. 130 Frau Roh- ver- na es sind deren dar- rurde e ein ist ja sind enz ürich n die nmer der loch“, herr- enen Z Wi- olen, jörte, atlich n. Er genau Papa 1 dah⸗ s ge- und utzu- ngen. Er- Wie un- d ich ein- Wie- blaß, Zwi- chaf- d sie hat- Dok- terte, nden eider en?!“ Un- 1d 80 Hand Zehr- sagte ernst. Wa- Fe- An- wir ver- sich s ist lieg- müt⸗ mpft vußt, mehr an auf rie- dere ren, ichts gte, Fälle lann lich tten, ten. mir den der den und rau rach ach- ichs, Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gll- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sàamtl. 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Juli 1960 Ernste Mahnungen Erhards „Die Deutschen müssen wachgerüttelt werden“/ Scharfe Kritik an Interessenvertretern Kön.(dpa) Die Welt nicht nur nach Mark und Pfennig zu beurteilen und das eigene Schicksal nicht auf die Macht des Geldes aufzubauen, sondern eine Selbst- besinnung des deutschen Volkes auf seine wahren Werte forderte Bundeswirtschafts- minister Professor Ludwig Erhard am Wochenende in Köln. Bei der Einweihung eines neuen Gebäudes der Handwerkskammer Köln griff Erhard besonders scharf„gewisse Interessen vertreter“ an, die ihre Aufgabe nur darin sähen, die Begehrlichkeit der Massen immer weiter anzustacheln. Die Deutschen müßten aus einem Taumel wach- gerüttelt werden, in den sie durch eine Ueberkonjunktur geraten seien. Erhard wandte sich erneut gegen eine Arbeitszeitverkürzung in einer Zeit der Ueberkonjunktur. Zur Zeit seien die Auf- tragseingänge in der Wirtschaft praktisch 20 bis 30 Prozent höher als die Produktions- möglichkeiten. Es müsse ernsthaft die Frage gestellt werden, sagte der Minister, ob etwa die Konjunktur mit Gewalt zusammen- geschlagen werden müsse, um die Menschen wieder zur Vernunft und zur Besinnung zu bringen. Seine Kritik richte sich dabei nicht nur gegen die Gewerkschaften, sondern auch ge- gen die Arbeitgeber, sagte Erhard. Das Um- legen von Soziallasten auf die Lohnkosten sei nicht das richtige Prinzip, um eine Ueber- konjunktur zu steuern. Eine jährliche Preissteigerung von etwa 3 Prozent solle man Platzt auch die Kernwaffenkonferenz? Zarapkin droht: Die Schuld liegt bei den Westmächten Berlin.(dpa) Die Sowjetunion werde die Genfer Drei-Mächte-Kernwaffenkonferenz abbrechen, wenn die Vereinigten Staaten von Amerika ohne Einwilligung der Sowjetunion Kernexplosionen auslösen sollten, erklärte der Leiter der Sowjetdelegation bei dieser Konferenz, Semjon Zarapkin, am Samstag einem Korrespondenten der Sowietzonen- Nachrichtenagentur ADN in Genf. Zwischen den Beratungen im Zehn-Mächte- Ausschuß für Abrüstung und der Kernwaffen-Konfe- renz gebe es wesentliche Unterschiede, aber auch Parallelen, sagte Zarapkin. Der sowjetische Chefdelegierte beschul- digte die Vereinigten Staaten, sie hätten immer neue Hindernisse errichtet, um die Lösung der Hauptfragen bei der Drei- Mächte-Konferenz zu verzögern. Wenn der Vertrag nach bald zweijährigen Verhandlun- gen noch nicht unterzeichnet sei, so liege die Schuld dafür eindeutig bei den Westmächten. Als von den Amerikanern aufgerichtete Hin- dernisse bezeichnete Zarapkin die Bemühun- gen, auf angebliche technische Schwierig; keiten auszuweichen, Kontrolle ohne Ab- rüstung zu fordern und die ganze Konferenz in die Länge zu ziehen. Der Westen antwortet Chrustschow Hamburg.(dpa) Mit Ausnahme Italiens haben bis zum Wochenende alle westlichen Verhandlungspartner bei den gescheiterten Genfer Abrüstungsbesprechungen auf das letzte Schreiben Chrustschows zur Ab- rüstungsfrage geantwortet, Sie haben in ihrer Antwort die Hoffnung ausgesprochen, daß die Abrüstungsgespräche fortgesetzt wer- den, gleichzeitig aber den Vorwurf Chrust- schows zurückgewiesen, daß der Westen für den von der Sowjetunion herbeigeführten Abbruch der Genfer Verhandlungen verant- Wortlich sei. Nachdem der britische Premierminister Macmillan das Schreiben Chrustschows am Mittwoch beantwortet hatte, folgten am Freitag und Samstag die Antworten des französischen Staatschefs de Gaulle, des kanadischen Minsterpräsidenten Diefen- baker und der USA. Die Antwort der USA ist in einem Schreiben des amerikanischen Auhßenministeriums enthalten. In der amerikanischen Botschaft wird die Hoffnung ausgesprochen, daß die kommu- nistischen Staaten die Genfer Verhandlun- gen wieder aufnehmen. Die USA erklären, die sowjetische Behauptung, daß die Genfer Verhandlungen in eine Sackgasse geraten seien, werfe die Frage auf, welches der wahre Grund für die Sowjetunion gewesen sei, die Konferenz zu torpedieren. Auch de Gaulle hat in seinem Schreiben die sowjetische Behauptung zurückgewiesen, daß der Westen für das Scheitern der Genfer Verhandlungen verantwortlich sei. Er hat gleichzeitig den Vorwurf Chrustschows als falsch bezeichnet, daß Frankreich unter dem Einflug seiner westlichen Verbündeten in der Abrüstungsfrage die Position aufgegeben habe, über die er mit Chrustschow- Während dessen Frankreich-Besuch gesprochen habe, Der sowjetische Abrüstungsplan sei zwar auf einige französische Wünsche eingegangen, doch könne die. nicht bedeuten, daß Frank- reich die Gesamtheit des sowjetischen Planes billige. Der kanadische Ministerpräsident Diefen- baker warf Chrustschow vor, er habe mit seinem Schreiben Differenzen zwischen den Westmächten auslösen wollen. Begrenzung der Ortsgespräche wird von der Bundespost erwogen Bonn.(dpa) Die Bundespost will das Ortsgespräch auf drei oder fünf Minuten beschränken, da sich die Dauerortssprecher“ auf die automatische Ferngesprächsvermitt- lung nachteilig auswirken. Das deutete Bun- despostminister Stücklen an. Zum Ausgleich für eine mögliche Verkürzung der Orts- gesprächsdauer sollen die Ortsnetze ver grö- Bert werden, so daß bisherige Ferngespräche zu Ortsgesprächen werden. Bis 1961 werde die letzte Handvermittlung durch automa- tische Aemter ersetzt sein. US-Aufklärungsflugzeug vermißt Letzter Funkspruch: 300 Meilen nördlich der sowjetischen Kola-Halbinsel Wiesbaden.(Ap) Ein seit Freitagnacht vermigtes sechsmotoriges amerikanisches Düsenflugzeug vom Typ Br-47, das sich zu- letzt 300 Meilen nördlich der zur Sowijet- union gehörigen Kola-Halbinsel meldete, ist trotz fleberhafter Suche durch amerikanische und norwegische Flugzeuge noch nicht ge- funden worden. Die Besatzung des Auf- klärungsbombers bestand aus sechs ameri- kanischen Offizieren, die den Auftrag hatten, elektromagnetische Messungen durchzu- führen. Das Verteidigungsministerium in Washington erklärte, die dem strategischen Luftwaflenkommando unterstehende Be- satzung habe strikte Anweisung gehabt, kein sowjetisches Hoheitsgebiet zu überfliegen. Nach Mitteilung eines norwegischen Luft- waffenofflziers beteiligt sich auch ein sowie- tischer Frachter an der Suche. Der Frachter ist auf der Fahrt zu der Stelle in der Barents See, von der sich die Maschine zum letzten Mal gemeldet hat. Japan erbittet Einschränkung der sowietischen Raketenversuche Tokio/ Washington.(AP/ dpa) Japan hat die Sowjetunion darum ersucht, ihre für den Monat Juli geplanten Raketenversuche im Pazifik so weit wie möglich einzuschränken. Gleichzeitig teilte es den Sowjets mit, es werde die sowjetische Regierung kür alle Schäden und Verluste haftbar machen, die japanischen Fischern und Schiffahrtsgesell- schaften durch die Versuche entstehen sollten. Die UsA haben am Freitagabend den Abschuß von Fernraketen in das Gebiet von Eniwetok-Bikini im Pazifik angekündigt. Das Verteidigungs ministerium gab aber keinen Termin für die Versuche an. Es wurde nur betont, daß die Raketen keine Atomspreng- köpfe tragen werden. Rund 23 000 japanische Gewerkschaftler und Studenten demonstrierten am Samstag vor dem Parlament in Tokio gegen die Re- gierung Kishi und den neuen amerikanisch- japanischen Sicherheitsvertrag. Die Demon- stration verlief ohne Zwischenfälle. Sie war von dem japanischen„Volksrat gegen den Sicherheitsvertrag“ organisiert, der am Vor- tage angekündigt hatte, daß er rund 200 000 Menschen auf die Beine bringen wolle. nicht als Bagatelle ansehen, wenn man sich vorstelle, daß sie sich über Jahre hinweg fortsetze. Der Bundeswirtschaftsminister warnte davor, in der Technisierung und Automation ein Allheilmittel zu sehen. Es seien Anzei- chen dafür vorhanden, daß die Deutschen in der Qualität ihrer Arbeit nicht mehr so Zu- verlässig wie früher seien. Das Handwerk habe hier eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, um den Qualitätsgedanken in der Produk- tion hochzuhalten. Staatssekretär für Energie bin ich selbst, sagt Erhard Dortmund.(dpa) Bundeswirtschaftsmini- ster Erhard erklärte am Sonntag bei der feierlichen Eröffnung der siebenten General- versammlung der Industriegewerkschaft Bergbau in Dortmund, er wolle sein„eigener Staatssekretär für Energie“ bleiben. Der Minister wandte sich damit gegen eine An- regung des IG Bergbau- Vorsitzenden Hein- rich Gutermuth, der erklärt hatte, die Krise im Bergbau könne nur bewältigt werden, wenn die Abteilungen, Energie, Kohlenberg- bau und Mineralöl unter einem eigenen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministe- rium oder zusammen mit der Atomenergie in einem eigenen Energieministerium zusam- mengefaßt werden. Die Aufforderung Gu- termuths, einen langfristigen Energieplan aufzustellen, beantwortete Erhard in der Dortmunder Kleinen Westfalenhalle vor 300 Delegierten und ebenso vielen Gästen mit den Worten, er vertraue keinem sogenannten langen Plan. Bei seinen an Erhard gerichteten Worten hatte Gutermuth der tiefen Sorge der deut- schen Bergarbeiter über die gegenwärtige Wirtschaftsentwicklung in der Bundesrepu- blik zum Ausdruck gegeben Auf dem Ener- giesektor beständen unter anderem auch Ge- fahren, weil die Niederlande ihre reichen Erdölvorkommen auf den Antillen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft an- schlieben wollten und Frankreich den Bezug von Saarkoks und Saarkohle einschränken wolle. Die Gewerkschaft zweifle nicht an der Vertragstreue der Franzosen, wolle den Vizekanzler aber auf diese Gefahren hin- weisen.„Handeln Sie bitte, ehe es zu spät ist“, rief Gutermuth dem Bundes wirtschafts- minister Zu. Zwischen Frankfurt und Mannheim kam es auf der Autobahn am Samstag zu außer gewöhnlichen Verkehrsstauungen. Vor der Großbaustelle bei Lorsck katte sich eine über fünf Kilometer lunge Fahrzeugschlange ge- bildet. Weitere Stauungen wurden durch Unfälle kervorgerufen. Wiederkolt leitete die Poligei den Nord-Sud- Verkehr uber Landstraßen um.(Steke auch Seite 8.) Bild: dpa Chrustschow attackiert Adenauer Rede in Mauthausen // Bis zur Wahl Wien.(dpa) Der sowjetische Partei- und Regierungschef Chrustschos richtete am Sonntag von Oesterreich aus neue scharfe Angriffe gegen die Bundesrepublik. Bei einem Besuch des ehemaligen Konzen- trationslagers Mauthausen fragte er, ob die Erklärung Bundeskanzler Adenauers, das deutsche Volk sei auserwählt, Europa vor dem Rommunismus zu retten, nicht ver- schiedenen Erklärungen des toll gewordenen Hitler gleiche. Mauthausen war eine der Stationen der fünftägigen Oesterreichrund- reise, die Chrustschow und seine Begleitung — darunter auch Bundeskanzler Raab— am Sonmtag in einem gelben Post-Sonderbus be- gonnen hatte. Das Interesse der ländlichen Bevölkerung für die durchfahrenden Be- BHE Regierungspartei in Stuttgart Mit einem stimmberechtigten Staatssekretär am Kabinett beteiligt Stuttgart.(AP) Der Gesamtdeutsche Block/ BHE wird sich an der neuen Landes- regierung in Baden- Württemberg beteiligen. Der Landesausschuß des BHE hat am Sonn- tag nach langer Beratung beschlossen, das Angebot der CDU und FDP auf Beteiligung mit einem Staatssekretär im Kabinettsrang anzunehmen. Der BHE wird für die Belange der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen zu- ständigen Staatssekretär im Innenministe- rium stellen, dem auch das bisher selbstän- dige Vertriebenenressort angegliedert wor- den ist. Der BHE-Landesausschuß bezeichnete es in einer Entschließung zwar als unverständ- lich, daß gerade dem BHE trotz seines guten Abschneidens bei der Landtagswahl im Mai kein Ministerposten zugestanden werden solle, für entscheidender halte er aber, daß die Flüchtlinge und Vertriebenen, die rund ein Viertel der Bevölkerung des Landes aus- machen, überhaupt in der Landesregierung vertreten seien. Der für den Posten des Staatssekretärs nominierte bisherige Fraktionsvorsitzende des BHE, Sepp Schwarz(Nürtingen) erklärte am Sonntag, er könne sich für die Fort- setzung der bisherigen Vertriebenenpolitik auf weitgehende Zusagen der Koalitions- partner stützen. Er werde bei der sachlichen Alltagsarbeit zwar an die Weisungen des Innenministers gebunden, bei den Abstim- mungen im Kabinett aber völlig unabhängig sein Die am 23. Mai vereidigte Landesregie- rung unter CDU-Ministerpräsident Kurt- Georg Kiesinger, der fünf Minister der CDU und drei der FDP angehören, kann sich nun im Landtag auf eine Mehrheit von 76 der 120 Abgeordneten stützen. Die SPD als ein- zige Oppositionspartei verfügt über 44 Man- date. Zwiscen Gesfern und Morgen Eine zehnprozentige Lohnerhöhung for- derten am Wochenende die Delegierten des Verbandstages des Christlichen Metall- arbeiterverbandes Deutschlands in Duisburg. Die Löhne für alle Lohngruppen und Ortsklassen der Margarine-Industrie sind um 8 Prozent erhöht worden. In mehreren Städten der Bundesrepublik versammelten sich am Wochenende Heimat- vertriebene aus Nord- und Nordostdeutsch- lend: Rund 15 000 Westpreußen in Münster, in Ratzeburg 12 000 Mecklenburger, in ihrer Patenstadt Eckernförde in Holstein die Pil- lauer und in der Patenstadt Lübeck die Kolberger. Vor harten Lohnkämpfen stehe das gra- phische Gewerbe, sagte der Gauvorsteher des Gaues Baden- Württemberg der Industrie- gewerkschaft Druck und Papier, Lothar Pleithner, am Samstag. Im Zusammenhang mit der bereits angemeldeten Forderung auf eine Lohnerhöhung um zwölf Prozent wandte sich Pleithner scharf gegen die Be- kürchtung, daß sich die Situation der deut- schen Wirtschaft durch beträchtliche For- derungen der Gewerkschaften wesentlich verschlechtern könnte. Einen Haftbefehl hat ein argentinischer Richter am Freitag gegen den früheren Auschwitz-Arzt Joseph Mengele, der sich in Argentinien aufhält, erlassen. Der gegen- wärtige Aufenthaltsort Mengeles ist nicht bekannt. Für den Posten des Intendanten des Bayerischen Rundfunks bewerben sich nun- mehr noch drei Kandidaten: der Chefredak- teur des Rundfunks, Walther von Cube, der Staatssekretär im bayerischen Innenministe- rium, Heinrich Junker, und der Ministerial- dirigent im Kultusministerium, Christian Wallenreiter. Gesenkt werden auf Beschluß des Sowiet- zonenministerrats vom Montag an in der Sowjetzone die Preise für verschiedene Textilerzeugnisse. Keine Bilder mehr sendet der mit Fern- sehkameras ausgestattete amerikanische Wettersatellit„Tiros I“. Wie Wissenschaftler mitteilten, scheint eine der Kameras des Sa- telliten, der bisher fast 23 000 Aufnahmen von der Bewölkung und der Erdoberfläche an die Bodenstationen gegeben hat, ausge- fallen zu sein. Genf ist am 1. Juli das Verwaltungszen- trum der EFTA geworden. Die EFTA-Mit- glieder hatten ursprünglich geplant, das ständige Sekretariat in Paris einzurichten. Der Gesundheitszustand des stellvertre- tenden britischen Oppositionsführers Aneurin Bevan hat sich verschlechtert. Bevan hatte sich am 29. Dezember vergangenen Jahres einer schweren Unterleibsoperation unter- 20gen. Er hat seither keinen aktiven Anteil an der Politik mehr genommen. Die Führer des algerischen Aufstandes sind am Samstag in einer Villa in Tunis zu- sammengetreten, um zu beschließen, ob die Vorverhandlungen mit Frankreich fortgesetzt werden sollen oder nicht. Wie berichtet wurde, will Boumendjel versuchen, die Hal- tung einiger Rebellenführer, die einen Ab- bruch der Verhandlungen fordern, zu mildern. Ausgetreten sind der ehemalige Sozial- minister Albert Gazier, der ehemalige Außenminister Christian Pineau und vier andere prominente Politiker aus dem soeben neugewählten Parteivorstand der französi- schen Sozialisten, weil der Opposition gegen die von Mollet vertretene Politik darin zu wenig Plätze eingeräumt worden seien. Der ehemalige amerikanische Präsident Harry Truman ist als Delegierter des Demo- kratischen Parteikonvents zurückgetreten, auf dem der demokratische Präsidentschafts- kandidat gewählt wird. Er begründete sei- nen Entschluß am Wochenende damit, daß die Nominierung der Demokratischen Partei eine„abgekartete Sache“ sei. Die Volksrepublik China hat Nepal ver- sprochen, ihre Truppen würden sich nach Niederwerfen des Aufstandes in Tibet zwan- zig Kilometer von der Grenze zu Nepal zu- rückziehen Die Gespräche zwischen dem jugosla- wischen Staatschef Tito und dem grie- chischen Ministerpräsidenten Karamanlis über die internationale Lage und Probleme gegenseitigen Interesses sind am Samstag auf der Adria- Insel Brioni zu Ende gegan- gen. Uber das Ergebnis wurde nichts bekennt. Die Spannungen zwischen der Dominika- nischen Republik und Venezuela haben sich weiter verschärft. Der Präsident der Domini- kanischen Republik, Hector Trujillo, hat am Sonntag den nationalen Notstand prokla- miert. 5 des US-Präsidenten hat Berlin Ruhe sucher aus schwach. dem Kreml war allgemein Mehrmals hatte Chrustschow während seines Aufenthaltes in Wien am Wochen- ende die Vorteile der Neutralität für Oester- reich betont. Die von ihm gelobte realistische Einschätzung der internationalen Lage durch die österreichischen Politiker, verband er mit scharfen Angriffen gegen Bundeskanzler Adenauer und die amerikanischen Militärs. Er erklärte erneut, er wolle die Koexistenz- politik fortsetzen und sich um eine Ab- rüstung bemühen. Auch seine Bemerkungen zur Deutschland-Frage brachten sachlich nicht Neues: Er betonte wieder seine Absicht, mit den beiden„bestehenden deutschen Staaten“ Friedensverträge abzuschließen und damit auch die Frage Westberlins zu 168en. Bis zu den amerikanischen Wahlen im November Werde sich allerdings in Berlin nicht wesentliches ändern.(Siehe auch Seite 2.) Bonn wehrt sich gegen Nadelstiche Bonn.(gn- Eig. Ber.) Mit Nachdruck wen- det sich das amtliche Bonn gegen verstärkte sowjetische Versuche, den freien Teil Berlins als Unruheherd darzustellen. Im Auswärti- gen Amt sieht man darin eine bewußt betrie- bene Taktik der Nadelstiche. Die jüngsten drohenden Erklärungen Chrustschows in Wien haben in Bonn das Gefühl verstärkt, daß nach der amerikanischen Präsident- schaftswahl und mit Beginn der Amtsperiode des neuen Präsidenten Anfang nächsten Jah- res mit einer neuen Berlin-KRrise zu rechnen ist. Das Verteidigungsministerium betonte erneut, in Berlin befänden sich keinerlei Re- Kkrutierungsbüros oder Annahmestellen der Bundeswehr. Geradezu absurd sei die An- nahme, daß die Bundesregierung den Aufbau von Rüstungsindustrien in einem so gefähr- deten Gebiet plane. Hinsichtlich der Freiwilligenmeldungen Weist das Verteidigungsministerium darauf hin, jeder könne den Beruf ergreifen, für den er sich entscheiden wolle. Auch für West⸗ berlin gelte die im Grundgesetz garantierte Freiheit. Nicht ganz sorgenfrei ist man in parlamentarischen Kreisen über den Beschluß des Bundestages, der als Sitz der Rundfunk- anstalt für die„Lange Welle“ Berlin be- stimmt. Mit blutigen Unruhen begann der Alltag im Kongo Leopoldville.(dpa) Nach den mehrtägigen Festen zur Feier der Unabhängigkeit begann am Wochenende für die Republik Kongo der Alltag. Er stand in der Hauptstadt Leopold- ville im Schatten blutiger Auseinanderset- zungen zwischen zwei rivalisierenden Stäm- men, bei denen es 35 Verletzte gab und sechs Häuser niedergebrannt wurden. Die nächt⸗ liche Ausgangssperre, die während der Feier- tage aufgehoben war, wurde wieder in Kraft gesetzt. „Feuertaufe“ für Somalia Mogadischu.(dpa) Die Bildung des neuen ostafrikanischen Staates Somalia ist nicht ohne Blutvergießen vor sich gegangen. In den Jubel über das Ende der Fremdherr- schaft mischten sich die Schreie von 32 Ver- wundeten, auf die die Polizei das Feuer eröff- net hatte, als Anhänger der Opposition das Parlamentsgebäude in Mogadischu stürmen wollten. Ein Demonstrant wurde getötet. In rer ersten gemeinsamen Sitzung wählten dieff Abgeordneten den bisherigen Par- lamentspräsidenten Osman zum Staatspräsi- denten Somalias, ö N N 1 f . . . 5 ö . f Seite 2 MANNEEIMER MORGEN poLITIK Montag, 4. Juli 1960/ Nr. 151 Zyperns Unabhängigkeit beginnt im August Nicosia.(dpa) Die Mittelmeerinsel Zypern soll im August, sechs Monate nach dem zuerst geplanten Termin, unabhängig werden. Monatelange Verhandlungen zwischen den Briten, Griechen und Türken haben zu einer Einigung über den Status der britischen Stützpunkte und über die britische Finanz- hilfe geführt. Die Einigung wurde in London mit grober Befriedigung aufgenommen. Der letzte noch umstrittene Komplex war die britische Finanzhilfe. Der zyprische Minister- Präsident, Erzbischof Makarios, hatte 14 Mil- lionen Pfund Sterling verlangt, während Großbritannien nur zehn Millionen Pfund Sterling zugestehen wollte. Man einigte sich schließlich auf den Kompromiß von zwölf Millionen Pfund Sterling(rund 140 Mil- lionen Mark) und Sonderzuweisungen von 2,34 Millionen Pfund Sterling. Die britischen Stützpunkte auf der Insel werden auf 150 Quadratkilometer beschränkt. Praktische Auswirkungen der Bonn.(dpa) Das Bundesarbeitsministe- rlum hat am Wochenende noch einmal auf die Leistungsverbesserungen auf Grund des am Freitag in Kraft getretenen Gesetzes zur Reform des Kriegsopferrechts hingewiesen, für die ein Antrag gestellt werden muß. Es sind folgende Leistungen: 1. Versorgungsansprüche, die bisher we- gen Fristversäumnis oder mangels Anmelde- fähigkeit abgelehnt wurden, können neu an- gemeldet werden. 2. Erwerbsfähige Schwerbeschädigte kön- nen Berufsschadensausgleich erhalten, wenn sie durch die Art der Schädigung ein um mindestens 100 Mark geringeres Einkom- men erzielen, als sie ohne Schaden in ihrem die'rzeitigen, dem früheren, dem begonnenen oder nachweislich angestrebten Beruf erzielt hätten. 3. Schwerstbeschädigte erhalten eine Zu- lage. 4. Versorgungsberechtigte, deren An- spruch auf Ausgleichsrente bisher mit der Begründung abgelehnt worden ist, daß ihr Lebensunterhalt auf andere Weise sicher- Sestellt sei, können erneut Ausgleichsrente beantragen. 5. Im Hinblick auf die erhöhten Aus- gleichsrentensätze und bessere Anrech- bestimmungen können Versorgungsberech- tigte, die bisher wegen Ueberschreitens der Einkommensgrenze keinen Anspruch auf Ausgleichsrente hatten, nun Ausgleichsrente. Ehegatten und Kinderzuschlag erhalten. 6. Schwerbeschädigte erhalten Kinderzu- schläge auch für uneheliche Kinder, die später als 312 Tage nach Anerkennung der vollen Beschädigung geboren worden sind. 7. Die Pflegezulage kann angemessen er- höht werden, wenn sie für die fremde War- tung nicht ausreicht. 8. Durch Verlust des Mannes wirtschaft- lich besonders betroffene Witwen können erhöhte Ausgleichsrente erhalten. 9. Witwen steht Kindergeld auch dann zu, Wenn sie nur Grundrente beziehen. 10. Frühere Ehefrauen von Gestorbenen erhalten Witwenrente, wenn der Gestorbene zur Zeit des Todes Unterhalt zu leisten hatte. 11. Witwer erhalten eine Rente, wenn die an den Folgen einer Schädigung gestorbene Frau den Lebensunterhalt des Witwers überwiegend bestritten hat. 12. Witwen, die nach dem Tod ihres an einer Schädigung gestorbenen Ehemannes Wieder heirateten, können wieder Rente er- halten, wenn die neue Ehe ohne alleiniges überwiegendes Verschulden der Witwe ge- löst wurde. Wetterbericht Aussichten bis Dienstagabend: Wechselnd wolkig mit zunehmenden Aufheiterungen und meist trocken. Allmählich wärmer. Ta- geshöchsttemperaturen 20 bis 25 Grad, nachts noch ziemlich frisch mit Tiefstwerten um 10 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus Nord bis West. Bundeskanzler Raab ging aufs Ganze Chrustschow: Ich kann ganz Oesterreich kaufen Aber Dollars hat er nicht/ Enttäuschender Verlauf der Wirtschaftsverhandlungen Von unserem Rorrespondenten W. Oberleitner in Osterreich Wien. Ministerpräsident Chrustschow hat am Sonntag nach dreitägigem Aufenthalt Wien verlassen und sich auf eine Rundreise durch Oesterreich begeben, von der er erst Wieder Ende der Woche nach der Bundes- hauptstadt zurückkehren wird, um hier in einer zweiten Konferenz mit den öster- reichischen Staatsmännern die am letzten Freitag behandelten bilateralen Fragen einer Entscheidung zuzuführen. Sie werden in- zwischen von zwei gemischten Minister- komitees eingehend erörtert. Das erste Round-Table-Gespräch zwischen der österreichischen und der sowjetischen Regierungsdelegation dauerte an die zwei Der Katalog der Leistungsverbesserungen Reform des Kriegsopferrechts 13. Waisen, deren Mutter an einer Schä- digung starb, wird Rente gewährt, wenn die Mutter überwiegend ihren Unterhalt be- stritt, weil der Vater das nicht konnte. 14. Ueber 18 jährige Waisen, die noch in der Ausbildung stehen, erhalten Rente als Rechtsanspruch. 15. Witwen und Waisen von Beschä- digten, die nicht an der Schädigung starben, aber Rente wegen 80- oder 90prozentiger Minderung der Erwerbsfähigkeit bezogen, können Witwen- oder Waisenbeihilfen er- halten. 16. Vertriebene, die nach dem 8. Mai 1945 in Erfüllung ihrer Wehrpflicht nach dem im Verteibungsgebiet geltenden Vorschriften geschädigt wurden, können ebenfalls unter gewissen Voraussetzungen versorgt werden. 17. Härteausgleich kann gewährt werden, wenn über die Ursache des festgestellten Leidens in der ärztlichen Wissenschaft Un- gewißheit besteht. 