Nr. am eines des m in tigen stone r Ral- neuge- mergau ür das in den wolle. itik an die in anti- gewor- ickhal- 1 Ober- immen Ssions- 8 ofingst- skirche m, das ttelte, eit er- en von großen eistung 159 ngt am ührung 1 Stra- nd an- Mond“ bauer) Werke ä— le dir fragte Frau, h hin- immes Ihnen, Land. igesto- beben! Krieg sinken, Schul- gte sie eise hübsch ich sie hörte. er und nlider, störten 1 Stirn yversan- ckte er Schloß das in en. Wir haben,, 1. Vida ie ging s Män- tig 2 g kolgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. 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Der Sozialbeirat der Bundesregierung wird eine Aufbesserung um 5,4 Prozent vorschlagen Von unserem Wirtschaftskorrespondenten Ernst Georg BoOon n. Der Sozialbeirat der Bundesregierung wird in seinem diesjährigen Gut- achten wahrscheinlich mit Mehrheit vorschlagen, die Altrenten der Sozialversicherung mit Wirkung vom 1. Januar 1961 erneut um 5,4 Prozent anzuheben. Falls die Bundes- regierung und das Parlament dieser Anregung folgen sollten, würden die Altrenten damit zum dritten Male seit Bestehen der Rentenreformgesetze den neu festgesetzten Renten mit einjähriger Verzögerung gleichgestellt und folglich in die dynamische An- passung der Renten an die erhöhten Durchschnittseinkommen der Versicherten in den zurückliegenden Jahren einbezogen werden. Unter Altrenten sind alle Renten der gesetzlichen Arbeiter versicherung, Angestelltenversicherung und Knappschafts- versicherung zu verstehen, die schon vor dem 1. Januar 1960 fällig geworden sind. Versicherte, die erst nach diesem Stichtag Rentner geworden sind, erhalten bereits um 5,4 Prozent höhere Bezüge als die übrigen Rentner. Der Sozialbeirat wird sein Gutachten erst bis zum Herbst erstatten und hat noch kei- nerlei bindende Beschlüsse gefaßt. Dennoch wird in Bonn mit Sicherheit angenommen, daß sich die Mehrheit der Beiratsmitglieder ebenso wie die Bundesregierung dafür ein- setzen wird, es für dieses Jahr bei dem bis- her geübten Verfahren einer zeitlich ver- zögerten Gleichstellung von Altrenten und Neurenten zu belassen, zumal das Parlament aus allgemein politischen Gründen ein sol- ches Vorgehen erwarten dürfte. Zwar mag es in der derzeitigen Hochkonjunktur be- denklich erscheinen, mit einer totalen Ren- tenanpassung neue Kaufkraftströme frei zu machen und damit die Stabilität der Preise und der Währung auch von dieser Seite her möglicherweise ins Wanken zu bringen, je- doch werden sich die Geister vermutlich mit der Ueberlegung beruhigen, daß es sich dies- mal nur um eine Rentenerhöhung um 5,4 Prozent handeln wird, während noch im vorigen Jahr eine Rentenerhöhung um 5,9 Prozent beschlossen wurde. Der Unter- schied erklärt sich aus der Berechnungs- grundlage der Neurenten, die sich aus dem Durchschnittseinkommen der Versicherten in den drei Jahren vor dem Jahr ergibt, das dem Eintritt des Versicherungsfalles voraus- geht. Eine Minderheit des Sozialbeirates wird es allerdings dem Vernehmen nach ableh- nen, noch einmal ein Votum darüber abzu- geben, ob und in welchem Umfang die Alt- 600000 Japaner sollen„Ike“ begrüßen Die liberal-demokratische Partei Kishis will die Massen mobilisieren Tokio/ Washington.(dpa AP) Die japani- sche liberal-demokratische Regierungspartei hat beschlossen, 600 000 Menschen zu mobili- sieren, die Eisenhower bei seinem bevor- stehenden Japan-Besuch mit Beifall begrü- Ben sollen. Wie am Mittwoch verlautete, Würde der Beschluß gefaßt, nachdem links- gerichtete Studentenor ationen Vorbe- reitungen getroff ben, um 50 000 Gegen- demonstranten auf die Straße zu bringen. Ein Sonderausschuß des japanischen Ober- hauses beschloß, am kommenden Dienstag eine öffentliche Einvernahme über den japa- nisch- amerikanischen Sicherheitspakt abzu- halten. AKehnliche öffentliche Einvernahmen hatten im Unterhaus vor der Verabschiedung des Paktes stattgefunden. Die Sitzungen des japanischen Parlaments fanden am Mittwoch ohne die Abgeordneten der sozialistischen Parteien statt, die einen Boykott des Parla- ments beschlossen haben. Die Sozialistische Partei Japans hat die Regierung am Mittwoch offiziell aufgefordert, Wegen der internen Krise in Japan im Zu- sammenhang mit dem neuen amerikanisch- japanischen Sicherheitsvertrag den bevor- stehenden Besuch von Präsident Eisenhower zu verschieben. Der Generalsekretär der Partei, Saburo Eda, und vier führende Mit- glieder suchten Außenminister Fudschijama und den Chefsekretär des Kabinetts auf, um ihren Standpunkt vorzutragen. Das Exekutiv- komitee der Sozialistischen Partei hatte am Vortage einen entsprechenden Beschluß ge- faßt. Die Sozialistische Partei betont, sie Würde den Besuch Präsident Eisenhowers in Japan zu einem anderen Zeitpunkt begrüßen. Im Augenblick wäre der Besuch jedoch nicht Wünschenswert. g i 17000 Polizisten, von denen über die Hälfte aus Gebieten außerhalb Tokios nach der Hauptstadt beordert werden, sollen den Weg Präsident Eisenhowers vom Flughafen in die Stadt bewachen, wenn er am 19. Juni eintrifft. Japanische und amerikanische Be- amte untersuchten inzwischen, ob für die Fahrt Eisenhowers und Kaiser Hirohitos eine kugelsichere Limousine an Stelle eines offe- nen Wagens benutzt werden sollte. Diese Er- Wwägungen wurden von Drohungen ausgelöst, daß man gegen Eisenhowers Besuch demon- strieren wolle. Eisenhower hält an Besuch fest Präsident Eisenhower hält auch weiterhin an seinem Japan-Besuch fest. Das Weiße Haus erklärte am Dienstag, der Präsident habe seine Pläne nicht geändert. Schreckensmeldung war falsch Die Polizei irrte sich/ Bomare-Rakete nur beschädigt, nicht explodiert MeGuire.(AP) Einen bösen Schrecken jagte am Dienstagabend die Polizei des ame- rikanischen Staates New Jersey der Bevöl- kerung in der Umgebung des Luftstützpunk⸗ tes Mecuire mit der falschen Alarmmeldung ein, auf dem Stützpunkt sei der Atomspreng- kopf einer Bomare-Luftabwehrrakete explo- diert. In weitem Umkreis wurden die Stra- Ben gesperrt und Pläne zur Evakuierung der glücklicherweise nur dünn besiedelten Ge- gend ausgearbeitet. Erst nach einem heillosen Durcheinander stellte sich heraus, daß die Schreckensnachricht falsch war. Auf dem Stützpunkt, auf dem eine mit Bomare- Raketen zur Bekämpfung von Luftzielen in großer Höhe ausgerüstete amerikanische Raketeneinheit stationiert ist, war eine der Abschußrampen aus ungeklärter Ursache in Brand geraten. Dabei wurde eine Bomare- Rakete beschädigt und aus dem Atomspreng- kopf eine kleine Menge radioaktiver Strah- lung frei. Erst nach dem Ablöschen des Brandes stellte sich heraus, daß die Radio- Aktivität nur innerhalb der nach außen ab- geschlossenen Abschußrampe frei geworden und die Menge so gering war, daß keine Schäden entstehen konnten. renten angehoben werden sollen, solange noch keine versicherungsmathematische Bilanz vorliegt. Diese Bilanz, die allein über die finanzielle Lage der Rentenversiche- rungsträger und deren künftige Entwicklung verbindlich Auskunft geben kann, wird frü- hestens im September vorliegen. Keine Steuererhöhungen 1961 Bonn.(gn-Eigener Bericht) Der neue Bun- deshaushalt 1961 ist kabinettsreif. Nach einem längeren interministeriellen Tauziehen soll Bundesfinanzminister Etzel die Gesamt- anforderungen sämtlicher Ressorts in Höhe 7 . „Rilte von Volk zu Volk“ Köln.(AP) zu einer„Hilfe von Volk zu Volk“ für die Opfer der Erd- bebenkatastrophe in Chile hat am Mitt- woch Bundesinnenminister Schroeder aufgerufen. Schroeder, der vor wenigen Tagen von einer Südamerikareise nach Bonn zurückgekehrt war, erklärte im deutschen Fernsehen, das Vertrauen des deutschstämmigen und vielfach auch deutsch sprechenden Bevölkerungsteils Chiles zu Deutschland und auf die Hilfe der Bundesrepublik sei sehr groß. Die- ses Vertrauen dürfe nicht enttäuscht werden. Schroeder sagte, alle chileni- schen Stellen seien von„tiefer Dank- barkeit“ für die bisherige Hilfe der Bundesregierung erfüllt. Es fehlten aber noch weitere Geldspenden, die auf die bereits bekannten Konten der Wohl- fahrtsorganisationen überwiesen wer- den könnten. Die Bundesregierung denke auch daran, sich mit deutschen Sachverständigen am Wiederaufbau Chiles zu beteiligen.(Siehe auch Seite 3.) . von nahezu 47 Milliarden Mark auf 44 Mil- liarden Mark zusammengestrichen haben. Etzel wird auch weiterhin von dem Grund- gedanken geleitet: auch im kommenden Jahr keine Steuererhöhungen. Nach den vorlie- genden Informationen ist mit einer Ent- scheidung der Bundesregierung über den Bundeshaushalt 1961 auf einer Kabinetts- sitzung am 22. oder 23. Juni zu rechnen. Der Etat Würde diesmal noch um zwei Milliarden höher sein als der Bundeshaushalt 1960. Die zwei Milliarden Mehrausgaben entfallen auf die Sozialgesetzgebung und auf den Ver- teidigungshaushalt. 3000 chinesische Aktiv am Wahlkampf in den USA beteiligt ist der 76 Jahre alte Elefant Babe, der hier seine Kunststückcken vor dem Büro des ame- rikanischen Viꝛepräsidenten Nicon vorführt. Anhänger Niæons haben Babe für den Wahl- kampf eingespannt, um die Aufmerksamkeit der Wähler auf ihren Kandidaten æu lenken — eine Methode, die erfolgreich zu sein scheint. Denn bei den Vorwahlen in dem außer- ordentlich wichtigen Bundesstaat Kalifornien konnte Niæon am Mittwock seine Position als Bewerber um die republikanische Prdsidentschaftskandidatur weiter stärken. Er erhielt in seinem Heimatstaat mehr Stimmen als der demokratische Gouverneur Brown bei den getrennt veranstalteten Vorwahlen der Demokratischen Partei. Nigon kann dem Partei- konvent im November mit Ruhe entgegenseken. Bild: AP „Ein Zehn-Jahresplan der CDU SD; Er soll im Wahlkampf das Schlagwort„Keine Experimente“ ablösen von unserer Bonner Redaktlon Bonn. In Bonn wurden am Mittwoch Einzelheiten über einen innenpolitischen Zehnjahresplan der CDU/CSU bekannt. Die- ser soll im Wahlkampf 1961 an die Stelle des Schlagwortes„Feine Experimente“ treten. Die Grundidee, so meldet der parlamenta- risch- politische Pressedienst der SPD, stamme von Bundeswirtschaftsminister Pro- fessor Erhard. Nach den Angaben des sozial- demokratischen Pressedienstes, der sich auf „CDU-Führungskreise“ beruft, sollen in die- Soldaten getötet Bei den jüngsten Kämpfen in Tibet/ Uebereinstimmende Berichte aus Indien Neu Delhi.(dpa/ AP) Bei den jüngsten Kämpfen in Tibet sollen mindestens 3000 chinesische Soldaten getötet oder verwundet Worden sein, Dies berichteten am Mittwoch übereinstimmend indische Zeitungen aus Gangtok, der Hauptstadt des kleinen Hima- lajastaates Sikkim. Chinesische Truppen sollen in den letzten Wochen in der Nähe der Grenze zwischen Tibet und Sikkim von min- destens 15 000 aufständischen Tibetern ange- griffen worden sein, wobei auch die Tibeter schwere Verluste erlitten. Die indischen Zei- tungen berichteten ferner von Meutereien unter den chinesischen Soldaten, die in die- sem Zusammenhang auch eigene Offiziere angegriffen und getötet haben sollen. Angeb- lich finden auch Kämpfe in der Nähe der nepalesischen Grenze und im Ladakh-Gebiet statt. Der chinesische Oberkommandierende in Tibet, General Tschang Ruo Hua, hat— diesen Berichten zufolge— dringend Trup- penverstärkungen angefordert. Aus unter- richteten indischen Kreisen verlautet, daß seit Beginn der tibetischen Rebellion über 17 000 Flüchtlinge aus Tibet in Indien einge- troffen seien. Indische Kreise bestätigen, daß der Pantschen Lama nicht auf der Flucht aus Tübet nach Indien ist, wie die indische Zei- tung„Hindustan Standard“ am Montag „nach unbestätigten Berichten“ gemeldet hatte. Ein nach Indien geflohener ehemaliger chinesischer Sicherheitsoffizier schätzt die Zahl der in den vergangenen Jahren von den chinesischen Kommunisten umgebrachten Tibeter auf 50 000. Zwischen Geslern und Morgen Der Landesvorstand der Jungen Union Berlin hat in einem Offenen Brief den Re- glerenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, aufgefordert, sich unmigverständ- lich vom„Berliner Arbeitsausschuß gegen den Atom-Tod“ zu distanzieren. Anlaß zu diesem Schritt bildete eine von diesem Aus- schuß veranstaltete Ausstellung in Berlin, die unter anderem folgende Grafiken ent- hält:„Die Diktatur des Proletariats“,„Die Revolution“,„Thälmann Feier“ und„Brechts Verhör“. Zwei Fischer und eine Frau sind in der Nacht zum Mittwoch mit dem volkseigenen Kutter„Karl Krull“ aus Wismar(Sowjet- zone) nach Burgstaaken auf der Insel Feh- marn geflüchtet. Wie die Wasserschutzpolizei in Burgstaaken mitteilte, haben die drei Flüchtlinge bei den westdeutschen Behörden um politisches Asyl gebeten. Beauftragte des Gesamtverbandes der metallindustriellen Arbeigeberverbände und der Industriegewerkschaft Metall werden am 10. Juni in Bad Homburg zu neuen Verhand- lungen über die Arbeitszeitverkürzung zu- sammenkommen. Man vermutet, daß die Ge- Werkschaft einen weiteren stufenweisen Abbau der Arbeitszeit von derzeit 44 Wochen- stunden auf vielleicht 40 Stunden innerhalb von vier Jahren fordern, aber auf den ent- schlossenen Widerstand der Arbeitgeber stoßen wird. Im Alter von 51 Jahren ist der Publizist Eine Bomare Rafete beim Start(rechts) und und leitende Redakteur der„Stuttgarter auf der Abschußgrumpe(lin ls). Bild: dpa Zeitung“, Peter Härlin, am Mittwoch nach längerer Krankheit in Freiburg im Breisgau gestorben. Als erstes Bundesland will Niedersach- sen jetzt seinen Domänenbesitz privatisie- Tren. Das Kabinett genehmigte den Plan des Landwirtschaftsministeriums, zunächst acht Staatsgüter mit insgesamt 1730 Hektar Land aufzuteilen. Rund 760 Hektar dieses Domä- nenlandes sollen in 38 Vollbauernhöfe, da- von rund 30 für Sowjetzonenflüchtlinge, und rund 30 Nebenerwerbssiedlungen verwan- delt werden. Seit dem 1. Februar 1953 konnten fast eine Million Flüchtlinge und Aussiedler in der Bundesrepublik mit Wohnungen ver- sorgt werden, teilte das Bundeswohnungs- pauministerium mit. Zum Erlaß von Rechtsverordnungen sind durch ein Bundesgesetz nur Landesregierun- gen, nicht aber ein einzelner Minister eines Landes ermächtigt. Diese Feststellung traf der 2. Senat des Bundesverfassungsgerichts in einem Normen-Kontrollverfahren, wobei er gleichzeitig den Paragraphen 12, Absatz I des Milch- und Fettgesetzes vom 10. Dezem- ber 1952 als mit Artikel 80, Absatz 1, Satz 1 des Grundgesetzes unvereinbar und daher für nichtig erklärte. Bundesverteidigungsminister Strauß, der sich seit Dienstag zu einem zweiwöchigen Besuch in den Vereinigten Staaten aufhält, setzte sich bei der Besichtigung einer Marine- Werft in Bath im amerikanischen Bundes- staat Maine erneut für eine Heraufsetzung der Tonnage-Begrenzung ür Kriegsschiffe der deutschen Bundesmarine ein, die zur Zeit bei 3000 Tonnen liegt. Luft- und Seestreitkräfte Dänemarks, Norwegens und Großbritanniens nehmen vom 10. Juni bis 2. Juli an einem kombinier- ten NATO-Manöver im Skagerrakgebiet teil. Argentiniens Regierung hat dem Kongreß ein Staatsschutzgesetz zur Abstimmung vor- gelegt, das als Notstandsgesetz die Todes- strafe für Terror-Attentate mit tödlichem Ausgang oder lebensgefährlichen Verletzun- gen wiedereinführen soll. Für Bomben- anschläge, Brandstiftung und andere Terror- akte sind hohe Freiheitsstrafen bis zu 20 Jah- ren vorgesehen. Ein Kulturabkommen zwischen Dänemark und Polen wurde von den Außenministern der beiden Länder, Jens Otto Krag und Adam Rapacki, in Kopenhagen unterzeichnet. Zum zweiten Male innerhalb einer Woche ist jetzt die angesehene Pariser Zeitung„Le Monde“ von den Verwaltungsbehörden in Algier beschlagnahmt worden. Wie in Paris mitgeteilt wurde, ist die Montagausgabe des Blattes, die einen ganzseitigen Bericht über Mighandlungen von Gefangenen durch Poli- zei und Militär in Algier enthielt, vor der Auslieferung in Algerien konfisziert worden. Beim Us- Luftverteidigungskommando (NORAD) hat eine Alarmübung für die rund 6000 Offiziere des NORA D-Kommandostabs in den Vereinigten Staaten und Kanada be- gonnen. sem Zehnjahresplan alle bisher unerledigt gebliebenen Dachreformpläne aufgeführt werden. Dazu gehören unter anderem die Straßenbau- und Verkehrsnöte, Kommunal- fragen, Bauprobleme, Programme der Ener- gie versorgung, Hochschulreform und Schul- neubau, Vorhaben für Handwerk, Gewerbe und Kleinindustrie sowie Förderungsmaß- nahmen für die Zonenrandgebiete. Anfragen bei der CDU/CSU Bundestags- fraktion und bei der Bundespartei der Christlichen Demokraten in der Nassestraße erbrachten zunächst weder eine Béstätigung noch ein Dementi. Es wurde lediglich darauf hingewiesen, daß die„Unionsparteien“ zur Zeit dabei seien, einige wichtige Reform- überlegungen innenpolitischer Art, darunter auch in der Rundfunkfrage, vorzubereiten. Abschließende Verhandlungen der zuständi- gen Parteigremien hätten jedoch noch nicht stattgefunden. Ein Sprecher der Christlichen Demokraten wies darauf hin, daß der par- lamentarisch- politische Pressedienst ein In- strument der SpD- Zeitungen sei, dessen sich die CDU wohl kaum zur Veröffentlichung ihrer Pläne für das Wahljahr 1961 bedienen werde. 5 50-Minuten- Sitzung der Abrüstungskonferenz Genf.(dpa/ AP) Die internationale Ab- rüstungskonferenz trat am Mittwoch in Genf nur zu einer Kurzsitzung von 50 Minu- ten Dauer zusammen. Auf der Sitzung gaben der stellvertretende polnische Außenminister Nelszkowski und der britische Staatsminister Ormsby-Gore Erklärungen ab. Der polnische Delegationschef erklärte, die Neufassung des sowjetischen Abrüstungsplanes sei erfolgt, um eine Lösung des Abrüstungsproblems zu erleichtern. Es sei notwendig, feste Fristen für die zu vereinbarenden einzelnen Ab- rüstungsphasen und für den Gesamtplan auszuarbeiten. Zum Kontrollproblem müsse nochmals betont werden, daß die kommu- nistischen Staaten nicht zu Kontrollmaßnah- men über den Stand der Rüstungen, sondern nur zu Kontrollen über die einzelnen Abrüstungsmaßbnahmen bereit seien. Der Luftinspektions- Vorschlag Eisenhowers sei michts anderes als eine Kontrolle über den Rüstungsstand. Der britische Staatsminister Ormsby-Gore gab im wesentlichen eine Erklärung des guten Willens ab. Er sagte, der neue sowjetische Plan werde zur Zeit auf brütischer Seite sehr sorgfältig geprüft. Es sei notwendig, daß die kommunistischen Staaten dem in der ersten Konferenzphase vorge- legten westlichen Plan ebenfalls weiterhin genaue Beachtung schenken. Erfolglose Sitzung der Atomkonferenz Auf der 210. Sitzung der Genfer Drei- mächte- Konferenz über die kontrollierte Einstellung der Kernwaffen versuche wurden auch am Mittwoch keinerlei Fortschritte er- zielt. Der sowjetische Chefdelegierte Zarap- kin beharrte erneut auf einer Teilnahme soWjetischer Wissenschaftler an den geplan- ten amerikanischen Versuchen zur Feststel- lung besserer Kontroll möglichkeiten für unterirdische Kernexplosionen. Der ameri- kamische Chefdelegierte Wadsworth lehnte die sowjetische Forderung wiederum ab, da sich die Sowjetunion zu keiner Gegen- leistung bereit zeige, 8 Seite 4 MORGEN Donnerstag, 9. Juni 1960/ Nr. 182 Donnerstag, 9, Juni 1960 Trotz Begrenzung 100 Tote Ffingsten, das liebliche Fest— hundert Verkehrstote hat es wieder gekostet. Noch immer! Im Vorjahr waren es zwar einhun- dertundzehn. Wenn man aber bedenkt, wel- che Anstrengungen dieses Jahr von Amts wegen unternommen wurden, den Verkehr Weniger gefahrenvoll zu gestalten, so ist der Unterschied von zehn Prozent nicht gerade erhebend. Um den Erfolg dieser zehn Prozent wer- den sich nun die Verkehrsexperten und Mi- nister mit den Verkehrsverbänden raufen. Der Bundesverkehrsminister wird, darauf hinweisen wollen, daß die von ihm ange- ordnete Geschwindigkeitsbegrenzung auf ein- hundert Kilometer auf der Autobahn und achtzig auf den Bundesstraßen fürs erste doch Früchte getragen habe. Die Organisationen der Motorfahrer jedoch werden es der vor- bildlichen Disziplin der Fahrer und ihren vorsorglichen Aufrufen zur Selbstkontrolle zuschreiben. Vergessen wir auch nicht den Anteil, den die vollalarmbereite Anwesenheit der Polizei bewirkt haben mag. Dennoch, das Ergebnis aller Bemühungen überzeugt nicht. Es sei eingeräumt: der Kraftverkehr hat gegen das Vorjahr um sechs bis zehn Prozent zugenommen. Außerdem hat das schöne Pfingstwetter eine solche Völkerwanderung bewirkt, daß ein noch so dichtes Straßennetz diesem Ansturm nicht gewachsen wäre. Es ist gar kein Zweifel, unsere Straßen sind sowohl das ganze Jahr hindurch als insbesondere an den Ferien- und Feiertagen überlastet. Die Frage ist nun, wie können wir diesem Miß stand beikommen? Es ist ja nicht anzu- nehmen, dag der Tod soviel Furcht und Schrecken verbreitet hätte, daß eine auto- matische Selbstregulation dieses Unwesens einträte. Da die Motorisierung auch in den nächsten Jahren noch anwächst, der Straßen- bau und die Strecken verbesserung auch wei- terhin kaum damit Schritt halten wird, über- dies immer stärkere Motoren und immer schwächere Fahrtalente an diesem gefähr- lichen Gesellschaftsspiel teinehmen, so ist es durchaus nicht müßig, sich über dieses Pro- blem nachdrücklich den Kopf zu zerbrechen, che er an der Windschutzscheibe zerbricht. Es wäre fast zu schön, wenn mit der ein- fachen bundesministeriellen Anordnung der Geschwindigkeitsbegrenzung der Sache bei- zukommen wäre. Bereits der hessische Ver- Kehrsminister hat darauf hingewiesen, daß zumindest an diesen Pfingsten der Hundert- Kilometer Verkehrs- Ukas ja überhaupt kaum wirksam werden konnte, da die Fahr- dichte den Fahrer im allgemeinen zur Schnecke machte. Das Hamburger Institut für Konstitutions forschung hat überdies darauf aufmerksam gemacht, daß die künstliche Ge- Schwindigkeitsbarriere selbst den sicheren Fahrer derart ermüde und übeèrreize, daß er Vorzeftig Unaufmerksam und reaktions- schwach werde. Es r. Aber alles ver- Mieden werden, was den Fahrer auf langen Strecken zermürbe, denn erwiesenermaßen sel gerade Ermüdung und Reaktionsträgheit eine der Hauptunfallursachen. g Brennt das Dach der Welt? Berichten, die aus Indien zu uns gelangen und über Vorgänge in Tibet berichten, ist erfahrungsgemäß mit Mißtrauen zu begeg- nen, Selbst wenn keine politischen Interessen im Spiel wären und Haß und Gunst die Na- richten nicht verfälschten, so ist doch das Hochland so weit von der Niederung entfernt, sind die Wege so schwierig und zeitraubend, daß wir kaum Zeitgerechtes in Erfahrung bringen können. Es liegen nun wieder eine Reihe von Meldungen vor mir, von denen ich nicht sagen Kann, ob sie stimmen. Gestern hieß es noch, der Pantschen Lama, das andere geistliche Oberhaupt des lamaistischen Klerus sei ge- flohen, Heute wird diese Behauptung bereits dementiert. Chinesische Zeitungen schrei- ben, er habe die chinesische Bergsteiger- expedition in der Hauptstadt offiziell be- grüßt. Andererseits wird aus indischen Krei- Sen berichtet, in Tibet sei der Aufstand des Volkes in vollem Gange, die chinesischen Be- satzungsstreitkräfte seien von 15 000 Auf- ständischen angegriffen und mindestens 3000 chinesische Soldaten seien getötet oder ver- Wundet worden. Das klingt alles ein wenig merkwürdig, zumindest aber übertrieben. 5 Gar kein Zweifel, in Tibet sind die Dinge nicht in Ordnung. Seit sich der Dalai Lama ins Exil begeben hat, weiß es die ganze Welt, daß Rotchina in diesem von der Geistlichkeit beherrschten Lande àuf ungeheure Schwie- rigkeiten gestoßen ist, denen es schon des- Halb nicht mit Nachdruck begegnen kann, Weil der Soldat oder Beamte, der aus dem chinesischen Mutterland dorthinauf kom- mandiert wird, in der dünnen Luft und den sonstigen Strapazen auf die Dauer gar nicht Existieren kann. Tibet ist nur von Peking Aus zu regieren, wenn genügend einheimische Tibeter gewonnen werden, die dem hierar- chischen System Widerstand leisten wollen Es ist außerordentlich zu bezweifeln, daß in diesem von alters her sehr kirchengläubigen Volke sich genügend Unzufriedene zur Kol- Iaboration gefunden hätten. Also kann wohl angenommen werden, daß der tibetische Klerus seine Zeit abwarten kann, bis die chinesische Besatzung durch körperliche An- strengung und die erzwungene Isolierung soweit abgenutzt ist, daß sie sich langsam Selbst zurückzieht. Wenn es zu Kämpfen ge- kommen sein sollte, so könnte es. sich vor- nehmlich um Scharmützel handeln, die zu der Ermattungsstrategie der Einheimischen gehört. Der chinesischen Armee geht es in dem Hochland sicher nicht anders als der Streitmacht Hitlers in Rußland oder den Amerikanern im Dschungel Koreas. Sie können ihre bessere Bewaffnung und Orga- nisation überhaupt nicht gebrauchen, weil der Gegner die Gegebenheiten des Landes vorteilhafter nützen kann.. . Dr. Karl Ackermann Woch, es Patrice Lumumba ein kommender Mann Eine Vormachtstellung des Kongo in Zentralafrika ist sein großer Traum Von unserem Korrespondenten Dr. F. M. Huebner in Holland Brüssel. Bei den Wahlen für die Nationalversammlung und die Provinzräte im Kongo hat Patricie Lumumba— wie gemeldet— die größte Stimmenanzahl er- halten. Auf Grund dieses Wahlergebnisses besitzt er die Anwartschaft auf das höchste Amt in dem ab 30. Juni unabhängigen Kongostaat. Auf einer Pressekonferenz, die Lumumba unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Wahlergebnisses abhielt, nahm er bereits das Recht der Regierungsbildung für sich in Anspruchi und forderte die un- mittelbare Zurückziehung aller belgischen Truppen aus dem Kongo sowie die so- fortige Abberufung des belgischen, mit absoluten Vollmachten ausgestatteten Sonder- ministers Gansch van der Meersch. Falls er nicht mit der Regierungsbildung beauf- trag ge und mit seiner Partei der kongolesischen Nationalbewegung, in die Opposition ngt werde, könne er dafür garantieren, erklärte er, daß das gegnerische Kabi- nett in zwei Monaten hinweggefegt sein werde. also seines Auf- sten Staatsämtern im emlich sicher. Er begann diesen Aufstieg als simpler Postbote, der seinen Unterricht in einer der von den katholischen Missionen geleiteten Mittel- schulen genossen hatte. Er stammt aus Stanleyville, gehört herkunftsmäßig zum Stamme der Bantus und steht heute im 40 Lebensjahr. Seine Waffe im politischen Kampf ist 1 Patrice Lumun l zu den he n Kongostaat 8 ine ungewöhnliche, vor keiner demagogischen Hetzrede zurückscheuenden Zungenfertigkeit und sein nationaler Glo- rienschein, weil er mehrmals von den Bel- lern ins Gefäng gesperrt wurde. Anders als Joseph Kasavubu, sein politischer Nebenbuhler, der sich auf die Werbung der ihm stammverwandten, am Unterlauf des Kongostroms ansässigen Bakongoneger be- schränkte, bereiste Lumumba alle übrigen kongolesischen Provinzen, wo er Zellen seiner Bewegung gründete und so die am Straffsten organisierte politische Partei im Kongo errichtete. Dies brachte ihm jetzt auch den Wahlsieg über alle Mitbewerber ein. Er ist ein überzeugter Befürworter der kongolesischen Staatseinheit, sei es auch bei weitgehender verwaltungsmäßiger Dezen- tralisation, und er ist weiterhin überzeugt, dals dieser Staat nur dann ein Staat im modernen Sinne werden könne, wenn es gelingt, die bisher ausschlaggebende Eigen- ständigkeit der Stämme zu durchbrechen und aufzuheben. Auch hiermit unterscheidet er sich von Kasavubu, der die Stammes- eigenheiten gewahrt wissen will und auf Grund seiner starken Position bei den Ba- kongonegern eine Vormachtstellung dieses Stammes, sei es im Rahmen des kommen- den Kongostaates, sei es als losgelöstes Ein- zelgebilde anstrebt. Lumumba ist viel west- licher orientiert als sein Nebenbuhler, was freilich nicht heißen will, daß er dem Westen besonders freundlich gesinnt sei. Wenn die geheimen Träume des zum Separatismus tendierenden Kasavubu dahin gehen, das Rad der Geschichte zurück zu drehen und am Unterlauf des Kongos wie- der ein Grohßreich der Bakongoneger zZzu stikten, wie dies in früheren Jahrhunderten bestand, so gehen die Träume Lumumbas auf die Schaffung einer kongolesischen Vor- machtstellung in Zentralafri überhaupt. r ist überzeugt, daß ein zusammenhängen- ler Kongostaat am Aequator eine groge und entscheidende Rolle spielen könne, und daß es ihm gegeben sei, diese Vormachtstellung Verwirklichen. Um seinen Anhang zu Bern, wird Lumumba nach Ansicht politischer Beobachter in Leopoldville ver- mutlich danach trachten, die Mitglieder der linksgerichteten Afrikanischen Solidaritäts- partei auf seine Seite zu ziehen, die aus 2U dem Wahlgang als die drittgrößte Partei hervorgegangen ist. Gelingt ihm dies, 80 N G Hun- einn. 9 Hugo. OG X Sein olle 9 8 Diana ntan. f Holfhtam D N J f dog ö N Allauaboum 5—— 4 18 e b CA 9 Eisenhowers bevorstehende Reise nach Ostasien Die politische und die militärische Bedeutung halten sich die Waage Von unserem Korrespondenten Werner Crome in Japan Tokio. Eisenhowers bevorstehende Ost-— éstwas problematisch geworden. Das 210 auf die Einladung asienreise geht zurück a 5 akuten Parlaments- und Regier ise in Japan gegeben hat. Nobusuke Kishi hatte, so meint man in Tokio, nach alt japanischer Sitte ein Gastgeschenk vorbereiten wollen— in Ge- stalt der Pakt-Ratifizierung. Diese Geste war Wohlgemeint aber politisch unbedacht, wie man überhaupt diesem sonst so klugen Manne nachsagt, daß er eine unheilvolle Neigung habe, das Richtige mit unrichtigen Mitteln in ungeeignetem Zeitpunkt zu tun. So ist dieser erste Besuch eines amerika- nischen Präsidenten in Japan— obendrein im Zeichen der gegenwärtigen Hundert- Jahrfeiern der Beziehungen beider Staaten inn gewissem Sine auch kür Sückke der Gast anders vorfingdet 1 r die Einladung ändert nur wenig Bedeutung kommunistischen Festlandsmächten gerade zu diesem Zeitpunkt! Die Reise ist politisch von Bedeutung, nicht weniger aber in militärischer Hinsicht. Der Präsident wird den ganzen Vorküsten- riegel der USA besuchen, alle militärischen Stützpunkte, welche die Amerikaner seit 60 und besonders in den letzten 15 Jahren ausgebaut haben, von Alaska im Norden über Formosa bis zu den Philippinen im Süden. Er wird den nördlichsten Luftstütz- Punkt Elmendorf bei Anchorage besuchen und den südlichsten, Clark Field bei Ma- Herter gegen Geheimniskrämerei „Der Fetisch der Geheimhaltung hemmt Fortschritte in der Abrüstung“ Pittsburgh.