151 in feld eim nun zig im 488 von lek- mat rie- end, Se- ceit, rk- an- tellt ins 80, iris len- 11 die der on- be- 188 Pa- aun. vie- lem Ex- ra- pPfe ter tete In och uck den by- tel Ge- den keit nd- Fr. ten uer tal- iese 20 tadt en- der ler- gs vies er- nde 7 den äg- ick · rat ele, ge- 3 er er- hrt bers bar de- inst 21¹ lis um ste- in eb- lem in- en; ters Als des S0 tle- nen ere Ult, nd. en- err die 2u len. ate, Mit gen auh auf 5 60 Ihl. mit eln mn ire, den ket at- aS ei- cht nd var tet. g7 Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. 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Juli 1960 Rebellen zeigen die kalte Schulter Erst französische Zugeständnisse, dann neue Verhandlungen über Waffenruhe in Algerien Tunis.(AP) Die algerische Exilregierung in Tunis hat am Montag die Fortsetzung der Verhandlungen mit Frankreich über eine Waffenruhe in Algerien von Zugeständ- nissen der französischen Regierung abhängig gemacht. Als Voraussetzung für die Eröffnung von Hauptverhandlungen fordern die algerischen Aufständischen, daß man ihrer Verhandlungsdelegation gestattet, mit den in Frankreich inhaftierten Rebellen- führern in Verbindung zu treten und die Weltpresse und die Oeffentlichkeit über den Verhandlungsverlauf zu unterrichten. Für den Fall, daß Frankreich seine bisherige Haltung ändern und den algerischen Wünschen Rechnung tragen sollte, hat die alge- rische Exilregierung die Entsendung einer neuen Delegation nach Frankreich an- geboten. Ausschlaggebend für diesen Entschluß war ein Bericht des algerischen Un- terhändlers Achmed Boumendjel, der die Vorverhandlungen mit französischen Re- gierungsbeauftragten in Melun bei Paris geführt hat. In einem am Montag veröffentlichten Kommuniqué der Exilregierung heißt es, wenn Frankreich nicht die in der vergange- nen Woche von den algerischen Unterhänd- lern gewünschten Konzessionen erfülle, könne die Entsendung einer Hauptverhand- lungsdelegation„gegenwärtig nichts zur Lösung des Algerienproblems beitragen“. Die von der französischen Regierung„einseitig festgelegten Bedingungen“, so heißt es in dem Kommuniqué, würden die algerische Friedensdelegation„aller Freiheiten be- Verschleppt und zum Tode verurteilt Ein Protest der Bundesregierung vor der Weltöffentlichkeit Von unserer Bonner Redaktion Eonn. Die Bundesregierung protestierte am Montag vor der Weltöffentlichkeit gegen die Verschleppung des 30jährigen Manfred Smolka; der Protest richtet sich gleichzeitig gegen das Todesurteil, das am 5. Mai dieses Jahres vom sowjetzonalen Bezirksgericht Erfurt gegen Smolka wegen Spionage und Sabotage gefällt worden ist. Smolka war an der Zonengrenze auf westdeutschem Gebiet von„Volkspolizisten“ überwältigt und in die Zone verschleppt worden. Ob das Urteil an Smolka bereits vollstreckt worden ist, ist noch ungewiß. Wie ein Sprecher des gesamt- deutschen Ministeriums in Bonn bekannt- gab, steht jedoch fest, daß die Berufung und ein Gnadengesuch abgelehnt worden sind. Smolka hatte in Peisel, Gemeinde Hül- senbusch im oberbergischen Kreis(Bezirk Köln) als Kraftfahrer gearbeitet. Bis 1958 war er Oberleutnant der sowistzonalen Grenzpolizei in Thüringen, die er auf eigenen Wunsch verließ. Als er als abgemusterter Grenzpolizist in der Zone keine Beschäf- tigung erhielt, ging er in den Westen. Seine Familie— Frau und Tochter— mußte er in Titschendorf(Thüringen) zurücklassen. Smolka soll ursprünglich bei der sowjetzona- len Grenzpolizei sehr beliebt gewesen sein, später habe es jedoch„politische Schwierig- keiten“ gegeben. 8 Drei Versuche Smolkas, seine Angehö- rigen in die Bundesrepublik zu bringen, scheiterten. Beim vierten Versuch wurde er gewaltsam in die Zone entführt. Die Bundes- regierung befindet sich im Besitz von Nach- richten, die— wie der Regierungssprecher betonte— den Verdacht bestärken, daß der vierte Treff Smolkas an der Grenze mit sei- ner Frau von einem ehemaligen Angehö- rigen der sowjetzonalen Grenzpolizei an die Pankower Sicherheitsbehörden verraten wor- den ist. Man vermutet, daß dieser sich das Vertrauen von Smolkas Frau erschlichen hatte. Nach Mitteilung des Regierungs- sbechers spielte sich die Verhaftung Smolkas folgendermaßen ab: Smolka hatte nahe der Zonengrenze in Oberfranken seinen Personenwagen ab- gestellt und wartete dort an einem vereinbarten Ort auf Frau und Tochter. Als beide erschienen, ging er ihnen ent- gegen und betrat dabei Zonengebiet. In die- sem Augenblick tauchten aus dem Hinterhalt etwa 30 sowjetzonale Grenzer auf, die das Feuer auf Smolka eröffneten. Verwundet konnte sich dieser auf westliches Gebiet ret- ten, Wo er überwältigt und gewaltsam über die Zonengrenze geschleppt wurde. Nach dem letzten Strafrechtsergänzungs- gesetz Pankows ist für Spionage eine Höchst- strafe von drei Jahren Zuchthaus zulässig. Sabotage kann mit Zuchthaus bis zu 15 Jah- ren bestraft werden, in schweren Fällen kann jedoch auch auf lebenslänglich oder Todesstrafe erkannt werden. In Bonn wird be- zweifelt, daß hier ein Fall von Spionage und Sabotage überhaupt vorliegt, da Smolka lediglich versucht habe, seine Frau und Tochter in den Westen zu bingen. Der Pro- test der Bundesregierung richtet sich daher nicht nur gegen das Todesurteil, sondern auch gegen die Entführung, gegen die Ver- letzung der Menschenrechte und gegen die Verletzung der Hoheitsrechte der Bundes- republik. London protestiert bei Fidel Castro Wegen de Von unserem Korrespondenten London. Eine schriftliche Protestnote We- gen der Beschlagnahme der Shell-Raffinerie durch die kubanische Regierung sandte die pritische Regierung am Montag durch ihren Botschafter in Havanna. Für den Augen- blick plant die britische Regierung keine weiteren Schritte. Sie erwägt zunächst auch nicht, die widerrechtliche Beschlagnahme vor den Haager Schiedsgerichtshof zu brin- gen. Amtlich verlautete am Montag, daß die durch die Beschlagnahme der drei Oelraffi- nerien betroffenen Regierungen von SA, Großbritannien und Holland in ständiger Verbindung sind. Die britische Regierung ist, wie ihr Sprecher am Montag auf Anfragen mit- teilte, noch immer nicht offiziell über die Entlassung des kubanischen Botschafters in London unterrichtet worden. Die britische Regierung erfuhr entgegen diplomatischem Brauch davon nur durch die Presse, ebenso davon, daß der in London sehr geschätzte Botschafter in der argentinischen Botschaft in Havanna Asyl gesucht hat. Der Leiter einer zur Zeit in der Sowjet- zone weilenden Wirtschaftsdelegation aus Kuba, Dr. Antonio Nunez Jimenez, deutete am Montag— wie AP berichtet— in Ost- berlin an, daß die Castro-Regierung diplo- matische Beziehungen zur Sowjetzonen- Regierung wünsche. In einem Vortrag vor Ostberliner Studenten erklärte er nach einer Meldung der Sowjetzonen-Nachrich- tenagentur ADN:„Wir haben erklärt, daß wir diplomatische Beziehungen nicht nur mit der Sowjetunion, sondern auch mit allen sozialistischen Ländern haben wollen. Frondizi in London Die jüngste Entwicklung in Lateiname- rike dürfte im Mittelpunkt der politischen Beratungen stehen, welche der argentinische Staatspräsident Frondizi während seines ofkiziellen viertägigen Staatsbesuches in London führen wird. Er traf mit seiner Gattin und seiner Begleitung, darunter auch der argentinische Außenminister und der Finanzminister, am Montag auf dem Lon- doner Victoria-Bahnhof ein. Seine Londoner 1 Shell-Beschlagnahme/ Anerkennung Pankows durch Kuba? Dr. Werner G. Krug in England Besprechungen gelten außerdem größerer wirtschaftlicher Hilfe durch England. das wohl die ältesten und engsten finanziellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu diesem Südamerikanischen Land hat. Frondizi er- klärte in einer Pressekonferenz, der argen- tinische Botschafter in Israel werde erst wieder auf seinen Posten zurückkehren, wenn Argentinien Genugtuung im Falle Eichmann erhalten habe. rauben, die der Würde und Gleichberech- tigung von Verhandlungspartnern zukämen“. Diese Haltung laufe praktisch auf eine Wei- gerung hinaus, Verhandlungen zu führen. Nachdrücklich wird betont, daß die Art der Verhandlungen zwischen beiden Seiten ver- einbart werden müsse. Die Franzosen wünschten aber, daß die Algerier„aus einem Gefängnis heraus“ verhandelten. In Melun sei von französischer Seite sogar der Ver- such gemacht worden, die künftigen Ver- handlungen„einseitig“ zu organisieren. Jedem gröberen Wunsch der Algerier hätten sich die Franzosen verschlossen. Obwohl die tunesische Regierung die algerische Stellungnahme als„politisch klug und gemäßigt“ bezeichnete und erklärte, daß jetzt General de Gaulle am Zuge sei, zweifeln politische Beobachter an der Möglichkeit einer baldigen Waffenruhe in Algerien. Man gibt sich keinen Illusionen hin, daß die radikaleren Rebellenführer auf den Abbruch der Verhandlungen mit Frankreich drängen werden. Andere Aufständischenführer sehen sich in ihrer Auffassung bestätigt, daß man nur mit Staatspräsident de Gaulle verhan- deln sollte. Sie mißtrauen den übrigen Mit- gliedern der französischen Regierung, die ihrer Meinung nach nur die bedingungslose Kapitulation der Aufständischen wünschen. Eine gewisse Besorgnis macht sich in po- litischen Kreisen in Tunis auch über den wachsenden Einfluß der chinesischen Kom- munisten auf die Rebellenführer bemerk- bar. Man erinnert sich plötzlich an die Rei- sen prominenter algerischer Aufständischer nach Peking in den letzten beiden Jahren und an die Gelder, die dem Budget der Exilregierung von dort zufließen. Anderer- seits verhehlt man sich nicht, daß eine akti- vere Kampfführung der Franzosen in Alge- rien die Verhandlungsposition der algeri- schen Exilregierung erheblich schwächen würde. Die Reaktion in Paris auf die Erklärung der algerischen Exilregierung war zurück- Haltend. Man verwies darauf, daß die Ver- antwortung für die jetzt aufgetretenen Schwierigkeiten den Algeriern zufalle. An- dererseits wurde betont, daß die Tür nicht zugeschlagen sei. Es wird erwartet, daß Staatspräsident Charles de Gaulle in den Reden, die er auf seiner Reise in die Nor- mandie Ende der Woche halten wird, auf die Erklärung der„algerischen Befreiungs- front“ antwortet. Annäherung bei der CDU/ CSU suchte schon seit langem die streitbare DP- Abgeordnete Margot Kalinke. Nachdem sie sich beim letzten DP- Parteitag in Heilbronn nicht mehr so recht durchsetzen onnte, wurde ihre Neigung für die größere Regierungspartei nur nock größer. Inzwischen ist die poli- tische Wahlveruandtschaft, wie man sieht, bis zur Tuchfühlung gediehen. Auf einem Gartenfest im Bonner Bundeshaus sah man Frau Kalinke Arm in Arm mit dem Vor- sitzenden der CSU-Landesgruppe, Hermann Höcherl. Keine Fraktionsschranke trennte ⁊u diesem Zeitpunlet noch die beiden Gesprächspartner: Kurz vorher war Margot Kalinke, zusammen mit zwei Bundesministern und sechs Fraktionskollegen aus der DP aus- und zur CDU übergetreten.(Stehe auch unseren Kommentar auf Seite 2.) Bild: AP Ollenhauer kandidiert für Parteivorsitz Eine Erklärung der SPD zum Parteitag im November Ven unserer Bonner Redaktien Bonn. Erich Ollenhauer wird auf dem Parteitag der SpD im November erneut für den Parteivorsitz kandidieren, erklärte der SPD-Sprecher Franz Barsig am Montag in Bonn. Barsig trat damit Gerüchten ent- gegen, daß Herbert Wehner nach seiner Rede im Bundestag der„‚neue Stern“ oder der „neue Schumacher“ der SPD geworden sei. Der Hinweis Barsigs verdient auch deshalb Beachtung, weil von Berliner Seite in letz- ter Zeit die Möglichkeit angedeutet wurde, Etzel: Weniger Mittel für Wohnungen Der Bundesfinanzminister kündigt Sparmaßnahmen für 1961 an Von unseren Korrespondenten Bonn. Eine Ankündigung des Bundes- finanzministers Etzel, 1961 weniger Mittel als bisher für den sozialen Wohnungsbau und für den Flüchtlingswohnungsbau zur Ver- kügung zu stellen, löste in Bonn einige Ver- wirrung aus. Man rechnet damit, daß Bun- deswohnungsbauminister Lücke wegen die- ser Ankündigung um ein Gespräch mit dem Bundeskanzler nachsuchen wird. Außerdem nimmt man an, daß die Aeußerung Etzels ein Nachspiel am kommenden Freitag in der nächsten Kabinettsitzung haben wird. Der geschäftsführende Parteivorstand der Christ- lichen Demokraten, der am Mittwoch zu- sammentritt, um über die Vorbereitung der Bundestagswahlen zu beraten, wird sich ebenfalls mit der Ansicht des Ministers be- schäftigen, nach der es nicht erforderlich ist, jährlich 590 000 Wohnungen zu bauen, denn 500 000 genügten. Zu den Ankündigungen des Bundes- kinanzministers, daß 1961 weniger Bundes- mittel für den Wohnungsbau ausgegeben werden sollen, erklärte ein Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Etzels Absicht könne nur mit Befremden und Bestürzung zur Kenntnis genommen werden. Schon das zweite Wobnungsbaugesetz sehe eine stetige Verminderung der Bundesmittel vor, die je- doch nach den Versicherungen der Bundes- regierung nicht zu einer Verminderung der Bautätigkeit führen sollten. Wenn der Bun- desfinanzminister nunmehr die Auffassung vertrete, daß 500 000 Wohnungen genügten, so befinde er sich im Widerspruch zum Wil- len des Bundestages, der das zweite Woh- nungsbaugesetz beschlossen habe. Zischen Gesfern und Moroen In Saarbrücken hat sich am Montag die seit längerer Zeit geplante Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie des Saarlandes kon- stituiert. Ein gewisser Anstieg der Staatsausgaben in der Bundesrepublik ist bei steigendem Wohlstand und bei anhaltender Hochkon- junktur mit gewissen Preisauftrieben aus Gründen des sozialen Friedens nicht zu ver- meiden, sagte Bundesfinanzminister Etzel in einem Vortrag in Hamburg. Aufgelöst wurde auf Anordnung des hes- sischen Innenministers der„Verlag für Land- und Forstwirtschaft GmbH“ in Frankfurt, da der Verlag eine Ersatzorganisation des in Hessen am 17. Januar 1958 verbotenen kom- munistischen„Gesamtdeutschen Arbeitskrei- ses der Land- und Forstwirtschaft“(GALF) Sei. Zehn Minister, Parlamentarier und hohe Regierungsbeamte der afrikanischen Staaten Tschad, Föderation Mali, Madagaskar, Da- homey und Djibuti trafen zu einem Besuch der Bundesrepublik ein, Sie wollen Industrie- unternehmen im Ruhrgebiet besuchen und über die Verbesserung der Handelsbeziehun- gen mit der Bundesrepublik sprechen. General Julio Botelho Moniz, der portu- glesische Verteidigungsminister, traf am Montag zu einem Besuch in der Bundesrepu- blik ein. Er wurde von Bundesverteidigungs- minister Strauß und dem Generalinspekteur der Bimgeswebr. Heusinger, begrüßt. Die Verhandlungen der Industriegewerk- schaft Metall und der metallindustriellen Ar- beitgeberverbände über die Verkürzung der Arbeitszeit sowie über Lohn- und Gehalts- erhöhungen, die am 22. Juni in Bad Hom- burg als gescheitert abgebrochen wurden, werden am 7. Juli wieder aufgenommen. Dies teilte die Id Metall am Montag in Frankfurt mit. Die israelische Regierung hat der Zentral- stelle zur Bekämpfung von Naziverbrechen in Ludwigsburg eine Liste von in der Bun- desrepublik lebenden Personen überreicht, die während des Dritten Reiches Verbrechen an Juden begangen haben sollen. Die Liste enthält die Namea von 325 bis 350 Personen. Die französische Regierung hat in Bonn nicht um eine Revision der im Saarvertrag festgelegten Saarkohlelieferungen nach Frankreich nachgesucht. Dies teilte das Aus- wärtige Amt mit. In verschiedenen Berichten sei davon gesprochen worden, daß Frankreich Sowjetischer Raketenversuch Moskau.(dpa) Die Sowjetunion hat einen neuen erfolgreichen Raketenversuch unter- nommen. Wie die sowjetische Nachrichten- agentur TAsS am Montag mitteilte, wurde eine Neun-Stufen-Rakete gestartet, die die oberen atmosphärischen Schichten erkunden Soll. Die Rakete erreichte eine Höhe von 208 Kilometern. An Bord der Rakete waren zwei Hunde und ein Kaninchen. Die Nutzlast einschließlich Instrumente betrug rund 2100 Kilogramm. einen derartigen Schritt erwäge, weil die Franzosen ihre eigene Kohle auf Halden legen müßten. Ergebnislos blieb die Suche nach dem seit dem Wochenende über der Barents-See ver- mißten amerikanischen Aufklärungsflugzeug vom Typ RB-47. Dennoch setzten amerika- nische und norwegische Flugzeuge und Schiffe sowie ein sowjetischer Rettungs- kutter die Suche nach der amerikanischen Maschine und der sechsköpfigen Besatzung fort. Bei Zusammenstößen zwischen Militär und streikenden Arbeitern in Coquilhatville, der Hauptstadt der Aequatorialprovinz des Kongo, gab es eine Reihe Toter und Ver- wundeter. Die Streikenden verlangten höhe- ren Lohn. Ueber die Stadt wurde später eine Ausgangssperre verhängt. Die Zusammen- stöße ereigneten sich, nachdem die von bel- gischen Offizieren kommandierten kongo- lenischen Soldaten von den Demonstranten mit Pfeilen beschossen worden waren. In der Kongohauptstadt Leopoldville demon- strierten am Montag vier Tage nach der Un- abhängigkeitserklärung des Landes, Strei- kende für bessere Bezahlung. Ein Streik der Hafenarbeiter in Dublin hat den gesamten Hafenbetrieb lahmgelegt. Wenn der Konflikt nicht schnell beigelegt wird, werden in dieser Woche voraussichtlich 80 000 Urlauber dadurch betroffen, daß der Schiffsverkehr zwischen Großbritannien und Irland völlig unterbrochen ist. Willy Brandt wünsche nicht nur als Kanz- ler-Kandidat, sondern auch als Kandidat für den Parteivorsitz aufzutreten. Wenner selbst nahm die Sache zum Anlaß, noch ein- mal ausdrücklich zu unterstreichen, sein Entschluß,„als Abgeordneter zu wirken und sich dem Aufbau der Partei zu widmen“, sei wohl begründet. Der Sprecher der SpD be- tonte, es steht mit absoluter Sicherheit fest, daß für den Parteivorsitz Ollenhauer kandi- dieren wird. Bau neuer Hochschulen empfiehlt der Deutsche Wissenschaftsrat Düsseldorf.(dpa) Mit dem Ausbau und Neubau wissenschaftlicher Hochschulen be- schäftigte sich die 77. Konferenz der Kultus- minister der Länder in Bonn. Auf einer Pressekonferenz sagte am Montag der nord- rhein- westfälische Kultusminister Werner Schütz in Düsseldorf, daß ein Gutachten des Deutschen Wissenschaftsrates zu dieser Frage im Rohentwurf vorliege. Soweit es sich bis- her übersehen lasse, werde der Wissen- schaftsrat vorschlagen, mehrere wissenschaft- liche Hochschulen zu errichten. Ueber ihre 5 hat die Konferenz noch nicht be- raten. Die Konferenz kam überein, die Kapazi- tät der Ingenieurschulen um 40 Prozent zu erhöhen. Außerdem halten es die Minister für notwendig, neue Lehrstühle vor allem für die atomwissenschaftliche Forschung zu schaffen. „Kulturgemeinschaft der Länder“ vorgeschlagen Bonn.(gn.-Eigener Bericht) Die Bildung einer Ländergemeinschaft für Kultur und Erziehung schlug am Montag der stellver- tretende SPD-Vorsitzende Waldemar v. KRnö- ringen in Bonn vor. Eine solche Länder- gemeinschaft müßte durch Staatsvertrag ins Leben gerufen werden und dem Zweck die- nen, die überregionalen Probleme zu lösen und die Kulturhoheit der Länder davor zu bewahren, vom Bund verwässert zu werden. US-Heeresminister bejaht deutsches Interesse an Polaris-Raketen Bonn.(dpa) Der amerikanische Heeres- minister Wilbur Brucker erklärte am Montag vor der Presse in Bonn, daß„viele NATO- Mitglieder, darunter auch die Bundesrepu- blik“ an der amerikanischen Mittelstrecken- rakete Polaris interessiert seien. Der ameri- kanische Minister bestätigte auch, daß die Bundeswehr an„Mittelstreckenraketen und an kleineren Raketen“ Interesse zeige. Dieses Interesse sei bei dem Besuch von Strauß in den USA zum Ausdruck gekommen. Auf den Hinweis, daß es sich bei der„Polaris“- Rakete doch um eine strategische Angriffs- waffe handele, wie sie die Bundeswehr nach allgemeiner Auffassung nicht erhalten sollte, meinte Brucker, die Unterscheidung von taktischen und strategischen Waffen werde übertrieben. Im Bundesverteidigungsmini- sterium wurde zu den Ausführungen Bruk- kers auf die Erklärungen von Bundesver- teidigungsminister Strauß nach seiner Rück- kehr von der Reise nach den Vereinigten Staaten verwiesen. Strauß hatte damals be- tont, daß in der Bundesrepublik keine Mit- telstreckenraketen stationiert werden sollten. 4 ,,, . Seite 2 MANNHEIMER MORGEN pollrik Dienstag, B. Juli 1960/ Nr. 152 Den Dienstag, 5. Juli 1960 Selbstmord aus Wahlangst Der Kanzler zollte ihnen stets Respekt, mehr Respekt, als dem zahlenmäßigen Ge- Wicht der 15 Abgeordneten der Deutschen Partei eigentlich zukam. Zweimal rettete er sie sogar über die Hürde der Sperrklausel des Bundeswahlgesetzes hinweg. Seine Mo- tive lagen auf der Hand. Er hatte Verständ- Nis für die These, die übrigens Dr. von Mer- Katz aufgestellt hatte, daß es rechts von der CDU ein Sammelbecken für Konservativ und betont nationale Kräfte geben müsse. So wirkt es glaubhaft, wenn aus seiner Nähe zur Stunde versichert wird, daß er an der Sprengung der Deutschen Partei nicht be- teiligt war. Im Gegenteil, der herandrohende Wahlkampf und der Wunsch, auch 1961 eine KRegierungsmehrheit zu finden, habe ihn ver- anlaßt, Ausschau nach Wahlkreisen zu hal- ten, in denen man die Deutsche Partei sicher Weder zum Zuge bringen konnte. Vieles spricht dafür, daß diese Darstellung Zutrifft. Man konnte schon seit einiger Zeit erkennen, wie sehr die Deutsche Partei zwi- schen FHellwege und Schneider, zwischen niedersächsischen Interessen und einer scheinbar überregionalen Existenz hin und Ber gerissen wurde. Seit dem Parteitag von Heilbronn, auf dem Hellwege noch einmal Mühsam den Parteivorsitz eroberte, ver- dichteten sich diese Spannungen zu einer efährlichen Neurose. Gerüchte über Füh- lungnahmen des niedersächsischen Landes- Vorsitzenden Langeheine mit der FDP— lanciert von Abgeordneten der DP und der CDU— brachten schließlich die Explosion. Für Eingeweihte war es schon lange kein Geheimnis, daß die Minister Merkatz und Seebohm sowie die Abgeordneten Frau Kalinke, Preis und Steinmetz bei dem grö- Beren Koalitionspartner, von dem sich ihre politische Auffassung eigentlich kaum unter- chieden hatte, antichrambrierten. Die„Angst um das Mandat“, wie Hellwege jetzt bitter sagte, mag den Ausschlag gegeben haben. Aber auch die innere Unzufriedenheit mit der Politik, die in Hannover betrieben wurde, und mit den Migßhelligkeiten Hellweges mit Adenauer, kamen hinzu. Die außenpolitische Begründung, die die neun Ueberläufer ihrem Schritt zugrunde gelegt haben, wirkte aller- dings zu wuchtig, denn in all den Jahren hat die Deutsche Partei, treuer fast als die Union in manchen Phasen selbst, Adenauer gestützt. 5 Nun wird sich in den nächsten Monaten zeigen müssen, was diejenigen, die hoffen, bei der CDU kandidieren zu können, an Wählerstimmen mitbringen. Ob das so ge- wichtig sein wird, daß es ihnen allen einen Platz auf der Landesliste oder einen Wahl- kreis sichert, steht noch dahin. Der Preis, den man glaubte fordern zu können, ist durch die Sprengung geschrumpft. Die Aus- sichten der Restpartei sind ebenfalls gering. Auch in diesem Vorgang wird wieder jener Zug zu den großen Parteien deutlich, wie er AgKiclie politische Entwicklung seit der Kon- Stituierung der Bundesrepublik mehr und mehr bestimmt hat. gn(Bonn) Nicht Brot allein Vor wenigen Tagen, am 30. Juni, stellte die Care- Organisation ihr Hilfsprogramm für die Bundesrepublik ein. Nach 14 Jahren in- tensiver Hilfe— die Aktion begann im August 1946— glauben die Initiatoren die- ses Programms in Uebereinstimmung mit der Bundesregierung und den freien Wohl- fahrtsverbänden, daß wir nunmehr in der Lage sind, unsere Wohlfahrtsprobleme selbst zu lösen. Nur für die Zonenflüchtlinge in Berlin wird die Hilfsaktion weitergeführt. Bundespräsident Lübke hat gestern in einem Schreiben an Care-Direktor Richard W. Reuter den tiefen Dank des deutschen Vol- kes ausgesprochen, das den Kampf um seine Existenz ohne die großzügige Hilfe der Ame- rikaner wohl kaum bestanden hätte. Das sind keine Phrasen. Es tut uns wirklich not, Uris die Zeit des Hungers und des Elends, en jahrelangen Kampf um das so karg be- messene tägliche Brot in Erinnerung zu ru- fen. Wir haben das alles viel zu schnell ver- Sessen. Wir sind ganz einfach zu satt ge- worden. Das meinte wohl auch Bundeswirt- schaftsminister Erhard, als er am Wochen- ende in Köln davor warnte, die Welt nur nach Mark und Pfennig zu beurteilen, die materielle Sicherheit, den wirtschaftlichen VUeberfluß zum Maßstab unseres Lebens zu machen. Die Besinnung auf jene vergan- genen Jahre sollte uns ein wenig von jener Bescheidenheit zurückgeben, die in der ge- rlichen Konjunkturentwicklung vielleicht me Bremswirkung hervorrufen könnte. In den 14 Jahren, in denen die Care Mission für die Bundesrepublik tätig war, haben die Amerikaner, ohne jede andere Verpflichtung als die ihres eigenen Gewis- ens, Liebesgaben im Werte von 346 104 612 nach Deutschland geschickt. Das war Tropfen auf einen heißen Stein. Für Je von uns bedeutete es buchstäblich die ttung. Ohne jedes Pathos darf das gesagt erden: Die Amerikaner haben hier ein un- geßliches Denkmal der Menschlichkeit esetzt. In der Rückschau vielleicht noch wierender ist die Spontanität, mit der ese Aktion einsetzte. Es gab keine Frage, ie besiegten Feinde solche Hilfe über- Pt verdienten, kein Ressentiment gegen- über den Trägern einer weltzerstörenden deologie, keine Gefühle der Rache und des ses. Was die Umerziehung zur Demo- ratie oft nicht erreichen konnte, das braclite e Haltung, die sich während der Ber- ner Blockade unter dramatischen Umstän- en bewährte, mühelos zuwege: Ein Gefühl er Freundschaft und der menschlichen Ver- undenheit zu wecken, das keineswegs nur nach dem Brotkorb schielte. Inzwischen haben sich Deutsche, denen die Care-Aktion in bitteren Jahren geholfen 5 selbst an dem Hilfsprogramm beteiligt. er 2,3 Millionen Mark in der Bundes- epublik gesammelter Gelder wurden Be- dürftigen in anderen Ländern zugeführt. Das ist nicht etwa ein Zeichen für falsch Vverstandenes Schuldnergefühl, für einen „Stolz“, der sich nichts schenken lassen will, sondern vielmehr ein Dank, der sich der Menschlichkeit verpflichtet weiß. bms Super veranstaltung der Sowjetzone Rostock im Zeichen der Ostseewoche Grotewohl feiert die friedliche Koexistenz als einzigen Weg zur deutschen Wiedervereinigun S D Von Die Hafenstadt Rostock in der Sowjetzone steht seit dem Sonntag ganz im Zeichen der alljährlich dort stattfindenden„Ostsee- Woche“. Diese Veranstaltung ist von dem Zonen-Regime dazu ausersehen, in zahlreichen Veranstaltungen vor vielen auslän- dischen Gästen die Zonen- Propaganda auf jeglichem Gebiet wirksam zu machen. Unser Redaktionsmitglied Heinz Schneekloth, das sich zur Zeit auf einer Reise in der Sowzetzone befindet, hat aus Rostock den nachfolgenden Bericht von der Eröffnung der Ostsee-Woche an die Redaktion gekabelt. Rostock. Die neue Hochseemetropole der Sowietzone hat bis über die Toppen ge- flaggt. Am Sonntagnachmittag eröffnete Mi- nisterpräsident Otto Grotewohl vor 35 000 Kundgebungsteilnehmern auf dem Ernst- Thälmann-Platz, dem früheren Marktplatz, im