18. Beschädigten und Hinterbliebenen, die bisher nichts erhielten, weil sie unbefugt im Bundesgebiet oder Westberlin wohnten, kann Versorgung gewährt werden. Das Arbeitsministerium machte ferner darauf aufmerksam, daß Schwerbeschädigte nach dem neuen Recht nicht nur Anspruch auf Heilbehandlung für Nicht-Schädigungs- folgen haben, wenn sie Ausgleichsrente be- ziehen, sondern auch wenn ihr monatliches Einkommen 660 Mark nicht übersteigt und die Heilbehandlung nicht anderweitig sicher- gestellt ist. Das gilt auch für die Angehöri- gen. Schließlich können Beschädigte mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 30 und 40 Prozent jetzt auch eine Kapital- abfindung erhalten. Stunden, wobei es an peinlichen Augenblik- ken, in denen der Gesprächsstoff einfach aus- zugehen drohte, nicht fehlte. Chrustschow benützte diese Gelegenheit, um den öster- reichischen Ministern seine Ansichten zur internationalen Lage zu verdolmetschen. Aus seinen Worten war zu entnehmen, daß er den Gedanken einer Gipfelkonferenz nicht auf- gegeben hat, weshalb er sich sogar bereit- erklärte, Berlin noch eine gewisse Schonzeit zu gewähren. Es ist übrigens so gut wie sicher, daß bei den vertraulichen Gesprächen zwischen Chrustschow und dem sozialistischen Vize- kanzler Pittermann sehr eingehend über Deutschland gesprochen wurde. Die Oester- reicher haben wahrscheinlich auf die Ini- tiative Oollenhauers, der in der Vorwoche eigens nach Wien fuhr, neuerdings versucht, sich für Berlin und Deutschland zu ver- wenden. jedoch mit anscheinend wenig Erfolg, denn Chrustschow hielt mit seiner Ansicht, Bürgermeister Brandt werde bald ein toter Mann sein, wenn er auf den sowie- tischen Berlin-Plan nicht eingehe, nicht zu- rück. Eher enttäuschend war übrigens auch die Antwort auf die Oesterreich betreffenden Anliegen, die rein wirtschaftlicher Natur sind. Bundeskanzler Raab ging diesmal gleich aufs Ganze und ersuchte um die Streichung der restlichen Oelreparationen von insgesamt fünf Millionen Tonnen. Davon wollte Chrustschow— zunächst— nichts hören. Er hielt sich beide Ohren zu und meinte, in Moskau habe man ihn vor den Oesterreichern, die ihn hereinlegen wollten, gewarnt, was aber vielleicht nur eine ge- schickte Taktik Chrustschows war, um Raab nicht übermütig zu machen. Völlig irreal aber scheinen jene Hoffnungen zu sein, die mam sich hinsichtlich vermehrter Lieferun- gen österreichischer Waren in die Sowjet- union machte. Hier wurde Chrustschow sehr deutlich und sagte, er könne zwar ganz Oesterreich einkaufen, doch Dollars habe er keine, und der alte sowjetische Grundsatz Ware gegen Ware sei weiterhin in Geltung. Das bedeutet, dag für die ehemaligen deut- schen Betriebe, die durch fünf Jahre Waren auf Reparationskonto an Moskau lieferten, Absatzschwierigkeiten entstehen werden, die auch durch einen eventuellen Ankauf der Austria Fiat-Werke für das Assembling der Moskwitsch-Wagen(Verkauf im ersten Vier- teljahr 1960 in Oesterreich nur 138 Stück) nicht behoben werden können, da die Mög- lichkeiten für den Absatz sowjetischer Erzeugnisse in Oesterreich gering sind. Wer informierte das„Neue Deutschland“? Parteiinterne Auseinandersetzungen der SPD gerieten in Ostberliner Hände Von unserer Bonner Redaktilen Bonn. Der SPD- Parteivorstand, der am Wochenende in Bonn tagte, mußte sich ein- gehend mit gefährlichen Indiskretionen im Zusammenhang mit den parteiinternen Aus- einandersetzungen zur Vorbereitung der außenpolitischen Debatte beschäftigen. Das sowjetzonale Zentralorgan„Neues Deutsch- land“ brachte schon am 23. Juni unter der Ueberschrift„Rechte SPD-Führung will mitmachen“ Einzelheiten über eine Frak- tionssitzung, auf der Wehners Erklärung für die Debatte vorbereitet wurde und über den Verlauf einer Sitzung des außenpolitischen Arbeitskreises der SPD. Der Bericht stammte von der sowietzonalen Nachrichtenagentur ADN. Dem Vernehmen nach gehörte der Bonner Berichterstatter der Agentur, Erich Böhm, früher der SPD an. Untersuchungen sind eingeleitet. Wie der Ostberliner Bericht behauptet, hätten sich sowohl Professor Baade als auch der Berliner Franz Neumann gegen das„Begräbnis des Deutschlandplanes“ gestemmt. Auch der Abgeordnete Ritzel war, wie ADN behauptet, gegen die„Leisetreterei“ der Parteiführung. Im außenpolitischen Aus- schuß habe der Abgeordnete Paul eine Zu- stimmung der SPD zum Wehretat gefordert, sei aber auf den Widerstand Ollenhauers ge- stohen, der darauf hingewiesen habe, daß die Bundeswehr heute in den Händen von Adenauer und Strauß liege. In ihren Antworten warfen Wehner und Erler— laut ADN— den Kritikern vor, daß sie sich auf die Linie der Kommunisten be- gäben. Nach dem ADN- Bericht soll Ollen- hauer eine Zwischenstellung eingenommen und noch einmal frühere Erklärungen er- neuert haben, daß wichtige Teile des Deutsch- landplanes weiterhin für die Partei verbind- lich seien. Der Sprecher der SPD, Franz Barsig, warnte— laut dpa— davor, die Angelegen- heit zu dramatisieren. Wahrscheinlich sei es nichts als eine„gedankenlose Schwätzerei“ gewesen. Es sei„einfach lächerlich“, meinte Barsig, anzunehmen, in der Fraktion könnte ein Spitzel sitzen. Chrustschow schlug von sich aus eine Wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staa- ten zur Eroberung dritter Märkte vor, die freilich von österreichischer Seite mit ge- mischten Gefühlen verfolgt wird, da man nicht nur fürchtet, zu sehr ins Schlepptau der Russen zu geraten, sondern obendrein noch mit vielen westlichen Staaten in Kon- kurrenz und Differenz zu kommen. Wie, so sagte ein österreichisches Regierungsmit- glied, würde Amerika reagieren, wenn die Sowjetunion mit österreichischer Hilfe etwa in Kuba ein Stahlwerk bauen würde? Gefahr für Kabinett Tambroni durch Drohung der Neofaschisten Rom.(dpa) Die Ankündigung der neo- faschistischen„Sozialbewegung“(MSI), sie werde der Regierung das Vertrauen ent- ziehen, nachdem ihr sechster Landeskongreg in Genua unter dem Druck der extremen Linken abgesagt werden mußte, hat das Ka- binett in eine schwierige Lage gebracht. Tambroni stützt sich im Parlament auf die Stimmen der Neofaschisten. Daß Minister- präsident Tambroni die Lage für seine Re- sierung als ernst betrachtet, wird daran deutlich, daß er am Samstag Staatspräsident Gronchi aufsuchte. Auch mit dem Partei- sekretär der christlichen Demokraten, Moro, führte er ausgiebige Besprechungen. Poli- tische Beobachter in Rom vermuten, daß Tambroni erst einmal abwarten wird, ob und in welcher Form die Neofaschisten ihre bis jetzt noch allgemein gehaltenen Dro- hungen konkretisieren. Europäische Föderalisten tagten in Heidelberg Heidelberg.(-en- Eig. Ber.) Das Zentral- komitee der Bewegung Europäischer Födera- listen und der Ständige Ausschuß des Kon- gresses des Europäischen Volkes hielten am Wochenende in Heidelberg eine Arbeitstagung ab. Rund 50 Teilnehmer aus der Bundesrepu- blik, aus Holland, Belgien, Frankreich, Ita- lien, Oesterreich, England und der Schweiz nahmen daran teil. Das Ziel der beiden Orga- nisationen ist die Schaffung eines locker föderierten Europas, das durch eine Volks- bewegung zustande kommen soll. Bei einer Pressekonferenz im Europäischen Hof teilte der Präsident des Kongresses des Euro- päischen Volkes, der Straßburger Professor für politische Wissenschaft, Michel Mouskely, mit, daß die beiden Ausschüsse die Abhal- tung weiterer europäischer Wahlen beschlos- sen hätten. Auch in Heidelberg sollen im Herbst Wahlen für den„Kongreß des Euro- päischen Volkes“ stattfinden. Kandidaten sol- len dabei keine Parteipolitiker sein. Ferner sind in verschiedenen Städten Italiens, Bel- giens, Frankreichs, Hollands und Oesterreichs derartige Wahlen vorgesehen. Altiero Spinelli, Generaldelegierter beim Kongreß des Europäischen Volkes, machte bei einem öffentlichen Forum in der Universität am Freitagabend einige temperamentvolle Aeußerungen, die von einem Teil der studen- tischen Hörerschaft nicht ohne Mißfallens- kundgebungen hingenommen wurde.„Wir leben alle viel zu stark der Vergangenheit“, erklärte Spinelli,„Frankreich tut, als ob es noch eine Großmacht, Deutschland, als ob die Wiedervereinigung das Wichtigste auf der Welt sei“. Die wichtigste Frage aber für Europa müsse lauten:„Welche politische In- stitution ist die aussichtsreichste für eine europäische Einigung?“ An dieser wichtigen Frage gingen alle europäischen Politiker zur Zeit vorbei. Sie dächten nur an ihre„Sche- men der Vergangenheit“. Spinelli betonte die Notwendigkeit einer westeuropäischen Eini- gung auch im Hinblick auf Sowjetrußland. Die Deutsche Partei gibt nicht auf Erbitterung über die Spaltung/ Landesverband Berlin wollte kapitulieren Von unserem Korrespondenten Gert Kisten macher Hamburg. Die Deutsche Partei will trotz des Uebertritts von neun ihrer Bundestags- abgeordneten zur CDU nicht kapitulieren, sondern als selbständige Organisation wei- terbestehen. Diese Entscheidung fällte das Direktorium der Deutschen Partei in dem alle Landesverbände vertreten sind, am Wochenende in Hamburg einstimmig bei einer Stimmenenthaltung. Der Vorsitzende des Landesverbandes Nordrhein- Westfalen der Deutschen Partei befindet sich gegen- Wärtig in Urlaub. Aus diesem Grunde ent- hielt sich sein Vertreter der Stimme. In der Erklärung der Deutschen Partei heißt es Weiter, das Direktorium habe sich zur Un- abhängigkeit und Eigenständigkeit im Sinne der Entschließungen auf dem Bundespartei- tag der Deutschen Partei in Heilbronn be- kannt.: Auf einer anschliegenden Pressekonferenz machte Heinrich Hellwege, Bundesvorsitzen- der und Begründer der Deutschen Partei, aus seiner Erbitterung über die durch den Austritt von neun der fünfzehn DP- Bundes- tagsmitglieder geschaffenen Situation kein Hehl.„Wir hoffen, die Lage meistern zu können, denn die Fraktion ist schließlich nicht die Partei.“ Die Art und Weise, in der sich die neun Bundestagsabgeordneten von der Partei, mit der sie fünfzehn Jahre lang verbunden gewesen seien, gelöst hätten, be- zeichnete Hellwege als„sehr ungewöhnlich“, zumal er bisher noch nicht offiziell über den Austritt dieser Männer unterrichtet worden sei. Unklar sei ihm überdies, wie man die Unterschrift des zur Zeit in Afrika weilen- den Bundesministers Merkatz erlangt habe. Das Fortbestehen der DP ist vor allem den Landesverbänden Hamburg und Hessen zuzuschreiben, die sich gegen Auflösungsbe- strebungen energisch zur Wehr setzten. Der Landesverband Berlin hingegen hatte sich für eine Verschmelzung mit der CDU ein- gesetzt, weil er den rechten Flügel der CDV gestärkt wissen wollte. Unklar war zunächst auf dieser nächtlichen Konferenz auch die Haltung des starken DP- Landesverbandes in Niedersachsen, dessen Vorsitzender, Langeheine, sich heftiger Kritik aussetzte, weil er zusammen mit dem DP-Fraktions- Vorsitzenden im niedersächsischen Landtag, Pastor Schönfelder, in Bonn mit den FDP- Vertretern Dr. Dehler, Dr. Kohut und Schä- fer(Niedersachsen) verhandelt hatte. Da- durch sei, so sagten die Kritiker, der Mehr- zahl der DP- Abgeordneten ein Vorwand zum Austritt aus der Partei geliefert worden. Langeheine dementierte, daß zu irgendeiner Zeit über eine Fusion mit einer anderen Partei verhandelt worden sei. Die angeb- lichen Fusionsbestrebungen der DP in Nie- dersachsen beruhten ausschließlich auf einer Interpretation der Freien Demokraten. Erst in den frühen Morgenstunden des Samstag gelang es DP- Vorsitzenden Hellwege, die er- regten Gemüter zu beruhigen und seine rest- liche Mannschaft davon zu überzeugen, daß nur ein entschlossenes Durchhalten den Fort- bestand der Deutschen Partei in der Bundes- republik sichern könne. Vorerst keine Trennung von der BV Pforzheim.(dpa) Der Landesverband Baden- Württemberg der Deutschen Partei, der erst vor den Landtagswahlen am 15. Mai durch eine Fusion der Deutschen Partei mit der Badischen Volkspartei und dem Bauern- u. Weingärtnerbund verstärkt Worden war, bleibt vorerst zusammen. Das ist das Ergebnis einer vierstündigen Diskus- sion auf dem DP- Landesparteitag am Sonn- tag in Pforzheim. Die Delegierten des Bezirksverband Baden, der früheren Badi- schen Volkspartei, kamen in einer internen Sitzung zu der Auffassung, daß sie nicht über eine Trennung beschließen könnten. Ein solcher Beschluß bleibe dem Bezirksparteitag der Badischen Volkspartei Mitte September in Freiburg vorbehalten. Der Landesvor- sitzende Erwin Martin(Konstanz) wurde mit 78 von 94 Stimmen wiedergewählt. Ei ja, Kostengerechtigkeit ür deutsche Ei! (dpa) Die Bundesregierung denkt an men Eiergrundpreis von 15 Pfennig je Ei. er Preis soll durch Ausgleichsabgaben ge- halten werden. Für den Erzeugerpreis käme och eine Prämie nach dem Eier förderungs- setz hinzu. Dies berichtete Bundesernäh- ungsminister Schwarz am 1. Juli vor den Andwirtschaftssachverständigen der CDV/ SU-Bundestagsfraktion. Schwarz zeigte den Abgeordneten in sten Umrissen die gemeinsame Eiermarkt- dnung in der Europäischen Wirtschafts- meinschaft EW COC). Die Abgeordneten be- Zweifelten, ob ein Grundpreis ausreiche, den atschen Eiermarkt vor einer Ueber- durch ausländische Eier zu ten gegen den Entwurf für ein neues ühnerzucht- und Hühnereiergesetz. Land- Firt Dr. J. Hermann, der Geflügelzuchtsach- Verständige der Fraktion, erklärte, das zuchtgesetz genüge in keiner Weise moder- nen Ansprüchen. Kritisiert wurde auch die dem Entwurf enthaltene schrift“ zur Zahlung der Eierprämie. (tor) Wir erfahren hierzu, daß sich das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes in einer am 1. Juli abgehaltenen Sitzung mit den von der Brüsseler Kommission entwor- tenen Vorschlägen für eine alsbaldige Rege- lung des Eiermarktes innerhalb der EWG befaßte. Das Präsidium kam zur Auffassung, daß diesen Vorschlägen, die insbesondere den unterschiedlichen Futterkosten durch ent- sprechende Abschöpfungen Rechnung tragen, im Grundsatz vollauf zugestimmt werden kamn. Indessen wendet sich das Präsidium entschieden dagegen, daß hierbei die bisher in der Bundesrepublik geltende„Eierprämie“ weiterhin bestehen bleiben soll. Mit der neuen Regelung müssen echte, den inlän- „Kann- Vor- WIRTSCHAFTS- KAB EIL dischen Fütterungskosten Rechnung tragende Eierpreise gesichert werden.(Vergl. auch MM vom 2. Juli„Europäisches Nagen ar deutschen Getreidepreis“.) Verschlungene Wege des Außenhandels (Tex) Die Bundesrepublik hat 1959 durch Vermittlung dritter Länder für 6,9 Milliarden Waren eingeführt. Innerhalb der Gesamtein- fuhr hat sich der 1959 auf 19,2% belaufende Anteil der Einfuhren über Drittländer nicht vergrößert(1958: 19,0), obwohl die mittel- bare Einfuhr gegenüber 1958 um rund eine Milliarde(= 16,5% zugenommen hat. Grund: In etwa dem gleichen Ausmaße stie- gen halt die Gesamteinfuhren. Aus nachste- hender— vom Statistischen Bundesamt stammenden— Aufstellung verhalten sich die gesamten, die mittelbaren und unmittel- baren Einfuhren wie folgt zueinander: Jahr Gesamt- Direkteinfuhr Mittelbare einfuhr aus Hersteller- Importe ländern über Drittländer En Milliarden DM) 1955 24,5 18,8 5, 1956 23,0 22,0 6,0 1957 31,7 25,6 6,1 1958 31,1 25,2 5,9 1859 35,8 28,9 6,9 Dagegen hat die unmittelbare Ausfuhr aus der Bundesrepublik 1959 neuerlich um 100 Millionen(= 5%) abgenommen und be- lief sich auf 1,9 Milliarden DM: Jahr Gesamt- Direktexporte Mittelbare Ausfuhr an Verbraucher- Exporte länder Über 8 Drittländer Un Millarden DMW) 1955 25,7 24, 3 1,4 1956 30.9 29,1 1,7 1957 36.0 33,8 272 1958 7,0 35,0 2,0 1959 41,2 3918 1,9 Diese Statistik sagt leider nichts, aber auch gar nichts über etwaige Veränderungs- gründe aus. Teils mag der indirekte Weg eine Folge der aktiveren, vielleicht auch orga- misatorischen besseren— weil durch Kriegs- geschehen nicht unterbrochenen— Außen- handelsvertretung des Drittlandes im auf Umleitung angewiesenen Liefer- bzw. Ver- braucherland sein. Vielfach kamn dies auch an Besonderheiten der Wirtschaftspolitik und am Devisenschwierigkeiten liegen, denn bei den Ländern die über Drittländer an die Bundesrepublik importieren, handelt es sich durchwegs um die sogenannten„Unterent- wickelten“ oder um Länder die wirtschaft- lich einem Staaten- und Gebietsverband an- geschlossen sind(Z. B. Commonwealth, Communauté etc.). Wohnungsbau um 68,2 7 teurer Folge der Lohnerhöhungen (VWD) Der vom Statistischen Bundesamt für Mai 1960 berechnete Index für die Bau- leistungen an Gebäuden liegt mit 131(1954 gleich 100) um 3,2 Prozent höher als im Fe- bruar 1960 und um 38,2 Prozent höher als im Mai 1959. Die Preissteigerungen bewegten sich zwi- schen 6,7 Prozent bei den Erd- und Grund- bauarbeiten und 1,6 Prozent bei den haus- technischen Anlagen. Nach Mitteilung der Berichtsfirmen sind sie überwiegend auf Tariflohnerhöhungen und übertarifliche Zah- lungen zurückzuführen. Von 1000 Preis- angaben sind rund 657 Bauleistungspreise gestiegen und 315 unverändert geblieben, während nur 28 wegen schlechter Marktlage und örtlicher Verschärfung des Wettbewerbs zurückgingen. Konjunktur-Fieber und Baulandsteuer (VWD) Als schwer verständlich bezeichnet der Bundesverbemd der Deutschen Industrie die Heranziehung industriellen Vorrats- geländes zu der inzwischen vom Bundestag verabschiedeten Baulandsteuer. Die land- Wirtschaftlich genutzten Grundstücke seien demgegenüber praktisch alle von der neuen Steuer ausgenommen, obwohl gerade die land wirtschaftlich genutzten Randgebiete der Städte und Gemeinden eine beachtliche Baulandreserve darstellten. Abschliegend Stellt der Spitzenverband fest, dag die durch die neue Steuer bezweckte Angebotssteige- rung von Bauland die Bautätigkeit weiter anreizen und damit das Konjunktur-Fieber fördern dürfte, während zur gleichen Zeit mit dem Steueränderungsgesetz eine Kon- junkturdämpfung mit untauglichen Mitteln Versucht werde. Photo-Farbbilder a uch billiger (VWD) Die Preise für Kodak- Farbbilder sind ab Freitag zum Teil wesentlich herab- gesetzt worden. Nach Mitteillung der Kodak AG bewegt sich die Preisermähigung zwi- schen elf und 37 Prozent. Darüber hinaus be- stehe jetzt kein Preisunterschied mehr zwi- schen Farbbildern direkt vom Diapositiv- und vom Farb-Negativfilm. Rheinhausen-Käufer Worms J!! ͤ ͤ T (dpa) Der niederländische Schrotthändler Louis Worms, der sich nach eigenen Angaben als Interessenvertreter eines Bankenkonsor- tiums und verschiedener amerikanischer Stahlwerke um den Ankauf des Krupp-Ent- flechtungsbetriebes Rheinhausen beworben hatte, sei vom Bundeswirtschaftsminister Erhard auf sein Bewerbungsschreiben empfohlen worden, sich direkt an Alfred Krupp zu wenden. Erhard habe, wie Worms erklärte, er— der Minister— sei nicht zu Verhandlungen befugt. Worms lehnte es ab, mit einem„wegen Kriegsverbrechens angeklagten Deutschen“ über den Verkauf von Rheinhausen zu ver- handeln. Worms will sich nach der Antwort des Bundeswirtschaftsministers unmittelbar an den Bundeskanzler wenden. Er betrachte es als eine Ehrenpflicht der Bundesregie- rung, sagte Worms, daß sie die Verkaufsauf- lage der Alliierten zur Entflechtung des Kruppschen Stahlkonzerns fördere. Er wolle sich deshalb noch nicht an die alliierten Re- gilerungen wenden, um der Bundesr- erung Gelegenheit zu geben, die Ehrenpflicht zu erfüllen. Im Zuge der Hochkonjunktur in Deutschland scheine es der Regierung in Bonn entgangen zu sein, daß Krupp wieder auf dem besten Wege sei, zu einem der Mächtigsten des Landes zu werden. * Es geht um eine Perle aus dem Krupp- Besitz, nämlich um die Hütten- und Berg- Werke Rheinhausen, Verwaltungssitz Essen, die zerrissen werden soll. Zu diesem mit 200 Millionen DM. Aktienkapital aAusgestat- teten Unternehmen gehört neben sechs an- deren deutschen Montan-Unternehmen auch die Hüttenwerk Rheinhausen AG, Rhein- hausen, Allein-Aktionär ist die Firma Fried- rich Krupp(Alfried Krupp von Bohlen und Halbach) Essen. Als die Entflechtungsauf- lagen der Alliierten mangels zahlungsfähiger Interessenten im In- und im Ausland nicht kristgerecht erfüllt werden konnten, stimmte Alfried Krupp vor geraumer Zeit der Ver- längerung der von den Alliierten ergange- nen Veräußerungsauflage zu. Schon einmal hat sich der Schrotthändler Louis Worms als Interessent gemeldet. Bei näherem Besehen, erwies es sich jedoch, daß er trotz des reich- lichen Schrottgewinnes, den er aus den Trümmern des zweiten Weltkrieges zusam- mengescheffelt hatte, nicht genügend Mittel bereitstellen konnte. Der jetzt von ihm gewählte Umweg über das Bundeswirtschaftsministerium läßt un- beachtet, daß trotz Entflechtungsauflagen, der Firma Friedrich Krupp volle Ver- kügungsgewalt über die Hüttenwerk Rhein- hausen AG, Rheinhausen, zusteht. Wahr- scheinlich will Worms vermeiden, seine an- geblichen Geldgeber zu offenbaren. Aus glei- chen Gründen wird er wohl auch seine Er- klärung so aggressiv politisch würzen. Schließlich hat es sich ja herumgeredet, daß Alfried Krupp aus freien Stücken— ge- wissermaßen stellvertretend— für seinen kranken und deshalb haftunfähigen Onkel in Nürnberg und Spandau einsaß. Pünktchen eee e Nai, Fenn % ²„ ntral- dera- Kon- en am agung repu- „ Ita- Hweiz Orga- locker Volks- einer teilte Euro- fessor skely, bhal- chlos- n im Euro- n sol- erner „Bel- reichs beim te bei ersität tvolle uden- Ulens- „Wir heit“, ob es ob die der für 1e In- eine tigen r zur Sche- te do Eini- nd. h die andes nder, etzte, tions- idtag, FDP- Schä- Da- HMehr- wand rden. leiner deren geb; Nie- einer Erst Nstag le er- rest- dag Fort- ndes- P band artei, am schen und tärkt Das skus- sonn- des Badi- ernen nicht 1. Ein eitag mber svor- vurde 1 ir in g in ieder der upp- Zerg- ssen, mit stat s an- auch hein- ried- und sauf- higer nicht umte Ver- inge nmal 8 als ehen, eich- den sam- Iittel über un- Agen, Ver- nein- ahr- an- glei- Er- zen. daß N inen kel chen Nr. 131/ Montag, 4. Juli 1960 MANNHEIMER LOKAINACHRNIeRTER MANN R MOR. sette 2 Belgischer Busfahrer hat die Alleinschuld Viernheimer Omnibusunfall: Einfahrender Lastzug hatte die Vorfahrt nicht verletzt Der Bundesgerichtshof entschied: Der Vierte Strafsenat des Bundesgerichtshofes unter Vorsitz von Senatspräsi- dent Dr. Rotberg hat dem Revisionsantrag des Heidelberger Strafverteidigers Dr. Wellbrock stattgegeben und den deutschen LkñkW-Fahrer Werner Jakob freigespro- chen. Jakob war zusammen mit dem belgischen Busfahrer Josef vos im Dezember des vergangenen Jahres von der Vierten Großen Strafkammer des Landgerichts Darmstadt zu je neun Monaten Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung in sieben und fahrlässiger Körperverletzung in 24 Fällen verurteilt worden. Die Strafen waren zur Bewährung ausgesetzt worden. Den Revisionsantrag des Belgiers Vos wies der Bundesgerichtshof dagegen kostenpflichtig ab. Die beiden Kraftfahrer waren an einem der schwersten Unfälle beteiligt, die sich je auf der Autobahn zwischen Mannheim und Frankfurt abgespielt haben. Knapp ein Jahr ist es her, daß in der Nacht zum 19. August ein belgischer Reise- bus auf der Autobahn Mannheim Frankfurt bei Viernheim, bei dem Versuch einen deut- schen Lastzug zu überholen, aufgerissen wurde. Sieben Personen des mit 51 Schülern zweier Schulen aus Brüssel, fünf Begleit- personen und zwei Fahrern besetzten Busses Morgen im Gemeinderat: Polizei-Verstaatlichung und Seckenheimer Schloß Der Mannheimer Gemeinderat hat in seiner nächsten Sitzung(morgen, 5. Juli, 15.30 Uhr, im Reibßmuseum) u. a. zu beschlie- Ben, ob der Polizei- Vollzugsdienst künftig dem Staat obliegen soll oder nicht. Der be- kannte Antrag der„Mannheimer Liste“ be- gründet den Wunsch nach Verstaatlichung der Polizei damit, daß der Jahreszuschuß (4,2 Millionen DM) in keinem Verhältnis zu den vermeintlichen Vorteilen eines kommu- nalen Polizeivollzugsdienstes stehe. Bei den nächsten Etatberatungen will die„Mannhei- mer Liste“ dem Gemeeindrat Vorschläge für die Verwendung der eingesparten Summe machen. Der Antrag der„Liste“ geht offenbar von der Annahme aus, daß bei Verzicht auf den kommunalen Polizeivollzzugsdienst per 1. April 1961 der bisherige Zuschuß(4,2 Mil- nenen DM) fortfällt. Die Landesverwaltung Wird jedoch vermutlich auf diese freiwer- dende Summe zurückgreifen, wenn sich der Personalbestand der Landespolizei um die Mannheimer Polizeibeamten vermehrt. Mannheim würde dann Polizeikostenbei- träge zahlen müssen, während die Stadt bis- her vom Land Zuschüsse erhält. Die Regierungsbildung hat uns inzwischen wieder einen„Gesprächspartner“ für Ver- handlungen beschert. Dr. Hermann Müller, der neue Finanzminister, wäre alsbald zu fragen, wie und wann er die Polizeikosten- zuschüsse den tatsächlichen Verhältnissen anpassen will. Wenn der Antrag der„Mann- heimer Liste“ im Gemeinderat eine Mehr- heit finden sollte— und das ist unwahr- scheinlich—, würde man sich nach der wei- teren Entwicklung der Polizeikostenbeiträge zu erkundigen haben. Die beiden großen Fraktionen, SPD und CDU, sollen für den Liste-Antrag in dieser Form wenig Sympa- thie haben. Auf große Debatten über Nutzen und Nachteil einer kommunalen Polizei so- wie Licht- und Schattenseiten einer staat- lichen Polizei muß man gefaßt sein. * Die letzte Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien hat ohnedies eine reich be- setzte Tagesordnung. Die Vorlage über die Einrichtung von Bezirksbeiräten wurde in- zwischen so abgeändert, daß alle Stadtbe- zirke Bezirksbeiräte bekommen, auch die Innenstadt. Sie werden aber künftig zwölf (bisher elf) im Bezirk wohnende Mitglieder haben, die der Gemeinderat nach jeder Ge- meinderatswahl entsprechend dem Abstim- mungsergebnis auf die Dauer von drei Jah- ren bestellt. Zunächst regelt eine Vorlage die Sitzverteilung in den einzelnen Bezirksbei- röten(künftig 16), die Bestellung der Mit- glieder erfolgt dann nach den Vorschlägen der Fraktionen. Dieser neue Modus hat übrigens zur Folge, daß die FDP nur in sieben Bezirksbeiräten vertreten sein wird. Bei der dem Gemeinderat ebenfalls obliegen- den Neubildung