Nr. 147 esen Ta- urde von as Bun- ben. Tino r haupt- lebt selt Land dez raaf die ine Ein. Kultur- len bis- Stadt- r Fifth 3 gele 18 Klus ameri- amen B Goethe Neu- zude am Vorker ur För- wischen einigten t. Sein merika- „ Kon- Sprach- ewerbe. mie, die pen soll, vereins, in der reins in lie kul- ers hin In der er, dar- ein ge- 42 neue aut. In sstdeut- gezählt, iel mit schauer in die 950 als eröffnet rt wer⸗ irschaft sucher- n kön- bringt len der Aus- ne und e„Ko- hatte tragen S Um- endant Spiel- Opern- lobung aloviel gleich- g bei ochen- r Auf- eröff- r Lei- (Köln) erden Talis- n mit „IIR E Ger 1 6000 zielte lauses sten „War boten stlers Zuvor goti- Wert- nden stellt weils imer, tober, Wien erke No- mit Beet- am 2 wei ven. am rken nardt, eich- Kon- ma- e in Mert, eini- Mit pte f rat⸗ hen die ug- Z. uf un ber che de- ba- Ak- 111 zen ich Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckereli. Verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Leitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2. Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,5% DUN ruzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,50 DM ruzügl. 80 Pf. Zeitungsgebühr u. 64 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,5% DM. Er- scheint tägl. auf. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: K. Adeimann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 148/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 30, Juni 1960 „In der freien Welt mitreden“ Argentinien fordert Beteiligung an politischen und wirtschaftlichen Gesprächen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Der argentinische Staatspräsident, Arturo Frondizi, forderte am Mittwoch vor der Presse in Bonn ein Mitspracherecht für Südamerika an der Erörterung der großen politischen und wirtschaftlichen Probleme der freien Welt. Genauso wie Kanada und die USA müsse auch Argentinien an den Verhandlungen über den europäischen Handel beteiligt werden. In Kürze werde eine argentinische Delegation in Brüssel erscheinen. Den Anspruch Südamerikas, so sagte Frondizi weiter, habe er Professor Hallstein, Bundeskanzler Adenauer und Wirtschaftsminister Erhard unterbreitet. „Wenn die USA und Kanada beschließen sollten, daß wir an diesen Gesprächen nicht teilnehmen, wäre es für uns auch unmöglich, am nächsten Tag mit der westlichen Welt über politische Probleme zu reden.“ Frondizi fügte dann hinzu:„Ohne un- sere litwirkung können wirtschaftliche Zusammenschlüsse im Westen nicht erör- tert werden“. In Europa habe man allge- mein Verständnis für die Wünsche Argen- tiniens gezeigt,„an der Gesamtheit der westlichen Wirtschaft teilzunehmen“. So sei ihm— Frondizi— garantiert worden, daß die EWG keine Autarkie anstrebe, durch die die latein amerikanischen Länder an„den Rand der westlichen Wirtschaft“ gedrängt würden. Die Erklärungen Frondizis zeigten, daß sich die Besorgnisse in erster Linie auf den land wirtschaftlichen Sektor beziehen. Ar- gentinien müsse seine Agrarprodukte ver- Kiesinger gegen sinnloses Gezänk Zur sachlichen Zusammenarbeit mit der Opposition bereit Von unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Ministerpräsident Kiesinger unterstrich am Mittwoch vor der Landes- pressekonferenz seinen Willen, mit der Oppo- sition der SPD künftig im Stuttgarter Land- tag sachlich zusammenzuarbeiten. Er betonte gleichzeitig, er lasse sich nicht in ein„sinn- loses Gezank“ oder auf ein„Geplänkel im Schulbubenstil“ ein. Nur eine sachliche Oppo- sition könne dem Lande gut tun. Zu dem Verlauf der Koalitionsgespräche äuberte der Regierungschef, er habe gegen- über der SPD von Anfang an mit offenen Karten gespielt und ihr gesagt, wie die Stim- mung in der CDU sei. Die überwiegende Mehrheit habe nach der Wahl eine Fortset- zung der All-Parteien-Eoalition abgelehnt, und zwar nicht so sehr wegen des Wahlsieges der SPD, sondern vor allem wegen der Wahl- verdrossenheit und der Unwissenheit der Bürger in landespolitischen Fragen.„Die SPD, sagte Kiesinger, nimmt das, Was ge- schehen ist, so, als ob man sie verächtlich behandelt habe und ihre Leistungen nicht an- erkenne.“ Das Gegenteil sei der Fall. Wenn es jetzt zu der Kleinen Koalition gekommen sei, habe das nichts mit einer Geringschät- zung des politischen Gegners zu tun. Ministerpräsident Kiesinger teilte mit, daß sich Bundesfinanzminister Etzel in dem Streit über die Zahlung der Bausparprämien nach langen Verhandlungen bereiterklärt habe, die Hälfte der Kosten, also etwa 40 Millionen Mark, zu übernehmen. Die Zu- stimmung des Ministerrats zu dieser Kom- Promißlösung stehe noch aus. Die bisherige Landesregierung wollte den Bund zur Zah- lung der gesamten Summe verpflichten und nötigenfalls eine Entscheidung des Bundes- verwaltungsgerichts anrufen. Die bevor- stehende Auszahlung der Prämien ist nach den Worten des Ministerpräsidenten in je- dem Falle gesichert. 5 Die Regierung in Stuttgart rechnet da- mit, daß der abschließende Bericht der Dreierkommission bald vorgelegt wird, in dem die Möglichkeiten über eine Abstim- mung in der badischen Frage untersucht werden. Kurt Georg Kiesinger sagte ferner vor der Presse, er sei über seine Aufgabe als Ministerpräsident von Baden- Württemberg Sehr glücklich. Das Amt des Regierungschefs Sei ihm viel lieber, als jeder andere Bun- desministerposten außer dem des Bundes- Kanzlers oder des Bundesaußenministers. Die Vertretung beim Bund Wie die dpa ergänzend berichtet, hat di: neue Landesregierung jetzt die Vertreter des Landes im Bundesrat und im Vermitt- lungssausschuß von Bundestag und Bundes- rat bestellt. Danach ist Ministerpräsident Kiesinger ordentliches Mitglied des Bundes- rats und des Vermittlungsausschusses. Jutizminister Dr. Haussmann stellvertreten- des Mitglied der beiden Gremien. Die Mini- ster Dr. Filbinger Unneres), Dr. Müller (Finanzen), Dr. Leuze(Wirtschafh), und Leib- fried(Landwirtschaft) sind ordentliche Mit- glieder des Bundesrats, Kultusminister Dr. Storz ist stellvertretendes Mitglied des Bundesrats. Arbeitsminister Schüttler kann dem Bundesrat nicht angehören, solange er noch Bundestagsabgeordneter ist. Scharfe Antwort Macmillans an Moskau Großbritannien widerlegt die massiven Beschuldigungen Chrustschows Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Kruse in England London. Als erste der fünf Westmächte beantwortete am gestrigen Mittwochnach- mittag England durch seinen Ministerpräsi- denten Macmillan Chrustschowis Schreiben vom Montag, und zwar in einer außerge- Wöhnlich scharfen Form und mit der in London sonst nicht üblichen Veröffentli- chung des Wortlautes nur eine Stunde nach seiner Ueberreichung durch den britischen Botschafter in Moskau. In dem sehr langen Brief drückt Macmillan seine tiefe Enttàu- schung über den provozierten und durch nichts berechtigten Abbruch der Genfer Ab- rüstungskonferenz aus, die, wie er unter- streicht, nicht einseitig von einem der Betei- ligen aufgehoben werden könne. Wörtlich heißt es in dem Schreiben„Daß Sie jedoch gerade diesen Augenblick zum Abbruch der Besprechungen wählten, als ob Sie nicht iS sen Wollten, was wir vorzuschlagen im Be- griffe waren, finde ich, offen gestanden, un- Verständlich.“ Ausführlich geht Macmillan dann auf Chrustschowes massive Vorwürfe ein, wider- legt sie und gibt eine Darstellung der West- lichen Abrüstungsbemühungen, die durch die Vorlage des neuen Abrüstungsplanes der USA gekrönt werden sollten. Macmillan schließt mit der Hoffnung, der Kreml werde seine unverständliche Haltung revidieren, und Chrustschow werde dafür sorgen, daß die unterbrochenen Abrüstungsgespräche bald wieder aufgenommen werden. Sowjetische Note„an alle Länder“ Moskau.(dpa) Die Sowjetunion hat nach Mitteilung der sowjetischen Agentur ASS vom Mittwoch eine Note über die Ab- rüstung an„die Regierungen aller Länder“ gesandt. Gleichzeitig hat der sowjetische Außenminister Gromyko einen Brief an UNO- Generalsekretär Hammerskjöld ge- richtet mit der Bitte, die Abrüstungsfrage als dringende Angelegenheit auf die Tages- ordnung der nächsten Vollversammlung zu setzen. In der sowjetischen Note wird angege- ben, die bei den Abrüstungsgesprächen in Genf vertretenen Westmächte hätten sich nicht um eine Abrüstung unter internatio- naler Kontrolle, so wie sie von der Sowiet⸗ union und anderen sozialistischen Ländern Vorgeschlagen wurde, sondern für eine Waffenkontrolle eingesetzt. Auf diese Weise habe die Einstellung der Westmächte die Arbeit der Zehnmächte-Abrüstungskommis- sion zu völliger Fruchtlosigkeit verurteilt. ES wird nachdrücklich betont, daß die Sowjetunion ein beständiger Befürworter internationaler Abrüstungsgespräche„war und bleibt“, und bereit ist, an künftigen Verhandlungen teilzunehmen,„die zu einer fruchtbaren Prüfung des Apbrüstungspro- blems beitragen“. kaufen, um Devisen für den Ankauf indu- strieller Produkte und Maschinen zu erhal- ten. Sein Land erwarte von Europa Kre- dite. Es wünsche echte Geschäfte und keine Almosen oder Geschenke. Der hohe Gast bestätigte, es bei seinen Bonner Bespre- chungen als einen Widerspruch bezeichnet zu haben, daß die Bundesregierung in der Ausfuhr eine liberale Politik verfolge, bei der Einfuhr jedoch protektionistisch vor- gehe. Das gelte besonders für Agrarimporte und Rohstoffe. Auf die Frage eines Journalisten aus der Sowjetzone, ob auch über Rüstungs- probleme und militärische Fragen gespro- chen worden sei, antwortete Frondizi wört⸗ lich:„Wir sprechen nicht über Kriegsthe- men, wie sprechen über den Frieden, wir sprechen nicht über den Tod, sondern über das Leben“. Eingehend begründete Frondizi, warum pisher der ehemalige KZ-Arzt Dr. Mengele noch nicht ausgeliefert worden sei. Es ge- nüge nicht die Anklage, daß der Beèschul- digte Faschist oder Nazi gewesen sei. Nach argentinischem Recht komme eine Ausliefe- rung nur dann in Frage, wenn die Beweis- dokumente für das behauptete Verbrechen vorgelegt würden. Zum Fall Eichmann be- schränkte sich Frondizi auf die Feststellung, die argentinische Regierung verdamme die Verbrechen dieses Mannes, könne aber seine Entführung unter Verletzung der Souveräni- tät Argentiniens nicht hinnehmen. Alfried Krupp eingeladen (AP) Bei einem Besuch der Krupp- Werke inn Essen wurde Alfried Krupp vom argen- tinischen Staatspräsidenten zu einem Be- such Argentiniens eingeladen. Die Firma Krupp kündigte an, daß sie demnächst zwei Fachleute nach Argentinien senden werde, die Entwicklungsmöglichkkeiten für eine eigene argentinische Stahlproduktion in der Sierra Grande(Provinz Patagonien) unter- suchen sollen. In einem Vierteljahr 588 Agenten gefaßt Keiner weiß etwas Genaues über den Ausgang der französisch- algerischen Verhandlungen im Schloß von Melun bei Paris. Ueberraschend ging die Konferenz um Mittwock zu Ende, just zur selben Stunde, als der franzòsische Generaldelegierte, Paul Delouvrier, in Algier noch prophezeite, die Waf- fenstillstundsverhandlungen würden geraume Zeit dauern. Ueber den Ausgang der Ge- sprũche herrscht Schweigen. Journalisten, die vor der Schloßmauer warten mußten, hatten vergeblich versucht, mit ihren Teleobjektiven einen Blick in den Verhandlungsraum zu werfen. Die Unterhändler hatten sogar die Vorhänge zugezogen. Bild: dpa Vorverhandlungen in Melun sind beendet Kein„Bruch“ der Besprechungen/ Paris.(AP/ dpa) Die unter strenger Ge- heimhaltung geführten französisch-algeri- schen Vorverhandlungen über einen Waffen- stillstand in Algerien sind am gestrigen Mitt- wochnachmittag überraschend beendet wor- den. Aus einem vom Amte des französischen Der Ostblock hat im Bundesgebiet vermutlich 16 000 Mitarbeiter Von unserem Mitarbeiter Carl Scehopen Bonn. Den westdeutschen Sicherheitsbe- hörden ist es im ersten Quartal 1960 gelungen 588 Ostagenten zu fassen, die Spionageauf- träge entweder in West-Berlin oder auf dem Gebiet der Bundesrepublik ausführen soll- ten. Im Jahre 1959 waren die Leitstellen der sowjetzonalen, sowietrussischen, polnischen und tschechischen Geheimdienste im Sowiet- sektor Berlins mit 1 251 Fällen oder 45 Pro- zent an den insgesamt 2 802 bekanntgewor- denen Anwerbungsversuchen zur Spionage gegen die Bundesrepublik beteiligt. Vom 30. August 1951 an, dem Datum, seit dem Spionage wieder strafrechtlich geahndet werden kann, bis zum 31 Dezember 1959 sind im Bundesgebiet und West-Berlin 1799 Agen- ten des Sowjetblocks rechtskräftig verurteilt worden. Im gleichen Zeitraum haben sich rund 16 500 Personen wegen Nötigungszu- stands, tätiger Reue oder rechtzeitiger Oflenbarung gerichtlich nicht bestrafte Agen- ten des Sowietblocks, freiwillig gestellt. Nach amtlichen Schätzungen haben die Nachrichtendienste des Sowijetblocks eine jährliche Verlustquote zwischen 2 400 und 2 800 Agenten im Bundesgebiet und in West- Berlin bei einem Einsatz von etwa 16 000 Mitarbeitern. 80 Prozent dieses Heeres von Spionen gehören zu den Nachrichtendiensten der Sowjetzone, der Rest zum Spionageappa- rat der übrigen östlichen Dienste. Abge- fangene Funktionäre des sowjetzonalen Mini- steriums für Staatssicherheit haben ausge- sagt, daß 6 000 der in der Bundesrepublik tätigen Agenten bereits vor ihrer Anwerbung durch den Ost-Berliner Spionageapparat in der Bundesrepublik wohnten. In Ost-Berlin sitzen 49 namentlich bekannte Tarnorga- nisationen oder Tarninstitutionen des sowjetzonalen Spionagedienstes. Ihre Auf- gabe besteht hauptsächlich darin, auf Stel- lengesuche in westdeutschen Zeitungen zu schreiben. Bei der Anwerbung von Agenten in der Bundesrepublik bedient sich der Staats- sicherheitsdienst krimineller Nötigung oder Erpressung. So erhielten mehrere hundert Bewohner der Bundesrepublik und West- Berlins in den beiden letzten Jahren Briefe von Funktionären des sowjetzonalen Spio- nagedienstes, in denen mit der Ubermittlung belastenden Materials an westdeutsche Straf- verfolgungs- und Verfassungsschutzbehör- den für den Fall gedrôht wird, daß der Be- treffende eine Zusammenarbeit ablehnt. Zwiscen Gesfern und Moroen In Heidelberg halten das Zentralkomitee der„Bewegung europäischer Föderalisten“ (MFE) und das Exekutivkomitee des„Kon- gresses des europäischen Volkes“ vom 1. bis 3. Juli eine Arbeitstagung ab. Wie das Mit- glied des Heidelberger Initiativkomitees, Dr. Peter Pogacar, mitteilt, wollen die beiden Organisationen in den nächsten Monaten in einigen deutschen Städten— u. a. in Mün- chen, Heidelberg und Frankfurt am Main— inoffizielle Wahlen für eine europäische ver- kfassungsgebende Versammlung veranstalten. Eine„Wohnfibel“ des Bundeswohnungs- pauministeriums wird im Juli allen Haus- haltungen als Postwurfsendung zugestellt werden. Sie antwortet u. a. auf die Fragen, ob und wann ein Mieter mehr Miete zahlen muß oder ob ihn keine Mieterhöhung trifft. Beim Bundesverfassunsgericht hat die Interessengemeinschaft Mitteldeutsche Wirt- schaft(IM W) die erste ihrer vor einigen Mo- naten angekündigten Verfassungsbeschwer- den erhoben. Mit den Beschwerden strebt die Interessengemeinschaft die rechtliche Gleich- stellung der Zonenflüchtlinge mit den Ost- vertriebenen an. Die Bundestagsfraktion der Deutschen Partei tagte am Mittwoch fast ununterbro- chen in ihrem Fraktionszimmer in Klausur. Zahlreiche Mitglieder der Fraktion sollen einen Uebertritt zur CDU/CSU und zur FDP erwägen. Zwei Zonen- Staatsanwälte haben am Dienstag der Bonner Staatsanwaltschaft zahlreiche Dokumente übergeben, mit denen gegenwärtig noch amtierende Juristen in der Bundesrepublik belastet werden. Es handelt sich um Fotokopien von 159 Todesurteilen nationalsozialistischer Son- dergerichte, durch welche 84 Juristen be- lastet werden. Nach Abschluß der Zwangsenteignung der Bauern in der Sowjetzone bestehen ge- genwärtig in den 14 Bezirken dieses Gebie- tes und in Ostberlin insgesamt 19 366 soge- nannte Land wirtschaftliche Produktionsge- nossenschaften mit 931 000„Mitgliedern“. Ende 1959 batte es in der Sowjetzone 10 465 LPG mit 448 239 Mitgliedern gegeben. Anastas Mikojan, der Erste Stellvertre- tende sowjetische Ministerpräsident, hat sei- nen Besuch in Norwegen abgeschlossen und den Rückflug nach Moskau angetreten. Vor seiner Abreise forderte Mikojan Norwegen auf, sich die„Pläne der amerikanischen Militärcliquen für kriegerische Abenteuer soweit wie möglich vom Leibe zu halten.“ Eine Voraussetzung für die Bewahrung des Hannover 96 Amateur-Meister Im Wiederholungsspiel um die deutsche Amateur-Fußball meisterschaft schlug am Mittwoch in Herford die Elf von Hanno- ver 96 den Westmeister BV Osterfeld ver- dient 3:0(1:0) und holte damit als zweite norddeutsche Mannschaft den Titel in den Norden. Bremen 1860 hatte 1951 die erste Meisterschaft für den Norden gewonnen. Der Westen stellte fünfmal, der Süden drei- mal den deutschen Amateurmeister. Friedens in Nordeuropa sei, daß die nor- dischen Länder ihr Territorium nicht zur Stationierung von Kernwaffen benutzen lassen.„Die Lagerung von Kernwaffen in den skandinavischen NATO-Ländern würde diese Länder vom ersten Augenblick an eines Gegenangriffs mit Kernwaffen aus- setzen, wenn von ihrem Gebiet aus ein An- greifer Kriegshandlungen übernimmt.“ Der Generalsekretär des Internationa- len Bundes Freier Gewerkschaften, der Hol- länder Oldenbroek, ist von seinem Posten zurückgetreten. Nachfolger Oldenbroeks, der seinen Posten seit 1949 innehatte, wird der Generalsekretär des Internationalen Trans- portarbeiterbundes Omer Becu(Belgien). Zu einem neuen Zwischenfall ist es nach isländischen Berichten innerhalb der von Island als eigenes Fischereigebiet be- anspruchten Zwölf-Meilen-Zone gekommen. Isländische Küstenwachboote haben ver- sucht, einen britischen Fischdampfer aufzu- bringen, sind aber von einem Boot der briti- schen Marine daran gehindert worden. Eine Mehrheit der seit neun Tagen wild streikenden Stauer und Hafenarbeiter des Liverpooler Hafens hat durch Abstimmung beschlossen, heute die Arbeit wieder aufzu- nehmen. Der amerikanische Armeeminister Bruk- ker wird am Freitag in der Bundesrepublik erwartet. Deutschland ist die erste Station einer dreiwöchigen Inspektionsreise Bruk- kers in Europa, im Nahen Osten und in Afrika. 3 3 3 Ergebnisse wurden nicht bekannt Ministerpräsidenten veröffentlichten Kom- muniqus geht nicht hervor, ob die Gespräche erfolgreich verlaufen sind. Es wurde ledig- lich mitgeteilt, daß der algerischen Delega- tion die„Bedingungen“ übermittelt wurden, unter denen„Gespräche über eine ehrenvolle Kampfteinstellung sowie das Schicksal der Malen und der Nee 5 Alle 50 tigen Verhandlungen über diese Fragen würden den„Vorschlägen General de Gaulles entsprechen“. Die alge- risch- französischen Vorbesprechungen waren am Mittwochvormittag nach eintägiger Un- terbrechung wieder aufgenommen worden, nachdem die algerische Delegation um diese Vertagung ersucht hatte, um neue Instruk- tionen einholen zu können. Ueber die Abreise der Delegation, die unter Führung des Direktors für politische und militärische Fragen der Exilregierung, Ahmed Boumendjel, steht, wurde ebenfalls bisher nichts bekannt. Ein französisches Flugzeug steht für die Unterhändler bereit. Politische Beobachter in Paris äußerten sich zurückhaltend über die rasche Beendi- gung der Gespräche. Allgemein wird ver- mutet, daß Frankreich seine Verhandlungs- vorschläge unterbreitet hat, die nunmehr von den Rebellen erwogen werden müssen. Von französischer Seite wird unterstrichen, daß auf keinen Fall von einem„Bruch“ der Be- sprechungen die Rede sein kann. Trotz des Versammlungsverbots, das in der vergangenen Woche vom französischen Innenministerium ergangen war, fanden am Dienstag in Paris und zahlreichen Provinz- städten Demonstrationen linksgerichteter Verbände für Verhandlungen mit der algeri- schen Exilregierung und eine baldige Be- endigung des Krieges statt. Gehaltserhöhungen für Beamte fordert der DGB Düsseldorf.(dpa) Gehaltserhöhungen und Weihnachtsgeld für die Beamten forderte am Mittwoch der Vorstand des DGB in einem Schreiben an Bundesinnenminister Schröder. In dem Schreiben heißt es, die Aufbesserung der Beamtenbezüge um sieben Prozent zum 1. Juni bedeute nur einen Ausgleich für die Teuerung seit der letzten Gehaltserhöhung am 1. April 1957. Der Beamte habe ein Recht auf Beteiligung an dem wachsenden Sozial- produkt. Außerdem sei mit einem Anstieg der Lebenshaltungskosten wegen der Mieterhö- hungen und allgemeiner Preissteigerungen zu rechnen. Der DGB verlangt, daß die Bun- desregierung bereits jetzt ein neues Besol- dungsänderungsgesetz vorbereitet, das am 1. Januar in Kraft treten kann. Bei den Vor- bereitungen sollten die Beamtengewerkschaf- ten eingeschaltet werden. In dem Schreiben wird Schröder um eine Aussprache mit dem DGB gebeten. Die Bundesbahn soll Härtefälle prüfen Bonn.(dpa) Die Bundesbahn soll auf Er- suchen der Bundesregierung überprüfen, ob bei bestimmten Härtefällen auch Schwer- beschädigte, die nicht unter die Kategorie der Kriegsbeschädigten fällen, zu den er- mäßigten Tarifen die erste Wagenklasse be- nutzen dürfen. Nach den ermäßigten Tari- fen der Bundesbahn dürfen sonst nur zu 70 Prozent Kriegsbeschädigte in der ersten Wagenklasse fahren. *—. 988 PPP den“ Stattfinden Seite 2 MANNHEIMER MORGEN POLITIK Donnerstag, 30. Juni 1960 0 Nr. 148 Von Titeln und Strahlungen Der deutsche Beamte hat es schwer. Sein bester Trost, daß er Wenigstens vor seinen kommunen bürgerlichen Namen ein seinen Ohren verheißgungsvolles, andere Sterb- liche mitunter erheiterndes Titelchen setzen darf und daß er gar das Recht Hat, zu ver- langen, daß er nicht nur ein. rat, sondern ein Ober. rat und nicht nur schlechthin ein Sekretär, sondern vielleicht ein Staats Sekretär oder gar ein Oberstaats. sekre ar zu nennen sei, der geht nun auch langsam in Scherben. Hat doch da ein hoher Land- tag in Niedersachsen in der Bundesrepublik in aller Form beschlossen, daß hinfort kein Beamter mehr den Anspruch habe, mit sei- ner Amtsbezeichnung angesprochen zu werden. Was heißt hier Anspruch? Nein, erwidert der Opponent des Landtagsanliegens— in diesem Falle ein Mann der CDU—, ein sol- cher Rechtsanspruch besteht auch bisher nicht. Die Amtsbezeichnung sei immer nur eine Gepflogenheit gewesen zur Hebung— man staune— der Disziplin:„weil sich dann jeder besser im klaren sei, daß er mit einem Vorgesetzten spreche“, Nun wissen wir es Sanz genau, wo da kein Titel, da ist keine Disziplin. Der Weg für Disziplinwidrigkeiten ist also in jenem Lande nun weit offen. Das wird ein schlimmes Ende nehmen. Wir sehen es schon kommen, wie da eines schönen Tages, der Amtsdiener den Bürgermeister und der Landtagspedell den Ministerpräsi- dienten kommandiert, denn man kann ja nicht mehr unterscheiden, wer ist wer. Das Vaterland ist in Gefahr! Ich schlage Vor, mit sofortiger Wirkung eine Abwehr- einheit sämtlicher Obers und Unters zu bil- den, um jene vaterlandslosen Gesellen in die Schranken zu weisen, die da sich erkühnt haben, die höchste Ehre eines deutschen Be- amten derart anzutasten. Was soll denn das heißen? Keine Disziplin mehr! Als ob da jeder hergelaufene Kerl die gleichen Men- schenrechte fordern könnte. Selbst die alten Römer wußten schon, daß ein Ochs kein Ju- piter ist und Jupiter hatte einen Titel, so- gar mehrere.— Aber regt euch nicht auf. Denkt daran, was der Oberregierungsrat und Schulrat a. D., der Herr Meyer aus Olden- burg, den üblen Antragstellern erwiderte: In der Praxis werde es so sein, daß, wer eine Persönlichkeit sei und„etwas ausstrahle“, auch weiterhin mit dem Titel angesprochen Werde. . Woraufhin nun alle deutschen Beamten in Bayern wie in Niedersachsen trotz Land- tagsbeschluß wieder strahlen dürfen, denn sie strahlen alle etwas aus. Alle, alle. Wahlverdrossenheit 42 Jahrelang ist im Stuttgarter Landtag sach- lich gearbeitet worden. Das Bestehen der Sroßen Koalition hat verhindert, daß einer- seits tendenziöse Reden zum Fenster hinaus gehalten wurden, andererseits die Straße Aerhaumt in gas Spiel der Landespolitik ein- ogen wurde, Wir Raben an dieser Stelle Vor der neuen Regierungsbildung unsere Be- denken dagegen angemeldet, etwas an diesem chlichen Verhältnis zu ändern. Mehr Stim- ungen als Vernunftgründe haben dann doch dazu geführt, diese fruchtbare Koalition zu sprengen.„Wahlverdrossenheit“ des Stimm- bürgers hieß das Argument, das von den Männern einer Parteimaschinerie vorgebracht urde. Wahlverdrossenheit zu beseitigen, 80 meinen diese Strategen, tauge vor allem ein echtes parlamentarisches Spiel zwischen Re- Sierungspartei und Opposition. Ob nun durch solche Ausein andersetzung dem Wähler tatsächlich die Augen aufgehen Werden, oder ob die Wahlverdrossenheit nicht eimer allgemeineren Verdrossenheit Platz machen wird, das ist die Frage. Zweifellos wird die Opposition, so undemagogisch sie immer sein mag, nicht versäumen, alle ihre Reserven zu mobilisieren, denn nun handelt es sich ihr ja nicht mehr primär darum, die Landesregierung so reibungslos wie möglich zu gestalten, sondern— um es drastisch zu formulieren— die Regierung möglichst in die Niederlage zu treiben. Es wird also sehr harte Gefechte geben und man wird in den Mitteln nicht allzu wählerisch sein. Freilich erklärt Ministerpräsident Kiesinger, daß er keine Sorge habe vor dem Schleifmesser. Er traue sich ein hartes Ringen mit der Oppsoitino wohl Zu. Und wir glauben ihm das auch gern. Es ist aber gar nicht so sehr die Frage, welche Person das Opfer solcher Landespolitik sein Wird als vielmehr, ob nicht das Land unter solchem Zustand leidet. Schon beginnt die Tätigkeit der neuen Re- gierung mit dem Eingeständnis eines Form- kehlers. Daß es nicht Absicht Klesingers War, die Opposition zu kränken, einem Ehren- Mann räumt man gern auch einmal ein Ver- schen ein. Aber es ist doch kein guter Start, Wenn bereits von Anfang an mit geheimen Dokumenten in der Luft herumgefuchtelt Wird und dem Wähler, dessen Verdrossen- heit beschwichtigt werden soll, trotzdem vor- enthalten wird, was eigentlich gespielt wird. Das ist schlecht. Besser wäre schon, wenn Fehler gemacht wurden, den Versager auch fenzulegen. So wird der Wahlbürger auch Weiter den bitteren Geschmack behalten, dag n der Politik doch immer nur gemogelt Werde und daß der Bürger herzlich Wenig u bestellen habe. Wie soll übrigens bei sol- chen Vorbehalten eine sachliche Zusammen- arbeit im Parlament, die der Ministerpräsi- dent auch weiterhin anstrebt, ermöglicht werden? Wir fürchten sehr, daß die Opposi- tion annehmen muß, daß auch in Zukunft ihr gegenüber immer wieder einmal Form- fehler gemacht werden. Das ist selbst beim esten Willen der, parlamentarischen Ar- eitskreise in der SPD, bei der so viele vor- ügliche Männer zusammenstehen, eine ge- kährliche Vorbelastung. Wann hätte Argwohn je Sachlichkeit geboren? Kiesingers wohlgemute Meinung in Ehren, er wird sich sicher mit aller Bravour durch dieses„elementare Ereignis“ der Klei- nen Koalition, das er offenbar persönlich nicht gewollt hat, hindurchschlagen, ob aber die Wahlrechner der CDU, die wir wohl mehr in Bonn als in Stuttgart vermuten dürfen, am Ende dieser Landtagsperiode die Wahl- verdrossenheit zu ihren Gunsten umwandeln konnten, wir dürfen es füglich bezweifeln. Nun, sie haben ja noch vier Jahre Zeit. 5. Dr. Karl Acker ann Gegenseitiges Verständnis Gerngesehener Gast aus Lateinamerika Argentiniens Präsident Frondizi war„ergriffen von der herzlichen Aufnahme in Bonn“ Von unserem Korrespondenten Hugo Grüssen Bonn. Bonn hatte in dieser Woche festlichen Schmuck angelegt. Ueber dem Palais des Bundespräsidenten, vor dem Kanzleramt und über dem Hotel Petersberg wehten die Fahnen der Bundesrepublik und das blau- weiß-blau Argentiniens. Im Rahmen eines Europa- Besuches, der ihn nach Italien, der Schweiz, nach Frankreich und nach Belgien führte, weilte der argentinische Staatspräsident Dr. Arturo Frondizi vier Tage in der Bundesrepublik. Während eines Abendessens im Schloß Brühl sprach Bundespräsident Heinrich Lübke von den traditionellen Freundschafts- banden zwischen Deutschland und Argen- tinien. Der hohe Gast dankte am Mittwoch Vor der in- und ausländischen Presse in Bonn dem deutschen Volk„ergriffen für die Herzlichkeit der Aufnahme“. Offizielle Verhandlungen waren während des Staatsbesuches nicht vorgesehen. Aber es war Gelegenheit zu einer Anzahl bedeut- samer politischer Gespräche. Mannigfache Arturo Frondizi Themen lagen vor. Frondizi stieß bei dem Kanzler, bei den Bonner Regierungsmitglie- dern und den Gesprächspartnern aus der Industrie auf teilnehmendes Verständnis für die nicht gerade leichten, durch die beson- dere politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung seines Landes bedingten Be- mühungen um die Wiederherstellung und Festigung der demokratischen Ordnung und Rechtsstaatlichkeit. Manche Parallelen zu ähnlichen Aufgaben, vor denen wir nach 1945 gestanden haben, bieten sich an. men der Schief Dung ter ug dis die Sgrsen. 