(dpa) Der amerikanische Auhbenminister Herter erklärte am Mitt- sei sowohl für die Vereinigten Staaten als auch die Sowjetunion nutzlos, sich in gegenseitigen Beschuldigungen über Aktionen der Vergangenheit zu ergehen. Herter, der vor der Universität von Pitts burgh sprach, erwähnte weder den kürz- lichen U-2-Flugzeug-Zwischenfall, noch das Scheitern der Gipfelkonferenz ausdrücklich, er Unterstrich, es sei notwendig, den künf- tigen Aufgaben in konstruktivem Sinne zu begegnen. Herter bezeichnete den Konflikt zwi- schen den Konzeptionen offener und ge- schlossener Gesellschaften“ als eine der „großen Fragen unserer Zeit“, Er sagte: „Ein Grund, warum eine geschlossene Ge- sellschaft eine Gefahr für unsere Welt- gemeinschaft darstellt, ist, daß sie sich mit einem Geheimnisschleier umgibt. Sie pflegt die Entfremdung von und die Feindschaft gegenüber der àußeren Welt.“ In derartigen Staaten werde die Geheimhaltung zum „Fetisch“. Solche Staaten flößten den Völ- kern anderer Nationen Furcht ein. Außer- dem werde die übertriebene Geheimhaltung als ein„großer militärischer Aktivposten“ betrachtèt, der„gleichwertig mit vielen Di- Visionen oder Raketen“ sei. Der amerika nische Außenminister äußerte die Ansicht, dag dieser„Fetisch der Geheimhaltung“ Fortschritte auf dem Gebiet der Rüstungs- kontrolle hemme. Angeblich neue Verschwörung gegen Kassem aufgedeckt Bagdad.(dpa) In der irakischen Haupt- stadt Bagdad soll eine neue Verschwörung gegen Ministerpräsident Kassem aufgedeckt Worden sein. Das meldete die Beiruter Zei- tung„Al-Hayat“ in ihrer Mittwochausgabe aus Kuweit. An der Verschwörung sollen Armeeoffiziere, Offiziere der Polizei und Ge- schäftsleute beteiligt sein, die im Auftrag des irakischen Verteidigungsministeriums arbei- teten. Gleichzeitig berichteten neutrale Be- obachter aus Bagdad, daß Kassems Popu- larität immer mehr schwinde. Wenn der Ministerpräsident durch die Straßen von Bagdad fahre, klatsche kein Mensch mehr Beifall. Irakische Generale sollen sich schon geweigert haben, den Anweisungen Kassems zu folgen. So soll der Kommandeur der ersten irakischen Division, Brigadegeneral Sayid Hussein, von Kassem nach Bagdad be- ordert worden sein, diesem Befehl aber nicht Folge geleistet haben. General Hussein hat in seinem Befehlsbereich die„Aktion zur Bekämpfung des Analphabetentums“ als kommunistische Propaganda verboten. Hus- sein gilt unter den irakischen Generalen als der entschiedenste Gegner des Kommunis- mus. Die antikommunistischen Kräfte im Irak setzen auf ihn große Hoffnungen. dieses Besuches gegenüber den Er Wird gerade den Schluß 5 Luf n- in ien zu erleben, die dem ategischen Raum zwischen Formosa und Vietnam, Thailand und den Philippinen gelten. Und auf Formosa werden ihm die nationalchinesischen Düsenpiloten die neuen Starfighter-Auffangjäger vorführen, die ge- rade eingetroffen waren, als die Beschieghung von QAuemoy und Matsu wiedereingesetzt Hatte. Eisenhowers Reise erfolgt im Anschluß an die Konferenz der SEATO-Mächte in Washington— die 12. ihrer Militärberater und die 6. ihrer Außenminister—, auf der der amerikanische Verteidigungsminister Thomas Gates die Raketen-Drohung des Marschalls Malinowski gegen die amerika nischen Stützpunkte in verbündeten Län- dern mit der ruhigen Feststellung beant- wortete, dag die US-Streitkräfte jederzeit und überall ihren übernommenen Bündnis Pflichten nachkommen könnten und würden. Auf dieser Konferenz hat auch der ame- ikanische Oberbefehlshaber im Pazifik, Admiral Feld, vor militärischen Abenteuern Rot-Chinas in Südostasien gewarnt— an- gekündigt durch die Drohungen Tschou En- lais und Ho Aschi-minhs gegen Süd-Viet- nam auf der„Konferenz von Hanoi“. Die Reise Eisenhowers wurde eingeleitet durch massive Drohungen Chrustschows gegen Japans Sicherheitspakt mit den USA, wäh- rend Tschou En-lai in Ulan Bator die „Rache“ Pekings ankündigte. der dürften, angezogen von dieser Machtgrup- pierun die Anhän der verschiede. 8 1 Splitterf en zu ihm über- n. Hierdurch würde Lumumba in der jonalversammlung, die am 20. Juni zu rer e ing zusammentritt, über die ab ehrheit der Abgeordneten- sitze verfügen und damit die Gewähr haben, an jene Spitze im Staate zu gelangen, die er anstrebt. f Erweitertes Militärbudget in den Vereinigten Staaten? Vashington.(dpa) Während die amerika. nische Regierung immer stärker dazu neigt, den U-Zz-Zwischenfall und die Krise auf der Gipfelkonferenz in Paris als eine vorüber gehende Episode zu betrachten. zeigt Sich im Kongreß in Washington eine starke Tendenz, den Verteidigungshaushalt zu er- höhen. Der zust ige Ausschuß des Senats Setzte am Dier Millionen Dollar (rund 1,2 Milliarden Mark) für einen neuen Flus räger wieder in das Budget ein. Dieser Betrag war vom Repräsentantenhaus gestrichen worden. Der Vorsitzende der demokratischen Fraktion und Anwärter für die Präsidentschaftskandidatur. Lyndon Johnson, kündigte unabhängig davon an, daß er eine Erhöhung der Budgetposten für den militärischen Lufttransport, für die Alarmbereitschaft der strategischen Luft- Streitkräfte und für eine beschleunigte Raketenproduktion erwarte. Oelstreit auf Kuba Havanna.(AP) Zwischen der kubanischen Oelverwaltung und ausländischen Oelraffl- nerien auf Kuba ist es zu einer Auseinan- dersetzung gekommen. Als zwei amerika nische und eine britische Oelrafflnerie am Dienstag die an sie ergangene amtliche Auf- forderung, in diesem Jahr sowjetisches Roh- 1 zu verarbeiten, mit der Begründung ab- lehnten, daß sie ihre traditionellen Rohöl lieferanten in Venezuela nicht aufgeben könnten. Die Regierung trägt sich nunmehr mit der Absicht, den drei ausländischen Oel- rafflnerien die Devisengenehmigung zur Ein- fuhr venezolanischen Rohöls zu verweigern. Im Falle einer Schließung der Betriebe er- scheint ihre Beschlagnahme durch die kuba- nische Regierung als sicher. Differenzen in EWG- Kommission führten zum Ausscheiden von Allardt Brüssel.(dpa) Persönliche und sachliche Differenzen mit dem französischen Mitglied der Europäischen Wirtschafts kommission, Le- maignen, wurden am Dienstag als Gründe für das erstmalige Ausscheiden eines der höch- sten deutschen EWG-Beamten, des Botschaf- ters Helmut Allardt, aus der Kommission und für seine Rückkehr ins Bonner Auswärtige Amt genannt. Lemaignen ist innerhalb der EWG- Kommission der Chef der Abteilung für Fragen der mit dem Gemeinsamen Markt assoziierten Ueberseegebiete, Allardt, unmit- telbar unter ihm der Generaldirektor dieser Abteilung. Allardt soll in der Frage der un- äbhängig gewordenen oder selbständig wer- denden Afrikagebiete eine flexiblere Haltung Als Lemaignen eingenommen haben. Wäl⸗ rend 1 2 0 auf Gen aden habe daß alige Kolonial- Wert. bei der EWG Zzwischengeschaltet bleibe, habe Allardt auf ne direkte Vertretung der betreffenden Ge- biete bei der EWG gedrängt. Die EWG-Kom- mission hat Allardts Ersetzung durch den deutschen Generalkonsul in Algier, Heinrich Hendus, für den 1. September angekündigt. Thesen für die Entwicklung des sowaietzonalen Verkehrswesens Berlin.(dpa) Einen langen Wunschzettel für die Entwicklung des Verkehrswesens in der Sowjetzone hat die Wirtschaftskommis- sion beim SED-Politbüro zusammen mit Verkehrsminister Erwin Kramer(SED) in „Thesen“ vorgelegt. Danach sollen innerhalb des noch bis 1965 laufenden Siebenjahres- plans neue Schiffahrts- Verbindungen nach Westafrika, Indien, Südamerika und England aufgenommen werden. Der Tonnageraum der Sowjetzone für den Außenhandel soll bis 1965 auf das Dreifache im Vergleich zu 1956 steigen. Absolute Zahlen wurden nicht ge- nannt. Die Linienfahrten zwischen den Häfen der Zone und„sozialistischen und kapitalistischen Ländern“ sollen regelmäßi- ger und häufiger werden. Die„Deutsche Reichsbahn“ der Sowjetzone will, wie die Sowjetzonenagentur ADN am Dienstag mel- det, von dem„veralteten, unwirtschaft⸗ lichen Dampflokbetrieb“ auf elektrischen und Dieselbetrieb umstellen. Man ist auf Krisen im SEATO-Gebiet gefaßt Die Tagung der Südostasiatischen Verteidigungsorganisation in Washington Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in US A Washington. Die Tagung der Südostasia- tischen Verteidigungsorganisation(SEATO) ging von der amerikanischen Oeffentlichkeit kast unbemerkt vorbei. Aus der Ansprache, die Vizepräsident Nixon in Eisenhowers Auftrag an die Teilnehmer richtete, zitierte man vor allem die Bemerkung, mit welcher der„Thronerbe“ eine Aenderung der Eisen- hower-Politik ablehnte: Chrustschows Worte seien wilder als seine Taten, und man solle künftige Verhandlungs möglichkeiten auf traditionellen diplomatischen Wegen suchen statt auf nebeligen Gipfeln. Die beteiligten Reglerungen aber maßen der SEATO- Tagung erhebliche Wichtigkeit bei. Man beriet unter dem Eindruck, daß die nächste Krise der Weltpolitik sehr wohl im Gebiet der SEATO oder in seiner Nachbar- schaft ausbrechen kann. Mit dem Scheitern von Chrustschowss bisheriger Verhandlungs- strategie in Paris kann der Einfluß der Chinesen im kommunistischen Bündnis grö- Ber und die Fähigkeit des Kremlführers, chinesische Aggressivität im Interesse des Friedensbedarfs der Sowjetunion zu brem- sen, geringer geworden sein. Man ist, wie gesagt, auf Krisen in Asien gefaßt. Das SEATO-Bündnis verbindet die größte Macht des Westens und ihre an Asien beson- ders interessierten Verbündeten mit asiati- schen Ländern, von denen zwei zu den schwächsten gehören. Der amerikanische Schutz, der den Kern des Bündnisses bildet, Wirkt aber auch— und zur Zeit sogar vor allem— zum Schutze von Ländern, die ihm micht angehören. Als der pakistanische Außenminister dies andeutete, galt seine Be- merkung gewiß der bindungsfreien Politik Indiens, das inzwischen die Expansionssucht des kommunistischen China am eigenen Leibe zu spüren bekommen hat. Jetzt aber sieht man die Hauptgefahren in der Mög- lichkeit neuer chinesischer Angriffe gegen die Küsteninseln quemoy und Matsu vor Formosa, das der SEATO- Organisation aus geographischen Gründen nicht angehören Kann, und in neuem Druck auf die Grenzen und die Regierungen der indochinesischen Staaten Laos, Kambodscha und Süd- Vietnam, die der SEATO auf Grund des indochinesi- schen Waffenstillstands nicht angehören dürfen. Seit der Erfahrung von Korea und Indo- china haben die chinesischen Komunisten Vor militärischen Angriffen haltgemacht, die das Bündnis wirkam machen und amerika- nische Kräfte aktivieren würden. Gegen ein Amerika, das seine Zusagen einhält, könnte ihnen ein lokalisierter Krieg nur langfristige Opfer und keinerlei Gewinne bringen. Die Mittel aber, einen Krieg mit Fernwaffen auszuweiten und mit Weltgefahren zu er- Pressen, sind Rotchina nicht gegeben— oder noch nicht gegeben, Daß es dabei bleiben möge, ist wohl so ziemlich das einzige ge- meinsame Interesse zwischen Washington und Moskau. Daß es vielleicht dabei nicht bleiben könnte, ist die Hauptsorge, die man sich anläßlich der sowjetischen Ablehnung der letzten amerikanischen Vorschläge bei den Verhandlungen über die Einstellung von Atomversuchen und die Einschränkung der Zahl der Atommächte macht. Die chinesische Taktik bestand bisher aus Drohungen und beschränktem Artillerie- beschuß im Falle der vorgelagerten Inseln, sowrie aus Politischer Kriegführung, Unter- minierung und Guerillatätigkeit im Falle der indochinesischen Staaten. SEATO gibt exponierten Regierungen die Gewißheit, nicht allein zu stehen, Die Befriedigung der wirtschaftlichen und sozialen Bedürfnisse ihrer Völker mit westlicher Hilfe bleibt, Wie die SEATO-Mitglieder in Washington be- tonten, die Grundvoraussetzung dafür, da die Massen Südostasiens sich nicht dem Bei- spiel Chinas anschließen und die farbige Welt an den Kommunismus verloren geht. Im übrigen fand man auf der Tagung in Washington, daß die Art der Organisation der bisherigen Art der Gefahr gerecht ge- Worden ist. Man war mit SEATO zufrieden. —— Weitere Berichte siehe Seite, 8 8 „ VVS%V%SV%VV%S0S%V%VVVCTFCFCTCCTCCFCCCPCCCCCCCCCCCC E o 222 ͤͤLſ ß... 777 5 Nr. 132 ——e chtgrup⸗ schiede. m über- in der Juni zu tt, über rdneten- r haben, gen, die get merika- u neigt, auf der „orüber- aigt sich Starke b zu er- s Senats Dollar n neuen get ein. enhaus ide der irter für Lyndon von an, sten für kür die n Luft- leunigte nischen Oelraffi- Useinan- merika- erie am e Auf- ies Roh- ung ab- Rohöl- ufgeben unmehr zen Oel- zur Ein- weigern. lebe er- le kuba Sslon Ardt achliche Mitglied ion, Le- inde für r höch- otschaf- sion und zwärtige ialb der bteilung n Markt „unmit- r dieser der un- lig Wer⸗ Haltung Amtes — . Wan. auf Gen beg dab Olonial- r EWG dt auf den Ge- AJ-Kom- rch den Heinrich digt. ung ens 0 chzettel sens in commis- en mit ED) in nerhalb 1jahres- n nach England geraum soll bis zu 1956 icht ge⸗ en den en und elmähi⸗ deutsche wie die ag mel- tschaft- gen und bleiben ige ge⸗ hington ei nicht lie man lehnung äge bei ung von ung der her aus tillerie; Inseln, Unter- n Falle 70 gibt wißzheit, ung der ürknisse übt, wie ton be- ür, dab em Bei- farbige n geht. gung in nisation cht ge- krieden. — 8 7 ö Nr. 132/ Donnerstag, 9. Juni 1960 WELT UND WISSEN Seite eee Was sonst noch geschang Etwa 4000 ausländische Aerzte werden nach dem 1. Juli ihre Tätigkeit an amerika- nischen Krankenhäusern einstellen müssen, weil sie nach einem Bericht des„Wall Street Journal“ vom Dienstag den amerikanischen Anforderungen nicht genügen oder über keine ausreichenden englischen Sprach- kenntnisse verfügen. Von dieser von den amerikanischen Aerzteverbänden nach mehrstündigen Ueberprüfungen veranlaß- ten Maßnahme soll vermutlich auch die Hälfte der 3300 ausländischen Aerzte be- troffen werden, die im Jahre 1961 zu einem befristeten Aufenthalt in den Vereinigten Staaten zugelassen werden sollten. Größere Beschwerden sowohl von seiten der Patien- ten als auch von der amerikanischen Aerzte- schaft hätten zu dem Schritt geführt. * Bis zum 19. Juni leben 29 Amerikaner in Pittsburgh zusammen in einem einzigen Raum. Es sind Männer, Frauen und Einder, die sich freiwillig für einen Versuch zur Verfügung gestellt haben, bei dem Problem des Aufenthalts in einem Schutzraum gegen radioaktive Strahlungen studiert werden sollen. Das amerikanische Forschungsinsti- tut unternimmt den Versuch im Auftrag des für zivile Verteidigungsmobilisie- rung und will herausfinden, wie Menschen- leben im Ernstfall durch entsprechenden Bau von Schutzräumen gerettet werden können.. Drei junge Leute, die an einem Seeufer zm Süden Finnlands über Pfingsten gezeltet hatten, sind unter den Resten ihres ver- wüsteten Zeltes tot aufgefunden worden. Ein vierter war schwerverletzt. Die Zeltler sind zwei junge Männer und zwei Mädchen im Alter von etwa 20 Jahren, die offensichtlich im Schlaf von einem Unbekannten überfallen und mit einem Dolch ermordet wurden. * Wegen Ermordung seiner Mutter wurde der 15jährige David Nesius in Chicago (USA) zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er gestand, daß er seine Mutter mit einem Strumpf erdrosselt hatte, weil sie ihm ver- bot, mit einem Wecker, den er zum Geburts- tag geschenkt bekommen hatte, ins Bett zu gehen.* Die japanische Hauptstadt ist mit 9 311 774 Einwohnern die größte Stadt der Erde, wie die Stadtverwaltung von Tokio am Dienstag bekanntgab. Tokio hatte innerhalb eines Jahres einen Zuwachs von 290 461 Einwoh- nern zu verzeichnen. 5 8* Etwa 100 Menschen haben sich in ärztliche Behandlung begeben müssen, nachdem sie vor einem Feuer in einem Tunnel der New Vorker U-Bahn aus zwei Zügen geflüchtet Waren, 30 der Verletzten mußten mit ernste- ren Brandwunden in Krankenhäuser einge- wiesen werden.* Acht Menschen, darunter drei Kinder, wurden am Dienstag bei einem Zugzusam- menstoß in der Nähe von Kapstadt getötet, Weitere elf Personen wurden verletzt. Die seit zweieinhalb Jahren andauernden Untersuchungen über den Mordfall Nitribitt Sind jetzt auch auf Brasilien ausgedehnt wor- den. Ein Beamter der Interpol teilte am Dienstag in Rio de Janeiro mit, daß er ange- wiesen worden sei, drei Brasilianer in der Mordsache zu vernehmen. Die drei, ein In- genieur, ein Industrieller und ein prominen- ter Politiker, hätten Rosemarie Nitribitt in Frankfurt besucht, Deutschland aber drei Page vor dem Mord wieder verlassen. Die Aussagen der Brasilianer könnten unter Um- ständen zur Ueberführung des Mörders bei- tragen. Unter anderem seien den Brasilia- nern Fotografien von drei Deutschen vorge- legt worden, die nach dem Mordfall spurlos verschwanden. Einzelheiten über den Inhalt der Vernehmungen wurden nicht bekannt. * Auf dem Flugfeld des Marinestützpunktes Patuxent im amerikanischen Bundesstaat Maryland ist ein Düsenjäger bei einem Fehl- start mit einem Hubschrauber zusammen- gestoßen. Bei dem Unglück sind nach bishe- rigen Meldungen der Marinebehörden wenig- stens fünf Personen ums Leben gekommen. Der Düsenjäger war von einem Katapult ge- startet worden, machte dann plötzlich eine scharfe Wendung und stürzte auf den auf einer Startbahn stehenden Hubschrauber. der eben von einer Rettungsaktion bei einem anderen Flugzeugunfall zurückgekehrt war. bösartigen Insekten, Dreißigtausend Deutsche im„letzten Winkel der Welt“ Unter den Erdbebenopfern in Chile sind viele Deutsch-Chilenen/ Ein Berg von klassischer Schönheit brachte den Tod „Ultimo rincon del mundo“, den letzten Winkel der Welt, nennen die Chilenen ihr Land. Sie haben den Begriff, den die spani- schen Eroberer schon 1540 von den eingebore- nen Araukanern übernommen haben sollen, bis in die Gegenwart herübergerettet, obwohl sich dieser„letzte Winkel“ heute bequem in drei Dutzend Flugstunden erreichen läßt. Chile macht in diesen Tagen in der Welt- Presse Schlagzeilen mit Tränen, Schmerzen, Not und Angst. Die Willkür der Naturkata- strophe liegt über dem Land, von dem es bis vor kurzem immer hieß: für einen deut- schen Auswanderer gibt es kaum ein schöne- res Fleckchen Erde als Chile, sein Klima ist gesund, es gibt keine Raubtiere und keine keine Tropenkrank- heiten, keine gefährlichen Dürren(von den Wüstengebieten im Norden abgesehen) und keine schlimmen Stürme. Seine Seebäder sind zauberhaft, sein Wein feurig, und Ski- laufen läßt es sich so gut wie in der Schweiz. Wie anders, wie grausam zeigt sich dieses Land heute. Ein Berg von klassischer Schön- heit brachte den Tod. „Mit guten Freunden erreicht man alles“. Das ist eine chilenische Lebensweisheit. Den spanisch- stämmigen Chilenen ist sie genau- So eigen, wie den aus Deutschland, Frank- reich oder Italien Zuge wanderten. Man hilft sich gegenseitig und man macht seine Kar- riere mit Freunden. Erfolg durch Be- ziehungen ist in Chile nicht anrüchig. Und darum pflegt man die Freundschaft ganz be- sonders, Freunde nahmen mich mit in den deut- schen Sportklub von Manquehue bei San- tiago.„Nach dem Süden sollten Sie unbe- dingt fahren“, sagte man mir.„Valdivia müßten Sie unbedingt kennenlernen!“ Alle Deutsch- Chilenen schwärmten vom Süden mit seiner fast europäischen Vegetation, seinen blauen Seen, seinen fischreichen, klaren Gewässern und den erloschenen Vul- kanen von klassischer Schönheit. Einen die- ser Berge nannte man mir besonders, die klargeformte Pyramide des„Puyehue“. Es ist der gleiche Berg, der heute mit Strömen von Lava, mit Asche und giftigem Gas: Tod und Schrecken verbreitet. . Dorthin, nach Süden, gelangte der Rei- sende, der nicht fliegen wollte, mit den sauberen schnellen Zügen der chilenischen Staatsbahn oder über die einspurige aber breite und schöne„Carrera Panamericana“. Der chilenische Teil der panamerikanischen Autostraßge war zum groben Teil fertig. Nun sind Bahn und Straße an vielen Stellen von der Gewalt der Erdstöße und-beben auf- gebrochen und unpassierbar.. Ueber diese Straße fuhr ich mit einem liebenswürdigen deutsch- chilenischen Ehe- paar. Meine Gastgeber sprachen fliegend deutsch mit einem leichten Akzent, der auf baltische Herkunft schließen lieg. Das wa. ein fundamentaler Irrtum. Die Familie lebte bereits in der vierten Generation in Chile. Die Vorfahren waren aus Bremen ein- gewandert. Alle folgenden Generationen haben ihre Muttersprache nur in Chile ge- lernt. Der baltisch anmutende Akzent— man findet ihn bei vielen Chiledeutschen— bildet sich aus dem Gebrauch der spanischen Umgangssprache mit seinem rollenden„r“. In keinem Land der Welt haben die Deut- schen über viele Generationen hinweg bis zur Gegenwart so an ihren Bräuchen fest- gehalten, wie in Chile: an ihrer Häuslich- keit, ihrem Gesangverein, ihrem Turn- und Sportverein und ihrer deutschen Zeitung, dem„Kondor“, Sie pflegen ihr deutsches Schulwesen und die Kulturgüter ihrer alten Heimat. In keinem anderen Land der Welt aber auch wird es den Deutschen, ebenso wie den anderen Volksgruppen, so leicht ge- macht, ihre Eigenart zu entfalten und zu er- halten. Chile ist gut dabei gefahren. Die Angehörigen aller Volksgruppen sind zu- nächst einmal Chilenen, die ihre Kräfte und Fähigkeiten in all ihrer Vielfalt ihrem Vaterland Chile widmen. Das ist auch der Dank der hiledeutschen für die außer- gewöhnliche Toleranz, mehr noch, für die Hochachtung der chilenischen Republik vor der deutschen Wesensart. Bei einem Essen im geselligen Kreis war ein junger chilenischer Offizier mein Tisch- nachbar. Nach Aussehen, Namen und Her- kunft war er Sohn spanischer Eltern, Aber Wir unterhielten uns deutsch. Der Leut- nant war nicht deutscher Abkunft, aber, wie viele Chilenen, Absolvent einer der vie- len deutschen Schulen des Landes. Wer einmal die große Parade am chile- nischen Nationalfeiertag erlebte, der glaubte sich in die Zeit der großen Kaiserparaden im Berlin der Jahrhundertwende versetzt. Ein farbenprächtiges Märchenspiel in preus- sisch blauen Uniformen, von weißen oder roten Helmbüschen überweht, entrollte sich vor dem erstaunten Zuschauer. Chiles Garde paradiert noch immer nach dem alten preus- sischen Exerzierreglement, das von deut- schen Ausbildern nach dem Salpeterkrieg von 1879 eingeführt wurde. Spielmannszug und Musikkorps ziehen auf nach den Klän- gen von„schier dreißig Jahre bist du alt“ 4225 Kilometer lang dehnt sich Chile vom ädubßersten Südzipfel des amerikanischen Kontinents nach Norden bis an die Grenze von Peru. Nur 300 Kilometer beträgt die größte Breite des Landes. Das Verkehrs- flugzeug braucht kaum mehr als eine gute Stunde von der chilenischen Hauptstadt San- tiago zur argentinischen Grenze und muß dabei doch am 7000 Meter hohen Aconcagua vorbei bis auf 6500 Meter hochklettern. Nur noch 36 Flugstunden von uns entfernt, war- ten im fernsten Winkel der Welt heute Menschen auf Hilfe, unter ihnen mehr als 30 000, kür die Deutschland noch immer die alte Heimat ist, und mit ihnen Chilenen spanischer, italienischer oder französischer Herkunft, die niemals aufhörten, Freunde der Deutschen zu sein. Wie der unheilvolle Pilz einer Wasserstoffbombe 1 wüsteten das Land Über weite Gebiete(Bild beben und dem Vulkanausbruch folgte das Elend. Tausende starben * wirkt der Ausbruch des Vulkans Puyekue in der Osorno-Pro- vinz eta 1120 Kilometer südlich von Santiago in Chile. Die aus 4 i dem 2300 Meter hohen Vulkan, herausgeschleuderten Aschen- und Gesteinsmassen erreichten eine Höhe von 6000 Metern und ver- rechts).— Dem Erd- oder trugen wie diese beiden Einwokner der chilenischen Stadt puerto Montt ihre übriggebliebenen Habseligkeiten zu einem Ob- dacklosenlager(Bild links). In den letzten Tagen wurde Chile er- neut von mehreren Erdbeben erschüttert. Nach letzten Meldungen beläuft sich die Zahl der Toten auf über 6000. Zwei Millionen Men- schen sollen obdachlos sein. Bilder: ap/ dpa Chile, Santiago de Chile, Almirante Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim 5 Aussichten bis Freitagabend: Wechselnde, zeitweise starke Bewölkung. Einige Regen- fälle, anfangs meist schauerartig und örtlich gewittrig. Einzelne Zwischenaufheiterungen. Kühler als bisher. Nachmittagstemperaturen 19 bis 22 Grad, Frühtemperaturen 9 bis 12 Grad. Mäßiger, zeitweise lebhafter Wind aus Süd bis West. Wasserwärme des Rheins: 19,7 Srad. Vorhersage-Narte för 2. 0-7 Uhr I 92 Pegelstand vom 8. Juni Rhein: Maxau 458(1); Mannheim 281 (16); Worms 213(3); Caub 203(=). Neckar: Plochingen 123(3); Gundels- heim 164(2; Mannheim 288(7). Chile-Hilfe: — Zwei Millionen Obdachlose nach schweren Erdbeben g Mehrere Erdbeben und Springfluten haben in Chile in den Provinzen Concepeion und Nuble— wie mehrfach berichtet schwere Zerstörungen angerichtet. Städte und Dörfer wurden dem Erdboden gleich- gemacht. Es gab nicht nur viele tausend Tote und über 50 000 Verletzte, sondern rund zwei Millionen Menschen wurden obdachlos. Des- halb haben das Deutsche Rote Kreuz und der Caritasverband Spendenaufrufe erlas- sen, die wir in den letzten Tagen veröffent- lichten. An sie sei nachdrücklich erinnert. Chile— dieses Land ist nicht nur im- mer ungewöhnlich deutschfreundlich ge- wesen. Vor allem in unserer bittersten Zeit, in den ersten Nachkriegsjahren, hat Chile sehr großzügig geholfen und eine erstaun- lich hohe Quote pro Kopf der Bevölkerung an Hilfe für Deutschland aufgebracht. Auch daran sollten wir jetzt, wo es uns wieder gut geht, denken. Schließlich muß uns die Chile-Hilfe echte Herzens a le heit sein, denn in den bet bieten befinden sich starke deutsche lungen. Die Deutsch- Chilenen aber echte Landsleute von uns: Aus dem Pf. Raum und dem badischen Ländle sin. einst ausgewandert, um eine neue Heimat finden. Vergessen wir sie nicht— denn sie haben 1946 bis 1948 auch uns nicht vergessen. Wegen der Zoll- und Frachtkosten, auch unter Berücksichtigung der langen Trans. portwege kommt für Chile nur Gel dhilfe in Frage. Am wirksamsten sind Bankscheck⸗ Ueberweisungen per Luftpost an Caritas Barroso, Correo 15— Casilla 135 20. 5 Geldspenden können auch auf das Post- scheckkonto Karlsruhe 232 40 des Caritas verband Mannheim eingezahlt werden. Außerordentlich aktiv für Chile ist auch das Deutsche Rote Kreuz. Sein Postscheckkonto Köln 1075— Stichwort:„Chile-Hilfe“. 8 Denken wir an Chile! Es geht darum, Menschen zu helfen, die auch uns geholfen haben. Sie waren die ersten, die Care- Pakete nach Deutschland schickten.(Vergl. auch Aufruf des Innenministers Schröder auf S. 1.) EFTA. Betriebe springen in die EWG Etwa zw Ob die Schweden eines oder sechs bis sleben Rechenmaschinen- Modelle in ihrer deutschen Tochterfabrik in Düsseldorf her- stellen: auch das ist eine Entscheidung, die von der Entwicklung des Verhältnisses zwi- schen EWG und EFTA abhängt. Große Ur- sachen zeitigen hunderttausend kleine Wir- kungen; überall erweist sich in diesen Mo- naten des Uebergangs zur größeren oder wirklich großen Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft der Zusammenhang aller Teile. Kommt es zu keiner europäischen Wirt- schaftlichen Verständigung, dann sieht sich ein schwedischeer Konzern für. Büromaschi- nenfabrikation gezwungen, in seinem Düs- seldorfer Werk alle seine Modelle herzu- stellen und dabei groge wirtschaftliche Ver- luste in Kauf zu nehmen, nur um auf diese Weise die höheren Zollmauern, die den EWG- Raum abschirmen sollen, zu überwinden. Von Düsseldorf aus würden dann alle sechs Länder der EWG- Gemeinschaft sozusagen zu Inlandpreisen mit den schwedischen Büro- maschinen beliefert. Kommt es aber zu einer Verständigung, dann will der schwedische Konzern ein ge- radezu klassisches Beispiel rationeller Ar- beitsteilung demonstrieren. Das Düsseldorfer Werk soll sich dann ganz und gar auf die Herstellung eines der sieben Modelle kon- zentrieren und die gesamte Produktion die- ses Modells für den Export in alle Länder der Erde übernehmen. Der Konzern gehorcht mit dieser Konzentrierung einem der stärk- sten Gesetze der modernen Volkswirtschaft: dem Zwang zur Typenbeschränkung, die sich in bemerkenswerter Weise bezahlt macht. Bei einer Beschränkung auf ein einziges Modell können die Herstellungskosten um eihundert schwedische Firmen arbeiten bereits in Deutschland 20,30 und mehr Prozent gesenkt und die Konkurrenzfähigkeit des Produktes auf den großen Märkten um ein Mehrfaches gehoben werden. 5 Die großen Entscheidungen auf der po- litischen Ebene ziehen zahlreiche kleine Ein- zelentscheidungen nach sich. Die Politiker können keineswegs mit Weichenstellern ver- glichen werden, die die Wirtschaft auf be- stimmte Gleise dirigieren. Dazu ist das Le- pen zu kompliziert, und von viel zu vielen verschiedenartigen Initiativen bestimmt. Die internationale großräumige Verbundwirt- schaft fährt schließlich doch, wie und wohin Sie will. Sie folgt politischen Entscheidungen nur dann, wenn es in ihr Konzept paßt. Hindernisse versucht zie links liegen zu las- sen, um auf anderen Wegen an ihr Ziel zu gelangen, wenn es dabei auch holperiger zu- geht. Das Ziel der modernen Wirtschafts- entwicklung ist der große Markt und die Ueberwindung der politischen Grenzen. Das zeigt auch das Beispiel des schwedischen Großkonzerns der Büromaschinenfabrikation. Ein ursprünglich im nationalen Rahmen arbeitendes Werk hat jahrzehntelange Er- fahrungen gesammelt und ist schließlich auf den Weltmarkt vorgestoßen. Die Produktion wird nur noch zu einem Fünftel von Schwe- den selbst aufgenommen; achtzig Prozent kauft die übrige Welt. Ein Hauptkunde ist die Bundesrepublik und darüber hinaus der gesamte EWG-Raum. Die Entscheidung für eine abgekapselte EWG wäre, aus dem Blick- winkel dieser Weltfirma her gesehen, eine Entscheidung wider die Vernunft. Der Kon- zern müßte anerkannte wirtschaftliche Ge- setze mißgachten und die große Serien-Her- stellung durch die unwirtschaftlichere Auf- 1 splitterung der Produktion ablösen. Gerade eine wirtschaftliche Abschließung der sechs EWG- Staaten würde die Schweden zwingen, sich noch stärker auf die Produktion in Deutschland zu werfen, als sie es gegenwär- tig schon vorhaben. Sie sind auf den EWG“ Raum angewiesen, der bis zu fünfzig Pro- zent ihrer Produkion aufnimmt. Sie müssen die Schranken, die die Politik errichtet, zu umgehen suchen, um auf alle Fälle auf dem Markt zu bleiben. Etwa zweihundert schwedische Firmen arbeiten bereits in Deutschland, Zehntau- sende von deutschen Arbeitskräften sind bei ihnen beschäftigt. Die europäische Inte- gration ist in der Praxis schon weit fortge- schritten. Von dieser immer weiter wachsen den Verflechtung her gesehen wird erkenn- bar, daß die Realitäten des Alltags die poli- tische EWG-EFTA- Diskussion teilweise schon längst überholt haben. Johannes Schader Geordneter europäischer Filmmarkt .. noch in weiter Ferne/ Lediglich vorbereitende Untersuchungen Die Sondergruppe Film des Europäischen Parlaments in Straßburg wird sich in Kürze erneut mit der Möglichkeit der Verwirk- lichung eines gemeinsamen europäischen Filmmarktes befassen. Für zahlreiche kon- krete Fragen kam man allerdings bisher über vorbereitende Untersuchungen nicht hinaus. Das gilt vor allem für das Steuer- system, die Finanzierung der Produktion, das erwogene europäische Filmregister, die Ver- allgemeinerung der Gemeinschaftsproduktion und den Konkurrenzkampf mit dem Fern- sehen. Außerdem machen sich neuerdings wieder protektionistische Tendenzen bemerk- bar. Die Bundesrepublik stimmt der Libera- lisierung der Filmeinfuhr aus Frankreich und Italien nicht zu, weil in beiden Ländern die Produktion noch subventioniert wird. Fran- 268ische Filmproduzenten forderten über- raschend innerhalb des Gemeinsamen Mark- tes angeblich aus sprachlichen und Kulturel- len Gründen die Aufrechterhaltung des be- stehenden Kontingents und Quotasystems, ein Wunsch, der ganz offensichtlich den Be- stimmungen des Gemeinsamen Marktes widerspricht. Die EWG- Kommission in Brüs- sel hat bisher das Filmwesen etwas ver- nachlässigt. Auf die Dauer wird man jedoch um klare Entscheidungen nicht herumkom- men, zumal der Film dringender als alle anderen Zweige einen geordneten europä- ischen Markt benötigt. Hierin liegt für ihn die einzige Hoffnung, bei steigender Qualität zu gesunden finanziellen Verhältnissen zu gelangen. 