Herzen der Stadt offiziell die Ostsee- woche 1960, eine Parallele zur Kieler Woche in der Bundesrepublik. Die Ostseewoche in Rostock unterscheidet sich allerdings von ihrem bundesrepublikanischen Gegenstück dadurch, daß sie auch starken politischen und wirtschaftspolitischen Charakter auf- weist. Grotewohl wünschte dieser Superver- anstaltung, die ganz als repräsentative Visi- tenkarte der Sowjetzone aufgezogen ist, „vollen Erfolg für ihre völker verbindende Mission“ im Rahmen der wachsenden Freundschaft der Ostseestaaten. Nachdem Grotewohl den Wiederaufbau Rostocks, vor allem den Aus- und Aufbau des Hochseehafens hervorgehoben und auf den Baubeginn der Autobahn Berlin Ro- stock sowie auf den neuen Zonengrenzüber- gang Lübeck—Herrnberg hingewiesen hatte, der bald für den normalen Verkehr geöffnet Werden soll, äußerte sich der Ministerpräsi- dent zu politischen Fragen. Ziel der Ost- seewoche sei es, den Friedensgedanken in diesem Raum zu verbreiten. Daß der Frie- densgedanke an Boden gewinne, gehe aus den Erklärungen der NATO- Staaten Nor- wegen und Dänemark hervor, eine Sta- tionlerung atomarer Waffen auf ihren Hoheitsgebieten nicht zuzulassen. Friedliche Koexistenz sei der einzige Aus- Weg, die Völker vor einem Krieg zu bewah- ren. Solche friedliche Koexistenz zwischen den beiden deutschen Staaten sei auch der einzig mögliche Weg für eine Wiedervereini- gung. Grotewohl sagte, diese Frage könne nie mehr ohne die„DDR“ gelöst werden, denn man müsse von der realpolitischen Tat- sache ausgehen, daß dieses Land als Staat existent sei. Die Meinung, eine Anerkennung bedeute die endgültige Spaltung Deutsch- Nehru begibt sich auf„Front-Besuch“ Inspektion an Indiens„lebendiger Grenze“/ Verhandlungen„lächerlich“ Von unserem Korrespondenten Dr. Hans Walter Berg in Indien Neu Delhi. Die Inder und Europäer, die vor der sengenden indischen Sommerhitze auf einen der Bergseen im„Glücklichen Tal“ nach Kaschmir geflohen sind, erleben dort in diesem Jahr nicht die gleiche friedliche Idylle wie früher. Wo sonst jeden Tag nur ein einsames Flugzeug am Himmel auftauchte, um die spärlichen indischen Truppen in der kaschmirischen Grenzprovinz Ladakh mit Nachschub zu versorgen, brummen jetzt täg- lich ganze Transportgeschwader in nordöst- licher Richtung. Seitdem im Verlauf des indisch-chinesischechn Grenzkonfliktes be- kanntgeworden ist, daß chinesische Streit- kräfte nahezu dreißigtausend Quadratkilo- meter indisches Hoheitsgebiet in Ladakh be- setzt haben, sind die paar indischen Vor- postentrupps, die bisher in dem gefährdeten, unwirtlichen und unzugänglichen Hoch- gebirgsland stationiert waren, auf zwei kriegsstarke Brigaden verstärkt worden. Vor einigen Tagen hat Indiens Vertei- digungsminister Krishna Menon die Truppen in den vorgeschobenen Hochgebirgs-Stellun- gen besucht. Bei einer Ansprache an die Sol- daten pries Menn zwar die Stärke und den Geist der indischen Streitkräfte, aber er er- Wähnte auch, Nehru den Grenztruppen in Ladakh einen Besuch ab, und der Siebzigjährige scheut da- bei nicht die Strapazen eines Aufenthaltes auf dem 5000 Meter hohen Plateau von Chusul, der am weitesten vorgeschobenen Flugplatz- Garnison der indischen Streitkräfte. Die Chi- nesen haben sich nur 500 Meter von hier ent- fernt auf den gegenüberliegenden Nachbar- höhen eingegraben; aber da bei den Bespre- chungen Nehrus mit Tschou En-lai im ver- gangenen Frühjahr Waffenruhe an den Gren- zen vereinbart wurde, rechnen die Inder nicht mit Zwischenfällen beim Besuch ihres couragierten Minister präsidenten in so un- mittelbarer Nähe der„Front“. Nehru gab auf seiner letzten Presse- konferenz zu, daß die indische Regierung von starken chinesischen Truppen konzentrationen in Tibet unterrichtet sei, eine Tatsache, die jetzt auch durch einen chinesisch-napale- sischen Notenwechsel ganz offiziell bekannt geworden ist. Nehru bezweifelte, daß es sich bei den chinesischen Truppenmassierungen um aggressive Manöver gegen die indische Grenze handle, und tatsächlich dienen sie wohl in erster Linie der Niederschlagung des wiederaufgeflammten tibetischen Auf- standes. Es ist jedoch sicher kein Zufall, daß sich zur gleichen Zeit, als diese Nachrichten bekannt wurden, der Oberkommandierende daß Indiens Verteidigung zur 5 Zeit noch Urizülänglich Sei. Jetzt stattet auch der indischen Armee, General Thimaya, zur Inspizierung der indischen Truppen in dem an Tibet grenzenden indschen Protektorat Sikkim aufgehalten hat. Dies alles sind nur Beispiele dafür, daß Indiens Himalajagrenze— wie Nehru es ausdrückte—„lebendig“ geworden ist. Die Inder bauen hier in foreiertem Tempo ihre allzu lange vernachlässigten Verteidigungs- stellungen aus; aber sie können dadurch Wahrscheinlich nur noch erreichen, daß der Status quo erhalten bleibt, das heißt, daß keine weiteren chinesischen Aggressionen stattfinden. Wer weitere Verhandlungen op- timistisch beurteilt, macht sich in Indien heute lächerlich. Seit Wochen hält sich eine Delegation des indischen Außen ministeriums in Peking auf. Sie hat bis heute noch kein Wort mit ihren chinesischen Gesprächspart- nern über die substanziellen Probleme, son- dern nur über die Voraussetzungen der Vor- aussetzung von Verhandlungen reden Können. ö Bonn.(dpa AP) Die Fernsehsendung„Ver- wirrung im Quadrat“, die der Südwestfunk am Wochenende ausstrahlte, hat scharfe Proteste der Bundesregierung und der CDU/ CSU ausgelöst. Bundesfamilienmini- ster Wuermeling bezeichnete den Film- bericht über„Auswirkungen des Bundesbau- gesetzes und des Gesetzes über den Abbau der Wohnungszwangs wirtschaft“(Lücke Plan) als„demagogische Verzerrung der Wirklichkeit“. Er sei ein Schlag ins Gesicht für alle gewesen, die sich seit Jahren um den sozialen Aufbau des freien Deutschlands bemühten. Der Minister erklärte in einem Protestschreiben an den Intendanten des Südwestfunks, er erwarte„im Interesse der Wahrheit und des Anstobßes“ eine sofortige sachliche Richtigstellung. Im selben Sinne haben Staatssekretär Professor Ernst vom Bundeswobhnungsbauministerium, ferner der Vorsitzende der CDV /CSU-Bundestagsfrak- tion, Dr. Krone, und der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Höcherl, bei Professor Bischoff protestiert. In dem Filmbericht hatten Vertreter der Mieterverbände und der Hauseigentümer sowie Sprecher aus Gemeinden und Land- kreisen kritisch zum Lücke-Plan Stellung genommen. Persönlichkeiten des Bundes- unserem Redaktions mitglied Heinz Schneekloth lands, sei falsch. Das Gegenteil sei richtig, denn diese Anerkennung sei der einzige Weg zu einer friedlichen Wieder vereinigung über Verhandlungen zwischen der Bundesrepublik und der„DDR“. Grotewohl wiederholte so- dann die bekannten Forderungen aus dem Deutschlandplan seiner Regierung: Abschluß eines Friedensvertrages mit beiden Staaten, anschließend solle die Wieder vereinigung auf dem Wege der Konföderation angestrebt werden. Diese Fragen— einschließlich der Westberlinfrage— sollten auf einer Gipfel- konferenz innerhalb der von Chrustschow Vorgeschlagenen Frist behandelt werden. Darauf anspielend, daß bei ihrem Scheitern ein Separatfriedensvertrag der UdssSR mit der Sowjetzone im Bereich der Möglich- keiten liege, erklärte Grotewohl:„Niemand in der Welt kann es uns verübeln, wenn wir 15 Jahre nach Kriegsende von der Welt soviel Frieden nehmen wie wir bekommen können.“ Obwohl Grotewohl im Verlauf seiner Ausführungen mit den bekannten Argumen- ten das westliche Lager attackierte und vor allem der Bundesrepublik vorwarf, einen atomaren Krieg anzustreben, empfanden westdeutsche Beobachter die Rede des Staatschefs als relativ gemäßigt. Der Schluß satz lautete:„Es muß und es wird gelingen, einen einheitlichen deutschen Staat zu bil- den, auf dessen Fahne Völkerverständigung und Frieden steht.“ Die Ostseewoche 1960 in Rostock ist ver- bunden mit einer Fülle kultureller und sportlicher Veranstaltungen. Welturauffüh- rungen von DEFA-Filmen, tägliche Theater- aufführungen usw. stehen auf dem Pro- gramm. Im neuen Volkstheater erntete be- reits die neue Primaballerina des Moskauer Bolschoi- Theaters, Nina Tschistowa, im Rahmen eines Sondergastspiels eines sowie- tischen Ballettensembles stürmischen Beifall. An den Veranstaltungen nehmen Künstler und Sportler aus Polen, Schweden, Finnland, Dänemark, der Sowjetunion, Norwegen, Island und der CSR teil. Aus diesen Ländern sind bereits rund 5000 Gäste eingetroffen, darunter auch 845 aus Westdeutschland. Gleichzeitig werden politische und wirtschaftliche Kongresse und Tagungen abgehalten. Selbst 50 geistliche Würdenträger aus aller Welt haben sich als Gäste des Bezirksvorstandes Rostock der CDU eingefunden. Dies ist die einzige Be- suchergruppe, in der sich neben Pfarrern aus Westdeutschland auch Geistliche aus den SA, der Schweiz und Oesterreich befinden. 8 Werwirrung im Quad rat“ esstetene Fernsehsendung des Süchlesstfunks über Wohnungsfragen Wobhnungsbauministeriums oder der maß- geblichen Stellen des Bundes waren nicht zu Wort gekommen. Die Intendanz des Südwestfunks hat in einer Presse- Erklärung ihrem Erstaunen über die scharfen Proteste des Bundeswoh- nungsbauministeriums und der CDU an der Fernsehsendung„Verwirrung im Quadrat“ Ausdruck gegeben und darum gebeten, diese Vorwürfe zu präzisieren. Die Sendung habe sich vor allem mit der menschlichen Seite des Problems befaßt,„das trotz fünf Millio- nen Neubauwohnungen und großzügigen Förderungsmaßnahmen noch nicht endgültig gelöst sein kann“. Der SPD-Wohnungsbauexperte Werner Jacobi forderte am Montag, die Sendung solle wiederholt werden. Ueber die Sendung sollte anschließend von Vertretern der Bun- desregierung und der Opposition in einem Gespräch am runden Tisch diskutiert wer- den. Jacobi wandte sich gegen eine Be- hauptung des CDU- Abgeordneten Mick, der die Fernsehsendung eine„grobe Volksver- hetzung“ genannt habe. Dazu müßte gefragt werden, ob die Schilderung von Tatsachen nur dann erlaubt sein soll, wenn sie der Re- gierung und ihrer Propaganda genehm sei. Jungstier„Komponist“ für Nikita Chrustschow Im gelben Postomnibus durch Oesterreichs Lande/ Die Menschen zeigen temperierte Neugierde Von unserem Mitarbeiter Fritz Meurer Wels/ Donau.„Ich habe Anweisung, nichts zu sehen und zu hören, und es ist mir ver- boten, etwas zu sagen, falls ich doch etwas ge- hört oder gesehen haben sollte.“ Die zwanzig jährige Stewardesse Helga Richter, brünett, schlank, haselnußbraun, im blauen Tailleur der österreichischen Flugverkehrsgesellschaft ist ofkensichtlich streng angewiesen, von den „Geheimnissen“ aus dern Konferenzbus nichts auszuplaudern, in dem Nikita Chrustschowy mit Familie und dem Bundeskanzler Raab durch die österreichischen Bundeslande fährt. Hinter dem Fahrer hat Helga Richter ihr win- Zziges, durchsichtiges Reich mit einer großen, lederbespannten Truhe und einem Drehstühl- chen davor. Alles enthält dieser Zauber- kasten: das Eis, das Mineralwasser, die Be- stecke und Teller, Kaffeemaschinen und Fruchtsäfte, ein Fernsehgerät, Gläser, Tassen und Tonbänder für die Lautsprecher. Sie braucht nur die richtige Klappe zu öffnen. Durch dicke Glastüren abgetrennt, beginnt dahinter der Raum für die illustren Fahr- gäste mit dreizehn, nach allen Seiten schwenkbaren, mit verschiedenfarbigen Stof- ken überzogenen Lehnsesseln und teppich- bedeckten Fußböden. Ganz im Heck ist eine Rauchecke eingerichtet. Aeußerlich sieht das Spezialfahrzeug in Gelb und Schwarz aus wie jeder Postomnibus der Oesterreicher. Innen aber ist der ganze Raum hellbeige ausgeschlagen und durch weiße Vorhänge verfeinert, deren Material nach Damast aussieht, aber lichtundurchlässig ist, so daß man auch bei Sonnenlicht Film- vor führungen veranstalten kann. An Stelle der Krone früherer Zeiten ist freilich ein schlichtes Posthorn eingewebt. Geflochtene goldene Bänder raffen tagsüber die Vorhänge zusammen. Weniger zugeknöpft als Helga Richter, die für die sprachkundige Bedienung der politischen Ausflügler am Tag 200 Schil- ing(32 Mark) erhält, sind die beiden Post- chauffeure Leopold Piedel und Johann Safarik, die sich auf der weiten Tour am Lenkrad ablösen. Sie sagen von ihren Fahr- gästen:„Kaffee ham's mehr verlangt als wie Limonad, reden tun's viel und alles wolln's wissen, sonst san's ganz vergnügt.“ Es läuft ja auch alles, dank dem Entgegen- kommen der österreichischen Gastgeber, ganz nach den Wünschen der Gäste. Der Wunsch, das zu einer Gedenkstätte ausgestaltete, ein- stige Konzentrationslager Mauthausen zu be- suchen, kam auch von den Sowjets. Chrust- schow mißbrauchte die Gelegenheit, um in der Wortkette militärisch-nazistisch-neo- kaschisitsch-revanchistische Gegenwartsspit- zen anzubringen, während die Oesterreicher Afritsch(SpO-nnenminister) und Figl(OVP- Nationalratspräsident) erfreulich deutlich sagten, ihre Regierung sehe es als Aufgabe an, zu verhindern, dag Freiheit und Men- schen würde„in diesem Teil Europas“ je wie- der verlorengingen. Die Menschen, die am Fahrtweg wohnen, wollen den Mann einmal in ihrem Leben sehen, mit dessen Namen sich soviel Bangen und Ungewißheit in der Welt verbinden. In den Städtchen und Dörfern liegen die Frauen geruhsam in den ebenerdigen Fen- stern, Kinder stehen am Straßenrand, junge Leute, Mädchen in duftigen Sommerkleidern und Dirndeln, Bauern sitzen auf den Weg- böschungen, ganze Familien lassen sich be- quem in Liegestühlen auf erhöhten Punkten nieder, die Wirtsgärten an den Straßen sind überfüllt, und die besonders Glücklichen bauen in ihren Vorgärten einen Tisch, stel- len ein paar Flaschen Bier darauf oder einen Krug Wein und harren gemächlich und ohne Anzeichen von Erregung auf die Polizei- sirenen, die Blaulichter und die Sekunde, in der an ihnen der Bus W 201 525 auf„Son- derfahrt“ vorüberrauscht. Was mag Chrustschow denken, wenn er die ordentlichen, in sich geschlossenen Ge- höfte, Sinnbild des Eigentums und des Be- Sitzes erblickt? Er hält Reden, etwa fünf am Tag. Und er gibt sich als Fachmann und ver- steht alles, im Donaukraftwerk Ybbs-Per- senbeug und in Linz bei den Eisenwerken und in Wels im Dierzuchtinstitut. Dort schenkte man ihm einen Jungstier von 500 Kilogramm Gewicht, ein prächtiges Tier, dessen ganze Abstammung schriftlich mit- geliefert wurde. Dem Vater„Komponist“ hatten schon 15 000 Rinder, heißt es hier, ihr Leben zu verdanken, bevor er an eine Station für künstliche Besamung nach Tito- Jugoslawien verkauft wurde. Die Mutter, die prämiierte Kuh„Anita“, gab in den letzten neun Jahren 80 000 Kilogramm Milch. Unter den Oesterreichern mehren sich je- doch die Stimmen, die gegen zahlreiche Er- scheinungsformen dieses Koexistenzfestes immer erheblichere Bedenken anmelden. „Säuberungen“ in der SED der Zone gehen weiter Berlin.(we-Eigener Bericht) Die Welle der„Säuberung“ gegen führende Funktio- näre der Sowjetzone, die seit einiger Zeit zu beobachten ist, wird fortgesetzt. Nach einer Mitteilung des Informationsbüros (IWZE) ist das prominenteste Opfer jetzt der Erste Sekretär der SED-Stadtleitung Chem- nitz(Karl-Marx-Stadt), Hans Sahling, der nach fünfjähriger Tätigkeit seiner sämt- lichen Funktionen enthoben wurde. Nachfol- ger wurde der Sekretär der SED-Kreislei- tung Zwickau, Wirth. Der erst vor drei Wo- chen wiedergewählte Zweite Sekretär der SED- Bezirksleitung Magdeburg, Kornagel, Wurde bereits wieder seines Postens ent- hoben und durch den Sekretär der FDJI- Bezirksleitung, Ziegner, ersetzt. Wie IWE Weiter meldet, wehren sich die Bauern und Arbeiter im Bezirk Neu- Brandenburg mit Wachsender Energie gegen eine neue Ver- Pflichtungsaktion der SED„zu Ehren der sowjetischen Abrüstungs vorschläge“. Die Bauern argumentieren, sie wollten erst ein- mal die alten Pläne und Verpflichtungen er- füllen, ehe sie neue übernehmen könnten. Acht afrikanische Staaten verhandeln in Paris über Unabhängigkeit Paris.(dpa) Acht Mitgliedstaaten der französisch- afrikanischen Völkergemein- schaft nahmen am gestrigen Montag in Paris Verhandlungen mit Vertretern der franzö- sischen Regierung über ihre Unabhängigkeit auf. Es sind die vier Länder des ehemaligen Französisch-Aequatorialafrikas(Tschad, Re- publik Kongo, Zentralafrikanische Republik und Gabon) sowie vier Gebiete des ehemali- gen Französisch- Westafrikas(Elenbeinküste, Obervolta, Niger und Dahomey). Auch diese acht Staaten wollen nun ihren bisherigen autonomen Status in eine volle Souveränität verwandeln um vor allem Mitglieder der Vereinten Nationen zu werden und eigene Botschafter in bestimmte Länder— beson- ders in die wegen ihrer Rassenpolitik ange- feindete Südafrikanische Union— zu ent- Senden. Für die Selbstbeteiligung sprachen sich namhafte Aerzte aus Bonn.(eg-Eigener Bericht) In der neue- sten Ausgabe des„Bundesarbeitsblattes“ läßt das Bundesarbeitsministerium führende Mediziner zu Wort kommen, die sich für die Selbstbeteiligung der Versicherten an den Erankheitskosten aussprechen. So schreibt der Hamburger Internist Prof. Jores, es wäre sehr bedauerlich, wenn aus rein politischen Erwägungen die Selbstbeteiligung unter- bleibe, denn sie sei eine unabdingbare For- derung für eine echte Krankenversicherungs- reform. Die Befürchtung, daß bei Einfüh- rung der Selbstbeteiligung beginnende Krankheiten übersehen werden könnten, sei weitgehend unbegründet. Der Heidelberger Mediziner und Psychologe Prof. Mitscherlich hält die Selbstbeteiligung für unausweichlich, wenn es dem Arzt darum gehe, die Selbst- verantwortung des Kranken zu stärken. Wenn den Krankheiten, die heute den Men- schen Unserer Gesellschaft befallen, so häu- lig seelische Konflikte zugrunde liegen, dann könne die Rur, die nun nötig werde, nur Seine Persönliche Aufgabe sein, die er auch ökonomisch zu leisten habe. Gutermuth kritisiert die Haltung der Hohen Behörde Dortmund. Scharfe Kritik übte der Vorsit- zende der Industriegewerkschaft Bergbau, Heinrich Gutermuth, am Montag in Dort- mund an der ablehnenden Haltung der Hohen Behörde der Montanunion zur Einrichtung einer einheitlichen Verkaufsorganisation des Ruhrbergbaus. Vor der Generalversammlung seiner Gewerkschaft stellte Gutermuth fest, die Hohe Behörde habe sich in allen Phasen der bisher schwersten Krise des Steinkohlen- bergbaus zu keiner Tat aufraffen können. Gutermuth forderte alle Bergarbeiter auf, ihre Arbeitsleistung so teuer wie möglich zu Verkaufen. Er kündigte an, die IG Bergbau werde bald neue Lohnforderungen stellen. Wiedervereinigung schon 1953? Ein Artikel der„Washingtoner Post“ Washington.(AP) Nach dem Tode Stalins sollen die neuen sowjetischen Machthaber 1953 bereit gewesen sein, sich mit dem Westen in der Deutschland-Frage zu einigen und einer gesamtdeutschen Lösung ähnlich dem späteren österreichischen Staatsvertrag zuzustimmen. Zu diesem aufsehenerregenden Schluß kommt die Bonner Korrespondentin der US-Zeitung der„Washington Post“ in einem jetzt veröffentlichten Artikel. Die Korrespondentin, Flora Lewis, beruft sich auf Informationen aus Kreisen, die da- mals mit den Vorgängen innerhalb der soWjetzonalen SED vertraut waren. Diese Berichte seien von mehreren— nicht ge- nannten sowjetischen Diplomaten an- deutungsweise bestätigt worden. In einer Einleitung zu dem Bericht schreibt die „Washington Post“, es handle sich um die erste offenbar authentische Darstellung der Ereignisse vor und nach dem Ostberliner Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Es wird in der Einleitung darauf hingewiesen, daß der damalige britische Premierminister Churchill im Mai 1953 ein Gipfeltreffen vorgeschlagen habe, das aber wegen der ablehnenden Hal- tung des damaligen amerikanischen Außen- ministers Dulles nicht zustandgekommen sei. Die jetzt veröffentlichten Informationen Würfen die Frage auf, ob der Westen sich eine Gelegenheit, zu einer Einigung in der Deutschland-Frage zu kommen, habe ent- gehen lassen. Die amerikanische Journalistin erwähnt, daß Ulbricht damals eine Reihe durch- greifender Maßnahmen mit dem Ziel einer Produktionssteigerung geplant hätte. Die Maßnahmen hätten auch eine neue Säuberung der Partei vorgesehen. Der sowjetische Hoch- kommissar, Semjonow, habe jedoch am 3. Juni 1953 Anweisungen an das Regime in Ostberlin überbracht, nach denen die Partei- linie in der Sowjetzone völlig neu habe aus- gerichtet werden sollen. Moskau habe die SoWjetzonalen Funktionäre wissen lassen, daß sich der Gedankenaustausch zwischen dem damaligen sowjetischen Ministerpräsi- denten, Malenkowr, und dem britischen Re- gierungschef, Churchill,„vielversprechend entwickelt hat und Viermächte-Verhandlun- 1 Deutschland in Kürze zu erwarten sind“. West Welle unktio- Zeit zu 1 einer West tzt der Chem- ig, der sämt- achfol- eislei- i Wo- ir der nagel, ent- FDJ IWE n und g mit Ver- n der Die st ein- en er- ten. n gkeit Ge mein- Paris ranzö- gigkeit Aligen d, Re- publik e mali- [Küste, diese erigen änität r der eigene beson- ange- 1 ent- J Us neue- lattes“ wende ür die u den reibt ö Wäre ischen unter- For- ungs- infüh- nende on, Sei berger erlich chlich, elbst- Arken. 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Schlieblich mußte Truppenverstärkung an- gefordert werden, um die Ruhe wiederher- zustellen. Die wilden Gefechte nahmen erst ein Ende, als die Soldaten der Marine und des Heeres mit Tränengas und Knüppeln gegen die Jazzfans vorgingen. Rund 200 Jugendliche wurden verhaftet und ver- brachten die Nacht im Gefängnis. * Mit 165 Passagieren an Bord traf ein Transatlantik-Flugzeug vom Typ„Boeing 707“ in der Nacht zum Montag auf dem Flug von New Lork in London ein. Es soll die größte Anzahl von Passagieren gewe- sen sein, die bisher auf einem planmäßigen Flug New Lork— London befördert wurde. * Die seismographischen Institute des Spring Hill Colleges in Alabama und der Berkeley-Universität in Kalifornien ver- zeichneten am Sonntag mehrere starke Erd- stöge in Mittel-Chile und im Gebiet der Aleuten im Nordpazifik. — Ein Blitzschlag tötete am Sonntag auf dem 2400 Meter hohen Alpengipfel Monte Bisalta bei Cuneo(Italien) vier katholische Pilger und verletzte 30 andere. Die Pilger gehörten zu einer Gruppe von etwa 2000 Gläubigen, die unter Führung des Bischofs von Cuneo auf dem Berggipfel ein kleines Muttergottesbild aufstellten. Als sie mit dem Abstieg begonnen hatten, brach ein Gewitter los. Ein Teil der Pilger suchte zu Füßen eines großen Holzkreuzes in der Nähe des Gipfels Zuflucht. Der Blitz traf das Kreuz, riß es auf und fuhr in die Gruppe der Pilger. * Das Durchschnittseinkommen eines ame- rikanischen Fabrikarbeiters beträgt nach Abzug der Steuern und Beiträge für die Altersversorgung für Verheiratete mit zwei Kindern durchschnittlich 80,91 Dollar und für ledige Arbeiter 73,6 Dollar pro Woche. Die Kaufkraft liegt dabei um zwei Prozent niedriger als im Mai 1959. * Fischsterben„größeren Umfangs“ sind in den letzten Wochen in der Sowjetzone in dem durch die Lausitz führenden Lauf der Spree festgestellt worden. Wie die Bautzener Ausgabe der„Sächsischen Zei- tung“(SED) berichtete, betrug der Fisch- verlust innerhalb von vier Wochen minde- stens 400 Kilo. Es stehe fest, daß die Ur- sache des Fischsterbens auf chemisch ver- unreinigte Abwässer zurückzuführen sei. * Das Verkehrsnetz am Brenner-Paß ist durch eine neue Autostraße bei Gardolo er- weitert worden. Die Straße hat drei Fahr- bahnen und ist drei Kilometer lang kurven- frei. * Endlich wissen wir es. Wenn die Erde von einem Atomkrieg verwüstet und der Mensch schon zu Staub geworden ist, werden die Termiten, oder weißen Ameisen, aus ihren kunstvollen Bauten kriechen und die Welt regieren. Zu dieser Erkenntnis kam der süd- afrikanische Wissenschaftler Dr. Stacey Skaife. Durch Versuche mit Insekten und radioaktiven Substanzen hat er herausgefun- den, daß die Termiten das 1000fache an radioaktiven Strahlungen wie der Mensch vertragen und auch die„atomare Krankheit“ nach einem Atomkrieg überleben könnten. * Nach den neuesten sowjetischen Statisti- ken betrug im Jahr 1959 die Zahl der Analphabeten bei den unter fünfzigjährigen Bewohnern der Sowjetunion nur knapp 1,5 Prozent, während sie im Zarenreich kurz vor der Jahrhundertwende etwa drei Viertel der Bevölkerung umfaßte. Gleichzeitig zählte man 1959 in der Sowjetunion 3,8 Millionen Inhaber von Diplomen, 1,7 Millionen Uni- versitäts-Studenten und 7,9 Millionen Schü- ler von technischen und anderen Fachschulen mit abgeschlossener Mittelschulbildung. Ein„Wartesaal“ für Wein- und Schnapsflaschen Dänische Zöllner in Krusau haben ein„Alkohol-Lager“/ Wem der Zoll zu hoch ist, der läßt seine Flaschen liegen Solange es in Europa noch rote Linien auf der Landkarte gibt, die auch Paß- und Zoll-Grenzen sind, solange gibt es auch an diesen Staatsgrenzen noch Besonderheiten. Weil in Dänemark Wein und Spirituosen zwei- bis dreimal so teuer sind wie in der Bundesrepublik, kann das dänische Grenz- zollamt Krusau an der„Europastraße 3“ nördlich von Flensburg mit einer besonderen Attraktion aufwarten. Hier lagern rund 3000 Flaschen der verschiedensten Sekt-, Wein- und Spirituosenmarken, registriert und numeriert, mit dem Datum ihrer Einliefe- rung und der Anschrift des Reisenden ver- sehen, der sie abgeliefert hat. Jeder mehr als 16 Jahre alte Däne kann aus Deutschland zwei Liter alkoholische Ge- tränke, davon jedoch höchsens einen Liter Spirituosen, zollfrei nach Dänemark einfüh- ren, falls sein Aufenthalt südlich der Grenze mindestens 72 Stunden dauerte. Ein Auslän- der hat das gleiche Recht, wenn er minde- stens eine Nacht in Dänemark bleibt. In allen anderen Fällen muß er die dänischen Zollgebühren bezahlen. Das aber lohnt sich meistens nicht, weil diese Zollgebühren fast genau so hoch sind wie der Kaufpreis einer gleichwertigen Flasche in Dänemark. Für deutschen Aquavit im Wert von acht Mark missen 24 Kronen Zoll bezahlt werden, das sind rund 14,40 Mark. Er kann auch die Flasche an Ort und Stelle öffnen, ihren Inhalt in den Sand schüt- ten oder austrinken. Beides ist im und vor dem Zollamt Krusau des öfteren geschehen. Die letzte Möglichkeit bietet das„Alkohol- Lager“. Der Reisende gibt seine Flasche oder Flaschen gegen Quittung bei den dänischen Zöllnern ab. Sein Eigentum wird in das Be- standsbuch aufgenommen und im Lagerraum aufbewahrt. Kommt der Reisende innerhalb eines Jahres wieder nach Krusau, kann er sein Eigentum anhand der Quittung wieder in Empfang nehmen, wenn er die Grenze anschließend in südlicher Richtung über- schreitet. Erscheint er aber innerhalb von zwölf Monaten nicht wieder, dann verschwin- det seine kostbare Hinterlassenschaft aus dem Zollager. Im Januar eines jeden Jahres wird aufgeräumt und alles, was länger dort liegt als ein Jahr, wird in einem gut bewach- ten Transport unter Verschluß nach Kopen- hagen gebracht. Dort verkauft die dänische Zollverwaltung die alkoholischen Grtränke als zollfreie Ware an die Schiffahrt— zu- gunsten der Staatskasse. 