r. 140 30 II itschel Verkes amuel „War- Diet groß- fein- n für S mit Fuge ollem der über hesch Direk- iburg, hichte 1916 Direk- Vegen Uung. urger r 5, um er zu Ruhe- nicht, Pro- 4 In rsität Amt und der Ge- Bo- scher ein- der oote- Ver- aarkt mit ent- habe esem der eizer eine gauft illio- aein- Mark Be- mit 1500 der reu- nach imer nden stel- hen- wel⸗ tens hren den des- nen- Ilini- er- inen ken ede Aus- len zun- 8el 1 ben mit- utin tag, itz“ ein- 125. der per iele Die 01 tüt⸗ vig- . rei- gen ba- jele U ich 2¹ zen er zen ges ine ri- um 20 nn es 128 in ist 1 be Er 8 ) Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unqcbhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Anitsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM zuzügl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,30 D zuzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 84 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,5 DM zuzügl. Porto. Bel Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,3% DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erschemen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 147/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Mittwoch, 29. Juni 1960 „Wir müssen stark bleiben“ Präsident Eisenhower zog das Fazit seiner Ostasienreise Washington.(AP/ dpa) In einer Rundfunk- und Fernsehrede hat Präsident Eisenhower am späten Montagabend nachdrücklich darauf hingewiesen, daß eine erfolgreiche Politik gegen den„kommunistischen Imperialismus“ im Interesse der freien Welt niemals durch Furcht oder Einschüchterung behindert werden dürfe.„Wir müssen stark bleiben“, sagte Eisenhower, der über seine Asienreise berichtete. „Wir müssen die Risiken kühner Aktionen auf uns nehmen. Wir dürfen jedoch gleich- zeitig nicht vergessen, daß der Frieden nicht von Waffen allein abhängt.“ Die Rati- flzierung des neuen amerikanisch- japanischen Sicherheitsheitsvertrages sei ein ent- scheidender Sieg der freien Welt und eine Niederlage für den Weltkommunismus, erklärte der Präsident. Seine Auslandsreisen der jüngsten Vergangenheit hätten dazu beigetragen, eine freundschaftliche Atmosphäre und gegenseitiges Vertrauen zwischen den Völkern zu schaffen. „Es hat den Anschein“, so erklärte Eisen- hower,„daß die Kommunisten vor einiger Zeit zu dem Schluß gekommen sind, daß diese Besuche für die freie Welt von so großem po- sitivem Wert sind, wie sie andererseits den kommunistischen Imperialismus behindern.“ Die Kommunisten hätten daher alle mögli- chen Mittel angewendet, um sie zu verhin- dern und durch ihre Propaganda versucht, gegen seine Reise nach den Philippinen, For- mosa, Korea und natürlich Japan“ zu oppo- nieren. Der amerikanische Präsident verteidigte die Politik der persönlichen Diplomatie seit seinem Amtsantritt im Jahre 1953, gab aber gleichzeitig zu verstehen, daß die Begegnun- gen von Regierungschefs kein Ersatz für die internationale Diplomatie und ihre Metho- den seien. Auf der anderen Seite könnten Missionen des guten Willens durch ein Staatsoberhaupt oft günstigere Ergebnisse zeitigen als normale diplomatische Gespräche. Eisenhower unterstrich den Friedenswil- len der Vereinigten Staaten und die Bereit- schaft Washingtons, mit allen Ländern„auf- Der Westen hält die Tür offen Genfer Abrüstungskonferenz formell nicht beendet/ Westliche Erklärung Von unserem Korrespondenten Erich Reyhl in der Schweiz Genf. Die Westmächte versuchen in Genf die Türe zur Fortsetzung der Ab- rüstungsverhandlungen offen zu halten. Mehrere Versuche wurden unternommen, um die am Montag weggelaufenen kommunistischen Delegationen an den Verhand- lungstisch zurückzubringen. Alle erwiesen sich bisher als vergeblich. Auf Grund die- ser Erfahrungen werden die Chancen als gleich Null betrachtet, daß die Ostblock- mitglieder die immer noch dargereichte Hand des Westens ergreifen werden. Der britische Delegierte Ormsby- Gore hatte am Montagabend einen persönlichen Ver- mittlungsversuch beim sowjetischen Delegationschef Sorin unternommen, ohne irgendeinen Erfolg zu erzielen. Trotz dieser als„vollkommen negativ be- zeichneten Haltung, haben sich die West- machte am Dienstag erneut im Verhand- lungssaal eingefunden, der von den zustän- digen Stellen der Vereinten Nationen wie üblich für eine weitere Zehnmächtesitzung eingerichtet worden War. Während zehn Minuten warteten die Westmächte vergeb- lich auf den rumänischen Vertreter, der die Tagespräsidentschaft hätte übernehmen sol- len. Ebensowenig erschien ein anderer Ost- blockdelegierter. Der Boykott der Ab- rüstungsverhandlungen durch die Ostblock delegationen hatte zur Folge, daß die West- mächte die 48. Sitzung abbrachen, nachdem sie sich vorher noch untereinander über den Fortgang der Dinge besprochen hatten. Diese Besprechungen führten zum Entschluß, die Tür noch weiter offen zu Halten. Die Genfer Zehnmächteabrüstungskonferenz wurde nicht abgebrochen oder vertagt, es wurde nur keine neue Zusammenkunft vereinbart. Eine der- artige neue Zusammenkunft kann aber noch jederzeit vereinbart werden, wenn sich die Situation ändern sollte. Eine gemeinsame westliche Schlußerklä- rung wiederholt noch einmal die am Vortag in den Reden der westlichen Delegierten zum Ausdruck gekommene Reaktion, die Ent- täuschung und den Aerger über das Ver- halten der kommunistischen Delegationen. Insbesonders wurde die sowjetische Behaup- tung zurückgewiesen, daß sich die Konfe- renz auf Grund der westlichen Haltung auf einem toten Punkt befand. So etwas zu be- haupten sei lächerlich in einem Moment, wo sich der Westen anschickte, neue Kompro- mißvorschläge zu machen. Dabei wäre selbst ohne den neuen Westplan noch genug Diskus- sionsstoff vorhanden gewesen. In Genf verfolgt man jetzt mit Span- nung den weiteren Verlauf der Verhandlun- gen zwischen den Vereinigten Staaten, Groß- britannien und der Sowjetunion über die kontrollierte Einstellung aller Atomwaffen- versuche. Nach dem unglücklichen Verlauf der Abrüstungsverhandlungen handelt es sich hier um die letzte direkte Brücke zwi- schen West und Ost.(Siehe auch Seite 11) Ostblock bekräftigt Koexistenz-These Kommuniqué nach dem Bukarester Parteitag auch von Rotchina unterzeichnet Moskau.(dpa) Die kommunistischen Par- teien der zwölf Staaten des Sowijetblocks haben in Bukarest in einem gemeinsamen Kommuniqué die Koexistenz-These des so- Wietischen Ministerpräsidenten Chrustschow unterstützt. Sie haben gleichzeitig die Er- klärung bekräftigt, die sie im November 1957 in ihrem Moskauer„Friedensmanifest“ über eine„friedliche Verwirklichung des Sozialis- mus und eine friedliche Koexistenz zwischen den beiden Machtblöcken“ abgegeben hatten. Das Kommuniqué, das in der Nacht zum Dienstag in Moskau veröffentlicht wurde, ist von allen Staaten des Sowietblocks ein- schließlich der Volksrepublik China abgefaßt worden. In ihm wird erklärt, daß die inter- nationalen Ereignisse seit der Moskauer Kon- ferenz im November 1957 die„Richtigkeit der Marxistisch-leninistischen Thesen“ die da- mals gebilligt wurden, bestätigt hätten. In dem Kommuniquè heißt es:„Die Ver- treter der kommunistischen und Arbeiterpar- telen der sozialistischen Länder glauben, daß alle Schlußfolgerungen der Erklärung und des Friedens-Manifests über die friedliche Koexistenz zwischen Ländern mit unter- schiedlicher Gesellschaftsordnung über die Möglichkeit, Kriege im gegenwärtigen Zeit- punkt zu vermeiden, und über die Notwen- digkeit der Völker, hinsichtlich der Gefahr eines Krieges wachsam zu sein, da die Exi- stenz des Imperialismus noch eine Grundlage für aggressive Kriege gibt, auch in der gegen- wärtigen Lage voll angewandt werden kön- nen. Die kommunistischen Parteien betrach- ten den Kampf für den Frieden als ihre wich- tigste Aufabe“. Das Kommuniqué nimmt auch zu der Frage des„Heberganges der kapitalistischen Länder zum Sozialismus“ Stellung. Es Wird erklärt, dag es in verschiedenen kapitalisti- schen Ländern der Arbeiterklasse möglich sel, den„Widerstand der reaktionären Kräfte zu brechen“ und die notwendigen Voraus- Setzungen für eine, friedliche Verwirklichung der Sozialistischen Revolution zu schaffen“. Es wird jedoch betont, daß es„gleichzeitig notwendig ist, von der Möglichkeit der Arbei- terklasse auszugehen, den Sieg der sozialisti- schen Revolution durch nicht-friedliche Mit- tel zu erreichen“. Das Rommuniquè schueßt mit der Ver- sicherung, daß die kommunistischen Parteien des Sowjetblocks ihre Zusammenarbeit ver- stärken und„die Einheit im Kampf für den Frieden und die Sicherheit aller Völker wie einen Augapfel hüten“ wollen. richtige“ Verhandlungen über die internatio- nalen Probleme zu führen. Diese Bereitschaft werde auch durch den bedauerlichen Abbruch der Genfer Abrüstungsverhandlungen durch den Osten nicht beeinträchtigt. Die USA seien allerdings entschlossen, militärisch stark und abwehrbereit zu bleiben, bis echte Fort- schritte zur allgemeinen Abrüstung erreicht seien. Hinsichtlich seines gescheiterten Japan- Besuchs sagte Eisenhower, trotz der„zügel- losen Haltung einer gewalttätigen und auf- rüherischen Minderheit“ habe man ihm ver- sichert, daß die überwältigende Mehrheit der Japaner ihn gern als den Vertreter einer Nation willkommen heißen würden, mit der sie zusammenarbeiten und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten wünsche. Das Hauptziel der von den Kommunisten ge- schürten Unruhen in Tokio sei gewesen, die Ablehnung des Sicherheitsvertrages zu er- reichen. Daß die Kommunisten bei ihren fle- berhaften Bemühungen, die Ratifizierung des Vertrages zu verhindern, gescheitert seien, gebe ein klares Bild für die Zukunft der amerikanisch- japanischen Beziehungen. Diese Niederlage des internationalen Kom- munismus übertreffe an Bedeutung bei wei- tem, daß sein geplanter Besuch verhindert worden sei. Zu den Unruhen in Japan habe nicht Amerika den Anlaß gegeben, erklärte Eisenhower.„Wir in den Vereinigten Staaten dürfen nicht in den Fehler verfallen, uns selbst für Dinge verantwortlich zu machen, die die Kommunisten getan haben.“ Rockefeller: Mehr Geld für Verteidigung Glacier-Nationalpark(Montana, USA) (AP). Gouverneur Rockefeller von New Vork hat sich erneut für eine Erhöhung des ameri- kanischen Verteidigungshaushalts um drei Milliarden Dollar ausgesprochen. Rockefel- ler erklärte, die Vereinigten Staaten könnten sich nicht darauf verlassen, daß sie in den kommenden zehn Jahren von einer militä- rischen Katastrophe verschont blieben. Die Militärmacht der USA habe im Vergleich zur sowjetischen Militärstärke in den vergange- nen 15 Jahren„ständig und drastisch“ abge- nommen. Die„Front“ der Servierköche stand Bundespräsident Dr. Lübke und seinem Gast, dem argentinischen Staats präsidenten Frondizi, auf Schloß Brühl gegenüber, wo 2⁊2u Ehren des hohen Besuches ein festlicher Empfang gegeben wurde. Unser Bild zeigt rechts in der ersten Reihe Bundespräsident Lübke, Frau Frondizi, den argentinischen Staats präsidenten(mit Brille) und dahinter Frau Lübke. Bild: AP Verständnis und Sympathie für einander Gespräche und Empfänge beim Bonn(AP/ dpa). Der argentinische Staats- präsident Frondizi führte am Dienstagvor- mittag Gespräche mit Bundeskanzler Aden- auer und den Bundesministern Erhard(Wirt- schaft), Etzel Finanzen) und von Brentano (Auswärtiges). Frondizi hatte am zweiten Tag Seines Staatsbesuches in der Bundesrepublik zunächst eine fast einstündige Unterredung unter vier Augen mit dem Bundeskanzler. Frondizi unterstrich, daß Argentinien die Zur Außenpolitischen Debatte bereit Hoffnungen auf eine nicht allzu scharfe Auseinandersetzung ven unserer Benzer Redakties Bonn. Die Außenpolitische Debatte des Bundestages wird am Donnerstagvormittag um zehn Uhr mit einer Regierungserklärung Dr. von Brentanos beginnen. Diese Erklärung wurde am Dienstag kurz im Bundeskabinett erörtert. Sie war in den Grundzügen schon in den vergangenen Tagen fertiggestellt wor- den. Ein Regierungssprecher teilte mit, daß die Sprecher der Fraktionen Gelegenheit be- kommen werden, sich schon am Mittwoch- abend mit den Ausführungen des Außen- ministers bekannt zu machen. Diese freund- liche Geste an die Adresse der Opposition wurde allgemein als Hinweis vermerkt, daß die Aussprache doch nicht so scharf werden soll, wie man es ursprünglich angenommen hatte. Der Streit zwischen den Parteien, welche Fraktion nach der Regierungserklärung die Debatte eröffnen wird, wurde im Aeltesten- rat beigelegt. Bundestagspräsident Gersten- maier kündigte an, daß er der stärksten Fraktion, nämlich der CDV/ CSU, das ihr zu- stehende Recht auf Eröffnung der Debatte nicht beschneiden werde. Erster Sprecher der Regierungsparteien wird Bundestagsabgeord- neter Majonica sein. Für die Opposition er- öffnet Herbert Wehner die Diskussion. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPP erklärte zu dieser Regelung, sie habe für die SPD den Vorteil, erst Stellung nehmen zu müssen, wenn sie die Ansicht der Regierungs- partei und der Bundesregierung zur Kennt- nis genommen habe. Dr. Mommer unterstrich, die SPD sei entschlossen, ruhig und sachlich zu debattieren. Sie werde sich nicht durch Angriffe oder„inquisitorische Fragen“ der CDU/ CSU„herauslocken“ lassen. Mommer hofft ebenfalls, daß die Debatte reibungsloser ablaufen werde, als man noch vor einer Woche hätte voraussehen können. Nach der Sitzung des Aeltestenrats kün- digte Abgeordneter Rasner(CDU) an, daß seine Fraktion wahrscheinlich eine Entschlie- Bung einbringen werde. Ueber den Inhalt dieser Entschließung gab er keine Auskunft, sagte jedoch, sie solle dazu dienen,„klare Luft“ zu schaffen. Dr. Mommer ließ es offen, ob die SPD-Fraktion auf einen solchen Schritt der CDU/ CSU ebenfalls mit einer Ent- schließung antworten wird. N Zwischen Gesfern und Morgen Der Sozialbeirat beim Bundesarbeitsmini- sterium hat auf seiner jüngsten Sitzung in Bonn über den Umfang der Rentenerhöhung, die er dem Bundestag vorschlagen will, noch keinen Beschluß gefaßt. Der Vorsitzende des Sozialbeirates, Professor Dr. Meinhold, de- mentierte Berichte, nach denen der Sozial- beirat dem Bundestag eine Anhebung der Renten zum 1. Januar 1961 um 5,8 Prozent vorschlagen wolle. Der Sozialbeirat hatte im vergangenen Jahr eine Erhöhung um 5,9 Pro- zent vorgeschlagen. Der Abgeordnete Alfred Burgemeister wurde von der CDV/ CSU-Bundestagsfrak- tion zum Stellvertretenden Fraktionsvorsit- zenden gewählt. Er ist Nachfolger des ver- storbenen Oberkirchenrats Adolf Cillien. Neben Burgemeister hatten auch die Abge- ordneten Kühltau, Dr. Schmidt(Wuppertal) und Peter-Wilhelm Brand kandidiert. Das Bundespostministerium empfiehlt, auf Sendungen nach allen Ostblockstaaten keine Sonderpostwertzeichen„Weltflüchtlingsjahr 1959/60“ zu verwenden. Die Postverwaltun- gen Polens, Rumäniens und der Tschechoslo- Wakei befördern keine Postsendungen, die mit diesen Briefmarken freigemacht sind. Nach langen Verhandlungen wurde die 48 Stunden- Woche für Schwestern und Pfle- ger von den Sozialpartnern vom 1. Oktober 1960 an tariflich vereinbart. Die Sowietzone hat, wie das Informations- püro West berichtet, seit der offiziellen Auf- stellung der„Volksarmee“ vor über vier Jahren Waffen und militärische Geräte im Wert von rund 1,2 Milliarden Ostmark aus dem Ostblock importiert. Noch 60 Gesetze hat der Bundestag in die- ser Legislaturperiode zu verabschieden. Etwa die Hälfte ist bereits den zuständigen Aus- schüssen überwiesen worden. Weitere 30 Ge- setzentwürfe der Bundesregierung sollen als- bald Bundesrat und Bundestag zugeleitet werden. Vertreter der protestantischen Hilfswerke aus über 30 Ländern treffen in der Zeit vom 20. bis zum 26. Juli im Spandauer Johannes- stift in Westberlin zu ihrer Jahrestagung zu- sammen. Wie verlautet, werden etwa 160 Delegierte dieses weltweiten kirchlichen Hilfsdienstes an der Tagung teilnehmen. Schweres Grubenunglück forderte vermutlich 45 Todesopfer Abertillery(Wales).(AP) Eine schwere Grubenexplosion in Wales hat am Dienstag vermutlich zum Tode von 45 Bergleuten ge- führt. Bis gestern abend stand der Tod von 37 Kumpels fest, acht weitere werden noch vermißt. Die Aussichten auf ihre Rettung sind äußerst gering, da sich Grubengase ge- bildet haben. Das Unglück ereignete sich auf der staatlichen Kohlenzeche„Six Bells“ (Sechs Glocken) in Abertillery in über 300 Meter Tiefe und rund zwei Kilometer vom Hauptschacht entfernt. 8 Zu den Unabhängigkeitsfeiern im Kongo ist als offizieller Vertreter der Bundesregie- rung Wohnungsbauminister Lücke am Mon- tagabend in Leopoldville eingetroffen. Ein wilder Streik der Stauer und Hafen- arbeiter in Liverpool hat sich am Montag auch auf Manchester ausgedehnt. Damit sind nunmehr insgesamt 14 000 Hafenarbeiter entgegen dem Aufruf ihrer Gewerkschaften im Ausstand. 141 Schiffe warten auf ihre Löschung. Mehr als die Hälfte der 257 Labour-Abge- ordneten im Unterhaus ist dafür, daß die britische Oppositionspartei die Forderung nach einer Weltregierung offiziell in ihr Pro- gramm aufnimmt. Das erste französische Raketenbataillon, das mit Luftabwehrgeschossen vom Typ „Nike“ ausgerüstet wurde, ist nach einer Mitteilung des französischen Luftfahrtmini- steriums einsatzbereit. Das Bataillon ist in der Bundesrepublik stationiert. Der südafrikanische Justizminister Eras- mus hat die Entlassung von rund 1 200 poli- tischen Häftlingen angekündigt. Im ganzen wurden seinerzeit etwa 1 600 politische Ge- fangene beider Rassen festgenommen, die gegen die rassenpolitischen Maßnahmen der Regierung protestiert hatten. Eine Massendemonstration, die von der radikalen Studentenorganisation Zenga- kuren für Dienstag vor dem Reichstags- gebäude in Tokio angesetzt war, kam nicht zustande. Statt de 30 000 angekündigten Demonstranten erschienen nur 200. Staatsbesuch Arturo Frondizis Wünsche des deutschen Volkes nach Wieder- herstellung seiner nationalen Einheit voll teile; Dr. Adenauer zeigte volles Verständnis für die besonderen Probleme Lateinamerikas und Argentiniens. Europa, besonders die EWG, müßte sich der wirtschaftlichen Fra- gen Südamerikas annehmen. Der argentinische Staatspräsident und Professor Erhard bezeichneten ihre Bespre- chungen als„vollkommen zufriedenstellend“. Mitglieder der argentinischen Delegation er- klärten vor Journalisten, die Gespräche seien im Hinblick auf die künftige deutsche Unter- stützung Argentiniens, außerordentlich ermu- tigend“ gewesen. Dienstagmittag reiste Fron- dizi nach Köln, wo er Gast des Bundesver- bandes der Deutschen Industrie war und mit Industriellen über wirtschaftliche Fragen beriet. Der erste Tag des Staatsbesuches war auf Schloß Brühl mit einem glanzvollen Empfang durch den Bundespräsidenten be- endet worden. Dr. Lübke sagte dabei, der hohe argentinische Gast werde bei seinem Besuch sicher die besondere Sympapthie er- kennen, die in Deutschland seit jeher für Ar- gentinien empfunden worden sei. Die Bun- desrepublik habe mit großer Bewunderung das Bemühen der argentinischen Regierung gesehen, die das Land zu einer neuen Blüte führen sollen. Staatspräsident Frondizi ant- wortete dem Bundespräsidenten, daß Argen- tinien jederzeit dem deutschen Volke für die bisherige und noch andauernde Unterstüt- zung— besonders auch auf kulturellem Ge- biet— dankbar sei. Argentinien habe mit Freude feststellen können, daß Deutschland, das„seine Zukunft auf der Grundlage der Kraft des Volkes und der echten Demokra- tie“ aufbaue, bei der Verwirklichung der po- litischen und kulturellen Ziele Argentiniens mithelfen wolle. Die Eigentumsfrage loyal gelöst Der Pressedienst der CDU/ CSU betonte zum Staatsbesuch Frondizis, Argentinien sei eines der Länder, das eine loyale Regelung der Frage des deutschen Eigentums getrof- fen habe. Besonders begrüßt der Presse- dienst, daß Argentinien die Regierung der Bundesrepublik als einzig legitimierte Ver- tretung Deutschlands ansehe. Der Besuch Frondizis werde in politischer und kulturel- ler Hinsicht für beide Länder von Nutzen sein. Niedersachsen will nicht zustimmen Bonn.(dpa). Das Land Niedersachsen wird am Freitag im Bundesrat der Kompromißg- lösung des Vermittlungsausschusses von Bundestag und Bundesrat über das Privati- sierungsgesetz für das Volkswagenwerk nicht zustimmen. Wie am Dienstag in Bonn be- kannt wurde, hält Niedersachsen die Rechts- position auch nach dem Kompromihvorschlag für untragbar. Neue Kämpfe in Tibet erstmals von Peking bestätigt Katmandu.(AP) Das kommunistische China hat am gestrigen Dienstag erstmals zugegeben, daß chinesische Truppen eine neue Revolte in Tibet bekämpfen. In einer an das nepalesische Außenministerium ge- richteten Note erklärte Peking, daß chinesi- sche Streitkräfte zur Bekämpfung von Re- bellen eingesetzt seien. Aus diesem Grunde hätten Truppen auch in die an Nepal an- grenzenden Landesteile Tibets einrücken müssen, die nach einem am 21. März ab- geschlossenen Grenzabkommen entmilitari- siert bleiben sollten. N ——. Seite 2 MANNHEIMER MORGHN POLITIK Mittwoch, 29. Juni 1960/ Nr. 147 Mittwoch, 29. Juni 1960 9 Die Lehren von Bukarest Der III. Kongreß der kommunistischen rumänischen Arbeiterpartei, der h zu- nächst als ganz normale Routine- Veranstal- tung ankündigte, dann aber überraschend durch die Teilnahme von Chrustschow und Prominenter Partei-Delegationen aller Ost- blockstaaten zu einem— im kommunistischen Jargon gesprochen— historischen“ Ereig- nis wurde, ist beendet. Zieht man aus Allen Beden und Resolutionen des Bukarester Konzils und besonders aus den Kommen taren von jenseits des Eisernen Vorhangs eine zusammenfassende Bilanz, so handelte es sich in Bukarest um weit mehr, als um einen ideologischen Kleinkrieg für oder gegen die Koexistenztheorie. Man hat vielmehr den Eindruck, daß Chrustschows neue Interpre- tationen von Marx und Lenin geradezu dazu geeignet sind, eine Wende der kommunisti- schen Ideologie herbeizuführen. Der sowjetische Ministerpräsident hat das Dogma der Schriften von Marx und Lenin in Frage gestellt und damit eine der Sensationellsten Absagen an den traditio- nellen Kommunismus seit seiner denkwür⸗ dligen Abwertung von Josef Stalin vollzogen. Chrustschow hat damit das Recht in An- spruch genommen, Marx und Lenin nach seiner Art, daß heißt, nach den jeweils aktu- ellen Gegebenheiten, auszulegen. Die vollen Auswirkungen dieses Schrittes können zwar jetzt noch nicht voll abgeschätzt Werden, aber es ist sicher, daß die Interpretationen Chrust- schows im kommunistischen Lager be- daäeutende Folgen haben werden. Die offensichtliche Ursache für diesen Schritt war der gegenwärtige Disput zwi- schen Moskau und Peking über Chrustschows Politik der friedlichen Koexistenz mit dem kapitalistischen Westen. Chrustschow stellte in Bukarest erneut die These in den Vorder- grund, daß ein Krieg mit den kapitalistischen Ländern nicht unvermeidlich sei, Die ver- Anderten Umstände, daß heißt die gewon- nene große wirtschaftliche und militärische Macht des„sozialistischen Lagers“ machten eine Koexistenz möglich. Das chinesische Re- gime hat die Politik Chrustschows— dies zu- nächst noch während des Bukarester Kon- Stresses— mit Wachsender Vehemenz ange- Srifken und mit Lenin-Zitaten zu beweisen Versucht, daß eine Politik der harten und un- nachgiebigen Gewalt die einzig richtige sei. Wenn, besonders in der westlichen Be- richterstattung über das Bukarester Tref- ken, das Hauptaugenmerk auf die angeb- lich kraß hervorgetretenen ideologischen und taktischen Differenzen zwischen Peking und Moskau gelegt wurde, so gibt es an- rerseits nicht einer wunschtraummäßigen Ueberbewer⸗ tung dieses Problems warnen: Im letzten Sinne sind sich nämlich Moskau und Peking über das zu erreichende Endziel, die kom- munistische Weltherrschaft nach wie vor völlig einig. Es geht bei der gegenwär⸗ tigen Ausein andersetzung lediglich darum, ob, wie es Chrustschow empfiehlt, der län- gere Weg koexistenzlerischer Kompro- misse mit dem Westen, oder, wie es Rot- china sieht, der kürzere Weg gewaltsamer Lösungen beschritten werden soll. Chrustschow hat in Bukarest die Par- telen des östlichen Lag zur Einheit auf- gerufen, indem er unter scharfer Verdam- mung aller Links- und Rechtsabweichler, das heißt der Chinesen und Titoisten, ver- suchte, die„Uhren des sozialistischen La- Sers“ nach seinen eigenen ideologischen und taktischen Plänen gleichzustellen. Dem Buchstaben nach scheint dies dem Mos- kauer Partei- und Regierungschef vorerst gelungen zu sein, denn alle in Bukarest an- mWesenden Sprecher der östlichen und west- lichen kommunistischen Parteien erklärten sich voll mit der von Chrustschow propa- Sierten taktischen Marschrichtung im Zei- chen der Koexistenz einverstanden. Selbst die chinesische Delegation hat schließlich das gemeinsame Bukarester Kommuniqué Uunterzeſchnet.(Siehe Seite 1.) ers SIS Auch die Sprecher der Tschechoslowakei, Bulgariens, Albaniens und der deutschen Sowjetzone, in deren kommunistischen Par- teien die rotchinesischen Gewalt- Ideologen schon gefährlich breiten Fuß gefaßt hatten, entschieden sich gegen Peking. Aber diese geradezu„spontanen“ Zustimmungen für die Chrustschow'sche Taktik und die damit ver- bundene Ablehnung radikaler Experimente nach Peking'schen Plänen haben ganz kon- krete innenpolitische Gründe: In den meisten osteuropäischen Volksdemcekratien ist man mit der überhasteten Industrialisierung und der Zwangskollektivierung der Landwirt- schaft— in Bulgarien bestehen bereits Groß- Kolchosen nach chinesischem Vorbild— in Außerst schwierige Wirtschaftssituationen ge- raten. Man braucht jetzt einfach Zeit für eine Konsolidierung der neugewonnenen Posi- tionen und wendet sich schon aus diesem runde gegen die von den rotchinesischen Partei-Ideologen geforderte rasche und „sprunghafte“ Verwirklichung der„höheren Formen des Kommunismus“ und erst recht Segen außenpolitische Gewaltaktionen. Es bleibt nun abzuwarten, welche Folgen das Bukarester Konzil im Schoße der einzel- en kommunistischen Parteien in der Praxis Zeigt, das heißt, ob es Chrustschow und seinen Anhängern gelingen wird, die in allen Kom- munistischen Parteien— auch in der sowjet- russischen— mehr oder Weniger starken „deviazionistischen“ stalinistisch- chinesischen und revisionistisch-titoistischen Strömungen soweit auszuschalten und zurückzudrängen, um die für den taktischen Koexistenzfeldzug dem Westen gegenüber unbedingt notwen- dige Einheit des kommunistischen Lagers in cle weltpolitische Waagschale werfen zu kön- nen. Ob von Seiten Pekings doch noch ein Strich durch Chrustschowys Rechnung gemacht Werden kann, wird schon die allernächste Zu- kunft in Moskau, in Osteuropa und im Fer- nen Osten zeigen. Dr. Karl Rau Nicht wenige Stimmen, die vor ralsekretär- der ESU; Bundestagsabgeord- neter Dr. Friedrich Zimmermann, ist am Dienstagabend wegen fahrlässigen Falsch- Eides zu vier Monaten Gefängnis mit Be- Währung verurteilt worden. In den Weiteren Anklagepunkten kammer des Landgerichts München 1 Zim- Früher gab es nur Hoffnungen Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan Paris. Verhandlungen zwischen der Führung der algerischen der französischen Regierung waren vor nicht zu langer Zeit Hoffnung aller, die einsahen, daß aus diesem grausamen und ger er dauerte, nur noch größere innere und Auhßere für Algerien, für den Westen, ja für die ganze Welt erwachsen müßten. Jetzt hat die Vernunft gesiegt: Der Kontakt ist aufgenommen, die Verhandlungen haben, wenn auch zunächst mit einer vorbereitenden Etappe, begonnen. Und alle um den Frieden Bemühten denken jetzt: Was geschieht, wenn kein Uebereinkommen erzielt wird? Solange noch nicht verhandelt wurde, waren Verhandlungen die letzte Hoffnung. Woran aber werden sich die Hoffnungen knüpfen, wenn die Verhandlungen schei- tern sollten? Aufständischen und noch die fast utopische blutigen Krieg, je län- Schwierigkeiten für Frankreich, Zu solch pessimistischen Betrachtungen Uiegt allerdings noch kein unmittelbarer An- laß vor. Nach den ersten Schwierigkeiten, die es um die Fahrt der Vertreter der Be- kfreiungsfront nach Frankreich gab, wurde offensichtlich von beiden Seiten bisher mit größter Vorsicht alles vermieden, was den Anlauf der Besprechungen hemmen konnte. Die Vertreter der Exilregierung sind Bou- mendjel, ein gewiegter Politiker mit langer parlamentarischer Erfahrung, der stets als Vertreter gemäßigter Ansichten galt und der nächste Mitarbeiter des— ebenfalls gemähig- ten— Ministerpräsidenten Ferhat Abbas, der junge Generalsekretär der algerischen Exil- regierung, Ben Lahia. Innen stehen auf fran- zqösischer Seite gegenüber ein hoher Verwal- tungsbeamter, Morris, Generalsekretär für algerische Angelegenheiten, dessen persön- liche Treue zu de Gaulle keinem Zweifel unterworfen ist, obgleich ihm keine sehr liberalen Ansichten zugeschrieben werden, und ein der Oeffentlichkeit wenig bekannter General. Die Verhandlungen finden in der Präfektur im Gebäude des Regierungspräsi- diums der Stadt Melun, rund 50 Kilometer ostwärts von Paris, statt, wo die Vertreter der Befreiungsfront direkte Verbindung nach Tunis, aber keinerlei Kontakte zur französi- schen Außenwelt haben(selbst Boumendjels in Paris lebende französische Frau soll ihren Mann noch nicht haben sprechen können.) Die Delegierten sind Würdig empfangen worden, die französischen Vertreter haben nach jeder Besprechung Bericht bei Debré erstattet, der sofort seinerseits de Gaulle be- richtet, der mit Morris persönlichen Kontakt haben soll. Melun liegt nahe genug bei Paris, und bei der Befreiungsfront, die nur zu de Gaulle selbst Vertrauen hat, ist die direkte Anteilnahme de Gaulles an der Vorbereitung der Verhandlungen sehr positiv aufgenom- men worden. Von französischer Seite wurde größte Diskretion geübt, wie ja auch alle mit Algerien zusammenhängenden öffentli- chen Kundgebungen, ob sie nun für oder ge- und diese Uebereinkunft hat die Befreiungs front auch in Tunis angenommen un respektiert. So ist bisher über Einzelheite freiungsfront hat eine Reihe von Fragen ge stellt, die Franzosen haben darauf geant wortet; neue Fragen wurden von Tunis ge Stuttgart. dieser Legislaturperiode zu erwarten haben gischen Staatsverwaltung, g S5 mentarischen Arbeitskreise Ernährung: Ermin Hohlwegler; Bundesrats- angelegenheiten, Wirtschaft und Rechtsfra- gen: Dr. Hermann Veit; Soziales: Karl Rie- gel; Jugend und Sport: Emil Erlenbusch. Das Wort vom Schattenkabinett— nicht aus SPD-Kreisen stammend mag hier nicht ganz richtig sein,— feststeht jedoch, daß sich in diesen Arbeitskreisen ein Teil der Männer wiederfindet, die in Stuttgart ein Jahrzehnt und länger zur Landesregierung Vier Monate Gefängnis mit Bewährung Das Urteil gegen den beurlaübten CSU- Generalsekretär Zimmermann Vom unserem bfrünge her Rorresbondenten 8 München. Der zur Zeit beurlaubte Gene- Sen kurz und prägnant zu fassen. Es könne Werden, wenn er unwichtige Vorgänge aus seinem Gedächtnis ausschalte. Die Verteidigung versuchte nachzuweisen, daß sich im damaligen Urteil gegen Baum- sprach die Große gartner und an der politischen Situation in Straf- Die Gespräche mit den Algeriern laufen an Aber es gibt auch große Schwierigkeiten/ Frankreich behandelt alles gen Verhandlungen sind, verboten wurden, der Verhandlungen nichts verlautet. Die Be- Stuttgart hat fast ein Schattenkabinett Nachlese zum Heilbronner Parteitag der SPD Südwest f Von unserem Korrespondenten Fritz Treffz-Eichhöfer Das Heilbronner Furioso des SPD-Oppositionsführers Dr. Alex Möller gab den Regierungsparteien im Stuttgarter Land- tag einen Vorgeschmack davon, was sie in Eine fachmännische, von erbittertem Ernst getragene Kontrolle der baden-württember- leich auf welchen Gebieten und in welchem Rahmen. Mit wel- chem Elan die SpD an ihre neue Aufgabe herangeht, wird aus der Bildung der parla- ersichtlich, de- nen man heute schon nachsagt, sie stellten eine Art Schattenkabinett dar. Von der Frak- tion wurden den Arbeitskreisen folgende Vorsitzende gegeben: Finanzen: Kurt Angst- mann; Kultur: Walter Krause; Verwaltung und Wohnungsbau: Oskar Kalbfell; Wasser und Verkehr: Viktor Renner; Wirtschaft und ihm deshalb nicht als Nachteil Allgekreidet — T— sche Regierung will sie aber glerte einer kriegsführenden behandeln. nur als Dele- Rebellenpartel 2. Die Befreiung stront will, daß ihre Mi- nister mit französis a chen Ministern, ihre Ge. neräle mit französischen Generälen verhan. deln. Auf französischer Seite Wird diese Gleichstellung abgelehnt, weil sie indirekt den Anspruch der Befreiungsfront, eine Re- Sierung darzustellen, anerkennen würde. Aber natürlich wird auch von französischer Seite die Teilnahme von französischen Mini- stern nicht absolut abgelehnt. Man möchte nur die automatische Gleichstellung vermei- den. 3. Die Vertreter der Befreiungsfront wol- len nicht wie ihre jetzigen Delegierten als eine Art von Ehrenhäftlingen von jedem Kontakt mit der französischen Oeffentlichkeit abgeschnitten sein. Die französische Seite Will vor allem völlige Diskretion. mit größter Diskretion In Frankreich stellt und neue Antworten gegeben. Nun er- Wartet man die Antwort auf die französische Antwort, die wiederum aus Tunis kommen Soll. In Erwartung dieser neuen Stellung- nahme der algerischen provisiorischen Re- sierung sind die Gespräche am Dienstag unterbrochen worden. Die Standpunkte sind klar, und es muß versucht werden, zwischen den Gegensätz- lichkeiten Kompromisse zu schaffen oder aber die Gespräche als unfruchtbar einzu- stellen, bevor sie noch richtig begonnen ha- ben. Das aber wird wohl keiner der beiden Partner so leicht Wünschen. 