al George annhei. an der Neues Hiedete zartsaal heimer iaberg lis des Spricht r tech- Ideen, lensein nungs- bersön- wider- d. Von Mann- ersten 60 Vor- d Ver- Sechs Höhe- Aus- fand. 1„La- t des staltet in Un- engste n Re- flat- ainen- blauf, stark aurice avier- erger) aahme zeug- d ab- „ ans Matl⸗ teten, Kar- zieben recht lassi- falls- vor- istler, n ge- id in „ der und offen- hesch nen icht nrie och lich ten ste or- ett. ane Wir 1. 82“ auf lle bel nd, ein lie- nd ie- - vir im H. Barchet Land); Kommunal: Dr. Koch; Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. 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Juni 1960 Abrüstungskonferenz gescheitert Der Osten brach die Verhandlungen in Genf ab/ Der Westen berät neue Vorschläge der USA Gen f.(AP/ dpa) Die Genfer Zehn-Mächte-Abrüstungskonferenz, an die alle Welt grohe Friedenshoffnungen geknüpft hatte, ist am gestrigen Montag nach knapp zwei- monatiger Dauer von der Sowjetunion und ihren Satelliten gesprengt worden. Ob- wohl die Westmächte neue Abrüstungsvorschläge zur Ueberwindung des toten Punk- tes angekündigt hatten, überraschte der sowjetische Chefdelegierte Sorin die Ver- treter der Vereinigten Staaten, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas und Italiens in der Montagsitzung mit der Erklärung, die Sowzetunion könne an den Besprechun- gen nicht mehr teilnehmen, weil der Westen keinerlei Bereitschaft zeige, echte Ab- rüstungsmaßnahmen zu diskutieren. Gleichzeitig teilte Sorin mit, daß die Sowzet- union ihren Plan für eine„allgemeine und vollständige Abrüstung“ nunmehr den Vereinten Nationen unterbreiten werde. Die vertreter der vier kommunistischen Satellitenstaaten Polen, Rumänien, Bulgarien und Tschechoslowakei schlossen sich der sowjetischen Erklärung an. Der Abbruch der Abrüstungskonferenz erfolgte in einem offensichtlich sorgfältig vorbereiteten Ueberrumpelungsmanòôver. Der polnische Chefdelegierte Naszkowski lieg; nach der Rede Sorins zunächst die Vertreter Bulgariens, der Tschechoslowakei und Ru- mäniens zu Wort kommen, obwohl sich der französische Chefdelegierte Moch bereits während der Ansprache Sorins zum Wort ge- 0 meldet hatte. Nach Abgabe der Erklärung des rumänischen Delegierten nahm Naszkowski als Vertreter Polens das Wort, erklärte sich dann wieder zum Vorsitzenden und sprengte die Konferenz mit den Worten:„Nach den Erklärungen der fünf sozialistischen Staaten wird die Arbeit des Komitees jetzt nicht mehr fortgesetzt. Die Rolle dieses Komitees ist er- schöpft.“ Dann schlug er mit dem Vorstands- Genf war für Moskau nur propagandafeld Reaktionen im Westen auf die Torpedierung der Abrüstungskonferenz von unserem Korrespondenten London. Die Art und Weise, wie die So- wzets und ihre Satelliten am Montag die seit Monaten tagende Genfer Abrüstungskonfe- renz haben auffliegen lassen, stellt nach An- sicht zuständiger britischer Kreise einen neuen und bewußten Affront des Westens dar und ist, wie es ein führender Beamter von Whitehall ausdrückte, der beste Beweis dafür, daß es den Sowjets gar nicht auf Abrüstung ankommt, sondern lediglich auf Propaganda. Die englische Oeffentlichkeit und die Regierung sind über diese brüske Kehrtwendung der Sowjets um so mehr überrascht, als der britische Unterhändler, Staatsminister Profumo, sich noch am Vor- tag bei seinem Rückflug nach Genf außer- ordentlich zuversichtlich geäußert hatte. Ein pritischer Regierungssprecher kommentierte am Montag, es sei mit diesem sowjetischen Schritt zur genüge klargeworden, daß Mos: kau niemals die Absicht einer echten Ab- rüstung gehabt habe. Die neue Forderung Sorins, den Abrüstungskomplex in die Hände der UNO zurückzugeben, dürfte, wie man in London betont, zwar eine gewisse Propa- ganda wirkung auf die neutralen Länder aus- üben, sei aber vor allem als ein neuer Ver- such zur Spaltung des Westens zu werten. Mit diesem Schritt habe der Kreml einmal mehr seine Absicht kundgetan, keine Ost- West-Gespräche während der Dauer der Dr. Werner G. Krug in England Amtszeit des augenblicklichen US-Präsiden- ten Eisenhower zu führen. Abbruch der Konferenz enttäuschend Bonn/ Washington/ Paris.(AP/ dpa) In Krei- sen der Bundesregierung wurde betont, aus allem, was dem Abbruch der Besprechungen vorangegangen sei, müsse man entnehmen, „daß die Sowjetunion von Anfang an die Abrüstungsverhandlungen in Genf als Teil Mrer propagandistischen Bemühungen gegen den Westen betrachtet hat“. Der Westen sei und bleibe demgegenüber an einer befriedi- genden Lösung des Abrüstungsproblems interessiert. 1 In einer Erklärung zur Torpedierung der Genfer Abrüstungskonferenz machte das smerikanische Außenministerium am Mon- tagabend der Sowjetunion den Vorwurf, den Hoffnungen aller Völker auf einen Fort- schritt zum Frieden einen Schlag versetzt zu haben., Der Abbruch der Konferenz sei so- wohl bedauerlich als auch enttäuschend. Nach Ansicht zuständiger französischer Kreise beweist der Abbruch der Verhand- lungen, daß der neue sowjetische Ab- rüstungsplan in erster Linie ein Propaganda- manöver war und daß die Sowjets bei diesen Verhandlungen eine ähnliche Taktik wie bei der Pariser Gipfelkonferenz eingeschlagen haben. Joseph Kasawubu leistete den Eid Der erste Staatspräsident des Kongos in sein Amt eingeführt Leopoldville.(AP) Als erster Staatspräsi- dent des Kongos ist der Führer der starken Abako- Bewegung, Joseph Kasawubu, am Montag in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments vereidigt und in sein Amt eingeführt worden. Mit der Amtsüber- nahme Kasawubus scheint eine politische Krise ihr Ende gefunden zu haben, in der so- sowohl Kasawubu als auch der jetzige Mini- sterpräsident, Lumumba, das Recht der Re- gierungsbildung für sich in Anspruch ge- nommen und das Land damit wenige Tage vor Erlangung der Unabhängigkeit an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht hatten. Kurz vor der Amtseinführung des Staats- präsidenten demonstrierten Tausende von Anhängern des Politikers Albert Kalonji vor dem Parlamentsgebäude und forderten kür ihre Bewegung drei Schlüsselministerien und Autonomie für ihre Provinz EKasai. Die Menge verlief sich, nachdem Kalonji seine Anhänger aufgefordert hatte, jhren„gerech- ten Forderungen“ nur auf friedlichem Wege Nachdruck zu verleihen. d Dem feierlichen Zeremoniell bei der Ver- eidigung des ersten Staatspräsidenten in der Abgeordnetenkammer zu Leopoldville wohn- ten der belgische Außenminister Wigny, die beiden Kongominister de Schryver und Gans- hof sowie höchste Würdenträger der letzten belgischen Kolonialverwaltung pei. Auf der Ehrentribüne saß auch der UNO-Beauftragte Ralph Bunche. Die weißen Siedler Kenias haben Auswanderungspläne London.(Wgk. Eigener Bericht) Das briti- sche Kolonialamt ist besorgt darüber, daß die weißen Siedler in der Kolonie Kenia ange- sichts der bevorstehenden Selbstverwaltung der Schwarzen freiwillig das Land verlassen wollen und damit die britischen Pläne zur Errichtung einer vielrassigen Gemeinschaft in Ostafrika unmöglich machen. Das würde verhängnisvolle Auswirkungen auf die Ver- hältnisse in Rhodesien mit seiner gleichfalls beträchtlichen weißen Siedlerzahl haben. In den weißen Hochländern von Kenia haben sich am Wochenende die europäischen Farmer zu einem Appell an die Kolonialver- waltung zusammengetan, sämtlichen 4000 europäischen Farmern volle Entschädigung ihrer Besitzungen in Höhe von je 10 000 Pfund (rund 120 000 Mark) zu gewähren, um diesen die Möglichkeit der Auswanderung nach Australien, Neuseeland oder Südamerika zu geben. Die Verwirklichung des Plans würde die freiwillige Aufgabe der europäischen Siedlungsgebiete in Kenia bedeuten. Bei der Diskussion des Vorschlags wies der Sprecher der weißen Siedler darauf hin, daß der euro- päische Besitz von der künftigen schwarzen Verwaltung nicht respektiert werde und die Siedler jetzt deshalb freiwillig ihre Besitzun- gen aufgeben und in einem anderen Kon- tinent mit den dafür erhaltenen Entschädi- gungen neu beginnen wollten. Hammer auf den Tisch und stand auf, wäh- rend Moch überrascht rief:„Ich protestiere. Ich verlange das Rederecht. Ich habe noch während der Ansprache des sowjetischen Delegierten darum ersucht.“ Naszkowski ignorierte jedoch den Protest und schloß sich eilig dem Ausmarsch der kommunistischen Delegierten an. Zuvor teilte Sorin mit, daß der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow den Regie- rungschefs der fünf westlichen Konferenz- teilnehmerstaaten in einer persönlichen Bot- schaft dringend ersucht habe, in aller Ernst- haftigkeit darüber nachzudenken, daß die Teilnahme der Sowjetunion an den Zehn- mächte- Verhandlungen in der derzeitigen, durch die Schuld der Westmächte verursach- ten Lage dazu benutzt werde, die Völker zu betrügen und einen vom Westen ausgelösten Rüstungswettlauf zu verschleiern. Der Abbruch der Genfer Abrüstungsver- handlungen kam für den Westen um so über- raschender, als die westlichen Delegationen in dieser Woche neue amerikanische Ab- rüstungsvorschläge unterbreiten wollten und der amerikanische Delegationschef Eaton noch vor Beginn der Montagsitzung mit Sorin zusammengetroffen war. Dennoch waren be- reits in der vergangenen Woche Vermutun- gen über den Abbruch dieser Verhandlungen in Genf aufgetaucht. Die fünf westlichen Unser Moskauer Korrespondent berichtet auf Seite 10 dieser Ausgabe über die Demobilisierung einer sowieti- schen Panzerdivision in einem kleinen russischen Garnisonsstädtchen. Die De- mobilisierung erfolgte auf Grund der Entwaffnungsankündigung konventio- neller Streitkräfte durch Chrustschow im Januar 1960. Delegationen verurteilten den Abbruch der Verhandlungen durch die Sowiets und ihre Satelliten scharf. Nach dem Auszug der Ostblockdelegation beschlossen die westlichen Delegationen, die Sitzung fortzusetzen. Der amerikanische Fortsetzung Seite 2 Mit„Großem Bahnhof“ wurde in Bonn der argentinische Staatspräsident Frondizi zu seinem Staatsbesuch emp- fangen. Unser Bild zeigt(von links) Bundeskanzler Adenauer, Staatspräsident Frondigi, Bundesprâsident Lubke und Bundestagsprũsident Gerstenmaier, während ein Musilkzug die Nationalhymnen spielte.— Frondizi, den Argentiniens Außenminister Taboada und Finanzminister Klein begleiten, wird mit der Bundesregierung und Wirtschaftskreisen Gespracke uber eine Erweiterung wirtsckaftlicher Unterstützungen seines Landes durch die Bundesrepublik führen. Vor seiner Anhunft in Bonn hatte der argentinische Staats- prdsident in Brussel Unterredungen mit dem Prũsidenten der EWG- Kommission, Profes- sor Hallstein geführt, in denen Frondizi an die Staaten des Gemeinsamen Europäischen Marletes appelliert hatte, mehr Verständnis als bisher für die wirtschaftlichen Probleme Argentiniens, besonders auf land wirtschaftlichem Gebiet, zu haben. Telebild: dpa Gegen Abwerbung von Mitgliedern Drei Gewerkschaften vereinbaren ein„Organisationskartell“ Dortmund.(dpa/ AP) Die Industriegewerk- schaften Chemie, Papier, Keramik und Berg- bau und GTV haben sich in einer vorläu- figen Absprache über die Bildung eines so- genannten„Organisationskartells“ zur Ver- hinderung von Mitgliederabwerbungen ge- einigt. Der Vorsitzende der 18 Chemie, Wil- helm Gefeller, sagte am Montag in Dort- Vom Hurra- bis zum Wehgeschrei Begeisterung und Klagen auf dem Parteitag der Zonen- CDU Berlin.(dpa) Hurrageschrei für eine Ab- ordnung der„Nationalen Volksarmee“ und große Worte vom„Sieg des Sozialismus“ auf der einen, endlose Klage über die Lethargie der Parteimitglieder und selbst hoher Funk- tionäre auf der anderen Seite waren die bei- den Pole, zwischen denen sich der 10. Partei- tag der CDU der Sowjetzone in der Erfurter Thüringenhalle in der vergangenen Woche bewegt hat. Es wurde alles beschlossen, was das SED-Regime von einer Partei erwarten kann, die seit Jahren jedes Eigenleben auf- gegeben hat: Eifrigere Tätigkeit in der„Na- tionalen Front“, der von der SED gesteuerten Dachorganisation der Zonenparteien, Eintritt aller noch zögernden Mitglieder in die„Ge- sellschaft für deutsch- sowjetische Freund- schaft“, vorsichtige Werbung für die Kollek- tivierung unter den Handwerkern und Beru- higung der einstmals selbständigen Bauern in den land wirtschaftlichen Produktionsge- nossenschaften. Einen nicht unerheblichen Teil des Par- teitages nahm die Debatte um das Verhältnis zu den Kirchen ein. Offizielle Kirchenvertre- ter waren der Veranstaltung ferngeblieben. Nur der stets um Kompromisse bemühte thü- ringische Landesbischof Mitzenheim hatte ein kurzes Grußtelegramm gesandt. „Wir mischen uns nicht in die Frage der religiösen Verkündung ein“, sagte der Funk- tionär Dr. Heinz Töplitz, Präsident des Obersten Zonengerichts,„setzen uns ber mit politischen Aussagen auch dann offen auseinander, wenn sie in theologischer Ver- kleidung auftreten.“ Gemeint war Bischof Dibelius, der in der vordersten Reihe derer stehe, die sich„mit aller Gewalt gegen das Zustandekommen eines Friedensvertrages und gegen die Lösung der Frage Westberlins stemmen“. In Berichten über die politische Arbeit wurde immer wieder die Gleichgültigkeit der Parteimitglieder gerügt, deren Zahl als Par- teigeheimnis verschwiegen wurde. 160 000 bis 180 000 sollen es nach Ansicht unterrich- teter Westberliner Kreise sein. Zwischen Gestern und Morgen Die Tarifverträge für die Textilindustrie in Baden- Württemberg und den bayerischen Kreis Lindau, sind zum 31. August gekündigt worden., Wie die Gewerkschaft Textil, Beklei- dung Bezirksleitung Stuttgart) mitteilte, Werden eine Lohnerhöhung von 20 Pfennig auf alle Tariflöhne, die Herabsetzung des Alters für den Vollohn auf 18 Jahre und die Abschaffung der Ortsklasse B gefordert. Die Parifkündigung betrifft rund 180 000 Textil- arbeiter. Erich Ollenhauer hat Wien einen kurzen privaten Besuch gemacht. Wie ein Sprecher der SPD mitteilte, waren auch die Gespräche, die Ollenhauer mit dem Vizekanzler und Vor- sitzenden der SPO, Pittermann, und Außen- minister Kreisky(SPO) führte,„rein privater Natur“. Die Bundestagsfraktion der SPD hat be- schlossen, wegen des„Falles Kilb“ einen An- trag im Bundestag einzubringen. Der Bun- destag soll die Regierung auffordern, die Ge- richtsbeschlüsse vorzulegen, in denen die Er- öfknung eines Verfahrens gegen den früheren Referenten des Bundeskanzlers wegen der Benutzung von Leihwagen abgelehnt wurde. Mehr Mitbestimmung der Personalräte bei der Rationalisierung der Bundesbahn, forderte die Konferenz der Personalräte der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED) in Hannover. Unter der Bezeichnung„Sowjetunion- Sonderprogramm werden in der Sowjetzone mit sowjetischen Krediten neue Chemiean- lagen gebaut, deren Produkte vor allem an die Sowjetunion geliefert werden sollen. Wie aus der Presse der Sowjetzone hervorgeht, entstehen solche Anlagen im Bezirk Halle in Coswig, Bitterfeld, Wolfen, Leuna sowie im Chemiewerk Buna. Vor der Ferienaktion der SED und des FDGB der Sowjetzone warnte ein Sprecher des SPPD-Parteivorstandes. Er forderte die Eltern in der Bundesrepublik auf, ihre Kin- der nicht der SED anzuvertrauen, da es der SED nicht um ein humanitäres Ziel gehe, sondern nur um politische Propaganda. Der bisherige Chef der Sowjetzonen- Grenzpolizei, Generalmajor Paul Ludwig (SED), ist nach dreijähriger Tätigkeit von seinem Posten abberufen worden. Er über- nimmt, wie das Informationsbüro West mel- dete,„eine andere Funktion außerhalb der Grenzpolizei“. Zu seinem Nachfolger wurde Oberst Erich Peter ernannt. Bundespräsident Lübke empfängt heute den Vorsitzenden der SPD, Erich Ollenhauer, zu einem politischen Gespräch. Die Unter- redung findet auf Wunsch Lübkes statt. Drei junge Berliner wurden am Sonntag- nachmittag die ersten„Abhüpfer“ von dem sowjetzonalen Fährschiff„Seebad Ahlbeck“, als es im Hafen von Gedser anlegte. Die drei jungen Männer, die sich die ganze Zeit auf dem Vorderschiff aufgehalten hatten, spran- gen plötzlich über die Reling auf den Kai herunter und verschwanden in rasendem Tempo. Erst nachdem die„Seebad Ahlbeck“ den Hafen von Gedser wieder verlassen hatte, kamen sie aus ihrem Versteck hervor und meldeten sich bei der Polizei. Allan Dulles, der Chef des amerikanischen Nachrichtendienstes und Bruder des frühe- ren amerikanischen Außenministers, machte Bundeskanzler Adenauer einen Höflichkeits- besuch. Raul Castro, Kubas Minister für natio- nale Verteidigung, ein Bruder des Minister- präsidenten, ist zu einem mehrtägigen Be- such in Prag eingetroffen. In Oslo begann die sechste Jahrestagung der NATO. Generalsekretär Spaak und der norwegische Außenminister, Lange, appel- lierten an den Westen, angesichts der kom- munistischen Herausforderung wachsam zu sein und den Entwicklungsländern mehr als bisher zu helfen. Harry Pollitt, der Vorsitzende der briti- schen kommunistischen Partei, ist auf einer Schiffsreise zwischen Adelaide und Fremantle im Alter von 59 Jahren gestorben. der Präfektur von Melun bei Paris sind die Besprechungen zwischen den drei Unter- händlern der„Algerischen Exilregierung“ und der französischen Regierung fortgesetzt worden. Es fanden zwei Gespräche, am Vor- und am Nachmittag, statt. Wahrscheinlich in zwei Jahren wird das angekündigte Oekumenische Konzil der Ka- tholischen Kirche stattfinden, sagte Johan- nes XXIII. in einer Ansprache vor führenden Mitgliedern der Katholischen Aktion Italiens, mund auf dem V. ordentlichen Gewerk- schaftstag der IG Chemie, Papier, Keramik, eine Uebereinkunft zwischen der IG Papier, Chemie, Keramik und der IG Bergbau sei von den beiden Vorständen in der vergan- genen Woche bereits unterzeichnet worden. Das Einverständnis des Vorsitzenden der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Trans- port und Verkehr(OTW), Kummernuß, liege vor. Die Interessengemeinschaft zwi- schen diesen drei Einzelgewerkschaften, bei denen Arbeitnehmer der Energiewirt- schaft(Kohle, Strom, Wasser, Gas, Erdöl, Atomenergie) organisiert seien, ergebe sich Zwangsläufig, weil das Bestreben der Arbeit- geber dieser Industriezweige, jeweils auf andere Energiequellen auszuweichen, tarif- politische Schwierigkeiten verursache. Peking für Koexistenz auch mit den Imperialisten Hongkong.(dpa) Die Pekinger Zeitungen veröffentlichten am gestrigen Montag einen Artikel, in dem die Bereitschaft der Velks- republik China zur friedlichen Koexistenz mit jedem,„sogar mit dem Imperialismus“ erklärt und die Politik der Freundschaft mit der Sowjetunion erneut herausgestellt wird. Der Artikel stammt von Frau Sung Tsching- ling, der stellvertretenden Vorsitzenden der Volksrepublk China und Witwe von Dr. Sun Jat-sen, dem Gründer der ersten chine- sischen Republik. Die Bemühungen von „Kreaturen der imperialistischen Presse“, China zu bezichtigen, es sei nicht zu„fried- licher Koexistenz“ bereit, werden in dem Artikel als„einfach eine Lüge“ bezeichnet. Weiter heißt es:„China ist zu friedlicher Koexistenz bereit mit jedem, sogar mit dem Imperialismus. In der Tat haben wir mit ihm zu koexistieren. Der Wille Chinas zur friedlichen Koexistenz mit dem Imperialis- mus bedeutet jedoch nicht, daß wir uns ihm unterwerfen werden. Wir werden dem ame- rikanischen Imperialismus nicht erlauben, uns unser Gebiet zu rauben“. Scharfe Angriffe Mikojans gegen„westdeutschen Militarismus“ Stavanger.(AP) Der erste stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Mikojan, der sich zur Zeit in Norwegen befindet, be- dauerte am Sonntagabend in Stavanger, daß es nicht möglich sei, zu einem besseren Ver- hältnis zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten zu kommen. Mikojan erklärte bei einem Empfang, die Amerikaner seien„ein tapferes, freundliches, gutes und sogar sich selbst aufopferndes Volk. Es gibt jedoch Menschen unter ihnen, die Fehler machen.“ Mit scharfen Angriffen wartete Mikojan wieder gegen„die Deutschen“ auf. Er erinnerte daran, daß er am Sonntagmor- gen die Gräber von Sowietrussen, Norwegern und Briten gesehen habe und betonte:„Wir wissen, wer das getan hat. Wir dürfen es nie vergessen. Ich habe nichts gegen die Deutschen, aber es gibt unter ihnen Reste der militaristischen Ideen, und diese Ideen Wachsen. Hitler war keine„Episode“, son- dern das Ergebnis einer Entwicklung. Wir müssen diese Tendenzen bekämpfen, um 3 jener Art Einhalt zu gebie- en. Selte 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIK Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 140 Dienstag, 28. Juni 1960 Das Genfer Fiasko inszeniert worden. marschierten, war nicht spontan, etwa auf Grund eines Zornesausbruchs oder eines Sonstigen Anlasses zur Entrüstung. Im Ge- genteil, sie betraten am Montag den Ver- handlungssaal in vollem Bewußtsein dessen, Was geschehen werde; denn die sowjetischen Vertreter trugen bereits zu Beginn der Sit- zung das vervielfältigte Konzept mit sich, in dem dle„Zornesrede“ Sorins festgehalten War, Bezeichnend ist auch die Tatsache, daß die Kommunisten den Vorteil des Vorsitzes in dieser Sitzung dazu mißbrauchten, den Westen, der sich eben anschickte, einen neuen Kompromißgvorschlag vorzulegen, nicht zu Wort kommen zu lassen. Offensichtlich woll- ten dle Sowjets von diesem Kompromiß nichts Wissen und sogar einer Verbreitung dieser Vorschläge der Weltöffentlichkeit vorbeugen, Man erwartete, daß die Kommunisten ver- Suchen würden, dem Westen den Schwarzen Feter zuzuspielen, bevor sie die Konferenz verlassen würden. Daß sie diesen Versuch a jedoch auf diese Weise aufzugeben gedächten, hätte niemand für möglich gehalten. Aber haben sie wirklich darauf verzichtet, dem Westen die Schuld am Scheitern zuzu- schieben? Sie beklagen sich in bitter Klin genden Worten über den schlechten Willen des Westens und sagen, es sel daher ihre zu bereiten und nicht den armen Völkern in aller Welt weiter vor zumachen, daß in Geuf der ewige Friede vorbereitet werde. Es ist anzunehmen, daß die Sowjetunlon darauf spekuliert, die meist schlechter orientlerten jungen Völker auch weiterhin von den„voll- kommen ehrlichen Abrüstungsabsichten“ der Sowietunion und ihrer Satelliten zu über- Zeugen. Die kommunistischen Radiosender sind stark genug, um diese Meinung in sech- 218 Sprachen in die hintersten Ecken der Welt Zu Verbreiten. Die Sowjets rechnen damit, daß ihnen die jungen Völker mehr glauben werden, als den vom Geruch des Kolonialis- mus behafteten Westmächten. Darauf kommt es ihnen an. Darum haben sie auch ihre Ab- sicht bekanntgegeben, ihren Abrüstungsplan im kommenden November wieder der UNO- General versammlung aufzutischen. Andererseits scheint es den Sowjets voll- kommen gleichgültig zu sein, was man im Westen von ihnen denkt. Sie wissen natür- lich, daß die westlichen Zeitungsleser dle Wahrheit erfahren werden. Es scheint sie Aber nicht zu stören, daß sie in den Augen dier westlichen Völker die Schuld am Schei- tern dieser Verhandlungen tragen müssen. Darin spiegelt sich eine an Größenwahn Srenzende Jeberheblichkeit, die Besorgnis rregen müß. Diese Ueberheblichkeit ist be- reits in Paris zutage getreten. 3 „Das Davonlaufen der Kommunisten in Senf gibt aber auch Anlaß dazu, über den sowjetischen Abrüstungswillen erneut nach- AZucdenken. Bisher hat man immer geglaubt, daß die Sowjets ein ehrliches Interesse an der Abrüstung haben, einerseits weil sie die in der Armee gebundenen menschlichen Ar- beitskräfte für den wirtschaftlichen Wett- lauf mit dem Westen brauchen und anderer- seits auch die Milliardenkosten der Rüstung für andere Zwecke dringender gebrauchen würden. 5 Zu einer Abrüstung gehören mindestens zwei. Wenn der Gegner nicht abrüstet, wird es sein Gegenüber auch nicht tun. Für den Westen hat das zur Folge, daß eine wirkliche Abrüstung wieder einmal in unbekannte Ferne gerückt ist. Auch für den Westen ist die Rüüstung eine große Last, aber die wirt- schaftlich starken Länder können sich einen derartigen Schutz gegenüber einem kommu- mistischen Angriff leisten, denn meistens liegt der Prozentsatz des Nationaleinkom- mens, der für Militärkosten aufgewendet wird, unter dem, was prozentual ein ein- zelner Mensch für seine Lebensversicherung zahlt. Die eigentlichen Leidtragenden der Fortsetzung des Rüstungswettlaufes werden daher die Entwicklungsländer sein, die seit Jahren nach den Milliardensummen schielen, welche in anderen Ländern für Rüstung aus- gegeben werden. Bisher war es die sowie- tische Taktik, bei jeder Gelegenheit den Ent- Wicklungsländern diesen Köder vor die Nase zu halten. Bei jeder internationalen Kon- renz regte die Sowjetunion Studien über clie wirtschaftlichen Auswirkungen der Ab- rüstung an. Auf einer internationalen Kon- kerenz ist schon der Satz gefallen,„Wenn jemand in der Welt hungert, so ist das die Schuld des Westens, der nicht abrüsten will“, Die Kommunisten waren solange an den Abrüstungsverhandlungen interessiert, als e glaubten sich daraus militärische Vorteile Verschaffen zu können. Sie waren zur Er- reichung dieses Zieles bereit weitgehend ab- Lurüsten, aber immer sollten sie noch eine militärische Vebermacht über die West- mächte besitzen. Um sich diese Uebermacht zu sichern weigerten sie sich, eine zuver- lAssige Kontrolle zuzulassen. Der Westen konnte sich im Interesse seiner eigenen Sicherheit nicht auf diesen Weg begeben. Erich Reyhl(Genf) Hundert Todesopfer forderte ein Taifun auf den Philippinen Manila.(A) Zum zweitenmal innerhalb elnes Monats sind am Montag die Zwei- Millionen-Stadt Manila und weite Gebiete der Philippinen-Insel Luzon Opfer entfessel- ter Naturelemente geworden. Der Taifun „Olive“ brauste mit einer Geschwindigkeit von über 125b m/ st über die Stadt und ihre Umgebung hinweg und setzte mit starken Regengüssen große Strecken Landes unter Wasser. Nach vorläufigen Schätzungen be- trägt die Zahl der Toten rund hundert. Viele hundert Personen werden noch vermißt. Etwa 50 000 Personen verloren nach bicheri- gen Meldungen Habe und Obdach. Rechtzei- tigen Warnungen des Wetterdienstes soll es zu danken sein, daß noch schlimmere Ver- haste vermieden werden konnten. Das Auffliegen der Genfer Abrüstungs- konferenz ist von den Machthabern im Kreml Wissentlich und bis ins Detail geplant und Die Reaktion der fünf kommunistischen Delegationen, die in spek- takulärer Weise aus dem Verhandlungssaal Pflicht gewesen, dem bösen Splel ein Ende Von Sympathien kann keine Rede sein Wien erwartet Chrustschow gelassen Am Donnerstag trifft der Kremlchef in der Donaumetropole ein/ Auch wichtige politische Gespräche Von unserem Korrespondenten W. Oberleitner in Osterreich Wien. Am 30. Juni kommt der sowaetische Ministerpräsident jetzt nach Oester- Wohl Wien gerade in der letzten Zeit das vertiefen und dieses Land, wenn möglich, wie Finnland. Obwohl die Beziehungen Delegationen war, die alle die Absicht verfolgen, die reich. Es ist der erste Besuch eines russischen Regierungschefs seit Jahrzehnten, ob- Ziel zahlreicher sowietischer Minister und Kontakte mit Oesterreich zu in eine ähnliche Abhängigkeit zu bringen, zwischen Oesterreich und der Sowietunion korrekt sind, was auch von der Moskauer Presse bestätigt wird, kann in Wien von Sympathien für die Sowietunion oder auch für Chrustschow persönlich keine Rede sein. Das Sprachrohr der Katholischen Aktion schrieb sogar, es wäre besser, dem sowjeti- schen Gast nach seinen Pariser Eskapaden zu sagen, er möge seinen Besuch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Oesterreichs Kommunisten versuchen zwar als einzige, rem obersten Chef die Kulisse eines freundlichen Empfangs zu bieten, aber da diese Partei nur drei Prozent der Wähler stimmen und nicht einmal mehr eine Ver- tretung im Parlament hat, bleibt dies ein recht fragwürdiges Beginnen. Immerhin haben die Kommunisten ver- schiedene Betriebseinladungen für Chrust- schow„organisiert“ und wahrscheinlich auch alle ihre Anhänger aufgeboten, um zu ge- gebener Zeit auf der Wiener Ringstraße die Mauer der Gleichgültigkeit in Bewegung zu bringen. Sie wurden aber bereits gewarnt: eine führende sozialistische Zeitung schrieb, daß man im Falle enthusiastischer Kund- gebungen auch mit Gegendemonstrationen rechnen müsse. Die Sozialistische Partei hat jedoch alle ihre Organisationen angewiesen, sich jedweder Pro- und Contra-Aeußerungen zu enthalten und einige Betriebsräte, die sich von der KP einspannen ließen, zur Verant- wortung gezogen. Im Verlauf ihres neuntägigen Aufenthalts in Oesterreich wird die über 100 Personen Starke sowietische Delegation, der auch Nina Chrustschowa, deren Töchter, Schwiegersohn und„Iswestija“- Chefredakteur Adschubej sowie Außenminister Gromyko angehören Werden, auch die westlichen und südlichen Bundesländer Oesterreichs besuchen, was nicht ganz ohne Risiko ist, da dort Emigran- ten aus den Oststaaten wohnen. Ein neural- gischer Punkt ist das ehemalige KZ Maut- hausen, wo Chrustschow ſ einen Kranz nieder- legen wird und vielleicht auch eine Rede hält. Die Verhandlungen in Wien werden sich in erster Linie mit dem Ende 1960 auslau- kenden dreijährigen österreichisch-sowjeti- schen Handelsvertrag beschäftigen müssen, der ein Limit von 40 Millionen Dollar vor- sah, aber nur zu 30 Millionen ausgenützt Werden konnte. Vielleicht wird es, wie die Oesterreicher wünschten, möglich sein, die in einem Jahr zu Ende gehenden Warenrepa- rationen an die Sowietunion in den neuen Handelsvertrag einzubauen und deren Be- zahlung in westlicher Währung zu erreichen, Was Chrustschow ja schon den Franzosen Versprochen hat. Es wäre kreilich auch eine Geste des Entgegenkommens in der Erdöl- frage möglich. Oesterreich ist nach dem Staatspertsag Ferpklicgtet, bis 1965 jährlich eine Million Tonnen Erdöl an die Russen 2 her liefern, eine Quote, die von ihnen 1958 indi- rekt auf die Hälfte reduziert wurde, insofern nämlich, als die Russen ihrerseits eine halbe Million Tonnen sowjetischen Erdöls gratis nach Oesterreich liefern. Die Verdoppelung dieser sowjetischen Lieferungen würde prak- tisch die Streichung der österreichischen Oel- reparationen, zugleich aber eine starke wirt- schaftliche Bindung an Moskau bedeuten, das ja eben dabei ist, eine Oelpipeline bis an die Donau zu legen. Ein Anschluß Oester- reichs an das östliche Oelkartell wäre dann keine Schwierigkeit mehr, denn von den bei Wien gelegenen Raffinerien ist es nach dem tschechoslowakischen Donauhafen Preßburg nur 65 Kilometer. — Abrüstungs konferenz Fortsetzung von Seite 1 Chefdelegierte Eaton legte den neuen, von der Sowjetunion nicht mehr zur Kennt- nis genommenen amerikanischen Drei- stufen-Abrüstungsplan vor, der folgende Mahßnahmen vorsieht: 1. Den stufenweisen Abbau aller Streitkräfte und ihrer Aus- rüistung, 2. die Einstellung jeder Art von Waffenproduktion, 3. eine wirksame inter- nationale Kontrolle vom Beginn der Ab. rüstungsmaßnahmen an, die Durchfüh- 4 *. rung wirksamer Friedenssicherungsmaß. nahmen in einer abgerüsteten Welt. In einem zweiten Kapitel werden die Grund- Sätze der Kontrolle entwickelt, in einem dritten Kapitel die Verhandlungsaufgaben des Genfer Zehner-Abrüstungsausschusses noch einmal umrissen. Zugleich wird fest- gestellt, daß die Abrüstung in drei Phasen vorgenommen werden soll. So gesehen, kommt dem Besuch Chrust- schows eine eminente politische Bedeutung zu, denn es wird sich zeigen, ob die Wiener Regierung bereit ist, für ein Entgegenkom- men auf wirtschaftlichem Gebiet mit poli- tischer Münze zu bezahlen— etwa in Rich- tung auf die von den Sowjets so gewünschte Aussöhnung mit der CSR und Ungarn, zwei Staaten, die kürzlich Ministerdelegationen nach Oesterreich entsandt haben mit der Auf- lage, eine„Normalisierung“ der Verhältnisse zu erreichen. Des Meineids angeklagt Dr. Zimmermann wegen der Spielbanken-Affäre in München vor Gericht Von unserem Münchner Korrespondenten München. Am Montag begann vor der Strafkammer beim Landgericht München I das Hauptverfahren gegen den 35jährigen CSU- Generalsekretär und Bundestagsabge- ordneten Dr. Fritz Zimmermann. Er hat sich wegen Meineids zu verantworten. Im Hin- tergrund des Verfahrens steht der Spielban- ken-Prozeß des Jahres 1958. In jenem Prozeß hatte Zimmermann als Zeuge ausgesagt, er sei mit dem Spielbankenkonzessionär Gem- bichei nur ein einziges Mal— im März 1958 zusammengekommen. Diese Aussage wurde moch am selben Tag von dem Zeugen berich- tigt. Bei dieser Begegnung, bei der auch der Journalist Ewald Zweig zugegen war, habe Gembicki Klage über die Höhe der Spielban- kenabgabe geführt.