800 Flaschen Sekt, Wein, Cognac, Rum, Gin, Whisky und ähnlicher„Reiseproviant“ gingen im Januar 1960 auf diesem Weg aus Krusau in die dänische Hauptstadt. Inzwi- schen ist das„Alkohol-Lager“ an der Grenze aber schon wieder bis auf knapp 2000 Fla- schen„aufgefüllt“. Der bisher benutzte La- gerraum wurde zur Hälfte ausgeràumt und ein zweiter Raum als Flaschenlager in Be- nutzung genommen. So wollen die dänischen Z6lʃlner sich rechtzeitig auf den erwarteten Flaschenansturm in der Hauptreisezeit 1960 einstellen. Der Hauptlagerraum liegt mitten zwischen den Büroräumen des Zollamts. Vor den Außenfenstern sind die Rollos herabgelassen. Aber die Innentür steht weit offen und so mancher Zollbeamte geht im Laufe eines Ta- ges viele Male mit einem sehnsüchtigen Sei- tenblick an dieser offenen Tür vorbei. Tau- sende Flaschen allerbesten Inhalts im spiri- tuosenteuren Dänemark so dicht beieinander, — und doch liegt das Zollamt so trocken wie ein Schiff, das auf einer Sandbank sitzt! Außer den genannten Möglichkeiten pro- bieren Reisende mit Spirituosen auch noch eine andere: sie versuchen zu schmuggeln. Die dänischen Zöllner wissen sehr wohl, daß manches Kraftfahrzeug dazu benutzt wird. Aber sie können nicht jeden einzelnen Wa- gen genau genug durchsuchen, weil dann auch die„unschuldigen“ Reisenden um so länger bei der Grenzabfertigung warten müß- ten. Deshalb gibt es nur die eine Abwehr gegen Schmuggel: Wer dabei erwischt wird, zahlt eine so hohe Strafe, daß es auf jeden Fall viel billiger ist, ehrlich zu bleiben. Und im„Alkohol-Lager“ von Krusau, im Warte- sdal der Schnaps- und Weinflaschen, ist noch Platz genug. R. Borchert Im„Nalen“ ist alles erlaubt- außer Alkohol Aber die Tage für Stockholms Jazz- Zentrum sind gezählt/ Das alte Haus muß der„neuen Innenstadt“ weichen Stockholm kann für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, eine Vergnügungsstätte zu besitzen, die nicht nur in Schweden und ganz Europa als einzigartig bekannt ist, son- ern bis nach Amerika hinüber als„Jazz- Mekka“ gilt. Es ist das„Tanzrestaurant National“, wie es offiziell heißt, nach schwedischer Abkür- zungsmanier allgemein nur„Nalen“ genannt. Noch thront es auf der Höhe des Brunke- bergs inmitten des einstigen Stadtkerns an der„Regeringsgatan“, aber eines Tages wird das beliebte Tanzlokal der geplanten„neuen Innenstadt“ zum Opfer fallen. Man muß„Nalen“ erlebt haben, um zu verstehen, welche Anziehungskraft es auf alt und jung, auf Einheimische und Gäste, auf Laien und Jazzexperten ausübt. Jeder kann sich kleiden und benehmen, wie er will, alles ist erlaubt, es wird gesungen und gelacht, gerockt und gerollt— und das Ueberraschendste ist: jeder, der ein Instru- ment meistert, kann sich nach Herzenslust an dem Ohrenschmaus beteiligen. Dennoch In ganz China wurde eine Woche des Protestes„ge- gen die imperialistische Aggression Amerikas, fur die Befreiung Formosds und die Verteidigung des Weltfriedens“ abgehalten. — Unser Keystone- Bild zeigt chinesische Film- schauspieler, die auf einem Platz in Pe ling den Sketch „Get out, Eisenhower“ spielen. In der Mitte(von lines nach rechts) dae Dar- steller von Kishi, Eisen- kower und Hagerty,„de- ren Intrigen Proteste des Volkes hervorrufen“. geht es sehr manierlich zu, denn im„Nalen“ wird kein Alkohol ausgeschenkt. Das Haus hat den Reiz jener alten Ver- gnügungsstätten aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die aus unendlich vielen Win- keln, Nebenräumen und Grotten bestehen. Und überall ist„etwas los“. Am übersicht- lichsten ist das Geschehen noch im„Großen Saal“, wie der größte Raum etwas an- spruchsvoll genannt wird. Im„Harlem“, dem anschließenden kleineren und etwas düste- ren Saal, sieht man erstklassige artistische Darbietungen, sofern man durch den dich- ten Tabaksqualm überhaupt etwas sieht. In Stockholm gastierende Künstler, Artisten und sonstiges fahrendes Volk rechnen es sich zur Ehre an, im„Haarlem“ aufzutreten. Wer mit Tanzmusik und Jazz zu tun hat. kann sich eine Skandinavien-Tournee ohne„Na- len“ überhaupt nicht vorstellen. Sportergeb- nisse werden ausgerufen, Amateure produ- zieren sich als Sänger oder Musiker, es ist eine ständige„show“, angefeuert von paffen- den Zuschauern, von denen mancher viel- leicht doch eine Schnapsflasche in der Tasche Hat. Jeder wird von der beschwingten Stim- mung mitgerissen. Was hat dieses Tanzhaus so beliebt und bekannt gemacht?„Wahrscheinlich liegt es daran“, sagt Topsy Lindblom, seit 1934 Be- sitzer des„Nalen“,„daß hier jeder so sein kann, wie er ist. Die Gäste können nach Be- lieben tanzen und musizieren, toben und auch mit den Füßen gegen die Wand stoßen, Wenn sie es wünschen. Es wird ihnen nie- mand wehren.“ Wenn Mütter vergeblich auf das Heimkommen ihrer Töchter warten, rufen sie bei„Nalen“ an, wo der Lautspre- cher die Säumigen dann, nach Hause be- ordert. Und hat ein Familienvater das Nach- hausekommen vergessen, sitzt er sicherlich noch im„Nalen“ und freut sich über das turbulente Treiben. Solche, die es wissen sollten, behaupten, in ganz Europa gäbe es keine ähnliche Kult- stätte modernen Tanzes. Deshalb bedauern alle, daß„Nalen“ der Spitzhacke zum Opfer fallen wird. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochfrüh: Wieder zu- nehmende Bewölkung und bei etwas auf- frischendem Südwestwind später auch Durch- zug von etwas Regen. Tageserwärmung bis über 20 Grad, Tiefstwerte um 10 Grad. Sonnenaufgang: 4.25 Uhr. Sonnenuntergang: 20.35 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 17,6 Grad. Vorhersqage-Karte för S Z e- Uhr ö tissabon 35550 Pegelstand vom 4. Juli Rhein: Maxau 493(17), Mannheim 344 (15), Worms 261(17), Caub 244(11). Neckar: Plochingen 119(unv.), Gundels- heim 162(—5), Mannheim 340 17). Der„Zehnt“ der Schädlinge Ratten vernichten Getreide Ratten, Insekten und Pilze zerstören jährlich zehn Prozent der Weltgetreide- produktion. Nach einem Bericht der Ernäh- rungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO FAO) könnten von dieser Menge, etwa 75,6 Millionen Tonnen im Jahr, 225 Millionen Menschen mit einer täglichen Zuteilung von 800 Gramm ein Jahr lang leben. Moderne Lagerung und stärkerer Gebrauch von Gift könnten die Verluste reduzieren. Aber alle Bemühungen seien ohne Wert, wenn die Schutzmaßnahmen nicht koordiniert würden. Die FAO führt in ihrem Bericht an, daß jede Ratte, die in Getreidelagern lebt, einen Landwirt in den USA sechs Dollar(etwa 25 Mark) pro Jahr koste. Die Schädlichkeit der Ratten werde allgemein richtig einge- schätzt, doch viele Landwirte, Reeder und Getreidehändler besäßen keinen rechten Be- griff davon, wieviel Schaden an einem Lagerbestand durch Insektenbefall angerich- tet werde. Als Beispiel führt der FAO- Bericht ein Lager in Australien an, dessen Bestände im ersten Weltkrieg wegen der deutschen U- Boot-Gefahr nicht nach Uebersee verschifft werden konnten. Sie blieben von 1917 bis 1919 in dem Lager und wurden vom Korn- wurm befallen. Eine Menge im Wert von 2,5 Millionen Dollar(etwa 10,5 Millionen Mark) waren schon verloren, bevor über- haupt mit einem Schutz des restlichen Ge- treides begonnen werden konnte. Die Schutz- maßnahmen kosteten nochmals 1,5 Millionen Dollar(etwa 6,3 Millionen Mark). Der Ge- samtverlust betrug demnach vier Millionen Dollar(etwa 16,3 Millionen Mark). Wie der Bericht feststellt, wäre dieser umfangreiche Verlust vermeidbar gewesen. Wirksame Bekämpfungsmittel gegen Na- ger, Pilze und Insekten seien heute in aus- reichender Menge verfügbar, heißt es in dem Bericht. Doch seien die Maßnahmen nicht in allen Ländern in Einklang gebracht, so daß die Krankheitserreger und Schad- linge von einem Hafen zum anderen über- tragen würden. Am gefährlichsten breiteten sich die Getreidekrankheiten in Gebieten wie den tropischen Zonen, so Südostasien, dem Nahen und Mittleren Osten und Afri- ka aus, wo die Bekämpfung mit dem Aus- bruch kaum Schritt halten könne. Was wir sahen: Moderne Komödie und historisches Zeitstück Die beiden Fernsehspiele der vergange- nen Woche waren— als Bübhnenstücke— den Mannheimer und Heidelberger Theater- besuchern nicht unbekannt. Bei Arthur Mil- lers„Hexenjagd“ erinnerte man sich an die großartige Piscator- Inszenierung im Na- tionaltheater, und John Patricks Komödie „Eine etwas sonderbare Dame“ wurde vor nicht allzu langer Zeit als Serien-Erfolg im Heidelberger Zimmertheater gespielt, mit Lil Dagover in der Titelrolle. Nun hat sie sich damit auch ihr Fernseh- Publikum erobert, diese schöne, gescheite und scheinbar alters- lose Grande Dame des deutschen Stumm- und Tonfilms, die wir zum ersten Male in Casonas„Bäume sterben aufrecht“ auf dem Bildschirm sahen, in einer Rolle, für die sie, nach Temperament und äußerer Erschei- nung, eigentlich viel zu jung war. Ihre unwahrscheinliche Vitalität, ge- dampft durch die Noblesse gesellschaftlicher Formen, war auch jetzt in der Gestalt der Mrs. Ethel Savage spürbar. Diese Frau, die von ihren erbschleichenden Stiefkindern ent- mündigt und in eine private Irrenanstalt ein- gewiesen wurde, weil sie das Millionenver- mögen ihres verstorbenen Mannes angeblich in un verantwortlicher Weise vergeudet, hat nur einen Fehler, der sie ihrer„normalen“ Umwelt verdächtig macht sie besitzt zu viel Herz und zu wenig Verständnis für den materiellen Wert des Geldes. Sie möchte ihr Vermögen in einer wohltätigen Stiftung an- legen, die den Zweck haben soll, mittellosen Menschen bei der Erfüllung irgendeines langersehnten Wunsches behilflich zu sein. Und die Ironie des Schicksals will es, daß sie gerade an dem Ort ihrer unfreiwilligen Verbannung unter den Patienten, im„Haus Waldfrieden“, einen Personenkreis findet, der dieser Hilfe in einem weitaus ernsteren Sinne zu seiner seelischen Gesundung be- darf. Wie diese„etwas sonderbare Dame“ ihre Situation mit unbeirrbarer Höflichkeit und lächelnder Selbstironie meistert, wie sie sich. kaum merklich, von Menschen und Dingen distanziert und doch an ihnen An- teil nimmt, wie sie ganz ohne Sentimenta- lität, mit resolutem Humor, ihre„Verrückt- heit“ verteidigt und den berechnenden Ver- stand ad absurdum führt, das war von der Dagover prachtvoll gezeichnet und entsprach wohl auch in vielem der heilen und heil- samen Menschlichkeit des eigenen Wesens. Ihrem Charme glaubte man, daß er kranke Gemüter verzauberte und die Mauern des Mißgßtrauens besiegte, hinter denen sich ver- wundete Seelen vor der Außenwelt ab- schlossen. Diese Aufführung des Hessischen Rundfunks, die unter der Regie von Klaus Wagner auch in den kleineren Rollen eine Summe vorzüglicher Leistungen bot, ließ bei allem komödiantischen Spaß die sehr nach- denkliche Frage offen, ob nicht die soge- nannte Normalität die eigentliche Krankheit unserer Zeit ist und die vermeintlichen Nar- ren nicht die einzigen sind, welche noch einen Rest humaner Freiheit besitzen, die Wir anderen schon längst dem tyrannischen Anspruch der kalten Vernunft geopfert haben. Mit der„Hexenjagd“ von Arthur Miller präsentierte der Süddeutsche Rundfunk in einer Inszenierung von Ludwig Cremer die schrecklichen Ereignisse des Jahres 1692, ge- schehen in dem amerikanischen Städtchen Salem. Ausgelöst durch die angeblichen Vi- sionen hysterischer Mädchen, wütet in die- ser puritanischen Gemeinde der Hexenwahn und fordert seine Opfer. Es sind historische Vorgänge, die aber in ihren zwielichtigen Motiven und in ihrem ideologischen Fana- tismus die noch heute möglichen Grausam- keiten aufzeigen, zu denen Menschen, In- stitutionen, Regierungen und Massen fähig sind. Für diese Fernseh- Aufführung— mit Hans-Christian Blech(John Proctor), Gisela Mattishent(Elizabeth Proctor), Beatrice Schweizer(Abigail, Brigitte Grothum(Mary Warren), Paul Dahlke Oanford) und vielen anderen— war ein vortreffliches Ensemble aufgeboten, holzschnittartig profilierte Typen einer bigotten, von höllischen Aengsten heimgesuchten Kleinstadt. Das in den Mün- chener Bavaria-Ateliers gebaute Szenenbild von Gerd Richter bestand aus nackten Ge- rüsten, kahlen, stallartigen Räumen, Bretter- wänden und Gittergängen: Symbole für das Gefängnis des Geistes, der hier in den engen und strengen Normen puritanischer Fröm- migkeit vegetiert, unfrei, unmenschlich, ver- gewaltigtes Leben, geängstigt von der Dro- hung eines zelotischen Gesetzes. E. P. Modernes Gesundheitswesen „Lebens gefährliche Festessen“ Wir meinen die vielen„Festessen“, Cock- tails und andere„Genüsse“, die man keines- wegs nur den Ministern, sondern auch vie- len anderen Männern und Frauen zumutet. Von Bismarck stammt das Wort:„Patrae in serviendo consumor“. Auf Deutsch wörtlich „Im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich“. Fast möchte man es aber so verdeut- schen:„Im Dienste des Vaterlandes esse ich mich zu Tode.“ Eine Tageszeitung berichtete kürzlich über den Beschluß, den ein Unter- suchungsausschuß der englischen Opposi- tionspartei über das Problem„überlastete Minister“ gefaßt habe, der dahin geht, daß diesen künftig eine Freistellung von olchen gesellschaftlichen Verpflichtungen zuteil werden soll. Denn bisher mußte„jeder alle- zeit bereit sein, Magen, Leber und Galle in Ausübung seines Amtes zu ruinieren und sich einen Herzinfarkt zuzuziehen“. Aber, so fragen wir, muß das sein? Es braucht doch nur jemand die Zivilcourage aufzubringen, bei solchen Festessen und an- deren Gelegenheiten zum Beispiel Früchte, Nüsse und andere vollwertige Lebensmittel, an Stelle von Cocktails und Schnäpsen, von Bier und Wein und anderen alkoholischen Getränken etwas anderes, zum Beispiel Ap- fel- und Traubensaft zu verlangen. Dann wäre bald eine Bresche in den bisherigen Unfug solcher wahrhaft ruinierender Fest- essen mit ihren unzähligen Gängen, diversen Braten, Mayonnaisen, Torten und alkoholi- schen Getränken gelegt. Und vielen, nicht nur den Ministern, wäre geholfen, die jetzt — ach wie häufig, einem frühen Managertod durch solche Ueberfütterungen anheimfallen, schreibt Medizinalrat Dr. Gmelin, Stade. Stafkfkelung der Arbeitszeiten Wenn alle Büros, die in den Wolken- kratzern New Lorks untergebracht sind, zu gleichen Zeiten ihre Arbeit beginnen und beenden würden, könnten die Fahrstühle die Menschen gar nicht alle fassen. Auch die Straßen wären schnell völlig verstopft. Da- her hat man überwiegend die Arbeitszeiten gestaffelt. Diese zweckmäßige Regelung hat man in Westdeutschland im allgemeinen noch nicht eingeführt. So kommt es in der Zeit des Be- rufsverkehrs zu überfüllten Verkehrsmit- teln, in der kurzen Einkaufszeit— bedingt durch den frühen Ladenschluß— zu qual- vollem Gedränge in den Geschäften, zu Hasten und Schimpfen, zu vermehrten Ver- kehrsunfällen auf den Straßen. In späteren Zeiten wird man sicher den Kopf schütteln über eine solche Dummheit. Fahrtüchtigkeit (dgk) Der amerikanische Gesundheits- dienst hat eine sich über zwei Jahre erstrek- kende Untersuchung gestartet, bei der 20 000 Kraftfahrer getestet werden sollen. Dabei soll festgestellt werden, ob zwischen dem Ge- sundheitszustand des Kraftfahrers und der Anzahl der Unfälle, die ihm passieren, ein Zusammenhang besteht. Die motorisierte Untersuchungszentrale wird neben Prüfun- gen des Gehörs und des Sehvermögens auch einen eingehenden Organbefund erheben und den Fahrer über seine Fahrgewohnhei- ten befragen. Kniestrümpfe oder Séekehen? Zu Beginn der warmen Jahreszeit, wenn die Kinder die langen Hosen wieder mit kur- zen Röckchen und Hosen vertauschen, wer- den viele Mütter vor die Frage gestellt: „Was ist besser: Kniestrümpfee oder Söck- chen?“ Dies ist zum Teil Geschmacksache, grundsätzlich sollten aber alle eng einschnü- renden Strümpfe vermieden werden, so daß im allgemeinen den Söckchen der Vorzug zu geben ist. Bei günstigem Wetter kann auch hierauf verzichtet werden, denn es ist für die Gesundheit wichtig, möglichst viel Luft an die Haut kommen zu lassen. Freibäder für Kinder Mitten in der Stadt Wien sind für Kinder Freibäder mit geringer Wassertiefe ange- legt, die unter ständiger Aufsicht von Fach- kräften stehen. Die Kinder können sich dort nach Herzenslust tummeln. Eine vorbildliche Linrichtung. Seite 4 MANNH EINER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 5. Juli 1960/ Nr. 182 eignis besonderer Prägung, weniger unter aussieht, weiß man inzwischen.„Schauen So kamen sie an: Gestern vormittag auf dem Hauptbahnhof. Achtzehn Vertreter von vierzig deutschen Tageszeitungen, unter innen die Korrespondenten der Nachrichten- Agenturen Deutsche Presseagentur, Ameri- can-Press, United Press internationah. Herz- liche Begrüßung, dann hinein in den städti- schen Sonderbus. Die Innenstadt zeigte sich in ihrer gewohnten Betriebsamkeit, mit dem Lärm eines ausgeruhten Montagmorgens. Lautstarke Statisterie modernen Großstadt- bens. An der Kurpfalzbrücke heraus aus dem Omnibus, hinein in ein Motorboot. Nun präsentierte sich Mannem von seiner„See- Seh-Seite“: Neckarspitze, Mannheimer Reede, Mühlauhafen, Rheinkai, Stefanienufer. Alles war wie bestellt, frische Brise, hinter den mächtigen Hafengebäuden ein aufgetürmtes Wolkengebilde und zuguterletzt machte der Himmel die dunkelgrau getünchten Vor- ange auf und ließ die Sonne rausgucken. Sen 7s EXPORT dds in MANNHEIM melstgettunkene Bier Alles gleißte und strahlte. Mannheim zeigte sich in bestem Licht. Der nun schon obligatorische Besuch beim Staatlichen Hafenamt im„Haus Oberrhein“ an der Rheinvorlandstraße ergab einen in- teressanten Einblick in die Umschlagslei- stungen der Mannheimer Hafenanlagen, ver- mittelt von Regierungsdirektor Dr. Gerhard Nörling. Auch für Mannheimer durchaus Wissenswert, daß trotz der in Karlsruhe pro- jektierten und zum Teil installierten Raffi- nerien die Fhhein-Neckar-Stadt im inner- europäischen Mineralölgeschäft keineswegs uninteressant geworden ist. Die später von Marseille durch Pipelines gespeisten Karls- ruher Raffinerien hindern holländische und norddeutsche Mineralölgesellschaften nicht daran, in Mannheim neue Lagerflächen zu erwerben oder bereits vorhandene auszu- dehnen. Der korporative Blick vom„Luginsland“ auf dem Dach des zwölfgeschossigen Hauses Oberrhein löste bei den Stuttgarter Presse- Vertretern ehrliche Bewunderung aus. Sie wurde nicht nur dem Rheinbrückenkopf ge- zollt, dessen attraktiver Rang in der Liste Mannheimer Sehens würdigkeiten den Ein- heimischen in aller Regel erst durch fach- kundige Gäste bewußt gemacht wird. Eben- 80 rückhaltlos und herzlich wurde„Man- . 3 wurde gestern abend um gezeichnet 19 Un der Mannheimer gammermusiker a. D. Wilhelm Ressel, der dieser Tage seinen 70. Geburtstag beging. Der desprdsident hat ihm auf Vorschlag des er präsidenten des Landes Baden- Würt- erg das Verdienstæreuz am Bande des rdienstordens der Bundesrepublik ver- Ren. Wilhelm Ressel gehörte von 1929 bis s dem Mannheimer Nationaltheater-Orche- ter als Baßflarinettist an. Er hat in dieser eit die Wertschätzung aller Dirigenten des Orckesters erfahren. Seit 1945 gehört er zum orstand der„Musikalischen Akademie des Nationaltheaters Mannheim e. V.“, Seit 1947 ersieht er das Amt des Rechners und Ge- uftsñuhrers dieser Vereinigung. Um den Wiederaufbau des Mannheimer Konzertlebens aach dem zweiten Weltkrieg hat er sich große erdienste erworben. Er hat der Musikalischen Akademie eine neue Zukunft gegeben, die der Würde des Mannheimer Nationaltheaters ent- Pricht. tz/ Bild: B& N Besuch aus der Landeshauptstadt: Journalisten pflegen sich zwar im Laufe ihres Berufslebens damit abzufinden, bei Veranstaltungen gleich welcher Art als papier- und bleistiftbestückte„Randerschei- nungen“ aufzutreten. Ein offizieller Empfang, in dessen Mittelpunkt sie selbst stehen, ist selten. Diese Rarität gab es gestern in Mannheim. Auf Einladung der Stadtver- Waltung wohnten 18 Mitglieder der Landes pressekonferenz der Besichtigung von Sehens würdigkeiten rings um den Wasserturm bei— Vertreter deutscher Tageszei- tungen also, die am Hofe der Stuttgarter Landesregierung akkreditiert sind. Ein Er- dem Aspekt der Bedeutsamkeit im kultur- oder wirtschaftspolitischen Sinn, als einfach unter dem Blickwinkel zwischenmensch- licher Beziehungen. Zeitungsleute sind von Haus aus neugierig. Wie's in„Sturgerd“ mer uns emol Mannem a!“ nem“ selber bestaunt, gelobt, bewundert. Weit dehnte es sich unter den Objektiven der Kameras mit seinem ordnungsliebenden Muster von Straßen, Plätzen und Häusern, bis es im Osten in der Silhouette des Oden- Waldes ohne sichtbaren Ubergang verschim- merte.„Eine schöne Stadt“, hieß es. Und Weiter:„Mannheim trägt unbedingt den Charakter einer Großstadt, in seiner Aus- dehnung weit geschlossener und organischer als Stuttgart.“ Na also, bitte! Wem das nicht runtergeht wie Honig Beim Mittagessen im Mannheimer Hof, zu dem sich auch die Leiter der Referate, die Bürgermeister Dr. Ratzel. Dr. Fehsen- becker, Krause, die Oberbaudirektoren Bo- relly und Willing, die Mannheimer Land- tagsabgeordneten, die Vorsitzenden der Ge- meinderatsfraktionen, die IHK-Vizepräsi- denten, Hauptgeschäftsführer und Ge- schäftsführer, Verkehrsvereinsdirektor Dr. Vogel und Hafendirektor Dr. Nörling einge- kunden hatten, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Reschke die Gäste: Den Teilnehmern, die bereits 1953 mit der Landespressekon- ferenz Mannheim besuchten, werden große Veränderungen nicht entgangen sein, sagte er, Der weitere Nachholbedarf werde noch 18 Vertreter von 40 Zeitungen zu Gast Die Landes pressekonferenz folgte einer Einladung der Stadtverwaltung/ OB Reschke stand Rede und Antwort mehr verändern. Eine Stadt hat heute zwei Möglichkeiten; hinter einer Entwicklung herzulaufen, gerade noch Schritt halten — oder einer Entwicklung vorangehen und dabei eine ganze Menge von Risiken auf sich nehmen. Der Oberbürgermeister zeigte auf dem großen Schadensplan die schweren Wunden, die Mannheim im Krieg erhielt. Die Stadt hat sich erstaunlich, teilweise unorganisch ent- wickelt, die Entwicklung verlangsamt und normalisiert sich allmählich. Die Verkehrs- lage der Stadt ist günstig, die politische seit 150 Jahren miserabel. Die kulturelle Mission der Kurfürsten- zeit wurde von Bürgern und der Verwal- tung weitergeführt. So kommt es, daß die Stadt kulturelle Einrichtungen zu tragen hat,(Theater, Kunsthalle, Ingenieurschule, Hochschule für Musik und Theater), die in Karlsruhe und Stuttgart vom Staat unter- halten werden. Mannheim ist arm an über- örtlichen Behörden. Der ganze Raum der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein- Neckar ist übrigens in einem nie wieder vorkommenden Maße arm an Zentralbehör- den. Unsere große Sorge: wir schleppen einen ständigen Fehlbestand von etwa 12 000 Wohnungen durch die Jahre. Die Industrie- umsätze machen ein Zehntel der Umsätze des Landes aus. Rechnet man unsere 3,3 Milliarden zusammen mit Ludwigshafen 2,2 Milliarden DM, so wird die Leistungsfähig- keit des Rhein-Neckar-Raums weder von Stuttgart noch von Frankfurt erreicht. Die Randlage der Stadt, die Zerschneidung ihres Umkreises durch drei Ländergrenzen schnüren das Leben hier spürbar ein. Die Kommunale Arbeitsgemeinschaft hat sich als Clearing bewährt, aber sie hat kein Be- schlußorgan, keine Entschliegungshoheit, sie ist privatrechtlich auf freiwilliger Basis or- ganisiert. „Jeder sollte einmal nach Mannheim kommen“ Dr. Rummel dankte im Namen der Lan- des pressekonferenz:„Wir von der Hafen- stadt Stuttgart waren von der Größe und Einrichtung des Mannheimer Hafens stark beeindruckt. Jeder in der Landeshauptstadt sollte einmal nach Mannheim kommen, um die Kraftzentren draußen kennen zu lernen.“ In der Diskussion tauchte die Frage nach dem Verhältnis zur Landeshauptstadt und Landesregierung auf. Dr. Reschke antwor- tete:„Der gute Wille ist durchaus vorhanden, es fehlt aber mitunter an einer genaueren Kenntnis der Mannheimer Verhältnisse. Mit ihren Verkehrssorgen wird die Stadt nie- mals aus eigener Kraft fertig. Land und Bund müssen ihr kraftvoll unter die Arme greifen.“ Einer stellte die Altbadenfrage. Dr. Reschke:„Von hier aus wird bei einer Ab- stimmung die Existenz des Landes Baden- Württemberg keinen Stoß erleiden.“ Auf die Frage nach Erfahrungen mit Be- Zirksbeiräten antwortete Dr. Reschke: Sie haben den Bürgersinn fruchtbar gemacht. Jetzt wird sich zeigen müssen, ob sich auch in den Innenstadtbezirken Bürgersinn mobi- lisieren läßt. Zum Abschluß der Fragestunde empfing jeder Gast ein Paket„Mannemer Dreck“ „als sichtbaren Nachweis für den Aufenthalt in Mannheim“.— Ehe die in Stuttgart resi- dierenden Pressevertreter wieder abreisten, folgten sie einer Einladung der Chefredak- tion des„Mannheimer Morgen“, das neue Haus am Marktplatz zu besichtigen und sich zu Kollegialem Gespräch mit den Mannhei- mer Kollegen zusammenzufinden, K&/f. w. k. Ehemalige pflegen soldatische Tradition Verband deutscher Soldaten feierte sein zehnjähriges Bestehen Seit zehn Jahren besteht die Kreisgruppe Mannheim des Verbandes deutscher Soldaten (VdS). Aus diesem Anlaß trafen sich ehema- lige Berufssoldaten im Saal des Ruder-Clubs an der Rheinpromenade. Kreisverbands-Vor- sitzender Oberst a. D. Ottinger begrüßte Ver- treter mehrerer Bruderorganisationen und beklagte sich über die ablehnende Haltung der Presse dem Vds gegenüber. Der 10. Ge- burtstag des Verbandes sei ein Anlaß guter Zusammenarbeit im Kampf gegen Marxis- mus-Leninismus, Terror, Willkür und Un- terdrückung wie im Streben nach Freiheit und der Einheit Deutschlands. Ottinger sprach sich für die Bundeswehr aus und for- derte eine bewußtere Wehrbereitschaft wei ter Volkskreise. Soldat und Volk müßten noch enger als bisher miteinander verbunden werden. Nach dem Krieg habe man den ehemaligen Berufs- soldaten die Gründung einer bürgerlichen Existenz mit allen Mitteln erschwert. Auch heute noch seien starke Vorbehalte gegen das Militär spürbar, weil man die Soldaten für den verlorenen Krieg verantwortlich mache. 5 Ottinger dankte den Müttern und Frauen der Kameraden. Sie hätten sich während und nach dem Krieg trotz einer Flut see- lischer und materieller Belastungen nicht entmutigen lassen. Zum Schluß seiner Rede erklärte Ottinger, der Vds habe mit der Gründung einer eigenen Jugendorganisation die Aufgabe übernommen, die Jugend in soldatischer Tradition, in Staatsbewußtsein und Völkerverständigung zu erziehen. Die Ehrung der Gründungsmitglieder nahm die Frauenwartin des Vds, Herzog, vor. Im Namen der Soldatenfrauen über- reichte sie dem Verbandsvorsitzenden einen Tischwimpel. 5 Am Samstagvormittag hatte eine Dele- gation des Vds am Ehrenmal des Mann- heimer Friedhofes einen Kranz für die Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges nieder- gelegt. Im Anschluß an den offlziellen Teil am Abend war geselliges Zusammensein mit Tanz, zu dem die Kapelle Fritz Lang auf- spielte. 