktion des Mannheimer Morgen ist für drei Wochen geschlossen, Grund: Redakteur F. Simon befindet sich in Urlaub. Nächste Sprechstunde: Mitt- woch, 22. Juni 1960. Familienunseigen 5 0 Ihre Vermählung geben be- kannt: ö HEINZ WAGENBACH MARGA WAGEN BACH geb. Kohler Kosmeſik-Dagne: Deis institut für natürliche schönheiispflege Mennheim, O 6, 5— plonken— fel. 21297 Spezlalinstitut für Geslehtspflege Meine Damen. Vor Ihrem Urlaub sollten Sie sich in unserem Fachinstitut noch einmal einer gründlichen Haut Pflege- behandlung unterziehen und sich für mre Ferientage mit 1 den erprobten Eigenpräparaten unseres Hauses versehen.. leut gibts Schlagsahne die gute, vollmundige von der 15 Mannheimer ilchzentrale. 1 Viernheim, Tambourwäldchen Käfertal, Poststraße 4a Kirchliche Trauung: 4. Juni 1960 14 Uhr, St. Laurentius, Käàfertal 98 6 N * Familien Huzeigen im MM von vielen gelesen! * nellsten Lösungen dar. mbh. 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Juni 1960 f. 0 4 Age in um- 1. 5 5 5 as SSrctectege, Unsichtbere„Hinter 1 In tiefer Trauer: addlem Ohr Setst C, samtie Hörgersſe t wür⸗ E inder aoch 10 Teilzohlg. ine 8 8 und alle Angehörigen rien Hilſigst. Unverbin eratung! gte er. 15 HöRMirrkl⸗ SpkZ. ANT. 1959 r Mosel/SαfνKHhHWEr Södfiroler Rotwein ohnen, Beerdigung: Samstag, den 4. Juni 1960, 9.30 Uhr, Friedhof N 0 Boßlor, n 5 Weißwein NKellerer See 4 7 ie 2 1 Rheinau., Wossertotm-Fosscgs, F 2.. 8 5 e 5 5 i g Nitteler Oipfe 50 Wachstum P. v. Sio- 3„ IIX.-Fl. o. Gl. vanelli, naturrein e 5 f dir Fl. o. Gl. 15 155 Seit 1906, i 15596 Marokk. inlt er. i Uhren · Schmucke Llebfraumiieh Nolwein Für die wohltuenden Beweise liebevoller Teilnahme, 5 7. 5 Fleut do Aaroe b seiner die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, 6 Heslecke— Jrauringe E J etafrein, reti 110 N Herrn am ee 5 Uur-fi. o. Si. Uir.-Fl. o. Gl. . Georg Kapp 3 Mannheim F 2, 6. Meste. 28 d trotz durch Wort, Schrift und Blumenspenden zuteil wurden, i 5 N O 85 5 LUDWIGSHAFEN, Lodwigsstr. 10. HEIDEL BER, Hauptstr. 62 De + U* le 5 Wü 8 eh 2e 1 schöne sagen wir unseren innigsten Dank. FRANKFURT Besonderen Dank Herrn Pfarrer Gscheidlen für die te der i tröstenden Worte, der Firma Fendel-Schiffahrts-AG., Mannheim F 1, 8- Tel. 2 24 02 s Ge- seinen Arbeitskameraden und all denen, die dem Ver- Sls=S Stück habe storbenen das letzte Geleit gaben. 5 a . 230 9 Füllgewicht Wort Mhm.- Wallstadt, den 3. Juni 1960 gehört g Römerstraße 47 7 en der Hinterblieb 1 a„„. mit det neuen Senmentertge Arat. ch dt 2 5 en Sie 0 1 5 25 Nota Oplima J 5 No die wundervolle, voll- . automatische Kamera 169 la Aualität, in Cellophan . VJU 8 8 8 5 Grünes Signal— und jeder Schuß 300 8 8 E 1 Nach langer schwerer Krankheit ist heute mein 5 ein Treffer! t sich 5 2 858 1 5 treuer Lebensgefährte, mein guter Vater, Schwie- 55 Holl. 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Juni 1960, 14 Uhr, Friedhof + 5 8.2010 Sinsheim.= 2 2 N 5 9 15 5 Zons guchingefſeis 2. Hs feinem ſaſeſoel eine Hchfefige flahſgeſt von N Hacſchem Molfigeschmac OrrlADEN Repatratur-Eildienst eee, ipflikg ufd öl- 260 32% WII bas rachgesebaft sen 1912 beg fcb EU Hie MESffiat Lis. Scl Seite 12 MORGEN Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 „Machen Sie München in drei Stunden. TZwWischen Glockenspiel und Hofbräuhaus Die Bayernmeiropole ist zu einem Vorort von Oberammergau geworden Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt Nun stehen sie wieder schweigend, den Kopf im Nacken, andächtig nach oben starrend, als erwarteten sie eine überirdische Erscheinung: die Fremden auf dem Münchner Marienplatz. Was sie erwartet ist aber nur das Glockenspiel, ein lustig- bunter Ringelreihen, erdacht von romantischen Stadtverschönerern zu Beginn dieses Jahrhunderts. Die Fremden aber, vorzugsweise Amerikaner, von vornherein geneigt, allem, was sie in dieser Stadt umgibt, ein biblisches Alter einzuräumen, sehen es mit Ehrfurcht und mit geschichtlichem Schauder. Anschließend machen sie rechtsum und gehen die zweihundert Schritte zum Hofbräuhaus, um ihr Pensum vollzumachen. Auch hier ergreift sie ein Schauder, aller- dings mehr ein zivil orischer, wenn sie in der Schwemme die 2 Münchner Drei- weren krug vor sich, en den Knien(was quartelprivatiers Tischen sitzen sehen, den Hacklstecken zwis K ihnen auch den nicht ganz stubenreinen Bei- namen Kniebiesler“ eingetragen hat), das Zamperl, einem Hund, aus mindestens fünf Rassen zusammengesetzt, zu Füßen, mit dem sie Bier und Brot teilen. Da faßt sich dann auch der Ame 5 1 lerz und tut einen herzhaften Schluc inem irdenen Krug — und dannen mz verstohlen die Tabletten ein, ia und Typhus und andere Kr akheiten, die es in diesem unterentwickelten Land noch geben mag. In der Tat kommen die meisten Fremden, die München besuchen, über diesen Stand der Eindrücke nicht hinaus. Verzückt starren sie auf die Tortengußgotik des Rathauses, ein Denkmal der architektonischen Verirrungen unserer Großväter,— und laufen an den Wirklichen Denkmälern einer achthundert- jährigen Vergangenheit vorbei. Ebenso neh- men sie aus dem Hofbräuhaus von den Ge- sichtern der alten Bierdimpfel ein Bild von dem Münchner unserer Zeit mit. Die Münchner sind's gewöhnt und stören ich nicht dran, ganz im Gegenteil: sie möch- ten den alten Hofbräuhaus-Reliquien sogar kast noch eine lebenslängliche Pension zah- len. Einige amerikanische Reisebüros sind nämlich schon dabei, die„klassische Europa- Tour“ nicht mehr über München gehen zu lassen. Von„Alt-Heidelberg“ geht ihr Weg schnurstracks über die Zentralschweiz nach Italien und München lassen sie, in des Wor- tes wahrster Bedeutung, links liegen. Und selbst die, die München noch auf dem Programm haben, arbeiten immer mehr nach dem Motto„Make Munich in three Hours— Machen Sie München in drei Stun- den“. München wird noch mehr als bisher zur Durchgangsstadt für die Fremden. Der alte Spruch der Münchner„Reißt die Straßen auf— die Fremden kommen“ wird dem- nächst umgewandelt werden müssen. Den Münchner Gewerbetreibenden wäre es am liebsten, wenn die Ausfallstraßen nach Ober- ammergau, Garmisch oder Salzburg auf- gerissen würden, auf daß die Reisewelle ihr goldenes Strandgut auch bei ihnen an- schwemme. Zur Zeit ist München sowieso nur ein Vorort von Oberammergau, und Oberammer- gau ist die größte amerikanische Stadt in Europa. Man rechnet, daß täglich einige tau- send Amerikaner auf dem Weg nach dem Passionsspielort durch die bayerische Lan- deshauptstadt geschleust werden. Die Poli- zisten am Marienplatz radebrechen schon leidenschaft- politik- Verbrechen ausgezeichnet englisch:„Feldherrnhalle?— to the left— und dann you ask am besten the Policemann on the Odeonsplace.“ Dann gibt's natürlich unter den Fremden in München auch noch den Kultursnob. Der möchte am liebsten an seinen drei Tagen Aufenthalt in München tausend Jahre euro- päischer Kultur in den Museen einatmen, dazu noch eine Prise Schwabinger Dekadenz, aber nicht zuviel, ein bissel was Revolutio- näres am Theater sehen, und zum Schluß noch einen alten Bauernschrank, garantiert 17. Jahrhundert, mit nach Hause nehmen. Zu dieser Spezies gehören besonders auch Damen von Rhein und Ruhr, bei denen es in den letzten ein, zwei Jahren en vogue ge- worden ist, nicht mehr nach Italien, Spanien oder Mallorca zu schweifen, sondern Mün- chen als Standquartier für Ausflüge ins urige Oberbayern zu benützen. Die Münchner Ho- teliers, sie sehen sie gern. Und das Münch- ner Fremdenverkehrsreferat vermag's sogar statistisch zu untermauern, daß der inner- deutsche Reiseverkehr nach München sich dieses Jahr zu ungeahnten Höhen aufschwin- gen wird. Wenn also der Amerikaner-Strom tatsächlich versiegen sollte— die Preußen stehen bereit, in die Bresche zu springen. Des, SuS Hebel Roms übelrbolen Sizilien hat einen neuen Skandal ohnegleichen Von unserem Mitarbeiter Friedrich Lampe Eine der einflußreichsten Persönlichkeiten Siziliens, vor allem was die Politik an- betrifft, sitzt im Stadtgefängnis von Agrigent. Der dringende Verdacht lautet auf Bei- hilfe zu Mord. Am 30. April wurde auf der eleganten Via Vittoria von Agrigent der Polizeikommissar Gatoldo Tandoj von einem Unbekannten erschossen. Eine zweite Kugel traf einen Studenten, der mit Freunden die frische Abendluft genoß, ins Herz. Zwei Tote— und zunächst keine einleuchtende Erklärung für das Geschehen. Nur langsam kam eine Affäre zutage, die gewisse Anklänge an die berühmte und noch un- vergessene Montesi-Affäre in Rom aufweist. Die Skandale einer korrupten Provinz, So sollte sich zeigen, überbieten jedoch das„süße Leben“ der Hauptstadt. Ihre Grau- samkeit zeugt von einem moralischen Tiefstand und einer primitiven Mentalität, die erschütternd sind. Wie immer in Sizilien, dachte man zu- nächst an ein Verbrechen der„mafia“, jener sagenumwobenen Geheimgesellschaft, die ungeschriebene Gesetze der alten Feudal- herrschaft bis in unsere Tage gerettet hat. Doch zu diesen ungeschriebenen Gesetzen Karnickel nagen an Bonns Fundamenten Viel Platz für wilde Tiere im Regierungsviertel Von unserem Mitarbeiter Walter Henkels Die Bonner Wildkaninchen werden in der Geschichte der Bundesrepublik möglicher- Weise einmal keinen geringeren Platz ein- nehmen als im alten Rom die Gänse des Ka- pitols,. Seit dem vergangenen Jahr vermeh- ren sie sich im Bonner Regierungsviertel derart, daß man unbedenklich von einer Landplage sprechen kann. Das Bonner Kar- nickel scheint das neueèste Tier der politi- schen Zoologie zu sein. Nicht die Schafe ums Bundeshaus, die dort gelegentlich friedlich weiden und Staffage für die Fotografen sind, Sondern die Wildkaninchen, lateinisch Cuni- eulus, sind es, derentwegen schon besorgt Akten angelegt und beschrieben werden. Schon im vergangenen Jahre gab es im Regierungsviertel, etwa vom Auswärtigen Amt über den Park der Villa Hammer- schmidt und des Palais“ Schaumburg, über die Villa der Nordrhein-Westfalen- Vertre- tung bis zum Bundeshaus und zur Gronau überschlägig an der Zahl der Kaninchenbaue gerechnet étwa tausend Karnickel. Da sie sich, laut Sprichwort, wie die Kaninchen ver- mehren— ein Weibchen setzt siebenmal im Jahr und bringt bei jedem Satz im Durch- schnitt acht Junge zur Welt—, würden bei fünfhundert Muttertieren Ende 1960 theore- tisch 28 000 Karnickel das Regierungsviertel bevölkern. Die vor einigen Jahren aus Frankreich eingeschleppte Mixomatose, die sogenannte „Kaninchensterbe“, eine besonders schlimme Infektionskrankheit, gibt es im Bonner Be- reich nicht mehr. Da auch Fuchs, Marder und Krähe, die natürlichen Feinde, im Re- gierungsviertel nicht gedeihen, und mit Jagd- flinten nicht geschossen werden darf, nehmen Sie also nur durch Krankheiten, Magen- und Darm- Störungen, Pseudotuberkulose, Ka- ninchenstaupe und sonstige parasitäre und Infektions krankheiten ab. Das Ordnungsamt der Stadt Bonn hat den Abschuß durch den Jagdpachter verboten, da Menschen gefährdet werden könnten; vor einigen Tagen ist dem Bundespräsidialamt stattdessen vom Ordnungsamt nahegelegt Worden, Kastenfallen für die kleinen„Flit- zer aufzustellen. Die grauen Fellknäul, die 80 possierlich auf dem grünen Bundesrasen Asen und soviel Fleiß für ihre Vermehrung aufwenden, sind ganz eindeutig ein Politi- kum geworden. Man sagt mit einigem Recht, Kaninchen vermehren sich von selbst. Aber es ist nicht ohne Nutzen, vom Düsseldorfer Ministerpräsidenten Dr. Meyers zu hören, daß Nachbar Adenauer kräftig dabei sei, Meyers' und Gerstenmaiers Fundamente in Bonn zu unterhöhlen. Die Kaninchen seien Adenauers Untergrund-Brigade. Die Röhren der Kaninchenbaue sind vom Park des Pa- lais Schaumburg unter der hohen Umfas- sungsmauer hindurch auf die Nachbargrund- stücke vorgetrieben. Es ist tatsächlich sehr viel Platz für wilde Tiere im Regierungsviertel. Es hoppelt sich so schön auf dem grüne Rasen, und für die Besucherscharen in der Pfingstwoche sind die Karnickel sicherlich eine Augenweide. Aber die bange Frage bleibt gestellt, was werden wird, wenn die Bonner Regierungsfunda- mente von Tausenden von Wildkaninchen ins Wanken gebracht werden. gehört es, daß niemals Richter, Rechtsanwälte oder Angehörige der Polizei umgebracht werden, es sei denn, sie gehören selbst zur „mafia“. Der Kommissar Tandoj stammte vom Festland, er hatte keinerlei sizilianische Verbindungen. Die lokale„mafia“ von Agri- gent legte daher Wert auf die öffentliche Feststellung, daß sie mit dem Mord nichts zu tun habe. Nach einigen Tappen im dunkeln verhaf- tete die Polizei überraschend die Witwe des Ermordeten. Kurz darauf die erwähnte füh- rende Persönlichkeit, nämlich den Professor Mario La Loggia, Direktor der Nervenheil- anstalt von Agrigent, Bruder des ehemaligen Präsidenten der autonomen Regionalregie- rung von Sizilien. Es gab eine Sensation. Maria Le Loggia stammt aus einer wohl- habenden und angesehenen Familie. Seine politische Karriere zeichnet sich durch rasches Wechseln der Pferde aus. Bei Kriegs- ende trat er als Kommunist auf. Dann ging La Loggia zu den Nenni- Sozialisten über, anschließend zu den Liberalen und schließ- lich zur katholischen Mehrheitspartei. In der Democrazia Cristiana galt er als Fanfani- Anhänger. In Agrigent brachte er durch seine undurchsichtigen Einflüsse für die Stadtver- waltung eine Koalition zwischen Christdemo- kraten und Nenni- Sozialisten zustande, die den höchsten Unwillen des zuständigen Bischofs auslöste. Wie man heute annehmen Strandszene im sonnigen Italien darf, scheute La Loggia bei seinen politischen Unternehmungen auch nicht vor Erpressung und„Liquidierung“ seiner Widersacher zu- rück. Eine ganze Reihe unaufgeklärter poli- tischer Morde im Gebiet von Agrigent wird heute mit der rapiden Karriere La Loggias in Zusammenhang gebracht. Warum wurde der Polizeikommissar Tan- doj ermordet? Es stellte sich heraus, daß seine Frau mit dem sentimentalen Namen Leila die Geliebte La Loggias und zugleich von dessen Ehefrau, einer Jugoslawin, war. Wußte Tandoj darüberhinaus etwas über die politischen Sitten La Loggias? Wollte er ihn Sophia Loren, dem berühmten Filmstar, wur- den dieser Tage Schmuckstücke im Werte von über zwei Millionen Mark gestohlen. Zu den gestohlenen Stücken gehören ein Smaragd- Halsband, eine rubinenverzierte Kette sowie ein antikes Halsband mit dazu passenden Ohr- ringen und ein Fingerring. Der Raub fand in England statt, wo sich die Loren zur Zeit zu Filmaufnahmen aufhält. Die Aktionen von Scot- land Vard laufen auf Hochtouren. Auf unserem Bild trägt Sophia Loren noch eines der gestoh- lenen Halsbänder. Bild: Keystone zur Rechenschaft zwingen? Sollte La Loggias Nimbus ein für allemal zerstört werden? Seltsam: Während sich der Nationalrat der Democrazia Cristiana in Rom mit dem Problem herumschlägt, ob die katholische Mehrheitspartei mit den Nenni- Sozialisten zusammenarbeiten kann, wanderte einer der wichtigsten Befürworter dieses Experiments, Mario La Loggia, ins Gefängnis. Die„Vorhui“ auf dem Schroffplalz Das größte englische Schlachtschiff gab nie einen scharfen Schuß ab Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England Unmittelbar nach den Pfingstfeiertagen wird das letzte und größte Schlachtschiff des einst meerbeherrschenden Albion, Ihrer Ma- jestät Schlachtschiff„Vanguard“(Vorhut) seine letzte Fahrt antreten. Der Stolz der Royal Navy endet auf einem schottischen Schrottplatz. Im Zeitalter der Atomraketen und Ueberschallbomber haben die schwim- menden Festungen aus Panzerstahl und viel- kalibrigen Geschützen keine Existenzberech- tigung mehr. Der seltsame Lebenslauf des mit rund 45 000 Tonnen größten Schlachtschiffes, das je in England gebaut und in Dienst gestellt wurde, mutet an wie das unrühmliche Ende einer ganzen Epoche der Seekriegsgeschichte. Die„Vanguard“, die als der„Terror der Meere“ gepriesen wurde, hat nie an einem Gefecht teilgenommen oder auch nur einen Schuß im Ernst abgefeuert. Sie hat nur eine einzige, dazu rein repräsentative Ausfahrt gemacht, und ihre letzte große Rolle war die eines Statisten bei der Herstellung des Films von der Versenkung der„Bismarck“. bedrohlichste aller dreadnoughts(„ Fürch- bedrohlichste aller dreadnotughts(„Fürch- tenichtse“), wie sie in England heißen, wurde zum Symbol der Nutzlosigkeit sol- cher„Pötte“ im Atomzeitalter. Als die„Vanguard“ mitten im zweiten Weltkrieg(1943) vom Stapel gelassen und von der damaligen Prinzessin und heutigen Königin Elisabeth getauft wurde, sagte der erste Lord der Admiralität, A. V. Alexan- der, dem Schiff ein Leben der Zerstörung und Vernichtung seiner deutschen und ja- panischen Gegner voraus. Als die„Van- guard“ 1946 als Flaggschiff der Royal Navy in Dienst gestellt wurde, war der Krieg zu Ende, und es begann für sie die friedlichste Karriere, die je einem Schlachtschiff beschie- den war. Nur eine einzige Auslandsreise un- ternahm der waffenstarrende Schiffsriese; er brachte 1947 den damaligen König Georg VI. und seine Gemahlin, die jetzige Königinmut- ter, nach Südafrika und zurück. Noch heute weisen Erinnerungsbilder an Bord und die Aufschrift„Lpemog“ auf den Wasserhähnen in den Staatsgemächern auf diese Reise hin, für die der Fürchtenichts sicherlich nicht un- ter Aufwand von 120 Millionen Mark und wöchentlichen Unterhaltskosten von 1200 Mark gebaut worden war. Seitdem lag das Schlachtschiff sinn- und nutzlos an einem Pier im Marinehafen von Portsmouth. Bis vor wenigen Tagen wehte die Admiralitätsflagge am Maste. Nur ein einziger Kessel war unter Feuer; er erzeugte Licht- und Kraftstrom. Auf der Brücke hiel- ten Offiziere und Ruderleute Wache, doch niemals mehr erschallte ein Kommando oder Sing ein Befehl in den Maschinenraum. Die acht 35- m- Geschütze, die teilweise aus dem ersten Weltkrieg stammten und von den früheren Schlachtschiffen übernommen wor- den waren, wurden laufend blank geputzt. Sie wurden nur ein einziges Mal abgefeuert, als bei den Dreharbeiten zum„Bismarck“- Film in deutsche Marineuniform gekleidete britische Filmkomparsen die Geschütztürme der vorübergehend zur„Bismarck“ erklärten „Vanguard“ besetzten und einige Salven ab- feuerten. Nun rüstet die„Vanguard“ zur letzten Reise. Ihre 130 000 Pferdekräfte werden in 1 Derblassender Ruhm Erbstücke von Englands berühmtesten Seehelden, Horatio Nelson, muß die Gräfin Nelson, die Witwe des vor drei Jahren verstorbenen sechsten Earl Nel- son verkaufen, um ihren Lebensunter- halt bestreiten zu können. Außerdem will die Gräfin Untermieter in ihr be- scheidenes Heim in Alfold bei London aufnehmen.„Ich finde es so schwierig, von 400 Pfund(rund 4 600 Mark) im Jahr zu leben“, klagte sie in einem Inter- view. Die 400 Pfund, die sie als jährliche Rente von ihrem Schwager, dem gegen- wärtigen Earl erhalte, stellten ihr ganzes Einkommen dar. In Anerkennung seines großen Sieges über die französische und spanische Flotte im Jahr 1805 hatte die britische Regierung Nelsons Nachkom- men und ihren Witwen eine jährliche Lebensrente in Höhe von 5 000 Pfund (heute 59 000 Mark) ausgesetzt. Die Labour-Regierung hatte diese Zuwen- dung im Jahr 1947 gestrichen und spä- tere konservative Regierungen hatten sie nicht wieder aufgenommen. Schottland herausgenommen, ihre 3000 km elektrischer Kabel, ihre 6750 Glühbirnen, ihre 1250 Telefonapparate, ihre Präzisions- instrumente— alles wird verschrottet. Dies alles, einschließlich der für drei Monate vor- geschriebenen Ration von 63 000 Liter Rum wird etwa sechs Millionen Mark einbringen. Der Abschied von der„Vanguard“ bedeutet zugleich das Ende eines glanzvollen Kapitels der Seekriegsgeschichte. n aged DAS BEKLEIDUNGSHAUS AM MARKTPLATZ MANNHEIM, 8 1, 1, BREITE STRASSE Günstige Gelegenheit zum gemeinsamen Pfi ngs f- Einkauf! Morgen, Samstag, den 4. Juni, Familieneinkaufstag von 8.00-18.00 Uhr durchgehend geöfinet Dosen zu DM 0 n 2.75, 1.30, 2.— atrix schützt durch Silikon Wur- e von den ragd- sowie Ohr- nd in ꝛit zu Scot- serem Stoh- stone 18 doch oder Die dem den Wor- dutzt. uert, rek“- idete ürme Arten 1 ahb tzten en in ten die rei el- em be- lon ig. im er- e zes 1es nd lie m- he ie km nen, ions- Dies vor- Rum gen. dutet itels 20 69 AA Kon Nr. 128/ Freitag, 3. 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Eier Klasse S, 10 Stück nur„ DM 65 auf alle Waren 30 Rabat 75 725 Seite 14 WIRTSCHAFT Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 12 Zollsenkung im EFTA-Raum à m 1. Juli (WD) Das britische Schatzamt hat mit der„Import Duty“(Europeen Free Trade Association) Order 1960“ die Zollsenkungen bekanntgegeben, die am 1. Juli 1960 gegen- über den EFTA-Ländern in Kraft treten. Die Zollsenkung beträgt für die von den EFTA Verträgen betroffenen Waren 20 Prozent der bestehenden Zollsätze. In der Verordnung werden diejenigen Warenkategorien aufge- führt, die von der Zollsenkung ausgenom- men sind. Es handelt sich dabei in erster Linie um landwirtschaftliche Waren. Für eine Reihe von Waren sind besondere Konven- tionszollsätze festgesetzt worden bzw. Zoll- freiheit zugestanden worden. 8 Zu dem Konventionsraum demgegenüber diese neuen Zollbestimmungen ab 1. Juli 1960 Zelten, Sehören nach der Verordnung Oester- reich, Dänemark, Großbritannien, Liechten- stein. Norwegen, einschließlich Spitzbergen Portugal einschließlich Azoren und Madeira, Schweden und die Schweiz. 5 Arbeiter-Mangel bremst Industrieansjedlung (LSW) Auf die Problematik weiterer In- dustrieansiedlungen am Oberrhein zwischen Rastatt und Weil a. Rh. hat der Arbeitgeber- verband der chemischen Industrie Südbadens auf seiner Jahresversammlung am 1. Juni in Titisee im Schwarzwald hingewiesen. Ver- bandspräsident Direktor Reinhard Waldner von den Lonza-Werken in Weil begründete diese Vorsicht damit, daß für den laufenden und weiteren Bedarf an Arbeitskräften mit Reserven aus der Landwirtschaft nicht zu rechnen sei. Unter Hinweis auf die ange- spannte Lage auf dem Arbeitsmarkt for- derte Waldner die Mitgliedsfirmen des Ver- bandes auf, sich nicht gegenseitig die Arbei- ter und Angestellten abzuwerben, indem man höhere Verdienste in Aussicht stelle. Solche Maßnahmen seien angesichts der Be- mühungen der Arbeitgeberverbände, auf dem Tarifgebiet Uebersteigerungen zu ver- meiden, bedenklich. Nach den Angaben von Waldner sind in der chemischen Industrie Südbadens die Löhne und Gehälter seit 1948 mehr gestiegen als die Produktivität. Im Geschäftsjahr 1959 ist die Zahl der Beschäftigten in der chemi- schen Industrie Südbadens um sechs Prozent auf rund 15 000 Personen gestiegen. Der Zu- wachs der Lohn- und Gehaltssumme betrug 10,5 Prozent. Konjunktur mit Hand und Fuß gebremst-Benzin abgelassen Der Zentralbankrat ordnet wegen Kreislaufstörungen Unterbrechung an Alle Ermahnungen— an die Gewerkschaften, an die investitionsbeflissene(andere sagen 2 Investitionen genötigte) unternehmerische Wirtschaft, an die Oeffentlichkeit— haben nichts genutzt. Nun hat der Zentralbankrat der Deutschen Bundesbank während seiner Sitzung am 2. Juni ein Bukett von konjunkturdämpfenden Maßnahmen beschlossen die ebenso überraschend wie aufsehenerregend sind. Hauptsächlich weil diese Maßnahmen wenig Erfolg bei der Konjunkturdämpfung versprechen, werden sie auf Mißfallen stoßen. Auf Mißfallen aber auch deshalb, weil die Bundesbank nur deutsche Schuldige an der gegenwärtigen Misere lauthals anprangert und peinlich darauf achtet, daß nicht die ver- zerrten Kaufkraftparitäten der ausländischen Währungen in die Diskussion geworfen wesrden. Verdrossen räkelten sich die beiden Chauf- feure der Bundesminister Erhard und Etzel im Fond des Erhard gehörenden Merce- des 300. Die Wagen standen vor dem Portal der Deutschen Bundesbank in Frankfurts Taunusanlage. Im Bundesbankgebäude selbst War indes der Teufel los.„Der Wolf geht um“, flüsterten zu gleicher Zeit in der nicht entfernt gelegenen Börse Kenner der Situa- tion. Sie spielten damit auf das Mitglied des Bundsbankdirektoriums Dr. Eduard Wolf an, der als graue Eminenz der deutschen Noten- bankpolitik angesehen wird. Seitdem die Bundesbank den Platz der ehemaligen Bank deutscher Länder einnimmt, seit dem Weg- gang Vockes und Bernards, soll Dr. Wolf die nominellen Leiter der Notenbankpolitik, den Bundesbankpräsidenten Blessing und dessen Stellvertreter Troeger, geistig befruch- tend zu ihrem aufsehenerregenden Taten- durst angespornt haben. Von Wolf ist be- kannt, daß es sich um einen Mann von sagen- hafter Fähigkeit, gesamt wirtschaftliche Vor- gänge statistisch zusammenzufassen, han- delt. Ihm oblag seit eh und je die Abfassung der Bundesbank-Berichte. Darin hat er sich unleugbare Verdienste erworben, die ihm den Ehrentitel„Bundesbuchhalter“ eintru- gen. Was der Zentralbankrat— während die Ministerchauffeure dösten— beschloß, ist erstaunlich zwecklos. Weil die Diskontsatz- erhöhung und die Erhöhung der Lombard- sätze nur dann Erfolg haben würden, wenn auch die maßgeblichen ausländischen Noten- banken mitzögen— London hat bereits ent- schieden, es mache den Kurs nicht mit—, wurde für die künstliche Abwehr ausländi- scher Anleger eine andere Barriere erfun- den. Das angeordnete Verzinsungsverbot wird ja seinen Zweck nicht verfehlen. Es ist Wiederbelebung einer Maßnahme aus den Zerfall internationaler wirtschaftlicher Die Geldentziehungskur der Bundesbank Diskontsatz erhöhung, (ck) Der Zentralbankrat, der am 2. Juni Zins verbot für Auslands anlagen in Anwesenheit des Bundeswirtschaftsmini- sters Professor Erhard und des Bundesministers für Finanzen, Franz Etzel, tagte, hat Folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Der Diskontsatz der Deutschen Bundes- bank wird mit Wirkung vom 3. Juni 1960 von vier auf fünf Prozent, der Lombardsatz von künk auf sechs Prozent erhöht. 2. Die Abgabesätze für Geldmarktpapiere werden gleichfalls erhöht. Hierüber soll eine gesonderte Mitteilung herausgegeben wer- den. 3. Der Zuwachs an mindestreservepflich- tigen Inlandsverbindlichkeiten gegenüber dem Durchschnittsstand der Monate März bis Mai wird ab 1. Juli 1960 mit den gesetzlich zulässigen Höchstsätzen für Mindestreserven belegt. 5 4. Die Rediskontkontingente werden mit Wirkung vom 1. Juli 1960 bis zum Betrage von fünf Millionen DM um 15 Prozent(bis- her zehn Prozent) und für fünf Millionen DM übersteigende Beträge um 40 Prozent(bisher 30 Prozent) gekürzt. 5. Auf ausländische Sichteinlagen bei den deutschen Kreditinstituten dürften per sofort keine Zinsen mehr vergütet werden. Auf ausländische Termineinlagen dürfen Zinsen nur noch bis zum Ablauf der vereinbarten Laufzeit, beziehungsweise bis zum nächst- möglichen Kündigungstermin gewährt wer- den. Spareinlagen natürlicher Personen kön- nen weiterhin verzinst werden. 6. Geldmarktpapiere oder Wechsel dürfen per sofort an Devisenausländer nicht mehr ausgegeben werden. Auch dürfen Pensions- geschäfte mit Wertpapieren und andere Transaktionen, die einer Umgehung des Verzinsungsverbotes gleichkommen. nicht abgeschlossen werden. Ferner wird die bank- mäßige Sicherung von Auslandskrediten ein- geschränkt. Der langfristige Kapitalverkehr wird von diesen Maßnahmen nicht betroffen. 