8 4. Die Führer der Befreiungsfro ihre seit 1956 in Frankreich gefangen sitzen- den Ministerkollegen, vor allem Benbella, den Vizeministerpräsidenten, an den Ver- handlungen beteiligt sehen. 1 nt wollen 2 1.. Fünf Punkte sind besonders schwierig: 1. Die Mitglieder der Befreiungsfront wol- len natürlich als Vertreter einer algerischen Regierung empfangen werden. Die französi- 5. Die wichtigste Forderung der Befrei- ungsfront aber ist ohne Zweifel die eines so. kortigen Kontakts ihres Delegationsführers Ferhat Abbas mit de Gaulle, während die Franzosen diesen Kontakt erst als eine Art Belohnung für gutes Verhalten während der Verhandlungen zugeben wollen. Hier wird die persönliche Entscheidung von de Gaulle von allergrößter Bedeutung sein. Beide Seiten wollen zu Beginn der Ge- spräche nicht auf wichtige Positionen ver- zichten, um damit nicht den Radikalen in beiden Lagern Argumente gegen das„verrä- terische Verhalten der Gemäßigten“ zu lie- fern. Auf französischer Seite ist dabei die Schlüsselfrage, ob de Gaulle entschlossen ist, den Männern der Befreiungsfront mit dem Gefühl der Ueberlegenheit entgegenzukom- men. Auf der Gegenseite hat man den Ein- druck, daß Formfragen für die Befreiungs- front von noch größerer Wichtigkeit sind als manche inhaltliche Schwierigkeiten. Die so lange in ihrem Nationalstolz Gekränkten müssen würdig und gerecht behandelt wer- den. Die politischen Beobachter sind deshalb davon überzeugt, daß auch vorübergehende Schwierigkeiten in diesem als Test so Wich- tigen Anfangsstadium durch souveräne Ein- griffe de Gaulles überbrückt werden können — aber auch nur durch ihn. Eines ist bereits sicher: Die Verhandlungen werden lange dauern, und erst direkt bei der Unterzeich- nung eines Abkommens wird man auch des echten Erfolges sicher sein können. gehörten. Sie kennen die gesamte Innenver- waltung, die Arbeitsverwaltung, die Wirt- schaft und haben die wesentlichen Gebiete des Staatswesens aus den Anfängen nach dem Zusammenbruch heraus mit auf- und ausge- baut. Zu den vier Ministern von gestern, Dr. Veit, Ulrich, Renner und Hohlwegler, gesellt sich ein Team von Abgeordneten, die schon in den Landtagen der All-Parteien- Regierung durch Sachverstand von sich reden machte: Dr. Alex Möller, Fachmann in Finanzfragen, Reutlingens Oberbürgermeister Oskar Kalb- fell, als versierter Kommunalpolitiker, der Mannheimer Bürgermeister Krause, kluger Interpret kulturpolitischer Fragen, Kurt Angstmann(Mannheim) einst Benjamin un- ter den Abgeordneten, heute Experte auf manchen Gebieten, und andere erfahrene Politiker. Sicherlich werden aber aus den Reihen der Regierungskoalition, der CDU und der Freien Demokraten, auch Wirkungsvolle Ge- genspieler in Erscheinung treten. Für den Regierungschef, den redegewandten Kurt Georg Kiesinger, wird es mehr Gelegenheit als früher geben, im Parlament die Macht seiner Rede zu erproben, ja er wird sich Wohl noch mehr als in der Vergangenheit, auf die landespolitische Arbeit konzentrie- ren müssen. Leute, die ihn gerne als Vor- tragsredner im In- und Ausland haben wol- len, werden dies bedauern. Aber auch die Neulinge in der CDU-Fraktion lassen man- ches erhoffen, von den alten Parlamenta- rischen Kämpen wie Reinhold Maier, Dr. Kar! Frank, Professor Gönnenwein, Dr. Brandenburg und anderen ganz abgesehen. Die Fronten stehen sich also Künftig hei Reden und Gegenreden und vor allem bei Abstimmungen im Plenum des Landtags und in den Ausschüssen gegenüber, und man darf gewiß sein, daß der jetzt in Stuttgart beginnende landespolitische Arbeitsabschnitt lebhaft sein und zur Klärung der gegensei- tigen Standpunkte beitragen wird. Wien bringt Südtirol-Frage vor die Vereinten Nationen Wien.(dpa) Oesterreich hat sich endgültig entschlossen, die Vereinten Nationen wegen Südtirol anzurufen. Der Ministerrat er- mächtigte in seiner Sitzung am gestrigen Dienstag Außenminister Dr. Kreisky, die notwendigen Schritte zu unternehmen, damit der Antrag, das Problem Südtirol auf die Tagesordnung der nächsten UNO-Vollver⸗ sammlung zu setzen, noch rechtzeitig ein- gebracht wird. Damit hat die Regierung den Vorschlag Roms, den Streit über die Auto- nomie für die 230 000 Südtiroler dem inter- nationalen Gerichtshof in den Haag vorzu- legen, abgelehnt. Wien hat sich auch nicht mermann frei. taatsanwalt Joerka hatte am Nachmittag Wegen zwei Verbrechen des Meineids eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren, den Ver- lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre und die dauernde Aberkennung der Eidesfähigkeit gefordert. 5 Nach Auffassung des Staatsanwalts habe die Beweisaufnahme eindeutig ergeben, daß bei dem Gespräch zwischen Gembicki, Zweig und Zimmermann nicht nur über eine Sen- kung der Spielbankabgabe, sondern auch Über das Verhalten des früheren Vorsitzen- den der Bayernpartei, Dr. Baumgartner, vor dem Spielbanken-Untersuchungsausschuß des Landtags gesprochen worden Sei.„Es sind genügend Beweise vorhanden, daß bei dieser Begegnung mit Gembicki über Material Segen Baumgartner gesprochen wurde“ Joerka zitierte den Brief des Bundestagsab- geordneten Eckart an Gembicki, worin„mit unvergleichlicher Präzision“ dargestellt wor- den sei, daß Zimmermann in der Unter- redung mit dem Kissinger Spielbankenkon- zessionär(Gembicki) belastendes Material gegen Baumgartner zur Kenntnis genommen Babe. Um sich nicht bloßzustellen und seine Methoden gegen den politischen Gegner nicht der Kritik auszusetzen, habe Zimmermann als Zeuge im Spielbankenprozeß die Un- Wahrheit gesagt. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Zimmermann, ein untadeliger und lauterer Charakter“, sei gewohnt, seine Formulierun- De Gaulle: „Entscheide Dick, entweder Angel oder Freischuimmen!“ Bayern nichts geändert hätte, wenn Zimmer- mann als Zeuge im Spielbankenprozeß an- ders ausgesagt haben würde. Zimmermann habe Fusionsgespräche zwischen CSU und BP geführt. Es sei deshalb nicht einzusehen, Warum er zu diesem Zeitpunkt an Be- lastungsmaterial gegen Baumgartner inter- essiert gewesen sein sollte.„Weil jedes per- sönliche Motiv für einen Meineid fehlt, kann jederzeit ein Freispruch vertreten werden“, erklärte der Verteidiger. zum Guten führen. Das Problem einer gemeinsamen Ener Jelbst Professor Walter Hallstein ließ sich in Straßburg zu ma Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Straßburg. Walter Hallstein ist kein Mann, der im Geruche steht, zu unbedachten, un- kontrollierten Aeußerungen zu neigen. Es mußte auffallen, wenn er am Dienstag vor dem ZEuropa- Parlament ziemlich massive Kritik an der Energiepolitik der nationalen Regierungen übte.„Die einzelnen Regierun- gen“, klagte er,„nehmen Angesichts der wachsenden Haldenbestände und der zuneh- menden Arbeitslosigkeit in den Kohlerevie- ren oder des— in einigen Landern sehr er- heblichen— Rückgangs der Preise für Heizöl eine wenig übereinstimmende Haltung ein. Diese unterschiedlichen Konzepte tragen nicht dazu bei, den gemeinsamen Energie- markt dort zu erhalten, wo enbereits Verwirk- licht ist, oder seine Errichtung dort zu begün- stigen, wo er bisher noch nicht besteht. Soll- ten die Auffassungen der Regierungen in Zu- kunft noch weiter auseinandergehen, 80 könnte der freie Verkehr der Energieträger und möglicherweise auch der Verkehr einer Reihe von Erzeugnissen, bei deren Herstel- lung die Energie ein Wichtiger Kostenfaktor ist, gefährdet werden.“ Und so kam Hallstein zu dem lapidaren Schluß:„Eine Koordinie- rung der Energiepolitik ist von wachsender Bedeutung.“ 5 Die Kohlekrise und die trüben Erfahrun- gen, die bei den oft unzulänglichen Lösungs- versuchen gemacht wurden, geben also dem alten Projekt neuen Auftrieb, die drei Exe- kutivbehörden der Europfischen Gemein- schaft, EWG, Montanunion und Euratom, „mit einer einheitlichen Exekutive Auszustat- ten“(Wie es Hallstein nennt). Der Präsident der Euratom, Etienne Hirsch, hat jüngst einen entsprechenden Vorschlag offiziell unterbrei- tet. Die EWG- Kommission hat ihn sich jetzt ausdrücklich zu eigen gemacht. Es bleibt die Frage, wie die Hohe Behörde der Montan- unjon dazu steht, Ihr Präsident, Piero Mal- vestiti, ist vorsichtig,„Erstens“, so ließ er in Straßburg am Montag durch seinen Stellver- treter Dirk Spierenburg verkünden,„ist die Hohe Behörde zu jeder Lösung bereit, die für eine rationellere und Wirkungsvollere Orga- nisation der europäischen Gemeinschaften bürgt... Zweitens aber hegt die Hohe Be- hörde die größte Befürchtung, daß man diese Gelegenheit nutzen könnte, um Methoden abzuschaffen, die im Montan- Vertrag ver- ankert sind und sich in mehrjähriger Praxis als nützlich erwiesen haben.“ Hier ist also Widerstand zu erwarten. Die Hohe Behörde der Montanunion hat viele Befugnisse, die die EWG-RKommission nicht hat. Und auch viele Abgeordnete de, Europa- Parlaments haben Sorge, daß die Regierungen nicht übel Lust hätten, manche Rechte zurückzuerobern, die sie, vor zehn Jahren im Ueberschwang der durch den Schuman-Plan ausgelösten Begeisterung der ersten supranationalen Behörde, der Mon- tanunion, überlassen hatten. Dennoch wird grundsätzlich von keiner Seite bezweifel, * Eines nur muß man am Beginn der Land- tagsarbeit im Interesse des jungen Bundes- landes und des Ansehens der Demokratie von beiden Partnern verlangen, daß sich nämlich die politischen Begegnungen so weit wie eben möglich auf dem Boden der Sach- lichkeit abspielen sollen. Nur dann kann die Arbeit von Koalition und Opposition, die beide dem gleichen Ziel zu dienen haben, durch die Bedenken der drei westlichen f Großmächte hindern lassen, die einer Dis- 5 kussjon über die Minderheitenpolitik ihres NATO-Partners Italien vor den Vereinten 55 Nationen ablehnend gegenüberstehen. Wien wird wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen den Antrag beim UNO-Generalsekre- tariat stellen. Gleichzeitig ist geplant, allen UNO- Mitgliedern ein Memorandum über die Lage der Südtiroler Minderheit zu über- reichen. giepolitik ssiver Kritik hinreißen daß es kein sinnvoller Zustand ist, wenn die Montanunion für Kohle, Euratom für Atomenergie und die EWG- Kommission für 5 Heizöl zuständig ist. Eine zielbewußte Ein- 1 dämmung der Kohlekrise wurde nicht 2 55 letzt durch diese Zersplitterung behindert. Der belgische Abgeordnete Alfred Bertrand schrieb in einem Bericht im Namen des So- zlalpolitischen Ausschusses des Europa-Par- laments, es scheine,„daß die Sanierung des Kohlebergbaus— sowohl in Belgien als auch anderswo— nicht den gewünschten Verlauf nimmt“. Der Ausschuß könne„sich des Eindrucks nicht erwehren, dag man es bisher mit einer Art wilder“ Entwicklung Zu tun hatte, auf Grund derer einige unzu- sammenhängende und sporadische Maßnah- men getroffen wurden, die mit den zukünf- tigen Entwicklungsmöglichkeiten und-gren- zen der Kohleindustrie in der Gemeinschaft in keiner vernünftigen Beziehung stehen.“ Die Folgen sind jedenfalls deutlich sichtbar: Trotz verringerter Förderleistung und Beschränkung der Kohleeinfuhr aus dritten Ländern nehmen die Halden ach der europäischen Gesamtrechnung) weiter zu. In der Bundesrepublik liegen elf Mil- lionen Tonnen Steinkohle auf Halde, in Bel- gien 7,5 Millionen Tonnen und in Frank- reich, das von der Pest der Absatzkrise erst jetzt richtig befallen wird, sogar mehr als zwölf Millionen Tonnen(wobei die Fran- zosen allerdings einen großen Berg uralter, mvyerkäuklicher Schlammkohle mitrechnen). Wenn man dieser Entwicklung mit ihren ungesunden wirtschaftlichen und sozialen Begleiterscheinungen steuern will, kann man nicht„gegeneinander regieren“, man muß sich klar darüber werden, wie die Eliergiepolitix mit ihren Teilbereichen Kohle, Atomenergie und Heizöl im ganzen gestaltet werden soll. Dies ist das Thema, das jetzt dringender denn je gestellt ist. Die Schwierigkeit liegt allerdings darin, daß eine Koordinierung der europäischen Ge- meinschaften eine Revision der Verträge notwendig macht. Und die Aenderung in- ternationaler Abmachungen ist erfahrüngs- gemäß eine langwierige Prozedur. Weitere Berichte siehe Seite 11 Jr. 147 — Dele- partel e Mi- e Ge. rhan- diese direkt e Re- yürde. ischer Mini- jöchte rmei- Wol- n als edem keit Seite ollen tzen· della, Ver- frei- 8 So- Wers dle Art der wird zulle Ge- ver- in rrä- lie- die ist, dem om- Zin- 188 sind Die cten Ver- lalb nde ch- un- nen eits 182 ch- des tig gen er- zen die nit dle r- in- en 0 722 nt — 13 1 e 1 i e n 1 FF Nr. 147/ Mittwoch, 29. Juni 1960 Der Frau im Büro soll geholfen werden Einseitige Belastung gefährdet Muskeln und Nerven/ Max-Planck-Institut will die Arbeit erleichtern Ein großer Teil der Arbeitsfülle im Zeit- alter der Vollbeschäftigung liegt heute in den Händen weiblicher Bürokräfte. Rund 840 000 Frauen in der Bundesrepublik arbeiten an Schreib- und Buchungsmaschinen, sitzen hinter Lochkarten-Automaten und betätigen Geräte, die der Rationalisierung des Betrie- bes dienen. Sie leisten harte Arbeit. Viele von ihnen müssen bereits im jugendlichen Alter ihre Kräfte so einsetzen, daß die ein- seitige Tätigkeit Muskeln und Nerven ge- fährdet. Diesen Frauen, die einen großen Teil ihres Lebens hinter den Büromaschinen verbringen, soll jetzt geholfen werden. Die Wissenschaftler des Max-Planck- Instituts für Arbeitsphysiologie in Dortmund werden sich im Auftrag der Deutschen An- gestellten- Gewerkschaft mit den Berufs- krankheiten der Stenotypistinnen beschäfti- gen. Ihre Forschungen sollen dazu beitragen, daß den Frauen an der Schreibmaschine das Leben erleichtert wird. Dabei soll besonders der häufigsten Berufskrankheit, der Sehnen- scheidentzündung. Bachtung geschenkt wer- den. An den Kosten für diesen Forschungs- auftrag beteiligen sich die Sozialversiche- rungsträger mit einem beträchtlichen Zu- schuß. Die meisten Stenotypistinnen haben täg- lich ein gewaltiges Arbeitspensum zu bewäl- tigen. Sachverständige haben festgestellt, daß 50 000 Schreibmaschinen-Anschläge zur Ta- gesnorm gehören. Auf den gebräuchlichen Schreibmaschinen wird für jeden Anschlag ein Fingerdruck von 400 Gramm benötigt. Das ergibt eine Arbeitsleistung von 20 000 Kilogramm pro Tag. Dabei erfordert diese mechafflsche Leistung äußerste Konzentra- tion. Ein Maschinenschaden kann schnell repariert werden. Der Verschleiß der mensch- lichen Nerven zwischen den Mühlsteinen der Leistungsdiktatur und des technischen Appa- rates kann jedoch nie mehr behoben werden. Die gleichmäßige Beanspruchung führt oft zu Ueberbelastung von Sehnen, Sehnenscheiden und Muskelansätzen. Schmerzhafte Schwel- lungen der Knochenhaut und eine Einschrän- kung der Beweglichkeit sind die Folgen die- ser Reizzustände. In manchen Fällen führen sie zur Arbeitsunfähigkeit. Die Jahresstatistiken der großen Kran- kenkassen lassen erkennen, daß rund dreißig Prozent aller Mitglieder mindestens einmal im Jahr durch Krankheit ausfallen. Steno- typistinnen erkranken aber wesentlich häufi- ger, wie von der Deutschen Gesellschaft für Die ältere Dame ist eine wertvolle Kundin Bei der Auswahl der Kleidung ist das Angebot zu gering Sah man früher in der Altersgruppe zwi- schen 13 und 18 Jahren lediglich ein Ueber- gangsstadium, das kaum zur Kenntnis ge- nommen wurde, so schenkt man heute den zu Teenagern gewordenen Backfischen unge- Wöhnlich viel Beachtung. Riesige Industrien produzieren für die Halbflüggen, stellen sich ganz auf die Wünsche und wechselnden Ge- schmacksrichtungen derer ein, die im Durch- schnitt sechzehn Jahre alt sind. Unsere Wirt- schaft schlägt mit einem überreichen Waren- angebot gleichsam Purzelbäume vor dieser Altersklasse, deren Kaufkraft in den letzten Jahren beträchtlich zugenommen hat. Denn junge Menschen sind kauflustig und ver- sagen sich nicht, was ihnen für ihre oft merk- würdige Uniformierung in die Augen sticht. Ueber den Verneigungen vor der Jugend aber versäumt der Warenhandel seine Auf- merksamkeit jener großen Gruppe zuzuwen- den, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung in ununterbrochenem Anstieg begriffen ist: die Altersklassen über 60. Durch die be- trächtliche Verlängerung des Lebensalters spielen die älteren Menschen im sozialen Leben eine gröbere Rolle. Aber immer noch ist die Ansicht weit verbreitet, daß die Kauf- Kraft der älteren und alten Personen nur ge- ring sei und daß sich besondere Bemühungen um sie nicht entsprechend verlohnen. Natür- lich sind bei den meisten Menschen die Ein- nahmen im Alter kleiner als zu Zeiten der Berufstätigkeit. Dafür aber fallen Ausgaben fort, die in jüngeren Jahren unabdingbar waren: Ausbildung der Kinder, Zuschüsse bis zu deren Selbständigkeit, Baukostenzu- schüsse und Ratenzahlungen für Möbel. Die Pensionen und Renten sind höher geworden, und es gibt schon wieder eine ganze Menge Alterer Leute, die auf ihrem Konto über mehr als nur einen Notgroschen verfügen. In Kreisen der freien Berufe und der Kauf- mannschaft zieht man sich meist erst bei Arbeitsunfähigkeit vom aktiven Leben zu- rück. Hinzu kommt, daß ältere Menschen mäßiger leben und ihre Freude am Sparen nachläßt, so daß sie im höheren Alter oft- mals mehr Geld frei verfügbar haben als in den Jahren, da sie mitten im Leben mit seinen zahlreichen Verpflichtungen standen. Da diese Tatsachen vielfach außerachtge- lassen werden, glaubt der Handel seine ganze Kraft auf die junge Generation konzentrieren zu müssen. Wenn der Verbraucher heute in den Ge- schäften häufig nicht mehr als„König Kunde“ behandelt wird, so empfinden alte Leute die mangelnde Berücksichtigung des einzelnen am meisten. Immer seltener sind in Warenhäusern und großen Konfektions- geschäften die spezialisierten Verkäuferin⸗ nen anzutreffen, die sich geduldig der Wün- sche einer älteren Frau annehmen, sie indi- viduell zu bedienen und zu beraten verste- hen. Weit öfter begegnet sie der Gleichgül- tigen und der Unerfabrenen, die gelegentlich sogar glaubt, ihrem Geschäft einen Dienst zu leisten, indem sie versucht, eine alte Dame zum Kauf eines Ladenhüters zu über-. reden. Alle Warenhäuser und Modehäuser ver- fügen über eine weiträumige Abteilung mit Teenager- Kleidung. Aber WO gibt es eine Fachabteilung für„die ältere Dames? Wohl hängen in den Regalen Kleider für grobe Weiten, doch für eine alte Dame, die sich kultiviert anziehen will, ist unter den so- genannten Frauenkleidern nichts zu finden. Wenn sie Glück hat, ist ein Mantelkleid darunter mit spitzem Ausschnitt, Revers und Gürtel nur im Rücken. Verschiedene Kra- genlösungen jedoch, die ihren faltig gewor- denen Hals verbergen, stehen nicht zur Wahl, und den gefälligen langen germel hat fast immer nur das Hemdblusenkleid, das sie sich nachgerade satt getragen hat. In jeder Couture- Kollektion gibt es Mo- delle für Teenager, aber eigens für ältere Damen gibt es keine Kleid vorschläge. Da zeigt sich die Mode, die sich ansonsten 80 ideenreich gebärdet, Wahrlich einfallslos! 7 Modejournale bringen hier und dort schnit- tige Kleider, die auch für stärkere Figuren noch gut aussehen. Aber„alt Jäbdt slch 5 nicht einfach gleichsetzen mit„dick Wie viele hagere Figürchen gibt es bei der älte- ren Generation. So bleibt denn für die 2h- Hungswillige Kundin nur, sich den Händen einer Schneiderin enzuvertrauen. Aber auch Altere Damen möchten Wählen können, möchten wissen, ob eine neue Linienführung it für ihr Alter— Sie kleidet, — abgewandel 5 möchten weile jede andere Frau. dies gern feststellen, ehe sie sich entscheiden. Gewiß, die junge Generation kauft sich weitaus öfter neue Sachen als ältere Per- sonen. Diese jedoch geben für eine Anschaf- kung einen größeren Betrag aus, denn sie müssen, um gut angezogen zu erscheinen, bei Kleid, Jackenkleid oder Mantel mehr Wert legen auf Qualität und gediegene Ver- arbeitung. Ein solcher Einkauf hat für ein Geschäft die gleiche„klingende“ Bedeutung wie drei oder vier„flotte Fähnchen“, die ein Teenager sich im Laufe der Saison an- schafft. Vielleicht tragen die jüngsten Tests über die Kaufkraft der älteren Generation dazu bei, daß Produktion und Handel diesem Be- völkerungsteil größere Beachtung schenken und zu einer gesunden Balance des Ange- bots kommen, die goldene Mitte gewinnen, die den Teenagern gerecht wird und die Altersklasse derer über 60 nicht ausschließt, sie als ansprechbare Kundengruppe wertet, sie als wertvolle Kunden behandelt. Was die Kundin in höherem Alter sich wünscht, auf- merksame Bedienung, eine größere Auswahl an Bekleidungsstücken, die weder auffällig noch langweilig sind. Weiterhin ist sie dank- bar für bequeme Sitzgelegenheiten zum Ausruhen, und sie zieht den Fahrstuhl dem Treppensteigen vor. Rolltreppen mag sie gar nicht, und auch von Ausverkäufen hält sie sich fern. Ein Sonderangebot in Wäsche freut sie, weil sie damit den Haushalt der Tochter oder der Schwiegertochter bereichern kann. Hildegard Fegtmeier Arbeitsschutz in einer Repräsentativerhebung ermittelt wurde. Im Durchschnitt fehlen etwas mehr als sechzig Prozent mindestens einmal im Jahr. Als Ursache kommen die Arbeitsplatzgestaltung und klimatische Be- dingungen, die Maschinenkonstruktion und die Arbeitsplatzorganisation in Betracht. Vor allem bei jungen Mädchen besteht die Gefahr, daß sie unter diesen Einflüssen in ihrem Reifeprozeß Schäden erleiden, die nicht wiedergutzumachen sind. Die akute Sehnenscheideentzündung setzt in den meisten Fällen zunächst mit schwa chen Schmerzen an den Unterarmen ein. Im Verlauf einiger Tage werden die Schmerzen meist unerträglich, und die Leidende muß aussetzen. Langwierige Behandlungen fol- gen. Bei schweren Störungen müssen sogar Gipsverbände angelegt werden. Nur in weni- gen Fällen gelingt eine völlige Wieder- herstellung. Viele Stenotypistinnen müssen den Beruf wechseln, weil die Schmerzen so- fort wieder auftreten, wenn sie an der Schreibmaschine arbeiten. Viele Aerzte sind der Ansicht, daß diese Schmerzen auf Ver- änderungen an der Wirbelsäule zurückzu- kühren ist. Veranlagung, schlechte Haltung und einseitige Belastung spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Aerzte fordern deshalb eine Auslese bei der Einstellung, eine Ver- meidung dauernder einseitiger Schreib- maschinenarbeit, Kurzpausen, verbesserte Maschinen und geringeres Arbeitstempo. Zur Vermeidung von Rückfällen nach Erkrankun- gen haben sie längeres Pausieren, Arbeits- zeitverkürzung und FHalbtagsarbeit vor- geschlagen. Auch die Techniker, die sich mit der Kon- struktion von Büromaschinen beschäftigen, sind der Ansicht, daß die Büroarbeit heute größerer Aufmerksamkeit bedarf als in ver- gangenen Jahrzehnten. Mit der ständig zu- nehmenden Arbeitsteilung und der wachsen- den Zahl von Büromaschinen könnte sonst auch die Krankheitshäufigkeit in den großen Büros bedenklich steigen. Die starke An- fälligkeit der Stenotypistinnen gegen Krank- heit ist eine Warnung. MANNHEIMER MORGEN Seite Dietrich Janssen Frük übt sich. 1 Foto and Feature Im kulinarischen Schlaraffenland In der Normandie kocht man mit Butter und Sahne/ Von Calvados und Muschel-Omelettes Blaues Meer und grüne Wiesen, die sich von der Steilküste weit ins Land hinein- ziehen, kennzeichnen die Landschaft der Normandie. Sie ist ein einziger fruchtbarer Garten, eine Weide, die von Heckenbüschen in kleine Quadrate und Rechtecke geteilt und von den Tupfen der Apfelbäume belebt wird. Von der Normandie mit ihrem Kranz der Badeorte mit klingendem Namen schwär- men die Franzosen und die Fremden glei- chermaßen und wer in einem der kleinen, Ungenannten Fischerdörfer einkehrt, und die Küche des Landes probiert und studiert, Ff Leichte Kleidung— das ist die Devise im Sommer, wenn das Thermometer in Richtung auf dreißig Grad im Schatten klettert und wenn man am liebsten im Freizeithemd' mit kur- zem Aermel herumlaufen möchte. Leicht und doch, angezogen“ wirkt der Anzug aus Per- lon material und federleicht ist auch der helle Regenmuntel dazu. Noch verhältnismäßig neu auf dem 1 0 120 Reise zu em denn sie sind fehlen, ehtilmarkt sina perlonhemden, die als porös bezeichnet werden, also ein a hee en, abe, ſenitterfrei, lassen sich leicht waschen und bedürfen Gurehsichtig sind, Für die dennoch nich; nicht des Bügeleisens. Krawatten und Socken sind im Grundton aufeinander abgestimmt. merkt rasch, daß die Normandie eine der reichsten Provinzen Frankreichs ist. Mit einem Klima, das es den Bauern erlaubt, die Aepfel erst im November zu ernten und mit jener sprichwörtlichen Fruchtbarkeit, von der die Normannen prahlen: bei ihnen wachse das Gras so schnell, daß man einen Stock, den man abends in eine Wiese geworfen haben morgens nicht mehr wiederfinde. Vom schweren duftenden Olivenöl, das der Küche Südfrankreichs das eigene Aroma verleiht, wollen die Normannen nichts wis- sen. Ihre Köchinnen, die in Milch und Butter und Sahne schwelgen, haben der französi- schen Küche den Ruf eingetragen, eine echte Butterküche zu sein. Butter und Sahne, Fische, Eier und Geflügel sind die wesent- lichen Zutaten der normannischen Koch- kunst. Es ist keine komplizierte Küche mit ausgeklügelten Raffinessen; in der Norman- die kocht man obne große Umstände, ver- wendet wenig Gewürze und dickt die köst- lichen Soßen mit Sahne, die von der fetten Milch abgeschöpft wird. Die Gemüse ge- deihen auf dem fruchtbaren Boden sozu- sagen von selbst und die Normandie wird denn auch nicht zu unrecht der Gemüse- garten Frankreichs genannt. Junger Blumen- kohl und Böhnchen und Karotten, eine rechte Farbensymphonie, gehören zusammen mit zartem Geflügel und Weißbrot in den Suppentopf, der hier vor der eigentlichen Mahlzeit aufgetragen wird. Was nach die- sem kräftigen Auftakt kommt ist nicht weni- ger herzhaft und üppig. Man sagt von diesem Land, es sei so reich, daß seine