142 r Ja. n sel- Hu- kreut. frich⸗ „Fal- aupt- Snols Laske uchte und chau- 5 an IlImen ardt- eater olks- dieler rmü- vurde B in usge- gung dank- igste der gans nung mit und der von für Tho- amal Jazz- wird chen em- die des opã- die 222 Sat· si- eses gen ten- im der ten. lie- ner- ver- ver- des etzt an- für die ün⸗ Co- und der and he- der che vo- die ind er- ten en er- Zu en, dt⸗ 12 en. l- ler el; A- Ile Ar Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kkimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. 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Juni 1960 Die neue Regierung vereidigt Kiesinger wieder zum Ministerpräsidenten gewählt/ Eine Erklärung der SPD Von unserer Stuttgarter Redakftiop Stuttgart. Der Landtag von Baden- Württemberg wählte am Donnerstag vor vollbesetzten Zuschauertribünen den CDU-Abgeordneten Kurt Georg Kiesinger für weitere vier Jahre zum Minister präsidenten. Kiesinger erhielt 73 von 120 Stimmen. Für ihn stimmten in geheimer Abstimmung geschlossen die Fraktionen der CDU und der FDP/DVP. Die SPD nominierte als Gegenkandidaten ihren Fraktionsvorsitzenden, Dr. Alex Möller, der 41 Stimmen erhielt. eine Stimme fiel auf Dr. Person Freiburg, CDU), der den Altbadenern nahesteht. Kiesinger nahm die Wahl an. Als Minister seines neuen Kabinetts stellte Kiesinger dem Landtag wie erwartet fünf CDU-Ab- geordnete und drei FDP/DVP-Abgeordnete vor, und zwar Dr. Storz(Kultus), Schütt- ler(singen) Arbeit, Dr. Filbinger Unnen- und Flüchtlingsverwaltung), Leibfried (Landwirtschaft und Forsten), Dr. Haußmann- Stuttgart(Justiz), Dr. Müller Finanzen) und Dr. Leuze(Wirtschaft). Dr. Wolfgang Amt sein. Die neue Regierung, die den Eid auf die Landesverfassung ablegte, erhielt in nament- licher Abstimmung 68 von 115 abgegebenen Stimmen. 40 Abgeordnete der SPD stimmten mit nein, die sieben BHE- Abgeordneten ent- hielten sich der Stimme. Im Anschluß an die Vereidigung der Regierungsmitglieder gab Haußmann wird Kiesingers Vertreter im der Fraktions vorsitzende der SPD, Dr. Möl- ler, eine Erklärung ab, in der es heißt, die Fraktion habe zum Ausdruck gebracht daß sie nicht in der Lage sei, dieser Regierung Kiesinger Vertrauen entgegenzubringen. Sie verzichte darauf, ihre Haltung schon heute eingehend zu begründen, weil es zunächst Kulturelle Arbeit im Ausland Brentano: Genau so wichtig wie die Handelspolitik Bonn.(dpa/ AP) In den vergangenen Jah- ren haben die diplomatischen Missionen der Bundesrepublik„gute und erfolgreiche Kul- turarbeit“ im Ausland geleistet. Dies meinte Außenminister von Brentano am Donnerstag in der seit langem erwarteten Debatte des Bundestags über die deutsche Kulturarbeit im Ausland. Die Bundesregierung— so sagte Brentano weiter— halte sich bewußt zurück und überlasse den jeweiligen Gastländern die Initiative, um damit zu dokumentieren, daß die Bundesrepublik keineswegs eine Kulturarbeit im Stile des„Dritten Reiches“ wieder aufnehmen wolle. Er appellierte an die Fraktionen, auch weiterhin in großzügi- ger Weise Mittel für die Kulturarbeit im Ausland zur Verfügung zu stellen. Die Be- deutung der Kulturarbeit stehe in der Rang- ordnung neben den handelspolitischen Be- mühungen. Eingeleitet worden war die Debatte mit der Begründung der Großen SPD-Anfrage durch den Abgeordneten Kühn, der eine aktivere Kulturarbeit im Ausland forderte und davor warnte, diese Arbeit zu einem Instrument der politischen Propaganda zu machen. Es sei nicht der Fehler der Bundes- regierung, wenn weite Kreise des Volkes kein Interesse für die Kulturarbeit zeigten, meinte der Abgeordnete Dr. Martin(CD). Die Bun- desrepublik gebe mehr für die Kulturarbeit aus als Großbritannien und Frankreich. Auch bilde die Bundesrepublik den größten Prozentsatz an ausländischen Studenten in ihren Hochschulen aus. Freiherr von Mühlen FDP) bezeichnete es als erste Aufgabe der Kulturpolitik, durch Austausch und gegen- seitige Hilfe vor allem in den Entwicklungs- ländern den sowjetischen Vorstoß auf- zufangen. Keiner sprach diesmal davon (gn.-Eig. Ber.) Das Vorhutgefecht der außenpolitischen Redeschlacht am kommen- den Donnerstag im Bundestag fand nicht statt: In der mit Spannung erwarteten Sit- zung des Außenpolitischen Ausschusses am Donnerstag vermieden alle Parteien, auch nur mit einem Wort auf das Thema„gemein- same Außenpolitik“ einzugehen. Grund die- ser Enthaltsamkeit ist das Bestreben, die „Schlachtpläne“ für Donnerstag geheim- zuhalten, Die so oft beschworene Gemein- samkeit beschränkte sich im Ausschuß dar- auf, daß der Soester CDU-Abgeordnete Ernst Majonica einstimmig zum Vorsitzen- den des neuen Unterausschusses„Entwick- lungsländer“ gewählt wurde. Mit großer Spannung wartet man darauf, ob es zum ersten„Kreuzen der Klingen“ zwischen den beiden wahrscheinlichen Kanz- lerkandidaten des nächsten Jahres, Adenauer und Brandt, kommt. Es ist ungewiß, ob Willy Brandt die Bundesratsbank verlassen wird, um für seine Partei auf das Rednerpodium zu gehen. „Gefährliches Wort Provisorium“ Der Verteidigungsminister zum Bericht des Wehrbeauftragten Von unserer Bonner Redaktlon Bonn. Der Verteidigungsausschuß des Bundestages begann am Donnerstag sehr sachlich mit den Beratungen des Berichtes, den der Wehrbeauftragte, von Grolman, vor- gelegt hat. Die Abgeordneten bezeichneten dieses Untersuchungsergebnis als ein„sehr Wesentliches Dokument“, doch wurde all- gemein vermerkt, daß ihm noch der Cha- rakter des erstmaligen und des Tastens an- hafte. Bundesverteidigungsminister Franz J0s. Strauß wandte sich unter anderem gegen die Verkoppelung des Wehrmotivs mit dem Be- grifk des„Provisoriums“ der Bundesrepu- Vorsitzender der Ge- Adolph Kummernuss, 5 s werkschaft fentliche Dienste, Transpor und Verkehr(OTW) wurde am Donnerstag 65 Jahre ält. Kummernuss, der schon als 14jähriger Mitglied der Sozialistischen Ar- beiterjugend gewesen war, ist eine der pro- flliertesten Persönlichkeiten der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Bild: dpa blik. Sie enthalte Gefahren und verführe zu einer leichtfertigen Verweigerung der Dienstpflicht. Strauß trat dafür ein, künftig den Wehrgedanken lieber mit der Souveräni- tät und den weltweiten Bündnisverpflich- tungen in Zusammenhang zu bringen. Die Voraussagen über heftige Auseinan- dersetzungen zwischen Verteidigungsmini- ster und Wehrbeauftragten haben sich nicht erfüllt. Strauß, der selbst zu den Initiatoren der neuen Einrichtungen zählt, dankte Grol- man mehrfach für seine schwierige Arbeit und lobte Sorgfalt und Fleiß, mit der dieses Dokument fertiggestellt wurde. Sache des Ministerpräsidenten und seiner Regierung sei, im Landtag und damit vor der Oeffentlichkeit die Gründe für den Ausschluß der SPD von der Regierungs verantwortung darzustellen. Für den BHE erklärte der Abgeordnete Schwarz, seine Parteifreunde hätten sich der Stimme enthalten, da die schwebenden Ver- handlungen über die Beteiligung des BHE an der Landesregierung noch nicht abge- schlossen seien. Bundesminister dürien nicht Geschenke und Vergünstigungen annehmen Bonn.(dpa) Eine kurze Debatte gab es am Mittwoch im Bundestag über einen Ge- setzentwurf der SPD, nach dem Mitglieder der Bundesregierung keine Geschenke mehr annehmen dürfen, die durch private Bezie- hungen nicht gerechtfertigt sind. Das gleiche soll für Vergütungen oder Vergünstigun- gen für Tätigkeiten gelten, die im Zusam- menhang mit dem Ministeramt stehen. Schließlich soll ein Mitglied der Regierung Einkommen aus früheren Beschäftigungen im Oeffentlichen Dienst einer zwischen oder überstaatlichen Einrichtung an den Bund abliefern. Bundesinnenminister Schröder bezeichnete den Entwurf der SPD als„der Diskussion wert“. Die Bundesregierung legte einen Aende- rungsentwurf zum Bundesministergesetz vor, wonach ein Mitglied der Regierung lebenslänglich Ruhegehalt beziehen soll, wenn es dem Kabinett mindestens vier Jahre angehört hat. Wenn der Minister bei seiner Ernennung 60 Lebensjahre zählt, soll er das Ruhegehalt auch erhalten, wenn er nur ein Jahr in der Regierung war. Das Ruhegehalt soll mindestens 35 Prozent des Amtsgehalts und der Wohnungsentschädi- gung betragen und in jedem Jahr der Amts- zeit um drei Prozent bis höchstens 75 Pro- zent steigen. Es soll dem ehemaligen Mi- nister yam 55. Lebensjahr oder vom Zeit- punkt zer Dienstunfähiskeit an ahl Wercdek Beſde Gesetzentwürfe ade n Innenausschuß überwiesen. f Nach dramatischem Hin und Her ist das Rennen um die erste Regierung im Kongo vorerst entschieden. Der Führer der kongolesischen Nationalbewegung Patrice Lumumba, gab bekannt, daß er ein arbeits- fähiges Kabinett gebildet habe. Allerdings ist die Stellung Lumumbas nicht ungefdhrdet, nachdem die„Abako“- Bewegung, deren Führer Joseph Kasdwubu Lumumbas schärfster Konkurrent ist, ihre Anhünger zum Streik aufgerufen und mit der Ausrufung einer un- abhängigen Kongo- Republik gedroht hat. Der Kongo bleibt damit ein Herd eæplosiver Spannung.— Unser Bild zeigt die beiden Kontrahenten Lumumba(links) und Kadsawubu gemeinsam auf dem Wege zu Verhandlungen mit der belgischen Regierung über die Unabhängigkeit des Kongo im Februar dieses den Bericht.) Jakres in Brüssel.(Siehe auch untensteken- Bild dpa Lumumba gelang die Regierungsbildung Hochspannung im Kongo/ Keine Einigung mit Kasawubu Leopoldville.(dpa/ AP) In einer Atmo- sphäre politischer Hochspannung hat der radikale Kongo- Politiker und Führer der t„Nationalbewegung“, Patrice Lumumba, am gestrigen Donnerstag seine Kabifiettsliste für die erste Regierung des am 30. Juni unab- Die Saarkohle wieder im Gespräch Frankreich will über Revision Paris.(VWD) Die Einleitung deutsch- französischer Verhandlungen zur Revision der im Saarabkommen vom 27. Oktober 1956 vorgesehenen saarländischen Kohle- lieferungen an Frankreich hat das franzö- sische Industrieministerium anläßlich der Veröffentlichung eines Fünfjahresplanes zur Drosselung der französischen Kohleförde- rung angekündigt. Im Saarvertrag waren die saarländischen Kohlengruben verpflichtet worden, vom 1. Januar 1962 an 20 Jahre lang jährlich 1,2 Millionen Tonnen Kohle an Frankreich zu liefern(Artikel 81). Außer- dem müssen weitere 33 Prozent der an der Saar zum Verkauf verfügbaren Kohle der kür die Kohlelieferungen an Frankreich ver- antwortlichen deutsch- französischen Gesell- schaft zur Verfügung gestellt werden(Ar- tikel 83). Der Saarvertrag war in einer Periode des ausgesprochenen Kohlemangels in Frank- reich und Europa ausgehandelt worden und entsprach damals durchaus den französischen Interessen. Inzwischen hat sich die Lage auf dem französischen und europäischen Kohlemarkt von Grund auf geändert, und des Abkommens verhandeln die lothringischen Kohlengruben haben seit einiger Zeit heftig über die saarländische Konkurrenz auf dem französischen Kohle- markt geklagt und eine Einschränkung der saarländischen Kohlelieferungen gefordert. Der Druck der lothringischen Gruben auf die französische Regierung scheint mittler- Weile stärker geworden zu sein, da dem er- wähnten Sanierungsprogramm zufolge die französische Kohleförderung von gegen- Wwärtig 60 Millionen Tonnen auf 53 Millionen Tonnen im Jahre 1965 gedrosselt werden Soll. Der Plan sieht ferner eine Verminde- rung der Investitionen für die Kohleförde- rung vor. Dagegen soll die Modernisierung der kohleverarbeitenden Industrien geför- dert werden. Der Staat wird den Kohlegru- ben von 1961 mit einem Pauschalbeitrag hel- fen, der 150 Millionen neue Francs nicht un- terschreiten soll und der die Kohlegruben zu einer rationelleren Verwaltung ermun- tern soll. Schließlich sieht der Sanierungs- plan eine Reihe sozialer Maßnahmen, darun- ter die Pensionierung von Bergleuten mit mehr als 30jähriger Dienstzeit vor. Zwischen Gesfern und Morgen Gegen einen personellen Ausbau des Bundespräsidialamts ist der Haushaltsaus- schuß des Bundestages. Es waren acht neue Stellen beantragt worden. Zugestimmt hat der Haushaltsausschuß des Bundestages dem Vorschlag einer zwei- ten Staatssekretärstelle im Auswärtigen Amt. Es wird damit gerechnet, daß Mini- sterialdirektor Carstens zum Staatssekretär ernannt wird. Das Rundfunkgesetz wurde vom Kultur- politischen Ausschuß des Bundestages gegen die Stimmen der SPD gebilligt. Das Gesetz sieht die Errichtung je einer Rundfunk- anstalt auf Bundesebene für die Kurze und Lange Welle vor. Es soll in der kommenden Woche vom Bundestag behandelt werden. Bundeswohnungsbauminister Lücke hat jetzt den Sparkassen, Genossenschaftsban- ken, Kreditbanken und Bausparkassen drei Millionen Mark Zinsverbilligungszuschüsse kür den Wohnungsbau zugunsten junger Fa- milien und solcher Personen zugewiesen, die ein Eigenheim beziehen und eine ältere Woh- nung freimachen. Die deutsch- argentinische Handelskammer in Buenos Aires hat sich geweigert, den Rücktritt ihres Geschäftsführers, Dr. Karl Klingenfuß anzunehmen. Die deutschen Be- hörden haben die Auslieferung Dr. Klingen- kuß' mit der Begründung gefordert, daß er der Kriegsverbrechen verdächtig sei. Der kommunistische Parteiveteran und Mitbegründer des Spartakusbundes, Profes- sor Hermann Dunker, ist nach einer Mel- dung der Nachrichtenagentur der Sowjet- zone ADN im 87. Lebensjahr an Herz- schwäche gestorben. Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Polens beschloß am Mittwoch nach zweitägiger Beratung, den nationalen Wirt- schaftsplan für die Jahre 1961 bis 1965 in mehreren Punkten abzuändern. Wie ver- lautet, billigte das Plenum den Vorschlag des Politbüros, im kommenden Fünfjahres- plan erhöhte Investitionen in der Schwer- industrie auf Kosten der Konsumgüter- industrie vorzunehmen. Ebenfalls gebilligt wurden die zusätzlichen Ausgaben für die polnische Landwirtschaft. Gegen Geschwindigkeitsgrenze Bonn.(dpa) Der Verkehrsausschuß des Bundestages ist gegen allgemeine Geschwin- digkeitsbegrenzungen oder neue Versuche mit„Tempo 80 oder 100“ an Wochenenden. Dies hat der Verkehrsexperte der CSU, Hans Drachsler, am Donnerstag in Bonn einem dpa- Korrespondenten mitgeteilt. Geschwin- digkeitsbegrenzungen seien kein geeignetes Mittel, das Verkehrsproblem zu lösen. Die beiden Versuche im Juni hätten sich nicht bewährt. Der Verkehrsausschuß des Bun- destages will sich am Mittwoch kommender Woche mit einer Verordnung befassen, die das Bundesverkehrsministerium bereits dem Bundesrat zugeleitet hat und die zahlreiche Veränderungen des Straßenverkehrsrechts bringt. 8 Anastas Mikojan, der erste stellvertre- tende sowjetische Ministerpräsident, ist in der norwegischen Hauptstadt Oslo eingetrof- fen. Er wird dort eine sowjetische Indu- strieausstellung eröffnen. Nach norwesgi- schen Meldungen wird Mikojan auch Ver- handlungen mit der norwegischen Regie- rung führen. »Dienstverpflichtet hat die französische Regierung das Personal der Pariser Ver- kehrsbetriebe. Durch diese Maßnahme soll den Teilstreiks, die vor acht Wochen began- nen und fast täglich verschiedene Metro- und Autobus-Linien lahmlegen, ein Ende gesetzt werden. Massive Truppenkonzentrationen der chi- nesischen Kommunisten an der Nordgrenze Indiens haben nach Ansicht des Stabschefs der indischen Armee, General Thimayya, in letzter Zeit stattgefunden. In Mexiko-Stadt ist von kubanischen Flüchtlingen eine Anti-Castro-Bewegung ge- gründet worden, die sich den Sturz des der- zeitigen kubanischen Regierungschefs zum Ziele gesetzt hat. Auf der afrikanischen Konferenz in Addis Abeba hat die Vereinigte Arabische Republik vopgeschlagen, daß Großbritannien auf- gefordert werden soll, Südafrika aus dem Commonwealth auszuschließen. Alle afrika- nisch- asiatischen Staaten sollen das Com- monwealth verlassen, falls Südafrika nicht ausgeschlossen wird. hängig werdenden Kongo bekanntgegeben. Lumumba übernimmt selbst den Posten des Ministerpräsidenten und des Verteidigungs- ministers. Er hat die rund 20 Ministerposten auf einen großen Kreis von Parteien verteilt, um eine möglichst breite Basis für eine Par- lamentsmehrheit zu haben. Dagegen erzielte Lumumba keine Einigung mit der im unteren Kongogebiet besonders starken„Abako“- Bewegung und ihrem einflußreichen Chef Kasawubu. Die politische Lage wird daher vor allem in der Hauptstadt Leopoldsville, Wo die„Abako“-Anhänger über die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung umfaßt, als explosiv bezeichnet. Mit dem knappen Vorsprung von nur zwei Stimmen wurde am Mittwoch der ge- mäßigte Politiker Joseph Ileo zum Präsiden- ten des kongolesischen Senats, der dem deut- schen Bundesrat vergleichbaren Vertretung der sechs Kongoprovinzen gewählt. Ileo schlug im dritten Wahlgang den Kandidaten der Lumumba-Partei. Die Arbeitszeit zentral oder regional festlegen? Frankfurt.(AP) Die Industriegewerk- schaft Metall ist nach dem Scheitern der zentralen Arbeitszeitverhandlungen mit dem Gesamtverband der metallindustriellen Ar- beitgeberverbände entschlossen, das Ar- beitszeitproblem nunmehr regional in den Bezirken zu lösen und die gewerkschaft- lichen Forderungen auf weitere Verkürzung „durchzusetzen“. Die Arbeitgeber haben demgegenüber ausdrücklich erklärt, daß Arbeitszeitfragen als eine zentral zu re- gelnde Angelegenheit zu betrachten seien. Die Tarifpartner warfen am Donnerstag in Frankfurt einander vor, durch Kompromiß- losigkeit den Abbruch der Verhandlungen verschuldet zu haben.(Siehe auch unseren Wirtschaftsteil.) Eine neue Phase in der japanischen Innenpolitik Tokio/ Washington.(dpa) Mit dem Aus- tausch der Ratifizierungsurkunden des neuen amerikanisch- japanischen Sicherheitsvertra- ges und der Rücktrittsankündigung des japa- nischen Minister präsidenten Kishi hat eine neue Phase der japanischen Innenpolitik be- gonnen. Politische Beobachter in Tokio spre- chen von einem Schwebezustand. Gleich- zeitig hat sich die Lage in Japan etwas ent- spannt. Die Teilnahme an Streiks und De- monstrationen ist am gestrigen Donnerstag zurückgegangen. Befürchtungen, daß die Gegner des Sicherheitsvertrages den Aus- tausch der Ratifikationsurkunden noch in letzter Minute stören könnten, führten zu einer in aller Heimlichkeit veranstalteten Zeremonie in der Residenz des japanischen Außenministers Fudshijama, die weitab vom Parlament oder irgendwelchen Universitäten in dem Tokioter Vorort Meguro liegt. Der Austausch der Ratifikationsurkunden erfolgte nur einen Tag nach der Unterschrift Kaiser Hirohitos und der Billigung durch den USA Senat. Die Schnelligkeit des Austausches wurde vom amerikanischen Außenministe- rium damit erklärt, daß Präsident Eisen- hower das amerikanische Dokument schon vor der Ratifizierung durch den amerika- nischen Senat unterzeichnet habe. Der Sicherheitsvertrag idt damit endgültig Kraft getreten. e * eri Freitag, 24. Juni 1960 An der Wiege der Kleinen Koalition des zweiten Kabinetts Kiesinger in der wird, sein volles Vertrauen aus. Nachkriegsgeschichte Baden- Württembergs 5 8 e j 3 ein neuer Abschnitt begonnen hat. Das In der Labour-Erklärung heißt es, eine Land ist mit einem kühnen Schritt aus der Zeit der oppositionslosen Jahre herausgetre- ten. Künftig werden die innenpolitischen und Petitionen einer genauen parlamenta- rischen Kontrolle unterworfen sein. Der neue Landtag, der bisher aus verständli- Chen, mit der Neugründung des Landes zu- Sammenhängenden Gründen darauf verzich- tet hatte, einem Teil der Volksvertreter das Recht der parlamentarischen Kritik und einer verschärften Kontrolle der Exekutive zuzugestehen, glaubt heute in seiner Mehr- heit, das Land Baden- Württemberg sei in sich gefestigt genug, um entschiedene Kritik an Art und Fortgang des Aufbaues und an der Bewältigung vieler in der Kompetenz der Länder liegenden Aufgaben vertragen zu können. Ja, man glaubt in den Kreisen, die die Kleine Koalition geschaffen haben, dieses nun beginnende Miteinanderringen der parlamentarischen Kräfte müsse zu einer Stärkung der Landes selbst und zu einer Wiederbelebung der landespolitischen Aktivität weiter Kreise der Bürgerschaft führen. Der Publikumsandrang, den die mor- schen Tribünen des alten Landtagsgebäudes in der Stuttgarter Heusteigstraße gestern bei der Wahl des Ministerpräsidenten und seiner Mitarbeiter zu tragen hatten, und die vielen auf der Straße wartenden Menschen mögen in dieser Beziehung als gutes Omen gewertet werden. Dabei ist zu hoffen, dag das Interesse der Oeffentlichkeit auch dann Wach bleibt, wenn Landtag und Regierung jetzt mit der nüchternen Tagesarbeit begin- nen werden: mit der Schulgesetzgebung, den Beratungen über eine territoriale Neuglie- derung, über die Landesplanung, den Stra- 4 genbau, den einfacheren Aufbau der Staats- Verwaltung, der Bewältigung der in den jährlichen Vier-Milliarden-Etats steckenden Unsumme von Arbeit und anderer, das par- lamentarische Arbeitsprogramm umfassen- den Tätigkeiten. Voraussetzung für die gewünschte Akti- vierung des politischen Lebens in unserem Lande bleibt aber vor allem die Verwirk- ichung der von Landtagspräsident Dr. Gurk und Alterspräsident Adolf Kühn jüngstens in Aussicht gestellten öffentlichen Arbeitsweise des Landtages. Mit der Allparteien-Koali- tion muß nun der Ausschuß-Parlamentaris- mus zu Grabe getragen werden. Im Gegen- satz zu anderen Meinungen neigen wir zu dier Auffassung, dag das politische Leben in unserem Lande nicht an der Allparteien- Koalition als solcher Schaden genommen hat, sondern daß vielleicht deren Vertreter sich zugunsten eines reibungslosen Funktio- nierens des oppositionslosen Parlamentaris“ mus allzu oft einer in Klausur und unter Ausschluß der Oeffentlichkeit sowie eines Sroßen Teils der eigenen Abgeordneten ar- beitenden„Interfraktion“ bedienten. Die da- durch hervorgerufene, jahrelange Isolierung der interessierten Bevölkerung von den die Tagespolitik so lebendig und fruchtbar ma- chenden Wechselgesprächen der politischen Partner haben möglicherweise viele Wäh- ler dazu bestimmt, am Wahltag resignie- rend der Urne fernzubleiben. 5 Das Bemühen, in dieser Beziehung künf- tig vieles gut und besser zu machen, steht an der Wiege der Kleinen Koalition. Wir möchten wünschen, daß dieser gute Wille in Lukunft dazu führen möge, auch die landes- politische Arbeit im Denken und Handeln der Bevölkerung wieder fester und selbstver- Ständlicher zu verwurzeln. Sollte dies ge- schehen, so sind wir die letzten, die nicht Auch der Kleinen Koalition positive Züge und in die Oeffentlichkeit wirkende Reize abge- winnen könnten. Solange, bis die ersten Früchte dieser Art von Arbeit in der Praxis Zu reifen beginnen, seien jedoch nach wie vor Zweifel an der Richtigkeit des Entschlus- Ses erlaubt, die Fraktion der SPD ausgerech- net zu dem Zeitpunkt in die Opposition zu schicken, an dem sie im Südwesten so stark geworden war wie niemals zuvor. Wir erkennen dennoch ohne Vorbehalt an, daß das parlamentarische Reglement es er- laubt und vorsieht, den Regierungsparteien einen Wiederpart zu geben, der eine scharfe Kontrolle auszuüben hat. Nachdem die Mehr- heit des Stuttgarter Landtags sich jetzt zu diesem Prinzip bekannt hat, steht es außer Frage, daß dem Lande nur dann gedient ist, wenn die SPD die ihr jetzt zugewiesene Rolle So spielt, wie wir es von ihr nach den vielen Jahren des Mittragens von Verantwortung erwarten: Sachlich, mit intensiver Kenntnis der Materie auf vielen Gebieten und gewillt, dem Land Baden- Württemberg, das leider immer noch Anfechtungen ausgesetzt ist, zur völligen inneren Gesundung zu verhelfen. Die Opposition wird— dessen sind wir ge- wig— eine schlagkräftige parlamentarische Waffe sein, jederzeit bereit, für Klarheit und Wahrheit in den politischen Verhältnissen des Landes zu sorgen. Die Männer um Kie- singer und Reinhold Maier müssen in den nächsten Jahren schon eine gute Regierungs- arbeit leisten, um der starken Opposition, die Sie sich schufen, möglichst wenig Angriffs- flachen zu bieten. Nur wenn ihnen dies gelingt, wird der wagemutige Schritt, der die dritte Legislaturperiode des Landtags einleitete, als gerechtfertigt in die Geschichte des jungen Landes eingehen. Fritz Treffz-Eichhöfer(Stuttgart) Jeder Beobachter der landespolitischen Entwicklung ges letzten Jahrzehnts ist sich darüber im klaren, daß mit der Vereidigung Arbeiten aller Art, von der Gesetzgebung bis zur Bearbeitung von Großen Anfragen England soll sich auf die Atommacht der USA stützen London.(AP) Die britische Labour- Partei hat ein neues Programm zur Ver- teidigungs- und Außenpolitik veröffentl icht, in dem die Beseitigung der amerika- nischen Raketenstützpunkte in Großbritannien und die Einstellung der eigenen Kern- Waflenproduktion gefordert werden. Die Labour- Partei wünscht, daß sich Großbri- tannien wie die übrigen NATO- verbündeten auf die nukleare Abschreckungsstreit- tischen Atomwaffen wird nicht gesproche Westliche Strategie, die sich auf die Ver- einzige Atommacht stütze, mache es erforderlich, daß die NATO eine amerikanische die Wasserstoff- bombe niemals ohne vorherige Zustimmung der NATO zu benutzen, und 2. eine ameri- kanische Zusicherung zu bekommen, nie- einigten Staaten als sich darum bemüht: 1. Erklärung zu erhalten, macht der Vereinigten Staaten stützt. Von der Beseitigung der vorhandenen bri- n. Der Vorstand der Partei billigte das neue Programm und sprach Hugh Gaitskell, dessen Abtreten vom linken Flügel verlangt mit ihrem Gebrauch als erster zu drohen. Gleichzeitig wird versichert,. daß Großbri- tannien seinen NATO- Verpflichtungen loyal nachkommen müsse. Es wird weiter betont, daß es zur Zeit„nicht gerechtfertigt“ er- scheine, Flugzeuge mit Wasserstoffbomben patroullieren zu lassen. Diese Erklärung richtet sich gegen die von der britischen Der Krankenkassen-Kompromiß bleibt Obwohl kein„Stein der Weisen“/ Selbstbeteiligungs-Paragraph im Wortlaut Von unserem Korrespondenten Dr. Bonn. Der von der CDU/CSU-Fraktion nach langem Ringen erreichte Kompromiß für die Neuregelung der gesetzlichen Kran- kenversicherung, der auf eine gemilderte Selbstbeteiligunng gerichtet ist, soll aufrecht- erhalten und im Bundestag durchgesetzt werden. Dies verlautet aus CDV/ CSU-Krei- sen als Antwort auf Informationen, die von der Undurchführbarkeit dieses Kompromis- ses wissen wollen. Man betont bei der CD&/ CSU-Fraktion, die gefundene Lösung werde nicht von allen als„Stein der Weisen“ be- trachtet. Sollte sich der Kompromiß in der Praxis nicht voll bewähren, so sei aber im- mer noch die Möglichkeit gegeben, einzelne Bestimmungen abzuändern. Inzwischen ist auch der Wortlaut bekannt geworden, in den die Sozialfachleute der CDU/ CSU die Grundgedanken des durch einmütigen Fraktionsbeschluß festgelegten Kompromisses gegossen haben. Die wichtig- sten Passagen des entscheidenden Para- graphen 287 des Gesetzentwurfs lauten: „Uebersteigt bei einer Kasse der allgemeine Beitragssatz 5, 25 Prozent, so hat der Ver- sicherte für die Mitgliedsbescheinigung eine Gebühr von zwei D-Mark zu entrichten. Uebersteigt bei einer Kasse der allgemeine Beitragssatz 5,8 vom Hundert, so hat der Versicherte für jede in der Gebührenordnung Vorgesehene ärztliche Leistung eine D-Mark, höchstens 15 D-Mark für die Geltungsdauer der Mitgliedsbescheinigung zu zahlen. Die Beteiligung für die erste und zweite ärztliche Leistung ist mit der Gebühr für die Mit- gliedsbescheinigung abgegolten. An Stelle einer notwendigen Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes über 5,8 vom Hundert kann die Satzung eine Beteiligung des Versicher- ten bis zu 20 vom Hundert an den Kosten der ärztlichen Behandlung vorsehen, Die Betei- lisung beträgt mindssteris xwel D-Mark, höchstens 15 P-Mark für die Geltungsdauer der Mitgliedsbescheinigung Bel der Ab- rechnung Haf der Arzt auf der Mftgliedsbe- scheinigung der Höhe der Zuzahlung anzuge- ben“. Berechnungen, die in Bonn angestellt wurden, ergaben, daß etwa 20 Prozent der Kassen, 400 von 2000, bei Inkrafttreten des Gesetzes sofort die Krankenscheingebühr (Mitglieds bescheinigung) einführen müssen, weil sie über dem festgelegten Richtsatz von 5,25 Prozent liegen, Etwa drei bis vier Prozent der Kassen(60 bis 80) müssen zusätzlich noch die direkte Selbstbeteiligung anordnen, denn ihr Beitragssatz hat 5,8 Prozent bereits über- schritten. So kann trotz allem behauptet wer- den, daß sich die Selbstbeteiligung nach har- ten Kämpfen grundsätzlich durchgesetzt hat — insoweit behielt Theo Blank die Oberhand. Keine„Rosinenreform“ (eg- Eig. Ber.) Der Vorschlag der SPD- Bundestagsfraktion, die im Regierungsent- Wurf zur Krankenversicherungsreform ent- Hein z günther Klein haltenen Leistungsverbesserungen in einem sogenannten Vorschaltgesetz noch in dieser Legislaturperiode des Bundestages zu verab- schieden, die Selbstbeteiligung der Versicher- ten an den Krankheitskosten aber zurückzu- stellen, ist am Donnerstag auf die einhellige Ablehnung der Christlichen Demokraten und der Bundesregierung gestoßen. Im Bundes- arbeitsministerium wurde betont, die Regie- rung werde sich jedem Versuch einer „Rosinenreform“ widersetzen, das heißt einem Gesetz, das nur die Rosinen aus dem Kuchen der Krankenversicherung für die Versicherten herauspickt. Voges spricht von Streik Hamburg.(dpa) Es sei denkbar, daß die Aerzteschaft bei einem unbefriedigenden Er- gebnis der Reform der gesetzlichen Kranken- versicherung in einen Streik treten. Dies er- klärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Voges, in einem Colloquium mit Journalisten in Hamburg. Die Aerzteschaft sei in der Lage, die Behand- lung von Kassenpatienten abzulehnen. In diesem Falle würden alle Patienten als Pri- Vvatpatienten behandelt. Dr. Voges wandte sich ebenso wie der Präsident der Bundes- Arztekammer, Dr. Fromm, gegen den Kom- promigvorschlag der CDU/CSU-Fraktion des Bundestages zur Reform der Krankenver- sicherung. mals die H-Bombe zuerst anzuwenden oder Labour-Partei wirft neuen Plan in die Debatte Stellungnahme zur Verteidigungs- und Außenpolitik/ Vertrauen für Gaitskell Regierung gebilligte amerikanische Taktik, ständig Atombomber in Alarmbereitschaft Zzu halten. Die britische Regierung wird im außen- Politischen Teil des Programms aufgefor- dert, sich nicht auf eine neue Gipfelkonfe- renz zu verlassen, sondern sich unverzüglich für kleinere Ost-West-Abkommen über ver- schiedene weltpolitische Fragen einzusetzen. Nach Ansicht der Labour-Party müssen dabei im Vordergrund stehen: 1. ein amerikanisch-sowietisch-britisches Verbot aller Atomwaffen versuche, 2. eine neue britische Initiative zur Ueberwindung des toten Punktes bei den Abrüstungsverhandlungen zwischen Ost und West, 3. ein Plan zur Neutralisierung eines großen Teils Mitteleuropas, zu dem Gesamt- deutschland, Polen, die Tschechoslowakei und Ungarn gehören müßten. 4. ein Programm für ein Auseinander- rücken der Streitkräfte aus Ost und West in Mitteleuropa, einschließlich einer Zone der verminderten Spannung, der begrenzten Bewaffnung und eine Zone der absoluten Freiheit von Atomwaffen, 5. die Aufnahme Chinas in die Vereinten Nationen. Zu dem Vorschlag, Großbritannien solle seine Atommachtrolle aufgeben, wird in der Labour-Erklärung betont, ein Land von der Größe Großbritanniens könne im„wahren Sinne des Wortes“ keine„unabhängige Atommacht“ bleiben. Die Labour-Partei sei der Auffassung, daß der britische Beitrag zur westlichen Bewaffnung sich auf konventio- nelle Waffen beschränken und den Amerika nern die Sorge für die strategische westliche Abschreckungsmacht überlassen werden solle. Die Labour-Führer lehnen auch den Ge- danken ab, Großbritannien solle zusammen mit seinen europäischen Alliierten eine ge- meinsame und gemeinsam kontrollierte europäische Atomstreitmacht aufbauen. Als Haupthindernis wird die in diesem Falle nicht zu umgehende Teilnahme der Bundes- republik bezeichnet. Die Labour-Partei sei „absolut dagegen, Deutschland die Herstel- lung von Atomwaffen zu gestatten“. Außer- dem dürfe es der Bundeswehr nicht erlaubt werden, sich mit Kernwaffen auszurüsten. Der britische Gewerkschaftskongreß wird dieses Programm am 1. Juli erörtern. Endlich eine Zypern-Läsung in Sicht Am 1. August soll die Insel selbständige Republik werden Von unseren Korrespondenten London. Die Unabhängigkeit Zyperns scheint sich nun endgültig 1 5 bisherige britische Kolonie dürfte endlich am 1 August Republik werden, mit Erzbischof Makarios als erstem gewählten Präsidenten an der Spitze, wenn— wie man in London zuversichtlich erwartet— die am Donnerstag nach sechswöchiger Unterbrechung in Nikosia zwischen dem britischen Unterhändler, Staatssekretär Julian Amery, und den Füh- rern der zyprischen Bevölkerung wieder- aufgenommenen Verhandlungen zu einem Positiven Ergebnis führen. Die britische Re- gierung scheint den Optimismus von Erz- bischof Makarios zu teilen, daß auf der Grundlage der von der griechischen und tür- kischen Regierung ausgearbeiteten Kom- Promigformel in wenigen Tagen die letzten Differenzen zwischen dem Erzbischof und den Briten über die weiterhin unter eng- lischer Souveränität verbleibenden Militär- Stützpunkte beseitigt werden können. Staatssekretär Profumo vom britischen Außenamt äußerte sich am Vortag außer- ordentlich optimistisch in Beantwortung einer Unterhausanfrage, als er davon sprach, es eng sche, land sie nicht mehr benötigt. werde m 5slich sein, noch vor Beginn der 1 Parlamentsfèerien die erforder- lichen Gesetze zu erlassen, so daß die Sou- Veränität der Republik Zypern ab 1. August in Kraft treten kann. Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die plötzliche Uebereinstimmung nach Monaten fruchtlosen Streitens durch britische Zugeständnisse möglich wurde. Wie wir er- fahren, hat sich England zu einer weiteren Reduzierung des Umfangs seiner beiden Militärbasen auf nunmehr 99 uadratmeilen —— Eine„Erste Kammer“ 9 von Dr. Franz Meyers vorgeschlagen Aachen.(AP) Der Ministerpräsident von Nordrh in Aachen als eine neue staatliche Einrich- tung eine„Er Kammer“ vorgeschlagen. Ex denke an ein demokratisches„Oberhaus“, in dem aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens hervorragende und unabhängige Persönlichkeiten an der Gesetzgebung mit- Wirken sollten. Meyers, der auf einer Imma- trikulationsfeier der Technischen Hochschule Aachen sprach, vertrat jedoch die Ansicht, durch eine solche Kammer die bundes- Ste dag staatliche Ordnung, die in der Existenz deg Bundesrates zum Ausdruck komme, nicht geändert werden sollte. Als Beispiel für seinen Vorschlag nannte Meyers„eine Art geheimen Staatsrat“, der in der Vierten französischen Republik neben Nationalver- sammlung und Senat bestanden habe. Noch kein Ausschuß zur Untersuchung des Falls Oberländer Bonn.(dpa) Ein Ausschuß des Bundestags zur Untersuchung der früheren Tätigkeit von Professor Oberländer wird Vorläufig nicht eingesetzt. Der Antrag einer Reihe von Ab. geordneten der CDU/ CSU, einen entsprechen- den Untersuchungsausschuß einzusetzen, wurde am Donnerstag von Professor Böhm vor dem Rechtsausschuß des Bundestages be- gründet. Der Ausschuß vertagte die Dis- kussion über den Antrag und beauftragte die Abgeordneten Wittrock(SPD) und Pr. Kanka(CDU/CSU), noch Material zu der Frage zu sammeln und dann dem Ausschuß zu berichten. Das wird erst nach der Som- merpause sein. Wie unser Bonner Korrespondent mitteilt, hat die Bonner Staatsanwaltschaft in dem Ermitflungsverfahren gegen ehemalige An- Sehörige des Bataillons„Nachtigal“, dem die Ermordung von Juden und Polen zu Beginn des Rußlandkrieges vorgeworfen wird, meh- rere Zeugen aus Israel geladen, die Ende des Monats in Bonn eintreffen werden. Die La- dung soll an sieben israelische Bürger ge- gangen sein, die das Massaker von Lemberg im Juni 1941 überlebt haben. Nach der Ver. nehmung der Zeugen ist zu erwarten, daß die Bonner Staatsanwaltschaft auch eine Ent- scheidung darüber trifft, ob sie beim Bundes- tag die Aufhebung der Immunität des zu- rückgetretenen Bundesvertriebenenministers Oberländer beantragen muß. Neue britische Vorschläge auf der Genfer Abrüstungskonferenz Genf.(dpa) Der britische Delegationsfüh- rer auf der Genfer Abrüstungskonferenz Ormsby-Gore, schlug der Konferenz am gest- rigen Donnerstag ein drei Punkte umfassen- des Verhandlungsprogramm vor. Nach An- sicht des Engländers sollen sich die Konfe- renzteilnehmer zunächst mit drei Hauptauf- gaben befassen: 1. Der Ausarbeitung von Kontrollmahnahmen, 2. der Abschaffung der Träger von Kernwaffen und der Ausschal- tung der Gefahr von Ueberraschungsangrif. ken, 3. der Gleichschaltung der nuklearen Abrüstung mit dem Abbau der konventionel- jen Waffen. Die Sprecher der westlichen De- legationen wiesen am Donnerstag die in einem gemeinsamen Kommuniqué der Ost- plockländer vom Mittwoch enthaltene Be- hauptung zurück, der Westen wolle die Ab- rüstungskonferenz torpedieren. Der Ameri⸗ kaner Stelle erklärte, Beleidigungen könnten nur zu einer Verschlechterung der Verhand- lungsatmosphäre führen. 8 Argentinische Resolution im Sicherheitsrat angenommen New Fork.(Ap) Der Sicherheitsrat der (die Militärs haben mindestens 125 verlangt) Vereinten Nationen hat am gestrigen Don- bereit erklärt und die von Makarios ver- langte Zusicherung abgegeben, daß die Stütz- punkte an Zypern zurückfallen, wenn Eng- nerstagabend mit acht Stimmen ohne Ge- genstimme bei drei Enhaltungen die argen- tinische Resolution, in der die Ueberfüh- rung des ehemaligen Ss-Obersturmbann- Wenn die am Donnerstag wiederauf- führers Eichmann von Argentinien nach genommenen und den ganzen Tag über ge- Israel als eine Verletzung der argentinischen führten Verhandlungen, wie erwartet, mit Souveränität bezeichnet wird, angenommen, dem Abschluß eines Souveränitätsvertrages ohne auf der Rückführung Eichmanns zu enden, dürfte das nach siebenjährigen blu- bestehen. Die Debatte wurde mit der Ab- tigen Kämpfen unabhängig gewordene Zypern stimmung abgeschlossen. als volles Mitglied im Commonwealth ver- bleiben und beträchtliche finanzielle Hilfe von England erhalten. Siehe auch Seite 9 Kongreß für kulturelle Freiheit Problematik der modernen Demokratie Enormes Wissen konnte nur beschränkten Nutzeffekt finden Von unserem Berliner Kor Der Kongreß für kulturelle Freiheit, an dem über 250 Wissenschaftler, Künstler, Publi- zisten und Politiker aus 50 Ländern der Erde teilnahmen, ist am Mittwoch nach sieben tägiger Dauer beendet worden. In dem nach- folgenden Artikel gibt unser Berliner Kor- respondent zusammenfassenden Ueberblick über den Verlauf und die geistige Linienfüh- rung des Kongresses. Berlin. Die Veranstalter der Jubiläums- tagung des Kongresses für die Kulturelle Freiheit in Westberlin dürfen mit den Er- gebnissen zufrieden sein. Raum jemals war die Beteiligung an der vor zehn Jahren unter Mitwirkung des verstorbenen Re- sierenden Bürgermeisters Ernst Reuter ge- gründete Institution 80 Stark, noch nie disku- tierten in den Arbeitsgruppen so auffallend vielę international bekannte Persönlichkeiten Probleme des politischen, sozialen, künstle- rischen und geistigen Fortschritts in der freien Welt. Die Ueberfülle der zur Diskus- sion stehenden Themen Hat Allerdings auch einen bedauernswerten Nachteil dieser Art von Mammutkongressen erkennen lassen, den die Veranstalter bei kommenden Tagungen durch weise Beschränkung auf einige profilierte Themen zu meiden trach- ten sollten. Der interessierte Besucher spürte förmlich den Zeitdruck, unter dem die um „Lösungen“ bemühten Sprecher zu leiden hatten. Bei der Kompliziertheit der meisten Probleme ist es deshalb kaum jemals ge- lungen, die Debatten zu einem befriedigen den Ende zu führen, Schade um das, eine aufrichtige Klärung weltweiter Fragen be- mühte enorme Wissen einzelner Tagungs- teilnehmer, das auf diese Weise manchmal nur beschränkten Nutzeffekt elzielte. Kennzeichnend für di Westberliner Tagung war die starke Beteiligung von Ver- tretern der aufstrebenden, jungen Staaten 5 respondenten Paul werner aus dem afrikanischen und asiatischen Raum. Das begeisterte Mitwirken ihrer Teilnehmer in den Arbeitsgruppen und ein sichtbares Bemülien, von den Erfahrungen westlicher Kultur und Zivilisation zu lernen oder aber auch von ihnen Rechenschaft zu fordern, ver- lieh dem Kongreß fast den Charakter einer Universität. Besonderes Interesse erregten Unter diesen Gesichtspunkten die Themen: „Politischer Fortschritt“ Demokratie, Ord- nungen und Freiheiten) sowie:„Sozialer Fortschritt“(Traditionen, Werte und Kli- schees in der modernen Kultur), die beide unter dem Aspekt der Entwicklungsländer gesehen wurden. Die Teilnehmer standen hier von Anfang an vor der Frage: Können alte, überlieferte Traditionen einer modernen Massengesell- schaft angepaßt werden?„Wer die moderne Welt will, muß zwangsläufig die von ihr ausgehenden Konsequenzen in Kauf nehmen“, war eine der vielen skeptischen Antworten. Oder eine andere:„Weil Technik und Automation sich ihre eigenen Gesetze und ihre eigene Wirklichkeit schaffen, ver- lieren durch ihre Anwendung auch die Tra- ditionen langsam, aber sicher ihr indivi- duelles Gepräge“. Einig waren sich alle Teil- nehmer nur in der Forderung, es müsse alles getan werden, um innerhalb der beschleu- nigten Industrialisierung überlieferte Sitten, Gebräuche und Weltanschauungen zu er- halten. Leider fand der Kongreß keine Antwort, die dieser unbefpiedigenden Feststellung den Charakter einer puren Deklamation hätte nehmen können., Es klang fast etwas wie Beschwörung aus den Stimmen der ver- treter aus den Entwicklungsländern, wenn sie auf Umwegen immer wieder auf dieselbe Frage zu sprechen kamen:„Was sollen wir nicht, müsse der Analphabetismus der brei- eigentlich für eine Gesellschaft schaffen?