7. Die zu 5. und 6. notwendigen devisen- rechtlichen Vorschriften werden im Einver- nehmen mit dem Bundeswirtschaftsministe- rium in diesen Tagen erlassen und im Bun- desanzeiger veröffentlicht. 8. Die bisher bei der Mindestreservenbe- rechnung zugelassene Kompensation von Fremdwährungseinlagen mit der Summe der bei ausländischen Banken und unterhaltenen Guthaben und Geldmarktanlagen im Aus- land wird mit Wirkung vom 1. Juli 1960 auf- gehoben. 9. Die seitens der Kundschaft bei Dritten im Ausland benutzten Kredite werden mit Wirkung vom 1. Juli 1960 insoweit mit den Höchstsätzen mindestreservepflichtig, als sie über dem Stand vom 31. Mai 1960 hinaus- gehen. Diese neuen kreditpolitischen Maßnah- men, die in Verbindung mit der ab 1. Juni 1960 wirksam gewordenen Erhöhung der Mindestreserve stehen, sind— wie das Kom- muniquè der Bundesbank betont— ergriffen worden, um der nach wie vor beträchtlichen Kreditexpansion entgegenzuwirken und da- mit dieses dem Migverhältnis zwischen volks- wirtschaftlicher Nachfrage und Produktions- möglichkeiten sich ergebenden währungs- politischen Spannungen zu bekämpfen. Die gleichzeitige Wiederinkraftsetzung des Ver- zinsungsverbotes der Auslandsgelder und des Verbotes der Abgabe von Geldmarktpapieren an Ausländer verfolge den Zweck, Störungen dieser Politik durch den Zustrom von Aus- landsgeld nach Möglichkeit zu verhindern. Die Bundesbank erwartet— heißt es in dem Kommuniqué— daß die Erhöhung des Dis- kontsatzes nicht nur auf die Sollzinsen, son- dern auf die Habenzinsen der Kreditinsti- tute durchschlägt. Zusammenarbeit kennzeichnenden— Zeiten der Devisenbewirtschaftung unseligen An- Zgedenkens. Da aber noch immer der Grund- satz freier Umtauschfähigkeit von Währun- gen(Konvertibilität) gilt, wird das in die Bundesrepublik einströmende Auslandsgeld einfach den Bankenapparat umgehen. Glei- ches gilt für das ebenfalls aus der Klamot- tenkiste der Lenkungswirtschaft und Devi- Senbewirtschaftung wiederbelebte Verbot, an Ausländer weder Geldmarktpapiere noch Wechsel abzugeben. Das gleiche gilt für alles andere Zauber- Werk, zu dem sich der Zentralbankrat ent- schlossen hat. Die Geldflüssigkeit wird weder getroffen, noch zweckdienlich angestaut; sie wird lediglich umgeleitet. Deswegen war wohl der Vizekanzler so mißmutig gestimmt, als er seinen Wagen bestieg, um nach der Sitzung Frankfurt zu verlassen. Ein Wort zur Kreditexpansion: Es ver- änderten sich die kurzfristigen Sicht- und in Millionen DM Kredite Termin-Einl. 1. Märzhälfte + 308— 532 2. Märzhälfte— 3 + 505 1. Aprilhälfte— 126 + 314 2. Aprilhälfte 5 + 151 1. Maihälfte— 158 + 257 Das sind innerhalb von neun Wochen 713 Mill. DM mehr. Ein Betrag, der gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum keine sonderliche Veränderung aufweist. Es muß allerdings bedacht werden, daß von März bis zur ersten Maihälfte sich ein Devisenzufluß in die Bundesrepublik in Höhe von etwa 800 bis 1000 Millionen DM ergab, der die Füssig- keit vermehrte. Ja, diesen verhängnisvollen Devisen- zufluß abzuwehren, ist nötig. Ist doch durch die bisherigen Maßnahmen seit dem Umwer- ken des notenbankpolitischen Steuers im Herbst 1959 der Kapitalexport jäh gebremst worden. Außerdem wurde der liquiditäts- beengte Bankenapparat dazu veranlaßt, D Mark-Beträge, die im Ausland angelegt Waren, schleunigst zurückzupfeifen. An der Börse flüsterte man noch vor Bekanntwerden der Zentralbankratentschei- dung, es stünde Genehmigungspflicht für Deviseneinfuhren bevor. Soweit sind wir ja noch nicht. Aber die Bundesbank hat ihr letztes Pulver verschossen und der nächste Schritt wäre eben die Rückkehr zur totalen Devisenbewirtschaftung. Den Zuwachs an mindestreservepflichti- gen Verbindlichkeiten mit den gesetzlichen Höchstsätzen der Mindestreserven(30/15 Pro- zent) zu belegen, das wird auch die Geld- flüssigkeit von den Bankschaltern verban- nen. Aber flüssiges Geld ist nun einmal Bier. Solange es in den Büchern und Karteien der Banken verzeichnet ist, kann der„umgehende Wolf“ es auch statistisch erfassen. Dadurch, daß er die Geldflüssigkeit aus seinen Statisti- ken auf graue und schwarze Märkte ver- bannt, ist wenig geholfen. Kein Wort gegen die Kürzung der Re- Stabiler Franc Wachsende Devisenreser ven (AP) Die französischen Devisenreserven haben jetzt einen Stand von mehr als Zwei Milliarden Dollar erreicht. Wie Finanzmini- ster Baumgartner am 2. Juni vor dem Senat der französischen Gemeinschaft mitteilte, steht jetzt auch zum erstenmal seit Kriegs- ende der Goldpreis auf dem freien Markt mit dem Franc-Wert gleich. Zwar sei die Er- holung noch nicht als vollständig zu bezeich- nen, doch gebe es einige Gründe, über das Erreichte zufrieden zu sein. Außer den De- visenreserven nannte er dabei die Stabilisie- rung der Lebenshaltungskosten und den günstigen Stand der Handelsbilanz. Ein wich- tiges Problem bleibe noch der Ausgleich des Haushalts 1961, der sich jedoch wahrschein- lich ermöglichen lassen werde. diskontkontingente, denn warum sollen sie nicht gekürzt werden, wenn die Flüssigkeit so überhandnimmt? Leider kommt diese Maßnahme mit ihrer jetzigen Schärfe etwas Spät. Alle Kenner der Lage sind sich darin einig, daß keine höheren Anforderungen an das Sozialprodukt gestellt werden können; egal von welcher Seite diese Forderungen auch kommen— Oeffentliche Hand, private Wirtschaft oder Gewerkschaften. Es ist aber wenig sinnvoll, Wirtsleuten den Ausschank von alkoholischen Getränken an Säufer zu untersagen. Die Trinker wer- den dadurch angeregt, sich ihre Alkoholika selbst zu brauen oder auf Schleichwegen— sie brauchen nicht einmal ungesetzlich zu sein— zu besorgen. Die Bundesbank hat es nicht zuwege gebracht, Geld zu verbilligen und gleichzeitig die Geldmenge zu beschrän- ken. Sie hat mit Geldverbilligung ihre Tätig- keit begonnen und versäumte für den Fall, der jetzt eingetreten ist— nämlich über- großer Geldflüssigkeit— Vorbereitungen zu treffen. Warum hört man so wenig von Ofkenmarktpolitik? Wenn ein Teil der Be- träge, die in die Mindestreserven flossen, durch den Verkauf von Geldmarktpapieren abgeschöpft worden wäre, dann hätte die Bundesbank jetzt weniger Sorgen und mehr Pulver im Vorrat. 5 Sauer äubßerte sich der Bundes wirtschafts- minister, der von der Zentralbankratssitzung zu einer Tagung der Wirtschaftsminister der Bundesländer geeilt war:„Ich halte die Diskonterhöhung für richtig“. Erhard betonte die Ernsthaftigkeit der Bemühungen der Notenbank, mit der Bundesregierung die Stabilität unserer Währung sicherzustellen. Hoffentlich gelingt dies gegen den Wider- stand von gegen ökonomische Fragen allergischen— Politikern und trotz der Un- geschicklichkeit, die bisher die Bundesbank- leitung bewies. F. O. Weber viel Wünsche · nur ein VW. Privatisierungserlös Streit um des noch nicht erlegten Bären Fell (eg) In Führungskreisen der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion sind am 2. Juni Bedenken gegen den Plan der Bundesregierung auf- getaucht, von den Erlösen aus der Privatisie- rung des Volkswagen- Werkes, die der Bund in Form eines Darlehens mit zwanzigjähriger Laufzeit von der Stiftung Volkswagenwerk erhält, 500 Millionen DM für Kredite an Ent- Wicklungsländer abzuzweigen. Man verweist auf einen Bundestagsbeschluß, demzufolge sämtliche Erlöse ausschließlich zur Förderung von Wissenschaft und Forschung verwendet werden sollten. Es könne sich nicht nur darum handeln, die Zinsen des Darlehens über die Stiftung diesen Zwecken zuzuführen, vielmehr müßte auch das Darlehen selbst vom Bund entsprechend angelegt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von dem Vorhaben, 700 Millionen DM für den Bau von Studentenwohnbheimen und den Ausbau der Universitäten und Fachschulen einzusetzen. Auch im Bundesschatz ministerium ist man nicht abgeneigt, eine solche Summe für Wissenschaft und Forschung zu erbringen, meint aber, daß gleichzeitig auch für die Ent- Wicklungshilfe noch 500 Millionen DM, auf- zuwenden wären. Der Betrag von zusammen 1,2 Milliarden DM könnte durch die Privati- sierung von 60 Prozent der VW- Anteile her- einkommen, wenn entweder das Grundkapital des Volkswagenwerkes auf 800 Millionen DM und der Ausgabekurs auf 250 Prozent des Nennwertes oder aber das Grundkapital auf 600 Millionen DM und der Ausgabekurs auf 350 Prozent festgesetzt würden. Die christ- lichen Demokraten scheinen aber zu befürch- ten, daß ein zu hohes Grundkapital einerseits dem Unternehmen Volkswagen werk ein zu großes betriebs wirtschaftliches Risiko auf- bürden und die Dividenden der VW- Aktio- näre schmälern würde, ein zu hoher ausgabe- kurs anderseits die Empfänger kleiner und mittlerer Einkommen abschrecken würde, VW-Aktien zu kaufen. Eine Einigung über das Grundkapital, den Ausgabekurs und die Möglichkeiten der Entwicklungshilfe wird sicherlich erst nach eingehenden Beratungen zwischen Regierung und Fraktion erzielt werden können. (Tex) Soweit die Meldung unseres Bonner Korrespondenten, aus der ersichtlich ist, daß ——— Holländisches Schrott-Kartell verstößt gegen Montanvertrag (VWD) Die Hohe Behörde der Montan. union hat dem niederländischen Schrott. händlerkartell die Genehmigung verweigert Nach eingehender Prüfung der Kartellver. einbarungen im Zusammenhang mit den Ver. hältnissen am Schrottmarkt ist sie zu dem Schluß gekommen, daß die Abmachungen der in dem Kartell zusammengeschlossenen neun niederländischen Händler über den ge. meinsamen Ein- und Verkauf von Schrott insbesondere die Aufteilung des Absatzes und des Gewinnes nach einem Quotenschlüssel nicht mit den Kartellbestimmungen dez Montanvertrages in Einklang stehen. Die Hohe Behörde hat bei ihrer Prüfung u. g festgestellt, daß in der Vergangenheit etwa 80 Prozent des gesamten Schrottverkaufs am niederländischen Markt über das Händler. Kartell gingen. Das Kartell sei dabei mit 91,5 Prozent an den gesamten Schrottbezügen der niederländischen Eisen- und Stahlindu- strie beteiligt gewesen. Zementabsatz stark erhöht a ber die Ausfuhr stagniert (VWD) Der Zementabsatz der Bundes. republik hat in den ersten vier Monaten 1960 erneut stark zugenommen. Der Gesamt- versand einschließlich der Ausfuhr stieg in der Berichtszeit um 11 Prozent auf 6,45 Mil- lionen t gegen 5,8 Millionen t in der Ver- gleichszeit 1959. Davon wurden 272 000 f oder 2,4 Prozent mehr exportiert als in der entsprechenden Vorjahreszeit. 1959 erzielte die deutsche Zementindustrie nach dem Tä- tigkeitsbericht des Fachverbandes Zement mit 22,6(im Vorjahr 19,3) Millionen t einen Rekordabsatz. Davon nahm das Inland rund 21,7 Millionen t auf, während die Ausfuhr nur 950 000 t erreichte. Die stetige Aufwärts entwicklung beim Gesamtabsatz wird auf eine erfolgreiche Rationalisierung und nicht in erster Linie auf den Ausbau neuer Kapa- zitäten zurückgeführt. es Leute gibt, denen vorschwebt, es sei besser, das Samenkorn zu Mehl zu machen und zu verbacken, als es in den Acker zu senken, um davon zu ernten. Der VW- Privatisierungs- erlös ist eine einmalige Einnahme. Er reicht natürlich nicht aus, um allen Bedarf an För- derung von Wissenschaft und Forschung zu finanzieren. Und jetzt entsteht die Frage, soll dieses Körnchen aufgegessen werden, oder aber soll es, dauernd Früchte tragend, den Förderungszwecken dienen. Die Weitere merkwürdige Auffassung unserer Sozial- romantiker besteht darin, das künftige Volks- Wagen-Aktienkapital als Gummiband zu be- trachten. Es ist doch völlig gleichgültig, ob der künftige Volkswagenaktionär mit q— 2 100 DM Nennwert an einem Gesamtkapital von 800 Millionen DM beteiligt ist, wenn er für diese Beteiligung bare 250 DM auf den Tisch legen muß, oder ob er 350 DM dafür bezahlt und da- gegen die geringere Ehre hat, mit 100 DM an einem 600 Millionen DM.- Kapital beteiligt zu sein. Gewiß, optisch schaut die Sache mit den 600 Millionen DM etwas günstiger aus., Aber das ist nur Augenauswischerei. Eine gefährliche Augenauswischerei, denn falls es Wahr ist, daß die Volksaktionäre mit Pfennig und Mark sorgfältig rechnen müs- sen, wird sich der Mann sofort sagen: „Zweihundertfünfzig DM gab ich für hundert Mark; die Dividende beträgt(Wir wollen einmal sehr optimistisch sein— Anm. d. Red.) 20 Prozent, also habe ich acht Pro- zent Verzinsung heimgebracht.“ Bei dreihundertfünfzig Mark Bezugskurs und 600 Millionen PM Grundkapital muß der Volksaktionär natürlich anders rechnen: „Dreihundertfünfzig Mark gab ich für hundert Mark Nennwert; bei zwanzigpro- zentiger Dividende entspricht das einer Ver- zinsung von 5,7 Prozent.“. Hoppla, Dividende ist keine Verzinsung, Dividende ist risikoträchtig! Aber daß um der bloßen politischen Optik willen hier die künftigen Volksaktionäre brutal betrogen werden sollen, das geht über den volkswirt- schaftlich vertretbaren Risikobegriff hinaus. Jeder Bankier und jeder Emittent von Aktien, der sich ein solches Stück leisten würde, ge- hört rechtens vor den Staatsanwalt. Arucuuceb. Vucccæ. Cuucesc ccrecc, Damen-Shorts Frottierstoff modisch bedruckt, für Badejacken und Bademäntel, in verschiedenen Dessins, etwa 90 em breit Camping-Badelaken saugfäh. 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Die kung u. 3. heit etwa kaufs am Händler- labei mit ttbezügen tahlindu- nöht niert Bundes. Monaten Gesamt- stieg in 6,45 Mil- der Ver- 272 000 t Us in der exzzielte dem Tä- Zement nut einen and rund Ausfuhr tufwärts⸗ wird aut ind nicht er Kapa- lös ei besser, n und 20 ken, um sierungs- Er reicht an För- chung zu rage, soll len, oder end, den weitere Sozial- ge Volks- id zu be- ig, onär mit atkapital wenn er auf den und da- O DM an eiligt zu mit den us. Aber rei, denn näre mit en müs- ich für ägt(Wir — Anm. cht Pro- zugskurs muß der en: ich für nzigpro- er Ver- zinsung, daß um hier die detrogen Ikswirt⸗ hinaus. Aktien, rde, ge- eee eee Nr. 128/ Freitag, 3. Juni 1960 WIRTSCHAFT Seite 18 — GESCHIFTS BERICHTE Binding-Brauerei AG, Frankfurt/M.: Kapital- erhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 6,9 auf rund 15,54 Millionen DM, vorgeschlagen; ge- winnberechtigt ab 1. Januar 1960. Außerdem 16 Prozent Ford-Dividende Enthaltsamer Großaktionär (VWD) Die Ford-Werke AG, Köln-Niehl, hat in den ersten fünf Monaten 1960 rund 89 000 Fahrzeuge hergestellt gegenüber 61 000 im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, teilte R. G. Layton vom Vorstand der Gesellschaft pei der Erläuterung des Geschäftsberichtes 1959 mit. Im Geschäftsjahr 1959 wurden ins- gesamt 151 963(l. Vorj. 128 532) Kraftfahr- zeuge aller Art produziert, davon 130 156 (111976) Personen- und Kombiwagen und 21807(11 556) Liefer- und Lastwagen sowie Omnibusse. Der Inlandsabsatz ist im Be- richtsjahr um 31,5(25) Prozent, der Markt- anteil von 8 auf 8,8 Prozent gestiegen. Das Schwergewicht der Zunahme lag wie im Vor- jahr bei Personen- und Kombiwagen. Der Umsatz erhöhte sich auf 893,6(767, 2) Millio- nen DM, der Exportanteil nahm auf rund 48 (45) Prozent zu, die Zahl der exportierten Fahrzeuge um 28 Prozent. Die Ford- Werke haben, wie Layton ver- sicherte, mit der Stadt Koblenz noch keinen Vertrag über den Ankauf eines Geländes zur Errichtung des geplanten Zweigwerkes ge- schlossen. Die Verwaltung schlägt der Hauptver- sammlung am 22. Juni erstmals wieder eine Dividende von 16 Prozent vor. Der Vorschlag ist auf die verbesserte Ertragslage und die Möglichkeit der Ausnutzung steuerlicher Vorteile zurückzuführen. Der amerikanische Großaktionär wird, wie mitgeteilt wurde, seine Dividende der Gesellschaft belassen. soll der Vorstand ermächtigt werden, das Grundkapital zusätzlich um bis zu 1,46 auf 17 Millionen DM aufzustocken. Für 1959 wird voraussichtlich wie im Vorjahr eine Dividende von 13 Prozent ausgeschüttet. HV am 5. Juli. Gelsenkirchener Bergwerks-AG, Essen: Für 1959 soll eine Dividende von 9(nach 8) Prozent ausgeschüttet werden. HV am 21. Juli. Deutsche Rhodiaceta AG, Freiburg/ Brsg.: Ka- pitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 5 auf 20 Millionen DM vorgeschlagen. Zuvor wird das zur Zeit nom. 16 Millionen DM be- tragende Grundkapital durch Einziehung von nom. 1 Million DM Aktien in Eigenbesitz auf 15 Millionen DM herabgesetzt. HV am 29. Juni. Hamborner Bergbau AG, Duisburg: Wie im Vorjahr 6 Prozent Dividende für das Geschäfts- jahr 1959 vorgeschlagen. HV am 15. Juli. Hamburg-Mannheimer Versicherungs-AG, Ham- burg: Verdoppelung des Grundkapitals durch Ausgabe neuer Aktien im Betrage von 3 Mil- lionen DM bei 1,19 Millionen DM Einzahlung vorgeschlagen. Die Umwandlung von Rück- lagen ist nicht beabsichtigt. Für 1959 soll eine Dividende von 8(nach 7) Prozent verteilt wer- Marktberichte Mannheimer Fleischpreise (VWD) Inlandsfleisch: Ochsen 3,954, 10; Rind 4,15—4,25; Kuh 3,45—3,85; Bullen 4, 20—4, 25; Schweine 3,60—3,65; Kalb 4,80 5,60; Hammel 3,954, 10. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Auftrieb 73 Ferkel,(über 6 Wochen 76 bis 82) je Stück. Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei reichlicher und reichhaltiger Anfuhr guter Absatz, lebhafter Marktverlauf und ver- einzelt Nachfrage größer als Angebot. Es erzielten: Blumenkohl ausl. 35—70; Erbsen-Schoten 60—70; Schlangengurken, Stück ausl. 90100; Karotten, alt 40—50. dto. neue, Bund 30—40; Kartoffeln, alt 11—12, dto. neue Galatiner ausl. 30 kg, lang 25—26, dto. rund, neue 1718; Kohlrabi, Stück 15—20; Peter- Silie, Bund 10—11; Radieschen, Bund 10—11, Radies- chen, Bund 12—14; Rettiche, Stück 14—15, Rettiche, Bund 14—18; Rhabarber 18-20; Suppengrün, Bund HAUPTVER SAMMLUNGEN Continental Elektroindustrie AG, Düsseldorf: Die HV beschloß, eine Dividende von 8 Pro- zent zu verteilen. Eine Kapitalerhöhung um 5 auf 50 Millionen DM wurde am 12. Januar 1960 vorgenommen. Die jungen Aktien sind ab 1. Januar 1960 gewinnberechtigt. Karlsruher Lebens versicherung AG, Karlsruhe: Die HV genehmigte am 2. Juni einstimmig den Jahresabschluß 1959. Aus dem Ueberschuß, der nach Zuweisung von 0,25 Millionen DM zu den freien Rücklagen mit 16,9 Millionen DM zu Buche steht, wird wie im Vorjahr eine Divi- 16,78(nach 14,35) Millionen DM zugewiesen, wo- mit diese Rückstellung 52,43 Millionen DM er- reicht. Die anhaltend zufriedenstellende Ent- wicklung des Unternehmens wurde von Vor- standsseite bestätigt(Vergl. MM vom 7. Mai: „Karlsruher Leben an der Zwei-Milliarden- Grenze“). Deutsche Effecten- und Wechselbank, Frank- furt/ M.: Laut HV-Beschluß wird das Grund- kapital um 3 auf 8 Millionen DM aufgestockt. Bezugskonditionen: 2 zu 1 zu pari, Ueberschie- Bende 0,5 Millionen DM sollen im Interesse der Bank verwertet werden. Für 1959 wird eine den. Der Versicherungsbestand stieg auf 2,84 Millionen Versicherungen im Gesamtbetrag von rund 2,57 Milliarden DM— das sind rund 430 Millionen DM mehr als 1958. Im laufenden Jahr hat die Versicherungssumme bereits 2,7 Milliarden DM erreicht. HV am 24. Juni. Olympia Werke AG, Wilhelmshaven: Der Um- satz stieg 1959 auf rund 188 Millionen DM.(nach 176 im Vorjahr). Die Ertragskraft des Unter- nehmens kommt auch in den auf 7,9 Millionen DM erhöhten Ertragssteuern(nach 5,5) zum Ausdruck. Unverändert 12 Prozent Dividende vorgeschlagen. Maschinenfabrik Eßlingen, Eßlingen“ Neck.: Für 1959 unverändert 9 Prozent Dividende vorge- schlagen. HV am 25. Juni. Siemens-Gruppe: Vom 1. Oktober 1959 bis zum 31. 3. 1960 betrug der Umsatz der inländischen Gesellschaften des Hauses Siemens(nach Ab- zug det gegenseitigen Lieferungen) 1631 Mil- lionen DM. Er lag damit um 10 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresumsatz. Der Ex- portanteil am Gesamtumsatz blieb unverändert bei 27 Prozent. Der Ertrag hat sich weiter ge- bessert. Dabei sind Rückstellungen und Wert- berichtigungen in erforderlicher Höhe berück- sichtigt worden. vom 2. Jun! 12—13; Kopfsalat, Stück 15—25; Schnittlauch, Bund 10—11; Spargel A 1 185-195, dto. A II 175180, dto B 165—170, dto. C 90-100; Tomaten ausl. 60-90; Spinat 15—20; Weißkohl 20—25; Wirsing 14—16; Zwiebeln dt. 28—32; Bepfel 40—65; Orangen 50—70; Bananen, Eiste 15—16; Erdbeeren, Schalen 200-220. dto. in Spankörben A 140170; dto. B 120135, dto. C 100 bis 110; Süßkirschen A 6070, dto. B 40—50, dto. C 25—35; Zitronen, Stück 14—15. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Erhöhte Anfuhren, Absatz gut. Die Sam- melstellen Weinheim Nord und Ost sind an Pfingst- montag, den 6. 6. 1960, geöffnet. Am Pfingstsams- tag und Pfingstsonntag keine Versteigerung. Die Auszahlung der Waren-Erlöse erfolgt durch die Volksbank in Weinheim am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 38 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Erste Auszahlung am Mittwoch, dem 8. 6. 1960. Es erzielten: Spargel A I 166-170, A II 142—146, B 125 bis 126, C 55—66; Erdbeeren A 142—203, B 115—142, C 102—114; Kirschen A 4980, B 35—48, C 25—34. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Bei großer Anfuhr, flotter Absatz. Sams- tag und Sonntag nur Spargel- Versteigerung um 14 Uhr. Am Pfingstmontag Obst- und Gemüsever- steigerung um 11.30 Uhr. Spargelversteigerung um 14.00 Uhr. Lieferzeit von 5.30 bis 10.00 Uhr. Die Er- zeuger werden gebeten, die Anlieferungszeit genau einzuhalten, um Absatz- Schwierigkeiten zu ver- meiden. Es erzielten: Erdbeeren in Schale A 210 bis 250, B 170210, Spankörbe A 126—176, B 101123, C 80-98; Süßkirschen I A 55—68, A 40—54, B 25—38, C 20—25; Kopfsalat, Stück 12—18; Spinat 15—18; Spargel A I 150160, A II 145—153, B 135—142, C 55 bis 65; Rhabarber 13—15; Gurken. Stück 65—80; Erbsen 60—62; Weißkohl 15; Wirsing 10; Blumen- kohl 150200 mm O, Stück 24—35, 200-250 mm O, Stück 35—44, 250300 mm OG, 45—63; Kohlrabi 55—70 Einbaus oberalet fut die Hausttau Butter: Das große Milchaufkommen und die damit verbundene umfangreiche Butter- erzeugung haben viele Molkereien veran- laßt, ihre Abgabepreise für frische Marken- butter erneut zu senken. Wenngleich diese Preisrückgänge gering ausfielen, kann es doch hier und da zu etwas günstigeren Ein- kaufsmöglichkeiten kommen. Das gilt vor allem für die Geschäfte, die der seit Wochen und Monaten abfallenden Preislinie bisher nicht immer ganz gefolgt sind. Der Preis- unterschied zwischen Markenware und aus- gelagerter Molkereibutter hat sich damit auf Knapp 10 Ppf. je Pfund vermindert. Eier: Bei rückläufiger einheimischer Eier- erzeugung bleiben die Preise im großen und ganzen unverändert. Fleisch: Schweinefleisch kann vor den Pfingstfeiertagen im gesamten Bundesgebiet um etwa 10 Dpf. je Pfund teurer werden; die Lebendviehnotierungen sind bei verhältnis- mäßig geringem Angebot entsprechend ge- stiegen. Auch die Preise für Lebendrinder haben auf den meisten Märkten leicht ange- zogen, so daß in den kommenden Tagen ge- ringere Preiserhöhungen möglich werden. Kalbfleisch wird im allgemeinen das gleiche kosten wie bisher. Fisch: Die günstigsten Einkaufsmöglich- keiten in den Fischgeschäften dürften zum Wochenende Kabeljau und Kabeljaufilet bie- ten, die Auktionspreise liegen nach wie vor auf ihrem niedrigsten Stand. Auch Rotbarsch wird etwa das gleiche kosten wie in der ver- gangenen Woche; der leicht erhöhten Nach- frage steht ein großes Angebot gegenüber. Seelachs steht dagegen etwas Weniger zur Verfügung. Geflügel: Für Geflügel aller Art werden die Hausfrauen im allgemeinen das gleiche zahlen wie bisher. Nur Suppenhühner stehen etwas weniger zu Gebote und können daher im Pfund um 5 bis 10 Dpf. teurer werden. Kartoffeln: Die Nachfrage nach Frühkar- tofkeln nimmt vor Pfingsten immer deutlich zu. Für die meisten Sorten und Qualitäten werden die Hausfrauen daher in den näch- sten Tagen ein paar Pfennige mehr zahlen missen, obwohl die Einfuhren zugenommen haben. Das gilt allerdings nur für die Ge- schäfte, die ihre Preise in den letzten vier- zehn Tagen zurückgenommen haben. Unver- andert teuer blebit die italienische Spitzen- gen Teilen des Bundesgebietes läuft jetzt auch die inländische Ernte an. Die ersten einheimischen Frühkartoffeln werden daher schon in den nächsten Tagen in einigen Städ- ten auf dem Markt sein. Speisekartoffeln alter Ernte stehen zu unveränderten Preisen ausreichend zur Verfügung. Obst: Das Obstangebot hat infolge kühler Witterung nicht in dem Maße zugenommen, wie erwartet. Da außerdem in diesen Tagen die Nachfrage zunimmt, sind günstigere Einkaufs möglichkeiten vor Pfingsten kaum zu erwarten. Nur Erdbeeren, Aprikosen und örtlich auch Weintrauben können vielleicht etwas preiswerter sein als vor einer Woche. Für Aepfel, Birnen, Apfelsinen und Bananen wird man im allgemeinen das gleiche zahlen wie bisher. Mit langsam steigenden Ange- bot ist bei unreifen Stachelbeeren und Pfir- sichen zu rechnen. Vereinzelt werden auch schon Heidelbeeren und Johannisbeeren zu finden sein. Gemüse: Hauptprodukte auf den Gemüse- märkten sind jetzt Kopfsalat, Spitzkohl, Frühweigkohl, Frühwirsing und Kohlrabi. Kopfsalat kann vielleicht noch etwas bpilli- ger werden. Für Spargel wird man dagegen zum Pfingstfest eher mehr als weniger Zah- len müssen, da die Nachfrage groß ist und das Angebot langsam zurückgeht. Mehr als bisher werden Erbsen, Karotten, Buschboh- nen, Dicke Bohnen und vor allem Blumen- kohl angeboten. * Die meisten Verbraucherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch m. K. 2,30 bis 2,70 DM; Rinderschmorfleisch m. K. 2,80 bis 3,20 DM; Kotelett 3,10 bis 3,50 DMz Schweinebauch 2,00 bis 2,05 DM. Markenbutter je 250 g: 1,58 bis 1,70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 17 bis 19 PDpf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1.35 bis 1,50 DM; Holl. Gouda 1, 30 bis 1,40 DM; Tilsiter 1,10 bis 1,35 DM. Kartoffeln je Pfund: 15 bis 17 Ppf.; Früh- kartoffeln 25 bis 35 PDpf. Obst: Tafeläpfel A 0, 70 bis 1,10 DM; Tafel- äpfel B 45 bis 70 Dpf. je Pfund; Orangen 20 bis 30 Dpf. je Stück. Gemüse: Spinat 35 bis 40 Dpf.; Möhren 50 bis 70 Dpf.; Weißkohl 35 bis 55 PDpf.; Zwiebeln 30 bis 35 Ppf. je Pfund; Blumenkohl 0,70 bis dende von 10 Prozent ausgeschüttet. Der Rück- auf 15(nach 14) Prozent erhöhte Dividende aus- mm O, Stück 1013, über 70 mm O, Stück 1416; 5 i 58 1 2 2 ück. stellung für Beitragsrückerstattung werden geschüttet. Möhren, Bund 25. sorte, die goldgelben Galatiner. In eini- 1,10 DM je Stück 5 5 2.65 8. 2. 6. 1. 6. 2. 6. . Mitgetent vos Vereinigte Wirtschettsdienste-o J. 6. 2 1. 6. 5 a e 1051% Effektenbörse(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- Seilind 5 80 15 95 5 dto. LI A. B. 5 55 7˙ 1 Rheinroht 18970 55 1820 115.80 FFF.„„ e 575 5% 6% Rhein. Eypo. 96 9s Atemie-Fd 85.68 8757 Frankfurt a. M., 2. Juni 1960 Stshlwerke Bochum 288 280 e 5% Rhein. Epo.„i Ii Canegres(8 10 57 2. Stahlwerkesüdwestfalen 630— genten 6.5% Rheinpreußen v. 58 100 99% E. I. F.(8) 9 13 5 Südzucker 5⁵⁰ 55 2 teuertrei] 7.5% Rhid.-Pfalz v. 58 102% 102% Pezstene S. 3 18 4.45 4 „* 2.6. 1% fue en 345 347 h„ 5 lol K lol 5% KWE a. 80 93% 93% NC(5 1. 