5 Europäer am Werk Wander ausstellung Der vertieften gegenseitigen Verständi- gung zwischen Frankreich und Deutschland soll eine Wanderausstellung dienen, die von der„Internationalen Verbindungs- und Dokumentierungsstelle“ ins Leben gerufen wurde und von dem deutschen Geschäfts- träger Dr. Jansen in Rouen Frankreich) er- öfknet worden ist. Der Leiter der West- europa-Abteilung des Bundespresseamtes, Dr. Stercken, erläuterte die Ziele der Aus- stellung, die ein Jahr lang durch die franzö- sischen Provinzstädte reisen wird und aus drei großen Ausstellungswagen von 18 Meter Länge besteht. Durch diese Wanderausstel- lung, sollen die Franzosen Deutschland und seine Probleme im Vergleich mit ihren eigenen Lebensfragen kennenlernen. 1 Deutsch- Französische Partnerschaft 5 Als 72. Ort im Bundesgebiet hat die Stadt Kornwestheim eine Partnerschaft mit d französischen Stadt Villeneuve-Saint-Georges geschlossen. Beide Städte haben viel ge- meinsam. Villeneuve-Saint-Georges liegt ebenfalls am Rande einer Großstadt— es ist 15 Kilometer von Paris entfernt— und hat den größten Güterbahnhof Mittel krankreichs. Zum ersten persönlichen Kon takt war eine 57 köpfige Abordnung der französischen Stadt unter Führung von Bürgermeister Faisse nach Kornwestheim gekommen, die sehr herzlich empfangen wurde. Trotz mancher sprachlicher Schwi rigkeiten war schnell das Eis gebrochen. „Wenn nach zwei unseligen Weltkriegen di französische Stadt zur deutschen gekommen ist, um uns die Hand zur Versöhnung zu reichen, dann wollen wir dies mit ganz be- sonderer/ Hochachtung anerkennen und uns von Herzen über dieses gute Omen einer neuen Zeit freuen“, sagte der Kornwest⸗ heimer Oberbürgermeister, Alfred Kercher, am Samstagabend während der Part schaftsfeier, bei der unter starkem Beif der Bürger von den beiden Ortsverbänden dię Partnerschaftsurkunde unterzeichnet würde. Die eigentliche„Ratifizierung“ wird am 19. Juni erfolgen, wenn die Kornwest⸗ heimer zum Gegenbesuch nach Villeneuve Saint-Georges fahren. Noch in diesem Jahr ist ein reger Austausch zwischen Schulen, Vereinen und Sportlern der beiden Städte vorgesehen. 1 Seite 4 MANNREIMER Lok AktuAch zienten Donnerstag, 9. Juni 1960/ Nr. 1 Aus dem Polizeibericht: Verräterischer Likör Ein bruch aufgeklärt In einem Uebernachtungsheim kiel der ungewöhnliche Besitz eines 16jährigen auf: Der Jugendliche hatte einen Karton mit zwei Flaschen Likör und sechs Pfund Bonbons bei sich. Er wurde der Polizei übergeben, da man annahm, daß die„Verpflegung“ nicht rechtmäßig erworben sei. Tatsächlich för- derte eine nähere Durchsuchung der Unter- kunft des Verdächtigen unter anderem wei⸗ tere sechs Flaschen Likör und einige Frot- tierhandtücher zutage. Nach den weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei war der 16jährige zusammen mit weiteren vier Ju- gendlichen nachts in eine Speditionshalle eingebrochen und hatte von dort Bademän- tel, Handtücher, Süßwaren und Spirituosen mitgenommen. Ein sechster Jugendlicher Wurde wegen Hehlerei angezeigt. Italiener überfallen Wegen eines versuchten Raubüberfalles Wurden zwei 21 bzw. 22jährige Burschen von der Kriminalpolizei festgenommen. Die beiden hatten zusammen mit noch einem dritten Komplizen in Weingarten einen Italiener überfallen und versucht, ihm die Brieftasche zu entreißen. Der Tat war ein Streit vorausgegangen. Der dritte an dem Raubversuch Beteiligte war bereits am Tat- ort festgenommen worden, während die bei- den anderen zunächst noch fliehen konnten. Selbstmord vereitelt Auf dem Marktplatz in G1 versuchte eine 53jährige Frau, unauffällig den Reiß- verschluß einer fremden Handtasche zu öff- nen und den Geldbeutel zu entwenden. Die Besitzerin wurde aber durch einen kleinen Ruck an ihrer Tasche auf die Taschendiebin aufmerksam und ließ die Ueberraschte von einem Polizisten festnehmen. Die 53jährige hat bereits eine„stattliche“ Vorstrafenliste aufzuweisen; sie steht in dem dringenden Verdacht, noch mehr Taschendiebstähle an Markttagen verübt zu haben. Während ihrer Vernehmung auf dem Polizeipräsidium un- ternahm die Festgenommene einen Selbst- mordversuch; sie rannte plötzlich aus dem Zimmer und versuchte, sich das Treppen- haus hinunterzustürzen. Ihr Vorhaben wurde rechtzeitig verhindert. Hund lief in Motorrad Unbemerkt entwischte in den Abend- stunden der Wachhund aus einem Grund- stück in der Friesenheimer Straße, als ge- rade ein Kraftwagen durch das offene Hoftor einfuhr. Der Hund mußte seinen Ausflug je- doch teuer bezahlen; er sprang einem vor- bei fahrenden Motorrad so unglücklich in die Fahrbahn, daß der Fahrer und seine auf dem Soꝛziussitz mitfahrende Frau auf die Straße stürzten und sich verletzten. Der Mann konnte nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden; seine Ehefrau blieb mit einer Gehirnerschütterung und Kopf- platzwunden im Krankenhaus zurück. Der Hund erlitt bei dem Unfall tödliche Verlet- zungen. Unangenehmes Erwachen Bei der Polizei erschien ein 33jähriger Mann und meldete den Verlust seiner Brief- tasche(Inhalt: 120 Mark Bargeld und Per- sonalpapiere). Der Mann war während der Nacht auf einer Bank am Neckardamm ein- geschlafen. Als er gegen sechs Uhr früh er- Wachte, vermißte er die angegebenen Ge- genstände. Sie wurden ihm nach Lage der Dinge von einem Unbekannten, während er schlief, gestohlen. Aus der Unfallchronik In den Nachmittagstunden wurde in der Augustaanlage eine 66jährige Fußgängerin beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Motorroller angefahren. Nach der ärztlichen Untersuchung erlitt dièe Verunglückte außer einer Kopfverletzung auch eine Gehirn- erschütterung. BBC-Gründer: Charles E. L. Brown Gegen Staub, Abgase und Gestank: Auch BASF kämpft gegen Luftverunreinigung Absaugvorrichtungen für Abgase und geplante Müllverbrennungsanlage kosten über 20 Millionen DM »Es wurde bereits ein beträchtlicher Schritt zur Verbesserung der Luftverhält- nisse getan.“ Dieser Satz aus dem lufthygienischen Gutachten von Prof. Dr. Heller war der Ausgangspunkt eines Referats von Dr. Cantzler, dem Leiter der Abteilung Sicherheitswesen der BASF, das er gestern vormittag im 19. Obergeschoß des BASF- Hochhauses vor Mitgliedern der Kommunalen Arbeits gemeinschaft Rhein- Neckar und Pressevertretern hielt.(Vergl. auch nebenstehenden Kurzkommentar: „Industrie gast! nicht allein“.) In einem chemischen Werk gibt es Abgase und Asche aus Feuerungen sowie Abgase und Dämpfe aus chemischen Prozessen. Die drei großen Kraftwerke der BASF verheizen Kohle. An den Kesseln entstehen pro Stunde 780 jährlich rund eine Million Tonnen 200 000 Kubikmeter Abgase. Durch große Filteranlagen— sie kosten mit 680 000 Mark etwas zehn Prozent des Er- stellungsbetrages für einen Höchstdruckkessel— nahm der Sta lubauswurf in den Jahren von 1952 bis 1958 um zwei Drittel ab, obwohl in dieser Zeit die Kapazität der Kraftwerke stieg. Die Abgase und Dämpfe wie Chlor, Chlor- Wasserstoff, Schwefeloxyd und nitrose Gase entstehen bei der Fabrikation. Die BASF ist schon aus wirtschaftlichem Interesse bemüht, möglichst viel aufzufangen, die Abgase wer- den deshalb in Waschanlagen weitgehend ab- gefangen. Die alte Schwefelsäurefabrik im Südteil des Werks wurde abgerissen und durch eine neuartige Fabrikationsstätte er- setzt. Die noch entstehenden Abgase sind nach Behauptung des Referenten nicht ge- sundheitsschädlich, Selbst die braunen Ab- gase, die in weitreichenden Fahnen über die Landschaft ziehen, sind nach Prof. Dr. Hel- lers Gutachten„weder für das pflanzliche Leben, noch für das menschliche Wohlbefin- den als bedenklich anzusehen“. Dieser Zu- stand wurde durch Verzögerung der Restgas- Absorptions-Türme erreicht. Den„Gerüchen“ — es gibt Gase, die noch bei einer Verdün- nung bis zu einem Millionstel stark stin ken— Sing die BASF ebenfalls mit kost- sbieligen Mitteln zu Leibe. So ist eine Anlage im Bau, die sämtliche Fabrikationskessel eines Gebäudes absaugt und die Abgase mit Wasser wäscht. Kostenpunkt: knapp eine Million Mark. Mehrere Millionen werden für ein Projekt aufgewendet, das hilft, die in Bullige Lastwagen warten auf Unternehmer Henschel GmbH zeigt acht Lkw in der Neckarauer Straße In drei Gruppen starteten die Henschel- Werke GmbH, Kassel, dieser Tage eine Kollektionsschau ihres Lastwagenpro- gramms. Eine der Ausstellungen wurde gestern bei der Henschel-Generalvertre- tung Rudolf Ihm in der Neckarauer Straße Nr. 92-96 aufgebaut, Sie ist nur noch heute zu sehen. Auf dem Hof des Anliegens stehen acht bullige, graue Lastwagen verschiedenster Bauart für viele Zwecke. Darunter sind mehrere unterschiedlich starke Kipper und Transporter. Als„Praline“ der Schau be- zeichnete der Henschel-Werbeleiter August Dresel den für Ferntransporte gebauten 192 Pferde starken Tram-LEKW HS 165. TI. Mit diesem acht Meter langen Wagen, auf dessen Ladebrücke beinahe neun Tonnen Nutzlast untergebracht werden können, soll der seit langem geplanten Neuordnung der zulässigen Gesamtlänge für Lastzüge in der traßgenverkehrszulassungsordnung(StVZO) bereits Rechnung getragen werden. Man werde, so meinte einer der Fachleute, nach den Beratungen der stellvertretenden Ver- kehrsminister der EWG-Staaten in Paris nicht an der geplanten bundesdeutschen Gesamt-Lkw-Zug-Länge von 15,5 Metern festhalten können sondern sicher auf 17, wenn nicht sogar 17,5 Meter Gesamtlänge hinaufgehen. Und eben auf diese Mage sei Am 9. Juni 1900 erfolgte der Eintrag der HS 165 TI vorbereitet. Man könne einen entsprechenden Hänger mit diesem Motor- Wagen kuppeln und so auf die festgelegten Normen von 32 Tonnen Gesamtgewicht und 6 PS Motorleistung pro Tonne kommen. Auf die Frage eines Journalisten, ob dieser Wagen jeétzt erst entwickelt worden sei, ant- Wworteten die Henschel-Vertreter, daß be- reits etliche 1000 L¹EKW-Züge dieses Typs auf den Straßen Afrikas verkehrten. Bei einer kurzen Probefahrt mit diesem starken Wagen— er soll durch ein Direkt- einspritzverfahren nur 34 bis 35 Liter Dieseltreibstoff auf 100 Kilometer verbrau- chen— stellten die Fahrgäste fest, daß das Führerhaus mit zwei selbständigen Sitzen sehr bequem ist. Für die Besatzung sind Zwei Schlafkojen eingebaut. Der im Führer- haus liegende Sechs-Zylinder-Motor ist noch ziemlich laut. Man will ihn jedoch noch weiter abdichten. Die Kasseler Henschel- Werke, die ur- sprünglich Lokomotiven gebaut haben, feiern mit ihrer 13 500 Mann starken Be- legschaft heuer im Herbst ihr 150. Jubi- läum. Heute bauen diese Werke neben Last- kraftwagen auch moderne Lokomotiven, Walzstraßen und unter anderem auch Pro- duktionsstraßen für das VW-Werk. Man erhofft sich in diesem Jahr einen Umsatz von etwa 400 Millionen Mark. No. den petrochemischen Anlagen auftretenden, schlecht riechenden Abgase zu beseitigen, Die Gase werden zur Zeit noch in Fackeln ver- brannt. Eine besondere Rolle wird auf dem Gebiet „Mitmenschenbelästigung“ auch die bald in Betrieb kommende Müllverbrennungsanlage Spielen, die zur Zeit mit einer Bausumme von 15 Millionen Mark im Nordteil des Werkes errichtet wird. Bei Temperaturen über 1000 Grad wird aller Müll zu steriler Asche ver- brannt.(Anm, d. Red.: die Stadt plant eine ähnliche Anlage für den„Bürgermüll“). Die BASF mißt seit zehn Jahren an über 30 Stellen des Werkgeländes und um das Werk herum den Staubanfall. Die Proben werden täglich gesammelt und ausgewertet. Die Luftproben aus 300 Meter Höhe, die ein Freiballon im Frühjahr herunterbrachte, werden noch untersucht.„Wir waren beson- ders in den letzten vier Jahren bestrebt, das Werk in ein gutes Licht und einen guten Ge- ruch zu bringen, aber die Technik hat leider ihre Grenzen“, schloß Dr. Cantzler seine Ausführungen. 5 Vor einer anschließenden Werksbesichti- gung dankte Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber der BASF für diese Unterrichtung der Oeffentlichkeit. Er bezeichnete es als beson- ders erfreulich, daß das große Werk seinen kleineren Kollegen alle mit den Fragen der Luftverbesserung zusammenhängenden Er- fahrungen mitteilen will. Auch die Feststel- lung von Oberregierungsgewerberat Joachim Schlichting, daß alle Ludwigshafener Betriebe ihr Möglichstes zur Luftverbesserung tun, läßt den Luftnormalverbraucher weiterhin Hoffnung schöpfen. Kim eee Frauenleiche identifiziert Am Sonntag geländet Am Pfingstsonntagmorgen wurde, WIe bereits berichtet, am rechten Rheinufer bel Neckarau, Stromkilometer 417,6, eine Frauen- leiche geländet, die nicht identifiziert wer. den konnte, weil die Frau keinerlei Ausweis. papiere bei sich trug. Die Kriminalpolizei ermittelte nunmehr die Daten der Ertrunke nen. Es handelt sich um eine 57 Jahre alte Frau aus Neustadt an der Weinstraße. Man vermutet, daß die Tote in einem Anfall von seelischer Depression sich in den Rhein stürzte. No, Der Qualität wegen Altigs Pkw rammte Moped Der Weltmeister unverletzt Am Dienstagabend stieß gegen 22.35 Uhr auf der Mundenheimer Umgehungsstraße „Süc“(in der Nähe des Südweststadions) Rudi Altigs Pkw mit einem Moped zusam- men. Während der 17jährige Fahrer des Mopeds und seine 16 Jahre alte Sozia beide schwer verletzt wurden, blieb Rudi Altig unversehrt. Beide Fahrzeuge wurden erheb- lich beschädigt. Die Schuldfrage wird noch geklärt. Der Radsportweltmeister war mit seinem Wagen unterwegs, um in einem der in der Nähe liegenden Weiher zu schwimmen. Er wird sich noch bis zu seinem Start bei den deutschen Straßenmeisterschaften der Pro- lis— die am Sonntag in Bad Schwalbach aus- getragen werden— in seiner Heimatstadt Mannheim aufhalten. Sto Stadtluft- Kommentar: Industrie„gast“ nicht allein Kommunale Arbeits gemeinschaft besucht BASF Ist unsere dicke Stadtluft gefährlich oder nur unangenehm? Um diese Kernfrage ging es am Mittwoch bei einem von der Kom- munalen Arbeitsgemeinschaft angeregten Besuch der BASF in Ludwigshafen. Daran beteiligten sich neben den Oberbürgermei- stern Dr. Klüber, Dr. Kraus und Dr. Reschke die Fachausschuß mitglieder Oberregierungs- gewerberat Schlichting und Regierungs- gewerberat Demuth sowie mehrere links- und rechtsrheinische Presse- und Rundfunk- vertreter. Direktor Dr. Ludewig vom Vor- stand der BASF begrüßte dieses„Riecher- Kollegium“ im 19. Obergeschoß des Fried- rich-Engelhorn- Hochhauses zu einer Kon- ferenz über die Maßnahmen der BASF gegen Luftverunreinigung(von Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft kann man eigentlich nicht reden, weil die Luft alles andere als rein ist). in das hiesige Handelsregister: BBC: Ein Herzstück der Mannheimer Industrie Seit 60 Jahren: Hervorragende Ingenieure und Konstrukteure— hervorragende Maschinen und Anlagen Fertigungsprogramm: Von der Steckdose bis zum kompletten Atomkraftwerk Im Jahre 1891 gründete der 28 Jahre alte Ingenieur C. E. L. Brown(ein Schweizer englischer Herkunft) zusammen mit seinem 26 Jahre alten deutschen Freunde Walter Boveri in Baden(Schweiz) das elektrotechnische Unternehmen Brown, Boveri und Cie. Charles Brown war es gelungen, hochgespannten Wech- selstrom(25 000 Volt) von dem kleinen Lauffener Wasserkraftwerk aus nach dem 175 Kilometer entfernten Frankfurt am Main zu leiten. Dieser neuartige Energie- Transport bildete die Sensation der Ersten Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891 in Frankfurt. 1893/94 baute das junge Unternehmen für Frank- furt ein 2000-Kilowatt- Kraftwerk auf Wechselstrombasis. 1899 entschloß sich Mannheim, der Schweizer Firma den Bau eines Kraftwerks anzuvertrauen unter der Voraussetzung, daß Mannheim der Sitz ihrer deutschen Niederlassung werden sollte. Brown und Boveri gingen auf diesen Vorschlag ein. So kam es am 9. Juni 1900 zu der Eintragung„Brown, Boveri u. Cie. Aktiengesellschaft“ in das heimer Handelsregister. Durch Bau und Betrieb des Elektrizitäts- Werkes kam BBC zum ersten Male in Kon- takt mit der/ Stadt, die nicht wenig darauf stolz war, mit 141 131 Einwohnern in das Zwanzigste Jahrhundert eingetreten zu sein. Industrie und Gewerbe waren mit Strom zu Versorgen, die alte Pferdebahn durch eine elektrische Straßenbahn zu ersetzen. Die Auftragserteilung, die Versorgung mit Ge- lände usw. waren ein Teil der von Ober- bürgermeister Otto Beck zielbewußt ge- führten Ansiedelungspolitik. Diesem ent- scheidenden Schritt ist es zu danken, daß die mit den Unternehmen wachsende Stadt ein Schwerpunkt der elektrotechnischen Industrie wurde. Charles Brown und Walter Boveri lei- steten Pionierarbeit. Charles Brown(1863 bis 1924) war in erster Linie Ingenieur, ein begnadeter Konstrukteur und Erfinder; Walter Boveri(18651924), der aus einer Mann- Bamberger Arztfamilie stammte,. war mehr Unternehmer; mit großem Weitblick er- Kannte er die unabsehbaren Anwendungs- möglichkeiten der elektrischen Energie für Industrie, Gewerbe, Verkehr und Haushalt. Seit 1900 baut BBC hier Maschinen und Anlagen für die Erzeugung, Fortleitung und Anwendung elektrischer Energie: Dampf- turbinen, Generatoren für Wasserkraft“ anlagen, Transformatoren, Fernleitungen, Ortsnetze, Umspannwerke, elektrische Bah- nen, von der Steckdose bis zum Atomkraft- Werk alles, was in Industrie, Bergbau, Ver- kehr, Nachrichtenübermittlung, Gewerbe und Haushalt gebraucht wird. Ob die Grün- der im Jahre 1900 an die Produktion von Küchen- und Haushaltsgeräten dachten, die heute immerhin zehn Prozent der Fertigung ausmacht? Mit ihren hervorragenden Ingenieuren, Konstrukteuren, Technikern, Facharbeitern, Organisatoren, Kaufleuten und Repräsen- tanten ist das Unternehmen ein bedeuten der Bestandteil der Stadt. BBC beschäftigt heute in der Bundesrepublik 32 000 Arbeiter und Angestellte, rund 11 000 sind in Mann- heim tätig. Damit ist BBC der größte In- dustriebetrieb in Mannheim. Auch in Nord- baden steht BBC an der Spitze. Löhne und Gehälter erscheinen mit rund 166 Millionen Deutsche Mark(im Vorjahr 148) in der Ge- winnrechnung, gegenüber dem Vorjahr stieg 1959 der Umsatz um 7,4 Prozent auf 656 Millionen DM. Ein Fünftel des Industrie- Umsatzes in Mannheim) BBC hat in sechs Jahrzehnten mit seinen Steuerzahlungen bedeutende Beiträge für die Finanzierung der allgemeinen und besonderen Gemeinde- aufgaben geleistet. Oberbürgermeister i. R. Professor Dr. Heimerich nannte das Werk einmal„ein Herzstück“ der Mannheimer Industrie“. Im kommunalen Leben traten die leiten- den Herren nicht weiter hervor. Das änderte sich erst, als Dr. Hans Leonhard Hammer- bacher 1945 an die Spitze des Unternehmens trat. Zahlreiche emter und Ehrenämter brachten ihn mit dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt Mannheim in engste Verbindung. Bekannt ist auch die gute Ausbildung, die dem Nachwuchs bei BBC zuteil wird. Der Großbetrieb wirkt so attraktiv, daß er jeweils nur die besten aufnehmen kann. Auch für die Nachwuchs- Ausbildung der Gewerbeschulen, der Inge- nmieurschule und der Wirtschaftshochschule hat BBC tätiges Interesse wiederholt be- kundet. T. W. K. Die Aussprache kam immer wieder auf das lufthygienische Gutachten zurück, das Professor Dr. Heller im Auftrag der Kom- munalen Arbeitsgemeinschaft für den Raum Mannheim-Ludwigshafen erstattet hat. Die Industrie ist nicht die einzige Quelle der Luftverunreinigung; die Haushaltskamine, die Kraftfahrzeuge, Die Bundesbahnlokomo- tiven tragen kräftig dazu bei, unsere Stadt- luft dick zu machen. Wenn eine Quelle besichtigt wird, so ist das kein Grund, die anderen aus dem Auge zu verlieren. Wenn man nur allen anderen Quellen ebenso ent- schlossen zu Leibe rücken könnte, wie das bei einem Teil der Industrie bereits ge- schieht! Die Industrie entwickelt in unserem Rauſn nicht mehr Asche, Abgase und Dämpfe als anderswo auch, aber die geringe Luftbewegung hält alles viel zu lange über den beiden Städten Mannheim und Ludwigs- hafen fest. Deshalb sind hier alle Schutz- und Abwehrmaßnahmen viel wichtiger als an anderen Orten. Wo jederzeit ein frischer Wind den ganzen Segen rasch verweht, er- übrigt sich manches. Hier muß im Allgemein- Interesse dafür gesorgt werden, daß sich die Luftverhältnisse unter der bekannten Dunst- Slocke nicht weiter verschlechtern: Daher denn auch das Interesse der Oberbürgermei- ster an diesen Lebensfragen. Auch wenn die Gefährlichkeit der Luftverunreinigungen von den Aerzten verneint werden darf, so gilt doch die von OB Dr. Reschke getroffene Fest- stellung, daß dauernde Unannehmlichkeiten Störungen seelischer und leiblicher Art zur Folge haben. Der Aerztestab der BASF war(nach eini- gen Begriffserklärungen) erfreulicher weise grundsätzlich dafür, die Abwehrmaßnahmen Auch auf alles Störende auszudehnen, um die hier lebenden Menschen zu entlasten. f. W. k. und Walter Boveri dag auger modernen Waschautomaten, Kühlschränken und Küchenmaschinen auch automatisch geregelte Kohleöfen die Hausarbeit ugten Sie schon. Wesentlich erhöht, Weil der gleichmäßige Brend das Material schont?.. daß es diese modernen erleichtern?.., daß die automatisch geregelten Kohleöfen bis zu 35 Stunden ohne jede Wartung ü arbeiten?... dag man durch die automatische Regelung erheblich Weniger Brennstoff braucht? Auskünfte erteilt ihr Ofenfachhändler und die . aB sich die Lebensdauer der Geräte N Kohleòôfen in vielen Formen und Farben gibt? Steinkohlen- Beratung Mannheim, Schubertstr. 11 1 7¹ Kohle Fundament von Wirtschaft, Wohlstand und Fortschritt 1 1 5 „ wie er bei rauen. Wer- Sweis. polizei unke⸗ e alte . Man 1 von Rhein No, 1 5 Uhr straße dions) 18am- r des beide Altig erheb- noch einem n der m. Er den Pro- aus- tstadt Sto T auf „ das Kom- Raum t. Die e der mine, Somo- Stadt- Auelle d, die Wenn 0 ent- e das 8 ge- serem und eringe über Iwigs⸗ chutz- er als scher it, er- mein- ch die Dunst- Daher mei- an die n von 0 gilt Fest- keiten rt zur eini- Weise hmen m die F. W. k. Nr. 132/ Donnerstag, 9. Jun 1960 —— 2 0 MANNHEIMER LOKALNACRRICHTEN(2) Zelde g „Europa“-Premiere in Mannheim: Trinksprüche auf das modernste Binnen- Passagierschiff Mannheim wird in der nächsten Saison„Uebernachtungsstation“/ Gäste bewunderten Komfort 13.53 Uhr am„Rheindienst“ Jannheim unterhalb der Rheinbrücke: Einige hundert Menschen, sommerlich leicht gekleidet, warten am Ufer, sitzen auf der abfallenden Vferbefestigung und hängen aus den Fenstern des Hochhauses„Oberrhein“, Auch am Geländer der nahe vorbeischwingenden Bruckenauffahrt haben sich einige Gruppen Schaulustiger postiert, mit Ferngläsern und Fotoapparaten ausgerüstet. Gegen die Strahlen der vom heiteren Himmel brennenden Mittagssonne hat sick eine ältere Dame durch einen Sombrero aus Zeitungspapier geschützt, andere bedecken in, Haupt mit verenoteten Taschentuchern. Auf dem gegenüberliegenden Rheinufer sieht man eben- falls ungewöhnliche Ansammlungen von Promenierenden, auch wollen die Mannheimer„Premiere“ der die des modernsten Binnenwasser- „vun driwwe“ „Europa“, Pdssagierschiffes, dus am 5. Juni von Rotterdam aus seine Jungfernfahrt antrat, mit- erleben. Noch allerdings ist es nicht so weit; rhein- abwärts bis zur Flußbiegung, an der das 630 Tonnen große Kabinenmotorschiff der Köln- Düsseldorfer Rheindampfschiffahrtsgesell- schaft auf seiner ersten Bergfahrt von Rot- terdam nach Basel auftauchen muß, tuckern nur schlichte Frachtkähne, Mit halbstündi- ger Verspätung endlich(verständlich da ein Fahrplan sich erst einspielen muß) schiebt sich das schlanke, weißleuchtende Schiff heran, von einem grauen Boot der Wasser- schutzpolizei und einem hellen Motorschiff des Staatlichen Hafenamtes flankiert. Auch der unscheinbare Motorkahn von Schiffer- missionar Jung umkreist den Riesen. Eine wirkungsvollere Kulisse hätten sich die ge- schäftig umhereilenden Vertreter des„Rhein- dienstes“, der Mannheimer Agentur der „Köln- Düsseldorfer“, kaum wünschen kön- nen. Die„Europa“ legt bei. Auf dem schmalen Anlegesteg drängen sich Offizielle in seriösem Anzug und freier gekleidete Passanten, Zuschauer fotografie- ren das Schiff und nicht weniger neugierige Passagiere knipsen das Publikum. Dann wird der Steg freigemacht. 40 ausländische Blick in den Klubraum der„Europa“ Fahrgäste gehen an Land und besteigen einen schon bereitstehenden Omnibus; sie werden mit ihm nach Schwetzingen und Hei- delberg fahren, dort die bekannten,„Good Old Germany“ repräsentierenden Sehens- Würdigkeiten besuchen und am Abend in Karlsruhe, der nächsten Uebernachtungs- station der„Europa“ wieder das Schiff be- steigen. Zusteigen können in Mannheim keine Passagiere mehr, denn es ist, nicht nur für diese erste Fahrt, kein Platz mehr auf der„Europa“ frei. Die das Schiff nun betreten, sind Vertre- ter von Behörden, der Stadt Mannheim, der Reisebüros und der Presse, denen bei einem kurzen Rundgang das komfortable Innere des Rhein-Passagierschiffes vorgestellt wird. Durch die vor Sauberkeit blitzenden Gänge geht es, an der Bar vorbei, durch Grill- und Rlubraum aufs oberste Verdeck, wo das schmucke Bordschwimmbad mit temperier- tem Wasser bewundert wird. Ob er mit sei- nem neuen Schiff zufrieden sei, fragen wir Kapitän Imhoff, einen wettergebräunten Mann von Mitte 40; die Frage ist eigentlich überflüssig, denn natürlich ist er stolz, das modernste Schiff auf dem Rhein fahren zu dürfen. Auch über die Zusammensetzung seiner Passagiere gibt der Kapitän Aus- kunft: Es sind vor allem deutsche Geschäfts- leute, schiffahrtsfreudige Briten, aber auch Franzosen, Schweizer, und sogar drei Inder; Amerikaner sind auch unter ihnen, aber sie stellen nicht den erwartet großen Anteil. Die Fahne mit dem grünen„E“ auf weißem Grund auf der Mastspitze ist somit mehr als ein Symbol für den Namen des Schiffes. Die „Europa“ ist tatsächlich ein„internationales Schiff“. Offlzielle Begrüßung: Im Mittelteil der„Europa“ versammeln sich feierlich an- getane Herren mit Gläsern perlenden Sektes zu Trinksprüchen bereit. Direktor Scheffler vertritt die„Köln- Düsseldorfer“; ihm gra- tulieren der Leiter des Staatlichen Hafen- amtes, Direktor Dr. Nörling und Verkehrs- verein-Direktor Dr. Vogel. Im Namen von Stadtverwaltung und OB wünscht Dr. Kompfe, der Leiter des Amtes für Wirt- schaftsförderung, fröhliche Fahrt und„min- destens zwei Fuß Wasser unter dem Kiel“. Der katholische Schiffergeistliche Weimann spricht einige Worte und Polizei-Oberrat Drey wünscht„gutes Einvernehmen“ mit der Schiffahrtsgesellschaft. Nach über halbstün- digem Aufenthalt kann die„Europa“ schließ- lich ihre Fahrt fortsetzen. In der nächsten Saison soll, nach einer Auskunft von„Rheindienst“-Verkaufsleiter Heil Mannheim Ubernachtungsstation für die „Europa“ werden. Li. Sänger und Harmonikaspieler Konzertierten im Krankenhaus Unter dem Motto„Musik und Gesang sind der Schlüssel zum Herzen“ gestalteten der Männerchor des MGV„‚Sängerfreunde 1889“ unter Musikdirektor Valentin Seib und der ebenfalls von Musikdirektor Seib geleitete „Handharmonika-Club 1934“(Lampertheim) ein Wohltätigkeitskonzert für die Patienten und das Pflegepersonal des Städtischen Kran- kenhauses. Die Vortragsfolge, Werke der Romantiker und zeitgenössischer Kompo- nisten, fand großen Anklang. Besonderen Beifall spendeten die dankbaren Zuhörer vor allem bei den jugoslawischen Melodien „Mlada Aga“(W. Klefisch) und dem noch jugendlichen Baß-Bariton Claus Lamm, der mit dem Chor die russischen Lieder„Die zwölf Räuber“ und„Suloko“ darbot. Mit dem tschechischen Volkslied„Mädchen laß dich küssen“(W. Giesen) klangen die chorischen Beiträge aus. Großen Beifall erspielte sich auch der Handharmonika-Club für seine teils an- spruchsvollen, teils volkstümlichen Stücke. Für das gutgelungene Konzert dankte Ober- amtmann Schmitt. Er hofft, daß es nicht bei dem ersten Konzert dieser Art bleiben wird. Vereinsvorsitzender Fritz Uhrig unterstrich den Wunsch seiner Sangesfreunde, den Kran- ken wirkliche Freude vermitteln zu wollen. 