“ moderne Massengesellschaft zu imitieren?“ Bertrand de Jouvenel aus Frankreich gab an dieser Stelle der Diskussion den westlichen ten Massen oder„Sollen wir wirklich versuchen, die dern in den unterentwickelten Län- zwangsläufig zu einer Katastrophe führen. Besorgnisse über mögliche Schwierig- Ländern den Rat, ihre Einrichtungen einer keiten und innere Widerstände bei. den Re- Prüfung zu unterziehen, damit bei den Ver- Sierungen der noch jungen Demokratien er- suchen, heimische Traditionen mit westlichem klären auch das äußerst gute Verhältnis Fortschritt zu kombinieren, die Entwick- zwischen den Intellektuellen und den Mili- lungsländer nicht zufällig entstandene falsche Formen zu ungunsten ihrer aber tärs. Die geistige Elite dieser Länder nimmt guten es offenbar als notwendiges Uebel in Kauf, n- Westfalen, Dr. Meyers(CDU,, hat Traditionen übernehmen. Nicht nur die Vertreter der„überent- wickelten“, auch die Gäste aus den Entwick- lungsländern fühlten sich hart angesprochen, Als der amerikanische Soziologe Schlesinger in seinem Referat der Ueberzeugung Aus- druck verlieh, die Demokratie von heute zeige eine deutliche Tendenz zur Ein-Mann- Herrschaft. Er verteidigte diese Tendenz mit der Feststellung, schwache Demokratien hätten die Diktatur eher hervorgerufen als starke, und wagte die These:„Demokratie ist nicht Form in sich selbst, stets hat sie Führertum nötig“. Damit wollte er sagen, die Demokratie müsse den wahren Führerper- sönlichkeiten den Spielraum lassen, den sie zum Regieren— vor allem in Krisenzeiten — brauchen. Die Theorien Schlesingers, der sich auf den Standpunkt stellte, der totali- täre Diktator unterscheide sich vom verant- Wortungsbewußten Führer dadurch, daß dieser in den Menschen primär Individuen, jener aber Instrumente erblicke, fanden vor allem bei den Vertretern aus dem afrika- nischen und asiatischen Raum viel Anklang. Denn ihre Länder sind es ja, die mit ihren des Lesens umd Schreibens unkundigen und politisch oft uninteressierten Bevölkerungen meist mit einer Ein-Mann Demokratie be- ginnen müssen, ehe sie nach vielen Jahren oder Jahrzehnten einer friedlichen Entwick- lung an den vorsichtigen Aufbau einer Wenn sich die Generäle mehr um die Politik als um ihre Soldaten kümmern. Wenigstens versicherten Vertreter aus Burma, den Philippinen und Indonesien fast überein- stimmend. ihre Demokratien hätten ohne Hilfe und Mitarbeit der Militärs kaum ihre heutige Form erreichen können. Der echte Beitrag für die, Entwicklung des Friedens und der Demokratie wird also auch dort an- erkannt, Wðo sich bei Militärs die Tendenz zeigt, mehr den Buchstaben der Gesetze zu erfüllen als den Geist, der hinter diesen Ge- setzen Steckt. Der Schweizer Publizist Francois Bondy War der einzige, der in diesem Zusammen- hang auf eines der Hauptprobleme der Demokratie in den jungen afrikanischen und asiatischen Staaten hinwies. Es ist der Um- stand, daß die Beschäftigung mit der Politik in jenen Ländern mit meist noch bettel- armen Bevölkerungen einen so hohen Le- bensstandard abwirft, daß jeder Politiker und jeder Regierungsmann mit allen erlaub- ten— meist auch unerlaubten— Mitteln Versuchen wird, einen Macht- oder Regie- rungswechsel zu verhindern. Das heißt, es besteht die berechtigte Befürchtung, daß die Ein-Mann- Demokratien mit der Zeit sich in Diktaturen umwandeln, Es ist das— nicht nur bei den jungen Demokratien— vor allem deshalb gefährlich, weil von einer demokratischen Ordnung denken können. stabilen demokratischen Ordnung eigentlich Eindringlich wurde von indischer Seite auf erst dann die Rede sein kann, wenn sie Grund eigener Erfahrungen die Dringlich- schon einmal einen Wechsel von Regierung keit eines derartigen„Führertums“ in der und Opposition durchgemacht und gut über- Demokratie zu beweisen versucht. Wenn standen hat. W r e re te e ———— 8„— 8 8 77VCCCTFEF᷑r!!!!. ꝓ77TC00C0CC00CC0 3 „ e F rene re. 0 es 0 0 9 „ 0 „ „ zen nt von N. hat Zinrich⸗ Sen. Er Aus“, in itlichen gängige ig mit- Imma- hschule sicht, Undes. nz des „nicht iel für ne Art Vierten lalver- ider lestagg dit von nicht N Ab- echen- setzen, Böhm es be- Dis- tragte id Dr. u der schuß Som- itteilt, dem 2 An- m die zeginn meh · de des e La- r ge- berg Ver- „ daß e Ent- ndes- 8 Zu- listers 2 12 sfüh⸗ renz, gest- Ssen- An- onfe- tauf- von g der schal- 1grif- earen onel- 1 De- ie in Ost- Be- Ab- meri- ten land- 0 der Don- Ge- gen- füh- ann- nach chen men, 8 2¹ Ab- brei- Län- ophe 2rig- Re- er- Itnis ili- mit auf, litik tens den ein- hne ihre chte dens lenz A2 ndy len- der und Im- litik tel- L= ker ub- teln gie- e die in icht vor ner lich Sie ung er- . Nr. 149 — Nr. 143/ Freitag, 24. Juni 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch gescha g Im Süden Chiles kommt die Erde noch immer nicht zur Ruhe. Innerhalb von 48 Stunden hat es wieder sechs Erdbeben von mittlerer oder sogar kräftiger Stärke ge- geben. Vier dieser Erdstöße trafen am Mitt- woch besonders die schon weitgehend zer- störte Stadt Valdivia. Da die meisten der ursprünglich 80 000 Einwohner evakuiert worden sind, gab es keine neuen Opfer. * Die Kanarischen Inseln sind am Mittwoch von drei leichten Erdbeben erschüttert wor- den, die geringfügigen Schaden verursachten. * 1 Polizei von Honolulu hat die Zahl der Opfer der Springflutkatastrophe vom 23. Mai in Hilo mit 61 beziffert. * 150 Straßenpassanten schauten wie gelähmt zu, als ein fünf zehnjähriger New Lorker Schüler von seinen Kameraden schwer mig handelt wurde. Der Junge erklärte nach der Behandlung der erlittenen Stichwunden im Krankenhaus, er wisse nicht, warum man mit Messern auf ihn eingestochen habe, doch vermutet die Polizei eine Fehde zwischen zwei Halbstarken-Banden. * Eine Nike-Zeus-Rakete des amerikani- schen Heeres ist bei einem Probeabschuß von einer unterirdischen Rampe auf dem Ver- suchsgelände White Sands(Neu-Mexiko) vorzeitig explodiert. Menschen kamen nicht zu Schaden. * Zwei Teilnehmer einer österreichischen Bergsteiger-Expedition haben nach einer amtlichen Mitteilung aus Karatschi am 9. Juni erstmals den 7885 Meter hohen Distaghil Sar im Karakorum bezwungen. Die öster- reichische Expedition, an der fünf Bergstei- ger beteiligt waren, hatte am 6. Mai mit dem Aufstieg begonnen. Dem Bericht aus Karat- schi zufolge erreichten der 20jährige Dieter Marchart und der 25 Jahre alte Günther Starker den Gipfel und hißten die pakista- nische und österreichische Flagge. Beim Aufstieg wurden, wie berichtet wird, keine Sauerstoffgeräte verwendet. * Zwei französischen Aplinisten ist am Sonntag die Erstbesteigung des Aiguille de Triolet im Gebiet von Chamonix gelungen. René Demaison, ein bekannter Pariser Berg- steiger, der zusammen mit Yves Bolletvillard von der nationalen Schule für Skisport und Bergsteigen in Chamonix die gefährliche 162 stündige Tour unternahm, sagte:„Ich bin noch niemals auf solche Schwierigkeiten ge- stoßen. Es ist wahrscheinlich der schwierigste Aufstieg in den Alpen. Er ist sogar schlim- mer als der zum Ment Jannu.“ Auf einer 600 Meter tief abfallenden Stelle war die ge- ringste Steigung 50 Grad. An einer anderen Stelle wurden die beiden Alpinisten von einem Steinschlag überrascht. * Ein Adler kam bei einem Versuch, seine Jungen vor einem Waldbrand zu retten, in den Flammen um. Das mutige Tier bemühte sich mehrere Male seine Jungen, die in ihrem Horst saßen, vor dem nahenden Feuer in Sicherheit zu bringen. Viele Feuerwehrleute Waren Zeuge der Tiertragödie, als sie den Waldbrand zwischen Vale de Mando und Vale de Sousa in Portugal bekämpften. Sie sahen auch zum Schluß wie der„König der Vögel“ erschöpft zu Boden fiel und ver- brannte. 8 Grohbritannien baut ein Langstrecken- Düsenflugzeug für 212 Passagiere. Wie in London bekanntgegeben wurde, wird die pritische Luftverkehrsgesellschaft BOAC mehrere Maschinen dieses Typs bestellen. * Sieben Tote und drei Verletzte forderte ein Explosionsunglück, das sich im Nitro- glyzerinwerk einer Munitionsfabrik der bri- tischen Armee in Bishopston(Schottland) er- eignet hat. Drei Werksgebäude wurden zer- stört und eine Anzahl anderer schwer beschä- digt. In einer dem weiträumigen Werk be- nachbarten Gärtnerei wurden etwa 1 000 Treibhausfenster durch die Druckwelle zer- Splittert. 0„ Ueber 50 000 italienische Arbeitskräfte sind seit Anfang 1960 nach Deutschland ge- gangen. Nach Angaben des Direktors der deutschen Kommission beim Auswande- rungszentrum Verona, Dr. Karl Bindert, sind das etwa 20 000 mehr als während der gleichen Zeit im Vorjahre. In Afrika: 700 Sprachen für 200 Millionen Menschen hundert Menschen gesprochen/ Afrikanistik— eine junge Wissenschaft Splittersprachen von nur wenigen Obwohl die Beziehungen zwischen Europa und Afrika so alt sind wie das Fort Mozam- bique, das die Portugiesen im Jahre 1508 an der Ostküste errichteten, treten sie doch erst jetzt in die Sphäre echter Wechselseitigkeit ein, seitdem die Millionen Menschen des „Schwarzen Erdteils“ aus Objekten der mo- dernen Zivilisation zu fordernden Teilhabern geworden sind. Je eifernder sich die Afrika- ner die Errungenschaften und Daseinsformen der westlichen Welt aneignen, desto drin- gender wird auch der Nachholbedarf der westlichen Wissenschaften, die sich mit den Sozialen, kulturellen und religiösen Verhält- nissen dieses allzulange nur wirtschafts- geographisch als Rohstoffquelle betrachteten Kontinents befassen. Es ist aber für die Enkel der Träger Stan- leys und Dr. Livingstones erheblich leichter, an europäische Hochschulen und Sprach- institute zu gehen, um die europäischen Kultursprachen zu erlernen, als für den europäischen Sprachforscher, Durchblick und Zusammenhang zur Struktur und Gramma- tik der verwirrenden Vielfalt afrikanischer Sprachen zu gewinnen. Die Ueberschaubar- keit dieses Sachverhalts ist indes um 80 wichtiger, als die Probleme, die sich aus der Afrikanischen Staatenbildung ergeben, eng auch an die Sprachenverteilung und-schich- tung gebunden sind. Die Afrikanistik als selbständige Wissen- schaft ist noch jungen Datums. Zwar gab es Vorläufer: Leibniz, der sich schon im 17. Jahrhundert eine Sammlung hottentottischer Wörter aus Südafrika kommen ließ, den Zoologen Martin Heinrich Lichtenstein, übri- gens auch Begründer des Berliner Zoos, und Professor Wilhelm Heinrich Bleek, die beide in den mittleren Dezennien des vorigen Jahr- hunderts mit einer Reihe von Einzeldarstel- lungen Ausgangspunkte zur Erforschung der südafrikanischen Bantu- und Buschmann- Sprachen schufen. Doch kam es erst vor fünfzig Jahren durch Professor Carl Meinhof zur Etablierung einer selbständigen Afrika- nistik am damaligen Kolonialinstitut zu Hamburg, wo sie nach der Gründung der Universität im Seminar für afrikanische und Südseesprachen ihre Hauptpflegestätte fand. Ein zweites, gleichfalls technisch gut ausge- rüstetes Forschungsinstitut befindet sich im orientalischen Seminar in Berlin. Die Anregung zur intensiven systemati- schen Beschäftigung mit afrikanischen Spra- chen wuchs Carl Meinhof aus der Mission Zu, In dem Parluamentsgebaudęe Athiopiens in Addis Abeba eröhnete Kaiser Haile Se- lassie am 14. Juni die zweite Konferenz unab- nängiger afrikanischer Staaten. Von den mehr als 250 Delegierten und Beobachtern aus 20 afrika nischen Staaten und Ter- ritorien, dae mehr als 100 Millionen Afrikaner ver- treten, forderte der Kai- ser„eine zweite Bandung- Ronferenz“ mit dem Ziel, die vollständige Unab- hängigkeit aller Völker Afrikas Rerzustellen. Die Veranstaltung ist eine der größten afrikanischen Ver- sammlungen, die jemals stattfanden und soll bis zum 25. Juni dauern. Unser dpa-Bild zeigt das Plenum des Parlaments- gebaudes mit Kaiser Haile Selassie in seiner Thron- Empore bei seiner Begrü- hgungsansprache. mit der er als Pastor eines kleinen pommer- schen Dorfes in lebendiger Fühlung stand. Die Missionare waren es dann auch, die ihm auf seinen eigenen ersten Reisen vor sechzig Jahren das meiste Material zutrugen, aus dem er die ersten exakten Grundlagen der Lautforschung und Lautvergleichung erar- beitete. Der neue Forschungszweig 20g erstaun- lich viele wissenschaftliche Arbeiter an. Die klimatischen Verhältnisse und andere Schwierigkeiten gestatten indes im größten Teil des Forschungsgebietes dem Sprachfor- scher nur knapp bemessene Zeitspannen un- unterbrochener Tätigkeit; viele tüchtige Kräfte sahen sich nach kurzer Aufenthaltsdauer zum endgültigen Verlassen Afrikas gezwun- gen. So manche Arbeit blieb unvollendet, Wenn der Tod dem Mann die Feder aus der Hand nahm. Das ist einer der Gründe, die trotz glänzender Entfaltung der jungen afri- kanischen Sprachwissenschaft ihre heute noch bestehende Lückenhaftigkeit erklären. Die zweite Schwierigkeit, die man in Hu- ropa kaum reécht zu würdigen vermag, ist der Umstand, daß man es in Afrika mit Ausnahme der nördlichen Zone(Libyen, Aegypten und Abessinien) mit schriftlosen Sprachen zu tun hat. Die wenigen Beispiele afrikanischer Schriftsysteme wie die Basas, Mende- und Veischrift in Nordwestafrika, die Balischrift in Kamerun sind erst aus der Berührung mit europäischer Schrift entstan- den und kommen für die Sprach wissenschaft nicht in Betracht. Da also dem Forscher keine Ursprungsliteratur zur Verfügung steht, ist er auf den persönlichen Verkehr mit den Eingeborenen angewiesen. Der Arbeitsstoff wird aber noch kompliziert dadurch, daß, wie etwa in den Buschmann- Sprachen, das gleiche Wort, in verschieden hohen Tönen ausgesprochen, gänzlich verschiedene Bedeu- tung haben kann. Dort heißt, zum Beispiel, „ka“ in hoher Tonlage essen“, in mittlerer „berauben“ und in tiefer Tonlage„sich er- gießen wie ein Springbrunnen“. Der Aegyptologe Karl Richard Lepsius versuchte in seinem als Lepsius-Schrift be- kannt gewordenen phonetischen System durch Beifügung von diakritischen Zeichen zu den Buchstaben des lateinischen Alpha- bets bestimmte Nuancen der betreffenden Lautgruppe anzudeuten. So kennzeichnet zum Beispiel das Ausrufungszeichen vor der Buschmann- Vokabel Kun, die soviel wie Mann oder Mensch bedeutet, einen der vie- jen Schnalzlaute in der Buschmann- Sprache. Wir geben ähnliche Laute von uns, wenn wir ein Pferd antreiben oder Mißbilligung aus- drücken. Für andere seltsame Laute, die der Buschmann benutzt, gibt es aber keine Zei- chen. Durch diese Schnalzgeräusche spricht er gewissermaßen im Stakkato. Das dritte große Hindernis der Sprach- forschung aber ist die unglaubliche Sprach- zersplitterung in großen Teilen Afrikas, eine Folge ungeheurer, wissenschaftlich noch gar nicht erfaßter Bevölkerungsbewegungen, die gerade infolge des Fehlens einer die Stämme verbindenden Schrift sich ungehemmt ent- falten kann. Die Gesamtzahl der afrikanischen Spra- chen schätzt man heute auf etwa 700 bei einer Bevölkerung von schätzungsweise 198 Millionen, so daß durchschnittlich etwa 280.000 Menschen auf eine Sprache kommen. In Wirklichkeit aber gibt es außer dem Sua- das von über 20 Millionen Menschen verstanden werden soll, nur wenige Spra- chen, die die Hunderttausendgrenze errei- chen, dagegen viele, die nur wenige Tausend zählen, So weist die Spra karte der dig gewordenen früheren deut: e Togo obne die kleineren Di unterschiede des EwWwe-Spr letes Ver- schiedene Sprachen bei einer Bevölkerung von nur zwei Millionen auf. Es gibt dort aus- gesprochene Splittersprachen, die von nur wenigen hundert Menschen gesprochen werden. Die in Gang gekommene Staatenbildung heli, in Afrika orientiert sich wesentlich an den Verwaltungseinheiten des Kolonialzeitalters; die verwirrende Mannigfaltigkeit von Völ- kern und Sprachen spielt dabei vorerst keine Rolle. Es kann aber nicht ausbleiben, daß die darin virulenten Rivalitäten mit der Zeit auch nach Sättigung in politisch- staatlicher Bildung verlangen. So leben in dem jetzt als Staatseinheit proklamierten Kongo- Gebiet, das fast so groß ist wie Indien, nicht weni- ger als 200 verschiedene Stämme, die in 38 verschiedenen Hauptsprachen reden. Alle diese Stämme und Sprachen weisen in ihrer Wesensart aber die gröhten Spannweiten auf, die man sich denken kann. Aebnliches gilt für alle afrikanischen Gebiete. Man mag daran die Bedeutung der Afrikanistik für die europäische Beobachtung ermessen, die einigen Anlaß fühlt, die Entwicklung der heute entstehenden politischen Provisorien in Afrika mit Sorge betrachten. Richard Krüger 2 Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Wechselnde, zeitweise starke Bewölkung. Heute verbreitet noch strichweise, n gewittrige Schauer. Warm und schwü temperaturen heute noch 24 temperat ziger Wind aus Südwest bis West. Einzelne Gewitter ben Uebersicht: Der hohe Druck über dem Festland ist so weit zur gewichen, daß von Westen kommende Gewitterstörungen sich langsam nach Ost, ausbreiten und unserem Raume feuchtw 1e Meeresluft zuführen werden. In den ersten Tagen der kommen den Woche kann mit ei erneuten Vorstoß des Azorenhochs bis i rechnet werden. Sonnenaufgang: 4.19 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Wasserwärme des Vorhersage-Narte fUr 2 A.- hr festlondsluff 18 8 5 Pegelstand vom 23. Juni Rhein: Maxau 468(10); Mannheim 311 (i); Worms 228(2) Caub 211(4 Neckar: Plochingen 110(3); Gundels- heim 163(1); Mannheim 306(. 5. 7 Großfeuer in einem Warenhaus in Liverpool Elf Menschen sind am Mittwoch in Liver- pool in den Flammen eines brennenden Warenhauses ums Leben gekommen. Zwölf Weitere erlitten Verletzungen. Die Toten waren Kunden und Angestellte des Kauf- hauses, dessen rauchende und brennende Trümmer noch am späten Abend im Scheine von Fackeln und Lampen nach weiteren Opfern durchsucht wurden. Zur Bekämpfung des großen Feuers, mit den Bränden nach einem Luftangriff des Zweiten Welt- Krieges verglichen v. waren 100 Feuer- wehrleute mit 15 Löschfahrzeugen einge- setzt. Die Ursache der Katastrophe ist bisher nicht bekannt. e Brennende Trümmer flogen über die z2W6lf Meter breite Straße auf ein Musikalienge- schäft und ein Aktualitätenkino, die eben- falls in Brand gerieten, jedoch kurz darauf gelöscht werden konnten. Eines der Opfer, ein Heizungsmonteur, der in dem im Umbau befindlichen Teil des Hauses im vierten Stock arbeitete, hatte nach einem Augenzeugenbericht zunächst vier jungen Mädchen geholfen, sich durch ein Fenster auf die Feuerleiter zu retten und war dann bei dem Versuch, über ein Sims zu einem flachen Dach zu gelangen, abgestürzt und durch einen glasüberdachten Gebäude- teil auf die Straße aufgeschlagen. Eine 15jährige Kellnerin des Kaufhaus- cafés konnte sich mit einer Frau und zwei Männern, die sich an den Händen hielten, über eine 45 Zentimeter breite Fenster- brüstung des vierten Stocks 15 Meter weiter zur rettenden Leiter vorantasten. Wie sie beim Verbinden ihrer Brandwunden berich- tete, haben noch weitere junge Frauen ver- sucht, durch die Fenster zu entkommen. „Offenbar sind sie jedoch durch den dichten Rauch zurückgetrieben worden.“ Die Be- nutzung des Treppenhauses war den Unglück lichen nicht mehr möglich gewesen. Was wir hörten: Jean Sébastien Back Jeder humorbegabte Rundfunkbörer hat, schon einmal über französische Ansager ge- lächelt, in deren Mund Richard Wagner zu Rischar Waggnähr wird; gelegentlich erfuh- ren wir auf diesem Wege auch schon, daß es eine Operette„La chauve souris“ von Jo- ann Stross gibt. Der Musikfreund erkennt natürlich beim ersten Bogenstrich die „Fledermaus“ von Johann Strauß und wun- dert sich, daß nicht auch Johann in Jean verwandelt wurde. Einmal glaubte ich doch nicht recht zu hören, als von einem süd- deutschen Sender bei einer Uebertragung nach oder von Saarbrücken ein Werk von Frangois Schubert angesagt wurde. Keinem Franzosen wird es einfallen, selbst bei einer Uebertragung auf deutsche Sender, aus Mau- rice Ravel einen Moritz zu machen oder aus Claude Debussy einen Claudius. Engländer und Amerikaner sprechen fast immer auch deutsche Eigennamen nach ihren Lautgesetzen aus. Ich habe wenigstens noch keinen Amerikaner gehört, der sich Mühe gegeben hätte, anders als Haidelbörg, Uis- badn oder Frankfort zu sagen. Nur wir Deutsche drehen uns lieber einen Knoten in die Zunge, als daß wir es versäumten, Eigennamen aller Sprachen richtig auszu- sprechen. Während die Franzosen den deut- schen Musiker Robert Schumann seelenruhig Robähr Schüman nennen, hat kein deut- scher Ansager den Mut, dem gleichnamigen französischen Politiker seinen deutschen N 1 men zu belassen. Dafür hörten wir neulich vom Hessischen Rundfunk die erfreuliche Ansage, daß nunmehr die Pianistin Monique Aas spiele; dann muß einer während des Vortrags reklamiert haben, denn nach dem 6 Klavierkonzert hieß es:„Sie hörten Monique Haas“, allerdings mit boshaft deutlicher Be- tonung des H. Und vor kurzem wurde vom gleichen Sender das Barchet-Quartett als Barscheh-Quartett angekündigt; auch hier erfolgte dann eine Berichtigung, aber muß man denn Anfänger, die mit der anzusagen- den Materie nicht vertraut sind, ans Mikro- phon lassen, ohne sie vorher zu belehren? Sogar die Schweizer, die doch gewiß nicht im Verdacht stehen, die deutsche Sprache liebevoll zu pflegen, finden es lächerlich, daß französische und italienische Sender von Jean Sébastien Back und von Giuseppe Haydn sprechen. Man lasse doch, hüben wie drüben, die Eigennamen wie sie sind, wenn man sie auch nicht aufs Tüpfelchen genau aussprechen kann. Auf diesem Gebiet wenig- stens können wir Gleichberechtigung erwar- ten, denn wir legen nicht den geringsten Wert darauf, mit Julius Verne, Joseph Verdi oder Wilhelm Scheksbier zu beweisen, dag Wir Vornamen übersetzen können. Auher- dem hat man manchmal Pech mit der Aus- sprache; so wurde der holländische Dirigent de Nobel mit Betonung auf der zweiten Silbe seines Namens angesagt, als wenn es sich um den Stifter des Nobel-Preises han- delte. Unseren Rund ffunksprechern wäre zunächst einmal zu empfehlen, sich in der deutschen Sprache so zu vervollkommnen, daß sie nicht täglich eine so schlampige Aussprache wie „wemman“ und„kamman“ produzieren, nämlich wenn man will, dann kann man. So kleine Schnitzer wie„Flätzlesbübe“ kön- nen dem der alemannischen Mundart Un- kundigen passieren, allerdings sollte die 7 Sendeleitung darauf achten, daß bei volks- kundlichen Sendungen die Sprecher(und Sprecherinnen, wie in diesem Fall) wenig- stens genug Sprachgefühl besitzen, um die Plätzlesbuebe nicht so komisch zu verball- hornen, es sei denn, man wollte bei den südbadischen, elsässischen und Schweizen Hörern einen Heiterkeitserfolg erzielen. Ganz schlimm ist es, wenn die leichtfertig über- nommenen Berlinismen Vatern und Mut- tern im Nominativ angewandt werden. Sinn- gemäß gilt die Ermahnung auch für manche Autoren. Hörte man doch mit Staunen nebst einigen andern fehlplacierten Redewendun- gen in einer dramatischen Bearbeitung der Kaspar-Hauser-Geschichte, dag man in der Biedermeierzeit bereits unser schönes Mode- Wort„in etwa“ kannte, woran ich einigen Zweifel hege. Die unsinnige Befehlsverwei- gerung— statt Gehorsamsverweigerung scheint unausrottbar, auch in der Presse. Daß die Textdichter von Schnulzen mit der deutschen Sprache auf dem Kriegsfuß ste- hen, ist weder verwunderlich noch tragisch; einer von ihnen läßt die Gischt am Bug des Schiffes hochbranden, wie leicht kann da ein heimwehwimmernder Seemann den Gicht kriegen! Ein klein wenig mehr Selbstbewußtsein sei unseren deutschen Rundfunksprechern empfohlen, kein Größenwahn, schon gar kein Chauvinismus, aber auch nicht diese Kriecherei vor dem Fremdwort und der fremden Sprache. Wer italienische Titel und Namen ansagt und das rrr noch rollender rollen läßt als die Italiener selbst, belustigt den denkenden Hörer ebenso wie jener Sprecher, der sich so in das x verliebt hat, daß er vor einiger Zeit von einem Juden- Progrom sprach. Das stand sicher nicht im Pogramm. Oder sollte es eine jener Bil- dungslücken gewesen sein, die beim Rund- funknachwuchs offenbar an der Tagesord- nung sind? Wilhelm Nagel Neue Erkenntnisse und Erfindungen Bodenschutz fürs Auto Gerade die Unterseite des Autos ist star- ken mechanischen und chemischen Angriffen ausgesetzt. Steinschlag und Flugsand, im Winter vor allem das salzhaltige Schmelz- Wasser zerstören die schützende Lackschicht. Eine sorgfältige Wagenpflege darf sich des- halb nicht allein auf die Karosserie er- strecken, sondern muß den Unterboden mit einbeziehen. Dieser Unterbodenschutz be- steht aus einem sehr dichten gummielasti- schen Film, der überaus widersbandsfähig gegen mechanischen Beanspruchung ist. Auherdem sind der Kunststoff-Kautschuk- mischung feinverteilte Korossionsschutzmit- tel beigefügt. Nun ist vor allen Dingen bei gebrauchten Fahrzeugen das Aufbringen eine ziemlich teure Angelegenheit, derm der Unterboden muß mit viel Handarbeit sorg- fältig gesäubert, entrostet und entfettet wer- den. Eine Rechnung von 200, bis 250, DM ist daher unvermeidlich. Mancher Auto- Enthusiast wird es begrüßen, daß er diese Arbeit jetzt selbst durchführen kann und nur den Materialwert zu bezahlen braucht. Der Unterboden wird gewaschen, mit Sand- papier entrostet, zur Entfettung mit Benzin abgewaschen und noch einmal mit Wasser abgespült. Nach dem Trocknen wird der teigartige Unterbodenschutz mit einem Spachtel aufgetragen. Wo der Spachtel fehlt, kann mam ohne weiteres den Teigschaber aus Mutters Küche nehmen. Nur an Krüm- mungen oder sonst schwierigen Stellen wird der Schutz mit Hilfe eines Pinsels aufge- strichen. Schon nach einer Nacht ist der Unterbodenschutz fix und fertig. Uebrigens geht es auch ohne Hebebühne, wenn mit Hilfe eines Wagenhebers erst die eine und dann die andere Seite so hochgehoben wird, daß sich alle Arbeiten ausführen lassen. Uhren- Batterie werk mit Minimal- Format (Sa W) Eine deutsche Firma baut jetzt Stil- und Wohnraumuhren mit dem kleinsten Batteriewerk der Welt. Mit diesem Werk wurde der elektrischen Uhr erstmals ein Ge- biet erschlossen, das bislang— vor allem wegen der zu großen Dimensionen der bis jetzt benötigten Batterien— ein fast aus- schließliches Privileg der mechanischen Uhr war. Die elektrische Uhr kann nunmehr auch bei den kleinsten stationären Zeitmessern ihren Einzug halten, zumal die Zuverlässig keit, Ganggenauigkeit und die praktischen Gebrauchsvorteile dieser Batteriewerke einen Stand erreichen um den man sich bisher ver- geblich bemüht hatte. Temperatur-Uber wachung (Saw) Ein Temperaturüberwachungs- gerät, das durch seine Ausrüstung mit einer lichtgesteuerten Regelmechanik und einem automatischen Meßstellenumschalter außer- ordentlich zuverlässig ist, wurde für einen Bereich von— 50 bis 210 C entwickelt. Es wird für einen gleichzeitigen Anschluß von 4,6 und 12 Thermophil-Fühlern gebaut, wobei alle 15 Sekunden ein Fühler einge- schaltet wird. Erreicht eine Meßstelle die vorgewählte Temperatur, so warnt das Ge- rät durch Aufleuchten einer roten Lampe. Gleichzeitg kann durch ein Relais ein akusti- sches Signal ausgelöst werden. Das Gerät 18. gleichzeitig an mehreren besonders interes- sierenden Betriebspunlzten verwendbar, 9 Jelte E. MANNHETMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNAcHRIcHTEN Freitag, 24. Juni 1960/ Nr. 149 In der Dental-Clinic in Benjamin-Franklin- Village: Deutsche Aerzte füllen amerikanische Zähne Keine Diagnose ohne Röntgenaufnahme/ Auf Wunsch wird vor dem Bohren lokal betäubt Durch die zwei gläsernen Schwingtüren zur„Dental- Clinic“ des 768. amerika- nischen Medical Detachment in Benjamin-Franklin- Village in Käfertal rast kein Fatient mit einem Wollschal um den Kopf und halbverrückt vor Schmerzen: Die US-Armee weiß, wie wichtig gesunde Zähne für jeden Menschen sind. Deshalb hat sie in ihren einzelnen Bereichen auch in Europa moderne Zahnkliniken ein- gerichtet, die vom kleinsten Wattekügelchen bis zur kompletten, hochautomati- sierten Praxiseinrichtung mit„beinahe schmerzfreien“ Behandlungsmöglicheiten ausgestattet sind. Die wichtigste Aufgabe dieser Dental-Clinicen ist vor allem die vorbeugende Behandlung „5 die auch im amerikanischen Zivilleben von Kindes- beinen an gepredigt wird und fast jedem Amerikaner zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Dieses rühmliche Zeugnis stellen den in Käfertal lebenden Ameri- kanern auch die deutschen Zahnärzte aus, die in Benjamin-Franklin- village den größten Anteil des hier arbeitenden internationalen Aerzteteams stellen. Zum 768. Medical-Detachment gehören künf Dental-Clinicen ver hiedener Größe: Coleman- Barracks, Turley Military-Prison Mannheim(Milit 7 73 Wird in Eine Röntgenaufnahme wee rikanischen Zahnkliniken in jedem Fall vor einer Diagnose au Rate gegogen. Auf unserem Bild betrachten der kommandierende Offꝛier des 768. Medical-Detachments, Oberstleutnant Haymond H. Madden(der zuruck in die Staa- ten gent) und sein Nachfolger, Oberstleutnant William L. Metcalfe(in weißem Kittel) die Aufnahme der Bach Mahnoberflächen einer Patientin. Beide 0 ere sind Doktoren der Zahnchirurgie. „Einheit“. Sie unterstehen Raymond H. Mad- den, Lieutenant-Colonel und Dr. of Dental Surgery(Zahnchirurgie), der schon seit mehr als 20 Jahren in allen Teilen der Welt ameri- kanische Soldatenkiefer bißfest erhält. In sein Dienstzimmer wird am 15. Juli William L. Metcalfe, ebenfalls Oberstleutnant und Dr. der Zahnchirurgie, einziehen. Madden kehrt nach dreijährigem Mannheimer Aufenthalt in die Staaten zurück, Nachfolger Metcalfe leitete bisher die Kàfertaler Zahnklinik der Army. Neben 14 amerikanischen Zahnärzten die alle den Doktortitel der Zahnmedizin oder der Zahnchirurgie haben— arbeiten 35 Zivil- angestellte(davon 13 deutsche Dentisten, die ebenfalls den Doktortitel haben müssen) in den Zahnkliniken des Detachments. Unter den deutschen Aerzten sind auch drei weib- liche Doktoren. Außerdem Praktiziert in Benjamin-Franklin-Village Dr. Nassir, der ehemalige Direktor des Dental- College in Bagdad, der seine irakische Heimat Wegen der Revolution 1958 verlassen mußte. Die Betreuung der rund 12 000 Amerikaner in und um Benjamin-Franklin-Village unter- Scheidet sich nur unwesentlich von den Prak- tiken deutscher Zahnärzte. Von den amerika- nischen Patienten— deutsche werden nicht behandelt, auch nicht die Angestellten— werden aber vor jeder Diagnose des„Exami- nators“(er stellt die Schäden fest und schickt sie zur entsprechenden Behandlung zu einem der Fachärzte) Röntgenaufnahmen der beider- seitigen Backenzahnoberflächen gemacht, Wenn die letzte Aufnahme älter als drei Monate ist. In Deutschland ist auch der Be- griff„Hygiest“ unbekannt. Das sind in zwei- jährigen Spezialkursen ausgebildete Zahn- Assistentinnen oder-assistenten deren Auf- gabe vor allem das meist zeitraubende, Sründliche Saubermachen des Gebisses und das Behandeln von Entzündungen ist. Dazu gehört in jedem Fall das Entfernen des Zahnsteins. Gang und gäbe— die Patienten bitten teilweise sogar darum— sind hier(wie auch Rückblick auf den stromlosen Dienstag: Mannheimer Großkraftwerk war auf Draht Warum die Stromversorgung bei uns nicht zusammenbrach „Die Stromversorgung brach am Dienstag zusammené“, und zwar in großen Teilen West- und Süddeutschlands. So berichtete am Mitt⸗ woch die gesamte Presse im Bundesgebiet. In zahlreichen Orten, darunter auch in den Großstädten Stuttgart, Köln, Düsseldorf und Frankfurt fiel kurz vor 12 Uhr jeglicher Strom aus. Straßenbahnen und Maschinen 8 e 5 20e E— 1 Uabssbrendsctleg- u. erbfiken, 1 blieben stehen, Aufzüge blieben in den Ge- schäften stecken. Für die Dauer von 10 Mi- nuten bis 60 Minuten waren alle elektrischen Leitungen tot. Dies war die größte Störung der Stromversorgung in der Bundesrepublik seit acht Jahren. Ursache war eine uner- Wartete Ueberlastauslösung einer Durch- leitungsstation bei Stuttgart. Dadurch flel die Verbindung mit den Wasserkraftwerken in den Alpen und in der Schweiz aus. Die übrigen Kraftwerke konnten die Belastung des Netzes ausgerechnet um die Mittagszeit(höchste Be- lastung des Tages) nicht mehr überbrücken. Den„MM interessierte in diesem Zu- sammenhang, warum die Stromversorgung in Mannheimer freulicher weise nicht zusammenbrach, obwohl praktisch das ge- samte Landesversorgungsnetz betroffen war. Wir haben diese Frage Betriebsdirektor Dipl.-Ing. Schoch vom Großkraftwerk vor- gelegt. Er schreibt dem„MM: „In Beantwortung Ihrer Anfrage be- stätigen wir Ihnen die bereits mündlich er- teilte Auskunft: Durch rechtzeitig e Ab- trennung vom zusammengebrochenen Lan- desnetz war es dem Großkraftwerk Mannheim möglich, die Stromversorgung der Stadt Mannheim, der OEG sowie von Teilgebieten der Pfalzwerke und des Elektrizitätswerkes Rheinhessen im Inselbetrieb sicherzustellen. Auch die Stromversorgung des Bahnstrom- netzes der Bundesbahn konnte während der allgemeinen Störung aufrechterhalten wer- den. Darüber hinaus wurde der Umspann- station Rheinau des Baden werkes auf An- forderung der für die Wiederinbetriebnahme ihrer Kompressorenanlage erforderliche Eigenbedarf zur Verfügung gestellt.“ * Mit anderen Worten: Das Mannheimer Großkraftwerk war auf Draht. Das verdient festgehalten zu werden, nachdem dem Be- trieb vor Jahresfrist bei einer längeren lokalen Stromunterbrechung Vorwürfe ge- troffen hatten, die damals übrigens unberech- tigt waren.-kloth in Amerika) lokalwirkende Betäubungs- spritzen vor der Marter des Bohrens, wie sie deutsche Aerzte fast ausschließlich nur Vor operativen Eingriffen anwenden. Außer- dem wird oft ein psychologischer Trick an- gewendet: Der Patient bekommt einen Druckapparat in die Hand und auf den Zu- ruf„push“(drücken) kann er ein kühlendes Luft-Wassergemisch auf die Bohrstelle sprühen. Das beschäftigt ihn und lenkt ihn von den Schmerzen ab. Das Gemisch könnte auch mit der Bohrmaschine automatisch gekoppelt werden, aber selbst die deutschen Aerzte der Dental-Clinic wenden den PSy- chologischen Effekt mit großem Erfolg und gern an. Die technische Einrichtung der 15 Be- handlungsstühle ist ähnlich der in deutschen Praktiken. Es sind auch fast alles„große Ritter-Einheiten“ deutschen Ursprungs. Neu ist nur ein Stuhl mit biegsamem Sitz für den Arzt. Eine Annehmlichkeit. an die sich die deutschen Aerzte gewöhnt haben und die sie nicht mehr missen möchten. Die Dental Clinicen leisten auch die Vor- und End- arbeiten für Zahnersatz und Prothesen. Alle Soldaten, die frisch aus Uebersee kommen, bringen ihre Unterlagen mit, aus denen der Zustand ihres Gebisses hervor- geht. Sie werden deshalb nicht alle in re- gelmäßigen Zeitabständen zur Kontrolle befohlen, sondern das Medical-Detachment „pickt“ sich nur die als gefährdet klassifi- zierten Gruppen heraus. Dagegen werden die Kinder in den Schulen ständig über- wacht. Für Soldaten ist die Behandlung ko- stenlos inclusive Zahnersatz: die US-Zivi- listen zahlen dagegen pro Behandlung— die meist bei einem Besuch abgeschlossen wird — einen Dollar. Sto 5 3 Am 4. Juli: Landes pressekonferenz besucht Mannheim Oberbürgermeister Dr. H. Reschke hat bereits vor längerer Zeit die Mit- glieder der Landes pressekonferenz Ba- den- Württemberg zu einem Besuch nach Mannheim eingeladen. Dieser Besuch findet nun endgültig am Montag, 4. Juli, statt. Wie der OB gestern mitteilte, wol- len sich die Gäste vor allem über die Frobleme des Wirtschaftsraumes an Rhein und Neckar informieren. Aus diesem Anlaß ist eine Zusam- menkunft im Palasthotel Mannheimer Hof vorgesehen, bei der im Anschluß an ein einführendes Referat Gelegenheit zur Aussprache gegeben ist. Hierzu hat der Oberbürgermeister auch die Mann- heimer Pressevertreter eingeladen, Die Landespressekonferenz umfaßt jene Journalisten in Stuttgart, die bei der Landesregierung als Vertreter von gro- Ben Agenturen und Zeitungen akkre- „dlitiert sind. Es sind etwa 25 bis 30 Pres- severtreter. Auf dem Programm für den Mannheimer Gasttag stehen neben einer Hafenrundfahrt auch Besichtigungen be- deutender städtischer Einrichtungen und Industrieanlagen. Zweifellos wird es sich Oberbürgermeister Dr. Reschke nicht entgehen lassen, vor diesem Gre- mium Mannheims besondere Situation als zweitgrößte Stadt des Landes nach- drücklich darzulegen.-kloth — Filmspiegel Schlagerrührwerk: Alhambra: „Meine Nichte tut das nicht“ Wieder ein deutsches Schlagerrührwerk mit Conny Froboess und Fred Bertelmann. Die Musik von Charly Niessen und Papa Froboess swingt leidlich, die Gags sind be- kannt, und die mimischen Talente der agierenden Sänger sind zum Weinen. Eine Handlung ist erkennbar: Fred Bertelmann will nicht mehr singen, der Arme muß eine Schallplatten-Fabrik leiten. Seine Nichte, eben Conny, tut es aber doch: Sie singt Schlager. Und Fred Bertelmann läßt später zum frenetischen Jubel der Komparsen-Fans seine sonore Stimme auch wieder tönen— Conny amüsiert die Zuschauer am besten, Wenn sie zu tanzen versucht; neckisch, neckisch. Regisseur F. J. Gottlieb beglückte die bundesdeutsche Kinogemeinde halt wie- der einmal mit einem Konfektions-Filmchen. No. 2„Push“ ruft die deutsche Zahnärztin ihrem amerika- Psychologischer Effekt: mischen Patienten zu; er drückt daraufhin auf den Knopf eines Apparates und sprüht ein kühlendes Luft- Wassergemisch auf die Bohrstelle. Dieses„Mitarbeiten“ lenht ihn ab.(Vergl. nebenstehenden Bericht:„Deutsche Aerzte fül- len amerikanische Zähne“) Bilder(2): Steiger Erfahrungsaustausch: Deutsche und amerikanische Polizeichefs tagten in Heidelberg Dr. Rudolf Leiber, Mannheim, lobte gute Zusammenarbeit mit Mp Ueber einhundert führende Polizeibeamte aus Baden- Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie hohe Offiziere der amerikanischen Polizeieinhei- ten dieses Raums trafen sich am Mittwoch in Heidelberg auf Einladung des amerikanischen Hauptquartiers zu einer internen Aussprache über die Möglichkeiten zu einer besseren Zu- sammenarbeit zwischen der amerikanischen und deutschen Polizei. Auf Einladung des Chefs der amerikanischen Militärpolizei in Europa, Brigadegeneral E. F. Penaat waren auch leitende Beamte des Bundesinnenmini- steriums, des Bundeskriminalamtes und der Länderministerien erschienen. Kurz nach 9 Uhr rollte in der Patrick Henry Village vor dem amerikanischen Offi- ziersklub Pkw auf Pkw an; was nach außen hin wie die Vertreter versammlung eines In- dustrieunternehemns aussah, war für die Eingeweihten eine Konferenz der führenden Köpfe der Verbrecherbekämpfung in der Bundesrepublik, Westberlin und der ameri- kanischen Streitkräfte. Dieses Treffen, das vor allem dem Erfahrungsaustausch und der noch besseren Koordination deutscher und amerikanischer Polizei galt, fand„hinter ver- schlossenen Türen“ statt. Wie aus informierten Kreisen verlautet, wurde u. a. das Dirnenunwesen und im Zu- sammenhang damit das Ueberhandnehmen zweifelhafter Lokale in Referaten beleuchtet. Das erste Referat des Tages mit dem Thema NATO-Streitkräfte und zivile Polizeiarbeit in der Bundesrepublik wurde im Rahmen eines Podiumgespräches zwischen Vertretern der Innenministerien der Länder geführt. Der Zweite Teil des Podiumgespräches wurde von den Polizeipräsidenten der Städte Frankfurt, München, Mannheim und Kaiserslautern be- stritten. Mannheims Polizeipräsident Dr. Rudolf Leiber, der das für den Stuttgarter Präsi- denten vorgesehene Referat übernommen hatte, schloß seinen Ueberblick über die Prak- tische und enge Zusammenarbeit mit der Bitte, amerikanische Stellen möchten doch nach Straftaten, die von Amerikanern began- gen wurden und öffentliches Interesse fanden, künftig auch mitteilen, wie die Täter verur- teilt wurden. Dies könne ebenfalls zu einer vertrauensvolleren Zusammenarbeit beitra- Sen. Der ausdrückliche Dank Dr. Leibers galt Alle Ihre wertvollen aufnehmen schwerzweißß und farbig 3 Chomoſs- NormaſyergiStzerung 710 und 9 0g bearbeiten Wir schnell, erstklassig u. preiswert ** e 95 Mannheims großes Fperiulnaus e 0 7, 5, Planken, ſel. 2 65 44/4 CCC der amerikanischen Militärpolizei im Raum Mannheim für ihre jederzeitige Bereitschaft, bei entsprechenden Fällen jegliches Gerät zur Verfügung zu stellen. * Im Zusammenhang mit Dr. Leibers Vor- schlag ist interessant, daß Redakteure von Mannheimer Tageszeitungen das gleiche An- liegen kürzlich den amerikanischen Presse- Offizieren CIO) vorgetragen haben. Ergebnis: Die verantwortlichen Redaktionsleiter sollen in Kürze, wie von den deutschen Gerichten, einen allwöchentlichen US-Gerichtskalender erhalten. Sie können dann nach eigenem Gutdünken jene Verhandlungen besuchen, die sie für berichtenswert halten. S./ HT/-kloth Beilagenhin weis Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Pro- spekt„Unsere Haushaltwaren helfen spa- ren“ des Kaufhauses RUDOLPH KAR- STADT AG, Mannheim, am Kurpfalz- Kreisel, bei. Spülen Sie mit Pril, denn Pril entspannt das Wasser! a 0 2 ** Abwasch? Heute kein Problem mehr: es gibt ja Pril. Mit Eril ist das Spülen ein Kinderspiel, denn Pril entspannt das Wasser. Pril- entspanntes Wasser macht das fettigste Geschirr glanzklar... im Handumdrehen, und Abtrocknen ist überflüssig. Trotz dieser außergewöhnlichen Reinigungskraft ist Pril so mild selbst für zarte Hände. Ob Pril im Paket oder Pril- flüssig in der handlichen Plastikflasche Pril entspannt das Wasser— darauf kommt es an! er ch . n, 1 8 At t jus 4 4 4 * 70 5 Nr. 143/ Freitag, 24. Juni 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN(2) Seite 5 Mannheimer Geldschrankknacker- Prozeß vor Heidelberger Gericht: Polnischen Komplizen„in die Pfanne gehauen“ Erörterung von 99 Anklagepunkten am Donnerstag abgeschlossen/ Hörcher-Bande jetzt weniger gut gelaunt Während die 13 Mitglieder der Mannheimer Hörcher-Bande im verlauf der er- sten Verhandlungstag vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Heidelberg den Eindruck einer„geschlossenen Front“ erweckten, fiel am Donnerstag und auch schon am Mittwoch auf, daß zwischen einzelnen Gruppen doch manche Spannungen bestehen. Einig zeigte man sich gestern allerdings in einem Punkt: Man will den einzigen nicht geständigen Komplizen, einen aus Polen stammenden 38 jährigen Autovermieter, nach Kräften belasten. So war fast ein ganzer Verhandlungstag dem Komplex gewidmet, der sich mit dem 38 jährigen Polen befaßt, dem die An- klage vor wirft, er habe durch laufende Vermietung von Leihwagen— besonders an Diesbach, Rimmelspacher und Hörcher— eine große Anzahl der Diebeszüge ermöglicht. Von Mai bis September 1959 hat der Pole an reellen Mietgebühren nach eigenen An- gaben mehr als 3000,— Mark von den Haupt- tätern kassiert. Wichtig war für das Gericht die Frage, ob und wann er von dem Zweck der nächtigen Leihwagenfahrten erfahren hat und vor allem, ob er an der Beute betei- ligt worden ist. Dies wird von Rimmels- pacher behauptet. Der zierliche, unschein- bare Pole versteht es jedoch vorzüglich, einen unwissenden und harmlosen Eindruck zu erwecken. Dabei kommt ihm sein slawisch gefärbtes, oft ein wenig hilflos formuliertes Deutsch sehr zustatten. Er habe, so ver- sichert er der Strafkammer, dem Ange- klagten Rimmelspacher unbesehen geglaubt, daß dieser die Fahrten im Auftrag seines als Grundstücksmakler tätigen Großvaters mache. Eine Pistole, die Diesbach ihm ver- kaufte, ein Tonbandgerät, das bei ihm unter- gestellt wurde, habe keinerlei Verdacht bei ihm erweckt. „Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht“, ist seine stereotype Redensart. Einen Tag vor seiner Verhaftung Anfang September 1959 erschien Boßf Hörcher bei BOSCH Tischkühlschränke preisgünstig wie nie F ab DM 383.