r. 141 auf ität ten des hm des m) n EFFECT Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Mannheimer E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz . N Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-6, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 46, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 80 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM zuzügl. 66 Pf. 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Das hat eine mehrstündige Parlaments- debatte am Mittwoch anläßlich der ersten Lesung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaftsbeziehungen zum Ausland gezeigt. In diesem Gesetz werden alle Vor- schriften über Bürgschaftsermächtigungen des Bundes für Ausfuhrgeschäfte, Kredite an ausländische Schuldner, Kapitalanlagen im Ausland und Umschuldungsmaßnah- men zusammengefaßt. Im laufenden Haushaltsplan ist der Bürgschaftsrahmen für Exportkredite bereits auf zwölf Milliarden Mark und der Bürgschaftsrahmen für die Absicherung politischer Risiken bei Kapitalanlagen im Ausland auf fünf Milliarden Mark festgesetzt worden. Die Bundesregierung plant ferner, durch jährliche Bereitstellung von 200 Millionen Mark aus dem ERP-Fonds und durch Bin- dungsermächtigungen als Vorgriff auf künf- tige Rückflüsse des ERP- Vermögens inner- halb der nächsten fünf Jahre 1,5 Milliarden an Krediten an Entwicklungsländer zu ver- geben oder zuzusagen sowie dem ERP-Fonds eine Anleiheermächtigung von 500 Millionen für Entwicklungskredite zu geben, die ganz oder teilweise durch die Hereinnahme von Darlehen der Stiftung Volkswagenwerk aus- gefüllt werden könnte. Bundeswirtschaftsminister Erhard hält diesen Aufwand jedoch noch nicht für aus- reichend. Er sagte in der Bundestagsdebatte: „Herrliche Zeiten“ für die Sowjetunion chrustschow kündigte in Bukarest 20-Jahres-Plan an/ China wieder loyal? Bukarest.(dpa AP) In einer Generation, das heißt, in etwa 30 Jahren, soll nach den Worten des sowjetischen Partei- und Re- gierungschefs Chrustschow, in der Sowjet- union die sozialistische Gesellschaft durch eine kommunistische Gesellschaft abgelöst worden sein. Dies geht aus der Rede hervor, die er am Dienstag vor dem dritten Kongreß der Kommunistischen Partei Rumäniens hielt. In seiner Rede versprach Nikita Chrustschow den Einwohnern der sozia- listishen Länder„herrliche Zeiten“. Die Sowjetunion sei nun endgültig auf dem Weg zur kommunistischen Gesellschaft. Den „Angelpunkt“ für das entsprechende Pro- gramm der Partei werde ein auf zwanzig Jahre befristeter Plan zur Entwicklung der Sowjetunion sein. Zentralkomitee und Re- gierung arbeiteten bereits an diesem Plan, der beim 22. Parteikongreß der sowjetischen Kp im nächsten Jahr vorgelegt werden soll. Mit keinem Wort ging Chrustschow auf die 1958 von den chinesischen Kommunisten ein- geleitete Schaffung von Volkskommunen ein, die Peking seinerzeit bereits als Schritt zur Verwirklichung der kommunistischen Gesellschaft bezeichnet hatte. In der zwei- stündigen Bukarester Rede nannte Chrust- schow als Voraussetzung für das Gelingen der großen Aufgabe: I. Eine noch engere wirtschaftliche und politische Zusammen- arbeit der sozialistischen Länder, wobei be- sonders die Arbeitsteilung wichtig sei. 2. Die absolute Notwendigkeit, einen Krieg zu ver- hindern, und darum an der Koexistenzpolitik festzuhalten. In diesem Zusammenhang wiederholte Chrustschow seine Forderungen nach Abrüstung und den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland. Eine einmütige Unterstützung der sowie- tischen Außen- und Innenpolitik charak- terisierte gestern den dritten Tag des Kon- gresses der Kommunisten Partei Rumäniens. Alle Delegierten begrüßten die„Friedens- politik“ der Sowjetunion und stellten sich hinter die Ausführungen Chrustschows vom Vortage. Auch der Vertreter Rotchinas, Peng Tschen, Mitglied des Politbüros der Chine- sischen KP, wies darauf hin, daß die inter- nationale Lage heute die Richtigkeit der Moskauer Erklärung für die friedliche Ko- existenz aus dem Jahre 1957 demonstriere. Die Chinesische KP und das chinesische Volk seien stets der Meinung gewesen, daß die „sozialistische Welt“ eine Einheit darstelle. Kritik an Zusammenarbeit des Ostblocks Marschau,(dpa) Vor dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Polens bemän- gelte Parteichef Gomulka am Dienstag, daß es zwischen den Ostblock-Ländern auf dem wichtigen Gebiet der Investitionen fast über- haupt keine Zusammenarbeit gibt. Die Er- folge der polnischen Investitionen in der Ka- pitalgüterindustrie könnten größer sein, wenn die Zusammenarbeit zwischen den sozialistischen Ländern, ganz besonders zwi- schen denen in Osteuropa, erweitert werde. Gomulka legte dem Zentralkomitee einen Bericht über die polnischen Wirtschaftspläne vor. Das ZK beriet am gestrigen Mittwoch über die Investitionsvorhaben für den kom- menden Fünfjahresplan von 1961 bis 1965. Es wird erwartet, daß das Zentralkomitee erhöhte Investitionen in der Kapitalgüter- industrie auf Kosten der Konsumgüterindu- strie billigen wird. Keine Erhöhung der Sozialtarife Fahrkartenpreise für Schüler und Berufstätige bleiben Bonn.(dpa) Das Bundeskabinett lehnte am Mittwoch eine Erhöhung der Tarife für die Berufs- und Schüler fahrkarten der Bun- desbahn ab. Die im Bundesbahn-Etat be- stehende Lücke soll durch„eine andere Stelle im Bundeshaushalt“ gedeckt werden. Die Hauptverwaltung der Bundesbahn hatte eine Erhöhung der Tarife im Berufs- und Schülerverkehr um 46 Prozent beantragt. Verbesserungen von Löhnen und Urlaub gefordert Frankfurt/ München.(dpa,) Die In- dustriegewerkschaft Druck und Papier hat am Mittwoch den seit dem 1. September 1959 gültigen Lohntarif für die gewerb⸗ lichen Arbeitnehmer des graphischen Ge- werbes in der Bundesrepublik zum 31. Au- gust 1960 gekündigt. Gleichzeitig beschloß die Große Tarifkommission der Gewerk- schaft in Frankfurt, eine zwölfprozentige Lohnerhöhung, eine Verbesserung der Orts- Klassen, eine zusätzliche dreiprozentige An- hebung der unteren drei Lohngruppen für das Hilfspersonal und eine prozentuale Kop- pelung der Ausbildungsbeihilfen an den Facharbeiterecklohn zu fordern. Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer im graphi- schen Gewerbe wird von der Gewerkschaft mit rund 140 000 angegeben. In der nordbayerischen hat ferner die Bezirksleitung V schaft Textil-Bekleidung den Lohntarifver- trag und die Arbeitszeitregelung in der nordbayerischen Textilindustrie zum 31. Au- gust gekündigt. Gleichzeitig wurde auch das Urlaubsabkommen gekündigt. Die Gewerk- schaft fordert eine Erhöhung des Stunden- lohnes um 20 Pfennig, die Beseitigung der Ortsklassen, eine Arbeitszeitverkürzung um zwei Stunden auf 42 Stunden wöchentlich und für 1960 vier zusätzliche Tage Urlaub. Ab 1961 wird ein Grundurlaub von drei Wochen gefordert. Gescheiterte Verhandlungen f 8 Die Verhandlungen über die Arbeitszeit in der Metallindustrie in der Bundesrepu- blik, die in Bad Homburg nach einer zwei- maligen Vertagung wieder aufgenommen wurden, sind am Mittwochabend gescheitert. Textilindustrie der Gewerk- Die IG Metall hatte am 3. März das Bad Sodener Arbeitszeitabkkommen vom 6. De- zember 1957, durch das die wöchentliche Arbeitszeit ab 1. Januar 1959 von 45 auf 44 Stunden herabgesetzt worden war, gekün- digt und einen langfristigen Stufenplan vor- gelegt, der eine allmähliche Arbeitszeit- verkürzung vom 1. Juli 1961 an auf 42 Wochenstunden und vom 1. Januar 1964 auf 40 Wochenstunden vorsieht. „Die Welt kann erwarten, daß wir unseren Fortschritt nicht selbst ganz ver frühstücken, sondern auch bereit sind, gegenüber den Ent- wicklungsländern Verpflichtungen zu über- nehmen und Opfer aufzubringen. In welcher Form und in welchem Umfang das geschehen soll, darüber müssen wir uns später unter- halten.“ Verlorene Zuschüsse seien nicht grundsätzlich abzulehnen; wichtiger noch aber wären private deutsche Kapitalinvesti- tionen in den Entwicklungsländern. Bundesaußenminister von Brentano stellte drei Grundthesen der Entwicklungshilfe heraus: 1. Sie darf nicht mit politischen Be- dingungen verknüpft sein. 2. Sie ist auch dann zu gewähren, wenn das betreffende Entwicklungsland Hilfe von der Sowjetunion angenommen hat. Nur über das richtige Verhältnis der Hilfen an Län- der, die zum Westen halten, und an solche, die mit dem Ostblock sympathisieren, müsse man sich von Fall zu Fall Gedanken machen. 3. Es soll sich um eine„Hilfe zur Selbst- hilfe“ handeln, die Entwicklungsländer seien also darin zu unterstützen, ihre eigenen wirt- schaftlichen Kräfte zu entfalten. Hellmut Kalbitzer(SPD) meinte, Export- kredite seien ungeeignet für die Zusammen- arbeit mit Entwicklungsländern, weil sie eine viel kürzere Laufzeit hätten als die Investitionsvorhaben, für die sie benötigt würden. Die private Wirtschaft müßte einen jährlichen Kapitalexport von mindestens zwei Milliarden Mark aufbringen. Der Artikel 15 bleibt (dpa) Mit heftigen Worten widersprachen Abgeordnete der CDU/CSU und der SPD am Mittwochabend einem Antrag der Freien Demokraten, den Artikel 15 des Grund- gesetzes zu ändern. Nach diesem Artikel können Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel in Gemeineigentum oder andere Formen der Gemeinwirtschaft über- kührt werden. Die FDP wollte mit ihrem Antrag ein Verbot der Vergesellschaftung im Grundgesetz verankern. Die Sprecher der beiden großen Parteien erklärten, die Ein- heit des Grundgesetzes dürfe nicht ange- tastet werden. Der Gesetzentwurf wurde an die Ausschüsse verwiesen. Der schnellste 100-m-Läufer der Welt ist der jetzt für den Fsy Frankfurt startende Sprinter Armin Harp, der als Erster am Dienstagabend beim Flutlicht-Sportfest in Zürich seine Speziulstrecke in glatten 10,0 Sek. lief. Amerikas Sprinter-Asse Williams, Murchison, King, Norton und Tidwell, die bisher gemeinsam die Weltbestzeit mit 10, I hielten, wurden damit um eine Zehntelsekunde unter- boten! Die Uhren zeigten in Zürich zweimal 10,0 und einmal 10,1 Sekunden, so daß der Anerkennung der neuen Weltrekordzeit nichts im Wege steken dürfte.— Unser Bild: Der neue Weltrekordhalter bei seiner Rückkehr Lange bei der Begrüßung die goldene Ehrennadel des Vereins anheftete. nach Frankfurt, wo ihm FSy- Vorsitzender Foto: dpa Fall Eichmann vor dem Sicherheitsrat Vorerst keine Begegnung zwischen Frondizi und Ben Gurion New Vork.(dpa) Der Fall Eichmann be- schäftigt seit Mittwochabend die Vereinten Nationen. Alle Bemühungen Israels, eine Debatte des Weltsicherheitsrates über die Entführung Eichmanns aus Argentinien durch ein Zusammentreffen der Regierungs- chefs beider Länder überflüssig zu machen, sind vorerst fehlgeschlagen. Zur allgemeinen Landesregierung mit acht Ministern Kiesinger gab die Kabinettsliste bekannt/ Beteiligung des BHE noch ungewiß Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. In den späten Abendstunden des Mittwochs gab Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger die endgültige Zusammen- setzung der Regierung bekannt, die er am Donnerstagnachmittag dem Landtag vor- schlagen wird. Ministerpräsident Kiesinger, Innenminister Staatsrat Dr. Filbinger Frei- burg), Kultusminister Dr. Gerhard Storz (Schwäbisch-Hall, Arbeitsminister Josef Schüttler(Singen), Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried(Sinsheim), Justizminister Dr. Wolfgang Haussmann(Stuttgart), Fi- nanzminister Dr. Hermann Müller(Schwä⸗ bisch-Halh, Wirtschaftsminister Dr. Eduard Neuze(Reutlingen). Die Beteiligung des BHE hängt davon ab, ob sich diese Partei damit einverstanden erklären wird, die Ab- teilung Flüchtlingswesen im Innenministe- rium mit einem Staatssekretär mit Stimm- recht zu besetzen. Die Angelegenheiten des Landes in Bonn sollen künftig durch einen Staatssekretär ohne Stimmrecht wahrge- nommen werden, Ministerpräsident Kiesinger betonte vor der Presse, man habe darauf verzichtet, das Arbeits- mit dem Vertriebenen ministerium zusammenzulegen, da nach Ansicht vieler Fachleute die Zuständigkeit der Vertriebenen zum Ressort der Innenverwaltung gehöre. Außerdem müsse man berücksichtigen, daß die Aufgaben der Vertriebenenverwaltung von Jahr zu Jahr geringer werden, und das Personal dieser Verwaltung nach und nach von der Innenverwaltung übernommen wer- den müsse. Der vom BHE als Minister nominierte Abgeordnete Sepp Schwarz sagte, die CDU- Fraktion habe dem BHE sachlich soviel Ent- gegenkommen gezeigt, daß die Partei ohne weiteres in der Lage sein würde, ein Staats- sekretariat mit Stimmrecht anzunehmen. Entscheidend für diesen Beschluß sei je- doch die Abstimmung im Landesausschuß, die nicht vor Freitag zu erreichen sei. Zwiscsen Gestern und Morgen Insgesamt 684 Verfahren wegen Ver- dachts der Bestechung sind in der Zeit vom November 1958 bis zum April 1960 bei der Bonner Staatsanwaltschaft anhängig gewor- den. 650 Verfahren wurden wieder ein- gestellt. Von den verbliebenen 34 Anklagen kam es in 22 Fällen zu Verurteilungen. Eine Reihe von Fällen wird noch geprüft. Wieder freigelassen wurde der 46jährige Angestellte des wirtschaftspolitischen Refe- rats des SpD-Parteivorstandes in Bonn, Wal- ter Reiche; er war am 2. Mai unter dem Ver- dacht landesverräterischer Beziehungen ver- haftet worden und will nachweisen, daß die gegen ihn erhobenen Vorwürfe haltlos sind. Der Segelflieger Hans Kördel aus Del- menhorst, der— wie berichtet— am Wo- chenende bei Magdeburg gelandet war, ist nach einer Meldung der Nachrichtenagentur der Sowjetzone(ADN) an der Zonengrenze an die Behörden der Bundesrepublik über- geben worden. Das letzte Gnadengesuch auf Freilassung des zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilten früheren Oberschülers Hermann Josef Flade ist von den Justizbehörden der Sowjetzone abgelehnt worden. Flade war als 18 Jähriger 1950 in Olbernhau Erzgebirge) beim Kleben selbstgefertigter antikommunistischer Flug- blätter von der„Volkspolizei“ überrascht worden. Dr. Eberhard Rees, dem aus Trossingen stammenden Wissenschaftler und Vertreter Wernher von Brauns im Amt für ballistische Raketen beim Redstone Arsenal in Alabama (USA), ist von Armeeminister Wilber Bruk- ker für seine Verdienste um die Entwick- lung der ballistischen Raketen die höchste amerikanische Auszeichnung für Zivilisten, der„Distinguished Service Award“, über- reicht worden. Ein Wirbelsturm brachte am 15. März die „Noratlas“-Maschine der Bundeswehr über den Seealpen zum Absturz. Zu diesem Er- gebnis ist jetzt eine gemischte deutsch- italienische Kommission gekommen, die ihre nach der Schneeschmelze möglich geworde- nen Untersuchungen am Dienstag abge- schlossen hat. Unter dringendem Spionageverdacht ist am Montag in Den Haag der 32jährige Sowjet-Student Jan Smirnow verhaftet worden. Er soll, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde, geheime militärische Anlagen pho- tographiert haben. Fünf japanische Zerstörer besuchen zur Zeit San Franzisko. Der Freundschaftsbesuch soll daran erinnern, daß Japan und die USA vor 100 Jahren Handels- und diplomatische Beziehungen aufnahmen. Der Antarktis- Vertrag wurde vom Aus- wärtigen Ausschuß des amerikanischen Se- nats einstimmig gebilligt. Der Vertrag sieht eine wissenschaftliche Zusammenarbeit der an der Antarktis beteiligten zwölf Mächte vor und erklärt die Antarktis zu einer ent- militarisierten Zone. Tschiang Kai-schek soll nach einem Be- richt des amerikanischen Nachrichtenmaga- zins„Newsweek“ zugestimmt haben, die Truppenkontingente auf den Formosa vor- gelagerten Inseln Quemoy und Matsu zu verringern. Außerdem sollen mehr Einwoh- ner Formosas in die nationalchinesische Re- gierung aufgenommen werden, die sich gegenwärtig zum größten Teil aus Festland- chinesen zusammensetzt. Patrice Lumumba, der Führer der kongo- lesischen„Nationalbewegung“, deutete am Mittwoch an, er werde sich sowohl um den Posten des Staatschefs als den des Minister- präsidenten für den unabhängigen Kongo- staat bemühen. Seinem Gegenspieler Joseph Kasawubu will er das Amt des Außen- ministers anbieten. a Uruguay wird der Bundesrepublik ge- wisse, im zweiten Weltkrieg beschlagnahmte deutsche Vermögen zurückerstatten. Dazu gehört ein Teil der Ausrüstung des Kriegs- schiffes„Graf Spee“, ferner 12 309 Reichs- mark in Bankntoen und Goldstücken, die an Bord des Schiffes gefunden wurden. Außer- dem wird Uruguay der Bundesrepublik die beschlagnahmten Bargeldbestände der Deut- schen Bank in Montevideo übergeben. Valdivia, die von Erdbeben schwer heim- gesuchte chilenische Stadt, schwebt in Ge- fahr, durch einen Dammbruch am Rinihue- See überschwemmt zu werden. Neue Erd- stöße und schwere Regenfälle behinderten am Mittwoch die fleberhaften Bemühungen von Soldaten und Arbeitern, den Damm zu verstärken. Es wird allgemein befürchtet, daß der Kampf gegen die neue Gefahr hoff- nungslos ist. Tausende von Einwohnern sind bereits aus Valdivia geflohen. Ueberraschung erklärte der argentinische UNO- Delegierte Amade zu Beginn der Sicherheitsratssitzung, daß das Treffen zwi- schen dem argentinischen Staatspräsidenten Frondizi, der sich zur Zeit in Paris aufhält, und dem israelischen Ministerpräsidenten Ben Gurion, der am Mittwoch in Holland eingetroffen ist, nicht stattfinden werde. Ben Gurions Erklärung, eine Auslieferung Eich- manns an Argentinien sei indiskutabel, habe dem Gespräch jede Grundlage genommen. Als der Sicherheitsrat am Mittwochabend zusammentrat, brachte Amadeo die Be- schwerde seines Landes gegen die Entfüh- rung Eichmanns durch israelische Agenten ein. Er forderte in einer Entschließung den Rat auf, die Entführung als eine Gefährdung des internationalen Friedens und der Sicher- heit und als Ursache für internationale Span- nungen zu verurteilen. Israels Außenminister, Frau Golda Meir, die zu den Beratungen eingeladen worden War, da Israel im Gegensatz zu Argentinien nicht Mitglied des Sicherheitsrates ist, ge- stand in ihrer Entgegnung eine technische Rechtsverletzung im Fall Eichmann ein. Frau Meir appellierte aber„an unsere ar- Sentinischen Freunde“, die„einmalige Un- menschlichkeit und ungewöhnliche Mon- strosität“ des Falles Eichmann einzusehen und in diesem Fall den Moralstandpunkt 5 die kalte reine Rechtsbetrachtung zu stellen. Bonn kannte nur Gerüchte Bonn.(gn Eigener Bericht). Deutsche Dienststellen erfuhren erst durch die Fest- nahme Eichmanns von dessen Aufenthalt in Argentinien. Wie Bundesjustizminister Schäffer in der Fragestunde des Bundestages mitteilte, haben im vergangenen Jahr Ge- rüchte, daß Eichmann„irgendwo“ lebe, die deutschen Strafverfolgungsbehörden auf den Plan gerufen, denen es jedoch nicht gelun- gen sei, den wegen Massenmordes an Juden gesuchten ehemaligen SsS-Obersturmbann- führer aufzufinden. Im übrigen sei die 1952 erbetene Auslieferung des ebenfalls wegen Naziverbrechen gesuchten ehemaligen Be- amten des Auswärtigen Amtes Dr. Klingen- fuß ein Jahr später von Argentinien mit der Begründung abgelehnt worden, daß die Dr. Klingenfußg zur Last gelegten Verbrechen (Anstiftung zur Freiheitsberaubung) nach argentinischem Recht keine Straftaten seien. Zwei neue UsS-Satelliten von einer Rakete auf ihre Bahn getragen Kap Canaveral.(AP) Seit Mittwochmor- gen umkreisen zwei weitere amerikanische Satelliten die Erde, die erstmals in der Ge- schichte der Weltraumforschung von Kap Canaveral aus gleichzeitig mit einer einzi- gen Trägerrakete vom Typ„Thor-Able⸗ Star“ auf ihre Umlaufbahn geschossen wur- den. Es handelt sich um einen zweiten Navi- gationssatelliten vom Typ„Transit“ und einen Weltraumkörper zur Messung der ra- dioaktiven Sonnenausstrahlungen. Ein ähn- licher Versuch im vergangenen Jahr war ge- scheitert. Die beiden Satelliten haben ein Gewicht von 100 bzw. 19 Kilogramm. Die beiden neuen Satelliten ziehen ihre fast kreisrunde Bahn in einer Höhe von rund 800 Kilometer. Ihre Lebensdauer wird auf etwa 50 Jahre geschätzt. Nach den Plänen der amerikanischen Marine sollen bis 1962 vier Navigationssatelliten die Erde umkrei- Sen. Seite 2. MANNHEIMHR MORGEN pOLITIk Donnerstag, 23. Juni 1960/ Nr. 142 Kommentar Rin in die Kartoffeln gelt. Mehr als alle Politik, mehr als Korea Pfennig kosteten. schuld daran, daß sie sich S0 vergolden lie- Ben? Die einen sagen das Wetter und das Regenmännchen, die andern Herr Sonne- schoben es auf die Einfuhrquoten und die Händler auf die mangelhafte Zufuhr. Leid tragend war die Hausfrau und die ihren. Jeden Mai und Juni haben wir es erlebt, dag die Preise für Frühobst und Gemüse sich auf hohem Seil bewegten und daß die liebe Hausfrau über das teure Vierteljahr ächzte und stöhnte. Das war schon zu meiner Frau Großmutter Zeit nicht anders. Nur Pflegte sie anders zu reagieren. Es gab einfach keine neuen Kartoffeln, ehe sie nicht billig waren, und ich kann mich erinnern, daß auch meine Mutter im Juni zu unserem Leidwesen nur schwarze Kartoffeln auf den Tisch brachte. Man soll doch bitte aus den Kartoffeln nun keine Revolutionsfrage machen. Es ist doch im Grunde auch heute nicht die sozial ärmere Bevölkerung, die neue Kartoffeln um jeden Preis haben will. Man gehe doch ein- mal in den Arbeiterhaushalt oder hinaus aufs Land, da sind die neuen Kartoffeln kein Problem. Herr Wirtschaftswunderlich ist es doch im Grunde, der nicht schnell ge- nug die jungen Erdbeeren, die ausländischen Tomaten und die kleinen Mäuschen ergat- tern kann. Nicht als ob sie zu verachten wären— Jedermann ißt sie gern, aber nicht jedermann muß sie im Juni schon oder gar schon im Mai haben. Unsere Unzufrieden- heit können wir, weiß der Himmel an ganz anderen Dingen wetzen, wir hätten Grund genug dazu. Daß wir sie aber immer wieder am Entbehrlichsten und an der reinen Magenlust aufmöbeln, das ist an für sich viel bedenklicher als der ganze Kartoffel- krieg, mag nun an ihm schuld sein, wer will. Sicher ist allerdings, daß neben den Krum- beeren selbst die Preisbegehrlichkeit des Handels und des Transports ein ebenso be- rübliches Zeichen einer hoffentlich vor- übergehenden Epoche ist, die alles Maß über den Sinn und Wert der Dinge verloren zu haben scheint. Nur— das Kind sollte man mit dem Bad nicht ausschütten. Die freie denn etwa wieder der Staat wie einst im Mai gestiefelt und bekatert alles herunter- dnücken und bedrücken? Der Knüppel war zu allen Zeiten billig zu haben. Nur die Frei- heit ist kein Tischlein deck Dich. Unsere Kinder verkrüppeln Vom Atomangst geschüttelt bangen Müt- ter vor vergangenem Hiroshima, schimpfen Väter auf die technischen Entwicklungen der Zukunft. Daß die Gegenwart in einer Weise schon die Volkssubstanz erschüttert hat, dag Sie sogar die Deutsche Olympische Gesell- schaft auf den Plan ruft, das wird im allge- meinen nicht beachtet. Und dennoch haben wir inmitten unserer Hochkultur beinahe einen aufrüttelnden Urwalddoktor ebenso dringend nötig wie die verseuchten Stämme Innerafrikas. Nicht daß uns Schlafkrankheit und Elephantiasis im mindesten belästigen, unsere biologische Entartung springt leider gar nicht so ins Auge. Sie ist viel heimtük- kischer und um so gefährlicher, weil sie nur den Aerzten und der Statistik bekannt scheint. Sind das aber nicht erschütternde Tat- sachen, die das Memorandum der Olym- Pischen Gesellschaft jetzt ans Licht zieht? Jedes zweite deutsche Kind ist bereits chro- nisch krank, noch che es zur Schule geht. Mehr als die Hälfte aller Schulkinder etwa aus und ihre chronische Krankhaftigkeit ist nicht vermindert. Herz- und Kreislaufschä- den haben sich innerhalb von zehn Jahren in ährem tödlichen Ausgang fast verdoppelt und machen vierzig Prozent aller Todes“ Ursachen aus. Gar sechzig unter hundert Mitbürger ländlicher Bezirke sind behand- Iungsbedürftig. Ist das nicht alarmierend und stellt das nicht selbst die Folgen von Hiroshima weit in den Schatten? Zwar wollen wir nicht schlechthin be- haupten, daß das die Folgen eines Krieges eien, der Not und Elend, Mangel und Ent- behrung für Jung und Alt gebracht hat und dessen grausames Gesicht sich jetzt erst hin- terher so richtig offenbart. Indirekt ist diese Ueberlegung aber doch nicht von der Hand zu weisen,. Spiel- und Bewegungsmangel diagnostizieren die Aerzte unsere Kultur- Krankheit, aber der„Goldene Plan“ der Olympischen Gesellschaft trifft durchaus die eigentliche Ursache, wenn er den riesigen Fehlbestand an Kinderspielplätzen, Turnhal- len, Sportplätzen, Schwimmhallen, Frei- bädern in Erinnerung ruft. Hier zeigt es sich, Wie wenig eigentlich das Gerede vom deut- schen Wirtschaftswunder des Wiederauf- baus der Wirklichkeit unseres Volkes ent- Spricht. Einige Millionen mögen sich im Reichtum sonnen, aber die Mehrzahl Unseres jungen Volkes ist krank. Mag sein, daß der Mahnruf erst reich- ich spät erschallt, erst jetzt erschallt, wo Pftkensichtlich die Wehrtüchtigkeit unserer Nation in Frage gestellt ist. Das ist an sich bedauerlich, aber auch in England, in der Schweiz und anderswo waren es meist die ekrutierungsärzte, die ihre Stimme mit Erfolg erheben durften und die Politiker be- Wegen konnten, ihr Augenmerk nicht nur en dlanken Waffen zuzuwenden. Dennoch leibt es als trauriges Faktum bestehen, daß ser Volk zusehens erlabent, weil es seine atürlichen Lebensbedingupgen immer mehr ufgeben muß und einen Ausgleich und Er- atz nicht schafft. Dr. Karl Ackermann Der leidige Kartoffelkrieg, jetzt ist er Elücklich wieder hinter uns. Heute kosten die neuen Erdäpfel nur noch fünfunddreißig Pfennig und es besteht Aussicht, daß der Preis noch weiter abrutscht. Waren es gestern die Verbraucher, so werden es dann morgen die Erzeuger sein, die sich um die lieben Knollen balgen. An Vorwürfen und Verwün- schungen hat es ja bisher noch nicht geman- die Türkei und Japan zusammengenommen hat den Normalverbraucher in der Bundes- Tepublik gemopst, daß die Kartoffeln siebzig Nun ist freilich dieser Preis ganz unver- schämt. Wann wären je die jungen Erd- früchte soviel wert gewesen? Was war denn mann und die Bürokraten, die Importeure irtschaft hat nun einmal freie Preise. Soll in Hamburg leidet an Schäden des Knochen- Leider war der Plenarsaal nur sehr dünn besetzt Geld allein genügt nicht Die Entwicklungsländer wollen keine Almosen/ Nachwort zu der Aussprache im Bundestag „ Nach der Feststellung internationaler Er- nährungsfachleute sterben noch immer Jahr für Jahr auf der Welt etwa 35 bis 40 Millio- nen Menschen an Unterernährung. Von den 2,85 Milliarden Bewohnern der Erde sind 56 Prozent unzureichend versorgt. Rund 575 Millionen leben am Rande des Verhungerns. Das ist die Ausgangsposition, von der aus sich der Kampf um Freiheit oder Unfreiheit, um die Herrschaft des Bolschewismus oder die Partnerschaft freier Nationen, die ich in gemeinsamer Hilfe freundschaftlich ein- ander annähern, abspielt. Bedauerlich, daß die Parlamentarier dem so wenig Rechnung trugen, trotz der schönen und anfeuernden Artikel in den Partei- Pressediensten. Argerlich ist dies besonders, weil die materielle, die geldliche Hilfe nur einen Teil dieser verwickelten, sehr schwieri- gen Materie darstellt. Der Anruf an die jungen Menschen, an die Techniker, die In- genieure, Studenten, Kaufleute und Fach- arbeiter, mitzumachen ist wahrscheinlich noch wichtiger. Sie werden draußen ge- braucht, in Indien, in Arabien, in Süd- amerika, überall dort, wo vielleicht zunächst nicht einmal so sehr der finanzielle Erfolg winkt, wo sie auf Bequemlichkeit und All- Zwiespältige L Ueber Beitritt Englands zu Euratom Von unserem Korrespondenten London. Die Frage eines größeren euro- päischen Zusammenschlusses ist jetzt in das Stadium diplomatischer Beratungen Se treten. Der vom W EU-Ministerrat vergan- gene Woche eingesetzte Sonderausschuß zur Erörterung von Wegen und Möglichkeiten der Teilnahme Englands an den europäischen Gremien ist am Mittwoch im Foreign Office zur ersten langen Aussprache zusammen- getreten, die fast ausschließlich Verfahrens- fragen behandelt hat und in etwa 14 Tagen fortgesetzt werden soll. Der Ausschuß, der nicht offiziell der WEU angehört, wird ge- bildet von den Botschaftern der sechs EWG- Länder, darunter dem deutschen Botschafter von Herwarth und dem britischen stellver- tretenden Unterstaatssekretär für Europa- fragen im Foreign Office, Sir Roderick Barklay. Zuständige britische Regierungskreise Weisen darauf hin, daß vorerst nur ein Bei- tritt Englands zu Euratom in Frage kommt, Weil dieser seinen EFT A- Verpflichtungen nicht zuwiderläuft, und daß die britische Regierung nur sehr zögernd und mit allen Vorbehalten dem Gedanken eines Anschlus ses an die Europäische Gemeinschaft näher- trete. Das Kabimett selbst scheint sich noch nicht schlüssig geworden zu sein über die Möglichkeit, ja die Erwünschtheit eines eligeren Anschlusses an Europa. So zeichnen sich deutlich zwei Strömungen ab: die Be- fürworter eines Anschlusses, an ihrer Spitze der Ministerpräsident, der Außenminister und ein Teil der führenden Beamten des Foreign Office, und die Gegner, geführt von Handelsminister Reginald Maudling, der noch nie ein Freund des Europagedankens war, und dem stellvertretenden Ministerprä- sidenten, Innenminister Butler. Aus den verschiedenen Auffassungen, die je nach Einstellung, von den verschiedenen Parteivertretern und Interessenverbänden fast zur gleichen Hälfte geteilt werden, er- klärt sich die abwartende Haltung. Es ist be- zeichnend, daß auf der ersten Sitzung der von der WEU eingesetzten Sonderkommis- Sion zwar Mittel und Wege des Beitritts Englands zur Euratom gefunden werden sol- len, nicht aber zur Montanunion und schon Zar nicht über die Möglichkeit von Englands eventuellem Anschluß an die EWG. Das englische Zögern wird weiter bedingt durch Rücksichtnahmen auf die EFTA und Bonn. Der Bundestag debattierte am Mittwoch die Entwicklungshilfe. Diese Aussprache hatte eine positive und eine bittere Seite. Erfreulich War, daß sich die Sprecher Ludwig Erhard, Heinrich von Brentano sowie die Abgeordneten Birrenbach, Kallbitzer und Scheel über die Notwendigkeit einig waren, einen wirklichen Bei- trag der Bundesrepublik zu diesem Weltproblem zu leisten. Um so bedauerlicher war es jedoch, daß während der Diskussion der Plenarsaal nur sehr dünn besetzt war. tagstrott verzichten müssen, um den Men- schen zu helfen, sie zu lehren, mit Maschinen umzugehen, aus den primitiven Anfangs- stufen land wirtschaftlicher Daseinsformen hinauszuwachsen in die Bedingungen des in- dustriellen Arbeitens. Die Sprecher im Bun- destag wiesen deutlich darauf hin, daß der Kampf gegen das Elend von vornherein aussichtslos sein wird, ohne jene tatkäftigen, geduldigen, sachkundigen und verständnis- Vollen Männer, die in den Entwicklungs- ländern im ersten Stadium ihres Fortschritts belehrend, beispielgebend und als Freunde arbeiten. Das ist das eine. Das andere sind die Milliarden. Wenn man erfährt, welche Beträge ungefähr er- forderlich sind, um die notleidenden Gebiete zu technisieren und damit den allgemeinen Lebensstandard zu erhöhen, möchte man fast mutlos werden. Nach Untersuchungen der Vereinten Nationen müßten von den hoch- entwickelten Ländern jährlich 52,6 Milliar- den Mark aufgebracht werden, um das Ein- kommen dieser Gebiete pro Kopf und pro Jahr um nur zwei Prozent anzuheben. Das ist eine erschreckende Wirklichkeit für jeden, der sich vergegenwärtigt, daß in der Aus- ein andersetzung um Hunger oder Wohlstand, ebe zu Europa wurde zum erstenmal offiziell beraten Dr. Werner G. Krug in England Commonwealthpartner. Mit besonderem In- teresse hat man einen von Oesterreich ge- machten Vorschlag im offiziellen England aufgegriffen. Er sieht vor, die sechs EWG- Länder als geschlossene Einheit in die EFA aufzunehmen. Der britische Außenminister, der am heutigen Donnerstag zu einem drei- tägigen offiziellen Besuch nach Wien fliegt, wird diesen Vorschlag in aller Ausführlich- keit mit dem österreichischen Außenminister und anderen Mitgliedern der österreichischen Regierung besprechen. Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen um Fortschritt oder Elend gleichzeitig auch die Würfel darüber fallen, welches System morgen in der Welt, in den afrikanischen Staaten, in Asien oder Südamerika herr- schen soll. Aber diese harte und grausame Wahrheit, die sich hinter den Ziffern verbirgt, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß die auf- strebenden Länder heute keine Almosen Wollen. Die Idee, etwa die Lebensmittel- überschüsse wohlsituierter Staaten in Schiffe zu packen, ist zu phantasielos. Mit ihr kön- nen die Dinge nicht bewältigt werden. Tatsächlich hat sich auch die Bundes- regierung, haben sich Auswärtiges Amt, Bundeswirtschaftsministerium und die Frak- tionen des Bundestages schon seit langer Zeit vor derartigen Fehlern gehütet. Man läßt sich etwas einfallen, etwa die Einrich- tung von Fachschulen, von Musterbetrieben, Mustergütern, Laboratorien, Beratungs- diensten. Eine Aktion zur Bekämpfung von Getreideschädlingen in der Vereinigten Ara- bischen Republik mag als Beispiel für vie- les stehen. Insgesamt 120 Sachverständige Wurden in 26 Länder entsandt, 351 Experten stehen dem technischen Hilfsprogramm der Vereinten Nationen zur Verfügung. Der deutsche Flugzeugkonstrukteur Professor Tank baut gegenwärtig als Angestellter der indischen Regierung für Indiens Luftwaffe einen Düsenjäger. Dadurch werden die Devi- senbilanz dieses Staates verbessert und neue Arbeitsplätze für einige Tausend Arbeiter geschaffen. Das indische Stahlwerk Rourkela, das 600 Millionen Mark kostete, entstand aus jenen Krediten, die der Bundeshaushalt ab- sichert. Im Bundeshaushalt 1960 ist vor- gesehen, daß die Bundesregierung Bürg- schaften, Garantien und sonstige Gewähr- leistungen für private Kredite in Höhe von insgesamt 18 Milliarden Mark übernimmt. Private Geldgeber bringen also die Kredite auf, die Regierung macht das Risiko tragbar. Aber, wie Ludwig Erhard in der Debatte Warnte, auch diese Anstrengungen ręichen noch nicht aus. Es bleibt mehr zu tun, um die Modernisierung des Verkehrs, der 6fkentlichen Verwaltung, den zweckvollen Aufbau energie wirtschaftlicher und schwer- industrieller Anlagen zu erreichen und den rationellen Abbau der Bodenschätze, eine der Hoffnungen der Entwicklungsländer, Verwirklichen zu können. Strauß: Westen zum Gegenschlag bereit Ergebnisse seiner Amerikareise/ Bisherige Rüstungspläne bleiben Von unserer Bonner Redaktlon Bonn. Die Drohung des sowW-²aetischen Ver- teidigungsministers Malinbwsky mit Rake tenschlägen gegen Ausgangsstützpunkte amerikanischer Aufklärungsflüge würde bei ihrer Verwirklichung den Ver für den Westen herbeiführen. Dies erklärte Bundesverteidigungsminister Strauß am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bonn, auf der er über die Eindrücke seiner Ame- Tikareise berichtete. Die Verteidigungskon- zeption Amerikas sei für diesen Fall„50 Weitreichend“, daß sich die Verantwortlichen im Kreml nur wünschen Kköhnten, dieser Fall möge nie eintreten. Strauß sprach seine Ueberzeugung aus, daß die amerikanische Verteidigungspolitik sich nicht andern werde „egal wer Präsident in den USA 18 Strauß zog aus seiner Zz Weiwöchigen In- formationsreise die Schlußfolgerung, die der- zeitig vorhandene und vorgesehene Aus- rüstung der Bundeswehr entspreche der technischen Entwicklung der nächsten Jahre und brauche nicht geändert zu Werden. Dies bedeutet, daß der Ausrüstung des modernen Allwetterjägers F 104 mit der zuletzt in den USA entwickelten elektronischen Einrich- tung nichts mehr im Wege steht. Die ersten Jäger dieser Art, die auch in der Bundes- republik in Lizenz gebaut werden, sollen in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres einsatzfähig sein. Der Ausbau der amerikanischen Streit- kräfte und der amerikanischen NATO-Ein- heiten werde von Washington gleicherweise vorangetrieben, berichtete der Verteidigungs- eidigungsfall minister. Er habe den Eindruck gewonnen, daß das Gleichgewicht des Schreckens in vollem Umfang bestehe. Die Amerikaner hätten auf dem Gebiet der Raketentechnik stark aufgeholt, wenn die Sowjetunion auch in der Entwicklung großer Triebwerke viel- leicht voraus sei. Dafür lägen die Vereinig- ten Staaten, was allgemeine und elektro- nische Ausrüstung anbelangt, an der Spitze. Die wissenschaftliche und technische Kapa- zität Amerikas und Europas zusammen seien in der Lage einen Krieg zu verhindern. Strauß war der Auffassung, daß jedoch die Verteilung der Aufgaben zwischen den NATO Staaten„ökonomischer“ gestaltet Werden müsse als bisher. Zur politischen Seite seines Amerika- Besuches erklärte Bundesverteidigungsmini- ster Strauß, man habe ihm immer wieder die Frage gestellt nach der Kontinuität der deutschen Außenpolitik im Falle eines Re- gierungswechsels. In den Vereinigten Staaten sei in der letzten Zeit das Gefühl dafür gewachsen, daß die Sowjetunion versuche, den politischen Ring des Westens zu durch- brechen, da der militärische nicht zu unter- höhlen sei. Den Vorgängen in Japan und auf Kuba werde in Washington mit„groger Sorge“ begegnet. Zur Frage einer gemein- samen Außenpolitik der Bonner Parteien sagte Strauß, diese Situation mache es not- Wendig, der SPD einige Fragen“ zu stellen. Es gebe keine Außenpolitik, in die nicht die militärischen Faktoren eingebaut seien. Da- her sei eine gemeinsame Auhenpolitik ohne gemeinsame Wehrpolitik nicht möglich. Der Konfliktstoff zwischen Moskau und Peking Versuch einer Analyse von Chrustschows Rede in Bukarest aus Moskauer Sicht Von unserem Korrespondeaten Heinz Lathe in der Sowjietun Mos ka u. Die Sowjetunion ist offenbar entschlossen, gen eventuelle radikale Tendenzen im sozialistischen Lager, die das Atomkriegs heraufbeschwören könnten, aufzutreten. Dies mit aller Eindeutigkeit ge- Lisiko eines en Eindruck gewinnen Mos kauer Beobachter aus den zahlreichen Veröffentlichungen, die sich in der letzten Zeit mit ideologischen Fragen, insbesondere mit der richtigen Auslegung der Thesen Lenins vom Kapitalismus und vom Krieg In der Frage der Auslegung— darüber gibt es jetzt keinen Zweifel mehr— wei⸗ chen die Auffassungen Moskaus und Pekings besonders dort stark voneinander ab, Wo es um die richtigen Methoden der Auseinander- setzung mit dem Kapitalismus geht. Es ist bekannt, daß Peking mit dem Ziel, den Sieg über den Kapitalismus zu erlangen, auch das Opfer von Millionen Menschen mit einkalku- liert hat. Die Chinesen gehen dabei von der Position eines Landes aus, das viel ein- zusetzen, alles zu gewinnen, aber noch nicht Viel zu verlieren hat. Anders stehen die Dinge in der Sowjet- union. Die UdssR hat in 40 Jahren unwahr- scheinlich viel, vor allem auf dem Gebiet der Technik, Wissenschaft und der Schwer- industrie erreicht. Ein atomarer Krieg würde die Sowjetunion um Jahrzehnte zurück- werfen und sie unter Umständen auf dem Gebiet des Lebensstandards auf asiatisches Niveau herabdrücken. Die UdssR handelt deshalb in der Frage einer atomaren Aus- einandersetzung von der Position eines Staa- tes aus, der nicht viel weniger als der Kapitalismus zu verlieren hat. Dieser gravierende Unterscnied der An- sichten klang klar auch aus der jüngsten befaßten. Rede Chrustschows in Bukarest heraus. Ueber die von Lenin vertretenen Thesen vom imperialistischen Krieg sagte Chrust- schow, dem mam von anderer Seite scholl revisionistische Tendenzen gegenüber der Lehre Lenins vorgeworfen hatte:„Lenins Sätze über den Imperialismus wurden vor vielen Jahrzehnten ausgesprochen, als viele Erscheinungen noch nicht existierten, die heute für die historische Entwicklung ent- scheidend sind. Man kann nicht mechanisch Wiederholen, was Lenin zu diesem Thema Sagte, und behaupten, imperialistische Kriege seien unvermeidlich, solange nicht in der ganzen Welt der Sozialismus gesiegt habe. Möglicherweise wird es in der Geschichte eine Zeit geben, in der der Kapitalismus sich nur in einigen wenigen kleinen Staaten kon- serviert. Sollte man dann etwa auch noch einfach wiederholen, was Lenin über die Unvermeidlichkeit des Krieges sagte?“ Hier enthüllt Chrustschow) seine eigene Theorie, die darin gipfelt, daß über die friedliche Koexistenz der Kapitalismus auf friedlichem Wege vom Sozialismus schrittweise absor- biert werden soll. Chrustschow betonte in Bukarest weiter und wurde dabei sogar ein wenig grob zu seinen unverständigen radi- kaleren Bundesgenossen:„Wenn Lenin aus 10 n dem Grabe aufstehen könnte, so würde er solche Leute— wie man sagt— am Ohr zupfen und ihnen beibringen, wie man den Dingen auf den Grund zu gehen hat.“ Die Zielrichtung ist klar und der Ton ein Wenig schärfer. Moskauer Beobachter sind daher der Ansicht, daß die ideologische Dis- kussion weitergehen wird. Man Hat außer- dem den Eindruck, daß die Sowjetunion Wert darauf legt, ihren Standpunkt deutlich ab- Zzugrenzen und ihn der westlichen Welt klar- zumachen. um eine neue Basis für neue Ge- spräche unter besseren Umständen Auf höch- ster Ebene zu finden. Allgemein vermutet man, daß die nächste Nummer des Organs des Zentralkomitees„Kommunist“ ausführ- lich auf die ideologische Diskussion eingehen wird. Neue Spitze gegen Eisenhower. Moskau.(Eig. Ber.) Am 22. Juni, an dem sich der Angriff Hitlers auf die Sowjetunion zum 19. Male jährte, schrieb die„Moskwkja Prawda“, das Organ des Moskauer Stadt- Parteikomitees, Eisenhower habe schon am 16. November 1945 in einem Interview mit der„New Vork Harald Tribune“ gesagt, er denke natürlich über einen Krieg mit der Sowjetunion nach. Später habe er dann zur Restaurierung des Faschismus in West- deutschland beigetragen. Heute sei die Bun- des republik als direkter Erbe und Nachfolger des Hitlerreiches in politischer, ideologischer und militärischer Hinsicht zu betrachten. — 5 N Das Urteil im Prozeß Schlamm Rinné Bonn.(dpa) Die Siebente Zivilkammer des Bonner Landgerichts hat am Mittwoch dem Chefredakteur der FDP- Wochenzeitung„Das freie Wort“, Erik Rinné, untersagt, eine Reihe von Behauptungen über den amerika- nischen Publizisten William S. Schlamm zu verbreiten. Ein anderer Teil der Klage- punkte wurde abgewiesen. Rinmé hat Be- rufung eingelegt. In dem Urteilsspruch wird Rinné, soweit er Weiterhin tatsächliche Anhaltspunkte nicht hat, untersagt, unter anderem zu ver- breiten, Schlamm habe geholfen, die Zeit- schrift„Weltbühne“! zu einem Publikations- organ des Stalinismus zu machen. In der Fragestunde des Bundestags wurde Schlamm— wie unser Korrespondent be- richtet— vom Bundesaußenminister der Lüge bezichtigt. Schlamm hatte behauptet, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, van Scherpenberg, habe über seine (Schlamms) Thesen m privaten Gespräch mit dem Publizisten andere Auffassungen Vertreten, als vor dem deutschen Bundestag, vor dem er die Theorie Schlamms namens der Bundesregierung abgelehnt hatte. Bren- tano stellte fest, daß Schlamm den Staats- sekretär„nie gesehen und nie gesprochen“ Habe. Ermittlungen gegen den Pressechef der CSU München.(AP/ dpa) Der Pressechef der CSU, Hans Wüst(München), ist auf eigenen Wunsch aus seinem Amt ausgeschieden, nachdem die Staatsagwaltschaft München im Zusammenhang mit der Affäre Friedmann- Sommer Ermittlungen gegen ihn eingeleitet hatte. Wie die Hauptgeschäftsstelle der CSU in München am Mittwoch mitteilte, trat Wüst, der seit fünf Jahren CSU- Pressechef War, nach einer Sitzung von Mitgliedern der Parteiführung zurück. Wüst steht im Ver- dacht, sich der Kuppelei schuldig gemacht zu haben. Wie die Hauptgeschäftsstelle der CSU mitteilte, hatte sich unmittelbar vor dem Ausscheiden Wüsts Bundesverteidigungs- minister Strauß in den Fall eingeschaltet. Nach seiner Rückkehr aus Amerika reiste Strauß nach München, wo er mit dem bayerischen Finanzminister Dr. Eberhard beide sind stellvertretende Vorsitzende der CSU— eine dreistündige Unterredung über den Fall Wüst hatte. Schändliche Verbrechen werden Koppe vorgeworfen Bonn. Der frühere SS-Obergruppenführer und General der Polizei im ehemaligen Warthegau, Koppe, ist verhaftet worden. Koppe, der jetzt einwandfrei identifiziert worden ist, war an mehreren Orten in West- deutschland— zuletzt in Bonn— unter fal- schem Namen untergetaucht. In Bonn hielt er sich als Angestellter einer größeren west- deutschen Firma auf. Der Tag der Verhaftung und deren näheren Umstände sowie der falsche Name Koppes wurden von der Bonner Staats- anwaltschaft noch nicht bekanntgegeben, obwohl die Festnahme des Verdächtigen be- reits vor einem Vierteljahr erfolgt ist, Ihm Wird vorgeworfen, mitschuldig und mitver- antwortlich an der Tötung Tausender von polnischen Juden in den Vernichtungslagern Kulmhof und Belcec zu sein. Deutscher Zerstörer Wegen der Tonnage überprüft Bonn.(gn.- Eigener Bericht) Beamte des Pariser Kontrollamtes der Westeuropäischen Union(WEU) haben auf den ersten in der Bundesrepublik gebauten Zerstörern kon- trolliert, ob das deutsche Versprechen, keine Kriegsschiffe über 3000 Bruttoregistertonnen zu bauen, eingehalten wurde. Die Aktion, die vor dem Stapellauf in Hamburg auf deut- sches Ersuchen hin durchgeführt wurde, hatte ein zufriedenstellendes Ergebnis. Diese Information gab Bundesverteidigungsmini- ster Strauß am Mittwoch der Presse in Bonn. 5 Am selben Tage verabschiedete das Bun- deskabinett das Ratiflkationsgesetz über die Einrichtung einer WEU-Rüstungskontrolle. Dieses Gesetz regelt die innerstaatlichen Rechte, die den Inspekteuren der WEU bei der Ausübung ihrer Kontrolle zustehen. Großes Rätselraten über Beginn der Verhandlungen in Paris Paris/ Tunis.(dpa) Das große Rätselraten in Paris und Tunis über den Zeitpunkt des Beginns der Waffenruhe-Vorverhandlungen zwischen Frankreich und der algerischen Aufstandsbewegung hielt den ganzen ge- strigen Mittwoch über an. Auch am Mitt- wochabend stand noch nicht fest wann und wie der Unterhändler der algerischen Exil; regierung zu den Vorgesprächen nach Frank- reich fliegen wird. Wie es in Tunis hieß, wird der Unterhändler heute— wahrschein- lich mit einem Zivilflugzeug— nach Frank- reich fliegen. Ursprünglich sollte ein nach Tunis entsandtes Sonderflugzeug der fran- 26sischen Regierung den Unterhändler ab- holen, die algerische Exilregierung in Tunis hatte jedoch dieses Angebot am Dienstag nicht angenommen. Das französische Son- derflugzeug wurde daraufhin zurück- beordert. Amerikanischer Senat ratifizierte Sicherheitspakt mit Japan Washington/ Tokio.(AP/ dpa) Der ameri- kanische Senat hat am gestrigen Mittwoch mit überwältigender Mehrheit den japanisch- amerikanischen Sicherheitsvertrag ratifiziert. Damit steht dem Inkrafttreten des Paktes außer der Unterzeichnung der Ratifikations: urkunde durch Präsident Eisenhower und des Austausches der Urkunden nichts mehr im Wege. Vom japanischen Reichstag war der Vertrag, der das Verbleiben amerikanischer Stützpunkte in Japan für weitere zehn Jahre sichert, bereits am vergangenen Sonntag ratifiziert worden. Kaiser Hirohito unter- schrieb die Urkunde am Mittwochmorgen. Japan wurde am gestrigen Mittwoch von einer Welle von Proteststreiks gegen die Re- gierung Kisbi und den amerikanisch-japani- schen Sicherheitsvertrag erfaßt. Rund sechs Millionen Menschen sollen sich nach Mittei- lung des japanischen Gewerkschaftsbundes Sohyo an den Streiks beteiligt haben. . Sera a a. en ea. R g. gc 10. re— 1—— 222—= ener „ ein,. , r des „Das eine ika N Zu age Be- Weit nkte ver- Zeit- ons- urde der otet, mts, eine räch gen tag, dens ren- Ats- ven“ der nen den, im un- itet SU trat Hef der er- acht 8 lem 88- tet. iste lem 9 der ber lrer gen len. jert st- kal- jelt st- ren me ts en, be- hm er- on ern les en ler n- ne en lie it- de, se li- in lie le. en ei ES FFF 6 Nr. 142/ Donnerstag, 23. Juni 1960 WELT UID WISSEN Was sonst noch geschang Nach einer schweren Schlägerei zwischen zwei verfeindeten Banden von Jugendlichen im New Lorker Stadtteil Brooklyn blieb ein 16jähriger unweit einer Polizeistation tot 5 liegen. Die Polizei fand den Jungen in einer An hachweisliches Gegenstück sogar in der Blutlache mit einer tiefen Stichwunde in der 3 FF Brust in einem Park. Bei einer sofort ein- Wers hieß Richard Brüsgert. Er Wurde am geleiteten Razzia auf Lokale, in denen sich Neujahrstage 1959 gefaßt, als sein Flugzeug, die Mitglieder der Banden zu treffen pflegen, Von. dem aus er eineinhalb Jahre lang in wurden über ein Dutzend Jugendlicher fest- Sstlichem Auftrag Luftaufnahmen von mili- genommen. Alle bestritten, irgendetwas mit tärischen Anlagen in der„NATO-Festung der Bluttat zu tun zu haben. Schleswig- Holstein“ gemacht hatte, in den 4 Nord-Ostsèe-Kanal stürzte. Der Fall Brüg- e ene gert zeigt, daß es der Osten um vieles leich- 755 5 ter hat als die Amerikaner, Einblick in ein seinen 59 jährigen Vater John in Shelton im itori 5 ie Al . fremdes Territorium zu gewinnen. Die Ame- 5. 8 Connecticut rikaner benötigen dafür ein Spezialflugzeu durch drei Schüsse getötet. Der Sohn lauerte von dem„ Typ. seinem Vater auf und schoß ihm, als er das heed U 2. 5 e mit einem Gewehr Die Sowjets dagegen, die Luftaufnahmen dre 15 8 8 ucklden. Der Sohn wollte den aus dem strategisch wichtigen Ostseeraum 1 i zuischen seinen haben wollten, Iießen durch den sowjetzona- . 95 5 len Spionagedienst den gelernten Tischler 8 5 und Inhaber des Detektivbüros ABC, Richard Der am 11. März abgeschossene amerika- Brüggert, anheuern. Er kaufte sich in Eng- nische Sonnensatellit„Pionier V. hat am land für rund 20 000 Mark eine Sportma- Dienstag aus einer Entfernung von 32 640 000 schine vom Typ„Auster“, einen Hochdecker, Kilometern Funksignale zur Erde zurück- der sich für Luftaufnahmen besonders eig- geschickt, die klar empfangen wurden. In net, und begann zu fotografieren: Brücken, Die Flugzeugaffäre von Swerdlowsk hat den letzten Wochen waren die Signale des Kasernen, Schleusen, Depots, Hafenanlagen Fünf-Watt-Senders öfters schwach oder ver- und ähnliches. Die Bilder, die Brüggert aus stümmelt angekommen. Ein Sprecher des niedrigsten Höhen machen konnte, weil britischen Radioteleskops in Jordell Bank ein Sportflugzeug nicht auffällt, brachte teilte ergänzend mit, die Batterien des Sa- seine Frau auf ihren Verwandtenbesuchs- telliten ließen rascher nach als erwartet. reisen nach Mitteldeutschland. 50 bis 500 DM Man nehme an, daß die Funkverbindung in zahlte der sowietzonale SSD für das Stück. der kommenden Woche abbrechen werde. Das lukrative Geschäft platzte, als die 0„Auster“ am Neujahrstage 1959 wegen eines In verschiedenen Städten Ecuadors wurde technischen Fehlers in den Nord-Ostsee“ am Dienstagabend ein Erdbeben verspürt, Kanal stürzte. Brüggert konnte sich aus der das stellenweise Häuser in ihren Grund- zertrümmerten Maschine retten. Aber seine festen erzittern ließ, sonst jedoch keine Laufbahn“ war zu Ende, weil auffiel, daß Schäden anrichtete. er noch einmal in das eiskalte Wasser 5 tauchte, um seine Aktentasche mit dem ihn 6000 Menschen haben die vulkanische belastenden Material 5 bergen. 5 Insel Una-Una bei Celebes verlassen, nach- Es vergeht kaum ein Tag, an dem in der dem die Insel seit dem 28. April ununter- Bundesrepublik nicht einige Spione, Agen. prochen von Erdstößgen heimgesucht wird. ten oder Zuträger im östlichen Dienst gefaßt Nachdem mehrere Häuser zerstört und die werden. Auf 16 000 bezifferte eine Amtsstelle Erdrisse immer tiefer wurden, zogen es die kürzlich diese Leute in der Bundesrepublik, Insulaner vor, den Naturgewalten zu wei- von denen täglich im Durchschnitt 8 gefaßt chen. Tote oder Verletzte hat es nicht ge- würden. Auftraggeber sind fast immer mit- teldeutsche Stellen. Der russische Nachrich- eben. 5 0 tendienst tritt seit 1952 in der Bundesrepu- 5 N 5 Arbeitsteilung hat er die Bundesrepublik Der Stein der Fe ee e dem sowietzonalen Staatssicherheitsdienst Oesterreich wurde am Dienstag endgültig beendet. In Verhandlungen zwischen der Aerztekammer und den Krankenhausträgern 5 1 n f wurde eine Einigung erzielt. Die Kranken- nale Spionagedienststelle amtlich heißt. hausärzte waren am Donnerstag vergange- Haupttummelplatz der östlichen Spionage ner Woche in den Streik getreten, um bes- und der Agenten in der Bundesrepublik ist sere Arbeitsbedingungen für sich zu erzie- neben den strategisch wichtigsten Gebieten len. Schleswig-Holstein sowie der Pfalz, wo der 55 Schwerpunkt der amerikanischen Streit- Papst Johannes XXIII. hat als Geschenk Kräfte in Europa liegt, die Bundeshaupt⸗ der Steyler Missionare(Gesellschaft des stadt Bonn. Schon 1956 800 ten e göttlichen Wortes“) einen Riesenglobus er- 5 5 halten, auf dem die rund 2200 Diözesen in aller Welt verzeichnet sind. Der Globus, der einen Durchmesser von 1,28 Meter hat und von innen erleuchtet werden kann, wurde zunächst im kleinen Thronsaal des apostoli- 1 schen Palastes, zur Linken des päpstlichen Thrones, aufgestellt. Er soll später in das Arbeitszimmer des Papstes gebracht werden. * Ein Aluminium-„Silber- N pfeil“ wird die Bundes- republik auf der vom 20. bis 26. Juni in Straßburg stattfindenden europä- ischen Ausstellung von Aluminium- Eisenbahn- fakrzeugen vertreten. Der neuartige Triebwagen in (Ss) und darin der„Verwaltung für Ko- ordinierung“ überlassen, wie die sowjetzo- Die Sowietzonen-Nachrichtenagentur A bestritt am Dienstag Berichte, daß sich die Zahl der an bakterieller Darmerkrankung in Zittau Gestorbenen erhöht habe. ADN wie- derholte, daß elf der Erkrankten im Alter von über 60 Jahren„infolge Herzkreislauf- versagens“ gestorben seien. Neue Todesfälle seien nicht zu verzeichnen. Das Infor- 777 mationsbüro West hatte am Montag berich- 7 5 tet, daß sich die Zabl der an den Folgen der Riß„ Darmerkrankung Gestorbenen bis zum letz- en 40“ 9 e ten Wochenende auf 24 erhöht habe. Das das leichteste P enbain⸗ Büro bestätigte am Dienstag auf Anfrage fahrzeug seiner Klasse die Zahl. dar. Der„Silberpfeil“ ge- nannte Triebwagen kann Wenig Dank hat ein Polizist in Taipeh 150 Personen befördern, geerntet, der einen Selbstmörder vor dem ist fast 25 m lang, wiegt Tod des Ertrinkens bewahrte. Nachdem der 30 t und erreicht mit sei- mutige Retter den 32jährigen Huang Ta- chen nen vier Elektromotoren aus dem nassen Element gezogen hatte, eine Geschwindigkeit von schlug der Selbstmörder ihn nieder. Bei der 120 ml.st dpa-Bild Vernehmung durch die Polizei sagte Huang, sein Retter habe die Entscheidungs freiheit mißachtet, die zu den menschlichen Grund- rechten gehörte. Daher habe er ihn nieder- geschlagen. * Statt einer„U 2“ eine Sportmaschine/ Sowjetspionage in der Bonner Sicherheitsgruppe des Bundes- kriminalamtes die Zahl der allein in Bonn tätigen Ostagenten auf rund 5000. Sie dürfte heute auf keinen Fall niedriger liegen. Immer wieder werden auch in Bonn so- Wjetzonale Agenten gestellt. Manche Fälle sind in der Oeffentlichkeit kaum bekannt- geworden. So faßte man eines Tages einen Kriminalbeamten dabei, wie er Dienstpost für Dr. Adenauer, die dem Bundeskanzler mit Kurier an dessen Ferienort im Ausland nachgesandt werden sollte, öffnete und ko- Pierte. Andere Fälle haben Schlagzeilen ge- macht. So ist der Prozeß gegen die Besitzerin einer Godesberger Pension noch in guter Er- innerung, in deren Räumen der sowietzonale Spionagedienst mit Mikrophonen die Schlaf- zimmergespräche dort wohnender ausländi- scher Diplomaten abhörte. Drei Jahre Zucht- haus erhielt eine Sekretärin des Auswärti- gen Amtes, weil sie zwei Jahre lang Ge- heimmaterial laufend einem SSD-Agenten weiter geleitet hat. Die Bundestagssekretärin „Katja“ erwischte man, wie sie ein militäri- sches Schriftstück, das sie dem Bundestags- abgeordneten Admiral a. D. Heye, Mitglied des Verteidigungs ausschusses, aus der Schublade entwendet hatte, in Anwesenheit eines so- Wietzonalen Kontaktmannes fotokopierte. Der östliche„Captain Powers“ heißt Richard Brüggert der Bundesrepublik Viel Staub wirbelte die Affäre des dänischen Wirtschaftsattachés in Bonn, Blessingberg, auf, der geheime NATO- Papiere seiner Botschaft in östliche Hände spielte. In der deutschen Bot- schaft in Moskau war lange Zeit eine Tele- fonistin tätig, die, wegen ihrer russischen Sprachkenntnisse dorthin versetzt, den So- wiets Personalbeschreibungen und Dienst- geheimnisse lieferte. Der sowietzonale SSD ist besonders daran interessiert, Horchposten in den Bonner Parteizentralen zu haben. Sein Hauptaugenmerk richtet sich dabei natürlich auf die größte Regierungspartei, die CDU. Vor einem Jahr konnte ein ganzer Kreis kleiner CDU-Mitarbeiter, die im Dien- ste des SSD standen, dingfest gemacht wer- den. Der Bonner Hauptakteur sprach seine Informationen über die CDU auf Tonbän- der, die er in einem hohlen Baum auf dem Venusberg versteckte. Die Zahl der gefaßten oder unter ständi- ger Beobachtung stehenden Spione und Agenten ist erstaunlich hoch, ihr„Gehalt“ dagegen meist lächerlich gering. Die norma- len Durchschnittsagenten„verdienen“ zwi- schen 100 und 600 DM im Monat, ein Betrag, für den es sich nicht lohnt, alles zu riskieren. Müssen die Russen ihre Raketenrampen verlegen? Die Entwicklung der in der„U 2“ gefundenen Filme hat Sowjets überrascht Nach neuesten Meldungen hat die Ent- wicklung der in der„U 2“ vorgefundenen Fotos die Sowjets peinlich überrascht. Die Aufnahmen waren von unerwarteter Prä- zision, zeigten sie doch auch Anlagen, die erst im Vorbereitungsstadium begriffen sind. Es sei daraufhin der Beschluß gefaßt wor- den, die Raketen-Abschußrampen zu ver- legen. Raketenstellungen, wovon zehn für Inter- kontinentalgeschosse mit einer Reichweite von rund 8000 km bestimmt sind. Sie liegen größtenteils nördlich von Moskau, im Süd- teil der Sowjetunion und an der nördlichen Küste des Paziflk, und zwar in Anadyrj (Nordostküste Sibiriens), Ocha Nordteil der Insel Sachalin), Komsomoljsk(Amurgebiet), Irkutsk(Sibirien), Kalinin(nördlich Moskau), Magnitogorsk(Uralgebiet, Alma Ata(Mittel- asien nahe der Grenze zu China), Aralsk (Nordspitze des Aralsees), Kapustin Jar Die Umstellung der sowjetischen Rampen ist ein großes Unternehmen. Es gibt in der UdssR 40 relativ einwandfrei ermittelte (nahe Stalingrad) und Oase Murgab(an der afghanischen Grenze). Die übrigen 30 sowjetischen Stellungen nehmen Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite bis zu 5000 km auf. Sie liegen vornehmlich im Westteil der Sowjetunion und im Nordwesten von Sibirien: in Mur- mansk(Halbinsel Kola), Kuressare Insel Saaremaa im Golf von Riga), Minsk(West- rußland), Kiew(Ukraine), Serozk(Narew- Mündung), Riga Kasan, Bobrujsk(in den Pripjet-Sümpfen), Sowjetsk(bei Königs- berg), Kujbyschew(Wolga), Rosslawlj und Kirow(südöstlich Smolensk), Jelgawa(süd- westlich Riga), Luga(südlich Leningrad) und Odessa. Mindestens 16 dieser Basen haben die Zielrichtung West-Europa. Raketenfabriken befinden sich, soweit festgestellt werden konmte, in 17 Städten: Irtusk, Charkow, Riga, Moskau, Kujbyschew, Taschkent, Kalinin, Kiew, Omsk, Leningrad, Saratow, Kasany, Rybinsk, Nowossibirsk. Komsomoljsk, Swerdlowsk und Ufa. Fünf dieser Werke produzieren Interkontinental- Geschosse vom Typ„T 3“, die mit Wasser- Stoff-Sprengköpfen versehen werden. Die Weiterentwicklung der Raketen erfolgt in elf großen Versuchszentren, von denen die meisten in Sibirien liegen. Sieben Spezial- schulen in Riga, Saratow, Nowossibirsk, Swerdlowsk, Taschkent, Kaluga und Ufa bilden das militärische und das technische Personal aus. Der Vorrat der Sowjetunion wird auf 100 bis 300 Interkontinental- und auf 300 bis 600 Mittelstrecken-Raketen ge- schätzt. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute hei- ter, meist trocken. Höchstens am Nachmittag örtlich gewittrig. Weiterer Temperatur- anstieg auf Höchstwerte um 30 Grad. Nacht Zul Freitag meist klar. In der Frühe 12 bis 17 Grad. Am Freitag zunächst heiter, im Tagesverlauf aufkommende, verbreitete Ge- witter. Warm und schwül. Zunächst schwa- cher auf südliche Richtungen drehender Wind. Am Freitag einzelne gewittrige Böen wahrscheinlich. Uebersicht: Die mitteleuropäische Hoch- zelle wandert langsam nach Osten. Ihr Ein- fluß nimmt ab, so daß atlantische Störungen einen kurzen gewittrigen Witterungsabschnitt einleiten werden. Sonnenaufgang: 4.19 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 20 Grad. Vorhersage- Karte für. 22.8. N. Uhr 1010 e 1 2 2 2 92 ö W. 5. 3 K 15 19 oz 75 V a Meeresluff—71 5 Liss qbon Worr Jußß 0 dom S 5 8 1... 020 Noz 2 ofs:= Pegelstand vom 22. Juni Rhein: Maxau 478(7); Mannheim 310 (—; Worms 226(2); Caub 207(-). Neckar: Plochingen 113(+2); Gundels- heim 162(); Mannheim 306(2). Zivilisation auf anderen Sternen? Professor R. N. Bracewell von der Stan- ford-Universität in Kalifornien ist der An- sicht, daß es auf einen oder mehreren der Millionen Planeten der Milchstraße Zivili- sationen geben könnte, die möglicherweise technisch noch weiter fortgeschritten sind als die Erde. In einem Artikel in der britischen Zeitschrift„Nature“ schlägt Professor Brace- Well deshalb vor, das Sonnensystem genau auf etwaige Anzeichen zu untersuchen, die auf solche fortgeschrittenen Zivilisationen schließen lassen. Es sei zum Beispiel durchaus möglich, daß hoch entwickelte Lebewesen anderer Gestirne bereits künstliche Satelliten in da Sonnensystem entsandt hätten, s wi von der Erde aus jetzt versucht werde. Wen dies aber so sei, so müsse auch angenomm werden, daß diese Lebewesen versuchten, mit anderen Planeten, zum Beispiel der Erde, in Verbindung zu treten. Möglicher- weise sei es so, daß die Sendekraft dieser Satelliten ausreichen könnte, um die Erde mit Signalen zu erreichen. Es sei keineswegs ausgeschlossen, daß solche Signale bereits jetzt ausgestrahlt, auf der Erde aber fälsch- licherweise als Echo der eigenen Funkzeichen angesehen würden. Dabei wäre es nach An- sicht Bracewells durchaus logisch, wenn die „Lebewesen vom anderen Stern“ auf der gleichen Wellenlänge und mit den gleichen Zeichen senden würden, wie sie sie zuvor von der Erde empfangen hätten; der von den Wissenschaftlern Störmer und van der Pol vor 30 Jahren entdeckte Echo-Effekt finde hier vielleicht seine Erklärung. Wenn aber ein erster Kontakt herge- stellt sei, müsse versucht werden, von einem künstlichen Satelliten aus die Nachrichten- verbindung vielleicht mittels Bildfunk zu vertiefen. Auf jeden Fall dürften mögliche Funkzeichen aus dem Raum nicht mehr län- ger unbeachtet bleiben, sowie es jahrzehnte- lang mit den Ausstrahlungen aus Richtung des Planeten Jupiter geschehen sei. 8 Europäer am Werk Gewerkschaftliche Ausbildung um eine 3 5 5 Die Gewerkschaftsabteilung der Europäi- tigkeit bemüht, ohne 8 jerfür an fes, schen Produktivitätszentrale EPZ) hat soeben Regeln zu halten.. r 8 in 2 Bänden eine Untersuchung über die ge- diesmal der moralisc 2 5 1 0 1 4 werkschaftliche Ausbildung in Europa CLa und der Familie 1 55 5 5 5 5 formation syndicale en Europe“— insgesamt Studienaustausch ü 5 1 915 1— 800 Seiten) veröffentlicht. Das Werk, in fran- sche Lease in den einzelnen Lan 1 5 268ischer und englischer Sprache, vermittelt absichtigt, schrittweise zu 1 5 8 erstmalig genaue Informationen über die Tung der internen Gesetzge— Zu ge 1 8 Tätigkeit der Gewerkschaften auf dem Ge- um dadurch ihre Wirksamkeit zu erhohen. biete der Funktionärsausbildung. In 14 Län- Besondere Berücksichtigung fanden 72 der dern wurden 140 Gewerkschaftsorganisatio- Pariser Aussprache der Film und das Fern- nen erfaßt, ferner 50 Gewerkschaftsschulen, sehen. 5 10 Anstalten mit Hochschulrang und 10 Ar- EW G- 80 z ia I konferenz der beiterschulungszentren. Erwähnung findet Lan d wirtschaft 5 die Auswahl der Teilnehmer und der In- Die Generaldirektion Landwirtschaft in struktoren, über die Arbeitsmethoden und der Kommission der Europäischen Wirt- das verwendete pädagogische Material. schaftsgemeinschaft. 1 gegen. 15 5 8 1 1960 eine europäische Sozialkonferenz für die Europäischer Straßenbau 5 8 5. Landwirtschaft unter Beteiligung der Ge- Als erstes Straſenbauprosekt wird die werkschaften, der Berufsverbände und auch Europäische Investitionsbank teilweise eine(er Regierungen durchführen. Das en Autobahn zwischen Brüssel und Parte 8 5 dokumentieren, daß sie um die sozialen Fra- zieren. Die Bauarbeiten könnten bereits nde gen der Landwirtschaft 1 1960 oder Anfang 1961 beginnen. Die Benut- wie um die der Industrie, vor allem, weil sich, 5 ie 5 die ne ee in 5 5 1 Behtis ein, e e 5 ren einer gründichen strukturellen Umstel- wanne en. 1 e lung zu unterziehen 45 3 8 8 zurückbezahlt werden KOante. 