153 hat ung des hre ster lem an eim 181 ler- er- lf ler- im Ses W . her mit ben, ken igt. ern un- per ung der ik ISsik lie- Ju- ens vi- 8e“ für eug Sen von ier, ang auf 10 den d- ch- ten ind ind ed- rch ge- ha- zich den zen, Jon po- hö- en- AT ind ei- te- die als eise ein 18 10 Ike ele ers en- iter sch er- Wei um- das ke- au- ard hrt Ns- uni ern in- en, aal der Ht- 500 en. Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-3 Telefon-Sammel-Nr. 24351; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.): Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,8% DM zuzügl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,5% DM zuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 4 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3, UM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,50 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg. R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 154/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 7. Juli 1960 Keine Geheimabsprache über Berlin Eisenhower: Alle Konzessionen von Camp David veröffentlicht/ Kubas Politik„unerklärlich“ Washington.(AP) Präsident Eisenhower hat am Mittwoch in Washington be- stätigt, dag zwischen ihm und dem sowzetischen Minister präsidenten Chrustschow in Camp David keine Geheimabmachungen über Deutschland und Berlin getroffen wor- den sind. Auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz sagte der Präsident, alle im vergangenen Sommer in Camp David in dieser Frage vereinbarten Konzessionen seien bekanntgegeben worden. Chrustschow habe das Zugeständnis gemacht, auf sein Zeit- limit in der Berlin-Frage zu verzichten und er, Eisenhower, habe versprochen, ehr- Iich über die Beilegung des Streits um die geteilte deutsche Hauptstadt zu verhandeln. Im übrigen seien die Gespräche im Camp David zwanglos verlaufen, wobei die ver- schiedensten Probleme zur Debatte standen. Uebre das gegenwärtige amerikanisch kubanische Verhältnis äußerte sich der Prä- sident sehr zurückhaltend. Er nahm von allen Angriffen auf den kubanischen Regie- rungschef Fidel Castro Abstand und be- merkte nur einmal, er finde die Politik Ha- vannas„unerklärlich“. Eisenhower ver- sicherte jedoch, daß die Vereinigten Staaten „Handeln“ würden, falls die Sicherheit der westlichen Hemisphäre von Kuba aus be- droht werden sollte. Er ging dabei auf die von den demokratischen Senatsführer John- son angedeutete Möglichkeit ein, daß die Sowjetunion auf Kuba einen Flottenstütz- punkt errichten könnte. Der Präsident sagte, er halte dies für unwahrscheinlich. Dem sowjetischen Regierungschef Chrust- schow warf Eisenhower vor, den amerika- nischen Wahlkampf um die Präsidentschaft beeinflussen zu wollen. Er sei jedoch sicher, daß sich weder die Republikanische noch die Demokratische Partei um den Rat Chrust- schows scheren würden. Der Präsident betonte, die Vereinigten Staaten seien trotz des Scheiterns der Pariser Gipfelkonferenz und trotz der an- deren Hindernisse, die Moskau auftürme, jederzeit bereit, an weiteren Gesprächen 1,5 Milliarden sollen bereitgestellt werden Gesetzentwurf über die Entwicklungshilfe dem Kabinett vorgelegt Bonn.(dpa) Bundesschatzminister Dr. Wilhelmi hat den Entwurf eines Gesetzes unterzeichnet, das für die nächsten fünf Jahre die Bereitstellung von 1,5 Milliarden Mark für die Entwicklungshilfe vorsieht. Der Entwurf dieses„Gesetzes über Finanzie- rungshilfe für Entwicklungsländer aus Mit- teln des ERP- Sondervermögens“ geht jetzt dem Kabinett zu. Wilhelmi hat vor der Presse betont daß das ERP- Vermögen in seiner Substanz erhalten bleiben müsse. Die SPD-Fraktion hatte gefordert, das ganze Vermögen, das 7,5 Milliarden Mark beträgt, für die Entwicklungshilfe bereitzustellen. Im Bundesschatz ministerium vertritt man aber die Auffassung, die Bundesrepublik könne auf die Dauer gesehen viel mehr leisten, wenn sie alljährlich die Zinsen des Vermögens zur Verfügung stelle, als wenn nur einmal das gesamte Vermögen gegeben werde, das dann keine Erträge mehr bringe. Die im Entwurf vorgesehenen 1,5 Mil- liarden Mark setzen sich wie folgt zusam- men: Eine Milliarde Zinsen aus dem ERP- Vermögen(Jährlich 200 Millionen Mark vor- finanziert auf fünf Jahre) und eine halbe Milliarde aus dem Erlös der Volkswagen- privatisierung. Im Schatz ministerium glaubt man, daß der Entwicklungsfonds der Bun- desregierung in Zukunft möglicherweise auch noch durch die Veräußerung von Bun- desvermögen aufgefüllt werden könne. Ge- rade das wäre ein echtes Opfer der Bundes- republik. Chrustschow stieß sein Reiseprogramm um Mehr Zeit für Verhandlungen/ Moskau will Oesterreichs Neutralität schützen Klagenfurt.(AP/ dpa) Der sowjetische Ministerpräsident Chrustschow traf am Mitt- Wochabend vorzeitig wieder in Wien ein, nachdem er am Morgen seine österreichi- schen Gastgeber mit dem Entschluß über- rascht hatte, seine Rundfahrt durch Oester- reich abzubrechen. Das Besichtungspro- gramm für gestern und heute wurde radikal zusammengestrichen, so daß praktisch nur zwei Empfänge in Klagenfurt und Graz übrigblieben. Chrustschowy wird heute abend über alle österreichischen Rundfunk- und Fernsehsender sprechen und dabei, wie aus seiner Umgebung verlautet, eine wichtige Er- klärung abgeben. Die Programmänderung erfolgte, weil Chrustschow mehr Zeit für politische Gespräche in Wien gewinnen und sich besser auf das geplante Fernseh-Inter- view vorbereiten will. Auch scheint Chrust- schow durch die Reise sehr angestrengt zu sein. Bei dem Empfang in Klagenfurt erneuerte Chrustschow seine von vielen Oesterreichern als Drohung aufgefaßte Warnung, daß die Sowjetunion die Neutralität Oesterreichs not- falls„schützen“ werde. Er wies auf die Aneurin Bevan der stellvertretende Vorsitzende der britischen Labour- Party und Führer des linken Flügels seiner Partei, ist gestern im Alter von 62 Jak- ren nack langer schwerer Kranſckeit gestorben. Nachdem er sich im Winter einer schwierigen Operation hatte unterziehen müssen, war er im Februar dieses Jahres aus dem Kranken- haus entlassen worden, konnte sich aber nie mehr richtig von seiner Krankheit erholen. (Siake unseren Nachruf auf Seite 2.) Bild: Archiv amerikanischen Raketenstützpunkte in Nord- italien hin, die im Ernstfall nur unter Ver- letzung der österreichischen Neutralität gegen die Sowjetunion benutzt werden könnten.„Wir wollen die Beziehungen zwi- schen Oesterreich und Italien nicht ver- düstern. Aber Oesterreich darf nicht gleich- gültig bleiben, wenn an seinen Grenzen aus- ländische militärische Stützpunkte und Ra- ketenbasen errichtet werden.“ Der Kampf über den Frieden gehe alle an. Auch das neu- trale Oesterreich habe Möglichkeiten, vieles für den Frieden zu tun. Abgeordnete der Freiheitlichen Partei (FPO) im Nationalrat übten am Mittwoch Kritik an dem Verhalten von Bundeskanzler Raab während des Chrustschow- Besuches. Sie wiesen in einer Resolution darauf hin, daß Raab am Samstag an einer Veranstal- tung der österreichisch- sowjetischen Gesell- schaft teilgenommen habe, auf der Chrust- schow Angriffe gegen den Westen und be- sonders gegen die Vereinigten Staaten ge- richtet habe. Die überwiegende Mehrheit der Oesterreicher wolle aber Chrustschows Pro- paganda und seine beleidigenden Bemer- kungen über befreundete Länder, die Oester- reich nach dem zweiten Weltkrieg bei seinem wirtschaftlichen Wiederaufbau geholfen hät- ten, nicht hören. über das Abrüstugsproblem und ein Kern- waffenversuchsverbot teilzunehmen, sofern diese auf ehrlicher Grundlage geführt wür- den. Die Vereinigten Staaten und Groß- britannien sollten seiner Ansicht nach alle Anstrengungen unternehmen, um mit den Sowjets zu einem Einvernehmen in der HKernwaffenfrage zu kommen. Zu dem ideologischen Streit zwischen Moskau und Peking über die leninistische Theorie von der Unvermeidbarkeit des Krieges sagte Eisenhower, mit zunehmen- dem Reichtum und zunehmender mili- tärischer Stärke könne eine Nation ihre Hal- tung in diesem Punkte ändern. Ein solcher Prozeß scheine sich gegenwärtig hauptsäch- lich in der Sowjetunion abzuspielen, wäh- rend Peking noch kriegerische und streit- süchtigere Töne als Moskau anschlage. Der Präsident versicherte, er sei bereit, mit seinem Nachfolger im Weißen Haus alle Probleme der Nation zu erörtern. Der neue Präsident werde auch alle Unterlagen er- halten, auf Grund derer die jetzige Regie- Tung den neuen Haushalt vorbereite. Ueber seinen eigenen Platz in der Geschichte im Lichte der jüngsten Enttäuschungen— dem Zusammenbruch der Gipfelkonferenz und der Absage des Japanbesuches— meinte Eisenhower, es werde Sache der Historiker sein, ihm einen Platz in der Reihe der US- Präsidenten zuzuweisen. Lächelnd sagte er, er werde dann kaum mehr da sein, um sich mit den Historikern zu streiten. Johnson kandidiert offiziell Washington.(dpa) Senator Lyndon B. Johnson von Texas trat am Dienstag offi- ziell in den Wettbewerb um die Präsident- schaft der Vereinigten Staaten ein. Johnson, der Führer der demokratischen Mehrheit im Senat ist, erklärte auf einer Pressekonfe- renz im Senatsgebäude, daß er nächste Woche beim demokratischen Nationalkon- vent in Los Angeles seine Nominierung be- antragen werde. Obwohl seit Monaten be- kannt war, daß Johnson ein aktiver An- Wärter auf die Präsidentschaftskandidatur ist, hat seine Erklärung politische Kreise der amerikanischen Hauptstadt enttäuscht. Allgemein wurde betont, daß er bei weitem nicht so überzeugend wirkte wie Kennedy, der am Tag zuvor Hunderten von Reportern Rede und Antwort stand und eine glänzende Vorstellung gab. Die Grenze entlang der Oder und der Neiße wurde am 6. Juni vor zehn Jahren von der kommunistischen Regierung in Ostberlin in dem sogenannten Görlitzer Vertrag als endgültige deutsche Ostgrenze anerkannt. Die Regierung der Sowjetzone nahm dieses„Jubiläum“ zum Anlaß, Polen gegenüber ihre Er- Klarung feierlich z⁊u wiederholen, während Millionen von Vertriebenen im Bundesgebiet und in der Zone mit Wehmut an ihre Heimat denken.— Unser Bild zeigt den polnisch besetzten Stadtteil von Görlitz jenseits der Neiße. Bild: Keystone Bonn von Grotewohl erneut angegriffen Kundgebung zum 10. Jahrestag des„Vertrages“ über die Oder-Neiße-Grenze Berlin/ Warschau.(AP/ dpa) Der Minister- präsident der Sowjetzone, Otto Grotewohl, hat am Mittwoch auf einer Kundgebung in Magdeburg aus Anlaß des zehnten Jahres- tages der Unterzeichnung des„Görlitzer Ver- trages“ zwischen der Zone und Polen die Bundesregierung erneut scharf angegriffen. In dem Vertrag war die Oder-Neißge-Linie als sogenannte Friedensgrenze festgelegt wor- den. Grotewohl beschuldigte die Bundes- regierung, mit ihrer Politik gegen die Prin- zipien des Völkerrechts und gegen die Charta der UNO zu verstoßen. Nach dem Statut des Internationalen Militärgerichtshofs sei die Ermächtigungsgesetz für Fidel Castro Kubas Staatschef kann alles amerikanische Eigentum beschlagnahmen Havanna.(AP) Die kubanische Regierung hat am Mittwoch nach einer mehrstündigen Kabinettssitzung Ministerpräsident Fidel Castro ermächtigt, alles amerikanisches Eigentum auf Kuba zu beschlagnahmen, „Wenn es im nationalen Interesse als not- wendig erachtet wird“. Als Begründung wird die„ständige aggressive Haltung“ der Vereinigten Staaten angeführt, die insbe- sondere in der vom amerikanischen Kon- greß Präsident Eisenhower erteilten Er- mächtigung, die Zuckereinfuhren aus Kuba einzuschränken, zum Ausdruck komme. Das Ermächtigungsgesetz sieht vor, daß die Entschädigung für enteignetes Besitztum durch die Hergabe von kubanischen Schatz- anweisungen geleistet wird, die eine Lauf- zeit von 30 Jahren bei zwei Prozent Verzin- sung haben. Der Zinsendienst und die Ein- lösung der Anweisungen sollen aus einem Sondersfonds erfolgen, der dadurch finan- ziert wird, daß an ihn 25 Prozent der Devi- senerlöse abgeführt werden, die aus ame- rikanischen Zuckerkäufen stammen, sofern sie drei Millionen Tonnen jährlich über- schreiten. Praktisch bedeutet dies die ent- schädigungslose Enteignung, falls die Ver- einigten Staaten ihre Zuckerkäufe in Kuba einschränken. Zur Zeit nehmen die Ver- einigten Staaten jährlich 3,1 Millionen Ton- nen Zucker ab. Der amerikanische Präsident Eisenhower hat am Mittwoch in Anwendung eines am Wochenende vom Senat beschlossenen Ge- setzes die Importquote für kubanischen Zucker nach den USA um 700 000 Short Tons (635 040 Tonnen) gekürzt. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium hatte bereits in Erwartung dieser Entscheidung am Dienstag die Verschiffung von 740 000 Tonnen kuba- nischen Zuckers in die USA gestoppt. Zwiscen Gesfern und Moroen Bundesfinanzminister Etzel betonte am Mittwoch in einer Sendung des Bayerischen Rundfunks, es sei nicht beabsichtigt, die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau zu kürzen. Er habe nur darauf hingewiesen, daß es gegenwärtig nicht erforderlich sei, alle Wünsche nach neuen Verwaltungsgebäu- den bei der Oeffentlichen Hand und der privaten Wirtschaft zu erfüllen. Der DP- Landesverband Niedersachsen hat sich am Mittwoch in Verden zu dem Ham- burger Beschluß des Parteidirektoriums be- kannt, trotz des Auseinanderbrechens der Bundestagsfraktion der Deutschen Partei die politische Arbeit selbständig und unabhängig fortzusetzen. Für eine Herabsetzung der Altersgrenze, eine bessere Bemessung der Bergmannsrente und die Abschaffung der Hauerarbeiten- Verordnung setzte sich am Mittwoch das Vorstandsmitglied der IG Bergbau, Hein- rich Wallbruch, auf der VII. Generalver- sammlung seiner Gewerkschaft in Dort- mund ein. Bundeskanzler Adenauer sicherte am Mittwoch in Bonn 15 afrikanischen Politi- kern der Länder der Französischen Gemein- schaft in Afrika die Bereitschaft der Bun- desrepublik zu, sich an einer europäischen Hilfe beim industriellen Aufbau dieser Län- der zu beteiligen. d, Heftige Kritik an der„fehlerhaften Ar- beit“ der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte übte das offizielle DGB-Organ „Welt der Arbeit“. Nach den Angaben des Blattes soll in der Bundesversicherungs- 0 anstalt mindestens jede achte Rente fehler- haft berechnet worden sein. Eine Verordnung über die Zahlung von Renten aus der gesetzlichen Unfall- und den gesetzlichen Rentenversicherungen an Be- rechtigte in Israel wurde von der Bundes- regierung dem Bundesrat zugeleitet. Die Verordnung sieht vor, daß deutsche und krühere deutsche Staatsangehörige sowie diesen gleichstehende Personen, die in Israel wohnen, die ihnen zustehenden Renten aus den gesetzlichen Sozialversicherungen er- halten Unter dem Verdacht der Beteiligung an der Entführung des ehmaligen Volkspolizei- Offiziers Smolka wird von der Staatsanwalt- schaft Bamberg der angeblich in die Bundes- republik geflüchtete Volkspolizeifeldwebel Fritz Renn aus Wurzbach in Thüringen ge- sucht. Es wird vermutet, daß Renn den 1959 von der Volkspolizei entführten Manfred Smolka verraten hat. der am 5. Mai in der Sowjetzone zum Tode verurteilt wurde. Ausländer, die in der Schweiz Grund- eigentum erworben haben, erhalten dadurch keinen Rechtsanspruch auf eine amtliche Niederlassungsbewilligung. Dies gab das Schweizer Justizministerium am Mittwoch in einer Stellungnahme zu den vor allem im Tessin laut gewordenen Klagen über den„Ausverkauf Schweizer Bodens“ be- kannt. Die USA unterzeichneten ein Abkommen, nach dem Aegypten eine Anleihe in Höhe von acht Millionen ägyptischen Pfund für mehrere Industrieprojekte einschließlich einer Zuckerraffinerie bei Edfu, einer Pa- Pierfabrik bei Alexandrien und eines Last- kraftwagen- und Omnibuswerkes bei Heluan aus Gegenwertmitteln zur Verfügung ge- Stellt werden soll. Bei einem Meinungsaustausch zwischen dem britischen Premierminister Macmillan und dem argentinischen Staatspräsidenten Frondizi äußerte Macmillan die Meinung, Argentinien müsse in jede wirtschaftliche Planung der größeren atlantischen Gemein- schaft mit einbezogen werden. Trotz der einstweiligen Unterbrechung der französisch- algerischen Verhandlungen bleibt der französische Staatspräsident de Gaulle optimistisch im Hinblick auf die Zu- kunft Algeriens. In Cherbourg, der ersten Etappe seiner gegenwärtigen Provinzreise, sagte er am Mittwoch, man gehe Schritt für Schritt auf dem Wege zur algerischen Zu- kunft voran. De Gaulle betonte, daß die Zukunft Algeriens von den Algeriern selber entschieden werden müsse. Dr. Robert Servatius, der als Verteidiger bei den Nürnberger„Kriegsverbrecher-Pro- zessen“ international bekanntgewordene Kölner Rechtsanwalt, hat die Verteidigung des ehemaligen SS-Führers Adolf Eichmann übernommen, der gegenwärtig in Israel un- ter der Beschuldigung des Massenmordes an Juden in Haft gehalten wird. Aus Protest gegen die unverändert fort- geführte Rassentrennungspolitik der Süd- afrikanischen Union stellt Malaya mit Wir- kung vom 1. August alle Importe aus Süd- afrika ein. „Revanchehetze“ ein„Verbrechen gegen den Frieden“. An der Demonstration in Magde- burg nahm auch der polnische Regierungs- chef, Cyrankiewicz, teil. In Telegrammen an die polnische Regie- rung haben Pieck und Ulbricht versichert, daß die Bevölkerung der„DDR“ die Oder- Neiße-Linie als endgültige Grenze betrachte. Die„DDR“ sei ferner bereit, gemeinsam mit Polen und„allen anderen Völkern des sozia- listischen Lagers die Unantastbarkeit der Grenzen unserer Staaten westlich der Elbe und Werra gegen den deutschen Imperialis- mus und Militarismus zu verteidigen“. Die polnische Regierung hat sich erneut nachdrücklich hinter die sowjetischen For- derungen nach dem Abschluß eines Frie- densvertrages mit„beiden deutschen Staa- ten und einer damit verbundenen Lösung der Berlin-Frage“ gestellt. In einem Tele- Sramm an die sowjetzonale Regierung an- Jäßlich des 10. Jahrestages des„Abkommens über die Oder-Neiße-Grenze“ wird dabei die Freundschaft zwischen Polen und der Sowjetzone als eine„entscheidende Kraft im Kampf gegen die westdeutschen revan- chistischen Pläne“ hingestellt. „Völkerrechtlich nicht gültig“ Der Bund der Vertriebenen in der Bun- desrepublik betonte am Mittwoch, daß die- ser„Görlitzer Vertrag“ völkerrechtlich keine Gültigkeit habe. Dies hätten Bundesregie- rung und Bundestag sowie die Regierungen der drei westlichen Großmächte schon im Juni 1950 unter Berufung auf das Potsdamer Abkommen festgestellt. Die Sowjietzonen- regierung sei nicht zum Abschluß derartiger Verträge legitimiert, denn die Regelung von Gebiets- und Grenzfragen im deutschen Osten könne nur in einem Friedensvertrag mit einer aus freien Wahlen hervorgegan- genen gesamtdeutschen Regierung vorge- nommen werden. Die Vertriebenen erwarte- ten,„daß dieser Frieden gerecht sein und sich auf anerkannte Rechtsgrundsätze stüt- zen wird, die Vertreibung und Annexionen ausschliehen.“ Prag berät Fünfjahresplan Prag.