— + DM 16. für Gemüsebehälter Kühlschränke Herde Waschmaschinen MANNHEIM, Lange Rötterstr. 52, Telefon 5 22 21 Gebrauchte Geräte werden in Zahlg. genommen. ihm, um eine Rechnung zu begleichen. Sie belief sich auf 120, DM, Hörcher aber über- gab dem Polen rund 2000,— DM, angeblich für zukünftige Mietfahrten. Was tatsächlich geschah, wird von Staatsanwalt Michel schließlich diplomatisch- geschickt erfragt: Demnach wollte Hörcher zunächst nur die Rechnung begleichen, erhielt dann aber bei dem Autovermieter einen telefonischen Warnruf, Die Polizei suche größere Geld- beträge in seiner Wohnung. Erst deraufhin hat Hörcher dem Komplizen die 2000, DM zu treuen Händen übergeben. Als der Pole sich auch am Donnerstag vor Gericht aus der Affäre zu ziehen sucht, hagelt es Anschuldigungen gegen ihn von seiten seiner einstigen Freunde. Jetzt wird er regelrecht— wie es im Gamngsterjargon heißt—„in die Pfanne“ gehauen. Demnach hat er schon im Mai 1959 von den Straftaten gewußt und sie unterstützt. Er habe sogar Tips für Einbrüche in amerikanische Depots geliefert und sich daran beteiligt. Der Pole gibt schließlich zu, seit Juli 1959 orien- tiert gewesen zu sein. Einen kleinen Aufruhr unter den Ange- klagten gibt es, als ein 20jähriger Mitange- klagter dem Gericht mitteilt, der Pole habe ihm auf der Treppe des Gerichtsgebäudes zugeflüstert, man möge ihn nicht belasten. Da flitzt auch die 20jährige Ex-Braut Dies- bachs von ihrem Stuhl und erklärt, der An- geklagte Krönert habe sie ebenfalls ange- sprochen. Krönert widerspricht, auch andere Angeklagte stehen auf, wollen bei Gericht „petzen“. Der Vorsitzende beendet die Szene, indem er den Wachthabenden der Polizei an- weist, Gespräche der Angeklagten unterein- ander unbedingt zu verhindern. Zuvor waren Straftaten im Raum Mann- heim, Ludwigshafen, Schwetzingen, Worms und Koblenz erörtert worden. Als besonders erfolgreich hebt sich ein„Unternehmen“ im Mai 1959 ab, wo aus einer Ludwigshafener Schrotthandelsfirma rund 5000,— DM er- beutet wurden. Beteiligt waren daran Rim- melspacher, Diesbach und einer der„Mit- läufer“, der erst am Morgen dieses Tages aus der Untersuchungshaft entlassen worden War. Noch einmal kommt am Donnerstagvor- mittag die Beteiligung der beiden angeklag- ten Frauen zur Sprache. Sie geben schließ- lich zu, gewußt zu haben, daß die erkleck- lichen FHlaushaltsgelder aus Einbrüchen stammten und ihnen dies durchaus recht War. Mit einem Anflug von Sentiment er- klärt Frau Rimmelspacher:„Aber wenn wir kein Geld hatten, war er(ihr Gangstergatte) dafür wenigstens mal zu Hause. Kö- nert und Hörcher deuten hier an, daß die Frauen oft Triebfeder zu neuen Unterneh- mungen waren. Die Erörterung der 99 Anklagepunkte (von denen einige wegen Geringfügigkeit eingestellt wurden) konnte am gestrigen Donnerstag abgeschlossen werden. eck Wer sucht Brief freundschaften in USA? „Letters Abroad“ in New Lork vermittelt sie kostenlos Immer wieder wird an Zeitungen der Wunsch herangetragen, Briefpartner in der ganzen Welt, bevorzugt in Amerika, zu ver- mitteln. Das ist schwierig, wenn es richtig gemacht werden soll, denn die Partner müs- sen nach Alter, Interessengebieten oder Be- rufen zusammenpassen. Deshalb teilen wir heute mit, daß es in New Vork eine vorzüg- liche Vereinigung für solche Vermittlungen gibt.„Letters Abroad e. V.“ ist eine nicht- staatliche freiwillige Agentur mit dem ein- zigen Ziel, Korrespondenzen zwischen Ame- rikanern und Bürgern anderer freier Staaten in die Wege zu leiten. Letters Abroad hat viele Adressen von Amerikanern, die alle über 16 Jahre alt sind. Es sind Schüler und Studenten, Männer und Frauen aller Alters- und Berufsgruppen, die Erieffreunde in Deutschland suchen. Der Dienst von Letters Abroad ist kosten- 10s, jedoch müssen alle Brieèfe in englischer Sprache geschrieben sein. Der Briefschreiber soll außer seiner genauen Adresse sein Alter, seinen Beruf und seine besonderen Neigungen angeben. Die Anschrift lautet: Letters Abroad e. V., 45 East 65. Straße, New Lork 21, N. X/ USA. Dieser gemeinnützige amerikanische Ver- ein, dessen Vorstandschaft bekannte und bedeutende US-Bürger angehören, ist im Besitz eines Anerkennungschreibens, das kein geringerer als der Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower unterzeich- net hat.„Ike“ schrieb:„Bitte übermitteln Sie allen Mitarbeitern, die den Zielen von Let- ters Abroad dienen, meine Glückwünsche. 2. lustwandelte gestern über die Lameystraße, er- Eine unbekannte Schlange kletterte die Wand des Hauses Nr. 25 und rollte sich auf einer Fensterbank zu einem Sonnenbad zusammen. Solches verursachte unter den dort arbeitenden Bürodumen begreiflicherweise Unruke und sie schlossen die Fenster trotz der Hitze, bis Tierpfleger Heinrich Jaeckel vom Pflunzenschauhaus zu sach- und fach- gemaßen Einfangen herbeigeeilt war(unser Bild). Mit seinem Fang zurüchgekehrt, stellte Jaeckel fest, daß es sich bei dem nahezu 100 em langen graumelierten Tier um eine un- giftige Aeskulap- Natter(Wappentier der Aerzte) handelt. Da diese Natter in unseren Regionen ausgestorben ist, ist anzunehmen, daß das Tierchen einem Liebhaber aus- gebuchst ict No./ Bild: Steiger Freie Nationen hängen in großem Maße von freiwilligen Anstrengungen Einzelner ab, um die Wahrheit zu verkünden. Aus diesem Grunde danke ich Letters Abroad, denn diese Vereinigung übernahm die Verant- wortung, viele tausend Bitten um inter- nationale Brief freundschaften zu erfüllen.“ -kloth Aus dem Polizeibericht: Radfahrer tödlich verletzt Lk W- Fahrer merkte nichts Ein tödlicher Verkehrsunfall ereignete sich gegen 22 Uhr auf der Neckarauer Straße. Ein 55 jähriger Neckarauer Radfahrer prallte gegen einen in die Windeckstraßge einbiegen- den Lastzug und zog sich lebensgefährliche Verletzungen zu, denen er noch auf dem Transport ins Krankenhaus erlag. Der Fah- rer des Lastzuges setzte seine Fahrt ohne anzuhalten fort und stellte sein Fahrzeug in Ludwigshafen-Rheingönheim ab. Dort wurde er, als er gegen 1.30 Uhr zu seinem Zug zu- rückkehrte, von der Polizei gestellt und nach Mannheim gebracht. Der Kraftfahrer er- klärte, er habe zwar die Unfallstelle passiert, von dem ganzen Vorfall aber nichts bemerkt. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. 5 Unfall oder Selbstmord? Nach 22 Uhr stürzte eine 33jährige Frau alis einem Fenster der im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung ihrer Eltern in Rheinau hinaus und zog sich beim Aufprall auf den Boden tödliche Verletzungen zu. Ob ein Un- fall oder Selbstmord vorliegt, muß noch ge- klärt werden. Automarder geschnappt In Ludwigshafen wurden ein 22 und ein 24 Jahre alter Arbeiter festgenommen, die sich dort in verdächtiger Weise herum- getrieben hatten. Beide wurden bereits von der Mannheimer Kriminalpolizei gesucht. Sie werden beschuldigt, am 21. Mai in N 2 das Schiebedach eines geparkten Volks- Wagens aufgeschlitzt und aus dem Wagen einen Herrenanzug, zwei Paar Herrenhalb- schuhe, ein Ersatzrad und zwei Federball- schläger gestohlen zu haben. Am 30. Mai hatten sie in B3 einen unverschlossenen Wagen heimgesucht und Anfang Juni hatten sie sich ebenfalls in Mannbeim in einen VW gesetzt, dessen Schiebedach sie vorher auf- geschnitten hatten, und waren in den Oden- wald gefahren. Im Eiterbachtal hatten sie einen Verkehrsunfall verursacht und das umgestürzte Fahrzeug einfach auf der Straße liegen gelassen. Ihren letzten Streich ver- übten die beiden in der Kantstraße; dort entwendeten sie nachts einen VW und fuh- ren mit ihm nach Ludwigshafen, wo sie ihn stehen ließen. Freigebiger„Großer Unbekannter“ Scharf bremsen mußte ein Pkw-Fahrer auf der Waldhofstraße, um einen Zusam- menstoß mit einem Moped zu vermeiden. Der rücksichtslose Mopedfahrer wurde in Höhe der Laurentiusstraße gestellt. Das von ihm benützte Rad war am 16. Juni in Käfer- tal gestohlen worden; der 26 jährige will aber mit dem Diebstahl nichts zu tun haben, be- hauptet vielmehr, das Moped von einem Unbekannten gschenkt bekommen zu haben. Der Beschuldigte wurde bis zur Klärung des Falles festgenommen. Angefahren und verletzt Beim Ueberqueren der Fahrbahn wurde am Nachmittag auf der Casterfeldstraße eine 17jährige Angestellte von einem Personen- wagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Im Krankenhaus stellte man bei dem Mädchen einen Beckenbruch fest. Wohin gehen wir? Freitag, 24. Juni Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20,00 bis 22.30 Uhr:„Der Bauer als Millionär“(f. d. Theatergemeinde— auswärtige Gruppen—, freier Verkauf; Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Hedda Gabler“(Miete B, Halbgr. I, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, keine Vorstellung. Filme: Planken, Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Palast:„Micky- Maus- Festival“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Stahlgewitter“; Alham- bra:„Meine Nichte tut das nicht“; Universum: „Melodie und Rhythmus“; Kamera:„Der Som- mer der siebzehnten Puppe“; Kurbel:„Blues“; Capitol:„Aufstand im Morgengrauen“; 23.00 Uhr:„Der Sonne entgegen“; Alster:„Chaplin- Revue“; Schauburg:„Der Luxus- Käpt'n“; Scala: „Ehegeheimnisse“; Abendstudio im City:„Der Apfel ist ab“. Weitere Lokalnachrichten Seite 7 poScHKIN prägt eine neue Gastlichkeſt- anregend- begeisternd- aktuell- Kultiviert- für Menschen unserer Zelt. Ein Wodka von herber Kraft, debel mild auf der Zungel PUSCHEKIN trinkt man gut gekühlt. Etwas Besonderes: ein Schuß PUSCHKIN ii Erfrischungsgetranxl Erhäſtlich in guten Fachgeschäften und Restaurants. Zuständige Vertretung: Mannheim, Telefon 2 65 40 Kennwort Für moclernes Twimken 40 Vol.% 1/1 Fl. DM 10, 50 e e 19 55 Vol. 0 1/1 Fl. DM 12,50 Machen Sie die PUSCHKIN- Probe. Nach einem Glas oder mehr: mr Atem bleibt rein! Seite 6 MANNHEIMER MORGEN Heldelberg, im Juni 1960 Schloß-Wolfsbrunnenweg 46 a Schwägerin und Tante, Frau geb. Hausi Mhm.-Feudenheim, den 23, Juni 1960 Brunnenpfad 13 Unsere liebe Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Schwägerin, Oma und Tante, Frau Elise Huber we. geb. Haag ist im Alter von 68 Jahren entschlafen. Mannheim, den 21. Juni 1960 Untermühlaustraße 53 6425* 5 1 N N 3 5 Prauerfeier: Freitag, den 24. Juni, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim, Verloren, aber nie vergessen! Für uns alle unfaßbar verstarb plötzlich und unerwartet meine lebe Frau, Tochter, Schwester, Schwägerin und Kusine, Frau Friedhilde Mozek geb. Althaus im Alter von 33 Jahren. Mannheim, den 22. Juni 1960 Rainweidenstraße 23 a Die trauernden Hinterbliebenen: Edmund Mozek und alle Anverwandten Beerdigung: Samstag, 25. Juni, 10.00 Uhr Friedhof Mhm.-Rheinau. Statt Karten Für die überaus herzliche Anteilnahme in Wort und schrift sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heim- Sang unserer lieben Entschlafenen, Frau Frieda Schmitt geb. Winter sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Schenkel für seine trost- reichen Worte am Grabe und allen denen, die unserer lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Neckarhausen, den 23. Juni 1960 Adam Schmitt und Angehörige Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen Hans Sigmund sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, sprechen wir hiermit unseren herzlichen Dank aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp für trostreichen, Worte, der Direktion, dem Betriebsrat, der Werksfeuerwehr und den Arbeitskameraden der Zellstofffabrix Waldhof, den Schul- kameraden für den ehrenden Nachruf. Mh m. Waldhof, den 24. Juni 1960 Zellstoffstrage 29 4 Emilie Sigmund Kinder und Angehörige Wir danken allen, die uns beim jähen verlust meines über alles geliebten Gatten, unseres gütigen, unvergessenen Vaters, Im Namen der Familie Wilhelmine Fay geb. Jockel Meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Schwester, Oma, In tiefer Trauer: Heinrich Emig und Angehörige Die Beerdigung findet am Montag, 27. Juni, 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. Die trauernden Hinterbliebenen 5 Herrn Carl Fay Teilnahme und freundschaftliches Mitgefühl bezeigt haben. Seinem Wunsche entsprechend haben wir m auf der Höhe des Heidel- berger Bergfriedhof die letzte Ruhestätte bereitet. Auguste Emig Ist plötzlich und unerwartet im Alter von nahezu 70 Jahren ruhig eingeschlafen, Bestattungen in Mannheim Freitag, den 24. Juni 1960 Hauptfriedhof zeit Ehret, Maria, f Waldhof, Glasstraße 21 10.30 Saberaiel, Heinrich, Schatweide 75 111.00 5 Schellhorn, Kurt, 5 Landwehrstraße 3. 11.30 Stumpf, Anna, 8 Nürburger Straße 20 13.00 Kuhn, Josef, 5 Rheinhäuserstraße 56. 13.30 Krematorium Huber, Elise, 5 Untermühlaustrage 53. 14.00 Bräumer, Heinrich, ö Stockhornstraße 52 14.30 Buff, Elisabeth, 9 schwetzingen. 18.00 Maier, Emil. Hochuferstraße 34 15.30 13 Friedhof Käfertal 1 Haisch, Barbara, 0 Sandhoter Straße 29. 14.00 Friedhof Feudenheim VUnterköfler, Margaretha, kleine schwanenstraße 1 14.00 Mitgetent von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim 1 — Ohne Gewähr TODES- ANZEIGEN kür die g Montag Ausgabe des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18.00 Uhr entgegen. Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebäude des Verlags (zwischen R I und R 2) 15 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rupp für die trostreichen VVCbCbCbCCbCCbVbGbCTbGGTGVTVTVTVTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTͤTVTGTVTbTVTVT'T'bTbT''bb Beim FHeimgang unseres lieben Intschlafenen, Herrn August Reber wurde uns herzliche und aufrichtige Anteilnahme entgegen- gebracht. Dafür unseren tiefempfundenen Dank. Ebenso für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Worte, der Direktion, dem Betriebsrat und den Arbeits- Kkameraden der Firma Draiswerke und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Waldhof, den 24. Juni 1960 Fichtenweg 18 Lotte Reber Heinz Reber und Frau Enkelin Marga VUnterricht 5 J Gewerbeschule III Mannheim Kurfürstenschule C 6(Südflügel) Lehrberufe: Ausstattung, Textil und Leder, Nahrung, Körperpflege Freitag, 24. Juni 1960/ Nr. 1435 —— Caen Hossen 4% Fingemeſde Hscmamige Juhlzei von Anchem Honſgeschmaocit a Eee Brauchen Sie etwas dus der Drogerie? 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Rhein- Neccar- Zeitung Der Verlag hat sich mit der Wiederauflage des längst ver- griffenen Werks ein hohes Verdienst um das historische Be- wußtsein Mannheimer Bürger erworben. Allgemeine Zeitung Die alten Mannheimer werden es mit Genuß lesen und sich an Verlorenes erinnern; wer aber im Begriff ist, erst Mann- heimer zu werden, könnte sich keine bessere Einführung in die Geschichte seiner neuen Heimat wünschen als dieses Buch, das sich auch für den heimatkundlichen Unterricht in den Schulen hervorragend eignet. Badische Volkszeitung Erhältlich in allen Buchhandlungen sowie bei VERLAG OR HAAS MANNHEIM R 1, 4-6 7 0 Auf 100. U Kreditsumme nur 45 Pfennig Aufschlag se Mondtl! Teppich„Dora“ cus reinem Danoflor Velour, in modernster Farbmusterung Srößze 200 X 300 nur M Mannheim, E 3, 10—- 2» Nähe paradeplatz Telefon 2 02 65 RUckvefgötong för konsum mitglieder! Verkauf an jedermann! 6% gabatt 1 schwarz, alkoholfrei 7111 Flasche o. 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Die unter der Schirmherrschaft des baden-württembergischen Kultusministers Dr. Storz ste- hende Schau wird von der deutschen Sektion der„Fraternité Mondiale“ in Zu- sammenarbeit mit der deutschen UNESCO-Kommission veranstaltet. Außer vielen Einzelbesuchern sahen sich in Mannheim etwa hundert Klassen von Berufsschulen, Gymnasien und Oberschulen die Ausstellung an. Am lebhaftesten frequentiert wurde sie jeweils Mittwochs— also am 15. und 22. Juni. An beiden Tagen kamen je 20 Schulklassen. Auch im Zusammenhang mit der Feierstunde zum Tag der deutschen Einheit im Musensaal nutzten viele Bürger— mehr als eineinhalbtau- send— die Gelegenheit, das umfangreiche Bildmaterial der Ausstellung eingehend zu betrachten. Lebhafte Resonanz vor allem unter den jugendlichen Besuchern lösten die Doku- mente„Wohlleben der Reichen“ und„Armut der Rechtlosen“ aus dem Mittelalter aus— erfreulicher Beweis sozialer Gewissenhaftig- keit heutiger Jugend. Ebenso umdrängt war das„Sklavenschiff“, Reproduktion eines Be- satzungsplanes. Das Porträt Henri Dunants, des Wohltäters von Solferino und Gründers des Internationalen Roten Kreuzes, zählte zu den weiteren Anziehungspunkten der „Fraternitas“ Wanderschau, die gestern abend im Beisein etlicher neugieriger Zaun- gäste zusammengepackt und auf einen Last- wagen verladen wurde. Nächste Gaststadt: Karlsruhe.. Wie Ausstellungsleiter Allmendinger dem MM.- Reporter mitteilte, wurde die Schau in Heilbronn(82 000 Einwohner) von rund 3000 Bürgern besucht. In Stuttgart(617 000 Ein- wohner) waren es 3700, in Hannover(558 000 Einwohner) bei zwei Ausstellungen über 10 000, in Hildesheim(88 000 Einwohner) rund 10 000. Mannheim war die zwölfte Station der Ausstellungstournee. * Kurzkommentar: In seinem Eröffnungs- referat zu Beginn der Ausstellung hatte Bundesverfassungsrichter und Staatsmini- ster a. D. Dr. Erwin Stein Baden-Baden) mit besonderem Nachdruck darauf hinge- wiesen, daß die deutschen Geschichtsbücher die nationalsozialistische Epoche nur unge- nügend berücksichtigten. In den ersten Nach- Kriegsjahren sei dieser Zeit im Schulunter- richt ein breiterer Raum gewidmet worden. Ein bekanntes Geschichtsbuch für die fünfte und sechste Klasse der Volksschulen habe in seiner Ausgabe von 1949 die Jahre von 1933 pis 1945 auf 41 Seiten abgehandelt, dem gleichen Zeitraum in der Auflage von 1958 aber nur noch 13 Seiten gewidmet. Ueber Judenverfolgung, Konzentrationslager und Widerstandsbewegung habe das gleiche Buch 1949 auf zweieinhalb Seiten berichtet. 1958 sei dieses Thema überhaupt nicht mehr be- handelt worden. Bundesverfassungsrichter Stein vertrat die Meinung, aus dieser Tatsache ein all- gemeines„Ruhebedürfnis weiter Kreise des deutschen Volkes“ hinsichtlich vergangener und gegenwärtiger politischer Probleme ab- lesen zu können. Doch dünkt dieser Schluß Allzu induktiv.„Weite Kreise des deutschen Volkes“ sind nicht identisch mit der Auf- fassung eines Geschichtsbuchautors über die Bedeutsamkeit historischer Epochen. Die Rhein-Neckar-Stadt kann mittlerweise auf eine Veranstaltung zum Gedächtnis des 17. Juni 1953 zurückblicken, der einige hun- dert Besucher stehend beiwohnen mußten. Der Musensaal war erstmals seit Jahren 51. Spiel- und Sportfest der Volksschulen Ab 10 Uhr im Stadion: Alle Eltern sind herzlich eingeladen Am Samstag findet, wie bereits berich- tet, ab 10 Uhr im Stadion das 51. Spiel- und Sportfest der Mannheimer Volks- schulen statt. Hierzu hat Stadtoberschul- rat Dr. Walther Kamm dem„MM“ nach- folgende Zeilen mit der Bitte um Veröf- kentlichung zugeschickt: „Seit vor rung einem halben Jahrhundert sich manche Aenderung in der Auffassung über Schülersport und spiel vollzogen. Man wird bei den Darbietungen der Knaben und Mädchen mit Genugtuung sehen, wie sehr sich das Gewicht auf das Spielerische, das Rhythmische verlegte, wie dem persönlichen Ausdruck immer mehr Raum gegeben, und wie die richtige Atmung als wichtiger Teil für die Harmonisierung der Gesamtdarbie- tung mitbestimmend ist. Knaben und Mäd- chen werden besonders bei den gemein- samen Uebungen zu Anfang zeigen, daß ge- meinsames Tun nur schön wirkt, wenn es auch exakt dargeboten wird. Die Vorbedingungen zum Gelingen sind in den letzten Jahren nicht gerade besser ge- worden: die Ablenkungen des Alltags, wie auch die Ueber forderungen der Schulen mit zwar im Einzelfalle wertvoll sein könnenden Veranstaltungen jedmöglicher Art, die an die Jugend herangetragen werden, führen zu Zerfahrenheit, Gleichgültigkeit, Ueber- müdung und Nervosität. Nehmen wir alles nur in allem, so glau- ben Wir doch an einen schönen Verlauf die- ses Vormittags, weil Mannheimer Schulkin- der erfahrungsgemäß im„Ernstfall“ immer „dabei sind“ und ausgeschlafen haben, und weil dem Pfälzer das Spielerische und das Sich-selbst-Darstellen eingeboren sind. So dürfen wir hoffen, daß die alte Tradition, von Sickinger und Schweizer begonnen und mit kurzen Unterbrechungen von Fonrektorin Knupfer und Rektor Schuler weitergeführt, auch in Zukunft weiter wirken wird. Rektor eimer Spiel- und Sportfest jesen abgehalten wurde, hat Schuler sei an dieser Stelle herzlich für die Bewahrung und Fortführung dieser Tradi- tion gedankt und gebeten, nach erfolgtem Eintritt in den Ruhestand(1961) uns ein ge- treuer Mentor zu bleiben. Mit Zuversicht sehen die Mannheimer Volksschulen der Verwirklichung der Pläne entgegen, die die Stadtverwaltung zur Be- Turnhallen aufstellen ließ. Es sind für fol- gende Schulen Turnhallen geplant und zum Teil bereits in Angriff genommen: Schönau- schule 3, Waldschule 1 und 2, Diesterweg- schule Doppelturnhalle, Hildaschule, Neubau Schillerschule und Großturnhalle bei der Uhlandschule. Nun laden wir alle Eltern und Freunde der Volksschulen herzlich ein, am Samstag- vormittag im Stadion unsere Gäste zu sein.“ hebling des außerordentlichen Mangels an überfüllt. Seit Beginn 1960 fanden in Mann- heim unzählige öffentliche Tagungen, Dis- kussionen und, Round-Table- Gespräche statt, deren Thematik ausschließlich die jüngste Vergangenheit des deutschen Volkes be- handelte. Kaum eine dieser Veranstaltungen kann sich über mangelnde Beteiligung der Bevölkerung beklagen. Machen wir also langsam damit Schluß, das Lamento von der„politischen Unmündig- keit und Trägheit“ unbedacht nachzuplärren. Dank der bundesdeutschen Kulturpolitik gibt es inzwischen eine Unzahl von Geschichts- büchern. Demokratischer Gepflogenheit ent- sprechend, kann sich jede Schule das„demo- kratischste“ heraussuchen. Und selbst wenn ein ungenügendes Buch noch irgendwo im Gebrauch sein sollte— es müssen nicht irnmer gleich„weite Kreise des deutschen Volkes“ sein. Machen wir uns doch nicht ständig selber madig. Jede allzu bereite Selbstbezichtigung ist genau so undemokra- tisch wie hybride Selbstüberhebung. Kö. Mannheimer Gesangvereine mehrfach erfolgreich „Aurelia“ Sandhofen. Das 60. Jubiläums- fest des MGV Eintracht Gorxheim war mit einem Sängerwettstreit Funktwertungssin- Sen) verbunden, an dem 22 Vereine teil- nahmen. Der Gesangverein„Aurelia“ Mann- heim-Sandhofen konnte unter Leitung von Musikdirektor Gerhard Wind mit dem Volks- lied„Der Zecher“ und dem großen Chor- Werk„Ein Freiheitslied“ den ersten Preis in der Klasse I sowie die Tagesbestleistung und den Dirigentenpreis erringen. Postalia Mannheim. Bei einem Leistungs- singen der Postgesangsvereine in Trier, das anläßlich des 9. Deutschen Post-Sängertref- tens stattfand, erhielt der MGV Postalia Mannheim das Prädikat gut. Den Sängern wurde eine Urkunde mit Plakette überreicht. MGV Mannheim-Rheinau. Wie bereits berichtet, waren in Hirschhorn kürzlich MGV Concordia und MGV Gartenstadt er- folgreich(I. Preis der Somderklasse). Es ist nachzutragen, daß bei diesem Pokalsingen auch der MGV 1896 Rheinau mitmachte. In der Klasse III(30 bis 40 Sänger) errang er mit dem Volkslied„Abendfriede“ und dem Chor„Der Tod von Flandern“ unter Leitung von E. Bender die Wertungsnoten„fast her- vorragend“ und„hervorragend“. 0 Baugesellen des Bauordens in der Jesuiten- Kirche Die freiwilligen Helfer des Internationa- len Bauordens, der 1953 von dem„Speck- pater“, Werenfried van Straaten, gegründet wurde, treffen sich am Sonntag, 26. Juni 1960, im Pfarrsaal der Jesuiten-Kirche in Mann- heim., Dazu sind alle Baugesellen aus dem Raume Heidelberg, Mannheim und Ludwigs- hafen eingeladen. Es sollen sich bei diesem Zusammenkommen die einzelnen Helfer näher kennenlernen und bereits gesammelte Erfahrungen austauschen, Vor allem will der ebenfalls anwesende deutsche National- kaplan des Bauordens, Pater Sturmius, die Arbeitseinsätze erläutern, die im Juli begin- nen. In den vergangenen Jahren nahmen viele junge Menschen aus dem Rhein-Neckar- Gebiet an Arbeitseinsätzen des Bauordens in Italien, Frankreich, Oesterreich und in der Bundesrepublik teil. Die Mitarbeit an Bauten, die wohltätigen Zwecken dienen, leisteten die jungen Handwerker und Idealisten unent- Gäste erwartet. No. Die Bildwelt als zweite Schöpfung Vortrag über„Moderne Malerei in metaphysischer Sicht“ Nach all dem Gerede über„Verlust der Mitte“ und ähnliche Schrecklichkeiten war der Vortrag„Die moderne Malerei in meta- physischer Sicht“, den Frau Jakobe Fuß- höller im Katholischen Bildungswerk hielt, eine wertvolle Hilfe zu einem tieferen und besseren Verständnis der modernen Male- rei. Der große geistesgeschichtliche und ge- sellschaftliche Umbruchsprozeß trat bei Goya als Einbruch des Dämonischen in die Menschendarstellung in Erscheinung. Goya gestaltete das bis dahin übliche gesell- schaftliche Idealbild nicht mehr, ganz an- dere Gesellschaftsschichten wurden mit einem Male bildungsfähig: der Arbeiter, die Mütter, die Bettler, die Flüchtigen, die Nar- ren. Daumier, Barlach, Kollwitz und Pankok gestalten noch leidensfähige, leidgeprüfte Menschen. Terminkalender Fotografische Arbeitsgemeinschaft: 24. Juni, 20 Uhr, Kolpinghaus, Besprechung von Wander- mappen, Bildkritik. Abendakademie- Veranstaltungen am 24. Juni: Kunsthalle, 20 Uhr, Lichtbildervortrag von Dr. W. Selzer,„Kloster Hirsau— Wegbereiter der geistigen und kulturellen Erneuerung in Deutschland“; E 2, 1, 19.30 Uhr, gemeinschaft. Verbaost(I/131) im Deutschen Beamtenbund: 25. Juni, 15 Uhr,„Kleiner Rosengarten“, U 6, 19, Mitgliederversammlung. N Arbeitsgemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 24. Juni, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule, U 2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. 5 Evangelisches Arbeiterwerk Baden: 24. bis 26. huni Landestagung 1960 in Neckarau, Ott- Heinrich- Stift, Schulstraße 5. Deutsch- Amerikanisches Institut: 24. Juni amerikanische Volkstänze„Swing Lour Part- ner“, Verband der Kriegsbeschädigten— Orts- gruppe Neckarstadt-Ost: 24. Juni, 20 Uhr, „Arion“, Uhlandstraße 19, Mitgliederversamm- lung. Deutscher Naturkundeverein: 24. Juni, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft. Freireligiöse Gemeinde Frauengruppe: 24. Juni, 14.30 Uhr, Besichtigung der Sunlicht- werke; Treffpunkt Sunlichtwerke, Lieder- und Arienabend der Gesangsklasse kKammersängerin Erna Seremi(Städt. Musik- hochschule) am 25. Juni, 20 Uhr, Kunsthalle. Landsmannschaft Ostpreußen: Abfahrt nach Frankfurt am 25. Juni um 8 Uhr, Hauptfeuer- wache(mit Omnibus). Fotoarbeits- Pommersche Landsmannschaft: 24. Juni, 16 bis 17 Uhr, U 4, 5(Geschäftsstelle des By), Sprechstunde.— 25. Juni, 20 Uhr, Saal Kolping- haus, R 7, 4-11, Heimatabend; Kartenausgabe in der Sprechstunde und bei den Delegierten. Landsmannschaft Schlesien Mannheim-Lud- wigshafen: 25. Juni, 20 Uhr, Pfalzbau, Ludwigs- hafen/ Rh., Sommernachtsball. Interlanguage-Club(alle Sprachen): 24. Juni, 20 Uhr, Eichbaum-stammhaus, Zusammenkunft. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 24. Juni, 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Monatsversamm- lung und Ausgabe der Karten für Sonderfahrt zum Kohlhof. CVIM: 24. Juni, 20 Uhr, K 2, 10,„Christliche und marxistische Ethik“(W. Er). Anthroposophische Gesellschaft: 24. Juni, 20 Uhr, U 3, 1,„Die Bedeutung der Sommer- sonnenwendfeiern für die vorchristliche Zeit“, Vortrag von Dr. Bruno Krüger. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 24. Juni, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum, Rechtsordnung und Gerichtswesen als Gegenstand der Gemeinschaftskunde(Amts- gerichtsrat K. Kostelnik); 15 bis 17 Uhr, Foto- labor: Grundlagen der Fotografie und Labor- technik(H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio, tech- nische Ausbildung an Tonfilmgeräten— 2. Kurs (H. Galfé, H. Walz). Wir gratulieren! Elisabeth Schäfer, Mann- heim-Käfertal, Innere Wingertstraßge 14, begeht den 75. Geburtstag. August Heckert, Mannheim- Rheinau, Relaisstraße 55, vollendet das 79. Le- bensjahr. Schließlich verschwindet die Gestalt über- haupt aus der Malerei, die mit aller Tradi- tion bricht und sich selbst noch einmal an den Ursprung aller Dinge versetzt. Alles Abbilden wird streng verpönt. Perspektive und Raumillusionen werden verneint. Die wirklichen Gegenstände werden in ihre Elemente zerlegt, mit einfachsten Form- elementen und reinen, ungebrochenen Farb- werten wird die Fläche organisiert, eine neue Bildwelt aufgebaut. Keine Welt zer- trümmert, kein Chaos sichtbar gemacht, im Gegenteil: eine Neuschöpfung aus Urelemen- ten gewagt. Der Bruch mit den Traditionen hat Licht- und Schattenseiten. Jakobe Fußhöller pla- dierte höchst eindrucksvoll dafür, die Licht- seiten im Schaffen der modernen Maler richtig zu würdigen. Nachdem die Malerei den Einbruch des Dämonischen, die Isolie- rung und Vereinsamung des Menschen, seine Preisgegebenheit allen Aengsten und Schrecken gestaltet hat, ist zu fragen nach der Antwort, die das Heil auf so viel Unheil zu geben hat. Barlach und Kollwitz haben die Antwort der Liebe und des Mitleids mit leidgequälten Menschen gegeben. Aehn- lich wie Cézanne, August Macke und Franz Mare die Vereinfachung der unübersehbaren Mannigfaltigkeit und ihre Verwandlung in ihre eigene Bildwelt durchexerziert haben, gestalten einige Franzosen Gornehmlich Rouault) wundervolle, erschütternde„Land- schaften der Legende“ für sakrale Räume, Die neuen Bildwerke folgen keiner Konven- tion, offenbaren aber eine überraschende Verwandtschaft mit der Farben- und For- menwelt der Glasmalerei in alten Kathe- dralen, die das zutiefst ergriffene Dasein ganzer Zeitalter zum Ausdruck brachte. Sind wir auf besten Wegen zu einer Malerei, in der sich unser Zeitalter wieder selbst erfaßt und bestätigt findet? Der eine solche Frage auf die Zunge legende anre- gende Vortrag fand dankerfüllten Beifall. f. W. K. Für die Lehrberufe Ausstattung, Textil und Leder, Nahrung und Körperpflege be- ginnen am Montag, 4. Juli, um 19 Uhr in der Gewerbeschule III(C 6), Vorbereitungskurse zur Meisterprüfung sowie Fachkunde- und Fachpraxis- Fortbildungskurse. 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Juni 1960 wurde im Hamburger Fischereihafen eine der 7,60 Meter breiten Radaruntennen aufgesetzt. Die gesamte Anlage wird etud im Früh- jahr 1961 fertiggestellt sein. AP-Bild Nach wie vor viele Widersprüche Standgerichtsprozeß: Aburteilung Hanselmanns noch ungeklärt Ansbach. Die bisher immer noch ungeklär- ten Umstände der standgerichtlichen Ab- Urteilung des Bauern Hanselmann aus Brett- heim bei Rothenburg/ Tauber im April 1945 haben am Donnerstag im Mittelpunkt der ersten Zeugenvernehmungen im dritten Pro- ze gegen den ehemaligen SsS-General Max Simon und zwei seiner Standrichter vor dem Ansbacher Schwurgericht gestanden. Hansel mann, der sich bei Herannahen der ameri- kanischen Truppen an der Entwaffnung von vier Hitlerjungen beteiligt hatte, war von dem mitangeklagten ehemaligen Ss-Sturm- bannführer Gottschalk vor ein Standgericht gestellt worden. Das Todesurteil war aber von dem später selbst hingerichteten Orts- gruppenleiter Wolfmeyer nicht unterzeichnet Worden. Gottschalk, der sich an dieses erste mißg- glückte Standgerichtsverfahren unter seinem Vorsitz noch in allen Einzelheiten erinnert, gibt jedoch im jetzigen wie auch in den bei- den vorangegangenen Verfahren an, sich an ein zweites Verfahren gegen den Bauern nicht erinnern zu können. Auch der angeklagte Simon erklärt dazu, sich nicht entsinnen zu können, das Todesurteil gegen Hanselmann bestätigt zu haben, räumt aber ein, daß es ihm sicherlich vorgelegen habe und auch von ihm bestätigt worden sei. Zu diesen Fragen hörte das Schwurgericht am Donnerstag als Zeugen den ehemaligen Landwirtschaftsrat und früheren Major des Heeres, Dr. Esser(Rheinberg/ Rheinland), und den Eisenbahnarbeiter Georg Habelt Ro- thenburg), die beide an der zweiten Verhand- lung gegen Hanselmann als Beisitzer teil- genommen hatten. Ihre Aussagen enthielten jedoch so viele Widersprüche, daß beide Zeugen auf Antrag der Verteidigung unver- eidigt blieben. Dr. Esser schilderte dem Ge- richt, daß Gottschalk ihn von einem Spazier- gang weggeholt und in einem Wagen nach Rothenburg zu einer„Vernehmung“ gebracht habe. Das Wort„Standgericht“ sei jedoch nach seiner Erinnerung nicht gefallen. An Einzelheiten der Vernehmung könne er sich nicht erinnern. Es wisse nur noch, daß der Bauer auf die Fragen Gottschalks kaum ge- antwortet und eine Auskunft über die Namen der anderen Täter verweigert habe. Gott- schalk habe schließlich ausgerufen:„Dann bleibt es eben bei dem Urteil.“ Diesen Satz will auch der Zeuge Habelt gehört haben, der als Beisitzer von der Rothenburger Kreisleitung der NSDAP zu der Verhandlung geschickt worden war. Ha- belt betonte vor Gericht, er könne nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich bei dem Offizier, der die Verhandlung geführt habe, um Gott- schalk gehandelt habe. Das Wort„Stand- gericht“ habe er ebenfalls nicht gehört. Von ihm sei keine Unterschrift unter das Urteil verlangt worden. Mord und Selbstmord Aschaffenburg. Mit einem Mord und einem Selbstmord hat in Aschaffenburg die Ausein andersetzung zwischen dem Ge- schäftsführer und dem Besitzer einer Bierbar geendet. Der 27jährige Geschäftsführer Hein- rich Preßdorf erschoß seinen Chef, den 62 Jahre alten Gastwirt Herbert Stephani, und nahm sich dann selbst das Leben. Wie die Polizei mitteilte, hatte seit längerer Zeit zwischen den beiden Männern ein gespann- tes Verhältnis geherrscht. — In Bremen ist das Autofahren billiger Verein für wirtschaftliches Kraftfahren wächst unbeschadet einer Einstweiligen Verfügung Bremen. An einer Großtankstelle schräg gegenüber vom Bremer Hauptbahnhof kann es Kraftfahrern passieren, daß sie mit dem letzten Liter Sprit im Tank wieder weg und zur Konkurrenz geschickt werden.„Mit- glied?“ fragt der freundliche, aber offensicht- lich wegen Ueberlastung leicht nervöse Tank- Wart. Wenn der Autofahrer verwundert ver- meint, läßt der junge Mann im grünen Kittel die schon„schußbereite“ Zapfpistole wieder sinken. Für Nichtmitglieder gibt es kein Ben- zin. Das ist natürlich betrüblich. Denn der blaugrüne Saft, der über den Gummischlauch aus den Zapfsäulen dieser Tankstelle schäu- mend in die Tanks Bremer Autos strömt, ist wohlfeiler als alles andere Benzin zwischen Flensburg und Konstanz. 54 Pfennig zahlen die Bremer je Liter. Allerdings nur, wenn sie Mitglied im„Verein für wirtschaftliches Kraftfahren“ sind. Der einmalige Beitrag: ganze 25 Pfennig. Hinzu kommt eine Mark für ein Heft mit 50 Blanko-Schecks, auf de- nen zu lesen steht: Bitte verkaufen Sie an unser Mitglied Liter Benzin. Die Menge trägt der Kunde selber ein. Manche Autofahrer, die an der Tankstelle mangels Mitglieds-Scheckheft abgewiesen Werden, parken ihr Auto an der nächsten Ecke, verschwinden für zehn Minuten im be- nachbarten Bremer Gewerkschaftshaus und fahren anschließend wieder an der„billigen“ Säule vor— nunmehr vollberechtigte Nutz- nießer einer Einrichtung, deren Rechtsver- treter kürzlich zwei Tage lang vor der Kam- mer für Handelssachen beim Bremer Land- gericht standen. Ihre Widersacherin: die Zen- trale zur Bekämpfung unlauteren Wettbe- werbs in Frankfurt. Die Klage der Frankfurter Wettbewerbs- hüter richtete sich gegen einen Verein, mit Fern-D-Zug gegen Schienenbaugerät Hannover. In höchste Gefahr haben Ar- beiter eines Gleisbautrupps bei Hannover den Italien-Skandivaien-Expreß gebracht. Nach Mitteilung der Bundesbahndirektion Hannover fuhr die Diesellokomotive des Fern-D-Zuges 211 auf der Fahrt in Richtung Hannover bei Elze(Südhannover) trotz der Betätigung der Schnellbremse auf ein Schie- nenausbesserungsgerät. Arbeiter hatten ver- gessen, das Gerät aus den Schienen zu neh- men, obwohl sie rechtzeitig von einem Sicherungsposten der Bundesbahn gewarnt worden waren. Die Lokomotive geriet bei dem Zusammenprall in Brand, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Etwa eine Stunde später setzte der Expreß seine Fahrt nach Auswechslung der Lokomotive fort. Der Sachschaden wurde als gering bezeichnet. Lebenslänglich Zuchthaus München. Der 53 Jahre alte ehemalige SS-Oberscharführer Wolfgang Seuss aus Nürnberg ist am Mittwochabend vom Schwur- gericht beim Landgericht München II wegen Mordes an einem KZ- Häftling zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt worden. Seuss wurde für schuldig befunden, im Lager Dachau den Juden Kurt Riesenfeld im No- vember 1937 in den Förderkorb einer Beton- mischmaschine gesetzt und dann den Korb aus zwei Metern Höhe so lange zu Boden fallen gelassen zu haben, bis Riesenfeld unter furchtbaren Schmerzen starb. Wegen wei- terer Mißhandlungen von Häftlingen konnte Seuss nicht verurteilt werden, weil diese Straftaten schon verjährt waren. dem sich der 47 Jahre alte Bremer DGB- Ortsausschuß vorsitzende Richard Boljahn bereits die Feindschaft von einigen tausend Westdeutschen Tankstellenbesitzern zugezo- gen hat. Boljahn war sauer aufgestoßen, dag der kleine Mann an den Tankstellen nicht den Mengenrabatt genießt, den Fahrzeug- halter mit mehreren Wagen beanspruchen können. Am 1. Oktober 1959 gründete Bol- jahn einen Verein mit dem Hauptziel, seinen Mitgliedern verbilligt Benzin zu beschaffen. Nebenbei beschafft der Verein Preisnach- lässe beim Kauf von Reifen und Batterien, bei Reparaturen, beim Abschluß einer Rechts- schutzversicherung, beim Leihen und sogar beim Neukauf eines Autos. Und seit einigen Tagen kaufen die VWK-Mitglieder sogar Campingartikel ein Fünftel billiger. Der Verein soll auch nicht auf Bremen beschränkt bleiben. Boljahn schwebte von Beginn an ein umfassender Service mit Vertragstankstellen im ganzen Bundesgebiet vor. Den Anfang machte die Bremer Goragen- und Tank-GmbH, die mit dem Verein einen Vertrag über die Abnahme von monatlich mindestens 150 000 Litern Benzin an zwei Tankstellen abschlog. Dafür gewährt die Firma dem VWR— also seinen Mitgliedern — jenen Sonderrabatt, wie er jedem Grog Abnehmer gern gewährt wird, ohne dag die Frankfurter Wettbewerbsbeschützer ge- Sen ihn zu Felde ziehen. Anfangs bezahlten die VWK-Mitglieder je Liter 54,5 Pfennig. In dem Prozeß vor dem Bremer Land- gericht ging es entsprechend turbulent zu. Vor vollgepropften Zuschauerbänken berief sich der Anwalt der Klägerin auf das Rabatt- gesetz von 1933 das im Einzelverkauf an Endverbraucher Preisnachlässe von mehr als 3 Prozent verbietet. Dazu die Gegenseite: Die VWEK-Mitglieder kaufen nicht selbst, sondern auf Rechnung ihres Vereins.