des Verwaltungsrats der „Städtischen Sparkasse“ verliert die FDP ihren bisher innegehabten Sitz an die „Mannheimer Liste“. Vorgeschlagen wird Obermeister Stadtrat Keller(Stellvertreter: Obermeister Brugger). * Dem Gemeinderat wird am 5. Juli 1960 die Jahresrechnung 1958 vorgelegt, die mit dem 31. März 1959 abschließt. Es hat also immerhin etwas genutzt, daß über die ver- spätet vorgelegte Jahresrechnung 1957 viel Kritik laut wurde. Eine wirklich fruchtbare Betrachtung hängt von einer möglichst frühzeitigen Vorlage des Rechenschaftsbe- richtes ab. Die Vergleiche der Plan-Ansätze mit den Rechnungsergebnissen sollten je- weils bei der Aufstellung des übernächsten Haushaltsplans zu Rate gezogen werden kön- nen. Die Jahresrechnung 1958 schließt mit 2 036 427 DM Ueberschuß, die im Haushalts- plan 1960 veranschlagt sind. Haushaltsreste in Höhe von 20 350 780 DM. waren in die Jahresrechnung 1959 zu übertragen. Für ein- gehende Erläuterung der wichtigsten Posten und Vorgänge ist wohl auch der Gesamt- gemeinderat empfänglich. * Endlich werden im Seckenheimer Schlöß- chen„Nägel mit Köpf“ gemacht: Der Tur- nerbund Jahn E.. will für den Umbau des Saals in eine Turnhalle ein Drittel der Kosten(180 000 Mark) aufbringen, ein Drit- tel wird aus Toto- und Lotto-Mitteln er- Wartet, die Stadt soll auch ein Drittel bei- steuern und die Kosten für die Heizungs- anlage(41 000 DM) tragen. Im Erdgeschoß des Seckenheimer Schlößchens wird ein Kin- derhort eingerichtet, im ersten Obergeschoß das Gemeindesekretarist, im zweiten eine Nebenstelle des Wohlfahrtsamtes unterge- bracht. * Schließlich werden dem Gemeinderat noch die Einrichtung von ergänzenden und wei- ter führenden Ausbildungsmöglichkeiten vor- geschlagen für befähigte Jugendliche, die nach Abschluß der Volksschule in der Be- rufsausbildung stehen. Für Berufsaufpau- schulen als„Zweiter Bildungsweg“ zur Fach- schulreife(eventuell auch zur Hochschulreife) ist ein Bedürfnis vorhanden. Die künftige Belastung des Haushalts ist auf 22 200 DM kalkuliert. ö f. w. K. wurden getötet, 24 zum Teil schwer verletzt. Der deutsche Lastzug war kurz vorher auf die Autobahn eingefahren. Bei dem Versuch, auf der Uberholspur an ihm vorbeizukom- men, streifte der belgische Bus den Anhän- ger und wurde auf der rechten Seite fast Völlig aufgerissen. Im Dezember des vergangenen Jahres verurteilte die IV. Große Strafkammer des Landgerichts Darmstadt unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Dr. Lampert den 29jäh- rigen belgischen Busfahrer Josef Vos zu neun Monaten Gefängnis. Der deutsche Last- zugfahrer Werner Jakob, ebenfalls 29 Jahre alt, erhielt die gleiche Strafe. Bei beiden Ver- urteilten wurden die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. In der Urteilsbegründung vertrat das Ge- richt die Auffassung, der Belgier habe sich nicht rechtzeitig auf den vor ihm auftauchen- den Lastzug eingestellt, obwohl er genügend Zeit dazu gehabt hätte. Bei einer Entfernung von etwa 140 Meter, die zwischen seinem Bus und dem eingefahrenen Lastzug lagen, habe er 10 Sekunden Zeit bis zum Zusammenstoß gehabt. Diese Spanne hätte ausgereicht, um den Unfall zu verhüten. Dem Lastzugfahrer Jakob dagegen warf das Gericht vor, durch sein Einfahren auf die Autobahn dem Omnibusfahrer zu wenig Zeit zum Reagieren gegeben zu haben. Er hätte als verantwort- tungsbewußter Kraftfahrer warten müssen, bis der Bus vorbei war. Gleich nach der Urteilsverkündung kün- digte der Heidelberger Strafverteidiger Dr. Wellbrock Revision an. Er vertrat die Auf- fassung, daß eine Verletzung des Vorfahrts- rechtes überhaupt nicht vorgelegen habe und beantragte Freispruch seines Mandanten Jakob. In einer Sitzung des IV. Strafsenats des Bundesgerichtshofes unter Vorsitz von Senatspräsident Dr. Rotberg entsprach der Bundesgerichtshof dem Antrag Dr. Well brocks und sprach Jakob frei. Die Revision des Belgiers wurde dagegen kostenpflichtig verworfen. Der Bundesgerichtshof sah in diesem Fall das Urteil als rechtlich einwand- frei und begründet an, wie es auch der Ver- treter der Bundesanwaltschaft gefordert Hatte. Die Ausführungen Dr. Wellbrocks und des Bundesanwalts vor dem IV. Strafsenat stimmten fast völlig überein. Beide vertra- ten die Ansicht, daß sich der Lastzug zum Wochenendchronik: Zeitpunkt des Zusammenstoßes bereits 80 weit von der Einmündung des Zubringers entfernt hatte, daß ein Vorfahrtsfall unter Umständen gar nicht gegeben gewesen sei. Selbst dann aber, wenn ein Vorfahrtsfall vorlag, sei zu prüfen, ob die Entfernung zu dem herannahenden Bus und die für diesen verbleibende Zeit von neun Sekunden nicht bequem ausgereicht haben könnte, um ent- sprechend zu reagieren, das heißt, die Ge- schwindigkeit entweder herabzusetzen, um hinter dem Lastzug herzufahren oder aber rechtzeitig auf die Uberholspur auszusche- ren.— Eine schriftliche Begründung des Freispruchs durch den Senat liegt noch nicht vor. Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, daß der Belgier während der Verhandlung in Darmstadt nie davon sprach, seine Vorfahrt sei verletzt worden. Er gab an, der Lastzug sei während des Uberholens des Busses plötzlich nach links ausgebogen, eine Behauptung, die in Darmstadt durch Zeugenaussagen nie bewiesen werden konnte und bei der Revision in Karlsruhe jetzt überhaupt keine Rolle mehr spielte. schie 8 Auf der Breiten Straße: MP. und„Peter“-Wagen US-Soldaten im Hof Gestern morgen gegen 11 Uhr ver- sammelten sich mehrere Streifenwagen der Militärpolizei und deutsche„Peter- Wagen“ vor einem Haus in J 1, in der Breiten Straße. Dutzende von neugie- rigen Sonntagmorgen-Spaziergängern beobachteten die deutschen und ameri- kanischen Polizisten, wie sie das Ge- bäude durchsuchten. Gefunden wurde vorerst nichts. Erst gegen 14 Uhr, als die Polizeiwagen wiederum vorfuhren, ent- deckten die alarmierten Beamten im Hof des Hauses zwei amerikanische Sol- daten, die sich angeblich schon seit dem frühen Sonntagmorgen dort versteckt hatten. Die beiden sollen unberechtigt in das Zimmer eines dort im Hause in Untermiete wohnenden Mädchens ein- gedrungen sein. Die Soldaten jedoch be- haupten, das Mädchen habe sie mitge- nommen und später wären sie mit ihr in Streit geraten. Die Zusammenhänge werden noch von der Polizei geklärt werden. Jedenfalls handelte es sich nicht, wie gerüchtweise verbreitet wurde, um zwei Einbrecher, die in ein benachbartes Lebensmittelgeschäft hat- ten einsteigen wollen. Ein Diebstahl liegt offenbar nicht vor. No. . 66 Verkehrsunfälle hielten Polizei in Atem Kaltluftstrom machte den Badelustigen einen Strich durch die Rechnung Ungewöhnlich viele Verkehrsunfälle hiel- ten das Unfallkommando der Mannheimer Polizei übers vergangene Wochenende in Atem. Nicht weniger als 66 Karambolagen mußten die vielgeplagten Beamten rekon- struieren und aufzeichnen. 36 Beteiligte wur- den verletzt. Davon müssen zehn ihre zer- schlagenen Gliedmaßen im Städtischen Krankenhaus kurieren lassen. Insgesamt wurde an den Karossen für 33 000 Mark Schaden angerichtet. An den 66 Zusammen- stößen waren allein sieben angetrunkene Kraftfahrer beteiligt. Weiter wurden von den Streifenbeamten noch sechs Führer- scheinbesitzer um ihre Fahrerlaubnis erleich- tert, weil sie„riechbar“ zu viel getrunken Hatten. Elf an den Karambolagen nicht Un- schuldige zogen es vor, nach dem jeweiligen „Knall“ zu verschwinden. Zwölf Alkohol- leichen verbrachten die Nacht in den kargen Nebenzimmern der Polizeiwachen. 38„Brül- ler“ und Uebermütige werden wegen Ruhe- störung und grobem Unfug bei der Staats- anwaltschaft angezeigt. Von Verkehrsvorschriften offenbar keine Ahnung hatte ein Mopedfahrer, der gestern gegen 1.30 Uhr von Ludwigshafen über die Rheinbrücke fuhr und am Mannheimer Brückenkopf scharf nach links zur Brük- kenauffahrt einbog. Dort stieß er fron- tal mit einem entgegen kommenden Pkw zu- sammen und stürzte schwer. Glücklicher Weise zog sich der Mopedfahrer trotz des harten Zusammenpralls mit dem Personen- Wagen„lediglich“ eine komplizierte Knie- scheibenfraktur zu. Von Badewetter konnte am Samstag und vor allem am Sonntag keine Rede sein. „Dank“ eines starken Kaltluftstromes aus Norden sanken die Quecksilbersäulen in den Thermometern am Samstag auf 6,6 Grad. Am Boden wurden sogar nur 3,3 Grad gemes- sen. Höchsttemperatur am Sonntag: 15,5 Grad. Und das im Sommer. Die Bäder waren begreiflicherweise nur wenig besucht.„Das Wasser is noch 18 Grad warm, awer wenn se rauskumme biebbere se wie die Gäns“, erläuterte ein Bademeister die Situation in den Schwimmbädern. Heute soll's, so sagen jedenfalls die Wetterfrösche, wieder som- merlicher werden. Schließlich hätten wir ja Juli, meinte der Mann in der Wetterwarte. No. 7 5 ging in Erfüllung, als Kriminaldirektor Riester ge- Ein langgehegter Wunsch stern vormittag vor der DLRG-Station des Strand- bades einen Katastrophen- und Einsatzwagen der Deutschen Lebens- Rettungs- Gesellschaft seiner Bestimmung übergab. Der blaue Volkswagenbus enthält eine Bahre und eine trag- bare Elektrolunge. Damit wird es möglich sein, auf dem Transport ins Krankenhaus die MWiederbelebungsversuche intensiv fortzusetzen. Der Wagen wird auch in der Umgebung Mannheims eingesetzt werden.— Unser Bild zeigt die Taufe des Wagens mit Rheinwasser auf den Namen„Willi“, Damit wurde der technische Leiter Willi Lederer geehrt. Ho, Bild: Steiger Hundstage der Pudel: Korsofahrt durch zwei Städte Schibeifwedelnde Pudel, Blumen und Benzin Bellend und hupend rollte Hunde-Korso durch die Innenstadt Zum ersten Mannheim Ludwigshafener „Pudel-Korso“ des Deutschen Pudel-Klubs(Be- zire Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen) versammelten sich am Samstagabend rund zwei Dutzend blumengeschmuckter Autos ver- schiedener Typen und Pudel aller Farben und. Größen auf dem Alten Meßplatz. Unter den zahlreichen Zaungäͤsten kläßften auch ein Schaferhund und ein Dackel neidisch ihre Art- genossen an, die sich ebenso lautstark und schweifwedelnd begrüßten. Die schwarzen, braunen, silbergrauen und weißen Königs-, Klein- und Zwergpudel fühlten und benahmen sich ganz so, als ob eigens für sie die Hunds- tage angebrochen seien. Star der sich bildenden Kolonne war an- fangs noch konkurrenzlos„Porgy- silver- spleen“, eine silbergraue Zwergpudelduame aus Köln, deren Medaillen auf einer riesengroßen ledernen Ordensschnalle vom Kühler des blu- men verzierten Pœus K-HM- 9s blinkten. Aber bald sprang das Pudel mädchen vom sonnigen Rhein wütend und eifersüchtig gegen die Sei- tenfenster: Ausgerechnet nebenan hielt ein Nicht der Neckar— der Schutt riecht! Meint das Wasser- und Schiffahrtsamt Heidelberg zu„MM“,-Berichten Die Verschmutzung des Neckarlaufes zwischen Ilvesheim und Seckenheim war Anlaß zu Berichten im„Mannheimer Mor- gen“ vom 23. Juni 1960(Rhein-Neckar und Lokal). Am 24. Juni sah sich der IIlveshei- mer Gemeinderat veranlaßt. ebenfalls ge- gen die unhaltbaren Zustände zu protestie- ren. Die Gemeindevertreter forderten ihre Verwaltung auf, beim Wasserstraßenamt und der Wasserschutzpolizei vorstellig zu werden. Das Wasser- und Schiffahrtsamt Heidelberg hat uns am 30. Juni nun zu dem Artikel:„Der alte Neckarlauf wird zum stinkigen Tümpel“ eine Stellungnahme zu- gesandt. Es heißt darin: „Die Behauptung, daß es an Wasser fehle, weil in drei Schichten geschleust und auch nachts gefahren wird, ist falsch. Laut Ge- nehmigungsbescheid besteht die Verpflich- tung, ständig eine bestimmte Wassermenge in die Altarme des Neckars abzugeben, um hier das Leben im und am Wasser zu erhal- ten. Diese wasserrechtliche Verpflichtung wird streng eingehalten. Die Abgabe des Wassers in den Ilvesheimer Bogen ist da- durch sichergestellt, daß durch das Ersatz- kraftwerk in Ladenburg oder über das Wehr in Ladenburg die vertragliche Wassermenge Tag und Nacht gleichmäßig fließt. Diese Wasserabgabe ist von der Schiffahrt am Neckar und dem Schleusenbetrieb völlig un- abhängig. Wenn in diesem Jahr die Altarme stärker verkrauten als sonst, so rührt das daher, daß durch die vorausgegangene Trockenperiode das Erdreich stark ausgetrocknet und der Grundwasserspiegel abgesunken ist. Ein Teil des im Alt-Neckar zu Tal fließenden Was- sers versickert deshalb oder verdunstet in- folge der sommerlichen Wärme. Außerdem ist auch in diesem Jahr kein Hochwasser aufgetreten, das es erforderlich machte, die Wehrverschlüsse in Ladenburg genz zu öfknen. Die sich an den Ufern ansammeln- den Abfallstoffe und die abgestorbenen Pflanzen, sowie die Verkrautung des Flusses sind daher schon längere Zeit nicht durch eine Hochwasserwelle abgeschwemmt wor- den. Die außerordentlich starke Geruchs- belästigung bei Ilvesheim rührt aber weni- ger vom Wasser des alten Neckars her, son- dern von den zahlreichen wilden Schutt- ablagerungen im Neckarvorland.“ Soweit das Wasser- und Schiffahrtsamt in Heidelberg. Fest steht jedoch, daß unmit- Bild: Steiger Straßen kreuger amerikanischen Fabrixats mit Blumenkissen auf der Fronthuube. Faul uber die Rilcklehne des Vordersitzes geſiegelt Netschte dort„Asta starlight isle“ ihre Zähne. Zwischen diesen beiden haushoken Favori- ten hatten denn auch die Schiedsrichter letat- lich zu entscheiden, wer den Preis für den schönsten Pudelkorso- Wagen verdient hatte. Das Schiedsgericht fällte schließlich ein salo- monisches Urteil und setzte einen zweiten Ehrenpreis aus: Köln siegt mit„Porgyssilver- spleen“ und„Kosi von der Lindenburg“ auf dem Rücksitz vor Amerikas„Asta starlight isle“. Bellend und hupend setzte sick dann der erste— nach Stuttgarter Vorbild geschaffene — Mannheim- Ludwigshafener Pudelkorso in Sckrittempo und bahnte sich seinen vom Kopf- schütteln der menschlichen und anerkennen den oder neidischen Bellen der hündischen Passanten umsädumten Weg durch die Innen- stadt von Mannheim und Ludwigshafen. Die Pudel meinen: Das waren die Blumen und das Benzin wert, Wau- Wu Sto telbar im Anschluß an den Ilvesheimer Ge- meinderatsbeschluß das Flußbett sauber ge- schwemmt wurde. Für kurze Zeit führte der alte Flußlauf genügend Wasser, um die an den Ufern lagernden Abfallstoffe abzuspü- len. Da in der Zwischenzeit durchaus keine ungewöhnlichen Regenmengen fielen, ist an- zunehmen, dag am Ladenburger Wehr über die vertragliche Wassermenge hinaus Wasser abgelassen wurde. Es bleibt die Frage offen, ob mit einer solchen, außerhalb schriftlich Fixierter Vertragstexte liegenden Maßnahme, nicht von Fall zu Fall der Verschmutzung des Neckars auch in Zukunft wirkungsvoll begegnet werden kann. Schie Erster Spatenstich für Gemeindehaus St. Nikolau Schwere Gewitterwolken ballten 8 über den Häuptern der vielen Gemeinde- mitglieder zusammen, die sich zum erste Spatenstisch für das Gemeindehaus St. Nil laus auf der Baustelle versammelt hatte Als schließlich ein wolkenbruchartiger Re gen niederging mußte die schlichte Feier Kindergarten fortgesetzt werden. Die deutsame Stunde im Leben der Gemeind verschönte der Kirchenchor unter seinem Dirigenten H. Hermann. Stiftungsrat Ernst Leitz begrüßte zahlreiche Ehrengäste, dar- unter Stadtdekan Nikolaus, den polnischer Kaplan Janucz, Stadtrat Blümmel und A chitekt Freienstein. Der Stiftungsrat sch derte in lebhaften Worten das jahrelan Planen für den vorgesehenen Bau, der sich längs der Waldhofstraße an die Kirche an schließen wird. Er soll 250 bis 300 Personen fassen und mehrere Jugendräume und andere Nebenzimmer überdachen. Stiftungs rat Leitz dankte vor allem Stadtdekan Niko. laus für seine wohlwollende Unterstützung des Vorhabens und den Pfarrangehörigen für ihre Opferfreudigkeit,. Stadtdekan Niko- laus— der seit Jahren mit dem Seelsorger der St. Nikolaus Gemeinde, Stadtpfarrer Helmut Eberwein, herzlich befreundet ist betonte seine Verbundenheit mit der ihm namensverwandten Gemeinde und die Be- reitschaft der Gesamtkirchengemeinde, das begonnene Werk zu unterstützen.. Weitere Lokalnachrichten Seite 9 S 1 N 8 a 8 28 8 l N L S PORT Selte 1 MANNHEIMER MORGEN Montag, 4. Juli 1960/ Nr. 151 Nr. EINEN TOLLEN VoRSTOSS zur Spitzengruppe unternahm bei der sechsten Etappe der Tour de France der Kölner Hans Junkermann, der hinter dem Etappensieger Riviere(Frankreich) sowie Neneini Utalien) und dem Belgier Adriaenssens den vier- ten Platz herausfuhr. Durch diese Glanzleistung holte Jungermann 29 Plätze auf und rückte im Gesamtklassement auf den vierten Rang vor.— Unser Bild zeigt nach dem geglückten Ausreiß versuch vorn Hans Junkermann, gefolgt von Riviere, Neneini und Adriaenssens.— Für Willy Altig, den Bruder des Weltmeisters im verfolgungs- fahren, wurde die sechste Etappe dagegen zum Verhängnis. Der Mannheimer, der am Donnerstag wegen mehrerer Defekte als Vorletzter am Etappenziel eingetroffen war, lag auch am Freitag weit hinter dem Hauptfeld zurück. Er litt an Magenkrämpfen und mußte das Rennen mehrfach zur Einnahme schmerzstillender Mittel unterbre- sieger wenigstens vier der zehn Starter stellen wird. Nach den je fünf Siegen für beide Mannschaften im Berliner Sportpalast kam die Zone vor 15 000 Zuchauern in der Schweriner Freilichtbühne zu neun Erfolgen, während der einzige Sieg für den DABV durch den Waltroper Leichtgewichtler Zettier zumindest umstritten war. Damit stellt die Zone in der Endrunde des Feder-, Halbwelter-, Welter- und Halbmittelgewichts beide Teilnehmer. Genauso umstritten wie der Sieg von Zettier waren jedoch auch die Niederlagen von Herper Oüsseldorf) und K. H. Jehannpeter Hamm). Im Mittel- gewicht wurde Sechting Hamborn) durch eine unglaubliche Unkorrektheit des Hallen- ser Ringrichters Wolf in der zweiten Runde gegen Nagel(Schwerin) zum Verlierer durch Abbruch erklärt. Die Ergebnisse: Millek(Ostberlin) Punkt- über Stephani(Westberlin), Schulz über Nagel(Schwerin), Schwergewicht: Sieg- mund(Ostberlin) Punktsieger über Markgraf chen. In Lorient angekommen, wurde er wegen Zeitüberschreitung aus dem Rennen genommen. (Ostberlin) Punktsieger über Budde Hamm), Kirsch(Senftenberg) Punktsieger über Wil- helmus(Saarbrücken), Zettier(Waltrop) Punktsieger über Labahn(Schwerin), Rühl (Schwerin) Punktsieger über Herper Oüssel- dorf), Guse(Schwerin) Punktsieger über K. H. Johannpeter MHamm), Caroli Halle) (Westberlin). Gestern abend qualifizierte sich Manfred Homberg im Fliegengewicht durch einen überlegenen Punktsieg über Millek. Ohne Kampf erreichte Willer als Vierter DABV-RBOxer im Halbschwergewicht die Rom-Fahrkarte, da sein Gegner ärztliches Startverbot bekam. Die Sensation der Aus- Punktsieger über Niederau(Köln), Nagel scheidung aber war die Niederlage des Olym- (Schwerin) Abbruchsieger 2. Runde über von 1956, Wolfgang Behrendt, im Sechting Hamborn), Nickel(Schwerin) Punkt- sieger über Stroer(Rüsselsheim), Siegmund (Ostberlin) Punktsieger über Bruchhäuser vicht gegen den Zonenboxer Kirsch. 1 aste Vorrunden- Veranstaltung im Viererturnier zur Ermittlung der gesamt- (Hamborn). deutschen Boxmannschaft für Rom hatte vor Auch bei den ersten fünf Endkämpfen 9000 Zuschauern im ausverkauften Berliner des Viererturniers zwischen den beiden Sportpalast je fünf Siege für die A-Staffel deutschen Boxverbänden zur Besetzung der Olympiastaffel für Rom, blieben die Ent- scheidungen der Punktrichter oft unver- ständlich. Vor 12 000 Zuschauern in der Freilichtbühne von Schwerin qualifizierten sich selbst Europameister Horst Rascher und der Stuttgarter Mittelgewichtler Radzik trotz klarer Vorteile nur mit 2:1 Richterstimmen. Der Waltroper Leichtgewichtler Zettier aber wurde mit 1:2 Stimmen erneut um einen Sieg gebracht, nachdem er am Vortage aller- dings von den Punktrichtern begünstigt Worden war. Drei Boxer aus der Zone setzten sich durch: Lempio gegen Zettier, Guse im reinen Welter- gewichts-Ostduell gegen Lehmann und Sieg- mund im Schwergewicht gegen den noch zu des DABV und die B- Vertretung der Zone gebracht. Dabei wurde der Göppinger Halb- mittelgewichtler Schichta gegen den Chem- nitzer Posorski nach einer kämpferisch und boxerisch gleich starken Leistung durch ein Krasses Fehlurteil um den verdienten Sieg gebracht. Die Ergebnisse vom Fliegengewicht auf- Wärts: Homberg Düsseldorf) Punktsieger über Reinke(Chemnitz), Rascher(Ulm) Punkt- sleger über Arndt(Schwerin), Behrend(Ost- berlin) Punktsieger über Woytena(Ham- born), Lempio(Ostberlin) Punktsieger über Schmitt(Mainz), Busse(Ostberlin) Punkt- sieger über Dieter II(Westberlin), Lehmann sieger über Schichta(Göppingen), Radzik (Stuttgart) Punktsieger über Heinrich Riesa), Willer(Leverkusen) Punktsieger über Marr (Erfurt), Markgraf(Westberlin) Punktsieger über Pingel(Ostberlin). „VERSCHOBEN- der wurde Halbmittelgewichtler Schichta beim Kampf gegen den Chemnitzer Posorski Ginks). Ob- Wohl er in jeder Beziehung überlegen war, machte ihn das Kampfgericht zum Verlierer. Göppinger Nur fünf deutsche Erfolge in 14 Rennen: Sehr parteiische Unparteiische: L 2 22 ehlurteile hei Box- Ausscheidung Weitere Sportereignisse: Deutschlands Kanu-Nationalmannschaft unterlag der Vertretung Un- 8 garns auf dem Plattensee mit 66:86 Punkten/ Das Deutsche Derby in Hamburg gewann Gestüt 1 3 3 2 2 Roeslers Alarich unter P. Fuchs vor Zoppenbroichs Kaiseradler und Wiener Walzer/ Der far- 8 bige Amerikaner John Thomas verbesserte den Hochsprung-Weltrekord auf 2,23 m/ Die achte 1 Etappe der Tour de France wurde zu einem großartigen Eriolg der Italiener, 5 Nur vier DABV-Boxer fahren nach Rom 4 5 0 0 8 8 0 85 ampffientet Machen chf um bdetdienten eg 65 um Auch Horst Rascher und der Stuttgarter Radsik qualifizierten sich trotz klarer Vorteile nur mit 2:1 Richterstimmen 5 Schon nach der zweiten Vorrunde des Vierer-Turniers zur Ermittlung der gesamt-(Ostberlin) Punktsieger über Dieter III unc deutschen Boxstaffel für die Olympischen Spiele in Rom stand fest, daß die Zone(Westberlin), Posorski(Chemnitz) Punkt- unerfahrenen Markgraf. Die Ergebnisse: Z Ul Bantamgewicht: Rascher(Ulm), Punktsieger 5 1 2273 3 5 3 1 über Schulz(Ostberlin), Leichtgewicht: Lem- 5 1 70 7 14 ö 1 1 DIR SAGENHAFTE HUHE von 2,22 m übersprang der farbige Amerikaner John pio(Ostberlin) Punktsieger über Zettier An e E 49e gegen Aga. 1 e Ef** A* E in Thomas bei den Olympischen Ausscheidungskämpfen der USA. Thomas, der absoluter(Waltrop), Weltergewicht: Guse(Schwerin) 5 8 15. 1. Bile Favorit für Rom ist, verbesserte den Weltrekord seit dem 30. April dieses Jahres nun Punktsieger über Lehmann(Ostberlin), Mit- Die Magyaren entschieden den Länderkampf mit 86:66 Punkten für sich Par schon zum vierten Male. dpa- Foto telgewicht: Radzik(Stuttgart) Funktsieger Fast mit der gleichen Differenz wie im August 1958 in Wuppertal(90:69) gewann afri Erstmals Gestüt Roesler: Atarich mil 2weieinhatb Langen Derby-Sieger Ungarns Kanu-Nationalmannschaft den Länderkampf mit Deutschland auf dem Plat- tensee. In ihrem letzten internationalen Kräftemessen vor den Olympiaausscheidun- gen mit der Zone unterlag die deutsche Auswahl der weltbesten Nation Ungarn mit 66:86 Punkten. Nachdem die Olympiazweite und Exweltmeisterin Therese Zenz im Frauen-Einerkajak und der 20jährige Duisburger Detlef Lewe im 1000-m-Einercana- dier am Samstag gewonnen hatten, sicherten am Sonntagvormittag vor 3000 Zu- schauern Doppelweltmeister Fritz Briel Düsseldorf) im Einerkajak, die Münchener 2. 0 3 8 23 5 Weltmeisterschaftsdritten Stocker/ Troidl im Zweierkasak und Olympiasieger Michel Kaiseradler und Wiener Walzer auf den Plätzen/ Ares kam 200 Meter vor dem Ziel zu Fall Scheuer, Biel Wentase und Töllha ien i Vier; 5 0 Auf der klassischen Bahn im Horner Moor gewann vor 25 000 Zuschauern bei küh- die Spitze getrieben wurde vor seinen Stall-(10 000 m) drei weitere deutsche Siege in den insgesamt 14 Rennen. bag. lem Wetter das Gestüt Roesler mit dem braunen Hengst Alarich unter Jockey Paul gefährten Wicht und Westorkan, denen als f e 1 er. 15 Fabis Fuß Fuchs das mit 100 000 DM ausgestattete und über 2400 Meter führende 91. Deutsche nächste Kaiseradler, Ares, Naretha und Vo-„% Auf 25 12 00 i sche Derby. Der Sieg fiel auf elastischem Geläuf mit zweieinhalb Längen Vorsprung in 2:35 gelhorst folgten. Am Schluß sah man Waid- strecke(a0 00 m) einen ungarischen Sieg. Münchener die Grundlage ihres Erfolges. Die Minuten verblüffend sicher aus. Den zweiten Platz belegte in der zweiten Zoppen- mannsheil Wiener Walzer. Maximum und Allerdings sicherten dabei Simari/Bodnar Klar war auch die Entscheidung im Vierer- kert, broicher Farbe Kaiseradler vor seinem Stallgefährten Wiener Walzer, sowie weiteren den streng auf Warten gerittenen Alarich. und Takacs/ Gabriel ihrem Land den dritten Kajak über 10 000 m. Ait Büchel Scheuer Arn Kküir⸗ elf Gegnern. Wicht brach Mitte der Geraden in Front liegend durch eine Lücke der Gegenüber führte Oculi noch drei, Längen Poppelerfolg. Bei dem aufkommenden Sturm Schlag mußte das Boot„Deutschland 1“ Mei. Umzäunung aus, und 200 Meter vor dem Ziel kam Ares zu Fall, wobei Jockey Albert Lor Wicht. Westorkan, Kaiseradler, Ares und hatten dabei die deutschen Boote mit Koop lediglich auf den letzten 2000 m stärker aus 2 ,a Klimscha sich so schwer verletzte, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 5 o Meyerhoff und Trienke/ Berge ihre besonde- sich herausgehen, um Ungarns erste Mann- hau! Ein besonderes Lob verdient Trainer Max Mutter Alma Mater. Sehr gut zogen sich die Spitze und brachte das 110 75 Geull, ren Schwierigkeiten mit dem ungewohnt schaft mit 24 Sekunden zu schlagen. Kon Schmidt, der es meisterhaft verstanden hat, beiden Zoppenbroicher Kaiseradler und Santa Cruz, Naretha, Maximum, Kaiser- starken Wellenschlag. In den übrigen Lang- Wie iber 1000 5 a nah. Alarich im richtigen Augenblick in Höchst- Wiener Walzer, der sein Versagen in der adler und wiener Walzer in die Gerade. strecken-Rennen beherrschten jedoch die ß— form zu bringen. Wesentlichen Anteil am Erfolg hatte aber nicht minder Jockey Paul Fuchs, der bis in die Gerade auf dem letz- ten Platz seelenruhig wartete, dann aber sein klug geschontes Pferd so kraftvoll in die Entscheidung warf, daß das verbündete Zoppenbroicher Paar diesem wuchtigen An- griff nicht gewachsen war. Nach den zweiten Plätzen von Alma Mater(1953 hinter Allasch) und Blumenprinz(1954 hinter Kaliber) kam das Gestüt Roesler endlich zum ersten Der- bysieg. Alarich bestätigte auf dem Horner Moor sein großartiges Laufen im Union-Rennen und reiht sich würdig den seitherigen Der- bysiegern an. Der Mangon-Sohn entwickelte an der Distanz den gleichen Speed wie seine War Ihr Tip richtig! Lottozahlen: 4, 17, 21, 23, 34, 49 Zusatz- zahl 10. ger Lothar Friedrich, vor zwei Union gründlich richtigstellte, aus der Af- färe. Ueberraschend war der vierte Platz von Naretha, der hier bewies, daß es ihm auch in der besten Klasse nicht an Steh- vermögen mangelt. Die Enttäuschung des Rennens dagegen war vor allem Santa Cruz, die noch als Vierte in die Gerade bog, dann aber schon an den Stehplätzen am Ende ihrer Kräfte war. Der Schlenderhaner Ma- ximum bestätigte seine Form aus der Union. Der Ravensberger Windbruch kam als Sechster vor seinem in der ersten Farbe laufenden Stallgefährten Waidmannsheil ein, für den der Boden nicht weich genug War. Nach kurzem Aufenthalt gelang ein vor- Züglicher Start, nach dem Oculi gleich an An den Stehplätzen brach an der Innenbahn Wicht aus, während Ares kurz darauf zu Fall kam. An der Distanz griff an der Auhenlinie Alarich an und schlug das Zop- penbroicher Gespann in großem Stil. Deutsches Derby, Dreijährige, 2400 m, 100 000 DM: 1. Gestüt Roesler Alarich(Paul Fuchs), 2. Kaiseradler(H. Bollow), 3. Wie- ner Walzer(O. Langner); ferner(in der Rei- henfolge des Einlaufs): Naretha,. Maximum, Windbruch, Waidmannsheil. Vogelhorst, Westorkan, Santa Cruz, Asoka, Oculi, Ares (gef.), Wicht(ausgebr.). Toto Sieg 61., Platz 30, 24, 25., Einlaufwette 824:10.