Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàmtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschiftsstellen: Mannheim, E I, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 24931; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72(1(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,30 DM zuzügl. 30 Pf. Trägerl. Postbez. 3,3% D zuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 64 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,50 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,5% DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: KR. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erschemen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 149/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 1. Juli 1960 Die Entscheidung fiel noch nicht Außenpolitische Debatte ohne Klärung über gemeinsamen Weg von Regierung und Opposition Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ueberraschend frühzeitig endete am Donnerstagabend die außenpolitische Debatte des Bundestages. Ein Antrag der CDU/ Cs, die Regierungserklärung als gemeinsame Entschließung des Bundestages anzunehmen, wurde, bei Stimmenthal- tung der SPD, beschlossen. Die Sozialdemokraten hatten verlangt, die Regierungs- erklärung als„Unterlage für Beratungen über eine gemeinsame Bestandsaufnahme“ an den Auswärtigen Ausschuß zu überweisen. Ihr Vorschlag erhielt keine Mehrheit. Trotz mancher Schärfen und gelegentlicher Härten verlief die Diskussion sachlich. In den Vorstandsreihen der SPD war man bemüht, daß die Parole„sich nicht heraus- locken zu lassen“, befolgt werde. Hauptredner der Opposition waren die Abgeordne- ten Wehner und Erler, die von Baron zu Guttenberg, Franz Josef Strauß und Richard Jäger(alle CSU) hart angegangen wurden. Die Entscheidung darüber, ob es künftig eine„gemeinsame Außenpolitik“ geben wird, fiel an diesem Donnerstag nicht. Ein anderer Hauptpunkt der Diskussion war die seit dem Parlamentarischen Rat von den Sozialdemokraten verfochtene These vom„provisorischen Charakter der Bundes- republik“. Die CDU/ CSU betonte den An- spruch der Bundesrepublik, Modell für das gesamte Deutschland zu sein. Das Grund- gesetz müsse schließlich auch der Verfas- Ausführlicher Bericht über die Debatte auf Seite 11 sungsinhalt einer künftigen Nationalver- sammlung sein. Dr. von Brentano unterstrich in der Re- gierungserklärung die Gefahren der inner- deutschen Ausein andersetzung über Ziele und Wege der Außenpolitik. Die Stellung der Bundesrepublik werde ungleich stärker, wenn über die Einmütigkeit in der Haltung des deutschen Volkes in den Lebensfragen keine Zweifel aufkommen könnten. Gefährliche Spannungen zwischen Jordanien und der VAR Jerusalem/ Amman.(dpa) Die Beziehun- gen zwischen der Vereinigten Arabischen Republik und dem Königreich Jordanien sind in ein äußerst gespanntes Stadium ge- treten. Der jordanische Rundfunk rief die syrische Bevölkerung am vergangenen Mitt- wochabend zum Aufstand gegen Nasser auf. König Hussein wurde mit Rufen wie„Nie- der mit Nasser und seinen Gefolgsleuten“ begrüßt, als er am Mittwoch das nördliche jordanische Grenzgebiet besuchte. In einer Rede beschuldigte der jordanische König Ministerpräsident Nasser, Jordanien zer- stückeln zu wollen. Nasser hatte vor kurzem „Allen Verrätern“ dasselbe Schicksal wie König Abdullah, dem Großvater König Hus- seins, gewünscht, der wegen seiner versöhn- lichen Haltung gegenüber Israel ermordet worden war. König Hussein hatte darauf geantwortet, daß die arabische Welt das verbrecherische Spiel Nassers satt habe. Das Konzept der Regierungspolitik nach dem Scheitern der Ost-West- Verhandlungen stellte von Brentano in folgenden vier Punkten zusammen: 1. Abrüstungs vereinbarungen dürfen nicht das militärische Gleichgewicht zum Nachteil des Westens ändern. Deshalb lehnt die Bundesregierung alle Disengagement- pläne ab. 2. Das deutsche Volk hat das Recht, seine innere soziale und wirtschaftliche Ordnung frei zu bestimmen. Die Bundesregierung for- dere auch für ein wiedervereinigtes Deutsch- land das gleiche Maß an Sicherheit, das andere Staaten für sich beanspruchen. Es werde zu Abrüstungs vereinbarungen bereit sein, die den berechtigten Sicherheitsinter- essen aller entsprächen. Kühler Empfang 3. Die Ziele der deutschen Außenpolitik können nur in engster Zusammenarbeit mit der freien Welt erreicht werden. 4. Die Bedrohung aus dem Osten verlangt eine Erhöhung der Verteidigungskraft der Bundeswehr. Die CDU/ CSU präsentierte dann durch den Abgeordneten Majonica einen eigenen Entwurf zur Aktivierung der Europa-Politik. Sie forderte die sechs Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft auf noch in diesem Jahr über einen Zusammenschluß der Exekutivorgane der drei europäischen Ge- meinschaften, über europäische Wahlen und über die Vorbereitung für eine politische Gemeinschaft in Europa zu verhandeln. Ein Höhepunkt der Debatte war eine meisterliche Rede des Abgeordneten Wehner (SPD). Wehner forderte, daß man der Opposition ihren staatserhaltenden und konstruktiven Charakter zubillige. Er unter- Strich: Die SPD erkennt die vertraglichen Verpflichtungen der Bundesrepublik als Grundlage der deutschen Außen- und Wie- dervereinigungspolitik an. Die SPD habe niemals den Austritt aus der NATO ge- fordert, allerdings wäre nach ihrer Ansicht für ein wiedervereinigtes Deutschland ein europäisches Sicherheitssystem die geeignete Form. für Chrustschow Westliche Diplomaten fehlten bei dem Empfang auf dem Wiener Flugplatz Wien.(dpa) Der Empfang des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrustschow bei seinem ersten Staatsbesuch in einem nichtkommu- nistischen Land nach dem Zusammenbruch der Pariser Gipfelkonferenz war von seiten des offiziellen Oesterreich höflich-zurückhal- tend, durch die Bevölkerung aber ausgespro- chen kühl. Die schwachen Beifallskundgebun- gen gingen ausschließlich von organisierten kommunistischen Gruppen aus. Andererseits gab es auch nur wenige Mißfallenskundge- bungen. Wo sie laut wurden, wurden sie von den umstehenden Rommunisten meist schnell unterdrückt. Zu Zwischenfällen ist es dabei nicht gekommen. 5 Unter Fanfarenklängen und dem Donner von 21 Salutschüssen war Chrustschow am gestrigen Donnerstagmorgen mit den Ehren eines Staatsoberhauptes zu seinem neuntägi- gen Besuch Oesterreichs auf dem Flughafen Wien-Schwechat empfangen worden. Zu den 70 Mitgliedern der sowjetischen Delegation gehören außer Chrustschows Frau Nina und seiner Tochter Jelena der Erste Stellvertre- tende Ministerpräsident Kossygin, Außen- Fidel Castro macht seine Drohungen wahr Amerikanische Oelgesellschaft enteignet/ Scharfer Protest aus Washington Havanna/ Washington.(AP) Die kubani- sche Regierung hat nach Berichten aus San- tiago am Mittwoch die dort befindliche Raf- finerie der amerikanischen Oelgesellschaft Texaco enteignet, weil sich die Firma ge- weigert hatte, sowietisches Rohöl zu ver- arbeiten. Die Regierung Fidel Castro stützte sich bei diesem Schritt, gegen den das ame- rikanische Außenministerium unverzüglich scharf protestierte, auf ein Gesetz aus dem Jahre 1938, nach dem Oelgesellschaften ver- pflichtet sind,„staatseigenes“ Rohöl auf An- Weisung der Regierung zu verarbeiten. Ne- ben der Texaco haben sich auch die beiden übrigen amerikanischen Oelgesellschaften auf Kuba, die Shell Oil Co. und die Esso Standard, geweigert, auf ihre Verpflichtun- gen gegenüber ihren alten Liereranten in Venezuela zu verzichten und das für Fidel Castro billigere sowjetische Oel zu raffi- nieren. Angesichts der Politik der kubanischen Regierung gegenüber den ausländischen Oelgesellschaften hat der Shell-Konzern gestern mitgeteilt, daß er seine Raffinerie auf Kuba nicht länger mit Rohöl beliefern werde. Die Tätigkeit der Gesellschaft auf Kuba werde daher„mit aufrichtigem Be- dauern“ eingestellt werden müssen. In einer Erklärung des Unternehmens heißt es, die Tochterfirma in Venezuela habe seit Mai 1959 keine Bezahlung für von ihr geliefertes Rohöl erhalten. Die kubanischen Schulden beliefen sich bereits auf 17 Millionen Dollar (rund 71,5 Millionen DM). Venezuela war bisher der Hauptlieferant für Rohöl an Kuba. Die Regierung Castro hatte die aus- ländischen Oelgesellschaften in letzter Zeit nachdrücklich, aber vergeblich aufgefordert, von ihr in der Sowjetunion eingekauftes Rohöl zu verarbeiten. Der Schritt der Shell erfolgte angesichts der Drohungen Castros, auch ihre Raffinerie zu beschlagnahmen. In Miami(Florida) äußerte der Chef der Esso- Betriebe auf Kuba, Lawrence Brewer, die Auffassung, daß auch die Esso-Raffine- rie in Havanna bis Montag von Castro ent- eignet werde. Die Vereinigten Staaten haben am Mitt- woch die ständigen antiamerikanischen Aeußerungen der kubanischen Regierung mit einer scharfen Gegenerklärung beant- Wortet. In einem Memorandum an das inter- amerikanische Friedenskomitee beschuldig- ten sie Kuba„provokatorischer Handlun- gen“, die dazu angetan seien, die Spannun- gen im karibischen Gebiet zu vergrößern. Die kubanische Regierung habe seit meh- reren Monaten eine intensive Kampagne der Verdrehungen, der Halbwahrheiten und der Lügen gegen die USA-Regierung, ihre Be- amten und gegen die Bevölkerung der Ver- einigten Staaten geführt. minister Gromyko und Kulturminister Frau Furzewa. Bei dem Empfang auf dem Flug- Platz waren fast alle westlichen Diplomaten, unter ihnen auch der deutsche Botschafter Dr. Müller-Graf, nicht erschienen. Bei der Begrüßung des österreichischen Bundespräsidenten Dr. Adolf Schärf und Bundeskanzler Julius Raab versicherte Chrustschow, die Sowietunion werde die Neutralität Oesterreichs,„die eine nicht un- wichtige Bedeutung für den Frieden und die Sicherheit in Europa Hat“, auch weiter- hin unterstützen. Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern seien ein überzeugendes Beispiel für die friedliche Koexistenz. Er hoffe, daß sein Besuch zur internationalen Entspannung beitrage. In seiner Antwort würdigte der österreichische Bundespräsident die Be- mühungen der Sowjetunion und Chrust- schows um das Zustandekommen des vor fünf Jahren unterzeichneten Staatsvertra- ges und bezeichnete Chrustschow als einen warmherzigen Freund Oesterreichs. Am Donnerstagnachmittag stattete Chrust- schowy Bundespräsident Schärf, Bundezkanz- ler Raab und Vizekanzler Pittermann kurze Höflichkeitsbesuche ab. Bei einem anschlie- Benden Essen in der Hofburg für Chrust- schow und seine Begleitung bezeichnete Dr. Schärf den sowjetischen Minister präsidenten in einem Trinkspruch als„willkommenen Gast eines kleinen Landes an der Grenzlinie der großen militärischen Bündnissysteme“. Chrustschow hob in seiner Antwort nach- drücklich die Vorzüge der Neutralität her- vor und betonte, neutrale Staaten hätten die Möglichkeit, einen größeren Teil des Sozial- produktes für die Verbesserung des mate- riellen Wohlstandes ihrer Völker aufzuwen- den. 5 Am Abend besuchte Chrustschow eine Repertoire- Aufführung der„Zauberflöte“ in der Wiener Staatsoper.(Siehe auchsSeite 2) Ein neues taktisches Spiel zeigte sich bei der außenpolitischen Debatte im Bundestag. Während die SpD die Gemein- samfceiten in der Außenpolitik mit viel werbender Versöhnlickkeit zu betonen versuchte, legten die Sprecher der CDV /esu großen Wert auf den Nachweis, daß der Wunsch nach Gemeinsamkeit unerfüllbar bleiben müsse, solange Unklarheiten über die wahre Gesin- nung der Opposition bestünden. Beide Parteien dachten bei diesem Manöver an den Wahlkampf. Und im Untergrund lebt— auch dies war in dieser Debatte zu spüren— das alte gegenseitige Mißtrauen fort. Unser Bild zeigt einen Blick in das Plenum. Von links die CDU /CSU- Abgeordneten Rasner, Majonica, Gradl, Freiherr zu Guttenberg, Hö- cherl und Jäger, in der zweiten Reihe(telefonierend) der FDP. Abgeordnete Bucher. Bild: dpa Baudouin: Schieksalsstunde für Afrika Der belgische König proklamierte die Leopoldville(AP/ dpa) Rönig Baudouin von Belgien hat am gestrigen Donnerstag in feierlicher Zeremonie im Palast der Na- tionen in Leopoldville in Anwesenheit von Regierungsvertretern aus allen Teilen der Welt die Unabhängigkeit des Kongo pro- klamiert. Kanonenschüsse verkündeten die Geburtsstunde des neuen afrikanischen Staates und das Ende der belgischen Herr- schaft. Die Unabhängigkeitsfeiern hatten am Vormittag mit einem feierlichen Te- deum in der Notre-Dame- Kathedrale in Leopoldville begonnen, an dem König Bau- douin und der kongolesische Staatspräsident Kasawubu gemeinsam teilnahmen. Beide wurden von der Menge stürmisch gefeiert. Bei der Proklamation der Unabhängig- keit im Palast der Nationen vor dem Par- lament und der Regierung der unabhän- gigen neuen Republik wies der König die Vertreter des jungen Staatswesens auf die großen Aufgaben hin, die nun vor ihnen lägen. Der König würdigte die erfolgreiche Arbeit der Belgier in ihrer ehemaligen Ko- lonie und appellierte an die kongolesischen Politiker, das geschaffene zu bewahren und ihren Staat mit Verantwortungs- bewuhtsein und im allgemeinen Interesse Zwiscen Gesfern und Moroen Der Bundestag will Ende September, Anfang Oktober in einer Sitzung in Berlin eine große Verkehrssicherheitsdebatte führen. Eine gesunde kommunale Selbstverwal- tung sei die sichere Grundlage für eine funk- tionierende Demokratie, erklärten am Don- nerstag Bundespräsident Lübke und Bundes- kanzler Dr. Adenauer vor der Landkreisver- sammlung in Bonn. Bundespräsident Lübke betonte, daß die industriellen Ballungsraume in dieser Hinsicht eine gewisse Gefahr dar- stellen. Industriell arme Gebiete müßten da- her mit offiziellen Mitteln unterstützt wer- den. Der Grenzlandausschuß des Landtags von Rheinland-Pfalz hat am Donnerstag das vom Landtag geschaffene Sondervermögen für Grenzlandmaßnabhmen für das Haushaltsjahr 1960 in Höhe von insgesamt 1,625 Millionen Mark verteilt. Der Hauptvorstand der Gewerkschaft Oeffentliche Dienste, Transport und Verkehr in Stuttgart dementierte Berichte, daß eine „Supergewerkschaft“ oder ein Organisations- kartell der drei im DGB bestehenden Ge- werkschaften IG Bergbau, IG Chemie, Pa- pier, Keramik und Oe TV geplant sei. Die Besprechungen der drei Gewerkschaften hät- ten nichts mit organisatorischen Fragen zu tun. Die CDU-Fraktion des Landtags von Ba- den- Württemberg hat am Mittwoch ihren endgültigen neuen Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender wurde Rechtsapwalt Camill Wurz, der schon bisher die Geschäfte des Fraktionsvorsitzenden wahrgenommen hatte. Zweiter Vorsitzender wurde Präsident Hein- rich Stooß, Radelstetten. Weitere Mitglieder des Fraktionsvorstandes sind Martin Storz, Dr. Adelbert Seifriz, Otto Dullenkopf, Dr. Hedwig Jochmus, Theopont Diez, Franz Gog und Dr. Friedrich Brünner. General Kuter, der Oberbefehlshaber des nordamerikanischen Luftverteidigungskom- mandos, führte am Mittwoch Gespräche im Bundesverteidigungs ministerium. In einigen Ostberliner Großbetrieben haben nach einer Meldung des Informa- tionsbüros West in den letzten Tagen zahl- reiche Werksangehörige Einberufungen zu Jakob Tiedtke gestorben Berlin.(AP) Der populäre Berliner Büh- nen- und Filmschauspieler Jakob Tiedtke ist eine Woche nach seinem 85. Geburtstag am Donnerstag in seinem Heim in Berlin-Kla- dow verstorben. Tiedtke wurde am 23. Juni 1875 in Berlin geboren. Sein erstes Engage- ment erhielt Tiedtke 1899 am Preußischen Hoftheater. Nach verschiedenen Gastspielen an fremden Bühnen, so auch am Wiener Burgtheater, wurde Tiedtke 1927 Mitglied der Reinhardt-Bühnen in Berlin. Von 1933 bis 1945 spielte er bei der Volksbühne. Nach dem Krieg spielte Tiedtke zusammen mit Theo Lingen, Paul Kemp und Siegfried Breuer zwei Jahre lang in Oesterreich. Nach kurzer Gastrolle in München zog Tiedtke wieder nach Berlin. Dort wurde ihm 1955 im Schillerthater das Bundesverdienstkreuz verliehen. sechswöchigen Reservisten-Uebungen erhal- ten. Polnische Justizbeamte haben in West- Berlin westdeutschen Staatsanwälten und einem Richter Belastungsmaterial gegen den ehemaligen General der Waffen-SS und Polizei, Erich von dem Bach-Zelewski übergeben. Von dem Bach-Zelewski befin- det sich seit Dezember 1958 in Nürnberg in Haft. Ein neuer amerikanischer Versuch zur Er- kundung der Möglichkeiten für eine be- mannte Weltraumfahrt ist am Mittwochabend gescheitert. Ein vom Luftstützpunkt Vanden- berg abgeschossener„Discoverer“-Satellit er- reichte nicht die vorgesehene polare Kreis- bahn um die Erde. Vergeblich haben die Sowjetunion und die Vereinigten Staaten versucht, sich über die Möglichkeiten der Einberufung des UNO- Ausschusses für die friedliche Nutzung des Weltraums zu einigen. Die USA haben erklärt, daß sie keine Ein- wände gegen die neuen sowietischen Rake tenversuche im Pazifik haben, falls alle not- wendigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Die sowjetische Nachrichtenagentur TAsSs veröffentlichte eine amtliche Erklä- rung der sowjetischen Regierung, in der noch einmal auf die„verderblichen“ Folgen des amerikanisch- japanischen Sicherheitspaktes für Japan hingewiesen wird. Der Vertrag verschärfe die Lage im Fernen Osten und bringe Japan in eine äußerst gefährliche Lage. Unabhängigkeit der Republik Kongo des Landes zu regieren. Der Tag der Un- abhängigkeit für den Kongo sei eine Schick- salsstunde für ganz Afrika. Staatspräsident Kasawubu, der nach dem König sprach, würdigte die Haltung der belgischen Regierung. Der neue Staatschef des Kongo erklärte, Belgien habe die „Größe des Ideals der Freiheit“ verstan- den, das die Herzen aller Kongolesen be- wege. Kasawubu appellierte an die Landes- politiker, zum Wohle der Nation zusam- menzuarbeiten. Dann kam Lumumba, Chef der neuen Kongoregierung. Seine Rede war wie eine bittere Abrechnung mit der Vergangenheit — und mit Belgien. Ueber dem Saal lag Hochspannung, als er, knapp fünf Meter neben König Baudouin stehend, wie mit Hammerschlägen den„Kampf mit Tränen, Feuer und Blut“ in Erinnerung rief. Wenn heute der Kongo im Einvernehmen mit Bel gien seine Unabhängigkeit proklamiere, mit einem befreundeten Land und als Gleicher mit Gleichen, dann dürfe kein Kongolese die Entbehrungen, die Leiden und das Blutver- gießen vergessen. Lumumba wies aus das „Ende einer demütigenden Versklavung“ hin, „die uns mit Gewalt aufgezwungen wurde“. Es schien, als wolle er die aufgestaute Bitter- keit langer Jahre dem höchsten Repräsen- tanten Belgiens in dieser Stunde seines Triumphes in aller Deutlichkeit sagen. König Baudouin hörte sich alles mit unbewegtem Gesicht an. Lumumba schien seinen großen Auftritt zu genießen.„Wir werden der Welt zeigen“, rief er aus,„was der schwarze Mann vermag, wenn er in Frieden arbeiten kann. Jetzt wird unser Land groß.“ Tunesiens Staatspräsident deutet Eintritt in Communauté an Paris.(dpa) Nach einem Bericht der in Nancy erscheinenden französischen Provinz- zeitung„Est-Républicain“ ist der tunesische Staatspräsident Bourguiba bereit, sein Land in die französisch- afrikanische Völkergemein- schaft einzugliedern, wenn er damit zu einer friedlichen Lösung des Algerien- Problems beitragen kann. Bourguiba hat dies in einem Kurort bei Turin dem Generaldelegierten der „Weltvereinigung der Schwesterstädte“ Jean- Marie Bressand erklärt, der diese Bemerkung an die Zeitung„Est-Républicain“ weiter- gegeben hat. Note der Sowjets über„Rekrutierung von Westberlinern“ Moskau.(dpa) Die sowjetische Regierung hat am gestrigen Donnerstag den Botschaf- tern der drei Westmächte in Moskau Noten übermittelt, in denen die Sowjetunion, wie verlautet, die Aufmerksamkeit der West⸗ mächte auf die angebliche Rekrutierung von Einwohnern Westberlins für die Bundes- wehr richtet.. Seite 2. MANNTEITER MOROHN poLITIK Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 FMo nc Kommentar Freitag, 1. Juli 1960 Keine Gemeinsamkeit „Es wäre wohl ein sehr mageres Ergeb- mis eines Aerztekonziliums am Krankenbett eines Patienten, wenn man am nächsten Tag lesen würde, man sei übereingekommen, das Leben des Kranken zu retten. Voraussetzung eines ernsthaften Gesprächs ist vielmehr die sorgfältige und übereinstimmende Diagnose; im politischen Bereich also eine Analyse der Gründe der Spannung. Aber auch die über- einstimmende Diagnose ist wertlos, wenn sie nicht dazu führt, daß man sich auch über die Therapie verständigt— nicht über die ge- meinsame, sondern über die richtige Thera- Pie. Im politischen Bereich bedeutet das nicht mehr und nicht weniger als die Bereitschaft, gemeinsam die notwendigen Konsequenzen u ziehen und gemeinsam die erforderlichen Entscheidungen zu treffen und zu verant- Worten.“ a Diese Sätze waren in der Regierungs- erklärung enthalten, mit der Außenminister von Brentano die gestrige Außenpolitische Debatte des Bundestages eröffnete. Sie um- reißen in beispielhafter Form die Kernfrage, das Kernproblem der von der SPD zur Zeit 50 lebhaft beschworenen gemeinsamen Außenpolitik. Zweifellos erschien der Regie- rungspartei der Wunsch nach Gemeinsamkeit aut diesem Gebiet, der eigentlichen Domäne des Bundeskanzlers und dem Sektor seiner größten, wirkungsvollsten und zugleich po- pulärsten politischen Erfolge, zunächst nicht bequem, ja sogar gefährlich. Gefährlich des- halb, weil am Beginn des wohl härtesten Wahlkampfes in der jungen Geschichte der Bundesrepublik der Ruf nach Gemeinsamkeit seitens der Opposition die Klarheit der Hal- tungen und einzuschlagenden Wege in der derzeitigen Weltsituation hätte allzu leicht verwischen können. Nach dem ersten Schock drängte jedoch die CDU und an ihrer Spitze der Kanzler aus Cadenabbia auf eine öffentliche Diskussion im Parlament, wäh- rend dann die Sozialdemokraten eine„Be- standsaufnahme“ im außenpolitischen Aus- schuß vorzuziehen geneigt waren. Nach dem Scheitern der Gipfelkonferenz in Paris und nunmehr auch der Genfer Ab- krüstungskonferenz glaubte die Regierungs- Portei insofern einen günstigen Ausgangs- HDunkt für die Auseinandersetzungen über die Frage einer außenpolitischen Gemeinsamkeit gekunden zu haben, als diese von allen Par- teien des Bundestages bedauerten Fehl- Schläge im Bemühen des Westens, mit der Sowjetunion zu einer internationalen Ent- Sdbpannung zu kommen, dem bisher beschrit- denen außenpolitischen Weg der Bundesre- gierung offenbar eine überzeugende Bestäti- Sung zuteil werden ließ. Dem Weg nämlich, „ der unserem auf den Prinzipien demokrati- Scher Freiheit aufgebauten Staat im Schoße dier westlichen Bündnissysteme Wie NATO, , Montanunion und EWG Sicherheit und die Möglichkeit wirtschaftlichen Erblühens Verlieh und noch verleiht. 85 5 Die Entspannung durch Koexistenz, wie sie Chrustschow in den letzten zwei Jahren forciert anzustreben vorgab, hatte für die Bundesrepublik die Gefahr akut werden las- sen, daß sie über einen, durch Drohungen nähergerückten sowjetischen Zugriff auf Ber- lin nicht nur von ihren westlichen Bündnis- Partnern isoliert, sondern auch für die, kom- munistische Expansionslust anfälliger gewor- den wäre. Mit gutem Grund argumentierte deshalb von Brentano, daß die konsequente Bündnispolitik der Bundesregierung und ihre Bereitschaft durch eigene Beiträge militäri- scher, wirtschaftlicher und politischer Art lese Gefahr abgewendet hat. Dabei konnte der SPD den Vorwurf nicht ersparen, daß sie von diesem Erfolg zwar mitzehre, aber den Weg, der zu diesem Erfolg führte, bisher edenfalls unüberhörbar kritisierte. Herbert Wehner erwiderte. Es stand da anderer Wehner vor dem Mikrophon. in doktrinärer Eiferer, nicht auch mit chmettern oder überzeugen wollend. Er ach ruhig, ausgewogen, überlegt, ja fast egen. Er ließ sich nicht provozieren, er widerungen zu vier Forderun- rteidigungsministers Strauß für 1e Gemeinsamkeit mit, man insichtsvoller Bestimmtheit Gemeinschaft und NATO Grundlage und Rahmen K gen um die Lösung der . SPD will die Bindun- t aufgebe ie bejaht die Landes- ung die Sicherung der freiheit- okratischen Grundrechte und einstimmigen Beschluß des angehört. Geschickt berbürgermeister Willy bracht, der in letzter Zeit die Gemeinsamkeiten im zeigen bemüht ist.„Die zialdemokraten in Berlin“, d Ute als Prüfstein an- alles bestechend, ja es war an Zugeständnissen von arten konnte. Wehner hat ede bewiesen, daß er der füh- er Sozialdemokraten ist. Den- cht cräkten, den Verdacht, daß es der D bei ihrem Wunsch um eine gemeinsame ußzenpolitik nicht allein um ein vom Ver- ngsbewußtsein getragenes und aus ge um die internationale Lage ge- nes Anliegen handelt. Das mag am Zeit- punkt liegen, in dem die SPD nun plötzlich u der früher von der CDU häufig inne- gehabten Rolle des Mahners zu Gemein- samkeit auftrat. Das mag durch die Tat- sache bedingt sein, daß die Repräsentanten der Opposition noch in jüngster Zit allzu widersprechende Erklärungen über Wert und und auch später Erler eines Unwert der CDU-Bündnis- und Militärpoll- tik abgegeben haben, und es mag ganz ein- kach daran liegen, daß die Sozialdemokra- ten etwas abrupt und unmotiviert nunmehr sich zu Verträgen bekennen wollen, ja sie zur Grundlage und zum Rahmen auch ihres Handelns machen wollen, gegen die sie nicht nur in der Vergangenheit mit aller Schärfe polemisiert, sondern gegen die sie auch im Parlament— abgesehen von der EVG— effektiv gestimmt haben. „Uebereinstimmung im Grundsätzlichen genügt uns nicht“, erklärte der CDU-Abge- ordnete Freiherr von Guttenberg und stellte mit eiskalter Berechtigung der SPD Dut- zende konkreter Fragen mit dem zermürben- den und immer wiederkehrenden Refrain: „Auf diese Frage hat Herr Wehner heute noch keine Antwort gegeben“. Und als er zu guter Letzt noch feststellte, daß„der Bun- deskanzler der erste Vollstrecker der deutschen Politik ist, er wäre es auch von einer gemeinsamen Außenpolitik“ hatte die CDU den Versuch der SPD, zu einer Gemein- samkeit im Prinzipiellen zu kommen, für die erste Zeit des Wahlkampfes jedenfalls zu- nichte gemacht. Wolfgang von Gropper(zur Zeit Bonn) Der Fortschritt ist meßbar: Der 1. Juli: Meilenstein in Europa Die Zölle der EWG-Länder werden um zehn Prozent gesenkt/ Aber auch die EFTA ist wirksam geworden Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Mannheim. wieder ist ein neuer Meilenstein auf dem Wege zum Gemein- samen Europäischen Markt erreicht. Heute, am 1. Juli, werden die Zölle zwischen den sechs Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft(Frankreich, Italien, Belgien, Holland, Luxemburg und die Bundesrepublik) erneut um zehn Prozent ge- senkt. Seit dem Inkrafttreten der Europäischen Verträge sind damit die Zölle um ein Fünftel niedriger geworden. Die Auswirkungen zeigen sich in einem vergrößerten internationalen Warenverkehr und in einem reichhaltigeren Warenangebot für die Bevölkerung in den sechs Ländern. Der Gemeinsame Markt ist aber nicht nur eine wirtschaftliche Realität geworden. Auch in der Politik entwickelt sich der europäische Block zu einem oft umstrittenen, aber stets ernst genommenen Faktor. Eigentlich war diesem 1. Juli noch grö- gere Bedeutung zugedacht. Walter Hall- stein, der Präsident der EWG- Kommission, wollte ursprünglich an diesem heutigen Tage mit seinem Beschleunigungsplan be- ginnen. Er war davon ausgegangen, dag die Wirtschaftslage in allen europäischen Ländern so günstig sei, daß man das End- ziel, den einheitlichen Wirtschaftsraum, schneller ansteuern könne als in den Ver- trägen vorgesehen ist. In Zahlen ausge- „Lieber Ingemar, mach' es wie Eisenhower“ Ein boshafter Angriff auf den Präsidenten in der„New Lork Times“ New Vork.(dpa) Der Washingtoner Chef- korrespondent„New Lork Times“, James Reston, krönte seine scharfe Polemik gegen Präsident Eisenhower durch einen satiri- schen Vergleich mit dem geschlagenen Ex- Boxweltmeister Ingemar Johansson. Reston riet Johansson, seinen schwedischen Lands- leuten den Verlust des Weltmeistertitels mit dem„Eisenhowerschen Sieg-durch-Nieder- lage- System“ zu erklären. »Lleber Ingemar“, heißt es in der Glosse, „du fragtest mich, was du dem schwedischen Volk über den bedauernswerten Zwischenfall mit Herrn Floyd Patterson in den New Vorker Pologrounds berichten sollst. Ich habe drei Vorschläge: das beste ist, du sagst gar nichts. Das zweitbeste wäre, einfach ab- zustreiten, daß du jemals nach Amerika kamst. Wenn du aber unbedingt einen Bericht geben mußt, schlage ich vor, daß du das, Sieg- durch-Niederlage- System“ anwendest wie Präsident Eisenhower in seinem Bericht über Japan.“ Dem schwedischen Box-Idol werden dann folgende Gedankengänge für eine Ansprache empfohlen:„Erstens: die schwedischen Be- zlehungen mit den USA sind verstärkt wor- den und zweitens: die Freude unter den Farbigen Amerikas über mein Erscheinen dort war dieses Mal nicht nur herzerfrischend, sondern übertraf bei weitem ihre Reaktion auf meinen letzten Besuch.“ James Reston läßt daraufhin den Boxer erklären:„Ich bin unermüdlich um die Welt gereist und habe gewinnbringende persön- liche Kontakte in meinem eigenen Volksver- bundenheits- Programm gesucht, wobei ich ohne Rücksicht auf Rasse, Glauben oder Farbe alte Freundschaften aufgefrischt habe. Es ist wahr, daß das schändliche Verhalten einer gewalttätigen und aufgewiegelten Min- derheit mich daran hinderte, alle meine Ziele zu erreichen, und daß Herr Patterson beson- ders in der fünften Runde mir gegenüber eine gewisse Feindseligkeit zeigte, die meine Mission zeitweilig unterbrach. Wenn ihr aber den Beifall gehört hättet, der die große Arena erfüllte, als ich endlich das Bewußtsein wie- dererlangte, werdet ihr sicher mit mir dar- über einig sein, daß sehr viele friedliebende Amerikaner von meinem Ueberleben über- wältigt waren“. Geheimgespräche über Nudelsuppe Washington.(AP) Präsident Eisenhower hat während eines Banketts im Weißen Haus inüberging, stieg genau aus der Mitte des zu Ehren des thailändischen Königs Phumi- pol einen kleinen Zipfel vom Schleier des Geheimnisses der persönlichen Diplomatie gelüftet. Der Präsident sagte in seinem Trinkspruch, die Presse zerbreche sich dar- über den Kopf, über welche Themen die Staatschefs bei ihren Zusammenkünften wohl sprechen könnten. Die Antwort sei höchst einfach. Hauptzweck seiner Begeg- nung mit dem König sei, festzustellen, was der andere gern mag. So habe der König bei seiner Ankunft öffentlich erklärt, daß er gern Nudelsuppe esse und deshalb wolle er, Eisen- hower, sich die Freiheit nehmen, um das Re- zept zu bitten. Seine vier Enkelkinder ver- langten von ihm gelegentlich, daß der Ops den Koch spiele, und wenn er sie dann mit einem neuen Gericht überraschen könne, sei dies stets ein großer Trimph. drückt: Am Ende der ersten, vierjährigen Uebergangsperiode sollte das Zollniveau nicht nur, wie vorgesehen, um 30 Prozent, sondern um die Hälfte niedriger sein. Am 1. Juli 1960 sollten deshalb die Sätze nicht nur um zehn, sondern gleich um 20 Prozent ermäßigt werden. Aber Hallstein brauchte einige Zeit, um die übrigen Staaten der Welt, denen die eu- ropäische Schnelligkeit Furcht einflößte, einigermaßen zu beruhigen. Und deshalb muß es für heute mit zehn Prozent sein Bewenden haben. Irgendwann im nächsten halben Jahr, spätestens aber am 31. Dezem- ber, kommt das nächste Zehntel an die Reihe. Mit diesem Zehntel aber hat es seine eigene Bewandtnis. Es ist nämlich eine Art taktische Verhandlungreserve für die Ge- spräche mit den Staaten der EFTA, den so- genannten„Aeußeren Sieben“(Grohbritan- nien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Por- tugal, Oesterreich und die Schweiz). Dieser zweite europäische Wirtschaftsblock hat gleichfalls heute am heutigen 1. Juli mit seiner Wirksamkeit begonnen. Die EFTA- Staaten senken untereinander ihre Zoll- sätze, und weil sie gegenüber der EWG um zehn Prozent im Rückstand sind, setzen sie ihre Sätze gleich um 20 Prozent herab. EFTA und EWG haben„gleichgezogen“. Die Vor- aussetzung für den„Brückenschlag“ wäre jetzt gegeben. Aber die europäische Entwicklung ist schneller verlaufen, als die„Brückenbauer“ geglaubt hatten, Schon eröffnen sich neue Perspektiven. Großbritannien, auf dessen Initiative die EFTA überhaupt geschaffen wurde, hat das„feindliche Lager“ schon halb verlassen und ist auf dem Wege zur EWG. Und wenn man auch einwenden Kann, daß es ein verschlungener, kurvenreicher Weg ist, so zeigen sich doch dadurch in der EFTA die ersten Risse im selben Moment, Wo sie ihre erste praktische Wirkung offen- baren soll. Die kommenden Verhandlungen werden im Zeichen der Erkenntnis stehen, daß die EWG eine Ländergruppe geworden ist, die heute weder von innen noch von außen aufzuweichen ist. Und wenn auch die Teilnahme Großbritanniens ein Ziel ist, das einige Opfer wert wäre, so muß sich auch auf der anderen Seite die Einsicht durch- setzen, daß es in Europa zu spät geworden ist, um noch Hoffnungen auf alte Rivalitäten setzen zu können. Das ist alles in allem hohe Politik, und in der Politik kann man den Fortschritt selten auf die Waage legen. Aber im Reich der Wirtschaft gelten Zahlen, und mit Zahlen kann man die Wirksamkeit des europäischen Zusammenschlusses beweisen. Dem dritten Gesamtbericht der EWG-RKommission, der in dieser Woche in Straßburg vom EWG- Parla- ment debattiert worden ist, kann man ent- nehmen, daß der Handel zwischen den Ge- meinschaftsländern im Jahre 1959 gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent zugenommen hat. Es ist eine Kurve des Aufschwungs, an der man den Hlan des befreiten Wirschaftens auf den ersten Blick erkennt. Die Zunahme ge- genüber den gleichen Zeiträumen des Jahres 1958 betrug im ersten Vierteljahr zwei Pro- zent, im zweiten 16, im dritten 22 und im vierten Quartal 29 Prozent. Sicherlich hat die gute Konjunktur viel zu diesen vergrößerten Warenströmen beigetragen Aber der ent- scheidende Ansporn ging dennoch von der Tatsache aus, daß nach langer Zeit eines als Götzen verehrten Protektionismus die ersten Steine der Zollmauern abgetragen worden sind. Es spricht alles dafür, daß die Zukunft das Versprechen erfüllen wird, das als Ziel der europäischen Verträge proklamiert wor- den war: Die Steigerung des Lebensstandards in den europäischen Ländern. Der Sandmann kam nach Oesterreich Eisenhowers Bruder reiste ab, ehe Chrustschow das Wiener„Hotel Imperial“ bezog/ Wohltemperierter Empfang Von unserem Mitarbeiter Fritz Meurer Wien.„Wo de Fahndin san, sans da, san Kommunisten da drübn, passen S' nur auf! Und de andern san à dabei, wia mean sagt, de eben überall dabei sei müssn, wanns was zum sehn gibt— warum a net?“ Der Wiener der am Ballhausplatz neben mir stand und alles auf diese einfache Formel brachte, hat recht behalten. Als Nikita Sergejewitsch die Pfpäsidentschaftskanglei Lerlies unc bar häuptig ohne Mantel zum Bundeskanzleramt bezeichneten Grüpplelfis eine Tafel Hoch. AU der einen Seite war aufgemalt:„Friede Freundschaft“, auf der anderen Seite, die der Träger sofort Nikita zudrehte, in russischer Sprache und kyrillischen Lettern:„Es lebe das sowjetische Volk“.— Im gleichen Grüpp- lein rief und klatschte man auch. Ein Lächeln, eine erhobene Rechte waren Chrustschows fast dankbar wirkende Reaktionen. Es war ein wohltemperierter Empfang, den Wien dem Gast bereitete, und eine wohl- temperierte Atmosphäre auf beiden Seiten. Zwei Jahre liegt die Einladung zurück. Sie stammt aus einer Zeit, da Reisen, Besuche, Lächeln und Händeschütteln sich zur Haupt- erscheinungsform des zwischenstaatlichen Verkehrs zu entwickeln schienen. Wer hatte vorausgesehen, daß politische Kühlschrank- temperaturen dazwischen kommen würden? Im Weltrahmen von heute ist die österrei- chisch- sowjetische Begegnung nicht eine unter vielen anderen, sondern ein Ereignis, auf das, gar nicht zum sonderlichen Vergnü- gen der Oesterreicher, alle Welt gebannt schaut. Hat Chrustschow usich für sein Auftreten in Oesterreich besonders gute Vorsätze gefaßt und wollte er diese auch gleich bekannt machen? Die Fotografen baten ihn, sich um- zudrehen, damit sie auch sein Gesicht er- naschen könnten. Er aber sagte lauthals in Gas Mikrophon:„Ieh habe keine Verkügungs- gewalt, ich bin hier Gast!“— und erntete Gelächter und Beifall. Leider weiß man nicht, ob ihm bekannt war, wie ihn die Wiener Morgenpresse begrüßt hatte.„Kinder, der Sandmann kommt“, hieß da eine Schlagzeile (Ex preg“). Und unter dem Titelfoto eines netten Babys wurde gefragt:„Glauben Sie noch an den Storch und an die Friedens- taube?“ Dezenter war der„Kurier“, der im Leitartikel„Herr Ministerpräsident!“ einen Knigge für Benehmen in Oesterreich gab, darüber aber in russisch und deutsch eines der schönsten Gedichte von Boris Pasternak stellte:„Geschwätz erstarb. Ich trat an die Türe. Am Türpfosten lehnend, versuche ich dem fernen Echo zu entlocken, was meiner Zeit geschehen wird.“ Kommentar des Blat- tes dazu:„Anläßlich des Eintreffens des sowjetischen Ministerpräsidenten N. S. Es geht nicht nur um Kubas Zucker Wer den Flottenstützpunkt Guantanamo beherrscht, hat den Griff an Amerikas Kehle Von unserem Südamerika- Korrespondenten Wilfred von Oven Buenos Aires. Der Kampf um Kuba, der zwischen Washington und Moskau einstwei- len noch mit den Mitteln des kalten Krie- ges ausgetragen wird, könnte mit dem im Herbst erwarteten Chrustschow-Besuch in Havanna in eine neue Phase freten. Daß es dabei um mehr als nur politischen und Wirtschaftlichen Einfluß geht, nämlich um Kubas Schlüsselstellung in der Karibischen See, an der Nahtstelle zwischen Nord- und Südamerika, wurde klar, als Fidel Castros Vertrauter, Nationalbankpräsident Ernesto „Ché“ Guevara, soeben Kubas FHoheits- rechte über den nordamerikanischen Flot- tenstützpunkt Guantanamo am Südost- zipfel der Insel reklamierte. Er nannte ihn in der herausfordernden Sprache, die Ku- bas Führer den USA gegenüber gebrauchen, seitdem ihnen die Sowjetunion den Rücken Stärkt,„einen feindlichen Stützpunkt auf kubanischem Boden.“ Beobachter erwarten, daß diesem ersten verbalen Vorstoß bald, möglicherweise im Anschluß an den Chrust- schow- Besuch, die Kündigung des Vertrages folgt, durch den Kuba 1934 den USA den Stützpunkt Guantanamo auf unbegrenzte Zeit verpachtete. N D—— Ein solcher Schritt würde die USA in al- lergrößte Schwierigkeiten bringen. Die nord- amerikanische Marine kann Guantanamo nicht aufgeben, ohne die Kontrolle über die Karibische See und damit den für dis west- liche Hemisphäre lebenswichtigen Panama- Kanal zu verlieren. Im letzten Weltkrieg er- wies sich die ausschlaggebende strategische Bedeutung Guantanamos bei der Abwehr der deutschen U-Boot-Offensive in der Ka- ribischen See. Mit einer gewissen Bitterkeit weist Kuba daher jetzt auf die geradezu lächerliche Pachtsumme von 3386,25 Dollar jährlich hin, die es von den USA für den 11 500 Hektar großen Stützpunkt Guanta- namo laut dem Vertrag von 1934 erhält. Die Bitterkeit erhöht sich noch dadurch,, daß im gleichen Jahr 1934 durch USA-Gesetz das Zuckerquoten-System geschaffen wurde, welches in der Weltmeinung als eine nord- amerikanische Wohltat für Kuba gilt, wobei vergessen wird, daß sich die USA eben gleichzeitig den Stützpunkt Guantanamo sicherten. Sollten die Kubaner also tatsäch- lich durch das nordamerikanische Zucker- quotensystem eine indirekte Subvention von 7 A S 2 . FFS TAATAATFAT———— S H—— b 2 DD—————————b— b—————̃— SSNC I SAG —.—— DD N— —̃— . ñů— e — — 5 ö NE VII AN * — —. Kb —— ——— —— —ñ!———ñ̃̃—w—— „——— — — . 8 71—— S SO abt A CAN U SA. TUT ZF UN ——— .——— ——— 8 jährlich rund 100 Millionen Dollar erhalten — Was sie energisch bestreiten— so wäre damit der Stützpunkt Guantanamo wahrlich noch immer nicht zu hoch bezahlt. Und wenn die USA-Regierung das Quotensystem än- dert, was sie angedroht und wogegen sich Kuba durch Abschluß eines Handelsvertra- ges mit der Sowjetunion rückversichert hat, so würde sich Kuba seinerseits für berech- tigt halten, den Flottenstützpunkt-Vertrag von 1934 zu kündigen. Natürlich hat Castro keinerlei Möglich- keit, die Amerikaner mit Gewalt aus Guan- tanamo zu vertreiben. Und daß die Sowjets einen Weltkrieg riskieren würden, um ihrem kubanischen Schützling dabei zu helfen, ist unwahrscheinlich. Aber die USA laufen Ge- fahr, den guten Willen ihrer sämtlichen ibero amerikanischen Verbündeten zu ver- lieren, wenn sie sich einer ernstlich vorge- brachten kubanischen Forderung in dieser Richtung widersetzen. Ihr Ansehen ist ohne- hin bei diesen in jüngster Zeit beträchtlich geschrumpft. Im amerikanischen Stützpunkt Guantä- namo steht eine ständige Garnison von 140 Offizieren und 1400 Mann. 75 Millionen Dol- lar wurden in den Anlagen investiert. Guan- tänama ist das wichtigste von elf Gliedern der Stützpunkfkette, die sich von Cayo Hueso auf Florida bis Trinidad vor der venezola- nischen Küste quer durch die Karibische-See erstreckt. 50 Prozent des gesamten USA-Im- portes an strategischen Rohstoffen nehmen hren Weg durch diesen Raum. Die hier 1942 erfolgte deutsche U-Boot-Offensive war ein Griff an Amerikas Kehle. Eine Wiederholung könnte im Zeitalter der atomgetriebenen, ra- ketenbestückten U-Boote noch viel gefähr- licher werden. Darum, und nicht bloß um Kubas Zucker, geht es bei der Auseinandersetzung um die „Perle der Antillen“, in deren Beherrschung sich bisher Spanier, Engländer und Amerika- ner abgelöst haben. Ein neuer Anwärter hat sich mit Chrustschow angemeldet. Chrustschow in Oesterreich halten wir es für angebracht, dieses Gedicht seines berühmten Landsmannes und Nobelpreisträgers Boris Pasternak zu publizieren. Es ist ein Gedicht, das in der Sowjetunion nicht veröffentlicht werden durfte. Wir nehmen daher an, daß sein Inhalt dem sowjetischen Ministerpräsi- denten noch unbekannt ist.“ Auf ihre fünfte Seite verbannte die unabhängige„Presse“ die letzte Vorschau über den Staatsbesuch, Während die„Arbeiterzeitung“ der SPO im Leitartikel meinte:„Hoffentlich zeigt er, wie freundlich er sein kann.“ Man hat den Ein- druck, daß einige Blätter, um Oesterreichs Unabhängigkeit und Gelassenheit der Wie- ner ganz besonders deutlich zu demonstrie- ren, nahezu ein wenig übers Ziel schossen. Oesterreichs Protokollchef, Gesandter Dr. Lennckh, hat jedenfalls schwierige Tage sei- ner Karriere. Der Sicherheitsbeauftragte des Kremlgewaltigen, Sacharow, hatte Wünsche über Wünsche. Manches freilich stellte sich als durchaus harmlos heraus, so die Anre- gung Sacharows, eine Büste des Kaisers Franz Joseph wegzuräumen, wenn Chrus- tschowy vor der österreichisch- sowjetischen Gesellschaft in der Hofburg spreche. Betre- tenes Schweigen bei den Oesterreichern bis zu Sacharows Erklärung:„Wissen Sie, Nikita Sergejewitsch stülpt ihr sonst bei Betreten des Saales, ohne sich etwas dabei zu denken, vielleicht seinen Hut über.“ Die Probleme im protzigen„Hotel Imperial“ haben sich freilich vereinfacht. Der älteste Bruder des amerika- nischen Präsidenten, der Rechtsanwalt Dr. Edgar Eisenhower, hat es vorgezogen, abzu- reisen, bevor er den sowjetischen Zimmer- nachbar erhält. Aber der König von Nepal, dessen Landesgrenze eben von den Rotchine- sen verletzt wurde, ist dageblieben, vielleicht nicht ohne Absicht. Siehe auch Seite 14 1 e — 1 — nie ili ren niit — 21 cd i O cr% 0 ch, im vie in hs ie- ie- en. Dr. ei- des che ich re- ers us ven re- bis tita ten en, lich ka- Dr. 2 er- pal, ne- icht Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschan Alle 45 Opfer des Grubenunglücks von Six Bells(Westengland) konnten am Mittwoch geborgen werden. Mehrere Rettungsmann- schaften arbeiteten pausenlos, und am Nach- mittag wurden die letzten beiden Leichen gefunden und an die Erdoberfläche gebracht. Die Rettungsarbeiter fanden einen großen Teil der Opfer ohne Spuren äußerer Ver- letzungen, an der Wand lehnend oder in Gruppen scheinbar friedlich am Boden zu- sammensitzend. Ein Angehöriger eines Ret- tungstrupps sagte, er habe den Eindruck gehabt, ein unheimliches Wachsfiguren- kabinett zu betreten. Die von Großbritannien angeregte Welt- flüchtlingsjahr-Kampagne zur Aufbringung von Geldmitteln für die Arbeit des UNO- Flüchtlingskommissars hat ihr Ziel nicht er- reicht. Wie der Kommissar, Dr. Lindt, in seinem Jahresbericht mitteilte, wurden für sein Programm in diesem Jahr— ohne die Arbeit in Nordafrika— etwas über 6Millionen Dollar(rund 25 Millionen DM) bereitgestellt. Man hatte dagegen gehofft, daß die Geld- mittel 12 Millionen Dollar erreichen würden. 8 Homosexualität bleibt in Großbritannien weiterhin strafbar. Das Unterhaus lehnte mit 213 zu 99 Stimmen einen Antrag des Labour- Abgeordneten Kenneth Robinson ab, der unter Hinweis auf die Untersuchung des sogenannten„Wolfenden“- Ausschusses emp- ahl, Homosexualität zwüschen gleichgesinn- ten Männern in privater Sphäre nicht mehr unter Strafe zu stellen. 8 Bei dem Absturz eines Hubschraubers kamen während der Manöver in der Nähe der norditalienischen Stadt Rovereto drei Militär angehörige, darunter ein Artillerie- general ums Leben. Die drei Offiziere hatten de Manöver aus der Luft verfolgen wollen. 8 Vom 4. Juli an werden die Behörden und Gerichte in Oesterreich samstags nicht mehr arbeiten. Durch die Einführung der Fünf- Page- Woche im Bundesdienst, die der öster- reichische Ministerrat beschloß, sollen jedoch Weder ein Mehrbedarf an Personal noch zu- sätzliche Kosten entstehen. Die Dienststunden des Samstags müssen durch eine Verlän- gerung der Arbeitszeit an den übrigen Wochentagen ausgeglichen werden. * In Schweden gibt es jetzt ebenso viele Jelefonanschlüsse wie Rundfunklizenzen, nämlich je 2,7 Millionen. Bei einer Gesamt- bevölkerung von 7,4 Millionen verfügt jetzt praktisch jeder dritte Schwede über ein Rundfunkgerät und ein Telefon. * Die Gesamtstärke der bewaffneten Streit- kräfte der USA liegt gegenwärtig bei 2 465 000 Mann. Gegenüber der gleichen Zeit des Vor- jahres bedeutet dies— nach einer Veröffent- lichung des USA-Verteidigungsministeriums — eime Verringerung der Mannschaftsstärke um rund 40 000. * Der amerikanische Oltanker„George Mac- donald“, der am Dienstag nach einer Explo- sion ein großes Leck erhielt und nach Char- jeston/ USA geschleppt werden sollte, ist jetzt etwa 50 Seemeilen vor Charleston gesunken, nachdem die Schleppleine gerissen war. * Mit ihrem Leben mußte eine 43jährige Leipzigerin ihren Leichtsinn bezahlen. Nach Angaben der„Leipziger Volkszeitung“(SED) hatte sie ihren elektrischen Heizofen auf den Rand der gefüllten Badewanne gestellt. Dabei stieg sie versehentlich den Ofen in das Badewasser und erlitt einen tödlichen Schlag. * Deutsche Oelsucher in der Provinz Ogaden im Grenzgebiet zwischen Aethiopien und Somaliland wurden von somalischen No- madenstämmen angegriffen. Die Oelsucher, die der deutschen Firma„Gewerkschaft Elwerath“ angehören, mußten sich nach dem Angriff zurückziehen, wie in der Hauptstadt Somalis, Mogadischu, bekannt wurde. *. Die Zahl der Fernsehstationen außerhalb der USA und Kanada ist seit Anfang 1960 von 1088 auf 1237 gestiegen. Davon wurden nach Mitteilung des amerikanischen Infor- mationsamtes in Washington 109 in der freien Welt und 40 im kommunistischen Block errichtet. Selbstentzündung eines Atomsprengkörpers? Umgang mit Atomwaffen/ Der Zündvorgang Vom Das Unglück, das sich kürzlich auf einem Stützpunkt der UsS-Luftwaffe im Staate New Jersey mit einem atomaren Gefechts- kopf eines Flugabwehrgeschosses ereig- nete, wobei der Kopf zwar nicht detonierte, trotzdem aber eine geringe radioaktive Aus- schüttung stattfand, hat erneut die Frage aufgeworfen, wie es mit den Sicherungen gegen ungewollte Explosionen von Kern- Waffen bestellt ist. Schwebt nicht, so fragen sich viele be- sorgt, die Bevölkerung aller jener Länder, in denen atomare Munition gelagert ist, in ständiger Gefahr, mitten im Frieden das Opfer einer nuklearen Katastrophe zu wer- den? Besteht nicht die Möglichkeit, daß irgendwo ein atomarer Sprengkopf durch Selbstentzündung oder unvorsichtiges Han- tieren plötzlich detoniert? Das Prinzip einer Atombombe ist heute längst bekannt, wenngleich Einzelheiten mach wie vor als Geheimnis gehütet werden. Man weiß, daß ein nuklearer Sprengkör- per aus zwei Hälften radioaktiven Materials, etwa Uran-235 oder Plutonium, besteht, die jede für sich allein niemals explodieren Können. Erst wenn die beiden Teile mitein- ander vereinigt werden zur sogenannten „Kritischen Masse“, wird durch Neutronen- beschuß jene Kettenreaktion der Kernspal- tung ausgelöst, die so vernichtende Energien in Form von Hitze, Druck und Strahlung frei werden läßt. Der Mechanismus, der die beiden Hälf- ten der„Kritischen Masse“ auseinanderhält, war in den ersten Sprengkörpern ein um- ständlicher Apparat. Er ist inzwischen 80 verfeinert worden, daß er bereits in Infan- teriewaffen wie die neue amerikanische Atom-Bazocka„Davy Crockett“ paßt. Seine Sperre, die einen Zusammenschluß zur Kri- tischen Masse“ verhindert, kann als absolut sicher bezeichnet werden. Sie wird solange nicht aufgehoben, bis die beiden Spreng- körperteile mit Gewalt zusammengeschlos- sen werden, durch kleine Treibladungen oder hochkomprimiertes Gas. Beide Mög- lichkeiten aber können nur wirksam wer- den, wenn die Zünder scharf sind. Genau das ist der entscheidende Punkt. Seit Jahren fliegen Bomber des Strate- gischen Luftwaffenkommandos der Ver- einigten Staaten mit Kernwaffen an Bord über der westlichen Welt, nie aber waren die elektrischen Zünder scharf. Sie können gar nicht scharf gemacht werden, solange die Bombe sich an Bord befindet, die Gra- nate das Rohr des Geschützes nicht ver- lassen hat, oder der Sprengkopf noch fest mit dem übrigen Teil einer Fernrakete ver- bunden ist. Voraussetzung für das Scharf- werden der Zünder ist immer, daß der Kernsprengkörper von seinem Träger ge- trennt ist. Ohne scharfen Zünder aber ist die gröhte Wasserstoffbombe so harmlos Wie eine Fliegerbombe herkömmlicher Art. Einige Abstürze amerikanischer Bomber mit Kernwaffen an Bord haben das der Oeffentlichkeit bewiesen. Bei den Abstür- zen wurden die Bomben zwar jeweils durch den Aufprall zerstört, aber sie explodierten nicht. Sie detonierten auch dann nicht, wenn das Flugzeug am Boden verbrannte. Wie aber, so ist die Frage, konnte dann bei dem Brand des atomarbestückten „Bomare-Geschosses“ bei MeGuire dennoch eine radioaktive, wenn auch geringe Aus- schüttung stattfinden? Eine offizielle Ant- wort darauf wird man nie erhalten, weil sie gleichzeitig eines der Geheimnisse lüften müßte, die mit der Konstruktion eines mo- dernen Atomsprenkopfes zusammenhängen. Dennoch darf vermutet werden, daß durch den Brand jener Schild um die Kernspreng- ladung beschädigt worden ist, der vor der radioaktiven Strahlung des Uran-235 oder des Plutoniums schützt. Da der, wie man annehmen kann, in der Hauptsache aus Blei besteht, kann er— zumindest Stellen- weise— geschmolzen sein und so der Strah- lung den Weg nach außen freigegeben ha- ben. Auch bei den Bomberabstürzen, bei de- nen die Kernwaffe zerbrach, trat stets eine solche Strahlung auf, eben weil auch dabei der Schutzmantel der Bombe beschädigt wurde. Aber diese Strahlung ist verhältnismäßig gering, sie wirkt nur in der allernächsten Umgebung des Strahlungskörpers und ist in keiner Weise zu vergleichen mit der Strahlungsintensität, die bei einer Kern- spaltung auftritt. Hafenbau mit Atom-„Bomben“ im Hohen Norden? USA arbeiten an Projekt Chariot/ Pläne für Alaska/ Und die Sowjets? Im Lawrence-Strahlungsforschungsinsti- tut der Universität von Kalifornien arbeiten amerikanische Wissenschaftler an einem der kühnsten Projekte des Atomzeitalters: dem Bau eines Hafens mit Hilfe von Atom- sprengsätzen. Das erste Hafenbecken nach dieser Methode soll— wenn die seit langem angestrebten internationalen Vereinbarun- gen über Atomexplosionen für friedliche Zwecke bis dahin endlich ausgearbeitet sind — an der Westküste Alaskas, zweihundert Kilometer nördlich des Polarkreises ent- stehen. Der Deckname des gewaltigen Vor- habens: Projekt Chariot. Die USA befassen sich schon seit Jahren mit dem Problem, wie Atomexplosionen der Wirtschaft und dem Verkehr nutzbar ge- macht werden können. Zu diesem Zweck hat die Atom-Energie- Kommission ein- gehende Studien bei mehreren Atombom- ben- Versuchen in der Wüste von Nevada und bei Versuchen mit herkömmlichem Sprengstoff in Salzbergwerken von Loui- siana angestellt. Jetzt hat Präsident Eisen- hower grundsätzlich seine Zustimmung ge- geben, etwa um die Jahreswende 1960/61 im Salzgebiet von Neu-Mexiko bei Carlsbad einen Versuch mit einem Atomsprengkör- per vorzunehmen. In Washington hofft man sehr, daß bis dahin die Verhandlungen in Genf über eine kontrollierte Einstellung der Kernwaffen versuche unter Dach und Fach sind. In diesem Abkommen soll nämlich auch festgelegt werden, daß bestimmte Kernexplosionen für friedliche Zwecke er- laubt sind. Grundsätzlich haben die Sowjets solchen Vorhaben schon zugestimmt. Die detaillierten Bedingungen müssen jedoch noch ausgehandelt werden. Mit der Explosion von Carlsbad— wo in 365 Meter Tiefe ein Atomsprengsatz mit der Wirkung von 10 000 Tonnen herkömmlichen Die Zentrale des Luftverteidigungsgürtels um Neu Vork befindet sick auf dem Highlands Luftstutzpunkt in Neu Jersey. Im sogenannten„Blauen Raum“(unser AP- Bild) laufen alle Meldungen über einfllegende Feindflugzeuge zusammen, während gleichzeitig die Operationen der Flugabwehrraketen von hier aus gelenht werden. Die mit modernsten Gerdten ausgestattete Anlage wurde am 6. Juni 1960 in Betrieb genommen. Sprengstoffes TNT gezündet werden soll— wollen die amerikanischen Wissenschaftler beweisen, daß es durchaus möglich ist, solche Methoden für große Erdbewegungen zu nutzen, ohne übermäßig Gefahren durch radioaktive Strahlen hervorzurufen. Man möchte die ungeheuere Sprengkraft nutzen, um mit geringerer Mühe und mit viel ge- ringeren Unkosten als bei den bisher üb- lichen Methoden nicht nur neue Hafen- becken zu schaffen, sondern in Gebirgen Straßen bauen und Oel- und Erzlager er- schließen zu können. Man verweist auf das Beispiel der Sowjets, die im Dezember 1956 in der Nähe der chinesischen Stadt Lant- schau mit Hilfe von 9200 Tonnen TNT- der bisher größten Explosion dieser Art über- haupt— ein Erzlager soweit frei legten, daß es nun im Tagebau abgeborgen werden kann. Die Amerikaner denken beispiels- weise auch an eine Atomexplosion in der kanadischen Provinz Alberta, um das dort reichlich mit Sand vermischte Erdöl von diesem zu trennen und in Sprengkratern zu sammeln. Ganz Zukunftsgläubige sehen be- reits mit Hilfe von Atomsprengsätzen einen zweiten Kanal durch den Isthmus von Pa- nama entstehen, der tief in das Gebirge einschneiden und keine Schleusen mehr be- nötigen würde. Zunächst aber konzentrieren sich die Be- mühungen weitgehend auf das Projekt Chariot. Man möchte es in Alaska erproben, um in diesem menschenleren Landstrich Er- fahrungen zu sammeln, die später bei Vor- haben in dichter besiedelten Gegenden aus- gewertet werden können. Zugleich hofft man, mit dem Hafenbecken am Kotzebue- Sund, nördlich der Bering-Strage und nur zweihundert Kilometer von der sowjeti- schen Küste entfernt, auch in der Lage zu sein, die vermutlich reichen Bodenschätze des nördlichen Alaska abzutransportieren. Nach Angaben eines Sprechers der ame- rikanischen Atom-Energie- Kommission ist daran gedacht, in etwa 120 bis 210 Meter Tiefe vier Atom- Sprengsätze mit einer Sprengkraft von insgesamt 260 000 Tonnen TNT— das ist das 13fache der Wirkung der Atombombe von Hiroshima— zu zünden. Das würde nur ein Zehntel dessen kosten, was man bei Verwendung üblichen Spreng- stokfes ausgeben müßte. Durch geeignete Abschirmmaßnahmen sollen 95 Prozent der Radioaktivität in der Erde bleiben. Auch die Strahlung im Wasser wäre gering und würde nach drei Monaten aufhören. Als möglichen Termin für diesen Hafenbau auf neue und schnelle Art nannte der amerika- nische Sprecher den März 1962. W. Meiners Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagfrüh: Zeitweilig mehr aufheiternd und im allgemeinen trok- ken. Vorübergehend schon wieder sonnig mit Temperaturzunahme auf 17 bis 19 Grad. Nachts aber noch frisch unter 10 Grad. Meist schwach windig um West bis Nord- West. Uebersicht: Mit dem langsamen Abzug des Tiefs über der Ostsee nach Rußland läßt der Zustrom vom Kaltluft aus Norden nach, die Druckgegensätze gleichen sich aus und es kann wieder Uebergang zu einigen freundlichen Tagen erwartet werden. Sonnenaufgang: 4.22 Uhr. Sonnenuntergang: 20.37 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19 Grad. Vorhersage-Harte für Z- Uhr * 12 e e enn tenden f 1015 1 157 0 Mannheim 2 01 8 1000 Pegelstand vom 30. Juni Rhein: Maxau 524(12); Mannheim 375 (A. 10); Worms 289(10): Kaub 255(22). Neckar: Plochingen 134(16); Gundels- heim 163(25); Mannheim 370(10). Russische Sowjets sind in der Automation führend Der Stand der sowjetischen Technik auf dem Gebiet der Automation ist von west- lichen Experten, die an dem gegenwärtig in Moskau stattfindenden ersten internationalen Kongreß über Automation teilnehmen, als geradezu verblüffend bezeichnet worden. Britische Konferenzteilnehmer äußerten am Mittwoch, die Sowjets hätten es sehr ge- schickt verstanden, eine Anzahl von Zwi- schenstufen, die die westlichen Techniker bei der Entwicklung hätten einschalten müs- sen, zu überspringen.