8 5 Ho Stuttgarter Landespressekonferenz auf schwankenden Planken Bild: Bohnert& Neusch Mietengesetz:„Gerecht und demokratisch“ Hausbesitzer- Versammlung mit Referaten und Rechtsberatung „Die Fesseln der Wohnungszwangswirt- schaft können seit der Annahme des„Lücke- Planes“ im Bundestag am 24. Mai als gelok- kert bezeichnet werden; gelöst sind sie aller- dings noch nicht“. Diesen Kommentar zum neuen Gesetz„Ueber den Abbau der Woh- nungszwangswirtschaft und über ein sozia- les Mietrecht“, das am 1. August in Kraft tritt, gab Dr. Slanina anläßlich einer Ver- sammlung des Mannheimer Haus- und Grundbesitzervereins im Großen Saal des Wartburg- Hospiz. Einen Monat vor dem In- krafttreten des für die Hausbesitzer so be- deutungsvollen Gesetzes war der zur Ver- kügung stehende Saal überfüllt, denn der Verein gab Erläuterungen, wies auf Feinhei- ten des Gesetzes hin und beantwortete die Fragen derer, die mit den neuen Bestimmun- gen noch nicht ganz zu Rande kamen. Vor Dr. Slanina hatte Syndikus Schmidt den Abbau von Wohnraumbewirtschaftung und Mieter- schutz begrüßt, da er ein gerechter und demokratischer Schritt sei. Dr. Slanina, der das Hauptreferat hielt, betonte zwar die Unzulänglichkeit des Ge- setzes, meinte aber, man müsse dennoch zu- frieden sein: mehr sei im Augenblick nicht zu erwarten gewesen. Die Lobhn-Preisent- Wicklung hätte die Diskrepanz zwischen er- forderlichen und gesetzlich gestatteten Mie- ten besonders bei Altbau wohnungen immer krasser werden lassen; selbst die zehnpro- zentige Mieterhöhung von 1955 sei nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“ und durch die Weitere Entwicklung in den letzten Jah- ren schon bald wieder überholt gewesen. Bis etwa 1966 sei— meinte Dr. Slanina Weiter— bei der gegenwärtigen Bautätigkeit ein Ausgleich zwischen Angebot und Nach- frage oder gar ein Ueberangebot zu erwar- ten, so daß die bisherigen Kündigungsein- schränkungen des Mieterschutzgesetzes über- flüssig und überholt sein werden; auch die Mieten könnten dann freigegeben werden, ohne ein soziales und wirtschaftliches Risiko einzugehen. Verwirrung habe das neue Gesetz bei vie- len Hausbesitzern über die Begriffe„Grund-“ und„Richtsatzmiete“ angerichtet, berichtete Dr. Slanina; er definierte deshalb beide Be- griffe, und erläuterte sie im Zusammenhang mit den gesetzlichen Bestimmungen: Die Grundmiete, als bisherige preisrechtlich zu- lässige Miete abzüglich bestimmter Umlagen, ist beim Altbaubesitz maßgeblich; auf sie ist 3b 1. August ein Zuschlag von 15 Prozent, unter bestimmten Voraussetzungen 20 Pro- zent, zugelassen. Die Richtsatzmiete liegt bei öffentlich geförderten Sozialwohnungen zu- grunde; auf sie darf ein Zuschlag von zehn Pfennig pro Quadratmeter erhoben werden. Weiter machte Dr. Slanina darauf aufmerk- sam, daß der Vermieter eine schriftliche Er- Richtfest für Wohnhaus-Giganten„Rheinlust“ Privatinitiative prägt Mannheims repräsentative„Pforte“ Nicht aus betrieblicher Notwendigkeit, 80 ndern einem städtebaulichem Wunsch ent- sprechend, baut de„Peter- Kuhnle-KG(Schiffahrt) am Rheinkai dus derzeit höchste Mannkeimer Wohnhaus, das Hochhaus„Rheinlust«. Ueber dem vollendeten Rohbau des dreigzehngeschossigen Stahlbeton-Giganten 8 chwebt seit Freitagabend der Richtlranz. Zum Richtschmaus versammelten sich die am Bau Beteiligten und viele prominente Güste im Ludwigshafener„Bürgerbräu“, nachdem an der Baustelle ein Zimmermann in zünftiger Arbeitskluft vom Balkon des dri tten Stockwerks den Richtspruch verkündet hatte. Der neue Mannheimer„Wolkenkratzer“ mit Über 40 Metern Bauhöhe über dem Erdboden ist unmittelbar dem Hochhaus„Oberrhein“ benachbart und setzt die Tra- dition der bekannten Gaststätte„Rheinlust“ fort, die an der gleichen Stelle stand und deren Namen für den ganzen Buu übernommen wurde. Die beiden Hochhäuser,„Oberrhein“ und „Rheinlust“, bilden an Mannheims Rhein- seite die repräsentative Eingangspforte zur Rhein-Neckar-Metropole. Rheinlust“ ist übrigens ein Sinnbild der Verbundenheit zwischen den Schwesterstädten Mannheim und Ludwigshafen. Die„Pfälzische Hypo- thekenbank“, die auf der anderen Rhein- seite zur Zeit ein neues Bürogebäude auf- baut, hat neben der„Badischen Landes- kreditanstalt“(Karlsruhe) beträchtliche Sum- men in Peter Kühnles Projekt gesteckt. Den Bauherrn und Seniorchef Peter Kühnle unterstützen beim Bau seine beiden Söhne Hans-Peter und Helmut, deren Na- men auch schon am Bug Kühnle-Reederei eigener Schiffe glänzen. An der Baustelle dankte Kühnle-Junior Hans-Peter den am Bau beteiligten Firmen, Arbeitern, Ange- stellten und Planern; in kurzen Zügen umrig er Geschichte und Daten des Millionen- Projekts, das Architekt Klaus Gärtner und Statikerbüro Gegenheimer ausgearbeitet ha- ben: Auf einer unterkellerten Grundfläche von 770 Quadratmetern wurden in 170 Ar- beistagen 17 000 Kubikmeter mit rund 320 Quadratmetern Nutzfläche in jedem der 13 Geschosse umbaut. Es wurden etwa 180 Tonnen Stahl verarbeitet, von denen allein 40 Tonnen die 70 Zentimeter starke Fun- damentplatte kräftigen. Außer unzähligen Betonkübeln schwenkte der Kran 150 000 Mauersteine in die einzelnen Stockwerke. In ungefähr drei Monaten soll der Bau bezugs- fertig sein. Im Kellergeschoß wird eine vollautoma- tische Kegelbahn eingerichtet. Im Erd- geschoßg richtet sich die neue Gaststätte Rheinlust“ ein und erstes, zweites und drittes Obergeschoß nehmen die Firma„Peter Kühnle KG“ und andere der Branche ver- wandte Büros auf. Die übrigen Stockwerke sind in insgesamt 27 Zwei-, Drei- und Vier- zimmer wohnungen aufgeteilt, die mit allem neuzeitlichen Komfort ausgestattet werden. Beim Rippchen-Erbsbrei-Sauerkraut- und Salzkartoffel-Richtschmaus mit„Bürger- bräu“ unterstrich Finanzberater Egon Rap- Penechter— der auch bei diesem Projekt über die behördlichen und flnanz technischen Hür- den einen Bravourgalopp absolvierte— die Private Initiative und den persönlichen Mut des kühnen Kühnle-„Dreigestirns“. Außer- dem lobten und dankten Senior-Kühnle, „Pfälzischer Hypotheken-Bankdirektor“ Dr. Tridon, Baufirmen-Danksprecher Diplom- Ingenieur Kärcher von der„Südwestbau“ GmbH und andere Behörden- und Firmen- vertreter. Ste Hörcher-Bande Urteil am Mittwoch Keine Gewohnheits verbrecher? Der gestrige achte Verhandlungstag im Prozeß gegen die Hörcher-Bande vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Heidelberg stand im Zeichen der Vverteidi- gung der dreizehn Angeklagten. In zum Teil hervorragenden Plädoyers charakterisierten Mannheimer und Heidelberger Anwälte die Persönlichkeit der Angeklagten und ver- suchten, sie von den begangenen Straftaten abzugrenzen. Nicht eingewurzelter Hang zum Verbrechen, sondern günstige Gelegen- heit und Anfälligkeit gegenüber der ver- suchung hätten zu den Delikten geführt. Einstimmig wandten sich die Verteidiger der vier Hauptangeklagten gegen die Klassifizie- rung als gefährliche Gewohnheitsverbre- cher. Die Verteidiger der„Mitläufer“ unter den Angeklagten plädierten auf Ausklam- merung ihrer Mandanten aus der„Bande“ im Sinne des Gesetzes. Die Urteilsverkündung ist am Mittwoch⸗ nachmittag zu erwarten. klärung über die vorgesehene Mieterhöhung dem Mieter bis spätestens 15. Juli zuleiten muß, da er sonst die erhöhte Miete nicht gleich nach Inkrafttreten des Gesetzes for- dern kann. Anschließend ergriff noch Stadtrat Dr. Merkert das Wort. Er übte heftige Kritik an verschiedenen Gegnern des„Lücke-Plans“, denen er„unsachliche Polemik“ vor warf. Nach dem offiziellen Teil der Versammlung konnten sich die Vereinsmitglieder indivi- duellen Rat zu dem neuen Gesetz holen. An Wortmeldungen fehlte es nicht. Auf einer Hausbesitzer versammlung am 5. Juli, 19.30 Uhr, im Großen Saal des„Zäh- ringer Löwe“(Schwetzinger Straße 103-107) Werden die angeschnittenen Fragen noch- mals behandelt. Li. Aus dem Polizeibericht: Neubau-Dachstuhl brannte Täter hinweis: Reise wecker Gegen Abend wurde die Berufsfeuerwehr in die Oststadt gerufen. Dort war im Dach- stuhl eines noch nicht bezogenen Neubaues ein Brand ausgebrochen. Das Feuer richtete einen Schaden von ungefähr 4500 Mark an. Nach Abschluß der Brandbekämpfung fand man in einer Ecke des Speichers ein verlas- Scenes Nachtlager aus Zementsäcken, neben dem eine leere Weinflasche und ein Reise- Wecker lagen; es wird vermutet, daß der heimliche Bewohner den Brand leichtsinnig Verursacht hat. Verletzt auf dem Gehweg In der Nacht wurde den Beamten der Polizeiwache am Marktplatz gemeldet, auf dem Bürgersteig in D 2 liege ein Mann. Sie fanden einen 27jährigen Arbeiter vor, der erhebliche Verletzungen aufwies; im Kran- kenhaus wurden eine Gehirnerschütterung, ein Unterkieferbruch und Körperprellungen festgestellt. Da der Eingelieferte nicht ver- nehmungsfähig war, konnte man über die Ursache seiner schweren Verletzungen noch nichts erfahren. Kinderverderber festgenommen In Schönau wurde der Angehörige einer polnischen Arbeitseinheit festgenommen, da er sich unsittlich vor einigen schulpflichtigen Mädchen gezeigt hatte. Der Pole, der seine Verfehlung zugab, ist bei der Polizei kein Unbekannter mehr. Merkwürdiger Ruinenfund Ein Streifenbeamter entdeckte in den Vormittagsstunden auf einem Ruinen- grundstück in der Schwetzingerstadt eine braune Damen- Reisetasche aus Leder, einen schwarzen Herrenrock, einige Röntgenauf- nahmen und drei Schecchefte. Die Polizei vermutet, daß diese Sachen von einem Dieb- stahl herrühren; es liegt jedoch bis jetzt noch keine Anzeige des Geschädigten vor. Beim Ueberholen zusammengestoßen Mit hoher Geschwindigkeit wollte ein 22 jähriger Motorradfahrer auf der Rhein- brückenabfahrt ein Moped überholen. Dabei geriet seine Maschine ins Schleudern und Prallte heftig gegen das überholte Moped. Die Folgen: Der Motorradfahrer, der unter Alkoholeinfluß stand, erlitt einen kompli- zierten Unterschenkelbruch, der Mopedfah- rer und sein mitfahrender Freund eine Ge- hirnerschütterung. Alle drei wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Wohin gehen wir? Dienstag, 5. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Doktor Faust“(Miete J, Th.-G. Gr. J, kreier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Gesellschaft im Herbst“(für die Theatergemeinde Nr. 5831-6360, freier Ver- 8 Kellertheater, K 2, 22, keine Vorstel- Ung. Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Alster:„Die Kaninchenfalle“; Schau- burg:„Faustrecht der Prärie“; Scala:„Honey- moon“; Capitol:„Duell in der Sonne“; Plan- ken Kleines Haus:„Meisterschaft im Seiten- sprung“; Alhambra:„Das Wirtshaus im Spes- sart“; Universum: Immer wenn der Tag beginnt“; Royal:„Sayvonara“; Kurbel:„Fuzzy wird energisch“; Palast:„Sherlock Holmes in geheimer Mission“, 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: Der Held von Brooklyn“; Abendstudio im Gity: „Ludwig II.“. ing ten cht or- Dr. 8% rf. ing vi- An am ih- 07 - Li. hr - 128 te an. nd a8 en 52 ler lig ler uf Sie ler 18, en r- lie ch ler da en ne ein en ne en 11 2 ei b tzt 00 G. ois lie er- ol Be - = 2 5 n 8 ag 27 er 5 ter vom Hauptvorstand der Gewerk- Nr. 152/ Dienstag, 5. Juli 1960 MANNREIMER LOKATL NACHRICHTEN 12 e 155 8 GEG-Malzkaffee-Streik: Neue Lohnvorschläge heute zur Abstimmung Silberstreif' am Malzkaffee- Himmel: Der seit Donnerstag, 23. Juni, aus- gebrochene Streik in der einzigen Malz- kaffee- Fabrik der GEG(Großeinkaufs- gesellschaft der Konsum-Genossenschaf- ten) dürfte bald beendet sein. Dafür sprechen jedenfalls die gestern geführ- ten kurzen Verhandlungen zwischen den beiden Tarifpartnern. Von Gewerk- schaftsseite nahmen der erste Vorsit- zende der Gewerkschaft„Nahrung— Genuß— Gaststätten“, Stadtrat August Locherer, und zweiter Vorsitzender Wolfgang Weber, außerdem ein Vertre- schaft, H. Mummer, teil. Die GEG hatte den Geschäftsführer Flügge von der Hamburger Geschäftsleitung entsandt. In den Gesprächen machte die GEG einen neuen Lohnerhöhungsvorschlag, den die Gewerkschaftler heute morgen um 10 Uhr im Gewerkschaftshaus den 50 Beschäftigten der Malzkaffeefabrik zur Abstimmung vorlegen werden Von Gewerkschaftsseite soll die Annahme dieses Vorschlages empfohlen werden. / Mac * Termine Goch: 6. Juli, 10.30 Uhr, Vortragssaal Haupt- laboratorium Bau B 9 BASF. Vortrag von Prof. Dr. Dr. h. c. Cl. Schöpf,„Stereospezi- kische Reaktionen am Spartein und den Dip- lospartyrinen“. Verband der Heimkehrer: 5. Juli, keneck“, M 2, 12, Zusammenkunft. DGRR: 5. Juli, 19.45 Uhr. E 2, 1, Vortrag von A. Portuné,„Düsen für Feststoff- Raketen“. Die Klavierklasse Else Rehberg der Städt. Musikhochschule veranstaltet zwei Vortrags- abende mit der Aufführung des 1. Teils des „Wohltemperierten Klaviers“ von J. S. Bach. Erster Abend am 6. Juli, 20 Uhr in der Kunst- Halle. 5 Sprechstunden der CDU am 6. Juli, 15 bis 17 Uhr, in N 5, 2— Stadträtinnen Lutz und Scherer. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und „Fran- Rentner: 5. Juli, 15 Uhr,„Sieben Schwaben“, T 2, Versammlung. Club„Graf Folke Bernadotte“; 5. Juli, D 4, 15, Deutsche Sprachkurse, Spanischer Sprachzirkel. ASTA der Wirtschaftshochschule: 3. Juli, 10 Uhr, Auditorium Maximum. 2. Vollver- sammlung. Deutsch- Amerikanisches Institut: 5. Juli, 17.30 bis 20.00 Uhr, Plattenausleihe und Be- ratung. Städt. Institut für Erziehung und Unter? richt: 5. Juli, 18.00 bis 19.30 Uhr. Studio, Ein- führung in Mathematik und Geometrie— für Mittelschullehrer(G. F. Au). Haus- und Grundbesitzerverein: 5. Juli, 19.30 Uhr, gr. Saal„Zähringer Löwe“, Schwet⸗ zinger Straße 103, Hausbesitzer- Versammlung. Deutscher Sekretärinnen- Verband: 5. Juli, 20 Uhr, Wirtschaftshochschule. Hörsaal 102, Filmvortrag:„Menschen, Maschinen, Methoden“. Referat über IBM- Schreibmaschinen, prak- tische Vorführungen. Wir gratulieren: Luise Speckmaier, Mann- heim, Kleinfeldstraße 17, vollendet das 73. Le- bensjahr. 5 Partnerschaft Heidelberg-Montpellier Festere Kontakte zwischen den Universitäten werden angestrebt Der Besuch, den eine offizielle Delega- tion der französischen Universität Mont- pellier der Heidelberger Universität ab- stattet, markiert eine weitere Festigung in den Beziehungen zwischen den beiden In- stitutionen. Die zunächst, vor vier Jahren, locker bestehenden Kontakte haben sich zu einer Partnerschaft verdichtet. die im Sinne einer europäischen Integration auf kultu- rellem Gebiet wirken soll. Nach der„Hei- delberger Woche“ in Montpellier, im Mai des vergangenen Jahres veranstaltet, sind nun als Vertreter der 1289 gegründeten süd- französischen Universität der Rektor M. Richard, der Generalsekretär M. Huc, eine Reihe von Professoren und Abgeordnete der Studentenschaft in der Neckarstadt er- schienen. Sie wurden im Gesellschaftshaus der Heidelberger Universität von Rektor Pro- fessor D. W. Hahn zu Beginn der ersten Plenarsitzung begrüßt. Der Redner erklärte die Notwendigkeit, in der Partnerschaft über die anfänglichen persönlichen und tou- ristischen Momente hin auszukommen. Der wissenschaftliche Austausch und die gegen- seitige Entsendung von Stipendiaten, denen die an der Gastuniversität verbrachte Zeit auf ihr Studium angerechnet werden müsse, solle neben dem militärischen und wirt- schaftlichen Zusammenwachsen Westeuro- Pas als kulturelles Element wirksam wer- den. Diese Ausführungen ergänzte Professor Dr. P. Christian mit einer Darstellung der seit 1957 gemeinsam geleisteten Arbeit. Den Dank der Gäste brachte Rektor Richard zum Ausdruck, der hinsichtlich der Partnerschaftspraxis auf eine systematische Vorbereitung der Begegnung drang. Die rechtzeitige Ausarbeitung der Programme müsse unter Mitwirkung aller Fakultäten vonstatten gehen, die Vorlesungen sollten jeweils unter einem Generalthema zusam- mengefaßt werden. Als wesentlich erachtete Richard auch die genauere Kenntnis der Fremdsprache, die Hand in Hand gehen müsse mit den rein wissenschaftlichen Be- mühungen. Das fünftägige Programm der Heidelber- ger Begegnung umfaßt Sitzungen zwecks gemeinsamer Aussprache über organisato- rische Einzelheiten der Partnerschaft, Insti- tutsbesichtigungen, Vorlesungen der fran- zösischen Gastprofessoren, Empfänge, Rund- fahrten und ein Theaterbesuch.-mann Gedruckt erscheint mehr als gelesen wird Preis-Quiz für aufmerksame Noch etwas mikrofon- ungewohnt und weit von der legeren Art der Fernsehquizmaster entfernt stellte Hans Jürgen Papritz beim Sommerball des„Politischen Arbeitskreises der Oberschulen“ im„Eichbaum-Stamm- haus“ seine Fragen zum Preis-Quiz„Letzte Woche im MM“, das die Tanzpausen aus- füllte, in denen die„Fünf Flamingos“ ihre Instrumente ruhen ließen. Was, Allgemeinwissen anbetraf, zeigten sich die Quizteilnehmer recht beschlagen. Wie aus der Pistole geschossen, kamen vor allem die Antworten beim Sachgebiet Sport. Mit„Längen“ siegte bei„Film Theater Feuilleton“ eine Dame. Einer ihrer Gegner Mannheimer Kabarett: Ilse mit„goldener Trompete“ im„Metropol!“ Ein Kopenhagener Mädchen, Ilse Bronn- ley, mit einer„goldenen Trompete“ ist eine der Hauptattraktionen des„Metropol“-Pro- gramms der ersten Juli-Hälfte in der „Orient“-Bar. Ihr langer Rot-Schopf war schon im dänischen Fernsehen zu bewundern und ihre Trompetenstöße über Rundfunk und bei Schallplatten-Aufnahmen zu bören. Selbst„Twen“, entlockt sie ihrem Instrument die schrillen oder gedämpft-quäkenden Rhythmen, die Teenager, Twens und auch Aeltere gern hören. Außerdem hat Ilse eine für Boogie und Blues geeignete Stimme. „Telepathische Wunder“, über die das Pu- blikum nachher noch lange rätselt, vollbrin- gen„Danielle und Partner“, die ebenfalls aus Dänemark kommen. Tänzerische Extra- vaganzen auf Spitzen zeigt Linda Evans. Temperamentvoll und sehr pikant gebärden sich ihre Kolleginnen„Miß Dorothy“ und „Elena“ vor allem um Nach-Mitternacht. Charmant plaudert Iris Carma, die schon im letzten Sommer an gleicher Stelle viel Sym- pathien beim Publikum hatte. Zum Tanz spielt weiterhin das„Melodie“-Trio. Sto Zeitungsleser beim PAO-Ball wußte dagegen noch nicht einmal, welcher Film zur Zeit in Mannheims„Studio für Filmkunst“ läuft. Uber die örtlichen Tages- fragen waren die Oberschüler dagegen Wesentlich besser orientiert— insoweit sie allerdings in etwa jugendliche Belange oder „Sensationen“ betrafen. Drei amtierende Bürgermeister nament- lich zu nennen fiel dagegen einem Teilneh- mer schwer. Uber Mannheims Schul- und Sportexperten Bürgermeister Krause und Krankenhaus- und Friedhofsachverständigen Bürgermeister Graf kam er in Zeitnot und mußte 0,5 Strafpunkte hinnehmen.„Hilfe- stellung“ mußte Quizmeister Papritz auch einem der 15 Teilnehmer geben, der den Titel des derzeitigen„MM“-Fortsetzungs- romans nennen sollte. Im groben Durchschnitt gesehen, zeigte auch dies Quiz, daß der normale Umfang einer Tageszeitung Lese- und Aufnahme- bereitschaft der Käufer bei weitem über- fordert. Auch Mannheims Oberschüler machen da keine Ausnahme. Den Hauptpreis— ein Transistorgerät, das der„MM neben anderen Preisen aus- gesetzt hatte— gewann Oberschüler Baß, der seiner Mitschülerin Hermann galant den zweiten Preis— eine Damenhandtasche— überließ. Sto Beifall für„Flamingos“ bei Polizeimeisterschaften Zu den von der Landespolizeidirektion Nordbaden ausgerichteten baden-württem- bergischen Polizeimeisterschaften in Bruch- sa! war auch das beliebte Mannheimer Was- serballett„Flamingos“ eingeladen. Die an- mutigen Darbietungen der Mannheimer Wassernixen im glasklaren Wasser des neuen Bruchsaler Bades fanden begeister- ten Beifall auf den Tribünen, die eigens für diese Veranstaltung errichtet wurden. Neben anderer Prominenz waren unter den Gästen auch zahlreiche Vertreter der Ministerien. Es fehlte auch nicht an Glückwünschen und Anerkennung für die„Flamingos“. r NMXNNfTETNTER MoRGEN. Seite s . 0 8 frisch gekürt und gekrönt, sauste gestern mit den beiden nächsten Miss Carnival Preisträgerinnen des amerikanischen„High- school“(Obersckule) Wettbewerbs an den eisernen Strängen des Kettenſſiegers über die kleine Zeltstadt in Benjamin-Franklin- Village, die noch bis einschließlich Sonntag für Deutsche und Ame- rikaner Amũsements jeder Art offeriert. Höhepunkt des deutsch- amerikanischen Volks- festes war der gestrige Nationalfeiertag der Amerikaner, die ihren„Unabhängigkeitstag“ auf dem Festplatz mit einem Feuerwerk krönten. Der Nachmittag stand im Zeichen der Miss-Wahl: Auf der Bühne des Losgeschäftes mit dem größten bundes republikanischen Teddybaren- Umsatz, der„Goldenen Sieben“, nahmen acht amerikanische Oberschülerinnen Platz, die in den Tagen zuvor mit ihren Mitschülerinnen Los-Karten zu je einem Dollar verkauft hatten, an denen ein Bon als Stimmzettel für die„Carnival-Königinnen«- Wahl abzutrennen war. Der Reinertrag der Lotterie— Hauptgewinn ist aller Voraussicht nach ein Pæu— kommt ebenfalls dem wohltätigen Zweck des ganzen Festes zugute, der„Vouth Activity“(amerikanischen Jugendorganisationen, die auch deutsch- amerikanische freund- sckaftliche Bande unterstützen). Die meisten abgegebenen Stimmzettel galten Mary Ann Vakanus, Tochter eines„Sef der Isth Chem Gpé. Sie erkielt den Ehrenxuß bon General Thomas L. Sherburne jun, eine Drei-Tage-Reise nach Paris und 50 Dollar„Zehrgeldè, Die ⁊woeite Preisträgerin(Miss Karen Underwood, Lt.-Col.-Tockhter im 18. Infanterie- Regi- ment) küßte Colonel Robert A. Judson. Karen darf mit 25 Dollar Reisezulage drei Tage in der Schweiz verbringen. Den dritten Preis, einen Stereo-Ton-Tisck-Schallplattenspieler legte Colonel Henry J. Katz der strahlenden Pat Porcella(Tochter eines Lt.-Col. der SA SPTCOM) in die Arme. Die übrigen„Miss-Carnival“- Kandidatinnen vor der Teddy- Bũren-Kulisse erhielten ebenfalls Blumensträuße und je einen handlichen Transistor- Empfänger. Der bisherige Besuck des Festplatzes und die Umsätze sind zufriedenstellend, wie das„Carnival-Komitee“ und die deutschen Schausteller übereinstimmend mitteilten. Sto/ Bild: Steiger — 3. n AR vobne Ober diese neue Cigarette wurde spontan geurteilt: „Wie erfreulich, daß diese Cigarette extra ohne Filter ist“. Das ist LAUREN S EXTRA: Würzig- aromatisch, aber herzhaft leicht. Auf eine solche Cigarette hat man so lange gewartet: eine echte filterlose Cigarette, deren ſabake Extra-Oualität sind. Extra ohne rund und voll! NS EXTRA täglich eine extra Freude Wie viele berühmte Cigaretten der Welt nur in der Original- 20- Stück- Packung zum neuen deutschen Preis von 1 75 DM Seite s. MANNIHŃüR MORGEN AUS DEN BUNDESLINDERN Lindau. Zum zehnten Male ist am Mon- tag in Lindau ein Nobelpreisträgertreffen durch den Ehrenprotektor dieser Tagungen, Graf Lennart Bernadotte eröffnet worden. Graf Bernadotte erinnerte in seiner Be- grügung an die Initiatoren dieser Veranstal- tungen, die beiden Lindauer Arzte Dr. Heim und Professor Parade, die im Jahre 1950 zum ersten Male einige Nobelpreisträger für Me- dizin zu Vorträgen in die Inselstadt im Boden- ses eingeladen hatten. Unterdessen haben diese Kongresse, die seitdem jährlich im Lindauer Stadttheater veranstaltet werden, zwei wei⸗ tere wichtige Akzente bekommen: Die per- sönliche Begegnung der Laureaten, die sich sonst meist nur durch die Literatur kennen, und den Kontakt der„Aristokraten der Wis- senschaft“, mit den Studenten und Assisten- ten. In der ganz persönlichen, gar nicht streng akademischen Atmosphäre der Lindauer Ta- gungen, können die Studenten, wie Professor Hahn bei der Eröffnung sagte, feststellen, daß auch Nobelpreisträger keine Halbgötter, sondern Menschen sind wie alle anderen auch. Professor Hahn gedachte vor allem der Nobelpreisträger, die an früheren Lin- dauer Tagungen teilahmen und unterdessen nicht mehr unter den Lebenden weilen: Irene Curie und ihr Mann Joliot-Curie, die Pro- kessoren Soddy, Alder, Pauli und der erst kürzlich verstorbene Max von Laue. Der Lindauer Oberbürgermeister Haas teilte zu Beginn der diesjährigen Veranstal- tung mit, daß der Lindauer Stadtrat soeben einstimmig beschlossen habe, die Arbeit des Obelpreisträgerkomitees auch in Zukunft u unterstützen. Damit ist die Fortführung der unterdessen weltweit bekannten Ver- anstaltung in Lindau gesichert. Oberbürger- meister Haas gab außerdem bekannt, daß Graf Bernadotte für seine großen Verdienste um die Nobelpreisträgertagung und um die Stadt Lindau mit dem„goldenen Ehrenring“ Stadt Lindau ausgezeichnet wird. An der 10. Tagung nehmen 18 Nobelpreis- ger aus Finnland, Schweden, England, USA, der Schweiz und Deutschland teil, dar- nter die Professoren Heisenberg, Domagk, Butenandt, Euler, Born und Staudinger Außerdem sind wieder Rektoren, Dekane und Professoren von 20 deutschen und sie- ben ausländischen Universitäten, Aͤkademien und Instituten, sowie mehrere hundert Stu- denten und Assistenten aus nahezu 40 Hoch- schulen aus West- und Ostdeutschland Eng- 5 Hotelräuber kam Augsburg. Die Unerschrockenheit eines ugsburger Nachtportiers ist in der Nacht zum Sonntag einem seit Wochen von der Po- lizei gesuchten gefährlichen Hotelräuber, der erst lich bei Raubüberfällen auf zwei Stüktgarter und ein Nürnberger Hotel eine Beute von insgesamt 20 000 Mark gemacht hatte, zum Verhängnis geworden. Der Räuber, ein 29jähriger Werbefach- mann aus Söcking(Kreis Starnberg), war tief in der Nacht mit vorgehaltener Pistole in die Portierloge eines Augsburger Hotels eingedrungen und hatte den 57jährigen Nachtportier mit dieser unmig verständlichen Drohung aufgefordert, den Inhalt der Kasse und seiner Brieftasche auszuhändigen. Der land, Frankreich, Osterreich und der Schweiz bei der Lindauer Tagung. Ihre Teilnahme wurde durch Spenden der Industrie mit er- möglicht. Turnusgemäß ist in diesem Jahr wieder die Medizin an der Reihe. Man hat aber auch zahlreiche Biochemiker unter den Nobelpreisträgern zu Vorträgen eingeladen. Die Reihe der wissenschaftlichen Vorträge wurde durch zwei englische Gelehrte er- öfknet, die beide zum erstenmal in Lindau sind. Einer der jüngsten Nobelpreisträger, der 41jährige Biochemiker Professor Fre- derick Sanger(Cambridge) berichtete über die komplizierte Struktur des Hormons Insulin, das den Kohlehydratstoffwechsel im Körper reguliert. Sanger hatte vor zwei Jahren für seine Arbeiten über das Insulin und andere Proteine den Nobelpreis erhal- ten. Außerdem sprach der aus Hildesheim stammende Professor Sir Hans-Adolf Krebs, der seit langem in England tätig ist und 1954 Professor für Biochemie in Oxford wurde. Er erhielt 1953 den Nobelpreis für die Ent- deckung des Zitronensäàurezyklus. Professor Krebs gab einen instruktiven Uberblick über urisere durch neueste Forschungen erweiter- ten Kenntnisse über die biologischen Ener- gleumwandlungen in der lebenden Zelle. In diesem Sinne, sagte er, sind auch die Zellen, die chemische Energie in andere Energie- formen umwandeln,„Maschinen“, wie die von Menschenhand künstlich konstruierten Maschinen. Im Gegensatz zu ihnen, ver- Wandelt jedoch die Zelle chemische Energie, ohne den Umweg über die Wärmeerzeugung, direkt in andere Energieformen, zum Bei- spiel in die mechanische Arbeit der Muskeln oder in die Sekretion der Drüsen oder in die Elektrizität der Nervenzellen. Bei diesen Energieprozessen spielt, wie Professor Krebs darlegte, eine Substanz, die die Chemiker ATP nennen, die wichtige Rolle des Energie- lieferanten. Die Erkenntnis der zentralen Bedeutung des ATP beim Energiestoff wech- sel hat auch zur Klärung einiger bisher un- gelöster Fragen beigetragen, So versteht man jetzt besser, warum nach einer Eiweiß- mahlzeit viel mehr Wärme produziert wird, als nach einer Mahlzeit, die dem Körper vorwiegend Kohlehydrate oder Fett zu- führte. An der endgültigen Klärung dieser komplizierten Zusammenhänge wird zur Zeit im Laboratorium von Professor Krebs ge- arbeitet. Auch der noch nicht ganz geklärte Einfluß des Schilddrüsenhormons auf den Zellstoffwechsel scheint jetzt in großen Zü- an den Falschen Mutiger Nachtportier legte ihm das Handwerk Portier ließ sich jedoch nicht einschüchtern, sondern warf dem Eindringling eine Axt ent- gegen, der sofort noch ein Hammer und eine Bierflasche folgten. Der Räuber war so viel Mut bei seinen Opfern nicht gewohnt. Mit einem Satz war er an der gläsernen Eingangstür des Hotels, zerschlug sie mit dem Hammer und suchte das Weite. Der Portier heftete sich jedoch sogleich an seine Fersen, und nach einein- halbstündiger Jagd konnte der Räuber von der Polizei in einer Parkanlage festgenom- men werden. In seinem Besitz fand sich eine durchgeladene Pistole und größere Mengen Munition. Das Treffen der„Aristokraten der Wissenschaft“ Zehnte Nobelpreisträger-Tagung in Lindau eröffnet/ Die ersten V orträge gen klarer. Professor Krebs erinnerte schließ- lich daran, daß die Ingenieure in neuester Energie- umwandlung der Natur durch technische Ge- räte nachzuahmen. Dazu gehören die soge- chemische Energie direkt in Elektrizität verwandeln und von nahezu 100 Prozent, gegenüber höchstens 40 Prozent Auch die Ausnützung der Strahlenenergie und ihre Umwandlung in Elektrizität durch die soge- ist ein solcher Versuch, die natürlichen Energie-Umwand- Zeit versuchen, die chemische nannten„Gas-Elemente“, die dabei eine Energieausbeute bei den Wärmemaschinen, gestatten. nannte„Strahlenbatterie“ lungsprozese künstlich nachzuahmen. Dr. Jürgen Buschkiel Gorilla-Baby„Kiri“ gestorben Berlin. Die Hoffnungen des Berliner Zoos, einmal Gorilla-Nachwuchs aufziehen zu kön- nen, haben sich zerschlagen. Am Wochenende ist das zweite Gorilla-Baby„Kiri“ an einer Darmkrankheit gestorben. Es teilte damit das Schicksal seines Spielgefährten„Dia- mus“, der vor zwei Wochen der gleichen Krankheit zum Opfer gefallen war. Die Zoo- direktion nimmt an, daß die beiden kleinen Tiere bereits bei ihrer Ankunft im Berliner Z00 im April mit Wurmparasiten infiziert Waren. Der Zoo besitzt jetzt nur noch den viereinhalbjährigen Liebling der Berliner, „Rnorke“, und das zweieinhalbjährige Go- rilla-Mädchen„Fatou“. Revision im Friedmann- Prozeß München. Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München hat, wie die Justiz- Pressestelle am Montag bestätigte, gegen die Urteile für den ehemaligen Chefredak- teur Werner Friedmann und den Journa- listen Siegfried Sommer Revision eingelegt. Sie waren wegen Anstiftung zur Kuppelei und wegen Kuppelei zu je sechs Monaten Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt worden. Die Verteidiger der Verurteilten hatten bereits unmittelbar nach der Urteils- verkündung angekündigt, daß sie beide Ur- teile mit einer Revision anfechten werden. Omnibusunglück in Bayern Schongau(Bayern). Eine Tote, sechs Schwer- und zwölf Leichtverletzte forderte ein Omnibusunglück am Montagvormittag am südlichen Ortsrand von Peiting bei Schongau. Ein Schweizer Omnibus mit einer amerika- nischen Reisegesellschaft, die nach dem Be- such der Oberammergauer Passionsspiele auf der Rückfahrt nach Luzern war, prallte mit einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilo- meter in einer Kurve gegen einen Baum. Da- bei wurde die rechte Seite des Fahrzeuges zum Teil aufgerissen. Der Schweizer Fahrer gab an, daß ein Schaden an der Lenkung zu dem Unglück geführt habe. Die Tote ist eine 68 jährige Frau aus Pittsburg Pennsylvania). Mordversuch an Polizeibeamten Eutin/ Holstein. Der 32 Jahre alte Kellner Hamburg. Er hatte in der Nacht zum Sams- tag in Eutin bei einer Verkehrskontrolle versucht, einen Polizeibeamten zu überfah- ren, und wurde deswegen gesucht. Wie die Eutiner Kriminalpolizei mitteilte, hatte Som- mer keinen Führerschein. Der von ihm ge- fahrene Wagen war nicht zugelassen und nicht versteuert. Sommer wird sich voraus- sichtlich wegen Mordversuchs vor einem Ge- richt zu verantworten haben. Ein Riesen- Baldachin überdacht den Rundaltar auf der Münchener Theresienwiese, von dem während des Eucharistischen Kongresses Anfang August dieses Jahres vor rund einer Million Katho- licen die Messe gelesen werden wird. Das Zeltdach wird von sechs 20 Meter hohen Stahl- masten getragen. AP-Bild Erpressung und Spionage Wieder ein Landesverratsprozeß vor dem Bundesgerichtshof Karlsruhe. Der Dritte Strafsenat des Bun- desgerichtshofes begann am Montag mit einem Landesverratsprozeß gegen den 42 Jahre alten Helmuth Epp aus Berlin- Kladow, der schon als Zeuge im Prozeß gegen die am 31. Mai verurteilte Stenotypi- stin Else Körner eine zwielichtige Rolle spielte. Als Zeuge hatte er damals zugeben müssen, daß er von seiner Freundin Else Be- richte und Unterlagen von der Bundes- geschäftsstelle der CDU mit der Drohung erpregt hatte, er werde sonst seine Photos Veröffentlichen, die Else im Evakostüm zei- gen. In seinem eigenen Prozeß erregte Epp am Montag den Verdacht, in einem viel schwereren Fall seine längst verjubelten Gelder als Erpresser erlangt zu haben. Er gab zu, daß ihm der Vermögensverwalter eines Industriekapitäns in den sieben Jahren von 1952 bis zu seiner Festnahme im Mai 1959 widerwillig insgesamt rund 350 000 DM gab. Vergeblich mühten sich die Bundesrichter, von Epp das Mittel seiner Erpressung zu er- fahren. Erst nach einer Beratung mit seinem Verteidiger fand der Angeklagte sich zu ler Erklärung bereit, es gebe keine strafrecht- lich erheblichen Gründe für den Erfolg seiner Bernhard Sommer stellte sich der Polizei in Erpresserbriefe. Es seien lediglich ganz per- sönliche Dinge, deretwegen er so viel Geld bekommen habe. 1944 sei es ihm gelungen, als unzurech- nungsfähiger Angeklagter einer schweren Verurteilung wegen Wehrkraftzersetzung zu entgehen, sagte der Angeklagte. Aus der Irrenanstalt entfloh er bald, zog sich die Uniform eines Hauptmannes an und gab sich als ein Rittmeister Helmuth Ritter von Epp zu Schweienfels aus. Danach ging er zu den Sowjets über, spielte ihnen einen Berliner Stadtplan mit den eingezeichneten deutschen Stellungen in die Hände und arbeitete für den sowjetischen Geheimdienst, obwohl er 1931 in die Hitlerjugend eingetreten und Träger des goldenen Ehrenzeichens der H. gewesen sein will. Auch behauptete er, Johns Uebertritt in die Zone im Jahre 19534 und seine Erbitterung über alte Nazis in maß- geblichen Stellen der Bundesrepublik hätten ihn veranlaßt, mit sowjetzonalen Stellen Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam mit ihnen gegen die Nazis zu kämpfen. Der bri- tische Journalist Sefton Delmer habe ihn persönlich in dieser Absicht bestärkt. Der Prozeß gegen Epp wird voraussichtlich drei Tage dauern. Epp ist der landesverräte- rischen Beziehungen zum Ministerium für Staatssicherheit in Ostberlin angeklagt. Sch. Von Soldaten vergewaltigt Fürth/ Bayern. In Zusammenarbeit mit der Fürther Polizei gelang es der amerika- nischen Militärpolizei, drei der etwa zehn amerikanischen Soldaten festzunehmen, die in den frühen Morgenstunden des Sonntags gemeinsam ein 21jähriges deutsches Mädchen vergewaltigten. Das Verbrechen ereignete sich bei einer Fürther Gastwirtschaft, aus der die Soldaten, die Zivil trugen, das Mäd- 177 chen herauszerrten und in einen in der Nähe abgestellten Personenkraftwagen schleppten. Anwohner, die durch den Tumult und die Schreie des Mädchens wach geworden waren, alarmierten die Polizei, bei deren Eintreffen die Soldaten die Flucht ergriffen. Das Opfer wurde auf Veranlassung der Militärpolizei in das amerikanische Militärhospital einge- liefert. 5 5 Mann, mein lieber Vater, Opa, Schwiegervater Onkel, Herr im Alter von 78 Jahren. Mannheim, den 3. Juli 1960 K 2, 31 Nach Gottes heiligem willen entschlief mein herzensguter Jakob Schmid In tiefem Sehmerz: „Schwager und ist nach schwerer Krankheit am 3. Juli 1960, k Meine innig geliebte Frau, unsere selbstlos treusorgende Mutter, Schwieger- mutter, Tochter, Schwester, Schwägerin, Tante und Oma, Frau Hilde Schramm geb. Kirschenlohr Martha Schmid und Anverwandte 47. Lebensjahres, zur ewigen Ruhe gegangen. urz vor Vollendung ihres unserer lieben Oma, Frau Rosa März zen wir herzlichen Dank. 5 uns tief bewegt. mken ihnen und allen, welche unserer ten Gutes getan haben, von Herzen. Almenhof, den 5. Juli 1960 itsplatz 1 Schäpitz, Alma, Mühldorfer Straße 14 3 edhof Wallstadt Gerstner, Erna, Alemannenstraße 27 Ohne Gewähr Beerdigung: Mittwoch, 6. Juli, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Für die vielen Zeichen der Liebe und Verehrung beim Heimgang ders danken wir Hochw. Herrn Stadtpfarrer Hollerbach von Maria-Hilf für den geistlichen Beistand und Schwester Elfriede Ur die jahrelange, liebevolle Pflege sowie Herrn Dr. Thomas eider für die ärztliche Betreuung. Ebenso danken wir auch Aerzten und dem Pflegepersonal des Heinrich-Lanz-Kranken- es. Die Anteilnahme der Hausbewohner und Nachbarn sowie Trauer aller, welche uns beim Gang zum Grabe begleiteten Für die Hinterbliebenen: Hans März Spatenstraße 4 Mannheim, den 5. Juli 1960 Wilhelm Schramm und alle Die Beerdigung findet am Mittwoch, 6. Juli, 13.00 Unr, im Hauptfriedhof Mannheim statt. 5 teilig 128. 178. um andungen- mit kleinen Schönheitsfehlern Angehörigen 240 XK 340 uns beim FHeimgang unse Herrn lieben Oma zu zuteil wurden, Dank aus. Rheintalbahnstraße 10 Familie Otto Schmidt lieben Vaters und Großvaters, Konrad Schmidt sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten . Mhm.-Neckarau, den 5. Juli 1960 Familie Konrad Schmidt jun. res Frischs ital. Pfirsiche 300 g DM 190 XK 290 g 118.. 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Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 7 AUS DEN BUND ESLINDERN Ir. 152 — Was vier Kriminalbeamte kaum fertig brachten . schaffte Pohlmann spielend/ Pluspunkte für den Angeklagten/ Welche Rolle spielte Frau Krüger? Frankfurt. Im Mordprozeß Nitribitt konnte Heinz Pohlmann am Montag be- weisen, daß es möglich war, unter dem Schuhschrank in seiner ehemaligen Wohnung größere Geldbeträge zu verstecken. Bei einem Lokaltermin gelang es ikm, mit einem Hammer den Schrank anzuheben und einen Betrag von 20 000 DM in 100-DM- Scheinen darunter zu schieben. Er führte den Test dreimal aus. Wie Rechtsanwalt Dr. Seidl mit- teilte, erforderte die ganze Prozedur nur wenige Minuten und bereitete dem An- geklagten keine Schwierigkeiten. Der Kriminalbeamte Breiter hatte in der vergange- nen Woche ausgesagt, daß der Schrank kaum zu bewegen sei und vier Beamte er- forderlich gewesen seien, um ihn auch nur um weniges Millimeter anzuheben. Es sei daher gänzlich ausgeschlossen, daß der Schrank als geheime Sparkasse habe dienen können, zumal der Boden darunter dick mit Staub bedeckt gewesen sei. Pohlmann hatte vor Gericht behauptet, er habe aus Ersparnissen und Unterschla- gungen rund 20 000 DM besessen und unter dem kaum zu bewegenden Schrank verbor- gen. Mit diesen Geldern habe er auch nach dem Tode der Nitribitt einen Teil seiner Schulden bezahlt. Nach Ansicht von Prozeß- beobachtern erscheint es kaum noch möglich, diese Verteidigungsthese des Angeklagten schlüssig zu widerlegen. Der plötzliche Um- schwung in den Geldverhältnissen des An- geklagten ist eines der wichtigsten Indizien in diesem Schwurgerichtsprozeß, da die An- klage von der Annahme ausgeht, daß die Nitribitt ermordet und dann um 18 000 DM beraubt wurde. Bisher ist es durch Zeugen- aussagen zwar sehr wahrscheinlich gemacht, aber noch nicht endgültig bewiesen worden, Spannung herrschte im Schwurgerichts- saal, als Rechtsanwalt Dr. Jablonka der Zeugin die Aussage einer Bekannten von ihr vorhielt, die Frau Krüger am Spätnach- mittag jenes 29. Oktober aufgesucht hatte, nachdem sie die Wohnung der Nitribitt ver- lassen hatte. Diese Frau hatte ausgesagt, Frau Krüger sei zitternd und weinend bei ihr angekommen:„Es war ein regelrechter Nervenzusammenbruch“. Frau Krüger er- klärte diesen Zustand damit, daß die Angst und Nervosität der Nitribitt sie angesteckt habe. Frau Krüger war polizeilich vorgeführt worden, da sie auf zwei Ladungen in der vergangenen Woche nicht erschienen war. Von einer Ordnungsstrafe sah man jedoch ab, da sich nicht mehr nachweisen ließ, daß kunden worden waren, rührten nach den Aussagen des Sachverständigen von einer etwa fünf Zentimeter langen Platzwunde am Hinterkopf der Ermordeten her, die sie nach- weislich vor Eintritt des Todes erlitten habe. Auf die Frage von Rechtsanwalt Dr. Ja- blonka, ob nicht anzunehmen sei, daß der Täter sich stark mit Blut besudelt habe, da er nach diesem Gutachten die Prostituierte von hinten gewürgt haben müsse, sagte Dr. Luff:„Das ist sehr wahrscheinlich“. Der naturwissenschaftliche Sachverstän- dige des Bundeskriminalamtes, Dr. Otto Martin, versuchte anschließend in seinem Gutachten den Tatablauf zu rekonstruieren. Er ging von der Annahme aus, daß der Tä- ter unbedingt einen Telefonanruf verhin- dern wollte. Er könne sie entweder einfach zurückgerissen haben, wobei sie dann auf die Kante des Sessels gefallen sei und sich blutig gestoßen habe, oder aber er habe ihr mit einem Schlag die Platzwunde am Hin- terkopf beigebracht. Dr. Martin gründete diese Annahme auf die Verteilung der Blut- flecken am Fußboden und an den Möbel- stücken im Wohnzimmer der Ermordeten, sowie auf die Tatsache, daß der Telefon- apparat heruntergerissen worden war und nur noch an den Leitungsschnüren hing. dige:„Das kann beim Zurückreißen vom Telefon geschehen sein.“ Dr. Sommer schloß daraus, daß das Opfer später noch einmal von vorne gewürgt worden sein müsse, da ja der Tod auf dem Sofa eingetreten sei, die Ermordete aber in Rückenlage gefunden worden war. Dr. Martin bejahte diese Schlußfolgerung. Der 43 Jahre alte Landgerichtsrat Hans Ernst Grabert, der die gerichtliche Vorunter- suchung in der Mordsache Nitribitt vom 28. März 1958 bis zum 15. Oktober 1959 führte, sagte, daß eine große Anzahl von Nebenspuren verfolgt worden sei, die jedoch keinen Hinweis auf eine andere Täterschaft ergeben hätten. Bei der Alibi-Ueberprüfung der Nebenspuren habe man die Tage vom 29. bis zum 31. Oktober 1957 berücksichtigt und sich nicht etwa auf den 29. Oktober, 17 Uhr, beschränkt. Erster Staatsanwalt Dr. Sommer verlas ein Schreiben des Hamburger Rechtsanwalts Dr. Herbert Ernst Müller, der dem Ange- klagten in einem Vertrag seine Persönlich- keitsrechte für 50 000 Mark abgekauft hat. Vorher hatte Dr. Müller Pohlmann 250 000 Mark geboten, wenn die Namen Nitribitt und Pohlmann in Filmen und anderen Pub- likationen nicht mehr erscheinen würden. Während es in den ersten Tagen des Pro- zesses so schien, als wären die Verhandlun- gen zwischen Dr. Müller und Pohlmann für verschiedene Auftraggeber geführt worden, heißt es jetzt in der Erklärung des Ham- burger Anwalts, daß beide Vorgänge, also Falsch überholt Zwei Tote, zwei Schwerverletzte Kelsterbach(Hessen). Zwei Tote und zwel Schwerverletzte forderte am Sonntag das falsche Ueberholmanöver eines Kraftfahrers auf der Autobahn in der Nähe von Kelster- bach bei Frankfurt. Der Fahrer des Wagens hatte nach Abschluß des Ueberholvorganges den Wagen zu scharf nach rechts gerissen und geriet dabei mit hoher Geschwindigkeit ins Schleudern. Der völlig zertrümmerte Wagen hatte sich mehrmals überschlagen. Zwei Tote, ein Schwerver“etzter Landau. Zwei Tote und einen Schwer- verletzten gab es bei einem schweren Ver- kehrsunfall, der sich in der Nacht zum Mon- tag in der südpfälzischen Weinbaugemeinde Göcklingen ereignete. Ein mit drei Personen besetzter Kraftwagen geriet in einer Links- kurve infolge zu hoher Geschwindigkeit ins Schleudern und prallte gegen ein Haus. Da- bei wurde ein neben dem Fahrer sitzender 23 jähriger auf der Stelle getötet. Der 25 jährige Fahrer starb drei Stunden nach dem Unfall in einer Heidelberger Klinik. Der dritte Wageninsasse erlitt schwere Verlet- zungen. Frontal gegen Personenwagen Singen. In der Nähe der schweizerischen Gemeinde Ramsen hat sich in den Mittags- stunden des Sonntags ein schwerer Ver- kehrsunfall ereignet, der zwei Todesopfer, zwei Schwer- und drei Leichtverletzte for- 84 5 5 derte. Ein mit drei Männern aus Singen be- des daß die Ermordete vor ihrem Tode Geld- Frau Krüger eine Vorladung erhalten hatte. 5 8 1 55 5 0 15„ 1 ß setztes Beiwagenmotorrad geriet in einer 20 beträge in dieser Höhe in ihrer Wohnung Ungeduldig hatte Amtsgerichtsrat Drey- g. 8 3 5 J 43* 1 leichten Rechtskurve vermutlich wegen 25 85 5. durch die Kopfwunde als möglich, keines- Namens von ein- und derselben Person übernenter it 5 85 aufbewa 5 r e ee 8e dite Zeuem zu Besinn der Verhandlung wegs aber als sicher bezeichnet— zum Sofa dienten“ Pohlmann hatte dem Schwur⸗ 1 75 15 45 3 5 188 5 4 3 18 1 Zu F 3 809 ermshnt:„Nun reiten Sie sich aber mal zu- geschleppt haben. Dort habe der Mörder gericht wiederholt versichert, daß dieses lin 1 3 Prallte dort kron 2 0 1 ee e eee 5 eien. Immer wenn es brenelich wird, nach einigem Abwarten—„vielleicht stellte Geld kein„Schweigegeld“ und er kein Mit- ebenfalls aus Singen stammenden Personen- spielerin Erna Krüger vernommen worden, wissen Sie Plötzlich nichts mehr. Ich glaube er neue Forderungen“ Röseunarfie Nitri- wisser eines anderen Täters sei. wagen. Der Fahrer des Motorrades und der eine der Zeugen, die die Nitribitt am Nach- Ihnen kein Wort. Strengen Sie Ihr Gedächt⸗ 1171 8 5 i i 1 Insasse des Beiwagens waren auf der Stelle f 5 a 5 i bitt endgültig getötet. Für Donnerstag sind die Plädoyers der 4 mittag des angenommenen Mordtages, des nis an, das ist Ihre Pflicht.“ 5 5 155 tot, während der Soziausfahrer lebensge- 29. Oktober 1957, noch in ihrer Wohnung 5 5 Auf die Frage des Ersten Staatsanwalts Staatsanwälte und Verteidiger vorgesehen. kährliche Verlet It Der Ane ö 5 3 5 770 5 8 Das erste gerichtsmedizinische Gutachten Dr. Sommer, wann dann der Würgegriff von Das Urteil soll am Dienstag, 12, Juli, ver- nrlchs Veretzungen erlitt.. besucht haben. Sie bestätigte frühere Aus 1 5 f j 0 g 5 5 2 5 wurde ebenfalls schwer verletzt, während daß ih Tage neh den eg dieses Prozesses hat am Montagnachmittag hinten erfolgt sei, sagte der Sachverstän- kündet werden. die übri sagen, ag 1 222 17 plich 3 ergeben, daß der genaue Zeitpunkt des 12 übrigen drei Insassen des Personen- liner nisvollen Dienstag, als 155 verge deln Haus. Todes der Prostitulerten sich nicht mit wis- wagens mit leichteren Verletzungen davon- chen Haustür klingelte, ein Mann 1 30 1 18 senschaftlicher Exaktheit feststellen läßt. 35 5 3 1 kamen. e regen, ben den a werdet den aan wee bel Fair„Von der Bevölkerung im Stich gelassen In Fufßgängergruppe gefahren er 5. a vom gerichtsmedizinischen Institut der Uni- i. 1 1 d die Tür vor ihr zugezogen 55 8 Luhmühlen(Kreis Harburg). Einen Toten 5 5 mit Sicherheit niet JC 5 Standgerichtsprozeß: Bundeswehrgeneral entlastet Simon— zwei Schwer- und zwei leichter Verletzte 5 Pohlmann gewesen, den die Zeugin kannte. 4 8 8. forderte ein Verkehrsunfall am Sonntag 225 Die Widersprüche in ihren früheren An- Lechs 5 e Ansbach. Herbe Kritik an der Haltung ordentlich erschwert, da sie sich von der Be- zwischen Luhmühlen und Salzhausen im a2 gaben über die genaue Uhrzeit dieser Be- teidigers Dr. Seidl schloß er die Möglichkeit der deutschen Zivilbevölkerung während der völkerung im Stich gelassen fühlten, für die Kreis Harburg. Ein 20 Jahre alter Kraft- en gegnung konnte Frau Krüger nicht aufklä- nicht vollständig 2 di Nitribitt erst letzten Wochen des zweiten Weltkrieges hat sie zu kämpfen glaubten. fahrer war mit seinem Personenwagen in 8 ren. Die Zeugin sagte ferner aus, daß sie 24 Stund en nden in 29 55 der Brigadegeneral im Bundesverteidigungs- f eine auf der rechten Straßenseite gehende ellen i 1 d dem 29. Ok- JTVVVVVVVVVCCTTTT ministerium, Cord von Hobe, geübt, der am risadegeneral von Hobe sagte weiter Fußgängergruppe gefahren mit zwischen dem 27. September un 5 bel Lestorben sein könne. Der Mord war am Montag als Zeuge im Ansbacher Schwur- aus, daß Simon ihm verschiedentlich erklärt 5 bri- tober 1957 einmal mit der Ermordeten bei Nachmittag des 1. November 1957 zwischen gerichtsprozeß gegen den ehemaligen SS- habe, der Krieg sei zwar verloren, aber unter Tödlich abgestürzt ihn der Bank War. An den Zweck des Ganges 17.00 und 18.00 Uhr entdeckt worden. 8 1 Ma Si* allen Umständen müsse man versuchen, den 78 1 1 1 ahr! konnte sie sich aber nicht mehr erinnern. 5 enera ax Simon vernommen wurde. 55 Jarmisch- Partenkirchen. Ein 23jähriger 3 Auf Grund von Zeugenaussagen war bisher„ Sicher ist nach dem Gutachten des Sach- Simon und zwei weitere Angeklagte stehen im Osten kämpfenden deutschen Truppen in Ulm stationierter Bundeswehrsoldat ist 5 8 en, daß die Nitribitt An- Lerständisen daß der Tod durch Hrwürgen wegen der Hinrichtung drefer Bürger des den Rücken freizuhalten, um 80 vielleicht am Wochenende anz Nordostgipfel der Drei- räte⸗ ee m letztenmal an ihrem Lintrat. Darauf wiesen starke Würgemale am Dorfes Brettheim im April 1948 vor Gericht. noch einigermaßen günstige Bedingungen torspitze im Wettersteingebirge 300 Meter kür 99885 155 em n 4115 späteren Ein- Elals hin, bei denen noch Eindrücke von Fin. Die deutsche Zivilbevölkerung, erklärte für die Kapitulation zu schaffen. Diese Not- tief tödlich abgestürzt. Er hatte die mittel- Sch. Banksafe War m* gernägeln nachweisbar waren. Ob es sich bei von Hobe, habe während dleser letzten Wendigkeit sei von der Zivilbevölkerung schwere Sonntagsroute mit einem Begleiter N. 5 5 diesen Fingernägelspuren um die Hand eines Wochen des zweiten Weltkrieges die kämp- nicht erkannt worden. unternommen. Die beiden gingen nach den 5 e Mannes oder einer Frau gehandelt haben fenden deutschen Soldaten kaum unterstützt Dem Angeklagten Simon stellte von Hobe bisherigen Feststellungen ohne Seilsiche- 9. sei bei 8 Zustand der 1 nicht und sei ihnen zum Teil sogar feindlich das Zeugnis eines mutigen Offiziers aus, der rung. Die Absturzursache ist noch ungeklärt. Ka- 2 5 mehr festzustellen gewesen. Die Blutspuren, gegenübergetreten. Diese Haltung habe die nie versucht habe, die Verantwortung 5 8 Beim Zoll. die an zahlreichen Stellen des Zimmers ge- Lage der Soldaten psychologisch außer- sich abzuwälzen. Wortes don Flugzeugabsturz forderte zweites Opfer 5 haften Kraftfahrer für Wageninsassen Stuttgart. Der schwere Flugzeugunfall tags 7 auf dem Stuttgarter Verkehrsflughafen, bei e aan bee d n te nete rer Wiederei 5 17* ein Sportflugzeug kurz nach dem Start abge- nichts zu verzollen haben, können vom Zoll FE 1 h J h Z h h 7 d F 1 1 80 5 8 e e eee e eee untzehn Jahre Zuchthaus für den Feuerteufe ee eee ee 5 übri ins haftbar 4 f„„ Jähe Semachit weren; 1 Rademacher durch seine Schwester schwer belastet/ Gutachter:„Jugendlicher Verwahrlosungstäter“ 1989 8 S850 5 05 221„ Be- ten.. 5 8 Sleiterin des Piloten, ebenfalls eine Sport- Deutschland am Montag mitteilte, haben in d a die n 0 Falle in 1 Zeit gehäuft. Lüneburg. Die Jugendkammer des Lüneburger Landgerichts verurteilte am tag als„jugendlichen verwahrlosungstäter“. 5 ion Krankenkaus ihren schweren 2 5. 85. 8 Montag den„Feuerteufel von Lüneburg“, den 19 Jahre alten Gelegenbeitsarbeiter Rademachers Persönlichkeit sei keineswegs 55 6 ee 3 9585 Eine Million für Chile Herbert Rademacher, als gefährlichen Gewohnheits verbrecher zur Höchststrafe von ausgeprägt, sondern trage ausgesprochen Unfall gestorben. 51 151 e 1 55 1 89155 1 15 Jahren Zuchthaus. Das Gericht entsprach damit dem Antrag des Staatsanwaltes.** 8 sei 3 kein Aus Seenot gerettet 1 die enn 1 etroffenen schicksalsmäßiger Verbrecher, sondern könne 8 evangelischen Gemeinden in Chile wird das Im Lüneburger„Feuerteufel-Prozeß“ gegen Herbert Rademacher folgte der Aussage qurch einen vernünftigen Strafvollzug in die Burg/ Fehmarn. Die Schweizer Jacht„Ti- i Gustav-Adolf-Werk der Bundesrepublik zur den 19 Jahre alten Herbert Rademacher vor seiner Schwester mit hochrotem Kopf und menschliche Ordnung wieder eingegliedert juana“ ist in der Mecklenburger Bucht von 55 Verfügung stellen. Das teilte der General- sekretär Pfarrer Richard Schlier auf dem 115. Jahresfest des Gustav-Adolf-Werks der Landeskirche von Kurhessen und Waldeck am Wochenende in Schlüchtern mit. Zwei Millionen für Hofbräuhaus München. Ueber zwei Millionen Mark will der bayerische Staat in den nächsten zehn Monaten für eine der Hauptattraktio- nen der Landeshauptstadt, das Münchener Hofbräuhaus, aufbringen. Nach Mitteilung des bayerischen Finanzministeriums soll das weltberühmte Bierlokal mit dieser Summe umgebaut und modernisiert werden. der Jugendstrafkammer des Landgerichts Lüneburg, der am Montag nach siebentägi- ger Unterbrechung fortgesetzt wurde, ist der Angeklagte von seiner 18 Jahre alten Schwe- ster Inge schwer belastet worden. Das aus der Untersuchungshaft vorgeführte junge Mädchen stellte mit leiser Stimme entschie- den die Bezichtigung ihres Bruders in Ab- rede, sie habe ihn zu einem Teil der Brand- Stiftungen angeregt. Gleichzeitig erklärte Inge, ihr Bruder habe die Brandstiftungen aus Wut und Haß begangen, wie er in seinem ersten Geständnis auch zugegeben habe, und nicht aus Großmannssucht, wie er in seinem zweiten Geständnis erklärt hatte. niedergeschlagenen Augen. Am Schluß ihrer Ausführungen erklärte er:„Ich muß bei mei- ner Aussage bleiben. Inges Aussagen stim- men nicht.“ Als seine Schwester wieder aus dem Gericht in das Untersuchungsgefängnis abgeführt wurde, lächelte er ihr zu. Inge schenkte ihm jedoch keinen Blick. 5 Im Gegensatz zu dem Göttinger Psychiater Prof. Kloos, der Rademacher als„frühreife Verbrecherpersönlichkeit“ nach dem Erwach- senenstrafrecht bestraft sehen wollte, be- zeichnete der Kieler Psychiater Prof. Wil⸗ helm Hallermann den Angeklagten am Mon- werden. Nach Ansicht von Prof. Hallermann haben die ungünstigen häuslichen Verhältnisse bei Rademacher die Ausbildung seines Gewissens gestoppt, so daß ihm jedes Verständnis für die Wertmaßstäbe der Erwachsenenwelt und die von ihm angerichteten Schäden fehlten. Sein Einzelgängertum und das selbstgewählte Ideal des Gangsterhelden seien durch den erzwungenen Verzicht auf menschliche Kon- takte begründet. Rademacher habe sich auf halbwertiger Männlichkeit die Fassade eines düsteren Helden aufgebaut. dem Seenotrettungskreuzer„Hamburg“ aus schwerer Seenot gerettet worden. Die mit drei jungen Schweizern besetzte Jacht trieb mehrere Stunden mit zerfetzten Segeln und defektem Motor völlig manövrierunfähig in der stürmischen Ostsee. Eindesentführerin festgenommen Hannover. Die seit Freitag im Bundes- gebiet fleberhaft gesuchte Kindesentführerin Sonja Strutz aus Mönchen-Gladbach ist am Montag auf dem Hauptbahnhof Hannover festgenommen worden. Der einjährige Hans- Jürgen Bierbaum, den die 27 Jahre alte Ser- viererin in Mönchen- Gladbach entführt hatte, wurde in Sicherheit gebracht. 