Bauern mittags manchmal zweimal essen. Zwischen den beiden Teilen ihrer wahrhaft reichlichen Mahlzeit wird eine Pause eingelegt die man das normannische Loch' nennt. Zur besseren Bekömmlichkeit reicht der Gastgeber ein Gläschen Calvados, den kräftigen Apfel- branntwein des Landes und die Besucher machen einen ausgedehnten Bummel um den Hof, um Platz zu schaffen für den zweiten Teil des köstlichen Menus Drei Speisen gelten als ‚Nationalgerichte der Normandie: Die Seezunge auf norman- nische Art, die Ente nach einem Rezept von Rouen, und Kaldaunen, die von den Köchin- nen von Caen so zubereitet werden, daß kein Feinschmecker auf Kaldaunen tippt. Weltberühmt sind die Omelettes von Mere Poulard, die behauptet, in ihrem langen Leben soviele davon gebacken zu haben, daß man den ganzen Mont Saint-Michel damit zudecken könnte. Seit den Zeiten der Seeräuber und Pira- ten versteht man sich längs der vielgestalti- gen normannischen Küste vortrefflich darauf, Fische auf hunderterlei Arten zu bereiten. Austern und Makrelen und Langusten ge- hören zum Speisezettel und sogar die Ome- lettes werden in manchen Orten mit Muscheln und jungen Krebsen gefüllt. Die Krone aller guten Dinge aber, so versichern die Leute von der Halbinsel Cotentin, sei ihr Calvados, das ist der hochprozentige klare Apfel- branntwein, der hier so gerne und soviel ge- trunken wird, wie bei den angelsächsischen Nachbarn der landesübliche Whisky. Aber nicht nur den Apfelbranntwein, sondern auch den Apfelwein, den cidre, liefern die duften- den Aepfel der Normandie. Die Landbesitzer lassen den Most mehrere Jahre im Faß und füllen jedesmal im Herbst ein Viertel frisch hinzu. Das ist gerade das Quantum, was im Laufe des Jahres getrunken wurde. Ein Glas Obstwein oder zwei gehören hier zu jedem Essen und die tüchtigen Köchinnen verstehen sich darauf, die Seezungen nicht etwa wie anderswo in Wasser, sondern viel- mehr in Obstwein zu dünsten, was den Fischen ein ungeahnt köstliches Aroma ver- leiht. Seezungen nach Matrosenart nennt man diese Gerichte, wohl im Gedanken daran, daß die Matrosen in aller Welt vom blanken Wasser wenig, um so mehr aber vom ge- brannten halten. Hauptstadt dieses kulinarischen Schlaraf- fenlandes ist Rouen, berühmt wegen seiner gotischen Kathedrale, die sich die Maler immer wieder als Motiv vorgenommen haben. Von Rouens Bürgern ist überliefert, sie seien so sehr an gutes Essen gewöhnt ge- wesen, daß ihnen das kirchlich vorgeschrie- bene Fasten schwerer fiel als anderen Leu- ten. So haben sie für ihre Kirche Notre Dame den Butterturm' gestiftet. Jeder rechtglau- bige Bürger von Rouen, der an einem Fast- tag gesündigt und Butter gegessen hatte, stiktete ein Scherflein als Sühneopfer und die Kathedrale von Rouen bekam einen der schönsten Türme von ganz Frankreich. Diese Kathedrale Notre Dame ist ein Anziehungs- punkt für die Fremden und gilt als Wahr- zeichen des Landes; höchstens noch über- troffen von der Felseninsel Mont Saint- Michel, diesem Wunder Frankreichs, ge- krönt von der majestätischen Silhouette sei- ner gotischen Kirchenbauten. tu Das interessiert die Frau Zum ersten Male in der Bundesrepublik ist jetzt in Bremen eine Frau zum Vorsit- zenden des Landesverbandes einer politi- schen Partei gewählt worden. Auf einem außzerordentlichen Parteitag des Bremer GB/BHE wurde Frau Waltraut Mongro- vius einstimmig als neue Landesvorsitzende gewählt. Sie tritt damit an die Stelle des aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen bisherigen Vorsitzenden R. Lill. * Um den künftigen Berliner Schulabgän- gern— 16 000 werden es in im nächsten Jahr sein im Gegensatz zu 19 000 1960 und 1962— schon jetzt eine Möglichkeit zu geben, sich ber ihren späteren Beruf und Ausbildungs- weg zu orientieren, wurde am Berliner Funkturm eine vielseitige Ausstellung ge- zeigt. Dazu wurden ganze Werkstätten auf- gebaut, in denen Lehrlinge ihren künftigen Kollegen„Berufsgeheimnisse“ vorexerzieren. Schneider und Putzmacherwerkstätten, Blu- menbindereien und verschiedene Hand- Werksbetriebe waren zu sehen, in Schreib- stuben klapperten Schreibmaschinen und nahmen künftige Bürogehilfnnen Diktate auf. In Gesprächen mit den Lehrlingen, mit Meistern und Beratern des Landesarbeits- amts lernten die Jungen und Mädel alles kennen, was sie in ihrer künftigen Lehrzeit erwartet. Daß es rund 17 000 Berufsbezeich- * Eine wichtige Entscheidung zum Mutter- schutz fällte der Erste Senat des Bundes- arbeitsgerichts in Kassel. Er entschied, daß eine über 18 Jahre alte werdende und stil- lende Mutter, auch wenn sie nur fünf Tage in der Woche arbeitet, über 8 Stunden am Tage nicht beschäftigt werden darf. Eine darüber hinausgehende tägliche Arbeitszeit ist gesundheitschädlich und deshalb ver- boten, weil sie gegen das Mutterschutzgesetz verstößt. Ein Arbeitgeber, dem eine wer- dende Mutter Mehrarbeit anbietet, darf die- ses Angebot nicht annehmen. * Ein Schuhfabrikant in Chikago hat Da- menschuhe mit verstellbaren Absätzen her- ausgebracht, deren Höhe und Breite sich mit Hilfe verschiedener Schrauben leicht ver- ändern läßt. Wetterbericht heute Seite 9 PPP Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNACHRICARHTEN Mittwoch, 29. Jun! 1960/ Nr. 147 Das Soll an Pannen ist erfüllt: Landesnetz brach zweimal zusammen Fachleute im Großkraftwerk wollen eine komplizierte Sicherungs-Anlage einbauen Daß in ganz Nordbaden bis hinauf nach Mannheim Lichter ausgehen, die Fahr- stühle stecken- und die Straßenbahnen stehenbleiben, weil im Südschwarzwald beim Titisee ein Blitz über eine 200 Kilo-Volt-Leitung tanzte, leuchtet einem Laien nicht so ohne weiteres ein. Er denkt an das Großkraftwerk vor den Toren der Stadt, das doch eigentlich groß genug sein müßte, alle Mannheimer zu erleuchten. Das„technische Wunder“ der plötzlichen Dunkelheit wird jedoch von den Tech- nikern erschöpfend erklärt.„Verbund“ heißt das Stichwort, genauer: Alle Kraft- werke hängen an einer Leitung, sie sind an eine Sammelschiene angeschlossen, die von Norden nach Süden durch die Bundesrepublik, auch durch Baden, läuft. Und nun konnte der Strom von den Wasserkraftwerken im Süden nicht mehr nach Nordbaden fließen, weil die Leitungen bei Blitzeinschlägen automatisch unterbro- chen bzw. abgeschaltet werden. Laienhaft vereinfacht sieht das System so aus: Durch Baden führen, aufgehängt auf Hochspannungsmasten, die Starkstrom- leitungen, an die die einzelnen Werke, unter anderem auch die Stromerzeugungsanlagen des Rheinisch- Westfälischen Elektrizitäts- Werkes“(RWE), angeschlossen sind. Diese Gesellschaft hat zwei Zugänge zum badi- schen Landesnetz: Einen im Rheinauer Wald(dieser ist zur Zeit abgeschaltet). Der zweite Anschluß befindet sich in Tiengen bei Waldshut. Am vergangenen Samstagabend zwischen 22.37 und beinahe 23 Uhr saßen die Mann- heimer nun im Dunkeln. Grund: Das Baden- Werk übernahm einen Großteil des benö- tigten Stromes zu dieser Zeit vom RWE. Zuleitung: Tiengen. Dort, beim Titisee schlug der Blitz in die Leitung ein, der RWE- Strom konnte nicht mehr nach Norden flie- Ben. Im Norden war zwar das Mannheimer Großkraftwerk in Betrieb, aber den plötz- lichen Ausfall von rund 150 000 Kilowatt (150 MW) konnte es nicht auffangen. Das Großkraftwerk gab im Moment des Ein- schages nur etwa 5 MW an das Netz ab. Selbstverständlich ist das Großkraftwerk in der Lage, auch eine weitaus größere Strommenge zu liefern— zur Zeit 354 MW, weil ein Kessel und eine Turbine gerade überholt werden—, aber es dauert Zeit bis dieses Dampfkraftwerk auf vollen Touren läuft. Die Maschinen können nicht im Nu mit 175 Atmosphären Dampfdruck und 3520 Grad Dampftemperatur(wie zur Höchstlei- stung notwendig) gespeist werden. Man muß den Druck langsam„aufbauen“. Das dauerte am Samstag in Mannheim genau 23 Minuten. Natürlich hätte man die Verbindung zur Sammelleitung vom Großkraftwerk auch mit einem Druck auf einen verplombten Knopf unterbrechen können. Aber die Fre- quenz und die Spannung sank infolge Ueber- belastung so rasend schnell ab, daß ein Tech- niker zufällig gerade auf das anzeigende In- strument hätte schauen müssen, um recht- zeitig reagieren zu können. Wenn man aber Wo steht die jugend in der Familie? Diskussion der katholischen Jugend mit Professor Dr. Artur Mayer Um eine„Ortsbestimmung“ des Jugend- lichen in der Familie bemühte sich in St. Ag- nes(Seckenheim) eine Veranstaltung der Katholischen Jugend Mannheim-Ost. Profes- sor Dr. Artur Mayer(Wirtschaftshochschule Mannheim) kam einleitend auf die angebliche Interesselosigkeit der Jugend zu sprechen. Der mitunter herausfordernd zur Schau ge- stellte„ohne-mich- Standpunkt“ sei nichts anderes als ein Schutzwall der Natur gege das Uebermaß von Eindrücken, das heute auf die Heranwachsenden einstürmt. Unsere technisierte Welt steigere diese Eindrücke Zwangsläufig. Ihre Aneignung ist nicht zu- letzt dadurch erschwert, als der Jugendliche Wie der arbeitende Mensch in der arbeitstei- ligen Welt überhaupt nicht mehr in seiner Gesamtheit zur Geltung komme. Gerade hier liege nun die große Aufgabe der Familie. Sie ist der einzige Raum, in dem der junge Mensch„voll“ genommen werde. In der anschließenden Diskussion unter Leitung von Studienrätin Dr. Albrecht be- müntelr sich etwa 50 Jugendliche redlich, Licht und Schatten ihrer Stellung innerhalb der Familie zu präzisieren. Die heutige Ju- gend will klar sehen und kräftig zupacken, die früher beliebte jugendliche Weltfremd- heit liegt ihr nicht, wird aber von Erwachse- nen oft an ihr vermißt. Der größere Autori- tätsanspruch früherer Elterngenerationen führte häufig zu heftigen Spannungen. Dieses Spannungsfeld wird in steigendem Maße von einem Partnerschaftsverhältnis in der Fa- milie abgelöst. Eine Jugend, die sich dazu be- kennt, kann an ihrem Sonderdasein nicht län- ger festhalten. Dr. Mayers Frage„Was mißfällt euch eigentlich an den Erwachsenen?“ wurde nur ganz unbestimmt beantwortet. Unsere schnellebige Zeit versetzt die Jugend rascher in die Situation der Erwachsenen. In dieser Situation verlieren wirkliche und vermeint- liche Verschiedenheiten unter den Generatio- nen an Interesse. Das entschlossene Durch- denken dieser Zusammenhänge dürfte zur Entschärfung überspitzter Auffassungen bei- getragen haben. fWkʒZ Kleine Chronik der E Direktor i. R. H. Kappes feiert 75. Geburtstag Heute begeht Direktor im Ruhestand Her- mann Kappes seinen 75. Geburtstag. Der am 29. Juni 1885 geborene Aachener kann aber zugleich ein zweites Jubiläum feiern, das toleaiaei ll, 8 bekannt für erstklassige paß-, Hortrait-, Familien-RHufnahmen Ftokaiaes ll. seine enge Verbundenheit mit Mannheim und mit seiner Wirtschaft besonders deutlich macht: Vor genau 50 Jahren, auf den Tag ein Vierteljahrhundert alt, trat er bei der dama- ligen„Rheinischen Schuckert- Gesellschaft für elektrische Industrie“ eine Stellung an, die ihm groben geschäftlichen und persön- lichen Erfolg bringen sollte. Diese Gesell- schaft war die Vorläuferin der heutigen „Rheinischen Elektrizitäts-Aktiengesellschaft“ (Rheinelektra). Von 1914 bis 1921 hatte Hermann Kappes die kaufmännische Leitung des Ueberland- Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 29. Juni, 19 Uhr, Rettungsschwimmen. 5 Der Polizeibeamte in der öTV: 29. Juni, 14.30 Uhr, O 4. 8-9, Versammlung der Kripo- Beamtinnen und-Beamten. Tanzabend der katholischen Jugend der Innenstadt am 29. Juni, 20 Uhr. im Kolping- Saal. Deutscher Naturkundeverein: 29. Juni, 19.30 Uhr, Lichtbildsaal Wohlgelegenschule, Arbeits- und Kursabend(für Anfänger) der Mikrobio- logischen Arbeits gemeinschaft. KKV Columbus: 29. Juni. 20 Uhr, Kapelle Marienhaus, R 7, 12, Abendmesse mit An- sprache, anschl., Zusammenkunft im Kolping- haus-Restaurant. Blaues Kreuz: 29. Juni. 20 Uhr, Augarten straße 42, Blaukreuzstunde, Schwerhörigenverein: 29. Juni. 16 bis 138 Uhr, Lehrerzimmer Uhlandschule. Lange Röt- terstraße, Hörmittelberatung; 18.30 Uhr, E 2, 1, Film- und Ableseabend. Leseprobe„Ein Herz voll Tränen“ der Rundfunk- und Fernsehzeitschrift „bild und funk“, Burda- Verlag, Lahr/ Schw., bei. Wir gratulieren Wir gratulieren! Mina Kiefer. Ilvesheim, Weinheimer Straße 17(früher Burgstraße 37), und Ferdinand Krämer. Mannheim, Mittel- straße 39, werden 70 Jahre alt. Juliane Hiesl, Mannheim, Ulmenweg 42, vollendet das 90. Le- bensjahr. leute Kurt Hoog und Else geb. Reichenecker, Mannheim, Untere Mühlaustraße 25, feiern. Emil Ofer, Mannheim Waldhof. Spiegel- fabrik 308, und Jakob Seehaus. Mannheim- Waldhof, Spiegelfabrik 305. können auf eine 40 jährige Tätigkeit bei den Vereinigten Glas- Werken, Werk Mannheim Waldhof zurück- blicken. N Silberne Hochzeit können die Ehe- werkes Ellwangen/ Jagst und war anschlie- Bend in der Mannheimer Zentralverwaltung der Ad als Leiter der Bau-, Installations- und Handelsbetriebe und als Personalchef tätig— in der gleichen Position, die heute sein Sohn, Dr. Bruno Kappes, neben seiner Stellung als unentbehrlicher„Hausjurist“ der Firma einnimmt. Zuletzt war Direktor Hermann Kappes, der den Aufschwung des Unternehmens als einer der leitenden Fachleute miterleben durfte, stellvertretendes Vorstandsmitglied. Er ging vor drei Jahren in die wohlverdiente Pension und verbringt seinen Lebensabend — trotz„dicker Luft“ und ungünstigem Klima— in seiner zweiten Heimat Mann- heim. Was für seinen ausgesprochenen Sinn für Humor und Geselligkeit spricht. hwẽb Priesterfeierstunde in der Jesuitenkirche Am Feste Peter und Paul(29. Juni) findet in der Jesuitenkirche um 18 Uhr eine Prie- sterfeierstunde statt, bei der die beiden Neu- Priester Kaiser Mannheim) und Betz(Wein- heim) den Primizsegen erteilen. Domkapitu- lar Julius Schäuble Freiburg) wird die Pre- digt halten. 0 Bühnenmeister Richard Usterle Schuller feierlich in den Ruhestand verabschi weiß, daß 1000 Instrumente zu überwachen sind, kann man sich vorstellen, daß eine solche Maßnahme ein Zufallstreffer sein müßte. Dennoch als am vergangenen Dienstag das Bundesnetz zusammenbrach, reagierte ein Techniker schnell, er schaltete die Zuleitung Großkraftwerk— Sammelschiene ab und Mannheim blieb im Gegensatz zum Samstag mit Strom versorgt. Die Ingenieure des Großkraftwerkes(Be- triebsleiter Schoch, Direktor Ellrich und an- dere) beschäftigen sich seit längerer Zeit mit dem Plan, eine automatische Abschaltsiche- rung in die Zuleitung zur Sammelschiene ein- zubauen. Dieses Sicherungs-Instrument aber „müßte denken können“; es müßte von vorn- herein zwischen einer momentanen, für das Werk nicht gefährlichen und einer die Gene- ratoren„in die Knie zwingenden Störung im Netz“ unterscheiden. Denn die Gefahr einer solchen Sicherung liegt darin, daß sie mög- licherweise zu früh abschaltet. Der Bau einer solchen Sicherung also ist recht kompliziert. „Man kann auf den Menschen nicht verzich- ten“, erklärte Betriebsleiter Schoch im Groß- kraftwerk. „Das Landesnetz kann nur dann sicher- gestellt werden, wenn in den Wasserkraft- Werken eine genügende Reserve— eine Mo- mentan-Reserve— gehalten wird“. Mit die- sem Satz leitete Schoch zu einem schon lange diskutierten Problem der Stromversorgung im Verbund über. Im Verbund nämlich wird Braunkohle-, Wasser- und Steinkohle-Strom Zzusammengemengt und verteilt. Da das Wasser im Sommer billiger als Kohle ist, wird es natürlich aus wirtschaftlichen Gründen voll ausgenutzt. Es fliegt ja so oder so an den Turbinen vorbei. Dann gibt es noch sogenannte Speicherwerke an Stauwehren. Diese Werke sind am schnellsten einsatzfähig und werden deshalb für Notfälle und Ver- brauchsspitzen in Reserve gehalten. Als am Samstag der Strom ausfiel, versorgten sie Karlsruhe sofort mit„neuem Licht“, Für Mannheim allerdings reichte die Leistung nicht aus, wie das Baden-Werk mitteilte. Auf alle Fälle eines stellten die Fachleute in schöner Eintracht fest: Daß das Landesnetz in einer Woche zweimal zusammenbricht ist eine un wahrscheinliche Seltenheit.„Das Soll für 1960 sollte damit eigentlich erfüllt sein.“ No. Zweiter Möbelschautag heute in Mannheim Jeweils am letzten Mittwoch jeden Mo- mats, so teilte Rudolf Kling, Vorsitzender des Möbel- Fachverbandes, vor einigen Wo- chen mit, wollen 14 große Möbelgeschäfte Mannheims einen„Möbelschautag“ veran- stalten. Der Werbeslogan lautet:„Erst mal ansehen“; es soll gewissermaßen ein„Tag der okkenen Tür“ sein. Jeder Interessierte soll die Möglichkeit haben, nach Herzenslust durch die mit roten Plakaten gekennzeich- neten Geschäfte zu wandern, ohne von einem Verkäufer belästigt oder zum Kalif überredet zu Werden. Der erste Möbelschau- tag am 25. Mai war bereits ein erfreulicher Anfangserfolg. Er findet seine Wiederholung am Mittwoch, 29. Juni. Ergänzend zu unserer Meldung Ende Mai weisen wir darauf hin, daß nicht 14, sondern 13 große Innenstadt- geschäfte und ein großes Möbelhaus in der Neckarstadt beteiligt sind. 0 Der Rohbau des zehngeschossigen Hochhauses am Kaiserring Kein Protz- sondern Bild: Bohnert& Neusch ein reiner Zweckbau Richtfest für das Hochhaus zweier Versicherungs-Gesellschaften 32 Meter hoch reckt sich das neueste Mannheimer Hochhaus an der Ecke Kaiser- ring/ Bismarckplatz empor. Die Vereinigte Lebensversicherungsanstalt auf Gegenseitig- keit für Handwerk, Handel und Gewerbe (Hamburg) und ihr Tochterunternehmen, die Iduna-Germania Allgemeine Versicherungs- AG, feierten das Richtfest für diesen Mehr- 2 Weck-Repräsentationsbau, der sich in die Pläne für die Bahnhofsvorplatz-Neugestal- tung harmonisch einfügt. Die beiden Mittel- stands versicherungen wollen noch dieses Jahr von ihrem daneben gelegenen Altbau in das neue Haus übersiedeln.„Wir wollten keinen Protz-, sondern einen reinen Zweck- bau errichten, der auf die Bedürfnisse zu- geschnitten ist“, betont Heinz Bellwon, Di- rektions-Assistent der Vereinigte Leben. Dem Architekten Heinrich Geiss(BDA), Wiesbaden, standen ein 1573 Quadratmeter großes Grundstück und rund vier Millionen Mark zur Verfügung. Im vorigen Septem- ber begannen die Ausschachtungen und im Dezember wurde der erste Beton einge- bracht. Loggien lockern die geplante weiße Fassade auf, die 32 000 Kubikmeter umbau- ten Raums umschließt. Der zehngeschossige Hochhausteil und die fünf- und zweigeschos- sigen Seitentrakte am Bismarckplatz und in der Tattersallstraße nehmen auf 7100 Qua- dratmetern Nutzfläche Büros, Läden und Wohnungen auf; 35 Kraftfahrzeuge finden Einstellplätze. Der Großteil der Wohnungen ist als„Haus im Haus“ angelegt; der Archi- tekt teilte den Wohn- und Schlafbereich auf 2 Wei Stockwerke auf. Die technische Aus- rüstung und die Innenausstattung des Stahlbetonskelettbaus sind sowohl modern, als auch komfortabel.— Die Straßenfronten sind 92,5 Meter lang. Der Mannheimer Filialdirektor Wittmann, der von hier Albert aus Nordbaden, Allez-hopp, zum Rütli-Schwur! Freilichtbühne probt für Festspiele Am Samstag Premiere mit Schillers„Wilhelm Tell“ „Allez-hopp, auf zum Rütli-Schwur!“ Regisseur Walter Zehnbauer ruft es in den Zuschauerraum. Die Mannen von Schwyz, Uri und Unterwalden lösen sich aus dem dämmrigen Rund und eilen auf die Bühne. Noch ein paar Regieanweisungen fallen in ihren Schwur: Es ist eine der letzten von über hundert Wilhelm Tell-Proben vor der Eröffnung der Sommerfestspiele der Frei- lichtbühne, Schon aus dem unfertigen und improvisierenden Spiel ist die Kraft der Schillerschen Dichtung spürbar. seit 40 Jahren am Nationaltheater— wurde dieser Tage vom Intendanten Dr. edet. Osterle begann am 4. Januar 1914 seine Arbeit am Nationaltheater. 1945 wurde er æum Betriebsratsvorsitzenden des Theater- personals gewählt und behielt diese Vertrauensstellung bis zu seinem Ausscheiden. Bel der Eröffnung des neuen Hauses am Goetheplatæ wurde Gsterle zum Inspelteur des ge- samten Gebaudes ernannt.— Unser Bild zeigt rechts den scheidenden Bunhnenmelster Osterle, der sich von seinem langjährigen Kollegen vreinrich Hölzlin mit einem herzhaften Hũndedruc verabschiedet. Im Hintergrund bungsdirektor W. Tronser rechts Intendant Dr. Schüler, linæs Verwal- No. Bild: B. u. N. 5 Hoch ragen die schneebedeckten Alpen Über Stauffacher- und Tellhaus, über Zwing Uri, das Fürst'sche Haus, die hohle Gasse, über Steg und Kahn. Hier und dort ist noch letzte Hand anzulegen. Die Akazlen, die auf dem Bühnenwall über die Alpen hinaus- Wachsen, werden noch bis zur„Waldgrenze“ zurückgebunden werden. Francesco Carla hat das stimmungsvolle Bühnenbild ent wor- fen und in nimmermüder Arbeit geschaffen. Der Kostümbildner und Musikexperte der Freilichtbühne, Rudibert Frank, macht die letzten Stiche an den Kostümen. Ueber das Wochenende waren die Gewänder der Hauptdarsteller, die nach den Bildern in der Tellkapelle am Vierwaldstätter See ge- staltet wurden, im Schaufenster eines Kauf- hauses in der Breiten Straße ausgestellt: der schwarz- goldne ‚seidengefütterte Brokatrock Gehlers, die oker farbene Kutte Wilhelm Tells und natürlich seine Armbrust. Nach Rlickgabe der Kostüme wird ein Modell des Bühnenbildes zu sehen sein. Von den achtzig Spielern des Stückes haben achtundvierzig Sprechrollen. Eine Bläsergruppe des Nationaltheaters und der Männergesangverein„Sängerchor“ werden, auf Tonband aufgenommen, mitwirken. Zwei„hbühnenfromme“ Pferde wird der Rei- terverein zur Verfügung stellen. Beschwer- lich werden auch in diesem Jahr die techni- schen Arbeiten und die Vorbereitungen für die einzelnen Auftritte. Das Städtische Bauaufsichtsamt ließ den Bau der Garde- roben- und Kulissenhalle, für die eine Firma das Material gestiftet hatte, unverständ- licherweise einstellen(mit dem Hinweis auf die noch unbestimmte Verplanung), obwohl diese Halle bereits im Bebauungsplan der EKirchwaldsiedlung der Evangelischen Pflege Schönau— der auch das Freilichtbühnenge- lände gehört— eingezeichnet ist. Der Weg durch Blumen- und Rasen- beete vom Eingang in das Zuschauerrund stimmt bereits erwartungsvoll festlich. Be- Sonders liebenswürdig und sorgfältig sind diesmal die Beete bepflanzt und gepflegt. Der Parkplatz wurde erweitert, zwölf neue Bänke sind in der Grünanlage aufgestellt. Jeden Samstag, vom 2. Juli bis 27. August, wird die Freilichtbühne zu ihrem Wilhelm Tell-Spiel einladen. Am Freitag nach der Premiere werden die Mannheimer Schulen erwartet. Fällt eine Vorstellung ins„Re- gen wasser“, behalten die Karten für das nächste Spiel ihre Gültigkeit. Sonderomni- busse stehen bei Spielende für die Rück- fahrt bereit. ak Nordwürttemberg, die Pfalz und das Saar- land betreut, freut sich mit seinen Ange- stellten auf den baldigen Umzug. Er Pries die sauberen und gediegenen handwerk- lichen Leistungen der Baufirmen; weitgehend wurden einheimische Unternehmen beschäf- tigt. Direktor Hans-Heinrich Fladee von der Nordstern- Versicherung wünschte namens des Verbandes der bevollmächtigten Gene- ralagenten auch weiterhin„Freundschaft und Kollegialität“. Für die Baufirmen spra- chen Direktor Müller von Ph. Holzmann und Karl Waldschmidt. Der im Krieg beschädigte und später wie- der aufgebaute, noch aus der neuen Häuser- flucht vorspringende Altbau, in dem die bei- Der Qualität wegen den Mittelstands versicherungen seit über 50 Jahren noch in diesem Jahr abgerissen werden. Im kommenden Frühjahr will gegenüber auf dem Quadrat L 15 ebenfalls eine Versiche- rungsgesellschaft einen Neubau errichten enlg Aus dem Polizeibericht: 8 Der Schatz im Garten 20 Mark in Zehnpfennigstücken Einen ungewöhnlichen Fund machte der Besitzer eines Gartengrundstückes in der Feudenheimer„Au“: Er fand in seinem Gar- ten mehrere Zehnpfennigstücke, deren Her- kunft er sich nicht erklären konnte. Schließ- lich verständigte er die Polizei, die in einem Versteck hinter Johannisbeersträuchern einen Betrag von 20 Mark und 80 Pfennigen in Zehnpfennigstücken auffand. Das Geld stammte aus einem in der Nähe liegenden Vereinslokal, in dem eingebrochen und der Spielautomat ausgeplündert worden war. Der unbekannte Einbrecher hat das Geld vermut- lich an dem ihm sicher erscheinenden Platz versteckt, um es später abzuholen. Vom Herzogenriedbad ins„Landes“ Vor einiger Zeit hatte sich eine 23jährige im Herzogenriedbad einen Badeanzug gelie- hen, ihn aber nicht mehr zurückgegeben, Als sich die junge Dame jetzt wieder auf dem Badegelände einfand, wurde sie erkannt, und die Polizei gerufen. Die Beamten entnahmen ihren Fahndungunterlagen, daß der Badegast Wegen Betrugs und Diebstahls gesucht wurde; außerdem wurde der Festgenommenen noch eine Unterschlagung in Höhe von 248 Mark nachgewiesen. Sie wurde einstweilen ins Lan- desgefängnis eingeliefert. In die Fahrbahn gelaufen Auf der Großen Merzelstraße lief in den Vormittagsstunden eine 49 jährige Fußgän- gerin beim Ueberqueren der Fahrbahn in einen Personenwagen hinein. Im Eranken- haus stellte man bei der Verletzten eine Ge- hirnerschütterung, einen Unterschenkelbruch und eine Kopfplatzwunde fest. Schaukasten aufgebrochen In der Nacht öffneten Unbekannte den Schaukasten eines Modegeschäftes in der Innenstadt und entwendeten aus der Anlage zwölf Damenblusen. Die Diebe konnten sich ungesehen mit ihrer umfangreichen„Kollek- tion“ davonmachen. Das Bierglas im Gesicht Zu einer tätlichen Ausein andersetzung kam es in einer Gaststätte in der westlichen Neckarstadt. Ein Gast schmetterte hierbei seinem Kontrahenten ein Bierglas ins Ge- sicht. Der Getroffene mußte mit erheblichen Verletzungen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert werden und auch der Schläger selbst hatte sich Schnittwunden arm linken Unterarm zugezogen. Schlechter Scherz Einen üblen Scherz erlaubten sich Unbe- kammnte, die in den Abendstunden auf dem Gehweg der Straße„Am Herzogenriedpark“ z vel Damenkleider ausbreiteten und daran einen Zettel befestigten, auf dem in Block- schrift zu lesen stand:„Ich bin tot Oma!“ Die Herkunft der Damenkleider ist noch nicht geklärt. ihre Geschäfte erledigten, soll E— ere * 1802 ee SOSrcrcnee — 8 1 S» A in 1 R „ Nr. 147/ Mittwoch, 29. Junl 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) WANN ER KoR RN seite 3 Gleitboote auf dem Rhein: Gischt sprüht auf, Fäuste drohen Bilder(2): Bohnert& Neusch Blick auf die Leinwand ü Bürtig zusammengestumpert: Kurbel:„Mörder unter weißer Maske“ Wenn da nicht die Rede von Atomwaffen und dem Jahr 1956 wäre, man würde diesen grausigen Wirrwarr um Agenten, Mord, FBI, Entführung und falsche Chirurgen auf das Herstellungsjahr 1930 taxieren; es knistert und rauscht(aber nicht vor Spannung), weiße Flecken rasen über die Leinwand, und ein brutaler Schnitt reißt immer wieder die Szenen auseinander. Man glaubt sich stellen- weise auf einer billigen Schmierenbühne: Gangster, Polizeiagenten und andere täppige Akteure reichen sich die Tür und haspeln auswendig gelernte Texte herunter. Die Syn- chronisation: Ohne Einfühlungsvermögen. Die Dialoge: Könnten einem Sprachführer für eilige Auslandsreisende entlehnt sein (Würden Sie mir bitte ein Glas kaltes Wasser reichen“). Sachschaden: Vergleichsweise un- bedeutend. Tote: zwei. Produktionsstab und Darsteller bleiben besser ungenannt. Li. Schlangen zischen, Löwen gähnen: Schauburg:„Snadenloser Dschungel“ So ein Abenteuer-Film kann doch drama- tisch sein. Affen schreien, Zebras wiehern, Löwen gähnen und die Helden fallen aus Jeeps den Schlangen vor die Giftzähne. Selbstverständlich trompeten rechtzeitig die Elefanten. Der Busch brennt, ein Wolken- bruch ersetzt die Feuerwehr. Belinda Lee und ein Mann haben sich im klatschnassen Kakihemd lieb. Ausgiebig.— Die Handlung dieser unwahrscheinlich knalligen und eben- so unglaubwürdigen Mixture aus Tierauf- nahmen und haarsträubenden Abenteuern überstürzt sich. Fazit: Wenn man den bun- ten Streifen nicht ernst nimmt kann man sich über dieses Opus auf dem Niveau besserer Groschenromane amüsieren. No. Ein Club will sich nicht das Wasser abgraben lassen: Motorboote und Wasserski im Strudel der Verordnungen Verwaltung und Presse auf einer problemreichen Rundfahrt mit dem Motorboot-Club Kurpfalz Nicht nur das Heulen der hockhtourigen Motoren, das Klatschen der Bootskörper auf dem Wasser und die aufsprühende Gischt begleiten die schnellen Flitzer auf dem Rhein. Die„Motorbootler“ sehen auch drohend geschüttelte Fäuste von Fischern, Ruderern, Schwimmern und Spaziergängern, wenn sie mehr oder minder weit entfernt an den Eri ynten vorüberrauschen. Diese Antipathie hat ihre Gründe Natürlich gibt es auch unter den Motorsportbegeisterten wenig rücksichtsvolle Rüpel, die durch das Strandbad rasen, den Ruderern Wellen vor den Bug knallen und den Fischern die Beute verjagen. Um unter anderem auch derlei Unflätigkeiten abzustellen, gründeten zwölf Mann- heimer und Ludwigshafener stolze Motorbootbesitzer im Februar 1957 den Motor-Boot- Club Kurpfalz, kurz MCK genannt. Inzwischen ist der rükrige Verein auf beinake 70 Boote angewachsen. Die Clubmitglieder bemühen sich gegen- Wwärtig bei allen möglichen zuständigen Ver- Waltungsbehörden um ein Gelände für eine lipbahn(Rutschbahn für die Boote) und um Reservate für Wasserskiläufer(diesem Sport huldigen die Motorbootler vornehm- lich). Vereinsvorsitzender Seifert lud dieser Tage Vertreter der Wasserschutzpolizei, des Wasser- und Schiffahrtsamtes, des Garten- bauamtes, des Landschaftsschutzes, des Stadtplanungsamtes und Lokaljournalisten aus Mannheim und Ludwigshafen zu einer Rundfahrt nach den von Wassersportlern umschwärmten Kiesweihern und Rhein- Ufer-Abschnitten ein: Nach einer kurzen Begrüßung bei Retti- chen, Weiß würsten und röschen Semmeln in der„Insel-Bastel“ umriß der Clubchef Sei- kert seine Wünsche: Der Mek möchte auf dem badischen heinufer das Ketscher Baggerloch als Wasserski Reservation zur Verfügung haben. Auf dem linken Rheinufer be- mühen sich die Mitglieder um den linken Teil des Kief-Baggerweihers(gegenüber dem Strandbad) und um ein Baggerloch im Reffenthal. An einem Uferstreifen bei der Sil- berpappel wurde bereits nach Genehmi- und Schiffahrtsamtes, der Wasserschutzpolizei und des Mann- heimer Gartenbauamtes eine Slipbahn installiert. Die Genehmigung des Land- schaftsschutzamtes fehlt. Und nun darf die Einrichtung nicht benutzt werden. Wie man sieht, nimmt die Reihe der zu befragenden Behörden kaum ein Ende. Aber Seifert und seine Mannen ringen unverdros- sen um eine Genehmigung nach der andern. Dabei ist es gar nicht so einfach, alle zu- ständigen Aemter herauszufinden. Bei der Slipbahn an der Silberpappel,— dieses Ge- biet steht unter Landschaftsschutz, vergaßen die Rührigen sich mit dem Referat Andritzky in Mannheims Stadtverwaltung zu be- gung des Wasser- Dr. Rudolf Schreck Professor Dr. Rudolf Schreck starb im Alter von 72 Jahren plötzlich an den Folgen eines Schlaganfalles in seiner Feudenheimer Wohnung. Professor Schreck unterrichte bis vor wenigen Tagen am Privatgymnas Institut Schwarz in Mannheim in den Fä- chern Deutsch, Geschichte, Latein und Ge- meinschaftskunde. Rudolf Schreck wurde 1888 in Langen- brücken bei Bruchsal geboren. Der begabte Sohn eines Postmeisters legte sein Abitur an einem humanistischen Gymnasium in Hei- delberg ab. Dort und in München studierte er Philologie und Geschichte. 