— Richter- spruch: 2/1 1g.— kk.— 1—/ Ig.— Zeit: 2:35,3 Minuten. Neuer Etappensieg für Defilippi: Mren bisher schwärzesten Tag. Der Völklin- Jahren ten gegen das Hauptfeld und über 23 Minu- ten gegen die Spitze verloren. deutschen Spitzenboote ihre Gegner sehr sicher. Das gilt besonders für Fritz Briel. Der 26jährige Düsseldorfer gewann die verspä- tete Revanche gegen den Europameister und Olympiazweiten Ference Hatlaczky ein- drucksvoll mit viereinhalb Minuten Vor- sprung. Nicht weniger eindrucksvoll fuhren Stocker/ Troidl bei ihrem Erfolg im Zweier den, 20jährigen Szöllössi, so unterlag Fritz Briel auch über 500 m einem unbestritten großen ungarischen Talent. Imre Szöllössi, ein sehr gefährlicher, 19jähriger Kajak- Sprinter, war auf der kurzen Distanz der Bezwinger des Doppelweltmeisters, der sich in der nächsten Zeit durchaus noch steigern kann. Hinter ihm wurde der Olympiadritte Lajos Kiss Dritter. . Horst Emscher- Fort. Düsseldf. 3.65 2 Junkermann verlor Wel Plätze Bayer Leverkusen- Vikt. Köln 122 Seinen zweiten Etappensieg und den Zwölf ter in der schwersten Radrundfahrt der Siebten in einer Tour de France überhaupt Welt, stürzte bei der fliegenden Verpfle- SpVgg Herten Preuß. Münster 0:0 0 errang der 28jährige Italiener Nino Defilip- gungskontrolle in Loudin schwer. Er riß sich ä f——pis, der die 240 Kilometer lange achte Teil- dabei das linke Bein auf und verstauchte die Duisburg 48/99 Duisburger Sy 1.0 1 strecke von Angers nach Limoges mit vier linke Schulter. Außerdem wurde bei dem 265 2 Sekunden Vorsprung vor seinem Lands- Sturz das Rad völlig verbogen. Zu allem Un- TSG Ulm 46 BO Augsburg 8 mann Battistini, dem Sieger des Vortages, glück erhielt er auch noch eine Ersatz- 5 4 0 20 1 gewann. Auch der dritte Platz flel durch maschine, die für seine Maße nicht paßte. So- ASV Cham- Schweinfurt 05 HPambianco an die Italiener, die damit einen fort wurden Hans Jaroszewicz, Manfred 7 8 großen„Zahltag“ hatten, Das Hauptfeld mit Donike und Emil Reinecke zu dem Verletzten Neu-Isenburg: Vikt. Aschaffenb.] 12 2 allen Favoriten mußte einen Rückstand von Völklinger zurückgeschickt, Sie versuchten 1 8 5 1 9:14 Minuten hinnehmen. Hinter Adriaens- mit allen Kräften, den Saarländer in einer FTT 5 Seris, Nancini und Riviere fiel Hans Junker- Alleinfahrt über rund 170 Kilometer 5 2. 3:5 2 mann dadurch vom vierten auf den sechsten an das Feld heranzuführen, aber Friedric e eee. eee Platz zurück, da sich der Regionalfranzose wurde, von Schmerzen geplagt, immer lang- Tus Neuendorf Niederlahnstein] 4:0 1 Milesi und der Belgier Plankärt im Vorder- samer. Schließlich erreichten die vier ziem- feld befanden. Allerdings büßte Junkermann lich abgekämpft als Letzte gerade noch vor Weisenau Eintr. Kreuznach 1.22 an diesem Tage keine Zeit ein. Sein Rück- Kontrollschlußg das Etappenziel, wo Kapitän stand auf Adriaenssens als Träger des gelben Hans Junkermann schon voller Verzweif- Conc. Hamburg- Holstein Kiel 022 Trikots beträgt weiterhin 3 Minuten. lung auf sie wartete. Denn er wird sie zu l 5 seiner Unterstützung auf den nächsten MIT ZEHN METERN VORSPRUNG ging Europarekordler Carl Kaufmann beim 200 m- H. BSC Berlin Un. 06 Berlin 2.0 1 Die noch aus sieben Fahrern bestehende Etappen alle och benötigen. Mit einer Zeit Lauf der Badischen Leichtathletikmeisterschaften im Mannheimer Stadion durchs deutsche Tour-Mannschaft hatte am Sonntag von 6:14:20 Stunden hatten sie fast 15 Minu- Ziel. Seine Zeit: 20,9 Sekunden. Der Mannheimer Neckermann(ganz rechts) helegte hinter Weingärtner(Oetigheim) und Knörr(Us Heidelberg), die beide 22,5 erreichten, in 22,6 Sekunden den vierten Platz. Foto: Gayer r. 151 Un- tüt ar- hte men — IX unkt- adzik diesa), Marr zleger nger Iimpf Ob- war, erer. i ch nn 1 n lit im 9 u- er el en bian. die ges. erer- r am id 1“ aus ann gen- Fritz itten 16ssi, ak- der sich gern lritte Nr. 151/ Montag, 4. Juli 1960 SPORT MXNNHETMER MORGEN Seite 3 Die letzten Entscheidungen in Wimbledon: fflatia&sthe- ueno wiederholie Vorjahres- E folg Zusammen mit Darlene Hard holte sie sich auch das Damendoppel/ Ueberraschung im Herren-Doppel Auf dem Centre Court von Wimbledon herrscht wieder Ruhe. Die 74. All England Championships, die als inoffizielle Weltmeisterschaften der Tennis-Amateure gelten, gehören der Vergangenheit an. Am letzten Tag wiederholte die schlanke Brasilianerin Maria Esther Bueno ihren Vorjahreserfolg. Sie bezwang in einem nur bis Mitte des zweiten Satzes guten Finale die Südafrikanerin Sandra Reynolds 9:7, 6:0 und holte sich mit Darlene Hard(USA) zusammen auch das Damendoppel. Hier unterlagen Sandra Reynolds und ihre Landsmännin Renee Schuurmann 4:6, 0:6. Darlene Hard holte sich einen zweiten Titel im Mixed, wo sie zusammen mit dem im Herrenfinale unterlegenen Rod Laver gegen Bueno/ Howe(Brasilien/ Australien 13:11, 3:6, 8:6 gewann. Eine Ueberraschung gab es im Herren- doppel. Rafael Osuna und Dennis Ralston (Mexiko/ USA) bezwangen im Finale die Briten Mike Davies und Robert Wilson 7:5, 6˙3, 10:8. Der 21 jährige Mexikaner und sein um vier Jahre jüngerer Partner steigerten sich nach Erfolgen über die stärksten euro- päischen Paare Pietrangel und Lundquist/ Schmidt(Schweden) und ZUM ZWEITEN MALE sicherte sich die 22 jährige Brasilianerin Maria Esther Bueno in Wimbledon das Dameneinzel.— Unser Bild zeigt sie zusammen mit ihrer Final Partnerin Sandra Reynolds(rechts) aus Süd- afrika. dpa-Bild schlugen in der Vorschlußrunde die als Nr. 2 gesetzten Rod Laver und Bob Mark. Bereits am Freitag hatte der 23jährige Australier Neale Fraser im Herrenfinale sei- nen zwei Jahre jüngeren Landsmann Rod Laver 6:4, 3:6, 9:7, 7:5 geschlagen. Die Entscheidung im Damenfinale fiel im dritten Spiel des zweiten Satzes, als Sandra Reynolds gegen Maria Bueno fünf Spielbälle hatte, um den Aufschlag der Brasilianerin zu durchbrechen. Es gelang ihr nicht, trotz ihres grogartigen Lauf vermögens. Für die letzten Spiele brauchte die spätere Siegerin dann nur noch wenige Minuten. Ein langer Ball auf die Grundlinie der Südafrikanerin, den Sandra Reynolds knapp ins Aus lobte, brachte die Entscheidung. Endlich überzog auch die sonst unbewegten Züge der Brasi- lianerin ein Lächeln. Die Herzogin von Kent überreichte ihr die Schale der Siegerin. Vorher hatte es im ersten Satz eine Reihe sehr guter Ballwechsel gegeben, wobei beide Spielerinnen je einmal den Aufschlag ihrer Gegnerin durchbrachen. Maria Esther Bueno Graf Trips und stellte ihr Spiel jedoch mehr und mehr auf die nicht sehr starke Rückhand Sandra Reynolds ab, deren zweiter Aufschlag für eine Weltklassespielerin vom Format der Brasilianerin einfach zu kurz und zu schwach war. Einen Höhenflug, wie man ihn in Wim- bledon noch selten sah, erlebten die bislang unbekannten Dennis Ralston und Rafael Osuna, die im Endspiel die ebenfalls über- raschend vorgestoßenen Davies/ Wilson(Groß- britannien) ausschalteten. Das mexikanisch- amerikanische Paar begann das Finale recht vielversprechend. Im weiteren Verlauf flachte das Treffen aber immer mehr ab. Bis zum 818 holten sich im dritten Satz beide Gespanne ihren Aufschlag. Dann gelang den beiden voungstern der Durchbruch und mit „zu Null“ schließlich der verdiente Sieg. Nur eine gute halbe Stunde brauchte Maria Bueno mit Darlene Hard für ihren zweiten Sieg. Die beiden Weltklassespiele- rinnen waren den Südafrikanerinnen Rey- nolds/ Schuurmann in fast allen Belangen überlegen und stellten ihre Favoritenposi- tion eindeutig unter Beweis. Rod Laver kam schließlich doch noch zu einem Titelgewinn und zwar wie im ver- gangenen Jahr im Mixed. Da mit Ausnahme des Bueno-Partners Howe alle anderen Spieler schon im Finale gestanden hatten, machten sich Ermüdungserscheinungen be- merkbar, die auf das Niveau des Finales ein- wirkten. Hill ausgefallen: Htoßer Preis von Franlereich fut Stabliam Den Ferraris blieb auch in Reims der Erfolg versagt Seinen dritten diesjährigen Sieg innerhalb der Fahrer-Weltmeisterschaft holte sich der australische Titelverteidiger Jack Brabham auf Cooper, als er mit dem 46. Grand Prix von Frankreich auf dem 8, 301-km-Kurs von Reims-Gueux den fünften Lauf gewann. Fer- rari blieb auch diesmal der Erfolg in einem Formel-I-Rennen versagt: Die favorisierten Phill Hill(USA) und der junge Horremer Wolfgang Graf Berghe von Trips mußten in der 27. Runde, an zweiter und dritter Stelle liegend, wegen Motorendefekt aufgeben, nachdem sie mit 214,085 und 215,310 Km'ist neue Rundenrekorde gefahren hatten. Mit Cooper(Plätze 1 bis 4), Lotus(5 bis 7) und Cooper Climax(8) waren acht von neun an- gekommenen Rennwagen(Neunter Gregory auf Maserati) britische Fabrikate. In der Weltmeisterschaft liegen nunmehr Titelver- teidiger Brabham und Bruce MeLaren Orit- ter hinter Gendebien) mit jeweils 24 Punk- ten gemeinsam auf dem ersten Platz vor Moss(11), Gendebien(10), Ireland, Phill Hill (Je 7), Allison(6), Graf Trips, Graham Fill und Clark(je 4 Punkte). Jack Brabham, Graf Trips und Phill Hill lièferten sich vom Start weg einen erbitterten Kampf, in den nur Gendebien zeitweise ein- greifen konnte, bis in der 27. Runde beide Dänemark— Griechenland 7:2 deutschlendis WN. Gegner geschlagen Griechenland, der Gegner Deutschlands in der Weltmeisterschafts-Qualifikation ani 20. November in Athen, wurde im Kopen- hagener Idrastspark von der dänischen Fußballnationalmannschaft vor 30 000 Zu- schauern mit 7:2(2:1) haushoch geschlagen. Die Gäste, die eine sehr mäßige Partie lie- ferten, hatten die Militär-Elf aufgeboten, die Kürzlich in Oran die„internationale Militär- Meisterschaft“ gewonnen hatte, Sie waren 2war sehr eifrig, entwickelten jedoch über- haupt keinen Sinn für ein erfolgreiches Kombinationsspiel. Ihre Stürmer operierten nahezu primitiv. Durch das allzu offensive Spiel der Außenläufer wurde die Verteidi- gung schließlich derart überlastet, daß der dänische Angriff in der zweiten Halbzeit ein regelrechtes Schützenfest veranstalten konnte. Drei der sieben Treffer fielen allein in den letzten fünf Minuten, die einen to- talen Zusammenbruch der griechischen Ab- wehr brachten. Die Tore die siegreichen Dänen verteilten sich auf den Innensturm Pedersen(ö), He- rald Nielsen(3), Enoksen(3), die Treffer für Griechenland erzielte der rechte Läufer Loukanidis zum 2:1 und 4:2. Ferraris kurz hintereinander mit Motor- schaden aufgeben mußten. Gendebien rückte auf den zweiten Platz vor, den er bis zum Schluß hielt, während MeLaren von der 34. Runde an Ireland ablöste, der ebenfalls mit Maschinendefekt ausschied. Sowjetzonale M schlug MV: Fath/ Wohlgemuth Weltmeister Die Ursenbacher BMW-Fahrer Helmut Fath/ Alfred Wohlgemuth, die sich bereits im vierten Lauf die Gespann-Weltmeisterschaft sicherten, und die erste Niederlage von MV-Agusta durch die sowjetzonalen 125- m- Werks-MZ standen im Mittelpunkt des gro- Ben Preises von Belgien auf dem 14,-k m- Hochgeschwindigkeitskurs von Spa-Francor- champs. Das BMW- Gespann, das sich nach Frankreich und der TT den zweiten Sieg holte(in Assen Zweite), setzt damit die glanzvolle Serie deutscher Weltmeister- schaften bei den Gespannen fort, die Noll/ ron 1954 begann und die seitdem über Faust/ Remmert, Noll/ Cron, Hillebrand/ Grunwald und zweimal Schneider/ Strauß nicht mehr abriß. Der Sieg über die Schweizer Scheidegger/ Burkhardt fiel klar aus. Nur fünf Sekunden trennten Degner (Zschopau). seinen neuseeländischen MZ Werkskameraden Hempleman und den ite- lienischen Weltmeister Carlo Ubbiali auf der 125-, m-MV, die damit zum ersten Male in einem Grand Prix unterlag. Ubbiali, Hocking (Rhodesien) und Taveri(Italien) sicherten der Meccanica Verghera dafür einen über- legenen Sieg in der Viertelliterklasse mit dem neuen Rekordschnitt von 182,7 std/ km. Absolute neue Motorradrekorde für Spa erzielte dann Doppel weltmeister John Sur- tees auf der 500-Cœm-MV mit 197,432 und 193,985 std/km für die Runde und die ge- samte Distanz. In der Weltmeisterschafts- wertung führen die MV-Asse durch Ubbiali (125 und 250 cem) und Surtees(500 cem) nach wie vor recht klar. Ihnen folgen mit Hocking in den leichteren Klassen und Venturi bis 500 cem) ebenfalls MV- Fahrer. VOR FREUDE wirft Neale Fraser nach sei- nem Siegball den Schläger in die Luft. Der 23qährige Australier schlug im ersten Finale der Linkshänder in der 74jährigen Ge- schichte der All England Championships sei- nen zwei Jahre jüngeren Landsmann Rod Laver mit 6:4, 3:6, 9:7, 7:5 und durfte aus der Hand des Prinzen Philip von Edinburgh den Pokal als weltbester Tennisamateur entgegennehmen. dpa-Bild Eintracht— Karlsruher SC im Mannheimer Stadion Die Fußball- Saison 1960/61 wird in Mannheim mit einem Schlagerspiel eröffnet: Am 30. Juli bestreiten Ein- tracht Frankfurt und der Karlsruher SC, der sich erst am letzten Mittwoch gegen den 1. FC Nürnberg die Qualifikation erspielt hat, das Finale um den Süd- deutschen Fußball-Pokal im Mannhei- mer Stadion. Ausrichter ist der VfR Mannheim. Oetti Meyer will Amateur werden Wie die Vereinsleitung des VfR Mann- heim bekanntgab, hat der einstige Tor- jäger der Rasenspieler, Oetti Meyer, Ende letzter Woche bei seinem Verein Antrag auf Reamateurisierung gestellt. Damit sind alle Gerüchte um einen Weg- gang Meyers nach Frankenthal oder zum SV Waldhof hinfällig. Hamborn 07 verweigert Freigabe Die Spygg Hamborn 07 hat den VfR Mannheim wissen lassen, daß sie die Freigabe ihres Stürmers Franken für den VfR verweigert. Eine nähere Be- gründung wurde nicht gegeben. Kurt Müller, der„Vater des Vertragspieler- statuts“, hat auf der Tagung der süd- deutschen Vertragsvereine geäußert, daß das Studium an einer auswärtigen Uni- versität kein zwingender Grund für eine sofortige Freigabe sei. Wie verlautet, wird der VfR nun den Kontrollausschuß der Vertragsvereine um einen endgül- tigen Entscheid angehen. Stuck besiegte Kuhnke ohne Satzverlust Der nationale deutsche Meister Wolfgang Stuck(Berlin) gewann am Sonntag vor 1000 Zuschauern in Duisburg die Schlußrunde des Hererneinzels des internationalen Ten- nisturniers gegen seinen Davispokal-Partner Christian Kuhnke(Hamburg) ohne Satz- verlust mit 6:3, 6:2, 6:2. Bei den Damen siegte die französische Ranglistenerste Flo- rence de la Courtie im Endspiel gegen Re- nate Ostermann Duisburg) 6:2, 6:3. Im End- spiel des Doppels unterlagen Renate Oster- mann/ Peter Scholl Ouisburg Berlin) gegen Florence de la Courtie/ Stolle Frankreich Australien) mit 6:3, 4:6, 8:10. Neue Steigerung des 19jährigen Hochspringers: dohn Jhomas wiede, 5 Zentimeter liölie Bei den US-Olympia-Ausscheidungen Ueberraschungen am laufenden Band Amerikas Leichtathleten für die olympi- schen Sommerspiele in Rom stehen fest. Die Entscheidung fiel in Palo Alto, dem Sitz der berühmten Stanfort- Universität, in zwei- tägigen, sportlich hochklassigen Wettkämp- fen vor 65 000 Zuschauern. Es gab Glanzlei- stungen und Enttäuschungen fast am lau- fenden Band. An der Spitze stehen drei neue Weltrekorde: Stone Johnson erreichte im Vorlauf über 200 m 20,5 Sekunden, die auch Ray Norton als Sieger des Endlaufes wie- derholte, John Thomas meisterte am ersten Kampftag die beinahe unglaublich anmu- tende Höhe von 2,229 Metern(nach den IAAF-Regeln 2,23 m). und Don Bragg schraubte die Höchstleistung im Stabhoch- sprung auf 4,80 Meter. In drei weiteren Wettbewerben wurden die Weltjahresbest- leistungen klar überboten. Olympiasieger Lee Calhoun gewann über 110 m Hürden in 13,4, Ralph Boston sprang 8,09 m weit, und Speerwurf- Weltrekordhalter Al Cantello kam auf 84,60 m. Ueber 200 m rechtfertigte Ray Norton seine Sonderstellung unter den USA-Sprin- tern mit einem Sieg in der Weltrekordzeit von 20,5 Sekunden, die im Vorlauf auch von Stone Johnson erreicht worden war. Norton wiederholte damit den Doppelerfolg Bobby Morrows vom Jahre 1956. Ueber 400 m konnte sich der bärenstarke farbige Ted Woods nur als vierter behaupten. Es reichte also nur noch zu einem Platz in der Staffel. Im Stabhochsprung bezwang Don Bragg mit der Weltrekordhöhe von 4,80 Metern eine Elite von Klassespringern. Henry Wads- worth kam trotz 4,64 Meter als vierter nur noch als Ersatzmann in die USA-Mann- schaft! Ueber 110 m Hürden trieben sich Lee Calhoun(13,4), Willie May(13,5) und Hayes Jones(13,5) zu Weltklassezeiten. DRV wartet auf Antwort Der Deutsche Ruderverband DRV) wartet noch immer auf den Vorschlag des Deutschen Rudersportverbandes der Sowjetzone ORSV) zum vierten Gespräch, auf dem die Bildung einer gesamtdeutschen Mannschaft erörtert werden soll. 4 E* * 2 7 5 , Smart EXPORT; für unsere eigene kleine Welt! Sie ist viel mehr als nur Fata Morgana, sie ist die Welt unseres eigenen Erlebens. qeden Augenblick kann sie greifbar sein wie eine Smart Export. Uns hilft kein phantastisches Fernweh nach der großen weiten Welt allein, sondern die tätige Langweile des Entspannens. Unsere eigene Welt gehört uns · und zu ihr gehört die Smart Export! die Europa-Zigarette von morgen 20 Filterzigaretten 1.75 M in der internationalen Originalpackung — Großformat Seite 6 MANNHEIMER MORGEN S PORT Dlontak, 4. Juli 1960/ Nr. 181 8 Vierter Henleysieg für NMckenzie Australiens Skiff-Olympiazweiter Stuart Mekenzie holte sich zum vierten Male hin- tereinander den Sieg im Einer bei der tradi- tionellen Henley-Regatta. Der zweimalige Europameister aus Sydney, der für den Le- ander RO startet, mußte auf der 2112 m lan- Sen Strecke allerdings hart kämpfen, um nach 8:03 Minuten Polens Exeuropameiste Teodor Kocerka, der zweimal in Henley ge- Wonnen hatte, mit einer halben Länge zu schlagen. Im Ziel war Kocerka völlig er- schöpft. Den großen Achter(Grand Chal- lengs-Cup) Rolten sich der Molesy Boat-Club vor der Uni Oxford. 30 000 Zuschauer be- jubelten im Doppelzweier einen englischen Sieg durch Justicz/ Birkmyre, die mit einem Streckenrekord dieser Bootsklasse in 7:17,0 Minuten Frankreichs Exeuropameister Du- hamel/ Monnereau sicher mit eineinhalb Län- gen schlugen. ebene Gene, eule, N55 DAs GuürE BIER i g dei w e. 5 ene eee, Seit 1755 Ingo Buding gewann in Berlin Ingo Buding gewann das Internationale Tennisturnier von Blau-Weiß Berlin durch einen 6.1, 6:3, 6:3-Finalsieg über den Jugo- slawen Bora Jovanovic. Buding, der in Süd- 95 krankreich lebt und keinem Verband ange- hört, hatte in der Vorschlugrunde für eine Sroße Ueberraschung gesorgt, in dem er den indischen Weltranglistenspieler Krishnan, dier in Wimbledon im Semifinale erst gegen Fraser unterlag, ausschaltete. Edda Buding verlor im Damenendspiel gegen die Süd- krikanerin Vukovie 10:12, 4:6. Im Herren- doppel gewannen die Schweden Jan Erik TLundquist/ Ulf Schmidt gegen Arilla/ Santana Gpanien) 614, 6:4. Das Damendoppel und das Mixed mußte wegen Regens ausfallen. Europa-Cup-Spiele vor 2,1 Millionen Zuschauern Die 52 Begegnungen um den Fußball- pokal der europäischen Meistervereine sahen zwischen dem 26. August 1959 und dem 18. Mai 1960 insgesamt 2 144 155 Zuschauer. Den geringsten Zuspruch fanden die Spiele zwischen Jeunesse Esch und LSK Lodz(3525) Sowie zwischen IFK Göteborg und Sparta Rotterdam(6881), während das Endspiel in Glasgow zwischen Real Madrid und Ein- tracht Frankfurt mit 127 621 Besuchern den Vogel abschoß. Die Frankfurter waren über- haupt ein zugkräftiger Gegner, denn ihre sieben Spiele im Rahmen des Pokals sahen 415 680 Zuschauer. Von dieser Zahl kamen 138 736 zu den drei Heimspielen im Frank- kurter Waldstadion, Kaum weniger hatten sich bei Real Madrid gegen den Fe Barce- ona(120 000) eingefunden. Viermal wurden deutsche Schiedsrichter berufen. Der Flens- burger Asmussen leitete zwei Spiele, je ein- mal wurden Tschenscher(Mannheim) und Dusch(Kaiserslautern) eingesetzt. Erstmals nach einer Reihe von Jahren: fur Plazierungen fur die lannhieimes Vereine Badische Schwimm-Meisterschaften: Marliese Kuhn Vizemeisterin über 400 m/ Zwei dritte Plätze für Blochmann Bei einer zwischen 17 und 18 Grad schwan- kenden, äußerst niedrigen Wassertempera- tur wurden am Wochenende im Freibad von Ettlingen die Landesmeisterschaften des Badischen Schwimmverbandes abgewickelt. Aus den 23 Disziplinen der Herren und Damen ign der KTV 46 Karlsruhe auch ohne seine bei den Olympia- Ausscheidungen in München startenden Spitzenkräfte Link und Zeppelius zehnmal als Sieger hervor und Nikar Heidelberg kam in Anwesenheit von Ursel Brunner und Ekkehard Miersch zu acht Meistertiteln. Je zwei Erfolge gab es für KSN 99 Karlsruhe und den 1. BSC Pforz- heim, während eine Meisterschaft an FSS Karlsruhe ging. Die drei Mannheimer Ver- eine SVM, TSV 46 und VWM hingegen mußten sich erstmals nach lanegn Jahren mit Plazierungen zufrieden geben. Beste Einzelkönner waren die Karlsruher Bärbel Gosziniak und Klaus Schneider als dreifache Sieger und mit zwei Erfolgen zeich- neten sich der Heidelberger Michelfelder und der Karlsruher Hagg aus. Von den acht Aktiven, die in den 14 Einzelrennen zum Titelgewinn kamen, waren zwei Jugendliche und die übrigen sechs nicht älter als 21 Jahre. In nur einem Einzelwettkampf und sieben Staffeln waren die Vorjahressieger erneut erfolgreich, während gleich 15mal neue Mei- ster in der Mitte des Siegerpodestes standen. Die Meisterzeiten von 1959 konnten lediglich viermal unterboten werden. Als schnellster Krauler erwies sich mit allerdings mäßigen 1:02,2 Minuten Klaus Schneider(KTV 46 Karlsruhe), der sich als Nachfolger von Hans Link auch noch die Titel über 200 und 400 m Kraul sicherte. Die 1500 m Kraul wurden nach einem packenden Zweikampf zwischen Hermann Hagg(KTV) und Hubert Franken (KFN) von dem 21jährigen KTVler ge- wonnen. Seine Siegerzeit von 21:11, Minu- ten lag jedoch um rund 50 Sekunden höher als die des Mannbeimers Horst Scheufler vom vergangenen Jahr in Heidelberg. Sieg Nummer zwei für Hagg gab es im 100 und 200 m Rückenschwimmen jeweils durch Klaus Michelfeld und Heinz Wagner. Knapp dahinter wurde der schnellste Mannheimer Jugendliche, Johann Blochmann(TSV 46) mit 1:14,4 und 244,5 Minuten jeweils Dritter, nachdem er anfangs lange Zeit vor Wagner gelegen hatte. Auch im 200 m Brustschwim- men gab es einen Doppelerfolg für einen Ver- ein, wobei der KSN 99 Karlsruhe durch Neu- ber(2:51, 4 Minuten) und den stark verbesser- ten Jugendlichen Kübler erfolgreich war. Schnellster Mannheimer war auf dem achten Nur 8:7 für die Zonen- Schwimmer: fliitetdeuische Krauler bezogen Hiedetlage Ds bei den Olympia- Ausscheidungen in München besser als erwartet Besser als erwartet schnitten die Aktiven des deutschen Schwimm- Verbandes bei den Olympia- Ausscheidungen im Münchener Dante- Stadion gegen die favorisierten Asse der Sowjetzone ab. In den 15 Wettbewerben gab es nur acht Siege der Zone, die in den sechs Krauldisziplinen sogar nur einen Er- folg durch den Sprinter Horst Gregor ver- zeichnen konnte, nachdem es nach den Wett- bewerben des Samstags noch 6:2 für die Mit- teldeutschen gestanden hatte. Die nach ihren Grohßartigen Zeiten— vor allem in Leipzig und Ostberlin höher eingeschätzten Schwimmer aus der Zone blieben bis auf fünf Ausnahmen hinter ihren Bestleistungen zurück und mußten sich oft den konkurren- ten der Bundesrepublik beugen, die allein 15mal an diesen beiden Tagen persönliche Bestzeiten erreichten. Die großen Sieger von München waren der Hofer Gerhard Hetz und der Darmstädter Hans Joachim Klein, die über 200, 400 und 1500 m Kraul die Zo- nenleute, darunter auch den Dresdener Frank Wiegand, überlegen schlugen und zu viel bejubelten und eindrucksvollen Doppel- siegen kamen. Hetz erzeilte 2:08, 4 4:34, 4 und mit der neuen Rekordzeit von 18:17, 1 nicht nur eine persönliche Steigerung, sondern Zeiten von internationaler Klasse, deren Wert besonders hoch ist, weil sie in schwer- sten Wettkämpfen erzielt wurden, Ueber 200 m wurde er allerdings hinter Klein (208,1) zweiter. Müßte nach den Tagen von München die gesamtdeutsche Mannschaft für Rom nomi- niert werden, dann fielen 19 Plätze an die Horst Hackl Zweiter und Dritter: Die 1950-m-Rennstrecke in Schweinfurt War Schauplatz der fünften Frankenschild- Regatta in Verbindung mit der 47. Frän- Kischen. Dem veranstaltenden Rœ Schwein furter Franken war es gelungen, neben einer Studentenmannschaft aus Jugoslawien, Mlados Zagreb, auch eine Achterbesetzung von Moto Guzzi in Mandello zu gewinnen. So trafen die Ausländer-Achter zweimal mit den deutschen Rennge meinschaften vom Ludwigshafener RV/MRV Amicitia, von der Sießener RG 77/RG Wetzlar und von Berlin BRV 46 // RG Wiking aufeinander. Die Regatta stand ganz im Zeichen der beiden Achter- Begegnungen. Das Treffen am ersten Tag gestaltete sich zu einem geschlossenen Kampf der fünf Boote bis zu 1200 m unter Führung der 42 Schläge je Minute rudernder Italiener. ann kamen, ohne ihre Schlagzahl zu er- höhen, die Berliner in Front, dicht gefolgt von der Rgm. Ludwigshafen/ Amicitia Mann- heim. Moto Guzzi war leistungsmäßig nicht die große Mannschaft, die 1957 und 1958 den Europameistertitel besaß. Immerhin zählt sie mit zur Spitzenklasse, während die jun- en Studenten aus Zagreb zwar ruderisch gut durchgebildet, aber ohne internationale Er- ahrung sind. Hinter den mit einer halben ge siegenden Berlinern(6:18,5) kam die LRV/Amicitia(6:20, 7) vor Gießen/ Wetz- lar(6:21,8), Moto Guzzi(6:22,9) und Zagreb 24,8) an zweiter Stelle ein. Das mit Spannung erwartete Rennen um Prinzregent Luitpold- Wanderpreis ein verändertes Ergebnis, denn die JieBener stachen vom Start an im Fünf- otefeld sofort vor und kamen mit 5/4 Län- ge or Berlin(Vortagssieger) in der ver- besserten Zeit von 6:15, im Ziel ein. Dritter Wurden die Italiener, dicht gefolgt von Lud- gshafen/ Amicitia und den Jugoslawen. Guzzi überspurtete auf den letzten das Ludwigshafen/ Mannheimer Boot. r Hannheimer Ruderclub, dessen Mann- Akten mit dem Fortschreiten der Saison ichtig in Kondition kommen, gewann öhlich, Karch, Raschke, Schulz und Trabold den 2. Senior-Vierer m. St. und urch Fröhlich, Schulz und Trabold den Riemen-Zweier m. St. Im Entscheidungs- nnen des Vierers hatten sich die MRG- Ruderer mit der guten Berliner Renngemein- schaft BRV 76/ Wiking und mit Schweinfurt auf der Strecke und im Endkampf ausein- anderzusetzen, während die Saarbrücker Renngemeinschaft an das Können der Spitzenboote nicht heranreichte. Mannheim siegte in 7:20, gegen Berlin(7:22), Schwein- licher war der Leistungsunterschied und die Zeitdifferenz im Zweier-Rennen, denn die gut aufeinander abgestimmten Mannheimer t(7:23, 4) und Saarbrücken(7:46, 4). Deut- Vier launleime: Nudersiege in Schweinturt Renngemeinschafts-Achter LRV/ Amicitia erkämpfte zweiten Platz schlugen Saarbrücken in 8:17 mit 7,8 Sekun- den. Beim MRV Amicitia freudig aufgenom- men wurde der von Karl Heinz Laube aus hinterster Position erkämpfte Sieg im leich- ten Junioren-Einer(8:22, 4), in dessen Vier- bootefeld Dieter Schwittek(8:24,5) aus Lim- burg bis etwa 1200 m die Führung hatte. Unter fünf Bewerbern in der zweiten Ab- teilung des leichten Junior- Einers holte Klaus Heinz Bendlin(MRG Baden) den wertvollen zweiten Platz hinter dem Meister- schaftskandidaten Motschmann(Schweinfurt) der auf heimischer Bahn seinen 7. Saisonsieg feierte. 