„Sie setzten sich fünf oder sechs Jahre hin und dachten nach“, sagte einer der britischen Experten,„und jetzt sehen wir die Früchte dieses Nachdenkens.“ Ubereinstimmend erklärten die westlichen Konferenzteilnehmer nach einem Besuch des Instituts für Automation und Telemechanik, der von diesem Institut erreichte Standard sei dem vergleichbarer westlicher Einrich- tungen weit überlegen. Lediglich das Tech- nologische Institut von Massachusetts(USA) reiche annähernd an das sowjetische Institut heran.„Wir sind fast in Ehrfurcht erstor- ben“, lautete einer der für die westlichen Besucher typischen Kommentare, Ausgelöst wurden diese Lobeshymnen insbesondere durch zwei sowjetische Ge- räte, die der Westen noch nicht besitzt: Ein Automatik-System, das sich selbsttätig auf optimale Leistung einregelt, und pneuma- tische Rechengeräte. Das erstgenannte Ge- rät, das sich automatisch selbst korrigiert, wird von den Sowjets u. a. zur Temperatur- Kontrolle in Stahlwerken und zur Regulie- rung der Leistung von Radiosendern be- nutzt. Die pneumatischen Rechengeräte ha- ben keine beweglichen Teile und sind des- wegen zuverlässiger als die elektronischen Geräte, die der Westen benutzt. Zwar sind sie nicht ganz so schnell wie elektronische Geräte, aber oftmals ist die Rechengeschwin- digkeit nicht der ausschlaggebende Faktor. Andererseits sind die Sowjets aber auch da- bei, leistungsfähige elektronische Rechen- geräte zu entwickeln, und sie haben dadurch die dem Westen bisher fehlende Möglichkeit, beide Arten von Rechengeräten zu kom- binieren. ä Was wir hörten: Hörspiel in großer Form Seit das Fernsehen allabendlich Millionen ehemaliger Rundfunkhörer an den Bild- schirm fesselt, erhebt sich die Frage, ob das Hörspiel überhaupt noch eine Zukunft hat und mit einigem Erfolg gegen die übermäch- tige Publizität des Fernsehens konkurrieren kann. Die Fachleute sind geneigt, diese Frage auf das Entschiedenste zu bejahen, denn— 80 meinte Dr. Heinz Schwitzke, der Leiter der Hauptabteilung Hörspiel des Norddeutschen Rundfunks—„das Hörspiel ist— in stärke- rem Maß als das heutige Theater und zugleich viel mehr als es das Fernsehspiel jemals sein kann— eine literarische Kunstform. Und dies, obwohl es im Hörspiel nicht um den ge- druckten Buchstaben, sondern immer um das lebendige, gesprochene Wort geht. Es ist— neben der Musik— die spirituellste aller Künste: kompakte Wirklichkeit und Photo- graphier- Wirklichkeit, also Abzug kompak- ter Wirklichkeiten spielen in ihn keine Rolle; es ist darauf angewiesen, auf magische Weise eigene Phantasiewirchlich- keiten und Phantasiewelten zu bauen das Fernsehspiel hat ganz und gar andere Aufgaben als literarische und kann niemals versuchen wollen, dem Hörspiel als Experi- mentierfeld moderner literarischer Formen und Inhalte den Rang streitig zu machen.“ Daher wird das Hörspiel auf die große Masse des Publikums verzichten müssen, je- doch es wird seine Autoren behalten und einen relativ kleinen, aber anspruchsvollen Hörerkreis, der das dichterische Wort und die Qualität seiner Interpretation besonders zu schätzen weiß. Diesem Publikum, das nicht zum Fernsehen abgewandert ist, kann man auch solche breitangelegten Experimente zu- muten, wie sie beispielsweise Ernst Schna- bel unternimmt, der vor längerer Zeit in sei- nem„Sechsten Gesang“ die Abenteuer des Odysseus neu gestaltete und jetzt mit seinem „Funkroman“ unter dem Titel„Ich und die Könige“ ein anderes Thema aus der antiken Mythologie aufgreift. Es sind„Projekte, Zwischenfälle und Resumees aus dem Leben des Ingenieurs D.“, des sagenhaften Dädalus, der das Labyrinth erbaute und den Men- schenflug erfand, und der in dieser Schna- belschen Version selbst über die Stationen seiner Lebensreise berichtet. Der Südwest- funk, der schon seit langem die„große Er- zählform“ in seinen Sendungen pflegt, hat diesen sechsteiligen Funkroman als Ueber- nahme vom Westdeutschen Rundfunk Köln herausgebracht. Unter der äußerst präzisen und sorgsam abgestimmten Wortregie von Ludwig Cremer vernahm der Hörer eine faszinierende Erzählung— mit eingeblende- ten Dialogen— die den großen Atem und die weit hinströmende Bilderflut rhapsodischer Sprachkunst mit modernen Stilelementen verband. Es war Bericht und Dichtung zu- gleich, darin die Gestalten aus dem Nebel der Sage heraustraten und ein ganzer Mythen- kreis von Göttern und Helden unter einem neuen, menschlichen Aspekt erschien. Mit Gerhart Hauptmanns Schauspiel„Vor Sonnenuntergang“ hatte der Süddeutsche Rundfunk(SSendestelle Heidelberg-Mann- heim) seine Sendereihe„Ein Zeitalter im Drama“ beendet. Mit diesem Abschluß war dem Bearbeiter und Regisseur Walter Knaus eine geradezu meisterhafte Inszenierung ge- lungen, die zu den eindrucksvollsten seiner bisherigen Tätigkeit zählt. Dieses Alterswerk des Dichters,„ein Drama von Eros, Schmerz und Tod“, in dem noch einmal die Liebes- und Lebenssehnsucht eines Siebzigjährigen aufflammt, wurde mit einer Intensität des seelischen Ausdrucks gestaltet, die den Hörer keinnen Augenblick losließ. Kurt Ehrhardt als Geheimrat Clausen war auch als Sprecher die weithin überragende Figur, deren großes Format die ganze Aufführung prägte. Welche Vehemenz in den starken Ausbrüchen, welche Zartheit in den leisen Szenen, bei denen sich die junge Renate Schröter Unken Peters) als einfühlsame Partnerin erwies. Auch„Der Schwierige“ von Hugo von Hoffmannsthal— eine Gemeinschaftsproduk- tion des Oesterreichischen und des Süddeut- schen Rundfunks unter der Regie von Cläre Schimmel— gehört zu den großen, reifen Alterswerken und ist der Höhepunkt im dra- matischen Schaffen des österreichischen Dich- ters, der mit diesem Lustspiel(1921) Abschied nimmt von einer Zeit, deren gesellschaftliche Kultur und heitere Menschlichkeit mit dem ersten Weltkrieg verloren ging. 1923 notierte er in sein Tagebuch:„Wenn unsere Epoche eine des Untergangs sein soll... wie vieles ist noch da, unverbraucht, in ursprünglicher Reinheit.“ Von diesen noch„intakten Lebens- keimen“ zeugt die Gestalt des Grafen Karl Brühl, des„Schwierigen“, eines österreichi- schen Aristokraten, der sich zwar in Kriege bewährt hat, aber in seiner privaten Sphäre jede Entscheidung scheut, aus Furcht, die daraus enstehenden Situationen nicht bewäl- tigen zu können. Erst eine Frau, die ihn wahrhaft liebt, kann diesen noblen und zar- ten Mann aus seiner selbstverschuldeten in- neren Isolierung lösen. Um ihn herum bewegt sich der Reigen jener alten österreichischen Gesellschaft, die in ihrer heiteren Oberfläch- lichkeit und in dem verschnörkelten Stil ihrer Sprache ein einmaliges Phänomen war. Eine ferne, dem heutigen Zeitgenossen kaum noch begreifliche Welt wurde in dieser zauber- haften Aufführung noch einmal lebendig, auferstanden aus dem Wort des Dichters. E. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Fliegen haben Sammelpläze (Saw) In manchen Ställen beobachtet man, daß sich Fliegen nur an ganz bestimm- ten Stellen„versammeln“, zu denen neben Wandflächen vorwiegend elektrische Kabel, Gitterstäbe und Säulen gehören. Hier sitzen die Plagegeister so dicht zusammen, daß man die Unterlage oft nicht mehr erkennen kann. Diese Zusammenballung hat ihren Grund: Die mikroklimatischen Bedingungen, Wärme, keine Zugluft und günstige Feuchtigkeitsver- hältnisse, sagen den Zweifſüglern besonders zu. Die Chemie hat mit Rücksicht auf diese Beobachtung ein in Pulverform gefaßtes und mit Wasser zu verrührendes Anstrichmittel entwickelt. Bei Versuchen hat sich heraus- gestellt, daß Vögel, die mehr als hundert durch dieses Präparat getötete Fliegen fra- Ben, keinen Schaden erlitten. Der Nachweis für die Unschädlichkeit des Mittels für Haus- und Nutztiere, die zum Beispiel auch mit den bestrichenen Gitterstäben in Berührung kommen, gilt damit als erbracht. Schnelles Schraffieren (SawW)) Ein jetzt konstruiertes Schraffler- gerät besteht aus einem mit Maßstab ver- sehenen Lineal, das senkrecht zu seiner Längsrichtung verschoben werden kann, was in einer von einem Gehäuse verdeckten Grundplatte geschieht. Das Lineal besteht aus transparentem Acrylat, Grundplatte und Gehäuse sind aus bruchsicherem Kunststoff geformt. Alle Metallteile sind verchromt. Die Schraffierabstände, die sich kontinuierlich von 0 bis 6,5 Millimeter regulieren lassen, werden durch einen Druckknopf gesteuert. Mit einer Stellung ist ein Maximalbereich von 50 Millimeter erreichbar. Bei großen Schraffurabständen muß das Gerät in eine neue Stellung gebracht werden, was sehr leicht zu bewerkstelligen ist, da man das ganze Gerät, vom Lineal abgesehen, in der hohlen Hand halten kann. Dazu gibt es ein Klemmgerät aus verchromtem Messing, das für den Einsatz eines Kurvenlineals be- stimmt ist, so daß auch krummlinige Schraf- kuren angefertigt werden können. Fasergewebe- Armierung für Fun kmast (Saw) Ein Funkmast aus Kunststoffen, der in der Schiffahrt Verwendung findet, ist mit einer Armierung aus Chemiefasergewebe versehen, die zur Erhöhung der Festigkeit beiträgt, ohne das Gewicht wesentlich zu be- einträchtigen. Westentaschen- Strahlen warngerät (Saw) Gewissermaßen für„Jedermann“ bestimmt, sind die beiden neuen preisgünsti- gen und besonders leichten Strahlenwarn- geräte einer Kölner Firma, die nicht größer sind als eine Zigarettenpackung. Modell& zeigt in verschiedenen Farben Gamma-, Röntgen- und kosmische Strahlungen, Mo- dell B auch Alpha- und Beta- Strahlen an. So können sich die Benutzer damit durch Messungen an Lebensmitteln, Flüssigkeiten, Kleidungsstücken usw. von Schäden an Ge- sundheit und Leben schützen. Seite 4. MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER LOKALNACHRICRHTEN Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Kinderleicht, wenn man's kann:„Bingo“ beim Carnival Bilder(2): Steiger Aus dem Polizeibericht: „Zukünftiger“ war Betrüger bei Diebstahl geschnappt Als Ingenieur ausgegeben und einen fal- schen Namen zugelegt hatte sich ein 25 jähriger Arbeiter, der jetzt wegen Betrugs angezeigt wurde. Seine Hochstapelei brachte dem 25jährigen die Zuneigung einer jungen Dame ein, der er auch ein Heiratsversprechen gegeben haben soll; zweimal ließ er sich von mr Geldbeträge geben, die sie nicht mehr zurückerhielt. Der ganze Schwindel kam heratis als der Zukünftige“ verschwand und Schließlich von der Polizei bei einem Fahrrad- diebstanll außerhalb Mannheims gestellt wurde. Brand im Industriehafen Gegen 14 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr in die Industriestraße gerufen. Dort war auf einem Lagerplatz für Altmaterial ein Brand ausgebrochen, der sich rasch ausbreitete. Beim Eintreffen der Feuerwehr waren bereits ein Wohnwagen und ein größerer Posten Altpapier verbrannt, doch konnte ein weite- Kameru- Tausch! Ihr Wunsch nach einer neuen Kamera ist schnell erfüllt!— Unsere Tausch- Abteilung nimmt Ihren jetzigen Apparat gerne zum Höchstpreis in Zahlung! P H O0 RA Monnbeims grohss Sps ziale G 745, Plagen fel. 268 444 res Umsichgreifen des Feuers verhindert werden. Die Löschaktion war erst gegen 17 Uhr beendet. Ueber die Ursache des Bran- des, der einen Schaden von etwa 14 000 Mark forderte, sind die Ermittlungen noch im Gang. Beim Einbiegen zusammengestoßen Nachmittags stieß an der Straßenein- mündung Schwetzinger Traitteurstraße ein Lastwagen, der nach links abbiegen wollte, mit einem Motorrad zusammen. Der Motor- radfahrer mußte mit einem Unterschenkel- bruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. 15jähriger Fahrraddieb Ein 15 jähriger Bursche hatte am 23. Juni beim Strandbad ein unverschlossen abge- stelltes Moped gestohlen; fünf Tage später wurde er bei einer Kontrolle im Stadtgebiet gestellt und festgenommen. Die weitere Ueberprüfung des 15jährigen ergab ein an- sehnliches Schuldregister: Teils allein, teils zusammen mit einem 13jährigen Schüler hatte der Junge bereits neun Fahrräder ge- stohlen. Dabei steht noch nicht einmal fest, ob hiermit alle Diebstähle der beiden erfaßt sind. Altmetall stürzte von Lastzug Einen tüchtigen Schreck bekam ein Mo- torradfahrer: Als er auf der Untermühlau- straße einen Lastzug überholte, flel ihm ein größeres Stück Altmetall vor sein Rad. Der Motorradfahrer geriet durch das unerwartete Hindernis aus seiner Fahrbahn und prallte gegen einen geparkten Pkw. Dabei entstand ein Sachschaden von ungefähr 2000 Mark. Der Motorradfahrer kam mit Körperprellun- gen davon. Pkw gegen Radfahrer An der Straßeneinmündung Theodor- Kutzer-Ufer/ Röntgenstraße stieß ein Per- sonenwagen mit einem ihm auf dem Radweg entgegenkommenden und nach rechts ab- biegenden 15jährigen Radfahrer zusammen. Der Junge wurde mit einer Gehirnerschütte- rung und Körperprellungen ins nahegelegene Krankenhaus gebracht. Kleinradios sind im Vormarsch Alljährlich im Juli, da Koffer gepackt und Ferienpläne verwirklicht werden, rüstet sich die Radioindustrie mit Neuheiten aller Art für die langen Winterabende. Philips stellte soeben im Filialbüro Mannheim ein vielsei- tiges Programm vor, in dem vor allem die Kleingeräte als Zweitgeräte großen Raum beanspruchen. Die verschiedensten Farb- kombinationen lassen die Kleinstgeräte in ansprechender und anziehender Verpackung erscheinen. Sie sollen die Lücken in Küche, Bad, Schlaf-, Herren-, Kinder- und Besuchs- zimmer füllen und dem musikbegeisterten Jüngling ebenso wie dem rock'n'roll-närri- schen Teęnager musikalische Berieselung in allen Lebenslagen, sei es auf der Garten- party, in der Eisdiele, im Schwimmbad, auf der Wiese oder im Wald, garantieren. Da- neben präsentieren sich die schon bewährten Großgeräte und Truhen weiter verbessert und vor allem noch betriebssicherer als bis- er. Die Einrichtung von Stereo wurde weit- gehend berücksichtigt. Reiseempfänger und Autoradios ergänzen das Angebot. schie Glücksspiele um bares Geld: Rummelplatz nach echt amerikanischer Art „Carnival“ mit wohltätigem Zweck im Benjamin-Franklin- Village Das rote Sperrband zum„Carnival“-Festplatz in der Wohnsiedlung der Ameri- kaner in Käfertal Benjamin-Franklin- Village) zerschnitten gestern gegen 12 Uhr mittags Oberst Katz vom„Ordnance-Industrial-Centre“ als Vertreter der ameri- kanischen Streitkräfte und Polizeipräsident Dr. Leiber als Vertreter des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Reschke.„Carnival“ ist ein deutsch- amerikanisches Volks- fest, das die Amerikaner alljährlich anläßlich ihres„Independance day“(Unabhän- gigkeitstag) am 4. Juli veranstalten. Der Festplatz bietet einen Rummel nach ameri- Eanischer Art; die deutschen Schausteller sind zwar mit Karussells und Los-, Spiel-, Schieß- und Imbißständen vertreten, Hauptanziehungspunkte sind aber für Deutsche und Amerikaner gleichermaßen wieder die„Gambles“, Stände an denen um bares Geld gespielt wird. Nicht zu vergessen auch das für Massenbetrieb perfektionierte amerikanische Familienspiel„Bingo“, zu dem alt und qung wiederum auf den Bän- ken eines Bierzeltes ähnlich großen„Etablissements“ Platz nehmen können und für den Einsatz von 30 Pfennigen die Hauptgewinne(Tonbandgerät, elektrische Näh- maschine oder Musiktruhe) in Werten bis zu 840 DM erspielen können. „In Betrieb“ ist der Platz täglich bis ein- Schließlich 10. Juli von 12 bis 23 Uhr; am 2., 3., 4., 9. und 10. Juli geht der Rummel bis Mitternacht. Haupttag ist der amerikanische Nationalfeiertag, der 4. Juli. An diesem Tag wird sich„Miß Carnival“ vorstellen, die von amerikanischen Soldaten und ihren Fami- lienangehörigen gewählt wird. Für die Zeit nach Einbruch der Dunkelheit ist außerdem ein Brilliant-Feuerwerk angekündigt. Für die deutschen Gäste sind das Riesen- „Eichbaum“-Bierzelt mit bayrischer Trach- tenkapelle und einer Army-Band und die einheimischen Schausteller- Unternehmen nichts Ungewohntes. Wie auf der Mannemer Mai- und Herbstmess' sind vom elektrischen Auto- Scooter bis zum„Gebrannte Mandeln“- Stand Geschäfte aller Art beteiligt. Auch die 12 Preise halten sich— ob nach Dollar oder Mark gerechnet— im Rahmen des in letzter Zeit üblichen. Als Vergleich: Ein Liter Bier kostet zwei Mark mit Stimmungsmusik und ebratenen Hühnchen-Duft(das halbe Ge- ügelstück vier Mark). Der amerikanische Beitrag zum Rummel ist dagegen nicht jedem nur deutschspre- chenden Besucher immer gleich verständ- lich; abgesehen von den in großer Zahl auf- gestellten leeren Benzinfässern, die sauber blau angestrichen und weiß beschriftet deutsch und amerikanisch lesbar als„Abfall- tonnen“ gekennzeichnet sind. Da ist z. B. das „Bingo“-Zelt. Dort heißt es aufmerksam zu- sehen und zuhören. Der„Speaker“ sitzt an einer Maschine, die ähnlich wie beim deutschen Zahlenlotto Fast ein Zirkusprogramm: Globetrotters spielten Katz und Maus Ein kühler Abend im Eisstadion: Harlem-Ballkünstler und heiße Würstchen „They are good actors“,(„Sie sind gute Schauspieler“) erklärte ein amerikanischer Pressemann und leidenschaftlicher Basket- ballspieler seinen deutschen Kollegen auf der Pressebank im Eisstadion.„Die Harlem- Globetrotters“ gastierten wieder einmal in Mannheim. Sie gastierten hier, sie spielten nicht. ES war kein packender Kampf 2 Wi- schen zwei Mannschaften, was die schwarzen Männer mit dem bekannten Namen und ihre Gegner, die„UsS-Stars“ zeigten. Es War ein „Schau- Spiel“ in sportlicher Kostümierung, ein Katz- und Maus-Spiel, bei dem die schwarzen Jungen ihrem Gegner hin und wieder den Ball überließen. Aber nur des- halb, um einen anderen Trick zu zeigen. Es wurde gedribbelt und geschossen. Die Ak- teure brüllten im Kontrabaß und im Diskant. Zum 1. Juli: Ein gewisser Julius Vor ibm zäctter te dbe Welt Oune allen Aufhebens und unter Ausschluß der Oeffentlichkeit hat um Mitternacht der Juli die kalendarische Regierung an sich ge- rissen. Ein gewaltloser Staatsstreich, eine un- blutige Revolution— um so mehr als der Juni nach dreißigjähriger Amtszeit des Regierens müde war und freiwillig abdankte. Eigentlich sollte man von diesem Ereignis nur unter vorgehaltener Hand sprechen. Denn wer hat es schon gern, wenn man inn an seine alltäglichen Kümmernisse erinnert. Oder, noch schlimmer an seine„schwachen Punkte“. Trägt doch der Juli in seinem Na- men die Erinnerung an einen Mann, vor dem einmal die ganze Welt zitterte: Gajus Julius Caesar. Heute noch holen unsere jungen Schu- ler in der Untertertia an seinem„Bellum gal- licum“ ihre grummati kalischen Sporen. Oder raufen sich die Haare— je nachdem. Julius Caesar ist aber nicht nur dadurch berühmt geworden, daß er vor zweitausend Jahren den gallischen Krieg beschrieb. Er hat ihn auch geführt. Und nicht nur diesen. Was jedoch noch mehr dazu beitrug, daß sich sein Ruf uber die Jahrtausende fortpflanzte: Er hob im Jahre 45 vor Christi Geburt als Al- leinherrscher die republikanische Verfassung Roms auf und begründete das Caesarentum. Seit dieser Zeit leiteten alle Kaiser und Zaren ihre Majestätstitel von jenem römi- schen Staatsmann und Feldherrn her. Sie sind mittlerweile— bis auf wenige— von der Entwicklung der Geschichte uberflügelt wor- den. Nur der Juli nicht. Er trägt weiterhin den Namen jenes Imperators zur Schau. Kecle und unbebümmert. Ein undemokratischer Mo- nat also? Ein Monat mit imperialistischen Ge- lüsten? Lassen wir ihn gewähren. Seien wir großzügeg. In diesem Falle können wir es uns wirklich erlauben: Denn in vier Wochen tritt er ohnehin wieder zurück. Kö. Die weißen Gegner machten, wenn einer der langarmigen, hochgewachsenen und verspiel- ten„Harlems“ eine besondere„Schau ab- ziehen“ wollte, schön langsam und liegen sich, wie man bei uns so sagt, kräftig„ver- äppeln“. Der Schiedsrichter, ein witziger Mann aus den USA, spielte auch mit. Das heißt, auch er wurde als Statist für die Lachsalven fordernden Tricks der schwarzen Ballkünstler benutzt. * Gelacht haben im Eisstadion etwa 3000 Mitbürger. Hin und wieder haben sie auch gebrüllt und getrampelt. Getrampelt einer- seits aus reinem Vergnügen, andererseits aber auch wegen der Kälte. Denn es war verteufelt kalt am Abend der„Harlem“-Schau. Statt Cola tranken die Zuschauer Kirsch. Heiße Würstchen machten den Eisverkäufern den Rang streitig. Salzmandeln gingen auch kaum. Dafür waren die Eintrittspreise gesal- zen. Wer sitzen wollte, mußte vier oder sechs deutsche Mark an der Kasse lassen. Die Or- Zarlisgtion War ein bißchen wirr, aber mit eigener Initiative konnte man seinen Platz Hnden, wenn man das Eisstadion vom Winter her Kefinit. 5 * Das Beiprogramm macht die Schau zu einem Zirkus ohne Chapiteau und ohne Tiere. Es wurde jongliert, daß es eine Art hatte. Mit echtem Meißner Porzellan auf einer 12 Meter hohen Stange. Ganz oben zwi- schen den Flutlichtern rotierten die kostbaren Platten. Die Zuschauer zogen die Köpfe ein, als sich die Stange gefährlich bog. Mister Al- cetty, ein Deutscher, aber brachte sein Ge- schirr immer wieder heil zu Boden. . „Einsame Klasse“ ist die Japanerin Kimi Vokoi auf ihrem Fahrrad. Sie fährt nicht, sie tanzt auf ihrem Velo. Trick reiht sich an Trick. Un wahrscheinlich schwierige Figuren dienen nur zum Auftakt für noch schwieri- gere. Dieses japanische Mädchen und sein chromglänzendes Fahrrad sind Gold wert. Ansonsten spielte der elffache Ping-Pong- Weltmeister Richard Bergmann einen Satz gegen Sih Su- chiu aus Honkong. Der Chinese gewann den Kampf für Feinschmecher. Zwei Kinder— die Parry Kids— hüpften auf dem Trampolin. Saltos und Schrauben drehen sie spielend. Jack Gordon fuhr auch Fahrrad. Seine Clownerien, volkstümlich und manch- mal deftig, geflelen den Zuschauern. Guy Al- lan jongliert mit Stäben, mit normalen, mit brennenden und wirbelnden. Gekonnt! Ge- konnt! Komisch war der Ansager am Lautspre- cher; unverdrossen verkündete er andauernd das Ergebnis des„Basketball-Spiels“. Was keinen interessierte, weil am Ausgang ja so- Wieso niemand zweifeln konnte No. eröffnet Miss wird gewählt numerierte Bälle in unkontrollierbarer Reihenfolge ausspuckt. Die Nummern wer- den in Deutsch und Amerikanisch aufge- rufen. Jeder Mitspieler muß vor dem Spiel eine beliebige Anzahl von Karten zu je 50 Pfennigen erwerben. Auf diese Pappkartons sind fünfmal fünf Nummernkästchen quad- ratisch angeordnet. Glückspilz oder„Bingo“ Macher ist der Mitspieler, der zuerst ein Kärtchen vorweisen kann, auf dem er nach Aufruf der ausgespielten Nummern fünf Zahlen in einer Zeile, in einer Reihe oder in einer Diagonale abdecken konnte. Der Gewinner muß laut„Bingo“ rufen. Seine Karte wird geprüft, ist der Gewinn in Ordnung, darf er ein mehrfarbiges Glücks- rad drehen, das jedoch keine„Nieten“ auf- weist. Die Zahl der Mitspieler ist beliebig, manchmal sitzen mehrere hundert„Bingo“- Spieler mit roten, aufgeregten Köpfen über ihren Karten. Einfacher sind die Spielregeln bei den „Gamblern“: An einer Bude fallen in einer überdimensionalen Eieruhr aus durchsich- tigem Drahtgeflecht drei Würfel vom oberen Trichter in den unteren. Die obenauf lie- genden Zahlen der Würfel sind für einen Gewinn entscheidend. Auf einem Tableau mit den Zahlen von eins bis sechs wird ge- setzt. Mindesteinsatz ist eine Mark oder ein Vierteldollar. Auf gefallene Zahlen wird je- weils der gesetzte Betrag als Gewinn und der Einsatz zurückgezahlt. Aehnlich ist das zweite„Gamble“-Spiel, das in einer Ecke des Bierzeltes betrieben wird. Dort müssen — bei gleicher Gewinnauszahlung— sechs Farben, eine oder mehrere davon, gespielt werden, von denen allerdings nur jeweils zwei— oder eine; dann doppelter Gewinn— auf dem Glücksrad erscheinen.. Die„Gamble“- Spiele um bares Geld— auf deutschen Rummelplätzen verboten— und das„Fische- fischen“(sie tragen auf der Unterseite Gewinnummern; Preise sind Sachwerte) und das„Kuchen-Verlosen“ be- treiben Armee- Angehörige oder ihre Frauen ehrenamtlich. So stammen die überzucker- süßen verzierten„Cakes“(Torten mit Zuk- kerguß) schon immer aus den Backöfen der Offiziersfrauen. Schließlich soll ja das ganze Fest einem wohltätigen Zweck dienen; der Reingewinn— im letzten Jahr waren es 14 000 Dollar— wird der„Louth- Activity“ (Jugendaktivität) zur Verfügung gestellt, die sich auf verschiedenen Gebieten der deut- schen Jugend annimmt. Sto deutsch umerika- Vollesfest in zerschnitten ge- stern vormittag Oberst Katz(rechts) und Mannheims Polizeipräsident Dr. Leiber. Da- mit ist der bis zum zehnten Juli dauernde Rummelplatz nach amerikanischem Muster mit deutscher Schaustellerbeteiligung erößnet. zum nischen Benjamin-Franklin- Village Das rote Ban Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Das goldene Brezelfes t“ des Werbeausschusses des Verkehrsvereins Speyer bei. 5 5 cal dle albüntet(antes die den Norda-Heringsfiletis das Einmalige geben Immer wieder gibt es Oberraschungen für verwöhnte Saumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der weinigen Blume edlen Bordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen Tomaten marks von der pikanten Würze indischen Currys Diese raffinierten Feinschmeckker- Cremes geben den zarten Norda-Filets das volle, reiche Aroma. Und die Filets zergehen auf der Zunge Filets von den besonders hochwertigen Trawl- Heringen der besten Fangmonate. Norda-Heringsfilets- in der leicht zu öffnenden Dose hm schmeckt's- das sagt ihr mehr Als viele Worte! Norclæa Zarte Heringsfilets in — — * Tomaten-Bordeaux- Creme»Bourbonæ * Sahne-Meerrettich-CTremesSavariné * Paprika-Curry- Cremes Fußgßtas * Senf- Creme»Borago“ oder * Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinkaé« OM 1.20. bel lhrem Lebensmittelhändler 1 F * Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 MANNHEIMER LOKATNACHRHICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN. Seite 5 Auch über die Südtangente sind die Arbeiten beendet. Kosten: rund 65 000 Mark. führt nun der Lindenhofsteg. Bisher mußten die Fußgänger nach gefahrlosem Ueberqueren der Bahngleise die neue Hauptverkehrsstraße zu ebener Erde überschreiten. Der Steg wurde daher um 23 Meter verlängert. Das 32 Tonnen schwere Verlängerungs- stück wurde im April angefügt. Nachdem es jetzt mit einer Treppe versehen ist, Bild: Steiger Kleine Chronik der großen Stadt Elektro-Lehrlinge feierlich freigesprochen Die Elektro-Innung, Stadt- und Land- kreis Mannheim, sprach am Samstagnach- mittag wiederum Lehrlinge verschiedener Fachrichtungen frei. Obermeister Peter Sik- kinger wies in einer Ansprache noch einmal auf die Schwierigkeit der Prüfungen hin. Trotzdem dürfte sich aber kein Jung-Geselle dem Glauben hingeben, mit der bestande- nen Prüfung brauche er keine Weiterbildung mehr. Wer ein tüchtiger Geselle oder gar ein Meister werden wolle, müsse sich durch Fachliteratur und Kurse weiterbilden. Dafür sei die Begabtenförderung eingerichtet wor- den. Die Innung, so schloß der Obermeister, sei allen behilflich, die Gemeingeist und Be- rufsehre pflegen und hegen wollen. Im Anschluß an einen Film,„Impulse der Zeit“, händigte der Obermeister die Gesel- lenbriefe aus. Von 95 gemeldeten Elektro- Installateuren haben 83 die Prüfung bestan- Die außergewöhnliche, mit allen guten Eigenscheften— und deu mif viel Vitocuell-Koltpreß-Sonnenblomens eee Vollwerf-Feftnahrung d. d. Reformhaus den; von 16 Radio- und Fernsehtechnikern müssen vier die Prüfung wiederholen. Ein zur Prüfung gemeldeter Elektro- Maschinen- bauer und ein Elektro-Mechaniker bestan- den. Dietmar Böspflug und Hermann Folst, beide Radio- und Fernsehmechaniker, wur- den für hervorragende Leistungen bei der Gesellenprüfung ausgezeichnet. Ebenso Horst Meixner als Elektro- Installateur. Außerdem erhielt jeder Prüfling von der Städtischen Sparkasse ein Sparbuch mit fünf Mark. Hlb. Süßwarengroßhandlung Kurt Ruf eit 2 ui 25 Jahre lang besteht heute die in Fach- kreisen bekannte Schokoladen- und Süß- Waren-Großhandlung Kurt Ruf, Eichen- dorffstraßge 9. Nur der Krieg hat die Arbeit des Besitzers unterbrochen, der sein Unter- nehmen 1935 in der Zeppelinstraße selbst gründete und dessen Vater schon in der- selben Branche tätig war. Im Herbst 1952 z0g die Spezialhandlung aus ihren zu klein gewordenen Räumen in die Neckarstadt um. 160 Quadratmeter Büro- und Lagerfläche bieten in der Eichendorffstraße genügend Platz für den gewachsenen Betrieb. Noch in diesem Jahr will die Firma, deren Einzugs- gebiet Mannheim-Stadt, Land und Lud- Wigshafen ist, außerdem ein Auslieferungs- lager in Seckenbeim anlegen, um dem ge- steigerten Bedarf nachkommen zu können. Li. Radsport- Volksfest des ARK B Solidarität Das traditionelle Radsportfest des Arbei- ter-Rad- und Kraftfahrer-Bundes„Solidari- tät“ der Ortsgruppe Rheinau„steigt“ in die- sem Jahr am 2., 3. und 4. Juli auf dem Sport- platz der TSG Rheinau. Im Mittelpunkt des Volksfestes steht das Radballturnier um den „Gebrüder Gutekunst“ Wanderpokal am Sonntag um 10 Uhr im Saal der TSG. Außer dem Pokalverteidiger aus Oggersheim neh- men an dem Turnier nach den vorliegenden Meldungen Mannschaften aus Altrip, Mann- heim und Rheinau teil. Am Samstag ab 18 Uhr und Sonntag ab 15 Uhr wird Rollschuh- lauf und Kunstradfahren geboten, an dem auch die mehrfachen Bundes-Jugendmeister im Zweier-Kunstradfahren Gebrüder Götz (Ludwigsburg) sowie der Bundes-qugend- meister 1958 und Senior- Vizemeister 1959, Erhard Kraft(Wetzlar), teilnehmen. Zum Ausklang des Festes am Montag sind ab 16 Uhr„Kinderbelustigungen“ auf dem Fest- platz und, nach Eintritt der Punkelheit, ein Bodenfeuerwerk vorgesehen. Zum Tanz spielt die Feuerwehrkapelle Mannheim unter Leitung ihres Dirigenten A. Wahl. LI. Helmut Striffler erfolgreich in Architekten wettbewerb Der Mannheimer Architekt Helmut Striff- ler, der Erbauer der Mannheimer Trinitatis- kirche, hat erfolgreich an einem Wettbewerb teilgenommen. In einer begrenzten Nonkur- renz, bei der sieben Architekten zur Teil- nahme aufgefordert wurden, errang er den ersten Preis mit Plänen für den Neubau eines Gemeindezentrums der evangelischen Südpfarrei Schwetzingen. Die Aufgabe um- faßte Entwürfe für eine Kirche und ein Ge- meindehaus mit Kindergarten und Ge- meinderäumen. 5-mann Wieder Schloßbeleuchtung in Heidelberg Die dritte Heidelberger Schloß- und Brückenbeleuchtung dieses Sommers findet am kommenden Samstag(2, Juli) um 21.30 Uhr statt. Zahlreiche Besucher aus nah und tern werden zu dieser romantischen IIlumi- nation in der Neckarstadt erwartet. 0 Seine Majestät der Fußgänger in Monaco: Polizeichefs verständigen sich über die Grenzen Dr. Leiber wurde zum Vizepräsident der„Fédération International des Fonctionaires Supérieurs de Police“ gewählt Genau zehn Jahre ist es her, daß die„Fédération internationale des Fonction- naires Supérieurs de Police“ gegründet wurde— eine internationale Vereinigung höherer Polizeibeamter, deren Mitglieder sich seitdem in steter Regelmäßigkeit alljährlich irgendwo auf dieser Welt treffen, um mannigfache berufliche Erfahrungen und Sorgen miteinander auszusprechen und gemeinsam zu überlegen, wie sich die ständig anwachsenden Aufgaben und Probleme am besten bewältigen lassen. Polizei- chefs und höhere Beamte aus vierzig Staaten der westlichen Welt sind in dieser Vereinigung vertreten. 98 Delegierte aus vierundzwanzig Ländern der Erde trafen sich kürzlich auf Einladung des„Principauté de Monaco“ in dem eineinhalb Quadrat- kilometer und 23 000 Einwohner großen Land des Fürsten Rainer III. An dieser Ta- gung nahm auch der Mannheimer Polizeipräsident Dr. Rudolf Leiber teil, der wäh- rend der Konferenz zum Vizepräsidenten der internationalen Vereinigung gewählt wurde. „Neben den amtlichen Beziehungen der Polizeiorgane aller Länder untereinander durch„Interpol“ drängte sich schon lange die Notwendigkeit auf, eine Möglichkeit zum persönlichen Kontakt und Gedankenaus- tausch zu schaffen“, sagt Präsident Leiber. „Diese Basis internationaler Beziehungen über den Rahmen der Fahndungsarbeit hin- aus wurde vor zehn Jahren in der Fédéra- tion gefunden.“ Was das Zustandekommen und die Arbeit dieser Fédération besonders begrüßen läßt, ist die Tatsache, daß es sich bei ihr weniger um eine„offizielle“ Naht- stelle zwischen den Regierungen und ein- schlägigen Ministerien handelt als vielmehr um eine Selbsthilfe- Organisation der Poli- zeichefs auf eigene Initiative und ohne Ver- mittlung staatlicher Behörden. Dr. Leiber nimmt seit acht Jahren als Beauftragter der„Arbeitsgemeinschaft der Polizeichefs der Bundesrepublik“ an den Tagungen der internationalen Vereinigung teil: 1953 in Luxemburg, 1954 in Paris, dann in Lissabon, Antwerpen, Wien, Hiltrup und Marokko. „Nach einem festlichen Empfang bei Fürst Rainier beschäftigte sich das Komitee der 98 Polizeichefs mit Fragen der vorbeugenden polizeilichen Tätigkeit, die vor allem in den noch in der Entwicklung stehenden Ländern nicht so ausgebaut ist wie bei uns in Deutsch- land.“ So bildete das in der Bundesrepublik schon seit vielen Jahren gültige„Gesetz zum Schutz der Jugend in der Oeffentlichkeit“ eine Diskussionsgrundlage.„Die Ermächti- gung der deutschen Polizei, Jugendliche von öffentlichen Stätten, an denen ihnen sittliche oder sonstige Gefahren drohen, fernhalten zu können, ist in vielen Ländern noch nicht verwirklicht.“ Einen breiten Raum der Beratungen nahmen die ständig anwachsenden Einflüsse des hektisch hochgeschraubten Zivilisations- prozesses auf Jugendliche ein.„Bei den vor- beugenden Maßnahmen gegen die Jugend- kriminalität sollen künftig mehr als bisher die schädlichen Einflüsse unseres modernen Lebens— schlechtes Beispiel durch Erwach- sene, Versagen des Elternhauses, Reizüber- flutung aus optischen und akustischen Quel- len— berücksichtigt werden.“ Um drohende Gefahren und geeignete polizeiliche Vorbeu- gungsmaßnahmen allgemein aufzuweisen, gibt die Fédération in Kürze eine Broschüre heraus, die allen Regierungen und einschlä- gigen Institutionen unterbreitet wird. An einer weiteren Publikation der inter- nationalen Vereinigung, in der Fragen der Verkehrssicherheit behandelt werden, ist Präsident Leiber maßgeblich beteiligt.„Un- sere aus praktischen Erfahrungen resultie- renden Vorschläge verfolgen den Zweck, die Regierung zur Ergänzung internationaler Vereinigungen zu bewegen.“ Seit Jahren heftig bekämpft werden Inschriften auf Ver- kehrsschildern in der Landessprache— Hin- weise also, die kein Ausländer lesen kann. „Wir streben an, sämtliche Texte in Ver- kehrsschildern zu beseitigen und stattdessen internationale Schilder mit visuell klaren Darstellungen anzubringen.“ Der italiensche Polizeioberst Andreotti setzte sich während der Tagung für eine Ver- einheitlichung der EKraftfahrzeug-Kennzei- chen ein.„Vor allem geht es uns darum, daß alle Phantasiebuchstaben beseitigt werden, die weder das Herkunftsland noch den Hei- matort erkennen lassen. Oesterreich, Italien, die Schweiz und die Bundesrepublik haben bereits zu diesem Ziel beigetragen.“ Bei einer polizeilichen Verfolgung biete die einheitliche Anordnung und Kennzeichnung weit größere Chancen der Ermittlung, als das bisher der Fall gewesen sei.„Selbst wenn die Nummer nicht sofort erkannt wurde, läßt die Kombi- nation von Fahrzeugtyp plus Herkunftsort und den ersten nachfolgenden Zahlen oft noch eine Chance offen!“ Bis zu einer end- gültigen Vereinheitlichung, so sagte Dr. Lei- ber, sei jedoch noch ein weiter Weg zurück- zulegen,„zumal auch die Karosseriehersteller eine internationale Regelung finden müssen.“ Seine Majestät der Fußgänger bereitete den Polizeichefs in Monaco besonderes Kopf- zerbrechen.„Die Straßenverkehrsordnung widmet dem Fußgänger nur wenige Paragra- phen. Dabei spielt er für die allgemeine Ver- kehrssicherheit eine bedeutende Rolle.“ Emp- fehlung der Polizeichefs: Fußgänger sollen in Stadtzentren keine Straßen überqueren, wenn in weniger als hundert Metern ein eigens dafür geschaffener Ueberweg—„Ze- brastreifen“— vorhanden ist. Die noch zu überwindenden Schwierigkei- ten einer Vereinheitlichung des internationa- jen Verkehrs erläuterte Polizeipräsident Lei- ber an dem schlichten Beispiel der alten deut- schen Faustregel, beim Ueberqueren einer Straße erst nach links, dann nach rechts Aus- schau zu halten.„In England ist es genau umgekehrt... Alle Hinweise wie zum Bei- spiel das Linksgenen bei kontinentalem Rechtsverkehr sollen als Ratschläge in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen werden, sagte Dr. Leiber.„Es muß nicht immer gleich aus allem eine Strafbestim- mung gemacht werden.“ Dasselbe trifft auch für die Empfehlung zu, bei Dunkelheit als Fußgänger reflektierende Kleidungsstücke zu tragen. In Schadensfällen sollten zivilrecht- liche Vorschriften und keine Strafbestim- mungen angewandt werden. Ueber alle Beratungsgebiete faßte das Po- lizeikomitee in Monaco Resolutionen, die den Regierungen, der UNO, internationalen Transportvereinigungen und Automobilklubs zugeschickt werden.„Nur durch unsere enge Zusammenarbeit und durch den persönlichen Kontakt über alle Grenzen der westlichen Welt hinweg mit der gewünschten Schnellig- keit und Sorgfalt zu arbeiten.“ E. Sechs Tage„Parkfest“ in Ludwigshafen „Pfälzer Heimatabend“ ist Mittelpunkt der bunten Veranstaltungen An den beiden kommenden Wochenenden wirkt die Schwesterstadt Ludwigshafen „magnetisch“: das Parkfest lockt. Dieses im Jahr 1903 zum erstenmal veranstaltete Volks- fest, das nach dem Krieg der Verkehrsverein Ludwigshafen neu erstehen ließ, wird nun zum zehntenmal im Ebertpark abgehalten. Mit Stimmungsmusik in den Wein-, Bier- und Kaffeezelten(7000 Sitzplätze insgesam9), mit einem großen Vergnügungspark der Fahr- und Schaugeschäfte, mit sportlichen Wettkämpfen und dem volkstümlichen Bo- genschießen, mit Feuerwerk und Illumina- tion. Nach dem„Wurstmarkt“ Bad Dürk- heims ist das Parkfest das zweitgrößte Volks- kest der Pfalz. Die Ludwigshafener vereinen „Ideologische Heimat der Korporationen: Nationalkonservative Richtung“ Freiheit durch selbstgewählte Bindung Festkommers des Interkonservativen Ringes Mannheim in der WH Zu einem Festkommers, der mit der Sie- gerehrung anläßlich des Sportfestes der Wirtschaftshochschule Mannheim verbunden war, trafen sich in der Mensa der Wirt- schaftshochschule nach einem nun schon tra- ditionellen alljährlichen Brauch die Verbin- dungen des Interkorporativen Ringes Mann- heim. Rainer Vollmer als Senior der Akti- vitas der gegenwärtig präsidierenden Kor- poration„Verein Deutscher Studenten“ (VDSt) konnte aus diesem Anlaß außer sei- nen eigenen Bundesbrüdern neun weitere Verbindungen begrüßen. Der Festredner des Abends, Direktor Dr. Wagner(Wachenheim), zeichnete das Bild des Korporationsstudenten, wie er es— in wohl sehr persönlicher und nicht in allen Punkten allgemeingültiger Deutung— sah. Die nationalkonservative Richtung in ihrer Frontstellung gegen die„nach dem Zusam- menbruch von 1919 mit größten finanziellen Mitteln zum Kampf angetretenen„Links- kreise sei in den Jahren zwischen den beiden Kriegen die gegebene ideologische Heimat der korporierten Studenten gewesen, ohne daß er bis heute vom Gegenteil solcher Vor- stellungen überzeugt worden sei:„Leider wurden nach 1933 die studentischen Bünde abgelehnt und in die Ecke gestellt.“ Pr. Wag⸗ ner gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß deutsche Demokratie von jeher durch die freiwillige Bereitschaft zur Unterordnung unter die Interessen des Gemeinwohls und die freiwillige Bindung in körperschaftlichen Zusammenschlüssen gezeichnet sei— im Ge- gensatz zu dem„individualistischen Frei- heitsbegriff der westlichen Demokratien“. Die heutige Renaissance der Verbindun- gen gebe Veranlassung, die Formen und Richtungen des Korporationswesens den heutigen Verhältnissen anzupassen. Die of- fene und ehrliche Aussprache sei das Wert- vollste, was Korporationen bieten könnten. Freundschaft, Wissenschaft und ernsthafte Ausein andersetzung mit den Fragen unseres Volkes seien die Leitworte heutiger Studen- tischer Bünde. Prof. Dr. Kolbinger, als Senatsbeauftrag- ter der Wirtschaftshochschule für Sport, schickte der von ihm in humorvoller Form vorgenommenen Siegerehrung einige ern- stere Worte voraus, in denen er an die Ideen Platons anknüpfte. Danach sei der Sport nicht Selbstzweck, sondern ein notwendiger Erziehungsfaktor, der in sinnvoller Abstim- mung neben der Entfaltung der musischen Kräfte gepflegt werden müsse. Auf die Be- mühungen der Korporationen eingehend, be- tonte der Redner, daß Gott als Symbol der Gemeinschaft im transzendentalen Sinn, das Vaterland als die Gemeinschaft im irdischen Sinn die Leitmotive der Studenten sein müßten. Freiheit aber bedeute nicht restlose Loslösung, sondern das Bewußtsein der Ver- pflichtung,„das tun zu dürfen, was wir müssen“. Aus der Siegerehrung ging der RStv „Eckart“ mit weitem Abstand als erster her- vor(109 Punkte) und erhielt einen Wander- pokal, der nunmehr nach dreimaligem Ge- winn in seinem Besitz verbleibt. ne. sich mit vielen Gästen auf dem weiten Ge- lände im Ebertpark zu fröhlichem Feiern. Sechs bunte Tage stehen vor der Tür, alles ist vorbereitet, nun bleibt nur die bange Frage:„Wie wird das Wetter?“ Oberbürgermeister Dr. Hans Klüber und Dr. Ludwig Strehl, der Vorsitzende des Ver- kehrsvereins, eröffnen das Parkfest am Samstag im großen Festzelt, wo Ludwigsha- fener Humoristen und Sänger den Ton an- geben. Der Sonntag bringt dann u. à. die Pfalzmeisterschaften im Bogenschießen, einen Städtekampf im Ringen zwischen Basel und Ludwigshafen sowie einen bunten„Pfälzer Nachmittag“, bei dem u. a. die„Pfälzer Wein kehlchen“ mitwirken. Die„erste Halbzeit“ schließt am Montag mit einem prächtigen Feuerwerk. Von Jahr zu Jahr hat sich der„Heimat- abend“ immer mehr zum Mittelpunkt des Festes entwickelt. Er wird am 8. Juli(nach einem Kindernachmittag mit Wettbewerben und Belustigungen sowie einem Gastspiel der Märchenbühne„Kurpfalz“) unter dem Vor- sitz der Weinkönigin Christel Koch aus Ung- stein abgehalten. Viele Mundartdichter und lustige Sänger bieten ein reichhaltiges Pro- gramm. Traditionell sind auch die Veranstal- tungen des folgenden Samstags: das Hand- ball-Turnier, die Darbietungen der Kunst- radfahrer, Radballspieler und Rollschuhläu- fer sowie die Illumination des Parkes und des Weihers. Neu ist ein Quiz- Nachmittag unter dem Motto:„Kennst du dein Ludwigshafen?“ Der abschließende Sonntag bringt Vorfüh- rungen des Reit- und Fahrvereins, Trachten- tanze, die Entscheidung im volkstümlichen Bogenschießen sowie die Prämienziehung der Parkfest-Lotterie. Von den 75 000 Losen ist schon jetzt fast die Hälfte verkauft: so ver- lockend wirken die vielen Gewinne, nicht zu- letzt die drei Prämien,„Volkswagen“, Fern- seh-Apparat und Kühlschrank. gebi Plattdeutscher Liederklang Heimatabend der Pommern Zu einem Heimatabend trafen sich Mannheims Pommern im Kolpinghaus. Nach den Grußworten ihres ersten Vorsitzenden, E. Reddemann, sang der Männerchor„Lie- derkranz, Rheinau zwei Heimatlieder. Das Streichquartett unter H. Pietsch, plattdeut- sche Lieder(es sangen Frau Köhler und Fräulein Schiefer) und ein Kurzfiim(„Land am Meer“) vervollständigten das Programm des offiziellen Teils. Der Landesvorsitzende, Helmut Wegner, wies in einigen kurzen Sätzen auf die Aufgaben der Heimatver- triebenenverbände hin. Anschließend spielte die Kapelle„Fünf Rondos“ zum Tanz. o- SERONER uncl mein Ul: GASOIIN RECORD . 3 25 8 Seite G MANNHEIMER MORGEN . Oker Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 In der Kunsthalle: Wegbereiter des deutschen Humanismus Lichtbildervortrag über die Bedeutung des Klosters Hirsau für das Mittelalter Die Klöster Lorsch, St. Gallen und Rei- chenau im Bodensee waren bereits Gegen- stand in der mehrere Trimester dauernden Vortragsreihe der Abendakademie über „Wege des Humanismus in Deutschland“ von Dr. Wolfgang Selzer(Lorsch). Nun stand die Bedeutung des Schwarzwälder Klosters Hirsau auf der Tagesordnung. Unter dem Sammel- thema„Wegbereiter der geistigen und kultu- rellen Erneuerung in Deutschland“ stellte Dr. Selzer in der Kunsthalle die geistig- geist- iche Strahlkraft, den kultur- und kirchen- Politischen Einfluß und das architektur- geschichtliche Erbe der Benediktinerabtei Hirsau in einer umfassenden Schau dar. Kirche, Kaisertum und Stadtbürgertum als tragende Kräfte des auf wachsenden Huma- nismus in gegenseitiger Verflechtung zeigend, Skizzierte Dr. Selzer die geistige Situation, in die das Reformkloster Hirsau seine mannig- fache Wirksamkeit entfalten konnte. Mit Beginn des elften Jahrhunderts er- kaßte von dem Jahrhunderte währenden Zen- trum der gesamten abendländisch- christlichen Kultur, dem Kloster Cluny südlich von Cha- jöns sur Sabne mitten im alten Burgunder- land her eine großangelegte Reformbewegung die Klöster des Benediktinerordens. Hirsau wurde schon bald das deutsche Mutterhaus der Cluniazenser. Auf den Grundmauern eines uralten Kir- chengebäudes wurde im Jahre 830 in der„Au der Hirsche“ im Nagoldtal oberhalb von Calw ein Kloster errichtet. Es diente zur Aufnahme der Gebeine des Heiligen Aurelius, die Bi- schof Noting von Vercelli in seine Heimat überbrachte. 1059 veranlaßte der Calwer Graf Adelbert den Wiederaufbau des Aurelius- Klosters, verpflichtet durch den Onkel des Grafen, Papst Leo IX., der 1049 bei einer Deutschlandreise das verfallene Kloster be- sichtigt hatte. In zwölfjähriger Bauzeit entstand eine dreischiffige Säulenbasilika mit quadratischer Vierung und zwei mächtigen Türmen. 1069 übernahm Abt Wilhelm die Leitung des Klo- sters, das damals nur 15 Mönche zählte. Eine überragende Persönlichkeit, hochgebildet, den Künsten und Wissenschaften gegenüber auf- geschlossen, zuvor Prior an St. Emmeran in Regensburg. In seiner Amtszeit wurde Hirsau zunächst während des Investiturstreites zwi- Tatkräftige Förderung der Luftfahrt Badisch-Pfälzische Flugbetriebs-AG beschloß Kapitalerhöhung Die Badisch- Pfälzische Flugbetriebs AG fud Aktionäre(und Presse) zur ordentlichen Hauptversammlung ein. Im Sitzungssaal der Industrie- und Handelskammer saßen Pro- minente aus nah und fern. Vorsitzender des Aufsichtsrates OB Dr. Reschke leitete die Versammlung. Die üblichen Tagesordnungs- punkte, wie Beschluß über das Geschäftser- gebnis und Entlastung des Vorstandes Or. Uhlig) und des Aufsichtsrates wurden genau so schnell und einstimmig erledigt wie die geplante Kapitalerhöhung der Aktiengesell- Schaft, die laut S 2 der Satzung als Gegen- Stand ihres Unternehmens die Förderung der adisch- pfälzischen Luftverkehrsinteressen at. Außerdem ist sie Platzhalterin des Flug- Platzes Neuostheim. Da sich dort die Deutsche Lukt-Taxi GmbH niedergelassen hat, schlug Aufsichtsrat und Vorstand den Aktionären Vor, das Kapital vorerst um 300 000 Mark zu erhöhen. Eine Aktie über 200 000 Mark er- wirbt die Stadt Mannheim. Zwei Aktien zu je 50 000 Mark die Städte Heidelberg und Lud- Wigshafen. In den nächsten fünf Jahren wird das Kapital auf 875 000 Mark erhöht werden. Für 191 000 Mark gibt die Gesellschaft gegen Bareinzahlung Aktien aus. Gewinne will diese Gesellschaft nicht er- zielen. Es geht, wie gesagt, lediglich um die Förderung der Luftfahrt in unserem Reum. Die Aktiengesellschaft errichtet als Halterin des Flugplatzes in Neuostheim zur Zeit neue Pavillons für Flugleitung, Luft Taxi- GmbH und den Badisch- Pfälzischen Luftfahrtver- ein. Da die Arbeit für einen einzigen Vor- Stand zu viel wurde, wählten die Aktionäre Bürgermeister Dr. Fehsenbecker neben Dr. Uhlig zum zweiten gleichberechtigten Vor- standsmitglied. Geschäftsführer Kühl von der Luft-Taxi- mbH berichtete von den Erfolgen des Un- ternehmens. Die Luft-Taxi GmbH hätte sich auf Neuland begeben, aber der Luft- Nahverkehr sei in Deutschland unbedingt notwendig. Die großen Luftfahrtgesellschaf- ten legten auf schnelle Zubringerdienste eimen gesteigerten Wert. Ein Stadt-nach- Stadt-Schnellverkehr mit kleineren Maschi- nen sei die große Zukunftschance. Allerdings müsse man sich vor der Einführung eines regelmäßigen Flugdienstes, beispielsweise Mannheim- Hamburg, den Verkehrsvereins- direktor Dr. Vogel angeregt hatte, mit der Lufthansa absprechen, Diese Gesellschaft sei stark daran interessiert, ihre Linienmaschine Frankfurt-Hamburg täglich auszulasten. No. 13 Meter tief gestürzt Kind blieb unverletzt Unwahrscheinliches Glück hatte ein ein- einhalb Jahre alter Junge, der in Schönau gestern abend gegen 20 Uhr von einem Bal- kon im fünften Stock eines Wohnhauses 13 Meter in die Tiefe stürzte, ohne sich da- bei nennenswert zu verletzen. Das Klein- kind war auf einen Tisch auf dem Balkon geklettert und über die Balkonbrüstung ge- fallen. Es schlug auf hartem Lehmboden auf. Die Aerzte des Städtischen Krankenhauses konnten bei dem kleinen Patienten trotz einer intensiven Röntgen- Untersuchung lediglich eine Beule am Kopf feststellen. Li. Terminkalender Kleintierzuchtverein Gartenstadt- Neueich- wald: 1. Juli 20 Uhr, Siedlerheim GKRechner), Mitgliederversammlung. TV„Die Naturfreunde“ Mannheim: 1. Juli, Geswerkschaftshaus, Anmeldung zur Teilnahme am Bezirkstreffen in Ketsch. Letzter An- Mmeldetermin zur Fahrt nach Paris am 15. Juli im Gewerkschaftshaus. VdK Käfertal: 1. Juli, 20 Uhr. Café Zorn, Versammlung. SPD: 1. Juli, 20 Uhr,„Goldener Hirsch“, Sandhofen, öffentliche Veranstaltung; Krimi- naldirektor Riester spricht über„Die Tätig- keit der Kriminalpolizei“. Haus- und Grundbesitzer- verein: 19,30 Uhr, großer Saal F 4, 9-7, Versammlung. 1. Juli, Wartburg Hospiz, Ereireligiöse Gemeinde: 1. Juli. 19.30 Uhr, Carl-Scholl- Saal, L. 10, 4-6. Filmabend für Ju- gend und Erwachsene,„Wir sind alle Mörder“. Reichsbund, Ortsgruppe Lindenhof: 1. Juli, 20 Uhr,„Rheincafé“, Schwarzwaldstraße, Mit- glieder versammlung. Interlanguage- Club(alle Sprachen), 1. Juli, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus. P 3, 9-19, Zu- sammenkunft. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 1. Juli, 15 bis 17 Uhr, Fotolabor, Grund- lagen der Fotografie und Labortechnik(Rektor a. D. H. Rösch); 15 bis 17 Uhr. Studio, Tech- nische Ausbildung an Tonfilmgeräten— 2. Kurs(Konrektor Galfé). Wir gratulieren! Friedrich Ludwig Jahn, Mannheim, L 10, 4-6, wird 75 Jahre alt. Julius Benzinger, Mannheim Feudenheim, Schiller- Straße 24. vollendet das 89. Lebensjahr. Anny EKnödler kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei Firma Siemens Schuckertwerke AG, Mann- heim, zurückblicken. Gisela Müller begeht bei Firma Johann Schreiber. Mannheim, 25. Ar- beitsjubiläum. Franz Kaschel. Mannheim-Blu- menau, Harzburger Weg 6, ist 40 Jahre bei Firma Zellstofffabrik Waldhof tätig. schen Papst Gregor VII. und Heinrich IV. zum Zentrum der gregorianischen Partei in Süddeutschland. Hirsau wurde zum Refugium hoher weltlicher und geistlicher Würdenträ- ger, Umschlagplatz humanistischen Gedan- kengutes, Ausbildungsstätte der ersten Laien- brüder. Längst war das Kloster über seine bescheidenen Maße hin ausgewachsen. Da ent- schloß sich Abt Wilhelm im Jahre 1083 dazu, auf einer Hochterrasse am anderen Nagold- ufer ein neues, doppelt so großes Kloster zu bauen. Kurz vor seinem Tode, im Jahre 1091, erlebte er noch die Weihe des neuen Peter- Paul- Gotteshauses, das wiederum eine drei- schiffige Säulenbasilika mit Querschiff war. Der nördliche Westturm,„Eulenturm“ ge- nannt, ist heute noch erhalten. Nachdem die Bedeutung des Klosters nach Abt Wilhelms Tode mählich zurückgegangen War, erlebte es eine neue Blütezeit von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur Reforma- tion, bei der es in eine evangelische Kloster- schule umgewandelt wurde. Im September 1692 brannten französische Truppen unter General Melac die gesamte Anlage mitsamt dem angrenzenden, gegen Ende des 16. Jahr- hunderts als Jagdaufenthalt und Refugium erbauten Renaissanceschloß der Herzöge von Württemberg nieder. Erst in unserer Zeit er- wachte wieder die Ehrfurcht vor der Bedeu- tung dieses ehrwürdigen Denkmals der Gei- stes- und Kulturgeschichte Deutschlands. Nachdem die Trümmer der weitläufigen Klo- steranlage lange Zeit als„Steinbruch“ dien- ten und die Innenfläche der Peter- und Paul- Basilika sogar als„Acker“ benutzt worden War, werden die Reste der gewaltigen Kirche, des berühmten spätgotischen Kreuzgangs und der sonst noch überkommenen Gebäude end- lich behördlich geschützt und gepflegt. Kö. Professor Feuchtinger in Ulm gestorben Der international bekannte Verkehrs- experte Professor Dr.-Ing. Max-Erich Feuch- tinger ist, wie am Donnerstag bekannt wurde, am Mittwoch im Städtischen Kran- kenhaus Ulm nach längerer schwerer Krank- heit gestorben. Professor Feuchtinger, der im 51. Lebensjahr stand, bekleidete seit 1957 den neu eingeführten Lehrstuhl für Stra- Benbau und Straßenverkehr an der Techni- schen Hochschule Stuttgart. Er wurde in den letzten Jahren durch die umfangreiche Gut- achtertätigkeit seines 1945 in Ulm gegründe- ten Ingenieurbüros für Verkehrsfragen weit bekannt. Aus der von Feuchtinger begrün- deten wissenschaftlichen Methode zur Unter- suchung und Erforschung des Straßenver- kehrs zogen zahlreiche europäische und überseeische Städte Nutzen. Seine erste große Arbeit, durch die er über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt wurde, war ein Gutachten für die schwedische Haupt- stadt Stockholm. Professor Dr. Feuchtinger war aber auch in Mannheim gut bekannt. Er hat zahlreiche Gutachten und Vorschläge für die Verkehrs- planung der Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen ausgearbeitet, Vorschläge, die bei der Planung für die neue Rheinbrücke mit zugrunde gelegt wurden. Andere Gut- achten verfertigte Professor Dr. Feuchtinger für München, Stuttgart, Zürich, Dublin, Ute recht und viele andere Städte, Professor Feuchtinger wurde in Ulm ge- boren. Sein Vater war der spätere Ulmer Stadtbaudirektor und Schöpfer der„Ulmer Uferfront“. In Stuttgart studierte Feuchtin- ger an der Technischen Hochschule, Später War er Assistent von Professor Pirath, mit dem er zusammen am Generalverkehrsplan kür Zürich arbeitete. In den letzten Jahren hat er bei der Erfassung und Schätzung des Zukunftsverkehrs, wofür er eine neue Me- thode entwickelte, Bahnbrechendes geleistet. In Aufsätzen und wissenschaftlichen Arbei- ten hat er seine Erkenntnisse und Metho- den weitergegeben. Seine sachverständige Meinung wurde in zahlreichen Stadt- und Landesparlamenten, unter anderen im eng- lischen Unterhaus, gehört. In der 3. Prämienziehung der 27. Süd- deutschen Klassenlotterie wurden planmäßig 26 Prämien gezogen, darunter ein größerer Treffer: eine Prämie zu 25 000,— DM auf die Losnummer 8952. Die Trümmer der abgestürzten, elnmotorigen„Aeronca-Chief“ Bild: Pokrandt Bei tiefhängender Wolkendecke: Zwei Tote: Flugzeugabsturz bei Heidelberg Amerikanisches Zivilflugzeug zerschellte gestern morgen im Wald Eine dichte Wolkendecke, die den Berg- wald zwischen Leimen und Gaiberg, südöst- lich von Heidelberg, gestern vormittag ein- hüllte, wurde dem 26 Jahre alten Hamburger Flugzeugmechaniker Hans Georg Döring und dem 22 Jahre alten amerikanischen Luftwaf- fenfeldwebel Bill Gains zum Verhängnis: Mit einer einmotorigen Maschine tschechischen Fabrikats vom Typ„Aeronca- Chief“ stürzten sie gegen 11 Uhr in den Wald. Der junge amerikanische Feldwebel, der die„Aeronca“ geflogen hatte, wurde beim Aufschlag der Maschine in den Wald sofort getötet. Der deutsche Co-Pilot erlag eine halbe Stunde später seinen schweren Verletzung. Gains und Döring waren 10,22 Uhr auf dem amerikani- schen Armeeflüghafen Finthen bei Mainz mit deni Militärflugplatz Schleißheim bei Mün- chen als Ziel gestartet. Die verunglückte Ma- schine ist Eigentum eines Frankfurt-Wiesba- dener Aero- Clubs. Ein Augenzeuge des schweren Unglücks, ein Gaiberger Post-Omnibusfahrer, war als erster an der Absturzstelle. Müller hatte nur zwei Kilometer von der Aufschlagstelle ent- fernt Beeren gesammelt.„Ich hörte Motor- geräusche und kurz darauf einen schweren Schlag“, berichtete er. Zur Zeit des Abstur- zes habe dichter Nebel den Bergrücken und die Bäume verhüllt. Eine tiefhängende Wolkendecke über dem Rheintal“, stellte die amerikanische Flugsicherung fest). Von Hei- delberg aus wurden sofort vier Funk- und ein Krankenwagen des Roten Kreuzes zum Unfallort geschickt. Ein Hubschrauber vom Heidelberger amerikanischen Armeeflugplatz versuchte ebenfalls die Absturzstelle der „Aeronca-Chief“ zu erreichen. Durch die schwierigen Wegverhältnisse dauerte es je- doch einige Zeit, bis die beiden abgestürzten Flieger gefunden wurden. Ein Arzt aus Lei- mel konnte nur noch den Tod der beiden zwischen den Trümmern der Maschine einge- klemmten Männer feststellen.„Die Sichtver- hältnisse waren zur Zeit des Absturzes so schlecht, daß sogar ein von uns geschickter Zweimann- Hubschrauber kaum landen konnte“, teilte das amerikanische Flugplatz- personal mit. Von amerikanischen Kriminalbeamten wurden die Papiere der beiden Flieger vor- erst beschlagnahmt. Ueber die Unglücks- ursache wurde noch nichts Näheres bekannt- gegeben. Unter anderem wird auch noch die Frage zu klären sein, wie es zu dem Eintrag in die Flugpapiere kam, der deutsche Staatsangehörige Döring sei Deutsch-Ameri- kaner. Ni. Wohin gehen wir? Freitag, I. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 19.30 bis 22.30 Uhr:„Der Zigeunerbaron“(Miete E, Th.-G. Gr. H, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“ (Miete F grün, Halbgr. II. freier Verkauf); EKellertheater, K 2, 22. keine Vorstellung; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr: „Der Graf von Luxemburg“(Freitag-Miete, freier Verkauf). Konzerte: Musensaal 20.00 Uhr: qugendkon- zert(Städt. Musikhochschule). Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Palast:„Der Admiral“; 10.00, 11.50. 22.30 Uhr:„Der Held von Brooklyn“; Alhambra:„Hubertusjagd“, Universum:„Dort, wo der Berghof steht“; Royal:„Picknick“; Kurbel:„Patrouille des Todes“; Capitol: „Duell in der Sonne“; 23.00 Uhr:„Unterneh- men Donnerschlag“; Alster:„Kaninchenfalle“; Abendstudio im City:„Ludwig II.“; Schau- burg:„Die Piratenkönigin“; Scala:„Honey moon. 5 Mit MSU trinke ich Milch Viel lieber! NgSO UH mit dem, milchgerecht abgestimmten Kakao- Feingeschmack löst sich sofort in kalter und warmer Milch: Einfach 2 Löffel NHSOUIK in einen Becher Milch— umrühren fertig. NESOUIK mit Milch ist ein natürliches Getränk- leicht verdaulich und gesund. 9⁰0⁴ ea. 170/40 em ca. 200/00 em ca. 250/50 m „ 3„6„66 ca. 170/40 om oa, 200/300 on oa. 250/350 m Hacirgarn-Bettumrandungen „ee „„%%„„„„ 6 Bouelé-Lävfer 120 m br. DM 9,580 6s em br.. DM 3,90 Mennheim EPP. Ein außergewöhnliches Angebot! Haeergarn- Teppiche, moderne Muster „%„%%%„ DM 78.—, 68.—, 58. „„„„„ D 96.—, 88.—. Tournay- Teppiche, herfliche Otientkopien „ 6„„„%„%„„ DM 136.—, 118.— „„„%„„„%„%„DM 268.—, 228.— DN 38.—, Hamburger fleppich-Lager K ARLCREUTZ BURG das große Teppich- Spezialhaus Qu 5, 24(Freß gasse) Ratenzahlung möglich! IA Tel. 253 12 Verschiedenes Alterer alleinsteh. Herr sucht Diät- Mittagstisch(Galle) evtl. nur fünf Tage in der Woche. Zuschr. u. Nr. 02809 an den Verlag Vervielfältigungen: Lingott, U 6, 12 Damenkleider, Röcke, Mäntel ändert repariert modernisiert Kleiderpflege Schmitt, L 14, 17 ſſlielMaviere monatlich ab 18,- OM Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof 5 5 2 Hane gal, git in ſappoſen a Mf, are lun dle, in pilonter.mmten- Scllce ft IO ; Hess, cnſehhen, e I font gui er Hurang uug, 0 e Frischer ost refsdhne 49.— 78.— 69.— DM 128.—, 110.— 89, Dua 98.—, 88.— 18. g 383 5.— 5 85 3 eee eee, g. 76.—, 68.— 38, oo em br. 6,80 55 om br. DM 4,90 Hlfte fee e. e fegen Sadce qu Hgc her. 0 Sulschef Hattenbsife, felgemm fuel. Oe uh idee „ guusgegucht ſuigem Gedse F Fluch anev nein. e, rung Hillel, aleo ohne Gen, J Ce Al face ffn gen In, felgen, Safe, Ce, Oſeſbantesſfhe e,, f Gelbe ende I Heis ꝙeinlihr fem d fEiinqoſlet Jn cHamoſgnon-Cgemsb., und fle, fe fel- Oel f Hſoßßsenſage.... fes punient Inbuißtpet nlleiqer ninteriſpa laute eee Jafssund Cliben- Oe. gut at pignan-gchelben Sugen qig cugicl anm., O 3. 9 Telefon 21216 Neutertige Kofferschreibmaschinen Sünstig zu vermieten. H. Sommer, Mannheim,— Friedrichsring 40. 2— At 1 . 7 b. , . e N e N 8* I* . 8 N n n . Se, 2. 7 7 22 8 8 e. Großparkplatr um e kingung Gockelsmorkct för den Herrn: Federleichte Sommeranzũge, Fresko, Synthefiks mit Schurwolle 179. 149. Sommerliche Herren- Anzüge, helle Farben. Leichfl Luftig! 149. 125. Leichte Sommer- Sakkos, Kammgarn, Synthefiks mir Schurwolle 69. 59. Loffig-leichte Freizeiſſucken cus Baumwolle oder Zellwolle 39. 29. Sportscqkkos aus Wolle, viele Furben undd Muster. Leicht, bequem 69. 55. Angenehm leichte Sommer-Hosen zum kombinieren. Baumwolle 29.26. Elegante Sommer- Hosen qus Wolle mit Synthetik gemischt 49. 33. Leichte Popelinemänfel, imprägniert. Für Reise und Urlaubb! 385. 39. samstag familien-Einkaufstag durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet e 0 für die Dume: Fesche Sommer-Kleider in vielen 33 Farben, leicht und luffig. 45.— 37.— 9 75 Popeline-· Jacken, 3/J. lung 69. 39. 49.— För die Reise: Baumwollmäntel aus 20 1 popeline od. Sfrukturgewebe 59.-45.„ Modisch-flofte Röcke aus Popeline 15 oder aus Leinen. 25.— 19.— 85 Röcke aus Trevira oder Diolen mit 28 4 Schurwolle, viele Farben 42. 35. 40. Sommerliche Blusen in den Formen 8 2 und Farben der Saison 22. 15. 5 Modische Damen- pollis in vielen Farben. Feine Baumwolle 15.— 10. 0. Badeanzöge, Bademäntel und Strandiacken in Großauswahl. So schön und so preiswert! für die Kinder: Fesche Sommerkleider für Mädchen, in vielen frischen Farben 25. 18. Loftige Sommerrõckefũr Madchen ob Doxu adreſte Mödchen- Blusen, ab Fesche Baumwoll- Pullis mit halbem Arm. Viele Farben. 5.0 3.30 Farmer · Hosen, lung für Knaben und Mädchen. Strapazierstarkl 12.50 10. Knaben- Anzüge mit Kniehose, gute Strapazier- Qualität. 19. 17. Stropaziersturke Knaben-· Shorts, ab Knaben · Ssommerhemden mit kurzem Arm, einfarbig oder gemustert, ab U 8 85 5 N 85 N Ve 2 1 1 8— 4 5 5 N. 5 Seite g MANNHEIMER MORGEN Für die vielen Beweise herzlicher Anteinahme in Wort und Schrift, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Mein inniggeliebter Mann, unser gütiger Vater, Bruder, Onkel und Schwager, Herr Heinrich Kling Mälzereibesitzer Katharina Feuerstein und ihrem lieben Enkelkind Beate Rütten sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Burkart für seine tröstenden Worte, Herrn Dr. Haberecht u. Schwester Johanna für die aufopfernde Pflege, dem Evange- lischen Frauenrkeis und allen denen, die den Ver- storbenen das letzte Geleit gaben. Ilvesheim, den 30. Juni 1960 Gaàssel 10— Hambacher Straße 23 nat uns heute im 72. Lebensjahr verlassen müssen. Schriesheim, über Heidelberg, den 29. Juni 1960 In tiefem Leid: Rösl Kling geb. Ernst Heinrich Kling Rosemarie Kling Clara Heiß geb. Kling und Anverwandte Die trauernden Hinterbliebenen Statt Karten Für die so herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn 5 Beerdigung: Samstag, den 2. Juli 1960, 16 Uhr, im Friedhof Schriesheim. * Georg Kropfinger sagen wir unseren aufrichtigen Pank. Ceylon-Tee ofen Pelee 8 6 0 30. Peckung 1.75, 28. g. Bil. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Staubitz für seine trostreichen Worte, Herrn Dr. med. Willhauck sowie den Herren Aerzten und den Schwestern von M6 des Städtischen Krankenhauses kür ihre gute Pflege. borſselog-Hmaleh- 6e 7 35 0 Hochlend Mischung.. 30. g. Packung Indian-Orange- Pekoe 93 30. g; Packung Mein lieber Mann, unser guter Vater, Herr Ludwig Schiller Techn. Inspektor Mh m.- Käfertal, Diedesfelder Straße 16 Oskar Kropfinger und Frau Paula Engel geb. Kropfinger Arosa-Seback feine Geböckmischung. Plätzchen mit Zucker- o. Schokoladenbberzug, gef. Waffeln u. Sandgebäck 3090. g-Cell.-Peckg. 0 XOX-S-Uhr-Tee f R 898 Ist am 30. Juni 1960 im Alter von 55 Jahren verschieden. Mannheim, den 1. Juli 1960 Untermühlaustraße 134 In tiefem Sehmerz: Anne Schiller geb. Kolb Wilfried Schiller Hartmut Schiller N 0 Gebõck- und Waäaffelmischung Beerdigung: Montag, den 4. Juli 1960, 11 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 160. g. Packung Wegen unserem Wolf- etriebs ausflug e 50 6 25.81, Pack. Erdbeergeschmack am Samstag, 2. Juli 1960 V. 18-51.-Packung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Bestattungen 7673 5 1 ö Wort und Schrift sowie die schönen Kranz- und. in Mannheim entfällt 8 San d 18 rtœch 2* Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Gatten, f ausnahmsweise unser Bereitschaftsdienst 300-9. Cell.- Beutel unseres lieben Bruders und Onkels, Herrn Freitag, 1. Juli 1960 8. aaf BH Kenn EN PRESS KAFFEE 7 2„o 2 K 1 Dö Hauptfriedhof Zeit Ar 01 Sam Toth, Anna a Kätkertal 5 äfertaler Str. 1944 11.00 100% reiner Bohnenkaffee-Exfrekf sagen wir herzlichen Dank. Mack, Julius 3 5 1. för co. 18 7 i 8 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Blail für die trost- JJC for es ossen cusrsjchend) 25. g Dose reichen Worte und allen denen, die dem Ver-[rematorium storbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Müller, Margaretha 0 N 8 5 Böcklinstraße 33. 13.80 Autohaus WET CKINGER Nürnberger Mannheim, den 1. Juli 1960 5 bpigel, Friedrich N Mnm Tel. 4 21 00. Weinheim Tel. 43 02 Dammstraße 4 Eichelsheimerstraße 5. 14.30 8 4 1 In st 3 ler Trauer: Bissinger, Karl 4. Leni Dörsam Waldhofstraßze 1. 13.00 5 und Angehörige Beckenbach, Margarethe 5 0 bose= 260 g. Inhet G Worms/Rh., vorh. Mhm. 15.30 Auf Wunsch des Verstorbenen fand die Trauerfeier im engsten Kreise statt. Neubereifung— Runderneuerung— Gebrauchtreifen Mod. Auswuchtmaschine— Lkw-Reifenmontagepresse REIFEN-HEGEL MANN Ludwigshafen Rhein, Hohenzollerstr. 32-40, Ruf 6 24 73 Friedhof Neckarau Schmidt, Conrad Rheintalbahnstr. 10 14.00 Aualitätsprödikat: Deutsches Weinsilegel 7959 er Rüh. Liebfraumileh natur, im Weindsugebiet abgefüllt Literfl. o. Gl. Friedhof Sandhofen Schreiber, Friedrich, Sa. Scharhof, Kirchgarts- Nach langer schwerer Krankheit ist unsere liebe Frau . häuser Straße 47. 14.00 Elisabeth Rinck geb. Hirsehstein 5 Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim 30 jährige Erfahrung im 84. Lebensjahr für immer von uns gegangen. — Ohne Gewähr FK 1000 Pritsche Hl.- Busse. Rek. U) r 20* 55 PS sofort ab Lager lieferbar FORD-BIAurn Telefon 3 09 77%¼8 Mh m. Feudenheim, den 29. Juni 1960 Ziethenstraße 49 TAUNUS 47 N 5 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Otto Kaplan 10 D E 8 5 e Mercedes-Benz 220 ANZEI G EN mit Schiebed., Liegesitze, Nebel- Trauerfeier: ntoniggg den 85 5 1960, um 13.30 Uhr, Krema- r 1 H tfriedhof Mannheim. 8 1 5 5 8 für die schwarz, zum Preis v. DM 4 800,.— zu verkaufen. Anzusehen Wasser- Mont a zZ Au 8g Abe turmgarage, N 7, 8, Kinzinger Hof Neue Ford u. andere neue Wogen Niedriger km- Preis Ohne km · Mindestabnahme Hoher Versicherungsschutz des VW- Transporter Reservierungen für In- u. Ausland 8(Kasten) sehr gut erhalten, auch 1 i Freunden und Bekannten teilen wir mit, daß Fräulein„Mannheimer Morgen e n e ae e 32 5 5 8 8 berholt, zugelassen un ahrber. L N E 5 nehmen wir am N Metro Seſbstfahr-Dienst U Se mann 5 Sonmtag bis 18.00 Uhr Anfrage Telefon Grünstadt 23 37 Mennheim, Meertfeldstr. 9-J entgegen. Telefon 2 2 45 Opel-Rekord, 34, sehr gut. Zustand, billig abzugeben, Bieg, Neckarau, Fischerstr. 4, Tel, 8 21 04. f Gelegenheitskauf! Alfa-Romeo-Lim. 5„Berlina“, atürig, 1,3 Liter, 65 58S. am 29. Juni 1960 in Gottes Frieden entschlafen Ist. Plaeilerunes⸗ Mannheim, den 1. Juli 1960 In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen f 1 8 80 Bitte wenden Sie sich an Bauj. 1988. 25 000 Ern, verkauft im* orse 93 7 5 7 N N 3 75 0 Kundenauftrag Autohaus Kur- den Pförtner im ftück. pfalz GmbH, Mannheim, Pried- gebäude des Verlags richsfelder Str. 51, Tel. 4 25 22. (zwischen R I und R 2) LEIH- 1 e 3 180 und wonach Anzeigen in einer bestimmten Ausgabe oder ap 0 Finanzierung e a 0 58 Rheinpreussen-Großgarage 3 1 3 Gott der Allmächtige hat meine treusorgende Frau, unsere liebe A* 7 Beieſhung, Rheinhäuserstraße 24. Tel. 103 15 einem bestimmten Platz erscheinen sollen. sonnen von besonders billig, sof. Auszohlung. 1 Auch von Privat an Privai. 5 1 3 ostenſose Berctung- ohne Kasko Autoverleih K, Kä.- 5 Süd. Forster Straße 21 Tel. 751 97 2 N 5 Echte bayerische Dirndl N Zengeler kg Kreatparo uns nur als Wuansch giecht als Bedingung entgegengenommen werden UN 150 Mama, Oma und Schwester, Frau Marie Gailus 5 eb. Löbel heute zu sich gerufen. 5 8. MANN HEIN 75 Mh m. Rheinau, den 29. unt 1360 b 1 5 1. 18. 9— relefon 2 44 50 0 N N Düsseldorfer Straße 63 5 In tiefer Trauer: Wäsche- Speck eee eee eee eee, 5. 1 f Frit: Gallus 1 Seit 1887 Kunststraße N 3, 12 Preisg. Wogen Kind 7 f 0 40 Autoverleih v. 4 6060 5 und alle Angehörigen Beerdigung: Samstag, den 2. Juli 1960, 10 Uhr, Friedhof Rheinau. 2885 VW Exp. 60, Rekord 60, VW- Busse 60 5 1 Schwerhörige 5 Schmidtke,. Rheinhäuserstr. 51 Ane Autoreiten und Schläuche kauft an: Hörmittelzentrale ae e e ee O n ee, 40786 ee 1 8 5 58 95 e aufrichtiger Anteilnahme in 84 und TELEFON 250 38 schrift sowie e Kranz und Blumenspenden beim Heimgang 8 Unseres lieben Verstorbenen, Herrn blanken. Passage bel Cafe Knauer Heinrich Bräumer N N N sage ich Herzlichen Dank. 5. Rubin ll. Harne! Weil el das Werben Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rau für die trostreichen Worte, cle Monatssteine fur Juli Herrn Dr. Lieske, Herrn Dr. Fröhlich und Herrn Prof. Legler für Ohrysonras U Apeniurin Ir die ärztliche Betreuung. Ferner danke ich auch der Stadtver- Wenn Jer seuſeleide: Steiupe · Leilotaqen Sesicbuoden Herten. Hleuuden Vlerteu. Socſeen eto. 0 7 1 9 1 5 gut vers und, dann ins Spezialgeschäft für JEDERRHANN. Waltung Mannheim, dem Städt. Tiefbauamt, der GTV sowie allen die Glückssteine lähr! jetz! Man Dick r und Kollegen, die dem Entschlafenen für Krebs- Geborene 05 E N ,, ß eim gen 0, Fun 1960 finden Sie in reicher Auswahl lid 14 18 L. dl e 77 e Steockhornstrage 52 in der Edelstein- Ecke del durchs Land! ,, ö Berta Bräumer geb. Stunz 0 7, i gegenüb. Vetter 7 erge e 5 3 MANNHEIM- PLAN KEN TUD WISSHAFEN- BISMARCKSTR. 49 Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 9 77 1 komplette Waschsalon- Einrichtung zu verkaufen. Bestehend aus: 3 Zanker- Waschmaschinen, 1 Absaugmangel, 1 Trockner, 1 Weichwasseranlage, 1 Zentri- 7 fuge, 1 Heiß wasserbereiter. D Fachkundige Beratung Preis: 6000 Dl. Besichtigung tägl. von 8-16 Uhr 9 in Bensheim an der Bergstraße, Umfassende AUSswahl F Auch in diesem Jahr bringen wir wieder ein O drakische Vorfohrung e Meer von Strickwaren 5 2 zu traumhaft niedrigen Preisen! O Guns lige felgohlungsbedingungen us ze Ad n B. dress geg er us wen 8 7 20 bn wahrscheinlich niedrigen Preisen aof 2 Vorzöglicher Kundendienst Geigen u. Gitarren allen maßgeblichen evropöischen Handels- in großer Auswahl(Teilzanlg.) Ia. Reparaturen und Saiten . bieten ioit nen als Ju Fachigeschiat ee ee. und Sie kaufen bei uns preiswert und finden SrTRAGUTA nur 1% 2 biete günstige Angebote sie schmunzein. Frick KG, F 4, 1. Nheinelektra-Kühlschrank viscnmodel, ea. 110 Later Ein erstklassiger Kühlschrank, den wir besonders e für Sie einkauften. 5 Jahre Garantie auf Kälteaggregat Rur DN 338.— Nheinelektra-Kühlschrank, Arktie“ 1 conex-Hingu plätzen eingekcuft.Selbstverständlich geben Wir diesen Vorteil voll an SIE Weiter. nc hier 4 sensaflonelle Beispiele: Lollo- flotter Damen- Pulli in feiner Merinowolle, orig. Italia, in aparten Farben und Pei uns nur ON 9.75 Ki.-Bett, naturf., 75* 150, m. Matr., sehr gut erh., Titze, Egellstr. 6. SOpHHIA- kless. Dimen- Pulli hochgeschl.,/ Arm qos 100% Me- rinowolle i. d. beliebſen Multi- Color 5 J·St.-Schalt., rührt, mixt, xnetet Tischmodell, 136 Liter, Ein neues preisgünst. Rheinelektra-Angebot Nr DRA 378.— 1 D 5 ur 68. 10 und mod. Uni- 5„12. Kühlschränke v. Linde, Bosch, Bauknecht, BBC u. AEG ab DM 383,—, Absorber ab DI 248,—. Runure g Aud bei uns nor 75 und viele weitere Schlager Rheinelektra- Elektroherd N mit drei Kochplatten, davon eine„ Thermostat, nur R 258 5 3 9 Grillpfanne, Gerätewagen, 1 Jahr Garantie Rheinelektra- Beistellherd. Abdeesbiatte. nur D 198.— i fibhpmz k Sandalen Unser Herdsortiment reicht von der Junggesellen-Kochstelle bis zum Automatic-Herd, zur 5 Herdkombination und zur Einbauküche„mit allen Raffinessen“. 5 Original Prof. Thomsen wieder erhältlich bei FRITZ DRU LI& Co. Mannheim, nur T 3, 22 * MARINA- eleg. Moheir-Jeicke großer modischer Kragen, vollend. Paßform, in den Farben der Sgison- eyes ganz Besonderes! und bei uns nur ON 16.75 8 GINA aporte Damen- Jacke Drum koche mi Clebtroherd. . 55 5 in feiner, weicher Merinowolle, eleg. Paßform Ein alter herd ioilt still verrotten, FERNSEHGERATE Und doz0 unser herrlicher e ee ö alle Marken sehr gün- DRALUN FAILITENRUTCK schlossen, so recht für Beruf, Sport und Reise, 5 8 stige Teilzahlung. Kleine 1 10 Er hal bereit useum wert! g Anzantun kleine kisten. in allen farben, auch weiß 1 ee al tuelſen farben 19 1. 5 1 5 2 5 1 a Unverbindl. Beratung! ne e ON 24.7 75 und bei uns nur OM 75 it neuem iſerd spa? Zeit un 1 IRNRE REER ſeosten 5 Nees, Sed der lar kin Blick in unser Speziolfenster genbgt- und quch Sie werden sagen; Contaflex IV neuw., m. elektr. Bel. Ness. Tessar 2,8750, Ber.-Tasche u. div. Zubehör am besten gleich zu gegen 400, DM zu verkaufen. Adr. einzus. u. A 02810 im Verlag 9 Gut erh. Ueberseekoffer zu verkauf. E. Schmitt, Fe., Andr.-Hofer-Str. 92 1 n unserer Rundfunkabtellung bieten wir en: 1 9 n Kinderwagen mit Matratze und N Sportwagenteil bill. zu verkaufen. N Rheinelektra-Steree-Musiktruhe mit 10-Platten-Wwechsler Telefon 2 6472 Formschönes Möbelstück, hervorragende Klangqualität. Eine erstkl. 8 Kombination, die wir besonders preisgünstig für Sie einkauften Nr D 498.— 5 FFF. Plattenspieler Elac Bingo DB, 49,50 UKW. Transistor Koffer DM 199, l halben kastenprs. 20 vk. Tel. 5198 5 N 1 Kleinsuper Graetz DM 69,50 Rheinelektra- Fernseher ab DM 655,.— 8.. 5 1 Immer Auswahl im Antiquariat 5 5 1 4 5 5 Graf Mannheim. R 3, 1 Zum Neuheiten-Termin I. Juli 1960: g. Konlschrünkke 3 8 5 5 Rundfunkgeräte der Saison 1960/61 aller führenden Fabrikate N I Auraua nir FRANK 1 2 5 1 85 Braun-Rasierer SM 3, DM 74,—, DM 89. Finanzierung. Herd Rothermel, F 1 VCC Waldhof. Alte Frankfurter Str. 26 Eine Fundgrube für jeden Bücherfreund! Rewe lh Vorteil e . Hericnte, schnell e. 1 5 Sonderangeboi: Kleider-Schränke netze metern, e Riesenausw. in all. Größ. u. Hölz. DM nur 235, DMͤ. Volle Garan- mit u. ohne Glasfront, auch mit tie Zahlungserleichterung. bass. Betten u. Nachtschränkchen. Herdhaus Schindler, Mannheim—— Matratzen. Größtes Speziallager. N 7, 11 Tel. 2 60 87 jertel Wären nmöbel-streit, 8 6, 1. Kein Laden. 5 21 „Strick“, 500-9- Beutel DM MANNHEIM, P 7, 25 An den Planken 5 1 K Nur ein Kt ensprung vom Parkplatz Qu 6 f 8 5 al. Tomatenmar 825 58 Das Fadigeschäft seit über 60 Jahren g 00 neee emen an. 100g. boss zs dosen D 5 onsinerlo Rotffincte Rise . jenen Ital. Reis 5 tsckien 55—— Verkaufe BSoebe BEE 17 69 e K* Seltene Gelegenhelt! ö a 8 Aindsgulssch 150 1 ae den d, 3 Harhaninstrumente MANNHEIMER ese e 8 9 gebraucht: 5 5 Blüthner, Bechstenn, Fut taushalt und Camping 7 Grotrian-Steinweg u. a. 0 A D N 2—— 8 0 C 1 5 a 5 Gasherde in sehr gutem Zustand, edel im HAUS 6. a 8 mit Zündsicherung und Abdeck- Ton, preisgünstig mit voller S 8 plattè ab 204, DI. i Garantie. 1960 UI Barst& Masson, G 3, 6-7(Ecke) Zahlungs- K 1, 6, Sreite Strage ö 5 erleichterung! 5 7, 9, Sendelenbox, Wasserturmpossoge 5 nach V Art 2 a Landkarten, Gemälde, Stiche, Mhm., O 3, 9. 200-g- Dose*/ 2 Antiquitäten,. 5 9 5„ 2 5 o A 8 u 10 E N 1E E 1.1 8. 11 c +1. 3 5 9 8 handlu Hch. Stahl,„ un Telef 2 12 16 5 20000 8 Badezimmerschränke in allen Größen und Preislagen 700 A C H 8 C H LAG EVE R K 5 89 Wars n s EPPBFEI. hoskEN spiegel. Hutabisgen. Schirmständer N. u. W. Spiegel. du 7. 16 rel. 25085 1 herzhaft- Wöfzig, 200. g. Dose DN* von Brech, MANNHEIM, Qu 1, 1 preiswert bei JOST, 8 2, 4. Umfang: 1890 Seiten DIN A4 Gebr. Fahrräder verk. Pister, H 2, 12 5 r 5 Verkaufspteis: DM 50. 0 4 70 ringe a 5 5 5 2 8 2 + 72 taljienische„DREI[STERN 400-g- Dose DM n. Hœbsfrauenart(Vollkonsetve) Marokk. Sardinen in reinem Erdnuss, 1/4 Club 30- mm- Dose 2 Dosen DN und 30% Rabatt i 0 15. Goldwaren Zu beziehen durch: a 5 ihr mich frugt: g „ f e ne VERLAG DR. HAAS KG . 50 5 old,. 30 nor Markenboffer der 5 Sram. Wer ele 8 MANNHEIM, R I. 4-6„ Tele fon 2 48 47 Leistung erwartet, der geht Mannheimer Milchzentrale n eee oufs Brot! 8 duwelier Rexin sie schmedet hefrlich, a 1. Mannnenn Planken, 0 2“ denn sie ist täglich frischl N a N Chaiselongue ö — a ARnes inserieren bringt Erfols! auf dequeme Raten Musik- Blats Mannheim, 8 2, 8 1 Seite 10. MANNETMTER MORGEN 3 Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 der Technischen Hochschule in München. Fast gleichzeitig mit den deutschen Che- mikern ist es auch einem amerikanischen Chemiker geglückt, das Chlorophyll A(das plaugrüne Blattgrün), das dreimal so häufig vorkommt wie das Chlorophyll B(das gelb- grüne Blattgrün) künstlich herzustellen, also ohne Mithilfe lebender Zellen im Laborato- rium zu synthetisieren. Den deutschen Che- mikern gelang die synthetische Herstellung beider Chlorophyll-Arten. Erst vor einigen Jahren war es Basler Chemikern geglückt, Kristalle von pflanz- lichem Chlorophyll zu isolieren. In der Natur ist das Chlorophyll stets in sogenannten Chloroplasten fest„eingebaut“. Dies sind Kleine Röllchen aus zwanzig bis dreißig Scheiben, von denen jede nur den zwanzig- tausendsten Teil eines Millimeters dick ist. Infolge des überaus komplizierten Aufbaus dieser Chloroplaste war es bisher noch nicht gelungen, die Photosynthese der Natur in der Retorte des Chemikers nachzuahmen. Dies ließ sich nur mit lebenden Zellen oder mit unbeschädigten Chloroplasten, die aus abgestorbenen Zellen isoliert wurden, be- wWerkstelligen. Nun eröffnet die Chlorophyll- Synthese eine neue Hoffnung: Vielleicht ist es mög- lich, das Vorbild der Natur vereinfacht nach- zuahmen, das Chlorophyll-Molekül und seine zur Photosynthese notwendigen Be- gleiter chemisch abzu wandeln und auf die- sem Wege zum Ziel zu kommen. Das Chlorophyll bewirkt mit Hilfe des absorbierten Sonnenlichts die sogenannte Photosynthese oder Kohlensäure-Assimilia- tion der Pflanzen und damit den Grundvor- gang für alles pflanzliche und tierische Le- ben auf der Erde. Aus energiearmer Kohlen- saure(Kohlendioxyd) der Luft und aus Wasser entstehen dabei energiereiche Koh- lenhydrate(Traubenzucker) und Sauerstoff. Das Chlorophyll der Pflanzenzellen speichert also Strahlungsenergie als chemische Ener- Sie in den Nahrungsstoffen. In den Resten früherer pflanzlicher Or- ganismen(Torf, Kohle und Erdöh liefert die- ser seit Urzeiten ablaufende Prozeß zu- gleich auch den überwiegenden Teil unserer heutigen technischen Energie. Man hat er- rechnet, daß die Pflanzen der Erde durch die Photosynthese jährlich ungefähr 150 Milliar- den Tonnen Kohlenstoff mit 25 Milliarden Tonnen Wasserstoff verbinden und dabei 400 Milliarden Tonnen Sauerstoff freigeben. Wenn die Photosynthese— was im Be- Bereich des Möglichen liegt— mit Hilfe des synthetischen Chlorophylls im Labor nach- geahmt werden kann, könnten die Pflanzen als Nahrungsspender links liegengelassen werden. Theoretisch wäre es dann denkbar, die in den Kalkgebirgen der Erde ruhenden ungeheuren Kohlensäuremengen mit Hilfe der Photosynthese in Kohlehydrate, Fette, Vitamine und dergleichen umzusetzen, wo- durch trotz der immer schneller wachsenden Bevölkerung der Erde das Problem der Nah- rungsmittelbeschaffung gelöst wäre. Standgerichtsprozeß Ansbach. Im sogenannten Standgerichts- Prozeß gegen Simon, Gottschalk und Otto, die der Rechtsbeugung und des Mordes in den letzten Kriegstagen beschuldigt wer- den, setzte das Schwurgericht Ansbach am Donnerstag nach eintägiger Pause die Zeu- genvernehmungen fort. Das Gericht über- lies den Verteidigern zur Einsichtnahme ine Ausgabe der„Fränkischen Tageszei- tung! vom 15. April 1945, die als eine der letzten Nummern der parteiamtlichen Zei- tung der NSDAP Franken ein wertvolles Zeitdokument darstellt und die Verhält- 1 5 f 5 2. 2 2 . vom sowjetischen Roten Kreuz Plainz. Das Sowjetische Rote Kreuz hat zum 31. Mai 1960 bei der Klärung des on 20 446 Vermißten deutscher 16rigkeit mitgeholfen. Von diesen r der Suchdienstzentrale des Deut- 0 Treuzes in Mainz mitteilte, hat isher 88 590 Suchanträge an die Rot-Kreuz- Organisation ge- denen rund 45 000 beantwortet n etwa 25 000 Fällen konnte Verbleib der Vermißten keine eben werden. 5. Düsseldorf. Eine wissenschaftliche Entdeckung, Menschheit noch gar nicht abgesehen werden kann, ist jetzt nach 20 jährigem Be- mühen zwei deutschen Chemikern gelungen: Ihnen glückte die synthetische Herstel- lung des Chlorophylls, des Blattgrüns der Pflanzen. Industrie, der dieses sensationelle wissenschaftliche Ereignis am Donnerstag bekannt- gab, bezeichnete die Entdeckung als eine„neue Großtat der Chemie“. Bei den beiden Wissenschaftlern handelt es sich um den 48jährigen Professor Dr. Martin Strell und den in Bulgarien geborenen Dr. Anton Kalolanoff vom organisch- chemischen Institut nur noch etwa 15 Prozent. Wie ein rungszahlen festzustellen gewesen. Chlorophyll aus der Retorte Eine Großtat der Chemie/ Auswirkungen noch nicht abzusehen deren Bedeutung für die Der Verband der chemischen nisse wiedergibt, wie sie zur Zeit der Hin- richtung der drei Brettheimer Bürger herrschten. In dieser Ausgabe wurden unter der Ueberschrift„Verräter müssen sterben“ die Todesurteile gegen die drei Brettheimer Bürger veröffentlicht. Die zur Abschreckung der Bevölkerung in ganz Franken erfolgte Bekanntgabe des Todesurteiles, in dem auch die Sippenhaft für die Angehörigen ange- droht wurde, war mit dem Namen des jetzt angeklagten ehemaligen SS-Gruppenführers und Generalleutnants der Waffen- S8, Simon, gezeichnet. Häufung von Polioerkrankungen Augsburg. Im Stadt- und Landkreis Augs- burg ist im Monat Juni ein ungewöhnliches Ansteigen der Polioerkrankungen festge- stellt worden. Nach Mitteilung der zuständi- gen Gesundheitsbehörden sind seit dem 1. Juni 32 Personen an Kinderlähmung er- krankt, 4 davon erlagen der heimtückischen Krankheit. Im April dieses Jahres waren in Augsburg lediglich zwei und im Mai vier Poliofälle registriert worden. Es wird be- fürchtet, daß die Erkrankungswelle ihren Höhepunkt noch nicht überschritten hat. Allein in den letzten sieben Tagen wurden neun neue Kinderlähmungsfälle gemeldet. In der Stadt Augsburg sind drei Kindergär- ten und ein Kinderhort vorsorglich geschlos- sen worden. Flußpiraten. an einem Polizeiverwaltungsgebäude, das gibt es nur in Kassel. An dem im Bau bennd- lichen Gebäude haben das Salzburger Maler- und Bildhauerpaar Rosita und Josef Magnus mit Humor und Schwung aus Ziegelsteinen die scheeläugig und pſifſig grinsenden Piraten angebracht. Das Mosaik ist 2,00 mal 2,50 Meter groß.. AP-Bild Neue Zweifel an angenommener Jatzeit Sehr bestimmte Zeugenaussagen erschüttern bisherige Annahme/ Aber auch Pohlmann erneut schwer belastet Frankfurt. Im Frankfurter Schwur- gerichtsprozeß gegen den 38jährigen Han- delsvertreter Heinz Pohlmann haben sich am Donnerstag die Zweifel erneut verstärkt, ob die Prostituierte Rosemarie Nitribitt tat- sächlich, wie die Anklage annimmt, am 29. Oktober 1957 zwischen 15.30 und 17.00 Uhr ermordet worden sein kann. Die 34jährige Redaktionssekretärin Frieda Baganz, eine Nachbarin der Rosemarie Nitribitt, sagte aus daß sie zusammen mit ihrem inzwischen ver- storbenen Mann die Prostituierte am 29. noch zwischen 16.30 und 17.30 Uhr auf der Straße gesehen habe. In der bisherigen Beweisaufnahme hatten bereits vier weitere Zeugen ausgesagt, daß sie die Nitribitt noch nach der von der Staatsanwaltschaft angenommenen Tatzeit gesehen hätten. Die Aussage der Zeugin Ba- ganz stimmt vor allem mit den Angaben einer bereits früher vernommenen Verkäu- ferin einer Metzgerei überein, die der Nitri- bitt noch um 16.30 Uhr Leber für ihren Pudel verkauft haben will. Frau Baganz schilderte, daß sie und ihr Mann von rem Auto aus ihre Nachbarin zusammen mit ihrem Hund über die Straße hätten gehen sehen. Sie habe einen hellen Mantel und darunter ein dunkles Kleid ge- tragen. Die Zeugin versicherte, daß sie sich an den Zeitpunkt des Zusammentreffens ge- nau erinnern könne. Bedeutsam für das Alibi des Angeklagten kann allerdings die unsichere Aussage wer- den, die der 31jährige Gastwirt Fritz Gessler, der Besitzer einer von Pohlmann häufig be- suchten Bar, machte. Gessler hatte in der Voruntersuchung angegeben, daß Pohlmann nahezu täglich um 17 Uhr in sein Lokal ge- kommen sei,„möglicherweise“ auch am 29. Oktober. Der Zeuge bestätigte zwar diese Angabe in der Hauptverhandlung, wurde aber merklich unsicher, als er dem bereits früher als Zeugen vernommenen Gastwirt Junghanns gegenübergestellt wurde. Jung- hanns behauptete erneut, Gessler habe ihm 8 eber 20000 Schicksale Vermißter geklärt/ Hilfe auf Gegenseitigkeit Roten Kreuzes in Anspruch genommen. Bis zum 31. Mai schickten die Sowjets 9 915 Such- anträge, von denen 2 535 beantwortet wor- den sind. Die Beziehungen zum sowjetischen Rot-Kreuz seien ebenso gut wie zum polni- schen, das von 4 691 deutschen Suchanträgen 3 883 erledigt hatte. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai wurden nach Angaben des Sprechers aus der Sowiet- union 2 726 Deutsche in die Bundesrepublik zurückgeführt. Aus Polen kommen im Mo-, natsdurchschnitt etwa 600 Rück wanderer, aus der Tschechoslowakei 180 und vom Balkan zwischen 300 und 400. In den letzten Jahren sei ein ständiges Ansteigen der Rückfüh- einige Monate nach der Tat gesagt, daß er Pohlmann während der ganzen Woche, in der der Mord geschah, nicht in seinem Lokal gesehen habe. Zu einer schweren Belastung für den An- geklagten wurde die Aussage der 53]jährigen Elisabeth Schneider, der Inhaberin des Lo- kals, in dem die graue Hose, die Pohlmann nach Ansicht der Anklage am Tattag getra- gen hat, gefunden worden war. Die Zeugin Will die Hose am 16. Januar in einem Schrankfach gefunden haben, das sie aus- Rhein führt Hochwasser Rheinfelden. Der Hochrhein bei Rhein- kelden führt seit Mittwoch als Folge mehre- rer starker Gewitter im Schweizer Einzugs- gebiet beachtliches Hochwasser. Der höchste Pegelstand wurde in der Nacht zum Donners- tag mit etwa 3,65 Metern erreicht. Wenige Stunden später sank der Stromspiegel wieder auf 3,45 Meter ab, da inzwischen die Regen- fälle nachgelassen haben. Bis zur dritten Alarmstufe, die in Rheinfelden bei einem Wasserdurchfluß von 2000 Kubikmetern in der Sekunde und einem Pegelstand von 3,74 Meter erreicht wrird, fehlten nur noch wenige Zentimeter. In verschiedene Keller am Rheinfelder Stromufer drang Wasser eim. Der Dieb kam nicht weit Frankfurt. Durch das umsichtige Verhal- ten zweier Angestellter einer Hanauer Firma wurde am Donnerstag in Frankfurt der Diebstahl von 50 000 DM Lohngeldern ver- hindert. Die beiden Angestellten, ein 54jäh- riger Kraftfahrer und ein 19jährigr kauf- männischer Lehrling, hatten die Lohngelder im firmeneigenen Wagen von einer Frank- furter Bank geholt. Als sie sich in ihren Wagen setzen wollten, stellten sie eine Rei- fenpanne fest. Während sie noch mit dem Auswechseln des Rades beschäftigt waren, riß plötzlich ein Mann die Wagentür auf, stahl die hinter dem Fahrersitz liegende Aktentasche mit den Lohngeldern und wollte auf der Vespa eines wartenden Kom- plizen flüchten. Die beiden Angestellten nahmen jedoch die Verfolgung auf und konnten den Dieb samt seiner Beute von der Vespa reißen und der Polizei übergeben. Es handelt sich um einen 26jährigen italieni- schen Arbeiter, sein Komplize konnte ent- kommen. Vor einem Diebespaar, das mit dem Trick der Reifenpanne arbeitet, war bereits vor einiger Zeit gewarnt worden. Igel- Invasion Husum. Eine wahre Igel- Invasion wird gegenwärtig in Nordfriesland beobachtet. Die Igelfamilien haben nach den Beobach- tungen der Landwirte in diesem Jahr einen Wesentlich zahlreicheren Nachwuchs als in früheren Jahren. Das massenhafte Auftreten der„Swinegel“ hat jedoch auch einen betrüb- lichen Beiklang: Viele der nützlichen Sta- chelträger, vor allem die Jungtiere, werden beim nächtlichen Ueberqueren der Landstra- Ben von Kraftfahrzeugen überfahren. Nich 5 geht öber die Behaglichkeit der eigenen Wohnung! eccblen. Schlafzimmer. ab 350.— Kombischränke ab 190. G uebecuu EE Wohnzimmer ob Köchenböffetts ob O je groß ist oder klein: sie ist und bleibt dos, Zuhause“ wischen wollte, um Gläser hineinzustellen. Entschieden widersprach sie der bisher vom Angeklagten vorgetragenen Version, daß er ihr die Hose mit dem ausdrücklichen Auftrag gegeben habe, sie dem— vor Gericht bereits vernommenen— DSsG- Angestellten Bäcker Geinem armen Teufel“) weiterzugeben. Auf einen entsprechenden Einwand Pohlmanns bezeichnete es die Zeugin auch als ausge- schlossen, daß sie diesen Auftrag überhört haben könnte. Der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Dreysel, machte Pohlmann auf die Unglaubwürdigkeit seiner Angaben aufmerksam und fragte: „Warum also haben Sie die Hose da hinge- legt?“ Pohlmann antwortete:„Weil ſch sle weg- geben wollte“. Darauf Dreysel:„Merkwürdiges Ver- schenken, die Hose einfach in ein Fach zu legen“. In der Vormittagsverhandlung hatten vor- nehmlich frühere Bekannte der Nitribitt Ein- zelheiten über deren Leben berichtet. Die Aussagen ergaben zusammen mit mehreren vom Gericht verlesenen Dokumen- ten das Bild einer jungen Frau, die— 1933 als eines von mehreren unehelichen Kindern einer laut amtlicher Urkunde„schwachsinni- gen Mutter“ in Düsseldorf geboren— schon 1947 mit 14 Jahren als„sittlich höchst gefähr- det“ in Fürsorgeerziehung eingewiesen wor- den War. Vorübergehend entlassen, arbeitete sie 1951 in einem Frankfurter Nachtlokal als „Tischdame“, wurde unter anderem in einem Absteigequartier aufgegriffen und 1952 er- neut in Fürsorgeerziehung gebracht. Wenige Jahre später tauchte sie zum zweitenmal in Frankfurt auf, wo sie bis 1956 in einem möblierten Zimmer„bescheiden“ lebte. Ihr Lebensunterhalt aber wurde zu dieser Zeit bereits von einem vermögenden Freund na- mens Mischa bestritten. Mischa, ein Auslän- der, finanzierte ihr dann auch die Wohnung in der Frankfurter Stiftstraße. Albert Matterstock 1 Hamburg. Im Zimmer 20 des Hamburger Hotels„Norddeutscher Hof“ verstarb am Mittwoch, eine Stunde vor Mitternacht, der Schauspieler Albert Matterstock im Alter von 49 Jahren. Entgegen anders lautenden Meldungen hat Matterstock keinen Selbst- mord begangen. Noch am Nachmittag seines Todestages hatte Albert Matterstock in einem Fernsehfilm vor der Kamera gestan- den. Er fühlte sich jedoch nicht wohl und kehrte frühzeitig ins Hotel zurück. Gegen 21.30 Uhr wurde von der Hotelleitung ein Arzt der Rote-Kreuz-Station im Hamburger Hauptbahnhof herbeigerufen, der aber offen- bar zunächst keine ernsthafte Krankheit bei Matterstock feststellte. Als der Artz jedoch anderthalb Stunden später noch einmal einen Besuch bei Matterstock machte, fand er sei- nen Patienten nur' noch tot vor. Die vermut- liche Todesursache: organischer Verfall in- folge jahrelangen Rauschgift- und Tablet- tenmihgbrauchs. Ob Albert Matterstock noch in der Zeit zwischen den beiden Arztbesu- chen zu diesen Mitteln gegriffen hat, ist nicht bekannt. Dieselring für Prof. Hillebrecht Düsseldorf. Als sechster Träger erhielt am Donnerstag der Stadtplaner von Hannover, Baurat Professor Dr.-Ing. Rudolf FHille- brecht, den vom Verband der Motorjourna- listen gestifteten„Goldenen Dieselring“. In einer Feierstunde im Düsseldorfer Land- tagsgebäude übergab der bisherige Träger, Generaldirektor van Drimmelen von der deutschen Shell-AG, seinem für 1960 ge- wählten Nachfolger den Wanderring. Van Drimmelen erhielt eine goldene Nachbil- dung, bei der jedoch die Besonderheit des Originals, ein Metallsplitter vom ersten arbeitsfähigen Dieselmotor, fehlt. Der Prä- sident der Motorsport journalisten, Horst Horlitz(Berlin), sagte, mit Prof. Hillebrecht sei ein hervorragender Kenner des Verkehrs- Wesens ausgezeichnet worden. Abschiedsparade Stuttgart. Ueber eintausend amerikani- sche und deutsche Soldaten beteiligten sich am Donnerstag im Neckarstadion in Stuttgart- Bad Cannstatt an einer Abschiedsparade für den Oberbefehlshaber der siebenten US- Armee, Generalleutnant Francis W. Farrell, der nach einer aktiven Dienstzeit von vierzig Jahren in den Ruhestand tritt. Zum erstenmal lebend Stuttgart. Als erster zoologischer Garten in der Welt beherbergt seit wenigen Tagen die Stuttgarter„Wilhelma“ einen Gast, der bisher noch nicht lebend in Gefangenschaft gehalten werden konnte. Aus Neu-Guinea ist ein Waran von der Gattung der Varanus Salvadorii eingetroffen, der eine Länge von über 2,20 m mißt. Das Tier, dessen Lebens- gewohnheiten noch kein europäischer Wis- senschaftler studieren konnte, kommt nach Aussagen von bekannten Zoologen nur auf Neu-Guinea vor. Bei der Vorstellung des Tieres durch Direktor Albert Schöchle am Donnerstag waren zahlreiche Wissenschaft- ler, u. a, der Frankfurter Reptilienforscher Prof. Pr. Robert Mertens und der Tübinger Zoologie- Professor Franz Peter Möhrens, zu- gegen. Prof. Mertens schätzt das Alter der 3 Neuerwerbung auf 12 bis 15 Jahre. Mutter setzte ihr Leben ein Landstuhl/ Pfalz. Die Rettung ihres vier- jährigen Kindes vor dem Verkehrstod hat eine 35jährige Ehefrau mit dem Leben be- zahlen müssen. Wie die Polizei am Donners- tag mitteilte, hatte sich das kleine Mädchen bei einem Spaziergang in der Heimat- gemeinde Ramstein im Landkreis Kaisers- lautern von der Hand der Mutter gerissen und war direkt in die Fahrbahn eines Per- sonenautos gelaufen. Die sofort nachsprin- gende Mutter konnte das Kind noch im letz- ten Moment zur Seite reißen, geriet dabei aber selbst unter das Auto und wurde so schwer verletzt, daß sie in der Nacht zum . im Landstuhler Krankenhaus starb. Es begann mit„Dixi“ in Thüringen Größte deutsche Zigarettenfabrik Hamburg. Mit einem Festakt im blumen- geschmückten Auditorium Maximum der Hamburger Universität beging das größte deutsche Unternehmen der Zigarettenindu- strie, die Firma H. F. und Ph. Reemtsma, sein 50jähriges Bestehen. An der Feierstunde nahmen rund 1200 Persönlichkeiten des wirt- schaftlichen Lebens aus der Bundesrepublik und aus dem Ausland teil. Der Hamburger Senat war durch die Bürgermeister Max Brauer und Edgar Engelhard vertreten. Im Auftrag von Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard, der wegen einer Kabinettssit- zung nicht nach Hamburg kommen konnte, verlas Ministerialdirektor Dr. Krautwig eine Grußadresse. Darin erinnerte der Minister an die Verdienste von Philipp F. Reemtsma, der bis 1959 die Geschicke des Unternehmens fordern 8 240.— 205.— feierte fünfzigjähriges Bestehen maßgeblich bestimmt hat. Philipp Reemtsma sei eine große Unternehmerpersönlichkeit ge- wesen, die sich durch kaufmännischen Weit- blick und kühnen Unternehmergeist ausge- zeichnet habe. Er habe sein Unternehmen zum Musterbeispiel eines modernen Indu- striebetriebes entwickelt. Der Seniorchef des Hauses, Hermann F. Reemtsma, gab in seinem Festvortrag einen Rückblick auf die wechselvolle Geschichte des Familien- Unternehmens. Es ist aus der 1910 von Bernhard Reemtsma gegründeten klei- nen Zigarettenfabrik„Dixi“ in Erfurt(Thü- ringen) entstanden. Gegenwärtig stellt die Firma in sieben Produktionsstätten etwa 45 Prozent aller in der Bundesrepublik gerauch- ten Zigaretten her. ie bitte Kkofolog an! MOSEWERCKSTXNTTENMN it der persönlichen Note beglöckender Gemöſſichkeit. hmöckende, beglöckende Behaglichkeit, die bietet lhnen Möbel Streib in einer ständigen Möbel- Groß ausstellung. Mehr als 2000 Beispiele zeigen lhnen den richtigen Weg u einem gemòtlichen Zuhause gonz noch ihrem Geschmock. FINRICHrUNGSsHAUSG osEL Sreih Sessel. 6b 65.— Klappcouches. ab 194.— ober quch eine erlesene Auswahl exklusiver Stilmöbel, Jep- piche · Beftumrondungen. Matrotzen. Flektrische Hous- geräte, nur Markenfobrikote. Radio, fernsehen Zahlungserleichterung bis zu 24 Monatsraten ESCHELBRONN BEI HEIDELBERG Keine Filialen * Hochschroank-Schlofzimmer 220 cm Macotè natur mit hellen Konten, komplett 1¹¹“ẽ 565. 49 ger der Iter den ost- nes in A md gen ein ger en- och nen Sei- nut- im- let- och Su- icht ver, le- na- In nd ger, der Van bil- des ten r- orst cht ars- ani- am art- kür 12S rell, zig rten gen der haft inea mus von ens- Wis- aach auf des am laft- cher ger zu- der 15 er vier- at be- lers- chen mat- Sers- issen Per- brin- letz- labei e 80 zum haus tsma t ge- Veit iSge- men ndu- m F. einen e des 1910 klei- Thü- die 7 45 uch- Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 pOLITISCHE BERICHTE MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 Auf den hinteren Bänken brodelte es Aber sonst sachliche Aussprache im Bundestag/ Brentano: Es geht um die richtige Politik 5 Bonn. Am Rednerpult stand der Mann, der an Politiker-Stammtischen als„SpDs Linhs- Außen“ bezeichnet vird— Herbert Wenner— um dem versammelten christlichen Lager Beweis zu führen, daß dort nach dem Willen der Sozialdemokraten, fortan Einigkeit herrschen soll, wo seit elf Jahren nach eben ihrem Willen Urfehde bestand: In der Außen- politik. Es war ein anderer Wehner, nicht der ceulenschwingende, als den man inn ge- wohnt ist, ein neuer Wehner, der ein Meisterwerk von rhetorischer Taktik vom Stapel lieg. Auch die übrige SpD absolvierte ein beachtliches Soll an Selbstdisziplin. Noch nie gab es eine Außenpolitische Debatte, in der die Parteiredner 80 ungestört Gehör fanden— bis jener Guttenberg— die linke Hand in der Hosentasche— die Opposition mit inquisitori- Herbert Wehner das„Schrecagespenst“ der Spb zitierte: den christlich- demokratischen Freiherrn zu Guttenberg. Eiseskülte breitet sich aus, als jener Guttenberg— die linke Hand in der Hosentasche— die Opposition mit inquisitorischen Fragen überschküttete. Seine Sonde, die er auf die politischen Innereien der Sozialdemokraten ansetzte, ging dis auf die Galle. Die schon Tage vorher proklamierte Sachlichkeit wollte dann auf den Hinterbänken— gleich welcher Fraktion— nicht mehr so recht schmecken. Während die ersten Reinen geschlossenen Ernst zeigten, kochte es auf den Hinterbänken. Der Beob- achter connte daraus unschwer den Schluß ziehen, daß der warme Regen der Gemeinsam- keit bloß die oberen Aeste der Parteieichen benetzt hatte, das trockene Unterholz Aber war bereit, Feuer zu fangen. (AP/ dpa) In der einleitenden Regierungs- erklärung durch Bundesaußenminister von Brentano hieß es:„Die Bundesregierung glaubt nicht, daß sie es nötig hat, sich an einer Bestandsaufnahme über die Außen- politik zu beteiligen.“ An die SPD-Opposition gewandt, meinte Brentano, einer Bestands- aufnahme bedürfe es um so weniger, als die auhßenpolitische Linie der Bundesregierung seit Errichtung der Bundesrepublik gerad- linig und konsequent gewesen sei.„Die Bun- desregierung ist heute mehr denn je davon überzeugt, daß ihre außenpolitischen Vor- stellungen und Entscheidungen richtig Waren.“ Durch Mehrheits entscheidungen im Bun- destag und durch freie Wahlen, sagte Bren- tano weiter, sei die Richtigkeit der Regie- rungspolitik bestätigt worden. Es sei aber auch richtig, daß Sprecher der Bundesregie- rung und der Regierungsmehrheit häufig darauf hingewiesen hätten, welche Gefahren die innerdeutschen Auseinandersetzungen über Ziele und Wege der Außenpolitik in sich bergen. Brentano erinnerte daran, daß der Bundeskanzler um die Jahreswende einen Appell an die Opposition über die Notwen- digkeit einer gemeinsamen Außenpolitik ge- richtet habe. Die Opposition habe damals ge- antwortet, diese Aufforderung sei wohl aus dem Wunsche geboren, Mitverantwortliche für eine scheiternde Außenpolitik zu finden. Brentano betonte, es gehe hier nicht allein um die gemeinsame,„sondern um die rich- tige Außenpolitik“. Man müsse auch von der Vergangenheit sprechen. Nahezu alle wich- tigen Entscheidungen in der Außenpolitik selen gegen die Stimmen der Opposition ge- fallen. Er— Brentano— musse an den Ab- Herbert Wehner am Rednerpult schluß des Petersberger Abkommens, den Beitritt der Bundesrepublik zum Europarat, die Gründung der Montan-Union, den EVG- Vertrag und den NATO-Beitritt erinnern. Brentano fragte die Opposition, ob die Forderung nach einer Bestandsaufnahme vielleicht auf der Erkenntnis beruhe, daß sich ihre außenpolitischen Vorstellungen als falsch erwiesen hätten.„Ich glaube in der Tat, daß die Opposition gut daran täte, ihr Verhalten in der Vergangenheit zu über- prüfen.“ Es genüge nicht allein die Fest- stellung, daß Regierung und Opposition in diesem oder jenem Bereich in den Zielen übereinstimmten. Erst wenn die Opposition mit den außenpolitischen Vorstellungen und Zielen der Bundesreglerung übereinstimme, könne man von einer gemeinsamen Außen- politik sprechen.„Bis dahin ist der Ruf nach gemeinsamer Außenpolitik entweder ein leeres Lippenbekenntnis oder eine unver- bindliche Absichtserklärung, die nicht zur Klärung der Gegensätze, sondern zur Ver- Wirrung der öffentlichen Meinung beitragen müßte.“ Die Entwicklung nach dem Scheitern der Pariser Gipfelkonferenz und der Genfer Abrüstungsverhandlungen gebe der Bun- desregierung keine Veranlassung, Wege und Ziele der bisherigen Außenpolitik zu über- prüfen oder gar zu ändern. Die Regierung empfinde das Scheitern der beiden Kon- ferenzen als einen bewußten Schlag gegen den Verständigungswillen des Westens. Aus dieser Erkenntnis müsse man die Konse- quenzen ziehen. 5 Die sowjetische Drohung Als erster Sprecher der Debatte sagte der Abgeordnete Ernst Majonica(CDU), der Ruf der SpD nach einer gemeinsamen Außen- politik könne nur als Ruf nach einer ande- ren Außenpolitik verstanden werden. Nach Wie vor sei die allgemeine kontrollierte Ab- rüstung der einzige Weg zur Lösung der poli- tischen Spannungen. Eine neue Gipfelkonfe- renz könne erst dann sinnvoll sein, wenn sie auf normalem diplomatischem Wege so vor- bereitet sei, daß der Erfolg möglich erscheine. Majonica wies dann auf die Drohung Malinowskis mit Raketen, die Masslerung chinesischer Truppen an der indischen Gren- ze, die Ankündigung neuer Raketenversuche im Pazifik und die Ereignisse in Japan hin. Es gelte daher, noch mehr für die Sicherheit und die Festigkeit zu tun und damit einen Rudi Kilgus noch größeren Beitrag für den Frieden Euro- pas und der Welt zu leisten. Sicherheit sei die Voraussetzung für die Wieder vereinigung, denn sonst werde die Freiheitshoffnung der 17 Millionen Deutschen in der Sowjetzone eine Illusion bleiben. Majonica fragte die SPD, welche Elemente ihres„Deutschlandplanes“ heute noch Gültig- keit hätten. Die Verwirklichung dieses Pla- nes bedeute den Verlust unserer Sicherheit und damit unserer Freiheit.— Abschließend dankte er dem Bundeskanzler für seine Ar- beit im Dienste Europas und der Freiheit Deutschlands und bezeichnete es als den bis- herigen Höhepunkt im Leben des Kanzlers, daß er die deutsch- französische Gemeinschaft verwirklicht habe. Wehner: Nur eine Etappe Der Stellvertretende SPD-Vorsitzende, Herbert Wehner, forderte, alle Parteien der Bundesrepublik sollten versuchen, das innen- Politische Verhältnis zueinander in Ordnung zu bringen. Die außenpolitische Debatte könne nichts anderes sein, als eine positive Etappe in dem Ringen um ein höchstes Maß an Uebereinstimmung zwischen den Parteien bei der Bewältigung der deutschen Lebens- fragen. Er warnte die Regierungsparteien davor, in der sozialdemokratischen Auffor- derung zu einer gemeinsamen Außenpolitik einen wahltaktischen Schachzug zu sehen. Wenn das Streben nach Wählerstimmen im politischen Kampf zum Selbstzweck werde, sei die Demokratie verdächtig, ihrer eigenen Sache nicht mehr zu dienen. Man sollte nicht darüber rechten, sagte Wehner weiter, wer in der Vergangenheit recht oder unrecht gehabt habe. Die Bun- desrepublik sollte vielmehr versuchen, die deutschen Fragen international anzubringen und Vertrauen im Ausland zu erwerben. Der Berliner Bürgermeister Brandt habe bereits auf Berührungspunkte von Koalition und Opposition hingewiesen. Wehner erinnerte weiter daran, daß auch Bundesverteidigungsminister Strauß auf die große Bedeutung einer gemeinsamen Außen- politik hingewiesen habe. Wehner sagte dazu, auch für die SPD sei die europäische Bünd- nispolitik und die NATO Grundlage und Rahmen für die Wiedervereinigungspolitik. Die SPD stehe nachdrücklich zu der gemein- samen Entschließung des Bundestages vom 1. Oktober 1958: die Wiedervereinigung Deutschlands ist von einem unmittelbaren und freien Willensentschluß des ganzen deutschen Volkes abhängig. Wehner griff dann die Anregung des Ver- teidigungsministers auf, in geheimer De- batte im Außenpolitischen Ausschuß die Möglichkeit von Ansatzpunkten für eine ge- meinsame Außenpolitik zu prüfen.