1912 wurde ihm die Würde eines Dr. phil. für eine Ar- beit über ein literarisches Thema verliehen. 1913 bestand Professor Schreck das Staats- examen. Er kam zuerst an ein Freiburger Gymnasium, um dann 1932 an das Lessing- Gymnasium in Mannheim überzuwechseln. 1953 trat Professor Schreck in den Ruhe- stand, arbeitete aber mit sprichwörtlich ge- wordener Energie am Privatgymnasium Institut Schwarz weiter. An der Wirtschafts- hochschule hatte er einen Lehrauftrag für deutsche Literatur und Sprache. Generationen Mannheimer Oberschüler trauern um einen verehrten Lehrer. Es ist überflüssig zu sagen, daß Professor Schreck ein genauer Kenner seiner Fächer war. Aber Professor Schreck war nie Schulmeister im schlechten Sinne. Sein Verständnis, seine Großzügigkeit, gepaart mit einem strengen Sinn für Gerechtigkeit, ließen ihn für die Schüler zu einem bewunderten Vorbild wer- den. Professor Schreck liebte seine Arbeit. Seinem freundschaftlichen Verhältnis zu seinen Jungen und Mädchen, seiner nimmer- müden Filfsbereitschaft verdanken viele Mannheimer nicht nur Wissen, sondern Bil- dung. No. Wohin gehen wir? Mittwoch, 29. Juni Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Hoffmanns Erzählungen“(für die Theatergemeinde Nr. 1 bis 1060, freier Ver- kauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr: „Jeanne oder Die Lerche“(Miete M blau, Halbgr. II, freier Verkauf): Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fräulein Julie“. Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Alster:„Die Chaplin- Revue“; Schauburg:„Gnadenloser Dschungel“; Scala: „Ehegeheimnisse“; Capitol:„Herr des Wilden Westens“; Alhambra:„Meine Nichte tut das nicht“; Universum:„Melodie und Rhythmus“; Kamera:„‚Liebesbräuche ferner Völker“; Kur- bel:„Mörder unter weißer Maske“; Palast: „Micky-Maus-Festival“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr: „Kampf um den Piratenschatz“; Abendstudio im City:„Der Apfel ist ab“. Sonstiges: Wasserturm 17.30 bis 18.00 Uhr: Standkonzert des Musikkorps II Karlsruhe. Wasserskilaufen im„Kief“ noch verboten sprechen. Die Genehmigung der Schutz- behörde wurde also nicht erteilt. Während nun Gartenbaudirektor Bäuerle der Auf- kassung ist, daß bei gewissen Auflagen der Club dieses Areal mit der veralteten Gast- stätte sehr wohl zu einem kleinen Schmuck- stück an Mannheims Rheinufer machen könnte, befürchtet Professor Kinzig, der Schutzbeauftragte, daß Motorboote und an- fahrende Transportanhänger Reiz und natür- liche Anmut jenes Gebietes beeinträchtigen könnten. Eine Einigung konnte jedenfalls nicht erzielt werden. Der MCK muß weiter Warten g Die privat- und wasserrechtlichen Ver- hältnisse in den einzelnen Baggerseen sind ebenfalls überaus kompliziert. Eines aber stellen die Motorbootler und vor allem die Wasserskiläufer mit Freude fest: Im Kief ge- deihen ihre Verhandlungen einigermaßen. Wobei, wie könnte es anders sein, auch hier wahrscheinlich wieder Sondergenehmigungen notwendig sein werden. Denn in den Alt- rbeinarmen und Baggerlöchern am linken Rheinufer ist für Boote nur eine Höchstge- schwindigkeit von fünf Stundenkilometern erlaubt. Wasserski tragen aber erst bei etwa fünffacher Geschwindigkeit! Nachdem MK überall auf Gesetzes- und Vorschriftsdämme gestoßen war, machte OB Dr. Reschke dem Vorsitzenden Seifert einige Vorschläge: Thyssenhafen, Friesenheimer Insel und eine Niederung zwischen Strand- bad und Silberpappel(dort soll demnächst ein Campingplatz entstehen) wurden den Motorbootfahrern als Liege- und Landeplatz angeboten. Die Verhandlungen sind in der Schwebe. Vielleicht gibt auch die Land- schaftsschutzbehörde ihre Zustimmung zum Silberpappel- Motorboot- Landeplatz mit einem Clubhaus, wie es sich Gartenbaudirek- tor Bäuerle vorstellt. Oberregierungsrat. Sacksofsky vom Was- ser- und Schiffahrtsamt im Regierungspräsi- dium Nordbaden in Karlsruhe betonte nach einer Bootsfahrt ins Reffenthal, daß die Ver- . waltung bereit sei, den Motorbootelub zu unterstützen. Aber man sei stets verpflichtet, das allgemeine Wohl der gesamten Bevölke- rung und ihre Interessen im Auge zu behal- ten. Man müsse auf Angler, Schwimmer, auf die Grohschiffahrt und die durch den Wellen- schlag der schnellen Boote leidenden Ufer- befestigungen Rücksicht nehmen. Nach der theoretischen Erörterung all die- ser Probleme fegten die Boote diszipliniert zum Kief, wo mit einer Sonder genehmigung der Wasserschutzpolizei Ludwigshafen oder Speyer— wer kennt sich da noch aus— die Wasserskiläufer des Clubs ihre Künste zeig- ten. Kunststücke, die vorzuführen auf dem Rhein zwischen den Schiffen Lebens ge- fahr mit sich bringen würden. Der zweite Clubvorsitzende Dr. Straub, ein Mediziner, Doppelrahm Käüse-Creme eine Uberruschung för Feinschmecker erinnerte daran, daß dieser Sport eine Be- reicherung des bundesbürgerlichen Freizeit- programmes darstelle; nicht als Leistungs- sport betrieben, sondern einfach zur Freude und Erholung. a Jedenfalls konnten sich die Eingeladenen von dem echten Bemühen dieses jungen Ver- eins überzeugen! Außer einem schwarzen Schaf mit der MCK-Fahne am Boot haben bisher nur nichtorganisierte Bootsbesitzer, die wie die„Wilden“ fuhren, den Zorn von Fischern, Ruderern und Schwimmern zurecht erregt. Claus Noë Die leiste Premiere dieser Spielzeit bringt am Samstag, dem 2. Juli 1960, die Urauffünrung von Tankred Dorsts„Gesellschaft im Herbst“, dem zweiten Stu cc, das nach J. M. Simmels„Schulfreund“ aus dem Autoren- Wettbewerb des Dramatur- giscken Kollegiums hervorgegangen ist. In der Form eines satirischen hintergründig gesell- schaftsleritischen Spiels behandelt der junge Münchner Autor darin den Zusammenstoß einer absterbenden, aber traditionsbewußten Welt mit der kalten Geschãftstüchtigeit eini- ger Exponenten unserer Gegenwart. Regie führt Heinz Joachim Klein, in dessen erfah- renen Händen das Stüch in den letzten Wochen seine endgultige Gestalt bekam. Tankred Dorst war eigens dazu nach Mannheim gekommen und bewohnt bis zur Premiere ein Dachstüb- chen in einem Hotel in der Mozartstraße, um jederzeit bei den Proben anwesend sein z⁊u können. Er ist 1928 in Sonnenberg in Thürin- gen geboren, kat in Müncken Kunstgeschichte, Germanistix und Theater wissenschaft studiert, dort das Marionettentheater„Das kleine Spiel“ gegründet und ist kurzlich mit seinem Bun- nenerstling„Die Kurve“ bei den Bühnen der Hansestadt Lübeck herausgestellt worden. 5 Foto: Bohnert& Neusch 5 1 Die eigene kleine Welt ist die schönste der ganzen Welt! Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, die eigene kleine Welt jederzeit erleben: versunken sein, eingesponnen in ihren eigenen Zauber! Lebenskünstler halten solche Monologe gern- Zwiesprache mit ihrer Smart Export. Das ist so ganz nach ihrem Geschmack, zwischen den Auftritten auf der Bühne ges Lebens. 11 O A die Europa-Zigarette von morgen 20 Filterzigaretten 1.75 DM in der internationalen Originalpackung Großformat P Seite 79 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN SUN DESLIMNDERN Mittwoch, 29. Juni 1960/ Nr. 147 Größtes Fischsterben der letzten Jahre Ministerpräsident Altmeier verlangt Protest der Bundesregierung B o ne n. regierung ersucht, bei der französischen Der rheinland- pfälzische Ministerpräsident Altmeier hat die Bundes- Regierung wegen der Fluß vergiftung der Mosel vorstellig zu werden, die ein Fischsterben katastrophalen Ausmaßes nach sich gezogen habe. In Bonn wird erwartet, daß sich das Bundeskabinett in abschbarer Zeit mit dieser Frage befaßt. Das Fischsterben hatte am 19. Juni eingesetzt und wird Lon Sachverständigen als das„weitaus größte Fischsterben der letzten Jahrzehnte in deutschen Gewässern“ bezeichnet. Ursache dieses Fischsterbens ist eine Fluß vergif- tung durch Industrieabwässer, die nach Feststellungen deutscher Fischer oberhalb von Thionville im lothringischen Industriegebiet in die Mosel fliegen. Die ersten Anzeichen einer Fluß vergiftung habe es bereits am 16. und 17. Juni in der Obermosel gegeben. Zahlreiche Grundfische seien„notatmend“ an die Flußränder ge- kommen oder seien flußabwärts geflüchtet. In den folgenden Tagen seien viele Fisch- kadaver die Mosel abwärts getrieben. In Kobern habe ein Fischer in wenigen Stunden 15 Zentner tote Barsche im Netz gesammelt. Der schreckliche Gestank der Fischkada- ver und die Folge von Seuchengefahren hat- ten umfangreiche Gegenmaßnahmen notwen- dig gemacht. Da die Kräfte der zur Beseiti- gung der Zustände verpflichteten Bundes- Wasserstragßenverwaltung nicht ausreichten, mußten Militär und Technisches Hilfswerk zur Bergung der treibenden Fischkadaver eingesetzt werden. Auf einer 30 km langen Strecke im Bezirk Trier seien über hundert Zentner Fische gesammelt und teils ver- graben, teils einer Tierkörperverwertungs- anstalt zugeführt worden. Die Vereinigung Deutscher Gewässer- schutz hat erneut und eindringlich darauf hingewiesen, daß seit Abschluß des Mosel vertrages über dreieinhalb Jahre vergangen sind, ohne daß die vertragsschließenden Par- teien bisher Über vorläufige Verhandlungen hinausgekommen sind und ohne daß bisher die vorgesehene praktische Zusammenarbeit Wirksam geworden ist. „Blauschimmel“ bedroht Tabakbauern Karlsruhe. Eine gefährliche Pilzkrankheit, der„Blauschimmel“(peronospera tabacini), bedroht in den nordbadischen und pfälzischen Anbaugebieten die Existenz der Tabak- bauern. Diese Pilzart, die zum ersten Mal vor einem Jahr in Norddeutschland und auch in Forchheim bei Karlsruhe vereinzelt aufge- treten war, hat in den vergangenen Wochen besonders stark die Tabakanbauflächen der inneren Hardt und einzelne Gemeinden des Bruhrains befallen. Gegenwärtig sind 36 Tabakbaugemeinden mit einer Anbaufläche von 470 Hektar von der Krankheit in Mit- leidenschaft gezogen.— Der amtliche Tabak- bausachverständige der Pfalz, Landwirt- schaftsrat Teo Seibert(Speyer), hat die Ta- bakbauern der Pfalz aufgefordert, vorbeu- gende Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten. In der Pfalz umfaßt die Tabakbaufläche in diesem Jahr 2 000 Hektar. Heidelberger Blumentage Heidelberg. Die Heidelberger Blumentage werden in diesem Jahr zum zehnten Male Veranstaltet. Sie sollen am 6. August eröff- net werden und am 21. August mit einem „Abschlußhall im Schloß enden. Jums-Blumentage werden, wie der Heidel- Berger Garxtenbaudirektor Will Siepen mit- teilte, im Zeichen der historischen Wandtep- Pichausstellung des Heidelberger Schlosses Die Jubi- stehen. Muster und Ornamente der überwie- gend barocken Gobelins sollen als Stil- elemente für die Blumentage verwendet werden. Ueber 300 000 Pflanzen werden von Heidelberger Gärtnern rund um das Schloß angepflanzt. Das Programm sieht außer der traditionellen Schloßbeleuchtung und den Serenadenkonzerten im Schloßhof ein Gast- spiel des amerikanischen Tonawanda-Kin- derchors vor. Räuber mit schwachen Nerven Köln. Schwache Nerven hatten zwei junge Verbrecher, die am Montag in be- Währter Gangsterfilm Manier Pistolen- bewaffnet die Zweigstelle der Kölner Kreis- sparkasse in Mödrath(Kreis Bergheim) aus- rauben wollten. Sie hielten ein zufällig auf- glühendes Licht im Schalterraum irrtümlich für die in Gang gesetzte Alarmanlage, flüchteten Hals über Kopf ohne die er- träumten Geldbündel und landeten nach Kurzer Verfolgungsjagd hinter Schlog und Riegel. Moselstaustufe Trier Die Staustufe bei Trier(unser Keystone- Bild), die im Laufe der Moselkanalisierung gebaut Wird, soll Ende 1960 fertiggestellt sein. An dem 270 m langen Flußlauf zwischen Koblenz und Diedenhofen werden insgesamt dreizehn Staustufen entstehen, um die Mosel das ganze Jahr hindurch für Kähne bis 1500 Tonnen schiffbar zu machen. Endlich ein Mittel gegen die Oelpest? Hamburger Forscher erzielten Erfolge im Kampf gegen die gefürchtete Plage/ Chemisches Pulver bindet Oel Hamburg. Im Kampf gegen die Plage der sieben Weltmeere, die gefürchtete Oelpest, hoffen Hamburger Wissenschaftler einen Er- kolg buchen zu können. In langwieriger Forschungsarbeit haben sie eine chemische Substanz entwickelt, mit deren Hilfe man Oelschichten von der Wasseroberfläche ver- schwinden lassen kann. Biologen in mehre- ren Forschungsinstituten verschiedener Län- der beschäftigen sich zur Zeit mit der Ueber- prüfung. Sie wollen feststellen, wie Pflan- zen und Mikrowesen in den Flüssen und den Meeren auf das Mittel reagieren. Es soll unter allen Umständen verhütet werden, daß die Bekämpfung der Oelpest auf chemischem Wege wieder andere unliebsame Folge- erscheinungen nach sich zieht. Die Chemiker haben sich bereits seit mehreren Jahren mit der Zusammenstellung eines Pulvers beschäftigt, das Oel auf dem Wasser zu binden vermag. Ihren Bemühun- gen war lange Zeit kein Erfolg beschieden. Mehrere Versuche, die in deutschen Häfen unternommen wurden, sind gescheitert. Jetzt scheinen die Wissenschaftler in Hamburg die richtige Mischung aus sogenannten saug fähigen Erden und zementähnlichen Zusät- zen gefunden zu haben In den Laborver- sucher hat dieses Pulver sich mit dem schmierigen Oel verbunden, das auf dem Wasser treibt. Das Oel wurde dabei von dem Pulver fest umschlossen und sank nach einer Ferien- Wohnungen sehr gesucht Im Urlaub wie zu Hause/ Jeder Gast sein eigener Hausherr Frankfurt. Unter den Millionen Urlaubs- reisenden dieses Sommers werden viele sein, die ihre Ferien weitab vom eigenen Heim Verbringen und sich dennoch ganz wie zu Hause fühlen werden. Sie gehören zu jenen Bundesbürgern, die, ebenso wie Dänen, Franzosen, Schweizer und Italiener vor ihnen, entdeckt haben, daß man sich auf irgendeinem schönen Fleckchen Erde ganz prächtig erholen kann, ohne auf die Unge- zwungenheit und Bequemlichkeit der eigenen vier Wände zu verzichten. Sie haben Feèrien- häuser oder Ferienwohnungen gemietet, die in immer größerer Zahl in Westeuropa ent- stehen. Heute gibt es Ferienhäuser und-wohnun- gen, ja ganze Bungalow- Dörfer, nicht nur in der Schweiz, in Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark und Oesterreich, auch in der Bundesrepublik wird das Angebot langsam größer. Schon findet man zwischen Ostsee und Oberbayern, Schwarzwald und Harz zahlreiche Feriendörfer, und wenn auch noch längst nicht alle Interessenten Platz finden, so gibt es doch schon viele Urlauber, die auch in den Ferien ihr eigener Hausherr sein können. Die modernen Ferienwohnungen und häuser, die speziell zur Vermietung an Tou- Tisten errichtet wurden, bieten zumeist alle Bequemlichkeiten, vom Bad über die Koch- nische bis zum Kühlschrank, und sie sind vom Weinglas bis zum Liegestuhl auch kom- Plett eingerichtet. Sie sind vor allem für grö- Bere Familien bestimmt, die in Ferienwoh- nungen meist billiger davonkommen als in Hotels und Pensionen. Die neue Attraktion des Fremdenverkehrs wird aber auch von all denen geschätzt, die ihre Ferien gern ab- seits vom großen Touristenstrom Verbringen und in ihren Gewohnheiten nicht durch Rücksichtnahme auf andere Gäste gestört werden möchten. Heute gibt es in der Bundesrepublik, den Westlichen und nördlichen Nachbarländern, in der Schweiz und in Italien bereits 300 000 Fremdenbetten in eingerichteten, abgeschlos- senen Wohnungen— 70 000 allein in den 13 000 Ferienhäuschen der Schweiz. Die Zahl dieser Unterkünfte nimmt von Jahr zu Jahr zu, und viele Reiseorganisationen und Frem- denverkehrsverbände haben die Vermittlung der Ferienwohnungen schon zu einem neuen Zweig der Touristik mit buntbebilderten Fe- rienführern und Prospekten gemacht. Die„Urlaubsreise ins eigene Heim“ Ist aber nicht nur auf Leute mit wohlgefüllter Brieftasche beschränkt. In der Bundesrepu- blik sind in der letzten Zeit mit Hilfe kari- tativer Organisationen, des Bundes, der Länder und Gemeinden auch mehrere Fe- riendörfer entstanden, in denen kinderreiche Familien mit kleinerem Einkommen einmal „Ferien vom Ich“ machen können. gewissen Zeit ab, weil das Gegenmittel schwerer als Wasser ist. Nach Ansicht von Sachverständigen besteht die Möglichkeit, das Pulver von Hubschraubern und Schiffen aus Sleichmähßig auf die Oelflecke zu ver- teilen. Obwohl seit einigen Jahren ein„Inter- nationales Abkommen zur Verhütung einer Verschmutzung der See durch Oel“ besteht, hat der„Pesthauch des Meeres“ nichts an Gefährlichkeit eingebüßt. Fast in jedem Jahr werden Massensterben von Seevögeln gemel- det. Oel auf dem Meer verklebt innerhalb kürzester Zeit das Gefleder, und die Vögel sind rettungslos dem Tod preisgegeben. In den vergangenen Jahren sind allein an den Küsten der Nordsee Millionen Seevögel auf diese Art umgekommen. Auch die Badeorte haben unter der Meeresplage zu leiden, weil sich die Oelrückstände als klebrige schwarze Masse überall an der Küste festsetzen. Einige Kurverwaltungen von Nordseebädern mußten ihren Strand regelrecht„umkeh- ren“ lassen. In der Wesermündung hat ein Dreizehn Säuglinge starben Hanau. Die Zahl der Todesopfer der rät- selhaften Hanauer Säuglingskrankheit hat sich auf 13 erhöht. Wie der Leiter des Stadt- gesundheitsamtes in Hanau, Obermedizinal- rat Dr. Alfred Bury, mitteilte sind inzwi- schen in beiden Krankenhäusern Hanaus Weit über 100 Kinder geboren worden, ohne daß die Krankheit wieder aufgetreten wäre. Nach dem Auftreten der rätselhaften Krank- heit, die wie eine Grippe vorwiegend bei Wenige Tage alten Neugeborenen begann, waren die Geburtshilfestationen der Hanauer Krankenhäuser Mitte Mai geschlossen wor- den. 30 erkrankte Babys wurden in Frank- furter und Offenbacher Kliniken verlegt. Einige konnten als geheilt entlassen werden, andere werden in den Kliniken noch immer betreut. Die Hanauer Geburtshilfestatio- nen wurden Ende Juni nach gründlicher Desinfektion der Räume und einem Aus- tausch des Personals wieder eröffnet. Vorsätzlich Nahrung entzogen Düsseldorf. Ein Elternpaar in Heiligen- haus wollte seine am 31. Mai geborenen Zwil- linge den Hungertod sterben lassen. Wie die Polizei mitteilte, hat der 22 Jahre alte Vater der Kinder gestanden, nach einer Ueberein- kunft mit seiner 26jährigen Frau den Kin- dern vorsätzlich die Nahrung entzogen zu ha- ben. Ein Kind starb an Unterernährung. Das 2 Weite, ebenfalls schon völlig entkräftete Kind wurde den Eltern weggenommen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Eltern wurden festgenommen. Als Motiv für diese grausame Tat werden schlechte wirtschaft- liche Verhältnisse angegeben. Die Familie, die in einer Notunterkunft wohnt, hat noch ein eineinhalb Jahre altes Kind, das nach An- gaben der Polizei„leidlich gut“ versorgt wurde. Tanker durch Oelverschmutzungen Schäden in Höhe von mehreren hunderttausend Mark Alligerichtet. Erst vor wenigen Wochen war die Oelpest wieder Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Bundestag. Aus diesem Anlaß wies Bun- desverkehrsminister Seebohm darauf hin, daß das Internationale Abkommen nicht we⸗ sentlich zur Verminderung der Oelpest bei- trug, weil längst nicht alle seefahrenden Nationen dem Abkommen beigetreten sind. In London soll deshalb, voraussichtlich An- fang 1962, eine Konferenz stattfinden, die das UVebereinkommen revidieren wird. Das Bun- des verkehrsministerium hofft, daß dabei sowohl die Verbote als auch die Kontroll- vorschriften international verschärft werden. Gegen das Ablassen von Oel auf offener See hat die Bundesregierung zur Zeit keine Handhabe. Polizeiliche Zwangsmittel auf ho- her See sind völkerrechtlich ausgeschlossen. Nach der Darstellung des Bundesver- kehrs ministeriums können zahlreiche Fälle von Seeverschmutzungen mit Oel nicht auf- geklärt werden, da die Anliegerstaaten der Nord- und Ostsee keine ständigen Kontrol- len auf hoher See durch Schiffe oder Flug- Zelige vornehmen. Sie sind vielmehr auf die Mitteilung Dritter angewiesen. Bisher Sind lediglich drei Verstöße gegen das internatio- nale Abkommen festgestellt worden. Dage- gen wurden zahlreiche Kapitäne bestraft, die Oelverschmutzungen in den Häfen oder in- nerhalb der FHoheitsgewässer verursacht hatten. Dietrich Janssen Erlangen an den Folgen einer —— Vier Todesopfer Auto raste gegen Baum Bonn. Vier Tote und drei Verletzte hat ein schweres nächtliches PkW- Unglück im Landkreis Bonn gefordert, Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, geriet ein mit sieben Personen besetzter Kraftwagen in der Nähe von Pützchen beim Durchfahren einer Kurve ins Schleudern. stürzte eine Böschung hinunter und prallte mit großer Wucht gegen einen Baum. Die Insassen wurden dabei aus dem völlig zertrümmer- ten Auto geschleudert. Vier von ihnen er- lagen kurze Zeit später ihren schweren Verletzungen. Die anderen drei wurden von einem Rettungswagen ins Krankenhaus ge- bracht. Einer der Verletzten schwebte am Montagabend noch ins Lebensgefahr. Die Ermittlungen der Polizei über die genauen Ursachen des Unglücks dauern noch an Beteiligung am Menschenraub Berlin. Wegen Beteiligung an einem Menschenraub nahm die Westberliner Poli- zei den 17jährigen Reichsbahnarbeiter Lo- thar Kubert aus Falkensee(Sowjetzone) test. Er wurde auf dem Weg zu einem Stellwerk auf Westberliner Gebiet am Bahnhof Staaken gefaßt. Spitzelpärchen verurteilt Berlin. Das Westberliner Eammergericht hat den 50jährigen Textilkaufmann Erich Lieske aus dem Sowjetsektor zu einem Jahr und dessen Freundin aus Westberlin, die 47. jährige Charlotte Walther, zu acht Monaten Gefängnis wegen landesverräterischer Be- ziehungen verurteilt. Pie Angeklagte war bis zu ihrer Verhaftung im Februar 1960 als Schreibkraft in der Meldestelle eines Westberliner Polizeireviers beschäf- tigt. Lleske arbeitete bei der„Deutschen Handelszentrale“ in Ostberlin als Abtei- lungsleiter. Er wurde wegen einer kleinen Unkorrektheit vom sowietzonalen Staats- sicherheitsdienst(Ssp) unter Druck gesetzt, Verteidiger beantragen Freispruch Bremen. Im Bremer Leihwagenprozeß be- antragten die vier Verteidiger vor der Großen Strafkammer des bremischen Landgerichts Freisprüche für den 48 Jahre alten suspen- dierten Polizeipräsidenten Erich von Bock und Polach, den 45 Jahre alten Leiter der Polizeikraftfahrstaffel, Hauptkommissar Werner Gohl, und den 54 Jahre alten Direk- tor der Bremer Daimler-Benz-Niederlassung, Heinz Rienecker. Die Staatsanwälte hatten für Gohl sowie von Bock und Polach, die der schweren passiven Bestechung beschuldigt sind, je sechs Monate Gefängnis mit Bewäh⸗ rung und für den der aktiven Bestechung be- schuldigten Mercedes-Direktor ein Jahr Ge- fängnis ohne Bewährung beantragt. Das Ur- teil wird heute erwartet. ö Vor dem Prozeß gestorben Bamberg. Ehe er wegen Totschlags an seiner Frau vor seinen irdischen Richtern stand, ist der 53jährige Erwin Weller aus Bad Neustadt in der Heil- und Pflegeanstalt reislaufstö⸗ rung gestorben. Wie die Bambergef Stagts⸗ Anwaltschaft mitteilte, hatte Weller am zweiten Weihnachtsfeiertag 1939 seine Frau erstochen, als sie ihn in der Bamperger Nervenklinik besuchte. Die Frau hatte nur eine Nacht in Bamberg bleiben wollen, wäh- rend Weller mit einem zweiwöchigen Be- such gerechnet hatte. 5 Heftige Regenfälle am Siebenschläfertag Freiburg hält den Regenrekord: 41,1 Liter pro Quadratmeter Hamburg. Am Siebenschläfertag(27. Jun), dessen Wetter nach dem Volksmund die nächsten sieben Wochen andauern soll, hat es in Süd- und Südwestdeutschland fast überall geregnet. In Nord- und Nordwestdeutschland Wehte ein kühler Wind bei bedecktem Him- mel. In Berlin kühlte ein kurzer Regen- schauer die Mittagstemperatur von 26 Grad erheblich ab. Die Meteorologen freilich wollen nicht so recht an die alte Bauernregel glauben. Nach langjährigen Erfahrungen des Wetteramtes Schleswig besteht für die sieben Wochen nach dem 27. Juni eine Niederschlagswahr- scheinlichkeit von 50 Prozent, gleich ob es am Siebenschläfer regnete oder trocken war. Bayern und Baden- Württemberg wurden, ebenso wie am Sonntag, auch am Montag mit gewaltigen Regenfällen bedacht. In den Alpentälern regnete es bis zum Abend fast ununterbrochen. Die Berge waren tief in Wolken gehüllt. Auf der Zugspitze fielen bei minus zwei Grad zwei Zentimeter Neuschnee. In Passau ging innerhalb von 24 Stunden mehr Regen als sonst während eines ganzen Monats nieder. Zahlreiche Straßen waren überschwemmt. Bei dem schweren Hagel- schlag am Sonntag wurden in einigen Land- gemeinden um Passau Gerste und Hafer bis zu 100 Prozent vernichtet. Auch im Schwarz- Wald wurde ein Niederschlagsrekord gemes- sen. In Freiburg fiel von Sonntagfrüh bis Montagfrüh die größte Tagesregenmenge seit 1868 mit 41,1 Liter pro Quadratmeter. Schiffe suchten Schutz Cuxhaven. Rund 60 deutsche und aus- ländische Fischereifahrzeuge und Motöôr- schiffe suchten in der Nacht zum Dienstag Wegen der über der Nordsee herrschenden stürmischen Winde Schutz in Cuxhaven. Die Stationen an der Nordseeküste meldeten am Dienstagmorgen Windstärken um sieben aus nordwestlicher Richtung. Auf der Alten- brucher Reede, der Cuxhavener Anlegestelle für größere Schiffe, gingen mehrere Schiffe vor Anker, die Wetterbesserung abwarten wollen. Das dänische Schiff„Jörgen Vesta“, 299 BRT, ist in Seenot. Es treibt, wie am Dienstagmorgen von Norddeich-Radio mit- geteilt wurde, mit Maschinenschaden 20 Mei- len Westlich des Thyboroen-Kanals(Nord- Ilitland). Ein Rettungsbobt hat den dänischen Hafen Esbjerg zur Hilfeleistung verlassen. hen bei genannt. Die Pollen verur Eine Linderung können sich jedoch die o Sequsſten mit den bekannten sSpalt- Tabletten“ verschaffen. f bis 2 Spalt- Tabletten« lassen oſt in einigen Minu- ten den Juckreiz und die Niesanfalle er- träglich Werden. Auch bei Rheuma, Grippe, Muskel- und Zahnschmerzen, Neuralgie, Migräne und sonstigen Schmerzen haben sich sSpalt- Tabletten ausgezeichnet beyahrt Be- Von Ende Mai bis Ende Juli iat die Blütezeit der Gräser und Sträucher. Dann schwirren in der Luft Milliarden feinster Blültenstäubchen— Pollen mit überempfindlichen Schleimhäuten eine Reizung und Schwellung der Nase, des Rachens und der Augen. Die Folgen sind Niesanſlie, Jucken im Rachen und in den Augen. Fieber und Kopfschmerzen sind oft die Begleiterscheinun- gen. Eisner ist es noch nicht gelungen, den Heuschnupfen zu verhindern. sorgen Sie sich für„alle Fälle eine Packung Spalt-Tablettens. In allen Apotheken erhöſtllieh. meistgebrauchte Schmerz- Tablette 0 Stck. 85 Pf 20 Stek. 1.30 GCeschaftsverbindungen oder Vertrieb von: Lizelis-Basis. land sofort aufnehmen. 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August 1960 ROLAND- VERSAND BREMEN, am Dobben 14/16 Kauft und arbeitet auf Six, Heidelberg- Kirchheim Tel. 3 19 23 od. 3 16 46 Foensgen, Tattersallstrage 41 Auskunft in unserer Verkaufsstelle gdm nnnmnnummnmummnnmununnmmmununmumnnnmnnnnunmmnmmnmmmmmmmmn Singer Ränmasehinen Akttengesellschoft F 2, 3(Nahe Marktplaz) Tel, 2 02 48 DLerbe erfolg dur ci Kleinongeigen SBB Amme e. ß JV ̃ ͥlAl... ß inem Poli- Lo- one) nem am richt rich Jahr 47 aten Be- war ruar telle häf⸗ en tei- nen ats- 2 7 h be- Ben chts en- ock der sar ek- ing, ten der ligt h- be- Je- Ur- d- is 2 8. is eit 1 Nr. 147/ Mittwroch, 29. Juni 1960 AUS DEN BUNDFESLINDERN MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Weil sie die Unterschrift verweigerten Augenzeugen schilderten die Vorgänge in Brettheim Ansbach. Im Ansbacher Schwurgerichts- prozeß gegen den ehemaligen SS-General Max Simon und zwei seiner früheren Stand- richter haben am Dienstag Bürger des Dor- tes Brettheim bei Rothenburg/ Tauber als Zeugen über die Vorfälle ausgesagt, die sich im April 1945 im Ort abspielten und die zur standgerichtlichen Aburteilung und Hin- Musizieren in Eisenbahnzügen .. ist nicht gestattet Frankfurt. Das Spielenlassen von Koffer- radios, Koffergrammophonen oder das un- bekümmerte Musizieren der Fahrgäste in den Abteilen werde nicht geduldet, bekräftigte die Hauptverwaltung der Deutschen Bundes- bahn noch einmal vor Beginn der Haupt- reisezeit. Das Zugbegleitpersonal ist nach diesem Hinweis der Hauptverwaltung ver- pflichtet, gegen unnötigen Lärm in den Ab- teilen einzuschreiten. In Ludwigshafen festgenommen Kaiserslautern. Der von der Großen Straf- kammer in Kaiserslautern am 21. Juni aus der Untersuchungshaft entlassene 28jährige Koch Alfred Bohn aus Enkenbach konnte in einem Arbeiter wohnheim in Ludwigshafen erneut festgenommen werden. Am Fronleich- namstag hatte er— wie wir berichteten— im Wald zwischen Hochspeyer und Enken- bach zweimal ein Notzuchtverbrechen an einer 40jährigen ledigen Volksschullehrerin versucht. Noch immer„Impf-Lethargie“ Köln. Trotz steigender Zahl der Impfun- gen herrsche in Deutschland noch immer „Impf-Lethargie“, heißt es in einem Rechen- schaftsbericht der„Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Kinderlähmung“ über ihre fünfjährige Tätigkeit. In der Veröffent- lichung, die am Dienstag vom Landschafts- verband Rheinland in Köln verbreitet wurde, wird festgestellt, in Deutschland lasse man sich gewöhnlich erst dann impfen, wenn im Bekanntenkreis Krankheitsfälle aufgetreten seien. „Schildbürger-Brücke“ Heiligenstadt(Oberfranken).