„Wenn ein Tennisklub Bälle einkauft und sie bil- liger als ein Geschäft an seine Mitglieder abgibt, hat niemand etwas dagegen“, er- eiferte sich VWK-Anwalt Senator a. D. Dr. Lifschütz und nannte die Fahrzeughaltung in Westdeutschland„schandbar teuer“. Lif- schütz genoß Schützenhilfe seitens des An- walts der Garagen- und Tank-GmbH, der Verbrechen gegen dem Gericht mitteilen konnte, dag einige Bremer Beamtenvereine bei seiner Manden- tin dieselben Sonderrabatte wie der VWR bekommen. Aber es schien, als ziehe der VWR in diesem Prozeß den Kürzeren. Am Zweiten Verhandlungstag erließ das Gericht eine einstweilige Verfügung. Sie untersagt dem Verein, seinen weit über 2000 Mitgliedern weiter verbilligten Kraftstoff und andere Preisvorteile zu vermitteln. Die Ziele des VWE seien anerkennenswert, doch verstoße der eingeschlagene Weg gegen das Gesetz. Bemängelt wurde vor allem, daß die Tank- stellen des Vertragspartners den VWK-Mit- Sliedern billiges, Nichtmitgliedern aber nor- mal teures Benzin verkaufen. Eben hier hakt der VWEK ein: Er einigte sich mit seinen Vertragstankstellen, daß fort- an nur noch Vereinsmitglieder bedient wer- Lübz olg 2436, 1:2, Selbst- J auslöser nur 82.30 Preiswert, leistungsstarx für Schwarzweigs und Color gleich gut geeignet! Bequeme Teilzahlung — Anzahlung nur 15. Ideal auch als Zweitkamera! den. Und als besonderes Bonbon wurde ver- einbart, dag der rabattbegünstigte Stoff nun noch einen halben Pfennig weniger kostete, nämlich 54 Pfennig. Boljahn bereitet derweil die Berufung gegen die einstweilige Verfügung vor. Gleich- zeitig wird der Bau von fünf weiteren Tank- stellen vorangetrieben. Und im vierten Stock des Bremer Gewerkschaftshauses hält Boljahn nach wie vor an seiner Absicht fest, zudehnen.„Glauben Sie nicht, daß wir da- den VWK auf das ganze Bundesgebiet aus- bei besonders aktiv zu werden brauchen. Anfragen und Angebote interessierter Tank- stellen liegen genügend vor.“ L. Bettmann die Menschlichkeit Strafantrag im Hanstein-Prozeß: Zwölf Jahre Zuchthaus Karlsruhe. Bundesanwalt Dr. Karl Kuhn hat am Donnerstag gegen den 61 Jahre alten Angeklagten Wolfram von Hanstein aus Köln eine Zuchthausstrafe von zwölf Jahren, die Aberkennung der Bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre und die Ein- ziehung von 42 000 DM- West beantragt, die der frühere Vizepräsident und General- sekretär der Liga für Menschenrechte vom Dezember 1956 bis zu seiner Verhaftung im Mai 1959 für seine Agententätigkeit vom Ostberliner Ministerium für Staatssicherheit erhalten habe. Der Angeklagte habe„die makabre Rolle eines Wolfes im Schafspelz auch noch in der Hauptverhandlung zu spielen versucht“, sagte der Bundesanwalt und bezeichnete die Spionagetätigkeit Hansteins als„ein echtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Landgerichtsrätin Dr. Hoffmann verwies auf ein glaubwürdiges vollkommenes Ge- ständnis, das der Angeklagte ohne Zwang oder Druck im Ermittlungsverfahren abge- legt, aber später widerrufen habe, um sich hinter der Legende zu verbergen, er habe in Wirklichkeit für eine Widerstandsgruppe in- nerhalb der sowietzonalen Führerschaft ge- arbeitet. Durch Zeugenaussagen, vor allem geflohener Offiziere des Ministeriums für Staatssicherheit, sei erwiesen, daß Hanstein alles, was der Liga für Menschenrechte an sachlichen und personellen Vorgängen zu- gänglich und bekannt war, sowie alle Kennt- nisse, die er sich als Generalsekretär der Liga Tote Fische treiben auf der Mosel. Großes Fischsterben/ Auswärtiges Amt soll sich einschalten Trier. Die rheinland- pfälzische Staats- kanzlei in Mainz hat das Auswärtige Amt gebeten, sich in die Ermittlungen über ein umfangreiches Fischsterben in der Mosel einzuschalten. Seit Tagen treiben Tausende von Fischkadavern die Mosel hinab. Am Mittwoch hatten sich allein an der alten Trierer Römerbrücke mehrere tausend Fischleichen angesammelt. An der Mosel von der deutsch- französischen Landesgrenze bis Traben-Trarbach waren Räumkommandos des Wasser- und Schiffahrtsamtes und Hel- fer der Gemeinden unterwegs, um die Fisch- kadaver zu bergen. Sie werden in Lastautos verladen, in eine Tierverwertungsanstalt gebracht und dort vernichtet. Wie ein Sprecher der rheinland-pfäl- Zischen Staatskanzlei in Mainz mitteilte, ist das Auswärtige Amt gebeten worden, fest- Zustellen, ob die schädlichen Abwässer, die das Fischsterben verursachten, eventuell auf französischem Gebiet in die Mosel geleitet worden sind. Auf deutscher Seite hatte man den Hinweis erhalten, daß die Abwässer im Raum von Diedenhofen(Thionville) in den Fluß geleitet wurden. g bei der Vereinigung der Opfer des Staälinis- mus, beim Kuratorium Unteilbares Deutsch- land, im Bundesjustizministerium und bei einflußreichen politischen Persönlichkeiten erwerben konnte, dem Staatssicherheits- dienst mitteilte. Mindestens fünfundzwanzig Zusammenkünfte habe er mit seinen Auf- traggebern in Ostberlin gehabt, wo er sich allmonatlich mindestens 1500 DP-Mark- West als Lohn abholte. 5 Besonders schwerwiegend sei, daß er im September 1958 über eine Veranstaltung des Kuratoriums Unteilbares Deutschland be- richtet habe, zu der eine Delegation aus der Sowjetzone erschienen war, unter der sich ein Arzt aus einem Ort in der Nähe Berlins befand. Der frühere Hauptmann der Staats- sicherheit, Heim, habe als Zeuge ausgesagt, daß dieser Arzt sechs Wochen später vom Staatssicherheitsdienst„erfaßt“ wurde. Außer einzelnen„besonders interessanter Flücht⸗ Iingsakten“ habe Hanstein im April 1959, drei Wochen vor seiner Festnahme, dem Staats- sicherheitsdienst acht bis zehn Aktenordner mit Flüchtlingsakten übergeben, in denen die Namen und Anschriften von hunderten, wenn nicht tausenden von Geflüchteten, aber vor allem auch von noch in der Zone wohnenden Personen enthalten waren, die dem Zonen- regime feindlich gesinnt waren. Dadurch habe er diese Menschen schwersten Gefahren für Leib und Leben ausgesetzt. Das Urteil gegen Hanstein wird voraussichtlich am Freitagmorgen gesprochen. Schm. Neues Heilmittel befreit in 10 Minuten von Schmerzen Heilerfolge ohne Operation Bedeutende Wissenschaft. ler haben ein Heilmittel mit hervorragender Wir- kung zuf Behandlung in- nerer und äußerer Ha- norrhoiden geschaffen. 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Der überuiegende Teil des Atomraftwerkes wurde von deutschen Firmen gebaut; aus den USA bezog man den Reahtor und die Sicherkeitssysteme. Das Reęafhtorgehduse ist durch eine 2,5 Meter dicke Betonmauer und einen an den Schweiß- stellen auf Undichtigkeit geröngten Stahlmantel abgeschirmt. Besondere Sicherkeitsvor- kehrungen werden ab Sommer 1960 getroffen, wenn das Werk die Stromproduktion auf- nimmt, um die Umgebung vor Strahlenverseuchung zu schützen. Keystone-Bild Hinter verschlossenen Türen Packte Pohlmann Frankfurt. Im Schwurgerichtsprozeß um die Ermordung der Rosemarie Nitribitt hatte der angeklagte Handelsvertreter Heinz Pohl- mann am Donnerstag hinter verschlossenen Türen Gelegenheit, seine Ankündigung aus der Untersuchungshaft, erst im Gerichts- verfahren werde er„auspacken“, endlich Wahrzumachen. Wegen„zu besorgender Gefährdung der Sittlichkeit“ hatte der Gerichtsvorsitzende gleich zu Beginn der Verhandlung nicht nur die Zuhörer, sondern auf Antrag des Pohl- mann- Verteidigers Dr. Seidl auch die Ver- treter der Presse aus dem Saale gewiesen, um den Angeklagten über sein Sexualleben ver- nehmen zu können. Welche Bedeutung dies für den Prozeß haben könnte, läßt die Aus- sage der Zeugin Renate Naleppa erkennen, die ermordete Prostituierte habe eine be- sondere Vorliebe für„eine gewisse Art von Männern“ gehabt. Die Frage des Vorsitzen- den, ob sie damit homosexuell veranlagte Männer meine, bejahte die Zeugin. Daneben dürften auch die geheimnisvollen Männer, die Pohlmann hohe Summen boten, falls er seine intimen Kenntnisse des Be- kanntenkreises der Nitribitt nicht publizi- stisch auswerte, eine Rolle gespielt haben. Auf die Frage, ob Namen gefallen seien, zuckte Rechtsanwalt Dr. Seidl nur mit den Schultern. Er wie sein Frankfurter Kollege Jablonka, der zweite Verteidiger Pohlmanns, verlieben den Schwurgerichtssaal aber nach der nichtöffentlichen Verhandlung in auf- fallend guter Laune Aus den Aussagen des Mannequins Na- „Halb zog er mich, halb sank ich hin“ Prozeßbeginn gegen Werner Friedmann und Siegfried Sommer/ Urteilsverkündung voraussichtlich heute München. Der Prozeß gegen den ehema- ligen Chefredakteur der„Süddeutschen Zei- tung“, Werner Friedmann, und den Münch- ner Schriftsteller und Journalisten Siegfried Sommer hat am Donnerstag vor einer Münchner Strafkammer begonnen. Werner Friedmann, der sich seit Mitte Mai in Untersuchungshaft befindet, muß sich wegen eines fortgesetzten Verbrechens der Unzucht mit Abhängigen und eines fortgesetzten Vergehens der Anstiftung zur Kuppelei verantworten. Sommer wird der fortgesetzten Kuppelei und der Beihilfe zur Unzucht mit Abhängigen beschuldigt. In dem kleinen Gerichtssaal drängten sich etwa 60 Menschen, von denen rund 50 Son- derausweise hatten. Nachdem die beiden Angeklagten das Kreuzfeuer der Blitzlichter über sich hatten ergehen lassen und der Er- öffnungsbeschluß verlesen worden war, schloß der Gerichts vorsitzende. Landge- richtsdirektor Dr. Ludwig Graf, die auf zehn Personen beschränkte„Oeffentlichkeit“ im Saal wegen Gefährdung der Sittlichkeit aus. Zurück blieben Journalisten,. Juristen und Vertreter von Aemtern und Behörden. Bei der Zeugenvereidigung erschienen sieben junge, elegante Damen, die zumeist große Sonnenbrillen trugen. e Sommer, der als Kolumnist der„Münch⸗ ner Abendzeitung“(Blasius der Spaziergän- ger) bekannt wurde, hatte sich schon einige Zeit vor Prozebbeginn im Gerichtsgebäude eingefunden. Freundlich begrüßte er die Reporter und Fotografen. In unverfälsch- tem Münchnerisch sagte er:„Hab i mir extra à weiß Hemad ozogn, weil i gwußt hab', daß ihr mi fotografier'n wollt's“. Die „Affär“ hält er für nicht„so tragisch“. Schwerer wiege der flnanzielle Verlust, weil „mit de Zeitungen und mit'n Rundfunk nix mehr geht“. Vor Gericht sagte Siegfried Sommer aus, er habe seit Ende 1954 Friedmann sein Ein- Zimmer-Appartement für intime Zusam- menkünfte mit Christa R., einem Lehrling des Süddeutschen Verlags, und anderen Mädchen etwa 50- bis 60mal innerhalb von Viereinhalb Jahren zur Verfügung gestellt. Er sei durch Friedmann nach dem Krieg ge- fördert worden und habe durch ihn die Chance zum Schreiben bekommen. Aus die- ser Situation heraus sei er Friedmann ge- genüber zu Gefälligkeiten bereit gewesen. Seine im urmünchner Dialekt und im Feuilletonstil vorgetragene Aussage faßte Sommer schließlich in die Worte zusammen: „Ich war in einem moralischen Doppelnel- son. Halb zog er mich, halb sank ich hin.“ Auf die Frage, ob Friedmann nicht in der Lage gewesen sei, sich für diese Zu- sammenkünfte eine eigene Wohnung zuzu- legen, meinte Sommer:„Friedmann ist von einer ausgesprochenen Sparsamkeit und ein Appartement war ihm damals zu teuer“. Werner Friedmann gab bei seiner Ver- nehmung zu, mit dem Verlagslehrling Christa R. und anderen Mädchen in der Wohnung Sommers zusammengetroffen zu sein. Er wolle die„moralische Fragwürdig keit“ seines Handelns nicht bezweifeln, aber er sei der festen Ueberzeugung gewesen, Zwiegespräch unter den Menschen Pater Pire besuchte Baden- Württemberg/ Erweiterte Aktion Stuttgart. Der belgische Friedensnobel- preisträger Pater Dominique Pire, der zur Zeit eine Reise durch die Bundesrepublik unternimmt, hat am Dienstag und Mitt- woch auch Baden- Württemberg besucht. Er berichtete in Karlsruhe und Stuttgart vor einem Kreis von Angehörigen der Wohl- fahrtsorganisationen sowie Sozialmitarbei- tern der Kirchen und der Behörden über die Aufgaben und Erfolge seiner Organisation. Pater Pire, der sich seit 1950 darum bemüht, heimatlosen Ausländern, insbesondere den Alten und Kranken unter ihnen, eine stän- dige Bleibe und Arbeit zu beschaffen, ist vor allem durch die Gründung der„Europa- dörfer“ in der ganzen Welt bekannt gewor- den. Ein neues Dorf dieser Art, das„Anne- Frank-Dorf“ in Wuppertal, wird noch im Herbst dieses Jahres fertiggestellt. Ein wei- teres Europadorf für heimatlose Ausländer und ihre Familien soll in Mülhausen im Elsaß entstehen. Ueber diese Aktion für heimatlose Aus- länder hinaus will Pater Pire namentlich die Jugend für eine Verständigung zwischen den Völkern gewinnen. Diesen Bemühungen soll besonders das internationale Jugend- zentrum Mahatma Gandhi in Belgien die- nen, das im August zum erstenmal etwa 40 Jugendliche der verschiedensten Konfes- sionen, Nationalitäten und Hautfarben im Alter von 18 bis 25 Jahren für drei Wochen aufnimmt. Pater Pire will diese Jugendlichen als Mitarbeiter für sein Ziel gewinnen, die Welt„im Zwiegespräch unter den Menschen zu Einheit und Frieden zu führen“. Seine vom„Europa des Herzens“ zur„Welt des Herzens“ erweiterte Aktion will insbeson- dere auch freundschaftliche Kontakte zwi- schen jungen Menschen aus Afrika und jun- gen Weißen schaffen, den muselmanischen Flüchtlingen in Pakistan helfen und nicht zuletzt brüderliche Kontakte zwischen den Völkern pflegen, die durch den eisernen Vorhang voneinander getrennt sind. daß es sich bei Christa R. keineswegs um eine abhängige Person gehandelt habe. Er habe mit den Lehrlingen des Verlages über- haupt nichts zu tun gehabt. Bei der Benutzung von Sommers Woh- nung habe es sich um eine„Verlegenheits- lösung“ gehandelt. Er habe sich um eine eigene Wohnung bemüht., aber nichts rechtes gefunden.„Sommer tut mir leid. Er hat gar nichts davon gehabt. Sommer war eben ein Mann, mit dem man Pferde stehlen konnte“. Mit der Urteilsverkündung wird am Freitag gerechnet. Deutsch-Atlantische Gesellschaft nun auch in Heidelberg Heidelberg. Am Mittwoch trat zum ersten- mal der Heidelberger Arbeitskreis der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft mit einem Empfang einer Besuchergruppe von schwei- zerischen und dänischen Offizieren an die Offentlichkeit. Die Heidelberger Gruppe war am Vorabend nach einem Vortrag des Vize- präsidenten des Bundestags, Dr. Richard Jaeger, über„NATO— Idee und Wirklich- keit“ gegründet worden. Dr. Jaeger führte u. A. ausgdaß Europa in seinem heutigen Be- stand nicht stark genug sei, gegenüber der Sowjetunion zu bestehen, wenn es sich nicht der atlantischen Gemeinschaft gemeinsam mit den Vereinigten Staaten von Nord- amerika einfüge und einen Rückhalt schaffe, der Westeuropa die Freiheit garantiere. Die Anregung zur Gründung der Heidelberger Gruppe der Deutsch-Atlantischen Gesell- schaft gab deren Vizepräsident, Brigade general Fritz Berendsen. W. S. Sexualmord in Hamburg Hamburg. Die 24 Jahre alte Ehefrau Christel Hübener aus Hamburg- Niendorf wurde in der Nacht zum Mittwoch das Opfer eines Sexualverbrechens. Sie wurde am Mitt- wochmorgen auf einem geräumten Wohn- laubengelände in Hamburg- Lokstedt ermor- det aufgefunden. Die Frau hatte ihren Ar- beitsplatz am Dienstag gegen 23 Uhr verlas- sen und war mit dem Fahrrad unterwegs nach Hause. Nach den Ermittlungen der Hamburger Mordkommission wurde sie von einem Unbekannten angefallen, vom Fahr- rad gerissen und auf das ehemalige Wohn- laubengelände getragen. Zwanzigjährige Bandenchefin Mainz. Ein 20 jähriges Mädchen aus Mainz, dem als„Chefin“ einer Diebesbande min- destens 15 Straftaten zur Last gelegt wer- den, ist nach längerer Fahndung von der Mainzer Kriminalpolizei festgenommen worden. Das Mädchen hatte mehrfach Män- ner angelockt, die dann in Parkanlagen be- raubt wurden. aus?/ Die Nitribitt war mißtrauisch, ängstlich und geizig leppa wie der weiteren Zeugen, einer ehe- maligen Freundin der Nitribitt und eines Tankwartes, versuchen Gericht und Anklage dann vor allem ein Bild vom Charakter und den Lebensgewohnheiten der Prostituierten zu gewinnen. Zwischen Fragen, die diesem Bild nur einige pikante Farbtupfer geben, Wird auch entscheidendes berührt: wie ging die Ermordete mit Geld um, wieviel pflegte sie bei sich zu haben Wie bewahrte sie es auf? Keine der beiden Zeuginnen konnte hierüber genaue Aussagen machen. Sie wissen nur, daß die Nitribitt oft Beträge bis zu 1000 DN in der Handtasche lose trug, größere Geld- beträge in der Wohnung haben sie nie ge- sehen. Eine Zeugin äußert zwar zu einem geheimnisvollen Notizbuch der Ermordeten. das ihr vorgelegt wird, die Vermutung, daß es sich um eine chiffrierte Buchführung über die Einnahmen der Prostituierten handelt, die Zeichen zu deuten vermag sie allerdings nicht. b In diesem chiffrierten Einnahmebuch äußert sich das abgrundtiefe Mißtrauen der Nitribitt, von dem beide Zeuginnen zu berichten wissen.„Sie hatte immer Angst, man wolle ihr Geld oder ihr etwas antun.“ Es sei deshalb auch so gut wie ausgeschlos- sen, daß die Nitribitt irgendjemand ihren Wohnungsschlüssel ausgehändigt habe. Zu der Frage, ob die Nitribitt zu einer Erpressung fähig gewesen sein könnte, mei- nen beide Zeuginnen: Dazu war sie zu ängstlich, zu feige.“ Anders vielleicht könnte es mit einer kleinen Drohung sein, wenn einer der zahlenden Bekannten zu wenig bot,„nur hundert Mark“. Dann könnte sie vielleicht angedeutet haben:„Ich Weiß, wer du bist und könnte auch mal andere Seiten aufziehen.“ Eine andere hervorstechende Eigenschaft des Mädchens, dessen Schulbildung 80 schlecht war, daß es kaum schreiben konnte — sie übte oft ihren Namenszug, um ihn fließend schreiben zu können, sagte eine Zeugin— war der Geiz. Zu der Freundin kam sie oft, wenn sie unterwegs war, um die Toilette zu benutzen und damit Geld zu sparen. Der Angeklagte selbst, der mit großen traurigen Augen und einem schlaffen Z ug um die Mundwinkel aufmerksam der Ver- handlung folgt, fragt die Zeugin:„Halten Sie es für möglich, daß man sie anpumpen Konnte, um einen größeren Betrag, viel- leicht ein paar hundert Mark?“ Die Zeugin hält das für unmöglich. Pohlmann kragt Weiter:„Wäre es möglich gewesen, über diese Frage in einem Lokal in gedämpftem Ton mit ihr zu sprechen oder wäre sie dann explodiert?“„Dann wäre sie sicher ausfal- lend geworden“, meint die Zeugin. Auf welche für seine Verteidigung viel- leicht wichtige Episode Pohlmann mit dieser Frage anspielt, wird in diesem, Verhand- lungstag nicht deutlich. Sichtlich befriedigt von der Antwort läßt er sich aber wieder auf der Anklagebank nieder. Ungeklärtes Kapitalverbrechen Frankenthal. Durch eingehende Ermitt- lungen versuchen seit gestern Staatsanwalt- schaft Frankenthal und Mordkommission Ludwigshafen Licht in ein Kapitalverbrechen zu bringen, dem der verheiratete 32jährige Maurer Christian Grund aus Frankenthal zum Opfer gefallen ist. Nacn Angaben der Polizei läßt sich der dringende Verdacht, daß der Maurer einer vorsätzlichen Tötung zum Opfer fiel, nicht mehr von der Hand weisen. Bisher fehlen aber noch alle Hinweise, die auf einen Täter oder zumindest auf ein Motiv des vermutlichen Kapitalverbrechens schließen lassen. Der verheiratete Maurer, der eine junge Frau und einen fünfjährigen Knaben hinterläßt, ist in den Nachmittags- Die außergewöhnliche, mit allen guten Eigenscheiffen— und dez mit viel Vitaqvell-Keltpreß- Sonnenblumenöl Vollwert. Feftnohrung a. d. deformheus stunden am Rande eines Weizenfeldes zwi- schen Frankenthal und der Gemeinde Lambsheim tot aufgefunden worden. An sei- nem Hals wurde eine mehrere Zentimeter lange, klaffende Schnittwunde festgestellt. vf. Weinschieber-Prozeß Traunstein. Der zweite Teilprozeß des aus Verfahrens- und sachrechtlichen Gründen wiederholten Traunsteiner Weinschieber- Prozesses ging am Mittwochnachmittag zu Ende. Der 39jährige Kaufmann August Eutermoser aus Rosenheim wurde wegen Devisenvergehen, Urkundenfälschung und Umsatzausgleichssteuerhinterziehung unter Einbeziehung der bereits rechtskräftigen Einzelstrafen des Ersturteils zu 13 Monaten Gefängnis und 19 000 Mark Geldstrafe ver- urteilt. Außerdem wurde gegen ihn eine Wertersatzstrafe in Höhe von 395 746 Mark ausgesprochen. Der 40 Jahre alte Bank- kaufmann Josef Plonner(Gauting) erhielt wegen Devisenvergehen sieben Monate und zwei Wochen Gefängnis, die durch die Un- tersuchungshaft als verbüßt gelten. Auch in dieses Urteil sind bereits rechtskräftige Ein- zelstrafen des Ersturteils einbezogen. Euter- moser wurde die erlittene Untersuchungs- haft auf die Gesamtstrafe angerechnet. Die Restfreinheitsstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Deutschlands schönste Autobahnstrecke 8 der„Drackensteiner Hang“ im Verlaufe der Autobahn Stuttgart— München, wird bis zum Beginn der großen Reisesdison repariert. Der landschaftlich einmalig schöne Alb- aufstieg wurde bereits vor 23 Jahren gebaut. Doch die lochceren Kalkfelsen oberhalb der Fahrbahn wiesen in letzter Zeit nicht mehr die nötige Festigkeit auf, so daß jetat große Gesteinsmengen hkerausgesprengt wurden. Gleichzeitig wurde die alte Pflaster fahrbahn entfernt und auf 4,5 em Länge durch eine Bitumendecke ersetzt. Die Kosten für die Ueber- hkolung betragen rund 2,5 Millionen DM. Anfang Juli soll die täglich von durchscknittlich 25 000 Fahrzeugen befahrene Strecke wieder freigegeben werden. Keystone-Bild. Komm heim, heut e e gibtꝰs doch 5 REESE-Cisina! Wo Kinder sind, dari REESE- Pudding nicht fehlen. Besonders an heißen Tagen ist REESE-Cisina eine köstliche Erfrischung. Diese kühle Frucht-Cremespeise ist so gesund, denn sie enthält Traubenzucker und natürliches Zitronen- oder Orangen- Oel. Mein REESE-Tip für heute: REESEH-Cisina mit nahrhaftem Quark! Rühren Sie einfach unter die fertig gekochte, heiße Speise ein halbes Pfund gesüßten Quark. Guten Appetit! Für Frauen, die mit Liebe kochen Ihre Hilde Baumann Mi b MARE ESE Ursi Oremespeise Cisina mit Traubenzucker Sefte 10 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Freitag, 24. Juni 1960 Nr. 1 In die Tarifbezirke verlagert andererseits sind geplatzt. Solche Gipfelkonf Die IG-Metall glaubte den Arbeitgebern mittels eines Stufenplanes goldene Brücken zu bauen. Ab 1. Juli 1961 sollte die derzeitige Lastündige wöchentliche Arbeitszeit auf 42 Stunden herabgesetzt werden, um dann die 40-Stundenwoche ab 1. Januar 1964 einzufüh- ren. Weil solche Dinge— neben allen an- deren Schwierigkeiten— bei vollem Lohn- ausgleich für die Arbeitszeitverkürzung so viel Geld kosten, daß die Preise für metall- industrielle Erzeugnisse nicht unberührt bleiben würden, dachten vielleicht die Ge- Werkschafter, die Arbeitgeber würden ihnen dankbar sein. Käme es nämlich zu unerfreu- lichen konjunkturpolitischen Erscheinungen oder gar zu öffentlichen Aergernissen wegen eventueller Preissteigerungen, so hätten die IG-Metall den Unternehmern massive Un- terstützung zuteil werden lassen müssen für den Fall, daß die Betriebe weniger oder gar nicht mehr vollbeschäftigt sind. Die Arbeitgeber verließen sich jedoch auf Grund jahrzehntelanger Erfahrungen im Umgang mit Gewerkschaftern, darauf, dag der Schwarze Peter schließlich an ihnen hän- gen bliebe. Sowohl für Preissteigerung Selbst als auch für etwaige— sich aus der Preisentwicklung ergebende— Minderbe- schäftigung würde ihnen die Schuld zuge- schoben werden. Der Stufenplan der Arbeits- Zeitverkürzung war jedoch in die Diskussion geworfen worden, und die Arbeitgeber sag- ten zunächst,„binnen vier Jahren könne dieses gewaltige Pensum nicht erfüllt wer- dien, machen wir einen Stufenplan für acht Jahre“. 5 . Das wollte wieder die IG-Metall nicht. Niemand kann wissen, ob die Deutschen in acht Jahren sich nicht darüber wundern wer- den, wie schnell sie des Wirtschaftswunders Sonnige Seiten eingebüßt haben. 2wischengeschaltet Otto Brenner wörtlich: »Wir wissen sehr wohl, daß sich Arbeitszeit- i verkürzungen in Krisenzeiten leichter durch- kühren lassen als in der Hochkonjunktur. Allerdings sind sie dann keine Symptome des Sozialen Fortschritts, sondern ein Anzeichen des Niederganges. Sie werden nicht von den Gewerkschaften erkämpft, sondern von der Wirtschaft den arbeitenden Menschen aufge- Zwungen und mit Lohneinbußen bezahlt.“ Die Konjunkturbäume wachsen eben nicht in den Himmel, sagten sich die Arbeitgeber. Und um der IG-Metall doch etwas entgegen- zukommen, verkürzten sie ihren Stufenplan Zunächst auf sechs Jahre: 1. Die regelmäßige wöchentliche Arbeits- zeit wird ab 1. Januar 1962 stufenweise ver- kürzt mit dem Ziel, die 40-Stunden- Woche ab 1. Juli 1966 einzuführen. 2. Zum Ausgleich für die Verkürzung der Arbeitszeit sollen die tariflichen Ecklöhne je- Weils um 2,3 Prozent für jede Stunde der Verkürzung erhöht werden. 3. Eine Erhöhung der Löhne wurde in mem noch zu vereinbarenden Umfang, be- Sinnend ab 1. Juli 1960, zugesagt. 4. Im Interesse der Erhaltung der Lei- stungskraft der Wirtschaft wurde eine elastische Ueberstundenregelung sowie— in Anlehnung an die bewährte Regelung im 10. und am 21/2. Juni 1960 in Bad Hombur Die langwierigen Gipfelkonferenzen über das Thema Arbeitszeitverkürzung zwischen der 18 Metall einerseits und dem Gesamtverband metallindustrieller Arbeitgeberverbände erenzen fanden am 24. Mai in Wiesbaden, am S statt. Bergbau— für die an Wochenfeiertagen ausfallende Arbeitszeit eine besondere Rege- lung vorgeschlagen. Gleichzeitig sollte die derzeit bestehende Urlaubsregelung für einen befristeten Zeitraum beibehalten werden. 5. Bei Meinungsverschiedenheiten über die Durchführung dieses Abkommens, u. a. auch über den Beginn der zwischenzeitlichen Stufen der Arbeitszeitverkürzung, sollte nach Ansicht der Arbeitgeber ein unparteilicher Vorsitzender zu den Verhandlungen zuge- zogen werden. Hoppla, sagte die IG Metall. Ihr beant- Wortet ja unseren Stufenplan mit einem Gegenvorschlag, der mit unseren Verhand- lungsgrundlagen überhaupt nichts mehr zu tun hat, in den aber alles hineingepackt ist, Was die Arbeitgeber überhaupt an For- derungen haben. Außerdem habt Ihr in Euerem Vertragsentwurf einen Einleitungs- absatz eingebaut, mit dem wir nicht ein- verstanden sein können: Brief aus London: NMetall-Cipfelkonferenz um Arbeitszeitverkürzung geplatzt Die IG Metall sucht jetzt nach schwächsten Stellen „Die Parteien(G Metall einerseits und Gesamtmetall andererseits— Anm. d. Red.) sind sich darin einig, daß Arbeitszeitverkür- zungen nicht zu einer Senkung der Produk- tion führen dürfen, daß vielmehr nach Mög- lichkeit die bisherigen Zuwachsraten er- reicht werden sollen. Sie erklären daher, unter Beachtung der volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten gemeinsam alles zu unter- nehmen, um die Produktivität zu heben, ins- besondere auch in diesem Sinne nachdrück- lich auf ihre Mitglieder einzuwirken,. Sie werden die Entwicklung während der Lauf- dauer dieses Abkommens ständig überprüfen und um die Behebung aufgetretener Schäden bemüht sein.“ Und schon war das Gipfeltreffen zwischen Arbeitgebern der Metallindustrie und der 18 Metall geplatzt. Kurze Vorgeschichte: Am 13. Juni 1956 wurde in Bremen ein Abkommen über Ar- beitszeitverkürzung in der Metallindustrie von 48 auf 45 Wochenstunden, beginnend am 1. Oktober 1956, vereinbart. Am 7. Dezem- ber 1957 wurde mit Wirkung ab 1. Januar 1959 eine weitere Arbeitszeitverkürzung auf 44 Wochenstunden vereinbart(Sodener Ab- „ kommen). Am 3. März 1960 kündigte die 18 Metall das Sodener Abkommen zum 30. Juni 1960. Die Verkürzung der Arbeitszeit um vier Stunden wöchentlich hat sich also inner- halb von vier Jahren abgespielt. Nach Wunsch der IG Metall sollen die weiteren Vier Arbeitsstunden wöchentlich innerhalb von 3½ Jahren eingespart werden: Nach den Vorstellungen der Arbeitgeber erst innerhalb von sechs Jahren. Was nun? Die Arbeitgeber betrachten das Verhandlungsthema als übergebietliches Anliegen. Nicht so die 18 Metall, die das Problem Arbeitszeitverkürzung bei der Aus- handlung von Lohntarifen innerhalb der ein- zelnen Tarifbezirke zu lösen beabsichtigt. Immer nach dem Motto: Man braucht nur bei der schwächsten Stelle durchzukommen, dann ergibt sich alles von selbst. 5 Pünktchen Ausgleichs-Forderungen Kriegsfolgelast des Bundes (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel ist sich mit den Finanzministern der Bundes- länder grundsätzlich darin einig, Bund künftig den Tilgungsdienst für Aus- Sleichs forderungen als Kriegsfolgelast über- nimmt und auch, den Zinsendienst in stei- genden Jahresbeträgen bis zu 50 Prozent bestreitet. Den Ländern kommt dadurch eine jährliche Entlastung von 275 Millionen DM zugute. Die Bank von England zügelt die Konjunktur Dis konter höhung un d Verdoppelung der Mindestreserven Die Bank von England hat am 23. Juni beschlossen, den britischen Diskontsatz von fünf suf sechs Prozent zu erhöhen. Gleichzeitig wurde eine Heraufsetzung der bei der Bank von England zu hinterlegenden Sonderdepositen auf zwei Prozent der Einlagen der elf Londoner Clearing-Banken— bisher ein Prozent— verfügt. Diese Sonderdepositen sind vergleichbar mit den zinslos in der Bundesrepublik bei der Bundesbank zu erhaltenden Mindestreserven, die allerdings in Deutschland zwischen sieben und zehn Prozent der Einlagen bei Geschäftsbanken liegen. Die„alte Dame in Throgmorton-Street“, Wie man die Bank von England in der City nennt, wird von Sorgen vor der nächsten Zukunft gequält. Sie teil sie mit ihrer Nach- barin, der„Stock Exchange“(Börse), die noch jeder englische Wirtschaftler im stillen Kämmerlein seines Herzens für„den Na- bel der Welt“ hält. Bei einer Vollbeschäftigung, wie sie die britischen Inseln in der Nachkriegszeit noch nie gekannt haben, beim bisher niedrigsten Stand der Arbeitslosigkeit und bei der— Wie auf dem Kontinent seit langem alltäg- lich— jetzt erstmals wachsenden Zahl der offenen Stellen sind diese Sorgen der Ge- genwart und die Befürchtungen um die Zu- kunft nicht ganz verständlich. Auch die seit eineinhalb Jahren verhältnismäßig stabilen Löhne und Preise, das sich in den üblichen Grenzen haltende chronische Außenhandels- deflzit und die augenblicklichen Gold- und Dollarreserven, obwohl von ihrem hohen Stand Ende 1959 beträchtlich herunterge- rutscht, berechtigen nicht zu besonderem Pessimismus. Und doch ist er da— jedem sichtbar; ja, er dehnt sich zusehends aus. Die Londoner Börse ist heute nicht mehr so sehr das Stimmungsbarometer der Welt- Wirtschaftslage, vielmehr verlaufen ihre Notierungen seit Wochen und Monaten teil- weise denen der anderen Welthandelszen- tren direkt konträr. Die Baisse- Tendenzen überwiegen, und die sogenannten„Gilt- Gemeinsamer Kohleverkauf abgelehnt . Gemeinschafts- Prüfstein gescheitert Das aus neun Mitgliedern bestehende Kollegium der Hohen Behörde der Montan- union hat in den Abendstunden des 22. Juni mit der klaren Mehrheitsentscheidung von b6 gegen 3 Stimmen den Antrag der Berg- Werksgesellschaften des Ruhrreviers auf Genehmigung eines einheitlichen Verkaufs- syndikats abgelehnt. Gleichzeitig hat die Hohe Behörde einstimmig einer weiteren Verlängerung des gegenwärtigen Absatz- systems der Ruhr von drei Verkaufsgesell- schaften mit ihren gemeinsamen finanziellen Einrichtungen für den Beschäftigungs- Ausgleich sowie für den Ausgleich der Fracht- und Transportkosten und der Min- däeererlöse bei Preisangleichungen zuge- Stimmt. g Es verläuft also alles programmgemäß. Programmgemäß, wie es am runden Tisch zu Baden-Baden zwischen einer von Dirk Spierenburg geleiteten Delegation der Hohen Behörde und einer Kommission der Ruhr- kohle am 13. Mai vorbesprochen worden war (Vgl.„MM“ vom 14. Mai„Gemeinsamer Koh- lenverkauf verboten, aber nötig“). Weil die Luxemburger in ihren Entscheidungen vom perfektionistischen Vertragswerk der Ju- risten gefesselt sind, wurde in Baden-Baden verabredet, daß die Ruhr zwei Anträge stellt: 8 5 . 2) auf Errichtung des Gemeinschafts- verkaufes;. b) für eine Ubergangsregelung, die für den Fall der Ablehnung des beantragten Ge- meinschaftsverkaufes Platz greifen soll. Die Ubergangsregelung soll mindestens bis zur Urteilsfällung seitens des— wegen der Ablehnung des Gemeinschaftverkaufes— anzurufenden Montangerichtes gelten, zuzüg- lich wirtschaftlich vernünftiger Ubergangs- fristen. Damit hat sich die Hohe Behörde selbst den europaischen Ast, auf dem sie sitzt, ab- gesägt. Dahingestellt bleibe, ob ein prag- matischeres Vorgehen der Mitglieder der Hohen Behörde— also ein auf Erfahrungen und auf Entwicklungen basierender Ge- brauch des Montanvertrages die Dinge er- leichtert, ja verbessert hätte. Das Halden- problem brennt ja nicht nur den deutschen Zechenleitern, sondern den Zechenleitern in der gesamten Montanunion unter den Na- geln. Es brennt aber auch der Hohen Be- hörde unter den Nägeln. Bis zum Abschluß des Verfahrens beim anzurufenden Montan- gerichtshof müßte also die Revision des Mon- tanvertrages vollzogen sein, wenn überhaupt von einer europaischen Zusammenarbeit und Verflechtung(lies Integration) auf dem Bergbausektor noch weiterhin die Rede sein soll. Gleichgültig welche Entscheidung immer der Montangerichtshof fällt: Ein Vertrags- Werk, dessen Treuhänder gehalten sind, vor- erst gerichtliche Entscheidungen abzuwar- ten, bevor sie über die Schatten der sie hem- menden Paragraphen springen können, ist und bleibt ein lästiges Stück Papier. Tex edged- securities“, die nseren„mündel- sicheren Papieren“ entsprechen, erreichten einen solchen Tiefstand, daß 3.5prozentige Kriegsanleihen nur noch mit einem Kapital- verlust von 40 Prozent zu verkaufen sind. Dieser Trend geht weiter. Unabhängig davon geht auch trotz aller von der Regierung im neuen Haushaltsjahr eingebauten Bremsen bezüglich Staatsaus- gaben, Erschwerung der Ratenkäufe und Verschärfung der Kreditrestriktionen der Trend der Konjunkturüberhitzung weiter. Man spricht deshalb seit Tagen von neuen Restriktionen. Als erste kam am 23. Juni die Diskonterhöhung auf 6 Prozent. Das Bild vom„kranken Pfund Sterling“, das seine Rolle als maßgebende Weltwäh⸗ rung nicht mehr spielen könne, und von den ausländischen Gläubigern bei der gering- sten Schwierigkeit im Stich gelassen wird, geistert wieder durch die Presse. Mit an- deren Worten: die Nation steht vor reichlich vollen Schüsseln und besitzt eine Lohntüte und damit eine Kaufkraft von nie erreich- ter Fülle. Und doch wird sie von Alptrau- men drohenden Unheils fortwährend ge- plagt. In dieser Stimmung werden die Zah- len über die Gold- und Devisenbestände sowie über den Außenhandel mit flèberhaf- ter Spannung verfolgt, und jede Kleine Ver- änderung verursacht die stärksten Reak- tionen in der City. Daß der Höhepunkt des Exportgeschäftes für britische Waren nach den USA offensichtlich längst überschritten ist(er ging bisher um 10 Prozent zurück), obgleich die deutschen Waren in weiter steigender Zahl in die Vereinigten Staaten eindringen, ist für die Engländer ebenso eine Hiobsbotschaft wie jede Verlautbarung über neue Integrationspläne der Europä- ischen Wirtschaftsgemeinschaft(EW OG) und . wirtschaftliche Expansion ihrer Mitglie- er. In England ist von wirtschaftlicher Ex- pansion im Augenblick nicht viel zu spüren. Im Gegenteil: Es mehren sich die Anzei- chen, daß die Kapazitätsausweitung der letzten Jahre ihren Sättigungsgrad längst erreicht hat und daß man jetzt, vor Ab- schluß der Pläne zur Produktionserhöhung, Plötzlich beträchtliche Absatzsorgen hat. Es fing dieser Tage bei den Artikeln des geho- benen Bedarfs an. Der größte Hersteller elektrischer Waschmaschinen und Staub- sauger entließ ein Drittel seiner Belegschaft, weil seine Lager und die seiner Händler bis zum Bersten gefüllt sind und weil die„har- ten Konkurrenten“, wie man in England erklärt, in außerordentlichem Maße auf dem Markt Fuß fassen. Eine andere Firma der gleichen Branche drosselte die Produktion. Auf dem Autosektor kam es zu empfind- lichen Preisrückgängen am Gebraucht- Wagenmarkt. Viele Automobile, die bisher nur nach vielmonatiger Wartezeit zu haben waren, sind jetzt schnellstens zu bekommen. Zwei große Autofirmen, die British Motor Corporation und Vauxhall(General Motors), schränkten ihre Produktion ein. Daimler, die älteste britische Autofirma, wurde von einem Konkurrenten geschluckt, und eine andere, Armstrong Siddeley, verschwand ganz. Auf dem Arbeitsmarkt zeichnen sich gleichfalls neue schwere Konflikte ab. Das Land das im Vorjahr allein durch inoffizielle Streiks fünfeinviertel Millionen Arbeits- stunden(davon eine halbe Million in der Autoindustrie) und in den ersten vier Mo- naten dieses Jahres mehr als eine Million Arbeitsstunden verloren hat, sieht neuen Lohnforderungen und Streikdrohungen ent- gegen. Obwohl der Zwang zur Ausfuhr- steigerung für Englands Wirtschaft lebens- wichtig ist, liegt augenblicklich der zweit- größte Hafen des Landes in Liverpool in- folge eines Streiks völlig still. Die Bahn- arbeiter drohen mit Ausstand, die Bergleute und Arbeiter in anderen Zweigen der eng- lischen Industrie. 5 Dabei nähert sich das Land dem saison- üblichen herbstlichen Ausfuhrtiefstand und damit dem erhöhten Ansturm auf das schwache Pfund. Wenn die heimischen Schwierigkeiten verhältnismäßig leicht zu lösen wären durch Aufhebung der Restrik- tionen, durch Steigerung der Kaufkraft durch inflationistische Maßnahmen, so ver- bietet die Außenhandelslage jeden derarti- gen Schritt. Um auf den Weltmärkten kon- Kkurrenz- und wettbewerbsfähig zu sein, darf das interne Lohn- und Preisgefüge nicht ge- stört werden. Man muß aber auch, ob man will oder nicht von vielen alten Gewohn- heiten abgehen. Man spricht in England gegenwärtig viel von europaischem Freihandelszoll und von Handelsliberalisierung. Man starrt in offener Angst auf die EWG. Man weiß nicht, ob man ihr beitréten oder ob man sie bekämp- fen und zu zerstören suchen soll. Doch man erkennt langsam aber sicher, daß— wie es der„Daily Telegraph“ dieser Tage so un- übertrefflich ausdrückte— die Zeiten end- gültig vorbei sind, da der englische Expor- teur seinen ausländischen Kunden von oben herab seine Ware zuteilte, und dieser dan- kend die Hand an die Mütze legte. Dr. Werner G. Krug dag der Arbeitszeitverłurung Schrecken ohne Ende Gder Endes mit Schr Verhandlt Mer rürzu auf Pressekonferenzen soviel Wirtschaftliche Verantwort! worden, wie gerade bei 8 legenheiten. Die Arbeitgeber leicht gehabt, damit zu winken. In ei Ueberbeschäftigung und gel gekennzeichneten Wirtschaft ist es ja ge. radezu paradox, über mehr Lohn bei Weniger Arbeit zu sprechen. In einer schw geren Situation waren schon die Gewerksc aktler. Trotz allen Drucks auf di Tränen- drüse mußten i stigen Slalom laufen, um in ihrer Beweisführung nicht an harte nationalökonomische Gegeben. heiten anzustoßen. Es gibt vielerlei Wege zum Sozialpolitischen Paradies. Die Gewerkschaften kennen nur einen: Immer mehr und heftiger kordern. Kürzere Arbeitszeit und längerer Urlaub; alles zusammen mit höheren Löbnen. Die Unternehmer denken vielleicht zuviel daran, daß rauchende Schornsteine die bessere So- Zialpolitik sind. Eines haben aber beide Part- ner oder gegnerische Parteien in diesem Fru. bel des Meinungsaustausches wenig begchtet: nämlich den Umstand, daß die übermäßige Forcierung auf sozialpolitischem Feld die Neigung zu wirtschaftlicher Konzentration verstärkt. Zu jener Konzentration von Geld-, Kapital-, Wirtschaftskraft und Macht, die uns armen Wirtschaftswunderkindern als stän- diger Alpdruck selbst den Schlaf verleidet, Das ist die eine Seite des Problems. Die andere Seite: Wenn infolge Ueberbelastung der Wirtschaftsmotor streikt, dann kann ja nicht sozialpolitisch demontiert werden, wWas bereits mit Brief und Siegel als, vereinbart gilt. Die soziale Demontage spielt sich anders — übrigens viel viel grausamer in Wirklich- keit— ab. Arbeitslosigkeit ist ja auch eine Art von Arbeitszeitverkürzung. Am Rande bemerkt, auch Fragen der Volks- gesundheit gebührt Berücksichtigung. Was nützt's, die Wochenarbeitszeit zu verkürzen, wenn im Zuge dieser Umstellung die Tages- arbeitszeit die Gesundheit des Menschen überstrapaziert? Die Mediziner wünschen für die Arbeitnehmer mehr Urlaub statt Ver- kürzung der Wochenarbeitszeit. Aber die IG Metall hat es eilig. In einem Punkt ist sie mit den Arbeitgebern derselben Meinung: Die Konjunkturbäume Wachsen nicht ewig, sie wachsen nicht in den Himmel. Uebrigens sind die Sozialpartner— wer ist nicht versucht zu sagen die streitenden Parteien— gar nicht so weit auseinander. Der Stufenplan der 18 Metall ist auf drei- einhalb Jahre, der Stufenplan von Gesamt- metall ist auf sechs Jahre bemessen. Bei einigermaßen vernünftiger Dosierung müßte es mit dem Teufel zugehen, wenn innerhalb der nächsten vier oder fünf Jahre nicht die geeigneten Maße ausgehandelt werden könn- ten. Es wird viel Getöse geben. Alle Jahre Wieder. Ja vielleicht halbjährig. Das macht nur nervös. Wenn niemand dabei die Nerven verliert, dann ist es möglich, daß trotz dieses Ringens die Wirtschaftswunderkinder von heute sich dereinst nicht mehr wundern müssen, wie schnell wir mit dem Wirtschafts- wunder fertig geworden sind. F. O. Weber Den Bauern europäisches Denken empfohlen Blessing lobt Bu Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Karl Blessing, und Bundeskanzler Dr. Ade- nauer haben am 23. Juni beim Deutschen Raiffeisentag in Köln erneut sämtliche Spe- kulationen über eine Aufwertung der D-Mark zurückgewiesen. Blessing sagte:„Diejenigen, die glauben, mit einer Aufwertung der D-Mark Geschäfte machen zu können, wer- den sich täuschen. Wir haben die harten kre- ditpolitischen und Devisenmaßnahmen doch nicht ergriffen, um aufzuwerten, sondern um nicht aufzuwerten.