0 Femiflen- Nachrichten 0 2 eine stärkende Frauengold- Kur. Sie werden überrascht sein, wie bald neue, beruhi- gende Kräfte durch Ihren Körper strömen. Natürliche VMirkstoffe, eigens auf uns Frauen abgestimmt, beleben und stärken nach-= haltig Nerven, Herz, und Kreislauf. 5 Normalflasche ON 4.30 Kurflaschen DM 7.80 und OM 14. Für frauen, die mitten im Leben stehen in Apotheken, Drogerlen, Reformhäusern Könstl. Zähne Schwerhörige Rörmittelzentrale mbH,. Mannheim O 7, I TELEFON 250 38 Planken Passage bei Cafe Knauel Unterriekt Wer erteilt Unterricht in Statistik für Studenten? Angebote erbeten unt. P 39587 an den Verlag Kruft fuhraeuge » Odeigens: Aueh walt dem anten f Uhr erh U dennen Sie eine BGW ists tara Seit über 35 Jahren! 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Der DKV scheute keinen Vergleich mit der— heute wie 1954— weltbesten Nation Ungarn unch der im Frauenkajak überragenden, im Canadier starken UdSSR. Gerade diese beiden Mannschaften waren vollgültige Prüfsteine. Weil es falsch wäre, sich mit billigem Ruhm zu umgeben, war es richtig, die UdSSR und Ungarn als Gegner vor den Spielen(und vor den gewiß nickt leichten Olympia-Ausscheidun- gen mit Mitteldeutschland) zu akzeptieren. Der 5 str hste Gegner ist immer der beste. * Das Tennis-Mekkd hat seine Pforten wieder geschlossen, die 74. All England Championships von Wimbledon gehören der Vergangenheit an. Neale Frasers jahrelange Jagd nach dem Titel Ratte Erfolg, Maria Esther Bueno wurde in inrer Würde bestätigt. Wie fast immer, so gab es auch diesmal eine Riesenüberraschung, als die 17 ung 21 Jahre alten Dennis Ralston(USA) und Rafael Osund(Mexiko) das Doppel ge- wannen. Sie kannten sich vorher kaum und hatten es nur dem Zufall zu verdanken, daß die Turnierleitung sie zusammenbrachte. Man erzählt sich, daß Ralstons Reise durch eine Sammlung finanziert wurde, und sein dunkel- hädutiger Partner bat seinen Verband erst in letter Minute um die Meldung. UJeberraschungen— Enttäuschung- Stories: Wimbledon, wie es immer war. Oder schien es diesmal anders? War es ein Abschied? Die Tennis-Weisen beraten diese Wocke in Paris über die Teilnahme der Proſts aus Rramers „Truppe“. Wie werden sie entscheiden? 8 Wir können uns vor den Journalisten nicht mehr retten. Abends müssen wir hinter ver- schlossenen Türen essen, weil die Autogramm- jäger sonst zwischen den Salatschüsseln um- Rerlaufen“, klagt Teamleiter Kanters. Inner- Ralb von 24 Stunden wurde Hans Junkermann zu einem der meistgefragten Fahrer der Tour de Frances. Trotz aller Popularität bleibt man dei den Deutschen jedoch sehr zurüechaltend. Die gute Position Junkermanns täuscht nie- manden. Alle wissen, daß die Etappen bis zum Fuß der Pyrenden— so kampfreich sie bisher auch verliefen— nur ein Vorspiel sind. Die Entscheidung fällt erst viel später.„Verlangt bitte kein Wunder von mir. Ick bin gut in Form und tue, was in meinen Kräften steht. Schließ- lick stehe ich aber zum ersten Male in der Tour de France. Ein Neuling muß kier viel lernen.“ Diesen Worten von Junkermann ist nichts Rinzuzufügen. Leider sind nicht alle so be- scheiden wie er. * Was der Dresdener Krauler Frank Wiegand bei den Olympia- Ausscheidungen in München nun wirklich gehabt hat, eine Angina, eine Ge- hirnerschütterung oder einen Leistungskollaps wird nicht mehr zu klären sein. In Leipzig muß der sympathisch wirkende blonde Junge nun um die Rom- Fahrkarten schwimmen— nicht mehr der Darmstädter Hans-Joachim Klein und der Hofer Gerhard Hetz, denen bei der zweiten Ausscheidung nichts mehr pas- sieren kann. Wer hätte das vor München ge- dacht? In der Stunde der höchsten Anforde- rung zeigten Klein und Hetz bei aller inne- ren Anspannung jene Kaltblütsgkeit, die den wahren Kämpfer ausmacht. Wie sagte doch Gerhard Hetz, als man ihn fragte, auf welcher Bakn er denn schwimmen wolle, neben Klein, Wiegand oder ganz außen: „Das ist mir völlig egal“. Nach Absprache mit Thiedemann: 5 Winter ver zichiet 8„Nach Rücksprache mit meinem Freund Fritz Thiedemann bin ich zu der Uberzeu- gung gekommen, keine Military mehr zu reiten. Das Risiko ist zu groß für unsere Springreiter-Equipe.“ Dieser Entschluß von Hans Günter Winkler kommt gerade in der jetzigen Situation der deutschen Viel- seitigkeitsreiterei überraschend, er zeugt aber— besonders nach seinem klaren Sieg in der Luhmühlener Olympia- Ausscheidung auf„Bellona“— für das große Verantwor- tungsbewußtsein des Olympiasiegers. Seine Belgischer Etappensieg Die 9. Etappe der Tour de France, die über 225 km von Limoges nach Bordeaux führte und die letzte Flachlandetappe vor den nun beginnenden Pyrenäenstrecken war, gewann am Montag der Belgier Martin van Geneug- den mit einer halben Radlänge vor Jean Graczyk von der französischen National- mannschaft und Pierre Beuffeuil Regional- mannschaft Mitte) eine weitere Reifenbreite zurück. Für alle drei wurde mit 5:38:35 Std. die gleiche Zeit gestoppt. Den 7. Platz belegte Andre Darrigade Frankreich) in 5:43:07, der Spurtsieger des Hauptfeldes war. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters verblieb bei dem mit dem Hauptfeld einkommenden Belgier Jean Adriaenssens. Nur Hans Junkermann (Köln) als bester der deutschen Fahrer fiel in der Gesamtwertung um weitere zwei Plätze auf den 8. Platz zurück. Montevideo- Real torlos Das erste Spiel um den Weltfußballcup zwischen dem Südamerika-Cupsieger Pena- ol Montevideo und dem fünffachen Europa- Cupsieger Real Madrid endete am Sonntag- abend in Montevideo 0:0. Das Rückspiel wird am 1. September in Madrid ausgetragen. Amicitia und LRV-Ruderer Wurden deutsche Hochschulmeister Amicitia-Skuller Manfred Eimer und Kurt Gelbert vom LRV, die sich während ihres Studiums in Karlsruhe der„Alemania“ Karlsruhe anschlossen und dort schon mehr- fach gesiegt haben, konnten bei den Deut- schen Hochschulmeisterschaften in Berlin- Gatow als Schlagleute der Studenten-Mann- haften der Technischen Hochschule Karls- ruhe im Vierer mit Steuermann die Deutsche Hochschul meisterschaft erringen. An dem Rennen waren sieben Hochschulen und Uni- Versitäten aus Kiel, Hannover, Frankfurt, Aachen, Münster, Clausthal und Karlsruhe beteiligt. Die Mannschaft: Hanno Steinle, feinrich Steinle, Manfred Eimer, Kurt Gel- ert, Steuermann: Hans Zaiss, Trainer: Gla- Karlsruhe. Auch in den übrigen Meisterschaftsren- len, zu denen die TH Karlsruhe gemeldet latte, schnitt die badische Mannschaft aus- gezeichnet ab. Im Hochschul-Achter unter- e sie mit nur 1,6 Sekunden gegen den Kieler Achter in einem Bord-an-Bord- ampf vom Start bis ins Ziel. Im Riemen- ier ohne Steuermann gelang es Manfred er mit Gerhard Zilly, die Europa-Rude- Fr. und K. Schepke(Kiel) Ratzeburg) in em ungemein harten Rennen hinter sich lassen, während die Technische Hoch- schule Hannover noch als erstes Boot ins iel kam. Auch die Brüder Steinle konnten ich unter sieben Booten an dritter Stelle gut plazieren. Für den Hochschul-Vie- er ohne Steuermann als letztes Rennen der arlsruher schickte Kiel seine stärkste Waffe mit den Europa-Ruderern Rulffs, Lenk und Hopp in den Kampf. Sie gewan- n mit sechs Sekunden Vorsprung vor annover und Karlsruhe. Zwei Jugend-Titel 5 für den KSV Schriesheim Nahezu 200 Schüler gaben sich beim ASV ermania Bruchsal ein Stelldichein, um dort ihre nordbadischen Meister im Ringen und im Tauziehen zu ermitteln. SV 98 Bröt- zingen erwies sich mit drei Titeln als er- kolgreichster Verein, vor KSV Schriesheim, KSV Berghausen und AsV Germania Bruchsal mit je zwei Titeln. ASV Laden- burg und Ac Germania Ziegelhausen muß- ten sich mit je einem ersten Platz begnügen. * auf Nom-fflitilar „Das Risiko für unsere Springreiter-Equipe ist zu groß“ achtjährige Vollblutstute bewies nach ihren guten Plätzen in den letzten Militarys in der Lüneburger Heide, daß sie für die Viel- seitigkeitsreiterei prädestiniert ist und in Rom für„Fortunat“ von Klimke und„Polar- fuchs“ von Pohlmann die rechte Ergänzung wäre. Denn weder Siegfried Dehning noch August Lütke-Westhues reiten zur Zeit ein Pferd das den 3. Platz vollwertig ausfüllen könnte— und vielleicht wäre es zu über- legen, ob man nicht einen dieser beiden Rei- ter mit„Bellona“ für die Olympischen Spiele ausrüsten könnte. Bei der sportlichen Ein- stellung Winklers ist wohl kaum mit einer ablehnenden Haltung des Exweltmeisters zu rechnen. Die Pannen bei den Olympia-Box- Ausscheidungen: Auch bei den Olympischen Spielen in Rom wird Deutschland für das Boxturnier eine starke Staffel stellen, die nicht ohne Aussichten auf Medaillen ist. Bei den Aus- scheidungen zwischen beiden Verbänden aber gab es manchen Mißton und vor allem Fehlentscheidungen, die fast ständig die Aktiven aus der Bundesrepublik trafen. Ein- zige Ausnahme bildete der Leichtgewichtler Zettier, aber dem„Geschenk“ seines Vor- rundensieges folgte prompt die Quittung: Erfolg genauso umstritten zu. Auf der Strecke eines Kampfgerichtes, dessen Wertungen oft Zauberstücke der Rechenkunst darstellten, blieben so be- Währte Boxer wie die Meister Herper, Johannpeter, Sechting und dazu Schichta, der als technisch bester Mann des Turniers schon beim ersten Start in der taktischen Mühle des Ost/ West-Ringens zermahlen wurde. Es fällt schwer, Sportfunktionären vorzuwerfen, sie hätten bei Verhandlungen zu sportlich ge- dacht. Dem Deutschen Amateurbox- Verband aber ist dieser Vorwurf nicht zu ersparen Leichtfertigkeit bildete die Voraussetzung für die Fehlurteile von Berlin und Schwerin, die letztlich dazu führen, daß die Zone für Rom sechs, der DABV aber nur vier Boxer stellt. Das waren die Pannen bei den gesamt- deutschen Box- Ausscheidungen, für die der DABV- Vorstand verantwortlich zu machen ist: Annahme eines Kampfgerichtes, das keine Gewähr für objektive Urteile geben konnte, zu starke kämpferische Belastung der Boxer in der vorolympischen Saison, verspätete Anreise zur zweiten Vorrunde in Schwerin und Nichteinhaltung der getroffenen Verein- barungen über den eigenen Kampfrichter. Der aus der CSR entsandte Punktrichter Oplustil wertete genau so, wie man es in der Zone erwartete. Bei insgesamt 29 Kämpfen sah er nur in vier ganz klaren Fällen den Boxer des DAREV vorne. Der Engländer Hed- ger aber, den Fachleute von zahlreichen inter- nationalen Turnieren nicht gerade als Freund der Deutschen kannten, brachte dazu kein Gegengewicht. Da Wolff aus Halle selbstver- ständlich für seine Boxer wertete und auch als Ringrichter einseitig wirkte, stand der Westberliner Günther praktisch allein da. Wie leichtfertig aber im DABV gehandelt wurde, zeigt eine weitere Tatsache: das offi- zielle Verhandlungsprotokoll mit der Zone sagt aus, daß von beiden Verbänden ein Mann zu stellen war, der abwechselnd als Ring- und Punktrichter amtieren sollte. Berthold Günther aber hat lediglich eine Punktrichterlizenz, der Engländer Hedger mußte ihn im Ring vertreten. Aus den Erkenntnissen von Schwerin und Berlin warf DSB-Präsident Willi Daume als Der Badische Tischtennis-Verband tagte: Vorstand einmütig wiedergewählt Der Verbandstag des Badischen Tisch- tennis-Verbandes in Karlsruhe brachte er- Wartungsgemäß keine Aenderungen im Vor- stand. Die erfolgreiche Arbeit, die in den umfangreichen Jahresberichten der einzel- nen Funktionäre zum Ausdruck gebracht wurde, fand in der einstimmigen Ent- lastung durch den Verbandstag ihre volle Anerkennung. Erich Kober, seit zehn Jah- ren 1. Vorsitzender des BTTV. wurde ein- stimmig von den 120 Delegierten der Ver- eine für weitere zwei Jahre in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls zur Wiederwahl stell- ten sich Sportwart Ossi Brucker(Wein- heim), Kassenwart Kurt Müller(Bruchsah, Jugendwart Walter Zimmermann(offen- heim), Mädelwartin R. Zimmermann(Hof- kenheim) und Schiedsgerichtsvorsitzender Dr. Wilhelm Zimmermann(Karlsruhe), die ohne Gegenstimmen erneut gewählt wur- den. 2. Vorsitzender Heinz Wetzel(Mann- heim), Damenwart und Protokollführer Werner Kohlmüller(Langensteinbach), Ober- schiedsrichter-Obmann Richard Kauerhoff (Karlsruhe) sowie Pressewart Hans Benz (Mannheim) wurden bereits 1959 für zwei Jahre gewählt. In Anerkennung ihrer besonderen Ver- dienste wurden Werner Kohlmüller mit der silbernen und Clemens Knapp Heidelberg), Wolf Schmidt(Mannheim), Erich Bühler (Mannheim), Hans Reisewitz(Viernheim) sowie Willfried Schmitt(Mannheim) mit der bronzenen Ehrennadel des Badischen Tischtennis-Verbandes ausgezeichnet. Wäh- rend die sportlichen Erfolge der Senioren hinter den Erwartungen zurückblieben, überraschte Badens Tischtennis-Nachwuchs, der im vergangenen Spieljahr seine bisher größten sportlichen Erfolge erringen konnte. Daß die Entwicklung der relativ noch jun- gen Sportart weiter anhält. drückt sich vor allem in der ständig steigenden Mitglie- derzahl des Badischen Tischtennis-Verban- des aus. Sie beträgt weit über 7000. H. B. Im Finale fiel seinem Gegner Lempio der Gast der letzten Endrunden- Veranstaltung im Berliner Sportpalast eine Frage auf: „Warum werden bei Ausscheidungen mit Punktwertungen nicht grundsätzlich nur be- Währte und neutrale Ausländer unter Auf- sicht der internationalen Verbände herange- zogen?“ Das allein ist der Weg, um die wirk- lich besten zu ermitteln und Bestrebungen der Zone zu verhindern, um jeden Preis den eigenen Man durchzubringen. Das Exekutiv- kommitee der AIBA tagte vor einer Woche in Stuttgart. In Berlin und Schwerin hätte es interessante Studien machen können. Aller- dings lag nicht alles am Kampfgericht. Eine Reihe von DABV-Boxern erreichte nicht die beste Form. Schwere Länderkämpfe und die interne Essener Ausscheidung kosteten viel Handball-B Leichiferligłeit fuhtie zu den Felilurleiten Die Wertungen stellten mitunter rechnerische Zauberkunststücke dar/ DABV- Funktionäre waren zu„sportlich“ Kraft. Bei den neuen Niederlagen in Schwe rin am Samstag wirkte sich die 230-km-Bus- fahrt am gleichen Tag nach dem Defekt dop- pelt aus. Privatautos von Journalisten brach- ten die Kämpfer gerade noch rechtzeitig hin. Das aber war ein zusätzliches Malheur, dag die Fehler des DABV nur noch abrundete. W. Schneider Baseball-Sieg der Germania Am Wochenende siegte die qugendmann- schaft des TB Germania verdient mit 12.9 über den Zweiten der amerikanischen Ju- gendliga Babe Ruth League) aus dem Raum Mannheim. Das Team des TB Germania ist der einzige deutsche Vertreter in dieser Mei- sterschaftsrunde. Die erste Mannschaft des Turnerbundes unterlag ersatzgeschwächt in Karlsruhe einer Regimentsauswahl der US-Armee mit 12:2. Die Junioren verloren auf eigenem Platz gegen die amerikanische High School Neun aus Käfertal 14:8 in einer Freundschaftsbe- gegnung. 5 Sp. ezirksklasse: U- Jorwari hielt melirete Uierzehnmele: Neckarauer Stürmer hatten Schußp In der Handballbezirksklasse konnten die Rasenspieler das wichtige Spiel gegen den VfL Neckarau auf dessen Platz mit 6:3 klarer gewinnen, als das Spielgeschehen es rechtfertigte. Ausschlaggebend für den VfR- Sieg waren in erster Linie die gute Leistung des VfR-Hüters, der sogar mehrere Vier- zehnmeter hielt, sowie die Entschlossenheit des Angriffs, während die Neckarauer Stür- mer viele Chancen vergaben, Der VfL hatte das Führungstor des VfR bald ausgeglichen und selbst einen Treffer vorlegen können. Der Gast behielt aber die Uebersicht, holte auf und führte beim Wechsel mit 4:2. Auch der zweite Spielabschnitt änderte nichts am Spielverlauf. Der VfR lag beim Schlußpfiff durch Tore von Vetter(2), Mildenberger(2), Curth und Bischoff mit 6:3 vorne. Ammon, Stock und Berger waren für Neckarau er- folgreich. In Hohensachsen kamen die Platzherren gegen den HSV Hockenheim zu einem ver- dienten 12:9-Erfolg, der allerdings lange auf des Messers Schneide stand und erst in der zweiten Hälfte sichergestellt werden konnte. Das Spiel TG Laudenbach— TV Hemsbach wurde von den Hausherren mit 17:9 sicherer gewonnen, als angenommen worden war. Im zweiten Derby der Bergstraße zwischen FV 09 und TSG 62 Weinheim gaben die 62er eindeutig den Ton an, führten bei der Pause 7:0 und gewannen schließlich 12:4. In Seckenheim sah es zunächst gar nicht nach einem Erfolg des SV Ilvesheim aus, der bei der Pause noch 3:5 im Rückstand lag, dann aber doch noch mit 8:5 Sieg und Punkte schaffte. Für den FT Heidelberg gab es in Plankstadt nichts zu erben. Die Hausherren stellten sich in einer vorzüglichen Verfas- sung vor und gewannen nach einer 7:2 Pausenführung sicher 16:2. Drei Siege der RG Rheinau auf der Bodensee-Regatta Anläßlich des 75jährigen Jubiläums des RV Neptun Konstanz fand die Internationale 36. Bodensee-Regatta statt, zu der die RG Rheinau die Vertretung des Mannheimer Regatta- Vereins übernommen hatte. Die Rheinauer zeigten sich der Aufgabe gewach- sen und kamen bei drei Starts ihrer Vereins- mannschaften zu drei Siegen, die gegen starke in- und ausländische Konkurrenz er- rudert wurden. Am Regatta-Samstag ge- wann der Jungruderer-Vierer m. St. der Lei- stungsgruppe I sein Rennen gegen Wiking Karlsruhe, Friedrichshafen und Nürtingen. Von der vielgepriesenen Ueberlegenheit keine Spur: Wiegands Hliederiage · Schoch für die Zonenkrauler Schwimmer der Bundesrepublik mit größeren Reserven/ Ursel Brunner nicht zu halten/ Was bringt Leipzig? Was wenige geglaubt, doch viele gehofft hatten, ist eingetreten. Die Schwimmer der Bundesrepublik haben bei der ersten Ausscheidung mit der Sowzetzone doch eine recht gute Figur gemacht. Von der Ueberlegenheit der Mitteldeutschen, die in den letzten Wochen gegen Großbritannien, die UdssR, Ungarn und Holland genügend Beweise ihres großartigen Könnens ablegten, war im Münchner Dante- Stadion nicht viel zu spüren. Zwar unterstrich Ingrid Schmidt(100 m Rücken in 1:12, 2), Heidi Eisenschmidt(100 m Butterfly in 1:12, 4), die beiden Rücken- schwimmer Jürgen Dietze und Wolfgang Wagner(beide 1:03,66) sowie Barbara Göbel mit ihrem Sieg über die Weltrekordlerin Wiltrud Urselmann über 200 m Brust ihre Zugehörigkeit zur Weltklasse, aber der Rest war doch sehr matt. Bis auf den Sprinter Horst Gregor versagten die mitteldeutschen Krauler und Kraulerinnen völlig ein- schließlich des zu hoch eingeschätzten Frank Wiegand Entscheidend für den Verlauf der ganzen Ausscheidung dürfte der erste Wettbewerb überhaupt gewesen sein: Die 400 m Kraul der Herren. Wiegand, zweitbester Europäaer aller Zeiten über diese Strecke mit 4:28, C, lag neben Klein— und kam nicht weg. Hatten die mitteldeutschen Funktionäre dem 17jäh- rigen Dresdener zu viel von der unerhör- ten Spurtkraft Kleins erzählt? Wiegand schwamm wie gelähmt. Nur einmal, bei 300 m etwa, flackerte sein Ehrgeiz auf, doch als Klein spielend mitging, erlosch dieser Funke schnell. Bei 370 m brach Wiegand zusammen, als Klein ernst machte— und Zweiter wurde hinter Hetz, der sein eigenes Rennen schwamm. Er führte vom Start bis ins Ziel, und als er anschlug, hatte er seine Bestzeit von 4:38,1 auf 4:34, 4 herunter- geschraubt. Wiegand wurde Dritter! Ursel Brunner— wie immer von sich überzeugt, doch nicht überheblich— hielt sich über 400 m Kraul an Gisela Weiß.„Ich mußte nur bei ihr bleiben“, sagte die Heidel- bergerin,„und dann 100 m vor dem Ziel loslegen“. Das tat sie eindrucksvoll. Und über 100 m Kraul war Ursel ebenfalls nicht zu halten, weil sie mit 1:04,8 persönlichen Rekord schwamm— die Zonenkraulerinnen aber nicht an ihre Spitzenzeiten herankamen. Wenn die Brustschwimmer in Leipzig aufeinandertreffen, dann sollte sich die Ver- krampfung gelöst haben. Die Herren schwam- men völlig unter Wert— nur Enke war die rühmliche Ausnahme. Trögers Disqualifika- tion über 100 m nach einwandfreien 200 m dürfte den Weg für Enke und Henninger (der in München nicht wie ein Europarekord- mann aussah), freimachen. Saellfors' Spruch aber sollte Trögers' olympisches Aus“ bedeu- ten, wenn nicht gar das Ende seiner Lauf- bahn. Für den sympathischen Münchener, über dessen Beinschlag selbst die Gelehrten nicht einig sind, und der nach Launen eines Kampfrichters disqualifiziert werden kann, ist es sehr, sehr schade. K. A. Scherer VERBLUFFEND SICHER mit zweieinhalb Längen Vorsprung gewann Gestüts Roes- ler brauner Hengst Alarich das mit 100 000 DM ausgestattete 91. Deutsche Derby in Hamburg-Horn. Den zweiten Platz belegte der in der zweiten Zoppenbroicher Farbe laufende Kaiseradler vor seinem Stallgefährten Wiener Walzer.— Unser Bild zeigt Alarich unter Paul Fuchs beim Passieren der Ziellinie.. dpa-Bild ech VfL- VfR Mannheim 3:6(2:4) Weniger erfolgreich war der Renngemein- schafts-Achter LRV/ RG Rheinau, der im Jungmann-Achter gegen„Donau“ Ulm mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen mußte 0 1 und den See-Club Horgen(Schweiz) auf den dritten Platz verweisen konnte. Am Sonntag siegte der II. Junior-Vierer m. St. der Rhein- auer gegen Belvoir-Zürich, Tübingen, Lin- dau und Rheinfelden mit 1½½0 Sekunde Vor- sprung im Endspurt. Den dritten Sieg der Rheinauer schafften die Jungruderer der Leistungsgruppe I gegen Tübingen, Belvoir Zürich, Fontainebleau(Frankreich) und Rheinfelden. Damit haben es die Rheinauer in dieser Saison schon auf 18 Siege ihrer Jungruderer und Jungmannen gebracht. tz. Zweistellig für SC Käfertal Die Handball- Kreisklasse A hatte nur zwei Spiele auf dem Programm stehen. In Käfertal stellte sich der TSV Viernheim vor, der den stürmischen Angriffen der Ein- heimischen nicht gewachsen war und mit 8:18 überraschend klar geschlagen wurde. Der SpVgg. Sandhofen gelang die Revanche in Schwetzingen nicht. Der TV 64 gewann auch das Rückspiel, wenn auch mit 10.9 Wesentlich knapper und etwas glücklich. In der Tabelle rücken die Schwetzinger zwei Plätze nach oben, während Käfertal seinen ersten Platz festigen konnte. Für die Handball-Jugend 5:1 In drei Spielen stand sich die Handball- Jugend von Mannheim und Ludwigshafen gegenüber. Bei den Schülern gewann Mann- heim dank einer hervorragenden ersten Hälfte 6:3(5:0). Noch eindeutiger fiel der Sieg der B-Jugend aus. Nach einer 10.2 Pausenführung, behielten die Mannheimer Jungen mit 18:6 dię Oberhand. Für den ein- zigsten Punkt in dieser Ausein andersetzung sorgte Ludwigshafens A-Jugend, die ihren Mannheimer Kameraden in einem spannend verlaufenen Treffen ein 14:14 abtrotzte. Flaskamp und Schoeny badische Jugendmeister 250 Jugendliche aus 75 Vereinen kämpf. ten am Wochenende in der mittelbadischen Obststadt Bühl bei Sonnenschein aber rau- hem Wind um 36 Meistertitel. Die beste Lei- stung erzielte dabei Heger Reilingen) mit 15,91 m im Kugelstoßen und 45,82 m Diskus- Werfen. In denselben Uebungen schaffte auch bei der weiblichen Jugend die deutsche Fünfkampf- qugend- Meisterin (Schwetzingen) mit 12,91 bzw. 39,08 einen Doppelsieg. Zwei Titel fielen nach Mann- heim: Flaskamp gewann die 100 m in 11,1 und die 300 m holte sich Schoeny. Steinkraus vor Thiedemann Die dritte Qualifikation für den Großen Preis von Europa beim Internationalen Reit- Berendonx turnier in Aachen gewann am Montag der Amerikaner William Steinkraus auf Riviera Wonder vor Exeuropameister Fritz Thiede- mann(Elmshorn) auf Meteor und Olympia- sieger Hans Günther Winkler(Warendorf) auf Halla. Dänische Ringer 5 in Sandhofen und Viernheim Zwei Freundschaftskämpfe im Ringen werden am Mittwoch- und Donnerstagabend, jeweils um 20 Uhr, in Sandhofen und Viern- heim ausgetragen. AK„Thrott“ Aabyhoj, eine zur dänischen Spitzenklasse zählende Ringerstaffel, verbringt einige Urlaubstage in Deutschland und löst dabei diese beiden Verpflichtungen ein. Die dänische Mann- schaft ist auf internationaler„Bühne“ kein unbeschriebenes Blatt. Erst kürzlich weilte RSC Eiche Sandhofen in Aabyhoj und kam dort über ein 10:10 Unentschieden nicht hinaus. Die Sandhofener treten am Mitt- wochabend in stärkster Besetzung an. Am Donnerstagabend sind die Dänen beim SRC Viernheim zu Gast. Viernheims„Spione“ werden verständlicherweise unter diesen Verhältnissen beim Sandhofener Mittwoch- Kampf sein, um die Staffel aus Dänemark zu studieren und dementsprechend ihre Staffel einzustellen. all Toto-Quoten Zwölfer- Wette: 1. R.: 44 413 Mark; 2. R.: 9 837 Mark; 3. R.: 77 Mark; 4. R.: 10,70 Mark; 5 R.: 1409 Mark; 6. R.: 62,80 Mark.— Zehner- Wette: 1. R.: 4903 Mark; 2. R.: 199 Mark; 3. R.: 19,40 Mark.— Neuner-Wette: 1. R.: 190 Mark: 2. R.: 15 Mark; 3. R.: 2,70 Mark. Lottoquoten: Klasse 1(sechs Richtige): 500 000 Marck; Klasse 2(fünf Richtige und Zusatzzahl): 40 000 Mark; Klasse 2(fünf Richtige ohne Zu- satzzahl): 3700 Mark; Klasse 3: 65 Mark; Kl. 4: 3,55 Mark. 5 lich“ Schwe- n-Bus- ct dop- brach- tig hin. ur, das dete. meider nia mann- it 1 n Ju- Raum nia ist r Mei- bundes 2 einer 12 u Platz Neun aftsbe- Sp. ea 4) emein⸗- ler im m mit mußte uf den onntag Rhein- „ Lin- e Vor- eg der der Zelvoir )und inauer ihrer it. tz. al e nur en. In m vor, Ein- d mit wurde. vanche ewann t 10.9 ich. In A2 wel seinen 9 dball- shafen Mann- ersten el der 102 eimer n ein- zung ihren nnend te. ämpf⸗ ischen r rau- e Lei- J) mit iskus- affte utsche ndonk einen Mann- n 11,1 in roßen Reit- g der 1wiera uede- mpia- Adorf) ingen bend, iern- yhoj, lende stage eiden lann- kein veilte kam nicht Mitt- Am SRC ione“ iesen voch- mark me 411 n Nark; hner- 3. R.: Hark; 00 000 zahl): Zu- TI. 4: Nr. 152/ Dienstag, 5. Juli 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN Seite Konjunktur-Fieber und Allergie (eg) Die sehr lebhafte Bestelltätigkeit bei der Industrie hat sich im Mai fortgesetzt. Die Auftragseingänge aus dem In- und Aus- land sind in allen Hauptgruppen angestiegen und zeigten insbesondere auch bei der Ver- brauchsgüterindustrie eine starke Expansion, wie das Bundeswirtschaftsministerium mit- teilte. Während der Auftragseingang im Durch- schnitt der letzten 5 Jahre von April auf Mai rückläufig gewesen war, hat er im Be- richtsmonat um 7 v. H. zugenommen. Sehr kräftige Impulse gingen dabei von der Ver- brauchsgüterindustrie aus, die um 22 v. H. größer war als im Vormonat. Aber auch die übrigen Hauptgruppen verzeichneten kon- junkturell erhöhte Bestelleingänge(Grund- stoffindustrie +3 Prozent; Investitionsgüter- industrie 44 Prozent). * Ein ganz anderer Erhard stellte sich am Wochenende in Dortmund— bei der General- versammlung der IG Bergbau— und in Köln — bei der Einweihung eines neuen Gebäudes der Handwerkskammer— vor. Kein Wort mehr von der freien Entfaltung wirtschaft- licher Kräfte, nichts mehr vom freien Lei- stungswettbewerb als alleinigen Garanten für gedeihliche Wirtschaftsentwicklung. Nein, Nein! Dieser Erhard 1960 warnte davor, auf allen Lebensgebieten alle und jede Lebens- regung in DMark und Pfennig umzZumünzen und mit DMark und Pfennig regeln zu wol- len. Ein Bundeswirtschaftsminister, der aus der Torheit der Menschen während zwölf jähriger Amtszeit vielfältige Lehren gezogen hatte und eine Vielzahl von Enttäuschungen in diesen zwölf Jahren hinnehmen mußte, sprach in Köln und in Dortmund. Vor allem die Enttäuschung, daß alles nach Freiheit für sich selbst ruft, wenn mehr und besser verdient wird und dabei doch nicht gleiche Freiheit dem Nächsten gönnt, Weil es sein könnte, daß dieser Nächste mehr verdiene. Es ist nun einmal Mode geworden, während stets ständig zunehmenden Wohl- standes mit Klageliedern gute Geschäfte zu machen. Geschäfte, die sich aber darauf be- schränken, Kreise zusammenzufassen und zu organisieren, deren Klagelieder gut honoriert dann an den Schwellen des Bundestages ge- sungen werden sollen. Und all dies begleitet von einem stets zunehmenden Konjunkturfieber, von einer wirtschaftlichen Leichtfertigkeit breiter Kreise, die nur vergleichbar ist mit der wirtschafts wunderlichen Urlauberidiotie, die so manchen Alpenbesucher in Bikinis und Badeschuhen verunglückte Gletschertouren machen läßt. Falsch wäre es, aus dieser Entwicklung zu schließen, die Befreiung des Spieles wirt- schaftlicher Kräfte sei verfehlt; es müßte Wieder reglementiert, geordnet und verordnet werden von obenher. Im Gegenteil, weil noch immer zuviel hereingeredet wird von den Ignoranten wirtschaftlicher Gesetz- mähigkeiten, entstand ja dieses Ungleichge- wicht, mit dem wir gegenwärtig zu kämpfen haben. Egal ob es um Gewinn- oder Absatz- Politik auf Unternehmerseite, Wettbewerbs- fragen zwischen Verkäufern und Käufern; egal ob es um Arbeitszeitverkürzungen in- mitten ausgesprochenen Arbeitskräfte- mangels oder um Lohnforderungen geht. Da ist übrigens noch die Sache mit den Entwicklungsländern. Eine recht heikle An- gelegenheit, die im Bundestag— so grausam wie alle Wirtschaftsfragen, die bisher parla- mentarisch behandelt wurden— wieder ein- mal glänzend zerredet wurde. Entwick- lungshilfe:„Ja!