„Das wäre doch des Versuches wert“, sagte Weh ner. Die CDU brauche„keine Angst zu ha- ben, daß die SPD eine Koalition mit ihr ein- gehen will“. In diesem Zusammenhang ging Wehner auch auf den umstrittenen„Deutsch- landplan“ der SPD ein. Er betonte, daß die- ser Plan aus der Sorge um Berlin entstanden sei und einen Versuch zur Entlastung Ber- Iins bei der Genfer Außenministerkonferenz dargestellt habe. Dieser Plan habe sich da- mals nicht durchsetzen lassen und sei damit heute ein Vorschlag, der der Vergangenheit angehöre. FDP: Keine Gleichschaltung Der Fraktions vorsitzende der FDP, Dr. Mende, bekannte sich zu einer gemeinsamen Außenpolitik, die aber keinesfalls eine Gleichschaltung sein dürfe, und stellte zehn Punkte heraus, in denen die FDP mit der Politik der Bundesregierung übereinstimme: 1. Die Beurteilung der gegenwärtigen weltpolitischen Spannung und der dadurch herauf beschworenen Kriegsgefahr. 2. das Bestehen einer kommunistischen Bedrohung. 3. das Bekenntnis zu dem unabdingbaren Willen, sich gegen jede kommunistische Be- drohung auf geistigem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet zu verteidigen. 4. die Bedeutung der Entwicklungshilfe, 5. die Enttäuschung über das Scheitern der Pariser Gipfel- und der Genfer Ab- Tüstungskonfernz, 6. die Unterstützung einer allgemeinen kontrollierten Abrüstung, 7. die Ablehnung jeder militärischen LG- sung, die die Stellung des Westens ver- schlechter und das dringend notwendige Gleichgewicht verschiebt. 8. das Bekenntnis zur NATO und dle Unterstützung ihres Ausbaues. 9. Deutschland gehört politisch, wirt- schaftlich und kulturell zur freien Völker- familie, 10, die Bewahrung des Friedens ist ober- stes Gebot aller Politik. Mende unterstrich die Notwendigkeit, zu den Ostblockstaaten diplomatische Bezie- hungen aufzunehmen. Er befürchte nicht, daß damit eine Anerkennung territorialer Veränderungen verbunden sein könnte. In den Ostblockstaaten dürfe man das Feld nicht der Sowjetzone allein Überlassen. Selbstver- ständlich dürften solche diplomatische Be- ziehungen die Position der Bundesrepublik nicht schwächen. Als Sprecher der Deutschen Partei warnte der Fraktions vorsitzende Schneider Bremer- haven) davor, mit kleinlicher Rechthaberel die Richtigkeit der eigenen Politik und die Fehler der anderen auf zurechnen. Eine ge- meinsame Außenpolitik sei erstrebenswert, Und jetzt sei die Möglichkeit für ein sach- liches Gespräch gegeben. Die gemeinsame Außenpolitik dürfe nach Ansicht der DP nicht auf sentimentaler Basis zustandekommen, sondern es müsse eine klare Linie aufgezeigt werden, auf der die Ziele der deutschen Poli- tik verwirklicht werden sollten. Schneider betonte, daß der von der Bun- desregierung beschrittene Weg der richtige gewesen sei. Das freie Deutschland müsse fest in der Sache, geschmeidig in der Taktik und unnachgiebig in den Fragen der Landesver- teidigung sein. Nur das eindeutige Bekennt- nis zur Landes verteidigung mit allen mate- riellen und ideellen Konsequenzen könne „den Lebensraum für unser Volk“ sichern. Zur SPD gewandt, sagte der CSU-Abge- ordnete von Guttenberg:„Wir wollen genau wissen, worüber wir einig sind.“ Daß Berlin gehalten werden und Deutschland frei sein müsse, darüber habe schon immer Einigkeit bestanden. Es schwinge bei dieser Debatte noch zu viel an Emotion und Taktik mit. Guttenberg äußerte die Ansicht, daß der Kern der Sache, die man mit dem Etikett der gemeinsamen Außenpolitik versehe, die Suche des freiheitlichen Sozialismus nach einem neuen Standpunkt sei. Guttenberg erkannte an, daß es eine Reihe von Gemeinsamkeiten gebe. Bisher hätten die deutschen Sozialdemokraten aber geglaubt, einen dritten Weg zwischen dem bolschewi- stischen Sozialismus und dem bürgerlichen Kapitalismus beschreiten zu müssen. Damit seien sie zur„Achillesferse der freien Welt“ geworden. Immer wieder fragte Guttenberg die SPD, ob sie unter gemeinsamer Außenpolitik nun- mehr ein uneingeschränktes Bekenntnis zur NATO und zum Bündnis mit dem Westen verstehe. Er wies darauf hin, daß in Japan die Sozialisten auf die Straße gegangen seien, um als Minderheit ihre Ziele zu erreichen. In Deutschland sei uns Derartiges erspart ge- blieben, weil die Auseinandersetzungen im- mer demokratisch geblieben seien. Der Streit in Japan sei aber um die gleiche Sache wie bei uns gegangen: das militärische Bündnis mit der freien Welt. Wer dieses Bündnis wolle, müsse auch klar die Konsequenzen wollen. Deswegen sei es wichtig festzustellen, inwieweit die SPD eine atomare Bewaffnung befürworte. Ferner müsse die SPD klar bekennen, ob sie der Meinung sei, daß unsere Soldaten so bewaff- net werden sollen wie ein möglicher Gegner. „Die Bundeswehr ist keine Partei-Armee“ Am Abend griff Verteidigungsminister Strauß in die Debatte ein. Er erklärte, vom Wert gemeinsamer Außenpolitik sei er über- zeugt. Wir könnten nur dann auf die Konti- nuität der Hilfe unserer Verbündeten rech- nen, wenn sie ihrerseits mit der Kontinuität der deutschen Politik rechnen können. Die SpD müßte mit der„Bestandsauf- nahme“ bei sich selbst beginnen, denm es gebe zu viele Aeußerungen, die nicht auf einen Nenner zu bringen seien. Ein„Gang nach Canossa“ werde nicht von ihr verlangt, aber intellektuelle Sauberkeit und Wahrheit. Dann habe es Sinn, im Außenpolitischen Ausschuß Probleme gemeinsam zu diskutie- ren. Temperamentvoll erklärte Strauß, die Bundeswehr sei„keine Regierungs- und keine Partelarmee“, sondern eine Armee des deutschen Volkes. Der Minister for- derte die SpD auf, bei ihren Wählern zu vertreten, was sie bisher bekämpft habe. Nicht in Worten und Begriffen könne man sich finden, sondern erst nach einer Klä- rung bei der SPD. Dann werde man dank- bar sein für ein Gespräch, daß das Gewicht unseres Landes draußen verstärken könne. Eine Fülle von Problemen in der Welt, sagte der SPD-Abgeordnete Erler, macht es geradezu zur Pflicht, gemeinsam über eine Lösung nachzudenken. Die außenpolitische Debatte sei noch keine„Bestandsaufnahme“ sondern erst deren Beginn. Es müsse ge- prüft werden, was nun„in der nächsten Runde“ der internationalen Diplomatie zu geschehen habe. Mit den folgenden Punkten ist nach Er- lers Ansicht die Grundlage für die geforderte gemeinsame Außenpolitik geschaffen, wenn auch im einzelnen noch Meinungsverschie- denheiten bestünden: 1. Das deutsche Volk ist ein Teil der de- mokratischen Völkerfamilie und muß sich gegen jeden Versuch zur Wehr setzen, das kommunistische Regime auch auf den freien Teil Deutschlands zu übertragen. 2. Es darf keine einseitige Schwächung des Westens geben. 3. Die von der Bundesregierung abge- schlossenen Verträge einschließlich des NATO- Vertrages werden loyal erfüllt. 4. Es müssen die Gefahren beachtet wer; den, die sich für den Westen aus der Spal- tung in verschiedene Interessengruppen er- geben. 5. Die Freiheſt Berlins und die Verbin- dung Berlins zum Bundesgebiet muß ge- sichert sein. 6. Das Problem Berlin kann nur gelöst werden, wenn Berlin die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschlands in gesicher- ter Freiheit ist. 7. Die Bundesrepublik muß dafür sorgen, daß die Deutsche Frage nicht von der inter- nationalen Tagesordnung abgesetzt wird. 8. Ein besseres Klima für Deutschland- Verhandlungen kann vor allem durch Fort- schritte in der Abrüstung erreicht werden. 9. Eine allgemeine kontrollierte Ab- rüstung ist das einzige Mittel, der Mensch- heit die Sorge vor einem weltweiten Konflikt zu nehmen. 5 5 10. Die Bundesrepublik unterstützt alle Vereinbarungen über die Abrüstung. 5 Nach rund achtstündiger Diskussion wurde die außenpolitische Debatte des Bun- destages am Donnerstagabend beendet. pU SCHEIN prägt eine neue Gastſichkeſt- anregend- begelsternd- aktuell- Kultlwlert- für Menschen unserer Zelt. Eln Wodka von herber Kraft, dabel mild auf der Zunge PUSCHKIN trinkt man gut gekühlt. Etwas Besonderes: ein Schuß PU SCH EIN im Erfrischungsgetränkl Erhältlich in guten Fachgeschäften und Restaurants. 5 Zuständige Vertretung: Mannheim, Telefon 265 40 Kennwort Füir moctlermes Trinken 40 Vol. 0 1/1 Fl. DM 10,50 . IIe 55 Vol. 0 1/1 Fl. DM 12,50 Machen Sie die PUSCHKIN- Probe. Nach einem Glas oder mehr: hr Atem bleibt reinl Bette 12 MANNHRETMTHR MoRGRN WIRTSCHAFT N 5 8 85 Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Umsatzsteuerreform schrumpft mit Wortreichtum Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschus- ses im Bundestag, Kurt Schmücker, ließ sich vor Journalisten über seine steuerpolitischen Ansichten aus. Er befürwortete eine Umsatz- Steuerreform, die für Jahresumsätze bis etwa 300 000 oder 400 000 DM das? 8 der kumulativen Allphasensteuer beibe bei höheren Umsätzen dagegen nach franzö sischem Muster das Mehrwertsteuersystem einführt. Bei dieser Mehrwertsteuer wäre dann ein Vorumsatzabzug statt eines Vor- steuerabzuges vorzunehmen. Im übrigen müßten selbständig Tätigen erhebliche Frei- beträge gewährt werden. Unter diesen Vor- Aussetzungen würden auch das Handwerk und der Großhandel die Umsatzsteuerreform gutheißen. Dennoch bleibe es zweifelhaft, ob der Bundestag noch in der laufenden Legis- laturperiode eine solche Reform beschließen könne. Wahrscheinlicher sei nach wie vor ctie Verabschiedung einer sogenannten klei- nen Umsatzsteuerreform, die im wesent- lichen den Mittelstand durch die Einführung von Freibeträgen entlaste. Schmücker zeigte sich nicht besonders daran interessiert, das Organschaftsprivileg bei der Umsatzsteuer einzuschränken. Eine solche Maßnahme würde nur von dem Ziel einer echten Reform ablenken, meinte er. Im Gegensatz zu den Schmücker- Thesen hat sich das Wirtschaftskabinett der Bun- desregierung soeben darauf festgelegt, die Einschränkung des Organschaftsprivilegs als eine der dringendsten Gesetzgebungsauf- gaben für die Zeit nach der Sommerpause anzusehen. Im Bundeswirtschaftsministe- rium wird sogar befürwortet, das Organ- sSchaftsprivileg nur dann noch zu gewähren, Wenn die Kapitalbeteiligung an einer Toch- ter gesellschaft mehr als 99 Prozent statt mehr als 75 Prozent beträgt, wie es die CDV/ CSU-Bundestagsfraktion empfohlen hatte. Schmücker hält es ganz allgemein für nicht ausgeschlossen, daß von der kleinen Umsatzsteuerreform nur diejenigen Vor- Schriften übrig bleiben, die für die Steuer- zähler Verbesserungen bringen. Das würde bedeuten, daß man beispielsweise auch auf die Einführung von Zusatzsteuern für mehr- stufige Betriebe verzichten würde. Kampi gegen Konzentration und Preisbindung zweiter Hand (EG) Der Vorsitzende des Wirtschaftsaus- schusses des Bundestages, Kurt Schmücker (CDU), hält es für ratsam, zu prüfen, ob die Preisbindung der zweiten Hand für Marken- artikel nach dem Gesetz gegen Wettbewerbs- beschränkungen künftig noch zugelassen werden soll. Schmücker ist der Meinung, das derzeitige Nebeneinander von Preisbin- dungen und unverbindlichen Preisempfeh- lungen dürfte auf die Dauer nicht tragbar sein. Der Wirtschaftsausschuß werde nach der Sommerpause des Parlaments über den Jahresbericht des Bundeskartellamtes be- raten. Dann sei eine Entscheidung darüber fällig, ob noch in der laufenden Legislatur- periode des Bundestages eine Novelle zum Kartellgesetz verabschiedet werden soll. Neben einem allgemeinen Verbot der Preis- bindung der zweiten Hand sei auch eine Ge- nehmigungspflicht für Unternehmenszusam- menschlüsse zu erwägen. Für die Christlichen Demokraten sei die Preisbindung der zwei- ten Hand für Markenartikel keineswegs tabu. 8,6 Prozent Beihilfe kür Stein kohlefrachten (eg) Für den Transport von Steinkohle, Steinkohlenbriketts, Koks und der entspre- chenden Neben- und Abfallprodukte auf westdeutschen Schienenwegen und Wasser- straßen zahlt der Bund ab 1. Juli dieses Jah- res eine Beihilfe von 8,6 Prozent der Fracht- gebühren. Die Beihilfe wird aus dem Auf- kommen der FHeizölsteuer finanziert. Im Bundesanzeiger vom 30. Juni wurden vom Bundeswirtschaftsministerium die Richt- Unien hiefür veröffentlicht. Demnach läßt sich ein Zuschuß von 8,6 Prozent nach dem im Frachtbrief ausgegebenen Frachtbetrag ohne Nebengebühren— bei Wassertransport nach dem rechtsverbindlich festgelegten Ent- gelt obne Liegegelder— errechnen. Der Frachtschuldner hat nur die um die Beihilfe gekürzte Frachtgebühr zu bezahlen. Die Beihilfe wird nicht nur für den Transport deutscher Kohle gewährt, sondern auch für Einfuhren und für den Transitver- kehr von Kohle aus Ländern der Montan- union und der übrigen Welt. Auch der ame- rikanischen Kohle kommt die Subvention zugute. Die Ausdehnung der Beihilfe auf den Transport ausländischer Kohle war not- Wendig, weil sonst die Hohe Behörde der Montanunion wahrscheinlich die Subven- tion als diskriminierend(benachteiligend) untersagt hätte. Der Transport von Braun- kohle und Braunkohlenbriketts ist von der Begünstigung ausgenommen. Uhren-Weiß empfiehlt Britische Industrie inseriert EF T A- Preissenkungen (VWD) In der schweizerischen Presse wird von britischen Industriefirmen in ganzseiti- gen Annoncen auf die Verbilligung britischer Erzeugnisse durch die am 1. Juli innerhalb der kleinen Freihandelszone(EFTA) in Kraft tretende 20prozentige Zollsenkung hingewie- sen. Ein führender britischer Automobilpro- duzent gibt dabei Preissenkungen bekannt, die sich zwischen 310 sfr für kleinere Per- sonenwagen und 1400 für schwere Lastkraft- Wagen bewegen. Laßt Blumen sprechen im Außenhandel (VWD) Die Bundesrepublik war von Ja- nuar bis Mai 1960 größter Abnehmer nieder- ländischer Blumen. Sei bezog für 13,20 Mill. DM Schnittblumen(Vorjahr 10,78 Mill. DM) und für 4,51(3,58) Mill. DM Gartengewächse, sich als fortschrittlich und will mit zwei Filialen in Mannheim Fuß fassen Als Auftakt zur am 1. Juli stattfindenden Eröffnung einer Niederlassung in Mannheim (Breite Straße) stellten sich die drei Inhaber der Uhren-Weiß KG, Frankfurt am Main (Weiß, Weber und Palluch) der Presse im Palast-Hotel Mannheimer Hof als Preisbre- cher vor. Die Uhren-Weiß KG will ab 1. Au- Sust— sofern der Neubau bis dahin fertig ist— ein weiteres Ladengeschäft in der Freßggasse(ehemals Metzgerei Maeder) auf- machen und plant am 15. Juli in Düsseldorf die Eröffnung einer großen Verkaufsfiliale. Damit würde das Unternehmen, das sich rühmt, 5,5 Millionen DM Einzelhandelsum- satz auf einer Hauptbuchseite erzielt zu ha- ben, über acht Einzelhandelsgeschäfte im Bundesgebiet verfügen(3 in Frankfurt, 2 in Hamburg, 2 in Mannheim, eines in Düssel- dorf). Daneben wird in Frankfurt, am Sitz der Verwaltung, an dem Ausbau eines Ver- sandgeschäftes gearbeitet. Im laufenden Jahr hofft die Weis KG auf einen Jahresumsatz von 13 bis 15 Millionen DM. 70 Prozent des Umsatzes sollen auf den Uhrenhandel und 30 Prozent auf Schmuckwaren entfallen. Wei- tere Niederlassungen im Bundesgebiet sind noch geplant. In der Pressekonferenz wandten sich die Firmeninhaber erneut gegen die Preisbin- dung zweiter Hand, das heißt gegen die von den Herstellerfirmen vorgeschriebenen End- Verkaufspreise. Diese Preisbindung verwehre dem fortschrittlich denkenden Kaufmann die Möglichkeit, Verkaufspreise individuell nach den betrieblichen Gegebenheiten frei zu kal- Kkulieren. Uhren seien heute modeabhängige Gebrauchswaren, weshalb sich die Preisbin- dung zweiter Hand nicht behaupten könne. In den Verkaufsfilialen der Weiß KG würden rund 2200 Modelle, Uhren aller Art, für per- sönlichen Gebrauch, Handwerk und Gewerbe geführt; davon Erzeugnisse von 40 bis 45 in- und ausländischen Markenfirmen. Das Unter- nehmen verkaufe nicht nur Qualitätserzeug- nisse unter den allgemein üblichen Einzel- handelspreisen, sondern biete daneben einen in der öffentlichen Diskussion bisher wenig beachteten guten Kunden- und Reparatur- dienst an, der von erstklassigen Fachleuten betreut würde. Befragt über die Möglichkeit der von ihm behaupteten Preisunterbietung wurde berichtet, daß die Waren teilweise aus Re-Importen stammten. Einigermaßen Stolz klang durch die„Klage“ hindurch, daß viele deutsche Hersteller von Markenuhren die Weiß KG von der Belieferung ausschlössen. A propos Markenuhren! Einer genauen Be- griffsbestimmung wichen die drei Inhaber der Weiß KG aus. Sie wiesen lediglich darauf hin, daß die Uhrener zeugung weitgehend auf Zusammenbau Remontage) von Einzelteilen beruhe. Daß es sich bei dem Verkaufssystem um neuartige Werbemethoden handelt, wurde energisch bestritten, jedoch nicht schlüssig widerlegt. Billige Einkaufsquellen hin, Re- importe her und billige— alle anderen Kon- kurrenten unterbietenden— Verkaufspreise, das ist ja volks wirtschaftlich und sozial ge- sehen riesig fortschrittlich. Am fortschritt- lichsten allerdings, daß es ein Kaufmann zu- Wege bringt, nicht nur auf die Spannen zu verzichten, sondern sogar fallweise— sei es für Einführungszwecke, sei es, weil er zornig ist, über ein gegen ihn ergangenes Gerichts- urteil— auf den ganzen Verkaufspreis. Kurze Zusammenfassung: Es wurde nicht gesagt, aber doch un mißverständlich zwi- schen den Redewendungen verraten: Die In- haber der Uhren-Weiß KG halten den ge- samten einschlägigen deutschen Einzelhan- del, Großhandel und die Fabrikanten für geistig Zurückgebliebene mit Anstaltsreife; die einzigen fortschrittlich denkenden Uhrenverkäufer hätten sich bei Weiß zu- sammengefunden. Tex Im Mai übersteigerte Hochkonjunktur BMW- Bericht über die Wirtschaftslage Die wirtschaftliche Lage der Bundesrepu- blik zeige um die Jahresmitte 1960 Merkmale einer übersteigerten Konjunktur, wird in dem Bericht des Bundeswirtschaftsministe- riums über die Situation im Mai 1960 ausge- sagt. Die gleichermaßen von den internen Antriebskräften wie von der Weltkonjunktur angeregte Nachfrage stoße auf ein Angebot, dessen Wachstum für sich betrachtet zwar sehr beachtlich sei, das aber wegen des aku- ten Mangels an Arbeitskräften und des nach Wie vor hohen Einfuhrdefizits den von fast allen Seiten zunehmenden Ansprüchen an die Produktions möglichkeiten nicht voll genüge. Von Monat zu Monat wachse der Umfang unerledigter Aufträge bei der Industrie, die Fertigwarenvorräte der Produzenten gingen zurück, und die Lieferfristen verlängerten sich. Zusätzliche Arbeitskräfte zur Ausnüt- zung der vergrößerten Kapazitäten seien meist nur mit erheblichen Lohnzugeständ- nissen und anderen Vergünstigungen zu ge- winnen, was natürlich die Gewerkschaften zu erhöhten Forderungen ermutige. In dieser Situation müßten lohnbedingte Kostenerhö- hungen selbst von Bereichen mit unterdurch- schnittlicher Konjunktur ebenfalls in Kauf genommen werden. Die Neigung zu Preis- heraufsetzungen würde daher auch von der Kostenentwicklung sehr beeinflußt; auf wich- tigen Märkten, ließe sie sich angesichts der drängenden Nachfrage realisieren. Gegen- kräfte auf anderen Märkten, wo der Preis- wettbewerb infolge der Auslandskonkurrenz oder strukturbegünstigter Kapazitätsauswei- tungen lebhaft geblieben sei, hätten bisher eine stärkere Anhebung des allgemeinen Preisniveaus verhindern können. In diesem Zusammenhang werden die kreditbeschrän- kenden Maßnahmen der Bundesbank er- Wähnt und dabei schlicht angemerkt:„Ein dämpfender Einfluß auf die Nachfrageent- wicklung von der monetären Seite her er- scheint um so mehr angezeigt, als das An- gebotswachstum, soweit es aus heimischer Produktion stammt, seit Jahresbeginn kon- tinuierlich leicht abnimmt.“ GESCHIAFTS BERICHTE Braunkohle-Benzin AG, Berlin: Der für den 1. Juli einberufenen Hauptversammlung wird vorgeschlagen, wegen des Fortfalles der For- derungen der Gesellschaft an das vormalige Deutsche Reich das in der DM- Eröffnungs- bilanz vorläufig umgestellte Grundkapital von 15 Millionen DM auf 1.5 Millionen DM zu ver- mindern. Chemieverwaltungs-AG, Frankfurt/ M.: Der Jahresabschluß 1959, der der Hauptversamm- lung am 21. Juli(vergl. auch MM vom 25. Juni) vorgelegt werden soll, weist einen Gewinn von 9,65 Millionen DM aus: Dividenden- vorschlag 11 Proz.(1958: 9%%). Gleichzeitig steht bei der HV die bereits bekannte Kapital- erhöhung um 40,8 Millionen DM auf insgesamt 122,4 Millionen DM zur Entscheidung. Figelag(Finanzierungsgesellschaft für Land- maschinen Ac), Frankfurt/M.: Die Lieferung von Maschinen und Geräten im Werte von 69,8 Millionen DM wurde 1959 finanziert (1958: Finanzierungsvolumen 82,4 Millionen DR). Der Rückgang im Geschäft hängt mit der Ein- stellung der Zinsverbilligungsaktion für An- schaffung von Gemeinschaftsmaschinen zusam- men. Dividendenvorschlag 8%. GBAG(Gelsenkirchener Bergwerks-AG), Essen: Gesamtumsatz 1959 rund 2.56 Milliarden DM; davon Bergbautöchter 994 Millionen DM(ge- genüber 1958:—9%), Handelsgesellschaften 760 Millionen DM(gegenüber 1958: 8%%), Gel- senberg-Benzin 803 Mililonen DM(gegenüber 1958: 16%). Die Gesamtbelegschaft vermin- derte sich von 83 525 auf 74 788 Personen. Die Investitionen beliefen sich auf 153(1958: 227) Mililonen DM. Der Lohnaufwand ging um 43 auf 465 Millionen DM zurück: die Sozial- ausgaben um sieben Millionen auf 171 Mil- lionen DM. Der Zinsmehraufwand erhöhte sich von 12 auf 16 Millionen DM. die Steuern von 118,3 auf 180,2 Millionen DM. Die Rücklagen nahmen um 51 auf 481 Millionen DM zu, und reichen jetzt an das 485 Millionen DM aus- machende Grundkapital heran. Der Anteil Dritter an Vermögen der konsolidierten Ge- sellschaften verminderte sich um 35 auf 106 Millionen DM. Der für den 21. Juli einberun- fenen Hauptversammlung wird Ausschüttung einer neunprozentigen Dividende(1958: 8%) vorgeschlagen. Der Jahresgewinn betrug 1958: 20,5 Millionen DM; 1959: 36,88 Millionen DM (19583: Gewinnübertrag 25,1; 1959: 6,77 Millio- nen DM). Versicherungen Allianz Versicherungs-AG. München- Berlin: Die Prämieneinnahmen stiegen 1959 auf 719,43 (1958: 636,31) Millionen DM: davon auf eigene Rechnung 482,28(1958: 426,78) Millionen DM. In fast allen Zweigen wurde— wenn auch in unterschiedlichem Maße— versicherungs- technischer Ueberschuß erzielt. deren Gesamt- heit mit 13,92 Millionen DM(1958: 12,70) Mil- lionen DM beziffert wird. Versicherungslei- stungen für eigee Rechnung werden mit 201,99 (1958: 178,64) Millionen DM. die Schadens- rückstellungen mit 323,28(1958: 280,39) Mil- lionen DM. beziffert. Zu dem versicherungs- technischen Ueberschuß von 13,92 Millionen PM sind die Erträge aus Verwaltung der Ver- mögensanlagen 41,57(1958: 34.49) Millionen DM hinzuzurechnen. Die Vermögensanlagen selbst wurden 1959 um rund 100 Millionen DM auf 703,92 Millionen DM vermehrt. Der freien Rücklage sind 5,0(1958: 5,9) Millionen DM, der Rücklage für außergewöhnliche Schadens- fälle 7,0(1958: 4,0) Millionen DM zugeführt worden. Die Rücklagen beliefen sich am 31. 12. 1959 auf 59,02(1958: 47,02) Millionen DM. Der für den 7. Juli einberufenen Hauptversamm- lung wird eine Dividende von 28 DM(1958: 25 DM) je Aktie vorgeschlagen(= 15,89 Pro- zent des eingezahlten Grundkapitals). Die industrielle Erzeugung überstieg im Mai 1960 das Ergebnis der vorjährigen Ver- gleichszeit um 10,9 Prozent, dagegen betrugen die Wachstumsraten im Jana rt? Febrnua nun März oo + 12,3 All!; Den Produktionsindex 1936 mit 100 zu- grunde gelegt, erreichte er im Mai 1960 den Stand von 279, was einem Anstieg wäh- rend der letzten 12 Monate um 1,8 Prozent entspreche(1958: + 2,5 Prozent; Mai 1954/56: + 3,6 Prozent). Ueber durchschnittlich hoch sei das Produktionswachstum in der Investi- tionsgüterindustrie(& 16 Prozent gegenüber Mai 1959), wobei der kräftig gesteigerte Fahr- zeugbau eine gewichtige Rolle spiele. Unver- ändert hoch sei die Expansionsrate der Grundstoff- und Produktionsgütererzeugung (+ 15 Prozent gegenüber Mai 1959). Die Bau- produktion(Rohhochbau und Tiefbau) er- reichte im Mai 1960 nicht ganz an das ent- sprechende Vorjahresergebnis heran. Die Einfuhr übertraf mit 3,6 Milliarden DM den entsprechenden Stand vom Mai 1959 um 23 Prozent. Dem stehen im Berichts- monat Ausfuhren im Gesamtwert von vier Milliarden DM gegenüber. Nach den Einzelhandels-Umsätzen zu schließen, die im Mai um neun Prozent höher Waren als im gleichen Vorjahresmonat, nehme der private Verbrauch kräftig zu. Dies hänge mit der Vermehrung der Lohn- einkommen und deren Einflug auf die Ein- kommen der privaten Haushalte zusammen. Im ersten Quartal 1960 haben die Nettolöhne und Gehälter gegenüber der gleichen Vor- Jahreszeit um neun Prozent zugenommen (1. Halbjahr 1959/ 7 Prozent). Die Einkom- mensvermehrung sei besonders nachfrage- verstärkend, weil keine entsprechende Zu- nahme der Ersparnisse gegenüberstehe, wie der seit Monaten verlangsamte Spareinlagen- zuwachs erkennen lasse. Pünktchen Energiebedarf im Wellental (VWD) Die Erzeugung von Primärenergie in der Bumdesrepublik einschließlich Saar- land lag 1959 mit 185,0 Mill. Tonnen Stein- kohleneinheiten(SKE) um 4,6 Prozent nied- riger als 1956 mit einem Höchststand von 193,9 Mill. Tonnen SKE, teilt das Deutsche Industrieinstitut mit. Die Gewinnung von Kohle ging um 6,3 Prozent— die von Stein- kohle dabei um 6,6 Prozent— zurück, wäh- rend die Gewinnung von Wasserkraftstrom Wegen der Trockenheit sogar um 15,7 Prozent zurückfiel. Die Erdölförderung stieg dagegen um 44,7 Prozent. Chemie-Außenhandelsbilanz Einfuhren wachsen schneller Die expansive Entwicklung des west- deutschen Chemie- Außenhandels hat sich 1960 verstärkt fortgesetzt. Während der Export chemischer Produkte im ersten Quar- tal gegenüber der gleichen Vorjahreszeit mit rund 1,5 Milliarden DM um 24 Prozent an- stieg, hat sich der Import mit 637 Millionen DM um annähernd 50 Prozent gesteigert. Dennoch hat sich der Anteil des Chemie- Exportes an der gesamten bundesdeutschen Ausfuhr verringert, während der Anteil der Chemie- Einfuhren am westdeutschen Im- port gestiegen ist. Bei der Einfuhr handelt es sich nach Mitteilung des Verbandes vor allem um Zwischenprodukte und Fertig- waren. Großer Borgward mit Luftfederung (VWD) Der neue große Borgward— der erste deutsche Wagen mit Luftfederung— wird Mitte September ausgeliefert werden können, teilt das Werk mit. Am Isabella-Pro- gramm werden nach der Mitteilung keine Aenderungen vorgenommen. HENNINGER-BHRAU. FRANKFURT AM MAIN Vermietungen Zimmervermittig. Im., Ludwigshafen, Borsig R. Fellinghauer, (am Ebertpark)— Telefon 69 23 13 Str. 8 Zimmer ab 60, DM Frdl. Wünsch, Im., 2 45 71 8 3, 2 Möbl. Mannheim, O 6, 9, Telefon Zimmer Vaith, Immobilien, 2 02 42 Zimmer u. Wohnung Im., Sandhofer Str. 15. Tel. Möbl. groß. Auswahl. M. Schmitt, en in 5 07 85 Vaith, Immob., O 6, 9, Tel. 2- und 3-Zi.-Wohngn. zu vermieten. 2 02 42 Lindenhof Abstellraum zu ver- mieten, 30 qm. Waldparkstraße 3— Schirmer Klappcouch in Pfeifenheftung, mit Unterfederung v. Federkern, pol- stercuflage und Schaumstoff- abdeckung an alleinsteh. Dame, in Kà mit 2-Zimmer-Wohnung. Sandhofer Straße 15 1-Zi.-Appartement, 75, Neubauladen- Zentrum M. Schmitt, Immobilien, Tel. 50785 2 Sessel, dazu passend, in hoch- Wertigem floxanbezug in moder- tertal. nen farden nur DM Immobilien, Tel. Mhm., Streseman A. Adler Möbl. Zimmer in allen Stadtteilen! 4 19 81 nstr. 19 Telefon 202 65 Löber, Renzstraße 1.— Tel. Möbl. Zim. u. Wohng. verm. Immob. Rückvergötong för 216 81. 85 Verkouf an jedermann! 2-Raum- Wohnung m. Bad u. U 4, 5, Telefon 2 66 14. ca. 70, m. Pkte. Kapp, Immob., Auf 100. DON Kreditsumme nur 45 Pfennig Aufschlag je Monat! Polstergarnitur„Oslo“ hochwertig— formschön- preiswert Smucliluuqgolicuas Meinnheim, E 3, 1a- 2„ Nähe paradeplatz Konsummitglie der! I Große Auswahl Deutschlands größtes Spezialhaus bietet Ihnen Wildleder-lacken Nappa-lacken, leder-Mäntel, Auta-Coats leder-lacken.-Lumberjacks, Rennwesten Langfristige ſeiſzahlung! Sofortige Auslieferung in Mannheim: nur noch heute unc Samsteg „Sangerschange“ run. Gaststaalte Fansoch, J 2. 1 täglich ab 9 Uhr durchgehend- Lig. Herr Springer, Hannover zu erstaunlich gönstigen Preisen: . 8 2 8 2 — 9 Monatsraten ab 10, OM 1. Rate am J. Abgost 1960 3 ROLAND- VERSAND BREMEN, Am Dobben 14/1 102 Sraue Haare uadben alt 20 Jahre jünger e benen Exlegäng (palentamtl. geschützte Wa.) gibt ren grauen Haaren unauffällig die frühere natorliehe Farbe zurück, und Sie sehen wieder jung aus. Leichte Anwendung, kein Farbstoff. Seit lahr- nohnten Weltruf! Oberall erhältlich, auf Wunsch Verkaufsstelfennachweis. Fordern Sie vnverbindl. Sratisprospele von Exlopäng Smbfl., Abt, 227 Dösselderf, Golzheimer Straße Balk., Seriöse Mieter schéckt Ihnen! A Adler Immobilien, Tel.: Mhm., Stresemannstr. 19. 419 81 Vermietungen laden DAN rnAααε 7 ——— Qu 7, 15, afl Wasserturm, Tel. 27307 5 1 für Lebens- mittel, Feinkost, evtl. Milch, 3 erforderlichenfalis mit Woh- bern 2 clk 5 ngen mieten. nung, in sehr guter Geschäfts- lage Vorort Mannheims zu ver- Angeb. u. Nr. P 39965 a. d. Verl. Unterriekt Freundliche Zimmer ab 30.— DPM zu vermieten. Immob. Königer, Mhm. Wer erteilt Unterricht in Statistik für Studenten? Angebote erbeten unt. P 39387 an den Verlag Motel Weber Autobahn-Auffahrt Mhm.-Nord Mm.-Sandhofen, Fernruf 5 62 22 Ameigen im MM haben ET f0olZB! Nr. Akti begn meh. seng Akti Worc 108 Hoff. Werd jetzt Phiei mag steuè men, richt Kapi diert Verst aktie zeiti Vol' verk. für die aus 1 auf der Wähl Wobe einbi De nete 1953 Berli von( D. 2u tl dafül ten, Der t läuft das 1 Abu steue Bembel Belger Bekula dto ne. Binding Bochum Bubiag Bude tus Brown, Cassel! Chemie Chewie Conti& Daimlet Deere- Demag Dt. Con Dt. Ede Dt. Erde Deguss. Dt. Linc Dt. Stei Dt. Eise Didiet! * N e * 5 9 3 1 „FEC 1 1 1 Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN Seit, 13 Statt Aktien-Sparen ständiges Umsteigen Spekulation auf Kursgewinne endet mit Verlust Der Aktiensparer ist ausgestorben. Der Mann, der sein Geld in Aktien anlegen d nicht gebannt auf himmelansteigende Kurs- entwicklung starrt, sondern a) sich mit dem laufenden Ertrag, den die Aktie abwirft, b) mit der inneren Wertanreicherung der Aktie begnügt, nun, diesen Mann gibt es nicht mehr. Es gab in der jahrhundertealten Bör- sengeschichte immer Zeiten, in der der Aktiensparer vom Spekulanten verdrängt worden ist. Von dem Manne, der bedenken- los aich teure Aktien kauft in der bloßen Hoffnung, sie würden noch teurer verkauft werden können. Wieder einmal— übrigens jetzt, wie selten jemals zuvor— trium- phiert der Spekulant. Die Ursache hierfür mag darin liegen, daß durch gesetzgeberische, steuerliche und andere politische Maßnah- men, aber auch durch eine nicht ganz folge- richtige Notenbankpolitik die Funktion des Kapitalzinses geschwächt, ja fast suspen- diert ist. Dazu kommt das weitgehend miß- verstandene Propagandageschrei mit„Volks- aktien“, die übrigens im Gegensatz zur der- gen Kreditpolitik erstmals bei der Swagen- Privatisierung auf Kredit verkauft werden sollen. Ausschlaggebend für die Gegenwartsentwicklung dürfte auch die Auslandsspekulation sein. Die Käufer aus Ländern mit weicher Währung drängen auf den engen deutschen Aktienmarkt, in der Hoffnung, sie zu Hause bedrohenden Währungsverlusten entgehen zu können, Wobei sie damit rechnen, bei etwaigen Kurs- einbußen noch vorteilhafter abzuschneiden. Der vom Statistischen Bundesamt berech- nete Index der Aktienkurse(31. Dezember 1953 gleich 100) für das Bundesgebiet ohne Berlin ist zwischen dem 15. und 23. Juni von 656 auf 681 gestiegen. Das hat mit Aktiensparen natürlich nichts zu tun. Ein Tor, der sein Geld anlegt und dafür nicht einmal bloße Verzinsung zu ern- ten, wie eine nüchterne Rechnung ergibt. Der tatsächliche Ertrag aus Aktienbesitz be- läuft sich bei 18prozentiger Dividende— das ist so ziemlich der Höchstsatz— nach Allerdings haben die deutschen Aktien- gesellschaften in der Wiederaufbauzeit seit der Währungreform vielfach mit Dividenden gespart und schütten diese Ersparnis jetzt in Form von Berichtigungsaktien aus, das heißt, sie erhöhen aus Gesellschaftsmitteln das Ka- pital. Der Aktionär wird zwar mehr Nenn- wertkapital in der Hand halten, aber ob das Unternehmen immer Dividendensätze, wie gehabt, zu verteilen in der Lage sein wird, ist fraglich. Die Konjunktur unterliegt ja Wellenbewegungen. Wir wollen nicht einmal von Umsatzrückgängen sprechen, sondern nur von gleichbleibenden Umsätzen. Ist der mit Dividende zu bedienende Nennwert des Grundkapitals vergrößert, beispielsweise verdoppelt, dann wird vielleicht anstatt der beispielsweise angeführten 18prozentigen Dividende nur eine neunprozentige Divi- dende herausschauen. Eine solche Entwick- lung wird sich zweifellos in Kursrückgängen bemerkbar machen. Also bloß die trügerische Hoffnung auf steigende Aktienkurse nährt die Spekulan- ten und treibt somit die Kurse. In Holland waren es einmal die Tulpen, deren Zwiebeln alle Holländer nachjagten und dafür ihr Vermögen riskierten und prompt einbüßten; in England hat einmal John Law eeinen Hexentanz mit Börsenwer- ben entfacht und breite Bevölkerungskreise arm gemacht. Merkwürdigerweise hat sich dabei kein Mensch zum Schluß bereichert; sie machten sich nur alle àrmer. Volks wirtschaft- lich ist dies leicht erklärlich, denn Speku- lationsgewinne sind Scheingewinne, ebenso Wie Spekulationsverluste Scheinverluste sind. Leider wirkt sich diese volkswirtschaft- liche Grundwahrheit nicht auf die Portemon- najes aus. Der Scheingewinn füllt die Brief- taschen, und der Scheinverlust ist größer als ihr Inhalt: er macht die i Pleite. F. O. Weber Hohe Behörde prophezeit anhaltende Stahlkonjunktur Für das dritte Quartal 1960 rechnet die Hohe Behörde der Montanunion trotz der in diesen Zeitraum fallenden Urlaubsperiode mit einer Rohstahlproduktion in der Mon- Quartal 1960 auf 15,2 Mill. Tonnen Rohstahl- äquivalent und die Ausfuhr in Drittländer angesichts der Wiederbelebung der Aus- landsnachfrage auf 3,3 Mill. Tonnen sowie die Einfuhren auf etwa 400 000 Tonnen. Die allgemeinen Wirtschaftsprognosen berechtigten nach Ansicht der Stahlmarktex- perten der Hohen Behörde zu der Annahme, daß die günstige Konjunktur in der Eisen- und Stahlindustrie noch weiter anhalten wird. Der Stahlmarkt zeige nach wie vor ein günstiges Bild. Insgesamt gesehen habe sich dabei im ersten Halbjahr 1960 ein gutes Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Er- zeugung ergeben. Trotz des starken Auftrags- eingangs bestünden keine nennenswerten Versorgungsschwierigkeiten, da die Produk- tion im Laufe der letzten sechs Monate um fast 50 Prozent ausgeweitet worden sei. Die Auftragsbestände der Eisen- und Stahlindu- strie entsprächen etwa drei Liefermonaten und seien damit als normal anzusehen. Grünzweig& Hartmann AG schlägt 12 Prozent Dividende vor In der Aufsichtsratssitzung vom 30. Juni wurde beschlossen, für das Jahr 1959 aus dem recht erfreulichen Geschäftsergebnis eine Dividende von 12 Prozent(1958: 10 Pro- zent) zur Verteilung vorzuschlagen. Wie wir aus Kreisen, die der Verwaltung von Grün- zweig& Hartmann nahestehen, erfahren, soll eine neuerliche Kapitalerhöhung die letzte(um vier Millionen DM auf insgesamt 16 Millionen DMW) fand am 19. März 1958 statt— überhaupt nicht zur Diskussion ste- hen, oder bei der Aufsichtsratssitzung erör- tert worden sein. Möglicherweise entstanden die diesbezüglichen Börsengerüchte dadurch, daß etwas von dem Großauftrag, den Grün- eig& Hartmann aus der UdSSR hereinge- nommen haben soll, durchsickerte. Bei die- sem Geschäft soll es um die Größenordnung von etwa 15 Millionen DM gehen. MARK TBERIC Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) Inlandsfleisch(DM /5ο⁰; Ochsen 3,95 bis 4,15; Rind 4,154, 30; Kuh 3,55—3,90; Bullen 4,30 bis 4,45; Schweine 53,75; Kalb 4,80—5,60; Hammel 3,90—4,20. Tendenz: mittel. Mannheimer Ferkelmarkt (VWD) Preise für Ferkel über 6 Wochen 70—76. Auftrieb: 89 Stück. Marktverlauf: langsam, Ueber- stand. Bad.-Pfälz. Flugbetrieb AG Kapitalerhöhung Die Aktionärshauptversammlung der Badisch- Pfälzischen Flugbetrieb AG, Mann- heim, beschloß, das Grundkapital von 384 000 DM auf 684 000 DM durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Aktien zu pari mit Gewinnberechtigung ab 1. Januar 1960 zu erhöhen. Ferner wurde der Vorstand er- mächtigt, im Einvernehmen mit dem Auf- sichtsrat innerhalb der nächsten fünf Jahre neue Aktien gegen Bars i jung für nomi- nale 191 O00 DM a 1(genehmigtes Kapital). Das Ges 9 schloß mit 0 S Ein Butter: Frische deutsche Markenbutter zu unveränderten Prei gerware mit der Bezeichnung„Molkereibutter“ wird 5 Pf je 250 Gramm billiger sein als in der Vor- Woche. Buttervorräte sind groß, der Aus- lagerungspreis wurde gesenkt. Käse: Ausländischer Schnittkäse wird etwas teurer, da das Kas bot am inter- nationalen Markt recht klein ist. Deutscher Schnitt- und Weichkäse preislich unverän- dert; Emmentaler kann billiger werden. Eier: Eine Preissenkung von 1 Pf ist möglich. Das Geschäft auf den Importmärk- ten ist ruhiger. Geflügel: Keine nennenswerten Preisver- änderungen. Lediglich Suppenhühner kön- nen billiger werden. Frühkartoffeln: Die Anlieferungen an Frühkartoffeln haben in allen Teilen des Bundesgebietes zugenommen. Die Erzeuger- preise gaben in der ersten Hälfte dieser Woche erneut nach. Sie lauteten in Schles- wig- Holstein auf 17 bis 17,50 DM, in Nieder- HTE vom 3 0. Juni 50—80; Pflau- Zitronen Stück Sauerkirschen 40-60; Stachelbeeren unreif 30 men 45—70; Heidelbeeren 90—110; 16—19. Weinheimer Obst- und Gemüsemarkt (VWD) Bei geringer Anfuhr Absatz gut. Es zielten: Süßkirschen A 38—72, B 26—37, C 20 Sauerkirschen A 43-75, B 2742, C 10-26: Zue kirschen A 33-53, B 26—32, C 8 Stachelbe A 34—49, B 23— O 15—22; Hir be n A 83 5 t 32—36, 18 einem Gewinn von 476 DM(1958: 3426 DM Verlust) ab, durch den sich der auf neue Rechnung vorgetragene Verlustvortrag auf 23 432 DM verringert. Künftig sollen die Taxiflüge auf die Plätze Karlsruhe, Baden-Baden und Frei- burg i. B. ausgedehnt und in Abstimmung mit der Deutschen Lufthansa auch nord- deutsche Städte angeflogen werden. Im Aufsichtsrat ist an die Stelle von Reg.-Direktor Erhard Franke, Koblenz, Oberreg.-Rat Karl Hasso von Widekind, Bundesverkehrsministerium Bonn, getreten. eau, sberalet für die ſaustrai. sachsen auf 14 bis 14,50 DM, im Rheinland auf 14,25 bis 15 DM, in Hessen auf rund 18 DM, in der Pfalz auf rund 17 DPM und in Bayern auf 16 bis 17 DM je 50 kg. In den nächsten Tagen werden Erzeuger- und Ver- braucherpreise unter dem Druck des wach- senden Angebotes weiter zurückgehen. Fleisch: Kein Grund für Preiserhöhun- gen. An den Schlachtviehmärkten größeres Angebot an Weidevieh. Verbraucherpreise für Kalbfleisch unverändert. Schweinefleisch wird nicht teurer. Seefisch: Kabeljau bleibt der billigste Seefisch. Rotbarsch wird— da nur geringe Fänge— etwas teurer. Obst: Reichliches Angebot an Süßkir- schen. Die qualitativ besseren Sorten kom- men jetzt auf den Markt. Eine gute Sauer- kirschen-Ernte ist zu erwarten. Johannis- beeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Hei- delbeeren werden ebenfalls verstärkt ange- boten. Frühe Pflaumen und Zwetschgen, so- Wie frühe Sommeräpfel und Sommerbirnen kommen aus dem Ausland. Pfirsich-Ein- fuhren werden verstärkt, infolgedessen dürften die Preis sinken. Aprikosenangebot unverändert. Bananen könnten nachgeben. Gemüse: Günstige Einkaufs möglichkeiten in Buschbohnen, Möhren, dicken Bohnen, Weiß-, Rot- und Wirsingkohl, sowie Toma- ten und Salatgurken. Blumenkohl, Kohl rabi und Rettiche weiterhin preisgünstig. Kleinere Mengen in Sellerie, Porree. Rote Beete und Endiviensalat. Kopfsalat geht zu- rück. 1 15 25prozentigen Kapitalertrags- tanunion von 18,1 Mill. Tonnen, diè damit Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 355 5„ 3 e e, steuer auf nur geringfügig unter dem Ergebnis im(D) Bei guter Anfunr zufriedenstellender A 444%, B 2443, C len B 26.45, C 19 1 7 8 e pe 5 bei Kursstand bel Kursstand ersten Quartal 1960 von 18,2 Mill. Tonnen Absatz. Es erzielten: Blumenkohl 4060; Busch. bis 25; Pflaumen Rut ere B 51-66; Stan- 3.003,30 Di; Kotelett 3,00— 3,40 D; Schweine „(. Nennwertes„ bed. Nennwertes liegen würde. Im dritten Guartal 1959 bellef pennen Sas metern o rte en Senbohnen 87.86: Buschbohnen 5-58. bauch 1.90—2.00 Di. 450 250 8 950 sich die Rohstahlgewinnung auf knapp 16 dt, 300. 500 g. 2538, 500700 g 35 56, Karotten neu Handschunsheimer Obst- und Gemüsegrogmarket Markenbutter je 250 gr. 1.561,65 DRA. 5 10 1.69 800 j tell der Bund 1018; Kartoffeln neue Pfälzer 22—25; Kohl-(WI) Bei mittlerer Anfuhr guter Absatz. E Fler mit Stempel B oder 3. 1720 Pfg. 3,39 400 Mill. Tonnen. Nach den Feststellungen der Bund 1015; Kartoffeln neue Pfälz i 5 155. Käse ſe 250 gr. Allgäuer Emmentaler 1.30 1.60 257 1,50 900 8 ürf g 0 rabi Stck. 1018; Petersilie Bund 1011; Radieschen erzielten: Walderdbeeren 230; Johannisbeeren rot. 8 7 5 50 70 f Hohen Behorde dürfte die Rohstahlerzeu- Rund 10.12; Rettiche Stück 1014, dto. Bund 10 50—38, dto, schwarz 135—142; Stachelbeeren unreif Dad: hol. Gouda 1,101, 40 Daf: Tlister 1,201.40. 2,25 8 3 o gung in der Gemeinschaft im zweiten Quartal bis 12: Rhabarber 1519; Rotgopl 12.18; Suppen- 2544, dto relf 40—60; Tlimpeeren in Schalen 11 TTT und so weiter und so fort. Bei Papieren, die grün Bund 1012; Kopfsalat Stück 10-20; Schnitt- bis 144, Industrieware 48; Schattenmorellen. I 60 bst: Johannisbeeren 70 8. radbeeren 1960 bei weiter erhöhter Tagesproduktion 1,00 1, DM; Stachelbeeren 60-80 Pfg.; Kirschen Tomaten dt. Treibhaus 70—90, bis 84, A 40—59 en A I 55—70, A 35—52, 75 5 f 0 5 1 742 780 1— 5 10 3 57 05 5 1 2 7 aun Font ae eee„%%%%%VC dre. hell. 510, 78 ital. 4060; Weißkohl 1012; B 2035; Pfirsiche A 3760; Zwetschgen„Ruth 50—70 Pfg.: Rhabarber 2025 Pfg. je P Höchst-Dividenden nicht einmal hin, die ten wegen der zahlreichen Feiertage mit Wirsing 1517; Zwiebeln 1416; Aepfel 3560; Gerstetter“ 5363; Kepfel B 2544. C 1624: Bir- 1 5 Möhren 5060 Pfg.; Erben—45 Pfg.; Vermögenssteuer zu bezahlen geschweige rund 18 Mill. Tonnen einen etwas niedrige- Orangen 50-—7b; Bananen Kiste 15——16; Birnen 40 bis nen B 253d, Ausfall 16—24; een c 8 1 2 755 e 128 3 3 5 70 17 12 55 2 85 1 25 3 5. 1 8 2—50 2 S. 8. 25.— 2 1 denn bei geringerer Dividende. Der Aktionär ren Stand als im ersten Vierteljahr erreichen. 1 n 2 95 8 8 354 8. 3 4 50 Pfg. je Pfund; Blumenkohl b. 301.00 DN: zahlt für die Ehre, Aktien zu besitzen, noch Die Hohe Behörde veranschlagt den Stahl- pis 120, B 30.35: Johannisbeeren rot 40-50, schwarz Stangenbohnen 98—100; Weigkohl 6; Rotkohl 710; Piebgc pi, e Sts eibnaus-saiatsurken 30 drauf. verbrauch in der Montanunion im dritten 140-160; sügkirschen A 65-80, B 45-65, C 2540; Wirsing 78. is 80 Pfg. je Stück. 2 Mitgetein vos Vereinigte Wirtschaftsdleaste Gmb“ g 1 2 8 1 9 8 765 2 5 8 ö Unifond 27 6 30. 6. 5 K ö 5 Seilind. Wolf 8 dto. LIA B%h e Phoenix-Rheineoht Unifonds 147,80 150, Sktenbörse e er eee, dee e,, e ee e C 5 8 8555 Sinben aG 2.4 352 Rhein Hypo. 50 0 6% Rhein, Hypo. 94 94 Use tonds 118.2011820 0 32 G Sttoti! Stehlwerke Bochum 82⁵ 8³5 1 2„de Khein Hypo. 90 70 Atomic-EG 5,78 5.77 Fran kf ur t a. M., 3 0. Jün i196 0 Stahwerkesüd westfalen 375 910 Renten 6,5% Rheippfeuben 9 88 99 99 7 857 10,80 10,7 55 5 Jüdzuck er 874— EZinsen steueffteß, 5 7.5% Rüldeptalz v. 58——(8) 4.7/1 47 29. 6. 80. 6. 29.6. 30 6. 25.6. 80. 6. fnyssén 260 87⸗ jeu foi 3.5% RWE v. 59 8%% 89% Keystone 8 3(8 14.85 0 Notierte Aktien bierig Chr uu A. 3% 34 Keuhbot 5/ ve HP. J)) 5 14% Accu 462 510 Dortm. Hörde 195 178 Klein Schanzlin 24⁴⁰ 2400 Ver Glenzstoff 711 740 95 50 2 85 442 1 3% Weltbank Anl. v. 59 98 98 Oppenheimer(5) 12,12 12,08 Adlelwelke 42 4⁰0 Durlacher Hot— Klöckner Bergbau 2555 263 Wintersbell 545% 55 5 500 855 10 1 n 104%%o zelist Weldhof v. 58 10% K Philadelphie 3 11,63 11,83 A l. Energie 5 9/½0% Sichbsum-Werger 132⁰ 12²⁰ Klöcknet Humb. Deutz 875 9⁴⁰ Zeiss Ikon 355 1 870 05 5 195„%% ᷑ ae Tel-EI 1) 9,13 9,10 AG 1 Verkehr 73 558% El. Licht u. Kraft 225%ũ%/ 228% Flöckner. Werke 255 257 Zellstoff Waldhof 526 8³⁶ 5% Plälz iy po 111 111 8 5 Butt(str.) 170.2 469,5 AEG 411 480 U Enzinger Union 680 62⁰ Krauß-Maffei 475 40⁰ 1 Hypo 55 1⁰⁵ 105 5.5%„„ Suropechem(str.) 170,00 170.00 Aschahtao destens% 3% Ebner Maschiaes 70 7 1 5 57 Unnotierte Aktiep.„ 100 10 Siet-imd(str.) 10% 1070 — 7% 80 s Lowenvrso 14% 14% beten& NMonierbav 9 55 denten 6% BNA WW„ 58 5 2 as 5 292 286 1 2 25 1— 5 Burbech Kali 4³⁰ 0(Zinsen tafitbesteuert) 5.5% Chem Albert e. 56 3. 6. 88 555 5068 bein Aetter? 286 5 udwigsb Walzm. 336 Dyckerbolt 1180 T 1/0 1 0 8 5 104% 5.5% Schering v 39 205 208 elektr. Kupfer ö N 905,50 Belger Feldmühle 1850 19 Mannesmann 326 5 503 95 8% ABG e 56 4 3 22 180.. Bekuls abgestempelt 7⁵ 75 Felten 47 444%[Netellgeselischaft 1480 1468 kisenhütte 75 8% Beden Württ. v. 57 04% 44 6.8% Vds„ 8 5 730 Bie 905 80 dto neue 5 Gelsenbet 2³⁰0 2³⁰ Nordd. Lloyd 107 106 Hutschenteutber Lor„„ 8% BASE v. 56 106% 106% investment-Zertiflkate„aumintum 225 227 e 85 875 f Geidschmidt 810 825 NSU 3000 T 3800 f sede Hütte, 315 50 80% Bosch v 56 105 164% aditonds 220.70 223.00 Tian 3285 94 ochomer Verein 245 251 Gritzner-Keysel 340 T 72 pfälz Mühlen 03 103 Orenstein& Koppel St. 275 3% BBC v. 56 1066 1— Adiropa 2 Messing 50 525 2³5 55 N 1 2125 2ʃ83%½ 5 140,0 119,20 263 55 Bubiag 5 5 Grün& Bilfinger 4⁵⁰ 700 Phoenix Rhein rohr 339 345. 315 319%% Bundesbahn e 58 115 ö 1 Aqelre 125, i 0 5 derus 47 485 Srünzu 7 Hartm. 67⁵ 0 preuße 214 220 1 5 5 6% Bundespost v 55 5. Allfonds 4,5 40 Deutsche freie 1 Bovefl& Cie 900 3 1 Gußstahl Witten 800 U 40 abelge fette 110⁰ 110⁰ Ba 7% Bundespost e 58 185 95 0095 Anglo Dutch 100,50 105 20 Devisennotierungen sse! 8 0 5 220 12 Kheinstahl 484 47²⸗ anken 7/ b 58 50 0% Atlanticfonds 8 de 2857 430. 135 107% K TEC 5 705 72⁰ und Versicherungen 5.50%. 0 Austro-Fonds 117 00 11675 1 8 145 1. 55 Chemie verwaltung luis 7% 493 Hlendels- Union 745 760 dto. Vorzüge 637 6⁵⁰ Allianz Leben— 103⁵ Benzin v. 38 9⁰ 90.4 Concentta 150,90 153,0 1 can Doller 4,2515 4, 15 Conti Gummi 1005 1009 Hapag 104 107 Rheinmetall 330 J.— Allienz Versicherung 37-80 370⁰⁰ 85% Heidelb. Zem. v. 56 25 104 2 Dek efonds 66,20% les, 10 100 bfi 110,50 110,2 Daimlei Benz 59 5540 Harpener 110 113 Rheinpreußen 2 22⁰ Badische Bank 555 5⁵⁰ 8% Hoechster Farb. v. 57 10⸗5 055 Zuropafonds 1 172,10 17/4, 40 100 strs. 96,05 96,05 Deete-Lanz 172%% klleidelberges Zement 1260 1260 Riedel 470 47³õ Bayer. Hypo& Wechselb 700 706 7% Hoechster Farb. v. 58 034 198ů5 Eurunion 55,0 154,0 100 deig tr. 8,358 8,378 Demag 74% 758 Hoechster Farben 907 885 Ruhrstahl 5⁴⁰ 5⁴⁵ Berliner Hendelsbenk 678 678 60% Hoeschwerke v. 58 98 5 70% Fondak 78,00 174,20 00 ftrs. 84.58 8576 Dt. Contigas 801 75 Hoeschwerke 280 285 Rütgers 45⁰ 40 Comerzbank A8 610 612 7% Lastenausgl. v. 38 100% leo Fondis 135,50 78,10 100 dan Kronen 36% Dt. Edelstahl 500 545 Hochtief 745 25 Salzdetfurtn 555 2[St. Benk 48 700% 700 8% MAN v. 57 195% 105, kondre%%% 17,50 100 dorv. Kronen 58,375 88,45 Pt. Erde! 257 260 Rossmann 1600 1859 Schering 47 477 Dt. Centralboden 354% 387 5% NMeannesmenn v. 59 0 75„% III. Fonds 1 186,0 06% dico schwed. Kronen 80,55 80,715 Degusse 1475 10 Hütten Oberhausen 5 8 Schiess 501 15 f Dt. Hyp. Bank Bremen 288 1— 9% Pfalzwerke v. 57 75 192 5 1 9, 87% 1000„. lire 5.71 6.73 Ot Kino 225 7 25 Hütte Siegerland 5 7 Schlogquelbr. 220 75 Dresdner Bank A6 1088 100 95 95 770 75 3 1 9 5 1 100 Ssterf. Schtlling 16,06 16,096 Ot. Steinzeug 5 Ind. Werke Karlsruhe 0 Schubert u. Salzer 479 Frankf. Hypo. 3 25 fälz. Hpyo. 15„ ö. portugal 14.559 14.559 Dt. Eisenhandel— 232 Kall-Chemſe 775 805 Schultheiß Stämme 478* ladustriekreditbank 25 3—— baut us 212.50 216,0 100 DA. West 477, 50 Didier Werke 597 60⁰ Karstadt 149% 150% Schwert Stocchen 695 60⁴ NMannh. Versich. Lit. 4 l8lo 1810 n 30% Kopt.-Ertragsst. Transatlantiefonds 54%, 54,90 ſ00 554.001 22.24 Achtung, Möbelkäufer! UBERRASCHUNGI Noch einige formschöne moderne Kombi- Schränke in Nußbaum, Rüster und Macoréè, in verschiedenen Größen, mit kleinen Schön- heitsfehlern, billig abzugeben: ab 198,.—, 210.—, 230,.—, 245,.—, 295,— usw. Rommen Sie und überzeugen Sie sich! Bei dieser Gelegenheit sehen Sie sich einmal unser großes Lager an. Sie finden alles vom einfachsten, bis zum elegantesten Küchen- büfett, Schlafzimmer, Wohnzimmer und Polsterwaren. Kleine Anzahlung und den Rest in 24 Monatsraten und länger! NM GBEITI-KTINGER- MANNHEIM Lange Rötterstraße 1820 gegenüber Feline Telefon 5 34 70 100 M i f o HN En DM Versicherungssumme 360 Millionen DM vuns genesen V S 0 M ö L i O N Ell OM Seitragseinnahme 1959 Keine Vertreter- Ihr Vorteil Sutgeschriebene Gewinnanteile für die Versicherten Millionen O 19,7 Suchen für leit. Angestellten Hmamiennpaus Immobilien Einfam.-Hs., auch reparaturbedürf- Bauplätze tig-, m. Garten, Mhm.-Stadt oder 232 0 3 1 5: Ryretzingen berschuß 1959 zu Gunsten Geschäftsgrundstü n v Land sofort geg. bar zu kaufen im Umkreis Sc 0 I Du a Stage, Baupltee in Aescheſen u. Sesuen k d. ztechriften unter der 8 ionen cer Versicherten nach Möglichkeit freiliegend, evtl. kl. Land- od. Bauernhaus. Schriftliche Angebote erbeten unter Nr. CP 39753 a. d. Verl. Nr. P 39023 an den Verlag. Kleines Haus mit Garten gegen bar zu kaufen gesucht.— Zuschriften unter Nr. P 39024 an den Verlag. Wallstadt zu verkauf.(architekten gebunden). Zuschr. u. P 39941 an den verlag. 8 7 ständig Einfamilien-, Mehrfamilien- und Geschäfts- Ue 2 häuser sowie Bauplätze, Wochenendgrundstücke. SISRID SCHMITT IMNMORHIEN, LIUDWiIesHAFEN/ RH. Wittelsbachstrage 75— Telefon 6 46 00. Anzeigen im MM haben ETFfol B! SOMMER Vornehm im Ausdruck, aktvell in Form und Länge präsentiert sich dieser Ne rzmurmel-Paletot in überzeugender Schönben At Hus 5 25, Unöbertroffen haltbar, in vielen Mode- farben mit reizvoll hervorstechendem diberlammkragen,— unser Cofland- lamm-Mantel 19 5, geschwingt v. leicht, gelockt v. moiriert, ein chekiunglumm-Mantel auch chine- sisch · Brei reitschwanz genannt 345 in weichen Brauntönen der modischen Palette, unser Lincolnlamm-Mantel mit fuchsmanschette 3 Mkloltn- Her 875, Södwest-Afrikonischer persiunermuntel, erstlelussig verurbeitet in Schnitt und Sitz, seidig glänzende Qualität, zudem mottensicher durch kolan- wahrhaftige Meisterklasse 79 5. — Aucß Anfertigung flach Ihren 9909 Seite 14. MANNHEIMER MORGEN Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Hamburg.(dpa AP) Der argentinische Staatspräsident Dr. Arturo Frondizi führte am Donnerstag in Hamburg Gespräche mit Wirt- schaftlern der Bundesrepublik. An dem fest- lich geschmückten Dammtorbahnhof war er zuvor von den beiden Bürgermeistern der Hansestadt, Max Brauer und Edgar Engel- hard, und von Bürgerschaftspräsident Her- bert Dau begrüßt worden. Der Präsident be- endet mit dem Besuch in Hamburg seinen viertägigen Staatsbesuch in der Bundesrepu- blik. Mit einem großen Empfang für rund 1000 Persönlichkeiten des deutschen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens war am Mittwoch der Besuch des argentinischen Staatspräsidenten in Bonn abgeschlossen worden. Frondizi hatte diesen Empfang zu Ehren seines Gastgebers, des Bundespräsi- denten Heinrich Lübke, im Hotel Petersberg gegeben. Während eines Banketts vor dem Empfang sagte Frondizi, er habe„den Geist New FVork.(dpa/ AP) UNO- Generalsekre- tär Hammarskioeld ist nicht dafür, daß das Abrüstungsproblem zur Zeit vor die Verein- ten Nationen gebracht wird. Auf seiner ersten Pressekonferenz nach dem Zusam- menbruch der Genfer Abrüstungsverhand- lungen erklärte er am gestrigen Donnerstag, nach seiner Ansicht habe es„nicht viel Zweck“, wenn die 82 Mitglieder umfassende Abrüstungskommission der Vereinten Natio- nen jetzt„übereilt“ zusammentritt. Nach dem Scheitern der Genfer Besprechungen müsse sich erst der Staub legen. Außerdem sagte Hammarskjoeld, wenn die UNO-Ab- rüstungskommission nicht in der Lage sei, zu positiveren Diskussionen zu kommen, und das Risiko eingehe, sich festzufahren, indem sie Vergangenes aufwärme, würde dies weder den Vereinten Nationen und der Ab- rüstung noch irgend einem Staat nützen. Hammarskjoeld rechnet damit, daß sich innerhalb der UNO-Abrüstungskommission „Verhandlungsgruppen“ mit der Abrüstungs- frage befassen werden, die UNO-Vollver- sammlung, so sagte er, werde sich zu Be- ginn ihrer regulären Sitzungsperiode im Herbst dieses Jahres sowieso mit der Ab- rüstungsfrage beschäftigen. In ihrer Gesamt- heit sei sie nicht für Verhandlungen da. Der Vorschlag auf baldige Einberufung der UNO-Abrüstungskommission ist am Mittwoch vom USA-Chefdelegierten bei den Vereinten Nationen, Lodge, mit den Ver- tretern Großbritanniens, Frankreichs und Italiens erörtert worden, die zusammen mit den USA und Kanada die westliche Gruppe bei den Genfer Gesprächen gebildet hatten. Nach vorliegenden Informationen hielten es aber die europäischen Verbündeten nicht für angebracht, dem Vorschlag zuzustimmen, weil eine Erörterung des Abbruchs der Gen- fer Gespräche durch die Abrüstungskom- mission nach ihrer Ansicht nur Zeitverlust Köln.