„Ich habe mich bereit er- klärt, mich für Gembicki zu verwenden“, er- klärte Zimmermann jetzt vor Gericht und be- merkte, daß bei dieser Gelegenheit Gembicki auch auf Baumgartner zu sprechen gekom- men sei.„Was Gembicki dazu sagte, hat mich nicht interessiert.“ Die Anklage behauptet, daß Zimmermann oder Zweig in der damaligen Unterhaltung eine eidesstattliche Erklärung von Gembicki verlangt hätten, worin Gempicki bestätigen sollte, daß Baumgartner im Spielbanken-Un- tersuchungsausschuß falsch ausgesagt habe. Interessant war die Bemerkung des Ange- klagten Zimmermann, daß Ende März 1958 ernste Fusionsgespräche zwischen CSU und Bayernpartei geführt worden seien, die je- doch gescheltert seien, als kurz vor der Land- tagswahl 1958 Freisehner an eine Selbstan- zeige in der Spielbankenaffäre dachte. Zim- mermann:„Die Fusionsgespräche wären gar nicht erst in Gang gekommen, wenn ich vor- Kenntnis, über einge falsche Aussage E Unbersucmings aus Baumgärtners tor den fte ö Schlig erhalten Hätte.“ Mit dieser Bemerkung Wollte Zimmermann nachweisen daß e Schon aus diesern Grunde gar kein Interesse gehabt haben könne, von Gembicki Material über Baumgartner zu bekommen. Unter den Zeugen im Zimmermann-Pro- zeß befinden sich der stellvertretende CSU- Landesvorsitzende Dr. Eberhard, der CSU- Bundestagsabgeordnete Dr. Eckart, der frü- here Bayernpartei-Chef Dr. Baumgartner, der dezeitige BP-Landes vorsitzende Br. Pan- BP-Landtagsabgeordnete Lallinger. Auf die Vernehmung des Bundes- holzer und der ministers Strauß hat das Gericht verzichtet. Die Kompromißiormel zur Krankenversicherung soll bleiben Bonn.(eg. Eigener Bericht) Die Christ- lichen Demokraten wollen an ihrer Kom- promißformel zur Reform der Krankenver- sicherung festhalten und nach den Sommer- ferien des Parlaments alles daransetzen, um einen entsprechenden Gesetzentwurf— der auch die Selbstbeteiligung der Versicherten an den Krankheitskosten vorsieht— vom Bundestag beschleunigt verabschieden Sprache zwischen Bundeskanzler Dr. Aden- auler, Bundesarbeitsminister Blank und dem CDU/ CSU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Krone vom Montag. Wie es heißt, ist das Gespräch „befriedigend verlaufen“, In Bonn waren in den letzten Tagen Zweifel daran aufge- taucht, ob die Kompromißformel der CDU/ CSU, die verschiedene Formen der Selbst- beteiligung vom Verhältnis der Beiträge der Vexsicherten zu den Kosten der ärztlichen Indnspruchnahme Abhängig macht, in die groben kechfischen Schwieriskeiten für die Ves Sen komme. Durch die Rathaustüren nach Bonn? Die SPD will Erfolge bei den Kommunalwahlen auf die Bundestagswahl übertragen Von unserem Korrespondenten Rudi Ki Ig us Mülheim/ Ruhr. Die VII. Kommunalpolitische Bundeskonferenz der SPD, die in diesen Tagen 1500 Gemeindepolitiker aus Stadt und Land in Mülheim, dem „Grünen Tor zum Ruhrgebiet“, sah, diente vornehmlich zwei Zielen: Der Schaffung eines kommunalpolitischen Konzepts für die im Herbst dieses Jahres in vier Bundes- ländern fälligen Gemeindewahlen(Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) sowie der Vorbereitung auf die Bundestagswahl 1961. Der ur- sächliche Zusammenhang zwischen beiden Zielen ist in der erfolgreichen Tätigkeit der Sozialdemokraten auf der untersten Ebene der Selbstverwaltung, der Gemeinde, zu sehen. Sowohl der Parteivorsitzende, Erich Ollenhauer, als auch der Hamburger Bürgermeister, Max Brauer, unter dessen Leitung die Konferenz tagte, sprach es deutlich aus:„Gemeindepolitik ist Staatspolitik“. Den Erfolg der Kommunalwahlen in Bremen, Schleswig- Holstein, Baden- Württemberg und Bayern, will die Spb mit dieses Gebiet wurde viel geredet, es wurden auch zahlreiche Ursachen aufgezählt. Das Er- gebnis in Richtung brauchbarer Hinweise für die Arbeit der Rathäuser in der Oeffentlich keit war jedoch einigermaßen dünn und hört sich auf Resolutions-Deutsch unverbindlich S0 an:„Bürgerschaftliche Mitarbeit muß die Arbeit der Verwaltung durchdringen.“ Was den Parteirednern auf dem Mülheimer Kon- greß besonders in den Ohren klingelte, war die lautstarke Parole, die ihre Gegenspieler 2 U lassen. Das ist das Ergebnis einer Aus- Mausetzen sei,cohne daß es zu allzu Berten, die Aerzteschaft und die Kas- dieser Parole auf die Bundestagswahl 1961 In ihrem Bemühen, das staatsbürgerliche Denken der Wähler aus der Gemeindepolitik heraus aufzubauen, reibt sich die SPD natur- gemäß an der Bonner Regierung, der in einer einstimmig angenommenen Entschließung der Vorwurf gemacht wird, die Gemeinden ver- nachlässigt zu haben. Nur eine Aenderung der politischen Machtverhältnisse in Bonn, so heißt es in einer anderen Entschließung, könne den bisherigen Zustand verändern, daß die Städte und Gemeinden einen erheb- lichen Teil ihrer Leistungen durch Verschul- dung finanzieren müssen. 13 Milliarden neuer Schulden der Gemeinden stünden nur vier Milliarden Mark neuer Schulden der Länder und nahezu keiner neuen Verschuldung des Bundes gegenüber. Der niedersächsische Innenminister Otto Bennemann rechnete der Bundesregierung vor, durch Steuergeschenke auf Kosten der Gemeinden die Finanzverfas- sung verwässert und einen Steuerausfall von 10,4 Milliarden Mark seit 1949 verschuldet zu haben. Die sozialdemokratische Parteileitung hatte es verstanden, eine Reihe von aktuellen innenpolitischen Streitfragen zu den Haupt- themen der Kommunalpolitiker zu machen. So führte Innenminister Bennemann die Not- standsgesetzgebung als Beweis für Bestre- bungen des Bundes zur Einmischung in die Gemeindeordnungen der Länder an. Der Auf. bau der Bundeswehr, die Stationierung der NATO- Streitkräfte und die zivilen Aufgaben der Landesverteidigung greifen seiner An- sicht nach ebenfalls tief in das Leben der Gemeinden ein. Eine„Bedrohung der Ge- meindefreiheit“— das Hauptthema der Kon- ferenz— seht die SPD ferner in der Ver- kehrs- und Verkehrsfinanzpolitik des Bundes, der die Gemeinden nicht in die Lage versetze, die Aufgaben, die sich im Zusammenhang mit dem steigenden Verkehr stellen, aus eigener Kraft zu lösen. Ganz allgemein aber sei dle Gemeindefreiheit durch die wachsenden Auf- trags angelegenheiten des Bundes geschmä- lert, die dle Kommunen zu„Agenturen des Staates“ machen. Die fundamentale Frage aller Kommunal- politik, wðWie nämlich der Bürger, als„natür- licher Partner“ zu seinem Rathaus steht, wurde von den Gemeindepolitikern in Mül- übertragen. heim ohne Schönfärberei untersucht. Man War sich einig, daß der Bürger vielfach nicht den idealen Kontakt zu seiner Stadtverwal- tung besitzt— auch dort nicht, wo SPD- Arbeit sich in Wahlerfolgen ausdrückt. Ueber aus dem christlich-demokratischen Lager für die bevorstehenden Kommunalwahlen aus- gegeben hatten: Die Losung vom„Sturm auf die roten Rathäuser“, Ollenhauer sagte dazu: „Die SPD nimmt die Herausforderung um die „Roten Rathäuser mit Ruhe und Zuversicht an.“ Die Sowjetunion hat noch am Montag UNO- Generalsekretär Hammarskjöld er- sucht, die Abrüstungsfrage auf die Tages- ordnung der im September zusammentreten- den UNO- Vollversammlung zu setzen. Auch Atomkonferenz bedroht Genf.(AP) Auf der Genfer Konferenz zur kontrollierten Einstellung der Kern- Waffenversuche drohte am gestrigen Mon- tag der sowjetische Delegierte Zarapkin mit dem Abbruch der Verhandlungen. Er Warf den beiden westlichen Atommächten USA und Großbritannien vor, den„fundamen- talen Problemen“ eines Vertragswerkes über die Aechtung der Atomversuche aus dem Wege zu gehen und versuchte ihnen die alleinige Verantwortung für den Still- stand der Verhandlungen aufzubürden, In westlichen Konferenzkreisen hält man es allerdings für unwahrscheinlich, daß die Sowjetunion die Konferenz verlassen könnte, weil, da die Atomversuche in Stillschwel⸗ gendem Einverständnis von Ost und West eingestellt wurden, die Sowjetunion von einem Abbruch der Verhandlungen nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren habe. Die Sowjetunion hat auf der jetzigen Sit- zung der Genfer Kernwaffenkonferenz die amerikanische Einladung abgelehnt, die von den USA im Juli geplanten unterirdischen Versuchsexplosionen, bei denen herkömm- licher(chemischer) Sprengstoff verwendet werden soll, zu beobachten. Argentinien mit Entschuldigung nicht zufrieden Brüssel/ Amsterdam.(dpa) Der argentinſ- sche Staatspräsident, Frondizi, ließ sich in Brüssel vor seiner Reise nach Bonn vom argentinischen Vertreter bei der UNO, Dr. Mario Amadeo. über den Fall Eichmann berichten. Der israelische Ministerpräsident Ben-gurion erklärte vor seinem Rückflug von Amsterdam nach Israel, er habe über den Fall nichts mehr zu sagen. Das israeli- sche Außenministerium werde über den letzten Bescheid von Argentinien zu urtei- len haben, in dem es hieß, daß die argen- tinische Regierung eine offizielle israelische Entschuldigung nicht als zufriedenstellende Lösung ansehen könne. N Klare Entscheidung von der britischen Regierung verlangt London.(Wwek Eigener Bericht) Die 26 gernde und unentschlossene Haltung der bri- tischen Regierung in den Fragen des euro- päischen Zusammenschlusses hat zu einer beträchtlichen Opposition in den Reihen der Konservativen Reglerungspartei geführt. Eine Gruppe von 16 konservativen Abgeord- neten hat am Montag unter Führung des Vorsitzenden des Außenpolitischen Ausschus- ses der Partei, Gilbert Longden, im Unter- haus eine Entschließung eingebracht, welche die Regierung zur schnellsten Entscheidung über ihr künftiges Verhältnis zu Europa und zum Commonwealth auffordert. Die konser- vaive Gruppe verlangt, genauso wie die lüberale Partei und die Mehrheit der Labour- Abgeordneten, eine umgehende Beratung der britischen Regierung mit den Partnern in der EFTA sowie im Commonwealth, um realistische und bindende Beschlüsse auszu- arbeiten, auf Grund deren erfolgverspre- chende Beratungen mit den sechs EWG-Län- dern möglich sind. Ernsthaftes Bemühen studentischer Korporationen Gesellschaftspolitische Arbeitstagung in Heidelberg/ Methoden und Ziele noch unklar Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Heidelberg. Zusammen mit Vertretern studentischer Korporationen aus Mannheim und Darmstadt veranstalteten der„Convent Deutscher Korporationsverbände“ und der „Convent Deutscher Akademikerverbände“ in Heidelberg eine„Gesellschaftspolitische Ar- beitstagung“, wie sie ähnlich in den zwei vor- hergehenden Semestern bereits in Tübingen und Hannover stattgefunden hatte. Die Re- ferate und Diskussionen behandelten dle „Möglichkeiten gesellschaftspolitischer Bil- dungsarbeit in studentischen Korporationen“, Kerner das Verhältnis von Interessenver- bänden und Staat in der Bundesrepublik und das notwendige Verständnis für die Entwicklungsländer. Die Tagung schlug eine Briicke zwischen den Korporationen und dem Heidelberger Rektor Professor D. Wilhelm Hahn, der als erster Rektor der Universität seit 1945 an einer Veranstaltung von Ver- bindungsstudenten teilnahm und auf dem Abschlußabend, der an Stelle des sonst üb- lichen jährlichen Kommerses stattfand, eine ernste Ansprache hielt. In seinem einleitenden Referat betonte Dr. F. Arlt vom Deutschen Industrieinstitut in Köln die Notwendigkeit, neben die immer stärker spezialisierte Ausbildung auch eine Wirkliche Bildung zu stellen, um aktiv an einer demokratischen freien Gesellschaftsbil- dung teilnenmen zu können. Als Ziel schwebte ihm dabei die Fähigkeit zur Ana- Iyse von Gesellschaftszuständen vor, wobei auch zu prüfen sel, was die Werte der Kor- Porationen wie etwa Gott, Freiheit, Vater- land, Recht, Liebe, Menschlichkeit heute und in Zukunft in der Gesellschaft zu bedeuten hätten. Die Methode dieser Bildungsarbeit aber beschränkte Dr. Arlt dann verhältnis- mäßig eng auf die Korporationen selbst, die ihm„funktional als eine gesellschaftspoliti- sche Bildungsbasis“ erschfenen. Er begrün- dete das mit der Zusammensetzung der Ver- bindungen aus Studenten verschiedener Fa- kultäten und unterschiedlicher sozialer Her- kunft, die zum geistigen Austausch und zur Auseinandersetzung mit gesellschaftspoliti- schen Fragen nötige, ferner mit den als aus- gesprochen demokratisch und tolerant ange- sehenen Formen und der Rhetorik der Kor- Porationen. Die folgenden Aussprachen in kleineren Gruppen zelgten, wie sehr den Korporatio- men noch eine geeignete Methode für ihre gesellschaftspolitische Bildungsarbeit fehlt, und wie deren Zielsetzung schwankt zwi- schen Selbstbestätigung und nüchtern-kritli- scher Selbsterkenntnis. Einzelne Sprecher blieben in ihren Ueberlegungen konventio- nell beim Herkömmlichen. Andere regten reglonale Arbeitstagungen der Convente an, auf denen sich die Korporationen gemeinsam mit der Umschichtung der althergebrachten Werte seit 1945 auseinamdersetzen und nach neuen Werten und Begriffen suchen könnten. Wieder andere lehnten unzulängliche Debat- ten unter jungen Bundesbrüdern über ihre Fachstudien und Elternhäuser rundweg ab, zogen stattdessen die Erfahrungen aus Werk- studententum und Praktikum vor und wünschten sich ältere Fachleute als Redner, die ihren Darlegungen den erforderlichen geistigen Hintergrund geben könnten. Wenigstens teilweise führte die Aus- sprache also zu Vorschlägen, die über die Korporationen hinausgreifen, In der Tat läßt sich zweifeln, ob die studentischen Verbin- dungen eine gesellschaftspolitische Bildungs- arbeit aus eigenen Kräften betreiben kön- nen, ohne die hierzu mittlerweile ent- Wickelte umfangreiche Wissenschaft zu be- Tücksichtigen, die für sie möglicherweise un- bequem ist, in deren Beherrschung ihnen an- dere Gruppen inzwischen aber weit voraus Sind. In einer Ansprache gab der Rektor Pro- fessor Hahn zu erkennen, daß die Hoff- nungen der Unversitäten auf einen Neu- anfang 1945 nicht ganz realistisch gedacht gewesen seien und man damals das ge- schichtlich Gewachsene unterschätzt, die schöpferische Kraft des Menschen auf ge- sellschaftlichem Gebiet dagegen überschätzt habe. Indessen könnten auch alte Kräfte als Baustein für einen Neubau zu verwen- den sein, Von da aus sehe die Universität ihr Verhältnis zu den Korporationen kri- tisch, Diese könnten unter gewissen Vor- aussetzungen und Einschränkungen einen Wichtigen Part in der Gesamtentwicklung der Studentenschaft übernehmen, wenn die Ankündigung ihrer gesellschaftspolitischen Bildungsarbeit nicht nur als Fähnchen und Alibi benutzt werde, um sich um die Aus- einandersetzung zu drücken, Die Aussprache ließ erkennen, daß der ungesunde„Zug mancher studentischer Aeußerungen zum Anarchismus“ mit dazu beigetragen hat, daß sich die Universität wieder den Kor- porationen genähert hat, die freilich vor einer öffentlichen Selbstrechtfertigung ge- warnt wurden. inl- sich om ann ent lug ber eli- den teil- en- che nde Im n 2 gt n= 8. N = . 2 n- us 5 1 U At 25 lie 82 20 n- ät 1 Nr. 146/ Dienstag, 28. Juni 1960 WELT UND WISSEN 3 NANNHHEUER Mo Seite 3 Was sonst noch geschah. Vier Tage und vier Nächte mußte die 72 jährige Frieda Lehmann aus Göttingen im Gebiet des Graukogels bei Badgastein im Freien verbringen, ehe sie am Sonntag von Bergrettungsmännern und Angehörigen der österreichischen Gendarmerie geborgen wurde. Frieda Lehmann hatte vor einigen Tagen ihr Hotel zu einer Tagestour auf den Grauvogel verlassen und war nicht zurück- gekehrt. Der Bergrettungsdienst mußte am vergangen Freitag die Suche nach ihr auf- geben. Nun wurde sie am Sonntag in einer Höhe von 1840 Metern aufgefunden. Obwohl sich die Frau mit Proviant für nur einen Tag versorgt hatte, überstand sie die körperlichen Strapazen ohne Schäden. * Vier jungs Deutsche haben in der Nacht zu Sonntag n Südfrankreich einen Tank- wart nieder zuschlagen und zu berauben ver- sucht. Die Polizei nahm sie am Sonntag- mittag fest, als sie in einem gestohlenen Wagen fuhren. Die vier jungen Leute be- haupteten, auf dem Wege nach Marseille ge- wesen zu sein, wo sie sich bei der Fremden- legion bewerben wollten. * Eine Fernstraßenverbindung zwischen dem deutschen und dem schweizerischen Straßen- netz im Raum von Bregenz am Bodensee ist im schweizerischen Ständerat, dem Oberhaus des Parlamentes, gutgeheißen worden. Durch die geplante Autobahn soll Genf mit Sankt Margarethen an der österreichischen Grenze mit Anschluß über Bregenz und Lindau zum deutschen Fernstragennetz verbunden wer- den. Von Sankt Margarethen zweigt eine be- reits im Bau befindliche Autostrage nach Süden ab, die den Bernhardinpaß in Grau- bünden(nicht zu verwechseln mit dem Sankt Bernhard in der Westschweiz) mit einem wintersicheren Autotunnel durchschneiden wird. * Die Radioaktivität der unteren Luft- schichten der Atmosphäre über Großbritan- nien, die infolge von Kernwaffenexplosionen in anderen Teilen der Welt entstand, ist nach Angaben der Forschungsgruppe der briti- schen Atomenergiebehörde seit der Einstel- lung der Versuche auf Null gesunken. In einem Bericht wird ausgeführt, die Radio- Aktivität habe ihren Höhepunkt im Jahr 1959 erreicht. Sie sei rapide abgesunken, nachdem die Atomversuche— abgesehen von den bei- den französischen Tests in der Sahara zu An- kang dieses Jahres— Ende 1958 aufhörten. . Ein eingehendes Verhör eines am Freitag in El Paso(Texas) festgenommenen Ver- brechers, des 38 jährigen Severio Terranova, ist von der Rechtsanwältin des hingerichte- ten Caryl Chessman, Rosalie Asher, ge- fordert worden. Frau Asher ersuchte den Gouverneur des Staates, Brown, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um heraus- zubekommen, ob möglicherweise der bereits von Chessman genannte Terranova der Wirkliche Rotlicht-Bandit der Parks von Los Angeles ist. 5 Die Taucherglocke der amerikanischen Marine,„Trieste“, ist im Pazifik 2176 Meter tief getaucht, Wie ein Sprecher der Marine am Sonntag bekannt gab, wurde damit eine neue Reihe von Tauchversuchen gestartet. * Die schon von vielen Erdbeben heimge- suchte südchilenische Stadt Valdivia ist am Sonntag von vier neuen Erdstößen erschüt- tert worden. Schäden wurden nicht gemeldet. Die Einwohner Valdivias haben sich allmäh- lich so an die Erdstößge gewöhnt, daß sie nicht einmal mehr ins Freie laufen, wenn nicht die Mauern zu krachen beginnen. *. Moskau wird ein modernes Strandbad mit Salzwasser erhalten, das aus unterirdischen Quellen gespeist wird. Dies berichtete am Sonntag der Moskauer Rundfunk. Mit dem Bau des Bades soll noch in diesem Jahr be- gonnen werden. 1 Auf einer Massenkundgebung, an der nach einer Meldung von Radio Peking 70 000 Men- schen teilnahmen, sind am Sonntag in Peking die chinesischen Bergsteiger, die gegen Ende Mai den Mt. Everest bezwungen Haben sollen, mit hohen Auszeichnungen be- dacht worden. 4 Der Lebenshaltungskostenindex in Oster- reich ist in den letzten zwölf Monaten um drei Prozent gestiegen. Wie in Wien bekannt wurde, ist dies der höchste Anstieg seit 1958. Eine Vereinigung gegen grausame Schaustellungen Der Stierkampf soll humaner werden/ Die Umwelt soll sich endlich eine bessere Meinung über Spanien bilden In der Biedermeier-Heimeligkeit des Madrider Romantischen Museums, zwischen den impressionistischen Bildern träume- rischer Pleureusen-Damen und würdiger Caballeros, auf steiflehnigen Sofas und unter gefühlvollen Medaillons, von denen die Wände des alten Palastes bedeckt sind, trat kürzlich eine Versammlung von Spaniern Zzsammen, die sich aufgeklärter dünken als der Durchschnitt ihrer Landsleute, Sie trafen sich in dieser leicht verstaubten Dekoration des 19. Jahrhunderts, um ihre Stimme im Namen des Fortschrittes zu erheben— und um der Umwelt endlich eine bessere Meinung über Spanien beizubringen. Solche Anläufe unternimmt dieses sich fortgesetzt mißver- standen fühlende Volk zuweilen. In fast regelmäßigen Abständen rebelliert es gegen das, was seine Historiker sich schon seit Jahrhunderten die„schwarze Legende“ zu nennen angewöhnt haben. Nie schien der Versuch zeitgemäßer, am weit verbreiteten Klischee des finsteren, in- quisitorischen und grausamen Spanien einige freundliche Retouchen anzubringen, als eben jetzt, da alljährlich gegen vier Millionen Fremde das Pyrenäenland überschwemmen. Die Isolierung, in der es bisher lebte, geht zu Ende. Es findet Kontakt mit einem ihm bisher unbekannten Lebensstil und kann mit eimem Male Vergleiche ziehen, die ihm seit Jahrhunderten verwehrt waren. Wo es auf so vielen Gebieten Anschluß an die modernen Strömungen sucht, ist natürlich ein Thema nicht auszuklammern, das von den Ausländern häufiger als jedes andere herangezogen wird, um den Spaniern ihre blutrünstige und mittelalterliche Rück- ständigkeit vorzuhalten— der Stierkampf. Um ihn ging es bei der Zusammenkunft der liberal gesinnten Intellektuellen, die sich das Romantische Museum erwählt hatten, um einen neuen Klub aus der Taufe zu heben: die Vereinigung gegen grausame Schau- Stellungen. Aerzte, Wissenschaftlen, Geistliche und Literaten gehören dem Verein an, der vor allem für die Humanisierung des Stier- kampfes werben will, aber nebenbei auch für das Verbot der Hahnenkämpfe eintritt, die hier und da noch in den Hinterzimmern obskurer Vorort-Tavernen ein halb ge- duldetes Dasein führen. Im Ausland stellt man sich die Spanier gern als ein Volk von passionierten Toreros vor, wo alt und jung Am 25. und 26. Juni veranstalteten die„Jungen Europäischen Föderalisten“ in der Bonner Beethovenhalle ihren Bundeskongreß. Sichtbar stand uber den Köpfen der Teilnehmer des Kongresses das von früh bis spät mit dem roten Tuch wedelt. Aber nichts ist falscher als das. Einer Min- derheit von überzeugten„aficionados“ der Fiesta steht eine von Jahr zu Jahr größer werdende Mehrheit von Stierkampf-Gegnern gegenüber. Es gibt Millionen von Spaniern, die noch nie eine Corrida gesehen haben und auch keinen Wert darauf lege, jemals eine zu sehen. Das ist zum Teil auch eine Generationsfrage. Die älteren Jahrgänge sind heute auf den Rängen der Arena schon fast unter sich— wenn man von der Un- menge von Ausländern absieht, ohne die der Stierkampf nicht mehr existieren kann. An diesem Problem haben sich schon immer die Geister geschieden. Vor allem die liberale Intelligenzschicht war von jeher gegen das blutige Schauspiel, das in ihren Augen dem internationalen Ansehen Spa- niens schadet. Natürlich gibt es auch Tier- schutzvereine, in denen gepflegte, ältere Damen der Gesellschaft ihr mildes Regiment führen. Aber sie haben ihre Fürsorge bisher strikt auf Tiere beschränkt, die nicht größer als ein ausgewachsener Schäferhund sind. Offenbar sind sie der Ueberzeugung, daß das Format eines zehn Zentner schweren Kampf- stieres entschieden ihre Zuständigkeit über- schreitet. Bei der Frage„Corrida oder nicht Corrida?“ tritt die Weltanschauung und das Verhältnis Spaniens zur modernen Zeit auf den Plan und darum ist eine Gruppe von Intellektuellen jetzt aktiv geworden. Man braucht es kaum noch zu erwähnen, daß der von ihnen gegründete Verein eine literarische Note hat. Gegen den ständigen Hang der Spanier, die Literatur in jede öffentliche Diskussion zu mischen, war noch nie ein Kraut gewachsen. Aber die Literatur wird den Stierkampf weder zu Fall bringen, noch kann sie ihn auf die Dauer retten, denn daß er seit Jahren einen unaufhaltsamen Abstieg begonnen hat, ist überhaupt nicht zu bezweifeln. Der Fuß- ball zieht sechsmal soviel Zuschauer an als die Corrida, die durch dunkle Machen- schaften und eine hemmungslose Kommer- zialisierung immer mehr in Mißkredit ge- rät. Die Versammlung im Romantischen Museum rennt also offene Türen ein. Der Stierkampf ist zu einer Fremden-Attraktion gesunken und nicht den geringsten Anteil daran hat Ernest Hemingway, dem die spani- schen Impresarios eigentlich längst ein Denkmal setzen der Dankbarkeit dafür Thema: Bild) sprach zu den Delegierten. müßten, daß er ihnen noch für ein paar Jahre das Geschäft gerettet hat. Don Ernesto, wie man in hierzulande nennt, teilt freilich keineswegs die Meinung der libera- len Spanier, daß es Zeit wird, die Fiesta zu humanisieren. Was ihnen vorschwebt ist die in Portugal gebräuchliche Form des Stierkampfes, bei dem es friedlich, gesittet und unblutig zu- geht. Wie es dem sanfteren Temperament des iberischen Nachbarvolkes der Spanier entspricht. Dort bekommen die Stiere nied- liche, kleine Holzkugeln auf die Hörner ge- schraubt, damit sie keinen Schaden anrichten können und werden nicht umgebracht, weil die Toreros mit einer hölzernen Degen- Atrappe den tödlichen Stich nur markieren dürfen. Das ist durchaus nicht nach dem Geschmack der wirklichen„aficionados“, für die der Stierkampf ein dramatisches Schau- spiel ist, das sich nach strengen und unver- änderlichen dramatischen Gesetzen voll- ziehen muß, also nur mit dem Tod des Stieres enden kann. Für den spanischen Charakter ist daher die verdünnte Version, die in Portugal ge- zeigt wird, nicht annehmbar. Ein Stierkampf ohne Blut, sagen die Spanier, ist wie kof- keinfreier Kaffee, wie entnikotinisierter Tabak, wie Sekt ohne Alkohol. Das sind Genüsse, nach denen dem hierarchischen und autoritären Gefühl dieses Volkes der Sinn nicht steht— und selbst die Ausländer, die sich so häufig über das grausame Schau- spiel entsetzen, würden ich kaum noch für einen derart verwässerten Stierkampf inter- essieren, das zeigt die geringe Anziehungs- kraft, die portugiesische Corridas auf sie ausüben. So bleibt nur der Schluß, daß es mit dem Stierkampf ganz zu Ende wäre, wenn sich die neue Vereinigung mit ihrem Plan der Verharmlosung der Fiesta durch- setzen würde. Es wird ihr kaum gelingen. Die Spanier haben nur die Wahl, entweder den Stierkampf ganz abzuschaffen oder ihn zu lassen, wie er heute ist. Wenn er eines Pages endgültig verschwinden sollte, so nicht weil ihn einige Literaten humanisieren möchten, sondern weil er sich überlebt hat, bei der Jugend kein Echo mehr findet und durch Korruption und Dekadenz eines natürlichen Todes stirbt. Heinz Barth „Der nächste Schritt: Europäische Wahlen“, das auch Mit- telpunkt der Referate und Diskussionen war. Dr. Franz Wuerme- ling, Bundesminister für Familien- und Jugendfragen(Keystone: Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Wechselnde, zeitweise stärkere Bewölkung, aber über- Wiegend trocken. Gegenüber bisher kühler. Höchsttemperaturen nur bis um 25 Grad. Meist mäßiger Wind aus Nordwest bis Nord. Uebersicht: An der Ostflanke des ost- atlantischen Hochdruckgebietes strömen von Skandinavien her wieder etwas kühlere Luftmassen nach Mitteleuropa. Sonnenaufgang: 4.21 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 21.6 Grad. Vorhersage Karte für 28. 8.89 Uh „Warme!;; Meeresluft. 5 0 windstill 0 Nordwind A Ostwind wolkenlos 10 Km /n 20 UH mih heiter halb bedeckt Suqdwind ewiestwind SO um 40 Em h wolkig bedeckt VARM FRONT KAL T FRONT a Soden in der Hene AAA A OKNKLUstoN — warme N kalte Luftströmung Schauer z Gewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. in C Grad H- Hoch- 7 Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 27. Juni Rhein: Maxau 487(11); Mannheim 318 (418); Worms 233(14); Kaub 201(2). Neckar: Plochingen 154(43); Gundels- heim 170(9); Mannheim 315(20). In Havanna explodierte ein Munitionslager Die kubanische Hauptstadt Havanna ist am Sonntagabend von einer Explosion in einem staatlichen Munitionslager im Osten der Stadt erschüttert worden. Militärische Sprecher erklärten am Montag, es sei noch zu früh, um Vermutungen über die Ursache der Explosion anzustellen. Diese Stellung- nahme der Armee wird als Maßnahme ange- sehen, um Gerüchten über einen Sabotage Akt bei der Explosion des Lagers entgegen- zutreten. Bei dem Unglück wurden nach amtlichen Meldungen eine Person getötet und über 50 verletzt. Die meisten Verletzungen entstan- den durch herumfliegende Glassplitter. Die Galiano- Straße, die Hauptgeschäftsstrage von Havanna, war mit dem Glas der zer- brochenen Schaufensterscheiben übersät. Auch der Ministerpräsident von Kuba, Fidel Castro, wurde von dem Unglück in Mitleidenschaft gezogen, als er auf dem Weg zu der Unglücksstätte mit einem anderen Wagen zusammenstieß. Niemand wurde bei dem Unfall verletzt. Das Munitionslager liegt auf einer Land- zunge, die in den südwestlichen Teil der Bucht von Havanna hereinreicht. Nur einen Kilometer von dem Lager entfernt ereig- nete sich am 4. März ein Explosionsunglück auf dem französischen Frachter„La Coubre“, bei dem 87 Menschen getötet wurden. Was wir sahen: 78 Deutscher Bürger-Spiegel gestern und heute Wer hat den Herren vom Nord- und Westdeutschen Rundfunkverband Köln blog eingeredet, daß sie„Emilia Galotti“ bringen müßten? Um des deutschen Fernsehers höhere Bildung zu beleben, um unseren Geist aus den — immerhin harmlosen— Niederungen der amerikanischen Television-Filme und der hausgebackenen Unterhaltungssendungen zu erheben, muß von Zeit zu Zeit auch etwas Klassisches kommen, Selbstverständlich. Doch bei der Wahl solcher Stoffe und vor allem bei der Form ihrer Inszenierung gäbe es mancherlei zu bedenken, was bei dieser „Emilia Galotti“ offenbar nicht bedacht wurde, Daß nämlich Gotthold Ephraim Les- sings Trauerspiel— am 13. März 1772 in Braunschweig uraufgeführt— in erster Linie ein Tendenzstück war, geboren aus dem Geist der Aufklärung, geschrieben als Kampfansage des Bürgertums gegen den Uebermut des Adels und die Willkür der Fürsten. Noch vor Schillers„Räubern“(17810 erklang hier das„in tyrannos!