155 Notlerte Aktien Dieriq Chr Lt A. 303 29 Kaufhof 12²⁰0 12⁰⁰ VDN 595 800 4% Abreu 7 112 112 3% Thyssenhütte v. 59 907 5 Oppenheimer 185 1 3 Accu 410 403 Dortm. Hörde 189˙ 188 7 Klein Schanzlin 2260 2400 Ver. Glenzstoff 760 7⁵⁵ 50% Bad. Kom Ldsbk. div. 112 112 5% Weltbenk-Anl. v. 59 98 98 Suiſege fene 8 255 125 Adlerwerke 30⁵ 80⁰⁵ Durlecher Hof 890 90⁰ Klöckner Bergbau 22⁵ Wintershall 820 519 5% Bayel Hypo. 104 104 7% Zellst. Weldhof v. 58 103% 103* Tel.-El.(S8) 155.25 158 5 AG f. Energie 485 485 Eichbaum- Werger 1060 1065 Klöckner Humb. Deutz 790 770 Zeiss Ikon 326 334 5,5% Sroßkrattw Mhm. 112 112 Eurit(sfr.) g 8 A0 f. Verkehr 83⁰ 8⁴⁰ El. Licht u. Kraft 2⁰ 213 Klöckner: Werke 263 24% zellstoff Waldhof 297 278 5% Pfälz. Hypo. 110 110 Wandelanleihen Europachem.(sfr.) 55,00 13 AEG 3% 896% Eneinger Union— 6102 Krauß-NMafiel 384 38 5 5 5% Rhein Eiypo, 105% 105% 5.5% Anglo Amerie. Siat-Imb.(sfr.) 1065 65 Aschaftenb. Zellstof 150 15⁰ Eglinger Maschinen 452. Lahmever 681 5 Unnotierte Aktien 7.50% Sſemens v. 54 Corp. v. 59 100% 100% NE-Metalle Badische Anilin 508 9⁰⁰ Farben Bayer 632 63 Lindes Eis 8265 815„„ 29 ö 7% AEG v. 58 240 1 235 8 85 BNN 38 340 Farben Liquis 7.00 6,85 Löwenbräu 1270, 1230 Beton& Monierbeu 1 Renten 6% BNIWW v. 58 377 375 2. 6. eld Brie Bemberg 2 1 Fei getter 240 2 Kudzwigsn Welm. 5 ee 3 5.5% Chem. Albert v. 56 15 Jh elektr. Kupfer 254.00 29700 Berger 460 45 Beldmühle 17⁵⁰ 17⁵⁰ Mannesmenn 800 300%[Dyckerhoff 4 80 575 8% AEG v 56 104%— 5,5½ Schering v. 50 2381 229 Blei 93 445 Bekule abgestempelt 170 1 7³ Felten 37³⁵⁰ 308 Metallgesellsaft 3ʃ0 30⁰ Eisenhütte e 80 S508 6% Baden- Württ. v. 57 I 103 6,5% VDMA v. 1 534 7 5 NW„Äwͤ§'. dto, neue 8 5 Gelsenberg 21 222 Nordd. Lloyd 107 69% Hutschenteuther Lor. 285 253% 68% BASF u 56 1057—. Zinn N, Binding Breveret 1610 1550 Goldschmidt 677 672 NS 172? 1780 Useder klütte 5 8 405 8% Bosch v 56 103˙%⁰ 104 investment-Zertiflkate 5 i Nessing 5 20 Bochumer Verein 20 24⁴⁸ Gritzner-Kayser 160 160 pfalz Mühlen 55 95 Orenstein& Koppel St. 205 204 8% BBC v. 56 105% les Adifonds 197,50 197.50 Messing 63 256 250 Bub 292 250% Grün& Bilfinger 460 460 phoenix Rheinrohr 3125 310 Shrix Werke 330 32 7% Bundesbahn v. 58 102 102 Adiropa 111001110 5 Buderu, 972 3855 Grune= klartm 505 5 Dreußag 212 212 e 5 60% Bundespost v. 5 5 ˙⁰ 55%[Agetre 105,0 135,50. 8 f Brown, Boveri& Cie. 840% 889 Gußtzstahl Witten 40⁵ 47⁵ Kheineſektre 740 750 70% Bundespost v. 58 02 102 Anglo Dutch 100,80 100,40 9 5 Cas lle— 700 Gutehoftnung 880 940 1 heinstahl 459% 462 Banken 70% ESS0 v. 58 103% 103% Atlanticfonds 42,00 4,90 1 U- Dollar 4,1650 4,1780 Serge Albert 37⁵ 390 Hembotner Bergbev 125 RWE 883 6⁰ꝰ und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro- Fonds 115,25 135,50 engl. 5 11.82 1,682 Chemie Verwaltung Hüls 100 108% kendels-Union 675 8 dto Vorzüge 536 54%[Allianz Leben 900 920 Benzin 92% 2% Concentrs 184,80 135,90 1 can. Dollar 4,222 tl G f 25 721 tlapag 165 107 Rheinmetoſf 32⁸ 852 Allien Versicherung 3260 3320 3% Heidelb. Zem. v. 56 18— Beke fonds 14750 4%, 100 bfl. 110,50 110% e 4200 450 Herpener 72 0„ Aheinpreuben 210 T 205 T Badische Bank i 535 537 8% Hoechster Farb. v. 57 05% 105% Europefonds 1 158,20 158,40 100 strs. 96,58 96, 0 168 7² Hleldelber ei Zement 1000 1000 Riedel 390 870 Bayer. Hypo Wechselb 643 542 7% Hocchster Farb. v. 58 108¼ 103% Burunion 140,70 141,0 100 delg. tr. 8,356 8,376 5 73⁵ 762 kloechster Farben 550 918 Ruhrstahl 420 470 Berliner Handelsbeank 887 638 6% Hoeschwerke v. 58 99 59% Fondek 158,00 153,50 100 kkrs. 84.9555 85,195 1 707 70² Hoeschwerke 200 280%[Baigers 42 42⁵⁶ Comerzbank AG 547 5⁴² 70% Lastenausgl. v. 58 102% 102% Fondis 175,40 175,80 100 dan. Kronen 60,285 60,405 . 511 5⁰⁰ Hochtiel 8⁴⁰ 800( Ssladetturth 285 382 Ot. Benk A0 615 61e 8% MAN v. 37 105% 105% Fondre 108,50 10/50 100 norw. Kronen 58,365 88,485 e 27³ 240 Holzmenn 1240 1255 Schering 450 45 Dt. Centrelboden 398 ⁰ 3575 3% Mannesmann 8 90% Industrie 86,0 85,90 loo schwed. Kronen 80,56 80,72 ee 1050 10⁴⁵ Hütten Oberheuser 254 27⁰ Schiess 328 5 332 Ot. Hiyp Benk Bremen—— 8% pfalzwerke v. 57— 85 Intetvest 85,20 95,20 1000 ft. Lire 6,71 6.73 1 1040 1120 Hütte Siegerland 279 465 Schloßquellbr. 7%% 7% resdner Bank 48 570 576 6% Ptälz. Hypo. 955% 35% Investe 152,60 58,0 100 österr. Scheling 15,99 16,89 92 8 435 427 lind Werke Karlsrohe 825 922 Schubert o Selzer 42⁵ 424 Frankf. Hypo 9⁴8 943 5% Pfälz Hpyo. 92 92 Thessurus 189,40 189,70 portugel 14.527 14,567 Dt. 1 225 J 230 Kell- Chemie 13⁰³0 11¹⁰ Schultheiß Stämme 455 467 Industriekteditbank 250 25⁰ 3 Transatlanticfonds 52,20 82,00 100 DM. West 480,00 Didier- Werke 508 509 Karstadt 13⁴⁰ 13³⁰ Schwarte Stechen 575 58⁵ Mannh Versich Lit. A 630 1635 1) 30% Kapt.-Ertragsst. Unifonds 181,50 131,40 100 DM- Ost 22.12 Sams fag, 4. 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Juni 1960 SPORT Seite 17 Für das WM-Qualifikationsturnier: Eintrachi- Spieler bilden werloolte Bereicherung Die Lehren von Stuttgart: Herkenrath gehört noch dazu/ Wird Lutz der Partner von Schnellinger? Es wird niemand ernsthaft erwarten können, daß in einem Prüfungsspiel der Fußball-Himmel gestürmt wird. Die Mannschaft, die Bundestrainer Sepp Herberger in den Kampf gegen den VfB Stuttgart schickte, kannte sich nicht. Sie hatte gegen eine Vereinself, wie sie der VfB Stuttgart stellte, von vornherein einen schweren Stand. Aber das gehört zu diesen Begegnungen. Wie sollte man sonst überprüfen können, wie sich ein Spieler dann anpaßt, wenn er vor unvorhergesehene Aufgaben auch in der Zusammenarbeit mit dem Nebenmann, gestellt wird? Es gibt auch nach Stuttgart einige inter- essante Feststellungen: die Eintracht-Spieler aus Frankfurt, vor allem Lutz und Lindner, aber auch Stinka und selbst der immer noch etwas aàmateurhaft wirkende Stein sind für den Vorbereitungskreis auf das WM- Quali- fikationsturnier eine wertvolle Bereicherung. Man mag vielleicht einwenden, daß Lutz noch etwas eckig, nicht ganz abgeschliffen wirkt, aber das war vor einem Jahre noch mit dem IN Bequeme Teilzahlung! PNORA Im Urlaub stets froh und heiter- ist ein Koffer- Radio dein Begleiter. Größte Auswahl in allen Fabrikaten ab 79,50 Besonders zu empfehlen: AKKORD JON NY— formschönes Holzgehäuse und herrlicher Ton 2 55 nur 139. Munnheims großes Spexidhaus 0 7, 5, Planken, Tel. 268 44%/ 45 Erster Sieg der„Bayern“ Beim internationalen Fußballturnier in New Vork kam Bayern München in seinem dritten Spiel zum ersten Sieg. Nach den vorausgegangenen Niederlagen in der Gruppe 1 mit 1:3 gegen den schottischen Klub Kilmarnock und dem 0:3 gegen Eng- lands Titelträger FC Burnley gab es gegen den irischen Meister Glenavon ein sicheres 3:0(2:0). Bayern München hatte einen aus- gezeichneten Start. Bereits nach zehn Mi- nuten führte der süddeutsche Erstligist mit 2:0, als Sieber und Grosser erfolgreich wa- ren. Auch in der Folge hielt die Ueber- legenheit der Münchener an. Aber erst in der 49. Minute fiel der dritte Treffer. Hu- ber spielte vier gegnerische Deckungsspie- ler aus und lieg dem irischen Torwart Jack MecCelland keine Chance. MecCelland war es, der besonders in der zweiten Halbzeit mit glänzenden Paraden einen höheren Sieg von Bayern München verhinderte. In ihrem nächsten Gruppenspiel treffen die Bayern am kommenden Samstag auf Oc Nizza. In der Gruppe 1 ergibt sich folgender Tabellenstand; 1. Kilmarnock 6:0 Punkte, 2. FC Burnley 2:2, 3. Bayern München 2:4, 4. Glenavon 2:4, 5. OGC Nizza 0:0, New Vork Americans 0:2 Punkte. „Organisatorische Anderungen“ für das Fußball-Weltturnier in Chile Trotz aller Schwierigkeiten durch die Erdbeben- Katastrophe wird Chile die Fuß- ball-Weltmeisterschaften 1962 ausrichten. Auf das Angebot aus Argentinien, das einige größere Stadien als Ausweichplätze zur Ver- fügung stellen will, hat man sich noch nicht geäubßert.„Wir werden die Fußball- Welt- meisterschaft 1962 ohne großen Pomp, aber mit Würde organisieren“, sagte Carlos Ditt- born, der Präsident des Organisations- Komitees.„Die FIFA hat uns den Entschluß mitgeteilt, die Weltmeisterschaft in Chile auszutragen. Wir müssen allerdings um Se- wisse organisatorische Aenderungen ersu- chen“, fuhr Dittborn fort. HCH weiterhin ohne Gegentor Germania Mannheim— HC Heidelberg 0:5 In einem Hockey-Punktespiel unterlag die Germania dem HCH mit 0:5(0:1) Toren. Die Mannheimer hatten eine gute Verteidigung zur Stelle und auch Torhüter Brade hielt bra- vourös, doch waren die Heidelberger auf die Dauer nicht zu bremsen. Durch diesen Sieg hat der HC Heidelberg die Tabellenführung übernommen vor dem Heidelberger TV 46 und dem TSV 46 Mannheim. Bemerkenswert, daß der HCH in seinen bisher fünf ausgetra- genen Pumktespielen 22 Treffer geschossen hat, ohne einen einzigen Gegentreffer ein- stecken zu müssen. Kölner Karl-Heinz Schnellinger nicht anders. Beide müßten im Laufe der Monate ein aus- gezeichnetes Paar werden. Lutz hatte schließlich nicht irgendeinen Gegner. Sein Mann war Erwin Waldner. Er bleibt für viele das deutsche Fußballrätsel. Es gab Balltricks, die an Stan Matthews er- innerten. Mit der Dauer des Spieles wurde daraus eine geradezu unbegreifliche Sucht, mit dem Ball Dinge zu unternehmen, die Akrobatik sind und doch im letzten Effekt „brotlose Kunst“ darstellen. Gerade weil dem deutschen Fußball ein Linksaußen von For- mat fehlt(und Waldner spielt im Verein Iinksaußen) könnte man sich nur wünschen, daß der neue Trainer des VfB Stuttgart, der bisher in Braunschweig tätige Baluses, es Versteht, diesen Waldner in eine feste Form zu zwingen, soweit das bei ihm möglich ist. Er war— trotz allem— der Prüfstein für Lutz. Unter 16 Spielern, die Herberger und sein Assistent Helmuth Schön ins Spiel schickten, Waren(einschließlich Meng, Saarbrücken) zwölf aus dem Süden. Es wurden in der Ueberprüfung praktisch alle erfaßt, die ent- weder schon aus diesem deutschen Fußball- gebiet dabei sind, oder empfohlen werden. Dazu kamen Sawitzki, Geiger, Waldner und der junge Seibold, also ein Aufgebot, das nahezu alles erfaßte, was man von der Süd- elite sehen wollte. Haller(Augsburg) war— von der aus- geprägten Technik her— Halbstürmer des Tages, etwa vor Lindner, Geiger. Schade nur, daß auch er noch im gegebenen Augenblick nicht den Schuß ansetzt, den er von Hause aus beherrscht. Weder Stein noch Albert Brülls kamen gegen die Erfahrung eines Erich Retter auf, der mit bandagiertem Knie demonstrierte, was er als Drittverteidiger immer noch zu leisten vermag. Das zusätz- liche Mittelläufer-Duell Wenauer Kröpelin kam nicht ganz zum Tragen, weil der Mann aus Lübeck, der verblüffend selbstbewußt und wirkungsvoll begann, in der 59. Minute verletzt wurde, so daß Wenauer zurückkam, Trotzdem: Man wird sich Kröpelin merken müssen. Jupp Posipal, der alter fahrene Na- tionalspieler, hat dem„Chef“ keinen schlech- ten Mann empfohlen, im Gegenteil— er könnte zu einer Bereicherung werden. Fritz Herkenrath wirkte oft etwas nervös, aber nach allem, was sich in Stuttgart um ihn tat, rechnet er nach wie vor zum Kreise der Tilkowski, Sawitzki(sehr reaktionssicher) und Ewert. Sein Plus liegt sogar in der grö- Beren Erfahrung aus 21 Länderspielen. Die Suche wird weitergehen. Was sie letzten Endes bringt, wird man ziemlich sicher wissen, wenn zu Beginn der neuen Saison der endgültige Kader steht, zweifellos nicht mit vielen neuen Namen, aber sehr wahrscheinlich doch verändert. Heute abend Schüler-Endspiel um den Phönix- Wanderpokal Mit dem VfR Mannheim und Tura Lud- wigshafen haben sich zwei ziemlich gleich- starke Mannschaften für das Endspiel des Phönix-Schülerturniers qualifiziert. Das Ge- samt- Torverhältnis mit 10:0 beim VfR Nachwuchs und 8:0 bei den Tura-Buben un- terscheidet sich nur unwesentlich; nur be- nötigte die Mannschaft von„drüben“ bei zwei Partien eine Verlängerung und einmal sogar eine Wiederholung, um so weit zu kommen. Vor dem Finale geht es heute abend um 17.30 Uhr um den dritten Platz, wobei sich VfR Frankenthal und TSV Schönau gegenüberstehen. Ist hier schon der Ausgang offen, so erst recht im Endspiel, das um 19,15 Uhr beginnt. Tura hat die Chance, zum ersten Male den Wanderpreis zu gewinnen— der VfR will ihn zum vier- ten Male mit nach Hause nehmen. Wer wird der Glücklichere sein? Für den Verlierer gibt es als Trostpflaster den Wanderpreis der Stadt Mannheim, den Bürgermeister Krause als Schirmherr des Turniers über- reichen wird. Bestechungsversuch als letzte Rettung: ferumme Jous des Ic genua ſeues bezanti Abzug von 28 Punkten bedeutet zwei Jahre Verbannung in die 2. Liga Der Disziplinarausschuß der italienischen Fußballiga hat den Spieler Gino Capello des Erstdivisionärs FC Genua wegen versuchter aktiver Bestechung auf Lebenszeit aus der Liga ausgeschlossen und den Verein mit einem Abzug von 28 Punkten bestraft. Der FC Genua, der vor dem letzten Spieltag mit 18 Punkten hoffnungslos àm Tabellenende liegt, Wird damit wahrscheinlich die nächsten Zwei Jahre in der zweiten Liga zubringen müssen. Die Punkte, die den Genuesen in dieser Saison„mangels Masse“ nicht abge- zogen werden können, werden in der nächsten Spielzeit in der zweiten Liga verrechnet. Im ungünstigsten Falle wird Genua also auch im nächsten Jahr noch zehn Punkte einbüßen und damit kaum Gelegenheit haben, sich unter den ersten drei zu plazieren, die in die erste Division aufsteigen. Nach den Ermittlungen des Disziplinaraus- schusses hatte Capello am 17. April vor dem wichtigen Spiel Genua— Atalanta versucht, den Atlanta-Spieler Catazzo durch ein Geld- angebot dazu zu bewegen, den Genuesen zum Siege zu verhelfen. Catazzo meldete den Be- stechungsversuch seinem Verein, der die Er- mittlungen ins Rollen brachte. Atlanta ge- wann damals mit 2:1 Toren. Es wird erwartet, daß sowohl Capello als auch der FC Genua, der von dem Be- stechungsversuch nichts gewußt haben will, gegen die Entscheidung des Disziplinaraus- schusses Berufung einlegen. Dann wird sich das Sportgericht des italienischen Fußball- verbandes mit dem Fall befassen müssen. Schöppner am 11. Juni nach USA Halbschwergewichts- Europameister Erich Schöppner, Manager Walter Englert und Trainer Otto Schmidt wollen am 11. Juni mit der„Bremen“ nach den USA fahren, falls bis zu diesem Zeitpunkt— wie vertraglich ver- einbart— die Passagen durch den Veranstal- ter, die Feature Sports Incorporation, bezahlt werden. Wie aus den USA verlautet, bleibt es in jedem Fall bei dem 18. Juli als Datum des Weltmeisterschaftskampfes mit Archie Moore, doch steht der Austragungsort noch immer nicht fest. Englerts Interessenvertreter in den SA, Andy Niederreiter, ist bemüht, mög- lichst bald Klarheit zu erhalten, um sich ein günstiges Trainingsquartier für Schöppner zu sichern. Der Europameister ist inzwischen im seinem Camp an der Wohldorfer Schleuse, 20 km von Hamburg entfernt, zum Sparring mit Jimmy Slade übergegangen, der den amerikanischen Kampfstil vollkommen beherrscht. Morgens arbeitet Schöppner noch drei bis vier Stunden im Wald. Mit etwas über 160 Pfund steht er nur noch wenig über dem Limit. MIT EINEM 1:1 mußte sich die DFB- Auswahl beim Stuttgarter Probe- spiel gegen den VfB be- gnügen, nachdem die technisch überzeugenden Cannstatter bis zur 37. Minute sogar noch 1:0 geführt hatten. Nach der Pause wurden die Ak- tionen der Auswahl druckvoller, aber Sa- Witzki, der bei diesem Eckball von der Linie aus dem Kampf um den Ball zuschaute, hatte das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Von Iinks: Blessing(VfB), Himmelmann, Haller (Auswahl), Sawitzki. Foto: dpa Zum vierten Male Olympia- Ausscheidung: In dena Hal. Zone alte toclen-Jtumpfe Hugo Budinger soll Angriffsspiel des DHB mehr Druck verleihen Die Auswahl des Deutschen Hockey Bundes wird die Reise nach Jena zum vier- ten Olympia-Ausscheidungsspiel mit der mitteldeutschen Vertretung am Pfingstsonn- teug mit gemischten Gefühlen antreten. Am 30. April sprach alles dafür, daß der DHB auch die zweite Ausscheidung gewinnen würde, nachdem es am 24. April in Köln ein sicheres 3:0 gegeben hatte. Die eindrucks- volle Revanche der Zone mit dem 4:1 im Ernst-Abbé-Stadion von Jena machte eine neue Ausscheidung erforderlich, deren erstes Spiel am 26. Mai in Köln 0:0 endete und bei dem sich die Zone zweifellos eine gute Aus- gangsposition für das vierte Treffen am kommenden Sonntag sicherte. Es gibt keine Zweifel: in Jena hält Mitteldeutschland die Hockey-Trümpfe. Das letzte Kölner Spiel zeigte auf, welch schwere Aufgabe die Elf des DHB in Jena erwartet. Es wäre durchaus gerecht gewesen. wenn die mitteldeutsche Mannschaft mit ihren Spielern aus Chemnitz, Jena, Magde- burg und Leipzig mit einem Vorsprung in die zweite Halbzeit gegangen wäre. Dann Allerdings fand sich die DHB- Vertretung, wenngleich die Schußschwäche ernüchternd blieb. Gegenüber dem 0:3 und dem 0:0 von Köln war die Zonen-Elf nicht mehr wieder- zuerkennen. Sie zeigte im zweiten Preffen eine ausgezeichnete Stocktechnik, war kampfstark und konditionell eindrucksvoll. Torwart IIlig, Mittelläufer Vetter sowie die Halbstürmer Brennecke und Westphal bil- deten das Rückgrat der Mannschaft. Dem Angriff gilt die größte Sorge des VfR am Samstag erstmals mit Arnold: Gegen Hamborn ist Revanche fällig Am Wochenende tritt der VfR Mannheim erneut gegen eine westdeutsche Mannschaft an. Gegner ist, diesmal auf eigenem Platz, der Oberligist Hamborn 07. Die Gäste haben in der starken westdeutschen Gruppe mit 27:33 genau so gut abgeschnitten wie der VfR im süddeutschen„Oberhaus“, so daß die Begegnung am Samstagabend einige Ver- gleiche zuläßt. Hamborn hat sich nicht nur in der Punktrunde ausgezeichnet geschlagen — es gab Siege über Köln, Herne, Dortmund und Schalke—, sondern auch in den Freund- schaftsspielen der letzten Wochen sehr gut abgeschnitten. Im Vorspiel mußten sich die Mannheimer mit 0:4 geschlagen geben; sie werden Mühe haben, wenn es diesmal zu einem Sieg reichen soll, zumal Hamborn seine stärkste Elf ankündigte. Gefährlichster Stürmer des Gastes ist Mittelstürmer Jesih, vermutlich wird auch der Halbrechte Fran- ken dabei sein, der jetzt in Heidelberg stu- dieren und sich dem VfR anschließen will. Die Rasenspieler bieten ebenfalls die best- mögliche Besetzung auf. Lorenz Schmitt wird erstmals wieder dabei sein, auf Halblinks gibt der hochtalentierte Jugendspieler Ar- nold sein Debut in der Liga-Elf, die voraus- sichtlich wie folgt antritt: Benzler; Erler, Haberkorn; Hoffmann, Schreck, Diehl; Schmitt, Gründel, Bast, Arnold, Meyer. Das Spiel beginnt am Samstag um 18 Uhr. Deutschen Hockey-Bundes. Eine Umbesetzung drängte sich nach den Eindrücken von Löm unweigerlich auf. Hugo Budinger, Deutsch- lands Rekord-Nationalspieler, vertauschte den Mittelläufer-Posten mit der Halbstür- mer-Position. Man darf davon erwarten, daß das Angriffsspiel mehr Druck erhält, und es bleibt zu hoffen, daß die so augenfällige Nervosität— und als Folge stocktechnische Unsicherheiten— der ersten Halbzeit von Köln gebannt wird. Als Verteidiger kommt wieder Helmut Nonn, ein Strafecken-Spezia- list, in die Mannschaft, die— darüber gibt man sich keinerlei Illusionen hin— vor einer ihrer schwersten Nachkriegs-Aufgaben Steht. TSV-Boxer noch im Rennen Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften der Amateurboxer in Villingen haben sich die nordbadischen Vertreter bisher ausgezeichnet geschlagen. Ausgeschieden ist in der Vor- runde lediglich der Heidelberger Baumgartl, während Gohlke II Hockenheim) den besten Kampf des zweiten Veranstaltungsabschmit- tes lieferte und Stelzer(Aschaffenburg) Klar auspunktete. In die zweite Runde kamen auch die beiden talentierten Neckarauer TSV. Boxer Krummrey und Schneider. Krummrey wurde Punktsieger über Pitz Oudweiler), Schneider benötigte gegen Badur Gremen) nur eine Runde, um den entscheidenden Tref- fer zu landen. Lampertheims Mittelgewichtler Glück mußte gegen Mittelbacher Hamburg) in der dritten Runde disqualifiziert werden. Sechs„Tour“-Fahrer stehen fest Peter Kanters(Köln), der Teamchef der deutschen Tour- de-France-Mannschaft, führte in Mailand beim Ruhetag des Giro d'Ibalia Besprechungen mit Hans Junker- mann über die Besetzung des Tour- de- France-Aufgebots. Nach dieser Unterredung stehen folgende sechs Fahrer fest: Hans Junkermanm, Friedhelm Fischerkeller(beide Köln), Otto Altweck München), Hans Jaro- szewiez(Berlin), Lothar Friedrich(Völklin- gen) umd Emil Reinecke(Einbeck). Die bei- den noch fehlenden Fahrer werden nach der deutschen Meisterschaft am 12. Juni in Bad Schwalbach ermittelt. Hans Junkermann, der vorjährige Sie- ger, hat in Mailand endgültig einsehr gün- stiges Angebot für die Tour desuisse abge- lehnt, da er sich ganz auf die Tour de France konzentrieren will. Weitere Sportnachrichten Seite 19 Ff 0 as. Paradeplatz Seite 18 MGRGEN Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 naturreiner kalifornischer Zitronensqft Stellenungebote Wir suchen tüchtige, gewissenhafte und zuverlässige Fachkräfte: Akzidenzsetzer Anzeigensetzer Maschinensetzer Buchdrucker Bewerbungen von Fachkräften mit Angabe ihrer bisherigen Tätigkeit an MANNHEIMER GROSS DRUCKEREI GMBH am Marktplatz ausgehilſin ac, Stelle! Eintrittstermin sofort oder später Hier ist meine Bewerbung: Alter: fast 10 Jahre intensive Entwicklung in Düsseldorf Geboren: den Constructa- Werken Lintorf bei Arbeitseigenschaften: zuverlässig- sicher- schonend sauber Besondere Vorzüge: Ich muß nicht mehr verankert werden. Ich stehe überall, auch auf Holz- böden. 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Nähe Wasserturm Nähe Wasserturm 128 1 1 ung img. ald“ in ent- un- Ge- cht. und Ihr. albe Acht DM Jor- mp- aafé ing- ich sten zen- ter 111 Nr. 128/ Freitag, 3. Juni 1960 SPORT Selte 19 Zeit der Vorgeplänkel ist vorbei: Leichtathleten müssen jetzt Farbe bekennen Die Ueberlegenheit der Zone in den technischen Disziplinen/ Wo bleiben eigentlich die Mittelstreckler? Die Zeit der Vorgeplänkel ist in der deutschen Leichtathletik vorbei. Jetzt müssen die Spitzenkönner Farbe bekennen. Das war in den letzten Wochen bei man- cher„Schaukampf-Tournee“ nicht immer der Fall. In anderen Ländern zeigte man sich um so aktiver. Glanzleistungen in den USA und in der UdssR, sensationelle Sprintzeiten des Briten Peter Radford und des Italieners Livio Berruti sowie die Weltklasse-Ergebnisse der ungarischen Werfer sind Alarmsignale für die deutsche Leichtathletik. Der energische und zielstrebige Auftakt der mitteldeutschen Tech- niker gibt zudem keinen Anlaß zu großem Optimismus. Wir haben viel Boden ver- loren und stehen jetzt vor der Aufgabe, wenigstens einen Teil davon gutzumachen! Das jahrelange Stiefmütterchen-Dasein vieler Sprung- und Wurfkonkurrenzen so- Wie der meisten Frauen wettbewerbe(von Ausnahmen und den Wettkämpfen abge- sehen) stellt uns gerade im Olympiajahr vor eine schwere, teilweise fast aussichtslose Situation. Das zeigt eine Zwischenbilanz nach dem Mai: In den dreizehn Sprung- und Wurfübun- gen der Männer und Frauen stellt die Zone zehn, die Bundesrepublik dagegen nur drei Erste! Die bisher erzielten deutschen Re- korde gehen auf das Konto von Mittel- deutschen: Fritz Kühl warf den Diskus 55,65 m, der 20 jährige Claus Peter den Ham- mer 62,97 m und Hildrun Claus sprang 6, 24 m Weit. Der Deutsche Leichtathletik- Verband stellt gegenwärtig nur durch Peter Rieben- sahm(Bremerhaven) im Hochsprung mit 2,05 m, Manfred Steinbach(Wolfsburg) im Weitsprung mit 7,86 m und Karl-Heinz Wegmann Oortmund) im Kugelstoßen mit 17,31 m die Saisonbesten. Zufriedenstellend aber ist nur die Situation im Weitsprung. Manfred Steinbach steht mit seiner Lei- stung sogar an zweiter Stelle der Welt- bestenliste. Wir haben uns vielleicht zu sehr Martin Lauer, in den letzten Jahren in den Erfolgen eines Manfred Germar, Armin Hary und einiger anderer gesonnt. Man sah in dem einen oder anderen schon einen mög- lichen Medaillengewinner, wenn nicht gar Olympiasieger. Die Dämpfer der letzten Wochen kamen gerade zur rechten Zeit. Unsere Sprinter führen in Europa nicht mehr wie 1957 oder 1958. Diese Position ging 1959 und in den zurückliegenden Mai- Wochen noch mehr verloren. Natürlich ent- scheiden Zeiten ohne Kampf Mann gegen Mann noch nicht, ob man zur Weltklasse ge- hört oder nicht. An dem Können eines Pe- ter Radford(100 y 9,3, 220 y 20,5) oder Li- vio Berruti(100 m 10,2, 200 m 20,8) gibt es jedoch nichts zu rütteln. Gegen die Welt- klasse im Sprint haben die besten Deutschen nur eine Chance in der Hochform des Europameisterschaftsjahres. Undurchsichtig ist vor allem auch die Situation bei den Mittelstrecklern. Weder die Besten der Bundesrepublik, noch die der Zone haben ihre Karten bisher aufgedeckt. Die Tatsache, daß bisher nur drei Mittel- streckler Brenner über 8805 1:49,7, Buhl über 1500 m in 3:44, 7 und Blatt in 3:45,0) die von der IAAF festgesetzten Olympianormen erfüllt haben, entspricht nicht der deutschen Stärke auf den klassischen Laufdistanzen. Auch hier warten wir auf die bevorstehen- den Wettkämpfe. Ueberall also Hoffnung mehr freilich auch nicht Auch an den Feiertagen Handball- Punktspiele: Die S und Not haben scheren Stand SV Waldhof— FC Baden im Mittelpunkt der Freundschaftsspiele Die süddeutsche Handball- Oberliga bringt an Pfingsten vier Treffen, von denen beson- ders das Spiel in St. Leon interessiert, wo die Sd Leutershausen antreten muß. Der TSV Rot spielt in Schutterwald. Beide Male ste- hen die reisenden Mannschaften vor schwie- rigen Aufgaben. Göppingen erwartet den TSV Zuffenhausen und in Ansbach stellt sich der TB Eglingen vor. Die badische Verbandsklasse bringt fünf Spiele, die alle am Samstagnachmittag statt- finden. Hier steht die Begegnung 98 Secken- heim— TSV Rintheim im Vordergrund. Für ZUM DRITTEN MALE holte sich der englische Jockei Lester Piggot den Sieg im englischen Der- by. Mit St. Paddy ging er bei der 181. Neuauf⸗ lage der klassischen Prü- Längen Vorsprung durchs Ziel. Sir Sassoon als Besitzer(ganz rechts), dessen Pferde in Epsom schon viermal siegreich blieben, durfte als Prä- mie über 33 000 Pfund einstreichen. Foto: AP Das Programm sieht 49 Rennen vor: fung in Epsom mit drei beide Parteien steht gleich viel auf dem Spiel. Die Rintheimer sind bei einer Niederlage endgültig aus dem engeren Wettbewerb aus- geschieden, während die 98er gewinnen müs- sen, um mit dem TSV Birkenau Schritt hal- ten zu können, der in Durlach nicht gefährdet ist. Der TV Edingen sollte mit dem TSV Gröt- Zingen fertig werden können, allerdings nur dann, wenn sich der Angriff zusammenfindet. Die TSG Ketsch geht als Favorit in das Spiel gegen den KSC. 5 Die SG Hohensachsen veranstaltet am Pfingstmontag ein Turnier mit TSV Birkenau, TSG Ketsch, TV Brühl und Germania Dos- senheim, also mit einer hervorragenden Be- setzung. Der SV Waldhof, der in diesem Jahr das 40 jährige Bestehen seiner Handballabteilung feiert, erwartet am Vormittag des Pfingst- sonntag die Mannschaft des FC Baden, der auch mit der Jugend antritt. Mit dem TV Westheim gastieren in Oberflockenbach Pfal- zer Handballer, die den Platzherren den Sieg nicht leicht machen werden. TV Friedrichs- feld spielt am ersten Feiertag gegen Mainz Castel, während die Post Besuch aus Kirkes/ Sadàr erwartet, und die Alten Herren des VfR gegen ihre Kameraden vom TSV Hand- schuhsheim antreten. Die VfR-Frauen fahren zu einem internationalen Turnier auf die Todtnauer Hütte. Teilnehmer sind u. a. die holländischen Mannschaften von HV Full- Speed Velsen und HSV Turnlust Gravenhage, Hessen Kassel, Stuttgarter Kickers, HC Fürth und der Freiburger FC. In Eppelheim Vorentscheidung Bei den Aufstiegspielen zur 1. Amateur- liga Nordbaden kommt der Begegnung zwi- schen den Meistern der beiden Rhein-Neckar- Staffeln, ASV Eppelheim und Spygg Ilves- heim, die größte Bedeutung zu. Der Sieger dieses Treffens steht mit einem Bein bereits in der höchsten nordbadischen Amateur- klasse. Ilvesheim, das bisher auswärts besser als zu Hause abschnitt, wird am Samstag auch in Eppelheim alles daransetzen, um nicht nur die Tabellenspitze zu halten, son- dern sich gleichzeitig auch für die Vorspiel niederlage zu revanchieren.