7 des argentinische die mögliche Auswirkung der päischen Wirtschaftsgemeinschaft 181 SUlO- auf die erer Staakspräsidenten kreisen, südamerikanischen Agrar- und Rohstoffliefe- rungen. In der weltweiten Auseinander- setzung zwischen Ost und West bekennt sich Argentinien zur Sache der Freiheit. Gleich- zeitig aber meldet es seine wirtschaftlichen Probleme an. Kein Sachkenner kann hier den inneren Zusammenhang zwischen einer demokratischen Ordnung und einer gesun- den, stabilen Wirtschaftsentwicklung be- streiten. Autarkiebestrebungen Europas müß- ten deshalb Schaden anrichten. Für diese Auffassung fand Frondizi volles Verständnis. Andererseits war man in Bonn bestrebt, ihm einen tieferen Einblick in die Zusammenhänge und Hintergründe der ge- samteuropäischen Einigungsbewegung zu Vermitteln. Man legte ihm dar, daß der Zu- Sammenschluß Europas auf der Grundlage des neuen deutsch- französischen Verhältnis- ses dem gleichen Ziele diene, das auch die südamerikanischen Staaten anstreben, den Frieden auf der Basis der Freiheit zu festi- gen. Die Bundesregierung nahm mit Befrie- digung zur Kenntnis, daß der argentinische Staatspräsident in seinen Ausführungen diese Politik voll akzeptierte. Manchmal klang in den Worten des Staatspräsidenten allerdings für deutsche Ohren ein allzu harter Ton durch, etwa Wenn er die wirtschaftlichen und die politi- schen Bedingungen für die Zugehörigkeit zur Welt des Westens zu verkoppeln schien. Bonn, das unter dem Zwang steht, nach wie vor seine Rolle als Sprecher für Gesamt- deutschland zu verteidigen und Pankow den Rang abzulaufen, hört derartige Töne nicht sehr gern. Auf der anderen Seite gab es, seitdem Ende 1951 die diplomatischen Bezie- hungen zu Argentinien wieder aufgenommen Wurden, keine politischen Probleme. Argen- tinien zeigte in der Deutschland-Frage stets Verständnis. Die sowjetische Besatzungszone unterhält in Buenos Aires lediglich eine Handelsmission und wird als Staat von Ar- Sentinien nicht anerkannt. Die Altersversorgung des Handwerks Zweite Lesung des Gesetzentwurfs im Bundestag Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Nach langer Debatte im Parlament und Beratungen im Haushaltsausschuß ver- abschiedete der Bundestag am Mittwoch abend in zweiter Lesung den Gesetzentwurf über die Handwerker versicherung. Die dritte Lesung des Gesetzes soll am Freitag statt- finden Hintergrund der mehrstündigen Ausein- andersetzungen im Bundestag war der Um- stand, daß die CDU/CSU-Fraktion die Be- schlüsse des zuständigen Sozialpolitischen Ausschusses erst am Vortage umgeworfen und dem Plenum empfohlen hatte, die Altersversorgung des Handwerks zwar von der Angestellten versicherung in die Arbei- ter versicherung zu überweisen, ober keine Sonderrechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Handwerker versicherung mehr aufzumachen und von den Handwerkern keine besonderen Beitragsmarken kleben zu lassen. Diese Empfehlung, die in der zweiten Le- sung vom Bundestag angenommen wurde, entspricht den Wünschen des Zentralverban- des des Deutschen Handwerks, Wohingegen auch in Kreisen der CDU/CSU noch bis zu- letzt Zweifel bestanden, ob nicht bei Ungün- stiger Entwicklung der Finanzlage der Hand- Werkerversicherung die Gefahr heraufbe- schworen werden könnte, daß die versicher- ten Arbeiter durch ihre Beiträge die Hand- orgUn ren“ müßten. Solche Bedenken sind dann je- doch zurückgestellt worden. Nach der Geset- Wer wird Rundfunkintendant in München? Dr. Stadelmayer verzichtet/ Noch vier Bewerber, aber kein Favorit Von unserem Münchner Korrespondenten München. Der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Dr. Stadelmayer hat auf eine Wiederwahl verzichtet. In einem Schreiben an die Mitglieder des Rundfunkrats be- gründete er seinen überraschenden Schritt mit der Feststellung, daß die Diskussion über die Intendantenwahl in den letzten Wochen— ohne sein geringstes Zutun— „in ein parteipolitisch gefärbtes Fahrwasser Seraten“ sei.„Diese Entwicklung verstellt in betrüblicher Weise den Blick auf die not- wendige sachliche Entscheidung. Da ich diese nicht mehr gewährleistet sehe, ziehe ich meine Kandidatur zurück. Dr. Stadel- mayer bemerkt in dem Schreiben, daß er seine ursprüngliche Entscheidung, erneut zu kandidieren, nicht als Vertreter einer poli- tischen oder sonstigen Gruppe, sondern als freier, unabhängiger Mann, getroffen habe, „allein aus dem Gefühl der Verantwortung kür die deutsche Rundfunkarbeit, deren Ge- kährdung in der gegenwärtigen rundfunk- politischen Situation heute größer ist denn je“. Nach dem Verzicht von Dr. Stadelmayer stehen zur Intendantenwahl am 15. Juli noch vier Bewerber an: Der Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, Heinrich Jun Rer(Es, Ministerialdirigent Christian Wallenreiter vom bayerischen Kultusmini- sterium, der Chefredakteur des bayerischen Rundfunks, Walther von Cube, und der Chefredakteur der„Süddeutschen Zeitung“, Hermann Pröbst, Es kann heute schon vor- ausgesagt werden, daß keiner der Kandi- daten im ersten Wahlgang die notwendige absolute Mehrheit erreichen wird. Dr. Sta- delmayer hatte berechtigte Aussichten, in die Stichwahl zu kommen. Durch seinen Verzicht ist der Ausgang der Intendantenwahl neuer- dings völlig offen. Die Amtszeit des Inten- danten endet am 20. September. Die Neu- wahl ist am 15. Juli. Am Vorabend der Reise nach Wien Indirekt Sübventionfe- zes konstruktion, auf die sich die Christlichen Demokraten geeinigt haben und die auch in der dritten Lesung nicht mehr abgeändert werden dürfte, werden die Handwerker vom 1. Januar 1962 an in der Regel verpflichtet sein, 18 Jahre lang Beiträge an die Renten- versicherung zu zahlen. Gegen die Stimmen der Sozialdemokraten hat der Bundestag am Mittwochabend das Bundesrundfunkgesetz in zweiter und drit- ter Lesung mit Mehrheit verabschiedet. Das Gesetz legt die Rechtsverhältnisse der„Deut- schen Welle“ für den Ueberseefunk und des „Deutschlandfunks“ auf Langwelle fest. Die Frage des strittigen zweiten Fernsehpro- gramms soll erst später geregelt werden. Der SPD-Abgeordnete Kühn begründete die Ablehnung des Gesetzes durch seine Fraktion unter anderem damit, daß nach An- sicht der SpD Bundesinnenminister Dr. Schröder und gewisse Kreise der CDU die Absicht hätten, sich ein Instrument zur ein- seitigen Meinungsbildung zu schaffen. Mit der Schaffung eines einseitigen Machtinstru- ments bestehe aber die Gefahr, daß die Glaubwürdigkeit der demokratischen Staats- ordnung erschüttert werde. Die eigentliche Entscheidung über das Gesetz liege nun beim Bundesrat. 5 VW.-Kapital:& Münonen Vom Bundeskabinett beschlossen Bonn.(eg.-Eigener Bericht) Das Bundes- kabinett hat am Mittwoch beschlossen, das Grundkapital des Volkswagen werkes, das in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und dann zu 60 Prozent privatisiert werden s0ll, auf 600 Millionen Mark festzusetzen. Zugleich hat der Bundestag den Vorschlag des Ver- mittlungsausschusses gebilligt, der dem Bund und dem Land Niedersachsen für ihre Anteile Von je 20 Prozent des Grundkapitals zehn Jahre lang das volle Stimmrecht zuspricht. Auch mit der Zustimmung des Bundesrates kann trotz der Opposition Niedersachsens gerechnet werden. Das Gesetz über die VW- Privatisierung kann damit in Kraft treten. Der Ausgabekurs der Aktien soll erst kurz vor deren Ausgabe festgelegt werden, dürfte sich aber— wie schon berichtet— um 350 Punkte bewegen. Für Personen mit kleinem und mittlerem Einkommen ist dann noch der sogenannte Sozialbonus von 10 bis zu 25 Pro- zent je nach Einkommen und Familienstand abzusetzen. Eine Volksaktie im Nennwert von 100 Mark wird demnach kaum mehr als 300 Mark kosten. 3,6 Millionen Volksaktien wird es geben, denn vom Grundkapital über 600 Millionen Mark sollen 360 Millionen Mark privatisiert werden. Das Stimmrecht ist für Privatpersonen auf 60 Aktien beschränkt. Im Kreml wird die Stärke verherrlicht Malinowski: Raketen aktionsbereit/ Neue Versuche im Stillen Ozean angekündigt Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowiet unten Moskau. Am Vorabend von Chrustschows Oesterreich-Besuch demonstrierte die So- Wietunion Stärke. Gleichzeitig läßt sie ihre Bereitschaft erkennen, die Koexistenzpolitik fortzusetzen. Diese Haltung wurde durck: Reden von Ministerpräsident Chrustschow und Verteidigungsminister Malinowski vor den Absolventen der sowjetischen Militär- akademien in Moskau unterstrichen. Chrust- schow erklärte, solange die westlichen Partner nicht zu einem Abrüstungsabkom- men bereit seien, sei es die„heilige Pflicht der Sowjetunion“, ihre Streitkräfte zu festi- gen. Die wirtschaftlichen und technischen Erfolge der Sowietunion, so fuhr er fort, hätten der Armee reiche Auswahl an Nah-, Mittelstrecken- und Fernraketen verschafft. „Sie gehen jetzt in die Armee über“, so rief Chrustschow den Entlassenen der Militär- akademien zu,„und werden sich auf diese furchtbaren modernen Waffen stützen können“. Verteidigungsminister Malinowski war in seiner Begrüßungsrede noch deutlicher ge- worden:„Eine Reihe von Militärschulen sind auf Raketenprofil umgestellt worden. Die Zahl der auszubildenten Spezialisten ist zwar verringert, andererseits ist aber der Anteil der Militärschüler für die neuen Waffen erhöht worden, Das Neue wächst, das Alte stirbt aus. Ich kann dem Zentral- Komitee und der Regierung melden“, so sagte Malinowski,„daß wir auf diesem Sektor die notwendige Aktionsbereitschaft erreicht haben“. Fast um die gleichte Stunde kam die TASS-Meldung heraus, wonach beginnend mit dem 5. Juli und bis zum 31. Juli, neue sowjetische Versuche mit„neuen Varianten großer Mehrstufenträger-Raketen“ im Zen- tralgebiet des Stillen Ozeans stattfinden sol- len. Wie schon bei den Versuchen zu Be- Sinn dieses Jahres soll dabei ohne die letzte Raketenstufe, also offenbar ohne Spreng- köpfe gearbeitet werden, Alle Schiffe und Flugzeuge werden von der Sowjetunion ge- warnt, das Zielgebiet in dem betreffenden Zeitraum weder zu befahren noch zu über- fliegen. Gegenüber dieser Ballung von Stärke- bekundungen treten die Bekenntnisse zur friedlichen Koexistenz etwas in den Hinter- grund. Chrustschow hat zwar vor den Offi- zieren betont, das Ziel von Partei und Re- gierung sei der Friede, er halte den Krieg nicht für unvermeidlich, und er wolle die Völker nun vor der UNO zur Annahme des sowjetischen Abrüstungsvorschlages auf- rufen. Der Schwerpunkt der Publikationen am Vorabend des Oesterreich-Besuchs aber liegt eindeutig in der Tendenz, neben der militärischen auch die politische Stärke und Einheit des Ostblocks zu demonstrieren. Die „Prawda“ betont in einem Leitartikel, der Ostblock festige seine Reihen und sei im- stande, jeden beliebigen Aggressor zu bündi- gen. Es fehlen aber auch nicht die üblich gewordenen Seitenhiebe auf Pekinger An- schauungen:„Wer, das Streben der Völker nach Frieden nicht berücksichtigt, rutscht auf den Pfad des Sektierertums und könnte sich von den Massen isolieren.“ Man kann aus dieser Demonstration von Stärke und Einheit schließen, daß die So- Wjetregierung den Besuch in Wien sehr ernst nimmt, weil er auch im Brennpunkt des In- teresses der westlichen Welt steht, und der Westen bei dieser Gelegenheit klarere Per- spektiven für die weitere Entwicklung der sowjetischen Politik zu gewinnen hofft. Es scheint sich die Meinung zu bestätigen, daß die Sowjetregierung grundsätzlich an der Koexistenzpolitik festhalten, in der Methode jedoch härter werden dürfte. Aehnlich wie vor dem Frankreich-Besuch Chrustschows sind Literatur-Zeitschriften, Rundfunksen- dungen und Fernsehprogramme stark mit Positiven Berichten aus Oesterreich durch- setzt. Moskaus Rundfunkhörer haben wahr- scheinlich noch nie soviel Schrammelmusik und Jodler gehört wie in den letzten Tagen. r Einigung bei Verhandlungen über die Zukunft Zyperns 8 Nikosia.(dpa) Bei den Verhandlungen über die Zukunft Zyperns ist in allen Haupt. fragen ein großes Maß von Uebereinstim. mung erzielt worden. Dies wurde am Sestri gen Mittwochabend in der zyprischen Haupt. 5 stadt Nikosia bekanntgegeben. Die Verhand- lungen, die zwischen Großbritannien Und den Führern der griechischen und türkischen Be. völkerungsgruppe auf Zypern geführt Wur- den, sollten die letzten Hindernisse beseiti. Sen, die der Proklamierung einer unabhän- Sigen Republik Zypern noch entgegenstehen Dabei ging es vor allem um den Status der britischen Militärstützpunkte auf der Mittel- meerinsel. Schwerer Zwischenfall an der Grenze zwischen China und N epal (dpa) Die gespannte Lage an Südgrenze hat zu einem Schwe renzzwischenfall zwischen chine- sischen Truppen und nepalesischen Grenz- streifen ihrt. Obwohl China und Nepal erst im März dieses Jahres ein Grenzabkom- men abgeschlossen hatten, das eine 20 Kilo- meter breite entmilitarisierte Grenzzone vor- sieht, haben chinesische Truppen in West- nepal das Feuer über die Grenze eröffnet, einen nepalesischen Offizier getötet une nach Ueberschreitung der Grenze 16 nepale- sische Grenzsoldaten gefangengenommen. Das nepalesische Kabinett trat zu einer Son- dersitzung zusammen und beschloß, bei der chinesischen Regierung einen scharfen Pro- test einzulegen und den Rückzug der chine- sischen Truppen zu fordern. 200 000 Tibeter im Kampf gegen Chinesen Neu Delhi.(dpa) 200 000 tibetische Noma- den sollen ihre Waffen gegen die Chinesen erhoben haben. Nach Mitteilung der„Times of India“ haben sie sich im Osten und Nord- osten des Landes versammelt und sind zu einem gewaltigen Marsch über mehrere hundert Kilometer quer durch das ganze Land nach Westtibet aufgebrochen. Ihr Weg führt über fast Unwegsame Gebirgsketten und Hochebenen, wobei sie sich durch die Linien der Chinesen hindurchkämpfen müs- sen. Ihr Ziel ist offensichtlich, die chinesi- schen Verbindungswege von Sinkiang nach Westtibet abzuschneiden.. Kritik in Polen an der Erhöhung der Investitionen Warschau.(AP) An den in der vergange- nen Woche vom Zentralkomitee der Ver- einigten Polnischen Arbeiterpartei neu fest- Zesetzten höheren Planzielen für die Ent- Wicklung von Industrie und Landwirtschaft wird offensichtlich in Polen heftige Kritik geübt.„Unsere Generation will auch etwas vom Leben haben und will nicht nur lür Ulisere Kinder arbeiten“, sei ein häufig ge- hörter Einwand, schreibt ein Leitartikler in der Zeitung Zyeie Warszawy“ und ver- sichert den Lesern, daß die Heraufsetzung der Planziele keine wesentliche Auswirkung auf den Lebensstandard haben werde. Der Verfasser des Artikels erklärt, die Herauf- setzungen seien notwendig, um Polens Roh- 8 stofkbasis zu erweitern, die nicht zur Aus- nutzung der industriellen Kapazität Polens Ausreiche. Angesichts der sehr angespannten Devisenlage Polens sei die Kapitalinvestition in Polens Rohstoffbasis der einzige Ausweg. Aufnahme in die UNO von Kongo- Republik beantragt Leopoldville/ Brüssel.(A P/ dpa) Der kongo- lesische Ministerpräsident Patrice Lumumba hat nach einer Meldung des belgischen Rundfunks am gestrigen Mittwoch offiziell die. Aufnahme der heute unabhängig werden- den Kongorepublik in die Vereinten Natio- nen beantragt. In seinem Telegramm an die Weltorganisation versicherte Lumumba, der Kongo werde alle Verpflichtungen eingehen, die mit einer Mitgliedschaft verbunden sind. In Leopoldville, der Hauptstadt der un- abhängig gewordenen Republik Kongo, wurde zwischen Belgien und dem Kongo ein Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Die Hauptpunkte des Vertrags sind: Belgien be- hält vorerst seine Militärstützpunkte in der Republik Kongo, die Republik Kongo nimmt ihre Außenpolitik mit Unterstützung des belgischen Außenministeriums wahr. Belglen und die Republik gewähren einander Unterstützung. Belgien nimmt ein Hilfsprg- gramm für den neuen Staat in Angriff. Zum Tag der Unabhängigkeitserklärung der Republik Kongo hat Bundeskanzler Adenauer an Ministerpräsident Lumumba ein Glückwunschtelegramm gerichtet. Darin teilte er mit, daß die Bundesrepublik die 5 Republik Kongo als unabhängigen une souveränen Staat anerkennt. 8 5 Ein Gewerkschaftsbüro für Ost-West- Angelegenheiten Dortmund.(dpa) Die Industriegewerk- schaft Chemie wird ein„Büro für gewerk⸗ schaftliche Ost-West- Angelegenheiten“ ein- richten. Das wurde auf dem V. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Chemie in Dort- mund beschlossen, Mit der Einrichtung des Büros soll den wachsenden Infiltrationsver- suchen des kommunistischen Freien Deut- schen Gewerkschaftsbundes der Zone ent- gegengewirkt werden.„ Mit großer Mehrheit wählten die Dele- gierten wieder Wilhelm Gefeller zum Vor- sitzenden. Für die aus Alters- oder Gesund- heitsgründen ausgeschiedenen bisherigen Stellvertreter Ludwig Müller und Everhard Esser wurden Karl Küpper und Hermam. Hertel gewählt.— Die nächste ordentliche 8 Delegiertenversammlung der IG Chemie soll 1963 in Ludwigshafen stattfinden. Streikparagraph neu formuliert Das„Kasseler Urteil“ des Bundesarbeits- gerichts zum schleswig- holsteinischen Me- tallarbeiterstreik hat den Hauptvorstand der i I Chemie zu einer neuen Formulierung der den Arbeitskampf betreffenden Satzungs- paragraphen veranlaßt. Die neuen Para- graphen brauchten vom Gewerkschaftstag i nur noch bestätigt zu werden. In ihnen wird ausdrücklich betont, daß Arbeitskämpfe als letztes gewerkschaftliches Mittel nicht aus- 8 gerufen werden dürfen, solange eine Frie- 15 denspflicht besteht. Das Scheitern der Ver- handlungen müsse dem Verhandlungspartner gegenüber schriftlich erklärt werden, Ir. 148 gen lungen Haupt- stim- Sestri- Jaupt- hand- nd den en Be- Wur- eseiti- bhän⸗ dtehen. us der Kittel epal ge an einem chine- renz Nepal Kom- Kilo- vor- West- net, und pale- amen. Son- i der Pro- Hine esen oma- aesen imes Lord- d zu arere ganze Weg etten die müs- nesi- nach nge · Ver- fest- Ent- Raft ritik tWã2⁵s ür ge- in ver- zung rung Der auf- oh- Lus- lens aten tion Veg. o- nba hen die len- tio- die der ven, ind. un- 180, ngo Die be- der imt des len der ro- ing ler ba rin die nd Us Nr. 148/ Donnerstag, 30. Juni 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Sete 3 Was sonst noch geschag In der Nähe von Huntsville im amerika- nischen Bundesstaat Alabama ist eine 18jäh- rige farbige Amerikanerin einem Sittlich- keitsverbrechen zum Opfer gefallen. Zwei Brüder aus dem benachbarten Nazel Green überfielen das Mädchen und ihren Begleiter in einem auf einem Nebenweg parkenden Wagen. Sie zerrten den Begleiter aus dem Wagen, verletzten ihn durch Messerstiche und vergingen sich dann an dem Mädchen. Beiden gelang die Flucht. *. In den New Lorker Stadtteilen Men- hattan und Queens hatten am Dienstag fast eine Million Menschen unter einem Streik der Fahrer der größten privaten Busgesell- schaft der Millionenstadt zu leiden. Allein in Manhattan wurden 17 von 20 Hauptlinien nicht befahren. 8 Deutsche Auswanderer nach Kanada sind nach einem Bericht des deutschsprachigen kanadischen Wochenblattes„Der Courier“ zur Zeit„in Scharen“ bestrebt, das Land wieder zu verlassen und nach Deutschland zurück- zukehren oder in den Vereinigten Staaten Fuß zu fassen. Gründe für diese Entwicklung sind nach Meinung des„Courier“ die schlechte Situation auf dem kanadischen Arbeitsmarkt. Deutsche Unternehmer versuchen, durch An- zeigen in kanadischen Zeitungen deutsche Arbeitskräfte aus Kanada zu bekommen * Das 621 Tonnen große isländische Motor- Schiff„Drangajokull“ ist am Dienstag an der Nordostküste von Schottland mit einer Ladung Fisch gesunken. Die 19 Mann starke Besatzung, darunter eine Frau und ein Kind, wurde von dem schottischen Trawler„Mount Eden“ gerettet. 5 * Innerhalb weniger Minuten sind sechs Männer in einem mit Gas gefüllten Brunnen in dem entlegenen portugiesischen Dorf Sis- mo umgekommen. Der Bauer Jose Marques war in den 36 Meter tiefen Brunnen gestie- gen, um eine beschädigte Pumpe zu repa- rieren, und wurde von dem Gas getötet. Fünf amdere Männer, die ihn retten wollten, kamen ebenfalls ums Leben. Feuerwehr- leute mit Gasmasken konnten später die sechs Leichen bergen. * Der Küster der Kirche von Kerlouan bei Brest(Frankreich) ist getötet worden, als eine der Glocken, die er läutete, aus dem Glockenstuhl fiel. Der Küster wurde auf das Dach und von dort auf die Straße geschleu- dert. Die Glocke durchbrach das Dach und stürzte in das Kirchenschiff. 8 Etwa 200 Arbeiter der Kopenhagener Müllabfuhr sind seit einer Woche im Streik. Etwa die Hälfte aller Mülltonnen wird nicht mehr geleert. In den Höfen der Häuser türmt sich der Abfall. Sein Gewicht wird von Fach- leuten bereits jetzt auf 3000 Tonnen geschätzt. Die Gesundheitsbehörden der Stadt sind be- sorgt um die weitere Entwicklung. Besondere Sorgen machte die Hitzewelle der vergange- nen Tage. * Der„Karlsbad-Expreß“, ein zwischen Ostberlin und Prag verkehrender Trieb- wagen, ist binnen 48 Stunden zweimal ent- gleist. Wie die Sowjetzonen-Nachrichten- agentur ADN meldete, sprang der Expreß am Montag zwischen den Bahnhöfen Rentzschmühle und Elsterberg(Sachsen) aus den Schienen. Dabei soll ein Fahrgast Haut- abschürfungen erlitten haben. Ferner berich- tete die Sowjetzonen-Nachrichtenagentur, daß der Expreß von einem„ähnlichen Un- Fall“ bereits am Samstag zwischen den Bahn- öfen Adorf und Oelsnitz(Sachsen) betroffen worden sei. Zwei Reisende seien leicht ver- letzt worden. Die Untersuchung über die Ur- sachen,„die möglicherweise mit den anoma- len Hitze- Einwirkungen auf das Gleis im Zusammenhang stehen“, sei noch nicht ab- geschlossen. 8 Ein Autofahrer, der an einem Unfall be- teiligt ist, kann zu einer Blutprobe gezwun- gen werden. Diese Maßnahme bedeutet keine Verletzung der Menschenrechte. Zu dieser Auffassung kamen Juristen aus 27 Ländern, die an dem UNO-Seminar über die Menschen- rechte im Strafverfahren teilnehmen, das zur Zeit in Wien stattfindet. Kaiserliche Grabstätte soll Klimaanlage erhalten Wiens Kapuzinergruft wird erweitert/„Sargmagazin“ soll wieder würdiges Mausoleum werden Unmittelbar vor den Wiener Festwochen herrschte in den sonst so stillen Gewölben unter der Kapuzinerkirche am belebten Neuen Markt in der Wiener Innenstadt reges Leben. Unter dem Garten des über drei- hundert Jahre alten Kapuzinerklosters wurde eine etwa 200 Quadratmeter grobe neue Grabkammer für die sogenannte Kaisergruft ausgebaut. Zuletzt war die Familiengruft der Habs- burger im Jahre 1908 auf Anordnung Kaiser Franz Josephs I. erweitert worden In der neuen Gruft sollen künftig neben dem Sar- kophag des Siegers von Aspern, Erzherzog Karl, noch 39 andere Särge Platz finden. Durch diese Umstellung soll in den anderen Gewölben der Gruft, in denen es fast so aus- sieht, wie in einem„kaiserlichen Sargmaga- zin“, wieder mehr Raum geschaffen werden, so daß sich die Gruft wieder als würdiges Mausoleum den Tausenden von Besuchern darbietet, die alljährlich diese von den Kapuzinern betreute Gedenkstätte auf- suchen. Die 1618 verstorbene Kaiserin Anna und ihr ein Jahr später in den Tod nachgefolgter Gemahl Kaiser Matthias, die Stifter von Kirche und Kloster, wurden als erste in der Habsburger Familiengruft beigesetzt. 140 Angehörige des Hauses Habsburg, unter ihnen zwölf Kaiser und fünfzehn Kaiserin- nen wurden im Laufe der Jahrhunderte dort zur ewigen Ruhe gebettet. Die Särge sind aus Blei, Zinn oder Kupfer. Die einfachen und schmucklosen Formen der älteren Sar- kophage wurden später durch reiche Orna- mentik abgelöst. Am prächtigsten ist der Doppelsarkophag, in dem die Gebeine der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls. Franz I. von Lothringen, ruhen. Zu Füßen dieses kunstvoll gearbeiteten Prunksarko- phags steht der schlichte Kupfersarg ihres Sohnes, Kaiser Joseph II. 15 In der Kaisergruft fanden auch Kaiserin Maria Louise, die zweite Gemahlin Napo- ljeons I., Kaiser Maximilian von Mexiko, Kaiser Franz Joseph I., seine Gemahlin, Kaiserin Elisabeth, und ihr Sohn Kronprinz Rudolf, der in Mayerling durch Selbstmord endete, ihre letzte Ruhestätte. Als einzige Nichthabsburgerin ist die Erzieherin der Kaiserin Maria Theresia, Gräfin Fuchs, in der Kaisergruft beigesetzt. Die Gebeine des Herzogs von Reichstadt, des Sohnes Napo- ljeons, wurden 1940 ins Pantheon nach Paris übergeführt. Vom letzten regierenden Habs- burger, Kaiser Karl I., der 1922 in der Ver- bannung auf Madeira starb, befindet sich nur eine Büste in der Gruft. Für die Beisetzung eines Habsburgers in der Wiener Kaisergruft galt ein strenges Zeremoniell. Vor der verschlossenen Kloster- pforte mußte der Sarkophag mit der sterb- lichen Hülle des Herrschers abgesetzt wer- den. Der kaiserliche Zeremonienmeister klopfte dann an die Klosterpforte und be- gehrte Einlaß für den verstorbenen Herr- Scher. Auf die Frage des Pater Guardian, Wer Einlaß begehre, antwortete er:„Seine Apostolische Majestät, der Kaiser!“. Darauf In der Kapuzinergruft in Wien der Kapuziner:„Den kenne ich nicht!“ Auch auf die Auskunft:„Der allerhöchste Kaiser!“, verwehrte der Mönch noch den Einlaß. Erst wenn auf die dritte Frage der Zeremonien- meister antwortete:„Dein Bruder, ein armer Sünder!“, wurde der Sarkophag in die Gruft eingelassen. Gleichzeitig mit dem Erweiterungsbau der Kaisergruft werden, wenigstens teilweise, langgehegte Pläne verwirklicht, die ver- zweigte Grabstätte mit einer Klimaanlage auszustatten, um der„Zinnpest“ Einhalt zu gebieten, die zahlreiche Prunksärge zu zer- stöpen droht. Außerdem sollen die meist aus Gips oder Sägespänen bestehenden Kerne der kostbaren Skulpturen entfernt werden, weil sie die Luftfeuchtigkeit aufsaugen, auf- quellen und dann die Metallüberzüge spren- gen. Ferner werden die rostzerfressenen Tragegestelle im Innern der Sarkophage ent- kernt und die Sarkophage mit einem Schutz- überzug versehen. Die Austrocknung der feuchten Wände und der Einbau dichter Glaswände zwischen den verschiedenen Teilen der Gruft sollen zur Erhaltung dieser Gedenkstätte beitragen, die gleichermaßen die geschichtliche Größe der ehemaligen Donaumonarchie wie die künstlerische Lei- stung des Barocks Widerspiegelt. Die Zeit der Pferdekarussells mit Drehorgelmusik ist vorbei Die alte Praterromantik von der Technik hinweggefegt Im Prater leuchtet auch in diesem Jahr wieder das Grün der Bäume und lockt wie eh und, je Groß und Klein in diese Wiener Vergnügungsstätte mit einer großen Ver- gangenheit. Ueber hundert Attraktionen und fast vierzig Gast- und Kaffeehäuser locken heute nach Ueberwindung der Kriegsschäden wieder die einheimischen und auswärtigen Besucher in den zweiten Wiener Bezirk zwischen Donaukanal und Donau. Aber auch der Prater hat nach dem Kriege eine Wandlung durchgemacht. Das Zeitalter der Maschinen fordert auch von der Ver- gnügungsindustrie ihren Tribut. Vorbei ist die Zeit der gemächlich kreisenden Pferde- karussells mit ihrer Drehorgelmusik.„Bliz- zard“ und„Hurrikan“ heißen die technischen Wunderwerke, die mit atemberaubender Schnelligkeit den Gleichgewichtssinn ihrer Mitfahrer durcheinander bringen. Durch- dringende Sirenenklänge tragen auf dem Höhepunkt der Fahrt dazu bei, die Illusion des Düsenzeitalters vollkommen zu machen. Die Musik kommt heute vom Tonband und ergießt sich, von Lautsprechern ver- stärkt, unüberhörbar über die Besucher, und auch die Ansager der einzelnen Schaubuden brauchen sich nicht mehr, wie in früheren Zeiten, heiser zu schreien, wenn sie mit dem klassisch gewordenen„Hereinspaziert! Her- einspaziert!“ die Besucher anlocken. Wie in Wien überstürzt sich auch im Prater die zunehmende Motorisierung in immer neuen Formen:„Autodrom“ ist bei der Jugend die große Mode. Und so mancher, der es noch nicht zu einem„fahrbaren Unter- satz“ gebracht hat, kann hier auf den Gas- hebel treten und sogar Zusammenstöße her- beiführen, die keine Polizei interessieren. Wer will, kann in ein Motorboot und gar in einen Hubschrauber umsteigen. Das Riesenrad, eines der Wahrzeichen Wiens, hat aber diesem Ansturm der moder- nen Technik ebenso widerstanden wie die Liliputbahn. Vermittelt das Riesenrad dem Besucher aus luftiger Höhe einen Blick über das Häusermeer und einen weiten Ausblick nach Süden und Osten, führt ihn die Liliput- bahn in gemächlicher Fahrt durch die frische, noch rauch- und rußfreie Luft der Prater- auen. Aber es ist letzlich eine andere Praterluft, die auch in der modernen Zeit groß und klein immer wieder in den Prater lockt, der vor fast 200 Jahren seine Geburtsstunde als Ver- gnügungsstätte erlebte, als Kaiser Joseph II. das alte kaiserliche Jagdrevier und Reservat des Adels für das Volk freigab. Obwohl unter Napoleon dem Erdboden gleichgemacht, er- lebte nach seinem Sturz der Prater ebenso eine Auferstehung wie nach dem zweiten Weltkrieg, als 1947 die ersten Buden wieder ihre Läden öffneten. Wenn man die letzten 15 Jahre überschaut, spiegelt der Prater auf seine Weise das„Oesterreichische Wunder“ wider, wie es im wirtschaftlichen und poli- tischen Leben angesichts der fünfjährigen österreichischen Souveränität und Unab- hängigkeit überall spürbar ist. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Noch vielfach stark bewölkt und zeitweilig Durchzug von Schauern. Nur zeitweilige Zwischenaufhel- jungen. Für die Jahreszeit immer noch sehr kühl mit Tageshöchsttemperaturen bei 15 bis 17 Grad. Nächtliche Temperaturrück⸗ gänge unter 10 Grad. Mäßige, zeitweilig lebhafte Winde aus West bis Nordwest. Sonnenaufgang: 4.22 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 20 Grad. Vorhersage- NRarte För 39.8. 88-2 Uhr 015 1 2% E 7 8 2 5 5 8 N. gglg. 1955 Mennheim. 7 Paris 0 windstill NordwIν,ẽi ON Ostwind wolkenlos 10 Km 20 KID heiter halb bedeckt Sodwiod We Westwind 30 Kin 40 Km n wolkig de deckt VARM FRONT KAL T FRONT a Soden n der Höne ANA KK. OK KLUSON arme ate Cuttstremung Schauer z Sewſtter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar, Temp. ia C Grad H= noch- Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 29. Juni Rhein: Maxau 536(22); Mannheim 365 (+ 18); Worms 279(432): Kaub 233(17). Bergwerksunglück in Wales forderte 45 Tote Nach stundenlangen Rettungsarbeiten wurde in der Nacht zum Mittwoch klar, daß keine Hoffnung auf Ueberlebende des Berg- werkunglücks von Six Bells bei Arbertillery im walisischen Bergbaugebiet mehr besteht. 45 Bergleute wurden damit Opfer der Grubengasexplosion. Vertreter der Bergarbeitergewerkschaft gingen am späten Dienstagabend von Haus zu Haus, um den Hinterbliebenen über den letzten Stand der Rettungsarbeiten zu be- richten und- sie zu trösten. Einige Familien sind besonders schwer betroffen. Zwei Frauen verloren zugleich Mann und Sohn. Die Rettungsmannschaften gönnten sich auch in der Nacht keine Ruhe. Bis Mitter nacht konnten zehn Leichen geborgen wer- den. Die übrigen Bergleute wurde bereits in dem zusammengestürzten Stollen gefunden. Sie sollen jedoch erst an die Oberfläche ge- bracht werden, wenn die Entlüftungsanlage Weder hergestellt ist. Nachdem die sich überstürzenden und zum Teil widersprechenden Berichte wäh- rend des Tages gesichtet werden konnten, stellte sich heraus, daß sich die Explosion zu einem Zeitpunkt ereignet hatte, an dem nur eine verhältnismäßig kleine Gruppe von Arbeitern mit den üblichen Instandhaltungs- arbeiten beschäftigt war. Vermutungen, daß die Morgenschicht von etwa 700 Mann von dem Unglück betroffen war, bewahrheiteten sich nicht. Ein Kernproblem des europäischen Verkehrs Der Alpenwall wird durchlöchert/ Neue Wege nach dem Süden Man braucht heute in der Schweiz nur das Wort„Tunnel“ fallen zu lassen— und schon ist eine rege Diskussion im Gange. Als ein Land im Herzen Europas, als eine Drehscheibe internationaler Verbindungen, als der zentrale Paßstaat der Alpen steht die Schweiz vor der Frage, wie sich dem großen Nord-Süd- Verkehr neue Wege er- schließen lassen. Die sprunghaft wachsende Motorisierungswelle brandet gegen den Al- penwall an, die Ueberwindung der Alpen- barriere durch leistungsfähige Autostraßen ist zu einem Kernproblem europäischer Ver- kehrspolitik geworden. Leistungsfähig: das heißt hier vor allem winterfest. Es müssen Straßen sein, die das ganze Jahr über pas- slerbar sind, während heute der Autoverkehr durch die Schweiz nach dem Süden mehr als sechs Monate lang durch Schneemassen blok- Kklert ist. Die Autofahrer sind zu langen Um- wegen gezwungen oder müssen ihren Wagen auf die Eisenbahn umladen. Vor allem die Sorge, daß die Schweiz zu- nehmend umfahren wird— im Osten über den Brenner, im Westen demnächst durch den Montblanc— gibt der Straßenplanung im klassischen Lande des Fremdenverkehrs ihren besonderen Impuls. Man will im inter- nationalen Tourismus nicht ins Hintertreffen kommen, sondern im Gegenteil an der Spitze bleiben— und das heißt, daß man durch Durchbohrung der Alpenkette dem Nord- Süd-Verkehr neue Wege erschließen muß. Die Eisenbahn ging beim Alpendurchstich voran: Mont Cenis, Lötschberg und Simplon und Gotthard sind Stationen kühnen Pio- niergeistes. Nun folgt die Straße mit ihren eigenen Gesetzen, es folgt der Straßentunnel, der der mühsamen UDeberquerung der(im Winter ohnedies unpassierbaren) Paßhöhen enthebt. Die Stunde der Alpenstraßentunnel hat also geschlagen. Am Anfang steht gleich das kühnste all dieser Vorhaben, von dem frei- lich die Schweiz nur am Rande profitiert: der Montblanctunnel. Die böchste Berg- gruppe Europas wird demnächst vom läng- sten Straßentunnel der Welt durchbort sein. Vom Süden her sind die Italiener und vom Norden her die Franzosen am Werk, um sich auf halbem Weg des insgesamt zwölf Kilo- meter langen Stollens die Hand zu reichen. Nutznießer dieser neuen Verbindung West- europas mit Oberitalien wird im eidgenössi- schen Bereich nur Genf sein. Seiner geogra- phischen Position nach wäre es die natür- liche Hauptstadt der Alpenlandschaft Sa- voten, die heute auf Frankreich, Italien und die Schweiz aufgeteilt ist. Aus der Isolie- rung, in die sich die nach Zürich und Basel drittgrößte Stadt der Schweiz wegen ihrer Lage im äußersten Westzipfel des Landes gedrängt sieht, soll nun der neue Verkehrs- weg nach dem Süden heraushelfen. Aber auch in den Talgründen unterhalb des Großen St. Bernhard dröhnen heute die Sprengschüsse. Sie treiben einen sechs Kilo- meter langen Straßentunnel in den Fels, zu dem sich halb zu halb die Schweiz und Ita- ien zusammengefunden haben. Während zum Montblanctunnel der Autofahrer nur auf 1300 Meter hochzusteigen braucht, liegen hier die Tunneleingänge in einer Höhe von etwa 1900 Meter. So sind auf beiden Seiten des Tunnels überdeckte Straßenführungen notwendig, um die Zufahrt wintersicher zu machen. Der Ventilation, beim Straßentun- nel ein Problem von zentraler Bedeutung, dient ein System von Schächten, die Frisch- luft zuführen und die Autogase absaugen. Mit der Untertunnelung der fast 2500 Meter hohen Paßhöbe des Großen St. Bernhard er- hält das obere Rhönetal und damit der Ost- teil des Genfer Sees eine ganzjährige Stra- Benverbindung mit dem italienischen Aosta- tal— der gleichen Verkehrsschiene, auf der auch der durch den Montblanctunnel gelei- tete Nord-Süd-Verkehr der Poebene zustre- ben wird. Während man sich bei der Simplonstrage mit Ausbau begnügen und im Winter den Autofahrer weiterhin auf den großen Bahn- tunnel verweisen wird, ist um das Für und Wider eines Straßentunnels durch den Gott- hard heute in der Schweiz eine beinahe er- regte Diskussion im Gange. Hier geben nicht nur die Techniker, die Verkehrspolitiker, die Militärs ihre Gutachten ab, hier schwingen Emotionen, ganze Gefühlswelten mit. Der Gotthard ist für die Schweizer der Paß schlechthin, sie nennen ihn ihren„Schick- salsweg“, der ihrem Kleinstaat europäische Geltung gegeben hat. 5 Daß der 2100 Meter hohe Gotthardpaß als Europas wichtigste Straßenverbindung über den Alpenwall immer mehr zu einem Nadel- öhr, zu einem Flaschenhals wird, kann der Autofahrer zur Genüge bezeugen. Dem Vor- haben, das Paßmassiv auf etwa 1600 Meter Höhe mit einem Straßentunnel zu durch- bohren, widerrät mit großem publizistischem Aufwand die Schweizer Bundesbahn. Sie verweist auf den großzügigen Ausbau ihres Autotransport-Systems, das in Göschenen wie in Airolo ein rasches Umladen auf die Schiene ermöglicht und so den Bahntunnel (mit seiner Verkehrsdichte von zweihundert Zügen am Tag) zur„rollenden Straße“ mache. Und sollte, fügen die Bahnexperten hinzu, ihre Durchfahrt tatsächlich nicht mehr ge- nügen, so würde der Bau eines zweiten Bahntunnels immer noch billiger sein als der eines Straßentunnels. Der Argumenta- tion der Bahninteressenten widerspricht vor allem der Kanton Tessin, der in seiner Lage am Südhang der Alpen ohnedies zu einem Isolierungskomplex neigt und ungestüm nach neuen, besseren Autoverbindungen für den nach dem Süden drängenden Fremdenstrom ruft. Die Waage pendelt noch unentschieden, überlassen wir es dem nüchteren Wirklich- keitssinn der Eidgenossen, die Gotthard- Debatte so oder so auszutragen. Weniger umstritten ist das Tunnelprojekt unter dem Bernhardin, das mit knapp sieben Kilometer Länge einen wintersicheren Uebergang von Graubünden nach dem Tessin schaffen und So die Ostschweiz mit Oberitalien verbinden würde. Zugleich wird von italienischer Seite aus ein Splügen-Tunnel propagiert, der Graubünden über den Comersee an Mailand, die Poebene und damit an die Autostrada del Sole anschließen soll, die von Norditalien bis nach Neapel durchgeführt werden soll. In Italien, das sich vom übrigen Europa durch den Alpenwall so empfindlich abge- schnürt sieht, setzt man auf die Autotunnel große Erwartungen. Es ist nicht allein der Touristenverkehr, auf den man sich von den neuen Tunnelstraßen eine magnetische An- ziehungskraft verspricht. Mit einem Seiten- blick gerade auch auf den Gemeinsamen Europäischen Markt erhofft sich Italien von der Durchlöcherung der Alpenbarriere er- hebliche wirtschaftliche Effekte. Daß die Tunnelbegeisterung der Schweizer auch manches utopische Projekt hervor- bringt, liegt in der Natur der Verhältnisse. Man steht unter dem Bann einer Motorisie- rungswelle, die von Monat zu Monat wächst. Die 800 000 Fahrzeuge mit Schweizer Num- * e mern bedeuten, daß heute fast jeder siebente Eidgenosse motorisiert ist. Dazu kommt, daß sich der europäische Fremdenverkehr, und das heißt heute der europäische Autover- kehr, in der Schweiz wie in sonst keinem anderen Lande ballt. Aber auch wenn man die utopischen Bauprojekte abstreicht, blei- ben genügend ernsthafte Vorhaben, die dank der beim Alpenstraßentunnel einkalkulier- ten Durchgangsgebühren eine wirtschaftliche Rentabilität versprechen. Wolfgang Höpker Europäer am Werk UNE SCO- Ausstellung über Automation Gegenwärtig bereitet die Kultur- und Er- ziehungsorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) eine Wanderausstellung vor, die der immer wichtiger werdenden Wissenschaft der Automation gewidmet ist. Die Schau wird vor allem automatische Erfindungen im Bereich der Landwirtschaft, der Nahrungs- mittelindustrie sowie im Verwaltungs-, For- schungs-, Transport- und Fernmeldewesen in Theorie und Praxis zur Geltung bringen. Partnerschaft Breis ach-St. Louis (bl) Die Stadt Breisach a. Rh. und die Ge- meinde St. Louis im Elsaß haben eine Part- nerschaft beschlossen. In einer kleinen Feier in St. Louis, an der neben den Vertretern der Gemeinde St. Louis auch der Bürger- meister und der Gemeinderat von Breisach teilnahmen, wurde die Partnerschaft mit dem Austausch von Urkunden besiegelt. Die Stadt Breisach will in Kürze auch Partner- schaften mit einer englischen und einer ita- lienischen Gemeinde gründen. 2 N a e 3 eee ee eee eee eee ee e Verfügung des Seite 1 MANNEETMER MORGEN uUAUMUunEIukER LOKALNACH RICHTER Handlungen an einer Frau. Weite dem Angeklagten wohl kaum zu Erst nach einem Rückfall: Noch nicht 17 Jahre alt ist Rainer und dennoch stand er gestern zum zweiten Male als Angeklagter vor dem Bezirksjugendschöffengericht. Wegen des gleichen Deli Die Anklage hieß wiederum gemeinschaftliche, gewaltsame Vornahme unzüch tes. tiger Hinter dieser sachlichen juristischen Formulierung allerdings verbirgt sich ein unwahrscheinlich häßliches Verbrechen, dessen Trag- Bewußtsein gekommen ist. Rainer war Meute-Mitglied und überflel schon im vergangenen Jahr junge Mädchen und Frauen im Herzogenriedpark. Im Dezember wurde er deswegen mit neun anderen zu einer Jugendstrafe von einem Jahr verurteilt. setzt, wogegen die empörte Oeffentlichkeit damals leidenschaftlich prot Die Strafe wurde zur Bewährung ausge- erte. Rainer wurde wie befürchtet rückfällig an einem 15 jährigen Mädchen. Das Bezirks- jugendschöffengericht verurteilte ihn diesmal endlich zu Jugendstrafe von unbe- grenzter Dauer. Rainer hat die Chance, wenn er sich in der Strafanstalt Schwäbisch- Hall anständig führt und sich bessert, schon nach einem Jahr und zehn Monaten kreizukommen. Als Höchstdauer setzte das Gericht vier Jahre Jugendstrafe fest. Rainer war nicht geständig, obwohl viele Zeugenaussagen und auch sein Verhalten an seiner Schuld kaum einen Zweifel lie- Ben. Er erzählte von jenem Abend eine recht wirre Geschichte. Er sei, nach der Er- laubnis seines Bewährungshelfers, den er seit seiner Verurteilung im Dezember 1959 Hat, auf die Maimesse gegangen, um sich das Feuerwerk anzusehen. Dort habe er einige Bekannte getroffen. Gegen zehn Uhr etwa habe er sich mit zwei Kumpanen auf den Heimweg gemacht. Der eine war ein „unbekannter Langer in einem roten Pul- loveré, der andere Klaus(dieser wurde schon vorher in einem gesonderten Verfah- ren wegen der gleichen schmutzigen Tat zu acht Monaten Jugendstrafe verurteilt). Auf der Straße am Herzogenriedpark seien hinzukam— zeichneten ein in den Details zwar nicht klares, im Zusammenhang aber durchaus reales Bild vom Verlauf der ver- antwortungslosen Tat: Zwei Jungen, Rainer will nicht mitge- macht haben, schleppten ein 15 jähriges Mäd- chen zu einer Garage im Herzogenriedpark und taten ihr Gewalt an. Das Mädchen schrie in panischer Angst um Hilfe. Die anderen Mädchen, die weggelaufen waren, kamen zurück und eine sagte aus, sie habe ge- sehen,„wie sie alle drei an dem Mädchen hingen“.„Rainer war natürlich dabei, ich er- kenne ihn ganz genau“, sagte sie. Auch der ofkensichtlich in Details konfabulierende verurteilte Klaus belastete Rainer schwer. Der dritte Täter konnte von der Kripo nicht gefunden werden.) Rainer hingegen sagte in der Hauptverhandlung, er habe nichts Se- 1 f 2436, 1:2,8 Selbst- Aücn Pole auslöser nur 82.30 Preiswert, leistungsstar für Schwarzweiß und Color Sleich gut geeignet! Bequeme Teilzahlung — Anzahlung nur 15.— Ideal auch als Zweitkamera! macht:„Laßt das Mädchen in Ruhe“, will er sogar seinen Kumpanen zugerufen haben. Jedoch konnte man Reiner diese Rechtschaf- fenheit nicht glauben. Er hat nach Aussage seines Bewährungshelfers nie eine Erziehung genossen. taatsanwältin Dr. Just-Dahl- mann meinte:„Er ist nicht unerzogen, er ist Überhaupt nicht erzogen!“ Dazu ist Rainer recht frech— er grinste in der Hauptver- handlung mitunter völlig unbekümmert vor sich hin.— Labil, schwärmerisch und gel- tungssüchtig nannte ihn sein Bewährungs- helfer. Dr. Just- Dahlmann beantragte für Rai- sie zu dritt entlanggeschlendert. Zuerst hät- ten sie zwei Mädchen mehr oder minder handgreiflich angesprochen. Die beiden hätten sich jedoch unerwartet heftig ge- Wehrt. Deshalb habe man von den Mäd- chen abgelassen. Später dann, gegen 22.15 Uhr, trafen sie zwei andere Mädchen Danach wurden das Erinnerungsver- mögen und die Glaubwürdigkeit der Aus- Sagen Rainers schwach. Alles blieb ein Wenig obskur. Die Zeugen— die vier be- lästigten Mädchen und ein Mann, der später Neues Urteil über die Gutemannstraße Die Pensionen müssen in ein abseits — er. Baden- Württemberg in Mannheim erklärte nun eine bereits im Dezember 1954 ergangene 5 Mannheimer Polizeipräsi- diums auf Schließung der zehn Dirnen- HDensionen in der Gutemannstraße im Stadt- teil Neckarstadt für rechtmäßig. Das entspre- chende Urteil des Verwaltungsgerichts Karls ruhe vom Februar 1958 wurde bestätigt, die Anfechtungsklage von neun Pensionsinha- bern abgewiesen, das Verfahren eines zehn- ten Anfechtungsklägers, der von einem eige- nen Anwalt vertreten wird, steht noch aus. Zuständige Richter gaben jedoch zu verste- hen, daß die Entscheidung gleich sein werde. Revision ist nicht zugelassen, es ist nur Be- schwerde gegen die Nichtzulassung der Re- vision möglich. Die Verfügung, die der stellvertretende Mannheimer Polizeipräsident, Oberrechtsrat Dr. Helmut Granzau Anfang Dezember an die Inhaber der Dirnenpensionen in der Gute- mannstraße schickte, verlangte, daß das Ver- mieten von Räumen an Dirnen zum Zweck der gewerbsmäßigen Unzucht ab sofort unter- Sagt sei und innerhalb von 14 Tagen die Dir- nen die Pensionen überhaupt räumen müs- ten. Auf Vollzug der Verfügung wurde in der Hoffnung Verzichtet, daß die Pensionen in ein Abseits liegendes Gebiet der Stadt verlagert würden. Die Verfügung wurde damit begrün- det, daß innerhalb eines Jahres Unmittelbar um die Gutemannstraße, in der 150 bis 160 „Mädchen“ wohnen, 700 neue Wohnungen ge- baut wurden, in die 850 Kinder Unter 16 Jah- ren einzogen, daß die Gutemannstrage Prak- tisch inmitten eines Wohngebiets mit 3000 Jugendlichen liege und, im Oktober 1953, auch das Städtische Mütter- und Säuglings- heim am Eingang zu dieser Straße eröffnet wurde. 5 . Von dem Vorhaben, die Straße mit einer Mauer abzuriegeln, wurde abgesehen, weil dann die Zustände dahinter noch schlechter zu kontrollieren seien und die Polizeiliche und feuerschutzmäßige Sicherheit nicht ge- Wählrleistet wäre. Schon das Verwaltungsgericht Karlsruhe hatte die Verfügung für rechtmäßig erklärt, Weil es sich um bordellartige Betriebe im Sinne des Paragraphen 180, Absatz 2, StGB (Kuppelei) handle und die öffentliche Sicher- heit und Ordnung gefährdet sei. Das Ver- Waltungsgericht hatte damals die Pensionen besichtigt. ät des Ver waltungsgerichtshofes ner eine Jugendstrafe von unbegrenzter Dauer. Mindestens ein Jahr und zehn Mo- nate, höchstens aber vier Jahre. Die Staats- anwältin erklärte in ihrem klar geglieder- ten Plädoyer, daß sich keiner der Beteiligten habe träumen lassen, daß Rainer jetzt schon wieder vor dem gleichen Gericht wegen der gleichen Sache stehen würde, Aber trotzdem halte die Staatsanwaltschaft die Milde, die das Jugendschöffengericht unter Vorsitz von Amtsgerichtsrat Pohlers im Dezember habe Walten lassen, für richtig. Der Verteidiger beantragte Freispruch mangels Beweises. liegendes Gebiet verlagert werden Der Verwaltungsgerichtshof Rechtswidrigkeit und Unfersch 0 artiger Unternehmen weniger ei., Sonde entschied, daß es sich um einen ordnu 7 8 Teils auch einer großstà ng“ Verletzt werde. Unerheblich sei auch(was die Mann- heimer Staatsanwaltschaft schon vor Jahren konstatierte und damit ihr Verfahren ein- stellte), daß dieser Verstoß gegen das Sitten- gesetz in dieser Form nicht unter das Straf- gesetz falle. In der Begründung des Verwal- tungsgerichtshofs Baden- Württemberg heißt es unter anderem unter Bezug auf mögliche Hinweise auf„die seit Jahrte den be- stehende Erscheinung der Prostitution“, daß 1 gegen das sittliche Empfinden der All- gemeinheit verstoßende Erscheinung diesen Charakter nicht verliere, wenn es nicht ge- Iingt, sie zu beseitigen. Ob die Polizeiverfügung aus dem Jahre 1954 nun— nachdem inzwischen in der Gutemannstraße auch noch ein Mord und ein Mordversuch verübt und vor dem Schwurgericht verhandelt wurden— voll- streckt wird, hat der Oberbürgermeister als oberster Polizeichef der Stadt zu entscheiden, zumal er sich dies besonders vorbehalten Hat. Praktisch ist die Gutemannstraße erst zu räumen, wenn in einem wirklich abseits gelegenen Gebiet der Stadt Ersatzquartiere geschaffen wurden. Vor Jahren schon sprach man von der Friesenheimer Insel. Die Pen- Sionsinhaber verlangten, die Stadt solle ihnen dort Gelände zur Verfügung stel- 2 5 Ehrenurkunde für Lackfabrik 2 u m 100 Jährigen Bestehen Eine repräsentative Ehrenurkunde über- reichte der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mannheim, Dr. M. v. d. Kall dem Seniorchef der Mannheimer Lack- fabrik Ino- Werner& Co., Dr. Hans Werner. Anlaß für die Ehrung war das 100jährige Bestehen des im Industriehafen Mannbeim gelegenen Betriebes. Dr. v. d. Kall besuchte Dr. Hans Werner in seiner Wohnung in U 6 und übermittelte ihm dort noch nachträglich berzliche Glückwünsche des Präsidenten der IHK, Richard Freudenberg. Die 1860 gegrün- dete Firma Ino- Werner gehört zu den altesten Lackfabriken.— 0— S. Genugtuung, daß er Verdiente Strafe für ein Meute- Mitglied Jugendschöffengericht verurteilte 16jährigen Strolch zu Jugendstrafe von unbegrenzter Dauer S 8 D Nach iger Beratung verkündigte der nde das Urteil der Schöffen Dem Antrag der Staatsanwaltschaft wurde Voll entsprochen. In seiner Begründung erklärte Amts- gerichtsrat N daß er heute noch an die Rich 0 der milden Strafen glaube, die seinerzeit gegen die Meute ausgesprochen Worden seien. Bisher sei nur einer rück- källig geworden. Es gebe überall schwarze Schafe, und das sei in diesem Falle Rainer. Wenn auch Oeffentlichkeit und Presse, dieses Urteil im Dezember mißbilligt hätten, so Slaube das Gericht dennoch, daß Jugend- lichen immer eine Chance gegeben werden müsse. Erst wenn der mild Beurteilte rück- fällig werde, müsse man die ganze Härte des Gesetzes anwenden No. Amtsrat i. R. Ernst Steffe Fahre 21 Wer in den zwanziger Jahren etwas auf dem Mannheimer Stadtschulamt zu tun hatte, orientierte sich in den vornehmen Räumen des Patrizierhauses B 2, 9 zunächst einmal bei Amtmann Steffe. Steffe war ein- geweiht und im Bilde, bei ihm war alles in den besten Handen. Ernst Emil Steffe, geboren vor 75 Jahren am 30. Juni 1885 in Freiburg, besuchte in Karlsruhe das Lehrerseminar und ging nach Mannheim, bliesen, trommelten und paulten gestern nachmittag und in den frühen Abendstunden auf verschiedenen Platzen der Stadt das Musikkorps der Bundeswehr-Luftwaße 2 und die Kapelle des 18. amerihanischen Infanterie-Regimentes aus den Coleman-Barracks. Die Dirigenten, Haupt- mann Mayer und Sergeant Breiser, warben mit inren Mannen lautstark fur den deutsch- amerikanischen„Carnival“(eine Art Volksfest mit Meßplatz) in Benjamin-Franklin- Village. Das Band zum Festplatz wird heute am Eröffnungstag um 11.45 Uhr von je einem pyromi- ITschingdera für Carnival Wo Stadtschulrat Dr. Anton Sickinger frische unverbrauchte Kräfte für sein großes Schulreformwerk suchte. Steffe als Klassenlehrer an der Wirkte zunächst Volksschule, später an der„Bürgerschule“ in 6 bis zum Kriegsausbruch 1914. Auch in der Offizierslaufbahn bewährte sich Steffe durch Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit. Nach Kriegsende war er als Verbindungsoffizier der neutralen Zone tätig, bis er 1920 auf Anton Sickingers Vorschlag vom Stadtrat als Aus dem Polizeibericht: Dreister Diebstahl 2 Weimal den gleichen Wagen Außergewöhnlich sorglos hatte sich ein Autodieb gezeigt, der festgenommen wurde. In Worms setzte sich der junge Mann in einen geparkten Personenwagen und fuhr Die letzte Woche im„MM“ Munteres Quiz für junge Leute 5 Lesen die Mannheimer Oberschüler ihre Zeitung? Die Probe aufs Eæempel will der Politische Arbeitskreis der Oberschulen bei einem Ball am Samstag, 2. Juli, machen. Auf dem Programm steht namlich ein An- terhaltendes quiz mit dem Motto„Die letzte Woche im„MM“. Quizmeister Hans- Jurgen Papritz will in funf Runden mit je drei Teilnehmern Fragen stellen, die spie- lend beantwortet werden önnen, wenn die Teilnehmer vom 25. Juni bis 2. Juli die Artikel im„Mannheimer Morgen“ gründ- lich gelesen haben. Die Oberschuler mussen so ꝛiemlich über alle Gebiete Bescheid wis- sen: Sport, Film und Mode, Feuilleton, Lo- kales, Wirtschaft und Politik. Den Besten winken wertvolle Preise. Der„Mannhkei- mer Morgen“ beispielsweise agt einen Transistor Radio, einen Schullpiatten guts scheix und dei en ausg Auers dem gibt es drei Mannheim kildbunde des Fotografen Häàusser von der Stadtverwal- tung, eine Handtasche von Kofer-Weber, eine schicke Nwenkose vom Kaufhaus Vet- ter, und einige Kleinigkeiten von anderen großen Firmen. Der Ball, bei dem Mie Flamingos zum Tanz aufspielen, wird aus Anlaß des fünf- jährigen Bestehens des Politischen Ar- beitskreises der Mannheimer Oberschulen Herantsaltet. Der Arbeitskreis, dem 80 Schulerinnen und Schuler angehören, trat bisher in zahlreichen Veranstaltungen— vierteljahrlich eta zehn— mit Disſcus- sions-, Film und Vortragsabenden an die Oeffentlichkeit. mae nach Mannheim. Auf der Kurpfalzstraße ver- Uursachte er einen Verkehrsunfall, hielt kurz an, um sich den Schaden zu besehen, und erklärte einem Taxifahrer, er wolle„nur in die Seitenstraße einbiegen“, um dort zu halten. Das tat er nicht, sondern er fuhr nach Worms zurück und stellte den Wagen in der Nähe seines ursprünglichen Standortes ab. Der Taxifahrer hatte sich zwar die polizei- lichen Kennzeichen des Wagens notiert, doch hatte der wirkliche Besitzer naturgemäß von dem Vorfall keine Ahnung. Einige Tage später versuchte der junge Mann erneut, denselben Wagen zu stehlen. Diesmal wurde er überrascht. Bei seiner Vernehmung zeigte er sich geständig. 5 Raffiniertes Betrugsmanöver Als Einkäufer einer bekannten Firma gab sich ein Unbekannter vor einem Lieferanten aus, bei dem er 50 Kilogramm Lötzinn be- stellte, und sich die Ware unter unwahren Angaben gleich ausliefern ließ. Erst als die Rechnung zugestellt wurde, kam der Betrug heraus. Um den gleichen Täter handelt es sieh vermutlich bet einem Betrugsfall, durch dem eine Werkzeugfirma geschädigt wurde. Zwar wr man dont vorsichtiger und- ver- langte für den Auftrag im Wert von über 600 Mark eine schriftliche Bestätigung; doch Für die Siedlungsgemeinschaften von Neu- eichwald und„Neues Leben“ und für die Bewohner der Gartenstadt, Waldhof und Kä- kertal stand drei Tage hindurch das seit Wo- chen vorbereitete silberne qubiläum des Sied- ler-Gesangvereins„Freundschaft“ im Mittel- Lehrersekretär ins Stadtschulamt berufen Wurde. Auf Grund seiner umfassenden Sach- kenntnis und einer ganz auf die besonderen Verhältnisse des Schulwesens unserer Stadt zugeschnittenen Verwaltungspraxis wurde ihm im Jahre 1929 die ganze Verwaltung des Stadtschulamtes anvertraut. Bei dem Wiederaufbau der Schule nach dem Zusammenbruch 1945 konnte Amtsrat Steffe für„Kontinuität“ sorgen, Zusammen- Ränge wahren. Das einst so hoch angesehene Mannheimer Schulwesen hatte nach 1933 und im Kriege schwere innere und äußere Ein- bußen erlitten. Da War es für Steffe eine in den schwierigen grundlegenden Anfangsjahren sein reifstes Können im Geiste der von Anton Sickinger Ausgegangenen Impulse bis zu seiner Pen- sionierung im Jahre 1953 einsetzen konnte. Auch im Abstand vom aktiven Dienst inter- esslert sich Amtsrat i. R. Steffe unvermin- dert für alles, was das Mannheimer Leben bewegt und berührt. 5 F. W. K. Wir gratulieren! Leonhard Gregan, Mann- heim-Lindenhof, Haardtstraße 7. wird 60 Jahre alt. Frieda Morgenroth. Mannheim-Käfertal, Mußbacher Straße 24, begeht den 70. Geburts- tag. Karl Beckert, Mannheim-Waldhof, Lam- pertheimer Straße 116, vollendet das 72. Le- bensjahr. Wilhelm Engelhardt, Mannbeim- Rheinau. Bruchsaler straße 51. kann den 82. Geburtstag feiern. schmuck, ein großes Festzelt und eine vor- gelagerte Messestadt zwischen Wormser Straße und Speckweg kündeten schon von Weitem den Festplatz an. Mehrere Hundert Sänger gaben anläßlich des Sängerjubiläums einen Beweis ihres Könnens. Zum Fest-Ehrenabend am Samstag zogen bei den Klängen der Kapelle Wilhelm Schnei- der die Sänger in das Festzelt ein. Nach dem festlichen Präludium der Handharmonika- Kameradschaft„Rheingold“ hieß Vorsitzen- der Otto Thornton eine große Anzahl Ehren- gäste, darunter Stadtrat Paul Schmutz als Vertreter des OB, herzlich willkommen. Die Festansprache hielt Musikdirektor Otto Bau- senhardt. Er gab einen skizzenhaften Abriß der Entwicklung der auf einstigem Oedland vor 30 Jahren entstandenen Siedlungen und der Gründung des Jubiläumsvereins. DSB FKreisvorsitzender August Franz übermittelte den Dank für die Unterstützung beim Badi- schen Bundesliederfest und stellte die Ver- Pflichtung zur Pflege des deutschen Liedes heraus. In einem Ehrungsakt verlieh August Franz als Altpionier des Gesangs an Hans Per! für 50 jährige Aktivität die goldene DSB-Ehrennadel nebst Ehrenbrief, Mathias Nolz und Heinrich Fritz für 40 Jahre die goldene BSB sowie den Gründungsmitglie- dern Karl Kern und Konrad Schneider und drei weiteren Jubilaren die silberne Fhren- nadel mit Urkunde., Vorsitzender Otto Thorn- ton, ernannte Erwin Kuttruff zum Ehren- mitglied und überreichte ihm die Silber- nadel. Die Gründungsmitglieder K. Schnei- nenten deutschen und amerikanischen„Behörden“- Vertreter zerschnitten. dem Verdacht des Diebstahls ein 23jähriger GV„Freundschaft“ feierte Silberjubiläum Ehrung verdienter Sänger und Prädikatssingen im überfüllten Festzelt der und K. Kern ehrte er mit der silberne punkt des Interesses. Festlicher Flaggen Bild: Steiger 8 wurde der unbekanhte„Einkäufer“ auch hiermit fertig: Er lieg sich eine Proforma- Rechnung ausstellen und brachte sie in der Mittagspause ordnungsgemäß abgestempelt Wieder zurück. Nun wurden ihm die bestell ten Werkzeuge ohne Bedenken ausgeliefert. Als die Rechnung der angeblichen Besteller- firma zugesandt wurde, kam der Betrug ans Licht; der fragliche Stempel war der Firma Vor einiger Zeit gestohlen worden. 