55 e Brüssel einberufen werden. Proſeltt 2555 Autobahn von Brüssel 8 1255 5 5 85 5 5 wurde vorläufig noch zurückge- Su p len ee 8 88. Einige afrikanische Länder sind mit dem Europas Familienminis ter Gemeinsamen Markt nicht integriert, son- berieten dern nur assoziiert. Die gemeinsame Agrar- 1 ö is Ei f litik berührt sie demnach nicht unmittel- E Mai fand in Paris eine Konferenz po N ie 5 kte Ger e der Europäischen Ge- bar. Man ist lediglich um eine gegenseitige meinschaft statt, an der zusätzlich auch der Anpassung bemüht, besonders 955 tropische österreichische Familienminister teilnahm Produkte, die mit europäischen Erzeugnissen Es handelte sich dabei um die dratte derartige in der einen oder anderen Form konkurrie- Zusammenkunft. Die Familienmiaister sind ren. So befaßt man sich gegenwärtig mit ersten Studien über Erdnüsse, die eine be- deutende Rolle auf dem Fett- und Oelmarkt spielen, ferner mit dem Sonderfall der Ba- nanen aus Somaliland auf dem italienischen Markt. Angestrebt wird außerdem eine Ko- ordinierung für Reis, Zucker und Tabak. Je- doch gehen die Untersuchungen hierbei noch nicht über das Anfangsstadium hinaus. Sozial konferenz der Landwirt- schaft Die Landwirtschaftsdirektion der EWG: Kommission will gegen Jahresende eine große europäische Sozialkonferenz für die Landwirtschaft unter Beteiligung der Ge- wWerkschaften, der Berufsverbände und auch der Regierungen durchführen. Sie will dokumentieren, daß sie um die sozialen Fragen der Landwirtschaft ebenso bemüht ist wie um die der Industrie, vor allem weil sich die Landwirtschaft in den kommenden Jahren einer gründlichen strukturellen Um- stellung zu unterziehen hat. Diese Konferenz wird entweder in Rom oder in Brüssel statt- finden. a Altershilfe Ein Vergleich über die land wirtschaftliche Altershilfe in Frankreich, Italien, Luxem- burg, Oesterreich und der Bundesrepublik ergibt, daß der versicherte Personenkreis in allen Ländern, mit Ausnahme Deutschlands, auch die mithelfenden Familienangehörigen umfaßt, in Oesterreich aun die Enkel, in Luxemburg sogar die in Schwäger- und Sei- tenlinien bis zum 3. Grad Verwandten, sofern sie im Betribe der Heuptversicherten mithel- ken. Die Höhe der Renten ist durchweg auf die betrieblich- familiären Chancen abge- summt, die der selbständige Landwirt im Alter noch zu haben pflegt(Altenteil, eigene Betriebsteile, Zins ansprüche). Sie erreicht im Regelfall nicht die Arbeitnehmerrente, doch übertrifft sie in einigen Fällen nicht unerheb- lich die deutschen Sätze(40 und 60 DM). Diese Feststellungen wurden unlängst, wie die Agrarsoziale Gesellschaft mitteilt, in München auf einer internationalen Tagung über Alters-, Invaliditäts- und Hinterblie- benenversicherung der selbständigen land- wirtschaftlichen Bevölkerung getroffen, an der Delegationen aus den fünf Ländern teil- nahmen.. Die Jugend will gehört werden .. bei der Neugestaltung der Landwirtschaft in Europa Die Arbeitsgruppe Landjugend im Ver- band der Europaischen Landwirtschaft (CEA), in der die Landjugendvereinigungen fast aller europäischen Länder mitarbeiten, hat unlängst ihre 8. Tagung abgehalten. Un- ter dem Vorsitz von H. Massaux(Belgien) und in Anwesenheit des Präsidenten der CEA, Dr. A. Graf Zaippi Recordati, wurden unter anderem aktuelle Fragen einer zeitge- mäßen Ausbildung der Landjugendleiter und -leiterinnen behandelt. Diese Ausbildung ist wichtig, da die Leiter der Landjugendver- einigungen nicht nur die berufliche Weiter- bildung und menschliche Förderung der jun- gen Bauerngeneration zur Aufgabe haben, sondern in die Führung der berufsständi- scher. Organisationen auch hineinwachsen müssen. Anhand praktischer Beispiele wurde in einem regen Erfahrungsaustausch darge- legt, daß zur Betreuung der Landjugend neben fachlichen Kenntnissen die sozialen, psychologischen und allgemein erzieheri- schen Kenntnisse und Erfahrungen von be- sonderer Bedeutung sind. Deshalb brachte man den Wunsch zum Ausdruck, daß der All- gemeinbildung der Landjugendleiter in Zu- kunft noch vermehrte Aufmerksamkeit ge- schenkt werde. 5 Außerdem wurde ein Bericht über die 8 Der Staat leistet in allen 5 Ländern Zu- schüsse, die zum Teil Bundesrepublik) noch den Charakter von Provisorien haben, zu- meist aber doch schon gesetzlich fixiert sind: In Oesterreich zum Beispiel ist der Bund verpflichtet, jeden Schilling, der aus Beiträ- gen und Zuschlägen zur Grundsteuer eingeht, zu verdoppeln. Probleme der auf dem elterlichen Hof mit- helfenden Landjugend eingehend behandelt. Es zeigt sich, daß die Jungen Teil verantwor- tungen übernehmen wollen und daß sie für ihre Arbeit auf dem elterlichen Hof zur Ge- staltung ihres Daseins entlohnt werden möchten. Die Anerkennung der Jungen wurde besonders auch für die jungen Mäd- chen, aber auch für die jung verheiratete Bauersfrau verlangt. 5 Schließlich wurde die Arbeitsgruppe über den gegenwärtigen Stand der würtschaft- lichen Entwicklung in Europa und die Bemü- hungen zur Schaffung einer internationalen Agrarpolitik informiert. In der Aussprache zeigte es sich, daß die Jugend mit Zuversicht in die Zukunft blickt, daß sie aber auch ver- langt, bei der Neugestaltung der Landwirt- schaft in Europa ebenfalls gehört zu werden. Dieses Verlangen ist durch die Tatsache zu erklären, daß die Landjugendorganisationen aller Länder ihre Mitglieder bis weit über das 20. Altersjahr hinaus, spätestens bis zur Verheiratung derseben betreuen. Dem Wil- len, die sich in Europa stellenden Land- jugendprobleme auch in der Zukunft gemein- sam und nicht innerhalb verschiedener Inter- essengruppen zu behandeln, wurde beson ders Ausdruck gegeben. Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN . Donnerstag, 23. Juni 1960/ Nr. 142 Kritik der Jugend: Ein Brandenburger Tor für 20 Pfennige Ich bin ein junger Mensch von 18 Jakren und gene noch zur Schule. Ich Rabe als Schüler Pflichten, der Schule gegenüber. Ich habe als Mensch Pflichten, den Menschen gegenüber, und ich versucke diese Pflichten ⁊u erfüllen. Letæten Mittwoch kam unser Klassenlehrer ins Zimmer, stellte sich vor die Klasse und Sprach:„Wie Inr wißt, begenen wir am Freitag den Tag der deutschen Einkeit. Anldßlicn dieses Tages soll eine Sammlung stattfinden. Diese Sammlung soil von Jugendlichen ausgeführt werden, und ich erwarte von Euck eine rege Beteiligung. Die Jugend soll beweisen, daß sie kinter dem steht, was die Erwachsenen tun.“ Vor ihm sitzen 30 junge Menschen, von de- nen sich keiner angesprochen fühlt, von denen jeder den anderen anschaut. „Ich appelliere an die deutsche Jugend!“ 30 junge Leute schauen sich an. 30 junge Leute sind angesprocken und 30 junge Leute füklen sich nickt angesprocken. „Verlangt Inr von mir, daß ich auf die Di- reletion gehe und sage: Kein Interesse? Ist das die Haltung der Jugend?“ Zögernd gehen Hände hoch: Die Jugend ist da! * „ Ich stehe mit meiner Bückse und den Zei- chen, die das Brandenburger Tor darstellen, am Paradeplatz. Ich habe vordem noch nie ge- sammelt, und ich muß sagen, ick habe ein wenig Angst. Zu Hause hatte ich mir schon einen Spruch zurechtgelegt, und jetzt kommt ein Ehe- paar auf mich zu.„Darf ich Sie um eine Spende bitten für Berlin und die Deutscken in der Zone?“ Da stand er vor mir, der Erste, dessen Re- alction so wichtig für mich war. „Nein, ich denke nicht daran. Hören Sie mal, es gibt drei Arten von Dummen. Die einen, die etwas geben, wenn gesammelt wird, die anderen, und das sind die Dümmsten, due selbst sammeln.“ Er faßte mich an der Schulter und zog mich näher:„Die Allerdümmsten aber wa- ren wir. Wir haben für die Nazis gesammelt, und später hat man uns das übelgenommen und uns runtergemacht, und außerdem, die Großen geben ja sowieso nichts— aber wir Kleinen, wir sollen alles bezahlen.“ Der„Kleine“ steckte die Hände in die Ta- schen seines grauen Anzugs, nickte unterstrei- chend mit seinem fetten Kopf und schob sei- nen„Wirtsckhaftswunderbauch“ um die Ecke, während er sich die Auslagen eines Möbelge- schäftes betrachtete. * „Heh, wollt der Disch uffkläre,“ Ein Fahrrad hält neben mir.„Glaub' dem bloß nic, isch bin en Rentner, aber isch geb der was, unn wenn's bloß 10 Pfennig sinn.“ „Danke, danke“, sage ick, und der Mann ist schon wieder weg. „Darf ich um eine Spende bitten für.“ „Hab schon“— „Darf ich Sie um „Hab schon“— V 5 en SdnHIe!„Eine kleine Spende für Berlin unc die Deutschen in der Zone.“„Was? Wo- fur Für die bon drüben? Die sollen bleiben, Wo sie sind und uns in Ruhe lassen!“ „Darf ich Sie um eine Spende bitten?“ „Ja,— aber wird das Geld auch richtig ver- wendet?“ 5 „Davon bin ich überzeugt, sonst würde ich nicht sammeln.“ „Darf ich Sie um eine kleine Spende an- läßlich des Tags der deutschen Einheit bitten? Mein Herr, eine kleine Spende!“ eee „Ja, dann geben Sie mir eben eins her, da- mit ich meine Ruhe habe.“„Was kostet das?“ —„20 Pfennig.“—„Bittesckön.“ * Weitere Passanten- Antworten: „Ich muß erst Geld wechseln.“ „Ich habe schon eines, nur nicht anstecken. Aber das ist keine Ausrede!“ „Bitteschön, hier haben Sie eine Mark.“ „Ja, geben Sie mir ein Abzeichen.“ * Ich habe das erste Mal gesammelt, und ich Werde wieder sammeln. Die deutsche Jugend ist da, wie jede Jugend. Aher die Jugend will nicht allein gelassen werden. Und wenn ich Lehrer wäre, würde ich zu meinen Schülern sagen:„Ich geke morgen sammeln]! Wer von Euch geht mit mir?“ Ick bin gewiß, daß die Jugend und die Erwachsenen sich im Dienste der guten Sache zu einer Einheit zusammenfinden könnten, die heute leider fehlt. Gõsta Thoma Preisgünstig ist nur die Kopie: Tendenz: Auch teuere Möbel werden gekauft George Nelson, Chefentwerfer aus den USA, kam nach Mannheim Mehr einer Diskussion als einem Vortrag glich das Auftreten eines international be- kannten Entwerfers, den das Einrichtungs- haus Kling und Echterbecker am Mittwoch einigen Fachleuten und der Presse in Mann- heim vorstellte: George Nelson, Chef-Desig- ner der Henry Miller-Kollektion, USA, ein Mann von internationalem Ruf mit sarka- stischem Humor und einem kritischen Blick kür das Wesentliche, skizzierte mit knappen Worten die Prinzipien. von denen er sich bei der Gestaltung der Möbel leiten läßt. Nelson wandte sich gegen den Vorschlag. der aus dem Publikum an ihn herangetra- gen wurde, den deutschen Geschmack und die deutsche Mentalität gründlicher zu stu- dieren, um dann auf dem deutschen Markt Möbel absetzen zu können, die mehr dem hiesigen Empfinden und den Anforderungen entsprächen als die Entwürfe der Henry Miller- Kollektion das bisher täten,. Nelson erklärte rundheraus, er sei nicht einverstan- den mit dem, was man deutschen Geschmack nenne. Seine Entwürfe entsprächen auch nicht dem Geschmack eines Durchschnitts- amerikaners, der übrigens„schlimmer“ sei als der„eines afrikanischen Wilden“ und nur noch von dem Geschmack russischer Ar- beiter übertroffen werde. Der Entwerfer aus den USA erläuterte das am Beispiel des Volkswagens, der, als er zuerst nach Ame- rika kam, ganz und gar nicht dem amerika- nischen Geschmack entsprochen habe. Der Absatzerfolg sei nur darauf zurückzuführen, daß hier ein Problem auf gute Art und Weise gelöst worden sei. Darauf komme es an und ähnlich verhalte es sich mit Möbel- entwürfen, Sie sollten nicht einen nationa- len, sondern einen interationalen Geschmack widerspiegeln. Auf die Frage, wie man gute Möbel preis- günstiger herstellen könne, erklärte George Nelson, eine Firma, die wie Henry Miller in den USA die Führung übernommen habe, gewissermahen Avantgardist sei, habe hohe Entwicklungskosten zu verbuchen und könne daher die Preise nicht niedrig halten. Auf dem Markt seien aber sehr rasch Kopien zu finden, die billig hergestellt und damit einem großen Publikum zugeführt werden könnten.„Die einzige Methode, Möbel zu schaffen, die sofort gekauft werden, ist, zu kopieren, was schon da ist.“ George Nelson, Diplom-Architekt der Universität Lale, Verleger, Grafiker und Autor, schilderte dann mit angelsächsischem Humor seine Erfahrungen auf der ameri- kanischen Ausstellung in Moskau. Der Er- folg sei nicht das Verdienst der Amerikaner gewesen, meinte er. Die Russen seien so ab- gekapselt und so hungrig auf alles Neue, daß sie auch eine Follektion Autos von 1949 und eine Batterie lädierter Küchen- maschinen mit Begeisterung bestaunt hät- ten. Er habe in Rußland Wohnblocks für 36 Familien besichtigt, die innerhalb von zwei Wochen gebaut worden seien und dabei die Ueberzeugung gewonnen, daß in zehn Jah- ren die Bauindustrie in Rußland außer- ordentlich interessant sein dürfte. Dagegen halte er die russischen Möbel für die schlimmsten der Welt. Der Aufstieg zu einem besseren Lebensstandard aber gehe rapid vor sich. George Nelson wies auf die Prosperität hin, die er im ganzen westlichen Europa be- obachtet habe und erklärte, seiner Meinung nach gehe die Tendenz mehr und mehr da- hin, auch teure Möbel zu kaufen. tu Geschenk für Dr. Lochner Von OB. Dr. Reschke In Anerkennung seiner Verdienste und Leistungen, die auch das Bauwesen Mann- heims befruchtet haben, erhielt der bisherige Leiter der städtischen Bauverwaltung Lud- Wigshafen, Oberbaudirektor Dr. Karl Loch- ner, anläßlich seiner Pensionierung ein Handschreiben und ein Geschenk des Mann- heimer Oberbürgermeisters. Wie der vor einigen Jahren in den Ruhestand getretene Mannheimer Oberbaudirektor Adolf Elsäs- ser erhielt er einen jener goldenen Rhein- dukaten, die zum Jubiläumsjahr 1957 ge- prägt wurden. In dem persönlichen Schreiben von Oberbürgermeister Dr. Reschke wird der Dank für die langjährige gute Zusam- menarbeit mit Dr. Lochner betont, der seit 1945 die städtische Bauverwaltung Ludwigs- hafen leitete und nun von Oberbaurat Zieg- ler, seinem Mitarbeiter seit 1938, abgelöst wurde. 8. Moderne Möbel aus Amerika (Vgl. nebenstehenden Bericht) Bild: Bohnert& Neusch 72 Mark Hundesteuer sind immer noch Höchstbetrag ee SPD-Fraktion will für Steuersenkung eintreten/ Ungelöstes Problem der Auslaufplätze Zu Beginn des Monats wurde den Mannheimer Hundehaltern wie alljährlich mitgeteilt, daß sie die fällige Hundesteuer für das Steuerjahr 1960 in Höhe von 72 Mark bis 15. Juni zu entrichten hätten. Leistungssckhwachen Bürgern gestattet die Stadthauptkasse, den Betrag bis 15. Oktober in drei Raten zu je 24 Mark zu begleichen. Obwohl Mannheim neben Heidelberg seit Jahren im Bundesgebiet die höchste Hundesteuersumme fordert, hat sich zum ersten Male in den jüngsten Etatberatungen des Gemeinderats die Absicht abgezeichnet, auf eine Senkung hin- zuwirken. Der Tierschutzverein Mannheim hat festgestellt, daß jeder siebte Haus- Halt der Stadt ein Haustier hält und jeder zwölfte einen Hund; diese Frequen: wird als erfreuliches Zeichen von Tierliebe angesehen, die sich nicht von dem Hohen Steuerbetrag abschrecken läßt. Freilich sind die Meinungen über eine Senkung der Hundesteuer nicht ungeteilt. Oberbürgermeister Dr. Reschke konnte ein- mal auf Briefe verweisen, in denen die Bei- behaltung des augenblicklichen Betrags ge- fordert wird. Der Stadtkämmerer gewinnt auf diesem Wege jährlich rund 470 O000-Mark, und bei nüchtern denkenden Volksvertretern hat sich für diese spezielle Abgabe die Kenn- zeichnung„Abwehrsteuer“ eingebürgert: Man will der vermehrten Hundehaltung damit Einhalt gebieten. Ein Blick in die Statistiken anderer deut- scher Städte erhellt jedoch, dag die Abwehr mit ziemlich schwerem Geschütz bewerk⸗ stelligt wird. Die Vergleichszahlen von rund vierzig deutschen Städten wiesen vor drei Jahren einen ungefähren Durchschnitt von 45 Mark Hundesteuer jährlich aus bei einer Spanne zwischen 72 und 24 Mark. Den„Spit- zenreitern“ Westberlin, Mannheim und Hei- delberg gesellt sich Wiesbaden mit 70 Mark bei; der nächstniedrige Betrag(60 Mark) wurde von sechs Städten erhoben. Auf der anderen Seite waren Gelsenkirchen(24 Mark) am bescheidensten, Solingen(28), München, Dortmund, Nürnberg und Münster(Je 30), Mülheim/Ruhr(32), Hannover, Bremen, Bo- chum, Osnabrück und Rastatt(je 36) immer noch maßvoll. In der Zwischenzeit sind in einigen Städten Erhöhungen erfolgt: in Darmstadt(von 48 auf 54) und in Osnabrück (von 36 auf 45) beispielsweise. Niergendwo ist man jedoch auf die extreme Höhe ge- klettert, die Mannheim markiert. Der Tierschutzverein hat nicht zuletzt wegen der besonderen Inanspruchnahme der Hundesteuerzahler im Jahre 1957 zwei An- träge an die Stadtverwaltung gestellt, aus dem Aufkommen Mittel für den Ausbau des Tierheims zur Verfügung zu stellen und in den verschiedenen Stadtteilen Auslaufplätze für Hunde zu schaffen, möglichst im Anschluß an eine öffentliche Anlage(Luisen-, Herzo- genried- und Waldpark zum Beispiel). Die Tierheimfrage ist inzwischen durch die groß- zügige Förderung des projektierten Neubaus seitens der Stadtverwaltung positiv erledigt. Dem letztgenannten Antrag(Auslaufplätze) wurde jedoch nicht entsprochen. Damit steht der Hundehalter, der seinen Vierbeiner aus- führen will, immer noch vor der Alternative „Neckarvorland oder Straße“, wenn er nicht mit der Polizei in Konflikt kommen will. Das ist auf Dauer gesehen in jedem Fall eine unbefriedigende Situation. Einmal ist das Neckarvorland nicht für jeden Hunde- halter bequem erreichbar; zum zweiten kann es durch den Kot der Schafe für die Hunde gefährlich sein(Seuchengefahr). Die zweite Möglichkeit(Straße) wird durch den wach- senden Verkehr immer schwieriger. Ergeb- nis: Gehsteig- Verunreinigungen. Vielleicht Sollte doch noch einmal ins Auge gefaßt wer- den, ob nicht alljährlich ein Teil aus dem 25 Wir, das heißt die Erwachsenen, ha- ben die Jugend am 17. Juni auf die Straße geschickt zum Sammeln. Nun müssen wir auch bereit sein, ihre Kritik zu hören. Gösta Thoma, ein 18jäh- riger Schüler einer höheren Lehran- stalt, übt sie. Frisch und unbekümmert, in einem durchaus bemerkenswerten Stil. Und wer ehrlich ist wird zugeben, daß der junge Mann gelegentlich durch- aus ins Schwarze trifft. Haarscharf sogar. 5 5 * Andererseits werden einige Dinge zu bedenken sein, die ein tieferes Loten erfordern. Die faule Ausrede„Ich hab' schon“,„Ich muß erst Geld wechseln“ oder gar ein verärgertes„Nein, lassen Sie mich in Ruhe“ kann jeder, gleich- gültig wofür er sammelt. Hören, sei es Für die caritativen Wohlfahrtsverbände, für die Blinden, für die Heilsarmee, den Welttierschutztag, das Müttergenesungs- Werk, die Naturfreunde, die Kriegsbe- schädigten- Verbände, die Waisenkinder, für Flüchtlingsorganisationen, für Heim- kehrerverbände, für Jugend und Sport und Were weiß für- vas-sonst- noch 5 Und damit sind wir mitten bei einem Kernproblem angelangt: Die Sammel- und Spendeninflation ist eine totale 5 „Brandenburger Tor“: Ein junger Mann übt Kritik Kernproblem: Sammel- und Spendeninflation ist total/ Dennoch: Vergessen wir nicht das Positive denn hinzu kommen noch Aufrufe für Erdbebenopfer, Entwicklungshilfe für unterentwickelte Länder. Flutkatastro- phen und sonstige Naturereignisse. Das sei als Tatsache registriert. Mit keinem Wort soll angezweifelt werden, daß alle, die da sammeln oder zu Spen- den aufrufen oder Losbriefe verkau- ken oder Tombolen veranstalten Iöb- liche Zwecke im Auge haben. Aber ir- gendwann hängt das jedem Bürger ein- mal gelinde gesagt„zum Halse her- Aus“. * Irgendwann einmal muß man, ge- rade im demokratischen Staatswesen dem Bürger das Recht einräumen, dag er sagt:„Schluß nun, ich hab' genug!“ An peinlichen Wochenendvorgängen Sroßdeutscher Vergangenheit, wo das Vols fast allvierzehntäglich mit 20 Pfen- nig-Opfern für irgendetwas genot- züchtigt wurde, wollen wir nicht Allzu eindringlich erinnern. Aber PSY chologisch gesehen ist die Parallele ge- geben und sie ist fatal. Auch dies nur Wieder als Tatsachenfeststellung, die in keiner Weise politische Wertungen vor- nimmt! * So mag es denn sein, daß das Kura- torium Unteilbares Deutschland nich! N gut beraten war, als es die Wapperl- Verkaufsaktion„Brandenburger Tor“ überhaupt startete. Und abgesehen da- von wiederum dürfen wir nicht verges- sen, daß der gesamte„nationale Feier- tag“ vom 17. Juni umstritten und pro- blem-umwittert ist. Hier nun tiefer zu schürfen, würde zu, weit führen. Die Kritik unseres jungen Freundes — im gesamten gesehen— hat ihre Be- rechtigung. Zweifellos. Aber vergessen Wir nicht das Positive. Er hat auch Spender erwähnt, die„selbstverstand- lich“ sagten. Er hat Spender erwähnt, die nicht 20 Pfennig, sondern eine Mark gaben. Und am 17. Juni 1960 war Mannheims Musensaal zur Einheits- kundgebung erstmaſs überfüllt! Und schließlich das Positive: Unser junger kritischer Freund will wieder sammeln gehen. Teile der Jugend sind also wirklich„da“. Göste Thoma hat recht: Wir dürfen sie nicht allein las- sen. Und wir müssen ihnen auch Raum geben zu kritischer Aeußerung. Das be- deutet„ernstnehmen“ in der Auseinan- dersetzung. Und das ist unendlich Wichtig!(Vgl. zu diesem Rommentar die Glosse:„Ein Brandenburger Tor für 20 Pfennige!) Heinz Schneekloth Hundesteueraufkommen für das Anlegen solcher Plätze aufgewendet werden sollte. Natürlich liegt die Sache nicht einfach, denn die Plätze wären nicht nur zu schaffen, sie müßten auch instandgehalten und vor allem gereinigt werden. 72 Mark Hundesteuer im Jahr zahlt nur ein bestimmter Teil der Halter. Viele haben eine Möglichkeit, Steuerermäßigung in An- spruch zu nehmen In besonders gelagerten Fällen nimmt sich auch der Tierschutzverein der Interessen von finanziell bedrängten Menschen an und hilft durch Verhandlungen mit dem Steueramt Ernstfälle, in denen Hunde aus Steuergründen abgeschafft wer- den sollen, zu verhindern. Das gute Verhält- nis zu dieser Behörde wird besonders hervor- gehoben. Eine MM-Rundfrage bei den Fraktionen des Mannheimer Gemeinderats hat ergeben, daß sich im Augenblick nur die Sozialdemo- Kratische Partei für einen Antrag auf Hundesteuersenkung stark machen will. Frak- tionsvorsitzender Korbinian Heckl hatte be- reits bei den Etatberatungen dieses Jahres darauf hingewiesen, dag, wenn man einmal auf 1,9 Millionen Mark Getränkesteuer ver- zichten wolle, auch die Frage der Hunde- steuer akut werden sollte. Er denkt hierbei insbesondere an die Belastungen für alte, einsame Leute, denen der Hund oft der ein- zige Gefährte ist. Zudem würde eine Sen- kung von 72 auf den nächstniedrigen Stan- dardbetrag von 60 Mic. die städtischen Finan- ni schätzungsweise nur mit der verschmerz- baren Summe von rund 90 000 Mark treffen. .-mann Steine gegen Lastwagen Windschutzscheibe zerstört Drei elf und zwölf Jahre alte Jungen Waren gegen Mittag an der Autobahnüber- führung in Höhe des 07-Sportplatzes mit Steinen nach einem auf der Autobahn vor- überfahrenden Lastwagen. Ein Steinwurf zertrümmerte dessen Windschutzscheibe, doch wurde der Fahrer nicht verletzt. Für die drei Uebeltäter wird der Vorfall noch ein Nachspiel haben. e Ausfälliger Kraftfahrer Nach Mitternacht hielt eine Funkstreife in der Innenstadt einen Lastwagen an, der mit ausgeschalteter Beleuchtung fuhr. Der Fahrer des Lkw, der unter Alkoholeinfluß stand, wurde sofort ausfällig und attackierte die beiden Polizeibeamten mit Faustschlä- gen. Als die Polizisten den Widerstand ge- brochen hatten, griff unerwartet auch der Beifahrer des vorläufig Festgenommenen ins Geschehen ein und versuchte, seinen Kol- legen zu befreien, Sein miglungener Versuch brachte ihm eine Anzeige wegen Widerstan- des gegen die Staatsgewalt und versuchter Gefangenenbefreiung ein. Eisenstangen versperrten Straße Eine Verkehrsstockung entstand am Vor- mittag in der Augusta-Anlage, als von einem Lkw ein größerer Posten Eisenstan- gen auf die Fahrbahn rutschte. Da der leb- hafte Verkehr hierdurch behindert wurde, mußte eine eiligst herbeigerufene Funk- streife die provisorische Regelung überneh- men. Nach einer halben Stunde war das Ver- kehrshindernis beseitigt. Funkgeräte für 40 Mannheimer Taxi bestellt Testversuche sind endgültig abgeschlossen/ Standplätze fehlen „Die mobilen Funksprechgeräte in den Mannheimer Taxen haben sich bewährt!“ Mit dieser Feststellung beendete Günter Mayer, der Vorsitzende der in der Mannhei- mer Autozentrale zusammengefaßten Taxi- Unternehmer eine langmonatige Diskussion um die Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung. Für 40 Wagen wurden inzwischen Funk- geräte bestellt, die bis Ende 1960 geliefert und installiert sein werden. Vier Geräte standen ursprünglich zur Auswahl. Die Mannheimer entschieden sich für eine deut- sche Anlage. Mayer erklärte, dieses Transi- storen-Gerät sei am besten geeignet, weil es verhältnismäßig wenig Strom verbrauche. Dadurch bleibe den Unternehmern eine kost- spielige Ausgabe für den Einbau einer zwei- ten Lichtmaschine in die Wagen erspart. Die- ses Gerät kann aus der serienmäßig einge- bauten Auto- Batterie gespeist werden. Natürlich stellten sich auch einige Män- gel bei allen Testgeräten ein. Die Reichweite der Sender ist zu gering. Wagen, die an der Fliegerhorst-Kaserne in Sandhofen stehen, kommen hin und wieder schlecht bis zur Zentrale in der Gabelsberger Straße durch. Mayer hofft, daß er nach Verhandlungen mit der Bundespost die Erlaubnis erhält, größere Antennen auf die Wagen zu bauen oder die Sendestärke zu vergrößern. Das Mikrofon für die Geräte wird einheitlich an der Lenk- säule angebracht, um die Verkehrssicherheit des Fahrers nicht zu beeinträchtigen. Bei den Versuchsgeräten mußte der Fahrer zur Be- dienung jeweils eine Hand vom Steuer neh- men, weil das Mikrofon in der Mitte des Armaturenbrettes aufgehängt war. Ein toßgeschäft oder eine wesentliche Verbesserung der Einnahmen hätten die Taxijunternehmer mit Funk bisher im allge- meinen noch nicht feststellen können, meint Mayer. Aber es habe sich herausgestellt, daß bei Grohßveranstaltungen eine schnellere und rationellere Beförderung der Fahrgäste durch Wagen mit Funksprechgeräten erreicht werde. Von den geplanten sechs neuen Stand- plätzen für Kraftdroschken im Stadtgebiet und in den Vororten wurde bisher nur einer in Betrieb genommen. An der End- station der Straßenbahn in Feudenheim 3 m Urlaub stets froh und heiter- 5 ist ein Koffer. Radio dein Begleiter. 1 V Größte Auswahl in allen Fabrikaten 5 5 ab 79.50 Besonders zu empfehlen: AKKORD JONNY— formschòônes Holzgehäuse und herrlicher Ton %%%%FC 8 nur 139. Bequeme Teilzahlung! PHNORA stehen seit einigen Wochen Taxen. Die übri- gen Standplätze hofft Mayer bald beschicken zu können. Verkehrsdezernent Oberamt- mann Christian Claus hatte schon vor bei- nahe zwei Monaten in einer Taxi- Presse- konferenz darauf hingewiesen, daß der Ver- Waltungsweg für neue Taxi- Standplätze recht lang sei. a No. Mannheims großes Spezialngus 0 7. 5, Planken, Jel. 268 44/45 Rentenzahlung. Die Versicherungs- und Versorgungsrenten für Monat Juli werden bei den bekannten Zahlstellen an folgenden Tagen gezahlt: 27. Juni Angestellten-Renten, 28. Juni Versorgungsrenten, 29. Juni Invali- den-, Unfall- und Knappschafts-Renten, 30. Juni Invaliden-Renten, 1. Juli Invaliden- Renten und Kindergeld. W O Q. S UO H R= T 8 ö . Nr. 142/ Donnerstag, 23. Juni 1960 MANNHEIMER TLOKATTACHRIcHTEN(2 MANNHETMER MORGEN Seite! Auf der Anklagebank der Großen Strafkammer in Heidelberg: Recht gut gelaunte Geldschrankknacker 224 Straftaten der Mannheimer Hörcher-Bande sind zu rekonstruieren/ Urteil voraussichtlich am Samstag Trotz des herrlichen Sommerwetters, war der Zuhörerraum des Landgerichts Heidelberg auch gestern, am dritten Verhandlungstag im Prozeß gegen die drei- zehnköpfige Mannheimer Hörcher-Bande überfüllt. 224 Straftaten im Verlauf eines knappen Jahres im gesamten südwestdeutschen Raum begangen, sind zu rekon- struieren. Nicht immer gelingt es den Angeklagten, sich exakt an einzelne Straf- taten zu erinnern; doch im allgemeinen zeigen sie sich bereit, zu gestehen. Gut gelaunt, je nach Temperament gleichmütig oder prahlerisch, machen sie auf die Fragen des Vorsitzenden, Landgerichtspräsident Hans Eckert, ihre Angaben. Bei- nahe solide wirkt der 24jährige„Boß“ Hörcher, stets freundlich der 261ährige Grö- nert. Willi Diesbach, 21 Jahre alt und mit rund sechzig Straftaten am meisten beteiligt, liebt Clownerien vor Gericht, während der 27jährige Rimmelspacher sen- sibel und nervös erscheint— im Gegensatz zu seiner Mitangeklagten 28 jährigen Ehefrau Marliese, die im Verlauf der Verhandlung mehrfach wegen Ungehörigkeit gerügt werden mußte. Aus der nicht-endenwollenden Reihe der angeklagten Verbrechen, zu denen bisher die Angeklagten und einige Zeugen gehört wurden, ragen vier Punkte als markant herauis: Ein Einbruch in Hoffenheim, Kreis Sinsheim, der im Dezember 1958 begangen und hei dem ein Nachtwächter lebensgefähr- lich verletzt wurde; zwei Diebeszuge nach Oflenburg und Ludwigshafen, wo man ins- gesamt über 15 000 Mark Bargeld erbeutete — Und eine Fluchtszene am Grenzübergang Goldene Bremm in der Pfalz. Hier wurde ein Grenzbeamter bei der Kontrolle durch ein 26jähriges Bandenmitglied mit seinem Wagen um Haaresbreite„über den Hau- fen“ gefahren. Auf den Sechsundzwanzig- jährigen war die Polizei zuerst aufmerksam geworden, als er zusammen mit anderen Bandenmitgliedern mit seinem eigenen Wa- gen Diebstähle im Raum Sinsheim unter- nahm. Im März 1959 floh er nach Frank- reich. Als am Pfälzer Grenzübergang der kontrollierende Beamte Verdacht schöpfte, gab der Fahrer blitzschnell Gas. Vierzehn Tage später wurde er zusammen mit einem Komplizen in Nizza gefaßt. Der Beamte er- klärt als Zeuge, er sei bei diesem Manöver zwar„sehr erschreckt“ zur Seite gesprun- gen, habe sein Leben aber nicht gefährdet gesehen. Noch sechszehn Schrotkugeln in seinem Körper hat ein 61jähriger Nachtwächter einer Fabrik in Hoffenheim. Hier waren Hörcher, Diesbach und Rimmelspacher in der Nacht zum 10. Dezember 1958 eingebro- chen, verließen aber beim Nahen des Wäch- ters fluchtartig das Fabrikgelände. Als der Wagen nicht gleich ansprang, gab Grönert aus einer erbeuteten Jagdflinte einen Warn- schuß ab. Der Flintenlauf war dabei,— wie ein technischer Sachverständiger bestätigt— zu Boden gerichtet, so daß der Wächter von Prallschroten getroffen wurde. Einen ande- ren Wachmann attackierte man bei einem Einbruch in Neustadt a. d. Weinstr.; hier warf man nach Aussagen des 65jährigen Zeugen mit Eisenwerkzeugen nach ihm. Die Angeklagten bestreiten es und behaupten, die schweren Gegenstände auf der Flucht „Verloren“ zu haben. Drei Stunden lang betätigte BoB Hör- cher, ebenfalls im Dezember 1958, unter Assistenz von Grönert und Diesbach, in einem Offenbacher Autohaus den Schweiß- brenner. Dann war ein schwerer Panzer- schrank„geknackt“. 10 000 Mark, 10 000 französische und 50 Schweizer Franken um- faßte die Beute. Sie wurde— wie es immer üblich war— unter die Beteiligten gleich- mäßig verteilt. Ein ähnlicher Coup gelang nur noch einmal im Mai 1959. Unter der Regie von Rommelspacher erbeutete man aus einer Ludwigshafener Schrotthandlung rund 5000 Mark. Fast alle Taten wurden mit Handschuhen ausgeführt. Stets stand einer der Beteiligten„Schmiere“. Nach Ueberwin- dung der Anfangsschwierigkeiten im Schweißen erledigte man die„Geschäfte“ zuletzt in 15 bis 30 Minuten, wie Hörcher angibt. Grober Vertrauensbruch einer Kontoristin Acht Monate Gefängnis auf Bewährung/ Strafmildernd wirkte Tatmotiv Auf der Anklagebank des Schöffenge- richts saß eine Frau in„reiferen“ Jahren. Schlicht, im grauen Kostüm und, wie ihre Akten bezeugten, nicht vorbestraft. Ange- klagt war die Kontoristin M. des fortlaufen- den Diebstahls und der Untreue; sie sollte ihrem Arbeitgeber in der Zeit von August 1959 bis Ende März dieses Jahres über 5000 Mark aus der Laden- und der Bürokasse stibitzt haben, So viel sei es nun freilich nicht gewesen, beteuerte die Angeklagte im- mer wieder, doch sie stieß mit ihrer Angabe, nur bescheidene 500 Mark entwendet zu ha- ben, bei Amtsgerichtsdirektor Dr. Rügge- berg, bei Staatsanwalt und Schöffen auf be- gründeten Unglauben. Tatsache war, daß beim abendlichen Kassenabschluß immer wieder Beträge von mehreren hundert Mark fehlten. Bis schließlich die Kripo mit Hilfe von präparierten Geldscheinen die„Stille Teilhaberin“ überführte. Der geschädigte Chef jedoch zeigte sich nach- sichtig und beschäftigte seine Kontoristin weiter. Grund: Er kannte seine Buchhalterin schon seit längerem und schätzte sie als vor- zügliche Arbeitskraft. Die Kassenanzapfun- gen hörten jedoch nicht auf und das Ver- schwinden von 24 Mark von einem Tisch wurde schließlich zum„Zünglein an der Waage“. Es kam zu einem Wortwechsel und Kontoristin M. kündigte empört. Fortan stimmte die Kasse, ja,„es war manchmal Altoberbürgermeister V. Bauer feierte 75. Geburtstag Ludwigshafens Altoberbürgermeister und einziger Ehrenbürger, Valentin Bauer, wurde am Mittwoch 75 Jahre alt. Dem Jubilar, der in den zehn schwersten Nach- Kriegsjahren im unserer Nachbarstadt amtierte, gratulierten der Vorsitzende der SPD Pfalz, Oberregierungspräsident 2. D. Franz Bögler, der Ludwigshafener Oberbür- germeister, Dr. Hans Klüber, der Wormser Ober bürgermeister, Fritz Völker(für den Städteverband Rheinland-Pfalz), die Lud- wigshafener Konsumgenossenscheft, deren Vorstandsmitglied Valentin Bauer ist, und die Ludwigshafener Gemeinnützige Aktien- gesellschaft für Wohnungsbau(GA). Valentin Bauer, der 1955 freiwillig zu- rücktrat, um damals einem jüngeren, dem heutigen Frankfurter Oberbürgermeister Werner Bockelmann, Platz zu machen, hat in den schwersten Jahren der Stadt die Grund- lagen dafür geschaffen, daß Ludwigshafen wiedererstehen konnte. Außer dem Lud- wigshafener Ehrenbürgerbrief besitzt Valen- tin Bauer auch das Bundesverdienstkreuz und die Freiherr-vom-Stein-Plakette für hervorragende kommunalpolitische Ver- dienste. 