— Der immer noch unbesiegten FG Rüppurr darf auch mit ersatzgeschwächter Mannschaft in Wertheim ein Erfolg zugetraut werden. Die 73.„Oberthieinische“ ist erstblassig besetzt Der Zug zu den kleinen Bootsgattungen ist klar erkennbar/ Schwierigkeiten für Polen und Jugoslawien Das Programm der 73. Oberrheinischen Regatta, die auch in diesem Jahre wieder durch die Teilnahme von Ruderern aus Frankreich, der Schweiz und Oesterreich starken internationalen Einschlag hat, um- faßt 49 Rennen. Die bereits angesagten Mel- dungen aus Polen und Jugoslawien können Wegen Ausreiseschwierigkeiten wahrschein- lich nicht eingehalten werden. Trotzdem er- geben sich in den erstklassigen Bootsgattun- gen ganz hervorragende Besetzungen. 23 Nen- nungen für den Jungmann-Einer und 12 Nen- mungen für den Jungmann- Doppelzweier und 16 für den Leichtgewichts-Junior-Einer lassen den Zug zu den kleinen Bootsgattun- gen klar erkennen. Neun erstklassige Mann- schaften starten im I. Senior-Vierer o. St. und sieben im gesteuerten Vierer. Frank- reich, die Schweiz und Deutschland bestrei- ten den I. Senior-Doppelzweier und im I. Achter treffen drei Renngemeinschaften auf den RC Düsseldorf. Es sind die Rgm. I. Kieler RC/ Ratzeburger RC, die Rgm. LRV/ Amicitia und die neue Renngemeinschaft RV Emscher/ Mülheimer RG. Allein diese Kleine Auslese beweist die erstklassige Besetzung der Mannheimer Regatta. 14 von insgesamt 26 Rennen des ersten Tages werden von einheimischen Mann- schaften bestritten. Die„Baden“, der„Club“ und die Rgm. LRV/ Amicitia starten im II. Senior-Vierer m. St. und im II. Junior- Vierer m. St.(9 Boote) gehen der VW Mann- heim und die Rgm. RG Rheinau LRV an den Start, während die Rgm. LRV/ Club und eine Clubmannschaft im leichten Senior- Doppelzweier zusammentreffen. Horst Hackl von der„Baden“ rudert in einem Fünf- Bootefeld gegen Seeclub Stanstaad, Etuf Essen, Wiking Linz und den Ak. RC Würz- burg.„Club“,„Baden“ und Rgm. LRV/Ami- eitia bestreiten mit drei weiteren Booten den II. Senior-Vierer o. St. und unter den zehn Meldungen zum I. Jungmann-Vierer m. St. finden wir die RG Rheinau, die in diesem Jahr sehr stark in Erscheinung tritt. In den Schweinfurter Franken, Köln 77, Seeklub Stanstaad und dem Berliner RC findet der VW Mannheim recht imponierende Gegner- schaft im Jumor-Vierer. In beiden Abteilun- gen der Mammutbesetzung zum Jungmann- Einer geht die„Baden“ ins Rennen und der II. Senior-Zweier m. St. des„Club“ hat u. a. den RC Thalwil zum Gegner. Im leichten Junior-Einer startet die„Baden“ im ersten und die„Amicitia“ im zweiten Lauf. Zum Abschluß des ersten Tages muß der Renn- gemeinschafts-Achter LRV/ Amicitia die be- Finale in Mannheim: ermania greiſt nach dem Baseball- iel Am Samstag und Sonntag in einer Drei-Spiele-Serie gegen München Die Baseball-Anlage gegenüber dem Sta- dion ist an Pfingsten Schauplatz der End- spiele um die deutsche Meisterschaft, für die sich der MEV München und die Mannheimer Germania qualifiziert haben. Der Titelträ- ger wird in einer Drei-Spiele-Serie ermittelt, die am Samstag, 15 Uhr beginnt. Sollte der Sieger auch das Hauptspiel am Sonntag (44 Uhr) gewinnen, so steht er als Meister bereits fest, andernfalls wird ein Entschei- dungskampf notwendig, der anschließend ausgetragen wird. Die Spiele versprechen sehr interessant zu werden, zumal in der Münchner Mann- schaft Jürgen Helmig und im Mannheimer Team Claus Helmig als Mannschaftsführer zu finden sind. Also Brüder als Endspiel- gegner! Jede Mannschaft hat in ihren Reihen fünf Nationalspieler, so daß beide etwa gleich stark zu bewerten sind. Am Pfingstmontag, 14.30, wird eine deutsche Auswahlmannschaft gegen die Liga-Mannschaft des 18. Inf. Reg. der US- Armee einen Vergleichskampf austragen. Ge- neral Sherburne wird dieses Treffen durch den ersten Wurf eröffnen. Vor dem Spiel und zwischen den Durchgängen spielt zur Unterhaltung die Kapelle des 18. Inf. Regi- ments. Sp. reits erwähnte harte Prüfung bestehen. In der gleichen Lage befinden sich Claus Schä- ker/ Rudi Worms von der„Baden“ im Jung- mann- Doppelzweier, der von 12 Booten be- stritten wird. Die Rennen des zweiten Tages sind nicht minder stark umstritten. Im Junior-Einer geht im ersten Lauf Rudi Worms und im zweiten Lauf Claus Schäfer in die harten Vorrennen, die auf dieser Regatta sogar für einige erstklassige Bootsgattungen erforder- lich geworden sind. So müssen am ersten Tag die Mannschaften im I. Senior o. St. und m. St. Vorrennen bestreiten und am zweiten Tag der I. Senior-Vierer m. St., der I. Senior- Einer, der I. Senior-Zweier o. St., der I. Se- nior-Vierer m. St. und der I. Senior-Doppel- zweier. Hermann Linnenbach 70 Jahre Der älteste Funktionär des Nordbadischen Fußballverbandes, Jugendobmann Hermann Linnenbach Heidelberg), feiert heute seinen 70. Geburtstag. Linnenbach, am 3. 6. 1890 in Neckarhausen geboren, begann bereits mit 13 Jahren das Fußballspielen. Vor dem ersten Weltkrieg gehörte er den Mannschaften FC Phönix, Alemania Karlsruhe und 1. FC Frei- burg an. Seine Funktionärstätigkeit begann im Jahr 1919, als er die Jugend seines Vereins Phönix Karlsruhe übernahm. 1927 wurde er in den Jugendausschuß des Süddeutschen Fußballverbandes berufen. Dem er später als Vorsitzender angehörte. Gleichzeitig wurde er Vorstandsmitglied im Deutschen und Süd- deutschen Fußballverband. Nach dem zwei- ten Weltkrieg wurde Hermann Linnenbach in den erweiterten Jugendausschuß des DFB gewählt und zum Vorsitzenden des Trai- nings-Prüfungsausschusses ernannt. Seit 1950 ist er auch„Chef“ der nordbadischen Fuß- balljugend. Für seine Verdienste um den Aufbau vor und nach dem zweiten Weltkrieg erhielt Hermann Linnenbach die silberne und gol- dene Ehrennadel des DFB, sowie die große Ehrennadel des Süddeutschen Fußballver- bandes. Er ist ferner Ehrenmitglied des FC Viktoria 08 Neckarhausen, des KSC und des Süddeutschen Fußballverbandes. Weitere Sportnachrichten Seite 17 Jetzt hat dieser vieltausendfach bewährte Anzug für die wärmeren Monqdte eine noch leichtere Innenausstattung e da ae e denlebar größten Komfort! freudig vermerlet wird auch die formerhaltende Verarbeitung der Kanten. Und als internationale Mode- Neuheit: der„Solano“ erstmals auch mit eleganten, schmalen Streifen! Er kostet nu... und sucht in dieser Preisklasse seinesgleichen. aus 100% iger Schurwolle ein volles Drittel leichter als ein üblicher Anzugstoff verstärkt atmungspositiv knitterarm leicht zu pflegen weltgültig elegant Gut aussehen und doch bequem gekleidet sein- diesen lang- gehegten Wunsch können Sie mit dem„Solano verwirklichen! Wenn Sie quf„Synthefics““ schwören-- bitte sehr! Bei K&P gibf's auch leichte Anzüge aus Trevira, Diolen und Dralon in reicher Auswahl! KNACO CEA PEIII MANNHEIM. O, 7 PTANKEN UND srurr ART. MUNcHEN 5 Obrigens„„ bei diesen Preisen braucht keiner auf das tägliche verzichten. Auch Kinder nicht, nn ihnen tut's besonders gut. Seite 20 L UFT FAHRT HEUTE UND MORGEN Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 Washington erhält ultramodernen F lugplat⸗ „Dulles International Airport“ wird 90 Millionen Dollar kosten/ Inbetriebnahme bereits 1961 Eine der interessantesten Baustellen, die die amerikanische Bundeshauptstadt gegen- Wärtig aufweist, liegt in der Nähe des klei- nen Städtchens Chantilly, rund 37 Kilometer von der Stadtmitte Washingtons entfernt. Hier, auf der anderen Seite des Potomac River, im Staate Virginia, entsteht auf einem 3966. Hektar großen Gelände mit einem Kostenaufwand von über 90 Millionen Dol- lar der große neue Flugplatz Washingtons, der die Bezeichnung Dulles International Airport“ erhalten wird und schon im kom- menden Jahr in Betrieb genommen werden Soll. 5 Er wird der erste Flugplatz der USA sein, der sowohl in Planung als auch Ausbau von vornherein ganz auf die Bedürfnisse des Düsenluftverkehrs ausgerichtet wurde. Rein äußbßerlich wird das Zukunftsweisende des neuen Platzes schon durch das riesige, super- moderne Empfangsgebäude dokumentiert, das in seiner Beton-Glas- Konstruktion und mit seinem„Hängemattendach“ ganz den Formen des Düsenzeitalters entspricht. Der Architekt, Eero Saarinen, hat in diesem Bau- Werk das Funktionelle mit dem verbunden, Was— wie er sich ausdrückte—„für Washington, die Luftfahrt und ein angemes- senes Tor zur Hauptstadt passend ist“. Im Gegensatz zu vielen anderen Flug- plätzen wird das neue Empfangsgebäude des „Dulles Airport“ nicht am Rande des Plat- zes stehen, sondern praktisch in der Mitte, und zwar zwischen den beiden je 3505 Meter langen Nord-Süd- Start- und Landebahnen und an der Flanke der beiden in ost-west- licher Richtung verlaufenden Rollbahnen. Das alle erforderlichen Einrichtungen auf- nehmende Gebäude selbst ist 180 Meter lang, 45 Meter breit und 19,5 Meter hoch. Es ist so konstruiert, daß später einmal, wenn die Jahresfrequenz des Platzes bei etwa 8-10 Millionen Passagieren(etwa im Jahre 1975) liegen wird, je 180 Meter lange Flügel seit- lich angebaut werden können. Das architektonische Bild des Empfangs- gebäudes wird durch die hohen, schräg nach außen ragenden, riesigen Tragepfeiler be- stimmt, in denen auch die starken Stahlseile verankert sind, die das nach dem Hänge- brückenprinzip konstruierte Dach halten. Das Dach selbst ist nach den beiden Außen- seiten hin hochgewölbt— in der Mitte also etwas durchhängend—, wodurch nach An- gaben des Architekten besonders günstige akustische Effekte in der Empfangshalle er- zielt werden, weil keinerlei Echo entstehen kann. Außerdem hat diese Konstruktion den Wesentlichen Vorteil, daß keinerlei Pfeiler oder Säulen zur Abstützung des Daches er- forderlich sind und so der Raum voll ausge- nutzt werden kann. Das große Empfangsgebäude hat einen umbauten Raum von insgesamt 29 760 Qua- dratmetern und ist in zwei Ebenen angelegt, Wobei der obere, durchlaufende Raum die Empfangshalle bildet. Die Anfahrtrampen sind so angelegt, daß die Fluggäste mit dem Wagen direkt bis vor die Empfangshalle fah- ren und genau vor den Schaltern der Flug- gesellschaft aussteigen können, bei der sie ihren Flug gebucht haben. Die Gepäck- und Flugkartenschalter befinden sich ganz in der Nähe des Eingangs, so daß auch das Gepäck nicht weit zu tragen ist. Um die Flugschalter der einzelnen Ge- sellschaften herum gruppieren sich verschie- dene Läden, Restaurants und andere wich- Anpassung an den Strahlflugverkehr Der Sommerflugplan der Swissair mit Düsenflugzeugen Mit dem Sommer dieses Jahres beginnt das Düsenzeitalter für die Swissair. Durch die fast gleichzeitige Indienststellung von strahlengetriebenen Lang- und Mittelstrek- kenflugzeugen wird die Swissair im Laufe der Sommermonate ihre Strecken in Europa, dem Mittleren Osten und nach den USA er- heblich verbessern können. Drei Flugzeuge vom Typ DC-8 werden das von der Swissair verwendete Douglas-Gegenstück zu den bis- her bekannten Langstrecken- Strahlflug- zeugen Comet und Boeing bilden. Mit Hilfe dieser Flugzeuge wird die Flugzeit von Europa nach New Vork nur noch acht Stun- den betragen, und die umgekehrte Richtung wird sogar in wenig mehr als sieben Stunden bewältigt werden können. Es bleibt bei der traditionellen Verschiedenartigkeit der Swis- sair-Routen nach den USA, d. h. es wird Weiterhin Direktflüge von Genf/ Zürich aus Verkehrsleistung der Lufthansa weiter ges tegen N. Die Deutsche Lufthansa konnte im ersten Quartal 1960 ihre Verkehrsleistung im Ver- gleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres erneut steigern. Die Zahl der Flugstunden stieg von 17 208 auf 21 792, die Zahl der Flug- kilometer von 5,5 Millionen auf 7,3 Millionen. Insgesamt wurden 195 000 Fluggäste, 2 830 Tonnen Fracht und 844 Tonnen Post beför- dert. Die entsprechenden Vergleichszahlen des ersten Vierteljahres 1959 lauten: 125 000 Fluggäste, 1749 Tonnen Fracht und 571 Ton- nen Post. Die Sitzkapazität war zu 48,3(43), die Nutzlastkapazität zu 49,5(44,7) Prozent ausgenutzt. 8 Außergewöhnlich gute Ergebnisse brachte nach einem Bericht der Lufthansa der Ein- satz von Düsenmaschinen. Im April benutz- ten 5700 Fluggäste auf der Nordatlantik- strecke die Boeing 707 der Lufthansa. Die Sitzkapazität war vor allem auf der Strecke New Vork— Frankfurt mit 88 Prozent be- sonders gut ausgenutzt. Bequem und ruhig Fünf Caravelle-Flüge über Stuttgart Vom 31. Mai an belliegt die skandina- vische Luftverkehrsgesellschaft SAS auch den Kurs Kopenhagen— Stuttgart Nizza Madrid Lissabon mit Maschinen vom Typ „Caravelle“. Der Kurs führt zweimal in der Woche in beiden Richtungen über Stuttgart. Die„Caravelle“, die gegenüber den bisheri- gen Maschinen die Vorteile größerer Be- quemlichkeit und eines ruhigeren Flugs bie- ten, landen in Stuttgart-Echterdingen an den folgenden Tagen: Montags und Samstags 14.45 Uhr aus Kopenhagen kommend zum Weiterflug nach Nizza Madrid Lissabon, Sonntags und Dienstags 14.25 Uhr aus Lissa- Pon Madrid Nizza kommend zum Weiter- flug nach Kopenhagen und Freitags aus Kopenhagen kommend zum Weiterflug nach Genf Athen Beirut Teheran. Die durch- schnittliche Flugzeit Stuttgart- Nizza beträgt 80 Minuten und Stuttgart— Kopenhagen 95 Minuten. a„ Boeing 707 flog 2500 mal um den Aeduator 5 Am 27. Oktober 1958 wurde das erste PDüsenverkehrsflugzeug vom Typ Boeing 707 irn zivilen Luftverkehr eingesetzt. Andert- halb Jahre später konnten die Boeing- Werke in Seattle das 100. Flugzeug dieses Typs an eine der 17 kührenden Luftverkehrsgesell- schaften der westlichen Welt ausliefern, die insgesamt 210 B-707 bzw. ihrer Schwester- maschinen in Auftrag gegeben haben. In diesen anderthalb Jahren haben die Boeing 707 im Einsatz bei den Luftvekehrs- gesellschaften insgesamt rund 113 Millionen Kilometer zurückgelegt, das entspricht etwa 2500 Flügen rund um den Aequator oder 147 Hin- und Rückflügen Erde- Mond! 160 000 Stunden waren die B-707 wäh- rend dieser Zeit in der Luft und beförderten insgesamt rund 3,5 Millionen Fluggäste, also so viel, wie die Einwohner von Hamburg, München und Köln zusammen. Boeing 707 fliegen gegenwärtig bereits 64 (darunter vier deutsche) Städte in 37 Ländern der Welt an, legen täglich nahezu 600 000 Kilometer zurück und befördern dabei 20 000 Fluggäste. geben sowie eine Nordroute über Köln und die„Sunshine-Route“ über Lissabon. Die Halbierung der Flugzeit macht es möglich, den Nordatlantik tagsüber zu überspringen; in jeder Woche werden eine Reihe von Ab- flügen morgens um 9 Uhr Zürich verlassen, so daß die Ankunft in New Vork gegen 15 Uhr(Ortszeit) erfolgen kann. Das ermöglicht günstige Anschlüsse nach fast allen Städten der USA(insbesondere nach Los Angeles und San Franzisko) noch am gleichen Tage. Wer also die Bequemlichkeit einer Tagesreise der Zeitersparnis des nächtlichen Flugs vorzieht, kann sich in Zukunft hierfür entscheiden. Der Einsatz der DC-8 auf der Nordatlan- tik-Strecke wird also grundsätzliche Aende- rungen in dem Flugbetrieb der Swissair bringen. Weniger frappierend, doch umfäng- licher in seinen Auswirkungen ist der Ein- satz der vier Caravelle-Flugzeuge, die auf den europäischen Strecken und nach dem Mittleren Osten eingesetzt werden. Den Be- ginn 5 schen Zürich und London, und irt Rürzer Folge schließen sich all jene Verbindungen der Swissair an, die das engmaschige Netz der Schweizerischen Luftverkehrsgesellschaft in Europa bilden. Speziell für Deutschland interessant ist der Einsatz der Caravelle auf der Strecke Düsseldorf Stockholm ab 15. Juli, durch den die Flugzeit von bisher drei Stünden auf knapp zwei Stunden herab- gesetzt wird. eine Oaravelle-Verbindung zxyi- 5 tige Einrichtungen. Die Abfertigung der an- kommenden Passagiere erfolgt dagegen im Parterre, so daß sich die Ströme der abfah- renden und eintreffenden Fluggäste nicht überschneiden. a Eine weitere neuartige Einrichtung des „Dulles Airport“ sind die sogenannten„Mo- bile Lounge Cars“, luxuriös ausgestattete überdimensionale„Zubringerwagen“, die die Passagiere an den Spezialrampen des Empfangsgebäudes aufnehmen und sie dann direkt zum Flugzeug bringen. Die Wagen sind so hoch gebaut, daß die Fluggäste direkt von diesen„fahrbaren Warteräumen“ aus ins Flugzeug übersteigen können. Alles in allem brauchen die Fluggäste von der Anfahrt- rampe bis zu ihrem Platz im Flugzeug nicht mehr als 100 Meter zu Fuß zurückzulegen. Wenn auch der„Dulles Airport“ in seiner jetzigen Anlage bei weitem ausreicht, um den Verkehrsanforderungen der nächsten Jahre gewachsen zu sein, so ist doch in den ursprünglichen Planungen bereits das in den nächsten 15 Jahren zu erwartende Verkehrs- volumen berücksichtigt worden. Alle Ein- richtungen sind so angelegt worden, daß sie ohne größere Veränderungen den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden können. In Erwartung einer Zunahme des Luft- Verkehrs von rund 4 Millionen Passagieren im Jahre 1965 auf zwischen 8 bis 10 Mil- lionen in 15 Jahren haben die Verantwort- lichen des„Dulles Airport“ daher auch schon Parkplätze vorgesehen, die rund 8500 Auto- mobile gleichzeitig aufnehmen können. Nach ihrer Schätzung dürften im Jahre 1975 täg- lich rund 44 000 Kraftwagen hinaus zum Flughafen fahren, der von Washington aus, auf einer schnellen Autostraße, in einer knappen Viertelstunde zu erreichen ist. Diese Zeichnung vermittelt einen genauen UJeberblick über die gesamte Anlage des ultra- modernen Empfangsgehäudes des neuen„Dulles International Airport“ in Washington. Zum Flugfeld hin der Hubschrauberplatz(I, der riesige Kontrollturm(2), sowie das„Pro- menadendeck“(3), dahinter die Abfahrtsplätze der Zubringerwagen(4), das weitrãumige Empfangsgebãude selbst mit dem Hauptrestaurant(5), den Schaltern(6) und der unteren Holle für die ankommenden Passagiere(7). Außerdem die Fahrbahnen für Gepäclefahr- zeuge(8) und die Zubringerstraße zum Empfangsgebäude(9). AP-Bild „Aeroflot“ gibt sich Mühe Dichteres Liniennetz und Die sowjetische Luftfahrtgesellschaft „Aeroflot“, Vertragspartner von dreißig an- deren internationalen Fluggesellschaften, hat mit Beginn des Sommerflugplanes ihr Liniennetz verdichtet und auf fast allen Routen ältere Flugzeugtypen durch Turbo- prop- und Düsenpassagierflugzeuge ersetzt. Diesen technischen Verbesserungen soll ,wie in der„Aeroflot“-Direktion versichert wird, der„Dienst am Kunden“ nicht nachstehen, und die bisher oft schleppende Erledigung von Reiseformalitäten soll ebenfalls der Ver- ganigenheit angehören. Das Transitvisum für Fluggäste wurd bereits abgeschafft. Größere Flugzeuge im Berlin-Verkehr ... Und Flugkosten auf Raten/ Modernisierung bei PAA Ein um 25 Prozent vergrößertes Platz- angebot im Flugverkehr mit Berlin durch den Austausch der DC-4-Clipper flugzeuge gegen die größeren und schnelleren DC-6B- Maschinen kündigte die amerikanische Luft- fahrtgesellschaft„PAA“ am 30. Mai an. Durch die Modernisierung der„Berlin- Flotte“ der Fluggesellschaft, die am 27. Juni beginnt und bis zum 1. August abgeschlossen sein soll, werde nicht nur die Flugzeit zwi- schen Berlin und sieben Städten der Bun- desrepublik um 20 Prozent verkürzt, sondern das Angebot von bisher täglich 3240 Plätzen auf 4256 Plätze erhöht. Ebenso werde das Platzangebot auf den Nachtflügen von 1260 auf 1672 erweitert, teilte die Fluggesellschaft mit. Als weitere Verbesserung im Berlin- Ver- kehr kündigte die Gesellschaft auch die Er- höhung der Frachtkapazität durch den gleich- zeitigen Einsatz größerer Fracht-Clipper vom Muster DC-A an. Auf jedem Flug können dann 10 000 Kilogramm Fracht gegenüber bisher 7000 Kilogramm befördert werden. Von sofort an können alle Flugkosten und Pauschalreisen einschließlich der Hotel- und Besichtigungsspesen nach einem Reisekredit- Plan der PAA auf Raten bezahlt werden. Wie die Gesellschaft auf einer Pressekonfe- renz in Westberlin bekanntgab, muß der Flugpreis jedoch mindestens 300 DM. betra- gen. Die Anzahlung betrage 10 Prozent. Der Rest könne in drei bis zu 24 Raten bezahlt werden. Der Zinssatz liege bei 0,6 Prozent monatlich.. technische Verbesserungen Die modernen sowjetischen Düsen- und Turbopropmaschinen vom Typ TU-104- und IL-18 werden nach den diesjährigen Flug- plan die Sowjetunion mit achtzehn Haupt- städten Europas, Asiens und Afrikas ver- binden. Die Turbopropmaschine IL-18 ersetzt das zweimotorige Kolbenflugzeug IL-18 auf den Flügen von Moskau nach Berlin, Wien, Stockholm und Helsinki. Die langen Flugstrecken nach dem fernen Osten befliegt die„Aeroflot“ mit einem der größten Düsenpassagierflugzeuge der Welt, der TU-114. Die Strecke Moskau— Leningrad wird täglich dreizehnmal von der TU-104- in beiden Richtungen beflogen. Das ermög- licht die Beförderung von rund 3000 Passa- gieren in 24 Stunden. Dieser auch für Tou- risten wichtige Flug dauert 55 Minuten. Für Besucher der Sowjetunion besteht fünfmal täglich eine Flugverbindung von Moskau nach Adler in der Nähe des Badeortes Sotschi an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Das innersowjetische Flugnetz erscheint in Anbetracht der riesigen Ausdehnung des Landes nicht dicht genug, obwohl Flugver- bindungen zwischen den meisten wichtigen Großstädten bestehen. Auf vielen Strecken, hauptsächlich zwischen Industriezentren, werden Hubschrauber eingesetzt. Der Borddienst und die Bordverpflegung bei der„Aeroflot“ sind im allgemeinen gut. Bei Zwischenlandungen werden den Flug- gästen warme und reichliche Mahlzeiten an- geboten. Das Flugpersonal ist gut geschult und versieht den Dienst mit vertrauens- erweckender Sicherheit. Ioformationen der Luftfahrt Die Luftfahrtgesellschaft Turkish Kir- lines„Turk Hava Lollari“ hat am 10. Mai 1960 den planmäßigen Liniendienst mit Frankfurt aufgenommen. Die Turkish Air- lines sind das 42. Luftfahrtunternehmen, das Frankfurt anfliegt. * In der zivilen Luftfahrt der Bundesrepu- blik haben sich in den ersten drei Monaten dieses Jahres acht schwere und 17 leichte Unfälle ereignet, bei denen fünf Menschen ums Leben kamen und sieben verletzt wur- den. Wie das Luftfahrtbundesamt in Braun- schweig am 11. Mai 1960 mitteilte, hat sich damit die Zahl der Flugunfälle nahezu ver- doppelt. Als häufigste Unfallursache stellte das Luftfahrtbundesamt menschliches Ver- sagen fest. * Auf den zehn Verkehrsflughäfen der Bun- desrepublik und Westberlins hat der Luft- verkehr auch im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Nach einem Bericht der Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrs- klughäfen wurden insgesamt rund 280 000 Starts und Landungen gezählt. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung um neun Prozent. Wenn auch der Frankfurter Flughafen mit einem Gesamtanteil von 26,8 Prozent immer noch weit an der Spitze liegt, so hat doch Nürnberg im Vergleich zum Vorjahr mit 19 Prozent den größten Zuwachis zu verzeichnen. Die Zuwachsrate der übrigen ktlandeplätze lag bei 10 Prozent. 2 5 Der e Flughafen hat mit. über 1.6 Millionen die höchste Zahl von Flug. gästen zu verzeichnen, gefolgt von Berlin mit über 1,26 Millionen und Düsseldorf mit 808 000. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Zuwachs in Düsseldorf 20 Prozent, in Frank- kurt 14 Prozent und in Berlin 13 Prozent. Nürnberg hat mit insgesamt rund 94 000 Fluggästen eine Zunahme von 31 Prozent und Stuttgart mit über 306 000 eine von 25 Prozent zu verzeichnen. * Das neue britische Turboprop-Passagier- flugzeug„Vickers Vanguard“ kann noch nicht eingesetzt werden, weil bei Versuchen ein Motorenfehler festgestellt worden ist. * Vor 40 Jahren, im Mai 1920, wurde der erste Flug des KLM-Pendeldienstes Amster- dam London ausgeführt, der seitdem von dieser Gesellschaft ununterbrochen, mit zu- nehmender Frequenz, unterhalten wird. * Den Sommerflugverkehr eröffnet die Air France, die sich 1959 mit einem Beförde- rungsergebnis von 2781 Millionen Passa- gieren, an erster Stelle unter den euro- päischen Gesellschaften behaupten konnte, in der wohl stärksten Wettbewerbsposition und gegenüber der wohl schärfsten Konkur- renz seit ihrem Bestehen: ihre mit einem Kostenaufwand von annähernd einer Mil- liarde DM betriebene Umrüstung auf den Strahlverkehr wird bis zum Oktober abge- schlossen sein. 5 a ** New) Vork-Idlewild, der größte Flughafen der Welt, kann sich rühmen, seit einigen Tagen auch der sicherste Flughafen für Nacht- und Schlechtwetterlandungen zu sein. Ein neuartiges Befeuerungssystem, das im Auftrag der New Lorker Hafenverwaltung entwickelt wurde, sorgt dafür, daß selbst bei schlimmsten Schneestürmer, bei tiefsten Temperaturen oder bei den verzwicktesten Kurzschlüssen die Anflug- und Landebahn- leuchten, ja selbst die Rollstragenbeleuch- tung intakt bleiben werden. Fünf verschie- dene Stromkreise mit eigener Versorgungs- anlage schalten automatisch jeden möglicher- weise entstehenden Kurzschlußschaden aus. Sämtliche Lampen sind in den Boden versenkt und absolut bruchsicher. Ihre Festigkeit ist so groß, daß— wie Versuche bewiesen— sie selbst dem 130 Tonnengewicht eines Düsengiganten widerstehen. Alle Kabelschächte und Lampenkörper sind kli- matisiert, um die Bildung von Kondens- Wasser zu verhindern. Und in jeder Leuchte befindet sich zusätzlich ein Infrarot-Strahler, dessen Wärme ausreicht, um im Winter jede Schnee- und Eisbildung im Umkreis von einem Meter zu verhindern. Vertreter der Internationalen Zivilluft- fahrtorganisation(ICAO), denen die Be- keuerungsanlage erläutert und vorgeführt wurde, vertraten die Auffassung, daß man allen Ländern, die der ICAO angeschlossen sind, empfehlen sollte, ähnlich sichere Be- ferungssysteme auf ihren Flughäfen zu installieren, denn auch nachts oder bei sehr schlechter Sicht verbleibe dem Piloten wäh- rend der letzten Sekunden des Landeanfluges immer nur die Möglichkeit einer Landung „nach Sicht“, für deren Sicherheit eine zuverlässige Befeuerung eine wichtige Rolle Spiele. * Eine Düsenflugverbindung zwischen Ham- burg und Chikago wurde am 1. Mai 1960 von der Luftfahrtgesellschaft Pan American World Airways(PAA) eröffnet. In den Nachmittagsstunden startete vom Flug- hafen Fuhlsbüttel eine Langstreckendüsen- maschine vom Typ DC 8 zum ersten Flug. Bis zum 15. Juli wird eine DC g jeden Sonn- tag die Strecke befliegen, von da an dreimal wöchentlich. Die Maschine kann 170 Men- schen befördern. 