5 Nichts war mehr übrig Aus einer Wohnung in der westlichen Neckarstadt war eine Geldkassette gestohlen worden, die neben 200 Mark Bargeld auch ein Postsparbuch über 1000 Mark und einen goldenen Ring enthielt. Der dringende Ver- dacht richtete sich gegen einen 26jährigen Arbeiter, der nach dem Diebstahl spurlos verschwunden war. Der Verdächtige Wurde später in Weinheim festgenommen und der ihm zur Last gelegten Tat überführt. Das Bargeld hatte er jedoch bereits verbraucht, den Ring in den Rhein geworfen und das Sparbuch vor seiner Festnahme zerrissen. Abgeschobener Abenteurer f. Auf dem Rangierbahnhof wurde unter festgenommen, der sich in verdächtiger Weise auf dem Bahngelände herumgetrieben hatte. Nach seinen Angaben war der Fest- Senommene im Februar nach Afrika ge- fahren, jedoch nach einiger Zeit vom deut- schen Konsul in Dakar wegen Mittellosigkeit 5 nach Deutschland zurückgeschickt worden. Nun wollte der junge Mann sich in Mann- heim in einen Güterzug einschleichen, um in seine norddeutsche Heimat zurückzugelangen. 775 4 Nadel, ebenso dem Söngerring und Weitere Sründungsmitglieder und Freundschaftler. Bei der langen Gratulationscour überreichte Stadtrat Schmutz dem Jubiläumsverein den Kurpfalzteller. 5. Die Feier wurde umrahmt von Chören des Jubelvereins unter der Leitung von Mu- sikdirektor Otto Bausenhardt, Im zweiten Teil des Programms gastierten zahlreiche Vereine und die Chorgruppe Bausenhardt beendete die Feier. 8„„ Am Sonntagnachmittag zog ein vom Spiel- mannszug„Blau-Weiß“, Waldhof, aus 27 Gruppen bestehender Festzug durch as Aus- gedehnte Siedlungsgelände, dazu hatten die Siedler fünf Gruppenwagen bereitgestellt. Bei strömendem Regen rief dann das von neun Vereinen bestrittene Prädikatwertungs- singen im überfüllten Zelt große Begeiste- rung hervor, und frohe Unterhaltung be- 5 schloß diesen festlichen Tag. 1 Wohin gehen wir? Donnerstag, 30, Juni 1 Theater: Nationaltheater Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(für die Theatergemeinde Nr. 7951 bis 8480. freier Ver- Kauf); Kellertheater, K 2, 22. keine Vorstel- lung; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.15 Uhr:„Die Kreolin“ Gonnersfag-Miete, freier Verkauf).. Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Alster:„Die Chaplin Revue“; Schauburg:„Gnadenloser Dschungel“; Scala: „Ehegeheimnisse“; Capitol:„Herr des Wilden Westensd; Alhambra:„Meine Nichte tut das Dicht“; Universum:„Melodie und Rhythmus“; Kamera:„Liebesbräuche ferner Völker“; Kur- bel:„Mörder unter weißer Maske“; Palast: „Micky-Maus-Festival“; 10,00, 11.50, 22.30 Uhr: „Kampf um den Piratenschatz“; Abendstudio im City:„Der Apfel ist ab“, 5 8 n . Deutsche Molkereibutter 5* i Nuturreiner Apfels 135 h tischer leischsalat 60 Camembert, 30% Fett i. J. „ 2 stuck, 125 6 78 Gulasch ter Sauce 00-8 Heringsfilets in verschiedenen Tunkel Inhalt 200 g 1 Ltr. Fl. o. Gl. nach ungarischer Art, in pikan- „ 2 Dosen Freis wer und frisch für jeden Tisch! „ Deutscher Weinbrand 1%„11 F. 1 95 4.95 98 Dose 98 MANNHEIMER TLOKAL NACHRICHTEN(2) Malerei hinter Glas Schau am Friedrichsplatz Eine nicht alltägliche Gelegenheit, der Entstehung eines Gemäldes durch die„kühle“ Distanz einer Schaufensterscheibe beiwohnen 1 zu können, bietet bis einschließlich Samstag 5 platz und Roonstraße eröffnete Atelier „Kunst Möbel“ von Jo Rabald: Inmitten von Farbtöpfen, Kartons, Leinwand und son- stigen Malutensilien vermittelt Peter Stephan in durchaus fotogener Gewandung interes- sante Einblicke in Methodik und Technik seiner Arbeitsweise. Wohlgemerkt: Unter den kritischen Augen der Passanten, die sich vor solch überraschenden Aspekten oft als Kunst- sachverständige, fast immer aber als Kunst- freunde entpuppen. Kaum jemand, der vor- übergeht. Nicht etwa, daß bei dieser„Schau“ von vornherein auf jeden Effekt verzichtet würde. Hier entstehen keine Werke, die in wochen Jeder kann zusehen: Maler Peter Stephan Bild: Pitt Steiger langer Kleinarbeit kaum einen Fortgang er- kennen ließen. Leere Leinwand ist nun mal nicht attraktiv. So geht es also durchaus far- benfroh zu. Und mit emsiger Beflissenheit. Dabei aber, und das ist das Wohltuende, wird dem Zaungast keine pseudokünstlerische Per- kektion serviert. Sein Standort als Augen- zeuge bleibt gewahrt— ihm entgeht nichts, er wird nicht hinters Licht geführt. Vor weni- gen Tagen erst aus Italien zurückgekehrt, sind südländische Motive in der Ueberzahl. In„konventioneller“ Gegenständlichkeit wie auch abstrahiert. Von tachistischen Gebilden bleibt der„Sehmann“ vor dem Schaufenster verschont. Mit Wasser und Ochsengalle prä- pariert, geht es dem Karton in vehementer Farben pracht zuleibe— Tupfer blau, Tupfer gelb, die Spachtel huscht behende hin und her, Strich nach links, Strich nach rechts.„So, nun muß es erst trocknen.“ 2 freien Stücken hergekommen, nicht als Flücht- ling.“ Er hat sich„seine“ Stadt sorgfältig 5 ausgesucht.„Mir gefällt es hier am besten. Mannheim hat unbedingt Atmosphäre, ähn- lich wie Berlin. Die Menschen haben es hier zwar wie überall eilig, aber sie sind deswegen nicht gleich nervös, hastig, gehetzt.“ das vor acht Tagen an der Ecke Friedrichs- Seine Maltechnik hat er bei Professor Max Pechstein gelernt. Und später bei Professor Kurt Wehlte, dem Leiter des maltechnischen Institutes an der Stuttgarter Akademie. In Mannheim ist er vor allem durch seine Sgra- Hitto-Arbeiten hervorgetreten— eine Putz- technik in verschiedenen Schichten und un- terschiedlicher Einfärbung. Vor wenigen Ta- gen traf er mit italienischen Kollegen zu- sammen, um Erfahrungen über ein neuartiges Malverfahren unter Polyesterlack auszutau- schen. Den rhein-neckar- städtischen Passan- ten am Friedrichsplatz bietet er augenblick- lich einen Einblick in eine Mischtechnik mit Emulsionsfarben„nach eigenem Rezept“, wo- bei er nur mit der Spachtel arbeitet. Die Mannheimer Maler Bieneck-Roos, Straub, Koch, Pund und Löffler werden den Reigen der„Hinterglasmalerei“ am Fried- richsplatz fortsetzen. Die bequeme Position vor dem Schaufenster vermittelt darüber hinaus noch den Genuß einer Miniaturaus- stellung. Gegenwärtig kann man bezaubernde Kaskelotarbeiten— Schmuckstücke aus Wal- roßzahn— der dänischen Bildhauerin Bodil Nielsen betrachten. EK. Heute im Musensaal: Zum tiefsten Punkt der Meere mit Professor Auguste Pice ard Professor Auguste Piccard weilt gegen- Wärtig in Mannheim. Seit zwei Tagen wohnt er im Palasthotel; sein Sohn Jacques Piccard wird noch erwartet. Die beiden prominenten Forscher werden heute abend im Musensaal über ihre Expedition mit dem Tauchboot „Bathyskaph“ zum tiefsten Punkt der Meere berichten. Der interessante Vortrag, der im Rahmen eines Zyklus des Vereins Deutscher Ingenieure, stattfindet, wird mit Filmen und Lichtbildern illustriert. Auch heute noch, da der Flug zum Mond vor der Tür steht, sind die Erkenntnisse des heute 76jährigen bescheidenen Experimen- talphysikers unentbehrlich, der in den drei- Biger Jahren zusammen mit seinem Zwil- lingsbruder Jean durch abenteuerliche Bal- lonfahrten in die Stratosphäre die Welt in Atem hielt.(Sein langjähriger Mitarbeiter Kleine Chronik der großen Stadt Friedrich Pohl Wird heute 60 Jahre alt Friedrich Pohl, eine in Mannheim, beson- ders in großen Mannheimer Vereinen be- kannte Persönlichkeit, feiert am 30. Juni seinen 60. Geburtstag. Friedrich Pohl, ein versierter Versicherungsfachmann, gründete sein Büro vor 35 Jahren, nachdem er einige Jahre im Ausland seine Kenntnisse erwei- tert hatte. Der Jubilar gehört zu den Bür- gern, die ein Herz für ihre Vaterstadt Mann- heim besitzen und sich vieler öffentlicher Belange annehmen. Er ist langjähriges Mit- glied der Amicitia, der Liedertafel, des Feuerio und des Verkehrsvereins sowie der Gesellschaft der Freunde der Wirtschafts- hochschule Mannheim. 0 Ein zweiter Rotary-Club für Mannheim- Ludwigshafen Mit gebührender Feierlichkeit wurde am Mittwochabend die Gründung des Rotary- Clubs„Mannheim Brücke“ durch die Uber- gabe der Charter von Rotary International vollzogen. Dr.-Ing. Harald Schoeller über- nahm das Amt des ersten Präsidenten. Zu- gleich beging der Rotary-Club Mannheim den Tag seines 30 jährigen Bestehens. 0 Jugendkonzert im Mozartsaal Die Städt. Musikhochschule veranstaltet am 1. Juli, um 20 Uhr, im Musensaal ein Jugendkonzert unter Leitung von Günther Wilke. Mitwirkende: Die Singschulchöre, der Jugendchor, Studierende der Musikhoch- schule, Schüler des Konservatoriums. Petri-Jünger wanderten im Gor xheimer Tal Der Angelfischer-Verein Mannbheim-In- Gorxheimer Tal, den erster Vorsitzender Karl Gaberdiel vorbereitet hatte. Nach einer ausgedehnten Wanderung begrüßte die Kapelle Bopp die Petri-Jünger am Ziel mit einem flotten Marsch. Ein nettes Unter- haltungsprogramm, das der Vorsitzende arrangierte, fand allgemeinen Beifall und beschloß den erlebnisreichen Tag. 0 Einmalige Abendfahrt Die„Berlin“ in Mannheim Europas größtes Binnen- Motorschiff, die im letzten Jahr von der Frau des Berliner Bürgermeister Willy Brandt auf ihren Na- men getaufte„Berlin“ der Köln-Düsseldor- fer Rheindampfschiffahrtsgesellschaft, wird am Freitagabend um 19.45 Uhr vom„Rhein- dienst“ aus zu einer einmaligen Abend- fahrt starten. Fahrtrichtung des 3000 Perso- nen fassenden hochmodernen Schiffes wird voraussichtlich Worms sein, doch steht die genaue Route nicht fest. Die Rückkunft in Mannheim ist für 22.15 Uhr vorgesehen. Das Passagierschiff ist voll bewirtschaftet und soll bei schlechtem Wetter geheizt werden. Eine Vier-Mann-Kapelle wird zum Tanz auf dem gesamten Oberdeck spielen. Die Schiffahrtsgesellschaft veranstaltet diese Fahrt mit der Absicht, das Interesse der Mannheimer Bevölkerung an der Passagier- schiffahrt zu testen. Li. Termine VdK Lindenhof: 30. Juni. 20 Uhr,„Neuer „ Rheindammstraße 19. Versamm- ung. Deutscher Naturkundeverein: 30. Juni, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Fotografischen Arbeitsgemeinschaft. „Geschlechtsreife— Geschlechtserziehung“, Thema eines Ausspracheabends des Stadt- jugendamtes am 30. Juni um 20 Uhr in der Turnhalle der Seckenheimschule. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 30. Juni, 18 bis 19.30 Uhr. Arbeitsgemein- schaftsraum, Graphologische Uebungen an Schülerhandschriften Dr. K. Brauch). Club„Graf Folke Bernadotte“: 20 Uhr, D 4, 15, Unterhaltungsabend. VDI: 30. Juni, 20 Uhr. Musensaal, Lichtbil- dervortrag von Prof. Auguste Piecard und Jaques Piccard,„Mit dem Bathyskaph zum tiefsten Punkt der Meere“. W. K. St. V. Unitas„Rheno-Palatia“: 30. Jun], bis 3. Juli 34. Stiftungsfest. Badisch- Pfälzische Elugbetrieb AG, Mann- 30. Juni, zehn Jahren kam Peter Stephan nach nenstadt unternahm einen Ausflug ins heim, 30. Juni, 11.30 Uhr, Sitzungszimmer In- Mannheim. Aus Berlin.„Ich bin aber aus dustrie- und Handelskammer. ordentliche Hauptversammlung. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- lands: 30. Juni,. 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. CVJM: 30. Juni Englisch-Kurs für Fortge- 1 um 18 Uhr, für Anfänger um 19.30 125 5 Dr. E. Tilgenkamp berichtet spannend dar- über in einem Buch„Piccard— Reisen in ungewöhnliche Räume“) Piccard hat für Düsen- flüge das erste Rüstzeug geliefert. Nicht Weniger sensationell waren seine Unter- Wasser-Ausflüge, bei denen er 6000 Meter Meerestiefe erreichen wollte. Auch dieses Unternehmen hatte Sinn und Zweck. Sicher wird Professor Piccard heute abend auch darüber sprechen und zeigen, wie er damit Biologen, Zoologen, Geologen und Geophy- sikern ganz neue Gefilde erschließen konnte. Wesentliche Vorarbeiten für Professor Piccards Abstieg in die Meeresunterwelt wurden seinerzeit übrigens in der Ludwigs- hafener BASF geleistet. Dort waren an einem Modell des Tauchbootes„Batyskaph“ Druckversuche unternommen worden, ehe es später dann von Krupp gebaut wurde. Kein Wunder, daß auch jetzt Professor Piccard in Ludwigshafen wieder Gast der BASF war. Aus Anlaß seines Besuches fand eine Presse- konferenz statt, bei der Dipl.-Ing. Reichle ein Referat über Hochdrucktechnik hielt, das Professor Piccard mit einem kurzen und schlüssigen Erfahrungsbericht über die Kon- struktion seines Tauchbootes ergänzte. Ein weiterer Fachvortrag über die Methanol- Synthese schloß sich an. Schließlich besich- tigte Professor Piccard, ehe er sich zum Mittagessen Ruhe gönnte, die Hochdruck- und Raketen- Professor Auguste Piccard Bild: Bohnert& Neusch Werkstätten und die Feuerschmiede, in der Teile für„Wickelöfen“ hergestellt werden. Mac Pudel-Korso mit blumenverzierten Wagen Fahrt durch die Innenstadt/ Sonderschau auf dem SV-Waldhof-Platz Für Mannheims Pudelliebhaber hat sich die Ortsgruppe des Deutschen Pudel-Klups wieder eine besondere Ueberraschung aus- gedacht: Anschließend an eine Zuchttauglich- keitsprüfung für Pudel im Nebenzimmer des Eichbaum-Stammhauses in P 5 werden die Mitglieder der Ortsgruppe und ihre Gäste aus nah und fern ihre vierbeinigen Lieb- linge in(oder auf) blumengeschmückten Wa- gen durch Mannheim und Ludwigshafen spazierenfahren. Etwa 40 bis 50 Wagen und ungefähr 60 bis 70 Pudel werden sich zu dem Korso gegen 19.30 Uhr auf dem alten Meßplatz(gegen- über der Hauptfeuerwache) versammeln. Die Fahrtroute führt im Schrittempo zwischen 20 und 21 Uhr ab Meßplatz über die Kur- Pfalzbrücke, durch die Breite Straße, Plan- ken, Kaiserring, Bismarckstraße(am Schloß vorbei) und über die Rheinbrücke nach Ludwigshafen. In der Nachbarstadt geht die Fahrt durch die Ludwigstraße zum Bahnhof und durch die Bismarckstraße zurück zur Rhein- brücke. Von der Rheinbrückenabfahrt rollt der Korso nochmals durch die Bismarck- straße und. Breite Straße, um sich schließlich auf dem Qu-6-Parkplatz aufzulösen. Im Eichbaum- Stammhaus treffen sich die Teilnehmer des Korso— auch die Hunde anschließend zu einem„Begrüßungsabend“; Pudelliebhaber und Pudelbesitzer sind dazu eingeladen. Bei diesem gemütlichen Beisam- mensein soll ein Farbfilm über das letzte Mannheimer Pudelrennen gezeigt werden. Der Sonntag ist einer großen Pudel-Son- derschau auf dem Waldhofsportplatz vorbe- Halten. Gerichtet wird ab 9 Uhr. Gegen 15 Uhr dürften die Sieger feststehen. Der Zuchtwartin der Mannheim-Ludwigshafener Ortsgruppe des Deutschen Pudel-Klubs, Va- lerie Mai, wurden bereits über 70 Pudel aller Größen und Farben für die Sonderschau gemeldet. Die Sieger der Schau werden mit Preisen ausgezeichnet. Unter den wertvollen Geschenken sind Ehrenpreise der Städte Mannheim, Heidelberg und Frankenthal. Den SV-Waldhofplatz(bei schlechtem Wetter die Halle) stellte der SV- Vorsitzende, Stadtrat Dr. Klingen, bereitwillig zur Verfügung. Sto Reisende Sänger waren zu Gast in Oberstdorf In der Zeit vom 16. bis 19. Juni besuchte der Mannheimer Gesangverein„Sänger- halle“ 1873 seine Sangesfreunde in Oberst- dorf(Allgäu). Ein gutbesuchter Sängerabend im Bahnhofshotel stand am Anfang des mehrtägigen Aufenthalts. Gruppenfahrten und ausflüge ins Kleinwalsertal, auf das Nebelhorn, durch die Breitachklamm, nach Einödsbach, zum Freibergsee und auf den Schönblick füllten die folgenden Tage aus. Zum Abschluß wurde am Abend des 18. Juni eine Aufführung des„Wilden-Männle- Tanzes“, dem letzten Ueberbleibsel eines vorgeschichtlichen Kultes, besuch. Die Büch fahrt der 65 Reiseteilnehmer führte bei schönstem Wetter über die Alpenhochstra f Lindau und Hagnau. 5 0 8 Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands Ortsverwaltung Mannheim: 1. Juli, 13.49 hr, Abfahrt Hbf. Mannheim zum Ausflug der Rentner und Pensionäre nach Edingen Fried- richtshof. MURATTI PRIVAT Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUN DESLIIDERM Donnerstag, 30. Juni 1960/ Nr. 148 Eine sehr mysteriöse Geschichte Fünfzehnmonatige Irrfahrt eines zwölfjährigen Engländers Frankfurt. Ueberglücklich schloß am Dienstag in Bad Homburg die englische Hausfrau Catherina Stephens aus Leicester hren entführten zwölfjährigen Sohn Tony wieder in die Arme. Vor einem Jahr und drei Monaten hatte sie ihren Jungen das letztemal gesehen. Seitdem war er spurlos zusammen mit seinem dreißigjährigen Zei- chenlehrer Kevin Tracey verschwunden. Monatelang suchte die britische Polizei ver- geblich nach den beiden. Sie stand lange vor einem Rätsel. Kevin Tracey und Tony schie- nen vom Erdboden verschluckt zu sein. In all der Zeit, in der in Leicester eine Mutter um das Leben ihres Sohnes bangte, reisten Tony und sein dreißigjähriger„Ent- führer“ in ständiger Flucht vor der Polizei von einem europäischen Land zum anderen. Bis nach Spanien und Italien kamen sie. Beide schienen offensichtlich in größter Ein- tracht zusammenzuleben. OB auf der Feuerwehrleiter Trier. Zahlreiche Einwohner von Trier Waren in der Nacht zum Mittwoch Zeuge einer ungewöhnlichen Ovation: Triers Ober- bürgermeister Raskin erklomm auf dem Hauptmarkt eine Feuerwehrleiter und legte dem Standbild des Schutzpatrons der Stadt, dem heiligen Petrus, einen prächtigen Strauß rot-gelber Gladiolen in den Farben der Stadt Trier in den Arm. Es war zum ersten- mal in der Geschichte der Feier des Patro- natstages zum Fest Peter und Paul, daß ein Trierer Stadtoberhaupt diesen symbolischen Akt selbst vornahm. Neben den Schaulusti- gen beobachtete den Oberbürgermeister auch der gesamte Stadtrat bei seinem Unterneh- men. Der„Verein Trierisch“, der größte Heimatverein der Stadt, rückt seit Jahren am Morgen des Festes Peter und Paul kurz vor 6.00 Uhr mit der Feuerwehr an, um das Standbild mit einem Blumenstrauß zu schmücken. Die Heimatfreunde waren nicht wenig erstaunt, als sie diesmal bereits einen Blumenstrauß vorfanden und aus einem handgeschriebenen Brief des Oberbürger- meisters entnehmen mußten, daß„der Stadt- rat dem Verein Trierisch nacheiferte und diesbezüglich bereits vorgezogen sei“. Niedergeschlagen und mißhandelt Wesel. Aehnlich wie in Schweinfurt wurden jetzt auch in Wesel drei Polizisten von einer wütenden Menschenmenge nie- dergeschlagen und mißhandelt, als sie in dem Festzelt auf einem Schützenplatz in Wesel für Nachtruhe sorgen wollten. Gegen drei beteiligte Männer zwischen 20 und 30 Jahren erließ der Weseler Amtsrichter Haftbefehl wegen schwerer Körperverlet- zung und Landfriedensbruch. An der Schlä- gerei hatten sich auch Frauen beteiligt. der Polizeibeamten erhielt zwei Schläge mit einer Eisenstange auf den Kopf. Die Schläger entfernten sich erst, als die- Ser Beamte die Pistole zog. Einer der drei Beamten erlitt eine schwere Gehirnerschüt- terung. Großfeuer in Schlachterei Rendsburg. Ein Großfeuer vernichtete am späten Dienstagabend in Rendsburg (Holstein) die neu installierte Kühleinrich- tung der„schleswig- holsteinischen Versand- großschlachterei“ eine Tochtergesell- schaft der„Atlas GmbH München“. Das Feuer entstand nach den ersten Ermittlungen der Polizei in unmittelbarer Nähe der Kork- wände und griff dann auf die bereits in den Kühlanlagen aufgefüllte Ammoniaksäure über. Am Nachmittag waren Schweißarbei- ten ausgeführt worden. Die Löscharbeiten wurden durch starke Qualment wicklung und die Entzündung der Ammoniakgase be- hindert. Am frühen Mittwochmorgen war der Brand unter Kontrolle. Tracey, der inzwischen— so vermutet die deutsche Polizei— im Auto in Richtung Ca- lais weitergefahren ist, muß damit rechnen, in Großbritannien wegen Entführung eines Minderjährigen angeklagt zu werden. Ein Haftbefehl gegen ihn liegt vor. Es ist in der Tat eine nicht ganz durchsich- tige Geschichte. Am Dienstag war die Mutter des Jungen mit einer Charter-Maschine in Frankfurt eingetroffen. In ihrer Begleitung Waren Reporter des Massenblattes„Daily Mail“. Als deutsche Journalisten, die inzwi- schen von dem Auffinden es kleinen Tony gehört hatten, bei dem Zusammentreffen der Mutter mit ihrem Sohn zugegen sein wollten, veranstalteten die englischen Reporter eine wilde Jagd quer durch Frankfurt. Es gelang ihnen damit, ihre deutschen Kollegen„abzu- hängen“. Offensichtlich wollten sie die deut- schen Journalisten nicht von ihrem Erfolg Profitieren lassen, Denn britische Zeitungs- männer hatten Tony und den Lehrer in Ulm entdeckt und nach Frankfurt gelockt. In einem Hotel in Bad Homburg kam es dann zum Wiedersehen zwischen der Mutter und ihrem Jungen. Die große Frage allerdings ist, welches Motiv für diese Tat vorlag. Selbst das Bun- deskriminalamt in Wiesbaden tappt 9 Im dunkeln.„Eine mysteriöse Geschichte“, ist der einzige Kommentar, der vor dort zu erhalten ist. Wenige Stunden später war auch der Vater des kleinen Tony, Tim Stephens, in Frank- kurt. Die Nachricht, daß sein Sohn gefunden worden sei, hatte ihn in Italien erreicht. Ita- lien war für Tim Stephens die letzte Station einer langen Suchfahrt kreuz und quer durch den Kontinent gewesen. Nach dem Verschwin- den seines Sohnes hatte er seinen Beruf als Milchmann aufgegeben, um in fast allen Westeuropäischen Ländern auf eigene Faust nach seinem Jungen zu suchen. Auf Bahn- höfen, Straßen und belebten Plätzen hielt er fremden Menschen das Bild seines Sohnes vor Augen und fragte sie, ob sie Tony gesehen hätten. Viele tausendmal kam eine negative Antwort, doch Tim Stephens ließ sich nicht entmutigen. Inzwischen ist der kleine Tony wieder in Richtung Leicester in Begleitung seiner Eltern aus Frankfurt abgeflogen. Von einem Taxi- Fahrer, der Tony und den Lehrer von Ulm nach Frankfurt fuhr, ist unterdessen berichtet worden, daß Kevin Tracey erklärt hat:„Der Junge ist freiwillig mit mir gekommen. Bei mir hatte der kleine Tony seine Freiheit. In England durfte er nicht zur Kirche gehen, nicht mit anderen Kindern spielen.“ Peko „Titriplex III“ erspart Operationen Hamburger Forschergruppe: Nierensteinbekämpfung mit chemischen Mitteln Hamburg. Kranke, die unter Nierensteinen leiden, dürfen hoffen: Eine Operation kann ihnen künftig erspart bleiben, Eine Gruppe Hamburger Wissenschaftler hat ein Ver- fahren entwickelt, das die Möglichkeit bietet, Nierensteine durch Anwendung chemischer Mittel unter Vermeidung einer operativen Behandlung zu entfernen. Im Max-Planck- Institut für Kulturpflan- Zzenzüchtigung in Hamburg prüften vor einigen Jahren Wissenschaftler, ob der Oxalsäurengehalt des Spinates die Gesund- heit des Menschen gefährde und die Bildung von Nierensteinen fördere. Aus diesen Arbei- ten entstand eine neue Methode der opera- tionslosen Entfernung der Nierensteine, die sich aus Oxalsäuren- und Kristallen bilden. In das Nierenbecken eines erkrankten Menschen wird eine Sonde gelegt, die ein ständiges Umspülen der Nierensteine ermög- licht. Als Spülmittel wird das sogenannte „Titriplex III“ verwandt. Dieses Mittel diente bisher zur Messung des Härtegehaltes des Wassers. Auch prüfen Mediziner und Chemi- ker die Möglichkeit, durch„Titriplex III“, das als„Komplexsalzbilder“ gilt, das ge- fährlich radioaktive Strontium 90 aus dem menschlichen Knochenmark zu spülen. Kinder planten ihre Traumstadt Mehr Platz, mehr Licht und bessere Luft/ Die Wünsche und Sorgen der kleinsten Bürger Essen. Die Essener Stadtväter saßen kürzlich beieinander und überlegten, wie ein Kinderpark im Rahmen einer künftigen Bundesgartenschau in der Ruhrmetropole aussehen sollte. Aber sie kamen nicht weit. Ein Spielplatz, eine Rollschuhbahn.. dann Wußten sie nicht mehr weiter.„Die Kinder müßte man fragen“, meinte schließlich Essens Oberstadtdirektor Dr. Friedrich Wolff. Wenige Tage später saß er mit einem Jungen und zwei Mädchen aus ähnlichem Anlaß bei einem Glas Traubensaft im Esse- ner Rathaus zusammen. Die drei hatten im Aufsatz wettbewerb einer Zeitschrift des Ruhrgebiets die drei ersten Preise gewon- nen, die ihnen von Dr. Wolff an diesem Tag übergeben wurden.„Wenn ich in unserer Stadt zu sagen hätte“, hieß das Thema. Viele hundert Kinder der Ruhrgroßstädte hatten Kinderspielplatz Ein ausgedientes Feueruehr- Auto wunscht als„Oberstadtdirektoren“ oder als„Ober- bürgermeister“ ihre Traumstädte gebaut. Unter den Aufsätzen fand der richtige Esse- ner Oberstadtdirektor auch einen fertigen Plan für einen Kinderpark. Ein zwölf Jahre alter Essener Junge hatte ihn entworfen. Der Park sollte in Teile für Erwachsene, für Kinder bis zu zehn und Jugendliche bis zu zwanzig Jahren aufge- gliedert werden. Die Kleinsten sollten neben einem großen Platz zum Spielen und einem Plansch- und Schwimmbecken eine eigene Einkaufsstadt für Kinder bekommen. Die Aufsätze zeigen, daß die Sorgen und Wünsche der Großstadtkinder fast überall gleich sind. Die Kinder in Essen, Duisburg oder Dortmund leiden unter der Enge, dem Mangel an Spielplätzen und Badeanstalten, den alten Schulgebäuden aus der Wilhelmi- — ganz modern en sich die Kinder in Essen für ihren Spiel- platz aber auch eine„Fliegende Untertasse“— wie auf diesem Westberliner Spielplatz lat Kinderherzen höher schlagen. dpa- Bild nischen Zeit, unter der schlechten Luft von den Fabriken und teilweise auch unter der Unsicherheit auf den Straßen. Alle Kinder empfinden die Großstadt als feindlich. Sie wollen vor allen Dingen mehr Raum zum Spielen. Die größeren Kinder sollten die kleineren nicht von den Spiel- plätzen vertreiben. Für Kleinkinder seien am besten eigene Plätze mit Kletterstangen und Sandkästen(mit regelmäßig erneuer- tem Sand) einzurichten. Für die älteren Kin- der wird auf den Spielplätzen ein ausge- dienter Eisenbahnwagen oder ein altes Feuerwehrauto gewünscht. Die Jugendlichen sollten eigene Uebungsparks haben, auf denen sie mit Mopeds herumknattern können. Nach Verkehrskindergärten bestand kein Wunsch. Oberstadtdirektor Dr. Wolff fragte seine jungen Gäste, warum die mit grobem Aufwand eingerichteten Verkehrskindergär- ten in Essen kaum Besucher aufzuweisen hätten. Aber darauf wußten die Kinder keine rechte Antwort. In den Traumstädten der Kinder gibt es überall freundliche Polizisten, Jugend- heime, Sportplätze und nur junge Lehrer. Ein Vierzehnjähriger schrieb:„Ich würde dafür sorgen, daß recht viele junge Leute Lehrer werden. Hier gibt es zuviel Doofe!“ Und zu den Schulen meint er:„Unsere Schu- len sehen innen oft genauso trostlos aus wie der Himmel über Essen. Es macht gar keinen Spaß, in häßliche Volksschulen zu gehen.“ Viele Kinder der Industriestädte möchten, daß manches schöner wird. Ein vierzehnjähriges Mädchen schlug vor, alle freien Plätze, die man nicht bebauen könne, mit Blumen und Sträuchern zu bepflanzen. In den Schulen sollten die Wände lustig und bunt gestrichen und mit Bildern von Malern aus der eigenen Stadt geschmückt werden. Die Maler brauchten„nicht weis Gott wie berühmt“ zu sein, aber sie soll- ten die Kinder in der Schule manchmal be- suchen und von ihren Bildern erzählen. Ein dreizehnjähriger Junge dachte auch an die Alten.„In meiner Stadt würde ich Tagesräume einrichten, wo dann die alten Leute zusammenkommen könnten. Die alten Herren könnten dann ihr Pfeifchen in Ruhe rauchen, die Zeitung lesen oder Skat spie- len. Die Damen könnten auch in Zeitschrif- ten lesen und eine Tasse Kaffee trinken.“ Ein Zwölfjähriger war weitschauend ge- nug, sich selber einen Platz in seiner Traumstadt zu reservieren. Er schrieb: „Nach meiner Amtszeit würde ich mir ein kleines Haus am Rande Essens bauen“. Einen ersten Bericht über die Erfolge dieser Arbeitsgruppe gab kürzlich der Ham. burger Arzt Dr. Timmermann, der gemein- sam mit Pr. Bronzinzki, Dr. Knothe und Professor Dr. von Sengbusch, dem Direktor des Max-Planck-Institutes für Kulturpflan- zenzüchtung in Hamburg arbeitete, auf der Tagung der nord westdeutschen Gesellschaft für Chirurgie im Ostsektor Berlins. Unter- suchungen an operativ entfernten Mensch- lichen Nierensteinen ergaben, daß die Steine mit Hilfe von„Titriplex III“ aufgelöst Wer- den konnten. Dr. Timmermann erprobte in einem Selbstversuch die physiologische Verträglich- keit des Lösungsmittels. Nach den bisheri- gen Erfahrungen Seit Dezember ver- gangenen Jahres wurde das neue Medika- ment Klinisch erprobt— muß bei einer er- kolg versprechenden Behandlung der Nieren. stein bis zum völligen Verschwinden etwa 100 Stunden umspült werden. Die Forscher-Gruppe will eine Anderung und Verbesserung des Lösungsmittels an- streben, um die Lösungszeiten zu verringern. Erst dann wird sich entscheiden, ob das neue Verfahren von bleibender Bedeutung für die Behandlung des Nierensteinleidens sein wird. Noch nicht vernommen Lüneburg. Inge Rademacher, die 18jährige Schwester des„Feuerteufels von Lüneburg“, ist, Wwie von unterrichteter Stelle verlautet, noch nicht von der Staatsanwaltschaft ver- nommen worden. Inge Rademacher war vor einigen Tagen unter dem Verdacht der Mit- täterschaft in Untersuchungshaft genommen worden. Staatsanwalt Dr. Finck hat die Ak- ten Rademachers inzwischen Professor Dr. Hallermann in Kiel überbracht, jedoch sind zwischen beiden keine Einzelheiten über den Prozeßverlauf besprochen worden. Professor Dr. Hallermann soll ein Gutachten abgeben. Es gilt als sicher, dag am kommenden Mon- tag das Urteil gegen Rademacher gesprochen Wird. Lebenslänglich Zuchthaus Bielefeld. Zu lebenslänglich Zuchthaus wegen Raubmordes verurteilte das Biele- kelder Schwurgericht am Mittwoch den 24 Jahre alten Friedrich Wilhelm Müller aus Bochum. Der Angeklagte hatte im Oktober 1958 in Bielefeld seinem Opfer, dem 44 jährigen Heizer Erwin Siegert, in dessen Wohnung den Schädel zertrümmert und die Kehle durchgeschnitten. Nach der grauen- vollen Bluttat raffte der Mörder die besten Kleidungsstücke und die geringen Erspar- nisse des Erschlagenen an sich und flüchtete. Grausiger Fund Aachen. Ein menschlicher Arm, der im Mühlenteich einer Fabrik in Jülich ange- schwemmt wurde, bereitet der Aachener Mordkommission Kopfzerbrechen. Sie prüft gegenwärtig, ob der grausige Fund auf einen Unglücksfall, einen Mord oder einen Ver- kehrsunfall hindeutet. Der Arm hat mehrere Wochen im Wasser gelegen. Er wurde mit einem scharfen Werkzeug oberhalb des Ellenbogens abgetrennt. Die Mordkommis- sion schließt die Möglichkeit nicht aus, daß es der von einer Schiffsschraube abgeschnit⸗ tene Arm einer Wasserleiche aus dem Rur- See ist. Brandstifter von Kaufbeuren gefaßt Kaufbeuren. Im Rahmen der polizei- lichen Fahndung nach dem Brandstifter, der am 20. Juni das historische Rathaus von Kaufbeuren angezündet hatte, wurde jetzt ein 33jähriger Verwaltungsassistent aus Kaufbeuren festgenommen. Wie die Krimi- nalpolizei am Mittwoch mitteilte, steht der Festgenommene im Verdacht, in der Zeit von 1957 bis 1960 in der Stadtkasse des Rat- hauses rund 20 00 DM unterschlagen zu haben. Die Polizei nimmt an, daß der Assi- stent das Rathaus anzündete, um die Unter- schlagung zu verschleiern. Der Festgenom- mene bestreitet jedoch die ihm zur Last ge- legte Brandstiftung. Plastic- 4-teilig. Wasserschlauch 1/2“, bis 12 At Durchlauf- druck, rot oder grön, Mtr. Neisetauchsiede: Mit Etui 350 Watt, 1 Jahr Satantie Satz Schüsseln Steingut, moderne Dekore, Bowle mit Schliff 7.