(AP) Auf dem Parteitag der Kom- munistischen Partei der Tschechoslowakei im Prager Hradschin gab am Mittwoch Otakar Simunek, ein Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees, einen Bericht über den Entwurf des dritten tschechoslowakischen Fünfjahresplanes, der für die Zeit bis 1965 eine Erhöhung des Nationaleinkommens um über 42 Prozent vorsieht. Die Steigerung soll zum größten Teil durch eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität erzielt werden, die man durch weitgehende Einführung der Automa- tion sowie die Ausschöpfung der letzten Ar- beitskraftreserven in der Tschechoslowakei zu erzielen hofft. Auch im dritten Fünf⸗ jahresplan haben wieder die Investitions- güter mit einer Produktionssteigerung um 70 Prozent Vorrang vor den Konsumgütern, kür die eine Produktionssteigerung um nur 34 Prozent vorgesehen ist. Die Landwirt- schaft soll ebenfalls eine Produktionssteige- rung um 22 bis 23 Prozent erfahren, die in erster Linie durch Maßnahmen zur Boden- verbesserung erreicht werden soll. Beson- deres Gewicht soll die Ausrüstung chemischer Werke und die Herstellung von Kunstfasern erhalten. eite 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIK Donnerstag, 7. Juli 1960/ Nr. 154 On dE 1 Kommenfar 1 Smolka Das Todesurteil gegen den ehemaligen Oberleutnant der Volkspolizei Manfred Smolka hat in der Bundesrepublik groge Erschütterung ausgelöst. Nicht allein des- Wegen, weil ein deutsches Gericht, zu- sammengesetzt aus deutschen Männern— Wenn auch Zonen- Deutschen— es fertig ge- bracht hat, ein Vergeltungsurteil zu fällen, das in jeder Weise sogar über das in der DDR geschriebene Recht hinausgeht und daher zur reinen Willkür wird, sondern vor allem, weil es wieder einmal sinnfällig zeigt, in Welch durch und durch unhaltbarer Situation sich der Deutsche als Mensch befindet. In der Darstellung der Vorgeschichte, die zu dem verwerflichen Urteil des Bezirks- Serichts in Erfurt geführt hat, gibt es zwei Passungen. Die Lesart der Staatsanwaltschaft in Erfurt unterstellt, daß der abgemusterte Volkspolizist Smolka sich bereits 1958 in den Dienst der amerikanischen Geheimpolizei begeben, in deren Auftrag bewaffnet in der Nähe von Oberfranken die Zonengrenze überschritten habe, um dort einen Angehöri- gen der Volkspolizei als Agenten zu werben und„andere Verbrechen“ zu begehen. Das bundesdeutsche Ministerium für gesamt- deutsche Fragen behauptet dagegen, daß Smolka bei dem Unternehmen, seine Frau und seine Tochter aus Mitteldeutschland zu holen, von einem ehemaligen Angehörigen der Volkspolizei verraten worden sei. Des- Halb sei er in einen Hinterhalt geraten, ange- schossen worden und nachdem er sich auf bundesdeutschen Boden zurückgeschleppt habe, von den sowietdeutschen Grenzern Widerrechtlich überwältigt und verschleppt worden. Aus diesem Grunde hat die Bundes- reglerung vor der Welt Protest erhoben und sowohl die Entführung wie das Todesurtell aufs schärfste verdammt. Wir wollen hier keine sentimentalen Wei- sen auktischen und auch gar nicht unter- sue welche Darstellungsweise nun eigentlich richtig ist. Es genügt die bloße Feststellung, daß einem Deutschen in seinem eigenen Vaterlande solches zustoßen kann. Wer schützt einen Mann, wenn er der offi- Ziellen Ansicht ist, daß es nur ein Deutsch- land gebe und daß die Anmaßung von poli- tischen Richtungen kein Maßstab für sein persönliches Handeln sein könne? Niemand. Und wer schützt einen Deutschen, wenn er aus irgendwelchen Gründen seine Heimat verlassen muß, gegen den Zugriff dieses oder jenes Geheimdienstes? Niemand. Wer ist Überhaupt im Stande, die so viel Zitierten Menschenrechte auch tatsächlich zu garan- tieren? Ob Smolka ein Opfer der Grenz- polizei oder des amerikanischen Geheim- dienstes geworden ist, spielt in dieser menschlichen Bezienung überhaupt keine Rolle. Es genügt feststellen zu müssen, dag ein Deutscher, sobald er aus seinen gewohn- ten Verhältnissen geworfen wird, ein vogel- freler Mensch zu werden in Gefahr steht. Das aber ist die bittere Folge eines Proviso- ums, das so oder so nicht haltbar ist. Die Schönsten Proteste der Bundesregierung en gar keinen Sinn mehr, denn sie er- reichen diejenigen, die sie angehen, ja über- Haupt nieht, weil Wir keine offiziellen Bezie- 7 hungen zu ihnen haben. Nikita zu fesch Unbehagen, das ist wohl die einzige richi- tige Bezeidmung für den Zustand, den der relsefreudige russische Staatschef in Oester- reich hinterlassen hat. Unbehagen darüber, dag Chrustschow sein Gastrecht in einer Weise ausgebeutet hat, die weit über das hinausgeht, was man sonst selbst einem gern gesehenen Freund zugesteht, und die Oester- reicher empfinden den östlichen Nachbarn kaum als einen solchen. Nicht allein, daß der handfeste Nikita sich in Oesterreich ebenso ungeniert benommen, als bewege er sich in einem seiner„befreundeten Völker“, und da- bei seinen Begleitern keine Peinlichkeit er- spart hat, wenn er sich danach auch in einem einzigen Falle entschuldigt hat, nein er hat die Wiener Heurigenstimmung zu ziemlich unqualifizierten Ausfällen gegen Amerika, die Bundesrepublik und den Westen schlecht- hin ausgenutzt. Zwar möchte man einwen- den, was erwartet man denn von dem hohen SowWjetmanager anderes? Hat er je irgendwo mit Seitenhieben und Grobianismen gespart, bat er sich etwa in den Vereinigten Staaten Anders betragen, müssen nicht selbst seine s0 hochempfindlichen rotchinesischen Freunde Aunliches über sich ergehen lassen? Das ist S Wig alles richtig und dennoch liegt der Fall in Oesterreich um so vieles anders. Dieser Kleine Staat ist in mancher Hinsicht auf mternationale Schonung angewiesen und geine Neutralität verträgt die Pranken- ebe eines ungefügen Bären nicht eben ge- rade gut. Aber in bezug auf Oesterreichs Neutralität äußerte ja der sowjetische Bog so Wiesd recht einseitige Ansichten, als ob es an der Sowjetunion und nur an ihr läge, diese eutralität zu wollen oder nicht zu wollen. icher mag nach dem Trauerspiel in Ungarn ei Chrustschow das Vorurteil nicht unbe- echtigt sein, daß Osteuropa im Westen nicht mehr 80 ganz vollwertig angesehen werde. nd bei den Wienern, mindestens aber bei einen führenden Politikern scheint sich auch ehr und mehr die Ansicht zu festigen, daß der Tapfere am besten auf sich selbst gestellt Verkährt. i Es hagelte daher ziemlich heftige An- griffe in der österreichischen Presse gegen as„Kiss die Hand“-Verhalten des öster- reichischen Bundeskanzlers, der seinen hohen Gast nicht nur sehr freundschaftlich beglei- Sete, sondern ihm auch noch den Laut- recher auf dem Platz vor der Hofburg zur Verfügung gestellt, vor dem er dann die stlichen Freunde Osterreichs ziemlich madig gemacht habe. Allerdings mag sich Bundeskanzler Raab gedacht haben, daß Rußlands gute Miene wohl eine Konzession Wert sei, aber er hat wohl nicht damit ge- rechnet, daß seine eigenen Freunde so wenig on solchen Katzbuckeleien erbaut sein könnten. Wie gesagt, Nikita hat es jedenfalls Tertiggebracht, die Leute n der schönen lauen Donau in ziemlicher Katerstimmung u Hinterlassen. Das mag ihm seine Reise schen wert gewesen sein, Schon der alte Marx schätzte nichts mehr als den Kater bei Leuten, die er als Kapitalisten bezeichnete. Er schien ihm eine gute Vorbereitung auf den Weltuntergang. Dr. Karl Ackermann 5 Die Erpressungstaktik der Sowjets geht welter Ein Kraftakt kann gefährlich sein In allen Fragen, dle Berlin betreffen, sind Bonner Alleingänge unangebracht Von unserem Korrespondenten Huge Grüssen Bonn. Die Bonner Politiker sind zur Stunde tief beunruhigt: Chrustschow setzt nachdrücklich seine scharfen Angriffe auf die Freiheit West-Berlins fort. Seine Er- Pressungsparolen werden schärfer. Er nutzt die scheinbare Atempause aus, die nach dem spektakulären Scheitern der Gipfelkonferenz und der böswilligen Störung der Abrüstungsverhandlungen eintrat, um rücksichtslos auf den deutschen Nerven zu spielen. Seine Hinweise, daß auch schon ein maßgeblicher westlicher Regierungschef, der klügste unter ihnen, wie er sagte, zu erkennen gegeben habe, seine Nation denke nicht daran, wegen der deutschen Hauptstadt in den Krieg zu ziehen, gehören in die- ses Konzept. In dieser Phase der wiederholten Berlin-Drohung gilt es für die Bundes- regierung, für das Parlament und für den Berliner Senat, jeden Schritt, der getan wer- den muß, sehr sorgfältig zu prüfen. Ein Hin und Her, etwa um Plenarsitzun- gen in Berlin, wie wir es 1959 erlebt haben, sollte vermieden werden. Insofern haben die maßgeblichen Sprecher des Bundestages klug taktiert, als sie zunächst keinen Termin und keine Tagesordnung für eine Bundestags- sitzung in der Berliner Technischen Uni- versität festlegten. Sle wollen mit den- jenigen, in deren Hand Schutz und Sicher- heit Berlins liegt, mit den Amerikanern, den Engländern und Franzosen verhandeln. Im gemeinsamen Gespräch wird sich zweifellos eine bessere Lagebeurteilung ergeben, als sie bei einem einseitigen deutschen Kraftakt ckenkbar Wäre. Kein Zweifel, daß auch hier wieder ein peinliches Dilemma vorliegt. Weicht man zurück, 80 hilft man vielleicht Ulbricht und macht genau das, was Chrustschow mit sei- nem Nervenkrieg erreichen will. Auch die Sorgen um eine Enttäuschung der Berliner Bevölkerung müssen genau beobachtet wer- den, Schließlich bleibt noch jenes Argument, das man in den Wandelgüngen des Bundes- tages so oft hören konnte, die Wähler wür- den den Parlamentariern eine zu schlappe Haltung nicht abkaufen. Alles zusammen hat Gewicht. Aber es erscheint gering gegen- über dem weitaus schwerer wiegenden Pro- blem des sogenannten separaten„Friedens- vertrages“. Bei dieser Sachlage muß man sich davor hüten, gefühlsmäßig handeln zu wollen. Nur ein kühles, sehr besonnenes Ab- Wägen hilft weiter. Wir wissen, wie sehr Ulbricht darauf drängt, die Lage in Berlin in seinem Sinne zuzuspitzen. Aber bislang hielt n Chrustschow an der Kandare. Wir wis- sen andererseits nicht, inwieweit der 80 Wietische Ministerpräsident jene unverbind- liche Zusage, solange warten zu wollen, bis er mit dem neuen amerikanischen Prä- sidenten verhandeln könne, ernst nimmt. Sehr viele Anzeichen sprechen dafür, daß er das Gegenteil vorhat, nämlich die Zeit- sbanne, die durch den amerikanischen Wahl- Vorgang geboten ist, zu einer Verschärfung der Lage um die deutsche Hauptstadt aus- zunutzen, um mit der Berlin-Frage auch das gesamte deutsche Problem schließlich vom Tisch zu bekommen. Der sozialdemokratische Sprecher Fritz Erler wies in diesen Tagen auf die Schwie- rigkeiten der SED in der Zone hin. Er sagte, daß es erneut sehr heftige Diskussionen der sehr unzufriedenen Arbeiterschaft gebe. Das mag ein Pluspunkt sein, aber es ist zugleich auch eine Gefahr. Je unsicherer sich nämlich das Pankower Regime fühlt, umso verbis- gener wird es versuchen, Chrustschow zum Handeln zu ben n. Hier zeigt sich wieder einmal, daß der Status der Hauptstadt, ihre reiheit, ihre Sicherheit mehr noch als je zuvor von den westlichen Partnern, von den- jenigen abhängt, die in Paris mit den So- Waets an einem Tisch saßen und vermutlich Wieder sitzen werden. Deshalb ist die deut- sche Politik gezwungen, Alleingänge zu ver- meiden. Sie muß gerade in so schwerwiegen- den Entscheidungen wie der Einberufung von Plenarsitzungen nach Berlin oder der Errichtung einer neuen Rundfunkanstalt in der deutschen Hauptstadt auf das engste Fühlung halten. Das war der Sinn der ern- sten Worte Eugen Gerstenmaiers vom Diens- tag. Auch für die sowjetische Politik der Stärke, der sich der Westen im Augenblick gegenübersieht, gilt selbstverständlich der Zwang, der sich aus dem Gleichgewicht des Schreckens ergibt und der sie daran hindern Wird, politische Ziele mit Hilfe des Krieges durchzusetzen. Hier liegen die tödlichen Risiken, die die Welt einfach zur Vernunft zwingen. Sie fordern aber auch vom Bundes- tag in seinen Beschlüssen für die nächsten Monate Besinnung und Einsicht. ES wäre unklug, nur um den Beweis liefern zu wollen, daß Recht Recht bleiben müsse, das Schicksal herauszufordern. Berlin muß frei bleiben, das ist der erklärte Wille der Bundesregie- rung, des Bundestages und unserer Partner im atlantischen Pakt. Wir müssen alles daran setzen, diesen Willen zu verstärken, aber wir dürfen auch nichts wagen, was ihn schwächen könnte. Das Hin und Her zwischen CDU und SpD CDU-Vorstand beim Kanzler/ SFD-Funktionärstagung in München Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Mit dem Hinweis darauf, daß bei den Sozialdemokraten auch weiterhin Aus- säge gegen Aussage stehe, eröffnete Bundes- Kanzler Pr. Adenauer am Mittwochnachmit- tag die konstituierende Sitzung des„engeren Partelvorstandes“ der CDU, der im Palais Schaumburg zusammentrat. Man beriet hin- ter verschlossenen Türen die Vorbereitungen des Wahlkampfes. In Gegenwart der Bun- desminister Etzel, Erhard und Blank wurden auch konjunkturpolitische und sozialpoliti- sche Fragen angeschnitten. Die Pressedienste der Partei setzten am Mittwoch das Hin und Her um den sogenann- tell neuen Kurs der SPD und um die damit zusammenhängenden Fragen fort. Die CDU behauptet, die Gegensätze bei den Sozial- demokraten, die schon in der Fraktion bei der Vorbereitung der außenpolitischen De- batte sichtbar geworden seien, aber durch „Es gibt keine Dolchstoßlegende“ Bundesverteidigungsministerlum rechtfertigt General von Hobe Von Unseren Korrespondenten„„ Benn. Das Bundesverteidigungswinistes rium nahm am Mittwoch Stellung zu der von der SP erhobenen Forderung, Brigade- general Cord von Hobe wegen seifler Aus- sagen im Ansbacher Schwurgerichtsprozeß gegen den ehemaligen Ss- General Simon (Vergl. MM vom Dienstag, Seite 7), der der Vorgesetzte von Hobes gewesen war, von seinem Amt als Leiter der Unterabteilufg „Führung“ im Führungsstab des Ministe- riums zu entlassen. Ein Sprecher des Mini- steriums erklärte, es liege nichts vor, was diese Forderung im geringsten rechtfertige. Der Vorwurf gegen von Hobe, er habe mit sei- ner Aussage eine Art Dolchstoßlegende auf- gebracht, sei völlig unbegründet. Hobe teile die Auflassung des Ministeriums, dag der Ausgang des zweiten Weltkrieges militärisch, Politisch und moralisch eine totale Nieder- lage War. Aus den Mitteilungen des Verteidigungs- ministeriums ergibt sich, daß von Hobe ur- sprünglich nicht die Absicht hatte, als Zeuge vor Gericht auszusagen. r hat eine et- sprechende Anfrage des Verteidigers von Simon abschlägig beantwortet. Auf wessen Initiative das Gericht dann doch von Hobe als Zeugen benannt Bat, ist in Bonn unbe- kannt. Der General hat nach der Darstellung des Ministeriums vor Gericht keine formulierten Erklärungen abgegeben und auch nicht, wie es im SPD- Pressedienst behauptet worden war, gesagt, daß die deutsche Zivilbevölke- rung in den letzten Wochen des zweiten Weltkrieges den kämpfenden deutschen Sol- daten feindlich gegenübergetreten sei. Hobe habe sich vielmehr darauf beschränkt, als Zeuge unter Eid auf Fragen nach bester Wissen und Gewissen zu antworten. Dem Gericht sei es darauf angekommen, die Situa- tion im Befehlsbereich Simons zu rekon- struleren. Im Frage- und Antwortspiel habe von Hobe als vereidigter Zeuge Einzelfälle erwähnen müssen, die ihm in seiner dama- ligen Dienststelle bekannt gèeworden wären. Brigadegeneral von Hobe gebe zu, für die Haltung der Zivilbevölkerung damals schon Verständnis gehabt zu haben, obwohl er auch den Befehl an die Wehrmacht für richtig hielt, im Westen Widerstand zu leisten, um Zeit für die Absatz bewegungen im Osten zu gewinnen. Anton Storch als Zeuge Bonn.(AP) Der frühere Bundesarpeits- minister Anton Storch bekundete am Mitt- woch vor der Sechsten Strafkammer des Bonner Landgerichtes unter Eid, daß der der Bestechung angeklagte Ministerlalfat Jo- sef Siemer als Referatsleiter für Notstands- gebiete im Bundesarbeitsministerium Wei- sungsgebunden gewesen sel. Bei Entschei- dungen darüber, ob für Unternehmen in den Notstandsgebieten Bundeskredite ge- Währt werden sollten, habe sich Siemer an die Weisungen des Ministers oder des Staats- sekretärs halten müssen. Siemer wird beschuldigt, von einem In- dustrieunternehmen in Wilhelmshafen drei Leihwagen, zwei Kredite und verschiedene sonstige Geschenke angenommen zu haben und dadurch in der Bearbeitung von Anträ- gen auf Bundeskredite für di? Arbeitsplatz- beschaffung befangen gewesen zu sein. tech bekundete weiter, daß im Bundes- 8 Arbeitsttliflistentum die Anweisung bestanden Habe, für dieses Unternehmen alles zu Un, Was irn Rahmen des Möglichen getan werden könne, Weil dieses Unternehmen mehrere tausend Arbeltslose von der Straße geholt Habe. Nach den Aussagen Storchs lag es im Aufgabenbereich des Referenten, dem Mini- Ster oder Staatssekretär gelegentlich auch Vorschläge zu unterbreiten, beziehungsweise sie auf die Kreditwürdigkeit oder unwür- digkeit des Unternehmens aufmerksam zu machen. Am 13. Juli wird als Zeuge Bundes- justizminister Schäffer gehört, der damals Bundesfinanzminister war. Dritter Spielbankenprozeß München.(AP) Der dritte bayerische Spielbankenprozeß wird am 18. Juli vor der Zweiten Strafkammer des Landgerichts München II beginnen. Wie von der Presse- stelle des bayerischen Justizministeriums mitgeteilt wurde, ist die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen den 56 Jahre alten Eonzessionär der Spielbank von Garmisch- Partenkirchen, Carl Theodor Stöpel, wegen eines Verbrechens des Meineids und vier Vergehen der Untreue beschlossen worden. Stöpel hatte vor dem Spielbankenausschußg des Landtags unter Eid versichert, er habe alle Gelder für die Spielbank von Garmisch- Partenkirchen aus eigenem Vermögen auf- gebracht und sich nicht an dem Vermögen des verstofbenen Schweizer Kaufmanns Ru- dolpf Kirch unrechtmägig bereichert. die beherrschende Stellung Herbert Wehners zurückgedrängt wurden, träten bei der Erörterung von Einzelfragen deutlicher hervor. Dabei wird auf Meldungen aus Mün- chen hingewiesen, wo es àuf einer vertrau- lichen Funktionärstagung der SPD, an der Delegierte aus Bayern, Baden-Württemberg und dem Saarland teilnahmen, zu scharfen Protesten gegen Aeuhßerungen des SPD- Sprechers Barsig zur Atombewaffnung ge- kommen sei, Viele der Funktionäre zeigten sich mit dem von Wehner angeschlagenen neuen Ton nicht einverstanden. Die Delegier- ter hätten eine genaue Aufklärung darüber verlangt, ob die SPD weiterhin strikt gegen die Aufrüstung mit Atomwaffen sei. Der„Deutschland-Union-Dienst“ der CDV/ CSU weist in diesem Zusammenhang auf gegensätzliche Stellungnahmen des Sprechers des SpD-Parteivorstandes Barsig und des SPD-Abgeordneten Menzel zur Frage der Atomrüstung hin. Während Barsig vor kur- zen sagte, er betrachte die Frage der Aus- rüstung der Bundeswehr mit modernen Waf- fen nur als eine„militärtechnische Angele- Senhelté, habe Menzel in seiner Eigenschaft Als Vorsitzender des Ausschusses Kampf dem Atomtod“ erklärt, daß sich an der Hal- tung def SPD ur Politik der Atomrüstung nichts geändert habe. Barsig meinte, der Ausschuß„Kampf dem Atomtod“ falle nicht unter die Zuständigkeit der SPD. Menzel Unterstrich dagegen, die Sozialdemokratische Partei habe zur Bildung dieser Bewegung aufgerufen und stehe weiterhin zu ihren Zielen. Ein ähnliches Ein und Her ergab sich am Mittwoch um die Frage der Notstandsgesetz- gebung. Der parlamentarische Geschäftsfüh- rer der SPD-Bundestagsfraktion, Mommer, äubßerte im Bayerischen Rundfunk, er halte die Verabschiedung des Gesetzes noch in die- ser Legislaturperiode für möglich, wenn Bundesinnenminister Dr. Schröder von den „anderen Zielen“, die er auch mit seiner Vor- lage verfolge, abrücke, Gelinge es der Bun- desregierung, den Verdacht zu zerstreuen, das der Innenminister nicht nur an die Sicherung des demokratischen Staates denke, und zu gewährleisten, daß das Notstands- recht demokratisch gehandhabt werde, sei eine Lösung durchaus denkbar., Der Presse- dienst der CDU/CSU griff diesen Standpunkt auf, um darauf hinzuweisen, daß Erich Ollen- hauer am Sonntag vor der Industriegewerk- schaft Bergbau in Dortmund eine völlig an- dere Auffassung vertreten habe. Dort habe er es als die Pflicht der Sozialdemokraten Herausgestellt, die Arbeiterschaft vor den Nöotstandsplänen der Bundesregierung schüt- zen zu müssen. Meuterei in der Kongo-Republ'k Riicktritt des belgischen Oberkommandierenden erzwungen Leopoldville.