28 ü Dau suse, t⸗ 8 5 15 t⸗ 5 c 98 J 20 1 05 8 Engelhorn- Qualitäten De so preiswert! 15 5 9 5 8 0 9 88 5 0 8 8 a 8 5 f t d 5 5 a Groß-Angebot I. n . zu Pfingsten 5 i Sie werden fasziniert durch eine Vielfalt der 15 8 5 Schnitte, Farben und Dessins. Durch die Eleganz 98 8 und Preiswürdigkeit dieser Engelhorn- Qualitäten a für den Herrn, die Dame, das Kind. 5 t 5 Stadt und Land weiß es und sagt: Jal Am besten gleich zu Engelhorn. In das große a Spezialhaus. Da weiſb man was man hat. f Das große Spezialhaus für Bekleidung. Mannheim . Seite 22 FEUILILETON Freitag, 3. Juni 1960/ Nr. 128 fflands Sprungbrett in die Weite Welt Eine Veröffentlichung Wilhelm Herrmanns öber die Mannheimer Zeit des Schauspielers Der Name des großen Schauspielers August Wilhelm Iffland ist mit den Anfän- gen des Mannheimer Nationaltheaters innig verknüpft. Dieser Name hat heute noch so viel lebenswarmen Klang, daß er Schillers bekanntes Wort„Dem Mimen flicht die Nach- welt keine Kränze“ widerlegt. Ifflands Wir- ken an der Mannheimer Bühne wurde im Iffland-Schillerjahr 1959 von Wilhelm Herr- mann in vier Artikeln geschildert, die in den Monaten September bis November 1959 in den Bühnenblättern des Nationaltheaters erschienen. Der„Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters Mannheim“ ist es zu danken, daß jetzt ein Sonderdruck mit dem Titel„Thaliens liebster Sohn— Iffland und Mannheim“ die Arbeit als ein Ganzes zu- sammenfagt. Zeitgenòössische Schauspieler- bildnisse, Rollenbilder, Titelkupfer, Repro- duktionen von Briefen und Seiten aus Thea- terzettelbänden geben einen Begriff vom Mannheimer Ensemble und dem Theater- leben hinter den Kulissen. Ein Stich zeigt Mannheim, wie es sich mit Schloß, Jesuiten- kirche und Sternwarte monumental auf dem rechten Rheinufer aufbaute, zu Ifflands Zei- ten(17791796) noch nicht beeinträchtigt durch Aufstockungen und andere Vorstöße die im 19. und 20. Jahrhundert Goethes Wort von„der heiter und gleich gebauten“ Stadt unverständlich gemacht haben. August Wilhelm Iffland war zwanzig Jahre alt, als er nach Mannheim kam. Vater Iffland war entsetzt, daß der schwärmerische Sohn nicht Prediger, sondern Schauspieler werden wollte. Der Vater blieb unbeugsam, August Wilhelm floh aus dem Elternhaus, ging zum herzoglichen Hoftheater in Gotha, Wo sich der berühmte Schauspieler EKhof seiner väterlich annahm. Nach EKhofs Tod zwei Jahre später zog's Iffland mächtig nach Hamburg, aber der hadernde Vater machte eine Aussöhnung davon abhängig, da August Wilhelm einem Ruf nach Mannheim folgte. Der alte Iffland wollte den Sohn nicht in Hamburg wissen, die Hamburger Bühne gab Gastspiele in Hannover, in Mannheim war der„aus der Art geschlagene“ Sohn weit vom Schuß. oltur-Chronik Im Brunnentheater in Helmstedt wird sich in diesem Sommer ein gesamtdeutsches Ensemble unter der musikalischen Leitung von Professor W. Bongartz Dresden) für eine Gast- spielreise durch beide Teile Deutschlands vor- bereiten. Dem Ensemble gehören Künstler aus Westdeutschland und der Sowijetzone an, die die Oper„Albert Herring“ von Benjamin Brit- ten in etwa 40 Städten in Mitteldeutschland und in der Bundesrepublik aufführen werden. Ein Drittel der über 50 Pariser Theater wird in diesem Jahr bereits am 15. Juni die Pforten schließen und in verfrühte Sommerferien ge- hen. Die nicht subventionierten Boulevard- Theater der französischen Hauptstadt kämpfen seit einiger Zeit mit finanziellen Schwierigkei- ten, die sie zum größten Teil auf die hohen Steuern zurückführen, die unabhängig vom Umsatz erhoben werden. Auch die Pariser Kinos sollen vielfach in Geldschwierigkeiten sein. Von den 5750 Pariser Filmtheatern stehen 1200 kurz vor einer Schließung. Während im vergangenen Jahr noch 26 Prozent der verfüg- baren Plätze besetzt waren, ging der Kino- besuch in Paris in der letzten Woche so weit zurück, daß nur 18 Prozent der Pariser Kino- sitze ausgenutzt wurden. Der Württembergische Kunstverein Stuttgart zeigt vom 2. Juni an eine Ausstellung„Junger Künstler“ mit Arbeiten von Karl Peter Blau, Heidi Foerster, Gottfried Gruner, Wolfgang Kermer, Gerd Neisser und Irmela Röck. Der saarländische Maler Karl Roth-Coraux zeigt vom 3. Juni an in der Brunnenhalle in Bad Dürkheim eine Reihe von Arbeiten, haupt- sächlich Porträts. Iffland ging höchst widerwillig nach Mannheim— ‚einer Stadt, deren uniformer Pracht ich bald überdrüssig zu werden fürchte“, schrieb er im Herbst 1779. Die Ab- neigung schmolz, als sich die Mannheimer kür Ifflands Spiel begeisterten.„Mein Beifall ist groß, man lobt mich nicht, man bewun- dert mich“, ließ er im Dezember 1779 seinen Bruder wissen. Der zwanzigjährige EKhof- Schüler wurde auch als Rollen-Erbe des alten Ekhof verwendet. Der 16 Jahre ältere Johann Michael Boek erhielt„junge“ Rollen, Ifkland war auf„komische alte und Karika- tur-Rollen, auch Juden“ verpflichtet, der Zwanzigjährige spielte den Polonius, den Wirt in„Minna von Barnhelmé“, den Carlos in„Clavigo“. Goethe auf der Durchreise spendete ihm das Lob, er habe seit Ekhof nicht„mit so viel Wahrheit und Delikatesse“ spielen sehen. Im folgenden Jahr, 1780, stand Iffland mehrmals neben dem großen Fried- rich Ludwig Schroeder auf der Bühne, vier Jahre später wagte er sich selbst an den„Kö- nig Lear“, mit dem Schroeder seine sensatio- nellsten Erfolge errungen hatte. Am denkwürdigen 13. Januar 1782 spielte Iffland den Franz Moor. Diese überaus schwierige Rolle geriet nicht ganz nach dem Geschmack Schillers. Herrmann schreibt „Ifflands Zufallsruhm, der erste Franz Moor gewesen zu sein“, keine entscheidende Be- deutung zu. Die dämonische Wucht, die ihm diese Rolle abverlangte, sei nicht seine Do- näne gewesen. Man tritt Schiller keines- wegs zu nahe mit der Vermutung, daß er auf alle Fälle Vorbehalte gegenüber der allgemeinen Begeisterung geltend machen wollte. Die war so groß, daß nur noch mit interessanten Vorbehalten etwas Geist zu versprühen war. Sie wurden übrigens nie präzisiert. Herrmann argumentiert, daß Iff- land in anderen Stücken eine viel differen- ziertere Rollengestaltung geglückt sei. Ifkland begeisterte nicht nur die Mann- heimer: Fürstenhöfe in Saarbrücken, Dürk- heim, Darmstadt und Karlsruhe luden ihn zu Gastspielen oder Beratungen ein und lie- Ben sich seine Besuche etwas kosten. Man Wollte ihn sogar sich noch stärker„atta- chieren“, er sollte diplomatische Missionen übernehmen. Bevor es dazu kam, verjagten die revolutionären Franzosen die kleinen Fürsten vom linken Rheinufer. Wie sich in Mannheim die entgegengesetztesten Ueber- zeugungen herausschälten, wie diese Gegen- Sätze im Theater sich auswirkten, schildert Wilhelm Herrmann packend. Der kalte Krieg 20g den heißen nach sich, die Besatzungs- mächte wechselten. Als zu diesem Dilemma ein großzügiges Angebot des Königs von Preußen kam, konnte Iffland der großen Versuchung nicht widerstehen, er wurde Mannheim untreu und kontraktbrüchig. In Berlin machte ihm der König 14 000 Gulden zum Präsent, zur Tilgung seiner Mannheimer Verbindlichkeiten. Die Aufregung in Mann- heim war groß, sie ging in der allgemeinen politischen Erregung lange nicht unter. Iff- lands ruhmreiche Karriere in Berlin und Hamburg überstrahlte aber im Lauf der Zeit allen Aerger, er wurde bei seinen Gast- spielen mit un verminderter Herzlichkeit ge- keiert. Die Mannheimer waren überzeugt da- von, ihm das Sprungbrett in die weite Welt geboten zu haben. F. W. K. lonescos englischer Meisterschöler Zwei debtsche Erstaufführungen von N. F. Simpson im Städtischen Theater Mainz Natürlich mußte man Angst haben, daß Ionesco Schule machen würde; Angst vor allem deswegen, weil man sich nicht vor- stellen konnte, daß irgendein anderer seinen halsbrecherischen Stil nennen wir's einmal so) auf halbwegs erträgliche Art und Weise Wiederholen könnte. Tatsächlich haben sich auch etliche bei diesem Versuch beinahe schon den Hals gebrochen. Aber nun schickte ein bislang unbekann- ter Mister N. F. Simpson— seines Zeichens Lehrer in London— zwei Einakter über den Kanal herüber, betitelt„Der Elefant im Gar- ten“ und„Das Loch“, die uns eines Besseren belehren. Sie beweisen immerhin, daß Ionescos absurd- phantastischer Farcenstil für das zeitgenössische Theater durchaus frucht- bar und anregend sein kann— sofern sich ein Autor mit dem nötigen Witz und Talent, der nötigen Individualität und Originalität von ihm anregen läßt. Simpson ist ohne Zweifel ein eigenstän- diges Talent. Zwar ist das Muster aus Paris unverkennbar; doch ebenso unverkennbar ist die originelle, englische Verarbeitung. In allem spürt man englische Mentalität und Tradition. Nicht nur im Lokalkolorit. Eng- lisch ist der trockene, durch nichts zu er- schütternde Humor, der intellektuelle Spaß am Wortwitz, die individualistische Ver- sponnenheit der auftretenden Personen, ihr Mangel an Sentimentalität, ihr unzerstör- barer Gleichmut, ihre skurrile Phantasie. Da haben nicht nur Wilde und Shaw und das englische Konversationstheater Pate ge- standen, sondern deutlich auch Shakespeares Sregorionik als Materid! Das 30. Mosikstodio in St. Bonifatius Mannheim mit Werken von Norman dello Jojo, Anton Heiller, Darius Milhaud und Anton Pöringer Das Musikstudio der Mannheimer St. Bo- nifatiuskirche ist in der Folge seiner Studio- konzerte beim dreißigsten angelangt. Kenn- zeichnend für diesen Abend waren thema- tisch die Gregorianik als künstlerischer Bau- stoff kür zeitgenössische Komponisten und optisch die beiden Konzertflügel als Schwer- punkte der verschiedenen Besetzungen. Als erster Amerikaner fand Norman dello Joio, ein Hindemith-Schüler italienischer Herkunft(geboren 1913), mit seiner„Kla- viersonate über ein gregorianisches Thema“ Eingang in den Kreis der vom Studio be- rücksichtigten Komponisten. In vier Sätzen unterwirft er das Thema verschiedenen Form- und Gehaltskategorien und schmilzt es ein in einen aparten, tonal zentrierten, allzu populäre Wendungen nicht immer ver- schmähenden neuklassischen Stil, der sich spontan mit kontrapunktischen, bitonalen und rhythmisch jazzähnlichen Elementen an- reichert. Arthur Abrams, ein junger, in Mannheim studierender Amerikaner und Freund des Komponisten, war der klar dis- ponierende, den sparsamen Klaviersatz und die Formstrukturen übersichtlich handha- bende Interpret des Werks. Der Versuch des Wiener Komponisten Anton Heiller(geboren 1923), mit seiner Toc- cata für zwei Klaviere klangliche und dyna- mische Prinzipien des Orgelspiels auf die Schwesterinstrumente zu übertragen, resul- tierte in einem motorisch-forschen Perpe- tuum mobile, dessen Eleganz einerseits bis zu ohrschmeichelnden Effekten, zum anderen bis zu fesselnden harmonischen Komplexen reicht, deren konsequente Chromatik die vorgeschriebene Tonart d-Moll verschleiert. Das Duo-Paar Käte Büttner und Klaus Frey wurde auf imponierende Weise mit den Schwierigkeiten der Komposition fertig und kleidete die Brillanz der Läufe übersichtlich in das metrische Schema. Die beiden Pia- nisten stellten auch den durch harmonische Härten schmerzlich- zerrissen wirkenden in- strumentalen Klanggrund von Darius Mil- hauds„Psalm 129“ für Bariton und zwei Klaviere bereit, über dem sich die einfach- diatonisch geführte Melodiestimme erhebt. Hans Rössling gab ihr noble Wärme und im Ausdruck die Akzente der Anrufung mit. Als Uraufführung stand ein in der Be- setzung außhergewöbnliches Werk auf dem Programm:„Surrexit Dominus vere“, Meta- morphosen gregorianischer Motive der Oster- zeit für zwei Klaviere und Schlagzeug von Anton Püringer, einem 1922 geborenen Wie- ner. Der Komponist hat tief in den Vorrat der Kar- und Ostergregorianik gegriffen und aus dem einfach exponierten, erfindungs- reich verarbeiteten und kompliziert ineinan- der verschlungenen thematischen Material ein dreisätziges Werk gestaltet, das in einer eigenartigen, direkt wirkenden atonalen Diktion von der Spannung zwischen Form und Stimmung lebt. Die beiden Klaviere werden in ihrer melodischen Funktion hier und da vom Xylophon, vom Vibraphon oder von den Glocken unterstützt beziehungsweise ergänzt, Ton oder Geräuschfloskeln steuern die Pauken, die Trommeln und das Triangel bei. Sehr ökonomisch handhabt Püringer diesen Apparat, der sich nur im Aufschwung des Osterjubels bis an die oberen dynami- schen Grenzen erhebt. Die von Theo Ziegler geleitete Aufführung mit den Pianistinnen Renate Curtaz und Käte Büttner sowie den vereinigten Schlagzeugern des Pfalz- und des Nationaltheater-Orchesters(Max Lind- ner, Kurt Ehrig, Richard Rathner, Franz Schubert, Otto Geiberger, Lothar Schumann) brachte dem anwesenden Komponisten einen verdienten Erfolg für das mit Hingabe von allen Mitwirkenden interpretierte Werk ein. Mit dessen ausführlicher Formanalyse hatte sich eingangs Adolf Berchtold um das Kon- zert besonders verdient gemacht. rr. Cosima Wagners Tageböcher Oberste Serichts entscheidung ve Die Tagebücher Cosima Wagners, der 1930 gestorbenen Frau Richard Wagners, dürfen noch nicht an die Oeffentlichkeit. In dem Rechtsstreit um die vorzeitige Ver- öffentlichung der Tagebücher ist ein neues Hindernis aufgetaucht, da der Testaments- Vollstrecker von Eva Chamberlain, der Münchner Rechtsanwalt Dr. Bandorf, ge- storben ist. Eva Chamberlain, die jüngste Tochter Cosimas, hatte in ihrem Testament verfügt, daß die Tagebücher ihrer Mutter erst zu einem Zeitpunkt— um 1970— ver- öfkentlicht werden sollten, wenn Personen, die eventuell darin bloßgestellt werden könnten, gestorben sind. Testamentsvoll- Strecker Dr. Bandorf und die Stadt Bayreuth als Erbin des Nachlasses Eva Chamberlains hatten 1958 ein gerichtliches Verfahren mit dem Ziel eingeleitet, eine vorzeitige Ver- öfkentlichung zu erreichen. Die Gründe für die testamentarische Klausel, so wurde argu- bietet vorzeitige Veröffentlichung mentiert, seien inzwischen fortgefallen. Außerdem verspreche sich die Wagnerfor- schung aus den Tagebüchern neue Erkennt- nisse. Vor dem Amtsgericht und dem Land- gericht Bayreuth war der Antrag abgelehnt worden. Jetzt teilte das bayerische Oberste Landesgericht mit, daß über die gegen die Bayreuther Urteile eingelegte Beschwerde nicht entschieden werden könne, da erst ein neuer Testamentsvollstrecker bestimmt wer- den müsse. Die Tagebücher sind in der Bayerischen Staatsbank hinterlegt. dpa e Für ein neues Opernhaus in Dortmund, das in der Spielzeit 1963/64 eröffnet werden soll, ist jetzt von den zuständigen Ausschüssen der Stadt der mehrfach abgeänderte Entwurf des Düsseldorfer Architekten Heinrich Roßkotten angenommen worden. Das Projekt soll rund 20 Millionen Mark kosten; 1160 Plätze sind für dieses Haus vorgesehen. Narren— deren späte Enkel sich hier um Simpsons„Loch“ versammeln— und Charlie Chaplin, vermutlich auch„Punch“, ganz be- stimmt aber Lewis Carroll, der Vater von „Alice im Wunderland“. Auch die Paradocks(sic!) leben in so einem Wunderland, wo man Elefanten, Giraffen, Schlangen und Schmetterlinge als Haustiere hält und sich allenfalls darüber aufregt, wenn sie ein paar Nummern zu groß oder zu klein geliefert werden; wo alte Herren, wie's die Mode gerade will, ent- weder auf dem Moped oder als mondäne Damen daherkommen; wo man Literatur im Kühlschrank aufbewahrt und seinen Gästen zur Erfrischung ein paar Verse oder einen Abschnitt leckere Prosa serviert; wo es pas- sieren kann, daß man an der Haustür auf- gefordert wird, eine neue Regierung zu bilden. Dies letztere Ansinnen lehnen die Para- docks denn doch ab.„Das ist Sache des Pre- mierministers.. Und überhaupt: wir ken- nen doch niemand.“ Außerdem leben sie nach einem gésunden Grundsatz, den Middie Paradock bei anderer Gelegenheit so for- muliert:„Bro und ich überlassen die Wol- kenbrüche denen, die die Hüte dafür haben.“ An einer Stelle gibt Simpson gleichsam eine ironische Gebrauchsanweisung für seine Stücke. Ein Telegramm ist angekommen mit völlig absurdem Wortlaut.„Sollen wir es zurückbringen und nachprüfen lassen?“ fragt Middie. Darauf ihr Mann:„Nein; wenn wir erst anfangen, mit den Worten herum- zuspielen, wissen wir überhaupt nicht mehr, woran wir sind. Es ist chiffriert. Wir dür- fen es auf keinen Fall entschlüsseln.“ Das sollte man auch mit seinen Stücken nicht versuchen. Sie sind ohnedies völlig klar; das ist ein Vorzug, den sie den Stük- ken Ionescos zum Beispiel voraus haben. Zunächst hält man sie für Zerrspiegel der Wirklichkeit; aber sehr bald merkt man, daß es sich um richtige Spiegel handelt, in denen wir unsere Flausen und Verstiegenheiten, unsere modischen Albernheiten, unsere fatale Vorliebe für Klischees, die Leere unserer Konversation und die Dürftigkeit Unseres geistigen Alltagshabitus erkennen. Das gilt nicht nur für die groteske Ele- fantenkomödie, sondern auch für den zwei- ten Einakter„Das Loch“, der allerdings mehr geistigen, um nicht zu sagen: philosophi- schen Tiefgang hat. Er könnte ebensogut „Die Nußschale“ heißen; denn in dieser kur- zen Szene sammelt Simpson, wie in der sprichwörtlichen Nußschale, die Wünsche und Träume der Menschen, ihre uralten Illusionen, Visionen, Wahnvorstellungen und Irrtümer, ihre Hysterien, Hoffnungen und Enttäuschungen. Aber, wie gesagt, man soll da nicht deu- ten und entschlüsseln wollen; sonst geht das Beste an diesen Stücken verloren: die iro- nische Brillanz und Leichtigkeit der Dialoge, das Feuerwerk der Pointen und Wortspiele, der Zauber einer traumhaften Phantasie, die stupende, unbeirrbare Logik, die auch im Absurden waltet, und nicht zuletzt die un- beschreiblich effektvolle, schier unerschöpf- liche szenische Komik. Rolf Heutz hat die beiden Einakter jetzt, erstmals für Deutschland, im Städtischen Theater Mainz inszeniert, in einem genau angepaßten, trockenen, klaren und durch- sichtigen Stil, der je nach Situation und Perspektive blitzartig die Optik und die Tonlage wechselte. Es war eine Freude, wie die Darsteller auf diesen Stil eingingen, vor allem Almuth Ullerich als Middie Paradock; aber auch Ingeborg van Dyck und H.-J. Krützfeld, die in beiden Stücken auftraten, ferner Bogislav von Heyden, Volker Spahr, Herbert Bleckmann und Gretl Tonndorf. Eo Plunien Entscheidend ist die 5 Kältereserve Denken Sie schon ett daran An den Hundstagen zeigt es sich, Was ein Kühl- schrank Wirklich Wert ist. Gerade dann kommt es auf die Kästereserve an. Die neuen Siemens- Kühlschrönke haben sie. Selbst bei tropischer Hitze bleiben die Vorräte taufrisch. 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Es ist bekannt, daß in Griechenland im Laufe eines ganzen Jahres nur einmal gegen AvD warnt vor Polizeikontrollen Im Hinblick auf die am 3. Juni beginnende und bis zum 7. Juni dauernden Geschwin- digkeitsbeschränkungen auf 100 km/st für Pkw üauf der Autobahn und auf 80 km/st für Pkw außerhalb geschlossener Ortschaften weist der Automobilelub von Deutschland (AvD) alle Kraftfahrer darauf hin, daß be- reits in diesen Tagen die Polizeikontrollen verstärkt wurden und insbesondere an den Pfingstfeiertagen in verschärftem Maße durchgeführt werden. Die Vorbereitungen der Polizeibehörden deuteten darauf hin, daß man in dem fraglichen Zeitraum mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Ein- haltung der Geschwindigkeitsbeschränkung überwachen und durch einen Großeinsatz von stationären wie mobilen Einheiten durch- setzen wolle. Der AvD bittet die Kraftfahrer, den zweifellos entstehenden kritischen Ver- kehrssituationen an den Feiertagen mit Be- sonnenheit zu begegnen und sich nicht zu ungesetzlichen Handlungen verleiten zu las- sen. Obgleich der AvD seinen Kampf gegen die Einführung einer allgemeinen und ge- nerellen Geschwindigkeitsbeschränkung auf dem deutschen Straßennetz weiter fortfüh- ren werde, hoffe er im Interesse eines je- den einzelnen Verkehrsteilnehmers, daß diese neue Maßnahme des Bundesverkehrs- ministeriums nicht zu einer Jagd auf in- und ausländische Verkehrssünder ausarte. einen Einheimischen wegen Trunkenheit ein- geschritten werden mußte, im gleichen Zeit- raum jedoch gegen 16 deutsche Kraftfahrer. Wegen Einschlafens am Steuer kam es be- sonders in Sizilien, Spanien und Griechen land zu erheblichen Unfällen, verursacht durch deutsche Ferienkraftfahrer. Einschlaf- unfälle wurden in diesen Ländern hundert- mal häufiger bei deutschen Touristen als bei Einheimischen festgestellt. Frankreich meldet über den deutschen Kraftfahrer, daß von 100 deutschen Verun- Slückten 16 Prozent mit Fahrzeugen fuhren, die technische Mängel aufwiesen, die bereits vor dem Grenzübertritt vorhanden waren. In Italien stehen die Deutschen auf Auto- bahnen und Straßen erster Ordnung an der Spitze aller Unfallbeteiligten. Sie sind dem schnellen, aber weitaus vorsichtigerem italie- nischen Verkehr nicht gewachsen. Weiterhin ist bekannt, daß deutsche Kraftfahrer auf allen Paßstraßen und in Gebieten, die als touristische Delikatesse gelten, bevorzugt verunglücken, da sie sich in besonderem Maße vom Steuer ablenken lassen. Erfreulicher ist das Urteil über deutsche Omnibusfahrer, die im Vergleich zu ihren ausländischen Kollegen weit weniger Unfälle verursachen. Auch gelten die Deutschen als die Kraftfahrernation, die am wenigsten Un- kallflucht begeht. Allgemein sieht danach die Statistik für deutsche Kraftfahrer im Ausland recht un- erfreulich aus. Sie mag dadurch beeinflußt sein, daß viele Kraftfahrer ohne ausreichende Fahrpraxis evtl. direkt nach Ablegung des Führerscheins, nach Spanien oder Italien fahren. Jeder Neuling am Steuer sollte des- halb erst dann Auslandsreisepläne per Auto schmieden, wenn er durch eine ausreichende Fahrpraxis so sicher am Steuer geworden ist, daß er alle technischen Handgriffe auto- matisch, ohne bewußtes Einschalten des Ver- standes, ausführt und so in der Lage ist, seine ganze Aufmerksamkeit auf den Stra- Benverkehr zu richten. Er sollte wissen, daß er im ungewohnt starken und schnellen, aber oftmals auch unter völlig anderen klima- tischen Bedingungen ablaufenden Verkehr fremder Länder nicht nur sich, seine An- gehörigen und fremde Verkehrsteilnehmer in Gefahr, sondern darüber hinaus auch den deutschen Kraftfahrer ganz allgemein in schlechten Ruf bringt. Fahren auf Autobahnen Die deutschen Autobahnen werden in die- sem Jahr einen erheblichen Verkehrsansturm zu bewältigen haben, weil nicht nur eine Re- kordreisesaison zu erwarten ist, sondern diese Fernverkehrsadern auch den starken europäischen Verkehr zu den Olympischen Spielen in Rom aufnehmen müssen. Aus die- sem Grunde ruft die Bundesverkehrswacht in ihrem Juni-Schwerpunktprogramm den deutschen Kraftfahrern noch einmal einige Verhaltungsmaßregeln für Autobahnfahrten ins Gedächtnis. Die Autobahnen sollen einem zügigen Verkehr dienen, nicht aber rück- sichtsloser Raserei. Wichtigste Regel bei Autobahnfahrten: konzentrierte Beobachtung des vorausfahrenden und des rückwärtigen Verkehrs. Die linke Fahrbahn dient nur zum Ueberholen. Wurde überholt, muß sofort wieder auf die rechte Fahrbahnseite über- gewechselt werden. Vor dem Ueberholen durch einen Blick in die Rückspiegel ver- gewissern, daß die Ueberholfahrbahn auf weite Sicht frei ist bzw. kein anderes Fahr- zeug zum Ueberholen angesetzt hat und kei- ner der Vorausfahrenden die Ueberholbahn zu benutzen beabsichtigt. Rechtsüberholen ist streng verboten. Bei Kolonnenfahrten ist ein genügender Abstand zum Vorder- mann zu halten, damit auch beim plötzlichen Bremsen ein genügender Abstand gehalten werden kann. Anhalten auf der Autobahn außerhalb der gekennzeichneten Parkplätze ist nur bei Pannen gestattet. In solchen Fäl- len das Fahrzeug ganz rechts am Straßen- rand oder auf dem Mittelstreifen abstellen. Das Linkseinordnen im Verkehr ... und die Notwendigkeit, zuweilen auf Straßenbahnschienef zu halten Wer links einbiegen will, hat sein Fahr- zeug möglichst weit links bis zur Mitte, in Einbahnstraßen über die Mitte der Fahr- bahn hinaus einzuordnen(8 8 Abs. 3 Satz 2 StVO). Das bedeutet in Einbahnstraßen, daß das Einordnen in der Regel bis an den lin- ken Rand der Straße zu erfolgen hat, es sei denn, es wäre im gegebenen Fall schlecht- hin ausgeschlossen, daß durch Nichteinhal- tung dieses Gebots der nachfolgende Ver- kehr gefährdet wird(OLG Neustadt, Urteil vom 7. 10. 59— Ss 124/59—: DAR 1960, Nr. 122). Bei Straßen mit Gegenverkehr erfolgt das Einordnen bis zur Straßenmitte. Hierbei darf der Kraftfahrer sich auch auf die Stra- Benbahnschienen einordnen, soweit er sicher sein darf, daß er dabei die Straßenbahn nicht gefährdet. Er darf sich also nicht so kurz vor einer in gleicher Richtung fahrenden Stra- Benbahn nach links auf die Schienen ein- ordnen, daß er sie zu einer Gefahrenbrem- sung zwingt(OLG Hamm, Urt. v. 27. 7. 59— 2 Ss 536/59—: VRS 138, 310). Trotz der in 8 8 Abs. 6 StVO vorgeschriebenen Rücksicht auf die ungehinderte Durchfahrt der Straßen- bahn darf der Kraftfahrer den Teil der Straße, auf dem die Schienen liegen(ohne einen besonderen Bahnkörper zu bilden), je- denfalls dann benutzen, wenn eine Straßen- bahn noch nicht in Sicht ist(OLG Hamburg, Urt. v. 23. 4. 58— Ss 47/58—: MDR 1959, 540). Nach Ansicht des OLG Hamm(Urt. v. 14. 3. 55— 2 Ss 1314/54—: DAR 1955, 173) ist der Kraftfahrer zum Einordnen auf die Schienen sogar verpflichtet, wenn eine Stra- Benbahn schon in Sicht ist, solange er sie mit Sicherheit nicht gefährdet, und er be- hindert die Straßenbahn nicht unzulässig, wenn er auf den Schienen anhalten muß, um auf der Kreuzung den Gegenverkehr vorbei- zulassen(so auch LG Dortmund, Urt. v. 17. 12. 54— Ns 16 Ms 140/54—: DAR 1955, 173). Ein Fahrer, der beim Linkseinordnen die nicht durch eine Mittellinie gekennzeichnete Straßenmitte geringfügig nach links über- schreitet, handelt nicht ohne weiteres schuld- haft, wenn er sich verschätzt hat. Der Zweck des Einordnens, Geradeausverkehr die Weiterfahrt zu en und damit die Verkehrsflüssigkeit zu fördern, erfordert es, daß das Einordnen möglichst weit zur Stra- Benmitte hin erfolgt, ohne allerdings den Gegenverkehr, der gegenüber dem Einbie- genden die Vorfahrt hat, zu behindern. Der entgegengkommende Fahrer muß mit Fahr- zeugen, die sich zwecks Linkseinbiegens zur Straßenmitte einordnen, rechnen. Es wäre falsch, wenn der etwas über die Mittellinie hinaus Eingeordnete wieder zurücklenken wollte, denn jede Schwenkung zurück nach rechts würde den nachfolgenden Verkehr gefährden, den der Einbiegende nicht fort- laufend beobachten kann, da er sein Augen- merk in erster Linie nach vorn richten muß. Haltet Disziplin im Verkehr! Mit den Worten„Haltet Disziplin im starken Verkehr“ appellierte der Allgemeine Deutsche Automobil-Club an alle Kraftfah- rer, eine„sichere Pfingstfahrt“ zu unterneh- men. Der ADAC weist auf die für die Pfingst- feiertage und für das verlängerte Wochen- ende vom 15. bis 20. Juni eingeführten Höchstgeschwindigkeiten von 100 und 80 km/st auf den Autobahnen und Landstraßen hin und meint, daß die Zweckmäßigkeit die- ser Anordnung zwar umstritten sei, aber sie müsse beachtet werden. Es sei zu hoffen, „daß dem Bundesverkehrsminister mit die- ser Maßnahme nicht das gleiche Mißgeschick widerfährt, wie seinem französischen Kol- legen“. Auch in Frankreich sei für das Wochenende das 80er-Tempo eingeführt worden. Dabei habe es 1959 ohne Geschwindig- keitsbeschränkung 69 Tote und 1912 Ver- letzte gegeben, dagegen seien an Ostern 1960 trotz 80er-Tempo 94 Tote und 1941 Verletzte zu beklagen gewesen. Die Vergleichszahlen im Bundesgebiet lauten nach der Statistik des ADñ AC: 150 Verkehrstote zu Ostern 1959 und 120 in diesem Jahr. Verkäufe Kompl. He.