80 Erstes Entscheidungsrennen am Sonntag war der unbeschränkte Riemenzweier mit St., der einen Zweikampf zwischen Bamberg und dem Aufsteiger vom MRC 75 brachte, den die Mannheimer mit einer Zeitdifferenz von 7,9 verloren. Auch im Kaiser-Vierer war es den MRC-Ruderern nicht möglich, gegen die gut eingespielten Berliner(Renngemein- schaft BRV 76/ Wiking) anzukommen, die in 6:59,6 vor Mannheim(7:02,66) und Kurhessen Kassel(7:19,6) das Rennen entschieden. Auch die Anstrengungen des LRV-Vierers im Leichtgewichtsrennen reichten nicht aus, um den siegenden Frankfurter Germanen(7:14, 4) den Erfolg streitig machen zu können. Dagegen behauptete er sich vor Renngemein- schaft Düsseldorf/ Gießen 77. Was das Auftreten von Horst Hackl auf dem Schweinfurter Kurs angeht, so wieder- holte sich der Ausgang der Doppelbegegnung auf dem Mühlauhafen mit dem Würzburger Just Jahn. Dieser ist infolge seiner gröberen Rennerfahrung entschieden der Schnellere und Hackl mußte sich im Rennen des ersten Tages hinter Jahn(8:07, 1) mit eineinhalb Längen mit dem zweiten Platz vor Knebel (Bad Ems) und dem Offenbacher Streb be- gnügen. Auch der Sonntagskampf brachte den Mannheimer nicht über den dritten Platz hinaus, denn er mußte den Vorjahres- Leichtgewichtsmeister Ernst Rühl aus Wetz- lar vorbeilassen, der mit 6,5 Sekunden Diffe- renz hinter dem siegenden Jahn(49,1) an zweiter Stelle einkam. Was Hackl für die Mannheimer RGE Baden nicht zuwege brachte, gelang dem Leichtgewichtler Karl Heinz Bendlin. Er startete und siegte im Jungmann-Einer seiner Gewichtsklasse und schlug in 8:15,8 Peter Rieger. Wertheim (822,7), Ulrich Haindl, Undine Offenbach (8:27, 7), Peter Lüdtke, Wiking Berlin(8:40, 8) und Jürgen Baumgarten Bamberg(8:45, 7). Dem Mannheimer RC gelang es, im Jugend- Rennachter hinter den favoritisierten Giege- nern vor der RG 77 und vor Saabrücken, Nürnberg und Limburg 95 einen wertvollen zweiten Platz zu erkämpfen. 75 el Zone, 13 an die Bundesrepublik. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, daß es bei den zweiten Ausscheidungen am 13./14. Juli in Leipzig noch Veränderungen geben kann., Neben Hetz und Klein gefiel in der DSV- Mannschaft vor allem Ursel Brunner, die über 100 m ODSV- Rekord in 1:04,88) und 400- m-Krau(5:07,3) den Schwimmerinnen der Zone eine Lektion erteilte. Rekordhalterin Christel Steffin Rathenow) mit 1:04,66 und Gisela Weiß(Leipzig) mit 5:12,4 hatten gegen die kämpferisch hervorragende Heidelberger Oberprimanerin keine Chance. Pech hatte dagegen der Nordhorner Rückenschwimmer Püppers, der mit 1:04, 9 Minuten DSV- Rekord über 100 m erreichte, aber gegen die beiden mitteldeutschen Asse Wagner und Dietze(je 1:03,6) doch deutlich abfiel. Der erst 16jäh- rige Dietze kam dabei durch Zielrichterent- scheid zu seinem ersten Sieg über Wagner. Auf der gleichen Distanz der Damen war Ingrid Schmidt(Greiz) nicht so stark über- legen. Die Rekordlerin(1:11,1) schlug die Oldenburgerin Helga Schmidt zwar um acht Zehntelsekunden, aber die zweite Zonen- Schwimmerin Veronika Holletz wurde von der Oldenburgerin um 1,7 Sekunden distan- Ziert. Die hocheingeschätzten Erustschwimmer aus beiden Teilen Deutschlands, die in der Jahresweltbestenliste unter den ersten Zehn (Damen und Herren) allein sieben Plätze einnehmen, enttäuschten in München stark. Da in den beiden 200-m-Rennen jeder jeden schlagen konnte, saß allen die Angst im Nacken. So schwammen sie Zeiten, die bis zu acht Sekunden hinter ihren Bestleistun- gen blieben. Bei den Damen gewann die 16 jährige Barbara Göbel(Jena) in 2:54, 5 vor Weltrekordlerin Wiltrud Urselmann(2:54, 7). Bei den Herren siegte der 28 jährige Leip- ziger Ponrad Enke dank seiner bravourösen Schwimmweise in 240,8. Europarekordler Egon Henninger(2:37, 4), der Obermatrose aus Rostock, wurde in 2:41,0 Zweiter. Hans Joa- chim Tröger(München), in 2:41,8 Minuten Dritter, wurde von dem schwedischen Schiedsrichter Bert Sällfors im 100-m- Brust- rennen wegen stilwidrigen Schwimmens dis- qualifiziert. Diesen Wettbewerb gewann bei den Herren Günther Tittes(Rostock) in mäßigen 1:13,0; bei den Damen die Krefel- derin Wiltrud Urselmann in etwas besseren 1:20,8 Minuten. In der mitteldeutschen Mannschaft über- raschte vor allem die 19 jährige Chemnitzerin Heidi Eisenschmidt, die über 100 m Butterfly mit 1:12,4 Minuten an die Weltklasse heran- kam. Die Chemnitzerin, ein sehr kräftiges Mädel, wurde erst in letzter Minute in das Zonenaufgebot berufen, nachdem sie vor zwei Wochen eine Verbesserung auf 1:14, 1 Minuten erreicht hatte. 1 Platz Horst Firscher vom VWM mit 308,6 Minuten. Bei den Staffeln lag der KTV 46 Karlsruhe über 4 100 m Schmettern und 4100 m Lagen vorn, Nikar Heidelberg sicherte sich die Erfolge in der 4 200-m-Kraul- und 4 100-m-Rückenstaffel und der KSN 99 Karlsruhe war in seiner Domäne, 4 200 m Brust, mit Exeuropameister Bodinger(2:50.0) ungefährdet. Ueber 4& 100 m Lagen kam der VW Mannheim mit Nowocyn, Fischer, Zie- mer und Pfister auf den achten Rang. Herausragende Schwimmerin in den sechs Einzelkonkurrenzen der Damen war die Karlsruherin Bärbel Gosziniak, der die Siege über 100 und 200 m Rücken ebensowenig zu nehmen waren, wie im 400-m-Kraul-Ren- nen. Hier zeigte die jugendliche Mannheime- rin Marliese Kuhn eine taktisch kluge Renn- einteilung, die ihr in der entscheidenden Schlußphase mit 6:28,8 Minuten einen groß- artigen zweiten Platz einbrachte. Ueber die 100 m Kraul, wo Freya Schöchle FSSV Karls ruhe) mit 1:14,7 Minuten den Zweikampf gegen Bärbel Gosziniak zu ihren Gunsten entschied, wurde Marliese Kuhn in 122,2 Minuten Sechste. Den einzigen badischen Rekord der Ver- anstaltung gab es durch die Siegerin des 200 m Brustschwimmens, die Pforzheimerin Bärbel Gutscher mit 3:05,0 Minuten. Ute Kraus(SVM) war mit 3:29,4 Minuten die beste Mannheimerin. Im 100 m Schmettern siegte die erstmals für Nikar Heidelberg star- tende frühere Osnabrückerin Gerda Benthe mit 1:25,9 Minuten und Ursel Dvorak(TSV 46 Mannbeim) teilte sich mit der Karlsruherin Fuß mit 1:37,7 Minuten den dritten Platz. Von den vier Staffeln gewann Nikar Heidel- berg gleich drei über 4 100 m Kraul, Rücken und Lagen und nur die 44 200 m Brust brach- ten durch den 1. BSC Pfrozheim einen Ein- bruch in die Heidelberger Vormachtstellung.“ Germania in Spiellaune In glänzender Spiellaune präsentierte sich die Hockey-Mannschaft von Germania Mann- heim im Mannheimer Stadion gegen die TG Stuttgart. Mit 7:0(3:0) Toren landeten die Mannheimer einen haushohen Sieg. Bei dem Gastgeber klappte es wie am Schnür- chen. Der Germania- Torhüter Brade brauchte nur einmal während des ganzen Spiels einzugreifen, so stark war die Ueber- legenheit der Germania. Die Angriffsreihe der Einheimischen war in bester Schußlaune. Von den sieben Mannheimer Treffern er- zielten Möller und Lindner je zwei, während Niebel, Schwarz und Danberger je einmal ins Schwarze trafen. Polnischer Sieg im Degenfechten Die polnischen Degenfechter gewannen in Iserlohn den Länderkampf gegen Deutsch- land mit 11:5 Punkten. Mit Ausnahme von Paul Gnaier Heidenheim) kam von den deut- schen Fechtern keiner so recht in Schwung. Gnaier besiegte drei seiner Gegner und mußte nur gegen den Polen Glos, der seine sämt- lichen Kämpfe gewann, eine Niederlage ein- stecken. Zimmermann OMüsseldorf) und Stein (Koblenz) erfochten je einen Sieg, während Fänger Oüsseldorf) völlig leer ausging. Bei den Polen hatten Glos vier, Kurezab drei, 8 zwei und Krynski ebenfalls zwei lege. Mit Fritz Meinzer an der Spitze: vierten Platz zurückflel. Meistètschaftsstand: — Dudenhofen für Mangold * Beim Nachtrennen der Bahnamateure* Dudenhofen(Pfalz) holte sich am Sams vor 1500 Zuschauern der Mannheimer Man- gold einen knappen Sieg im Fliegrfinale vor Backof Dudenhofen) und dem Stuttgarter May. Ebenbeck(München) sicherte sich dag Punktefahren über 40 Runden bei gleicher Punktezahl vor seinem Lokalrivalen Rem und Staudacher Frankfurt). Der Iggelheimer Zipp verteidigte zum drittenmal hintereinander in einer 4000 Me. ter Einerverfolgung gegen Bernd Walther (Ludwigshafen) den Wanderpokal des Sport- bundes Pfalz, den er damit endgültig ge- wann. Im abschließenden Mannschaftsrennen über 60 Kilometer siegten Mangold/Renz (Mannheim/ München) mit Rundenvorsprung vor Kopp Staudacher(Frankfurt), Ebenbede Weiß(München) und Landau /Burth(Frank- furt). Seidel Doppelsieger Das erste Nürnberger Norisringrennen nach zweijähriger Pause hatte mit 40 000 Zu- schauern auf dem Zeppelinfeld ein ausge- zeichnetes Echo gefunden. Tagesschnellster mit 105, 2 km/ st für die Runde und 101,8 km/st „Schnitt“ Wurde auf dem 1650 Km- Rundkurs der Düsseldorfer Seidel, der auf Ferrari und Fiat Abarth auch die Grand Tourisme-Klas- sen bis 850 und über 1600 cem gewann. Das Rennen der Formel-Juniorwagen ging mit 10:39 Minuten für die zehn Runden an den Braunschweiger Kurt Ahrens(Cooper) vor dem Münchner Maltz auf FMR-Tiger-Jap. Jockey Klimscha hatte Glück Der im Derby mit dem favorisierten Er- lenhofer Ares gestürzte 48jährige ungarische Jockey Albert Klimscha hatte verhältnis- mäßig Glück. Bei seinem Abtransport ins Krankenhaus sah es nicht gut um den be- Währten Reiter aus. Die Untersuchung er- gab jedoch erfreulicherweise keinerlei innere Verletzungen, sondern nur einen Bruch des linken Beines, der ihm eine baldige Ueber- siedlung nach Krefeld erlauben dürfte. Die Hauptsaison ist damit für Klimscha eller dings beendet. Der Ungar hätte mit Ares wohl im Endkampf noch ein entscheidendes Wort mitgesprochen, nachdem er 1955 mit Lustige und 1959 mit Uomo dank seiner gro- Ben Reitkunst zum Derbysieg gekommen war. Außerdem hat Klimscha bisher vier dänische, zwei norwegische sowie je ein un- garisches, schwedisches und österreichisches Derby gewonnen. Keine Meister im Moto-Cross Auch der sechste Lauf von insgesamt acht Rennen hat in der deutschen Moto-Cross Meisterschaft noch keine Entscheidung ge- bracht. Vor 15 000 Zuschauern gab es in In- golstadt zwar teilweise Favoritensiege, aber lediglich in der Viertelliterklasse ist Ex- europameister Betzlbacher(Maico) dureh seinen zweiten Platz hinter Titelverteidiger Stauch einen Schritt weitergekommen. Im Mittelpunkt stand das Rennen der schweren Maschinen, als Oesterle auf seiner 500-Cc m- Eigenbau nach schlechtem Start die Spitze erkämpfte, dann aber durch Sturz auf den 125: Riecker 30, Krämer 28; 175: Walz 36 Holder 22, Tröndlin 22; 250: Betzlbacher 44, Stauch 32; 350: Walz 32, Matthes 30, Betzl- bacher 24; über 350: Radermacher 27, Wolter 26 Punkte. Hordbadens Fußball Beginn der Punktspiele für die 1. Der Nordbadische Fußballverband wird auch in den kommenden zwei Jahren vom bisherigen Vorstand mit Fritz Meinzer an der Spitze geführt. Nach der einstimmigen Wiederwahl gehören dem Vorstand weiter- hin u. a. an: Karl Siegrist(Neckarau) als zweiter Vorsitzender, Ottmar Kauter(Karls- ruhe) als Spielausschußvorsitzender, Karl Engler(Stuttgart) als Vorsitzender des Ver- bandsgerichts, Hermann Linnenbach Hei- delberg) als Vorsitzender des Verbands- jugendausschusses und Helmut Wohlgemuth (Pforzheim) als Landesschiedsrichterobmann. Einstimmig sprachen sich die Delegierten für den Bau eines Jugendheimes auf dem Gelände der Sportschule Schöneck aus. Zu diesem Projekt erklärte der Vorsitzende Fritz Meinzer, daß es auf die Dauer nicht Er ist und bleibt ein Sorgenkind: Fall Rahn Jagesgesptach in Nöln Dem 1. FC Köln ist Geduldsfaden gerissen/ Ob der„Boss“ vernünftig wird? Helmut Rahn ist und bleibt ein Sorgen- kind im deutschen Fußball. In Köln hat die Geldstrafe von 100 Mark, die Sperre für das Pokalspiel gegen Westfalia Herne und die Androhung noch schärferer disziplinarischer Maßnahmen erhebliches Aufsehen erregt. Man weiß, daß Rahn auch während der Westdeutschen Meisterschaft beim Spiel gegen Borussia Dortmund einmal vom 1. FC Köln gesperrt worden war, aber damals trat diese vereinsinterne Bestrafung nicht so sehr in den Vordergrund. Jetzt ist es anders. Die Maßregelung durch die Vereinsleitung er- folgte wenige Tage nach dem Endspiel, in dem der„Boß“ noch eine glänzende Figur gemacht hatte. Natürlich fragt man sich in Köln jetzt, warum man vor dem Finale von den sport- lichen Seitensprüngen Rahns nichts gehört habe und man möchte gern wissen, ob der 1. FC Köln auch so energisch vorgegangen wäre, wenn er mit Rahn Deutscher Fußball- meister geworden wäre. Im allgemeinen ist man in der Domstadt aber durchaus mit der Bestrafung einverstanden., Das geht aus den Kommentaren der Kölner Presse hervor. Der„Stadtanzeiger“ schreibt, daß der 1. FC Köln bis an die Grenze des Möglichen beide Augen zugedrückt hat, wenn Rahn einfach nicht zum Training kam, wenn er seine Mannschaft im Stich ließ(wie gegen den Racingelub Paris in Luxemburg), und Werm er sich außerhalb des Vereins nicht richtig benahm. Das Blatt glaubt, dag Rahn's Fernbleiben bei der offiziellen Ehrung durch die Stadt Köln, wodurch Ober bürgermeister Burauen brüskiert wurde, schließlich das Maß voll gemacht habe.. Die„Rundschau“ weist darauf hin, daß sich Sepp Herberger schon oft bemüht hat, den leider viel zu unbekümmert im Leben stehenden Spieler zu sportlichem Leben an- zuhalten. Sicher wird sich der Bundestrainer, der schriftlich verständigt wurde, auch dies- mal wieder einschalten. Er kann für die Nationalmannschaft nur einen Spieler ge- brauchen, der im Rahmen seines Vereins den sportlichen Erwartungen entspricht. Bekanntlich hatte Helmut Rahn schon im Monat Mai einmal für Gesprächsstoff ge- sorgt. Damals unterschrieb der„Bog“ über- raschend einen Vorvertrag für den italie- nischen Verein Lanerossi Vicenza, der von Signor Rossi gegengezeichnet war. Warum tat dies Rahn, obwohl er doch wußte, daß er noch bis 1962 vertaglich an den 1. FC Köln gebunden ist? Entweder hatte er schon da- mals Differenzen mit seinem Club oder ver- suchte er, durch dieses Vorgehen sein finan- zielles Polster weiter zu verbessern. Man kann nur hoffen, daß Rahn wieder vernünftig wird. Der 1. FC Köln hat ihm deutlich zu verstehen gegeben, daß er andernfalls mit einer längeren Sperre zu rechnen hat, die autematisch auch mit dem Verlust seiner Verttagsspieler-Zuwendung verbunden wäre.. notwendigen Gelder zur Verfügung stehen. uner aller Fulitung und 2. Amateurliga 14. August möglich sel, in dem augenblicklichen Wirt- schaftsgebäude den Gast- und Lehrbetrieb aufrecht zu erhalten. Meinzer betonte, daß das mit einem Kostenaufwand von etwa einer Million vorgesehene Jugendheim erst dann erbaut werden soll, wenn die dafür Aus dem Bundesjugendplan würde ein Be- trag von 350 000 Mark und vom Regierungs- Präsidium ein Zuschuß von 250 000 Mark kommen. Von den restlichen vom Verband aufzubringenden 400 000 Mark seien durch Rücklagen, Verkauf des Geländes Fried- richshöhe“ und aus dem Landesjugendplan etwa 100 000 Mark greifbar. Der Punktspielbeginn für die 1. und 2. Amateurliga wurde auf den 14. August festgesetzt. 5. In seinem Rechenschaftsbericht nahm Meinzer auch zu dem aktuellen Problem der Bundesliga Stellung, wobei er betonte, es sei noch keine Lösung gefunden worden, weil die Rechenaufgabe zu schwer sei. Nach seiner Meinung wäre es richtig, wenn men den Vollprofi einführen würde, dann müßte sich aber auch ein echter Gesinnungswech⸗ sel vollziehen, denn es gäbe heute schon viele Amateurspieler, die mehr erhalten als manche Vertragsspieler. Deshalb müsse man sich zunächst über den„künftigen Amateur“ einig sein. 5 Der Spielausschußvorsitzende Ottmar Eauter setzte sich in seinen Ausführungen für die Bildung von nur zwei oder drei Staffeln der 2. Amateurliga Nordbaden ein. Dann gäbe es auch in der Frage des Auf- und Abstiegs keine Härten mehr. Kritik übte er an dem mangelnden Interesse eines Teiles der Vereine für die Lehrtätigkeit auf der Sportschule Schöneck. Aus dem Bericht des Verbandsgerichtsvorsitzenden Karl Eng- ler ging hervor, daß die Zahl der Bestra- kungen von 2667 auf 2910 gestiegen ist. Der nächste Verbandstag findet erst im Jahre 1962 auf der Sportschule Schöneck statt. Marsell ganz überlegen Ueberlegener Sieger des Frankfurter Ste- herrennens um das„Goldene Rad“ wurde vor nur 2000 Zuschauern der als Ersatzmann für Exweltmeister Bucher(Schweiz) eingesprun- gene Dortmunder Karlheinz Marsell, der die beiden 30-km-Läufe jeweils klar vor Petry (Hochheim) gewann, und im 40-km-Lauf nur zehn Meter hinter Petry als Zweiter einkam. Gesamtergebnis: I. Marsell Oortmund) 99,990 Km, 2. Petry(Hochheim) 99,410 km, 3. Holz(Berlin) 97,360 km, 4. Timoner(Spanien), 5. Farr(Hanau), 6. Scholl Frankfurt). r. 181 eure N amstag Man- ale Vor tgarteꝝ ich dag eicher Renz e zum 00 Me. Valther Sport- ig ge- rennen d/ Renz sbrung bed Frank- ennen 00 Zu- ausge- ellster KkKmyst idkurs ri und Klas- n. Das n den r) vor r-Jap. Ick n Er- rische ältnis- rt ing n be- g er- innere ch des Jeber- e. Die aller- Ares lendes 5 mit r gro- mmen vier n un- isches 88 t acht ross- 8 Se- n In- Aber Ex- durch idiger n. Im weren em- Spitze f den tand: 12 36, er 44, Zetzl- Volter 9 Wirt- trieb daß etwa erst dafür ehen. 1 Be- ungs- Mark band durch ried- plan und ugust nahm m der 2, es rden, Nach man nüßte vech- viele als man teur“ tmar ingen drei ein. Auf- ritik eines t auf erich! Eng- stra- 1 fahre Nr. 151/ Montag, 4. Juli 1960 S PORT MANNHEIMER MORGEN. Seite 7 Sieben Titel für Mannheim bei den badischen Leichtathletik-Meisterschaften: auf mann, Fran und Roset Hitsch im fflittelpunbei Fritz Helfrich gewann den 100-m-Lauf/ Frauenstaffel des USC Heidelberg lief badischen Rekord über 4x 100 m Unter ungünstigen Witterungs verhältnissen und nicht gerade erstklassigen Bahn- verhältnissen— die 500-m-Bahn ist vor der Tribühne etwas holprig geworden gingen die badischen Leichtathletikmeisterschaften am Samstag und Sonntag im Mannheimer Stadion über die Bühne. Für die herausragenden Leistungen sorgten neben Karl Kaurmann die Frauen des USC Heidelberg und Rosel Nitsch von der Post-SG Mannheim. Die 4 x 100-m-Staffel der USC in der Besetzung Bergmann Langbein Bronnsack— Groß lief trotz schwacher Wechsel einen neuen badischen Re- kord in 47,9 Sekunden und verbesserte die 1956 vom KSC aufgestellte Bestleistung von 49,6 Sekunden recht erheblich und über 80 m Hürden stellte Ingrid Bergmann vom Us Heidelberg mit 11,9 Sekunden den seit 1947 von Federmann- Pforzheim ge- haltenen badischen Rekord ein. Für Mannheim gewann Rosel Nitsch drei Meister- schaften und Fritz Helfrich(VfR) holte den Titel im 100-m-Lauf. Von den insgesamt 32 Titeln wurden 14 erfolgreich verteidigt. Und zwar bei den Männern sieben durch Kaufmann, Wild (KS), Joho(USC Freiburg), Pflieger, Treut- lein(USC Heidelberg), die 4 x 400-m-Staffel des USC Freiburg und Schneider Porzheim). Bei den Frauen waren es ebenfalls sieben: Rosel Nitsch(3), Inge Gauß Eutigen(2, Har- tung(Schwetzingen) und Bergmann(USC Heidelberg). Erfolgreichster Verein war der Usc Heidelberg mit 9 Titeln vor dem USC Freiburg mit 4, Post Sd Mannheim mit 3, VfR Mannheim, MTG Mannheim, KSC und ITV Eutingen mit je zwei Meisterschaften. Das Hauptinteresse der von der Arbeits- gemeinschaft der Badischen Leichtathletik- verbände veranstalteten und vom Kreis Mannheim unter Kreisfachwart Wilhelm Kehl ausgezeichnet ausgerichteten Meister- schaft galt am ersten Tag dem 200-m-Lauf. Nach den drei Vorläufen der 16 Teilnehmer sorgte im ersten Zwischenlauf Karl Necker. mann(VfR) mit 22,1 Sekunden für seine persönliche Bestzeit, während im zweiten Lauf Kaufmann sich mit 22,4, begnügte. Im Endlauf aber kam Kaufmann auf der drit- ten Bahn schon mit drei Metern Vorsprung in die Zielgerade und baute ihn mit kraft- vollem Schritt auf über zehn Meter aus. Hinter Weingärtner(Oetigheim) und Knörr sc Feidelberg), die beide 22,5 erreichten, kam Neckermann mit 22,6 auf den vierten Platz. Das Rennen eines Mannes waren die 10 000 m, in dem Toni Frank(MTG) vom Start weg seinen Vorsprung ausbaute und bis auf die drei Erstplazierten das aus elf Teilnehmern bestehende Feld zum Teil mehrmals überrundete. Nach der ausgezeich- neten Zwischenzeit von 15:28 Min. über 5000 m lief er mit 32:01,4 Minuten nur um zwei Zehntel Sekunden schlechter als im Vorjahr der Karlsruher Seyfried, Stürmi- scher Beifall dankte Frank für seine glän- zende Leistung. Ueber 200 m Hürden hatten sich in den Zwischenläufen bereits Wild (KSc) und Joho USC Freiburg) als Favo- riten berausgeschält. Diese beiden Läufer bestimmten schließlich auch klar diese Kon- Kkurrenz, die Wild sehr sicher in 24,5 vor Joho(25,1) und dem Karlsruher Süß(25,2) gewann. Wegen Verletzungen konnte die MTG ihren Titel über 3 x 1000 m nicht ver- teidigen, so daß der USC Heidelberg in 7:43,6 klarer Sieger vor dem KSC wurde, der auf den letzten Metern den badischen Rekordhalter USC Freiburg noch auf den dritten Platz verweisen konnte. Im Drei- sprung gab es eine Ueberraschung durch Bernd Schneider(Malsch) mit 14,43 m, wo · mit er den letztjährigen Titelträger Man- gold vom USC Heidelberg, der nur auf 13,47 kam, klar schlagen konnte und auch die EIN GROSSES RENNEN lief der Mannhei- mer Toni Frank(Mr) bei den Badischen Leichtathletik- Meisterschaften. In 32:01, gewann er die 10 000 Meter souverän und blieb nur um zwei Zehntel Sekunden hinter der Vorzahresleistung des Karlsruher Sey- fried. Foto: Gayer letztjährige Meisterleistung mit 14,25 klar überbot. Im Diskuswerfen fehlte der Vor- jahrestitelträger Martin Bühle(52,42), dafür setzte sich unter den 18 Startern Anton Pflieger USC Heidelberg) mit etwas schwa- chen 44,76 m vor Heiler KSC mit 42,78 m und Kull(USC Heidelberg) durch. Im Ham- merwerfen gab es einen schönen Mannhei- mer Erfolg durch Berthold Schaaf von der MTG mit 49,49 m, der allerdings die letzt- jährige Bestleistung des nicht an den Start gegangenen Volk(KS) mit 54,19 m nicht erreichte. Hinter dem Karlsruher Hauck (47,83 m) konnte sich Wolfgang Lamm eben- falls von der MTG mit 46,37 m den dritten Platz sichern. Bei den Frauen erwuchs überraschend der Titelverteidigerin Rosel Nitsch über 200 m in Elke Maack(Post Jahn Freiburg) eine ge- fährliche Konkurrentin. Aber das größere Stehvermögen von Nitsch entschied das Ren- nen der schnellen Postfrauen in 26,2(Vor- jahresbestzeit 26,0). Im Hochsprung konnte Marianne Hartung(TV Schwetzingen) mit 1,53 m zwar ihre letztjährige Bestleistung von 1,57 m nicht erreichen, vermochte aber Waltraud Groß vom Usc Heidelberg, die 1,50 me schaffte, glatt zu schlagen. Im Kugel- stoßen gelang Inge Gauss(TV Eutingen) die Titelverteidigung mit 13,40 m vor der Karls- ruherin Bölli, die auf 12,47 m kam. Elfriede Röschel Post Sd kam mit 10,47 m auf Platz 5 und Bärbel Bausch(TV Schwetzingen) mit 10,46 m auf den sechsten Platz. Im Speer- Werfen mußte sich Ingeborg Seuster von der MTG, die im vergangenen Jahr auf 42,08 m kam, der 1959 Zweitplazierten Beuttemüller vom TV Bretten beugen. Beuttemüller kam auf 38,41 m, während Seuster nur 35,87 m erreichte. Am Sonntagvormittag gab es zwei weitere Titel für Mannheim. Rosel Nitsch von der Post SG holte über 400 m in 59,1 Sekunden ihre zweite Meisterschaft. Klar abgeschlagen wurde Ursel Klenk vom TV Durmersheim mit 61,4 und den dritten Platz errang Lore Dörr von der Post SG in 63,7, während ihre Vereinskameradin Rosemarie Gipp in 67,1 den fünften Platz belegte. Beim Speerwerfen der Männer blieb der Titel zwar in Mannheim, aber diesmal holte sich Hans Jürgen Welsch mit 60,82 m die Meisterschaft, während Vorjahressieger Mar- tin Heiselbetz(MTG) mit 54,34 m nur Sechster Wurde. Die beste Leistung des Vormittags bot der Freiburger Helmut Joho über 400 m Hürden in 53,7. Er verbesserte damit seine Vorjahresbestzeit von 54,2 beträchtlich. Zweiter wurde der Heidelberger Molly vom Se in 54,9 und den dritten Platz holte sich Günter Wild vom Ks in 55,3 Sekunden. Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang im Kugelstoßen dem Heidelberger Pflieger, der auf 15,40 m kam. Im Weitsprung der Frauen holte sich Ursel Mareck vom TV Bretten mit FRITZ HELEFRICH VOM VfR MANNHEIM setzte sich beim 100-m-Lauf in 10,7 Sek. durch vor Fießler(KSO), der 10,9 benötigte, und dem Heidelberger Savari(11,). Er drehte damit das Ergebnis des Zwischenlaufs gerade um.— Unser Bild zeigt von rechts nach links: Fießler, Helfrich, Savari, Höpsel(Singen), Dinkel(KSO) und Schmidt Polizei Karlsruhe). Foto: Gayer 5,56 m den Titel vor der Schwetzingerin Marianne Hartung(5,46 m). In den Zwischen- läufen über 100 m unterstrich der Heidel- berger Savari mit 10,7 Sekunden seine An- Wartschaft auf den Titel vor Fritz Helfrich (VfR Mannheim), der auf 11,1 kam. Der Sonntagnachmittag brachte ausge- zeichnete Leistungen in den Frauenwettbe⸗ werben. Die 4 mal 100 m-Staffel des USc Heidelberg lief neue badische Rekordzeit mit 47,9 vor dem KS in 51.1 und dem Karlsruher TV 46 in 52 Sekunden. Martha Langbein zeigte über 100 m eine gute Form und gewann in 12 Sekunden vor ihrer Ver- einskameradin Bronnsack(12,3) und Weiß ESC(12,9) durch ihren starken Endspurt. Ueber 80 m Hürden stellte Ingrid Bergmann vom USC Heidelberg als erfolgreiche Titel- verteidigerin den seit 1947 von„Lättle“ ge- haltenen badischen Rekord mit 11,9 Sekun- den ein und ließ ihrer Vereinskameradin Waltraud Groß(12,3) und Jutta Belikan KTV 1846(12,8) keine Chance. Ihren dritten Titel verteidigte dann Rosel Nitsch über 800 m erfolgreich in 2:23,8, kam aber nicht an ihren letztjährigen Rekord von 218,0 heran. Jutta von Haase(USC Freiburg) in 2:25,66 und Erika Bender-Rettigheim in 233,4 belegten die nächsten Plätze während Ruth Stattkus(Post Sa Mannheim) in 2:46, 4 Fünfte wurde. Ihren zweiten Titel sicherte sich im Diskus der Frauen Inge Gauß (Eutingen) mit 38,87 m vor Elfriede Röschel (Post Sg Mannheim) die ihre vorjährige Bestleistung von 41,44 m nicht erreichte und nur 37,57 m Warf. Bei den Männern gewann nach einem guten Start in Anwesenheit von Weltrekord mann Armin Hary der Mannheimer Fritz Helfrich, die 100 m in 10,7 vor Fießler KSc) 10,9 und Savari in 11,1 und drehte damit das Zwischenlaufergebnis gerade um. Der Freiburger Klappert sicherte sich die 400 m in etwas schwachen 48,2 vor dem Heidel- beeger Matt(49,1), während über 100 met- Was überraschend Ritzhaupt(TSd 78 Hei- delberg) in 1:54,83 vor Maier(KSc) durch einen kraftvollen Endspurt siegte. Koch (MT) belegte in dem spannenden Rennen mit 1:55,8 den vierten Platz. Ueber 1500 m konnte der Heidelberger Peter Treutlein in 1:54,8 seinen Titel erfolgreich verteidigen und über 5000 m lieferte der Freiburger Riidiger dem Vorjahresbesten Seyfried ein tolles Rennen, das Rüdiger in guten 14:54, 0 vor Seyfried für sich entschied. während Toni Frank in 15:22, auf den vierten Platz kam. Die 110 m Hürden wurden eine sichere Beute des Rekordhalters Jürgen Moll(MTV Karlsruhe) in 15,3 vor Düsseldorf(KSC) 15,4 und dem Titelverteidiger Heß(Kehl). In Abwesenheit des Pitelverteidigers KSC holte sich der USC Heidelberg die 4 mal 100 m der Männer in 43.2 vor dem Usc Freiburg(43,5) und dem TV Schwetzingen (43,8), während der USc Freiburg über 4 mal 100 m in 3:17,3 Min. eine gute Zeit laufen mußte um den zum Schluß mächtig aufkom- menden VfR Mannheim(3:19, 1) zu schlagen. Die MTG-Staffel belegte in 3:22,2 den vier- ten Platz vor der TSG 78 Heidelberg. Schwächer waren die Leistungen im Weitsprung, den Reichenbach Büh) mit 6,84 m vor Merkle(Sd Kirchheim) 6,82 m, Schwarz(MTC) mit 6.65 m und dem ehema- ligen Neckarhauser Paul Frei(jetzt Usc Freiburg) 6,60 m gewann. Im Hochsprung setzte sich Wilhelm Bleier(US Feidel- berg), der zum Olympiakader zählt, mit 1,90 m vor seinem Vereinskameraden Wolf mit 1,86 durch, während Titelverteidiger De- Witz(MTC) mit 1.83 m den dritten Platz schaffte. Den Stabhochsprung gewann Alt- meister Julius Schneider Pforzheim wieder mit 4 m. Dieter Herr und Klaus Müller Heide MTC) belegten mit persönlichen Bestleistungen von 3,70 m und 3,60 m die beiden nächsten Plätze. H. M. Die Begegnung mit BC Troisdorf bewies es: Waldiofs Box- unioren feli noeh viel E ahrung Glatte 5:15-Niederlage/ Um ein Mit der Verpflichtung der Junioren- mannschaft des BC Troisdorf 48 hatte der SV Waldhof einen guten Griff getan. Der Ge- danke, dem eigenen Nachwuchs einmal Ge- legenheit zu geben, sein Können an einem starken Gegner zu erproben, karm nur ge- lobt werden. Daß es am Samstagabend in der Waldhof- Sporthalle eine 5:15 Niederlage gab, war ohne Bedeutung. Den Gästen merkte man eine gute Schule an. Ihr Auftreten im Ring verriet Erfahrung, etwas, was die Waldhöfer sich erst aneignen müssen. Ueber- ragender Mann der Gäste war Fliegen- gewichtler Reimschüssel. Aber auch Mitschke und Jung imponierten durch gute Kämpfe. Ein schwacher Punkt. war nicht in der Mannschaft. Der Waldhöfer Nachwuchs schlug sich so gut es ging. Hilbert, Dietz und Dummer II verkörperten Talente, die bei vorsichtigem Aufbau ein Versprechen für die Zukunft bilden könnte. Der Rest braucht Zeit und Kämpfe, um Erfahrung sammeln zu kön- nen. Der gute Wille allein konnte es diesmal natürlich nicht schaffen, wenn man auch allen Kämpfern bestätigen kann, daß sie sich gut hielten. Dabei war die Eröffnung keineswegs ver- heißungsvoll. Sie stellte sogar ein Novum für Mannheim dar, leider ein negatives. Der Gästeomnibus war frühzeitig zur Stelle und bereits um 18.30 Uhr standen die Paarungen fest. Es hätte also pünktlich um 19 Uhr be- gonnen werden können, wenn ein Ringarzt dagewesen wäre. Bis 20 Uhr blieb das Be- mühen der Waldhöfer, einen Arzt zu er- reichen, ohne Erfolg. So wurde das Geld für die Eintrittskarten zurückbezahlt und man stand vor der peinlichen Aufgabe, die Trois- dorfer ohne Kampf wieder nach Hause zu- rückschicken zu müssen. Doch nach 20.30 Uhr Haar hätte man den Gegner ohne Kampf wieder zurückschicken müssen stand Dr. Reichert zur Verfügung und die Veranstaltung wurde damit im letzten Augenblick gerettet. Unter Ringrichter Hel- mut Pfirmann gab es eine ganze Reihe prächtiger Kämpfe, die mit der mißglückten Einleitung wieder versöhnten. Ergebnisse(Waldhof zuerst genannt): Jugend-Einlagekämpfe: Bantamgewicht: Hil- bert Punktsieger über Knetsch; Halbmittel- gewicht: Haydn verliert nach Punkten gegen Kuhnke II. Junioren: Federgewicht: Keller ver- liert nach Punkten gegen Grützenbach; Hofmann gegen Schmitz III unentschieden; Fliegengewicht: Malchow IV(Ac weinheim als Gast) verliert nach Punkten in der 1. Runde gegen Reimschüssel; Leichtgewicht: Dummer II Punktsieger gegen Bornheim; Halbweltergewicht: Dietz Punktsieger über Linden; Schwaiger verliert durch Abbruch in der 2. Runde gegen Mitschke; Welter⸗ gewicht: Hochhaus verliert durch Aufgabe in der 3. Runde gegen Jung; Halbmittel- gewicht: Niessen verliert durch Aufgabe in der 2. Runde gegen Schmidt II; Mittel- gewicht: Wagner verliert nach Punkten gegen Schmidt I; Halbschwergewicht: Röder verliert nach Punkten gegen Röhrig.* Nach 0: 2-Rückstand noch klar gewonnen: SC badische ffleiste: det N- d ugend Im Entscheidungsspiel unterlag der SV Waldhof mit 2:5(1:2) Toren Vor etwa 1000 Zuschauern standen sich am Samstag erneut die Anwärter auf die Badische A-Jugend- Meisterschaft, die Elf des KSC und die des SV Waldhof, im Wieslocher Wald- Stadion gegenüber, nachdem sich beide Mannschaften im Entscheidungsspiel trotz Verlängerung mit 2:2 getrennt hatten. Die Blau- Schwarzen verzeichneten bald eine leichte Ueberlegenheit und kreuzten laufend im Karlsruher Strafraum auf. Es wurde auch herzhaft geschossen, doch Keller im KSC-Tor hielt ausgezeichnet. In der 15. Mi- nute fiel Waldhofs Führungstreffer, als der Mannheimer Linksaußen eine Steilvorlage aufnahm, diese zur Mitte weiterleitete und Weinberger am herauslaufenden Torwart zum 1:0 für Waldhof einschogß. Als dann Weprich in der 18. Minute auf 2:0 erhöhte, glaubte jeder an einen Sieg der Mannheimer Jungen. Aber Wild konnte für den KSc noch vor der Pause durch Verwandlung eines Handelfmeters den Anschlußtreffer erzielen. Die zweite Halbzeit brachte eine un- erwartete Wende. Nach fünf Minuten war aus der Waldhof-Führung eine KSC-Füh- rung geworden mit Toren von Nagel und Wild. Dies brachte Nervosität in die vorher so sichere Mannheimer Deckung. Einen er- neuten Elfmeter verschoß der KSC. Immer wieder versuchte sich die Waldhof- Jugend freizumachen und selbst Angriffe vorzutra- gen. Aber die KSC-qugend gab das Heft nicht mehr aus der Hand. Nagel erhöhte auf 2:4 und Wild war der Schütze des fünften Tores, das die Niederlage der tapferen Wald- höfer endgültig besiegelte. Auch der End- spurt der Blau- Schwarzen konnte keine Aenderung des Resultates mehr bringen. ZWEI TITEL. holte Rosel Nitsch von der Post-Sd für Mannheim. Nachdem sie sich am Samstag die Meisterschaft über 200 m in 26,2 gesichert hatte, gewann sie am Sonn- tagvormittag den Titel über 400 m in 39,1 Sekunden. Foto: Gayer Keine Anderungen an der Spitze der Handball- Verbandsklasse In der nordbadischen Handballverbands- liga setzten sich die drei Tabellenersten, Birkenau, Ketsch und Seckenheim, sicher durch, so daß es an der Spitze keine Ver- änderungen gab. Birkenau fertigte auf eige- nem Platz die KSC- Handballer mit 11:6 Ab, Ketsch kehrte aus Brühl mit einem 14:5. Erfolg zurück und Seckenheim gewann beim abstiegsbedrohten Beiertheim mit 17:10. Grötzingen verbesserte sich um zwei Plätze auf Rang 4 durch einen 9:8-Sieg über Knie- lingen. Rintheim unterlag auf eigenem Platz seinem alten Widersacher Durlach mit 9:11. Handbah-Ergebnisse Südoberlig a: SG St. Leon— TSV Rot 11:9 TSV Zirndorf— TSV Ansbach 921 TB Eßlingen— FA Göppingen 10:11 TSV Zuffenhausen— IV Weilstetten 17:12 Badische Verbandsliga: TSV Rintheim— Turnerschaft Durlach 9:11 TV Brühl— TSG Ketsch 3•14 TSV Birkenau— KSC Karlsruhe 11:7 TSV Grötzingen— TV Knielingen 9:8 Tus Beiertheim— 98 Seckenheim 10:17 TSV Birkenau 15 13 1 1 223141 273 71S Ketsch 15 12 0 3 221117 24:6 98 Seckenheim 14 11 1 2 1771129 2 TSV Grötzingen 15 8 1 6 146.159 17:13 TV Edingen 13 8 0 5 117:116 16:10 Tschft. Durlach 13 71 0 0 Karlsruher SC 15 6 0 9 144.174 12:18 TV Enielingen 13 3 1 9 125:149 7:19 Tschft. Beiertheim 15 3 0 12 141:204 6:24 TV Brühl 15 3 0 12 130:184 6:26 TV Großsachsen 14 2 0 12 113:172 4.24 Bezirksklasse: 99 Seckenheim— S Ulvesheim 5:8 SG Hohensachsen— HSV Hockenheim 12:9 TG Laudenbach— TV Hemsbach 17:9 09 Weinheim— 62 Weinheim 4:12 VfL Neckarau— VfR Mannheim 3:6 TSG Plankstadt— FT Heidelberg 162 Kreisklasse A: 64 Schwetzingen— Spvgg. Sandhofen 10:9 SO Käfertal— TSV Viernheim 18:8 800-m- Weltrekord der Frauen Gleich zweimal wurde der Weltrekord im 800-m-Lauf der Frauen am Sonntag beim Internationalen Leichtathletiksportfest im Moskauer Lenin-Stadion unterboten. Lud milla Schewzowa-Lysenko siegte in 2:04, 3 Minuten vor der Koreanerin Sim Kim-dan in 2:04,5 Min. Den bisherigen Weltrekord hielt seit 1955 Nina Otkalenko mti 2:05,0 Minuten. Sie war die erste, die der neuen, völlig erschöpft ins Ziel kommenden Welt⸗ rekordläuferin gratulierte. Ludmilla Schew- zowa-Lysenko mußte nach ihrem Sieg erst einmal in den Sanitätsraum gebracht wer⸗ den, ehe sie die Ovationen des Publikums entgegennehmen konnte. Hamburg verteidigte Golf-Pokal Zum dritten Male hintereinander ge- Wann der Hamburger Golf-Club den Club- Pokal von Deutschland. Im Endspiel schlug die Mannschaft Lampert, Tissies, Monika Möller, Peter Möller, Huckfeld und Ber- lage den Braunschweiger GC mit 9:3. Be- reits nach den Viererspielen am vormittag führte der Titelverteidiger mit 3:1. Er baute diesen Vorsprung dann sicher aus. In den Einzelergebnissen wurde die Begegnung Bruns Lampert halbiert und TissiesRern endete 1 auf. Jeder dritte Stumpen-Raucher raucht BURGER Warum? Dank umfangreicher Tabakvorràte kamm BURGER es sich leisten, nur von den besten ſabakernten zu kaufen. lst die Ernte einma nicht gut, kauft BURGER kein Kilo Tabak. Diesen Vorteil hat der Raucher! B Urg er Stumpen— n Fedde 5 1 70— 70 — 1 9 Nee N 0 1 0 7 n eee MMI ,. e, W N ö 0 WI 10ů0 eee, 2 „ Der Meistgerauchte n N ee Nd N fed e 1 1 00 10 5 e ö ü 1 1 ö ö 4 N N 4 1 . 4 1 1 5 0 N Belte 8 MANNTTETMHER MORGEN * Montag, 4. Juli 1960/ Nr. 151 8 Kilometerlange Fahrzeugschlangen Darmstadt. Der plötzlich einsetzende Urlaubs- und Wochenendverkehr hat am Samstag auf der Autobahn Frankfurt Mannheim zu teilweise chaotischen Stok- kungen geführt, so daß die Verkehrspolizei Verschiedentlich die kilometerlangen Fahr- zeugschlangen von der Autobahn auf Land- straßen umleiten mußte. Wie die Verkehrs- Großbrand im Odenwald sechs Gebäude eingeäschert Kirch-Brombach(Odenwald). Bei einem roßfeuer in der Odenwaldgemeinde Kirch- Brombach im Kreis Erbach sind in der Nacht zum Samstag sechs Gebäude eingeäschert und ein siebentes erheblich beschädigt wor- den. Wie die Polizei in Erbach mitteilte, wird der Schaden auf 160 000 Mark geschätzt. Die Ursache des Brandes, der in dem Haus eines Priseurs ausbrach, ist noch nicht bekannt. 1e Flammen hatten auf zwei Scheunen und Zwei Stallgebäude benachbarter Bauernhöfe und auf die Werkstatt eines Polsterers über- gegriffen, die alle bis auf die Grundmauern Abbrannten. Außerdem entstand beträcht- cher Schaden am Wohnhaus des Polsterers. Sportflieger tödlich abgestürzt Stuttgart. Ueber dem Stuttgarter Ver- Kkehrsflughafen ist am Samstagabend ein Sportflugzeug kurz nach dem Start abge- stürzt und ausgebrannt. Der 37 Jahre alte Pilot starb vier Stunden nach seiner Ein- lieferung ins Krankenhaus. Seine einige Jahre ältere Begleiterin, die ebenfalls einen Flugschein besitzt, schwebt noch in Lebens- gefahr. Wie Augenzeugen beobachteten, hatte der Motor des Tiefdeckers vom tschecho- Slowakischen Baumuster„Sokol“ in etwa 30 Meter Höhe plötzlich ausgesetzt. Straßenbahnen zusammengestoßen KRecklinghausen. Bei einem Zusammen- stoß von zwei Straßenbahnen wurden am Samstagmorgen in Recklinghausen 17 Per- sonen verletzt. Bis auf fünf konnten sie nach ambulanter Behandlung aus dem Kranken- haus entlassen werden. Die Polizei nimmt an, daß die elektrische Weiche falsch geschaltet Wurde, so daß die Bahnen auf dasselbe Gleis gerieten. i Brandstiftung gestanden 0 Kaufbeuren. Der Großbrand im Kauf- beurener Rathaus am 20. Juni ist vorsätzlich gelegt worden. Wie die Kriminalpolizei in Kaufbeuren am Samstag mitteilte, hat der 33jährige Verwaltungsassistent und Kassie- rer Ignaz Heel aus Kaufbeuren gestanden, er habe das Rathaus angezündet, um Unter- schlagungen zu vertuschen. . Einjähriges Kind entführt Mönchen- Gladbach. Fieberhaft fahndet die Polizei in der ganzen Bundesrepublik nach der 27j;jährigen Serviererin Sonja Gertrud Strutz, die am Freitag in Mönchen-Gladbach 5 en injährigen Hans-Günter Bierbaum ent- führt hat. Die Kriminalpolizei Mönchen- Gladbach vermutet, daß Frau Strutz mit dem Kind in die Sowjetzone will, wo ihr geschiedener Mann und ihre Eltern wohnen. Verkehrschaos auf der Autobahn zwischen Frankfurt und Mannheim bereitschaft Darmstadt mitteilte, brachten zahlreiche Unfälle und der Engpaß an einer Grohbßb austelle den Wagenstrom oft gänzlich zum Erliegen. Bei Frankfurt war ein Personenwagen aus Hettstadt(Sowjetzone) von einem Sattel- schlepper gerammt und völlig zertrümmert auf eine Böschung geschleudert worden. Der Fahrer des Pkxw und seine beiden kleinen Töchter wurden schwer verletzt in ein Frankfurter Krankenhaus gebracht.— Bei Gernsheim im Kreis Groß-Gerau war beim Auffahren auf einen anderen agen ein Personenauto in Flammen geraten und ausgebrannt. Uber die Gesamtzahl der Un- rälle auf dem Autobahnteilstück Frank- furt Mannheim liegen noch keine endgül- tigen Angaben vor. Ein Toter und ein Schwerverletzter waren am Samstag die Opfer eines Ver- kehrsunfalls auf einem schienengleichen Bahnübergang auf der Bundesstraße 2 bei Unterkotzau im Kreis Hof. Wie die Land- polizei Bayreuth am Sonntag mitteilte, wollte der 50 jährige eiter einer Kaufflof- filiale mit seinem Wagen trotz der auf rot geschalteten Warnanlage über die Schienen fahren und war dabei mit einem Güterzug zusammengestoßen. Bei dem Zusammenprall wurde der Fahrer aus dem Wagen geschleu- dert und erlitt tödliche Verletzungen. Sein Mitfahrer, ein Zahnarzt, wurde schwer ver- letzt. Auf der Autobahn Frankfurt Köln geriet am Sonntagmorgen bei Kelsterbach ein Per- sonenwagen beim Uberholen in hoher Ge- schwindigkeit ins Schleudern und überschlug sich. Von den vier Insasen des Wagens, zwei Ehepaare aus Langenfeld, wurden der 59jäh- rige Fahrer und ein 41 Jahre alter Mann aus dem Wagen geschleudert. Sie, waren auf der Stelle tot. Die Ehefrauen wurden schwer Verletzt. „Es waren schöne Tage“ Totgeglaubte kehrten heim/ Drei Tage auf einsamem Bauernhof Brunsbüttelkoog. Lustig in den Tag hin- ein lebten zwei junge Brunsbüttelkooger drei Tage lang auf einem einsamen Bauerngehöft an der Unterelbe, währends ihre Angehö- rigen ihren vermeintlichen Tod beweinten und die Boote der Wasserschutzpolizei auf der Elbe nach den„Leichen“ suchten Der 23 Jahre alte Seemann Herbert Witt- rock war— wie wir bereits berichteten— zusammen mit dem 14 jährigen Schüler Holger Duck am Dienstag von Büttel aus mit einem Kahn an das niedersächsische Elbufer zum Aalfang gefahren. Als die beiden nicht wie erwartet am Abend zurückkehrten, kürchteten ihre Angehörigen wegen eines aufgekommenen schweren Nordweststurms das Schlimmste. Die Wasserschutzpolizei wurde alarmiert und eine große Suchaktion eingeleitet. Aber die beiden jungen Leute Was Während die ungewöhnliche kühle Wit- terung in weiten Teilen Deutschlands an- hält, kletterte zum erstenmal in diesem Sommer das Quecksilber in vielen Teilen Italiens kräftig über die 30-Grad-Marke. Rom, Neapel, Sizilien und Sardinien hielten am Wochenende mit 33 bis 35 Grad die Spitze. * Der große Sommerferienauszug der Pa- riser hat am Samstag seinen ersten dies- jährigen Höhepunkt erreicht. Die Behörden schätzen, das bis Sonntagabend etwa ein Fünftel der Bevölkerung der Seine-Metro- pole die Mauern der Stadt verlassen hat. * In weiten Teilen der westlichen Welt, be- sonders in Schweden, den USA und Groß- britannien, ist eine ständige Zunahme der Jugendkriminalität zu beobachten. Die glei- che Erscheinung wurde aber auch in minde- blieben verschwunden. Die Polizei nahm schließlich an, daß sie in dem Sturm mit dem Kahn gekentert und ertrunken waren. Die Zeitungen meldeten den Tod der beiden. Währenddessen hatten die Vermißten bei einem Bauern Unterschlupf gesucht, weil sie die Rückfahrt über die vom Sturm aufge- wühlte Unterelbe nicht wagten. Der Bauer Sab ihnen trockenes Zeug, verpflegte sie und ließ sie im Heuschober schlafen. Das gefiel ihnen offenbar so gut, daß sie erst am Freitag nach Haus zurückfuhren. „Es Waren schöne Tage“, sagte der 23jäh- rige in Brunsbüttelkoog.„Wir haben fast die ganze Zeit mit dem Hofhund gespielt.“ Auf die Frage, warum er denn nicht seine Ange- hörigen über seinen Verbleib verständigt habe, wußte er keine Antwort. Ehemaliger SS-Standartenführer verhaftet Mitverantwortlich für die Liquidierung des Warschauer Ghettos Hamburg. Der ehemalige SS-Standarten- führer Dr. Ludwig Hahn wurde am Freitag- abend in seiner Hamburger Wohnung unter dem dringenden Verdacht verhaftet, wäh- rend der letzten Kriegsjahre an Massen- erschießungen von Juden in Polen beteiligt gewesen zu sein. Dr. Hahn wird außerdem beschuldigt, mitverantwortlich für die Liqui- dierung des Warschauer Ghettos zu sein. Er soll vorübergehend Chef des Sicherheits- dienstes in Warschau gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft in Hamburg hatte sich bereits vor längerer Zeit mit dem„Fall Ludwig Hahn“ beschäftigt. Eine Verjährung der Verbrechen, die Hahn von israelischer Seite vorgeworfen werden, wurde damit unterbrochen. Die Hamburger Staatsanwalt- schaft hatte die Zentralstelle der Landes- justizverwaltungen zur Aufklärung von NS- Verbrechen beauftragt, neue Ermittlungen zu führen. Die israelische Jad-Wa-Schem-Gedächt- nisstiftung in Jerusalem hatte über den israelischen Rundfunk mehrfach alle Ueber- lebenden des Warschauer Ghettos aufgefor- dert, Informationen über den ehemaligen SS-Standartenführer Dr. Ludwig Hahn zu sammeln und sie der Stiftung zu über- mitteln. Großfahndung eingeleitet München. Das bayerische Landeskriminal- amt hat eine Großfahndung nach dem 48jäh- rigen, ehemaligen SsS-Obersturmführer Wer- ner Schönemann eingeleitet, der in Verdacht steht, während des Krieges an Massen- erschießungen beteiligt gewesen zu sein. Wie die Kriminalpolizei am Samstag in München mitteilte, soll Schönemann, der bis vor kur- zem in Köln noch als Kaufmann tätig war, inzwischen aber spurlos verschwand, Chef einer Sondereinheit gewesen sein, die für Massenerschießungen in der Sowjetunion verantwortlich gemacht wird. Die Polizei nimmt an, daß Schönemann durch Angehörige sonst noch gescha g stens zwölf anderen Ländern festgestellt, unter ihnen die Bundesrepublik, Belgien und Jugoslawien. Dies geht aus einem Be- richt der Vereinten Nationen über Ur- sprung, Vorbeugung und Behandlung der Jugendkriminalität hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde. * Vier Arbeiter sind in dem spanischen Dorf Canfranc durch die von einem Blitz- schlag ausgelöste Explosion einer Dynamit- ladung ums Leben gekommen. Vier weitere wurden verletzt. * Mehr als 1000 Sowietbürger aus der Ka- bardo-Balkarischen autonomen Sowjietrepu- blik wollen versuchen, den 5076 Meter ho- hen Elbrus im Kaukasus zu besteigen. Wie Radio Moskau meldet, wollen sie in vier Gruppen zu je 250 Touristen in einer Woche mit der Besteigung beginnen. Sie würde einen„Weltrekord“ im Massenbergsteigen bedeuten. * Vier Mitglieder einer Schülergruppe aus der tschechischen Stadt Caslav sind nach Mitteilung der tschechischen Agentur Ceteka vom Samstag bei einem Schneesturm im Tatra-Gebirge ums Leben gekommen. Ein Londoner Richter weigerte sich am Freitag, einen Gebißabdruck. den ein Dieb in einem großen Stück Käse hinterlassen hatte, als schlüssiges Beweismaterial zu ak- zeptieren und sprach den 18jährigen Arbei- ter Terence John Ambrose frei. Der Richter widersprach einem Experten von Scotland Vard, der erklärte, Gebißabdrücke gehör- ten in die gleiche Kategorie als Beweismate- rial Wie Fingerabdrücke. von inzwischen ebenfalls festgenommenen ehemaligen Angehörigen dieses Kommandos gewarnt worden ist. Feldwebel erstochen aufgefunden Augsburg. Der 49 jährige Feldwebel der amerikanischen Armee, Edward P. Krupo- wWiez, ist in der Nacht zum Samstag erstochen im Badezimmer seiner Wohnung in Augsburg aufgefunden worden. Wie ein Sprecher der amerikanischen Armee mittteilte, war Kru- powiez von seiner Frau entdeckt worden, als sie nach einem Besuch bei Nachbarn nach Hause zurückgekehrt war. Die Leiche wies sieben Stichwunden in der Brust und vier im Rücken auf. Frau Krupowiez wurde mit einem Nervenschock ins Krankenhaus ge- bracht. Uber das Motiv der Tat ist noch nichts bekannt. Standgerichtsprozeß Ansbach. Für den ehemaligen Komman- dierenden General des 13. SS- Armeekorps, Max Simon, haben am Freitag im sogenann- ten Standgerichts-Prozegß vor dem Ans- bacher Schwurgericht neun Zeugen günstig ausgesagt. Es waren fast ausschlie glich Offiziere aus der Umgebung des SS-Gene- rals. 5 Dreizehnjähriger Brandstifter Sendenhorst(Kreis Beckum). Als fünf- fachen Brandstifter ermittelte die Kriminal- polizei Beckum in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizeihauptstelle Münster den drei- zehnjährigen Sohn eines Bauern in Senden- horst(Westfalen). Als Motiv für die Brand- stifktungen gab der Junge an, er habe„Feuer sehen“ wollen. Mit Röntgen-Preis ausgezeichnet Gießen. Der englische Physiker und neu- ernannte geschäftsführende Generaldirektor des europaischen Kernforschungszentrums (Cern) in Genf, J. B. Adams, wurde bei der 350-Jahr-Feier der Justus-Liebig- Universität in Gießen mit dem neugestifteten Röntgen- Preis für hervorragende Arbeiten in der strahlenphysikalischen und gischen Forschung ausgezeichnet. Damit sol- len seine Verdienste als Leiter einer Gruppe europäischer Physiker gewürdigt werden, die in dem Genfer Forschungszentrum das Pro- tonen-Synchrotron, den größten Teilchen- beschleuniger der Welt, erbaut hat. Der Preis, der zum erstenmal vergeben wurde, ist mit 5000 Mark dotiert. 