(AP) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in einem Schreiben an den Vorsitzenden des Beamtenbundes, Alfred Krause, die Kritik der Beamten an der siebenprozenti- gen Besoldungserhöhung zurückgewiesen. Adenauer erklärt, keine andere Bundes- regierung und auch keine andere Bundes- tagsmehrheit hätten eine günstigere Rege- lung verantworten können. In dem Schreiben, das vom Verbands- organ„Der Beamtenbund“ veröffentlicht wurde, wies der Bundeskanzler darauf hin, daß die Beamtenschaft selbstverständlich wirtschaftlich nicht schlechter gestellt wer- den solle als die nichtbeamteten Kräfte. „Ganz grundsätzlich muß ich aber darauf hinweisen, daß von jeher die Beamtenbesol- dung anderen Grundsätzen unterworfen ist als die Besoldung der Nichtbeamteten. Der Dauerhaftigkeit des Beamtenverhältnisses muß eine größere Stabilität der Beamten- gehälter entsprechen“. n 5 Es würde im Widerspruch zum Wesen des Beamten stehen,„wollte man seine Be- soldung laufend den jeweiligen Konjunktur- schwankungen nach unten oder nach oben anpassen“. Es sei Aufgabe der Bundesregie- rung gewesen, einen Ausgleich zu finden zwi- schen den berechtigten Ansprüchen der dem Staat pflichtbewußt dienenden Beamten und Pula/ Belgrad(dpa AP). Der griechische Ministerpräsident Karamanlis und Außen- minister Averoff sind am Donnerstagmittag in Pula zu einem dreitägigen offiziellen Be- such Jugoslawiens eingetroffen. Die vorge- sehenen Besprechungen mit dem jugoslawi- schen Staatschef Tito auf der Adria-Insel Brioni gehören zu den regelmäßigen jugo- slawisch- griechischen Begegnungen. Bei den griechisch- jugoslawischen Gesprächen wer- den zweifellos auch die Türkei und allge- meine Balkanfragen eine Rolle spielen. Der von Chrustschow propagierten Idee einer den ganzen Balkan umfassenden politisch-wirt- schaftlichen Zusammenarbeit. wird von Jugo- slawien entgegengehalten, zuerst müßten die Beziehungen zwischen Jugoslawien und Bulgarien, aber auch zwischen Athen und Sofia und nicht zuletzt mit Albanien besser gestaltet werden. Dafür aber ist nach über- einstimmender Ansicht von Athen und Bel- grad die Zeit noch nicht reif. Beide Regierungen stimmen nach Meinung Belgrader Beobachter aber auch darin über- ein, daß einem intensiven Ausbau der grie- Frondizi beendete den Staatsbesuch Gespräche in Hamburg/ Ein Kommuniqué in Bonn des Deutschland von heute“ schätzen gelernt. Er sei überzeugter denn je von Deutsch- lands Größe und Lebenskraft, und er„werde diese wichtige Erkenntnis für die Annähe- rung unserer Völker, die im Weltgeschehen durch die Gleichheit ihrer Ideale und durch die ehrliche Ausübung der demokratischen Doktrin schon geeint sind, mit nach Argen- tinien nehmen“. Argentinien will Mengele ausliefern Die argentinische Regierung hat, wie aus Buenos Aires verlautet, den deutschen An- trag auf Auslieferung des ehemaligen KZ Arztes Dr. Mengele genehmigt. Der nächste Schritt ist die Ausstellung eines Haftbefehls gegen Mengele. Mengeles derzeitiger Auf- enthalt ist aber unbekannt. Der erste im Juni 1959 eingereichte Auslieferungsantrag war der deutschen Botschaft wegen angeb- licher Formfehler zurückgegeben worden. Als Anfang dieses Jahres ein neuer Antrag eingereicht wurde, verschwand Mengele aus Buenos Aires. Abrüstungsfrage soll nicht vor die UNO Hammarskjöld: Der Staub muß sich erst legen bedeuten würde., Stattdessen soll Groß- britannien eine entsprechende Debatte im Sicherheitsrat empfohlen haben. Labour Party für Verteidigungskompromiß London.(Wek- Eigener Bericht) Der deutsche Botschafter in London, v. Herwarth hatte auf seinen Wunsch am gestrigen Don- nerstag im Foreign Office eine Aussprache mit Außenminister Lloyd. Es wurden ins- besondere Abrüstungsfragen besprochen, vor allem die gescheiterte Genfer Abrüstungs- konferenz. Die Parlamentsfraktion der Arbeiterpar- tei diskutierte am Donnerstag das neue Ver- teidigungsprogramm von Labour, das die Beibehaltung des NATO-Bündnisses und die Aufgabe eigener britischer Kernwaffen vor- sieht und die Ueberlassung der westlichen Verteidigung mit Kernwaffen ausschließlich den USA überläßt. Die Mehrzahl der bei wei- tem nicht vollzähligen Fraktionsmitglieder billigte die neue, nach langen Auseinander- setzungen gefundene Kompromißformel. Ihre allgemeine Annahme ist damit noch nicht ge- sichert, da das neue Programm auch von der Leitung des britischen Gewerkschaftsbundes gebilligt werden soll. Der Führer der größten britischen Gewerkschaft, Cousens, hatte sich erneut mit außerordentlicher Schärfe gegen die neue Verteidigungspolitik der Arbeiter- partei ausgesprochen und verlangt nach wie vor die sofortige bedingungslose und einsei- tige Atomabrüstung Englands. Im Unterhaus lehnte Ministerpräsident Macmillan am Donnerstagnachmittag die von dem Labour- Abgeordneten Edelmann gefor- derte Ernennung eines Ministers für Frieden und Abrüstung ebenso ab, wie er sich trotz stürmischen Protests der Opposition weigerte, als Migtrauensvotum gegen den in großen Teilen Englands wegen seiner jüngsten Spar- maßnahmen s0 unpopulär gewordenen Schatzkanzler einen Sonderminister zu er- nennen, der ausschließlich für die Ausgaben wirtschaft der Regierung verantwortlich ist. „Günstigere Regelung nicht möglich“ Bundeskanzler Adenauer antwortet dem Beamtenbund den Interessen des gesamten deutschen Vol- kes, der die Stabilität der Preise und der Währung nicht gefährdete. Ein Urteil über Ansprüche nach dem 131er-Gesetz Kassel(AP). Ehemalige Angestellte des öfkentlichen Dienstes, die nach Kriegsende wegen ihrer politischen Vergangenheit ent- lassen wurden, haben keinen Anspruch auf Wiedereinstellung und Zahlung der Versor- gungsbezüge auf Grund des 131er-Gesetzes, wenn sie ihre Stellung während des Dritten Reiches nur auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur NSDAP erhalten haben. Zu dieser Entscheidung kam der Dritte Senat des Bundesarbeitsgerichtes in einem Prozeß, den ein früherer technischer Ange- stellter der Stadt Frankfurt angestrengt hatte. Der frühere Angestellte war auf An- weisung der Besatzungsmächte 1945 aus dem Dienst entlassen worden, weil er seit 1931 der NSDAP angehört hatte. Die Stadt Frankfurt hatte ihm die Rechte aus dem Regelungsge- setzt zu Artikel 131 des Grundgesetzes ab- erkannt, weil er im Jahre 1935 auf Veranlas- sung der Gauleitung vom damaligen Frank- furter Oberbürgermeister eingestellt worden War. Balkangespräche Belgrad- Athen Karamanlis und Averoff kamen zu einem Staatsbesuch nach Jugoslawien chisch- jugoslawischen Beziehungen nichts im Wege steht, ohne daß dabei der 1954 abge- schlossene Balkanpakt Griechenland Jugo- slawien— Türkei noch in Betracht zu ziehen ist, der heute nicht mehr aktuell sei. Für Mitsprache der kleinen Länder Die Außenminister Jugoslawiens und der Niederlande haben am Mittwoch gemeinsam auf die Bedeutung der kleineren Staaten bei den Versuchen zur Lösung internationaler Probleme hingewiesen. In einem Kommuni- qué über die in Belgrad geführten Bespre- chungen zwischen den Außenministern Popo- vie und Luns heißt es:„Ohne die Verantwor- tung der Großmächte für die Regelung der bestehenden Probleme in Frage zu stellen, betonten beide Seiten die nützliche Rolle, die andere Staaten bei der Regelung dieser Probleme spielen können.“ Das Kommuni- que wurde zum Abschluß des Besuches von Luns in Jugoslawien veröffentlicht. Im übri- gen erklärten die beiden Minister, daß sich die Beziehungen zwischen ihren Staaten gün- stig entwickelten und weiter gefördert wer- den sollten. 12 He At. h- de 2 en en n us 2 2 te Is f— a8 5— 8 8 — Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 15 8 ee vor dem Linksabbiegen Besserung des Verhaltens im Verkehr rechtfertigt größeres r trauen Die umstrittene Frage, ob der Links- abbiegende kurz vor dem Abbiegen noch- mals Rückschau halten müsse, ist nun durch den BGH(Beschl. v. 6. 4. 60— 4 StR 19/60—: NJW 1960, 1165) geklärt worden, der— auf offener Landstraße grundsätzlich ebenso gültig wie im städtischen Verkehr— mög- lichst einfache und einheitliche Regeln unter Berücksichtigung des Bedürfnisses nach Steigerung der Zügigkeit und Flüssigkeit Falsches Ueberholen Ein großer Teil der schweren Ver- kehrsunfälle ist auf unvorsichtiges und falsches Ueberholen zurückzuführen. Folgende Regeln sollte jeder beim VUeberholen beherzigen: Genügend Abstand halten vom vor- ausfahrenden Fahrzeug. Dadurch ver- meidet man Auffahrunfälle und kann die notwendige Ueberholungsgeschwin- digkeit rechtzeitig erreichen. Nicht überholen, wenn nicht die gesamte Ueberholstrecke übersehen werden kann oder wenn sie nicht frei vom Gegenverkehr ist. Darauf achten, ob nicht gerade ein anderer überholen will oder der Vor- dermann zum Ueberholen ansetzt. Sollte es dennoch einmal zu einer Gefahrensituation kommen, so weiche man möglichst nicht nach links aus. Bei einem Zusammenstoß mit dem Ge- genverkehr addieren sich die Fahrge- schwindigkeiten und die Fahrzeuge treffen mit großer Wucht aufeinander. Man halte sich lieber ganz scharf rechts, oft ist mehr Raum vorhanden, als man glaubt. des Straßenverkehrs aufzustellen versucht hat. Der Kraftfahrer, der rechtzeitig und für den Folgeverkehr deutlich wahrnehmbar sein Vorhaben durch Richtungszeichen ange- kündigt und sich in ausreichender Entfer- nung vor dem Abbiegeort(im Schnellver- kehr ungefähr 100 m, im Stadtverkehr— je nach den örtlichen Verhältnissen— 50 m vorher) zur Fahrbahnmitte deutlich sichtbar eingeordnet oder aber, wo dies nicht aus- führbar ist, seine Fahr geschwindigkeit in auffallender Weise herabgesetzt hat, hat da- durch eine unmißg verständliche Verkehrs- lage hergestellt und kann sich nun in der Regel auch darauf verlassen, daß sich sein Hintermann auf das ihm erkennbare Ab- biegevorhaben einrichten werde. Er braucht daher, wenn er nur vor dem Einordnung zur Fahrbahnmitte die zu diesem Zeitpunkt allerdings notwendige Rückschau gehalten hat, grundsätzlich nicht nochmals kurz vor Ausführung des Linksabbiegens nach rück- Wärts zu schauen. Das ergibt sich, wie der BGH sagt, aus der Erweiterung des Vertrauensgrundsatzes, die ihre Rechtfertigung in der allgemeinen Besserung der Verkehrserziehung finde. Da- nach brauche der Kraftfahrer sich nur auf solche Verkehrswidrigkeiten anderer einzu- stellen, die in einer bestimmten Verkehrs- lage besonders nahe liegen oder so häufig begangen werden, daß ein gewissenhafter Fahrer verständigerweise mit ihnen rechnen muß. Der Versuch, einen nach links abbie- genden Fahrzeugführer, der zur Mitte ein- geordnet fährt und unter Anzeige seiner Abbiegeabsicht langsam auf die einmün- dende Straße zuführt, noch im letzten Augenblick vorschriftswidrig links zu über- holen, sei heute eine Seltenheit geworden, mit der nicht mehr gerechnet zu werden brauche. Denn dem Vorausfahrenden ge- bühre der örtliche und zeitliche„Vortritt“ gegenüber dem Folgeverkehr, der— beson- ders im Schnellverkehr— die Absicht des Vorausfahrenden aufmerksam beobachten müsse. Höhere Anforderungen an die Vorsicht des Linksabbiegers müssen gemäß 8 1 StVO nur bei unübersichtlichen Straßen- und Verkehrs verhältnissen gestellt werden, Wenn z. B. mehrere Hintermänner folgen, darunter ein schweres Fahrzeug, das den anderen die Sicht auf den Abbiegenden ver- deckt, oder beim Abbiegen kurz hinter einer Kurve oder Kuppe, ferner wenn sich die Zeit zwischen Einordnen und Abbiegen un- verhältnismäßig verlängert oder wenn nicht deutlich ist, ob das Abbiegen in eine Grund- stückseinfahrt oder in eine dahinter liegende Straßeneinmündung erfolgen soll. In solchen Fällen kann je nach der Verkehrslage auch die Pflicht zur nochmaligen Rückschau kurz vor dem Abbiegen in Betracht kommen. Nicht einmal die Hälfte ohne Mängel Technische Prüfung auf Verkehrssicherheit brachte schlechtes Ergebnis Von 2,207 Millionen Kraftfahrzeugen und Anhängern, die 1959 im Bundesgebiet von den technischen Prüfstellen auf Verkehrs- sicherheit untersucht wurden, waren nur 45,7 Prozent ohne Mängel. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg kürzlich mit. Bei dieser Untersuchung, die jedes Vierte zugelassene Kraftfahrzeug betraf, Wiesen rund 25 Prozent der Fahrzeuge leichte und fast 28 Prozent erhebliche Män- gel auf. Knapp zwei Prozent waren sogar Vekkellr sunsicher und mußten vorübergehend Odder endgültig stillgelegt werden. Nicht ein- Wändfrei Waren vor allem Bremsen und Be- leuchtungsanlagen. Wie das Bundesamt ferner mitteilte, sind im Jahre 1959 im Bundesgebiet 1,270 Millio- nen Kraftfahrzeug- Führerscheine und da- mit 11,5 Prozent mehr als 1958 ausgegeben worden. In der selben Zeit erhöhte sich der Bestand an Kraftfahrzeugen um knapp sechs Prozent. Die Zunahme der Zahl der Führerscheine für die Klasse III ist mit über 14 Prozent am stärksten gewesen. Mehr als drei Fünftel Aller Führerscheine wurden für die Klasse III ausgegeben. Der Anteil der Führerscheine, die Frauen erteilt wurden, stieg um 1,2 auf 18,6 Prozent an. Fast jeder fünfte Führer- schein wurde an eine Frau ausgegeben. Von allen Prüflingen fiel jeder sechste beim er- on Versuch durch. Was die Justiz sagt „Durch die Flucht entzieht sich den Fest- stellungen auch der Unfallbeteiligte, der erst auf der Weiterfahrt vom Unfallort Kennt- nis von seiner Unfallbeteiligung erlangt und nun mit Fluchtwillen die Fahrt fortsetzt. Das gilt solange, als noch ein räumlicher und zeitlicher Zusammenhang mit dem Unfall- geschehen besteht. Dieser Zusammenhang liegt jedenfalls vor, wenn der Unfallbetei- ligte sofort vom Unfallort aus verfolgt und an einem Ort gestellt wird, an dem noch Feststellungen möglich sind.“(BGH Beschluß vom 20. 1. 1960— DAR 60, 142.) „»Ein Kraftfahrer darf sich nicht darauf verlassen, daß ihn ein Fußgänger vorbei- fahren lassen werde, der kurz vor ihm die Fahrbahn zu überqueren begonnen hat, ohne auf das nahende Fahrzeug zu achten, dann aber auf sein Hupen hin in seiner Fahrbahn stehen bleibt und zu ihm hinsieht. Er muß vielmehr damit rechnen, daß der Fußgänger durch sein Hupen erschreckt sein und sich kopflos verhalten könnte.“(BGH Urt. v 22. 1, 1960— DAR 60, 146.) * „Der Lenker eines Fahrrads mit Hilfs- motor(Moped) ist ebenso wie ein Kraftfah- rer schon bei einem Blutalkoholgehalt von 1,3 Promille fahruntüchtig.“(OLG Ahaus, Urt. v. 4. 12. 1959 DAR 60. 995 * 3881 Verurteilung Wegen Trunkenheit am Steuer kann strafverschärfend berücksich- tigt werden, daß dem Angeklagten durch ein vorausgegangenes Verfahren wegen des gleichen Delikts ein deutlicher Hinweis auf die Strafwürdigkeit gegeben worden war, selbst wenn er damals mangels Beweises freigesprochen wurde.“(OLG Hamm, Urt. v. 8. 1. 1960— DAR 60, 145.) Ersatzansprüche gegen ausländische Kraftfahrer In letzter Zeit wurden wiederholt Hin- weise des Gesamtverbandes der Versiche- rungs wirtschaft veröffentlicht, in denen bundesdeutschen Kraftfahrern, die durch einen Verkehrsunfall mit einem ausländi- schen Kraftfahrer geschädigt sind, empfoh- len wird,„in die Schadensregelung auf je- den Fall den Verband der Haftpflicht-, Un- fall- und Kraftverkehrsversicherer HUK- Verband) einzuschalten, weil jeder Schaden, den ein ausländischer Autofahrer in der Bundesrepublik verursache, nach deutschem Recht entschädigt werden müsse“. Diese Verlautbarungen sind mißverständ- lich. Sie erwecken den Eindruck, als könne der inländische Geschädigte vom HUK- ver- band Rat und Hilfe erwarten. Wir weisen demgegenüber ausdrücklich darauf hin, daß der HUK- verband nach dem System der sog.„Grünen Karte“ in Scha- densfällen für die ausländischen Versicherer eintritt, also den ausländischen Kraft- fahrer vertritt und deshalb nicht die Inter- essen der inländischen Geschädigten wahr- nehmen kann. Die Ersatzansprüche des Ge- schädigten sind deshalb nicht mit Hilfe des HUK- Verbandes, sondern gegen den HURK- Verband geltend zu machen. Deutscher Anwaltverein Parken auf Gehwegen verboten ... Wenn nicht ausdrücklich erlaubt, sagt Bundesgerichtshof Das Abstellen von Fahrzeugen auf Geh- Wegen verstößt nach einer Entscheidung des Vierten Strafsenats des Bundesgerichtshofes Segen die Stragenverkehrsordnung und ist verboten. Die Straßenverkehrsordnung verweise in ihrem Paragraphen acht die Fahrzeuge auf die Fahrbahn. Wenn durch das nicht aus- drücklich genehmigte Aufstellen von Fahr- zeugen auf Gehwegen aber auch noch Fuß- gänger behindert würden, werde auch gegen den Paragraphen eins der Straßenverkehrs- ordnung verstoßen, nach dem jeder Ver- kehrsteilnehmer sich so zu verhalten hat, daß er keinen anderen unzumutbar behin- dert oder belästigt. Der Bundesgerichtshof fällte seine Ent- scheidung, nachdem bisher verschiedene Oberlandesgerichte voneinander abwei- chende Auffassungen in dieser Frage ver- treten hatten.(Aktenzeichen 4 Str. 155/60 v 17. Mai 1960.) „ADAC-Mitfahrer-Erklärung“ Der VI. Zivilsenat des Bundesgerichts- hofes hat jetzt in einem Schadenersatzprozeß * entschieden, daß„ein Kraftfahrer weder durch den Haftpflichtversicherungsvertrag noch durch die Grundsätze von Treu und Glauben“ gehindert ist,„mit einem Fahrgast einen teilweisen Haftungsverzicht zu verein- baren und die Haftungsfreistellung auf den Schaden zu beschränken, für den kein Ver- sicherungsschutz besteht“. In dem Verfahren spielte eine vom ADAC verfaßte Erklärung eine bedeutende Rolle. Diese Erklärung sollten ADAC-Mitglieder von Mitfahrern vor Fahrtbeginn unterzeich- nen lassen. Der„Mitfahrer“ verzichtet darin auf Ersatzansprüche aller Art gegen den Fahrer, Halter oder Eigentümer des Fahr- zeuges. Abschließend heißt es in der Erklä- rung:„Die Haftung ist jedoch nur insoweit ausgeschlossen, als ein Versicherungsschutz nicht besteht oder der Ersatzanspruch die Versicherungssumme übersteigt. Der Ver- sicherungsnehmer, meint der Senat, habe mit dieser Vereinbarung weder eine Vertrags- Pflicht verletzt noch gegen Treu und Glauben verstoßen.(AZ.: VI zr 97/59) In neuen Ssommerkleidern noch nie Entzöckendes jugendliches Sommerkleid aus gesfreiſtem gaumwoll-piqus mit dem 4 modischen Florenz · Kragen in vielen Faurbstellungen br. 36-46 19,78 Hochmodisches Tunika-Kleid aus farbenfroher Sommer- Bordöre. Der Rock ist auf Taft, die Tunika auf gougram gefüttert. 8 br. 36-46 29,75 Ein Posten Sommerkleider in vielen schönen bunten Farb- stellungen in jugendlichen und frauengrößen 8 br. 38-52 Cr. 4.53 9,75. kin Posten jugendlicher Damenkleider in Bordüren- und blumenmustern in modischen Furbstellungen 4 75 br. 38-52 Gr. 4-53 Unser Haus ist Samstag, den 2. Juli, durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet F eee n 1635 FUR DIE DAME ie Stöcke Sportblusen in By/- Popeline und anderen Quqlitäten Sommer-pollis und- Westen in interessanten Formen und modischen Farben 300 300 300 300 300 höbsche Blusen aus BWV.-Batist, reich bestickt und in anderen modischen Quqlitäten Sommer-Röcke in verschiedenen Formen ond Qualitäten, einfarbig und gemosfert modische Röcke in aktuellen formen, drolon · mprimè und anderen guten Quclitäten, einfarbig und gemustert 0 8 über 300 300 200 über 200 200 200 200 FUR DiE DñAME über modische Damen- Popeline-Mäntel in aktuellen Struktur- N oder Uni- Qualitäten, ganz geföttert FUR DiE DVͤAME je Stück sommerliche Damen- Jacken in Popeline- oder leichten Woll-Qoglitäten jogendliche Kleider in vielen schönen Dessins 200 200 Sommer- Kleider bis z0 den größten Weiten- quch in untersetzten Größen modische Damen-Höte qus Filz, in vielen Formen und Farben Wertvolle Kleider in hochwertigen Quqdlifäten- quch Kleider mit Jacke modische Damen-Höte aus aktueller Stroh-Quqdlität 200 FUR DEN HERRN Camping-Hosen in verschiedenen Formen und Farben Twen-Hosen 200 mit Sörtel, modisch schlank im Schnitt, einfarbig und gemustert Herren-Lido-Hemden mit 1/2 Armeln, REINE BAUMWOLLE, in aktuell gemusterten Sportstoffen FUR bas kIND ie Stück Mädchen-Blusen in uni und gemustert för 1-14 Jahre Kinder-Pullis in uni und gemustert för 1-14 Jahre Mädchen-Kleider in niedlichen Formen und aktoellen Dessins för 1-5 Jahre Mädchen-Kleider in lustigen Farben und vielen Formen för 5-14 Jahre N e Morgen, am Familienkauftag, durchgehend bis 18 Uhr geöffnet 8— 5* .* je Stöcle ie Stöck Ir Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 17 Zweiter Erfolg für den Nord- Fußball: ſfleiste de Amaleute wurde Mannobe 96 Im Wiederholungs-Finale klare Entscheidung: Hannover— B Osterfeld 3:0 Vier Tage nach dem Gewinn der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Vertrags- spieler durch den Hamburger SV feierte der norddeutsche Fußball seinen zweiten großen Erfolg: Im Wiederholungs-Finale der Amateure setzte sich— nach dem 1:1 vom vergangenen Sonntag— die Elf von Hannover 96 gegen den West-Meister B Osterfeld eindeutig mit 3:0(1:0) im Herforder Stadion vor 8 000 Zuschauern durch und gewann damit(nach 1860 Bremen im Jahre 1951) den„Carl-Riegel-Wanderpreis“ zum zweiten Male für den Norden. Hannover bot eine ausgezeichnete mannschaftliche Leistung und erzielte durch den linken Läufer Patzke(35. Minute) sowie Torjäger Schmidtke(65. und 68. Minute) die drei Treffer. Die 8000 trotz regnerischen Wetters er- schienenen Zuschauer sahen den BV Oster- feld wiederum, wie schon am Sonntag, mit dem zurückhängenden Mittelstürmer Vogel- poth als Doppelstopper operieren. Obwohl die Westdeutschen nicht so verspielt wirk- ten, wie in der ersten Begegnung und auch recht gut begannen, zeigte sich doch schon nach 20 Minuten, daß Hannover diesmal die klar bessere Mannschaft stellte. Sie erwies sich in der Technik und im Zusammenspiel ihrem Gegner überlegen und kam nachdem Oster felds Rechtsaußen Simon in der 16. und 22. Minute zwei Torgelegenheiten vergeben und der Halblinke Scholz eine Viertelstunde vor der Pause nur die Latte getroffen hatte, in der 35. Minute durch Nachschuß Patzkes nach verunglückter Abwehr von Torwart Der Zeitplan für die bad. Leichtathletikmeisterschaften Samstag: 16.00, Diskuswurf Männer und Kugelstoß Frauen; 16.40, Dreisprung Män- ner; 17.20, 200 m Männer, Speerwurf Frauen, 200-m-Hürden Männer; 18.00, Hammerwurf Männer, Hochsprung Frauen; 18.20, 10000-m- Männer; 19.10, 200 m Frauen; 19.20, 3*x1000m Männer. Sonntag: 9.00: Weitsprung Frauen; 9.15: Speerwurf Männer, 10.30: Kugel Männer, 400-m- Hürden Männer, 11.20: 400 m Frauen; 13.00: Beginn des Stabhochsprunges; 14.30: 110-m-Hürden, Weitsprung Männer; 14.40: 80-m-Hürden Frauen; 14.50: 1500 m Männer, Hochsprung Männer; 15.00: 400 m Männer; 15.10: 100 m Frauen; 15.15: 100 m Männer; 15.25: 800 m Frauen; 15.40: 800 m Männer; 15.50: 4K 100 m Frauen; 16.00: 4K 100 m Männer; 16.15: 5000 m Männer; 16.45: 4K 400 m Männer. Während am Samstagnachmittag und Sonntagvormittag zwischen den angeführten Entscheidungen noch Vorkämpfe, sowie Vor- und Zwischenläufe stattfinden, bringt der Sonntagnachmittag nur Entscheidungen. Büttner zum Führungstreffer. Nach Seiten- Wechsel forcierte Hannover das Tempo, mit dem Erfolg, daß Schmidtkes Alleingang nach 20 Minuten das 2:0 und eine weitere sehr geschickte Aktion des gleichen Spielers mit dem Limksaußen Bohnsack schon nach weite- ren drei Minuten das endgültig entscheidende dritte Tor brachte. Während bei Osterfeld die Vornahme Richters in den Angriff beim 0:3-Rückstand viel zu spät kam und die glatte Niederlage nicht mehr abwenden konnte, steigerte sich Hannover 96— nach etwas langsamem Be- ginn— in immer bessere Form. Ueberragend spielte erneut der 19jährige Mittelläufer Fahrtmann, der diesmal seinen Osterfelder „Kollegen“ Böhringer klar übertraf. Sein kluges Abriegeln des Strafraumes trug er- heblich zum Titelgewinn der Niedersachsen bei. Gut geflelen bei Hannover auch Torwart Isendahl und der linke Läufer Patzke, im Angriff wirkten Rechtsaußen Hartmann und der Halblinke Driesselmann als„Motoren“. Bei den Westdeutschen zeichneten sich die Außenläufer Richter und Sekulak II sowie der rechte Halbstürmer Sekulak I aus, wo- gegen— außer Böhringer— auch Torhüter Büttner nicht in der guten Verfassung des vergangenen Sonntags war. Eine ausgezeichnete Leistung bot der Mannheimer Schiedsrichter Tschenscher, der dem wiederum fairen Spiel ein vorbildlicher Leiter war. Schmeling bei Moore— Schöppner: „Eine einmalige Gelegenheit“ Noch vor dem Besuch der Olympischen Spiele in Rom wird Max Schmeling mit ziemlicher Sicherheit der Einladung aus To- ronto zum Titelkampf zwischen Halbschwer- gewichts- Weltmeister Archie Moore und Europameister Erich Schöppner am 8. August folgen, der Ex weltmeister wird also den ersten Deutschen im Ring sehen, der nach ihm diese große Chance erhält. Max Schmeling erklärte dazu:„Manager Wal- ter Englert hat mich eigens aus Kanada angerufen und um meine Zusage gebeten. Ich weiß nicht, ob ich Schöppner viel helfen kann, denn im Ring ist er der ein- samste Mensch der Welt. Eines aber steht fest: dieser Titelkampf mit Moore ist eine einmalige Gelegenheit und eine großartige Managerleistung Englerts. Wie hätten deut- sche Meister vergangener Tage, ein Paul Sam- son- Körner, Walter Neusel oder auch ich selbst gearbeitet, um das zu nutzen. Schöppner boxt in Archie Moore gegen einen Mann, der sein Vater sein könnte und darüber hinaus noch erhebliche Gewichtsschwierigkeiten hat. Da- mit könnten alle Voraussetzungen für einen Titelgewinn gegeben sein.“ Max Schmeling wird die Reise nach To- ronto mit einem Besuch seiner alten Freunde in New Vork verbinden. Vorgesehen ist auch ein Trip in die Trainingslager der beiden Boxer. Schmeling sagte dazu:„Man wird mich sicher um eine Vorhersage fragen. Torschützen waren Sinn und Bär: Einen Typ kann ich jedoch erst abgeben, wenn ich beide Gegner im Training gesehen habe.“ Basilio aus dem Kampf genommen Gene Fullmer bleibt Weltmeister Gene Fullmer verteidigte seinen Titel als Mittelgewichts- Weltmeister der National Boxing Association in Salt Lake City durch einen K.o.-Sieg in der zwölften Runde gegen seinen amerikanischen Landsmann Carmen Basilio, In den Staaten New Lork und Mas- sachusetts gilt Paul Pender als Weltmeister. Wie vor einem Jahr lieferten sich beide Boxer auch diesmal einen sehr harten Kampf. Bei Basilio machte sich mit der Länge der Distanz jedoch bemerkbar, daß er offensichtlich viel Substanz verloren hat. Schließlich klammerte Basilio immer häufi- ger, und hielt sich nur mit letzter Kraft auf den Beinen. Sechs Sekunden vor dem Ab- schluß der zwölften Runde griff der Ring- richter ein und schickte Basilio in seine Ecke. Basilio protestierte heftig. Man hatte kür einige Sekunden den Eindruck, als würde er sich auf den Ringrichter stürzen, der von mehreren Polizisten geschützt werden mußte. Merv Jenson, der Manager von Fullmer, ließ durchblicken, daß sein Schützling wahr- scheinlich seinen Titel gegen Pender vertei- digen werde, damit die gegenwärtige Situa- tion zweier Weltmeister geklärt wird. NAmaleute wehrlen sich bei SVH und Amicitia ſapfe- In den abschließenden Spielen der Saison mußten sich die Vertragsspieler mit mageren 1:0-Siegen zufrieden geben So ehrenvoll, wie kürzlich gegen den VfR Mannheim(3:4), unterlag der Amateur- meister FC Phönix Mannheim vor 800 Zu- schauern auch beim SV Waldhof. Obwohl dieses abschließende Treffen beiderseits nicht allzu ernst genommen wurde, wollten sich verständlicherweise die Waldhöfer mit einem kläglichen 1:0(0:0)-Sieg nicht zufrieden ge- ben. Dem Spielverlauf nach hätten sie einen klareren Exfolg verdient gehabt, doch schei- terten ihre Angriffe oft an der eigenen Um- Ständlichkeit. Die aufopferungsvoll kämp- fende Phönix- Deckung, aus der besonders Gottmann, Acker, Wolf und vor dem Wechsel Torwart Frey herausvagten, hatte beängsti- gende Minuten zu überstehen, ließ aber außer Pfosten- und Lattenschüssen von Straub, Sinn und Pilz lediglich einen Treffer ain der 65. Minute zu. Kelchner, dem sich die klarsten Torchancen geboten hatten und der einmal drei Meter vorm leeren Tor hoch darüberknallte, hatte sich auf der rechten Seite durchgespielt seine Kurazflanke nahm Simn direkt auf und jagte den Ball in die Maschen. Waldhofs Hintermannschaft ließ dem Phönix- Angriff nicht allzuviel Be- wegungsfreiheit, doch waren Höfig, Behnke, Kleber, Walz und Rößling gezwungen, sich Voll einzusetzen. Der MFC„Phönix“ zog sich ausgezeichnet aus der Affäre, die Waldhöfer mußten sich mit dem dünnen Erfolg zufrie- den geben. Mit einem 1:0(0:0)-Erfolg der SpVgg Ami- citia Viernheim über den Amateurligisten SpVgg Mundemheim wurden die Spiele der Mamnheim- Ludwigshafener Pokal- Ver- gleichsrunde am Mittwochabend endgültig abgeschlossen. Dieser Sieg brachte den Viern- heimern den vierten Platz ein, er hing aller- dings lange Zeit am seidenen Faden. S0 schlecht, wie man sich die Mundenheimer vorgestellt hatte, waren sie bei weitem nicht und es wäre keineswegs unverdient gewesen, wenn sie zu einem Teilerfolg gekommen wä- ren. Ihr Mittelläufer Sattler stellte seine Deckungsspieler ausgezeichnet auf die Viern- heimer Angreifer ein, während Munden- heims fleißige Stürmer die Amicitia-Deckung oft in Verlegenheit brachten. Die Entschei- dung fiel in der 63. Minute durch Bär im An- schluß an einen Kabatzki- Freistoß. Die Abschlußtabelle der Mannheim-Lud- wigshafener Pokal-Vergleichsrunde: SV Waldhof 55 1 9 VfR Frankenthal„„ 910 7 SpVgg Sandhofen„„ SpVgg Am. Viernhm. 5 3 0 2 17:13 64 Tura Ludwigshafen 5 3 0 2 15:12 64 VfL Neckarau 5 1 2 1ͤĩ ⁊ Ludwigshafener SC 5 2 0 3[6 6 ASV Feudenheim 5 2 0 3 1 18 BSC Oppau„%%% SpVgg Mundenheim 5 0 0 5 4:15 0:10 Trotz leichten Gegenwindes: Wieder lief Himin ati die 100 m in 10,2 Delecour ohne Chance/ Paul Schmidt über 800 m geschlagen Die Hochform des Frank- furter Weltrekordsprin- ters Armin Hary hält an. Bei kühlem Wetter und leichtem Gegenwind lief der 100-m- Europa- meister beim internatio- nalen Leichtathletik- Sportfest seines Vereins FSV Frankfurt vor nahe- zu 18 000 Zuschauern hervorragende 10,2 Se- kunden. Hary sprintete damit die 100 m zum sechsten Male in 10,2 Sekunden oder schnel- ler. Einem ausgezeich- neten Kurzstreckler wie dem Franzosen Delecour (auf unserem Keystone- Bild hinter Hary) lieg der Frankfurter keine Chance. Schon nach we- nigen Metern war die Entscheidung gefallen, als sich Hary wuchtig und dennoch elegant von seinem Rivalen löste und— auf den letzten zehn Metern verhaltend einem sicheren Sieg vor Delecour(10,4) ent- gegenstrebte. Schwerer hatte es Hary über 200 m gegen den Karlsruher 400-m Europarekord- mann Carl Kaufmann, gegen den er auf der Zielgeraden einen zu- nächst herausgeholten Zwei- Meter-Vorsprung nicht behaupten konnte. Hary gewann in 20,9 Se? g kunden vor Kaufmann(21,0), wobei sich ein leichter Regenschauer bemerkbar machte. Eine taktische Lektion erteilten die Mit- telstreckler Matuschewski(Erfurt) und Kruse(Weißenfeld) einem starken 800-m- Feld, das Kruse nach 550 m durch einen Zwischenspurt sprengte. Der Frankfurter Rekordläufer Schmidt hatte den Anschluß verpaßt, stieß in der letzten Kurve nach vorn und machte den Fehler, Matu- schewski zu früh anzugreifen. Zwar konnte Schmidt leicht an Kruse vorbeiziehen, aber den 21 jährigen Erfurter vermochte er nicht zu überspurten. Paul Schmidt betrachtete die Niederlage als eine Lehre:„Es war ein Fehler von mir, taktisch so unklug zu lau- fen. Nur gut, daß es jetzt geschan Der Weltrekordmann über 110 m Hürden, Martin Lauer(A8V Köln), scheint seine langjährige Verletzung überwunden zu ha- ben. Bei seinem zweiten Start über die kurze Hürdenstrecke erreichte er trotz Re- gens und sehr kühlen Wetters mit 13,7 Se- kunden eine neue deutsche Jahresbestlei- stung und verbesserte seine eigene Zeit von Zürich in der vergangenen Woche um 0,1 Se- kunden. Der Franzose Edouard Roudniska kam als Zweiter klar abgeschlagen in 14, 2 Se- kunden ins Ziel. Sein Landsmann Deprez wurde Dritter in 14,4 Sekunden. Einen mitteldeutschen Sieg gab es über 1500 Meter durch den Ostberliner Dieter Kö- nig, der in 3:46, 9 sicher vor dem italienischen Meister Rizzio in 3:47,2 Minuten gewann. Der Frankfurter Claus Ostach mußte sich in 3:48,1 Minuten mit dem dritten Platz begnü- gen. Die 400 Meter, an denen Europa-Rekord- mann Carl Kaufmann(Karlsruhe) und der farbige französische Rekordinhaber Abdul Seye nicht teilnahmen, sicherte sich der Asienmeister Milka Singh Undien) mit 46,6 vergangenen Freitag in München mit 46,0 Sekunden einen neuen Asienrekord gelau- ken hatte, ist besonders bemerkenswert, da er in Frankfurt keine ernsthaften Konkur- enten hatte und nahezu im Alleingang laufen mußte. Ueber 400 Meter Hürden war der deutsche Rekordmann Helmut Janz(Gladbeck) in Ab- wesenheit des italienischen Rekordinhabers Morale in 51,7 Sekunden erfolgreich. Eine prächtige Zeit unter den ungünstigen Witterungs verhältnissen erreichte die Welt- rekordlerin Zenta Kopp mit 10,8 Sekunden über 80 Meter Hürden. Karin Richert(Leip- zig) und die deutsche 200-m- Meisterin Jutta Heine(Hannover) erreichten 11,1. Im Hochsprung mußte sich der schwe- dische Europameister Rickard Dahl mit einem enttäuschenden dritten Platz begnügen. Dahl übersprang nur 1,90 Meter. Der deutsche Rekordinhaber Theo Püll(Wolfsburg) siegte mit 2,02 Meter vor Peter Riebensahm Gre- merhaven) mit 1,94 Meter. Im Diskuswerfen der Frauen mußte die deutsche Meisterin Kriemhild Hausmann(Krefeld) eine Nieder- lage durch die Leipzigerin Doris Müller hin- nehmen. Mit 50,24 Meter blieb Hausmann um 1,20 Meter hinter der Leipzigerin zurück. Die deutsche Nationalstaffel der Frauen über vier mal 100 Meter kam mit 45,0 Sekun- den bis 0, 2 Sekunden an den deutschen Re- kord heran, den die mitteldeutsche Staffel 1958 mit 44,8 Sekunden aufgestellt hatte. Die Nationalstaffel lief mit Jutta Langbein, Anni Biechl, Brunhilde Hendrix und Jutta Heine in der gleichen Besetzung, in der sie vor kurzem beim Länderkampf gegen die Niederlande in Frechen bereits 45,3 Sekunden erreicht hatte. Die 45,0 sind gleichzeitig Eu- ropa-Jahresbestleistung. Eine italienische Nationalstaffel endete abgeschlagen mit 46,9 Sekunden auf dem zweiten Platz. Jetzt brauchen Sie täglich natürliche Vitamine! Gesund bleiben darum täglich„hohes C“ täglich neue natürliche Vitamine. Am Baum ausgereifte Apfelsinen aus dem sonnigen Florida werden dort für„hohes C“ ohne Schale zu Saft gepreßt. Modernste Konzentrier- und Tief kühlverfahren bewahren alle Vitamine, Wert- und Wirkstoffe. Natürlich haltbar bleibt der in Deutschland auf die ursprüngliche Saftstärke zurückgeführte Inhalt bis zur Offnung der Flasche. . * RRR RX Garantie KN Wir garantieren Ihnen. Flasche„hohes C“(0,7 J). rückgeführt. Luftabschluß abgefüllt und in der ungeöffneten Flasche haltbar. * Den hohen Gehalt von natürlichem Vitamin C(ca. 280 meg), Vitamin P(ca. 185 mg), Provitamin A und den Vitaminen Ba, Ba und Be von etwa 4 Pfund Florida-Apfelsinen in jeder Nur vollreif gepflückte, handausgelesene Apfelsinen werden ohne Schale zu Saft ge- preßt, sofort konzentriert, tiefgekühlt und in Deutschland auf ursprüngliche Saftstärke zu- „hohes C“ ist ohne Zuckerzusatz, ohne jegliche Konservierungsmittel und Farbstoffe unter g ä ——ñ 1 Glas„hohes C” ein Glas Gesundheit für den ganzen Tag lt .— 0 1 e Reinwollene KuP HOSEN mit der unverwöstlichen ö ——— 3 5 8 5 5 7 ene 5 5 88 2 2 8 8 er 7776757 Nutzen Sie unseren Erfeihrungsvorsprung! Des 8 IRoskET-W²eltpatent wurde in Meinnheim eingeführt von 5 KNACOE 3 PEIIT Mannheim OG, Jœlonken) und München · Stuttgart hausen keine Chancen einräumen. Seite 18 MANNHEIMER MORGEN S PORT Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Waldfried und Mydlinghoven nicht vertreten: Mit großer Spannung sieht die Turf Derbys(2400 m. 100 000 Mark) am Sonnt Favorit mit 43:10 ist nach seinem guten 50:10 notiert, Röslers Alarich (W. Gassmann) 70:10. 6 Wicht(W. Held) und bei nach den starken Die Starterliste: Gestüt Erlenhof Ares(A. Klimscha), W. Hunte Vogelhorst(K. Lepa), H. Pferdemenges Naretha P. Remmert); Ge- stüt Ravensberg Waidmannsheil C. Starosta) und Windbruch(H. Gummelt); Gestüt Rösler Alarich. Fuchs); Gestüt Röttgen Oculi J. V. D. Vlugt), Wicht(W. Held), Westorkan. Alafi) und Santa Cruz F. Drechsler); Gestüt Schlenderhan Maximum(W. Gagmann) und Asoka(G. Streit); Gestüt Zoppenbroich Wie- ner Walzer(O. Langner) und Kaiseradler(H. Bollow). Nach seiner ausgezeichneten Leistung im sieben Pferde Mohikaner, Maximum, Alarich, Wicht, Ares, Kaiseradler und Waidmannsheil nur knapp durch ein Länge getrennt durchs Ziel kamen, zählt der von dem großen fran- zösischen Steher Vieux Manoir abstammende Ares, der in Köln erst sein zweites Rennen bestritt, mit Recht zu den Favoriten. Ueber viel Ausdauer verfügt aber auch der Mangon- Hengst Alarich, der sich inzwischen als mäch- tiges Pferd noch verbessert hat. Ohne Frage lief der Asterios-Sohn Maximum in der Union überraschend gut, muß aber diese merkliche Formverbesserung erst noch be- stätigen. Bis zu seiner enttäuschenden Nie- derlage im Union-Rennen galt der vorher in künf Prüfungen ungeschlagene Wiener Walzer als unbestrittener Favorit. Für den Olymp- Sohn spricht der Ritt des Stalljockeys, der demnach nach Arbeitsleistungen wohl über Kaiseradler steht, der diesmal auf eigene Rechnung läuft. Von dem vierfachen Rött- Union-Rennen(2200 m), in dem die ersten gener Aufgebot verdient die klassische Sie- welt der Entscheidung des 91. Deutschen ag auf dem Horner Moor entgegen, zumal nach den überraschenden Ergebnissen der letzten bedeutenden Vorprüfungen— be- sonders des Union-Rennens— die Situation durchaus offen geworden ist. Wettmarkt- 5. Platz in der Union der Erlenhofer Ares (A. Klimscha) vor Röttgens Santa Cruz(F. Drechsler), die als einzige Stute im Felde Fuchs) Von den 15 noch teilnahmeberechtigten Dreijährigen werden 13 Hengste(Gewicht 58 Kilo) und eine Stute(66) am Start erwartet. Für die Ent- scheidung kommen sonst noch Wiener Walzer(O. Langner), Kaiseradler(H. Bollow), 67 und dem Schlenderhaner Maximum Regenfällen der letzten Tage zu erwarten- dem weichem Geläuf vor allem der Ravensburger Waidmannsheil(J. Starosta) in Frage. Unvertreten bleiben diesmal Waldfried(Menado, Arbeitsunterbrechung) und Mydlinghoven(Unionssieger Mohikaner verletzt). gerin Santa Cruz(Schwarzgold-Rennen und Preis der Diana) den Vorzug, doch ist die Aufgabe der Halbschwester Stanis, die erst- mals mit den besten Hengsten zusammen- trifft, keineswegs leicht. Mehr als nur eine Außenseiterchance besitzt Waidmannsheil, der als Spezialist für weichen Boden alle Be- rechnungen umstoßen kann. M. Klein für SW freigegeben Nach Rudolf Kraft(1. FC Kaiserslau- tern) und Werner Gutperle(Spygg Amici- tia Viernheim) steht nunmehr auch der dritte Neuzugang beim Aufsteiger SV Wald- Der Ertenloter Ates ist Derby-Jaborit Bis zu seiner enttäuschenden Niederlage im Union-Rennen gab man Wiener Walzer die größten Aussichten hof fest. Es handelt sich dabei um den 24- jährigen Manfred Klein vom Südwest- Oberligisten SV Saar 05 Saarbrücken. Schon seit einiger Zeit verhandelten die Waldhöfer mit diesem talentierten Spieler, der nunmehr von seinem Saarbrücker Ver- ein die Freigabe erhielt. Manfred Klein, der frühere Mannschaftskamerad von Klaus Sinn, zählte zu den besten Spielern von Saar 05 und ist als Seitenläufer gleicher- maßen wertvoll wie als Halb- und Außen- stürmer. Die Waldhöfer können nun noch einen vierten Neuzugang verpflichten.—.all Nur kurze Pause für Hary Nur eine kurze Wetfkkampfpause wird der 100-m-Weltrekordler Armin Hary FSV Frankfurt) wegen einer Muskelzerrung im rechten Oberschenkel einlegen müssen. Hary hatte sich am Mittwochabend bei kühler Witterung und einsetzendem Regen auf der 200-m- Strecke, die er in 20,9 Sekunden ge- Wann, die Verletzung zugezogen. Die Unter- suchung durch zwei Aerzte am Donnerstag ergab, daß die Zerrung nicht schwerer Natur ist. Die Olympiavorbereitungen erfahren nur eine geringfügige Unterbrechung. Harys Start am Sonntag in Rostock ist allerdings in Frage gestellt. Halla ist besser denn je— aber: ffleleor behagi die hitze in Rom nichi Winkler und Thiedemann über ihre Chancen bei den Olympischen Spielen Nur Hans Günter Winkler und Fritz Thiedemann stehen bisher als sichere Teil- nehmer an den olympischen Wettbewerben in Rom fest. Von den Springreitern müs- sen die Nachwuchskönner, wie der Deutsche Meister Hermann Schridde, Alwin Schockemöhle und Peter Stackfleth erst noch eine Ausscheidung mit den Ostzonen- Reitern Nitschmann(Halle), Fige(Hoppegarten) und Hartmann Potsdam) austragen. Die Besetzung der Military-Mannschaft wird am Wochenende bei der Ausscheidung in Luhmühlen sichtbar werden. Die zwei Dressurreiter werden noch aus dem Trio Josef Neckermann, Rosemarie Springer und Hannelore Weygand ausgewählt. Olympiasieger Hans Günter Winkler sieht den Ereignissen in Rom trotz der ita- lienischen Favoritenstellung mit Optimis- mus entgegen. Seine Ideal-Formel lautet: Das Handball-Programm am Wochenende. In der Südoberliga kommt es diesmal zum Heidelberger Derby Leon— Rot. Göp- pingen sollte sich in Eßlingen ebenso durch- Isstzen wie Ansbach in Zirndorf? Dem 9 Weilststten kann man dagegen in Zuffen⸗ In der Verbandsklasse spielt der TS Birkenau zu Hause gegen den KSC, dem es nicht gelingen dürfte, Birkenau in Gefahr zu bringen. In der Vorrunde hatte Ketsch auf eigenem Platz Mühe, den TV Brühl zu schlagen. Inzwischen sind die Ketscher stär- ker geworden, so daß sie auch in Brühl am Samstagabend als Favorit angesehen werden müssen. 98 Seckenheim geht gleichfalls mit den größeren Aussichten in sein Spiel gegen Tus Beiertheim, das in Karlsruhe statt- kindet. Offen ist der Ausgang der Begeg- nung TSV Rintheim— Turnerschaft Dur- lach, während Grötzingen auf eigenem Platz dem TV Knielingen das Nachsehen geben sollte. steht viel auf dem Spiel. Beide haben sich gegenüber der Vorrunde gesteigert, beide könnten das Spiel gewinnen. Unser Tip: 0. Weiter steht das Bergstraßenderby 09— 62 Weinheim im Vordergrund, dessen Ausgang gleichfalls offen ist. Darüber hinaus ist man gespannt, wie die Ausein andersetzung TG Laudenbach— TV Hemsbach enden wird. TSG Plankstadt geht als Favorit in das Spiel gegen FT Heidelberg. Wie die meisten der Spiele dieses Sonntags ist auch der Aus- In der Verbandsklasse ist Birkenau In dem Treffen in der Mannheimer Be- Zirksklasse zwischen VfL Neckarau und VfR % Heckarau- U im ſfliitelpunbet durch den KSC nicht zu gefährden gang der Spiele 99 Seckenheim— SV Ilves- heim und Sg Hohensachsen— HSV Hocken- heim offen. Pie Krebssee bringt dis beiden Nach Holspiele 64 Schwetzingen Sandhofen wird versuchen für die am Vor- sonntag erlittene Niederlage Revanche zu nehmen. Der Sc Käfertal muß sich gegen ISV Viernheim schon vorsehen, wenn er keine Pleite erleben will. Schon am Samstag haben bei den Tur- nieren in Edingen und beim ESV Blau- Weiß die Alten Herren das Wort. Auch die Hand- Pallschiedsrichter versuchen sich in Wein- heim wieder einmal im aktiven Sport. Be- sondere Bedeutung kommt den Turnieren in Seckenheim und Oberflockenbach zu. In Seckenheim wird das Pfisterer-Turnier statt- finden, dessen Turnierplan nicht überall Verständnis findet. In der Gruppe I sind SG Ketsch, 98 Seckenheim und SV Ilves- heim, zusammengefaßt, dagegen in der Gruppe IV die IB Mannschaften von 09 Wein- heim, 98 Seckenheim, 03 Ilvesheim und 46 Mannheim beisammen. Die vier Gruppen- sieger ermitteln anschließend den Gewinner des Wanderpokals der Brauerei Pfisterer.— Sechzehn Vereine bzw. Mannschaften haben zu dem Turnier des TV Oberflockenbach ge- meldet, darunter der SV Waldhof und 62 Weinheim aus der Bezirksklasse. Weitere Teilnehmer sind TV Neckarhausen, TV Schriesheim, ATB Heddesheim, SV 50 Laden- burg. Badenia Feudenheim, Polizei-SV, TG Heddesheim und der Veranstalter. Badische Meisterschaften im Schwimmen: Die Titelkämpfe der Springer werden Bei den badischen Meisterschaften im Schwimmen am Wochenende ist mit Aus- nahme der an den Münchner Olympia-Aus- scheidungen teilnehmenden Elitekräfte alles am Start, was im Lande Rang und Namen hat. Mannheim ist durch seine drei Vereine SVM, TSV 46 und VWM vertreten, wobei Allerdings die Vorjahresmeister Forst Scheufler(1500-m-Krauh) und Herbert Ober- meier(200-m-Brust) vom SVM ihre Titel nicht mehr verteidigen. Sie haben sich ent- schlossen, nur noch in Staffeln für ihren Verein zu starten und da auch Brust- schwimmer-As Martin Dürrschlag auf ärzt- liches Anraten vorläufig der Kampfbahn Fernbleiben muß, ist der SVM überhaupt mit keinem Herren vertreten. Das Stärkste Aufgebot entsendet der VWM, der die Kondition seiner Wasser- baller in Einzelrennen fördert und auch die Ax I10O0m-Lagenstaffel bestreitet. Der TSV 46 setzt vor allem auf seinen Rückenschwimmer Johann Blochmann auf der 100- und 200-m- Strecke und hat mit Gerhard Streibich und Ursel Dvorak zwei weitere Jugendliche ge- meldet. Vom SVM starten die Brustschwim- merinnen Pollmar und Kraus sowie Marliese Kuhn auf den beiden Kraulstrecken. Die Meisterschaften der badischen Sprin- ger, die traditionsgemäß immer zusammen mit denen der Schwimmer ausgetragen wer- den, müssen in Ettlingen allerdings aus- fallen, Zu dieser Maßnahme entschloß sich BSV-Springwart Richard Lackus(Mann- heim) einmal wegen der schlechten Brett- verhältnisse in Ettlingen und zum anderen wegen des Fehlens der beim internationalen JU Sum und Voll vertreten Mannheim zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt Lehrgang in Bad Kissingen weilenden Springerasse aus Mannheim und Heidelberg. Man will nunmehr nach Ablauf der um- kangreichen sommerlichen Lehrtätigkeit eine „echte“ Meisterschaft durchführen und hat die Freibäder von Weingarten oder Mann- heim in Aussicht genommen. Hierbei kön- nen dann alle Titelanwärter starten. 8 SpVgg Sand- 2 oken and 8 Käfertal SV Viernheim. Italienische Geschmeidigkeit und deutsche Dressur. Der große Sieger von Stockholm hatte zeitweilig ein Uebergewicht von fünf bis sechs Kilo, aber durch eine Einschrän- kung des Speisezettels wurde er bald be- seitigt. Außerdem ist der 33jährige immer bemüht, mit den Nachwuchsreitern in allen Dingen Schritt zu halten.„Vielleicht mache ich manchmal auch etwas, was ich in mei- nem Alter nicht mehr sollte. Aber ich denke eben, wenn ich mit den Jungen nicht mehr mitkomme, wie soll ich dann in der Lage sein, Raimondo und Piero d' Inzeo zu schla- gen!“ Winkler geht mit„Halla“ als Pferd Nr. 1 nach Rom. Nach seiner Meinung ist die 15 jährige Stute noch besser in Fahrt, Als vor vier Jahren in Stockholin. Als zwel⸗ tes Pferd wird er die zehnjährige„Laila“ mitnehmen, Weil sie routinierter ist, als der hochveranlagte siebenjährige„Romanus“. Ueber den olympischen Parcours meint Winkler:„Er wird so gebaut sein, daß man unbedingt Chef oben“ bleiben muß, vor allem im Galoppsprung. Wer einmal ver- kantet, holt sich unweigerlich einen. Fehler, und wer einen Irrtum begeht, für den ist der Traum von einer Medaille ganz aus.“ Bekanntlich hat Winkler auch die Ab- sicht, an der Military mitzumachen. Das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei steht dieser Ambition aber skeptisch gegenüber. Man erinnert an das Risiko einer Verletzung gerade in diesem schwie- rigen Gelände wettbewerb, was sich für das später stattfindende Springreiten verhäng- nisvoll auswirken könnte. Das Reiterpech hat den 42jährigen Fritz Thiedemann in letzter Zeit so verfolgt, daß es auf seine Stimmung nicht ohne Einfluß geblieben ist. Ein Glück, daß der Elmshorner trotz allem seinen Humor nicht verloren hat. Für die olympischen Wettbewerbe würde „Fritze“ seinen Platz am liebsten einem jun- gen Reiter abtreten, aber er weiß natürlich auch, daß man auf seine Erfahrung und Routine gerade im Hexenkessel einer olympi- schen Entscheidung nicht verzichten kann. Thiedemann hat auf„Finale“ verzichten müssen, und auch„Retina“ machte ihm wegen dauernder Krankheit viel Kummer. „Mir selbst liegt das heiße Klima von Rom gar nicht, und dasselbe gilt auch für meinen braven Meteor.“ Deshalb hat der Europameister auch schon immer daran gedacht, mit„Godewind“ zu starten, und„Meteor“ in Reserve zu halten. Wer aber den launischen und gern simulie- renden„Fatzke“ kennt, weiß, daß Thiedemann bei dem Gedanken an Rom nicht ganz wohl ist. Ueberhaupt denkt der hervorragende Reiter allmählich an den Rücktritt, zumal er sich nach so vielen Starts bald einmal ganz seiner Familie widmen möchte. 5 EK. Dobbratz Badische Wasserball-Landesliga: In zei Auswärtsspielen J6 Jore des U Nach zehn Jahren in Karlsruhe wieder einmal ein Sieg des KTV über den KSN In der badischen Wasserball-Landesliga gewann der Tabellenführer VW Mannheim sein Auswärtsspiel im Nagoldbad beim 1. BSC Pforzheim genau so sicher wie die erste Partie und warf mit 9:2(6:1) Treffern auch ein schönes Torverhältnis heraus. Der VWM hat damit die Runde beendet und War- tet auf den Ausgang des letzten Treffens zwischen Nikar Heidelberg und den Pforz- heimern, wobei im Falle eines Heidelberger Sieges dann ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft notwendig würde. VW Mannheim 4 28 Nikar Heidelberg 3 14:16 4:2 1. BSC Pforzheim 3 5.20 0.6 Ein weiteres Spiel führte den VW Mann- heim in dieser Woche innerhalb der badi- schen Pokalrunde mit dem SV Nikar Heidel- berg zusammen und im dortigen Freibad am Tiergarten trennte men sich mit 7(3:2. Im Tor des VWM vertrat Diochon den verhin- derten Hunzinger recht ordentlich. Die Mannheimer Treffer erzielten Nowoczyn(3), Bauder(2) Pfister und Ziemer(je D. Eine große Sensation gab es in Karlsruhe, wo der KTV 46 nach zehnjähriger Pause wie- der einmal den KSN 9g schlagen konnte und mit 6:3 einen verdienten Sieg heraus warf. KTV 46 Karlsruhe„ VW Mannheim„ 3 KSN 99 Karlsruhe„„ Nikar Heidelberg„ SV Mannheim 2 4:31 0474 Am Montag stehen sich um 19 Uhr im Stollen wörthweiher im ersten Kreisklassen- spiel der Gruppe Nord VWM II und SV Mannheim gegenüber, während am Mitt- woch VWM I das schwere Pokalspiel beim KTV 46 Karlsruhe zu bestreiten hat. C. B. Tour: Doppelsieg der Franzosen Die fünfte Etappe der Tour de France endete, ebenso wie der vorausgegangene Ab- schnitt, am Donnerstag mit einem Doppelsieg der französischen Nationalmannschaft. Welt- meister Andre Darrigade siegte diesmal im Spurt vor dem Vortagssieger Jean Graczyk. Auch die 189 Kilometer von Caen quer durch die Normandie nach Saint Malo wurden wie- der in einem tollen Tempo gefahren. 4:21,21 Stunden, das entspricht einer Durchschnitts- geschwindigkeit von rund 43,362 km /st lau- tete die Zeit der aus fünf Fahrern bestehen- den Spitzengruppe, in der Joseph Plankaert (Belgien), Joop de Roo(Holland) und Camille le Menn(Regionalmannschaft Mitte) die Plätze drei bis fünf belegten. 20 Kilometer vor dem Ziel hatten Darrigade und seine Begleiter ihren Vorstoß unternommen. Pierre Beuffeuil(Regionalmannschaft Mitte) flel erst kurz vor dem Etappenort etwas ab und wurde mit zehn Sekunden Rückstand sechster. Das gelbe Trikot behielt der Vorjahres- zweite Henri Anglade von der„Equipe Tri- colore“, der sich in einer aus über 30 Fahrern bestehenden Verfolgergruppe befand, aus der mit 39 Sekunden Rückstand hinter den Ausreißern Nino de Filippis(Italien) den Spurt um den 7. Platz vor Pierre Ruby Re- gionalmannschaft Mittel) und Jean Gainche (Regionalmannschaft West) gewann. Jean Gracyk verdrängte in der Gesamtwertung . Holländer Wim van Est vom zweiten Atz. Das Hauptfeld folgte erst mit einem Rückstand von 3:45 Minuten. In dieser Gruppe befanden sich unter anderen Nen- eini(Italien), Pauwels(Belgien), Simpson (Grohbritannien) und Grossard(Regional- mannschaft West), der das gelbe Trikot auf der dritten Etappe gewonnen hatte. Diese Vier sind in der Gesamtwertung wieder um einige Plätze abgerutscht. Der Gesamtstand mach der fünften Etappe: I. Henry Anglade (Frankreich) 25:23:22 Stunden, 2. Jean Graczyk(Frankreich) 34 Sekunden zurück, 3. Wim van Est(Holland) 50 Sekunden, 4. Ercole Baldini Ctalien) 3:49 Minuten, 5. Jean Adriänssens(Belgien) 4:07, 6. Joseph Planckärt(Belgien) 4:38, 7. Martin van den Borgh(Holland) 5:05, 8. Eddy Pauwels Bel- gien) 5:33, 9. Joseph Groussard(Regional- mannschaft West) 5:51, 10. Gastonl Nencini (Italien) 6:18. Maria Bueno u. Sandra Reynolds bestreiten in Wimbledon das Damen-Finale Die Wimbledon-Siegerin von 1959, Maria Esther Bueno(Brasilien), und die Südafrika- nerin Sandra Reynolds erreichten am Don- nerstag das Finale im Damen-Einzel bei den 74. All England-Tennismeisterschaften auf den Rasenplätzen von Wimbledon. Maria Bueno mußte ihren ersten Satz im dies- jährigen Wettbewerb gegen die Engländerin Christine Truman abgeben, blieb aber mit 6:0, 5:7, 6:1 noch unangefochten Siegerin. Auch die zweite Engländerin, die ins Semi- finale gelangt war, die im Tischtennis und Landtennis gleichermaßen gute Ann Haydon, mußte ihre Hoffnungen auf das Endspiel begraben, denn sie scheiterte zn der Süd- afrikanerin Sandra RenHyol d Hit 3 8, 6:2, 4:6. Die Südafrikanerin die im Viertelfinale die Vorjahrsfinalistin Barlene Hard àuüsgeschal- tet hatte, kam gegen Ann Haydon zu ihrem zweiten großartigen Erfolg und dürfte im Endspiel der Brasilianerin Bueno harten Widerstand entgegensetzen können. Sandra Reynolds war nach ihrem Erfolg recht zuversichtlich.„Ich hoffe, daß ich Ma- ria im Endspiel schlagen kann. Im vergange- nen Jahr haben wir fünfmal gegeneinander gespielt. Viermal habe ich auf Hartplätzen gewonnen und einmal auf Gras verloren.“ Dann fügte die Südafrikanerin hinzu:„Aber gegen Ann Haydon habe ich überhaupt zum erstenmal gewonnen. Ich hatte sie als meine stärkste Gegnerin betrachtet. Als Ann im letzten Satz mit 4:2 führte, sah ich schon meine Hoffnungen entschwinden.