„Schildbür- ger-Brücke“ hat die Bevölkerung im Lein- leitertal in der fränkischen Schweiz die Straßenbrücke über eine Nebenbahnlinie der Bundesbahn getauft. Die Brücke war beim Ausbau der Straße nach Heiligenstadt von der Bundesbahn ausdrücklich gefordert Warden, und die Baukosten hatten, einige lünderttausend Mark betragen. Jetzt hat die Bundesbahn den Personenverkehr auf der von der„Schildbürger-Brücke“ über- brückten Nebenbahnlinie Ebermannstadt Heiligenstadt eingestellt. Seit Montag ver- kehrt auf der Linie nur noch alle zwei Tage ein Güterzug. Die Bundesbahn befährt die Strecke mit Kraftomnibussen. Anklage gegen früheren SS-Mann Hannover. Der Oberstaatsanwalt in Han- nover hat jetzt gegen den 56 Jahre alten Kaufmann Albert Layer aus Hannover, der Als Angehöriger der SS von Oktober 1941 bis Ende 1944 Aufseher im Konzentrationslager Großrose(Niederschlesien) war, Anklage er- hoben. Wie ein Sprecher der Staatsanwalt- schaft am Montag mitteilte, wirft die An- Klageschrift Layer vor, sich in 14 Fällen des Mordes an KZ-Häftlingen und russischen Kriegsgefangenen schuldig gemacht zu haben. Außerdem wird Layer, der sich be- reits seit. Dezember 1958 in Hanno- ver in Untefsuchungshaft befindet, unter anderem des Totschlags in einem Fall und der Mighandlung in 27 Fällen beschuldigt. Ein Termin für den Prozeßbeginn steht noch nicht fest. richtung des Bauern Hanselmann, des Bür- germeisters Gackstatter und des Ortsgrup- penleiters Wolfmeyer führten. Sieben Einwohner von Brettheim, die am Montag vom Ansbacher Schwurgericht ver- nommen wurden, sagten übereinstimmend, im Ort seien damals weder Panzersperren von der Bevölkerung vernichtet noch weiße Fahnen gehißt oder sonstiger Widerstand Segen die deutschen Truppen geleistet wor- den. Die Zeugen widersprachen mit diesen Aussagen den Behauptungen der Angeklag- ten. Die Zeugen waren einmütig der Mei- nung, daß Wolfmeyer und Gackstatter nur hingerichtet worden seien, weil sie es ab- gelehnt hatten, das Todesurteil gegen ihren Mitbürger Hanselmann zu unterschreiben. Unter atemloser Stille im Zuhörerraum schilderte Frau Erika Walther, die Tochter Gackstatters, die Vorgänge kurz vor dem Tode ihres Vaters. Aus dem über dem Sitzungssaal des Rathauses gelegenen Raum habe sie die Worte des Vernehmenden ge- hört:„Ich lege sie um“. Wolfmeyer und auch ihr Vater hätten für ihren Mitbürger Han- selmann„gut gesprochen“ Von Wolfmeyer habe sie dabei bruchstückartig die Worte an den Vernehmenden gehört:„Ich flehe sie an... Von Wolfmeyer und von ihrem Vater habe sie gehört, wie beide erklärten:„Das unterschreibe ich nicht“. Die Zeugin Sofie Schmidt, vor deren Haus die Hinrichtung stattgefunden hatte, schil- derte dem Gericht die Exekution und sagte unter Eid aus, daß bei der Verlesung des Urteils der Satz gefallen sei:„Diese drei Männer werden auf telefonischen Befehl aus dem Führerhauptquartier hingerichtet“. Die Angeklagten bestreiten jedoch, daß ein sol- cher Führerbefehl vorgelegen habe. Einer der wichtigsten Zeugen des Pro- zesses, die Witwe des hingerichteten Orts- gruppenleiters Wolfmeyer, wird auf Antrag des Vertreter der Nebenklage nicht vor Ge- richt vernommen, da sie gesundheitlich laut ärztlichem Attest dazu nicht in der Lage ist. Frau Wolfmeyer war beim Schwurgerichts- prozeß gegen Simon in Nürnberg im Jahre 1958 zweimal zusammengebrochen und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sie wird in der kommenden Woche kommissarisch vernommen werden. Nagel in den Kopf geschlagen Augsburg. Mit einem Hammer hat der 50 Jahre alte Josef Schmidt in Bobingen im Landkreis Schwabmünchen seiner Frau einen Nagel in den Kopf geschlagen. Als sich die vor Schmerzen schreiende Frau seiner Um- klammerung erwehren konnte und seine 18 jährige Stieftochter hinzukam, schlug der Täter auch diese mit dem Hammer nieder. Das Mädchen, das ein Kind von ihm hat, und seine Ehefrau wurden schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Bei der Festnahme des Täters in einem Schuppen in der Nähe seines Wohnorts stellte es sich heraus, daß er schon 1930 wegen Mord abgeurteilt worden war und in den Nachkriegswirren aus dem Zuchthaus entkommen konnte. Den Namen Schmidt trägt er auch zu Unrecht, denn es ist der 50 Jahre alte Emil Schneider aus Vierzighuben bei Zittau(jetzt Sowjetzone), der sich zehn Jahre lang als angeblicher „Deutschrusse“ aus Neunhütten- Stalingrad in Bobingen aufgehalten hatte. Hafen für Super-Tanker Hamburg. Der seit 1956 viel diskutierte Plan, in Hamburg einen Spezialhafen für Super-Tanker zu bauen, ist jetzt in ein ent- scheidendes Stadium getreten. Der Senat hat die Bürgerschaft ersucht, die Mittel für die erste Baustufe in Höhe von 2,5 Millionen Mark freizugeben. Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf über neun Mil- lionen Mark. Ein neuer Tankschiffhafen ist Wegen der erwarteten Kapazitätsausweitung der Mineralölindustrie für Hamburg unum- gänglich. Er soll den Super-Tankern mit über 35 000 Tonnen Tragfähigkeit und einem Tief- gang bis zu 12 Metern den Umschlag ermögli- chen. Ferner ist beabsichtigt, die Unterelbe auf 12 bis 13 Meter zu vertiefen. Zwei Millionen Mark Schäden Müllheim Baden). Das schwere Unwet⸗ ter, von dem am vorletzten Sonntag Teile des Kreises Müllheim heimgesucht worden sind, hat nach einer vorläufigen amtlichen Schätzung Schäden im Umfang von rund zwei Millionen Mark verursacht. Der Sternenhimmel im juli Die Mittagshöhe der Sonne nimmt im Laufe des Juli langsam um 5 Grad ab. Das macht sich in einer merklichen Verkürzung der Tages- länge bemerkbar. Ende des Monats ist der lichte Tag bereits 64 Minuten kürzer als am Monats- ersten. Am 2. Juli steht die Erde im sonnenfern- sten Punkt ihrer Bahn. Unser Abstand von der Sonne beträgt an diesem 0 Tag 152 500 000 km. Am nächtlichen Himmel blei- ben die Sommergruppen weiter in günstigen Be- obachtungsstellungen. Das große Sommer- dreieck, Wega in, der Leyer, Deneb im Schwan und Atair im Adler, er- reicht um Mitternacht deni Zenit. Am Planeten- himmel bleiben Jupiter und Saturn im Sternbild des Schützen beherr- schend. Obwohl Jupiter Ende Juli bereits gegen 1,30 Uhr untergent, können beide Planeten praktisch von Son- nenuntergang bis Sonnenaufgang beobachtet werden. Merkur im Krebs und die Venus im Bild Zwillinge bleiben im Helligkeitsbe- reich der Sonne. Mit Erfolg kann man in den Stunden um Mitternacht nach dem Mars Ausschau halten. Er steht im Bild Widder und ist fast so hell wie Atair im Adler. Der Klein-Planet Vesta, im Bild Schütze, er- reicht am 2. Juli seine Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist sechster Größe, kann also ohne Fernrohr gesehen werden. Die bemer- kenswertesten Sternschnuppenfälle kommen aus dem Bild Wassermann. Die Aquariden- fälle beginnen am 20. Juli und reichen bis in den August. Der Phasenwechsel des Mondes beginnt am 2. Juli mit dem ersten Viertel im Stern- bild Jungfrau. Vollmond ist am 8. Juli im Ein Brillantring für 18000 Mark Hatte Rosemarie Nitribitt an ihrem Todestag einen größeren Geldbetrag in ihrer Wohnung? Frankfurt. Im Prozeß gegen Heinz Pohl- mann versuchte am Dienstag vor dem Frankfurter Schwurgericht die Staatsanwalt- schaft durch die Zeugenaussagen des 59jäh- rigen Juweliers Heinrich Mercker und seines 32 Jahre alten Sohnes Heinz-Robert zu be- weisen, daß Rosemarie Nitribitt zum Zeit- punkt ihres Todes einen gröberen Geld- betrag für den Kauf eines dreikarätigen Brillantringes bei sich gehabt haben muß. Die Aussagen der beiden Juweliere er- gaben, daß Rosemarie am 25. Oktober 1957 im Juweliergeschäft mit FHeinz-Robert Mercker über den Kauf des Brillantringes im Werte von etwa 18 000 Mark verhandelt hatte. Sie machte damals das Geschäft per- fekt und kündigte an, daß sie den Ring in den nächsten Tagen abholen wolle. Später hatte sie Heinrich Mercker bei einem zu- fälligen Zusammentreffen auf der Straße er- neut gebeten, den Ring unbedingt zurückzu- legen, und noch einmal versichert, daß sie ihn am 28. oder 29. Oktober, dem Tag also, an dem sie nach Ansicht der Staatsanwalt- schaft ermordet wurde, abholen wolle. Vom Vorsitzenden, Amtsgerichtsrat Dreysel, nach der finanziellen Seite seiner Geschäfte mit der Nitribitt befragt, anwortete Heinrich Mercker:„Sie hat alles sofort bar bezahlt.“ Bei dem Brillantring allerdings hatte die Nitribitt nach Angaben der beiden Zeugen vorübergehend erwogen, einen anderen zwei- karätigen Brillantring in Zahlung zu geben, den sie bereits für 10 600 Mark bei Mercker gekauft hatte. Heinrich und Heinz-Robert Mercker äußerten vor Gericht die Ansicht, daß die Nitribitt später diesen Plan mög- licherweise doch fallengelassen hatte. Auf Fragen des Verteidigers, Rechtsanwalt Seidl (München), mußten sie jedoch einräumen, daß ihre Kundin diese Möglichkeit jeden- falls bis zuletzt noch offen gelassen hatte. Das könnte bedeuten, daß sie zum Zeit- punkt ihres Todes nicht unbedingt den Be- trag von 18 000 Mark in ihrer Wohnung auf- bewahrt haben muß, der nach Ansicht der Staatsanwaltschaft nach dem Mord geraubt wurde. Erneute Zweifel, ob der Mordtag tatsäch- lich, wie bisher angenommen, der 29. Okto- ber war, tauchen bei der Vernehmung des 45 jährigen Oberkellners Josef Koll auf, der Rosemarie Nitribitt als ständigen Gast in einem Frankfurter Restaurant häufig be- dient hatte, Der Zeuge hatte unmittelbar nach dem Tod der Nitribitt vor der Krimi- nalpolizei ausgesagt, daß sie noch am 29. Ok- tober gegen 21.30 Uhr in das Lokal gekom- men sei und dort ein Filetsteak gegessen habe. Sie soll dabei gesagt haben, daß sie in Eile sei, da sie um 22 Uhr eine Verabredung habe. Vor Gericht konnte sich der Oberkell- ner zunächst nicht mehr an den genauen Termin und die Einzelheiten des damaligen Zusammentreffens erinnern. Er bestätigte dann aber entschieden die Angaben aus dem seinerzeitigen Protokoll. Ein anderer Kell ner des gleichen Lokals hatte in den ersten Prozeßtagen bereits gleichlautende Angaben gemacht. Der 52 Jahre alte Gärtnermeister Heinrich Meyer schilderte dem Gericht als Zeuge, daß er am 29. Oktober 1957, dem von Staats- anwalt angenommenen Mordtag, etwa zwi- schen 16.15 Uhr und 16.20 Uhr einen schwar- zen Wagen aus der Hofeinfahrt des Turm- Palastes in Frankfurt, in dem die Nitribitt seinerzeit wohnte, mit hoher Geschwindig- keit habe herausfahren sehen. Der Zeuge, der sich nach einem Anruf der Polizei mel- dete, hat am 28. Februar 1958 bei einer Ge- genüberstellung im Frankfurter Polizeipräsi- dium von neun Männern Pohlmann als Fah- rer des schwarzen Wagens identifiziert. Auf eine Frage des Ersten Staatsanwaltes Dr. Sommer versicherte Meyer:„Ich kann be- schwören, daß ich vorher nie ein Bild Pohl- manns gesehen habe.“ In der Nachmittagsverhandlung sagte der Polizeibeamte Heinz Guvernator aus, der am 29. Oktober 1957 zur Wohnung der Nitribitt gerufen worden war. Er berichtete, daß aus der Wohnung scharfer Verwesungsgeruch ge- drungen sei. Die Tür zum Wohnzimmer habe etwa 20 bis 25 Zentimeter weit offengestan- den. Im Zimmer selbst sei es„sehr düster“ gewesen, nur das Lämpchen eines Platten- spielers habe gebrannt. Rosemarie Nitribitt lag tot am Boden. Er habe dann die Schlaf- zimmertür geöffnet, um den dort eingesperr- ten Pudel der Toten herauszulassen. An- schließend habe er die Kriminalpolizei be- nachrichtigt. Der 37jährige Kriminaloberkommissar Heinz Breiter, der die Ermittlungen am Tat- ort geleitet hatte, schilderte, daß die Leiche der Nitribitt in Rückenlage mit zur Seite ge- legten Kopf auf dem Boden vor der Couch im Wohnzimmer gefunden worden sei. Ein Bein der Ermordeten habe unter, das andere auf der Couch gelegen. Ein Schuh habe an der Wohnzimmertür gelegen,„als ob er in einem Kampf fortgeschleudert worden sei“. Der Zeuge berichtete, daß die Kriminal- polizei seinerzeit eine Blutlache unter dem Kopf der Leiche gefunden habe, außerdem zahlreiche kleinere spritzerartige Blutflecken unter der Couch, von der ein Polster wäh- rend des Kampfes des Mörders mit seinem Opfer heruntergefallen sein müsse. Blut- spuren fanden sich nach Angabe des Zeugen außerdem an mehreren Stellen des Parkett- fußbodens, auf den Beinen der Toten und am Hörer des Telefons. 2 1* 3 „ Andromeda „. Lasso * r eee K W lb. Fuhrmann „ Derseus „„ en S/ 5. ** 7 2* Har „ Jagdhunde . 2 Ui ldue „„ 5„ Dee Drache 1 5 1 ereH,?* „ Hertales 5 Jungen„ 5 5. 8 7 8 5 ABoofes 3 „ N 0.„„ 25 N ge 5 .* 5 one— Ichlangen- 5 591 Tägef 8 Bild Schütze. Letztes Viertel am 15. Juli im Bild Fische. Neumond am 23. Juli im Bild Krebs. Erstes Viertel am 31. Juli im Bild Waage. Goldstücke nachgeprägt Bonn/ Oldenburg. Faschmünzergeräte, die ein Schiffsjunge zufällig am Rheinufer in Bonn entdeckte, führten die Bonner Polizei auf die Spur eines Münzbetrügers. Seine aus Varel in Oldenburg stammende Schwester hatte bei verschiedenen Banken im Bundes- gebiet vorgeblich alte deutsche 20-Mark- Goldstücke zum Preis von je etwa 40 Mark verkauft. Wie die Kriminalpolizei am Diens- tag in Oldenburg mitteilte, hat ihr Bruder gestanden, die Geldstücke in Bonn herge- stellt zu haben. Der Umfang der Nach- prägungen steht noch nicht fest. Bisher konn- ten etwa 140 Münzen eingezogen werden. Da die Goldstücke nicht gültige Währung sind, gilt die Nachprägung nicht als Münzver- brechen. Der Verkauf zu Ueberpreisen ist je- doch Betrug, da die Käufer des Glaubens Waren, echte alte Stücke zu erwerben. Wormser Dom wird restauriert Worms. Die Restaurierungsarbeiten am Wormser Dom sollen im nächsten Jahr begin- nen. Der rheinland- pfälzische Kultusminister Dr. Orth teilte in Worms mit, nachdem die Dome in Mainz und Speyer überholt worden sind, werde die Landesregierung nun im neuen Haushaltsplan auch für die Erneue- rungsarbeiten in Worms Mittel bereitstellen. Diese Aufgabe lasse sich nicht länger hinaus- schieben. Ein Teil des Domes sei bereits ein- sturzgefährdet. Weltkongreß der Blumensprache Berlin. In jeder Minute gehen bei den rund 27 000 Blumengeschäf en in 180 Na. tionen mehr als 30 Aufträge ein, um zu meist Rosen oder Nelken als Blumengr in alle Welt zu senden. Dies teilte der Pra sident der Welt-Blumenorganisation„Inter- flora“, Viktor Stein aus San Franzisko, in Berlin mit. Die„Interflora“ veranstaltet vom 27. bis 30. Juni eine Konferenz in Ber- Iin, an der Chefdelegierte aus zehn europä- ischen und Uebersee-Ländern teilnehmen. Jugendliche Wilderer Eichstätt/ Mittelfranken. Gefängnis und Jugendstrafen, Bußen, Geldstrafen und Freizeitarreste verhängte das Jugendschöf- fengericht Eichstätt am Dienstag gegen fünf jugendliche Wilderer aus Konstein im Kreis Eichstätt. Die Angeklagten hatten sich bei Einbrüchen in Jagdhütten und Wochen- endhäusern Jagdwaffen, Munition und Feld- stecher beschafft und waren damit vom Sommer 1959 bis zum April 1960 wildern gegangen. Bei ihren Streifzügen benutzten sie Mopeds und Kleinwagen. Abends lock- ten sie das Wild mit eingeschalteten Schein- werfern vor die Flinten. Die Jagdbeute lie- geh sie entweder liegen oder verkauften sie. Die Eltern hatten nichts vom Treiben ihrer Sprößlinge gewußt. r die 8821 222. MobkEL. fs freistehend schon ab DM 1680,.— Etage · natürlich JQusz m. 18 7 . 7 4 . 1 2 4 0 0 2 7 J N Die Constructa„fs“ freistehend wurde für Etagen wohnungen geschaffen. Sie kann sogar auf uneber em Holzfußboden ohne jede Bodenbefestigung aufgestellt werden. Constructa„fs“ Modelle arbeiten auch im Schleudergang absolut zuverlässig. Dabei sind die fs-Modelle(K 3 fs und K 4 fs) echte Waschvollautomaten mit dem 3 fach wirksamen Constructa Waschverfahren. 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Kimmer, Euphrosina, Waldhornstrage 37a„ 13800 Schichtel, Franz, Katharinenstraße 34a 13.30 In stiller Trauer: Friedhof Rhei Heinrich Kistner 3 0 3 1 Familie Braunschweig ubrand, Rudolf, Stengelhofstraße 10 3 14.00 Friedhof Seckenheim Feuerbestattung: Donnerstag, 30. Juni 1960, 14.30 Uhr, Scherer, Werner, Am Dünenrand 14 18.00 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt in Mannheim 29. Juni 1960 Zelt 10.00 10.30 11.00 ae 17„ 5 11530 2 ger straße 21 13.00 13.30 2 0 E „14.00 5 „ 0 e Mannheim Gewähr Plötzlich und unerwartet verstarb am 27. Juni 1960 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr 8 Ernst Zeller im Alter von 63 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 29. Juni 1960 Rosenstraße 15 Wenn ihr mich frugt: Ich möchte nur Markenboſter der Mannheimer Milchzentrale aufs Brot! sie schmeckt herrlich, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Maria Zeller geb. Roos und Kinder Ilse und Helmut und alle Angehörigen Beerdigung: Donnerstag, 30. Juni 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Plötzlich und unerwartet ist heute mein lieber Mann, unser Suter Vater, Großvater und Urgroßvater, Herr Heinrich Banzer Schreinermeister 1. R. kurz nach Vollendung seines 84. Lebensjahres sanft entschlafen. Mannheim, den 28. Juni 1960 J 4a, 23 In stiller Trauer: denn sie ist täglich frischl Marie Banzer geb. Brunn Annel Frank geb. Banzer Berta Oesterlein geb. Banzer Enkel und Urenkel OlLADEN lei Trauerfeier: Donnerstag, den 30. Juni um Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 1960, um 14 Uhr, PFTER feiefon 26931-26932 chtmetall- Jalousien in 1) modernen farben Mittwoch, 29. Juni 1980/ Nr. 147 r Qualität und Preis vu leder elnmalig v leder sensatlonel Eine Neckermann- Filmkamera, auf die Millionen warten Sinemax s Triauto unkompliziert und leicht zu handhaben Ausgerüstet mit 3 Hoch- leistungsobjektiven- Stan- dard, Weitwinkel, Tele Lichtstärke 1: 1,8. 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Juni 1960 Adolf-Damaschke-Ring 53 Waldhefstr n Stiller Trauer: Charlotte Hörr geb. Pohlenz und Sohn Hans-Georg Mieten rund 21 000 ca. 120 000. DM. Beerdigung: Siehe Bestattungskalender. Mannheim. O 7, Eür die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die Sröheres Wohnhaus mit Ladenlokal, Baujahr 1956, 2u verkaufen durch IMMORBILIEN-HIERONYMI KAUFHAUS MANNHELM von 8 bis 18 Uhr dutengehend geöffnet 0 J, 7.8. plunken Nähe Wasserturm — DM, erforderliche Anzahlung 12 Telefon 2 39 39 Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau Friedhilde Mozek geb. Althaus sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Häuser kauft m Im PARKHO TEIL m WaSsSERTU RN Die Vielzahl gotet Angebote wird Sie öberraschen! Seflkeg Macllallen UHREN: SHA CK; PHOTO Die bekömmliche Kost in den warmen Tagen. 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Juni 1960 August-Bebel-Str. 1, Neckarauer Waldweg 63 Die trauernden Hinterbliebenen Fomilien-Anseigen INN Don blielen gelesen eig Gerade Du brauchst Jesus! e e 5 la; Ein Mensch kann nichts empfangen, es sel ihm denn aus dem Himmel gegeben! Joh. 3, 27 Höre auch Du am Rundfunk das Evangeljum durch Werner Heukelbach Jeden Mitteig 12.15 Uhr und abencis 18.30 Uhr loxemburg Kurze Weſle 49 m Außerdem eden Montag, 5.45 Uht- jeden Dienstag, 6.05 Uhr- jeden Mittwoch, 6.35 Uhr, luxemburg, Mittel Welle 208 m= 1439 KHz Auch noch: Monte Carlo, Sonntags 6.05-6.20 h MEZ Mittel Welle 205 m= 1466 KHz Sie dürfen sich ein Exemplar unserer Broschüre:„Das heirrt Ihrer“ Zuchformat, 72 Seiten stark, Wönschen. Diese Broschüre Wird Ihnen kostenlos zugesandt. Hier ein Auszug aus dem Inhalt: 8 Wie wat es vor der Frschaffung der MWenschheit auf dieser krde?/ W²ober stammt die Bibel? Wereist eigentlich Soft?/ Nafdrerscheinungen im Lichte der Bibel.“ Was sagt die Bibel öber die Zokonff?/ Heutige Zeichen der beginnenden Endzeit.“ Wie endet diese Zeit?/ Spät ist's an der Weſtenuht./ Was steht bevorf Gibt es einen neuen 2 Das große Beben. Es kommt ein forchtbares Erwachen! Das größte Freignis der Weltgeschichte kommt bold./ Die Weis- sagung eines Bibelleugners./ Dos Ende kommt!/ Wehe dang der Ftde]! Der Weſtuntergang. Blicke in den Himmel./ Blicke in die Hölle./ Kann man dos hier schon Wissen?/ Brücke, Weg und Ziel för jeden Menschen. Schriftenmission Werner Heukelbech,(220) Wedenest, Bz. Köln Einladung zur Waschvorföhrung Sie mossen gesehen haben, wie schonend und zugleich wirksam ein Bauknecht- Vollautomat Wöscht= spölt und schleudert. Das nennt man Wäschendtörliches Waschen] Besuchen Sie uns 20 einer praktischen Vorführung. vom Mittwoch, dem 29. Juni bis Freitag, dem 1. 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Zwei Meter vor ihrer Windschutzscheibe bemerkte sie die Hinter front eines riesigen Elefanten. Das allein hätte sie zwar noch nicht geistig gestört, wenn es sie auch wunder nahm. Aber plötzlich ließ ein Verkehrspolizist seine Pfeife ertönen, um den Marsch des Zirkus etwas zu beschleunigen, und auf dieses vertraute Sig- nal reagierte der Dickhäuter genau so wie in der Manege: Er machte einen Schritt rück- wärts und setzte sich— nur leider auf den Kühler des hinter ihm stehenden Wagens. Nur mit großer Mühe gelang es den Wärtern, den Elefanten zur Aufgabe dieses offenbar bequemen Platzes zu veranlassen. Glück- licherweise gab es nur Blechschäden. Die drei Tonnen des Elefanten hatten die Kühler- haube des soliden Wagens nur ein wenig ein- gebeult. Aber die Dame am Steuer hatte einen leichten Nervenschock davongetragen, den sie (ungesetzlicher-, aber menschlich verständ- licherweise) mit einigen Gläsern Wein im nächsten Bistro begoß. Daß ihre Fahrkünste dadurch nicht gefördert wurden, erscheint be- greiflich. Im nächsten Ort wurde sie wegen Zickzackfahrens angehalten, und als sie dem Polizisten beteuerte:„Ein Elefant hat sich auf meinen Kühler gesetzt!“, verbrachte man sie eilends in die nächste psychiatrische Klinik zur Untersuchung. Die Blutprobe ergab einen mäßigen, aber immerhin übernormalen Alko- holgehalt, so daß eine Buße fällig war. Nach 48 Stunden gelang es dem Ehemann, seine Frau wieder auszulösen. Ein Roboter wurde verrückt Als vor drei Jahren in Detroit ein Post- Roboter in Dienst gestellt wurde, bewun- derte man dieses Wunderwerk der Technik, das nicht nur Briefmarken verkaufte, sondern auch Wechselgeld herausgab und sich an- schließend bei den Kunden höflich bedankte. Kürzlich stellten sich bei ihm jedoch seeli- sche Störungen ein. Der Automat begann Selbstgespräche zu führen, falsch herauszu- geben und zeitweise ganz zu streiken. Trotz eingehender Untersuchung konnten die Inge- nieure keine mechanische Störung heraus- finden. Alles schien in bester Ordnung. Da sich die Klagen der Kundschaft häuften, ordnete die Postverwaltung an, die Sprech- anlage abzumontieren. Sowie das erfolgt war, protestierte der Roboter damit, daß er die Marken ohne Geld abgab. Nun mußte er aus dem Betrieb gezogen werden. Die Schießprobe entschied über Schuld und Unschuld Erprobte kriminalistische Methoden und kriminaltechnische Hilfsmittel sowie der Entlastung dienen der Belastung Bei der kriminal polizeilichen Ermitt- lungsarbeit läßt es sich vielfach nicht ver- meiden, daß Unschuldige, die aus irgend- einem Grunde belastet erscheinen, zunächst in den Kreis der Verdächtigen einbezogen werden. Bisweilen dauert es sogar längere Zeit, bis der wahre Täter erkannt und an Hand eindeutiger Beweise entlarvt ist. In den USA gehört die Entlastung Unschuldiger, die in einen Kriminalfall verwickelt wurden, ebenso zu den Aufgaben des FBI wie die Ergreifung und Ueberführung von Ver- brechern. Gleichviel, zu welchem Ergebnis die Untersuchung führt: immer bedienen sich die Spezialisten des Bundesfahndungs- dienstes mit gleicher Sorgfalt derselben erprobten kriminalistischen Methoden und kriminaltechnischen Hilfsmittel. Es war im Jahre 1936. Hoch droben in Alaska hockte der graubärtige Goldsucher und Pelzhändler John Nilima am Ofen seiner Blockhütte, während draußen ein ge- Waltiger Schneesturm tobte. Plötzlich peitschte ein Schuß durch das Fenster und streckte den Alten tot zu Boden. Der wir- belnde Wind verwischte alle Spuren des Mörders. Als die Fahndung einsetzte, richtete sich der Verdacht vor allem auf zwei Männer. Der erste, ein junger Eskimo, hatte in der Zwischenzeit im Versorgungsstützpunkt außergewöhnlich viel Geld ausgegeben. Der zweite war ein ehemaliger Sträfling. Er hatte, wie die Polizei erfuhr, dem Pelzhänd- ler kurz vor der Tat im Laufe einer Aus- einandersetzung angedroht, daß er ihn noch einmal umbringen werde. Außerdem fand man bei ihm ein Paar Socken mit Blut- spuren, die angeblich von einem erlegten Rentier herrührten. Der Polizeimeister schickte die Gewehre der beiden Verdächtigen mit der dazuge- hörigen Munition, der Todeskugel und den Socken des Sträflings nach Washington ins FBI-Laboratorium. Die serologische Unter- suchung bestätigte, daß kein Menschen-, sondern Tierblut die Spritzer verursacht hatte. Dann wurden die beiden gleich- kalibrigen Gewehre geprüft, indem man sie lud und nacheinander in einen wattegefüll- ten Behälter abfeuerte. Beim Vergleich der Geschosse unter dem Mikroskop stellte sich heraus, daß die töd- liche Kugel aus dem Gewehr des Eskimos stammen mußte. Denn die Spuren, die der Lauf dem Geschoß beim Abschuß aufprägt, sind fast ebenso zuverlässige, unverwech- selbare Erkennungsmerkmale wie die Fin- gerabdrücke bei der Identifizierung von Personen. Nachdem der Eskimo seine Tat eingestanden hatte, konnte der ehemalige Sträfling auf freien Fuß gesetzt werden. Ein andermal griff ein Polizist zwei junge Burschen auf, weil ihm der blutbeschmierte Kotflügel ihres schnellen Sportwagens auf- gefallen war. Die beiden konnten über die Herkunft des Blutes keine befriedigende Auskunft geben. Der Verdacht lag nahe, daß sie einen Menschen überfahren und dann ihr Heil in der Flucht gesucht hatten. Da jedoch in der näheren und weiteren Um- gebung kein Toter oder Schwerverletzter aufgefunden oder gemeldet wurde, zog man den FBI zu Rate. Die Blutuntersuchung ergab, daß es sich bei den Flecken um Rin- derblut handelte. Obwohl der Fall damit immer noch nicht völlig geklärt war, konn- ten die beiden Motorsportler— nach einer Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Donnerstagfrüh: Ueber- wiegend stärker bewölkt und zeitweilig Durchzug von etwas Schauerregen. Dabei für die Jahreszeit recht kühl mit Höchst- temperaturen von nur 15 bis 18 Grad und nächtlicher Abkühlung unter 10 Grad. Mäßiger, zeitweilig lebhafterer Wind um Nordwest. Uebersicht: Durch ein kräftiges Tief über Südschweden wird seit gestern Kaltluft aus Norden nach Deutschland befördert, so daß wir einige Tage recht kühles Wetter zu erwarten haben. Sonnenaufgang: 4.21 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 21.5 Grad. Vorherscge 0 fr 22.8. 89.= Uhr e 0 N 4 17 15 5 910 * 1615 45 26 2 728 Pegelstand vom 28. Juni Rhein: Maxau 514(27): Mannheim 347 (+29); Worms 247(+ 14%); Kaub 216(15). Neckar: Plochingen 169(15): Gundels- heim 203(33); Mannheim 352(37). ernsten Verwarnung— wenigstens wieder freigelassen werden. Einem Verdächtigen, der ein langes Vor- strafenregister besitzt, trauen die Gerichte naturgemäß eher eine Gesetzesübertretung zu als einem unbescholtenen Bürger. Das mußte auch John Stoppelli, genannt„die Wanze“, erfahren, ein notorischer Rausch- giftschieber, der im Jahre 1949 in San Fran- zisko auf Grund eines Indizienbeweises wegen eines ähnlichen Delikts verurteilt wurde. Sein Anwalt glaubte aber nach wie vor so felsenfest an Stoppellis Unschuld, daß er den FBI ersuchte, die Fingerab- drücke seines Klienten mit Fingerabdrük- ken auf einem Heroinpäckchen zu verglei- chen, das zu den wichtigsten Belastungs- stücken gehörte. Da diese Fingermuster mit denen der„‚Wanze“ nicht überein- stimmten, wurde die Ueberprüfung des Falles beantragt und das Urteil schließlich aufgehoben. Zuweilen gerät der FBI auch durch puren Zufall einem lang gesuchten Ver- brecher auf die Spur. Beispielsweise führ- ten die Sicherheitsvorkehrungen, die im Zusammenhang mit dem Amerikabesuch Chrustschows getroffen wurden, in San Franzisko zur Entdeckung eines Mörders, nach dem die Bundeskriminalpolizei der USA, die französische Süretéè und Interpol schon seit Jahren fahndeten. Es war sein Pech, daß er als Hilfskoch in einem Hotel Unterschlupf gefunden hatte, in dem Chrustschow übernachten sollte. Bei der Ueberprüfung des Hotelpersonals durch den FBI stießen die Beamten auf den Namen Tony Sinibaldi, während in ihren Fahndungslisten ein von der Süreté gesuch- ter Antoine Sinibaldi gleichen Alters ver- zeichnet war. Auch das Foto des Steck- briefes stimmte, doch behauptete Sinibaldi, er habe in Frankreich einen Vetter, der ihm sehr ähnlich sehe. Der Korse Antoine Sinibaldi hatte 1946 bei einem Bankraub Wertpapiere im Werte von 20 Millionen Franken erbeutet. Im April 1947 ermordete er dann in Paris, wie die krimi- nalpolizeilichen Ermittlungen ergaben, die Freundin eines Komplicen, die angeblich im Begriffe stand, die ganze Bande zu„ver- pfeifen“. Die Spuren Sinibaldis führten nach Amerika, und im November 1950 stellte das französische Konsulat in New Vork einen offiziellen Fahndungsantrag. Das Fahndungsbegehren wurde an den FBI weitergeleitet. Als neun Jahre später Tony Sinibaldi in San Franzisko den FBI- Beamten ins Vi- sier geriet, ließen sie umgehend im Zentral- archiv in Washington seine Fingerabdrücke analysieren. Das Resultat: der Hilfskoch Tony Sinibaldi und der Schwerverbrecher Antoine Sinibaldi waren ein und dieselbe Person. Bald darauf nahm ihn die franzö- sische Süretè in Empfang. Was sonst noch geschang Ueber dem Gefängnis des Schweizer Hoch- rheinstädtchens Laufenburg, das der deut- schen„Zwillingsstadt“ gleichen Namens ge- genüberliegt, wehte in den letzten zehn Tagen die weiße Flagge. Nach altem Brauch ist das Hissen dieser Fahne ein weit hin sichtbares Zeichen dafür, daß die Straf- anstalt ohne Insassen ist. Auch in der Ver- gangenheit ist es immer wieder vorgekom- men, dag Laufenburgs Gefängnis vorüber gehend verwaist war, allerdings nicht für einen so langen Zeitraum. *. Bei Verkehrsunfällen im Elsaß sind von Samstag bis Montag sechs Personen getötet und über ein Dutzend zum Teil schwer ver- letzt worden. An einer einzigen Straßen- kreuzung in Kolmar ereigneten sich inner- halb von zwölf Stunden drei schwere Un- fälle, bei denen es einen Toten und sechs Verletzte gab. * Eines der wenigen romanischen Baudenk- mäler in Magdeburg, das„Kloster unserer lieben Frauen“, wird zur Zeit wieder aufge- baut und als Museum eingerichtet. Wie die Sowjetzonen-Nachrichtenagentur ADN mel- dete, soll in diesem Jahre der berühmte Kreuzgang des im Kriege schwer zerstörten Klosters wieder erstehen. Der gesamte Wie- deraufbau, der etwa eine halbe Million Ost- mark kostet, wird noch etwa drei Jahre dauern. * An der Stelle des im Januar 1945 ge- sprengten deutschen Tannenberg-Denkmals in Süd- Ostpreußen bauen jetzt die Polen ein Ehrenmal zum Gedenken an den polnischen Sieg über den deutschen Ritterorden im Jahre 1410. Nach Angaben des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge in Kassel ist der Grundstein bereits gelegt worden. Das neue Ehrenmal werde dicht bei den Trüm- mern des deutschen Ehrenmals erstehen. * Eine Erdölpipeline, die die Niederlande mit Deutschland verbindet, ist in Venlo (Holland) in Betrieb genommen worden. Durch die neue Leitung fließt das Erdöl aus dem Rotterdamer Oelhafen direkt in deutsche Raffinerien. 