“ Vor 3500 Zuhörern rechtfertigte Blessing die Maßnahmen der Bundesbank zur Ver- steuerung und Verknappung des Kredits. Er versicherte, daß es keine Inflationsgefahr gebe. Die Bundesbank hätte es jedoch leichter gehabt, und dem Kapitalmarkt wäre es besser bekommen, wenn der Bauboom durch Ver- weigerung oder Aufschub der öffentlichen Mittel und der Zinssubventionen gesteuert worden wäre. Der Präsident des Deutschen Raiffeisen- verbandes, Reichsminister a. D. Dr. Hermes, Warnte vor übereilten Maßnahmen bei der Verwirklichung der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft. Der Raiffeisenverband sei be- sorgt über einige Vorschläge der EWG-Rom- ndesbankpolitik mission zur gemeinsamen Agrarpolitik. Dem- gegenüber warnte Bundeskanzler Dr. Ade- nauer die Landwirtschaft vor einer übertrie- benen Furcht, der Europaischen Wirtschafts- gemeinschaft beizutreten. Die Bundesregie- rung sei sich über die Bedeutung der Land- Wirtschaft für den Staat voll im klaren. Sie sehe es auch als eine staatspolitische Not- Wendigkeit an, einen freien Bauernstand zu erhalten. Das Jahr 1959 war für die Raiffeisengenos- senschaften erfolgreich. Dabei hat sich, wie der Generalanwalt des Deutschen Raiffeisen- verbandes, Dr. Gustav Klusak, ausführte, der Rationalisierungsprozeßg im ländlichen Ge- nossenschaftswesen fortgesetzt. So vermin- derte sich die Zahl der Genossenschaften 1959 um 179 auf 22 528 bei gleichzeitiger Zunahme der Mitgliederzahl um 75 000 auf 3 938 000. Die Kapitalin vestitionen betrugen im Be- richtsjahr 400 Millionen und erreichten da- mit seit 1948 3,3 Milliarden DM. Die Raiff- eisen-Kreditgenossenschaften konnten 1959 eine weitere Zunahme ihrer Einlagen um 1,4 auf rund 7,9 Milliarden DM verzeichnen, wodurch sich ihr Anteil an den Gesamtein- lagen aller Kreditinstitute von 7,8 auf 8,3 Prozent erhöhte. dpa/AP/VWD „ FNAN CFR AM MAIN Im Jahre 1959 erzielten Wir seitigkeit haben wir den Oberschuß in iir Liptiorr Les ENS VERS Küdssgsskitsenser auf Jegeſ deiii 14,2 Millionen DM Gesumtöberschuß Getreu unserem genossenschafflichen Prinzip der Gegen- Ausschöffung an unsere versicherten Mitglieder bereitgestellt. 1384 Mill. DM Ergebnisse des 129. Geschäftsjahres 56 Mill. DM Beitregseinnaohmen Versicherungsbestund one fili VO ERA Cesetschre N ort anschre Be sof Bei einer vor 3 Jahren zum Alter 30 abgeschlossenen Kapital- versicherung mit 35 jähriger Laufzeit und einer Summe von voller Höhe zur Ein Beispiel för die Uberschußverteilung: befrägt der Bonus nach den bis Ende 1961 geltenden Festsef zungen und erhöht den Versicherungsschufz quf Cesechũſts anzeigen Staubtreie geini sämtl. Feuerstellen Rep. Dienst. Aelt. Ruf 2 45 18. am Platze. Walter Biegel. K 4. 18. gung u. Oelofen Fachgeschäft Tiermarkt März-Katerle kostenlos abzugeben. Telefon 3 96 03 8 35 nah und fern Brief 8 20000 b Umzüge selesseee og ee de me ef ch 5 U ti Spedition u. Lagerhaus 4 4 2 vetla Waldhofstraße 23-27 8000 DM Telefon 5 38 49. 5 22 82. ELTRanspORTEu, UNZzuet 28000 DM Theuwissen, Max-Joseph-straße 24 Inlet u. Bettfede 1 werden gereinigt in großer auswy/ ah! Telefon 5 14 62 Entflogen federn R 3, 3 0 bel 207 71 Telefon 2 35 20 2 Transporte bis 2 Tonnen, Czermak. 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Juni mit Mehrheit den Vorschlag abgelehnt, die Bun- desregierung zu ermächtigen, mit Zustim- mung des Bundesrates und der Fachausschüsse des Bundestages durch Rechtsverordnung den degressiven Steuerabschreibungssatz für be- wegliche Wirtschaftsgüter um 10 Prozent und für unbewegliche Wirtschaftsgüter um fünf Prozent zu erhöhen, falls es die konjunk- turelle Lage erfordern sollte. Diese Ent- scheidung hat in Bonn wie eine kleine Sen- sation gewirkt, nachdem der Arbeitskreis Finanzen und Steuern der CDU/ CSU-Frak- tion sich noch am Vortage für die Ermächti- gung zu Zusatzabschreibungen ausgespro- chen hatte(vgl. MM vom 23. Juni). Es bleibt somit bei dem Vorschlag der Bundesregierung, die degressive Abschrei- bung allgemein und ohne Einschränkung vom Zweieinhalbfachen auf das Zweifache der linearen Abschreibung, höchstens aber 20 Prozent statt bisher 25 Prozent im ersten Jahr herabzusetzen. Der Finanzausschuß verabschiedete in diesem Sinne den Entwurf eines Steueränderungsgesetzes 1960, der noch in der nächsten Woche vom Bundestags- plenum endgültig gebilligt werden soll. Eine wichtige Aenderung gegenüber der Regie- rungsvorlage besteht darin, daß die Ver- ringerung der degressiven Abschreibung nur kür Wirtschaftsgüter gelten soll, die nach dem 30. Juni dieses Jahres angeschafft werden. Die Bundesregierung wollte als Stichtag den 8. März wählen, also den Termin der Ver- abschiedung der Regierungsvorlage durch das Kabinett. Gegen eine solche Rückwirkung bestanden im Ausschuß juristische Bedenken. Auch die Erhöhung der Sperrfrist für Bau- sparverträge von fünf auf sechs Jahre und die Verlängerung der steuerschädlichen Spekulationsfrist bei der Veräußerung von Wertpapieren von drei auf sechs Monate sollen erst ab 30. Juni 1960 gelten. Die Aenderung der Steuerabschreibung für Wohngebäude nach Paragraph 7b des Einkommensteuergesetzes wird jedoch schon für Projekte angewandt, bei denen die Bau- genehmigung nach dem 8. März beantragt worden ist. Im Rahmen der Gewerbesteuer wird der Lohnsummensteuerfreibetrag von Unterhalts verpflichtete kann Aufwendungen bis zu 900 DM im Jahr voll vom steuer- pflichtigen Einkommen absetzen, soweit der Unterhaltsberechtigte nicht Nebeneinkünfte von mehr als 900 DM im Jahr(bisher 480 DM) hat. Die Vorschriften über Sonderabschrei- bungen für Wasserreinigungs- und Luft- reinigungsanlagen wird es bis Ende 1965 geben. Die Sonderabschreibungen im Berg- bau gelten nicht mehr nur für Schacht- und Untertageanlagen, sondern für alle Ratio- nalisierungsmaßnahmen. Die Auflösung von Pensionsrückstellungen, die sich aus der Erhöhung des rechnerischen Zinsfußes von 3,5 auf 5,5 Prozent ergibt, soll erst nach Eintritt des Versorgungsfalles vor- genommen werden, und zwar verteilt auf fünf Jahre. Bei neuen Rückstellungen ist jedoch schon der Zinsfuß von 5,5 Prozent der versicherungstechnischen Bilanz zugrunde- zulegen. Im übrigen sind die neuen Bestim- mungen über Pensionsrückstellungen erst- mals auf das Wirtschaftsjahr anzuwenden, das nach Inkrafttreten des Gesetzes beginnt. Cinbauſsberaier fu die Hausttau Butter: In Kürze wird die Buttererzeu- gung nicht mehr größer sein als der Ver- brauch. Da aber nach wie vor Buttervorräte vorhanden sind, bleibt es bei unverändert günstigen Einkaufs möglichkeiten. Frische Markenbutter kostet gegenwärtig 50 bis 60 Pfg. je kg weniger als vor einem Jahr, Molkereibutter ist noch billiger als vor Jahresfrist. Eier: Das Ei kann um einen Pfennig teurer werden. Das Ausland hat seine For- derungen heraufgesetzt. Das Gesamtangebot an Eiern ist der Jahreszeit entsprechend nicht übermäßig groß. Das Angebot an be- sonders billigen Kleineiern nimmt zu. Geflügel: Enten werden weiterhin preis- günstig angeboten; vor allem ausländische Enten. Ebenso Suppenhennen. Brathähnchen preislich unverändert. Fleisch: Kein Grund für Preiserhöhungen. Schweinefleisch könnte in Süd- und West- deutschland sogar billiger werden, sofern die Notierungsrückgänge auf den Schlachtvieh- märkten an die Verbraucher weitergegeben werden. Kartoffeln: Das Frühkartoffelangebot nimmt in allen Teilen der Bundesrepublik zu. Die Erzeugerpreise sind während der letzten Tage sehr zurückgegangen. Weitere Preissenkungen sind zu erwarten. Der Preis- sturz hat erhebliche Preisunterschiede von Geschäft zu Geschäft zur Folge, worauf die Hausfrau beim Einkauf achten sollte. Ende dieser, Anfang nächster Woche dürften die Hausfrauen allgemein 4 bis 5 Pfund für 1 DM kaufen können. Obst: In zunehmenden Mengen werden beeren angeboten. Rote Johannisbeeren und Stachelbeeren dürften etwas billiger wer- den. Das Süßkirschenangebot qualitativ und preislich unterschiedlich. Das Angebot an Sauerkirschen nimmt zu. Erdbeeren gehen im Westen und Südwesten, besonders im Süden des Bundesgebietes zurück. Gute Ware wird teurer. Ausländische Pflaumen, Apri- kosen und Pfirsiche werden in größeren Mengen angeboten. Gemüse: Reichliches und preiswertes An- gebot an Spitzkohl, Weißkohl und Wirsing. Frührotkohl ist teurer. Blumenkohl und Kohlrabi in ausreichenden Mengen. Kopf- salat nimmt zu; teilweise jedoch ist der Sa- lat stark von Läusen befallen. Spinat und Rhabarber rückläufig. Treibsalatgurken und Treibtomaten— vor allem aus dem Aus- land— stärker angeboten, ohne allerdings im Preis fühlbar nachzulassen. Dagegen dürften italienische und bulgarische Frei- landtomaten billiger werden. Ebenfalls bil- liger werden Erbsen und Karotten. *. Die meisten Verbrauckerpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch mit Kno- chen 1.95—2,20 DM; Rinderschmomfleisch m. En. 2,40—2,80 DM; Kotelett 3,00—3, 40 DM; Schweine- bauch 1,80—2,00 DM. Markenbutter je 250 gr. 1,551, 70 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 17—23 Pfennig. Käse je 250 gr.: Allgäuer Emmentaler 1,40—1, 50 DM; holl. Gouda 1,39—1, 40 DM; Tilsiter 1,10 bis 1,35 DM. Kartoffeln je Pfund: fehlt. Obst: Erdbeeren 1,10—1, 0 DM; Kirschen 35—83 Pfennig; Rhabarber 20—25 Pfennig je Pfund. Gemüse: Buschbohnen(grün) 75—85 Pfg.; Möh- ren 60—65 Pfg.: Treibhaustomaten 1,10—1,25 DPM; Erbsen 40—60 Pfg.; Frühweißkohl 25—35 Pfg. je Pfund; Blumenkohl 40—90 Pfg.; Kopfsalat 15—25 John Deere-Lanz- Vorstand leicht verändert Die Verwaltung der John Deere-Lanz AG teilt mit: „In einer am 23. Juni abgehaltenen Auf- sichtsratssitzung wurde Waldo O. Bargmann mit Wirkung ab 1. August 1960 zum neuen Vorstandsvorsitzer der John Deere- Lanz Aktiengesellschaft- berufen. Seit dem 19. Fe- bruar 1959 war das Aufsichtsratsmitglied Harry B. Pence gemäß 8 90 Abs. 2 Aktien- gesetz bis August 1960 in diese Funktion de- legiert gewesen. Pence wird nach den USA zurückkehren, um dort seine bisherige Tätigkeit als Execu- tive-Vice- Präsident der John Deere Inter- continental S. A., Moline“/IIlinois, von der er für die Dauer seiner Mannheimer Vorstands- tätigkeit beurlaubt war, wieder aufzuneh- men. Er wird außerdem vom 1. August 1960 ab seine Funktion im Aufsichtsrat der Gesell- schaft wieder ausüben. Bargmann, der seit Juni 1958 bei John Deere-Lanz tätig ist, wurde im Dezember 1958 zum ordentlichen Vorstandsmitglied der Gesellschaft berufen und im März 1959 mit der Leitung der Gesamtfertigung betraut. Sein Nachfolger in der Leitung der Gesamt- fertigung wird sein bisheriger Stellvertreter, Henry I. Martin. Im Rahmen der sonstigen Tagesordnung stimmte der Aufsichtsrat u. a. der Ausschüt- tung einer Jubiläumsvergütung àn die Mit- MARKTBERIC Mannheimer Fleischgroßhandelspreise und Ferkelmarkt (VWD) Inlandsfleisch(DM je kg): Ochsen 4, 10 bis 4,25; Rind 4, 254,35; Kuh 3,634, 10; Bullen 4,35 bis 4,30; Schweine 3,65—3,75; Kalb 4, 805,60; Ham- mel 3,90—4, 25. Tendenz: mittel.— Preise für Ferkel Über 6 Wochen 76—80 DM. Marktverlauf: mittel, kleiner Uberstand. Mannheimer Obst- und Gemũse- Großmarkt (VWD) Bei insgesamt guter Anfuhr Absatz zu- Friedenstellend, für Obst lebhaft, für Gemüse durchschnittlich. Es erzielten: Blumenkohl 50—65; tal. Bohnen 20—30; Schlangengurken ausl. Stück 75—95; Salatgurken dt. 300-500 gr. 33—50, 500700 gr. 50—75; nèeue Pfälzer Kartoffel 23—27; Kohlrabi Stück 10—12; Petersilie Bd. 10—11; Radieschen Bd. 10—11; Rettiche St. 10—14, dto. Bd. 10—12; Rhabar- ber 15—19; Rotkohl 20—25; Suppengrün Bd. 11—12; Kopfsalat St. 12—18; Schnittlauch Bd. 10—11; Toma- ten dt. Treibhaus 105—120; Tomaten holl. 100110, dto. ital. 90—110; Weigkohl 10—14; Wirsing 15—22; Zwiebeln 14—18; Apfel 35—60; Orangen 50—70; Bananen Kiste 15—16; Birnen 50—65; Erdbeeren in Schalen 165-180, Erdbeeren in Spankörben A 110 bis 120, B 90—110, C 85-90; Walderdbeeren 250; Himbeeren A 60—80, B 45—50; Johannisbeeren rot N arbeiter der Gesellschaft aus Anlaß des 100 jährigen Bestehens des Unternehmens zu. Aus diesem Anlaß ist außerdem für den 30. Juli 1960 für alle Mitarbeiter des Mannhei- mer und des Zweibrücker Werkes und ihre Angehörigen ein„Tag der offenen Tür“ mit Filmvorführungen, Werksbesichtigungen und einem Imbiß vorgesehen.“ GESCHAFTS BERICHTE Knoll Ad Chemische Fabriken, Ludwigshafen“ Rhein: Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmit- teln um 2,8 auf 9,8 Millionen DM vorgeschlagen. Für 1959 sollen auf das berichtigte Grundkapital unverändert 12 Prozent Dividende und außer- dem ein Bonus von 2 Prozent verteilt werden. HV am 15. Juli. 5 NSU-Werke AG, Neckarsulm: Für 1959 eine um 2 auf 10 Prozent erhöhte Dividende vongeschla- gen. Ueberdies soll der Vorstand ermächtigt werden, das Grundkapital von jetzt 27 Millio- nen DM. um bis zu drei Millionen DM aufzu- stocken(genehmigtes Kapital). HV am 22. Juli. Philipp Holzmann AG, Frankfurt/ M.: Kapital- erhöhung aus Gesellschaftsmitteln um 5,16 auf 12,9 Millionen DM vorgeschlagen; gewinn- berechtigt ab 1. Januar 1960. Dividendenvor- schlag für 1959: 16(nach 14) Prozent für die Stammaktien und 6 Prozent für die Vorzugs- aktien. HV am 20. Juli. Stolberger Zink AG für Bergbau und Hütten- betrieb, Aachen: Trotz Rationalisierung gelang es 1959 zwar nicht, den Verlustvortrag aus dem Vorjahr(5,25 Millionen DM) voll auszugleichen, aber immerhin auf 2,4 Millionen DM abzu- bauen. Die Gesellschaft bleibt wieder dividen- denlos(letzte Dividende 1956 7 Prozent). r 8 VW HTE B 50—70, C 30—50; Sauerkirschen 40-60; Stachel beeren unreif 35—40; Heidelbeeren 110-120; Zitro- nen St. 15—20; Schattenmorellen 60-80. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Großmarkt (VoD) ͤ Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Erdbeeren A 80120, B 60-85; Wald- erdbeeren 200—230; Johannisbeeren rot 38—50. dto. schwarz 142—145; Stachelbeeren unreif A 25—40, B 1422, dto. reif 46-69; Himbeeren in Schalen 98—120, dto. Industriewaren 50—51; Sauerkirschen dunkel 60—97, dto. hell 4045; Süßkirschen A1 55 bis 65, A 32—53, B 24—31; Birnen 54—65; Kopfsalat Stück 5—10; Gurken 250—500 gr. Stück 30—35. 500 bis 700 gr. Stück 40—52; Tomaten 80-93; Busch- bohnen 75—82; Erbsen 15—16; Blumenkohl 150—200 mm O Stück 35—50, 200—250 mm O Stück 50—653, 250—300 mm G Stück 60865. Weinheimer Obst- und Gemũse- Großmarkt (VWD) Erhöhte Anlieferungen, Absatz zufrie- denstellend. Es erzielten: Süßkirschen A 35—70, B 29—34, C 20—28; Sauerkirschen A 39-80, B 27—38, C 18—26; Zuckerkirschen A 29—45, B 21—28, C 15-20; Erdbeeren A 79—99, B 57—78, C 50—56; Stachel beeren A 29—36, B 20—28, C 15—19; Himbeeren A 86—138, B 68—85, C 5067; Johannisbeeren rot 33 bis 36, dto. schwarz 137—139; Heidelbeeren 95—100; 12 000 auf 24 000 DM. i hö 3 1 5 m Jahr erhöht. Jeder 3 ohannisbeeren, Himbeeren und Heidel- Pfg.; Treibhaus-Salatgurken 5095 Pfg. je Stück. 45—50, dto. schwarz 140160; Süßkirschen A 70-85, Pfirsiche 4164. 2 kutgetent vos. Vereinigte Wirtschaktedtenste Gmb k 22. 6. 22. 6. 22. 6. 28. 6. 2. 6. 28. 6. 22. 6.25 2 25 H en Tse ole Redaküton hattet nicht fur etweige Uebertagungs- Steeg J alex 135% s dt. 11K. B. 7% 7/2 e Phoenis-Rheinsahr Vattonds 147.00 14 a oder Uebermittlungsfehler.) S 307 10 Pfälz. Hypo.— 1 5 v. 58 102 102% Universal-rund 110,35 f! ö Prankfurt a. M. 23. Juni 1960 Sten wate don,,, 8 8% Rem. Erypo.% 0 Sente 4 c e S e, eee 5 ö 5— 5 22 2 6 22. 6. 23. 6. 3 5 7(Zinsen steuerfrei) 7.5% Rhld-Pfalz v. 86—— E. I. F.() 4—73 Notierte Aktien bierig Chr. Lt. A. 310 312 Kaufhot 182 f 645 50, Abiosungss cd v.57 J0%% 10% 8,5% NE v. 8 5„„ 17 Accu 5 428% Dortm. Hörder 187 184% Klein Schanzlin 25⁵⁰— Ver. Glanzstofl 9⁰⁸ 94⁵ 5% Bad. Kom. Ldsbk. div. 2 112 50% Thyssenhütte v. 89 5 90 5 5 1275 Adlerwerke 520% Dardacner dei 20 90 Kleckner Betgbes 25 24 Wintershall 5%%% Bayer. Hypo.))) 11.5% A f. Energie 5 585 Eichbaum-Werger 122⁵ 1250 1 Klöckner Humb. Deuts 821 82¹ Zeiss Ikon 365 7 356 5.5% Großkraftw. Mum. 11„%%% Tel.-El.(5) 9,16 AG f. Verkehr 710 475% Fl. Licht u, Kratt Klöckner-Werke 275 274 Zellstoff Waldhof 5 318 5% Pfälz. Hypo. 1 5 5 111 Wandelanlethen Eurit(sft) 166,00 167700 AEG„ 1745 172 Enzinger Union Krauß-Maflei 890 75 955 Rhein. Hypo. 5 105 1057 5.5% Anglo Americ. Europachem.(str.) 165,50 169,00 Fedlche uli e ee 5 8 Unnotierte Akten„„„ 10 100 Siet-Imd.(sfr.) 100% 1070 BNN 5% 58%% Farden Liquis Löwenbräu 1400 7 1480 beten& Monlerbeu 722 585 nenten 8% Bear v. 55 1 NE-Metalle Bemberg 5 10 Fein Jetter Ludwigsh. Walzm. 160 T— Burbach Kall 105 255 Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 56 202 203 28. 6. Jeld Berger Feldmühle Mannesmann 308 3⁰⁵ Dyckerhoft 1 260 T 80% AEG v. 56 105 8 5,3% Schering v. 59 0 2 elektr. Kupfer 312.25 3185,28 Bekula abgestempelt 62 62 Belten Metallgesellschaft 1400 1400 Eisenhütte 909 708 8% Baden-Württ. v. 57 103% 104 T 6.5% VDN v. 51 570 18 Blei 8 9⁰ dto. neue 75 15 Gelsenberg Nordd. Lloyd 105 106⁶ Hutschenreuther Lor. 5 222 8% B 36 105% 106 a 550 8 Aluminium 225 227 Binding Brauerel— 2000 Goldschmidt NSU 1250 1225 Ilseder Hütte%% 228 8% 5 56 105 105 FF Zinn 94 951 ein 227 235 Stitzner-Kayser pfalz, Mühlen 10⁴ 10⁴ Qrenstein& Koppel St. 3858 409 3 5 107 18% gn; 215.30 272.00 Nessing 58 241 2⁴⁷ 5 4% 20 ran e Sudnger Phoenix Rheinfohr, 220 70 eee, 23 5 7 e eee e eee 15 5* 3 5 7 47 5 11 95 2 e 8 210 emende! 1 304 77* 8 A0 127 7 1. Prem, Bebel ß bfeuggß. 8 5 Bundespost v. 5,, Alllonds 1227 128,50 Deutsche frele ron, 85 en Rhetmnelektra 870 7% Bundespost v. 58 1022 102% Anglo Dutch Devisennotierungen Casselle 15 5 421 2( Sotebofnung 123 121 7 Bbeinstahl 405 15 9 eee 2% B880 v. 58 85 5 Adlante fond, 1 2.70 1410 1 Us. Pol a Chemie Albe Hamborner Bergbau RWE 697 and Versicherungen 5.5% Gelsenb 5„ e Chemie Verwaltung Hüls 1605 73* Handels- Union f 5 1 5 dto. Vorzüge 550 525 Alen eben 990 995 80 90 502 e 157 7 75 g engl. 1 b Conti Gummi 3250 880 Hapag 100 102 Rheinmetall 8³⁰ 3³⁵ Allianz Versicherung 3420 3500 5% Feicelb Ze. 56 1 Ser fende 163.50 164.0 100 1175 2 Daimler Benz 157 170 Harpener 1280 280 Rheinpreußen 2 2 Badische Bank 5⁵⁵ 5⁵⁰ 8% Hoechster Farb. v. 57 107 107* Buropsfonds 1 165.30 171.90 8 Deere-Lanz 7 Heidelberger zement 5 1 685 Riedel 45⁰⁵ 45⁵ Bayer. Hypo.& Wechselb. 668 67 7% Hoechster Farb. v. 58 104 104% Eurunjon 150,50 158, 100 5 5 kr 5 2555 1 805 5 3 1 1 80 255 983. 15 5 Berliner Hendelsbank 50 15 6% Hoeschwerke v. 30 755 5 15 Foßdak 1.80 78.0 100 1 5 Contigas 2 oeschwerke 2 tgers Comerzbank A8 0 I. v. 0 8 1* 18. bt. Edelstahl% d bote 140 0 asser 4% bi St. Lat 48 3j f 11.0 115,5 00 bor, en Dt. Erdöl Holzmann Schering 47-8. Dt. Centralboden 370 30 e 50 90 5 0⁵ 106,20 5 5 1% es karten Oberhausen 2 28 J Schless i, e e eee,%%% 96,0 9,50 00 ſcheed. Krones Pt. Lino 180 fis Futte Stegerland% 20 Schloßquellbr. 7% er bresdher Bank 48 JV n sh labore 9.10 88,80 00 der Dt. Steinzeug 23 1 250 Ind. Werke Karlsruhe 5 270 Schubert u. Salzer 8 238 Frankf. Hypo. 975 J lolo r 5% Pfalz. 128. 92 92 W 169.50 169.50 eee Schilling Pt. Eisenhendel 355 3 1470 1100 Schultheiß Stämme 255 660 Industriekreditbenk 27¹ 270—— Thesaurus 211.50 212.40 100 Bil- west Didier-Werke ö arstadt Schwartz Storchen NMannh. Versick. Lit. A 1815 1820. 300 Kapt-Ertragaat. Transatlantiefonde. 54,5 100 DB- O Jetzt brauchen Sie täglich natürliche Vitamine! Gesund bleiben darum täglich„hohes C“— ** K N NEX RRXÃ Garantien ddt Wir garantieren Ihnen. täglich neue natürliche Vitamine. Am Baum ausgereifte Apfelsinen aus dem sonnigen Florida werden dort für„hohes C“ ohne Schale zu Saft gepreßt. Modernste Konzentrier- und Tiefkühlverfahren bewahren alle Vitamine, Wert- und Wirkstoffe. 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Größere Sicherheit auf den Straßen/ Ein Patentrezept läßt sich jedoch nicht importieren Fast die Hälfte der 13 500 Verkehrstoten des vergangenen Jahres könnte nach dem Urteil von Verkehrsexperten noch am Leben sein, wenn auf unseren Straßen amerika- nische Verkehrssicherheit herrschte. Bei einer Autozahl von 68 Millionen wurden in den USA 38 000 Menschen auf der Straße getötet, während bei uns ein Drittel dieser Zahl bei einem Siebentel des Bestandes an Motorfahrzeugen aller Art erreicht wurde. Noch schlechter schneidet die Bundes- republik ab, wenn man die Mopeds, die Motorräder und-roller in den Vergleich des- halb nicht einbezieht, weil diese Fahrzeuge in den USA abseits vom Autoverkehr rollen. Während sich im ersten Fall die Todesratz von 18,0 auf 10 000 Kraftfahrzeuge aller Art im Bundesgebiet stellt, errechnet man im zweiten Fall 27 Tote auf 10 000 Autos. In den USA sind es dagegen nur 5,8. Auf diese Zahlen weisen Verkehrs- fachleute häufig hin, wenn sie uns empfah- len, den Unfalltod auf den Straßen mit amerikanischen Methoden, vor allem mit einer rigorosen Verkehrsgerichtsbarkeit, zu bekämpfen. Aber lassen sich die Verkehrs- Verhältnisse überhaupt vergleichen? Gerade die unterschiedliche Zusammensetzung des Verkehrsstromes in beiden Ländern spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung von Unfallstatistiken. Unter den 13 500 Verkehrs- toten des vergangenen Jahres in der Bundes- republik waren 3 000 Motorrad- und 1 000 Moped- Fahrer. Der„gemischte“ Verkehr auf den Straßen der Bundesrepublik ist eine Unfallquelle, die in den USA völlig fehlt. Während man bei uns die Zweiräder vom Autoverkehr trennen könnte, läßt sich ein anderer Vorteil Amerikas nicht wettmachen: die geringe Verkehrsdichte. Auf den Kilo- meter Straße kommen in den USA rund 12 Autos, aber 45 Motorfahrzeuge im Bundes- gebiet. Allerdings ist die Verkehrsdichte im Umkreis der amerikanischen Großstädte viel höher als bei uns; da sich die meisten Ver- kehrsunfälle aber in Städten ereignen, wird der Vorteil der geringen Gesamtverkehrs- dichte zu einem nicht erfaßbaren Teil wie- der aufgehoben. Die andersartige amerikanische Verkehrs- situation ist auch durch bessere, kreuzungs- freie Straßen und stärkere Wagen mit grö- Berem Beschleunigungsvermögen und damit durch schnelleren Verkehrsfluß gekennzeich- net. Außerdem findet das Vorgehen amerika- nischer Gerichte starken Widerhall in der angelsächsischen Bereitschaft, die Gesetze der Gesellschaft zu respektieren. Ein Unterschied im Volkscharakter könnte auch im Reak- Fahrzeuge„am Fließband“ überprüft Darmstadt besitzt modernste Kraftfahrzeug-Prüfanlage In der modernsten Kraftfahrzeugprüf- anlage der Bundesrepublik, die in Darm- stadt erst Ende Juni offiziell eingeweiht Wird, ist seit einigen Tagen der Probebetrieb in Gang. In diesem Neubau des Technischen Ueberwachungsamtes in Darmstadt, der einen Kostenaufwand von 2,5 Millionen DM erforderte, werden die Fahrzeuge in einem „Wunder aus Beton“, einer 1500 Quadrat- meter großen Halle in bislang einmaliger Spannbeton- Konstruktion, gleichsam„am Fließband“ überprüft. Die Darmstädter Ein- richtung gilt als Modellanlage. Dort sollen für das ganze Bundesgebiet gültige Erfah- rungen gesammelt werden, da ähnliche Prüfstrecken noch nicht existieren. In der Halle stehen vier Prüfbahnen— getrennt für Personenwagen und Lastautos oder Omnibusse— zur Verfügung. Der „Clou“ der Anlage ist eine 230 Meter lange Prüfbahn, auf der am Schluß der Unter- suchung noch einmal Bremsen und Spur, vor allem abér der Wendekreis des Fahrzeuges überprüft werden können. In der Darm- städter Prüfanlage können täglich 200 bis 300 Wagen untersucht werden. Die Notwendigkeit dieser Ueberprüfun- gen— jeder Kraftfahrer in der Bundes- republik muß sein Fahrzeug in jedem zwei- ten Jahr technisch überprüfen lassen— zeigt das erschreckende Ergebnis einer einzigen Woche in dieser neuen Anlage. Von 803 überprüften Fahrzeugen waren nur 290 völlig in Ordnung. 151 wiesen leichte, 324 erhebliche Mängel auf. 38 Fahrzeuge muß- ten aus dem Verkehr gezogen werden. „Sorgenkinder“ sind die Lastwagen, von denen— wie sich in Darmstadt erwies— ständig über 50 Prozent erhebliche Mängel aufweisen. Von 91 Lastwagen waren ledig- lich 18 in Ordnung, 13 hatten leichte, 52 schwere Mängel und acht waren verkehrs- unsicher. tionsvermögen und größerer Anpassungs- fähigkeit und Wendigkeit der Kraftfahrer liegen. Diese Faktoren bestimmen ebenfalls den Verlauf der Unfallkurve mit. Schon diese Angaben zeigen, daß sich die deutsche Verkehrssituation mit der amerika- nischen nicht vergleichen läßt. Zweifellos läßt sich von der Polizei und den Gerichten jenseits des Ozeans noch manches lernen, aber ein Patentrezept werden wir aus den SA nicht importieren können. Geschwindigkeitsbegrenzung unfall fördernd Protestiert hat der Automobilclub von Deutschland Av) gegen die vom Bundes- Verkehrsministerium geplante generelle Ge- schwindigkeitsbeschränkung außerhalb ge- schlossener Ortschaften. Die Unfälle auf der Versuchsstrecke Frankfurt Mannheim hät- ten 1959 nicht, wie behauptet worden war, abgenommen, sondern mit einer Zunahme von 29,3 Prozent gegenüber 1958 eine neue absolute Unfallspitze erreicht. Eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung würde bei der außerordentlich unterschiedlichen Struk- tur des deutschen Straßennetzes und des darauf abrollenden Verkehrs lediglich zu- sätzliche Gefahrenquellen heraufbeschwö- ren. Nicht das Ueberschreiten einer absolu- ten Geschwindigkeitsgrenze, sondern die starke Verdichtung des Verkehrs sei für das Ansteigen der Unfälle verantwortlich. Geschwindigkeitsbeschränkungen aber wür- den die Verdichtung noch erhöhen(siehe Autobahn Frankfurt Mannheim), da sich die unterschiedlichen Fahrzeuge nicht mehr aus den Schlangen lösen könnten. Der ge- Waltsam gedrosselte Verkehr aber führe zu gefährlichen Ermüdungserscheinungen der Fahrer, deren Folgen aus der Unfallstatistik abgelesen werden könnten. — Blick in den Rückspiegel nicht immer nötig Ein nach links abbiegender Kraftfahrer muß während des Abbiegens in eine andere Straße nicht ständig in den Rückspiegel sehen, wenn er seine Absicht rechtzeitig und deutlich anzeigt und sich zur Fahrbahnmitte einordnet. Dies entschied der Vierte Straf- senat des Bundesgerichtshofes in einem Grundsatzurteil, das kürzlich vom General. staatsanwalt in Frankfurt veröffentlicht wurde. Bei engen Straßen genüge neben dem Wink- und Blinkzeichen auch ein deutliches Herabmindern der Geschwindigkeit in ange- messener Entfernung von der Seitenstraße. Nur wenn die Verkehrsverhältnisse hinter ihm unübersichtlich seien, müsse sich der Kraftfahrer noch kurz vor dem Abbiegen da- von überzeugen, daß kein schnellerer Wagen zum Ueberholen angesetzt habe. Aktenz. 4 Str 19/60) „Wer vom einer Einbahnstraße nach Uinkz abbiegen will, muß sich über die Mitte der Straße hinaus, in der Regel bis an den lin- ken Rand der Straße, nach links einordnen. Diese Pflicht besteht nur dann nicht, wenn es schlechthin ausgeschlossen ist, daß er durch eine andere Fahrweise den nach- folgenden Verkehr gefährdet.“(OLG Neu- stadt, Urt. v. 7. 10. 59— DAR 60, 122). * „Der Abstand zum vorausfahrenden Fahr- zeug muß deutlich die Strecke übersteigen, die der nachfolgende Wagen in einer Sekunde zurücklegt. Dies gilt jedoch nur bei gleicher Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Fährt der nachfolgende Wagen schneller, so vergrößert sich der Sicherheitsabstand noch um den verlängerten Bremsweg des nachfahrenden Fahrzeuges.“(OLG Hamm, Urt. v. 21. 8. 50 — DAR 60, 120). + zal, eee, ,; F. 9 cſas interessant 39,75 n N N seit vielen eee. 85 Spezialhaus für modische Kleidung Jahren bewährrf und mii Liebe qepflegt Ein leichtes Sommerkleid aus Acefat- Topfen in modischen farben. Besonders gute Paßform. n unserem Sonderschnitt„Renate“ Größen 23-28 bei C& A nur för alle Gelegenheiten passend ein modisch interessqntes KHeid- Komplet in hochwertigen, sommerlich leichten Qualitäten. Uni oder gemusterh. Die gerade geschnittene ſose Jacke und der hock des eleganten Kleides sind ganz mit Toft gefüttert. 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Nimmt man den Verlauf der Gruppenspiele, so spricht im Augenblick mehr für den dritten deut- schen Meistertitel des Hamburger SV(4923 und 1928), als für die erste Meisterschaft eines Kölner Vereins in der deutschen Fußballgeschichte seit 1903. Und doch kann genau so gut der spielerfahrene 1. FC Köln am Samstag auch die größten Zweifler eines anderen belehren. Schließlich ist es gerade diese Ungewißheit, die dem Fuß- ballfinale 1960 die besondere Note gibt. 23 Vereine haben seit 1903 eine deutsche Meisterschaft gewonnen, als„Rekordklubs“ der 1. FC Nürnberg und Schalke 04, die es auf je sieben Titel brachten. Beide Vereine standen zugleich je zehnmal in einem deutschen Endspiel. Ihnen am nächsten kommt nunmehr der Hamburger SV mit sei- nem siebenten Angriff auf den Titel, gefolgt von Hertha BSC, die zwischen 1926 und 1931 sechsmal hintereinander im Finale gestanden hat. Schafft es der 1. FC Köln, kann der deutsche Fußball 1961 ein kleines Jubiläum am Rande feiern: den 25. Meister seiner Ge- schichte— Wenn nicht einer der Altmeister- klubs dann sein großes Jahr erwischt. Ein- tracht Frankfurt steht abseits; sehr schade, wenn man an das grohartige Abschneiden im Moore- Schöppner verlegt! Halbschwergewichts- Weltmeister Archie Moore hat durch seinen Manager Jack Kearns die Veranstalter gebeten, den Titelkampf gegen Europameister Erich Schöppner am 18. Juli in Toronto um drei bis vier Wochen zu verlegen. Archie Moore hat zur Zeit noch etwa 20 Pfund Uebergewicht, und es bestehen in seinem Lager ernstliche Zweifel, ob es dem Weltmeister in den vier noch ausstehenden Wochen gelingt, diese abzutrainieren. Am 26. Mai nach dem EK. o.-Sieg über Willie Bes- manoff in Minneapolis, den Archie Moore mit 28 Pfund über dem Halbschwergewichtslimit bestritt, hatte der Weltmeister noch be- hauptet, daß es ihm keinerlei Schwierigkeiten machen würde, bis zum 18. Juli gegen e ner das Gewicht zu bringen. Jaroszewicz siegte in Frechen Das Rundstreckenrennen der Berufs- fahrer in Frechen über zwei Stunden, an dem die deutsche Tour-de-France-Mann- schaft teilnahm, gewann der Berliner Hans Jaroszewiez vor seinem Landsmann Bug- dahl, Donike, Junkermann(beide Köln) und Reinecke(Einbeck). Alle übrigen Fahrer lagen eine Runde zurück. Den ersten Run- dengewinn vollzogen Donike und Reinecke in der 51. Minute. Zu ihnen schlossen Bug- dahl und Jaroszewicz(74. Minute) und dann noch in Alleinfahrt Junkerman(103. Minute) auf. Das E g e b nis: 1. Jaroszewicez(Berlin) 77,350 km in 2 Std.; B. Bugdahl(Berlin); 3. Donike(Köln); 4. Junkermann(Köln); 5. Rei- necke(Rinbeck); eine Runde zurück: Willi Altig Mann hein); 7. Franssen Neuſ); 8. Borgh 9. Farr(Hanau) 10. Ful ler. 1 18 9 86 2 12. Wiesbaden); Fischerkell + (Köln), Pommer e Friedrich (Völklingen) und Ommer(Gütersloh). Club— KSC in Augsburg um Einzug ins Pokal- Endspiel Im Augsburger Rosenau-Stadion wird am Sonntag der Partner der Frankfurter Ein- tracht für das süddeutsche Pokalendspiel er- mittelt. Gegner sind der süddeutsche Mei- ster Karlsruher SC und der 1. FC Nürnberg. Der„Cub“ rechnet sich gegen die durch die DFB- Gruppenspiele strapazierte KSC-Elf Silegeschancen aus. europäischen Pokalwettbewerb denkt. Es zeigte sich zu deutlich, daß es nicht möglich ist, gleichzeitig zwei große Ziele anzustreben. Elf Tore hat Uwe Seelef in den diesjähri- gen Gruppenspielen geschossen. Das sollte nicht etwa zu der Ansicht verleiten, daß alles nur von dem 20maligen deutschen National- Mittelstürmer abhängt. Auch Gert Dörfel und Klaus Stürmer verstehen sich darauf, Treffer zu erzielen. Natürlich wird mitentscheidend sein, wie sich Uwe Seeler, der weder ge- gen Borussia Dortmund(1:4) noch gegen Schalke 04(0:3) in den Jahren 1957 und 1958 zu einem Finale-Treffer kam, durchzusetzen Weiß. Man hat den Eindruck, daß die mann- schaftliche Arbeit des HSV harmonischer und ausgeglichener ist, als es in den beiden„ver- unglückten“ Nachkriegs- Endspielen der Fall War. Es bleibt allerdings die Tatsache, das bisher kein Spiel vom Anstoß weg auf Tou- ren lief, sondern selbst beim 6:0 gegen Bo- russia Neunkirchen eine halbe Stunde nötig War, um Tritt zu fassen. Meinke als Mittel- läufer scheint gegenüber dem technisch aus- gezeichneten, aber im Zweikampf etwas langsamen Wulf die bessere Lösung zu sein. Auf die HSV-Läuferreihe kommt am Sams- Wilden Uwe Seeler halten? tag sehr viel, sogar wahrscheinlich alles an. Sie wird den Kölner Angriff im Mittelfeld bremsen müssen. Gespannt darf man auf Schnoor sein. Er hat Tage, an denen es kei- nen besseren Torwart im deutschen Fußball gibt. Ob das ausgerechnet im Endspiel der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Es könnte ein entscheidender Pluspunkt für den HSV sein, der allmählich in die Rolle des Favori- ten hineingewachsen ist. Ein Helmut Rahn in bester Spiellaune kann eine ganze gegnerische Abwehr im wahrsten Sinne des Wortes„fertigmachen“., Er ist in einem Kölner Angriff, dessen Stärke nicht die flüssige Kombination ist, der unberechen- bare Mann. Hat er„seinen“ Tag, reicht ein Verteidiger nicht aus, ihn zu halten! Es wird für Krug aller Voraussicht nach die größte Belastungsprobe der Endspiele geben. Köln hat gerade im Angriff enttäuscht. Alles, was die Mannschaft in dieser Endrunde erreichte, entsprang vorwiegend Einzelaktionen, an de- nen Rahn besonderen Anteil hatte. Wenn Hans Schäfer spielt, kann das an- ders werden; denn er ist ein erfahrener Spie- ler, der es vor allem versteht, die jungen Kräfte zu beruhigen und sie ins Spiel zu bringen. Die Frage, ob der Kölner„Kapitän“ einsatzfähig ist, wird aber nicht vor Samstag entschieden. Ein Risiko um den 34 maligen Nationalspieler wird man beim West-Meister allerdings nicht eingehen. Die Abwehr— mit fünf Nationalspielern (außer Breuer ID, wenn Jupp Röhrig zurück- gezogen wird— steht vor der Aufgabe, den torhungrigsten Sturm der Gruppenspiele zu Spitzenreiter müssen sich vorsehen: In de- dezirlesklasse Verschiebungen fällig Wichtigstes Spiel der Handball- Verbandsklasse ist Ketsch— TSV Rintheim Auch der kommende Handballsonntag bringt in allen Klassen Hochbetrieb. In der Oberliga spielen Leutershausen und St. Leon zu Hause. Besonders für St. Leon wäre es dabei wichtig, daß es gegen Zirndorf einen Sieg gibt. Die SG Leutershausen erwartet Zuffenhausen, während der TSV Rot in Eglingen gastiert. In der Verbandsliga steht die Begegnung TSG Ketsch— TSV Rintheim, die schon am Samstag stattfindet, obenan. Wenn die Ket- scher ins Spiel kommen, hat Rintheim keine Chancen. Der TV Brühl sollte seine letzten Chancen gegen den TV Knielingen auf eige- nem Platz wahren. TSV Birkenau und 98 Seckenheim müssen reisen, 98 nach Dur- lach, Birkenau zum TSV Grötzingen. Beide Clubs sind so spielstark, daß sie sich auch in der„Fremde“ durchsetzen sollten. Während der I Edingen zu Hause Tus Beiertheim Hüte, hat es der TV Großsachsen SAksruhe sicher sehr schwer. Die Bezirksklasse hat diesmal ein Pro- gramm, das die Tabelle wieder durcheinander bringen könnte. Es spielen: 62 Weinheim gegen SV Ilvesheim, HSV Hockenheim— VfR und VfL Neckarau— TG Laudenbach. In diesen Spielen liegt alles drin. Offen ist auch der Ausgang der Begegnungen TV Hemsbach gegen 99 Seckenheim und TSG Plankstadt gegen 09 Weinheim. Bei den Frauen wurde die entscheidende Partie zwischen SV Waldhof und TSV 46 kurzfristig für heute abend, 19.30 Uhr, ins Waldhof- Stadion angesetzt Wenn die Gast- geberinnen gewinnen, ist ihnen der Kreis- Unglückliche Termingestaltung: Dei Wasserball-Hiederlagen des Vn Möglicherweise Entscheidungsspiel gegen Nikar um Landesligatitel Bei ihrem zweiten Spiel in der badischen Wasserball- Pokalrunde mußte die Sieben des VW Mennheim in Karlsruhe nach ausge- glichenem Verlauf gegen den süddeutschen Zweitligisten KSN 99 Karlsruhe eine 9.7 (5:4)-Niederlage hinnehmen. Mit 2:1 und 3.2 hatte der VW in der ersten Halbzeit zwei- mal in Führung gehen können, verstand es Aber nicht, den wurfgewaltigen Pfeiffer beim KSN auszuschalten, so daß dieser mit fünf Toren seiner Mannschaft beide Punkte ret- tete. Für die Mannheimer Gäste warf der für den verletzten Fischer mit einer Sonder- genehmigung des Landeswasserballwarts eingesetzte Jugendliche Bonsack ebenso Wie Bauder drei Treffer; Nowoczyn war einmal erfolgreich Durch eine unglückliche Termingestal- tung bedingt mußte der VWM schon 24 Stun- den später Im Stollenwör tRweiher sein näch- stes Spiel bestreiten und zwar ging es dabei um Landesliga-Punkte gegen Nikar Heidel- berg. Mit einem 6:5-(ö3:2)-Sieg revanchierten sich die Heidelberger für die 9:8- Niederlage im Vorspiel, so daß bei den zu erwartenden Erfolgen dieser zwei Vereine gegen den 1. BSC Pforzheim in den Rus Kspielen mit Punktgleichheit am Ende der Runde und einem Entscheidungsspiel zu rechnen ist. Der Wieder mit Fischer angetretenen VWM- Sie- ben waren die Strapazen des schweren Vor- tagesspieles deutlich anzumerken, sie kam schnell mit 0:3 in Rückstand und erholte sich von diesem Schlag nicht wieder, zumal Bau- der die Chamce eines Vier-Meter- Wurfes nicht verwerten konnte. Bauder und Nowoc- zy(je 2) sowie Fischer(“I) Wärken die fünf Treffer. Auch die Jugend des VW Mannheim hatte wenig Glück und mußte bei ihrem ersten Spiel gegen FT Heidelberg im dortigen Freibad am Tiergarten mit 4:8(3:3) die Segel streichen.. MTG ohne Chancen Zu ihrem letzten Punktespiel der Vor- runde muß die Mannheimer TG am Sonntag nach Heidelberg zum Tabellenführer HCH. Es steht außer Frage, daß die MTG vor einer unlösbaren Aufgabe steht. Der HCH hat von sechs Spielen fünf gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Er ließ dabei bisher noch keinen einzigen Gegentreffer zu bei insgesamt 27 selbst geschossenen Toren. Zu einem Freundschaftsspiel erwartet Germania Mannheim um 11 Uhr auf ihrem Hockeyfeld im Mannheimer Stadion Saar 05 Saarbrücken. Die Spieler aus dem Saar- gebiet spielen ungekünstelt, die von Linder senior betreuten Germania-Leute werden sich schon strecken müssen. Der TSV 46 Mannheim fährt mit Herren und Damen zum HC Bad Dürkheim, der in letzter Zeit gerade gegen Mannheimer Mannschaften hohe Siege herausspielte. Wie sie spielen Freitag, 18.30 Uhr, VfR-Platz Brauereien Mannheim: Tröndle; K. Arnold, K. H. Alker, Metz; Gutperle, Höfig, Kleber; Marschlich, Preiß, Sinn, Hildenbrand. Ludwigshafen: Koch; Dörrzapf, Bösherz; Meier, Lutz, Link; Hill, Schwanz car, Wittemaier, Gutermann, Lieb. meistertitel sicher, bei einer Niederlage sind SVW, TSV 46 und VfR punktgleich. DIMM-Durchgang im Stadion Im Mannheimer Stadion wird am Sonn- tag ein Durchgang zur deutschen Mann- schaftsmeisterschaft des Leichtathletik-Nach- wuchses ausgetragen bei dem von den Mann- heimer Vereinen die Post-SG und VfR am Start sind. Dazu kommen Salamander Korn- westheim, SV Wertheim, TG Heilbronn und der benachbarte SV Phönix Ludwigshafen. Die Wettkämpfe beginnen am Sonntag um 10 Uhr bremsen. Und hier wieder wird das Duell Leo Wilden— Uwe Seeler wahrscheinlich die entscheidende Rolle spielen. Der HSV-Sturm- führer hat dem jungen Stopper, der erst im Chile-Spiel(als er von der 39. Minute ab den verletzten Erhardt vertrat) seinen Weg be- gann, zweifellos die Erfahrung seiner 20 Länderspiele voraus. Gegen Dortmund(1957) und Schalke(1958) gelang ihm kein Tor; we- der Michellek noch O. Laszig ließen ihn zum Zuge kommen. Aber dieses zwei Jahren ha- ben, allein durch die Erfahrung von Schwe- den, einen anderen, zielbewußgteren Uwe See- ler geschaffen. Die Frage, ob dieses Endspiel 1960 alle Erwartungen erfüllen wird, läßt sich schwer beantworten. Man würde sie naturgemäß be- jahen, wenn der 1. FC Köln in den letzten Spielen besser herausgekommen wäre. Aber gerade weil Erfahrung eine große Rolle spielt, vermag diese Mannschaft über Nacht umzu- schalten. Dann aber kann es im Frankfurter Waldstadion, wo Schiedsrichter Kandlbinder (Regensburg) sein erstes deutsches Endspiel leitet, einen eindrucksvollen Saisonausklang geben. Usterrefthischer Fußthallsieg mit 2:1 gegen Norwegen Osterreichs Fußball-Nationalmannschaft siegte am Mittwoch vor 20 000 Zuschauern in Oslo glücklich mit 2:1 Toren über Norwegen. Den Siegestreffer erzielte Mittelstürmer Hof eine Minute vor dem Schlußpfiff durch einen 5 155 Freistoß aus 30 Metern. Die Gastgeber führ- ten bei Halbzeit mit 1:0 und waren fast wäh- rend des gesamten Spiels den favorisierten Osterreichern überlegen. Ketsch erwartet 03 Hockenheim Die Spygg Ketsch veranstaltet am Wochenende auf dem Waldsportplatz eine Reihe von Fußball- Vergleichskämpfen, bei denen sämtliche Mannschaften aktiv sind. Den Auftakt bilden am Samstag, 14.30 Uhr, zwei Schülerspiele und um 19 Uhr eine Be- gegnung der Alten Herren. Am Sonntag tritt die A- und B-Jugend gegen FV Brühl und um 14.15 Uhr eine kombinierte Mannschaft gegen Badenia Hirschacker an. Den Höhe- punkt bildet das Spiel der ersten Mannschaft gegen 08. Hockenheim um 16 Uhr. Bungert an dem Ungarn Gulxas gescheitert. Im ſleren- Einzel nut noch Stuck iibrig In Wimbledon sondert sich allmählich die Spreu vom Weizen Im Wimbledonturnier, das gestern nach- mittag bei bedecktem Himmel fortgesetzt wurde, nachdem es am Morgen ein Gewitter und Regengüsse gegeben hatte, sondert sich allmählich die Spreu vom Weizen. Der dritte Tag brachte einige interessante Paarungen, an denen alle Favoriten beteiligt waren. Nachdem in den ersten Treffen jeweils ein Satz gespielt war, mußte wegen erneut ein- setzenden Regens unterbrochen werden. Die Nummer 2 bei den Herren, Barry Mackay (US), gewann den ersten Satz gegen Schwedens Ranglistenersten Ulf Schmidt mit 6:4 in einem Kampf der knallharten Auf- schläge. Der als Nummer 1 gesetzte Neale Fraser(Australien) holte sich ebenfalls einen Satz mit dem gleichen Resultat gegen den Russen Tomas Lejus. Italiens Nummer 1 Nicola Pietrangeli war dem Engländer Bobby Wilson mit 6:2 überlegen. Nur die Nummer 3 in Wimbledon, der strohblonde Rod Laver (Australien), hatte einen schlechten Start und fand sich auf dem feuchten Platz nicht 2Urecht. Manual Santana(Spanien) nahm ihm den ersten Satz mit 6:3 ab. Von den deutschen Herren überstand nur der nationale deutsche Meister Wolfgang Stuck die zweite Runde und drang unter die „letzten 32“ vor. Der 21jährige Berliner schlug nach seinem Erfolg über Altmeister Drobny überraschend den jungen Brasilianer Fernandes mit 7:5, 6:1, 7:5. Dagegen blieben Wilhelm Bungert mit 9:11, 4:6, 3:6 gegen den Ungarn Gulyas und Dieter Ecklebe mit 6:4, Mundenheim wieder nur Punktelieferant: 6:8, 7:9, 4:6 gegen den Russen Lejus auf der Strecke. In der dritten Runde der Einzelspiele trifft Stuck auf den als Nr. 7 gesetzten Inder Krishnan. Für die wohl größte Sensation sorgte 8 5 her der schon 33 Jahre alte Däne Kurt Niel- sen, der 1953 und 1955 als ungesetzter Spieler die Schlußrunde erreichte, als er den engli- schen Davispokal- Spieler Billy Knight in einem erregenden Fünfsätzekampf mit 2:6, 6:4, 2:6, 11:9, 6:3 besiegte. Der Linkshänder Billy Knight schien bereits sicherer Sieger, Als er nach zwei gewonnenen Sätzen im vierten Satz mit 5:3 führte, aber der Däne erwies sich als der größere Kämpfer und er- Zwang den Satzgewinn mit 11:9. Die Ueberraschung im Damen-Einzel war die Niederlage der gesetzten Ungarin Suzy Körmoczy durch die Amerikanerin Janet Hopps. Die 38 Jahre alte Ungarin unterlag ihrer 13 Jahre jüngeren Gegnerin mit 3:6, 6:3, 7:9. Im Herrendoppel kamen die beiden Deut- schen Wilhelm Bungert und Dieter Ecklebe mit 4:6, 6:4, 6:3, 6:8, 6:4 über die Italiener Lazzarino/ Tacchini eine Runde weiter. Der Chilene Luis Ayala und der Australier Don Candy mußten ebenfalls fünf Sätze kampfen, um die beiden amerikanischen Veteranen Gardnar Mulloy und Budge Patty mit 5:7, 16:14, 4:6, 8:6, 6:2 auszuschalten. Christian Kubhnke und Wolfgang Stuck Oeutschland) unterlagen den Spaniern Couder/ Santana 5:7, 4:6, 624, 4:6. 