“ Nach ihrer schwachen Vorstellung im Einzel der Damen und Herren gab es für die Amerikaner wenigstens im Damendoppel ein kleines Trostpflaster. Die erst 17 Jahre alte talentierte Karen Hantzen erreichte zu- sammen mit Janet Hopps das Endspiel im Damendoppel durch einen 8:6-, 6:3-Sieg über die Engländerinnen Shaila Armstrong/ De- irdre Catt. Für Rom meldeten 70 Länder Siebzig Länder hatten bis zum Melde- schluß am 30. Juni beim Organisationskomi- tèe der Olympischen Spiele in Rom ihre Nennungen abgegeben. Am letzten Tag traf auch die Meldung der Sowjetunion ein. Falls alle gemeldeten Nationen in Rom antreten, werden die XVIII. Olympischen Spiele eine Rekordbeteiligung bringen. Die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki hatten mit bisher 69 Ländern das höchste Teilnehmerergebnis. Oberramstadt in Viernheim Die Ringerstaffel des SRC Viernheim setzt am Samstagabend auf eigener Matte die Reihe der Freundschaftskämpfe fort. Dies- mal wird Viernheims Gegner die Mannschaft von SKG Oberramstadt sein. Die Gästestaffel ist als sehr kampfstark einzuschätzen. Erst Kürzlich behauptete sie 8 zweimal gegen ASV Lampertheim. ASV Lampertheim löst am Samstagabend beim hessischen Oberligisten ASV Kleinost- heim seine freundschaftliche Rückkempfver- pflichtung und wird dabei kaum um eine neuerliche Niederlage herumkommen. all Schöppner-Kampf im US-Fernsehen Der Weltmeisterschaftskampf im Halb- schwergewicht zwischen dem amerikanischen Titelverteidiger Archie Moore und dem Europameister Erich Schöppner aus Witten am 8. August in Toronto wird von der ame- rikanischen, Fernsehgesellschaft ABC in Kanada und den Vereinigten Staaten über- tragen werden. Allerdings ist die nähere Um- gebung Torontos ausgeschaltet. ABC wird 165 000 Dollars(rund 693 00 DW) kür die Rechte bezahlen. Ursprünglich hatte Tele- prompter 200 000 Dollars(rund 840 000 DM), einschließlich Radio- und Filmrechte, ge- boten, war jedoch von dem Vertrag zurück- getreten, nachdem der Kampftermin vom 18. Juli auf den 8. August verschoben wor- den war, weil Moore noch fast 25 Pfund Uebergewicht hatte. 1 J * 5 Von n S—— 0 b n g 0 Akt! IIIA 5 i . 8 2 2 2— ——— ——— —— 25 Jahre im Dienste der Erfrischung Ja, es ist schon 25 Jahre her, daß wir die erste gleichen bewahrten Ouelitãt zu haben ist. Für Flasche, Coca-Cola“ verkauften. dieses feste Vertrauen, das uns immer neuen So schnell wie die Zeit vergangen ist, so schnell Ansporn gibt, möchten wir ihnen allen heute vo. ist auch die Zahl der Freunde von„Coca-Cola“ Herzen danken. Wir werden immer alles tun, gewachsen. Sie alle halten es für selbst- all unsere Erfahrungen und unser Kohn verständlich, daß dieses unnachahmliche nutzen, damit unsere alten und neuen Freunde Erfrischungsgetranłk immer und überell in der Sie sind freundlich eingeladen, unseren Ihnen allen gilt auch weſterhin modernen Betrieb zu besichtigen. der freundliche Hat: Bitte, rufen Sie uns an, damit wir einen 5 Termin vereinbaren köônnen. N 155 8 Wilhelm Müller Mach mal Pause. das 1 Mannheim, Neckarauer Straße 161/I78, Telefon 418 41. 3 erfrisc S SHOUT ZMAR GF 5* Seite 20 MANNHEIMER MORGEN Freitag, 1. Juli 1980/ Nr. 149 Ihre Fabrik tragt die Nummer I und liegt erte 30 m von Petting entfernt. Eine ge- mauerte Umfassung schiitzt das Gebdude wie eine Kaserne. Am Eingang stehen Soldaten mit auf gepflanztem Bajonett, die jede Person Kontrollieren. Im Moment, da Frau Son Mei- lang(Schönes Veilchen) durch das Haupt- Hortal gelit, weist sie ihre Arbeiterinnenkarte dor: Nummer 5160. Frau„Schönes Veilchen“ it namlich eine„Heldin der Arbeit“. In der Eingangshalle der Fabrik befindet sich eine riesige Tafel, die einè ganze Wand bedeckt. Etua æwanzig Männer- und Frauen porträts ind hier ausgestellt und die 88 jahrige Frau Son thront inmitten dieser Ehrengalerie als verdiente Forxampferin der Arbeit. Verschanzt hinter einem Wall von Tee- tassen sitzt mir Frau„Schönes Veilchen“ ge- genüber und erzählt mir ihr Leben als chine- sische Stachanowitin. Sie stammt aus Ching Tao in der Provinz Shantu und spricht einen chinesischen Dialekt, den selbst mein offi- Zieller Uebersetzer nicht versteht. Nachdem wir uns eine Stunde unterhal- ten haben, machen sich bei Frau Son An- zeichen der Ungeduld bemerkbar; schließ- 8 Biß ins Gesa Gegen die Staatsgewalt Daß man bei Südfranzösinnen vor- sichtig sein muß, wird ein Lyoner Poli- Zist wohl nie vergessen: Er sollte die 28 jährige Brünette Muguette Mercier wegen öffentlicher Ruhestörung abfüh- ren. Muguette war von ihrer Schuld keinesfalls überzeugt und gab dem auch laut Ausdruck. Der wackere Ordnungs- hüter aber ließ sich nicht beirren und führte sie weg. Doch Mademoiselle Mer- ier gab nicht auf. Der Polizist fühlte plötzlich in einem schwer beschreib- lichen Körperteil einen stechenden Schmerz. Mademoiselle hatte ihn in sein Sitzfleisch gebissen. Der Richter diktierte ihr eine auf Bewährung aus- gesetzte viermonatige Gefängnisstrafe und eine Geldbuße von 300 DM wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung zu. f 1 lich meint sie sorgenvoll, sie müsse die Ar- beit in ihrer Abteilung kontrollieren. So geht sie denn von einer Maschine zur anderen, erneuert zerrissene Fäden, sorgt für eine regelmäßige Produktion und instruiert noch dazu eine Equipe von 24 jungen Mädchen und Burschen in der Rohstoff behandlung. An der Wand prangt eine von roten Fähn- 5 1 Obwohl es ein Schönes belchen ls Heldin der Arbei Besuch in einer rotchinesischen Textilfabrik/„Mustergenossin“ erzählt lein umrahmte Inschrift:„Die Abteilung der Genossin Son ist um 12 Prozent dem Plan- soll voran“. Die Ehre, fotografiert mit Lob- sprüchen an der Wand zu hängen, fordert allerdings auch ihren Tribut: sie verlangt von der Musterarbeiterin eine dauernde Anspannung aller ihrer Nervenkräfte. Frau Son weiß, daß sie„das Gesicht verliert“ wie der Chinese bildlich sagt— wenn sie ihre gehobene und privilegierte Stellung aufgeben sollte. So ist sie also die Gefangene ihres eigenen Ruhmes; sie käampft darum, ihn zu wahren, und breitet daher ohne irgend- welchen Stolz vor ihren Genossinnen die Trophäen ihrer Stachanow-Siege aus. 210 Lüan sind, für chinesische Verhält- nisse, ein kleines Vermögen. Und Familie Son bringt jedes Monatsende einen Ueber- schuß der Staatsbank, die ihr dafür einen Jahreszins von 7 Prozent vergütet. Frau Son zahlt übrigens keine Steuern und kann, wie alle Hausfrauen der Welt, von Spar- batzen träumen. Aber sie zahlt, wie jede Arbeiterin im Betrieb Nr. 1, im Monat 1 Prozent ihres Lohnes an die Gewerk- schaftskasse. Als Gegenleistung sorgt dafür die Gewerkschaft für die Freizeitgestaltung, und organisiert auch wöchentlich Vortrags- abende über Industrialisierung, Landwirt- schaft, Marxismus usw. Anwesenheit ist ob- ligatorisch. Für Frau Son sind Marx, Engels und Lenin Namen von Helden. Sie kennt zwar ihre Ideologien nur sehr oberflächlich, aus dem ganz einfachen Grund, weil sie weder schreiben noch lesen kann. Heute be- sucht sie Abendkurse und schlägt sich tapfer mit den paar tausend chinesischen Schrift- zeichen herum, die man immerhin kennen muß, um eine Zeitung lesen zu können. Seit einiger Zeit verbreiten die Zeitun- gen, die Verkaufsläden in der Stadt und auf dem Land eine neue Kampagne: Das Re- gime will unter der eintönig-blauen Uniform und unter dem Arbeitskittel der Lokomotiv- Führerin wieder das Frauliche zu seinem Recht kommen lassen. Sie haben die weib- liche Koketterie neu entdeckt. Deshalb ver- fügten die Machthaber in Peking, daß von nun an die Textilfabriken fröhliche und far- benfreudige Qualitäten herausbringen müß- ten. Ich befragte Frau Son auch über diese Wandlung, die jetzt dem ganzen Land frische und leuchtende Farbflecken aufsetzen soll. Ihre Antwort war ein bejahendes Kopf- nicken. Frau Son stimmt immer mit den Behörden überein; als„Heldin der Arbeit“ und Mustergenossin stellt sie sich gar nie die Frage, welche Konsequenzen ihr Nein haben könnte. Wahrscheinlich denkt sie überhaupt nicht an so etwas. Denn die Chi- nesen sagen seit Jahrtausenden„Ja“ zu ihren Regierungen. Darin liegt ihre Stärke, aber auch ihre Beschränkung. Incopag Gefängnis ist: 5 Die 30 Gefängnisse, die die britische Re- gierung mit einem Kostenaufwand von rund 140 Millionen DM bauen will, um einem „noch nie dagewesenen Ueberhandnehmen der Verbrechen“ gerecht zu werden, sollen mit allem Komfort für die Gefängnisauf- seher, aber auch mit einigen Annehmlich- keiten für die Insassen ausgestattet werden. Der britische Innenminister Richard But- ler teilte kürzlich auf einer Pressekonferenz mit, das erste der geplanten neuen Gefäng- nisse in Blundeston in der Grafschaft Suf- folk werde eine hauseigene Fernsehanlage erhalten. Des Nachts, wenn sich die Pforten Hinter den 300 Zwangsgästen in den vier Blocks geschlossen haben, wird ein Aufseher einen Stock tiefer alle Hauptgänge auf einem Fernsehschirm überwachen. Butler Sagte, wenn die Anlage sich bewähre, werde sie in sämtlichen der neu geplanten Gefängnissen installiert werden. In den neuen Anstalten werden Metall- sägen und ähnliche Ausbrecher-Werkzeuge veraltet sein. Die Häftlinge müßten sich Eskimo- Urlaub Mer uill arktische Rotforellen angeln, Seehunde jagen, Büffel erlegen oder in einer von Tranlampen erleuchteten halbkugel- förmigen Eisblockhutte mit den Eskimos ein Stuck rollen Wals peck essen? Interessenten önnen sich an das jett in Ottaua eröffnete Touristenhüro für die kanadischen Nordwest- gebiete wenden. Die Regierung hat dieses Büro eingerichtet, da die Zahl der an einer Arktisreise interessierten Touristen stͤndig ecchgt. Fernsehen hinter geräumigen Glasfenstern 1 Britische Regierung will Verbrechen mit Haft-Komfort begegnen schon Diamantschneide werkzeuge beschaf- fen, um die Manganeisenstäbe der Fenster der neuen Gefängniszellen zu durchsägen. Dafür gibt es die winzigen Zellenluken in den neuen britischen Anstalten nicht mehr. An ihre Stelle treten geräumige, 0,90 guf 1,20 m große Fenster, die in 16, in harten Stahl gerahmte Scheiben geteilt sind. Die neuen„Unterkünfte“ sehen Außenmauern von nur 2,50 m Höhe vor, denen ein 3,50 m breiter Gürtel aus Maschen- und Stachel- drahtverhau vorgelagert ist. Die Arbeitsaus zeichnungen der Textilheldin Son nehmen eine beachtliche Wandfläche im Betrieb ein. Sie verweisen auf die vorbildlichen Leistungen dieser Frau, machen sie aber auch zur Gefangenen des eigenen Fleißes. Denn sie muß sich in„Hochform“ erhal- ten, wenn sie nicht ihre mühsam erarbeitete Stellung auf's Spiel setzen will. Bild: INCOPAG Die Spionage wird wissenschaftlich: Satelliten und Elektronen ersetzen Agenten US-Verteidigungsministerium plant„vollautomatischen“ Geheimdienst Der Luftzwischenfall von Swerdlowsk hat dem Programm des amerikanischen Geheim- dienstes Auftrieb gegeben, das die Spionage auf eine ganz neue, hauptsächlich wissen- schaftliche Basis stellen soll. Die ersten Schritte dazu waren schon getan, als die So- Waets das amerikanische Erkundungsflug- zeug am 1. Mai vom Himmel holten und da- mit— wenn auch vermutlich mit ziemlich viel Glück— die Unzulänglichkeit derartiger „herkömmlicher“ Methoden buchstäblich aller Welt vor Augen führten. 1 Nach Angaben des amerikanischen Ver- teidigungsministeriums läßt sich das künf- tige Verfahren für die Erlangung der„zum Ueberleben im Ernstfalle“ notwendigen In- formationen in vier Stufen gliedern: 1. Ende 1962 soll das Satelliten-Projekt „Samos“ in sein entscheidendes Stadium tre- ten, und rund ein Jahr später soll die Erd- oberfläche von zahlreichen dieser Satelliten beobachtet werden. In diesem Zusammen- Harig wird mit Hochdruck an der Entwicklung einer Kamera gearbeitet, die eine interkon- tinentale Rakete aus einer Höhe von an- nähernd 500 Kilometer fotografleren kann. „Samos“ soll die Stützpunkte solcher Raketen Freiꝛuillig ↄ¾ei Vochen im Luftschutæleller Oma Ellis war zufrieden/ Amerikanischer Forschungsversuch Die Neugierde von Oma Ellis ist befrie- digt: die 72 Jahre alte Dame hatte wissen Wollen, wie sich wohl Menschen benehmen, die zwei Wochen lang, völlig von der Außen- welt abgeschnitten, in einem Luftschutz- bunker leben müssen. Deshalb hatte sie sich dem amerikanischen Forschungsinstitut zur Verfügung gestellt, das mit ihr und 29 an- dern Frauen, Männern und Kindern in einem etwa 24 Quadratmeter großen Luft- schutzraum in Pittsburg einen entsprechen- den„Großversuch“ durchführte, der vor wenigen Tagen zu Ende ging. Als die„Ver- suchskaninchen“ wieder ans Tageslicht ent- lassen wurden, fragte man Oma Ellis, war- um sie sich in ihrem Alter zu dem Versuch gemeldet und wie es ihr gefallen habe, Die Antwort:„Ach wissen Sie, ich bin eben im- mer noch ein bißchen neugierig. Und ich muß sagen, es war recht interessant“. Direktor James Altman vom Us-For- schungsinstitut, der im Auftrage des„Am- tes für Zivilverteidigung“ den Versuch ge- leitet hatte, sagte, man habe feststellen wol- len, wie Menschen verschiedenen Alters un- ter solch schwierigen Bedingungen leben: „Wir sind zufrieden und überrascht. Wider Erwarten haben sich keinerlei Symptome von Streitsucht und Aggressivität gezeigt. Ganz im Gegenteil haben wir festgestellt, daß sich die Menschen ihrer gemeinsamen schwierigen Lage bewußt waren und sich alle Mühe gaben, sich einzuordnen“. Karten- und Brettspiele waren die ein- zige Abwechslung für die Eingeschlossenen. Radio, Fernsehen und Tageszeitungen waren verboten. Die Freiwilligen berichteten, sie hätten sich trotzdem nach verhältnismäßig kurzer Zeit eingelebt und an die neue Um- gebung gewöhnt. Nur die Kinder hätten an- fänglich großes Heimweh gehabt. erkunden und Informationen über neue Mili- tärflugplätze, Truppen konzentrationen, Auf- marschstraßen und ähnliches zur Erde schik- ken. Untrennbar damit verbunden ist das „Midas“-Programm, das ebenfalls den Bau von Beobachtungs-Satelliten umfaßt. Zu die- ser ersten Stufe gehört auch der Ausbau eines Radar- Systems, das nicht mehr durch die Krümmung der Erdoberfläche behindert wird. 02 Die verpellständigung eines auf den ersten Blick höchst prosaisch anmutenden Verfahrens: Die Uebersetzung russischer Texte in die englische Sprache, und zwar 90- mal schneller, als ein Mensch diese Arbeit zu bewältigen vermag. Die Bedeutung dieser Aufgabe wird durch die Tatsache klar, daß 90 Prozent des Materials, das der Geheim- dienst auswertet, auch in der Sowjetunion nicht als„geheim“ gilt. Es handelt sich viel- mehr um zwar meist„frisierte“, aber doch veröffentlichte Berichte, die für einen ge- wiegten Kenner wertvolle Informationen etwa über die Entwicklung der Industrie im anderen Lande liefern. 3. Die Entwicklung eines„automati- schen Spions“ im Miniatur- Format, der nicht nur Geräusche, sondern auch Hitzegrade, Be- Wegungen sowie Lichtstärken registrieren und sie an Zentralen des Geheimdienstes Weitergeben kann. Nach amtlichen Angaben würden solche elektronischen Geräte im Kriegsfalle zu Tausenden im Feindesland abgeworfen werden. 4. Die letzte angestrebte Stufe der Spionage in absehbarer Zukunft liege sich kast schon als„Vollautomatisierung“ des Ge- heimdienstes bezeichnen— wenn er selbst- verständlich auch nie ganz auf menschliche Kräfte verzichten kann: Viele„Tonnen“ In- formationen sollen durch Elektronen-Hirne in kürzester Zeit nicht nur gesichtet, sondern auch sofort ausgewertet werden. Dies alles bedeutet nicht, daß die mensch- lichen Spione in Pension werden gehen müs- seni. Aber sie werden in naher Zukunft zum größten Teil nicht mehr jene etwas aben- teuerlichen Typen sein, an deren Taten sich das Filmpublikum ergötzt, sondern hoch- qualifizierte Wissenschaftler. Schnaps- Ideen eines 200. Geburtstages „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“, lautet eine alte deutsche Spruchweiskeit, die beide Komplexe streng trennt. Man kann diese „Sachgebiete“ aber auch verbinden: Indem man eine Dienstreise zum Geburtstag eines berühmten Schnapses unternimmt. Und dann ist die alte Vollesweisheit plötzlich nicht nur deutsch, sondern auch dänisch. Weil der Schnaps zwar heute in Flensburg gebrannt wird, sein 200 Jahre alter Geburtstag aber auf dänischem Gebiet liegt. In Bommerlund namlich. Und daraus erklärt sick ja jetzt der Name des letzte Woche mit Festreden, Festessen, fest Trinken und Gedenhestein voluminòs gefeierten Lebens- wassers, bei dessen Genuß im allgemeinen an- dachtsvolle De- Stille herrscht. Und es, wäre ziemlich Aqua-witzlos, diesen Namen auszu- sprechen weil er's gar nicht nötig hat. Wenn man ihn aber nötig kat— und das scheint in Dänemark relativ oft der Fall zu sein— kommt es manchmal zu Pflaumereien. Weskalb man den besagten Schnaps auch gern mit einer Pflaume trinłxt. Tradition ist etwas Heiliges, und dort, wo einstmals die Ochsengespann-Bahn- Raststätte Bommerlund lag, uimmelt es von Tradition. Dort verlief schon vor uber 5000 Jahren der „Ochsenweg“ als die wichtigste Handelsstraße von Skandinavien nach dem Suden die noch bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts benutzt wurde. An diesem„jütischen Heer- weg“, den man heute als schmales Sandband Wenige Kilometer nördlich der deutschen Bun- desgrenze besichtigen kann, lag die Wikinger- metropole Haithabu, zogen Fürsten, Edelleute, Kaufleute, Handwerker und Soldaten von Viborg nach Hamburg oder von der Oder in Richtung dahin. Und hatten naturlich Durst, den sie Mitte des 18. Jahrhunderts in der ge- mutlichen Erfrischungsstation des Hoteliers und Gastwirts Peter Schwennesen löschen konnten. Dieser Gastwirt bekam eines Tages Besuch von einem kranken und des Bargelds völlig baren französischen Reiteroffiaiers, der sich für seine nicht unbeträcktliche Zeche mit einem geheimnisvollen Schnapsrezept revan- chierte. Peter Schwennesen griſf zu, erhielt von seinem König Friedrich V. die beantragte Kon- zession und brannte— nicht eta durch, son- dern das Feuerwasser, das er nach seinem Wirtshaus in der Heide benamste, Erstmals destillierte der Wackere die kunftige Attrak- tion seines Hauses am 27. Juni 1760; heute destilliert in seinem hochprozentigen Geiste die Flensburger Firma Dethlehsen, Sachwalterin scharfer Sachen, die auch den Rum an ihre und die Fahnen ihrer Kundschaft geheftet hat. Kein Wunder, daß letzte Woche in Bommer- lund etwas los war: 200 Jahre sind duch in unserer schnellebigen Zeit kein Pappenstiel, unc wes der Flaschenhals voll ist, läuft der Mund über. Seine Hoheit Prinz Friedrich Fer- dinand von Schleswig-Holstein enthüllte an der historischen gastlichen Stätte, die mög- licherweise wieder aufgebaut werden soll, vor hunderten geladener Gũste einen Gedenkstein des Kieler Bildhauers Rößler, und die jubi- lierte Firma übergab einem dänischen Hei- matforscher einen namhaften Betrag, der in- tensivere Nachforschungen in der Geschichte des alten Ochsenweges ermöglichen soll. Auch der schleswig-holsteinische Ministerprãsident, Kai Uwe von Hassel, hatte sich für einen spùteren, neuerlichen Festakt als Geburtstags- gast angesagt, was durchaus keine Schnaps- Idee, sondern die verdiente Anerkennung brennender Bemuhungen um geistige An- regung, Verdauungsförderung und Völker- freundschaft war. Diese Völker freundschaft kam beim an- schließenden„Frokosten“(was so viel wie Fruhstuc heißt) unter wehenden Fahnen, bei kübschen historischen Gastwirts- und Kell- Rerinnentrachten, mit Toaste und Schwarzbrot, riesigen Schinken, Würsten, Küsemonumenten und gewaltigen Ballen goldgelber Butter ein- druclesvoll zum Ausdruck: Die Dänen, denen der fröhliche Anlaß sichtlich ins gastfreund- liche Mark gefahren war, zauberten für ihre deutschen Gãste eine wahrhaft„köstliche“ Ge- burtstagsrunde, bei der sich wieder einmal erwies, daß Essen und Trinken Leib und Seele zusammenhält. Der gleichen Ansicht schienen übrigens die jungen Bundes mariner in der alten Stadt Flensburg zu sein, die in Zeiten unseligen An- gedenkens fur ein paar Tage„Reichshaupt- stadt“ war, herrliche alte Baclesteinbauten be- sitzt und in deren hübschen„Gnomenkeller“ am bunten Butzenfenster in Plattdeutsch die weise Inschrift steht:„Wenn aber de hoch- Wohllöbliche un wise Rat sik in lange un Were Sitzungen for dat gemene Wohl afrachet hett un en betten öwer de Tid nach Hus kommt, so hett dor Keener sin Näs darin 2˙¹. teen und sin damliche Snafereien to maken.“ Snaſtereien zum 200. Geburtstag eines nordi- schen Schnapses seien ausnahmsweise erlaubt, Wenn der Chronist und Mittrinker aus den mehr weinseligen Gebieten südlich der Main- linie stammt und es nicht opportun findet, aus- gerechnet uber Schnaps biersernst zu schreiben. Hans-Werner Beck Gulasch ungarische Art, pikanter Sauce Dose, 300 g Ges.-Inh. Wiener Hackbraten Dose, 300 f Ges.-Inh. in Westfälische Hausmacher Leberwurst grob u. fein, 330-g-D Deutsches Corned Beef Srob, 340-g-Dose; Malayd- Naturreiner Heringsfilet Deutsche Ananas 88 Bienenhonig 388 ie 1 n Molkereibulter in Stücken, 567.g-Dose; 73 Importware, 500-g-Glas.* 100-g-Dose, 3 Stück 9 250-g- Paket 9 californische deutscher Folke Amerikanisches 9 Pfirsische Obst-Sekt e süß-sauer i Hönnerklein 1 25 halbe Frucht, geschält 1 78„Cabinet“ 1 85 sterilisiert, ½ Glas a 5 Hals und Rücken, 500 g 7 11 Dese 822 0 9 1/1-Flasche mit Steuer 9 2 2 5—— Amerikonische Södofrik. junge 1958er Holländische Hännchen Brechhohnen Bordedux blanc frische Eier bratfertis— inlesend ungefärbt, fadenfrei 1 38 NHalbsüß, Frankreich 1 98 Klasse B 1 75 1„ 2 50 1* Dose 794 8 5 1/½1-Flasche mit Glas, 9 6 Stück in der Packung 7 355 7 ose J, Lachsschinken im Stück od. geschnitten 1 45 100 SS O7, 7 8 u. 26 Nähe Wasserturm 1.58 Unser Haus ist am samsteg, 2. Juli von 8.00 bis 18.00 N 9 bk ku t esa WFE RRECHNENKANNNW..... K AUFT BEI Herde O 7, 7.8 u. 26 Nähe Wasserturm Unsere Lebensmittel-Abteilung steht unter der ständigen Kontrolle eines Lebensmittel- Chemikers, durchgehend geöffnet. 16 5 16 s 1 N S D Riesenmengen 7 5 jugend. Kleider 14.0 o 05 Riesenmengen 78 Damen- Kleider 29.75 OM 19 Riesenmengen Damen-Wollmäntel 50.00 D 390⁰ Riesenmengen popeline-Mäntel 32.0 o 20 Riesenmengen Kostume Riesenmengen 90 sommerliche Röcke nur OR 7 Riesenmengen 90 Blusen for heige tage 6.90 ON 4 Riesenmengen Damen-Sarnituren 2ů⁵⁰ dus Beium wolle 3.90 DOM Riesenmengen Demen-Unterkleicer 90 100% Perlon 7.900 OM 5 Riesenmengen Damen-Shorties 90 aus Batist 8.90 OM 6 Riesenmengen Damen- Slip 5 Spitzenrüsche d. Beinabschluß nur OM 798 Riesenmengen Damen-Westen und 10⸗ pullover d. Mulien 20.-15.- UM 69.00 ON 40⁰⁰ Riesenmengen Damen- Perlonströmpfe es neihtlos, I-Weihl nur DM Riesenmengen Damen-Söckchen. 95 Helanee Riesenmengen Kinder- Söckchen flelonce 75 nur DM Riesenmengen Helance- Socken. 9 148 b ·98 Riesenmengen Damen Lostex-Bedeenzüge nur oh 18⁰⁰ Riesenmengen Herren 50 Lastex- Badehosen nur bu 10 Riesenmengen 90 Bacdebeutel dor M 6 Riesenmengen 75 Mäcdchen-Kleider nur oM 8 Riesenmengen Kinderkleider aus Seumwolle 6⁰⁰ nur OM Riesenmengen 90 Kinder-Pollis 8 Riesenmengen Damen- Pantoletten 7⁵⁰ mit Flachkeil nur OM Riesenmengen Damen- Pantoletten 95⁰ mit polstersohle und Korkkeil nur OM Riesenmengen aparte Pumps Fcirbe Weiß nur DM 15⁰² I. *. 9 N W Riesenmengen 00 Secco-Anzüge 7.00 b 58 Riesenmengen Sport- und Freizeit- Sdccos 39.00 ON Riesenmengen Herren-Hosen 24.50 D. Riesenmengen Herren-Shorts nor b Riesenmengen Herren-Campinghemden nur DM Riesenmengen Herren- Freizeithemden nur DM Riesenmengen Herren- Pantoletten nur DM Riesenmengen Herren-Slipper nur D Riesenmengen sommerliche Drucks 80 cm breit per Meter nur DM giesenmengen Baumwoll- Paneimei 80 em breit per Meter nur DM Riesenmengen Bumwoll-Dreher 8 80 em breit per Meter nur OM Riesenmengen Combi-Schürzen nur bx Riesenmengen Kleiderschürzen Riesenmengen Campingtücher buntgestreift, 67 x 140 em nut DM Riesenmengen Frottiertücher bunte Streifen nur OM nur OM 9*⁵ 2055 17*˙ 7 4˙⁰⁰ 7 11* 29 98 355 2*. 5 4⁰⁰ * ps. Beite 22 MANNHEIMER MORGEN Die„Mainzer Kessel“. ein archäologisches Puzzlespiel Heidelberger Professor rekonstruiert aus einer Kiste voll Scherben Meisterwerke frühattischer Kunst „Alles beruht auf unzähligen Kleinigkei- ten. Nichts ist unwichtig.. Darum muß der Altertumsfreund auch das Bruchstück eines Bruchstücks heilig halten und auch bei der fast erloschenen Spur mit Andacht verwei- len.“ Diese Forderung Friedrich Schlegels, bereits im Jahr 1798 geäußert, hatte sich der heute an der Universität Heidelberg leh- rende Archäologe Professor Dr. Roland Hampe— damals noch in Mainz— zu eigen gemacht, als er 1949 im Kunsthandel eine Kiste voll Scherben erwarb und sich daran- machte, Ordnung in das scheinbar heillose Durcheinander zu bringen. Um es gleich vorwegzunehmen: es dauerte nicht weniger als zehn Jahre, bis diese Ordnung hergestellt War. Doch Mühe und Geduld haben sich ge- lohnt. Heute besitzt das Archäologische Insti- tut der Universität Mainz zwei Rekonstruk- tionen von in der Kunstgeschichte einzig- artig dastehenden, 1,30 Meter hohen frühat- tischen Weinmischkesseln aus Ton— Kra- teren— aus dem siebten vorchristlichen Jahrhundert, die den Namen„Mainzer Kes- sel“ erhielten, da man den Fundort und die Fundumstände der Scherben nicht kennt. Außerdem ergab die archäologische Werk- stattarbeit Teile eines ebenso großen, wenn auch nicht mehr ganz rekonstruierbaren dritten Kessels sowie zweier kleinerer. Eine Beschreibung dieses archäologischen Ge- duldsspiels und seiner bedeutenden Ergeb- nisse ist unter dem Titel„Ein frühattischer Grabfund“ soeben vom Römisch-Germani- schen Zentralmuseum in Mainz ausgeliefert worden. Das stolze Ergebnis war damals als Pro- tessor Hampe die Scherbenkiste kaufte, durchaus nicht vorauszusehen. Es stellte sich bald heraus, daß die Zusammensetzung von Hunderten zum Teil kleinster Scherben viel schwieriger sein würde als bei sonstiger Keramik, denn sie wiesen ganz eigenartige Bruchkanten auf. Der Forscher wurde an- fangs gehörig dadurch genarrt, daß oft dunkle, fast verkohlte Scherben mit hellen, leuchtenden Bruch an Bruch zusammen- paßten. Er konnte sich zunächst also nicht unbedingt nach der farbigen Bemalung richten, sondern mußte die Scherben aufs Gesichtlegen, um die Zusammensetzung an Hand von durchlaufenden Töpferrillen oder sonstigen Unregelmäßigkeiten an der In- nenwand der Gefäße zu kontrollieren. Nach- dem auf diese Weise die Wiederherstellung größerer Zusammenhänge gelungen war, wurden die Ausmaße der Gefäße errechnet. Auf Grund davon stellte man einen Ton- kern her, auf den man die Scherben provi- sorisch mit Stiften montierte. Nach einer sorgfältigen Gegenkontrolle an Hand der zeichnerischen Rekonstruktionen füllte man die Lücken mit Gips und nahm am Schluß den Tonkern heraus. Entsprechend verfuhr man mit den konischen Füßen, in die die Kessel mit einem Zapfen eingelassen und Verstiftet sind. Wenn der Laie die fertigen Rekonstruktionen betrachtet, wundert er sich, wie es dem Wissenschaftler möglich War, aus der verhältnismäßig geringen Zahl der übriggebliebenen Scherben nicht nur die Form der Kessel samt den Formen ihres je- weiligen Fußes sowie der Blütenhenkel, sondern auch die Malereien und Verzierun- gen völlig wiederhergestellt werden konn- ten. Wahrhaftig eine Meisterleistung, die kast an kriminalistischen Spürsinn erinnert! Erst im Laufe der Arbeit hatte Professor Hampe erkannt, daß er es mit einem Grab- kund zu tun hatte. Dafür sprachen zum einen die nur teilweise verbrannten Scherben. Am Ende des achten Jahrhunderts hatte sich nämlich, wie man bereits aus früheren Aus- grabungen in Attika erkannt hatte, der Be- stattungskult gewandelt. Die Toten wurden nun nicht mehr an einem besonderen Ort, sondern auf einem Scheiterhaufen in der Grabgrube selbst verbrannt. Beim Grab war eine besondere Grube für die Grabbeigaben, eine sogenannte Opferrinne. In ihr errich- tete man ein Folzgestell, auf das die Ge- schenke für den Toten gebracht wurden. Auch sie wurden verbrannt, vermutlich neun Tage nach der Verbrennung des Toten. Die fünf„Mainzer Kessel“ müssen also auf einem solchen Gestell gestanden haben. Als sie dann beim Brand in die Tiefe stürzten und zerschellten, muß ein Teil der Scherben neben die Glut gefallen sein, so daß sie nicht verkohlten. Gleich nach der Zeremonie wurde die Opferrinne mit Erde gefüllt und über sie und das Grab ein Hügel geschüttet. Daß es sich bei den„Mainzer Kesseln“ um Grabbeigaben gehandelt haben muß, geht schon darauf hervor, daß sie niemals Wein enthalten haben können, denn sie Waren innen nicht gefirnißt, müssen also eigens für das Schaugepränge bei der Lei- chenverbrennung hergestellt worden sein. Insbesondere aber weisen sämtliche plasti- schen Verzierungen und Malereien auf den Kesseln auf den Totenkult hin. Am Rande finden sich plastische Schlangen, alte Toten- symbole; die Henkel haben die Form von Blüten, die an die„lotosbewachsenen tauigen Gestade des Acheron“ erinnern. Ein Hahn — Opfertier für Heroen—, der auf einem der Kessel erscheint, ist vielleicht der älteste Vertreter seiner Gattung in der griechischen Kunst. Neben einer anrückenden Hopliten- Phalanx und anderen Kampfszenen sieht man eine Wagenumfahrt, durch die, wie aus der Ilias bekannt, der Tote geehrt wurde, sowie Klagefrauen und Bruchstücke einer Totenaufbahrung. Erschreckend sind die Todesdämonen, geflügelte, sphinxartige „Keren“, von denen es in der griechischen Literatur heißt:„Blauschwarze Keren, mit den weißen Zähnen knirschend, furchtbar, blutig, ungeheuerlich, sich um die Gefalle- nen streitend, stürzten sie sich darauf, um das schwarze Blut zu trinken.. Nicht weniger schrecklich waren die Hunde und Geier auf dem Schlachtfeld; gab es für einen Griechen doch nichts Schlimmeres, als nicht bestattet zu werden, sondern Hunden und Geiern zum Fraß zu dienen und dadurch zu einem dämonisch herumgeisternden Wesen zu werden. Warum aber malte man solche Schreckgespenster auf Grabbeigaben für einen doch offensichtlich vornehmen, rei- chen und ehrenvoll bestatteten Toten? Pro- fessor Hampe antwortet darauf: Für den polar denkenden Griechen der Frühzeit war dies Motiv geradezu das Gegenbild zur ehrenvollen Bestattung. Das eine hob sich von dem andern ab, und diese Wirkung be- stand nicht nur in einem ästhetischen Reiz. sondern in dem Ernst der dahinterstehenden Wirklichkeit. Das kunstgeschichtlich Bedeutsamste an den„Mainzer Kesseln“ ist der Umstand, daß in ihnen zwei Stile durcheinandergehen: die Maler konnten sich von dem eben auslau- fenden„geometrischen Stil“, bei dem die Figuren nur silhouettenhaft auftraten und jeder verfügbare Raum kleinflächig ausge- füllt wurde, noch nicht, ganz lösen, auf der anderen Seite versuchtèn sie sich dennoch schon in dem damals aus Kleinsaien ein- dringenden„orientalisierenden Stil“, der zur großflächigen und schwungvollen Umrig- zeichnung führte. Und von dieser sich zur Zeit der Entstehung der„Mainzer Kessel“ entwickelnden frühattischen Kunst geht eine gerade Linie durch die Jahrtausende bis heute. Dietrich Hans Teuffen Von berühmten Leuten Lob des Kriminalromans Als man sich in einer Londoner Gesell- schaft über die zunehmende Beliebtheit der Kriminalromane unterhielt, gab der Schrift- steller J. B. Priestley dafür folgende Be- gründung:„Wenn man in unserer chaoti- schen Welt voller Unrecht und Qualen ein solches Buch zu Ende liest, so hat man doch immer das Gefühl, daß die Weltordnung wiederhergestellt und alles in die rechte Bahn gekommen ist“. vor dem Haus hinunter, hob prüfend die Hand und sagte:„Gnädige Frau, es regnet nicht mehr, da können wir uns doch in den Garten setzen!“ Daraufhin ergriff er die bei- den Stühle und rückte sie dicht an den N Die Aufführung war ge- rettet. Wunder des Gehirns Auf die Frage, was er vom menschlichen Gehirn halte, antwortete der bekannte fran- Zösische Strafverteidiger Maitre Floriot:„Un- Besseres Wetter Der Münchener Schauspieler Gustav Waldau mußte einmal in einem modernen Stück für einen erkrankten Kollegen ein- springen und hatte einfach nicht mehr die Zeit, die Rolle richtig zu lernen. Immerhin gelang es ihm mit Hilfe der Souffleuse, den ersten Akt ohne Panne zu überstehen, aber im Zweiten Akt war diese Hilfe zu weit ent- fernt. Waldau hatte mit seiner Partnerin auf der Veranda eines Landhauses unter einer Markise zu sitzen, weil der Verfasser die Szene im Regen spielen lassen wollte. Vom Flüstern der Souffleuse war in dieser Entfernung aber kaum ein Wort zu verneh- men. Als Waldau beim besten Willen nicht mehr weiter wußte, stieg er die zwei Stufen ser Gehirn ist eine wunderbare Sache. So- wie man das Licht der Welt erblickt, be- Zinnt es zu arbeiten, und es stellt seine Tätigkeit erst dann ein, wenn man sich dar- an macht, eine öffentliche Rede zu halten!“ Die Zigarre des Meisters Einem Verehrer, der ihn in seiner Woh- nung besuchte, bot Brahms einmal eine Zigarre an. Dieser steckte sie sorgfältig in die Tasche und erklärte, er werde sie selbst- verständlich nicht rauchen, sondern als dauerndes Andenken an den Meister auf- bewahren. Brahms protestierte:„Dann geben Sie mir die gute Zigarre wieder und neh- men Sie eine von der billigen Sorte. Zum Aufheben ist auch die gut genug!“ Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Zum Olympischen Jahr 1960 gibt die Deutsche Bundespost eine Sonderpostwertzeichen- Sportserie heraus. Die Motive zeigen auf dem Hintergrund der antiken Olympischen Spiele, dargestellt dureh griechische Vasenbilder, das Zeichen der modernen Olympischen Spiele, die fünf verschlungenen Ringe. Die Serie hat die Werte 7, 10, 20 und 40 Pfennig und zeigt die Motive„Ringlämpfer“,„Kurzstreckenläufer“,„Diskus- und Speerwerfer“ und„Wagenrennen“. Die Marken sind ab 8. August erhältlick. dpa- Bild Neu an den Postschaltern in aller Welt Dänemark: Zum 100. Geburtstag des Arztes Niels Ryberg Finsen erscheint am 1. August eine Gedenkmarke. Der Anatom entdeckte 1895 die Heilmöglichkeit durch ultraviolette Strahlen und gründete ein Jahr später ein Krankenhaus für Hautkrebs in Kopenhagen. 1903 erhielt er den Nobelpreis fkür Medizin, ein Jahr später starb er. Den Entwurf der Marke zeichnete Viggo Bang, den Stich führte Bent Jacobsen aus. Nenn- Wert: 30 Ore; Farbe: rot; Format: 32 x 25 mm; Druck: Stichtief; Zähnung: K 12. Britisch-Honduras: Zur Erinnerung an die Eröffnung des ersten Postamtes dieser Kronkolonie in Mittelamerika vor 100 Jah- ren kam am 1. Juli eine drei Stufen um- fassende Gedenkserie an die Schalter. Die einzelnen, Marken zeigen eine Ansicht von Belize, die Siegel von 1860 und 1960 und einen Tamarindenbaum. Im linken Eck ist als Medaillon das Porträt von Königin Eliza- beth II. angeordnet. Nennwerte und Farben: 2 C smaragdgrün, 10 C zinnober, 15 C blau; Druck: Tief; Format: 38& 25 mm; Papier: wein mit Wasserzeichen Crown Agency. Japan: Dem 37 000 Hektar großen Natio- nalpark von Abaschiri an der Nordostküste von Hokkaido ist eine Sondermarke gewid- met. Ihr Bild vermittelt einen Eindruck von der durch Seen unterbrochenen Dünenland- schaft. Nennwert: 10 Jen; Ausgabetag: 15. Juni; Entwurf: Hideo Hasebe; Format: 33xð 22,5 mm; Druck: Fotogravüre; Schalter- bogen: 20; Papier: weiß ohne Wasserzeichen; Auflage: 8 Millionen. Sowjetunion: Die Folge mit Bildnissen berühmter FKriegshelden wurde um einen Wert zu Ehren des Generals I. D. Tscherni- jachowskij erweitert. Neben dem Medaillon- porträt steht eine Angriffsszene aus dem Jahr 1945. Nennwert: 1 Rubel; Farben: dun- kelbraun, blau, rot und gelb; Entwurf: Golo- Wanow; Druck: Rastertief; Format: 44& 31 mm; Papier: weiß ohne Wasserzeichen; Zäh- nung: K 12:12 ½. Vereinigte Staaten: Aus Anlaß des 8. Welt- kongresses der Internationalen Gesellschaft für die Betreuung von Versehrten wird eine Sondermarke vorbereitet, die an den Unter- nehmer appelliert, Körperbehinderte in den Arbeitsprozeß einzufügen. Diesem Aufruf entsprechend bringt die Zeichnung, nach einem Foto von Carl Bobertz angefertigt, einen im Rollstuhl sitzenden Mann bei der Bedienung einer Bohrmaschine. Nennwert: 4 C; Ausgabetag: 28. August; Auflage: 120 Millionen; Format: 26 Xx 41 mm; Ersttags- stempel. Nationalchina: Der Staatsbesuch von Präsident Eisenhower führte zu einer Auf- druckausgabe, die in roter Farbe auf zwei Stufen des Verteidigungssatzes von 1958 her- gestellt wurde. Nennwerte: 2 NTS grün) rot und 3 NTS blau/ rot; Ausgabetag: 18. Juni; Formate: 41 x 24 und 36 Xx 41 mm; Zähnung: 11%; Auflagen: 250 000 und 200 000; 100 000 FD für einen zusätzlichen Preis von je 0,30 Dollar; Ersttagsstempel. Bulgarien: Den doppelten Preis müssen Sammler für eine Sondermarke bezahlen, die Sofia zur VII. Europameisterschaft im Korbball der Frauen am 3. Juni vorlegte. Ihr Frankaturwert beträgt 1,25 Lewa, der Schalterpreis ist auf 2,50 L festgesetzt. Der Illustration dient eine Kampfszene mit zwei Mädchen unter dem Netz. Farben: gelb und schwarzgrün; Format: 28& 44 mm; Druck: Rastertief; Zähnung: Linien 11; Entwurf: B. Angeluscheff; Papier: weiß ohne Wasser- zeichen; Auflage: 150 000. GAund Allium ell, Dorabelle Plastik PST Vollendet formende Böstenschalen Elastik im Vorderteil deole Paßform för jede figur Bezobbernde modische Eleganz Regenerationsbehandlung ulternder Huut KOSHET IR- WAGNER Mannheim O 6, 5 Planken Telefon 2 12 97 * Verloren Schlüsselbund in bedertasche im Postamt am Paradeplatz verloren. Bitte abgeb. bei Schäfer, C 2, 11 Nohnungstaus eh Biete 3 Zi., Kü.(1 Tr.) a. Luisenring, Miete 65 DM(Altbau), suche das Sleiche, Miete bis 100 DM. Nur Stadtmitte od. Neckarstadt-Ost. Zuschr., unter Nr. 02848 a. d. Verl. MANNHEIM- IUZENMRERe Sendhofer Streße 22 Straßenb.-Linien 3, 23, 10, 25 e e „// b 577 1212 Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 23 riß = nasgulasch nach ung. Art, 300-g- Dose Traubensalt Weiß und rot, 1/1 Fl. o. Gl. 500-g-Beutel l WönTTEMBERCISCHE UD BAHDISCHñE VEREINIGTE VERSICHERUNGSGESELLSCHAFTEN AKTIEN GESELLSCHAFT, HEILBRONN/N. Wir laden hiermit unsere Aktionäre zu der am Donnerstag, dem 21. Juli 1960, vormittags 11 Uhr, in unserem Geschäftsgebäude, Heilbronn, Karlstraße 70/72, stattfindenden 113. ORDENTLIICREN HAUPTVERSAMMLUNG ein. Tagesordnung 1. Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 1959 nebst den Berichten des Vorstandes und des Aufsichtsrats. Beschlußfassung über die Gewinnverwendung. 2. Beschlußfassung über die Entlastung des Vorstandes und des Auf- sichtsrats für das Geschäftsjahr 1959. 1 3. Bekanntgabe des Abschlußprüfers für das Geschäftsjahr 1960. Zur stimmberechtigten Teilnahme an der Hauptversammlung sind die- jenigen Aktionäre berechtigt, welche zur Zeit der Einberufung der Hauptversammlung und auch noch am Tage derselben in dem Aktien- buch der Gesellschaft eingetragen sind und sich nicht später als am dritten Tage vor der Hauptversammlung bei der Gesellschaft anmelden. Das Stimmrecht kann durch einen Bevollmächtigten ausgeübt werden; der Bevollmächtigte muß jedoch stimmberechtigter Aktionär sein. Heilbronn, den 30. Juni 1960 Der Vorstand 9 Vorsorgen ellengesuche Stellenangebote Ss SS MANNHEIM Für unsere Häuser in Mennheim, Heidelberg, Speyer sochen Wir för unsere Fachabteilungen Reidio und Fernsehen erfahrene Radio- und Fernseh- Techniker Meister und Gesellen) soW-ie Fachkräfte für den Antennenbau, för unsere Fachabteiſupgen Lampen und Elektrogeräte versierte Elektro-Meister und Gesellen. Die Bewerber müssen in der Lage sein, Wartungs- und Reparatur- arbeiten fachgerecht auszuführen, Bei Eignung Festanstellung mit den in unserem Unternehmen öblichen Vergünstigungen. Föhrerschein erwönscht. Bitte richten Sie lhre Bewerbung mit hondgeschriebenem Lebens- lcuf, Lichtbild opd Zeugnisqabschriften an unser personalböro. Südddeutsches Großunternehmen jüngere Damen und Herren bis 25 Jahre, die als Nachwuchskräfte im Außen- dienst ihre Persönlichkeit tatkräftig für uns einsetzen wollen. Wir verlangen keine Zeugnisse oder schriftliche Bewerbung, jeder hat die Chance, vorwärtszukommen. Wir bieten einen Anfangsverdienst von ca. 3800,— DM, bezahlten Urlaub, freie Fahrt, umfassenden Versicherungsschutz. Wir arbeiten nach ihrer gründlichen Schulung durch Fachkräfte im Inland und deutschsprachigen Ausland. Es wollen sich nur Damen und Herren melden, die unabhängig und zum sofortigen Eintritt bereit sind. Umgehende Abreise zum auswärtigen Arbeitsplatz ist vorgesehen. Vorstellung erbeten am 2. Juli 1960 um 14 Uhr, in Mannheim, Hotel„Rheinhof“, am Hauptbahnhof(bei Herrn Krenkel). Tüchtige junge .* Kontoristin für sofort gesucht. Eilangebote erbeten Tel 3 35 62 Saubere Frau mögl. unabhängig für Mäuler Büroreinigung sof. ges. Lindenh.) Sülen P Telefon 2 62 44 oder 7 60 61. für Drogerie in Mann- Am Paradeplatz heim gesucht. Interessante Tätigkeit! Gehalt nach Vereinbarg. Bewerbungen erb. unter Nr. P 38502 a, d. Verlag. Kinderliebendes Tagesmädchen oder Frau sof. od. später b. gt. Gehalt u. geregelter Freizeit f. Arzthaush. gesucht. Dr. Müller, Lindenhof, Meerwiesenstr. 25. Tel. 2 21 40 Wir suchen wegen Betriebser weiterung tüchtige, gewissenhafte und zuverlässige Huiomobilverkäufer Kfz.-Heister KFz.-Handwerker Rarosseriespengler Wagenmfleger die Wert auf Dauerstellung legen, bei guter Bezahlung und angenehmen Arbeits bedingungen. Vorzustellen bei AUTO-ENNST Mannheim, Friedrich-Ebert- Straße 86-90 Telefon 5 10 00 und 5 31 00 Auto- Union-, Citroën-, Peugeot- Fabrikvertretung für den Winter! Das 1„Wee 1¹ Markengla mit allem Zubehör per F Bamplentzagterv Miu ein Quell der Gesundheit! Kfz.-Schlosser, Führersch. Kl. 2 u. 3, 40 Jahre, sucht Stelle als Kraft- fahrer. Zuschr. unt. P 02839 an den Nerlag Nebenbeschäftigung ab 18 Uhr und samstags(gel. Mechaniker und als Verkaufsfahrer geübt), Kl. I u. II, Wenn nötig wird Kl.-Transporter Sestellt. Zuschr. u, 02864 a. Verl. Akzidenzsetzer(Rentner) su. stun- denweise Beschäftigung. Zuschr. unter Nr. P 39985 a. d. Verlag. Frau sucht vorm. Arbeit 1. Haushalt. Zuschr. u. Nr. 02836 an den Verlag wer stellt IBM-Locherin ein: Zuschr. erb. u. Nr. P 02844 a. d. V. von eigene Ferstellung in allen Farben und Größen. Seeberger, 8 3, 13 Suche zweimal in d. Woche Abend- heschäftigung, Büroputzen oder dergleichen. Zuschriften unter Nr. P 02886 an den Verlag. Wir suchen für unseren Elektro-Vollportal- Greifer-Kran erfahrenen, zuverlässigen Kranführer zum sofortigen Eintritt in Dauerstellutig. Vorzustellen an unser. Pager, Neckarvorland- straße 65. Mannheimer Kohlenhandelsgesellschaft m. b. H. Wir suchen in Dauerstellung tüchtige Lagererbeiter bei guter Bezahlung. WII HE ILM Sanitär-Großhandlung Mannheim, Neckarvorlandstraße 43-46 S IENGER Gmb H. Es bringt der Inseratenteil Erfolg und den Finanzen Heil! Tü chtige Steno-Kontoristin für Büro Nähe Luisenpark in angenehme Dauer- stellung bei guter Bezahlung gesucht. Bewerbungen mit Lebenslauf u. Zeugnissen erbeten unter Nr. P 39524 an den Verlag. Für meine Packerei fleißigen, jüngeren Mann für Dauerstellung bei gutem Lohn sofort gesucht. M. HAS CH Papiergroßhandlung Mannheim H 7, 38 Töüchtiger Konditor sofort gesucht. Café Wägele, Mannheim, P 4, 9-10 Aelt. Rentner für Gartenarbeit ges. Schlafen, Wäsche, Kaffee frei. Vor- zustellen ab 14 Uhr Anna Huxk, Mhm., Fahrlachweg 175, am Damm, zu erfr. bei Unger, Lebensmittel. Perfekter TANKWART für sof. in gute Dauerstellung gesucht. ARAL-Tankhof W. JOURDAN Waldhofstraße 82— Tel. 3 04 82 Nebenverdienst! Träger(innen) für Wochenzeit- schriften in Mhm.-Stadt gesucht. Manglerin, Büglerin und Hilfskräfte gesucht. Telefon 4 06 13 Sts 1 Zuverlässiges Mädche 0* 0 11 KO Nto TI Sti H für Botengänge und leichte Büroarbeiten bei guter Bezah- lung gesucht. Adr. einzus. u. A 39754 im Verl. von mittlerem Betrieb sofort gesucht. Näheres u. Tel. 2 10 42 Bedienungen gesucht. Havanna-Bar, G2, 11, Telefon 2 41 36. Die Tätigkeit eignet sich auch sehr gut für Rentner und Schüler. PERROT K. G. MANNHEIXM, Siegstraße 6, Telefon 3 25 38 Zimmerleute zu günstigen Bedingungen sof. gesucht. Tüchtige, branchenkundige Buchhalterin Verkäuferin 5 auch halbt. per sofort gesucht. Anwaltsgehilfin halbtags für Anwaltskanzlei gesucht. Telefon 2 48 96 Srünfeld · Demenmoden Mannheim, L 14, 11 Tel. 24617 Ellangebote erbeten Tel. 5 35 62 Obertankwart gesucht. Angeb. u. Nr. P 39991 a. d. Verlag pensionär oder Rentner mit kaufm. Praxis, der an einem Nebenverdienst Inter- esse hat, für einfache Büroarb., ferner eine Putzfrau für Halb- tagsbesch. für sofort gesucht. Schenker& Co. GmbH. Internationale Transporte Mannheim, Güterhallenstr. 3-7 Für leichten Wachtdienst älterer Mann ges. Anfragen: Tel. 4 22 27. Tankwart für Gasolin-Tankstelle wird eingestellt. Scrage Vierling Lu.-Oppau Tel. 6 32 81 Ib U. 2er Figur für Anproben v. modelligen Damenkleidern in Dauerstellung gesucht. LISSNER& RISNER Kleider fabrik Bekanntmackungen Arbeits vergube 2 55 Baugesellschaft Mannheim mbH. vergibt folgende rbeiten: 1. Innenanstrich für das Bauvorhaben Relaisstr. 18/22 in Mhm.-Rheinau 2. Zußenputzarbeiten für den Block FF/ in Mhm.- Schönau 3. Tapezierarbeiten für Relaisstr. 18/2 in Mhm.-Rheinau 4. Tapezierarbeiten für Wilhelmsplatz 2/ in Mhm.-Rheinau Angebots vordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH., Max- Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden Bekunntmuchung Die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Berlin- Wilmers- dorf, hat als zentral geleiteter Träger der Angestellten versicherung ihren Beratungs- und Auskunftsdienst besonders nach Inkraft- 3 der Rentenversicherungs-Neuregelungsgesetze ständig ver- stärkt. Im ihren Versicherten eine weitere Möglichkeit zu bieten, sich 3 8 hauptberufliche Mitarbeiter beraten zu lassen, wurde in Mannheim, p 7, 16-17, duf den Planken 5 g eine 22 2. Auskunfts- u. Beratungsstelle für Versicherte eingerichtet, die ren Dienstbetrieb am 1. Juli 1960 aufnimmt. Die Auskunfts- und Beratungsstelle steht den Ratsuchenden auch für die Annahme von Leistüngsanträgen zur Verfügung; sie ist telefonisch unter der Nummer 2 79 87 und 2 79 88 zu erreichen. Bundesversicherungsanstalt für Angestellte 5 Pressestelle Mannbeim-Neuostheim Seckenh. Landstr. 246-250 Putzstelle, tägliche Arbeitszeit von 8-14 Uhr. Anfragen Tel. 4 22 27. Wir suchen für sofort mehrere Bar- damen, Serviererinnen und Bar- kellner für Kabarett Pigalle, Mannheim, u. Allgäuer Park- Café, Bad Wörrishofen. Vorzustellen in den Nachmittagsstunden Mann- heim, L. 14, 12, 1. Stock, Tel. 2 56 44. 1 Stunde Fernsehen für 1. DN Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat. Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung! starte genũgti in dem fe h-Seschäft Mannhei 3 5. 1 FR. HOf ELZER Wiittelstrobesd Standard 10 1239 UN 2 180/280 160/230 Diamant 1 2. 2 40 EepPpliche 125 DM burchgewebte plüschteppiche Persergemustert 240/840 Luxus 70 1259 DM 2. solide Strapazier qualität Hamburger Mischung 75 25O DN 35 in allen modernen Farben dreiteilig 98.63. 50. Mischgarn Tournqyteppiche 240/40 10%)90 170/40 128.98. 65. Sonderposten Haargarnteppiche 240/40 190%90 160/230 98.69.45. Strapazierfähige Boucléteppiche 240/340 190/j85 160/30 89.59. 49. Haargarnbeitumrandungen 65/40/8340 69. 39. 49. Große Sonderposten um fumileneinkauftag hochwertige Vefourqoqlitäfen dreiteilig 1 Posten von 300 St 118. ck Bettumrandungen Sonderposten(00 Stüc) Schwere Tournayteppiche Persermuster, roter Fond reine Wolle, volle Größe 198. 200/800 Gardinen Moderne Druckstoffe gute Qualitäten Sonderposten Deko-Stoffe oni in 20 Farben wen be. 4.90 3.90 2.95 Apurie Deko- Streiten und Dumas te 120 cm breit 7.90 6.90 3.90 120 cm breit 3.90 Schwere Buumwoll-Häkeltülle 6 90 gemustert, schiebefeste Qualität 300 cm breit 2 Stores-Meterware 4 90 220 em hoch 5 mit Bordbre, reine Baumwolle Betten Federeinlagemutrutzen 3 Teile und Keil„ 8 2 59 e auf den Federkern 78. 69. 2 Kopfkissen 2 2 Pfund Föllong 80/80 15. 12. 8 Oberbetten 5 pfund Fbllung, olle Grõßen 78. 39. 48. Daunendecken, Steppdecken, Tagesdecken, in großer AuswWahl in unserer reichsortier- Wolldecken e JI, 3-4, Breite Straße Mennhelm⸗ Tel. 20451 FECCCCCC CCC ö . f ö 0 1 0 . , 75 e 77. 2 l, 77 7 ,?1 ,,ñ , 1 1 4. 0 1 1. 47. . 5 8 8. e eee, aue, 5, . 1 1100 . 1600 27 7 Æ 1. 7 5 ,, 5 1 0 5 eee, 05 5 2 mme 10% —, ,„„ 0 8 e 14% ee 46 7 1 2 0 öö‚,ꝰ 5 e, 1 4%, ee. 70 25 . 77 55 775 775 , . 5 77 4 eee. , 7 e, ee, f 5 ö 2 — 7 77 5 1 17 457 0 e 5 ö 1 4 —.— . en N S —— 1 1 1 1 * Leistungsbeweis Herten- Anzüge in reiner Wolle.. Leistungsbeweis Federleichte IR E MVMREA-Anzüge 8 Leistungsbeweis Herren- POpelinemäöntel in besten Morkenfobrikccten eistungsbeweis Modische Sport- Saccos, reinwol- ene Cheviots, in ausgesprochen schönen Mosterungenn Leistungsbeweis Aktueſſe Combi · Hosen dus IR E- 8A oder reinwollenem Gabar- „5 ä 2* Leistungsbeweis Leichte, kragenlose Sommet-Sac- eos n Popel ne 98.— 58. 39. 38. 6 MANNHEINI Leistungsbeweis Herren- Shorts, unentbehrlich für Camping und Sport... Leistungsbeweis Freizeithemden mit 1/2 Arm* Leistungsbeweis Strickhemden in modischen Strei- fen und vielen Farben * Leistungsbeweis Schicke Damen- Popeline-Mäntel in sommerlichen Farbténungen Leistungsbeweis geschwingte Sommerkleider dus bedruckter Baumwolle Leistungsbeweis Modische Kostume in reiner Wolle TTT 990 700 18. 38. * 78— MAGES Das große Bekleidungshaus Leistungsbeweis Frabenkleider in allen Spezial- größen, in wundervollen Muste- rungen und Farben Leistungsbeweis Doftige Sommerröcke aus Baum- wolle und Popeli ne Leistungsbeweis Flotte Sommerblusen qus Batist, in Vielen Pastellfurden —+ b 8 Leistungsbeweis Knaben- Anzüge mit kurzer Hose, aus gut waschbarer Popeline für 3 bis 6 Jahre Leistungsbeweis kKnaben-Hemden mit 1/2 Arm för 3 bis 6 Jahre 7.90 16.50 3.90 Ein ganzes Haus nur für Bekleidung! Leistungsbeweis Sommerliche Mädchenkleider för 3 bis 6 Jahre 90 90 95 90 99 Sonnabend, den 2. Juli, ist unser Haus durchgehend bis 18 Uhr geöffnet! Leistungsbeweis Mädchenblusen qus Baumwolle för 5 bis 6 Jahre Leistungsbeweis Knaben: und Mädchenshorts aus Baumwoll- Popeline, mit Gummi- bound för 3 bis& Jahre Leistungsbeweis Knaben- und MädchensBlue- Jeans in uni und gestreift för 5 bis 6 Jahre S— 9 28 Leistungsbeweis Knaben- und Mdchen-BumwW²oOll- Polli, unifarben und hübsch ge- streift för 3 bis 6 Jahre 0 AN DEN PLANKEN JJC %%% TVT ee tee He erer een. EA En cd da/ Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 L UFT FAHRT HEUTE UND MORE EN MANNHEIMER MORGEN Seite 24 Strahlströme und Luftfahrt Forschung soll Gefahrenquellen für Düsenflugzeuge klären/ Das Problem der Turbulenzverschiebungen Während des zweiten Weltkrieges muß- ten Flugzeugpiloten, die für die Ausführung ihrer Aufträge Flughöhen von 8000 m und darüber einzuhalten hatten, oft feststellen, daß orkanartige, in niedrigeren Höhen nicht auftretende Winde die Einhaltung der vor- gesehenen Flugroute sehr erschwerten. Meteorologen, auf diese Beobachtungen auf- merksam gemacht, fanden schließlich heraus, daß in mittleren geographischen Breiten zwi- schen 7 500 und 13 000 m Höhe, dem Grenz- bereich zwischen Troposphäre und Strato- sphäre, in der seitlichen Ausdehnung scharf abgegrenzte Höhenorkane die Atmosphäre Parallel zur Erdoberfläche durchziehen.