5 Das Weltflüchtlingsjahr geht zu Ende In Mannheim fanden 12 600 Vertriebene eine neue Heimat Am 30. Juni 1960 endet das erste Welt- flüchtlingsjahr. Volle 365 Tage hatten die Menschen in den freien Ländern unserer Erde Zeit, sich einmal etwas intensiver mit dem Schicksal von 40 Millionen Heimatver- triebenen zu befassen. Ein Viertel dieser heimatlos gewordenen Menschen lebt in Westdeutschland, wo heute jeder fünfte Ein- Wobner ein Heimatvertriebener ist, Neuer- dings wird zwar oft die Frage gestellt, ob die St. Jakobus-Gemeinde spendete 120000 DM Am Samstag Grundsteinlegung für das neue Neckarauer Gemeindehaus Die Grundsteinlegung für das neue katho- sche Gemeindehaus und Gasthaus„Zum roten Ochsen“ in Mannheim-Neckarau gibt Anlaß zu einigen geschichtlichen Erinnerun- gen. Wer Neckarau kennt, der weiß, daß der „Ochsen“ eines der ältesten Lokale dieses Stadtteils ist. Nach den amtlichen Unterlagen der Stadt Mannheim besteht für das Gasthaus „Zum roten Ochsen“ das Real-Recht, wie es genannt wird, schon seit dem Jahre 1674. Das alte Wirtschaftsgebäude stammte aus dem Jahre 1722. Die Uebernahme durch die katho- lische Gemeinde Neckarau erfolgte unter dem verstorbenen Stadtpfarrer Hoferer im Jahre 1923. Damals wurde der Anbau mit Kolping- sdal errichtet. Unter Stadtpfarrer Berberich kam im Jahre 1927 der Ausbau der Kinder- und Nähschule hinzu. Und so wurde das Haus in eigener Regie und Selbsthilfe um- gebaut und erweitert für die Erfordernisse der Gemeinde. Die Bemühungen um ein eigenes katholi- sches Gemeindehaus gehen schon auf den heute noch unvergessenen Stadtpfarrer und Geistlichen Rat Freund(gest. 1924) zurück. Dieser war 1884 als Pfarrer nach Neckarau gekommen und hat die Pfarrei St. Jakobus bis zu seinem Wegzug nach Reichenau im Jahre 1919 verwaltet. Unter ihm diente das Gasthaus„Prinz Max“ mit seinem Saal lange Zeit als außerkirchlicher Treffpunkt der Pfarrgemeinde. Das Gemeindehaus umd seine Wirtschaft „Zum roten Ochsen“ diente gerade in der Zeit der nationalsozialistischen Bedrängnis den Katholiken von Neckarau als Bollwerk des Gemeindelebens. Die damalige Generation von 1933 und den folgenden Jahren weiß manches abenteuerliche Erlebnis zu erzählen. Und die„Ochsenbuben“ von damals sind heute noch stolz auf ihre Heldentaten in der Ausein andersetzung mit den Herren der Straße aus jener Zeit der Glaubensverfol- gung. Als in der Schreckensnacht vom 9/10. August 1943 bei einem der zahlreichen Luft- angriffe über Mannheim neben den beiden Kirchen von Neckarau auch das Gemeinde- haus mit dem„Ochsen“ vollständig zerstört wurde, bedeutete dies einen schweren Ver- lust für die katholische Gemeinde, Nach der Wiederherstellung der Kirche im Jahre 1950 wurden Pläne diskutiert, das Gemeindehaus als außerkirchliches Zentrum der Katholiken von Neckarau wieder neu erstehen zu lassen. Am 22. Mai 1957 wurde ein eingetragener Verein„Gemeindehaus St. Jakobus Mann- heim-Neckarau“ innerhalb der Katholischen Kirchengemeinde gebildet und beauftragt, die Vorbereitungen für den Wiederaufbau des„Ochsen“ zu treffen und dann auch durch- zuführen. Zu gleicher Zeit erging an die ganze katholische Pfarrgemeinde Jahr für Jahr die Aufforderung, durch freiwillige Spenden zum Wiederaufbau des Gemeinde- hauses beizutragen. Und es ist ein erfreu- liches Zeichen für den Opfersinn der Gläu- bigen von St. Jakobus, daß in den vergange- nen drei Jahren schon rund 120 000 DPM für diesen Zweck gespendet wurden. Eine bessere Volksabstimmung für das neue Gemeinde- haus kann es nicht geben. Es War darum für die katholische Kirchen- gemeinde in Neckarau am Jahresende, am 4. Adventssonntag, 20. Dezember 1959 schon ein innerkirchliches Ereignis, den ersten Spa- tenstich zum Wiederaufbau ihres Gemeinde- hauses erleben zu dürfen. Nun soll am näch- sten Samstag, 11. Juni 1959, 16 Uhr, die feier- liche Grundsteinlegung erfolgen. Und bis das Jahr 1960 zu Ende geht, wird der ganze Neu- pau erstellt sein, so daß die Gemeinde im Frühjahr 1961 wohl in ihr neues Gemeinde- haus einziehen kann und Neckarau wird wieder sein Gasthaus„Zum roten Ochsen“ haben. 0 Heimatvertriebenen die schon vor zehn oder fünfzehn Jahren, also in der Zeit zwischen 1944 und 1950 nach Westdeutschland kamen, heute überhaupt noch als„Vertriebene“ an- gesprochen werden können. Diese Frage ist nicht ganz unberechtigt, denn die meisten Heimatvertriebenen haben sich im Verlauf der Jahre seit 1950 wieder eine Existenzbasis und damit auch eine„neue Heimat“ schaf- fen können. Auf der anderen Seite: Eine neue Existenz, eime neue Wohnung, können die verlorene Heimat— den Ort, an dem ein Mensch geboren wurde, an dem er aufwuchs niemals ersetzen. Im Jahre 1950 gab es im Stadtgebiet Mannheim unter den 245 600 Einwohnern be- reits 12 600 Heimatvertriebene, während zehn Jahre später, im Jahre 1960 von den insgesamt 306 000 Eimwobmern 42 000 als Ver- triebene(einschließlich der Zonenflücht- linge) amtlich registriert waren, Die tatsäch- liche Zahl der Heimatvertriebenen dürfte übrigens noch größer sein, denn viele Hei- matlose nahmen die ihnen gewährten Vor- rechte nicht in Anspruch und wurden damit micht als Vertriebene registriert. Obgleich in Westdeutschland die Frage der Heimatvertriebenen keine große Rolle mehr spielt, eben weil der weitaus größte Peil wieder einem Beruf nachgeht und weil die Vertriebenen von den Eingesessenen in keiner Weise mehr zu unterscheiden sind, hat das jetzt ablaufende„Weltflüchtlings- jahr“ dennoch seine große Bedeutung gehabt. Für uns alle bleibt die Tatsache unauslösch- lich, daß zehn Millionen der jetzt in West- deutschland lebenden Menschen vor Jahren unter schwersten Opfern und Entbehrungen Haus und Hof verlassen und ihr Leben noch einmal ganz von vorne beginnen mußten. Daß die zum Weltflüchtlingsjahr erlassenen Aufrufe zur Hilfsbereitschaft und Brüder- lichkeit auch weiterhin beachtet werden müssen, wird durch die erst jetzt wieder aus der Sowjetzone geflüchteten Landwirte und Handwerker unter Beweis gestellt. Fünfzehn Jahre nach Kriegsende und ausgerechnet im Weltflüchtlingsjahr bedür- fen erneut viele Tausende unserer Hilfe. Im Hinblick auf die derzeitige politische Lage muß sogar mit einem weiteren Ansteigen des Flüchtlingsstromes gerechnet werden. Auch nach Ablauf des Weltflüchtlingsjahres wer- den also in Westdeutschland noch viele Männer, Frauen und Kinder in Notauf- nahmelagern und Baracken wohnen müssen. Es liegt nicht zuletzt an uns, daß diese Men- schen so bald wie möglich eine neue Existenz und damit neue Heimat bei uns in West- deutschland finden E. C- Trinksprüche „gutes Einvernehmen“ und„in Gottes Namen auf der Ms„Europa“; Polizei- Oberrat Franz Drey von der Wasser- gchutæpolizei wünscht Direktor Scheffler von der Köln- Düsseldorfer gute Fahrt“. Bilder(2): Bohnert& Neusch Evangelische Jugend auf Fahrt und im Lagei Zahlreiche Jugendtagungen Die Pfingstfeiertage standen bei der Evangelischen Jugend unseres Landes im Zeichen der Fahrten und Lager. Nahezu 2000 Jungen und Mädchen nahmen an den einzelnen Landestreffen und Tagungen teil, die an verschiedenen Plätzen des badischen Landes abgehalten wurden. Die männliche Evangelische Gemeinde- jugend traf sich im Nordschwarzwald in Neusatz bei Herrenalb. Jugendgruppen vom Bodensee bis nach Wertheim hatten sich aufgemacht, um an dem großen Zeltlager teilzunehmen, das unter der Losung„Jesus Christus, das Licht der Welt“ stand. Etwa 600 junge Männer hatten sich zu diesem Pfingstlager eingefunden, an dem auch Ver- treter aus Afrika und asiatische Gäste teil- nahmen. Landesjugendpfarrer W. Herten stein hielt in einem Feldgottesdienst am Sonntagvormittag die Festpredigt. Höhe- punkt dieses Treffens war ein ökumenischer Abend, bei dem die Vertreter der auslän- dischen Kirchen Grüße übermittelten und Berichte über die Situation der Christen- heit ihrer Länder erstatteten. Oberkirchen- rat Hamman(Karlsruhe) forderte in einer Grußbotschaft die jugendlichen Teilnehmer auf, den Geist der Wahrheit und Nächsten liebe mit in ihren Alltag zu tragen. Zur gleichen Zeit veranstaltete das Evan- gelische Jungmännerwerk Baden(CVJM in Weingarten/ Baden und in Litzelstetten am Bodensee zwei Zeltlager der Bundesgaue Nord- und Südbaden. In Weingarten nah- men etwa 300 Jugendliche aus Nordbaden teil. Die Leitung hatte der Kreisverbands- vorsitzende des Gaues Odenwald/ Pfalz, Hauptlehrer Werner Horsch. Die Jugend- lichen des CVIM traten am Sonntagabend mit einem Gemeindeabend vor die Oeffent- lichkeit, der unter dem Thema„Tüchtig fürs Leben— froh in der Gemeinschaft“ stand. an beiden Pfingstfeiertagen Mit Liedern, Posaunenstücken und Laien- spielen wurde zu diesem Thema Stellung genommen. Der Gau Südbaden des VM hatte in Litzelstetten Bodensee eine gleiche Gautagung, zu der die Kreise aus dem süd- badischen Raum eingeladen waren. Auch hier hatten sich über 300 Mitglieder einge- kunden. Das Evangelische Mädchenwerk Baden trat während der Pfingstfeiertage mit zwei Veranstaltungen hervor. Unter dem Thema „Jesus Christus lebt! Was bedeutet das für Motore ohne Strom Sie laufen nicht. Fett ohne lebens. stoffe setzt sich schwer um. Deshalb gibt es Vitequell, unser dußergewöhn⸗ liches, natürliches Vollwertfeit mit cdlen lebensstoffen des kaltgepreßßten Sonnenblumenöls. Das ernährt, das bekommt. Für die Gesundheit: Vita- quell, die Köstliche, aus d. Reformhaus »Anzeige« unser Leben?“ trafen sich in Neckarzimmern bei Mosbach und in Ludwigshafen/ Boden- see die Vertreterinnen der nord- und süd- badischen Madchenkreise. In Neckarzimmern gab Ruth Bull Gerusalem) einen Bericht über die Arbeit in der evangelischen Ge- meinde in Jerusalem. Das Hauptreferat hielt Pfarre Heißler(Karlsruhe). An dieser Tagung nahmen über 100 Mädchen teil, die als Ver- treterinnen der einzelnen Kreise gewählt wurden. Die Evangelische qungenschaft Deutsch- ritter) traf sich in der Nähe von Herrenalb zu einem Pfingstlager, an dem über 100 Ju- gendliche teilnahmen. Lagerfeuer, Gesang und Spiel bestimmten dieses Treffen. Auch dort wurde in gemeinsamen Gesprächen ein Bibelwort in den Mittelpunkt der Betrach- tungen gestellt. 0 Terminkalender Freireligiöse Gemeinde: 9. Juni, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Vortrags- und Aus- spracheabend mit Landesprediger W. Schultz; 1„Multatuli, ein holländischer Geistes- eld“. Landsmannschaft Schlesien— Ortsgruppe Rheinau: 10. Juni, 20 Uhr,„Altes Relaishaus“, Relaisstraße 36, Monats versammlung. Mannheimer Frauenring: 9. Juni, 20 Uhr, Hotel Mack, Mozartstraße 14, Vortrag von Ma- rianne Gerhardt,„Was möchte der Frauenfunk mit seinen Sendungen bezwecken und er- reichen?“. Club„Graf Folke Bernadotte“: 9. Juni, 20.00 Uhr, D 4, 15, Filmabend„Deutsche Kunst“. Bund gegen Mißbrauch der Tiere: Die für 9. Juni vorgesehene Versammlung fällt aus. Badenia-Loge: 9. Juni, 20 Uhr, Logenheim, IL. 9, 9, Gästeabend, Vortrag von Redakteur Kurt Krausbeck,„Die Presse— ihre Möglich- keiten und Grenzen“. CDU— Sozialpolitischer Ausschuß: 9. Juni, 18 Uhr,„Kaisergarten“, Zehntstraße, Versamm- lung, Bericht von Viktor Decosta, Bombay, über das Leben der Arbeitnehmer in Indien. Boxer-Klub e. V. Sitz München, Gruppe Mannheim- Ludwigshafen: 10. Juni, 20.30 Uhr, Ausflug nach Leistadt, Gaststätte Leistadter Winzerverein. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- lands: 9. Juni, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 3, gemeinsame Sprechstunde. Wir gratulieren! Herbert Zinke begeht bei Firma Rudolph Karstadt AG 25. Dienstjubiläum. Wohin gehen wir? Donnerstag, 9. Juni Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Fidelio“(Miete S, freier Ver- kauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr: „Jeanne oder Die Lerche“(f. d. Theatergemeinde Nr. 3181-3710, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, keine Vorstellung; Mozartsaal, 20.00 Uhr:„Die Zoogeschichte“ aufgeführt vom Pfalztheater Kaiserslautern Veranstaltung des Deutsch-Amerikanischen Instituts). Filme: Planken, Großes Haus:„Ich und die Kuh“; Kleines Haus:„Jagd auf große Tiere“; Alster:„Der Mann aus Philadelphia“; Schau- burg:„Ein Toter ruft an“; Scala:„Wolken sind überall“; Capitol:„Die letzte Fahrt der Bis- marck“; Alhambra:„Ich zähle täglich meine Sorgen“; Universum:„Ein Thron für Christine“; 10.30 Uhr:„Quax der Bruchpilot“; Kamera: „Wie verlorene Hunde“; Kurbel:„Das Toten- schiff“; Palast:„Ein Paß für die Hölle“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Alles um Anita“; Abendstudio im City:„Affäre Dreyfus“. Typisch für Westeuropu MAROCAINE, eine in der Schweiz führende Cigarette, ist typisch für den in Westeuropa be- liebten Geschmack: Würzig, vollmundig, gehalt- voll. Denn MAROCAINE enthält naturreine, echte Maryland-Tabake in der aus der Schweiz im- portierten Original mischung. MAROCAINE wird jetzt auch in Deutschland hergestellt. Jetzt können Sie sie täglich · nicht nur im Urlaub · genieſßeli. 05 Auch mit Filter NEU rün pk 8 MAROC AI E AUS DEN BUN DESLIAUDERN Donnerstag, 9. Juni 1960/ Nr. 132 Junger Maler als Bilderdieb entlarvt Täter wollte angeblich mangelhafte Sicherung in der Ausstellung beweisen München. Der Diebstahl eines Gemäldes aus der Städtischen Lenbach-Galerie in Müchen vom Pfingstsonntag ist aufgeklärt. Am dritten Tag nach der Tat teilte die Münchner Polizei mit, sie habe den Bilder- dieb gefaßt und die Beute sicherstellen kön- nen. Der Dieb hatte aus der Galerie ein Oelgemälde des österreichischen Malers Ar- thur von Ramberg gestohlen. Eine Besuche rin entdeckte am Sonntagnachmittag den Diebstähl, weil einige Leisten in dem Raum guf dem Fußboden lagen, in dem noch der leere Rahmen des Bildes hing. Größter Schmuggelprozeß Hamburg. Der größte Schmuggelprozeß der Nachkriegszeit, in den 103 Menschen ver- Wickelt sind, beginnt am 21. Juni in Berlin. Die Strafkammer VIII des Hamburger Land- gerichts verhandelte dort zunächst gegen neun Angeklagte, die sich wegen Steuerhin- ter ziehung, Devisenvergehens, Monopolver- gehens und Urkundenfälschung zu verant- Worten haben. Außerdem wird die Große Strakkammer in Hamburg, München und Frankfurt verhandeln. Die Anklageschrift umfaßt rund 800 Seiten. Der Mammutprozeg Wird voraussichtlich ein Jahr dauern. Von 1949 bis 1955 wurden durch eine gut organi- sierte Schmugglerbande über 100 000 Liter reiner Alkohol aus der Sowietzone und Oesterreich in die Bundesrepublik geschmug- gelt. Der Alkohol wurde in Geheimtanks, die in Last- und Personenkraftwagen eingebaut Waren, über die Grenze transportiert. Zum Teil wurden sogar Reservereifen als Sprit- behälter benutzt. Hauptabnehmer waren Schnapsfabrikanten in Hamburg, Hannover und Frankfurt. Der Staat wurde um 2,6 Mil- ionen Mark geschädigt. Deutsches Lepradorf in Aethiopien Münster. Das deutsche Aussätzigen-Hilfs- Werk hat kürzlich in der Nähe von Harras in Aethiopien den Bau eines Dorfes für rund 500 Leprakranke vollendet. Erstmals halfen dabei 13 Bauhandwerker der katholischen Kolpingfamilien. Acht von ihnen kommen aus der Diözese Münster. Nach dreimonati- ger Vorbereitung durch die Missionsbene- diktiner in Würzburg begannen die Kol- pingssöhne im September 1958 zusammen mit Kolpingssöhnen aus anderen Ländern mit dem Aufbau des Dorfes. Neben der Ein- geborenen-Siedlung befinden sich in dem Lepradorf ein Krankenhaus, Schwestern häuser, Europäerhäuser, eine Kirche, Ställe und Werkstätten. Hinzu kommen Großkü- chen sowie Lehrlings- und Kinderheime. Man ist bestrebt, die kranken Eingeborenen in einem handwerklichen oder landwirt- schaftlichen Beruf auszubilden, um ih Selbstbewußtsein zu stärken und sie zu be- fähigen, sich in Zukunft selbst ernähren zu Können. Das Bild, das einen Wert von etwa 1500 Mark hat, ist in der Wohnung des 27 jährigen Berliner Malers Hans Uth gefunden wor- den, der den Diebstahl nach Mitteilung der Polizei vom Mittwoch bereits zugegeben hat. Uth, der bei einer Münchner Firma als Kunstmaler beschäftigt ist, erklärte vor der Polizei, er habe am Pfingstsonntag gegen 15 Uhr die Ausstellung besucht. Der Ge- danke, sich ein Bild„minderen Wertes“ an- zueignen, sei ihm erst in dem Augenbilck gekommen, als ein Besucher mit dem Finger über eines der ausgestellten Bilder fuhr. Mit dem Diebstahl hat Uth angeblich unter Beweis stellen wollen, daß in den Ausstel- lungen die Sicherung wertvoller Gemälde ungenügend sei. Während des Diebstahls hätten sich elf Personen im roten Saal der Lenbach-Galerie aufgehalten, die sich jedoch um ihn überhaupt nicht gekümmert hätten. Uth, der das aus dem Rahmen gelöste Bild in einen mitgebrachten Aktendeckel ver- wahrte, will sich nach der Tat noch rund 45 Minuten im roten Saal aufgehalten ha- ben. Die Polizei wurde von zwei Studenten auf den Täter aufmerksam gemacht, denen der Maler in einer Schwabinger Gaststätte erzählt hatte, daß er im Besitz des Bildes sei. Da die beiden Studenten dies nicht glaubten, nahm Uth beide mit in seine Woh- nung, wo er ihnen das Oelbild zeigte. Der Bilderdieb erklärte den Vernehmungsbeam- ten, er habe die Absicht gehabt, das gestoh- lene Bild am Mittwoch der Galerie zurück- zusenden. Inzwischen stellte sich heraus, daß Uth bereits am 3. Juni 1960 aus dem Valentin- Museum ein Bild entwendet hatte, das eben- falls in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Auch in diesem Falle will der Maler das gleiche Motiv gehabt haben. Uth hat das ge- stohlene Bild in seiner Wohnung kopiert. Richtfest im SOS-Kinderdorf Schorndorf. Für die ersten vier Gebäude des SOS-Kinderdorfes an der Straße Schorn- dorf— Göppingen nahe dem Wasserturm Oberberken wird am 23. Juni das Richtfest gefeiert. Mit dem Bau der Häuser war vor etwa 10 Wochen begonnen worden. Insge- samt sollen 16 einstöckige Häuser errichtet werden, in denen jeweils acht elternlose Kinder untergebracht und von einer Pflege- mutter betreut werden. Die Kosten für ein solchèes Gebäude betragen rund 75 000 Mark. Die Mittel dafür werden ohne staatliche Unterstützung von Spendern und vor allem von den annähernd 20 000 Mitgliedern des SOsS-Kinderdorf-Vereins aufgebracht. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich im Jahr auf 3,65 Mark. Ein Gleisstück war nicht fest verankert Ingelheimer Zugunglück durch menschliches Versagen verschuldet Mainz. Das schwere Eisenbahnunglück bei Ingelheim, dem am Vorabend des Pfingst- festes zwei Menschenleben zum Opfer gefal- len waren, ist im wesentlichen durch mensch- liches Versagen verursacht worden. Die Bundesbahndirektion Mainz teilte nun mit, an der Gleisanlage habe sich infolge eines Umbaues eine schwache Stelle befunden, die bei der Sonneneinstrahlung dann zu einer „Gleisverdrückung“ geführt habe. Wer dafür verantwortlich sei, müsse noch untersucht werden. Wie weiter zu erfahren war, war die Baustelle nicht lange vor dem Unglück vom Bauführer freigegeben und bereits von einigen Zügen befahren worden. Ein Gleis- stück sei nicht fest genug verankert gewesen, um allen Belastungen standzuhalten. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen die Er- mittlungen aufgenommen. Die elf Leichtverletzten, die stationär be- handelt werden mußten, konnten inzwischen aus den Krankenhäusern entlassen werden. Insgesamt waren 35 Reisende leicht verletzt worden. Zwei Schwerverletzte liegen noch im Ingelheimer Krankenhaus. Das Unglück hatte sich kurz vor der Ein- fahrt in den Bahnhof Ingelheim ereignet. Acht Reisezugwagen und ein Packwagen des Fernschnellzuges Basel- Dortmund waren aus den Schienen gesprungen. Daß das Un- glück trotz der hohen Geschwindigkeit von 110 km/st noch verhältnismäßig glimpflich ablief, wird von der Bundesbahn auf die Stahlkonstruktion der neuen Reisezugwagen zurückgeführt. Probleme der physiologischen Forschung 26. Tagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft mit 500 Teilnehmern Freiburg. Ueber fünfhundert Physiologen aus ganz Europa, aus den USA und Japan nehmen an der 26. Tagung der Deutschen Physiologischen Gesellschaft teil, die am Mittwoch in Freiburg eröffnet wurde, In weit über hundert Referaten, Kurz-Vortra- gen und Demonstrationen werden bis Frei- tagabend vor allem Fragen der Grundlagen- Forschung der Physiologie wie das Arbeiten mit Radio- Isotopen, die Muskel- und die Elektro- Physiologie behandelt. Das Eröffnungsreferat auf dem von Pro- fessor Paul Hoffmann(Freiburg), dem Ehrenvorsitzenden, geleiteten Kongreß hielt Nobelpreisträger Professor von Hevesy, der die Radio- Isotope in die Physiologie einge- führt hat, über die besondere Anwendung von Isotop- Indikatoren bei bestimmten phy- siologischen Forschungen. In einem zweiten Hauptreferat berichtete der Züricher Phy- siologe Professor Dr. Marmier über ein neues Verfahren zur quantitativen Analyse winziger Mengen biologisch wichtiger Sub- stanzen, insbesondere von isotopem Sauer- stoff, mit Hilfe von Kernreaktionen; dieses neue Verfahren ist allen bisher üblichen Me- thoden weit überlegen. Auf dem Freiburger Physiologen-Kon- greß wird erstmals ein neues Farbfernseh- Verfahren vorgeführt, das in der Techni- schen Hochschule Zürich entwickelt wurde. Dieses„Eidophor“-System gestattet farbige Fernseh- Projektionen auf eine Fläche von vier mal fünf Metern. Mit dem Kongreß wird zugleich das in den letzten Jahren wie- deraufgebaute, von Professor Fleckenstein, dem derzeitigen Vorsitzenden der Physiolo- gischen Gesellschaft, geleitete Physiologische Institut der Universität Freiburg offiziell eingeweiht. Das neue Hörsaalgebäude dieses Instituts, das zugleich auch dem Pharmazeu- tischen Institut dient, hat zwei Hörsäle mit rund 400 und rund 200 Plätzen und ist neben Rademacher wegen 53 Straftaten angeklagt Der„Feuerteufel von Lüneburg“ steht am 14. Juni vor Gericht Lüneburg. Der„Feuerteufel von Lüne- burg“, der 19jährige Brandstifter Herbert Rademacher, gegen den am 14. Juni vor der Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg verhandelt wird, ist wegen 53 Straftaten an- geklagt. Das teilte Landgerichtsrat Dr. von Gierke am Mittwoch in Lüneburg mit. Hauptanklagepunkte sind die schweren Lüneburger Brandstiftungen im„Alten Kaufhaus“, im Gasthaus„Zur Krone“ und im„Viskulenhof“ sowie in der Ratsbüche- rei. Außerdem werden ihm der Angriff auf einen Bundeswehrsoldaten, den er mit einer Gaspistole kampfunfähig machte und ihm dann ein NATO-Sehnellfeuer-Gewehr ent- rig, sowie 27 schwere Diebstähle unter straf- schärfenden Voraussetzungen, weil er da- bei eine Gaspistole und einen Dolch mit- führte, und acht schwere Diebstähle zur Last gelegt. Hinzu kommen ein Betrugsfall sowie der zweimalige Versuch eines Verbrechens der Menschengefährdung, Erschleichung freien Zutritts, Beamtennötigung und Kör- Per verletzung. Rademacher war bereits im Dezember 1954 wegen Beihilfe zum Diebstahl und im Februar 1957 wegen gemeinsamen schwe- ren Diebstahls bestraft worden. Nach den neuen Straftaten, die er in der Zeit von Mai 1959 bis Februar 1960 verübte, war er nach seiner Flucht aus Lüneburg am 6. Fe- bruar in Kehl festgenommen worden. anderen technischen Neuerungen auch mit Fernsehgeräten ausgerüstet, die alle Einzel- heiten eines Versuches auch den Zuschauern in den hinteren Reihen zugänglich machen. Bl. Möbelfabrik eingeäschert Paderborn. Acht Millionen DM Sachscha- den sind bei einem Großfeuer entstanden, das am Mittwochmorgen eine Möbelfabrik in Dellbrück(Kreis Paderborn) total vernichtet hat. Nach Angaben der Polizei konnte die Brandursache noch nicht ermittelt werden. Vergeblich bemühten sich alle verfügbaren Feuerwehren aus der Stadt und dem Kreis Paderborn sowie auch aus anderen Land- kreisen, die Flammen einzudämmen. Sie konnten nichts mehr retten. Vier große Fabrikationshallen, Büros, zahlreiche fertige und halbfertige Möbel, Materialien und die gesamte Einrichtung der Firma wurden ein Raub der Flammen. Die Paderborner Staats- anwaltschaft und das Gewerbeaufsichtsamt haben die Ermittlungen über die Ursache des Feuers aufgenommen. Junge Arbeiter häufiger krank als alte Essen. Von den jungen Arbeitnehmern melden sich mehr krank als von den älteren. Nach Beobachtungen der„Allgemeinen Orts- krankenkassen Essen“, die zu den größten Kassen ihrer Art im Bundesgebiet zählt, ha- ben sich im vorigen Jahr 99 Prozent ihrer 20 bis 24 Jahre alten Mitglieder krank gemel- det. In der folgenden Altersgruppe von 23 bis 34 Jahren, zu der fast die Hälfte aller Pflichtmitglieder zählt, haben sich 96 Prozent krank gemeldet. Dagegen betrug der Anteil der Krankmeldungen in der höchsten Alters- gruppe, 65 Jahre und älter, nur 24 Prozent und in der Gruppe von 55 bis 64 Jahre 58 Prozent. Die jüngeren Jahrgänge waren aber nicht so lange krank wie die älteren. In der Gruppe der 25= bis 34jährigen hat ein Krankheitsfall durchschnittlich 20,8 Tage ge- dauert. Die Versicherten von 55 bis 64 Jahren hingegen waren durchschnittlich 43,9 Tage krank. 7 Neuntes Todesopfer der Säuglings- krankheit Hanau. Die Zahl der Todesopfer der ràt- selhaften Hanauer Säuglingskrankheit hat sich auf neun erhöht. Nach Berichten, die der Leiter des Stadtgesundheitsamtes, Ober- medizinalrat Dr. Alfred Bury, am Mittwoch erhalten hat, sind in der Frankfurter Uni- versitätsklinik an den Folgen der Krankheit insgesamt sieben Säuglinge gestorben. Je ein weiteres Baby starb im Frankfurter Clementinen-Krankenhaus und im Offen- bacher Stadtkrankenhaus. Alle Säuglinge waren schon vor längerer Zeit in Hanau er- krankt. Neue Fälle wurden seit Anfang Juni nicht mehr festgestellt. Die Forschun- gen nach dem Erreger der Krankheit blie- ben bisher ohne Erfolg. 5 D 8 r N N N e, ,„ 2 1 ee, 5 K, e, 5 s,; 3s, Moderne Frauen lösen ihre Probleme.. Leichter leben Kenn man lernen Das große Einmaleins der Hauswirtschaft beherrscht die moderne Frau durch ihr Geschick, sich auch in kleinen Dingen stets die Arbeit zu erleichtern. Wenn die moderne Frau zum Beispiel einen neuen Küchentip entdeckt, wie den, daß man Petersilie immer frisch vorrätig hat, wenn man sie in die Eis- schale des Kühlschranks einfrieren laßt, so notiert sie ihn sich rasch in ihr plastikgebundenes Tip-Büchlein. Und dort steht auch, rot unterstrichen, eine Weisheit, die schon so vielen Hausfrauen das Leben leichter gemacht hat: Mit dem neuen Wipp: perfelet waschen! Denn mit Wipp- perfekt verliert die groſe Wäsche ihren Schrecken, und alle Wäsche wird gründlich „erneuert“ und doch zartfühlend geschont! Das ist das Geheimnis von Wipp- perfekt: O Schmutz O Lauge 327/50 d Unter dem Mikroskop sieht man es ganz deutlich: Behutsam schiebt sich die milde Lauge zwischen Schmutz und Faser. Die Schmutzteilchen werden einfach abgehoben. Die Faser wird überhaupt nicht strapaziert. Versuchen Sie gleich einmal das neue Wipp- perfekt in der neuen, größeren Packung. Jetzt mehr Waschlauge noch ergiebige s und ganz mild So leicht gehis Hl pp perlelet 132 201. ven. 2 . 2 EF . n Nr. 132/ Donnerstag, 9. Jun 1960 AUS DEN BUNDESLIINIDERRN Zelte? Rechtsanwalt ahnte nichts vom Konkurs Weitere Vernehmungen im Prozeß um die Pfäffinger Maico-Werke Tübingen.„Wenn ich gewußt hätte, daß die Maico-Werk GmbH Pfaffingen konkurs- reif ist, hätte ich den Kaufvertrag zwischen ihr und der O. und W. Maisch OHG nicht gemacht.“ Dies erklärte im Maico-Strafpro- zeß vor dem Tübinger Landgericht der mit- angeklagte Rechtsanwalt Albert Winterhoff Kölner Sittenprozeß begann Köln. In einem Sittenprozeß haben mich seit Dienstag dreizehn angesehene Kölner Bürger vor der Zweiten Großen Strafkam- mer des Landgerichts Köln wegen angeblich fortgesetzter gemeinschaftlicher Kuppelei und in zwei Fällen der versuchten Notzucht zu verantworten. Ein vierzehnter Ange- klagter war nicht vor Gericht erschienen und wurde nach einer amtsärztlichen Unter- suchung als nicht vernehmungsfähig er- klärt. Die Angeklagten, zahlreiche Kauf- SENO USS! Ne 16 lelcbi leute, ein früherer Arzt und ein vorläufig dienstenthobener Anmtsgerichtsrat, werden beschuldigt, von Anfang 1957 bis Septem- ber 1959 Parties mit meist minderjährigen Mädchen veranstaltet zu haben. 31 dieser Mädchen im Alter von 14 bis 26 Jahren, deren Berufsskala von der Verkäuferin und Stenotypistin bis zur Schauspielerin reicht, sind für Donnerstag als Zeuginnen geladen. Nach der Vernehmung der Angeklagten zur Person wurde die Offentlichkeit ausgeschlos- sen. Der Prozeß wird etwa eine Woche dauern. In der Sowjetzone verunglückt Stuttgart. Ein Reiseomnibus aus Stuttgart und ein mit zwei Personen besetzter Kraft- Wagen aus Ravensburg sind auf der Auto- bahn Nürnberg— Berlin in der Nähe von Schleiz in Thüringen verunglückt. Wie die Sowrjetzonenagentur DN am Mittwoch meldete, geriet der Omnibus durch über- höhte Geschwindigkeit ins Schleudern, stieß gegen einen Baum und prallte dann mit dem Personenwagen aus Ravensburg zu- sammen. Die beiden Insassen dieses Fahr- zeugs und ein Fahrgast des Omnibusses wurden schwer, ein anderer Omnibusinsasse leicht verletzt. Die Namen der Verletzten würden nicht bekanntgegeben, Frauenmord in Köln Köln. Eine 41 Jahre alte, aus Aachen stammende Prostituierte e in Köln von einem 40 Jahre alten K versehrten aus Köln-Mülheim in ihrem Zimmer nach einer erregten Ausein andersetzung erwürgt. Der Täter, der unter Alkoholeinfluß stand, konnte von der Besatzung eines wagens, der zufällig in der Nähe des Tat- ortes war, in der Wohnung der Ermordeten festgenommen werden. Nach Angaben der Polizei soll die Frau den Mann wegen seiner Verletzung in ihrem Zimmer beschimpft haben. Funkstreifen- aus Hameln bei seiner Vernehmung. Er habe lediglich an eine„Liquiditätskrise“ ge- dacht, als er— vier Tage vor der Zahlungs- einstellung der Firma— nach Pfaffingen gerufen worden war und für die Brüder Maisch den Vertrag entwarf, durch den nach der Anklage in betrügerischer Weise die Maico-Gläubiger in erheblichem Umfang be- nachteiligt wurden. Winterhoff war der Interessenvertreter der Maico-Werke in Norddeutschland und wurde von den Brüdern Maisch nach der entscheidenden Besprechung vom 22. März 1958, in der die Betriebsleitung nach den ersten Scheck- und Wechselprotesten über die Lage beriet, herbeigerufen. In der Be- sprechung hatte einer der Angestellten dar- auf hingewiesen, daß man in einer solchen Situation noch manches retten könne. In Rechtsanwalt Winterhoff glaubten die Brü- der Maisch, wie sie bei einer Vernehmung erklärten, einen„unbedingt tüchtigen und versierten Rechtsanwalt“ gefunden zu haben, der ihnen in der allgemeinen Ratlosigkeit helfen würde. In seiner Vernehmung nahm der ange- klagte Anwalt ausführlich zu den Vorgängen Stellung. Nach seinen Vorstellungen sollte die mbH Pfäffingen durch den Verkauf der vorhandenen Kleinwagen, Motorräder und Zubehörteile an die oHG Pfäffingen wieder zu Geld kommen. Dabei wurde zugunsten der OHG die Mietforderung von 500 000 Mark zugrundegelegt, die nach der Anklage jedoch höchstens zu einem Teil bestand. Nach Winterhoffs Plan sollte ferner die GmbH Herrenberg als Verkaufsgesellschaft für die weiter produzierende GmbH Pfäf- fingen dienen. Die Verkaufserlöse sollten jeweils sofort an die Pfäffinger Firma wei- ter fließen. Das Produktionsrisiko sollte bei der Pfäffinger Firma bleiben. Zum erstenmal wurde ein bisher nicht erörterter Tatkomplex aufgerollt, nämlich der Vertrag vom 8. Mai 1958. Gegenstand dieses, angeblich von dem Hauptangeklagten Otto Maisch entworfenen und von seinem damaligen Tübinger Rechtsanwalt formu- lierten Vertrages waren halb- und Fertig- fabrikate, die auch nach der Zahlungseinstel- lung am 26. März von der GmbH Pfäffingen hergestellt wurden. Weil die Gläubiger „schalu“ wurden, wie sich Otto Maisch aus- drückte, und durch Zwangsvollstreckungs- maßnahmen den Produktionsablauf störten, verkaufte und übereignete die Maico-GmbH Pfäffingen ihre Produktion an die GmbH Herrenberg mit der Maßgabe, daß die GmbH Herrenberg den Verkaufserlös an Pfäffingen abführe. Neben Händler- und Werberabatt ist in diesem Vertrag die Gewährung eines Sonderrabatts von acht Prozent eingebaut, der vom Staatsanwalt beanstandet wird. Am Mittwoch erforschte das Gericht noch die Zusammenhänge um die zehn Fälle von Släubigerbegünstigung. Den Brüdern Otto und Wilhelm Maisch wird dabei vorgewor- Len, sie hätten in Kenntnis ihrer Zahlungs- unfähigkeit mehrere Lieferanten, darunter zwei Brüder, einen Schwager und drei An- gestellte durch die Vergabe von Klein- Wagen, Motorrädern und Kundenwechseln an Zahlungsstatt zu Unrecht vor den übri- gen 230 Gläubigern bevorzugt. Der Leiter des Inlandsverkaufs und der Hauptbuch- halter sind in einzelnen Fällen der Beihilfe zu diesen Gläubigerbegünstigungen ange- klagt. Die beiden leitenden Angestellten, die in der Firma groß geworden waren, konn- ten sich an Einzelheiten nicht mehr erin- nern.