8 In Europa wie in Amerika erregt die Welt- Uhr von Jeans Olsen im Kopenhagener Rat- haus Aufsehen. Die Uhr, die aus 12 kom- Plizierten Werken und mehr als 15 000 Teilen besteht. ist bereits über vier Jahre im Gang und hat bisher die Berechnungen des Erfin- ders in jeder Hinsicht erfüllt, so zum Beispiel jede Sonnen- und Mondfinsternis korrekt registriert. Das schnellste Rad der Uhr hat sich in den vier Jahren etwa 12% Millionen mal gedreht, während das langsamste Rad nur den 6000. Teil einer Umdrehung zurück- legte. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis dieses außergewöhnliche Uhrwerk voll erprobt sein wird. Angaben Ber gie 8 8 Klinischen Etptobungen —* Schweigleistung El. El. Schweiß treins formator 220 V bis zu 3 mm Elektroden Schweiß transformator 220/80 V umschaltbar bis zu 4 mm Elektrod.-Schweißleistg., in sehr gut. Zust. zu verkaufen. Zuschr. u. DP 39501 a. d. Verl. Mehr. Fahrräder u. Nähm. ab 25. Haußer, Mhm., Neckarauer Str. 15 Schlafzimmer, dkl. mit Waschtisch, umständehalber sof. billig abzug. Adr. einzus. u. A 02723 im Verlag Em.- Badewanne, gut erhalt., z. verk. 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PPP 5 eee Seite 10 MANNHEIMER MORGEN SPORT Mittwoch, 29. Juni 1960/ Nr. 147 Für 470 Millionen Lire: Eurovision aus Rom gesichert Im Foro Italico, dem Sitz des Italieni- schen Olympischen Komitees, wurde der Vertrag zwischen der Eurovision und dem Organisations-Komitee für die Olympischen Spiele nach fast zweijähri- ger Verhandlungen durch den CONI- Präsidenten Giulio Onesti in Anwesen- heit von Vertretern der RAI(Radio Tele- visione Italiana) und EUR unterschrie- ben. Die Eurovision mit ihren 16 ange- schlossenen Ländern, zu denen während der Olympischen Spiele aus dem Ost- block noch Polen, Ungarn und Jugosla- wien stoßen, zahlt für die Rechte der Original- Uebertragung einen Betrag von rund 470 Millionen Lire(etwa 3,2 Millio- nen DM). Vorgesehen ist eine Höchst- zahl von insgesamt 60 Uebertragungs- stunden, die vor allem für Deutschland in Frage kommt, während andere Län- der weniger senden. Bei 16 Wettkampf- tagen einschließlich der Eröffnungs- und Schlußfeiern würde das einen Durchschnitt von fast vier Stunden pro Tag bedeuten. Dritte Etappe für de Filippis Jaroszewiez Sechster, Donike Elfter Mit einem Spurtsieg des Italieners Nino de Filippis endete am Dienstag die dritte Etappe der Tour de France, die über flache Küstenstraßen von Dünkirchen nach Dieppe Sekührt hatte. De Filippis benötigte für die 209 Kilometer lange Strecke 5:01:35 Stunden. Die gleiche Zeit wurde für Robert Cazala (kranzösische Nationalmannschaft) und Jo- seph Groussard(Regionalmannschaft West) gestoppt, die als Zweite und Dritte einkamen. Mit drei Sekunden Rückstand belegten die Franzosen Bernard Viot Paris-Nordost) und Fernand Picot(West) die Plätze vier und fünf. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters über- nahm am Dienstag Joseph Groussard. Der bisher an der Spitze liegende Italiener Nen- eini hatte sich den fünf Ausreißern nicht an- Seschlossen, die sich bereits nach etwa 100 km vom langgezogenen Feld absetzten. 32 km später hatte die Spitzengruppe ihren Vor- Sprung bereits auf 4:15 Minuten ausgedehnt. Sie blieb bis zum Ziel eng beieinander. De Filippis überquerte schließlich im Spurt mit Reifenstärke Vorsprung als Erster die Ziel- Iinie. Ausgezeichnet schnitten die deutschen Fahrer ab. Der Berliner Hans Jaroszewicz belegte in ausgezeichneten 5:04:41 Stunden den sechsten Platz und Manfred Donike Oürem), der bereits die zweite Etappe als Zehnter beendet hatte, erkämpfte sich in der dritten Etappe den elften Platz hinter Andre Darrigade(Frankreich), Rolf Graf(Schweiz), Pierino Baffi(Italien) und Tino Sabbadini (Regionalmannschaft Mitte). Für diese Gruppe Wurden 5:04:42 Stunden gestoppt. Handball- Bezirksklasse VfL Neckarau 14 10 0 4 166104 20:8 VfR Mannheim 12 9 1 2 134:95 1925 62 Weinheim 13 9 1 3 13192 197 TG Laudenbach 12 8 0 5 112:95 16:10 HSV Hockenheim 14 8 0 6 114:102 16:12 SV Ilvesheim 1 1 1 Sd Hohensachsen 14 7 0. 7 135:109 14:14 TV Hemsbach 14 6 0 8 122114 12:16 TSG Plankstadt 13 5 1 7 98115 1115 99 Seckenbheim 14 5 0 9 108:131 10:18 09 Weinheim 14 5 0 9 124:138 10:18 FT Heidelberg 14 0 0 14 61:225 0:28 Kreisklasse A Sd Käfertal 12 10 1 1 136:95 21:3 TV Friedrichsfeld 13 10 1 2 155:111 21:5 TV Oberflockenbach 12 9 1 2 137:83 19:5 SV Waldhof 12 5 4 3 112:93 14:10 TSV Viernheim 11 6 0 23089 1210 Polizei-SV 12 86 0 6 124.120 1212 64 Schwetzingen 12 6 0 6 116:110 12:12 Spygg Sandhofen 12 4 3 8 136117 11.13 SV 50 Ladenburg 413 3 0 8 11612 1018 TSV 1846 Mannheim VVV ATB Heddesheim 13 2 1 10 109:169 5:21 TV Rheinau 12 0 0 12 5512 0724 Am Rande der„großen Schleife“: Jou-Organisalion lauft wie ein Seluuei ger Uhtiverh Alles rätselt um den Sieger/ Hoffnungen und Enttäuschungen/ Ueberall fragt man nach Hennes Junkermann Für alle Organisatoren von sportlichen Groß veranstaltungen muß die Tour de France als Vorbild dienen. Wer einmal erleben will, wie auch schwierigste Probleme meisterlich gelöst werden, wie alles mit einer fast unglaubhaften Perfektion abrollt, der soll sich in Paris anmelden. Nichts wird hier dem Zufall überlassen. Tausende Hände wissen, welche Griffe sie zu tun haben. Manchmal hat man tatsächlich den Ein- druck, als seien nicht Menschen, sondern Roboter am Werke. Der Organisation der Tour de France merkt man in kleinsten und größten Dingen an, daß sie in 50 Jahren organisch gewachsen ist. Es ist fast unvorstellbar, daß etwas passieren könnte, dem sie nicht gewachsen ist. Erfahrene Reporter, die seit Jahrzehn- ten die größte Radrundfahrt der Welt regel- mäßig begleiten, müssen nachdenken, ehe sie sich an ein Jahr erinnern, in dem die Frage nach dem Sieger so offen war wie diesmal. Das sensationelle Ausscheiden von Bahamontes hat die Spannung noch erhöht. In allen Bistros, an jeder Straßenecke hört man die Namen durcheinander schwirren: Riviere, Anglade, Mastrotto, Nencini, Bal- dini, Massignan, Hoevenaers, Janssens, Plankaert und noch andere. Immer wieder aber taucht auch der Name Junkermann auf. Es ist manchmal direkt peinlich, wie Franzo- sen, Belgier und Italiener den deutschen Journalisten einzureden versuchen, daß Jun- kermann nicht nur für einen guten Platz, sondern ihrer Meinung nach sogar für einen Sieg durchaus in Frage kommt. Junkermann Selbst ist bescheidener:„Warum gleich einen Sieg? Ich bin zufrieden, wenn ich unter die zehn Besten komme. In einer Tour de France will das schon etwas heißen. Natürlich greife ich zu, wenn sich mir eine bessere Chance bietet.“ Ein großer Unterschied jedenfalls besteht zu den Vorjahren. Ueberall wird nach Junkermann gefragt. Wie eng in einer Radrundfahrt Licht und Schatten beieinanderliegen, mußte der junge Schweizer Trepp erleben. Am Sonntagnach- mittag war er in Brüssel der gefeierte Held des Zeitfahrens. War schon der dritte Platz hinter Assen wie Riviere und Neneini für ihn ein außerordentlicher Erfolg, so stieg die Achtung vor dem Eidgenossen noch mehr, als man erfuhr, daß Trepp den letzten Teil der Strecke mit einer defekten Maschine zurück- legen mußte. Nur wenige bezweifeln, dag sonst das Zeitfahren,„Prüfung der Wahr- heit“ genannt, einen überraschenden Aus- Sang genommen hätte. Kein Wunder, daß Trepp auch noch am anderen Morgen beim Start nach Dünkirchen im Mittelpunkt des Blitzlichtfeuers der Fotografen stand. Zwei Stunden später aber waren für ihn alle Träume und auch die Tour vorbei. Ein Sturz bei der Verpflegungsannahme wurde ihm zum Verhängnis. Keine 24 Stunden lagen zwischen hohem Triumph und tiefster De- pression. Aber Stragenfahrer müssen hart sein. Das erfuhr auch Baldini. Der ehemalige Weltmeister, der in diesem Jahre so schwer in Tritt kommt, hatte sich im Brüsseler Zeit- fahren etwas Besonderes vorgenommen. Am Sonntag hatte er Geburtstag. Auch bei ihm dauerte es nur eine knappe Stunde, ehe alle Hoffnungen wie Seifenblasen zerplatzten. Ein achter Platz war die ganze Ausbeute. Für einen gewöhnlichen Sterblichen unter den Fahrern sicherlich eine enorme Leistung — kür einen von Siegen und Erfolgen ver- Wöhnten Baldini mit einem Dreijahresver- trag von 750 000 DM in der Tasche am Ge- burtstag aber bestimmt kein angemessenes Geschenk. Lundquist führte 2:0 und verlor: Fraser und Pietrangeli im Halbtinale Das Ausscheiden Mackays bildete die erste Sensation in Wimbledon Der als Nummer 1 gesetzte Australier Neale Fraser und Nicola Pietrangeli(Italien) erreichten in Wimbledon als erste Spieler die Runde der letzten Vier. Fraser schaltete den jungen Amerikaner Earl Buchholz aus, der beim Stande von 4:6, 6:3, 4:6, 15:15 aufgeben mußte, und Pietrangeli schaffte mit einem 16:14, 6:2, 3:6, 6:4-Erfolg über den als Nummer 2 gesetzten Barry Mackay(USA) die erste Sensation. Der Italiener trifft in der Vorschlußrunde auf den Gewinner des Mat- ches Laver— Emerson und Fraser auf den Sieger aus Krishnan— Ayala. Der Chilene Luis Ayala schlug den Schwe- den Jan-Erik Lundquist in einem der drama- tischsten Spiele mit 9:11, 0:6, 6:1, 10:8, 6:4 und erreichte damit genauso die Runde der letz- Mit einer halben Länge Vorsprung: ſſtisalte gewann in Essen den gugend- ine: RG Rheinau, VWM und Club kehrten Die Ergebnisse der Mannheim-Ludwigs- hafener Rudervereine bei den Regatten in Zürich und Essen sind um so wertvoller, als sie in Zürich auf schwierigem Wasser und in Essen gegen die zahlen- und leistungsmäßig gute Konkurrenz der westdeutschen Jung- ruderer erzielt wurden. Auf der„Internatio- nalen“ in Zürich kamen außer der Renn- Wie len mein Uerein? Kreisklasse B MT Mannheim 10 7 1 2 466 155 Badenia Feudenheim 9 7 0 2 110255 14:4 Germania Neulußheim 8 6 1 1 35:52 13:3 TB Reilingen 3 3 2 1 SG Mannheim 1 TV Altlußheim 10 4 0 6 88:74 812 TSV Lützelsachsen 10 3 2ĩ· 912 TSV Sandhofen 8 3 1 1 N Se Pfingstberg 9 2 3 1 ⁰ mu 11 ITV Schriesheim 10 3 0 7 76:91 6714 TSV Neckarau 10 0 0 10 23.171 0:20 Kreisklasse C 07 Seckenheim 13 12 0 1 202:114 24:2 TV Neckarhausen 12 11 0 1 146:98 22:2 98 Seckenheim Ib 13 10 2 1 154:111 22:4 ESV Blau-Weiß 13 8 0 5 150118 16:10 TG Heddesheim 13 8 0 5 137:107 16:10 Tus Weinheim 13 6 1 6 106:104 13:13 TSV Schönau 13 6 9 1121130 1214 9 Weinheim Ib 12 5 1 6 116:124 1113 62 Weinheim Ib 11 3 1 7 39109 75 TSG Rheinau 13 2 1 10 86124 5:21 Fortuna Schönau 335 ͤ. Post Mannheim Z mit bemerkenswerten Erfolgen zurück gemeinschaft LRV/ Amicitia auch die RG Rheinau, sowie die Renngemeinschaft LRV/ RG Rheinau zum Zug. Im II. Jungmann- Vierer wurden die Rheinauer unter neun Booten mit acht Sekunden Vorsprung Sieger vor der Züricher Renngemeinschaft Stäfa Wädenswil und dem Ludwigshafener RV. Im I. Jungmann- Vierer m. St. mußten sich die Rheinauer durch die Industrie-Schule Zürich mit einer Sekunde geschlagen bekennen, konnten aber weitere fünf Boote auf die nächsten Plätze verweisen. Im Jungmann- Achter gewann ebenfalls die Industrie-Schule mit zwei Sekunden Vorsprung vor der RG LRV/RG Rheinau. Der VWM konnte im I. Ju- nior-Vierer m. St. den dritten und im II. Ju- nior-Vierer unter neun Booten den siebten Platz belegen. Auf der sehr stark beschickten 48. Essener Jugend-Regatta auf dem Baldeney-See, die ten Acht wie Roy Emerson(Australien), der den Mexikaner Llamas mit 2:6, 650, 62, recht klar beherrschte. Neale Fraser sah gegen den als Nummer 8 gesetzten Buchholz nicht gut aus. Der Ameri- kaner bestimmte fast immer das Spielgesche- hen, als er bei 15:15 im vierten Satz unglück- lich stürzte und sich dabei den Knöchel ver- stauchte. Stark bandagiert versuchte Buch- Bolz wenige Minuten später Weiterzuspielen, aber es ging nicht mehr. Mit schmerzverzerr- tem Gesicht humpelte er vom Centre Court. Stark unter der brütenden Hitze stand auch das folgende Match zwischen dem tempera- mentvollen Italiener Pietrangeli und Mackay, dem man als Nummer 2 eine gute Chance für das Finale gegeben hatte. Nach einem Mara- thonsatz setzte sich das variantenreichere Spiel des Italieners jedoch mehr und mehr durch, und es kam zu der ersten Sensation der all England Championships. Amateur-Finale im Fernsehen Heute überträgt das Deutsche Fernsehen um 22 Uhr in einer Aufzeichnung vom Nach- mittag das Endspiel um die deutsche Fuß- ball- Meisterschaft der Amateure zwischen Hannover 96 und dem BV Osterfeld aus Her- ford. 5 Am Freitag überträgt das Fernsehen ab 23.40 Uhr Ausschnitte von den Olympia- Ausscheidungen der Amateur-Boxer Zwi- schen der Bundesrepublik und der Sowjet- zone aus dem Berliner Sportpalast. ———— Drei der vier Konkurrenzen für die Fechter des TSV 46 Am Sonntag wurde in Tauberbischofs. heim die erste Runde der badischen Mann- schaftsmeisterschaft im Fechten ausgetra- gen. Leider waren alle vier Disziplinen nur von den Vereinen TSV Tauberbischofsheim und TSV 1846 Mannheim besetzt, S0 daß das Turnier mehr einem Klubkampf alg einer Meisterschaft glich. Das Damenflorett konnten die Mannheimer Mädel mit 9.7 Sie- gen knapp gewinnen. Beste Einzelfechterin dabei war Rosemarie Walser mit vier Siegen ohne Niederlage bei nur vier erhaltenen Treffern. Die übrigen fünf Siege für Mann- heim errangen Jutta Grothues(2), Jutta Nafzger(2) und Ursula Wolf). Den Herrendegen hatten seit zwei Jahren die Tauberbischofsheimer gegen Mannheim Sewonnen und waren daher auch diesmal wieder die Favoriten. Doch bereits im ersten Durchgang waren die Mannheimer mit 371 Siegen erfolgreich und den zweiten Durch- gang konnten sie mit 4:0 Siegen noch gün⸗ stiger für sich gestalten. Nach dem das reflen entscheidenden Stand von 912 Siegen für Mannheim gaben die Mannheimer kein einziges Gefecht mehr an die Gastgeber ab und siegten überlegen mit 14.2 Siegen. Den ersten Platz im Säbelmannschaftsfechten er· hielten die Mannheimer als Dreingabe kampflos, während Tauberbischofsheim ebenfalls für seine sehr starke Floretther- renmannschaft keinen Gegner fand. Marschlich beim KSC Südmeister Karlsruher SC hat als dritten Vertragsspieler nach Torhüter Paul(Ulm) und Stopper Rihm(Mörsch) den Halbstürmer Willi Marschlich vom Mannheimer Amateur- verein SpVgg Sandhofen verpflichtet. Manchesters Forderung an BEA Der englische Fußballclub Manchester United, der bei dem Münchner Flugzeug- unglück im Februar 1938 nicht Weniger als acht seiner besten Spieler verloren hatte, hat am Montag die British European Airways zur Zahlung einer Viertelmillion Pfund Cund 3 Millionen DRM) Entschädigung ver- klagt. Die BEA will die Klage anfechten. Der Fußballclub veranschlagt die hohe Entschädigungssumme nach dem„Markt- wert“ seiner Vertragsspieler zur Zeit des Unfalls und gibt zur Stützung seiner Klage die von ihm für die Verpflichtung der Spieler gezahlten Summen bekannt, die zwischen 20 000 und 60 000 Pfund lagen. Die acht Spie- ler waren mit je 10 000 Pfund gegen Flug- unfall versichert worden. Diese Summe wurde mittlerweile an die Angehörigen und Hinterbliebenen ausgezahlt. wygk. Wie sie spielen Mittwoch, 18.30 Uhr, Waldhof- Stadion SV Waldhof: Klein; Höfig, Behnke; Häußermann, Walz, Kleber; Pilz, Lehn, Kel- schner, Sinn, Straub. MFC Phönix: Frey; Schell, Wolf; Acker, Gottmann(Schramm), Sauer; Lam- pert, Gordt, Hölzer, Kleber, Reichenecker. als Generalprobe für die am 9. und 10. Juli in Mannheim stattfindenden Jugendbesten- kämpfe gewertet werden kann, wurde Hart- mut Misalle vom Volkstümlichen Wasser- sport unter fünf Startern knapper Sieger. Der Mannheimer Jugendskuller lieferte dem bis jetzt sehr erfolgreichen Offenbacher Timpe, der in Mannheim Dritter wurde, einen harten Kampf über die ganze Strecke und Konnte in einem schönen Endspurt mit einer halben Länge im Vorteil bleiben. Auf den weiteren Plätzen landeten die Skullerhoff- nungen aus Düsseldorf(2), Bonn und Mainz. Der Mannheimer Ruder-Club ging mit seiner Jugend in fünf Rennen an den Start und er- reichte einen zweiten, zwei dritte, einen vier- ten und einen fünften Platz. 12 12.0 DER.MOGREEBN--O J2Jͤ;öâ f e Gastverein 4 b 0 1 J Horst Emscher 2 2 2/2201 11/1 0 1 Fort. Düsseldorf 2 1 2 2 1 0 2 Bay. Leverkusen 1 2 1/ 0 U 01 2 1/1 21 Viktoria Kön 1 0 0 2 070 3 Spvas Herten 2 1 2 2 20 1 1/2 2 1 Preuß. iünster O 1 2 2 2 1 4 Duisburg 48/9 2 15 1/2120 122 00 Duisburger SV 2 2 2 0 5 TSG Uim 112/20 20 21/0 22 BC Augsburg 1 1 1 1 1 0 6 As Cham 21 2/2 0 2112/2 1 2 Fo schweinfurt 1 2 1 1 0 1 7 spvef N.-Insenb. 1 0 1/ 2 1 0 2 2 0/ 2 0 0 Vikt. Aschaffenb. I 0 1 0 122 5 F Singen 04 1 1 1/ 2 0 2 111/212 Freiburger FC 0 1 0 2 0 0 9 Vikt, Sulzbach I 1 2/ 2 0 01 2 1/0 2 2 Saar 05 Saarbr. 2 0 2 2 1 2 10 Tus Neuendorf I I 1/ 2 1 11 1 0/ 2 0 2 SV Niederlahnst. 1 1 0 2 01 11 Spveg Weisenau 1 1 1/0 2 2121/0 2 2 Eintr. Kreuznach 2 1 11 1 0 12 Conc. Hamburg 0 0 2/2 2 20 2 2/222 folstein Kiel I 0 1 1 1 1 13 Hertha BSC Bin. 0 1 1/ 2 112 22/2 1 0 Union 06 Berlin I 1 11 0 1 2) Tip nach der MM- Tabelle b) K. Bögelein, SSV Reutlingen e) Reportertip Familienanseigen geben bekannt. Mannheim, den 28. Juni 1960 Die glückliche edu mres ersten Kindes Stephan Clemens Alexander Helga Glanz geb. Schneider Dr. jur. Peter Glanz 5 Irnsistiäunk Fordern Sie unseren völlig unverbindlichen, kostenlosen SCHATZ DIENST Täglich sind AM WERR „Attes aus einer Hand“ Elin Auszug aus unserem großen Lieferprogramm: Damen-, Herren- und Kinderoberbekleidung, Aussteuer und Wäsche, Textilien aller Art 11.õãĩͤ v. r 1 C Küchen, Schlafzimmer, Eßzimmer, Wohnzim- Spinozastraße 5 3 3 2 pinozastr 5 mer, Polstermöbel, Kleinmöbel Z. Z. St.-Hedwig-Klinik, Privatstation Dr. Schreck. Wenn sie auch nur den geringsten Zweifel 8 an der Qualität oder dem Preis des sogenann- 7 17 ten einmalig günstigen GELECENHETITSKAUFES haben. 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In einem Vor- bericht teilte Botschafter Kroll nach Bonn mit, die Note entspreche dem Schreiben Chrustschows an die fünf Westmächte, die an den Genfer Verhandlungen beteiligt waren. Sie bekundet die Absicht, das Abrüstungs- gespräch in die UNO-Vollversammlung zu verlegen. Individuelle Anreden an die Bun- desregierung seien in dem Dokument nicht enthalten. In seinen Briefen wirft Chrust- schow den Westmächten vor, sie entzögen sich in Genf„faktisch der Erörterung jeglicher konkreter Abrüstungsvorschläge“, Die Regie- rungen der fünf Westmächte, die an den Gen- fer Gesprächen teilnehmen, wünschten offen- bar weder ein Verbot und die Vernichtung der Atom- und Wasserstoffwaffen noch die Auflösung der Streitkräfte und die Beseiti- gung der konventionellen Rüstungen. Unter allen möglichen Vorwänden weise der Westen jeden konkreten Vorschlag zurück und suche statt dessen die militärischen Vorbereitungen und das Bestehen seiner Stützpunkte auf fremden Territorien zu rechtfertigen.„Ange- sichts dessen hat es die Regierung der So- wjetunion für notwendig befunden, ihre Teil- nahme an der fruchtlosen Diskussion im Zehnmächte-Ausschuß zu suspendieren.“ Staatssekretär Felix von Eckardt brachte die sowjetische Absicht, mit dem Ab- rüstungsgespräch in die UNO- Vollver- sammlung zu gehen, am Dienstag mit der Tendenz Chrustschows in Zusammenhang, die Wahlen in den USA politisch auszunut- zen. Die UNO- Vollversammlung tage rou- tinemäßig in der Zeit zwischen September und Weihnachten. Damit falle die Diskus- slon in der Vollversammlung genau mit den Wahlsorgen der USA zusammen. Der Bundespressechef, der früher als ständiger Beobachter der Bundesrepublik bei der No war, meinte, es sei für jeden Kenner klar, daß die UNO ein viel zu großer Kreis sei, um in detaillierter Form über die kom- plizierten Abrüstungsprobleme zu disku- tieren. Die ganze Frage werde damit auf das propagandistische Terrain abgeschoben. Die diplomatische Korrespondenz, das of- flziöse Sprachrohr des Auswärtigen Amtes in Bonn, kommentiert den Abbruch der Genfer Verhandlungen dahin, daß sich die Sowiet- union offenbar entschlossen habe, ihre Poli- tik der Drohungen fortzusetzen, um die Welt im Zustand der Unsicherheit zu halten, den Westen einzuschüchtern und seine Einheit zu Spalten. Macmillan für Wiederaufnahme London(gk-Eigener Bericht). Minister- präsident Macmillan bezeichnete am Diens- tagnachmittag im Unterhaus den Abbruch der Genfer Abrüstungskonferenz durch die So- Wjets als außerordentlich bedauernswert und versprach den Abgeordneten, daß er und seine Reglerung ihr möglichstes tun werden, um ihre Wiederaufnahme zu ermöglichen, Er gab bekanit, daß er seinen für die nächsten Antwortbrief auf Tage angekündigten Chrustschowis Schreiben an die Regierungs- chefs der fünf an den Abrüstungsgesprächen teilnehmenden Westmächte gleichfalls ver- öffentlichen werde, nachdem Chrustschow den Wortlaut seines Schreibens ebenfalls der Oeffentlichkeit bekanntgegeben habe. Weiter kündigte der britische Premier die Veröffent- lichung eines Weißgbuches an, in dem der volle Wortlaut sämtlicher vier bisher vorgebrachter Abrüstungsvorschläge und der genaue Ver- lauf der nunmehr fehlgeschlagenen Abrü- stungsbemühungen festgehalten werde. Obwohl die vom britischen Delegations- chef, Staatsminister Profumo, am Montag und Dienstag unternommenen Versuche zur Wiederingangsetzung der Zehn-Mächte- Konferenz erfolglos blieben und am Diens- tag die fünf westlichen Vertreter wieder allein zusammentraten, wird der britische Vertreter weiter in Genf bleiben. Man hegt allerdings in Londnoer zuständigen Kreisen keine Hoffnungen über eine Fortführung der Abrüstungsgespräche und sagt allgemein auch das baldige Ende der Genfer Atomkon- ferenz voraus. Sparsame Kommentierung in Moskau Moskau.(th-Eigener Bericht)„Die So- Wjetunion kann nicht an einem Betrug der Völker teilnehmen.“ Unter dieser Ueber- schrift erscheinen die Berichte der sowjeti- schen Presse über den Abbruch der Genfer Abrüstungsgespräche. Die Zentralzeitungen bringen die Botschaften Chrustschows an die westlichen Regierungschefs in großer Auf- machung. Jedem Sowjetbürger fallen dabei zwel Dinge auf: I. der Brief an Eisenhower steht an letzter Stelle, 2. die Briefe an Mac- millan und de Gaulle sind mit Hochachtungs- Voll unterzeichnet, während beim Schreiben an Eisenhower jeder formelle Abschluß fehlt. Es erscheint nur der Unterzeichner Chrust- schow. Mit Kommentaren ist die Mos- kauer Morgenpresse sparsam. Die Zu- Tückhaltung bei den Kommentaren erklären Moskauer Beobachter damit, daß die Sowjetregierung daran interessiert ist, das Thema vor dem großen Forum der UNO zu behandeln, um eine größere propa- gandistische Wirkung zu haben. Man rechne in Moskau vor allem damit— so wird ver- mutet—, daß neutrale Länder wie Indien und die Vereinigte Arabische Republik die sowjetische Position unterstützen könnten. Attentat aui Betancourt verursacht starke politische Spannungen Caracas/ Ciudad Trußzillo.(dpa) Drei Per- sonen, darunter ein Kapitän, wurden bisher in Zusammenhang mit dem Attentat auf den venezolanischen Staatspräsidenten Betan- court vom vergangenen Freitag von der Po- Iizei verhaftet, Bei dem Attentat wurden drei Menschen getötet, während der Präsi- dent selbst lediglich verletzt wurde. Die Fahndung der venezolanischen Polizei voll- zieht sich im geheimen, und niemand darf währenddessen Venezuela verlassen. Alle bewaffneten Streitkräfte in der Do- minikanischen Republik sind auf Anordnung der Regierung in Bereitschaftszustand ver- setzt worden, teilte der dominikanische Ar- meeminister, Generalleutnant Jose Gareia Trujillo, mit. Die Maßnahme wird mit der kriegerischen Haltung der venezolanischen Regierung und Presse im Zusammenhang mit dem Attentat auf Betancourt begründet. Wie aus politischen Kreisen der dominikani- schen Hauptstadt verlautet, sei eine Bot- schaft Venezuelas an Kuba abgefangen wor- den, in der angedeutet wird, daß Venezuela die Dominikanische Republik für das Atten- tat verantwortlich machen wird. Kuba habe daraufhin verlauten lassen, Ministerpräsi- dent Fidel Castro wisse, daß für das Atten- tat die Vereinigten Staaten verantwortlich seien. Erneute Drohungen Kubas gegen Wirtschaftsmaßnahmen der USA Havanna.(AP) Die kubanische Regierung hat am gestrigen Dienstag die Präsident Eisenhower erteilte Ermächtigung, den Ver- kauf kubanischen Zuckers in den USA durch Quoten zu regeln, als„Erklärung des Wirt- schaftskrieges“ ausgelegt und Gegenmaß- nahmen angekündigt. Der kubanische Han- delsminister Bonilla erklärte, der„Angriff“ der Vereinigten Staaten gegen die Wirtschaft und die nationale Souveränität Kubas werde nicht unbeantwortet bleiben. Ministerpräsi- dent Fidel Castro hatte bereits am vorigen Freitag damit gedroht, daß das amerikanische Eigentum auf Kuba im Verhältnis zur Herab- setzung der kubanischen Zuckerquote in den USA beschlagnahmt werden würde. Als Mindest- Weltmarktpreis für kubanischen Zucker setzte die Regierung in Havanna drei Cents fest, nachdem dieser Preis am Montag in Kuba auf 2,85 Cents gefallen war. Ein„Sozialplan“ für die Pfarrer der Sowietzone Berlin.