“ Die Luftfahrt versuchte bald, dieses „Strahlstromé-Phänomen für die Abkürzung der Flugzeit innerhalb bestimmter Routen zu nutzen. In gewissen Gebieten, beispielsweise in Asien oder über dem Meer, bereitet dies keine Schwierigkeit, da dort die Verlagerung der Höhenorkane mit einiger an die Jahres- zeit gebundener Gleichmäßigkeit erfolgt. In anderen Gebieten aber, so über Nordamerika, Wechseln sie häufig und— was für die Luft- fahrt gefährlich ist— unvermutet Richtung, Ausdehnung und Stärke. Eine Aufklärung dieser Erscheinungen erhoffte man sich vom Internationalen Geophysikalischen Jahr, dessen wohl umfas- sendste Untersuchungen auch tatsächlich der Atmosphäre galten. Sie sind mit dem Ab- schluß des IG nicht beendet, sondern wer- den auf Grund internationaler Vereinbarun- gen rund um den Erdball weitergeführt. Denn nur von einer weltweiten und zeitlich koordinierten Wetterforschung, sei es in Europa, Amerika, am Nord- oder Südpol, können exakte und aufschlußreiche Ergeb- nisse erwartet werden. Es ist eine Aufgabe in- drei Dimensionen mit der Zeit als vierter und wohl wichtigster Dimension. Luft wird durch Wärme in Bewegung versetzt und je nach der Geschwindigkeit in längerer oder kürzerer Zeit über riesige Entfernungen um den Erdball transportiert. Dieser Vorgang bestimmt das Wettergeschehen überall auf der Erde. Die IGJ-Ergebnisse über Aufbau und Verlauf von Strahlströmen, über die Umkehr der Windrichtung und krasse Temperatur- veränderungen in bestimmter Höhe mit der Jahreszeit und über andere, mit Hilfe von Ballon- und Raketensonden festgestellte Phänome machten es Klar, daß die Erfor- schung der meteorologischen Faktoren vor allem im Hinblick auf den Flugverkehr und die sichere Steuerung von Raketen im Be- reich der Höhenorkane noch lange nicht abgeschlossen war. Zu den schon bekannten Strahlströmen, in denen die Luft Wind- geschwindigkeiten von 400 km /st und mehr erreicht, können nun vier weitere gezählt werden, die durch IGꝗJ- Untersuchungen ent- deckt wurden, bzw. deren Entstehen durch sie geklärt wurde. Zwei davon sind die sogenannten Polarnachtströme mit starker Luftbewegung in Westrichtung im unteren Bereich der Stratosphäre; sie verlaufen un- gefähr über dem nördlichen und südlichen Polarkreis. Die anderen beiden wurden am oberen Rand der Troposphäre in mittleren Breiten festgestellt. Die Troposphäre ist die unterste atmo- sphärische Schicht, in der sich die Wetter- Vorgänge hauptsächlich abspielen. Ein stän- diger Temperaturabfall mit zunehmender Höhe ist für sie charakteristisch. Dieser Tem- peraturabfall kommt in einer gewissen Höhe, die mit dem Breitengrad zwischen we- nigen Kilometern und etwa 16 km schwankt, plötzlich zum Stillstand. An diesem Punkt beginnt die Stratosphäre. Frühere Untersuchungen zeigten bereits gewisse Zusammenhänge zwischen einschnei- denden Wetteränderungen und der Verlage- rung von Strahlströmen auf. So wurden bei- spielsweise von 1952 bis 1956 Texas und die nördlichen Teile der großen Ebenen in den Vereinigten Staaten von ausgedehnten Dürreperioden heimgesucht. Im März und April 1957 richteten schwere Regenfälle und Schneestürme, gefolgt von katastrophalen Ueberschwemmungen, große Schäden an. Dieses Wettergeschehen, das von Wirbelstür- men begleitet war, verlagerte sich im Mai und Juni 1957 allmählich nordwärts bis Ka- nada. Meteorologische Höhenmessungen er- gaben, daß der Strahlstrom in den mittleren Breiten, der in den Frühlingsmonaten in 12 000 Metern Höhe über Nordmexiko und Südtexas registriert wurde, parallel dazu mitwanderte. Wie sich auf Grund weiterer Forschungen — Vor allem durch das Meteorologische Bun- desamt der Vereinigten Staaten— heraus- gestellt hat, ist aber von Zeit zu Zeit sogar ein regelrechter Zerfall dieses Strahlstromes zu beobachten. Man nimmt an, daß diese Vorgänge die Ursache starker Böigkeit in großer Höhe bei heiterem Himmel sind, was für die Luftfahert, vor allem für die großen Düsen maschinen, außerordentlich gefährlich werden kann. Gerade über dem amerikani- schen Kontinent sind die Strahlströme sehr instabil und teilen sich plötzlich in Einzel- strömungen auf, die fingerartig nach Norden und Süden ausgreifen. An den Randgebieten, nach der Seite des tiefen Druckes hin, ent- steht dann eine Zone heftiger Turbulenz, auch bei heiterem Wetter. Bis jetzt war es nie möglich, die genaue Position solcher in klarer Luft auftretender Turbulenzzonen an- zugeben. Seit 1953 sammeln Flugzeugführer auf Anweisung des amerikanischen Meteorolo- gischen Bundesamtes Meßwerte, aus denen Senkrecht starten und landen 1 5 kann dieses neue britische Dusen flugzeug vom Typ SC I, das kurzlich zum ersten Male entlich vorgeführt wurde. Das Versuchsmodell wurde von Chef-Jestpilot Tom Brooke- Smith von den Short Brothers and Harland Werken geflogen. Keystone-Bild entnommen werden kann, ob unter bestimm- ten Wetterbedingungen solche Wirbel vor- handen sind oder nicht. Zunächst wurden Berichte aus Höhen zwischen 9000 und 12 000 Metern ausgewertet. Da es sich inzwischen zeigte, daß die Vorhersage von Höhenturbu- lenz nur in ganz begrenztem Umfange mög- lich ist, hat jetzt, das Meteorologische Bun- desamt gemeinsam mit dem Us-Bundesamt für Aeronautik und Weltraumforschung (NAS) sowie mit Luftwaffe und Marine ein Forschungsprogramm in Angriff genommen, das die Ursachen und die Bildung heftiger Sturmzentren samt allen Begleitphänomenen klären soll. Damit ausreichende Daten ge- sammelt werden können, werden Wetter- flugzeuge für verschiedene Höhenbereiche eingesetzt, die u. a. mit Turbulenzmessern, Druck- und Temperaturmessern ausgerüstet Sind. Auch die atmosphärischen Beobachtungen mittels Radar dürften dazu beitragen, das Problem der Turbulenzerscheinungen samt der vertikalen Luftbewegung zu klären. In ganz Amerika werden zur Zeit Wetterradar- Posten eingerichtet. Die Radarstation Evans- ville Indiana) vermag zwischen„ruhigen“ und„turbulenten“ Wolken genau zu unter- scheiden. Fünf besonders ausgebildete Radar- Meteorologen bedienen das neue Gerät und geben auf Grund ihrer Beobachtungen Sturmwarnungen. Zwei endere Radaranlagen werden in Wichia Falls(Texas) ausprobiert. Die erste, die nach dem Doppler-Prinzip ar- beitet, meldet schnellfliegende Sturmwolken durch einen hohen Wimmerton im Empfangs- gerät; wobei die Tonhöhe mit der Sturm- stärke ansteigt. AD. Von SAs eröffnet Direktverbindung Deutschland— Liberia Am 5. Juli eröffnet die skandinavische Fluggesellschaft Sas eine neue Flugverbin- dung von Frankfurt nach Monrovia und ver- bindet damit die an der afrikanischen Gold- küste gelegene Republik Liberia erstmalig direkt mit der Bundesrepublik. Die mit Maschinen vom Typ DC- YC beflogene neue SAS-Route führt von Frankfurt über Zürich- Lissabon nach Monrovia und wird jeden Dienstag beflogen. Eine zweite wöchentliche SAS- Verbindung ist von der Bundesrepublik jeden Samtag mit Direktanschlüssen über Genf erreichbar. An beide SAs-Flüge be- steht in Monrovia am gleichen Tage Anschluß nach Accra, so daß sich auch nach der jun- gen afrikanischen Republik Ghana außer- ordentlich günstige Flugmöglichkeiten er- geben. Boeing baut Flugboote Die Boeing Airplane Company gab be- kannt, daß sie von der US-Marine mit dem Bau eines fortschrittlichen Flugbootes für Patrouillenzwecke beauftragt wurde. Das Flugboot wird eine Länge von 35 m und bei voller Ladung eine Wasserverdrängung von 110 ü aufweisen. Es wird durch zwei Jasturbinen angetrieben, die bei vollem Ein- Satz 3000 PS entwickeln. Das Flugbobt soll im Kriegsfall bei Operationen gegen Unter- seeboote im Küstengebiet zum Einsatz kom- men. Voraussichtlich wird es in etwa 1½ Jahren fertiggestellt sein. Neues sowjetisches Düsenflugzeug Die Sowjetunion will ein neues Düsen- verkehrsflugzeug herausbringen, das eine Geschwindigkeit von 800 km/st entwickeln und eine Rollbahn von nur 800 Metern be- nötigen soll. Die neue Maschine wird, nach einem Bericht der Budapester Zeitung „Nepszava“ von dem sowjetischen Flugzeug- konstrukteur Tupolew entwickelt und soll die Bezeichnung„T- 125, tragen. Wie die Zeitung weiter meldet, soll es sich um eine Weiterentwicklung des Typs„T 104“ han- deln, dem sie auch äußerlich gleichen und mit„sparsamen Turbinen- Motoren“ ausge- rüstet werden soll.. Neuer Schnelligkeitsrekord Ein sowetischer Pilot, P. Adrianow, hat nach einer Meldung der parteiamtlichen „Prawda“ seinen eigenen Geschwindigkeits- Weltrekord für Flugzeuge überboten, indem er auf einem 100-Kilometer-Rundkurs einen Durchschnitt von 2090 km /st erreichte. Welche eigene frühere Leistung Adrianow damit verbesserte, wurde von der„Prawda“ nicht mitgeteilt. Neuer Gigant der Lüfte Diese Zeichnung zeigt das neue Vicker-Düsen-Passagier flugzeug vom Typ Super VC Io, dessen erstes Modell im nächsten Jahre seine Erprobungsflüge macken soll. Das naupt- sachlich für den Transatlantiſeflug gebaute Flugzeug soll mit Ueberschall geschwindigkeit 187 Passagiere befördern können. Bereits jetzt hat die britische Luftverkehrsgesellschaft 10 Flugzeuge dieses Typs hestellt. Neun Wetterstationen auf dem Ozean Wetterschiffe auf Wache sichern den Luftverkehr über den Atlantik Anderthalb Millionen Menschen fliegen jährlich über den Nordatlantik. Ueber ihre Sicherheit wachen nicht nur die Besatzungen der Verkehrsmaschinen und die Kontroll- stationen in Europa und Amerika; zwischen Neufundland und Norwegen, den Bermuda- Inseln und der Biskaya sorgen auch neun schwimmende Wetterwarten dafür, daß der Flug so reibungslos wie möglich erfolgt. Kaum einer der Reisenden, die hoch in der Luft den Atlantik überqueren, ahnt, wie sehr sein Flug von den exakten Messungen der Wetterschiffe abhängt, auf denen Meteo- rologen Tag und Nacht auf Wache sind. Ge- rade über dem Meer ändern sich die meteo- rologischen Verhältnisse viel rascher als auf den Kontinenten, und so begegnen die Meteorologen auf der 3000 Seemeilen brei- ten Wasserfläche zwischen Europa und Nord- amerika oft unberechenbaren Wetterlagen. Die Wetterschiffe haben deshalb die Auf- gabe, so viele Informationen wie möglich zu sammeln und diese den Bodenstationen sowie den in der Luft befindlichen Flug- zeugen mitzuteilen. Auf den langen Flugstrecken über den Atlantik ist es für alle Piloten auch wichtig zu wissen, in welcher Höhe sich die gün- stigen Rückenwinde oder die hemmenden Gegenwinde finden. Die USA setzten aus diesen Gründen schon während des letzten Krieges Wetterschiffe zur Beobachtung ein. Nach dem Kriege baute die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation CCAO) das Wet- terschiffsystem aus. Heute sorgen neun schwimmende Stationen mit insgesamt 21 Schiffen dafür, daß die Flugzeuge der 18 beteiligten Länder, unter ihnen die Bundes- republik, jede notwendige Navigationshilfe erhalten. Die einundzwanzig 1340 bis 2600 BRT großen Schiffe, die einander ablösen, werden von den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Norwegen gestellt. Die anderen Länder leisten je nach dem Anteil ihrer Fluggesell- schaften am Nordatlantikverkehr einen finanziellen Beitrag. 24 Tage lang bleibt ein Wetterschiff jeweils auf Station, und alle drei Stunden werden die örtlichen Wetter- verhältnisse untersucht und die Ergebnisse drahtlos übermittelt. Tag und Nacht werden Wetterballons aufgelassen, Position, Tem- peratur, Luftdruck und feuchtigkeit ermit- telt, Windgeschwindigkeiten registriert und ozeanographische Untersuchungen vorge- nommen. ö Mit über 50 000 Flugzeugen stehen die schwimmenden Wetterwarten jährlich in Kontakt, und sollte ein Flugzeug auf dem Wasser notlanden müssen, können die mit allen erforderlichen Rettungsgeräten aus- gerüsteten Schiffe bald zur Stelle sein. Doch die Wetterstationen sehen ihre Aufgabe nicht nur darin, den Flugverkehr zu sichern, sie halten auch ständig Verbindung zu allen ihr Seegebiet kreuzenden Schiffen, um auch ihnen notfalls mit Rat und Tat zu helfen. Ueberschallflugzeuge für die Lufthansa Die Lufthansa sollte nach Meinung von Bundesverkehrsminister Seebohm möglichst frühzeitig Ueberschallflugzeuge anschaffen, sobald sie technisch hinreichend erprobt seien. Vor Journalisten sagte Seebohm kürz- lich in Hamburg, im vergangenen Jahr sei bereits die Umstellung der Lufthansa auf den Düsenflugverkehr verzögert worden, weil der Bundesfinanzminister nicht genügend Geld für den Kauf der Düsenmaschinen be- reitgestellt habe. Bei einem rechtzeitigen Ein- satz der Maschinen wäre der Lufthansa, nach Meinung von Dr. Seebohm, 1959 ein durch den Rückgang der Fluggäste entstandener Verlust von 19 Millionen Mark erspart ge- blieben. Seebohm rechnet bis 1966 mit dem serienmäßigen Einsatz von Ueberschallflug- zeugen im zivilen Luftverkehr. DC-8-Rekordflug Wenige Tage nach Eröffnung ihres plan- mähßigen Strahlungsverkehrs stellte die Swissair auf der Nordatlantik-Route eine Rekordleistung auf. Die DC-8 HB-IDA„Mat- terhorn“ legte die 6400 km messende Ent- fernung zwischen New Vork und Zürich in der Rekordzeit von 6 Stunden und 60 Minuten ZzUrück. Das Flugzeug hatte außer 14 Besat- zungsmitgliedern 117 Passagiere an Bord und erreichte unter seinem Kommandanten als Höchstgeschwindigkeit 1100 km/st bei einer Durchschnitts geschwindigkeit von 890 kmyst. Touristische Sommer-Luftbrücke Die jugoslawische Zivilluftfahrt hat sich im Rahmen des jugoslawischen Fünf-Jahres- Plans bis 1965 drei große Aufgaben gestellt: Sie will die großen westeuropäischen Flug- gesellschaften dazu bewegen, auf ihren Flü- gen nach dem Nahen und Mittleren Osten in Belgrad zwischenzulanden. Außerdem will sie eine„touristische Sommer-Luftbrücke“ vom Landesinnern nach der Adria-Küste einrichten, und schließlich sollen die Flug- plätze von Titograd, Dubrovnik und Split erweitert werden, so daß viermotorige Ma- schinen auf ihnen landen können. Auch der Hubschrauberdienst für postalische, sanitäre und land wirtschaftliche Zwecke soll erwei- tert Werden. Unser Haus ist um Somstag, dem 2. Juli durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet m geht Seife W MANNHEIMER MORGEN W N ede Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Wolf's Maßkonfektion SCHLAGER- ANGEBOT ANZUGE reine Schurwolle, zum fell engl. Stoffe nach Maßen und Wünschen mit Anproben 140, 160, und 180. DN Sorantjert tadelloser Sitz und gote Verarbeitung. hren Sitte, besichtigen Sie unsere Fenster. Mennheim— 63, 18-19— Telefon 217 87 Zwischen Rathaus und Trinitatiskirche Uber 30 jahre Erfehrung! r Kaufgesuche Ces ekäfte Rasenmäher Lebensmittelgesch. m. Whg. krank- heitshalb. zu vermieten. 5 000,- bis 6000, DM für Mobiliar und Waren. Ang. u. Nr. P 02826 an den Verlag größeres Gerät, gut erhalten, zu kaufen gesucht. Angeb. erb. u. F 39874 a. d. Verl. Srakbrikg IRREM0O V0 EAIRA Kogelschreiger ins 2 sofort anschreibend Ceschaftsanseigen Aufarbenungen u. neuanterngung Von ſflatranen und Polsterwaren. Anderungen in eig. Werkstatt schnell und billig Seeberger, 8 3, 15, Tel. 2 37 70. 3 nah und fern a m 2 u 8 e auch Beiladungen 75 Spedition u. Lagerhaus Helvetia Waldhotstrage 23-2“ Telefon 5 38 49, 5 22 82. Bonds Staubfreier Olofen-Dienst mit Werks- Kundendienst von 0 h Vampier und Perun-Glöfen. Masc mengerec b Instandsetzung sämtl. Fabrikate. Ruf 2 43 18 W. Biegel, K 4, 18 waschen Khakihosen, Khakihemden, Khaki- mit shorts, Blue Jeansshorts, Schwimm- shorts und reichhaltige Auswahl 5 von orig. amerik. Blue Jeans. echter Seife US- Bezlelaung fl. Leicht. 3 oa. 1 000 Ltr. Heizölbehälter br. zu Kauf. gesucht. Zuschr. unt. 02824 A., d. V. Vers. Gastwirt sucht Kleingaststätte in Mannheim oder Umgebung.— Zuschr. u. Nr. P 02843 an den Verl. Warenschrank gebraucht ca. 2 m br. zu kaufen gesucht. Telefon 5 05 88 CAMPINC ne deshalb se preiswert: e Leberwurst 1 7 1 17 17 Bierwurst, Schinkenwurst, een Jagdwurst „ 200 g nur 98 12⁵ 1.15 1.530 200 g nur ine Nieren in pikanter Sauce„„ 1 1 400-g-Dose nur Eisbein in Aspik ( 2 5 1 b„ 200 g nur aten 88 5„ 1 1 1 1 8 400-g-Dose nur 1.50 „———————B————————ä—c—ß—äß—ä—ĩ——ĩ Schweine-Füße 18 f„„„ e e e ee e e 00 f nur Schweine-Bauch 1. 60 f mit Bein„„„ 1 80 f nur. N schweine-Haxen 1.90 65;„ 1„„„ e 00 f 5 börrlelsen 1„„„„„„ 200 f nur 84 Mettwurst fein„ 1„„„„nnn e 200 g nur 88 Original Steinachtaler mit dem pikanten Rauchgeschmack, Paar 120g nur 95 US A-Puten-Keulen 2 75 Spitzenqualitſlt. 1 300 g nur* 12 3 Brat- u. Suppenhühner 1. 90 „„1 1 00 f ohne Darm nur 1 50 vom ganzen Huhn.„ 1 8 1 100 f nur Dän. Masthähnchen n Freßgusse, Ou 3, 19- Tel. 2 09 15/5 Filiclen: Feudenheim, Talstreiße Y Neuestheim, Dörerstreiße 33 Neckerstedt, Mittelstraße 35 Lindenhof, Meerfeldstreße 68 Waldhof, Mittelried 15 Edingen, Grenxhöfer Straße 37 4.50 1 3 1000 f Stück nur EILTRANSPORTEu.UMZudE Theuwissen, Max-Joseph-Strage 23 Telefon 8 14 62 Jüfun 5 T. 5 01 48 Anruf Entrümpelung b. 9 u. ab 17 Uhr Per Sonentwaagen von DM 29, 50 bis DM 183, E Wir halten für Sie bereit: einige Hundert Wildlederjacken aus Fellen und Häuten von Tieren aller Erdteile! Sie erhalten bereits ab 119 5 ein schönes, modernes* Velour-Lederbekleidungsstück 71.2 Breite Str. Marktplatz Elgene Lederbeklefdungs-Reinigungsanstalt Das Spezialgeschäft für Blusen Pullis und Röcke Mannheim. Freßgasse— P, 7 Dr. mad. Schlitz& Polle, 0 6. 8 drehf sich om Tafelservice „für& Pers, 25 g mit eee „Slomsndes kor Ane 15 Kaffeeservice für 6 personen, 8 mit Solq- Eeopßff 5 ab Stollen- plotte mit 3 Schälchen för e Salate, qus Kristall 8 Einkoch- Apparat schwarz, Sqvaric- Emaille Hutablage 60 cm, goldfarbig, mit schwarzem und gelbem Geflecht 8 5 Besengurnitur 3 ig., mit Plastik-Kehrschaufel. Kaffeemühle mit F 70 55 Were 1 plustik-Eimer farbig sottiert 5 Liter Inhalt Plastik-Eimer I iter iel Obstsatz dus Glas mit 6 kleinen Schälchen Sammelgedeck 3 lg., mit Soldvetzerung. ab plastik- Garnitur S eillg 8* Plastik- 2* 5 8 8„ Wäscheleine 4 mm G 20 Meter HAUS HAT T den 29.25 10.95 9.20 9.90 16.10 9.00 2.95 110 205 120 Das no gk Uküffenk — Eigenes Kreditbüre Nähe Wasserturm Kaufhaus Mannheim- O7, 7. 8, Planken Unser Maus let em semstog. den 2. zufl 1960, von 8—16 uhr durahgehend geöffnet! VERA aus unsetem Couchbeiten teils verstellbarer Kopfkeil federnmatratze Matratzen zteilig mit Keil Matratzen Kopfkissen Deckbeiten 5 Pfd. Füllung Wolldecken Stepp- und Duunendecken in modernem Damast und Pe Bett-, Tisch-, Frottier zu weit hera 130/180 em, 140/00 em, federdicht und farbecht BETTEN AUSSTEUENN großen Sortimeni 127 68,80 38,50 und Rohrgeflecht, Zug- 75, 65. 39,80 129, 115, 98,0 Kapok u. Schlaraffla, hochwert. Prell, Ia. Java-Kapok 25.— 19.— 13. 7,5 80/80 em, 2 Pfd. Füllung, federdicht und farbecht 92.— 75, 55, 38.— 45. 35, 23,80 59, teils Kamelhaar und Schurwolle 96. 39,50 35. 16,80 rkal —Leib- und Babywäsche bgesetzten Preisen Täglich reinigen wir Ihre Betten in modernsten Maschinen Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten! B ETTENHAUS WAGNER. ee. Mietgesuche benötigen Wir vom 1. J und Schl BAD ISCH¹E AMikiN- Sozlal-Abteilung Zur Aufnahme von Werkstudenten möbl. Zimmer Angebote mit Pleisangabs erbsteg S Uli bis 1. Oktober 1960 afstellen 4 80bA-FABRIK AE Wohnungsböro HauummerHonnung gut ausgestattet(mit Bad etc.) mögl. Stadtgebiet oder Stadt- grenze gesucht. Statt Bkz wird erhöhte Miete bezahlt. Angeb. u. Nr. P 39994 a. d. Verl. Aelteres, ruhiges, Ehepaar sucht 2 Zimmer. Küche und Bad, evtl. auch ohne, in Mannheim u. Umgebung. Miete bis 80,- DM. Mietvorauszahlg. kann geleistet werden. Evtl. auch Tausch. Angeb. u. P 39992 a. d. verlag. kKinderloses Einzelzimmer 1. gt. Hs. f. Herrn ges. Preisangeb. an Baustoffindustrie Mannheim, Verbindungskanal, Linkes Ufer 18. Frdl. Zimmer von Herrn ab sofort ges. Zuschr. unter Nr. 02914 a. d. V. Vermieter rufen 3 07 85 Suche laufend Zimmer, Wohnung. u. Geschäftsräume. Meta Schmitt Immobilien, Sandhofer Straße 15 Suche laufend möbl. Zimmer und Wohnungen. Immobilien Königer, Mannheim, au 7, 15(am Wasser- turm) Telefon 2 73 07 Wir suchen für einen unserer Herren 1 freundliches, sauberes möbl. Zimmer per sofort.— Zuschriften erb. an Schenker& Co., GmbH., Int. Transporte Mannheim, Güterhallenstr. 3-7. Tel. 2 59 01 Junges Ehepaar sucht zum 1. Aug. eine 2 2-Zim.-Leerwohnung Mannheim oder Umgebung ohne BkKkz bis 100,- DM, evtl. Mithilfe im Haushalt. Angebote unter Nr. PS 39643 an den Verlag. Möbl. Zim. u. Wohng. su, Id. Imm. Löber, Renzstraße 1.— Tel. 2 16 81. Geldrerkekhr Hypothe Ge Kostenlose BARKREDITE Kfz- und Maschinen- Finanzierungen und Beleihungen Kreditkontor GmbH., Mannheim, P 7, 16-17, Tel. 2 53 73 ken- Umschuldungen schäftskredite Beratung! für alle Zwecke bis DM 4000, u. höher. Maschinenfinanzierungen bequeme Monatsraten, individuelle, diskrete Beratung und Vermittlung. Schäeffer KG Kredit-Büro MANNHEIM, L 15, 9 Telefon 2 44 80 7 bis Barkredite 1.— 553 vermittelt schnell— diskret E RI RK A K NOS SAL L A Jetzt: Mannheim, L 4, 7. Tel. 2 03 79 7 bis zu DM 4090. Barkredite zu besond. günst. Beding. . verm. schnell C und diskret Or. GERD ScHMid r, Finenzierungen, Mannheim, O 7, 14, Telefon 2 44 32 R Jedermonns-Kredit Bausparvertrag über 30 000. DM, Wert 2000,.— DM, abzugeben.— Telefon 2 64 72 Freie Berufe In allen Fragen der Schönheitspflege wenden Sie sich bitte vertrauensvoll n die hervorragenden Fachkräfte der Vollmer* parfümerien Mannheim Ludwigshafen On u. R 1, 7 Bismarckstr. 47 KOSMETIRK-SsALON ELIZABETH ARDEN ELLEN BETRIX— ROSEL HEIM INKA KOSMETIK HELENA RUBEIN STEIN Anzeigen im MM haben Zrfolg! — def 3 ee 8 75 rot, ** u an d 5553535353 V0 err,,,. e,.. 1 30 1e en 1 ne fe 24.„ 1 * 7 Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 BUCHER MANNHEIMER MORGEN Seite 27 Hans Lother Politiker ohne Partei Zu den Lebenserinnerungen des ehemaligen deutschen Reichskanzlers Vor kurzem sind bei der Deutschen Ver- lags-Anstalt Stuttgart(wenige Wochen später schon in 2. Auflage) Erinnerungen des früheren Reichskanzlers Dr. Hans Luther er- schienen, die den Titel tragen„Politiker ohne Partei“. Das Buch ist insofern unvollendet, als es das Leben und die Wirksamkeit des im Jahre 1879 geborenen Kommunalpoli- tikers und Staatsmannes nur bis zum Ende des Jahres 1925 eingehender schildert und sich hinsichtlich des weiteren Lebensablau- fes des heute 81jährigen auf ein kurzes Kapitel beschränkt, das den Titel trägt„Von damals bis heute“. Es ist in der Tat so, daß Luther die Höhepunkte seiner Wirksamkeit in den Jahren 1913 bis 1925 erlebt hat: als ge- schäftsführendes Vorstandsmitglied des Deut- schen und Preußischen Städtetags, als Ober- bürgermeister von Essen und dann ab 1922 als Reichsminister für Ernährung und Lamd- wirtschaft, als Reichsminister der Finanzen und schließlich als Reichskanzler. In diesen 13 Jahren hat das Leben Luthers allerdings einen äußerst bewegten und dramatischen Verlauf genommen. Zunächst war Luther ein hervorragender Kommunalpolitiker, der schon als junger Stadtrat in Magdeburg die Aufmerksamkeit führender Persönlichkeiten des Deutschen Städtetags auf sich gelenkt hatte, die ihn für geeignet hielten, Geschäftsführer dieser wichtigen Organisation zu werden. Die Tätigkeit Luthers im Deutschen und Preu- Bischen Städtetag, die er mit einem ganz kleinen Apparat leistete, trug wesentlich dazu bei, daß die deutschen Gemeinden die überaus schwierigen Aufgaben, die ihnen die Kriegswirtschaft stellte, bewältigen konnten. Als Oberbürgermeister von Essen trat Luther in den Kreis jener hervorragenden deutschen Oberbürgermeister, die in und nach dem ersten Weltkrieg die Zügel ihrer Städte fest in der Hand hielten und nach Beendi- gung der kriegs wirtschaftlichen Aufgaben auch die gewaltigen sozialen Aufgaben der 5 Nachkriegszeit zu meistern verstan- Nicht wenige dieser Oberbürgermeister 501 in Ministerämter berufen worden, zum Beispiel Schwander, Wallraf, Geßler, Jarres, Külz, Koch und Scholz. Es war also keine Besonderheit, daß auch an Luther im Jahre 1922 der Ruf erging, in die Reichsregierung einzutreten. Reichswehrminister Geßler, der Luther genau kannte, hatte diese Berufung besonders gefördert. Luther hat unter drei Reichskanzlern(Cuno 1922/23, Stresemann 1923, Marx 1923 bis 1925) erst das Ministe- rium für Ernährung und Landwirtschaft ver- Wwaltet, um dann Reichsfinanzminister und schließlich im Januar 1925 selbst Reichs- kanzler zu werden. In seine Ministerzeit fiel die Währungsreform von 1923, die die Vor- aussetzung für den Wiederaufbau des deut- schen Wirtschaftslebens und eine Gesundung der staatlichen Finanzen war. Luther war damn mit Reichskanzler Marx und Außen- mimister Stresemann maßgebend an dem Londoner Abkommen vom August 1924 be- teiligt, das das Reparationsproblem löste, für Deutschland wesentliche Wirtschaftserleich- berungen brachte und eine verhältnismäßig schnelle Räumung des besetzten Ruhr- gebietes vorsah. Der englische Ministerprä- sident Macdonald hat dieses Abkommen als den„ersten Friedensvertrag“ mit Deutsch- land bezeichnet. Es folgte dann im Oktober 1925 die Konferenz von Locarno, àn der für Deutschland Reichskanzler Luther und Außenminister Stresemann teilnahmen. Die- sen Pakt von Locarno könnte man als zwei- ten Friedensvertrag mit Deutscldand be- zeichnen. Er zeigte Ansätze zu einer euro- päischen Einigung und ermöglichte Deutsch- lamd den Eintritt in den Völkerbund. Hitler und seine Helfer haben alle diese hoffnungs- vollen Ansätze wieder zerstört. Es ist für die Weimarer Republik charakteristisch, daß es in der Zeit von 1919 bis zur Mitte des Jah- res 1932, also bis zum Kabinett Papen, nicht weniger als 17 Reichskabinette gab, die alle auf Koalitions vereinbarungen beruhten. Luther gehörte in seiner verhältnismäßig kurzen Minister- und Reichskanzlerzeit nicht weniger als sechs Reichskabinetten an. Das deutet schon darauf hin, welche politischen Schwierigkeiten damals bestanden und welche Elastizität ein Reichsminister besit- 2en mußte, um mit seinen Ministerkollegen verschiedenster Prägung gut zusammenzu- arbeiten. Luther hat diese Elastizität in einem hervorragenden Maße besessen. In dem Buche von Luther treten drei Tatsachenbereiche als besonders bedeutsam und charakteristisch hervor: 1. Es wird klar herausgestellt, wie groß der Unterschied zwischen der deutschen Situation nach dem ersten und der nach dem zweiten Weltkrieg gewesen ist. Nach 1918 blieb ein deutscher Staat bestehen, der grundsätzlich souverän war, ein Parlament besaß und von verantwortlichen Reglerun- gen geleitet wurde. Zwar hatte Deutschland auch Gebietsverluste erlitten und die deut- sche Einheit war zeitweise durch separatisti- sche Bestrebungen gefährdet. Doch war nach dem zweiten Weltkrieg ein deutsches Reich überhaupt nicht mehr vorhanden. Bis 1955 gab es auch keine deutsche Souveränität, da bis dahin die oberste Gewalt in der Bundes- republik bei den alliierten Militärregierun- gen lag. Durch die Entwicklung in der So- Wjetzone wurde die deutsche Einheit ver- nichtet. Selbst heute lebt die Deutsche Bun- desrepublik bis zu einem gewissen Grade noch unter der schützenden Glasglocke der Westlichen Alliierten. Im Gegensatz zur Wei- marer Republik sind freilich der Deutschen Bundesrepublik und ihrer Gesundung zwei Umstände zugute gekommen: Die Stabilität ihrer nahezu unabsetzbaren Regierung und die rasche wirtschaftliche Erholung nach der Währungsreform. Das Buch von Luther macht es deutlich, daß es die deutschen Re- gierungen nach 1918 viel schwerer hatten als die heutige Bundesregierung; sie mußten vieles ordnen, was nach dem zweiten Welt- krieg die westlichen Alliierten bei uns ge- ordnet haben. In der Weimarer Republik löste eine politische Krise die andere ab; die ungeheuren Reparationslasten und die Ver- zögerung der Stabilisierung der Mark bis zum Ende des Jahres 1923 verhinderten auch eine rasche wirtschaftliche Erholung. Nach der Währungsreform zeigte sich damals, daß 2 Durchführung der Deutschland finanziell so ausgeblutet war, daß nur Auslandskredite weiterhelfen konn- ten. Leider wurden solche Kredite in erheb- lichem Maße auch für wirtschaftlich unpro- duktive Zwecke aufgenommen. Das führte zum Kreditzusammenbruch und zur Banken- krise im Jahre 1931, die einen erheblichen wirtschaftlichen Rückschlag brachten und mit dazu beitrugen, Hitler den Weg zu ebnen. Luther hatte sich schon während sei- ner Ministerzeit entschieden aber vergeblich gegen das Ubermaß der ausländischen Kre- dite gewehrt. 2. Auch die Währungsreform spielte sich, wie das Buch von Luther besonders deutlich macht, im Jahre 1923 ganz anders ab als im Juni 1948. Bei unserer neuesten Währungs- reform gab es nicht nur eine Kopfausstat- tung, sondern die entwertete Mark hatte auch noch einen, wenn auch geringen Ein- lösungswert. Im Jahre 1923 gab es überhaupt keine Währung mehr in Deutschland. Die Nummer einer Tageszeitung kostete schließ- lich 300 Milliarden Papiermark. Nur Not- geld, das damals von Ländern und Kom- munen und sogar von privaten Stellen aus- gegeben wurde, bot noch eine kleine Hilfe, vermehrte aber die Papiergeldflut. Während im Jahre 1923 die deutsche Regierung selbst eine Währungsreform erfinden und regeln mußte, haben im Jahre 1948 die westlichen Alliierten die Währungsreform bei uns durchgeführt. Luthers Buch trägt wesentlich zur Klä- rung der Frage bei, wer der eigentliche Urheber der Markstabilisierung nach dem ersten Weltkrieg gewesen ist. Schacht hat bis in die neueste Zeit hinein dieses Ver- dienst für sich in Anspruch genommen. Luthers Buch räumt mit dieser Legende auf, die ihren Ursprung in einem Wahlschlager der Deutschen Demokratischen Partei hatte, der Schacht damals noch angehörte. Sie pla- katierte im Jahre 1924:„Wer hat die Renten- mark gemacht? Natürlich unser Hjalmar Schacht.“ Als Schacht Ende November 1923 Reichswährungskommissar und dann Reichs- bankpräsident wurde, hatte sich aber die Rentenmark bereits durchgesetzt. Am 6. Ok- tober 1923 war Luther als Nachfolger von Hilferding Reichsfinanzminister geworden. Am 13. Oktober 1923 beschloß der Reichstag ein Ermächtigungsgesetz, das die Reichs- regierung ermächtigte, die Maßnahmen zu treffen, welche sie auf finanziellem, wirt- schaftlichem und sozialem Gebiet für erfor- derlich und dringend erachtet. Dabei durfte von den Grundrechten der Reichsverfassung nicht abgewichen werden. Bereits am 15. Oktober erging dann die Rentenmark- verordnung der Reichsregierung. Es kann kein Zweifel darüber bestehen und wird auch von Luther hervorgehoben, daß an der gedanklichen Vorbereitung der damaligen Währungsreform Helferich und Hilferding mitgewirkt haben, aber die letzte entschei- dende Konzeption ist von Luther ausgegan- gen; er fand auch die Entschlußkraft zur Währungsreform. Vor allem ist ihm die Stabilisierung des Reichs- haushalts zu verdanken, ohne welche die Währungsreform keinen Bestand haben konnte. 3. Mit dem speziellen Thema seines Buches„Politiker ohne Partei“ beschäftigt sich Luther in einem besonderen Abschnitt seines Erlebnisberichtes: Er sagt dort unter anderem:„In meiner Städtetagszeit bildete meine Parteilosigkeit nach meinen täglichen Erfahrungen geradezu eine Voraussetzung für die recht guten Erfolge, die ich mir zurech- nen durfte. In den Zeiten meiner Mitglied- schaft in der Reichsregierung Dezember 1922 bis Mai 1926) gehörte ich, wie es der Regel entsprochen hätte, ebenfalls keiner Partei an. Nachteile meiner Parteilosigkeit habe ich mit irgendwelcher Deutlichkeit nicht ge- spürt, sondern tatsächlich das Umgekehrte. Als Reichsfinanzminister wäre mir die Ret- tung Deutschlands durch Stabilisierung der Währung schwerlich gelungen, wenn ich auf eine Partei hätte Rücksicht nehmen müssen. Ich wäre der Partei verpflichtet gewesen oder hätte pausenlos Ratschläge vom Partei- standpunkt aus erhalten.“ Nach dem ersten Weltkrieg war Luther als parteiloser Reichsminister keine Einzel- erscheinung. Es gab damals auch einige an- dere Reichsminister, die keiner Partei angehörten, so Brockdorff-Rantzau, Gröner und Cuno, der zwar einmal Mitglied der Deutschen Volkspartei war, aber aus dieser Partei wegen ihrer zweideutigen Haltung im Kapp-Putsch wieder ausgetreten war. Vor allem gab es aber damals zahlreiche Minister, die zwar einer Partei formell angehörten, aber sich mit Duldung dieser Partei von jeder Parteiarbeit fernhielten, um sich ganz ihrer sachlichen Arbeit widmen zu können. Dieser Zustand erscheint heute fast unmöglich. Alle Bundesminister und wahrscheinlich auch alle Länderminister gehören einer Partei an und haben einen Sitz im Bundestag bzw. im Landtag. Von der Parteiarbeit können sie sich nicht ausschließen, da sie ja unter Um- ständen um ihr Bundestags- oder Landtags- mandat hart kämpfen müssen. Die einzige Ausnahme bildet Bundesminister Balke, der keinen Sitz im Bundestag hat und sich erst nach seiner Ernennung zum Minister der CSU angeschlossen hat. Auch parteilose Oberbürgermeister, die es nach dem ersten Weltkrieg noch häufig gab, sind bei uns recht selten geworden. Freilich erhebt sich im Zu- sammenhang mit der Lektüre des Luther- schen Buches die Frage, ob die politischen Parteien, die jetzt im Grundgesetz sogar eine verfassungsmäßige Stellung bekommen ha- ben, besonders schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situationen wirklich ge- wachsen sind und sie meistern können. In der Weimarer Zeit war dies jedenfalls nicht der Fall. Die gewaltigen Probleme dieser Zeit waren nur zu lösen mit Hilfe des 8 48 der Weimarer Verfassung und mit Hilfe von Ermächtigungsgesetzen und Notverordnungen unter Ausschaltung der Parteien. dem Mittel der Reichstagsauflösung mußte wiederholt gegriffen werden. Unser heutiges Grundgesetz sucht die Ausnahmeregelungen der Weimarer Zeit dadurch nach Möglichkeit zu vermeiden, daß es die einmal eingesetzte Bundesregierung für die Dauer der Legis- laturperiode nahezu unabsetzbar gemacht hat und daß es dem Bundeskanzler eine beson- dere Machtstellung verlieh. Es fragt sich aber doch, ob ein künftiger Bundeskanzler diese Machtstellung so auszubauen vermag, wie das Konrad Adenauer getan hat, und ob eine künftige aus Parteiministern zusammen- Auch zu gesetzte Koalitionsregierung immer ge- nügend Standfestigkeit besitzen wird, um mit schweren staatlichen Krisen fertig zu werden. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß, wie Rüdiger Altmann in seinem Buch „Das Erbe Adenauers“ feststellt, das Begab- tenreservoir aller deutschen Parteien nicht sonderlich groß ist. So könnte es in der Zu- kunft schon möglich sein, daß wieder einmal Politiker ohne Partei, die wie Luther über- ragende Fähigkeiten besitzen, in eine Re- gierung berufen werden. Jedenfalls darf man sich nicht auf den Standpunkt stellen, daß ein Staatsmann ohne Parteizugehörig- keit unmöglich wäre. Nach seinem Rücktritt als Reichskanzler im Mai 1926 hat Luther noch viele Amter bekleidet und zahlreiche Aufgaben erfüllt. Er trat an die Spitze des Bundes zur Er- neuerung des Reiches, der sich die Neuglie- derung des Reichsgebiets zum Ziele gesetzt hatte, wurde Vorstandsmitglied der Gemein- schaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken und Nachfolger Schachts als Präsident der Deutschen Reichsbank. Nach der Machtüber- nahme durch Hitler ging Luther als deut- scher Botschafter nach den Vereinigten Staa- ten und blieb dort bis 1937. Von da ab hatte Luther keine öffentliche Aufgabe mehr zu erfüllen, bis ihn im Jahre 1952 das Bundes- kabinett zum Vorsitzenden eines vom Bun- destag geforderten Sachverständigen-Aus- schusses für die Neugliederung des Bundes- gebiets und die Durchführung des Artikels 29 des Grundgesetzes berief. Drei Jahre lang hat sich Luther zusammen mit den übrigen Sachverständigen dieser Arbeit gewidmet. Er konnte schließlich der Bundesregierung ein umfangreiches Gutachten vorlegen, von dem aber bis heute kein Gebrauch gemacht wurde. Die im Artikel 29 angeordnete Neu- gliederung des Bundesgebiets wird auf die lange Bank geschoben. Luther, der sich einer bewunderungswürdigen geistigen und kör- perlichen Frische erfreut, wird nach den vielfachen Erfahrungen seines Lebens auch über diese Enttäuschung hinwegkommen können. Für die Mannheimer und Pfälzer ist es nicht uninteressant, daß Luther die Pfalz und Mannheim gut kannte. Als Luther in seiner Reichskanzlerzeit einen Besuch in der noch besetzten linksrheinischen Pfalz machte, wurde er dort mit Enthusiasmus empfangen. Er schildert in seinen Erinnerungen die fest- lichen Bewirtungen, die ihm zuteil wurden und sagt:„Die wohl kostbarste Flasche Wein auf jener Pfalzreise wurde durch mei- nen alten Freund und besten Lebensgefähr- ten meiner älteren Jahre, den Oberbürger- meister von Mannheim, Theodor Kutzer, auf dem Bahnhof Mannheim in den Zug ge- reicht, ich aber schlief.“ Eine zweite Pfalz- reise hat dann Luther in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Sachverständigen-Aus- schusses für die Neugliederung des Bundes- gebiets durchgeführt. Auch den regionalen Problemen der Stadt Mannheim hat er im Zusammenhang mit dieser Arbeit einen gan- zen Tag gewidmet. Gerade diese Reisen haben auch Luther erkennen lassen, daß die Neugliederung des mittel westdeutschen Rau- mes und die Vereinigung der Ballungsräume en der Neckar- und an der Mainmündung in je einem deutschen Bundesland eine un- bedingte Notwendigkeit darstellen. Dr. Hermann Heimerich 005 OO 2 — für die Frau von heute 5 elt veſlee e n—— 25 5— Doppelpa bet DM 1,58 Dat prabiische Rietenpabet DM 2,30 age 4457 8 2 2 we nm 88 8 , ee, 0 ein aktuelles OIWaSChmſttel 5 055 8 2 . Waschmaschine SO ideal wie für die Topfwäsche Oo mit dem modernen Schaum * micht zuviel- nicht zuwenig genau richtig! Ihre Der richtige Schaum für jede Waschmaschine OMO kommt mit seiner wundervollen Waschkraft Ihrer Wäsche voll und ganz zugute. Ob Sie in einer Trommel waschmaschine oder Bottichmaschine wa- schen- Sie brauchen keine Zusatzmittel, nurnochOMO Aktuell! Topfwäsche- fahelhaft mit OM O. Für Ihre große Wäsche und alles, wWas Sie zwi ⸗ schendurch waschen einfach OM Ol Mühelos geht das · ohne Einwei⸗ chen- ohne besonderen and! Jetzt können Sie Ihre Tischtuch: Pro- bleme: getrost OMO überlassen. Scho- nend entfernt es alle Flecken. Sie brau- chen nicht nachzu waschen. Ja, das milde OMOhateine wunderbare Waschkraft. lab. Set. fidt lad lub, Lee, Fleckenlos rein · ohne Nachwaschen sch miegsamet von Mal zu Mal. shartee Wäsche mehr Mutti weiß, daß ein Baby keine harten, tauhen Windeln mag. Sanft löst das regenweiche OM alles Harte aus der Wäsche und macht sie weicher, Beschwingt und lebens froh · das ist die Frau von heute. Das sind Sie selbst! Ihr Haushalt? Fabelhaft in Schwung! Ihre Wäsche? Ein Gedicht! Denn OMO wäscht phantastisch für Sie! Machen Sie den PERLON. Test mit G 0 Wenn Ihre liebsten weilen PERL ON. oder Nylonsachen gar nicht mehr 80 richtig weiß werden wollen, nehmen Sie einfach OMO, und sie werden wieder weiß. came mu-FfiSCh We neugeboren! Seite 28 MANNHEIMER MORGEN Cin scluvediscuier Millionen Tarbiſi Urwüchsige Menschen in unberührter nordischer Berglandschaft! Marcello Mastroianni, Anita E&berg, Anouk Aimee yvonne Fournesox, Lex Barker, Nadja Sry a i i 5 Nach der Erzählung des Nobelpreisträgers B. Björnson, ö mit der Schuuspieler-Elite Schwedens SYNNWUVE STI GEN. GUNNAR HEITISTRON S HaARRlET AN DFERSSON. FDVIN AbolFHSON BUch ud Roi: GUNNAR HEII STROM Wegen Uberlänge töglich nur 2 Vorstellungen möglich 15.00 u. 19.30 Weft: den zesſuden 5.. 5 RNZ schrieb:.. In eindrucksvoller Art erleben WũIir hier die n Cannes mit der„SODENEN PALME““ ausgezeichnet!%%àjʒ In der Uf A- Wochenschau: Flimfestsplele Berlin Sieg u. triumphale Heimkehr des HS e, UNIUER SUM 80. 13.30 Unr Telefon 2 33 33 „ Ferien- So. 11.00: eren, 8b HEI p ANKEN-ucurspnr OrOBes Haus Wiederholung ö A e e 5 e Sie werden gebührenpflichtig verwarnt, wenn LAN KEN f Sie ernst bleiben bei HEINZ EHRHARDT in . CeCe„ MNMuRlick oik AUforAHRER Kleines Haus 5. eleten 212 Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr 13⁰⁰ 15³⁰ 1800 2080 f i 8—— 3. WocRE! das frechste und amösanteste Lustspiel, das Sie seit langem schen. Ein spröhendes Febewerk der herrlichsten Einfälle. * 0 DdoRISs DAY und dAVID NIVEN J zwel Spitzenstars def heiteren Mose in eine M. Hold, H. J. Kulenkampff Farbfilm voll Musik u. Humor Dawn Addams, J. Fuchsberger Kein Mann zum Heiraten Die zornigen jungen Männer Täglich: 18.30, 20.48, S0, ab 16.30 Tägl.: 18.15, 20.30, S. 2b 16.50 0 ö Freddy quinn- vera Tschechowa- G. Knuth 2 in einem Farbfilm aus der weiten Welt wee PE DDV unter fremden Sternen Hans Jörg Felmy, Horst Frank, 5 18.00, 20.30 Uhr Samst. auch 15.30 mit herrlichen Naturaufnahmen (6) der wildromantischen Landschaft K AN A DA 8 Angelika Meissner Rufdur Möller und das langerwartete Wiedersehen mlt 4 f Wolf Albach-Retty Willy Fritsch Vietor Staal lvele Englisch Eln herrlicher FARBFEILM uvm a MEH relzvolle Froben, romantische Liebe, rassige Pferde und spannende qagdszenen 15.30 16.00 Telefon 2 50 25 18.30 21.00. a 1 N 0 2 Frei ab 6 Ihr. somstag 23.18: Iixgk, Wik biz FRAU siE Wwuns cr do (4. Wiederholung) sonntag 11.00: bouAUMONT- die Hölle v. Verdun(12 „(Wiederholung) Heute 18.30, 21.00 Un te 23. F tees 766 6 lebe, Mädchen u. Soldaten colorado Am Samstag, den 2. Juli 1960 eröffnen wir die neue Gaststätte„ Drei-C ichen“ in Mannheim- Gartenstadt, Karlsternstraße 42. Wir werden es uns sehr angelegen sein lassen, unseren Gästen aus Küche und Keller das Beste zu bieten. Ihren zahlreichen Besuch erbittet FAMILIE RUTZ Qualitätsbiere und alkoholfreie Getränke 6UMTRUM.- BRAU, Bensheim bezcobernden Tragikomödie. „ Prädlket;„wertvoll“ phone 8 85 Ein M. G. M.-Farbfilm W dc ee in Cinemascope F R E* A 0 Uhr, e auch 17.30 Uhr, Farbfilm 2) 5 Johanna v. Kocz. 13 85 5 Carlos e Bezaubernde Arabells SAALB 1U 18.00, 20.30, Sonntag auch 15.45, Montag 20.30(12) n Leand Ttetan Wollt Dkn BauE MachTFATER 22.30 Uhr:„Rauschgiftbanditen“ R. Cameron(18) 5 1418 AU 22.45 Uhr:„F UZ Z V, der Teufelsker!“ ö SAAL AU So. 13.45 Uhr 0 5 85. 10 Dr FUZZV, der Teufelskerl Z2ENKTRIL Die Schlucht von Marathon 8 18.00, 20.30, Sonntag auch 15.30, Mo., 20.30 8 WAI DHROFE 8 f delete 59 s Fr u. Sa. Liebe, Tod und Teufel 22.45 Uhr Fr. bis einschl. Mo., je 18.15, 20.45, So. auch 16.00 S. Bethmann, J. Hansen. 8. Sesselmann(16) Morgen wirst Du um mich weinen Tägl.: 10.00, 11.50 u. 22.45 Uhr Sie lachen sich tot über JER RV LEWIS den Unübertrefflichen in 0 DER Hl D VON Täglich: 8 13.45, 16.00.—. BROOKLYN Nur S0. 14.00:„Aufruhr im Schlaraffenland“(8 . eENHls WTAVER C 5 8 Samstagnacht 23.00: John Wayne, Janet Leigh * Ein Mann, den sie„Lö We vom Pazifik“ 5 8 Telefon 5 98 88 U U S EN L A 6 E R 5 Freigegeben nannten, greift mit starker Hand in das Tägl. 20.30, Sa. 18.00, 20.30, S0. 15.30, 18.00, 20.30 . Räderwerk der Geschichte. 84 Brynner Kay Kendall. Farbfilm(12) Telefon 8 2 92 Amen Noch einmal mit Gefühl g NE CKARAU friedrichstroge 47 NEC KAR AU Friedrichstr. 77 2. bis 5. luli 1960 Samstag, 2. Juli: 18 Uhr: Eröffnung anschl. TANZ im FESTZELT. 24 Uhr: See in Flammen. Sonntag, 3. Juli: 10 Uhr: Frühschoppen- Konz. 14 Uhr: Fischerstechen mit Täglich 20.30, Samstag 17, 20.30, Tägl. 20.15, So. 15.30, 18, 20.30 Sonntag 13.30, 17.00, 20.30 Uhr„Er kam, sah und slegte“ G. Lollobrigida, ul Brynner Freitag und Samstag 22.30 Uhr „Salomon und die Königin von Sonntag 13.30 humor. Einlagen Saba“(12)„Zorro im wilden westen“ II. 20 Uhr: Großer Unterhal- tungs-Abend 24 Uhr: See in Flammen Montag, 4. Juli, 20 Uhr: Großer Bunter Abend mit bekannten Künstlern von Film und Funk. Dienstag, 3. Juli Tanz im Festzelt, bei Ein- bruch der Dunkelheit Brillantfeuer werk. Ständige omnibus verbindungen von Bahnhof Frankenthal und Worms.— Pkw- Zufahrt über VENEDIG om AT ERNHI EIN n m worms fte FEE le Ads haus Deulsches Haus 44%, S kane aun re iollleommen im b ö Unterhaliung redeten 7 15% SS rerb Kampf uuf Leben u. Iod Frab FRI EDA HERTLE, Rheinstraße 36 CFF R E 6 1 N 1 Fr. U. Sa. 20.15, Sa. u. S0. 17.45, 20.15 Uhr, Farbf. Sab. Sinjen, P. Hubschmid, N ECKARAU NMARILI Badeit Vogel 1 kischersirdbe! E. A. 2. 22.0 UE Ae Würger Von Sing Sing“ relefon 8 21 04 Igdv. Sa. 15.30, 1 A P A 1 0 N A u. So. 13.30, 15.30 Uhr FILMBUHNE Fr. u. Mo. 20, Sa. 15, 20, 8 15, 17.30, 5 95 3 rodknnt i Er kum, suh und siegte rerpaun Telefon 7 18 37 5 Jeff Chandler 2215 Unr Des Jeufels Lohn o. weiles Cs. N 1 U 1 1 1 Ertu. Mo. 20.30 Uhr, Sa. u. S0. 18.15. 20.30 Uhr(16) Die K AT E zeigt die Krallen FEudzunein 225 Sa, U. S0. 16.00:„I NF ER NO“ CS-Farbf. ü f f f 5 i„ 5 relefon 7 17 29 15.00 1 N f E n N Gs „ placierungs- Vorschriften dieins Leute mel gat groß ge 8 A 1— Kennen Sie schon die Gasistdlle und Pension „ROSE“- Oberflockenbach Tei. Cros, achsen 30s Steel Jb EM as Kos RUhök Usuns pflalgorchesie/ 5 Samstag, den 2. Juli 1960, 20.00 Uhr, Ende gegen 22.00 Uhr Leitung: Theo Ziegler Solist: Helmut Wollenweber, Oboe Anton Dvorak: Serenade für Streichorchester F-Dur W. A. Mozart: Konzert für Oboe u. Orchester C-Dur KV 314 W. A. Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll, KV 550 Eintrittskarten zum Preis von 2,50 DM auf allen Plätzen. Schüler und Schwerkriegsbeschädigte erhalten Ermäßigung. Autobusverbindung Bahnhofsplatz Bad Dürkheim. — Bei schlechtem Wetter findet die Serenade nicht statt.— Neue Fremdenzimmer mit fl. W. u. k. Wasser.— Gemütlich eingerichtete Gast- und Nebenräume, Eigene Schlachtung. Spezialitäten: Hausmacher Wurstwaren Pkw-Zufahrt zur Zeit über Schriesheim Ursenbach oder Weinheim Unterflockenbach. ur Juren Lieblings- Sport: TENNIS TabekEN 0 0 9 bn „ WASSER SMI 8 CAMpixé 00 führen wir alles, vom Tennisball bis zum Motorboot. Lassen Sie sich alles unverbindlich zeigen und vorführen. ihn Fr. 20.15, Sa. u. So. 17.45, 20.15 u. Mo. 20.15 Uhr Seit 1914 können von uns nur als Wunsch und 0 I0ITII HERRIN DER WELT- II. Teil R HEINAU Freitag 3 5 5 13.30 Uhr — 1 Telefon 8 86 69 ulm Zei 8 nicht als Bedingung angenommen werden. 23 eee NANNHEINM- Qu 3, 22 Besuchen Sie unte beliebtes Pfälze: Volksfest e ane den Erstürmung des Winzinger Tores Pünktlich um 22 Uhr BREHTANTFEUERWERR am Eingang zur Festwiese öber dem Festplatz 4 2 5 5 2 5 8 8 AM 2., 3., 4, 5., b. und 10. 301 1960 AUf DER WINZIN SER FESTWIESE IN NEUSTADT A. D. WEINSTRASSE Stadt * 7, 1 984 2 1 N 0 85 2 K 2 2 NI. 2 3 Sönstige Fahrgelegenheit von und nach allen Richtungen Neustadt an der Weinstraße s Verkehrsamt 2. n 2 13 N NE N as D. . . Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 29 SCHAUBURG SCALA. ALS TER ALS TER Ibentstude 5— 1— 2 5 1 deten 205 7 1— felefon 204 4 0 3, 6.8 studio für filmkunst relefon 2 02 02„ Cr V% GurE FILM KOMMEN WIRDER 2611„. Wenn erst der Mensch, IEAN PETERS ANTHONY STEEI sich selbst zurückgegeben, 3. FTum einer Helmut-Käutner-Reine! Llouls J0RDAN— DEBRADPAGEIT in dem Technirama-Farbfllm zu seines Werts Gefühl erwacht..“ O. W. FischER in dem Farbfilm 25 0 1 EV N e e N 5 5. 9 1 RUTH TEU WERIK 0 KLAUs Kikeskl 3 222 Die Kaninchenfalle 90 2 5 J rate 1 1 On! 11(Strahlender Himmel— strahlendes Glücle) i 2 (The rabbit trap). D Unter der Regie von MICHAEL POWELL 6 5 2 („Rote Schuhe“—„Hoffmanns Erzählungen“) (Anne of the Indies) tanzen ERNEST BORSGNMNE Die romantische Legende von der Liebe Regle: Jacques Tour neur LDA TSsCcHERINA— ANTONio p des Bayernkönigs LEONipk MAssINE DAVID BRIAN— BETHEL LESLiE zur Kaiserin von Oesterreich. auf einer Reise mit Hinternissen quer durch das Ein Thema, das auch Sie berühren wird. Prädikat:„wertvoll“ temperamentvolle Spanien. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ 3 Iäglich nur: 21.00 Uhr Tägl.: 14.00, 16.15, 18.50, 20.45- Freigegeben ab 18 Jahr)] Tägl.: 14.00, 16.15, 18.50, 20.45- Freigegeben ab 16 Jahr.) Tägl.: 14.00, 16.15, 18.30, 20.45 Freigegeben ab 6 Jahren)(Kassenöffnung 10.00 Uhr) Die abenteuerliche Geschichte einer tollkühnen, schönen Frau, die Männer und Meere beherrschte. . e ee ee were dee 78 oer kGORYp ECK- IENNIF EE JoNESs— lJoskf cotrrod Ein bisher unerreichter Farbfilm-Triumpf der Selznick-Klasse Telefon 255 55 Ein gewaltiges Kapitel aus der Geschichte 8 e ginn: D 6 2 3 1. D 5 2 5 0 N 1 12 der Indianer kämpfe in Mexiko.(ab 16) 1 14.00 16.50 19.00 21.00 Uhr e Täglich: 14.30, 16.30, 18.45 und 21.00 Uhr 5 Ab 16 Jahren zugelassen Dieser Abentebfer-Forbfilm ist die große Klasse des Soper-Westerns * 4 eee 2 0— N 5 8 8. 8 5 8 1 N Im Sonderzyklus wiederhol. wir am Sonntagvorm. Nalionalftheafer Mannheim R O* A DAS THE ATER AM TATTERSA LL 1 JL. 8 T E R 11 Uhr das auf vielen internationalen bee 0 ausgezeichnete(Justice Großes und Kleines Haus am Goetheplatz 8(bisher kamera] Telelon 4 03 96 telefon 202 b? fklimfsche Meisterwerk chwurgericht est faite) 5 g 2 85 Regie: Andre Cayatte(16) Spielplan vom 2. Juli bis 11. Juli 1960 I. FILM-FESTSPIELWOCHEN vom 1. Juli 4. August 1960 f 2 Platzmieten können jederzeit gebucht werden. 8 5 5* 5 3 eee 785 i Der v e ee 15 l 5. Worm 735 VVß'⸗V ß er Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Fernr 66, 2 1 15 3 3 15 Täglich 5 210 U dunnssar Mare stel ding fals I 4. Mit den Waffen einer frau 1.25 00 Samstag, 2. 7. 20.00— 22.30 Urauführungt In anwesenheit des Autors. eee 1 ͤ f 4* 8 Kleines Haus 5. 3. von* F N 0 n 5 5 Ohr 9 ankre orst. Miete N. Halbgr. I, 11. vor- 1—* 55. n n e 1 stellung. Th.-G. Gr. N und freier verkauf. 50 FFF. TTT TTT en Pro A M VoLLER DB ERRAscHUNS ER Sonntag, 3. 7. 14.00— 16.30„Manon Lescaut“, Oper von 8. Puccini. 2. 0 PI 2 K N 1 85 K 5 5 A 0 N. RA Großes Haus Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. C 5 cnbstascO Sk Freiin brot 6th is Jehteß ode e e n e 8 und freier Verkauf.* 5 8 N 5 00 5 Großes Haus 20.00— 22.30„Aecis und Galatea, Pastorale von G. F. 5 e. N 5 8 2 CAPITOI. Freitag und Samstag 23.00 Uhr, Spät vorstellung Händel; hierauf„La Canterina“, Singspiel 5 et an casten Mofa cr cn iünefuns. bann zart 8 Randolph Scott, Robert Mitchum, Rod Cameron von J. Haydn. Miete C, 11. Vorstellung, 5 8 9 Am Meßplotz Th.-G. Gr. C und freier Verkauf. 8 3. 9 Verlamm! f dle Tuulghen 6 Jakobowsk und der Oberst Telefon 5 11 86 UNTERNEHMEN DONNERSCHLAG Kleines Haus 15.00— 17.45„Jeanne oder Die Lerche“ Schauspiel von 5* 5 aal sATA= f̃tei ob 16 Johten 9250 degie. Pkrkn GIENAVIIE— ftel ob 6 Bohren Jean Anouih. Für die Mannheimer Jugend- N 1 a W 5 8 5 5 22.45 2 1 15 A 111... 5 5 FN 8 c A GAU. ines se NAN 8 5 N. 8 Harry Baumann f Kleines Haus 20.00— 22.„Jeanne oder Die Lerche“. ete K. 7 5 5 5 0. 8 e m le FE 1* Zruppe I, 11 Vorst., Th.-G., Gr. K. u. fr. Vk. 5 5„ IN D 1 8 K R E 1 5 N 5 Hammondorgel 8 8 N Ssser Urm Montag, 4. 7. 20.00— 22.15 Erstaufführung!„Belsazar“, Oratorium von 19„„ bolbüüm— Ftes ob 16 zohlen 5 5 0 Großes Haus G. 8 N 3 1 die Bühne. 5 5 5 von Wilhelm-Brückner-Rüggeberg. Miete 8. 3 5 0. 2 2 2 2 15. Vorstellung und freier Verkauf. a NA AUnDοοẽj̊ 1g 4 cos pine Ac. ua AA Simplicissimus Die bisherige Heines Haus 20.00— 22.30)„Die Kinder Edouards“, Lustspiel von 5 2 2 0 5 , 5 Die Faust im Nacken Der alie ſflann und das fflee? um der joe-Iuga- BAR Miete B, FHalbgr. II, 11. Vorstellung; 1 gegie Ein RZ— fel eb 16 jchren rob inen och tert Hemi s emen— ftef ob 6 90 8 Th.-G. Gr. B und freier Verkauf. 2 g 78 55 5 5 75. f 5 5. 5 5 5„ 5 8 5 V 5 125 ab heute, Freitag, 1. Juli, Dienstag, 5. 7. 20.00— 22.45„Doktor Faust“, Dichtung und Musik von 13 NNaoss aua eobf-sTA. S TAMA AAL ENA MHH Micki Moa NMua-N U-. unter neuer Leitung. Großes Haus Ferruceio Benvenuto Busoni. Miete J. 5 5 5 8* 5 5—, 11. Vorst, Th.-G., Gr. J und freier Verkauf. 80 Die schöne Helena Die Hochmütigen 5 Ss Ts T Arc Neuer Name — Fleines Haus 20.00— 22.30„Gesellschaft im Herbst“. Für die Theater- 5 4 citiEMASOpR. Fm tel ob 12 Jahren 5 gegie: Vvet Allegtet— fte ab 16 Voten 5 Mannen endende ner Str. A gemeinde Nrn. 5831—6360 u. freier Verkauf. 9 5 9 N 8 1 95 5 8 5 r l 7 8 Telefon 5 01 46 8 2 Groges neus 1 Fiete l 9 f, e er d 15 bin so sAnbE. rok fan!* 8 0—— 0 3 cunris 8 sIDbUMEHY soOITIERE 8 i g 2 Kleines Haus 20.00 2 2230„Hedda Gabler“, Schauspiel von Henrik, enn der Wing Kann nieht lesen; Flucht in Ketten 1 5 3 0 die„ 5 1 keldfüm— Frel ob 12 Jchteg 1 2 decie stenley kreme:— ftel ab 12 dcn e 1 1 wärtige Gruppen— und fre auf. e 5 N 5 8 5. 5 N 2 1 Donnerst., 7. 7. 20.00— 22.30 Zum letzten Male!„Acis und Galatea“; e 1 e e a Mhm. e 11 7. Großes Haus hierauf:„La Canterina“. Miete A 13./12 Vor- 2 ö 1 ö 1 oc well das Oblektiu 30 gul 181 Ames Baus 21 b)—2230 Zim 4d. Aelel 9„vie Kinder Zens. solouR TRisrEssE 5 en Piano ungsrhäit sie ais eines Haus 00— 22. um 40. e! 5 8 1 2 5 5 5 Miete B, Halbgr. I, 13. Vorst u. fr. Verk. 5 5 5 eee eee e Freitag, 8. 7. 20.00— 22.30„Der Bauer als Millionär“. Romantisches. 5 1. 5 5 Großes Haus Zaubermärchen mit Gesang von Ferdinand Ne er e 5 a, e ADA HECHT Raimund. Miete F gelb, 12/11. Vorstel- 2 1 5 5 1 2 2 5 lung und freier Verkauf. Sie Caine war ihr Schicksa! Pläsier Kleines Haus 20.00— 22.13„Der Revisor“, Komische Oper nach Nikolai 5 1 gegie: tdwatd Dmyttyx— frei ab 12 Johren 0 gegle: der Ophuis— Ftel ob 18 ichen Gogol, von Werner Egk. Für die Theater- 05 5 N N gemeinde Nrn. 3181-3710 u. freier Verkauf. 5 1 1 15 5 2 1 N a 8 N 8 Samstag, 9. 7. 17.30— 22.45„Die Meistersinger von Nürnberg“. Oper v. 55* rant route Makitxf bistatch Großes Haus Richard Wagner. Miete G, 11. Vorstellung, SAAT DER GEWALT Zeugin der Anklage wählen viele so gerne 8 4 The. G n Segler fleherd Breeke— ftel ab 16 zohten 5 gegle: Sly wuder— fte ob 12 johten 5 3 Jeilautomatische Kleines Haus 20.00— 22.30»„Die Kinder Facme fn: Mtr. Gral f 5 5 11 16 Pol Händer-Nam pads gruppe II, 11. Vorstellung. G., Gr. 5 f 9 5 und freier Verkauf.——— SEH KEIUIT ist caso 7 W Ist cao MARIE cMEV Ait programmschaltung Sonntag, 10. 7. 20.00— 22.30 Zum 63. Geburtstag des Komponisten 0 1 5 5 5 Die preiswerte 5 Großes Haus„Antigonae des Sophokles“. Nachdichtung 15 Ein Imerikuner In Paris 5 9 1 G1 3. von Friedrich Hölderlin. 5 Legie: Vincente dine— fiel ob 12 Jchten cine moscope. foibiim fte ob is ohren Vito 2 Musik von Carl Orff. Miete O, 11. Vorst., 5 ö mit dem Voigtl. Lanthar 93 Th.-G, Gr. O und freier Verkauf. 1:3,5 kostet nur. DM 1 g. ete Kleines Haus 14.00— 16.15„Wallensteins Lager“; hierauf:„Die Pieco- aA GARDEN. une nsr 007 jomini“, von Friedrich Schiller. Für die Die bärfüßige Gräfin und wenn Sie etwas ganz Be- Mannheimer Jugendbünne Gr. B Nrn. 1 bis a sonderes suchen, dann wählen 535 und freier Verkauf. eee Sie die 3 a Kleines Haus 18.00— 20.15„Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller 5 3 Für die Mannneimer Jugendbühne Gr. B nene e eee, d Vitomatie la 8 Nrn. 1535 und freier Verkauf 5 5 5 2 5 N i mit gek. Bel.-Messer im Montag, 11. 1. 29.00— 22.4„Hortmanne Erarhlun gen- Fflenzgtedisere. 2. Gelieht in alle Ewigkeit„pie 12 Geschworenen Froliiasueer Col 888. 270. a Großes Haus Oper von Jac. Offenbach. Für die Theater- chat yaScohHt— fret ob 17 hehren dae PCC„ 5 gemeinde Nrn. 848110600 und fr. Verkauf. 2 N 8 7 e 8 5 0 8 l K oder die Vitematie lia Kleines Haus 20.00— 22.45„Die Tochter des Brunnenmachers“. Komödie v. Marcel Pagnol. Für die Theatergemeinde J N 1 Nrn. 1061-1500 und freier Verkauf. 8 ie oberen Zehnteusend N 8. Wie anpen man sieh einen Munonär'. e ) Die Intendanz ist der Ansicht, daß dieses Stuck für Jugendliche unter 5 l MSc OpE.Fꝭ,.— kei ob 16 Johren 5 8 gegie: deen Megvlesce— fel ob 12 Jchren ser im Großbildsucher 935 5 16 Jahren nicht geeignet ist.* 3 g. 5 0 0 Col. Skopar 2.8. DM 5 zennikes zonfks. WIltian dotbes— U Manon SAN. AN Mons Alis lis tudli anf b., I AI. N DESIREE gegle: NRenty King— Fei ob 17 Johten 3 teglen NMenry Koster— Frei ob 12 ohren Bequeme Teilzahlung Kamera-Tausch Fotohaiae,. P 2, J Thecterkosse: Telefon Heidelberg 2 05 J i f ö kossenstunden: 5 8 5. 12„ uuf oi Manta, dsf Mirenun Werktags 11 bis 13 Uhr und 17 bis 4 Ohr 1 1 5„ 1 l 5 46%„und nidu als ein Fremder und eine Stunde vor Beginn der Vorstellung 5. städiische Söhne Heidelb Combinette Die elegante ſeilautomatic, * Am Paradeplatz gegle Stanley Kram— Fre ob 18 3chten MARION BNANDbo- att fond 1 0 EIIza BEIM Tarte- ui EWR kreier Verkauft— Plenmiete: 5 die Waschmaschine und 5 Das kleine Teehaus de naue aul dem neigen Blechdach Schleuder in einem Gerat Somstqg, 2. Jof Zum letzten Male: 5— Frei ob 12 2 i 2 5 Neem Legere willen,— Fiel es 1. Jebten vereint. 20.00-22.J5 Uhr 1 ee 10 8 N 5 8 55 2 N 5 N N 5 N m„Fronzösische Suite“[Werner Eg 8 i N 5 ca CAM A MA Ar N cliFron WEB B aN res 85 2.„Die weiße Rose(Wolfgeng Fortger) 2 2 2 2 3.„Rhopsody in blue(Sergs Gershwin) 5 Der unsichtbore Dritte* Drei Münzen im Brunnen Praktische Vorführungen Freier Verkcuff 5 5 Begie: Alte Hiteheoen— fel ob 16 Johren 5 8 ci Hαν c Ok. Forb¹m— frel ob s Johren Nur noch heute Sonntag, 3 Jol„kiss me Kate, 1 a 92 5 9 2 Be 5 a 1 r Freitag, den 1. Juli 1960, von 20.0022. J5 Uh. N 5 musikalisches Komödie 2 0 eee as rast ts tie canon 35* 757 10 bis 12 u. 14 bis 18 Uhr von Cole Porter 5 g 0 ö 1 daddy Langbein I caRM⁰EY JES Ten ee en. Sameteg, den Mittwoch, 6. Joli Kiss me Kate“ 0 8 5 e. 2. Juli 1960, von 10 bis 13 Uhr 751 7 5 5 N edu— n ed es 85 degle: One breminger— fel db 16 John 20.0022. J5 Uhr 23. Vorst. Mittwoch-Miete und freier Verkeuf) 5 5 8 ö durch eine Miele-Foch-BE= e 7. Jol 1 800 8 1 5. 0„ 5 0 a 8 N ien e e 8 2 11 0 57 K e 207 20.00-22.30 Uh on Igor Strowigsky- hierau 5 33 95 7 5 sche schmotzige .„Der Mond“— kin kleines Weltthester-. e 0 Endstation Sehnsucht den Fleniigen. Wäschestücke mit, Sie 955 von Cor Orff 5 92 5 ö 5 ö Noch tonnessee Willem— ftel eb 18 Jobfen. 4 8 23. Vorst. Donnersfeg-Miete u. freier Verkauß 5 i 8 5 e l 1 Wie: Sn erstcunt sein. Somstag, 9. Juſf„Kiss me Kcte“.— 5 g 8 250.2745 Uh freie, Verto 5 Achten Sie bitte genau auf die Anfangszeiten! e 0 88 10. 