“ vernehmlich in aller Ohren, und der freiwillig aus der Hand des Vaters empfangene Tod eines Mädchens, das anders nicht seine Tugend vor den Nachstellungen eines prinzlichen Lüstlings retten kann, ist das nach alt- römischem Vorbild vollzogene Opfer purita- nischer Moral, das in seiner strengen Un- erbittlichkeit sich allen menschlichen Maß- stäben entzieht. Lieber tot als entehrt. Wie soll das ein Publikum unserer Tage ver- verstehen, das sich an schlimmere Dinge ge- Wohnt hat und sich über laxe Sitten nicht mehr erregen kann? Wie soll die Weitherzige Duldung der Unmoral, die psychologisch be- gründete Relativierung aller ethischen Nor- men und das lässig gewordene Urteil der Zeitgenossen ein solches Ubermaß an Strenge begreifen? Der alte Galotti, der seine Toch- ter erdolcht, damit sie nicht die Geliebte des allmächtigen Fürsten wird— das ist, sagen wir es ehrlich, eine fast pathologisch an- mutende Uebertreibung, die aber damals, in der so ganz anders gelagerten seelischen und soziologischen Situation des 18. Jahrhun- derts, ihre beabsichtigte Wirkung nicht ver- fehlte. Das Verständnis des literarisch unvor- bereiteten Zuschauers für die zeitgebundene Tendenz dieses Trauerspiels wurde durch die konventionelle Regie Ernst Ginsbergs keinesfalls erleichtert, und die hart ausge- leuchteten Grohbaufnahmen täuschten eine menschliche Nähe vor, die in Wirklichkeit nicht vorhanden war. Nur Marinelll(Char- les Regnier) und Gräfin Orsina(Maria Becker) waren in ihrer zeitlosen Zwielichtig- keit die noch heute glaubhaften Charaktere. Das würdige Elternpaar Galotti(Carl Wery und Lina Carstens) vertrat das Ideal auf- rechter Bürgertugend, Horst Rüschmeiers Prinz Gonzaga schien eher ein von roman- tischen Stimmungen angekränkelter Neuro- tiker als der kalte Zyniker zu sein, dem Frauenliebe und Mädchenehre nur ein Spiel- zeug für müßige Stunden sind. Und die junge Miriam Spoerri bot als Emilia nicht mehr als eine hübsche Talentprobe. Die mög- lichen Tiefen moderner Seelendeutung blie- ben unausgelotet. Bei dem von Paul Verhoeven inszenier- ten Fernsehspiel von Max Frisch:„Die große Wut des Philipp Hotz“(Süddeutscher Rund- funk) durfte sich des Zuschauers angeregte 0 Phantasie wieder auf einem vertrauteren Gebiet bewegen. In dieser kabarettistisch aufgelockerten Darstellung einer Ehekrise die bis zur totalen Zertrümmerung des Mobi- liars und einer— übrigens vergeblichen— Flucht in die Fremdenlegion geht, wird dem modernen Mann ein Spiegelbild vorgehalten, in dessen grotesker Verzerrung er seine eigenen privaten Schwächen, seine neur- asthenischen Launen und hysterischen Kom- plexe erkennt. Es war ein sublimes Ver- gnügen, Robert Graf in der Rolle des Wüten- den und Karin Schlemmer als sein nerven- starkes, durch nichts zu erschütterndes Ehe- gespons zu sehen, das den derangierten Heimkehrer wieder in die liebevollen Arme schließt. Und dann kam der große Sonntagsspaß: der„gesamtdeutsche Heimatfilm“ des Wolf- gang Neuss, betitelt„Wir Kellerkinder“. Da wurde ein Feuerwerk von kabarettistisch zugespitzten Pointen abgebrannt, bei dem mam kaum noch mitschalten konnte. So rasch und so dicht ging der satirische Hagel nie- der, und die Lebensgeschichte des trommeln- den Hitlerknaben Macke Prinz, der sich mit Berliner Schnauze und Herz durch die Tau- send Jahre schlängelt, ehe er auf dem Um- weg über eine Irrenanstalt als geheilt ent- lassen in seinem geliebten Jazzkeller landet, ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte. Es sollte ein Film werden, der sich mit unserer viel- zitierten„unbewältigten Vergangenheit“ aus- einandersetzt, und weil seine Kritik auch gleich die unbewältigte Gegenwart aufdeckt — da das eine sich kaum von dem anderen trennen läßt— tritt er mit der Grazie eines freundlichen Elefanten in sämtliche poli- tische Fettnäpfchen, daß es nur so Kklirrt. Das war eine Erfrischung, die man bei der vorsichtigen und lauwarmen Sprachregulie- rung unserer televisionären Meinungsbildner ansonsten nicht gewohnt ist. Dem Sender Freies Berlin und dem Nord- und West- deutschen Rundfunkverband Hamburg, die diesen Kellerkinderschreck in der Abend- stunde auf die bundesdeutschen Gemüter losließzen, gebührt unser aufrichtiger Dank. Modernes Gesundheitswesen Beschäftigung als Medizin Allmählich beginnt sich die Beschäfti- gungstherapie in deutschen Krankenanstal- ten und Heilstätten durchzusetzen. Um vor allem den Patientinnen entsprechende An- regungen zu geben, fand vor kurzem in dem Kurort Schömberg bei Wildbad eine Aus- stellung kunstgewerblicher Arbeiten statt, die aus eigener Initiative von Kranken und Schwestern entstanden sind. Man sah ein Spinnrad und mannigfache Webrahmensysteme, handgewebte Fissen- hüllen, Schürzen, Stickereien, Bastflecht- arbeiten, Schmuckkästchen, Hausschuhe, Wandbehänge, Körbchen, Teller, Figuren, aber auch Ledermappen, Lampenschmuck, Malereien, Tonvasen, Fotoalben usw. Sogar vollständige Märchengruppen waren darun- ter, besonders eindrucksvoll die„Bremer Stadtmusikanten“. Diese Arbeiten wurden von den Patientinnen unter Anleitung einer fachkundigen Schwester einer Tuberkulose- heilstätte ausgeführt, und zwar entweder in besonderen Arbeitsräumen oder auch auf der Liegehalle und im Bett, je nach Neigung und körperlicher Verfassung. Die zur Verfügung stehende Zeit wurde jedoch ärztlich genau dosiert. In einem Bericht über diese Ausstellung heißt es zwar, es komme nicht so sehr dar- auf an, was gemacht wird, wichtig sei allein die innere Befriedigung. Diese Ansicht wird von anderen erfahrenen Beschäftigungs- therapeuten nicht ohne weiteres geteilt. Gewiß ist die innere Befriedigung wichtig- stes Ziel, der moderne Kranke möchte aber oft auch die von ihm hergestellten Arbeiten verkaufen können. Die industriell hergestell- ten kunstge werblichen Erzeugnisse stellen hierfür eine Konkurrenz dar. Soweit es der Neigung der Patienten entspricht, ist darum die bevorzugte Herstellung handgearbeiteten Kinderspielzeugs eine besonders dankbare Aufgabe, zumal dadurch das Angebot an in- dividuellem Spielzeug, wie es viele Pädago- gen fordern, bereichert werden kann. Plastik-Säuglingsflaschen Von kinderärztlicher Seite wird auf eine Plastik-Babyflasche hingewiesen, die die üb- liche Erhitzung bis zu 85 Grad Celsius nicht aushält. Sie schrumpft dann so stark zusam- men, daß die Graduierung nicht mehr stimmt. Bei einer Füllung von 110 g Flüs- sigkeit ist eine Differenz von 30 g festgestellt worden. Dadurch erhält der Säugling laufend zu wenig Milch. Kein Kurort ohne Luftbäder Luftbäder sind für viele Menschen ge- sundheitlich noch wichtiger als Schwimm- bäder. Gerade in den Kurorten sollten aus- gedehnte Möglichkeiten für Luftbäder ge- schaffen werden. Wanderungen sollten nicht im hoch geschlossenen Sonntagsanzug, son- dern auch in luftdurchlässiger, leichter Klei- dung durchgeführt werden(natürlich nicht den mitzunehmenden Wetterschutz und wär⸗ mere Oberkleidung für Regenwetter und den Abend vergessen). Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANVR EIMER LOK ATNACAHR nr Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 146 Motorisierte Nächstenliebe: Versehrte und Waisen auf großer Fahrt Der Automobil-Club und der Deutsche Touring-Club hatten eingeladen/ Pfalz und Odenwald waren die Fahrtziele „Es ist wie im Paradies“, sagte einer der Kriegsversehrten, als sich am Sonn- tagvormittag die Autokolonne der 9. Schwerkriegsbeschädigtenfahrt des Mann- heimer Automobil Clubs(ADAC) durch das Pfälzer Bergland schlängelte. 250 im VdK oder im Reichsbund organisierte Schwerbeschädigte hatte der Mannheimer Automobilelub zu dieser Fahrt eingeladen. 77 Personenwagen und zwei Omnibusse starteten pünktlich 9 Uhr vom alten Meßplatz. Die Fahrtroute führte über die Rheinbrücke ins Pfälzische, von Bad Dürkheim über Johanniskreuz nach Neu- stadt an der Weinstraße, wo in der Festhalle der offizielle Teil der Fahrt sein Ende fand.— Am gleichen Tag hatte die Bezirksgruppe des Deutschen Touring- Clubs Mannheim-Ludwigshafen- Heidelberg ihre Mitglieder und auch Nichtmit- glieder zu einer„Waisenkinderausfahrt“ eingeladen. Einen so großen Widerhall hatte die Aufforderung des Touring-Clubs unter den Autobesitzern der drei Städte gefunden, daß die Fahrtleitung in den letzten Tagen sogar Absagen er- teilen mußte; es gab in den beteiligten vier Waisenhäusern(Wespinstift, St. Anton aus Mannheim, St. Josefs-Pflege Ludwigshafen und Johannes Falk-Haus Heidel- berg) einfach nicht genug Kinder, um die„Anfrage zu befriedigen“. Rechtsanwalt Dr. W. Hucklenbroich, der zweite Präsident des Mannheimer Automobil- Clubs und Oberbürgermeister Hartmann, ein geborener Mannheimer, hießen die Gäste erzlich willkommen. Dr. Völker, der 1. Prä- sident des ADAC-Gauses Pfalz sprach für die Pfälzer Automobilclubs. Er hätte sich gefragt, So sagte Dr. Hucklenbroich, ob die Kriegsver- sehrtenfahrt überhaupt noch zeitgemäß sei. 1952, als der Mannheimer Automobil-Club seine erste Schwerkriegsbeschädigtenfahrt startete, sei Autofahren noch etwas besonde- res gewesen. Im Zug des Wirtschaftswunders hätte sich manche Familie motorisieren kön- nen, auch Schwerbeschädigte. Aber das sei nicht ausschlaggebend, denn die Fahrt solle Ausdruck der Dankbarkeit sein. Der MAC Werde, so versprach der Präsident, die Schwerkriegsbeschädigtenfahrten nicht auf- geben, sondern eher noch ausbauen. „Sie haben uns heute einen schönen Tag geopfert“, sagte der 1. Vorsitzende des VdK Kreisverbandes Mannheim, Mack; die Kriegs- versehrten hätten auf diese Weise wieder ein Stück ihrer Heimat gesehen, für die sie geblutet und geopfert hätten. Mack über- reichte dem MAC als Erinnerungsgabe ein Rauchservice. Der Vertreter des Kreisvor- standes Mannheim des Reichsbundes an- Skif 733 Das in MANNHEIM Mefstgetrunkene Bief erkannte den guten Willen der Männer des MAC. Der Reichsbund brachte sich mit einer großen Cognac-Flasche angenehm in Er- innerung, das Angebinde solle dem Präsidium die langen Sitzungen verschönern An dem bunten Pfälzer Nachmittag be- teiligten sich der Pfälzer Kinderchor„Die Weinkehlchen“ unter ihrem Chorleiter und Begründer, Lehrer Moster, Frau Trudl Meier-Hoffmeister mit Liedern und Chan- sons, die Hardter Winzer- Trachtengruppe und der Heimatsänger H. Koderer. Für Mu- sik und Klamauk sorgte die Kapelle„So- Prani“. * In die entgegengesetzte Richtung, näm- lich von Mannheim über Heidelberg, Nek- Kkarsteinach nach Schönau im Odenwälder Steinachtal rollte die rund 80 Personenwa- gen umfassende und über einen Kilometer lange Kolonne des Touring- Clubs. Auf dem Sie fanden gastfreundliche Autobesitzer Bilder(2): Pitt Steiger Parkplatz beim Rosengarten hatte sie sich gegen Mittag versammelt; Mitglieder des Touring-Clubs, unorganisierte Pkxw- Besitzer, zwei Wagen der Stadtverwaltung und der VW-Bus eines Kaufhauses. Die Mannheimer und Ludwigshafener Waisenkinder mit ihren Betreuerinnen wur- den auf die Fahrzeuge verteilt; hier drei Kinder in einen Straßenkreuzer, dort eins oder zwei in ein weniger geräumiges Ve- hikel. Rasch wurden Freundschaften ge- schlossen, eine ungezwungene, Atmosphäre herrselite überall, es Unterschied zwischen eigenen und„Gast Kindern zu spüren. 5 5 N Organisations- und Fahrtleiter Kurt 1bp- Pensen versammelte die„Chauffeure“, um sich und gab letzte Anweisungen: Nur rechts aussteigen lassen, in der Kolonne bleiben. Dann setzte sich die Fahrzeugkette in Be- Wegung. Voran ein Funkstreifenwagen der Stadtpolizei, der über Lautsprecher für Ord- Kleine Chronik der großen Stadt Die Tabakernte wurde zum Teil vernichtet Die Ernteschäden, die das Unwetter am Sonntagnachmittag im Gebiet des Land- kreises Mannheim angerichtet hat, erwiesen sich am Montag als sehr unterschiedlich. Während in Ladenburg nur auf einem klei- nen, etwa 300 Meter langen Stück am Neckar die Tabakernte bis zu- 90 Prozent vernichtet und die Getreideernte schätzungsweise um zehn Prozent gemindert wurden, vernichtete der Hagel in Seckenheim fast die ganze Tabakernte. Der Tabak— nun schon ziem- Iich groß— ist stärker gefährdet als andere Kulturen: Bei ihm kommt es darauf an, un- beschädigte Blätter einzubringen. Nur im Gewann Niederfeld, das in Richtung Mann- heim liegt, wurde der Tabak nicht total zer- schlagen. Auch in Seckenheim hat das Un- wetter dem Getreide weniger geschadet, Während in Edingen in einigen Gebieten die Felder wie flachgewalzt sind. Die größte Ta- bakbaugemeinde, Heddesheim, blieb von Un- wetterschäden ganz verschont. Wie der Ladenburger Bauernverbandsvorsitzende Fritz Wolf mitteilte, wird der finanzielle Verlust der Landwirte nun im Zusammen- hang mit den Ersatzforderungen an die Ver- sicherungen festgestellt werden. a BCM-Jugend-Mannschaft erklärt Basketball- Regeln Vor dem Gastspiel der Harlem Globetrot- ters am Mittwochabend im Eisstadion, wird die Jugendmannschaft des BCM gegen die Spitzenmannschaft von Hessen, die Mann- schaft des Litauischen Gymnasiums Hütten- feld, antreten. Durch dieses Spiel sollen die Zuschauer mit den Basketball-Regeln ver- traut gemacht werden. ba Blechmusikalische Propaganda für Mannemer„Carnival“ Blechmusikalische Propaganda soll! Car- mival— eine Messe nach amerikanischer Art wieder zu einem zünftigen deutsch- ameri- kanischen Volksfest machen. Am 30. Juni wird das Fest in Benjamin Franklin-Village eröffnet. Am Tag zuvor— Mittwoch— rollt eine deutsche und eine amerikanische Mili- tärkapelle durch Mannheim, um bei der deutschen Bevölkerung für den Besuch zu Werben. Die Amerikaner werden mit einem Sattelschlepper, dessen hohe Seitenwände mit Plakaten beklebt sind, um 16.15 Uhr vor dem Rosengarten vorfahren. Wird eine deutsche Luftwaffenkapelle per Omnibus aus Karlsruhe ankommen. Um 16.30 Uhr beginnt das Platzkonzert. Die bei- den Kapellen werden abwechselnd spielen. Dann geht es zur Feuerwache. Dort wird von 17 bis 18 Uhr gespielt. Uiiterwegs wird es mit Gleichzeitig der Musik allerdings ein Wenig hapern, denn die deutschen Musiker werden im Bus Sitzen, während von den Amerikanern auf dem Sat- telschlepper im besten Falle(falls es sich um lange handelt) die Köpfe zu sehen sein wer- den. Mac Wir gratulieren! Alwin Eckert, Mannheim- Almenhof, Trützschlerstrage 9. wird 70 Jahre alt. Elise Trabold, Mannheim-Käfertal-Süd, Diedesfelder Straße 21. vollendet das 71. Le- bensjahr. Johanna Regner, kann auf eine 40= jährige Tätigkeit bei Firma Osram Gmb, Mannheim, Traitteurstraße 28-34. zurückblik- ken. Robert Breucha. Mannheim-Neuostheim, Dürerstraße 81, feiert 25. Dienstjubiläum als Kassenbeamter bei der Allianz-Versicherung. Lamiliäre mung sorgte und an Straßenkreuzungen den übrigen Verkehr sperrte. In Seckenheim Warteten bereits zwei grüne Volkswagen der Landespolizei, die von nun an das Geleit übernahmen. Reibungslos klappte die Organisation. Ein genauer„Feldzugsplan“ vermied Pannen, die bei einer solchen Massenfahrt durchaus möglich sind. In Heidelberg stieg die dor- tige, zahlenmäßig am stärksten vertretene Gruppe zu der Kolonne, und gemeinsam ging es das Neckartal aufwärts. Die vierzehn Kinder des Heidelberger Luise-Scheppler- Heims hatten in letzter Minute absagen müssen, da sie wegen eines Krankheitsfalles in Quarantäne standen. In der traßenkurve gegenüber dem Dillsberg hielt der ganze„Heerwurm“ auf den Banketten: Der Lastwagen einer Ge- tränkeflrma wartete dort zu einer Gratis- Erfrischungspause; in wenigen Minuten wa- ren rund 300 Cola-Flaschen verteilt, und die Fahrt konnte weitergehen. Am Ortseingang von Schönau, das auch in den vergangenen zwei Jahren schon gastliches Fahrtziel gewe- sen War, empfing Bürgermeister Stumpf die Wagenkolonne. „Die Kinner kumme“ hieß es im Ort, sämtliche Parkplätze waren bald besetzt. Im Festsaal vom„Weißen Roß“ warteten schon Berge von Kuchen und Kannen voll Kakao auf 200 Kinder. Kurze Begrüßung von Fahrt- leiter Ippensen, Bürgermeister Stumpf, Tou- Tring-Club-Bezirksvorsitzendem Erwin Wilms und, als Sprecher der Jugendämter von Heidelberg, Mannheim und Ludwigsha- ken, dem Heidelberger Jugendamt-Leiter Schlipphak. Dann zeigte die Kindergruppe der Schön- auer Heimatbühne, die auch in den vergan- genen Jahren schon aufgetreten war, Volks- tänze, Spiele und einen Ballettanz. Später 20g alles auf den Gemeinde- Spielplatz, wo schon drei Wagen einer Fleischwarenfabrik Warteten und als weitere Stärkung warme Würstchen an jeden verteilte, der noch ein Loch im Magen hatte. Bei Spielen und Wett- kämpfen wurden dann Plastikbälle, Puppen, Federballschläger und„Sputniks“ verteilt, von denen Schatzmeister Hermann Scharf bel verschiedenen Kaufhäusern für einen „Anstandspreis“ viele bekommen hatte. Als schließlich die Heimfahrt angetreten werden Sollte, vergaß man nicht, alles weggeworfene Papier säuberlich einzusammeln. Die dritte Waisenkinderfahrt des Tou- ring-Clubs stand wirklich unter einem guten Stern; auch Petrus hatte ihr sein Wohlwol- len nicht versagt: Während in Mannheim und Umgebung ein wilder Hagelsturm tobte, fiel Während der ganzen Fahrt kein Regentrop- fen, obwohl dunkle Wolken drohten. Auch die Erwachsenen hatten gewiß ihr Vergnü- gen; die eingeladenen Kinder, von denen viele zum ersten Mal in einem Personenwa- gen saßen, werden diesen Nachmittag viel- leicht nie in ihrem Leben vergessen. Arö/ Li. War kein Antrag des Staatsanwalts: Schwere Zuchthausstrafen für die„Hörcher“- Bande Vor der Strafkammer des Landge- richts Heidelberg stellte der Staats- anwalt gestern nach einem über zwei- einhalbstündigen Plädoyer— das durch die Mittagspause unterbrochen wurde seine Strafanträge gegen die berüchtigte „Hörcher“-Bande, deren 13 Mitglieder (gegen ein Mitglied wurde das Verfah- ren wegen Unzurechnungsfähigkeit be- reits eingestellt) rund einhundert Ein- brüche und andere Straftaten verübten. Für die Hauptschuldigen Hörcher, Krö- nert, Diesbach und Rimmelspacher be- antragte der Staatsanwalt je neun Jahre Zuchthaus. Zwei weitere Bandenmitglie- der sollen auf seinen Vorschlag mit je vier Jahren Zuchthaus bestraft werden. Ihre Führerscheine sollen den Haupt- angeklagten auf Lebenszeit, den anderen für befristete Dauer entzogen werden. Gegen die weiblichen Angeklagten be- antragte der Staatsanwalt e e Erfrischende Rast am Neckar für Waisenkinder, Betreuer und Gastgebei Turnhalle mit, Speisepunkt“ der Stadtwerke Technischer Ausschuß tagte/ Auf seiner gestrigen Nachmittagssitzung mit einem„Vier-Punkte- Programm“ behan- delte der Technische Ausschuß des Ge- meinderats zuerst einen Antrag, den Bür- germeister Krause begründete: Die Diester- wegschule soll wieder eine Turnhalle er- halten, nachdem die alte im letzten Kriege den Bomben zum Opfer flel. Das Turnhallenprojekt schließt allerdings den Bau einer Hausmeister wohnung und eines„Speisepunktes“ der Stadtwerke für —— den Stadtteil Eingenhof mit ein, der bisher von„Spelsspunkt Gockelsmarkt mitversorgt wurde, Der Leiter der Stadtwerke Ober- baudirektor Doka, sagte hierzu, die Stadt- werke hätten sich schon seit längerem um einen leistungsfähigen„Stützpunkt“ auf dem Lindenhof bemüht. Das Projekt sei aber bis- her an Bauplatzschwierigkeiten gescheitert. Die Kombination Turnhalle und Speise- punkt bezeichnete er daher als annehmbare Lösung. Im Obergeschoß des geplanten Neubaues soll die Turnhalle mit Geräte-, Umkleide- und Wasch- und Duschräumen eingerichtet werden. Das Erdgeschoß soll eine Wohnung für den Hausmeister und die Trafostation abgeben. Das Gesamtprojekt wird vermut- lich fast zwei Millionen Mark(1,936 DM) kosten. Davon entfallen auf Turnhalle und Hausmeister wohnung 690 00 DM, während der Speisepunkt 1 246 000 Mark teuer wer- den wird. Direktor Willing teilte im Zusammenhang mit dem Turnhallen-Neubau an der Diester- wegschule mit, daß der zweite Hofeingang— der zugemauert ist— wieder geöffnet wer- den soll und außerdem Einstellplätze für Fahrräder und Pkws und ein Gymnastik- platz mit Grünanlagen angelegt wird. Schreibschnelle Pfalzmeisterin kam aus Mannheim Vereinigung der Stenografen und Maschinenschreiber an der Mannheimer Abendakademie in Landau Mit 77 Stenografen und 39 Maschinenschreibern beteiligte sich die vst(Vereini- gung der Stenografen und Maschinenschreiber der Mannheimer Abendakademie e. v.) an den pfälzischen Meisterschaften, die am 25. und 26. Juni in Landau ausgetragen wurden. Die Mannheimer Vereinigung hat sich dem pfälzischen Verband angeschlos- sen, dem Stenografenvereine der Städte Ludwigshafen, Kaiserslautern, Zweibrücken, Pirmasens, Neustadt, Frankenthal, Lambrecht, Bad Dürkheim und Schifferstadt an- gehören. Unter dieser Konkurrenz— rund 400 Teilnehmer— holte sich die MM“ Redaktionssekretärin Gertrud Thaumüller die Meisterschaft auf der Schreibmaschine. Sie erzielte 1547 Punkte(464,5 Anschläge in der Minute). Außerdem errang sie einen Ehrenpreis für 300 Silben Stenografie. Auch die ersten fünf Plätze der Maschinen- schreib-Meisterklasse wurden von Mitgliedern der Mannheimer Vereinigung belegt. Damit vertraten die Mannheimer und Ludwigshafener VStM- Mitglieder ihren Verein in Landau aufs beste. Als Vorhut der Mannheimer Stenografen fuhren am Samstagnachmittag 39 junge Da- men in zwölf Personenkraftwagen vom Bis- marckplatz in die Pfalz. Am nächsten Tag trafen die übrigen„Schreiberinnen“ und „Schreiber“ in Landau ein. Sie alle hatten sich an Nachmittagen und Abenden vorher in kostenlosen Uebungsgemeinschaften für die- sen Wettbewerb gründlich vorbereitet. Das Training trug gute Früchte: Der Praktikerklasse(ab 300 Minuten- anschläge) wurden am Samstagnachmittag, 3 Uhr, in der Landauer Berufs- und Handels- schule zwei Aufgaben gestellt: IO-Minuten- Abschreibprobe und formgerechte Gestaltung eines Geschäftsbriefes. Die Meisterklasse ab- solvierte zur gleichen Zeit eine 30-Minüten- Abschreibprobe und die formgerechte Gestal- tung eines DIN-A-4-Briefes àus dem Steno- gramm. Die Schywrüle, die in den Räumen lastete, und die Aufregung vor dem„Start“ machten hochrote Köpfe. Doch bald waren die Anstrengungen vergessen, vor allem als die Mannheimer und Ludwigshafener Mäd- chen nach dem Schreibmaschinen-Wettbe⸗ Werb auf Entdeckungsreisen ausgingen. Am Sonntagmorgen begann um 8.30 Uhr das Kurzschriftleistungsschreiben, Unter den 330 Schreiberinnen saßen die 77 Mitglieder der VStM. Beim gemeinsamen Mittagessen wurde noch eifrig über unterlaufene Fehler diskutiert und über den Ausgang des Wett- bewerbs spekuliert. Um 14.30 Uhr schon be- gann der bunte Nachmittag in der Landauer Festhalle mit Tanz- und Unterhaltungsein- lagen. Mit Spannung wurde die Siegerehrung erwartet, die vom stellvertretenden Vorsit- zenden des Pfälzischen Stenografenverban- des, H. Metzger, eingeleitet wurde. Wett- schreibleiter Rudolf Korb aus Ludwigshafen gab dann die Ergebnisse bekannt: Vier der neun Ehrenpreise für über 200 Silben Stenografle(Gertrud Thaumüller 300, Irmgard Hahn 260, Helga Werling und Rose- marie Geeven 200 Silben) und die drei von der deutschen Büromaschinenindustrie ge- stifteten Geldpreise(250, 150 und 100 D-) fle- len an Schreiberinnen der Mannheimer VSt. Pfälzische Meisterin auf der Schreib- maschine wurde Gertrud Thaumüller mit 1547 Punkten. Sie holte damit zum erstenmal einen Landesmeistertitel nach Mannheim. In der halbstündigen Abschreibprobe eines un- bekannten Textes schrieb sie fast 14 000 An- schläge mit nur sechs Fehlern, eine Glanz- leistung, die selten erreicht wird. Ihren DIN- A-4-Brief hatte sie aus dem Stenogramm nach 3,25 Minuten fertig. Gertrud Thaumül- ler, die neue Pfalzmeisterin, ist die einzige in der Bundesrepublik, die in beiden Diszi- plinen— Kurzschrift und Maschinenschrei- ben— gleichzeitig so hohe Leistungen erzielt. Dies bewies sie schon beim Deutschen Steno- grafentag in Bremen 1959, wWo sie ebenfalls für 300 Silben einen Ehrenpreis holte und unter den rund 250 besten Maschinenschreiberin- nen aus der Bundesrepublik den 13. Platz belegte. Außer ihrer Tätigkeit beim MM ist sie Hausfrau und leitet zusammen mit ihrem Mann bei der Mannheimer Abendakademie die Trainings gemeinschaften der„hohen Schreiber“. Zum Ueben findet sie fast nur ein paar Tage vor einem Wettbewerb Zeit. Die 21jährige Helga Werling, die mit 1228 Punkten(415 Anschläge) den zweiten Preis im Maschinenschreiben erhielt, holte noch einen Ehrenpreis für 200 Silben Kurzschrift. Doris Hermann errang den 3. Preis im Ma- schinenschreiben mit 1152 Punkten(407 An- schläge). Sie schrieb 240 Silben Stenografie, Irmgard Hahn(1146 Punkte; 430 Anschläge) bekam für 260 Silben einen Ehrenpreis, Frau Jutzi bestand bei 1042 Punkten(411 Anschlä- gen) bei ihrem erstmaligen Teilnehmen in der deutschen Meisterklasse und Sieglinde Linnenfelser stenograflerte ebenfalls 240 Sil- ben. Sie nahm mit Rosemarie Geeven in der Praktikerklasse der Maschinenschreiber teil. Die Ergebnisse der Praktikerklasse und der Stenografen unter 200 Silben liegen noch nicht vor, doch haben auch dort die Mitglie- der der jungen VStM(gegründet 1959) groß- artige Leistungen gezeigt. Beschlüsse über vier Anträge Ueber den zweiten Tagesordnungspunkt des öffentlichen Teils der Sitzung des Tech- nischen Ausschusses baudirektor Wolfgang Borelly. Stadtrand- siedlungen sollen an das Kanalnetz ange- referierte Stadtober- schlossen werden. In der Kuhbuckelsiedlung 8 (Käfertal) in den Straßen Sonnenschein, Planetenweg, Freie Luft, Morgenröte, KG metenweg, Wormser Straße und Lampert- heimer Straße sollen in einer Gesamtlänge von 2160 Metern Rohre verlegt werden. Die- ser Bauabschnitt— der zweite seiner Art. würd etwa 371 000 Mark Kosten. Afleldings sind für die benötigten Steinzeugrohre Bien ferfristen von fünf bis sechs Monatefli zu befürchten. f Des weiteren befaßte sich der Ausschuß mit der Umgestaltung verschiedener Kreu- Art 1 e zungen an der Friedrich-Ebert-Straße. An den Kreuzungen mit der Hochufer- und Grenadierstraße sollen Signalampeln ange- bracht werden. Die Anlagen werden rund 140 000 Mark kosten. Punkt vier der Tagesordnung löste all- gemeine ironische Heiterkeit unter den Sit- zungsteilnehmern aus: Der Rosengarten soll an das Fernheiznetz angeschlossen werden. Direktor Schmitz(Maschinenamt) mußte eine Frage des Stadtrats Kuhn beantworten und zugeben, daß beim Wiederaufbau des zerstörten Rosengartens eine neue Hei- zungsanlage eingebaut wurde. Der jetzt vor- geschlagene Umbau wird ungefähr 240 000 8 K größer sehen Sie die Walt auf Ihren Reisen, Wan- derungen u., beim Sport. deutsches Qualitätserzeugnia, 2 Jahre Garantie 8 Anzahlung nur 15,— DM 0 Eine sensation in Preis und Qualitft: Hheichs gte 5 b Mark neuerliche Kosten mit sich bringen. Die bisherige Niederdruckdampfheizung soll in eine Warmwasser- Pumpen Heizungs- anlage umgemodelt werden. Zur Zeit als Dampfheizungen noch aktuell waren, 80 entschuldigten sich die„damals Verant- wortlichen“, habe man nicht wissen können, daß später ein„Warmwasserstrom“ durch die Stadt und am Rosengarten vorbeifließt. Die neue Anlage soll sich aber nach vor- aussichtlichen Berechnungen in sieben Jah- ren amortisieren. Alle vorgetragenen Punkte befürwortete der Ausschuß. Wohin gehen wir? Dienstag, 2 8. Jun Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis 22.30 Uhr:„Der Zigeunerbaron“(für die Theatergemeinde Nr,. 3181 bis 4240, freier Ver- kauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Die Tochter des Brunnenmachers“(Miete E, Halb- gruppe II, Th.-G. Gr. E. freier Verkauf); Kel- lertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fräulein Julie“; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr: „Die Geschichte vom Soldaten“,„Der Mond“ Dienstag-Miete, freier Verkauf). Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr:„Sommer- lich heiter“, Musikabend des Konservatoriums der Musikhochschule. Filme: Planken Großes Haus: Das slißße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Alster:„Die Chaplin- Revue“; Schauburg:„Gnadenloser Dschungel“; Scala: „Ehegeheimnisse“; Capitol:„Herr des wilden Westens“; Alhambra:„Meine Nichte tut das nicht“; Unſversum:„Melodie und Rhythmus“, Kamera:„Liebesbräuche ferner Völker“; Kur- bel:„Mörder unter weißer Maske“; Palast: „Micky-Maus-Festival“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Kampf um den Piratenschatz“; Abendstudie im City:„Der Apfel ist ab“. Fhora- Sport g u 80 nur 75- zech für ist E sind spre wür Bes gros gar gers mei! Kin Blec Jahi Sidn in! wur dach von wen viele 14 J rane nahi Jetz Nich Nr. 146 Dienstag, 28. Jun 1960 MANNHEIMER LCKATL NACHRICHTEN(2 MANNTETMEHR MORGEN. Seite 5 „ Interview im Keller: — Klarinettist Albert Nicholas ein liebenswerter Jazz- Opa Ein dunkelhäutiger- silberhaariger, klei- ner Herr im schwarzen Anzug und dunkel- roter Krawatte steht mit der Klarinette in der Hand auf dem Podium und verneigt sich, bescheiden lächelnd. Das Publikum klatscht begeistert Beifall. Er gibt ein Dacapo, und noch eins, dann geht er durchs Lokal und sitzt still auf einem Barhocker. Dort treffen und unterhalten wir uns mit ihm: Albert Nicho- las, einer der berühmtesten und originellsten Veteranen des New Orleans Jazz. Nicholas spricht fließend englisch und französisch. Seit zechs Jahren lebt er in Paris. Seine Schwäche für Frankreich läßt sich leicht erklären: Er ist Kreole, das heißt, unter seinen Vorfahren sind französische Amerika- Auswanderer. Albert Nicholas entpuppt sich im Ge- spräch als der liebenswerteste und liebens- Würdigste„alte Opa“ des New Orleans Jazz. Bescheiden, zurückhaltend erzählt er aus der großen alten Zeit, die— materiell gesehen— gar nicht so großartig war. Er berichtet, daß gerade um die Ecke Louis gewohnt hat(er meint Louis Armstrong), daß sie schon als Kinder hinter den Straßenumzügen der Blechkapellen hergelaufen seien, daß sie zehn Jahre miteinander spielten. Damals war auch Sidney Bechet dabei, der dann ebenfalls lange in Paris lebte. Als Bechet schwer krank wurde, hatte Nicholas ihn besucht. Niemand dachte damals, daß der 64jährige Komponist von„petit fleur“ so schnell sterben würde. In der Stimme von Nicholas klingt ein wenig Wehmut nach:„Es gibt nicht mehr viele aus New Orleans in meinem Alter.“ Vor 14 Jahren hatte Bunk Johnson einige Vete- ranen zusammengeholt, um echte alte Auf- nahmen zu machen. Bunk lebt nicht mehr. Jetzt, nach einem Gastspiel in Vaduz, kehrt Nicholas wieder nach San Franzisko zurück, um als bandleader ähnliche Aufnahmen zu machen.