„Herr Vorsitzender, sie überfordern mich“, sagte der Prokurist, als der Vor- sitzende in ihn drang. Er berief sich im Wesentlichen darauf, daß die Vergabe der Kraftfahrzeuge an die bevorzugten Gläubi- Ser nach Absprache mit Otto und Wilhelm Maisch erfolgt sei. Dies wurde jedoch von Otto Maisch bestritten. Immer wieder er- klärten die beiden Angestellten, daß ihnen die Zahlungsunfähigkeit der Firma nicht bekannt gewesen sei. Sie wiesen auch dar- auf hin, daß schon zwei Monae vor der Zahlungseinstellung versucht worden sel, den Lieferanten Kraftfahrzeuge an Stelle von Bargeld anzubieten. Hausmüll schafft fruchtbaren Ackerboden Ein interessanter Versuch in Bad Kreuznach: Die Kompostierung Bad Kreuznach. In vielen Städten bereitet der ständig wachsende Anfall von Hausmüll den Stadtvätern immer größere Sorgen. Die Müllhalden wachsen zu kleinen Bergen, ver- unstalten die Randgebiete der Städte, ver- unreinigen die Luft und brauchen soviel Platz, daß man bald nicht mehr weiß, wohin damit. In Bad Kreuznach fand man eine Lösung, die anläßlich der fünften Sitzung der Abwassertechnisches Vereinigung von Hessen/ Rheinland-Pfalz/ Saarland den dort versammelten Fachleuten theoretisch und praktisch demonstriert wurde. Es war der Initiative der Bauern und Winzer von Bad Kreuznach zu verdanken, daß sich die Kurstadt entschloß, mit Hilfe des Landes und Bundes ein Kompostwerk zu errichten, das seit nunmehr zwei Jahren ohne nennenswerte Unterbrechung den Hausmüll der etwa 40 000 Einwohner Zu Kompost verarbeitet. Der Müll wird nach dem DANO-Biostabilisatorverfahren in eine riesige Gärtrommel gefüllt, nachdem vorher Efsenteile elektromagnetisch ausgeschieden wurden. Dort wird der Müll angerottet und ständig rotiert. Die dadurch entstehenden hohen Gärtemperaturen töten pathogene Keime und Organismen. 5 g Durch sachgemäße Belüftung und Feuch- tigkeitszugabe wird der Müll soweit vorbe- reitet, daß er dann auf Mieten gesetzt wer- den kann, in denen er dann bis zur seiner Anwendung nachreift. Er erhält dadurch so- viel wertvolle organische Substanz, daß er sich als ausgezeichneter Bodenverbesserer Krankengeld auch bei Kuraufenthalten? Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts/ Zuschuß auch für Ueberstunden Kassel. Mit mehreren Entscheidungen hat das Bundesarbeitsgericht in letzter Zeit das Gesetz zur Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherung der Arbeiter im Krankheitsfall vom 26. Juni 1957 ausgelegt. Umstritten war die Frage, ob ein Arbeiter auch während eines Kuraufenthaltes Krankengeld bekom- men muß. Nach dem Entscheid des Kasseler Gerichts muß er seinen Kuraufenthalt ohne Krankengeld machen, wenn er gesundheitlich noch so gut imstande ist, daß er— wäre er nicht zur Kur geschickt worden— zu Hause hätte arbeiten können. Ein Maurer war von einer Landesversicherungsanstalt für einen Monat nach Bad Oeynhausen geschickt, aber nicht krankgeschrieben worden. Anschließend War er zu Hause noch elf Tage zur Nachkur und solange krankgeschrieben. Für die elf Vergebliche Hetzjagd im Schlafanzug Sieben jugendliche Häftlinge in Bayreuth ausgebrochen Bayreuth. Vergeblich setzten Bayreuther Gefängniswärter am frühen Mittwochmor- gen im Schlafanzug sieben jugendlichen Aus- brechern nach. Die 18- bis 21 jährigen Insas- sen der Bayreuther St, Seorgen Strakanstal: waren schneller als die Beamten: sie entka- men in der Dunkelheit. N Nach Angaben der Polizei konnten erst viele Stunden später zwei der geflüchteten Häftlinge wieder gefaßt werden. Den sieben Ausreißern war es gelungen, ihre Zelle zu- nächst unbemerkt zu verlassen und in den Gefängnishof zu gelangen. Sie wurden erst entdeckt, als sie eine hohe Mauer überklet- terten, die den Hof umgibt. Die Gefängnisbeamten, die in der Straf- anstalt wohnen, fuhren sofort aus den Bet- ten und jagten hinter den Jugendlichen her, die bald aus ihrer Sichtweite entschwunden Waren. Erst dann wurde die Polizei alar miert, die schließlich zwei der Flüchtlinge stellte. Die Ausbrecher— alle nach dem Jugend- strafrecht rechtskräftig verurteilt— gelten nach Auskunft der Polizei als schwer erzieh- bare, kriminelle Rowdies, die wiederholt straffällig geworden sind. Tage bekam er den Zuschuß, für den Monat in Oeynhausen aber nicht.(Aktz.: 2 Azr 208/58.) Anders sieht es aus, wenn der Arbeitneh- mer für die Zeit seines Kuraufenthaltes Lei- stungen aus der Renten versicherung nach den Bestimmungen der Reichsversicherungsord- nung erhält, die von der Krankenversiche- rung zu erstatten sind. In einem solchen Fall hat der Arbeitnehmer gegen seinen Arbeit- geber Anspruch auf Krankengeldzuschuß. Zahlungen der Arbeiterrenten versicherung sind, dem Entscheid des Kasseler Gerichts zufolge, eine Leistung aus der gesetzlichen Krankenversicherung im Sinne des erwähn- ten Gesetzes aus dem Jahre 1957. Schwierigkeiten macht häufig die Berech- nung des Krankengeldes, wenn ein Arbeit- nehmer zwei Arbeitgeber hat. Wenn jemand beispielsweise bei einem Industriewerk und daneben noch bei einem Landwirt arbeitet und beide Beschäftigungsverhältnisse ver- sicherungspflichtig sind, müssen beide Arbeit- geber im Krankheitsfall anteilmäßig die Zu- schüsse zahlen.(Aktz.: 2 Azr 523/58.) Ueberstunden sind bei der Berechnung des Krankengeldzuschusses zu berücksich- tigen. In Auslegung der heute noch in Ham- burg und Bremen gültigen Reichstariford- nung für das Holze, Säge- und Schnitzstoff- des arbeitsgericht entschieden, stunden zum Arbeitsverdienst gehören. Es kommt dabei nicht auf eine Anordnung des Arbeitgebers zur Leistung dieser Ueberstun- den an. Entscheidend ist, daß der Arbeitneh- mer im Berechnungszeitraum Ueberstunden geleistet hat, die keinen Ausnahmecharakter tragen. h Hans-Armin Reinartz Bun- daß Deber⸗ erwiesen hat. Er wird im Bad Kreuznacher Raum vorwiegend in den Weinbergen ver- wendet, und die Winzer haben nach zwei Jahren festgestellt, daß der Weinbergsboden Viel besser zu bearbeiten ist. Noch wichtiger ist aber wohl, daß die bindigen und stein- haltigen Böden durch diese Düngung die Feuchtigkeit speichern, was für das Trocken- gebiet des Kreuznacher Raumes von un- schätzbarem Wert ist. Aber noch eine weitere Wirkung wurde beobachtet: Die Abschwemmschäden bei starkem Regen an Steilhängen verschwan- den fast völlig. Alle diese Vorteile trugen dazu bei, den Müllkompost in kurzer Zeit zu einem interessanten und begehrten Bodenverbesserungsmittel werden zu lassen. Seine Qualität wird übrigens noch bedeutend verbessert werden, wenn der Klärschlamm aus der städtischen Kläranlage, die bald in Betrieb genommen werden soll, hinzu- kommt. Allerdings muß dieser vor seiner Verwendung entwässert werden. Ruth Baron Fünf Impfstoff-Schlucker an leichter Polio erkrankt Berlin. Von den rund 27 000 jugendlichen und erwachsenen Westberlinern, die un- längst freiwillig den süß schmeckenden neuen amerikanischen Schutzimpfstoff gegen spinale Kinderlähmung geschluckt haben, sind fünf Kinder an leichter Polio erkrankt. Nach Auskunft eines Sprechers der Gesund- heitsver waltung, wird sich erst nach etwa vier Wochen klären lassen, ob die Kinder „wegen oder trotz“ der Impfung erkrankt sind. Bisher sei jedenfalls in den hundert- tausenden von Fällen, in denen in den Ver- einigten Staaten und anderen Ländern die Schluckimpfung ausgeführt wurde, eine In- fektion infolge der Impfung nicht bekannt geworden. Das neue Impf verfahren war von der Westberliner Gesundheitsverwaltung angeordnet worden, nachdem in der Sowjet- zone ebenfalls nach einem Verfahren ge- impft worden war, bei dem lebende Polio- viren ausgeschieden werden können. In der Bundesrepublik wird ein anderes Verfah- ren bevorzugt. Wuppertaler Bankraub aufgeklärt Wuppertal. Der bewaffnete Raubüberfall Auf die Filiale der Barmer Kreditbank in Wuppertal-Wichlinghausen vom Donnerstag vor Pfingsten ist jetzt aufgeklärt worden. Die beiden Täter, ein 29 jähriger ehemaliger Fremdenlegionàr und ein noch nicht volljah- riger Arbeiter, wurden nach Mitteilung der Polizei festgenommen und am Mittwoch dem Richter vorgeführt. Im Auto verbrannt Oldenburg. Bei zwei Verkehrsunfällen sind im Bundesgebiet je zwei junge Leute tödlich verunglückt. Ein 22 und ein 19 Jahre alter Angestellter aus Lingen und aus Oldenburg verbrannten in einem Leihwagen, der in der Nacht zum Mittwoch in Löningen im niedersächsischen Kreis Cloppenburg ge- gen einen Baum geschleudert worden war und sich dann überschlagen hatte., Ebenfalls gegen einen Baum prallte in Regendorf im bayerischen Landkreis Regensburg e Uto, das zuvor mit einem anderen Wagen Kolli- diert war. Auch dieser Wagen überschlug sich. Während die beiden Fahrer schwere Verletzungen erlitten, wurden die beiden aus Regensburg stammenden Beifahrer, ein 16 jähriges Mädchen und ein 24 Jahre alter Student, dabei getötet. Rasenmäher 4 Messerwalzen 10“, cg. 25 em Schnittbreite, Kugellager 5 Messerwalzen 12% ca. 30 cm Schnittbreite, Kugellager Wasserschlauch Plastic bis- 12 ati Durchlaufdruck, m Begriff! 37.50 48.— —.65 MANNHEIM gekanntmachungen eingeladen. 18. Ihr Haar so farbschõn, wie es sein könnte? Polycolor, das Make-up für Ihr Haar, bietet Ihnen viele Möglichkeiten, Ihr Haar zu verschönern. Wie einfach die Anwendung ist, erklärt Ihnen eine geschulte Haarkosmetikerin vom Hause Polycolor am 9. und 10. Juni sowie am 13. und 14. Juni 1960. Zu diesem kostenlosen Schönheitskurs sind Sie herzlich oregerte Ludwig& Schütthelm a 0 4. 3 Telefon 238 18 V. ecæ Geldrerkehr Barkredite bis 10 000,— DNꝰ vermittelt schnell— diskret ERIK aA KNOSSALLAlzu äußerst günstigen Bedingungen. 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Auf der Universitäts-Woche für Rechtsanwälte in Heidelberg teilte der Wirtschaftshistoriker Prof. Erich Maschke in seiner Vorlesung mit, das von ihm und Prof. Conze geleitete„Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Heidelberg“ habe mit der systematischen Erforschung der Geschichte der Kartelle in Deutschland begonnen. Zum Unterschied von den USA, wo über die Kartelle umfang- reiche Forschungen vorlägen, sei dieses Ge- biet in Deutschland bisher vernachlässigt worden, und das Material nur spärlich. In- dessen lasse sich in Deutschland seit min- destens 75 Jahren mit einer kontinuierlichen Entwicklung der Kartelle rechnen, von denen eine Enqueète des damaligen Reichsamtes des Inneren in den Jahren 1903 bis 1906 be- reits 385 aufgezählt habe. Nach dem bisherigen Forschungsergebnis hätten die ersten deutschen Kartellzusam- menschlüsse seit 1845 noch durchaus libe- ralen Charakter getragen. Der Wandel Setzte 1873 mit der Wirtschaftskrise der Gründerzeit und 1879 mit der Schutzzoll- gesetzgebung und der Wendung vom reinen Wirtschaftsliberalismus zum Protektioxis- mus ein. Anläßlich dieser Zollgesetzgebung habe auch die erste Kartelldebatte im Reichstag stattgefunden. Die Kartelle jener Krisenjahre hätten noch nicht die Markt- beherrschung zum Ziele gehabt, sondern den ruinösen Wettbewerb beseitigen wollen. Jedoch sei die Not auf die Dauer nicht die einzige Ursache zur Kartellbildung gewesen. Eine Kartellbildung großen Ausmazges habe sich zuerst in der Grundstoffindustrie wollzogen, namentlich im Rheinisch-West- Fälischen Kohlesyndikat von 1893, wobei die großen Werke führten und kleine Außen- zeiterzechen sogar ausgeschlossen wurden. In der Produktionsindustrie dagegen ging die Kartellierung auf das Einverständnis von Kleinen Unternehmern zurück, während die bedeutenden Unternehmer mit großen Eigenvermögen weniger zur Kartellbildung und mehr zur Bildung von Konzernen und Trusten neigten. Die führenden Männer der Kartellbildung, wie Emil Kirdorf und Carl Duisberg, seien vielmehr aus einer nach- folgenden Generation von Unternehmern gekommen, als die leitenden Angestellten an Neuer SED-Angriff gegen Bischof Dibelius Berlin.(AP) Unter dem Titel„Hier spricht Dibelius“ hat ein Ostberliner Verlag eine sogenannte„Dokumentation“ heraus- gebracht, durch die nachgewiesen werden soll, daß der Berliner Bischof und Ratsvor- sitzende der Evangelischen KFirche in Deutschland, Otto Dibelius, ein„aggressiver Antisemit“ und Militarist gewesen sei. Lediglich aus dem Impressum wird erkenn- bar, daß der Verlag des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ für die Gesamtherstel- lung verantwortlich zeichnet. Das in braunem Leinen gehimdene Buch enthält auf 136 Sei- ten Ausschnitte aus gedruckten Predigten, Schriften, Büchern und Zeitungsartikeln des Bischofs, die dieser in den Jahren 1914 bis etwa 1937 veröffentlichte. Der Text wird ergänzt durch Reproduktionen aus dem nationalsozialistischen antisemitischen Organ „Der Stürmer“ und Photographien von den Auswirkungen antisemitischer Pogrome. die Spitze der großen Aktiengesellschaften traten. Die wirtschaftlich abhängigen Unter- nehmensleiter und die Kartellbildung hin- gen jedenfalls eng miteinander zusammen. Professor Maschke erläuterte an weiteren Beispielen die Methoden der sozialgeschicht- lichen Forschung, die den Blick auf den Men- schen und auf Tiefenschichten der Geschichte öfkneten und die heutigen Menschen un- mittelbar ansprächen, weil auch der Ost- West-Gegensatz auf der Verschiedenheit der Gesellschaftssysteme beruhe. Bereits in der mittelalterlichen Zunftverfassung der deut- schen Städte seien bemerkenswerterweise ähnliche Probleme wie im heutigen Parla- mentarismus aufgetreten, etwa in der an- gemessenen Entschädigung für ehrenamtlich tätige Abgeordnete, die durch ihr öffentliches Amt nicht ihren Beruf vernachlässigen durf- ten. Die Sozialgeschichte könne auch das Auseinanderfallen von Verfassungsnorm und Verfassungs wirklichkeit erklären, weil sie die Sozialstruktur deutlich mache und zeigen könne, daß unter Umständen ganz andere Gesellschaftsschichten die führende Rolle im Gemeinwesen spielen könnten, als von der Verfassung vorgesehen sei. Südtirols Volkspartei unterlag bei Regionalpräsidentenwahl Bozen.(AP) Der bisherige Präsident der Regionalverwaltung der autonomen Region Trient-Oberetsch, der christliche Demokrat Odorizzi, ist am Mittwoch von der Regional- versammlung mit 24 von 48 Stimmen wie- dergewählt worden. 23 Stimmen erhielt sein Gegenkandidat Albertini, ebenfalls ein christlicher Demokrat, während sich ein Abgeordneter der Stimme enthielt. Die Region umfaßt die Provinzen Trient und Bozen(Südtirol). Die Opposition einschließ- lich der Südtiroler Volkspartei hatte sich nicht auf einen Kandidaten aus ihren Reihen einigen können und deshalb Albertini vor- geschlagen, nachdem sie Odorizzi vor vier Wochen durch einen Migßtrauensantrag zu Fall gebracht hatte. Südtiroler Volkspartei und Sozialisten hatten ihm vorgeworfen, nicht genug für die Autonomie der Region und für einen Ausgleich zwischen der deutsch-sprachigen und der italienisch-spra- chigen Bevölkerung getan zu haben. Das österreichische Kabinett erörterte am Mittwoch das Angebot des italienischen Ministerpräsidenten Tambroni an Bundes- kanzler Raab, beide Regierungschefs sollten eine„Gipfelkonferenz“ über die Frage der Autonomie Südtirols abhalten. Ein Beschluß ist krühestens nächste Woche zu erwarten. Wie von zuständiger Seite verlautet, ist die österreichische Regierung entschlossen, die Südtirol-Frage im Herbst vor die UNO- Vollversammlung zu bringen. Keine Auslieferung Von Dr. Klingenfuß durch Argentinien Bamberg.(dpa) Dr. Klingenfuß, früher Legationsrat im Auswärtigen Amt, kann trotz des gegen ihn bestehenden Verdachtes, an der Verfolgung und Ermordung von quden beteiligt gewesen zu sein, vorläufig nicht vor Gericht gestellt werden. Klingenfuß hält sich gegenwärtig in Argentinien auf. Die argenti- mische Regierung hat seine Auslieferung bis- her abgelehnt. Das teilte am gestrigen Mitt- woch der Bamberger Generalstaatsanwalt mit. Das Schwurgericht Bamberg ist nach einem Entscheid des Bayerischen Obersten Landesgerichtes für den Fall zuständig. Dr. Klingenfuß ist im Verfahren gegen den frü- heren Legationsrat Rademacher genannt worden, der 1952 vom Schwurgericht Nürn- berg wegen Beihilfe zum Totschlag von 1300 serbischen Juden zu drei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden war, aber während noch die Revision lief, entfloh. Für ein zeitgemäßes Bildungswesen Carlo Schmid sprach beim Kongreß der Lehrer und Erzieher/„Bremer Plan“ Bremen.(AP/dpa) Bundestagsvizepräsi- dent Professor Carlo Schmid hat sich am gestrigen Mittwoch in Bremen für eine grund- legende Reform des deutschen Schul- und Bildungswesens ausgesprochen. Während einer Feierstunde anläßlich der Eröffnung des viertägigen„Kongresses der Lehrer und Er- zieher 1960“, an dem rund 1000 Pädagogen aus dem In- und Ausland teilnehmen, sagte der SPD-Politiker, die Notwendigkeit zu die- ser Reform ergebe sich zwingend aus den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen in der Bundesrepublik. Zugleich bezeichnete es Schmid als notwendig, für die„geistige Aufrüstung“ des Volkes weitaus höhere Mit- tel als bisher bereitzustellen. Schmid rief zu einer„Hinwendung zur Gemeinschaft“ auf. Die geistige Grundlage dafür müsse die Schule legen, die dem jungen Menschen zu zeigen habe, daß Staat, Gesellschaft und In- dividuum nicht voneinander getrennten Wel- ten angehörten, sondern der„unteilbaren Welt des Menschen“, Schmid, der Mut zur Politik und zum Staat forderte, wies in seiner Rede daf auf Hin, daß nur geistige Bewegung die Freiheit auf die Dauer sichern werde. Voraussetzung dafür sei eine Neuordnung der Jugend- und Erwachsenenbildung, die„offe- ner, mannigfacher und strenger zugleich wer- den muß“. Auf dem Kongreß, der von den in der „Arbeitsgemeinschaft deutscher Lehrerver- bände“ zusammengeschlossenen Organisa- tionen veranstaltet wird, steht im Mittel- punkt die Beratung über den in mehrjähriger Arbeit entstandenen„Plan zur Neugestaltung des deutschen Schulwesens“, den die Arbeits- gemeinschaft der Oeffentlichkeit unter der Bezeichnung„Bremer Plan“ erstmals vorlegt. Danach soll„die Schule der modernen Ge- sellschaft, als einer Gesellschaft der Freien und Gleichen“, in einem„dynamischen, ge- stuft-vereinheitlichten“ System verwirklicht werden, das der neuen technischen Wirklich- keit des Menschen entspricht und zugleich den geistigen Zusammenhang mit der kultu- rellen Ueberlieferung wahrt. Das Ziel ist die Ueberwindung der Kluft zwischen Berufs- ausbildung und der Allgemeinbildung durch den sogenannten zweiten Bildungsweg. Im einzelnen gliedert der„Bremer Plan“ die moderne Schule wie folgt auf: 1. Kinder- garten(ab 4. Lebensjahr), 2. Grundschule (1. bis 4. Schuljahr), 3. Mittelschule(5. und 6. Schuljahr), 4. Oberschule(7. bis 10. Schul- jahr), 5. Berufsschule, Studienstufe(11. bis 13. Schuljahr), 6. Berufsfach- und Fach- schulen, Einrichtungen des zweiten Bildungs- Weges sowie Hochschulen. Die Schulpflicht dauert nach dem Plan zwölf Jahre oder bis zum Ende der Lehrzeit, die sogenannte Voll- schulpflicht umfaßt zehn Jahre. Die Schule der modernen Gesellschaft soll nach dem„Bremer Plan“ Startgleichheit für alle bringen und jedem die Chance geben, zur höchsten Bildungsebene aufzusteigen. Grenzzwischenfall war„provoziert“ ADN zum Feuerüberfall der Volkspolizei zu Pfingsten an der Zonengrenze Berlin/ Coburg.(dpa) Zu dem Feuerüber- fall von Volkspolizisten, die am Sonntag- abend an der bayerischen Zonengrenze bei Schauberg(Landkreis Kronach) den Stations- leiter der bayerischen Grenzpolizei, Weigelt, angeschossen haben, brachte die Sowiet- zonen-Nachrichtenagentur ADN gestern ihre eigene Darstellung. Danach hat ein Angehöri- ger des bayerischen Bundesgrenzschutzes die Zonengrenze ,‚überschritten, mit dem Ziel, einen von Agenten auf dem Gebiet der DDR angelegten sogenannten toten Briefkasten zu leeren“. Auf die Aufforderung der Volkspoli- zisten zum Stehenbleiben habe er die Flucht ergriffen. Wie ADN erklärt, sei nach Warn- schüssen auf den Flüchtenden ein gezielter Schuß abgegeben worden. ADN bezeichnet den Zwischenfall als eine neue„Grenzprovo- kation von westzonaler Seite“. Nach der Dar- stellung der bayerischen Grenzpolizei befand sich Weigelt auf bayerischem Gebiet und hat die Grenze nicht überschritten. Er und sein Begleiter erhoben auf Aufforderung der Volkspolizisten die Hände. Trotzdem seien aus dem Hinterhalt aus 50 Meter Entfernung zwei Schüsse abgegeben worden, die Weigelt trafen. Das Grenzpolizeikommissariat Coburg teilte am Dienstag mit, das Befinden des schwer verletzten Polizeimeisters Weigelt sei zufriedenstellend. Der Kreisjugendring Kronach hat auf Grund dieses Zwischenfalles eine für den 17. Juli zum„Tag der Einheit“ unmittelbar an der Zonengrenze bei Schauberg geplante Veranstaltung abgesagt, um die beteiligten Jugendlichen nicht unnötig zu gefährden. Dr. Walter Linse starb schon 1953 in der Sowietunion Berlin.(dpa) Der im Sommer 1952 mit brutaler Gewalt aus Westberlin entführte Rechtsanwalt Dr. Walter Linse ist bereits am 15. Dezember 1953 in der Sowjetunion ge- storben, teilte am gestrigen Mittwoch der Untersuchungsausschuß Freiheitlicher Juri- sten in Westberlin, zu dessen Leitung Dr. Linse gehörte, mit. Der Menschenraub an Dr. Linse vor acht Jahren hatte in der Welt- öfkentlichkeit erhebliches Aufsehen erregt. Die Gewißheit über den Tod von Dr. Linse geht aus einer Mitteilung an das deutsche Rote Kreuz hervor, die es als Antwort auf eine Anfrage vom sowjetischen Roten Kreuz erhalten hat. Im Herbst 1952 hatten die So- Wjets erklärt, sie wüßten von der Angelegen- heit nichts, Dr. Linse befinde sich nicht in ihrem Gewahrsam. Inoffiziell war bekannt- geworden, daß der Staaatssicherheitsdienst der Sowjetzone Dr. Linse im Herbst 1952 den soWjetischen Behörden übergab. Nach Fest- stellungen der Westberliner Polizei hatte eine Bande von Kriminellen und Berufsverbre- chern Dr. Linse entführt. Den Verbrechern Waren vom Staatssicherheitsdienst der So- Wjetzone Straffreiheit oder Haftentlassung und auherdem hohe Belohnungen verspro- chen und auch gewährt worden. Propagandafallen der SED an den Interzonen- Autobahnen Berlin.(dpa) SED-Agitatoren legen neu- erdings an der Interzonen-Autobahn Berlin nach Helmstedt„Propagandafallen“ für durchreisende Westberliner und Bundes- bürger, um von ihnen Zustimmungserklä- rungen zu den kommunistischen Forderun- gen in der Deutschland- und Berlin-Frage zu erpressen. Wie Augenzeugen in Berlin mitteilten, treten die Agitatoren, die zu- meist an den Kontrollpunkten der Volks- polizei stehen, an die Autofahrer heran und fotografleren dreist sowohl sie wie die Nummernschilder ihrer Wagen. Dann stel- len sie Suggestivfragen, wie„Sie sind doch auch für die Beseitigung der Ueberreste des Krieges durch Abschluß eines Friedensver- trages?“ oder„Sicher wollen auch sie, daß die Westberliner Bevölkerung in Frieden leben kann. Wäre nicht eine entmilitarisierte freie Stadt Westberlin die beste Gewähr dafr?“ Westberliner Autofahrer, die sich das Fotografiertwerden verbeten oder gegen die SED-Propaganda argumentiert hätten, seien von den Funktionären als„Provoka- teure“ oder„Leute. die etwas zu verbergen haben“ bezeichnet worden. Pekinger Funktionäre propagieren Volkskommune in der Zone Berlin.(dpa) Landwirtschaftsfunktionäre der Chinesischen Volksrepublik sprechen zur Zeit in der Sowjetzone offen davon, ihre „Volkskommunen“ seien die„höchste Form der Land wirtschaftlichen Produktionsgenos- senschaften(LPO). Westberliner politischen Beobachtern ist die Aktivität aufgefallen, mit der Vertreter Pekings im sogenannten technischen Erfahrungsaustausch mit Zonen- Funktionären, ihre politisch- ideologischen Auffassungen von„sozialistischer“ Land- wirtschaft darlegen. So hat die Pekinger Regierung in diesem Jahr nach der Zwangskollektivierung der mitteldeutschen Landwirtschaft— zum erstenmal einen eige- nen Pavillon auf der Landwirtschaftsaus- stellung in Leipzig- Markkleeberg errichten lassen. Der Direktor dieses Pavillons, Sche Da- tschou, sagte zur Entwicklung der Land- Wirtschaft in der Zone:„Der Uebergang zur Vollgenossenschaftlichen Produktion hat be- wiesen, daß die Umgestaltung ein organi- scher Prozeß ist. Auch in der Volksrepublik China sind wir den Weg von der Boden- reform über die LPG zu den Volkskommu⸗- nen— der höchsten Form der LPG gewis- sermaßen— gegangen. Gemäß der nationa- en Besonderheit in Deutschland ist der Weg natürlich in den Details verschieden.“ 200 Millionen Milizsoldaten als Reserve für Chinas 3-Millionen-Armee Tokio.(AP) Die chinesischen Milizstreit- kräfte, die seit 1958 aufgestellt werden, sol- len nach Abschluß des Aufbaues als Organi- sation insgesamt 200 Millionen Mann umfas- sen. Der chinesische Verteidigungsminister Lin Piao machte diese Angaben am Mitt- woch in Peking. Er erklärte, China benötige diese riesige militärische Organisation als Reserve für seine auf drei Millionen Mann geschätzten regulären Streitkräfte. Angesichts der Streikdrohung der Be- amten und Angestellten des öffentlichen Dienstes hat die französische Regierung be- schlossen, das Parlament um die Bewilligung von 918 Millionen neue Francs(768,8 Milli- onen Mark) für Gehaltserhöhüngen ik Er- suchen. Da der Haushaltsplan für 1960 keinen Spielraum für derartige Gehaltsaufbésserun- gen läßt, sollen zur Abdeckung der Mehr- ausgaben neue Einnahmequellen— wahr- scheinlich durch Steuererhöhungen— er- schlossen werden. Das Kabinett beschloß fer- ner, im Jahre 1961 alles zu tun, um die Be- amten- und Angestelltengehälter in ein an- gemessenes Verhältnis zu den Arbeiterlöhnen in den öffentlichen Betrieben zu bringen. 8 1 — Wie praktisch die gelbe Dreieckdose mit dem Plastikgießzer reines „ ESSEN LEICHTERNESSEN Es wird so oft davon gesprochen, daß man gesünder leben, leichter essen sollte. Machen Sie den Anfang- mit Livio, einem Pflanzenöl voller Sonnenkraft: ergiebig, rein und klar. Wunderbar für feine Salate, Reibekuchen, Bratgerichte. ** Schon heute können Sie die Vorzüge dieses Delikateß-. Speiseöls genießen. Hier gleich ein Schlemmertip: Salatsauce aus Frankreich! Paßt zu frischen Salaten, Fleisch-, Gemüse-: und Fischsalat:/ Teel. Salz, 1 Messerspitze weißer Pfeffer, 2 EBl. Essig, 1 Teel. Senf(evtl. 1 Prise Zucker) mit 6 Eggl. Livio binden. O là la- das schmeckt! 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Jun 1960 ——— SPORT Zelte — Hilfe für Chile auch für den Sport Aufgabe der Stunde In Chile haben sich Naturkatastrophen abgespielt. Welchen Ausmaßes, läßt sich nur ahnen. Dort sind Menschen, Freunde, die besonders den Deutschen nahestehen sollten, in Bedrängnis. Hier aber, 10 000 Kilometer entfernt, geht das Leben im Grunde unberührt weiter. Katastrophen geben die Ausnahme des publizistischen Gesetzes ab, daß mit der Entfernung die Aktualitãt wachse: als Agadir vom Erd- boden verschwand, war Europa vom Schreck gelähmt. Als sich in Chile auf 300 Kilometer Länge der Erdboden bis 2u drei Metern senbte, registrierten die Europder das wie einen entfernten Taifun vor der Kùste Tahitis. Der Schrecken muß den Menschen kaut- nah sein, damit er aktuell ist. Chile aber ist weit. Und so war auch das Bedauern, das Mitgefühl, die Spende von einer Mil- lion, mehr ein behördliches Mitgefühl. Vielleicht hat uberhaupt die Millionen- spende, die nur ein Tropfen auf einen heißen Stein sein kann, das Mitgefühl der Menschen ausgelöst oder ihnen das Aus- maß der Katastrophe verdeutlicht. Sicher werden die Spenden jetzt aus den pri- vaten Taschen rollen und die Deutschen werden den Chilenen, wie es eine 1500 aR- rige geschichtliche Verbundenheit ver- langt, wieder besonders nahe sein. Wer- den sie das? Wir haben in diesen Tagen auf ein Zeichen gewartet, das den Sport unmittel- bar angeht. Die Zeichen kamen von un- erwarteter Seite, Aus jener Richtung, von der man sie am ehesten erwartet hatte, kamen sie nicht. Man hat Schlagzeilen gelesen:„Die Chance für den DFB: Uber- nahme der Welt meisterschaft von Chile?