- BOoW²Ientasse dazu passend gonz —.65 Einkochapparat verzinkt, mit 8 555 4⁰⁰ b fUr 6 Personen —.75 verchromt, ,,,, 6 federn, cd. 35 cem W. Porzellan- Kaffeeservite Weiß, Slanzgoldstempel, m. Kl. 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Lon- chen naus ele- 1 24 aus ober 44 ssen die en- sten dar- tete. im ge- ener rüft men Ver- rere mit des nis- daß nit- tur- gt zei- der von etzt aus mi- der Zeit at- 2u 58i- er- m- ge- 2 der stündige Zungen plutüberströmt am Boden. Nr. 148/ Donnerstag, 30. Juni 1960 AUS DEN BUN DESLINDFERN MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Schienenbus rammte Auto: Zwei Tote Betzdorf/ Sieg. In Niederfischbach(Kreis Altenkirchen) walzte auf einem mit Rotlicht gesicherten schrankenlosen Bahnübergang Strecke Betzdorf— Freudenberg ein Schienenomnibus ein Personenauto nieder. Eine 22 jährige Frau wurde am Steuer ihres Autos getötet. Auch ihre Schwägerin kam ums Leben. Ihr Bruder wurde schwer ver- letzt. Die drei Insassen des Personenautos stammten aus Elkhausen bei Betzdorf. Die Fahrerin hatte die funktionierende Blink- lichtanlage nicht beachtet. Die Fahrgäste des Schienenomnibusses kamen mit dem Schrecken davon. Gasexplosion zerstörte Wohnhaus Neheim-Hüsten. Eine Gasexplosion zer- störte in der Nacht zum Mittwoch in der Gemeinde Hachen Reg.-Bez. Arnsberg) eine Wohnung, die Bewohner erlitten schwere Brandverletzungen. Eine 29 Jahre alte, gschwermütig veranlagte Frau, hatte sich in der Küche eingeschlossen und eine große Gasflasche geöffnet, um sich das Leben zu nehmen. Als ihre 32 Jahre alte Schwester und deren 34 Jahre alter Ehemann gewalt- sam die Tür öffneten und das Licht ein- schalteten, gab es eine heftige Explosion. Ein großes Fenster wurde mit der Verankerung auf die Straße geschleudert. die Wohnungs- einrichtung schwer beschädigt. Das Ehepaar und die Lebensmüde mußten mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus einge- liefert werden. Der Brand konnte gelöscht werden, bevor er sich auf das übrige Haus ausdehnte. Die Verteidiger Pohlmanns werden aktiv Kriminalkommissar im Kreuzverhör/ Wurden bei den Ermittlungen alle Möglichkeiten in Betracht gezogen? Frankfurt. Im Frankfurter Schwurgerichts- prozeß um den Mord an der 24jährigen Pro- stituierten Rosemarie Nitribitt hat am Mitt- Woch die Verteidigung des angeklagten 38 jährigen Handelsvertreters Heinz Pohlmann ihren bisher bedeutsamsten Vorstoß unter- nommen. Der 35jährige Kriminalkommissar Horst Radoy, der über zwei Stunden als Zeuge vernommen wurde, mußte in einem scharfen Kreuzverhör über Einzelheiten der Ermittlungen gegen Pohlmann auf Fragen des Rechtsanwaltes Seidl München) zuge- ben, daß die Kriminalpolizei schon bald nach dem Tod der Nitribitt als Mordtag nur noch den 29. Oktober 1957 in Betracht gezogen habe und davon ausgegangen sei, daß der Mörder auch Geld geraubt hat. In der bisherigen Verhandlung waren durch die Aussagen von Zeugen, die die Ni- tribitt noch am Abend des 29. Oktober gese- hen haben wollen, wiederholt Zweifel an der These der Staatsanwaltschaft über die Tat- zeit aufgekommen. Außerdem haben bisher nur die Aussagen der Frankfurter Juweliere Heinrich und Heinz-Robert Mercker, bei denen die Nitritbitt einen Brillantring für 18 000 Mark kaufen wollte, einen Anhalts- punkt dafür gegeben, daß die Nitribitt tat- sächlich einen derart hohen Betrag in ihrer Wohnung aufbewahrt hatte. Im weiteren Verhör durch Verteidiger und Staatsanwälte räumte Radoy ein, daß in den polizeilichen Ermittlungen niemals die Mög- Mit Schwefel und Salpeter gespielt Drei junge Burschen bei Explosionen schwer verletzt Berlin. Leichtsinniger Umgang mit einer Pulvermischung aus Schwefel und Salpeter führte in dem Berliner Stadtteil Wedding zu zwei schweren Explosionen, bei denen drei Jugendliche erheblich verletzt wurden. Der 15 jährige Manfred und der 14jährige Gerhard hatten auf der Straße das Pulver in eine Blechschachtel gestopft. Plötzlich explodierte das Gemisch. Es gab eine hohe Stichflamme. Beide Jungen brachen zusammen. Im Kran- kenhaus stellte sich heraus, daß Manfred ein Auge und sieben Finger verloren hat. Ger- hard erlitt Bauchverletzungen, die eine mehr- schwere Operation erforderlich machten. Die Aerzte glauben, daß sie beide Jungen retten können. Zu der zweiten Explosion kam es, nachdem der Vater Manfreds die Reste der Pulver- mischung aus einer Wohnung von Angestell- ten einer Drogerie hatte abholen lassen. Die Angestellten stellten die gefährliche Mischung in eine Ecke des Geschäftes, um sie später der Polizei zu übergeben. In einem unbewachten Augenblick muß ein 17jähriger Lehrling an die Schachtel gegangen sein, um sich den In- halt anzusehen. Es gab einen heftigen Knall. Als die Angestellten in den Ladenraum stürz- ten, fanden sie den Lehrling mit zerschmet- terten Händen und schweren Augenverlet- Des Gattenmordes angeklagt 8 Bonn. Erst nach dem fünften Versuch, nach einer Injektion mit einem bekannten Heilmittel, starb am 4. Januar 1959 die 32“ jährige Ilse Bornstedt in ihrer soeben be- zogenen neuen Wohnung in Bonn-Duisdorf. Ihr Mann, der jetzt 39 jährige Oberfeldwebel Heinrich Bornstedt, und die jetzt 23jährige dier Autobahn Frankfurt Köln in Höhe de Krankenschwester Paula Köckels wurden fünf Tage später unter Mordverdacht fest- genommen. Seitdem befinden sie sich in Untersuchungshaft. Die Bonner Staats- anwaltschaft hat gegen sie in diesen Tagen Anklage wegen gemeinschaftlichen Mordes an Frau Ilse Bornstedt erhoben, die nach ihrer Ermordnung drei unmündige Kinder hinterließ. Die Hauptverhandlung soll im Oktober stattfinden Scho. Angeklagter will lebenslänglich Dortmund. Ich will lebenslang ins Zuchthaus, weil ich für meine Tat leiden will“, sagte der wegen Mordes angeklagte 53 Jahre alte Zimmermann Martin Osanic bei Prozeßbeginn vor dem Dortmunder Schwurgericht. Osanic hatte am 7. Mai 1959 seine 51 Jahre alte Ehefrau Leocardia aus Eifersucht mit Benzin übergossen und ange- steckt. Anschließend hatte er versucht, sich ebenfalls mit brennendem Benzin umzubrin- gen. Während seine Frau wenige Stunden nach der Tat ihren Verletzungen erlag, konnte Osanic gerettet werden. Durch die schweren Brandverletzungen ist er im Ge- sicht noch deutlich gezeichnet. Rettung in letzter Sekunde Siegburg. In let⸗ ekunde rettete a Rasthauses Siegburg ein Kraftfahrer aus Bad Hersfeld einen etwa 40 Jahre alten Mann aus Frankfurt, der auf dem Grünstreifen schwer verletzt in seinem mit Gasflaschen beladenen brennenden Auto eingeschlossen War. Wenige Augenblicke, nach dem der be- herzte Kraftfahrer den Verunglückten ge- borgen und zur Seite geschleift hatte, flog der brennende Kraftwagen in die Luft. lichkeit zweier verschiedener Täter in Erwä⸗ gung gezogen worden sei, von denen einer die Nitribitt ermordet und ein anderer ihr Geld genommen haben könnte. Auf Vorhalt des Ersten Staatsanwaltes Bernd Sommer be- gründete der Zeuge diese Einstellung der Po- lizei damit, daß es für die Wohnung der Ni- tribitt insgesamt nur drei Schlüssel gegeben habe. Nach der bisherigen Beweisaufnahme waren zwei in der Wohnung selbst und der dritte an einem Schlüsselbund im schwarzen Mercedes-Sportwagen der Ermordeten ge- funden worden, der zur Tatzeit in einer Re- paraturwerkstatt gestanden hatte. Radoy sagte aus, da außerdem an der Tür zur Wohnung der Nitribitt keinerlei Spuren eines Einbruchsversuches festgestellt wor- den seien, habe die Polizei den Schluß ge- zogen, daß das Geld zusammen mit dem Mörder aus der Wohnung verschwunden sein müsse. Der Staatsanwalt wies in diesem Zusammenhang auf die, wie er sagte,„theo- retische Möglichkeit“ hin, daß die Nitribitt unmittelbar vor ihrem Tod ihr Geld leih- Weise an Pohlmann gegeben habe, oder daß dieser es vor dem Mord in einem unbewach- ten Augenblick an sich genommen haben könnte. Radoy erwiderte, daß Pohlmann über diese Möglichkeiten nie verhört worden sei. Außerdem blieb der Zeuge auf den Ein- wand des Rechtsanwaltes Seidl, daß ein Un- bekannter sich ohne weiteres in der Repara- turwerkstatt einen Wachsabdruck vom drit- ten Wohnungsschlüssel der Nitribitt habe an- fertigen können, eine erschöpfende Antwort schuldig. Danach fragte Rechtsanwalt Seidl den Zeugen, ob die Polizei außer den zum Pro- zeñß von der Staatsanwaltschaft in zwanzig Ordnern vorgelegten Akten über mehr als 500 Nebenspuren noch weitere Ermittlungs- akten besitze. Radoy gab an, daß bei fünf Nebenspuren die Ermittlungen aus Zeitgrün- den auch jetzt noch nicht hätten abgeschlos- sen werden können. Seidl ließ sich in diesem Zusammenhang von dem Zeugen die zahlreichen Länder nennen, in denen wegen des Mordfalles er- mittelt werden mußte, und fragte:„Gibt es überhaupt ein Land in Westeuropa, in dem im Zusammenhang mit der Nitribitt niemand aufgetaucht ist?“ Der Kriminalbeamte er- widerte:„Wohl kaum.“ Auf entsprechende Vorhalte der Vertei- diger bestätigte Radoy schließlich, daß ent- gegen den anfänglichen Presseberichten im Appartement der Ermordeten weder ver- borgene Kameras noch eine„Kundenliste“ oder kompromittierende Fotografien gefun- den worden seien. Der Zeuge sagte, er wisse nicht, ob derartige Informationen von der Kriminalpolizei gegeben worden seien, oder wie sie überhaupt in die Presse gelangt seien. Eine längere Diskussion aller Prozeßbetei- ligten entspann sich um die Frage, warum Pohlmann sich in der Voruntersuchung ent- gegen einer ursprünglich gegebenen Zusage nicht einem— nach deu Recht n ent eee 118 * gelidefekfor nterzogen hat. Di Afrau der Nitribitt, Erna Krüger, un der letzte Besucher der Nitribitt, Feldmann, hatten sich nach Angabe der Staatsanwalt- schaft diesem Test mit negativem Ergebnis unterzogen. Der Angeklagte erklärte dem Gericht seine Weigerung mit mangelndem Vertrauen zur Frankfurter Polizei, die ihn bei anderer Ge- legenheit„unfair“ behandelt habe. Pohlmann ohne- will sich aber zweimal in Anwesenheit von Vertretern einer Illustrierten in München einem Verhör unter Hypnose durch einen Münchener Dozenten unterzogen haben. Als erster Zeuge in der Nachmittagsver- handlung sagte der 63jährige Regierungs- und Kriminalrat Rudolf Lissigkeit aus, der bis zum Reichstagsbrand Mitglied der Berli- ner Mordkommission und zuletzt kriminali- stischer Berater für die Pohlmann-Serie einer Illustrierten in München war. Lissigkeit legte einen Brief vor, mit dem ihn Pohlmann von der Anklage informiert hatte. Der Angeklagte vertrat darin die Ansicht, daß die Haupt- anklagepunkte leicht zu widerlegen seien, und kragte Lissigkeit:„Wollen Sie mir dabei hel- ken?“ g Wie er vor Gericht bekundete, will Lissig- keit von Pohlmann erfahren haben, daß die Nitribitt ihm am 29. Oktober zum Abschluß seines durch das Eintreffen des Besuchers Feldmann abrupt unterbrochenen Besuches Zzugerufen habe:„Du kommst doch wieder?“ Der Zeuge sagte aus, Pohlmann habe diese Aufforderung eindeutig auf den gleichen Tag bezogen. Der Angeklagte erklärte dazu vor Gericht, er habe über diesen Zuruf seiner ehemaligen Freundin erst nach der Vernehmung Feld- manns aussagen wollen. In deutliche Verlegenheit brachte den An- geklagten auch die Aussage Lissigkeits, daß Pohlmann ihm einmal von 30 000 Mark er- Zählt habe, die er zum Zeitpunkt der Fat besessen haben will. Der Angeklagte habe damals angegeben, daß 12 000 bis 14 000 Mark aus Unterschlagungen, 5000 Mark aus Erspar- nissen und 10 000 bis 13 000 Mark aus Zuwen- dungen eines„freien Freundeskreises“ ge- stammt hätten. Der Angeklagte bestritt in der Verhandlung diese Aeußerung zunächst, bezeichnete sie dann aber angesichts der vom Zeugen vorgelegten Unterlagen als„möglich“. Ueber seinen Eindruck von Pohlmann sagte Lissigkeit aus, er habe wiederholt be- merkt, daß Pohlmann bei seinen Erzählungen mit der Wahrheit zurückgehalten habe.„Er war durch und durch verlogen“, bekräftigte er diese Aussage wenig später. Auto rast in Unfallknäuel Saarlouis. Eine fahrlässig überholende 30 jährige Autofahrerin aus Saarlouis hat in der Nacht zum Mittwoch in Saarlouis-Roden eine Unfallkette ausgelöst, die ein Men- schenleben, drei ben leichter Verletzte kostete. Nach den po- lizeilichen Ermittlungen hatte die Hausfrau mit ihrem Auto einen Lastzug überholt, ob- wohl ihr bereits ein Personenauto entgegen- kam. Dadurch zwang sie einen entgegen- kommenden Autofahrer so weit auf die rechte Straßenseite, daß er an einen Stra- Schwerverletzte und sie- 1 Benbaum prallte. Ein hinter diesem Wagen fahrender 26jähriger fuhr auf den Merziger Wagen auf. Als die drei am Unfall beteilig- ten Fahrer ihre Autos verlassen und sich noch mehrere Vorübergehende der Gruppe hinzugesellt hatten, raste ein Angestellter mit seinem Auto in das Knäuel der Fahr- zeuge und Menschen. Ein Hüttenarbeiter wurde so schwer verletzt, daß er gleich nach Einlieferung ins Krankenhaus starb. Ein zweiter Schwerverletzter verlor beide Beine und ringt mit dem Tod. Zwei Schwerverletzte und sieben leichter Ver- letzte mußten ebenfalls in die nächsten Krankenhäuser geschafft werden. Keine Beweise Göttingen. Die Staatsanwaltschaft Göttin- gen wird gegen den Göttinger Bakteriologen Dr. Woratz keine Klage erheben. Dr. Woratz War vorgeworfen worden, seine Ehefrau im Juni 1958 mit Tetanusbakterien getötet zu haben. Nach den Angaben der Staatsanwalt schaft hat sich aus den von ihr eingeholten medizinischen Gutachten kein Beweis der Tä- Weitere terschaft ergeben. Die Akten des Falles, der vor einem Jahr großes Aufsehen in der Oeffentlichkeit erregt hatte, sind inzwischen der 1. Großen Strafkammer des Landgerichts Göttingen zurückgegeben worden., Sie muß eine letzte Entscheidung fällen, da noch die Nebenkläger, die Eltern von Frau Woratz, gehört werden müssen. Sollten die Eltern auf einer Anklage bestehen und dazu neue In- dizien liefern, müßte die 1. Große Strafkam- mer entweder neue Ermittlungen anstellen oder, falls sie diese nicht für notwendig hält, bei der Staatsanwaltschaft darauf bestehen, daß diese dennoch Anklage erhebt. 5 Sturmflut an der Nordseeküste Verheerungen am Strand und erheblicher Temperatursturz Hamburg. Eine große Sturmflut richtete in der Nacht zum Mittwoch an der gesamten Nordseeküste Schäden an. In Cuxhaven wurden Windstärken um neun aus nord- westlicher Richtung, in Böen sogar Wind- stärke zehn, gemessen. Das Hochwasser er- reichte 133 Zentimeter über normal. Etwa 80 deutsche und ausländische Fischereifahr- zeuge und Küstenmotorschiffe warteten auch am Mittwoch noch Wetterbesserung in Cux- haven ab. Die Halligen vor der Westküste Schleswig-Holsteins meldeten„landunter“. Der Sandstrand bei Cuxhaven pildete am eichvorland und Strand Wurden überspült. Strandkörbe urid Sitzbänke wurden zertrüm- mert oder in den Sandboden eingeschwemmt. Der Nordweststurm drängte die Wasser- massen aus der Nordsee in die Unterelbe. Im Brunsbüttelkooger Binnenhafen suchten etwa 50 Schiffe Schutz. In Hamburg erreichte das Hochwasser am Mittwochmorgen 1.50 Meter über normal. Die große Schiffahrt a Wei re Aden trostlosen Anblick. und der Hafenfährverkehr wurden jedoch nicht wesentlich behindert. Gärten und Ländereien vor den Elb- deichen wurden am Mittwoch durch das Hochwasser der Elbe bei Stader Sand über- flutet. Große Mengen Heu trieben mit dem Wasser ab. Das Vieh stand an zahlreichen Stellen bis zum Bauch im Wasser. Das Sturmtief aus dem Norden ließ die Temperaturen bis zum Mittwoch in Nord- deutschland auf 12 bis 15 Grad absinken., Im niedersächsischen Flachland erreichte der Wind Stärke sieben bis acht, bei Borkum wurden am Mittwochvormittag Windstar n Böen bis neun gem n. Der ss jedoch ab. Kurze, heftige Schauer gingen an der gesamten Nordseeküste nieder. 5 In Hamburg fiel von Dienstag bis Mitt- wochfrüh die größte in diesem Jahr in 24 Stunden gemessene Regenmenge. Beim See- Wetteramt wurden 32 Millimeter Nieder- schlag gemessen. Mit diesem heftigen Regen hat der Juni sein„Regensoll“ zu hundert Prozent erfüllt. 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A 3812— 24. 6. 1960 Karl Bröckel in Mannheim(Handels vertretungen in Elektrohaushaltsgeräten, T 2, 4). Inhaber ist Karl Friedrich Bröckel, Kaufmann in Ilvesheim. B 1168—. 22. 6. 1960 Rhein-Ruhr-Heimbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung Oberhausen Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Sitz Oberhausen) Rhid. Der Gesellschaftsvertrag ist am 18. Januar 1955 und 15. Februar 1955 abgeschlossen und durch Be- schlüsse der Gesellschafterversammlung vom 1. Juni 1955 in 8 4 (Stammkapita) und vom 25. Juli 1957 in 3 1(Firma) geändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist: Der An- und Verkauf von Grundstücken, Handel in Baustoffen und Bauteilen aller Art, Betreuung, Elnanzierung und Verwaltung von Bauvorhaben, Herstellung von Wohn-, Geschäfts- und Industriebauten auf eigene und fremde Rechnung, För- derung von gemeinnützigen Genossenschaften für Eigenheime und Sied- lungen, die Tätigkeit aller damit verbundenen Geschäfte sowie der Erwerb von und die Beteiligung an Sleichartigen oder Ahnlichen Unter- nehmungen. Das Stammkapital beträgt 100 000,— DM. Geschäftsführer ist Alfons Wodecki, Architekt, Oberhausen /Rhid. Er Ist Allein ver- tretungsberechtigt und von den Beschränkungen des 8 181 BGB befreit. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird dle Gesellschaft durch 2,el Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen gemeinschaftlich vertreten. Wilhelm Mais, Ober- hausen /RhId., hat Prokura. Er ist gemeinschaftlich mit einem Geschäfts- führer vertretungsberechtigt, Walter Prokop, Sandhausen, hat Prokura unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung Mannheim. Er ist ge- meinschaftlich mit einem Geschäftsführer vertretungsberechtigt. Ernst Schmidt, Oberhausen /Rhid., hat Prokura. Er ist gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem Prokuristen vertretungsberechtigt. Veränderungen: A 338— 21. 6. 1960 Weidner& Weiss in Mannheim(N 1, Paradeplatz Hadefa). Die Prokura von Karl von Hörde ist erloschen. Johanna Christiane genannt Henny von Hörde ist aus der Gesellschaft ausgeschie- den. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Die bisherige persönlich haftende Gesellschafterin Eva Marla-Anna genannt Marianne von Hörde, jetzt verehelichte Müller, ist alleinige Inhaberin der Firma. A 2362—22. 6. 1960 Hermann König in Mannheim(Käfertal, Neustadter Straße 37-39). Otto Eduard Knappe in Heidelberg und Ernst Theodor Schmitt in Heidelberg haben Gesamtprokura. Feder ist mit einem aIdesren Prokuristen vertretungsberechtigt. A 2647—. 24. 6. 1960 Julius Karl Görler Transformatorenfabrik Mann- heim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptsitz: Berlin(Rheinau, Bruchsaler Straße 125). Julſus Karl Görler Mannheim. Zweigniederlas- sung der Firma Julius Karl Görler. Die Firma der Haupt- und Zweig- niederlassung ist geändert. 5 Die Eintragung im Handelsregister des Amtgerichts Charlottenburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 98 bekanntgemacht. A 3115— 24. 6. 1960 Josef Hofstetter, Spedition Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Zweigniederlassung, Hauptniederlassung: München unter der Firma Josef Hofstetter, Spedition(Käfertal, Rüdes- heimer Straße 94). Kommanditgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 1. Januar 1960 begonnen. Ein Kommanditist ist in das Geschäft ein- getreten. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts München ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 116 bekanntgemacht. B 30— 23. 6. 1960 Strebelwerk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Hansastraße 62). Wilhelm Nienhaus ist nicht mehr Ge- schäftsführer. B 56— 21. 6. 1960 Rheinunion Transport- Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(Rheinstraße 11). Dipl.-Kaufmann Dr. Karl Heinz Wattenberg, Heidelberg und Mathias Berg, Saarbrücken, haben Prokura unter Beschränkung auf die Zweigniederlassung Saarbrücken, Jeder ist gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder einem anderen Prokuristen vertretungsberechtigt. B 295— 23. 6. 1960 C. F. Boehringer& Soehne Gesellschaft mit be- schränkter Haftung in Mannheim(Waldhof, Sandhofer Straße 112-132). Der bereits eingetragene stellvertretende Geschäftsführer Curt G. Engel horn, Dipl.-Chem.-Ing., ist zum ordentlichen Geschäftsführer bestellt. Dipl.-Kaufmann chem.-Ing. Dr. Karl Sauer in Mannheim ist zum stell- vertretenden Geschäftsführer bestellt. B 552—. 23. 6. 1960 Oranienburger Chemische Fabrik Aktiengesell- schaft, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Hauptsitz: Hamburg (Rheinau, Essener Straße 31). Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 25. April 1960 ist das Grundkapital auf Grund des Gesetzes über die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmittein vom 23. Dezember 1959 durch Umwandlung von Rücklagen um 450 000, DM auf 750 000,.— DM erhöht und die Satzung in 33 Absatz 1(Grundkapital und Einteilung) und in 917 Absatz 1(Stimmrecht) geändert worden. Die Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg ist erfolgt und im Bundesanzeiger Nr. 92/60 bekanntgemacht. Als nicht eingetragen wird bekanntgemacht: Auf die Kapital- erhöhung wurden ausgegeben 600 Stück auf den Inhaber lautende Aktien zu je 500,.— DRM, 600 Stuck auf den Innaber lautende Aktien zu je 250,— DM. Das Grundkapital ist nunmehr zerlegt in 1200 Stück auf den Inhaber lautende Aktlen zu je 500,— DM, 600 Stück auf den Inhaber lautende Aktien zu Je 250,— DM. B 732— 23. 6. 1960 Rheinei Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Mannheim(L. 9, 5). Die Firma der Zwelgnlederlassung Hamburg(früher Rheinische China Einfuhr Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist geündert in Rheinei Gesellschaft mit beschränkter Haftung Zweig- niederlassung Hamburg. Erloschen: A 2510— 22. 6. 1980 Rolf Heusler in Mannheim. loschen. A 2951—. 24. 6. 1960 Kessler Verlag Inh. Dr. Herbert Kessler in Mann- heim. Die Firma ist erloschen. 4 3063—. 24. 6. 1960 Maria Scheuermann, Darm- Import und Großhandel in Mannheim. Die Niederlassung ist nach Oftersheim verlegt. Die Firma ist er- pfü ülzer Kurtofleln 00 0 22 lang, gelb leischig. 4 * 2 Italienische Tomaten Holländ. schnittfest 3 8 500 g Verkauf an jedermann! Mitglieder erhalten Rüekvergütung! GENMOsSENSchAFT MAH e. G. m. h. H. eee ee n S im telle lefe- 1 lag. unt. Jerl. rer eit. ch rer er- ts⸗ ra 3e ust em atz n 12 de tzt r or m n- iu, 18 82 2 3&8 1 Nr. 148/ Donnerstag, 30. Juni 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite Allerlei Unglaubliches Amerikanische Erfindungen Als letzte Neuheiten amerikanischer Er- finder werden angepriesen: eine Zahnbürste, die bei der Benutzung einen Choral ertönen läßt, und ein Wecker, der nicht klingelt für Leute, die früh lieber im Bett bleiben. Hosen aus Groß vaters Zeit „Mein achtzigjähriger Vater“, so schreibt eln Leser einer Londoner Zeitung,„war einst ein Schneidermeister und bringt es nicht übers Herz, sich von den alten Stücken zu trennen, die sich in seiner Werkstatt im Lauf der Jahrzehnte angesammelt haben. Als mein fünkzehnjähriger Sohn ihn kürzlich besuchte, entdeckte er unter dem alten Kram eine Hose, die auf ihn großen Eindruck machte. Sie war vor nunmehr 45 Jahren angefertigt worden für einen Kunden, der im ersten Weltkrieg flel, und war daher liegen geblie- ben. Dabei entsprach sie ganz dem Ge- schmack der heutigen Teenager: Sie hatte einen verstärkten Saum und lief nach unten ganz eng zu, richtige Röhrenhosen. Der Großvater ließ sich von seinem Engel über- reden und schenkte ihm das alte Stück. Nun sind die Hosen der höchste Stolz des Boys.“ Man sage nichts mehr gegen die gute alte Zeit. 5 Strampelmüde a Der Chinese Lang Hsiu-Feng; dessen Auf- gabe es ist, die Telefonanlagen in seinem Be- zirk instand zu halten, war es müde gewor- den, bei seinen Dienstfahrten auf dem Fahr- rad oftmals bei starkem Gegenwind sich ab- strampeln zu müssen. Wie der Pekinger Rund- funk mitteilte, kam Lang auf eine im wahr- gten Sinne des Wortes fortschrittliche Idee: Er brachte einfach an der Lenkstange seines Fahrrades ein großes Windrad an, dessen Um- drehungen er als Antriebskraft auf das Vor- derrad seines Stahlrosses übertrug. Mit die- sem„Hilfsmotor“ soll Lang bei stärkstem Gegenwind eine Geschwindigkeit von 18 Kilo- metern in der Stunde erreichen. ... bau'n wir uns ein Nest! In dem Landstädtchen Port-Louis(Bre- tagne) scheinen die Vögel besonders ein- fallsreich zu sein. Auf dem Friedhof fand man ein Amsel-Paar, das sein Nest in die Höhlung eines Immortellen-Kranzes gebaut hatte, während ein Zaunkönig die Tasche einer alten Hose in einem Werkzeugschup- pen als Wohnsitz erkoren hatte. Am erfin- derischsten erwies sich jedoch ein Sperlings- Paar; es ließ sich in der Baskenmütze nie- der, die ein Bauer in seinem Garten einer Vogelscheuche aufgesetzt hatte. Unverändert gastliches Haus Mit freundlichen Worten empfing ein Ho- telier im norwegischen Waldres-Tal, der ein ehemaliges Gefängnis in ein modernes Hotel umgewandelt hatte, seinen ersten Gast, einen offenbar recht wohlhabenden Kaufmann: „Da Sie mein Haus einweihen, werden Sie gestatten, daß Sie, ohne zu zahlen, mein Gast sind!“—„Das letzte Mal war es genau so!“ entgegnete lächelnd der Mann:„Vor zwei Jahren habe ich hier schon ein halbes Jahr zugebracht— wegen eines ungedeckten Schecks!“ Wie du mir Ein Geschäftsmann in Dayton(Ohio), der wegen Verletzung der Sonntagsruhe einen Strafbefehl erhalten hatte, erhob Gegenklage gegen den Polizeibeamten, weil er am Sonn- tag eine Amtshandlung vorgenommen hatte. Der„Bauorden“ stellt sich vor Baugesellen des„Speckpaters über ganz Europa „Die Aufgaben des Bauordens sind weder räumlich noch zeitlich begrenzt; überall in der Welt kann das Ziel Pater Werenfried van Straatens sichtbar gemacht werden, durch gelebtes Christentum die Not zu bannen.“ Mit diesem Vorwort gibt Bundes- präsident Heinrich Lübke einer 36 Seiten starken reich illustrierten und mehrfarbigen Broschüre über Werdegang, Arbeitsweise und Hilfeleistung des Bauordens„den Wunsch mit auf den Weg, daß sie zahlreiche Leser finden und viele vereiste Herzen auftauen möge“. Bei der Schrift handelt es sich um eine„Selbstdarstellung“, die von dem Deut- schen Sekretariat des Internationalen Bau- ordens in Königstein im Taunus heraus- gegeben wurde. In knappen Aufsätzen be- richten Baukapläne, Sozialpraktikantinnen und Gesellen über ihre Eindrücke und Er- lebnisse in Baulagern, die mit freiwilligen Arbeitseinsätzen junger Menschen seit dem Frühjahr 1953 in allen Ländern Europas und in Afrika mit ständig wachsendem Erfolg, kortschreitender Teilnehmerzahl und an- steigender Häufigkeit veranstaltet werden. Der unter dem Namen„Speckpater“ inter- national bekannte Praemonstratenser We- renfried van Straatten veröffentlichte zu Weihnachten 1947 in der Klosterzeitschrift „Toren“, dem Organ des Praemonstratenser- klosters Tongerlo in Belgien, einen auf- rüttelnden Bericht über die Hungers- und Wohnungsnot Nachkriegsdeutschlands, der in Belgien eine weitverzweigte Hilfsaktion aus- löste. Das ungewöhnlich fruchtbare Echo ermutigte Pater Werenfried zur Gründung der Ostpriesterhilfe, die in knapper zeitlicher Folge eine Hilfsaktion nach der anderen veranstaltete, durch die unzählbaren Flücht- lingen Lebensmittel, Kleidung und Medika- mente zur Verfügung gestellt werden konn- ten. Da der Erfolg der unermüdlichen Hilfe- leistungen jedoch wegen der zum Großteil menschenunwürdigen Wohnverhältnisse bei der Ausgebombten, Flüchtlingen und Ver- triebenen in Frage gestellt war, richtete Pater Werenfried im Frühjahr 1953 einen Aufruf an die flämische Jugend, mit freiwilligen Arbeitseinsätzen bei der Behebung der Woh- nungsnot mitzuhelfen. Der erste Einsatz fand im April 1953 in der Nähe von Münster in Westfalen statt. Die freiwilligen Helfer waren Jesuitenschüler aus Gent. Nach zwei Wochen hatten sie in 10 000 Arbeitsstunden die Ausschachtungs- arbeiten für den Bau einer 50-Familien- Siedlung bewältigt, ohne an körperliche Arbeiten— zumal nicht an die schwere Tätigkeit auf dem Bau— gewohnt zu sein. Heute bestehen in sieben Ländern Europas und in Belgisch-Kongo nationale Sekretariate des Bauordens: Seit 1953 in Deutschland, seit 1954 in Oesterreich(Wien), seit 1955 in den Niederlanden(Nijmegen) und Frankreich Garis), seit 1957 in Italien(Trient) und Bel- gisch-Kongo(Luluaburg) und seit 1958 in der Schweiz(Wildhaus). Der Bauorden ist gegen- wärtig die größte Organisation des Coordi- nation Committee for International Volontary Workcamps der UNESCO. Während 1953 59 000 Arbeitsstunden abgeleistet wurden, waren es 1959 bereits 532 000. Die Zahl der verstreut Baugesellen stieg in diesem Zeitraum von 634 auf 5521, die der Baulager und Einsatz- orte von 18 auf 101. 