„Wir müssen diesmal ein paar jün- gere dazunehmen“, meint er. In Deutschland gefällt es ihm gut. Er schätzt die deutschen Jazzmusiker hoch ein. Sie spielen die Dixielandmusik ursprüng- licher als die Franzosen, urteilt er. Ganz be- geistert äußert er sich über den Jazz-Keller. Er hätte nicht für möglich gehalten, daß es so etwas in Mannheim gibt. Dann geht er wieder aufs Podium. Er spielt„Rosetta“,„High Society“,„I found à new Baby“, einen Blues. Niemand tanzt. Alle hören zu. Und wer Ohren hat zu hören, ver- steht den Schweizer Klarinettist der beglei- tenden Kapelle„Tremble Kids“, der meint: Die Persönlichkeit eines Musikers gibt der Musik erst das Gesicht. Albert Nicholas ist einmalig, er hat nie jemanden kopiert, er ist jetzt 61, und seit 45 Jahren spielt er nur sich selbst. Man kann dazu stehen, wie man will, aber man muß ihn bewundern Mac Lindenhof ohne Strom von 13.45 bis 16.45 Uhr Weil eine Räummaschine an der Südtan- gente beim Rheinbrückenkopf das elektrische Hauptzubringerkabel für den Lindenhof ab- drückte, mußten die Bewohner dieses Stadt- teils gestern von 13.45 bis 15, manche sogar bis 16.45 Uhr, ohne Kühlschrank und Venti- dator auskommen. Der Strom floß nicht mehr. Ein Arbeitstrupp der Stadtwerke beseitigte den Schaden in fleberhafter Arbeit, nachdem die Fehlerstelle im Speisungskabel festge- Stellt worden war. No. Forderung: Gleichmäßige Lohnerhöhung: Genossenschaftliche Malzkaffeeproduktion ruht noch Pressekonferenz der Gewerkschaft Nahrungsmittel— Genuß— Gaststätten/ Streik-Ende noch nicht abzusehen Das große Pappschild mit der Aufschrift„Hier wird gestreikt“ und vier Ausrufe- zeichen steht noch immer vor der GEG-Malzkaffeefabrik auf der Friesenheimer Insel. Die Arbeiter haben sich offenbar mit einer langen Streikdauer abgefunden. Stadtrat August Locherer, Erster Vorsitzender der Gewerkschaft„Nahrungsmittel— Genuß— Gaststätten“ NGG) sprach jedenfalls gestern im Scherz von einem halben Jahr. Die streikenden Männer und Frauen stellen sich übrigens gar nicht schlecht dabei. Die Streikgelder, die sie von der Gewerkschaft beziehen, sind nämlich wahrscheinlich höher als die Löhne, die sie durch Arbeit erzielen können. Sie belaufen sich auf etwa 70 bis 100 DM wöchentlich, je nach Größe der Familie. Sie müssen sich nur täglich auf dem Gewerkschaftsbüro melden, damit kontrolliert werden kann, daß sie nicht etwa eine andere Arbeitsstelle angenommen haben. Gestern luden die Gewerkschafts- funktionäre zu einer Pressekonferenz ein, in der sie noch einmal chronologisch die Entwicklung bis zum Streik darstellten. Dieses Verhältnis Gewerkschaft GEG entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie. Für den Außenstehenden sieht es so aus: Die Ar- beiter der GEG sind Mitglieder der Gewerk- schaft NGG und Mitglieder der Konsum-Ge- nossenschaften. Die Konsum-Genossenschaf- ten wiederum— und hier beißt sich die Katze in den Schwanz— sind die Gesell- schafter der GEG. „Die Stellung der Gewerkschaften zur GEG ist— genau wie zum Konsum— freund- schaftlich“, sagte gestern August Locherer, der zusammen mit Wolfgang Weber, dem zweiten Vorsitzenden des NGG-Ortsverban- des, und Walter Eck, dem Betriebsratzvor- sitzenden der Malzkaffeefabrik, in der Bücherei des Gewerkschaftshauses den Ver- tretern der Mannheimer Lokalpresse gegen- übersaß. Die Gewerkschaften befürworten Konsum und GEG. Gewerkschaftler waren Pioniere in der Genossenschaftsbewegung. Im allgemeinen bestehe zur GEG ein gutes Verhältnis, versicherte Locherer. In dem spe- ziellen Mannheimer Fall könnten allerdings die lohnpolitischen Beziehungen besser sein, meinte er. Im Aufsichtsrat der GEG sitzen Gewerkschaftler. Allerdings nur als Arbeit- nehmer- Vertreter. Noch ein lockeres Binde- glied: Gewerkschaften, Konsum und GEG zahlen ihr Geld auf die Bank für Gemein- wirtschaft ein. Die Tarife in den GEG-Betrieben wurden bisher im allgemeinen als gut angesehen. Es besteht ein Generalabkommen, nach dem die Löhne in GEG- Betrieben acht Prozent höher als in vergleichbaren anderen Fabriken am Ort liegen sollen. Im Falle der Mannheimer Malzkaffeefabrik läßt sich in Baden- Württemberg schwer ein Vergleichsmaßstab Walter Eck, in„normalen Zeiten“ Vorsitzender des Betriebsrates der Mannheimer Malzkaffee- Fabrik der GEG führt jetzt die Axten als Streikleiter. Die Forderung der Streikenden: 25 Pfennig Lohnerhöhung auf alle jetzt zwi- schen 1,54 DM und 2,40 DM liegenden Löhne. Bilder(2) Steiger finden. Kaffeemittelfabriken sind dünn ge- Sät. Die Gewerkschaft möchte als Vergleichs- maßstab„Frank- Kathreiner“ in Ludwigs- burg heranziehen, die GEG-Leitung zitierte die Quieta-Werke in Augsburg(Bayern). Nach der Rechnung der Gewerkschaft ist je- doch das Lohngefälle nach Bayern so groß, daß dabei kaum eine Verbesserung, eher eine Verschlechterung für die Mannheimer Arbei- ter herausspringen könnte.(Zur Zeit liegen die Löhne in der Mannheimer Malzkaffee- fabrik zwischen 1,54 und 2,40 Mark.) Anfang April hat die Gewerkschaft der Geschäftsleitung die Forderung nach einer Neuregelung der Löhne unterbreitet. Sie verlangte eine lineare Erhöhung von 25 Pfennig für alle Löhne. Am 4. Mai begannen in Mannheim Verhandlungen. Die Geschäftsleitung bot eine Erhöhung der Löhne um 10 Pfennig an. Das Angebot wurde zurückgewiesen. Der zweite Vorschlag der Geschäftsleitung lautete: 10 Pfennig Aufschlag auf die nied- rigen Löhne und 16 Pfennig Aufschlag auf die höheren Löhne. Die Gewerkschaft- ler lehnten ab, sie verlangten eine gleiche Erhöhung für alle Gruppen. Die nächsten Verhandlungen Ende Mai führten zu einem neuen Vorschlag der Geschäftsleitung. Diesmal wurden 13 bis 19 Pfennige geboten. Wieder wurde der Vorschlag zurückgewiesen, weil er die un- teren Lohngruppen zu kurz kommen lasse. Die Gewerkschaftler machten einen Gegenvorschlag. Sie stellten in Aussicht, daß eine Regelung auf der Basis von 19 und 20 Pfennigen angenommen werden könne. Dies habe die GEG aus„grundsätz- lichen Erwägungen“ abgelehnt. Damit habe die Gewerkschaft die Ver- handlungen als gescheitert angesehen. Die GEG wollte Ende Juni weiterverhandeln. So lange wollten aber die Gewerkschaftler nicht warten, sie nannten den 7. Juni als letzten Termin. Als bis dahin keine Verhand- lungen mehr zustandekamen, riefen sie die 32 Frauen und 18 Männer zur Urabstimmung auf, mit der das Angebot der Geschäfts- leitung einstimmig abgelehnt wurde. Die Geschäftsleitung versuchte am 21. Juni noch einmal Verhandlungen anzuknüpfen, auch sie scheiterten, weil keine gleichmäßige Lohnerhöhung für alle Gruppen vereinbart werden konnte. Am 22. Juni wurde noch einmal abgestimmt. Alle Betroffenen stimm ten für Arbeitsniederlegung. Noch am glei- chen Nachmittag um 16 Uhr wurde der Streik ausgerufen um zu verhindern, daß die vorhandenen Malzkaffeevorräte ausge- lagert werden können, Wie die verfahrene Karre wieder flott- gemacht werden soll? Die Gewerkschafts- Funktionäre zucken mit den Achseln. Nach dem Scheitern der Verhandlungen stehe nach Wie vor ihre Forderung auf eine gleich- mäßige Erhöhung um 25 Pfennig zur De- batte. Neue Verhandlungen sind im Augen- blick nicht in Sicht. Ob die Möglichkeit be- stehe, daß sich Funktionäre aàuf höherer Ebene einschalten?, fragte ein Reporter, Ant- wort: Im Augenblick nicht, die Mannheimer Gewerkschaftler seien von der Landesleitung mit der Verhandlungsführung beauftragt. „Die Hauptverwaltung wird nicht ohne uns verhandeln“, sagte Locherer. Die Höhe des Schadens, der durch den Streik für die GEG entsteht? Das läßt sich schwer abschätzen, handelt es sich doch nicht nur um den Verkaufsausfall. Die Konsum- genossenschaften müssen ja jetzt wohl oder übel den Haufrauen statt„I mal 1“ und „Vieta“ andere Malzkaffee- Fabrikate an- bieten. Wenn sich die Kunden erst einmal an diese Marken gewöhnt haben, weiß nie- mand, ob sie später wieder zum genossen- schaftlich produzierten Malzkaffee zurück- kehren werden * Vielleicht am unglücklichsten über die ganze Entwicklung ist der Betriebsleiter der GEG-Malzkaffeefabrik Paul Schäfer. Der 64 jährige, kurz vor der Pensionierung stehende, alte Gewerkschaftler(Mietglied seit 1910) klagt:„Wir hatten immer ein so ruhiges, kriedvolles Betriebsklima. Niemand versteht, wie es so weit kommen konnte“. Paul Schäfer kann allerdings jetzt wenig unter- nehmen. Verhandlungspartner für die GEG August Locherer(links), erster Vorsitzender, und Wolfgang Weber(rechts), zweiter Vorsit- zender der Gewerkschaft„Nahrung— Genuß Gaststätten“:„Die Beziehungen zur GEG (Großeincaufsgesellschaft der Konsumgenos- senschaften) sind durchaus freundlich und kol- legial.. Ein Ende des Streiks ist noch nicht abzusehen sind nämlich Herren von der Geschäfts- leitung in Hamburg. Täglich drängt er tele- fonisch auf Wiederaufnahme der Verhand- lungen. Drastisch kennzeichnete Paul Schäfer seine bedauernswerte Position:„Ich bin ein Weizenkorn zwischen zwei Mahlsteinen, ich werde zerrieben.“ Mac Barchet Lokal S— Starke Regenfälle verjagten die Zaungäste Sportfest der Evangelischen Jugend im Herzogenriedpark Eine bisher noch nie erreichte hohe Teil- nehmerzahl verzeichnete das diesjährige Sportfest der evangelischen Jugend àam Wochenende im Herzogenriedpark. Aller- dings verjagten starke Regenfälle am Sonn- tag die Zuschauer und Zaungäste, die am Samstag den vielseitigen Wettkämpfen zu- sahen und am Abend der Serenade des Po- saunenchors und des Chors der evangeli- chen Jugend lauschten. Die Musiker und Sänger dirigierte R. Schweizer. Trotz der widrigen Umstände erzielten die Sportler aber auch am Sonntag— nach dem Gottesdienst mit Jugendpfarrer P. Stein — noch recht beachtliche Ergebnisse: G. Fischer(Luther-Süd) gewann das Kugel- stoßen mit 12,98 Metern. H. Bluhm Frie- denskirche) siegte über 100 Meter in 11,8 Sekunden, und Volk, der Kreismeister im 400-Meter-Lauf brauchte für seine Spezial- strecke nur 51,5 Sekunden. Volk war es auch der mit dem badischen Meister über 800 Meter, Koch, die„Eichenkreuzstaffel“ für den CVIM gewann, obwohl sich das Secken- heimer Team besonders auf diese Disziplin vorbereitet hatte und um jeden Preis siegen wollte. Drei von vier ausgeschriebenen Wett- bewerben ihrer Altersklassen gewannen G. Schöffel(16jährige Mädchen) und G. Ulbricht (über 18jährige Mädchen). Die wichtigsten Turniere endeten mit Ueberraschungen: Seckenheims Handballelf blieb im Endspiel mit 10:2-Toren über Käfer- tals Team erfolgreich und im Fußballturnier siegte Wallstadts Elf über die technisch über- legene Mannschaft aus Feudenheim, die in den letzten vier Jahren„Abonnements- sieger“ war. Anläßlich der Siegerehrung sprach Ju- gendpfarrer P. Stein auch denen seinen Dank und seine Anerkennung aus, die nicht zu den Siegern zählten. Er meinte, es sei weniger wichtig, Siege zu erringen, als sich für seine Jugendgruppe einzusetzen und mitzumachen.-hade- Aus dem Polizeibericht: Monteur tödlich verunglückt Sturz aus 15 Meter Höhe Ein Betriebsunfall mit tödlichem Ausga ereignete sich am Vormittag in einem R e auer Unternehmen. Dort war ein 21 jähriger Monteur aus Bremen damit bes iltigt, eine rund 100 Kilo schwere Stahlplatt einer Elektrowinde auf einen 15 Meter ho- hen Kraftstoffpehälter zu ziehen., Die Stahl- platte verkantete sich aber und blieb an dem Laufsteg hängen, der rund um den Behälter führt. Hierbei wurde die Trägerkonsole des Laufsteges aus ihrer Verankerung gerissen und fiel zu Boden, Als der Monteur den Lauf- steg betrat, kippte eine Holzbohle und der Unglückliche stürzte in die Tiefe. schlug mit dem Kopf an die Kante eines Eisenteils und war sofort tot. Ins Schaufenster gestolpert Ein Fußgänger stolperte am Abend auf dem Gehweg vor dem Quadrat O 7. Er fiel in die Schaufensterscheibe eines G tes, die in Scherben ging. Der Gestürzte erlitt mehrere Schnittwunden am Hinterkopf und an der rechten Hand. Aus der Straßenbahn gefallen Eine 24jährige Frau stürzte gegen Mittag vermutlich durch einen Schwächeanfall in der Seckenheimer Straße von der teren Plattform des Motorwagens der Straßen- bahnlinie 25 auf die Fahrbahn. Mit einer Ge- hirnerschütterung und Körperprellungen fand die Frau Aufnahme im Krankenhaus. Brand im Käfertaler Wald In den Nachmittagsstunden erschien ein 14jähriger Junge bei der Polizei und mel- dete einen Waldbrand im Käfertaler Wald. Eine Funkstreife fand an der angegebenen Stelle eine Fläche von 1000 Guadratmetern Jungwald in Flammen vor. Zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr waren bereits mit der Brandbekämpfung beschäftigt und konnten das Feuer nach etwa einer Stunde löschen. Der Schaden beträgt, soweit er an Ort und Stelle abschätzbar ist, ungefähr 3000 Mark. Da eine Schachtel Streichhölzer vorgefunden wurde, vermutet die Feuerwehr Fahrlässig- keit als Brandursache. „Leihwagen“ war gestohlen Gegen 4.30 Uhr wurde auf der Kurpfalz- straße ein Personenwagen angehalten und kontrolliert. Der Fahrer gab seinen Pkw zwar als Leihwagen aus, doch ergab die Durchsicht der Kraftfahrzeugpapiere den Wirklichen Besitzer. Der Wagen war aus dem Hof einer Autofirma gestohlen worden; der 19 jährige Fahrer wurde festgenommen. Elfjähriger Einbrecher In Wallstadt drang ein elfjähriger Junge in die Wohnung einer Familie ein, die sich zur Zeit in Urlaub befindet, und durchwühlte sämtliche Schränke, Schubladen und Behält- nisse nach Bargeld. Der Junge wurde von einem Hausbewohner überrascht und zur Polizei gebracht. Dort gab er noch einen wei- teren Gelddiebstahl in einer anderen Wall- sbadter Wohnung zu. 2 Termine Malerfachschaft: 28. Juni. 20 Uhr,„Kolping- haus“(Nebenzimmer). R 7. Berichte und Ein- drücke vom Deutschen Malertag 1960 in Mün- chen. Abendakademie- Veranstaltungen am 28. Juni: E 2, 1, 19.45 Uhr, Raketentechnik und Raum- fahrtforschung 20 Uhr. Arbeitsrecht Dr. E. Richter);— Karl-Friedrich- Gymnasium, je- weils 19.30 Uhr, Seelische Entspannung(J. Pflanz), Werken und Gestalten für jedermann (A. Lovisa).— Dienstag-Kollegium verlegt auf 5. Juli. „Geschlechtsreife— Geschlechtserziehung“, Thema eines Ausspracheabends des Stadt- jugendamtes am 28. Juni um 20 Uhr in der Turnhalle der Wohlgelegenschule. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 28. Juni, 17.30 bis 19 Uhr. Arbeitsgemein- schaftsraum,„Schicksalsglaube und Evan- gelium“(Dekan Hch. Schmidt): 18 bis 19.30 Uhr, Studio, Einführung in Mathematik und Geometrie— für Mittelschullehrer(G. F. Au). DGRR: 28. Juni„Zwei Jahre Landesgruppe Nordbaden-Pfalz-Saar“, 19.45 Uhr Rückblick und Ausblick, 20.45 Uhr Vortrag von A. Por- tuné über„Raketentreibsätze für atmiosphäri- sche Meßsonden“ im Vortragssaal E 2. 1. Der Interkorporative Ring: 28. Juni, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule, Festkommers anläßlich des Sportfestes der WH. Verband der Heimkehrer: 28. Juni,„Fran- keneck“, M 2, 12, Sprechstunden. In der 276. Nennlos- Lotterie der Süd- deutschen Klassenlotterie wurde die Gewinn- nummer 102 830 gezogen. Die Gewinne be- tragen in der I. Gewinnklasse mit 5 End- ziffern DM 7 465,00, in der II. Gewinnklasse DM 1720, 50, in der III. Gewinnklasse DM 10,80. Nach jahrelanger Forschungsarbeit e las neue Oel für hohe Ansprüche organische Wirkstoffe im neuen SHELL x-100 Multigrad machen den Motor jetzt munter wie nie zuvor und haften ihn von innen blitzsauber. ,,, Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUN DESLINDERN Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 146 Der„Glimmstengel“ feiert 100. Geburtstag Im Jahre 1860 wurde die Zigarette in Deutschland bekannt/ Interessanter und wechselvoller Lebenslauf Hamburg. Rund 16 Millionen passionierte Zigarettenraucher in der Bundesrepublik, die bei ihren Händlern eine von den zur Zeit angebotenen 267 Zigarettensorten kaufen, werden kaum wissen, daß der geliebte und verfluchte Glimmstengel in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag feiert. Er ist in die- sem wechselvollen Lebens jahrhundert zu einem begehrten Genußmittel geworden. Nach Schätzungen der Industrie werden 1960 in der Bundesrepublik rund 69 Milliarden Zigaretten als graublauer Dunst enden. Die Qualmwolken dieser gewaltigen Menge wür- den ausreichen, eine Großstadt völlig einzu- nebeln. Die Zigarette war schon im 16. Jahrhun- dert bekannt. Für Deutschland haben die Markt- und Geschichtsforscher der Zigaret- tenindustrie das Geburtsdatum jedoch auf das Jahr 1860 festgelegt. Zu dieser Zeit gründete Otto Rheinholdt in Baden-Baden eine erste„Orient-Cigarettenfabrik“. Ein fleißiger Arbeiter stopfte mit einem konisch geformten Holzstab täglich 1300 und 2000 Papierhülsen mit Tabakskraut. Die heutige Maschinenleistung beträgt 1600 Stück pro Minute. Wie Pilze schossen schon kurz darauf weitere Unternehmen aus dem Boden, dar- unter manche, deren Namen noch heute Klang haben oder die unvergessen sind: Eckstein, Batschari, Garbaty, Venidze, Con- stantin, Josetti, Lande, Zuban, Muratti, um nur einige zu nennen. Die leichte Orient- Zigarette hatte sich die deutschen Raucher- lungen im Sturm erobert. Mit 99 Prozent des Marktanteils stand sie an der Spitze, und kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges gab es bereits über 1000 Unternehmen, die in der Warenzeichenrolle des Reichspatentamtes das heute unvorstellbare Angebot von rund 20 000 Zigarettensorten registrieren liegen. Die immer schneller voranschreitende Mechanisierung der Zigarettenproduktion— die erste, von einem Fabrikanten in Havanna konstruierte„Cigarettenmaschine“ produ- zlerte die für damalige Begriffe sensationelle Menge von 3600 Zigaretten pro Stunde— und die Entwicklung der Zigarette zu einem Markenartikel überlebten indes nur 129 Zi- garettenfabriken. Sie produzierten fast aus- nahmslos Zigaretten mit einer Mischung aus Orienttabaken. Ein Jahr vor dem ersten Weltkrieg war als Zigarttentyp neuer Art die„American Blend“ auf dem internationalen Markt er- schienen, eine Mischung von amerikanischen Tabaken unter Verwendung des bis dahin nur als Pfeifen- und Kautabak verarbeiteten Burley-Tabaks mit einem geringen Zusatz von Orienttabaken. Die American Blend wurde zu einer echten amerikanischen Na- tionalzigarette und erfreute sich auch in anderen Ländern regen Zuspruchs. Aber es dauerte rund 32 Jahre, ehe dieser Zigaretten- typ seinen Siegeszug auch in Deutschland antreten und die Orientzigarette fast völlig verdrängen konnte. Fast schlagartig änderten die deutschen Raucher 1945 beim Einzug der Besatzungstruppen ihre Geschmacksrichtung. Nicht zuletzt deshalb, weil die damals ange- botenen deutschen Zigaretten, im Volksmund Das Atomforschungszentrum wächst Erste Aufträge vom Ministerium für Atomkernenergie wurden erteilt Stuttgart. Die Arbeiten am Kernfor- schungszentrum Karlsruhe leiden zwar unter dem Mangel an Bauarbeitern und Fach- Handwerkern, dennoch wächst das moderne Atomforschungszentrum der Bundesrepu- blik von Monat zu Monat seiner Fertigstel- lung entgegen. Das eigentliche Reaktor- gebäude ist bereits bis auf einige restliche Innenarbeiten fertiggestellt. Die Uran- Brennelemente und das Schwerwasser lie- gen bereits im Kernforschungszentrum. In dem neuesten Bericht über den Stand der Arbeiten wird mitgeteilt:„Das in der Tech- nikumshalle des Instituts für Neutronen- physik und Reaktortechnik mit Brennele- menten und Schwerwasser durchgeführte Uunterkritische Experiment hat die theore- tischen Berechnungen, die der Auslegung des Reaktors zugrundeliegen, bestätigt. Das Kritischwerden des Reaktors und die er- rechnete Leistung sind danach gewährlei- stet. Das positive Ergebnis der Versuche ist gleichzeitig ein Beweis für die nukleare Reinheit der erstmals in der Bundesrepu- blik hergestellten Brennelemente.“ Die Institute für Radiochemie, Neu- tronenphysik, Reaktortechnik und für Strah- lenanwendung sind bereits in vollem Be- 2155 e Institute stehen vor ihrer Voll- endu Abwässer zum Altrhein ist fertiggestellt, die Entaktivierungsanlage schon zum Teil im Betrieb. Das Ministerium für Atom- energie hat der Kernreaktorgesellschaft mehrere Forschungsaufträge auf dem Ge- biet des Transportes und der Lagerung radioaktiven Materials erteilt. Außerdem wurde die Gesellschaft mit der Entwick- lung eines motorisierten Hilfszuges für Entaktivierung beauftragt. Im letzten Jahr wurden im Forschungs- zentrum 193 Führungen mit 7311 Besuchern aus den verschiedensten Ländern der Welt durchgeführt. Im gleichen Zeitraum wurden 7329 Besuchern Lehr- und Informations- fUme über die friedliche Nutzung der Kern- energie gezeigt. Für einen Teil der über 800 am Kernreaktor beteiligten Personen sind inzwischen mit Hilfe des Landes und des Bundes bei Leopoldhafen 102 Wohnun- gen in der Reaktorwohnsiedlung fertig- Ig. Auch die Kläranlage für Chemie- gestellt worden. Diege Siedlung wird welter ausgebaut. 1 Frontal zusammengestoßen Bad Niederbreisig(Kreis Ahrweiler). Zwei Tote und zwei Schwerverletzte hat am Montag ein schwerer Unfall auf der linken Rheinuferstraße unweit von Bad Nieder- breisig gefordert. Nach den bisherigen Er- mittlungen sind dort zwei entgegenkom- mende Fahrzeuge frontal zusammengesto- Ben. Dabei fanden ein 56jähriger Transport- unternehmer und ein 24 Jahre alter Kraft- fahrer den Tod. Ein dritter Fahrzeuginsasse und der Fahrer des zweiten Wagens, der aus Düsseldorf stammt, wurden schwerverletzt. Bundesländer Rheinperlenfest in Worms Rheindürkheim(Kreis Worms). Unter dem Patronat der 19 jährigen Nheinperlenkönigin Ursula Reichert ist am Wochenende in Rheindürkheim das neunte Rheinperlenfest eröffnet worden. Höhepunkt des fröhlichen Treibens war am Sonntag ein Festzug und ein Feuerwerk auf dem Rhein. Die Rhein- perlenkönigin war bereits im April gewählt worden.- Drei Polizisten niedergetrampelt als„Seegras-“ oder„Matratzenmischung“ bekannt, als„Lungentorped kaum noch genießbar waren. Der deu de Markt wurde überdies mit amerikanischen Schmuggelziga- retten— monatlich fast 400 Millionen Stück mit einem Kurswert von durchschnittlich 1000 Reichsmark pro Stange(200 Stück) regel- recht überschwemmt. Dieser Geschmacksänderung beim deut- schen Raucher fielen weitere Zigaretten- unternehmen zum Opfer. Geblieben sind bis heute 27 Zigarettenfabriken, die im ver- Sangenen Jahr rund 65 Milliarden Zigaretten produzierten. Für 1965 rechnet die Industrie mit einem Absatz von etwa 85 Milliarden Stück. Mit dieser Entwicklung zur Massenpro- duktion und dem Verkauf einer Marke an Millionen von Abnehmern ist der Abstand zwischen Hersteller und Verbraucher so grog geworden, daß sich die Industrie einer aus- geklügelten Markt- und Motivforschung be- dienen muß, um den Kontakt zum Raucher nicht zu verlieren.„Schon geringe Schwan- kungen der Rauchereinstellungen können sich entscheidend auf die Dispositionen der Hersteller auswirken“, meint Reemtsma- Direktor Dr. Kleinig. Die größte deutsche und europäische Zigarettenfabrik, H. F und Ph. F. Reemtsma GmbH., Hamburg, feiert heute übrigens ihr 50jähriges Bestehen. Für die Zigarettenproduzenten ist es des- halb wichtig, zu wissen, wieviele Raucher der Marken A oder B es beispielsweise gibt, wie viele Männer oder Frauen sind, zu welcher sozialen Schicht sie gehören, wie alt sie sind und welches Einkommen sie haben. Die neuesten Kennzeichen des Rauchers für 1960 lauten: 43 Prozent der Bevölkerung der Bun- desrepublik im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, nämlich 12 Millionen Männer mit einem Verbrauch von etwa 13 Zigaretten Pro Tag und 4 Millionen Frauen mit einem täglichen Konsum von 7 Zigaretten, rauchen. In der Stadt wird wesentlich mehr geraucht (53 Prozent) als auf dem Lande(35 Prozent). Zwischen 18 und 44 Jahren wird am meisten geraucht, am wenigsten im Alter zwischen 60 und 65 Jahren. In den ersten sechs Mona- ten dieses Jahres stellten eine Million Men- schen aus den höheren Altersgruppen das Zigarettenrauchen ein, um zur Zigarre oder zur Pfeife überzuwechseln. Im gleichen Zeit- raum wandten sich aber 1,2 Millionen meist jüngere Personen den kleinen Stäbchen 21. Etwa 20 Prozent der Raucher wechseln inner- halb von drei Monaten die Zigarettenmarke, 30 Prozent bleiben ein bis zwei Jahre bei ihrer Lieblingsmarke und jeder zweite Ziga- rettenraucher hält neben seiner Hauptmarke noch eine oder mehrere andere Marken, die er bei besonderen Gelegenheiten oder zur Abwechslung raucht. Die bis 1954 völlig unbedeutende Filter- zigarette— sie wurde bis dahin nur von jüngeren Rauchern,„die vom Rauchen nichts verstanden“, konsumiert, eroberte sich fast ebenso schnell den deutschen Markt wie vor der Währungsreform die Ami- Zigarette. Heute sind 66,5 Prozent aller gerauchten Zigaretten in der Bundesrepublik Filter- 7 05 Schwere Ausschreitungen beim Schweinfurter Volksfest Schweinfurt. Bei schweren Ausschreitun- gen einer mehrhundertköpfigen Menschen- menge am Wochenende auf dem Schwein- kurter Volksfest wurden drei Polizeibeamte erheblich verletzt. Nach Mitteilungen des Schweinfurter Polizeipräsidiums sind zwei der Rädelsführer festgenommen. Die Ausschreitungen begannen, als die drei Polizisten der Volksfestwache einen ran- dalierenden Betrunkenen in einem Bierzelt festnahmen und zur Festplatzwache brach- ten. Eine große Menschenmenge folgte den Polizisten. Als dann der Betrunkene von einem Streifenwagen abgeholt wurde, konnte das Auto nur noch mit Mühe den randalie- renden Massen entkommen. Danach seien letzten Beamten ins Krankenhaus werden konnten. etwa 400 Menschen gegen die drei zurückge- bliebenen Polizisten losgegangen. Die drei Beamten wurden zu Boden geschlagen und niedergetrampelt. Amerikanische Militärpolizisten bemerk- ten den Zwischenfall und griffen ein. Nach der Darstellung des Polizeipräsidiums hol- ten die amerikanischen Militärpolizisten, die sich von der riesigen Menschenmenge nicht einschüchtern ließen, ihre drei deutschen Polizeikameraden heraus und hielten die wütenden Menschen- „in vorbildlicher Weise“ massen auf, bis ein größeres Aufgebot deut- scher Polizei zur Stelle war und die drei ver- gebracht 2 zigaretten. In den Städten München, Ham- burg und Berlin sind es sogar 80 Prozent. Weit abgeschlagen steht die Orient-Zigarette mit 5,6 Prozent des Marktanteils an letzter Stelle. Mit einem Jahresverbrauch von 1 206 Zigaretten pro Kopf der Bevölkerung(1959) liegt die Bundesrepublik allerdings noch weit abgeschlagen hinter der Schweiz mit 1785, England mit 2052 und den USA mit 2 620 Zigaretten. Auch auf dem finanziellen Sek- tor reichen die Bundesbürger noch nicht an andere Länder heran. Für den Kauf einer 20-Stück-Packung Zigaretten muß ein Arbei- ter in den USA nur 5 Minuten, ein Arbeiter in der Schweiz 19 Minuten, ein Arbeiter in der Bundesrepublik hingegen 39 Minuten arbeiten, nicht zuletzt deshalb, weil zum Bei- spiel von jeder 8½-Pfennig-Zigarette 45,7 Pfennig als Tabaksteuer an den Bund fließen. Der Bundesfinanzminister konnte 1959 rund 3,3 Milliarden Mark Steuer Abschöpfen, fast genau so viel wie die gesamten Ausgaben des Bundes für die Kriegsopferversorgung be- tragen. 5 Trotz dieser steuerlichen Einengung ist die Industrie guter Hoffnung, daß die deutsche Zigarette nicht nur auf dem deutschen Markt ihre Spitzenstellung gegen die immer stärker Werdende ausländische Konkurrenz behaup- ten kann, sondern auch im Ausland wieder Liebhaber finden wird. Erste Anzeichen lie- gen dafür bereits vor: seit dem Besuch des Bundeskanzlers in Japan erfreut sich eine deutsche Zigarettenmarke bei den Japanern steigender Nachfrage: Die Gelbe Sorte“. Gert Kistenmacher —— Bis 4. Juli vertagt Kiel. Der„Feuerteufel von Lüneburg Herbert Rademacher, ist am Montagvormit- tag ins Kieler Untersuchungsgefängnis ein- geliefert worden. Die Jugendkammer des Lüneburger Landgerichts hatte am 24. Jun beschlossen, einen dritten meckzinischen Sachverständigen, und zwar den Kleler Gerichtsmediziner Professor Dr Haller. mann, hinzuzuziehen. Er soll den Brand- stifter in dieser Woche untersuchen, Die Lüneburger Verhandlung würde auf; den 4. Juli vertagt. An diesem Tage wird Pro- fessor Hallermann sein Gutachten erstatten. Lebenslänglich Zuchthaus Düsseldorf. Eine grauenvolle Bluttat st am Montag vor dem Düsseldorfer Schwur gericht mit einer lebenslangen Zuchthaus- strafe gesühnt worden: Der Angeklagte 32. jährige Werkmeister Albert Sibille hatte am Abend des 26. Februar 1959 seine 3/ jährige Ehefrau Frieda im Schlafe mit mehferen Beilhieben erschlagen und seine Sbenkalls friedlich schlummernden Söhnchen, den künk⸗ jährigen Wolfgang und den einjährigen Tho- mas, mit einem Brotmesser erstochen.“ Ob- Wohl die drei psychiatrischen Sachversfändi- sen dafür plädierten, Sibille wegen seines chronischen Alkoholismus Verminderte Zu- rechnungsfähigkeit zuzubilligen, entschied sich das Gericht für die gesetzliche Höchst- strafe, da ein abschreckendes Beispiel gege- ben werden müsse. i Durch Wein, Wald und Wasser berühmt Vor 600 Jahren wurden Bad Dürkheim die Stadtrechte verliehen i Bad Dürkheim. Die vorderpfälzische Kur- stadt Bad Dürkheim feiert in diesen Wochen die 600. Wiederkehr des Tages, an dem ihr die Stadtrechte verliehen wurden. Zahlreiche große Veranstaltungen standen bereits im Zeichen des Stadtjubiläums— den Höhe- Punkt bildete ein offizieller Festakt in der Brunnenhalle. Gleichzeitig wurde eine wert- volle Ausstellung von zahlreichen Dokumen- ten eröffnet, die wesentliche Etappen der geschichtlichen Entwicklung widerspiegeln. In seinem Festvortrag überbrachte Re- glerungspräsident Dr. Pfeiffer die Glück- Wünsche der Landesregierung und betonte dann, Bad Dürkheim habe sich unter den Pfälzischen Orten zu einem weithin bekann- ten Juwel entwickelt. Einst habe die aufblü- hende Stadt, deren Geschichte sich auf über 1000 Jahre zurückverfolgen lasse, nur vom Salz und vom Wein gelebt. Heute sei Bad Dürkheim nicht nur wegen seiner weltbe⸗ kannten Weinlagen, sondern auch wegen sei- ner Heilquellen und seiner Gastfreundlich- keit bekannt. Mit Genugtuung habe man kestgestellt, daß sich Bad Dürkheim als Fremdenverkehrsort gerade in den letzten Jahren sehr gut entwickelt habe. Die erfor- derlichen Voraussetzungen dazu seien durch den beispielhaften Wiederaufbau von der Bürgerschaft gegeben worden. Bürgermeister Brodhag versicherte, auch künftig werde die Entwicklung des Weinbau- ortes vornehmlich auf den drei„Pfeilern“ Wein, Wald und Wasser beruhen. Um die Zu- Kunft brauche es, Bad Dürkheim nicht bange zu Sein, In der vorderpfälzischen Kurstadt leben heute über 10 00% Menschen,. Mit 800 Hektar Weinbergsgelände ist Bad Dürkheim die größte Rebenanbaugemeinde Deutsch- lands. Nach der Statistik leben 80 Prozent der Bevölkerung mittel- oder unmittelbar vom Wein. Dieser Tatsache soll im August Rechnung getragen werden, wenn Bad Dürk- heim den Deutschen Weinbaukongreß in sei- nen Mauern erlebt. Im Anschluß daran steht der Jubiläums- Wurstmarkt als größtes Wein- fest der Welt im Programm. Vf. Haftbefehl aufgehoben Tübingen. Der seit Herbst 1958 be- stehende Haftbefehl gegen den Wegen Kon- Kursvergehens angeklagten Kraftfahrzeug- fabrikanten Wilhelm Maisch ist aufgehoben worden. Wilhelm Maisch ist zusammen mit seinem Bruder Otto Angeklagter in dem seit Ende Mai in Tübingen laufenden Maico- Prozeß. Er war der technische Geschäfts- führer der Malco-Werke in Pfäffingen. Das Verfahren gegen Wilhelm Maisch Wurde allerdings wegen Krankheit bei Beginn der Hauptverhandlung von der Strafkammer abgetrennt. Ueber alle Berge 5 Großfahndung nach gefährlichem Verbrecher Kaiserslautern. Seit Samstag läuft eine Großfahndung nach dem 28 jährigen Koch Al- fred Bohn aus Enkenbach(Landkreis Kai- serslautern), der am Dienstag vergangener Woche auf Grund einer Haftbesch werde aus der Untersuchungshaft in Kaiserslautern ent- lassen worden war, obwohl er ein schweres Sittlichkeitsverbrechen begangen hatte. Wie der Oberstaatsanwalt beim Landgericht Kai- serslautern, Dr. Lenhard, mitteilte, ist von der Staatsanwaltschaft sofort die erneute vorläufige Festnahme des Täters Veranlaßt worden. Bohn sei aber bereits über alle Berge gewesen. Der flüchtige Sittlichkeitsverbrecher hatte am Fronleichnamstag zwischen Enken- bach und Hochspeyer eine Gruppe von drei Spaziergängern verfolgt und eine 40jährige Volksschullehrerin überfallen. Als ihm der pensionierte Vater der bedrohten Frau ent- gegentrat, streckte ihn Bohn mit zwei Faust- schlägen nieder und zog die Lehrerin mit sich kort in ein Getreidefeld,. Dort versüchte der Vater, Bohn erneut durch Stockhiebe zu ver- treiben. Der brutale Verbrecher schlug jedoch Wieder auf den alten Mann ein, lief der flüchtenden Lehrerin nach undschleppte sie in einen angrenzenden Walduammsignten ihr 2, Vergehen. Auf die Hilferufe der Haus- hälterin der Familie eilten Gäste eines 300 m entfernten Ausflugslokals herbei und hielten Bohn bis zum Eintreffen der Gendarmerie fest. Am 17. Juni wurde gegen Bohn Haft- befehl erlassen. Fünf Tage später Warer mit der Begründung freigelassen worden, es be- stehe keine Verdunkelungs gefahr Mörder schoß aus dem Auto Kronach(Oberfranken). Ein Mord wie in Gangsterfilmen geschah am Montagnachmit- tag in der oberfränkischen Kreisstadt Kro- nach. Die 17jährige Verkäuferin Carmen Bauer aus Kronach wurde auf offener Straße aus einem fahrenden Auto heraus von dem 21 Jahre alten Arbeiter Armin Eber durch z wel Pistolenschüsse getötet. Als Motiv wird von der Polizei Eifersucht vermutet, Bereits zwei Stunden nach dem Mord wurde Eber festgenommen. 