0 sogar zuviel drin“, wußte der Chef vor Ge- richt zu berichten. Zwei Fragen blieben in der Verhandlung ungeklärt: Die Höhe der gestohlenen Sum- me und der Verwendungszweck. Strafmil- dernd konnte Frau M. geltend machen, einen Teil des Betrages für ihre an einen Roll- stuhl gefesselte Tochter aus erster Ehe auf- gewendet zu haben. Zur Höhe des strittigen Betrages versicherte Ex-Kontoristin M., sie Habe eine schriftliche Schuldanerkenntnis über 5000 Mark nur unterzeichnet, um ihrem Mann die Verfehlungen zu verheimlichen. Das Gericht hielt sich im Rahmen des Straf- antrages der Staatsanwaltschaft: Acht Mo- nate Gefängnis, auf Bewährung für drei Jahre ausgesetzt, sowie hundert Mark Geld- strafe. Li. Am Vormittag des dritten Verhand- lungstages(Mittwoch) befaßt sich das Ge- richt vor allem mit der Frage der Mittäter- schaft der beiden weiblichen Angeklagten, Marliese Rimmelspacher und der 20jähri- gen Ex- Verlobten von Diesbach. Während diese gesteht, von den Diebeszügen gewußt und profitiert zu haben und auch ihre Be- teiligung bei Einbrüchen in Frankfurt und Tauberbischofsheim eingesteht, ist die rund- liche dreiste Frau Rimmelspacher entschie- den vorsichtiger und widerruft ihre An- gaben bei der Kriminalpolizei. Sie tut dies in einer Form, die Staatsanwalt Michel mit Recht als schnippisch bezeichnet. Sie muß auf Anordnung des Gerichts von der 20jäh- rigen Mitangeklagten getrennt werden, da sie diese durch ständiges Soufflieren zu be- einflussen sucht. Der Prozeß wird vor Samstag wohl kaum zu Ende gehen. Berge von Akten türmen sich auf dem Richtertisch. Im Interesse eines gerechten Urteils muß jeder einzelne An- klagepunkt durchgesprochen werden. Für Donnerstag ist ein nochmaliges Eingehen auf die persönlichen Verhältnisse der drei- zehn Bandenmitglieder vorgesehen, der Freitag ist den Plädoyers eingeräumt und am Samstag wird voraussichtlich das Urteil gesprochen. eck N Verkehrserziehung: Uberholen auf Autobahnen Vier wiehtige Regeln Das Schwerpunktprogramm des Verkehrssicherheitsausschusses für Monat Juni beschäftigt sich mit dem Fahren auf der Autobahn. vor allem dem Ueberholen. Der Verkehrssicher- heitsausschuß schreibt: 0 „Die Autobahnen als Fernverkehrs- straßen mit getrennten Fahrbahnen und ohne Kreuzungen sollen nicht zum Schnellfahren verführen, sondern sie haben den Zweck, eine gleichmäßige, zügige Fahrt zu ermöglichen; der Vor- teil einer allgemeinen guten Reise- geschwindigkeit kann aber nur erreicht werden, wenn jeder Fahrer die beson- dere Autobahn-Fahrtaktik beherrscht: 1. Immer wieder den nachfolgenden Verkehr aufmerksam in den Rückspie- geln beobachten ist ebenso zwingend wie der konzentrierte Blick nach vorn. 2. Bevor der Autofahrer zum Ueber- holen ansetzt, überzeugt er sich mit dem Blick in die Rückspiegel, ob er selbst nicht überholt wird und ob die rück- wärtige Ueberholspur auf weite Sicht frei ist. 3. Von Beginn des Ueberholvorgan- ges an beobachtet der Fahrer genau die vorausfahrenden Fahrzeuge. Er muß sich gleichsam in die Fahrweise des Vorausfahrenden hineindenken, um entscheiden zu können, ob er gefahrlos vorbeikommt. 4. Rechts überholen ist ebenso ver- boten wie das Blockieren der linken Fahrbahn.“ 9 Hälse sollten„abgeschnitten“ werden: Private Leidenschaft verriet FLN-Agenten „Steuereintreiber“ für die algerische Exilregierung vor Gericht Radikale politische Freiheitsideen und ebenso leidenschaftliche Eifersucht auf den nordafrikanischen Nebenbuhler seiner Freun- din, trieben den 23 Jahre alten Tunesier Naceur Djemel zu— wie sich der Erste Staatsanwalt Henninger ausdrückte—„ver- suchter räuberischer Erpressung.“ Nahe dem Paradeplatz, vor einem Eiscafé in der Brei- ten Straße umringte der glutvolle Djemel mit einigen Landsleuten am 7. Februar 1960 seinen Nebenbuhler und„versprach“, ihm den Hals abzuschneiden, wenn er nicht bald drei Monatsbeiträge von je 20 Mark für die FLN(Nationale algerische Befreiungsfront) zahle. So jedenfalls stellte der Nebenbuhler bei der Polizei den Sachverhalt als„unbe- dingte Wahrheit“ dar. Djemel und sein 22 Jahre alter Freund, der Algerier Omar Fadli, der ebenfalls dem Nebenbuhler ange- boten hatte, ihm den Hals abzuschneiden. wanderten ins Landesgefängnis in Unter- suchungshaft. Vier Monate vergingen, bis die Ermitt- lungen abgeschlossen waren und die Haupt- verhandlung vor dem Schöffengericht begin- nen konnte. Das Gemenge aus politischer und liebestoller Leidenschaft pflückten die Kriminalbeamten in mühevoller Kleinarbeit auseinander: Der heißblütige Djemel ist Se- kretär des Algeriers Omar Fadli. Dieser wiederum ist ein eifriges und möglicherweise einflußreiches Mitglied der FLN. Beide trie- ben seit Jahren in der Bundesrepublik„die Steuern für die algerische Exilregierung“ recht erfolgreich ein. Fadli befleißigte sich in Deutschland jedoch bisher weniger dra- stischer Mittel, als er es aus seiner Agenten- zeit in Frankreich gewohnt ist. Nun, von dieser Untergrundarbeit des Chefs des Freundes seiner erfolglos Ange- betenen wußte der Nebenbuhler, ein stolzer algerischer Kabyle. Er mischte rachedurstig Leidenschaft und Politik und zeigte, wie ge- sagt, die FLN-„ Steuerbeamten“ an. Vor Gericht allerdings sagte er und sein ebenfalls als Zeuge geladener Stammesbru- der wenig Ueberzeugendes. Und nachdem eine geplagte Dolmetscherin das„Pidgin- Französisch“ der Nordafrikaner übersetzt hatte, wurde dem Gericht klar, daß hier lediglich die Leidenschaft politische Blüten getrieben hatte. Die Drohung, von wegen Hals abschneiden, sei also nicht so ernst zu nehmen. Sowas komme auch in kühleren nördlichen Zonen vor und in den seltensten Fällen werde der Hals wirklich abgeschnit- ten, meinten die beiden Verteidiger. Der Staatsanwalt beantragte zwar noch acht Monate Gefängnis pro Mann, eben wegen räuberischer Erpressung, jedoch Amtsgerichtsrat Kostelnik verkündete einen Freispruch mangels Beweises. In seiner Ur- teilsbegründung machte er auf eine Lücke im deutschen Gesetz aufmerksam. Das Sam- meln für ausländische Organisationen in der Bundesrepublik sei nicht geregelt. Die Aus- länder sammelten meist nicht öffentlich— dazu benötigten sie eine Erlaubnis— son- dern nur in einem bestimmten Bekannten- kreis. Das Sammeln für die FLN in Deutsch- land könne erst verboten werden, wenn ein höchstes Gericht entschieden habe, daß die FLN in Deutschland ein Geheimbund sei. No. e 87 Zum Sumpf alte Flußbett kaum noch Wasser übrig. Das Ergebnis ist verheerend. wird der Neckar zwischen Seckenkeim und Nveskeim. Früher wurde 8 das Wehr bei Ladenburg geöffnet, um Fäkalien und Schlamm weg- zuspulen. Seit in den Neckarkanal- Schleusen auch nachts geschleust wird, bleibt für das Bild: Schnürle Weil Schleusen in drei Schichten arbeiten. Stinkende Brühe verpestet Luft: Bei Seckenheim„fault“ der Neckar Das alte Flußbett wird zum Sumpf/ Ideales Mücken-Gelände Eine übelriechende Brühe verpestet seit einiger Zeit die Luft zwischen Seckenheim und Ilvesheim. Seit die Neckarschleusen in drei Schichten arbeiten und die Schiffahrt auch nachts nicht ruht, der Neckarkanal also alles Wasser benötigt, wird das alte Neckar- bett mehr und mehr zu einem fauligen Tümpel. Die vielen hundert Passanten, die täglich zwischen Seckenheim und Ilvesheim die Neckarbrücke passieren, sehen mit Er- schrecken ein fast völlig ausgetrocknetes, versumpftes Flußbett, in dem Enten und Gänse zwischen Fischkadavern herumpad- deln. Erst in den letzten Tagen sind die toten Fische, die von dem großen Fisch- sterben im Neckar übriggeblieben waren, abgesunken. Dafür beginnt es nun offen- sichtlich im Untergrund zu gären: Blasen steigen an die Oberfläche und lassen das bißchen übrigebliebene Wasser mehr und mehr als Jauche erscheinen. Wahrscheinlich könnte schon mit ein- fachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden, wenn wenigstens in den Nachtstunden— Wie es früher auch geschah— das Wehr bei Ladenburg gezogen würde. Das alte Flußbett käme dann ab und an zu einem Reinigungsbad. Schlamm und Fäka- lienmassen kämen in Bewegung und würden weggeschwemmt. So aber breiten sich „Wasserlinsen“ und„Wasserpest“ ungehin- dert aus, entziehen dem Wasser den letz- ten Sauerstoff und fördern die Fäulnis. In verschilften und versumpften Ufern hau- sen Myriaden von Mücken. Schon vor 115 Jahren sahen die Bürger in etwa voraus, was ihnen die Kanalisation eines Tages bescheren würde. In einer Pe- tition wurde 1844 eine hohe Kammer ge- beten,„das Begehren, daß der Neckar nicht verlegt werde, zu unterstützen und geneig- test zu empfehlen“. Meinten doch die Bür- ger:„Wir müssen nämlich unseren Gottes- acker weit von Seckenheim verlegen, weil derartige Ausdünstungen der Gesundheit nachteilig sind. Was sind aber derartige Ausdünstungen im Vergleich damit, wenn der hart an Ilvesheim hinlaufende Neckar zu einem Altwasser, zu einem pestverbrei- tenden Sumpf wird?“ Freilich konnten die braven Bürger von 1844 die Entwicklung nicht aufhalten. Heute aber, im Zeitalter moderner Technik, sollte es Mittel geben, die„scheuglichen Sümpfe, die uns umgürten“, zu beseitigen. P. B. Schie. Jubelfest beim Kleingärtnerverein Ost Kolonie am Harrlachweg feierte ihr 50jähriges Bestehen Das Harrlachgebiet, an der Pforte des Vorortes Neuhermsheim(neben der Auto- bahn Mannheim Heidelberg), beherbergt seit Jahrzehnten die liebevoll gepflegten Gärten des Kleingärtnervereins Mannheim- Ost, der in der letzten Woche sein 50jähriges Bestehen feierte. Nachdem der Verein aus eigener Kraft eine Reihe von Kriegsschäden behoben hatte, baute er in den letzten Jah- ren ein schmuckes Vereinshaus, legte einen Kinderspielplatz an, stellte ein großes sta- biles Zelt auf und schaffte sich schließlich auch neue einheitliche Tore für seine Anlage an. Als äußeres Zeichen des Jubiläums hat- ten Vereinsvorsitzender Josef Boller und seine Obleute und Gartenfreunde die schö- nen Anlagen besonders festlich hergerichtet. Der Verein zählt heute 750 Mitglieder. Wäh- rend einer Grohßversammlung auf dem Ver- einsgelände zeichnete Vorsitzender Zoller 118 seiner Gartenfreunde für langjährige Treue zum Verein mit der silbernen Ehrennedel aus. Im Verlauf der Zusammenkunft wurde auch wieder der Wunsch geäußert, daß die über 600 Kleingärten zählende Kolonie bald von der Stadt als Daueranlage anerkannt Werde. Zum Sommerfest der Kleingärtner am Harrlachweg lockte das herrliche Wetter viele Freunde aus nah und fern. Für die Bewohner Neuhermsheims ist das immer Wieder vorbildlich organisierte Fest fast eine Art„Kerwe“. Flaggenschmuck und eine bunte Illumination der Gartenwege wiesen den Weg zum Festzelt, wo die Blaskapelle Kühner zum Tanz aufspielte. Die Lose einer mit vielen ansehnlichen Preisen gespickten Tombola waren bald vergriffen. Daneben hatte der Verein aber auch an die Kinder gedacht, für die eine eigene Polonaise und Viele Belustigungen arrangiert wurden. r- Weitere Lokalnachrichten Seite 7 Schweizer Originalmischung 0 NEU run DEUTSCHLAND.. in Deutschland hergestellt Das ist das Besondere an MAROCAINE: Eine der führenden Schweizer Cigaretten, jetzt auch bei uns, hergestellt aus der impor- tierten Originalmischung! Echte naturreine Maryland-Tabake machen diese Cigarette so würzig, so gehaltvoll. Ein Typ, der sich im westlichen Europa steigender Beliebtheit erfreut · nun auch in Deutschland. MAROCAINE können Sie jetzt täglich- nicht nur im Urlaub- genießen. Auch mit Filter 1 1 9 MAROCAIVE N. Seite 6 MANNHEIMER MORGEN Donnerstag, 23. Juni 1960/ Nr. 142 AUS DEN BUNDESLINDERN Rademacher völlig zusammengebrochen Ueberraschung im„Feuerteufel“ Prozeß/ Wieder Beweisaufnahme Lüneburg. Ueberraschend ist die Jugendkammer des Lüneburger Landgerichts am Mittwochnachmittag im„Feuerteufel“-Prozeß gegen den 19 Jahre alten Herbert Rademacher wieder in die Beweisaufnahme eingetreten, nachdem Rademacher einen Teil seiner bi gen Geständnisse am Vormittag in einer Unterredung mit dem Staatsanwalt widerrufen hatte. Ursprünglich sollte in dem Prozeß am Mittwoch nachmittag das Urteil gesprochen werden. Bereits vor Beginn der Verhandlung war unter den Prozeßbeobachtern das Gerücht umgegangen, daß Rademacher zusammen- gebrochen sei. Der voll geständige 19jährige, der um die Jahreswende 1959/60 wochenlang die Lüneburger Bevölkerung durch eine Serie von Brandstiftungen beunruhigt hatte, War während der ersten fünf Prozeßtage völlig ungerührt geblieben. Erst nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes, der am Diens- tag die Höchststrafe von 15 Jahren Zucht- haus und Sicherungsverwahrung gefordert hatte, kamen Rademacher plötzlich die Trä- nen, als er in Handschellen wieder in seine Zelle geführt wurde. Blinde Zerstörungswut sechzig parkende Autos demoliert Neumünster. In blinder Zerstörungswut haben zwei bisher unbekannte Jugendliche in der Nacht zum Mittwoch in Neumünster mindestens 60 auf den Straßen abgestellte Personenwagen dęmoliert. Nach Mitteilung der Polizei wüteten die Jugendlichen in zahlreichen Straßen des westlichen Stadt- teils von Neumünster wie die Wilden. An den in den„Laternengaragen“ abgestellten Personenwagen durchstachen sie die Be- reifung, zerkratzten den Lack, brachen Außenspiegel und Antennen ab, beschädigten un verschlossene Motoren und zertrümmerten die Fensterscheiben. Die beiden Jugendlichen Wurden bei ihrem Zerstörungswerk von Pas- santen überrascht, konnten aber unerkannt entkommen. Auf der Flucht verlor einer der Täter einen Schuh. Die Polizei hat eine Grohßfahndung eingeleitet. Das Urteil im Toto-Prozeß Hannover. Der ehemalige Leiter der Eigen- heim-Abteilung im niedersächsischen Fuß- balltoto, Karl Klefisch, wurde am Mittwoch vom Landgericht Hannover im sogenannten Totoprozeß wegen fortgesetzten Betrugs zu vier Monaten Gefängnis mit Bewährung ver- urteilt. Der Mitangeklagte Toto- Direktor, Heinrich Göing, wurde wegen erwiesener Unschuld freigesprochen. Leichenfund aufgeklärt Karlsruhe. Der Kriminalhauptstelle bei der Landespolizeidirektion Karlsruhe ist es innerhalb von 24 Stunden gelungen, den grausigen Leichenfund aufzuklären, der— Wie berichtet— in einem Seitengewässer des Rheins entdeckt worden war. Nach den rmittlungen handelt es sich bei dem Toten um den Ukrainer Dipl.-Ing. Roris Malinowsky, der zuletzt in Kirchheim/Teck Wohnhaft und beschäftigt war. Die Leiche nowskys war in aufrechter Haltung in worden. Sie hatte über der rechten Ohr- die Hüften eine starke Eisenkette geschlun- gen war, an der ein 5 kg schwerer Stein hing. Die Polizeibeamten stellten fest, daß Malinowsky eindeutig Selbstmord begangen haf. Der Ukrainer soll nach Aussagen von Arbeitskollegen über durchschnittlich intelli- Sent gewesen sein, litt jedoch schon seit Jahren an Verfolgungswahn und war des- halb schon längere Zeit in einer Nervenheil- anstalt untergebracht. In seinen Wahnvor- Stellungen hatte er in den letzten Jahren nicht weniger als sieben Selbstmordver- suche begangen. Wegen eines solchen Selbstmordversuches wurde er auch aus Amerika ausgewiesen. Ansbach. Im Standgerichtsprozeg vor dem Ansbacher Schwurgericht hat am Mitt woch der mitangeklagte ehemalige Major Ernst Obto überraschend seine in den vor- angegangenen Verfahren gemachte Aussage Zurückgenommen, nach der das Todesurteil Segen die drei Brettenheimer Bürger schon Vor der Standgerichtsverhandlung festgelegt gewesen sei. Er erklärte, er halte diese Aus- Sage nicht aufrecht, weil sie der Wahrheit cht entspreche. Er habe sich damals nur Uf„Befehlsnotstand“ herausgeredet. Ernst Otto gab an, 1945 sehr wohl die Möglichkeit gehabt zu haben, in dem Stand- gerichtsverfahren gegen den Bürgermeister von Brettheim, Gackstatter, und den Orts- gruppenleiter des Dorfes, Wolfmeyer, die 12 vor dem Einmarsch der Amerikaner benso von dem Standgericht Simon zum Tode verurteilt worden waren wie der Bauer Hanselmann, einen Freispruch zu wagen. Voraussetzung sei jedoch gewesen, daß sich 4 einem aufgepumpten Autoschlauch gefunden muschel eine Einschußstelle. während um Als das Gericht zu der für Mittwochnach- mittag angekündigten Urteilsverkündung den Gerichtssaal betrat, stellte Staatsanwalt Dr. Frinck überraschend den Antrag, erneut in die Beweisaufnahme einzutreten. Er schil- derte dem Gericht eine Aussprache mit Rademacher, in der dieser ihm erklärt habe: „Ich habe mehr zugegeben, als ich über- haupt begangen habe.“ Zu den von Rade- macher jetzt bestrittenen Straftaten gehören zwei Brandstiftungen in der Nähe von Lüneburg und ein Einbruch. 1 Nach Angaben des Staatsanwaltes erklärte Rademacher, er habe sich lediglich als„Ver- brecherkönig“ aufgeführt, weil er geglaubt Habe, nicht mehr als sechs bis acht Jahre Jugendgefängnis zu erhalten, solange er minderjährig sei. Das habe er in dem Be- richt einer Illustrierten über einen Auto- bahnräuber gelesen, der auch minderjährig gewesen sei.„Ihm wollte ich es gleichtun“, erklärte Rademacher dem Staatsanwalt.„Ich hatte keine Wut auf Lüneburg und wollte mich auch nicht rächen“. Als Motiv für seine Taten hatte Rademacher bisher Rache an seiner Umwelt angegeben, von der er sich ausgestoßen fühlte. Rademacher folgte der Erklärung des Staatsanwaltes zusammengesunken in der Anklagebank sitzend und mit zu Boden ge- senktem Blick. Als der Vorsitzende ihn dann fragte:„Warum haben sie das Alte Kaufhaus angezündet? Weshalb legten sie Feuer in der Ratsbücherei?“ antwortete er zögernd in die atemlose Stille des Gerichtssaales:„Um be- kannt zu werden.“ Auf die scharfen Worte des Gerichtsvorsitzenden:„Aus Angabe steckt man doch keine Gebäude in Brand“, wußte Rademacher nur ein leises„doch“ zu antworten „ Erhielt Heinz Pohlmann Schweigegelder? Lift für Schiffe Das größte und modernste Schiffshebewerk Europas ist zur Zeit in Henrichenburg im Landſereis Reclelinghausen im Bau. Das Werk, dessen Baukosten mit 38 Millionen Mark veranschlagt sind, soll das bisherige zu klein gewordene Schiffshebewerk im Dortmund Ems-Kanal ersetzen. Ein 90 Meter langer und 12 Meter breiter Trog wird in dem neuen Hebewerlk Schiffe bis zu 1350 Tonnen, 14 Meter heben oder senken. Etwa 20 000 ebm Stahl- beton werden verbraucht werden. Zur Zeit werden die beiden je 5õ Meter tiefen Schuimm- schdchte durch eine Bergbaugesellschaft abgeteuft. Die Anlage soll 1962 betriebsfertig sein. AP-Bild 1 „Kennen Sie den Täter?“ fragte der Staatsanwalt/ Pohlmann: Die Tat wurde nicht von einem Mann ausgeführt Frankfurt. Heinz Pohlmann hat zwei Jahre nach dem gewaltsamen Tod der Rose- marie Nitribitt von unbekannter Seite über einen Hamburger Rechtsanwalt 50 O00 DM als Abstand dafür zugesagt bekommen, daß er sich völlig aus der Offentlichkeit zurück- 20g und vor allem auf weitere Hlustrierten- berichte verzichtete. Der 38jährige Handels- vertreter machte diese Aussage in der Mitt- woch- Verhandlung des Frankfurter Schwur- gerichts. Mehrfach beteuerte Pohlmann: „Von einem Schweigegeld konnte überhaupt keine Rede sein, sondern man wollte mir meine Persönlichkeits-Rechte a kaufen.“ 1. Fohlmann war zu diesem Eingeständnis durch den ersten Staatsanwalt Bernd Som- mer veranlagt worden, der unter atemloser Spannung im Gerichtssaal mitgeteilt hatte, daß; der Angeklagte in der Strafanstalt Bernau am Chiemsee gegenüber zwei Mithäft- lingen von insgesamt 270 000 D-Mark an ihn ausbezahlter Schweigegelder erzählt haben Soll. Nach den schriftlichen Aussagen der Häftlinge, mit denen Pohlmann unmittelbar vor seinem Abtransport zum Frankfurter Prozeß die Abgangszelle der Bernauer An- stalt geteilt habe, soll der Angeklagte erzählt haben, daß er 250 000 D-Mark von einem Mann und von einer„in den Mordfall Nitri- bitt verwickelten Frau“ weitere 20 000 D- Mark erhalten habe. Keine richterlichen Erfahrungen Standgerichtsprozeß: Angeklagter berichtigt seine Aussagen ihre Unschuld herausgestellt haben würde. Seiner Ansicht nach hätten aber die beiden sich durch ihr passives Verhalten gegenüber dem wachsenden Widerstand der Dorfpe- wohner schuldig gemacht. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er nicht auf den Gedanken gekommen sei. in dem Urteil mildernde Umstände anzufüh- ren und auf die Härte des Todesurteils hin- zuweisen, antwortete Ernst Otto, er habe keine richterliche Erfahrung gehabt und sei infolgedessen nicht auf diesen Gedanken gekommen. Auch die Möglichkeit, den ihm vorgesetzten SS-Korpsrichter seine Beden- ken über die Todesurteile vorzutragen, habe er nicht in Erwägung gezogen,„Wenn ich die Todesurteile nicht ausgesprochen hätte, 50 Wäre ich bestimmt selber wegen Befehls- Verweigerung drangekommen.“ Die Verhandlung wird heute mit den Zeu- genvernehmungen fortgesetzt. Nach einer vom Gericht auf Antrag der Verteidigung eingeräumten viertelstündigen Bedenkzeit sagte Pohlmann aus, daß er nach Beginn seines Fortsetzungsberichtes in einer großen Illustrierten in München von einem Hamburger Rechtsanwalt angerufen und ge- fragt worden sel, ob er in seiner Veröffent- lichung Namen nennen wolle. Er habe ver- neint. Später will Pohlmann in Anwesenheit seiner eigenen Anwälte mehrfach mit dem Hamburger Rechtsanwalt zusammengetrof- fen sein. Dieser habe im Auftrag seines Mandanten— dem er das Pseudonym Joa- chim Hansen gab 250 000 D-Mark als Ab stand für den Verzienlt auf sämtliche Ver- träge mit Illustrierten und Filmfirmen an- geboten. Allein mit ausländischen IIlustrier- ten will der Angeklagte zu diesem Zeitpunkt Verträge über 200 000 D-Mark gehabt haben. Die Verhandlungen hätten sich jedoch zer- schlagen, als die IIlustrierte in München von sich aus den Abdruck des Pohlmann- Berichtes einstellte, weil ihr von der Groß- industrie die Annullierung von Anzeigenauf- trägen angedroht worden war, und weil auherdem der deutsche Presserat gegen die Veröffentlichung protestiert hatte. Durch den gleichen Anwalt wurde dann aber mit einem anderen Auftraggeber ein Vertrag abgeschlossen, nach dem Pohlmann einen Betrag von 50 000 DM. in drei Raten erhal- ten sollte, wenn er seine gesamten Unter- lagen über den Bekanntenkreis der Nitribitt dem Hamburger Anwalt übergebe und auf jede Auswertung seiner Kenntnisse verzichte. 20 000 DM sollen bei Abschluß des Vertrages im Oktober 1959 bereits ausgezahlt worden sein.“ Weitere Zahlungen will Pohlmann von keiner Seite bekommen haben. So will er vor allem nie von 20 000 DM erzählt haben, die er von einer Frau erhalten habe. Die Aussage seiner Bernauer Mithäftlinge dar- über bezeichnet er als„Phantasie“. Ein- dringlich fragte der Erste Staatsanwalt Som- mer:„Hatten Sie sonst noch Einnahmen aus Kreisen, die mit der Tat zusammenhängen könnten?“ Pohlmann:„Keinen Pfennig.“ Einen ersten Höhepunkt hatte die Ver- handlung bereits zuvor erreicht, als der Erste Staatsanwalt Sommer den Angeklag- ten fragte:„Kennen Sie den Täter?“ In der plötzlichen lautlosen Stille des Gerichts- Saales antwortete Pohlmann:„Ich habe mir das elf Monate lang in der Untersuchungs- haft überlegt.“ Er sei zu dem Schluß gekom- men, daß die Tat„nicht von einem Mann“ ausgeführt worden sei, weil es sonst nicht zu dem heftigen Kampf gekommen wäre, der sich nach den Ermittlungen in der Wohnung der„blonden Rosie“ abgespielt habe.„Bitte, Herr Staatsanwalt, wenn ich Rosemarie Nitribitt wirklich umgebracht hätte— ich Wiege zwei Zentner, Rosemarie aber wog, glaube ich, 110 Pfund“, fügte Pohlmann sichtlich erregt hinzu. Zu Beginn der Verhandlung hatten die Staatsanwälte Pohlmann sichtlich in die Enge getrieben, als sie ihn nach einem mysteriösen Päckchen fragten, das er nach ihrer Vermutung am 1. oder 2. November 1957 bei seinem Schneider in Arheilgen bei Darmstadt hinterlegt hatte. Nach Auffassung der Klage enthielt das Päckchen einen grö- Beren Geldbetrag, den Pohlmann beiseite schaffen wollte, ehe er sich am 2. November freiwillig als Zeuge im Mordfall Nitribitt bei der Polizei meldete. „Wenn ich Rosemarie Nitribitt um- gebracht hätte, dann hätte ich das Geld doch schon vorher weggebracht, denn ich konnte doch nicht annehmen, daß man ihre Leiche erst nach zwei Tagen finden werde“, vertei- digte sich der Angeklagte. Hartnäckig ver- sicherte er dem Gericht, daß das Päckchen Weizenkeim- Produkte seiner Kölner Firma enthalten habe. Er habe es in Arheilgen für einen Bekannten hinterlegt, der im Oden- wald wohne und es dort habe abholen wol- len. Ebenso energisch beteuerte Pohlmann, daß er das Päckchen nicht erst am 1. Novem- ber, sondern„ungefähr eine Woche vorher“ — also vor dem Tod der Nitribitt— zu sei- nem Schneider gebracht habe. Nachdem es dort nicht abgeholt worden sei, habe er es später wieder mitgenommen. Kletterpartie mit Halbschuhen Ruhpolding. Mit modisch-spitzen Halb- schuhen ist der 25jährige Dieter Friedrich Blanke aus Bochum in die Felswände am 1670 Meter hohen Rauschberg bei Ruhpol- ding eingestiegen und tödlich abgestürzt. Wie die Bergwacht mitteilte, waren Blanke und ein gleichaltriger Freund aus Bonn vom Personal der Rauschberg-Seilbahn in den Felsen entdeckt worden. Die Gondelbesatzung kuhr in die Nähe der beiden Jugendlichen, Wäarnte sie und wies ihnen einen Rückweg in den Wänden. Die jungen Burschen klet- terten jedoch weiter. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit stürzte dann Blanke unter- halb des Gipfels 200 Meter in die Tiefe. Sein Begleiter konnte sich retten. Auf den Gehsteig geschleudert Nürnberg. Ein Funkstreifenwagen, der mit Blaulicht und Martinshorn zu einer Un- fallstelle jagte, ist am Mittwoch auf einer Nürnberger Kreuzung von einem Lastwagen in voller Fahrt seitlich gerammt und auf einen belebten Gehsteig geschleudert wor- den. Zwei Polizeibeamte und eine 63jährige Fußgängerin wurden nach Mitteilung der Polizei erheblich verletzt.„ Nach der„Bierreise“ Schwäbisch Hall. Ein 22 Jahre alter ledi- ger Hilfsarbeiter aus Schwäbisch Hall ist von der Großen Strafkammer in Schwäbisch Hall als Jugendkammer wegen Notzucht in Tateinheit mit verschiedenen Vergehen der einfachen und gefährlichen Körperverlet- zung, wegen schwerer räuberischer Erpres- sung und versuchten schweren Raubes zu einer Gesamtstrafe von fünf Jahren Ge- fängnis verurteilt worden. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm für drei Jahre ab- erkannt. Der Verurteilte hatte im vergange- nen Jahr im Anschluß an eine sonntägliche „Bierreise“ eine Frau überfallen, vergewal- tigt und ihr dann die Handtasche entwen- det. Als er darin kein Geld fand, ließ er sich von der Frau unter Drohungen die Geld- börse aushändigen und entnahm ihr einen 50-Markschein und Kleingeld. Noch keine Tausendmarkscheine Frankfurt. Der Druck neuer Banknoten wird von der Deutschen Bundesbank pro- grammgemäß vorbereitet, ob die neuen Noten jedoch noch in diesem Jahr ausge- geben werden, läßt sich, wie am Mittwoch in Frankfurt verlautete, noch nicht über- sehen. Sicher ist jedoch, daß es 1960 noch keine 1000-Markscheine geben wird. Bilanz der Volksgesundheit Bonn. Fast jedes zweites Kind tritt gegen- wärtig bereits mit chronisch krankhaften Störungen in die Schule ein. Die Kurbedürf- tigkeit bei Jugendlichen in kaufmännischen Berufen stieg im Zeitraum von fünf Jahren um 14 bis 16 Prozent. Immer noch scheiden rund zwei Drittel aller Erwerbstätigen durch- schnittlich zehn Jahre vor Erreichen der Altersgrenze aus dem Erwerbsleben aus. Diese und ähnliche„alarmierende“ Angaben sind in einem Memorandum der Dsutschen Olympischen Gesellschaft Och enthalten, das sich nach Mitteilung eines Mitglieds des Präsidiums der Gesellschaft, des SpD-Bun- destagsabgeordneten Werner Jacobi, aut „neueste, sorgfältige Untersuchungen“ stützt. Lotto-Gelder für Betatron-Bombe Berlin. Für einen Teil der letzten Gewinn- ausschüttung des Berliner Zahlenlottos wurde dem größten Westberliner Kranken- haus, dem Rudolf-Virchow- Krankenhaus, eine Betatron-Bombe im Werte von über einer halben Million Mark gestiftet. Das ist ein Strahlengerät mit einer Stärke von 35 Millionen Elektronenvolt. Bisher steht erst ein einziges Exemplar dieser Größe in Mai- land, das zweite soll Berlin erhalten. Die Lieferung und Aufstellung der Betatron- Bombe im Röntgen-Bunker des Virchow Krankenhauses kostet 555 000 Mark. Schäffer für warnende Denkzettel“ Trunkenheit am Steuer soll schärfer geahndet werden München. Harte Strafen seien im Ver- kehrsrecht nicht das Allheilmittel, weil sie weder der Gerechtigkeit dienten noch auf die Dauer die erstrebte Wirkung hätten, erklärte Bundes justizminister Fritz Schäffer am Mitt- woch. In der in Vorbereitung befindlichen großen Strafrechtsreform werde der Führer- scheinentzug bei Trunkenheit am Steuer und Fahrerflucht dem Gericht zur Pflicht ge- macht. Außerdem solle das sogenannte Fahr- verbot, der Entzug des Führerscheins auf die Dauer von ein bis drei Monaten, als„war- nender Denkzettel“ eingeführt werden. Schäffer, der in der Sendung„Politik aus erster Hand“ des Bayerischen Rundfunks sprach, sagte weiter, Trunkenheit am Steuer solle nicht mehr als Uebertretung, sondern als Vergehen geahndet werden, da sie„fast immer das Zeichen einer schwerwiegenden Verantwortungslosigkeit“ sei. Neben den Re- formplänen für das Verkehrsstrafrecht wür- den gegenwärtig Ueberlegungen angestellt, wie man der übergroßen Zahl von Verkehrs- übertretungen ohne langwierige Verfahren Herr werden könne, Aus verfassungsrecht- lichen Gründen sei jedoch nicht daran ge- dacht, den Richter aus diesen Verfahren aus- zuschalten. 5 5 Zu der vom Bundeskabinett in der ver- gangenen Woche verabschiedeten Novelle zur Modernisierung der Strafprozegordnung (StPO) betonte Schäffer nochmals, daß sie nur einige dringende Reformanliegen der Strafrechtsreform vorwegnehme. Ziel der Novelle sei es, dem Beschuldigten schon in einem früheren Stadium die Möglichkeit einer aktiven Beteiligung am Verfahren zu geben. g 5 dag neben Wasch- und Geschirrspulmaschinen, Temperatur sorgt. die ſhnen angenehm ist? laben Sie schon gehört. daß Kühlschränken und anderen Haushaltgeräten gerade der Kachelofen nach persönlichem jetzt auch die modernen Kohle-Heizgeräàte Geschmack gestaltet werden kann? automatisch arbeiten?... daß die ganze Wohnung 5 dder das genze Haus von einer Stelle aus 5 b mit der gemũtlichen Kachelofen- Warme versorgt ö Werden kann?... daß die Kachelofen- Luftheizung Auskünfte erteilt die Steinkohlen- Beratung automatisch zu regeln ist und immer für die Mannheim, Schubertstraße 11 3. 