79 500 DM Arbeitswerte geschaffen, 1959 für 980 000 DM. Jeder junge Mann zwischen 17 und 30 1953 wurden für Jahren kann Mitarbeiter des Bauordens werden, wenn er sich verpflichtet, für zwei bis vier Wochen„freiwillig und ohne Entgelt auf einer Baustelle(40 bis 48 Stunden wöchentlich) mitzuarbeiten, die Ordnung des Baulagers einzuhalten und den Anordnungen des Baukaplans Folge zu leisten“. Darüber hinaus gibt es eine Stammgruppe, die für besondere Aufgaben vor allem im europä- ischen Raum zur Verfügung steht. Ihre Mit- glieder sind fachkundige Baugesellen, die der Gemeinschaft mindestens ein Jahr angehören. Außerdem besteht seit 1956 ein Saekular- Institut qualifizierter Facharbeiter, Tech- niker und Ingenieure, dessen Mitglieder nach zweijährigem Noviziat das zeitliche Gelübde, nach weiteren sechs Jahren das ewige Ge- jübde ablegen. Kö. Unvereinbare Aemter Als Mr. John Connell in Hounslow(Eng- land) zum Vorsitzenden des Ortsvereins zur Lärmbekämpfung gewählt wurde, erklärte er sofort seinen Austritt aus dem lokalen Motorradfahrer-Klub, dessen Vizepräsident er bis dahin gewesen war. Er war wohl der begründeten Meinung, daß sich beide Funk- tionen nicht unter einen Hut bringen liegen. . Rosane zu erstaunlich günstigen Preisen: Große Auswahl Langfristige Teilzahlung! Sofortige Auslieferung Deutschlands größtes Speziulhaus bietet Ihnen Happa-lacken, Lleder-Mäntel. Auto-Coats leder-lacken. ·Ilumberlacks. Rennwesten Monatsraten ab 10,- DM 1. Rate am 1. August 1960 in Mannheim, von heute bis Semsteig „Sangerschänke“ Grun. Gastställe fansold), 1 2, 1 täglich ab 9 Uhr dorchgehend- Lig. Herr Springer, Hannover 577777775 „66600 lle pOHN Seise ne ROLAND- VERSAND BREMEN, Am Dobben 14/16 — 7 Übergeben. Bei dieser Gelegenheit kolger zu übertragen. WII 1116 Zuspruch. Es wird Wir haben unsere Bäckerei— Konditorei an Herrn Bäckermeister FRIEDRICH KCOHLER und FRAU ab 2. Juli 1960 danken wir allen unseren Kunden herzlich für das uns während dieser langen Zeit(28 Jahre) entgegen- ehe Vertrauen und bitten dasselbe auch auf unseren Nach-: Bäcker meister Mhm.-Käfertal, Königsbacher Straße 1 Anläßlich der Geschäftsübernahme bitten wir um hren geneigten unser Bestreben sein, durch Lieferung erst- klassiger Backwaren Ihren Wünschen jederzeit gerecht zu werden. FRIEDRICH K UHER und FRAU BA(ker meister und FRAU Uhren- Sauer, J 2,6 sorgfältige Ausführung aller Reparaturen Generalöberholungen mit schriftiſcher Garantie UHREN SCHMUCK BESTECRE „ TRAURINGE Tomaten Bandess klasse a 5008 Quark, feingeschnittener schinken, Salz, Milch fromaten quark Qoark, kleingewörfelte fomaten, Tomatenquark papriko, pfeffer. 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Nach hartem Kampf konnte Beutel im Federgewicht sei- nen Kontrahenten Scheuermann nur durch Kampfrichterentscheid besiegen, womit er Seinen Titel erfolgreich verteidigte. Im Leichtgewicht trat Weller an die Stelle Während sich der Neckarauer Karolus und Rückkampf an und absolviert Weilte zu einer Werbeveranstaltung beim heimer leisteten dabei den Neckarauer Re- 50 jährigen Bestehens servisten mehr Widerstand als erwartet, Auch im Mittelgewicht mußte sich ein Mann- Ringerstaffel des RSC Eiche Sandhofen von den. Mit 1:2 Toren mußten sie heimer Judoka, Hanika vom 1. MC, dem zwei Freundschaftskämpfen aus Dänemark wartet geschlagen geben. Nach drei Minuten beugen. Sicherer Landesmei- die ersatzgeschwächten Gäste nach entschei- Ster wurde Schwiers, Polizei-Sv Mannheim, denden Niederlagen von Höchel und Bittin- um Falbschwergewicht. Eine harte Ausein- ger schon zu Beginn 0:6 zurück, fingen sich schen dem Mannheimer Hildenbrand, PSV, samtsieg näher als die Aalborger. Litters und dende zweite Treffer. Neben dem volle zehn Minuten. Nur durch einen knap- uenrend Tran t und kleine im Welter und in Empfang nehmen. eiiies Gamptrichterentscheic) Beide Mannschaften traten ohne Schwer Anläßlich des 70jährigen Vereinsjubi- 5 g. a 1270:1155 Pfund, im Reißen mit 1215:1195 den diesmal im Bantam-, Welter- und Mit- Ualiflziert 5. Mit dem Gewinn von vier Meisterschaf- Pr 5 5 8. N„ N H. B. den bisherigen Durchgängen der Sonder emeisterschaften des Judo- Pfund und im Stoßen mit 1615:1585 Pfund telgewicht auf verlorenem Posten. Die 8 5 der- 5 N 5 8 5 5 55 1 8 8 2 5 8 klassen-Vereine um die Deutsche) für sich entschieden. Die Tagesbestleistung Mannschaft von AR„Thrott“ Aabyhoj tritt 1 0 sche Mann bewältigte Albert Huser mit 700 Pfund, am 6. Juli beim RSsc Eiche Sandhofen zum Amicitia Viernheim Sieger Joffmann(Fellbach) mit jeweils 620 Pfund beim SRC Viernheim noch einen zweiten A Neulußheim. Die gastgebenden Neuluß- Das vom Sc Käfertal aus Anlaß seines durchgeführte Schü- Beendigung der regulären Spielzeit unent- ler- und A-Jugend-Turnier endete am Wo- schieden stand, war eine Verlängerung von USC Mainz 33 844 P. Karlsruher Jörg, Karlsruher Judoclub, nach zurück. Beim AK„Thor“ Aalborg lagen regulären Spielzeit stand die Partie 1:1. In der vierten Minute der Verlängerung glückte der sympathischen Elf von 1846, mitten in der Anerkennung des Drangperiode ih. der e ei 2 8 Armin Hary beseitigt sein. andersetzung gab es im Schwergewicht zwi- Jedoch wieder, und waren schlieglich dem Ge-„ AH des TSV 1846 Turniersieger. Littelgewicht Fallsiege buchen konnten. Im Kampf um den Einzug ins Endspiel f. K ranstalter der önix die Verei Schft. jeshei 11 32 ò wurde Hildenbrand nordbadischer Schwer- Sewichtler an, dafür war aber das Welter- 1j mein dee Genen F555 2 3 83 32 trat, war ihr Gesamterfolg von 41003935 erfolg, während Litters und Riffel im Feder- aus, während sich SV Waldhof durch ei 32 1 Vier Titel für Polizei-5 Pfund in keiner Phase gefährdet, zumal und Halbschwergewicht unentschieden verdienten 2:1-Sieg über den 555 Wolfsburg und Hünchen führen bei den Judo-Einzelmeisterschaften sie alle drei Disziplinen im Drücken mit kämpften. Bittinger, Cygan und Heinz stan- treter Amieitia Viernheim für das Endspiel Ein beachtlich hoher Standard wurde in ac 5 de in schafts- Meisterschaft der Leichtathleten er- am 7. Juli beim Knaben-Turnier des VfB Gartenstadt reicht. Sieben Vereine überboten bisher schon 35 000 Punkte bei den Ma ü Am Wochenende beendete der VIB Gar- 1 5 nn De 0 a 24 000 Punkte bei den Frauen. Der St* tenstadt sein KRnabenturnier, bei dem unter Sonderklasse lautet wie folgt: e 25 Mannschaften Amicitia Viernhei als 44 r: VII sburg 15 F ISV. jugend schlug phönix en mieitia iernheim als Männer: VfL Wolfsburg 38 911 P., Mün- Slücklicher Sieger hervorging. Im Endspiel chen 1860 38 893 P., ASV Köln 37 654 P., Ham standen sich Tura Ludwigshafen und Ami- burger SV 37 454 P., Bayer Leverkusen 36 470 eitia gegenüber. Nachdem die Partie nach P., SSc Berlin 35 134 P., Phönix Ludwigs- hafen 35 128 P., Rot-Weiß Koblenz 34 453 P., a PSV Berlin 33 704 P. 8 dennoch war Neckaraus Gesamterfolg von chenende mit einer großen Ueberraschung: 2* 5 Minuten nötig, die ebenfalls keine Ent- Post München 32 782 P. 09 Ades 1 5 F stehenden Ben- 3540:3415 Pfund nie gefährdet. all Im Finale des A-Jugend-Turniers konnfe scheidung brachte, so daß eine weitere Ver- 88 0 5 5 1 e e Kirchhoff vom 8 i 5 Phönix Mannheim, trotz teilweiser drücken- längerung von 2& 10 Minuten erforderlich. Zürcher Bahn ist o. k. FVarlsruhe nach zwei Minuten durch. N Zweimal Unentschieden der Feldüberlegenheit, der Favoritenrolle ge- war. Während diesen Verlängerungen war Die Verantwortlichen des LC Zürich haben DVaurt im Weltergewicht schlug. ür die Ri iche“ ü 5 87 nen Tura überlegen, aber die verstärkte Abwehr das Rekordprotokoll über Harys 10,0 Sekün. PSV Karlsruhe, den Mannheimer Weltz für die Ringer der„Eiche genüber der auch körperlich unterlegenen 5 a 5 5 8 25 5 85 5 1 5 e 5 5 5 5 Me aft TSV 1846 ni r der Viernheimer ließ keinen Treffer zu, so den über 100 m am 21. Juni in Zürich fertig. 1. MC, nach 3:40 Minuten durch Festhalter. Mit zwei 10.10-Ergebnissen kehrte die Mannschaft von 1846 nicht gerecht wer⸗ daß es beim Unentschieden blieb. Das Elf- gestellt. Es gilt der Zweite Lauf, da der erste meterschießen zur Ermittlung des Siegers dem Reglement entsprechend von der Jury entschieden die Viernheimer zu ihren Gun- annulliert wurde. Ein Stadtgeometer hat die sten. Den 3. Platz errang Phönix Mannheim Bahnlänge Vermessen und in Ordnung be- durch einen 3:0-Sieg Über 08 Mannheim. kunden. Damit dürften alle Zweifel über die 100-m- Weltrekord von sich uner- Ablauf der Turniersieg e 8 Mannheimer Kraftsport- Jugend N 5 8 8 s der r Witv Bei de 5 jer äBlie 0 gen und dem ausgezeichneten Schwetzinger Cygan II trotzten ihren Gegnern im Feder-„„ 1 e 1 315 9 b 8 5 heute gegen Ludwigshafen Fränenick, dem aber doch noch etwas Er- und Weltergewicht Unentschieden ab, Riffel Sen Mon. 8 8 ler er ainstadt/ Offenbach 8 f 8 5 3 85 8 E 1 auch d Karl-Eppel-Fairneß-Preis“ wurde der TSV 18 51 Im Rahmen des Jugend-Städtevergleichs- fahrung fehlt. Auch dieser Kampf ging über siegte im Halbschwergewicht nach Punkten, Eppel auch den„Karl-Eppel-Fairne reis Wurde der 46 mit seiner AH-Mann- 8 8 8 5 schaft(über 35 Jahre) ohne Punktverlust e i 15 1 2 a 8 1 N. 5 g Turniersieger. Nachdem er in der Gruppe A die Kraftsportler auf den Plan. Die Sport- halle des KSV 1884 Mannheim ist der Schau- a g 5 im mit 1:4 Toren. TSV 1846 hatte ebenfalls keine Mühlheim mit 13:3 und TSV Klein-Auheim platz der Auseinandersetzungen i l 85 5 f 11 i 0 a 2 de 8 setzungen im Gewicht⸗ gewichtsmeister 1960. Ab FVV Mühe, mit 3:1 Toren ASV Feudenheim aus mit 8.4 bezwungen hatte, setzte er sich im heben und Ringen. Die beiden Mannheimer Doppelsieg der VfIL-Heber Resultat gab es beim zweiten Kampf gegen dem Rennen zu werfen. Endspiel gegen den Sieger der Gruppe B, Mannschaften wurden nach den jüngsten AK„Thrott“ Aabyhoj, obwohl diese Staffel Sieger des Schüler-Turniers wurde der SV TV Ofkenbach-Bieber mit 6:2 durch. Bei der Titelkämpfen auf Kreis- und Verbandsebene ums des SV 1890 Fellbach verpklichtete Kampfstärker ist als AK„Thor“ Aalborg. Waldhof, der nach spannendem Verlauf Siegerehrung würdigte der Verbandsvor- e e,, 5 dieser traditionsreiche Verein die badische Höchel und Kunzmann im Fliegen- und knapp mit 1:0 über Sc Neckarstadt die Ober- sitzende die Fairness und Spielauffassung e 5 4 Meisterstaffel des VfL Neckarau. Obwohl Schwergewicht siegten entscheidend, im hand behielt. Im Semifinale schaltete Sc der AH des TSV als beispielgebend und wer- dier VI. nicht mit bester Mannschaft an- Leichtgewicht buchte Schnebele einen Punkt- Neckarstadt SC Käfertal sicher mit 3:0 Toren bend für den Handballsport. Weitere Sportnachrichten Seite 11 F. amilienanzeigen Allen Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, daß mein herzensguter Es ist uns eine schmerzliche Pflicht, unseren Freunden davon Kenntnis zu geben, daß der Inhaber und Firmenchef unseres Unternehmens 5 Herr Jakob Heinrich Kling Mälzereibesitzer nach längerem Leiden, im Alter von 72 Jahren, aus unserer Mitte geschieden ist. Erfüllt von einer beispiellosen Liebe zu seiner Arbeit, unermüdlich in seinem Leistungswillen, 71 hat er in 50-jähriger Tätigkeit mit großen Exfolgen unser Unternehmen zur heutigen Bedeutung geführt. Menschliche Wärme, vereint mit seltenen Gaben des Herzens und des Geistes, brachten ihm Zuneigung und aufrichtige Treue zahlreicher Geschäftsfreunde. Sein ganzes Leben war bis in die letzten Tage ein stetes Sorgen um das Wohl unserer Firma und ihrer Mitarbeiter. Sein plötzlicher Tod hinterläßt eine Lücke, die sich kaum jemals schlie- Ben lassen wird. Wir trauern tief um ihn und gedenken seiner in Dankbarkeit und Verehrung. Schriesheim, den 29. Juni 1960 * Geschäftsführung und Belegschaft * der HEINNMCH KLING MRALZEREI KG. Die Beisetzung findet am Samstag, dem 2. Juli 1960, 16 Uhr, im Friedhof Schriesheim statt. Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin, Herr 8 0 Karl Bissinger Kartoffelhändler im Alter von 67 Jahren für immer von uns gegangen ist. Mannheim, den 28. Juni 1960 Waldhofstraße 1 In tiefer Trauer: U Elise Bissinger und alle Angehörigen „ Trauerfeier: Freitag, den 1. Juli 1960, um 15 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Nach langem schwerem Leiden entschlief am 28. Juni 1960 unsere liebe gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marga Müller geb. Brilmayer im Alter von 67 Jahren. Mhm.-Neuostheim, den 29. Juni 1960 Böcklinstrage 33 5. In stiller Trauer: Werner Müller und Familie sowie Anverwandte Trauerfeier: Freitag, den 1. Juli 1960, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. — und Urgroßvater, Herr Mein geliebter Mann und lebensfroher Kamerad, mein lieber guter Vater und Schwiegervater, unser lieber Opa, Herr Fritz Digel ist heute nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren entschlafen. Mannheim, Pittsburgh USA, den 28. Juni 1960 Eichelsheimer Straße 5 im Alter von 70 Jahren. 5 In tlefer Trauer: 0 . Annelies Digel geb. Schäfer Gisela Banze geb. Digel W. C. Banze. Trauerfeier: Freitag, den 1. Juli 1960, 14.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 30. Juni 1960 . Hehner, Adolf Schlachter, Katharina Eichelsheimerstr. 46 11.00 Schall, Peter Nach schwerer Krankheit ist am 28. Juni 1960 unser langjähriger Buchhaltungs- Chef und Mitarbeiter, Herr 5 Fritz Digel Prokurist Berlinghof, Frieda Krematorium Banzer, Heinrich —. ̃ ͤ—— Kistner, Maria Berndt, Karolina, We inn., von seinem Leiden erlöst worden. 1 5 g Wir beklagen zutiefst den Tod dieses Mannes, der uns 25 Jahre lang an seinen Fähigkeiten und Erfahrungen teilhaben ließ. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Friedhof Neckarau Zeller, Ernst Friedhof Sandhofen Mannheim, den 30. Juni 1960 Schebesta, Lydia Geschäftsführung und Belegschaft der Firma Z. UTO GMBH. Opel-Händler Friedhof Feudenheim Hörr, Wilhelm — Ohne Gewähr Nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verstarb am 28. Juni 1960 unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater Konrad Schmidt Mh m.- Neekarau, den 30. Juni 1960 Rheintalbahnstr. 10(früher Pfarrgasse 2) In stfller Trauer: Konrad Schmidt qun. u. Frau Friedel geb. Kohler Otto Schmidt u. Frau Lydia geb. Bär Enkel und Urenkel Beerdigung: Freitag, den 1. Juli 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. 5—. r d A Hauptfriedhof Zeit s Stamitzstraße 6 10.30 Wa., Weizenstraße 10 11.30 Sa., Luftschifferstraße 33 13.00 J 4a, 22 1 14.00 VV 14.30 vorh. Meerfeldstr. 59. 15.00 Rosenstraße is 14.00 früher Sandhofen 14.00 1 Acl.-Damaschke-Ring 53 14.00 Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Karl Wartmann sagen wir hiermit unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Adler für seine trostreichen Worte und allen denen, die dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim,, den 30. Juni 1960 Mönchwörthstrage 160 Die trauernden Hinterbliebenen Familien- Anæeigen Todesanzeigen kür die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1, 12/13, entgegengenommen WAE N anzeigen- Abteilung ID VN bon plieœlen gelesen Gerade Du brauchst Jesus! 0 Jesus Christus ist der Heilond der Welt!* kt muß ouch Dein persönlicher Heilond Werden! Der Herr Jesus ruft Dir heute zu: Wer nicht mit mii ist, der ist gegen mich! Matth. 12, Vers 350 Wer ist Jesus? 5 Schriftenmission Werner Heukelbach,(220) Wiedenest, Bz. Kin Kostenlos sende ich jedem, der mit schreibt, das Heft: 5 . 148 ren le in der- ann- wer- chon fünf der lün- am- 470 Vigs- 3 P, 1 P. ben un- tig ste ſury die be- die von 1d S- ud- Ihr t- au- ht⸗ ner ten ne ft All ik Nr. 148/ Donnerstag, 30. Juni 1960 SPORT Von Investment bis Uomo: Derby- Erinnerungen Die Annalen des Deutschen Derbys sind in 91 Jdkhren vergilbt; die Erinnerung an die wert- vollsten Prüfungen der deutschen Vollblutzucht aber ist bis zum jüngsten Tag lebendig geblie- ben. Der Kampf der Dreijährigen um das be- gehrte„Blaue Bund“ ist unauslöschlich in das Geläuf des Horner Moores gezeichnet. Die Chro- nik der Derbys beginnt mit dem 11. Juli 1869, als der von Graf Hahn-Basedod im Meckhlen- burgischen gezogene Investment das erste „Norddeutsche Derby“ gewann, clas dann genau zwanzig Jahre später als„Deutsches Derby“ gelaufen wurde. Die Geschichte des Derbys konnte beginnen. 5 Die Zeit um die Jahrhundertwende erlebte die glanzvollsten Derbyfeste in Horn. Das sieg- gewohnte Schwarz- Weiß des Königlichen Haupt- gestuta Graditz⁊ war damals Garantie des Er- folges. Alljährlich wohnte die kaiserliche Fami- lie zum Auftakt der Derby- Woche dem Großen Hansd-Preis bei. Aber nur einmal— 1903— sah man den Kaiser duch am Derbytag in der Loge. * Den dramatiscksten Sieg zum Ausklang des Jahrhunderts gab es 1882, als Trachenberg in einem Entscheidungslauf den österreichischen Derby-Sieger Taurus niederrang. Beide waren zuvor im„toten Rennen“ über die Zlellinie ga- loppiert. Das deutsche Vollblut stellte mit Tra- chenberg nach mehreren Niederlagen durch die österreichisch- ungarische Zucht wieder den Derbysieger. * Ein Skandal leitete das zwanęigste Jahrhun- dert ein. Frunk Sharpe verritt in aussichtsreicher Position absichtlich den keißen Fd voriten Capo Gallo und überließ Hagen das„Blaue Band“. Aber noch dunklere Wolken zogen kerauf. Wie immer hatte auck die Derby- Woche 1914 glanz- voll begonnen. Die Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajewo erstickte am Der- bytag jedoch den Jubel. Erstmals kehrte mit Ariel ein Derbysieger ohne Tusch zur Waage zuruck. 5 Bis 1915 mußte man warten, bevor ein deut- scher Reiter das Derby gewann. Der Lehrling Willi Plüschke trug sich als erster deutscher Jockey mit Pontresid in die Siegerliste ein. Im darauffolgenden Jahr begann die unerreichte Karriere des erfolgreichsten deutschen Joceys an gleicher Stelle. Otto Schmidt ritt mit Amo- rino seinen ersten Derbysieger. Sechs weitere folgten: Marmor, Augias, Ticino, Nordlicht, Niederländer und Neckar. * Zwei Namen stecken besonders deutlich un- ter den Derbysiegern hervor. Nereide und Schꝛwarzgold. Die beiden herrlichen Stuten der traditionsreichen Gestüte Erlenhof und Schlen- derhan. Die Erlenhoferin stellte 1936 den bis heute bestehenden Rekord von 228,8 Minuten für den 2400 m- Derby kurs duf. Schwarzgold be- wies ihre einmalige Klasse, als sie vier Jahre spater mit zehn Längen Vorsprung gewann. Auch das kat sich nicht wiederholt. * Bomben zerrissen nach dem Derbysieg von Ticino 1942 das Hamburger Geläuf. Das Derby wurde nack Berlin- Hoppegarten evakuiert. Nach weiteren Zuischenstationen in München(1946) und Köln(1947) kehrte es in die Hansestadt zu- uche. Die Kriegswunden sind jedoch nur ober- fächlich vernarbt. Der„Eiserne Vorhang“ trennte das wichtige Hinterland ab. Der Glanz von Horn verblaßte. Die Faszination dieser Dreijährigen- Prũ- fung ist geblieben. So war es 1869 und so ist es am Sonntag, wenn sich entscheidet, wer sick hin- ter den Röttgener Uomo in die ruhmreiche Derbyliste einträgt. J. Mielins ki Vierte Etappe für Jean Graczyck: Jour: Angtade trägt wieder das gelbe Jrikeoi Gestern ließ sich Weltmeister Darrigade nicht von Jaroszewiez überraschen it den Fahrern der französischen Natio- nalmannschaft ist bei der 47. Tour de France nicht zu spaßen. Ein Regionalfahrer im gel- ben Trikot paßte den Stars der„Equipe Tri- colore“ nicht. Deshalb schlugen sie schon am mächsten Tag zu. Jean Graczyck holte sich am Mittwoch den Sieg auf der vierten Etappe von Dieppe nach Caen, und der Vor- jahreszweite Henry nahm dem Regionalfah- rer Joseph Grossard das am Dienstag er- rungene gelbe Trikot wieder ab. Die französischen Nationalfahrer Waren schon kurz nach dem Start der 211 Kilo- meter langen Etappe durch die Normandie bemüht, eine Entscheidung herbeizuführen. Erst als auf den ersten 50 Kilometern ein halbes Dutzend Vorstöße vereitelt worden waren, kehrte etwas Ruhe ein und bei der Hälfte der Distanz lag das Feld sogar hinter der auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 38 km /st ausgerichteten Marschtabelle Aber die Ruhe täuschte. 55 Kilom dem Ziel zogen Graczyck und Anglade plötz- lich an. Im Nu waren der ehemalige italie- nische Weltmeister Ercole Baldini, die Bel gier IVo Molenars und Eddy Pauwels und Hollands Altmeister Wim van Est bei ihnen und ab ging die Jagd. Mit einem tollen Tempo erarbeitete sich diese Ausreißer- gruppe immer mehr Vorsprung vor dem Feld, das von den Mannschaftsgefährten der Abgefahrenenen geschickt gebremst wurde. Im Ziel in Caen gewann Graczyck den Spurt vor Anglade, Baldini, Molenaers, van Est und Pauwels. 5:14.12 Stunden das ent- spricht fast genau einem Durchschnitt von 40 km/st— wurden für die Sechs gestoppt Uper sechs Minuten später folgte das Haupt- feld, in dem sich der sprintgewaltige Welt- meister Andre Darrigade diesmal nicht, wie Golf-⸗MHannschaftsmeisterschaft Deutschlands Golfer ermitteln vom 1. bis 3. Juli auf dem 18-Loch-Platz in Bad Ems zum siebtenmal ihren deutschen Mann- schaftsmeister in einem Wettbewerb, den sie offiziell„Clubpokal von Deutschland“ nen- nen. Hoher Favorit ist erneut der Hamburger Golf-Club, der Meister der beiden letzten Jahre, der es sich leisten kann, die neue nationale deutsche Meisterin Monika Möller nur als Ersatz aufzustellen. Immerhin steht den Falkensteinern mit den deutschen Ex- meistern Hans Lampert, Hermann Tissies, Alfred Pemöller, Vera Möller sowie dem vorjährigen deutschen Jugendmeister Hen- ning Sostmann, Peter Möller, Knud Berlage und Gebhardt Huckfeldt eine Mannschaft mit sieben Nationalspielern zur Verfügung. In Bad Ems treffen die acht besten Mann- schaften aufeinander, die sich in der auf den Heimatplätzen ausgetragenen Vorrunde qua- likiziert haben. Dabei erzielten die Falken- steiner des HGC mit nur 35 Schlägen über Platzeinheit(neuer Rekord) vor dem Bre- mer„Club zur Vahr“(52 Schläge) und dem GC Feldafing(69 Schläge) das weitaus beste Vorrundenergebnis. 5 Juniorenboxen beim SV Waldhof Am Samstag führt der SV Waldhof einen Vergleichskampf der Junioren durch. Geg- ner ist die starke Staffel des BC Troisdorf. Beilagenhin weis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB- Toto und vom Staat- lichen Zahlenlotto bei. am Vortag von Jaroszewiez, überraschen ließ und den Spurt um den siebten Platz sicher zu seinen Gunsten entschied. Die dritte Etappe der Tour de France über 209 km von Dünkirchen nach Dieppe entlang der Kanalküste hatte nicht nur mit dem Fran- 2z08en Groussard einen neuen Träger des Gel- pen Trikots, sondern gleichzeitig kür die deut- schen Fahrer den bisher schönsten Erfolg ge- bracht. Auf der unmittelbar am Meer gelege- nen Zielstrecke gewann der Italiener Defilip- is(209 km in 5:01:35) den Spurt einer fünf- köpfigen Spitzengruppe. 3:06 Minuten dahin- ter brauste das Hauptfeld über die Ziellinie. Hier ließ der lange Berliner Hans Jaroszewicz an der Spitze Weltmeister Darrigade um mehrere Längen hinter sich. Auch Donike schnitt als Elfter noch sehr gut ab, während der Berliner den sechsten Rang belegte. Als einziger Deutscher kam Willi Altig etwas spater ein. Die Art, in der Jaroszewiez den Wellmeister clue rst genes En n. 516 ktslis ier sahen dissen Tag mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Defilippis gewann die Etappe, Neneini aber verlor seine Spitzenposition. Dieser Etappe merkte man es an, daß die Fahrer bei dem herrlichen Sonnenwetter und oft in Sichtweite des Meeres nur Wenig Kampflust verspürten. Nach 70 km kam der entscheidende Vorstoß. Eine fünfköpfige Gruppe führte zeitweise mit acht Minuten, von denen sie drei schließlich ins Ziel rettete. Die Strecke war nicht allzu schwer, lediglich zwischen Calais und Boulogne gab es einige Steigungen, Alle deutschen Fahrer hielten sich im Hauptfeld auf, aus dem Friedrich 20 Kilometer vor dem Ziel durch einen Defekt zurückfilel, aber von Reitz, Reinecke und Willi tig sehr schnell wieder herangebracht wurde. Von den Favoriten erwischte es dies- mal den Belgier Hoevenaers. Er stürzte bei der Verpflegungsannahme und verletzte sich erheblich am Kopf. Trotz aller Hilfe seiner Mannschaft erreichte er die Etappe nur mit zehn Minuten Rückstand. Bei den schönen Erfolgen ist die Stim- mung bei den deutschen Fahrern natürlich gut. Jaroszewiez, noch am Vortage magen- krank, sagte am Ziel:„Wir haben diesmal im Spurt glänzend harmoniert. Donike beschäf- tigte Darrigade und machte mir so auf der anderen Straßenseite den Weg frei. Es ist schon ein schönes Gefühl, den als einen der pesten Spurter bekannten Darrigade geschla- gen zu haben. Im übrigen brauchten wir uns heute keineswegs auszugeben. Wir werden auch weiterhin bei der Stange bleiben.