(dpa) Eine Meuterei von Teilen der Armee der neuen Kongo- Republik Hat ain Mittwoch seinen ersten Erfolg ge- Habt. Der bisherige belgische Oberkomman- dierefide der 25 000 Mann starken, aus Far- bigen bestehenden und von belgischen Offl⸗ zieren geführten Truppe, General Janssens, hat am Mittwochabend sein Kommando nie- dergelegt, wie dies die Kongo- Regierung gefordert hatte. Auch das Verlangen der meuterfiden Einheiten, dag der General die Kongo- Republik sofort verlassen soll, wird Aller Voraussicht nach noch am Mittwoch erfüllt werden. Die Meuterei und die in diesem Zusam- menhang bedrohlich werdende Unklarheit Über die künftige Entwicklung des Verhält- Hisses der weißen Bevölkerung zu den Ein- geborenen hat die im Kongo verbliebenen Europäer in zunehmendem Maße beunruhigt. In Leopoldville verstärkte sich der Eindruck, daß die Mißstimmung in den Reihen der neuen Armee des Kongos auch auf die Poli- 221i übergreift. Verstärkt wurden die Be- kürchtungen der Europfer durch eine Rund- kunkansprache von Ministerpräsident Lu- mumba, der Maßnahmen gegen europäische Offlaiere und Unterofflziere ankündigte, die für die Unzufriedenheit der eingeborenen Soldaten verantwortlich seien. Die Meuterer hatten eine schnellere„Afrikanisierung“ der Armee und die Entfernung der weißen Füh- rer und Interführer gefordert. Am ernstesten ist die Lage in dem 150 Kilometer von Leopoldville entfernten Thysville. Dort begann in der Nacht zum Mittwoch in einem Militärlager die Meu- terel. Einige Europäer wurden dort zeit- Weise festgenommen, später jedoch wieder freigelassen. Nur Aerzten ist es erlaubt, un- behindert in der Stadt umherzugehen. Die Nachrichten verbindungen waren am Mitt⸗ Woch sehr spärlich. Wie in Leopoldville be- Kännt wurde, ist Ministerpräsident Lu- mumba, der sich mit enigen mahgebenden Afrikanern zu Verhandlungen nach Thys- Ville begeben Wollte, in den frühen Abend- stunden dort noch nicht eingetroffen,. Von der Besatzung eines Touristenflugzeugs wurde bemerkt, daß in Thysville Europäer Fahnen schwenkten und einige mit Tüchern Kreuze auf dem Boden ausgelegt hatten. Die weigen Offiziere des Militärlagers sind nach wie vor von der Außenwelt abgeriegelt. Ihr Befehlshaber hat dringend die An- Wesenheit die kongolesischen Staatspräsi- denten Kasawubu in Thysville gefordert, da die Stadt zum„Abako“-Gebiet gehört und die Europkfer darauf rechnen, daß sein Ein- Huh beruhigend auf die Afrikaner wirkt. Ministerpräsident Lumumba war am Mitt- Woch den Meuterern mit dem Zugeständnis entgegengekommen, daß er alle Soldaten um einen Dienstgrad befördern lieg und die Freilassung aller Arrestanten anordnete. In den Straßen von Leopoldville waren in ver- stärktem Maße Soldaten des dort noch sta- tionierten belgischen Fallschirmjäger-Rom- mandos zu sehen, die den Auftrag haben, bei Uebergriffen auf Europäer einzugreifen. Gedenkwort für Aneurin Bevan Nun hat der Waliser Feuerkopf Aneurin Bevan auch den letzten und größten Kampf, den um sein Leben, verloren. Mit ihm schwand nicht nur einer der glanzvollsten und geschicktesten Debattierer des Unter- hauses, seitdem sein großer Gegenspieler, Winston Churchill, nicht mehr das Wort er- Sreift, mit iam schwand ein Gutteil Hoffnung seiner Arbelterpartei auf Einheit und Sie- geschancen, schwand der kompromißgloseste, beliebteste, meistumstrittene Kämpfer für das Wohlergehen des kleinen Mannes in England. „Nye“, Wie er ganz allgemein beim eng- lischen Volk hieß, begann vor mehr als 62 Jahren sein Leben als Bergarbeitersohn in einem kleinen Waliser Dorf. Ehe er zum Polit n Sprecher sei Kumpels und zum nstrittenen Mitglied der Arbeiter- partei wurde, war er selbst unter Tage ge- fahren. Der große Bergarbeiterstreik von 1926 brachte ihn in die politische Arena, die er wie keiner vor ihm beherrschte. Er war stets eln radikaler Streiter mit Herz, ein + Mann der festen Uberzeugung, ein erbar- mungsloser Sprecher für die Sorgen und Nöte seiner Kameraden, nicht rosarot, son- dern grellrot in seiner parteipolitischen Hal- tung. Nach dem großen Labour-Sieg nach Kriegsende war er als Gesundheitsminister verantwortlich für das revolutionärste soziale Betreuungswerk, den kostenlosen Staatlichen Gesundheitsdienst, und für ein umfassendes System sozialer Betreuung und Wohlfahrt. Mit der Niederlage seiner Partei im Jahre 1951 wurde er zum Führer der „Bevanisten“, des nach ihm benannten links- radikalen Parteiflügels. Er wurde aus der Fraktion ausgeschlossen, und zeitweise drohte ihm wegen seiner radikalen Politik der Par- telausschlug. Mehrmals war er nahe daran, dle ganze Arbeiterpartei zu spalten— bis er dann zu aller Uberraschung seine Opposition aufgab, in Ehren wieder aufgenommen und mit hohen Parteidmtern betraut wurde. Seit diesem wohl einzigen Kompromiß in seinem kämpferischen Leben schien das Feuer der Uberzeugung aus ihm geschwunden zu sein. Der ewige Rebell, der mit seinem Radikalis- mus die Partei der Werktätigen zu sprengen schien, wurde auf dem letzten Parteitag nach der dritten verlorenen Wahlschlacht zu ihrem Bewahrer. Zum letztenmal brachte seine Rednergabe die Kontrahenten zu Einig- keit und Vernunft. Man sah in ihm bereits den sicheren Parteiführer der nächsten Zukunft. Jetzt ist er mit fliegenden Fahnen unter- gegangen, bis zum letzten Atemzug kämp- fend. Mit ihm verlor das Unterhaus nicht nur seinen brillantesten und geschicktesten Red- ner und das Land den mit Abstand bei Freund und Feind populärsten Politiker, mit ihm verlor seine Arbeiterpartei die einzige über- ragende Persönlichkeit, welche sie zusam- menhalten und vielleicht zum Siege führen konnte. Die Trauer ganz Englands um sei- nen„Nye“ ist ehrlich, tief und echt. Unter seinen Bergarbeitern aber, denen er sich stets zugehörig fühlte, wird sein Tod als Katastrophe empfunden— der alte Waliser Feuerkopf war einer der letzten Volks- tripunen. Fr war das Symbol der kleinen Leute, der Kumpels, der ihre Sorgen und Nöte durch das ganze Land schrie, und er War als Politiker eine der wenigen über- ragenden und überzeugenden Persönlich- keiten, selbst bei seinen Gegnern, die unter seiner ätzenden Schärfe und beißenden Ironie litten und seine politische Einstel- lung bekämpften. Aneurin Bevan War der letzte aus dem Volke aufgestiegene Klassen- Kämpfer Englands. Er starb, nachdem gerade dank seiner Arbeit dieser Klassenkampf gegenstandslos geworden war. Dr. Werner G. Krug(London) Gemeinsam am„Blue Water“? Bonn/ Paris.(dpa/ AP) Das Bundesvertei- digungsministerium ist daran interessiert, an der Entwicklung einer englischen taktischen Raketen waffe mit dem Namen„Blue Water“ Blaues Wasser“) mitzuarbeiten. Das er- klärte ein Sprecher des Bundesverteidigungs- ministeriums am Mittwoch in Bonn und be- stätigte damit eine Ankündigung des briti- schen Verteidigungsministers. Die Rakete soll eine Reichweite von etwa 100 Kilometern haben; sie kann einen atomaren Sprengkopf tragen. Mit dem atomaren Sprengkopf habe das Bundesverteidigungsministerium aber nicht das geringste zu tun, denn es bleibe strikt bei dem freiwilligen Verzicht auf Her- stellung atomarer Waffen in der Bundes- republik. Die Mitarbeit sei lediglich auf den „Raketenträger“ beschränkt. Im Ständigen NATO-Rat Hat die Bundes- republik am Mittwoch nachdrücklich ver- sichert, daß sie nicht an der Ausrüstung ihrer Streitkräfte mit der Mittelstreckenraltete „Polaris“ interessſert sel. Der deutsche Ver- treter ersuchte den Rat, das Vortagskom- muniquè über die Besprechungen zwischen Verteidigungsminister Strauß und dem ame- rikanischen Heeresminister Brucker zur Kenntnis zu nehmen, wonach die Bundes- republik sich nicht um solche Waffen be- mühe, aber Vorschläge der NATO über eine derartige Bewaffnung der Bundeswehr ernsthaft prüfen würde. Bisher hat die NATO derartige Vorschläge nicht gemacht. Keine Lübke- Briefmarken Bonn.(scho.-Eig.-Bericht) Bundespräsi- dent Lübke hat in einer Unterredung mit Bundespostminister Stücklen den Wunsch geüußert, daß keine Briefmarkenserle mit seinem Bildnis erscheinen möge. Die zur Zeit bestehende Serie mit dem Bildnis von Altbundespräsident Heuss sollte ursprüng- lich am 15. September durch eine Serie mit dem Bildnis von Lübke ersetzt werden. Dr. Lübke hat dem Bundespostminister zu ver- stehen gegeben, dag nach seiner Auffassung das Bildnis des Präsidenten einer Republik nicht auf eine Briefmarke gehöre. Was für Monarchien billig sei, sei für Demokratien noch lange nicht recht. Der Bundespostmini- ster hat nach dieser Entscheidung des Bun- despräsidenten Uberlegungen angestellt, am 1. Januar nächsten Jahres dennoch eine neue Gebrauchsserie von Postwertzeichen heraus- zugeben. Er denkt dabei an die Wappen der z Wölf Bundesländer. — (Weitere Meldungen auf Seite 8 und 9) . 154 eurin ampf, m sten nter- Neler, rt er- nung Sie- seste, für 8 In Eng als sohn zum und artei nks- der ohte Par- Aran, is er ition und Seit nem der sein. alis- agen nach 2u chte nig- reits sten ter- imp- nur Red- und ihm ber- am- hren Sei- nter sich als liser IKS inen und d er ber- lich; nter den stel- der Sen- rade umpf don) N teil- , un chen ter“ er- g- be- riti- kete tern kopf abe Aber leibe Her- des- den des- ver- hrer Kete Ver- om- chen me- zur des- be- eine vehr die acht. — Kr. 154/ Donnerstag, 7. Juli 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 8 Was sonst noch gescha ng. 15 zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urteilte Strafgefangene im Staatsgefängnis von Massachusetts haben die kleine Hong- Kkong- Chinesin Chan Pui-chun, die mit ihrer Mutter in ärmlichen Verhältnissen lebt, „adoptiert“ und lassen ihr von ihrem Ta- scheligeld jährlich 180 Dollar zukommen. Die Siebenjährige haust mit Mutter und Schwester in einem Raum, der nicht größer als eine Gefängniszelle ist. Ihr Vater befin- det ich in einem chinesischen Zwangs- arbeitslager. * Die 80 jährige Nellie d' Antoine sprang in Darwin(Australien) vom Hafenkai sechs Meter tief ins Wasser, um ihren vierjährigen Enkel Robin Taylor zu retten, der beim Spielen in das Hafenbecken gefallen war. In der Nähe stehende junge Männer und Frauen waren über den plötzlichen Sprung der alten Dame so erstaunt, daß sie keinen Finger rühren konnten. Die Großmutter grill ihren Enkel und schwamm dann mit ihm an Land. * Eine Moslem-Pilgergruppe geriet beim Ulegalen Grenzübertritt im türkisch-syri- schen Grenzgebiet in der Nähe von Dijarba- kir in ein Minenfeld. Durch detonierende Minen wurden sechs Pilger getötet und sieben andere schwer verletzt. * In Tokio ist mit dem Bau eines neuen kaiserlichen Palastes begonnen worden. Der ehemalige Palast war 1945 einem amerika- nischen Bombenangriff zum Opfer gefallen. 0 Die Bevölkerung Frankreichs ist nach Mitteilung des französischen statistischen Amtes in den letzten sechs Jahren um nahe- zu drei Millionen auf 45,355 Millionen Men- schen angewachsen. * 275 Kinder französischer und deutscher Familien reisten in der Nacht zum Dienstag in die Bundesrepublik. Sie werden hier auf Veranlassung des„Deutschen FHilfsvereins“ in Paris in Heimen und Einzelunterkünften einen vierwöchigen Urlaub verbringen. . Ein Teil der Betriebsanlagen des franzö- sischen Atomzentrums Maroule mußte am Dienstag vorübergehend stillgelegt werden, nachdem eine Hcochdruckgasleitung schad- haft geworden war. Wie die französische Atomenergie- Kommission mitteilte, hat die Anlage inzwischen wieder ihren Betrieb auf- genommen. * Frankreichs Schulkinder werden in Zu- kunft nicht nur das Abe und das Einmaleins büffeln müssen, sondern auch wie man Streichhölzer entzündet, mit Gasherden um- geht, Oefen bedient, elektrischen Heizplat- ten anschließt und woran man alte Munition erkennt. Diese neuen Fächer haben sich die französischen Erziehungsfachleute nicht etwa aus Langeweile ausgedacht, sondern um die Zahl der Unfälle von Kindern in Frankreich zu verkleinern. Letztes Jahr waren etwa 250 000 Kinder an Unfällen beteiligt. Die Fachleute aus dem Erziehungsministerium wollen schon im Kindergarten mit dem Un- terricht an Streichhölzern und Gasflammen beginnen. 8 Zu einer sommerlichen Kreuzfahrt im Mittelmeer ist die Luxusjacht„Christina“ des griechischen Reeders Aristoteles Onas- sis am Dienstag aus Monte Carlo ausgelau- ken. Das Schiff ging vor dem Hafen vor Anker und übernahm noch die 12 Gäste, die auf Einladung des Reeders die Fahrt mit- machen. Onassis ließ es sich nicht nehmen, mit dem Motorboot selbst die Sängerin Maria Callas an Bord zu holen. Das häufige Zusammensein der Callas mit Onassis hatte im letzten Jahr den Anlaß zur Trennung der Reederehe gegeben. Sie ist inzwischen geschieden. a Mit neun Segel- und zwei Schleppflug- zeugen begann am Dienstag eine Gruppe von Lehrern und Studenten der Technischen Hochschule München ein umfangreiches Flugprogramm in den Dolomiten. Die Flüge sollen Aufschluß über die Richtung und In- tensität der dortigen thermischen Strömun- gen geben. f Bei Ausgrabungen in der apulischen Stadt Canosa di Puglia(Provinz Bari) wurden in den letzten Tagen die Reste einer Basilika mit Mosaiken von außergewöhnlicher Schön- heit freigelegt. Uberpflanzte Augenhornhaut wird oſt wieder trübe „Es geht um das Problem der Verträglichkeit und des Zusammenlebens von Geweben zweier verschiedener Menschen“ Die Größenverhältnisse, unter denen der Augenarzt operiert, stellt man sich gewöhn- lich gar nicht vor. Der Augapfel eines Er- wachsenen hat einen Längsdurchmesser von etwas mehr und einen Quer- sowie einen Höhendurchmesser von etwas weniger als 24 Millimeter. Der Rauminhalt des Auges be- trägt 7,2 Kubikzentimeter, der Umfang nicht ganz 7,4 Zentimeter, das Gewicht 7,4 Gramm. Nun findet aber der Eingriff jedesmal nur an einem Teil des Auges statt, beispiels- weise an der vor der Linse liegenden Horn- haut, und deren Größenverhältnisse sind entsprechend kleiner. Bei einem Durchmes- ser von etwa elf Millimeter ist sie in ihrem Zentrum nur 0,51 bis 0,55 Millimeter dick. Ond an diesem winzigen Gebilde werden operative Eingriffe vorgenommen, die zu den segensreichsten und technisch schönsten der ganzen Augenheilkunde gehören. Man faßt diese Operationen unter dem Begriff„Keratoplastik“ zusammen. Sie sind in jahrzehntelanger Verbesserung zu einer sehr zuverlässigen Behandlungsmethode ge- worden, die an den größeren Augenkliniken längst jeden sensationellen Charakter ver- loren hat. Sie hilft freilich nur, wenn die tieferen Teile des Auges, insbesondere die Netzhaut, noch intakt sind. Angezeigt ist sie bei Augenerkrankungen wie FHornhaut- dystrophie, zentraler Hornhautvernarbung, Keratokonus und andere. Im Prinzip unter- scheidet man zwei Verfahren. Das erste ist die durchgreifende Plastik, bei der die Hornhaut bis auf den Grund er- Setzt wird. Das zweite heißt lamellierende Plastik. Hier wird nur ein Teil der Horn- haut, zum Beispiel ein Scheibchen oder ein Konus, herausgeschnitten und durch frem- des Gewebe ersetzt. Das überpflanzte Ge- Webestück nennt man„Transplantat“.) Zur Ausführung werden in beiden Verfahren feinste Instrumente verwendet, die die In- dustrie der Medizin heutzutage verfügbar Wasser-„Härte“ und Herzkrankheiten Statistische Analysen zeigten „Nach Westen, junger Mann, doch nicht zu weit“— ist die Parole, die die Elek- tronenroboter den um ihre Herzgesundheit besorgten Amerikanern zugerufen haben. Bei dem Versuch, die zwischen den einzel- nen Staaten Nordamerikas bestehende große Unterschiedlichkeit in der Häufigkeit von Herztodesfällen aufzuklären, hat eine umfangreiche Analyse des in den verschie- denen Gebieten verfügbaren Trinkwassers eindeutige Hinweise darauf gegeben, daß „hartes“(schlecht schäumendes) Wasser offenbar einen Schutz gegen den Herztod darstellt. Die Trinkwässer des mittleren Westens der Vereinigten Staaten zeichnen sich jedoch durch ihre größere„Härte“ aus, weshalb das Journal der Amerikanischen Medizinischen Gesellschaft das Schlagwort aus der Pionierzeit„Go west young men, but not too far west“ in einem Leitartikel zu diesen Forschungen wieder aufgegrif- fen hat. Tatsächlich scheint damit schlüssig be- wiesen, daß die Härte des Wassers einen schützenden Einfluß auf die Herzgesundheit ausübt. Je härter das Trinkwasser eines Wohnbezirkes ist, desto geringer war die Zahl der Herztodesfälle in diesem Gebiet. In den Hart-Wasser-Staaten und Städten lag die Sterblichkeit an Herzkrankheiten unter dem amerikanischen Durchschnitt, in den Landesteilen mit weichem Wasser dar- über. Diese Unterschiede machen sich in der gleichen Weise auch an der Gesamtsterb- lichkeit bemerkbar, weil in den Vereinigten Staaten 50 Prozent aller Todesfälle auf Zum zehnten Male nach dem Krieg haben sich— Wie wir schon berichtet Raben— am 4. Juli die Nobelpreisträger im Stadt- theater Lindau zu einer Tagung zusammengefun- den, die bis zum 8. Juli dauern wird. Die dies- 5 jährige Tagung ist den Nobelpreisträgern der i Medizin und der Bioche- mie gewidmet.— Unser Keystone-Bild zeigt(von lines nach rechts) Prof. Dr. Hahn, Prof. Dr. Vir- tanen; Dr. Müller, Basel; Prof. von Euler-Chelpin, Stocholm; Lindaus Ober- bürgermeister Huus; Prof. W. Murphy, Boston; Prof. Sanger, Campridge, bei der Eröffnung der Tagung. interessante Zusammenhänge Herzkrankheiten beruhen. Andererseits konnte aber bei der gleichen Untersuchung erkannt werden, daß Todesfälle ap Krebs und an allen übrigen, nicht mit dem Herzen zusammenhängenden Krankheits- Ursachen, unzweifelhaft nicht durch Trink- Wasserversorgung beeinflußt werden. Die Härte des Wassers wird im wesent- lichen durch dessen Gehalt an kohlensau- rem Kalk bestimmt, aber auch durch des- sen Gesamtgehalt an sonstigen Mineral- stoffen. Die elektronisch- statische Analyse der einzelnen zum Zustandekommen der Härte des Wassers beitragenden Komponen- ten ergab folgende weitere Abhängigkeiten: Einen schützenden Einfluß haben die Mine- rale Kalzium, Magnesium, Flour und die Säureradikale Bikarbonat, Sulfat und Sili- kat(Kieselsäure). Ein geringer Säuregrad des Wassers und eine hohe elektrische Leit- fähigkeit(eine Wirkung der Menge gelöster Substanzen) haben ebenfalls einen schüt- zenden Einfluß auf die Herzgesundheit. Keinen Einfluß scheinen Eisen, Mangan, Natrium und Kalium auszuüben. Mit diesen grundlegenden Untersuchun- gen über den Einfluß des Trinkwassers auf die Herzgesundheit ist trotz aller elektro- nischen Rechenkünste das eigentliche Pro- blem noch nicht gelöst. Es wird damit aber zum erstenmal ein wiklich verläßlicher Hinweis auf solche möglichen Zusammen- hänge gegeben, so daß nunmehr eine Grund- lage für gezielte weitere Forschungen auf diesem Gebiet besteht. Eine besondere Be- deutung dürfte den neuen Erkenntnissen für den Wert von Mineralwässern in Herz- bädern zukommen. Dr. Paul Kühne macht: Stechmesser, mit denen man ein Hornhautstück von fünf Millimeter Durch- messer herausheben kann, Nadeln mit einer Krümmung von ebenfalls fünf Millimeter Durchmesser, passende Nadelhalter und eine ganz bestimmte Nahttechnik, die einen knotenlosen Schleifenstich hervorbringt. Die Operation erfolgt unter der Beobachtung durch ein zehn- bis sechzehnmal vergrößern- des Mikroskop, das vor dem Auge des ope- rierenden Arztes hängt. Sein Fingerspitzen- gefühl muß unbeschreiblich fein sein. Möglich ist die Sache überhaupt nur des- wegen, weil die Hornhaut im Gegensatz zu anderen Augenteilen einen sehr herabgesetz- ten Stoffwechsel und eine entsprechend hohe Regenerationsfähigkeit besitzt. Netzhaut- übertragungen oder gar die Ueberpflanzung eines ganzen Augapfels sind unmöglich. In dieser Beziehung bestehen in der Oeffent- lichkeit ganz verkehrte Vorstellungen. Es hat wenig Sinn, sein Auge für einen geliebten Menschen zu opfern, obgleich Zeitungsmel- dungen von derartigen Angeboten natürlich immer großen Eindruck machen. Für Horn- hauttransplantationen eignet sich Material, das von Verstorbenen stammt, viel besser. Warum die Hornhaut eines am Vortage verstorbenen Menschen ein besonders gutes Ueberpflanzungsergebnis garantiert, läßt sich nicht genau sagen. Vielleicht ist der bereits im Gang befindliche Eiweißabbau die Ur- sache dafür, daß das Transplantat nicht so bald wieder trübe wird. Die Problematik der Keratoplastik liegt nämlich nach Mitteilun- gen, die der Tübinger Ophthalmologe Mak- kensen in einem Vortrag über dieses Ver- fahren machte, nicht so sehr darin, die zu- verlässige Einheilung des überpflanzten Stücks zu erreichen, als vielmehr darin, zu ergründen, warum gut eingewachsene Horn- hautscheiben zuweilen trübe werden, und Mittel und Wege zu finden, das Klarbleiben der Hornhauttransplantate zu fördern“. Es kommt leider immer wieder vor, daß das eingewachsene Stück sich bald wieder trübt und daß infolgedessen die Sehkraft des Operierten aufs neue abnimmt, um schließ- lich ganz zu verschwinden.„Es geht hier um das Problem der Verträglichkeit und des Zu- sammenlebens von Geweben zweier ver- schiedener Menschen“, erklärte Dr. Macken- sen und gab zu:„Ueber diese Dinge wissen Wir heute noch sehr wenig.