772 1 7 Ma, 8 A 0101 5 7 8 N 0 1% 2 4 4 NT na Das ist jeden Morgen Wieder Wunderbar: Waschen- und dann mit 8 mal 4= Körperpuder die morgendliche Körperpflege vollenden! 8 mal 4 Körper- puder desodoriert nachhaltig (befreit von jedem Körpergeruch), macht die Haut Wunderbar glatt und gibt Ihnen auch an sehr heißen Jagen das Cefühl ständiger körperlicher Frische und Gepflegtheit. Plastik- Zerstàuber *. Nachfülſbeute OM 1.25 Ceschũſtsanzeigen Orig.-Briefe, vollautomat. Böttcher, Lu. Ludwigstraße 383, Tel. 6 10 02 Last-ERxpreß, 8, 6 Tel. 2 1193. Umzüge Transporte Stadt- u. 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Aber auch in den umliegenden Gebieten Niedersachsens und in den südlichen Ländern der Bundes- republik zeigte sich der Sommer mit Tem- peraturen um 30 Grad von seiner besten Seite. Etwas kühler war es lediglich in Schleswig- Holstein und Hamburg, wo am Sonntag etwa 25 Grad gemessen wurden. Rekordmengen an Regen, wie sie zum Teil seit 92 Jahren nicht mehr gemessen wur- den, sind in den letzten vier Tagen über großen Teilen von Süddeutschland, der Schweiz und über dem gesamten Alpengebiet niedergegangen. In der gleichen Zeit herrschte in fast allen deutschen Ländern nördlich des Mains schönes wolkenloses Wet- ter mit hochsommerlichen Temperaturen. In den Bädern an Nord- und Ostsee herrschte schon am Samstag bei Wassertem- peraturen von 18 bis 20 Grad ein Badebetrieb wie in der Hochsaison. Im Binnenland waren die Schwimmbäder überfüllt. Allein im Bereich der Wasserschutzpolizei Duisburg ertranken am Wochenende elf Per- sonen, davon neun im Rhein. Weitere Bade- opfer wurden am Sonntag aus Hamburg, Königswinter und Rinteln an der Weser ge- meldet. Sechs Personen kamen am Sonntag beim Baden in den bei strahlendem Sommerwetter überfüllten Westberliner Badeanstalten und in den Seen der Stadt ums Leben. Das jüngste Opfer war acht Jahre, das älteste 71 Jahre alt. Eines der schwersten Hagelunwetter seit Menschengedenken richtete am Sonntag- nachmittag in einigen Teilen Niederbayerns riesige Schäden an. Besonders betroffen wurde das Gebiet von Passau. Ueber eine halbe Stunde lang prasselten während eines heftigen Gewitters schwere Hagelkörner vom Himmel, die nach Mitteilung der Wettér- station Passau-Oberhaus einen Durchmesser von mehr als 25 Millimetern erreichten. Ein nachfolgender Wolkenbruch verwandelte die Straßen in reißende Bäche. Viele Fahrbahnen wurden stellenweise bis zu einem dreiviertel Meter hoch ver- schüttet. Die Kanäle in der Stadt Passau konnten die Wassermassen nicht mehr auf- nehmen, so daß eine Anzahl Keller unter Wasser standen. Polizei, Feuerwehren, städtische Arbeiter und freiwillige Helfer waren bis zum späten Abend ununterbrochen im Einsatz, um wenigstens die schwersten Schäden notdürftig zu beseitigen. Der Schaden, den der schwere Hagel in den Getreidefeldern und Obstplantagen an- gerichtet hat, läßt sich noch nicht abschätzen. Es wird jedoch mit großen Ernteausfällen ge- rechnet. Noch mehrere Stunden nach dem Un- Wetter waren Wiesen und Felder weiß von Hagelkörnern. Die Bäume hatten einen großen Teil ihrer Blätter verloren. Das Gras Ausbau des regionalen Fernsehens Neue Fernseh-Außenstelle beim Landesstudio Rheinland-Pfalz Mainz. Die neue Fernseh- Außenstelle beim Landesstudio Rheinland-Pfalz des Südwest- kunks beginnt ab sofort mit der Arbeit. Das konnte der Intendant des Südwestfunks, Dr. Friedrich Bischoff, kürzlich in Mainz mittei- len. Dr. Bischoff betonte, daß das deutsche Fernsehen zwar überregional geplant sei, daß der SWF jedoch immer größten Wert auf den Ausbau des regionalen Fernsehens ge- legt habe. So sollte auch dem Land Rhein- land-Pfalz ein entsprechender Anteil am Eigenprogramm des SWF gegeben werden. Aus dieser Absicht habe sich die sehr popu-. jar gewordene Abendschau entwickelt, die der SWF zunächst mit dem Hessischen und dem Süddeutschen Rundfunk— vom 1. Ja- nuar 1961 an nur noch mit dem Süddeutschen Rundfunk— gemeinsam für die Länder Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg ausstrahle. Die wachsenden Aufgaben dieser Abendschau hätten es immer dringlicher er- scheinen lassen, am Sitz des großen Landes- studios von Rheinland-Pfalz eine Außen- stelle für das Fernsehen zu errichten. Die neue Außenstelle repräsentiert sich in dem neuen Mehrzweck- Studio für aktuelle Fernsehberichte und Interviews, das eine Grundfläche von 240 qm, eine Höhe von 685 m hat und mit teils festen, teils beweg- lichen Beleuchterbrücken versehen ist. Es ist in dem für 750 000 DM neu aufgebauten Sei- tentrakt des„Sautanzes“, einem im Krieg zerstörten fein gegliederten Renaissance- Barock-Bau, dem Sitz des Landesstudios, untergebracht. Der Aufnahmeraum entspricht den modernsten technischen Anforderungen. Zu der technischen Ausrüstung der Fernseh- Außenstelle gehören außerdem zwei Schnell- reportagewagen, ein Tonwagen für zwei- streifige Aufnahmen und ein Beleuchtungs- Wagen. Es ist daran gedacht, das neue Studio auch für musikalische Veranstaltungen des Hörfunks zu verwenden. Der Tonregie- Raum ist entsprechend ausgerüstet und die raumakustischen Verhältnisse des Studios sollen bei musikalischen Produktionen durch Verwendung künstlicher Nachhallgeräte und reflektierender Wände um das Orchester den abweichenden Bedingungen für diese Be- mutzungsart angepaßt werden. Dagegen sol- len keine Fernsehproduktionen gemacht wer- den. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß gelegentlich kleine, spielfilmartige Sze- nen mit kleinem Dekorationsaufwand auch in diesem Studio produziert werden können. In Rheinland-Pfalz ist die Zuschauer- schaft von 1954 bis heute in ständiger Folge auf 184 642 Fernsehzuschauer angewachsen. Da man im allgemeinen mit vier multiplizie- ren kann, würde das bedeuten, daß die wirk- lich„Zusehenden“ sich auf 740 000 belaufen. Die regionale Bedeutung des Fernsehens— die Intendanz in Baden-Baden plant bei- spielsweise auch einen eigenen Strahler für die Stadt Mainz, vielleicht sogar auf dem vor einigen Jahren hier errichteten größten Gas- kessel der Bundesrepublik— wird dann im- mer mehr wachsen, wenn neben das erste Programm, das die Rundfunkanstalten er- stellen, vielleicht schon im kommenden Jahr ein zweites, rein zentral gelenktes Fernseh- programm treten wird. ba. sah stellenweise aus, als sei es mit einer stumpfen Sense gemäht worden. Auch in München ging am Sonntagabend ein schweres Gewitter nieder. In kurzer Zeit standen zwei Unterführungen und zahlreiche Keller unter Wasser, da die Kanalisation die Fluten nicht mehr aufnehmen konnte. Die Feuerwehr hatte Großeinsatz, um die über- schwemmten Räume wieder trocken zu legen. Ein schweres Gewitter ging auch über dem Kreis Pirmasens und Teilen des Kreises Zweibrücken nieder. Heftige Regengüsse ließen harmlose Bäche zu reißenden Wassern anschwellen. Ein Sturm deckte in mehreren Orten die Dächer ab. Nach bisher vorliegen- den Meldungen hat das Gewitter ein Todes- opfer gefordert. Ein 12jähriges Mädchen wurde schwer verletzt, eine Kuh vom Blitz erschlagen. Auf der Bundesstraße 10 wurden zwischen Höheischweiler und Pirmasens vier Mädchen vom Gewitter überrascht. Die 12jährige Trau- del Wilhelm aus Gernbach lief vom Schrecken gejagt davon und wurde von einem Blitz ge- troffen. Ihre Kleider brannten lichterloh. Ein Omnibusfahrer brachte das schwerver- letzte Mädchen ins Krankenhaus. Triebwagenzug entgleist Drei Schwer- und acht Leichtverletzte Balingen. Auf der Strecke Balingen—Rott- weil zwischen den Bahnhöfen Erzingen und Dotternhausen-Dormettingen sind am Sonn- tagnachmittag zwei Wagen eines Triebwa- genzuges der Bundesbahn entgleist. Dabei wurden drei Personen, darunter der Zugfüh- rer, schwer verletzt. Acht andere Personen erlitten leichtere Verletzungen. Durch die anhaltenden Regenfälle und das Unwetter am Sonntagnachmittag waren auf das Gleis Schmutz und Schotter geschwemmt worden, wodurch die beiden Wagen entgleisten. Der wolkenbruchartige Regen hatte auch die Sicht des Zugführers behindert. Der Zug- wagen überschlug sich und der andere Wagen wurde ins Feld geschleudert. Der dritte Wa- gen blieb auf dem Gleis stehen. Gegen Gartenmauer gerast Bamberg. Bei einem schweren Verkehrs- unfall wurde am Sonntag in Bamberg ein amerikanischer Soldat getötet, während fünf andere Soldaten und ein 19jähriger deut- scher Mopdfahrer schwere Verletzungen er- litten. Ein mit den sechs Soldaten besetzter Personenkraftwagen war nach Mitteilung der Polizei mit etwa 100 Stundenkilometer Geschwindigkeit gegen eine Gartenmauer ge- rast, nachdem der Wagen den Mopedfahrer gerammt hatte. Bier- und Whisky-Flaschen wurden neben dem Autowrack gefunden. Familie schwer verunglückt Pforzheim. Einen Toten und drei Schwer- verletzte forderte am Sonntag ein Verkehrs- unfall auf der Autobahn Stuttgart Karls- ruhe bei Wilferdingen. Ein mit einem Ehe- paar und drei Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren besetzter Personen- kraftwagen geriet auf der regennassen Fahr- pahn ins Schleudern, fuhr über den Mittel- streifen und überschlug sich mehrmals. Da- bei wurden alle fünf Insassen aus dem Wa- gen geschleudert. Der Familienvater, der den Wagen gesteuert hatte, erlitt so schwere Ver- letzungen, daß er noch an der Unfallstelle starb. Die Mutter und zwei Kinder wurden schwer verletzt. Ein Kind blieb unverletzt. Wer möchte bei kochsommerlichen Temperaturen nicht mit dem Magier Randi tau- schen dessen Tric darin besteht, sich in eine aus diccen Eisblöcken be- stehende Kiste einzu- schließen. Randi hielt es 47 Minuten in seinem luftdich abgeschlossenen „Eissurg“ aus. Damit er keine Langeweile hatte. nahm er sick ein Buch mit. Lebende Geburtstagsgrüße aus aller Welt Der Kölner Zoo ist hundert Jahre alt/ Erweiterung geplant Köln. Deutschlands drittältester zoologi- scher Garten, der Kölner Zoo, feierte am Sonntag seinen 100. Geburtstag. Zoodirektor Dr. Wilhelm Windecker, der bei einem Fest- akt im„Gürzenich“ zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen konnte, freute sich am meisten über ein großes Jubiläumsgeschenk: Ein Erweiterungsteil von 87 000 am Fläche wurde offiziell dem Tiergarten angegliedert, der damit jetzt ein Gelände von insgesamt rund 20 Hektar umfaßt. Außerdem präsentierte das In- und Aus- land mehrere Eisenbahnwaggons voll leben- der Geburtstagsgeschenke. Ueber 120 Tiere wurden gespendet, darunter ein Löwe, ein Leopard, ein Orang-Utan, zwei See-Elefan- ten und vier Lamas. Die Schweiz, Holland, Dänemark, Israel, Australien, Chile und Ka- nada, außerdem befreundete deutsche Zoos sorgten so— ebenso wie einige private Spen- der— für eine wesentliche Erweiterung des pisher 2000köpfigen Tierbestandes. Dr. Windecker hatte mit seiner Wahl zum Kölner Zoodirektor im April 1952 eine fast unlösbar erscheinende Aufgabe übernommen. Es galt einen großen Teil der kriegszerstörten und völlig veralteten Anlagen zu erneuern und den dezimierten Tierbestand nach und nach wieder aufzufüllen. Aber auch jetzt hat der Zoo-Chef, der sich als Ornithologe be- sonders liebevoll der Anlage von Vogel-Groß- käfigen und Teichen widmet, noch zahlreiche Projekte zu realisieren. Dazu gehören die Schaffung einer Raubtieranlage, eines Affen- und Giraffenhauses sowie neuer Gehege und Stallungen für Elefanten, Flußpferde und Nashörner. Außerdem soll in absehbarer Zeit noch ein Aquarium gebaut werden. Michaeliskirche wiederaufgebaut Hildesheim. Die tausendjährige Hildes- heimer St. Michaeliskirche wurde am Sonn- tag nach vollendetem Wiederaufbau feierlich ihrer Bestimmung übergeben. In einem Fest- gottesdienst wies der Hannoversche Landes- pischof D. Dr. Hanns Lilje darauf hin, daß das romanische Gotteshaus schon seit je zu den vollkommensten Bauschöpfungen der Welt gezählt habe. In der Epoche, in der es entstand, habe das christliche Abendland die gleichen Ausdrucksformen gehabt. Im edel- sten Sinne sei hier eine europäische Stätte gewesen. Diamantenes Priesterjubiläum Regensburg. Der Bischof der Diözese Re- gensburg, Erzbischof Dr. Michael Buchber- ger, begeht am Peter- und Paulstag(29. Juni) sein diamantenes Priesterjubiläum mit der Weihe von 32 Diakonen der Diözese im Re- gensburger Dom. In einer Dankadresse, die die Katholische Aktion der Diözese aus die- sem Anlaß an den Oberhirten richtete, wird Erzbischof Buchberger als der Bischof der Armen gefeiert, dem es immer ein Herzens- bedürfnis gewesen sei, der vielseitigen, all- gemeinen und persönlichen Not unter den Diözesanen zu steuern. Es ist schon so, sie ist bestimmt PEER EXPORT Wenn man sich umsieht in Deutschland, wo es auch sei- in den Büros, auf den Flughäfen, in den Industriewerken oder in den Hotelhallen, in den Betrieben oder in Fern- zügen- überall begegnet man der neuen PEER EXPORT. für den weltoffenen Raucher diesseits und jenseits der Grenzen Der Raucher der PEER EXPORT kauft nicht irgendeine Filtercigarette. Er legt Wert auf erste Qualität und bevorzugt daher eine Cigarette, die sich schon heute unter der Devise»made in Germany“ auf den Welt- markt eingestellt hat. Ubrigens- PEER EXPORT gibt es deshalb auch nur in der(roten) internationalen Exportpackung- 20 Stück DM 1, 75. Peer Export- ein Erzeugnis der Cigarettenfabrik Kristinus O Copyright 1960 K» ³ v RA Selte g. MANNTFHNER MORGEN Aus bk BUnbESLITMNDERN Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 146 Die Hosen des Herrn Pohlmann .. im Widerstreit der Aussagen/„Was ist mit dem los?“ Frankfurt. Im Schwurgerichtsprozeg um die Ermordung der Nitribitt hat eine Zeugin am sechsten Verhandlungstag die These der Staatsanwaltschaft bestätigt, daß der ange- klagte Handelsvertreter Heinz Pohlmann am vermutlichen Mordtag, dem 29. Oktober 1957, den mausgrauen Anzug getragen habe, in dessen Hose das Bundeskriminalamt später Blutspuren nachgewiesen hat. Die Zeugin, eine 32jährige Hausfrau, die damals Wohnungsnachbarin Pohlmanns und mit ihm befreundet war, behauptete, sich noch genau daran erinnern zu können, da Pohlmann ihr den Anzug bei einem Besuch am Nachmittag dieses Tages als neu und be- sonders modern vorgeführt habe. Ihr sei je- doch gleich aufgefallen, daß die Hose zu eng War, sie habe sich sofort überzeugt, daß die hintere Naht am Hosenbein noch etwa drei Zentimeter Spielraum zum Auslassen bot, Während die vordere Naht ganz knapp gewe- sen sei. Eine Ueberprüfung der vom Bundes- Kkriminalamt untersuchten Hose ergab, daß diese Beschreibung zutraf. Fünf Tote Schwerer Unfall bei strömendem Regen Bad Dürrheim(Kreis Villingen). Fünf Tote forderte ein Verkehrsunfall bei strö- mendem Regen am Sonntagnachmittag auf der neuen Umgehungsstraße 33% 7 in der Nähe von Bad Dürrheim(Südbaden). Ein schwerer Personenkraftwagen aus Bad Dürr- heim war mit einem Kleinwagen aus Eßlin- gen zusammengestogen. Der Kleinwagen Wurde völlig zusammengedrückt, der Heck- motor lag abgerissen auf der Fahrbahn. Auch bei dem schweren Wagen gab es Totalscha- den. Der Fahrer des Kleinwagens, eine Frau und ein zwölfjähriges Kind wurden auf der Stelle getötet. Auch der Fahrer des schweren Personenkraftwagens war sofort tot. Seine Frau erlag kurze Zeit später im Kranken- haus ihren bei dem Zusammenprall erlittenen Verletzungen. Gegen Lastzug geprallt Vier UsS-Piloten bei Verkehrsunfall getötet Kaiserslautern. Vier amerikanische Mili- tärpiloten sind in der Nacht zum Samstag auf dem Autobahnzubringer zwischen Kai- Serslautern und dem amerikanischen Flug- Platz Ramstein bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Ein weiterer Flieger Wurde lebensgefährlich, Fahrer und Beifah- rer eines deutschen Lastzuges wurden leicht Verletzt. Die Polizei berichtete, daß die Ame- rikaner etwa zwei Kilometer östlich des Flug- Platzes Ramstein mit ihrem Wagen frontal Segen einen deutschen Lastzug prallten. Granate in Kinderhänden Müllheim Baden. Bei der Explosion eines Sprengkörpers sind am Sonntagnachmittag n Müllheim ein 17jähriger Junge getötet uad seine beiden 13 und 5 Jahre alten Brü- der schwer verletzt worden. Die Kinder hatten den Sprengkörper, vermutlich eine A2-em-Flak-Granate, auf einem Exerzier- 5 N Nzösischen Truppen gefunden unnd das Geschos mit nach Hause genom- Men, Wo sie dann in Abwesenheit ihrer Eltern mit Zange und Feile daran herum- Hantierten. Dabei explodierte die Granate und tötete den 17 Jahre alten Detlev auf der Stelle, der 13 Jahre alte Lothar mußte mit schweren Augen- und Gesichtsverlet- Zungen in eine Klinik gebracht werden. Der fünf Jahre alte Roland erlitt Brustver- letzungen. Ein Raunen ging durch den Schwur- gerichtssaal, als die Zeugin ein Gespräch zwi- schen ihr und dem Angeklagten nach den ersten Vernehmungen durch die Kriminal- Polizei wiedergab. Als sie ihm erzählt habe, daß sie vor der Polizei von einer grauen Hose gesprochen habe, habe Pohlmann gesagt: „Ach wie dumm— ich habe gesagt, die Hose war dunkelblau.“ Hartnäckig blieb die Zeugin bei ihrer Aus- sage, daß dieser Besuch Pohlmanns am Dienstag, dem 29. Oktober 1957, gewesen sein müsse, obwohl die beiden Pohlmann- Vertei- diger Dr. Seidl und Dr. Jablonka in scharfem Verhör sie zu der Einräumung zu bewegen versuchten, daß es auch der Montag oder der voraufgegangenen Dienstag gewesen sein könne. Schließlich sagte sie:„Herr Pohlmann hat mich später selbst auf diesen Tag hin- gewiesen. Das war nach der ersten Verneh- mung am 2. November 1957.“ Vergebens ver- suchte der Angeklagte, die Zeugin und das Gericht davon zu überzeugen, daß dieses Ge- spräch gar nicht stattgefunden haben könne. „Pohlmann konnte sehr brutal Werden“, sagte die Zeugin weiter aus, als sie gefragt wurde, ob es zwischen dem Angeklagten und Seinem einstigen Freund und Stubengenossen Eygenbach gelegentlich zum Streit gekom- men sei. Sie konnte die Brutalität Pohlmanns jedoch nicht konkret belegen. Einen keineswegs ruhigen Eindruck habe der Angeklagte auch am Abend des fraglichen Dienstag auf Eyßenbach gemacht— der zu einem späteren Zeitpunkt noch als Zeuge gehört werden wird— sagte die Zeugin wei- ter aus. Eyßgenbach habe sie damals gefragt: „Was ist denn mit dem los, der schwitzt ja 802. Auf einen Vorhalt des Angeklagten mußte die Zeugin zugeben, daß sie einmal gesagt habe, sie sei überzeugt, daß Pohlmann der Mörder der Rosemarie Nitribitt sei. Sie sagte ferner aus, daß sie sich sehr geärgert habe, als sie die Bekanntschaft Pohlmanns mit der „blonden Rosie“ erfahren habe. Als Pohl- mann sie mit Fragen überschüttete, warum sie vor dem Untersuchungsrichter diese und jene nach seiner Ansicht falsche Aussage ge- macht habe, wandte sich die Zeugin schließ- lich an den Vorsitzenden:„Müssen wir eigentlich eine solche Privatunterhaltung hier führen?“—„Hm, eine berechtigte Frage“, meinte Amtsgerichtsrat Dreyssel und brach das Fragespiel ab. Zu Beginn der Verhandlung hatte ein 26 jähriger Verwaltungsangestellter ausgesagt, Pohlmann sei am späten Abend des 12. Okto- ber 1957 in einem Frankfurter Lokal in eine Schlägerei verwickelt worden, bei der er einen stark aus der Nase blutenden jungen Mann im Schwitzkasten gehabt habe. Von dieser Schlägerei sollen nach der Annahme der Verteidigung die Blutflecken herrühren, die auf Pohlmanns Hose nachgewiesen wur- den. Ob Pohlmann damals die gleiche Hose getragen habe, in der das Bundeskriminal- amt Blutspuren fand, konnte der Zeuge nicht mit Sicherheit sagen. Er wußte nur, daß sie ungefähr die gleiche dunkelgraue Farbe ge- habt habe. Ein 22jähriger Bäcker aus Hamburg be- stritt hartnäckig, daß Pohlmann ihm einmal eine Hose geschenkt oder auch nur verspro- chen habe. Der Angeklagte hatte behauptet, die Hose mit dem Blutflecken, die die Polizei bei einer Geschäftsfrau fand, habe er dem jungen Bäcker schenken wollen. Auf die Frage, ob zwischen ihm und dem Angeklag- ten ein solches Verhältnis bestanden habe, „daß Pohlman Anlaß hatte, Ihnen mal was zu schenken, oder sich sonst wie erkenntlich zu zeigen“, verweigerte der Zeuge die Aus- sage. Moderne Autostraße durch die Eifel Dringende Forderung der Städte Bonn, Aachen und Trier Bonn. Den baldigen Bau einer modernen Autostraße durch die Eifel haben die Städte Bonn, Aachen und Trier verlangt. Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Baues der Eifel-Autobahn, der neben den drei Städten auch die meisten Landkreise der Eifel und des Siegerlandes angehören. forderten in einer Entschliegung das Bun- desverkehrsministerium und die Verkehrs- ministerien und Planungsbehörden der Län- der auf, den Bau dieser wichtigen Straße in den zweiten Vierjahresplan des Bundesver- kehrsministeriums für den Straßenbau zu- sätzlich aufzunehmen. Der zweite Vierjahresplan beginnt 1964. Wie aus dem Verkehrsministerium ver- lautete, könne heute noch nicht endgültig lestgestellt werden, ob die finanziellen Mittel ausreichten, um die Forderung der Arbeits- gemeinschaft erfüllen zu können. Die Vorschläge der Arbeitsgemeinschaft, die innerhalb des letzten Jahres ausge- arbeitet und jetzt vorgelegt wurden, sehen den Bau einer sogenannten„Eifelgabel“ vor. Es soll eine moderne Kraftwagenstraße von Süden nach Norden gebaut werden, aus- gehend von Mehren an der Autobahn Trier bis Koblenz über Mühlheim bei Tondorf in den Raum Kall und von dort an Mechernich und Euskirchen vorbei zum künftigen Auto- bahnkreuz bei Frechen Autobahn Köln— Aachen). Darüber hinaus werden Querver- bindungen aus dem Raum Mühlheim/ Blan- kenheim nordwestlich nach Aachen und ost- wärts zum Nürburgring, von Euskirchen nach Bonn mit Fortsetzung über den Rhein zum rechtsrheinischen im Ausbau befind- lichen Straßennetz, und aus dem Raum Kall über Schmidtheim zur Bundesstraße 51— Baubeginn am Weltmuseum der Druckkunst Festsitzung der Gutenberg- Gesellschaft in Mainz/ Eröffnung der Ausstellung„Die Initiale“ Mainz. Die schönste Mitteilung für alle Freunde der Druckkunst, die in der diesjäh- rigen Festsitzung der Gutenberg-Gesell- schaft in Mainz gemacht wurde, ist ohne Zweifel die Ankündigung des Wiederaufbau- beginns des im Kriege zerstörten Gutenberg- Museums im Schatten der Mainzer Dom- türme. Uebrigens genau 60 Jahre nach seiner Gründung. Etwa Mitte Juli wird in den Ruinen der Häuser„Zum Römischen Kaiser“ und„Zum König von England“ neues Leben erwachen und die Bauleute werden ihr Werk beginnen. Bis zur Zerstörung im letzten Weltkrieg beherbergten diese um die Mitte des 17. Jahrhunderts entstandenen Renais- sahce- Bürgerhäuser das Museum, das jetzt notdürftig in der Mainzer Stadtbibliothek Untergebracht ist. Nun soll es bis zur Zwei- tausend-Jahrfeier der Stadt im Jahre 1962 wieder am alten Platz installiert werden. Die Kosten für den Wiederaufbau und die mo- derne Innengestaltung die Pläne sind längst fertig— bereiteten große Sorgen. Je- doch war das Echo des 1957 zum Zwecke der Geldbeschaffung ins Leben gerufenen Ak- tionsausschusses bei den Vertretern der In- dustrie, des kulturellen Lebens und den Re- präsentanten der Regierungen in aller Welt erfreulich stark. 4,99 Millionen Mark beträgt die gesamte Bausumme. Der Mainzer Stadtrat hat sie ge- billigt und wird sie bis 1962 ratenweise be- reitstellen. In dieser Summe enthalten sind 400 000 Mark auf Grund des Spendenaufrufes des Aktions ausschusses und 100 000 Mark, die aus dem Verkauf des kleinsten Büchleins der Welt, das das Vaterunser in sieben Sprachen enthält, eingegangen sind. Auch der Bund und die Länder haben ihre Zuschüsse in Aus- sicht gestellt, sobald der Bau begonnen wird. Die Finanzierung ist damit gesichert. Wie stark führende Persönlichkeiten aus dem politischen, kulturellen und industriel- len Leben der ganzen Welt an diesem einzig- artigen Museum interessiert sind, geht aus ihren Zuschriften hervor, in denen sie sich aufs wärmste für das Weltmuseum der Druckkunst einsetzen, das in idealer Weise geeignet ist, Kontakte herzustellen. Schon jetzt kommen viele Besucher aus aller Her- ren Länder, um die Schätze des Museums, al- len voran die Gutenberg-Bibel und amdere Wertvolle Frühdrucke, zu bewundern. Beim Ausbau des Museums sollen neue Wege beschritten werden. Es will Laien und Forscher gleichermaßen ansprechen, Es wird u. à. eine Klosterschreibstube, die Guten- berg- Werkstatt, aber auch eine Zeitungs- druckerei des 18. Jahrhunderts und eine Papiermühle enthalten. Durch farbige Ueber- sichten und Tabellen wird die Entwicklung der Schrift- und Druckkunst sichtbar ge- macht werden. In einer Schriftausstellung wird deren Entwicklung durch 5000 Jahre an Originalbeispielen gezeigt werden. So wird dieses Weltmuseum von den ältesten Zeug- nissen menschlicher Kultur bis im unsere Tage hinein, ein lebendiges Bild vermitteln. Es wird außerdem durch die Wiederherstel- lung des alten Innenhofes und den Einbau eines Vortragssaales die Möglichkeit zu an- schaulichen Vorträgen und Darbietungen ge- geben. Als Dank für wesentliche Stiftungen hat die Gutenberg- Gesellschaft in diesem Jahre erstmalig zwei Senatoren, den Fabrikanten Hams Klenk, Inhaber der Firma Hackle, Mainz, und Hans Weipert, Mitinhaber der Firma Chr. Belser, Stuttgart, ernannt, die ein goldenes Emblem in den Mainzer Farben rot-weiß erhielten. Außerdem wurde ein Eh- renausschuß führender Druck- und Buchwis- senschaftler aus verschiedenen Ländern der Erde gebildet. Als Auftakt der jährlichen Gutenberg- Huldigungsfeier wurde die 35. Ausstellung, die das Museum nach dem Kriege aufbaute, eröffnet. Unter dem Titel„Die Initiale“ zeigt sie vom 25. Juni bis 18. September Zierbuch- staben aus 1000 Jahren. Diese in früheren Jahrhunderten handgemalten Miniaturen sind oft von einmaliger Köstichkeit. Auf echtem Plattgoldgrund, der wiederum auf einer Paste aufgetragen wurde, daher weich umd geschmeidig und von großer Plastizität blieb, entstanden winzig kleine Kunstwerke in Berrlichen, unverblaßten Farben, in ihrer Stilisierung oft sehr modern anmutend. In- teressant ist ihre Aehnlichkeit mit der Fres- komalerei, da beide ganz dicht am Auge des Malenden ausgeführt werden. Die Hand- malerei wurde später durch den Holz- und Kupferstich abgelöst. Aber auch die moder- nen Illustrationen unserer Zeit sind vertre- ten. Ruth Baron Prüm— Bitburg— Echternach vorgeschla- gen. Eine neue Rheinbrücke nördlich von Bonn Soll dazu beitragen, daß das gesamte Eifel gebiet, Luxemburg und Saarbrücken an dem internationalen Düsenflugplatz bei Wahn An- geschlossen werden. In der Begründung zu ihren Vorschlägen wies die Arbeitsgemeinschaft auf die neue Situation des Eifel-Ardennenraumes durch die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft hin. Durch die verstärkte Zusammenarbeit mit den westlichen Nachbarn und nach der An- Sliederung des Saargebiets sei die Er- schließung dieses Gebietes unerläßlich. Sieben Jahre Jugendstrafe Aschaffenburg. Den 18jährigen ehemaligen Bundeswehrangehörigen Peter Dalm aus Wuppertal hat das Aschaffenburger Schwur. gericht wegen Mordes an dem Offenbacher Taxifahrer Heinrich Jäger zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Untersuchungs- haft wird nicht angerechnet. Sein Komplize Klaus Kienow aus Wuppertal, der wegen versuchter räuberischer Erpressung mit Todesfolge angeklagt war, erhielt sieben Jahre Zuchthaus. Geldschrankknackerbande überführt München. Nach eineinhalbjähriger Er- mittlungsarbeit hat das Bayerische Landes- kriminalamt jetzt die Ermittlungen gegen eine dreiköpfige Geldschrankknackerbande abgeschlossen, die zwischen 1949 und 1959 insgesamt 57 schwere Einbrüche und Dieb- stähle verübt hat, wobei rund 360 000 Mark erbeutet wurden. Außer den drei Haupt- tätern, dem Brüderpaar Einhard und Edgar Uhlirsch aus Neustadt an der Donau, 33 und 31 Jahre alt, und dem 40 jährigen Hand- schuhmacher Karl Peitzker aus Starnberg werden sich weitere 20 Personen wegen Hehlerei und Beihilfe demnächst vor dem Augsburger Landgericht zu verantworten haben.. Aus purem Uebermut Bielefeld. Vermutlich aus purem Ueber- mut überfiel ein 21 Jahre alter Tankwart am Sonntagmorgen in Bielefeld einen 57 jährigen Angestellten, der sich mit seiner Familie auf dem Heimweg befand. Der Tankwart schüt- telte den Mann am Rockkragen und warf ihn zu Boden. Der Upberfallene erlitt schwere Kopfverletzungen und starb bald darauf im Krankenhaus. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen. Wichtiges Beweisstück aufgetaucht Ansbach, Im Ansbacher Schwurgerichts- prozeſ gegen den ehemaligen SS-General Max Simon, der sich wegen der Hinrichtung dreier Bürger des Dorfes Brettheim im April 1945 zusammen mit zwei weiteren An- geklagten verantworten muß, hat der Ver- treter der Nebenklage am Montag dem Ge- richt ein wichtiges Beweisstück vorgelegt. Es handelt sich um ein Plakat, das Simon nach der Hinrichtung der drei Brettheimer Bür- ger in seinem Korpsbereich anbringen ließ. Dieses Simon belastende Plakat war dem Gericht bisher nur als Rekonstruktion vorge- legt worden. Wie der Anwalt der Neben- klage, Rechtsanwalt Karl Hoffmann, dem Gericht erklärte, hat er das Dokument vom Pfarrer der Gemeinde Rimbach bei Rothen- burg erhalten, wo es im April 1945 aufbe- wahrt worden war. Es wurde vom Gericht mit der vorliegenden Rekonstruktion ver- glichen und als echt identiflziert. 