0 biet ds e f 6 Bitte ausschneiden und aufbewahren! 1 0 5 14.016,45 Uhr(Freier Verkouf— Kl. Preise DM 1,054, 25 5„ ð 1 ER 0 HAU 8 lie ferba 5 2 20.00-22.45 Uhr Zum letzten Mole: jeferbor N „Der Freischütz“, romonl. Oper von Carl Marig v. Weber Die anspruchsvolle reifere qugend Auf Wunsch bequeme fell. N (Freier Verkauf) trifft sich beim„Ball der einsamen 55 ö 8 Herzen“, in„Stadt Wien“, täglich zahlung 0 Montag, 11. Jul kEinmel. Gastspiel der Christ Church Dremetie- g bis 3 Uhr. Mannheim, H 3. 21 5 5 13 14.30-7.00 Uhr. 5„The Crucible“(„Hexenjagd 1 7 0 von Arthur, Miller 5 AllENE J N (Freier Verkauf Preiss: DM 1,056, 25) aspachen vom Grit Wöxsche Kaum feiffer NMANN REIM N 7, 17 N beim Hecke · Kurt, O B, 1, Tel. 2 2060 N N eine xtkinAuzklsk Aceh bern wassertuFm Telefon 2 60 87 Tuslich ab 19 Uhr dis 3 Uhr trun ie inf. 8 K 12 ERrblten! Achtung Die Vorführ- Vorverkauf in Monheim: r Or. C. Tilmonn, Monheim, 55 1 0 5.„ ANMMnEIun— K 1. 4 See r P J, ſeo(tieicelberger Stroße), feſefon 752 81- werktags von 6.00 bis r a 8 Felefop 2 39 14/15 wing. 5 VVV Taudenbach. Ilittwoch u. Prei, D den resben angeboten 0 der beliebte FUNZELABEND FCC Seite 30 MANNHEIMER MORGEN FEUIILETON Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Maurice Utrillo und seine Mutter Suzanne Valadon Zur Ausstellung ihrer Bilder im„Haus der Kunst“ in Mönchen Sie war 17 Jahre, als sie den Sohn zur Welt brachte— um 17 Jahre hat er sie über- lebt: Suzamne Valadon starb 1938— Maurice Utrillo im Jahre 1955. Das„Haus der Kunst“ in München vereinigt die beiden in einer Ausstellung, die unter anderem das Ver- dienst hat, die erste in Deutschland zu sem, ce einen Ueberblick über ihr Lebenswerk gibt: selbst von Utrillo hat es bei uns noch keine große Ausstellung gegeben, geschweige denn von der Valadon. Daß sie eine wirklich bedeutende Malerin gewesen ist, wußten hierzulande nur die wenigstens. Man be- gnügte sich mit allerlei Geschichten aus ihrer turbulenten Montmartre-Existenz. Aber diese enorme vitale Potenz, die ihr abenteuerliches Leben von der Kindheit bis zum letzten Atemzuge kennzeichnet, schlägt sich unvermindert in ihrer Malerei nieder. Sie war, nachdem sie durch einen Unfall ge- zwungen wurde, noch im kindlichen Alter die Karriere der Zirkusakrobatin zu quit- tieren, Malermodell auf Montmartre, sie guckte den Herren mancherlei ab und ver- suchte sich selbst im Zeichnen. Degas war wohl der erste, der das Talent im richtigen Größenmaßstabe erkannte(und in der Aus- stellung sind ein paar von diesen sehr groß- formatigen Aktzeichnungen, wie sie beson- ders Degas auch gemacht hat). Vom Zeichnen wagte sich Suzanne Valadon in die Malerei vor, im engen Kontakt mit allem, was künst- lerisch um sie herum vorging, und unbedenk- lch sich aneignend, was ihrer Art entsprach. Aber das geschah nicht in einem müden Eklektizismus, sondern im Gegenteil mit der Unbekümmertheit, wie sie nur letztlich naiven Menschen gegeben ist. Und ob man nun Degas oder Toulouse-Lautrec, van Gogh oder Gauguin, Cézanne oder Matisse als An- reger in ihren Bildern wiederfindet, immer ist es erst einmal diese kräftige Malerfaust der Valadon, die man vor Augen hat, nicht Allzu delikat, gewiß nicht: besonders scheint es, als habe sie zeit ihres Lebens das gra- phische Element nicht aus ihrer Malerei aus- schließen können. Selbst da, wo sie sich, wie zum Beispiel in den kräftigen, gar nicht schönenden Aktbildern auf differenzierende malerische Modellierung einläßt, behält sie die große Kontur in einheitlichem Schwung aber von plumpem Duktus bei. Porträt und Akt— Stilleben und Landschaft— alles nimmt sie in Angriff. Die großen, prunken- den Blumensträuße gelingen ihr besser als zarte Rosenknospen, und malerisch drapierte Schals verleiten sie zum Feuerwerk der Farben, während die nüchternen Vorwürfe — ein Hering auf einem Teller, die Aepfel in der Schale auf dem Brettertisch— ihr eine heilsame Disziplin auferlegen. Alles in allem: eine großartige, mitreißende Person, die terrible Maria“, wie sie Degas nannte. Und dagegen der Sohn, Maurice Utrillo, der Maler der Vorstadtgassen und der menschlichen Verlorenheit! Man muß sich völlig umstellen, wenn man in der Aus- stellung vom einen zum anderen geht. Jedermann kennt die klägliche Lebens- geschichte des Mannes, der mit 18 Jahren zum ersten Mal in eine Trinkerheilanstalt eingeliefert wurde und den seine Mutter zum Malen brachte, um ihm den Alkohol ab- zugewöhnen. Die Zeittafel seiner Biographie wird gefüllt mit den Namen der Entziehungs- anstalten, in die er zwangsweise eingeliefert wurde oder in die er sich selbst einlieferte. Es ist ein Leben zwischen Exzeß und Ent- ziehung in eintönig schrecklichem Wechsel. In dem kleinen rückwärtigen Raum der Ausstellung, in dem die Dokumentation ge- zeigt wird, gibt es ein Foto, welches den Maler, Hut auf dem Kopf, mit der Lässigkeit des Halb-Betrunkenen in den Stuhl gelehnt, neben seiner„Exposition d'Art, ein paar Bildern, die übereinander gestaffelt sind, in der Kneipe zeigt. Wo anders als im Klima von Montmartre im ersten Jahrhundert- drittel konnte solch ein Mensch, solch ein Verworfener, zu Ruhm und Ansehen kom- men und zu Bildpreisen, die von den an- känglichen drei bis fünf Francs schon 1926 auf 50 000 emporgeschnellt waren? In wel- chem anderen Lande als Frankreich hätte dies Subjekt zum Ritter der Ehrenlegion gemacht werden können? Das geschah im Jahre 1928. Man zerstöre die Legende, daß Luci Valore, die Witwe eines belgischen Finanziers, die ihn 1935(sie war immerhin Ende der Vierzig, fünf Jahre älter als Utrillo) heiratete, den Maler aus materiellem Elend gerettet habe. Diese Dame hat auch jetzt, im Alter von 82 Jahren bei der Eröffnung der Ausstellung einen peinlichen und lächer- lichen Wirbel verursacht. Gewiß, sie hat er- reicht, was keine Trinkerheilanstalt vor ihr erreicht hat: sie hat Utrillo den Alkohol ab- gewöhnt. Das mag für sein Seelenheil von Wert gewesen sein— darüber steht uns kein Urteil zu. Für seine Malerei hat es verhee- rende Wirkungen gehabt, und die Beispiele, die die Ausstellung aus den Jahren nach 1935 zeigt, geben das Spektakel eines boden- losen Abstiegs, der selbst da noch spürbar bleibt, wo die alten Motive wieder aufgenom- men, nun aber schematisch-àußerlich behan- delt werden. Aber der Abstieg hatte schon vor der Heirat begonnen, darüber gibt es keinen Zweifel— nur sind die weniger guten, die Wenigen genialen Bilder aus den zwanziger und dem Anfang der dreißiger Jahre nicht viel mehr als Entgleisungen, und es gibt immer wieder Herrlichstes auch aus dieser Epoche. Der wirkliche Höhepunkt in Utrillos Schaffen aber liegt— das macht die Aus- stellung ganz deutlich— in der Zeit etwa zwischen 1909 und dem Anfang der zwanzi- Im Grunde nahm er seinen Ausgang von impressionistischer Landschaftskunst: es gibt den Blick von der Höhe, durch das Geäst der Bäume hindurch, welches die Entfernungen leicht verwischt, auf Dächer und Häuser am Hang; es gibt den Blick auf die Brücke, der sich am Uferkai entlangtastet. Auffallend ist höchstens die trübe Färbung, viel Rost- braun, Oliv, grünliches Grau. Solche Farben geben melancholische Stimmungswerte sie sind deshalb noch lange nicht Ausdruck einer Weltsicht. Dieser Ausdruck wird von Utrillo gefun- den, indem er einmal das Sujet seiner male- rischen Reize entkleidet und nun, zum zwei- ten, das Bild baut. Daß er es aus Häusern, Straßen, Mauern baut, daß er sich selbst als „Maurer“ bezeichnet hat, ja, auch allerlei Ex- perimente gemacht hat mit Materialien wie Sand, Staub, Gips, die er den Farben bei- mischte, hat zu dem Mißverständnis geführt, daß Utrillo ein Spezialist des Vorstadt- straßenbildes gewesen ist, so, wie etwa die niederländischen Kleinmeister des 17. Jahr- hunderts Spezialisten in ihren Branchen waren. Aber Utrillos Wahl ergab sich nicht aus einer bestimmten Marktlage, sondern nur aus seiner psychischen Bewußtseinslage. Es handelt sich ja nicht einmal um die Ro- mantik des Verfalls. Das wäre Ruinen- romantik, wie wir sie seit den Zeiten der Spätrenaissance bis zum Surrealismus im- mer wieder in der Geschichte der Kunst auftauchen sehen. Wenn Utrillo eine fenster- lose Mauer mit allen Merkmalen der Ver- witterung in die Biegung der Straße einbaut, so ist nicht so sehr die Vergänglichkeit der Materie gemeint als die Abriegelung, die Verschlossenheit, die Unzugänglichkeit. Denn das ist das eigentliche Thema Utrillos. Dieses Bauen von Straßenschluchten, Häuserfron- ten, verwitternden Gartenmauern, dieses Streben, all die Dinglichkeit ganz deutlich, wirklichkeitsgetreu vor Augen zu stellen, in Achsen zu ordnen, überschaubar zu machen, bedeutet doch, dem Auge ohne Umweg über das Denken, die Philosophie, die Welt- anschauung zu zeigen, wie es sich stößt an der Mauer, an der Front, am Ende der Straßenschlucht. Es bedeutet, daß der Aus- blick immer, wo man auch gehe, wohin man auch die Augen richte, hoffnungslos verstellt ist. 5 Und die unendliche Delikatesse seiner peinture,, die lichten Graus, die sich ja wäh- rend einer langen Zeit bis ins Weiß aufhellen, diese Sensibilität inmitten der großen Ein- samkeiten— all das ist Zeichen einer Zu- flucht zur unmerklich vernebelnden Melan- cholie, die den Schleier vor jegliche drama- tisierende Tragik zieht. Die engen Straßen lassen kaum Platz für Himmel über den Häusern, und die Menschen, die manchmal die Bürgersteige entlangeilen, gehen alle in die Tiefe, sind fast immer vom Rücken ge- Sozanne Valadon: Porträt Luci Utrillo-Valore Aus der Ausstellung„Maurice Utrillo“— Suzanne Valadon“ im Münchner„Haus der Kunst“, über die wir heute berichten. Sie bleibt bis 11. September geößnet. 5 Foto: Georg Schödl sehen, werden eingesogen in das Nichts, das hinter der Straßenbiegung lauert. Die Gegenständlichkeit in Utrillos Male- rei, die detaillierende, feinfühlige, durchaus malerische Behandlung des nüchternsten und unmalerischsten Gegenstandes, den es überhaupt gibt, führt an die Grenze gegen- ständlicher Malerei. Aber gesetzt den Fall in solcher Künstler hätte heute die Ent- scheidung zu treffen zwischen gegenständ- licher und gegenstandsloser Kunst, gesetzt den Fall, Maurice Utrillo wäre 30, 40 Jahre später geboren— würde er sich noch an ein Sujet binden? Buffet mit seinem Rückgriff auf Motive, die denen Utrillos verwandt sind, ist kein Gegenargument; denn es ist erlaubt, an der Ehrlichkeit Buffets gerade an diesem Punkte zu zweifeln. Utrillo aber, der in seiner Mutter Suzanne Valadon die bittere Wahrheit, ohne Verkleidung personifiziert sah—„en ce monde elle fut Papre vérité nue“—, vor der er niederzuknien begehrte, gab in seinen Bildern seine eigene, seine ganze Wahrheit. Susanne Sarwin S e%,,ꝗ,, e,jE&?n eee ,%,jPj In 2 Samstag, 2. Juli, Familieneinkqufstag! Geöffnet von 8 bis 18 Uhr! ger Jahre. AN 9485 2. 2 R Reine Seide uralte Kultur und neueste Mode Mehrere Gewänder übereinander trug die wohlhabende Dame in China und Japan an hohen Festtagen, und jedes war aus echter Seide. Noch heute ist die Seide der Inbegriff des Feinen und Kostbaren · auch bei uns in Europa und ganz besonders in die- sem„Sommer der reinen Seide. Denn die schmeichelnde Eleganz dieses Ma- terials kommt der Modelinĩe in idealer Weise entgegen · ebenso wie neuen Dessins. Besonders der Chinẽ- druck mit seinem aparten, leicht ver- wischten Effekt beweist immer wieder das große Können fernöstlicher Sei- dendruckerkunst. Sie erhalten diesen reinseidenen Chinẽdruck bei uns in 92/8 em Breite · zu einem überra- schend günstigen Preis kigenes Kredithöro im Hause! 9 Alls UMTER EINEM back die vielen 10,75 99898989809 Kundlenporkplatz in C 21 — — lan vor sen WO! ver Bio auß Stu bet. Süc ger der kan ein eiff dt ist ler re ert ite te, ine vin Nr. 149/ Freitag, 1. Juli 1960 BUCHER LANNHETIMER MORGEN Seite 31 Notizen öber Böcher Der Aufzug der Sünder Giovanni Papini:„Weltgericht“(Verlag Karl Alber, Freiburg und München). Der Italiener Giovanni Papini(1881 bis 1956), der ein Leben Jesu geschrieben und damit viel Anstoß erregt hat, wollte mit dem„Weltge⸗ richt“, das aus seinem Nachlaß herausgege- ben wurde, ein Gegenstück zu Dantes„Gött⸗ licher Komödie“ schaffen. In der Ueberset- zung von Kosmas Peter Ziegler ist das un- geheure Werk jetzt auch in deutscher Sprache erschienen. Wie immer man sich im einzelnen zu dieser Dichtung einstellen mag, der gewaltigen Intention, die ihr zu- grunde liegt, wird man die Achtung, die Be- wunderung nicht versagen. Da steht vor den Anklageengeln das unermeßgliche Heer der Auferstandenen:„Jeder Engel ruft Namen auf Namen. Der Aufgerufene steigt zu ihm empor auf die Terrasse und verschwindet, nachdem er gesprochen, in einem Jenseits, wo ein stärkeres Licht beginnt. Das Gericht hat begonnen. Vielleicht vor wenigen Augen- blicken, vielleicht vor Tausenden von Tagen.“ Also umschreibt Papini, karg genug, den Ort des Gerichts, die neue Erde,„eine gren- Kurz angezeigt Ernst Glaeser, der Autor des Romans „Jahrgang 1902“, den Lesern des„Mannhei- mer Morgen“ aus vielen Beiträgen bekannt, hat nach über fünfzehnjährigem Schweigen einen neuen Roman vollendet, in dem er das Schicksal deutscher Familien in den letzten fünf Jahrzehnten vom wilhelminischen Deutschland über die Weimarer Republik und die Hitlerzeit bis in unsere Tage ver- folgt. Das Buch wird unter dem Titel„Glanz und Elend der Deutschen“ im Münchner Ver- lag Kurt Desch erscheinen. Für den Verlag für Literatur und Zeit- geschehen in Hannover stellte Herbert Lilge eine kleine Biographie und Werkauswahl „Heinrich Heine“ zusammen, die den Lyriker ebenso wie den kritischen politischen Schriftsteller Heine zeigt, soweit es auf die- sem schmalen Raum möglich ist. Unter dem Titel„Beim Barte des Propheten“ brachte der Verlag in gleicher Ausstattung eine Satirische Sammlung aus der Feder eines ungarischen Autors, der sich hinter dem Pseudonym Vayko verbirgt; der Untertitel „Kleiner Knigge für Kommunisten“ gibt näheren Hinweis auf den Inhalt. Das Ferienangebot an Ullstein-Büchern im Ullstein Taschenbücher-Verlag, Frank- kurt am Main, umfaßt die Romane„Vor Rehen wird gewarnt“ von Vicki Baum, „Britanniagasse“ von Margery Sharp,„Drei Tage Liebe“ und„Bring mich heim“(in einem Band) von Joe Lederer und die Kri- minalromane„Nur Streichhölzer“ von Ja- mes Hadley Chase und ‚Der letzte Be- sucher“ von Frank Arnau. „Das Leben unseres Herrn Jesus Christus in Bildern von Fra Angelico“ stellte Wilhelm Schamoni in einem Bändchen der Kreugzring. Bücherei,(Johann Josef Zimmer Verlag, Trier) dar. Der Süddeutsche Verlag in München hat die Preise seines Romanwettbewerbs für deutschsprachige Autoren des In- und Aus- landes erneut ausgeschrieben, nachdem im vorigen Wettbewerb, der Ostern abgeschlos- sen wurde, keine Auszeichnungen vergeben worden waren. Gesucht werden bisher nicht veröffentlichte historische Romane und Biographien, die in Form und Inhalt eine außergewöhnliche schriftstellerische Lei- stung bieten. Die drei ausgesetzten Preise betragen 5000, 3000 und 2000 Mark. Einsen- dungen sind bis zum 30. Juni 1961 an den Süddeutschen Verlag, München 3, Sendlin- ger Straße 80, zu richten. Die Entscheidung der Jury wird bis zum 1. Dezember 1961 be- kanntgegeben. zenlose Ebene, die sanft und gleichmäßig gegen die ferne Linie des Horizonts sich neigt. Kein Grashalm wächst hier, kein Baum; sie scheint eine Wüste versteinerter, leuchtender Asche.“ Und nun ziehen sie auf, die Sünder aller Zeiten und Breiten, die Heißen, die Kalten und die Lauen, Gestalten der Geschichte und Schatten dichterischer Erfindung, die Gottsucher und die Gott- losen, die Apostel und die Propheten, die Herrscher, Staatsmänner und Feldherren, die Päpste und die Priester, die Verzweifel- ten, die Aufrührer, die Empörer und die Besiegten, die Zauberer, die Gelehrten und die Philosophen, die Sünderinnen und die großen Liebenden, die Mörder— von Kain bis Himmler(der sich auf seinen Glauben an sein Volk und seinen Führer beruft und den Engel des Gerieits an Samson und David erinnert, die Tausende von Feinden ausgerottet haben)—, die Grausamen und die Selbstmörder, die Armen und die Skla- ven, die Dichter und die Künstler, die Wol- lüstigen, die Wucherer und die Mittelmäßi- gen. Chöre der Engel wechseln mit Chören der Sünder und unterbrechen die Beichten derer, die aufgerufen sind, vor dem Engel und dem unsichtbar bleibenden Weltenrich- ten ihre Schuld und ihr Verhängnis auszu- breiten. Demütig und verstockt, weich und starr, sich selbst bemitleidend und bekla- gend, aber auch die Nächsten, das Schicksal, Gott anklagend, ab und zu sich wechsel- seitig verzeihend und füreinander bittend, erschüttert und trotzig gehen die Sünder ins Gericht, ihrer einige mit Einsichten, die sie sich anscheinend in der langen Grabesruhe erworben haben, andere mit einem„Erden- rest, zu tragen peinlich“, in Irrtum und Täuschung befangen wie einst. ohne das mysterium tremendum im geringsten zu verspüren. Das aber ist wohl die Unzuläng- lichkeit dieses so groß gewollten Werkes: daß es nicht gestaltet, nicht in einem großen, figurenreichen Bild der dichterischen An- schauung aufgegangen ist: daß die Men- schen nicht leibhaft vor uns stehen, daß sie vielmehr einen Essay über sich selbst vor- tragen, um sich zu rechtfertigen oder sich einfach der Strenge oder Gnade des Ge- richts zu übergeben; daß aus einem fast un- ermeßlichen Wissen um Geschichte, Schrift- tum und Wissenschaft ein Zwitterwerk von Dichtung und Essay erwachsen ist, das bald grohBartig, ja erhaben, bald peinlich wirkt, ja der unfreiwillig skurrilen Züge nicht ent- ehrt. Was wollte Giovanni Papini mit sei- nem„Weltgericht“? Im Chor der Mütter und im Chor der Unschuldigen, die vor dem Urteilsspruch laut werden— das Urteil selber wagte der Verfasser nicht zu ver- künden— wird um Allerbarmen und All- verzeihen gefleht; denn die zum Paradieses- glück Erkorenen haben nicht, wie in Dantes Paradies, die Verdammten in der Hölle ver- gessen, sie können nicht glücklich sein, wenn nicht auch ihre sündigen Brüder und Schwestern die Gnade Gottes erfahren. So wird die alte theologische Frage der All- Versöhnung aufgeworfen und wenn auch Nicht beantwortet, so doch in die Gemüter der Leser gelegt. ef. Burgen im Bild Otto Ernst Wülfing:„Burgen der Hohen- staufen in Schwaben, Franken und Hessen“ (Verlag Die Wölfe, Düsseldorf). Als ein „Reisebuch mit geschichtlichen und kunst- historischen Anmerkungen“ setzt dieser großformatige Band mit 126 Aufnahmen eine Bildbuchreihe fort, die der Verfasser mit seinen„Burgen der Hohenstaufen in der Pfalz und im Elsaß“ begann. In prachtvollen Aufnahmen, wie sie nur einem geübten und zugleich begeisterten Fotografen gelingen können, werden die zahlreichen mächtigen Burganlagen des hohen Mittelalters, die be- kannten ebenso wie die abseits der vielbe- fkahrenen Reisewege liegenden Denkmäler großer Geschichte festgehalten. Gesamtauf- nahmen wechseln mit Details, in denen Sie begegnen sick. Sie war gleichgiltig: War es vielleicht teinet bauschigen Hosen wegen? Er zauderte nicht, son: dern kauſte sich gleich einen Hamiltons Patentirten Hosen-Sttecket. Wieder tab er sie und wieder; tie konnte js nicht mehr Sleichgiltig bleiben. John Hamiltons Patantirte H ese; Strecker hatten das rige getan, und von der Gelieb- den glücklichen Heirat cpricht jetas die ganze Stadt Auf so eindringliche Art lochten die Anzeigen in Zeitschriften des vorigen Jahrhunderts, nachzuschlagen in dem von Karin Helm zusammengestellten Büchlein„Rosinen aus der „Gartenlaube““, das im Verlag Albert Langen Georg Müller, München, erschienen ist. Aber nicht nur aus der berühmt berüchtigten„Gartenlaube“, sondern auch aus anderen Unterhaltungs- und Familienblättern der damaligen Zeit kat die Herausgeberin ihre amũusanten Kuriosa entnommen; und nicht nur Anzeigen führt sie dem Leser vor, sondern auch allerlei Notizen über Erfindungen, Sport, Mode, Literatur und köstliche Blüten aus dem Leser briefkasten. charakteristische Besonderheiten, etwa die handwerklich meisterhaft gefügte Maue- rung eines Turmes oder der plastische Schmuck einer Torhalle, eines Kapitells, ein- drucksvoll sichtbar werden. Den Burgen der Kaiser reihen sich die Sitze ihrer Ministe- rialen an, wehrhafte Bauten, an strategisch wichtigen Punkten errichtet und mit siche- rem Blick eingeordnet in die landschaftliche Umgebung. Wie beherrschend liegt die Burg Hohenneuffen auf einem Vorsprung der Schwäbischen Alb, wie wuchtig erheben sich die Bergfriede von Münzenberg über den kruchtbaren Wiesen der Wetterau, um nur zwei bervorragende Beispiele staufischer Burgenbauten anzuführen. Walter Hotz schrieb dem Buche eine Einführung, in der er eine Geschichte des Hohenstaufenreiches im Spiegel seiner Burgen gibt. Ein Orts- und Burgenlexikon mit instruktiven Grundrissen vereinigt, mit Sorgfalt zusammengestellt, zu jeder Burg historische und kunstgeschichtliche Erläuterungen, die eine wertvolle Ergänzung zu den Bildtafeln darstellen. elwe. Charmante Seschenk- Bändchen „Die Seemännchen“(Verlag Erich See- mann, Freiburg im Breisgau). Unter den vielen Buchreihen, die heute auf dem Markt sind, dürfen die„Seemännchen“ eine Sonder- stellung beanspruchen. Nicht nur wegen ihres handlichen Formats, das sie als Reise- begleiter und Nachtlektüre wie auch als hübsches, liebenswertes Geschenk präde- stiniert— ihr wichtigstes Kennzeichen ist: sie wollen dem tierischen Ernst die Heiter- keit des Lebens, die Freude am besinnlichen Wort und auch einmal einen herzhaften Spaß entgegensetzen. Namhafte Autoren kommen in dieser Reihe, die jetzt auf 26 Bändchen angewachsen ist, zu Wort, und jeder Band ist ansprechend illustriert. Zu den reizend- sten Illustrationen der neuesten„Seemänn- chen“ gehören die kolorierten Zeichnungen von Renée Sintenis in dem Büchlein„Ueber die Fähigkeit zu lieben“, eine kundige Aus- wahl von Aphorismen und Sentenzen aus Frank Thiess' Werk, die Rolf Italiaander be- sorgte. In vier Essays befaßt sich Sigismund von Radecki heiter-spöttisch mit„Reisen, Sternen und Propheten“; die hübschen far- bigen Illustrationen dazu stammen von Birke Brucklacher. Justitia und ihre Diener wer- den von Joachim W. Stoetzer mit spitzen Bonmots und Versen in dem Bändchen„Rich- ter, Sünder, Advokaten“ aufs Korn ge- nommen und von Claus Arnold charmant karikiert. Ein Preislied auf die Kunst des Verschwendens stimmt schließlich Bodo Brodt in seiner„Verschwender-Kantate“ an: Gedankensplitter, Zitate und Apercus von Horaz bis Rilke und köstliche Anekdoten aus allen Zeiten und Völkern wider Geiz und Engstirnigkeit, von Bruno Bischofberger mit farbigen Bildern versehen. Bl. Ein trüber Spiegel Han B. Aalbergse:„Die Liebe von Bob und Daphne“, Roman(Ewalt Skulima Ver- lag, Heidelberg). Es ist anzunehmen, daß der Autor mit dem Zitat des Lichtenberg-Apho- rismus„Ein Buch ist wie ein Spiegel; wenn ein Affe hineinsieht, kann kein Apostel her- ausgucken“ dem Leser den Schneid von vornherein abkaufen oder ihn zum minde- sten veranlassen wollte, mit frommem Her- zen an diesen Roman heranzugehen. Nach der Lektüre des Umschlagklappentextes: „Obwohl schon achtzehn- und sechzehnjäh- rig, sind Bob und Daphne noch Kinder, die in einer Welt von Lüge, Heuchelei und bru- talem Vernichtungswillen ihre erste Liebe so klar und rein erleben, daß sie jeden Leser rühren wird“, schaute der Rezensent mit einem wahren Apostelgesicht in das Buch, aber leider nicht als Apostel hinaus. Aller- dings auch nicht als Affe, sondern nur maß- 10s erstaunt darüber, was Autor und Ver- leger sich wohl unter Kindern und einer reinen Liebe vorstellen mögen, wenn sie die Erlebnisse der beiden Hauptfiguren als klar und rein anzupreisen belieben. Verwundert aber auch darüber, warum in diesen Roman um zwei junge Menschen nun auch noch al- les hineingepackt wurde, was Menschen je- nes Alters treiben, die am Apfel vom Baum der Erkenntnis nicht mehr naschen, sondern ihn mit Stumpf und Stiel bereits seit Jahren verdaut haben. Ein wenig bedrückend ist der Gedanke, daß diese Bemerkungen vielleicht jemand veranlassen könnten, sich das Buch diskret einpacken zu lassen. Aber dazu, daß es höchstens Peinlichkeit und Unbehagen erweckt, kommt noch, daß es penetrant langweilig ist, und das über 460 Seiten. Im übrigen ist es inzwischen in die Liste der jugendgefährdenden Schriften aufgenommen worden. th. Die Krupp-Familie Norbert Mühlen:„Die Krupps“(Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt am Main. Dieses Buch hat einen fünften Teil, der eigentlich nicht hineingehört. Aber der Ver- lag hat es offenbar für nötig gehalten, in einem„Nachwort des Uebersetzers“ zwei Dinge zu betonen: erstens, daß der Verfas- ser Amerikaner und das Buch ein amerika- nisches Buch ist, sowie zweitens, daß dieses Buch„weder für noch gegen die Krupps ist“, Warum diese ungewöhnliche Verbindung von Distanzierung und Rechtfertigung? Nor- bert Mühlen ist Amerikaner, wenn er auch einen deutschen Namen trägt, einen deut- schen Doktorgrad erworben hat und mit dem deutschen Schicksal in besonderem Maße vertraut ist. Wohlan, als Amerikaner ver- fügt er über einen unschätzbaren Vorteil Er ist frei von falschen Perspektiven, unbe- lastet von Traditionen, nicht mit den Seh- fehlern behaftet, die hierzulande noch im- mer das Bild unserer eigenen jüngsten Ver- gangenheit verzerren. Daß er dem Gegen- stand seines Buches vorurteilslos gegen- übersteht, daß er weder ein Feind noch ein Lobredner der Krupps sein will— ist es nicht eigentlich normal und selbstverständ- lich? Wenn er eine Polemik geschrieben hätte, wenn er entweder das Pro oder das Contra in Ueberlebensgröße gemalt hätte, dann wäre wohl ein aufklärender Hinweis eher vonnöten gewesen als in diesem Falle, wo nichts weiter(und nichts weniger) als ein zwar kritisches, aber objektives Buch geschrieben worden ist. Wir erkennen frei- lich an, daß dies in der Sparte der Industrie- reportagen, der Unternehmerbiographien und der Wirtschaftsmonographien keinesfalls der Regelfall ist. Man hat uns nicht ver- wöhnt. Die kritiklosen An- und Nachbeter haben unter kräftiger Nachhilfe der Inter- essenten schöne Erfolge, und auf der ande- ren Seite leben die Verfertiger eines gesell- schaftskritischen Bestselleriesalates prächtig von den Verdunkelungsübungen, die im Reiche der großen Konzerne meisterlich ge- übt werden. Es scheint, als müsse einer, der einzig und allein die Dinge so darstellen will, wie sie waren und wie sie sind, erst einmal nach beiden Seiten seinen guten Willen beteuern, um Glauben und Gunst zu finden. Wenn es also außergewöhnlich ist, daß ein Buch, das so heiße Eisen anfaßt, wie sie die Krupps geschmiedet haben, ein ehr liches, objektives, kritisches, hieb- und stichfestes Buch ist, so hat Norbert Mühlen diese außergewöhnliche Leistung vollbracht. Er behandelt die Mitglieder der Essener Dynastie nicht mit Ehrfurcht, aber auch nicht mit Bosheit, es sei denn, man halte es für böswillig, wenn man zum Beispiel einen bedingungslosen Anhänger, hilfreichen För- derer und willigen Befehlsausführer Hitlers schlicht einen Nazi nennt. Mühlen hat keine Scheu vor prägnanten Urteilen. Er ist kein Freund von Legenden, seien sie rosarot oder dunkelgrau. Er reinigt den Konzernherrn Gustav Krupp von dem Ver- dacht, vor 1933 ein Freund der National- Sozialisten gewesen zu sein, aber er spricht inn nicht frei von menschlicher Unzuläng- lichkeit in späterer Zeit. Er verkennt nicht das Eigengewicht wirtschaftlicher Interessen, die einem Riesenkonzern problematische Kräfte verleihen, aber er besitzt auch den unbestechlichen Blick, um das Possenspiel des Nürnberger Gerichtsverfahrens gegen den jüngsten Firmeninhaber zu entlarven. Dieses Buch ist knapp, klar, anschaulich, distanziert, kritisch und interessant. Wenn es Schule machen sollte, würde es hoffent- lich bald unnötig sein, sich in„Nachworten des Uebersetzers“ für Qualität entschuldi- gen zu müssen. de Die„Memoiren 1942-1946“ des Generals Charles de Gaulle wird der Droste Verlag, Düsseldorf, der die deutschen Rechte an der zweibändigen französischen Ausgabe erwor- ben hat, herausbringen. der bekannte Preisbrecher aus Frankfurt d. M. wirbt um Ste und 1 . Heute, am J. Juli 1960, um 9 Uhr vormittags, eröffnet UHREN-WEISS in Mannheim, F J, 40, Breite Str. sein bemerkenswertes und aussergewöhnlich interessantes Uhrenfachgeschäft, in dem sich Eleganz und AEK ANNTNAcHUNG UHREN-WEISS5 verschenkt 1000 Uhren zur Eröffnung. niedrige Preise ein Stelldichein geben. Am Eröffnungstoge kein Verkauf nur Besichfigung KOMMEN SIE BE STIMMT. ES LOHNTI Uhren PungEN-WEIS Sold 5 Ecler Schmuck ä ein Pionier des neuen Preiss ystems FRANKFURT MANNHEIM HAMBURG CCCCCCCCC0CC0CcCCCCCCCCGGGGCGCCGCGGCGGGGGGCCbCbbTCTCTTTTTTTTTVTTTTTT++TV+TTTTC 1 die erstaunlichsten Kuriositäten vor Augen, zum Beispiel: daß im westlichen Europa tag- täglich zwei Millionen Gedichte geschrieben werden! Man braucht diese Zahl wohl nicht auf die Ziffer genau zu nehmen; es kann Sich allenfalls um eine Schätzung handeln, und vermutlich haben die Statistiker, um des Zähleneffektes willen auch die kleinste Reimerei mit einkalkuliert. Trotzdem: ganz unwahrscheinlich ist diese Angabe nicht. Zum mindesten unterstreicht sie die Tat- Sache, daß aus der einst so liebevoll ge- Schilderten„kleinen Künstlerschar“ längst gewaltige Künstlerscharen geworden sind. Das wird in keiner Gattung so augenfällig wie im der Bildenden Kunst. Jahr für Jahr entlassen die Hochschulen und Akademien Mre Absolventen, die sich hoffnungsvoll oder bereits mit einem bitteren Geschmack auf der Zunge in den Dschungel des Kunst- marktes stürzen, der schon lange nicht mehr mim der Lage ist, alle Künstler zu ernähren. Wer sein Leben auf die Kunst stellt, muß zunächst ein Lebenskünstler sein. Und dies nicht gerade im heitersten Sinn des Wortes. Der ständige Zuwachs an Malern, Graphi- Kern, Bildhauern kann auch durch die öffent- liche Kunstförderung, die in der Bundes- republik bald nach der Währungsreform ein- setzte, nicht verkraftet werden— weder durch Preise noch durch jene in einigen (noch viel zu wenigen) Städten erlassene Verfügung, wonach ein bis zwei Prozent der Ausgaben für öffentliche Bauten in Kunst- Werken angelegt werden sollen. Zumal der jüngere Künstler wird darauf angewiesen Sein, entweder einen Beruf nebenher(auf dem Gebiet der angewandten Kumst oder anderswo) oder eine verdienende Frau zu finden, die ihm seine eigentliche Arbeit erst ermöglichen. Der Trend geht— gezwunge- nermaßen— darauf hin, daß auch ernsthaft betriebene Kunst stärker als bisher in die Freizeit abgedrängt wird. Eine bittere Tat- sache vor allem für den, der ein Studium investierte und einmal hoffte, die Kunst zu seinem einzigen Beruf zu machen. Im gan- zen genommen, ist dieser Trend aber doch micht ungesund. Oeffentliche Kunstförderung kann und darf nicht den Charakter einer Wohlkahrtseimrichtung annehmen. Dies ist die eine Seite der Sache, kurz ausgedrückt: es gibt ganz einfach zu viele bildende Künstler, als dab jeder von ihnen von der Kunst allein leben könnte. Mit der öfkentlichen Kunstförderung bahnt sich je- doch eine in gewissem Sinne gegenläufige Entwicklung an, die der Kunst mehr, als der 5 Spekulierende Kunstmarkt dazu in der Lage ist, zu einem offiziellen Ansehen verhilft. Sie macht die Kunst— von allen privaten Miseren und Kalamitäten der Künstler ab- gesehen— sozusagen grundsätzlich zu einer öffentlichen Angelegenheit. Und wenn davon auch nicht jeder Künstler direkt profitiert, so haben indirekt doch alle etwas davon. Selbst der Maler, der von seinen Bildern finanziell nicht leben kann, wird, gesell- schaftlich gesehen, kein Irgendwer, kein ab- soluter Außenseiter mehr sein. Insofern ist die öffentliche Kunstförderung soziologisch Sehr viel bedeutsamer als das an Geldmitteln oft sehr viel reichere private Mäzenatentum. Die Kunstförderung der Bundesländer und Kommunen verändert auf die Dauer das all- gemeine Bewußtsein gegenüber der Kunst. Es bettet sie sozusagen ins gesellschaftliche Bewußtsein wieder ein. Es geschieht schon dadurch, daß öffent- niche Gelder(deren Verwendung einen jeden Bürger interessiert) für Kunst aufgewendet Werden. Das Paradebeispiel dafür bot die Zaden- Württembergische Landesregierung, lie ihre Lottoeinnahmen zu einem großen Teil in Kunstschätzen anlegte und dadurchmit einem Schlag zu einer der besten deutschen Sammlungen moderner Malerei kam. Nun handelt es sich dabei um bereits berühmte Werke großer Meister. Weniger durch- schlagend, auf die Dauer aber wohl von noch nachhaltigerer Wirkung für das öffent- che Ansehen der Kunst überhaupt sind die jährlich verliehenen Preise und Förderungs- tipendien an zeitgenössische Maler, Graphi- ker und Bildhauer. Teils werden bereits anerkannte, teils nge, noch nicht avancierte Künstler aus- gezeichnet. Eine vorzügliche Satzung besitzt Zerlin, das alljährlich neben seinem Ber- iner Kunstpreis“ einen Preis der„Jungen Förderung junger Talente verbindet. Baden- Württemberg erwies sich als noch mutiger: während der letzten drei Jahre zeichnete es fast ausschließlich junge Künstler aus, wo- bei es den mit 10 000 DM dotierten Preis zu- meist in zehn oder mehr. Fördergaben auf- teilte. Nur 1959 wurde die Gesamtsumme an den Bildhauer Friedrich Werthmann. gegeben. Kulturpolitisch gesehen, ist die Aufteilung des Preises wie in den voram- gegangenen Jahren sicherlich richtiger und Wirkungsvoller.) Nordrhein-Westfalen gibt seinen Großen Kunstpreis ausschließlich an bekannte Maler und Plastiker, während Hamburg und Schleswig-Holstein sowohl der älteren als auch der jüngeren Generation Beachtung schenkten. Während die Städte Nürnberg, Wiesbaden, Wuppertal und andere allgemeine Kultur- preise haben, die auch an bildende Künstler verliehen werden, haben andere(Augsburg, Braunschweig, Düsseldorf, Hagen, Karlsruhe, Kiel, Köln, Krefeld, München, Reckling- hausen) spezielle Preise für Bildende Künst- ler, teils als Förderung, teils als Anerken- nung gedacht. Karlsruhe und Kiel verbanden den Preis gelegentlich mit öffentlichen Auf- trägen(Freiplastiken, Wandbild für ein Theater), wobei Kiel seinen diesbezüglichen Wettbewerb auch auf die skandinavischen Länder ausdehnte, auf diese Weise zugleich lebendigen nachbarlichen Kulturaustausch treibend. Es wird um Kunstpreise viel gemunkelt. Und sicherlich darf man zweifeln, ob es be- rechtigt oder nötig ist, einige Künstler in kurzer Zeit gleich mit mehreren Preisen zu bedenken(wie Fritz Winter, Friedrich Werthmann und Emil Cimiotti, der den Recklinghausener Kunstpreis„junger we- sten“ einmal als Bildhauer, dann als Zeich- ner erhielt). Gewiß tut es dem Ansehen auch der Preisverleihungen Abbruch, wenn be kannt wird, daß die Juroren, die in München über die Vergabe öffentlicher Aufträge ent- scheiden, sich gegenseitig die„fetten Brocken“ Der Hersfelder „Jeder monn“ ine während der Gene- ralprobe aufgenommene Szene aus Hugo von Hof- mannsthals„Jedermann“, mit der am Samstag die Bad Hersfelder Festspiele eröffnet werden. An der Eröffnungsfeier werden Bundespräsident Dr. Hein- rich Lübke und über fünf- zig Vertreter des Diplo- matischen Corps teilneh- men.— Unser Bild zeigt Erich Auer(Jedermann) und dahinter Reinhold Siegert(Tod). dpa- Bild Son- derfälle. Alles in allem befleißigen sich die Länder und Städte einer— teils sogar vor- bildlichen— Objektivität. Wer die Namen der Kunstpreisträger der letzten drei Jahre Zzuschieben. Aber das bleiben durchaus durchsieht, wird die Gewichte hinlänglich gerecht zwischen den Generationen, den namhaften und den jungen Künstlern und den verschiedenen Richtungen der gegen- wärtigen Kunst verteilt finden. Es ist nicht gerade en vogue, die„öffentliche Hand“ zu loben, und gewiß ist es nötig, ihr auf die Finger zu sehen. Im Hinblick auf die Kunst hat sie im großen und ganzen ihren finan- ziellen Segen jedoch sachlich und verant- wortungsbewußt vergeben. Die Länder und Kommunen betreiben ein Mäzenatentum, das nicht allein materielle, sondern auch ideelle Förderung bedeutet umd sich kulturpolitisch auszahlen dürfte. Jürgen Beckelmann Der Wettlauf nach dem Geld William Congreves Komödie„Der Lauf der Welt“ worde in Sqarbröcken neu entdeckt Willlam Congreves Komödie„Der Lauf der Welt“ ist ungefähr zweihundertfünfzig Jahre alt, dafür aber noch bemerkenswert aktuell, frisch und gut erhalten. Sie stammt aus dem Zeitalter der sogenannten eng- lischen Restauration und paßt vielleicht darum so trefflich in unsere restaurative Gegenwart. Aber in welche Zeit würde sie nicht passen? „Man lächelt verwundert in jedem Jahr- hundeit über den seltsamen Lauf der Welt. Und doch— dreht sich nicht alles um das Geld?“ Mit diesen Worten schließt Congre- ves Komödie. Sie resümieren gleichzeitig ihre Quintessenz. Rund hundert Jahre zuvor hieß es in Ben Jonsons„Volpone“— in dem Wir einen direkten Vorläufer dieser Komödie erkennen—:„Wo Geld ist, sammeln sich die Narren.“ Hundert Jahre nachher klagt Gret- chen im„Faust“:„Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles!“ Wieder hundert Jahre später macht uns G. B. Shaw, der un- übertroffene Nachfahr Congreves, mit„Frau Warrens Gewerbe“ bekannt. Und fünfzig Jahre danach führt der Schweizer Dürren- matt uns im„Besuch der alten Dame“ vor, wie eine ganze Stadt bereit und imstande ist, für eine Million einen ihrer angesehensten Bürger zu opfern. William Congreve(1670-1729) steht mit- ten in dieser Generationsfolge. Er ist sozu- sagen der Fellini der englischen Restau- ration. Mit diesem zeitgenössischen Italiener teilt er die fast fanatische Lust am Ent- larven, mit Shaw die jeder Konvention spot- tende Offenheit, mit Dürrenmatt den ironi- schen Sarkasmus; von Ben Jonson hat er den beißenden Zynismus, die grimmige Resigna- tion, die unverblümte Redensart. Wie der „Volpone“ ist auch„Der Lauf der Welt“ eine „lieblose Komödie“, Sie ist zu wahr, um schön zu sein. Sie schmeckt bitter, gallen- bitter; wie die Wahrheit allemal ja bitter schmeckt. Und Congreve machte sich nicht die Mühe und uns das Vergnügen, sie in leichter bekömmlichen Bonmots zu ver- abreichen, wie seine Nachfahren Wilde und Shaw Res später taten. Congreves Komödie richtet sich gegen die Lebensführung und Lebensauffassung der sogenannten„feinen“ oder„hohen Gesell- schaft“. Sie entlarvt sie als pure Barbarei. Sie präsentiert uns ihre Vertreter nicht nur als Lebemänner und„Lebedamen“, sondern ungeschminkt als Ignoranten, Betrüger, Schurken, Erbschleicher, Mitgiftjäger, Er- presser.„Das Arbeiten liegt uns wenig“, be- kenmt gleich zu Anfang der Hauptintrigant mit zynischer Schamlosigkeit;„wir lieben es, Geld auszugeben— mit vollen Händen. Aber um zu Geld ohne Arbeit zu kommen, muß man reich heiraten und vor allem— erben.“ In diesem Bemühen erschöpft sich der Inhalt des Stücks. Für Tugenden ist darin kein Platz. Von der Liebe ist nur die Rede. Sie dient als Waffe und als Vorwand. Und wo Sie nicht vorgetäuscht wird, ist sie eine deka- dente Spielerei, seichte Koketterie, eine an- genehme Zugabe und frivole Würze der Mit- gift, mehr nicht. Es gibt keine einzige wirklich liebens- werte Gestalt in Congreves Komödie außer einem urwüchsigen, unzivilisierten“, trinkfreudigen Lord vom Lande, dessen ge- sunder Menschenverstand hier völlig de- placiert wirkt und der sich deshalb der hoch- mütigen Verachtung der Snobs mit arglosem Sleichmut erfreuen kann. Nicht einmal das vergleichsweise sympathisch gezeichnete „Liebespaar“ ist eigentlich liebenswert. Es ist genauso hohl und flach, so intrigant und habgierig, so herz- und skrupellos wie die ganze Gesellschaft ringsum. Offenbar war es Congreve weniger darum zu tun, einzelne menschliche Schwächen, Fehler und Tor- heiten, menschliche Charakterlosigkeit und Unzulänglichkeit an typischen Beispielen satirisch anzuprangern; seine Attacke hat vielmehr eine deutliche gesellschaftskritische Tendenz, sie richtet sich gegen eine Gesell- schaft, deren Mitglieder anscheinend nur so und nicht anders denken und handeln kön- nen, eine Gesellschaft, in der der Mensch dem Menschen ein Wolf im Schafspelz ist, in der die primitivste Barbarei mittels Schminke und exklusiver Etikette sozusagen als„feine Lebensart“ kultiviert wird. Leo Mittler, dem vor zwei Jahren ver- storbenen ehemaligen Reinhardt- und Holly- Wood- Regisseur, ist die Wiederentdeckung dieses von den deutschen Dramaturgen völlig Vergessenen Stücks Weltliteratur zu danken. Das Stadttheater Saarbrücken hat jetzt seine deutsche Bühnenfassung„uraufgeführt“, die sich vor allem durch ein dankenswertes Bemühen um Klarheit und Uebersicht aus- zeichnet. Denn ohne Mittlers hilfreichen Prolog, der zunächst einmal die Personen des Stücks stilecht in Wechselrahmen vor- stellt, wobei der Hauptakteur dem Publikum erläutert, wer mit wem verheiratet, ver- schwägert und verfeindet ist, wer wen liebt oder betrügt, wer wen beerbt oder um sein Erbe zu bringen trachtet— ohne diese Hilfe, wie gesagt, hätte der Zuschauer den ganzen Abend lang seine liebe Not, sich in den ver- worrenen Familien- und Liebes verhältnissen auf der Bühne zurechtzufinden; derweil gingen ihm die besten Pointen des pointen- reichen Dialoges verloren. Der Dialog aber ist die Hauptsache an dieser Komödie, die nicht eben viel Handlung enthält. Es ist eine typisch englische Kon- versationskomödie mit intellektuellen, geist- reichen, trocken- unsentimentalen Dialogen, etwa in der Mitte zwischen Shakespeare und Shaw. Das ist nicht leicht zu spielen. Shake sbeares Bösewichter im Rokoko-Salon. Mari- vaux in einer englisch- trockenen, Holberg in einer psychologisch polierten Ausgabe. Auf jeden Fall präzises Kammerspiel. In Saar- brücken traf man weder diese stilistische Mitte noch den richtigen Kammerton. Alles War zu laut, zu derb und direkt. Es mangelte an körperlicher, geistiger und sprachlicher Behendigkeit, an Distanz und darstelleri- schem Witz, spielerischer Grazie und unter- gründiger Leichtigkeit. Allein Grethe Volck- mar, Eva Kern und Lothar Rollauer wußten, wie dieser Congreve zu spielen ist. Ihr intelli- gentes Spiel ließ erkennen, was die Bühne mit dieser Neuentdeckung gewonnen hat. Eo Plunien Seite 32 MANNHEIMER MORGEN FEUIIIETON Freitag, 1. Juli 1960/ Nr. 149 Könstler an der öffentlichen Hand Ouo Freundlich Die Bundesländer und Kommunen sind wichtige Mäzene 5 1 3 9 b 0 Serade Statistiken führen uns manchmal! Generation“ vergibt, also Repräsentation und 5 Stadt 55 den 1943 m 8 901 nischen Konzentrationslager umgebrachten Maler, Graphiker und Bildhauer Otto Freundlich besinnt: fand der 1878 im pom merschen Stolp Geborene, zunächst kauf- männisch Tätige, doch hier in der Sonder- bundausstellung 1912 erste künstlerische An- erkennung, fand in dem Mäzen Feinhals auch einen einflußreichen Förderer, und lebte in dem Jahrzehnt von 1914 bis 1924 über- wiegend in der Domstadt. Das Wallraf- Richartz- Museum widmet Freundlich bis zum 10. Juli eine große Gedächtnisausstel- lung mit rund 80 Gemälden, Zeichnungen, Holz- und Linolschnitten, Zinkdrucken und zehn Skulpturen, Glasbildern und Mosaik arbeiten. Gleichzeitig mit dieser Ausstellung brachte der Kölner Verlag DuMont Schau- berg eine Otto-Freundlich-Monographie von Günter Aust heraus, der auch den Aus- Stellungskatalog bearbeitete. Bis in die frühen zwanziger Jahre hinein tastete Freundlich seine Möglichkeiten ab: vom späten Jugendstil aus versuchte er schen 1911 zur Ueberwindung des Gegenstands im Bild zu gelangen. Dabei geriet er in die Nähe Delaunays, nahm, zumal er sich früh mit Picasso befreundete und häufig mit Kubisten zusammen ausstellte, natürlich auch andere Einflüsse auf. Immer ließ er in seine Bilder etwas Mystisches eindringen. Der vollendete Bildaufbau ohne gegenständlichen Mittel- punkt aber geriet ihm zunächst noch nicht, wenigstens nicht im Gemälde: es blieb alles merkwürdig flächig, ein Nebeneinander, das sich nicht zum Bildganzen schloß. In der Graphik jedoch kam er besser vorwärts, in einer Feinhals gewidmeten Folge von sechs Zinkdrucken aus den Jahren 1919 und 1920 verbinden sich Reste von Jugendstilornamentik mit schwingenden, kreisenden, sich vom Hellen ins Dunkle und umgekehrt stufenden freien Formen. Von hier aus fand Freundlich seinen Weg, auch kür die Malerei: er kam zu festen Verzahnun- gen seiner Farbformen— die Farbe wurde zunehmend„Figur“, wurde aber auch ge- brochener. Die klaren Spektralfarben der Anfänge erhielten umzählbare neue Farb- töne zur Gesellschaft, sogar das lichteste Gelb und das düsterste Grau, das schon fast schwarz ist, fanden noch zahlreiche Schattie- rungen. So steigerten sich Freundlichs Bilder in erregende Vibration, für die als schönste Beispiele die beiden zweieinhalb Meter hohen, einen Meter breiten Tafeln eines Diptychons von 1937 genannt sein sollen: aus schwärzlichem Lehmbraun über viele Braun- stufen hinweg bis zum lichten Ockergelb in die Höhe wachsend, von schwarzblauem Grund aus emporstrebend über viele Blau- schattierungen bis hin zum strahlend hellen Himmelsblau— Triumphe des Lichts, zwei wunderschöne, einander entsprechende Flü- gelbilder, deren Farbaufbau religiöse Stim- mung schafft. Formal nahm Freundlich die Aufteilungs- art der Fläche in zumeist viereckige, zuwei- len gestreckte, zuweilen an ein oder zwei . Ecken auch abgerundete Farbfelder. vorweg, wie sie von den Lebenden etwa Poliakoff be- vorzugt. Während dieser die Feldergrenzen häufig ineinanderfließen läßt, setzt Freund- lich sie klar voneinander ab. Erschüttert steht man vor seinen beiden nicht mehr vollende- ten letzten Bildern, die er 1943 in den Pyre- näen zu malen begonnen hatte, als ihn die Schergen Hitlers in seinem Schlupfwinkel aufstöberten und nach Polen verschleppten, Wo er bald gestorben ist: wie sauber ab- gegrenzt stehen die bereits gemalten Felder im Weißgrau des Kartons— und wie vielfach nuanciert ist das den Mittelpunkt beider Bilder(Gouachen) beherrschende Schwarz! Es steht da, die Düsternis in sich selbst staffelnd, Wie eine alles beherrschende Ahnung von dem Grauen, das dem Künstler so nahe be- vorstand. So bricht auch in diesen letzten unvollendeten Arbeiten Freundlichs das Mystische seiner Kunst wieder durch. Sonja Luyken Anneliese Rothenberger, die durch Opern- tätigkeit in Hamburg, Berlin, bei den Salzbur- ger Festspielen und an der Wiener Staatsoper bekannt gewordene Sopranistin, wurde als stän- diges Mitglied an die Metropolitan-Opera in New Lork verpflichtet.— Anneliese Rothen- berger ist— wie die Städtische Musikhochschule mitteilt— eine ehemalige Schülerin der an der Musikhochschule Mannheim tätigen Gesangs- Pädagogin Erika Müller. resserechte beim„Angebot— 9. Fortsetzung utscher wies mit dem Peitschen- eine Reihe von Antiquitätenläden, en verstaubter Auslage das Strand- mehreren Jahrhunderten sich zu schien. Es mußte eine sehr be- zasse sein; denn es gab in ihr nur itätenläden. Hinter den kleinen enstern war Wertvolles neben Tand itsch und Kunst im Durcheinan- ine rührend einfältige Madonna aus inter Glas gemalte Bilder, kupferne langen Stielen, die früher zum unter Bettdecken gesteckt wur- alte, sehr große Marionetten aus r Puppentheaterkeller in Antwer- stbare, vom Alter vergilbte Spitzen, wenige in den Farben nachgedun- elte e Tafelbilder, die ebensogut auch echt konnten. or einem dieser Läden, in dessen Aus- es am buntesten herging, ließ Flynn 1e Droschke anhalten. Er stieg aus und ver- chwand mit Mackie in dem Laden. So sah nicht, daß am Eingang der Gasse eine eite Droschke haltgemacht hatte, der jene vornehme Dame entstieg. Unauffällig ging sie an den Läden entlang, hin und wieder eine Auslage betrachtend. Dann tat sie so, als interessiere sie sich brennend für jene kupfernen Bettwärmer, bis sie schließlich den Laden erreichte, in dem die beiden Herren verschwunden waren. Auch hier 0. er ten, der Sherlock Holmes mar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle My Schwenzen'; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg blieb sie stehen. Die alten Kacheln, die dort zu ganzen Landschaftsbildern zusammen- gelegt waren, schienen sie ungeheuer zu fesseln. Hinter dem Schaufenster war eine halb- hohe Rückwand, die von einem Gebetstuhl- gitter gebildet wurde und so den Einblick in den dahinterliegenden Laden gestattete. Aber in dem Laden war es dunkel und des- halb kaum etwas zu sehen. Der Besitzer all der aufgehäuften stau- bigen, morschen und wurmstichigen Herr- lichkeiten hatte die beiden Eintretenden mit einer tiefen Verbeugung empfangen. Er war ein sehr alter Mann und wirkte ebenso aus- gestopft wie die Tiere, die von der Decke herabhingen. Nur seine e waren unge- heuer lebendig. „Womit kann ich dienen, Messieurs?“ kragte er und rieb sich die Hände, als freue er sich schon des kommenden Geschäfts. Aber wahrscheinlich war dies Händereiben nur eine Folge gestörter Blutzirkulation; denn seine Hände waren wachsbleich, zer- knittert und schienen ohne Blut. „Eine Geige“, sagte Flynn. Da hob der alte Mann beschwörend seine bleichen Hände zum Himmel. „Monsieur“, sagte er tief verletzt,„man kommt nicht in einen Laden wie diesen und sagt einfach:„Eine Geige!— Sie bringen mich in eine unmögliche Situation. Vielmehr muß ich Sie fragen: Wollen Sie ein Kunst- Werk, ein Künstlerinstrument, eine alte Vio- line, von Meisterhand geschaffen, eine schwingende Seele, die schöner Klingt, als Menschenstimmen jemals zu klingen ver- mögen— oder wollen Sie nur eine Geige, wie sie fabrikmäßig zu Tausenden herge- stellt werden, ein Stück Holz, aus Deckel, Boden, Zargen und vier Saiten? Dann sind Sie, muß ich Ihnen sagen, hier nicht am richtigen Ort. Dann bedaure ich, Ihnen ein solches Instrument nicht verkaufen zu kön- nen, weil ich es nicht besitze.“ „Wir wollen keine Seele, Herr“, sagte Flynn klar und deutlich,„wir wollen eine Geige. Verstehen Sie das? Eine Geige mit Deckel, Boden und vier Saiten.“ „Die da“, sagte Mackie, zeigte auf ein an der Wand hängendes Instrument und trat drauf zu. Erschrocken und darum ganz untätig sah der Alte zu, wie Mackie das Fiedelholz von der Wand nahm. Dem Alten schien das ganze Geschäft keinen Spaß zu machen, weil er um seine traditionelle Verkaufszeremonie gebracht war. Mackie war stolz. Er hatte ein recht gutes Augenmaß bewiesen. Die Geige schien, von außen angelegt, genau in den mitgebrachten Kasten zu passen. Kopfschüttelnd verfolgte der Alte das Ganze. Daß jemand zunächst den Kasten kaufte und dann erst die Geige, das war ihm noch nicht vorgekommen. Auf was Engländer Alles verfielen! „Die nehme ich“, Sagte Flynn.„Und was brauchen wir sonst noch zum Geigenspielen?“ Mackie überlegte. „RKolophonium!“ Der Alte brachte ein faustgroßes Stück Kolophonium. 5 Mackie fiel noch etwas anderes ein. „Einen Dämpfer“, schlug er strahlend vor. „Gegen wen?“ fragte Morris und sah Mackie an. Dann besann er sich:„Ach so!— Also einen Dämpfer.“ Der Alte brachte einen Dämpfer und legte ihn auf den Ladentisch. Doch schließlich wollte auch er das Seine zu einem vollstän- digen Geigeneinkauf dazutun. „Wie wär's denn mit einem Bogen?“ wagte er schüchtern zu bemerken. „Richtig“, sagte Flynn, Bogen.“ Er nahm den Bogen, den der Alte ihm reichte, in die Hand, hieb damit durch die Luft, daß es zischte, und versuchte dann ein paar imaginäre Striche. Nicht nur, das er diese Bogenstriche mit der linken Hand aus- führte und mit der rechten Hand so tat, als hielte er die Geige darin, sondern auch an der versteiften Haltung des Handgelenks war zu sehen, daß er, mochte er auch sonst gewobnt sein, die Erste Geige zu spielen, bestimmt noch nie einen Bogen geführt hatte. Des Alten Erfolg hatte diesen kühn ge- macht. „Die Herren brauchen doch sicher auch Noten“, meinte er und bekam wieder Ge- schmack am Geschäft. „Danke“, sagte Mackie.„Zur Not können wir's auch ohne Noten.“ Unterdes hatte Morris Flynn grohartig wieder die Brieftasche aus dem Mantel ge- zogen und öffnete sie. Mackie hielt sich an der Kante des Ladentisches fest, als er sah, daß Morris aus der Tasche einen Geldschein 20g. „Oh, Lord!“ sagte Mackie. Es klang wWwie ein Stoßseufzer. Der Alte jedenfalls hielt es dafür. Flynn aber verzog nur den Mund ein wenig zu einem gering- „bitte einen schätzigen Lächeln 9 überreichte dem Alten den Schein. „Zehn Frances für 1 zusammen.“ ldd ð⅛—WW³³. „Messieurs!“ jammerte der Alte verzwei- felt, der voreilig den Schein angenommen hatte und ihn jetzt mit weit ausgestrecktem Arm von sich weghielt. Flynn hatte die Geige aufgenommen. „Paßt sie hinein?“ fragte er. Mackie klappte den Deckel des Geigen- kastens auf und kippte den Inhalt auf den Ladentisch. Bürsten, Nachthemden, Kämme, Hausschuhe, Seife und Zahnbürsten fielen durcheinander. „Das kriegen Sie noch dazu“, sagte Flynn und schob die Reiseutensilien dem Alten hin. Mackie griff sich einen Hausschuh. „Prima Seide“, versicherte er, das zer- drückte Futter zwischen den Fingern reibend, „mehr wert als Ihr sogenanntes Künstler- instrument.“ Flynn angelte aus dem wirren Haufen die beiden Zahnbürsten heraus und steckte sich und Mackie eine in die obere Rocktasche. Dann nahm er die Geige und legte sie versuchsweise in den Kasten.„Sie paßt“, verkündete er befriedigt. Er warf Ko- lophonium, Dämpfer und Bogen dazu, klappte den Deckel mit einem lauten„Plopp“ zu, und dann wandten sich die beiden Herren, nach- dem sie beide gleichzeitig grüßend an Hut und Mütze getippt hatten, zum Ausgang. Als die Ladentür knarrte, war die elegante Dame schnell beiseite getreten. Doch nicht Weit genug, als daß sie nicht hätte hören können, was Flynn dem Kutscher zurief: Er nannte ihm die Adresse des Hotels. „Palace Hotel. In der Chaussee d'Haecht.“ Morris und Mackie bemerkten die Dame nicht. Die wartete noch, bis der Wagen mit den beiden Herren abgefahren war. Dann trat sie selbst in den Laden. Fortsetzung folgt) Her Dru Leit v. S sch les, Rep S802 Kin Stel Ban Bac Mar Nr. 15. JJV ⅛—ͤ.