0 Waldhof in der Pokaltundle ohne ſliedertage udien ene Ein Bomben den gehn Mannschaften, die si ieltag le an der Mannheim /Ludwigshafe- ner Vvergleichsrunde beteiligten! Ihr Ziel, die insgesamt 25 Spiele bis zu Beginn der Sommerpause zu absolvieren, dürften sie mit Sicherheit erreichen, denn es steht nur noch die Begegnung zwischen Amicitia Viernheim und Spogg Mundenheim aus, die am kommenden Mittwoch nachgeholt wird. Es wird demnach zu keiner„Unvoll- endeten“ wie in manchen vorhergegangenen Jahren kommen. Viele Fußballfreunde sahen zwar dieser Vergleichsrunde mit Pessimismus entgegen, aber sie sind eines Besseren belehrt worden. Letzter„Hauptkampftag“ war der Mitt- woch mit drei Spielen, wobei die linksrhei- nischen Mannschaften völlig lèer ausgingen. SV Waldhof kam zum erwarteten 4:1-Sieg und damit endgültig zum Pokalsieg beim „Schlußlicht“ SpVgg Mundenheim, VfL Nek- karau zog dem erheblich ersatzgeschwäch- ten Ludwigshafener Sc mit 5:1 Toren das Fell über die Ohren, während die SpVgg Amicitia Viernheim dem Geschehen mit einem 6:1-Erfolg über den BSC Oppau die Krone aufsetzte. Neckarau und Viernheim brachten es somit noch zu guten Plätzen im Mittelfeld. Die Mundenheimer überraschten zu- nächst mit ihrer eifrigen und flüssigen Spiel- weise, doch ihr Schlußmann Lehr hatte einen rabenschwarzen Tag. Mit einem anderen Schlußmann hätten die Mundenheimer zu- mindest ein ebenbürtiger Partner sein kön- nen. Mundenheims 1:0-Führung durch Ka- spar(4. Minute) konnte von Sinn rasch ega- lisiert werden(8. Minute). Lehn besorgte bereits in der 17. Minute die 2:1-Pausen- führung. Die Waldhöfer, deren Sieg nie ernsthaft in Gefahr war, rissen sich nach dem Wechsel kein Bein mehr aus. Obwohl die Fünferreihe jeglichen Tordrang vermis- sen ließ, ergaben zwei haltbare Straub-Tref- ker(58. und 83. Minute) den Endstand. Mit 6:1(2:0) Toren wurde der BSC Oppau in Viernheim bös zerzaust. Zehn Minuten nach Wiederanspiel stand die Partie bereits 5:0 und hätte die Amicitia nicht einen Gang zurückgeschaltet, dann wären wohl die Op- pauer kaum um eine zweistellige Nieder- lage herumgekommen. Kiß schoß drei der sechs Treffer(53., 54. und 69. Minute), wäh- rend zuvor Trapp, Lermer und Bär erfolg- reich waren. In der jungen, sehr spielfreu- digen Amicitia-Elf spielte zum letztenmal Herbert Rappsilber, der künftig bei den Viernheimern nun als Trainer fungiert. Ge- lingt Viernheim gegen Mundenheim noch ein klarer Sieg, dann beenden sie diese Ver- gleichsrunde als Vierter.— Das Spiel im Waldwegstadion war eine Farce— denn die Ludwigshafener erschie- nen mit einer gemischten Reserve- und Amateurmannschaft und hatten von ihrer Ligamannschaft lediglich den Außenläufer Schwanzear dabei, der in der 75. Minute verletzt ausschied. Die 4000 Zuschauer wur- den durch das flotte Spiel ihrer Mannschaft in der ersten Halbzeit wenigstens einiger- maßen entschädigt. Wenn die Neckarauer in der zweiten Halbzeit nicht so betont„schön“ gespielt hätten, wäre ein zweistelliges Ergeb- nis fällig gewesen. Die Ludwigshafener wehrten sich so gut es ging, aber es reichte nur zu einem Gegentreffer, der noch dazu aus einem zu Unrecht verhängten Elfmeter resultierte. Kurz nach der Pause verloren die Gäste auch noch ihren Halbstürmer Schnetzer wegen Schiedsrichterbeleidigung Letzte Etappe an Belgier: Fredy Ruegg gewann Tour de Suisse Die Tour de Suisse 1960 gewann der Schweizer Fredy Rügg mit 2:34 Min. Vor- sprung vor seinem Landsmann Kurt Gimmi und wurde damit Nachfolger von Hans Junkermann. Rügg verstand es am letzten Tage noch einen großen Angriff erfolgreich abzuweisen. Der Schweizer zeichnete sich bereits in der Deutschlandfahrt im Mai durch gute Form aus. In der letzten Etappe über 239 km von Montreux nach Basel— Zürich war diesmal nicht das traditionelle Endziel— siegte der Belgier Marcel Blavier mit 5 Sekunden Vorsprung vor dem Italie- ner Assirelli. Der Italiener Fornara, der diese Rundfahrt insgesamt viermal gewann (1958 vor Junkermanm), schied noch am letzten Tage aus. Rügg blieb auch in der Gesamt-Bergpreiswertung erfolgreich. Gesamtwertung: 1. Alfred Rügg (Schweiz) 35:54:33 Std.; 2. Gimmi 2:37 Min. zurück; 3. Strehler 2:53; 4. Moresi(alle Schweiz) 3:22; 5. Sutton(England) 3:47; 6. Dante(Italien) 4:09; 45. Brinkmann(Han- nover) 1:09:07 Std. zurück. aus 7 Viernheim noch Vierter? und brachten das Spiel 00 M zu Ende. Mathes brachte die Neckarauer in. 15. Minute mit einem schönen Drehschuß in Front, Drews erhöhte mit Kopfball in der 33. Minute und Wickenhäuser stellte in der 37. Minute den Pausenstand her. In der 50. Minute verwandelte Schwanzcar den Foulelfmeter, Mittenzwei verwandelte in der 60. Minute einen Freistoß und Orians stellte mit einem ebenso unberechtigten Elfmeter in der 62. Minute den Endstand her. Erste Fechter- Qualifikation am Wochenende in Bad Dürkheim Die besten Fechter des Deutschen Fech- terbundes und des Deutschen Fechtverban- des der Sowjetzone kreuzen am Samstag und Sonntag in der Bad Dürkheimer Kongreß- Halle bei den ersten Qualifikationskämpfen für die Olympischen Spiele in Rom die Klin- gen. Die Rückkämpfe werden drei Wochen später in Eisenach ausgetragen. In jeder Waffenart setzen die beiden Verbände acht Fechter ein. In den Florettbegegnungen soll- ten sich die international erfahrenen und erfolgreichen Fechter und Fechterinnen des DFB sicher durchsetzen. Sie bewiesen bei den deutschen Meisterschaften durchweg eine ausgezeichnete Form. Auch im Degen- und Säbelfechten gelten die DFB-Vertreter als Favoriten, doch ist in diesen Waffen mit einer starken Verbesserung der Fechter des DF zu rechnen. Sie sollen in den letzten Wochen von bekannten Fechtmeistern der Ostblockstaaten N vorbereitet wor- den sein. Bärbel Ur vom TSV 46 bestreitet ihren 17. Länderkampf Am Wochenende bestreiten die Kunst- und Turmspringer des Deutschen Schwimm- Verbandes einen Länderkampf der Herren, Damen und Jugend gegen Schweden in Koblenz. Dabei steht Deutschlands„Rekord- internationale“ im Springen, die 20jährige Bärbel Urban(TSV 46 Mannheim) zum 17. Male in der Nationalmannschaft. Die zweite Mannheimerin, die Jugendliche Inge- borg Busch, wird im Kunstspringen der Damen- Jugend neben der Berlinerin Ange- lika Hellwig eingesetzt und bestreitet ihren 6. Länderkampf. Möglicherweise wird auch der in Koblenz weilende TSV-46-Springer Rolf Friedrich als Turmspring er eine Chance erhalten, zumal er auch in Bad Kissingen mit seinen, beiden Vereinskameradinnen gegen die ostdeutschen Springer mit von der Partie ist. 8 Jeder dritte Stumpen-Raucher raucht BURGER * Warum? Dank umfangreicher Tabakvorrate kamm BURGER es sich leisten, nur von den besten Tabakernten zu Kaufen. Ist die Ernte einma nicht gut, kauft BURGER kein Kilo Tabak. Diesen Vorteil hat der Raucher! Burg—. 15 1 1 5 1 0 s N e 1 0 N 00 N 00 00 0 e, 1 2 22 N r N 0 N U e e . 1 25 Der Meistgerauchte Gh 1 Wir suchen Schlosser Spengler Schreiner Lackierer Dreher Kfz.- Schlosser Kfz.-Elektriker Hilfskräfte zu sehr guten Arbeitsbedingungen. Bei entsprechender Leistung bieten wir sehr hohen Lohn. Unseren Mitarbeitern stehen modernste Sozlaleinrichtungen, Kantine und Werksküche zur Verfügung— 5-Tage- Woche. Vorstellung täglich bis 18 Uhr und samstags vormittags. HUREPI Fahrzeugwerk Heitger KG Mannheim-Neckarau, Casterfeldstraße 40 Wir suchen för unsere lochkarten-Abtellung for unsere Kontokortent- Buchhaltung 8 Eline eventbell quch Anfängerin, 5 for unsere Exportabtellung eine Sekretärin för unsere Verkqufsleitung eine Sekretärin Steno-Kontoristinnen eventuell quch für Halbtagsbeschöftigung Wir suchen 2 junge Kaufleute mit abgeschlossener kaufmännischer Lehre, als NACHWUCHSKRAFTE. Bei Eignung Verwendung im Außendienst. Wir bieten gute Aufstiegsmöglichkeit. 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Besoldung nach Besoldungsgruppe A 9 LBG. b) die Stelle eines Hochbautechnikers Voraussetzung: Abgeschlossene Fachschulausbildufig und nach M6g- lichkeit Verweltungserfahrung in der Bauaufsicht. Vergütung: Gruppe Va TO. A, Probezeit 6 Monate. Bewerber, die nach G 131 unterbringungsberechtigt bzw. anrechenbar sind, haben bei gleicher Eignung den Vorzug. Bewerbungen mit handgeschriebenem Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Lichtbild bis zum 10. Juli 1960 an Landratsamt Ludwigshafen a. R., Wredestraße 6, erbeten. Angesehene und bekannte Kohlenhandelsgesellschaft sucht für den hiesigen Platz tüchtigen, gut ein- geführten Außenbeamten zum sofortigen oder späteren Eintritt. Angebote mit den üblichen Unterlagen erbeten unter Nr. P 38326 an den Verlag. Wir suchen sofort: perfekte Stenotypistin als Urlaubsaushilfe, evtl. Laufmädchen für Büro und Stadtgänge und bitten um persön- liche Vorstellung oder Einreichung von Bewerbungs- unterlagen. 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Im Gemüsegarten können bis Mitte Juli die letzten Folge- saaten von Buschbohnen gemacht wer- den, wobei man tunlichst zu Frühsorten zu- rückkehrt, aber nach den Grundregeln des Fruchtwechsels selbstverständlich keine sol- chen Beete benutzt, die in diesem Jahr be- reits Bohnen oder andere Hülsenfrüchte ge- tragen haben. Um auch im Herbst noch frische Ka- rotten ernten zu können, sät man noch vor Monatsmitte an Ort und Stelle(sehr dünn, denn zu dicht aufgelaufene Karotten lassen sich nach dem Ausdünnen nicht wie- der einpflanzen), ein oder zwei Ländchen Frühsorten mit möglichst kurzer Entwick- lungszeit, z. B. die runden„Pariser Markt“ oder die beliebte walzenförmige„Markt- gärtner“. Ein praktischer Schutz vor zu dichtem Säen ist die hälftige Vermischung des sehr feinen Karottensamens mit Sand. Da die Keimdauer 18 bis 21 Tage beträgt und je nach Wetterlage das angesäte Land innerhalb dieser Zeit durch entsprechende Bodenbearbeitung nicht nur unkrautfrei, sondern auch feucht und frisch gehalten werden soll, empfiehlt sich die Beimengung von etwas Schnittsalat- und Radieschen- samen als Markiersaat. Beide gehen wesent- lich rascher auf und kennzeichnen dadurch die Saatreihen, die beim Unkrautjäten und Lockern nicht berührt werden sollen. Bei anhaltend trockenem Wetter empfiehlt es sich, zur Erhaltung der notwendigen Boden- feuchtigkeit hier wie bei anderen Hochsom- mer-Aussaaten gut durchfeuchteten Dünge- tork(Torfmull ohne düngende Zusätze) zwischen die Saatreihen zu geben, was gleichzeitig auch ein guter Schutz gegen Verunkrautung ist. Zum Auspflanzen Ende Juli kann jetzt ein Freiland-Saatbeet mit Endivien an- gesät werden. Von Kopfsalat in Sommersorten und Früh kohlrabi ebenso wie von Grün- k oh!(Krauskohh) sind noch Folgepflan- zungen möglich. Für Rosenkohl da- gegen ist es bereits zu spät, weil er bis Herbsteintritt nicht mehr genügend Rös- chen ausbilden kann. Versuche lohnen nur in allerbesten, geschützten Lagen und in der Hoffnung auf einen besonders langen, schönen Herbst. Kopfdüngungen Gurken, Tomaten, Lauch nicht vergessen! Auf den Flugbeginn der Kohl weiß linge und deren Eigelege an den Blatt- unterseiten unserer Kohlgemüse muß nun geachtet werden. Bei schwachem Auftreten nach Vorschrift bei Sellerie und genügt Absammeln der gelben, stiftförmi- gen, stets gruppenweise angetroffenen Eier. Bei stärkerem Befall ist rechtzeitiges Stäuben mit einem der hierfür geeigneten Insektenmittel ratsam. Sonst steht man eines Tages plötzlich vor einer Raupen- invasion, die häßliche Verschmutzungen des Gemüses und unter Umständen sogar Kahl- fraß mit sich bringt. Im Obstgarten verlangen jetzt besonders die Erd- beeren sorgfältige Pflege nach den schon in Nr. 134, am 11. Juni, gegebenen Regeln. Wichtig ist, daß zur Düngung— ebenso wie bei den Kopfdüngungen der Gemüse— nur chlorfreier Volldünger verwendet wird. Kennzeichen: blaue Farbe! Besser als reine Mineraldüngung ist bei den stark humus- bedürftigen Erdbeeren allerdings die Ver- wendung eines schnell wirksamen Torf- humusdüngers, der vor dem flachen Ein- haken ausreichend durchfeuchtet werden muß. * In diesem Zusammenhang sei übrigens angemerkt, daß bei den schon erwähnten Kulturanweisungen für Erdbeeren in Nr. 134 der Druckfehlerteufel wieder einmal seine Hand im Spiele hatte. Er verwandelte harmlose Ausläuferpflänzchen in„Aus- länderpflänzchen“, worüber man nur den Kopf schütteln kann. * Bei anhaltend trockener Witterung zei- gen die Herzblätter der Erdbeeren Miß- wuchs und Verkrüppelung als Folge des Be- falls durch die Erdbeermilbe. Be- kämpfung durch zweimaliges Spritzen im Abstand von etwa 10 Tagen mit den sehr wirksamen, aber für Mensch und weniger gefährlichen E-Mitteln der Dia- zinon-Reihe(z. B. Basudin-Emulsion, Exo- din-Emulsion). Anwendung selbstverständ- lich erst nach Abschluß der Ernte möglich. Zum Schutz der ohnedies meist kärg- lichen Pflaumenernte(ebenso Zwetschgen, Mirabellen usw.) soll etwa, vier Wochen vor der Reife mit den gleichen Präparaten eine Pflaumen maden Spritzung vorgenommen werden. Der richtige Zeit- punkt dürfte in diesem Jahr früher als sonst,— schon vor Monatsmitte kommen. Man beachte die Weisungen des Pflanzen- schutz Warndienstes im Süddeutschen Rundfunk. Obstbäume sind bei trockenem Wetter durch das Auftreten der Roten Spinne gefährdet. Man erkennt den Spinnmilben- befall an der charakteristischen fahlbrau- nen bis bronzeroten Verfärbung des Laub- werks,— bei Untersuchung mit der Lupe an den auf der Blatt- Unterseite abgelegten, Tier winzigen orangeroten Eiern und an dem Gespinst feinster Fäden, zwischen denen je nach dem Entwicklungsstand auch die wei- Ben Hüllen der sich mehrfach häutenden Spinnmilbenlarven sichtbar werden. Da die Spinnmilbe oder Rote Spinne kein Insekt ist, sondern zu den Spinnentieren gehört, muß ihre Bekämpfung mit Spezialmitteln (den sogenannten Akariziden) erfolgen. Im Ziergarten bunte Sommersträuße schneiden oder durch rechtzeitige Entfer- nung aller verblühten Blumen der uner- wünschten, weil weitere Blütenbildung hemmenden Entwieklung von Samenstän- den entgegenwirken. Kopfdüngungen bei Stauden und sommerflor nicht vergessen! Die Rosen sollen im Juli nur noch eine Düngergabe von etwa 20 g Volldünger je 1 qm erhalten, um ihren, rechtzeitigen Triebabschluß und das Ausreifen des Hol- zes nicht in Frage zu stellen. kann man nun Rittersporn muß nach der Blüte handbreit über dem Boden zurückgeschnit- ten werden, sonst gibt es keinen Nachflor im Herbst. pgeblühte Staudenlupi- nen soll man über dem letzten, noch gut entwickelten Laubblatt stutzen. Bei genü- gend Versorgung mit Wasser und Nah- rung treiben auch sie dann nochmals von unten durch und bringen eine zweite, wenn auch meist weniger üppige Blüte. Bei PHIOX, Helenijum und verschiedenen Staudenastern bewirkt eine Anfang Juli vorgenommene PTriebeinkürzung um etwa ein Drittel die Bildung neuer Blüten- knospen und dadurch die Verlängerung der Blütezeit um mehrere Wochen. Ein jahrs- Al ySsSsum, die beliebte Steingarten- und Einfassungspflanze in weiß oder zartlila, bringt einen reichen zweiten Flor, wenn die Pflänzchen gleich nach der jetzt noch währenden ersten Blüte auf die Hälfte zurückgestutzt werden. 5 M. S. Die Obstqualität verbessern! In diesem Jahr hängen viele Obstbäume — voran die Apfel- und Pflrsichbäume wieder brechend voll. Auch nach dem sehr frühzeitigen„Junifall“, der große Mengen leiner, von den Bäumen selbst abgestoßgener Früchte brachte, sitzen die nun schon über walnußgroßen Apfelchen, die Pfirsiche und teilweise sogar die Birnen viel zu zahlreich beisammen, bedrängen sich gegenseitig und erhöhen durch solchen engen Stand die Ge- kahren des Schädlingsbefalles. Wer genau Hinsieht, wird feststellen, daß auch im Innern der Baumkronen reicher Fruchtansatz vor- handen ist, während die äußeren Frucht- zweige mit ihrem schweren Behang sich schon jetzt zum Teil unter die Waagrechte neigen. Beides bedeutet Minderung des Sonnenlichtes, dessen die Früchte bei ihrer Weiteren Ausbildung doch so dringend be- dürfen. Schattenfrüchte und Sonnenfrüchte Wenn also wieder einmal vor zu dichten und zu dicht belaubten Baumkronen gewarnt, außerdem aber sorgfältiges und gründliches Ausdünnen der Früchte als dringlichste Maß- nahme anempfohlen wird, so wollen wir da- mit ganz allgemein auch im Haus- und Klein- garten die Qualität unserer Obsternte ver- bessern. Zuviel Behang gibt überwiegend „Krutz“. Schattenfrüchte aber sind im Unter- schied zu sonnengereiftem Obst nicht nur schlecht ausgefärbt, sondern auch ärmer an Zucker und weniger aromatisch. Richtige Kronenerziehung Die Erziehung von lockeren, bis ins Innere durchsonnten und durchlüfteten Baum- kronen ist zwar in erster Linie eine Frage des konsequent richtig durchgeführten Winter- Schnittes. Aber auch jetzt mitten im Sommer kann der Freizeitgärtner durch Binden und Spreizen manche Unausgeglichenheit be- seitigen und durch Entlastung dem allzu schweren Fruchtbehang die vorzeitig herab- gebogenen Zweige aus der Schattenlage wie- der in eine bessere Stellung zum Sonnenlicht bringen. Diese Maßnahmen sind vor allem Gartenfragen aus dem Leserkreis Armer Rhododendron! O. B., Hockenheim In meinem Vor- garten stehen drei Rhododendron-Büscke ca. Im hock. Bei Eruerb des Hauses vor drei Jahren waren die Busche schön dunkel- grün und blühten reich. Im Laufe des ersten Sommers begannen die Blätter, sich gelb zu färben. Ich verpflanzte die Büsche, wobei Moorerde verwendet wurde. Trotzdem ging die Verfärbung weiter. Es wurde immer, auch während des Winters, reichlich gegos- sen. Als Dünger wurde Nitrophoska und Thomasmehl gegeben. Kalk wurde nickt ver- Wendet. Können Sie mir sagen, was den Bü- schen fehlt, oder was ich bei ihrer Pflege falsch gemacht habe? Antwort: Lieber Hockenheimer Garten- kreund, man soll auf keinen Fall beliebig irgendwelche Düngemittel an seine Pflanzen hinschütten, ohne sich um ihre Zusammen- setzung zu kümmern und darüber nachzu- denken, welchen Zweck die verabreichten Nährstoffe zu erfüllen haben Wenn man schon einen Volldünger wie Nitrophoska gibt, dessen Vorzug ja gerade in dem richtig dosierten Gehalt der Kernnährstoffe(Stick- stofk, Kali, Phosphorsäure und— Kalk!) be- steht, so ist es denkbar verfehlt, dann außer- dem noch Thomasmehl zu verabreichen. Da- durch haben Sie in jedem Fall die Nähr- stoff-Versorgung völlig durcheinanderge- bracht, denn Thomasmehl, das auch unter dem Namen„Thomasphosphat“ bekannt ist, enthält durchschnittlich 18% Phosphorsäure (dadurch wurde der schon im Nitrophoska enthaltene, zur normalen Nährstoff-Versor- gung ausreichende Phosphoranteil um weit Über das Doppelte erhöht). Außerdem aber enthält Thomasmehl— und hier liegt Ihr Große 53 8 IO Bildröhre 000. 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Mag sein, daß Sie den Pflanzen auch zuviel Wasser gegeben und dadurch ihre chronische„Magenverstimmung“ noch geför- dert haben. Dies vor allem dann, wenn etwa stark kalkhaltiges(„hartes“) Leitungswasser zum Gießen verwendet wurde. Sie müßten zur Heilung der Pflanzen unbedingt auch für die notwendige saure Bodenreaktion des ge- Samten, jetzt durch die Kalidüngungen ver- Möglichkeit die alte Mocrerde abheben und durch vorher mäßig befeuchteten Torf erset- zen, ferner nur noch mit kalkfreiem oder sogar leicht angesäuertem Wasser gießen (hierzu können Sie, wie bei der Zimmerpflan- zenpflege, Superphosphat 1:1000 verwenden — also 1 g auf 1 Liter Wasser). Und bitte nie mehr einen Volldünger durch eigene Zutaten nach Gutdünken„verbessern“ wollen! Und die Rhododendron ebenso wie alle anderen Moorbeetpflanzen künftig nur mit garan- tiert kalkfreien Düngemitteln versorgen! Am besten dafür Torfmischdünger nehmen. Zwiebelblumen und Aprikosenbaum Wil h. F., Feudenkheim: I. Wie an- liegende Blätter von Tulpen, Kaiserkronen 1 5 Fernsehen müßte man haben! Ob zuerst oder zulefzt- vor dem Kauf eines Fernsehers in jedem Fall zu MANN- denn diese Spitzengeräte muß man einfach selbst geprüft und die vorteilhaften Preise verglichen haben. dorbenen Wurzelgrundes sorgen, also nach und Narzissen zeigen, wurden bei verschie- denen Pflanzen die Blattspitzen gelb. Es ste- ken Gruppen von gesundgebliebenen und er- krankten Pflanzen auf den Beeten. 2. Ein 3etzt sechsjähriger Aprikosenbaum blüht seit vier Jahren immer sehr reich, bringt aber nur einzelne Früchte. Auch diesmal gab es einen Massenabfall gleich nach dem Ver- blühen. Bitte um Ihre Meinung. 4 Antwort: Eine den drei genannten Zwiebelblumen gemeinsame Krankheit ist die Sklerotienkrankheit oder Zwiebelgrau- faule, die aber— wie schon der Name sagt an den Zwiebeln selbst beginnt und das Laub erst an zweiter Stelle in Mitleidenschaft zieht. Die uns eingeschickte Blattprobe war insgesamt braungelb und matschig. Auch an eine gemeinsame Viruserkrankung muß ge- dacht werden. Auf jeden Fall sind Zwiebel- erkrankungen im Privatgarten schwer zu be- kämpfen, da der Boden der Zwiebelplumen- Quartiere häufig auf Jahre hinaus mit den Krankheitserregern verseucht wird und größte Gefahr der Ansteckung auch vorerst noch gesunder Pflanzen durch Verschleppen der Krankheitskeime besteht. Wahrscheinlich können Sie nur durch radikale Vernichtung aller kranken und möglichst auch der ihnen benachbart stehenden, bis jetzt scheinbar ge- sunden Pflanzen(Verbrennen!) sowie Neu- anlage von Zwiebelblumenkulturen am mög- lichst weit entfernten Standort das Uebel ausrotten. Eine Desinfektion gegen Virus gibt es bekanntlich bisher nicht. Das Beizen der noch nicht erkrankten Zwiebeln und de- ren Weiterverwendung ist vorsichtshalber nicht anzuraten. Sroge 53 em 110 Bildröhre N. Große 53 cm 110% Bildröhre 70* MANNTEHETHAER MORGEN Seite 18 7. bei zu reich tragenden Buschbäumen förder- lich. Sie haben mit der in anderem Zu- sammenhang stets lobend hervorgehobenen Bildung von Fruchtbögen und auch mit dem in einigen Wochen aktuellen Herabbinden der Spindelbäume nichts zu tun. Wieviele Früchte— wieviele Blätter? Am wichtigsten ist jetzt das systematische Herauspflücken der vielzuvielen Früchte. Wenn statt vier, fünf, sechs Apfelchen eines Fruchtstandes einer oder höchstens zwei(die möglichst weit auseinanderstehen sollen, da- mit keine Uberwanderung von Obstmaden stattfindet) belassen werden, und wenn Pfir- siche überhaupt immer nur einzeln am Zweig stehen bleiben, so wird man mengenmäßig kaum weniger, aber dafür größere Früchte 5 von besserer Qualität ernten. Auch das Ver- hältnis zwischen Früchten und Blättern sollte beim bedachtsamen Ausdünnen immer wie- der überprüft werden. Denn die Blätter schaffen den Früchten gewissermaben ihre Nahrung herbei, und die Nährstoſlversorgung erfolgt um so pünktlicher, je naher die„Blät- terküche“ dem Fruchtstand ist. Besonders beim Ausdünnen der Pfirsiche wird man folglich darauf achten, daß die Entfernung blattlos am Zwei sitzender Früchte den Vor- rang hat. Natürlich sind von Obstbau-Fach- leuten auch schon Statistiken darüber auf- gestellt worden, wieviele Blätter eine Frucht zum gesunden Ausreifen braucht. Da man hier letzten Endes aber doch wohl mehr oder weniger auf Schätzungen angewiesen ist, schwanken die Angaben zwischen fünf und künkundzwanzig Blättern je Frucht. Immer- hin geben diese Zahlen gewisse Anhalts- punkte und lassen erkennen, daß Blätter- abreißen nicht zu des vernünftigen Garten- freundes Mitsommerprogramm gehört. 5 Ausdünnen nach Sorten 1 In seinem Buch„Obst aus unserem Gar- ten“ schreibt übrigens der Buchpreis träger 1960, Professor de Haas, das Ausdünnen der Apfel sei besonders wichtig bei klein- früchtigen Sorten wie Klarapfel, Martine oder Zuccalmaglio-Renette, während Sorten wie James Grieve, die sich schon von Natur selbst kräftiger„putzen“(also beim Junifall besonders viele Früchtchen abstoßen), zu- rückhaltender behandelt werden dürfen. Aber auch dieser anerkannte Obstbau-Fach- mann geht davon aus, daß ein Apfel je Fruchtstand bei allgemein reichem Besatz genug ist, und daß man nur dann zwei oder gar drei hängen lassen soll, wenn der Baum im allgemeinen schwach angesetzt hat. M. S. Gartenfunk im juli Süddeutscher Rundfunk 5 Sendezeit:„Gartenfunk mit Volksmusik“ jeden Freitag von 12.00 bis 12.30 Uhr 1. 7. Der Nutzgarten im Juli 5 8. 7. Hörerbriefe werden beantwortet. 15. 7. Vom Anpflanzen eines Staudenbeetes 22. 7. Das gute Fachbuch als Berater 29. 7. Pflanzen nach Maß Achtung! Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: „Warnruf des Pflanzenschutzdienstes“ Südwestfunk/ Landesstudio Rheinland-Pfalz Aus dem Landfun k programm Sendezeiten(Mittelwelle und o Werktags von 11.55 bis 12.10 sonntags von 12.15 bis 12.30 Sa., 2. 7. Spätdüngung im Weinba Mi., 6. 7. Hier spricht Franz Mappes! Mi., 13. 7. Schädlingsbekämpfung auf d DL in Köln— ein Rückblick So., 17. 7. Direktsendung aus Mainz— Bu des-Rosenschau in Saarbrücken Fr. 22. 7. Kunststoffe im bäuerlichen Haus- Halt f J Mi., 27. 7. Schwarze qohannisbeeren— immer noch gefragt f Gartenfunk(nur über UKW II aus Mainz) jeweils um 19.45 Uhr: Mi., 13. 7. Schnittblumen und Vasen 5 Mi., 27. 7. Ist der Komposthaufen noch modern? 0 . n Philips · Leonardo- Spezial- Automatik Truhe a Ein Spitzengerät mit 21 Röhren und 43 Funk- 5 tionen! 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Portugal kennt seine Schwarzen und weiß daß man Konzessionen, wo sie gemacht wer- den müssen, nicht an die grohe Glocke hängen soll, weil man sonst bei ihnen den Respekt verliert, auf den ein schwaches Dand noch mehr angewiesen ist als die gro- gen Kolonialmächte. Keine Schwäche zeigen— das ist die Pa- role, nach der das Regime Salazar in Angola und auch hier in Mozambique regiert. Zwi- schen der Ordnung von heute und den Ge- fahren, die beiden Gebieten ringsum aus dem schwarzen Afrika drohen, steht keine reale Macht, sondern die hauchdünne Wand der psychologischen Geschicklichkeit, mit der die Portugiesen ihre Autorität zu erhal- ten wissen. Es ist ein kolonialpolitisches Jongleurkunststück. Die ostafrikanische Pro- vinz mit ihren 771 000 GQuadratkilometern und ihren über sechs Millionen Farbigen weird tatsächlich von einer Polizeimacht von 3000 Mann und kaum nennenswerten Trup- penverbänden im Gleichgewicht gehalten. Die Luftwaffe wird durch eine einzige Ma- schine repräsentiert, und die Marine begnügt sich mit einem hydrographischen Fahrzeug sowie einer älteren Fregatte. Wer den Stür- men des afrikanischen Erwachens nichts an- deres als solche Kartenhäuser entgegenzu- stellen hat, dem kann man es nachfühlen, daß er der gebrechlichen Konstruktion je- den Windhauch fremder Einmischung, ja so- gar kremden Interesses fernzuhalten sucht. „Rühret nicht daran“— das war das Leit- motiv hinter dem Gespräch, das ich bereits in Luanda mit Senhor Silva Tavares, dem klugen und umsichtigen Gouverneur Ango- las führte, und dasselbe Motto stand auch über der Begegnung mit seinem Kollegen, der für die ostafrikanische Provinz Portu- gals verantwortlich ist. Man ist um eine lautlose und möglichst unauffällige Art des Regierens bemüht und schätzt es nicht be- sonders, wenn Ausländer die erfolgreichen Hethoden Portugals zu analysieren suchen. liebsten hätte man es, wenn sich die elt Woge mit ihren anti-kolonialisti- den Vorürteilen und ihrer sentimentalen Erkennung der Probleme des— leider . jeden Tag weniger dunklen Erdteiles über- naupt nicht um das portugiesische Afrika bekümmern würde. Die Zurückhaltung erscheint in Mozam- bique sogar noch um eine Spur deutlicher zu sein, was begreiflich ist, wenn man daran denkt, daß dieses Durchgangsland für Süd- afrika und Rhodesien schwerer zu isolieren und daher auf die Dauer wohl auch gefähr- deter ist als Angola, das trotz der unbeque- men Nachbarschaft des Kongos im Ernstfall Sie bessere Verteidigungschance hätte. Da- bei präsentiert sich Lourenco Marques un- ter der milden Sonne des afrikanischen Win- ters gerade jetzt als ein sorgloser und pro- blemfreier Badeplatz. Unter den bunten Markisen des tropisch blühenden Hotelgar- tens umlagern ferienfrohe Engländer und Buren aus Kenia, Tanganyka und der Süd- afrikanischen Union, den türkisfarbenen Swimming-Pool und genießen bei entspann- ten Safari- Gesprächen den prächtigen Blick agauf den Indischen Ozean und die weite Bucht, in der alle Flotten der Welt Platz fänden, wenn Flotten heute noch etwas zu bedeuten hätten. Gegenüber liegen von un- durchdringlichem Urwald bewachsene In- seln, zu denen man nur mit dem Flugzeug gelangen kann, um aus der Luft die Ele- kfantenherden zu beobachten. In schneewei- hen Uniformen mit grünem Fez servieren schwarze Diener mit unbeweglichem Gesicht Kklingelnde Whiskygläser den Ladies, die sich in silbergewirkten Badeanzügen und knapp sitzenden Bikinis auf dem satten Rasen son- nen. Ein Hauch des alten britischen Kolo- nialstiles liegt über dem Ganzen— es ist ein Bild, wie man es im Afrika der Sekou Touré und Kwame Nkrumah kaum noch anzutreffen erwartet. Sstrie- Proletariat Südafrikas Lourenco Mardues. Das hastige Klatschen nackter Füße auf dem blanken Asphalt der gepflegten Villenstraße entfernt sich hinter der nächsten Ecke. Obwohl es erst 9 Uhr abends ist, sieht man weit und breit keine Menschenseele. Die Gärten duften und ihr tropisches Parfum erfüllt die abendliche Stille. Es ist die Stunde des Zapfenstreiches, die bisher von der hausväterlichen Strenge einer kolonialserfahrenen Obrigkeit den dunklen Kindern Portugals verordnet wurde. Zwar heißt es, daß seit den Ereignissen in Südafrika die Ausgangssperre für die Schwarzen gelockert ist und daß sie jetzt bis Mitternacht unterwegs sein dürfen, ohne daß die Polizei sie mit- nimmt. Aber amtlich verlautet darüber kein Sterbenswort— weder in der Presse Und darum kehren die Eingeborenen um 9 Uhr teils aus alter Gewohnheit, teils aus Vorsicht lieber heim in die Strohhütten und Die Portugiesen, die sich sonst ungern in die Karten schauen lassen und das aus- ländische Kapital in ihren afrikanischen Territorien gewiß nicht ermutigen, haben für den Fremdenverkehr' in Mozambique manches getan. Sie haben sich dabei be- wuht dem angelsächsischen Geschmack an- gepaßt. Im Gegensatz zu dem etwas pro- Vinziell wirkenden Luanda ist Lourenco Marques mit seinem hübschen Villenviertel, seinen sauberen Geschäftsstraßen und mu- stergültigen Parks eine Stadt die gestan- denen und allmählich gewachsenen Wohl- stand verrät. Anders als der Angolas ist der Escudo Mozambiques so fest wie der des Mutterlandes, obwohl die Handelsbilanz der Provinz stark passiv ist. Sie verdankt ihre Entwicklung keinem kolonialen Boom, son- dern drei konstanten wirtschaftlichen Fak- toren, die von den Schwankungen der Kaffee- und Sisalpreise, unter denen Por- tugiesisch- Westafrika leidet, unabhängig sind— erstens dem Tourismus, zweitens den Einnahmen aus dem Gütertransit der Bahnlinien, die aus Südafrika nach Lourenco Marques und aus Rhodesien nach Beira führen, und schließlich noch den Löhnen der schwarzen Arbeiter, von denen jährlich über 100 000 in die südafrikanischen Minen verpflichtet werden. Doch gerade diese Arbeiter sind ein ern- stes Problem. Rund ein Drittel der in den Bergwerken Südafrikas Beschäftigten kommt heute bereits aus Mozambique. Die Ver- pflichtung erfolgt auf Grund eines Monopol vertrages, den die portugiesischen Behörden mit der„Witwatersrand Native Labour As- sociation“, einem Syndikat der südafrikani- schen Bergwerkskammer, abgeschlossen ha- ben. Es unterhält stäpdige Rekrutierungs- büros im Süden von Mozambique. Außer Sie gehen ins Bergwerk, um Daran ist zweifellos etwas Wahres. Viele Schwarze gehen nur deshalb in die Minen auf der anderen Seite der Grenze, weil sie sich mit den Ersparnissen aus ihrem Jahres- kontrakt eine Frau kaufen möchten, die zu Hause im Busch den Acker bestellen kann. Der Wohlstand wächst mit der Zahl der Frauen. Da wie in Angola auch auf den Pflaff- zungen Mozambiques erschütternd niedrige Löhne gezahlt werden— etwa eine Mark pro Tag außbßer der primitiven Unterkunft, dem aus Trockenfleisch und Maismehl bestehen- den Essen und zwei Arbeitskitteln pro Jahr — üben die um ein Vielfaches höheren Löhne Südafrikas natürlich eine gewaltige Anzie- hungskraft aus. In manchen Gebieten entlang der Grenze, erzählen katholische Missionare, trifktt man kaum noch arbeitsfähige Männer. Um so erstaunlicher ist es, daß die starke Fluktuation der Bevölkerung und die viel- fache Berührung mit dem schwarzen Indu- bisher keine politischen Folgen für das portugiesische Ostafrika hatte. In Johannesberg und Preto- ria empfehlen einem Freunde, nicht allein durch dunkle Straßen zu gehen. Jeden Tag sind die Zeitungen voll von Ueberfällen. In Lourenco Marques läßt man den Wagen un- verschlossen auf der Straße stehen. Es gibt keine nennenswerte Kriminalität. Die Kri- tiker der Portugiesen erklären diesen para- diesischen Zustand mit der Angst, die die eingeschüchterten Schwarzen vor den staat- lichen Organen haben. Aber es kann damit nicht so schlimm sein. Im Inneren Angolas kam es immerhin vor, daß die Eingeborenen nur zögernd an den Wagen traten, wenn wir sie nach dem Weg fragten. Sie schienen ge- drückter und primitiver als hier, wo die ker- zengerade gewachsenen Frauen der Tongas in ihren langen, bunt bedruckten und eng um die Hüfte geschlungenen Röcken dem vorüberfahrenden Wagen lächelnd und unbe- schwert zuwinken. Natürlich ist diese entspannte Atmosphäre nicht allein mit dem Fehlen der Rassen- schranke zu erklären, die auch hier von den Portugiesen wirksam durch die soziale Schranke ersetzt ist“ Gut 99 Prozent der Be- völkerung Mozambiqdues waren vor wenigen Jahren noch Analphabeten und selbst wohl- wWollende Schätzungen geben die Zahl der Die Weizen sagen: Keine Schwäche zeigen Mozambique wird patriarchalisch regiert/ Man lebt von Touristen und„Kopfgeld“/ Die Idee eines Commonwealth Von unserem Korrespondenten Heinz F. Barth in Spanſjen den auf offiziellem Weg Verpflichteten ge- hen aber noch alljährlich Zehntausende, an- gelockt von den weit höheren Löhnen in den Minen, heimlich über die Grenze, so daß man in Wirklichkeit damit rechnen kann, daß fast eine Viertelmillion Schwarze aus Portugiesisch-Ostafrika sich ständig in der Union aufhalten. Diese Massenbewegung, die den Kontakt zwischen den rückständi- gen und stammesgebundenen Eingeborenen der Provinz und einem entwickelten Indu- strieproletariat im aufgewühlten Südafrika herstellt, bereitet den porutgiesischen Be- hörden verständliche Sorgen. Es kann nicht ausbleiben, daß die Männer verwandelt zu- rückkehren. Trotzdem kann und will man auf diese Einnahmequelle nicht verzichten, denn die Schwarzen bekommen einen Teil ihres Lohnes erst nach der Heimreise zu ihren Familien ausgezahlt und zwar in por- tugiesischer Währung. Zu dieser Devisen- einnahme für Mozambique kommt noch ein als Verwaltungsgebühr frisiertes Kopfgeld, das die portugiesischen Stellen für jeden nach Südafrika gelieferten Neger kassieren. Nach amtlicher Darstellung beläuft es sich auf ein Pfund pro Mann., in Wirklichkeit soll jedoch der Betrag wesentlich höher liegen. Dieses System stößt immer wieder auf Kritik bei den internationalen Organisatio- nen, die den Portugiesen Duldung und För- derung der Sklaverei vorwerfen. Solche An- griffe sind nicht neu. Schon 1925 hat sich die Sklaverei, Kommission des Völkerbundes mit der Frage beschäftigt, ob in den portu- giesischen Kolonien Zwangsarbeit herrsche. Tatsächlich müssen nach dem Gesetz die Schwarzen noch heute nachweisen, daß sie mindestens sechs Monate im Jahr gearbei- tet haben— ausgenommen sind nur die- jenigen, die entweder fest angestellt oder Als selbständige Landwirte oder Viehzüchter anerkannt sind. Portugal hat sich gegen diese Vorwürfe immer mit dem Hinweis verteidigt, daß in allen Verordnungen seit Jahrzehnten im Prinzip die freie Wahl der Arbeit garantiert sei und daß eine Arbeits- verpflichtung für die Hälfte des Jahres keine Unmenschlichkeit gegenüber den Negern darstelle, die auf andere Weise nicht für eine geregelte Beschäftigung zu gewinnen sind. sich eine Frau zu verdienen „Assimilados“, die einen den Europäern an- genäherten Lebensstandard erreicht haben, mit höchstens 4000 an— etwas mehr als ein halbes Promille. Trotzdem— oder gerade deshalb— herrscht Friede, denn man kommt um die beklemmende Feststellung nicht her- um, daß er— wie das portugiesische Beispiel beweist— um so gesicherter ist, je sparsamer die Kolonialmacht bei der kulturellen und in- dustriellen Entwicklung des Landes verfä Portugal hat sich damit Zeit gelassen Weil ein rascheres Vorgehen seine iRalziel- len. Kräfte überschritt und es sich nicht fremden Kapital ausliefern wollte, teils weil es mehr von der Psychologie der Schwarzen versteht und daher weiß, daß sie nicht glück- licher werden, wenn man ihnen eine neue und ungewohnte Zivilisation aufzwingt. Die Neger sind Kinder— das ist die Entschuldi- gung, die ich in Angola und Mozambique jeden Tag ungezählte Male gehört habe. So Wenig diese bequeme Ausrede im Mund Patriarchalischer Kaffee-Potentaten über- zeugt, läßt sich doch nicht bestreiten, daß die Eingeborenen in Mozambique einen zufriede- deren und ausgeglichenen Eindruck machen als die dunklen Schlägertypen in Südafrikas Industriezentren, wo jede Stammesbindung verloren gegangen ist und einer klassen- kämpferischen Solidarität der Farbe Platz gemacht hat. Die Portugiesen haben einen Fehler vermieden, den alle anderen Kolonial- mächte begingen, nämlich den, europäische Vorstellungen und Wertbegriffe auf Afrika zu übertragen. Es geht dem Schwarzen nicht allein ums Geld, materielle Vorteile und sozialen Aufstieg. Wenn er so dächte, hätte Poutugal längst keine ruhige Stunde mehr. Es hat weniger für seine Gebiete getan und damit mehr erreicht, weil es der Entwicklung Zeit läßt und dabei dem Eingeborenen trotz- dem das Gefühl vermittelt, daß er als Mensch anerkannt wird. Die Hast, mit der die Belgier den Kongo preisgaben, ist jedem Portugiesen unbegreif- lich. So unbegreiflich wie die Haltung der Südafrikaner, denen es nach portugiesischer Meinung an jeder Logik fehlt. Was hat es für einen Sinn— so fragen sich die Por- tugiesen— dem Farbigen en Besuch von Schulen und Universitäten zu ermöglichen, ihm ein höheres Lebensniveau zu vermit- teln, nur um ihm dann zu erklären, daß er doch nie dem Weißen gleich sein kann? Freilich, auch in Mozambique wird der harte Grifk der Autorität gelockert.“ Man nimmt es nicht mehr so genau mit der Ausgangs- sperre und auch die Prügelstrafe mit dem berühmten„palmatorio“, einem großen, am Ende verdickten und mit Löchern versehe- nen Holzlöffel, mit dem den dunklen Misse- tätern Schläge auf die Handflächen gezählt wurden, scheint in aller Stille abgeschafft zu sein. Selbst in der Frage des sechsmonatigen Arbeitszwanges ist man zu einer milderen Behandlung bereit. Bisher wurde die Kon- trolle der Beschäftigten durch das Ausweis- buch in den portugiesischen Provinzen ge- nauer genommen als in Südafrika, ohne daß sich dagegen bei den Schwarzen Widerspruch erhob. Selbst liberale Beobachter sind der Meinung, daß es bei der Mentalität der Ein- geborenen ohne das Buch nicht geht, wenn ein Minimum von Stabilität und Ordnung aufrecht erhalten werden soll. Es gibt zwei kritische Punkte für die Portugiesische Herrschaft in Mozambique— die Beeinflussung, der die Minenarbeiter in Südafrika ausgesetzt sind, und die schwer kontrollierbaren Strömungen, die aus der islamischen Welt auf die eine Million Mohammedaner einwirken, die im Norden der Provinz leben. Wie die Missionare gestehen, sind alle ihre Bemühungen um die Schwar- zen, die Jünger der Propheten sind, auf eine undurchdringliche Mauer des Widerstandes gestoßen. Erst vor drei Jahren wurden in Porto Amelia und Quélimane zwei neue katholische Bistümer geschaffen, um das übrige Mozambique gegen diese kaum assimi- lierbare Volksgruppe abzuschirmen. Man beobachtet mit Sorge die Radiopropaganda, die der Kairoer Sender in der Sprache der Eingeborenen im Norden Mozambiques be- treibt. Dieses Problem wird in Lourenco Marques ernster genommen als die Unruhe in der Union und der schwarze Nationalis- mus, mit dem man fertig zu werden glaubt, weil ihm Portugal im Gegensatz zu der ge- spaltenen weißen Bevölkerung Südafrikas 5 ITT = senbohnen 0 AMON U 0 K 300 2 2 — HH Arta e 0 SMetarika 2 A 5 Gange pe amelisE D Ats Kr= e 0 aemba Sumbo. G oονννpον* E SCH 1 J Mog a mbique ele ö.