(AP) Auf dem am Dienstag in Leipzig eröffneten„Evangelischen Pfarrer- tag 1960“, zu dessen Initiatoren auch der um- strittene„Bund evangelischer Pfarrer in der DDR“ gehört, soll ein sogenannter Sozialplan vorgelegt werden, dessen Verwirklichung ein- schneidende Veränderungen kirchlicher Ge- setze und Verordnungen erfordern würde. Nach Informationen aus dem Teilnehmer- kreis des Pfarrtags zielt der„Sozialplan“ darauf ab, die Dienstverhältnisse der Pfarrer in der Zone künftig nach dem sowjetzonalen Arbeitsrecht zu gestalten und die Geistlichen den„Angehörigen der Intelligenz“ gleich- zustellen. In dem Plan, der vom sowietzona- len Pfarrerbund vorgelegt und nach vorlie- genden Informationen bereits mit Funktio- nären der„Nationalen Front“ und dem so- Wjetzonalen Staatssekretariat für Kirchen- fragen abgesprochen wurde, heißt es dazu: „Der Pfarrer in der DDR ist ein Werktätiger wie alle anderen Angehörigen der Intelli- genz“. Besucht de Gaulle im Oktober Bonn? Gespräche mit Adenauer im Zeichen einer verstärkten Europapolitik erwartet ven unserer Benner Redaktion Bonn, Bonner Regierungskreise rechnen für den kommenden Herbst mit einem Staats- Pesuch des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in der Bundeshauptstadt. Bei dieser Gelegenheit wollen de Gaulle und Dr. Adenauer konkrete Schritte einer ver- stärkten Europapolitik erörtern. In den vergangenen Wochen ist aufgefal- len, daß der Bundeskanzler wiederholt vor seinen Parteifreunden und engsten Mitarbei- tern die Notwendigkeit betonte, in der Zeit des amerikanischen Wahlkampfes den Zu- sammenhalt und die Solidarität zwischen den europäischen Partnern zu stärken, um gegen mögliche„Test- Vorstöße“ Chrustschows ge- wappnet zu sein. Vor diesem Hintergrund gewinnt der in Aussicht genommene Besuch de Gaulles als erste Initiative zu dieser Ver- stärkung der Europapolitik eine besondere Bedeutung. Die Fühlungnahmen über dieses Thema spielen bereits zwischen Bonn und Paris. In Kreisen der Bundesregierung rech- net man mit einer Unterstützung de Gaulles, Bundestagssitzung in Berlin Die ehemalige Reichshauptstadt wird Sitz des Deutschland funks Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der Bundestag wird im Herbst dieses Jahres zu einer Sitzung in Berlin zu- sammentreten. Diesen Beschluß faßte der Aeltestenrat einstimmig am Dienstag in Bonn, und zwar vorbehaltlich der Zustim- mung der Fraktionen. Nach Aeußerungen einzelner Parteisprecher wird an diesem Vebereinkommen wohl nichts geändert wer- Allan Dulles besuchte, wie schon kurz berichtet, die Bun⸗ desrepublik. Er ist der Chef des amerikani- schen Geheimdienstes und Bruder deg ehema- ligen Außenministers. Unser dpa Bild zeigt Allan Dulles auf dem Wege zum Bundes kanz- ier, dem er einen Höflichkeitsbesuch machte. den. Ein Sprecher des Aeltestenrates er- klärte, es handle sich um eine reine„Rou- tinesitzung“, mit der die Tradition fortge- führt werden solle. In keiner Weise sei be- absichtigt, eine Tagesordnung aufzustellen, die als„Provokation“ aufgefaßt werden könne. Es sei der feste Entschluß aller Fraktionen, in Berlin nicht mehr, aber auch nicht weniger zu unternehmen als bisher. Diese Uebereinstimmung war im Aus- wärtigen Ausschuß vorbereitet worden. Der SPD-Abgeordnete Herbert Wehner hatte sich dafür eingesetzt, Berlin als Hauptstadt Deutschlands stärker als bisher herauszu- stellen. Er stieß jedoch auf den Widerstand der CDU/CSU, die der Meinung ist, eiue Verstärkung der Aktivität in Berlin könne für die Initiatoren den Vorwurf nach sich ziehen,„kalte Krieger“ zu sein. Politische Beobachter in Bonn bewerten das Ein- schwenken der Opposition auf den Stand- punkt der Regierungsparteien als„erste wirkliche gemeinsame Außenpolitik“, In der Frage des Deutschlandfunks, der über Lange Welle nach Mitteldeutschlaud und in den Ostblockraum strahlen soll, kam es im Auswärtigen Ausschuß zur Einigung. Als Sſtz der Rundfunkanstalt— nicht des Senders— wurde die ehemalige Reichs- hauptstadt bestimmt. Sitz der„Deutschen Welle“, dle über Kurzwelle vorwiegend nach Uebersee ausstrahlt, bleibt Köln. Aus der Berliner CDU drangen am Dienstag versöhnliche Töne zur Frage elner „gemeinsamen Außenpolitik“ nach Bonn. In einer Verlautbarung erklärte Bürgermeister Amrehn(CDV), für die SPD sei nach dem Fiasko von Paris„ein Sturmwind losgebro- chen“, der einen Teil ihrer Mitglieder bereit mache,„liebgewordene Formeln“ Über Bord zu werfen. Man sollte ihr dabei helfen, in einen Prozeß des Umdenkens einzutreten. Auch wenn es in verdächtiger Nähe der Bun- destagswahlen geschehe, könne es um des Staatsganzen willen„nur erwünscht sein, daß die Oppositionspartei den Boden der Tat- sachen wie zu Zeiten Scnumachers wieder- findet“, Well der französische Staatspräsident kürz- lich ein klares Bekenntnis zur Europapolitik ablegte und sogar die Möglichkeit bestätigte, daß„Europa einmal das Vaterland der Va- terländer“ werden könnte. Einige Schwierigkeiten bietet die proto- kollarische Seite. Offiziell müßte de Gaulle in Bonn als Gast des Bundes präsidenten auftre- ten. Der Sache nach würde es sich jedoch auch um einen Gegenbesuch handeln, da Dr. Adenauer bereits zweimal zu Verhandlungen mit de Gaulle nach Paris reiste. Man zweifelt in Bonn nicht daran, daß es dem Protokoll gelingt, in den offlziellen Ablauf des Staats- besuches Gelegenheiten zu ausgiebigen poli- tischen Gesprächen zwischen den beiden be- kanntesten europäischen Politikern, de Gaulle und Adenauer, einzubauen. Der Zeitpunkt des Besuchs wird vom Terminkalender des französischen Gastes und des Kanzlers bestimmt. Wie man hört, beabsichtigt Dr. Adenauer im September noch einmal in Urlaub zu gehen, weil ihm in Wahlkampfzeiten kaum Gelegenheit dazu übrigbleibt. De Gaulle hat zunächst noch Verhandlungen über die Lösung des Alge- rienproblems zu führen, hofft aber, im Herbst für verstärkte Schritte in der Europafrage „dle Hände frei zu haben“. Legt man diese Ueberlegungen zugrunde, so käme am ehe- sten der Oktober für den Staatsbesuch in Frage. Die Gesprächsthemen Als Hauptgesprächsthemen stehen an: die wirtschaftliche Einigung Europas und die Modernisierung und Stärkung der NATO. Das Klima für eine Annäherung zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der„Kleinen Freihandelszone“ (EFTA) hat sich nach Meinung der Fachleute gebessert. Nach dem Scheitern der Pariser Gipfelkonferenz ist die Notwendigkeit, eine wirtschaftliche Spaltung Europas in zwei Blöcke zu verhindern, klar hervorgetreten. Der Mieterschutz bleibt noch bestehen Bonn.(dpa) Eine freie Kündigung von Mietverträgen, die dem Mieterschutz unter- liegen, ist nach dem am 1. Juli in Kraft treten- den Gesetz zum Abbau der Wohnungszwangs- wirtschaft nicht möglich. Der Staatssekretär im Wohnungsbauministerium, Professor Dr. Ernst, wies in Bonn darauf hin, daß solche Mietverträge gegen den Willen des Mieters nur in einer Mietaufhebungsklage angefoch- ten und mit einem gerichtlichen Urteil been- det werden können. Der Mieterschutz aus dem bisherigen Mieterschutzgesetz läuft frü- hestens am 1. Juli 1963 aus. Für Gebiete mit besonders schlechter Lage auf dem Woh- nungsmarkt ist der späteste Termin der 1. Ja- nuar 1966. In beiden Fällen ist das Ende des Mieterschutzes davon abhängig, daß bis da- hin das Gesetz über die Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen in Kraft ist. Eine Kündigung sei auch unzulässig, falls damit nur beabsichtigt sein sollte, die zuge- lassenen Mieterhöhungen zu erreichen. Eine derartige Kündigung sei auch nicht er- forderlich, weil der Vermieter mit einer schriftlichen Erklärung die preisrechtlich zu- gelassene Mieterhöhung zum Inhalt des Ver- trages machen könne. Wenn eine derartige Erklärung den gesetzlichen Voraussetzungen entspreche und bis zum 15. eines Monats ab- gegeben wurde, erhöhe sich die Miete vom 1. des darauffolgenden Monats an. * Sgramtis zee Füllung ist im Institu Gebeiokelpracb ung m pff. h N aul ihre Qualität geprüft wörgeß 5 F deetHess. behr-· und Fors N ebater 7 Wein- Obst und Garſenb 0 in Geisenheim/ Rug.(a. b.) 1 5 5 wlect. inhalt 9.7 Liter 4 2 5 0 che Verwendun g dendheertetenet Apfel 88 das 0 de nach proſessor Koch? 1. wider gs sens Gberlldsstg. Desha 8 at reiſer Apfel ungefiltert. Rei len ung Mireralstof 7 SuUrid lie 2 fen, dient er ſhrer S N ner 10 Nönigs DM 1.10 o. Gl. Hier sagt die Natur: „Zur Gesundheit“ Professor Koch's naturtrüber Saft sonnengereifter Apfel ist ein kostbares und köstliches Getränk. Mit jedem Schluck genießt man die Fülle der Frucht und ihr unvergleichliches Aroma. 0 Warum,, naturtrüb“? Weil diese Bezeichnung die Garantie dafür ist, daß der Saft ungeschönt auf Ihren Tisch gelangt. 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Die Bundesbank tröstete sich damit, daß Auslandsguthaben der deutschen Banken zurückgerufen worden sind. Ein schwacher Trost in Zeiten, in denen Kapitalexport groß- Seschrieben werden soll. Uebrigens hat der Bundesfinanzminister in Remscheid dieser Tage auch den verstärkten Zufluß an Devisen bei der Deutschen Bundesbank als Erfolg der Kreditrestriktionen bezeichnet. Die deutschen Geschäftsbanken seien gezwungen, zur Auf- rechterhaltung ihrer Liquidität ihre Aus- schwerer. Ei, ei, Herr Etzel! ländische Finanzabkommen republik) beitrug. gewährte ein Vor nen Gulden. Heute ist es umgekehrt. bisherigen kolonialen entsprechend finanziell auszustatten. am Binnenmarkt. Deutscher Aluminiummarkt schwer umkämpft Am 1. Januar 1959 wurde der Verkaufs- Preis für Aluminium von 2,23 DM je kg auf 2,16 DM ermäßigt. Auf den internationalen Märkten zogen aber die Aluminiumpreise Ende 1959 an. Der Us-Preis liegt sogar bei 2,41 DM je kg. Unser Düsseldorfer Tb.-Korre- spondent meldet, daß sich trotz dieses Preis- Sekälles die ausländischen Erzeuger auf den deutschen Markt drängen und selbst der niedrige deutsche Preis nicht die Gefahr aus- schließt, daß die ausländischen Gruppen im Ringen um einen deutschen Marktanteil un- tereinander gelegentlich den inländischen Preis noch unterbieten. Das zollfreie Einfuhr- Kontingent für unlegiertes Hüttenaluminium, das für das Jahr 1960 auf 56 000 t festgesetzt ust, wurde im 1. Halbjahr beträchtlich über- zogen. Im Hinblick auf den hohen Ver- brauchszuwachs ist für das 2. Halbjahr be- amtragt worden, den Veredelungsverkehr auf die Quartalskontingente nicht mehr anzu- rechnen. Preiswettbewerb nicht Könnte. mehr würden. wäre die Vollbeschäftigung. Tungspartei in den Ohren: 1920 zur Revolving- Kredites mit Holland abgeschlossen. Der betreffende Staatsvertrag wurde mehrfach Frachten wettbewerb bürokratisch bändigen Der Ministerrat der EWG hat laut vw am 28. Juni in Brüssel eine Verordnung über die Beseitigung von Diskriminierungen bei Frachten und Beförderungsbedingungen er- lassen. Nach der Verordnung sind Diskrimi- nierungen verboten, die darin bestehen, daß ein Verkehrsunternehmer in denselben Ver- kehrs verbindungen für die gleichen Güter ihrem Herkunfts- oder Bestimmungsland nach unterschiedliche Frachten und Beförde- rungsbedingungen anwendet. Damit die EWG-Rommission die angewandten Bedin- Sungen prüfen und etwaige Diskriminierun- Sen aufdecken kann, muß für jede Beförde- Tung ein Beförderungspapier mit den erfor- derlichen Angaben ausgestellt werden. Die Verordnung tritt 20 Tage nach ihrer Veröf- entlichunig im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften in Kraft? Unterschiedliche Frachten und Beförde- rungsbedingungen sind im Transportverkehr Elemente des Wettbewerbs. Der Verlader soll sich aussuchen können, auf welchem Wege und mit welchem Beauftragten er besser und billiger fährt. Doch die europäische Bürokra- tie— Minister gehören ja auch dazu dul- det nur den von ihr straff gelenkten und be- aufsichtigten Wettbewerb. Andernfalls Wär's ja eine Diskriminierung Benachteiligung), deren sich zum Beispiel Herr Schulze aus Muggensturm aden) schuldig macht, wenn er irgendwelche Güter billiger und besser be- förderte als Mijnherr Van Soest als Aalsmeer (Holland). Die Bürokratie erfindet halt immer Wieder neue Aufgaben, die sie sich selbst stel- len kann, zu ihrem größeren Ruhm und zum Verderben der Wirtschaft. Tor Private remboursähnliche Basis umgestellt. Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG, Bochum: Dividendenvorschlag(für verlänger- tes) Geschäftsjahr 30. 9. 1958 bis 31. 12. 1959: neun Prozent. Konzernumsatz 1957/58: 728; 1958/59: 665; viertes Quartal 1959: 187,5 Mil- ionen DPM. Zahl der Belegschaft fast unver- ändert Ende 1959: 15 536 Mann. Buntpapierfabrik AG, Aschaffenburg: dendenvorschlag für 1959 acht Prozent plus Zzweiprozentigem Jubiläumsbonus aus Anlaß des 150 jährigen Bestehens der Firma. Haupt- Versammlung am 12. Juli. Degussa Deutsche Gold- und Silberscheide- Anstalt, vorm. Rössler, Frankfurt/M.: Der Außenumsatz— einschließlich dessen der Or- Bangssellschaft— ist im ersten Rechnungs- Ralbjahf(bis 31. März) 1950/60 auf 461 Mil- lignen DM gestiegen(Gesamtjahresumsatz 1958/59: 797 Millionen DM). Beschäftigtenzahl am 31. März 1960 bei Degussa einschließlich Organgesellschaften: 10 613 Personen. Von der genehmigten Erhöhung des Grundkapitals wurde teilweise Gebrauch gemacht, und zwar um 10,2 Millionen DM auf 112.2 Millionen DM, Bezugskurs zu pari. Am 23. Juni wurde be- schlossen, den Rest des genehmigten Kapitals (4,8 Millionen DM) aufzugeben. Das Grund- kapital erhöht sich somit auf 117 Millio- nen DM. Die Dresdner Bank übernimmt die neuen Aktien zu einem vorläufigen Verrech- nungskurs mit der Verpflichtung, sie bestens zu verwerten. Das ist der Auftakt zur Ein- führung der Degussa-Aktien an den Schwei- zer Börsen. Divi- NSU-Werke AG, Neckarsulm. sammlung vom 22. Juli wird vorgeschlagen, den Namen auf NSU-Motorenwerke AG Zu ändern. Außer Neuwahlen zum Aufsichtsrat Der Hauptver- MARKT BERICHTE Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt ID) Bei guter Anfuhr zufriedenstellender Absatz. Es erzielten: Blumenkohl 40—60; Busch- bohnen 58-865; Stangenbohnen 8595; Erbsen 20-25; Schlangengurken St. ausl. 70—95; Salatgurken dt. 300—500 g, 30—40, 500700 8, 40—55; Karotten neu, Bund 10—15; Kartoffeln neue Pfälzer 22—25; Kohl- rabi Stck. 10—18; Petersilie Bund 10—11; Radieschen Bund 1011; Rettiche Stück 1014, dto. Bund 10—12; Rhabarber 13—19; Rotkohl 15—20; Suppengrün Bd. 10—12; Kopfsalat Stück 12—22; Schnittlauch Bund 1011; Tomaten dt. Treibhaus 90—100, dto. oll. 35 bis 70, dto, ital. 4060; Weißkohl 10—12; Wirsing 1517; Zwiebeln 1416; Aepfel 35—60; Orangen 50 bis 70; Bananen Kiste 1516; Birnen 40—60; Erd- beeren in Schale 130150, in Spankörben A 110 bis 130, B 80100, C 6080; Walderdbeeren 220—250; Himbeeren A 130150, B 70—110; Johannisbeeren rot 45—35, schwarz 140160; Süßkirschen A 65—80, B 45—65, C 25—45; Sauerkirschen 4060; Schatten morellen 60—80; Stachelbeeren unreif 30—45; reif 6570; Heidelbeeren 90-110; Zitronen Stück 1619. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt D) Bei guter Anfuhr, normaler Absatz für vom 28. Jun! nisbeeren rot 33—40, dto. schwarz 133—142; Stachel- beeren unreif A 3042, B 20-28, dto. reif rot 40 bis 65; Himbeeren in Schalen 80115; Industrie ware 47 Schattenmorellen A 60—35, B 45—58; Süßkirschen A I 46—70, A 28-45, B 2127; Pfirsiche A 45—67, B 35—44; Zwetschgen„Ruth Gerstetter“ A 4556, B 39—45; Aepfel 8 5825 Ausfall 20—22; Birnen B 30—49; Ausfall 1828; Kopfsalat, Stück 5—12; Gurken 300500 g, Stück 20—29, 500—700 g, Stück 30—39, über 700 g, Stück 40-46; Tomaten 4050 mm O, 50—56, 50-60 mm G, 59—70; Buschbohnen 57 bis 60; Stangenbohnen 83-92; Erbsen 15—16; Weigkohl 6. Rotkohl 710; Wirsing 7—8; Blumenkohl 150 bis 200 mm c, Stück 13-25, 200250 mim O, Stück 25 bis 30, 250-300 mm O, Stück 35—50. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Starke Anlieferung, Absatz gut. Es er- zielten: Süßkirschen A 3165, B 22—30, C 15-21; Sauerkirschen A 39—79, B 27-38, C 20-26; Zucker- kirschen A 3343, B 23—32, C 1522; Stachelbeeren A 2746, B 20-26, C 1519; Himbeeren A 73—114, B 55—72, C 50354; Johannisbeeren rot 32—34, dto. schwarz 142146; Pfirsiche A 3666. B 25—35; Bir- nen B 24—37, C 18-23; Aepfel B 28—51, C 2227; Konj unkturdämpfung mit Geld und Brausepulver anselbstmörderischen Experimenten landsanlagen anzugreifen und atmeten jetzt Hat doch der schwere Atem u. a. dazu geführt, daß die Treuhandverwaltung für das deutsch- nieder- (Tredefina) zur Vermehrung der Devisenvorräte um 30 Millionen Gulden(als Kredit für die Bundes- einigen Jahren deutsches Bankenkonsortium den Holländern einen Kredit von 200 Millio- Dabei wäre die Zeit so günstig, deutsches Kapital im Ausland unterzubringen. Die Bel- gler beispielsweise dürsten direkt nach nam- haften Krediten, die es ihnen erleichtern, ihre Verwaltungsgebiete Die deutschen Devisenvorräte Würden es ohne weiteres gestatten, hier mitzuwirken. Mitzu- wirken übrigens, begleitet von einer Ein- schränkung der DM-Flüssigkeit der Banken Seien wir froh, daß der Bundeskanzler 2u Köln am Raiffeisentag sich so verbindlich ge- gen eine etwaige DM- Aufwertung aussprach. Vergl.„MM“ vom 24. und 25. Juni). Das Aus- land möchte es ja bequemer haben. Beson- ders die Länder mit weichen Währungen sä- hen es gerne, wenn die deutsche Ausfuhr we- Sen Verteuerung der DM im internationalen mitmachen DM- Aufwertung: Die Folge einer 20pro- zentigen DM- Aufwertung wäre, daß alle Rech- nungen für Ausfuhren aus der Bundesrepu- blik um 20 Prozent teurer. alle Einfuhren in die Bundesrepublik um 20 Prozent billiger Das Ausland würde also auf deut- sche Ausfuhrware bald verzichten, und dahin Aber auch in Deutschland gibt es Inter- essenten an einer DM- Aufwertung. Sie lie- gen dem Bundeskanzler, und sie liegen auch anderen maßgeblichen Politikern der Regie- „Ein besseres Wahlgeschenk, als den Sparern eine 20pro- ) Tredefina, München, Mantelstraße 100, wurde Verwaltung eines 140 Millionen Gulden- verlängert; das Tredefina-Nerfahren ist indes auf GESCHAFTS BERICHTE b N dige Adressen gegeben werden. Auf jeden Fall werden sie— konjunkturdämpfend auch den Geld- und Kapitalmarkt in der Bundesrepublik beeinflussen. Wenn die Wassermassen eines Flusses die Ufer überschwimmen, denkt ja schlieg- lich auch niemand daran, den Wasserüber- fluß in den Bach zurückzuschütten, sondern man bemüht sich— falls die Stauung nicht mehr ausreicht— die Schwemme abzuleiten. — Just darum geht es und um nichts anderes. F. O. Weber Frankreichs Freizügigkeit im Einfuhrhandel (AP) Frankreich hat die Herausnahme weiterer Waren aus dem Importquoten- system mit Wirkung vom 1. Juli angekün- digt. Damit wird die französische Einfuhr aus den 18 Ländern der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft(OEEC) zu 92,3 Prozent liberalisiert. Die neue Liberalisierungsliste umfaßt Werkzeugmaschinen, chemische Erzeugnisse und Stahlprodukte, elektrische Handwerks- zeuge und elektrische Haushaltsgeräte. Gleichzeitig hat Frankreich auch 92,1 Pro- zent aller Importe aus der Dollarzone libe- ralisiert und steht damit an erster Stelle unter allen europäischen Ländern. Die Libe- ralisierung der Einfuhr hat jetzt in Frank- reich etwa den gleichen Stand erreicht wie in der Bundesrepublik, Großbritannien, Italien, Belgien und den Niederlanden. Bei Vereinigte Aluminium Umsatz T 17 Prozent VIAG- Tochter mit starken Auftriebskräften (Rb) Bei der Vereinigte Aluminium- Werke Ad“(VAW), Berlin/ Bonn, hat sich im Geschäftsjahr 1959 Produktion und Absatz ab Frühjahr kräftig belebt. In den drei Hüt- ten nahm die Aluminiumproduktion um drei- zehn Prozent auf 108 800 t zu bei einer Ge- samtkapazität von 125 000 t. An der west- deutschen Erzeugung von Hüttenaluminium war die Gesellschaft mit 72 Prozent beteiligt. Bei einem Gesamtverbrauch von 337 000 t Aluminium einschließlich Umschmelzalumi- nium betrug der VAW- Anteil rund 37 Pro- zent. Trotz Senkung der Verkaufspreise ab 1. Januar 1959 von 223 DM auf 216 DM je 100 kg stieg der Umsatz um 17 Prozent auf 328-8(281,1) Millionen DM. Die Rohstoffversorgung mit Bauxit aus Jugoslawien, Griechenland und Westafrika Parteibrillen-Integration tut Not (Tex) Der Präsident der Hohen Behörde, Malvestiti, ist ein Wissenschaftler und hält als solcher— weil er auch Politiker ist und zentige Aufwertung zu gewähren, gebe es nicht.“ Wenn die Naivität der oben erwähnten Ausführungen Etzels, also eines Regierungs- mitgliedes, berücksichtigt wird und darüber hinaus auch Beachtung findet, daß Politiker Vor allem ihre Aufgabe darin sehen, Wahlen zu gewinnen, heißt es, ganz scharf aufpassen, damit nicht doch mit einer DM- Aufwertung die Wirtschaftsentwicklung vernichtend ge- Stört wird. 5 Der Bundesbankpräsident selbst befindet sich in einer schweren Situation. Einerseits ist er gebunden an sein verunglücktes Kon- junkturgutachten, das auf reinen Produktivi- tätsberechnungen aufbaut; andererseits ver- schoß der Zentralbankrat mit den bisherigen Mahßnahmen so ziemlich sein ganzes Pulver. Viele Möglichkeiten zum notenbankpoliti- schen Eingreifen gibt es nicht mehr. Die Ein- kommensentwicklung besonders die Lohn- bildung— hat Blessing mit untauglichen Mitteln angesprochen. Kapitalexport bleibt also die einzige heil- Same Möglichkeit. Die angehäuften Devisen- Vorräte aus dem Ausland zugänglich zu ma- chen, sie zu exportieren, heißt ohne soziale und wirtschaftliche Einbuße mit den Proble- men fertig zu werden. Es müssen die Kapi- talexporte ja nicht unbedingt an keditunwür- er sprach in Nancy und fuhr dann nach Spa- nien, um genau denselben Vortrag, den er bereits in Rom und Nancy gehalten hatte, auch auf Einladung der Rechts wissenschaft- lichen Fakultät der Madrider Universität 2 halten. 5 Arthur Gailly auf die Palme. Europäische Integration wird von den Trägern von Par- teibrillen sehr oft gleichgesetzt, wird mit Anlaß zur Kritik gespickten Fragestellung. Also fragte Gailly vorwurfsvoll, ob Malve. stitis Ausführungen als Annäherung zwi- schen Spanien und der Europäischen Ge- meinschaft auszulegen seien. Die Partei- brillenträger werden es langsam dahinbe- kommen, daß es keine neutrale Wissenschaft und Forschung mehr gibt, sondern nur „Gelbe“ und„Blaue“ wie in dem sagenhaften Eatanswill, das seinerzeit Charles Dickens in seinem Roman„Die Pickwickier“ pe schrieb. Wenn jemandem an dem spanischen Regime etwas nicht paßt— dem Chronisten übrigens auch nicht— dann ziemt es sich, alle Anstrengungen zu unternehmen, mit sachlicher Beweisführung— also auf wissen- schaftlicher Grundlage— die Spanier eines anderen zu belehren. Gott gebe, es würde dies gelingen. Noch schöner wäre es auch, Wenn man auch den Osten überzeugen könnte. verlief ohne nennenswerte Störungen. Erst- mals wurden auch Bauxite aus Surinam (Niederländisch-Guayana) bezogen. Im Laufe dieses Sommers rechnet der Vorstand auch mit der Belieferung aus Guinea(Westafrika), wo sich die Gesellschaft mit 5 Prozent an der Errichtung einer Aluminiumoxyd-Fabrik, der FRIA, Compagnie Internationale pour la Pro- duction de Alumine, beteiligt hat. Die Hüt- ten waren infolge der anhaltend guten Nach- frage in den ersten Monaten 1960 wieder voll beschäftigt. Von Januar bis einschließlich Mai 1960 konnten alle westdeutschen Alu- miniumhütten mit einer Erzeugung von 65 700 t ihre Kapazität voll auslasten. Die gesamte Inlandserzeugung 1960 an Hütten- aluminium wird auf 170 000 t vorausge- schätzt. In Anbetracht des großen Bedarfes am Binnenmarkt sei mit Einfuhren von 75 000 t zu rechnen. Neben den traditionellen Lieferländern Kanada, Norwegen und Oesterreich bewerben sich die nordamerika- nischen Aluminiumhütten sehr stark um den deutschen Markt. Die verbesserte Kapazitätsauslastung bei VAW in Verbindung mit der günstigen Ab- Satzlage hat die Ertragslage gegenüber dem Vorjahr wesentlich gebessert. Dividenden- vorschlag: zehn Prozent plus zwei Prozent Bonus, 1958: neun Prozent. Die Möglichkeit einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmit- teln ist bei diesen zum Besitz der bundes- eigenen Vereinigten Industrie- Unterneh- mungen AG(VIA), Berlin-Bonn, gehören- den VAW vorgesehen, Da die Entscheidung dieser Frage im Zusammenhang mit def linanziellen Auswirkungen weiterer Investi- tionen steht, soll eine abschließende Rege- lung erst im laufenden Geschäftsjahr ge- troffen werden. BiA verstärkt auch in Mannheim Beratungsdienst für Versicherte Die nach Inkrafttreten der Rentenver- sicherungs-Neuregelungsgesetze noch schwie- riger gewordene Rechtsmaterie hat die BfA (Bundesversicherungsanstalt für Angestellte) veranlaßt, die in den Ueberwachungsbezirken arbeitenden Auskunfts- und Ueberwachungs- stellen personell zu verstärken, weil sich ge- zeigt hat, daß eine intensive Aufklärung und eine noch tatkräftigere Beratung der Ver- sicherten als bisher notwendig ist. Zur Er- gänzung dieser Tätigkeit hat die Bundesver- sicherungsanstalt für Angestellte eine Aus- kunfts- und Beratungsstelle in Mannheim, 5 7, 16/17, Auf den Planken, eingerichtet. Diese mit hauptberuflichen Kräften besetzte Dienststelle der BfA wird ihren Dienst am 1. Juli 1960 aufnehmen. In diesem Zusammenhang verdient die Aufklärungs- und Beratungstätigkeit der BfA besondere Erwähnung. Nicht nur die ehrenamtlichen Mitarbeiter werden laufend geschult, um den Versicherten mit Rat und Tat beiseitestehen zu können. Auch die im Außendienst tätigen hauptberuflichen Ueber- Wachungsbeamten sorgen für möglichst engen Kontakt mit den Versicherten und für deren erforderliche Aufklärung in vorbildlicher Weise. Schließlich bestehen noch bei den Stadt- und Landkreisverwaltungen die ört- lichen Versicherungsamter, welche bei der Vielzahl von Fragen, die auf dem Gebiet des Beitrags- und Leistungsrechtes auftreten, den Ratsuchenden helfen und die Verwaltung entlasten. steht— wie bereits gemeldet— der Divi- dendenvorschlag von zehn Prozent für 1959 und die Schaffung genehmigten Kapitals von 3 Millionen DM zur Diskussion. Süddeutsche Zellwolle AG. Kelheim-Donau: Der Aktionärshauptversammlung am 24. Juli wird eine Namensänderung in„Süddeutsche Chemiefaser AG“ Vorgeschlagen. Aufsichts- ratsvorsitzender Franz Glenner verneinte die Möglichkeit der Kapitalerhöhung aus Gesell- schaftsmitteln. Dividendenvorschlag für 1959: 12 Prozent(1958: 9 Prozent). HAUPTVER SAMMLUNGEN Ilseder Hütte, Peine: Die Aktionärsversamm- lung am 27. Juni beschloß Ausschüttung einer neunprozentigen Dividende. Eine längere De- batte über etwaige Ausgabe von Berich- tigungsaktien verlief ergebnislos. Ruhrstahl AG, Witten/ Ruhr: Die Hauptver- sammlung am 27. Juni genehmigte einstimmig die Erhöhung des Grundkapitals um 11,5 Mil- lionen auf 27,5 Millionen PM im Verhältnis 4:1 und zum Bezugskurs von 180 Prozent. Die wenigen freien KRuhrstahl- Aktionäre sollen die auf der für 5. Juli vorgesehenen Haupt- versammlung der Muttergesellschaft, der Rheinische Stahlwerke AG, Düsseldorf, zu be- schließenden Dividende erhalten. Der Divi- dendenvorschlag der Rheinischen Stahlwerke lautet 12 Prozent plus Sonderzahlung von 10 Prozent. EWGVEFTA-Schatten: DORNiger Aufstieg der Zellstofffabrik Waldhof Dividenden- Verdoppelung gegenüber 1956 „Acht Prozent Dividende(für das Ge- schäftsjahr 1959— Anm. d. Red.) ist die höch- ste Dividende, die unsere Firma seit über 30 Jahren gibt... Ich möchte nicht verhehlen, Wir im vorigen Jahr.“—„Bei einer Beurtei- lung der Aussichten unseres Faches und spe- ziell unserer Unternehmung dürfen wir auch bei aller Berücksichtigung der geschilderten Versicherungsunternehmen daß... es uns nicht leicht gefallen ist,., den Nachteile unseres Standortes, 5 1 Son- ippi 1 0 8 wi f l 5 derbehandlung außerhalb der Grundlinie un- Agrippina Versicherungs- Gruppe. Köl Rh. Dividendensatz so zu steigern Wir Werden 2 h. 0 i ip Versicherungs-Aci, litteleuropg- heute... die doppelte Dividende, wie im serer Wirtschaftspolitik dringend bedürfen, iche Versicherungs-AG. Kölner Lloyd All- Jahre 1956 ausschütten“ Der Generaldirektor eines nicht vergessen. Wir gehören einem, gemeine Versicherungs-AG und Agrippina der Zellstofffabrik Waldhof AG, Dr. Friedrich Dorn, schilderte nach diesen Einleitungswor- ten auf der von rund 75 Prozent der Aktio- näre beschickten Zellwald-HV die branche- mäßigen Schwierigkeiten, mit denen die Zell- stoffkindustrie zu kämpfen hat. Aus Gründen, die vorwiegend im forstwirtschaftlichen und Wirtschaftspolitischen Bereich liegen, ist die deutsche Zellstoffindustrie konjunkturell an- fällig. Die Auswirkungen europäischer Wirt- schaftszusammenschlüsse lassen überdies Dü- steres erahnen, weil die holzreichen auslän- dischen Wettbewerber(Oesterreich, Finn land, Skandinavische Länder Standortvor- teile haben, die den Deutschen stets vorent- halten bleiben. Allerdings sagte auch Dorn unter anderem:„Die in den skandinavischen Ländern vorgenommenen Preiserhöhungen haben sich auch innerhalb des deutschen Bundesgebietes ausgewirkt. Wir hoffen da- her, daß wir, wenn nicht weitere Kostenstei- Welt wirtschaftlich gesehen, blühenden Wirt- schaftszweig an. Auch im Bundesgebiet sta- gniert die Papierindustrie keineswegs. In den letzten zehn Jahren hat sich die Erzeugung von Papier und Pappe verdoppelt. Noch etwas stärker ist der Papierverbrauch je Ein- wohner in der gleichen Zeit gestiegen.“ g Die Aktionärshauptversammlung, der Dr. h. c. Hermann J. Abs Deutsche Bank AG) vorsah, genehmigte Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Geschäftsbericht für 1959, sowie die Verteilung einer achtprozenti- gen Dividende. 1 Bei der Wiederherstellung der früheren Festsetzung von Aufsichtsratsvergütungen sie waren in den mageren Zellwald-Jahren aus freien Entschlüssen der Verwaltung ge- klirzt worden— entzündeten sich flüchtig die Gemüter an der Optik, die solche Maßnah- men hervorrufen. Die erforderliche Statuten- änderung wurde jedoch schließlich von mehr Rückversicherungs- AG): Die Aktionärshaupt- Versammlungen am 27. Juni beschlossen Aus- schüttung 12prozentiger(im Jahre 1958.10 Pro- zent) Dividenden und genehmigten den Ver- schmelzungsvertrag der Mitteleuropäischen Versicherungs-AG mit der Agrippina Ver- sicherungs-AG, sowie Erhöhung des Grund- kapitals von 3,6 auf 4.8 Millionen DM. In einer a0. HV soll das Kapital auf 7.2 Millionen DM erhöht werden. Ab I. Januar 1961 ist Fusion der Kölner Lloyd Versicherungs-AG mit der Agrippina Rückversicherungs-AGd nach ent- sprechender Vorangegangener Kapitalaufstok- kung vorgesehen. Berlinische Feuer- Versicherungs-Anstalt, Mün- chen: 1959 stiegen die Beitragseinnahmen auf 48,18(i. Vorj.: 42,73) Millionen DM, die Ver- mögenserträge auf 2,81(2,40), die Schadens- summe auf 32,81(25,51) Millionen DM. In der Kfz-Versicherung wird außer dem gesetzlichen Bonus eine nach schadenfreien Jahren gestaf- felte Prämienrückvergütung ausgeschüttet, die bis zu 50 Prozent beträgt. Laut HV- Beschluß 5 5 a 10 naar f 1 f 19571 g 9 eichen Ertrags- als 98 Prozent der vertretenen Aktionäre g Obst, tur Gemüse langsam. Es erzielten: Erdbeeren Zwetschgen„Ruth Gerstetter« B 30-67 Bohnen Wird fiir 1959 eine Dividende von 16(nach 14) 5 eintreten, 3 der gl 5 5 25 1 billigt Pünktchen 4 80140, B 5070; Walderdbeeren 200220; Johan- 33—65. Prozent verteilt. Kraft unseres Unternehmens rechnen könn. a 8 8, 256. . Mitgeten vos. Vereinigte Wirtschaftsdt SD-.. 27.6. 28. 6. 27. 6. 28. 6. 27. 6. 48. 6. e 15 15 1750 b Effe te 2 5 GSrse 33 5 eee ee eee.. K klagke 705 775 5 5 8 8 e e e 102 101 Universal-Fund 11175 112,13 a oder Uebermittlungsſehler.) 81 5 Pfälz. Hypo. 1. 58 Uscsiodds 118.80 1186,20 b inner A8 21 327 Rhein. Hypo. 60⁰ 575 6% Rhein. Hypo. 94 94 c 3 5783 5.84 Frankfurt a. M., 2 8. Juni 1960 Stautwerte Bochum 35% nenn kr po. 5„„ 10,85 10,95 . 5 12 Renten 6.5% Rheinpteußen v. 38 1775 1 7 e J 75 1 75 7 Adzucker 8 Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhid- pfalz v. 58(2 2. F.(5). 0 0 2. 6. 28. 6. 5 2776. 28 6. 2.6. 28, 6. Thyssen 36 367. 