1 1 i. f 1 f 3 75 J 9 11173 Fundament von Wirtschaft, Wohlstend und Fortschritt Kongkotlik 2 142 len Ialb- lrich am pol- Wie und vom den zung Hen, weg klet- ruch ter- Sein der Un- iner Agen auf vor- rige der edi- ist isch t in der rlet- res- 1 2 Ge- men ab- ge- iche val- en- sich eld- nen ten ro- uen ge- och ber- och en- ten ir f- hen ren den ch- der Aus. hen hen en, des un- auf tzt. m- tos en- us, ber ist 35 rst al- Die n- . de- ir- At, 8 en at- . r- ur ng er ler eit zu Donnerstag, 23. Juni 1960 Seceeeeeee eeeeee MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN(3) Seite) Aktionsradius bis nach Oesterreich: Mannheim— ein Zentrum der Getreide wirtschaft Die fast 100 jährige Tradition wurde durch markante Persönlichkeiten bestimmt Es gibt wohl kein anderes Zentrum der deutschen Getreidewirtschaft, das auf eine so stolze Tradition zurückblicken kann, wie der Oberrhein und besonders der Platz Mannheim. In der Zeit um die Jahrhun- dertwende war Mannheim einer der wich- tigsten internationalen Getreidehandels- und Umschlagsplätze und der bedeutendste in Deutschland. Das sind bekannte Fakten, auf die in der Fach- und Tagespresse schon genügend hingewiesen worden ist. Immer- hin kann in diesem Zusammenhang erneut gesagt werden, dag damals ein Drittel der recht bedeutenden deutschen Getreideein- fuhren, in erster Linie Brotgeteide, in Mannheim Ludwigshafen umgeschlagen worden ist. Der Aktionsradius des ober- rheinischen Getreideimporthandels war außerordentlich groß und erstreckte sich bis nach der Schweiz und Oesterreich. Keine Leistung ohne Wagemut! Heute soll einmal auf die außerordentlichen Lei- stungen der großen Mannheimer Import- firmen und ihrer führenden Persönlichkei- ten zu jener Zeit hingewiesen werden. Tra- dition verpflichtet nicht nur, sie muß auch immer wieder neu belebt und der heutigen Generation in Erinnerung gerufen werden. Es ist fast in Vergessenheit geraten, daß die bedeutendsten derzeitigen Getreide- exporteure der Welt, Bunge, Weil-Herma- nos und Louis Dreyfus in Buenos Aires Gründungen des Mannheimer Getreidehan- dels sind. Die Firmen Jacob Hirsch& Söhne und L. Zimmermann& Co. haben durch besondere Verbindungen den Handel mit dem argentinischen Getreideexportland erschlossen und haben dann um die Jahr- hundertwende dort Exportfirmen etabliert, die in den nachfolgenden Jahren bis in die heutige Zeit eine außerordentliche Entwick- lung genommen haben und das Getreide- exportgeschäft seit Jahrzehnten beherr- schen. Diese beiden Mannheimer Getreidefirmen hatten in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg Weltgeltung und waren an der Getreide- einfuhr nach Deutschland maßgebend betei- ligt. In gleicher Weise hat bei der Grun- dung der überseeischen Exportfirmen der Mannheimer Getreidehändler Alfred Hirsch mitgewirkt. Diese überseeischen Verbindun- gen haben sich nicht allein auf die Gestal- tung des oberrheinischen Getreidegeschäftes sondern auch für die gesamte deutsche Ge- treide- und Mühlenwirtschaft nutzbringend ausgewirkt. In diesem Geist haben es zwischen der Jahrhundertwende und dem ersten Welt- krieg die Mannheimer Importfirmen ver- standen, die Tradition fortzusetzen. Hier sind in erster Linie als maßgebende Per- sönitelke Hirsch in Erscheinung getreten, die einen bedeutenden Einfluß auf das internationale keiten der oberrheinischen Getreide- wirtschaft Heinrich Zimmern und Emil Getreidegeschäft genommen haben. Beide haben auch jahrelang als Vorsitzende der Mannheimer Produktenbörse im Rahmen der oberrheinischen Getreidewirtschaft eine führende Rolle gespielt und ihrem Wirken ist es in erster Linie zu verdanken, wenn die damalige Großherzogliche Badische Staatsregierung der Mannheimer Produk- tenbörse im Jahre 1911 in Anerkennung ihrer Leistung für das Allgemeinwohl die Körperschaftsrechte verliehen hat. Neben diesen Persönlichkeiten war es Rudolf Darmstädter, der in den Jahren von 1914 bis 1933 als Vorsitzender der Mann- heimer Börse die Interessen der oberrhei- nischen Getreidewirtschaft mit Takt und Geschick verfochten hat. Er hat zwar nur ein Agenturgeschäft betrieben, allerdings auf internationaler Basis, aber sein geschicht- liches Verdienst ist vor allem darin be- gründet, daß er als Mitglied der zustän- digen Kommission am Zustandekommen der„Deutsch-Niederländischen Getreidever- träge“ maßgebend mitgewirkt hat. Die ex- akte Kenntnis der internationalen Getreide- kontraktbestimmungen war übrigens da- mals ein besonderes Kennzeichen der ober- rheinischen Getreidewirtschaft und der Im- portfirmen, die sich in diesem Rahmen be- tätigten. Es ist kaum möglich, in dieser gedräng- ten Uebersicht alle aufzuführen, die sich besondere Verdienste um das große inter- nationale Ansehen von Mannheim als füh- rendem Getreidehandelsplatz erworben ha- ben. Nicht vergessen seien aber einige Per- Sönlichkeiten, die sich besonders hervor- taten und deren Ansehen weit über den lokalen Rahmen hinausging. An erster Stelle ist hier Ernst Nathan, Geschäftsfüh- rer der Firma Jacob Hirsch& Söhne zu nennen, der nicht nur in seiner Firma, son- dern auch für die allgemeinen Interessen des Oberrheins hervorragend wirkte, auch in seiner Eigenschaft als Mitglied des Ver- waltungsrates der Ständigen Tarifkommis- sion der Reichsbahn. Neben ihm ist es Hugo Weingart von der Firma Weingart-Kauf- mann Söhne GmbH, Mannheim, in erster Linie zu verdanken, daß Mannheim sich zum führenden Platz des Braugerstehandels und-umschlags in Deutschland entwickeln konnte Auf seine Initiative ist auch der Zusammenschluß der süddeutschen Pro- duktenbörsen im„Verband süddeutscher Produktenbörsen und Märkte“ zurückzufüh- ren. Von Getreidehändlern sind daneben noch Ernst Bodenheimer, Inhaber der Fir- ma Susmann& Bodenheimer, Moritz Stei- ner, Seniorchef der Firma N. Steiner& Co., und Hugo Ullmann in Firma Ferdinand Ullmann zu nennen, die an der Entwick- lung der oberrheinischen Getreide wirtschaft führend beteiligt gewesen sind. Auch die oberrheinische Großmühlen- industrie wurde in jener Zeit von Persön- lichkeiten großen Formats geprägt. Es sei nur an Kommerzienrat Artmann, Vorstands- mitglied der Ludwigshafener Walzmühle, Emil Schmitz, Direktor der Pfälzischen Mühlenwerke und Moritz Wagner, General- direktor der Firma Hefft'sche Kunstmühle Worms erinnert. Moritz Wagner wurde vor dem zweiten Weltkrieg sogar als Direktor der„Deutschen Mühlenvereinigung“ vor- übergehend nach Berlin berufen. Nach 1945 bis zu seinem Tode kam er als Vorsitzender der Mannheimer Börse zurück. Diese Persönlichkeiten der Großmühlen- industrie haben, jeder auf seine Art, Außer- ordentliches für die Entwicklung der Müh- lenindustrie, aber darüber hinaus auch für die Steigerung des Ansehens der oberrhei- nischen Getreidewirtschaft geleistet. Sie, und noch viele andere dürften bei einem um- fassenden historischen Rückblick nicht außer acht gelassen werden, der zur Feier des 100. Jubiläums der Mannheimer Pro- duktenbörse im Jahre 1962 zugänglich ge- macht werden sollte. Dr. J. P. Buss Kleine Chronik der großen Stadt Mutige Schwester Cassiana Verdiente Würdigung Die katholische Schwester Cassiana aus Mannheim hat kürzlich das Bundesver- dienstkreuz erhalten, weil sie in der natio- nal sozialistischen Zeit durch eine mutige Tat zahlreichen Menschen in unerschrockener Weise das Leben gerettet hat. Sie war da- mals in der Heilstätte Jestetten bei Walds- hut in Südbaden tätig und weigerte sich, ihre Schützlinge auszuliefern, als eine SS-Truppe „Zwecks Beseitigung lebensunwerten Lebens“ schwiegenen Guten aus der unguten Zeit“. Daß solche Tapferkeit ein großes Wagnis ge- wesen sei, bemerkt der Caritasverband, werde man umso leichter verstehen, als wir gerade jetzt im Hinblick auf den bevorste- henden Eichmann- Prozeß sehr unliebsam daram erinnert würden, welche Monstren da- mals in Deutschland kommandierten. Vortrag über Kloster Hirsau in der Kunsthalle Unter der Ueberschrift„Wege zum Zutritt zur Anstalt verlangte. Der Deutsche Humanismus in Deutschland“ beleuchtet Dr. Caritasverband bezeichnet in der neuesten Nummer seines Pressedienstes diese Tat als eines von vielen Beispielen des„langver- strenges Urteil für jungen Motorradraser Mit zwei Promille und 70„Sachen“/ Er tötete eine Fußgängerin Am Abend des 9. März gegen 20 Uhr prauste auf seinem S0OO-C m-Motorrad ein junger Mann durch die Schienenstraße auf dem Waldhof. In der Rechtskurve in Höhe der Kornstraße, wo ein weißer, durchgehen- der Strich die Fahrbahn trennt, tauchte ein Lastwagen vor ihm auf. Kühn und ent- schlossen setzte der junge Motorradfahrer zum Ueberholen an und schoß mit etwa 70 „Sachen“ an dem„Verkehrshindernis“ vor- bei. Es krachte und durch die Luft wirbelte eine 71jährige Fußgängerin, die gerade, ein ganzes Stück noch vor dem Lkw, die Fahr- bahn überqueren wollte. Kurz darauf krachte es noch mal, denn das schnelle Motorrad war mit dem linken Zylinderteil an einem entgegenkommenden Personen- wagen hängengeblieben, und sein Fahrer ging zu Boden. Er hatte sich einen Unter- schenkel gebrochen. Die angefahrene Greisin aber starb kurz darauf an einem Schädel- basisbruch. Nun stand der 20jährige forsche Fahrer vor den Schranken des Bezirksjugend- schöffengerichtes; auf fahrlässige Tötung lautete die Anklage und die Staatsanwalt- schaft beantragte mit Erfolg ihre Erweite- rung auf fahrlässige Gefährdung des Stra- Benverkehrs. Einmal der Geschwindigkeit wegen und zum anderen: 2,15 Promille Blut- Terminkalender Wertheimer: 23. Juni, 20 Uhr,„Morgenröte“, S 6, 26, Zusammenkunft. 5 Club„Graf Folke Bernadotte“: 23. Juni, 20.00 Uhr, D 4, 15,„Die Bundesrepublik Deutschland und die Entwicklungsländer“ Or. W. Hertz). Abendakademie: 23. Juni, 20 Uhr, E 2, 5 aktuelle politische Fragen Or. Watzinger). Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 23. Juni, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum: Die Vorbereitung für den Unterricht Or. K. Brauch); 17 bis 19 Uhr, Studio:„Film, Bild, Ton“— Sicht- und Testveranstaltung(Prof. Böhmann, Konrektor a. D. Schlich). Gesellschaft für Wehrkunde: 23. Juni, 20.00 Uhr, Bundeswehrverwaltungsschule, A 5 Vortrag von H. Alboth:„Probleme der Landes- verteidigung aus schweizerischer Sicht“, Film „Vielleicht schon morgen“. Firma Engelhorn& Sturm zeigt. am 23. Juni, 20 Uhr, im Musensaal den Film„Der Berg ruft“, verbunden mit einer Camping- Ausstellung und Camping-Modenschau. Deutsche Jungdemokraten: 23. Juni, 20 Uhr, D 3, 15,„Die Zeitung gestern und heute“(Paul Riedel)... Verband deutscher Soldaten(VdS): 23. Juni, 20 Uhr, A 1, 1, Film und Vortrag von H. Alboth, Major der schweizerischen Armee. Freireligiöse Gemeinde: 23. Juni, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, Arbeitskreis mit Landespre- diger Dr. H. Schlötermann. „Geschlechtsreife— Geschlechtser ziehung, Thema eines Ausspracheabends des Stadt- Wolfgang Selzer, Lorsch, in einer Vortrags- reihe der Volkshochschule ein wesentliches Kapitel deutscher Geschichte, dessen Aus- Wirkungen wir heute noch allenthalben spüren. Im Wintertrimester wurden die Klöster Lorsch, St. Gallen und Reichenau behandelt. Am Freitag, 24. Juni, 20 Uhr, setzt der Referent in der Kunsthalle die Reihe fort. Sein Thema lautet:„Kloster Hirsau— Wegbereiter der geistigen und alkoholgehalt hatte der Sachverständige zur kulturellen Erneuerung in Deutschland“. Unfallzeit errechnet. Der Alkolholgehalt ent- Hirsau ist jenes Kloster, mit dem der huma- stammte einer nicht unbeträchtlichen Menge nistischen Bewegung ein Zentrum von über- Bier und Steinhäger, die der Angeklagte zu- ragender Größe erwuchs. Die von Hirsau sammen mit gleichaltrigen Freunden anläß- ausgehende Erneuerung wurde grundlegend lich einer feuchtfröhlichen Geburtstagsfeier für die ganze geistige Situation des hohen genossen hatte. und späten Mittelalters. 8 9805 Grobfahrlässig und verantwortungslos 5 nannte der Anklagevertreter das Verhalten Dr. L. Ratzel: des jugendlichen Angeklagten und forderte 8 die volle Härte des Gesetzes. Der. Abschied von Bonn der Verteidigung auf Jugend und familiäre e ö 5 Notlage des Angeklagten„zog“ nicht, zumal Frei für Kommunalpolitik der junge Mann schon einmal wegen mut- Dr. Ludwig Ratzel, Mannheims Erster williger Sachbeschädigung und Fahrens ohne Bürgermeister, hat am Dienstag in Bonn Führerschein das Auge des Gesetzes auf sich offiziell sein Bundestagsmandat niedergelegt. gezogen hatte. Mit sieben Monaten Gefäng- Das geschah auf Grund der„Lex Müller“ nis ohne Bewährung und Entzug der Fahr- dadurch, daß er beim Präsidenten des Hohen erlaubnis auf zwei Jahre gab das Gericht Hauses, Eugen Gerstenmaier, einen Ab- dem Antrag der Staatsanwaltschaft in vollem schiedsbesuch machte. Diese Haltung Ratzels Umfang statt. In seiner Urteilsbegründung betonte Amtsgerichtsrat Pohlers die Notwendigkeit einer exemplarischen Strafe als Abschrek- kung für zahllose jugendliche Motorradraser. Verkehrsgefährdung dürfe nicht zu einem „Kavaliersdelikt“ werden. Aus diesen Grün- den läge auch der Strafvollzug im öffent- lichen Interesse Li. geht auf einen vor längerer Zeit schon ge- faßten Beschluß des Kreisvorstandes Mann- heim der SPD zurück, demzufolge Ratzel auf sein Mandat verzichtet, um sich ganz seinen Aufgaben als Erster Bürgermeister zu widmen. Jedoch war es Ratzels persön- licher Wunsch, noch an der Verabschiedung des Atomgesetzes mitzuwirken sowie in sei- ner Abgeordneten-Eigenschaft eine mehr- wöchige Amerikareise zu machen. Als SPD- Abgeordneter wird bis zum Ende der Legis- laturperiode 1961 Bürgermeister Hugo Rim- melsbacher, Ettlingen, an Ratzels Stelle nach Bonn berufen. Dem„MM“ sagte der Erste Bürgermei- ster gestern:„Politisch gesehen, liegt ein Arbeitskreis„Film und Jugend“: Am 23. Juni bedeutsamer Abschnitt meiner Laufbahn im Rex um 18 Uhr, im Regina um 19.45 Uhr hinter mir. Ich bin aber sicher, daß mir und im Alster um 20.30 Uhr„Der Jazztrom- auch in der Kommunalpolitik interessante peter“. Aufgaben gestellt werden.“ S./-kloth jugendamts am 23. Juni, 20 Uhr im Kino Schönau für alle Schönauschulen. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 23. Juni, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Wohin gehen wir? Donnerstag, 23. Juni Evangelisches Arbeiterwerk Baden: 24. bis Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 26. Juni, Neckarau, Ott-Heinrichstift, Schulstr. 5, bis 22.30 Uhr:„Der Bauer als Millionär“(Miete Landestagung 1960. D, freier Verkauf); Kleines Haus: 20.00 bis 22.30 5 5 5 f Uhr:„Hedda Gabler“(Miete O, Halbgr. I, Th. Der Kleine Kammerspielkreis Mannheim G. Gr. O, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, veranstaltet am 23. Juni um 20 Uhr im Tbe- keine Vorstellung. Krankenhaus Mannheim einen Goethe-Abend. 4 Filme: Planken, Großes Haus:„David und REE A: 23. Juni, 19 Uhr, Eichbaum Stamm- Goliath“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- haus, P 5(gr. Saal), Vortrag von Dipl.-Ing., tensprung“; Alster:„Der falsche General; Dipl.-Kfm. J. Pöppel:„Der REFA-Mann und Schauburg:„Der Kampf ums goldene P= das Arbeitsrecht“. Scala:„Alle meine Träume“; Capitol:„Die CVIRI: 23. Juni Englisch-Kurs um 18 Uhr Schlacht von Marathon“; Alhambra:„Meine tür Fortgeschrittene, uni 19.30 Uhr für Anfänger. Nichte tut das nicht“: Universum:»Mit 17 weint man nicht“; Kamera:„Die Hemmungslosen“; Der Vortrag„Verantwortung Europas gegen- Kurbel:„Der Frauenfresser“; Palast: Dieser über den Entwicklungsländern“, der für 23. Juni Mann ist gefährlich“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: im Amerikahaus vorgesehen war, wird auf„Stahlgewitter“; Abendstudio im City:„In jenen 15. Juli, 20 Uhr, im Kulturhaus Ludwigshafen Tagen“. verlegt. N Wir gratulieren! Eugen Best, Mannheim, Beilagenhinweis B 5, 7, vollendet das 84. Lebensjahr. Die Ehe- Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt leute Edwin Fritz und Hilda geb. Kuhbach, ein Prospekt„Blitzeblanke Haushaltwaren— Mannheim-Luzenberg, Glasstraße 18, können unsere Preise helfen sparen-“ der ANKER- silberne Hochzeit feiern. Kaufstätte, Mannheim, am Paradeplatz, bei. Für Leute won Heute Frlscher Schwung, das ist es, Was wir alle immer wieder brauchen. Frischer Schwung- für unsere Pflichteri wie für unsere Freuden. Frischer Schwung- für den Alltag wle für den Feiertag. Frischer Schwung mit Pepsi-O ola, dern weltbekannter Erfrischungsgetränk. Ja, Pepsi-Cola ist ein echtes Setränk unserer Zeit- heiter und jung wile sein Name. Für zu Hause, für Gàste oder tür das Picnic am Wochenendes dle praktische groge Famllienflasche. N 8 Gut gekühlt trinen 0 erfrischt Pepsi erst richtig! Donnerstag, 23. Jun 1960/ Nr. 142 Nachricht, lieben, guten Vati, Schwie Kurt S guten Mutti, m 73. Abzuruten. Landwehrstraße 8 Richard-Wagner- Straße 83 Hiermit geben wir allen Freunden und Bekannten die traurige daß es Gott dem Herrn Onkel und Großonkel, Herrn naeh langem, schwerem Leiden, so kurz nach unserer lieben, Lebensjahr zu sich Mannheim, den 22. Juni 1960 Beisetzung: Freitag, 24. Juni, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. gefallen hat, unseren Servater, Opa, Bruder, Schwager, chellhorn in die Ewigkeit In tlefem Schmerz: Gisela Schellhorn Erika Ludwig geb. Schellhorn Karl Ludwig Enkelkind Horst Keinen Arzt, kein darum hast Du, o Nach langem, schwerem mit entschlief meine liebe Frau, Schwiegermutter, Frau Anna geb. im Alter von 55 Jahren. Nürburgstraße 20 Mannheim, den 21. Juni 1960 Beerdigung: Freitag, 24. Juni, 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Heilung gab es auf dieser Welt, Herr, mich in Dein Reich bestellt. großer Geduld ertragenem Leiden, Unsere treusorgende Mutter und Stumpf Schmitt In tlefer Trauer: Heinrich Stumpf Egon Stumpf und Frau Lotte Margot Schatz geb. Stumpf und Leo Schatz Kurz nach Vollendung ihres Mannheim, den 23. Juni Sandhofer Straße 29 gute Mutter, Oma, Uroma und Schwiegermutter, Frau 2 Barbara Haisch geb. Steinhilper am 22. Juni 1960 sanft entschlafen. In tlefer Trauer: Die Kinder und Angehörigen Beerdigung: Freitag, 24. Juni, 14.00 Uhr, Friedhof Käfertal. 82. Geburtstages ist unsere liebe, 1960 Rheinhäuserstrage 56 Mannheim statt. Mannheim, den 21. Juni 1960 In stiller Trauer: Nach Gottes heiligem Willen entschlief heute unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Josef Kuhn versehen mit den heiligen Sterbesakramenten der römisch-katho- lischen Kirche, im Alter von 76 Jahren. Franz Kuhn und Frau Christine geb. Schmitz Richard Kuhn und Frau Hildegard geb. Muschelknautz Hans Michels und Frau Alice geb. Kuhn Oskar Kübler und Frau Annemarie geb. Kuhn Franz Gieringer und Frau geb. Kuhn Robert Jonitz und Frau geb. Kuhn Heinrich Schmit und Frau geb. Kuhn Enkelkinder und Verwandte Die Beerdigung findet am Freitag, dem 24. Juni um 13.30 Unr im Hauptfriedhof Seelenamt: Samstag, dem 25. Juni um 7.00 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche. TEP 240* 340 108. 240 XK 340 98.— 118. 69. Sonderangebote 0 Moclerne Haurgern- Teppiche 190* 290 39. 160* 230 45. sehr strepazierfähige Bouelé-Teppiche 190 X 290 69. 160 K 230 49. Velour-Bettumrandungen in schönen Dessins und Farben Zieilig 98.— 39. Haurgearnbettumrendungen 3teilig 39.— 49. Spitz enongebot 100% reine Perlon-Teppiche 200 X 300 statt 370. 250* 350 statt 343. 230. 370. Bad. Beamtenbank SKK Das große Fechgeschäft för Teppiche, Gardinen, Betten, Wäsche NANNNHE INM. 11. 3-4. 8 1, 6 Breite Straße Telefon 2045] Karlstuhe, Kciserstroſze 199, Telefon 232 30 und Onkel, Herr Heinrich Mannheim, den 23. Juni 19 Schafweide 75 Beerdigung: Freitag, 24. Juni, Nach langem, schwerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, verschied am 22. Juni 1960 mein lieber Mann, Bruder, Schwager im Alter von nahezu 76 Jahren. nebst allen Angehörigen Gaberdiel 60 In stiller Trauer: Paula Gaberdiel geb. Brümmer Statt Karten Für die zahlreichen Beweise aufrichtiger Teimahme, die uns beim Heimgange unserer lieben Verstorbenen, Frau Käthe Weber geb. Grimm durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sprechen wir hierdurch unseren innigsten Dank aus. Mhm.- Waldhof, den 22. Juni 1960 Kleiner Anfang 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Karl Weber Tel. 2 1193. Umzüge— Transporte r /// Cesehaſtsanaeigen 5 Kruft fakraeuge Vvervieltaligungene Lingott, Ul 6. 12 bauerwellen 9.- u. 7.80 individuell, chic, elegant, modisch im SALON ELSE WoL, G 3, 4, Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn Last-EXprezg, L 8, 6 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. geb. im Alter von nahezu 686 Jahren Blücherstraße 34 Beerdigung: Freitag, 24. Juni, Plötzlich und unerwartet verstarb unsere liebe, gute Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Margarethe Unterköfler Jekel Mh m. Feudenheim, den 22. Juni 19860 In stiller Trauer: Famille Alfred Görtz Familie Elmer Pigmon(US) und Angehörige 14.00 Uhr, Friedhof Feudenheim. Statt Karten durch Wort, Schrift, Besonderen Dank gebührt Herrn Dr. überaus liebevolle Pflege. Guter Fortschritt 10 Für die vielen Beweise herzlicher Antellnahme, die uns beim Heimgang unserer innigstgeliebten, unvergessenen Entschlafenen, Frau Anna Werthmann geb. Wichert Kranz- Begleitung zur letzten Ruhestätte zuteil wurden, sprechen Wir hierdurch unseren aufrichtigen Dank aus. Donnerstag, den 23. Juni 1960 Hauptfriedhof Rechter, Käthe, Mainstrase 3 Gipp, Margarethe, Lortzingstraße 3-7 Friedhof Feudenheim Baust, Elisabeth, Zilethenstraße 72 Friedhof Rheinau Vogel, Erika, Schifferstadter Straße 3 3 2 Bestattungen in Mannheim Zelt 9.00 9.30 14.00 14.00 Nutarbellungenu euanterugung Von Matratzen und Polsterwaren. Anderungen in eig. Werkstatt schnell und billig Seeberger, 8 3. 15, Tel. 2 37 70. Entrümpelung. 90. 4 fru UMZUG ond EHTRANSpORTE Theuwlis zen. Ruf 616 62 Max- Joseph- Straße 26 Barlensehlduehe Springbrunnen-Aufsätze Summi-Kapf, I 2, 3 Rof 21232 Mit geteilt von der Friedhof verwaltung der Onne Gewähr Stadt Mannheim Mlavler- u. Flügeltransporte Feudenheim, Schiller- W. Krausstrage 24 Tel. 717 22 Ofenreinigung und Blumenspenden und Herrn Dr. J. Koeppel sowie Graf zu Dohna und allen schwestern der Abteilung M 9 b des Städtischen Krankenhauses für die Mh m.- Waldhof, den 23. 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Barth in Spanien Luanda.„Wenn wir einmal gezwungen sein sollten, für die verteidigung An- golas zu kämpfen, wäre das Ende unserer Herrschaft nicht mehr fern“, bekannte Senhor Dutra Faria, einer der führenden Publizisten Portugals, als ich mit ihm vor dem Abflug aus Lissabon über die Probleme des portugiesischen Afrika sprach. In Luanda, der Hauptstadt Angolas, das mit seinen 1,2 Millionen Quadratkilometern 80 groß ist wie Frankreich, Spanien und die ruhigenden Ereignisse im benachbarten K für ihre westafrikanische Provinz so bald Sieben Breitengrade unter dem Aequator liegt jetzt eine spätherbstliche Sonne über dem schön geschwungenen Oval der Bucht, die von einem Kranz brandneuer Hochhäuser umsäumt wird. Es ist noch heiß genug, daß man die Klimaanlage des Hotelzimmers als eine Wohltat empfindet, aber trotzdem frö- steln die Europäer, die seit langem hier leben und erscheinen mit Wolljacken im Speise- sadl. Sie reagieren anders auf die Tempera- turen als der Fremde— und nicht nur auf die Temperatur der Quecksilbersäule, son- dern auch auf die des politischen Barometers. Daß es im Kongo nach den Wahlen drun- ter und drüber geht, daß in Südafrika die Frage der Rassentrennung an die Grund- lagen der Union rührt, davon merkt man wenig, wenn man in diesen Wochen durch Angola fährt und mit portugiesischen Regie- rungsbeamten, ausländischen Konsuln, mit Kaufleuten und Ingenieuren, Sisalpflanzern und Kaffeebaronen lange Gespräche führt, die immer wieder um das zentrale Thema kreisen: gibt es ein portugiesisches Wunder in Afrika? Die meisten scheinen an dieses Wunder zu glauben. Am Kongo packen die Belgier ihre Koffer, und die Fluglinien nach Europa sind bis September vorbestellt. Aber hier herrscht die Ueberzeugung, daß Angola auch weiterhin eine Insel der Ruhe bleibt im aufgewühlten Meer des schwarzen Afrika. Nichts ist zu entdecken von den sagenhaften LIIILEZTIIZII EEE Scocenpeu, ZAHN- CREME gegen Zahnfleischbluten, vorbeugend gegen Karies und Paradentose. Die echte biologische Mundhygiene. Originaltobe DM I. 30 U LZTIIZTITIZ TITLE EIn Aufständen, die im Süden der Provinz los- gebrochen sein sollen und nichts von der Massierung gewaltiger Truppenverbände, mit der die Nordgrenze gegen das bisher belgische Gebiet gesichert würde. Knapp 3000 Mann vorwiegend farbiger Truppen, die, kürzlich durch ein Bataillon aus Portugal verstärkt wurden, müssen fürs erste genügen, um die über 1500 Kilometer lange Grenze zum Kongo abzuschirmen. Wie haben es die Portugiesen fertig gebracht, sich eine Ent- wicklung vom Leib zu Halten, die sonst allenthalben den Kolonialismus überrollt? Es ist die Frage nach dem besonderen Rezept Salazars, die heute in vielen Hauptstädten des Westens von ratlosen Regierenden ge- stellt wird, denen die afrikanischen Ereig- nisse längst über den Kopf gewachsen sind. Nachdem ich 800 Kilometer auf teils er- träglichen, meist aber durch schwere Regen- güsse zerstörten Straßen durch Angola ge- fahren bin, ein Land, das zwar als über- seelische Provinz dem portugiesischen Mut- terland gleichgestellt ist, in Wirklichkeit sich aber noch in der Kinderstube des Kolonial- zeitalters aufhält, nachdem ich die schwarzen EKontraktarbeiter auf den Pflanzungen des Libole und an der Talsperre von Cambambo besucht habe, bin ich nicht mehr so sicher, ob es tatsächlich ein portugiesisches Geheim- rezept gibt. Wenn man von einem Wunder Portugals sprechen kann, so nicht als Ergeb- nis eines wohlüberlegten Planes, sondern als Resultat einer jahrhundertealten Tradition im Umgang mit den Farbigen. Natürlich be- kommt man als Erklärung zunächst die be- rühmte Toleranz der Portugiesen in der Ras- senfrage angeboten. Die offizielle Propaganda kann auf Regierungsdekrete verweisen, die bereits aus dem Jahre 1761 stammen und den Statthaltern in Uebersee jede Diskrimi- nierung der Schwarzen verboten. Die starke Bundesrepublik, sieht es trotz der beun- ongo nicht so aus, als ob die Portugiesen zu den Waffen greifen müßten. farbige Beimischung im Mutterland, die auf das Zeitalter der massiven Sklavenimporte zurückgeht und an die sich die Portugiesen früher ungern erinnern ließen, ist heute ein beliebtes und oft àtiertes Argument, mit dem man das spannungsfreie Verhältnis zu den Eingeborenen erklärt. Aber wer daraus fol- gert, daß Angola eine einzige Idylle milder Duldsamkeit gegenüber den Farbigen ist, der weiß nichts von der anderen Seite portu- giesischer Kolonialpolitik, deren Erfolge in einer instinktsicheren Verbindung von Tole- ranz und Autorität besteht. In der Theorie— aber nur in der Theorie — sind Schwarz und Weiß gleichgestellt. Es gibt keine Rassenschranke wie in Südafrika. Auf den Bänken der katholischen Kirchen von Luanda knien Europäer und Schwarze nebeneinander, im Omnibus nehmen sie Seite an Seite Platz und auf den Kinderspielplätzen gleitet der Nachwuchs aller Farben in bunter Folge die Rutschbahn hinab. Aber man darf sich durch dieses traute Bild nicht täuschen lassen. Die Gleichberechtigung der Neger ist eine menschliche, in der christlichen An- schauung der Portugiesen begründete Maxime, die freilich in der sozialen Praxis ganz anders aussieht. Es ist ein beträcht- licher Unterschied zwischen der Situation der über vier Millionen Schwarzen und der Min- derheit von etwas über 20 000„Assimilados“, der Eingeborenen also, die bereits einen Bil- dungsstand erreicht haben, der ihnen gleiche Rechte wie den Weißen, einschließlich des Wahlrechtes, zusichert. 20 000 von vier Mil- lionen sind noch nicht einmal ein halbes Prozent. Niemand wird also behaupten kön- nen, daß Portugal das Tempo der Assimilie- rung überstürzt hat. Es gibt zwar einige far- bige Renommier- Intellektuelle unter den freien Berufen in Luanda, einen angesehenen Arzt, einen Rechtsanwalt, es gibt Bank- angestellte und eine schmale schwarze Mit- telstandsschicht, aber sie tritt wenig in Er- scheinung. Keinem Neger würde der Zutritt zum Speisesaal des Hotels verwehrt, wenn er genügend Geld und Selbstbewußtsein hätte, aber ich habe es in acht Tagen kein einzigesmal erlebt, daß dies geschehen ist. Die Vereinten Nationen sind hier unbeliebt Portugal braucht keine Rassenschranke, weil die unsichtbare Trennungslinie von den Schwarzen respektiert wird. Sie ist durch den Geist des paternalistischen Systems ge- zogen, mit dem die Portugiesen bessere Erfahrungen gemacht haben als andere Kolonialmächte mit der Politik der Anglei- chung. Freilich ist ihre Situation auch anders als die der Belgier, die sich im Kongo eine Schwarze Führungsschicht großgezogen haben und großziehen mußten, weil die rasche Wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die geringe Zahl der Weißen— 18 000 unter 9 Millionen— dazu zwang. In Angola leben rund 100 000 Europàer, Portugiesen, die zum Teil schon seit vielen Generationen im Land sind und sich als Angolaner fühlen. Es gibt nicht einmal schwarze Taxichauffeure in Luanda. Die weiße Oberschicht ist da, um zu bleiben, im Gegensatz zum Kongo, wo die meisten Europäer sich nur auf eine befristete Zahl von Jahren verpflichtet haben und nach Ablauf ihrer Kontrakte wieder in die Hei- mat zurückgehen. So herrscht von vorn- herein eine andere Atmosphäre. Portugal hat seine überseeischen Provinzen bewußt lang- sam entwickelt und hatte es darum nicht nötig, sich dem Risiko der Förderung einer farbigen Intelligenz auszusetzen. Selbst nach der offiziellen Version sind es nur knapp 2000 Neger und Asiaten, die gegenwärtig an Schulen im Mutterland ausgebildet werden. Das sind bescheidene und zugleich be- ruhigende Zahlen, wenn man von der Vor- aussetzung ausgeht, daß die Abwesenheit einer schwarzen Führungsschicht den Fort- bestand der jetzigen Verhältnisse auf immer garantiert. In diesem Punkt allerdings haben selbst die konservativsten unter den Buschjunkern, die im Inneren die Schwarzen mit patriarcha- licher Strenge regieren, ihre erheblichen Zweifel. Es ist durchaus nicht sicher, daß eine praktisch führerlose und rückständige schwarze Masse ungefährlicher ist als die kortgeschrittenere Bevölkerung in anderen Teilen Afrikas. Eine eingeborene Separa- tistenbewegung— die linksgerichtete„Union des Peuples d' Angola“ braucht ebensowenig ernst genommen zu werden wie eine ähnlich orientierte Organisation unter den Mulatten. Aber die Aufwiegelung könnte von außen kommen und auf die ungeformten Neger Angolas eime doppelt verheerende Wirkung haben. Alles was von außen kommt, ver- breitet daher bleichen Schrecken unter den Veramt wortlichen. Man wird in dem hell- roten Gouverneurspalast, der die bezau- bernde Leichtigkeit des portugiesischen Barocks atmet, mit jener leisen Höflichkeit und ungezwungenen Gastfreundschaft auf- genommen, die man schon in Lissabon schät- zen gelernt hat. Aber es ist nicht leicht, Ge- spräche zu führen, die auf den Grund der Probleme dringen. Auf heikle Fragen ist kaum eine deutliche Antwort zu erhalten. Der Wunsch, Angola als eine Insel in der auifgewühlten schwarzen Flut zu bewahren, beherrscht die Regierenden, die mit fremden Besuchern nicht immer die besten Erfahrun- gen gemacht haben. Amerikanische Misslo- nare, die bei ihrer Rückkehr nach New Vork Schauergeschichten über Revolten im Süden des Landes erzählten, die internationalen Organisationen, die sich in die Angelegen- heiten der Provinz mischen und das Kon- traktsystem für die Schwarzen als Sklaven- arbeit bezeichnen— all das hat eine unver- kenmbare Atmosphäre der Zurückhaltung und des Mißtrauens geschaffen, die nicht recht zu der àußgeren Ruhe des Lamdes passen Will. 5 Dabei hat man den Eindruck, daß Por- tugal in dem erst 45 jährigen Gouverneur Dem Regime des portugiesischen Staats- chefs Salazar ist es gelungen, die afrika- nischen Besitzungen vor größeren Unruhen zu bewahren. Silva Tavare über einen ausgezeichneten Sachwalter seiner Interessen verfügt. Die Probleme des schwarzen Afrika sind dem aus der kolonialen Justizkarriere hervorgegan- genen Beamten seit vielen Jahren geläufig. Nach einer Serie von fünf Militärgouver- neuren ist er der erste Zivilist an der Spitze der Provinz. Mam sagt ihm gröheres Ver- ständnis für die wirtschaftlichen Nöte Angolas nach als seine soldatischen Vorgan- ger besaßen. Das ist nicht unwichtig im Zei- chen der gegenwärtigen Krise, die manche Unzufriedenheit mit dem Mutterland unter den Portugiesen Angolas ausgelöst hat. Hier und da munkelt man von einer weißen Lang d e ASIEN 1 Fork Besten Sdan ste ein EN ARAB AE e AS Lpfen! 8 ADE 8 N 5 L eee 0 9 N 1 1 8 4 THEN 7 SOM e . . N N a 2 8 5 e—. 5 5. KON N, 5. C 8„ g ö ö 3, AIDA%% ,, ß 1 2 e ( „ e Staahen ä 3 e ee, 5 ' ß!!! 8 SS„ e ee 8 n. A 8529 FF.. 22 8 8 . e 3 ,. 