“ Aehnlichen Problemen stand man ja bei der Entwicklung der Bluttransfusion auch gegenüber. Sie wurden durch Landsteiners Entdeckung der verschiedenen Blutgruppen und ihrer wechselseitigen Verträglichkeit oder Unverträglichkeit gelöst. Für die Ge- webeverträglichkeit steht eine so grund- legende Klärung der Fragen noch aus. Dr. Wolfgang Berkefeld Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Freitagfrüh: Uberwiegend stärker bewölkt, nur kurzfristig Aufhellun- gen. Vereinzelt auch zeitweilig noch etwas Regen. Bei immer noch lebhaften westlichen Winden Tageserwärmung nur bis um 20 Grad und nächtlicher Temperaturrückgang unter 15 Grad. Uebersicht: Ueber die Nordsee zieht ein Tiefdrucksystem langsam ostwärts, das an seiner Südseite feuchte Meeresluft nach Mit- teleuropa heranführt. Ein Ende der West- Wetterlage ist vorerst nicht abzusehen. Sonnenaufgang: 4.27 Uhr. Sonnenuntergang: 20.34 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18.6 Grad. Vorhersage- Karte för Z 280-7 Uhr 5 2 T lissabon 20, L Ziels Pegelstand vom 6. ul Rhein: Maxau 472(14), Mannheim 314 (12), Worms 234(12), Caub 222(-g). Neckar: Plochingen 112(I), Gundels- heim 162(72), Mannheim 312(13). 2000 Arbeiterfamilien in Europa führten Buch Durchschnittlich die Hälfte ihres Lohnes geben die Arbeiter der Montanindustrie in der Sechsergemeinschaft für Nahrungsmittel aus. Das geht aus den endgültigen Ergebnis- sen der„Aktion Haushaltsbücher“ hervor, die jetzt nach vierjährigen statistischen Berech- nungen in Bonn veröffentlicht wurden. 2000 Arbeiter familien in sechs Ländern haben sich auf Initiative des Statistischen Amtes der europäischen Gemeinschaften an dieser Aktion beteiligt. Dabei führten sie 1956/57 ein Jahr lang Buch über ihre Einnahmen und Ausgaben. Die kräftigsten Esser sind zum Beispiel die Arbeiter der italienischen Eisen- und Stahlindustrie: Sie wenden 52,1 Prozent ihrer Gesamtausgaben für das leibliche Wohl auf. Während ihre deutschen Arbeitskameraden rund 40 Prozent für den Magen erübrigen, rangieren die Luxemburger Arbeiter mit 37 Prozent an letzter Stelle der sechs Länder. Die Ausgaben für Wohnung und Haus- rat als Größenposten Nummer 2 liegen in den sechs Ländern mit durchschnittlich 18 bis 20 Prozent etwa auf gleicher Höhe. Für die Bekleidung setzte der deutsche Arbeiter in der Berichtszeit rund 11 Prozent seiner Ge- samtausgaben an. Er steht damit an vierter Stelle hinter seinen Kollegen aus Luxem- burg(13 Prozent), den Niederlanden und Frankreich. Unter den freiwilligen Teilnehmern der Aktion befanden sich 452 deutsche Familien mit jeweils zwei Kindern im Alter bis Zu 14 Jahren. Die Aktion hatte das Ziel, das Lebensniveau der Arbeiter in der Montan Union zu untersuchen und Informationen über Struktur und Höhe von Einkünften, Ausgaben und Verbrauch zu liefern. Es ist die erste internationale Erhebung dieser Art in den europäischen Ländern nach einheit- lichen Methoden. Der Leiter des Statistischen Amtes, Professor Rolf Wagenführ, kündigte vor der Presse in Bonn an, daß im Herbst dieses Jahres eine Einkommenserhebung für Arbeiter aus 14 Industriezweigen in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft ver- anstaltet werden soll. 1961 folgen statistische Ueberprüfungen in weiteren 14 Industrie- Zweigen. Europäer Deutsche Bücher in Frankreich Wie der Erfolg der umfangreichen deut- schen Bücherschau in Paris bei anspruchs- vollem Publikum und insbesondere bei den Studenten soeben zeigte, hat sich die deut- sche Literatur in Frankreich wieder einen guten Platz erobert. Dies geht auch aus dem summarischen Abriß über die deutsche Nachkriegsliteratur im„Bulletin du Livre“ hervor, dessen Titel„Nach einem langen Schweigen haben die Deutschen wieder den Anschluß an die internationale Literatur ge- kunden“ lautet. Tatsächlich läßt sich feststel- len, daß in Frankreich kaum ein wichtigeres Buch der deutschen Belletristik übersehen wird. Beachtung findet ferner in Frankreich auch die sorgfältige und qualitätvolle Aus- stattung des deutschen Buches, und dies um so mehr, als dagegen die äußere Aufmachung des französischen Buches mit Ausnahme der kostspieligen Sonderausgaben zurücktritt. Kontakt 2 Wischen Universitäten Seit 1953 bemüht sich der Europarat in Straßburg um eine engere Zusammenarbeit und den freieren Austausch zwischen den Hochschulen der europäischen Länder. Durch drei Konventionen könnten bereits gute Er- folge erzielt werden. Im April 1954 ver- sicherten die Mitgliedsstaaten die gegensei- tige Anerkennung der zum FHochschulstu- dium berechtigenden Schulabschlußzeugnisse. Im September 1957 wurden die Konventio- nen über die Abstimmung der Zeitdauer eines Universitätsstudiums ratiflziert. Die jüngste Konvention, die am 14. Dezember 1959 in Feaft trat, bezieht sich auf eine An- erkennung der im Ausland erworbenen am Werk Hochschuldiplome. Sie wurde bisher von Belgien, Frankreich, Griechenland, Island, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Nor- wegen der Türkei und Großbritannien un- terzeichnet. Probleme europäischer Entwieklungsländer Gegenwärtig veranstaltet die FHuropäische Produktivitätszentrale EPZ) unter Beteili- gung von 40 Sachverständigen aus Griechen- land, Italien, Spanien, Türkei und Jugosla- wien in Bellagio(Italien) eine Konferenz zum Studium der regionalen Wirtschaftsent- Wicklung. Wirtschaftler, Sachverständige und Universitätsprofessoren aus Amerika und Europa unterrichteten dabei die Teilnehmer über sie interessierenden Probleme. Die Arbeitstagung wurde auf Wunsch der euro- päischen Entwicklungsländer einberufen. Weitere Konferenzen dieser Art sollen fol- gen. Betriebsführung Die Europäische Produktivizätszentrale (EPZ) veröffentlicht im Juli in englischer und französischer Sprache einen europäischen Führer für allgemeine Kurse in Betriebs- führung. Das Werk enthält Einzelheiten über 150 allgemeine Unterrichtskurse in Betriebs- führung, so wie sie augenblicklich in 16 Län- dern des Europäischen Wirtschaftsrates (OEEC) stattfinden. Man will auf diese Weise Firmen, Berufsverbänden und Lehrkräften ermöglichen, Betriebsführungskurse zu ver- anstalten. Es sei gleichzeitig auf die 7. inter- nationale Konferenz über Ausbildung in Betriebsführung, die vom 13. bis 16. Sep- tember in Paris stattfindet, hingewiesen Auf der Tagesordnung stehen folgende Fra- gen: Bewertung des Unternehmens im Hin- blick auf die Probleme der Betriebsführung; Entwicklung und Stand der Betriebsfüh- rungsausbildung in Europa und USA; Zweck- mäßige Unterrichtsmethoden; Zusammen- arbeit zwischen Industrie und Universität; Heranbildung von Lehrkräften; Die Rolle der Forschungszentren auf dem Gebiete der Betriebsführung. Europa-Pag in Paris Die Ecole des Cadres du Commerce et des Affaires Economiques, eine private fran- zösische Schule für die Ausbildung von Spitzenkräften des Handels und der Wirt- schaft, veranstaltete in Paris am 3. Juni unter dem Ehrenpräsidium von NATO- Generalsekretär Spaak und dem Vorsitz des Präsidenten des französischen Wirtschafts- rates, Emile Roche, einen Europa-Tag. In vier Ausschüssen wurden folgende aktuelle europäische Fragen behandelt: Struktur und Organisation der Unternehmen unter Be- rücksichtigung der Auswirkungen des Ge- meinsamen Marktes auf die Lohnverhält- nisse; die europäischen Märkte; Probleme der Warenverteilung; Europa und Afrika. Den Abschluß bildete ein großzügig organi- siertes Galafest im Schloß von Versailles mit Beteiligung zahlreicher internationaler Filmstars und Künstler. „Schule von gestern, heute und morgen“ Die strukturellen Veränderungen unserer Gesellschaft und die bedeutenden Fort- schritte der Technik haben das Schulwesen in den Mittelpunkt des öffentlichen Inter- esses gestellt. In der Bundesrepublik wie auch in den anderen Ländern strebt man daher heute nach einer umfassenden Reform, die den Schulbetrieb den Erfordernissen der Gegenwart anpassen soll. Die bereits ein- geschlagenen Wege und die viel diskutierten Vorschläge in dieser Hinsicht sind mannig- faltig und unterschiedlich. Um sie einander gegenüberzustellen und die affentlichkeit dafür zu interessieren, beabsichtigt man eine umfangreiche internationale Ausstellung „Schule von gestern, heute und morgen“, die gegenwärtig in Dortmund für September vorbereitet wird. Die Schau soll, nach Ge- bieten aufgegliedert, über das Wesen der Schule, über Schulgebäude, Lehrmethoden und Lehrmittel der Vergangenheit, der Gegenwart sowie über die in die Zukunft weisenden Schulversuche und-reformen des In- und Auslandes informieren. Die Abtei- lung„Blick in das Schulleben“ wird Schul- klassen aus England, Frankreich, Holland und Deutschland im Unterricht vorführen, ferner eine Ausstellung mit Schülerarbeiten, Schultheater- Aufführungen und auch die neuesten Unterrichtsfilme zeigen. Initiativen der EP 2Z Das erste Ausbildungsseminar für euro- päische Betriebsführungsberat r findet auf Initative der Europäischen Produktivitäts- zentrale(EPZ) vom 4. bis 16. Juli in Irland statt. Außerdem veranstaltete die EPZ vom 31. Mai bis 3. Juni an der Schweizer Land- wirtschaftsschule in Rütti-Zollikofen(bei Bern) ein internationales Seminar für die Entwicklung von land wirtschaftlichen Ver- kaufsorganisationen mit Englisch, Deutsch und Französisch als Arbeitssprachen. Die Bedeutung eines rationellen landwirtschaft- lichen Vertriebssystems war dabei Gr'md- thema. Im landwirtschaftlichen Sektor ist weiter ein bei der land wirtschaftlichen For- schungsstation in Braunschweig- Völkenrode vom 20. bis 24. September ein Praktikum über verbesserte Methoden zur Voraus- bestimmung der Schweinefleischer zeugung angekündigt. Bekanntlich unterliegt der Schweinefleischmarkt starken konjunkturel- len Schwankungen, sowohl an der Ver- brauchs- wie von der Angebotsseite her. Für die finanzielle Stabilität der Landwirt- schaft ist es daher wichtig, einigermaßen die Verbrauchstendenz rechtzeitig zu ermitteln, um ihr die Produktion anzupassen. Rechtsschutz für Fernseh programme (era) Das von einer Sachverständigen- Kommission im Auftrag des Minister-Komi- tees des Europa-Rats ausgearbeitete Ab- kommen, das einen internationalen Rechts- schutz für Fernsehprogramme vorsieht, wurde dieser Tage in Straßburg von Däne⸗ mark, Frankreich, Griechenland. ITtallen, Ir- land und der Türkei unterzeichnet. Weitere dem Europa-Rat angehörende Länder wer⸗ den sich dem voraussichtlich anschließen. Das Abkommen bezweckt, eine Weiterüber⸗ tragung von Fernsehprogrammen ohne Ein- willigung der Sendegesellschaft zu verhin- dern. Davon wird in erster Linie die vor Allem in Deutschland und Italien verbreitete Gewohnheit betroffen, Fernsehprogramme in Direktübertragung auf größere Bild- schirme in Gesellschaftsräumen oder Gast- stätten zu projizieren. Dieses Verfahren ist nunmehr in den angeschlossenen Ländern untersagt und kann nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Sendegesellschaft, das heißt gegen Zahlung ener entsprechenden Gebühr, durchgeführt werden. Diese Schutz- maßnahme wurde vor allem von den Fern- sehorganisationen gefordert, die erhebliche Beträge für die Uebertragungsrechte der Olympischen Spiele aufgebracht haben und sich vor deren Ausnützung durch eine ille- gale Konkurrenz schützen wollen. Seite 1 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALI NACHRICHTEN Donnerstag, 7. Juli 1960/ Nr. 154 Lokalkommentar: Kämpfende Stadtverwaltung A Uf guter Basis Zu der letzten Gemeinderatssitzung vor den Ferien hatte sich Publikum eingefunden Wie noch nie. Die sieben Punkte der Tages- ordnung hatten es offenbar„in sich“. Nutzen und Nachteil der kommunalen Polizei kamen ebenso ausgiebig zur Sprache tat- wie Licht- und Scha lichten P. 7 Einmütigkei r, daß der Gesetzge doch wohl aus guten Gründen den großen Städten eine kommunale Polizei geben we 5 Man ließ allerdings Kommunalpolizei bereits in Städten ab 75 000 Einwohnern zu. Diese Basis hat sich offenbar als nicht tragfähig er- wiesen. Dem Druck, den unzureichende Polizeikostenzuschüsse auf die Kommunal- finanzen ausübten, hielten Städte unter 200 000 Eanwohnern nicht stand. Jetzt halten nur noch die Großstädte Stuttgart, Mann- heim, Karlsruhe(235 000 Einwohner) an ihrem in der Landesverfassung verankerten Recht auf Kommunalpolizei fest. Die Verfassungsgeber können nicht ge- Wollt haben, daß die Städte„Wucherpreise“ für ihre Kommunalpolizei zahlen. Einem gewissen Perfektionismus, der auf höheren Große Auswahl entzückender Klein- Kinder- und Bebhy- Kleidchen clcunbelu. 8 25 22 Ebenen wächst und gedeiht und alles gern recht schön haben möchte, ist der Restposten Kommunalpolizei ein lästiger Dorn im Auge. Wenn die drei aufrechten Städte auch noch kapitulieren würden, hätten die auf der höheren Ebene zwar ihr glattes Spiel, aber eine wertvolle Institution der Landesver- fassung wäre alsdann zu einer hohlen(und Widerlichen) Deklamationsformel degradiert. Die drei Städte zahlen immerhin über 15 Mil- lionen DM Zuschuß für ihre rund 3000 Mann Polizei. Die Zuschüsse werden allerdings immer höher sein, als die Polizeikosten- beiträge der Gemeinden, es handelt sich aber darum, sie auf das„Angemessene“ zurück- zuführen. Darum kämpft die Selbstver- Waltung. Die„Mannheimer Liste“ mag eingesehen haben, daß dieser Kampf nicht vorzeitig ab- gebrochen werden sollte, als sie auf Ab- stimmung über ihren Verstaatlichungsantrag „verzichtete“. Die großen Fraktionen übten Nachsicht mit diesem Verzicht, um das Be- triebsklima der Zusammenarbeit nicht durch eine Abstimmungsniederlage zu trüben. Für den Kampf der Selbstverwaltung um ein gutes Recht eine gute Voraussetzung. Die Feststellung der Jahresrechnung 1958 War als eine mehr interne Sache gedacht. Die Ausführungen des Stadtkämmerers, des stell- vertretenden Leiters des Rechnungsprüfungs- Artes und der Fraktionssprecher bezogen sichtet auf den„Schlußbericht des Rech- nungsprüfüngsamtes“, den außer Gemeinde- 21 euten niemand Ut es nun schwer, die Ioffnung des R ngsprüfungsamtes zu teilen, eine verständliche Darstellung ge- liefert zu haben mit wertvollen Erkennt- nissen für die Aufstellung des nächsten Haushaltsplans. Den Sprechern zufolge ist im Rechnungs- jahr 1958 der Anteil der Eigenmittel an den Investitionen von 26 auf 33% gesteigert wor- den. Weiterhin wurde der Kapitaldienst ver- Stärkt, die Tilgungsbeträge sind dreimal so hoch wie die Zinsbeträge. Was 1958 durchaus richtig erschien, mußte sich 1960 nach Wirk- samwerden der„Kredithremse“ vom Zweifel benagen lassen, hätte man nicht noch mehr mit Fremdmitteln arbeiten sollen? Ist der Finanzdezernent bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen? Nun ist er möglichst viel kurz- und mittelfristige Engagements eingegangen, der Durchschnittszins flel da- durch von 6,7 auf 6,4%, war es aber wirklich nötig, die Geldflüssigkeit von 56 Millionen im Jahre 1956 auf 98 Millionen im Jahre 1958 zu steigern? Das milde Genörgel plätscherte dahin. Wie würden aber die Wackeren wettern, wenn sich der Finanzdezernent festgefahren hätte? Entscheidend bleibt doch wohl, daß eine Vermögensvermehrung von 22,85 Mil- lionen DM eintrat.(1957 von 7,5 Millionen DM). Das gute gesunde Finanz-Polster wurde ge- lobt als Basis für eine Kreditwürdigkeit, die der Stadt bei bevorstehenden großen Objek- ten zustatten kommen wird. Das Wirtschaften nur mit Eigenmitteln wurde abgelehnt, damit wäre man bald am Ende und hätte dann am Kapitalmarkt in den sauren Apfel hoher und Höchster Zinssätze zu beißen. Den Außer- ordentlichen Haushaltsplan fand man wieder einmal„aufgebläht“ und irreführend. Nur ein„Rahmenhaushaltsplan“, der sich über mehrere Rectmungsjahre erstreckt, könnte den jährlichen Auherordentlichen Haushalt knapp halten. Jeder Jahreshaushaltsplan bedeutete dann eine Stufe zu seiner Ver- Wirklichung. Die Selbstverwaltung, die sich zu frei- willigen Mehrleistungen entschließt, präsen- tierte sich vorteilhafter als bei der vorstehend erwähnten Gekados-Sache bei der Einrich- tung einer Berufsaufbauschule, die begabte junge Leute auf einem„Zweiten Bildungs- Weg zur Fachschulreife führen wird. Ent- sprechende Einrichtungen für kaufmännische Berufe sollen folgen. Die Belastung des Haus- halts(22 000 DW) wurde im Interesse einer guten Ausbildung der Jugend ohne weiteres genehmigt, wie sich das für den Ruf Mann- heims als Schulstadt gehört. 3 im Saal kannte. So Der Stadtjugendring will fragen: Wieviele Schulkinder fahren in Ferien? Noch gibt es keine genaue Statistik darüber und doch wäre eine Antwort auf diese Frage sehr wichtig Noch hat es keine Statistik fertiggebracht, herauszufinden, wieviele Kinder während der Sommerferien verreisen können und wieviele in der Stadt bleiben müssen. Und doch wäre gerade eine solche Statistik wichtig. Die ernste Warnung des Olympischen Komitees, die erst vor kurzem durch die gesamte Presse ging, und die auf die steigende Zahl der Gesundheitsschäen unter den Schulkindern hinwies, bestätigt nur das, was Aerzte, Lehrer und selbst Eitern auch ihrerseits schon seit langem mit Besorgnis feststellten: Schulkinder leiden unter nervösen Störungen. Konzentrationsmangel und Depressionen sind nur zwei der vielen negativen Erscheinungen in ihrem Gefolge. Die Gefahren sind also erkannt. Ein Wirksames Gegenmittel ist eine ausreichende Erholungszeit. Ferien nicht in den staubigen Straßen der Stadt, sondern Ferien in einem anderen Klima, in einem anderen Milieu: vier Wochen Land- und Waldluft, vier Wochen mit kindlichem Spiel, Sport und viel Ruhe. Wie sieht es Auch in diesen Sommerferien werden wie- der, wie alljährlich, rund 2500 Kinder der Volksschulen im Alter von 6 bis 14 Jahren die schulfreien Wochen in örtlichen und überörtlichen Lagern verbringen können. 1500 von ihnen— die 9- bis 14jährigen— fahren in die Pfalz, in den Schwarzwald oder in den Odenwald, wo das Stadtjugendamt 40 Lager vorbereitet und von den Verbänden der Notgemeinschaft— Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Innere Mission betreut werden. In der gleichen Art werden die zehn ört- lichen Lager an den Stadtrandgebieten Mannheims für etwa 500 Kinder— die Sechs- bis Zehnjährigen— organisiert. Diese drei Verbände leiten außerdem noch Lager in eigener Reige: Sechs die Arbeiterwohlfahrt, eines die Innere Mission und neun der Cari- tas-Verband. In diesen Lagern werden noch einmal rund 370 Mädchen und Jungen ihre Ferien verbringen können. Nicht ausschließ- lich auf die Ferienzeit fallen die Kuraufent- halte in den Erholungsheimen und Kur- heimen der Stadt. Dort können ausgespro- chen erholungsbedürftige und kranke Kin- der mehrere Wochen einen Erholungsaufent- halt genießen. Etwa 300 Mädchen und Jun- gen kommen dafür in Betracht. Ein eigenes Ferienprogramm hat alljähr- lich Pro Juventute“ für die Mädchen und Jungen der Oberschulen. Diesmal sind es rund 400, die in Lager an die Nordsee, in die Pfalz, in den Odenwald und in den Schwarz- wald, sowie nach Oestereich, die Schweiz, nach Holland und Frankreich fahren. Aller- dings sind unter den„Auslandfahrern“ vor- nehmlich die älteren Schüler, die schon zur Altersgruppe der Jugendlichen gehören. Schließlich planen auch noch die größeren Jugendorganisationen: Evangelische Jugend, Falken, Gewerkschaftsjugend, Katholische Jugend und die Pfadfinder Fahrten und Lager. Der Stadtjugendring will in diesem Jahr zum ersten Male in einer Statistik all diese Lager und Fahrten registrieren. Das „X“ in der Rechnung, die große Unbekannte damit in Mannbeim aus? bleibt die Zahl der Kinder, die mit den Eltern verreisen, ihre Ferien bei Verwandten verbringen oder in privaten Kinderheimen Untergebracht werden. Das könnten even- tuell die Schulen herausfinden. Trotz man- cherlei Ueberlastung der Lehrer sollte in jeder Schulklasse festgestellt werden können, wieviele Kinder in den Ferien zu Hause bleiben mußten, wieviele an Lagern teil- nahmen, wieviele privat verreisen. Anhand all dieser Unterlagen erst ließe sich sagen, ob gegenwärtig zu wenig getan wird. Es wäre beispielsweise denkbar, daß im Laufe der Zeit das Ferienprogramm„Pro Juventute“ auf eine breitere Grundlage ge- stellt werden muß. Dank der Lern- und Lehrmittelfreiheit haben ja jetzt in steigen- dem Maße auch Bevölkerungskreise Zugang zur Oberschule, die aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sind, private Reisen zu unternehmen. Feststellen ließe sich auch, in- Wieweit die Kinder unter dem Fektischzn Reiseumtrieb der Erwachsenen leiden: Fah- ren Eltern mit Kindern an ruhige Ferienorte oder per Gesellschaftsfahrt von einer Aus- landsstadt zur anderen? Sind die Ferien möglichkeiten für die Mannheimer Schulkinder ausreichend diese Frage müßte einmal geklärt werden, nicht nur im Hinblick darauf, daß auch in diesem Jahr wieder durch die Aktions- gemeinschaft„Frohe Ferien für alle Kinder“ etwa 300 Mädchen und Jungen in ostzonale Lager fahren, wo das Scheiben-Schießen auf Westdeutsche Ministerporträts zum ab- Wechslungsreichen Tageslauf gehört— son- dern in erster Linie um der Gesundheit der Kinder willen. qu. „Den ausländischen Kommilitonen helfen“ 34. Stiftungsfest des W. K.St.V. Unitas„Rheno-Palatia“ Vier Tage lang dauerte das 34. Stiftungs- fest des„Wissenschaftlichen Natholischen Studenten-Verbandes Unitas, Rheno-Palatia- zu Mannheim“, deren 40 Aktive zusammen mit„Alten Herren“ und Gästen gleichzeitig mre vor fünf Jahren wiedererlangte Selb- ständigkeit feierten. Am vergangenen Don- nerstag erörterten die Convente zunächst in- terne Fragen. Hauptereignis war am Samstagabend der Festkommers im Ruderclub-Gebäude an der Rheinpromenade. An langen Tischen saßen in bunter Reihe in dunkler Kleidung Alte Herrn, Burschen und Füchse, vor sich Kom- mersbuch und Bierkrug. Zunächst an sepa- ratem Tisch durften auch die„verehrten Damen“ anwesend sein. Am Kopf der Tische, unter den Unitas-Farben Blau- Weiß-Gold. hatten Senior und Chargen im blauen„Voll- Wichs“ Platz genommen, den Dekorations- „Schläger“ an der Seite. Senior Wolfgang Hefner leitete den Kommersablauf nach alt- überliefertem Brauch in streng reglemen- tiertem Deutsch-Latein. Er begrüßte neben Alten Herren der Verbindung auch zahl- reiche„hochverehrliche“ Gäste: andere Kor- Jetzt auch fliegende Taxis nach Saarbrücken Wegen großer Nachfrage ab 11. Juli ein weiterer Zubringerdienst Technische Schwierigkeiten— vor allem Flügsicherungsfragen am Rhein-Main-Flug- hafen Frankfurt— verzögerten die Auf- nalime des bereits für Juni angekündigten Zubringerdienstes der„Deutschen Taxi-Flug GmbH.