85 id v.85 lol join 3,8% KWI v. 39 93⁰⁰ 53% Keystone S. 3(8) 1370 135 Notierte Aktien Dierio Chr Ut a. 30 33) Keumot 13) 138) vol 70 700. Bed, Kont Lds bk.. l% 3% Tuyssenbütte„ 0 0 de 5 425 2.16 Accu 4323 453 Dortm. Höôrder 19⁵ 175 Klein Schanzlin 5— Ver. Glanzstoß 5 5%% Bad. Kom Ldsbk. div. II. 3% Weltbank Ant„ 59 98 98 Oppenheimer(8) 12.20 2, Adlerwerke 378 892 Durlacher Hof 9⁵⁰ 950 Klöckner Bergbar 25 25⁴ Wintershall 550% 548 5% Bayer. Hypo. 112 12 5 89106 Waldhof v. 56 lc 10% bhiladelphie 8 11.70 5 A t. Energie 550 J Eichbaum Werget 220 122²⁰ Klöckner Humb. Deutz— 900 251 n 35⁵ 35⁵ 5,5% Gtoßkrefty Mhm 18„ In 5 rel-El.() 1 80 5 4 f. Verkehr 57⁰ 7⁵³ El. Licht u. Kraht 225 725%[Klöckner Werke 287 274 Zellstoff Waldhof 3³5⁵ 3³⁰ 5% Ptälz. Hypo. 111 111 Wandelanleihen Surit(str.) 168,25 00 AEG 40⁰ 4% Enzinger Union 700 7⁰⁰ Kreuß-Maflei 467 4⁵ 5% Rhein. Hypo. 1053 15 8.5% Angto Americ. Eutopachem(str.) 170,00 170, Aschaſfenb Zellstoft 7% i Eslnger Maschinen 300— Lahme ver 800 780 J Bondtlerte Aktien 7.5% Siemens v. 541) 5 5 Corp. e 39 100 100 Siat-Imb.(str.) 1070 1070 Badische Anilin 97 6579 Farben Bayer 768 763 Lindes Eis 9³⁰0 920 28 7% AEG v. 58 285 200 1 BMVVY 375 380 Barben Liquis 6,80 6,75 Löwenbräu 14⁵⁰ 14⁴⁰ Beton& Monierbau 580 600 Renten 65% BMW v. 58— NE-NMetalle Geld Brief Bemberg 200 255 Bein Jetter 287%% 239%[Ludwigsh. Walzm 5— Burbach Kali 4³⁵ 4³⁵ Zinsen tarifbesteuert) 5.5% Chem. Albert v. 88 20) 205 27. 6. 31 3104.,5 Berger 570, 5⁵⁰ Beldmühle 1850 1850 Mannesmann 805 327% 5 609% 608 8% AEG v. 36 105% 105% 5.5% Schering 59 255 255 9 9 858 Kopfer 87 88 Bekule abgestempen—72⁰¹ 17 Felten 42⁰ 4²⁰ Metallgesellschaft 85 17855. a 750 760 3% Baden- Württ. v. 57 5 10⁴ 6.3% VDN v. 51 681 25 ae 225 227 dto neue 5 5 Gelsenberg 225 225 Nordd. Lloyd ee e ae i„ e 0 10% lese uresiment-Zertinksie Zinn 941 95⁰ Binding Blauetel 900 TJ. 1850 Goldschmidt 8⁴⁰ 8³⁰ NS 2200 2400 410 00 8% Bosch v. 56 F 222,60 221,30 5 241 247 2³6 h 2⁴⁰0 Gritzner-Kayser 300 ⁰ T 310 pfälz. Mühlen 10³ 10³ Orenstein& Koppel St. 214% 785 8% BBC v. 36 2 107 Aare ps 119,0 120.60 Messing 50 265 272 30⁰ 300 Grün& Bilfinger 470 460 Phoenix Rheinroht 3³⁵ 309% 3 5 312 317 7% Bundesbahn v. 58 101% 10] Agefrs 180,20 151,20 Messind i e eee eee, ee e. ee e r 0 e eee 5 3 Boveri& Cis. 710 4 3 Witten 1255 12250 1 5 5 1 17 1 5 Ben b.. v. 59 101% 1853 Anglo 1 1 8 100 115 3 9 41% 8 80 5 5 5 5. eius 580 v. 56— Atlanticfonds g 44 Dollar 5 8 Chemie Albert 15 5 Hamborner Leros 90 175 R 724 740 in ee ene 5.5% Selsenberg Abele ends 117.50 118,25 engl. L 13,888, ½05 Chemie Verwaltung Hüls% 480 Handels-Union 78⁰ 5 dto. Vorzüge 688 64⁴⁵ Alllanz Leben 10%’ 000 Benzin v. 39 90* 70 S 15.00 15,50 1 an Bols 4,2518 4,2618 Sonn Summit 1010 1013 Hapag 8 11 7 Rheinmetall— Allianz Versicherung 350 37ꝰ4⁰ 8% Heidelb. Zem. v 86 105%½ 105, Dekafonds 16/30 165,60 100 hfl. 110,495 110,715 Daimler Benz 5500 55³0 Hafpenes 12 11 Rbeinpreußen 223 5 Badische Bank 55 5⁵⁰ 9% Hoechster Ferb. v. 57% 0% Boropefonds 1 178,0 /2,80 100 sſrs. 96.5% Deere-Lanz 72 170 kleidelberger Zement 1240 78 Riedel 460 47⁰ Bayer. Hypo.& Wechselb 707 60⁰ 2% Hoechstei Farb. v. 58 103% 103% Eurunion 155,0 156,40 100 beig. tr. 8,855„5 752 757 Hoechster Farben 23 2 Ruhrstahl 500 5²⁰ Berliner Handelsbank 6865 673 60% Hoesch werke v. 36 2 70% Fondak% 178,00 100 ktrs. 84.55 88,15 . Contigas 850 820 Hoeschwerke 5 5 Rütgers 200 5 Comerzbank AG 510 610 7% Lastenausgl. v. 59 101% leo Fondis 175,0 195,90 100 dan. Kronen 60, 50,56 Pt. Edelstahl 52% 580 gochtiet 250 f ee Salzdetlurt 28 88 1 Dr Berk 46 7 700 6% NaN v. 57 e N Fonds 11½80% i100 nor krönen 26 8055 Ot. Erdl 257 228 Holzmann 1802 1 3 Schering 5575 483 Ot. Centralboden e ee ee, Mannesmann. 89 87 2„„ 105,0 106,20 100 schwed. Kronen 80,755 6 5 Degusss%„ Gatten Oberhausen 510 Schiess 7%„% be Ryp. Bent Bremer 1 8% Pfalzwerke v. 57 16% 104 Industrie f 96,90 1000 ft. Lire 670 05 Pt. Lino 1440 435 Hütte Siegerland 3 Schloßquellbe.% f% bresdner Bank 40 645 6³³ 6%ĩ Ptälz. Hypo. 95 55 Intervest 78,0 95,0 100 österr. Schflliag 16,055 7 5 5 460 Ind Werke Karlsruhe 55 8 Schtbert u. Salzer 570 555 Frankf Hypo. 0⁵⁰ U. 55 5% Pfälz. Hpyo. 7³ 9³ investe 174.0 178, 10 portugel 144.56 155 2855 28⁰ Kall-Chemis 8 785, Schultheiß Stämme 470 470 Industriekfacitbenk 265 250 5 Thesaurus 21,00 214,4 100 DNA. West 480, 577 57⁵ Karstadt 1 14%%[Schwert Stechen 67% T hn aanh. Veseich. Lit. 4 1830 18²⁰ 30% Kapt.- Ertragsst. 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Juni 1960/ Nr. 14 Die Menschlichkeit der Sprache Ein Vortrag Dolf Sternbergers im Rahmen der Mainzer Sotenberg-Festspiele Ueber die Sprache zu sprechen, ist immer ein heikles Unterfangen; ist doch das Mittel, dessen man sich bedient, zugleich der Gegen- stand der Untersuchung. Wählt man als Thema gar„Die Menschlichkeit der Sprache“, wie Dolf Sternberger es für seinen Festvor- trag anläßlich der Gutenberg-Feier im Städtischen Theater zu Mainz getan hatte, So vervielfältigen sich die Schwierigkeiten; denn der Mensch ist ja das Sprechende Wesen schlechthin, und in der Sprache offenbaren sich Art und Grad seiner Menschlichkeit, die sich wiederum nur mit Hilfe der Sprache vergegenwärtigen lassen. Der Philosoph und der Philologe, mit denen ich mich nach Dolf Sternbergers Vortrag unterhielt, waren denn auch von den Ausführungen nicht be- friedigt: Dieser vermißte die fachliche Präzi- sion, während der Philosoph an Dolf Stern- bergers Ausein andersetzung mit Heidegger Anstoß nahm, welche in dem Satz gipfelte: „Es ist nicht wahr, daß die Sprache spräche, sondern der Mensch spricht.“ Wäre ein Soziologe unter uns gewesen, so hätte er sich von dem Vortrag wahrschein- lich durchaus befriedigt gezeigt. Dolf Stern- berger stellte die gesellige Funktion der Sprache in den Mittelpunkt seiner Ausfüh- Tungen. Daß die Sprache der Verständigung unter den Menschen dient, sei eine be- Slückende Tatsache; Konversation, Diskus- sion, Debatte seien heitere Gesprächsformen; selbst eine geschäftliche oder diplomatische Verhandlung setzten Gesprächskultur vor- Aus. Dolf Sternberger konnte sich dabei auf Wilhelm von Humboldt berufen, der den Seselligen Ursprung des Sprechens hervor- gehoben hat: Die Sprache verlangt, an ver- stehende Wesen gerichtet zu werden. Frei- lich, am raschesten verstanden wird jene Redeweise, deren Niederschläge im Deut- schen Dolf Sternberger und seine Mitarbeiter Gerhard Storz und W. E. Süskind als die „Sprache des Unmenschen“ bezeichnet haben. Barbarei der Sprache— die Verdorrung des Zeitwortes und ähnliche Erscheinungen des unmenschlich gewordenen Sprechens— ist kür Sternberger mit Recht das sinnfälligste Zeichen geistiger Barbarei; denn Sprache und Geist sind identisch, wie Humboldt als erster gesehen hat. Mit seiner Sprache fällt und steht der Mensch. Der beglückend- heitere Aspekt des Themas von der Geselligkeit der Sprache enthüllt seine erschreckende Seite: die ständige Gefahr des Abgleitens ins Un- menschliche, in der wir uns befinden. „Zum schieren Monolog ist Sprache nicht nötig“, sagte Sternberger an einer Stelle sei- nes Vortrages, und kurz darauf:„Es ist kein Monolog ohne Dialog.“ Die Dichtungen, Welche das Mainzer Städtische Theater wäh- rend der Gutenberg-Festspiele aufführte, bildeten die schönste IIlustration dieser Thesen. Eliots„Verdienter Staatsmann“, ge- bitteren Wahrheit gegenübersteht. Eliot is menschlich genug, hinwies. Aristophanes„Lysistratà“ hingegen Hasses, siegesgewiß allein durch die Ueber- Sprache, die selbst in der Uebersetzung und Bearbeitung noch einen Schimmer vom Glanze des Originales in unser Deutsch rettet. Wer aber hätte bei dem Monolog der Mar- schallin im ersten Akt des„Rosenkavaliers“ von Richard Strauß nicht daran denken müssen, daß es monologisches Sprechen ohne Dialog nicht gibt? Gewiß, die bezaubernden Verse, von Nelde Clavel mit der Kultur einer großen Sängerin und mit unvergeßg- licher Beseeltheit vorgetragen, sind zunächst ein Rechenschaftsbericht der alternden Frau. den sie sich selbst ablegt; doch sie sind auch an das entgleitende Rild des siebzehnjähri- gen Octavian gerichtet. Und es gibt kein schöneres Sinnbild der Verständigung durch Sprache, als wenn im Finale die Stimmen Octavians und der Sophie(Hertha Töpper und Anneliese Rothenberger) zur dialogisch- monologischen Einheit verschmelzen und der Zuschauer nun weiß, daß diese Liebe im Ein- verständnis der Herzen und der silbernen Töne besiegelt ist. Eine grohartige Auf füh- rung von internationalem Format, der Höhe- punkt der Gutenberg-Festveranstaltungen, der dem Mainzer Theater, dem Dirigenten Karl Maria Zwißler, dem Regisseur Josef Maria Schmitz, dem Bühnenbildner Her- mann Soherr und allen Beteiligten, besonders Kurt Böhme als Ochs auf Lerchenau, zur Ehre gereicht. Für das Verständnis der Dichtungen aber hätte man sich keine sinnvollere Einführung wünschen körmen als den Vortrag Dolf Stern- bergers über die Menschlichkeit der Sprache Und ihre gesellige Funktion, wie sie sich am schönsten in der großen Dichtung seit den Griechen offenbart. Horst Rüdiger Neuer Friedenspreisträger spielt von den Bühnen der Stadt Köln unter Oscar Fritz Schuhs Regie und mit Bernhard Minetti und René Deltgen in den Haupt- rollen, steht oder fällt allein mit dem Dialog, der die Gesellschaftslüge im Laufe der drei Akte entlarvt und die Hohlheit des Sprechens enthüllt, bis der Held am Ende der nackten, in diesem Stück ein kühlerer und dramatisch schwächerer Ibsen, sehr englisch und nicht um in der anderen Sprache ganz verständlich zu werden— es ist die„Veränderung der Welt“, deren Proble- matik Dolf Sternberger gestreift hatte, als er auf die Aneignung von Fremdsprachen vom Mainzer Ensemble unter Horst Alexan- der Stelter ein wenig schleppend, aber scharf pointiert gespielt, ist so recht ein Beispiel für die gesellige Funktion des Sprechens. Ein heller und klarer Kopf hat diese Fabel vom Friedenswillen der Frauen ersonnen; die Dämonen des Krieges und der Streitsucht Werden gebändigt durch das kluge, lichte Wort der Athenerinnen, die sich nichts vor- machen lassen von den bösen Geistern des zeugungskraft ihrer Weiblichkeit und ihrer t August Macke: Paul Klee (Zeichnung 1914 Diese Zeichnung, eine Por- traitskizaze des am 29. Juni 1940 in Bern gestorbenen Malers und Graphikers Paul Klee, entstand auf einer Reise nach Tunis und Kairuan, die die Freunde Klee und Macke im Jahre 1914 gemein- sam unternahmen. Sie war von entscheidender Be- deutung für Klees wei⸗ tere Entwicklung:„Die Farbe hat mich für im- mer. Ich und die Farbe sind eins.“ * + Foto: Interpress Bachs h-Moll-Messe Auftunrung in der Peterskirche zum Die Heidelberger Bachwoche ist nach acht ereignisreichen Tagen zu Ende gegangen Höhepunkt und Abschluß war die Auffüh- rung der h-Moll- Messe in der Peterskirche die gleichsam zur musikalischen Pilgerstätt 2 wei Stunden die Zuhörer in Hochgestimmtheit, die Wiedergabe des Werkes als Resonanz zu zeugen pflegt. Erich Hübner ist ein Künstler, der mit den beiden Grundelementen Form und Aus- druck auf zeitgemäße Weise operiert. Zügige, manchmal stürmische Zeitmaße wirken zu- gunsten übersichtlicher Architektur. Es ist jener geistigen 2 wurde. Der Chor des Heidelberger Bach- vereins und sein Dirigent Erich Hübner aber haben mit einer respektheischenden Leistung ihr Jubiläum gekrönt und entließen nach eine vorbildliche Die Huszeichnung geht an Victor Solloncz Der Stiftungsrat für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels hat den Friedens- Preis 1960 dem Londoner Verleger und Publizisten Victor Gollancz zuerkannt. Der Preis wird während der Frankfurter Buch- messe am 25. September vom Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche feierlich über- reicht werden. Mit Victor Gollancz, der am 9. April 1893 in London geboren ist, wurde ein Preisträger nominiert, auf den in be- sonderer Weise die Bedingungen des Frie- denspreises zutreffen, daß eine Persönlich- keit auszuzeichnen sei, die durch ihr Werk und ihr menschliches Verhalten„einen Bei- trag zum Frieden unter den Menschen ge- leistet hat“. Victor Gollanez, der 1927 seinen Verlag und 1936 eine„Buchgemeinschaft der Lin- ken“ gründete, hat 1945 zu der Aktion„Ret- tet Europa jetzt“(Save Europe now) auf- gerufen und sich besondere Verdienste um die Aussöhnung von Siegern und Besiegten erworben. Eine religiös fundierte Humanität kordert er in den Erinnerungsbänden„My dear Timothy“ und„More for Timothy“, die in deutscher Ausgabe 1954 und 1955 unter dien Titeln„Aufbruch und Begegnung“ und »Auf dieser Erde“ erschienen sind. Ueber seine schriftstellerische und verlegerische Wirkung hinaus hat seine Stimme auch Politisches Gewicht. dpa Teppiche nd Pfos ken Aussfellung im Mannheimer Kunstsdlon Lore Daber Gobelins und Schriftteppiche aus der Werkstatt Gret Mohrhardt und Inge Rich- ter zeigt der Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer vom 25. Juni bis 18. Juli. Gret Mohr- hardt und Inge Richter sind Schülerinnen der Werkkunstschule Offenbach. Die Tep- piche ihrer Offenbacher Werkstatt in der Mainstraße zeichnen sich durch handwerk liche Meisterschaft und eine wohlgelungene Ausgewogenheit der Farben aus. Was in Mannheim gezeigt wird. ist ein schöner Querschnitt durch die Motivik und Gestal- tungs möglichkeiten der modernen Bildwir- kerei, dieser sehr alten und lange in Ver- gessenheit geratenen Kunst, die erst in un- seren Tagen wiederentdeckt und neu belebt wurde. Wo nicht Entwürfe befreundeter Künstler— zu loben ist da Isolde Schmidt- Menzel(„Holunderblüten“)— ins Textile übersetzt werden, greifen Gret Mohrhardt und Inge Richter auf„klassische“ Vorbilder zurück. Daß das durchaus legitim sein kann, beweist der gelungene Weihnachtsteppich, der nach einem Ausschnitt aus dem Altar von Sagas(Spanien, 12. Jahrhundert) ge- arbeitet wurde. Zu einigen sehr dekorativen Teppichen mit Tierdarstellungen haben Felszeichnungen aus der Libyschen Wüste Pate gestanden und, herausgelöst aus dem Numinosum ihrer ursprünglichen Um- gebung, eignet diesen Tierbildern bereits ein Grad von Manierismus, der überrascht. Die Schriftteppiche von Hans Schmidt, Mainz, setzen die Offenbacher Tradition der Schriftteppiche von Rudolf Koch fort. Ent- täuschend ist, was Bernhard Vogler, der den Entwurf für zwei sehr hübsche Kindertep- piche geliefert hat, als Bildhauer und Gra- Phiker dem Kunstsalon Dauer zur Verfü- gung stellte. Wer in der Einladung aus- drücklich als Ausstellender genannt wird, sollte es nicht bei fünf Kleinplastiken be- wenden lassen, die, bei formalen Anklän- gen an die geschlossene Form eines Mataré, zwar von durchaus eigenem Reiz sind, Wenngleich eine gewisse Manieriertheit der Darstellung, ein allzu häufiges Wiederauf- nehmen und Wiederverwenden einer einmal gefundenen Form ihrer künstlerischen Qua- lität Abbruch tut. Das gilt vor allem von den Graphiken, die hinter den Plastiken weit zu- rückbleiben. Die Aktstudien wären bes- ser in der Skizzenmappe des Künstlers ge- blieben, der sich, wie Fotograflen einiger nichtausgestellter Werke bewiesen, mit an- deren Arbeiten besser empfohlen hätte, rau- Abschluß der Heidelberger Bachwoche des 19. Jahrhunderts exerziert wurde, son- dern konzentriertes, federndes Vorwärts- schreiten. Der Ausdruck hat andererseits nichts vom Klischee des Pomps um jeden Preis; er wächst organisch als Akzent der Kraft und der Größe, legitimiert durch die Partitur. Was alles Bach dem Chor als dem Träger der Messe an Schwierigkeiten in kontra- punktischer Hinsicht, in Chromatik und Koloratur aufbürdet— dieses Kompendium formaler Kunstfertigkeit wurde vom Bach- verein mit immer wieder überraschender Selbstverständlichkeit vollzogen. Da die Vor- * aussetzungen technischer Art und bezüglich der Präzision gegeben Waren, schließglich beim homophonen Singen ein Klang von kerniger Kraft entwickelt wurde, fügten sich alle Faktoren in ein imponjerendes Ge- samtbild. Es ergänzte sich vorteilhaft durch die Mitwirkung des Städtischen Orchesters Heidelberg mit den zahlreichen Obligat- solisten samt Renate Noll am Cembalo und Bruno Pentzien an der Orgel und eines Quintetts von Vokalsolisten(Hanni Mack, Lore Fischer, Georg Jelden, Erich Wenk, Hans-Olaf Hudemann), das die Beherr- schung des Bach-Stils mit der Erlesenheit der Stimmen teilweise exemplarisch ver- bindet. Am Abend zuvor hatte man bei einem Orgel-Orchester-Konzert in der Heidelber- ger Christuskirche die vorbachsche Gene- ration der Orgelmeister mit je einem Prälu- dium-Fugen-Werk von Dietrich Buxtehude O- Dur), Johann Pachelbel(d-Moll) und Vin- cent Lübeck(E-Dur) berücksichtigt. Die Ver- duickung von ausgesprochenem Struktursinn mit den klanglichen Möglichkeiten des In- struments führte zu einer sehr persönlichen Wiedergabe des technisch souverän amtie- renden Solisten Herbert Haag. Konzertieren- den Elan entfaltete er in den akkurat dar- gebotenen Sinfonias für Orgel und Orchester aus den Bach-Kantaten Nummer 169, 146 und 49. Hier war Oskar Deffner am Pult der energische Motor der Aufführungen, das Heidelberger Kantatenorchester ein vor- züglicher, von der Orgel gelegentlich zu sehr überdeckter Begleitkörper. rr. nicht die seelenlose Motorik, wie sie als Aller anderen Räume mit sich. Pie neue Ko- Reaktion auf das romantisierte Bach-Bild mödie“ wird 600 Personen fassen. Bisher hatte Koltur-Chronik Dem Tenor Tino Pattiera, der in diesen Ia. gen sein 70. Lebensjahr vollendete, wurde v. Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke das Bun- desverdienstkreuz Erster Klasse verliehen. Ii Pattiera, einst ein gefeierter Sänger, der haupt- sächlich an der Dresdner Oper wirkte, lebt Selt Jahren in Wien, wo er auch aus der Hand dez deutschen Botschafters Dr. Müller-Graaf die Auszeichnung entgegennahm. 0 Das New Lorker Goethe-Haus, eine richtung der Deutsch- Amerikanischen Kultur- Sesellschaft, zieht in Kürze aus seinen his- herigen Räumen in der New Vorker Stach mitte in ein größeres Haus an der Fifth Avenue um. Das neue Gebäude. gegenüber dem Metropolitan Museum of Art Selegen, 3 War kürzlich von der Bundesregierung uf. lich erworben worden. Der frühere ameri- kanische Botschafter in Ronn. Dr. James B Conant, der dem Kuratorium des Goethe- Hauses angehört, teilte mit, daß die Neu- eröffnung des Instituts im neuen Gebäude am 15. Oktober vorgesehen sei. Das New Yorker Goethe-Haus wurde vor drei Jahren zur För- derung der kulturellen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und den Vereinigten Staaten von Amerikanern gegründet. Sein Programm umfaßt, ähnlich dem der Amerika- Häuser in Deutschland, Vorlesungen, Kon- zerte, Filmvorführungen, Diskussionen, Sprach! kurse, Ausstellungen und Aufsatzwettbewerbe 9 Die Errichtung einer Theater-Akademie, die 1 in Nordrhein-Westfalen ihr Domizil haben soll, hat der Präsident des Deutschen Bühnenvereins, Bürgermeister Max Brauer(Hamburg), in der Jahreshauptversammlung des Bühnenvereins in Kassel angekündigt. Brauer wies auf die kul- turelle Bedeutung des deutschen Theaters hin und gab dazu einige Zahlen bekannt. In der Bundesrepublik gibt es heute 129 Theater, dar- unter 19 Privattheater. Dem Bühnenverein ge hören 110 Theater an. Seit 1945 wurden 42 neus Theater errichtet und 13 wiederaufgebaut, Iun der Spielzeit 1957/58 wurden in den westdeut⸗ schen Theatern 20 Millionen Besucher gezählt, an der Spitze stand dabei das Schauspiel mit 9,7 Millionen. Fast 29 Prozent der Zuschauer kamen durch Besucherorganisationen in die Theater.. Die Basler„Komödie“, die im Jahr 1950 als erstes Schweizer Kammertheater eröffnet wurde, soll umgebaut und stark erweitert wer⸗ den. Das auch aus der deutschen Nachbarschaft viel besuchte Kleintheater hat seine Besucher- zahlen in den letzten Jahren verdoppeln kön- nen. Nach den bereits fertigen Bauplänen bringt der Umbau durch Einbeziehung von Teilen der Nachbarliegenschaften eine wesentliche Aus- weitung des Zuschauerraumes, der Bühne und e . sie 472 Sitzplätze. Die Umbaukosten betragen zwei Millionen Mark. Die Eröffnung des Um- baues ist für Dezember 1961 vorgesehen. Die Bielefelder Bühnen, deren Intendant Dr. Joachim Klaiber ist, kündigen für die Spiel- zeit 1960/61 als Uraufführungen zwei Opern- einakter an: von Winfried Zillig„Die Verlobung in San Domingo“ und von Marcel Mihaloviel „Krapp oder Das letzte Band“ nach dem gleich- namigen Monodram von Samuel Beckett. 8 Auf der Naturbühne der Luisenburg be! Wunsiedel im Fichtelgebirge sind am Wochen- ende die Luisenburg-Festspiele mit einer Auf-* führung von Shakespeares„Macbeth“ eröff-. net worden. Die Spiele stehen unter der Lei- tung von Regisseur Friedrich Siems(Köln) und dauern bis zum 14. August. Es werden ferner„Tartuffe“ von Molière und„Der Talis man“ von Nestroy gezeigt. 5 3 Die Koblenzer Sommerspiele wurden 15 der festlichen Premiere der Operette„In Weißen Röss'!“ von Ralph Beflatzki auf der schwimmenden Bühne im Rhein vor über 6000 Besuchern eröffnet. 10 Ein Gemälde von Oskar Kokoschka erzielte bei der Auktion des Münchener Kunsthauses Weinmüller mit 100 000 Mark den höchsten Preis. Das Bild, eine Ansicht von Prag, war mit einem Limit von 70 000 Mark angeboten worden. Ein Grinzinger Bild des Künstlers stieg von 50 00 Mark auf 55 000 Mark. Zuvor hatte ein auf 60 000 Mark geschätzter goti scher Schrank 79 O00 Mark gebracht. 55 0 Für die Kammermusik-Reihe der Konzert- direktion Heinz Hoffmeister in der kommenden Saison sind jetzt die Termine zusammengestellt worden. Die Veranstaltungen finden jeweils kreitags, 20 Uhr, in der Aula der Mannheimer 5 Wirtschaftshochschule statt. Am 14. Oktober, spielt das Europäische Streichquartett aus Wien (Früher Gewandhaus-Quartett Leipzig) Werke von Haydn, Dvorak und Mozart. Am 11. No- vember gastiert das Pariser Pasquier-Trio mit Kompositionen von Schubert, Roussel und Beet- hoven. Das Loewenguth- Quartett bringt am 25. Januar 1961 zwei Fugen von Bach und zwei 1 Streichquartette von Mozart und Beethoven: Das Münchner Koeckert-Quartett, das am 17. März nach Mannheim kommt, verstärken Georg Schmid(Bratsche) und Walter Reichardt, 5 (Cello); auf dem Programm stehen zwei Streich- sextette von Brahms. Zum Abschluß der Kon- zertreihe gibt am 13. April das Londoner Ama deus-Quartett einen Beethoven-Abend. Wie in jedem Jahr folgt dann noch ein Sonderkonzert mit der italienischen Kammermusik-Verein gung„I Musici di Roma“ am 3. Mai. r . Ein 7. Fortsetzung Morris kroch in das untere Bett. „Nein“, sagte er. Mit offenen Augen lagen die beiden Mäd- chen in ihren Betten. Die beiden Schwe- stern fühlten nicht das Bedürfnis, sich ein- ander anzuvertrauen. Vielleicht zum ersten Mal. Ohnehin ahnte eine jede, daß die Ge- danken der anderen in der gleichen Rich- tung gingen. Schließlich war es Jane, die das Schweigen doch nicht länger ertrug. „Wissen möchte ich, wer er eigentlich ist“, flüsterte sie. Sie wußte es selbst nicht, ob sie gehört zu werden wünschte oder nicht. Doch Mary hatte sie gehört. „Frag ihn doch! Du kannst ja noch mal bei ihm anklopfen!“ Trotz der Dunkelheit errötete Jane bei der Anspielung auf ihre erste Blamage. Doch dann entgegnete sie schnippisch:„Damit du ihm sagen kannst, wie du in ihn verknallt bist, was?“ „Ach so?!“ kam es gedehnt von oben zu- Ein Schalter knackte. Das Abteil wurde Bell. Ueber der Kante des oberen Bettes er- schien Marys Kopf. hr vorwurfsvoller Blick suchte die Augen ihrer Schwester. Jane drehte den Kopf zur Wand und tastete mit Mren Fingern nach dem Schalter. Es gab abermals einen Knacks, und das Abteil lag Wieder im Dunkeln. Mary legte sich zurück, 5— 1 der Sberlodt Holmes mer heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebof— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg boxte das Kopfkissen zurecht und warf sich ärgerlich darauf. „Wozu eigentlich die Aufregung?“ fragte Jane nach einer Weile.„Wir sehen ihn ja doch nicht wieder.“ „Leider!“ kam es leise von oben. Die beiden Herren im Nebenabteil schie- nen schon nicht mehr an die beiden Mädchen zu denken. a Morris las in einer Kriminalzeitung, der „Police Gazette“, die auf schwachrotem Pa- pier gedruckt war und von der Ausübung und Vergeltung großer und kleiner Verbre- chen aus allen Ländern berichtete. Die Zei- tung war so eine Art journalistischer Fort- setzung des Pitaval und wurde in England und Amerika viel gelesen. Sowohl von Kri- minalisten wie von denen, die es werden wollten, von„Kriminalstudenten“ und„Fach- leuten“, die aus Vorbildern zu lernen hoff- ten. Aber auch ein großer Kreis sensations- hungriger Leser war auf diese Zeitschrift abonniert. Unter ihm las Mackie aus dem Krimi- nalroman„Das Zeichen der vier“ halblaut vor. Morris hörte nur mit einem Ohr zu, während er ruhig in seiner Zeitung weiter- las. Er konnte so etwas. Aber er merkte da- bei nicht, daß sein Freund ihn betrog; denn Mackie flocht aus eigenem Einfall oft neue Personen, Verdächtigungen und verdrehte Bestandsaufnahmen in die Geschichte, die er Vorle s, ein. Er machte seine Extempores so geschickt in Tempo und Tonfall, als stünden sie so gedruckt. Er tat das, weil es zwischen den beiden Freunden zur Gewohnheit geworden war, etwa auf Seite 50 schon festzustellen, wer der Täter sei, ohne die letzten Seiten des Ro- mans durchgeblättert zu haben. Morris hatte Geschicklichkeit und Routine darin, immer den richtigen Verbrecher schon auf den er- sten Seiten der Detektivgeschichte zu entlar- ven. Er blieb stets Sieger im Wettspiel zwi- schen Autor und Leser, trotz aller geriebe- nen Irreführungen der Kriminalschriftstel- ler. Mackie konnte nicht so fix und schnell denken, und so stellte er als Vorleser neben dem Autor seinem Freund hinterlistig noch neue Fallen. Er erfand Geheimgänge, obwohl die in einem guten Kriminalroman kaum vorkom- men dürfen. Ja, er verdrehte manche Ver- dachtsmomente aus freien Stücken so, daß auch der Detektiv selbst der Täter hätte sein können. Er ließ den alten Diener, der in fast allen Kriminalromanen vorkommt und der immer unschuldig ist, mit blutbespritzten Hoseflaufschlägen herumlaufen, ohne sie ihm Wieder reinzu waschen. Er erfand für Leute, die nach seinem Geschmack unbedingt als Täter in Frage kamen, goldsichere Alibis. Und so verdrehte er die Technik des Roman- autors vollkommen, weil er doppelte Irre- führungen konstruierte, die sich, wie minus mal minus plus ergibt, aufhoben. Oft ver- strickte er sich so, daß er zum Schluß ein- fach Doppelgänger auftauchen ließ oder kur- zerhand einen Bruder einflocht, der bis zur drittvorletzten Seite überhaupt nicht er- Wähnt wurde und der dann dem Täter glich Wie ein Ei dem anderen. All dies tat Mackie nur, um seinem rou- tinjerten Freunde nicht den Triumph zu gön- nen, schon nach den ersten Seiten des Ro- wie dieser Trottel, das konnte der Leser nach der Lektüre eines solchen Kriminalromans. 1 feststellen, hatte er sich jedenfalls nicht an- grafen und Reporter. Sie drängten sich durch gestellt. So etwas beruhigt. mans richtig kombiniert zu haben. Daß Mor- ris dann auf die blöden und dummen Auto- ren schimpfte, sie des unerlaubten Sichbedie- nens unlauterer Mittel der Kriminalroman- technik zieh, war verständlich. Manchmal drohte er ihnen Ohrfeigen an, wenn er einem von ihnen je begegnen sollte. Aber das rührte Mackie nicht. Darum hielt sich Morris lieber an seine Tatsachenberichte. Nirgends tat sich ein sol- cher Einfallsreichtum auf wie in diesen Ori- ginalberichten aus Prozegakten; denn um den Mitmenschen zu schaden und um sie zu betrügen, sind Verbrecher unerschöpflich in ihren Einfällen. Es scheint wirklich so, daß dem Menschen in bösen Dingen mehr Inspi- rationen, Ideen, Möglichkeiten und Varia- tionen einfallen als für seine guten Taten. Morris schien eingeschlafen zu sein. Das War Mackie sehr lieb. Er war in seinem Ro- man an einer Stelle angelangt, wie sie in fast jeder Kriminalgeschichte vorkommt und die er von Herzen haßte. Es war da von dem Freund des Detektivs die Rede, der immer die unüberlegtesten Dinge herausplauderte, die natürlich stets Fehl kombinationen waren. Dieser Mann— manchmal war es auch der Diener des Kri- minalisten— stand auf einem schrecklich tiefen Bilduiigsniveau. Jedenfalls war er im- mer dümmer als der dümmste Durchschnitts- leser. Er wurde von den Autoren nur erfun- den, um das Licht des Meisters heller leuch- ten zu lassen. Und überdies war es eine Art Trostpreis für den Leser, der ebenfalls nicht so schnell in dem Irrgarten der Logik den Geschehnissen folgen konnte. Aber so blöd bändiger hingen Girlanden und Transpa- rente. Auch sie hieſzen in allen nur denk- baren Sprachen die fremden Besucher will- 5 kommen:„Welcome!“,„Willkommen!“, Ben vistol“,„En haraxaide!“ Willkommensschild verbeugte er sich höff zum Fenster hinaus. wann wir ankommen., Sehr aufmerksam!“ sagte Flynn und kämmte sich die Haare. Fahrt und glitt in die Bahnhofshalle hinein. Die Lokomotive stand still, schnaufte d Dampf aus und verpustete sich. mit entschlossenen Gesichtern. Pressefoto die Sperre. Aber Mackie ärgerte es jedesmal. Mit Recht. Darum las er nicht weiter vor, klappte das Buch zu, löschte das Licht, und die rat- ternden Räder behielten allein das Wort. 8 1 0 Erst als der Expreßzug sich am frühen Morgen Brüssel näherte, erwachten die Freunde Morris Flynn und Mackie.„ „Wir sind da, Messieurs“, sagte der Zug- 5 führer, der an die Abteiltür klopfte. 5 Die beiden schauten aus dem Fenster. Zu beiden Seiten der Gleise waren Schilder auf- 5 gestellt, auf denen ein starker Mann ein un- geheuer wildes Pferd bändigte. Darüber stand in allen Sprachen der Welt der sleiche Text: 15 Bruxelles Exposition Universelle 1910 a Ueber diesen Plakaten mit dem Pferde S oa d ea= 3 eee e 175 * Mackie zcg sich hastig an. vor gegen 1 ih 8 „Sieh mal, wie die sich freuen!“ „Und daß sie so genau gewußt haben, Der Expreßzug verlangsamte bereits seine An der Sperre hatten sich, wie Eisenfei 7 Fortsetzung folgt)