75 7. ä MDS 8 e. 1 N 222 2— f Autonomiebewegung, die aus dem Land ein zweites Brasillen machen möchte und der Lissabonner Zentrale angeblich größere Sor- gen bereitet als das schwarze Problem. Aber dazu meinen die Eingesessenen, daß solche Selbständigkeitsbestrebungen immer nur auftauchen, wenn der Kaffeepreis so niedrig ist wie gerade jetzt, Ohne Zweifel verhindert Salazars konservative Finanzpolitik eine raschere Entwicklung der überseeischen Pro- Vinzen. Man hat Angola lange gegen die Außenwelt abgeschirmt und das Hereinkom- men fremden Kapitals nur dort ermöglicht, Wo es sich um das kleine und darum unge- fährliche Kapital der Pflanzer handelte. Das Ausland nicht auf Angola aufmerksam machen— das schien bisher die Parole, die in mancher Hinsicht noch immer. gilt, denn anders läßt es sich kaum erklären, daß es keine nennenswerten amerikanischen Inter- essen in der Provinz gibt. Die Amerikaner mit ihrem, das schwarze Problem verein- fachenden Anti- Kolonialismus, sind hier ebenso unpopulär wie die Vereinten Natio- nen mit ihrem Informationsausschuß für die unterentwickelten Gebiete, denen Portugal Auskünfte über Behandlung, Bezahlung und Arbeitsbedingungen der Neger mit dem schlichten Hinweis verweigert, daß es sich bei den überseeischen Territorien um Pro- vinzen des Mutterlandes, also um eine interne Angelegenheit Portugals, handelt. Weiße Kolonisten als„Korsettstangen“ Die Portugiesen in Angola mögen manch- mal der Wirtschaftspolitik Lissabons gram sein, aber mit dem Gedanken einer Absetz- bewegung spielen nur wenige. Einem Teil der insgesamt 61 Farbigen und Weißen, die vor einem Jahr verhaftet wurden, soll im Juli der Prozeß gemacht werden. Der Separa- tismus hat kaum Anhänger unter den Euro- Päern, die sich sagen, daß Angola von der schwarzen Welle um so leichter überrollt Wird, wenn es sich vom Mutterland trennt. Es sind zwei Gefahrenherde, die man in dem graziösen, aber von Kasernen umgebenen Gouverneurspalast auf der Höhe über Luanda fürchtet— das schwarze Proletariat, das in den Hafenstädten heranwächst und den Unruheherd an der Nordgrenze, Wo der kongolesische Nationalismus die Hand nach dem portugiesischen Teil des Kongo aus- streckt. Zur Sicherung dieser Zone, sagt mir Senhor Silva Tavares, hat er außer seinen paar tausend Mann auch eine Luftüber- Wachung zur Verfügung, die mit Hilfe der Luftwaffe aus dem Mutterland in diesen Wochen aufgebaut wird. Für die zweite Risikozone in den Städten gibt es ein anderes Rezept. Portugal hat sich zwar mit der Indu- strialisierung viel Zeit gelassen— genau so- viel Zeit wie mit der Erziehung einer ein- geborenen Oberschicht— aber in gebühren- dem Abstand muß schließlich auch Angola dem Zug der afrikanischen Entwicklung fol- gen. Es bleibt also nichts übrig als— wenn auch in der behutsamen Weise der Portu- giesen— eine Industrialisierung zu fördern, die dieser Entwicklung angepaßt ist. In Cam- bambo entsteht ein Kraftwerk, das in zwei Jahren mehr Energie produzieren soll als Sanz Portugal. Die Unternehmungen, die diesen Strom abnehmen können, müssen erst geschaffen werden. Ich habe den dunkel- häutigen, von den kapverdischen Inseln stammenden Gouverneur gefragt, was er gegen die Gefahren zu unternehmen ge- denkt, die mit diesem Prozeß der Moderni- slerung verbunden sein müssen. Das Heran- wachsen einer aufgeklärten und städtischen Schicht von Schwarzen, wo bisher nur die Aütorität des„Patrons“ und die, Stammes- bindung herrschte, kann nach seiner Ansicht nur durch den massiven Import von portu Zlesischen Siedlern kompensiert Werden. Man Will dem Land weiße Korsettstangen ein- ziehen. Jeden Monat kommen aus Europa ein paar hundert neue Kolonisten an. Bei Cela in Zentral-Angola sind bereits elf weiße Dörfer entstanden, deren Kolonisten sich verpflichten müssen, keine Farbigen zu beschäftigen. Das Experiment ist kostspielig und findet manche Kritik, ist aber durch die politischen Motive gerechtfertigt. Im Augen- blick nimmt die Zahl der weißen Siedler rascher zu als die der schwarzen„Assimila- dos“. Darin koramt der Entschluß Portugals zum Ausdruck, an seinen überseeischen Pro- vinzen um jeden Preis und unter allen Um- ständen festzuhalten. In der Frage der Rassentrennung gehen die Portugiesen an- dere Wege als die Südafrikaner. Aber an Energie, Härte und Bereitschaft, ihre Posi- tion bis zum äußersten zu verteidigen und südlich des Aequators einen Damm gegen die schwarze Welle zu errichten, stehen sie innen um keinen Deut nach. Dieser Kampf ist kreilich nicht auf unbeschränkte Zeit in der bisherigen Isolierung zu bestehen. Man wird sich früher oder später nach internatio- naler Unterstützung umsehen müssen. Dabei schweifen die hoffnungsvollen Blicke der Portugiesen in Lissabon und auch in Luanda nach dem anderen Ufer des Südatlantik hin- über— nach dem portugiesisch sprechenden Brasilien und der kühne Plan einer portugie- sischen Commonwealth— der„Communi- dade luso-brasileiro“— beginnt die Phan- tasie der Verantwortlichen zu beschäftigen. (Fortsetzung folgt * . Pfälfische Hapothekenbank LUDWIGSHAFEN AM RHEIN Hinweisbekanntmachung 1. Zum 1. 10. 1960 kündigen wir zur Rückzahlung unsere 4%(8% RM(GNM) Hypothekenpfandbriefe Reihe 29/ Kenn-Nummer 305 017. zum 30. 9. 1960 hat der Treuhänder unserer Bank ord- aungsgemäß ausgelost alle 5% ·Kommunalobligationen Reihe 11. Kenn-Nummer 305 307, mit der Endnummer 9. 3. Die nach der 27. DVO/ UG bis 31. 12. 1960 gestundeten Zinsen per J. 10 45. 46 und 47 auf unsere 4% RM(GMͤ)- Pfandbriefe Reihen 15-17 21. 22, 31 und 33 werden von uns vorfrist- ab 1. 10. 1960 bezahlt. Einzelheiten sind aus der Bekanntmachung im Bundes- anzeiger Nr. 116 vom 21. Juni 1960 ersichtlich, Ludwigshafen/ Rhein, 14. Juni 1960 Der Vorstand 1 FB 57 N Zucker schafft frische Lebensgeister, denn er ist der ideale Energiespender. Der Zucker gibt die Kraft seiner sonnengeborenen Moleküle unmittel- bar an den Körper ab. Regelmäßiger Zuckergenuß erhöht Reaktions- fähigkeit und Wohlbefinden. Zucker macht kräftig und aktiv. Er vertreibt die Mattigkeit und stärkt die Nerven. Zucker ist so gut, wie er schmeckt. Zucker erhöht die Lebens- freude. Er ist das leichteste Nahrungsmittel: erfrischend, nicht füllend. Beteiligungen Entlaufen Dackel Kurzhaarig, dunkelbraun, auf den Namen„Stroleh“ börend, am Sonntagabend am Bahnhof Ludwigshafen entlaufen. Abzug. geg. Belohng, Tel. 4 61 61 Rentable Beteiligung geboten, Er- forderlich 200 DM bar. Keine Mit- arbeit nötig. Angeb. u. 02206 a. V Anzeigen im MM haben ET fol ZB! Befte 10 · WMANNHENTER MORGEN SPORT Donnerstag, 23. Juni 1960/ Nr. 142 Moss in zwei Nonaten wieder fit Der fünfmalige englische Vizeweltmeister Stirling Moss wurde bei seinem Trainings- sturz zum Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps doch nicht so schwer verletzt, wie die ersten ärztlichen Diogno- sen befürchten ließen. Eingehende Unter- suchungen von bekannten Kapazitäten im Londoner St.-Thomas-Hospital ergaben end- gültig, daß Stirling Moss weit Weniger mit- bekommen hat, als zunächst verlaufete. Die Aerzte sind der Ansicht, dag der englische Rennfahrer in zwei Monaten wieder im Vollbesitz seiner Kräfte sein wird. Der Nasenbeinbruch wurde bereits operiert und die Nase gerichtet. Landes turntag in Kirchheim Am Samstag findet in der Turnhalle der Sportgemeinschaft Kirchheim(Stückerweg) der Landesturntag 1960 statt; er beginnt um 14 Uhr. Die Tagung ist für die badischen Purner von besonderer Bedeutung, nachdem der Wunsch des überwiegenden Teils der badischen Turnvereine auf einen Zusam- menschluß der beiden badischen Turner- organisationen, Badischer Turnerbund Süd (Sitz Freiburg) und Badischer Turnerbund Nord(Sitz Karlsruhe), immer noch nicht verwirklicht werden kann. Der Vorstand des Badischen Turnerbundes Nord, der stets nach- drücklich und einheitlich für einen Zusam- menschluß eingetreten ist, wird gezwun⸗ gen sein, die Vertrauensfrage an die Vertre- ter der nordbadischen Turnvereine zu stel- Jen. Das nordbadische Turner-Parlament muß in dieser Sitzung seine Führung be- stätigen oder neu wählen. Sportfeste bei ESV Blau-Weiß Der Eisenbahner- Sportverein Blau-Weiß trifft die letzten Vorbereitungen für zwei Sportfeste, die am 25./26. Juni und am 2./. Juli einen Querschnitt durch die Vereins- arbeit geben sollen. Am Samstag treffen zunächst 14 Dienststellenmannschaften der Bundesbahn ab 14 Uhr in Turnierspielen um einen Wanderpreis aufeinander, denen um 19 Uhr die Begegnung der AH-Elf mit Sc Pfingstberg folgt. Am Sonntag sind ab 9 Uhr die Faustballer und zwölf aktive Fußball- mannschaften bei Turnieren in Aktion. Den Abschluß bilden gegen 19 Uhr Siegerehrung und Preisverteilung. Am darauffolgenden Wochenende ermitteln die Handballmann- schaften in Turnieren für AH und Aktive ihre Besten. Sämtliche Veranstaltungen fin- den auf der Anlage an der Fabrikstation (Siemensstraße) statt, wo an beiden Sonn- tagen auch Werbekegeln vorgesehen ist. Erstmals wieder eine deutsche Mannschaft bei der Tour de France: ans qunkermann hal Chance auf gule Placierung Entscheidung dürfte auch diesmal auf den Pässen der Pyrenäen und Alpen fallen/ Viele große Namen fehlen Zum ersten Male seit 22 Jahren nimmt eine komplette deutsche Mannschaft wie- der an einer Tour de France teil, wenn am Sonntagmorgen in Lille für die 128 Fahrer aus 13 Nationen das Startzeichen für die 21 Etappen mit einer Gesamtdistanz von 4236 Kilometern gegeben wird. Während der letzten Jahre mußten sich die deutschen Teilnehmer mit einzelnen Plätzen in der internationalen Equipe oder mit einer Koalition mit den Schweizern begnügen. Der Aufschwung im deutschen Radsport drückt sich nun auch im kompletten Tour-Team aus. Die Tour de France ist und bleibt die interessanteste und schwerste Radrundfahrt der Welt. Die Veranstalter wählten für dieses Jahr ein neues Schema: Frankreich, Spanien, Ita- lien und Belgien— also die großen Rad- sportnationen— starten mit Nationalmann- schaften von je 14 Fahrern; Holland, Eng- land, Deutschland, Schweiz/ Luxemburg so- Wie ein internationales Team können mit je acht Fahrern antreten. Auf der Teilnehmer- list vermißt man einige große Namen: Charly Gaul, Jacques Anquetil, Louison Bobet, Ra- Phael Geminiani, Rik van Looy. Geminiani fährt nicht mehr, Bobet resigniert seit 1959, die drei anderen haben die verschiedensten Gründe für ihren Verzicht. Hinzu kam noch, daß auch Vorjahressieger Federico Baha- montes und der Franzose Roger Riviere, also zei weitere große Favoriten, wenig Lust für eine Teilnahme zeigten, weil sie sich ge- sundheitlich nicht auf dem Posten fühlen. Kein Wunder, daß den Organisatoren in Pa- ris bei solchen Sorgen nicht wohl in ihrer Haut war. Wer zählt zu den Favoriten? Die Italiener könnten zweifellos den größten Nutzen aus dieser Lage ziehen. Mit Baldini, Nencini und Defilippis haben sie drei starke Eisen im Feuer. Frankreich hofft auf Graczyk und Anglade, die Belgier auf Hoevenaers, Bran- Kart, Planckaert und Adriaenssens, Holland könnte mit den jungen Deldermans und Da- men eine Rolle spielen, während England Simpson, Elliott und Robinson vertraut. Die Spanier sehen argwöhnisch auf die Koalition Bahamontes-Lorono, deren persönliche Riva- lität keine gute Zusammenarbeit verspricht. Die Entscheidung dürfte auch diesmal wieder auf den Pässen der Pyrenden und Alpen fallen. Aus diesem Grund muß man einem Fahrer eine Chance auf eine gute Pla- cierung einräumen, der zum erstenmal an dieser Rundfahrt teilnimmt: Hans Junker- mann. Kommt der jetzige Kölner unter die ersten Zehn der Gesamtwertung, dann darf man zufrieden sein. Bei normalem Ablauf des Rennens müßte dies durchaus möglich sein, da Junkermann gerade die langen Stei- Sungen äußerst gut liegen. Lothar Friedrich kann dem Rheinländer eine große Stütze Werden, da er einmal selbst ein guter Berg- fahrer ist und zweitens die Tour de France hervorragend kennt. Auch Horst Tüller und Franz Reitz nahmen schon an der„Tour“ teil, Während Friedhelm Fischerkeller, Emil Rei- necke, Hans Jaroszewiez und Willi Altig Neu- linge sind. Für Rennleiter Peter Kanters dürfte es vor allem darauf ankommen, die Mannschaft ganz in den Dienst von Junker- mann zu stellen. Am 17. Juli aber wird der Sieger in das Pariser Prinzenparkstadion einfahren, um- jubelt und gefeiert wie in den Vorjahren. Selten war die Frage nach dem voraussicht- lichen Sieger so offen wie diesmal. Das aber wird sicherlich die Spannung noch erhöhen. Auf die 128 Fahrer warten größte Strapazen, aber auch Ruhm und bei Erfolgen ganz er- hebliche Summen an Preisen und Prämien. Ruegg weiterhin an der Spitze Auch in der vorletzten Etappe der Tour de Suisse, die über 207 km von Thun nach Montreux führte, behielt der Schweizer Fredy Ruegg die Spitze in der Gesamtwer- tung vor dem Italiener Pizzoglio. Etappen- sieger wurde der Franzose Jean Selic, der auch die Bergpreiswertung auf dem 1445 m hohen Col des Mosses gewann. Selic riß nach 79 km aus, wurde für einige Zeit von dem Belgier Buysse eingeholt, schüttelte diesen aber auf dem Anstieg zum Col des Mosses wieder ab. Auf den 45. Platz im Etappen- und Gesamkklassement kam der Hannoveraner Brinkmann. Boxer machten den Anfang: Im Städtekampf 2:0 für Ludwigshafen Beim alljährlichen Jugend-Städtever- gleichskampf zwischen Mannheim und Lud- wigshafen steht es 2:0 für die Linksrheiner, nachdem deren Boxstaffel gegen die ersatz- geschwächten Mannheimer mit 12:6 Punkten siegreich blieb. Als weitere Begegnungen stehen morgen abend(19 Uhr) im Mollgym- nasium das Fechten und am Samstag(15.00 Uhr) auf den Plätzen von Grün-Weiß Ten- mis auf dem Programm. Um 16 Uhr treffen am Samstagnachmittag die besten Turner beider Städte in der Halle des TSV 46 auf- einander. Am Montag geht es um 19 Uhr in der U-2-Schule mit Judo und in der Hum- boldtschule mit Tischtennis weiter. Die übrigen Termine: Mittwoch, 29. Juni: Handball im Mannheimer Stadion mit def Auswahlmannschaften der A-, B- und C- Jugend(18 Uhr). Fußpall im Mannheimer Stadion mit der A-Jugend(19 Uhr. Schwimmen im Stollenwörthweier(18.45 Uhr).— Donnerstag, 30. Juni: Rudern auf dem Neckar(19 Uhr). Kanu auf dem Neckar (19 Uhr). Gewichtheben in der Halle des KSV 1884 Mannheim(19 Uhr. Ringen in der Halle des KSV 1884 Mannheim(19 Uhr. Freitag, 1. Juli: Rollschuhlaufen im Eisstadion(19.00 Uhr).— Samstag, 2. Juli: Hockey im Mann- heimer Stadion auf dem Platz des TB Ger- mania(16 Uhr). Kegeln mit zwei Sechser- Mannschaften in der Halle des Vereins Mannheimer Kegler an den Brauereien(16 Uhr). Fußball mit B- und C-Jugendmann- schaften im Mannheimer Stadion(16 Uhr.— Sonntag, 3. Juli: Reiten auf dem Gelände des Mannheimer Reitervereins(13 Uhr). August: Leichtathletik. Beide wollen Revanche Neuer Kampf Patterson Johansson? Schwergewichts- Weltmeister Floyd Pat. erson und sein geschlagener Gegner Ingemar Johansson erklärten sich beide im Prinzip mit dem Revanchekampf einverstan- den, der laut Vertrag binnen 90 Tagen aus- getragen werden soll. Auf Pressekonferenzen sprachen sich jedenfalls beide Boxer für eine dritte Begegnung zwischen ihnen aus. Floyd Patterson, den nicht nur großes boxerischeg Können, sondern auch eine erstklassige menschliche Haltung auszeichnet, meinte: „Im vergangenen Jahr hatte ich Johansson unterschätzt und mußte dafür büßen. Dies. mal ging es meinem Gegner so. Was liegt also näher als ein dritter Kampf zwischen Uns.“ Ingemar Johansson hat inzwischen die große Depression über seinen Titeltverlust und die gleichzeitig erste Niederlage als Pro- fessional überwunden. Bei einer Begegnung mit der Presse zeigte er sich jedenfalls ver- hältnismäßig gut erholt und nur noch Schwellungen am linken Auge wiesen auf den verlorenen Fight hin.„Natürlich wün⸗ sche ich eine Revanche. Je eher sie kommt, desto besser“, antwortete Johansson. Mannheim 1865 Dritter Anläßlich seines 50jährigen Bestehens veranstaltete der Schachklub Frankfurt- Höchst ein Schnellturnier für Fünfer-Mann- schaften(Bedenkzeit von 15 Minuten), an dem neben weiteren 22 Vereinen die Vertre- tung des Schachklubs 1865 teilnahm. Mit Thurn, Wickenhäuser, E. Müller, Tihtmann und Vachramejew schlugen sich die Mann- heimer hervorragend und belegten mit 77 Punkten einen schönen dritten Platz hinter Königsspringer Frankfurt mit 86,5 Punkten und Ludwigshafen, das mit Morlock, Bonda. renki, Heinrich, Zabescheck und Lang 79,0 Punkte erreichte. Gegen diese beidem Ver- eine unterlagen auch die Mannheimer. Sonst gab es außer einem Unentschieden gegen Höchst nur Siege, darunter gegen Grün-Weig Frankfurt und Wiesbaden 5:0- Erfolge. Ne- ben wertvollen Preisen für die Mannschaften gab es noch Ehrenpreise für die besten Ein- zelspieler, wobei Tihtmann am vierten Brett mit 18,5 Pumkten den ersten Preis erringen konnte. 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Funkfoto: AP Vorherrschaft der USA bedroht Als klaren Favoriten auf die Goldmedaille im 100-m-Lauf bei den Olympischen Spielen in Rom wurde der neue Weltrekordmann Armin Hary(Frankfurt) am Dienstag von Dan Ferris, dem Generalsekretär der ameri- kanischen Amateur-Athletik- Union bezeich- net.„Ein Läufer, der die 100 m in 10,0 Sekun- den läuft, ist in Rom nicht zu schlagen“, meinte Ferris, der die Ansicht vertritt, daß die Vorherrschaft der USA- Sprinter in Rom ernstlich bedroht ist. Die USA hätten zwar eine große Anzahl von Medaillenanwärtern, doch neben Hary seien noch Peter Radfor (Großbritannien), Manfred Germar Deutsch- land), Mike Agostini(Trinidad), Abdoulaya Seye(Frankreich) und Jimmy Omagbemi (Nigeria) in Betracht zu ziehen. Weltfinale mit Real- Montevideo Mit einem 1:1 bei Olimpia Asuncion araquay) wurde der Uruguayische Fußball- meister Penarol Montevideo südamerika- nischer Pokalsieger, nachdem er das erste Spiel in Montevideo mit 1:0 gewonnen hatte. Im ersten Endspiel um den Weltpokal wird der fünffache Kuropa- Cup Sieger Real Madrid am 30. Juni Penarol in Madrid emp- kangen. Das Rückspiel findet bereits am 6. Juli in Montevideo statt. „Traumzeit“ von 10,0 Sekunden erreicht: Armin Hari de⸗ eli gchnellste/ Sprinie- Er begann als Mehrkämpfier und Hürdenläufer/ Das Jahr 1957 brachte für ihn den Durchbruch Der Welt schnellster Sprinter heißt seit dem 21. Juni Armin Harz. Auf der Zürcher Rekordbahn stürmte der 23jährige Frankfurter die 100 Meter zweimal in der bisher unter einwandfreien Bedingungen noch nicht erreichten„Traumzeit“ von 10,0 Sekunden herunter. Gleich, ob sich die Offiziellen der IAAF auf den Standpunkt stellen, nur der erste Lauf sei gültig(weil der Starter nach den Regeln die alleinige Vollmacht für den Start besitzt) oder ob man meint, das Schieds- gericht habe richtig entschieden, das erste 100-Meter-Rennen wegen eines Früh- starts zu annullieren und einen neuen Lauf anzusetzen— an der Tatsache der ein- wandfreien 10,0 Sekunden läßt sich nichts rütteln. Armin Hary löst damit die bis- her in der Weltrekordliste verzeichneten fünf farbigen USA- Sprinter Willi Williams, Ira Murchison, Leamon King(alle 1936), (4960) ab. Ein deutscher Sprinter ist Weltrekordler!. Ray Norton(1959) und Charlie Tidwell Armin Hary(am 22. März 1937 in Quier- schied bei Saarbrücken geboren) stieß trotz aller Begabung nicht wie ein Komet in die deutsche Spitzenklasse vor. Im ersten Junio- renjahr 1956 verdiente er sich als„Hans Dampf in allen Gassen“ seine Sporen. Er wurde saarländischer Zehnkampfmeister mit ordentlichen 5376 Punkten, lief die 200 m Hürden in respektablen 25,0 Sekunden und erreichte über 100 m 10,8 Sekunden. Es gab in diesm Olympiajahr ein gutes halbes Dut- zend schnellerer Altersgefährten. 1957 war das Jahr des Durchbruchs.„Ueber meine ersten 10,4 habe ich mich wie ein Kind ge- freut“, berichtete Hary später. Aber bei die- sem Sieg über den Juniorenmeister Edmund Burg am 26. Mai in Ludwigshafen war der Rückenwind etwas zu stark. Trotzdem wurde man auf ihn aufmerksam. Hary lief in Frank- reich gegen Leute wie Dave Sime, wurde zu Länderkämpfen herangezogen und errang den Titel eines deutschen Juniorenmeisters am 28. Juli in Oberhausen in regulären 10,4. Siebenmal lief er in diesem Durchbruchs- jahr 1957 gegen sein Vorbild Manfred Ger- mar— siebenmal wurde er über 100 mn ge- schlagen. Diese Niederlagen konnten aber seiner Laufbesessenheit keinen Abbruch tun. Im Herbst 1957 wechselte er dann von Saar- brücken nach Leverkusen. 0 In Leverkusen trainierte Armin Hary noch fanatischer als zuvor. Als er am 29. März 1958 in der Dortmunder Westfalenhalle Fan- fred Germar über 60 V zum ersten ale schlug, da sprach man auch von FHarys „Blitzstart“.„Wenn ich Manfred schlagen will, dann nur auf den ersten 40 Metern“, war die Meinung Armin Harys. Er verlor zwar die ersten drei Begegnungen über 100 m, aber er gewann in Stockholm die Europameisterschaft, in Leverkusen die Re- vanche und schließlich auch beim Länder- kampf gegen die UdssR. Zwischen Stock- holm und Leverkusen lagen die ersten 10,0 von Friedrichshafen. An diesem 6. Septem- ber 1958 scheiterte Hary an einem geringen Morgen auf dem VfR-Platz gegen Ludwigshafen: Nuswalilspiet als Eronende: Abschluß Stärkster Mannschaftsteil der Mannheimer Elf ist der Angriff Das für Freitagabend angesetzte Städte- Auswahlspiel mit den besten Kräften der an der Mannheim- Ludwigshafener Pokalrunde beteiligten Vereine verspricht zum krö- nenden Abschluß dieser Serie zu werden. MFC-Spielausschußvorsitzender Fritz Keil, der in dieser, von den Vereinen übrigens all- gemein positiv beurteilten Runde Regie führte, hat als Mannheimer Auswahl eine Mannschaft nominiert, der man gegen die überwiegend aus Vertragsspielern zusam- mengesetzte Ludwigshafener Elf ein gutes Abschneiden zutrauen kann: Im Tor Tröndle vom ASV Feudenheim, davor mit Höfig(SV Waldhof) und K. H. Metz(Sandhofen) be- währte Verteidiger, als Außenläufer fungie- ren Schneider(Viernheim) und Lederer (Waldhof), zwei Spieler, die in der Abwehr ebenso Wirkungsvoll sind wie im Spiel- aufbau, und der Stopperposten wurde dem . der in ber ed Angriff werden. Alker Neckarau), Preiß Ecklebe in Wimbledon gescheitert: Drei deulsche Damen in de- dritten Runde Auslosungspech: Margot Dittmeyer jetzt gegen Edda Buding Beim Wimbledon-Tennisturnier kam im Dameneinzel nach Renate Ostermann auch die als stàaatenlos geltende internationale deutsche Meisterin Eda Buding sowie Mar- got Dittmeyer(München) in die dritte Runde. Edda Buding schaltete die britische Spielerin M. Cox überlegen mit 6:1, 6:2 aus, während Margot Dittmeyer die Spanierin P. Barril nach Kampf in drei Sätzen 6:3, 2:6, 6:2 schlug. In der dritten Runde muß die junge Münchnerin nunmehr gegen Edda Buding antreten und steht dabei vor einer unlösbaren Aufgabe, während Renate Oster- mann auf die Französin Wild trifft, die in der zweiten Runde gegen Hunt(Südafrika) mit 6:3, 7:5 gewann. ö Im Herren-Einzel unterlag der 21jährige Dieter Ecklebe dem Russen Lejus mit 6:4, 628, 719, 4:6. Ecklebe hatte dabei trotz schö- ner Passierschläge gegen den hart schlagen den Russen wenig Glück, entschieden doch drei Netzbälle im dritten und vierten Satz weitgehen das Geschehen. Der Australier Rod Laver bezwang den Amerikaner Flam sicher 6:2, 6:2, 6:3. Dem Franzosen Robert Haillet hatte man mehr zugetraut als eine 7:9, 3:6, 4:6-Niederlage gegen den Australier Bob Hewitt. Der Kubhnke- Bezwinger Pilic (Jugoslawien) schied gegen Mark Otway (Neuseeland) mit 6:8, 3:6, 2:6 aus.— Weitere bemerkenswerte Ergebnisse: Grinda(Frank- reich)— Fox(USA) 6:0, 6:1, 6:2; Llamas (Mexiko)— Woodcock(Australien) 6:3, 6:5. 6:2; Ayala(Chile)— Tacchini Etalien) 6:1, 6:1, 6:3; Pietrangeli(Italien)— Mulligan (Australien) 6:1, 6:4, 9:7; Nielsen Mäne- mark)— Knight(Großbritannien) 2:6, 6:4, 2:6, 11:9, 6:3. (Waldhof) und Hildenbrand(Sandhofen) als Sturmspitzen, dazu die Vollbluttechniker Marschlich(Sandhofen) und Sinn(SV Wald- hof)— das ist ein Quintett, das für spie- lerisches Niveau, aber auch druckvolle Aktio- nen garantiert. Trotzdem ist jedoch das Spiel völlig offen. Die Linksrheiner, deren Mannschaft gestern noch nicht feststand, haben Spieler aus vier Oberligisten zur Verfügung, die sich inn der Runde ausgezeichnet geschlagen haben, weil sie jede Gelegenheit konsequent ausnutzten. Die Mannheimer Abwehr wird damit in jedem Fall einer schweren Prüfung unterzogen. Das Spiel beginnt um 18.30 Uhr auf dem VfR-Platz an den Brauereien. SVW.-Jugend um die„Badische“ Fi das Endspiel um die badische Mei- sterschaft der A-Jugend haben sich mit dem Karlsruher Sc und dem SV Waldhof zwei Mannschaften qualifiziert, die in diesem Wettbewerb schon des öfteren in die Ent- scheidung eingegriffen haben. Für beide geht es in dem am Sonntag um 16 Uhr im Wies- locher Stadion beginnenden Endspiel nicht nur um den Titel, sondern nach einem Qua- lifʒkationsspiel gegen Singen auch um die Teilnahme an der„Süddeutschen“, die am 6. und 7. August mit den Landesmeistern von Baden, Bayern, Württemberg und Hes- sen in Mannheim entschieden wird. Der SV Waldhof tritt in Wiesloch voraussichtlich mit folgender Mannschaft an: Kretazler; Bier, Bauder; Winter, Kraus, Richl; Wey- rich, Mayer, Weinbacher, Stumpf, Theuer. Bei den Junioren muß am letzten Spiel- tag der Gruppe I Spitzenreiter ASV Feu- denheim seine Position beim Verfolger ESV Heidelberg verteidigen, während der Tabel- lendritte VfR zu Hause gegen das sieglose Schlußlicht Nußloch antritt. Arbeitstagung der Handballer Für Samstagnachmittag, 16 Uhr, hat der Handballkreis Mannheim sämtliche Abtei- humgsleiter der Vereine zu einer Arbeits- tagung in die Rheinterrassen einberufen. Auf der Tagesordnung stehen die Aufgaben der Ressortleiter. Erscheinen ist Pflicht. Formfehler. Die Bahn hatte ein neun Milli- meter zu starkes Gefälle. Dann kam 1959 mit einem guten Start, der Verletzung von Duisburg(mit Niederlagen durch Berruti und Delecour) und schließlich die„Flucht nach vorn“. Hary nahm ein Sti- pendium nach den USA an. Der Entschluß war vielleicht etwas überstürzt, wie über- haupt der Umgang mit ihm wegen seiner Eigenwilligkeit nicht immer einfach ist. Zu Beginn des Olympiajahres kam der Europa- meister nach Deutschland zurück. Er begann von neuem. Und wie er begann! Mit einer glänzenden Leistungsserie in den zurück- liegenden Wochen ließ er alle Zweifel an seinem Können verstummen. Die 10,0 von Zürich sind seine letzte Station. Jetzt kommt die große Chance in Rom „la“ zum Goldenen Plan „Die Sp wird den Bemühungen für einen verstärkten, systematischen Bau von Er- holungs-, Spiel- und Sportanlagen in Stadt und Land betonte Aufmerksamkeit schenken. Sie sagt, ja, zum Goldenen Plan.“ Mit dieser Bekräftigung klingt eine Erklärung aus, die Erich Ollenhauer als erster Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands zum Memorandum der Deutsche olympischen Gesellschaft abgab.„Der SPD“, so betonte Ollenhauer,„ist bewußt, daß zu den Grund- Voraussetzungen einer Verbesserung des be- sorgniserregenden Gesundheitszustandes wei- ter Kreise unseres Volkes, vor allem der heranwachsenden Jugend, die körperliche Erholung und Entspannung gehört. Die mit dem Goldenen Plan der Dod entwickelte Initiative zur Behebung des außerordent- lichen Mangels an Erholungs-, Spiel- und Sportanlagen ist bereits im Herbst 1959 in einer Länderkonferenz und in Tagungen der SPD begrüßt worden Das soeben der Offent- lichkeit übergebene Memorandum zum Gol- denen Plan zeugt erneut von dem Verant- wortungsbewußtsein und der Sorgfalt der Do. Die SPD sagt ja“ zum Goldenen Plan.“ Jubiläumsturniere in Käfertal: In Katertal leute um Einzug ins Endspiel Beide Nachwuchs mannschaften des Die Vorrundenbegegnungen des Schüler- und A-Jugend-Fußball-Turniers beim SC Käfertal, an dem insgesamt 16 Mannschaf- ten teilnehmen, brachten eine ganze Reihe sehr spannender und kampfbetonter Spiele, deren knapper Ausgang die Ausgeglichen- 0 der einzelnen Mannschaften widerspie- gelte. Bei der A-Jugend behielten 1846 Mann- heim durch ein 1:0 über SpVgg. Sandhofen und der ASV Feudenheim mit 2:1 über SC Neckarstadt knapp die Oberhand. Ebenfalls für die Zwischenrunde qualiflizierten sich SC Käfertal durch einen nicht erwarteten 4:2-Sieg über VfL Neckarau sowie der hohe Favorit Phönix Mannheim, der erst nach hartem Kampf Amicitia Viernheim mit 2:1 ausschalten konnte. Bei den Schülern zogen der Sc Käfertal durch einen hauchdünnen 1:0-Erfolg über 08 Mannheim, der Sc Neckarstadt(ASV Feudenheim mußte sich knapp mit 1:2 ge- schlagen geben), die Viernheimer Amicitia durch einen verdienten 2:1-Erfolg über VfB Gartenstadt und der SV Waldhof— Phö- nix Mannheim verzichtete auf den Losent- scheid, nachdem man sich trotz Verlängerung 0:0- Unentschieden trennte— in die Runde der letzten Vier ein. Um den Einzug ins Endspiel stehen sich bei den Schülern SC Käfertal und SC Nek- karstadt Oonnerstag, 17.30 Uhr) sowie S Waldhof und Amicitia Viernheim Frei- tag, 17.30 Uhr) gegenüber. Bei der A-Ju- gend kommt es zu folgenden Paarungen: SC Käfertal- Phönix Mannheim Oonners- tag, 18.30 Uhr) und ASV Feudenheim gegen 1846 Mannheim(Freitag, 18.30 Uhr). Gastgebers unter den letzten Vier der beiden Senioren-Mannschaften von Sc Käfertal und dem Pfälzer Amateurligisten FSV Oggersheim statt. H. B. Glasgow oder Budapest Gegner des deutschen Pokalmeisters Der ungarische Fußballpokalsieger Ferene- varos Budapest und der schottische Cup- Sieger Glasgow Rangers haben sich geeinigt, mre Qualiflkationsspiele für den Eintritt in die Vorrunde zum Euuropa-Pokal der Län- derpokalsieger am 13. Juli(Glasgow) und 20. Juli(Budapest) auszutragen. Der Sieger aus diesen Treffen bestreitet die Vorrunden- spiele gegen den deutschen Pokalsieger 1960, der am 14. September ermittelt wird. Bundesoffenes IT-Turnier am Sonntag in der Ketscher Rheinhalle Beim TTC Ketsch ist alles startklar für das erste bundesoffene Tischtennisturnier, bei dem am kommenden Sonntag in der Ketscher Rheinhalle an zwanzig Platten ge- spielt wird. Den Erstplazierten sämtlicher Wettbewerbe winken dabei wertvolle Preise, u. a. auch Ehrengaben der Gemeinde. Der Turnierplan sieht folgende Spiel- zeiten vor: Sonntag, 9 Uhr, Herren C-Klasse, Jugend männlich und weiblich. 11 Uhr Her- ren-B-Klasse, 13 Uhr Herren A-Klasse und Damen- Klasse. Jeweils anschließend an die Wettbewerbe im Einzel werden die Doppel- spiele, nach 14 Uhr die Mixed ausgetragen. Die Auslosung findet am Samstag, 20 Uhr, in der Rheinhalle statt. Meldungen zum Turnier sind an Dalibor Slavik. Ketsch, He- Beide Endspielbegegnungen finden am belstraße 58, zu richten. Die Teilnahme- Sonntag, 14 Uhr und 15 Uhr, als Vorspiele zu dem interessanten Freundschaftskampf bedingungen sind aus den an die Vereine gegangenen Ausschreibungen zu entnehmen. Duisburger Ruderregatta bringt wertvolle Aufschlüsse: Vergleichs möglichkeiten mit der Zone Zu den ersten Vergleichsmöglichkeiten zwischen den Ruderern aus beiden Teilen Deutschlands kommt es bei der glänzend be- setzten vorolympischen Ruderregatta am Wochenende in Duisburg- Wedau. Es dürften sich wertvolle Aufschlüsse über die Aussich- ten bei der gesamtdeutschen Olympiaaus- scheidung ergeben, über die bisher noch keine festen Vereinbarungen erzielt wurden. Holland, Belgien, Dänemark und Frankreich geben dieser Veranstaltung den internatio- nalen Charakter, aber zweifellos stehen die Duelle der Spitzenboote aus dem Gebiet des DRV im Blickpunkt, ist doch die gesamte Elite vollzählig vertreten, mit allen Europa- meistern aus Deutschland! Im Vierer-mit bietet sich den Europa- meistern von Germania Düsseldorf eine Re- vanchemöglichkeit für die Mannheimer Dop- pel-Niederlage durch den 1. Kieler RC. Auch die Rgm. Ratzeburg/ Hansa Bremen/ Ditmar- sia Kiel will sehr beachtet sein. Der Vierer- ohne hat die herausragenden Starter im Ratzeburger Vereinsboot, Germania Düssel- dorf, Etuf Essen, dem 1. Kieler RC und der Rgm. Ditmarsia Kiel/ Ratzeburg. Im Achter dürfte Germania Düsseldorf ein guter Prüf- stein für die kompletten Europameister der Rgm. Kiel/ Ratzeburg sein. Die Europameister EKliefoth/ Kruse, Cilly/ Schilling, Hendrix/ Kluth, Arndt/ Berendes im Zweier-ohne, Renneberg/ Knubel, Wehselau/ Niermann und Arndt/ Berendes im Zweier-mit sind ernst- hafte Anwärter auf den Sieg. Da Klaus von Fersen an einer Verletzung laboriert, trägt von Groddeck die DRV- Hoffnungen auf einen Sieg im Skiff gegen die Zonenskuller Bag- donat und Hill. Schwächer ist der Doppel- zweier besetzt. Besnoders gespannt ist man auf Montag/ Hoff(Konstanz/ Saarbrücken). Selte IZ. MXN R vroRNH Donnerstag, 23. Junl 1960/ Nr. 142 1 Familienanseigen Ihre Vermählung beehren sieh anzuzeigen HERBERT FUCHS SIEGSRID FUCHS geb. Sauter Vmnm.-Gartenstadt Mannheim Levkojenweg 39 2 4. Juni 196 0 Spelzenstraße 18 Kirchliche Trauung: St. Bernhard, 13.00 Uhr 5 Wochenend, Camping und Urlaub! Da kleiden wir uns leicht und luftig, mein Mann und ich. Natürlich sehen wir auf Qualität, in jeder Weise. Deshalb kaufen wir bei Engelhorn. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung An die Zahlung folgender Steuern und Abgaben wird erinnert: 1. Lohnsteuer nebst Kirchenlohnsteuer(ausgeschieden nach Rel. Bek.) für Juni 1960(Monatszahler) bzw. 2. Kalendervierteljahr 1960(Viertel- Jjahreszahler) unter Abgabe einer Lohnsteueranmeldung, fällig 10. 7. 1960 Einkommen- und FEirchensteuer- Vorauszahlung der nichtbuchführen- den Landwirte für 2. Kalendervierteljahr 1960, soweit nicht bereits am 10. 6. 1960 zahlbar, fällig 10. 7. 1960 Umsatzsteuer für Juni 1960(Monatszahler) bzw. für 2. Kalenderviertel- Jahr 1960(Vierteljahreszahler) unter Abgabe einer Voranmeldung, fällig 10. 7. 1960 Kreditgewinnabgabe— Rate Nr. 54—, fällig 10. 7. 1960 Abschluß- und Vorauszahlungen auf Grund der zugestellten Bescheide. Kraftfahrzeugsteuer Es wird darauf hingewiesen, daß dle Steuerkarten vor Ablauf der Gültigkeitsdauer unaufgefordert zu erneuern sind. Ein Wechsel des bisherigen Steuerzeitraums ist nur zulässig, wenn der Fahrzeughalter dies spätestens 1 Monat vor Beginn der Gültigkeitsdauer der neuen Steuerkarte beim Finanzamt beantragt hat. Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die Steuerpflicht für ein Kraftfahrzeug erst mit der Abmeldung des Fahrzeugs bei der Zulassungsstelle endet. 5 Mit Einzelmahnung kann nicht gerechnet werden. Wird nicht recht- zeitig gezahlt, werden ab Fälligkeitstag Säumniszuschläge erhoben. Rückstände werden im Vollstreckungswege eingezogen. In Schreiben und bei unbarer Zahlung bitte stets Steuernummer bzw. Kfz.