“ zwischen Saarbrücken und Frank- furt am Main, der zum Teil auch über Mann- heim-Neuostheim führt. Der neue Dienst, nach dem bereits in interessierten Kreisen große Nachfrage besteht, wird nun am 11. Juli vorerst mit einmotorigen Do 27 eröffnet. Die reinen Flugzeiten betragen jetzt: Frankfurt Mannheim etwa 20 Minuten, Frankfurt Saarbrücken etwa 45 Minuten und Mann- heim— Saarbrücken ungefähr 35 Minuten. Später will die Gesellschaft zweimotorige Do 28 einsetzen und die Reisezeit um etwa 20 Prozent verkürzen. Die Tickets, die bei allen Reisebüros gebucht werden können, kosten: Frankfurt- Mannheim 35 DM für einen Flug, hin und zurück 60 DM; Frank- furt Saarbrücken einfach 58 DPM und dop- pelt 110 DM; für die Strecke Mannheim Saarbrücken werden einfach 40 DM und für Hin- und Rückflug 75 DM gefordert. Ueber die genauen Ankunfts- und Abflugzeiten des Bedarfsluftverkehrs mit festen Zeiten er“ teilen die örtlichen Reisebüros und die„Taxi- flug- Gesellschaft“(Mannheim, Flughafen Neuostheim, Telefon Mannheim 4 3051/2) ge- naue Auskünfte. Gut bewährt hat sich der Taxiflug-See- bäderdienst an die Ost- und Nordseeküste. Bei noch größerem Bedarf wird die Gesell- schaft ab 20. Juli ab Mannheim eine zwei- motorige italienische„Piaggio 166“ für diese Strecken verwenden, die von zwei Piloten gesteuert wird und acht Passagiere mit leich- tem Gepäck befördern kann. Auch die Mitglieder des Europarates machten während ihrer letzten Sitzungs- periode in Straßburg regen Gebrauch von den schnellen und bequemen Lufttaxi-Diensten zwischen Frankfurt Straßburg und Zürich Straßburg. Sto Porationen der Unitas und Verbindungen des Interkorporativen Rings aus Heidelberg und Karlsruhe. Dekanats- Jugendseelsorger Kaplan B. Adler hielt die Festansprache. Er äußerte seine Freude über die Aktivität des Verban- des an der Wirtschaftshochschule, der vor einem Jahr dem Bund der Katholischen Ju- gend beigetreten ist. Auf die Unabhängig- keitsbewegung in Afrika hinweisend. zeigte er eine aktuelle Aufgabe für die deutschen Studenten auf: Ausländische Studenten seien nicht nur„interessante Objekte“; helfende Freundschaft sei es, was Gäste in der Fremde nötig hätten.„Wir müssen die Chance nützen, die sich für uns daraus er- gibt, daß die führenden Männer anderer Völker bei uns studieren“. Traurig sei es, meinte der Festredner, daß östliche Staats- männer in Deutschland zum Kommunismus fanden, da Christen ihnen keine Freundschaft schenkten. Den Ausführungen von Kaplan Adler über das studentische Ziel eines cha- raktervollen christlichen Menschen, der„mit beiden Beinen auf dem Boden steht“, schlos- sen sich im Wesentlichen auch seine Nach- redner, Dekan Nikolaus und Amtsgerichtsrat Kohler als Vorsitzender des„Alt-Herren- Vereins“, an. Zwei„Füchse“ wurden an- schließend zum festlichen Anlaß unter die „Burschen“ aufgenommen; sie gelobten, die Verpflichtungen der Unitas einzuhalten: Virtus mannhaftes Eintreten für die Kirche und Volk, Seientia— wissenschaft- liches Streben in und nach der Wahrheit, Amicitia Soziale Bereitschaft zu allen Mitmenschen. Im übrigen verbrachte die„Corona“ den Abend bei kräftigem Sang, sowohl weiser, als auch parodistischer Rede und dem häu- figen Leeren des Kruges„ad fundum“ Am Sonntagmorgen stand der Festgottesdienst in der Jesuitenkirche auf dem Programm. Die Predigt hielt Dekan Nikolaus. Anschlie- Bend wurde gemeinsam Frühstück und Frühschoppen im Ruderclub an der Rhein- promenade eingenommen. Dr. Vahle sprach hier über„Musische Bildung“. In seiner an eine philosophische Vorlesung erinnernden Rede wandte er sich gegen eine Ueberbe- tonung der Ratio; das Empfinden des Her- zens dürfe nicht zum Schweigen gebracht werden. Ein Festball mit der„Hauskapelle“ „Cocktail-Trio“ bildete am Abend den rau- schenden Abschluß des Stiftungsfestes. Li. Kleine Chronik der großen Stadt „Jede Sekunde ein Groschen“ a m Samstag im Musens aal In jeder Sekunde einen Groschen ver- spricht der durch die Eurovision-Sendung „Jede Sekunde einen Schilling“ bekannt ge- wordene Lou van Burg am Samstagabend im Mannheimer Musensaal. Nach bewährtem Fernseh-Muster will er dort das Publikum unterhalten. Das Programm, das von Heinz Hoffmeister auf Tournée geschickt wurde, Wird allerdings nicht auf den Bildschirm übertragen. Lou van Burg, der sich gern als Gentleman- Tausendsassa gibt, ist er doch nicht nur Quizmaster, sondern singt auch auf Electrola- Schallplatten, hat eine ganze Reihe von Mitunterhaltern dabei. Die Mannheimer können dort den im„Simpl“ groß und als Begleiter von Caterina Valente bekannt ge- wordenen Hammond- Organisten Claus Wun- derlich wieder hören, außerdem ist Emmi Merz als komische Parodistin, der Jongleur Bela KRremo und das Tanzpaar Manuela und Herbert Thederan angekündigt. Bei den ein- zelnen Quizspielen werden die charmanten Assistentinnen Jaqueline aus Paris und Lissy aus Wien Master Burg zur Seite stehen. o- Ausländische Studiengruppen studieren Rheinbrücke Nachdem am Dienstagnachmittag bereits zehn Professoren und Verkehrsingenieure von der Universität Rom von Stadtoberbau- direktor Borelly fachkundig geführt— die Rheinbrücke eingehend begutachtet haben, wird heute— wie schon kurz gemeldet— der Besuch des britischen„Roads Campaign Council“ erwartet. Die 30 Personen umfas- sende Delegation— 10 Offizielle des RœC und 20 britische Parlamentarier— befinden sich auf einer Studienreise. Sie kommen gerade von Stockholm und wollen sich nun über die Verkehrsprobleme der Schwesterstädte Lud Wwigshafen-Mannheim informieren. Auf ihrem Programm stehen Besichtigungen von Ver- kehrsanlagen, insbesondere der Rheinbrücke. An die Begrüßung durch Oberbürgermeister Dr. Reschke schließen sich Fachreferate von Stadtoberbaudirektor Borelly und Oberbau- rat Ziegler Ludwigshafen) an. Nachmittags werden einschlägige Fragen mit Mannheimer Eine Tote bei Seckenheim und Massenkarambolage Gestern, 13.35 Uhr, ereignete sich auf der Autobahn in Höhe der Tankstelle Secken- heim ein tödlicher Sturz. Bei einem von Zwei Personen besetzten Motorroller platzte während der Fahrt der Hinterreifen und der Roller stürzte. Die auf dem Soziussitz mit- fahrende 50jährige Ehefrau des Fahrers erlitt dabei schwere Kopfverletzungen; sie starb wenig später auf dem Transport ins Krankenhaus. Der Rollerfahrer selbst zog sich lediglich Prellungen zu. Um 10.30 Uhr war es bei Kilometer 573,1 zu einer Massenkarambolage gekommen, an der acht Pkxw übeteiligt waren. Drei Personen wurden verletzt. Es entstand Sachschaden von 25 000 Mark. Die Kettenreaktion wird auf die überhöhte Ladung eines Lkw zurück- geführt: Ein transportierter Stahlkessel blieb um 9.10 Uhr an der Autobahnüberführung bei Wieblingen hängen und stürzte auf die Fahrbahn. Die nachwirkende Verkehrs- stauung hatte die Karambolage im Gefolge. Persönlichkeiten aus Industrie, von Auto- mobilelubs und der Verwaltung erörtert. Morgen besuchen die Engländer dann die Iinksrheinische Seite. Der„Roads Campaign Council“ verfolgt im wesentlichen die gleichen Ziele wie die „Deutsche Straßenliga“. Hauptträger des RCC sind die britischen Automobilclubs, die Automobilindustrie und der Verband der Autohändler. 0 Heidelberg— Montpellier planten Städte freundschaft Die Freundschaft zwischen den Univer- sitäten Heidelberg und Montpellier soll auch auf die beiden Städte ausgedehnt werden. Wie der Heidelberger Bürgermeister Dr. Dr. Hagen vor deutschen und französischen Pro- fessoren mitteilte, wird sich der Heidelberger Gemeinderat demnächst mit diesem Projekt und einer Freundschaftsbotschaft der Stadt Montpellier befassen. Die Universität, so be- tonte Rektor Professor Dr. Wilhelm Hahn, würde eine solche Erweiterung der Univer- sitäten partnerschaft begrüßen. Die fünfzehnköpfige Delegation der Uni- versität Montpellier hat zum Abschluß ihres fünftägigen offiziellen Besuches in Heidel- berg zusammen mit einer Vertretung der Heidelberger Universität ein gemeinsames Schlußkommunique ausgearbeitet, wonach ein ständiger Ausschuß der beiden Universi- täten gebildet und eine gemeinsame Jahres- tagung abwechselnd in Heidelberg und Mont- pellier veranstaltet werden soll. Ferner ist ein verstärkter Austausch von Studenten und Dozenten sowie wissenschaftlichen Publika- tionen, Doktorarbeiten und dergleichen vor- gesehen. dpa uber fertualer Wald: Wegen des großen Erfolges und der zuneh- menden Beliebtheit des amerikanischen Carni- dem Kä. Nochmals Raketen vals in Benjamin-Frunklin- Village bei der deutschen Bevölkerung wird am Sonntag nach Einbruch der Dunkelheit nochmals ein Prunk- feuerwerk abgebrannt. Schon beim ersten Feuerwerk am Montagabend aus Anlaß des amerikanischen Unabhangigkeitstages starrten Tausende deutsche und amerikanische Besucher den ꝛzischenden Raketen nach, die sich am Nachthimmel zu„Trauerweiden«,„Fliederblü- tene“,„Silberregen“ und anderen Leucht- und Spruheffekten 6 neten. Amerikaner und Deutsche applaudierten eräftig. Anschließend traf man sick im großen Zelt bei der Trachten- kapelle und ließ das„Eichbaum Bier zischen. Sto. Bild: Steiger Aus dem Polizeibericht: Schreckliche Entdeckung eines Lokomotivführers Ein schrecklicher Anblick bot sich dem Lokomotivführer eines Güterzuges gegen Mittag bei Rheinau: Auf den Schienen lag eine Frau, deren Kopf vom Rumpf getrennt War. Nach den Ermittlungen der Polizei hat sich die Aufgefundene, eine 34 Jahre alte, verheiratete Rheinauerin, in Selbstmord- absichten auf den Bahnkörper gelegt. Wel- ches Motiv sie allerdings für ihre Verzweik⸗ lungstat hatte, ist noch nicht bekennt. e e, eee.* In fremder Kleidung erwischt . In einem Uebernachtungsheim waren einem Gast sein Oberhemd, seine Schuhe uud auf Ihren Reisen, Wan- derungen u. beim Sport. Thora Sport 6 u 30 nur 78.- deutsches Qualitätserzeugnis, 2 Jahre Garantie — Anzahlung nur 15,.— DM Eine Sensation in Preis und Qualität! eln Geldbetrag abhanden gekommen. Wenig später traf der Geschädigte in einem Lokal in der Innenstadt einen Mann, der eben diese vermißten Kleidungsstücke trug. Der zur Rede Sestellte behauptete, die Sachen von einem ihm unbekannten jungen Mann ge- kauft zu haben und erklärte sich auch bereit, zur Klärung der Angelegenheit mit zur Poli- zei zu kommen. Später ließ scheinbar das Interesse des Verdächtigen an Aufklärung nach, denn er floh unterwegs unter Zurück- lassen eines— vermutlich gestohlenen— Fahrrades. Auf Grund der Personenbeschrei- bung konnte die Polizei den Gesuchten noch am gleichen Tage festnehmen. Nach seiner Vernehmung, bei der er den Diebstahl stand- haft bestritt, unternahm der Beschuldigte noch einen mißlungenen Fluchtversuch. Hilferufe aus dem Hausgang Gegen 22.45 Uhr vernahmen Polizei- beamte der Käàfertaler Wache aus dem Haus- gang laute Hilferufe Ein amerikanischer Soldat hatte sie ausgestoßen; der GI erklärte, er sei von vier deutschen Männern nieder- geschlagen und seines Geldes, 117 Dollar, be- raubt worden. Die Täter seien nach dem Veberfall in einem Personenwagen davou- gefahren. Dem Amerikaner, der eine Bein- verletzung aufwies, wurde zunächst ein Not- verband angelegt. Anschließend brachte ihn Militärpolizei in ein Hospital. Die Fahndung nach den unbekannten Räubern ist im Gang. In der Leine verfangen Ein 16jähriger Radfahrer, der gegen 13 Uhr in der Kurpfalzstraße an einem ste- henden Lastwagen vorbeifuhr, verfing sich in einem Seil, mit dem der Lkw-Fahrer ge- rade die Hinterfront der Ladefläche seines Wagens befestigen wollte. Der Junge stürzte vom Rad und mußte mit einem Unter- schenkelbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden. 22 Für hre Gesundheit täglich eine Tasse Belunis ee Indischer Slutreinigungs- und Schlankheits- Tree Belunis-Tee entschlackt ren Körper, reinigt ihr Blut und lie Haut, regelt Ihre Verdauung, verhütet Darmträgheit u. Verstopfung und m 15 4 d Schlank auf natürliche Ausf als Be Weise, gekunis⸗Jee eint ſragets erhältl. in apoth., Drog. 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Juli, 10 Uhr, Gasthaus Bauer 88 F die neueste vollautomatische deutsche Filmkamera 1:1,9 nur 396, Anzahlung nur 380, Wer filmt wird beneidet! Lassen Sie sich bei uns fach- männisch in allen Filmfra- gen beraten. Geissler, Pfingstberg, Jahreshauptversammlung; vorher Führung durch den Seckenheimer Wald; Treffpunkt 8.30 Uhr Endhaltestelle der Straßen- bahnlinie 16, Rheinau. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 7. Juli, 18 bis 19.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum: Die Vorbereitung für den Unterricht Dr. K. Brauch);— 17 bis 19 Uhr, Studio, „Film, Bild, Ton“— Sicht- und Testveranstal- tung(Prof. Böhmann, Konrektor a. D. Schlick). Club„Graf Folke Bernadotte“: 7. Juli, 20.00 Uhr, D 4, 15,„Europäische Zusammenarbeit“ (MdB Margulies). Arbeitskreis„Film und Jugend“: Am 7. Juli um 18 Uhr im Rex, um 19.45 Uhr im Regina, um 20.30 Uhr im Alster„Stadt in Angst“. Freireligiöse Gemeinde- Arbeitskreis: 7. Juli, 20 Uhr, Carl-Scholl-Saal, L 10, 4-6, Einführung in Goethes„Faust“ Or. H. Schlötermann). Landsmannschaft Schlesien, Untergruppe Rheinau: 8. Juli, 20 Uhr,„Rheinauhafen“ (Flörsch), Monats versammlung, Lichtbildervor- trag. CDU- Neckarstadt-West: 7. Juli, 20 Uhr, „Kaisergarten“, Zehntstraße, Versammlung. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- lands: 7. Juli, 17.30 bis 18,30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Wohin gehen wir? ne! Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Acis und Galatea“.„La Cante- rina“(Miete A, Th.-G. Gr. A, freier Verkauß); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete D, Halbgr. I. freier Verkauß); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr:„Die Ziegen- insel“; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Geschichte vom Soldaten“,„Der Mond“(Donnerstag-Miete, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Alster:„Die Kaninchenfalle“; Schauburg:„Faustrecht der Prärie“; Scala: „Honeymoon“; Capitol:„Duell in der Sonne“; Alhambra:„Das Wirtshaus im Spessart“; Uni- versum:„Immer wenn der Tag beginnt“; Royal:„Indiskret“; Kurbel:„Fuzzy wird ener- gisch“; Palast:„Sherlock Holmes in geheimer Mission“; Abendstudio im City:„Ludwig II.“. Alle Hausbesitzer namens Mayer sollten daranglauben: 16 jähriger Lehrling hatte Spaß am Häuseranzünden Großsachsener Brandstifter wurde gestern zu Jugendgefängnis von unbestimmter Dauer verurteilt Mit einer Serie von Brandstiftungen in der Zeit vom 18. bis 21. März hatte der 16jäh- rige Schmiedelehrling Peter die Einwohner von Großsachsen in Angst und Schrecken ver- setzt. Seine Brandstiftungen hatten einen Schaden von über 100 000 DM verursacht. Aus den zahlreichen Zeugenaussagen und den etwas wirren Antworten des Angeklagten formte sich nun in der Verhandlung vor dem Bezirksjugendschöffengericht unter Vorsitz von Amtsgerichtsrat Pohlers, das im Rathaus von Großsachsen tagte, ein Bild von der Per- sönlichkeit und der Tat des Jungen. Diese Tat war nicht die erste und ein- malige„Entgleisung“, schon mit neun Jahren War Peter— der bei einer Pflegemutter in Mannheim in guten Händen war— mit klei- nen Diebereien und Lügen aufgefallen. Da die Schwierigkeiten sich immer mehr vergrö- Berten, kam er mit 13 Jahren in ein Heim in Weinheim, das er jedoch bald wieder verließ, um in Großsachsen eine Lehrstelle bei einem Schmiedemeister anzunehmen. Eigentlich habe er Karosseriebauer wer- den wollen, er habe einen Widerwillen gegen seinen Lehrberuf gehabt, erzählte Peter. Auch in der Landwirtschaft habe er dem Meister helfen müssen, da er in dessen Hause wohnte und mit dem Meister habe er sich nicht ver- standen. Seinen Widerwillen gegen seinen Lehr- beruf, gegen den langweiligen Ort, in dem er statt in der Stadt arbeiten mußte, und seinen Streit mit dem Meister reagierte Peter mit einer Serie von Brandstiftungen ab. Am 18. März warf er eine brennende Zigaretten- kippe in die benachbarte Scheune, angeblich aus Versehen. Er sei sich über die möglichen Folgen durchaus im klaren gewesen, habe jedoch nichts unternommen, sondern mit einer gewissen Spannung— wie Staats- anwalt Reiß ausführte— auf das weitere Geschehen gewartet. Zwei Stunden später brannte die Tabakscheune, der ersten beim Löschen. Am nächsten Morgen ziindete der Sech- zehnjährige eine alleinstehende Scheune an und zwei Tage später, am 21. März, brannte eine Scheune im Ortsinnern. Dabei griff das Feuer auf ein angrenzendes Wohngebäude über und richtete erheblichen Schaden an. Nur das schnelle Eingreifen der Feuerwehr hatte einen größeren Brand verhindern können. Tags darauf wurde Peter verhaftet. er hatte sich durch seinen Uebereifer beim Löschen und durch sein Herumspionieren in dem Hofe vor dem Brand verdächtig ge- macht. Peter leugnete zuerst, gab jedoch Wenig später seine Schuld zu.„Ich hab mei- nen Spaß daran gehabt“, erklärte er und meinte in der Verhandlung:„Wenn ich nicht verhaftet worden wäre, hätte ich noch ein paar Häuser angesteckt.