- Schlafzimmer, dunkel Eiche, m. Teppich, preisw. zu ver- kaufen.— Strack, Käfertaler Straße 89, 4. Stock; vormittags. Schöner Ki.-Faltwagen prsw. abzug. Berens, Kä., Saarbrücker Straße 4. Eleg. Brautkleid(28/0) prsw. z. verk. Eigenmann, Schumannstr. 4. Neue Pfannen- und Firstziegel 500/75 Stück zu verk. Rath, Eisen- handlung, Tel. Mannheim 8 63 77 Das Spezialgeschäft für Blusen E Pullis und Röcke Mannheim. Freßgasse— P 4, 7 am Kaiserring bietet an: 80 41 Modelle 5 Kühlschränke Kaiserring 42-44, Ruf 4 30 63/ 4 zwischen Tattersall und Wasserturm CAMG⁵BIN GS. SHORT von Brech, MANNHEIM, Qu 1, 1 Sad, Weldhefs tree 4 Landkarten, Gemälde, Stiche, Antiquitäten, Porzellane. Kunst- handlung. Heh. 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Jun 1960/ Nx. 128 Der Boden war reif für einen Umsturz Nach dem Staatsstreich in der Türkei Innerhalb von fünfzehn Stunden war die Armee auf unblutigem Wege Herr der Lage Von unserem Nahost- Korrespondenten A. M. Stlerl1 Istanbul. Die bewaffneten Streitkräfte haben in der Türkei einer Situation ein Ende gemacht, welche in sich den Keim eine Bürgerkieges trug und nicht mehr län- Ser tragbar war. Nach den tumultösen Szenen in der Großen Nationalversammlung. als Ministerpräsident Menderes alle Ermah- nungen zur Mäßigung in den Wind schlug und die Sitzung in einen wüsten Faust kampf zwischen Vertretern der Opposition und der Regierungspartei ausartete, war klar geworden, daß man mit dem macht- hungrigen Premierminister auf dem Wege der Vernunft zu keiner Lösung mehr kom- men werde. Der Boden war überreif geworden für- den Sturz der Regierung, welche sich in den letzten Tagen— nach den blutigen Studen- tenunruhen— nur noch durch ein straffes und verhaßtes Polizeiregime hatte an der Macht halten können. Trotzdem kam die Aktion der Armee völlig überraschend. Jedermann wußte, daß die Komödie mit dem Belagerungszustand in den drei türkischen Großstädten nicht mehr allzu lange dauern könnte. Aber mit einer so raschen Entwick- lung hatten nicht einmal gutinformierte Oppositionsvertreter gerechnet. Als ich am Morgen des 27. Mai, der als neuer Nationalfeiertag in die türkische Ge- schichte eingehen wird, schon um sechs Uhr erwachte und von den umwälzenden Ereig- nissen der Nacht noch nichts wußte, lag eine geheimnisvolle Stille über der großen Stadt. Von meiner auf beherrschender Anhöhe, hoch über dem Bosporus gelegenen Wohnung schweifte mein Blick nordwärts nach dem Schwarzen Meer, hinüber nach Usküdar und Haydarpascha auf der asiatischen Seite und westwärts, wo die Meerenge beim Hafen von Galata aufhört und sich zum Marmara- Meer ausweitet. Auf dem vollkommen ruhi- gen Wasser, wo sonst auch schon am frühen Morgen ein reger Betrieb mit Sirenengeheul und Kettenklirren berrscht, rührte sich nichts. Am Himmel, wo zwischen einem grauen Dunstschleier die ersten Sonnen- strahlen durchdrangen, kreiste nirgendwo ein Flugzeug. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen. Es war etwas geschehen. Draußen auf unserer Straße sah ich, daß meine Nach- barn, der Krankheitshalber beurlaubte Generalstabschef Baransel und sein Bruder, General Hayda Pascha, riesige Fahnen mit dem weißen Halbmond auf rotem Feld her- ausgehängt hatten. In der Stadt konnte man schon am frühen Vormittag feststellen, daß die Armee die Situation vollkommen in der Hand hatte. Mit dem Presseausweis klappte es von An- Strukturwandel bei der Generalität kang an wunderbar. Offiziere, aber auch ge- wöhnliche Soldaten, die an den Straßen- sperren die Ausweise kontrollierten, waren auf der Höhe ihres Amtes und ließen mich auf dem Wege nach der im alten Stadthaus errichteten Militärkommandantur sofort pas- sieren. Die Polizisten, welche der Regierung loyal gedient und so rücksichtslos gegen die Studenten gewütet hatten, waren wie von den Straßen wegefegt. Eine der ersten Maß- nahmen der Armee bestand darin, ihnen ihre Waffen abzunehmen. Ein verdrießlich an einer Ecke stehender Hüter des Gesetzes hielt mich auf und fragte, ob er mit meinem Wagen ein Stück mitfahren dürfe. Er müsse dringend in ein Spital. Weit kam er nicht mit. Bereits bei der nächsten Sperre wurde er von einem Armeeofflzier ziemlich unsanft nach Waffen untersucht und zum Aussteigen aufgefordert. Die Armee fühlte sich schon fünfzehn Stunden nach dem Staatsstreich so sicher als Herr der Lage, daß sie die Panzersperren an den meisten Plätzen zurückziehen und das Ausgehverbot für die Zivilbevölkerung auf- heben konnte. Die Aktion war bis ins kleinste Detail sorgfältig vorbereitet und hat sich ohne den geringsten„Betriebsunfall“ mit einer militärischen Präzision abge- wickelt, welche der türkischen Armee das beste Zeugnis ausstellt. Es fehlte der Opera- tion auch das Ueberraschungsmoment nicht. Der Ministerpräsident und seiner Mitarbei- ter, die sich gestern noch so sicher fühlten und einen herausfordernden Ton anschlugen, wurden vollkommen überrumpelt. Mehrere Regierunsgmitglieder holte man mitten aus dem Schlaf. Außenminister Zorlu fand man bei einer Freundin. Ministerpräsident Adnan Menderes, der um zwei Uhr morgens von dem inzwischen abgesetzten Generalstabs- chef Erdelhun über den Staatsstreich unter- richtet wurde, konnte in Südanatolien, als er in einem Auto in Richtung Kütahya fuhr, von drei Obersten gestellt werden. Das Volk hat gegenüber der Aktion der Armee überall größte Ruhe bewahrt. In weiten Kreisen ist der Umsturz sicherlich als Rettung in letzter Stunde begrüßt wor- den. In Instanbul wurden die meisten Häuser aus Freude über das Gelingen des Staatsstreiches und die Befreiung des Lan- des von der Tyrannei, beflaggt. Nachdem die Bevölkerung in den vergangenen Wochen und Monaten kaum mehr gewagt hatte, im Flüsterton über Politik zu sprechen, haben sich die Zungen jetzt wieder gelöst. Kein Mensch hat mehr Bedenken seine politischen Meinungen öffentlich auszusprechen. 19 Bundeswehrgenerale werden in den nächsten zwei Jahren pensioniert Ven unserer Benner Redaktion Bonn. Wie am Dienstag in Bonn verlautete, werden in den nächsten zwei Jahren nicht weniger als 19 Generale der Bundeswehr, darunter die führenden Männer des Bundes- wehraufbaus, Heusinger, Speidel und Kamm- huber, pensioniert. Im gleichen Zeitraum scheiden auch sämtliche Befehlshaber der Wehrbereiche aus dem aktiven Dienst aus. Die junge Bundeswehr steht somit vor ihrem „Generationswechsel“ in der Generalität. Fol- gende Befehlshaber der Wehrbereiche gehen in Pension: Admiral Rogge(Kiel), General- major Schimpf OMüsseldorf), Generalmajor Hermann(Mainz), Generalmajor von Lieben- stein(Stuttgart) und Generalmajor Reichelt (München). Ferner beenden mehrere Corps- kommandanten sowie die Admirale Ruge, Wagner und mehrere Flottillenadmirale ihre aktive Laufbahn. Die Stärke der Bundeswehr beträgt nach den letzten Erhebungen des Bundesvertei- digungs ministeriums insgesamt 265 000 Mann. 158 000 Mann dienen beim Heer, 61 000 bei der Ernsthafte Unruhe in der südkoreanischen Armee Seoul.(AP/ dpa) In der südkoreanischen Armee breitet sich nach dem Sturz der Re- gierung Rhee eine ernsthafte Unruhe aus. Truppenoffiziere werfen der hohen Genera- lität Korruption und Beihilfe zur Wahlfäl- schung vor und fordern immer lauter den Rücktritt gewisser Generäle. Der Vorsitzende des gemeinsamen Generalstabes, General Paik Sun-yuk, ist am Dienstag bereits in den Ruhestand getreten. In der liberalen Partei, die acht Jahre hindurch die Regierungsge- walt in Südkorea innehatte, zeigten sich am Mittwoch erneut Auflösungserscheinungen. Luftwaffe, 22 500 bei der Marine und 14 500 bei der territorialen Verteidigung. Im Ver- teidigungsministerium verlautet, die geplante Endstärke der Bundeswehr in Höhe von 350 000 Mann werde 1961 termingerecht er- reicht. Die bisher aufgestellten Einheiten der Bundeswehr wurden sämtlich der NATO unterstellt, da— wie es im Verteidigungs- ministerium heißt—„die Bundesrepublik keine nationalen militärpolitischen Aufgaben zu lösen hat“. Strauß: Beitritt zur NATO war richtig Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß schrieb am Dienstag im regierungs- offiziellen„Bulletin“ aus Anlaß der fünf- jährigen Zugehörigkeit der Bundesrepublik zur NATO, es habe für die Bundesrepublik in Anbetracht der tödlichen Bedrohung durch die Sowjetunion keine sinnvolle Alternative gegeben. Die Richtigkeit des Entschlusses, der NATO beizutreten, sei durch die Tatsache be- wiesen, daß seit Unterzeichnung des NATO- Vertrages kein Fußbreit europäischen Bodens mehr unter sowietische Herrschaft gekom- men ist. Die Bundesrepublik habe jedoch nicht nur die Rechte des Partners, sondern auch die Pflicht übernommen, die Verteidi- gung des Westens nach besten Kräften zu stützen und zu fördern. Strauß fährt fort, aus der militärischen Allianz müsse sich in zu- nehmendem Maße eine politische Gemein- schaft entwickeln, die vom Geiste der frei- heitlichen Lebensordnung getragen sei. Hier- zu gelte es, auch im politischen, wirtschaft- lichen, technischen und kulturellen Raum immer enger zusammenzuarbeiten. Die dauerhafte Solidarität auf politischem und europäischem Gebiete zwischen den freien suropäàischen Ländern und den nordameri- kanischen Staaten werde in Zukunft für das Schicksal Europas entscheidend sein. Man hat zu General Cemal Gürsel, der als Präsident des für die Uebergangszeit mit der Regierungsgewalt betrauten Nationalen Unionskomitees die zentrale Machtfigur ist, volles Vertrauen. Die Befürchtung, daß ein einzelner General sich zum Diktator auf- spielen könnte. sind durch die Ereignisse zerstreut worden. Es ist ein beruhigendes Zeichen, daß sofort nach dem Staatsstreich sieben Professoren, darunter der von der Polizei bei den Studentenunruhen miß- handelte Rektor der Universität Istanbul, Siddik Onar, nach Ankara berufen wurden, um eine neue Verfassung auszuarbeiten. Eine der ersten Maßnahmen des Komitees für die Nationale Union bestand darin, die ver- botenen Zeitungen wieder zuzulassen und die Journalisten, Offlziere und Studenten, welche unter dem Menderes-Regime einge- sperrt worden waren, sofort auf freien Fuß zu setzen. Gürsel ist mit diesen Anord- nungen gut gestartet. Beweisen sie doch, daf bei ihm die Respektierung der bürgerlichen Freiheitsrechte gegenüber allem anderen den Vorrang hat. ELEKTRONEN EFH 1 0 pl Ze, 0K DDD el umb, . 5 1 I A. „Ach bitte, Herr Spezialist, was bleibt mir 770 50% t am Ende nock übrig?“ Karikatur: Conrad Eichmanns Taten sind in Jerusalem archiviert Großangelegte Sammlung von Dokumenten und Beweisstücken über die Greuel aus der Nazizeit Von unserem Korrespondenten M.. Ben- gavriel Jerusalem. Im Westen der Stadt Jerusa- lem, in den Vorbergen des Gebirges Judah, liegt in die Felsen hineingesprengt, ein lang- gestrecktes Steingebäude. Die Lage in der heroischen Landschaft, ein wenig gemildert durch einen mühsam angelegten Alpengar- ten, entspricht dem Zweck und dem Inhalt dieses wohl in aller Welt einzigartigen Hauses. Es wurde auf Grund eines im Jahr 1953 angenommene Gesetzes errichtet und dient ausschließlich dem Andenken und der Erforschung jener Ereignisse, die zum Mär- tyrertod der sechs Millionen Juden in der nationalsozialistischen Ara Europas führten. Die wichtigste Abteilung dieses halbstaat- lichen Institutes, Lad w'schem genannt, ist das Zentralarchiv, welches das in der ganzen Welt zerstreute Material, das mit dieser Periode zusammenhängt, sammelt, klassifi- ziert und katalogisiert. Darüber hinaus- gehend gibt es noch eine andere, in diesem Zusammenhang wichtige Abteilung eigentlich eine eigene, hier zeitweise unter- gebrachte Institution— die„Jüdisch Histo- rische Gesellschaft“, die vornehmlich die Archive der zugrundegegangenen jüdischen Gemeinden sammelt. Diese Gesellschaft hat 350 deutschen Gemeinden nach Jerusalem gebracht. So ist hier das Hamburger Archiv mit mehr als 1500 Nummern aus den Jahren 1641 bis 1944, das Königsberger von 1769 bis zur Zerstörung der Gemeinde, hunderte Archive aus Bayern aus rund 350 Jahren und überdies mindestens ein halbes Tausend aus allen Ländern Europas, deren jüdische Ge- meinden dem Nazismus zum Opfer fielen. Der augenblicklich aktuellste und wich- tigste Teil des Gebäudes aber, der aus einem Abseits allen Verkehrs liegenden For- schungsinstitut im wahrsten Sinne des Wor- tes über Nacht zu einem Zentrum inter- nationalen Interesses und zu einem Unikum in der Kriminalgeschichte aller Länder wurde, ist das Zentralarchiv des vad w'schem. Hier liegen rund zwanzig Millionen Originaldokumente und Mikrofilme von Dokumenten, welche die größte Sammlung von Beweisstücken für die von der NSDAP verübten Verbrechen gegen die Juden dar- stellen. Seit dem Augenblick, da die Ver- haftung Eichmanns offlziell bekanntgegeben wurde, herrscht hier fleberhafte Tätigkeit, in die sich sehr schnell auch, in bestimmendem Maß, jener, aus hohen Polizeioffizieren ge- bildete und„Abteilung 06“ genannte Aus- schuß eingeschaltet hat, dem die Unter- suchung der Angelegenheit Eichmann und die Vorbereitung des Prozesses obliegt. Aus den Millionen von Dokumenten und Beweis- stücken, die hier aufgestappelt sind, werden nun alle jene herausgezogen, die auf Eich- mann, auf seine Person, auf seine Tätigkeit und auf die Leute seiner Abteilung Bezug haben. Es gibt deren derart viele— dar- unter von Eichmann unterzeichnete Befehle, sehr interessante, von seinem Freund und Helfer Dieter v. Wisliceny verfertigte Be- richte, teils im Original, teils als Mikrofilme. deren Echtheit durch die Signatur der aus- ländischen Aemter, aus denen sie stammen, bestätigt wird— daß es wohl einer Rekord- unter anderem in einer großen Aktion zur „Rettung der Archiye der jüdischen Gemein- 9 den Deutschlands die Archive von mehr als arbeit bedarf, um die Vorbereitungen für den Prozeß rechtzeitig abzuschließen. Die Millionen Dokumente des Lad wW'schem sind in der ganzen Welt zusammen- getragen worden, Nicht nur aus historischen Gründen, sondern auch aus einer Art Ahnung heraus, daß man sie eines Tages sehr gut gebrauchen könnte. Sie haben, zum Teil natürlich, schon vor der Verhaftung Eichmanns Dienste geleistet, insbesondere bei der Verfolgung von Naziverbrechern durch die westdeutschen Behörden, denen allein in den letzten Wochen Material in mehr als fünfhundert Fällen zur Verfügung gestellt wurde. Nebenbei bemerkt, stammt ein nicht klei- ner Teil dieses Archivs aus dem Besitz west- deutscher Stellen— besonders das Mikro- filmaterial— wobei von größter Wichtigkeit im Zuammenhang mit dem Fall Eichmann die Archive der Münchener Historischen Kommission sein dürften, die Zeugenaus- sagen von Ueberlebenden der Massaker und In Israel sonstiges sehr wichtiges Beweismaterial aus erster Hand enthalten. Welche Wichtigkeit dem Institut beigemessen wird, ist schon aus dem Umstand zu erkennen, daß an seine Spitze ein Mann aus dem Außendienst, der ehemalige Gesandte in Warschau, Dr. Ku- bovy, berufen wurde. Jesco von Puttkammer, Chefredakteur der SPD- Wochenzeitschrift„Vorwärts“, ist von einem Bonner Schöffengericht der Beleidi- gung für schuldig befunden worden. Er geht jedoch straffrei aus. Zehn Redakteure des„Rheinischen Merkur“ hatten gegen Puttkammer Strafantrag gestellt, weil sie sich durch einen gegen ihre Arbeit gerichte ten Artikel im„Vorwärts“ beleidigt fühlten, der nicht von Putfkammer stammte, jedoch von ihm redigiert worden war. Die Kosten des Verfahrens hat der„Vorwärts“-Chef- redakteur zu tragen. Sogar das„Betragen“ wird überwacht Lückenlose Kontrolle der Menschen in den Volksdemokratien Belgrad. Wie kaum anders zu erwarten, haben nach dem Scheitern der Pariser Gipfel- konferenz auch die volksdemokratischen Re- gime in Osteuropa, immer nach Moskauer Befehl und Vorbild, sowohl außen- als auch innenpolitisch bereits wieder weitgehend auf „Spannung“ umgeschaltet. Auf dem außen- politischen Sektor wiederholt man zwischen Warschau und Sofia die gleichen Versionen und die Propaganda des Kreml. Schon be- ginnen wieder, ebenfalls von Moskau vor- exerziert, scharfe Angriffe aus Prag, Buka- rest, Sofia und Tirana gegen den unbot- mäßigen Tito, weil er sich die beinah objek- tive Meinung erlaubte, die amerikanische Luftspionage über der Sowjetunion sei zwar völkerrechtswidrig und bedauerlich, anderer- seits aber kein Anlaß, alle Ansätze einer internationalen Entspannung rücksichtslos zu zerstören, wie dies Chrustschow in Paris getan habe. Und schon wird, wie ebenfalls nicht anders zu erwarten war, in den Volks- demokratien Osteuropas wieder die„Not- wendigkeit noch größerer innerer Wachsam- keit gegen feindliche Agenten und Elemente“ mit erhöhter Lautstärke verkündet, was je- Weils eine Verstärkung des politischen und polizeilichen Terrors auf die Bevölkerung bedeutet. Es ist deshalb wohl auch kein Zu- fall, wenn die kommunistischen Regime in Osteuropa gerade die weltpolitisch so span- nungsgeladenen Wochen vor und nach der Pariser Gipfelkonferenz dazu benutzten, in der Innenpolitik die Schrauben wieder einige Windungen fester anzuziehen. Eine der bezeichnendsten Maßnahmen in diesem Sinne ist die während der letzten Wochen in allen Volksdemokratien erfolgte Neueinführung oder, wo dies bereits ge- schehen war, die Aktivierung der sogenann- ten„Arbeiter-Gerichte“. Diese in allen Unternehmen, Fabriken und Kolchosen ein- zusetzenden„Gerichtshöfe“ haben, wie es in den jeweiligen Politbüro-Dekreten heißt, die Hauptaufgabe,„asoziales Benehmen, Müßig- gang, Streitsucht, Verschwendung, Diebstahl Von; unserem BAIkau-Eerrespondenten Dr. Karl Rau und Trunkenheit im Dienst“ durch öffent- liches Anprangern und Verurteilung der Sün- der einzudämmen. Im allgemeinen haben diese„jüngsten sozialistischen Exportartikel aus der Sowjetunion“— dort wurden die Genossengerichte schon in den dreißiger Jahren eingeführt— die Vollmacht, einen „Angeklagten“ zu kritisieren, zu degradieren, zu entlassen oder für verursachte Schäden oder Diebstähle mit Geldbußen zu bestrafen. Zur praktischen Unterstützung dieser„Ar- beiter-Gerichte“ wurde vor kurzem in Un- garn durch Regierungsgesetz die Errichtung von„internen Werkpolizeien“ verfügt. In Polen, in der Tschechoslowakei, in Bulgarien und in Albanien wurden diese Pseudo-Ge- richte auch bereits auf die Armee ausgedehnt. Diese Gerichte, deren Angehörige aus den Reihen der Armee gewählt werden, sollen „Vergehen gegen die kommunistische Moral und Fälle un verantwortlichen Verhaltens in der Erfüllung dienstlicher Pflichten“ be- handeln. Die bis jetzt zu verzeichnenden Reaktio- nen der Bevölkerung auf diese neueste Initiative„sozialistischer Legalität“ liegen zwischen Gleichgültigkeit und Ablehnung, zumal die volksdemokratische Presse wenig Hehl daraus macht, daß die neuen Gerichte das„sozialistische Eigentum“ schützen und eine„Stärkung der Arbeitsdisziplin“ bringen sollen. Von Funktionären und von juristi- schen Fachleuten wird gefragt, welchen Wert es eigentlich habe, wenn man Rechtsvoll- machten an Leute überträgt, die keinerlei Schulung in strafrechtlichen Belangen haben. Trotzdem behauptet die offizielle Propa- ganda, daß die neuen Gerichte nicht ver- fehlen werden, einen„bedeutenden Eindruck auf die Arbeiter zu machen“. In Wirklichkeit stellen die„Arbeitergerichte“ lediglich wei- tere, von der Partei voll behrrschte Organe zu einer noch lückenloseren Ueberwachung des beruflichen und privaten„Betragens“ der einzelnen Bürger dar.. 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Elliot Lake, 25 000 Einwohnern, seit dem Sommer 1957 in das Nichts des Ur- waldes von Nordkanada gesetzt, wird nun- mehr zur ersten Geisterstadt(ghost-town) des Atomzeitalters. Der Grund: Uran, vor wenigen Jahren noch heißbegehrtes Wunder- und Schreckensmetall ist nur noch wenig gefragt, auf jeden Fall in den USA, die 80 Prozent des Uranoxyds kauften, das um El- liot Lake gefördert wurde. Seit Washington im November vorigen Jahres mitteilte, daß es seine 1962 auslau- kenden Urankaufverträge mit Kanada nicht emeuern würde, mehren sich im hochmo- dernen, gerade erst fertiggestellten Hlliot Lake die Zeichen des Niederganges. Fami- lien, die sich hier ein Haus kauften, ver- Raumfahrt im Winterschlaf Neue Möglichkeiten zur Ueberwindung interplanetarischer oder interstellarer Ent- kernungen durch bemannte Raumschiffe wurden auf einer Raumwissenschaftler- tagung auf dem amerikanischen Flugstütz- bunkt Brooks in Texas skizziert. Dabei refe- rierte ein Raummediziner erstmals über die Möglichkeit eines„Winterschlafes“ für die Weltraumfahrer der Zukunft. Dr. Nathan S. Kline vom Rockland- Staats- hospital erklärte, angesichts der Steigerung der Geschwindigkeit und der damit verbun- denen Senkung des Stoffwechsels dürfe man Weltraumreisen über eine Dauer von meh- reren hundert oder tausend Jahren nicht mehr in das Reich der Fabel verweisen. Während solcher Flüge gebe es über lange Zeiträume hinweg wenig zu sehen. Der prak- tischste Weg wäre in diesem Falle, den Piloten 23 von 24 Stunden einzuschläfern. Kline meinte, eine Art„Winterschlaf“ durch Senkung der Körpertemperatur wäre die gangbarste Möglichkeit, um zum Ziele zu kommen. schenken es an jeden, der die restlichen Zahlungen zu übernehmen bereit ist. Für einen Spottpreis kann man große Wohn- wagenmanhänger erwerben, die einstmals 7000 Dollar(rund 30 000 Mark) kosteten, aber nun zu teuer zu transportieren sind. Ueber 50 Geschäfte haben seit November geschlossen, und wenn man diesen oder je- nen Einwohner anruft, so antwortet oft jemand, er sei gerade in Toronto oder Mon- treal, um sich nach einer neuen Stelle um- zusehen. Elliot Lake liegt 800 Kilometer nordwest- lich von Montreal am Nordufer des Huron- sees. Es ist der Mittelpunkt des Algoma- Gebietes, in dem 1954 von dem Geologen Frank Joubin die größten Uranlager der westlichen Welt entdeckt wurden, deren Reserven man heute noch auf 500 Millionen Tonnen schätzt. Auf Joubin, der durch seinen Fund dreiunddreißigfacher Millionär wurde, folgten schnell die Bergwerksgesellschaften, die im Gebiet elf Minen errichteten. Eine von ihnen, die Dennison-Mine, verarbeitet 6000 Tonnen Uranerz täglich und ist damit die größte Uranmine der Welt. Für die über 10 000 Bergarbeiter, die in diese Gegend fluteten und zunächst not- dürftig in Hütten untergebracht wurden, entschloß man sich, eine Stadt zu bauen. Elliot Lake entstand und wurde nach den modernsten Methoden der Stadtplanung an- gelegt. Mit seinen 2340 architektonisch schö- nen Einfamilienhäusern, seinen elf Kirchen und elf Schulen, seinen insgesamt 100 Kilo- meter langen Asphaltstraßen und seinem eleganten Geschäftsviertel wurde die Stadt nicht nur für ihre 25 000 Einwohner, sondern für ganz Kanada zum Symbol der herrlichen Zukunft des Nordlandes„Futura est nostro“ (die Zukunft gehört uns) wurde das Motto des ersten Hotels im Ort, und im vollen Vertrauen auf das Atomzeitalter wurdet alle Räume und Zimmer mit Teppichen aus- gelegt, die das Atomsymbol als Muster tragen. Wie eine Bombe schlug in Elliot Lake im letzten November die Nachricht ein, daß die Amerikaner ihre Urankäufe nach Ablauf der Kontrakte im Jahre 1962 nicht mehr fortsetzen würden. Die einzige Konzession, die sie machten, war das Versprechen, die vertraglich festgelegten restlichen Uranmen- gen noch bis 1966 in Empfang zu nehmen. Mit dieser Ausdehnung der Lieferungen sollte ein langsames Abbauen der kana- dischen Uranindustrie ermöglicht werden. Die USA wollen kein Uran aus Kanada mehr, weil ihr gegenwärtiger Bedarf gedeckt ist(Neu-Mexiko). In Elliot Lake sind seit November schon vier Minen geschlossen worden. Zwei andere werden Ende Juni ihre Förderung einstellen. Von den restlichen fünf werden zwei bis 1963 arbeiten, eine bis 1964, eine bis 1965 und nur eine bis zum Endjahr 1966. Heute rollen noch immer bei Tag und Nacht die großen Autotankwagen mit Salzsäure und Salpetersäure in die Bergwerke um Elliot Lake, die damit das Uranoxyd aus dem ge- mahlenen Erz herausschwemmen. In 250 Pfund-Blechtonnen verpackt, rollt auf Last- Wagen in entgegengesetzter Richtung das braungelbe Uranoxyd in die amerikanischen (80 Prozent), britischen(15 Prozent) oder ka- nadischen Werke(5 Prozent), die daraus Uranmetall herstellen. Doch jeder weiß, daß das Ende abzusehen ist. 1959 betrugen Kana- das Uranexporte über 300 Millionen Dollar (rund 1,2 Mrd. Mark), aber künftig wird es steil bergab gehen. Delegationen haben sich zur Bundesre- gierung nach Ottawa und zur Provinzre- gierung in Toronto aufgemacht und darum gebeten, Elliot Lake zu retten. Neben den Minenarbeitern, die heute hier und morgen dort zu Hause sind, gibt es Tausende von Menschen, die Elliot Lake für immer zu ihrer Heimat zu machen gedachten, darunter viele Einwanderer, eine große Menge Deut- sche, Portugiesen, Italiener, Jugoslawen und viele andere. Ein Beauftragter ist ernannt worden, der sich darum bemühen soll, neue Industrieen nach Elliot Lake zu holen. Da der Ort weit entfernt von allen Märk- ten liegt, weiß man, daß man keine Fracht- intensive Produktion nach dort locken kann. Doch man meint, die Elektroindustrie, kleine Fertigungsbetriebe, vielleicht Kamerawerke könnten sich für den Ort interessieren, und man richtet erwartungsvoll den Blick nach Europa, vor allem nach England, Deutsch- land und der Schweiz. „Immerhin hat dieser Ort eine halbe Mil- liarde Dollar gekostet“, meint Industriebe- auftragter Chick Shave,„man kann das doch nicht einfach aufgeben.“ Einstweilen aber sehen die Dinge keineswegs hoffnungsvoll aus. Immer mehr Arbeiter ziehen ab, die Inserate in der Wochenzeitung des Ortes werden kleiner, Ingenieure und Chemiker sehen sich nach anderen Stellen um, Ge- schäftsleute packen ihre restlichen Waren- bestände ein und fahren ab. An der Oberfläche sieht Elliot Lake noch immer geschäftig und lebendig aus, aber wenn man die Frühlingsnebel über die end- losen Felshügel der Umgebung hin wegziehen sieht, von den Jägern hört, daß die Wölfe sich nach Norden zurückgezogen haben und die Bären nun bald ihre Jungen zur Welt bringen werden, dann kann man sich der dunklen Vorahnung nicht erwehren, daß jn einigen Jahren das blühende Elliot Lake wieder von der Wildnis verschlungen werden könnte. Nach 1970, so erklären immer wieder die Bergwerkspräsidenten und Minister, werde der zivile Uranbedarf in der Welt groß ge- nug sein, um die Uranminen erneut in Be. trieb zu setzen. Niemand aber glaubt 80 recht daran. In Elliot Lake kann vor allem niemand auf eine große Zukunft Warten, die schon begonnen hatte, nun aber erst in ei- nem Jahrzehnt fortgesetzt werden soll. „In fünf oder zehn Jahren.