- Kennzeichen und Steuerart angeben. Briefe. die Verrechnungs- schecks enthalten, sind an die„Finanzkasse“ zu richten und können 3 die Post übersandt oder in den Hausbriefkasten eingeworfen werden. Buchungsaufträge zu Verrechnungsschecken und Briefumschläge hierzu Werden am Schalter der Finanzkasse kostenlos abgegeben. Postscheck- und Landeszentralbanküberweisungsaufträge dürfen von den Finanz- kassen nicht mehr als Zahlungsmittel angenommen werden. Am 2. und 4. Samstag und am letzten Werktag jeden Monats ist die Finanzkasse geschlossen. Dle Finanzämter Mannheim-Neckarstadt Schwetzingen Mannheim- Stadt Weinheim Oeffentliche Ausschreibung von Schloss erarbeiten im Bereich des Kernforschungszentrums Karlsruhe f in Leopoldshafen Im Namen und für Rechnung der Gesellschaft für Kernforschung m. b. H. haben wir folgende Schlosserarbeiten nach den Bestimmungen der DIN 1970 zu vergeben: Schmiede-, Kunstschmiede- und Schlosserarbeiten, Teil I, für das Isotopenlaboratorium— Bau 7b— Leistungsfähige Bewerber, die die Voraussetzungen für die terminge- rechte Ausführung dieser Arbeiten besitzen und die Ausschreibungsunter- lagen je zweifach zu erhalten wünschen, werden gebeten, dies bis 1. Juli 1960, 15 Uhr, unter Ausschluß später eingehender Anforderungen schriftlich der Kernreaktor Bau- und Betriebs-Gesellschaft m. b. H., Karls- ruhe, Postfach 947, mitzuteilen. 0 DHT 10,— auf unser Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 2762 unter dem Kenn- wort:„Schlosserarbeiten Bau 7a/ 7b“ bis zum 1. 7. 1960 zu entrichten. Die Ausschreibungsunterlagen werden anschließend den Interessenten auf dem Postwege übersandt. Der Eröffnungstermin wird bei Zustellung der Ausschreibungsunterlagen bekanntgegeben. Die Pläne können bei der Bauabteilung der KBB auf der Reaktorstation in Leopoldshafen werktäglich von 8 bis 12 Uhr(außer samstags) einge- sehen werden.. Karlsruhe, den 20. Juni 1960 K ERNREAK TOR Bau- und Betriebs- Gesellschaft m. b. H. Oeflentliche Ausschreibung Die Bauarbeiten für die Gleisauswechslung mit teilweiser Bettungser- neuerung in den Gleisen 21, 35 der Gruppe C und Sleis 52 der Gruppe F im Bahnhof Karlsruhe Rangierbahnhof sollen im Wege der öffentlichen Ausschreibung vergeben werden. 5 5 Die Ausschreibungsunterlagen können ab sofort, soweit der Vorrat reicht, gegen Erstattung von 2,.— PM beim Bundesbabnbetriebsamt Karlsruhe in Karlsruhe, Bahnhofsplatz 1a, 2. Stock, Zimmer 31; abgeholt werden. Für die Vergabe kommen nur solche Firmen in Frage, die derartige Arbeiten nachweislich béreits ausgeführt haben und die Gewähr für eine einwandfreie Ausführung bieten. 5 Die Eröffnung der Angebote findet am 5 5. Juli 1960, um 10.00 Uhr vormittags in Gegenwart der erschienenen Bieter statt. Arbeits vergabe Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende Arbeiten: 1. Dachdeckerarbeiten f. Wohnbauten a. d. Geibelstrage, Block A 1 2. Dachdeckerarbeiten f. Wohnbauten a. d. Geibelstraße, Block A 2 3. Anstricharbeiten(Außenanstrich) f. Wohnbauten a. d. Donarstraße 4-16, Ligusterweg 4-14, Freyastraße 42-52, GU-Bezirk IV 4. Erstellung von Leitergerüsten f. Frauenwohnheim Lindenhof GU-Be- Zirk V. Angebotsvordrucke können— solange vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinn. Baugesellschaft Mannheim mbH., Mannheim, Max- Joseph- Straße 1(Auskunft), abgeholt werden. Handelsregister Amtsgericht Mannheim (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Veränderungen: B 89— 20. 6. 1960 Deutsche Steinzeugwarenfabrik für Kanalisation und chemische Industrie in Mannheim- Friedrichsfeld(Metzer Straße 50). Das bisher stellvertretende Vorstandsmitglied Karl Werner Hecker ist zum ordentlichen Vorstandsmitglied bestellt. 5 B 432— 20. 6. 1960 Possehl Eisen- und Stahl- Gesellschaft mit beschränk- ter Haftung in Mannheim(D 7, 9). Hermann Reetz in Mannheim, Lothar Saßmann in Mannheim, Willi Bloser in Mannheim, Heinz Jost in Mann- heim, Helmut Vollmer in Mannheim und Hans-Richard Jester in Ludwigs- Hafen a. Rh. haben Prokura. Jeder ist gemeinsam mit einem Geschäfts- führer oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. 5 B 793— 20. 6. 1960 Schiffahrts- und Speditionskontor„Elbe“ Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Hansestadt Hamburg unter der Firma Schiffahrts- und Speditionskontor„Elbe“ Gesellschaft mit beschränkter Haftung(D 1,). Dr. Günther Hatje, Kaufmann in Hamburg ist zum Ge- schäftsführer bestellt. 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger. Nr 106/60 bekanntgemacht. 5 B 837— 13. 6. 1960 Planken-Lichtspiele Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(P 4, 13). Willy Knörzer ist nicht mehr Geschäfts- Führer. B 1073— 20. 6. 1960 Zellstofffabrixk Waldhof in Mannheim(Waldhof, Sandhofer Straße 156). Direktor Alexander Berzins in Wiesbaden ist zum Vorstandsmitglied bestellt. Die bereits eingetragenen Prokuristen Michel Haas und Heinz Mucheyer sind zu Direktoren ernannt. Direktor Erich Podgacki in Holzminden, Dipl.-Kaufmann Fritz Triemer in Mannheim, Oscar Walter in Eislingen/ Filz und Walter Wirgau in Holzminden ist Prokura erteilt. Jeder ist gemeinschaftlich mit einem Vorstandsmitglied oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. 5 B 1128— 20. 6. 1960 Fliesenbau Karle Gesellschaft mit beschränkter Haf- tung in Mannheim(Schwarzwaldstraße 84). Die Gesellschaft ist auf Grund des 5 1 Abs. 1 des Gesetzes über die Auflösung und Löschung von Gesell- schaften und Genossenschaften vom 9. Oktober 1934 aufgelöst.(Von Amts wegen eingetragen.) B 1183— 20. 6. 1960 Hajek& Dr. Blau Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(D 4, 7). Alfred Kuhn ist nicht mehr Geschäfts- Führer. Dr. Ernst Kreiselmaier, Kaufmann in Mannheim ist zum Ge- Die Gebühren für die Ausschreibungsunterlagen sind in Höhe von Außerdem: man zom C Eee Freizeitglück So preiswert: .. ab 3.0 ab 13.30 ab 9.90 ab 9.350 ab 15.50 Sommerhosen, Popeline ab 21.— qus ſre vita..... ab 36.— qus ſeichter Wolle... ab 37— Herren- Shorts... ab 9.50 Polo- Hemden Strick Hemden Frottè- Hemden Sport- Hemden. Blouson- Hemden in unserer großen Sporf-Abfeilung alles, Was amping braucht, Kleidung und Geräte! uam —ͤ— Vermietungen S 2, gegenüber 1 2. 8 1 Mannheim, D 3, Neubauwohnungen mit freiem Blick, Bezugstermin Juli 1960, in Wirtschaftsoberschule 2 Zimmer, Küche, Bad, Balkon, Zentralheizung, Miete 150,.— DM. gegen aufrechnungsfähige Baukostenvorlage sowie Appartements zu vermieten. 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Die Liste, die mit Hilfe der UNESCO erschien und von dem Wiener Ethnologen Professor Dr. Robert Heine-Gel- dern herausgegeben wurde, trägt den Titel: Bulletin des Internationalen Ausschusses für anthropologische und ethnologische For- schung. Da sind die Nahal in Zentral-Indien, von denen man noch immer nicht viel weiß. Sie haben bis vor kurzem als Jäger und Pflanzensammler gelebt. Ihre Bedeutung für die Wissenschaft ist wahrscheinlich des- halb sehr groß, weil es sein könnte, daß sie Träger einer Sprache sind, die über- all sonst in Indien von Munda- oder Dra- vida- oder arischen Dialekten verdrängt worden ist. Die letzte Volkszählung, bei der die Nahal noch als selbständige Gruppe be- trachtet wurden, fand 1911 statt. Damals waren es 12 000 Menschen. Im Jahre 1931 wurden sie zu den Korku gezählt, einem Stamm, der in das Land der Nahal ein- drang und sie zurückdrängte. Es lohnte sich also 1931 schon nicht mehr, die wenigen Menschen zu zählen, die noch die alte Spra- che sprechen. Die Lawa in Thailand sind Restèe der Bevölkerung, die das Land be- siedelte, ehe die Thai davon Besitz ergrif- fen. Im Jahre 1939 stellte der thailändische Prinz Sanidh Rangsit auf einer Forschungs- reise fest, daß in einer abgelegenen Gegend Thailands noch einige Tausende der Lawa lebten, die nicht zum Buddhismus überge- treten waren, sondern offenbar die Tradi- tion einer alten Kultur bewahrten. Auch diese Lawa leben als Jäger und Sammler. Jäger und Sammler sind sie alle, die in dieser Liste der aussterbenden Völker ge- nannt werden, wie etwa die Malapantaram in den Hügeln von Travancore, die Nattu in den Bergen von Cochin. Selbst ganz nahe bei Europa gibt es diese verlorenen Reste einstiger Völker. In Nord-Arabien leben die Sulubba, ein kleines Jägervolk, das sich außerdem mit Eselzucht, Schmiedearbeit und Bänkelgesang durchs Leben schlägt. Die Hitem an den Küsten des Roten Mee- res und am Golf von Kuweit sind Fischer, Perltaucher und Schildkrötenfänger. Sie sind der Ethnologie kaum besser als dem Namen nach bekannt, ebenso die Shararat in Nord- West-Arabien, die als die Aermsten unter den Nomaden gelten, obwohl sie immerhin Kamele besitzen. Von den Jeneba in Süd- Arabien weiß man auch heute nicht mehr als Plinius vor 1900 Jahren, nämlich daß sie Flöße aus aufgeblasenen Tierhäuten be- nutzen. Oft sind es wenige Familien, die den Rest eines solchen Volkes darstellen. Manchmal gibt es überhaupt nur ein paar alte Leute, die die Sprache und Sitte ihres Stammes noch kennen. Um die Forschung am Menschen zu ko- ordinieren, erscheint jetzt an der Universi- tät Chicago die Zeitschrift„Current Anthro- pology“. Diese Zeitschrift, die von der Wen- ner-Gren-Foundation finanziert wird, be- schränkt sich nicht auf Ethnologie und Anthropologie, sondern sammelt auch alle Bemühungen der Soziologie, der Archäolo- gie, der Volkskunde und der Prähistorie, der Sprachforschung wie der Physiologie. Zur selben Zeit, da von Wien aus die unter- gehenden Kulturen, von Chicago aus der Mensch insgesamt ins Blickfeld gerückt wer- den, entsteht in Paris ein neues Forschungs- zentrum, das allen Disziplinen der Wissen- schaft, die sich mit dem Menschen befassen, eine gemeinsame Arbeitsstätte bieten soll, also auch der Psychologie, der Nationalöko- nomie und der Statistik. Dieses dritte Un- ternehmen genießt die Hilfe der Ford-Foun- dation. E. M. Rehn Von berühmten Leuten. Sachverständnis Der amerikanische Präsidentschaftsanwär- ter Senator Kennedy ließ sich nach einem Spaziergang im Washingtoner Park die Schuhe putzen. Der Mann fuhr ein paarmal mit einer Wurzelbürste über die Stiefel und streckte dem Kunden die hohle Hand hin. „Nun, mein Freund“, sagte Kennedy,„du willst doch nicht etwa schon fertig sein? Nimm erst mal den Lappen da und reib die Stiefel ordentlich blank!“ Der Mann sah ihn verdrossen an und tat nach seinem Geheiß. „Na, und weiter!“ ermunterte ihn der Sena- tor:„Nimm jetzt von der Creme da. Zeig mal, was ist das für Zeug? Na gut! Nicht so dick auftragen! Lieber mehrere Male! Na, du wirst doch nicht den schmutzigen Lap- pen dazu benutzen? Hast du denn keinen anderen mehr?“ Der Putzer nahm einen neuen Lappen aus seinem Kasten und bearbeitete die Stie- fel.„Siehst du, mein Lieber“, fuhr Kennedy kort,„vielleicht merkst du bald, daß du mir nichts vormachen kannst. Faß den Lappen an den Enden und dann zieh ihn hin und her! So!“ Endlich hatte der Putzer sein Werk be- endet.„Na, mein Sohn“, sagte Kennedy Wohlwollend,„jetzt merkst du wohl allmäh- lich, wen du vor dir hast?“ Worauf ihm der Mann die schmierige Hand kollegial auf die Schulter schlug und grinsend erwiderte: „Natürlich, Mensch, du bist selber Schuh- putzer gewesen!“. Mann über Bord Von seinem verstorbenen Kollegen Errol Flynn erzählte Danny Kaye kürzlich fol- gende noch unbekannte Geschichte: Errol befand sich auf einer Kreuzfahrt durchs Karaibische Meer, tanzte wild auf der Lacht und sprach dazwischen reichlich dem Whisky zu. Dadurch verlor er seine Standfestigkeit, stolperte und fiel ins Wasser.„Zu Hilfe! Mann über Bord!“ schrie aufgeregt seine junge Begleiterin. Darauf vernahm man aus den Wellen die prustende Stimme des Hel- den:„Wo ist denn der Kerl? Wenn ich nun schon einmal im Wasser bin. kann ich ihn ja gleich retten!“ Angenehmer Posten Der Wiener Komponist Goldmark reiste zu einer Aufführung seiner„Königin von Saba“ und knüpfte in der Eisenbahn, um seine Popularität zu erproben, mit seinem Gegenüber folgendes Gespräch an:„Gestat- ten Sie, ich bin edr Komponist der ‚Königin von Saba!“ Worauf er die höfliche Antwort erhielt:„So? Das ist doch sicher ein ganz an- genehmer Posten?“ 8 2 8 Y 8 8 . D N N Allerlei Unglaubliches Verschãmter Reichtum Man sieht Bogumil seinen Reichtum wirk- lich nicht an. Seine Hosen sind ausgefranst, sein Kragen ist so schmutzig wie seine Ge- schäfte, und sein Ueberzieher sieht immer so aus, als ob er für Besuche beim Finanzamt speziell präpariert wäre. Aber die ehrenwer- ten Mitglieder der Bettlerzunft sind über Bogumils Vermögensverhältnisse ebenso gut orientiert wie über das weiche Herz seiner Frau, und es vergeht kaum eine Viertel- stunde, in der nicht ein Bettler an der Türe klingelt. Das kann nicht so weitergehen: Bo- gumil entschließt sich zu einer größeren, aber einmaligen Ausgabe. Er begibt sich in ein Warenhaus und fragt den Portier:„Ha- ben Sie ein Schild, Betteln und Hausieren verboten?“ Der Portier schaut sich Herrn Bogumil genau an:„Nein“, sagt er,„wir ha- ben kein solches Schild. Aber wenn Sie es versuchen, fliegen Sie hochkantig heraus!“ Alt und schwach 5 In einem Garten-Restaurant von Devon bemerkte ein Besucher folgenden Aushang: „Bitte machen Sie keine Bemerkungen über unseren Kaffee! Auch Sie werden eines Ta- ges alt und schwach sein!“ Treuer Wächter Voller Angst machte sich die Familie Snyder in La Grosse(Wisconsin) auf die Suche nach dem fünfjährigen Söhnchen Gre- gory, das vom Spielen nicht nach Hause ge- kommen war— nur der alte Hofhund wei- gerte sich mitzukommen und war nicht aus seiner Hütte herauszulocken. Er hatte auch guten Grund dafür. Denn als die Leute nach dreistündigem ergebnislosen Suchen zurück- kamen, fanden sie den Kleinen friedlich schlummernd in der Hundehütte. — fl da unsere dete, eee Nillen- Einkochglas 1 liter mit Deckel . 2 Stück 85 N Einkochartikel in großer Auswahl vorrätig. . 5 Jecle Leistung MANNHEIM eee, 8 ee eee . * 7 8 5 Inserieren Dringt Erfelgl Reichardt-, Leckerli“ Sbhonctagennsen 100-g-Beutel DM Dee Spinat küchenfertig, 450-g- Packung frisch, wie eben geerntet umd 30% Rabatt DOM „ Kein Nachvvisc 5 8 1 5 Kein Scheuern! * nen! Jetzt reinigen Sie schonend Türen, Fenster- rahmen, Küchenmöbel, Kunststoffbeläge, Kacheln, Fliesen und Fubböden. Ihre Bade- Wanne, Ihr Kühlschrank, Ihr Waschbecken werden jetzt immerwieder wie neu erstrahlen. „ — 8 7976777977 6%% 6 2 — ö ————— ä N Soviel 1. Lappen in die Lauge tauchen und gut auswringen. dor nimmt den Schmutz- bewahrt den Glanz! einfacher eee 8 eee ee %% 2. Leicht über die zu säubernde Fläche wischen- schon ist der Schmutz verschwunden. Seite 14. MANNHRETMER MORGEN WIRTSCHAFT Pornerstag, 25 Juni 1960/ Nr. 142 Staatliche Buttervorräte mit Verlust auslagern (eg) Die Staatliche Einfuhr- und Vorrats- stelle für Fette will jetzt in großen Mengen Molkereibutter auslagern und zu günstigen Preisen auf den Markt bringen. Entspre- chende Ausschreibungen sollen schon em 23. Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht Werden, und zwar zunächst ohne Mengen- begrenzung. Der Abgabepreis soll 5,20 DM je Kilogramm betragen, der Verbraucher- Preis der Kaufhäuser und großen Lebensmit- telfilialgeschäfte dürfte 5,60 DM kaum über- schreiten. Die Einfuhr- und Vorratsstelle verfügt über 17 000 Tonnen Molkereibutter, die in den Wintermonaten in Kühlhäusern ein- gelagert worden sind und jetzt verbraucht Werden müssen. Da bei der Einlagerung der Frischbutter 6,.— DM für das Kilogramm bezahlt wurden, entsteht dem Staat und damit mittelbar den Steuerzahlern ein Ver- lust von 80 Pfennig je Kilogramm, das sind — auf die Gesamtmenge von 17 000 Tonnen umgerechnet— nicht weniger als 13,6 Mil- lionen DM. Die Einlagerung war seinerzeit für notwendig erachtet worden, um nach der vorübergehenden Aufhebung des Butterzolls und der danach einsetzenden verstärkten Buttereinfuhr die heimischen Erzeugerpreise zu stützen. Das Bundeskabinett hat sich am 22. Juni noch einmal mit dem Problem der Kartoffel- Preise befaßt und unterstützte die Auffassung des Bundesernährungsminister Schwarz, daß sich die Kartoffelpreise jetzt auf einem er- träglichen Niveau einpendeln. Die Erzeuger- Preise liegen zur Zeit bei 15 bis 18 DM je Zent- ner. Die Verbraucherpreise dürften 30 Pfen- nig für das Pfund nicht überschreiten. Den- noch will das Kabinett seine Diskussion über die Kartoffel- und Gemüsepreise noch nicht abschließen, vielmehr bei künftigen Be- ratungen darauf achten, daß sich die„Pan- nen“ wie jüngst bei den Kartoffelpreisen nicht wiederholen können. Investitionsbremse dureh Abschreibungen (eg) Der Arbeitskreis Finanzen und Steuern der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion hat sich am 22. Juni endgültig dafür ent- schieden, den Regierungsvorschlag zum Steueränderungsgesetz 1960 gutzuheißen und die Steuerabschreibung für Investitio- nen vom zweieinbalbfachen auf das zwei- fache der linearen Abschreibung, höchstens aber 20 statt bisher 25 Prozent des Ab- schreibungswertes herabzusetzen. Gleich- zeitig soll jedoch die Regierung gesetzlich ermächtigt werden, durch Rechtsverordnung den Abschreibungssatz für bewegliche Wirt- schaftsgüter bis zu zehn Prozent, den Satz für unbewegliche Wirtschaftsgüter bis zu fünf Prozent des Wertes zu erhöhen, wenn die konjunkturelle Lage dies vorübergehend erforderlich erscheinen lassen. Der Rechts- verordnung hätten der Wirtschaftsausschuß und der Finanzausschuß des Parlaments in- nerhalb von 14 Tagen, der Bundesrat binnen Weiterer zwei Wochen zuzustimmen. Die steuerliche Abschreibung für Wohn- gebäude nach 8 7b des Einkommensteuer- gesetzes soll von 10 auf 7.5 Prozent in den ersten zwei Jahren gesenkt werden. Abwei- chend vom Regierungsentwurf beschloß der Arbeitskreis, die Abschreibung nicht in den folgenden sechs Jahren, sondern in den fol- genden acht Jahren auf vier Prozent fest- zusetzen. Bisher können in den folgenden zehn Jahren je drei Prozent abgeschrieben werden. Schließlich empfahl der Arbeits- kreis, die Sperrfrist für Bausparverträge von bisher fünf Jahren nicht auf acht Jahre, wie die Regierung es wollte, sondern nur auf sechs Jahre zu erhöhen. EWG.-Ministerrat gelobt ehrliche Handelspolitik (VWD) Die sechs Regierungen der Mit- Sliedsstaaten der Europaischen Wirtschafts- gemeinschaft EWG) haben sich einverstan- den erklärt, in Zukunft Aenderungen der Umsatzausgleichssteuersätze und der Steuer- rückvergütung bei der Ausfuhr nur noch aus besonders zwingenden steuertechnischen Gründen vorzunehmen, wobei die EWG“ Kommission sowie die übrigen Regierungen zwei Monate vor der Durchführung konsul- tiert werden sollen. Der Ministerrat hat die- sen Vorschlägen der EWG- Kommission auf seiner Sitzung am 21. Juni in Brüssel 2uge- stimmt. Die Regierungen haben ferner dem Vorschlag der EWG- Kommission zuge- stimmt, Aenderungen der Umsatzausgleichs- steuer und der Ausfuhrrückvergütung in der Regel nicht aus konjunktur-, Währungs- oder handelspolitischen Gründen vorzuneh- men. Das zuständige Mitglied der EWG-Kom- mission, Hans von der Gröben, und der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsmini- sterium, Prof. Müller-Armack, begrüßten übereinstimmend den Ministerratsbeschlug als Ausdruck des Willens der Regierungen, auch über den Buchstaben des Vertrages hinaus Verpflichtungen im Interesse der ge- samten Gemeinschaft zu übernehmen. Portland-Zement Heidelberg HV ohne Gegenstimmen Die Hauptversammlung der Portland- Zementwerke Heidelberg Ad in Heidelbeng genehmigte am 22. Juni antragsgemäß die Ergänzung des Organvertrages mit der Toch- ter gesellschaft Portland-Cementfabrik Blau- beuren Gebrüder Spohn in E aubeuren hin- sichtlich der Bildung von offenen und stillen Rücklagen aus steuerlichen Gründen. Fer- ner wurde beschlossen, das Grundkapital im Verhältnis 3 zu 1 um 10,03 Millionen DM auf 40,13 Millionen DM durch Umwandlung von Rücklagen zu erhöhen. Weiter erklärte Sic die Hauptversammlung damit einver- standen, daß für das Geschäftsjahr 1959 aus dem Gewinn von 4,81 Millionen DM, der sich um den Vortrag auf 4,88 Millionen DM erhöht, eine Dividende von 12(l. V. 12 und zusätzlich 2) Prozent auf das berichtigte Stammkapital sowie 3,75(i. V. 5) Prozent auf das berichtigte Vorzugskapital zur Vertei- lung gelangen. Alle Beschlüsse wurden ein- stimmig gefaßt. In der Rheinischen Gummi geht es zusehends aufwärts Von der Verwaltung der Rheinischen Gummi- und Celluloid-Fabrik, Mannheim- Neckarau, wird uns auf Grund der am 11. Juni abgehaltenen Hauptversammlung mitgeteilt: Berthold von Bohlen und Halbach hat den Vorsitz im Aufsichtsrat der Rheinischen Gummi- und Celluloid-Fabrik, Mannheim- Neckarau, übernommen. Rolf Peter Sondermann, bisher stellver- tretendes Vorstandsmitglied, wurde zum ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt. Diyl. rer. pol. Eugen Schmidt wurde zum stellvertretenden Vorstandsmitglied bestellt. „Das Unternehmen befand sich inn den letzten Jahren in starker und steter Auf- Wärtsentwicklung. Im abgelaufenen Ge- schäftsjahr wurde ene Umsatzzunahme von 25%% erzielt. Die biaterige Umsatzsteigeriimg für 1960 liegt bei 20%. Der Schwerpunkt liegt auf dem Kunststoffsektor(Halbfabri- kate— Ar m. d. Red.). Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden dementspre- chend günstig beurte. t.“ Die Rheinische Gummi- und Celluloid- Fabrik ist aus dem Komplex des IG-Farben- onzerns auf Weisung der alliierten End- sieger nach 1945 entflochten worden. Die seinerzeitigen Kapitalumstellung ergab ein Grundkapital von acht Millionen DM. Als der Spätheimkehrer aus Rußland, Harald Krupp von Bohlen und Halbach, die Wasag A in Essen erwarb, gelang durch ein Zu- sammengehen mit der Rheinischen Gummi- und Celluloid-Fabrik dem Neckarauer Werk der langersehnte Auftrieb nach Ende des letzten Krieges. Die Wasag Ad erwarb schließlich den ganzen Mannheim-Neckar- auer Komplex und ist heute Alleinaktio- närin. Der bisherige Aufsichtsrat setzte sich zusammen aus: Dr. oec. publ. Heinrich Gattineau, Wasag- Generaldirektor; Harald und Berthold Krupp von Bohlen und Halbach, Philipp Frank, Deut- sche Bank Mannheim. Der bisherige dreiköp- kige Vorstand des Unternehmens, das schwan- kend 2500 bis 2800 Arbeitnehmer beschäf- tigt, setzte sich bisher zusammen aus den Herren Dr. Lemke(Vorstand), Dr. Grassel und Direktor Sondermann(stellvertretende Vorstandsmitglieder). Der Vorstand ist so- mit jetzt vierköpfig, wobei Sondermann zum ordentlichen und Eugen Schmidt zum stell- vertretenden Vorsitzenden bestellt worden Sind. Pünktchen Die Sache mit den Abschreibungen ist unlogisch Weder Antizyklik noch Vernunft standen Pate Menschen, die sich bemüßigt fühlen nur um des Handelns willen etwas zu tun, tun dies meist mit dem Kopf nach unten. So las- sen sich ungefähr die starke Währungspoli- tische Eingriffe befürwortenden und noch stärkere Eingriffe fordernden Deklamationen auslegen. Von der Tatsache Ausgehend, daß bei steigendem Lebensgenuß und Bedarf das vorhandene Güter- und Arbeitskräfte-Ange- bot nicht genügt, um dieses Trachten und Wollen zu erfüllen, wird währungspolitisch gebremst. Keine Rede ist mehr davon, daß das eigentliche Auswiegen zwischen der übergroßen Nachfrage und dem geringeren Angebot in der Mehrerzeugung liegen müßte. Daß davon nicht die Rede ist, dünkt begreif- lich, denn die Bereitschaft, mehr zu leisten, ist gleich Null; die Sehnsucht danach, immer weniger für stets höhere Löhne zu arbeiten, überwiegt— politisch gefördert. Also Wird, während der eine Fuß Vollgas gibt, mit dem anderen Fuß mächtig gebremst und dazu noch die Handbremse angezogen. A propos gebremst, die superklugen Par- lamentarier der Bonner Regierungspartei haben heute den Regierungs vorschlag zurn Steueränderungsgesetz 1960 bearbeitet. Dabei GESCHIAFTS BERICHTE Hag Aktiengesellschaft, Bremen: Kapitalerhö- hung aus Gesellschaftsmitteln um 3 auf 10 Mil- onen DM e vorgeschlagen; rückwirkend dividen- denberechtigt für 1959. HV am 15. Juli. Internationale Dunlop-Gruppe: 1959 wurde ein Rekordumsatz von rund 3,07 Milliarden DM erzielt(Zuwachsrate im Vergleich zu 1958: 7 Prozent). Der Jahresgewinn kletterte auf 56,4 (nach 45,1) Millionen DM. 28,2 Millionen DM wurden der freien Rücklage zugeführt. Die Ge- Winnsteuern beanspruchten rund 81 ach 74,7) Millionen DM. Hans J. Zimmer Ad für Industrieanlagen, Frankfurt/M.: Das Unternehmen, das Vickers Ltd., London, und Hans J. Zimmer, Frank- kurt/ M., zu gleichen Teilen gegründet haben, ist im Chemie- und Synthesefaser- Anlagenbau tätig. Ebenfalls zu gleichen Teilen haben sich Vickers Ltd. und Hans J. Zimmer an der High Polymer& Petro-Chemical Engineering Ltd., London, beteiligt. 5 HAUPTVER SAMMLUNGEN Vereinigte Glanzstoff- Fabriken AG, Wuppertal- Elberfeld: Laut HV- Beschluß wird das Grund- Kapital aus Gesellschaftsmitteln im Verhältnis 4 zu 1 auf 114,25 Millionen DM Stamm- und 0, 125 Millionen DM Vorzugsaktien aufgestockt. Auf das erhöhte Kapital werden für 1959 un- verändert 13 Prozent Dividende für die Stamm- aktien und 6 Prozent Dividende für die Vor- zugsaktien verteilt. Der Umsatz der Glanzstoff- Gruppe im ersten Halbjahr 1960 wird vom Vor- stand auf etwa 450 Millionen DM geschätzt— das sind 20 Prozent mehr als im vergleich- baren Vorjahreszeitraum. Rudolph Karstadt AG, Essen/ Hamburg: Die HV stimmte am 20. Juni allen Vorschlägen der Verwaltung zu: 14(12) Prozent Dividende und zwei(3) Prozent Bonus, Erhöhung des Grund- kapitals um 60 auf 160 Millionen DM durch Ausgabe neuer Aktien zu pari und Aenderung der dem Vorstand erteilten Ermächtigung in der Weise, daß nicht 20 Millionen DM Stamm- aktien, sondern Vorzugsaktien ohne Stimmrecht ausgegeben werden sollen. Gegen den letzten Punkt stimmten 104 400 DM. Die Vorzugsaktien sollen mit einer Mindestdividende ausgestattet werden(vergl. MM vom 11. Juni). Pfälzische Kundenkreditbank e GmbH: Im Ge- schäftsjahr 1959, dem zehnten seit Gründung der Gesellschaft, kletterte der Umsatz auf 23,5 (i. Vorj.: 15,3) Millionen DM. Im vergangenen Jahrzehnt hat die Bank Kredite über 110 Mil- lionen DPM gewährt. Die Zahl der Mitglieder stieg bis Ende 1959 auf 663, die Zahl der Kun- den auf 122 000. In den ersten fünf Monaten 1960 betrug der Umsatz 9,57 Millionen DM— fast zwei Millionen DM mehr als im vergleich- baren Vorjahreszeitraum. Laut GV-Beschluß wird für 1959 eine Dividende von 6 Prozent ausgeschüttet. kürzten sie— zugunsten der Staatseinnah- men— die Abschreibungssätze. Dadurch wird praktisch nur verhindert, daß der er- forderliche Mehrbedarf auch schnell geschaf- ken werden kann. Abgesehen davon, steuer- liche Abschreibungen sind ja nur deswegen im gegenwärtigen Zeitpunkt kürzbar, weil Wir ein Abschreibungssystem haben, bei dem rechnerisch die Abschreibungsbeträge künf- tige Abschreibungen vorwegnehmen. Norma- lerweise— lang, lang ist's her, daß es nor- male Zeiten gab— wurde die Abschreibung nach der durchschnittlichen Lebensdauer eines Wirtschaftsgutes regelmäßig auf die Jahre seines Bestehens und seiner Verwend- barkeit verteilt. Wenn also von einer Ma- schine anzunehmen war, sie würde 20 Jahre lang ihren Zweck erfüllen, so sagte man vorausgesetzt der Anschaffungspreis der Ma- schine betrug 1000 Mark— jedes Jahr könn- ten 50 Mark abgeschrieben werden. Hatten die Besitzer Glück, dann konnten sie— übrigens nicht ohne Beeinträchtigung gegen- über dem technisch leistungsfähigeren Kon- kurrenten— mit dieser Maschine 30 Jahre arbeiten. Zehn Jahre lang erschien in den Bilanzen das abgeschriebene Wirtschaftsgut nur als Merkposten, denn zum Abschreiben war nichts mehr da. Die Folge davon: Er- höhte Steuerleistung des Besitzers während dieser zehn Jahre. Die Maschine konnte nicht mehr abgeschrieben werden. Das nannte man lineare Abschreibung. Heute ist es anders. Um die knappen Finanzierungsmöglichkeiten nicht noch mehr einzuengen, wurde beim Wiederaufbau der lineare Abschreibungssatz bei Investitionen auf das Zweieinhalbfache erhöht. Das heißt — um bei dem Beispiel mit der Maschine um 1000 Mark zu bleiben— der Maschinenbesit- zer konnte für die Anschaffung in den ersten Jahren statt 50 Mark 125 Mark abschreiben. Nach acht Jahren hörte die Abschreiberei auf, und es trat die volle Versteuerung ein. Die CDU/ CSU- Bundestagsfraktion meint, 125 Mark seien zuviel, 100 Mark als Ab- schreibungsbetrag genügten. Gleichzeitig sol- len aber die Abschreibungssätze für soge- nannte bewegliche Wirtschaftsgüter erhöht Werden, sofern es die konjunkturelle Lage vorübergehend erforderlich erscheinen ließe. Mit anderen Worten gesagt, der Steuer- einnehmer verstärkt seine momentanen Ein- künfte(durch Ermäßigung des Abschrei- bungssatzes) und verzichtet dafür auf die Chance, künftighin mehr einzunehmen. Denn durch die Abschreibungen wird dem Abschreibenden nichts geschenkt. Lediglich ein Aufschub wird ihm gewährt. Das alles unter der Parole antizyklischer Konjunkturpolitik. Wenn es um echte Anti- 2/Klik(Gegenläufigkeit) in der Konjunktur- Politik ginge, dann könnte diese Vermehrung des momentanen Steueraufkommens nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn das da- durch gewonnene zusätzliche Geld nicht wie- der flugs ausgegeben würde. Ueberall liest und hört man es ja aus maßgeblichen Mäu- lern— pardon Mündern— die Geld- schwemme sei zu groß. F. O. Weber — Zollgesetz-Entwurf ist parlamentsreif (VWD) Das Zundesfinanz ministerium hat die Arbeiten an dem Entwurf zu einem neuen Zollgesetz im wesentlichen beendet. Das gilt sowohl für den Text als auch fäl die Begründung. Wie aus dem Bundesfinanz- ministerium verlautet, kann der Entwurf Voraussichtlich den beteiligten Ressorts der Bundesregierung in etwa 14 Tagen zur end- gültigen Stellungnahme zugeleitet Werden. Bundesfinanzminister Etzel hatte kürzlich angekündigt, daß er den Entwurf noch vor den Parlamentsferien dem Kabinett vor- legen wolle, so daß das Gesetz noch in die. ser Legislaturperiode verabschiedet Werden könnte. SCHIMAG Mannheim erhofft Belebung durch Export Die zur HV. einberufenen Aktionäre der SCHIMAG- Schiffs- und Maschinenbau A, Mannheim erfuhren am 21. Juni, daß auch dieses Unternehmen unter der geringen Investitionskraft der gewerblichen deutschen Binnenschiffahrt leidet. Im Jahre 1959 lie- ferte die ScHIMAGd— deren 99 prozentiger Großaktionär die Fendel Schiffahrts-AG ist — 23 Einheiten aus; davon lediglich ein ein- ziges Schiff an deutsche Abnehmer. Durch Hereinnahme von Behörden- und Export- aufträgen gelang es der SCHIMAG, die ent- standenen Auftragslücken zu überbrücken. Das Umsatzvolumen des Jahres 1958 sei ge- halten worden, berichtete der Vorstand, der nach wie vor echte Chancen in der Aus- weitung des Exportgeschäftes sieht und seine Bemühungen in dieser Richtung fortsetzen Will. Bilanzzahlen Millionen DM 1958 1959 5 Anlagevermögen 2,34 3,51 + 0,17 Umlaufvermögen 4,89 4,44— 0,45 (davon Vorräte u. unvoll- endete Arbeiten 4,28 2,82) Ford. auf Grund von Waren- lieferungen u. Leist. 0,43 1.32) Verbindlichkeiten 5,75 2— 0,48 (davon gegen Banken) 1,20 0, 27) Rücklagen 0,20 0,27 + 0,07 Grundkapital 1.50 1,50 Die Zugänge zum Anlagevermögen wer- den für das Jahr 1959 mit 0,49 Millionen DR (1958: 0,43 Millionen DM) ausgewiesen; die Abschreibungen 1959 mit 0,29 Millionen DM (1958: 0,27 Millionen DMW). Das Geschäfts- jahr 1959 brachte einen Rohertrag von 6,06 Millionen DM(1958: 6,43 Millionen DM) und ergibt einen Jahresreingewinn von (sage und schreibe) 3590 DM; im Jahre 1958 Waren es noch 22 944 DM. Da sich hieraus keine Dividende verteilen läßt, wurde alles dem Gewinnvortrag zugewiesen, der sich am 31. Dezember 1959 auf insgesamt 28 942 belief. Spekulation mit Steuerkurswerten Es bleibt beim 31. Dezember 1959 als Stichtag „Bekanntmachung der auf den Stichtag 31. Dezember 1959 festgesetzten Steuerkurs- Werte“, heißt die Beilage zum Bundes- anzeiger Nr. 116 vom 21. Juni 1960. Auf 30 engbedruckten Seiten kann der geplagte Steuerzahler nachlesen, wie hoch er seinen Wertpapierbesitz bei der Vermögenssteuer einzuschätzen hat, um den gesetzlich gefor- derten Obolus zu entrichten. Es gab ein langes Tauziehen um diese Steuerkurswerte. Angesichts der hektischen Kursbewegung auf den Aktienmärkten, die niemand für echt und wahr hielt und hält, wurde empfohlen, als Stichtag den 31. Dezem- ber 1958 zu nehmen. Damals stand der Aktienindex(31. 12. 