“ Uns wurde berichtet, die Chilenen müß- ten von sich aus die Olympischen Spiele absagen. Und es hat sich in der Tat keine Feder gerührt, wie dies zu bedauern sei, und was vielleicht zu tun wäre, um den Chilenen nach Rom zu verhelfen. Wo blieb da der verbindende Geist des Sports? Wenn nicht hier, wie und wann und wo sonst wollte der Sport beweisen, daß er sich der Humanitas verschrieben habe? Schall, Rauch, phrasenhaftes Ge- töne? Dann kam das Zeichen von gänzlich unerwarteter Seite, nämlich von den 80 oft beßerittelten und verdammten Insti- tutionen. Italiens Organisations omitee der Olympischen Spiele erklärte, Rom werde die Kosten für Chiles Wettkämpfer übernehmen. Und der Deutsche Fußball- Bund, einer der Bewerber um die nächste Welt meisterschaft erklärte aus dem Munde seines Vizeprdsidenten Huber: der DFB wünsche nicht die Welt meisterschaft von Chile zu übernehmen. Einen solchen Schritt könne er nur als taktlos bezeich- nen. Das hat uns überrascht und zufrieden- gestellt. Aber sollten wir nicht einen Schritt weitergehen? Sollte nicht der DHB zu tun, damit Chile in die Lage versetzt werde, seine Weltmeisterschaft ohne Wei- tere größere Opfer, die sich aus der Be- seitigung der Katastrophe ergeben, aus- zurichten? Es kämen Millionen zusammen, erklärten sich die nationalen Verbände mit ihren namhaften Vereinen bereit, zu- gunsten Chiles Benefz- Spiele ihrer at- traktivsten Mannschaften abzuhalten. Und sollten nicht auch die nationalen Fachverbände anderer olympischer Sport- arten, die einen aum weniger attraktiven Sport zu bieten haben, den Chilenen mit ähnlichen Veranstaltungen zur Seite ge- hen, damit Rom für se endgültig gesichert ist? Der moderne Sport ist reich. Wenn er Will, hat er Mittel und Möglichkeiten. Vielleicht sollen die deutschen Sportler damit beginnen; denn sie werden sich sicher erinnern, daß sie in den Jahren tiefsten Unglücks von den Chilenen nicht vergessen worden waren. Markus Faust . Sieges den Fußball- Weltverband anregen, alles Dem HSV genügt im Wildpark schon ein Punkt: flu noch eine uinzige Chance fi, den KSC Endspieltip Köln— Hamburg bleibt bestehen/ Im Südweststadion der erste Sieg für FKP? Die Endspiel- Situation im deutschen Fußball ist eindeutig: Der Hamburger SV. 1957 und 1958 im deutschen Finale, ohne jedoch gegen Borussia Dortmund(1:4) und Schalke 04(0:3) etwas zu erreichen, wird erneut auf einen westdeutschen Gegner treflen, und zwar auf den 1. FC Köln, der erstmals den begehrten Schritt in die deutsche Entscheidung getan hat. Dieser Tip ist nur noch theoretisch zu durchkreu- zen, etwa wenn der Hamburger SV in Karlsruhe und dann zu Hause gegen Borussia Neunkirchen verlieren sollte. Ernsthaft kann daran niemand glauben. Es bleibt damit nur abzuwarten, wer Nachfolger von Eintracht Frankfurt wird. Man darf am Wochen- ende in Karlsruhe beim Gastspiel des HSV einen großen Rahmen erwarten. Ob es in Bremen, Herne und Ludwigshafen genau so sein wird, ist weniger sicher. Gruppe I: Karlsruher Sc— Hamburger SV; Borussia Neunkirchen— Westfalia Herne(beide Samstag). Beim 3:3 im ersten Spiel war der HSV ernsthaft in Gefahr. Der Karlsruher Sc ging aber im übrigen nicht den Erfolgsweg, den man allgemein von ihm erwartete. Auch der Hamburger SV hat keinesweg restlos zufrieden gestellt, Die Mannschaft steht und fällt mit Uwe Scçeler, ihrem einzigen Stür- mer, der absolut sicher für Torerfolge ist. Man muß abwarten, wie sich die HSV-Ab- wehr am Samstag in Karlsruhe einstellt und inwieweit es ihr gelingt, Herrmann, Reit- gassl und Beck zu stoppen. Das Außen- läuferpaar Werner-Dieter Seeler kann an einem guten Tag zweifellos die entschei- dende Vorherrschaft im Mittelfeld erreichen. Witlatschil ist der Mann, den der Südmei- ster gegen Uwe Seeler stellen wird. Er ist wendig und hart. Ob er jedoch die Erfah- rung gegen einen Mann besitzt, der aus jeder Situation Tore zu schießen versteht, muß noch bewiesen werden. Ein Unent- schieden würde dem HSV in jedem Falle genügen, üm auch theoretisch außer aller Gefahr für das Endspiel zu sein. Und diesen Teilerfolg muß man ihm, so wie die Mei- sterschaft bisher gelaufen ist, zutrauen. Westfalia Herne ist weit hinter dem zu- rückgeblieben, was man in dieser Saison erwartete. In ihren Spielen gegen den KSC und HSV waren Vorteile gegeben, aber man wußte sie nicht zu nutzen. Es geht darum, nicht auf dem letzten Platz der Gruppe zu bleiben. Dazu bedarf es eines in Saarbrücken gegen Borusssia Neunkirchen. Wie aber wird sich Pyka auf den Neunkirchener Mittelstürmer Dörren- bächer einzustellen wissen und wie wird Hernes Nationaltorwart Tilkowski mit den Szenen fertig, die es zweifellos vor seinem 5 geben wird? Ein Unentschieden liegt nahe. Gruppe II: FK Pirmasens— 1. FC Köln, Werder Bremen— Tasmania Berlin. Zu befürchten hat der 1. FC Köln nichts mehr. Vier Punkte Vorsprung und 11:2 Tore, dazu noch das letzte Spiel zu Hause gegen Werder Bremen sind eine gute Rückversiche- rung. Auch diesmal wird Hans Schäfer feh- len. Wag er dem Kölner Angriff bedeutet, hat sich in beiden Spielen gegen Tasmania Berlin gezeigt. Im letzten Jahre verlor Köln in Lud- Wigshafen gegen Pirmasens mit 0:4. Die Mannschaft hat also etwas zu tun, um den damals wirklich schwachen Eindruck zu ver- Wischen. Es kann kein Zweifel darüber be- stehen, daß die bisherigen Erfolge ein Ver- dienst der großartigen Abwehr waren, wäh- rend der Angriff weitgehend davon lebte, daß Hulmut Rahn jeder Abwehr Rätsel aufgab und auf Torerfolge aus war. Pirmasens hatte keine gerade glückliche Saison. Die Mann- schaft geriet schon mit Ablauf der regiona- Jeli Meisterschaft, als ihr Titelgewinn sicher war, in eine Formkrise, aus der sie sich bis- her nicht zu lösen vermochte. Es ist natürlich möglich, daß sie nunmehr allen Ballast ab- Wirft. Dann würde sie ziemlich sicher zu einem Gegner, der dem Westmeister nichts schenkt. Werder Bremen startete mit zwei Nieder- lagen. Inzwischen hat der Nordzweite das wettgemacht, aber der Rückstand zum 1. FC Köln ist zu groß geworden. In Bremen wird die Elf alles tun, um die Berliner 1:2-Nieder- lage wettzumachen. Spielerisch ist Werder eine gute Mannschaft, die auch Tore zu schie- gen vermag, wenn eine gegnerische Abwehr nicht so konsequent auf Deckung bedacht ist, Wie es Tasmania Berlin vor eigenem Publi- kum getan hat. Europarekord und Weltjahresbestzeit eingestellt. Hermas wiede: ,da“: In fflalmò sogar 10.2 Der Europameister auch auf seiner Spezialstrecke mit 21,0 stark verbessert Kaum 48 Stunden nach seinem Sieg über Armin Hary in 10,3 Sek., wartete der Kölner Europarekordler Manfred Germar bei einem internationalen Flutlichtsportfest in Malmö mit einer neuen Glanzleistung auf. Er gewann die 100 m in 10,2 Sekunden und stellte damit die Weltjahresbestzeit sowie den Europarekord ein! Germar gab seinen Gegnern im Finish keinerlei Chancen. Der UdssR- Sprinter Prochorowski(10,5) und der skandinavische Rekordsprinter Bunaes aus Norwegen(10,6) belegten die nächsten Plätze. Manfred Germars 10,2 erweitert die Liste der diesjährigen Spitzen- leistungen über 100 m auf neun: außer Jefferys(Südafrika) erreichten diese Zeit die Amerikaner Morrow, Dave Styron, Sime, Italiener Livioc Berruti. Ebenfalls ungefährdet gewann Manfred Germar in hervorragenden 21,0 Sekunden den 200-m-Lauf, womit er seine persönliche dies- jährige Bestzeit um drei Zehntelsekunden verbesserte. Lediglich Armin Hary war(in Mannheim mit 20,5 Sekunden) bisher schnel- ler als Germar, der den Norweger Bunaes (21,3) und den Russen Prochorowski(21,5) hinter sich ließ. Germar startete anschließend zusammen mit Bunaes und den beiden Russen Prochorowski und Schisakow in einer ge- mischten internationalen Staffel über 4mal 100 m als Schlußläufer und stellte in 42,6 Sek. den Sieg sicher vor Dänemark(42,9) und Malmö(43, 0). Wieder 1000 Punkte für Makula: Haase jelæl aut dem sechsten Platz Die Polen bleiben die Favoriten der Segelffug- Weltmeisterschaft Die Polen Edward Makula(SzD-Zefir) und Adam Witek(SZ D-Foka) führen nach dem zweiten Wettbewerb der Segelflugwelt- meisterschaften 1960 in Köln-Butzweilerhof die offene und die Standard-Klasse an. Es dauerte zwei Tage, ehe nach der durch den Pfingstverkehr verzögerten Rückkehr der Teilnehmer vom Zielstreckenflug nach Kiel- Holtenau eine Wertung erfolgen konnte, nach der Makula in der offenen Klasse mit 380,79 Kilometern und Witek bei den Stan- dard-Flugzeugen mit 370 Kilometern sieg- ten. Weltmeister Ernst Günther Haase(Her- zogenrath) kam in der offenen Klasse mit 348,84 Kilometern auf den sechsten Rang und schob sich dadurch in der Gesamtwertung ebenfalls auf den sechsten Rang vor. wäh- rend der Hannoveraner Hans Böttcher, 14. mit 308,88 Kilometern, in der Standardklasse auf Platz 13 liegt. Ergebnisse: Zielflug, offene Klasse: I. Makula 380,79= 1000 Punkte, 2. Popiel (beide Polen) 370,20= 965,2; 3. Hossinger (Argentinien) 365,70= 950,5; 4. Goodhart (GrohBbritannien) 360,18= 932,4; 5. Marchant Frankreich) 359,91= 931,5; 6. Haase(Her- zogenrath) 348,844 395,1.— Gesamtwer- tung: 1. Makula 2000 P., 2. Popiel 1965,2, 3. Hossinger 1850,2, 4. Goodhart 1782,9, 5. Däne Drummond(Grohßbritanniem) 1774,8, 6. Haase 1773.— Standardklasse: 1. Witek Golen) 370= 1000, 2. Resch(Oesterreich) 365,5 984,9, 3. Münch(Brasilien) 364,8 982,4. 4. Ara(Spanien) 364,8— 982,4, 5. Huth (Hamburg) 354= 945,9, 14. Böttcher(Han- nover) 308,88 793,3,5.— Gesamtwertung: 1. Witek 1956,9, 2. Fritz(Oestereich) 1921, 2, 3. Resch 1820,3, 4. Jüz(Spanien) 1794, 9, 5. Huth 1778,8, 6. Persson(Schweden) 1719, 4, 13. Böttcher 1515, 4. Auch gestern setzten die drei Polen ihre „Geschwaderflug-Taktik“ fort. Sie hatten kast bis zum Schluß der Starts gewartet und erhoben sich dann kurz hintereinander um 11.03 Uhr(Makula auf Zefir), 11.04 Uhr Po- piel, ebenfalls Zefir) und 11.08 Uhr(Titel- Verteidiger Witek, Standard-Klasse, SZ D- Foka) im Schlepp der Bundeswehrmaschinen vom Typ DO-27 von der Startpiste ab. Mit einer Südwestströmung und Wolken in 1200 Meter Höhe waren die Flugbedingungen recht günstig. Woodhouse, Weaver und James sowie der Das mit großer Spannung erwartete Zu- sammentreffen zwischen dem belgischen 800- Meter- Weltrekordmann Roger Moens und dem deutschen Rekordläufer Paul Schmidt (Frankfurt) entschied der Belgier klar für sich. Mit 1:50,0 Minuten gewann Roger Moens und ließ damit den Frankfurter glatte zwei Sekunden hinter sich zurück. Im 1500-Meter- Lauf, den Schwedens Rekordmanm Dan Wärn in 3:49,0 Minuten gewann, wurde der Neu- münsteraner Heinz Böthling in 4:03,3 Min. abgeschlagen Achter. Im Kugelstoßen blieb Hermann Lingnau (Frankfurt) mit 16,79 Meter Zweiter hinter Lipsnis, der mit 18,25 Meter einen neuen Rekord aufstellte. Das nächste Duell zwischen Manfred Ger- mar und seinem Rivalen Armin Hary wird peim internationalen Abendsportfest des ASV Köln am 15. Juni über 100 m stattfinden. Hier Werden auch der Franzose Delecour und Wahrscheinlich Abdou Seye am Start erwartet. Conny Rudhoii muß pausieren Gert Hetterich, der Betreuer des deut- schen Leichtgewichts-Boxmeisters Conny Rudhoff, sah sich gezwungen, alle weiteren Profikämpfe in Australien für seinen Schütz- ling abzusagen. Rudhoff, der Ende April in Australien von dem USA-Fighter Copland in der 9. Runde entscheidend geschlagen wurde, zog sich eine Infektion(Blutvergiftung) zu, S0 daß bereits der vor acht Tagen gegen den in Australien lebenden Italiener Prasivani vorgesehene Kampf ausfallen mußte. Nach Meinung des Arztes wird Rudhoff mehrere Monate nicht in den Ring steigen können. Nach der Abbruch-Niederlage des frühe- ren Amateur-Europameisters Herbert Schil- ling) Frankfurt) in der achten Runde gegen den Australier Cowburn, bezeichnete die Melbourner Tageszeitung„Age“ die beiden deutschen Boxer als schlechte Visitenkarte für den europäischen Berufsboxsport. Die Zeitung„Sun“ bezeichnete Schilling als nur mittelmäßigen Rahmenkämpfer. Hetterich erklärte, daß er Schilling in Deutschland noch nie so schwach gesehen habe, betonte aber, daß in Australien nur ausgesprochene Kämpfer-Typen bestehen könnten, Tech- niker seien von vornherein im Nachteil. Recht siegessicher Johansson:„Nur ein einziger Fehler“ Die einjährige Ringpause seit dem Ge- winn der Schwergewichts-Weltmeisterschaft von Floyd Patterson hat der Form Ingemar Johanssons trotz vielfältiger gesellschaft- licher und geschäftlicher Verpflichtungen offenbar nicht sonderlich geschadet. Fach- leute waren von der Form des Schweden beim Sparring mit seinem Landsmann Leonard Risberg und dem Amerikaner Bill Johnson vor allem in bezug auf Ausdauer und Schnelligkeit beeindruckt. Daß seine Braut und Schwester dem Training im Bi- kini zusahen, nahmen die amerikanischen Reporter beim Besuch in dem Miliionärs- erholungsort Großingers in den Catscills Mountains schon kaum noch zur Kenntnis. Man hat sich an die Eigenarten Johanssons gewöhnt. Zwei Wochen vor dem Titelkampf am 20. Juni in New Lork war Johansson sehr opti- mistisch. Der Weltmeister erklärte:„Viel- leicht dauert es diesmal etwas länger, mög- licherweise bis zur siebenten Runde Patter- son ist nicht dumm. Er wird aus dem ersten k. O. gelernt haben und nun versuchen, mich auszuboxen. Ich aber werde darauf warten, daß er nur einen einzigen Fehler begeht, und das wird genügen.“ Früh jahrsregatta der Kanuten Am Wochenende veranstaltet der Wasser- sportverein Sandhofen die traditionelle Mannheimer Frühjahrsregatta der Kanuten, diesmal auf dem Altrhein. Mit dem Melde- ergebnis von 34 Vereinen und 400 Teil- nehmern verspricht dieses erste Kräfte- messen im süddeutschen Raum zu einem echten Maßstab zu werden. Außer den Mannheimer Vereinen, die sehr zahlreich an den Start gehen, werden starke Vertretungen vor allem aus Karlsruhe, Lampertheim, Kaiserslautern, Frankfurt, Mainz und Lud- Wigshafen erwartet. Die Beteiligung der Jugend und der Jungmannen ist in verschie- denen Rennen so groß, daß eine Aufteilung in drei Laufe und mehr notwendig War. Am Samstagnachmittag beginnen die Langstreckenrennen um 17 Uhr, die Mittel- und Kurzstreckenkonkurrenzen folgen am Sonntag um 14 Uhr. Das Ziel befindet sich in Höhe des Bootshauses des WSV Sandhofen. DRV nicht nach Leningrad Der Deutsche Ruder-Verband mußte die Einladung aus der UdssSR zur Teilnahme an der Internationalen Regatta in Leningrad am 25.26 Juni ablehnen. Die UdssSR war besonders an Starts deutscher Achter-, Vie- rer- und Zweiermannschaften interessiert. Am gleichen Wochenende wird jedoch in Duisburg-Wedau eine Internationale Regatta ausgetragen, bei der sämtliche deutsche Spit- zenmannschaften erstmals im Olympiajahr aufeinandertreffen sollen. Zweiter im Preis der Nationen Hinter Spanien kam die deutsche Reiter- Equipe beim Internationalen Offiziellen Reitturnier in Madrid zu einem unerwar- teten zweiten Platz im Preis der Nationen vor Portugal und Frankreich. Nach einem schweren Gewitterregen war der Boden sehr tief geworden, so daß Pferd und Reiter bei dieser Prüfung große Schwierigkeifen hat- ten. Die Spanfer kamen in zwei Umläufen auf 40 Fehlerpunkte, während die aus Ernst Schüler(Siegen) auf Fayme, Rolf Bartels (Braunschweig) auf Markant. Kurt Jara- sinski(Heide) auf Arabella und Hans Michael Niemann(Bielefeld) auf Hartherz 5 deutsche Equipe auf 54 Fehler am. Montevideo als Gegner? „Pokal-Weltendspiel“ mit Real Madrid Der fünfmalige europäische Pokalsieger Real Madrid hat eine neue große Aufgabe vor sich. Er wird auf den Gewinner des augenblicklich laufenden Wettbewerbs um den Südamerika-Cup treffen— eine Begeg- nung, die zwar keine offizielle Bedeutung als „Welt-Endspiel“ besitzt, aber trotzdem größ- tes Interesse auslösen wird. Der Gegner steht noch nicht fest. Penarol Montevideo hat gegen Argentiniens Meister San Lorenzo de Almagro das südamerikanische Finale er- reicht. Gegner der„Urus“ ist Olympia Asuncion Paraguay) oder Millioneiros Bogota(Kolumbien). Weitere Sportnachrichten Seite 11 Tes 15 elch, 475. 20⁰9 LORGEN Donnerstag, 9. Juni 1960/ Nr. 132 nerwartet und viel zu früh hat uns mein innigst- geliebter Mann, unser guter Vater, Schwieger Vater und Bruder, Herr Carl Fay am Pfingstmontag vormittags verlassen. Sein Leben galt der Sorge für die Seinen. In tiefer Trauer: Wilhelmine Fay, geb. Jockel Alfred Fay und Irmgard Fay, geb. Peters Carl Norbert Fay *„ Heidelberg, Frankfurt/ Main, White Plains N. V.(USA) 8 Wir bitten von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Aufs tiefste erschüttert erfüllen wir die traurige Pflicht mitzu- teilen, daß unser hochverehrter Seniorchef, Herr Carl Fay Inhaber der Firma CHEMISCHE-LACK-& FARB-WERKE cARL Fax MANNHEIM-SECKENHEIM am 6. Juni 1960 plötzlich und unerwartet mitten aus einem schaf- fensfreudigen und erfolgreichen Leben für immer von uns gegangen ist. Wir betrauern in dem Heimgegangenen den Verlust eines Unter- nehmers besonderer Prägung, der durch seine Tatkraft und Vitalität die Firma zu ihrer heutigen Größe geführt hat. Er War für uns alle ein Vorbild an Pflichterfüllung und stets ein ver- ständnisvoller gütiger Berater. Wir wissen sein Andenken nicht besser zu ehren, als sein Werk in seinem Sinne fortzusetzen. Firma und Belegschaft cHEMISCHE-LAckK-& FARB- WERKE CARL FAVY MANNMEIM-SECKENNHE IAN Schwager und Onkel, Herr Michael Schmitt ist heute kurz vor Vollendung seines 86. Lebensjahres sanft entschlafen. Mhm.- Sandhofen, 8. Juni 1960 Oppauer Kreuzweg 6 Im Namen der Hinterbliebenen: K. E. Schmitt und Familie H. Schmitt und Familie(Köln) Beerdigung: Freitag, 10. Juni 1960, 11 Uhr, Friedhof Sandhofen. Gott der Allmächtige hat heute plötzlich und unerwartet meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwieger- Vater, Opa und Bruder, Herrn Wilhelm Zorn Städtischer Angestellter nach schwerem Kriegsleiden im Alter von 69 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. Mannheim, den 7. Juni 1960 Georg-Lechleiter-Platz 10 In stiller prauer: Emma Zorn geb. Alter Kinder und Anverwandte Die Beisetzung findet am 10. Juni um 11.00 Uhr im Haupt- friedhof Mannheim statt. Plötzlich und unerwartet verschied am 8. Juni 1960 meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Ur- großmutter und Tante, Frau Elise Klein geb. Krämer im Alter von nahezu 76 Jahren. Mhm.- Wallstadt, 9. Juni 1960 Wernerstraße 7 Die trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Klein Kinder, Enkel und Urenkel nebst Angehörige Beerdigung: siehe Bestattungskalender Am 6. Juni 1960 verstarb im 35. Herr Lebensjahr unser Pensionär, Lorenz Schenk der seit 25. April 1905 unserem Werk angehörte und ab 1. April 1945 im wohlverdienten Ruhestand lebte. Sein Wirken in unserem Unternehmen sichert ihm ein bleiben- des und ehrendes Gedenken. BOPP& REUTHER GMBH Die Beerdigung findet am Donnerstag, dem 9. Juni e nach- mittags 14 Uhr, im Friedhof Feudenheim statt. Plötzlich und für uns alle unerwartet verstarb heute mein lieber Mann, unser guter Vater, lieber Opa, Bruder, Schwager und Onkel Johann Vreden M hm. Rheinau, den 8. Juni 1960 Relaisstraße 64 In s t 111er Trauer: Katharina Vreden Kinder und Enkel Beerdigung am Freitag, dem 10. Juni 1960, 14 Uhr, Friedhof Rheinau. Statt Karten Die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme an dem tiefen Leid, das uns betroffen hat, durch den Heimgang meines lieben Mannes und Papas, Herrn Jakob Lohnert 1 Gastwirt haben uns tief bewegt. Wir danken allen Freunden und Bekann- ten für Wort und Schrift sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden. Besonderen Dank dem Karnevalverein„Insulana“ den Gesang- Vereinen„Germania“ und„Aurelia“, der Freiwilligen Feuerwehr, der Wirte vereinigung Ilvesheim, dem Sport-Verein 03, dem Klein- tierzüchterverein, dem Taubenzüchterverein„Auf zur Insel“ sowie den Schulkameraden. Ilvesheim, den 9. Juni 1960 Else Lohnert geb. Zwingenberger mit Tochter Ellen Statt Karten Für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die überaus schönen Kranz und. beim Heimgang meiner lieben Tochter, Frau Hanna Best geb. Pöhler Sage ich allen meinen innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Wöllner für seine tröstenden Worte, Vielen Dank auch den Hausbewohnern und all denen, die meiner lieben Entschlafe- nen das letzte Geleit gaben. f Mannheim, den 8. Juni 1960 Spelzenstraße 3 Margarete Pöhler und Anverwandten Unser lieber Vater, Groß- und Urgroßvater, Bruder, — Allen, die unserer lieben Entschlafenen, Frau Karolina Munk geb. Nägele, verw. Fritz die letzte Ehre erwiesen und uns ihre Teilnahme bekundet haben, danken wir recht herzlich. Besonderen Dank für den Beistand und die tröstenden Worte von Herrn Vikar Eichhorn der Inneren Mission, Herrn Inspektor Haußer, dem Klein- gartenverein Rheinau, sowie dem Hausarzt Dr. Schulze, dem evangelischen Frauenkreis und den Hausbewohnern. Mhm.- Rheinau, den 3. Juni 1960 Relaisstraße 58 Die trauernden Hinterbliebenen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahl- reichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau Anna Götzelmann geb. Engelhart sagen wir allen unseren innigsten Dank. Mhm-Waldhof, 8. Juni 1960 Hanauer Platz 3 5 Kinder und Anverwandte Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 9. Juni 1960 Hauptfriedhof Zeit PJJJCCCCCC0CC%% md„ 10.30 Bodmer, Heinrich, M 6, 14 3 E 11.00 Langenbahn, Andreas, K 2, 12 VH Wiedmann, Elise, Waldfrieden 79 l Meckler, Berta, Langstraßge 8 4 Schlindwein, Ferdinand, Gneisenaustraßge 10 3 „„ E 3 14.00 Krematorilum Kirst, Helmuth, Haydnstr. 7„ Opfermann, Julius, Kä., Enzianstr. 39„ 1 Kästner, Friedrich, L. 10, 462.„„ Gruber, Selma, Herrschaftswald 31 14.30 Schmitt, August, Bad Dürkheim, Bes theenstr, 5 0 Seitz, Jakob, Heilsperger Hof 4„„„ Friedhof Neckarau Weidner, Elisabeth, Verbindungskanal, linkes Ufer 3 14.00 Friedhof Feudenheim Schenk, Lorenz, Karl-Benz- str. 1s„„ 5„100 Reichert, Wilhelmine, Schillerstr. 0„ 10 „CC Friedhof Seckenheim Kemski, Gotttried, Säckingerstr. 12„ 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Kaufgesuche Tiermarlet 1 Suche gebr. Möbel z. Versteigerung. Schäferhunde Pudel, Coker, Witt, G 7. 29. Telefon 2 56 61. Box. usw. bill. [Fernglas gesucht. Preisangebote unt. 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Juni 1960 SPORT Seite 11 Weltklassezeit bei der Qualifikation der Bahnfahrer: Hieseler kann in Rom ein Mot mitreden Auch Kaslowski hat es geschafft/ Die zweite Olympia- Qualifikation der Bahnfahrer für Rom stand vor 1500 Zu- schauern auf der Frankfurter Stadion-Bahn jim Zeichen von unerfreulichen Vorkomm- nissen. Im Tandemfahren gab es ein riesi- ges Durcheinander. Es begann mit einem Sturz von Rieke Roggendorf(Herdorf Köln) im Lauf gegen die Zonenfahrer Simon/ Gröning. Dann leisteten sich die siegreichen Modrow/ Fuggerer(Berlin/ Herpersdorf) im Rennen gegen Simon/ Gröning einen völlig Moore- Schöppner in Toronto Der Kampf um die Halbschwergewichts- Welt meisterschaft zwischen Titelverteidiger Archie Moore(USA) und seinem Heraus- forderer, Europameister Erich Schöppner, findet nun endgültig am 18. Juli in Toronto Vie Direktor Humbert Fugazy von der Feature Sports Inc. als Veranstalterin mit- teilte, hat die kanadische Stadt eine Garantie von 150 000 Dollar geboten. Archie Moore erhält eine garantierte Börse von 200 000 Dollar oder 40 Prozent der Einnahmen, wäh- rend Schöppner 50 000 Dollar zustehen. Fugazy erklärte, daß er auf eine erfolgreiche Titelverteidigung von Archie Moore hoffe, da seine Gesellschaft an der Ausrichtung einer Schwergewichts-Weltmeisterschaft zwischen Ingemar Johansson und Archie Moore inter- essiert sei. Voraussetzung dazu ist allerdings, daß Johansson am 22. Juni in New Vork sei- nen Titel gegen Floyd Patterson behält. Vorrunde mit Süd— Südwest Jugendländerpokal beginnt im Herbst Der Jugendausschuß des Deutschen Fuß- ball-Bundes hat bereits Auslosung und Ter- mine für den Jugendländerpokal- Wett- bewerb der regionalen Auswahlmannschaf- ten bekanntgegeben. In der Vorrunde spie- jen Süd— Südwest am 1. Oktober und Ber- Iin— Nord am 23. Oktober. Am 6. November folgt eine Zwischenrunde zwischen dem Pokalverteidiger Westdeutschland und dem Sieger aus Süd— Südwest. Das Endspiel wurde auf den 27. November angesetzt. Zweimal klar für die SG In zwei Freundschaftsspielen gegen süd- badische Mannschaften gab es für die Fuß- ball-Elf der Mannheimer Sd sichere Siege. Als Gast des Lahrer B-Klassenmeisters SV Ichenheim bezwang die SG zunächst den Tabellenvierten FV Altenheim nach über- legen geführtem Spiel mit 4:0, wobei Torwart Stumpf durch Verwandlung eines Elfmeters, sowie Bohn, Kösegi und Müller die Treffer erzielten. Noch eindeutiger flel der Erfolg gegen den Gastgeber aus, der sich zweistellig geschlagen geben mußte. Die Mannheimer entfalteten ihr ganzes technisches Können, das 10:2- Endergebnis entsprach dem Spiel- Verlauf. Die Tore erzielten Kösegi(3), Eisele (2), Meckler(2), Bohn, v. d. Laan und Kappes. Zwischenfälle im Tandemfahren unnötigen Verstoß, als sie die eine Länge zurückliegenden Zonenfahrer behinderten. Der Wettfahrausschuß entschied auf Protest der Zonen- Vertreter eine Disqualifikation der beiden BDR-Fahrer. Später wurde sie jedoch zurückgenommen. Der Lauf sollte wiederholt werden, aber Simon/ Gröning traten nicht an. Rieke hatte sich über den Zwischenfall so ereifert, daß er einen Ner- venzusammenbruch erlitt und zum entschei- denden Lauf gegen Peter/ Stäber(Zone), die Besten der Qualiflkationsrennen in Forst, nicht antreten konnte. Peter Stäber stehen nach diesem Wirrwarr mit 7 Punkten als Rom-Fahrer in Tandem fest. Wesentlich einfacher war die Angelegen- heit im I-km- Zeitfahren. Hier erwies sich Dieter Gieseler(Münster) als überragender Fahrer. Mit 1:09,7 Minuten fuhr er eine Weltklassezeit, verbesserte sich gegenüber der Ausscheidung in Forst(28/29. Mai) um volle 2,2 Sekunden und sicherte sich damit die„Fahrkarte“. Gieseler spielte wie vor zehn Tagen in Forst eine dominierende Rolle. Die 1:09,7 Minuten bedeuten Bahn- rekord auf der Frankfurter Stadionbahn und eine Zeit, die ihn für Rom zu einem der Favoriten stempelt. Der Ostberliner Konrad Irmschler war mit 1:11,9 Minuten über zwei Sekunden langsamer. Der zweite BDR- Fahrer, der Berliner Hans Kaslowski, ver- zichtete auf seinen Start im Zeitfahren, um seine Chance bei der Olympiaausscheidung der Flieger voll wahrnehmen zu können. Hier kam er in der Serie der verschiedenen Läufe auf insgesamt 11 Punkte. Der zweite Platz kann erst nach neuen Ausscheidungs- rennen zwischen dem Bielefelder Rieke und dem Ostberliner Simon(beide je 10 Punkte) ermittelt werden. Der Zeitpunkt und Aus- tragungsort muß von den beiden Fachver- pänden noch festgelegt werden. Schlußstand der Fliegerwertung von Frankfurt: I. Kas- lowski(Berlin) 11 Punkte, 2. Rieke(Biele- feld) und Simon(Ostberlin) je 10 Punkte, 4. Walter Frankfurt) und Peter(Ostberlin) je 8 Punkte, 6. Stäber(Ostberlin) 7 Punkte. „Offensichtlich benachteiligt!“ DAB zur Ringer- Qualifikation in Leuna „Die sogenannten neutralen Ringrichter aus Bulgarien und Oesterreich haben die Ringer der Bundesrepublik bei den Olmypia- Ausscheidungen in Leuna ganz offensichtlich benachteiligt“, erklärte Josef Hergel, der Präsident des Deutschen Athletenbundes der Bundesrepublik DAB), in München. Hergel hatte bereits am Pfingstsonntag in Leuna vor sowietzonalen Funktionären dagegen prote- stiert, daß vor allem der bulgarische Ring- richter zugunsten der sowjetzonalen Ringer entschied.„Es war eine bestellte Arbeit“, sagte Hergel.„Die Ringer der Sowjetzone haben bewußt auf die sogenannte Matten- flucht hingearbeitet“. Nach den Ausscheidungen in München und in Leuna bilden je vier Ringer aus der Bun- desrepublik und der Sowjetzone die gesamt- deutsche Freistil-Ringermannschaft für Rom. Die Ausscheidungen für eine gesamt- deutsche Mannschaft im griechisch-römi- schen Stil werden am übernächsten Wochen- ende in Saarbrücken und eine Woche später in Suhl(Sowjetzone) ausgetragen. Sieger der vorletzten Giro-Etappe— aber: Chart Cauls Angeitt kommi ⁊u sp Anquetil auch nach der 22. Etappe im rosa Trikot des Spitzenreiters Der Luxemburger Charly Gaul gewann gestern die vorletzte Etappe des Giro d'Ita- lia über 229 Kilometer durch die Alpen von Trient nach Bormio. Der Vorsprung des Bergspezialisten Gaul, der als großer Favo- rit in die italienische Stragenrundfahrt ge- gangen war, reichte jedoch nicht aus, um den Franzosen Jacques Anquetil von der Spitze der Gesamtwertung zu verdrängen. Der Träger des Rosa Trikots geht mit guten Siegeschancen am Freitag in die Schluß- etappe. Einen Tag vor der großen und entschei- denden Bergetappe des 43. Giro d'Italia wur- den den Fahrern auf den 110 km zwischen Belluno und Trient keine schweren Aufga- ben gestellt. Die Favoriten schonten sich auf dieser 21. und drittletzten Etappe auch offen- sichtlich, so daß es nach dem Spurtsieg des Belgiers Emile Daems mit einem Stunden- mittel von 41,075 km/std keine Veränderung in der Gesamtwertung gab. Nach 18 Kilome- tern zog der Italiener Tosato allein davon, später holten ihn 13 Fahrer ein, von dener 8 Daviscup-Viertelfinale gegen Schweden: Stuck/ euline haben nickis zu verlieren In der Unbeständigkeit der Skandinavier liegt die große Chance Der Davispokal wettbewerb bringt in der Europazone am Wochenende das Viertel- finale. Auf der Anlage des Düsseldorfer Rochusclub tritt Deutschland gegen Schwe- den an. Das„Team der 21jährigen“ mit Mei- ster Wolfgang Stuck(Berlin) und Christian Kuhnke(Hamburg), zu denen als Ersatzspie- ler Wilhelm Bungert und Dieter Ecklebe kommen, steht gegen Ulf Schmidt und Jan Schöne Erfolge für Mannheims Hockey mannschaften: 780 46 in Recht erfolgreich war der TSV 46 Mann- heim beim 26. Bruchsaler Hockey-Turnier. Die Mannschaft konnte ihre Spiele gegen Bad Homburg und VfR Kaiserslautern je- weils mit 3:0 Toren gewinnen, mußte also keinen Gegentreffer einstecken. Beide Siege Waren verdient; Mittelläufer Dr. Hopf und der Halbrechte Dr. Greulich gaben der Elf auch diesmal Rückhalt. Im einzigen AH- Spiel des Turniers holte die Vertretung des TSV 46 einen 1:0-Sieg gegen die TSG Bruch- sal heraus. Die Damen-Elf unterlag der TG Frankenthal zunächst mit 2:3 Toren, gewann dann aber gegen HC Mainz mit 1:0. Ungeschlagen blieb die Mannschaft des VfR Mannheim beim Turnier des VfR Heil- bronn. Vom HC Basel trennte man sich 0:0, dann folgte ein 5:1-Sieg gegen eine fran- Bruchsal ohne Gegentor zösische Mannschaft aus Reims und ein 3:1 Erfolg gegen Blau-Weiß Aschaffenburg. Die AH verlor gegen eine Elf aus Halle mit 0.2 Und gegen VfR Heilbronn mit 0:1, legte sich dann aber tüchtig ins Zeug und schlug den HC Kickers Stuttgart mit 5:0. Die Damen- Elf des VfR Mannheim gab der DJK Würz- burg mit 5:0 Toren das Nachsehen und spielte gegen VfR Heilbronn 2:2. Statt nach Gernsbach, wie ursprünglich vorgesehen, fuhr die Germania Mannheim ebenfalls zum Turnier des VfR Heilbronn. Die Mannheimer schickten eine kombinierte Elf, die ihre drei Spiele nur knapp verlor. Gegen HC Kickers Stuttgart hieß es am Schluß 0:1, mit demselben Ergebnis verlor man gegen VfR Heilbronn und nochmals mit 0:1 gegen TSV Ludwigsburg. EH. e Bestellabteilung/ Kundendienst Sa.-Nr. 277 88 ALLES UNTER EINEM Dach Erik Lundquist(die„Oldtimer“ Sven David- son und Torsten Johansson stehen in Re- serve) vor einer schweren aber nicht unlös- baren Aufgabe. Die restlichen drei Begegnun- gen des Viertelfinales lauten: Frankreich gegen Dänemark, Großbritannien— Belgien und Italien— Chile. Die Niederlagen, die Schwedens Spitzen- spieler am letzten Wochenende erlitten— Schmidt in Berlin gegen Nitsche und Lund- quist in Salsjöbaden gegen den Belgier Bri- chant— darf man nicht überbewerten. Ge- rade im Daviscup sind die Skandinavier zu positiven Ueberraschungen fähig. Das Stock- holmer 3:2 über Spaniens junge Favoriten Arilla und Gimeno war der beste Beweis. Nur einmal traf Deutschland bisher im Davispokal auf Schweden. Im Zonenfinale von 1951 gab es in Bastad ein 5:0 gegen von Cramm, Buchholz und Göpfert. Dieses Er- gebnis kann sich auch in Düsseldorf wieder- holen, wenn Schmidt und Lundquist ihre beste Form finden. Für Stuck und Kubnke, die sich in ihrer ersten Davispokalsaison nach dem schwachen Start gegen die CSR doch noch zu einem 3:2 steigerten und mit einem 4:1 über Polen in Warschau überzeug- ten, liegt die große Chance in der sprich- Wörtlichen Unbeständigkeit der Schweden. Die jungen Deutschen haben nichts zu ver- lieren, und das kann der Nervenstärke sehr dienlich sein. fünf wieder zurückfielen, so daß schließlich eine Neunergruppe die Spitze hatte. Da das Feld nicht nachsetzte, betrug der Vorsprung 15 km vor dem Ziel dreieinhalb Minuten. Im Spurt siegte dann Daems, während das Feld, in dem sich auch Hans Junkermann befand, 3:36 Minuten später eintraf. winner trainiert RC Bern Fritz Gwinner, der früher auch den MRV Amicitia trainierte und zu Olympia- und deutschen Meisterehren führte, hat beim Rowing Club Bern das Training übernom- men. Bei der Internationalen 73. Oberrheini- schen Regatta im Mühlauhafen wird Gewin- ner am Wochenende einen Jungmann und Junior-Einer sowie einem 1. Senior-Zweier ohne Steuermann an den Start bringen, Bei Gwinners Trainerqualitäten darf man auf das Abschneiden der Berner gespannt sein. 1 5- Fairneßpreis für SpVgg 07 Die A-Jugend der SpVgg. 