“ Sowjetische Mond- und Marsproj In der Sowjetunion werden gegenwärtig radargesteuerte Raketen gebaut, die fern- lenkbare, fahrbare Laboratorien auf den Mond und zum Mars befördern sollen. Mit Hilfe dieser fahrbaren Laboratorien sollen zunächst Oberfläche, Klima und Umgebung des Mondes und später, etwa zwischen 1965 und 1971, des Mars untersucht werden. Dies kündigte der sowjetische Wissenschaftler Hlebsewitsch in dem Buch„Leben im 21. Jahrhundert“ an, dessen englische Ausgabe am Dienstag in London veröffentlicht wurde. Hlebsewitsch, der maßgeblich an dem Projekt zur Erforschung des Mondes, des Mars und der Venus mitwirkt, teilte mit, daß der Start dieser radargesteuerten Rie- senraketen nicht mehr lange auf sich war- ten lassen werde. Man brauche damit nicht zu warten, bis es gelinge, einen künstlichen Satelliten mit Menschen an Bord in den Weltraum zu befördern.„Die ersten Lenk- raketen werden bald für die Mondforschung eingesetzt werden. Fünf oder vielleicht zehn Jahre später wird ein ständiges, wissen- schaftliches Laboratorium auf dem Mond errichtet sein. Gegen Ende des zwanzigsten ekte/ Fantastische Zukunftsvision Jahrhunderts werden Hin- und Rückflüge zum Mond nichts sein“, behauptet Hlebsewitsch, dessen Buch schon im vergangenen Jahr in der Sowief- union erschien. Zu den Planungen des sowjetischen Mondprojekts gehört die Errichtung eines Radioteleskopes, das seine Beobachtungen an die Erde übermitteln soll sowie die Er- richtung einer Radarnavigationsanlage, einer Wetterbeobachtungsstation und einer Relaisstation für Rundfunk- und Fernseh- übertragungen zwischen Verschiedenen Ge- bieten der Erdoberfläche. Hlébsewitsch pro- phezeite, daß an der Jahrhundertwende Erdenbewohner in der Lage sein würden, die Erde aus der Mondperspektive zu beob- achten. Zu dem Fernprojekt Mars erklärt der sowjetische Wissenschaftler, um auf dem Mars radargesteuerte, fahrbare Laboratorien landen zu können, benötige man 6000 Ton- nen„Baumaterial und Treibstoff“. Zur Er- forschung der Venus(ohne fahrbare Labo- ratorien) benötige man fünfstufige Raketen, von denen jede ein Startgewicht von 50 Tonnen haben werde. 8 1. Elegante Bluse mit halsfernem Kragen. Rapid iron, daher besonders leicht zu pflegen. Farben: Rosé, Marine, Weiß, Gelb, Gift 14.5 Größen: 36-46 Ia. Großzügig: Weiter Flach- Faltenrock aus TREVIRA mit Schurwolle in effektvollem Streifen: Eierschale-Anthrazit. Größen: 36-44 45.— 2. jung und sportlich ein figurhetontes Sommerkleid aus farbschönem„Madras- 2955 Streifen“ Größen: 38-46 MANNHEIM Breite Straße(I I, 2 5 5 8 5 D,. eu! e 1a 7 e 7 ic,,, 3. 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Der heute 83jährige Spanier Pablo Casals hat den Ruf, von allen Solisten, die in den letz- ten fünfzig Jahren mit dem Violoncello auf- traten, dieses Instrument nicht nur am sou- veränsten und perfektesten zu beherrschen, sondern eben auch seine Seele am schönsten zum Klingen zu bringen. Man braucht nur eine der in der Electrola-Serie„Unvergäng- lich— Unvergessen“ erschienenen Platten- AN DEN PLANKEN P 7,525 aufnahmen von Johann Sebastian Bachs sechs Suiten für Violoncello in Casals Inter- pretation zu hören und man wird verstehen, wie berechtigt der Ruhm dieses spanischen Cellisten ist. Diese ausschließlich für Cello komponierten Stücke, die auf Bachs Hof- kapellmeisterzeiten beim jugendlichen Für- de Schallplatte, sten Leopold zu Anhalt-Cöthen zurückgehen und noch die ganze Frische des damals 35jäh- rigen Tonsetzers erkennen lassen, tragen als Signum den vollkommenen Triumph zweck- freien Klangspiels über zweckgebundene Auftragsmusik. Die Satzanlage dieser Suiten geht auf volkstümliche Tanzsuiten zurück. Eine unvergleichliche Fülle an melodisch- thematischen Einfällen, rhythmischen Figu- rationen und akkordischen Brechungen strömt trotz der Begrenzung auf das eine Instrument dem Hörer entgegen. Als drei- zehnjähriger hat Pablo Casals Bachs damals in völliger Vergessenheit schlummernde Suiten für Cello in einem Antiquariat in Barcelona entdeckt. Erst ab seinem 25. Le- bensjahr wagte er die eine oder andere zu spielen— nach zwölf jähriger Arbeit. Die vorliegenden Aufnahmen der ersten und zweiten Suite stammen aus den Jahren 1938 und 1936. Das Genie von Komponist und Interpret schafft hier in der Tat Unvergäng- liches.(E 80 496— Electrola) vg GOLDENER ORPHEUS in Paris verliehen Die Sängerin Elisabeth Schwarzkopf und der Dirigent Igor Markewitsch wurden in der Pariser Oper mit dem„Goldenen Orpheuspreis“(„Orphee d'Or“) ausgezeich- net. Dieser Schallplattenpreis wurde in die- sem Jahr zum ersten Male von der„Acade- mie du Disque Lyricque“ verteilt, die die besten Opern- und Operettenaufnahmen be- kanntmachen will. Schätze nordamerikanischer Negermusik Eine neue Serie mit wenig bekannten alten Aufnahmen Eine Fundgrube für den folkloristisch interessierten Jazz-Freund bietet eine unter dem Fontana-Etikett erschienene Philips- Serie kleiner Platten unter der Sammelüber- schrift„Treasures of North-American Negro Music“(Schätze nordamerikanischer Neger- musik). In den einheitlich, originell mit den Schattenrissen von Negerplastiken gestalte- ten Hüllen der bis jetzt erschienenen sechs Folgen stecken wenig bekannte Beispiele aus der Geburts- und Kinderzeit des Jazz. Die erste Folge(Fontana 462 021 TE) ist dem Mitte der dreißiger Jahren verstorbenen Blues-Sänger Leroy Carr gewidmet, einem bei der farbigen Bevölkerung populären Troubadour, dessen schlichte, einfache Texte bei aller Herbheit voller Poesie sind. 5 „Aida“ in technischer und künstlerischer Perfektion Eine neue Gesamtaufnahme unter der Leitung Herbert von Karajans Ausgezeichnet mit dem„Grand Prix du Disque“, dem großen Schallplattenpreis, der alljährlich auf internationaler Basis in Paris verliehen wird, stellt sich eine neue Gesamt- aufnahme der„Aida“ unter der Leitung Her- bert von Karajans vor. Im Auftrag des àgyp- tischen Vizekönigs(anläßlich der Eröffnung des Suez-Kanals) hat Giuseppe Verdi dieses Werk geschrieben, das in der Musikgeschichte als eine in solcher Vollkommenheit seltene Synthese von italienischer Bel-Canto- und französischer Ausstattungsoper(der„Grand Opéra“) gilt. Allein schon diesen äußerlichen Merkmalen verdankt die„Aida“ ihre welt- weite, ungebrochene Popularität, doch macht es eben ihren besonderen künstlerischen Rang aus, daß auch der Freund tieferen Schürfens und bewußteren Hörens die „Aida“-Musik, mag sie im Alltagsverschleiß auch noch so mißbraucht werden, als ein einzigartiges, in der Gesamtheit wie in den vielen faszinierenden Einzelheiten phänome- nales musikalisches Ereignis begreift und immer wieder in sich aufnimmt Vier Monate nur hat Verdi an dieser Oper gearbeitet, eine erstaunlich kurze Zeit für ein solches Chef d' Oeuvre, ein Meisterwerk, und so schreibt denn auch Karl Holl mit vollem Recht dazu: „Die Macht der Einfühlung, der Erfindung und der Gestaltung, die Verdi bei diesem Schaffensakt offenbarte, ist nur mit der Po- tenz Mozarts zu vergleichen.“ Es ist so viel schon über diese Oper ge- schrieben worden(zuletzt bei ihrer Neuein- studierung im Mannheimer Nationaltheater an Weihnachten 1959), daß man sich an dieser Stelle wohl gleich der Wiedergabe durch Karajan zuwenden darf. Und da ist zunächst einmal grundsätzlich zu sagen, daß sie nach dem derzeitigen Stand der Aufnahmetechnik eine staunenswerte Perfektion erreicht. Uber das„Wie“ gibt der zur Kassette gehörende Prospekt in Wort und Bildern Auskunft:, Die Hauptaufgabe bestand in technischer Hin- sicht dariſß eine genauste Pifflerentierung alles Klanslichen, das- heiftgalles Szenen- raumlichen, zu erreichen, so daß man beim Hören auch die Schauplätze mit bisher nicht gekannter Deutlichkeit vor sich zu sehen glaubt: den Tempel, das Ufer des Nils, den Siegesplatz, das Zimmer der(Königstochter) Amneris, das Grab. Der Hauptaufnahme- raum in den Wiener Soflensälen war für diesen Zweck mit fünf Nebenräumen durch Fernsehen verbunden, wodurch ein Höchst- maß an Präzision etwa bei den Fernchören und bei der Darstellung von drinnen und draußen angestrebt werden konnte.“ Man wird der Decca gern bestätigen, daß diese Aufgabe glänzend bewältigt worden ist. Was aber wäre die technische Perfektion allein, stünde nicht ein künstlerischer Wille dahinter, der sich nur mit dem Vollkomme- nen— soweit dies menschenmöglich ist— zu- frieden gibt! Herbert von Karajan, der oft- mals und gerade jetzt wieder wegen des Fernsehstreits um die Ubertragung des Salz- burger„Rosenkavaliers“ Umstrittene, bringt die„Aida“ zum Klingen, daß man sie immer wieder ganz neu zu hören glaubt. Die Silber- töne des Vorspiels und die massive, aber eben doch nie ungebärdig, undurchsichtig wer- dende Schlagkraft der Massenszenen, die lyrische Empfindsamkeit der Alida-Arien und die dramatische Zuspitzung des Konflikts der beiden Rivalinnen, der geheimnisvolle Zau- ber des nächtlichen Nilufers und die dumpfe Schicksalhaftigkeit des Priestergerichts, die Liebessehnsucht und die Todesbereitschaft — alle diese Gegensätze und Spannungen, an denen das Werk so reich ist, werden von Karajan mit einer einzigartigen Intensität und Geistigkeit musikalisch geformt. Mit den herrlich spielenden Wiener Philharmonikern gibt er die ganze Nervigkeit des Klangs und der Dynamik wieder. Einer der Haupt- wesenszüge Karajans: daß er auch in- der Erfüllung des Leidenschaftlichen, auch in der Entfaltung eines so großen Apparates, wie ihn die„Aida“ fordert, in keinem Augenblick die Kontrolle über sich selbst verliert, daß auch die Steigerung das Fortissimo noch in jeder einzelnen musikalischen Struktur hör- bar bleiben, dieser Wesenszug prägt auch seine„Aida“- Interpretation. Bewußtheit und Intensität sind für Karajan durchaus kein Widerspruch, und so ist denn auch in dieser Aufnahme buchstäblich alles, jede Stimme, zu vernehmen, die Verdi in seine Partitur schrieb. f Hinzu kommt eine schlechthin ideale Be- setzung. An der Spitze und in der Titel- rolle Renata Tebaldi, die ja derzeit auf einer Konzerttournee durch die Bundesrepu- blik reist. In Einzelausschnitten hat man die Tebaldi als Aida schon mehrfach im Rund- funk und auf Platten gehört. Der Goldglanz ihrer makellosen Stimme, ihre überragende Musikalität und ihre Fähigkeit, sich in ein Ensemble einzuordnen, machen auch hier ihre Gestaltung der„Sklavin“ Aida zu einem beseligenden Erlebnis. Großartig aber auch Giulietta Simionato als Königstochter Am- neris: eine Altstimme von faszinierender Ausdruckskraft und allein akustisch schon von königlich-herrischer Gebärde. Carlo Bergonzis Tenor im Volumen zu beurteilen, ist angesichts dieser Mikrofon-Abnahme kaum möglich; was von ihm als Radames jedoch zu hören ist, besticht durch die Rein- heit der Intonation, die Helligkeit des Timbres und die Mühelosigkeit in allen La- gen. Den Amonasro singt mit kraftvollem Zuschnitt Cornell Macneil, den Oberprie- ster Ramphis Arnold van Mill, den König Fernando Corena. Nicht vergessen werden darf der Chor des Singvereins der Gesell- schaft der Musikfreunde, Wien, den Chor- direktor Reinhold Schmidt wahrhaft mei- sterlich betreut hat. Den Grand Prix du Disque hat diese Auf- nahme(die auch in Stereo vorliegt) in tech- nischer wie in künstlerischer Hinsicht voll und ganz verdient. Sie gibt dem Musikfreund einen Maßstab in die Hand, der im Augen- blick wohl kaum zu übertreffen sein wird. (33er Langspielplatten; Decca, Giuseppe Verdi;„Aida“— LX I 5539—41) K. H. 1. e N Während Leroy Carr die Richtung der profanen, weltlichen Blues vertritt, begegnen wir in der zweiten Folge(462 022 TE) dem blinden Willie Johnson, einem 1949 verstor- benen Wanderevangelist und Straßenpredi- ger. In seinen religiösen Liedern, die er auf der Gitarre begleitet, wird das Verschmelzen afrikanischer und europäischer Elemente deutlich, lassen sie sich doch zu ihrem Ur- sprung- einem Gesangbuch aus dem vorigen Jahrhundert— verfolgen. 5 Eine Instrumentalgruppe ist auf der drit- ten Platte(462 023 TE) konserviert: Clarence Williams, ein in New Orleans aufgewachse- ner Pianist, und die Jazz Kings mit Auf- nahmen, die 1928 in New Vork gemacht wur⸗ den. Sie eröffnen ein fast vergessenes Kapitel des Jazz: Eine leise, melod iebetonte Abwand- jung des ursprünglichen New Orleans Stils. Platte Nummer 4 der Serie(467 062 TE) stellt den 1938 in Holland verstorbenen Trompeter Johnny Dunn und den 1941 in Chikago verstorbenen Klassischen Jazz-Pia- nisten Jelly Roll Morton in den Mittelpunkt. Frauen spielten im Jazz vorwiegend als Schallplatten Sonderverkauf auslaufender fabrikneuer Serien pHORRA 1 Blues- Sängerinnen eine Rolle. Eine von ihnen war Victoria Spivey, die wir auf der fünften Platte(467 063 TE) erleben. Sie sang nicht im„tiefen Süden“, vielmehr in den Nacht-Clubs von Chikago und New Lork. So sind denn auch die Texte dieser Blues von Mannheims großes Sperialhaus 0 7, 5, plunken, Tel. 2 68 44/45 ganz anderer Art, als sie sonst von den Ver- tretern des Bluesgesangs bekannt sind. Sie sind zugeschnitten auf das spezielle— far- bige und weiße- Publikum dieser Etablisse- ments, sie handeln von Rauschgift und sind oft auch recht blutrünstig. Hochinteressant, mit welchem Takt die Sängerin so delikate, anrüchige und grausame Themen interpre- tierte. Die bis jetzt letzte Platte der Serie (467 064 TE) führt in Negerkirchen. Wir hören Negroe Spirituals und Predigten, die 1926 in New Vork gesungen und gesprochen wurden. Negerpfarrer packten damals die Gelegen- heit, über Schallplatten das Evangelium zu verbreiten, am Schopf und so wurden diese Aufnahmen, zusammen mit vielen profanen, als„Race-Records“ für die farbige Bevölke- rung produziert. Sie sind heute sehr selten und werden von Sammlern als Kleinodien be- hütet. 3 Mac 5. 8 55 5 8 7 75 8 5 7 5 75 4 IJ. S BRITITLANTEN i Slice 23 N= E A 2b.* Cönstig kaufen 2 ne del gun wanretand unrl uscrönkhfte 5 9 A N 8 Immer wir er Brillantring das bedeutungsvollste *. 900 5 1 5 22 4 5 N Geschenk und Schmuckstück sein: 0 8— oe 2 F + F. Frauen sind stolz, einen schönen Brillantring zu be- 0 a! günstig 10 en sitzen und freuen sich, wenn er bewundert wird. Beim Kauf eines Brillantringes erwerben Sie nicht . a nur ein Stück das Ihnen Ihr Leben lang Freude 7 5— Auf 100. 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R N A N D 2 1 als reizender Teenager ALEXANDER ALEXANDER singt seinen neuesten Erfolgs- Schlager! im Mittelpunkt eines heiteren Spiels zwischen Herz und Krone 2 Hunden beglückende. Uelaub Sonne Liebe Ingeborg Schöner Sunther Philipp Loni Heuser Paul Esser 18. ELLEN SCH WIERS. IN GEBOR GSSCHUNER HEINRICH SRETLEN. FRANZ ISKA KINZ Rolt v. Naucchoff. Pierrelouis.Renè H avere und die Kuh Morgerit N 1 2 2 9 1 .. 5 1 Der große französische Komiker Fernendel in ei- nem umwerfenden Speiß als Kriegsgefangener, der quf die originelle ldee kommt, in Begleitung E: + 5 0 g N f 21 einer Kuh quer durch die deutschen Lende, zu-. blaues Mee.— 5 rück in seine Heimat zu treimpen. Ob er es wohl 5 5 5 schaffen wird? 9 2 8 5= a 5 —— ff, ,. a ö P 0* in 10ll 5 1 PLANKEN Sonntag und Montag 11.00 Uhr:— Das große Filmdokument A. N 9* 1 Die letzten 60 Jahre Weltgeschehen g 4 0 0 1 2 GROSSES HAUS Erregende Aufnahmen aus deutschen und alliierten Geheimarchiven. 9 1 2 ö :/ ů. ᷑⅛D¶j1ꝛkß b1.:T,T...n.n,,nn. 4 ö EIN MEISTERWERK DER FRM KUNST, D AS BEREITS LEGENDE WURDE 2 8. DIE PRESSE: Eine große Liebesromanze unserer Zeit mit 2 ö 5 l 5 Man könnte schil- DIETER BORSCHE. ZuLLNY MORENO. ANGEL ARANDA— EIN FILM dern und erzählen: PETER RENE KURNER. INGRID AHRENS 8 1 vorian i. 5 FUNRELNDER 8 5 MELIV 8. vor dle Jraumkulisse Hlalloreas- KOMODTANTI- 8 Einfälle für Bild u. dem Ferienidyll in paradiesischer Landschaft 5 5 5 1— 880 in herrlichen Farben 15.50 16.00 ifa ambra Telefon 20 25 vd Dünrrg 0 wandter Dialog, an Leib Culteffm AN BALIUSIScHE WAIITA HIT] eee raf 8 8 A 5 118 beitet 9 8 15.30, 18.00, 20.30, Feiert 13.30 Pfingst t N Mit arbeitete 5 30, 00, 30, Felertage 8 ugstsamstag 7 15 5 5 f Greta Garbo nicht 3 6 a 23.15 Uhr;(ic Liebe, wie die Frau sie wünscht EINF ALLE. nicht nur wunder- 9 N 7 3 5 8 Frei ab 6 J. 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Jun, 20 Uhr bienstag Unterhaltungsabend pefingstmontog prächtiges BRIILANTFEUERWERX und VIRKEMRSVEREIN raffiniertester Spannung bono o' BRIEM- JuLiE Lomοin FFT LARAINE DAx WILLIAM Hor DbEN- DAVID MVEN 0 N. i ee eee dus Phlladelont g EIN TorER RFT A e due e el. f. un d A 5 0 DBREVFUS Ein Einemascope-Film BARBARA RUSH— ALEX IS SMITH Nr. 128/ Freitag, 3. Juni 1960 MORGEN Seite 29 „ cHAUBU RG SCALA ALS TER ALS TER. Abendstudio— K 1. 5— felefon 2 02 33 p 7, 2— felefon 204 44 0 3, 6-8— studio für fllmkunest— felefon 2 02 02 f. ITV zeigt bringt eine freudige Ueberraschung:„zeigt auf bewährter Alster-Linie 3 1,6 I 1 el. 207 70 5 El e een Ble n 5 Dach“ 7 PAUL NEWMAN FRITZ KoRTNER 5 GRETE MosHEIkk ERWIN KALSER— HEINRICH GEORGE A. BASSERMANN— OSCAR HOMoLKA FRITZ KAMPERS— PAUL HENCKELS Regie: Richard Oswald Der unvergeßliche Film um die„Affäre Dreyfuß“— einen der größten Justiz- Skandale, der die Menschen der Jahrhun- dertwende aufrüttelte. Ein historisches u. fUmkunst- geschichtliches Dokument. Jäglich nur: 21.00 Uhr um ein Verbrechen, dessen Urheber zu perfekt waren BRIAN KEITIH— DiIANE BREWSTER Nach dem gleichnamigen Roman von Riehard Powell. 5— n N N 0 En Sind übera 5 RICHARD WID MARK- D¹DAILIE ROBERTSON i in Die Geschichte eines„Emporkömmlings“, dem es im Kampf OTTO PREMINGER's reizend-frohe, spritzig-witzige gegen den Hochmut der„großen Familien“ amerikanischer D 1 5 A 1. 7 E 5 e N 60 L. 155 Film- Komödie von der„professionellen Jungfrau“ Geldaristokratie nicht um Karriere, sondern um Ehre und N menschlichen Anstand geht. mit ihrer provozierenden 1 1. Die Geschichte einer aufregenden Verhaftung. 5 e Deutsches Prädikat:„wertvoll“ rügl.; 14.00, 16.18, 18.50, 20.48——Grreigeseben ab 16 Jahren) 81. 14.00, 16.18, 18.50, 20.45— Greiseseben ab 16 Jahren) Täglich nur 18.00, 17.48, 20.30.(rreigeg. ab 15 Jahr e 0 eee die letele fahri 0 r b 5 5 Ceuta e Cepd la eine, Der Welterfolg mit(18) Hitchcocks Meisterwerk(16) An MESS LAT 2 5 5 [480 16.0 19 60 1 frei ob 2 Jahren 5 ROCK HUDSON- DORIS DAT Gary Grant— James Mason Nalionalfheafer Mannheim 2 Mittelstr. 41 Siga scheg Seeschlacht. 7 Beitgefſüster] Derunsschlpare urlle e Bis So. 18.30 20.45 Uhr Bis einschl. So. 18.00 20.45 Uhr i Im Sonderzyklus zeigen wir Pfingstsonntag und -montag 11.00 Uhr den CINEMASCOPE- Farbfilm 5 8 8 5 1 1 2 Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Stäcktische 5 Telefon kieidelbges 2 05 J. die kleine Anzeige DER VERLORENE KONTINENT 5 1 8 8 assenstunden! l 8. Spielplan vom 4. Juni bis 13. Juni 1960 Bühne 5 Werktags I bis 13 Uhr undi 17 bis 19 Uhr ùñ55 en, Telefon 2 02 02 zeigte, nie erlebte beglückende und zugleich be- stürzende Welt für sich.— Deutsches Prädikat: „besonders wertvoll“, Freigegeben ab 12 Jahren.) Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4, DM. anti i bir is Ut und eine Stunde vor Beginn det Vorstellung Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Fernruf 2 52 66 u. 2 18 01 3 Samstag, 4. 6. 20.00— 22.30„Aeis und Galatea“ Treis Verkauf— Fletzmiete: Großes Haus Pastorale von G. F. Händel; hierauf: „La Canterina“, Singspiel von J. Haydn 1 Miete K, 9/10. Vorstellung Samstag, 4. Joni Gastspiel Ernst Deutsch: Th.-G, Gr. K und freier Verkauf 20.00 22.30 Uhr„Nathan der Weise“. Oromatisches Gedicht von Täglich Sotthold Ephraim Lessing.(Freier Verkauf! 5 Abule nau! Kleines Haus 20.00— 22.30)„Die Kinder Edouards“ 10-0 e 5 Sauvajon— F. Jack- 5 5. Joni Gestepiel krnzt Deutsch.— Zum letzten Mole fg Miete N. Halbgr. I. 9. Vorstellung 20.00-22.30 Uhr e 5 f Ptingst-)))) Elass Jebkakf ein Procado LER USERRASCHUN EE 5. 6. 17.30— 22.45 8 ee 1 5 Nürnberg“ Pfingstmontag, 6. Juni„Der Freischütz“ rohßes Haus per von Richar agner 20.00-22.45 Uh R i i 5 4. 110 9. i Th.-G. Gr. 0 5 ee Ves eie•˙If 1 5 K dne kreler Herten einer groflen Marke 1 Kleines Haus 15.30— 17.45„Wallensteins Lager“; hierauf: Mittwoch, 8. Joni Erstaufföhrung: 8 9 Freitag, Samstag, Pfingstsonntag 23.00 Uhr „Die Piecolomini“ von Friedr. Schiller 20.00 22.30 Uhr„Die Geschichte vom Soldeten“ T4A57T70T Paris, wie es keiner kennt! mit Jean Servais Für die Theatergemeinde Nrn. 1061— 1590 von Igor Strawinsky und freier Verkauf hierauf 85 5 5 DIE NRATTE N VON PARIS Kleines Haus 20.00— 22.15„Wallensteins Tod“ von Friedr. Schiller 1427 1 55 1 Walttbecter— ven t Für die Theatergemeinde Nrn. 1061— 1590 581 1 ber Vorst. Premieren- Miete und Pfingst- und freier Verkauf reier Verkgof) i 3 8 Montag, 6. 6. 20,00— 22,15 Zum letzten Male! Freifog, 10. Joni„Die Geschichte vom Soldaten“ Opfent-Jenpiche Großes Haus e e 9 1 20.00-22.30 Uhr Me Die Donkosaken singen z. erstenmal Deutsch in 255 75 55„Der Mond“. Große Auswahl in feinsten 2 2 g Fiir 3 955. Nrn. 2121— 3180(20. Vorst. Freifog-Miefe und freſer Verkauf)! Qualitäten. III Alle age ist kein Sonntag und kreier Verkauf 5 Zum letzten Male im freien Verkobf: I Gunstige Zahlungsbedingungen r eee e g f veth Müller, Paul Hubschmid und andere. 0 Pie Piecolominfe gamzteg, JJ. Joni VVV Oftenbech e onENT-TEpPIcnHaus 2. i 0 2 5 stagg,„Die Kreolin“, rette von Jacques enbac 8 5. 2 9 J a. r. 4 ung zeeer Were 20.00.22“ Uhr(ele Verteölf f„.- eter u. 5.. kT JVVFVFCCTCVCTCCCCCCTT 9 .*.*— S 1 1 88 5 4 5 1 N e 55 i!! 8 8 e 3 N 4, 17, am Strohmarkt nur bis einschl., Sonntag 15.30, 18.00, 20,30 Uh N Kleißes Haus 20.00— 22,15„Wallensteins Tod e 2 Sonntag, 12. Jönf e Mofidse Einwöſiges Tanzgastspiel 1 81 2 i 8 8. a 5 0 1 e f Ultete A, Halbgr. I, 11, Vorstellungs I.00-13.00 Uhr geger George mif seinem neuen Frogrtomm 35 3 5„, HEINZ RUHMANN 8 060 76. 20.00— 22.20 e e e eee ee ee nungen ufer ping Ler- Ernst Schröder— Lucie Mannheim— Karin Baal ö jenstag, 7.6. 00— 22. orau rung 5. ünru 9 0 5 4 ane Haus zugunsten der Unterstützungskasse der 20.00-22.30 Uhr„Zwei rechis zwei links“ 5 2 n 55 rem Hause. in einem Farbfilm voll Rührung und Heiterkeit 0. Mitglieder des Nationaltheaters 45 5 Lustspiel von Karl Wittlinger.[Freier Verk.) Fidelio“, Oper von L., van Beethoven. Freier verkauf, Eintrittspreise 2.— bis 9.— N DER EISERNE GUS TAG . Einlös. v. Umtauschgutscheinen aufgehoben! yometkout in Mannheim; Buchbondlong Or. G. filmonn, Mannheim, 8 Kleines Haus 20.00— 22.45„Das Käthchen von Heilbronn“ 7 7% lo ſtieidelberger Straße)— felefon; 2 52 81- werktags von 8.00 bis J. a Schauspiel von Heinr. von Kleist 18.30 Ohr, samstags 8.00 bis 14.00 Uhr. Wolchor dor 3 5 01 Gontenstadt Kof 5 55 Ul Miete N, Halbgr, II, 9. Vorstellung aldho 0 Th.-G. Gr. N und freier Verkauf. Tägl. 18 u. 20.30 Uhr Täglich 20.00 Uhr nE Mittwoch, 8. 6. 20.00— 22.30„Der e e als 1 1 Sonnt. auch 15.45 Uhr Sonnt. auch 17.30 Uhr 2 Haus Zaubermärchen m esang von Ferdi f a Großes Na e Neubenrbeltnns Nur bis einschl. Pfingstsonntag: Nur bis e e Urm Mark Lothar. Miete J, 10.9. Vorst., Th.- G. Vorksnoense nor ud wssNKaEEN Au RHEIN. Ruth Stephan— P. Alexander Ein echter Vei N f Gr. J und freier Verkauf N 1 3.(12) . eines Haus 20.00— 22.30„Hedda Gabler“, Schauspiel von Henrik 3. Juni 1960 Sonder veranstaltung 5 4„Wehe, wenn sie a 5 01 8 Absen. Für die Theatergemeinde Nr. 5301 20.00 Uhr 5 1 is ti h SA t Lachsalven am laufenden Band! I Kristina Söderbaum, Hans Ho bis 58% und freier Verkauf 1 umanis tisches en en e S AAL GAU 13.45 6 1 9 Teufel N D tag, 9. 6. 20.00— 22,30 In neuer Inszenierung!„Fidelo“. Oper von großer Sasa Zum 400. Todestag von Philipp Melanchthon Sonntag 0 Großes Hals 1 L. van Beethoven. Miete 8, 13. Vorst. und Referent: Prof. Dr. Karl Schneider, Speyer. FREYA 14.30 Fuzzy: egen od u. Tr. Verk. Einlösen von Umtauschgutscheinen 5 Erwachsene DM—,80— Jugendliche DM—,50 SAAL IAU Heute 22.45: Der Tod Kommt auf leisen Sohlen“ aufgehoben 5 5 5 8 FRENYA Heute 22.30:„Fuzzy: Gegen Top und TEUFEL“ Kleines Haus 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“, Schauspiel von Jean Anouilh. 8 5 4 F R EY A 5 110 Nr. 3181-3710 und freier Verkau 8 Ab Pfingstmontag:(16 illi 1 f b Pfingstmontag:(16) l 5 2 nie Freitag, 10. 6. 20.00— 22.30„Der Bauer als Millionär“. Miete C, 10. Vor- 20 1 5 3 425 der MAsKE“„Der 1 2 1 1 3 Großes Haus stellung, Th.-G. Gr. C und freier Verkauf 5 1 1 8 8 5. 3 Kleines Haus 20.00— 22.30„Hedda Gabler“. 5 F 8 e II,. unheimlich- spannungsgeladen! 5 W.„W. 10. Vorstellung und freier Verkau f 13.45 Samstag, 11. 6. 20.00— 22.45 Wegen starker Nachfrage nochmalige Wie- 77 5 40 1 Wehe, Wenn Sie losgelassen 00 Großes Haus derholung!„Der Vogelhändler“, Operette 9 6 von Carl Zeller, Außer Miete! g Von Freitag bis einschl. Montag je 18.15 und 20.43 TTT fe e e dee ee ein 5 8 5 G. 1 5 err, d kreler verkauf 0 Silvio Francesco, Rudolf Vogel in dem Farbfilm — Sonntag, 12. 6. 20.00— 22.30„Aeis u. Galatea“; hierauf:„La Canterina“. 5. 2 DU BIST 1 1 n AR 65 Großes Haus Miete B, 10. Vorst., Th.-G. Gr. B und freier 7 8 Tür Pfingstmontag 14. nr: e Verkauf l F cn„Der wolf und die sieben jungen Geißlein(60 Klei 00 16. llensteins Lager“; hierauf:„Die Piceo- 5 7 Samstagnacht 23.00 Uhr„Roman einer Dirne“(18) eines Haus 14.00— 16.15 3 e Hagener ne an der Deutschen Weinstraße Teleen, r ß Gr. C Nr. 536-1070 und freier Verkau 5 5 i 255 1 5 8 15, Sa. u. S0, 17.45, 20.15(12 Kleines Haus 18.00— 20.15„Wallensteins Tod, Fur ag ane imer Beliebter Ausflugs-, Iagungs- und Erholungsort REGdINI. rase Freitas 2 Sa Gr(12) o e 5 Mitten in einem Rebenmeer, am Rande des Hagratgebirges, kümthscter HAUSB0 0 Se Montag, 13. 6 20.00— 22.30 Antigonae des Sophokles“. Nachdichtung gelegen. Drittgrößte Weinbaugemeinde Deutschlands mit N ECKARAU Fr-S0. 22.30, Jgd.-V. Sa. 15.30, S0. 13.30, 15.30 Uhr Großes Haus i Fon else 10 Verst. bine, Cr. im une bekannten Ede,einen. 8 kischerstrebe s Mon ist niemals zu jung ger, Lrwis ö Orff. Miete H, 10. Vorst,. 8 5 W ien ö ö treier Verkauf FFF eee eee Pfingst-NMo. 13.30, 15.30, 17.45, 20.15, ab Di. 20.15 Uhr Kleine 00— 22.45„Die Tochter des Brunnenmachers“. Komö-. 3 Danny Kaye — ee ee Ae von Marcel Pagnol, Für die Theater- Schtoßhiolel Ludwigshöhe 5 pennies obs ARTS TON . gemeinde Nr. 74217950 u. freier Verkauf. NE CN AR A U N EC KAR A U Die Intendanz ist der Ansicht, daß dieses Stück für Jugendliche unter gofgeföhrtes Haus, 70 Betfen, Restauront, Cafe, eigene 5 0. 16 Jahren nicht geeignet ist. Konditorei, schöne Terrasse. Elegante Räume för Tagungen„ Freitag 20.30 N und Familienfeste. 5 20. 7 53 7 8. 