“ CARL KAUFMANN, der am 15. Juni beim Internationalen Leichtathletiksportfest des ASV Köln mit 43,7 Sekunden einen neuen Europarekord über 400 m aufstellte, startet am Wochenende in Mannheim bei den Badischen Leichtathletik-Meisterschaf- ten. Er hat allerdings nur für die 200 m gemeldet, wo er als klarer Favorit gilt. Unser Bild zeigt Kaufmann nach seinem Rekordlauf in Glückwünsche des Asienmeisters über 400 m, Singh, entgegen. Köln. Hier nimmt er gerade die AP- Foto Badische Leichtathletik-Titelkämpfe in Mannheim: über 400 Jeitnekmer wollen Hfleistes werden In nahezu allen Konkurrenzen sind die Titelverteidiger am Start Uper 400 Aktive aus 73 Vereinen kãmpfen am Wochenende im Mannheimer Stadion um 32 badische Leichtathletik-Meistertitel. In nahezu allen Konkurrenzen sind die Titel- Verteidiger mit von der Partie, aber schon öber 100 m wird es der Hürdenspezialist Wild(KS) schwer Haben, sich gegen seinen Clubkameraden Fiessler, Sarvari(US) und Helfrich(VfR Mannheim) durchzusetzen. Der vorjährige Meister über 400 m, Europa- rekordmann Carl Kaufmann(KSO), hat nur für die 200 m gemeldet, wo er klarer Favorit ist. Falls Klappert(USC Freiburg) Wieder ge- sund ist, sollte ihm die Meisterschaft über 400 m kaum zu nehmen sein. Ueber 800 m verfügt Baden zur Zeit über ein rundes Dutzend Läufer, die 1:54,00 bis 157,0 Min. laufen können. Dabei ist es nicht ausge- schlossen, daß der Vorjahressieger Mink (Villingen) entthront wird. Ueber die 1 500 m ist die Situation ähnlich. Titelverteidiger Treutlein, der jetzt für USC Heidelberg star- tet, zählt indessen erneut zu den Favoriten. Die 5000 m lassen einen Zweikampf zwischen Seyfried(KSC) und Rüdiger(Freiburg) er- warten, während über 10 000 m die Lage völlig offen ist. Gute Leistungen dürfen auf den Hürden- strecken durch so starke Athleten wie Hess (Kehl), Moll(MTV Karlsruhe), Molly(USC Heidelberg), Joho(USC Freiburg) und Wild (KS) erwartet werden. In den technischen Disziplinen sollte sich im Hochsprung der robuste Bleyer(USC Heidelberg) die Mei- sterschaft vor dem letztjährigen Titelträger Dewitz MG Mannheim) sichern. Der Büh- ler Reichenbach und Meister Weißer(KSC) gelten im Weitsprung als Favoriten. Schwach besetzt ist der Dreisprung, wo wiederum Mangold(USC Heidelberg) bei der Titelver- teidigung ein Wörtchen mitreden dürfte. Im Stabhochsprung sollte Altmeister Schneider (Sc Pforzheim) erneut sein„Abonnement“ verlängern. Pflieger(USC Heidelberg) ist Vom Bund deutscher Berufsboxer beschlossen: Keine Doppelmeisterschaften mehr Auf der Generalversammlung des Bun- des deutscher Berufsboxer, die im Hambur- ger Hotel Tomfort eine Reihe harter, aber erfolgreicher Diskussionen über verschieden, Probleme brachte, beschloß die Versamm- lung auf Antrag des Vorstandes, daß der Boxer automatisch seinen deutschen Titel verliert, der eine Europa- oder Weltmeiter- schaft gewinnt. Geht dieser Boxer dann des höheren Titels verlustig, so wird er auf An- trag innerhalb von drei Monaten vom Bund Deutscher Berufsboxer als erster Heraus- korderer auf die deutsche Meisterschaft an- erkannt. Mit dieser Neuregelung, die gewiß nicht den Beifall von Scholz und Schöppner finden wird, folgte der BDB den Gepflogen- heiten der Europäischen Box-Union, um die Entwicklung nicht durch die besonderen Interessen und internationalen Verpflich- tungen eines Europa- oder Weltmeisters zu stark beeinträchtigen zu lassen. Nach dem Hamburger Beschluß sind nunmehr die deut- schen Titel im FHalbschwer- und Mittel- gewicht vakant, die bisher die Europameister Schöppner und Scholz trugen. erster Aspirant auf die Titel im Kugelstoßen und Diskuswerfen. Das Speerwerfen ist offen, während das Hammerwerfen im Zei- chen von Hans Volk(KS) stehen sollte. Ueber 4* 100 m wird der KSC, der zu- tzt in St, Seorgen 418 Sekunden lief, als Sieger erwartest, Wärend die 48400 m dem Use Heidelberg kaum zu nehmen sein wer- den. Offen ist die 3x1000-m- Staffel, die MTG Mannheim als Meister verteidigen will. Bei den Frauen sind die Sprintstrecken am stärksten besetzt. Klare Favoritin über 100 m ist Martha Langbein(USC Heidelberg) während über 200 m, 400 und 800 m die Viel- starterin Rosel Nitsch Postsportverein Mannheim) wie im Vorjahr erneut zu drei Meisterschaften kommen könnte. Die 4 X 100 m- Staffel dürfte USC Heidelberg kaum strei- tig gemacht werden. Inge Gauß(FC Eutingen) müßte ohne Schwierigkeiten ihre Titel im Kugelstoßen und Diskuswerfen verteidigen, wie auch Helga Axt(USC Freiburg) erneut beste Speerwerferin bleiben sollte. MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 Laver und Fraser im Finale Rod Laver, der 23jährige australische Linkshänder, erreichte wie im vergangenen Jahr das Finale des Tennisturniers von Wimbledon. In einem Match, das neben großartigen Szenen auch einige Tiefpunkte aufzuweisen hatte, bezwang er den inter- nationalen Meister von Frankreich, Nicola Pietrangeli, der als erster Italiener in die Vorschlußrunde von Wimbledon vorgedrun- gen war, mit 4:6, 6:3, 8:10, 6:2, 6:4. Austra- liens Meister Rod Laver, brauchte drei Sätze, bevor er sich auf das vielseitige Spiel des temperamentvollen Italieners einge- stellt hatte. Im letzten Satz kam Pietrangeli von 3:5 noch einmal 4:5 heran und führte bei Lavers Aufschlag 30:0, als der Austra- lier Punkt für Punkt aufholte und schließ- sich den ersten Matchball verwandelte. Im zweiten Semifinalspiel hatte der als Nummer eins gesetzte Australier Neale Fraser mit dem Inder Ramanathan Krishnan wenig Mühe. Mit 6:3, 6:2, 62 erkämpfte sich Fraser die Teilnahme am Endspiel gegen seinen Landsmann Rod Laver. Die ehemalige deutsche Meisterin Edda Buding schied mit ihrer tschechoslowaki- schen Partnerin Vera Puzejova im Viertel- finale des Damendoppels gegen die hoch- favorisierten Maria Bueno/ Darlene Hard (Brasilien/ USA) mit 2:6, 3:6 aus. Die Austra- lierinnen Mary Hawton/ Jan Lehane Setzten sich mit 6:3, 6:4 gegen Margaret Hellyer/ Vola Ramirez(Australien/ Mexiko) durch. Auch die Südafrikanerinnen Sandra Rey- nolds/ Renee Schurrmann hatten beim 674, 6:2 über Silvana Lazzarino/ Lea Pericoli ta- lien) wenig Mühe. Das Tennis-Turnier von Wimbledon stand am Dienstag im Zeichen der Spiele im Damen-Viertelfinale. Die letzten Vier sind die Siegerin des Vorjahres, Maria Esther Bueno(Brasilien), die der Britin Angela Mortimer mit 6:1, 6:1 keine Chance lieg, Christine Truman(Großbritannien) durch ein hart erkämpftes 4:6, 6:4, 6:4 Über Karen Hantze(USA), Ann Haydon(Großbritannien) mit einem 7:5, 1:6, 6:2 über Renee Schurman (Südafrika) und Sandra Reynolds(Süd- afrika), die die Vorjahresfinalistin Darlene Hard(USA) unerwartet glatt 6:1, 2:6, 6:1 aus- schaltete. Auch bei den Herren stehen nunmehr alle Teilnehmer des Halbfinales fest: der Inder Ramanathan EKrishnan schlug Luis Ayala (Chile) 7:5, 10:8, 6:2, und Red Laver(Austra- lien), der im Finale 1959 gegen Olmedo ver- lor, blieb 6:4, 5:7, 6:4, 6:4 über seinen Lands- mann Emerson erfolgreich.— In der Vor- schlußrunde kommt es zu folgenden Paarun- gen: Fraser— Krishnan und Pietrangeli Laver bei den Herren, Bueno— Truman und Haydon— Reynolds bei den Damen. Mevya und Helmle „unsportlich und vereinsschädigend“ Neuer Skandal bei den kleinen Meden- spielen in Baden: Der SV 50 Ladenburg ver- lor sein Spiel um die Badische Mannschafts- meisterschaft im Tennis gegen den Karls- ruher Eislauf- und Tennis-Verein über- raschend mit 4:5 Punkten. Grund: Er War nur mit vier Spielern der ersten und einem Ersatzmann der zweiten Mannschaft an- getreten. Der Spitzenspieler Klaus Meya und Hans Helmle(Nr. 5) waren dem Meden- spiel unentschuldigt ferngeblieben. Nachdem man vorher in Ladenburg noch einen Funken Hoffnung auf den Gewinn der Meisterschaft hatte, weil ein Protest wegen der Spiel- berechtigung des deutschen Ranglistenspie- lers Wolfram Schneiders vom Deutschen Tennisbund noch nicht entschieden ist, sind nun alle Meisterschaftsträume endgültig da- hin. Die Spieler Meya und Helmle wurden vom Vorstand des SV 50 mit sofortiger Wir- kung für sämtliche Medenspiele und für die Badischen Meisterschaften gesperrt. Der Badische Tennisverband wurde verständigt. Ueber weitere Disziplinarmaßnahmen wegen des unsportlichen und vereinsschädigenden Verhaltens wird der Gesamtvorstand des SV 50 Ladenburg in den nächsten Tagen ent- scheiden. lubo. Zonen- Springer stark überlegen: Hur Hrset Hitß hal noch Aussichten Die Mannheimerin Ingeborg Busch erst auf dem achten Platz In der ersten Olympia-Ausscheidung der Kunstspringer in Bad Kissingen zeigten sich die Aktiven der Zone stark überlegen. Für die zweite Qualiflkation am 13/14. Juli in Leipzig haben die Mitteldeutschen durch die besseren Plätze eine hervorragende Aus- gangsposition. Bei den Damen hat nur noch die deutsche Meisterin Ursel Hilß aus Hei- delberg eine Chance, möglicherweise auch noch Susanne Richter(Gmünd). Beide müßg- ten in Leipzig die Zweite von Bad Kissin- gen, Regina Windsch, schlagen. Die hohe Favoritin Ingrid Krämer Dresden) ist eine Klasse für sich. Bei den Herren Sprang der 34jährige Rudi Ortel sehr gleichmäßig. Dieter Pophal ver- patzte seinen letzten Sprung und fiel vom ersten auf den vierten Platz zurück. Bester DSV- Springer war der Europameister- Schaftszweite Horst Rosenfeldt auf dem fünf- ten Rang. Die westdeutschen Brettspringer haben ihre Rom-Chance schon in Kissingen begraben. Ergebnisse: Herren Kunstspringen: 1. Ortel(Chemnitz) 143,14, 2. Wellnitz(Ost- berlim) 142,000, 3. Sperling(Halle) 137,84, 4. Pophal(Ostberlin) 136,85, 5. Rosenfeldt (Regensburg) 128,61, 6. Völker(Ostberlin) 125,23, 7. Barendt Rheydt) 124,96, 8. Hefter (Westberlin) 121,82, 9. Schillinger Creiburg) 120,29, 10. Enskat(Leichlingen) 116,46.— Damen Kunstspringen: 1. Ingrid Krämer ODresden) 142,94, 2. Regina Windsch(Leip- Zig) 127,02, 3. Ursel Hilß Heidelberg) 124,97, 4. Susanne Richter(Gmünd) 121,93, 5. Wal- traud Ortel(Chemnitz) 120,82, 6. Angelika Hellwig(Westberlin) 117,08, 7. Heidi Jentsch (Ostberlin) 116,25, 8. Ingeborg Busch(Mann- heim) 112,41, 9. Monika Schöpe Oresden) 51 8 10. Waltraud Meier(Saarbrücken) 561. Hellwege an Dr. von Opel Heinrich Hellwege versichert als Vor- sitzender der Deutschen Partei dem DOd- Präsidenten Dr. Georg von Opel in einem Schreiben, daß seine Partei—„soweit das in unseren Kräften steht und soweit wir über unsere parlamentarischen Vertretungen in Bund und Ländern Einfluß möglichkeiten be- sitzen“— sich für das Anliegen des Goldenen Planes einsetzen würde. Der frühere aktive Sportler betonte, welch große Bedeutung der genügende Aufbau sportlicher Einrichtungen für die Gesunderhaltung des Volkes besitze und erklärte, daß er die Bundestagsfraktion, die Vertreter in den Landtagen und die für diese Materie zuständigen Fachausschüsse anregen werde, sich mit dem von der DOG zur Verfügung gestellten Material eingehend zu beschäftigen. Weitere Sportnachrichten Seite 10 Jeder dritte Stumpen-Raucher URGER raucht 1 Warum? Dank umfangreicher Tabakvorrãte kann BURGER es sich leisten, nur von den besten Tabakernten zu kaufen. Ist die Ernte einma nicht gut, kauft BURGER kein Kilo Tabak. Diesen Vorteil hat der Raucher B Urger stumpen 5 SSS e r dee 15 50 1 5 0 2 ag. e 8 rere e ee 8 ber, e N Id N N 1 e f 1 M 115 5 e 5 7 „PH)d dre Fedrurc ce 10 N 9 e ee. Der Meistgerauchte N. 5— WW n 8 5 eee e eee eee ee 705 2 de 4 N Wwe. N . 8 8 8 2— * 8 — Ak AMIIIEM-EIMKAUFSTAG von 8 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. 295 5 55 eee 8 Nr. 148/ Donnerstag, 30. Juni 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seit 13 Gesamt-Sozialhaushalt unter die Lupe genommen Stets wachsender Sozialhaushalt mit Gewiehtsverschiebung Die ODU/ CsU-Bundestagsab geordneten seien— wie unser Bonner eg.-Korrespon- dent meldet— übereingekommen, die Re- form der Handwerkerversicherung erst ab 1. Januar 1962 in Kraft treten zu lassen. Der Bundestag soll diese Vertagung— die auf Anregung aus Kreisen des Handwerks zu- rückgeht— noch vor den Parlamentsferien beschließen(vergl. Politischen Teil der heutigen Ausgabe). Den Wünschen des Handwerks ent- sprechend, sollen die Versicherten aus Hand- Werkskreisen von der Angestelltenversiche- rung in die Rentenversicherung der Arbei- ter überführt werden. Es soll jedoch der Zwang, besondere Beitragsmarken zu kle- pen, entfallen. Andererseits habe der Ver- sicherungsträger auf eine Sonderrechnung zu verzichten, aus der hervorgehen könnte, in welchem Verhältnis die Beiträge und Rentenbezüge der Handwerker zueinander stehen. Ein besseres Mittel, etwaige Finanz- lücken oder auch allfällige Ueberschüsse zu verbergen, gibt es einfach nicht. Mit ande- ren Worten gesagt, die stes wachsende Rech- nung des Wohlfahrtsstaates wird immer un- übersichtlicher. Steuerliche Abschreibungen rückwirkend kürzen Zu den Risiken eines ordentlichen Kauf- mannes gehörten bisher die das innerbetrieb- liche Kostengefüge beeinflussenden Preis- und Lohn veränderungen, Absatzschwankun- gen und etwaige Zahlungsausfälle, verursacht durch faule Schuldner. Gegen Brand, Blitz- schlag, Explosion und Haftpflicht kann man sich versichern. Nicht versichern kann sich aber der ordentliche Kaufmann gegen die Willkür des Gesetzgebers, der mit die Ordnung umstül- penden Ueberraschungen aufwartet. Wer also Investitionen plante und sorgfältig errech- nete, was die Investitionen— in Berücksich- tigung der Steuerlast— kosten, der mag sich jetzt die Haare raufen, denn die CDU/ CSU- Bundestagsabgeordneten sind übereingekom- men, bei den Beratungen über das Steuer- anderungsgesetz 1960 die in Aussicht genom- mene Verringerung der degressiven Abschrei- bungen schon ab 9. März 1960 wirksam wer- den zu lassen. Damit wird zwar die Regie- rungsvorlage wiederhergestellt, nach der nur solche Investitionsgüter, die schon vor dem 9. März angeschafft oder im eigenen Betrieb hergestellt worden sind, zu höchstens 25 Pro- zent des Anschaffungswertes im ersten Jahr vom steuerpflichtigen Gewinn abgeschrieben werden können. Aber der Finanzausschuß des Bundestages sah in dem etwaigen rück- Wirkenden Inkrafttreten des Gesetzes ein mit der Verfassung nicht vereinbartes Unrecht, ja einen Rückfall in die Rechtsunsicherheit, die zwischen 1933 und 1945 bestand. Deshalb Wollte der Bundestags-Finanzausschuß die verringerten Abschreibungssätze erst ab 1. Juli einführen. Wer Finanz- und Investitionsplanung kennt, der weiß, daß in den Betrieben mit- unter jahrelang vorauskalkuliert werden muß. Was nützt das Vorauskalkulieren, wenn unvermutet die Willkür d tzgebers mit Badische Beamtenbank e GmbH, Farlsruhe: Alistatt Dividendenausschüttung bleibt für das Jahr 1959 die übliche Sterbegeldbeihilfe an die Angehörigen verstorbener Mitglieder wei- terhin mit 100 DM je Sterbefall. Die Mitglie- derzahl vermehrte sich um 4 643 auf 95 752 Mitglieder. Die Geschäftsguthaben der Mit- glieder bewegten sich am 31. Dezember 1959 auf 2,42 Millionen DM. Das Eigenkapital wurde Weiter verstärkt. Die offer Rücklagen be- laufen sich jetzt auf 4,70 Millionen DM. Die Bilanzsumme g von 151 Millionen DM (Ende 1958) bis Ende 1959 auf 168 Millionen DM. Der Umsatz erreichte 3,57 Milliarden DM (1958: 3,32 Milliarden DM). Die Spareinlagen haben sich um 21,7 Prozent vermehrt und er- reichten am 31. Dezember 1959 den Stand von St 6G6ESCHAFTSBERICHITIL Dabei haben zuständige Stellen der Bun- desregierung gerade jetzt errechnet, daß die öfkentlichen Sozialleistungen von ursprüng- lich 12,96 Milliarden DM im Rechnungsjahr 1950 auf 35,33 Milliarden DM im Rech- nungsjahr 1959 gestiegen sind. Sie sind da- mit von 16,7 Prozent des Sozialprodukt ge- heißenen Volkseinkommen auf 18 Prozent gestiegen. Vielfach wird dies als sozialpolitischer Fortschritt gedeutet. Eine analytische Be- trachtung ergibt jedoch auch eine bedeut- same Verschiebung der Gewichte in der Sozialpolitischen Entwicklung. Die Leistungen der Renten versicherungen der land wirtschaftlichen Altershilfe, aus dem Kindergeldgesetz und aus dem Mutter- schutzgesetz sind während der letzten neun Jahre Von 4,12 Milliarden DM auf 18,79 Mil- liarden DM jährlich gestiegen. Ihr Anteil am Volkseinkommen erhöhte sich somit von 5,3 auf 9,6 Prozent. Die Leistungen der Krankenversicherun- gen und der Unfallversicherung haben sich Bingegen in der gleichen Zeit von 2,67 Mil- liarden DM auf 38,31 Milliarden DM— also von 3,5 Prozent auf 4,2 Prozent des Volks- einkommens— erhöht. In der dritten Gruppe der Sozialleistun- gen, zu der die Arbeitslosen versicherung, die Arbeitslosenhilfe und die öffentliche Für- sorge gehören, ist eine Zunahme von 3, 20 auf 3,40 Milliarden DM— also ein Rückgang des Anteils am Volkseinkommen um 4, 1 Pro- zent auf 0,7 Prozent— feststellbar. Die ge- ringfügige Zunahme der absoluten Aufwen- dungen hängt natürlich mit der Vollbeschäf- tigung zusammen. 0 Schließlich kommt noch der Lastenaus- gleich und die Kriegsopfer versorgung, die ihrer natürlichen zeitlichen Begrenzung hal- ber als Sonderleistungen zu betrachten sind. Die Erhöhung der individuellen Leistungen spiegelt sich im Wachstum absoluter Aus- gaben während der vergangenen neun Jahren wider. Von 2,96 Milliarden DM stie- gen diese Leistungen auf 4,82 Milliarden DM jährlich( Rückgang des Anteils am So- zialprodukt von 3,8 auf 2,5 Prozent). Logischerweise müßte mit dem langsamen Abbau der Kriegsfolgen— von dem ja auch die öffentlichen Stellen oder gesetzlichen Versicherungsträger betroffen werden— die Gesamtsozialaufwendungen abnehmen. Wie aber aus der eingangs erwähnten Konstruk- tion der künftigen Handwerkerversiche- rung ersicktlich ist, wird alles getan, um einen solchen Abbau des Gesamtsozialhaus- altes verschleiert durch Schaffung neuer Institutionen und Quellen entgegenzuwir- ken. Letztlich bleibt es dabei, daß Einkom- men bloß umverteilt werden. Tex dF Wüstenrot mit 2,26 Md. DM Bauspars umme (VWD) Die Bausparkasse„Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot“ Gemeinnützige mbH in Ludwigsburg/ Württ. hatte 1959 im Gegensatz zu der Entwicklung der Bauspar- kassen insgesamt, die durch eine gewisse Stagnation auf allerdings hohem Niveau ge- kennzeichnet war, erneut beachtliche Zu- wWachsquoten aufzuweisen. Das Neugeschäft lag mit 142 877(1958: 130 101) Verträgen über 2,26(2,18) Milliarden DM Bausparsumme um 20,4(28,6) Prozent höher als im Vorjahr. Das ist erheblich mehr als sich nach den Bau- sparsummen im Durchschnitt der privaten Bausparkassen mit 9,1 Prozent ergeben hat. Damit hat Wüstenrot mit 42,2(38,2) Prozent auch den bisher höchsten Marktanteil am Neugeschäft aller privaten Bausparkassen. Das Neugeschäft der GdF war im ersten Quartal 1960 gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres erneut um etwa ein Drittel höher. Der Geldeingang stieg auf rund 253 (175) Millionen DM, die Zuteilungen auf 460 (414) Millionen DM und die gewährten Zwi- schenkredite auf 171(89) Millionen DM. Da- nach sei auch die Entwicklung 1960 wiederum sehr günstig zu beurteilen. Das Stammkapital der GdF ist durch Beschluß der Gesellschafter versammlung aus den Rücklagen um das 15fache von 1,10 Mil- lionen auf 16,5 Millionen DM erhöht worden. Es befindet sich überwiegend im Besitz des aus 45 Mitgliedern bestehenden sogenannten Idealvereins. Die Anteile können satzungs- gemäß nicht veräußert, sondern nur mit 100 DM eingelöst werden. Die Rücklagen des Instituts wurden im Berichtsjahr wieder kräftig aus den Erträgen auf 24,54(18,48) Millionen DM aufgestockt.(Sie stehen nach der Teilumwandlung in Stammkapital mit 9,14 Millionen DM zu Buch.) Devisenbestand wuchs um 1, 3 Milliarden DM während der ersten Im Wochenausweis der Bundesbank vom 23. Juni wird hervorgehoben, daß die Ver- mehrung der freiverfügbaren Devisen (+ 495,1 Millionen DM) ausschließlich aus den Guthaben bei ausländischen Banken und Geldmarktanlagen im Ausland herrühre. Seit Monatsanfang hat sich die Netto-Devisen- postion am 7. Juni um 197,1 am 15. Juni um 612,5 am 23. Juni um 495,1 Millionen DM(insgesamt um 1 304,7 Mil- lionen DM) erhöht. Seit Jahresbeginn beläuft sich die Vermehrung der Netto-Devisen- position auf 3,64 Milliarden DM. Der Bar- geldumlauf in der Bundesrepublik hat in der dritten Juniwoche um 1,06 Milliarden PM ab- genommen, was wohl eine Folge der Steuer- termine ist. Die Einlagen der öffentlichen Veränd. gegen Stand in Millionen DM Ber.-Dek. Vor- Dek. 31. 12. 59 Banknotenumlauf 17 202,8—1047,3 19 045 DEVISENSTATUS Aktiva: Goldbestand 11 429,* 10 934 Guthaben u. Geldmarkt- anlag. im Ausland 11 456,9 + 507,9 8 249 Sorten, Schecks etc. 165,1— 1.7 130 Kredite an intern. Einricht. 4 523,7— 1,2 4 816 Passiva: Verbindlich. a. d. Ausl.-Gesch. 476,6 1 67 Nettodevisenposition 27 098,7 + 495,1 23 457 BINNENAERECHNUNG Aktiva: Inlandswechsel 1 919,3— 248,0 85³ Schatzwechsel 15,0 + 3,8 Lombardforderungen 97,6 2 Kassenkredite an Bund und Sondervermögen 16,3 + 8.0 26⁵ Ausgleichs- forderungen) 5 159,1 + 13,7 5 731 Kredite an Bund für intern. Einricht. 1 335,7— 1211 Passiva: Einlagen von Kreditinstituten 11 960,3 + 542,8 9 34⁴ Einlagen der öffentl. Hand 5 306,5 + 964, 1 2 261 ) Abzüglich in Geldmarktmittel umgetauschte Posten. Mannesmann mit höherem Umsatz, Lohnaufwand und Dividende Die Ertragslage hat sich gut gebessert Die Verwaltung der Mannesmann A lädt ihre Aktionäre zu einer Hauptversammlung für den 15. Juli ein. Es wird Ausschüttung einer zwölfprozentigen Dividende(1959. 10 Pro- zent) auf das AK von 580 Millionen DM vorgeschlagen. (Rb) In dem fast 70 Seiten umfassenden Geschäftsbericht der Mannesmann Ad, Düs- seldorf, für 1959 gibt es nur wenige Stellen, aus denen nicht hervorgeht, daß man sehr günstig abgeschlossen hat. Die Vielfalt der geschilderten Geschäftsabläufe verwirrt je- doch. Trotz umsichtiger und möglichst über- sichtlicher Erläuterungen läßt sich das Er- gebnis nicht analysieren, denn eine Viel- zahl von Zuführungen, Auflösungen und Umwandlungen, bei denen wohl oft auf steuerliche Auswirkungen Rücksicht genom- r ei 1 DM e ewinn⸗ ünd Verlust- 70 000 DM(1958: 20 000 PM) beziffert, bei nahe- zu unverändertem Reedereiergebnis 1959 mit 49,4 Millionen DM(1958: 59.9 Millionen DMW). Die Anlage- Abschreibungen haben sich auf 41,3 Millionen DM(1958: 43,4 Millionen DM) ermäßigt. Hauptversammlung am 21. Juli. Versicherungen Magdeburger Feuerversicherungs- Gesellschaft, Hannover: Laut HV- Beschluß wird für 1959 eine Dividende von 12 Prozent ausgeschüttet. Außer- dem werden die alten Aktien im Nennwert von 210 DM im Wege der Kapitalberichtigung zu Lasten der Sonderrücklage auf 300 DM herauf- gestempelt; gewinnberechtigt ab 1. Januar 1960. Eine Kapitalaufstockung um weitere 5 Millio- nen DM(Einzahlung 50 Prozent) im Verhältnis rechnung) mit 1,27 Milliarden DM über dem des Jahres 1958(1,14 Milliarden DM) lag, hat Wohl hauptsächlich zwei Gründe: Einmal hielt die günstige Entwicklung bei den gut beschäftigten Töchtern der Weiter verarbei- tung an; zum anderen konnte die 1958 stark rückläufige Ertragslage der Muttergesell- schaft im Laufe des Berichtsjahres verbes- sert werden. Denn die Kosten für Roheisen und Thomasstahl haben sich durch die 2zu rückgegangenen Erzpreise verringert. Auch zwel Hochöfen konnten durch den besseren Absatz Wieder in Betrieb genommen We 0 Ferner haben stef die im Inlanidsg erheblich unter den Stand von Ende 19 gesunkenen Röhrenpreise wieder erholt. Außerdem sind im Auslandsgeschäft teil- Weise wieder höhere Exportpreise erzielt worden. Diese überwiegend günstige Ent- wicklung ermöglichte einen Reingewinn 1959 — einschließlich Vortrag— von 70,58 Mil- lionen DM(1958: 58,75 Millionen DMW). Der RKundenumsatz stieg um 127 Millionen DM auf rund 2,74 Milliarden DM. Er lag aber immer noch um 39 Millionen DM unter dem des Jahres 1957. Der Exportanteil wird mit ionen DM(1958: 672 Millionen D) N Die für die Ertragsbeurteilung wichtig- sten Posten sind in der konsolidierten Er- folgsrechnung die ac. Aufwefidungen, die mit 141,7(66,2) Mill. DM ausgewiesen werden Die Steuerleistung 1959 erhöhte sich auf 186,94 Millionen DM(1958: 180,27 Millionen DRM). Obwohl die Zahl der Belegschaft ohne Auslandsgesellschaften mit rund 73 600 Köpfen praktisch unverändert blieb, belau- fen sich die Arbeitskosten(Löhne, Gehälter, gesetzliche und sonstige soziale Aufwendun- gen, einschließlich Abschlußgratifikationen) auf 659,29 Millionen DM T 24,94 Millionen DM Aufwand für Pensionen(1958: 642,57 + 13.22 Millionen DM). Der Sozialanteil schöpft also— gemessen an der konsolidier- ten Gewinn- und Verlustrechnung— kast 60 Prozent des Gesamtergebnisses ab. Nachdem die Investitionen von 177(175) II. beinahe ganz aus den Abschreibungen men werden. Die neu aufgelegte Anleihe von 150 Mill. DM wurde mit 101 Mill. zur Ab- lösung von höher verzinslichen langfristigen Anleihen und Verbindlichkeiten und der Rest zur Ablösung von mittelfristigen und kurzfristigen Schulden verwandt. Die An- lagewerte sind mit 66 Prozent durch Eigen- kapital finanziert, Unter Hinzurechnung der Rückstellungen für Vermögensabgabe und Pensſonen beträgt das Deckungsverhältnis 82 Prozent. Allen langfristigen Vermögens- werten steht ein langfristiges Kapital von 107 Prozent gegenüber. Die kurzfristigen Schulden einschl. Gewinn werden durch das kurzfristige Vermögen zu 134 Prozent über- deckt. Zahlen zur Geschäftslage 5 156(146) kinanziert werden konnten, Brauchten keine neuen Schulden aufgenom- drei Juni- Wochen Hand, die am 7. Juni noch mit 2,14 Milliar- den DM ausgewiesen worden sind, sind dem- gemäß in den drei Wochen um 3, 17 Milliar- den DM. gestiegen. Dagegen verminderten sich die Inlandswechsel recht erheblich. Sie wurden am 7. Juni mit 2,47 Milliarden DM ausgewiesen. Rundfunk-Rabatt-Kartell trotz heftigen Wunschkonzerts (VWD) Der von elf Herstellern für Rund- funk- und Fernsehgeräte am 4. Januar 1960 angemeldete Kartellvertrag und der gleich- zeitig angemeldete Rabattbeschluß ist nach wesentlichen im März durchgeführten Ande- rungen wirksam geworden, nachdem die Widerspruchsfrist abgelaufen ist. In einer Erklärung vom 29. Junſ erläutert das Bundeskartellamt, warum es keinen Widerspruch erhoben hat. Wie es darin heißt, lägen die Rabatte zwar wesentlich unter den früheren, doch würden die Rabatt- einsparungen dazu verwandt, den Ver- braucherpreis wesentlich zu senken. Außer- dem soll die Verringerung der Spannen gegen den Beziehungshandel wirken und die Kon- kurrenzfähigkeit gegenüber den Versandge- schäften erhalten. Die Fachverbände und die „überwiegende Zahl der Groß- und Einzel- händler“ hätten dieser Regelung, die bis zum 30. Juni 1961 gilt, zugestimmt, erklärt das Bundeskartellamt. Nur ein„geringer Teil der Händler“ habe— und zwar erst nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist unter Betonung der individuellen Interessen die widersprechendsten Aenderungswünsche geäußert, die in der Hauptsache auf eine An- hebung der Rabattstufen für den Einzelhan- del hinausliefen. Insbesondere sei aber nicht nachweisbar, daß die vereinbarten Rabatt- staffeln als mißbräuchlich angesehen werden könnten, erklärt das Bundeskartellamt. Enzinger Union gab 14 Prozent und Zukunftshoffnung (VWD) Die Hauptversammlung der En- zinger-Union-Werke Ad(Mannheim) am 29. Juni, in der 3,18 Mill. DM von 4,60 Mill. DM Grundkapital vertreten waren, beschloß antragsgemäß die Verteilung einer auf 14 (. V. 12) Prozent erhöhten Dividende auf 4,60 Mill. DM Grundkapital. Aufsichtsrats- Vorsitzender Direktor Philipp Frank Meut-⸗ sche Bank AG, Mannheim) wies auf das zu- kriedenstellende Ergebnis des Geschäftsjahrs 1959 hin. Der Umsatz habe etwa dem des Vorjahres entsprochen. Da die Rücklagen der Gesellschaft nicht übertrieben hoch seien (am 31. 12. 1959: 1,25 Mill. DM), komme eine Kapitalberichtigung aus Gesellschaftsmitteln 2. Z. nicht in Frage(gegenwärtiger Börsen- kurs etws 700). Außerdem könnten durch EWG und EFTA Verhältnisse eintreten, die heute noch nicht zu übersehen sind. Das Vorstandsmitglied Direktor Robert Andre Sagte, im laufenden Geschäftsjahr habe die günstige Entwicklung angehalten. Die Um- Sätze seien weiterhin ansteigend. Die Fabri- Ken des Unternehmens seien Bis weit in das nächste Jahr hinein infolge der Investitions- kreudigkeit der Kundschaft beschäftigt, o daß wiederum ein zufriedenstellendes Er- gebnis erwartet werden könne. 5 Marktberichte vom 29. Jun! Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Erdbeeren 230; Johannisbeeren rot 30—87, dto., schwarz 137140; Stachelbeeren unreif A 3242, B 2026; Himbeeren in Schalen 65115, Industrieware 47-48, Schattenmorellen 40—45; Süßkirschen A 1 4860, A 32—47, B 2431; Pfirsiche A 45—68, B 28-44; Zwetschgen„Ruth Gerstetter“ 4653; Kepfel B 28—37, Ausfall 18—27; Birnen A 25 bis 35. Ausfall 18—24; Kopfsalat, Stck. 8—12; Gurken 350—500 g, Stück 20—27, 500—700g, Stück 28—35, über 700 g, Stück 36—43; Buschbohhnen 55—65; Stangen-⸗ 69,39 Millionen DM. Das Hypothekendar- 5 a 5 5 0 8 5 0 lehensgeschäft wurde neuerlich ausgeweitet, 1 zu 1 Wird das Grundkapital auf insgesamt und sich mit den ao. Erträgen von 149,8(68,2) 1959 1958 1957 bohnen 96—92; Blumenkohl 150200 mm G, Skück ährend im kurz- und mittelfristigen Kredit- 10 Millionen DM erhöhen(Einzahlung 7,5 Mil- Mi 0 1. ten. Al. Kohle(in MIII. 0) 6,83 6776 6.64 20. 200—250 mm G, Stück 25—35, 250300 mm O, während im kurz- u 1 8 4 g 9775 N Mill. DM in etwa die Waage halten. Als Koks(in MiIII. t) 193 2˙14 200 geschäft keine nennenswerte Veränderung lionen DW) bei 6,9 Millionen DM Rücklagen. Hauptposten enthalten die a0. Aufwendun- oles an Mil, t 95„ 9 Stück 35—45. 5 11 1 7 8 11e 9 Briketts(in Mill. t) 1,22 1,34 1,58 4 8 k eintrat. Württembergische Feuer Versicherung A, ine Zufüh Rückstellung für die Rohstahl dn Mili. h 2.10 181 199 Weinheimer Obst- und Gemũsegroßmarkt Deutsche Rlodiaceta AG, Freiburg/ Br.: Divi- Stuttgart: Kapitalerhöhung um 1 auf 5 Millio- n ene enen eee F Walzstahl(in Mill. t) 1.27 1,18 1.31(KWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. dendenvorschlag acht(1958: sechs) Prozent. Die nen PM aus Gesellschaftsmitteln und eine wei⸗ Vermögensabgabe von 60 Millionen DM. Die Rshren(in Mill. 9 0.88 0% 0,81 Es erzielten: Sügkirschen A 315, B 28-36, C Hauptversammiung am 29. Juni beschloß Kür- tere Aufstockung auf 6 Millionen PI dureh LAG-Schuld(Gegenwartswert 180,03 Millio- KRundenumsstz bin e eee„„ 5 zung des bisherigen Grundkapitals von 16 Mil- Ausgabe neuer Namensaktien(Bezugskurs 200 nen DW) ist somit erstmals teilweise passi- En Mrd DD. III. DIL 1 50 922 5„ B 22.36, G 1821; RHimpeeren 5 UHonen um eine Million DM und anschließende Prozent) vorgeschlagen, Die Berichtigungsaktien viert. In den ao. Erträgen spiegeln sich Auf-. DN e ie 6095, C 50—59 Jona Aufstockung aus Gesellschaftsmitteln um fünf sind rückwirkend ab I. Januar 1989 ewinn lösungen aus den Rücklagen von 33,3 aus den Investitionen 3334, dto. schwarz 135—137; Pfirsiche A 3610. Millionen DM auf insgesamt 20 Millionen DM. berechtigt. Dividendenvorschlag: 14(nach 12) Pensionsrückstellungen von 51.6 n(in Mill. DAU) 177 175 226 B 2087; Aepfel A 50—52, B 26—41, C 1827; Birnen Hamburg-Amerika-Linie(Hapag), Hamburg: Prozent zuzüglich 2(nach 3) Prozent Bonus. HV*** 1 5 Abschreibungen B 2943, C 20-28; Pflaumen„Ruth Gerstetter“ Der Jahresreingewinn für 1959 wird mit am 14. Juli. f Wertberichtigungen von 30,8 wider. ein Mill. Duc) 186 18 134 B 40-41; stangenbonnen 74-1, Buschbohnen 61—71. 5 60 25 Aitgetent vos. Vereiaigte Wirtschabtodteaete GmbH 28. 6. 29. 6. 28. 6. 29. 6. 28. 6. J 2. 6. 29. 6. D. 6. 1 Seilind. Wolff 138 136 J 5 1700 0 n Unifonds 149,00 147,80 Effektenbörse bie Regekuen benen uicht tor ewwetee Uebertsagange: Sſemeng& Tlaske„„ 5 fee een ei io Universal- rund 112.1311185 oder Uebermittlungsfehler.) 3 337 333 Pfälz Hypo. 595 600 60% 0 1 94 94 Uses fonds 118.20 118,20 ö 25 Rhein. Hypo. 5 Rhein. Hypo.* 20 5 5 Frankfurt a. M., 2 9. Juni 196 Stahlwerke Bochum 3¹⁵ 3²⁵ 5% Rbein Hypo. 90 90 Atomie-Fd 48 584 5,78 29. Juni i 0 Stahlwerkesüdwestfalen 850 8.5 enten 6.5% esp v. 88 89 8 8 172 1 05 Südzucker 574 37 7.3% Rhid.-pielz 88 02%— 1. f N 28. 6. 27. 6. 28. 6. 29. 6. 28. 6 29. 6 19 2 357 356(Zinsen steuerfrei) 5 2 8 f yssen 3 50 85 93 U 89% Keystone 8. 