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Morgens vor, aber auch abends nach der Etappe bluht der Flachs. Das kann man nicht von allen Teams sagen, Bei den Spaniern bei- spielsweise kerrscht immer knisternde Hoch- spannung(Bahamontes contra Lorone). Aus- gezeichnet ist auch das Verhältnis zu den Engländern, die ja ebenfalls Equipe Tour- Neulinge sind und mit denen die Deutschen fast in allen Etappen gemeinsam Quartier beziehen. Unsere Mannschaft wird wohl kaum den Himmel stürmen, aber sie gibt sich größte Mühe, ein guter Repräsentant des deutschen Sportes zu sein. * Beinahe Iooprozentig recht hätte DRKRV- Prũsident Werner Böhle mit seiner Voraus- sage des Endergebnisses beim Kanu-Länder- ſcampf Deutschland— UdssR gehabt: 40.43 lautete seine Prognose, 41:34 war das tatsäch- liche Resultat. Die Ursache Eine Fahrerin er- krankte in der UdSSR und in der kurzen Zeit konnte kein Visum für den Ersatz beschafft werden. Die russischen Funktionäre fſeilschten 1½ Stunden lang, bis man innen zugestand, daß sie kampflos und ohne Boot im Frauen- Zweier zwei Punkte erkalten würden. Nicht nur ein Novum, sondern ein Zu- geständnis, das widersinnig erscheint. Nicht nur dann wenn man die Frage stellt, ob die Russen etwa bei einem Kampf gegen Deutschland in Moskau unter gleichen Vor- zeichen— ebenso konzessionsfreudig gewesen Waren * Die vorolympische Kraftprobe der Segler bei der Kieler Wocke endete mit einem fünf- fachen Erfolg der ausländischen Weltklasse, deren Beständigkeit letztlich über die nach Tagessiegen erfolgreichsten Deutschen trium- phierte. Und dock gab es für den Deutschen Segler- Verband eine besonders erfreuliche Tatsache: Bis auf den Hamburger Hans Raven- borg der immerhin den berühmten Felcapreis der Drachen gewann, plazierten sich seine für die olympischen Regatten nominierten Segler als jeweils beste Deutsche in den Spitzen- gruppen, Besonders eindrucksvoll brachte sich der Kieler Bruno Splieth zur Geltung. Hinter dem mehrfachen Weltmeister Straulino wurde er Zweiter bei den Starbooten. Er fügte als einziger dem Italiener zwei Niederlagen z⁊u und rechtfertigte so seine„Bevorzugung“ gegenüber dem Deutschen Meister„Bimmp“ Fischer. Alles in allem: Die Wahl des DSV war gut und gerecht. Neiderregende Vierer-Möglichkeiten— aber: Hlehter legt Kiel/ Natzebuig an die leite Die Aufwärtsentwicklung im deutschen Rudersport ist stärker als 1959 Die Rennen auf der Duisburger Ruder-Regatta schlugen unwillkürlich die Brücke nach Macon, wo 1959 die deutschen Ruderer vier Gold- und zwei Silbermedaillen bei der Europameisterschaft errangen. Die Frage nach dem augenblicklichen internatio- nalen Stand des deutschen Rudersports lag in Wedau allein wegen der Firmierung als olympische Vorprüfung nahe, und die Gluthitze an beiden Tagen war die richtige Einführung für das Klima in Rom. Selbst wenn die internationalen Vergleichs- möglichkeiten Mannschaften aus Dänemark, Norwegen, Holland und Belgien) nicht allzu umfangreich blieben, so ist doch immerhin bemerkenswert, daß es lediglich im Doppelzweier— unserer internationalen Schwäche— durch die Holländer Rentmester/ Bakker einen ausländischen Sieg gab. Auf einen anderen Vergleich darf noch hingewiesen werden: Germania Düsseldorf gewann vor Wochen in Ostende in glänzen- der Manier das Championat de la mer du nord. In Duisburg gab es für die Düsseldor- fer eine harte Niederlage nach der anderen. Nach dieser Rechnung und nach dem unmit- telbaren Eindruck der Rennen in Wedau sind die Düsseldorfer Gegner aus Norddeutsch- land außerordentlich stark. Einmütig zog man das Fazit: Der deutsche Rudersport hat sich eher weiterentwickelt, als daß er auf seinem ohnehin schon hohen Doppelsieg Michael Queisners Schöne Erfolge verzeichnete der Nach- wuchs des Mannheimer Reitervereins beim Reit- und Springturnier in Schwetzingen, das mit einem Nachtjagdspringen eingeleitet wurde, das der Friedrichsfelder Reiter Man- fred Freiber auf„Harras“ knapp vor Eva Serele Mannheim) auf„Jule“ gewann. Dritter wurde Peter Bausback, Mannheim, auf„Kirmann von Schiraz“. Die beiden Hauptprüfungen am Sonntag, ein Springen der Klasse L. und ein Glücks- jagdspringen, wurden durch einen starken Platzregen fast zu einer Military-Prüfung. Beide Prüfungen wurden von dem jungen Mannheimer Reiter Michael Queissner ge- wonnen. Hochplaciert waren die Mannhei- mer Reiter- und Reiterinnen: Sigrid Scher- rer, Franka Armbruster, Peter Bausback, Kurt Bender und Roland Heidrich, der auf seiner Neuerwerbung„Patricia“, einem Zu- kunftspferd, gute Leistungen zeigte. Am Sonntag, ab 13 Uhr, findet guf dem Gelände des Mannheimer Reitervereins der Jugend-Vergleichskampf im Reiten zwi- schen Mannheim und Ludwigshafen statt. Gödicke gewann Ausscheidung Sieger der ersten Ausscheidung für eine gesamtdeutsche Olympiamannschaft im mo- dernen Fünfkampf wurde in Warendorf der Berliner Wolfgang Gödicke mit 4882 Punk- ten vor dem Hamburger Ralf Berckhan (47883) und dem Berliner Hubert Fronia (4547). Erst auf dem vierten Platz tauchte mit dem Ostberliner Rainer Uhlig der beste Zonenvertreter auf, der ebenso wie Dieter Krickow(Berlin) 4546 Punkte erreichte, aber zwei der fünf Einzelübungen(Reiten und Laufen) gewann. Toto- Quoten 6-Rang-Wette: 1. R.: kein Gewinner; 2. R.: 4700 DM; 3. R.: 145 DM; 4. R.: 14 DM; 5. R.: 4900 DM; 6. R.; 135 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 20 600 DM; 2. R.: 350 DM 3. R.: 23 DM.— Neu- nerwette: 1. R.: 1280 DM; 2. R.: 40 DM; 3. R.: 4,60 DM.— 6 aus 28: 1. R.: 189,65 DM; 8 7,85 DM; 3. R. entfällt.— Achterwette: 1. R.: 1200 DM; 2. R.: 70 DPM. Lottoquoten: Kl. 1: 500 00 DM; Kl. 2(mit Zusatzzahl): 176 00 PM; Kl. 2(ohne Zusatz- zahl): 3700 DM; El. 3: 60 DM; Kl. 4: 3,50 DM. Vorjahresniveau stehengeblieben ist. Die Düsseldorfer Niederlagen waren kein Aus- druck der eigenen Schwäche, sondern der Stärke ihrer Gegner. Das heißt nicht, daß man sorgenfrei wäre. Diese Sorgen sind je- doch intern und nicht nach außen gerichtet. Hinter seiner zufriedenen Miene rechnete Ruder-Präsident Dr. Walter Wülfing wie ein Schachspieler. Der deutsche Rudersport ist nämlich in einer ausgesprochen kuriosen Situation. Das Dreigespann Ratzeburg-Kiel- Bremen verfügt über Vierermannschaften— an der Spitze Hopp/ von Groddeck/ Niermann/ Wehselau und die Studenten Bittner/ Schepke/ Schepke/ Hopp— die zur Zeit eine Klasse besser sind als die Europameister Wegner/ Cintl/ Hffertz Dr. Heß. Bis auf Nier- mann/ Wehselau sitzen sie aber alle auch m Europameister-Achter. Was tun? Die Ver- antwortlichen hat der Ehrgeiz im Achter ge- packt. Von dieser großartigen Crew erhofft man sich den ersten deutschen Sieg über den Repräsentanten der amerikanischen Super- mannschaften. Dr. Wülfing und Trainer Karl Adam sind bereit, dafür die neiderwecken- den Vierer-Möglichkeiten zu opfern. In Rom sollen die Ruderer aus dem uropameister- Achter nur im Achter starten. Sicherlich fällt dieser Verzicht in den Vierern nicht leicht. Ein Glück, daß sich in Duisburg mit der Renngemeinschaft der Neußer Hendrix/ Kluth und den Ratzeburger Zweier-Europameistern Kliefoth/ Kruse eine neue prachtvolle Kombination im Vierer- ohne vorstellte. So kann eine Lücke geschlos- sen werden. Im Vierer-mit hat Europamei- ster Germania Düsseldorf durch den Verzicht der Norddeutschen noch eine Chance. Es ist möglich, daß er die jungen, kraftvollen Ru- derer des 16. Kieler RC noch einholt. Auch der 1. FC Köln mußte das erkennen: ſfleistetlitel uitd selten auf Anhieb geholt Wurde das dritte Tor aus Abseitsstellung erzielt“ Zwei Jah Der Abstand zu einem der im Ausklang dramatischsten Endspiele der deutschen Fußballgeschichte ist gegeben. Er war geradezu erforderlich, denn selbst für den erfahrenen kritischen Beobachter war es schwer, die Einstellung zu allem zu finden, was sich im 49. deutschen Endspiel getan hatte. Es mußte die Stille der Ueberlegung kommen. Der Sportgeist hat einen Triumph gefeiert. Wer abends Zeuge war, wie großartig Spieler und Offizielle des 1. FC Köln eine Niederlage hinnahmen, mit der sie vor allem beim Start in die Endrunde nie gerechnet hatten, ist mit dem schönsten Erlebnis dieses Tages beschenkt worden. Wer ein solches Spiel verliert, hadert gerne mit dem Geschick. Er gerät leicht in die Versuchung, ungerecht gegen den zu werden, der das heißersehnte Ziel er- reichte. Gewiß, auch die Spieler des 1. FC Köln haben gehadert, aber sie zögerten Zwei Stunden nach dem Spiel keinen Augenblick mit der Feststellung, die wir alle trafen: Eine großartige Mannschaft, prächtige zunge Burschen, die eine ausgeprägt gute Moral mit in diese Endrunde brachten, haben ver- dient den Meistertitel gewonnen, den eine fast vergessene Generation schon 1923 und 1928 dem HSV sicherte. Der 1. FC Köln ist nicht der erste deut- sche Verein, der in seinem ersten Finale scheiterte. Bei Namen wie Schalke 04(1933), HSV(bei zwei Unentschieden 1922 gegen den 1. FC Nürnberg), Hertha BSC(viermal ver- gebens), Dresdener Sc und 1. FC Kaisers- lautern befindet er sich wirklich in guter Gesellschaft. 32 Jahre lag die zweite DFB-Meister- schaft des HSV zurück. Weder 1957 noch 1958 schaffte es eine Mannschaft, die im eigenen norddeutschen Gebiet souverän war, deren Formung zur Meisterelf besten Stiles aber eben länger brauchte. Vom 0:3 gegen Schalke 1958 bis Frankfurt waren es zwei Jahre. Es war nicht der Sieg eines Mannes, ob- wohl Uwe Seeler zwei entscheidende Tore schoß, sondern der einer Mannschaft, die von der 52. Minute ab ihren verzweifelten Kampf gegen ein bitteres Endspielgeschick aufnahm und meisterhaft bestand. Es hat Debatten um das dritte Tor ge- gegeben. War es wirklich abseits? Der Linienrichter hob die Fahne nicht. Sollte er schlechter beobachtet haben als Zuschauer und(nicht alle) Kölner Spieler? Fest steht, daß man selten eine so gute Zusammen- arbeit zwischen Schiedsrichter und Linien- richter gesehen hat wie in Frankfurt. Degenhard Wolf, der erfahrene Schieds- richter-Obmann des DFB, Kölner(und ge- wiß hätte er gerne den Sieg des 1. FC Köln erlebt), sagte:„Ich habe keine Abseitsstel- lung gesehen. Man sollte eines überlegen: Der Schiedsrichter sieht anders als der oft weit entfernte Zuschauer. Es war außerdem eine der Situationen, die sich in Sekunden- pruchteilen abspielte.“ Erfolg der Jugend! Dieser Ausspruch ist mehrfach gefallen. 24 Jahre lautet der Alters- durchschnitt beim HSV— 26 sind es beim 1. FC Köln. Aber in dieser Zahl 26 sind vier Spieler enthalten, die über 30 Jahre alt sind — bis zu Jupp Röhrig mit seinen 35 Jahren. Voraussetzung für einen großen Tag ihrer Mannschaft wäre gewesen, daß sie alle die Form ihres Lebens, gerade an diesem Tag, gebracht hätten, um.. die Jungen mitzu- reißen, als alles auf dem Spiel stand. Es be- deutet keine negative Beurteilung der Schä- fer, Röhrig, Rahn und Stollenwerk. Es kann „Enderle“-Turnier mit 200 Teilnehmern: ute Leistungen große lberraschungen Margot Heidel von der TSG 78 mit drei Siegen am erfolgreichsten in der Ketscher Rheinhalle gab es beim ersten bundesoffenen Tischtennis-Turnier des TC Ketsch, das mit 200 Teilnehmern sehr gut besetzt war, neben ausgezeichneten Leistungen einige Ueberraschungen. So mußte der„Globetrotter“ aus USA, Bukiet, der für Eintracht Frankfurt startete, im Fi- nale des Herren-Einzels mit 1:3 gegen den indischen Studenten Kakar(Mainz 05) eine nicht erwartete knappe Niederlage hinneh- men. Nach dem ersten Satz sah es ganz nach einem klaren Sieg des amerikanischen Ex- Nationalspielers aus, doch der wesentlich jüngere Kakar verstand es sehr geschickt, in dem äußerst schnellen Endspiel seine Schwäche auf der Rückhandseite zu umge- hen und durch seinen etwas unorthodox wirkenden Vorhandgriff das Spiel für sich zu entscheiden. Den dritten Platz sicherte sich Fütterer(Stuttgart) vor Knapp(TSG 78 Heidelberg), der im wohl schönsten Spiel des Tages Kakar um den Einzug ins Endspiel mit 2:1 Sätzen knapp unterlag. Für die größte Ueberraschung sorgten die Heidelberger Knapp/ Fiedler im Endspiel der Doppel- Konkurrenz. Mit 2:0 ließen sie den hohen Favoriten Bukiet/ Kakar keine Chance und gewannen verdient. Die Heidelberger gefielen vor allem durch ihre Harmonie und hren enormen Kampfgeist. Den dritten Platz holten sich mit Gräber/ Ewald, durch Manfred Donike Zehnter: Tour de France: Bahamontes gab auf Sieger der zweiten Etappe der 47. Tour de France, die am Montag von Brüssel nach Dünkirchen über 206 km führte, wurde der Franzose René Privat(Nationalmannschaft) mit einer inofflziellen Zeit von 5:12:08 Stun- den. Auf dieser Etappe gab der Vorjahres- sieger der Tour de France, Federico Baha- montes(Spanien), der„Adler von Toledo“, auf. Bahamontes hatte sich schon am Morgen krank gefühlt, war dann doch in Brüssel an den Start gegangen, aber als er fünf Minuten hinter dem Hauptfeld zurücklag, stieg er ent- tauscht vom Rad und gab auf. Manfred Do- nike wurde nach einer Fahrzeit von 5:12:47 Stunden Zehnter und bester deutscher Fah- rer. Das gelbe Trikot des Spitzenreiters be- hielt der Italiener Gastone Neneini. Tschenscher leitet Wiederholung Schiedsrichter der Wiederholung des End- spiels um die deutsche Fußballmeisterschaft der Amateure, das am Sonntag in Herford zwischen dem BV Osterfeld und Hannover 96 1:1 endete, ist der Mannheimer Tschen- scher. Austragungsort ist am kommenden Mittwoch, 29. Juni, wiederum Herford. Die Wiederholung der süddeutschen Fuß- ball-Pokal-Vorschlußrunde zwischen dem 1. FC Nürnberg und Karlsruher SC, die sich am Sonntag im Augsburger Rosenau- Stadion trotz Verlängerung 2:2 trennten, findet am Donnerstag(30. Juni) um 18 Uhr am gleichen Ort statt. Mannheimer Polizeischwimmer mit guten Placierungen Mannheimer Polizeischwimmer beteiligten sich mit einem größeren Aufgebot an den Polizeimeisterschaften von Baden-Württem- berg. Auch dieser zweite Start in diesem Jahr verlief für die Mannheimer recht erfolgreich. Es gab einen ersten Platz, zwei zweite Plätze, einen dritten, eilen vierten und zwei fünfte Plätze. Erfolgreichster Mannheimer Teilneh- mer war wiederum Polizeimeister Kurt Bfuckbräu, der sich den Titel im Rettungs- mehrkampf(Altersklasse II), der Krone der Polizeimeisterschaften, mit ausgezeichneten zehn Punkten holte. einen 2:0-Erfolg über Zeller/ Tankowsky (Sindelfingen), ebenfalls eine Heidelberger Paarung. Eine reine Heidelberger Angelegenheit wurde die schwach besetzte Damen-Konkur- renz. Im Einzel war der siebenfachen badi- schen Meisterin Margot Heidel(TSG 78) der Sieg nicht zu nehmen. Mit 3:0 verwies sie re Club-Kameradin Herrmann sicher auf den zweiten Platz. Bergk(TSG 78) belegte den dritten Platz vor Brelansky(SC Käfer tal). Im Doppel holte sich erwartungsgemäß Heidel/ Herrmann den Turniersieg vor Bauer/ Bergk(beide TSG 78). Ihren dritten Sieg und damit erfolgreich- ste Teilnehmerin des Turniers, holte sich Heidel im Mixed zusammen mit Libbertz (MTV München) durch einen 2:0-Erfolg über Bergk/ Ewald(TSG 78). Herrmann/ Klotz (TSG 78/ ESG Karlsruhe) belegten den drit- ten Platz. Um Nasenlänge vor dem VfR: re formten die Elf des HSV höchstens der Versuch einer Erklärung sein, weshalb eine hundertprozentig meisterhafte Kölner Leistung ausblieb. Es ist— weil eben verlockend— der Ver- such gemacht worden, den Vergleich zur Ein- tracht Frankfurt zu ziehen. Und hier liegt das Urteil nahe, daß Eintracht Frankfurt die beste deutsche Mannschaft der Saison ist, weil ihr europäischer Weg so sensationell er- folgreich war. Das ist aber längst kein Be- weis dafür, daß eine Eintracht Frankfurt, die in die Gruppenspiele gegangen wäre, anstelle des HSV die Meisterschaft gewonnen hätte. Warum sollte dieser HSV nicht schon bis zum Jahresende auch einen europäischen Pokalweg nach dem Muster der Eintracht Frankfurt gehen? Niemand hat Eintracht Frankfurt das Europa-Endspiel zugetraut, als die Mannschaft mit ihrem Erfolg gegen die LVoung Boys Bern die erste Runde über- stand. Und den Ehrgeiz, es den Frankfurtern gleichzutun, hat der neue deutsche Meister Zweifellos. Vik Dritter bei der DIMM Diesmal hatte der VfR Pech mit seiner Leichtathletikveranstaltung im Stadion: Starker Regen störte den Ablauf empfind- lich. Bel der männlichen Jugend lag in der DMM Phönix Ludwigshafen mit 17 671 Punkten vor Salamander Kornwestheim 16 796 und VfR 14 276 Punkten, der sich noch vor SV Wertheim plazieren konnte, die Post SG mußte mit dem letzten Platz bei beacht- lichen 12 682 Punkten vorlieb nehmen. Her- ausragende Leistung war der Stabhoch- sprung von Gscheitle, Kornwestheim, mit 3,50 m vor seinem Klubkameraden Bender 3,20. Flaskamp, VfR, lief die 100 m in 11,2 und die 110-m-Hürden in 16,6, während der Postler Fishang im 1000-m-Lauf mit 240,3 glänzte. Bei den Mädel schaffte Wertheim in Klasse 1 12 422 Punkte, während VfR in der Klasse II 7135 Punkte erreichte. Hier lief Wipfler, VfR, die 100 m in 12,9 und sprang 4,96 m weit.. Versammlung und Ehrung bei DJK Sandhofen Am Wochenende hielt die DYK Sandhofen mre Generalversammlung ab, wobei die Aktiven Münch, Theuer, Mildenberger, Ro- Kozki, Joho, Herweck und Storz für lang- jährige Vereinstreue und mehr als 200 Spiele mit der silbernen Ehrennadel des Ver- eins ausgezeichnet wurden. Jakob Rhein- wald sen, erhielt die erste Ehrenmitglied- schaft. Die Berichte der Abteilungsleiter zeigten, daß der Verein gut geführt wird. Die neugewählte Vorstandschaft setzt sich zusammen aus Josef Hofferer(1. Vorsitzen- der), Franz Theuer(2. Vorsitzender), Walter Naas und Franz Engländer Fußballabt lungsleitung), Werner Fritz(Geschäfts kührer), Lothar Holzwarth(Kassier) und Lorenz Helmling Gugendleiter. 5 Jugend- Städtekampf verlegt Der ursprünglich für Mittwoch sehene Leichtathletik-Städtekampf Mannheim und Ludwigshafen wurde August verlegt. Der endgültige Termin s. im Augenblick noch nicht fest. 5 1 Hetzel fuhr wiede Aber sonst gab es in der Handball-Bezirksklasse kaum Veränderungen In der Handballbezirksklasse geriet die Tabelle nicht in Bewegung. Die drei Spitzen- reiter konnten sich behaupten, lediglich 62 Weinheim gab an SV Ilvesheim mit 676 einen Punkt ab. Neuer Tabellenführer wurde der VfL Neckarau durch seinen 12:10-Erfolg über die TG Laudenbach, so daß er wieder knapp vor dem VfR steht, der in Hocken- heim einen 9:6-Sieg errang. Hohensachsen holte sich erwartungsgemäß in Heidelberg beim Fr mit 9:2 beide Punkte. TV Hemsbach konnte seine Position durch den 12:5-Erfolg über 99 Seckenheim etwas verbessern, das- selbe gilt für die TSG Plankstadt, die 09 Weinheim mit 13:6 distanzierte. Die Rasenspieler hatten in Hockenheim gerade keinen leichten Stand und konnten erst im zweiten Spielabschnitt das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden. Nach anfäng- licher Führung der Gäste übernahm Hocken- heim die Initiative und zog mit 2:1 und 3:2 in Front. Die Mannheimer stellten bis zur Pause auf 4:4 und gewannen noch sicher 9:6, wobei Mildenberger, Bischof, Vetter, Duda, Kieser und Curth erfolgreich waren. 62 Weinheim darf mit dem Gewinn des einen Punktes im Kampf gegen den S Ilvesheim mehr als zufrieden sein. Nur dem Umstand, daß die Gäste nach einer 6.3 Führung in der Halbzeit auf Zeit spielen wollten, verdanken die Hausherren den glücklichen Punktgewinn, der erst in letzter der U Hecatau Spielminute durch Vierzehnmeter glückte Klohs, Basler, Kuhn und Hoffmann ware für die 62er, Schuster, Ockert für Ilvesheim erfolgreich. 5 Spielabbrüche in Kreisklassen Der ATB Heddesheim, der in den letzt Spielen nicht überzeugen konnte, lag gegen den TV Friedrichsfeld mit 3:4 in Führung, als das Spiel wegen Regens abgebrochen wurde. Ein weiterer Spielabbruch drohte Sandhofen, doch konnte dort nach einer Viertelstunde weiter gespielt werden. TV 64 Schwetzingen schlug die SpVgg. etwas über raschend 12:7. Das Treffen TSV 1846 gegen Polizei SVW gewannen die Polizisten prompt 12:8, wobei Klopsch mit sieben Treffern über die Hälfte der Tore selbst erzielte. Er war tungsgemäß holte sich SV 50 Ladenbur beim TV Rheinau einen 10:5-Erfolg und da mit beide Punkte. TV Oberflockenbach hatt gegen den SV Waldhof den erwartet sch. ren Stand, konnte sich aber doch 10:8. haupten. In der B-Klasse ist Germania Neu heim, die mit drei Minuspunkten am gün stigsten steht, auf den dritten Platz vor gerückt, während die mit 8:13 unterlegene Mannheimer Sd Boden verlor. Badeni: Feudenheim hatte den Sc Pfingstberg scho 2:16 in Rückstand gebracht, als der Gewitter regen zum Abbruch zwang. N Beseitigung von groſtporiger Haut Wohn ungstaus eh Mietgesuche KOSMETIK- WAGNER Mannbeim O 6, 5 Planken Telefon 2 12 97 Biete 3 Zimmer, 5 suche gleichwertige, mögl. Altbau. Zuschr. u. Nr. P 39400 a. d. Verlag. Küche und Bad; Unterricht Dein Körper dankt es Dir in Bälde: dymnasül. Janz ae F. 77 — n ien mern ee Ane Ei Eee Saub. 2- bis 3-Zl.-Whg. mit Sonnen- Balkon für 2 Pers. ges. Miete bis 160, Myz 1000, bis 2000, möglich. Zuschr. unt. 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Der Sinn dieser unverhofften Zulassung zu einem sonst streng abgeschirmten Bereich der sowetischen Wirklichkeit war unschwer zu erkennen: 1. wollte man den in Moskau akkredierten Korrespondenten die Realität der vom Obersten Sowiet im Januar 1960 beschlossenen Truppenkürzung bildhaft und glaubhaft vor Augen füh- ren, 2. demonstrierte man die Einheit von Volk, Partei und Armee, und 3. zeigte man einen zu dem Typ„Abschied“ zählenden Truppenteil, der in den sowetischen West- gebieten stationiert ist und völlig aufgelöst werden soll, um zu beweisen, daß der sowqetischen militärischen Planung keine Offensivgedanken zugrunde liegen. Fünfzig Journalisten bestiegen auf dem Moskauer weißrussischen Bahnhof den Nachtschnellzug nach Minsk. Zwölf Stunden später verließen sie in zwei Omnibussen— geführt von einem kleinen, olivgrünen Mili- tärwagen— die weißrussische Landeshaupt- stadt in südlicher Richtung über die Bobruis- ker Chaussee. Die Kolonne rollte durch eine Landschaft, die man vor zwanzig Jahren als „typisches Partisanengelände“ bezeichnet hätte. 30 bis 40 Kilometer weit wird die kopfsteingepflasterte Straße von dichtem Fichten- und Kiefernwald eingerahmt. Land- Wege laufen in irgendeine unbekannte Ferne. Auf einer Lichtung liegt frisch gestochener Torf, über die sSumpfniederungen des Swistotsch, einem Nebenfluß der Beresina, führt eine Holzbrücke. Auf einem nach Osten weisenden Schild steht:„Mohilew 176 Kilo- meter“. Das sind hier Nahverkehrsentfer- nungen. Vor 19 Jahren hatte in dieser Gegend der berühmte Marschall Timoschenko die wuch- tigen Angriffsschläge der hitlerschen Divi- sionen durch hinhaltenden Widerstand auf- zuhalten versucht. Heute ist er Chef des Mili- tärbezirks Minsk, zu dem auch der Ort Ossi- powitschi gehört. Empfang ohne Formalitäten An der Ortstafel mit dieser Bezeichnung biegen wir nach Westen ein. Die Häuser die- ser 22 000 Einwohner zählenden, im Wald versteckten Garnisonsstadt sind hinter Hek- ken und Lattenzäunen verborgen, die offen- bar frisch gestrichen wurden. Am Kasernen tor salutieren zwei Offiziere. Keine Forma- litäten. Die Auslöser der Photoapparate und Schmalfilmkameras klicken und surren. Wir MSBEI-NEUHAUS MANNHEIM. J 1. 14-15 Möbelhaus Binzenhöfer MANNHEIM. Koiserring am Tattersoll MOBEI-BOEHME MANNHEIM IN DER KUNST STRASSE TELKAMPHAUS MANNHEIM. Kunststrage O 3. 9.12 Einrichtungshaus IRE FZ GER MANNHEIM. O 6. MGBEI-J8687 MANNHEIM. E 3.! KAUFHAUS VETTER MANNHEIM. Kunststragße N 7. 3-4 KUNG& ECHIER BECKER MANNHEIM. poradeplotz Moderne Wohnreumgestaltung MOBEI-volK ce. MANNHEIM. Wasserturm- passdge Möbelhaus KLINGER MANNHEIM. Lange Föfferstraßze 18.20 22 KUC HEN SPEZIALHAUS elhaus Le MANNHEIM. Q 2. 16 on der F̃tessgosse 8 MANNHEIM. 8 6. 37-38 MOBEI ZAHN MANNHEIM. 8 J. 17 MBEI Mürschikg MANNHEIM. C I. 2. Poradeplotz sind mitten auf dem Hof der 3. schweren Rotbanner- Panzerdivision namens Korsun. Der Kasernenhof ist von einem mattblauen Zaun und dreistöckigen, ockergelb getünch- ten Kasernenbauten flankiert. Es gibt viel Grün. Wo vor einigen Tagen offenbar noch lehmiger Boden durchblickte, liegen jetzt frisch gestochene Rasenplatten, so daß alles wie geleckt aussieht. In einem Hauszelt be- grüßt Oberst Ibrahim Aisin, Chef der Garde- Politabteilung, die Gäste. Ueber dem gold- Slänzenden Paradekoppelzeug trägt er eine riesige mächtige Ordensansammlung. „Die letzten Mannschaften der ruhm- reichen Division“, so sagte er,„werden in einer Stunde verabschiedet und noch am Nachmittag aus Ossipowitschi abziehen.“ Die Panzer seien bereits in die Depots abgelie- fert. Militärisch knapp zeichnet der Oberst in exakten Strichen die Geschichte der Divi- sion nach: Aufstellung 1941 in der Stadt Leninabad der asiatischen Sowjetrepublik Tadschikistan, Kämpfe im Nordkaukasus, im Donezbecken, in der Ukraine, in Rumänien, in Budapest, in Oesterreich. Zweimal durch Einladung zur Parade auf dem Roten Platz besonders ausgezeichnet. Verleihung des Rotbanners. EFhrenname Korsun, weil die Division entscheidend an der Durchbruchs- und Kesselschlacht von Korsun-Schewet⸗ schenko, südlich Dnjepropetrowsk, im Fe- bruar 1944 beteiligt war. Aus jedem Wort des Offiziers spricht der Stolz über diesen Weg. Vielleicht will der geschulte Mann auch darstellen, daß es keineswegs ein„lahmer Haufen“ ist, der nun demobilisiert Wird, sondern eine Eliteeinheit. Die Moral ist gefestigt Eben dieser Gedanke gibt auch den Fra- gen der Korrespondenten die besondere Richtung. Sie fragen den Oberst, ob man den bunten Rock gern an den Nagel hängen werde. Die Antworten kommen wie gesto- chen, weil man diese Fragen offenbar er- Wartet hat.„Mannschaften und Offiziere“, so sagt der Oberst,„werden sich, da sie gut er- zogen und moralisch gefestigt sind, genau So wie in der Division auch auf den Feldern und in den Fabriken der Sowjetunion ein- Setzen.“ 40 Prozent der Mannschaften gin- gen aus Enthusiasmus in die Ostgebiete nach Kasakstan zum Altai, in die Schwerpunkte des Siebenjahrplanes, die übrigen kehren an die alten Arbeitsplätze in ihren Heimatorten und zu ihren Angehörigen zurück, sagte der Oberst. Die Amerikaner wollen wissen, wie lange die zu Demobilisierenden schon ge- dient hätten und ob die Division wirklich aufgelöst oder zum Teil auch auf andere Ein- heiten verteilt werde. Der Oberst scheint den Unterton dieser Frage herauszuhören. Er ist etwas schärfer und kürzer angebun- den:„Ich wundere mich— Wir haben Sie eingeladen, bei einer Demobilisierung dabei zu sein. Unter diesen Leuten sind natürlich gemischte Dienstzeiten— ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre.“ Eine Kummerfalte tritt auf die Stirn des Obersten, als der Amerikaner nach der Stärke einer solchen Division fragt:„Es liegt außerhalb meiner Kompetenz, Ihnen solche Angaben zu machen.“ Er möchte keine kon- kreten Zahlen nennen, obschon man eine Stunde später, draußen auf dem Hof, zum Beispiel die Blöcke der zur Entlassung kom- menden nachzählen kann. Dieses Abschirmen Wird von den UsS-Journalisten überhaupt nicht verstanden, weil man in Amerika solche Angaben in jedem gewöhnlichen Jour- nal machlesen kann. Es sei nur die Friedensliebe und weder ein finanzieller, noch ein anderer wirtschaft- licher Grund, der die Sowjetunion zur Trup- penkürzung veranlasse, sagte der Oberst. und danach versandet das Gespräch schnell, weil Oberst Ibrahim Aisin auf die Uhr schaut und feststellt, daß in fünf Minuten die Abschiedsparade beginnt. Das Rechteck des Paradeplatzes ist um- rahmt von roten Fähnchen und den Bildern der Präsidiumsmitglieder, allen voran Nikita Chrustschow. Die blaue Tribüne steht vor einem riesigen Leninbild. Ueber allem liegt der typische blaßblaue Sommerhimmel Weigrußlands, an dem dicke Ballen von Haufenwolken entlangsegeln. Hinter dem Spielmannszug rücken unter dem„Marsch der Begegnung“ 1200 zu Sechzigerzügen for- mierte Soldaten in gelbgrünen Sommerdril- lichen an. Auf der Tribüne erscheinen die höheren Offiziere, unter ihnen ein General aus dem Minsker Stab Timoschenkos. Nach Präsentiermarsch und Flaggenparade spricht der Divisionskommandeur Oberst Iwan We- litschko von der friedlichen Arbeit des So- Wietvolkes, aber auch von der ständigen Be- reitschaft jedes Demobilisierten, notfalls un- verzüglich zu den Fahnen zurückzueilen. Sein Stabschef verliest den Demobilisierungs- befehl Marschall Gretschkos. Die Truppe stößt drei donnernde Hurra-Rufe aus, und damn folgt jene Szene, wo man den feuchten Glanz der Rührung in den Augen hoch deko- rierter älterer Offiziere sehen kann— der Abschied von der Fahne. Ein Soldat, ein Ser- geant, ein Oberleutnant und zwei Oberste bauen sich in Grußstellung vor dem Banner- träger auf, der mit seiner Fahne auf einen Teppich in Höhe der Tribüne getreten ist. Nacheinander treten die Soldaten, Unterofſi- ziere und Offiziere vor und küssen kniend den Saum des Rotbanners. Die Kameras sur- ren pausenlos.— Fanfarensignal. Die Ab- schiedsparade beginnt. Zum letzten Mal zie- hen die Demobilisierten im Stechschritt über den Kasernenhof. Start frei für Journalisten Als die Marschblöcke wieder in der alten Formation stehen, werden die Presseleute aufgefordert:„sie können sich jetzt mit den Soldaten und Offizieren unterhalten“, So etwas hat es mit Westlichen Journalisten wohl noch nicht auf einem Sowjetischen Kasernenhof gegeben,, Man schwärmt aus, bis in die hintersten Glieder. Mein erster Gesprächspartner ist Oberleutnant Wassilij Wawelkow, 24 Jahre alt, verheiratet, kin- derlos, seit fünf Jahren dabei, hat technische Fachkenntnisse, die er aber nicht näher be- schreiben möchte. Seine Frau lebt im Gar- nisonsstädtchen Ossipowitschi.„Unser Schicksal, sagt er,„ist noch nicht entschie- den. Wenn die Mannschaften entlassen sind, entscheidet die Kaderabteilung über die Weitere Verwendung der Offiziere, Im ÜübTI“ Sen gehe ich dorthin, wo man mich braucht“. Er sagt das, ohne eine Miene zu verziehen, mit der größten Selbstverständlichkeit. Soldat Leonid Schekow, ein blonder, milchgesichtiger junger Mann, ist jedoch entschlossen, wie vor seiner Einberufung, den Verladekran im Moskauer Westhafen zu bedienen. Dort wohnen Vater und Mutter, dort ist er zu Hause. 60 Prozent der Mann- schaften handeln ähnlich wie er. Sie gehen nach Hause an ihre alten Arbeitsplätze, Iwan Iwanow— dieser Name ist in der So- Wjetunion 80 verbreitet wie Meier in Deutschland—, ein schmaler, freundlicher Typ, hat zwei Dienstjahre gespart,„Ich werde wieder Schuhe machen“, sagt er. Wer nach Kasakstan will, verläßt sich offenbar auf die Fürsorge der örtlichen Organe, die zumindest an Arbeitsplätzen keinen Mangel kennen. Irgendwo im zehnten Glied gibt es einen Wortwechsel. Ein Soldat fragt den Chef einer amerikanischen Nachrichtenagentur in Moskau:„Und wann werden sie unserem Beispiel folgen und auch Soldaten ent- lassen?“ Worauf der Amerikaner sagt: „Wenn ihre Armee genau so klein ist Wie die unsere“. 24 Stunden später halten die Westjour- Halisten bei einem kurzen Aufenthalt auf dem Bahnhof Moschaisk, westlich von Mos- kau, die frischen Exemplare der„Prawda“ in der Hand. Sie bringt das Ereignis in großer Aufmachung. Ueberschrift:„Eine Division geht an die Front des Siebenjahr- plans“. Berlin ein Prüfstein für die Außenpolitik der Sowjets Berlin.(we- Eigener Bericht) Auf einer internationalen Pressekonferenz der Berliner Filmfestspiele hat sich Berlins Regierender Bürgermeister, Willy Brandt, erneut gegen eine isolierte Lösung des Berlin-Problems ausgesprochen. Ein Kompromiß auf der Grundlage einer sogenannten Freien Stadt sei ausgeschlossen. Brandt vertrat die An- sicht, weil die Berliner nicht bereit seien, ihr Recht auf Selbstbestimmung aufzugeben, bleibe die Stadt ein Prüfstein dafür, ob und Wie sehr Moskau bereit sei, seine Außenpoli- tik und seinen Einfluß in Ostberlin in den Dienst der Erhaltung des Friedens zu stel- len! Mit Nachdruck betonte er, die seit mehr als zehn Jahren mit Wissen der drei west- lichen Schutzmächte und stillschweigender Duldung der Sowjetunion entwickelten Be- ziehungen zwischen Berlin und der Bundes- republik dürften unter keinen Umständen zerschnitten werden. Auf Anfrage verwies Brandt darauf, seine eventuelle Kanzlerkandidatur bei den näch- sten Bundestagswahlen werde von der SPD entschieden, Ganz gleich jedoch, welches Amt r in Zukunft ausübe, werde er immer eine olitik unterstützen, die auf die Zugehörig- keit Deutschlands zur westlichen Gemein- schaft basiere und die Sicherheit gewähr- leiste. Auch würde er jeden möglichen Nei- trag leisten, der einer Zusammenführung Deutschlands und zur Erhaltung des Friedens diene. 12 1 h¹ F00VGVVCCFC0VCCCCC F MANNHEIMER MORGEN Seite 11 —— Der Herr über Leben und Tod hat heute unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau Euphrosina Kimmer geb. Westermann im Alter von 87½ Jahren zu sich in die ewige Heimat abberufen. Mhm.