“ Einem seltsamen Plan zufolge wollte er zuerst alle Gebäude, deren Besitzer den Namen Mayer tragen, an- zünden. In seinem Plädoyer berief sich der Staatsanwalt auf ein psychologisches Gut- achten, das den Angeklagten als intelligent und für seine Tat verantwortlich darstellte, ihm allerdings auch Neigung zu Gewalt, Gel- tungsdrang und leichte Beeinflußbarkeit be- scheinigte. Er beantragte zur Förderung der erzieherischen Entwicklung des Jungen und zur Sühne für diese schwerwiegende Tat eine Jugendstrafe von unbestimmter Dauer. Peter War einer Prozeß gegen die Hörcher-Bande Harte Zuchthausstrafen für Haupttäter Hörcher zu sechs Jahren, Krönert zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt Gestern nachmittag ging der Prozeß gegen die 13köpfige Hörcher-Bande zu Ende, die im Verlauf eines knappen Jahres 224 Straf- taten im gesamten südwestdeutschen Raum begangen hat. Am Mittwoch, 23. Juni, hatte die Gerichtsverhandlung vor der Großen Strafkammer in Heidelberg begonnen. Als Ergebnis kamen gestern nun folgende Ur- teile heraus: Die Haupttäter wurden Wegen schweren, zum Teil fortgesetzten Diebstahls verurteilt. Keiner der Angeklagten wurde als gefähr- licher Gewohnheitsverbecher klassifiziert, da nach Ansicht des Gerichts bei der Jugend der Angeklagten eine innere Umkehr nicht aus- zuschließen ist. Bandenchef Hörcher muß sechs Jahre ins Zuchthaus, verliert auf vier Jahre die bürger- lichen Ehrenrechte. Außerdem: Führer- schein-Entzug für fünf Jahre und Polizeiauf- sicht. Für Krönert erkannte das Gericht auf sieben Jahre Zuchthaus, vier Jahre Ehrver- lust, fünf Jahre Führerschein-Entzug und ebenfalls Polizeiaufsicht. Dabei kam Krönert noch gut weg. Den Schuß, den er auf einen Wächter in Hockenheim abgegeben hatte, Wertete das Gericht als Warnschuß. Er wurde deshalb nur wegen Nötigung verurteilt. Dies- bach erhielt sechs Jahre Gefängnis unter Zu- billigung mildernder Umstände, vier Jahre Ehrverlust und fünf Jahre Führerschein- Entzug. Rimmelspacher: sechs Jahre Zuchthaus, vier Jahre Ehrverlust, fünf Jahre Führer- schein-Entzug und Polizeiaufsicht. Auch die übrigen Bandenmitglieder erhielten ge- salzene Strafen. Ein 26jähriger drei Jahre Zuchthaus, ein 20jähriger zwei Jahre Ge- kängnis, ein 26jähriger zweieinhalb Jahre Gefängnis, ein 25 jähriger ein Jahr und acht Monate Gefängnis, ein 23 jähriger zwei Jahre Gefängnis, ein 24 jähriger ein Jahr und zwei Monate Gefängnis, ein 38 jähriger polnischer Autovermieter aus Mannheim Zwei Jahre Gefängnis. Die 28jährige Ehefrau von Rimmeis- pacher erhielt sechs Monate Gefängnis wegen kortgesetzter Hehlerei, während die 20jährige Braut von Diesbach mit acht Monaten Ge- fängnis davonkam(Bewährungszeit fünf Jahre). eck Das Gericht verurteilte Peter wegen vor- sätzlicher Brandstiftung in drei Fällen, ein- mal in Tateinheit mit fahrlässiger Brandstif- tung zu Jugendgefängnis von unbestimmter Dauer mit einem Mindestmaß von einem Jahr und sechs Monaten und einem Höchst- maß von drei Jahren und sechs Monaten. Ger. LAUT EITiZIIiIZTfi LI SRco aum ZAHN-CREME gegen Zahnfleischbluten, vorbeugend gegen Karies und Paradentose. Die echte biologische Mundhygiene. Originoltube DM 1.30 LL. I Am Independence-Day: MP wurde verprügelt . und prügelte zurück Ihre Unabhängigkeit auch von der Militär- polizei wollten wohl einige US-Soldaten in den vorgerückten Abendstunden des ameri- kanischen Unabhängigkeitstages, des ver- gangenen Montags, demonstrieren, die in den S-Quadraten eine der üblichen Streitereien in eine für sie zweifelsohne kolgenschwere Massenkeilerei ausarten liegen. Zwei hinzu- kommende MPP-Männer, die die erhitzten Gemüter der beiden sich„bekriegenden“ Soldatengruppen beschwichtigen wollten, wurden— wie erst jetzt bekannt wird— ein- trächtig zusammengeschlagen. Verstärkt her- beigeholte Mp drehte allerdings kurz darauf den Spieß„schlagkräftig“ um und trans- Portierte Schläger und Geschlagene ab. Wie dazu vom amerikanischen„Büro für Oeffent- liche Angelegenheiten“ zu erfahren War, konnten die beiden lädierten M- Soldaten nach stationärer Behandlung wieder aus der Krankenstube entlassen werden. Die armee internen Zeugenvernehmungen zu dem Vor- fall sind noch im Gange. Deutsche waren nur als— allerdings zahlreiche— Zuschauer be- teiligt. Sachwerte wurden, soweit bekannt, nicht demoliert Bi. Als Jubiläumsgeschenk eine Rückenspritz e Siedlergemeinschaft„Neu-Eichwald“ besteht seit 25 Jahren Bei sommerlichen Temperaturen feierte die Siedlergemeinschaft„Einigkeit“ im Saal des Siedlerheimes„Märker Querschlag“ das 25ährige Bestehen der Siedlung„Neu-Eich- wald“. Vorsitzender Fuchs begrüßte Bezirks- Vorsitzenden Knapp und Vertreter verschie- dener befreundeter Vereine und Organisa- tionen. Fuchs und Knapp schilderten in ihren Grußworten das Entstehen und die Ge- schichte der Siedlung, für die 1934 der Grund- stein des ersten Hauses gelegt wurde. Heute hat die Siedlung nahezu 15 000 Bewohner und ist„überbelegt“. Als„Lichtblick“ wurde der Anschluß der Siedlung an das Kanalisationsnetz bezeich- net. Der Bezirksvorsitzende bescheinigte dem jubilierenden Verein, einer der rührigsten seiner Art zu sein. Die Bewohner dürften stolz auf ihre Häuschen sein. Für 40jährige Mitarbeit überreichte er den Mitgliedern Scholl und Sinn die goldene Ehrennadel und ein Diplom des Landessiedlerbundes. Als Geschenk der Bezirksgruppe übergab Knapp eine Rückenspritze zur Schädlingsbekämp- kung. Auch die Ehrengaben der befreundeten Vereine konnten sich sehen lassen. Am Ende der schlichten Feier wurde eine statt- liche Reihe von Siedler-Jubilaren mit der silbernen Ehrennadel des Bundes ausge- zeichnet. Den weiteren Verlauf des Festabends gestalteten das Mundharmonika-Trio„Drei Lompardos“,„d'Inzeller“ mit Schuhplattlern und Jodlern und das„Hetzel“-Trio mit Cow boy-Songs und Seemanns-Chanties. Hannes Lindenbaum sagte das bunte Programm charmant und witzig plaudernd an. Anschlie- Bend tanzten die Siedler bis zum ersten Hahnenschrei.-hh- Wir gratulieren! Die Eheleute Oskar Kruppko und Anna geb. Steed, Edingen. Friedhofstr. 27 (früher Mannheim, G7, 30), können goldene Hochzeit feiern. ARAI. das klassische Benzol-Gemisch ... Cie beiden großen Marken-Rraftstoffe unter diesem Zeichen: N 0 LIN. das leistungsstarke Benzin Seite 6. MANNHHMER MORGEN „„ Familienanseigen* Unsere Gabriele und Matthias freuen sich sehr über mr angekommenes Schwesterchen Eva- Maria Dle glücklichen Eltern: Obrista Hornauer geb. Leber 8 Her aann Hornauer Mannheim, den 3. Juli 1960 Städtisches Krankenhaus, Privatstation Dr. wittenbeck. — enn n E Donnerstag, J. Jul 1960/ Nr. 186 Ein gans besonderes Augebol IN BESTEN OUALIUTATEN 300 Mleider een n 19. bis 98. JTages-, Nachmittags-, Cocktailkleider, schwarze = schoner und gephegter 3 sehen auch Sie aus, wenn Sie sich mit unseren Als Verlobte grüßen Ursel Göhring Alfred Küchler MMhm.-Schönau, den 7. Juli 1960 Graudenzer Linie 64 Gondelstrage 5 „Frisckpräparaten““ im Spezial-Institut pflegen lassen. 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Der Dritte Strafsenat des Buu- desgerichtssofes hat am Mittwoch den 42 Jahre alten Helmuth Epp aus Berlin- Kladow wegen landesverräterischer Bezie- hungen zum sowjetzonalen Ministerium für Staatssicherheit zu zweieinhalb Jahren Ge- kängnis verurteilt. Jedoch werden ihm 13 Monate Untersuchungshaft als bereits ver- büßte Strafhaft angerechnet. In der Urteilsbegründung sagte Bundes- richter Weber, es sei Epps Aufgabe gewesen, vor allem in der Bundesgeschäftsstelle der Christlich- Demokratischen Union Mitarbei- ter für die Ostberliner Spionagezentrale zu Unfallkurve stieg Ueber tausend Tote im April Wiesbaden. Im Straßenverkehr der Bun- desrepublik sind im April 1085 Menschen durch Unfälle ums Leben gekommen. Ge- genüber April 1959 hat sich die Zahl der Unfalltoten damit bei einem um etwa neun Prozent angewachsenen Kraftfahrzeug- bestand um 10,4 Prozent erhöht. Nach Mit- teilung des Statistischen Bundesamtes ka- men bei 26 057 von insgesamt 72 267 Ver- kehrsunfällen Personen zu Schaden. 34 C03 Verletzte waren zu beklagen. Die Gesamt- zahl der Unfälle stieg damit um 14,7 Pro- zent, die Zahl der Unfälle mit Personenscha- den um 4,3 Prozent und die Zahl der Ver- letzten um 9,7 Prozent. Bei den reinen Sachschadensfällen betrug die Zunahme 21,5 Prozent. Zusammenstoß mit Omnibus: 2 Tote Rottendorf. Bei einem Zusammenstoß mit einem Omnibus fanden auf der Bundes- straße 8 zwischen Rottendorf und Biebelried in Unterfranken zwei amerikanische Soldaten den Tod. Beide fuhren in ihren Personen- Wagen hintereinander, als das erste Fahrzeug plötzlich ins Schleudern geriet und gegen den entgegenkommenden Omnibus prallte. Der dichtauffolgende zweite Wagen raste eben- falls in den Omnibus. Die beiden Soldaten, die sich auf dem Weg zu ihrem Standort Kitzingen befanden, wurden auf der Stelle getötet. Der Fahrer des mit 39 Schulmädchen aus Bamberg besetzten Omnibusses, die alle mit dem Schrecken davon kamen, erlitt einen Nervenschock und mußte in eine Klinik ge- bracht werden. Die Schulklasse befand sich auf einem Ausflug nach Frankfurt. Im Stickstofftank erstickt München. In einem Stickstofftank, der vom Technischen Ueberwachungsverein einer Revision unterzogen werden sollte, erstickten am Dienstag in München der 39jährige Diplom-Ingenieur Hans Rendler und der 34jährige Friedrich Müllersperger. Rendler War nach Mitteilung der Polizei ohne Sicher- heitsvorkehrungen in den Tank gestiegen und dort zusammengebrochen. Müllersperger, der ihn retten wollte, hatte seine Gasmaske vermutlich in der Eile nicht richtig aufgesetzt und wurde ebenfalls bewußtlos. Die Feuer- wehr barg beide. Im Krankenhaus konnte nur noch ihr Tod festgestellt werden. Mord und Selbstmord kötzting Bayern) Mit drei Pistolen schüssen hat der 38 Jahre alte Karl Frisch aus Haibühl im Landkreis Kötzting seine von ihm getrennt bei ihren Eltern woh- nende Ehefrau Anna erschossen. Frau Frisch war Mutter von vier Kindern im Alter von Zwei bis neun Jahren. Nach der Tat hat sich der Täter durch einen Schuß in die Schläfe selbst gerichtet. Ein Motiv zu der Tat konnte von der Kriminalpolizei noch nicht ermittelt Werden. In die Hotelhalle gefahren Bonn. Mit lautem Krachen durchbrach eine schwere Limousine die Glastür des Bon- mer Hotels„Bergischer Hof“, fuhr durch die Vorhalle und blieb erst am Treppenaufgang zu deen Zimmern stehen. Sechs Gäste des Hotels mußten mit Verletzungen ins Kran- kenhaus gebracht werden. Der Fahrer des Unglückswagens, ein 67 Jahre alter Bonner Rechtsanwalt, war vorher von dem Park- platzwächter des Hotels in eine Parklücke eingewiesen worden. Es wird angenommen, daß der Fahrer beim Rangieren statt des Rückwärtsganges versehentlich den ersten Gang einschaltete. gewinnen. Tatsächlich sei es ihm aber nur gelungen, unverheiratete weibliche Ange- stellte der Regierungspartei mit Erpresser- methoden zur Lieferung parteiinterner Infor- mationen zu bewegen, die keine Staats- geheimnisse darstellten. Epp hatte in drei Fällen Liebe geheuchelt, im zweiten Fall hatte er seine Geliebte mit der Drohung er- preßt, wenn sie ihm kein Material für Ost- berlin liefere, werde er kompromittierende Photos veröffentlichen. Als er zum dritten Male in Westberlin seine Herzensbrechertaktik an der Ange- stellten einer britischen Dienststelle ver- suchte, erlitt er Schiffbruch. Sie erstattete Meldung. In einem weiteren Fall hatte Helmuth Epp versucht, sich als Kolumnist eines deut- schen Nachrichtenmagazins auszugeben. Die Strafe entspricht dem Antrag von Frau Landgerichtsrätin Dr. Hofmann, die den Generalbundesanwalt vertrat. Der Verteidi- ger hatte für seinen Mandaten Freispruch beantragt. Der Angeklagte selbst hatte in seinem letzten Wort nichts Rechtes zu sagen gewußt und nur die unglaubwürdige Be- hauptung wiederholt, daß er gemeint habe, für die Ostberliner„Nationale Front“ etwas Gutes tun zu sollen, nachdem das Mitglied des Politbüros der SED, Albert Norden, ihm einmal in einer Sache behilflich gewesen sei. Bundesrichter Weber sagte abschließend, der Fall Epp sei durchaus kein ungewöhn- licher Fall, sondern einer der üblichen Ver- suche des Ostberliner Ministeriums für Staatssicherheit, in der Bundesrepublik an einflußreichen Stellen, vor allem in Bonn, gute Quellen zu erschließen, aus denen später Staatsgeheimnisse gezapft werden. chm. MANNHEIMER MORGEN Seite 7 Amerikanische Reisegesellschaft verunglückt Der Omnibus einer amerikanischen Reisegesellschaft ist— wie wir bereits kurz berich- kelen— auf der Rückfahrt von den Oberammergauer Passionsspielen nach Luzern(Schweiz) auf der kurvenreichen Strecke bei Peiting im Schongauer Alpenvorland mit koher Ge- schwindigkeit gegen einen Baum geprallt. Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Aufprall eine 6sjäkrige Amerikanerin aus Pennsylvanien sofort getötet, weitere sechs Reisende schwer und zwölf leicht verletzt. Der Schweizer Fahrer, der bei dem Unfall einen Nervenschock erlitt, gab vor der Polizei an, die Lenkung seines neuen Busses habe vermutlich versagt.— Unser AP-Bild zeigt verwundete Passagiere vor dem zerstörten Omnibus im Gras sitzend. Im Hintergrund links zugedeckt die ums Leben gekommene Amerikanerin. Den Geheimnissen der Insektenwelt auf der Spur Herstellung des Schmetterling-Duftstoffes/ Bienenkönigin im Brutschrank Nobelpreisträgertagung: Synthetische Lindau. Die herkömmliche Schädlings- bekämpfung mit Giftstoffen hat leider den großen Nachteil, daß sie auch nützliche Pflan- zen und Tiere in Mitleidenschaft zieht. Seit langem sucht man daher Mittel, die nur die zu bekämpfenden Schädlinge angreifen. Einen ganz neuartigen Weg zu einer solchen „arteigenen Schädlingsbekämpfung“ deutete der Direktor des Max-Planck-Instituts für Biochemie in München und Präsident der Max-Planck- Gesellschaft, Professor Adolf Gutenandt, auf der zehnten Nobelpreisträ- ger-Tagung in Lindau am Mittwoch in einem Vortrag über neue Erkenntnisse über die Biochemie der Insektenwelt an. Im Gutenandt-Institut ist es nach 20jäh- rigen Bemühungen gelungen, den Stoff zu isolieren, mit dem die Seidenspinner weibchen die Männchen über unwahrscheinlich weite Entfernungen anzulocken vermögen. In Ver- suchen hat man festgestellt, daß noch ein Viertel der im Versuch eingesetzten Seiden- spinner über eine Distanz von 11 Kilometern den Weg zu den Weibchen fanden, das sie durch den Sexuallockstoff angelockt hatte. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß dabei nur wenige Moleküle dieses Duftstoffes die emp- findlichen Antennen der Seidenspinnermänn- chen errèichen. Nachdem man zunächst aus einer halben Millionen Drüsen, in denen der Lockstoff produziert wird, 12 mg reinen Lockstoff gewonnen, untersucht und damit experimentiert hatte, gelang es jetzt auch, ihn synthetisch herzustellen. Ob und wie die Sei- denspinnermännchen auf diesen synthe- tischen Lockstoff ansprechen, wird sich aller- dings erst in den nächsten Wochen zeigen. Wenn der Lockstoff, wofür gewisse Anzei- chen sprechen, bei allen Schmetterlingsarten gleich ist, böte er eine vorzügliche Waffe ge- gen den schädlichen Seidenspinner und andere Schädlinge: Man könnte die Männ- chen mit dem Lockstoff einfach von den ge- fährdeten Feldern fortlocken. Erste Versuche in den USA mit dem ähnlich aufgebauten Lockstoff des Schwammspinners sind jeden- kalls erfolgreich verlaufen. Professor Gutenandt konnte ferner be- richten, daß man dem Geheimnis der Ent- wicklung der Bienenköniginnen etwas näher gekommen ist. Die Königin entsteht ja im Gegensatz zu den Arbeiterinnen dadurch, dag sie im Stock in der Weiselzelle mit dem hoch- wertigen„Gelée Royale“ gefüttert wird. Bis- her war es aber noch nicht gelungen, eine Königin außerhalb des Bienenstocks künstlich zu züchten, so daß man schon annahm, daß auhßer der Sondernahrung auch noch beson- dere Formen der Pflege oder andere Fak- toren nötig sind, um eine Königin entstehen zu lassen. Im Gutenandt-Institut hat man nun aber zum ersten Male völlig normale Königinnen im Brutschrank gezüchtet. Tat- sächlich ist allein die Fütterung mit Gelée Royale für das Schicksal der Biene entschei- dend. Allerdings darf die Biene nicht älter als zwei Tage sein, bis sie die„königliche Nah- rung“ erhält. Aeltere Bienen werden trotz des Gelèe Royale immer zu Arbeiterinnen, wenn auch mitunter zu Riesenbienen. Jetzt laufen Versuche, mit denen man herausfinden will, ob ein bestimmter Be- standteil des Gelèe Royale für den völlig ver- schiedenen morphologischen Aufbau der Königinnen verantwortlich ist oder ob die Arbeiterinnen einfach wegen mangelhafter Ernährung keine Königinnen werden. Ueber einen bisher unaufgelklärten Stoff im Gehirn, der Gangliosid genannt wird, be- richtete in Lindau der Heidelberger Nobel- Preisträger Professor Richard Kuhn. In Pro- fessor Kuhns Max-Planck- Institut für medi- zinische Forschung in Heidelberg hat man herausgefunden, daß es von diesen Ganglio- siden, die nur ein Tausendstel des Gewichts des Gehirns ausmachen, zwei Arten gibt. Die eine Art konnte in ihrer komplizierten, che- mischen Struktur unterdessen voll aufgeklärt werden. Die beiden Gangliosiden sind deshalb Wichtig, weil sie eine Anzahl erstaunlicher Eigenschaften besitzen. So werden sie sowohl durch die Influenza- Viren wie durch ein Fer- ment des Cholera-Erregers gespalten. Das gibt neue Ansatzpunkte zum Ablauf der Infektions krankheiten und der Cholera. Außerdem vermögen die Gangliosiden, das Tetanusgift zu binden, was die große Wirk- samkeit dieses Giftes erklären dürfte. Schließlich erhöhen sie die Widerstandsfähig- keit gegenüber tödlichen Infektionen von Colibakterien und haben außerdem, wie die fiebererregenden Stoffe, die Fähigkeit, die Körperwärme zu erhöhen. Die genaue Eenntnis der Gangliosiden dürfte neue An- sätze zum Studium der Fieberstoffe, aber auch für die Erbforschung beim Menschen und für die komplizierten menschlichen und sinnes physiologischen Erscheinungen im Ge- hirn bieten. Dr. Jürgen Buschkiel Gutachten ermöglichen Berufung ... im„Feuerteufel- Prozeß“/ Verfahren gegen Inge Rademacher Lüneburg. Inge Rademacher, die 18 Jahre alte Schwester des„Feuerteufels von Lüne- burg“, muß sich voraussichtlich wegen Nicht- anzeigens gemeingefährlicher Verbrechen und wegen Hehlerei vor der Jugendkammer des Landgerichts Lüneburg verantworten. Das Verfahren gegen sie wird, wie in Lüne- burg verlautete, beschleunigt. Erst am Freitag entscheidet es sich, ob der am Montag zu 15 Jahren Zuchthaus ver- urteilte„Feuerteufel“ Herbert Rademacher Berufung gegen das Urteil der Lüneburger Jugendkammer einlegen will. An diesem Tag will sich Rademacher mit seinem Pflicht- Verteidiger Wilhelm Stursberg beraten. Sollte Berufung eingelegt werden, dürf- ten die gegensätzlichen Gutachten der Pro- fessoren Dr. Dr. Kloos(Göttingen) und Pro- fessor Dr. Hallermann(Kiel) eine nicht un- wesentliche Rolle spielen. Prof. Dr. Dr. Kloos hatte den Verurteilten in seinem ersten Gut- achten am 1. Juni als einen unverbesser- lichen Gewohnheitsverbrecher bezeichnet, der auch durch eine lange Haftstrafe nicht gebessert werden könne. Am letzten Ver- handlungstag hatte er dann die Auffassung vertreten, daß Rademacher vielleicht intelli- gent genug sei und sich nach seiner Entlas- sung den Forderungen der Allgemeinheit doch fügen werde. Dagegen hatte Prof. Dr. Hallermann am Montag in seinem Gutachten den„Feuerteufel“ als einen Verwahr- losungstäter bezeichnet, der auf Grund sei- ner geistigen und seelischen Entwicklung noch als Jugendlicher anzusehen sei. Er hielt eine Resozialisierung Rademachers nicht nur für möglich, sondern sogar für wahrschein- lich, wenn es gelänge, ihn zur Einsicht zu führen. Ostpreußisches Jagdmuseum .. wird wieder aufgebaut und erweitert Lüneburg. Das Ostpreußische Jagdmuseum in Lüneburg, das am 22. Dezember vorigen Jahres einer Brandstiftung des am Montag Verurteilten„Lüneburger Feuerteutels“ Herbert Rademacher zum Opfer fiel, soll nicht nur in der ursprünglichen Form wie- der aufgebaut, sondern gleichzeitig erwei- tert werden. Zunächst sollen in geeigneten Räumen die geretteten Ausstellungsstöcke sowie neu zusammengetragene Bilder, Zeichnungen und Jagdtrophäen gesammelt werden. Nach dem Wiederaufbau des„Alten Kaufhauses“ wird das Museum dort eine neue Heimat finden und ein umfassendes Bild vom„grünen Ostpreußen“ bieten. Für den Wiederaufbau des Museums werden Geldspenden erbeten, die unter dem Stich- Wort„Ostpreußisches Jagdmuseum, Sonder- konto Wiederaufbau“ bei der Kreissparkasse und bei der Stadtsparkasse Lüneburg ein- gezahlt werden können. Oeffentliche Samm- lungen für den Wiederaufbau des Museums sind— mit Ausnahme von Bayern— in sämtlichen Bundesländern genehmigt wor- den. Panoramastraße im Schwarzwald Wieden(Kreis Lörrach/ Baden). Eine neue Panoramastraße zum Belchen, dem zweit- Böchsten Gipfel des Schwarzwaldes, ist in Anwesenheit des südbadischen Regierungs- präsidenten