07 Mannheim beteiligte sich in Kirrdorf bei Bad Homburg an einem dreitägigen, international besetz- ten Pfingst- Fußballturnier, bei dem noch Sturm“ Graz, Kampen Holland), Berlin- Wannsee, VfL Bad Homburg, Wiesbaden- Biebrich, Schwaben Augsburg und die Mannschaft des Veranstalters am Start wa- ren. Turniersieger wurde Schwaben Augs- burg. Die Mannheimer verloren nur gegen den späteren Pokalgewinner, siegten einmal (2:0 gegen Bad Homburg) und spielten zwei- mal unentschieden(darunter 0:0 gegen „Sturm“ Graz). Wenn es damit auch nicht zu dem Turniersieg reichte, so erhielten die Mannheimer Buben doch einen Preis, der nicht weniger wertvoller ist. Sie durften aus den Händen des Oberbürgermeisters von Bad Homburg die Trophàe für die fairste Mannschaft des Turniers in Empfang neh- men. ASV heute gegen Mundenheim Mit dem ASV Feudenheim und SpVgg Mundenheim treffen heute abend, 18.30 Uhr, die beiden sieglosen Tabellenletzten der Mannheim-Ludwigshafener Pokalrunde auf- einander. In Sandhofen hatten die Links- rheiner in der letzten Woche beim 1:3 außer Einsatz und Eifer nichts zu bieten— aber auch der ASV wirkt überspielt, so daß es in dieser Begegnung keinen Favoriten gibt. Wie sie spielen Donnerstag, 18.30 Uhr, ASV-Platz ASV Feudenheim: Tröndle; Hof, Schleupner; Teichmann, Haring, Edinger; Wilfert, Back, Jung, Hohmann, Himmler. (Gegner ist Spygg Mundenheim.) Weitere Sportnachrichten Seite 9 Es ist ctadthe kannt, daß unsere Schaufenster immer interessant und ſehenstpert Sindl. Guter Ruf verpflichtet. Haben wir uns etenas Besonderes ausgedacht. Versdumen Sie nicht, zu uns zu kommen undl ich unsere Fenster anzusehen. Es lohnt sich! Kunden- Parkplatz C2 Belte 12 MORGEN Donnerstag, 9. Juni 1960/ Nr. 132 i Großes Haus PLANMKEN Tel. 2 31 23 13.30, 16.00, 18.30, 21.00. 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Der Alkoholmigbrauch im Straßenverkehr in den letzten Jahren sei alarmierend. Das Bedenkliche sei, daß der Alkohol überwiegend schwere Unfälle ver- ursache. a Der Tätigkeitsbericht gibt einen Ueber- blick über die Aktionen der Bundes verkehrs- Wacht zur Hebung der Verkehrssicherheit im vergangenen Jahr. Dazu gehören zahlreiche Broschüren und Veröffentlichungen, Groß- veranstaltungen und Mitarbeit bei der Ju- gendverkehrser ziehung. Testbusse der Bun- desverkehrswacht haben die Straßen der Bundesrepublik befahren und bei freiwil- ligen Prüfungen des Sehvermögens und der Reaktionszeit festgestellt, daß bei 31,6 Pro- zent der Prüflinge mehrere Ergebnisse als bedenklich bezeichnet werden mußten. Zu Beginn der Reisezeit hat die Bundes- verkehrswacht alle Urlaubsfahrer zur be- sonderen Vorsicht ermahnt. Die größere Ver- kehrsdichte bringe erhöhte Unfallgefahren mit sich. So hätten sich 1959 die meisten Unfälle mit Personenschäden im Juli mit 33 000 ergeben, während es im Januar 15 900 und im April 25 000 Unfälle waren. Wer auffährt, ist schuldig Typisches Großstadtdelikt/ Ursache oft unfaires Ueberholen Es ist ein müßiger Streit, festzustellen, ob die Ursache eines Unfalles auf äußere Ein- flüsse, also den meistens zitierten schlechten Straßenzustand oder auf menschliches Ver- sagen zurückzuführen ist. Letzteres ist, wenn Vielleicht auch als Folge des ersteren, immer der Fall. Autofahren ist nun einmal die Aus- wirkung einer menschlichen Leistung und der Unfall das Ergebnis einer menschlichen Fehlleistung. Nirgendwo kommt das sicht- barer zum Ausdruck als bei einem der am leichtesten zu vermeidenden Unfallursachen, dem Auffahren. Nicht umsonst gilt in Kraft- fahrerkreisen das geflügelte Wort: Wer auf- fährt, ist schuldig. Es ist ein leider im Straßenverkehr schon gewohntes und alltägliches Bild, die Polizei bei der Aufnahme einer derartigen Karam- bolage zu sehen. In Stoßzeiten des Verkehrs und bei schwierigen Wetterbedingungen Ne- bel, Glatteis) findet man gleich ganze Te- leskopagen(Kettenzusammenstöße), die alle die gleiche Ursache haben: zu geringen Ab- stand vom Vorderwagen, Unaufmerksamkeit des Fahrzeugführers oder unangemessene Geschwindigkeit. Alle drei Ursachen gehen auf menschliches Versagen, eine falsche Ein- schätzung, zurück. Das Kuratorium„Wir und die Straße“ hat in der Meyer/ Jacobischen Untersuchung über die typischen Unfall- ursachen festgestellt, daß in 40 Prozent(bei Krädern und Rollern 48 Prozent) der erfaßg- ten Auffahrunfälle der notwendige Sicher- heitsabstand vernachlässigt wurde. In über 50 Prozent mangelte es an der erforderlichen Aufmerksamkeit, in über 20 Prozent der Fälle war Ungeschicklichkeit oder zu hohe Geschwindigkeit(2 Prozent) der Grund des Auffahrens. An dem Delikt des Auffahrens sind alle Fahrzeugarten beteiligt, besonders stark die Zweiräder(77,5 Prozent) und wegen ihrer Breite besonders anfällig für Streifen im Vorbeifahren, Omnibusse(45,3 Prozent) und Lkw's(38,6 Prozent). Es ist, infolge der Ver- kehrsdichte, ein typisches Großstadtdelikt (58,4 Prozent) mit allerdings meist nur klei- nerem Blechschaden. Großschäden sind hier selten. Das ändert sich jedoch bei den Auf- fahrschäden auf der Autobahn infolge der dort gefahrenen hohen Geschwindigkeiten. Die Bekämpfung dieser Unfallart kann nur über die persönliche Belehrung erfolgen, da sie, wie schon eingangs betont, eine typi- sche menschliche Fehlleistung ist. Um zu verhindern, von rücksichtslosen Kraftfahrern — die jede kleinste Lücke benutzen, ein- zuscheren— ständig gefährlich überholt zu werden, kommt es bei vielen Kraftfahrern zu dem„Mit- gefährlich-kurzem-Abstand- Fahren“, der häufigsten Ursache für das Auffahren. Es heißt hier also, zuerst einmal das unfaire Ueberholen bekämpfen. Auf der Autobahn ist an die Fahrer zu appellieren, nicht auf der Fahrbahn, sondern stets auf einem Parkplatz zu halten, bei einer Panne — besonders des Nachts— ausreichend durch Beleuchtung abzusichern und sich schnellstens abschleppen zu lassen. Jeder Fahrer sollte sich außerdem durch Brems- prüfungen am eigenen Fahrzeug ein Gefühl für die Bremsleistung seines Gefährts ein- impfen(,in den Griff bekommen“), um dem- entsprechend seine Spitzengeschwindigkeit den jeweiligen Straßenverhältnissen anzu- passen. Wer schließlich richtet sich schon nach den auf einschlägigen Tabellen errech- neten Bremsstrecken, wer hat sie im Kopf und im Fahrgefühl?! Auffahren als typische und eine der häufigsten Unfallursachen brauchte nicht zu sein, wenn der Mensch sich stets seiner Verantwortung bewußt wäre und seine Fahrweise den Gegebenheiten an- paßte. Verantwortungsbewußter und rücksichtsvoller! Vorschläge des Verkehrsausschusses des Bundesverbandes der Industrie Das komplizierte Straßgenverkehrsrecht müsse weitgehend vereinfacht und verein- heitlicht und an die Verkehrsregeln der Nachbarländer der Bundesrepublik angepaßt werden. Das forderte der Verkehrsausschuß des Bundesverbandes der deutschen In- dustrie(Bdl) in einer kürzlich veröffentlich- ten Entschließung. Der Bdl weist darauf hin, daß alle Verkehrsteilnehmer, einschließlich der Fußgänger, zu einem größeren Verant- wortungsbewußtsein und zur Rücksicht- nahme im Verkehr erzogen werden müßten. Justiz, Verwaltung, Polizei und Schulen müssen dabei unter Einsatz aller technischen Mittel moderner Publizistik zusammen- Wirken. Der Bal fordert, die Rechtsprechung über Verkehrsdelikte zu verschärfen und zu ver- einheitlichen. Typische Gefährdungsdelikte sollten nach einem vereinfachten Verfahren hart und schnell bestraft werden, dagegen sollte bei reinen Ordnungswidrigkeiten groß- zügiger verfahren werden. Die Führerschein- prüfung sollte mit der Nachweis-Pflicht aus- reichender Fahrpraxis in Großstädten er- schwert werden. Als entscheidende Voraussetzung für einen grundlegenden Wandel der Verkehrs- situation nennt der Bdl-Verkehrsausschuß die umfassende Verbesserung und Erweite- rung des gesamten Straßennetzes. Die Be- mühungen hierbei dürften sich jedoch nicht auf Autobahnen und Bundesstraßen be- schränken, sondern müßten auch die Land- straßen und die Kommunalstraßen sowie den besonders notleidenden Straßenbau in den Stadtkernen erfassen. Der Bau von Um- gehungsstraßen sei besonders vordringlich, erklärte der Bdl-Verkehrsausschuß, der außerdem darauf hinweist, daß Geschwin- digkeitsbeschränkungen nur dort verfügt werden sollen, wo echte Gefahrenquellen Vorliegen. Eine Geschwindigkeitsbeschrän- kung wäre nur sinnvoll, wenn sie aus- reichend überwacht werde. Warnschild für Fußgänger An Landstraßen mit regem Fußgänger- verkehr müßten Warnschilder„Gefahr se- hen, darum links gehen“ aufgestellt werden. Dies hat kürzlich der ADAC Gau Pfalz in Neustadt vorgeschlagen. Wie ein ADAC- Sprecher sagte, würde man den großen deut- schen„Schilderwald“ zwar noch durch eine neue Warntafel bereichern, damit aber doch den ständig zunehmenden Verkehrsunfällen begegnen können, die durch rechts gehende Fußgänger verursacht würden. Man solle sich die Schweiz zum Vorbild nehmen, wo man die Fußgänger auf vielen Straßen an die Pflicht des Linksgehens erinnert. Bei uns aber wüßten viele Fußgänger nicht einmal, daß der Paragraph 37 der Straßenverkehrs- ordnung das Linksgehen auf Straßen ohne Bürgersteig bindend vorschreibe. Deshalb sollte besonders die ländliche Bevölkerung durch eine Aufklärungsaktion erneut darauf hingewiesen werden. Auch sollte die Polizei das Verhalten der Fußgänger durch Kon- trollen auf den Landstraßen überprüfen. 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Die neuen Sätze sollen wahrscheinlich be- reits ab Anfamg Juli gelten. Allgemein wird mit einer Erhöhung des Eckzinses um ein halb Prozent gerechnet. Somit würden Spar- einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist künftig mit 4(bisher 3,5) Prozent, mit ver- einbarter Kündigungsfrist von sechs bis zwölf Monaten mit 4,5 Prozent und mit einer Kündigungsfrist von mehr als zwölf Monaten mit 5 Prozent verzinst werden. Ratenkäufe werden teuerer Neue Gebührensätze (VWD) Nach dem Beschluß des Zentral- bankrates in der vorigen Woche, den Diskont- satz auf 5 Prozent zu erhöhen, ist jetzt auch eine Ergänzung der bisherigen Konditions- regelung für Teilzahlungsbanken in Kraft getreten. Danach gelten, wenn der Diskont- satz der Deutschen Bundesbank 4 Prozent übersteigt, bei Kreditbeträgen bis zu 500 DM ein Höchstsatz von 1 Prozent pro Monat vom ursprünglichen Kreditbetrag, bei Beträgen von mehr als 500 DM bis 1000 DPM ein Höchst- satz von 0,8 Prozent pro Monat. Daneben ist die Berechnung einer einmaligen An- tragsgebühr bis zu 2,50 DM zulässig. Bei der Kraftfahrzeug- Finanzierung auf Wechsel gilt ein Höchstsatz von 0,75 Prozent— bei Ge- brauchtfahrzeugen von 0,8 Prozent— zuzüg- lich einer Inkassogebühr. Die endgültige Gestaltung der Gebühren- sätze in den einzelnen Geschäftssparten ist im Augenblick noch nicht zu übersehen, je- doch wird mit Sicherheit damit auch eine Verteuerung der„Nebenkosten“ für Teil- zahlungskredite eintreten, zumal da die wie- derholten Erhöhungen der Mindestreserven ebenfalls zusätzliche Belastungen mit sich gebracht haben, die bisher nur teilweise Weitergegeben wurden. Engpässe bremsen EWG Konjunktur (VWD) Engpässe bei Arbeitskräften und Produktionsmitteln sind die Ursache dafür, daß trotz Fortsetzung der konjunkturellen Expansion die Wachstumsrate der Produk- tion im der Bundesrepublik und in den Nie- derlanden Abschwächungszeichen aufweist, stellt die Kommission der Europäischen Würtschafts gemeinschaft(EWG) in ihrem Mai- Kommentar zur Konjunkturlage fest. Die Wachstumsverlangsamung in Belgien und Frankreich wird vor allem aus der bran- chenmäßig ungleichen Entwicklung der Nachfrage erklärt. Die Einfuhrzunahme habe sich in verschiedenen Mitgliedsländern ver- stärkt und erstrecke sich auf alle Warengrup- Pen. Die vergröherte Binnennachfrage habe die Fertigwareneinfuhr weiter belebt. Der Handel zwischen den Mitgliedsländern der EWG habe im ersten Quartal 1960 gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit um 40 Pro- 8 zugenommen. f. Verfassungsklage gegen Getreidepreisgesetz (VWD) Eine Nürnberger Mühlengruppe Hat beim Bundesverfassungsgericht in Karls- ruhe Klage gegen die Einteilung der Roggen- und Weizenpreisgebiete für Inlandsgetreide nach dem Getreidepreisgesetz erhoben. Die Gruppe beruft sich in ihrer Klage darauf, daß ihr durch die Einteilung Härten und Benachteiligungen entstehen. Nach den Be- stimmungen des Getreidepreisgesetzes wird die Gebietseinteilung in Verwaltungsbezirke von einer Aenderung der Länder- oder der staatlichen Verwaltungsbezirke nicht be- rührt. Wie aus der Mühlenwirtschaft ver- lautet, gab es bereits 1954/55 einen Ausschuß, der die falsche Eingliederung des bayerischen Raumes überprüfen und beheben sollte. Die Arbeiten des Ausschusses seien aber nicht abgeschlossen worden. Braunkohlen-Verkaufskontor miß fällt der Hohen Behörde (AP) Die Hohe Behörde der Montanunion hat den Antrag der Rheinischen Brikett- fabriken GmbH auf Einrichtung eines ge- Etzel: Der Mittelstand kann sich nicht beklagen Kreditgenossenschaften in rascher Expansion (dpa) Zu den Klagen des Mittelstandes, die kleinen und mittleren Betriebe würden bei der Kreditvergabe nicht genügend berück- sichtigt, nahm Bundesfinanzminister Franz Etzel am 8. Juni vor Delegierten der Mittel- standsausschüsse der westfälischen CDU in Dortmund Stellung(vgl. auch Seite). Nach den neuesten statistischen Unterlagen der Bundesbank hätten gerade die mittelständi- schen Kreditgenossenschaften im Kredit- geschäft die größte Expansion aufzuweisen, sagte Etzel. So sei, beispielsweise der Index der ländlichen Kreditgenossenschaften von Salamander A6 zur Dezentralisierung gezwungen Produktionseinbufen dureh Arbeiter- Mangel Obgleich die Schuhproduktion im Bundes- gebiet um 7,5 Prozent zunahm, hat die Sala- mander Ad, Schuhfabriken in Kornwest- heim, im Geschäftsjahr 1959 das Vorjahres- ergebnis nicht wieder erreicht. Die Gesell- schaft produzierte 9,7 Millionen Paar Schuhe im Vergleich zu 9,9 Millionen 1958. Dennoch kletterte der Salamander-Umsatz wertmäßig um 8,5 Prozent auf 289,4(nach 266,8) Millio- men DM und einschließlich der Tochter- gesellschaften auf 417(nach 372) Mil- lionen DM. Wegen der Verteuerung der Lederkosten um rund 21 Prozent wurden für die Herbst- und Wintersaison 1959 zwei neue Preisgruppen zu 42,50 DM und 45,50 DM ein- geführt, Da jedoch gleichzeitig das Produk- tionsprogramm in den unteren Preisgruppen erheblich erweitert wurde, habe sich das Preisniveau des gesamten Salamander- Auch im laufenden Jahr sei— mit Ausnahme einer ab 1. Januar 1960 eingeführten neuen Preis- Eruppe von 49,50 DM— nicht beabsichtigt, weitere Preiskorrekturen nach oben vorzu- nehmen, obwohl 1960 durch Arbeitszeitver- Kürzung und Lohnerhöhungen ab 1. April mit einer Zunahme der Lohnkosten in der Schuhindustrie um etwa 10 Prozent zu rechnen sei. Die niedrigere Produktion von Salaman- der im Jahre 1959 wird vor allem auf die Produktionseinbußen in den württember⸗ gischen Werken der Gesellschaft- 4 Pro- zent) und damit auf die prekäre Situation am Arbeitsmarkt zurückgeführt. Der Rück- GESCHAAFTS BERICHTE Chr. Küpferberg u. Co. KG a. A., Mainz: Ka- pitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 0,63 auf rund 1,9 Millionen DM. vorgeschlagen. Der persönlich haftende Gesellschafter soll außer- dem ermächtigt werden, das Grundkapital um Weitere 0,63 Millionen DM durch Ausgabe von Namensaktien gegen Bareinlagen zu erhöhen (genehmigtes Kapital). HV am 1. Juli Minimax A6, Stuttgart: Für das Geschäfts- jahr 1959 wird vorgeschlagen, eine auf 15 ach 14) Prozent erhöhte Dividende auszuschütten. Thuringia Versicherungs-AG, München: Die Gesellschaft erzielte 1959 eine Beltragsein- nahme von 61,26(i. Vorj. 56,27) Millionen DM. Der zum 11. Juli einberufenen Hauptver- sammlung wird eine Dividende von 14 Prozent auf das eingezahlte Grundkapital vorgeschla- gen sowie eine Kapitalerhöhung aus Gesell- schaftsmitteln von 0,6 Millionen DM auf 4,8 Millionen DM; sodann eine weitere Kapital- erhöhung um 1,2 Millionen DM auf 6 Millionen Deutsche Mark, wobei die jungen Aktien den Aktionären im Verhältnis 4 zu 1 zu pari ange- boten werden sollen. Hauptversammlungen Scheidemandel-Motard- Werke A6, Berlin: Die HV beschloß am 2. Juni laut Verwaltungs- vorschlag, für 1959 eine Dividende von 13 Pro- pflichtet ist, gang von Beschäftigten in den Kornwresthei- mer Stammbetrieben auf 7555(1958: 8643) mache es nötig, in Gebiete außerhalb Würt⸗ tembergs auszuweichen. Im Zuge dieser zwangsläufigen Dezentralisierung sind seit Ende 1959 in Trulben(Pfalz) und Pfarrkir- chen(Bayern) zwei neue Salamander-Werke im Entstehen. Die Produktion ist dort inzwi- schen angelaufen. Ferner hat die Gesell- schaft in gepachteten Werksanlagen in Schwanheim(Pfalz) sowie in einem Gebäude der Cornelius Heyl AG(Worms) am 1. Januar dieses Jahres ebenfalls die Produktion von Schuhen aufgenommen, Ohne den Schwer- punkt der Produktion aus Kornwestheim verlagern zu wollen, werde auch 1960 die Stärkung der Außenwerke bringen. Damit seien keinerlei Expansionsabsichten verbun- den, es werde lediglich versucht, die Markt- stellung von Salamander zu erhalten. Der Hauptversammlung am 29. Juni wird die Erhöhung des Grun September 1959 bis März 1960 von 100 auf 160, bei den gewerblichen Kreditgenossen- schaften auf 130 und bei den Sparkassen auf 118 gestiegen. Im Bankgewerbe liege der Index hingegen unter der Normzahl 100. Dem Einwand, nach der Erhöhung des Diskontsatzes auf 5 Prozent müsse der Mittel- stand unter diesen Umständen wiederum mit einer starken Belastung rechnen, hielt Etzel entgegen, die restriktive Kreditpolitik müsse für alle gemeinsam gelten. Im übrigen sei der jetzige Diskontsatz noch nicht das„Maß aller Dinge“. Der Minister kündigte an, man werde sich in den Fachgremien des Bundes in den nächsten Wochen mit der Gewerbesteuer be- fassen. Auch er sei der Meinung, daß gegen- wärtige System könne nicht aufrechterhalten werden. Zum Vorschlag eines sogenannten Unternehmerlohnes meinte Etzel, das Ge- Werbesteuergesetz habe einen Unternehmer- treibetrag praktisch bereits geschaffen. Ob ausreichend oder nicht, sei eine andere Frage. Als eine„politisch reale Forderung“ be- zeichnete der Minister den Wunsch der Mit- telstandsausschüsse, daß der Kindergeldbei- trag ein Prozent der Lohnsumme nicht über- steigen dürfe. Etzel hält es allerdings für fraglich, daß der Bundeshaushalt für die er- forderlichen Mehrbeträge herangezogen Wer- den kann. Der gewerbliche Mittelstand hat Wegen des Mangels an Arbeitskräften und geeig- neten Nachwuchs stärkste Befürchtungen, er- klärte der Vorsitzende der westfälischen CDU-Mittelstandsausschüsse, Bauingenieur und Zimmermeister Richard Oetzel(MdB). Alle Beteiligten sollen sich selbst Beschrän- kungen auferlegen, damit der erreichte wirt- schaftliche Zustand nicht ins Gegenteil um- schlage. Nach Oetzels Ansicht darf der natür- liche Anreiz zum Arbeitsplatzwechsel nicht durch Uhberspitzte 3 und schaftsmitteln Millionen 1 16 49 Millionen DM und für 1989 eine c ö von 10 Prozent auf das erhöhte Grund- kapital vorgeschlagen. Das entspricht einer Dividende von 15 Prozent(1958: 10 Prozent und 2 Prozent Bonus) auf 20 alte Grund- kapital. Aeapitals aus Gesell. Jen 1 Sonia ee dee Eefördert wer- den e sive Betriebe dürften nicht zur Abwerbung von Arbeitskräften auf Ro- sten der Allgemeinheit soziale Leistungen gewähren.„Jede soziale Maßnahme, die ge- eignet ist, den Willen zur Arbeit zu unter- binden, ist asozial“, sagte Oetzel. meinsamen Braunkohlenverkaufskontors ab- gelehnt. Wie am 8. Juni in Luxemburg mit- geteilt wurde, ist die Hohe Behörde ange- sichts der bedeutenden Stellung der Gesell- schaft auf dem gemeinsamen Markt der An- sicht, daß sie die Erlaubnis für einen ge- meinsamen Braunkohlenverkauf nicht ertei- len könne. Die Hohe Behörde hat die Gesellschaft außerdem gebeten, ihr künftig die Beschlüsse des Verwaltungsrates und der Generalver- sammlung mitzuteilen und jeden Eintritt oder Austritt eines Partners nach Luxem- burg zu melden. Bei der Hohen Behörde wurde in diesem Zusammenhang daraufhin- gewiesen, daß auf das Rheinische Braun- kohlenrevier rund 90 Prozent der Gesamt- braunkohlenförderung in den sechs Ländern der Montanunion entfallen. Ergiebige Kapitalquellen nähren die Baukonjunktur (VWD) An der Finanzierung des Woh- nungsbaues im Jahre 1959 waren nach An- gaben des Gemeinschaftsdienstes der Deut- schen Bausparkassen die Kapitalsammelstel- len mit Auszahlungen im Gesamtbetrag von 7 484,9 Millionen DM beteiligt. Die deutschen Bausparkassen haben mit Auszahlungen von 2 557,9 Millionen DM für den Wohnungsbau ihren führenden Anteil an der Auszahlun leistung der Kapitalsammelstellen gehalten. Sie vereinigten über ein Drittel der Auszah- lungen aller Institutsgruppen auf sich. Die Sparkassen haben im Berichtsjahr 2 049,6 Millionen DM, die privaten und öffentlich rechtlichen Pfandbriefinstitute 2 192,2 Millionen DM, die Lebensversiche- rungsunternehmen 534,0 Millionen DM und die Sozialversicherungen 151,2 Millionen DM ausgezahlt. Die Kapitalsammelstellen ins- gesamt konnten ihren Anteil an der Finan- zierung des Wohnungsbaues 1959 auf an- nähernd 50(Vorjahr 46,6) Prozent steigern. Die übrigen Finanzierungsmittel entfielen etwa je zur Hälfte auf 1 und auf sonstige Mittel. Die USA durchforsten ihre Zollpolitik Früher Auftakt zu den GAT T- Verhandlungen im Herbst (VWD) Das State- Department hat die langerwartete vorläufige Zollkonzessionsliste der USA veröffentlicht, die 2500 Positionen von Importwaren enthält. Sie dient als Un- terlage für die im September dieses Jahres beginnenden Verhandlungen im Allgemei- nen Zoll- und Handelsabkommen(GATT). Gleichzeitig wurde eine Liste der Waren- kategorien herausgegeben, für die die US von den GATT- Mitgliedern Zugeständnisse erhoffen. Die umfangreiche Liste der Erzeug- nisse, für die die USA um Tarifkonzessionen von anderen Ländern in Genf nachsuchen. umfaßt etwa alles, was von den USA expor- tiert wird. Auf Grund einer von der USA-Zolltarif- kommission fertiggestellten Statistik beträgt der wertmäßige Anteil aller Einfuhrwaren, für die Zollkonzessionen vorg gen wer- den, 2576 Millionen Dollar(etwa 10,85 Mil- Harden DM) auf der Basis der Gesafnitein-⸗ fuhr der USA 1958 in Höhe von 12 734 Mil- lionen Dollar(etwa 53,45 Milliarden DM. Wie der USA- Handelsminister Frederick H. Mueller auf einer Pressekonferenz in Wa- shington betonte, sei es Ziel der Regie- rung, im Rahmen der GAT T-Konferenz ein Uebereinkommen abzuschließen, das in je- Aus Fahrlässigkeit kann Steuerhinter ziehung werden Wer in seiner 30 Die bewußte Date einer Anzeige gegenüber dem Finanzamt, die vom Steuer- pflichtigen als ursächlich tür eine Verkür- zung des Steueranspruchs erkannt wurde, gilt nach ständiger Rechtsprechung und im Schrifttum anerkannter Uebung als Steuer- hinter ziehung. Die gesetzliche Grundlage bietet 8 165e Abs. 1 A0. Es heißt dort, daß ein Steuerpflichtiger, wenn er nachträglich, aber vor Ablauf der Verjährungsfrist, die Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit einer Steuererklärung oder irgendeiner anderen dem Finanzamt gegenüber abgegebenen Er- klärung sowie die etwaige Ursächlichkeit seiner falschen Angaben für eine Verkür- zung von Steuereinnahmen erkennt, ver- seinen Fehler unaufgefordert und unverzüglich der Finanzbehörde anzu- zeigen. Diese Anzeigepflicht besteht aber nur, wenn die Erkenntnis der Unrichtigkeit oder unvollständigkeit und von deren Folgen (Steuerverkürzung) vom Steuerpflichtigen erst nachträglich gewonnen wird. Nicht zur Anzeige verpflichtet ist dagegen ein Steuerpflichtiger, der solche Fehler und ihre steuerverkürzende Wirkung von vorn- euerer klärung Fehler entdeckt, nichts daran, daß auch 5 diesem Fall— ja erst recht— in den falschen Angaben eine Steuerhinterziehung liegt. Lediglich die An- zeigepflicht entfällt im Falle von vornherein bekannten Fehlern. Diese Anzeigepflicht ent- steht andererseits selbst dann, wenn der Steuerpflichtige den Fehler ursprünglich nicht gekannt oder nur fahrlässigerweise verkannt hatte. Mit diesem Tatbestand hat sich bereits ein Gutachten des Reichsfinanz- hofs(RFH)— RStBl 1934 S. 24 ff— befaßt. Danach hat, wer fahrlässig oder ohne Ver- schulden eine Steuererklärung unvollständig oder unrichtig abgegeben hat, sie unverzüg- lich und obne besondere Aufforderung zu ergänzen und zu berichtigen. ES war der Ge- danke aufgekommen, eine nach fahrlässiger Abgabe unrichtiger Erklärungen(fahrlässige Steuerverkürzung) nachfolgenden vorsätzlich bewirkten Steuerverkürzung durch bewußte Nichterfüllung der Anzeigepflicht aus 8 165 Abs. 1 A0 lediglich den Charakter einer so- genannten straflosen Nachtat beizulegen. Diese Auffassung hat sich aber nicht durchgesetzt. Vielmehr begründet die nach- trägliche Erkenntnis rechtswidrigen Han- delns beim Steuerpflichtigen dessen Pflicht mug sie anzeigen oder Fehlers gegenüber dem Finanzamt. Diese Grundsätze hat das Oberlandesgericht Hamm in einem Urteil vom 12. 1. 1959— 2 Ss 156/58— aufgestellt. Es hat betont, daß die strafrechtliche Wertung in ein neues Sta- dium eintrete, sobald der Steuerpflichtige un- tätig bleibe, obwohl er den Widerspruch seines bisherigen Muns mit der Rechtsord- nung erkannt habe. Zwar könne eine vorher begangene fahrlässige Steuerverkürzung nicht zur vorsätzlichen werden, bloß weil der Steuerpflichtige nachträglich zu einer anderen Erkenntnis gelangt. Aber die vor- sätzliche Unterlassung der Berichtigung eines Fehlers überschreite den Rahmen der vom Steuerpflichtigen zu vertretenden frü- heren fahrlässigen Steuer verkürzung, die in der späteren Steuerhinterziehung aufgehe. Ohne 8 1656 Abs. 1 AO wäre eine Verfol- gungsmöglichkeit wegen Steuer verkürzung durch die Verletzung der Anzeigepflicht kaum gegeben. Im übrigen dürfte auch im Falle zunächst schuldlosen Irrtums der Steuerpflichtige durch späteres bewußtes Schweigen über seine Fehler vorsätzlich Steuereinnahmen verkürzen, womit auch der Tatbestand der Steuerhinterzie- 188— Krankengeld und Karenztage Steine des Anstoßes (eg) Die westdeutschen Arbeitgeber müß- ten jährlich 250 bis 300 Millionen DM zu- sätzlich aufbringen, falls der Bundestag im Zusammenhang mit der Krankenversiche- rungsreform beschließen sollte, daß der Arbeitgeberzuschuß zum Krankengeld der Arbeiter künftig die Differenz zwischen den Aufwendungen der Krankenkasse und 100 Prozent des Nettolohnes sechs Wochen lang decken soll. Bisher haben die Arbeitgeber nur die Differenz zwischen den Kassenauf- wendungen(65 Prozent des Bruttolohnes zuzüglich Familienzuschläge) und 90 Prozent des Nettolohnes zu decken. Das Parlament wird sich voraussichtlich zu einer Erhöhung des Krankengeldes auf 100 i des Nettolohnes durchringen. Damit dürfte aber nach Auttasgis r a Arbeitgeber der bedenkliche psychologische Effekt entstehen, daß der Arbeiter bei einer Krankheit von weniger als sechs Wochen keinerlei Lohnausfall mehr in Kauf zu neh- men brauchte und deshalb leichter in die Versuchung des Krankfeierns geriete. Die- ser Effkekt würde noch verstärkt, wenn künftig auch die ersten beiden-KRorenstage einer Krankheit fortfallen sollten, für die bisher kein Krankengeld gezahlt Wird 80 fern die Krankheit nicht länger als Zwei Wochen dauert. Der Widerstand gegen den Fortfall der Karenztage ist daher bei d Arbeitgebern noch erheblich größer als gegen die Erhöhung des Krankengeldes auf 100 Prozent des Nettolohnes. Zudem läßt sich nicht übersehen, wieviel der Fortfall der Karenztage kosten würde. Berücksich- tigt man nur die Krankheitsfälle, die länger als zwei Tage dauern, dann wären es viel- leicht nur 100 Millionen DM. Da aber nog die unübersehbare Zahl kurzfristiger Er- krankungen hinzu käme, würde wesentlich mehr Geld aufzubringen sein. * der Beziehung auf Gegenseitigkeit beruhe. Er hoffe, daß es den USA gelingen werde, die GAT T- Partner sogar noch zu liberaleren Zugeständnissen zu bewegen. Die endgültige Liste soll erst fertigge- stellt werden, nachdem Industriezweige und Gewerkschaften Gelegenheit gehabt haben, ihre Interessen in öffentlichen„Hearings“ zu vertreten, in deren Verlauf Proteste nieder- gelegt und auch Anregungen über die von den USA gewünschten Zollkonzessionen un- terbreitet werden können. Die Zolltarif- kommission wird sodann für jede Waren- position die Grenze festsetzen, unterhalb derer die Delegierten bei der fünften GAT T- 405 runde keine weiteren Zollzugeständnisse nbieten dürfen. Die ersten von der Zoll- e und dem„Interdepartmen- tal Committee for Reciproeity Information“ 3 veranstalteten Sitzungen werden am Juli beginnen.. Die Gesamteinfuhr der S4 EWG betrug 1983 wertmäßig 1.66 f Dollar. Daran waren Einfuhrgüter, 0 auf die vorläufige Zollzugeständnisliste 5 setzt wurden, im Wert von 574, Millionen Dollar oder 35 Prozent beteiligt. An de Spitze steht die Bundesrepublik mit einem Anteil von 55 Prozent. Die Beneluxländer folgen mit 28,9 Prozent, Italien mit 22,1 Pro- zent und Frankreich mit 15,7 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium in Bonn rech- net damit, daß die USA-Regierung ihre liberale Außenhandelspolitik trotz eines ver- stärkten von seiten protektionistischer Kreise ausgeübten Drucks fortsetzen Kann. Marktberichte vom 8. Jun! Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Ge 5 (VWD) Anfuhr gut, Absatz in Gemüse schle pend, ebenso für Kirschen. Kirschenpreise rück- läufig. Erdbeeren gut gefragt, Preise anziehend Es erzielten: Erdbeeren in Schalen K 130181. dto in Schalen B 110120, dto. in Körbe A 1 130150, A 90—125, B 75-85 Sauerkirschen 2636 Süß kirschen A 3043, Ueberstand, B 2028, Uberstan Kopfsalat Stück 3—15, Uberstand; Spinat 18; Spa gel AI 123—125, A I 109—110, B 6870, 2 233 barber 13; Gurken 350500 gr. St. 40—50, 500700 g St. 50—65; Tomaten(Treibhaus) 85; Erbsen 28193 Weigkohl 8-10; Rotkohl 3435; Wirsing 10; Biu⸗ menkohl 150-200 mm O St. 15—20, 200250 mm St. 2025, 250300 mm G St. 25—30; Kohlrabi 8 510, groger Uberstand! Möhren B„ Weinheimer Obst- und Gemüse- Grohmarkt. 8 (VWD) Anlieferung und Absatz gut. Es erziel- ten: Spargel AI 115120, A II 105115, B 34—57, C 2021; Erdbeeren A 167190, B 70106, C 5069; Sügkirschen A 32—43, B 25—31, C 20—24; Sauer- Kirschen 30-40; Stachelbeeren 3038; Himbeeren 182207. Berichtigung zum Mannheimer sehlaehtriebmarkt von 7. Juni zent auszuschütten. herein erkannt hat. Das ändert natürlich zu unverzüglicher Mitteilung des Irrtums hung gegeben ist. 2 Schweine C 125142. . 5 E. 5 Mitgetent vos Vereinigte Wirtschaftsdienste mot“. 1 8. 1 1 85 5 5 8. 6. 7.6. 8.6 5 19 7. 6. 5 3 eilind. Wo 5 B. 1560 niz-Rhei Universal-Fun 106,28 Effektenbörse e- e ban, eee, e e e BT 57 a 1 0 5 Sinner a8 254 251 Rhein. Hypo. 572 57⁵ 6% Rhein. Hypo. 96 96 Atomie-Fd( 5,81 Frankfurt à. M., 8. Juni 1960 Stan ners deen„„ 5% Fhein. iy po. A i Cenegros(8) 10.48 5 a 5. Stahlwerkesüd westfalen 63⁰ Renten 6.5% Rheinpreugen v. 88 98 E. I. F.(8) 3 5 9 Südzucker 550 8 Zinsen steuerfrei) 7.5% Rhid-Pfelz v. 88 02 ½ I 102% Keystone 8. 3(8 14.64 776. 8. 6. 0 8. 8. 6. 1 8.„8 Thyssen 342% 339 8 5 5,5% RWE v. 59 920 91 Nc S) 14.75 Notierte Aktien l bierig Chr Ut A. 308% 804% Kaufhof 1225 122 vd 5 505% Ablegungsschuld 1.57 1352 7% e e ee 11.55 90„ B r 0 5% 80% Saber kippe. e 2% Weben% 8 e ese s: ii Adletwerke 305 3¹⁵ Durlacher Hof 900 900 Klöckner Bergbau 230 22 Wintershall 523³ 519% 5% Bayer. Hypo. 18 1 5 25 50 5 e 5 rel. El 5) N 8.55 A8 t. Energie 500 500 Eichbaum: Werger 1058 1225 Klöckner Humb. Deuts 795 799 Zeiss Ikon 3³⁰ 34⁵ 5,5% Sroßkreftw. Mhm. 55 4. 5 urit(str.) 155* 48 f Verkebr 845⁵ 83⁰ El. Licht u. Kraft 20 2133 Klöckner- Werke 261Y 257 Zellstoff Waldhof 307 30⁴ 5% Pfälz. Hypo. 116 5 Wandelanleihen„(str.) 155,00 ABG 994% 888% Enzinger Union— 6⁴⁶ Krauß-Maflei 388 3³0 9565 Rhein, Hypo. 1 105855 1 5 5.5½ Anglo Amerie. Sist-Imb.(str) 1065 Aschaftenb Zellstofß—54⁴ 170 Eglingel Maschinen 424 407 Lahmever 585 650 Unnotlerte Aktien 7.5%½ Siemens v. 90 3 100 100 .„%%„„ 25 0 beten 4 Mlonlerbes 8% 90 7% Ad v. 8 2887 257 e . 2% 0 kalden ka e een N 444 4104 N 6% Bel WW v. 5 380 385% 8. 6. Geile Zemberg 260 270 Fein jetter 240—[udwigsh. Walzm. 125 135, 52— a 5. 890 900 1 Zinsen n e 5,5% Chem. Albert v. 56 199 198 eiektr, Kut 300, 50 Berger 460 460 Peldmühle 17⁵⁰ 17⁵⁰ Mannesmann 279 255% 105 1 5 350 570 9% ABG v. 56 104 103% 6,5% Schering v. 50 200 f 225 7 les 1 Bekule abgestempelt„„ Felten 404 407 Metaligesellschaft 1300 300 e 800 00 9% Baden-Württ. v. 5) 102% 102% 6.5% VDI ve 81 5 524 Ain 25 dio neus 5 4 Gelsenberg 217% 245 Nordd. Lloyd— e 3232 85 8% BASP v. 56 164% 102% Zinn 53 Binging Brauerei 1610 1610 Goldschmidt 688 67ꝰ9 NSU 117⁵⁰ 1750 8 0 1 9 8 el St. 407 405 8% Bosch v. 56 103% J 102%/ investment-Zertiflkate Nessing 68 233 Bochumer Verein 235 227 Gritznel-Kayser 16 162 bfälz. Mühlen. 9⁵ 95 0 1 pelt. 200% 199 8% BBC v. 56 104 102% J Adifonds 178.00 58,70 Nessing 63 2585 Bubiag 2⁵⁰ 250[Stun& Bilfinger 4⁵³ 470 phoenix Rheinroht 304 90% 8 e 5 f 05 31⁰ 7% Bundesbahn e. 38 100% 100 Adiropa 112,00 112,40 Buderus 43⁵ 451 Grünzw 1 Hertm. 589 60⁵ preußag 2. 205 ele 60% Bundespost v. 55 94 ¹ 94% Agetre 121,70 120,90 Deutsche freie Brown, Bovetl& Cie. 847 847 Gußstahl Witten— 480 Rheineſektre 746 745⁵ 7% Bundespost v. 58 100% 100% Anglo Dutch 100,10 101,40 Devisennotierungen Casselie 782 735 Gutehoffnung 788 75⁰ Rheinstahl 4⁰—⁵ 452% Banken 5 2% ES80 v. 58— 101 Atlanticfonds 42,40 42.70 1 Us. Dollar 4.1650 Chemie Albert 857 373 Hamborner Bergbau 45 124 RWE 620 625 und Versicherungen 8.5% Gelsenberg Austto-Fonds 11570 115,40 engl. 8 11,6655 Chemie Verwaltung Hals 106% 074% Handels- Unior 680 670 dto. Vorzüge 560 570 Alllenz Leben— 885 T Benzin v. 56 27 8 Concentre 136,60 135,½ 0 1 can. Dollar 4.2355 Contt Gumm 80 25 Hapag 10% 0% Bbeinmetall 336„ 838 1 Alllane Versicherung 2980 500 3% Heidelb. Zem. v. 56 Jo4% 104% Seksfonds 14,10 148,80 100 uf. i 110,49 Daimler Benz 4100 4150 Hatpenes 90 9055 Rheinpreußen 200 T2800 T Badische Bank 837 589% 6% Hoechster Farb. v. 57 05% 102% Furôpafonds 1 158,40 2 100 strs. 96,56 Deere-Lanz 165 171 Heidelberger Zement 1000 10⁰⁵ Riedel 40⁵ 405 Bayer. Hypo.& Wechselb. 697 635 7% Hboechster Farb. v. 56 01h T 101 Eurunſon 142,0 143,50 100 beig. tr. 8 Demag 800 800 Hoechster Farben 921 5 912 Ruhrstahl 484 474 Berliner Handelsbank 6⁴⁰ 640 6% Hoeschwerke v. 38 78— Fondak 155,10 154,80 100 ffrs. 85.00 Pt, Contigas 7144 719 Hoeschwerke 25⁰ 25⁵ Rütgers 42 492 Comerzbank A8 5⁴⁴ 5⁴⁴ 7% Lastenausgl. v. 68 100% 101% TI Fondis 177% 177,80 100 dan Kronen 60,835 Pt. Edelstahl 521 521 Hochtief 785 8 Salzdetfurth 881 578 Ot. Bank A8 18 15 8% MAN v. 57 10⁵ 104, Fondre 106,0 108,10 100 gorw. Kronen 58,345 Dt, Erdöl 270 27 tlolzmann 1268 1800 Schering 4⁴⁴ 440 Ot. Centralboden 88 388 3% Mannesmann v. 59 98% 88% Industria 88,50 88,20 100 schwed. Kronen 80,59 Degusse 1050 105⁵⁰ Hütten Oberhausen 270 266 Schiess 9³⁰0 830 Dt. Hyp. Bank Bremen— 555] 6% Pfalzwerke v. 57— 55 Intervest 96,40 97,00 1000 ſſꝗ. Lire 8, Dt. Lino 117⁰ 200 Hütte Siegerland 465 4055 Schloßquellbr. 7%% 7% Dresdner Bank 8 572 562 6% Piä lz. Hypo. 95 V 95% lnvests 154.20 158,80 100 österr Schilling 16,005 Dt Steinzeug 427 435 Ind Werke Karls tub“ 928 3⁰⁴ Schubert o. Salze 42⁰ 422 Frankf Hypo 943 24 5% pfälz Hpyo.— 92 Theseutus 192,20 51,0 portuga! 4.533 Dt. Eisenhandel 234 5 2³⁰ Keli Chemie 1130 1480 Schuftheiß Stämme 46⁵ 45 Industtiekteditbank 253 252 5 Transstlanticfonds 52,70 53,20 100 DM West Didier-Werke 550 390 Karstadt 1 187⁰ Schwartz Steichen 60⁰ 600 Mannh Versich. Lit. A lese 1%) 30% Kapt.-Ertragsst Unitonds 132, 132.80 100 Dl405ʃ Bere 16 FEUIILETOR Bormerstag, B. Jum 1860/ Nr. Das könsflerische Berlin quf dem Weg zur Freiheit Die Kunstausstellung der Rohrfestspiele 1960 in Recklinghausen Die Kunstausstellung der Ruhrfestspiele 1960, die vom 2. Juni bis 17. Juli in Reckling- hausen, vom 2. August bis 4. September in Wien und vom 18. September bis 6. Novem- ber in Berlin gezeigt wird, ist nicht nur nach Künstlerischen Gesichtspunkten zusammen- getragen worden. Sie soll die verschiedenen Stationen(möglichst) mit Kunstwerken be- legen, die Berlin in seinem Kampf um die Freiheit seit 1892 zurückgelegt hat. Damals nämlich brach in die muffige Atmosphäre Berlins wie ein Signal zum künstlerischen Befreiungskampf Edvard Munch mit seiner Kultur-Chronik Der Berliner Schriftsteller Clemens Laar hat sich am Dienstag auf dem Balkon seiner Woh- nung in Berlin-Grunewald erhängt. Das Motiv der Tat ist noch unbekannt. Nach Ansicht der Polizei soll es in finanziellen Schwierigkeiten zu suchen sein. Der 53jährige Clemens Laar, der mit bürgerlichem Namen Eberhard Koebsel hieß, war gebürtiger Berliner. Einige seiner Romane wurden erfolgreich verfilmt, so in den dreißiger Jahren„. reitet für Deutschland“ mit Willy Birgel in der Hauptrolle, nach dem Krieg„Meines Vaters Pferde“. Zu den bekann- testen Romanen von Laar gehören„Tigerhai“, „Die blutende Grenze“, Kavalkade“ und„Ritt ins Abendrot“. Sein letzter Roman war„Des Kaisers Hippodrom“. Die italienische Primadonna Renata Tebaldi, die mit ihrer ersten Konzertreise durch Deutsch- land in den vergangenen Wochen einen beacht- lichen Erfolg hatte, wird im Mai 1961 eine wei- tere Tournee durch die Bundesrepublik und Westberlin unternehmen. Sie will dabei Kon- zerte mit Opernarien geben und in Opernvor- Stellungen singen. Marlene Dietrich wird, wie die englische Presse berichtet, in der nächsten Woche eine Tournee durch Israel unternehmen. Sie wird dort ihre Lieder aus dem„Blauen Engel“ und anderen Filmen singen und mit einer 25 Musi- ker starken Jazzband und einem Ballett eine Sondervorstellung für israelische Truppen ge- ben. 8 Benjamin Brittens Oper„Ein Sommernachts- traum“ nach Shakespeares gleichnamigem Lust- spiel wird am 11. Juni in Aldeburgh(Suffolk), der Heimatstadt des Komponisten, uraufgeführt. In Aldeburgh finden zur Zeit die alljährlichen Musikfestspiele statt. Die Musik der neuen Oper Brittens soll, wie der Komponist erklärte, „ebensowenig elisabethanisch sein wie Sha- kespeares Stück griechisch war“. Britten ver- Wandte als Libretto den um etwa die Hälfte gekürzten Text von Shakespeares Lustspiel. „Hätte ich den vollständigen Text vertont, so Wäre die Oper so lang wie Wagners Ringzyklus geworden“, sagte der Komponist, Die Bühnen- bilder der Uraufführung entwirft der Maler John Piper, Regie führt einer der bekanntesten Ballett- Choreographen Englands, John Cranko. Im Stadttheater Saarbrücken wurde die Ge- sellschaftskomödie„Der Lauf der Welt“ von William Congreve(1690—1729) in der von Leo Mittler geschriebenen deutschen Neufassung Ur aufgeführt! Die Inszenierung hatte Brigitte Dryander übernommen, das Bühnenbild gestal- tete Heinz Dahm. In den Hauptrollen gefielen Grete Volckmar, Hilde Reber, Frankhild Wilott, Sigrid Noell, Günther Stutz, Walter Ueding und Lothar Rollauer. Das Publikum nahm die Auf- führung mit großem Beifall auf. Das Stück ge- hört in England zum klassischen Repertoire des Theaters. Es spielt in der Epoche der Restau- ration des englischen Königtums nach der Dik- tatur Cromwells und ist eine Attacke gegen eine angemaßte gesellschaftliche Rolle. Die Passionsspielgemeinde Oberammergau beklagt den Tod eines ihrer ältesten Mitwir- kenden. Im Alter von 75 Jahren erlag der Schmiedemeister Hugo Rutz den Folgen eines Unfalls. Als vierjähriger Junge stand Rutz 1890 zum erstenmal auf der Passionsbühne. Im Al- ter von 14 Jahren spielte er Geige im Passions- orchester, 1910 sang er im Passionschor. 1922, 1930 und 1934 verkörperte er den Kaiphas, 1950 den Petrus. In diesem Jahr wirkte er noch als „Herzklopfer unter dem Kreuz des Heilands“ mit. Plastiken, Gouachen und Lithographien von Ossip Zadkine zeigt die Städtische Kunstgale- rie Bochum vom 11, Juni bis 7. August. Die Ausstellung„Maurice Utrillo V.— Su- zanne Valadon“ zeigt das Münchner Haus der Kunst vom 15. Juni bis 2. Oktober. Das Deutsch- Amerikanische Institut Mann- heim bringt am Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr, im Mozartsaal des Mannheimer Rosengartens„Die Zoogeschichte“ von Edward Albee. Siegfried Meisner und Günther Gellermann vom Pfalz- theater Kaiserslautern wurden für die Auffüh- rung des Zweipersonenstücks verpflichtet. 4 ersten Ausstellung auf deutschem Boden ein. Der„dynastische Realismus“ eines Anton von Werner, allerdings auch solcher Könner wie Adolph von Menzel, begann auf seinem Thron zu wanken, wenn auch der deutsche Kaiser den Einbruch der„Rinnsteinkunst“, wie er die Moderne nannte, nicht goutierte. Nach Munchs sensationellem Berliner Er- folg schlossen sich 1898 unter Max Lieber- manns Leitung die jüngeren Maler der Stadt zur„Berliner Secession“ zusammen. Von nun an schreiten die Berliner Künstler mutig auf dem Weg zur Freiheit vorwärts: sie ver- schließen nicht mehr aus„patriotischen“ Gründen ihre Augen vor den vor allem aus Frankreich kommenden künstlerischen An- regungen, sie wenden sich ab vom Bürger- lichen und beginnen sogar(Käthe Kollwitz), sich mit ihrer Kunst für den sogenannten vierten Stand einzusetzen, sie hängen in ihren Ausstellungen die Bilder nicht mehr dicht an dicht, sondern gewähren dem einzelnen Werk Raum zur Wirkung, sie legen an sich selbst strenge Maßstäbe und tolerieren die Arbeit anderer. 1911 wird, Wiederum von nachdrängenden Jüngeren, die„Neue Secession“ unter Vorsitz von Max Pechstein gegründet. Inzwischen sind Corinth und Slevogt nach Berlin übergesiedelt, das sich gegen- über München immer mehr zur Hauptstadt auch der Künste entwickelt. Auch von Dres- den her, von den„Brücke!-Malern, kommen neue Impulse durch Malerzuzug nach Berlin, und nach dem Weltkrieg konstituiert sich die „Novembergruppe“, die sich schon mit ihrem Namen zur Revolution von 1918 bekennt. Die Avantgarde Europas versammelt sich, hier arbeitend oder doch hier ausstellend, in Berlin, Herwarth Walden mit seinem „Sturm“ zieht viele bedeutende Künstler- begabungen an. 1933 wird auch die künstlerische Freiheit Berlins zerstört. In einigen Galerien gibt es noch mutige Ausstellungen, in einigen Ate- liers wird noch eine Zeitlang tapfer fortge- arbeitet, doch das meiste von dem, was die Diktatur übersah, vernichteten die Bomben. Was sich nach 1945 in Berlin wieder regt, ist kaum anders als anderswo: nur langsam schält sich eine eigenständige künstlerische Entwicklung heraus, nachdem zunächst das bisher zwangsweise Vorenthaltene aus dem Ausland hereingeholt, kennengelernt, ver- arbeitet worden ist. * Die Ausstellung nun versucht mit rund 150 Gemälden, graphischen Arbeiten und Plastiken Berlins Freiheitsweg bis 1945 nachzuzeichnen(was beinahe gleichbedeutend mit„bis 1933“ ist) und bietet als Beleg für die Entwieklung seit 1945 weiterhin etwa sechzig Arbeiten an. Wer nicht weit von Anton von Werners Wacker gemaltem„Etappenquartier vor Pa- ris“ Edvard Munchs rücksichtsloses, aber geniales Bild„Am Tag darnach“ sieht, kann die Erregung des spiegigen Berlins von da- mals in etwa nachempfinden. Er sieht dann bewundernd das schlichte Porträt der Schwe- ster von Munch, läßt sich anrühren von einem frühen Selbstbildnis der Kollwitz, und findet auf dem mit den Namen fast aller bedeutenden deutschen Maler und Bildhauer „gepflasterten“ Weg das fast unbekannte Familienporträt, das Max Beckmann von Heinrich George und den Seinen gemalt hat. Ueber vieles ist die Zeit hin weggegangen. nicht alles, das man als Beleg für Berlins Freiheitswillen zu den Ruhrfestspielen holte, erwies sich als Kunst. Plötzlich wird man beim Rundgang angerührt von einer kleinen sarkastischen Zeichnung George Grosz, die sich stärker als manches große Gemälde als Kunstwerk legitimiert, obwohl sie wahr- scheinlich kaum in der Absicht geschaffen wurde, die Zeit zu überdauern. Ueberrascht ist man ber Berlins künst- lerische Reserven: da lebt zum Beispiel, auherhalb seiner Stadt und wahrscheinlich auch in ihr kaum bekannt, in dem 77jährigen Corinth- Schüler Otto Moeller ein vital farbfreudiger Maler, dessen verschachtelte Vierecke, Buchstaben und Dreiecke zu einer leuchtenden Stadt- Vision zusammengemalt sind— ein sehr„modernes“ Bild, das Profes- sor Reidemeister und Professor Otto(Gene- raldirektor der Berliner Museen der eine, Direktor der Hochschule für bildende Künste in Berlin der andere) auswählten, um das Plakat der diesjährigen Ruhrfestspielaus- stellung abzugeben. Eine verdiente Aus- zeichnung für den Maler Moeller, der zu Unrecht jahrzehntelang buchstäblich verges- sen wurde. Aber es gibt auch negative Ueberraschun- gen: zum Beispiel wurde der für das künst- lerische Berlin eminent wichtige Komplex „Sturm“ ausgeklammert— wie man hört, weil in Berlin eine eigene„Sturm“-Ausstel- lung geplant ist, deren Erfolg man nicht durch vorherige Ausstellung in Frage kommender Werke in Recklinghausen gefährden will. Neben dieser beschämenden Lücke verdrießt, daß sich die Ausstellungsleitung— beste- hend aus den beiden genannten Professoren — bei der Auswahl der nach 1945 entstan- denen Arbeiten auf Schüler- und Lehrer- Kreise der Berliner Hochschule für bildende Künste beschränkt hat. Da geriet manches in die Ausstellung, das nicht einmal hand- Werklich gut ist— statt dessen mußten Ber- iner Künstler, die sich durch Leistungen be- reits einen guten Namen gemacht haben, die aber nicht mit der Hochschule zusammen- arbeiten,„draußen“ bleiben. Eine Plastik von Volkmar Haase beispielsweise hätte es eher verdient, hier gezeigt zu werden als mancher unausgegorene Versuch aus den Kreisen der Hochschule(womit nichts gegen die Hoch- schule an sich gesagt sei). Es wirkt sich doch wohl auf die Gesamt- qualität(nicht auf die einzelner Werke) aus, wenn eine Kunstausstellung anderen als künstlerischen Motiven gehorcht. Der Ausstel- lungstitel„Berlin— Ort der Freiheit und der Kunst“ deutet die Zeitbezogenheit schon an. Immerhin ist dies ein erster Versuch, den Beitrag Berlins zur künstlerischen Entwick- lung der Moderne zu erfassen, eine Ermun- terung für den, der eine vollständige Dar- stellung dieses Komplexes zu geben in der Lage ist. Doch darf wohl nicht verschwiegen wer- den, daß diese Ausstellung künstlerisch nicht das Niveau, auch nicht die innere Spannung der Ruhrfestspielausstellungen der letzten Jahre erreicht. Thomas Grochowiak und seine Mitarbeiter, die für die früheren Aus- stellungen verantwortlich zeichneten, schei- nen in diesem Jahr„Pause“ gemacht zu haben. Was der Ausstellung nicht gut be- kommen ist. Sonja Luyker Max Beckmann: Familienbild Heinrich George Ein Gemälde aus der Kunstausstellung der dies- jährigen Ruhrfestspiele, die den Titel trägt:„Ber- lin— Ort der Freiheit und der Kunst“.(Siehe auch unseren Bericht auf die- sex Seite.) Foto: Wiemann Rassendrama und Himmelsmärchen „Das Leben meines Bruders“ von Lida Winiewicz und„Alphabet in der Ewigkeit“ von Beatrice Ferolli in Wien urdufgeföhrt Der Brauch, in den Festwochen auf jeden Fall auch die heimische Produktion zu för- dern, hat uns im Lauf der Jahre manche nücht gerade lohnenswerte Bekanntschaft Vermittelt. Diesmal aber haben zwei junge Wienerinnen recht beachtliche Talentpro- ben abgelegt. „Das Leben meines Bruders“ von Lida Winiewiez, das eben im„Theater der Sou- rage“ uraufgeführt wurde, ist aus einem Preis ausschreiben des Theaters zum Min- derheitenproblem hervorgegangen. Es wird viel über Rassen vorurteile debattiert in die- sem Stück, wobei die dramaturgischen Poin- ten einer etwas langatmigen Diskussion mehr aufgesetzt als wirklich in sie verwoben sind. Doch werden die Lichter auf die ein- zelnen Charaktere mit Bedacht verteilt und Schlagworte wie„Toleranz“ genau unter- sucht, und es wird dabei aufgedeckt, daß sich dahinter oft sentimentales Mitleid oder gönnerhafte Duldsamkeit verbergen. Drei weige amerikanische Studenten diskutieren das Negerproblem und werden unversehens zur Stellungnahme gezwungen: ein schwar- zer Kommilitone soll in ihren Wohnwagen einziehen. Nun brechen unterdrücktes Mig- trauen und Dünkel mit Vehemenz hervor. Besonders der Schwadroneur, der ein Thea- terstück gegen Rassentrennung schreibt, ent- puppt sich als ein Faselhans mit tief ver- wurzelten Antipathien. Als der Neger, der an den Diskussionen teilnimmt, mit Verhaf- tung bedroht wird, wendet sich das Blatt. Der Schwarze, der wegen eines— Jahre zu- rückliegenden— Totschlags gesucht wird, aber nur aus Notwehr handelte, hätte vor einem weißen Gericht im Süden keine Chance. Der Südstaatler, der sich zu Beginn am heftigsten gegen die Wohngemeinschaft mit dem Andersfarbigen wehrte, weiß dies am besten. Schließlich verhelfen alle Kol- legen dem Bedrohten zur Flucht. Leider ver- flacht der Ton im zweiten Teil immer mehr, und die Phrase über wuchert den nicht un- geschickt angelegten Bau. Immerhin genügen Ernst und Mut, mit denen das Problem an- gepackt wird, die Entlarvung angeblicher Toleranz als unerträglicher Patronisierung, die wirkliche Milieukenntnis, um dem Stücie Unsere tiefe innere Anteilnahme zu sichern. — Gespielt wurde unter der harten und un- sentimentalen Regie von Wolf Harnisch ganz küsgezeichnet; er verstand jedem der Stu- denten ein eigenes Profil zu geben. Ein Wie- ner Negerstudent spielte die Hauptrolle, es war seine eigene Sache, die er vertrat, und er gewann das Publikum im Nu. Heinz Payer, Georg Lhotzky und Hans Joachim Schmiedel gaben markante, einander gut kontrastierende Studententypen. Besonders Schmiedel als der Fanatiker aus den Süd- staaten, der durch eine ihm plötzlich auf- gebürdete Verantwortung zur besseren Ein- sicht kommt, gelang es, diesen Umschwung überzeugend darzustellen. Geradezu stürmi- scher Beifall dankte für die hervorragende Aufführung und die ernste Absicht der Ver- fasserin. Von Lida Winiewicz ist gewiß noch manches zu erwarten. Anspruchsloser gab sich die Komödie „Alphabet in Ewigkeit“ von Beatrice Ferolli, die im Studio des„Theaters in der Josef- stadt“ uraufgeführt wurde. Die Verfasserin, Schauspielerin von Beruf, ist ja auch für Mannheim keine Unbekannte. Gehört sie doch zu den Preisträgern des Dramatischen Wettbewerbs des Nationaltheaters. Von ihrem Schauspielermetier her ist sie mit den Erfordernissen eines Bühnendialogs gut vertraut, und ein Hauch von Poesie ist ihr auch nicht abzusprechen.— Schauplatz der Handlung ist der Himmel, in dem sich plötz- lich auf besonderen Wunsch des„Chefs“ einige Verstorbene nur deshalb zusammen- finden, weil ihre Namen mit dem gleichen Anfangsbuchstaben beginnen. Der Promi- nenteste unter ihnen ist Julius Cäsar, dazu gesellen sich zwei Landsknechte aus dem Dreißigjährigen Krieg und ein Provinz- schauspieler. Sie alle sind bemüht, einem sich nach irdischer Liebe sehnenden Dichter hinab zur Erde und nach unbefriedigenden Wiederbegegnungen dort wieder zurück in den Himmel zu helfen. Solche gute Kame- radschaft wird vom„Chef“ belohnt, der sie vom„dritten Rang“ des Himmels, wo sie zu- sammentrafen, in den zweiten“ versetzt, Das alles erinnert stark an Liliom, auch von Wittlinger hat die junge Dame einiges abgeguckt. Aber der Dialog ist, wenn auch nicht gerade metaphysisch, so doch recht charmant. Und wenn die Verfasserin sich durch ihre Vorschußlorbeeren nicht beirren läßt, so wird sie gewiß noch lernen, brauch- bare Stücke zu liefern. Ob sie mehr als an- mutige Nichtigkeiten über die Liebe zu sagen hat, muß sich erst erweisen.— Paul Verhoeven als Regisseur holte aus dem hübschen Ulk sehr viel Zauber heraus. Und in der Rolle des Cäsars gab er einen sehr liebenswürdigen und doch hintergründigen Diktator. Elfriede Irrall spielte die Eva in dreifacher Verwandlung sehr kapriziös, und auherdem ist sie in jeder Verkleidung eine wahre Augenweide. Das Komikerpaar Franz Messner und Otto Schenk als Landsknechte sind eine Kabarettnummer erster Güte, und alich alle übrigen fügen sich trefflich in das heiter liebenswürdige Spiel. Viel Beifall und Gelächter.. Elisabeth Freundlich Die erste Folioausgabe von Shakespeares „Comedies, Histories and Tragedies“, die kürz- lich, wie gemeldet, im Hamburger Auktionshaus Dr. Ernst Hauswedell für 310 000 Mark verstei- gert wurde, ist jetzt der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart übergeben wor- den. Das wertvolle Werk, das einen der größten Schätze der Weltliteratur darstellt, wurde aus Mitteln einer ungenannten Stiftung mit staat- licher Beihilfe erworben. 5 vickI N BAUM ELUT UND FLAMME Copyright by Kiepenheuer& Witsch. Köln Presserechte durch Scientia Presse-Dienst 56 Fortsetzung Lange Zeit sprach keiner von uns ein Wort— und in der Tat, was wäre auch zu sagen gewesen? Als Glenn schließlich zu re- den begann, war es merkwürdig, daß seine Wut sich nicht gegen die Japaner richtete, die ohne Kriegserklärung unsere Schiffe versenkt hatten, sondern gegen den eigenen Admiralstab, der es hatte geschehen lassen. Es war ein wütender Schmerz in allem, was er sagte, als müsse er jetzt noch einmal und von Grund auf seine Auflehnung gegen die eingewurzelte Stupidität, die Anmahgung, die Trägheit, die Verschwendung, den verstei- nerten Formalismus und die allgemeine Ver- kalkung in der Navy durchleben. Und als er sich von sämtlichen Flüchen seines reichen Vokabulars befreit hatte und etwas von frischer Luft brummte, die er brauche, wußte ich bereits, daß wir zurück- gehen würden, im in eben dieser Navy von neuem anzufangen. Da haben Sie es nun, Maam. Der Mensch als Spezies ist nicht ge- rade ein rationales Wesen! Sonst würde es ja keine Kriege geben. Für den Rest des Abends hing ich am Radio, bekam aber nichts als die übliche Kost an Songs, Handelsnachrichten und die bom- Hbastische Wahlrede eines mexikanischen Lo- Kalpolitikers. Vida brachte mir die Reste des unberühr- ten und aufgewärmten Nachtessens, doch ich hatte keinen rechten Hunger. Mir schien, sie sehe etwas kränklich aus. ‚ Glaubst du, Pul- garito“, fragte sie mich, an der Türe leh- nend, daß der Patron uns für immer ver- lassen hat?“ „Was meinst du: für immer? Er wird wohl den Blimp ein bißchen segeln und mor- gen früh zurück sein, wenn nicht eher. Ich meine, ob er nach Hause gesegelt ist, in seine Heimat, wo jetzt Krieg ist?“ sagte sie ernsthaft. Und zu dieser Frau, dieser schlechten, die inn anrief?“ „Was für eine törichte Frage! Wirklich, Vida, du bist doch kein Kind mehr, du müßg- test es besser wissen.“ ‚Gewig. Aber hast du sein Gesicht ge- sehen, als er mit ihr telefonierte?“ Welch ein Unsinn! Du wirst doch nicht glauben, daß der Captain den Blimp zwölf hundert Meilen segeln wird, um sich damit bei der Navy zu melden,, sagte ich gereizt. Vida wickelte sich fester in ihren Re- bozo, als friere sie. Der Captain ist ein Mann, und sein Land ist im Krieg, sagte sie einfach und ließ mich mit dem nichtgegessenen Abendbrot und meinen unverdaulichen Gedanken sitzen, Wenn Glenn am nächsten Morgen nicht zu- rückkam und auch der Blimp nicht gesichtet wurde, begann ich mir zu überlegen. ob Vida nicht vielleicht doch besser als ich wußte, welcher verrückten Kunststücke ihr Liebster fähig war? Doch am späten Nach- mittag erschien er, so unschuldig, so ver- nünftig und so frisch, daß ich wütend wurde. Ich hoffe, Sir, dag Sie Ihre Vergnügungs- fahrt genossen haben“, sagte ich, während wir Subalternen hier Blut schwitzten.“ „Entschuldige, Maat, aber ich brauchte eine ernsthafte Unterhaltung mit mir selbst. Du weißt, es fällt mir nicht leicht, mir einen klaren Kurs zu setzen. Mit dem Blimp drau- Ben zu sein, half mir. Dann mußte ich eini- ges in. Mazatlan besorgen. Neues von zu Hause?“ Als er sagte zu Hause“, bekam ich eine gute Vorstellung von dem Kurs, den er ein- schlagen würde. „Ein paar verstümmelte kleine Nachrich- ten im Radio. Den Mexikanern könnte nicht Weniger dran liegen, wenn Pearl Harbor auf dem Mond läge! Uebrigens hat Tracey noch- mals telefoniert.“ „Soll sie doch“, sagte Glenn.„Wo ist Vida? Ich habe Hunger. Und sag Manuel, er solle die Barkasse bereit machen. Wir müssen morgen in aller Frühe nach Mazatlan. Also Was hatteè denn Miß Calamity zu erzählen? Neue Fliegerangriffe? Noch ein paar Schiffe versenkt? Vielleicht die japanische Flagge auf Oahu aufgepflanzt?“ „Sie telefonierte nochmals von San Fran- Zzisko. Sie war in bester Form, das ist sicher. Sie hat sich für das Frauenkorps der Luft- waffe gemeldet; keine Ahnung, was das ist. Um Bomber nach England zu fliegen. Es klang so, als habe sie sich vorgenommen, diesen Krieg mit eigener Hand zu gewinnen. Und sie sprach mit deinem älteren Bruder über dich— Ach? Wie geht's ihm denn?“ „Ganz groß. Er wird bald abreisen— in einer äußerst wichtigen, geheimen Mission. Immerhin nicht sehr gefährlich, da sein Be- stimmungsort Washington D. C. ist. Natür- lich sind sie etwas in Sorge wegen deines jüngsten Bruders auf den Philippinen. Es scheint dort ziemlich mulmig auszusehen— Es sieht überall mulmig aus. Dazu brauche ich nicht Tracey, um das zu wissen.“ ‚Gewiß, aber da ist noch etwas anderes, Was ich dir berichten soll. Dein Bruder Wünscht, daß du sofort nach San Franzisko fliegst, damit er dich noch sprechen kann, bevor er nach Washington geht. Offenbar glaubt er, dir durch seine Beziehungen dei- nen früheren Offiziersrang wiederverschaf- fen zu können.“ „Nein, wirklich? Scheint ja höllisch davon überzeugt zu sein, daß ich meine Leute hier Hals über Kopf im Stich lasse und wie ein Hündchen auf dem Bauch angekrochen komme, sobald man pfeift. Auch nicht der geringste Zweifel, wie?“ „Nein, Sir', sagte ich. Nicht der geringste Zweifel. Natürlich nicht.“ Die Navy wartet selbstverständlich nur auf solchen Ausschuß wie mich.“ „Tracey läßt dir sagen, daß man jetzt Offiziere deines Kalibers braucht— und du Weißt es ja selbst.“ „Danke. Läßt sie mir noch etwas sagen?“ „Jad. Sie erwartet einen Anruf von dir. In der Tat wohnt sie bei deinen Leuten— hier ist die Nummer, falls du sie vergessen haben solltest. Sie sagt, sie kann dich morgen hier abholen und nach Hause fliegen.“ Und mich wieder einmal als Postpaket Abliefern? Wie bequem Vida! Wo steckt das Mädchen denn? Ich bin hungrig wie ein Hai- fisch.“ Er ging zu dem altmodischen Wand- telefon und drehte die Kurbel. Laß mal sehen, ob ich eines von diesen schläfrigen Telefonmädchen in Mazatlan kitzeln und in Gang bringen kann, damit wir Ihre Hoheit daran verhindern, sich den Hals zu brechen, um mich aus diesem stagnierenden Winkel hier herauszuholen“, sagte er lachend. Als ich in die Küche ging, um Vida zu suchen, hörte ich ihn einen Schwall von liebenswür⸗ digstem Spanisch ins Telefon ergießen. Wenn irgend etwas den Captain hätte davon abhalten können, sich wieder bei der Navy zu melden, so war es das Angebot sei- nes Bruders, für ihn eine Protektionsstel- lung zu finden, und die anmaßende Selbst- Verständlichkeit, mit der Tracey seine Rück- kehr ohne weiteres voraussetzte. Was mich betraf, so hatte ich ebenfalls ein Gespräch mit mir selber nötig, wie Glenn es nannte. Ich wäre am liebsten in einer kleinen Panga hinausgerudert, denn für unsereinen ist Nachdenken sehr viel leichter auf dem Was- ser, aber ich hatte das Gefühl, daß jetzt nicht gerade die passende Zeit sei, den Cap- tain allein zu lassen, und dann kam auch mit dem Abend ein kalter Nebel vom Meer herein, so dick und grau und unfreundlich Wie schmutzige wollene Unterwäsche. Ein- zig die kreideweißen Klippen mit der klei- nen Kirche obendrauf, die Piedras Blancas, Wie man sie nennt, waren noch zu sehen, und dahin ging ich nun. Ich kletterte den schmalen Pfad aufwärts und setzte mich auf die alte steinerne Bank. Gewöhnlich hat man eine weite Sicht von dort oben, aber jetzt konnte man rein gar nichts sehen. Nur die fernen gedämpften Geräusche zeigten an, daß da unten Tiburon lag. Es ist spaßig, wie vertraut solche einfachen Geräusche wer- den, wenn man lange an einem Ort lebt. Fortsetzung fplgt) 0 aue er61 dem gele drei 2u Ma! zeu. lie! und rede abs her- 8 den: nim sche hat. nen den nen. mar Vor. sche mit brei der da „Fa! last. zieh Alre ners scha eher kord tine dies Wer ten arge Bue War Arg Lan