215 Jahre TH Braunschweig Braunschweig. Das 215jährige Bestehen der Technischen Hochschule Braunschweig, der ältesten ihrer Art Deutschlands, wurde am Samstag mit einem akademischen Festakt in der Aula der Hochschule begangen. Gleich- zeitig wurde das 50jährige Bestehen der TH Breslau gefeiert, deren Patenhochschule die TH Braunschweig ist. An dem Festakt nah- men zahlreiche Persönlichkeiten des öffent- lichen Lebens, der Wissenschaft und der In- dustrie teil, darunter Bundesverkehrs- minister Seebohm und der niedersächsische Landtagspräsident Karl Olfers. Familienanseigen 5 J f Wir geben unsere Vermählung bekannt Claus Hasenfuß Ursula Hasenfußb geb. Probst Mannheim NMhm.-Neuhermsheim Schwetzinger Platz 7 8 Hermsheimer Straße 54 5 Kirchliche Trauung: Dienstag, den 5. Juli 1960 um 10 Uhr, in der Heilig-Geist-Kirche 8— N Wir haben geheiratet Walter Raupach Renate Raupach geb. Beuermann Mannheim Oetinghausen 387 N 6, 16 über Herford 1 5 2 Hartnäckiger Katarrh Asthma. Bronchitis- Husten da hilft Silphoscalin das 8 über 3 Jahr- zehnten i. d. Praxis bewährte sinnvolle Spezialprä- parat auf pflanzl. Basis. Wirkt schleimlösend, ent- zündungshemmend, kräftigt Atmungsgewebe u. Ner- 1 ven.— Ein wertvolles Aufbau- u. Stärkungsmittel.- Zuverlässig, nachhaltig, unschädlich. Orig.-Packg. DM 3.05 Kur- packg. 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Bekanntmachungen Iflentliche Ausschreibung von Oberbaudrbeiten Die Bauarbeiten für die Schwellenerneuerung und schienenauswechs- lung mit teilweiser Bettungserneuerung im Gleis K-Hagsfeld-Karlsruhe Rbf., km 1,9 bis 2,5 und 2,85 bis 3,85 sowie Gleisauswechslung mit teil- Weiser Bettungserneuerung im Gleis Karlsruhe Rbf.-K- Hagsfeld, km 1,2 bis 1,6 und 1,82 bis 2,20 sollen im Wege der öffentlichen Ausschreibung vergeben werden. Die Ausschreibungsunterlagen können ab sofort, soweit der Vorrat reicht, gegen Erstattung von 2,— DM beim Bundesbetriebsamt Karlsruhe in Karlsruhe, Bahnhofsplatz la, 2. Stock, Zimmer 31, abgeholt werden. Für die Vergabe kommen nur solche Firmen in Fragen, die derartige Arbeiten nachweislich bereits ausgeführt haben und die Gewähr für eine einwandfreie Ausführung bieten. 8 Die Eröffnung der Angebote findet am 14. Juli 1960, um 10.00 Uhr, vormittags, in Gegenwart der erschienenen Bieter statt. Jeder Kauf eine wirkliche Gelegenheit! 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Vom Ministerpräsidenten wer- den durch ein Glückwunschschreiben und ein künstlerisch gestaltetes Gedenkblatt Ehe- paare geehrt, die das Fest der Goldenen(50- jährigen), Diamantenen(60 jährigen), Eiser- nen(65 jährigen) und Kupfernen(70jährigen) Hochzeit begehen. Altersjubilare bekommen bei Vollendung des 90. und 100. Lebensjahres ein Glückwunschschreiben. Der Ministerprä- sident gewährt bedürftigen Jubilaren außer- dem eine Ehrengabe der Landesregierung. Die Auszeichnung von Eltern bei der Geburt ihres siebten Kindes bleibt dem Bundesprä- sidenten vorbehalten. Die Bestimmungen der Landesregierung enthalten eine Reihe Grundsätze, nach denen geehrte Jubilare ihren dauernden Wohnsitz in Baden- Württemberg haben, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und einer Ehrung würdig sein müssen. Anträge auf Ehrung bei Die außergewöhnliche, mit allen guten Eigenschaften— und dazu mit viel Kaltpreß- Sonnenblumenöl Voll wert- Fettnahrung aus dem Reformhaus Ehe- und Altersjubiläen bittet die Stadtver- waltung unter Vorlage des Familienbuches so rechtzeitig zu stellen, daß sie spätestens drei Wochen vor dem Jubiläumstag dem Staats- ministerium vorliegen. Anmeldeort für Mann- heim- Innenstadt ist das Rathaus, Zimmer 202; für die Vororte sind es die Gemeindesekre- tariate. Anträge auf Ehrung von Eltern an- lählich der Geburt des siebten Kindes können nur auf dem Rathaus gestellt werden. Die Stadtverwaltung bittet die Bevölkerung, sie von bevorstehenden Jubiläen im Verwand- ten- und Bekanntenkreis rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. 0 Rütli-Schwur auf dem Waldhof: „Wir wollen frei sein, wie die Väter waren..“ Mitreisende Wilhelm-Tell-Premiere der Freilichtbühne/ Guter Besuch bei kühlem, klarem Wetter „Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Ge- fahr. Wir wollen frei sein wie die Väter waren, eher den Tod als in der Knechtschaft leben. Wir wollen trauen auf den nöchsten Gott und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.“ Auf der einsamen Rodungslichtung des Rütli erklang der feierliche Schwur der Männer aus Schwyz, Uri und Unterwalden, die im Fackelsckein in der Runde und hangaufwärts standen, während ein spätes Alpenglühen das Eisgebirge in rotes Licht tauchte. Eine Szene, die ihre letzte Höhe adus den miterlittenen Bildern der Not, Drangsal, Erbitterung und Schmach eines Volkes erfährt. In brucklosem sick stei- gerndem Spiel hatte die Wilhelm-Tell- Aufführung der Freilichtbühne zu dieser Höhe des Erlebens geführt. Unter einem sternklaren kühlen Himmel fand am Samstag die Premiere statt, die elfte seit Einführung der Sommerfestspiele.„Wilhelm Tell“ wurde, um es gleich vorweg zu sagen, zum Glanzstück all dieser Spiele. Mit ungebrochener Erlebniskraft und Hingabe, mit leidenschaftlicher Aussage und angemessenem edlen Pathos, mit konzen- trierter und gepflegter Sprache wurden die Laiendarsteller Schillers Schauspiel gerecht, das, wenn es auch durch seine Dramatik und den volkstümlichen Gegensatz von Bösem und siegreich Gutem anspricht, dennoch vom dichterischen Wort her gewaltige Anforde- rungen an eine Laienbühne stellt und durch Ungeschicklichkeit leicht zu Fall gebracht Werden kann. Willi Rechner hat das Schauspiel Fried- rich von Schillers für die Freilichtbühne be- arbeitet, mit wohlbedachter Schonung aller längst in die Volkssprache eingegangenen Redewendungen und Weisheiten. Vor allem hat er den Schluß gestrafft und die Szene mit Parricida, dem Kaisermörder, gestrichen. Das Bühnenbild, von Francesco Carlà glück- lich gestaltet, fügt zwanglos Bild an Bild in der Runde vom Stauffacher- und Tellhaus über die berggekrönte baumbestandene Mitte zu Zwing-Uri und Fürsthaus. Unter der Regie von Walter Zehnbauer mit Assistenz von Willi Rechner brachten die Laienspieler ihre Begabung zu bewunderns- werter Entfaltung. Walter Zehnbauer selbst, schon von Statur her prädestiniert für diese Rolle(wie auch vor zwei Jahren für die des Götz), verkörperte den Wilhelm Tell, der „am mächtigsten allein“ ist, in seiner ganzen Geradheit und Lauterkeit und in seinem er- schütterndem Vaterschmerz. Einen eiskalten zynischen Hermann Geßler gestaltete Albert Heine, Norbert Petri als Werner Stauffacher, Hans Otto Fluhr als Arnold von Melchtal, Willi Wunderli als Walter Fürst fesselten in Es begann in einem Haus in M3 Die Mannheimer Gewerbeschule wird in diesen Tagen 125 Jahre alt Seit Juni 1835 hat Mannheim eine Ge- werbeschule. Das Haus M 3, 5, in dem diese Anstalt vor nunmehr 125 Jahren eröffnet wurde, war gleichzeitig das erste Mann- dimer städtische Schulgebäude. Natürlich bestanden Volksschulen und : ach höhere Schulen schon zuvor. Schon 1587, als Mannheim noch ein Dorf war, wird von einem„Schulmeister“ berichtet. Wir fin- den auch 1672 das reformierte„Pädagogium“, 1737 die katholische Jesuitenschule in der „kalten Gasse“ und 1770 eine lutherische La- teinschule, deren Besucherzahl übrigens so klein war, daß die Prüfungen gelegentlich „mangels Schüler“ ausfallen mußten. All diese Schulen, von der„Armenschule“ abge- sehen, die von total unbemittelten Kindern besucht wurde, trugen konfessionellen Cha- rakter und die Schulgebäude, so das evan- gelische Schulhaus in R 2 neben der Konkor- dienkirche und die katholische Volksschule in L 1 gehörten den betreffenden Religions- gemeinschaften. So blieb es bis 1870. An der 1335 errichteten Gewerbeschule finden wir unter den ersten zwei Lehrern den Oberingenieur und Bauinspektor Fried- rich Dyckerhoff jun., einen bekannten Mann- heimer Architekten, nach dessen Plänen unter anderem die evangelische Schule in R 2 erbaut wurde unc zu dessen Aufgaben auch die Verwaltung der städtischen Anlagen als Assistent Zeyhers gehörte. Der Unter- richtsplan der Schule war schon in den ersten Jahren sehr umfangreich. Die Schüler wur- den im Aufsatz, Freihand- und Ornament- zeichnen, praktischem Rechnen, Geometrie und geometrischem Zeichnen, industrieller Wirtschaftslehre, technischer Chemie und Physik, Architektur und Maschinenzeichnen unterrichtet. Die Wahl der Fächer weist dar- auf hin, daß die Lehrlinge in erster Linie technischen Berufen angehörten. Tatsächlich war der Schulbesuch nur den Maurern, Steinhauern, Zimmerleuten, Schreinern, Schlossern, Spenglern, Glasern, Tünchern und Hafnern zur unbedingten Pflicht ge- macht. Die Lehrlinge der übrigen Gewerbe konnten vom Besuch befreit werden. Die Zahl der Schüler wird erstmals im Schuljahr 1872/73 bekannt. Sie betrug damals 344, da- von allerdings nur 138 in allen Unterrichts- kächern. Im Jahre 1880 siedelte die Gewerbeschule in das Schloß über und blieb dort solange, bis sie Räume im Haus N 6, 4 erhielt. Zuvor war schon die Trennung in Fachklassen erfolgt. 1895 kam eine weitere Aenderung des Unter- richtsplanes. Der seitherige Sonntagsunter- richt fiel weg. Auch in den Abendstunden wurde nicht mehr unterrichtet. Die Stadt- verwaltung maß schon damals nicht nur der Heranbildung, sondern auch der Weiterbil- dung gewerblicher Kräfte großen Wert bei. An der Gewerbeschule wurde nämlich nicht nur der handwerkliche Nachwuchs zu tüch- tigen Gesellen herangebildet, vielmehr be- reiteten sich dort auch die Gesellen in Son- derkursen auf die Meisterprüfung vor, wäh- rend sich Jungmeister durch Vorträge auf dem Laufenden hielten. Auch die Ausbildung junger Kunstge- Werbler ließ sich die Gewerbeschule ange- legen sein und veranstaltete für sie Kurse im Tonmodellieren, im Figuren- und Akt- zeichnen und in der Dekorationsmalerei. Als die Mannheimer Gewerbeschule im Jahre 1906 in die zur Feier des 300jährigen Stadtjqubiläums errichtete Kurfürst-Fried- rich-Schule umsiedelte, war ihre Schülerzahl auf 1 326 gestiegen. 23 Lehrkräfte unterrich- teten dort hauptsächlich oder nebenamtlich. Im Laufe der Zeit erfolgten verschiedene strukturelle Umschichtungen. Die stetig wach- sende Schülerzahl machte eine Dezentrali- sierung notwendig. So entstanden zuerst zwei, dann im Jahre 1920 drei und schließ- lich 1959 vier Gewerbeschulen. Die Zahl der Schüler an allen vier Gewerbeschulen be- trug nach dem Stand vom 15. November 1959 6 136, diejenige der Lehrer 121. Ein Meilenstein in der 125 jährigen Ge- schichte der Mannheimer Gewerbeschule war die Fertigstellung des ersten Schulgebäudes des geplanten Gewerbeschulzentrums, in dem die Gewerbeschule II untergebracht ist. vs meisterlichem mitreißendem Zusammenwir- ken. Den greisen Freiherrn von Attinghausen erfühlte Adam Zehnbauer, der Vater Wal- ter Zehnbauers, mit feinem leisem Spiel. Frisch und fröhlich agierte die kleine Aenne Sellmann als Tells Knabe. Ria Sturm und Sophie Greim an der ehelichen Seite von Stauffacher zum Teil sowie Ruth Wunderli als Berta von Brunneck fügten sich trefflich in das Ensemble. Unter den Nebenrollen fiel Wolf Reinhardt als Hirte Kuoni auf. Die Volksszenen in ihrem natürlich heiteren, er- bitterten oder erschrecktem Gewoge ver- rieten die kundige Führung. Und nicht zu vergessen die drei prächtigen Pferde des Reitervereins! Die stilechten Kostüme und Requisiten hat in immenser Arbeit Rudibert Frank ent- worfen und geschaffen. Unter Mitwirkung des Männergesangvereins„Sängerlust“, Hillenbrand jubiliert Ein rheinischer Küchenmeister Im„Habereckl am Ring“(U 6, 8) feiert heute Martin Hillenbrand nicht nur seinen 50. Geburtstag, sondern auch das Silberjubi- läum als Küchenmeister. Auf Wanderschaft hatte er— auch im Ausland— die prak- tischen Kenntnisse und Erfahrungen gesam- melt, die den Mannheimern nun schon seit 20 Jahren zugute kommen. Seit zwölf Jah- ren sitzt Hillenbrand am Ring— früher „Wittelsbacher Hof“ und seit 1956 im„Haber- eckl am Ring“. Der„Feuerio“, die Schwim- mergarde, die AH des VfR und viele andere Vereinigungen zählen zu seinen treuen Stammgästen. In Anerkennung seiner viel- seitigen Erfahrungen wurde der Jubilar be- reits vor Jahren in die Prüfungskommission der Handelskammer berufen. r „Bayerische“ Blaskapelle Kühner a uf Fest-Reisen Musiker in bayerischer Tracht mit fun- kelnagelneuem Adlerflaum am grünen Hut trafen sich am Samstagnachmittag im Hauptbahnhof. Die Blaskapelle Franz Küh- ner rüstete sich zur Fahrt nach Frankfurt. Für ein Trachtenfest aus Anlaß des goldenen Jubilz des GTV Edelweiß wurde sie als Festkapelle verpflichtet. r- einer Bläsergruppe des Nationaltheaters und der Trommler des Spielmannszuges Blau-Weiß gestalteten Rudibert Frank und Willi Rechner das Musik arrangement, Sein Tonbandeinsatz allerdings scheint zuweilen, Wenn Wort und Spiel ganz entrückten, etwas problematisch: die Technik zerreist und dämpft das zuvor unmittelbar Erlebte. Für die Masken zeichnete Arthur Henne, für die Beleuchtung Erwin Erné, für die Tontechnik Dieter Bulster verantwortlich. Vor Beginn des Spiels, nach Begrüßung der Gäste mit städtischer Prominenz(so Bürgermeister i. R. Trumpfheller) durch Ge- schäftsführer W. Heyer, hatte Verkehrs- direktor Dr. Vogel seine nun schon seit Jah- ren bewährte Liebe zu dieser Kunststätte bekundet als der wohl einzigen deutschen Freilichtbühne, die ohne behördliche finan- zielle Unterstützung sich allein aus der Bür- gerschaft zu solcher Blüte entwickelt hat. Die ungeheure Liebe und Begeisterungs- fähigkeit aller Spieler und Helfer, die er würdigte, spürten auch die Premierengäste mit dankbarem Herzen. Ak Gutbehütete Erstkläßler Polizei steht Posten Auf die Bitte des Elternbeirats der ersten Volksschulklasse der Feudenheimschule hat sich das Polizeirevier bereiterklärt, den ge- fährlichen Hauptstraßenübergang zur Schule der Erstkläßler überwachen zu lassen. Bis- her stand dort nur zu Beginn und Ende der normalen Unterrichtszeit jeweils ein Beam- ter. Die Eltern der Schülerinnen und Schü- ler der ersten Klassen werden deshalb ge- beten, die Kinder so zur Schule zu schicken, daß sie etwa zehn Minuten vor dem jewei- ligen Unterrichtsbeginn den Hauptstraßen- übergang passieren, da die Ueberwachung eine Viertelstunde vor dem durch die Schul- leitung an das Polizeirevier bekanntgege- benen Unterrichtsbeginn einsetzt und jeweils eine Viertelstunde nach dem Unterrichts- schluß wieder beendet wird. Diesem Ent- gegenkommen des Feudenheimer Polizei- reviers werden sicher alle Eltern besonders der noch verkehrsunsicheren Schulanfänger besonderen Dank wissen, nachdem schon mehrfach mahnend auf diesen besonderen Gefahrenherd hingewiesen wurde, der end- gültig wohl nur durch eine Blinklichtanlage ganz beseitigt werden kann. Aber bis zu diesem Zeitpunkt sind wenigstens nun die Kleinsten in der Obhut der Polizei. hama Sportlicher Wettkampf in Tüll und Frack „Blau-Weiß“-Club Mannheim veranstaltete Tanzturnier und Sommernachtsball Gutbesucht war das Amateurtanzturnier und der Sommernachtsball des Gesellschafts- und Tanzsportelubs„Blau-Weiß“ im Fest- saal der Amicitia. 30 in Tüll und Organza gehüllte Damen und ebensoviele Herren in festlichem Schwarz stellten sich dem Publi- kum mit tiefen Verbeugungen vor. Zur Be- grüßung und als Dank für die Teilnahme am Amateurtanzturnier überreichten Vertre- ter des„Blau-Weiß!-Clubs jeder Dame fünf leuchtend rote Nelken. Clubchef Gerhard Wolf begrüßte die Gäste und Besucher, die aus vielen Städten in Süddeutschland nach Mannheim gekommen waren. Mit einem stilvollen Wiener Walzer verabschiedeten sich die Turnierpaare, um kurz darauf vor- schriftsmäßig in Leistungsklassen eingeteilt, ihre tänzerischen Künste miteinander zu messen. Turnierleiter Karl Pfister rief zu- erst— und genau nach Zeitplan— die zehn Paare der D-Klasse auf. Mit 58 Punkten er- tanzte sich das Paar Gries/ Münch vom Blau- Weiß-Club Darmstadt hinter dem Sieger- paar Hebel Harder(Rot-Weiß. Marburg) 56 Punkte den zweiten Platz. Dritte in der D- Klasse wurden die Paare Gürtler/ Grün vom Rheingold-Casino Mannheim und Rück- brodt/ Hartmann vom gastgebenden Club mit je 62 Punkten. Neun Paare kämpften um den Lorbeer in der C-Klasse. Sieger wurden mit 56 Punkten die Kölner Jansen/ Broer vor Het- Mehr Auswahl bei den Baccwaren Der Rückgang im Brotverbrauch, eine Er- scheinung, die im großen Zusammenhang gesehen bereits seit der Jahrhundertwende zu beobachten ist, hat sich in jüngster Zeit merklich verlangsamt. Diesen für die Wer- bung günstigen Zeitpunkt will nun das ein- heimische Bäckerhandwerk nutzen, mit einer umfangreichen Aktion seine Innungsmit- glieder auf Möglichkeiten der Betriebsratio- nalisierung aufmerksam machen und damit dem Verbraucher dienen. Zu diesem Zweck werden in der Zeit vom 4. bis 14. Juli in der Mühle der Firma Ed. Kauffmann Söhne, Kurzfachkurse für die Herstellung von Weiß- gebäck, Spezialbroten und anderer Back- waren durchgeführt. Dies geschieht im Rahmen einer auf das ganze Bundesgebiet ausgedehnten, bereits seit zwei Jahren laufenden Unternehmung, zu der sich die Firmen Werner& Pfleiderer, Backofen und Maschinen, Stuttgart, und die Deutsche Arkady, Backhilfsmittel, Hannover, jeweils mit den örtlichen Interessenten ver- binden. Wie anderwärts, wird auch in Mann- heim bei den Kursen zur Demonstration eine moderne Backwerkstatt nach dem Prinzip„Von der Siebmaschine bis zum Backofen“ aufgebaut, die den Teilnehmern den gesamten Arbeitsgang einer zeitgemäß eingerichteten Werkstatt verdeutlicht. Die Unterstützung der Bäckergenossenschaft und der Bäckerinnung Mannheim sowie der Firma Brown, Boveri& Cie., die ihre Tief- Kurzfachkurse für Bäcker dienen der Betriebsrationalisierung kühleinrichtungen vorführt, ist hierbei ge- geben. Zu diesen erstmals in Mannheim veran- stalteten Kursen sind rund 1 500 Bäcker- meister aus Stadt und Land, aus dem Oden- wald und der Pfalz eingeladen worden. Die bisherigen Anmeldungen lassen vermuten, daß sich etwa 400 Betriebe beteiligen. Die Rationalisierungsvorschläge sollen keines- wegs auf eine Uniformierung des Backwerks hinauslaufen; vielmehr will man ein reiche res Angebot an Backwaren anstreben und auch auf optischem Wege dem Käufer neuen Anreiz zum Kauf bieten. Neben den prak- tischen Vorführungen, die von Fachleuten kostenlos getätigt werden, stehen den Kurs- teilnehmern Experten zur Verfügung, die Ratschläge für das Studium der Verbraucher- wünsche erteilen. Sowohl hinsichtlich der Brotsorten wie der Backverfahren ist größte Reichhaltigkeit angestrebt; Vorträge über Brotfehler und ihre Vermeidung wie auch Filmvorführungen und Diskussionen berei- chern das Programm. Neben den Innungs- mitgliedern sind auch die interessierten Schüler und Schülerinnen der Gewerbe- und der Haushaltungsschulen eingeladen. Um auswärtigen Teilnehmern entgegen- zukommen, hat man außer den Zweitages- lehrgängen auch eintägige Kurse eingerichtet. Alle Lehrgänge finden in den beiden Wochen zwischen dem 4. und 14. Juli, jeweils mon- tags bis donnerstags täglich von 14.30 bis 18.30 Uhr beziehungsweise(bei den ein- tägigen Kursen) 19 Uhr statt.-mann tig Roeske(Blau-Weiß Mannheim) mit 58 Punkten. Dritte wurden wiederum zwei Paare mit je 65 Punkten: Herr und Frau Abel vom Blau-Weiß Darmstadt und Stier“ Reichrath vom Blau-Weiß Mannheim. In der B-Klasse starteten nur vier Teilnehmer. Erste wurden Herr und Frau Faust aus Er- langen mit 33 Punkten vor dem Ehepaar Böhm aus Offenbach(41 Punkte). Tänzerische Spitzenleistungen zeigte das Siegerpaar der A-Klasse Riesinger/ Günther (Blau-Weiß Mannheim). Besonders der Fox- trott des von Tanzlehrer Leo Helm trainier- ten Paares begeisterte das fachkundige Pu- blikum. Riesinger“ Günther siegten mit 19 Punkten. Knapp abgeschlagen erreichte das ausgezeichnete Paar GrunauLenz aus Of- kenbach mit 21 Punkten den zweiten Platz. Dritte wurden Zierlein /Käs mit 26,5 Punk- ten. Das zweite startende A-Klasse-Paar des gastgebenden Clubs Herr und Frau Der- scheid konnte sich unter sieben„Rivalen“ den vierten Platz erobern. Zu den Klängen der Kapelle Wiedemann zeigten die Sieger der A-Klasse fröhliche Schautänze. No. Termine Verband der Heimkehrer: Der für 5. Juli, 20 Uhr, im Eichbaum, P 5, vorgesehene Dia- ericht über Toulon wird verlegt. Termin wird noch bekanntgegeben. Nächste Sprechstunde 12 Nordbadische Jäger vereinigung: 4. Juli, 20.00 Uhr,„Kleiner Rosengarten“, U 6, 19, Zusam- menkunft. Club„Graf Folke Bernadotte“: 4. Juli, D 4, Nr. 15, 20 Uhr,„Das Oekumenische Konzil in protestantischer Sicht“ Or. Nietzschke). Centre d' Etudes Francaises de Mannheim: 4. Juli, 20 Uhr, L 5, 2, Vortrag von Madame Rumpler„L' Architecture romane en Auvergne“, dazu Lichtbilder. VOS: 4. Juli, 17 bis 18 Uhr, Rathaus E 3, Zimmer 5, Sprechstunde. Deutsche Postgewerkschaft: 4. Juli, 16 Uhr, Kantine des Postamts Mannheim 1. Zusammen- kunft der Ruhestandsbeamten und Rentner. „Geschlechtsreife— Geschlechtserziehung“, Thema eines Ausspracheabends es Stadt- zugendamtes am 4. Juli, 20 Uhr. im Filmsaal Albrecht-Dürer-Schule(für alle Käfertal- Schulen). Internationaler Jugendelub Mannheim-Lud- wigshafen 4. Juli, 19.30 Uhr, K 2, 10.„Politische Grundsätze“. Wir gratulieren! Johann Bechtler, Mann- heim, Rheinhäuserstraße 83, wird 78 Jahre alt. Anna Rebel b. Sartori, Mannheim, J 4a, 3, voll- endet das 87. Lebensjahr. Wohin gehen wir? Montag, 4. Juli Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Belsazar“(Miete S, freier Ver- kauf): Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete B, Halbgr. II, Th.-G. Gr. B, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, keine Vorstellung. Filme: Planken, Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Nalast:„Der Admiral“; Alhambra: „Hubertusjagd“; Universum:„Dort wo der Berghof steht“; Royal:„Mit den Waffen einer Frau“; Kurbel:„Patrouille des Todes“; Capitol: „Duell in der Sonne“; Alster:„Kaninchenfalle“; Abendstudio im City:„Ludwig II.“; Schauburg: „Die Piratenkönigin“; Scala:„Honeymoon“. trinken Sie doch E. den fettzehrenden Bus De Er entschigelct u. fördert dle Gesundheit! 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Nach langer mit großer Geduld ertragener Krankheit verschied unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Tochter, Schwiegertochter, Schwägerin und Tante, Frau Erna Gerstner geb. Heim im Alter von 50 Jahren. Wer sie gekannt, weis was wir verloren. Mhm.-Wallstadt, den 4. Juli 1960 Alemannenstraße 27 Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung siehe Bestattungskalender. Unser lieber, treusorgender Vater, Schwiegervater und Opa, . Vinzens Münch hat uns am 1. Juli 1960 im Alter von 73 Jahren für immer verlassen. Mannheim, den 4. Juli 1960 früher Kleine Riedstraße 9 In 8 tller rauer: wini Galmbacher und Frau Else geb. Münch Harald und Roland Ernst Münch und Frau Paula geb. Germann Heinrich Hartmann und Frau Mina geb. Münch Heinrich Unangst und Frau Hilde geb. Münch Enkel und Urenkel Beerdigung: 4. Juli, 14 Uhr, in Bofsheim bei Osterburken. Für die mir erwiesene herzliche und wohltuende Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Hinscheiden meiner Lebens- gefährtin, Frau + 2 Ria Kistner danke ich herzlichst. Mannheim, den 4. Juli 1960 Heinrich Kistner Bestattungen in Mannheim Montag, den 4. Juli 1960 1 Zeit Hauptfriedhof i r ,. 10.00 Köllner, Albert, Stamitzstraße 23 ᷣͤ V Schiller, Ludwig, Untermühlaustraße 134. 11.00 Ehmann, Luise, Heinrich-Lanz-Straße 111 11.30 Krematorium Rink, Elisabeth, Feudenheim, Ziethenstraße 49. 13.30 Munz, Karl, Sandhofen, Ziegelgasse 27 14.00 Rehbold, Susanna, Lindenhofstraße 334 14.30 Ott, Ludwig, Neckarvorlandstraße 11 153.00 Friedhof Neckarau Wilbs, Karl, Luisenstraße 5 14.00 Friedhof Friedrichsfeld 5 14.00 Fehrle, Christiana, Hirtenbrunnenstraße 9 13 atttgetent von der Priechorverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr Gott der Herr hat am 2. Juli 1960 meinen lieben Bruder, unseren Oberst a. D. Wilhelm Knobelspies Der Entschlafene hat an beiden Weltkriegen teilgenommen. Von seiner langen russischen Gefangenschaft konnte er sich aber nicht Ir tiefer rauer: Martin Knobelspies und Anverwandte Geschwister Behringer Die Beerdigung findet auf Wunsch des Verstorbenen am Mittwoch, 6. Juli, vormittags kerngesund ins hohe tier nur mit gesundem Stottwechself Deshelb regelmäßig Marienbader Fillen Entlestet den Darm, erhält schlank, hilft Le. der und Galle, schadet nie in Apoth. 1.95 und 3.50 Nur echt mit dem Doppelbalkenkreuz vom Kreuzbrunnen in Marienbad! uoMENKR SU AENscHALEN ovnverwöstlich und preiswert ein Schmuckstöck för hr Heim und Garten, liefert August Renschler BGQUumdte rialien MANNHEIM Schimperstraße 30-42 Fernsprecher 80.-Nr. 5 41 01 sind heilbar. Die altbewährte, tiefwirkende Anunalin- Salbe wirkt schnell und nachhaltig juckreiz- und schmerzstillend. In all. Apothek. Anuvalin-Sesellscheft, Abt. 227 Düsseldorf, Golzheimer Straße GCesckſtsanseigen SLTRANSPORTE u-. UMZUGdE Theuwissen, Max-Joseph-Straße 24 Telefon 5 14 62 Beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Rudolf Neubrand wurde uns herzliche und aufrichtige Anteèeilnahme entgegen- gebracht. Dafür unseren tiefempfundenen Dank. Ebenso für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Besonderen Dank Herrn Dr. Schmid für seine ärztliche Betreuung, Herrn Vikar Eichhorn für die tröstlichen Worte, sowie der Direktion und Belegschaft der Firma Th. Gold- schmidt AG., dem Turnverein 1896 Rheinau und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.- Rheinau, den 4. Juli 1960 Stengelhofstraße 10 Klara Neubrand und Kinder Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heim- gang meines lieben Mannes, Prof. Dr. Rudolf Schreck und für das ehrenvolle Gedenken an seiner letzten Ruhestätte, sage ich hiermit allen meinen herzlichen Dank. Mhm.