Anton Dichtel und zahlreicher Behördenvertreter kür den Verkehr freige- geben worden. Die Straße, an der seit Juni 1959 gebaut wurde, ermöglicht eine diſekte Anfahrt aus dem Rheintal zum 1416 Meter hohen Belchen, der bisher mit Kraftfahr- zeugen nur vom Wiesental aus erreicht wer- den konnte. Vor allem für den Fremdenver- kehr im Südschwarzwald bedeutet die neue Höhenstraße, die einen weiten Blick über die Berglandschaft gestattet, einen neuen Anziehungspunkt. Angeschossener Kriminalbeamter starb Wiesbaden. Drei Wochen, nachdem der vorbestrafte Bautechniker Günter Hanisch ihn niedergeschossen hatte, starb am Diens- tagabend der Wiesbadener Kriminalober- meister Herbert Sterker an den Folgen seiner Verletzung. Der 42jährige Polizeibeamte hatte Hanisch, der aus Kempten/ Allgãu stammt, am 12. Juni zusammen mit einem Kollegen festgenommen. Der Bautechniker sollte wegen eines Sittlichkeitsverbrechens an Kindern vernommen werden. Auf der Fahrt zum Wiesbadener Polizeipräsidium 20g er im Polizeiaute plötzlich eine Pistole und schoß die beiden Kriminalbeamten nieder. Er konnte zunächst entkommen, wurde aber schon kurz darauf nach einer aufregenden Verfolgungsjagd wieder gefaßt. Der zweite Beamte war nur leicht verletzt worden. Fahrerflucht? Mainz. Neben einem Motorrad wurden in der Nacht zum Mittwoch auf der Bundes- straße 9 zwischen Weisenau und Mainz in der Nähe des Güterbannhofs ein Toter und ein Schwerverletzter aufgefunden, die ver- mutlich Opfer eines bisher noch ungeklärten Verkehrsunfalles wurden. Wie die Mainzer Polizei mitteilte, lag das Motorrad schwer beschädigt auf dem rechten Gehweg, direkt daneben der Schwerverletzte, dem dann in der Universitätsklinik das linke Bein ampu- tiert werden mußte. Einen Meter weiter auf dem Gehweg fand man die Leiche eines Mannes, der bisher noch nicht identifiziert werden konnte, da sich in seinen Taschen keine Ausweispapiere befanden. Der Schwer- verletzte konnte vor der Operation nur noch seinen Namen angeben. Eine Anfrage bei der Polizei in Wiesbaden ergab, daß das Motorad am Montag dort gestohlen wurde. Ein Eisenbahner, der in der Nähe arbeitete, sah kurze Zeit vor dem Auffinden der Leiche einen Lastwagen an der Unfallstelle an- halten. Der Fahrer stieg aus, ging um seinen Wagen herum, fuhr dann aber in Richtung Laubenheim weiter. Ob der Lastwagen an dem Unfall beteiligt war, ist noch nicht be- kannt. Wieder„Rhein in Flammen“ Koblenz. Das romantische Mittelrhein gebiet wird auch in diesem Sommer zwei- mal„in Flammen“ stehen. Die schon tradi- tionellen Großbeleuchtungen der Flußufer, Städte und Burgen an den Berghängen fin- den am 13. August auf der Strecke zwischen Braubach und Koblenz und am 27. Septem- ber im Gebiet St. Goar/ St. Goarshausen statt. Belte 8. MANNHEIMER MORGEN pOLITISCHE BERICHTE Donnerstag, 7. Jul 1960/ Nr. 186 Wirtschaft— Gesundes Sozialgefüge“ soll bedeutende gesellschaftspolitische Aufgab außerhalb der neuen„Ballungsräume“ 80 tendenzen wirken. Gebiete, die aufzuholen Wohnungen und gewerbliche Betriebe, ein und Einrichtungen für Unterhaltung und Der Landkreis— das ist der Kreis- ausschuß, ein hervorragendes bürgerschaft- Uches Gremium, das im überschaubaren Raum vertraut ist mit den einzelnen Ge- meinden und ihren Sorgen, das aber Verant- Wortung für den Kreis als größere Einheit ealisiert; das ist ferner Landrat, der staat- che Verwaltungsfunktionen zu wahren und kommunale Gestaltungsarbeit zu leisten hat, und schließlich Landratsamt, das mit Ver- altungsfachleuten, Technikern usw. so gut besetzt sein muß, daß es insbesondere klei- neren Gemeinden behilflich sein kann bei der Lösung ihrer Aufgaben. Man wird„Be- andsaufnahme“ machen und„Entwick- Iungspläne“ aufstellen, aber nur keine Angst or solchen Planungen; sie machen klar, was geschehen soll und kann, sorgen dafür, daß keiner dem anderen Wasser abgräbt oder sonst in die Quere kommt. Im Rahmen des Landkreises wird die der einzelnen Ge- meinde zukommende Aufgabe„bestimmt“ (andwidtschaftliche Gemeinde, Industrie- gemeinde, Fremdenverkehrsgemeinde, Ent- Wicklungsgemeinde, Wohngemeinde usw.). ei großen Vorhaben muß der Landkreis mit seinen Nachbarn zu einer Zusammenarbeit kommen. Dazu Bundeskanzler Dr. Aden- a uerr:„Die Landkreise in Verbindung mit den Städten, aber koordiniert im Ansehen nd koordiniert im Einfluß mit den großen tädten, haben bei der Verbesserung unserer wirtschaftlichen Struktur große Aufgaben or sich.“ Erfreulicherweise blieben die an den Landkreis und seine kommunalpolitische Aktivität gestellten Anforderungen nicht in grauer Theorie stecken. Ministerialdirektor Sureth(Kiel) berichtete aus 15jähriger Praxis, was unter dem Zwang der Not in Schleswig- Holstein getan wurde, um die Finanz- und Verwaltungskraft der einzelnen Landesteile zu heben, ihre wirtschaftliche Struktur reicher und vielseitiger zu gestal- ten, das ganze Land aufnahmefähiger zu machen für die Fülle der Heimatvertrie- benen. Inzwischen ist die Entwicklung auf Gegenkurs gegangen“, sagte der dem Wagnis und der Improvisation geneigte Ministerial- Eine in Bonn erörterte Frage: ü Die große„Landkreisversammlung 1960“ in Bonn(vergl. Bericht in der Samstag- ausgabe Seite 11) stellte Ziele: Unter dem Motto„Gesunde Landkreise— Gesunde der Landkreis aktiviert werden für eine e. Zielbewußte Entwicklung der Gebiete II die Unterschiede in der Intensität der kommunalen Daseinsvorsorge in Stadt und Land um ihre Schärfe bringen. Der gut ausgestattete Landkreis wird als Gegengewicht gegen die viel beklagten Ballungs- haben, werden sich tüchtig rühren müssen. u ihrer zeitgemäßen Ausstattung gehören gut ausgebaute Straßen, zweckmägige Verkehrsanschlüsse, einwandfreie Wasserversorgung, gute Schulen, Baugelände für gewisses Maß von Einkaufs möglichkeiten Erholung. Die Rührigkeit kann keinem Landkreis erlassen werden, aber im Rahmen seines größeren Lebensraumes können ihm Ziele und Aufgaben gezeigt und einige Starthilfen gegeben werden. direktor,„heute haben wir in allen Teilen des Landes Vollbeschäftigung und hoffen auf die in der Landwirtschaft liegenden Arbeits- kraftreserven. Ministerpräsident Dr. Georg Zinn er- läuterte, was Hessen zum Ausgleich der großen Strukturunterschiede zwischen den verschiedenen Landesteilen unternommen hat. Abseitsliegende, zurückgebliebene Ge- biete wurden aktiviert: In einem Wald- gelände bei Marburg entstand aus zwei Sprengstoffabriken eine Industriegemeinde mit 10 000 Einwohnern, die Umsätze ihrer gewerblichen Betriebe übersteigen heute 100 Millionen Mark. Reizvollen hessischen Landschaften mit kargen Böden und gerin- gen Erträgen kam der Fremdenverkehr zu Hilfe: Von 1950 bis 1959 stieg die Zahl der Ubernachtungen von 4 auf 13 Millionen, die Umsätze im Fremdenverkehr überschreiten eine Viertelmilliarde Mark. 2000 Gasthäusern und Hotels wurde mit Zinsverbilligungs- maßnahmen unter die Arme gegriffen und die Modernisierung ermöglicht. Ein von der Regierung bestellter Ausschuß untersuchte die wirtschaftliche Struktur der 39 Land- kreise und machte Vorschläge für die Stär- kung ihrer Wirtschafts- und Verwaltungs- kraft. So erhielt jeder Landkreis brauchbare Unterlagen und Anhaltspunkte für seine Entwicklungsarbeit. Die zentrale Bürokratie sei zu der unerläßlichen Initiative unfähig, sagte der hessische Ministerpräsident, der Landkreis als Selbstverwaltungskörperschaft habe sich als leistungsfähiges Aktions- zentrum erwiesen, auch in Wagnissen und Risiken bewährt. Aus der Sicht des Wirtschafts- und Sozial- Wissenschaftlers, aus dem Erfahrungsbereich des Deutschen Verbandes für Wohnungs- wesen, Städtebau und Raumplanung sprach Pater Felix zu Löwenstein S. J. vom Heinrich-Pesch-Haus in Mannheim zum Thema„Industrieansiedlung und-förderung in den Landkreisen“. Standortvorteile der großen Stadt(gute Verkehrslage, Tuchfüh- lung mit Lieferanten, Kunden, Behörden, Forschungsstätten usw.) lassen sich nicht leugnen. Die Massierung hat aber Nachteile Sind die Landkreise zu kurz gekommen? Landkreis versammlung 1960 forderte Initiative von den Selbstverwaltungskörperschaften Von unserem Redaktions mitglied Dr. F. w. Koch im Gefolge; Arbeitsmarktreserven fehlen, Grundstückpreise, Miethöhen, Arbeitslöhne usw. machen das Wirtschaften in der Stadt kostspieliger. Gewisse Verstädterungsten- denzen sprechen aus gesellschafts- und kul- turpolitischen Gründen für eine breitere Streuung der Produktionsstätten. Die Indu- strieansiedlung auf dem Lande macht ein ge- wisses Maß von Grundausstattung erforder- lich(Straßen, Wasserversorgung, Gelände für Betriebsgebäude und Wohnungen, Strom, Schulen, kulturelle Einrichtungen). Betriebs- wirtschaftlich kann der Unternehmer mit vorteilhafteren Grundstückspreisen, niedri- geren Arbeitslöhnen rechnen, was in schwie- rigen Anfangsjahren nicht zu verachten ist. Betriebs wirtschaftlich nicht kalkulierbare Standortvorteile: ländliche Lebensgewohn- heiten machen die Menschen ausgeglichener, Weniger anfällig für Reizüberflutung und soziale Ressentiments. Auf ländlichem Boden schwindet die Neigung, Streikparolen blind- lings zu folgen, Schattenseiten des Pendler- problems: die Arbeitskräfte beanspruchen Politischer Krawall in Italien Erinnerungen an„Rollkommando- Verhältnisse“ der Dreißigerjahre Rom.(dpa/ AP) Die politischen Leiden- schaften der Italiener sind wieder einmal aufgewühlt. Sie toben sich in Attentaten, Demonstrationen und Krawallen aus. Grund- wellen branden selbst ins Parlament. Der Sturm, der diese Fluten hochpeitschte, war der Aufruhr, den die extreme Linke in der Vorwoche in Genua entfesselte, um den Parteitag der neofaschistischen MSI zu ver- hindern. Sie hatte damit Erfolg, erzeugte aber gleichzeitig in weiten Teilen des Landes eine Spannung, die an die deutschen„Roll- kommando“- Verhältnisse zu Anfang der dreißiger Jahre erinnert. In Reggio in der„roten“ Provinz Emilia versuchten Demonstranten am Dienstag nach einer antifaschistischen Kundgebung, ein Parteilokal der MSI zu stürmen. Daraus ent- wickelten sich wilde Schlägereien der De- monstranten mit Neofaschisten, vor allem aber mit den Polizeikräften, die 31 Verletzte auf der Strecke ließen. Umgekehrt steckten Neofaschisten in Ravenna Gerätschaften im Haus des kommunistischen Abgeordneten Arrigo Boldroni— er ist Präsident des Ver- bands ehemaliger Partisanen— in Brand. In Rom wurde am späten Dienstagabend ein „Molotow- Cocktail“ in den Garten des Han- delsbüros der Sowjietbotschaft geworfen, ein zweiter sowie ein Dose mit Schwarzpulver gegen ein Parteilokal der Kommunisten. Vorleistungen des Landkreises und der Ge- meinde, aber Kapital und Gewerbesteuer kommen der Stadt zugute, der Gewerbe- steuerausgleich ist nicht ausreichend. Landrat Dr. Ditton(Mosbach) über die Mobilisierung der in der Landwirtschaft lie- genden Arbeitskraftreserven: Sie sind kaum geneigt, in die Großstadt zu gehen, der Weg in nahegelegene Betriebe fällt leichter. Die Umschulung bedarf einer längeren Anlauf- zeit, aber dann bewähren sich diese unver- brauchten Kräfte, denen auch einmal etwas zugemutet werden darf, was in der Großstadt nicht mehr möglich wäre. Die Landkreise er- warten dringend„einen ausreichenden Be- trag“ von der Bundesregierung für den Aus- Seltsame Begründung Berlin.(AP) Ein Beispiel für die selt- samen Praktiken der Sowjetzone im inner- deutschen Rechtsverkehr hat ein Sprecher des Berliner Senats bekanntgegeben. Da- nach hat jetzt der Dresdener Staatsanwalt Schubert die vor längerer Zeit von der Staatsanwaltschaft Köln beantragte Aus- lieferung eines Vertreters abgelehnt, der vor 18 Monaten nach der Unterschlagung von Radio- und Fernsehgeräten aus der Bundesrepublik in die Sowietzone geflohen War. Das Verfahren sei eingestellt worden, heißt es in der Mitteilung aus Dresden, weil die strafbaren Handlungen des Vertreters in„engem Zusammenhang mit den kapita- bau von Kreis- und Gemeindestraßen. Das listischen Wirtschafts verhältnissen“ in der kleinste Dorf müsse durch gute Straßen mit Bundesrepublik stünden. Wegen seiner den großen Verkehrsadern wie mit den schlechten Gesundheit habe er Feine schweren Arbeiten verrichten können. Seine Provisionen habe er oft zurückzahlen müs- sen, wenn Kunden ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen seien. So sei er immer mehr verschuldet und schließlich straffällig geworden. Da derartige Dinge in einer so- zialistischen Wirtschaft nicht vorkommen könnten, behauptete der Dresdener Staats- anwalt, bestehe auch nicht die Gefahr, daß der Vertreter wieder straffällig werde. „Wohlauf zurückgekehrt“ Moskau.(dpa) Einzelheiten über den neuen Raketen versuch, bei dem zwei Hunde und ein Kaninchen in eine Höhe von 208 Kilo- meter geschossen worden waren, wurden am Mittwoch von der sowjetischen Nachrichten- agentur TASS und der„Prawda“ veröffent- licht. Die beiden Hunde—„Der Kühne“ und „Malek“— sowie das Kaninchen„Sternchen“ wurden nach der erfolgreichen Landung der Rakete untersucht und sollen nicht die ge- ringsten physiologischen Schäden davongetra- gen haben. Die„Prawda“ betont, die Unter- suchung habe gezeigt, daß dies der erfolg- reichste Versuch dieser Art gewesen sei. Die Zeitung veröffentlicht ein Bild der beiden Hunde, die vor dem Flug daran ge- wöhnt wurden,„Raumanzüge“ zu tragen und auf Sitzen angeschnallt zu werden, die in einem Abteil der Rakete befestigt wurden. Unter anderem wurden ihr Blutdruck, die Herztätigkeit und die Atmung während des Fluges untersucht— vor allem während des Uebergangs von großer Belastung zur Schwerelosigkeit. Das Kaninchen trug sil- berne Elektroden, die auf dem Operations- weg in seine Muskeln verpflanzt worden Waren. Auf dem Funkwege erhielt man da- durch die gewünschten Angaben über die Muskeltätigkeit des Tieres. Bei dem Versuch waren in der Rakete außerdem Instrumente angebracht, mit denen ionisierte Wolken in den oberen Schichten der Atmosphäre erzeugt und untersucht wur- den, um die Spannung des elektrischen Fel- Nachbarorten verbunden werden. Sind die Landkreise bisher zu kurz ge- kommen? Geschäftsführer H. G. Wormit er- läuterte zum Vergnügen der Teilnehmer die Situation am Beispiel einer Mutter, die für sechs Kinder nur zwei Pfannkuchen gebacken hat. Die auf später vertrösteten vier Kinder haben nun die Wahl unter zwei Möglich- keiten:„Entweder hat die Mutter Bundes- regierung) uns vier(Landkreise) weniger lieb oder sie kann nicht kochen.“ Blut floß in der sizilianischen Stadt Licata. Dort traten die Gewerkschaftsorganisationen und der größte Teil der Bevölkerung in einen „Generalstreik“, weil ein versprochenes Elektrizitätswerk nicht gebaut wurde. Nach zwölfstündigen Tumulten griffen die Poli- zisten zu den Waffen. Ein Querschläger traf dabei einen 25 Jahre alten Kaufmann tödlich. In allen größeren Städten Italiens begann am Mittwoch um 0 Uhr ein viertägiger Lohn- Streik der Arbeitnehmer der Gaswerke. Zu tumultartigen Szenen kam es am Dienstag im italienischen Senat, als Innen- minister Spataro in der Budget-Debatte die Anstifter der jüngsten blutigen Unruhen in Genua als„gesetzlose Aufrührer“ bezeich- nete. Auf die Bemerkung des Ministers stürmten kommunistische und sozialistische Senatoren das Rednerpodium. Die Zusammenstöße zwischen demon- strierenden Linksgruppen, Faschisten und der Polizei haben sich am Mittwoch auch auf Rom ausgedehnt. Carabinieri mit Stahl- des in der Nähe der Oberfläche der Rakete helmen gingen an der Porta San Paolo gegen sowie die Struktur der Ionosphäre zu unter- etwa 10 000 frühere Partisanen vor, die sich suchen. Andere Instrumente fotografierten trotz Versammlungsverbots dort versam- Wolkenbildungen, prüften die infrarote melt hatten, um ihrem Abscheu vor dem Strahlung der Erde und ihrer Atmosphäre Faschismus Ausdruck zu geben. Bei den sowie die ultraviolette Strahlung der Sonne. schweren Zusammenstößen wurden etwa Schließlich wurden die meteorologischen Be- 50 Personen verletzt. f dingungen in großen Höhen geprüft. Fumilienunseigen Unsere liebe Mutter, Frau geb. Barthel von ihrem Leiden erlöst. Mannheim, den 6. Juli 1960 Werftstraße 27 Familie Gerhard Bankangestellte i. R. Anna Griesbaum wurde heute nach langer Krankheit im 68. Lebensjahr Familie Gustav Buchmüller Familie Hans Schropp Familie Bernhard Altmann Familie Jean-Pierre Horlacher und An verwandte Beerdigung: Freitag, 3. Juli, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach langem, schwerem Leiden verstarb am 5. Juli 1960 unsere liebe Schwester und Tante, Fräulein Elise Stumpf Aul Mhm.- Waldhof, den 5. Juli 1960 Sandhofer Straße 13 a Nach langer, schwerer Krankheit ist mein lieber Mann, Vater, Schwiegervater, Schwager, Onkel, Herr Xaver Kohrmann m Alter von 78% Jahren sanft entschlafen. In stiller Lina Kohrmann geb. Kropp Kurt Wöllner und Frau sowie alle An verwandten Die Beerdigung findet am Freitag, dem 8. Juli, 14.00 Uhr, im Friedhof Mmm.-Kätfertal statt. Die Ceholunq begiunt dalleim mit preisgunstigen Schnell- und : Fertiggerichten Trauer: Weiße Bohnen un Suppenkruut.. oe., 98 283228222222222222228 2222222222222 2— a Sdure Herzen. h 2 NACHRUF Unser früheres Belegschaftsmitglied, Herr Jacob Schmid ist von uns gegangen. inhalt 450-9 Dose netto 1.38 2 Spätzle mit gemischtem Gulasch 309 Spätzle in Tunke. 450-g- Dose netto 1.48 Madkkuroni mit gemischtem um Alter von nahezu 69 Jahren. Ladenburg, den 7. Juli 1960 8 Zehntstraße 28 Die trauernden Hinterbliebenen Feuerbestattung: Donnerstag, 7. Juli, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Bestattungen in Mannheim 5 Donnerstag, den 7. Juli 1960 Hauptfriedhof Zelt Eillinger, Josef, Bürgermeister-Fuchs-Straße 15. 11.30 Krematorium Glaser, Friedrich, Böcklinstrage 0 13.00 Supper, Valentin, Deidesheimer Straße 28 13.30 Stumpf, Elise, Ladenburg, Zehntstraße 282 14.00 Lang, Helene, Pflügersgrundstraße 27. 14.30 Friedhof Käfertal Zachmann, Friedrich, Neues Leben 415. 13.30 Vogel, Hermann, Wormser Straße 18 14.00 Friedhof Sandhofen Schuhmacher, Karl, Sandhofer Straße 317; 13.30 Samstag, Georg, Falkenstraße 22„„14.00 Friedhof Friedrichsfeld Schmitt, Adam, Kolmarer Straße 24„„ 3 14.00 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr In den fast 20 Jahren seiner Betriebszugehörigkeit haben wir den Verstorbenen als einen sehr pflichtbewußten und treuen Mitarbeiter schätzen gelernt. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 7. Juli 1960 Der Vorstand, Betriebsrat und die Belegschaft der PFAUDLER WERKE Ad SCHWETZINGEN TODES- ANZEIGEN Nach langer, schwerer Krankheit verschied am 6. Juli im Kreispflegeheim Weinheim unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr kür die Montag Ausgabe Wilhelm Schuld 1 „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18.00 Uhr entgegen. versehen mit den heiligen Sterbesakramenten im Alter von 76 Jahren. Mannheim, den 7. Juli 1960 krüher Käfertaler Straße 211 Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags (zwischen RI und R 2) Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, 8. Juli, 10.30 Uhr, Hauptfriedhof Mmm. Gulasch Inhalt 450-g-· Dose netto 1.48 Kartoffelklöße mit gemischt. Golasch man 450-9 · bose netto 1.58 Spaghetti n. Schinlcen g 58 in ſomatensoße Inh. 450- g- Ds. netto Gröne Erbsen un Wörstchen 33 In bose J. 58 Weiße Bohnen on ger. Schweinefleisch os 1.58 Verkuuf an jedermann! Miigllecder erholten Rückvergütung! 2 22 2 GEMOSSENSCHaFT MaM . G. m. b. H. 22222822 + 22222522 2 elt ET her - alt der us- der ing der en en, eil ers ta- ler ler ine ne 18— en der lig 50 en bs- 1— er 8 d m. lie es S8 ur 1 8 Nr. 154/ Donnerstag, 7. Juli 1960 pOLITISCRHE BERICHTE MANNHEIMER MORGEN Seite 9 ——— Ein Jahr D-Mark im Saarland: Was hat der Tag X gebracht? Straßenbahnschaffner M. trifft die allgemeine Stimmung:„Im großen und ganzen können wir zufrieden sein“ Von unserem Korrespondenten Josef M. Gerwald Saarbrücken. Vor einem Jahr, in der Nacht vom 3. zum 6. Juli, flelen die letzten Schranken, die bis dahin noch das Saarland von Deutschland trennten. Endlich war es soweit! Das Rätselraten, die Gerüchte und die Spekulationen um den Tag X, den wirtschaftlichen Anschluß des Saarlandes an die Bundesrepublik, waren vorüber. In den Wochen davor herrschte im Saarland eine geradezu hysterische Atmosphäre. Ueberall, ob im Büro, in der Grube oder am Hochofen gab es nur ein Thema:„Wann kommt der Tag X?