- Neckarau Waldhornstraße 37a „den 27. Juni 1960 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Rösl Kimmer Beerdigung: Siehe Bestattungskalender. Durch ein tragisches Geschick wurde Frau Luise Grab wwe. geb. Sigmund im Alter von nahezu 62 Jahren für immer von uns genommen. Mannheim, den 24. Juni 1960 Die trauernden Hinterbliebenen Feuerbestattung: Mit Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Lei- twoch, den 29. Juni 1960, 15.30 Uhr, den, verstarb heute mein lieber Mann und treu- sorgender Vater, Schwiegervater und Opa, Herr Rudol Mhm.- Rheinau Stangelhofstraße 10 im Alter von nahezu 72 Jahren. Neubrand den 27. Juni 1960 In stiller Prauer: Klara Neubrand geb. Engelhardt Friedel Biegel geb. Neubrand Walter Biegel Johanna Sych geb. Neubrand Rudy Sych Beerdigung: Mittwoch, Rheinau. 2 2 Der Herr über Leben Enkelkinder Manfred u. Rolf den 29. Juni 1960, 14 Uhr, Friedhof und Tod hat unseren guten treu- sorgenden Vater, Großvater und Urgroßvater Eduard Enger kurz vor seinem 83. Geburtstag in den ewigen Frieden heimgeholt. Mannheim, den 27. Juni 1960 Stolberger Straße 16 Beerdigung: Mittwoch, Friedhof Käfertal. unerwartet mein treuso Am 25. Juni 1960 verstarb nach kurzer schwerer Krankheit In stiller rauer Die Kinder den 29. Juni 1960, um 14.30 Uhr, im rgender Mann, Herr August Weinmann im Alter von 63 Jahren. Mhm.- Neckarau, Wörthstraße 8 Beisetzung: Dienstag, 28 den 28. unt 1960 In tleter Trauer: Frau Käthe Weinmann geb. Jacob und Anverwandte Juni 1960, 15 Uhr in Homburg/ Saar. Für die so herzliche Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Anna Stumpf geb. Schmitt sagen wir unseren aufrichtigen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Wöllner für seine wohltuenden und trostreichen Worte am Grabe sowie all denen, die unserer lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim Nürburgstragße 20 Für die vielen Beweise Schrift sowie für die schönen Er Heimgang unserer lieben Heinrich Stumpf und die Kinder herzlicher Anteilnahme in Wort und anz- und Blumenspenden beim Entschlafenen, Frau Margarethe Unterköfler geb. Jekel sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Worte und allen denen, erwiesen haben. Blücherstraße 34 Pfarrer Guggolz für seine trostreichen die der Verstorbenen die letzte Ehre Mh m. Feudenheim, den 28. Juni 1960 Im Namen aller Angehörigen: Erna Görtz 2 Tlefbewegt erfüllen wir die schmerzliche Pflicht, bekanntzugeben, daß Herr Prof. Dr. Rudolf Schreck durch einen raschen Tod aus unserer Mitte abberufen wurde. Sieben fruchtbare Jahre lang widmete er die ganze Kraft seiner erzieherischen und menschlichen Persönlichkeit unserer Schule und ihrer Jugend. Er wird in den Reihen des Lehrerkollegiums und seiner Schüler unvergessen bleiben. Institut Schwarz Staatl. gen. Priv.-Gymnasium Direktion, Lehrerkollegium und Schüler EINE EK pERHME EIN ö N FERI B NFACH DARMOLNEHMEN ARNN⁰8I „ blk gfk AgFUHR SCH KolAbk Stellenangebote Weinet nicht an meinem Grabe, Gönnet mir die ewige Ruh'— Denkt, was ich gelitten habe, Eh' ich schloß die Augen zu. Tieferschüttert geben wir die Nachricht, daß mein innigstgeliebter und so treusorgender Gatte, mein unvergessener Sohn, Schwiegersohn und Schwager Paul Thau versehen durch die Gnadenmittel unserer hl. Kirche, im blühenden Alter von 52 Jahren, nach langer schwerer Krankheit, sanft entschlafen ist. Wer ihn gekannt, weiß, was ich verlor. Osnabrück Mannheim Lenaustraße 30 den 28. Juni 1960 Gertrud Thau Käthe Thau(Mutter) Familie Bundschuh und Anverwandte Beerdigung: Mittwoch, den 29. Juni 1960, 13 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Tief erschüttert beklagen wir den allzufrühen Heim- gang unseres Mitarbeiters, Herrn Alois Ochs Bestattungen in Mannheim Dienstag, 28. Juni 1960 Hauptfriedhof zeit 5 Gredel, Karl 125 Neckarau, Friedrichstr., 11,30 Krematorium Kanitz Georg Caracas/ Venezuela 68.00 Dittes, Friedrich 4 Ludwigshafen 13.00 Volz, Bertha f Große Merzelstraße 27. 13.30 Friedhof Käfertal Ochs, 3 Obere Riedstraße 47. 14.00 Friedhof Neckarau 9 Wartmann, Karl 9 Mönchwörthstraße 160 13.30 Stephan, Hermann 78 Wunelm-Wundt-Str. 8. 14.00 Friedhof Feudenheim Dr. Schreck, Rudolf Scheffelstraße 30 14.00 Schaaf, Wilhelm 2 Wartburgstraße 34. 14.30 Friedhof Friedrichsfeld Schlüpf, Elisabetha 8 Kolmarer Straße 698 14.00 0 Alois Wir verlieren in ihm einen stets pflichtbewußten Angestellten und immer hilfsbereiten, beliebten Kollegen. Wir werden dem Entschlafenen, dessen Tod eine schmerzende Lücke gerissen hat, stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 25. Juni 1960 Geschäftsführung und Belegschaft dl er RHEINSTAHL HANDEL GMBH. Zweigniederlassung Mannheim Plötzlich und unerwartet verstarb am Samstag, dem 25. Juni 1960 unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Onkel, Herr Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim Familien- eigen — Ohne Gewähr Wir suchen dringend: Turmdlrehk Mannheim, Augusta- Magazinverwalter Meischinenschlosser LKW-Fahrer Rheinische Hoch- und Tiefbau Aktiengesellschaft 1 reinführer Anlage 32 Telefon 4 40 41 Gute zuverlässige ARTUR GRUSSER, Neckarstraße 33 Estrichleger in Dauerstellung sofort gesucht. Estrichbau, Mhm.-Feudenheim, Telefon 7 10 27 m„MN“ Von Vielen gelesen! Franz Schichtel im gesegneten Alter von 80 Jahren. Mhm. Neckarau, den 28. Juni 1960 Katharinenstraße 34 8 In stiller Trauer: Die Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, den 29. Juni 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau. Seelenmesse: Donnerstag, den 30. Juni 1960, 6.15 Uhr, St. Jako- buskirche, Neckarau. an sich selbst denken Wir suchen tüchtige, gewissen Bewerbungen von Fachkräften Tätigkeit an MANNHEIMER GROS am Marktplatz Maschinensetzer Ztg.-Text Mefteur Buchdrucker hafte und zuverlässige mit Angabe ihrer bisherigen s DRUCKEREI GunR suchen Die Städtischen Krankenanstalten Mannheim Weibliche Arbeitskräfte kür Reinigungsarbeiten im Stationsdienst bei guter Bezahlung und verbilligtem Mittagstisch. Auf Wunsch Halbtagsbeschäftigung(Arbeits- zeit 7-11 oder 15-19 Uhr) möglich. Vorstellung bei der Personalabteilung erbeten. nr EXPEDIENTEN bzw. EXPEDIENTINNEN für unsere Exportverkehre, eine junge STENOKONTORISTIN bzw. eine WEIBLICHE KRAFT mit gut, Schreibmaschinen kenntnissen sowie verl. HALLENARRBEITER für sofort in Dauerstellung gesucht. Ss HHN K ER& Co., Gmbh. Intern. Transporte e 7 7 Mannheim, Güterhallenstr. 3-7 Töchtiger Schreiner mit Führerschein Kl, III von füh- rendem Möbelhaus in Ludwigs- hafen sofort gesucht. Angeb. u. Nr. 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Die Gebühren für die Ausschreibungsunterlagen s auf unser Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 2762 unter „Rohbauarbeiten, Bau 31 b“ bis zum 5. Juli 1960 zu entrichten. Die Ausschreibungsunterlagen werden anschließend den Interessenten auf dem Postwege übersandt. f Der Eröffnungstermin wird bei Uebersendung der Ausschreibungsunter- Facfüns til r Schwer Horige Uffentliche Ausschreibung von Rohbauarbeiten im Bereich des Kernforschungszentrums Korlsrohe in Leopoldshafen Um Namen und für Rechnung der Gesellschaft für Kernforschung m. b.. haben wir folgende Rohbauarbeiten nach den Bestimmungen der VOB Erd-, Maurer-, Isolier-, Beton- und Stahlbetonarbeiten für das Chemisch-Technische Laboratorium— Bau 31 b— die die Voraussetzungen für die termin- dieser Arbeiten besitzen und die Ausschreibungs- zu erhalten wünschen, werden gebeten, dies bis Ausschluß später eingehender Anforderungen und Betriebs- Gesellschaft m. b. H., bie Pläne können bei der Bauabteilung der KBR auf der Reaktor. 1 station in Leopoldshafen werktäglich von 8 bis 12 Uhr(außer samstags) ind in Höhe von 10,- DM dem Kennwort: nachhaltig Nerven, 3 Herz und Kreislauf. sind. Es belebt und stärkt für Frauen, die mitten im leben stshen in Apotheken, Drogerien, Reformheusern 0 Zimmermädchen gesucht. M 5, 9 Wollen Sie mit uns zusammen- Wäscherei sucht: bl 4211: arbeiten und täglich PRESSERINNEN 30 2 DM Stücklohn 2,20, außerdem 2 N BUGLERINNEN 2 MANGLERINNEN und mehr verdienen rf dann kommen sie zu uns. Wir bel sutem Stundenlohn. zeigen Ihnen den richtigen Weg. Adr. einzus. u. A 39484 im Verl. H. Bauer, Mhm., Viktoriastr. 33— 5 8 Perfekte Bedienung sofort gesucht. III))... ͤĩ 2-Pers.-Haushalt nach Kafertal- Barfrauen* 5 8 end, ucht. Sud gesucnt, Tel 15 h. oder Zu- 408 u. ogte im 11888. Tel. 5 24 47 schrift unt. 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Heidelberg, Hauptstraße 87, Tel. 2 35 22.— Täg! 5 213 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr Stellengesuche „von 10 bis 3480 am Unterbausohie 280 Id. m Saumstein- und Rinnenanlage 2850 qm Rüttelschotterunterbau(wahlweise Kaufmann sucht Nebenbeschäftig Inkasso, evtl. mit Auftragswerbg. Zuschr. u. Nr. 02630 a. d. Verlag. Bitumenkies) 2850 qm Walzschotterdecke 3250 dm Asphaltfeinbeton 630 qm Groß- oder Kleinpflasterdecke Konditor sucht Aushilfsstelle. Zuschr. u. Nr. P 02648 a. d. Verlag. Bedienung sucht 3x wöchtl. Beschäf- Verstopfung beseitigt schnell und sicher geb. Unterköfler Zimmer 315. teilt wird. Eröffnungstermin: Dienstag, den 3. Juli 1960, vormittags 11.00 Uhr beim Städt. Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Vordrucke sind bei unserer Abteilung Straßenbau, Zimmer 328 erhältlich, Wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft er- Städtisches Tiefbauamt tigung. Zuschr. u. 02068 a. d. Verl. Rathaus K 7, Taschengeld. Zusch Gebild. Frau(50), sucht gepflegten frauenl. Haushalt zu führen gegen PL 0465 an den Verlag riften unt. Nr. Erhältlich: in Drogerien und Fachgeschaften Herst.: Emil Bihler, chem. Fabrik, Geislingen- Steige p Seite 12 · MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 14 Die Sowjetunion wartet zur Zeit mit Veberraschungen im Außenhandessektor auf. Das Aufmarschgebiet ist auch diesmal Groß- britannien, das russische Gold- und Edelme- ball-Lieferungen(Wolfram etc) bereitwillig abnimmt. Die Russen haben jedoch den jah- reszeitlichen Rhythmus dieser Verkäufe etwas verändert. Während sie früher ihre Goldlie- kerungen auf den Herbst und Winter be- Bausparkassen geloben Zins Stabilität 8 Die gegenwärtige Tendenz zu Zinser- 85 höhungen berühre nicht die Finanzierung 8 des Bausparens. Wie der Gemeinschafts- dienst der deutschen Bausparkassen er- klärte, ist sowohl der Guthaben als auch der Darlehenszins bei den Bausparkassen vom System her auf sehr lange Sicht fest- gelegt und vom Kapitalmarkt unabhängig. 1 Der bei der überwiegenden Zahl der Bau- 5 Sparkassen geltende Darlehenszinssatz von 5 5 Prozent werde daher beibehalten. Auch auf die Vergabe des Baugeldes aus den zur Zuteilung bereitstehenden Mitteln wirkten sich die von der Bundesbank beeinflußten Vorgänge auf den Kapitalmarkt nicht aus. Umsatzsteuerreform nach wie vor Wunschtraum (eg) Bundesfinanzminister Franz Etzel Will noch im Juli der Oeffentlichkeit einen Studienentwurf zur Umsatzsteuerreform unterbreiten, der darlegen soll, wie die Bundesrepublik nach französischem Muster zu einem System der Mehrwertsteuer mit Vorsteuerabzug übergehen könnte. Dieser Studienentwurf soll nur eine allgemeine Diskussion über die Umsatzsteuerprobleme auslösen. Ein etwaiger Gesetzentwurf dieser Art ist frühestens in der nächsten Legis- laturperiode des Parlaments zu erwarten. In der laufenden Legislaturperiode wird allenfalls noch eine„Kleine Umsatzsteuer- reform“ verabschiedet, die am geltenden System der kumulativen Allphasensteuer festhält, aber Verbesserungen mit dem Ziel einer weitgehenden Wettbewerbsneutralität bringen soll. Die Regierungsvorlage hierzu wird das Kabinett voraussichtlich im Herbst verabschieden. Die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz des früheren Staatssekretärs im Bundesfinan- ministerium, Dr. Alfred Hartmann, hat am 27. Juni zum Studienentwurf der„Großen Umsatzsteuerreform“ noch einige Anregun- Sen gegeben, die Minister Etzel berücksich- tigen will. Am 24. Oktober wird die Ar- beitsgruppe erneut über die— von ihr be- reits länger als ein Jahr behandelte— Ma- terie beraten. Kapital ausstattung Mit einem Prämienaufkommen von 426 Millionen DM übertraf die Gerling Ver- Sicherungsgruppe das Vorjahresergebnis wie- der um 17,6 Prozent von 1958: Prämieneinnahmen 1957 1958 37 Die Vermögensanlagen er gesamten Gruppe stiegen um 144 Millionen DM auf insgesamt 945 Millionen DM. Die Versiche- rungsleistungen beliefen sich 1939 auf 225,6 Millionen DM und erhöhten sich gegenüber 1958 um 19,3 Prozent. Lebensversicherungsgruppe mit 3,5 Mil- liarden DM Bestand: „Gerling Konzern Lebens ver- sicherungs-AG“ und„Friedrich Wilhelm Lebens versicherungs- AG“: Die Prämieneinnahmen erreichten 1959 den Betrag von 137 Millionen DM(1958: 55 118 Millionen DW); das Neugeschäft belief sich auf 466 Millionen DM Versicherungs- summe, wodurch sich der Bestand um 314 Mill. DM= 11.5 Prozent) gegenüber dem des Jahres 1958 erhöhte. Der Gewinnreserve für Sie Versicherten konnten 30,3 Millionen DM uggführt werden; sie erreichte somit am 31. Dezember 1959 den Stand von 82 Mil- lionen DM. Sachversicherungsgruppe auch gut Geschäft: „Gerling Konzern Allgemeine Versicherungs-AG“ und„Ger- ling Konz ern Speziale Kredit- Versicherungs-AG“,„Friedrich in Millionen DM 316 im Außenhandelsvorstoß der UdSSR mit Gold- und Treibstofflieferungen stellenpreisen abgegeben werden könnte. Die englische Regierung hat das sowjetische An- gebot abgelehnt. Vor allem kam keine Eini- gung über die zu liefernden Benzinqualitä- ten zustande. Die russischen Treibstoffe sind Senau so wie das russische Erdöl anderer Beschaffenheit als die gemeinhin auf den Westeuropäischen Märkten gehandelte Ware. Zur gleichen Zeit stellt die franösische Filiale der Standard Oil Company of New Jersey, die Esso-Standard, in ihrem Jahres- bericht für 1959 fest:„Die Kapazität der Erd- ölraffinerieen der Welt lag Anfang 1960 um rund 20 Prozent höher als der Bedarf. In Framkreich allein wurde die von 1958 auf 1959 von 35 auf 37,5 Millionen Tonnen ge- steigerte Verarbeitungs-Leistungsfähigkei in den letzten zwölf Monaten nur mit 30 Mil- lionen Tonnen ausgenützt. Der Verbrauch von Erdölprodukten sei in Frankreich auch nur um fünf Prozent gestiegen. In der Bun- des republik allerdings um 24 Prozent und in Großbritannien um 17 Prozent. Hierbei spielt die unterschiedliche steuerliche Bela- stung für Erdölprodukte eine bedeutende Rolle. schränkten, strengten sie sich im Jahre 1960 auch im Frühjahr an, Gold an England zu verkaufen. Im Mai war plötzlich der Bart ab. Jetzt tauchen am englischen Markt wieder Goldangebote aus der UdSSR auf. Durch die Verstärkung von Goldlieferungen fügen die Russen den traditionellen afrikanischen Goldlieferanten beträchtliche Schäden zu. In Johannesburg und an der ganzen afrikani- schen Goldküste sind ja seit einigen Jahren Bemühungen im Gange, den Goldpreis von 35 Dollar je Unze Feingold(28,35 Gramm) zu erhöhen. Dies scheiterte bislang daran, daß die Vereinigten Staaten in einer Goldpreis- erhöhung eine Abwertung des Dollars sehen. In Fachkreisen wird angenommen, daß die Russen zu den verstärkten Anstrengun- gen im Goldverkauf durch den chronischen Devisenmangel der UdssR genötigt sind. Die Außenhandelsbeziehungen des Kreml und aller Ostblockländer zu den Ländern der Westlichen Hemisphäre kranken ja an die- sem Devisenmangel. Außerdem daran, daß die Ostblockländer nur in der Lage sind, Ge- genseitigkeitsgeschäfte abzuschließen, um ihre straffe Wirtschaftslenkung und die da- mit zusammenhängenden Wirtschaftspläne nicht in Unordnung zu bringen. Darauf Devisen-Mangel enttäuschte Posener Messebesucher (AP) Die Internationale Posener Messe hat am 26. Juni nach zweiwöchiger Dauer Prank, Köln; Leben: Dr. jur. Wilhelm Kleinherne, Neuss (Maschinenfabrik Buckau). dürfte auch zurückzuführen sein, daß die Russen wieder einmal mit aller Macht ver- suchen, auf dem westlichen Treibstoffmarkt mit preisgünstigem Benzin Fuß zu fassen. Bei den britisch- russischen Handelsvertrags- gesprächen boten die sowjetischen Unter- händler Treibstoff zu sechs Pence je Gal- lone(29,4 Pfennig für 3,785 Liter) an. Das würde bedeuten, daß das russische Benzin— nach dem üblichen Treibstoffsteueraufschlag — an den britischen Tankstellen um 25 Pro- zent unter den bisherigen britischen Tamk- ihre Pforten geschlossen. Obwohl sie von fast einer halben Million Menschen besucht wurde, waren viele ausländische Geschäfts- leute von dem geschäftlichen Ergebnis ent- täuscht. Die Messeleitung behauptete dage- gen, der Umsatz sei in diesem Jahr um 40 Prozent höher gewesen als im Vorjahr. Uebereinstimmend berichteten die west- lichen Aussteller von großem Interesse der Kundschaft für die westlichen Ausstellungs- güter. Geschäftsabschlüsse scheiterten aber meist an dem notorischen Devisenmangel. 5,1 Mill. Tonnen decken 1/6 des Erdölbedarfes 70 Millionen Tonnen AP) Die Erdölförderung in der Bundes- republik hat im Jahre 1959 mit insgesamt 5 102 758 Tonnen zum erstenmal die Fünf- Millionen-Tonnen-Grenze überschritten. Wie die Erdölnachrichten in Hamburg mitteilten, wurde das Vorjahresergebnis damit um 671 000 Tonnen(15 Prozent) übertroffen. Nach den letzten Vorausschätzungen des Wirt- schaftsverbandes Erdölgewinnung wird die Förderung, die im Jahre 1950 noch bei 1118 617 Tonnen lag, in den nächsten Jahren weiter zunehmen und bis zum Jahre 1964 Voraussichtlich 6,5 Millionen Tonnen er- reichen. Der Anteil der Bundesrepublik an der Weltrohölproduktion blieb dabei allerdings auch im Berichtsjahr mit 0,54 Prozent nach Wie vor sehr gering. Der Gesamtverbrauch Gerling-Konzern wächst weiter ebenfalls„„ Wilhelm Magdeburger Vversiche⸗ rung s-AG(Alte Magdeburger, Die Prämieneinnahmen stiegen um 24 Mil- onen DMH= 12,8 Prozeit) im Jahre 1959 auf 212 Millionen DM. Die Scha denszahlungen erreichten 1959 134,6 Milllionen DM(1958: 116 Millionen DM). Die jeweils zum 30. Juni bilanzierenden Rückversicherungsgruppen(Gerling Konzern Globale Rückversicherungs-Ad und Gerling Konzern Versicherungszentrale Ad) steiger- ten ihre Bruttoprämieneinnahmen um 14 Millionen DM auf 190 Millionen DM. Die Hauptversammlungen der Erstver- sicherer des Gerling-Konzerns beschlossen . in Anpassung an das stark gestiegene Ge- schäftsvolumen— Kapitalerhöhungen in Millionen DM Gerling Konzern Allge- von bisher auf meine Versicherungs-AG 14,00 20,00 Gerling Konzern Lebens- Versicherungs-AG 3,00 6,00 Friedrich Wilhelm Lebens- Versicherungs-AG 3,00 5,00 Friedrich Wilhelm Magde- burger Versicherungs-AG 1,00 3,00 Durch Zuwahlen traten im Aufsichtsrat der Gerling-Versicherungsgruppen neu ein: Bei der„Gerling Leben“ Dr. Hermann E. Fernholz, Mannheim(Grünzweig& Hart- mann AG, Ludwigshafen), Konsul Dr.-Ing. Otto Reuleaux, Hannover(Kali- Chemie AG); bei der Gerling Allgemeine: Direktor Edgar bei der Friedrich Wilhelm Pünktchen deutsche Er dölvorräte der Bundesrepublik an Mineralölprodukten belief sich im Jahre 1959 auf rund 22,3 Mil- lionen Tonnen. Von den insgesamt 98 in kommerzieller Produktion befindlichen Oelfeldern in der Bundesrepublik hatten sechs Felder im Be- richtsjahr eine Ausbeute von über 200 000 Tonnen zu verzeichnen. Weitere elf Felder Wiesen eine Jahresausbeute zwischen 100 000 und 200 000 Tonnen auf. Gegenüber 1958 ka- men im Berichtsjahr zwar mehr als ein Dut- zend neuer Förderbezirke hinzu; bei ihnen handelte es sich aber im allgemeinen um Wenig ergiebige Funde. Der weitere Auf- schwung der Erdölférderung ist daher in erster Linie der Erweiterung der schon be- kannten Felder zu verdanken. Nach dem Stand vom 1. Januar 1960 ver- fügte der Raum Hannover mit 23 935 400 Ton- nen über die größten Gesamtreserven. An Zweiter Stelle folgte das Weser-Emsgebiet (20 991 600 t) vor dem Emsland(19 170 000 t), Holstein/ Hamburg(5 214 000 t), Oberrheintal (2 441 500 t) und dem Alpenvorland(1177 100 t. Die westdeutsche Erdgasgewinnung stieg im Jahre 1959 um 12,7 Prozent auf 387,6 Mil- lionen Kubikmeter an. Das entsprieht im Heizwert einer Steinkohlenmenge von rund 498 000 Tonnen. Die Erdgasproduktion in der Bundesrepublik verharrt jedoch bereits seit einigen Jahren auf etwa dem gleichen Stand und ist verglichen mit den USA, Frankreich und Italien sehr gering. Die gegenwärtige 5 5 ten. Sonst könnten Kleinaktionäre die Vertre- lichen Anteile sollte zunächst für fünf Jahre das volle Stimmrecht gelten. Der Vermitt- lungsausschuß hatte die denn auf zehn Jahre verlängert. Volkswagen-Privatisierungsgesetz seinerzeit im Bundesrat unter Assistenz des nordrhein- westfälischen Ministerpräsidenten Meyers nach den Wünschen des Landes Nie- dersachsen verändert. präsident Meyers handelte damit die Unter- stützung der von der SPD beherrschten nie- dersächsischen Landesregierung im Bundes- rat ein, als es um die heißumkämpfte Heiz- olsteuer ging. In der Zwischenzeit hat sich die politische Interessengruppierung im Bun- desrat stark gewandelt. Ebenso haben sich auch die wirtschaftspolitischen Ziele ver- ändert. Der Gleichschritt, den Meyers mit Kopf seinerzeit vereinbarte, gilt also nicht mehr. des Bundesrates Niedersachsen seine Wün- sche durchsetzt, ist fraglich. schwer einzusehen, warum Minister, Staats- mot., Weizenmehl Type 405 67, 70 abzügl. 2,50, Type 1,50; Brotmehl Type 1600 54, 70 2,50; Roggenmehl Type 997 60,15—2,50, Type 1150 58,15 2,50, Type 1350 Sortiegerste nicht not., Niedersachsens Regierung will weiter herrschen a uch nach der Volkswagen werk- Privatisierung 1 (dpa) Das Land Niedersachsen will am 1. Juli im Bundesrat den Kompromißvor- schlag ablehnen, den der Vermittlungsaus- ausschuß des Bundestages und des Bundes- rates am 24. Juni im Streit um die Privati- sierung des Volkswagenwerkes angenommen hat. Dies teilte die Pressestelle der Landes- regierung am Montag in Hannover mit. Niedersachsen ist nicht damit einverstan- den, daß das Stimmrecht für die Aktien- anteile des Bundes und des Landes Nieder- Sachsen nach zehn Jahren beschränkt werden Soll. Vielmehr fordert das Land das unein- geschränkte Stimmrecht auch über diese Zeit hinaus. Nach Ansicht der Landesregierung sind Verschiedene Bestimmungen des Privatisie- rungsgesetzes nicht mit dem Vertrag zwischen dem Bund und dem Land in Einklang zu bringen, so der Verkauf der 60 Prozent Kleinektien gegen Ratenzahlungen und die Festsetzung eines Nennwertes von 100 Mark Pro Aktie. Nach dem Vertrag zwischen Bund und Land sollten die Raten und der Nenn- wert noch im Einvernehmen mit Niedersach- sen festgesetzt werden. Schon in der Sitzung des Vermittlungs- am 24. Juni(vgl.„MM“ vom 25. Juni„Volkswagenwerk-Aktien unter dem Christbaum 1960 hatte Ministerpräsident Kopf erklärt, sein Land müsse aus sozialpo- litischen und wirtschaftlichen Gründen dar- auf bestehen, so lange wie möglich einen ge- wissen Einfluß auf das VW-Werk zu behal- Sekretäre oder Ministerialräte bessere wirt.“ schaftliche Entscheidungen hinsichtlich der“ künftigen Geschäftspolitik des Volkswagen 5 werkes treffen können sollen, als mit der Ma, terie vertraute und sowohl im Kreditwesen als auch in der Industrie heimische Banken die dem Auftrag ihrer Depotkundschaft zu gehorchen haben und nicht den Krausen Wünschen dieser oder jener Politischen Partei. Friedliche Hauptversammlung ö der Mannheimer Produktenbörse In der Hauptversammlung der Mannhei- mer Produktenbörse am 27. Juni nahm der Vorsitzende des Vorstandes Robert Margu- lies, MdB, Mannheim, zu dem Problem der Getreide- und auch Zuckerpreise bei der fortschreitenden Entwicklung der EWG und seine Auswirkungen auf die einschlägige Er. nährungsindustrie Stellung, Die Ernährungs- industrie erblicke in dem Auseinanderfallen 1 der Preise eine Existenzfrage, da die Pro- dukte dieses Industriezweiges auf der Ge- treide- und Zuckerbasis bisher durch Zölle geschützt waren, die jetzt dem kortschreiten. den Abbau unterliegen. Es sei zu befürchten, daß die Nahrungsmittelindustrie der Länder mit billigem Preisniveau in die Bereiche der anderen Länder eindringt. Im Verlauf der Hauptversammlung, zu deren Beginn der Vorstandsvorsitzende der Verstorbenen Vorstandsmitglieder Karl Grimm, Blankenloch, und Jacob Graff, Hei- delberg, ehrend gedacht hatte, wurde der Tätigkeitsbericht und der von Rechner Bern. hard Zahn, Hockenheim, erläuterte Abschluß 1959 sowie Haushaltplan 1961 ohne Aus- sprache einstimmig genehmigt und dem Vor. stand sowie der Rechnungskommission Ent- lastung erteilt. Neues Vorstandsmitglied ist Gerke Bohlken, Mannheim, und neues Mit- glied der Rechnungskommission Theo Thü-⸗ sing, Mannheim. Butterpreis am Butterberg einschmelzen Der zur Zeit eingelagerte Buttervorrat von rund 40 000 Tonnen wird nach Berech- nungen des Bundesernährungsministeriums bis zum Ende des Jahres auf etwa 8300 Ton- nen abgebaut sein. Mit dieser Erklärung wehrt das Bundesernährungsministerium die in jüngster Zeit laut gewordene Kritik an der Vorratshaltung ab. Es bestehe kein Anlaß, wegen eines etwa nicht absetzbaren„Butterberges“ beunruhigt zu sein. Der Vorrat selbst stelle vielmehr eine begrüßenswerte Sicherheit für die Ver- sorgung und somit für die Preisstabilität dar. Nach den Erfahrungen des Vorjahres emp- fehle es sich nicht, die Buttervorräte stärker abzubauen. Im Jahre 1959 sei bei einem Ein- lagerungsbestand von 14 500 Tonnen Butter der Vorrat zu schnell aufgebraucht gewesen, als wegen der Dürre Mangellage eintrat, die Preissteigerungen nach sich zog. ausschusse tung ihrer Interessen an Großbanken über- tragen, die dann allein über die Entwicklung des Werkes entscheiden würden. Nach dem Gesetz über die Privatisierung des Volkswagenwerkes erhalten Bund und Land je 20 Prozent der Aktien. Der Rest wird als Kleinaktien ausgegeben. Für die staat- Stimmrechtfrist * (Tex) Die strittigen Bestimmungen im wurden Der CDU- Minister- Ob bei der jetzigen Zusammensetzung Es ist auch MARK T BERICHTE vom 2 an 0 5 Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen nicht not., inl. Roggen nicht Heidelberger Schlachtviehmarkt 1 (WP) Auftrieb: 7 Ochsen, 44 Kühe, 23 Färsen, 5 120 Bullen, Großvieh insgesamt 195; 101 Kälber, 814 Schweine. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bullen A 122132, B 118124; Kühe B 93—104; Färsen A 118 bis 124; Kälber Sonderkl. 210215, A 190200, B 176 3 bis 195, C 153155; Schweine B II 118-140, C 125 bis 146, D 130146. Marktverlauf: Großvieh in allen 50 64,70— 2,50, Type 812 61,70—1,50, Type 1050 59,70 6,15—2,50; Braugerste nicht not,; Futtergerste inl. us. 40,50—41,50; Futter- Produktion ist weit niedriger als das Po- tential der erbohrten Reserven. Aus den be- reits bekannten Lagerstätten könnte die Westdeutsche Erdgasproduktion im Laufe von zwei Jahren auf zwei Milliarden Kubik meter gesteigert werden. 17prozentige Exportsteigerung in Baden- Württemberg (LSW) Die Ausfuhr Baden- Württembergs hat nach einer Mitteilung des Wirtschafts- ministeriums im April das besonders hohe Ergebnis des Vormonats nicht erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen gingen die Aus- fuhrwerte gegenüber März um 71,9 Millionen DM oder rund 11 Prozent auf 592,8 Millionen DM zurück; die Exporterlöse vom April vo- rigen Jahres wurden jedoch um 69,0 Mil- lionen Mark oder mehr als 13 Prozent über- troffen. 5 In den Monaten Januar bis April betrug der Gesamtwert der ausgeführten Waren 2267, Millionen DM. Gegenüber der Ver- gleichszeit des Vorjahres hat sich damit die Ausfuhr des Landes um 327,2 Millionen DM oder rund 17 Prozent erhöht. Weizen 4141,50; Inlandsgafer zu Futterzwecken und für Industriezwecke nicht not.; Auslandshafer 36—37; Mais 41,25—42,50; Weizenkleie prompt 25,25 bis 25,75; dto. per Juli/August 2523,50; Roggen- kleie 24,7525, 25; Weizenbollmehl 27,5028, 50; Weizen-Nachmehl 33,50 38,50 Rapsschrot nicht mot.; Sojaschrot 33—34; Eranußschrot nicht not.; Palmkernschrot 31,50; Kokosschrot 32,50; Leinschrot 35,50— 36,50; Hühnerkörnerfutter 44,75—45,50; Lege- mehl 44, 75.—48; Malzkeime 23,5025; Biertreber 24,50 Trockenschnitzel nicht not.; Dorschmehl 60—63; Fischmehl 46—61; Speisekartoffeln 22 per 50 Kg frei Mannheim; Wiesenheu lose 11; Luzerneheu lose 1414,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadenge- Preßt 44, 10, dto. drahtgepreßt 5,205, 30; Hafer- Gerstenstroh 3,703, 90. Allgemeine Tendenz: vorwiegend ruhig.— Die Preise verstehen sich als Großhandels-Durch- schnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordsee- station. Mannheimer sSchlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 7 Ochsen, 419 Bullen, 194 Kühe, 95 Färsen, 715 Großvieh insgesamt; 272 Kälber, 2 646 Schweine, 13 Schafe. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 118-123; Bullen A 122—132, B 118 bis 123; Kühe A 95110, B 88—100, C 80-90; Färsen A 115—124; Kälber A 180200, B 160—175, C 140135; Schweine B I 110-130, B II 112—143, C 115145, D 118145, E 113143; Sauen G 1 97106,& II 35 bis 95; Lämmer-Hammel A 92-100. Marktverlauf: Srohgvieh langsam in allen Gattungen Uberstand 4¹, Kälber mittel geräumt, Schweine schleppend Uber- stand 224. 7 Gattungen mittel, Ueberstand. Kälber mittel ge- räumt, Schweine schleppend großer Ueberstand in Fettschweinen. Den Spitzenpreis erreichten nur nordd. Fleischschweine. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei normaler Anfuhr, zutriedenstellender Absatz. Es erzielten: Süßkirschen A 3361, B 25 bis 33, C 15—.24; Sauerkirschen A 72-94, B 36-70, C 20 bis 35; Zuckerkirschen A 29-41, B 2328, C 1822; Stachelbeeren A 27-48, B 2024, C 15-19; Him- beeren A 90136, B 6389, C 5062; Johannisbeeren Tot 36—44, dto. schwarz 127144; Pfirsiche A 3 6, B 25.—36; Aepfel B 4054, C 3035; Birnen B 35 bis 45, C 25—30; Zwetschgen„Ruth Derstetter“ B 5262; Bohnen 5458. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr mittelmäßig, Absatz zufrieden- stellend, in allen Kohlarten Veberstand. Es erziel- ten: Erdbeeren 60-130; Johannisbeeren rot 37—45, to., schwarz 130137; Stachelbeeren unreif A 28 bis 41, B 10—23, dto. reif 4060; Himbeeren in Schalen 80—115, in Körben 5051; Schattenmorellen 4575; Sauerkirschen 28-48; Süßkirschen 2747; Pfirsiche 34—61; Zwetschgen„Ruth Derstetter“ 4954; Aepfel B 4554; Aepfel Ausfall 3243; Birnen 3145; Juli- Birnen 49-54; Kopfsalat, Stück 1015; Gurken 350 bis 500 gr., Stück 20—29, 500700 gr., Stück 3039, über 700 gr., Stück 4046; Tomaten Treib 75-95; Buschbohnen 53—55; Stangenbohnen 32; Weißkohl Ueberstand 6; Rotkohl Ueberstand 8-10; Wirsing- Kohl Ueberstand 6—8; Blumenkohl 180-200 mm G, Stück 20—33, 200-250 mm O, Stück 35—45, 250 bis 300 mm O, Stück 45-60. 0 guf das Schlußalter 65 bei uns also am J. Juli 1960, als Gewinnanteil! 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B. 170⁰— 7% Phoentz-Rheineoht. 5 E 22 N D Se oder Uebermittiungsſebler. 85„ Stemens& Halske 685 70² Pfälz. Hypo. 535— v. 58 1024 102 Sinner A8 315 1 221 Rhein. Hypo.— 60⁰ 6% Rhein. Hypo. 7⁴ 24 Frankfurt a. M., 27. Juni 196 0 Stahlwerke Bochum 275 272 3% Rhein. Hypo. 90 90 Stahlwerkesüd westfalen 850 1 890 Renten 6,5% Rheinpreußen v». 58 99% 90 24.6 ᷑ V 24. 6 27. 6 ö 24.6 ö 27. 6 Südzucker 5 8 Zinsen steuerfrei) 185 1 8 0 27 0 1 j. 5 8 3 3 Thyssen„86% v.