5 Samstag 15.30, 18.00, 20.30 Uhr Sonntag 15.30, 18.00 20.15 Uhr Theatergemeinde für das Nationaltheater Mannheim 8 U d Wes H e 1 1 2 fUr 400 b 18 1600 p Sfrsonen. Pfingstsonntag 15.30, 18.00, 20.30„DON NER IN DER SONNE“ 5 125 1 550 8 Lei ist di anze Freitag und Samstag 22.30 Die Geschäftsstelle ist am Pfingstsamstag geschlossen Geeignei füt Befriebsdusfluge und Stoßveronstaltungen. n e e 8 65 nter emen rote n f Pfingstsonntag und-montag 13.30 Gemütliche 2 77 222 3 1. Pfingstsonntag u. Montag, 18.30„Fuzzy: Todesritt in Texas Kenda Bergschlössel“ Heiliglereuzsteinach J. Pfätzisene Sesselbahn dl abe h gg...f. 28 ben Fami n Soi dane eee ur she J g Ab Pfingstmontag 18.30, 18.00, 20.30 Jerry Lewis desielitat: Hähnchen vom Gru. Nebenräume fur kleine von Schloß tücwigsbehe(sheqolige dommertesſdegz def„Schrei, wenn Bu kannst(ie)„Keiner verlact das Schitr- ( SEsellschaften— Parkplatz— Telefon 220 Bqyernkönige) zof Riefburg(550 fn ö. M.) mit moderner — Höhengostsfäfte, die„Abussichtsterrasse der Deufschen Tägl. 20.30, Sa., So. u. Mont. 18.00 u. 20.30 Uhr ö 1 1 66 Weinsfraße“. FTTETVTCVCVCCT ELISABETH TAYLOR J bfingst- Kinder 4 4 N eber uu. 3.50%. Naeh 15 8 N sonntag 9 5 Rottfeldstroße 3 4 Rückkehr 20 Uhr Fr. U. Die. 20 Uhr, Sa., So. u. Mo. 17.30 u. 20 Uhr Telefon A 21 92 2 10(16) . ab 13 Uhr,. ROME O 15) CSV — Kartenvorverkauf ab sofort auf dem Schiff„ B ETTGEF L U S TER(48) 5 Anlegestelle Kurpfalzbrückeſr., Hinter Heidelberger.* feſefon 7 1519 Freitag und Samstag 22.15 Uhr Spätvorstellung 2 Im letzten Sommer A. u. w. 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Zwi- schen den Regaleri und Ausleihetischen, also am Arbeitsplatz des Bibliothekars, spiegelt sich ein Teil des Lebens in Wünschen und Vorschlägen, in Kritik und Meinung des Lesers. 60 Prozent der Bestände in den 10 500 bundes republikanischen Oeffentlichen Büchereien sind sogenannte„Sachbücher“, die sich also mit praktischen Fragen unserer Welt und unseres Lebens befassen. Wen Wundert es, daß die Bibliothekare in Trier nun ihrerseits praktische Probleme ausgru- ben? Der Festvortrag des Historikers Pro- fessor Dr. Golo Mann über„Dichtung und Historie“ war denn auch so ziemlich der ein- zige Augenblick, in dem der Geist sich in Höhenflüge begab. Im übrigen blieb man hübsch auf dem Boden der Tatsachen, wid- mete gar eine ganze Arbeitsgemeinschaft dem Thema der„Bibliothekarischen Tätig- keitsbewertung“, wie man vornehm so pro- saische Dinge wie Entgelt und Tarifordnung umschrieb. Darüber hinaus haben die Volksbiblio- thekare natürlich auch andere konkrete Sor- gen, wenn man bedenkt, wie verhältnismäßig gering die Resonanz ihrer Arbeit in der deutschen Oeffentlichkeit ist. In England, so hörte man, sei der Buchbestand der Oeffent- ichen Büchereien so groß wie die Einwoh- nerzahl des Landes. In der Bundesrepublik befinden sich bei einer Einwohnerzahl von 53 Millionen lediglich 15 Millionen Bände in öfkentlicher Hand. In den Mittel- und Groß- städten sind die Verhältnisse noch am gün- stigsten, hier konzentrieren sich die Benutzer, und die Behörde hat ein Interesse daran, die Bücherei, eine der letzten Bastionen ihrer Eigenständigkeit, zu pflegen. Trostlos aber sieht dieser wichtige Teil der Volksbildungsarbeit heute auf dem Lande Aus. Rund 70 Prozent der Gemeinden haben keine Bücherei, und wo eine vorhanden ist, hat sie auch nur geringe geographische Brei- tben wirkung: Die Erfahrung lehrt, daß die „Strahlkraft“ einer Bücherei selten weiter reicht als eine Wegstunde im Umkreis. Schon bei einem Anmarschweg von mehr als einer halben Stunde wird es problematisch. Ver- ständlich, daß die Gespräche auf der Trierer Volksbibliothekar-Tagung immer wieder auf das„Sorgenkind Land“ zurückkehrten. Zu Hilfe kam den Bibliothekaren das jüngst veröffentlichte„Gutachten über Erwachse- nenbildung und Büchereiwesen“ des Deut- schen Ausschusses für das Erziehungs- und Bildungswesen, eines Gremiums, dem offi- ziösen Charakter zukommt, weil das Bundes. innen ministerium und die Kultüsministerien der Länder bei seiner Gründüng im Jahre 1954 Pate gestanden haben. In allen Gemein- den über 5000 Einwohner, so sagt das Gut- achten, sollte eine hauptamtlich. besetzte Bücherei eingerichtet werden, ein Vorschlag, der nicht nur von Pr. Rudolf Joerden, Ham- burg, in einem Vortrag über dieses Gutach- ten bejaht wurde, sondern auch in einer längeren Diskussion und in den Gesprächen der Tagungsteilnehmer untereinander. Hier und da vernahm man einen Seufzer über das föderalistische Prinzip in bundes- republikanischen Kulturdingen, und Klagen über eine mangelnde Einigkeit der Länder entzündeten sich dann vornehmlich an dem Problem des Nachwuchses. Absprachen herr- schen an den deutschen Büchereischulen un- tereinander nur bezüglich der Ausbildungs- dauer von drei Jahren— alles andere un- gefähr ist dem Ermessen der einzelnen Ge- biete überlassen, und so kommt es, daß ein Studierender tunlichst seine Nase nicht über die Ländergrenzen hinaussteckt, um nicht an anderen Lehrplänen kläglich Schiffbruch zu erleiden. Aber auch mit dem Los des„ferti- gen“ Nachwuchses sind die Bibliothekare nicht zufrieden. In ihrer Weiterbildung sind die jungen Kräfte meist sich selbst überlas- sen, nicht immer zum Vorteil des ganzen Berufsstandes. Die Mitglieder versammlung beauftragte nun ihren Vorstand, einmal beim Bund, bei den Ländern und den Kommunen anzuklopfen, damit die Nachwuchsbibliothe- kare an Oeffentlichen Büchereien in einer sinnvollen Weise fortgebildet werden kön- nen. Man denkt an Kurse, an Beihilfen für Stellenplatzwechsel, und auch der Vorschlag eines zweiten Examens tauchte auf. Einigkeit über die zweckmäßigste Aus- bildung kann natürlich erst gewonnen wer⸗ den, wenn man sich auf die„Marschroute“ der Oeffentlichen Büchereien für die Zukunft festgelegt hat. Und hier ist offensichtlich noch mancherlei im Flug. Von der„Krisen- lage“ der Büchereiarbeit sprach der Berliner Bibliothekar Dr. Werner Jahrmann in einem Arybeitskreis, der sich mit der„Oeffentlichen Funktion der Bücherei“ befaßte, wenn er diese Krise auch durchaus positiv gedeutet haben wollte: als eine Wachstumserschei- nung, bedingt durch die allgemeine gesell- schaftliche Entwicklung. Er trat für den Ge- danken der„Vollbibliothek“ ein, wie er etwa in den Amerikabüchereien verwirklicht ist mit ihrer Kombination von Buchausleihe und Vortragsprogramm mit Ausspracheaben- den und Arbeitsgemeinschaften. Das Audi- torium beschnitt die Gedankenflüge etwas: Die innere Beziehung zum Wesen der Bü- chereiarbeit müsse stets gewahrt bleiben. Neben dem allen gab es ein ganzes Bün- del von Fragen der praktischen Bibliotheks- arbeit. Was macht man mit Büchern, die veraltet, also nicht mehr gefragt sind? Soll man möglichste Vollständigkeit in„Best Sellern“ oder in den weniger begehrten, aber um so dauerhafteren Werken der Weltlitera- tur erstreben? Was kommt in den sogenann- ten„Giftschrank“? Oder soll man die vielen Romane, die sich heute in Libertinagen er- gehen, erst gar nicht anschaffen? Kaufen könnte man sie schon, meinte der Hambur- ger Büchereidirektor Dr. Joerden, aber nur zur Information und zur beschränkten Aus- leihe. Die Verhältnisse seien in Deutschland anders als etwa in Skandinavien, Wo die hierzulande„strittigen“ Bücher sogar an Jugendliche ausgeliehen werden. Und was die Literatur des Dritten Reiches betreffe— so richtig der Grundsatz sei, daß man die Quellen studieren und sein Wissen nicht nur aus zweiter Hand erhalten solle— die De- mokratie sei noch zu wenig gefestigt, als daß etwa Hitlers„Mein Kampf“ an jeder- W. Die nebe Akademie der Künste Im Hansd-Viertel von West-Berlin wird Mitte dieses Monats der Neubau der Akademie der Künste feierlich eingeweikt. Fi- nanꝛiert durch eine Spende des aus Berlin stummen- den Deutsch- Amerikaners Henry H. Reichhold, er- daut von Senatsdirektor Werner Düttmann, dietet die neue Akademie ein Ausstellungsgebäude(auf unserem Foto im Vorder- grund) und dazu ein Thea- ter- Studio-Haus in Zelt- form. dpa-Foto mann ausgegeben werden könne. Also eine Zensur des Buchbestandes? Wenn man s0 Will, ja. Es liegt am Geschick, an der Men- schenkenntnis und der Welterfahrenheit des Volksbibliothekars, hier die Klippe der Be- vormundung zu umsegeln. Manche der behandelten Fragen gründen sich im Wesen der Volksbildungsarbeit, und hier wird es immer ein Für und Wider geben. Bei den anderen, den lösbaren wie- derum wie denen des Ausbaues der Bü- chereien und der Nachwuchsausbildung, sieht es ganz so aus, als würden die Volks- bibliothekare ihre Vorstellungen wenigstens zum Teil durchbringen, wenn auch vielleicht noch nicht bis zu ihrem nächsten Kongreß, der 1961 in Mannheim stattfindet. Der Realismus, mit denen sie die Dinge in Trier angefaßt haben, kommt ja im Grunde dem- jenigen des Staates entgegen, der es gerne sieht, wenn der Bürger vorwiegend an die offiziellen, beobachtbaren Krippen des Bil- dungshungers geht. Egon Treppmann Weltoffener„Prager Fröhling“ Skizzen vom großen Internationalen Musikfest in der tschechoslowakischen Hauptstadt Zum fünfzehnten Male führen die Pra- ger in diesen Wochen ihren„Musikfrühling“ durch. In den Parks und Gärten, an den Hängen der„Kleinseite“ oder auf dem Pla- teau von Vysherad ist ein einziges Grünen und Blühen. Prag und die Musik, die Ton- kunst und der Frühling sind hier enger ver- bunden als in anderen Städten und Ländern. Smetanas bei der Grundsteinlegung des Na- tionaltheaters gesprochenes Wort:„In der Musik liegt das Leben der Tschechen“, be- Wahrheitet sich noch immer. 3 Las vor dem zweiten Weltkrieg das „Lüftkreuz“ der mitteleuropäischen Flug- linien in Berlin, so bildet jetzt Prag diesen Knotenpunkt. Auch in der Musik kommt der Millionenstadt an der Moldau eine ähnliche Mittlerrolle zu. Die Aufnahme des„Prager Frühlings“ in die Internationale Vereinigung der Musikfest-Veranstalter hat diese Posi- tion noch verstärkt. Prag hat allerhand zu bieten: in Kunst und Wissenschaft, tönender und steinerner Architektur, in Industrie und Verkehr, nicht zuletzt in Küche und Keller. Höflichkeit und Gastfreundlichkeit begegnet man allerorts. Etwas österreichischer Charme ist geblieben. Man spricht von„böhmischen“ Traditionen, weiß aber, daß damit ein Ausschnitt aus der tausendjährigen tschechischen Historie ge- meint ist. Am Wenzelsplatz und am„Graben“ wogt der Verkehr zu allen Tagesstunden. Alt-Prag hat sein von den Jahrhunderten ge- prägtes Angesicht behalten. Mit Liebe wird das Stadtbild erneuert. Moderne Wohn- und Industrieviertel haben sich nach der Peri- pherie hin entwickelt. Prag steht„in“ der Zeit, aber auch über ihr. Schallplatten- und Buchhandlungen gibt es in Hülle und Fülle. Lesen ist Macht. In- den Gärten sieht man nicht nur sich lie- bende, sondern auch viele lesende Pärchen. Prag ist eine Stadt der Bücher. Und der Musikalien. Der Staatsverlag für Schöne Literatur, Musik und Kunst hat als 3000. Publikation gerade den Klavierauszug der „Rusalka“ herausgebracht. Und am Jubi- läumstag leitete Zdenek Chalabala, so etwas wie ein„tschechischer Knappertsbusch“, Dvoraks Meisterwerk im Nationaltheater. Prag ist das Zentrum des Musikfrühlings, aber auch die anderen Städte nehmen daran teil, Brünn, Bratislava, die großen Bäder und Industriestädte. Prag hat sieben Orchester: die Tschechische Philharmonie Karel An- kerls, der am 12. Mai, dem Todestag Smeta- nas, mit dem Zyklus„Mein Vaterland“ den Auftakt gab, das Städtische Sinfonieorche- ster FOK, zwei große Rundfunksinfonie- orchester, die Klangkörper des National- und des Smetanatheaters, dazu ein Kammer- orchester ohne Dirigenten. Auch dieèe Män- rische und Slowakische Philharmonie gastie- ren. Das hervorragende Orchester des Pol- nischen Rundfunks Kattowitz(das längst nicht mehr Stalinogrod heißt) war unter Jan Krenz vertreten, wohl als bester Repräsen- tant Polens. Heerschau der Dirigenten und Solisten. Alle„eigenen“ Größen treten auf: Anderl, Chalabala, Neumann, Krombholc, Vogel, Smetacek, mit Abstand Klima, Hrncir, Raj- ter. Dazu— beinahe paritätisch— Meister des Taktstocks aus beiden Hemisphären, die sich über diese„Nahtstelle“ in der Erdkruste freuen. Allabendlich füllen die Prager vier, künf Veranstaltungen. Funk und Fernsehen, viele ausländische Sender schalten sich ein. Prag hat Atmosphäre und weiß sie auch weiterzugeben. Lorin Maazel wurde als Di- rigierwunder erwartet und nach Berlioz „Romeo und Julia“(dem vergessenen Mon- strum für Soli, Chor und Orchester) gefeiert. Sir John Barbirolli brachte unter anderem Mahlers erste Sinfonie, eine der schönsten (und tiefsten) Mahler-Ehrungen im Gedenk- jahr. Nach dieser Interpretation durfte Bar- birolli Mozarts Worte„Meine Prager ver- stehen mich“ auf sich anwenden. Aus der Bundesrepublik kam Karl Münchinger, Spe- zialist für Barock und frühe Klassik, aus Belgien Edouard van Remoortel, aus Rumäa- nien Mircea Basarab. Kurt Masur(Schwe- rin/ Berlin) zählt zu den aufsteigenden Or- chesterleitern. Seine Wiedergabe von Otto Reinholds Triptychon besaß Größe. André Cluytens, überzeugend bei Schumann und Mussorgski/ Ravel, wagte sich an die Sinfo- nmietta von Janacek: weich, impressionistisch. Man vergaß, daß einst Sokol-Fanfaren eines tschechischen Turnerfestes hier Pate gestan- den haben. Doch Cluytens'„Meistersinger“ in Bayreuth waren ja auch kein„Stahlbad“ in C-Dur“. Noch stehen— beim Schreiben dieser Zeilen— Kondraschin(Moskau), Mustafa Krantja(Albanien) und Karl Böhm aus, der mit der„Neunten“ von Beethoven am 3. und 4. Juri den musikalischen Schlußzstein legt. International ist auch der Rang der Solisten und Kammermusikvereinigungen. Man ge- wann die Cellisten Rostropowitsch und die Nelsova, die Geiger Kogan, Stern und Sze- rynk, die Pianisten Benedetti-Michelangeli, Arrau, Monique Haas. Maßstäbe auch in der Kammermusik: Juilliard-Quartett(mit Al- ban Berg, Bartok, Dvorak), Smetana- und Grusinisches Staatsquartett. Dazu das Blä- serquintett der Dresdner Staatskapelle mit moderner Musik. Man bemüht sich um Ver- gleiche und eine gesunde Mischung der Pro- gramme. Ertragreich war auch der Blick in die Oper. Smetanas„Geheimnis“, eine komische Oper, hat musikalische Substanz. Janaèeks köstlich-heitere, von Kaslik filmisch insze- nierte„Ausflüge des Herrn Broucek auf den Mond und ins XV. Jahrhundert“ sind ein Gewinn. Die Erstaufführung von E. F. Bu- rians„Marysa“ setzt an einem leidenschaft- lich- zerrissenen Liebesthema den Janàbek- Stil fort. Eine Glanzleistung des Smetana- theaters mit Alena Mikova in der Titelrolle und dem im Westen sehr gesuchten tschechi- schen Operndirigenten Jaroslav Krombholc, der hier auch den„Wozuek“ leitet. Dom und Burghof sind hier mit einbe- zogen. In der Kirche will man Mahlers „Lied von der Erde“ bringen. Im Hof spielte und tanzte das Alexandrow-Ensemble. Als Freilichtaufführung plant man noch Sme- tanas„Dalibor“ am Fuß der himmelstreben- den Gotik von St. Veit, dem Wahrzeichen der tausendjährigen Stadt. H. B. Koltur-Chronik Der französische Schriftsteller Roger Peyre itte hat einen langjährigen Prozeg Segen 905 französischen Staat gewonnen und ist dan wieder in den Genuß der ihm 1945 aberkann. ten Rechte und Gehaltsbezüge eines Gesandt. schaftsrates im Diplomatischen Dienst ge- kommen. Professor Kurt Sanderling, seit 1941 stän. diger Dirigent der Leningrader Philharmonie folgt einem Ruf nach Ostberlin. Vom 1. Sep. tember an wird er dort als Chefdirigent die Leitung des„Städtischen Berliner Sinfonie. orchesters“ übernehmen. Generalmusikdirektor Gerhard Hergert, der jetzige Leiter des Or- chesters, legt dieses Amt mit Ablauf der Kon- zertsaison 1959/60 nieder. Sanderling, der nach 1933 emigrierte, arbeitete bis 1941 als Dirigent am Moskauer Rundfunk. Mit der Verleihung des Georg- Friedrich- Händel-Ringes an den ehemaligen Direktor der Folkwangschule in Essen, Professor Anton Har- dörfer, fanden die deutschen Chormusiktage in Lübeck ihren Höhepunkt. Der Präsident des Verbandes deutscher Oratorien- und Kammer- chöre, Dr. Kuhnert(Neuß), der diesen neu- gestikteten Wanderpreis für verdiente Laien. chorleiter erstmalig verlieh, ernannte Professor ö Hardörfer auch zum Ehrenmitglied des Musik- rates des Verbandes. ö Zu einem Friedensschluß im„Salzburger Fernsehkrieg“ zwischen dem künstlerischen Leiter der Festspiele, Herbert von Karajan, und dem Direktor des Oesterreichischen Fernsehens Gerhard Freund, kam es jetzt in Wien, wo bei Besprechungen eine prinzipielle Einigung er- zielt wurde. Es soll nunmehr eine Reportage über das Festspielhaus, seine Einrichtungen die Probenarbeit sowie eine Direktübertragung aus dem Festspielhaus vor Beginn der Eröff. nungspremiere mit dem„Rosenkavalier“ von Richard Strauß, gefolgt von Fernsehaufzeich- nungen markanter Szenen aus der Aufführung gesendet werden. Die Ausstrahlung wird wahr- scheinlich auch von der Eurovision übernom- men werden. 5 Zwölf Graphiken aus einer Hamburger Aus- stellung Paul Wunderlichs sind vom Hambur- ger Amtsgericht beschlagnahmt worden. Wie dazu bekannt wurde, sind die Bilder nach An- sicht des Amtsgerichts unzüchtig. Sie wurden seit dem 5. Mai in den Ausstellungsräumen an der Ecke Valentinskamp/Dragonerstall in der Hamburger Innenstadt gezeigt. Die be- anstandeten Bilder hingen von dem größeren Teil der Ausstellung durch einen Vorhang ge- trennt in einem Nebenraum. Der 32 Jahre alte Maler Paul Wunderlich, der an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Hamburg Dozent für Lithographie und freie graphische Techniken ist, hat gegen diese Maßnahme Be- schwerde eingelegt. In seinem Schriftsatz weist Wunderlich darauf hin, es sei ihm niemals in den Sinn gekommen, daß seine Bilder„unzüch⸗ tig“ sein könnten. Seine Gemälde und Graphi- ken seien vielmehr von einer zeitkritischen Tendenz und daher aggressiv. Nach Ansicht Wunderlichs erfüllen seine Bilder eine„mora- lische Aufgabe“. 1 Die 1885 gegründete Goethe-Gesellsdlaft feiert ihr 75jähriges Bestehen auf der diesjäh- rigen Hauptversammlung, die am 10. und 11. Juni wieder in Weimar stattfindet. Es han- delt sich um eine ordentliche Mitgliederver- sammlung, die seit 1954 alle zwei Jahre in Wei- mar veranstaltet wird. Auch nach dem Kriege blieb die Goethe-Gesellschaft eine gesamtdeut- sche Vereinigung mit dem Verwaltungs-Sitz in Weimar. Der Gesellschaft gehören heute rund 3000 Mitglieder an, die ungefähr zur Hälfte ihren Wohnsitz im Bundesgebiet und in der Sowjetzone haben, außerdem 200 Mitglieder aus dem Ausland. e Die Ausstellung des Mannheimer Künst- salons Lore Dauer mit Werken von Lambert, Trevédy, Lebedang, Lersy und Villebeuf ist um acht Tage verlängert worden. Jörg Schleicher, seit 1953 Schauspieler am Nationaltheater Mannheim, wurde mit Beginn der kommenden Spielzeit an das Wiesbadener Staatstheater verpflichtet. Willi Wolff, der Bariton des Nationaltheaters Mannheim und der Städtischen Bühnen Frank- furt, wurde vom Oesterreichischen Fernsehen eingeladen, die vier Bariton-Partien der Oper „Der Prozeß“ von Gottfried von Einem in einer Fernsehaufnahme zu singen, die auch von der Eurovision ausgestrahlt wird. Die diesjährige Reihe der Serenadenkonzerte auf der Klosterruine Limburg wird am Sams- tag, 4. Juni, 20 Uhr, mit einem Konzert des Pfalzorchesters eröffnet, das Theo Ziegler diri- giert und für das Kurt Jähne als Soloflötist verpflichtet wurde. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Haydn und Beethoven. Eine geistliche Abendmusik in der Mann- heimer Trinitatiskirche bringt am Pfingstsonn- tag, 5. Juni, 20 Uhr, Vokal- und Instrumental- werke von Lübeck, Bach und Buxtehude. Die Ausführenden sind: Siegfried Autenrieth(Te- nor), Wilfried Neuer(Flöte) und Ludwig Mayer (Orgeh.. Eine Pfingstmusik in der evangelischen Kirche (ehemals Abteikirche) zu Amorbach im Oden- wald bringt am Montag, 6. Juni, 16 Uhr, Vokal- und Instrumentalwerke von Bach, Frescobaldi, Collum und Händel. Ausführende sind: Herta- Maria Böhme-Collum(Sopran), Karl Bobrzien (Flöte) und Herbert Collum, Organist der Dres- dener Kreuzkirche(Orgeh). —— (Weiteres Feuilleton auf Seite 22) BAUM hinter Manuels flachnasiger und unbewegter Maske verborgen wähnte. Aber abgesehen davon, daß er sich an dem Trostpreis, den ich ihm in der Form FLUT UND FLAMME copyright by Kiepenheuer& Witsch, Köln Presserechte durch Scientia Presse- Dienst VICKI 52. Fortsetzung Ganz stumm verschwanden diese Frauen, Wie Regenwürmer, die tiefer in den Boden hineinkriechen, wenn Spatenstiche inn erschüttern. Einige von ihnen schau- ten sorgenvoll drein, und andere Zo- gen sich mit schlaf wandlerischem Lächeln zurück, als hätten sie eine Vision gehabt oder als habe man ihnen ein Betäubungs- mitte! verabreicht. Zweifellos würden sie innerhalb von zehn Minuten wieder zu sich kommen und die große Neuigkeit durch den ganzen Ort verbreiten, bis hinunter zum Ha- ken, ja sogar bis zu den Männern draußen auf dem Meer. Inzwischen erreichte ich den Hof; er war jetzt leer bis auf meine beiden Liebenden, die die Welt und sich vergessen hatten. Ihrem Geflüster konnte ich nur entnehmen, daß Glenn nicht erlauben wollte noch konnte, daß sie jemals einem anderen Mann ge- hörte, und daß Vida sein war, für immer und immer und ewig, geliebtes Herz seines Herzens f a Mama mia, das ist ja eine schöne Ge- schichtel dachte ich, als ich auf meinem Weg zu Manuels Haus unbemerkt an ihnen vor- beikam. Ich hatte eine Pistole in die Tasche gesteckt und eine Flasche besten Tequila zu Verteidigungszwecken mit mir genommen. Denn nun war es an mir, Manuel die schlimme Neuigkeit zu eröffnen, bevor er sie durch jemand anders erfuhr Man kann ein ganzes Leben unter den mexikanischen Indios verbracht haben, und doch wird man nie ganz verstehen, was in ihrem Geist, ihrem Herzen oder ihrer Seele vorgeht und sie so handeln läßt, wie sie es tun. Als Vida nicht Manuels Frau wurde, son- dern sich ganz offen und ohne Einschrän- kung ihrer Liebe für Glenn überließ, er- Wartete ich Mord und Totschlag. Was mir am meisten Sorge machte und mich veranlaßte, über diese beiden Träumer mit aller Sorg- kalt zu wachen, war gerade Manuels unver- ändertes Verhalten. Gerade deshalb behielt ich die Pistole in der Tasche. Ich horchte nachts auf das heimliche Tappen bloßer Füße, auf jedes gedämpfte Geräusch, ich Wartete auf das Aufplitzen von Manuels schnellem Messer, und mein Schlaf wurde so leicht und kurz, wie er seit meinen Schiffs- wachen in der Navy nicht mehr gewesen War. Ich wurde fahrig und nervös und war jeden Augenblick auf den Ausbruch der töd- lichen Eifersucht und Rache gefaßt, die ich eines guten Tequila brachte, in würdevol- ler Weise, obwohl total, betrank, ereignete sich nichts. Er sei denn, daß die anderen Männer aus einem seltsamen Taktgefühl heraus ihn nicht länger mit Vida aufzogen und es infolgedessen weniger Rauferein gab. Wenn Sie mich aber fragen, wie es kam, daß Manuel weder Glenn noch Vida umbrachte, sondern in seiner mürrischen, schweigsamen und geschickten Art der beste Mann in un- serer Cooperativa blieb— so weiß ich keine Antwort. Vielleicht liebte er Vida so sehr, daß er sie lieber mit einem anderen glück- lich sah, als unglücklich mit sich selbst. Viel- leicht auch, weil diese Leute ein natürliches Verständnis und einen natürlichen Respekt vor den Gefühlen anderer Menschen haben. Doch vielleicht war es auch nur die gute alte mexikanische Indolenz und die Ueberlegung, daß er uns immer noch Geld für seinen Außenbordmotor schuldete und somit besser dran war, wenn er alles beim alten ließ. Es ist sogar sehr wohl möglich, daß er sich ein- fach nicht von unserem Lastwagen und dem neuen Auto trennen wollte, von der Motor- barkasse, dem Generator und den anderen technischen Wunderdingen, welche die alles verzehrende Leidenschaft seines Lebens ge- worden waren. Inzwischen war die Zeit des Chubasco wieder einmal gekommen mit ihren Som- merstürmen, und es mußte nahe der Küste gefischt werden. Die Deutschen bombardier- ten London, und ich beobachtete, wie Glenn sich in eine gehörige Wut gegen sie hinein- steigerte. Beim Anhören der Radiomeldun- gen murmelte er mehrmals, es sei langsam Zeit, daß etwas in diesem Krieg geschehe und, verflucht noch mal, wenn er nicht die Altersgrenze überschritten hätte, würde er nach Kanada gehen und versuchen, sich für die R. A. F. zu melden. Mitten in seinem neuen Glück brach die alte Unrast wieder durch, und er. fuhr sehr oft mit dem Segelboot hin- aus, ob nun der Chubasco drohte oder nicht. Nun möchte ich Ihnen aber gern von dem Vormittag erzählen, an dem Manuel eine seiner Schleppleinen verlor. Sie wissen na- türlich, was man unter einer Schleppleine versteht, nicht? Schön, es ist eine von den Leinen, mit denen wir die meisten unserer Haie fingen— da Haie die Netze so übel zu- richten. Diese Leinen eignen sich zum Fi- schen in seichtem Wasser, sie haben einen Wurfanker und eine Boje an jedem Ende. Sie sind ungefähr hundertfünfzig Fuß lang, und in Abständen von etwa sechs Fuß hän- gen jeweils die großen Angelhaken, jeder Haken an einer Eisenkette, denn der Hai würde ein Tau glatt durchbeißen, wenn er nach dem Köder schnappt. Aber bevor ich Ihnen von jenem Morgen weitererzähle, möchte ich Ihnen einige Illu- sionen nehmen, die Sie vielleicht über Haie haben. Haie sind dumm, sie haben einen verrückten Metabolismus, der sie zu den hungrigsten Bestien auf Erden macht. Sie sind so neugierig wie alte Tanten. Sie sind zäh, aber sie sind feige. Man kann sie ver- jagen, einfach, indem man sie anbrüllt und ihnen mit einem Stock oder einem Ruder eins über die Nase gibt, dann nehmen sie Reißgaus. Andererseits kann man einen Hai, wenn er gerade hinter einer Beute her ist, mit dem Speer treffen oder ihn harpunieren, ohne daß er es auch nur bemerkt. Haie sind unberechenbar, das ist meine persönliche Meinung. Möglich, daß sie tat- sächlich nicht jene wilden Menschenfresser sind, für die man sie hält, aber ich habe mehr als ein Dutzend Menschen gesehen, denen ein Hai Arm oder Bein abgebissen hatte. Sie nicht auch, Ma'am?“ „Ich? Nein— nie“, sagte ich aufgestört als ich mich plötzlich aus meiner bequemen Zuhörerrolle in eine Diskussion hineingezo- gen fand. Thumbs lachte. „Well— wenn auch nicht ein Dutzend, so doch einen“, sagte er.„Manuel Perez. Der Bursche mit dem Holzbein. An der Station. „Ach— ist dem armen Mann so etwas zu gestoßen?“ „Ja, Ma'am. Und nun will ich Ihnen ex: zählen, was sich an jenem Morgen ereignete Haie sind eben unberechenbar. Ich bin sicher, daß ein Hai einen Menschen nur aus Versehen frißt, nicht etwa, weil er ihm be. sonders gut schmeckt. Etwa so, wie Wenn Sie versehentlich beim Kirschenessen einen Stein verschlucken. Ich erinnere mich, da wir diese Frage vergangenes Jahr diskutier“ ten, und Glenn sagte: In meinem ganzel Leben habe ich nie gesehen, daß ein Mens von einem Hai getötet wurde— und Vida schaute ihn sonderbar an und sagte seh! still:— ausgenommen der Prinz, als Sie Comodore auf der Arundel waren. Glenn hielt plötzlich inne, als müsse er sich au Rückwärtsgang umschalten; er nahm int Gesicht in beide Hände und holte tief Atem wie ein Perlenflscher, der an die Oberfläche kommt, um Luft zu holen, und sagte anke, Chiquita. Ja— ausgenommen de Prinz, als ich die Arundel kommandierte. (Fortsetzung folg