— . N Mokuba 3— Fontesvilla f 5 e orto Bello Helma Pond 2 Seif S THO/Scher Of ale—— ——ů— 5 Mam O HSZ OZ eo 0 , tobane———— 12257 2 N 0 0 mapa, SD r CHovix 2 NX 1 RA AFRIKA 8 inabay bange 8 A fle OA U Joao eU 4 RENO 2 e es 58 eine geschlossene Abwehrfront entgegen- stellt. Ebenso wie in Angola gibt es auch hier über die Entschlossenheit der Portugiesen, ihre Position zu behaupten, nur eine Stimme. Daß es sich bei beiden Territorien um Pro- vinzen des Mutterlandes handelt, spielt dabei nicht einmal die entscheidende Rolle. Das ist eine juristische Fiktion, die ihre Be- deutung haben mag, wenn es darum geht, Einmischungsversuche der Vereinten Natio- nen in die Eingeborenenpolitik zurückzuwei- sen. Wichtiger ist das Heimatgefühl, das die Portugiesen Ost- und Westafrikas an das Land bindet, in dem sie im Gegensatz zu den Weihen in anderen Teilen des Schwarzen Kontinents seit Generationen zu Hause sind. Wenn es hart auf hart geht“, sagte mir ein führender Portugiese, werden es nicht allein portugiesische Truppen sein, die un- sere afrikanischen Besitzungen verteidigen.“ Portugal hat sich zwar bisher in Afrika iso- liert, aber es hofft, daß es trotz der Kritik, die seine Politik in England und den Ver- einigten Staaten findet, doch nicht ganz ohne Verbündete dastehen wird. Dabei schweifen die Blicke über den Südatlantik nach dem portugiesisch sprechenden Brasilien, mit dem man durch ebenso spannungsreiche wie Wechselvolle Beziehungen verbunden ist. Neuerdings herrscht wieder besseres Einver- nehmen, was durch den Vertrag über die doppelte Staatsangehörigkeit für die Portu- giesen und Brasilianer zum Ausdruck kommt. In Lissabon ist man überzeugt, daß das auf- strebende 60-Millionen-Volk in Südamerika sich an der Entwicklung der überseeischen schon in wenigen Jahren so weit sein wird, Provinzen des Mutterlandes, beteiligen zu können. Vor allem an Angola, das als das ge- genüberliegende Ufer des Südatlantik für —— Brasilien auch strategisch wichtig ist, will 1 man die Brasilianer interessferen. Es ist ein kühnes Projekt, dem viele wirtschaftliche 1 Bedenken entgegenstehen. Immerhin kon- trolliert aber Portugal noch ein intaktes Ko- lonialreich, seiner Ausdehnung nach dag drittgrößte Kolonialreich der Erde. Der 82 danke liegt nahe, daß es bei der portugiesi. schen Einstellung zum Problem der Rassen- mischung einmal denselben Weg gehen wird wie das rassisch gemischte Brasilien, dessen Bevölkerung alle Voraussetzungen mitbringt um der Angleichung der Schwarzen in An- gola und Mozambique ein Beispiel zu geben. Der Gedanke, auf dieser Basis ein farbiges Commonwealth portugiesischer Sprache 2 schaffen, eine„Communidade lusobrasileira“, spukt heute in vielen Köpfen. Ich habe mich in zahlreichen Gesprächen davon überzeugt, daß die Idee von manchen Verantwortlichen ernst genommen wird. Vorläufig freilich ist es nur ein schöner Traum. Ob ihn Portugal des schwarzen Afrika an seine Türe pocht, ist zu Ende träumen kann, bevor das Erwachen eine Frage, auf die heute wohl niemand eine Antwort zu geben wagt.(Schluß.) 5 Krisenstimmung soll bei der DP herrschen Bonn.(gn.-Eig. Ber.) Bei der DP herrscht Krisenstimmung. Man spricht offen über eine bevorstehende Spaltung der DP- Bundestags- fraktion, wenn sich die Tendenzen durch- setzen, die in Niedersachsen eine Fusion der DP mit der FDP anstreben. Bei der CDU/CSU sollen sich für diesen Fall bereits sechs der bekanntesten Bonner DP- Politiker an- gemeldet haben. Nach vertraulichen Informationen handelt es sich um die Bundesminister Seebohm und von Merkatz, den Vorsitzenden der Bundes- tagsfraktion der DP, Schneider(Bremer haven), und die Abgeordneten Schneider (Lollar), Dr. Preusker und Frau Kalinke. Man rechnet jedoch damit, daß noch einige der verbleibenden neun DP-Abgeordneten den Weg zur CDV/ CS suchen werden, wenn die Deutsche Partei sich spaltet. Die DP- Politiker würden bei ihrem Uper- tritt nicht überall auf freudige Aufnahme stoßen. Wie am Donnerstag durchsickerte, sind bereits mehrere CDU-Abgeordnete beim Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Krone, vorstellig geworden, um sich gegen eine Aufnahme von Bundesverkehrsminister Seebohm in die CDU auszusprechen. Ihr Ar- gument: Der Minister passe nicht in die Christlich Demokratische Union. Andere In- formationen wollen wissen, dag Seebohm einen Uebertritt in die bayerische CSU plant. Angesichts dieser Krisenlage beobachtet man in Bonn mit Spannung, wie sich die Dinge in Niedersachsen entwickeln. Es ist bekannt, daß der Dp-Landesvorsitzende Langeheine— wenn auch nicht offiziell— in tastende Fusionsgespräche mit den Freien Demokraten eingetreten ist. Seine Verhand- lungsgrundlage bildet eine Vereinigung, die den Namen DP/FDP führt, obWoↄhl die 6 in der FDy— und nicht umgekehrt die F in der DP— aufgehen soll. Bonner Beobach- ter sind sich im klaren darüber, daß eine solche Fusion das Ende der DP bedeuten würde. Es bleibt abzuwarten, ob es— wie im vorigen Jahr— noch einmal in letzter Minute gelingt, den inneren Frieden in der kleinsten Bonner Partei wieder herzustellen. Die Christliche Gewerkschaft des Offentlichen Dienstes Stuttgart.(Eig. Ber.) Zu der ersten Lan- destagung der Bezirksverbände Baden-Würt⸗ tembergs der Christlichen Gewerkschaft des Ofkentlichen Dienstes(GD) kamen in der Vergangenen Woche die Vertreter von Stutt- gart, Ulm, Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Freiburg in Stuttgart zusammen. Zen- tralsekretär L. Beu Bonn) berichtete über die Entwicklung der christlichen Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland, beson- ders im Offentlichen Dienst. Durch ihre Lei- stungen hätten sich die christlichen Gewerk- schaften in Deutschland durchgesetzt und seien heute auch in der öffentlichen Verwal- tung nicht mehr zu übersehen. Nachdem Anton Marquart(Stuttgart) und Wilhelm Lang Mannheim) wegen der Arbeit als Vorsitzende ihrer Bezirksverbände eine Wahl zum Vorsitzenden ausgeschlagen hat- ten, wurde der Landesvorstand Baden-Würt⸗ temberg der Christlichen Gewerkschaft des Ofkentlichen Dienstes wie folgt gebildet: Erster Vorsitzender Richard Lembens(Mann- heim), zweiter Vorsitzender Alois Himmels- bach(Karlsruhe), Schriftführer Anton Mar- quart(Stuttgart), Kassier Waldemar FHilde- brand(Mannheim), Beisitzer Erich Herbel (Ulm), Hermann Hauser(Freiburg), Gustav Brändle(Stuttgart), Wilh. Lang(Stuttgart). 9.18 die den Norda-Heringsfilets das Einmalige geben hm schmeckt's- das sagt ihr mehr Als viele Worte! immer wieder gibt es Uberraschungen für verwöhnte Gaumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Borde aus- vom herzhaften Geschmack reinen Tomaten marks von der pikanten Würze indischen Currys Diese raffinjerten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda- Filets das volle, reiche Aroma. Und die Filets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. 8 1 Nercda-Heringstilets in der leicht zu öffnenden Dose Norcla Zarte Heringsfiſets in — — * Tomaten-Bordeaux- creme„Bourbon * Sahne-Meerrettich- Creme»Savarine Xx Paprika- Curry- Creme»Pußstaæ * Senf- Creme»Boragos oder * Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinkac DOM 1. 20. beilhrem Lebensmitteſhändter 3 zelte —— t, will ist ein ktliche Kon- es Ko- h dag r Ge- Agiesi- assen- 1 Wird dessen bringt, n An- geben. ibiges e zu leiraé, mich Zeugt, lichen ich ist rtugal Mt, ist achen d eine recht r eine stags- lurch 'n der /S 1s der an- andelt n und indes- emer- aeider linke. einige meten wenn Ober- ahme kerte, beim „ 9 gegen nister 1 Ar- die e In- bohm plant. achtet h die Is ist zende — in reien nand- Lan- Vürt⸗ t des 1 der ztutt- szruhe Zen- er die aften son- Lei- verk- und Wal- und beit eine hat- Vürt⸗ t des Ildet: ann- nels- Mar- ilde- erbel I8tav gart). SCHALLPLATTEN * 7 ,, MANNHEIMER MORGEN Seite 18 66 , . — AUS DER NEUEN WELT Wolfgang Sawallisch dirigiert Anton Dvorak(18411904) gehört heben dem etwas älteren Friedrich Smetana zu den Repräsentanten eines Musikschaffens, des- sen Wurzeln in der böhmischen Volksmusik und in der zu tiefst verinnerlichten Bezie- hung beider Komponisten zu ihrer Heimat zu suchen sind. Von beiden ist Dvorak, der impulsivere, der ungebärdigere auch, bei dem jedoch nicht weniger das böhmische Schallplatten ... am besten gleich 2u PHOR N Herz in seiner Musik zum Ausdruck kommt, als bei seinem geschliffener und manchmal auch geistvoll musizierenden Landsmann Smetana. Das mitreisendere Temperament ist bei Dvorak zu Hause. Von seinen Sym- phonien ist in unseren Konzertsälen eigent- lich nur die Fünfte zu einem Repertoire- stück geworden. Hin und wieder gelangt auch, wie unlängst unter Sawallisch in einem der Mannheimer Akademiekonzerte, seine Vierte zur Aufführung. In der Fünf- ten hat Anton Dvorak seine Eindrücke, vor allem die musikalischen, die er bei einem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von 1892-1895 gewonnen hat, verarbeitet. Daher auch der Name dieses Werkes:„Aus der Neuen Welt“. Durch das FHingezogensein Dvoraks zu den auch stark volkstümlichen und mentalitätsgebundenen Melodien die- ser neuen Welt auf der einen Seite sowie seine ganz auf die böhmische Heimat einge- stimmte Seelenverbundenheit ergibt sich eine Musik von eigenartigem Zauber und llannde ms großes Speziulhaus 07, 5, Planken, el. 2 68 44/45 Reiz. So könnte das Hauptmotiv dieser Sym- phonie, ein von fast allen Instrumenten- gruppen durch alle vier Sätze hindurch im- mer wieder beschworener Anruf gleicher- maßen als Erinnerungsruf der alten Heimat Wie als Verheißung der neuen Welt verstan- den werden, die sich am Schluß auch sieg- haft durchsetzt, jedoch nicht ohne wehmütige Anklänge an die Heimat. Eine zarte, fast zu süße Traumbildnerei stellt der zweite Satz dar, während der dritte, das Scherzo, ganz von böhmischen Walzerrhythmen er- füllt ist. Wolfgang Sawallisch ist— das war damals im Konzertsaal in Mannheim schon zu spüren— ein großartiger Interpret Dvoraks. Er läßt dem Böhmen ganz und gar seine Freude an der Musik, am Musikanti- schen, am Dröhnen der Posaunen, Hörner und Paucken, aber auch am betörenden etwas gezogenen, gedehnten Klang der Streicher. Im Grunde arbeitet Sawallisch in den Details genau so exakt und, bis in die letzten Verästelungen hinein, nuanciert wie andere große Vorbilder am Dirigentenpult. Er versteht es auch durchaus, grandiose Effekte zu setzen. Aber er überwindet gleich- zeitig meisterhaft die naheliegende Gefahr, ein Werk zu zerstückeln. Die Brillanz bleibt bei Sawallisch im Dienst der dem Geist des Komponisten untergeordneten Interpretation und wird noch nirgendwo Selbstzweck. Das Londoner Philharmonia-Orchester beweist auch in dieser Aufnahme erneut seine un- glaubliche Präzision und hochqualiflzierte Klangschönheit.(Electrola 33 CX 1677.) vg IMPRESSIONEN UND KLANG VISIONEN Musik von Ravel und Debussy Von unwiderstehlich mitreißender Ge- walt— vorausgesetzt, daß die Interpretation der Komposition sich ebenbürtig erweist— sind Maurice Ravels„Bolero“ und„La Valse“. Der berühmte spanische Volkstanz „Bolero“, eine Melodie von 16 Takten, neunzehnmal abgewandelt wiederholt, wurde von Ravel 1928 für die Tänzerin Ida Rubin- stein komponiert. Als Ravels Meisterwerk gilt das 1921 entstandene sinfonische Bild Ein Nachtzug mit Tausend-Dollar-Melodien Tanzmusik mit Buddy Morrow und Ray Martin Die Zeit der Sommerfeste ist herange- kommen. Die Gartenmöbel werden auf Hochglanz poliert und Einladungen zu Gar- tenfesten, bengalischen Nächten und Tanz im Mondschein aufgesetzt. Die Cocktail-Party, bisher als Stehkonvent in ausgeräumten Zimmern gefeiert, wird auf wohlgepflegte Rasenflächen verlegt und mit kritischen Blicken die Garderobe einer letzten Inspek- tion unterworfen. Um bei diesen Vorberei- tungen auch der„Hauskapelle“ rechtzeitig auf die Beine zu helfen, kommt Electrola mit zwei neuen Tanzplatten auf den Markt. Die eine,„Night Train“(STR 83 040) ist eine der„Lokomotiven“, die unzählige junge Leute in USA auf die Tanzflächen gelockt hat.„Night Train“ ist zugleich auch ein Titel, der 1952 eine neue Tanzwelle in den Staaten auslöste. Buddy Morrow und sein Orchester haben diesem Nachtzug noch zehn Nummern angehängt, von denen drei sogar amerikani- sche Tanzgeschichte gemacht haben. Die acht Blechbläser, fünf Saxophonisten und vier Rhythmiker halten den Night Train schön unter Dampf. Während die Jungen dann flirten, haben die älteren Herrschaften Gelegenheit, mit Ray Martin zu tanzen. Er hat zwölf Schlager! aus Filmen zusammengesucht, diè in der Ver- gangenfleit große Erfolge waren und fast ausnahmslos auch bei uns liefen:„Alle Herr- lichkeit auf Erden“,„Die oberen Zehntau- send“,„Drei Münzen im Brunnen“,„In 80 Tagen um die Welt“ oder„Die Brücke am Kwai“. Die Filme spielten Millionen von Dollars ein und auch die Leitmelodien, längst als selbständige Schlager um die Welt ge- reist, standen darin nicht nach.„Millionen Dollar Melodien“(STC 83 038) nannten Ray Martin und sein Orchester deshalb die Platte. Beide Aufnahmen erscheinen in Stereo, sind also„up to date“. D. S. „La Valse“, das Impressionen um einen Wiener Hofball des Jahres 1855 wiederspie- gelt. Die beiden Kompositionen finden sich zusammen mit den zauberhaften Tanzbildern der„Spanischen Rhapsodie“ und Debussy Klangvisionen von der erotischen Lebens- fülle der Antike, dem„Nachmittag eines Faun“ auf einer Stereo-Platte, die höchstes Lob für sich in Anspruch nehmen darf. Das Bostoner Symphonie Orchester unter sei- nem Leiter Charles Münch, ein Orchester, das bereits 1916 für Schallplattenaufnahmen musizierte schöpft in bewundernswerter Weise die Klangphantasien der Komponisten aus. Ueberragendes Können läßt die kom- plizierten Werke in imponierender Qualität erstehen. Noch selten ist auch in der ver- bältnismäßig jungen Stereo-Technik eine Aufnahme von so technischer Brillanz auf dem Markt erschienen.(Telefunken RCA LSC 1984 B.) ile ZETITGENGSSISCHE DICHTUNG als Schallplatten-Anthologie Die Kongreßbibliothek brachte ein drei Schallplatten umfassendes Album heraus, in dem 46 zeitgenössische englische und ameri- kanische Dichter mit Lesungen eigener Werke— insgesamt 78— der Oeffentlichkeit vorgestellt werden. Diese Aufnahmen unter dem Titel„Album moderner Poesie— eine Anthologie, von den Dichtern gelesen“ sind eine Weiterführung der Serie„Twentieth Century Poetry in English“, die die Biblio- thek 1949 ins Leben rief. Der Auswahl liegen Aufnahmen aus dem Bibliotheks- Tonarchiv für Poesie und Prosadichtung zugrunde. Zonen-Tanzmusik wenig gefragt Auf 85 Prozent hat die staatseigene Schall- plattenindustrie der Sowjetzone den Anteil der Zonenkomponisten in ihrem neuen Ver- kaufsangebot für Tanz- und Unterhaltungs- musik hin aufgeschraubt. Wie aus einem Be- richt der Ostberliner Kulturzeitung„Sonn- tag“ hervorgeht, lassen sich die Käufer trotzdem nicht besonders stark für diese Art der Musik erwärmen. Man dürfe nicht über- sehen, heißt es in dem Bericht,„daß die DDR-Titel im Umsatz merklich hinter denen des Auslands und Westdeutschlands zurück- liegen“. Die Mißachtung der Musikproduk- tion aus der Zone führt das Blatt darauf zu- rück, daß die Arangements„noch nicht an- sprechend und interessant genug gestaltet sind“. Was Schallplatten mit„Lipsi“-Musik, die Schöpfung eines„sozialistischen“ Auto- renkollektivs, anbetreffe, so erfreuten sie sich„in der CSR weit größerer Beliebtheit“ als in der Zone. „Meine lieben Hörer, wir setzen unser Programm in zehn Minuten mit einem Schallplattenkonzert fort. Bis dahin hören Sie Schallplatten.“ Plaisirs aus dem„Casino de Paris“ Line Renaud mit den schönsten Melodien der Saison Rund 1,7 Millionen Mark soll die Insze- nierung und Ausstattung einer„super-pro- duction“ mit dem Titel„Plaisirs“ gekostet haben, mit der das„Casino de Paris“ am Jahresbeginn die neue Saison eröffnete. Diese„grand Music-Hall“, der sein Chef Henri Varna die Attribute„gay et mondial“ gegeben hat, führt mit dem„Lido“ und sei- nen berühmten„Blue Bell Girls“ die großen Vergnügungs-Etablissements der Seinestadt an. Mit der großen Schau-Revue„plaisirs“ nun hatte das„Casino“ zweifellos vor seinen Konkurrenten die Spitze gewonnen. U Das lag nicht allein an dem Millionen- Aufwand, der gehört nun einmal bei solchen Revues dazu. Die dürftigen Tournee-Trup- pen, die in den letzten Jahren auch das Mannheimer Publikum im Musensaal„be- glückt“ haben, sind dafür kein Maßstab. Sie könnten sich an der Seine wahrscheinlich der„Plaisirs“ ist vielmehr vor allem einem großen Star zuzuschreiben: Line Renaud. Diese Chansonette, der nachgesagt wird sie sei die einzig legitime Nachfolgerin der legendären Mistinguett(bei solchen Verglei- chen ist Vorsicht geboten), ist wirklich der funkelnde Mittelpunkt der ganzen Revue Wochenlang soll sie täglich zehn Stunden da- für geprobt haben. Das Ergebnis: Sie singt und tanzt durch ein fast verwirrend viel- fältiges Kaleidoskop bunter Bilder. zwi- schen Gauchos und Doschungelbewohnern, von Kuba bis nach Spanien. Zwölf verschie- denartige Rollen füllt sie aus. Natürlich ist es unmöglich, einen runden Eindruck dieser Darbietungen zu vermitteln, Wenn man auf die optische Wirkung ver- zichten muß. Das war auch nicht der Zweck einer Platte, die, in einer hübsch gestalteten Hülle übrigens, jetzt vorliegt. Sie sollte viel- mehr nur„Tous les airs que vous aves aimes“— alle die Melodien, die Ihnen ge- fallen haben— zu Hause auf dem Platten- teller nachklingen lassen. Trotzdem, auch für sich allein bringt sie für den Freund französischer Unterhaltung viel„plaisirs“, Die von Loulou Gasté komponierten Chan- sons werden von Line Renaud, die übrigens auch dem deutschen Fernsehpublikum schon vorgestellt wurde und auch Schallplatten in deutsch besungen hat, mit Verve und Schwung dargeboten. Die Langspielplatte— es gibt auch Zwei 45er Platten— wird durch die Mitwirkung 2 6 0 . 4 A P 2, am Paradeplatz Jdzz-Keller, Vorführkabinen, Stereo- Schallplatten- Bar einiger weiterer Gesangs-Ensembles beson- ders abwechslungsreich. Da ist das berühmte „Golden Gate Quartet“ aus San Franzisko, das„When the Saints go marshing in“ und den„St. Louis Blues“ einstreut, und da sind außerdem noch„Les Angels“, sechs prächtige Mädchen, die nicht nur wie Engel aussehen, sondern auch so singen. Kurzum, die Platte — Zu der auf besonderen Wunsch auch das Original- Programmheft des„Casino de Paris“ geliefert werden kann— mach Appetit auf die ganze Monstre-Schau. Man möchte am liebsten mit dem nächsten Zug nach Paris fahren..(Electrola-Pathé ATR 132). Mac Schlager wurden in seiner Kehle zu Gold Eine Tournee führte Nat King Cole durch die Bundesrepublik 23. April Berlin, 24. April Hamburg, 2. Mai München, 6. Mai Frankfurt— das war der Tournee-Plan für Nat King Cole(43), der zum ersten Mal in die Bundesrepublik gekommen war. Schallplattenruhm war dem farbigen Sänger aus Amerika jedoch schon seit Jahren vorausgeeilt, ist er doch ein Ver- treter jenes Vortrags-Stils, der sich in seiner amerikanischen Heimat über schnell wech- selnde Modelaunen hinweg größter Bestän- digkeit erfreut: Zwanglos, legère, entspannt, leise, ohne Pathos; ein bißchen„sweet“(süß), aber auch das wieder kompensiert durch seine etwas heisere Bariton-Stimme. Nat— mit vollem Namen heißt er Nathaniel Adams Cole— war der Sohn eines Pfarrers der Episcopalkirche in Chi- cago.„Mam war der, einzige Musiklehrer, den ich jemals hatte“ erzählte er einmal. Vier Jahre war er alt, als ihm seine Mutter zeigte, wie man Klavier spielt. Er hatte Ta- lent und wurde ein sattelfester Jazz-Pianist. Sein moderner Stil spielte in der Zeit zwi- schen 1946 bis 1949 eine bedeutsame Rolle. Weltweiten Ruhm brachte aber erst sein Ge- sang ein. Mit e ner Gage von 1,50 Dollar pro Nacht fing er an, heute verdient er damit ein Vermögen. Fast jeder Schlager wurde in seiner Kehle zu Gold. Wie vielseitig Nat King Cole ist, beweist eine Platte mit zwölf latein amerikanischen Liedern, die er„A mis amigos“— seinen Freunden— in Süd- und Mittelamerika ge- widmet hat. Eine Tournee durch diese Län- der, deren Bewohner ihrer Begeisterung gern freien Lauf lassen, war geradezu triumphal gewesen. In Rio de Janeiro durfte Nat King Cole sogar zur Eröffnung des neuen Opernhauses singen. Das Reizvolle an dieser Platte: Nat singt— etwas herber als sonst— alle Lieder in Spanisch oder Portu- giesisch. In Brasilien beliebte Gesangsstars stimmen mit ihm ein: Sylvia Telles und das Trio Irakitan. Das alles ist eingebettet in den weichen Klang eines großen Orchesters mit einer dieser Musik besonders adäquaten Streicherbesetzung.(Capitol K 83056) bt CHANSON MIT PFEFFER: MLORD in zwei originellen Versionen „Milord“, von Edith Piaf gesungen, das ist wieder ein Chanson mit jener Mischung von Burschikosität, feinem Sentiment, sprit- zigem Temperament, mit einem Schuß Ver- Worfenheit und einer Prise Sex, wie sie die Franzosen besonders gut fertigbringen. Da- zu ist ihre Sprache wohl auch am besten ge- eignet. Obwohl das Chanson„Milord“ also gut ist, wurde es ein Schlager. In der Origi- nalfassung sogar in Deutschland.(Columbia C 21 346). Die Dutch Swing College Band— durch ihr kürzliches Zehn-Tage- Gastspiel in Mann- heim recht bekannt— hat sich an Edith Piafs Erfolg angehängt und für Milord eine rei- zende Dixieland-Version gefunden. Sehr nett auch die. Rückseite der kleinen Platte: Das australische Volksliedchen„Waltzing Ma- tilda“, ebenfalls im Dixieland-Stil gespielt. Philips 318 372 PF). Mac naturreiner kalifornischer Zzitronensqft Fragen Sie Iten Hachbarn oder informieren Sie sich direkt bei uns ber de großen Vortelle beim Einkauf und der finanzierung ihres gesamten Bedarfs. Ates aus einer and“ Hk SSEN- VERSAND Abgusta-Anlage 42 Telefon 4 06 30 NEUBERT. VERSAND KG, Mennheim Freinkfurt d. Men Kaiserstraße 79 Telefon: 33 58 44 Bekanntmachungen Alle Arbeitgeber sowie die Zahlungsauf forderung gegen Krankheit versicherten Rentenantrag- er Beitragsrechnung die Beiträge zur Sozial- versicherung noch nicht bezahlt haben, werden höflich gebeten, die Bei- tragsentrichtung innerhalb 7 Tagen vorzunehmen, Die Kasse ist gezwun- gen, bei Nichtzahlung die Zwangsvolistreckung folgen zu lassen und von den Arbeitgebern außerdem einen Säumniszuschlag von 2% der rücke- ständigen Beiträge zu erheben. steller, die nach Empfang d Allgemeine Ortskrankenkasse Mannheim. Zimmer 415, erhältlich, wo Offentliche Ausschreibung Die Unterhaltungs- und Erneuerungsarbeiten an den städtischen Gleis- anlagen sollen im öffentlichen wettbewerb vergeben werden. Eröffnungstermin: Donnerstag, den 7. Juli 1960, 11 Uhr, beim Städti- schen Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung—. Rathaus K 7, Zimmer 315. Vordrucke sind bei unserer Abt. Wasserbau, Rathaus K 1 auch Auskunft erteilt wird. Städtisches Tiefbauamt N II Arbeitsvergabe Für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Großmarktanlage in Mannheim Fahrlachgebiet) sollen die Erd-, Maurer-,. Stahlbetonarbeiten im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. Angebotsvordrucke sind erhältlich ab Montag, den 27. Juni 1960, vorm. 8 Uhr, im Städt. Hochbauamt, E 5, Zimmer 130. Angebote sind verschlos- sen mit entsprechender Aufschrift beim Städt. Hochbauamt, E 5. Zim- mer 135, bis spätestens Dienstag, den 12, Juli 1960, vorm. 10 Uhr, einzu- reichen. Die Eröffnung erfolgt zum gleichen Termin in Zimmer 130. Beton- und Städtisches Hochbauamt Warum Fernsehen im hellen Raum? Neu Hochleistungsgetst det Sonderklesse FT 205 mit 53. m- Großbild 838 0 Mehrpreis für eingebauten UHf-Teil 100 D fernsehen im helſen Raum schont die Augen und ermüdet sſe nicht. Die neuen Siemens-Fernsehgeröte der Sonder- klasse heben daher nicht nur das Magische Band und die Schnellwehlteste für des 2. Programm sie heben auch des bewährte Siemens-Selektivfilter. Das ist Komfort auf der ganzen Linie. Und Was für die Sonderklassen- Geräte gilt, trifft für die Siemens- Fernseh- geräte der buxusklesse erst recht zu: Einstell-Automatik, Kontrestoptik und— Selektivfilter. Des Selektivfilter hält des störende Fremdlicht zurück und bringt so ein kontrsstvolles, sugenschonendes Bild auch im hellen Raum. Darum siemens- Fernsehgeräte mit Selektivfilter 8 SlEMENS siemens fernsengeräte empfangsbereit für das 2. Programm Selte 20 MANNHETMER MORGEN Landwirtschaft am Rande der Großstadt: Ir. 143 ——— Sonderkulturen prägen das Gesicht des Landkreises Zuckerrüben, Tabak, Spargel, Wein, Obst und Gemüse gedeihen zwischen Kirscigartshausen und Reilingen Achtunddreißig ländliche Gemeinden mit etwas über 3000 land wirtschaftlichen Betrie- ben umfaßt der Kreis heute. 4600 Landwirte sind hier gemeldet, während es 1949 noch 5542 waren. Heddesheim besitzt die größte Fläche vor Seckenheim und Sandhofen. Dise wertvollsten Böden hat die Gemeinde Groß- sachsen aufzuweisen, während Rippenweier und Ritschweier an der untersten Grenze des Bodenwertes liegen. Im Norden des Kreises stehen die großen Höfe. So beispielsweise der Straßenheimer Hof. Der Straßenheimer Hof umfaßt 200 Hek- tar Land. Sie sind völlig arrondiert und in große Bebauungsflächen aufgeteilt, um einen zweckmäßigen Einsatz der Maschinen zu er- möglichen. Dieser Einsatz von Maschinen hat den Rückgang von etwa 60 auf heute noch 25 Arbeitskräfte weitgehend auffangen kön- nen. Rüben-, Kartoffel- und Getreideernte sind vollmechanisiert. Die besondere Bedeutung des Straßen- heimer Hofes ist seine Stellung als Saatgut-, Vermehrungs- und Lehrbetrieb. Hier wird heute das Saatgut für den Kreis gezogen, das früher die Familienbetriebe selbst gewan- nen. Längst ist diese Methode für die klei- nen Betriebe unrentabel geworden und we- gen der Vermischung der einzelnen Sorten durch Blütenflug auf den Kkleinparzellierten Feldern unmöglich. In Stragenheim wird das Saatgut vor seiner Verwendung in den Be- trieben des Landkreises einer zweifachen Kontrolle unterworfen. So werden Gesund- heit, Reinheit der Sorte und Keimfähigkeit garantiert. Auf dem Straßenheimer Hof Werden aber auch Landwirtschafts- und Hauswirtschaftslehrlinge herangebildet, nach- dem Baden- Württemberg als erstes Bundes- land seit etwa einem Jahr eine festgelegte Ausbildungszeit für junge Landwirte kennt. Ganz anders der Hof des Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Friedrich Schmitt, in Muckensturm bei Heddesheim. Mit 35 Hektar zählt dieser Hof zu den reinen Fa- milienbetrieben. Er ist ein Beispiel dafür, wie groß ein überschaubarer Familienbe- trieb sein kann, wenn er mustergültig be- trieben werden soll. Hier wird eine intensive Futterbauwirtschaft getrieben, die durch intensive Hühnerhaltung mit 300 Jung- und 180 Althennen und einer Viehhaltung mit 40 Stück schwarzbuntem Niederungsvieh in Herdbuchzucht ergänzt wird. Rationalisie- rung war auch hier nötig: Als Tabak- und Gemüsebau wegen mangelnder Arbeitskräfte nicht mehr bewältigt werden konnten, wur- den die Flächen kurzfristig in Weide für die Viehzucht umgestaltet.. 5 Im Hinblick auf die Verbesserung der Agrarstruktur ist Muckensturm— ein Orts- teil Heddesheims— ein besonders interessan- tes Beispiel. Die zehn Besitzer, die ktrüher 238 Hektar Land in 103 Parzellen bewirt- schafteten, schlossen sich vor einiger Zeit zusammen, um einer freiwiliggen Flurberei- nigung die Wege zu ebnen. Heute sind Alus 103 Parzellen 24 geworden, von denen die meisten unmittelbar um die einzelnen Höfe liegen. Jetzt erst vermag sich der Einsatz land wirtschaftlicher Maschinen auch auf den Gewinn des Betriebes, auf seine Rendite auszuwirken. f Heddesheim ist Deutschlands größte Ta- bakbaugemeinde. Mit 151 Hektar Anbau- fläche und 110 Tabakpflanzern ist es auf die- sen Titel besonders stolz. Freilich: Früher wurden einmal 300 Hektar mit Tabak be- pflanzt, wächst doch in Heddesheim eine 12 Daksorte, der„Geudertheimer“, die durch ihr besonderes, vom Boden her bedingtes Aroma für Folien hervorragend geeignet ist. Heddesheim(mit Ausnahme Mucken- sturms) ist das Beispiel für ein typisches Realteilungsgebiet: die vorhandene Fläche wurde immer wieder unter alle Erben aufge- teilt. Durch diese ständige Aufteilung der Flächen zwischen allen Erbberechtigten wur- den die Aecker immer kleiner. So kommt es, Eingeꝛzwengt zuischen xwei Großstüdtè mit unersdttlichem Land hunger liegt der Landkreis Mannſieim. FVielschichtig ist die Struftur seines Bodens, sind die Probleme, die der Bauer lösen muß. Der wirtschaflliche Aufschmung der letzten Jahre hat überkommene Begriffe und Vorstel- „Stadt und Land— Hand in Hand“ zu besser aus, als in den Kornfeldern, Immer neue Wohnsiedlungen, wenig näher zu bringen, Gegeneinander zu geben. oder glauben doch zumindest, sich nicht mehr zu verstehen. Feldern und Wäldern hinaus in ferne Lande führt, kennt si die vor der Haustür stehen. stellte jedoch nicht nur den Städter, nicht nur den Kaufmann und wirtschaft stand und steht vor Problemen, dieser Fahrt seien hier wiedergegeben, Landwirtschaft 88 Der Name hat an Glanz verloren, seit sich die Geister am„Grünen plan“ Kapriolen schießen und das Auf und Ab der Butterpreise einer Fieber kurve einer Phrase geworden. scheiden, Kartoffelpreise gleicht. Längst ist das schöne alte Schlagwort: Im Gegenteil. Die einen verstehen die anderen nicht mehr Und seit der Massentourismus vorbei an den heimischen ch manch einer im Reisanbau der oberitalienischen poebene Die rasche Aufwärtsentwicklung der vergangenen Jahre die Industrie vor schwierige Aufgaben. Auch die Land- die so vielschichtig sind, wie die Struktur des Bodens, den sie bearbeiten muß. Das„Wirtschaftswunder“, es brachte dem Landwirt so einschneidende Veränderungen, und Rationalisierung drangen wie eine Springflut ins Land. Ueberkommene Be geschwemmt. Parolen und Werbesprüche, Forderungen und Manifeste, Pferd und Ochse, bislang gebräuchliche Zug- und Arbeitstiere, Waisten Ställe. Arbeitskräfte wanderten ab und Zwangen den Bauern zu wohlüb wie selten zuvor. Technisierung griffe und Vorstellungen wurden hinweg- Erklärungen und Dementis verwirrten die Geister. verschwanden. Traktoren und Maschinen zogen in die ver- erlegten Ertrags- und Betriebsabrechnungen. Straßen und Autobahnen fressen sich in das Land, zerschneiden die Aecker. Noch ist die Entwicklung nicht abgeschlossen. Eine dritte Welle rollt heran: Die kleinparzellierten Betriebe mit weit auseinanderlie- genden Feldern müssen zusammengefaßt werden, sollen Technisierun Mannheim, eingekeilt zwischen zwei große Städte mit unersättlichem Landhunger, ist in besonderer Weise von vielfältigen Nöten geplagt. Auf einer Rundfahrt unternahm es der Kreisbauernverband jetzt, seine Sorgen an Ort und Stelle zu schildern, mit Stolz auf das Geleistete hinzuweisen und die zukünftigen Aufgaben nüchtern zu umreißen. Die vielfältigen Eindrücke um über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg Stadt und Land einander ein um Verständnis füreinander zu wecken und vielleicht neue Impulse für ein Miteinander, nicht 9 und Rationalisierung Früchte tragen. Der Landkreis RKpeig Depgstragge 10 RRE. goss Ltbmgs· SA is EM GAανοεν HEN E n heinheim 15 N 2. HED PESHHUN 5 i WEENMHEIUNN S ASSEMHEIHER HOF Ap eRrHEIN daſz heute ein Mittelbetrieb, der vielleicht zwölf Hektar Land bearbeitet, nur 50 Ar als Eigentum ausweist, während der Rest Pacht- gelände ist, das der Bauer oft von den eige- nen Brüdern und Schwestern pachtet. Der Versuch einer Flurbereinigung— die eines Tages kommen muß, soll ein rentables Wirt- schaften überhaupt noch möglich sein— scheiterte, nachdem bei einem gleichartigen Unternehmen in Ladenburg Unstimmigkei- ten auftraten. Trotzdem gab Ladenburg ein gutes Bei- 4 ScueIRS HEN ADE v. SU 0 — . * prANMHH fa spiel für vernünftige Flurbereinigung. Durch die Aufgeschlossenheit der Stadtverwaltung wurden zehn Höfe ausgesiedelt und damit Weite Zufahrten zu den Feldgemarkungen, ein, wie es die Bauern nennen,„Parzellen- pendlertum“, unterbunden. In Edingen sind inzwischen ebenfalls sieben Interessenten da, die aussiedeln wollen. In Weinheim und Hockenheim wurden ähnliche Verfahren mit Erfolg ausgeführt. So werden die engen und verkehrsreichen Ortsstragen der Gemeinden entlastet, die Arbeit für den Landwirt aber, lungen hinweggeschwemmt, sci“ selten zuvor. Technisierung und Ratio- nalisierunmg verunderten das Gesicht des Bauernhofes. Pferd und Ochse, bislang gebräuchliche Zug- und Arbeitstiere, verschwanden. Traktoren und Maschinen zogen in die verwaigten Ställe. Noch ist die Entwicklung SCH ETZIVSEx 9 Eil eEN 6. 1 0 αννν i L 75 NEU- E. S SEN Al T, 2 10 58UEIV 0 0 Kreis Speyer dessen Hof nun inmitten der eigenen Felder liegt, rationeller gestaltet. Während der Norden des Kreises mit Ausnahme Heddesheims von den großen Hö- fen geprägt ist, in Seckenheim, Neckarhausen und Edingen, in Muckensturm und Laden- burg festgefügte Familienbetriebe das Bild bestimmen, rufen die zahlreichen zerstückel- ten Betriebe im Südkreis dringend nach der Flurbereinigung. Besonders schlimm sieht es dabei in Plankstadt aus. Nur ein Drittel der Felder hat hier überhaupt einen Zugang. Die Gemarkung zerfällt in viele kleine, hand- tuchähnliche Streifen, auf denen der Einsatz großer, vollautomatischer Landmaschinen nahezu sinnlos ist und die Rendite eines Be- triebes eher verzehrt als vermehrt. Zum Glück ist bei den Land virten„der Groschen endlich gefallen“, wie es Oberland. Wirtschaftsrat Hanser ausdrückt. Vorausset- zung bei allen Bemühungen um eine Aus- siedlung und Flurbereinigung ist allerdings daß die Gemeinden mit gutem Beispiel Vor- angehen und ihr Gelände mit zur Verfügung stellen. Während in Schwetzingen beisplels- Welse eine Aussiedlung bis jetzt daran Schei- terte, dag der Gemeinderat das notwendige stadteigene Gelände nicht zur Verfügung stellte, zeigte sich die Stadtverwaltung Hockenheim großzügig und gab 30 Hektar gemeindeeigener Grundstücke, so daß 13 Bauern aus der Ortsgemarkung aussiedeln konnten. Der Kreis Mannheim erzeugt in der Haupt- sache Sonderkulturen. Neben den Zucker- rüben(1500 Hektar) bestimmt vor allen Din- gen der Tabak(1000 Hektar), der Spargel (400-500 Hektar), der Weinbau(150 Hektar) und der Obst- und Gemüseanbau die Exi- stenzfähigkeit der Familienbetriebe. Mit dem Inkrafttreten, der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft sehen allerdings gerade die Tabakpflanzer dunkle Wolken heraufziehen. Vom 1. Januar 1961 an soll der Gewichtszoll von 180 Mark pro Doppelznetner eingeführ- ten Tabaks wegfallen. An seine Stelle Soll ein gleitender Wertzoll treten. Diese Mag. nahme würde einen Großteil der landwirt- schaftlichen Betriebe im Landkreis besonders treffen, da sie einen Preis von rund 150 Mark Pro Zentner erzielen müssen, um auf die Ge- stehungskosten zu kommen. Entwicklungs- länder wie Indonesien liefern jedoch trotz der Zollbelastüng heute schon den Zentner für 120 Mark. Gelingt es nicht eine ver- nünftige Regelung zu finden, so gerät die Hälfte aller Bauernbetriebe im Kreis Mann- heim, die nur vom Tabakbau getragen wer- den, in eine schwere Krise. Die kommenden Jahre werden der Land- wirtschaft weitere Veränderungen bringen. Die Probleme, die einer Lösung harren, sind noch längst nicht erschöpft. Dort, wo Aus- siedlungen und Flurbereinigung existenz- fähige Höfe geschaffen haben, gilt es schon Wieder auf der Hut zu sein. Entlastungs- straßen und Schnellverbindungen sind auf dem besten Weg, das kaum arrondierte Ge- lände wieder zu zerschneiden. Zu oft besteht ein Nebeneinander und nicht Miteinander der einzelnen Planungsämter. Die Stadt Mannheim, die kaum noch Ausdehnungs- möglichkeiten besitzt, greift nach den immer schmaler werdenden Feldern. Schon wachsen Neuostheim und Seckenheim, vor zwei Jah- ren noch durch große Felder voneinander ge- trennt, zusammen. In Neckarau und Käfer- tal gibt es kaum mehr Bauern, Längst sollte die Stadt einen Flächennutzplan aufstellen, um die Ausdehnung der Wohngebiete auf absehbare Zeit festzulegen und der Land- wirtschaft ihre„Reservate“ zuzuweisen. Noch ruht der Plan in den Schubladen des Stadt- planungsamtes. Stadt und Land— die Diskussionen und Debatten erreichen mitunter eine Heftigkeit, als stünden draußen, vor den Toren, feind- liche Heerscharen, als wohnten drinnen in der Stadt,„Raubritter“ und„Pfeffersäcke“. Mehr denn je aber sind Stadt und Land durch vielfältige Verflechtungen aufeinander an- gewiesen. Mögen die Meinungen in einzelnen Fällen auch auseinandergehen, nur gemein- sam werden sich die kommenden Aufgaben 16sen lassen. Bericht: Hannes Maier, Horst-Dieter Schiele Bilder: Kurt Schnürle, Waldemar Pauli Zeichnung: Willi Schneider nicht abgeschlossen die hleinpurꝛellierten Betriebè mit ihren weit qua- einanderliegenden Feldern müssen zusammengefaßt werden, sollen Technisierung und Rationalisierung sich lohnen. Mehr denn je sind Stadt und Land ſieut aufeinander angewiesen. Ottieisſſet Vetlsiet der Heimes iet Colleen Möbel und jnnenauspbau Kling! Echterbecker Das kultivierte Einrichtungshaus Mannheim, am Paradeplatz, Ruf 2 2818 Kalserslautern, Pfaffhaus, Ruf 46 68 Kennen Sie„Miller-Möbel“ aus USA? Maßgebliche amerikanische Designer haben die„Miller- Collection“ entworfen, Durch ihre markante Konstruktion und qvantgardistische formensproche sind„Miller-Modelle“ ein Weltbegriff geworden, in unserer Musterschau zeigen wir„Miller-Möbel“ för das moderne Heim, dos fortschrittliche Böro und repräsentative Räume der Wirt schaft. Ein Erlebnis för cufgeschlossene Menschen! eee, 12 hand- insatz inen S Be- „der land- usset- Aus- dings, vor- igung Piels- Schei- ndige iaung Itung ektar 6 13 edeln aupt- cker- Din- argel Ktar) Exi- dem lafts- die ehen. bszoll kühr⸗ Soll Maß- wirt- ders Mark Ge- ings- trotz ner ver- die ann- wer- and- gen. sind Aus- enz- hon ngs- auf Ge- teht Ader tadt gs- mer Isen ah- ge- fer- Ute len, auf nd och adt- ind eit, nd- in ce“. rch an- en in- 0 81¹ 2 3 Nr. 143 Freitag, 24. Juni 1960 BUCHER . eee MANNHEIMER MORGEN. Seite 21 —— Notizen öber Böcher Fernweh, Liebe und Abenteuer Hans Leip:„Glück und Gischt“. Erzäh- lungen(Fackelträger-Verlag, Hannover). Hans Leip, Dichter des bekannten Liedes von„Lili Marleen“, stellt sich in seinem neuesten Werk als ein brillanter, humor- voller Erzähler kleiner Geschichten vor. Fast über den ganzen Erdball verstreut sind die Schauplätze der 17 Erzählungen, und doch hat man das Gefühl, der Autor sei auf allen zu Hause. Hans Leip kann seine Herkunft von der Waterkant, seine Freude am„Garn- spinnen“ nicht verleugnen. Und wie in allen richtigen Segmannsgeschichten, so ist auch in seinen Erzählungen von Sehnsucht und Erfüllung, leichten Abenteuern, großer Liebe Ind ewigem Fernweh die Rede. Seinen be- sonderen Reiz erhält das Buch durch die vom Verfasser selbst den einzelnen Ge- schichten beigegebenen Pinselzeichnungen. So lernt der Leser die Phantasiegestalten der Erzählungen gleichsam persönlich kennen und gleitet mit ihnen durch Wellentäler und Wogen, durch Glück und Gischt auf ihrer Lebensreise dahin. Ein Buch für all jene, die unkomplizierte, in ihrer Form jedoch voll- endete Erzählungen lieben. ile Bierselig- röhrselig Joseph Maria Lutz:„Das himmelblaue Fenster“. Ein heiterer Münchener Roman (Lama-Verlag, München). So heiter und bierselig wie des bekannten Autors Porträt auf der Umschlagklappe ist auch der neue Roman von Joseph Maria Lutz, dessen ver- schmitztem Gesicht hinter dem Salvator- Maßkrug man es nicht ansieht, daß er sich in rascher Fahrt dem siebten Lebensjahr- zehnt nähert. Hauptperson des Romans ist weder der junge Berliner Maler Georg Trö- ger, den es nach München zieht, auch nicht der kunstverständige Metzgermeister Dir- riegl oder seine resolute Frau Wally, nicht der genußfreudige Transportgeschäfts- inhaber Schelchenrieder noch seine Sekre- tärin Liesl Lang, um die sich der Dicke be- wirbt, um schließlich die Mutter dieses reschen Mädels zu heiraten— Hauptperson des Romans ist die Münchener Stadt. Jenes München, in dem die ersten Automobile durch die Straßen knattern: das München vor dem ersten Weltkrieg, von einem Mann liebevoll beschworen, der selber einst aus dem hopfenwürzigen Pfaffenhofen in die Landeshauptstadt kam, um von den Bier- kellern und Künstlerkneipen, von der Land- schaft um die Stadt und von der Schwabin- ger Luft verzaubert, ein Urmünchner zu Werden. Mag manches in diesem heiteren Roman auch ein wenig rührselig erscheinen und an jene Volksstücke erinnern, in denen zum Schluß unter bengalischer Beleuchtung der gute Kaiser Franz Joseph auf der Bühne erscheint:„Das himmelblaue Fenster“ ist halt ein Volksroman, und ein bisserl! Rühr- seligkeit gehört nun mal wie die Träne, die dem Rettich entquillt, zur Münchener Atmo- sphäre. Die Zeichnungen in dem Buch stam- men von Helga Allmendinger. th. Sommerliche Kost Sylvia Frey:„Mein Chef, das bezaubernde Biest“, Roman(Lothar Blanvalet Verlag, Berlin). Leichte Kost für sommerliche Tage, anregend, aber nicht aufregend: die Ge- schichte vom Leben einer geplagten Sekre- tärin. Die Erzählung ist alltäglich, doch, und das ist das Verdienst der Autorin, nicht banal. Mit augenzwinkernder Heiterkeit läßt sie den Leser teilhaben an den Sorgen, Nöten und Freuden eines Sekretärinnen-All- tags. Wer alles für bare Münze nimmt, hat selbst schuld. Ansonsten kommt man aus dem Schmunzeln nicht heraus, freut sich über nette kleine Pointen und verblüffende Wen- dungen. Ein weiterer liebenswerter Beitrag in der Reihe amüsanter Romane des Blan- valet Verlages. ile Träumer mit reinem Herzen Vladislav Vancura:„Der Bäcker Jan Mar- houl“. Roman, deutsch von Peter Pont(Ver- lag Deutsche Volksbücher, Stuttgart). Vla- dislav Vancura, ein Zeitgenosse und Lands- mann Karel Capeks und Jaroslav Haseks, wurde nach dem Attentat auf Heydrich von der Gestapo ermordet. Willy Haas, der ge- borene Prager, führt in einem vorzüglichen Essay die Uebersetzung von Vancuras be- deutendstem Roman„Der Bäcker Jan Mar- houl“ ein. Der Roman ist Weltliteratur durch Inhalt und Sprache. Jan Marhoul ist ein „reiner Tor“ wie der„Arme Heinrich“ oder „Parzival“. Er kann nicht an das Böse glau- ben, obwohl er böse Menschen kennt. Durch seine Freigebigkeit, seine Träumereien, seine Gutmütigkeit verliert er seine Bäckerei, wird Arbeiter, ausgenützt von geldgierigen Menschen, gerät mit seiner Familie immer tiefer in Not und hat immer Hoffnung, bis er an einer grausamen Krankneit stirbt. Jan Marhoul ist ein Mensch, der durch sein Wesen das Gute aus den guten und das Böse aus den bösen Menschen hervorlockt, er ist ein Unschuldiger und ein Verwandter des Fürsten Myschkin und des braven Sol- daten Schwejk. Der Stil des Romans ist legendär, aber eben nicht bewußt legendär Wie bei Hermann Hesses„Siddharta“ oder Rainer Maria Rilkes„Cornet“, sondern naiv legendär und deshalb überzeugend. Die Sprache ist vor allem expressionistisch: „Manchmal klirrt ein Fleischerwagen beim Fahren an einen aus den Boden lugenden Stein; da blickt sich die Gasse um und stößt stöhnend einen Fluch aus.