“, wird allseits geschrien, und dann, wenn es auf das„Wie?“ ankommt, dann wird an eine Sondersteuer, an„Eisernes Sparen“, an einen„Entwicklungsgroschen“ es wird mehr als ein Groschen sein, es sollen ja Milliardenbeträge werden— gedacht. Daß die beste Entwicklungshilfe die ist, Herrn Meier, Herrn Müller, Herrn Schulze zu gestat- ten, zu ermöglichen, ja ihn dabei zu fördern, daß er seine Werkzeugmaschine, seine Chemie- Erzeugnisse, kurz das, was er zu liefern hat, an die Entwicklungsländer ver- kaufen kann, daran zu denken fiel nieman- dem ein. Gegen Kredit verkaufen, wobei natürlich dem Risiko die steuerlichen Ab- schreibungen angemessen sein müßten. Hol's der Kuckuck! Das wäre ja un- sozialistisch). Noch mehr abschreiben? Wo käme Etzel mit seinem Haushalt hin? Es bleibt die Frage, aus welchem Fenster hinaus und in welches Fensterchen hinein hat Er- hard zu Dortmund und zu Köln die Reden gehalten? F. O. Weber Immer mehr Zoll-Last trotz Zollsen kungen (VWD) Die Zolleinnads men in der Bun- desrepublik betrugen 1959 insgesamt 2,48 Milliarden DM gegenüber 2,09 Milliarden DM im Vorjahr. Diese Entwicklung ist nicht nur auf eine Ausweitung der Einfuhr, son- dern auch auf deren Umschichtung durch zunehmende Auslandsbezüge an industriel- len Fertigwaren zurückzuführen. Die An- fang 1959 eingetretene zehnprozentige Sen- kung der Binnenzölle gegenüber EWG-Län- dern hat keinen Rückgang der Zolleinnah- men bewirkt, auch nicht auf dem Agrar- sektor, auf dem sie vornehmlich durchge- führt wurde. Das Aufkommen an finanziel- len(Verbrauchssteuern) blieb nahezu un- verändert. Sein Anteil am gesamten Zoll- aufkommen ging auf 43,6 Prozent gegenüber 48 Prozent in 1958 zurück, während der An- teil der Einnahmen an Zöllen auf gewerb⸗ liche Waren von 25 Prozent auf rund 30 Pro- zent anstieg. 15,05 Millionen t bewältigte die Binnenschif fahrt (VWD) Im Güterverkehr auf den Binnen- Wasserstraßen des Bundesgebietes(ohne Westberlin) wurde nach den Feststellungen des Statistischen Bundesamtes im Mai 1960 mit einer Beförderungsmenge von 15,05 Mill. t zum ersten Male nach 1945 die 15-Millionen- Grenze überschritten. Es wurden 2,6 Mill. t oder 20,9 Prozent mehr als im Mai 1959 und 1,2 Mill. t oder neun Prozent mehr als im Vormonat befördert. Nie dagewesener Milchsegen aus deutschen Kuhställen (VWD) Im Bundesgebiet ohne West-Ber- lin wurden im Mai 1960, wie das Statistische Bundesamt mitteilt, 1.9 Mill. t Kuhmilch er- zeugt, dies ist die bisher höchste Monats- er zeugung an Milch der Nachkriegszeit. Ge- genüber Mai 1959 lag die insgesamt erzeugte Menge um 2,4 Prozent, die je Kuh erzeugte Menge um 1,2 Prozent und die Zahl der Milchkühe um 1,3 Prozent höher. In den ersten fünf Monaten 1960 wurden 8,3 Mill. t Kuhmilch erzeugt. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich eine Steigerung für das Bundesgebiet insgesamt von vier Prozent. DECO. und Reichsbank-Liquidation gewünscht Enteignungslüsterne Sozial (eg) Die Bundesregierung hat jetzt einen dritten Gesetzentwurf zur Liquidation der Deutschen Reichsbank und der Deutschen Golddiskontbank ODEGO) eingebracht, nach- dem ein erster Entwurf in der Gesetz- gebungsmaschine der zweiten Legislatur- periode des Bundestages steckenblieb und eine zweite Vorlage unlängst von einer Zu- fallsmehrheit in dritter Lesung vom Parla- ment abgelehnt wurde. Pläne der CDU/ CSU- Bundestagsfraktion, einen eigenen Initia- tiventwurf einzubringen, sind damit über- holt. Die neue Regierungsvorlage bringt keine wichtigen Aenderungen, Nachdrück- lich wird in der Begründung davor gewarnt, Kurzerhand von einer Umstellung der Reichs- bankanteile auf 100 Prozent zu sprechen. In Wahrheit werde das Kapital auf 44 Prozent zum Stichtag der Währu 1 fest- gesetzt, dann mit den en Divi- denden(von jährlich vier bis 1 Prozent nach der Zinseszinsstaffelung be- rechnet) auf 667 Prozent zum 1. Januar 1958 aufgestockt, um schließlich in dieser Nomi- nalhöhe eingezogen und mit dem 1½ fachen Liquidationswert entschädigt zu werden, was schlieglich einer Abfindung in Höhe von 100 Prozent entspricht. 11 3 Die Bundesregierung sieht sich im übri- gen nicht in der Lage, die von den privaten Aktionären der Golddiskontbank gewünsch- ten Verhandlungen über eine vergleichsweise Bewertung der DEGO-Aktien mit anschlie- gendem Aufkauf der DEGO-Masse durch den Bund zu führen, bevor die der Reichsbank gehörenden rund 513 Millionen DM DEGO- Aktien, deren Erlös von den Reichsbank- anteilseignern beansprucht wird, in das Mannheimer Leben mit 330 Millionen DM Versicherungssumme Versicherten Die Mannheimer Lebensversicherungsgesellschaft legt der Oeffentlichkeit den für die am 15. Juli anberaumte Hauptversammlung vorbereiteten Geschäftsbericht 1959 vor. Den Aktionären— 90 Prozent des Grundkapitals befindet sich in Händen der Mannheimer Versicherungsgesellschaft AG— wird Ausschüttung einer zwölfprozentigen(1958: Prozent) Dividende auf das hälftig eingezahlte Grundkapital von einer Million DM vor- den. Daher sind trotz gestiegenen Neu- lichkeit geschaffen wird. schlagen. geschäftes die Abschlußkosten geringer als 1 e 1958* er Prozentsa ü 12 1 Das Neugeschäft des Berichtsjahres liegt tragseinnahmen im Berichtsjahr auf 15,41 5 1959. 2 l 1 Prozent atz für die Auch in Kanada über dem Vorjahresergebnis erreicht Millionen DM(1958: 14,21 Millionen DM; laufenden Verwaltunsskosten habe sich Diskonterhöhung JFC 8 5 5 5 1 Je vermindert, wird berichtet. Der technische a jedoch nicht die Rekordzahl des Jahres 1957: Zugang an e Geschäftsentwicklung angemessen wurden winnbeteiligung hat sich auf den Wert, der satz für die Woche vom 1. bis 7. Juli auf 8 e die Vermögensanlagen der Gesellschaft er- 5 3,32 Prozent festgesetzt gegen 3.23 Pro⸗ 1882 13 r schäftsjahr 1957 ermittelt wurde, 3.32 rozent P. A. festge SeSen 3, 1995 3„ 180 auf 6,16 Prozent gegenüber 6,28 Prozent zent in der Vorwoche. g 3 85 5 7 nlagen in Mill. DEL 1959 1958 1937 1 abre 1938 er 1 ageg 1 8 Dabei sei die Vergrößerung des Neu- emögensanlagen in ill. P 15 1 b 8 n Jabre 1958 ermäßigt. Dagegen konnte die UsS- Dividenden 5 5 8. Steunsite 76 131 0,64 Zuführung an die Rückstellung für Beitrags- geschäftes in der Großleben- und Klein- Hypotheken-, Grund- i VVV 5 JJ lebensparte erheblich stärker als in der d. Rentenschuldforderungen 70 5,44 3.01 rückerstattung gegenüber dem Vorjahr er- 5 3 8 8 icheru in der das Geschäft Schuldscheinford. u. Darlehen 23,21 16,85 14,23 neut erböht werden. Demgemäß können die(op) Die Dividendenzahlungen in den ruppenversicherung, A8 Schulbuchforderungen gegen Schlußdividenden für die Gewinnverbänd J 1 8 1 — verglichen mit 1958— zurückflel. Der Ver- Bund u. Länder 3,33 Schlußzdividenden für die Winn verbände USA lagen nach Angaben des USA- Handels- sicherungsbestand der Mannheimer Leben Darlehen u. Vorausz. 3 erheblich hera Aufgesetzt Werden. Es ministeriums in den ersten fünf Monaten erhöhte sien nach Abra Aller Abgänge 3˙29 ahr ein Gewinn von 60 000 dieses Jahres mit rund 4,5 Milliarden Dollar jeweils eee 100 ausgewiesen, nachdem der um sieben Prozent höher als im gleichen am Ende des Jahres auf Mill. DM I Prgzent Diverse 1,44 100 0% DM zugewiesen Zeitraum des Vorjahres, Damit hat sich die 1959 320,28 13 5 5 t sich diese auf 400 00 DPM Rendite auf dem Aktienmarkt weiter er- 1956 292,87 14 Ner Vorstand g lung Pünktchen höht. 1957 257,35 25 der Vermögensanlagen Mit der 2 ellupg, 1956 206,13 20 855 Dabei lag die Durchschnittsversicherungs- summe für das Neugeschäft in der Einzel- lebens versicherung 1959 bei 9 428 DM(1958: 8 667 DMW). Demgemäß erhöhten sich die Bei- GESCHIFTS BERICHTE Beton- und Monierbau AG, Düsseldorf: Divi- dendenvorschlag für 1959 15 Prozent(1958: 12 Prozent). Hauptversammlung am 8. Juli. Der Gesamtumsatz hat sich um 24 Millionen DM auf 199 Millionen DM erhöht. Buderus'sche Eisenwerke, Wetzlar: Dividen- . für 1959 10 Prozent(1958: 9 Pro- zent) Conti-Gas(Deutsche Continental- Gesellschaft). Düsseldorf: Der Hauptversammlung am 7. Juli wird eine Dividende von elf Prozent auf das um zehn Millionen DM auf 70 Millionen DM zu berichtigende Kapital vorgeschlagen. Die verbleibenden Rücklagen Conti-Gas werden mit 47,39 Millionen DM angegeben— davon für die über pari Bewertung der Beteiligun- gen annähernd 20 Millionen DM. Der Fremd- umsatz(ohne Auslandsbeteiligungen) hat sich 1959 um rund 2,5 Prozent auf 432 Millionen DM meine Transport- und Rückversicherungs-A): Großaktionärin mit 60 Prozent ist die Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft AG. Dividendenvorschlag für 1959 bei Leipziger Feuer unverändert 10 Prozent bei Zuweisung an die freie Rücklage von 300 000 DM und Ge- winnvortrag von 48 924 DM; bei der Leipziger Allgemeine Dividendenvorschlag unverändert 8 Prozent und Gewinnvortrag von 41 904 DM. Die Prämieneinnahmen bei der Leipziger Feuer belaufen sich auf 37,1. bei der Leipziger Allgemeine auf 38,5, bei der Alten Leipziger auf 56,0, zusammen auf 101.6 Millionen DM. Die Kapitalanlagen bei der Leipziger Feuer auf 32,8, bei der Leipziger Allgemeine auf 5,5 und bei der Alten Leipziger auf 335,8, zusam- men auf 374,1 Millionen DM. Das Eigenkapital bei der Leipziger Feuer auf 6,5, bei der Leip- ziger Allgemeine auf 1.3 und bei der Alten zehn 1957: 13,26 Millionen DM). Der Dynamik der daß der Bestand an Wertpapieren und tien erneut ausgedehnt worden ist(auf der a0. Aktionärs-HV der Muttergesellschaft, der Mannheimer Versicherungs-AG, wurde bekanntgegeben, daß der Tochter ein Teil des Aktienportefeuilles um die Jahresmitte 1989 zu einem guten Börsenkurs verkauft Worden ist). Mit dem Ziel, sich noch stärker in die Förderung des Wonnungsbaues einzu- schalten, hat sich die Mannheimer Leben an der Westdeutschen Baukreditbank AG, Düs- seldorf, beteiligt. Dem gleichen Zwecke diene eine Beteiligung der Mannheimer Versiche- rungsgesellschaft an der neugegründeten Bausparkasse Ad, Delmenhorst/ Hamburg. Diese Förderung soll sich nicht nur auf die Beschaffung von FHypothekengelder be- schränken, sondern mit einer entsprechen- den Tarifgestaltung die Alters- und Hin- terbliebenen versorgung durch Schaffung von Eigenheimen modernen Versorgungsbedürf- nissen anzupassen. Der Durchschnittsertrag der festen Kapitalanlagen allerdings ist im und Aktionärs- Dividende beträchtlieh erhöht Geschäftsjahr 1959 auf 6,7 Prozent(1958: 6,99 Prozent) gesunken. Die Abschlußkosten konnten gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Promille gesenkt wer- Durchschnittszinsfuß zur Ermittlung der Ge- imer Produktenbörse(Off. Not.) n Juli nicht not.; inl. Roggen mehl Type 405 67, 70 Abziigl. 2,50, 115 350 65 e 20% PY 812 6170 50, Type 950 59,70— 130, Brotmelil Te 4600 540 70— 2,50; enmehl T pe. 997 60,15— 2,50, Type 1150 58, 16 0, Type 1370 56,15— 2,50; Braugerste nicht not.; ste inl. und Sortiergerste nicht not.; dto. sche 40,5 1,50) Futterwelzen 4141,50; Ilandshafer zu ecken und für Industrie- Zwecke nich„ Auslandsnhafer 35,50 36,50; Mais Kleie prompt 23, 7325,50, dto, per Roggenkleie 25,50 23,75; Wei- zen abmedi 27.50 28,25 Weizen-Nachmehl 33.50 bis 38,50; Rapsschrot nicht not.; Sojaschrot 3324; Erdnußschrot„50—36; Palmkernschrot 31,50; Lein- Schrot 35.5036; Kokosschrot 32,50; Hünnerkörner- futter 44,75— 45,50? Legemehl 44 75—48; Malzkeime 23,50 24,50; Biertreber 2424,50; Trockenschnitzel nicht not.; Dorschmehl 39-62; Fischmehl 4530; 115855 2isekartoffeln neu 14—15 per 50 kg frei Mann- Wiessenheu lose 1010.50; Luzerneheu lose 9: Weizen- und Rog 1 t 4—4 10. dto drahtsepregt 5.205,30; Hafer- enstroh 3,703, 90. Allgem. Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandels- Durch- schnittspreise per 100 kg, bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Werk, Mühle, Verlade- und Nordseestation. MARKT BERICHTE vom 4. isten das einzige Hindernis Eigentum des Bundes übergegangen sind. Die Verhandlungen mit den ausländischen DEGO- Aktionären werden deshalb wahrscheinlich erst im Herbst unter Vorsitz von Bankier Hermann Abs aufgenommen werden. *. (Tex) Die antikapitalistischen politischen Kräfte, denen es gelang, im Bundestag wegen des Schlafbedürfnisses der von Erhal- tung des Privateigentums munkelnden Ab- geordneten— den Gesetzentwurf zu Fall zu bringen, beriefen sich darauf, daß die ehe- malige Reichsbank nur Ueberbleibsel der NS-Schuldenwirtschaft sei. Deshalb hätten die Reichsbankanteilhaber keinen Anspruch darauf, anders behandelt zu werden als die auf das Kriegsfolgeschlußgesetz verwiesenen Inhaber von Reichsschulden. Dabei wurde völlig übersehen, daß gegenüber dem Aus- land recht erhebliche DEGO- Verpflichtungen entstanden, denn die Deutsche Golddiskont- bank in Berlin wurde 1924 in ärgster Krisen- zeit gegründet zwecks Gewährung von Valuta-Krediten und war ab 1925 in den Dienst der Export finanzierung gestellt wor- den. Ab 1930 wirkte sie bei der Stützung des Geldmarktes und bei der Bankensanierung mit und wurde Treuhänderin des Anleihe- stocks. Das nach der Währungsreform im Jahre 1948 mühevoll wiedererworbene An- sehen eines guten, das heißt zahlungswilligen Schuldners könnte die Bundesrepublik nicht leichter einbüßen als durch die Verletzung der internationalen Verpflichtungen bei der Reichsbankliquidation und der Deutschen Golddiskontbank. Ueberdies, so glänzend ist das von der Bundesregierung gemachte Liquidationsangebot gar nicht, wenn man berücksichtigt, daß sowohl Kapitaleigner als auch Gläubiger mindestens fünfzehn Jahre keine Verzinsung erhielten. Ohne Zinseszinsstaffel macht ein bescheidener Zinssatz von— vier Prozent im Zeitraum von 15 Jahren bereits allein 60 Prozent aus. Es ist etwas beschämend, daß Mitglieder des Bundestages der Meinung sind, Enteignung sei nicht Diebstahl, falls eine parlamenta- rische Genehmigung zu dieser Widerrecht- Die Bank von Kanada hat den Diskont- Ju11 sam, Uberstande 9 Stück; Kälber mittel geräumt; Schweine langsam ausverkauft; Lemmer, Ha mmel, Schafe ohne Tendenz, 3 Heidelberger Schlachtviehmarkt 115 (WD) Auftrieb: 1 Ochse; 100 Bulfen; 39 Klihe; 34 Een Großvieh insges. 174 Stück; 107 Kälber; 728 Schweine; 6 Lämmer/ Hammel- Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bullen A 125132, B 116 bis 126; Kühe A 102—112, B 95104; Färsen A 118 bis 125; Kälber A 190-200, B 170— 1663 Schweine B II 125.—142, C 125—145, D 130—145, E 136—1373 Sauen GI 100105; Lämmer, Hammel, Schafe ohne Notiz. Marktverlauf: Grobßvieh in allen Gattungen lang- sam, kleiner Uberstand; Auktionsbullen lagen über Notiz; Kälber mittel geäumt; Schweine lang- sam, Uberstand in Fettschweinen 124 Stück. Spit- zenpreise erreichten nur nordd. Fleischschweine. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Bei geringer Anfuhr Absatz gut. Es er- zielten: Süßkirschen A 38-63, B 26-37, C 2027; Sauerkirschen A 4376, B 20-42. C 20— 29; Zucker- kirschen A 3347, B 23-32, C 15-22; Stachelbeeren A 36—47, B 27—35, C 1626; Himbeeren A 77—134, B 69—76. C 50—868; Johannisbeeren rot 36—42, dto. schwarz 159163; Pfirsiche A 34-9, B 25—3 5; Apfel A 59—63. B 39—58, C 15—18; Birnen Hdkl. B 3242, O 17—31, Ausfall 6—9; Zwetschgen„Ruth Gerstet⸗ ter“ B 43—54; Buschbohnen 59—79; e . 85 9 5 11 88 a 5290 erhöht. Davon entfallen 243.5 Millionen DM Leipziger(Rückstellung für Beitragsrück Strukturzahlen Faunheimer Schlacht riehariet ( Prozent) auf die Bnergieversorgung erstattung 1959) auf 39,5 Millionen DM. Millionen DM(WD) Auftrieb: 19 Ochsen; 3258 Bullen; 121 Kühe; Handschuhsheimer Obst- und Gemũse-Groß markt und etwa 94 Millionen DM(=— 2 Prozent) Württembergische und Badische Vereinigte 1959 1958 1957 113 Färsen; Großvieh insges. 602 Stück; 280 Käl⸗(VD) Bei schwacher Anfuhr guter Absatz. ES auf den Bergbau. Die Belegschaft verringerte Versicherungsgesellschaften AG. Heilbronn/ N.; Vermögensanlagen 52,90 43700 35,10 ber; 2537 Schweine; 14 Schafe. Preise je%½ kg Le- 55 5 5 33—37, dto. schwarz sich auf 17 750(1958: 19 000) Personen. Dividendenvorschlag 1959 12 Prozent + 3 Pro- Peckungsrückstellungen 40,09 34,2% 29.16 benggewicht: Ochsen A 112.122; Bullen A 122—133, iel; Stachelbeeren reif& d- 55, B 18—28 2 3 Bilanzsumme 60,30 50,73 42,37 B 110125; Kühe A 94110, B 7-100, C 8088; Fär- Himbeeren in Schalen 100120, dto, in Körben 48 5 1958: 12 Prozent) auf das einge- 5 5 5 f N Versicherungen zent Bonus(1958. 8 g Se, Grundkapital 1,0 1,00 1.00 sen& 110123; Kälber A 160195, E 164178. C 145 bis 50; Schattenmorellen A 45-65, B 3044; Sus .. 5„ zahlte. Aktienkapital. Demnach cntfiele auf Rücklagen 0,50 0.0 9.40 bis 160; Scnweſne A 106122, 8 1 112-125, B II 114 KEirschen 3065; Pfirsiche 3655; Zwetschgen„Run Leipziger Feuer VAG(Arbeitsgemeinschaft mit eine Aktie Lit. A ein Betrag von 9,37 DM und Beitragsüberträge 6,35 5,61 4,95 bis 143, C 119145, D 122148, E 119142; Sauen G1 Gerstetter“ 4548; Apfel A 4535, B 2842, C1 Alte Leipziger Lebensversicherungs-Gesell- auf eine Aktie Lit. B 3.785 DM. HV am 21. Juli Rückst, f. Beitragsrückerst. 7.10 5,47 4,03 100105 C II 9096: Lämmer Hammel A 90100.— Birnen A 2138, B 15—20; Kopfsalat St Dzig 8 schaft auf itigkei Leipzi llge- 1960. Jahresreingewinn 0,06 0,5 0,0 Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen lang- Buschbohnen 66—76; Stangenbohnen 77— 89. Gegenseitigkeit und Leipziger Allg . Mitgetemm vos Vereinigte Wirtschafteodtenete Gmbkf“ 1.7. 4.7.* 1.75 4. 7. 1375 Seilind. Wolf 135% 135 dto. LIA. B 1690. 70% Ph ix Rhei* Unffonds 154,20 f(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertsagunga- to. B.—„ Phoenix-Rheinrohr 8 4. Effe ktenbörse Oder Bebe nleunefsble r 8 3 5 Abe ifrs„%%%C»;; ᷑ 191* 192 e 17775 Stablwerke Bochum 3855 J 400. 5 0 5 5 90 90 Atomie-FEd(87 5,76 Frankfurt a. M., 4. Juli 1960 VVV nenten 8 Abet ages„ 8 58% 88 8 180 10,81 Südzucker(Zinsen steuerfrei 7,5% Rhid-Plalz 59 03 102˙5 Ib(— 1 75 4.7. 1 75 4* 1.7. 4.7. Tn 377 39 5 9 5 Keystone 8 38 5 Notterte Aktien bierig Chr Ut A. 344 23% Kaumot 1350 n 500 1 de doc eunptesnuds 75 lüp, Je, Kup des büte, W n d de 14.92 Accu 51 517 Dortm. Hörder 20⁰ 210 Klein Schenzlin 240 2450 Ver. Glanzstoff 780 T— 5% Pad. om Eiasb di 112 12% 98 Oppenheime!(8) 12.04 Adlerwerke 4% 485 Durlacher of 9⁵⁰ 950 Klöckner Bergbau 257 271 Wintershall 345% 560%% Beyer Hypo. 1 5 7% Zellst. Waldbot e 58— hiſsdeſphis 8 11.53 AG t. Energie 850 Eichbaum-Werges 22⁰ 12²⁰ Klöckner Humb. Deutz 1020 f 1100 Zeiss Ikon 380 415 e NMhm 1155 128 8 1 11. 8 5 5 8 rel EI 8 9,07 FFF j!!!! ß p e Aschaftenb Zellstoff 17 17¹ Böblinger Maschinen— 570 I Lahmever 800— Unnotierte Aktien 7.5% Siemens v 547 5 05 Corp. v 59 100 100 Stat-Imb str) 1070 Badische Anilin 710 75³ Farben Bayer 783 795 Lindes Bis 935 780 a 7% AEC v. 88 85 8 8t0 3% 354%[Ferben Liquis 6% 8,55 Löwenbräv 1470*** 5 3 ee e 13 42 1 3 292 270 l 238 39 5 lam.—— urbe 2 5 insen terifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 6 7 5 3 4 5 580 585 3 1923 1925 8 345 U 37⁵³⁰ Dyckerboff— 1230 80% ABG e. 56 105 105 1 f 5.5% 8850 v 59 0 210 elekti Kupfer 206,75 38,7 e 45 40 Uetallgesellechef e 6.5%½ VDN v. 8. 750 7 785 8 3 Ito neue 5 Gelsenberg 24 245 Nordd. Lloyd 5 108% 7 5 3 1 2710. 25% 267 8% BASF v 56— 10690 tinvestment-Zertiflkate 3 947 957 Binding Breuete! 900 950 Goldschmidt 845 860 NS 2700 25²⁰ e 6% Bosch v. 56 104%(5 Adlon 7 Zinn 4 f N 9 255 275 Gritzner-Kayset 390 T 400%[ Pfälz, Mahlen 103— Pen e Koppel St. 272 7 8% BBC v. 36 104% 1084 3 14058 1 0 Messing 58 225 5 28 Bubisg 307 312 Grün& Bilfinger 465 465 Phoenix Rheinrohr 990 386. 312 20 7% Bundesbahn v. 88 100%, 101 Agefrs 1%„„ eee 5 tzuderus 800 1350 Stanze t klaren. 700 250 I bteubag 12 8 cee 6% Bundespost v. 85 1000 5 Alifonds 126,80 28,0 Deutsche freie Brown, Boveri& Cie. 10⁴⁵ 0 Gußstahl Witten 810 Rheineſektra 1 114 5 70% Bundespost v. 58 1 Anglo Butch 102,10 102,20 Devisennotietrungen N Casseſi—. Gutehoffnun 275 1³33³⁰ Rheinstahl 475 805 Banken 7% Esso v. 50 102 102 ö 5 5 i Chemie Awen„ 4 klempner Bergbes 4„ A8 70 704 ond velslcherunges 5.0%. Selsenber N 3*»ẽkrn 1757. CbemieVerweltung Hüls 273 13⁵³⁵ Handels-Union 775 700 dto. Vorzüge 6⁵ 6565 Alllanz Leben 1045 10⁵⁰ Benzin v. 90 do Concentrs 156,50 161,50 1 89 4.24% 45 Conii Gummi 10³⁰ 1070 Hapog 103 107% KRheinmetafl— 3³⁰ Alllans Versicherung 3850 3820 3% Fleidelb. Zem. v. 88 04 10⁴ Bekafehds 171,50 17760 100 kl 110% 10,71 Daimief Benz 350 5750 Harpener 117 119% Rheinpreußen 85 280 T Badische Bank 5⁵⁰⁵ 50 8% Hoschster Farb. v. 57%% 106, uropsfonds 1 174.50 174,50 100 skrs 96,475 5 Deere-Lonz 72 172% Heidelberger Zement 278 85 Riedel 482— Bayer. Hypo.& Wechselb. 715 758 2% Hoechster Farb. v. 58 104% 104% FBurunion 155,10 156, 100 deig tr. 8.58 Demag 780 800 Hoechster Farben 740 750 Ruhrstahl 600 610 Berliner Handelsbank 680 690 6% Hoeschwerke v. 56 98 f 98% Fondak 1777/0 181,50 100 fte 94.985 Dt. Contigas 80% des Hhoeschwerke 20% 2 l Kaigers 4 45% Comerebank A8 6% de% Lestenausgl v. 66 409 46% kondis 202.20 2/0 100 dan Klonen 60.465 Ot. Edelstahl 550 600 Hochtief 950 T 1010 Salzdetfurth 485 412 Dt. Bank AG 72⁵ 7e⁰ 6% NIAN v. 57 105. 105, Randt 119.30 171.20 100 85% nen 39.355 Dt. Erdöl 250 275 Holzmenn 1290, 8 Schering 5 80 Ot. Centralboden 5 70 5% Mannesmann e. 39 85 1 3 III Fonds 1 106,40 1058,40 100 schwed. Kronen 80,76 Degusse 13²⁰ 1295 Hütten Oberhausen 309% 31 Schiess Ot. Hyp. Bank Bremen 452 86% Pfalzwerke v. 57 1835 K* lndustrie 59,90 102.00 1000 it. Lire 6,7 Dt. Lino 140 000 Hütte Siegerland 5⁴⁰ 550 7 Schlogquellbr. 20 e bpresdner Bank A8 655 700 6% Pfalz. Hypo. 95 55 intervest 98.60 85,00 50 9 57 1 vp 100 Ssterr. Schilling 16,06 Ot Stemnzeug 460 468 ind. Werke Karlsruhe 330 3³2 Schubert u. Salzer 5 554 Frankf. Hypo. 40 los 5½ Pfalz. Hpyo. 95 95 investe 17,80 158.80 bortugel 14.558 Ot kisenhendel 231 2%% Kall Chemie 845 8 Schultheiß Stamme 450% 850 Industriekzeditbenk 810 f 2% Thesaurus 220% 225,0 do i west 472,5. Didter Werke 62⁰ 640 Karstadt 1570 T ier Swertz Stechen 675 J I Menh. Vessick. Lk. 4 l 85) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanticfonds 55,10 1 55,70 100 DN Ost Jeder dritte Stumpen-Raucher raucht BURGER Warum? Dank umfangreicher Tabakvorrqte kann BURGER es sich leisten, nur von den besten Tabakernten zu Kaufen. Ist die Erste einmal nicht gut, kauft S URGER kein Kilo Tabak. Diesen Vorteil hat der Raucher! Burger une . f e 28 10 0 7 f 0 0 11 1 0 100 0 0 155 5. 1 9 2 Der Meistgerauchte . Ne 7 50 2 22 1 2 u, 0 0 0 0 1 75 7 10 . 8 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Dienstag, 5. Juli 1960/ Nr. 152 eee Hue eie ge 5e„ke GEH ies ao prANK EN 0 Stoss Haus ALHAMBRA Tele ron 2 80 25 3123 Die. bis Do. 15.00 u. 19.30 Un 13.30, 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr ———— 0 Woene! Das Wirtshaus im Spessart(12) Der FELLINI-Film von dem die Welt spricht:„Das süße Leben“ Tel. 2 33 33 (La dolce vita)(18) UNIVERSU 15.30, 18, 20.30 Prädikat:„besonders wertvoll“ Ruth Leuwerik(12) „Immer wenn der Tag beginnt“ Sonntag 11 Uhr:„Jugoslawien“ Telef 2 02 02 ALS TE 14 16.45 18.30, 20.45 Ernest Borgnine, David Brian „DIE RANINCHEN FALLE(6) (bisher Kamera) ROVAl. Prädikat:„wertvoll“ Telefon 403 96 15.00, 17.45 und 20.30 Uhr SchHAUBOUR Telefon 20233 Marlon Brando 14, 16.15, 18.30,„ SANT O NARA“(12) und 20.45 Uhr(46) Henry Fonda, Victor Mature T. 2 55 55 14.30, „Faustrecht der Prärie“ DlE KURBE 16.30. 18.45. 21.00 ScALA Tele ton 204 44 Fuzzy wird energisch da 14.00, 16.15, 18.30, 20.45 A. Steel, L. Tscherina(12) JI, 6- Breite Straße PALAST Telefon 2 50 76 Tägl.: 10.00, 11.50 u. 22.30 Uhr „Der Held von Brooklyn“(12) 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr(12) Sherlock Holmes in geh. Mission Siehe Großanzeige! „HONENTJMOON- (Strahlender Himmel, strahlendes Glück) CApITOL Am Megpl. T. 51186 14, 16.30, 19, 21 Uhr Gregory Peck- Jennifer Jones Josef Cotten(16) „DUELL IN DER SOGNNE= PLANKEN 5 N Haus g 5.30, 18. 20.30 4. Woche! rain d.„wertvoll“ Doris Day, David Niven „Meisterschaft im Seitensprung eee » Freigegeben ab.. Jahren Ständig Einlaß von 10-20 Uh. sonntags ab J] N ommen, schauen. gute laune! A kurzwell. Senhmunzein und Ge. ächterl 50 erholsame inuten dor Entspannung u. Lebensfreude Pig. Jeden freitag n eu O. W. FISCHER KLAUS KINSKI RUTH LEUWERIRK in Helmut Käutners L. U D I 1 0 II. im Alster-Abendstudio im CITY- B 1, 6— Telefon 2 07 90 Täglich 21.00 Uhr.