1953= 100) auf 292,7. Im Dezember 1959 wurde allerdings ein Index von 504,2 erreicht. In der Zwischenzeit ergab sich— bis 15. Juni 1960— eine neuerliche Erhöhung auf 656,0. Wachsen die Kurse tat- sächlich in den Himmel? Kaum glaubhaft. Einmal wird bitteres Erwachen kommen, und der Indexstand von ungefähr 300 dürfte So ziemlich einer normalen— was ist denn eigentlich normal? so lang her ist's, daß wir's vergaben— Kursgestaltung entspre- chen. Aber was nützt's, wenn die Finanz- minister selbst unter die mit Steuerkurs- Werten spielenden Spekulanten gegangen sind? Genau so wie der törichte Herr Jeder- manm, der auf irgendwelche haltlosen Ge- rüchte bin den Hexentanz der Aktienkurse mitmacht, klammern sie sich an den Stich- tag des Dezember 1959. Steuerkurswerte sind allerdings nicht nur für Aktien sondern auch für die sogenannten festverzinslichen Wertpapiere, öffentlichen Anleihen, Pfandbriefe, Industrieobligationen eto. in dieser Bekanntmachung zugrunde- 1 gelegt. Wie schön zu lesen, daß die Steuer- kurswerte dieser festverzinslichen Papiere so zwischen 94— mindestens— und 114 höchstens— Prozent am 31. Dezember 1959 lagen. Zu schön, um wahr zu seim. In der Zwischenzeit hat die den Kapitalmarkt zer- rüttende Finanzpolitik(der Finanzminister) und Geldpolitik(der Bundesbank) bis zu 70 Prozent gesunkene und höchstens bei 110 Prozent liegende Kurse für Festverzins- liche herbeigezaubert. Aber was tut's? Der Fiskus steckt sein Geld ein, und die Ver- mögensteuer wird erhoben von Kurswerten, die eben heute nur eine Fiktion sind. Tex Marktberichte vom 22. Juni Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (D) Bei guter Anfuhr, mittlerer Absatz. Es erzielten: Erdbeeren A 60100, B 45—50; Wald- erdbeeren 233; Johannisbeeren rot A 37/50, B 32 bis 36, dto. schwarz 135; Stachelberen unreif A 2 bis 38, B 18—25, dto. reif 55-70; Himbeeren in Schalen 100-110, dto. in Körben 50; Schattenmorel- len 55—71; Sauerkirschen 38-45; Süßkirschen A1 5065, A 36—49, B 25—37; Birnen 34; Kopfsalat St. 810; Gurken 20—500 g Stück 30—39, 500700 g Stück 40—52; Tomaten 79—85; Erbsen 15—17; Weißkohl 6; Rotkohl 12—15; Wirsing 6—8; Blumenkohl 150— bis 020 mm O Stück 35-50, 200250 mm O Stück 50—65, 250—300 mm ꝙœ Stück 60—65; Kohlrabi unverkäuf- lich; Möhren Bund 6-10. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anlieferung und Absatz gut. Es erzſel- ten: Spargel AI 198-205, A 170172, B 135144, C 9092; Süßkirschen A 3773, B 2936, C 20-28; Sauerkirschen A 4½—90, B 37-46, C 25-36; Zucker- kirschen A 28—39, B 20—27, C 1519; Erdbeeren A 77121, B 69-76, C 5068; Stachelbeeren A 29-43, B 23—28, C 15—22; Himbeeren A 79—130, B 66-78, C 50—65; Erbsen 12—15; Johannisbeeren rot 35—36, dto. schwarz 146148; Heidelbeeren 100-105; Pfir- siche 52—56. Didier-Werke g 5 75. 2 2. 6. 22. 6. 21. 6. 2. 6. 22 Mitgeteinn vos Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmoff l K 7 f Seilind. Wolff 136 135 1670 1 1720 70% phoeniz-Rheinroht Unifonds 145,40 147,00 Effe Rte n OrSe JJ)%)CCV%VV%VòC0Cò 6 Stemene 4 kalske 647 8 bie Epe. 5ů0— v. 80 102 102 Universal- rund 110,7 110,7 . oder Hebermittlungsſebler) Staube ent, denen 25 1 3 Rhein Hypo. 555 5 5 55 30 8 600 1583 128 0 1 ahlwerke Bochu 0 ein. Hypo. 5* 5 Frankfurt a. M., 2 2. Juni 196 0 Stahlwerkesüd westfalen 70 760 alten 5.5% Anelapreahen v 5 9% 59 f/ Cansgros; 10% 10,4 Südzucker 570 3⁴ Zinsen steuerfrei] 7.5% Rhid.-Pfalz v. 56 102— E. I. F.(8) 4.74 4õ73 21. 6. 22. 6 2. 6. 6. ö 29.6. 22. 6. Thyssen 351 280 4% Ablosungsschuld v.57 101% 10% 5.5% RWI v. 59 94— 2 5 8. 3 14.85 155 „„„ e e e e,,, * 3⁰ 50 ourlacher Hof 92⁰ 920 Klöckner Bergbeu 241 24⁵ Wintershall 5⁵⁴ 8⁴⁵% 85 5 7% Zelist. Waldhof v. 58 102 10² Philadelphia 38 179 177 Adlerwerke 0 0 2* Humb Deut: 820 827. 5 378 365 5,5% Großkraftw. Mhm. Tel.-El.(5) 9,17 9„16 2 f. Energie 5⁴⁰—2⁰ Eichbaum-Werges 1278 17 555 Klôcknet Humb. Den 5 53 Zeiss Ikon 855 5½ Pislz Hypo 111 1115 Wandelanleihen 35. 110 16425 0 A0 f. Verkehr in ee 1 88. 3 e„„ ///. 5 5½ Rhein. Hypo 9 5 13 5.5% Anglo Amerie. 8 totr. 16% 180 8 5 Enzinger Union— rauß-Ma 5 Hp, 5. 5. 1 Ascbegenb. Zensten z, i, Sllager dieses 45 45 Lohmeyer N bnnotterte Aktien FV. 1 100 Siat-imb.(sfr.) 10% 4070 Badische Anilin 3 ee 705 3 75 5 1520 1480 T Beton& Monierbau 52¹ 532 Renten 60% BMW v. 58 8 253 n Melee Gelid Brief BMV 909 0 Farben Liquis 5388 2885 5 2 160 T Burbach Kali 432 433 Zinsen tarifbesteuert) 5.5%1 Chem. Albert v. 56 0 755 22. 6. Bemher 275 274 Bein Jetter 236 Ludwigsh Walzm. 5 55 Se ent 1175 1170 4 55 v 59 20⁰ 202 er 311.25 314,25 Berger 0 8 47⁰ 487 Feldmüähle 1800 840-Mannesmenn e 600 500 3% AEG v. 56 40% 05, 95 95 295 207 Blei 5 90 91 0 5 sen I 1 5% 8 Bekuls abgestempelt 8 8 3 5175 21 e 105 105 klukschenteuther kor. 3 8 9% 2485 v 46 e 10%% 1054 investment-Zertinkate! Sumkaum 8 5 dto. neue 8 Selsenberg 204 850 5 90 1950 Useder Hütte 203„ 105 10% Adifond Zinn. 247 Binding Brauerei 2000— Goldschmidt 840 5 5 8 1103 104 Orenstein& Koppel St. 405 378% 51 106 1107 onds 214.40 215,30 Messing 58 24 f ochumer Verein 23 237 Gritzner-Kaysei 270 1% bptsh. Nuhlen 10 J bi erke 2⁰⁵ 20³ K 95 v. 1076 102 Adiropa 117,60 117,40 Messing 63 26⁵ 22 Bubiag 270 250 Grün& Bilfinger 471 55 1 Rheinrohr 45 350 Sclieidewiande! 312 30³ 0 5 85 5. 125,20 127,30. — 2 85 0 Bu. 8— 5. 8 Cie. 1420 1045 1 1 800 7 57 Rhenn debt 75 870 a 75% 5 v. 58 102 102* 2 5 5 1 1 Devisennotlerungen 5 25 J 933— Gutehoftnun 1178 1225 Rheinstahl 4⁰⁶ 7% ESS0 v. 58 5 85 Atlanticfonds 43,80 43,70 1 Us. Dollar 4.1650 eee r be 12 7% Ae 2 855 ang Versicherungen 5%. Selaenberg 5 0% Austro. Fonds 115, 115.0 fengl. 2 116% 1% eee e e eee, e eee, e e bee, t n,, d e eee, e, F 500 535 3 e eee„ ne,,, e Berepefendg l 650 169.0 00 arr. 96,58 98, 1 JJ 3% i erer kxpod wechsel 50 88% Hoechster Farb. v. 38 1994% Botunton 150,50 150,50 100 beig. kr. 8,34 8,74 . 7⁵ 8⁰⁵ kloechster Farben 670 652 Ruhrstahl 577 5¹⁶ Berliner Handelsbank 650 0 6% Hoeschwerke v. 56 885⁰ Bondak 168,00 168,50 100 ktrs. 84.945 85,145 Berg 875 5 8 e 2655 4⁰ Rätgers 460 4% Comerzbank A8 578„% Lastenausgl. v. 58 100% 101% Fondis 170.50 191,30 100 dan. Kronen 60.4 60,54 5 8 5 540 i 5 879 12 Salzdetfurth 3 4.4 Ot. Bank A8 255 15 8% MAN v. 57 8 10 Fondre 115,10 15,0 100 norw. Kronen 58,355 97715 Ot. Erdol 275 276 Holzmann 5 261 Schering 355 8 5 5 255 15 8 ee 5 80 2 104 3 1 855 1 100 schwed. Kronen 887 7 2 Degusse 110⁰ 107⁰ Hütten Oberhausen 490 Schiess 770 1 770„ Hyp. Bank Bremen 615 610 900 alzwetke v. 112 95'ustria 98. 98, 0 1000 it. Lire 04 16,08 Dt. Lino 1255 1240 Hütte Siegerland 500 327 Schloßquellbr. 460 J 455 Dresdner Bank AG 5 975 1 8% bist. irpo. 3 92 Intervest 8,20„1 100 österr. Schemen 16,0 7585 bt. Steinzeug 450 T 480 1 ind. Werke Karlsruhe 324% 832 Schubert u. Salzer 458% 55 rankt. Hypo. 268 271 5% Pfälz. Hpyo. Investe 967,50 169,50 portugal 14.545 92 5 del 235 2³⁵ Kall-Chemie 810 7 Schultheiß Stämme 650 4 Industriekreditbank 800 815„. Thesaurus 209,00 211,50 100 DBA. Want 482, N id 600 50 Karstadt 1480 147 Schwartz Storchen 6⁵⁵ Mannh. Versich. Lit. A 1800 J 1) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlantietends 54, 10 4 100 P84 C550 22.0 FUr lhre Gesundheit täglich eine Trasse SBekunis ee Indischer Slutreinigungs- und Schlankheits-Tee Felunis zee entschhacit Ihren Körper, keinigt Ihr Blut und die Haut, kegelt ihre Verdauung, verhütet Darmträgheit u, Verstopfung und mach Sohlank auf natürliche Weise gekunis ſee eifach kalt aufgießen! Aue als Bekunis Dragées erhält in Apotn, Dog ü. Reformn., jede pelg. 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Junf 1960/ Nr. 142 Eine Revolution begann auf dem deut- schen Büchermarkt, als Ernst Rowohlt im Juni 1950 die ersten billigen Bücher im Rotationsdruck in Anfangsauflagen von je 50 000 Stück herausbrachte— handlich, flexi- bel und ansprechend(oder anreißend) bunt. Sie stießen auf Skepsis, auf Ablehnung bei anderen Verlegern, beim Buchhandel und bei jener relativ kleinen Schicht, die„Bil- dung“ gepachtet zu haben glaubt. Aber sie wurden verkauft, sehr rasch verkauft und nachgedruckt. Neue Titel kamen heraus, neben die rororos(Rowohlts Rotations- Romane) traten Reihen mit wissenschaft- lichen Werken und klassischer Literatur. Anders Verleger folgten mit eigenen Tasche nbuch-Reihen, und bis heute sind in Deutschland insgesamt 2800 Titel im prak- tischen Taschen-Format erschienen. Keine Revolution kommt aus heiterem Himmel. Sie hat Vorwehen. Seit 1867 gab es in Deutschland die Reclam-Universalbiblio- thek, die fast ausschließlich die„großen Toten“, also lizenzfreie Werke, in Einzelaus- gaben verbreitete— eine unschätzbare Hilfe für Schüler, Studenten und andere Bildungs- Beflissene. Hier wurde der erste Schritt ge- tem, eine breitere Leserschicht anzusprechen, und viele Jahrzehnte lang erschien bei Reclam die billigste und umfangreichste Buchreihe der Welt. Sie hat noch heute— von den Taschenbüchern kaum gestört— Mren gleichen Leserkreis. Aber die unschein- baren Heftchen verlangen vom Leser eine Initiative, sie bieten sich nicht an, im Vor- übergehen mitgenommen zu werden. Es gab auch streng wissenschaftliche und populär- Wissenschaftliche Publikationen(Göschen, Kröner und andere) und daneben weitere, aus verschiedenen Gründen preiswerte Buchreihen: die schmalen, sorgfältig ausge- statteten Geschenkbändchen geringen Um- tangs der Insel-Bücherei oder die Kleine Bücherei von Langen/ Müller, die im Rota- tionsdruck hergestellten Ullsteinbücher auf billigem Papier oder die Leipziger Tauch- nitz-Edition, die für billiges, weil auf den Kontinent beschränktes Copyright klassische und moderne Autoren im Original-Text druckte. Es gab das Beispiel Frankreichs, wo der größte Teil der Neuerscheinungen unauf- geschnitten zu einem geringen Preis heraus- kam. Und auf diesen Erfahrungen fußend brachte schließlich zu Beginn des zweiten Weltkrieges der New Lorker Verleger Ro- Nach lebendem Vorbild Die 13. Jahrestagung des„Crime Club“ im Londoner Savoy-Hotel, die, wie gewohnt, die namhaftesten und erfolgreichsten Autoren des Kriminalromans— oder besser der Detektiv- geschichte speæifisch britischer Prägung— zu- sammenfuhrte, hat eine etwas Überraschende Enthüllung gezeitigt: in weitaus den meisten Füllen sind die autoren-eigenen, in den Bü- chern stets wiederkehrenden Super-Krimina- listen nach einem lebenden Vorbild gestaltet. Dieses ist allerdings in den seltensten Fällen ein Detektiv. Ngaio Marsh bekannte, daß das Vorbild ihres Chefinspektors Roderick Alleyn ihr Vater sei. Superintendent Patrick Duffey von Scotland Vard, der in den Büchern von Nigel Fitzgerald vorkommt, trägt die Züge eines Steuerberaters, der dem Verfasser nach seiner Bekundung einst eine beträchtliche Summe Geldes erspart hat. Der ehemalige Oæ- Forder Literaturprofessor Cecil Day Lewis, der unter dem Pseudonym Nicholas Blake auch eine deutsche Lesergemeinde hat, bekannte gar, daß sein Amateurdetektiv Nigel Strun- geways nach dem namhaften englischen Lyri- ker W. H. Auden gezeichnet sei. Natürlich woll- ten die Gäste nun von Agatha Christie wis- sen, ob ihr Hercule Poirot— mit den„klei- nen grauen Zellen“ und dem Französisch eines englischen Seætaners— auch in der MWirklich- keit vorgekommen sei. Aber diese Großverdie- nerin der Branche entzog sich der Auskunft mit den Worten, sie habe den eierköpfigen Belgier schon vor so langer Zeit erschaffen, „daß sich seine Herkunft im Dunkel der Ge- schichte verliert“. AP „Der Bursche Homer kann aber schreiben!“ Zehn Jahre TJaschenböcher in Deutschland bert de Graff seine„Pocket-Bocks“ für 25 Cemts heraus. Als Rowohlt die Idee des billigen Buches 1950 nach Deutschland„zurückholte“, kam ihm mehr als ein Umstand zu Hilfe: viele Bücherfreunde hatten ihre Bibliothek bei Bombenkrieg oder Flucht verloren, die „tausendjährige“ geistige Isolierung hatte— besonders bei der jüngeren Generation— einen ungeheuren Lesehunger entstehen lassen, und außerdem war zwei Jahre nach der Währungsreform der materielle Nach- holbedarf noch so groß, daß für Buchan- schaffungen kein Geld mehr blieb.(Schon drei Jahre vorher hatte Rowohlt bedeutende Romane des In- und Auslandes mit Papier, Druck, Format und Preis von Zeitungen her- ausgebracht, von denen insgesamt drei Mil- lionen Stück gedruckt und im Handum- drehen verkauft wurden). Inzwischen gibt es wieder Bücher in allen Formaten, mit feinstem Papier, guten Illu- strationen und bestem Einband, und den- noch nimmt das Interesse am Taschenbuch cher zu als ab. Es erwies sich sogar als „vom Leser bezahlte Werbung“ für das ge- bundene Buch. Die Verlage können mit Zahlreichen Beispielen aufwarten, wie rasch sich hohe Auflagen gebundener Bücher ver- kauften, nachdem das gleiche Werk schon 100 000 oder 200 OO0omal als Taschenbuch Weggegangen war. Das Taschenbuch ist die ideale Lektüre in der Straßenbahn, auf der Reise oder im Krankenbett. Seim geringer Preis erleichtert die Entscheidung, ob man sich ein Werk kaufen kann, das einen inter- essiert. Mit dem Prinzip„möglichst viele Serge Niggs Höllenspektakel Zu einem Konzert des Radio- Symphonie- Orchesters beim M.ll. Internationalen Musikfest in Straßburg „Palais des Fétes— Strasbourg“ stand auf der Eintrittskarte, und der Weg dahin War auch rasch und leicht erklärt. An Ort und Stelle aber, da wo es sein Sollte, stand der Fremdling zunächst ein Wemig ratlos da; kein Schild half weiter, und als er's schlieg- lich entdeckte, das Palais, da war's auf den ersten Blick und in der Fassade ein Haus nur, wie andere Häuser dieser Gegend. Erst die genauere Betrachtung enthüllte, daß dies denn doch ein ganzer Gebäudekomplex ist. Und richtig, da oben, am Balkon, stand auch geschrieben„Palais des Feètes“, schwach zu erkennen im Tageslicht, abends jedoch leuch- tend rot im Neongeflimmer. Um die Ecke Sar, ziemlich hoch allerdings angebracht, vier Namen in Stein gehauen: Robert Schumann, Franz Schubert, Friedrich Silcher, Konradin Kreutzer. Da erinnerte man sich denn daran, daß das„Palais des Fètes“ auch das„Sän- gerhaus“ heißt. Hier also fanden die meisten Konzerte des XXII. Internationalen Musikfestes statt und hier geht auch dieses Straßburger Musikfestival heute abend mit einer Wieder- gabe der„Missa solemnis“ von Beethoven unter der Leitung von Fritz Münch zu Ende. Ueber den Auftakt, einen Ballettabend im Stadttheater, haben wir am 11. Juni berich- tet. Das Konzert, von dem jetzt die Rede sein soll, wurde vom Orchestre Radio-Sym- phonique de Strasbourg bestritten und ver- sbrach zwei Uraufführungen. Die gedruckten Handzettel aber auf jedem Stuhl des Saales verhießen schon von weitem wenig Gutes: in der Tat, die allein von ihrer Struktur her vielleicht interessanteste Darbietung des Abends, die Welt-Premiere des Stücks„Paix dams les Brisements“ für Rezitation, Män- nerchor und Orchester(auf ein Gedicht Henri Michaux) von Maurice Jarre, flel aus. Es blieb die zweite Novität, die Création der „Jeröme-Bosch- Symphonie“, geschrieben von dem 36jährigen Pariser Komponisten Serge Nigg auf das berühmte Triptychon„Der Garten der irdischen Lüste“ von Hieronymus Bosch. Dreiteilig wie das Bildwerk ist auch die Symphonie. Was an Höllengreuel, an Visio- nen der Verdammnis bei Bosch zu sehen ist, das hat Serge Nigg für ein Riesenorchester in Musik gesetzt, in eine Tonsprache, die zumeist sämtliche Instrumente zu einer äuhbersten Anspannung aller physischen und phon-techmischen Kräfte treibt. Parbleu: ein solch' aufwendiges Spectaculum habe ich lange nicht gehört, es posaunt und gongt — Koltur-Chronik Der Schauspieler und Charakterkomiker 33. nen 85. Geburtstag. Ueber fünfzig Jahre 13 hat der Urberliner mit seinem knorrigen Hu- mor die Schauspiel- und Filmbesucher erfreut. Seine wichtigsten Rollen waren der Dorfrichi- ter Adam im„Zerbrochenen Krug“, der„Fal- staff“, Holbergs„Jeppe vom Berge“, Haupt- mann„Peter Brauer“, der Cesar in Pagnols „Der goldene Anker“ und der Theobald Maske von Sternheim. 1875 in Berlin geboren, besuchte Jakob Tiedtke die Marie-Sebach- Schule und war von 1899 bis 1905 ͤ am Königlichen Schau- spielhaus in Berlin engagiert. Von 1905 an wirkte er bereits in den ersten Stummfilmen mit, gehörte bis 1913 den Berliner Reinhardt. Bühnen, von 1915 bis 1918 dem Hofburg-Theater Heide Loft: Berlin Gestern abend eröffnete die Mannheimer Gedok in ihrem Studio in Feudenheim eine Aus- stellung mit Bildern, Buchstaben auf möglichst Wenig Papier“ überwindet das Taschenbuch auch mancher- lei psychologische Hürden: Dicke und Ge- wicht eines umfangreichen Buches Schrecken Leute mit wenig Zeit ab. Als ideal hat sich das Taschenbuch auch für die Erwachsenen-Bildung erwiesen. Manche Volkshochschulen teilen ihren Hörern schon bei der Anmeldung mit, daß die Lektüre bestimmter(als Taschenbuch vorliegender) Werke für die erfolgreiche Mitarbeit im gewählten Kursus unerläßlich ist. Manche Bahnhofsbuchhändler haben Taschenbücher unter billige Räuberpistolen und tiriliert darin, dag einem Hören und Sehen vergeht und daß man eine Höllen- angst bekommt, wie das noch enden wird. Olivier Messiaen mag in der Entfaltung sol- cher Klanggebilde seinem Schüler Serge Nigg beifällig zugeschaut haben; wie weit aber das Werk formal gebunden ist, kanm ohne Studium der Partitur nicht beurteilt werden, Das akustische Erlebnis jedenfalls ver- mittelt ein solches Inferno, daß man es sich leicht als die satanischste Strafe vorstellen kam, wenn Monsieur Nigg am Jüngsten Tag dies und nichts anderes ständig zu hören bekäme. Unmittelbar voraus ging die framzösische Erstaufführung der„Variationen für Orche- ster“ von Luigi Dallapiccola, ein Zwölf Ton-Stück in elf Aphorismen, ursprünglich für Klavier konzipiert, dann instrumentiert, Sinnenhaftigkeit und Geist verbindend und recht abwechslungsreich akzentuiert. Albert Roussels erste Sinfonie eröffnete das Pro- Sramm; der Untertitel„Le Poèeme de la forèt“ weist schon den Weg, den Roussel umter dem Einfluß Debussys durch die vier Jahreszeiten in die Waldlandschaft der Faune und Dryaden geht. Das frechste Stück: Das Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Francis Poulenc. Er sei „Mönch und Lausbub zugleich“ hat man eimmal von Poulenc gesagt. Kein Zweifel: „Die Bacchantinnen“ Ballett des griechischen Komponisten Veorgo Sicilianos in Essen orgufgeföhrt Im Rahmen der deutsch- griechischen Tage, die in Essen aus Anlaß der Eröffnung der großen Ausstellung„Olympia in der An- tike“ stattfinden, wurde im Gpernhaus mit einem starken persönlichen Erfolg für den anwesenden Komponisten das Ballett„Die Bacchantinnen“ von Leorgo Sicilianos, Athen, uraufgeführt. Sicilianos, 1922 gebo- ren, studierte in seiner Vaterstadt, in Rom, Paris, Boston und New Vork und kehrte vor einigen Jahren in seine Heimat zurück. Den Stoff für dieses Ballett entnahm er der gleichnamigen Tragödie des Euripides. Pen- theus, der König von Theben, widersetzt sich dem neuen Kult, den Dionysos, der Sohn des Zeus, aus Phrygien mitgebracht hat. Als er ihn mit Bacchantinnen tanzen sieht, be- Hehlt er in Unwissenheit über dessen gött- liche Abkunft, ihn zu töten. Aber er hat keine Gewalt über ihn. Dionysos rächt sich Zeichnungen und Aduarellen aus Berlin von Heide Luft. Bacchantinnen, die ihn für ein wildes Tier dem tonalen und atonalen Bereich. Sie hat bei allem konstruktiven Charakter reiche melodische Einfälle und ist auch rhythmisch Drees interpretierte sie oft in kammer musi- kalischem Stil. Weniger überzeugend war die Choreographie Otto Krügers. Die Solo- Alexander Roy, Ros! Dietz und Herbert Brand besetzt. Ziemlich wirkungslos blieben die von Frauenstimmen in neugriechischer Sprache gesungenen kommentierenden Chöre. Der Beifall hob nur zögernd an, verdichtete sich aber zu großer Herzlichkeit, als sich Si- cilianos auf der Bühne zeigte. Wien und von 1933 bis 1945 der Berliner Volks. bühne an. 1951 veröffentlichte der Schauspieler unter dem Titel„Aufrichtigkeiten eines ermü- deten Lügners“ seine Selbstbiographie. Die Schriftstellerin Francoise Sagan wurde für ihr erstes Theaterstück„Ein Schloß in Schweden“ mit dem„Prix du Brigadier“ ausge- zeichnet. Dieser Preis, der von der Vereinigung der Theaterdirektoren und Regisseure Frank- reichs gestiftet wurde, ist für das wichtigste Theaterereignis der Saison bestimmt. In der Begründung für die Wahl Francoise Sagans heißt es, die Jury habe der Tatsache Rechnung getragen,„daß eine Romanschriftstellerin mit Erfolg plötzlich zum Theater über wechselt und da mit Erfolg debütiert“. Der Bariton Thomas Stewart, Mitglied der Städtischen Oper Berlin, wurde kurzfristig von Wieland Wagner als Amfortas im„Parsifal“ für die Bayreuther Festspiele 1960 verpflichtet. Tho- mas Stewart wird diese Partie zum erstenmal singen. Albert Mangelsdorff, der Leiter des Jazz- Ensembles des Hessischen Rundfunks, wird beim ersten Europäischen Jazz-Festival, das vom 6. bis zum 14. Juli an der französischen Riviera stattfindet, mit einem eigenen Ensem- ble und der Sängerin Inge Brandenburg die Bundesrepublik vertreten. Im Mittelpunkt des Festivals, zu dem 250 Musiker aus 15 europä- ischen Ländern erwartet werden, steht die Enthüllung eines Denkmals für den Jazz- musiker Sidney Bechet. Mit der Veröffentlichung der neuen Sat- zungen der Comédie Frangaise im französi- schen Gesetzblatt ist jetzt die Krise dieses Theaters endgültig behoben. Die Satzungen entsprechen den Vorschlägen des neuen Inten- danten Maurice Escande und enthalten im wesentlichen die Bestimmungen, die vor der großen Reform vom November 1959 galten. Die Reform hatte damals unter den Mitglie- dern des Hauses große Unzufriedenheit her- vorgerufen. Nach den neuen Satzungen wer- den die Mitglieder durch die Generalver- sammlung der Schauspieler auf Vorschlag des Intendanten gewählt. Die Künstler sind jetzt nur noch für 15 Jahre an die Comédie Fran- gaise gebunden. Bisher mußten sie sich für 20 Jahre verpflichten. Allerdings verlieren die Schauspieler, die) schon nach 15 Jahren kün- digen, einen Teil ihrer Pension und das Recht, sich als„ehemaliges Mitglied der Co- meédie Frangaise“ zu bezeichnen. Eine Sammlung von 85 Zeichnungen und Aduarellen des Bildhauers Jakob Epstein, der im vorigen Jahr gestorben ist, tauchte in Irland auf. Der Besitzer, David Roche, ist ein ehe- maliger Hausangestellter des Künstlers, der dem Bildhauer auch Modell stand. David Roche erhielt die Werke, als sein Lohn schon wo- chenlang ausstand. Vor kurzem hat er die Sammlung nun für etwa 500 Pfund(rund E Mark) an einen irischen Kunsthändler ver- auft. Die von der Stadt Karlsruhe zum achten Male ausgeschriebenen Kulturpreise werden in diesem Jahr für Malerei und Literatur ver- liehen. Als erster Preis werden jeweils 2000 Mark und als zweiter 1000 Mark vergeben. Zu den Wettbewerben sind Künstler zugelassen, die mindestens seit I. Januar 1960 in den Stadt- und Landkreisen Karlsruhe. Bruchsal, Pforz- heim, Rastatt oder Baden-Baden wohnen. Beim Wettbewerb für Literatur ist die Teil- nahmeberechtigung bereits gegeben, wenn der Bewerber in einem der Kreise geboren ist. Eine Ausstellung„Bayerns Kirche im Mittel- alter“ ist anläßlich des bevorstehenden Eucha- ristischen. Weltkongresses in der Bayerischen Staatsbibliothek München eröffnet worden. Es werden bis zum 16. Oktober fast 300 wertvolle Handschriften aus elf Jahrhunderten gezeigt, darunter eine Originalurkunde Karls des Gro- Ben aus dem Jahre 770, der„Codex aureus“ von Sankt Emmeram in Regensburg aus dem Jahre 870 und die„Lateinische Riesenbibel“ aus dem Gumbertuskloster in Ansbach von 1170. Der Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer zeigt vom 25. Juni bis 18. Juli Gobelins und Schriftteppiche von Gret Mohrhardt und Inge Richter sowie Plastik und Graphik von Bern- hard Vogler. Die Eröffnung der Ausstellung 186 am Freitag, 24. Juni, 20 Uhr, in Anwesenheit der Künstler. Die Städtische Bühne Heidelberg bringt am Samstag, 25. Juni, 20 Uhr, die Premiere von Cole Porters Musical„Kiss me Kate“ in einer Inszenierung von Hansgünther Heyme. Die musikalische Leitung hat Hans Georg Schäfer. gemischt und mit Erstaunen und Befriedi- gung beobachtet, wie viele Jugendliche dann doch nach der wertvolleren Lektüre griffen. Leser-Analysen haben ergeben, daß mehr als ein Drittel der Taschenbuch-Leser unter 30 und 54,5 Prozent unter 40 Jahre alt sind. Aus den USA, wo die gleiche Entwicklung beobachtet wurde, kommt das Geschichtchen von einem„Halbstarken“, der zufällig an eine Taschenbuch-Ausgabe der„Odyssee“ geraten war. Er schrieb dem Verleger: „Der Bursche Homer kann aber schreiben! Haben Sie noch mehr von dem Mann?“ Rosemarie Hirsch hier war der Lausbub am Werk. Das Kon- zert ist von einer Unbekümmertheit, einer Spontaneität, einer Musikemtenlaune und einer witzigen Pointierung, daß man gern die Banalitäten und Platitüden übersieht. Keck und frivol überrennt Poulenc alle Hürden hehren Stilbewußtseins, tingelt er im geheiligten Bezirk der Musik auf seine (an Strawinsky geschulte) Weise. Von ihm selbst und Jacques Février an den Flügeln solistisch mit Grandezza interpretiert, fand das Werk so stürmischen Applaus, daß der zweite Satz, eine„Hommage à Mozart“, wie derholt werden mußte. Ein Wort noch über das Radio-Sympho- nie-Orchester, das fürwahr einen Meister an seinem Chefdirigenten-Pult hat: Charles Bruck. Die impressionistische Farbenmagie Wie die massiven Klangballungen, die Linearität wie die musikantische Verve Charles Bruck und seine Musiker(darunter erstaunlich viele Damen, gerade auch an den ersten Streicherpulten) haben diese durchaus umterschiedlichen Spielarten souverän und mit einer bewundernswerten Akkuratesse bewältigt. Bruck ist alles andere als ein Dirigenten- virtuose; Leidenschaft und unbe- stechliche Exaktheit zugleich sind die Kenn- zeichen seines Dirigierens. Mit Recht wur- den er und sein hervorragendes Orchester herzlich gefeiert. Kurt Heinz furchtbar. Er gibt Pentheus in die Macht der halten und ihn in Stücke reißen. Die Musik steht auf der Grenze zwischen sehr lebendig. Kapellmeister Wolfgang Partien waren mit Dorothea Binner, dpa 2. Fortsetzung Die Beamten standen daneben und sahen ihm zu. Jetzt war es allen dreien klar, daß sie dem weltberühmten eng- lischen Detektiv Sherlock Holmes gegen- überstanden. Obwohl sie vor Neugier fast rplatzten, dauerte es eine Weile, bis der Zugführer sich zu der Frage entschloß: „Sind denn Verbrecher im Zug?“ „Verbrecher können überall sein“, war die Antwort.„Aber wo ich auftauche, ist bestimmt einer.— Darf ich Sie bitten, mich lein zu lassen?“ i Sehorsam verließen die Beamten das Dienstabteil. Sie waren tief beeindruckt. Sie verbeugten sich und traten auf den Gang. Der Zugführer sagte kopfschüttelnd: „Wissen möchte ich nur, wo er die La- terne herhat? Das ist eine Dienstlaterne.“ Aber der Schlaf wagenschaffner beruhigte ihn: »Da mach dir keine Gedanken, bei dern 18t alles möglich. Nichts kann ihm verbor gen bleiben. Seine Kombinationsfähigkeit grenzt ans Ueberirdische. Er ist der Schrek- ken aller Verbrecher!“ Im Dienstabteil war der Mann, der sich Morris Flynn genannt hatte, nur wenige Minuten allein, dar 1 öffnete sich wieder die Abteiltür, und der kleine Mann in dem schwarzen Umhang und mit dem runden — 5 Der ann, tler Sherlock Holmes mar Ein heiterer Kriminalromon von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg „Verdächtiges?“ fragte Morris Flynn, ohne von den Pässen aufzusehen. Der kleine Mann hatte vorsichtig die Tür hinter sich zugezogen und ließ sich dann niedergeschlagen auf eine der Bänke sin- ken. „Nichts“, sagte er verzweifelt,„aber auch gar nichts!— Weder ein Sitzplatz noch ein Bett ist frei. Der Zug ist überfüllt.“ „Dann werden wir hier im Dienstabteil bleiben, und die Paßrevision wird sich sehr in die Länge ziehen“, entgegnete gleich- mütig Mr. Flynn. Mr. Flynn hatte schon fast alle Pässe durchgesehen. Jetzt hielt er einen Paß sei- nem Gefährten hin und sagte dabei schmunzelnd:„Guck mal, Mackie. Hübsch, Was?“ Und im gleichen Atem fihr er fort: „Hände weg von den Fahrkarten!“ Als hätte man ihm auf die Finger ge- klopft, zog Mackie erschrocken die Hand von den Fahrkarten zurück, die, zu einem Stapel geschichtet, auf dem kleinen Klapp- tisch am Fenster lagen und von denen er zwei Karten herausziehen wollte. Er steckte die E inde in die Rocktaschen und beugte sich denn neugierig aber die Schulter gei- nes Freundes. Flynn hielt zwei Pässe nebeneinander Kleidung waren die Gesichter nicht ohne Liebreiz. „Gestatte mal!“ sagte Mackie inter- essiert und nahm seinem Freund die bei- den Pässe aus der Hand. Er las die eigen- händigen Unterschriften unter den Fotos: Mary Berry und Jane Berry. Und dann kombinierte er:„Schwestern. Aus Middle- town.“ „Richtig“, nickte Flynn. „Landsmänninnen, Kleinstädterinnen.— Vierzigtausend Einwohner.“ Und dann kom- binierte er weiter:„Erste große Reise.“ Sein Freund zeigte ihm die funkelnagel- neuen Pässe, deren unbeschriebene Blät- ter er durch seine Finger gleiten ließ. sachlich,„aber warum?“ 80 sachlich. Pässe fort und sprang auf. Einen Augen- Er wandte sich zurück ins Abteil und steckte, von Mackie unbemerkt. zwei Fahr- karten zu sich, die oben auf dem Stapel lagen. Er ging auf den Gang und winkte seinem Freund, ihm zu folgen. Draußen schrillte die Pfeife des Zug- kührers. Die Lokomotive antwortete. Wieder setzte sich der Zug in Bewegung. Neben der Tür, durch die der Zugführer im letzten Augenblick wieder aufgesprun- gen war, standen die Schaffner. „Da habt ihr's!“ sagte triumphierend der Schlafwagenschaffner, der nicht umsonst seine Kriminalromane gelesen hatte.„Die beiden haben ihn schon gewittert. Wenn „Warum nicht?“ „Offene Strecke.“ „Also Notbremse“, kombinierte Flynn „Unseretwegen“, erwiderte Mackie eben- „Wieso?“ „Der Traum ist aus“, flüsterte Mackie. „Richtig“. bestätigte Flynn, warf die blick sahen sie sich erschrocken an, dann sprang Flynn zum Fenster, riß es herunter, und indem er nach Mütze und Mantel griff, zischte er Mackie zu: „raus! Vergiß nicht den Geigenkasten]“ Mackie bestätigte die Kombination von Und schon hatte er ein Bein aus dem Sherlock Holmes es auf sie abgesehen hätte, Morris, aber der 20g bereits weitere Fenster herausgeschwungen. Aber dann wären sie ihm natürlich nicht entwischt. Schlußgfolgerungen: hielt er mitten im Schwung inne und Sicher sucht er andere Schwerverbrecher, „Beide sind Vollwaisen“, sagte er.„Hier Vater und Mutter in der schwarzen Emaille- brosche.— Weiter!— Sie sind von großer Wahrheitsliebe, von ebenso großer Zurück- haltung, frühzeitig gereift und von einer geradezu rührenden Bescheidenheit und Sparsamkeit.“ Mackie betrachtete die Unterschriften der beiden Mädchen:„Stimmt“, sagte er, „zarte Aufstriche, alles ohne eitle Schnör- kel.“ „Jawohl, die großen Anfangsbuchstaben sind fast klein geschrieben— sehr sym- pathisch.“ „Richtig“, sagte Mackie. Plötzlich kreischten wieder die Bremsen. Der Expreßzug verlangsamte sein Tempo, und Morris fragte, ohne von den Pagpil- dern der beiden Mädchen auf zuschauen: „Welche Station?“ Mackie stürzte ans und zeigte auf die beiden Faßbilder: zwei N 3 Mädchenköpfe, blond der eine, der andere N 1 5 dunkel. Trotz der schlichten, braven Haar-„Gar keine? frisur und der kleinstädtisch anmutenden„Nein.“ spähte in die Nacht hinaus. Den Bahndamm sprangen zwei Gestal- ten hinab. Sie trugen Handtaschen. Die offene Tür des vorderen Schlafwagens ver- riet, daß sie aus dem Zuge gesprungen waren. Der eine war Billy, der andere war ler Mann mit dem kleinen Bärtchen und dem lila Schlips. Beide liefen was sie konnten, bis sie in der Dunkelheit verschwunden waren. Flynn und Mackie sahen ihnen nach. Jetzt tauchte unter dem Fenster des Dienstabteils der Zugführer auf. „Mister Holmes! Mister Holmes!“ schrie er.„Dort laufen sie!“ Seine Stimme über- schlug sich vor Aufregung.„Schnell, schnell, sie entwischen!“ Aergerlich winkte Flynn ab. „Flynn heiße ich“, sagte er streng und zog das Bein wieder zurück.„Lassen Sie sie laufen. Kommen Sie rein, Mann, und lassen Sie den Zug weiterfahren!“ die mehr Dreck am Stecken haben, Dreck bis an die Krücke. Er übernimmt nämlich nur sensationelle Kriminalfälle.“ „Keine Aufregung, meine Herren! Ruhe, Ruhe, Ruhe“, sagte Mr. Flynn, als er, von den Beamten gefolgt, den Schlaf wagengang entlangkam.„Zeigen Sie mir das Abteil der beiden.“ a Vor dem Abteil der beiden geflüchteten eleganten Herren mit den schlechten Ge- wissen blieben sie stehen. Morris Flynn trat ein, Mackie wollte ihm folgen, doch dann sah er den Zugführer herankommen. Er musterte ihn von oben bis unten gering- schätzig und sagte vorwurfsvoll: „An Ihrer Stelle würde ich den Namen Sherlock Holmes noch lauter in alle Welt hinausschreien. Sie wissen doch., daß es der Meister nicht will.“ „Gewiss“, entgegnete der Zugführer kleinlaut,„aber die beiden Verbrecher— jetzt sind sie weg.“ Fortsetzung ſolgt) kob Tiedtke begeht am 23. Juni in Berlin sel- Hera 5 Pruc Leitt v. Scl W. schaf les, H. B: Repo Sozi⸗ Kim Stell Ban! Bad. Man! 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