-Feudenheim, den 4. Juli 1960 Scheffelstraße 30 Im Namen der Angehörigen: Maria Schreck Wenn Krankenschutz- dann DR! 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Juli 1960/ Nr. 151 Die alte Dame qgof Schatzsuche Tonkred Dorsts„Gesellschaft im Herbst“ im Nationalthecter Mannheim orqgufgeföhrt Geschrieben„im Auftrag des National- theaters und auf Anregung des Dramatur- gischen Kollegiums der Stadt Mannheim“: „Gesellschaft im Herbst“ von Tankred Dorst. Nach Simmels„Schulfreund“ ist dies das zweite Stück, aus dem Mannheimer Wettbewerb hervorgegangen ist. Im Kleinen Haus des Nationaltheaters erlebte es jetzt seine Uraufführung. das * Der Autor, Tankred Dorst, ist 35 Jahre alt und hat die„einschlà Fächer(Ger- manistik, Theater wissenschaft und Kunst- geschichte) studiert. Sein besonderes Inter- esse galt bislang der Marionettenbühne, doch hat er schon im März dieses Jahres durch seine einaktige Farce„Die Kurve“ in Lübeck auf dem Gebiet des„großen“ Theaters von sich reden machen. Auch seine weiteren Pläne zielen ja wohl auf- die Bretter, die die Welt bedeuten, ab. Seine„Gesellschaft im Herbst“ nennt er schlicht ein Stück“. Im Mittelpunkt stehen eine alte Dame und ein noch(wesentlich) Alteres Schlog. Beide gehören zusammen. „Ich verteidige“, sagt die alte Dame, die Gräfin Athalie de Villars-Brancas,„diese viel zu breiten Treppen, diese weitläufigen Gänge, diese unpraktischen Räume, denn sie zwingen den, der darin herumgeht, zur Ge- lIassenheit.“ Das Schloß ist ihre Welt, und obgleich sie weiß, daß diese Welt längst vergangen ist, hält sie doch fest an der „kleinlichen, genauen Etikette, die Euch Sagt, wie Ihr Euch zu bewegen, wie Ihr zu essen, zu reden und zu sterben habt— denn ohne diese Regel seid Ihr klein, häßlich, bös- Artig, eitel“. Sie verachtet unsere Freiheit, verteidigt„überholte Vorurteile“, Namen und Herkunft.„Diese Räume zwingen Eure Stimmen zum Gespräch— draußen sind Eure Stimmen ein Geschwätz. Ich verteidige mit diesen Mauern alles, was Eurer Freiheit verhaßgt ist!“ Es steht— man sieht es— die Gräfin Villars-Brancas in bewußtem Gegensatz zur Zeit, in der sie leben muß(dem zwanzigsten Jahrhundert nämlich). Das hat mitunter den Anflug tragischer Größe, doch geht es Tankred Dorst keineswegs um eine Demon- stration für längst Vergangenes. Zwar kom- men unsere typischen Zeitgenossen nicht eben sehr gut weg bei ihm, es ist aber auch die Gräfin eine etwas„sonderbare alte Dame“, und daß sie scheitert in ihrem Hof- ken und Wünschen, erregt nur wenig Mit- gefühl. Das Schloß ist verschuldet und muß eigentlich verkauft werden. Da erscheint als „rettender Engel“ ein Bibliothekar, der in Büchern und Plänen den Nachweis gefunden zu haben glaubt, daß der in früheren Jahr- hunderten angeblich geplünderte Familien- schatz der Villars-Brancas unter der Halle des Schlosses vergraben sein muß. Diese auch durch die Presse geisternde Nachricht hat Kultur-Chronik Der dies zährige Literaturpreis der„Fédéra- tion pour la Literature Moderne“ in Höhe von 500 französischen Franken(425 Mark) wurde dem 22 Jahre alten deutschen Lyriker Reiner Uthoff für seinen in Oesterreich erschienenen Lyrikband„Nekrolog eines Pfeiles“ verliehen (Europäischer Verlag, Wien). Der baden- württembergische Kultusminister Dr. Gerhard Storz ist nach den Vereinigten Staaten abgeflogen, wo er bis zum 15. August an der Sommeruniversität Middlebury im Staate Vermont während eines panamerikani- schen Zwischensemesters für moderne Sprache Vorlesungen über deutsche Literatur halten Wird. Dr. Günther Rennerts Inszenierung von Mo- zarts„Don Giovanni“— seine erste Arbeit in Glyndebourne als Intendant dieses Hauses— wurde mit begeistertem Beifall als Höhepunkt dieser Saison begrüßt. Die„Times“ nennt diese Don-Giovanni- Inszenierung die beste aller Operninszenierungen in Glyndebourne“. Vor Allem sei sie stimmlich und regiemäßig so un- gewöhnlich ausgewogen gewesen. Besonders erfolgreich war das Trio Donna Anna Joan Sutherland), Donna Elvira(Ilva Ligabue) und Zerlina(Mirella Freni). Der Don Giovanni Selbst(Ernest Blanc) war ein Virtuose der Nuancen, der Leporello(Geraint Evans) von höchster Klasse,„aus einer Familie etwas an- rüchiger tierkämpfer stammend“, wie die „Times“ schreibt. Die musikalische Gestaltung, die in den Händen des englischen Dirigenten John Pritchard lag, wird von der„Times“ mit keinem Wort erwähnt und wurde auch all- gemein als der schwächste Teil der Inszenierung angesehen. weitreichende, groteske Folgen: denn es gräbt nicht nur der Bibliothekar sich in die Fundamente ein, es kommen von überall her Arbeiter, Goldsucher, herbei, die unter der Anleitung eines gerissenen Bauunterneh- mers tiefe Stollen unter das Schloß treiben. Werden dabei auch die Mauern vissig, 80 jubelt doch die Gräfin:„Wir graben aus der Tiefe unserer Vergangenheit ein neues Leben heraus: Ein Leben, das wieder ein Fest sein wird— mit seinem Glanz, mit seiner Schön- heit. Unsere Uhren werden nicht mehr still- stehen. Es wird nicht mehr regnen in unser Dach. Es wird niemand mehr kommen und unsere Welt kaufen wollen wie ein un- brauchbares Möbelstück.“ Was tut's, daß die Gräfin nur noch zwi- schen Erdhaufen Tee trinken kann, daß in ihrer„heiligen Halle“ ein Baubüro aufge- schlagen ist, daß sie mit einem Male von lauter„Arbeitern“ umgeben ist, Menschen, die sie nicht versteht, vor denen sie sich fürchtet, die sie aber duldet, weil sie sie braucht. Sie alle stehen ja unter dem Bann des großen menschlichen Wunschtraums: einen Schatz zu finden. Als man endlich eine Truhe zutage fördert, läßt die Gräfin sie aufstellen, als sei's eine Reliquie. Hinein- schauen jedoch darf einstweilen niemand, auch sie selbst nicht, denn sie hat Angst— Angst vor einer möglichen Enttäuschung. Und in der Tat: die Kiste ist leer, der selige Gemahl der Gräfin hat den Schatz längst verkauft, was man aus einem Gespräch zwi- schen der Gräfin und einem mysteriösen „fremden Herrn“(dem damaligen Käufer) erfährt. Da zieht sich die Gräfin mit der Ge- bärde des endgültigen Abschiednehmens auf ihr Zimmer zurück. Und es verkündet der Diener:„Madame ist tot!“ * In diesem Stück spukt ein bißchen die „Irre von Chaillot“ herum, und Tankred Dorst leugnet auch den Einfluß Giraudoux' nicht. Eine Komödie mit tragischen Hinter- gründen könnte es sein, eine danse macabre. Das Aufeinanderprallen zweier Welten ent- hält einigen gesellschaftskritischen Zünd- stoff, pointiert durch einen mitunter ge- schliffenen Dialog. Auch formal ist das Spiel in den ver schwimmenden Bezirken von Realität und Irrealität, in dem Einbruch von Elementen der commedia dell'arte recht „interessant“ angelegt— hier aber meldet sich wohl doch schon der erste Einwand: es wird gerade diese Seite nicht deutlich genug, erscheint als formale Spielerei, nicht not- wendig, nicht organisch. Tankred Dorst hat Vielleicht etwas zu viel in sein Stück hinein- gepackt— den falschen Heiligen, der noch im Textbuch steht, hat die Mannheimer Aufführung zwar herausgestrichen, bleiben mußte dagegen der Journalist, der quasi den Teufel vertritt und folgerichtig durch den Kamin hereinkommt und durch den Kamin wieder entfleucht. Auch fehlt es der „Gesellschaft im Herbst“(ein allzu verschlüs- Selter Titel übrigens) an Plastik der Szene wie am Profil der Figuren. Was sich 80 Die Sräfin Athalie de Villors-Brancas Ida Ehre in der Hauptrolle des Stücks„Gesellschaft im Herbst“ von Tankred Dorst, das im Kleinen Haus des Mannheimer Nationaltheaters seine Uraufführung erlebte.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) hübsch liest, gerinnt auf der Bühne nicht immer zur vollen Leiblichkeit. * Allerdings ist wohl die Frage zu stellen, ob die Inszenierung von Heinz Joachim Klein nicht doch zu breit, zu schwer, zu tragisch getönt geraten ist. Das Bühnenbild Paul Walters entspricht durchaus der Forderung des Autors,„trotz genauer, realistischer De- tails den unwirklichen, traumhaften Charak- ter der Vorgänge sichtbar zu machen“. Im Ablauf der Szene dagegen vermißt man das straffende, zuspitzende Element, das sich ver- binden muß mit einer gewissen Transparenz, um aus dem Wirklichen ins Märchenhafte zu kommen, um hinter dem Witz, dem Tragi- komischen die Ansätze zu jener geist- erhellten Poesie aufleuchten zu lassen, wie sie eben die„Irre“ von Giraudoux(der Name ist nun einmal gefallen) so meisterlich trägt. Klein bleibt im Bereich des Gesellschafts- stücks, dessen Milieu er vortrefflich ausmalt, er läßt die„tiefere Bedeutung“ zu sehr nach vorn spielen und hält dafür„Satire und Ironie“ ganz im kaum noch erkennbaren) Hintergrund. Die Hauptrolle ist mit Ida Ehre besetzt. Es ist dies für die älteren Mannheimer eine herzlich begrüßte Wiederbegegnung mit einer Schauspielerin, die von 1927 bis 1931 hier am Nationaltheater wirkte und seit 1945 Inten- dantin der Hamburger Kammerspiele ist. Auch Ida Ehre gibt der Gräfin Villars-Bran- cas weniger den Charme des Französischen mit auf den Weg als vielmehr die Größe einer Frau, die in ihrer stolzen, rückwärts Foto: Zemann gewandten Lebenshaltung von vornherein zum tragischen Ende verurteilt ist. Sie ist liebenswert dabei, daran ist kein Zweifel, und wie sie die Stationen des ihr vorgezeich- neten Weges ausspielt, die Nuancen des Hoffens, Bangens, des Aufbegehrens und Zurückweichens wie des Scheiterns, das ist fürwahr Schauspielkunst von hohem Rang. Um sie herum ein zahlenmäßig großes En- semble: der würdevolle Butler Sartine von Johannes Hönig, der Diener Doiselle Fritz Dühses, der sehenden Auges in sein Unglück springende Notar von Jörg Schleicher. Ihre Gegenspieler: die aufdringlichen Geschäfte- macher Horst Breitenfeld(Costeneau) und Karl Friedrich Dubois), der gefährlich mas- sive Bauunternehmer Walter Potts und seine „Kumpels“ Siegmund Giesecke, Paul Gogel und Georg Montfort. Mit spannkräftiger Agilität stattet Guido von Salis den mephisto- phelischen Journalisten aus. Annemarie Schradiek ist als Aurélie de Béthune-Sully die wahre Zeit- und Altersgenossin der Gräfin. Nicht ganz glücklich wird man über das junge„Liebespaar“— Rosemarie Rey- mann und Karl Worzel entsprechen irgend- wie nicht dem Typus ihrer Rollen. Mit wenigen, aber präzisen Strichen zeichnet Hans Simshäuser das Bild des Bibliothekars. Günther Gube ist der Kriminalkommissar, Heidi Mentz die Magd, Gerhard Ritter der fremde Herr. Das Publikum, anfänglich ein wenig reser- viert, applaudierte am Ende doch Ida Ehre wie dem anwesenden Autor mit schöner Herzlichkeit. Kurt Heinz Serienproduktion von Rabmknoten Zu einer Ausstellung mit Plastiken von Otto Herbert Hajek in der Städtischen Kunsthalle Mannheim Der zeitgenössische französische Denker Alain schrieb einmal:„palper c'est déjà sculpter“(Berühren bedeutet schon Bild- hauen). Diese Feststellung Alains läßt sich noch steigern: am unmittelbarsten erfaßt der Betrachter eine Plastik, wenn er ihre Kon- turen in der hohlen Hand spürt. Bei der an diesem Wochenende in der Mannheimer Kunsthalle eröffneten Ausstellung mit Pla- stiken von Otto Herbert Hajek muß man je- doch auf diesen direkten Kontakt mit dem Werk verzichten, was den Betrachter im er- sten Augenblick bestürzt. Die Plastiken Hajeks sind offensichtlich nur für das Auge geschaffen, sie entziehen sich der Hand. Da das Sehen aber als der am mei- sten vergeistigte Sinn betrachtet wird, sind Hajeks Werke stark in Gefahr, über dem allzu„intellektuellen Spiel“ das ursprüng- liche sinnliche Erleben einzubüßen. Das läßt sich am Beispiel des„Raumknotens 50“ prä- zisieren: Trotz des Schwungs, den diese Pla- stik durch die drohenden, lanzenartigen Zak- ken am oberen Teil des„Bronzegitters“ be- kommt, fehlt die Dynamik, weil die Plastik scheinbar schwerelos, ohne Basis, direkt auf dem Sockel ruht. Der„Raumknoten 50“(den man übrigens lieber Kontrapunkt taufen möchte) wirkt blutleer, Raum und Plastik kämpfen nicht gegeneinander, aber durch- dringen sich auch nicht. Dagegen wächst der schöne turmartige„Raumknoten 25“ orga- nisch aus seiner breiten Basis, wie eine ver-, stümmelte Theatersäule aus einem sie um- gebenden Gerüst. „Raumknoten“ heißen übrigens die mei- sten Bronzeplastiken Hajeks: die gekonnte- sten entwickeln sich wie aus einer Mutter- zelle heraus. Aber die Spannung, die der Titel „Raumknoten“ aufs erste verspricht, wird bei vielen dieser Bronzegefüge, die zumeist von zwei breiten Flächen etwas abrupt hinten und vorne beschränkt werden, stark ge- dämpft: Hajek begnügt sich mit einer oder Z Wei Perspektiven, so daß es dem Betrachter nicht einmal gestattet ist, die Bronzeplatten als räumliche Gebilde zu umschreiten und zu genießen. Das ist natürlich besonders über- raschend bei den großformatigen Plastiken, die eigentlich im Freien stehen sollten. Ha- jek zeigt in der Kunsthalle nur ein einziges Bronzerelief, obwohl gerade diese Richtung für ihn das geeignete Ausdrucksmittel wäre. Der Künstler formt seine Plastiken meist zunächst in Wachs und gießt sie danach in Bronze. Er zieht es auch vor, seine Werke in einer Art unfertigem Zustand zu lassen, so daß das Gefühl der Wandelbarkeit deutlich wird: manchmal ein etwas befremdliches, fili- granartiges Gewebe leerer Zellen, flächig ent- faltet, ohne eigentliche Begrenzung, zerbrech- lich trotz des massiven Materials, manchmal ein labiler Bau, der in langsamem Hinzufügen einzelner Streben konstruiert wurde, aber auf jeden Fall dem Raum gegenüber passiv bleibt. Elegant in ihrem bescheidenen Maßstab, in ihrem Entwurf kühl und aggressiv sind die kakteenhaften„Raumknoten 1 und 2“(aus dem Jahre 1956). Angesichts dieser Ausstel- lung ist die Frage berechtigt: Werden Hajeks Künftige Raumknoten den Künstler zu einem echten funktionellen Gebrauch des Raumes führen? Otto Herbert Hajek, der 1927 geboren wurde, lebt heute in Stuttgart, 1952 bekam er den Förderpreis und ein Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der deut- schen Industrie. Hajek, der früher auch Plastiken aus Holz und Stein schuf, arbeitet seit 1955 hauptsächlich in Bronze. Der Künst- ler wurde in diesem Jahr als Gastdozent an die University of California berufen. Chantal Dubois Fritz Heidingsfeld Ausstellung beim Mannheimer Kunstverein Die Gastfreundschaft, die der 1907 in Danzig geborene Maler Fritz Heidingsfeld vor etwa einem Jahrzehnt schon einmal beim Mannheimer Kunstverein genoß, wurde nun auf eine neue Ausstellung mit rund fünfzig Oel- und Temperabildern des Künstlers im Mannheimer Schloß ausgedehnt. Heidings- feld ist ein vielgereister Landschafter von Temperament; die hier vorliegende Kollek- tion konfrontiert Motive aus seiner Heimat mit Ansichten der Mittelmeerländer(Grie- chenland, Jugoslawien, Italien, Spanien). Stilistisch eine Kunst der Mitte pflegend, jene zur weithin verbindlichen Diktion ge- wordene abstrahierte Gegenständlichkeit, schafft der Maler im Bewußtsein handwerk licher Sicherheit. Die Welt, die er sich an- eignet, gibt er umgeformt wieder: Er stellt die Objekte mit markanten Konturen ins Bild, und nur selten dominiert die Farbe so, daß die Stabilität des Architektonischen ins Wanken gerät. Die großzügige Zusammen- kassung der Einzelheiten jedoch bringt eig Auflösung in flächige Komplexe zuwege, die mehr auf das Wesen als auf das Abbild der jeweiligen Landschaft zielen und in beson- deren Fällen eine ruhige Monumentalität be- Wirken. Die Farbe stützt diese Absicht. Heidings- keld bevorzugt die gewichtigeren Töne der Pa- lette, viel schweres Blau, Violett und Braun. In den Oelbildern gewinnen sie hin und wie- der ein ungebrochenes Leuchten wie in dem gelbbetonten„Wattenmeer“; das andere Ex- trem findet der Beschauer in den Tempera- blättern, wo die Reduzierung auf stumpfe Werte in Zusammenhang mit konzentrierter Abstraktion die anderwärts beobachtete Sicherheit des Zugriffs vermissen läßt. In der Hauptsache operiert der Künstler jedoch mit intensiven, den kraftvollen Ausdruck auch der südlichen Motive bestimmenden Farben. Randthemen sind Stilleben, der„Baby- lonische Turm“ und die figürliche Darstel- lung„Paar“, die sich organisch in die Ge- samtwirkung der Schau einfügen, in den Eindruck von einer gereiften Persönlichkeit im Konzert des vergeistigten gegenständ- lichen Malens. Tr. Kunst in der Kirche Vortrag von Professor Bruno Möller-Lino. Das Gespräch zwischen dem Architekten einer-, dem Maler und dem Bildhauer andererseits muß der künstlerischen Gestal- tung von Sakralbauten vorangehen. Diese These betonte Professor Bruno Müller-Linow von der Technischen Hochschule Darmstadt in seinem Vortrag„Die Kunst im Kirchen- raum“ vor Schülern und Freunden der Mannheimer Kunstschule Rödel zu wieder- holten Malen; sie scheint deshalb keineswegs selbstverständlich zu sein. Der Redner wies auch auf die Gefahren hin, die daraus er- wachsen, daß Architekten und bildende Künstler nicht mehr über die gleiche„Syn- tax“ verfügen, ganz zu schweigen von den Fällen, in denen der letztere sich nachträg- lich als Ausschmücker betätigen darf. Das die jugendliche Hörerschaft berück- sichtigende, pädagogisch angelegte Referat stützte sich auf zahlreiche Lichtbildbeispiele, die Professor Müller-Linow mit festem eige- nem Standpunkt kritisch abhandelte. Daß er dabei seinen eigenen Arbeiten mit selbstver- leugnender Objektivität gegenübertrat, ehrt ihn und dämpfte den Wunsch des Hörers nach einem Korreferenten. Viel scheinbar Gegensätzliches vereinte er in den Forde- rungen, die an den Gestalter sakraler Kunst zu stellen sind: Er hat in der Tradition zu stehen, sich vom prononcierten Individualis- mus fernzuhalten und über dem Streit um gegen- und ungegenständliche Kunst zu ste- hen; denn„man kann nichts erfinden, was in Gottes Welt nicht schon da war“. Das Ergeb- nis der Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Architekten soll den Ein- druck eines„anonymen Teams“ hervorrufen; der Vergleich eines neuen Kirchenfensters mit einem transparenten Gobelin sei als schönstes Kompliment zu werten. Lehrreich war schließlich die Absicht des Redners, einen Eindruck von seiner pädago- gischen Werkstatt zu vermitteln, in der er das Ziel verfolgt, die Resultate künstle- rischen Bildens auf prototypische Formen zurückzuführen. W. H. Der Mann, der Sherlock Holmes ar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle presserechte beim Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 11. Fortsetzung Als die beiden Herren in den Fahrstuhl traten, kanden sie ihn schon besetzt. Es war die elegant gekleidete Dame, die hier war- tete, daß der Fahrstuhl aufsteigen sollte. Rurz nachdem Morris und Mackie das Hotel betreten hatten, war auch sie durch die Drehtür gekommen und war, ohne einen Blick Auf die beiden Herren zu werfen, quer durch die Halle auf den Fahrstuhl zugegangen. Ein Page hatte ihr ein in braunes Pack- Papier eingeschlagenes Bündel nachgetragen, das mit dem gepflegten Aussehen der Dame wenig harmonierte. Sie tat auch so, als ge- Höre es gar nicht zu ihr, und während der Page damit die Treppe hinauflief, war sie sofort in den Fahrstuhl getreten und hier stand sie nun. Ihr Anblick, fand Mackie, war durchaus angenehm. Die Dame roch ausnehmend gut. Mackie wußte nicht, wonach. Es war ein weicher, warmer Duft, der den ganzen Fahr- stuhl erfüllte. Er hätte sich ihr gern bemerk- bar gemacht. Aber es gelang ihm nicht. Die Dame beachtete Mackie gar nicht. Sie hatte unzweifelhaft nur für Flynn Interesse. Morris Flynn fühlte sehr wohl den Blick, der auf ihm ruhte. Unauffällig stellte er sich so, daß er die Dame in einem schmalen Spie- gel an den Seitenwänden der Fahrstuhl- kabine beobachten konnte. Er sah sie dort ungefähr zwölfmal, in der Perspektive immer kleiner werdend, und er sah zwölfmal ihre Augen auf sich gerichtet. Die Dam merkte, daß ihr Benehmen auffiel. Sie blickte jetzt auf Mackie, der sofort über und über er- rötete. Ihm rutschte vor Verlegenheit bei- nahe der Geigenkasten zu Boden. Er wagte den Blick nicht von seinen Stiefelspitzen wiederaufzuheben, bis der Fahrstuhl im zweiten Stockwerk anlangte. Da die Dame keine Anstalten machte, auszusteigen, trat Flynn vor Mackie aus der Tür. Bevor der ihm folgte, versuchte er eine Verbeugung nach der Dame hin. Sie sollte sehr leicht und elegant wirken, aber sie miß- glückte vollkommen. Er stieß dem Fahr- stuhlführer mit dem Geigenkasten vor den Bauch, der Hut fiel ihm aus der Hand, und nachdem er ihn wiederaufgehoben, hatte er die Orientierung verloren; denn er verbeugte sich diesmal vor seinem Freunde Morris. „Pardon, Madame!“ sagte Mackie zu Morris. Die Fahrstuhltür wurde hinter ihnen wieder zugezogen, und beide blieben stehen und sahen dem Fahrstuhl nach. Morris Flynn rührte sich nicht von der Stelle. Mackie sah ihn verwundert an. „Kombiniere“, sagte Flynn. Er meinte sicher die Dame. „Unverdächtig“, sagte Mackie schnell und setzte seinen runden Hut wieder auf. „Stümper!“ urteilte Flynn abfällig und blickte immer noch nach oben. „Hat sie mich angeschaut?“ begann Flynn. Mackie nickte. Wo wollte Morris hinaus? „Also?“ sagte Flynn. „Du hast ihr gefallen“, folgerte Mackie. „Blödsinn“, antwortete Flynn,„du kennst die Frauen nicht und bist zu wenig Fahrstuhl gefahren. Eine Dame blickt einem fremden Herrn im Fahrstuhl niemals ins Gesicht. Im- mer nur daneben, als ob er überhaupt nicht existiere— es sei denn, es liegt ein beson- derer Grund vor. Also Mackie hatte jetzt eine Erleuchtung: „Sie hat dich erkannt!“ „Richtig“, lobte Flynn. Mackie war sehr stolz. Er wechselte das Standbein. „Wer, glaubt sie, wer ich bin?“ fragte Flynn weiter. „Sherlock Holmes“, sagte Mackie, als könne es gar nicht anders möglich sein. Aber Morris Flynn überlegte. „Bist du ganz sicher?“ fragte er dann. „Todsicher“, sagte Mackie im Brustton seiner Ueberzeugung. Morris Flynn sah noch einmal nach der oberen Etage, blickte Mackie wieder an und sagte nur: ö „Na, dann ist es gut!“ Jeder andere hätte aus dem Tonfall her- ausgehört, daß nichts gut, sondern das Gegenteil der Fall sei. Mackie aber nickte strahlend, gab seinem Geigenkasten einen fröhlichen Klaps und folgte Morris den Gang entlang zu ihrem Appartement. Der Fahrstuhl hielt in der dritten Etage, die elegante Dame verließ ihn und ging den mit dicken Teppichen belegten Korridor ent- lang. Ihre Schritte wirkten in ihrer Laut- losigkeit merkwürdig katzenhaft. Vor der Tür 317 blieb sie stehen, blickte noch einmal den Gang hinunter und trat dann, ohne anzuklopfen, ein. In dem Zimmer waren die Jalousien her- abgelassen. Die Dame schaltete darum das Licht ein. Auf dem breiten Doppelbett lag ein Herr. Er schien etwas älter an Jahren, ein gut konservierter Fünfziger etwa. An den Schläfen war das Haar grau meliert, und wenn er nicht in Hemdsärmeln und mit sei- nen Straßenschuhen auf dem seidenen Deck- bett gelegen hätte, so hätte man ihn für einen vornehmen Herrn halten müssen. Aber das war er bestimmt nicht, auch wenn er bei- nahe so aussah. Er hatte den Teppich zu seiner Rechten achtlos mit Asche und Ziga- rettenstummeln bestreut, und dann richtete er sich auch nicht einmal auf, als die vor- nehme Dame eintrat „Allein?“ fragte er nur. Sie nickte wortlos. Lässig zupfte sie sich die Handschuhe von den Händen, jeden Fin- ger einzeln, und sah sich dabei im Zimmer um. Das braune Packpapierpaket lag bereits auf einem Stuhl. Der Page war schneller ge- wesen als der Fahrstuhl. Sie rollte die bei- den Handschuhe zu einem Ball zusammen, den sie etwas in die Luft warf und dann mit der Hand in einen Sessel schlug. „Sie sind nicht angekommen“, sagte sie zu dem Herrn auf dem Bett. Das schien den Herrn zu beunruhigen. Er stützte sich auf die Ellbogen und fragte nervös: „Was?— Warum nicht?“ „Sie sind unterwegs getürmt“, erklärte die Dame gelassen und warf jetzt auch ihre kleine silberne Handtasche in den Sessel. Die Nervosität des älteren Herrn nahm zu. „Polizei?“ fragte er besorgt. „Schlimmer“, entgegnete die Dame, ohne ihm anzublicken. Sie nahm den großen Hut von ihrer Fri- sur, steckte die Hutnadel wieder hinein und ließ ihn dann ebenfalls in den Sessel segeln. Der ältere Herr rührte sich nicht. Da wandte sich die Dame ihm zu. „Sherlock Holmes“, sagte sie so nebenbei. als handele es sich um Mr. Smith oder irgendeinen Monsieur Lèrnan, den sie zufäl- lig auf dem Boulevard getroffen habe. Mit einem Ruck richtete sich der ältere Herr im Bett auf. Er kniff die Augen zusammen. „Sherlock Holmes?“ „Ja“, sagte die Dame leichthin. Sie hatte sich den Gürtel abgeschnallt, den sie auch noch in den Sessel warf. „Und die Koffer?“ fragte der Herr lauernd. „Die sind da.“ „Wo?“ „Hier im Hotel“, erklärte die Dame oben- hin und lächelte. „Gott sei Dank!“ sagte der ältere Herr erleichtert. Doch dann blickte er durch die offene Tür ins Nebenzimmer, wie um sich zu vergewissern, ob dort die Koffer stünden. Da er nichts dergleichen entdecken konmte, sah er die Dame an und fragte zögernd: „Bei dir?“ Die elegante Dame lächelte wieder. Mit ihrem kleinen Fuß, der unter ihrem langen Rock in einem ungeheuer spitzen Lackschuh hervorzüngelte, klopfte sie dreimal leicht auf den Fußboden. „Tiefer“, sagte sie,„bei Sherlock Holmes.“ Sie nahm das braune Paket vom Stuhl. Erregt wollte er aufspringen, doch mit dem gleichen undefinierbaren Lächeln drückte sie ihn wieder aufs Bett zurück. „Du kannst ruhig liegenbleiben.“ Dann griff sie sich eine Schere aus dem Necessaire, das auf dem Nachttisch lag, und begann den Bindfaden auf zuschneiden und das Paket auszuwickeln. Morris Flynn und sein Freund Mackie hat- ten es sich inzwischen bequem gemacht. Das Appartement bestand aus einem großen drei- fenstrigen Salon, nach der Chaussee d'Haecht zu gelegen, und rechts und links anschließend aus je einem Schlafzimmer mit Bad. Es war mit einem angenehmen Luxus ausgestattet. Fortsetzung folgt)