8 8 14.81 14,68 Nollerte Aktien VFC 1385 85 D 70 e FF; 15,5 14% N,, d e ee e eee, e eee, ee ee e,, e ee e,, ee, elwer 2 5 2 71 25 5 1 5 2 1 ilsdelphis 3 5 AG f. Energie 500 Bichbeum Werget 1220 30 Kléckner Humb Deuts 50 355 n 3 8 f 8% Coggraſeo dba 1 zelist Weidbof v 88 40 Tel. Fl. 15) 9,8 5,13 AG f. Verkehr 758 98 El. Licht u. Kraft 225% 225 ½[ Klöckner- Werke 274 275 Zellstofl Waldhof 3³⁰ 826 5% Pfälz Hypo 11* 111 Wandelanleihen Eurit(str.) 120,25 170.25 AEG 47%%% Enzinger Unton 00 680 Kreuß-Mafles 465 475 5 5% Rhein Hypo. 100 105 5.8% Anglo Americ. Buropschem(st.) 170,0 170,00 Aschaftenb. Zellstoft 174 173% glioger Maschinen— 510 f Lahmeyer 780.1750 Unnatierte Aktien 7.5% Sſemens v 541 2 Corp v 59 100 100 Sist-Imb(sfr. 1070 07⁰ Badische Anflin 979 874 Farben Bayet 763 7⁵⁰ Lindes Eis 92¹ 921 5 7% ABG v. 58 280 276 t 1811 BMV 380 870 Farben Liquis 6,75 6,80 Löwenbräu 1440 14⁴⁰ Beton& Monierbeu 60⁰ 6¹⁰ Renten 6% BMW» 58 407 Metalle Bemberg 255 272 Bein jetter 239* 88 Ludwigsb Walzm.—— Burbach Kah 435 4³⁰(Zinsen tatifbesteuert; 5.5% Chem Albert o 56 209 20 27. 6. Berger 560 55 Feldmühle 1850 1850 Mannesmenn 327 326 Dyck ethott 55 180% AEG v 56 105% 5.5% Schering v. 59 255 252 1 slektr. Kupfer Bekule abgestempeli 7 75⁵ belten 420 417 Metellgesellschaft 1885 1430 Eisenbütte 908 555 80% Beden- Württ. v. 87 4 104% 65% VDR v. 51 5 Blei dto neue. IJelsenderg 22% 230 Nordd Lloys ſo? 7 Kiotschenteuther 1 76 7%% BASF v 55ü 165% ee dovestmest-Zerufhste„ Binging Btebetel iso io Coldschmidt 80 800 sb 24% ſgsocoer J leeder klüne 2% 2%% Posch e 6 1 e 220.0 Nies, Bochumer Verein 2% Sause green 55 340 T Pfalz. Vidhlen e* 35 22%% 580 v. 86 10% 0% Adirops 12959 140,80 Nissin 63 5 1 8. N. 59 3395 erke ö 9 8 l r.. e e oe ne Brown, Boverl& Cie 040 85 Gußstehl Witten 770 1 5 I heineſektre 1050. 55 1 7% Bundespost v. 58 9 0 100% Anglo Dutch 10.20 100.90 bevisennotterungen Cassell— 75 Gutehoffnun 7 22⁰ Rheinstahl 484 484 5 anken 0 5 105 go! 5„ 5 Same Aeg 437 2575 Rether Bergdes 128 13⁵ RWE 74⁰. und Versicherungen 3 255. 5 8 119.50 l 5 5. Chemie Verwaltung Hüls 1280 5„ klendeis- Union 1085 745 dto. Vorzüge 6⁴⁵ 887 Alllenz Leben 1000— Benzin v. 38 90 90 Concentro 151,50 150,0 1 can Dollar Conti Gummi 1013 3810 llapog 1223 Rbeinmetell— 300 1 Alnenz Versicherung 3740 3780 8% kieidelb. Zem. v. 56 105 8 Dekafonds 166,0 168,20 100 dll. Daimter Benz 5⁰⁰ 172 Harpener 110 Rheinpreußen 8 277 Badische Bank 557 55⁵ 8% Kioechster Farb. v. 57 07% 107 Buropsfonds 1 172,80 172.80 100 strs. Deete-Lanz 170 5 Heidelberger Zement 678—126⁰ Riedel 470 200 Bayer. Hypo.& Wechselb 605 7⁰⁰ 7% Hoechstei Farb. v. 58 103% 103% Burunion 156,40 155,0 100 veig. kr. Demag 757 745% kloechster Farben 255 70 Ruhrstahl 5²⁰ 50 Berinet Hendelsbank 6/78 678 6% Hoeschwerks v. 56 7895 98% Fondak 173,00 178,00 100 ktrs. 5 Contigas 8 8. 75 5 255 N 780 5 48 5 150 7% Lastensusgl. v. 59 10⁰˙⁰⁰ 5 Eondis 195,90 3 100 dön. Kronen t. Edelstahl. ochtie 5 alzde 255ꝗ t. Bank A8 7 8 8% MAN v. 57— Fondre 117.01 100 norw. Kroden Pt. Erdöl 278 27 klolzmann 25 5 Schering 483 S8 Dt. Centrelboden 39% 394% 3% Mannesmann». 59 89% 9⁰ III. Fonds 1 106,20 dos, 100 schwed. Kronen Degusse 117 1170 Hütten Oberhausen 5 5 Schiess 3⁵⁴ 750% Dt. Eyp Penn Bremer 2 400 8% Ptalzweike v. 57 104— industrie 95,90 86,10 1000 ft. Lire 6 Dt. Lino 14³⁵ 1410 Hütte Siegerland 500 Schlogquellbr. 770 1 I resdner Bank AG 6³³ 655 6% Ptälz. Hypo. 25 4 Intervest 99, 1088,70 100 österr. 16,059 56 318 326⁵ 5⁵⁰ 1 Sensing. Ot. Steinzeug 460 4 Ind. Werke Karlsruhe 5 5 Schubert u. Salzer 585 478 Frankt. Hypo. 2 10⁵⁰ 5% pfälz. Hpyo. 9³ 9³ Invest 178,0 178,00 portugal 14.559 Pt. Eisenhandel 233 85 Kall-Chemie 115 75 Schultheiß Stamme 450 85 industriekreditbenk 260 255—— Thesaurus 214.5 212,0 100 D-West Didier-Werke 50⁵ 557 Karstadt 45% 149% Scwertz Stechen 70⁰ 1 Mannh. Versich. Lit. 4 20 1810 n 80% K opt. Ertrs gast. 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Drittel; 1 Fachschulen Sommersemester 1960, Rate; g Am 20. 6. 1960 Getränkesteuer für Mai 1960; Sebäudeversicherungsumlage 1960, halt der Rechnung; Vergnügungssteuer, Gebühren; Alle Steuerzahlungen aus Erst- od. Nachveranlagungen, soweit die Zahlungsfrist nach den zugestellten Beschei- den abgelaufen ist; Stundungsraten; Mietzinsen, Zins- und Tilgungsraten zu den vertrag- lichen Fälligkeitsterminen. Die bel Zahlungsversäumnis zu entrichtenden gesetzlichen Säumnis- Zuschläge sind bereits verwirkt. An die noch Säumigen ergeht die dringende Bitte, ihrer Zahlungspflicht Mmerhalb einer letzten Frist von einer Woche zu genügen. Nach Ablauf dieser Frist werden die Rückstände ohne weitere Erinnerung kosten- Pflichtig beigetrieben. Mannheim, den 21. Juni 1960 für alle Zwecke bis DM 4000, u. höher. Maschinenfinanzierungen bequeme Monatsraten, individuelle, diskrete Beratung und Vermittlung. Schaeffer KG. Kredit-Büro MANNHEIM, L 18, 8. Telefon 2 44 80 aden berustälge . 2000, rasche Auszahlung! 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D 25 Seite 16 MANNHEIMER MORGEN FEUIILETOR Donnerstag, 30. Juni 1960/ Nr. 149 9 Köß mich noch einmal, Käthchen Cole Porters Musical„Kiss me Kdte“ in der Städtischen Bühne Heidelberg Natürlich kennen Sie Shakespeare. Und „Der Widerspenstigen Zähmung“, Genau darum geht's in„Kiss me Kate“. Und es hat doch nichts damit zu tun. Denn erstens ist„Kiss me Kate“ durch und durch un- seriös und zweitens gibt es auch gar nicht Hause lassen. Denn wenn auch versichert wird:„Alles, was wir von Shakespeare übernommen haben, haben wir wörtlich übernommen!“— es fällt, hoppsasa, kaum ins Gewicht! Es stört nicht. daß es von Shakespeare ist.(Aber da habe ich, glaube Vor, von Shakespeare zu sein. Es ist ein ich, etwas entsetzlich Blasphemisches ge- Musical voller fröhlichem Unfug, und die sagt!?) Musik ist von Cole Porter. einem Amerika-* ner, Von dem zum Beispiel Begin the Be- Hansgünther Heyme, sonst grüblerisch Zuine stammt und dieses etwas sentimen- dem engagierten Theater zugeneigt, zeigt tale Nicht and Day“ Beides big hits“, wie sich im Umgang auch mit der leichtgeschürz- das in der Fachsprache heißt, und„Ever ten Dame Muse durchaus versiert. Flott. greens“ dazu. Flott. Ein Tänzchen. barett-Szenchen. Bewegung, Kinder, Bewe- Sung. Nur nicht müde werden! Und es hat denn auch ein Waghalsiges Tempo, beson- ders wenn man bedenkt, daß ein Schau- spieler ja schließlich kein Sänger und ein Sänger kein Tänzer ist. Was hilft's? Not lehrt beten, und Cole Porter(assistiert von Hansgünther Heyme und IIse-Lore Wöbke) lehrt tanzen und singen. Es geht wunderbar. * Also ein Musical! Das ist eine auf deut- schen Bühnen noch immer nicht so ganz hei- mische Stückgattung, die in London und New Vork das Erbe der Operette angetre- ten hat: Sprechtheater mit Musik und Tanz, und hier und da mit etwas tieferer Bedeu- tung. Aber genau kann man eigentlich nicht Sagen, Was das Wesen eines„Musicals“ aus- macht, und Cole Porters Librettisten Sa- Leicht, leichter, am leichtesten! Und das ist muel und Bella Spewack, die es eigentlich ja so schwer. Wissen müßten, sind auch recht undeutlich* in ihrer Erklärung:„Es muß vor allem un- Hübsch haben sie das gemacht in Hei- terhaltsam sein. Im Gegensatz zum reinen delberg, alle zusammen. Der muntere Re- Sprechstück ist es sehr vielseitig und soll gisseur und die temperamentvolle Choreo- auch Ohr und Auge erfreuen.“ Sraphin, der kulissenkundige Bühnenbild * ner Frank Schultes und Haidi Schürmann, Die wissen's also auch nicht! Dabei gibt die die ganze Gesellschaft entzückend ein- g 5. gekleidet hat. Drunten im Unterland wirkt es schon eine ganze Menge Stücke dieser H. 15 8 4 5 828 5 5 8 ans Georg Schäfer mit einer Heidelber- Art und ein sehr erfolgreiches mit dem per ger Combo:„Im always true fo vou, dar- fekt ausländischen Titel„Prairie Saloon“, 8 8 5 N 5 in ling, in my fashion Tätera 41 ü das— obwohl e 1 1 in 8 858 8 8 nt! 1 5 German— ein Mordserfolg war im Hei- Parkett und läßt sich amüsieren. Freut delberger Zimmertheater(und anderswo uch des Leb i auch). Ein bißchen Liebe gehört dazu; von 8 5 Melodie und Rhythmus je mehr, je besser, Eifersucht natürlich eine gehörige Portion, und neben Flitter, hübschen Beinen und kessen Texten auch Witz, Ironie und Par- die.. Das Schnülzchen spielt kaum eine Statistenrolle, oder es darf höchstens auf- treten, damit man sich drüber lustig ma- chen kann. Und sie singen und tanzen und sprechen — alles gleichzeitig. Und die fesche Liselotte Keip ist kühn auf rote Bühnenbestie frisiert, Sanz Capriccio und Olala. Sie spielt das Käthchen(nicht das von Heilbronn, sondern das von Shakespeare, das erst gezähmt wer- den muß). Nein, sie spielt den Broadway- * Star Lilli Vanessi, der im Spiel das Käth- chen spielt. Viel lange Beine und schleppen der Samt. Zwei Schelmenaugen und ein schnippischer Mund. Bravo, Käthchen! Und Michael Toost darf schwerenötern und ope- retteln. Er spielt mit leiser Ironie Fred Gra- ham den Unwiderstehlichen, Petruchio den Jetzt wissen wir also ganz genau, was ein Musical ist, und können uns dem speziellen Fall von„Kiss me Kate“ zuwenden. Das spielen sie nämlich in Heidelherg auf Claus Helmut Dreses sturmerprobter Städtischer Bühne(in Mannheim haben wir's sogar auch schon gehabt). Das Stück handelt.. Aber handeln ist eigentlich schon wieder übertrie- ben. Gut, es verknüpft... Es verknüpft „Der Widerspenstigen Zähmung“(sehr frei nach Shakespeare) mit einer Gangster-Ko- mödie und setzt sie in Parallele mit Kulis- Senszenen aus der zerkrachten Ehe eines Schauspielerehepaares, das zwischen seinen rarische Ruine aus attischer Zeit. Nicht viel Auftritten einen lustigen Krieg austrägt. mehr als der grandiose Epilog einer verlo- * renen Laios-Trilogie, der bisweilen als Pro- Natürlich endet's happy. So revolutionär 108 zur„Antigone“ des Sophokles gespielt ist das Musical nun auch wieder nicht. Doch 3 8 5 3 . 8 5 3 WI n Oedipus un ntigone. Ein gewal- 5 die 1 n 5 3 tiges chorisches Klagelied über den Krieg, chen, eine kleine Einschiebung er Anek in eine Totenklage für die Gefallenen. Das Ge- London im vergangenen Jahr habe ich ein 0 5 8 schehen wird nur von einem Boten referiert. Musieal gesehen„West Side Story“ hieß Im Mittelpunkt stent Eteckles, Sohn des das und die Musik war von Leonard Bern- Oedlipus, der dem Fluch über seinem Ge- stein, das endete allerdings entsetzlich trau- schlecht nicht entrinnen kann, sich zum Bru- rig mit Tod und Tränen. Romeo und Julia derkampf entschließt, und so seinen eigenen im FHalbstarkenmilieu New Vorks. Merke: 5 5 des Schicksals 5; ig in Einklang bringt. —— 8 an men anbecinet Rieti Der Tübinger Ordinarius für klassische 5 1 Philologie, Wolfgang Schadewaldt, hat die Tragödie übersetzt und für die Bühne ein- gerichtet. Die Uraufführung fand im Landes- theater Württemberg-Hohenzollern in Tü- bingen statt. In einem Prolog deckt der Be- arbeiter die familiären Verflechtungen der unglücklichen Labdakiden, Nachkommen des Laios auf, und gibt in den unbehauenen Worten„Man will und muß, muß wollend, will gemußt“, in denen sich seine nicht im- mer glückliche Liebe zu Partizipien demon- striert, den geistigen Schlüssel zu diesem gigantischen Torso. Er kupiert die Schleppe. die wahrscheinlich ein attischer Bearbeiter der Tragödie angehängt hat(Ismene und Antigone erfahren das Gebot, daß Poly- neikes nicht bestattet werden darf) und die Wohl nur dazu diente, auf die„Antigone“ des Sophokles überzuleiten. Wenn man von Uebertragungen antiker Dramen spricht, so darf man den jungen Mattias Braun nicht unerwähnt lassen. Braun ist philologisch skrupellos. Er münzt die Tragödien um, schneidet ins dramatur- Die„Sieben gegen Theben“ des Aeschy- los sind ein Fragment; eine ehrwürdige lite- Aber ziehen wir den lehrhaften Zeige- finger wieder ein.„Kiss me Kate“ oder, bitte, „Küß mich, Käthchen!“ ist sehr lustig. Und Günter Neumann, von dem die deutschen Texte stammen, hat seinen Witz nicht ge- schont, dem Vergnügen der Einwohner zu dienen. Das trällert und plätschert und al- bert und dalbert, und obwohl im Grunde eigentlich überhaupt nichts passiert, fühlt man sich doch aufs erheiterndste angespro- chen. Humptata und tralala; denn Cole Por- ter ist auch nicht faul gewesen und jazzt in sämtlichen Hitzegraden auf Deubel komm heraus 5 * Auch ein geübter Tiefenforscher wie Professor August Piccard würde vergebens nach Tiefen forschen in diesem Scherzchen. Man sollte deshalb mit dem Hut und dem Paletot auch den Oberlehrer, der aus jedem echten deutschen Manne drängt, in der Garderobe abgeben und den Shakespeare zu direktor Ein Liedchen. Ein Ka- „Köß mich, Käthchen!“ Die Stadtische Bühne Hei- delberg brachte als som- Zwischenspiel Musical „Kiss me Kate“ in einer sehr lebendigen Inszenie- Huansgünther Heyme heraus. Die beiden Hauptrollen sind mit Lise- und Michael Toost besetzt, die wir hier in einer Szene zeigen. Foto: Busch(Heidelberg) merlickes Cole Porters rung 0 lotte Keip großen Salon- und Bühnenlöwen.„Wunder- bar, wunderbar. Es ist zum Mitsingen. * Drum herum wimmelt's von Sternen und Sternchen, Schauspielern, Sängern und Tän- 5 zern. Karin Kleine ist Käthchens Schwe- sterlein Bianca: ein blondes Gift von um- werfender Süße. Drei Beaus hat sie: ernsten, etwas schüchternen Klaus Groth, den ausgelassenen Heiner Kruse und den fixen Maximilian Wolters. Eine lustige Me- nagerie. Und Günter Kütemeyer und Toni Damaris als Gangster sind auch ganz drollig und schwingen sich anmutig von Pointe zu Pointe. Cole Porters Walzer-Couplet„Schlag Zyklopisches Fragment von Aeschylos neogefaßt Uraufführung der„Sieben gegen Theben“ von Wolfgang Schadewaldt in Töbingen ische Fleisch und überträgt sie in eine eigene, autonome Sprache, schwelgt in der Kunst der Periode, die mit langem Atem über viele Zeilen fließt. Der Graecist Scha- dewaldt lehnt sich viel eliger an den Urtext an. Seine knappe Sprache ist reich an ge- ballten Partizipien:„helmbusch-wippend gassendurchstürmt feuererzeugt feld- waltend— speererworben allzitternd Wohlthronend.“ Das liest sich schwerer, als es sich spricht. Trotz aller Treue zu Aeschy⸗ 108 ist sein Deutsch Allpühmnenerprobt, ur- K textnachspürend quadert sich wie unbehauenes Mauerwerk Und verzichtet auf modischen Schliff. Wo je- sprachbilderstürmende doch der Zur Förderung von Wissenschaft und Por- schung hat der„Westdeutsche Verlag“, Köln/ Opladen, einen Preis von 16 000 Mark gestiftet. Der Preis wird in vier Teilen von Je 4000 Mark für je eine Arbeit auf den Wissenschaftsgebie- ten der Soziologie, der Betriebswirtschaftslehre und der Wissen- schaft von der Politik vergeben. Professor Herbert Albert, der Generalmusik- des Mannheimer wurde eingeladen, in der ersten Hälfte des Mo- nats Juli Sinfonie-Konzerte in Bologna, Flo- renz und Rom zu dirigieren. Professor Dr. Theodor Heuss wurde in Nürn- berg für die nächsten drei Jahre wieder zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Ger- manischen Nationalmuseums gewählt, dessen Vorsitz er bereits vor seiner Amtszeit als Bundespräsident inne hatte. Auch sein Stell- vertreter, Dr. Hans Christoph Freiherr von Tu- cher, wurde in seinem Amt bestätigt. Der Ver- waltungsrat befaßte sich vornehmlich mit dem Gesamtplan zur endgültigen Gestaltung des Museums, dessen Kernstück das frühere Nürn- ————— Dreimal Trojq Heidelbergs Theqterspielplon 1960/6 Seiner Vorschau auf die kommende Spielzeit konnte Dr. Claus Helmut Drese der Intendant der Städtischen Bühne Hei- delberg, eine recht erfreuliche Erfolgsbilanz der im Juli auslaufenden Saison voran- schicken. Danach haben die Einnahmen der Städtischen Bühne den Etat-Ansatz um 78 000 Mark überschritten, ein Ergebnis, das hauptsächlich dem umorganisierten und um 23 Prozent gestiegenen Abonnement zuzu- schreiben ist, dann aber auch deni verstärk- ten freien Kartenverkauf. Bemerkenswert ist, daß es gelang, den Spielplanschwer⸗ punkt vom Musiktheater auf das Schauspiel zu verlegen; unter den 438 Aufführungen der Spielzeit waren 236 Schauspielabende. Auch die drei erfolgreichsten Stücke Waren Schauspielauf führungen:„Nathan der Weise“,„Dreigroschenoper“ und„Faust“; dann erst folgt mit dem„Freischütz“ die er- folgreichste Oper. „Der Freischütz“ wird übrigens in die kommende Spielzeit übernommen, ebenso die Oper„Mignon“ von Ambroise Thomas (Premiere am 23. Juli), das Lustspiel„Baby Hamilton“ von Anita Hart und Maurice Braddel(Premiere am 20. Juli) und Cole Porters„Kiss me Kate“. An Neueinstudie- rungen sind im Bereich der Oper geplant: Haydns„Welt auf dem Monde“ Premiere am 24. September), Beethovens„Fidelio“ (am 29. Oktober),„Capriccio“ von Richard Strauß(Mitte Januar 1961) und„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill; außerdem entweder„Die Abenteuer des Harry Janos“ von Zoltan Kodaly oder Francois Boieldieus„Weiße Dame“, Hertha Fischer, die bereits als Tosca in Heidelberg gastierte, wird die Amelia in Verdis„Mas- kenball“ singen. Das neuengagierte Operettenpaar der Städtischen Bühne Heidelberg, Anneliese Ludwig- Clemens und Alfred Rupp-Weygel, Wird sich am 1. Oktober in Franz Lehärs „Lustiger Witwe“ vorstellen. Als weitere Operette ist Jacques Offenbachs„Schöne Helena“, inszeniert von Kurt Pscherer, am z weiten Weihnachtsfeiertag Vorgesehen. Sie ist gleichsam das Satyrspiel einer„Trojani- schen Trilogie“, denn im Schauspiel sind gleich zwei Stücke über den Trojanischen Krieg geplant: am 23. September soll, insze- niert von Dr. Claus Helmut Drese,„Der Trojanische Krieg findet nicht statt“ von Jean Giraudoux herauskommen, in der gleichen Besetzung(mit Lieselotte Schreiner vom Wiener Burgtheater) danach„Die Trosrinnen“ des Euripides in der Neufassung von Mattias Braun, Joana Maria Gorvin wurde für die Inszenierung von Paul Clau- dels„Seidenem Schuh“ verpflichtet. Weiter- hin sind vorgesehen: Shakespeares„Romeo und Julia“, Bert Brechts„Guter Mensch von Sezuan“, Jean Anouilhs„Thomas Becket oder Die Ehre Gottes“ und Anfang Oktober die Komödie„Alphabet in der Ewigkeit“ von Beatrice Ferolli, über deren Uraufführung bei den Wiener Festwochen wir vor kurzem berichteten. Die Autorin ist übrigens auch beim Mannheimer Dramenwettbewerb aus- gezeichnet worden. Jutta Merker-Magnus, Josephine Schult- Prasser, Fritz Haneke, Horst Vincon, die Sänger Irmtraud Uhlmann und Walter Mar- tin, der Tänzer Erwin Schild und der Diri⸗ gent Günter Lehmann scheiden aus dem Ensemble der Städtischen Bühne Heidelberg aus. Für einen Teil der kommenden Spiel- zeit stehen mit Gastverträgen zur Ver- fügung: als Regisseure Hansgünther Heyme und Erich Holliger, als Dirigent Oswald Buchholz und als Choreographin die bis- herige Ballettmeisterin IIse-Lore Wöbke. Sie wird einen der beiden geplanten Ballett- abende gestalten, den anderen die neuver- pflichtete Ballettmeisterin Lisa Kretschmar. Der erste Ballettabend faßt drei zeit- genössische Werke zusammen: Hans Werner Henzes„Rosa Silber“, Darius Milhauds „La Création du Monde“(mit Bühnenbil- dern von Jean Piaubert) und Igor Stra- winskys„Feuervogel“(mit Bühnenbildern von Marc Chagall). Außer den bereits genannten Neuver- pflichtungen steht für die kommende Spiel- zeit der Mannheimer Charakterbariton Theo Lienhard zur Verfügung; für das Schauspiel wurden Ursula von Reibnitz (gastweise), Anneliese Egger, Christiane Hörbiger, Rosemarie von Schach, Richard Nagy, Gert Tellkampf und Joseph Vandegen engagiert. Bruno Hübner wird Dietrich Grabbes„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung“ inszenieren. ew. nach bei Shakespeare.“ ist der Höhepunkt ihrer Show. Aber es gibt mehrere Höhe- punkte, und es gab auch viel Szenenapplaus bei der Premiere. Eine hübsche Hundstagssache. Alles dreht sich, alles bewegt sich. Man wird ange- nehm unterhalten und merkt gar nicht mehr, wie heiß es eigentlich ist. Nicht einmal bei der brillanten Revueszene„Viel zu heiß., die sich allmählich in einen brühheigen Hot hineinsteigert. Ein ausgelassener Spaß: Küßg mich noch einmal, Käthchen! Werner Gilles den Neues schafft, da bleibt Schadewaldt im Rahmen des Bildungstheaters; allein die Fülle der unbekannten Namen ist auch für ein akademisches Publikum mit humanisti- scher Tradition eine arge Belastung. Hans Gaugler hatte die Tragödie insze- niert; der Chor, bisweilen von den Rhyth- men des Schlagzeugs unterstützt, klang Wenn nicht orphisch, so doch orffisch. Be- Wundernswert war die musikantische Sprech- disziplin. Hans Steiniger Sprach den Eteo- Jes, Freinz Treuke den Bofen. Das grohgen- teils der Alma Mater nahestehende Publi- kum dankte dem Lehrer und Pichter mit sehr starkem Beifall für den eindrucksvol- len Abend. Hans Bayer Kultur-Chronik ein eigenes Wesen, Braun berger Kartäuserkloster bildet. Noch in diesem Jahr soll der Bibliotheksneubau begonnen wer- den, der auch das umfangreiche Rupferstich- Kabinett, das Archiv des Museums und die Verwaltung aufnimmt. Im dritten Amorbacher Orgelkonzert in der ehemaligen Abteikirche am Sonntag, 3. Juli, 16 Uhr, spielen der belgische Organist Professor Flor Peeters und die Frankfurter Geigerin Annemarie Jochum Werke alter Meister und eigene Kompositionen des Organisten. Die Volksschauspiele Otigheim eröffnen ihre Spielsaison 1960 am Sonntag, 3. Juli, 14 Uhr, mit der„Passion“ von Prälat Joseph Saier. Der Mannheimer Sänger Bernd Falkenstein singt am Freitag, 1. Juli, 10.45 Uhr, im Mittel- Wellenprogramm des Süddeutschen Rundfunks fünf Lieder von Schubert und Schumann. Am Flügel begleitet ihn Ludwig Kümmerlin. In der Kunstschule Rödel, Mannheim(Rhein- dammstraße 19) spricht am Freitag, 1. Juli, 16 Uhr, Professor Bruno Müller-Linow von der Technischen Hochschule Darmstadt über„Die Kunst im Kirchenraum“. der Volkswirtschaftslehre, Nationaltheaters, Der Aan tler Sherlodl Holmes mar Ein heiterer Kriminalromon von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebroder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg dem Fenster. Man konnte nicht sagen, daß ihm behaglich war. Er zog das Fenster wie- der herauf und entdeckte im gleichen Au- genblick den Zugführer, der in der Abteil- tür stand, um sich nach dem Befinden seiner interessanten Fahrgäste zu erkundigen. „Woher wissen diese Leute von meiner Ankunft?“ fragte Morris Flynn scharf. Der Zugführer schluckte verlegen; denn Flynn konnte einen so durchdringend an- schauen, dag man gar nicht erst den ver- such machte, nach einer Ausrede zu suchen. Er habe doch die Vorfälle von Amts wegen tslegraflsch melden müssen, entschuldigte er sich. Das Schweigegebot habe doch wohl nur kür den Zug gegolten, meinte er. Morris blickte sich um. „Wo kann ich unbemerkt aussteigen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete er die gegenüberliegende Tür, die auf die Gleise führte. Er winkte Mackie zu, ihm zu tkolgen. Beide sprangen ab. ussteigen Der Zugführer sah, wie sie auf den ne- benan liegenden Bahnsteig gelangten und dort zur Sperre gingen. Im gleichen Augenblick stürmten auch die Zeitungsleute den Schlafwagen. Sie stürzten sich auf den Zugführer. „Wo ist Sherlock Holmes?“ schrien sie aufgeregt. Der Zugführer hatte sich im Augenblick gefaßt. Mit der Würde, die nur geheimes Wissen verleiht, hielt er den Fragen stand. 8. Fortsetzung Ihnen folgte eine außerordentlich elegant gekleidete Dame. Man konnte nicht sagen, Wie alt sie war. Um ihr wirkliches Alter fest- stellen zu können, hätte man erst ihr Gesicht mehrere Male mit, Terpentin bearbeiten müssen Gbemalt war sie. „Ist dies der Nachtexpreßg?“ fragte sie den Schaffner an der Sperre. Aber sie wartete Antwort ab; denn sie erblickte ein 4 dem Bahhstéig, welches Strecke it des eingelaufenen Zuges nahm einen Anlauf zu chen Auskunft, aber die elegante ats sien schon eilig durch die Menge menden Reisenden gedrängt. Sie ah Sie rschhend um und behielt auch die 15 Site des Zuges im Auge. Vorn neben er Lokomotive blieb sie stehen, damit hin- er 2 85 iemand unbemerkt den Bahnsteig erlass VVV atie war ger eres der m War. Er og um die Ecke des Schlaf- Wagenganges; den Geigenkasten unter dem Arm, ging er der Ausgangstür zu, als er Plötzlich stutzte. Er sah sich im Zielfeuer vieler Kameras. Es war nicht schwer, zu erraten, auf wen die Herren hier warteten. Blitzschnell drehte er sich um und eilte zu Morris zurück. Morris fragte nichts. Er trat wieder in das Abteil und steckte vorsichtig den Kopf aus „Mister Holmes ist bereits ausgestiegen“, verkündete er.„Er bittet Sie, meine Herren, ihn nicht zu begrüßen“. Vor dem Schlafwagen stand immer noch die elegante Frau und blickte sich suchend um. Jetzt sah sie, wie die Presseleute wie- der aus dem Wagen stiegen und eilig zur Sperre liefen. „Verzeihen Sie“, sagte sie zu dem Zug- führer, der in der offenen Tür erschien,„wer wünschte hier nicht begrüßt zu werden?“ „Sherlock Holmes“, erwiderte der Zug- führer wichtig. Die elegant gekleidete Dame glaubte nicht recht gehört zu haben. Doch der Zug- führer erklärte ihr weiter mit stolzgeschwell⸗ ter Brust: „Kennen Sie nicht den berühmten Detek- tiv? Diese Nacht mit Sherlock Holmes wird kür mich unvergeßlich bleiben. Sein bloßes Erscheinen hat genügt, die Verbrecher in die Flucht zu schlagen. Ich habe teilgehabt an der Ehre, unter den Verbrechern mit auf- geräumt zu haben.“ „Ich gratuliere Ihnen, mein Herr!“ sagte die Dame. Aber der Glückwunsch kam ihr nicht von Herzen. Sie schaute noch einmal den Bahnsteig rauf und runter. Kein Rei- sender war mehr zu sehen. Enttäuscht ging sie ebenfalls zur Sperre zurück. An der Barriere vor der Gepäckausgabe standen Mackie und Morris und warteten. Vielmehr Flynn wartete. „Was willst du bier eigentlich?“ fragte Mackie.„Wir haben doch gar kein Gepäck.“ Er trommelte dabei nervös auf seinen Gei- genkasten, um anzudeuten, daß der ihr ein- ziges Gepäck sei. Aber Morris Flynn brauchte nicht zu antworten. Er steckte eine Brief- tasche, aus der er den Gepäckaufgabeschein genommen hatte, wieder zu sich. Mackie be- staunte sie verwundert. Er hatte sie noch nach. Sie sah, wie sie vor dem Bahnhof in eine Droschke stiegen. Leider war sie zu weit entfernt, um zu hören, welches Ziel dem Kutscher genannt wurde, Sie nahm den nächsten Wagen und befahl, der Droschke vor ihnen zu folgen. „Fahren Sie vorsichtig“, sagte sie,„aber verlieren Sie die Droschke vor uns nicht aus den Augen!“ Morris und Mackie hatten sich in den Wagenfond zurückgelehnt und genossen die Fahrt. Sie hatten ihre Beine auf den Rück- sitz gelegt, weil der Zwischenraum von Sitz zu Sitz viel zu eng war. Morris begann seine Pfeife zu stopfen. „Fahren Sie langsamer“, sagte er dem Kutscher und bohrte ihm dabei das Mund- stück seiner Pfeife in den Rücken,„wir wollen von Ihrer schönen Stadt auch etwas haben!“. Und so absolvierten sie Pflichtschuldigst den jedem Reisenden vorgeschriebenen Kreis- lauf in der Stadt Brüssel. Vom Boulevard Anspach zum Großen Platz mit Rathaus und dem Königshaus, von der Kirche Sainte: Gudule, dem imposanten, weltbekannten Justizpalast bis zum Bois de la Cambre. Die Straßen waren ungewöhnlich belebt. Die Weltausstellung war vor einer Woche eröffnet worden. Morris ließ die Droschke in eine Neben- straße abbiegen. Es war eine alte, verwin- kelte Gasse mit jenem zweifelhaften Aus- satz an den Hauswänden, den man gemein- hin als Schmutz, in besonderen, von den Kunstgeschichten vorgeschriebenen Fällen jedoch als historische Patina zu bezeichnen Pflegt. 5 4 Die schmale Straße war wie ein düsterer Schacht, in dem selbst der darin eingefan- gene Himmel farblos wirkte. (Fortsetzung folgt) nie bei seinem Freund gesehen. Morris hatte die Brieftasche im Schlafwagen der beiden geflohenen Gauner gefunden. Sie war dem Mann mit dem Bärtchen bei der überstürz- ten Flucht aus der Jacke geglitten. Schon Wollte Mackie wieder etwas fragen, da sah er zwei Gepäckträger, die keuchend einen überdimensionalen Schrankkoffer vor Morris niederstellten. Gleich darauf brachten zwei andere Gepäckträger noch einen zweiten ebenso großen Koffer. Mackies Augen gewannen, wie Seifenbla- sen, mit jeder Sekunde an Durchmesser. Es konnte nicht lange mehr dauern, und sie mußten aufsteigen und zerplatzen. Darum schloß Mackie die Augen. Aber er öffnete sie ebenso schnell wieder, als Flynn ihn auch noch fragte: „Ist das alles, Doktor?“ „Jawohl“, stotterte Mackie,„das heißt, Wenn— wenn weiter nichts da ist.“ Morris Flynn beugte sich zu ihm hinab: „Siehst du wohl, mein Junge, so reisen Lords.“ Laut aber sagte er:„Die Koffer, bitte, zum Wagen!“ Mackie blieb vorerst noch wie angewur⸗ zelt stehen. Endlich hatte er den Zusam- menhang begriffen. Er nickte mehrere Male Wie ein Weihnachtsmann in einer Schau- fensterauslage. 5 „Lords. Jawohl“, sagte er, und dann ging er hinter Flynn her, der sich dem Ausgang zuwandte. Im gleichen Augenblick erschien auf der Treppe, die zu den Bahnsteigen führte, die elegante Dame, Sie sah die beiden Herren, sie sah die beiden Koffer, die ihnen vor- angetragen wurden. Sie hob ein bißchen die Röcke hoch, in ihrer Erregung etwas zu hoch, und eilte dann den beiden Männern —