* 1 Nouerte Aktien dien Chr. 1. 4., 3% Kaumot 15 37 7884 730 70% Abdegangees ul er J“ 8% Tnysseahütte s. 5% 50 50 4% 0% Dorum Florder 184 175 Klein Schanzhn 2500 0 78% Bad. Kom. Ldsbk. div. 5 98 95 . 40³ 398 r 930 950 4 5 572 325 Ver. Glenzstof 800 5 ie Bepo, Hypo 112 112 5% Weltbank-Anl. v. 69 1 8 — 4— 310 330 ee, 2 3 5 1 254 Wintershall 50—„ 5 7% Zellst. Waldhof v. 56 10% 102% 450 486 Enzinger Union 670 70⁰ Krauß-Maffel 470 467 5% Rhein, Hiypo. 1057 8.80% Anglo Americ. schattenb. Zellston 120% e Sgunger Maschinen 469 500 Lahmeyer 800 800 7.5% Siemens v. 54 105 Corp. v. 59 100 100 Podleche Anilin 5%% 7% Farben Bayef 776 768 Lindes Eis 92⁸ 930 Unnotierte Aktien 7¼% AEG v. 56 248 286 854%⁰¹ 970 975 Farben Liquis 6,75 6,80 Löwenbrav 1470 1450 Beton& Monterbau 55 580 Renten 6% BMW v. 86 720 5 bemberg 225 390 Fein gettel 2³8 287% Ludwigsh. Walzm.— 5 Burbach Kal 435 435⁵(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert. 56 20g 209 Berger 58% 5, beldmähle 1840 1850 Mannesmann 208% 305% Pyckerboft 1200„ de Ed, 56 105% los 5.5½ Schering v. 09 2244 255 Bekule abgestempelůt! ée 7% Feiten 4% 40 Netallgesellscheft%% dee, Eisenhütte 9% 55 8% Baden-Württ. v. 57 i% f 6.8% VDN v 61 610 E881 dto. neue 8 5 Gelsenberg 2183 225 Nordd. Lloyd 10 106% Hutschenreuther Lor. 770 8 6% BASE e. 56 106% 106% investment-Zertilkate Binding.— 1 Sean 75 a 840 N 1975 2200 ee. 5 5 25 6% Bosch v. 36 8 10% P Adtfonds 247,2 222.0 er Ver. 2 850 ritzner-Kaysel 27 300 T 12. ühl 03 10² renstein„ 3 0 5 106— 7 5 5 75 250 7170 Grün&. zaete 3 471„ 32⁰ 280 3 5 33 445 5 5 v. 58 102 a 9„ 3 131.20 1 Grünzw. 7 Hartm 700 2 2129 eidemande 0 55 95 U 2 1 758 7 e over& Cie. 048 1055 Substah! Witte 600 T 859 e 700 700 f 70% 1 5 85 124 1010 i e 1010 1800 Casselle 799. Zute hoffnung 1489 12³⁵ Rheinstahl 457 485 Banken 7% Esso v. 36—— Atlantiefonds 44,40 44,0 Chemie Albert 225 285 tlambotnei Bergbao 15— RWE 695 724 und Versicherungen 3,5% Gelsenberg Austro- Fonds 116,00 117,50 Chemie Verwaltung Hüls 804% 1990 Handels- Union 70 780 dto. Vorzüge 645 E 638 Alllanz Leben 1000 100⁰ Benzin v. 38 90¹ 90 Concentre 147,0 152,00 Cont Gumm! o 88 edae 391 5 Rheinmeteff 905 5 Alllenz Versicherung 35 3800 8% Heidelb. Zem„ 50 10% Seketesck⸗ 164,20 1670 a o 2% 8 belapreuben 4% 22 adlsche Bank 548 555 3% Hoechster Farb.„. 55 107 0% Europafonds 1 172.0 173.80 Peete-Lanz 77 762 Heidelberger Zement 12 12⁴⁰ Riedel 450 5 Bayer Hypo.& Wechselb 672 707 7% Hoechster Parb. v. 56 103% Eurunion 154.0 155,0 Demag 252 85 ferenster abe 52 690 Ruhtstahl 35 Beflinel Handelsbank 65 655 9½ Hoeschwetke v. 0 80% Gn Fondel 179,0 5710 5. 1 5 5. 912 3 7 5 5 378 Comerzbank A8 0 85 70% ee, v. 59 1 10525 552 5 3 1 t. Edelsta 7 ochtie alzdetfur 377 5 Dt. Bank A8 5 8% MAN v. ondra f„80 51. Erde 112 55 Holzmann 50 1 8 Schering 1 555 Dt. Centralboden 384 304% 5% Mennesmenn v. 59 151 1 1 e 1 19.20 106,20 Degusse 1 1440 Hütten Oberhausen 2⁰ Schless 1 77 Dt. Hyp. Bank Bremen 384%½— 9% Pfslzwerke v. 57 0 ndustria 6,40 975 Dt. Lino 175 4 Hütte Siegerland 40 lo T Schlosquellbr.%% 7% resdnes Bank AG 625⁵ 645 6% Pfalz. Hypo. 955 95 Intervest 78,90 8,80 Dt. Steinzeug 470 929 Ind. Werke Karlsruhe 326 323 Schubert u, Salzer 525 Joe Frankf. Hypo. 1030 1050 1 5% Pfalz. FHpyo. 92 9 Investa 170,90 174,10 Pt. Eisenbandel 235 2855 Kali- Chemie 810 808 Schultheiß Stamme 4438 490 Industriekreditbenk 265 2865 5 Thesaurus 212,00 215,00 Didter- Werke 5³⁰ 597 Karstadt 1460 147 Schwertz Storchen 67⁰ 60] Mannh. Versich. Lit. 4 1800 183³⁰ 1j 300% Kapt.-ETtragest. Transatlantietonds 54,90 54,6 24. 6. V. 6. Unitonds 147,50 149,40 Universal- Fund 111,40 11175 Uses fonds 118,20 118,80 Atomie-Fd(8) 5,86 5,88 Canagros(8) 10,86 10,85 E. I. F.(8)„ 4,/7/ Keystone 8 3( 14,89 14.90 NCE) 15,408 15,0 Oppenheimer(5) WW Philadelphie 8 1% 1.78 Tel.-El.(8) 3 9,17 Eurit(str.) 168,25 68,25 Europachem.(sfr.) ö 169,00 179,00 Stat-Imb. lefr.) 10% 1070 e Seid riet elektr. Kupfer 306,0 209,50 Bel 5 80 Aluminium 225 227 5 2 Messing 84 1 . 63 265 272 Deutsche freie Devlsennotierungen 1 08. Dollar 4,1650 4, 175 engl. 8 11,69 11.71 1 can. Dollar 4,242 4.2520 100 bfi. 110,425 10,715 100 strs. 96,55 76,75 100 belg. kr. 8,354 8,374 100 ffrs. 84.97 85,17 100 dan. Kronen 60,43 60,55 100 norw Kronen 58,375 58,495 100 schwed. Kronen 80,745 80,905 1000 it. Lire 6,71„73 100 Sstert, Schilling 16,053 16,573 portugal 4.56 14,65 100 DODM- West 480,00 100 DRA. Oe. 22.12 ALHAMBR Telefon 2 50 25 13.30, 16, 18.30, 21 Teenager Nr. 1 5 Conny Froboess u. 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St. Pius: Messe: 9.00; Abendmesse: 19.30.— Maria Königin: Abendmesse: 20.00. — Feudenheim: Messen: 6.30, 7.30, 10.00; Abendmesse: 19.30.— Sek- kenheim: Messen: 7.00, 10.00; Abendmesse; 19.30.— Don-Bosco- Kapelle: Abendmesse: 19,30. Neckarau: Messen: 7.00, 8.00, 10.00; Abendmesse: 19.30.— Sandhofen: Mess. 7.00, 9.00; Abendmesse: 19.30 Käfertal: Messen: 7.00, 9.00; An- dacht: 19.00; Abendmesse: 19.30.— Friedrichsfeld: Messe: 7.00; Abend- messe: 20.00.— Waldhof: Messen: 7.00, 9.00; Abendmesse: 19.30. Wallstadt: Messe: 9.30; Abend- messe 19.30.— Rheinau: Messen: 7.00, 9.00; Abendmesse: 20.00. Pfingstberg: Messe: 9.00; Abend- messe: 19.30.— Almenhof: Messe: 6.00, 7.30; Abendmesse: 19.30. Käfertal-Süd: Messen: 7.00, 9.00; Abendmesse: 19.00.— Gartenstadt: Messen: 6.30, 38.00; Abendmesse: 19.30.— Mhm.-Schönau: Messen: 8.30, 10.30. Abendmesse: 19.30— St. Krankenhaus: Messe: 7.00, Abendmesse: 20.30 Uhr. *— 9 N n 8 W 7 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN FPEUILITLETOR Dienstag, 28. Juni 1960/ Nr. 140 Meisterwerke griechischer Kunst Eine große Ausstellung Auch die zweite große Jubiläums-Aus- stellung zum Basler Universitäts- Geburtstag, „Meisterwerke griechischer Kunst“ in der Basler Kunsthalle, steht in sinnfälligem Be- zug zu der fünfhundert Jahre alten Alma mater Basiliensis: während die große Hol- bein-Ausstellung an die geistige und künst- lerische Blütezeit Basels bald nach der Uni- Versitätsgründung erinnert, knüpft die Aus- Stellung griechischer Kunst an die reichen humanistischen Traditionen der Universität an, die ihre Entwicklung wesentlich beein- flußt und gefördert haben. Das Bild von der Kunst der Griechen hat sich allerdings ge- rade in den letzten Jahrzehnten entscheidend Sewandelt: ein neues Kunstempfinden, ein geschärfter Sinn für die Ursprünglichkeit künstlerischer Arbeit hat uns veranlaßt, den Originalen mehr Aufmerksamkeit zu schen- ken als etwa der Klassizismus, der sein Bild von der griechischen Kunst im wesentlichen noch an den römischen Kopien verlorener griechischer Meisterwerke orientierte. Um- fangreiche Funde von Originalen, vor allem auch, Kleinplastik und Keramik, trugen zu der Wandlung bei, und dieses neue Bild grie- chischer Kunst will die Basler Ausstellung vergegenwärtigen. Deshalb verzichtete man auch, bis auf Wenige Ausnahmen, auf Kopien; das be- deutete auf der anderen Seite eine gewisse Beschränkung besonders für die klassische Zeit griechischer Kunst, so daß auch der Titel der Ausstellung etwas zu weit gegriffen erscheint. Diese Einschränkung mindert aber in keiner Weise die Bedeutung der Basler Zusammenstellung: wohl noch nie ist grie- Mosik und Therapie Julius Berendes sprach bei der GSedok Der magische Ursprung, der der Musik in ihrer heilenden Wirkung auf den Menschen zugrunde liegt, war Ausgangspunkt eines Vortrags des früher in Mannheim tätigen, heute in Marburg lehrenden Mediziners Pro- fessor Dr. Julius Berendes in der Städti- schen Musikbücherei Mannheim vor den Mit- Sliedern der Gedok. Die„Aerztliche Be- trachtungen über die Wirkung der Musik“ betitelten Ausführungen erwiesen sich als fesselnder kulturhistorischer Streifzug durch die Jahrtausende und verrieten unübliche Belesenheit auf einem Gebiet, das am Rande der ärztlichen Forschung liegt. Die Ursprünge der Therapie durch Mu- sik sind heute noch zu studieren bei einigen Naturvölkern, die keinerlei Entwicklung durchgemacht haben. Hier empfindet man die Krankheit noch als Uebel, das von außen, also von bösen Mächten in den Menschen Praktiziert worden ist. Daß die Dämonen durch Beschwörung zitierbar und zu vertrei- ben sind, liegt dem festen Glauben an die Wirkung der„Heilgesänge“ zugrunde. Die antik- griechische Geschichte und Mythologie kennt ähnliche Vorgänge: Sparta soll 665 vor Christus durch Musik von der Pest befreit Worden sein. Die Sublimierung des Denkens bei den Griechen führte dann stufenweise Weg vom kultischen Vorgang der Heilung bis zur Anschauung des Aristoteles, daß die Mu- Sik die Lösung von Affekten herbeiführt und andererseits belehrender Natur sei. In den rhythmischen Tänzen frühge- schichtlicher Epochen sieht der Redner einen besonderen biologischen Sinn. Die Parallele beim heutigen Menschen liegt in der„Funk- tionslust“, die rhythmische Bewegungen her- vorrufen. Professor Berendes stellte Zusam- menhänge fest zwischen dem Tarantismus (ansteckender Tanzwut) früherer Jahrhun- derte und der Suggestivwirkung Elvis Pres- leyschen Hüftengewackels. Die Darstellung der Kontakte zwischen Medizin und Musik seit der Renaissance zeigte, daß sich auch unter neuen wissenschaftlichen Vorausset- zungen der Glaube an die Heilkraft der Töne Kontinuierlich erhalten hat. Die Gründung von Gesellschaften für Musiktherapie in den USA und in Oesterreich zeugen in jün' ster Zeit von organisierten Bestrebungen auf diesem Gebiet. Freilich gilt der Mensch im- mer noch als die große Unbekannte; er kann der Medizin den Streich spielen und genau entgegengesetzt auf die zu seiner Heilung erklingende Musik reagieren, wie der Thera- peut annahm. Immerhin ist man zu gewis- sen methodischen Erkenntnissen gelangt, die der Forschung als Stütze dienen. Tr. in der Kunsthalle Basel chische Kunst mit originalen Werken in die- sem Umfang in einer Ausstellung zu sehen gewesen. Ueber sechshundert Plastiken, Vasen, Kleinbronzen, Münzen und Schmuck- stücke werden in Basel gezeigt, und trotz die- ser Fülle an Werken wirkt die Ausstellung nicht überladen. Denn sie ist außerordentlich geschickt und großzügig aufgebaut und er- laubt einen nahezu lückenlosen Ueberblick über die Voraussetzungen und Tendenzen der Griechen-Kunst von der Kykladenkultur des 3. Jahrtausends v. Chr. bis in die Römerzeit. Ihren besonderen Akzent erhält die Aus- stellung durch die Tatsache, daß viele der ausgestellten Originale aus Privatsammlun- gen, besonders auch aus dem Basler Raum, stammen; sie sind bis jetzt so gut wie un- bekannt gewesen und tragen nicht wenig dazu bei, allzu Kklassizistisch- romantische Vorstellungen über die griechische Kunst zu reduzieren und das Bild zugleich zu vertiefen. Die kykladischen„Idole“ und der reizende Syrinxspieler kommen in ihrer strengen Stilisierung den modernen Kunsttendenzen erstaunlich nahe; die Gefäße aus Kreta und Mykene lassen in ihrer reichen Ornamentik ein lebendiges Naturgefühl spüren. Dann setzte im 1. Jahrtausend mit der straff glie- dernden Formensprache der geometrischen Kunst jene Wendung ein, die konsequent bis zu den Höhepunkten der spätarchaischen und schließlich der klassischen Kunst Griechen- lands im 6. und 5. Jahrhundert hinführte. Aus der Fülle herrlicher Zeugnisse dieser Entwicklung seien nur der„Tübinger Waffenläufer“, der großartige bronzene Apoll aus dem Louvre, der Kopf des Bogenschützen aus dem Aphaiata-Tempel von Aigina, heute in München, und die sterbende Niobide aus dem Thermenmuseum in Rom erwähnt. Aus Frankfurt kam die vorzügliche Kopie der Athena nach der Bronzegruppe des Myron; da sie der späteren Oberflächenbearbeitung entging, vermittelt sie ein gutes Bild des Originals und wurde mit Recht in diese Aus- stellung aufgenommen. Schließlich gelang es auch, erstmals wieder drei Plastiken des Niobidentempels zu vereinen, die in verschie- denen Museen getrennt stehen. Neben diesen Plastiken die große Fülle der Vasen, Krüge, Terrakotta-Arbeiten, kleinen Bronzen, die diese ganze reiche Ent- Wicklung bestätigen und unterstreichen, und schließlich die Wendung ins Ueberfeinerte und Spielerische in der hellenistischen Kunst und in der Römerzeit— eine mustergültige Zusammenstellung von auserlesenen Werken. Eine wichtige und wertvolle Ergänzung bil- den nicht zuletzt die umfangreichen Münz- Moissey Kogan: Sitzender Akt Aus einer Ausstellung im Clemens-Sels- Mu- seum in Neuß, über die wir am Samstag be- richteten. Foto: Ruth Baehnisch sammlungen und die Beispiele von griechi- schem Schmuck, für die das Pforzheimer Schmuckmuseum zahlreiche Leihgaben ge- geben hat.— Die Ausstellung in der Basler Kunsthalle bleibt bis zum 13. September ge- öffnet. Jürgen Buschkiel Thomas van Kempens„Nachfolge Christi“ Kirchenkonzert in St. Peter mit einem Zyklus des Mannheimer Komponisten Hans-Georg Sitschel Beim Kirchenkonzert in St. Peter, Mann- heim, führte Hans-Georg Gitschel, als Kom- ponist vor heimischem Publikum schon mehrfach hervorgetreten, einen eigenen Zy- klus auf: Meditationen für Sopran und Orgel nach Texten des mittelalterlichen My- stikers Thomas van Kempen. Es sind in hymnischer Prosa hinfließende Anreden an Gott, den Herrn, den Richter, den Tröster, den ewig zu Preisenden, aus seinem Werk von der„Nachfolge Christi“. Hans-Georg Gitschel hat ihnen innerhalb fest gesteckter tonaler Grenzen eine in ihrer Schlichtheit zutreffende, zeitweise etwas starre melo- dische Gestalt gegeben. So hat der Sopran- part, dem Sprachgefälle folgend, weithin rezitativischen Charakter, aufgelockert und Wesentlich ergänzt von der beweglichen Or- gelbegleitung. Die acht Einzelsätze des Zyklus, obwohl unterschiedlichen formalen Gesetzen unterworfen— Arioso, Rezitativ, Toccata, Ostinato heißen sie beispielsweise—, ähneln sich nichtsdestoweniger stark in ihrer gleichsam liturgisch stilisierten melodischen Fügung; nur in der Toccata ist zum Lobe des Herrn das Mittel der Koloratur ange- Wandt, und das zweite Arioso weitet sich zu ausdrucksstark geführter Linie. Der Kom- ponist selbst saß an der Orgel; Petrina Kruse erfüllte den Vokalpart mit Wärme und ernster Empfindung und weckte so das Werk zum Leben, ohne seine selbstgesteck- ten Ausdrucksgrenzen zu überschreiten. Vorher hatte Hans-Georg Gitschel den Abend mit Heinrich Kaminskis Orgel-Toc- cata über den Choral„Wie schön leucht't uns der Morgenstern...“ eingeleitet, über- zeugend in der mächtigen Entfaltung der in- strumentalen Mittel, in der groß angelegten Schlußsteigerung ebenso wie in der warm getönten Verhaltenheit des Mittelsatzes. Der zweite Teil des Konzerts war alten Meistern vorbehalten. Für Petrina Kruse gab es noch dankbare Aufgaben: in einem innig gestal- teten Marienlied von Arnold Schlick, der im frühen 16. Jahrhundert Hoforganist zu Hei- delberg war— vor allem aber in der geist- lichen Solokantate„Veni, dilecte, veni“ (Komm, Geliebter) von Antonio Caldara, die unter den Werken der deutschen Komponi- sten als Gruß aus einer anderen, sinnen- frohen Welt stand. Die aus zwei Rezitativen umd zwei Arien bestehende Kantate ist von einer so blühenden Süßigkeit und feinen Grazie der Erfindung, von einer solchen Geschmeidigkeit noch im Rezitativ, dag man geneigt ist anzunehmen, dem Komponisten habe— trotz des abschließenden„Alleluja“ — ein sehr irdischer„Geliebter“ und„Bräu- tigam“ heimlich vorgeschwebt. Petrina Kruse war es zu danken, daß die leuchtende Dörrenmatt-Triumph in London Der lange verschobene, Besuch der alten Dame“ wurde im neuen„Royalty“-Thedter zum Ereignis Schon vor über zwei Jahren hatte Peter Brook, Englands begabtester Regisseur, Fried- rich Dürrenmatts„Besuch der alten Dame“ mit Alfred Lunt und Lynn Fontanne, Ameri- kas beliebtestem Schauspieler-Ehepaar, in- Szeniert. Monatelang reiste er mit dem En- semble in der Provinz umher, ohne ein Thea- ter in London dafür finden zu können. Die Zeit war noch zu früh für dieses Stück; die Geschäftsbühnen glaubten nicht an einen Kassenerfolg. Darauf blieb nichts übrig, als mit der Aufführung nach New Vork zu gehen. „Die Lunts“, wie man die beiden nennt, eröff- neten dann das nach ihnen benannte Theater am Broadway mit„The Visit“(„Der Besuch“), wie man inzwischen Dürrenmatts Drama Umgetitelt hatte. Dort ist es mit großem Er- folg bis jetzt gespielt worden. Und nun erst kehrten sie mit dieser Produktion nach Lon- don zurück, für das es eigentlich bestimmt War. Die Premiere wurde ein dreifaches Ereig- nis. Erstens wurde mit„The Visit“ ein funkel- nagelneues Theater,„Royalty“, eröffnet— die erste Bühne, die seit 30 Jahren in London neugebaut worden ist. Das„Royalty“ hat fast 1000 Sitzplätze, keine Galerie und hat eine Dreiviertelmillion Pfund(oder über acht Mil- lionen Mark) gekostet. Die Bühnenöffnung ist verstellbar und das Orchester kann gehoben oder versenkt werden. Die Wände sind mit Holz verkleidet, und alle Garderoben haben Bad. Die zweite Sensation war das Wiedersehen mit den„Lunts“, die man bisher nur in leich- teren Unterhaltungsstücken gesehen hatte; Noël Coward hatte vor einigen Jahren eigens ein Lustspiel für die beiden geschrie- ben. Lynn Fontanne ist eine geborene Eng- länderin, die seit 1922 Alfred Lunts unzer- trennliche Partnerin im Leben und auf der Bühne ist; und so gelten die beiden gewisser maßen als ein Symbol für die Künstlerische Verbindung der Nationen Die Namen des Ehepaares stehen für großes Theater, und es ist doppelt verdienstlich, daß sich die nicht mehr jungen Schauspieler zu Schrittmachern des begabten Schweizers gemacht haben. „Das ist brillant— Triumph, Triumph, Triumph den ganzen Abend lang“ über- schreibt der„Daily Express“ die Besprechung und stellt seinem Kritiker drei Spalten zur Verfügung. Bernard Lewin und Robert Mul- ler in der„Daily Mail“, die als„Schlächter des Londoner Theaters“ gelten, überschlagen sich in Superlativen der Begeisterung.„Mr. Dürrenmatt leugnet, daß sein Stück eine Allegorie ist. Das glaube ich ihm nicht“, schreibt der„Express“.„Die Stadt Güllen ist nicht nur nach Deutschland verlegt; es ist Deutschland, die Nation, die ihre Seele dem Teufel verkaufte.“ Robert Muller meint: „Das ist Theater. Das ist Leben. Das ist ein Erlebnis.“ Der Dramatiker, der zur Pre- miere nach London gekommen war, soll sein Stück nicht ganz wiedererkannt haben; Maurice Valentys Bearbeitung hat die Komik und das Groteske abgemildert, und das Ganze mehr menschlich gemacht. Den Anweisungen Dürrenmatts entsprechend hat Peter Brook „The Visit“ in eine naturalistische Welt ver- legt, in der alle Hände schmutzig sind.„Es ist so, als habe Sudermann sein altes Stück „Magda nach dem Vorbild von Ben Johnsons „Volpone' umgeschrieben“, stellt Alan Dent im„News Chronicle“ fest und fügt hinzu: „Der Effekt ist bizarr, aromatisch und ganz faszinierend.“ Selbst Dick Richards im„Daily Mirror“ mit seiner Fünf-Millionen-Auflage nennt das Stück„sardonisch, zynische Stu- die der Angst, Korruption, Gier und Rache“. David Nathan im„Daily Herald“ nennt„The Visit“ ein Essay im Bösen. Es ist typisch für die Wandlungen im englischen Theatergeschmack, daß die jun- gen Kritiker, die man die„Totengräber“ und „Leichenfledderer“ nennt, durchweg für Dürrenmatt eintreten, während der anonyme „Times“- Berichterstatter die Ueberschrift „Die Dame mit dem Sarg“ wählt und W. A. Darlington im„Daily Telegraph“ seine Kri- tik„Ein dunkles Stück der Rache“ über- schreibt. Mit einem Wort, die Tambour- majore der Kulturmarschkapelle stehen gegen die Jugend, die von der Unverbind- lichkeit der Amüsierbühnen genug hat. Na- türlich hat Dürrenmatt seinen Erfolg zum Teil den Lunts zu danken, die ihre große Reputation einsetzen, um dem„Besuch der alten Dame“ zum Sieg zu verhelfen. Die Kri- tiker einer neuen Zuschauerschaft in London haben die Probe bestanden; man hat sie wegen ihrer Schärfe oft geschmäht, an Dür- renmatt haben sie bewiesen, daß sie auch begeistert sein können. Pem(London) stellung eine Schönheit und frohe Eleganz des Voll zur Geltung kam. Hans-Georg Gitschel hatte vorher Samuel Scheidts vielgestaltige Orgel- Versionen„War⸗ um betrübst du dich, mein Herz“ und Diet; rich Buxtehudes in aller Schlichtheit groß- artige Passacaglia d-Moll stilsicher und fein- durchlichtet vorgetragen. Er sorgte auch für den krönenden Abschluß des Abends mit Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge C-Dur, bewältigt in festem. schwungvollem Zugriff; festlicher Glanz strahlte aus der temperamentvoll angegangenen Toccata über das ganze Werk. hesch Koltur-Chronik Dr. Carl Georg Heise, der frühere Direk- tor der Hamburger Kunsthalle, wird am Dienstag, 28. Juni, 70 Jahre alt. Heise, der aus Hamburg stammt, studierte in Freiburg Halle, München und Berlin Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft und promovierte 1916 in Kiel zum Dr. phil. 1920 wurde er zum Direk- tor des Museums von Lübeck berufen. Wegen seines entschiedenen Eintretens für die Mo- derne Kunst verlor Heise 1933 seine Stellung. Als Heise 1945 zum Direktor der Hamburger Kunsthalle ernannt wurde, sammelte er in erster Linie die Kunst von 1900 bis 1945, um die nach 1933 entstandenen Lücken wieder 2u füllen. Im Sommer 1955 trat er in den Ruhe- stand. Professor Karl Holzamer, Mainz, wird nicht wie mitgeteilt wurde, den Posten eines Pro- grammdirektors beim„Freien Fernsehen“ in Frankfurt übernehmen. Wie die Universität Mainz mitteilte, wird Karl Holzamer sein Amt Als ordentlicher Professor für Philosophie und Pädagogik in Mainz weiterhin ausüben. Werkes Gegen den„neureichen Uebermut“ der nordrhein- westfälischen Landesregierung, die neuerdings dazu übergehe, staatliche Ge- mäldegalerien zu schaffen, protestierte in Bo- chum die Arbeitsgemeinschaft westdeutscher Museums- und Kunstvereine. Statt den ein- zelnen Gemäldegalerien im Lande bei der Ergänzung ihres Bestandes zu helfen, boote- ten Vertreter der Landesregierung bei Ver- steigerungen auf dem überhitzten Kunstmarkt die Mitglieder von städtischen Galerien mit Angeboten aus, die überall den Eindruck ent- stehen ließen, in Nordrhein-Westfalen habe man für die Kunst„Geld wie Heu“, In diesem Zusammenhang wurde auf den Ankauf der Klee-Sammlung hingewiesen. Ein Schweizer Kunsthändler habe sie in Amerika für eine Million Dollar(4,2 Millionen Mark) angekauft und dann mehreren Städten für fünf Millio- nen Mark angeboten. Das Land Nordrhein- Westfalen habe dafür aber 6.5 Millionen Mark bezahlt. Dagegen habe es zum 50 jährigen Be- stehen des Landesmuseums in Münster mit Mühe und Not noch einen Scheck über 1500 Mark aufbringen können. Der Direktor des Kupferstichkabinetts der Ehemals Staatlichen Museen in Berlin, Dr. Hans Möhle, beklagt, daß die Stiftung„Preu- Bischer Kulturbesitz“ heute, ein Jahr nach ihrer rechtskräftigen Bildung, noch immer nicht funktionsfähig sei,„weil die leitenden Gremien hoch nicht berufen sind“. Nach Dr. Möhle werden noch immer„riesige Ausstel- lungsbestände“ in Kisten oder unzureichen- den Depots verwahrt. Am Dahlemer Erwei⸗ terungsbau(Museum) werde seit mindestens sechs Jahren geplant, und seit drei Jahren lägen die im ganzen fertigen Pläne in den Schubladen..„ Die erste Israel-Ausstellung in der Bufldes- republik,„Formen aus Israel“, ist am Wochen- ende in München von dem bayerischen Mini- ster präsidenten Dr. Hans Ehard feierlich er- ölknet worden. Die Ausstellung versucht, einen Einblick in das kunsthandwerkliche Schaffen des jungen Staates zu geben. In seiner Rede betonte der Ministerpräsident, daß die Aus- sichtbare Wirkung ausstrahlen werde auf die Beziehungen zwischen der Bun- desrepublik und Israel; die Ausstellung sei als Beginn eines kulturellen Austausches zu werten. Offizielle israelische Behörden haben beim Zustandekommen der Ausstellung mit- gearbeitet. Die Sommerspiele in der Waldoper Eutin beginnen ihre zehnte Spielzeit am Samstag, 2. Juli, mit einer Aufführung des„Freischütz“. Vor zehn Jahren war zunächst nur eine ein- malige Aufführung des„Freischütz“ zum 125. Todestag Carl Maria von Webers geplant, der aus Eutin stammt. Der Erfolg der Waldoper war jedoch so eindeutig, daß die Sommerspiele zu einer ständigen Einrichtung wurden. Die unter der Schirmherrschaft des Herzogs Adolf- Friedrich zu Mecklenburg und mit Unterstüt- zung des Bundes und des Landes Schleswig- Holstein stattfindenden Festspiele beginnen in diesem Jahre mit der 50. Aufführung des„Frei- schütz“. Daneben stehen je sechs Aufführungen von Mozarts„Zauberflöte“ und Verdis„Trouba- dour“ dauern bis zum 14. August. Der. tler Sherlocl Holmes n, Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebot— My Schyenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 6. Fortsetzung „Sie sind also nicht mehr hungrig?“ er- kundigte sich Mackie sehr interessiert. Aber ein warnender Blick Flynns lieg ihn die Tasche zurückstellen. „Als Lords also haben die beiden Her- ren sich bei Ihnen eingeführt.— Und das haben Sie geglaubt?“ Jane und Mary nickten. „Und wie lange kennen Sie die beiden Lords schon?“ fragte Flynn weiter. „Noch nicht lange“, bekannte Mary. „Eigentlich haben wir sie erst hier im Zuge kennengelernt.“ Die Antwort schien Flynn zu beruhigen. „Und was haben Sie den beiden Herren vorgescliwindelt, wer Sie sind?“ Die beiden Mädchen antworteten nicht. Sie erröteten bis zum Hals. Mary soger noch ein Stückchen weiter. „Also heraus mit der Sprache!“ ermun- terte Flynn sie nicht unfreundlich.„Er- leichtern Sie Ihr Gewissen, und dann Schwamm drüber!“ Mit niedergeschlagenen Augen saßen jetzt die Mädchen vor ihm. Endlich hob Jane den Arm. Ohne aufzublicken, wies sie auf ihre Schwester Mary. „Sie hat gesagt, sie sei eine Komteß“, flüsterte sie. Mary errötete noch mehr. „Und Sie? Was haben forschte Flynn. Sie gesagt?“ „Ich?— Dasselbe!— Ich bin doch ihre Schwester.“ 5 „Richtig“, sagte Flynn.„Und das haben die beiden Ihnen geglaubt?“ „Jad.“ „Und dann haben also die Komtessen mit den Lords zu Abend gespeist?“ Mary sagte nichts. Aber Jane hauchte: 39. „Feine Gesellschaft“, nickte Flynn. „Hähä“, meckerte Mackie. Zaghaft blickte Mary zu Morris Flynn auf. 5 „Ich wollte ja erst nicht“, sagte sie stok- kend.„Aber meine Schwester sagte „Ich sagte?“ fuhr Jane dazwischen.„Ich hab' gar nichts gesagt.“ „Doch, von heute an sind wir große Da- men, hast du“ „Das hast du gesagt, und du hast dich auch anquatschen lassen. Hast im Korridor mit ihnen kokettiert. Eine Zigarette hast du angenommen. Und sogar geraucht!“ „Und du?— Du hast sie eingeladen, auf unser Schloß, obwohl du das gar nicht durftest. Du hast deinen Schnabel nicht hal- ten können.“ „Aber meine Damen!“ fiel Flynn begü⸗- tigend ein. Der Streit der beiden Edelfräu- lein belustigte ihn. Er setzte sich neben sie auf das Bett. Die beiden jungen Dinger dauerten ihn, weil sie offensichtlich gar keine Abnung hatten, in welcher Gefahr sie noch vor ein paar Minuten waren. „Die Lords sind ebensowenig Lords, wie Sie Komtessen sind. Das wird den beiden jetzt bald hinter Schloß und Riegel klar- gemacht werden. Und was mit Ihnen hätte Passieren können, das ist überhaupt gar nicht auszudenken,. Mit achtundzwanzig Francs sechzig... er händigte Mary das Geld aus, das er immer noch in der Hand hielt,„wären die Gauner bestimmt nicht zu- frieden gewesen.“ Er sah von einer zur anderen. knirscht sagen die Mädchen da. „Da haben wir ja Glück gehabt“, sagte Jane zaghaft. „Glück ist kein Verdienst, mein Kind“, entgegnete Flynn.„Und wenn Sie ein zwei- tes Mal reisen sollten, dann merken Sie sich eins: Man läßt sich nicht von fremden Her- ren ansprechen, und man guckt sich seine Reisebegleitung genau an.— Und vor allen Dingen: Man gibt sich nie für etwas ande- res aus, als man in Wirklichkeit ist! Das geht nie gut aus!“ „Nie!“ sagte Mackie.„Nie! Merken Sie sich das.“ Strafend sah er auf die beiden Mädchen. Er hatte in Ton und Haltung etwas von einem Oberlehrer. „Jawohl, Mig Mary Berry und Mig Jane Berry aus Middletown“, schloß Morris Flynn freundlich und stand auf. Zer- Das saß! Die beiden Mädchen starrten ihn an. „Im übrigen gute Reise und gute An- kunft!“ „Und gute Nacht!“ ergänzte Mackie. Er nickte nur kurz mit dem Kopf und folgte Morris in das andere Abteil. Die Mädchen standen auf. Sie knicksten. „Gute Nacht.“ Und dann sahen sich beide an. Morris Flynn war mit dem Erreichten zufrieden. Als er die Verbindungstür wie- der verriegelt hatte, zog er seinen Ueber- rock aus und hängte ihn an den Haken. Er wandte sich Mackie zu und sah, wie der ein paar eingewickelte Brötchen aus der Tasche zog. Es wurde ihm nicht sofort klar, dag Mackie ein Zauberkunststück vollbracht und die Brötchen aus der Reisetasche der Mädchen in seine eigene hineinpraktiziert hatte. Im übrigen war er auch viel zu hung- rig, um nach der Herkunft zu fragen. Wort- los nahm er das Brötchen, das Mackie ihm reichte, und bib hinein. Sie kauten schwei⸗ gend und mit Genuß. Mackie begann sich ebenfalls auszuziehen. „Wir werden uns morgen früh bei der Ankunft in Brüssel ein bißchen um die bei- den Mädchen kümmern müssen.“ „Nein“, entgegnete Flynn. „Warum nicht?“ fragte Mackie über- rascht.„Wir können die beiden Küken doch nicht allein lassen. Wer weiß, was ihnen sonst noch zustößt!“ Er trat sich dabei auf die Absätze seiner Stiefel und zog sie so aus. Es waren Zug- stiefel. „Außerdem stimmt mit den beiden was nicht. Es ist unsere Pflicht, Morris!“ „Unsere erste Pflicht ist, der Gerechtig- keit zu dienen“, erklärte Flynn, und er sagte es so, daß man es glauben mußte. Mackie überlegte, aber er kam nicht da- hinter, was Morris mit Pflicht und Gerech- tigkeit meinte. Aber er stimmte erst mal zu: „Natürlich. Aber vielleicht als zweite Pflicht. — Oder gefallen sie dir nicht?“ „Doch“, entgegnete Flynn knapp. Er band sich den Schlips ab. „Die Mary?“ „Nein.“ „Jane?“ „Nein.“ 175 „Beide.“ „Na also“, sagte Mackie und knöpfte sich die Weste auf. Er glaubte nun sicher zu wissen, daß man sich am nächsten Morgen doch um die Mädchen kümmern würde. Er kannte seinen Morris Flynn. Daher war er etwas verblüfft, als nun Flynn zu fragen begann:. „Hast du je gelesen, daß Sherlock Holmes sich mit Frauen eingelassen hat?“ 0 Mackie überlegte. Er besann sich ein ganze Weile; denn seine Kenntnis der Kri- minalliteratur schien sehr groß zu sein. „Nein“, mußte er schließlich zugeben. „Na also.“ Mackie bemühte einen Ausweg.. „Aber Doktor Watson“, meinte er 28: gernd,„hat der nicht...? So gelegentlich. Wenn ich nicht irre.“ „Hier irrt Doktor Watson“, sagte Flynn trocken.„Er ist in allem dem Beispiel seines großen Meisters gefolgt. Sherlock Holmes aber, das ist ein offenes Geheimnis, mein Junge, liebt seine Geige und sonst niemand. Musik inspiriert. Aber die Frauen? Er ist Junggeselle aus Ueberzeugung.“ Mackie wurde richtig traurig. „Schade“, sagte er,„wenn ich das vorher gewußt hätte!“ Er fühlte Flynns strafenden Blick und zog den Kopf ein. „Beruhige dich“, fügte Flynn mit Verson- sich krampfhaft um nenheit hinzu:„Es gibt außerdem noch einen anderen triftigen Grund.“ Mackie stand ohne Hose da. Er horchte auf. „Die beiden Mädchen steigen schon vor- her aus. Sie fahren nur bis Vvelles. Ich habe ihre Fahrkarten gesehen.“ Diese Nachricht enttäuschte Mackie sehr. „Dann werden wir sie also nie wieder- sehen?“ r„„ auf dem Programm. Die Festspiele Fortsetzung folgt) W — 2.- e .).. ß 8 , e. r ß/ F