— Prädikat:„wertvoll“ Der FELIINI-Film, von dem die Welt spricht! Das sige Lebe Festspielsjeger in Cannes 1960(Soldene palme) worde non mit dem höchsten deutschen Prädikat ubesonders wertvoll“ qusgezeichnet. Wegen Ueberlänge täglich nur 15.00 und 19.30 Uhr Kartenvorverkauf täglich 12.00 bis 20.00 Uhr(freigeg. ab 18 Jahren) PLANK EN. Lichtspiele Großes Haus 2. Woch: (Lea dolee vito) 4. Woche! Meisterschaft im Seſtensprung DoRis DA und DAVID NIVEN in dem amösontesten Lustspiel, das Sie seit langem sahen Frech— witzig— liebenswert! Täglich 13.00, 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr PLANK EN. Lichtspiele Kleines Haus Die bezaubernde Filmkomödie Gasherd Gfl.) mit Bratröhre, AB Axurtz: 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Frei ab 12 J. Noch erregender- Noch verblüffender! Akiock HOINAES n 1 Tägl. 10, 11.50 u. 22.30- Frei ab 12 J. LEWIS Der Held v. Brooklyn LEWIS HANS SUHNKER 15.30, 18.00 20.30 Uhr RUTH TLEUWERIK qmmes enn de- Jag beginni Nur bis Donnerstag! UNIVERSUM N CHRISTIAN WOLFF Freigeg. ab.. 12 Jahren Lis OTTE pUIVER 1 15.30 16.00 18.50 21.00 e age! Der andauernden machlrage wegen. nochmals in Apieneraufunrung! Einer der schönsten und amösqntesten Farbfilme die jemals ber die Leinwand gingen: wWolfeaus Mkuss v. der unervgess. WOlfG. 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Erhöhung des Grundkapitals von DM 72 155 520, um DM 108 233 280,— auf DM 180 388 800,.— nach dem„Gesetz über die Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln und über die Gewinn- und Verlustrechnung“ vom 23. 12. 1959 auf Grund der Bilanz zum 31. 12. 1959 im Wege der Umwandlung von Rücklagen in Nennkapital durch a) Ausgabe von neuen Aktien, und zwar 93 000 Stück Stammaktien über je DM 1 000. 150.000 Stück Stammaktien über je DM. 190. b) Erhöhung der Nennbeträge, und zwar bei He ul 5 155 Stück Vorzugsaktien um je DM 1 500. 5 Stück Vorzugsaktien um je DM 150, 1 Stück Vorzugsaktie um DM 30.— mit Dividendenberechtigung von a) und b) ab 1. Januar 1959. Zur Erhöhung des Grundkapitals um DM 108 233 280,— werden folgende in der Bilanz zum 31. 12. 1959 ausgewiesene Rücklagen verwendet: die„Rücklage für den Ausbau der Niederlassungen“ mit DM 10 000 000.— 5 5 1 die„Allgemeine Rücklage“ zum Teilbetrag von DM 98 233 260. zusammen DM 1038 233 280, 3. Satzungsänderungen: a a) Beschlußfassung über die Ermächtigung des Aufsichtsrats, die aus Ziffer 2 sich ergebende Anderung der Fassung des 8 3 der Satzung (Grundkapital) vorzunehmen. b) Beschlußfassung über die Herabsetzung des in 5 13 Abs. 1 der Satzung (Aufsichtsratsvergütung) genannten Anteils am Jahresgewinn von bisher 10 vom Hundert auf 5 vom Hundert. 4. Beschlußfassung über die Verwendung des Reingewinns für das Geschäftsjahr 1959. 5. Beschlußfassung über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 1959. 6. Wahl des Abschlugprüfers für das Geschäftsjahr 1960. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zur Ausübung des Stimm- rechts sind diejenigen Aktionäre berechtigt, die ihre Aktien bis spätestens Freitag, den 22. Juli 1960, während der üblichen Geschäfts- 8 bei unserer Gesellschaft oder bei einer der nachstehenden Banken in Stuttgart, Düsseldorf, Frankfurt Main), Hamburg, Mannheim, München: Deutsche Bank AG Commerzbank AG Dresdner Bank AG in Berlin: Berliner Disconto Bank A8 Bank für Handel und Industrie A8 Berliner Commerzbank A8 in Stuttgart außerdem: Württ. Girozentrale Württ. Landeskommunalbank oder bei einem Notar mit Amtssitz in der Bundesrepublik Deutschland oder in den Westsektoren Berlins oder bei einer zur ntgegennahme der Aktien befugten Wertpapiersammelbank bis zur Beendigung der Haupt- versammlung hinterlegen. Die Hinterlegung ist auch dann ordnungsgemäß erfolgt, wenn Aktien mit Zustimmung einer von der Gesellschaft bestimmten Hinterlegungs- stelle für sie bei anderen Banken bis zur Beendigung der Haupt- versammlung im Sperrdepot gehalten werden. Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei einem Notar oder bei einer Wertpapiersammelbank ist die Bescheinigung des Notars über die er- folgte Hinterlegung bzw. der von der Wertpapiersammelbank aus- gestellte Hinterlegungsschein spätestens am Samstag, dem 23. Juli 1960 bei der Gesellschaft einzureichen. Stuttgart- Untertürkheim, den 3. Juli 1960 Daimler-Benz Aktiengesellschaft Der Vorstand ATAa kfw PANTOLETTE Weiß/ blau chevrang Let, Seite 12 MANNHEIMER MORGEN FEUILILETON Dienstag, 5. Juli 1960/ Nr. 152 Und noch eine Stimme fiel ins sommer- liche Festspiel-Konzert ein: vor den Toren Rastatts, im Vorfeld des Schwarzwalds, be- gannen die„Volksschauspiele Oetigheim“. Auf dem Programm steht„Die Passion“ des Prälaten Josef Saier. Oberammergau im Taschenformat? Man könnte so sagen und würde eine Andeutung geben, was in Oetigheim vor sich geht. Ohne jede Boshaftigkeit dabei; der kleinere Maß- stab hat durchaus sein Wohltuendes. Nicht mehr als eine Andeutung aber auch, denn es Sibt, angefangen von dem in Oetigheim feh- lenden Festspielrummel, grundsätzliche Un- terschiede zu Oberammergau. Allerdings wird heuer ein Spiel vom Lei- den und Sterben des Heilands auf der Oetig- heimer Freilichtbühne vorgeführt— an allen kommenden Sonntagen bis Ende September. Aber die„Volksschauspiele“, die seit über 50 Jahren bestehen, sind keine Passionsfest- spiele. Auch Schillers„Wilhelm Tell“ hat im Oetigheimer Programm schon frühzeitig einen Platz gefunden, und in der laufenden Saison wird es an fünf Samstagabenden Vorstellungen des Bühnenspiels„Ben Hur“ geben, nach dem Roman von Lewis Wallace gestaltet von Franz und Bernward Kölmel, mit Günter Mack von der Städtischen Bühne Heidelberg in der Titelrolle. * „Die Passion“ von Josef Saler, dem 1955 gestorbenen Gründer der„Volksschauspiele Oetigheim“, entstand überhaupt erst in den Nachkriegsjahren und wurde 1950 zuletzt Aufgeführt. Der Prälat sah in dem Werk die Krönung seines seelsorgerischen Lebens, eine Möglichkeit, das Evangelium in ein- dringlicher Form zu verkünden. Den Lei- densweg Jesu, aber vorher auch seine Lehre und Wundertaten, blätterte er in figuren- reichen Szenen auf. Den Mächten der Hölle gab er in Lucifer Gestalt und Stimme. Ge- schickt motivierte er sogar die Handlungs- weise des Verräters Judas, indem er ihn auf die Seite einer gegen die Römer konspirie- renden Gruppe von Juden stellt und bitter enttäuscht sein läßt, als Jesus nicht an die Spitze der Aufrührer tritt. Als sprachliche Form hat Josef Saier Freie reimlose Verse gewählt; überwiegend jambisch gehalten, schreiten sie in schlich- tem Ernst als eine Art gehobener Prosa da- hin. Ein paar Entgleisungen fallen kaum ins Gewicht, etwa die in einen anderen Stil- bereich gehörenden„Zukunftspläne“ und der „Blick aus seinem lieben Auge“, der nach „Satchmo“ wurde sechzig Seinen sechzigsten Geburtstag feierte Louis Armstrong, der„König des Jazz“, der welt- berühmte Trompeter und Sänger. Er ist so etwas wie die Personiſikation der Jazz-Musik, wahrhaft ein Musiker von Geblüt. Legendär sein Ruf, die Gabe zu faszinieren, wo immer er erscheint. Keystone-Bild „Volksschauspiel“ im schlechten Sinne schmeckt. 1 Gut 4500 Zuschauer können aus dem fla- chen Halbrund der amphitheatralisch anstei- genden, überdachten Bankreihen das Spiel auf der weiträumigen Bühnenfläche verfol- gen. Sie ist gerade erst modernisiert worden und erhält ihre gliedernden Akzente durch drei Bauwerke: eine von gewaltigen Säulen getragene Tempelfront in der Mitte und zwei weiter zurück liegende, kleinere, aber im- mer noch monumentale Quaderbauten zu beiden Seiten. Dazwischen leuchtet das Grün der Büsche und Bäume: viel Durchlaß über- all für den Auftritt der Massen, und viel Raum auch für die dekorative Entfaltung ihrer bunten Kostümpracht auf den vielstufi- gen Freitreppen der drei Bühnenbauten und im weitgedehnten freien Vordergrund. Spielleiter Franz Kölmel läßt sich die Möglichkeit wirkungsvoller Volksaufzüge nicht entgehen, er weiß den über 400 Mit- wirkenden ihre Steifheit und die allzu ge- wissenhafte Absichtlichkeit des Agierens weitgehend zu nehmen und bringt auch „Volkes Stimme“ exakt und diszipliniert zum Tönen— bis auf ein etwas krampfhaft foreiertes„Rhabarber“-Gemurmel, mit dem die aufgeputschten Juden vor den Palast des Pilatus ziehen. Als Choreographin stand Aenne Köhler zur Verfügung; es gibt male- risches Paradieren der Engelsscharen und so- gar ein stilisiertes Ballett zur Opferfeier im Tempel. Wichtige Szenen von intimem Charakter sind auf die Vorderbühne gezogen, dicht an die Zuschauerreihen heran, und kommen dadurch zu voller Geltung: die Beratungen der Hohenpziester, das Abendmahl, das Ge- spräch zwischen Jesus und Pilatus, die Dor- nenkrönung des Heilands. * Von den Einzeldarstellern her, deren Liste lang ist, war ein Bruch innerhalb der vierstündigen Aufführung festzustellen. Da hatte man zuweilen den Eindruck, eine kleine Gruppe von Berufsschauspielern hebe sich ab von den Laiendarstellern, kenntlich trotz allem Bemühen an Färbungen der Aussprache, an hastendem oder andererseits zu betont steif artikulierendem Sprechen. Aber nein, die Oetigheimer tun sich etwas darauf zugute, daß alle Rollen bis auf die des Jesus mit Einheimischen besetzt sind (wenn auch ihre Bärte nicht so echt sind wie in Oberammergau). Bleibt also nur zu kon- statieren, daß einige der Laiendarsteller be- achtliches schauspielerisches Format über dem sonstigen Niveau erreichten: Alfons Leitz als patriarchalischer Kaiphas; Sieg- mund Wild in einer ätzend grellen Mephi- sto-Studie als Lucifer; Horst Herrmann als vornehm intellektueller Pilatus mit einem Zug von gedämpftem Snobismus; auch Sepp Kühn als leidenschaftlicher, später an seinem Verrat zerbrechender Judas. Dem Jesus gibt Staatsschauspieler Kurt Müller-Graf einen Umriß klarer Menschlich- keit und einen warmen Ton ruhiger Würde — gleich weit entfernt von Pathos wie vom Weichlich-Weinerlichen. Seine starke Aus- strahlung trägt das Spiel zu wesentlichen Teilen. * Musik ist natürlich auch dabei. Sie stammt von Karl Schauber, der zusammen Kultur Heinz Haedler, der Solopauker des Natio- naltheater-Orchesters Mannheim, spielte un- längst in einem Kammermusikabend der British Broadcasting Company(BBC) London das So- lostück„Zyklus für Schlagzeug“ von Karlheinz Stockhausen. Haedler errang im vergangenen Jahr den ersten Preis im Wettbewerb für Schlagzeug bei den Kranichsteiner Musiktagen in Darmstadt. Mitglieder des Nationaltheater-Orchesters Mannheim spielen auch in diesem Jahre wieder im Orchester der Bayreuther Festspiele mit. So nun schon zum dritten Male der erste Po- saunist Paul Schreckenberger und zum achten Male der erste Harfenist Siegfried Handke. Eine geistliche Abendmusik in der Johannis- kirche Mannheim-Lindenhof brachte eine Aus- wahl aus dem Schaffen des Barockmeisters Jo- hann Pachelbel(1653 bis 1706). Kantor Rolf Schweizer hatte eine umfangreiche Schar von Mitwirkenden aufgeboten. Er dirigierte ein Streichorchester beim Vortrag zweier Suiten (in F-Dur und in c-Molh, einen erstmals in „Die Passion“ von Oefigheim Josef Sqiers Spiel vom Leiden und Sterben des Heilands auf der Freilichtbühne mit Walter Winte auch die musikalische Lei- tung übernommen hat. Manchmal sind die Klänge ein wenig billig formuliert; so ex- poniert, wie in der„Ballettszene“, weckt ihre melodiöse Redseligkeit leise Bedenken, und als Untermalung zu Sprechtexten schafft sie die unangemessene Atmosphäre eines Breitwand-Kinos. Etwas bedenklich erschien mir auch der Beifall am Ende des Spiels— nachdem eben noch Jesus am Kreuz zu sehen war. Dieses realistische Bild überhaupt ist von einiger Fragwürdigkeit, weniger vom äàsthetischen Gesichtspunkt aus, als vielmehr vom löb- lichen Zweck des Spieles her. Denn das Publikum wird da vom einfältig frommen, schaudernd ehrfurchtsvollen Aufnehmen des Geschehens weggelenkt zu der rein tech- nisch- praktischen Frage, wie der Müller- Graf es wohl fertigbringt, zehn Minuten da oben in unmöglicher Stellung„fest- genagelt“ auszuharren. Eine Viertelstunde später, nach dem Spiel, diskutierten die Zu- schauer das Problem heftig. Davon abgesehen aber bleibt in Oetig- heim doch eine erhebliche Summe auf dem Pluskonto.„Hohn“ und„Dornenkrone“, „Geißelung“ und„Kreuzestod“ sind es nicht fast schon religiöse„Routinebegriffe“ geworden, bei denen sich keiner mehr viel denkt? Ihren so furchtbar schweren Inhalt vermag das Passionsspiel wohl manchem wieder voll und erschütternd ins Bewußt sein zu heben. Heinz Schönfeldt Das blanke„Nichts“ Bilder, auf denen außer dem Signum und dem Prei, nichts zu sehe, ist, Beutel mit Lehm lumpen als Plastiken, Bücker, auf deren Seiten nur(in meh- reren Sprachen) steht: „Hier steht nichts“, Filme, dae nur einen hellen Fleck auf die Leinwand zau- bern— summa summa- rum also„nichts“ ist zu sehen in der„Internatio- nalen Ausstellung von nichts“ in Hamburg, die der Reederssohn Herbert Schuldt(unser Bild) ins Leben rief. Ihre Absicht: den Kunsthandel und Kunstbetrieb ad absurdum zu führen. Bei der Ex- 6 Hnung räumte zwar ein Häuflein Zorniger alle „Kunstwerke“ aus, brachte sie dann aber wieder zu- ruche. dpa-Foto Koltor und„Unkoltur“ in der Turnhalle Zum neunten Male gab es in Recklinghausen ein„Europäisches Gespräch“ „Kultur zwischen Organisation und Politik“ hieß das brennende Thema des IX. Europäischen Gesprächs, zu dem der Deutsche Gewerkschaftsbund im Rahmen der Ruhrfestspiele eingeladen hatte. Am grünen Tisch saßen fünfzehn Herren und eine Dame— zum erstenmal war eine Dame dabei!— und gaben sich große Mühe, mit- einander zu sprechen. Leider aber redeten sie meistens aneinander vorbei. Da halfen keine Definitions versuche, keine Angriffe und keine Zustimmungen. Universitätsprofesso- ren, Gewerkschaftsführer, Rundfunkleute, Erwachsenenbildner und„Kulturverwalter“ aus sechs westeuropäischen Ländern hatten zu verschiedene Vorstellungen von der Kul- tur, um gemeinsam deren Lage diskutieren zu können. Wie wäre das erst geworden, wenn auch noch„Kulturschöpfer“ mitgeredet hät- ten? Aber die hatte man nicht eingeladen. ** Gewiß hörte man manches Anregende und Gescheite. Summa summarum aber: noch nie verlief ein„Europäisches Gespräch“ s0 kläglich wie dieses. Das fing schon bei den Außberlichkeiten an. Schauplatz war die etwas schmuddelige Turnhalle eines ehr- würdigen Recklinghäuser Gymnasiums, deren Sprossenwände und sonstige Geräte mit Hartpappe verkleidet waren. Dem unfreund- lichen Wetter zum Trotz wurde nicht ge- heizt, und so haben sich nicht wenige der rund zweihundert Zuhörer im„Saale“, die sich aktiv erst am letzten Vormittag an den Chronik Erscheinung tretenden Blockflötenchor mit Laute, der zwei Fugen mit aparter Klangwir- kung ausführte, die Johannis-Kantorei und die Kurrende der Gemeinde. Die Chorwerke des Abends umfaßten zwei doppelchörige Motetten, sehr kunstvoll geschriebene, den Anschluß an Bach herstellende Kompositionen, und die Cho- ralkantate„Was Gott tut, das ist wohlgetan“. Die Wiedergabe hatte die Politur und die Exaktheit, die man dem trefflichen Chor häufl- ger nachrühmen konnte. Der Orgelkompositio- nen nahm sich Kantor Heinz Auner als kundi- ger Musiker an. Neben choralbezogenen Wer- ken spielte er zum Abschluß die Ciacona in d-Moll mit imponierender Entfaltung des for- malen und dynamischen Aufbaus. rr. Die Heidelberger Marionettenbühne Ho- mann-Webau bringt am Freitag, 8. Juli, 20.15 Uhr, im Gartensaal des Kurpfälzischen Mu- seums Heidelberg als Premiere„Die Laune des Verliebten“ von Goethe und das Singspiel „Bastien und Bastienne“ von Mozart heraus. Gesprächs versuchen beteiligen durften, einen Schnupfen geholt. Auch das geistige Klima Wurde dadurch nicht eben angenehmer. Bedenklicher aber als die Unzulänglich- keit des Raumes stimmte die„Unkultur“, mit der gerade über die Kultur gesprochen wurde: man blieb zwar höflich auch beim Angriff, aber die Sprache— unser armes Deutsch wurde von den meisten Rednern ab- gewertet zum Wahlrednerjargon, zum Tum- melplatz der Substantive, die mit der Silbe „ung“ enden. Um so erstaunlicher und er- freulicher, aber auch beschämender für unsere Landsleute, war die Sprachkultur der Hauptreferentin, der Genfer Philosophiepro- kessorin Jeanne Hersch, die das einleitende Referat hielt. Sie, deren Muttersprache das Französische ist, bewies, daß sich die Sprache Goethes auch heute noch dazu eignet, schwie- rige Gedankengänge ohne Sprachklischees zu erläutern. * Madame Hersch war es auch, die das meiste von dem Wenigen sagte, das in mehr als fünfzehn vollen Stunden, über drei Tage verteilt, zum Thema geäußert wurde, Sie umriß zunächst den Begriff„Kultur“ und lieg dabei die Kultur als Kollektiv-Bestand- teil von Geschichte und Entwicklung unbe- rücksichtigt: ihr ging es um die„persönliche Kultur“. Denn sie sei wichtig, weil Kultur in irgendeiner Form immer Auflockerungs- Prozeß sei. Wer Kultur besitze, eigne sich Möglichkeiten an oder erfinde sie, um den anderen in seiner Eigenart zu verstehen und ihn darin gelten zu lassen. Kultur sei nicht Wissen, aber ohne Wissen gäbe es sie nicht. „Unkultur“ hingegen zeige der Uberhebliche, der die Außerungen anders lebender und denkender Menschen immer in seine eigene Sprache zu übersetzen versuche und auf diese Weise nicht zum Verständnis fähig sei. Er glaube auch, daß die ewigen Probleme der Menschheit aus der Welt geschafft wer- den könnten,„Unkultur“ halte stets ver- flachende Lösungsrezepte zur Hand. Das Er- gebnis solcher Einstellung, solcher„Un- kultur“, die von der Referentin natürlich noch bis ins einzelne dargelegt wurde, sei letztlich die Diktatur. Bester Schutz gegen sie— gegen die politische Diktatur wie gegen die des Kon- sums ist demnach immer wieder und immer noch die persönliche Kultur vieler einzelner. Somit muß jede Erörterung des Begriffes„Kultur“ auf den Menschen und seine Lebensform zurückführen. Da der Mensch heutzutage in einer— zumeist orga- nisierten— Gesellschaft lebt, bleibt es nicht aus, daß auch seine Kulturbedürfnisse zu Bestandteilen des sozialen Systems und Weitgehend ebenfalls organisiert werden. Wichtigste Helfer dazu sind die Massen- media: Rundfunk, Film, Fernsehen. So segensreich sie wirken können, indem sie Kultur bis in den entlegenen Winkel der so- genannten„unentwickelten Länder“ verbrei- ten, so groß ist auch die Gefahr des Mißbrauchs zu Propagandistischen oder geschäftlichen Zwecken. Wieder kommt es auf die Kultur des einzelnen an: besitzt er sie, hat er auch die Entscheidungsfreiheit, sich aus dem An- gebot, hier: dem Programm der Massen- media, das auszuwählen, was er aufnehmen möchte. Und deshalb dient Kultur, wie Ma- dame Hersch betonte, der Freiheit, muß ihr dienen— was sie nun auch in Kontakt mit der Politik bringt—, aber sie ist nicht die Freiheit selbst. Jede Organisation der Kul- tur ist also ein Widerspruch in sich; da es ohne die Organisation jedoch heute nicht mehr geht, hat sich in der Kultur und um sie herum ein großes Spannungsfeld ge- bildet. * Das weit gefächerte Referat der Genfer Professorin gab Anlaß, über Erziehungs- fragen, die Arbeit der UNESCO, über inter- nationalen Kulturaustausch, Aenderungen der Rundfunkprogramme, aber auch über Filmzensur und künstlerische Stilfragen und vieles andere zu sprechen. Man war sich einig zumindest in einem Punkt: daß jeder Mensch in der sich ständig verändernden Welt lebenslang„in die Schule gehen“— also ständig neues Wissen und damit auch mehr Kultur in sich aufnehmen— muß. Auch Madame Herschs Vorschlag, den Schulunter- richt nicht so„neutral“ zu halten, daß Heiße Gegenwartsfragen nicht behandelt werden, fand allgemeine Zustimmung. Sonst aber hörte man vorwiegend Monologe an Stelle von Dialogen, und dem Gesprächsleiter, Pro- fessor Joachim Tiburtius, Senator für Volks- bildung in Berlin, gelang es trotz seiner vielen liebenswürdig- witzigen Gesprächs- arabesken nicht, das Gespräch zu einem Ge- spräch werden zu lassen. Die am letzten Tag an den grünen Tisch aufs Podium tretenden Redner aus dem Zu- hörerkreis rügten vor allem, daß auf die Situation der Kultur zwischen Organisation und Politik— wobei der Ton auf dem Wort „zwischen“ lag— überhaupt nicht einge- 8 gangen worden war. Womit sie recht hatten. Sonja Luyken 12. Fortsetzung Die Sessel im Salon waren mit hellblauer Seide bespannt, das Schlafzimmer links war grün, das andere himbeerfarben. Mitten im Alon standen die beiden Ungetüme von chrankkoffern, die der Hausdiener einst- len hier aufgebaut hatte. Neben der Tür den in einer Reihe ausgerichtet und nach er Größe der Empfangschef, der Etagen- mer, zwei Stubenmädchen, der Haus- er, ein Page und hielten sich den beiden leu angekommenen Gästen zur Verfügung. „Bitte den Friseur!“ Flynn ließ sich von dem Pagen aus dem Mantel helfen und wandte sich an den Empfangschef: „Außerdem Zeitungen, hiesige und die Pariser und Londoner Blätter, Telegramm- formulare, Telefonbuch, dazu einen Fahr- plan, ein Adreßbuch und einen Plan der Stadt Brüssel. Das wäre alles. Danke.“ Der Empfangschef empfahl sich mit einer Verbeugung. Flynn wandte sich an eines der Stuben- mädchen. „Zwei Bäder. Kalt!“ „Für mich, bitte, heiß!“ rief Mackie da- zwischen, der behutsam die Geige aus dem Kasten nahm und auf den Schreibtisch legte. Flynn verlangte die Speisekarte vom Tellner, und während er sie flüchtig durch- D. 1 der Sbherloc Holmes mar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle presserechfe beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg sah, wandte sich das zweite Stubenmädchen mit einer Frage an ihn. „Darf ich die Koffer auspacken, Mon- sieur?“ knickste sie. „Bitte, mein Kind“, sagte Flynn, ohne aufzusehen. „Dann darf ich wohl um die Schlüssel bitten, Monsieur“, sagte das Mädchen und knickste wieder. Einen Augenblick stutzte Flynn. Schlüs- sel? Was für Schlüssel?— Ach so— die Kofferschlüssel! Aber es sah nur so aus, als hätte er sehr Interessantes auf dem Speise- zettel entdeckt. Und jetzt hatte er sich auch wieder gefaßt und sagte scheinbar beiläufig zu Mackie: „Doktor, die Schlüssel!“ Mackie zog den Kopf zwischen die Schul- tern und faßte sich in den Nacken, als hätte ihm dort jemand mit der Handkante einen leichten Schlag versetzt. Er war sehr ver- legen, der Arme. Krampfhaft begann er in den Taschen zu wühlen. Zwei Hosentaschen, zwei Gesäßtaschen, vier Westentaschen, zwei Jackettaschen mit Billettasche, eine äußere Brusttasche, zwei innere Brusttaschen, eine Brieftasche und eine Geldtasche. Nichts. Jetzt konnte er es wagen, eine Feststellung zu machen. „Verloren“, sagte er. Und er sah dabei so betrübt aus, daß man's ihm glaubte. Flynn zog nur ein klein wenig die rechte Augenbraue hoch. Mackie stand schuld- bewußt da, und er machte den Eindruck, als ob er in seinem Leben nie wieder recht froh werden könnte. Flynn ging an Mackie vorbei, klopfte ihm leicht auf die Schulter, um ihn vor völliger Verzweiflung zu bewahren, wandte sich an den Hausdiener und bat ihn, einen Schlosser herbeizuschaffen. Das sei nicht nötig, entgegnete der Haus- diener. Den Koffer könne er auch selber öffnen. So was käme hier oft vor. Er ging, um das nötige Handwerkszeug zu besorgen. „Haben Monsieur gewählt?“ fragte jetzt der Zimmerkellner. Flynn gab ihm die Speisekarte zurück: „Gulasch. Drei Portionen für uns zwei. Und eine doppelte Portion Knödel.“ Mackie blickte erstaunt auf Morris. Dem Kellner jedoch war keinerlei Ver- wunderung anzumerken. „Zu trinken?“ fragte er. „Bitte. Pilsener. Zwei.“ Der Ober hieb sich mit dem rechten Arm, in dem er die Serviette hielt, vor den Magen, so daß er gleichsam zusammenknickte, klemmte mit dem linken Arm die Serviette fest und segelte mit schrägem Schwung aus dem Salon. Der Page folgte und schloß die Tür. g Mackie und Morris waren allein. Sie hör- ten, wie nebenan die beiden Stubenmädchen in beiden Badezimmern je ein Bad bereite- ten. Mit lautem Plätschern schoß das Wasser in die Wannen. Morris setzte sich bequem in einen der blauseidenen Sessel, streckte die Beine von sich, stopfte seine Pfeife, zündete sie an und lehnte sich zurück. Fürs erste war auch hier alles glatt gegangen. Mackie aber wurde von der e genen Uhrnpe umbergetrieben. Er setzte sich auf die Kante des Schreibtisch- Stuhls, stand wieder auf und lief herum. Ab und an blieb er stehen und betrachtete zwei Bilder an der Wand, auf denen Rokokodamen auf blumenumwundenen Schaukeln zu sehen waren. Auf dem einen Bild schaukelten sie von rechts nach links, auf dem anderen von links nach rechts. Er nahm das Tintenfaß in die Hand, betrachtete die kleinen Figürchen auf dem Schild neben den Klingelknöpfen, die Kellner, Zimmermädchen und Hausdiener darstellten, prüfte die Qualität der Tisch- decke, rückte gehäkelte Deckchen auf dem Sofa zurecht und spähte dann vorsichtig durch die Gardinen auf die Straße. Schließ- lich machte er vor Flynns Sessel halt. „Wunderbar gemacht, Morris“, sagte er anerkennend,„nur..., er druckste ein we- nig herum und fuhr dann fort: „Wenn ich kritisieren darf... einen klei- nen Fehler.“ Flynn rauchte. Er dachte nach. Das scheint bei richtigen Denkern stets unter starker Rauchentwicklung vor sich zu gehen. „Das Essen meinst du“, sagte er schließ- lich und nahm die Pfeife aus dem Mund. „Richtig“, nickte Mackie. „Falsch“, antwortete Flynn und steckte die Pfeife wieder in den Mund.„Hummer, Lachs und Kaviar mit Sekt bestellen Hoch- stapler oder Parvenüs. Der wirkliche Mann von Welt bestellt mitunter, gerade weil er Geld hat, Gulasch mit Knödel und doppelte Portionen. Und dies im feinsten Hotel. Das wirkt, sage ich dir. Und imponiert mehr als Créme desotte à la manicux mit Juston- Känguruhschwanzsuppe und Spargelspitzen in Mayonnaise à la maiĩtre.“ Ein Klopfen un- terbrach ihn.. Mackie fuhr leicht zusammen. Es war der Hausdiener, der zurückgekehrt war, um die Koffer zu öffnen. Er trat mit einem großen Bund Schlüssel in der Hand ein und machte sich an die Arbeit. Flynn stand aus seinem Sessel auf und trat interessiert näher. Er sah dem Mann zu, der sich eine ganze Weile, jedoch vergeblich, an den Schlössern zu schaffen machte. Ein Schlüssel nach dem an- deren war durchprobiert und an dem Schlüs- selbund von links nach rechts hinübergewan- dert, ohne daß sich einer hätte finden lassen, der paßte. Der Vorgang interessierte auch Mackie. Schließlich erschien auch eines der Stuben- mädchen, und als jetzt der Hausdiener alle Schlüssel, die versagt hatten, trotzdem no einmal durchprobieren wollte, griff Flynn nach dem Haarknoten des Stubenmädchens. „Gestatten Sie“, sagte er und zog ihr da- bei eine Haarnadel aus dem Knoten. Mit einem sachverständigen Griff bog er die Nadel zurecht und steckte sie in das Kof- ferschloß. Es dauerte nur einen Augenblick, dann sprang das Schloß mit einem leisen Klick auf. Nachdem er die Nadel noch einmal umgebogen, versuchte er es nun mit dem zweiten Schrankkoffer. Auch hier leistete las Schloß keinen Widurstand Bewundernd war der Hausdiener vur Seite getreten und sah zu. Reisende, die mit solchen Patentschlössern wie Geldschrenk- knacker umzugehen wußten, waren ihm noch nicht vorgekommen. Er machte sich Gedan- ken, die vielleicht gar nicht so falsch waren Morris bog die Nadel wieder in ihre ur- sprüngliche Form zurück und überreichte sie dann mit einer kleinen dankenden Verbeu- gung dem Stubenmädchen. „Merci, Mademoiselle. Sie können jetzt auspacken.— Sind die Bäder fertig?“ „Jawohl, Monsieur“, antwortete das Stu- ben mädchen.(Fortsetzung folgt)