“ Das ist ein Ex- pressionismus, der vom Volkslied herkommt, der fast immer Uebertreibungen meidet und nie verkrampft wirkt. Die Kleinstadt Bene- Ssov, die Heimatstadt des Bäckers Jan Mar- houl mit ihren Juden, Wirtsleuten. Häu- sern und Glockentürmen wird durch diese Sprache lebendig und farbig, als hätte sie Marc Chagall gemalt. port Der Oberdialektiker Carlo Manzoni:„Signor Veneranda sieht rot“(Albert Langen— Georg Müller, Mün- chen). Das Titel-Rot ist durchaus politisch zu verstehen, Signor Veneranda ein Gei- stesverwandter von TIIlIl Eulenspiegel, Schwejk und Powenz. Hier einer seiner Kernsprüche:„Die Freiheit ist lang, breit und hoch; wäre sie auch tief, würde der Mensch in ihr ertrinken.“ Mit solcher Weis- heit als Waffe ausgestattet, bewegt er sich durch das öffentliche Leben eines marxi- stischen Staates und begegnet der offiziellen Dialektik des Systems mit einer auf die Spitze getriebenen individuellen Dialektik. Dies ist vom Autor zweifellos parodistisch gemeint; Signor Veneranda— man weiß nicht, ob naiv oder durchtrieben— führt die Logik des klassenbewußten Marxisten ad absurdum, und Carlo Manzoni ist so freund- lich, ihm Gesprächspartner beizugesellen, die ihm unterlegen sind, ihm aber nichts an- haben können. Das von Herberth und Mar- lys Herlitschka aus dem Italienischen über- tragene Buch liest sich bis zur Hälfte der zwanzig Einzelgeschichten recht vergnüs lich. Dann allerdings kehrt sich deren stets über den gleichen Leisten geschlagener Aufbau gegen den Verfasser, weil der Leser nun die Technik beherrscht und nach der Exposition der Gespräche das Ende selbst hinzuzudich- ten vermag. rr. praktische Rechtskunde Ferdinand Kuhn, Helmut Ibach:„Deut- sche Bürgerkunde“(Kommunal- Verlag, Recklinghausen). Die Demokratie muß wach- sen, damit ihr komplizierter Organismus fest in das Bewußtsein des Volkes eindringen kann. Dort, wo sie plötzlich und ohne Ueber- gang eine autoritäre Staatsform ablöst, be- steht die Gefahr, daß sie dem Staatsbürger über den Kopf wächst. Der Bürger kennt nicht seine Rechte und Pflichten und zappelt hilflos in einem Netz ihm allgewaltig er- scheinender Bürokratie. Ein unzufriedener und unwissender Bürger aber ist ein dank- bares Objekt für revolutionäre Elemente. Diese Ueberlegungen waren es, die die Au- toren der„Deutschen Bürgerkunde“ veran- laßten, einen Leitfaden durch das Labyrinth gesetzlicher und verfassungsrechtlicher Be- stimmungen der Bundesrepublik zu geben. Bekannte Verwaltungsfachleute und Juristen schrieben vorzügliche, allgemeinverständliche und interessante Abhandlungen über Verfas- sungs-, Verwaltungs- und bürgerliches Recht. Die klare Gliederung des Buches er- höht seine Verständlichkeit. Sie ermöglicht es, einzelne Kapitel zu lesen, ohne das Werk in fortlaufender Folge durcharbeiten zu müssen. Das Buch, es wird dies immer wie- der deutlich, ist nicht als Spezialliteratur ge- schrieben worden, sondern wendet sich an jeden politisch Interessierten. Es will auf- klären und weiterbilden und erreicht diesen Zweck vorbildlich durch instruktiven Auf- bau und eine plastische Darstellung. Es bleibt zu hoffen, daß dieses Werk besonders unter dem Aspekt des Sozialunterrichts in den Schulen viele Leser findet. 11e Kurz angezeigt Ernst Glaesers Roman„Jahrgang 1902“ wurde von dem Verlag„Mladinska Knjiga“ in Ljubljana für Jugoslawien erworben. Da- mit ist das Buch des Schriftstellers, der auch den Lesern des„Mannheimer Morgen“ aus vielen Beiträgen bekannt ist, nun schon in 25 Sprachen übersetzt worden. Unter dem Titel„Der utopische Staat“ sind in einem rororo- Taschenbuch der Reihe „Rowohlts Klassiker“ im Rowohlt- Verlag die drei Utopien„Neu-Atlantis“ von Francis Bacon,„Sonnenstaat“ von Tommaso Cam- panella und„Utopia“ von Thomas Morus zu- sammengefaßt. Als weitere neue rororo-Ta- schenausgaben erschienen die Romane„Alle Welt soll es wissen“ von Alfred Hayes,„Ein Schatten auf dem Dach“ von Jean Hougron und„Der Vater“ von Jochen Klepper; außer- dem in der Reihe„rowohlts monographien“ der Band„Igor Strawinsky in Selbstzeugnis- sen und Bilddokumenten“, dargestellt von Robert Siohan. In der Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main und Hamburg, erschienen„Neue Ge- schichten von Pater Brown“ von Gilbert Keith Chesterton unter dem Titel„Das Para- dies der Diebe“; daneben die Taschenausga- ben„Hart auf hart“ von Roger Vailland, „Van Zantens glückliche Zeit“ von Laurids Bruun und„Briefe und Tagebücher“ von Lord Byron, ausgewählt und eingeleitet von Friedrich Burschell. Die„Fischer-Bibliothek der hundert Bücher“ wurde fortgesetzt mit einem Calderon-Band, der die Schauspiele „Der standhafte Prinz“ und„Der Richter von Zalamea“ enthält, und mit dem Roman„Der Jüngling“ von Dostojewski. Als neue Ab- teilung des„Fischer-Lexikons“ gab Profes- sor Dr. Walther Gerlach den Band„Physik“ heraus. Im Ullstein-Taschenbücher- Verlag, Frank- kurt am Main, kamen als neue Bände die Romane„Hauptmann Sorell und sein Sohn“ von Warwick Deeping,„Das Schicksal heißt Clothilde“ von Giovannino Guareschi, das Erinnerungsbuch„Ruf des Lebens“ von Pearl S. Buck und die Kriminalromane„Die gol- denen Spinnen“ von Rex Stout und„.. im Preis einbegriffen“ von Joanna Cannan heraus. „Die Mitternachtsbücher“, seine Kriminal- roman-Serie, setzte der Münchner Verlag Kurt Desch mit den Neuerscheinungen„Lock ruf des Todes“ von Dorothy Salisbury Davis, „Das verhängnisvolle Testament“ von Peter Cheyney und„Es geschah auf Zypern“ von M. M. Kaye, fort. HABEN SF HAU TSO RCEN? Eine Spezialistin der Cosmstique Sans Soueis 3 Ihnen unverbindlich, Wie Sie diese noch der Methode . beheben können. 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BE ERGSTRASSER 18 AHR E N 8 Höhepunkt in d. Geschichte des Filmschaff. 15.30, 18.00 Hl BOS Hl MA 20.30 Uhr(18) * Prädikat: Besond. wertvoll Ein Filmkunstwerk, von dem mon spricht! Das posthaus n schwarzwald 2 ein Farbfilm mit Rudolf Lenz— Christine G7, 10 Görner— Gunther Philipp u. a. Telefon 2 21 49 SHALBIU FRETI Beginn: 135.45, 17.45 und 20.00 Uhr(86) 18, 20.30; So. a. 15.45; Mont. 20.30: R. Lenz, P. Vogel S. Bethmann in: Heimat deine Lieder(6) M.-Fbf. 20, So. à. 17.30: Arzt ohne Gewissen(18)(Privat- Klinik Prof. Lund) E. Balser, Barbara Rütting FRETA Heute u. morg. 22.30:„Himmel in Flammen“(18) SAAL S AU Heute u. morg. 22.45: Auf heißer Fährte(18) West. von abenteuerlicher Spannung. 2 2 2 7857% 14430 Sonntag Heimat- deine Lieder o ROBERT TavLOR dz) Das Haus der 7 Fulken Fr., Sa. 18.00, 20.30, Sonnt. auch 15.30, Mont. 20.30 Freitae, Samstag) E R TALISMAN 22.45 Uhr Von Fr. bis einschl. Montag je 18.15 u. 20.45 Uhr (Sonntag auch 16.00 Uhr)(12) Hans Albers Heinz Rühmann Hansi Knotek in: Der Mann, der Sherlock Molmes war Eine der witzigsten Kriminalkomödien. Nur S0. 14:„Schneeweißchen und Rosenrot“(6) Samstagnacht 23 Uhr, Heinz Rühmann in(18) „Der Gasmann“ Nach d. Roman v. Hch. Spoerli NN E CK AR A U NE CK AR A U Friedrichstr. 77 Friedrichstroße 47 8 A Z2ENTRII. WAI DH OF Telefon 5 78 08 ſelefon 5 98 88 Tägl. 20.30, Sa. 17.45 u. 20.30 Uhr Freitag u. Samstag, 20.15 Uhr Sonntag 15.00, 17.45 u. 20.30 Uhr Sonntag, 18.00 und 20.15 Uhr „Geheimagent des FBI“(12)„Ein Toter hing im Netz“(18) Samstag 15.30— Sonntag 13.30 Freitag u. Samstag, 22.30 Uhr Robert Wagner Sonntag, 13.30 und 15.30 Uhr „FEUERTAUFE“T— Farbfilm„ZORRO im Wilden Westen“ R E 0 1 N L. Nur Fr. 20.15, Sa. u. So. 17.45, 20.15: Wolfg. Neuß 1 u. Wolfg. Miller in„Als geheilt entlassen“. 5 3 Fr. U. S3. 22.30, JV., Sa. 15.30, S0, 18.30, 15.30 Uhr K ARA U Ant. Quinn(12) kischers trage! ATTIT A, die Geisel Gottes 5 ioren Föf ſelefon 8 21 04 Mont. u. Di. 20.15„LA PALOMA“ m. gr. Besetzg. Tägl. 20.30, Samstag u. Sonntag 18.00 u. 20.30 Uhr wertvoll“(10) 7 menbe Rofffeſdstroße 3 Telefon 8 21 92 Farbfilm— Prädikat:„bes. Valet und Sohn kochen für Sie in den Erbprinz Weinstuben PJ, A lunmslenpassahe EROFFNUNG MORGEN SAMSTAG vom 25. 1585 bis 3. Juli 1960 im hiſtoriſchen Kurmainzer Amtshof- HEPPENHIE N —— 828————— ͤ——L..—— Schwurzwuldrundfahrt em 26. Juni 1960 nach Freudensfadi Hinfahrt Bahnhof 6.40 Uhr ab Mannheim Hbf 6.59 Uhr ab Heidelberg Hbf 7.08 Uhr ab St. Iigen 7.13 Uhr ab Wiesloch- Walldorf Baiersbronn Hinfahrt durch das liebliche Nagoldtal, Rückfahrt durch das wildromantische Murgtal. Einzigartige Schw/arzwaldlage. Spaziergänge auf ge- pflegten, ebenen Wegen im Hochwald. Ausflüge in die Umgebung: Kniebis, Baiersbronn. 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Umtauschgutscheinen aufgehoben! 20.00— 22.30„Hedda Gabler“, Schauspiel von H. Ibsen Miete E, Halbgr. I, 11. Vorst., Th.-G. Gr. E und freier Verkauf 11.00— 12.30 In Verbindung mit der Gesellschaft der Freunde des Nationaltheaters, Theater- gemeinde, Volkshochschule u. Jugendbühne 7. Matinee„Belsazar“ Einführungsveranstalten zu der szen, Auf- führung des Oratoriums v. G. F. Händel Vortrag von Prof. Dr. Ernst Laaf, Mainz Eintritt frei! Karten sind an der Theaterkasse erhältlich! 17.80— 22.45„Die Meistersinger von Nürnberg“, Oper von Richard Wagner. Miete A, 12/11. Vorst. Th.-G. Gr. A und freier verkauf. 14.00— 16.15„Wallensteins Lager“; hierauf:„Die Pieco- jomini“ von Friedrich Schiller. Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. A. Nrn 536 bis 1070 und freier Verkauf. 18.00— 20.15„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller. Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. A. Nrn. 536—1070 und freier Verkauf. Samstag, 25. 6. Großes Haus Kleines Haus Sonntag, 26. 6. Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Montag, 27. 6. 4 Kleines Haus M. G. Sauvajon— F. Jackson— R. Bottom- ley, Miete O, Halbgr. II, 10. Vorstellung. Th.-G. Gr. O und freier Verkauf. Dienstag, 28. 6. 19.30— 22.30„Der Zigeunerbaron“, Operette v. J. Strauß. Großes Haus und freier Verkauf. 20.00— 22.48„Die Tochter des Brunnenmachers“ Komödie von Marcel Pagnol. Miete E, Halbgr. II, 10. Vorstellung. Th.-G. Gr. E und freier Verkauf. 20.00— 22.45„Hoffmanns Erzählungen“, Phantast. Oper, V. Jac. Offenbach. Für die Theatergemeinde Nrn 11060 und freier Verkauf. 20.00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“, Schauspiel von Jean Ancuilh. Miete M, blau, Halbgr. II. 11. Vorstellung und freier Verkauf. Donnerst,, 30. 6. 20.00— 22.30„„Die Kinder Edouards“. Für die Theater- Kleines Haus gemeinde Nrn., 7951-8480 u. freier Verkauf. Freitag 1, 19.80— 22.30 Zum 25. Malel, Der Zigennerbaren“, Miete N, 1 5 11. Vorst, Th. Gr. H ünd freſer Verkauf. 20.00— 22.30„„Die Kinder Eduards“. Miete gr Un. Halbgr. II, 11, Vorstellg. u. freier Verkauf. 20.00— 22.30 Uraufführung! In Anwesenheit des Autors „Gesellschaft im Herbst“, ein Stück von Tankred Dorst. Miete N. Halbgr. I, 11. Vorst., Th.-G. Gr. N u. fr. Vk. 14.00— 16.30„Manon Lescaut“, Oper von G. Puceini. Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. C und freier Verkauf. 00— 22.30 Zum letzten Male!„Acis und Galatea“, . Pastorale v. G. F. Händel. hierauf:„La Canterina“, Singspiel! von Jos. Haydn. Miete C, 11. Vorst., Tn.-G. Gr. C, u. fr. Vk. 00— 17.43„Jeane oder Die Lerche“. Für die Mann. 8 5 heimer Jugendbühne Gr. B. Nrn. 5361070 und freier Verkauf. 00— 22.45„Jeanne oder Die Lerche“, Miete K. Halb. 1 5 gruppe I, 11. Vorstellung, Th.-G. Gr. K und freier Verkauf. Kleines Haus Mittwoch, 29. 6. Großes Haus Kleines Haus Zamstag, 2. 7. Fleines Haus Sonntag, 3. 7. Großes Haus Großes Haus Kleines Haus Kleines Haus Montag, 4. 7. Grohes Haus G. F. Händel. Neue Fassung für die Bühne von Wilhelm Brückner-Rüggeberg. Miete 8, 15. Vorstellung und freier Verkauf. — 22.30)„Die Kinder Edouards“. Miete B, Halb- 1953 grüppe II, 11. Vorstellung, Th.-G. Gr. B und freier Verkauf. ) Die Intendanz ist der Ansicht, daß dieses Stück kur Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet ist. 5 Kleines Haus Thedterkasse: Telefon Heidelberg 2 05 J Kassenstunden; werktags 11 bis 13 Uhr und 17 bis 19 Uhr sonntags J bis 13 Uhr und eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Freier Verkauf— Flatzmiete: faofföhron 1 e ate“(„Kos mich, Kätchen“) Musikalische Komöôdie von Coſe Porter (23. Vorst. Premieren-Miete und freier Verkapf.) Samstag, 25. Jun 20.00-22.30 Uhr „Kiss me Kate“ 8„Juni onntag, 26. Juni Freier Veftaof 20.00-22.30 Uhr „Die Geschichte vom Soldaten“ von Igor Strawinsky, hierauf „Der Mond“ von Carl Orff 5 22. Vorst. Oienstag-Miete und freier Verkauf.) Oienstag, 28. Juni 20.00-22.30 Uhr Zum letzten Male: „Die Kreolin“, Opeteſte von Jacques Offenbach 22. Vorst Donnerstag-Miete u. freier Verkauf.) Donnerstag, 30. Jun 20.0022. Uhr Freitag, I. Jol Zum letzten Male: 5 7 Luxemburg“, Operette von Franz 5 10 7 i Freitag ⸗Mieſe o. freier Verk.) Zum 3 1 8 4 iter Ballettabend: i Suſte“(Werner Egk) 2.„Die weiße Rose“(Wolfgong Fortner) 3.„Rhapsody in blue“(Seorge Gershwin) (Freier Verkcuf Samsfag, 2. Juli 20.00-22.15 Uhr „Kiss me Kate“ Sonntag, 3. Jol reset VefCcuf 20.00-22.30 Uhr ö Mannheim * i heim: Bochbandlong Pt, C. Tillmonn, o, . edeldetger Sſraße, feſefon 252 81- werktags von 8.00 bis 18.90 Uhr, semstags von 6.00 bis 14.00 Uhr. 8 inr Sonntagsausflug euen Wagen führt zum Pferderennen alt 4 schönen Waldrennbahn in Ffm.-Niederrad. — Bequemer eigener Parkplatz.— 11½ Kilometer von d. Autobahnausfahrt Frankfurt am Main- Süd, Nächster Renntag: 26. Juni 1760, 15.00 Uhr eee eee WEIN SERG- RENNEN E 20.00— 22.30)„Die Kinder Edouards“, Lustspiel von Für die Theatergemeinde Nrn. 3161-4240 20.00— 22.15 Erstaufführungi„Belsazar“, Oratorium von ber Wert des Brillanten ist beständiger als das Zeitgeschehen Suade, Bra un LAN KERN Durch direkten Import und eigene Antertigung teinste Qoqdlität zu niedrigsten Preisen Notel Ilse bittet um Ihren Besuch Das Haus der Spezialitäten Reichartshausen üb. Waldwimmerspach Tel. Aglasterhausen 397 Wochenende um ſheinfall und Bodensee Semsteg-Sonnteig, 2. und 3. Juli 1960 Schaffhausen Konstanz Erlebnistfelche Bahnfahrt Uher dis Schw rw A Ah n. Auf der Hinfahrt eee in Neu- hausen(Schweiz) zur Besichtigung des Rheinfalls bei Schaffhausen. Gültiger Bundesperseneilauswels oder Reisepeig ist erforclerlich(duch für Kincler). Am Abend in Konstanz Gelegenheit zu einer Abendfahrt mit dem Tanzschiff quf dem Bodensee. Am Sonntagvormittag: Bodenseerundfahrt mit einem Sonderschiff und Besuch der Insel Meinqu. Obartiete für die Uebernqchtung in Konstanz werden vermittelt. Anmeldeschluß hierfür: Donnerstag, den 30. Jun, 19 Uhr. Bettpreis 6,— DM einschl. Frühstöck. Der ermäßigte Fahrpreis für die Bocdensserundfahrt am Sonntagvormittag beträgt einschl. dem Einritt quf der Insel Meinqu 5,0 DM. Die Fahrkarten hierzu bitte be- reits mit der Sonderzugfahrkarte lösen. 1 5 b Fahrpreis 6.10 Uhr ab Mannheim Hbf an 22.03 Uhr 27,10 DM 6.17 Uhr ab Mhm.-Seckenheim an 21.56 Uhr 27, 10 DM 6.21 Uhr ab Mhm.-Friedrichsfeld-S. an 21.52 Uhr 27,10 DM 12.21 Uhr an Neuhausen(Schweiz)— 15.50 Uhr ab Neuhausen(Schweiz) 17.03 Uhr an Konstanz Petershausen 17.16 Uhr an Konstanz ab 16.45 Uhr ah 16.40 Uhr Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundes- bahn und bei den DER- Reisebüros: DER 1, P 4, 2, Planken— DER 1A, gegenüber dem Bahnhof— DER 2, O 7, 11. Schwabinger Künstler-Keller Mannheim, K 1, 5, Breite Straße— Tel. 2 52 48 Deutschlands modernster Künstler-Keller S ENSATION SONDERGAST SPIEL. vom 24. bis 30. 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Im Großen Haus des Hessi- schen Staatstheaters.„Astoria“ heißt das neue Kind der leichten Muse, und es sollte sogar eine richtige Operette werden, nicht etwa, puh, so ein modernes Musical. Dahin Zielte der Ehrgeiz der Väter. Es sind drei an der Zahl. Willy Werner Gößtig, Musik- und Theaterkritiker und als Librettist kein Anfänger mehr, und Ernst Nebhut, der auch im Lustspiel schon zu Er- folgen kam, handelten den Text aus. Her- bert Küster steuerte die Musik bei. Das aber ist„Astoria“: ein Phantasiestaat, mit dem zwei englische Diplomaten auf dem Faschingsball ihrer Gesandtschaft in Paris die Gäste nasführen. Und alle fallen auf diesen angeblich soeben selbständig gewor- denen Staat herein. Kein Wunder: sogar der„astorianische Gesandte“ tritt auf. Ein weltgewandter Ope- rettentenor spielt dessen Rolle. Und aus den maskierten Damen fischt er sich hurtig auch eine„Gemahlin“. Das ist nun aber die Toch- ter des einen diplomatischen Spaßvogels, und nahezu verlobt mit dem andern. O weh, da zeichnen sich die Komplikationen ab. Und schon knallt's auch. Im zweiten Akt ist immer noch Ball. Doch die junge Dame erfährt jählings, in welch schnödes Spiel sie verwickelt ist. Und da kennt sie gar nichts — Polizei muß her! In Ketten werden die Betrüger abgeführt: der betrübte Astoria- ner, den sie just zu lieben begann, und so- gar der spaßige Herr Papa, der den Schwin- del aufzäumte, und sein tappriger Kollege. So resolut ist die junge Dame! Das ist traurig und vertrackt, wie es sich für den zweiten Akt einer richtigen Ope- rette gehört. Und der dritte Akt ist ein big- chen dünn und schwächlich, wie es eben- Falls in die Tradition paßt. Pardauz, löst sich alles in eitel Wohlgefallen auf, der Operet- tentenor kriegt das Diplomatentöchterlein, und ein Filmproduzent engagiert sie alle, um den Fall„Astoria“ auf Breitwand zu brin- gen. So weit das Libretto. Im Hinblick auf die Absichten der Autoren ist ihm nicht viel vorzuwerfen. Um die satirischen Mög- lichkeiten der Idee zu nutzen, fehlte wohl die spitze Zunge. Mehr als ein paar blasse Witzlein sind nicht drin. Doch gibt es dank- bare Rollen, und die dramaturgischen Wei- Koltur-Chronik Der Intendant der„Comédie Frangaise“, Maurice Escande, will in der Saison 1961/62 Bertolt Brecht auf den Spielplan bringen. Er hat dafür bereits das Einverständnis von Helene Weigel, der Witwe des Dichters. Die Auswahl des Stückes wurde noch nicht ge- troffen. Für den„Prix Italia“ in Triest wollen die Rundfunkanstalten der Bundesrepublik fol- gende deutsche Hörspiele einreichen:„‚Der Minotaurus“ von Dieter Wellershoff und„Herrn Walsers Raben“ von Wolfgang Hildesheimer. Wie der Südwestfunk weiter mitteilte, wurden für die Sparte„Musikalische Werke mit Text“ die„Passion nach Worten der Heiligen Schrift und der Liturgie“ von Max Baumann und„Der Herr vom anderen Stern“ von Werner Illing (Text) und Rolf Unkel(Musik) vorgeschlagen. Auf dem„Grünen Hügel“ in Bayreuth haben jetzt die Proben für die Richard-Wag- ner-Festspiele 1960 begonnen. Generalmusik- direktor Rudolf Kempe hat mit dem Fest- spielorchester die Arbeit an der Neuinszenie- rung des„Rings des Nibelungen“ aufgenom- men, deren musikalische Leitung ihm anver- traut wurde. Wegen dieser Neuinszenierung von Wolfgang Wagner sind die Mitglieder des Orchesters zehn Tage früher als üblich in Bayreuth eingetroffen. Auch zahlreiche So- listen sind bereits im Festspielhaus zu sehen, unter ihnen der neue Siegfried Hans Hopf und Anja Silja, die erst 20jährige Koloratur- Sängerin, die in diesem Jahr ihr Debut als Senta im„Fliegenden Holländer“ geben wird. Die Mannheimer Malerin Doris Ulff zeigt ihre zweite Kollektiv-Ausstellung vom 24. Juni bis 14. Juli im Stuttgarter Gedokhaus. Der Kölnische Kunstverein eröffnet am Samstag, 25. Juni, in der Hahnentorburg zwei Ausstellungen mit Werken von Leopold Sur- vage(Paris) und Walter Lindgens(Köln). Ein Kirchenkonzert mit Werken alter und zeitgenössischer Komponisten veranstalten Pe- trina Kruse(Sopran) vom Nationaltheater Mannheim und Hans Georg Gitschel(Orgel) am Sonntag, 26. Juni, 20 Uhr, in der Mannheimer Pfarrkirche St. Peter. chen sind recht geschickt gestellt. Es sind gewiß schon schlechtere Libretti erfolgreich komponiert worden. Zum Kompositeur also. Herbert Küster mixt vom Dreivierteltakt bis zum Rumba- rhythmus alte und neue Ingredienzien zum geschmeidigen Cocktail. Der ist nicht eben so stark, daß er umschmeißt, aber er geht glatt hinunter. Selbst ein heißes Schlag- zeugsolo fehlt nicht. Und Schwung hat's, wenn's südamerikanisch wird. Und Melodie ist da, wenn die Liebenden unter sich sind, wobei das Sentiment vorsichtig und vor- nehm gehandhabt ist. In allem verrät sich die kundige Hand des erfahrenen Unterhaltungsmusikanten, der abwechslungsreich zu instrumentieren und mit seinen Einfällen allerlei anzufan- gen weiß. Wenn es auch an solchen Einfäl- len, die mit Widerhaken im Ohr hängen bleiben, wenn es also auch an rechten „Schlagern“ fehlt. Aber, wie gesagt, gefällig ist es, und Schmig hat's ebenfalls zuweilen. Dafür sorgte nicht zuletzt Bernhard Stimmler am Dirigentenpult, und dazu trug besonders Re- gisseur Kurt Pscherer bei. Das Gepränge ist groß in den amüsant- beweglich vielerlei Situationen sich anpassenden Bühnenbildern von Annelies Corrodi, die Gags funkeln, und das gesamte Ensemble ist in ständige wir- belnde Bewegung getrieben nach dem Motto: es muß immer was los sein. Damit ist dem neugeborenen Operetten- kind der beste Dienst geleistet. Wenn „Astoria“ auch in der Tradition steht, so doch nicht in der ältesten. Nicht Operette als „Operchen“, sondern die jüngere Revue- Operette ist das Vorbild. Und Kurt Pscherer steuert zielbewußt und glücklich darauf hin. Selbst die Auftritte des Liebespaares sind noch„choreographisch“ in Bewegung auf- gelöst, und in der Rumbaszene des Buffo- paares geht das bis zur Akrobatik. Und dabei müssen sie noch singen. Alle Achtung! Ursula Reichart als Kammer- kätzchen Yvonne konnte das vorzüglich und war so ausgelassen überschäumend fröhlich, daß sie ihre sichtbare, spürbare Freude am bunten Spiel unmittelbar ins Parkett übertrug. Jürgen Grützmann mußte aus der Komik des steifen Butlers gelenkig in die quirlige Partnerschaft des Kammer- kätzchens wechseln. Hella Puhlmann und Walter Meiser waren das ernste Paar; die „Aristokratin“, groß auch im stimmlichen Zuschnitt, hatte sich ein wenig in acht zu nehmen im Zusammenspiel mit dem etwas schmächtigen tenoralen Wohlklang des Asto- rianers. Und zum Schluß die Frage: Lebt die Operette also noch? Lassen wir's unentschie- den und begnügen uns mit der Feststel- lung: das Operettenpublikum jedenfalls lebt noch. In Wiesbaden klatschte es viele, viele bestgelaunte Ja's mitten in die Szene hinein und ließ die Uraufführung zum unbe- Zzweifelbaren Erfolg werden. hesch „Fidelio“ 8 „Tausend Worte Liebe sag ich dit“ Der Operettentenor(Wal- ter Meiser), obwohl er ein bißchen hockstapelt, scheint mit seinem Lie- beswerben bei der reizen- den Arxistokratin(Hella Puhlmann) doch recht gut anzukommen— ein Sze- nenbild aus der Operet- tenuraufführung„Astoria“ im Hessischen Staatsthea- ter MWiesbaden, über die Wir auf dieser Seite be- richten. Foto: C. Wilhelm Harth Shaokespeore- Rarität in Stoftgart Die Dromen-Frstausgabe von 1625 in der Wörttembergischen Landesbibliothek Die von dem Stuttgarter Antiquar Fritz Eggert vor kurzem bei Dr. Ernst Hauswedell in Hamburg für 310 000 Mark ersteigerte be- rühmte Perkins- Law- Folio- Ausgabe der Shakespeare-Dramen von 1623 ist, wie wir bereits meldeten, aus Mitteln einer noch nicht näher bezeichneten Stiftung und mit staatlicher Beihilfe für die Württembergi- sche Landesbibliothek in Stuttgart erworben worden. Damit ist diese Bibliothek die erste in der Bundesrepublik, die ein Exemplar des berühmten Druckes besitzt. Es ist ein voll- ständiges Exemplar und gehört zu den zehn bekannten vorzüglich erhaltenen Stücken. Ost-Berlin besitzt ein weniger vollständiges und weniger gut erhaltenes Exemplar; das nächste dem Stuttgarter gleichwertige Stück steht in der Bibliotheca Bodmeriana in Genf. Der un wahrscheinliche Preis ist bedingt durch die Seltenheit; von den noch vorhan- denen Exemplaren, die sich zumeist in Eng- land und Amerika befinden, kommt so gut Wie keines mehr in den Handel. Von der neu besetzt Die Aufführung des Nationalthedters Mannheim Die neue„Fidelio“ Inszenierung des Mannheimer Nationaltheaters präsentierte sich einem bis zur Kerkerszene nur flau reagierenden und erst nach dem letzten lichtdurchfluteten Bild zu lebhaften Beifalls- kundgebungen sich aufschwingenden Publi- kum in mehrfacher Neubesetzung. Elisabeth Thomas Leonore war, wie schon in der Pre- mieren-Auf führung, von Herzenswärme und gewinnender Keuschheit der Gesinnung er- küllt. Es fehlt ihr allerdings ein wenig der große Stil und die himmelstürmende Gewalt der Mu- siktragödin, um die Partie über die lyrisch- dramatischen Grenzen hinaus in die ihr zu- kommende heroische Sphäre zu erheben. Aber da der vom Inszenator Ernst Poettgen bestimmte Gesamtstil der Aufführung eine gewisse kühle Reserve atmet, so mag die entsprechende Anlage der Leonoren-Partie immerhin gerechtfertigt sein. Als Florestan, der bereits von Louis Roney und Hellmut Melchert gesungen wurde, war diesmal Wal- ter Geisler an dem nachhaltigen Eindruck des großen Duetts der Freude in der Kerker- szene beteiligt. Vorher hatte er bereits beim Vortrag der heiklen Eingangsarie des zwei- ten Aktes durch stimmliche Kraft und be- merkenswerte künstlerische Intelligenz im- poniert. Willibald Vohlas Pizarro hätte stimmlich und wohl auch darstellerisch in der Charakterisierung des Bösartigen einige schärfere Akzente vertragen, aber offenbar hatte auch hier die Regieführung auf Zu- rückhaltung plädiert. Franz Glawatsch sang und spielte den Kerkermeister Rocco mit feinem Geschmack und ließ mit Recht die herkömmliche hausbackene Biederkeit des Alten beiseite. Evelyn Schildbachs Marzel- line zeigte sich außer in den Zwiegesängen mit Jacob Rees(der als sauber singender Jacquino dem Ensemble neu eingefügt war) vor allem im Kanon des ersten Aktes als stimmsichere Partnerin. Hans Günther Grimm als Minister und die beiden Solisten im Gefangenenchor, Karl Bernhöft und Kurt Schneider, sind von der Premiere her in gu- ter Erinnerung. Sehr schön und wirkungsvoll gelangen wieder die Chöre(Joachim Po- pelka), insbesondere die Unisonosätze der Männer- und Frauengruppen im Schlußgbild. Wie schon gesagt, war der Beifall nach dem letzten Vorhang stark und nachhaltig. In der Reihe der Mitwirkenden zeigte sich mehr- fach auch Professor Herbert Albert, der sorg- same musikalische Leiter der Aufführung. c. O. e. Originalausgabe wurden 500 Stück gedruckt, der Preis betrug damals 1 Pfund. Sie war in ihrer Zeit schon eine Rarität, da man Büh- nenstücke nicht zur großen Dichtung rech- nete und nicht einer Gesamtausgabe für würdig hielt. Die beiden Schauspielerkolle- gen Shakespeares, seine Freunde John He- minge und Henry Condell, denen er in sei- nem Testament von 1616 Beträge für An- denkenringe hinterlassen hatte, leisteten ihm den Dienst, seine Stücke zu sammeln und zum Druck zu geben. Sie kannten alle seine Dramen und haben darin mitgespielt; so waren sie die besten Treuhänder für ihren Freund. Sie haben der Welt einen un- schätzbaren Dienst erwiesen, da sie achtzehn seiner Stücke zum erstenmal druckten; acht- zehn andere waren schon zu Lebzeiten des Dichters in billigen Quartausgaben er- schienen. Das Stuttgarter Exemplar stammt aus dem Besitz von Frederick Perkins, Kent; sein Exlibris ist dem Band beigegeben. Der Ein- band aus schwarzem Leder ist kein Original- band, er ist im 19. Jahrhundert, aber mit großer Sorgfalt, angefertigt worden; ein Teil des Perkins-Wappens ist ihm in Gold auf- geprägt. Das Werk ist auf erstaunlich dün- nes, graues Papier in bräunlichem Ton ge- druckt und in einer der schönsten Antiqua des 17. Jahrhunderts meisterlich in zwei Spalten gesetzt. Die sechsunddreißig Dramen sind in drei Gruppen aufgeteilt: die Komö- dien beginnen mit dem„Sturmé, die Histo- rien mit„König Johann“, die Tragödien mit „Coriolan“. Zwischen den beiden letzten Gruppen ist anscheinend noch nachträglich „Troilus und Cressida“ eingefügt, im In- halts verzeichnis erscheint das Drama nicht. Die Titelseite zeigt das Porträt Shakespeares in Kupferstich; es stammt von einem jungen holländischen Stecher, Martin Droeshout, und ist nicht nach dem Leben gezeichnet, sondern nach einem Gemälde von 1609, dem glaubwürdigsten aller Shakespeare-Bild- nisse, aber leider steif und hölzern kopiert. Da alle Manuskripte Shakespeares verloren gegangen sind, rücken die Quartausgaben und die First Folio an die Stelle der Origi- nale. Daher die große Bedeutung dieser Aus- gabe Alfred Günther — Berliner Loff Ausstellung der Mannheimer Gedok Ein Hauch Berlin weht durch das Feudeg- heimer Studio der„Gedok“ Mannheim-Lud. Wigshafen. Die Malerin Heide Luft war dort in Person und mit einer Kollektion ihrer Arbeiten aus den Nachkriegsjahren einge. kehrt. Wer sie bisher vielleicht nur als Buch. Mustratorin kennen mochte— sie hat bei- spielsweise Pems„Heimweh nach dem Kur- fürstendamm“ und Friedrich Lufts, ihres Kritiker-Gatten,„Puella“ ihre Zeichenfeder geliehen—, der konnte nun ihren Aktions- nadius in der Gänze abmessen. Man lernt aus ihren Bildern, daß Berlin als Motiv für einen Maler Liebe auf den ersten Blick und Bindung fürs ganze Leben bedeuten kann. Heide Luft scheint demnach zugleich in die Stadt verliebt und mit ihr verheiratet zu sein. Sie bevorzugt Themen, die das alte, unzerstörte Berlin noch in ge⸗ nügendem Umfang offeriert. Da kehren auf den großformatigen Temperabildern stets die schmalen, hochgeschossenen, ein wenig schlaksig wirkenden Häuser wieder, teil- weise verdeckt von den gleichfalls auf- strebenden Bäumen, die das bißchen Natur zwischen den Steinen repräsentieren mit kahlen, hochgereckten Aesten. Das ist liebevoll geschaut, mit herzlichem Kontakt zum kleinbürgerlichen Element der Stadt. Weder die Laubenkolonie noch die Gemüsestände in Moabit fehlen in diesem Kaleidoskop, und die Gören sehen fast 80 aus wie bei Zille. Bewußt arbeitet die Künstlerin mit stumpfen Temperafarben, die das Detail nicht verachten und trotzdem formal großzügig das Wesentliche des Ab- bilds konzentrieren. Aus der Verblichenheit der Fassaden lugt ein Schimmer Poesie. Feste Konturen, in den überwiegend gewähl. ten Breitformaten vertikal orientiert, dienen einem soliden atmosphärischen Realismus. Wie sich hier eine konstante stilistische Linie kundgibt, so findet sich in den rest- lichen Arbeiten viel Spontanes, Entwick⸗ lungsbedingtes und aus der Laune des Augenblicks Geborenes. Hier wird sogar experimentiert bis zur gegenstandsfreien Komposition. Frühe Aquarelle haben noch die weichen, zerfliebenden Formen impres- sionistischer Mal-Lyrik. In den Zeichnungen kehrt das Berliner Stadtbild um die Idee pointierter und graziöser wieder, die das Medium des Stifts suggeriert und bewirken hilft. Die Buchillustrationen endlich dringen vor in die naive, doch mit feinstem Kunst- verstand gebildete Welt des Märchens. So- viel Gegensätzliches man auch feststellen mag, es wird durch die Klammer einer red- lichen Handwerklichkeit zusammengehalten. err Die Jugendbuchpreise Börsenverein gibt Preisträger bekannt Der Börsenverein des deutschen Buch- handels hat in Frankfurt die Preisträger de; deutschen Jugendbuchpreises 1960 bekannt- gegeben. Es werden Preise für das beste Kinderbuch, das beste Jugendbuch und ein Sonderpreis zum Thema:„Der junge Mensch in seiner Welt“ verliehen. Der Kinderbuchpreis wurde der Erzäh- lung von J. Krüss„Mein Urgroßvater und ich“ zugesprochen. E. F. Lewis erhält für „Schanghai 41“ den Jugendbuchpreis und M. del Castillos für sein Buch„Elegie der Nacht“, das sich mit den Problemen des jun- gen Menschen von heute befaßt, den Sonder- Preis. Außerdem wurde von allen Jugendbuch- arten eine Auswahlliste mit 70 Büchern zu- sammengestellt, die besonders empfehlens- Wert erscheinen. Bei allen Büchern wurden jedoch nur die berücksichtigt, die zwischen dem 1. Oktober 1958 und dem 30. September 1959 in einem Verlag der Bundesrepublik erschienen sind. Die drei Träger des Jugendbuchpreises 1960 erhalten von der Bundesregierung als Preis je 5000 Mark. Die Preisverleihung wird Während der Jugendbuchwoche vom 4. bis zum 11. November 1960 in München statt- finden. Professor Dr. Julius Berendes, der jetzt an der Universität Marburg lehrt, hält auf Ein- ladung der Mannheimer Gedok àm Samstag, 25. Juni, 17 Uhr, im Haus Rahmann, Weinheim, Weinbergstraße 4, einen Lichtbildervortrag „Aerztliche Betrachtungen über die Wirkung der Musik“. Der Vortrag wird am Sonntag, 26. Juni, 11 Uhr, in der Mannheimer Musik- bücherei wiederholt. Der Mann, dler Sherlocl Holme: r Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 3. Fortsetzung „Merken Sie sich eines“, belehrte ihn Mackie:„Die Großen hängt man, die Klei- nen läßt man laufen.“ Damit ließ er ihn stehen. Mr. Flynn hatte zunächst die heraus- gezogene Notbremse mit einem Griff wie der hineingedrückt. Er blickte sich einmal flüchtig um und erkundigte sich dann bei den Schaffnern nach dem Namen der näch- sten Station. Er erfuhr, daß der Zug erst Wieder in Saint-Dimier halten würde. „Und wie heißt der Ort, der der Stelle, Wo die beiden Gauner abgesprungen sind, Zunächst liegt?“ fragte er weiter. Das müsse Valsy gewesen sein, erhielt er von dem Zugführer zur Antwort. „Valsy also“, sagte Flynn, und dann be- fahl er seinem Freund: „Doktor, eine Depesche an die Gendar- merie in Valsy mit dem Tatbestand und einer Beschreibung der Entflohenen!“ „Jawohl, Meister“, nickte Mackie, be- klopfte aufgeregt seine Brusttasche, zog schließlich einen Stenogrammblock und einen Bleistift heraus und fing an zu schreiben. Flynn sah sich jetzt genauer um, bückte sich und schaute unter das Bett. Er hob die Kopfkissen auf, und, von den anderen un- bemerkt, nahm er darunter etwas hervor und steckte es in seine Manteltasche. Auf dem Klapptisch am Fenster lagen englische Zeitungen, Zigarettenschachteln, die angebrochene Bonbonniere, und da- neben stand eine Flasche Kognak. Der Schlafwagenschaffner wollte Flynn alles reichen. „Nichts anfassen!“ herrschte Flynn ihn an. Er betrachtete ihn mit einem mitleidigen Lächeln.„In jedem Kriminalroman können Sie lesen, daß an einem Tatort nichts be- rührt und verändert werden darf.“ Verlegen versteckte der Schaffner die Hand hinter seinem Rücken. Seine Bewun- derung war, soweit das überhaupt möglich war, noch im Wachsen. Flynn betrachtete die Dinge auf dem Klapptisch und sagte gewichtig: „Das werde ich nachher alles eingehend Untersuchen.“ Mackie riß in diesem Augenblick die Seite aus seinem Stenogrammblock. Er hatte das Telegramm fertig formuliert. „Unterschrift?“ fragte er. „Natürlich“, sagte Flynn. Mackie versuchte, sich durch ein Augen- blinzeln mit ihm zu verständigen. „Welche?“ fragte er vorsichtig. „Die richtige“, entgegnete Flynn unbe- kümmert. Hilflos stand der kleine Mann mit dem runden Hut und dem Havelock da. Flynn grinste ein bißchen schadenfroh, aber dann nahm er seinem Freund das Blatt aus der Hand und übergab es dem Zugführer. „Setzen Sie Ihren Namen darunter, meine Herren“, sagte er liebenswürdig,„und geben Sie das Telegramm in Saint-Dimier auf. Auch Ihnen gebührt ein Anteil an der Ehre, mit mir unter den Verbrechern aufgeräumt zu haben.“ Und dann blickte er auf die un- benutzten Betten und fügte hinzu:„Wir blei- ben hier. Jetzt sind zwei Betten frei. Wenn irgend etwas vorfällt, wecken Sie uns, bitte, sofort. Sonst erst zum Frühstück.“ „Jawohl, Mister Holmes“, sagte der Zug- führer und salutierte. Und die Schlafwagen beamten salutierten ebenfalls. „Flynn!“ verbesserte der andere ärgerlich und hob warnend den Zeigefinger.„Nicht Holmes— im übrigen, meine Herren, war ich mit Ihnen sehr zufrieden. Wir möchten nicht schlafengehen, ohne Ihnen vorher un- seren Dank ausgesprochen zu haben.“ „Schönen Dank!“ sagte Mackie und be- mühte sich um eine weltmännische Verbeu- gung. „Und gute Nacht!“ fügte Flynn abschlie- Bend hinzu. III Morris Flynn wartete, bis die Beamten die Abteiltür hinter sich ins Schloß klink- ten. Als er sich um wandte, stand Mackie am Klapptisch und futterte Pralinen aus der Bonbonniere. „Aber Doktor Watson!“ sagte Flynn vor- wurfsvoll. Sofort klappte Mackie die Bonbonniere Z l. Flynn wies auf den Geigenkasten, der auf dem unteren Bett abgestellt worden war: „Auspacken!“ sagte er. 5 „Auspacken, auspacken, auspacken!!!“ sang Mackie fidel und übermütig. Der kleine Mann war auf einmal nicht wiederzuerkennen. Er war furchtbar ver- gnügt. Er öffnete den Deckel des Geigen- kastens und schüttete den Inhalt auf das untere Bett: Zahnbürsten, Kamm, Seife und Schwämme, zwei Nachthemden und zwei Paar Hausschuhe. Dann setzte er sich auf die Bettkante und sah zu Morris hin. Der hatte inzwischen aus der Kognakflasche zwei Glä- ser vollgeschenkt, reichte eines Mackie: „Also, Mackie!“ Mackie stieß mit ihm an:„Also, Morris!“ Beide tranken. „Sind wir im Zug?“ fragte Morris. „Wir sind es!“ „Haben wir zwei Bettplätze?“ „Wir haben sie!“ „In sechs Stunden sind wir in Brüssel!“ Abwehrend hob Mackie die Hand. „Nein, das sind wir nicht“, meinte er kleinlaut. „Warum nicht?“ entgegnete Flynn ver- blüfft. „Weil wir nicht durch die Sperre kom- men. Ich wollte uns ja zwei Fahrkarten be- sorgen, aber du Auf der geöffneten Handfläche hielt Flynn Mackie die beiden Fahrkarten hin. „Aber ich hab' sie genommen. Und zwar im richtigen Augenblick. ‚Timing', mein Lie- ber, auf das timing kommt es an, sagt der Boxer. Der Schlag muß sitzen.“ „Muß sitzen“, nickte Mackie bedrückt. „Ich sehe schon, zum Schluß sitzen wir.“ Flynn stellte sein Glas ab. „Zwei Jahre gibt es mindestens.“ „Zwei Jahre?“ fragte Mackie auffahrend. „Nun“, meinte Flynn,„nach allem, was wir in den letzten paar Minuten angestellt haben.“ Und er begann an den Fingern ab- zuyählen:„Diebstahl am Eigentum der Eisen- bahnver waltung.“ „Wieso Diebstahl?“ unterbrach Mackie. „Die Signallampe, die wir uns aus dem Bahnwärterhäuschen geholt haben! Und die Signalpfeife!“ Dabei griff er nach der Trillerpfeife, die Mackie immer noch wie einen Orden um den Hals trug. Flynn zählte weiter auf: „Vorsätzliche Eisenbahngefährdung, Amts- anmaßung durch Vornahme nichtberechtig- ter Paßkontrolle.“ „Bitte, hör auf!“ klagte Mackie und hielt sich die Ohren zu. Aber Flynn klopfte ihm ermutigend auf die Schulter. „Ohne Risiko kein Erfolg, mein Junge. Und was haben wir schon zu riskieren, Mackie?— Nichts!— So wäre es doch mit uns nicht weitergegangen. Es mußte endlich was geschehen.“ Morris schenkte sich ein zweites Glas Kognak ein. „Prost!— In Brüssel ist ein Betätigungs- feld, wie wir es nie wieder kriegen. Alle sind da: die reichen Leute und die größten Gau- ner. Mackie, da dürfen wir doch nicht feh- len! Die Zimmer im Palace Hotel sind be- stellt. Wenn wir geschickt sind und uns nicht vordrängen, sondern unser Inkognito wah- ren, weiß morgen die ganze Weltausstellung, daß wir da sind. Die Bude werden sie uns mit Aufträgen einrennen. Wir werden kelne Ruhe haben. Endlich werden wir wieder wie anständige Menschen leben: Zimmer mit Bad. Frack und Claque. Einladungen in die höchsten Kreise! Warmes Essen und schöne Frauen! Mackiel!!“ Mackie blickte interessiert auf:„Warmes Essen?“ „Täglich zweimal“, nickte Flynn. Doch Mackies Zuversicht war bereits wie- der im Sinken.(Fortsetzung folgt) sic eil er „D fes 0 2 eil A Sel ihr Sag die dei an: 201 hat 180 bei die Sar Un pa: bu