“ Und noch leidenschaftlicher diskutierte man die Frage:„Was wird er uns bringen?“ Ja, was hat er gebracht? Der Einzug der DM vollzog nicht unter Böllerschüssen, ausgelassenen Festen und Jubelgeschrei. In die einst freudigen Erwar- tungen der Saarländer hatte Bonn einige Wermutstropfen gegossen. In der Bundes- tagsdebatte vom 24. und 25. Juni waren die wichtigsten Wünsche der saarländischen Be- völkerung abgelehnt worden. Vor allem die heiße Ausein andersetzung um Kindergeld und Kriegsopferrenten hatte ihre Spuren hinterlassen. Und der nüchterne Sinn des Saarländers bat ein übriges. Der so von den Saarländern bekundete gedämpfte Optimis- mus erwies sich alsbald als berechtigt. Am Morgen des 6. Juli bot sich den Menschen der Städte und Dörfer ein selt- sames Bild. Vor den Geldinstituten standen Uniformträger mit behängter Maschinen- pistole. In der Nacht zuvor waren sie mit zahlreichen plombierten Lastwagen ins Land gefahren. Die Deutsche Mark hielt ihren Einzug. In den Geldinstituten sagten nun die Saarländer den Franken Lebewohl und füllten ihre Geldbeutel mit Mark und Pfennig. Doch man wollte auch schnell wis- sen, was man für die neue Währung kau- ken könne. Und dann begann an der Saar die erbittertste Preisschlacht, die das Nach- kriegsdeutschland gesehen hatte. In dieser Zeit versuchten skrupellose Konjunkturrit- ter ihre trüben Geschäfte zu machen. Zahl- reiche Kaufleute boten in unverschämter Weise die Waren zu erheblich übersetzten Preisen an, in der Hoffnung, der Verbrau- cher werde beim ersten Ansturm auf die Waren aus der Bundesrepublik nicht so sehr nach dem Preis schauen. Doch die Haus- trauen waren empört. Es kam zu erregten Auseinandersetzungen in den Geschäften. In den nächsten zwei Wochen verging kein Tag, an dem nicht in irgendeiner Stadt ge- streikt wurde und Protestzüge durch die Straßen zogen. Der in höchster Not herbei- geeilte Wirtschaftsminister Erhard konnte die Erregung auch nicht dämpfen. Die Saarländer hatten in den ersten Wochen des wirtschaftlichen Anschlusses genügend Grund zur Unzufriedenheit. Zu der Preissituation kam die Sorge um die Zukunft. Die meisten Arbeitnehmer wuß- ten noch nicht, wie ihre Gehälter umgestellt würden, blieben lange Zeit im unklaren über die Neufestsetzung der Tarife. Der Staat war übrigens mit schlechtem Beispiel vorangegangen. Während der offizielle Um- rechnungskurs bei 117,5 Franken zu einer Mark lag, stellten die Verkehrsbetriebe 100: 1 um. 77822 Erst im November, vier Monate nach dem Saar-Thema Nr. 1: Die Preise Tag X, legte sich die Unruhe. Während des Besuches von Bundespräsident Lübke fand die letzte Demonstration statt, die ihre Ur- sache noch in der Unzufriedenheit über die Auswirkungen des wirtschaftlichen An- schlusses hatte. Nun feiert die Deutsche Mark ihren ein- jährigen Geburtstag im Saarland. Die Um- stellung von Franken auf Mark war für die Saarländer nicht ganz einfach. Der Um- gang mit großen Zahlen und fast ständiger Inflation war ihnen nicht gut bekommen. Sie mußten jetzt wieder lernen, mit dem Geld sorgfältiger umzugehen. Und sie taten Angestellte, sle alle verdienen heute ge- nauso gut wie ihre Kollegen in anderen Bundeslandern. Vor allem aber muß fest- gestellt werden, daß die einst befürchtete Gefährdung der Vollbeschäftigung nicht eingetreten ist. Im Gegenteil. Während sai- sonbedingt in anderen Bundesländern die Arbeitslosenzahl wieder stieg, konnte das Saarland eine geringe Abnahme verzeich- nen. Mit der Normalisierung der Situation und mit der Erkenntnis, daß man nicht schlechter lebt als zuvor während der Fran- kenzeit, hat sich auch so mancher Groll gelegt. Vergessen sind heute weitgehend die harten Auseinandersetzungen mit Bonn, und man hat auch eingesehen, daß es schlecht möglich ist, sich aus einem Kuchen immer nur die Rosinen herauszupicken, nämlich die in gewisser Hinsicht besseren französischen sozialen Leistungen beizube- halten und zusätzlich gewisse Vergün- stigungen des bundesdeutschen Systems zu beanspruchen. Ministerpräsident Dr. Roeder öffnet die Zollschranken in Eichelscheidt es. Zunächst mußten die Wirtshäuser und die Lichtspieltheater die für sie bittere Er- fahrung machen, daß der Besucherstrom zurückging. Noch heute klagen sie darüber. Die Saarländer aber brachten ihr Geld zu den Bankinstituten. In den letzten zwölf 1 Monaten konnte das Saarland die höchste Sparduote pro Kopf der Bevölkertling in der Bundesrepublik verzeichnen. Doch verzichteten die Saarländer keineswegs auf die notwendigen und auch nicht auf die angenehmen Bedarfsgüter des täglichen Le- bens. Die unbestechliche Statistik beweist, daß der Saarländer auch heute noch mehr Butter, Wein und Bier verbraucht als der Bundesbürger zwischen Flensburg und Gar- misch- Partenkirchen. Ferner wurden seit dem Tag X im Saarland etwa 45 000 Fern- sehgeräte verkauft, ähnlich verhält es sich mit anderen Artikeln der Elektro- Industrie. Den schon vorher begründeten Ruf der größten Fahrzeugdichte konnte das Saarland auch ein Jahr nach dem wirtschaftlichen Anschluß behaupten. So kommen allein in Saarbrücken auf 130 000 Einwohner über 25 000 Personenkraftwagen. Ich sprach mit vielen Leuten aus allen Bevölkerungsgruppen und konnte feststel- len, daß für sie die Eingliederung zufrie- denstellend verlaufen ist. Die Antwort des Straßenbahnschaffners M. dürfte für die heutige Stimmung an der Saar charakteri- stisch sein. Er sagte:„Wissen Sie, es ist doch nicht alles so schlimm geworden, wie es in den ersten Wochen nach dem Tag X aus- sah. Manches hätte ja besser sein können, ich denke nur an das Kindergeld, aber im großen und gangen können wir ja zufrie- den sein.“ Der Saarländer, ob der Arbeiter am Hochofen, der Mann in der Grube oder der Was nun die Saarwirtschaft betrifft, so ist auch hier der Rückgliederungsprozeßh, unter Berücksichtigung der besonderen Pro- blematik, die in einem Wechsel der Wirt- liegt, weitgehend gelungen. Akftliche Entwicklung nach Been- Betrachtet einen züfriédenstellenden Ver- lauf genommen. Hierzu beigetragen haben insbesondere die anhaltende Hochkonjunk- tur und großzügige staatliche Förderungs- maßnahmen. Während die Hüttenindustrie, der Groß- und Einzelhandel die Umstel- lung gut überstanden haben, mußte die Weiter verarbeitende Eisen- und Metallindu- strie mit einige Schwierigkeiten kämpfen. Sie verlor zu 25 Prozent ihren Frankreich- Markt, durch die Gewinnung neuer Märkte in der Bundesrepublik verringerte sich aber der Absatzschwund auf zwölf Prozent. Das Anwachsen der Kohlehalden darf nicht als Folge der wirtschaftlichen Rück- gliederung betrachtet werden. Vielmehr hängt das mit der in ganz Westeuropa be- stehenden Absatzkrise der Kohle zusam- men. Ein Wort noch zum zollfreien Warenaus- tausch zwischen der Saar und Frankreich. Er ist hinter den Erwartungen zurück- geblieben. Die bisher unzureichende Aus- nutzung der zollfreien Kontingente auf beiden Seiten, jeweils nur knapp 50 Pro- zent, ist zu einem guten Teil auf die for- malen Hemmnisse beim Grenzübertritt der Ware zurückzuführen. Hinzu kommt, daß aber auch deutsche Waren französische Er- zeugnisse zurückdrängen konnten. Die Er- haltung des französischen Marktes bleibt aber für die Saar wirtschaft eine der wich- tigsten Aufgaben. Pankow befürchtet eine Wirtschaftsblamage Der Plan, die Bundesrepublik bis Ende 1961 einzuholen, kann nicht mehr verwirklicht werden Berlin.(dpa) Fast die gesamte Sowietzonenwirtschaft ringt zur Zeit keuchend nach Luft Wie selbst aus den zensierten Berichten der Zonenpresse hervorgeht, schallt den obersten Planungsfunktionären der SED in Ost-Berlin immer häufiger der Not- ruf erfahrener Industrie- und Landwirtschaftsfachleute Mitteldeutschlands in die Ohren:„Die Pläne sind nicht zu erfüllen!“ Angesichts dieser„Atemnot“ erscheint einer der ehrgeizigsten Pläne Pankows im Lichte harter Realitäten. Bis Ende 1961 sollte die Bundesrepublik von der Zone im Pro- Kopf-Verbrauch der wichtigsten Konsum- güter eingeholt und übertroffen werden, Die erste„Halbzeit“ des vielpropagierten„Rin- gens um die ökonomische Hauptaufgabe“ ist inzwischen abgelaufen, und böse Ahnungen scheinen sich bei den SED-Führern einzu- stellen. Sie kommentieren die vorliegenden Ergebnisse der wirtschaftlichen Bestandsauf- nahme äußerst sorgenvoll. Die ernüchternde Unterbilanz nach 18 Mo- naten größter Anstrengung von Industrie, Landwirtschaft und Handel der Sowjetzone ergab sich im Mai und Juni auf den SED- Bezirksdelegierten- Konferenzen. Sie waren Schauplatz ungewöhnlich scharfer Selbstkri- tiken der Partei zu politischen und propa- gandistischen, aber vor allem zu wirtschaft- lichen Rückschlägen. Die Misere faßte der Propagandachef der SED, Albert Norden, vor den Partei-Delegierten in Gera zusammen, indem er einen Ostberliner Arbeiter zitierte: 3 595 staunt darüber, was es alles noch nicht gibt!“ Unterrichtete Stellen in Berlin glauben, daß viele Funktionäre Pankows das Rennen bereits für verloren halten, da der Tempo- verlust in den noch verbleibenden 500 Tagen der„ökonomischen Hauptaufgabe“ mit eige- nen Kraftreserven nicht mehr aufzuholen sei. Protzdem könne Ostberlin es nicht wagen, seine zweckoptimistischen Parolen fallen zu lassen. Vor eineinhalb Jahren hatte die SED noch siegessicher prophezeit, die Bundes- republik werde„bis 1961“ eingeholt sein. Einige Zeit später mußte sich die Partei kor- rigieren und den Termin auf„Ende 1961“ ver- legen. Das hatte bereits negative psycholo- gische Rückwirkungen bei der arbeitenden Bevölkerung. Zonenbauern wollen LPG's verlassen In einigen Kreisen des Bezirks Rostock, der als erster die„sozialistische Umgestal- zung“ seiner Landwirtschaft an das Zentral- komitee der SED gemeldet hat, haben nach Mitteilung des Informationsbüros West in letzter Zeit mehrfach Zauern ihren Austritt aus den Landwirtsch ftlichen Produktions- genossenschaften erklärt. In den Ortschaften des Kreises Grimmen seien seit Wochen- beginn Bekanntmachungen der Kreisstaats- anwaltschaft angeschlagen. Darin heißt es laut IWE:„Der Klassengegner versucht, durch Provokationen unsere friedliche Ent- wicklung zu stören und die ehrlichen Genos- senschaftsbauern zu zwingen, ihren Austritt aus der LPG zu erklären.“ Die Staatsanwalt- schaft habe in diesem Zusammenhang einen dringenden Appell an alle LPG-Bauern ge- richtet,„sich nicht irritieren zu lassen“. Zahlreiche Austritte Im Hauptreferat auf dem 8. Parteitag der Liberal- Demokratischen Partei der Zone in Weimar gab der Generalsekretär Manfred Gerlach„zahlreiche Austritte aus der Partei aus persönlichen Gründen“ und schwach be- suchte Mitgliederversammlungen zu. Es ist das erste Mal, daß eine Zonenpartei— wenn auch ohne Zahlen zu nennen— Austritte zu- gibt. Auch das Bestehen„sektiererischer Ten- denzen“ in der Partei, schlechte Parteiarbeit und Mängel in der Produktion und im Pro- duktionswillen der Bevölkerung räumte Ger- lach ein. Die sogenannte„gesamtdeutsche Abtei- jung“ in der Parteileitung der Sowjetzonen- CDU mußte auf Anweisung des Ministeriums für Staatssicherheit personell neu besetzt werden, meldet das Informationsbüro West am Mittwoch. Die Umbesetzungen seien er- forderlich geworden, weil durch die Flucht eines Offiziers des Staatssicherheitsministe- riums die Kontakte der bisherigen Mitarbei- ter dieser Abteilung zu CDU-Mitgliedern in der Bundesrepublik bekanntgeworden waren. Uigung der Uebergangszeit hat insgesamt Für Leute von Heute Frischer Schwung, das ist es, Was wir alle immer wieder brauchen. Frischer Schwung- für unsere Pflichten wie für unsere Freuden. Frischer Schwung= für den Alltag Wie für den Feiertag. Frischer Schwung mit Pepsi-Oola, dern weltbekannten Erfrischungs getränk. Ja, Pepsl-Cola ist ein echtes Setränk unserer Zeit— heiter und jung wie sein Name. Für zu Hause, für Gäste Sder fur das Picknick am Wochenende: die praktische grog Kamillenflasche. Gut gekühlt trinken so erfrischt Pepsi erst richtig! ö eee 8e. dbb, er bees detsdee- i dust dun. Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Donnerstag, 7. Juli 1960/ Nr. 154 Fernsehen wird das Radio nicht verdrängen Im Jahresbericht der Schweizerischen Rund- spruch-Gesellschaft für 1959. der dieser Tage veröffentlicht wurde, untersucht Jean-Pierre Méroz, Direktor von Radio Lausanne, die Pro- bleme, die das Fernsehen dem Tonradio stellt, und zieht daraus die folgenden Schlüsse: 8 Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß das Radio einem Bedürfnis entspricht, dem das Fernsehen nicht gerecht zu werden vermag. Demzufolge wird das Radio immer notwendig sein. Wenn es seine Aufgabe er- füllen und den künftigen Anforderungen eines Hörerkreises entsprechen will, der auch über Fernsehen verfügt, so wird es die Schwerpunkte seiner Tätigkeit auf die Information und auf die Musik legen müs- sen. Es liegt auf der Hand, daß auf dem Gebiet der Information eine Koordinierung der Radio- und Fernseh- Programme durch- geführt werden muß. Wenn man die wahr- scheinliche Entwicklung der Radiohörer- schaft ins Auge faßt, so ist ganz allgemein zu erwarten, daß die Hörer noch weniger als heute geneigt sein werden, Programme zu feststehenden Stunden anzuhören. Dem- zufolge wird man sich darum bemühen müssen, ihnen Möglichkeiten zum Empfang von interessierenden Sendungen jedesmal zu verschaffen, wenn sie danach Verlangen tragen. Das Tonradio wird seine Entwicklung mit gutem Grund fortsetzen, weil die Hörer es zu jeder Zeit benutzen können. Es wird auch von der Tatsache profitieren, daß es vom Hörer weniger Konzentration verlangt als das Fernsehen. Denn es ist unbestreit- bar, daß eine gewisse Anzahl von Tätig- keiten ungestört ausgeübt werden kann, solange nur das Gehör beschäftigt ist. Man mag diese Art, Radio zu hören, billigen oder bedauern. Aber ganz offensichtlich hängt sie von der Art des gebotenen Pro- gramms ab. Das Tonradio wird ein umfassendes Mit- tel bleiben, jeden Hörer zu jeder Tages- stunde anzusprechen. Außerderm wird das Fernsehen keine andere Erfindung von der Erdoberfläche verbannen. Die Fotografie hat die Malerei nicht verschwinden lassen. Das Radio hat das Theater nicht getötet. Das Fernsehen wird das Kino nicht zum Absterben brin- gen. Es wird aus ihm Nutzen ziehen. Be- reits vor mehreren Jahren schrieb ein gründlicher Kenner der Radio- und Fern- seh angelegenheiten:„Ich glaube, daß die Erfindungen sich eine über die andere legen wie geologische Schichten und sich ver- vollkommnen. Die Menschen, die sich ihrer bedienen, passen sich sehr schnell den neuen Ausdrucksmitteln an, die zu ihrer Verfügung gestellt werden. Indem Kino und Fernsehen uns Bilder vorführen, ver- dichten sie die Wirklichkeit und verleihen einem Traum Gestalt. Das Radio— und das wird einer der Gründe sein, um derent- willen es noch lange bestehen wird— ist eine Kunst der Suggestion. Es ermöglicht allen, die danach Verlangen tragen, sich nach Belieben ins Land ihrer IIlusionen entrücken zu lassen. Am Radio kann sich jeder, je nach Lust, Temperament, Kultur und Laune, ein Schneewittchen vorspie- geln, das seinem geheimsten Verlangen nach dem Wunderbaren entspricht.“ Tod im Affenfell Noch immer ist Südfrankreich ein begehr- tes Reiseziel für das„Fahrende Volk“, Ar- tisten, Straßensänger und Menagerien fin- den dort stets ein dankbares Publikum. So gab kürzlich die kleine Tierschau Jerome Dubois im Hafenviertel von Marseille einige Vorstellungen. Unter dem nächtlichen Som- merhimmel zeigten ein Schlangenbeschwörer und ein Löwendompteur ihre Künste. Ma- dame Dubois präsentierte ihre dressierten acht Pudel. Dann wurde der Clou der Schau angekündigt:„Pierre, der tanzende Orang- Utan“. Pierre war ein prächtiger rotbrauner Menschenaffe, der erstaunliche Dinge voll- führte und zu den Klängen einer Ziehharmo- nika sogar Mambo und Calypso tanzte. Eines Abends verlangte das begeisterte Pu- blikum als Zugabe einen Rock'n'Roll. Und schon forderte die Harmonika mit heißen Rhythmen den Affen zum Tanze auf. Der tat einige Sprünge, aber plötzlich begann er zu taumeln, drehte sich noch einmal, dann sank er in den Staub. Direktor Dubois stürzte herbei und be- mühte sich um Pierre. Er schüttelte ihn und rief ihm ermunternde Worte zu— aber der Orang-Utan rührte sich nicht. Da erklärte Dubois mit fassungsloser Stimme die Vor- stellung für geschlossen. Aber keiner der Zuschauer verließ die kleine Arena. Unterdessen hatte der Direktor einen raschen Schnitt in das Fell des Affen getan, und dann sah man auch den Grund seiner verzweifelten Tat: In dem Affenfell steckte ein Mensch. Er war ohnmächtig, vielleicht sogar tot... Jetzt sprangen die genarrten Leute von den Bänken auf und verprügelten Monsieur Dubois. Erst die Polizei konnte ihn den Fäusten der empörten Menge ent- reihen. Der Mann im Affenfell aber war tot. Nun erfuhr man auch sein Schicksal. Er hieß Joseph Faugerat, war 28 Jahre alt und lange arbeitslos gewesen. Seit Anfang 1957 trat er als„Pierre, der tanzende Orang-Utan“ auf. Auch tagsüber hielt ihn Dubois in einem Kälig und zeigte ihn den Besuchern der Tierschau. Nie hatte jemand etwas von die- — ser Komödie gemerkt, so glänzend spielte der junge Faugerat, der einmal Weinbauer gewesen war, seine Rolle. Am Gebiß des Orang-Utan war eine Drahtschlinge ange- bracht, die Faugerat mit seinen Zähnen be- diente, um die Mundbewegungen des Affen nachzuahmen. Während des Rock'n'Roll hatte sich aus dem Afkfengebiß ein Backenzahn gelöst und war dem jungen Mann in den Mund geraten und schließlich im Hals stek- ken geblieben. So erstickte der Unglückliche im Affenfell, noch bevor man ihm Hilfe zu bringen vermochte. Von berühmten Leuten. Wozu Häßlichkeit gut ist „Der eigentliche Grund, warum ich Mit- glied der Académie Francaise geworden bin“, so bekannte der Schriftsteller Marcel Achard, als er in den Kreis der„Unsterb- lichen“ aufgenommen worden war,„ist die Tatsache, daß ich im Alter von zwanzig Jahren sehr häßlich war. Da es völlig zwecklos war, meine Liebeserklärungen mündlich vorzutragen, mußte ich sie auf- schreiben. Ich erhielt trotzdem keine Ant- Wort darauf, was zur Folge hatte, daß ich mir die Gespräche ausdenken mußte, die ich mit meiner Angebeteten führte. Auf diese Art kam ich dazu, Stücke zu schreiben, und landete schließlich beim Theater!“ Väterliches Urteil Werner Krauß hatte einmal den Hofmar- schall Kalb in Schillers„Kabale und Liebe“ gespielt und war mit Recht darüber erbost, als er in einer Kritik den Satz las:„Werner Krauß war als Kalb vollendet!“ Er schrieb daraufhin dem Kritiker zurück:„Sie hatten die Freundlichkeit, zu schreiben, ich sei als Kalb vollendet gewesen. Ich hoffe, Sie ver- stehen mich, wenn ich sage, daß ich Ihre Beurteilung als geradezu väterlich emp- finde!“ Umgekehrt Ein junger Maler beklagte sich einmal beim alten Böcklin, daß seine Bilder keine Käufer fänden:„In zwei bis drei Tagen male ich so ein Bild“, erklärte er,„Fund ein bis zwei Jahre brauche ich immer, bis eines ver- kauft wird!“ Böcklin wußte Rat. Er klopfte dem Kol- legen auf die Schulter und meinte:„Ver- suchen Sie es doch einmal umgekehrt! Ma- len Sie zwei bis drei Jahre an einem Bild, dann werden Sie es bestimmt in zwei bis drei Tagen verkaufen!“ do 2 eme „ 2 , I 0 9 1 1 , 0 nen sind jetzt überflüssig. Das ist Ihr Wunsch: Ihre neue Wohnung müßte immer so neu bleiben! dor bewahrt den Glanz! dor reinigt schnell und gründlich, ohne dab Sie zu scheuern brauchen! Mit dem ausgewrungenen Lappen wischen Sie einfach den Schmutz ab. Nachspülen und Nachtrock- So reinigen Sie schonend Türen, Fenster- rahmen, Küchenmöbel, Kunststoffbeläge, Kacheln, Fliesen und Fubböden. Ihre Bade- wanne, Ihr Kühlschrank, Ihr Waschbecken i* werden immer wieder wie neu erstrahlen. le jungen Hausfrauen, anz jhrer neuen Wohnung erhalten wollen die sich 1. Lappen in die Lauge tauchen und gut auswringen. 5 An den Händen spüren Sie, wie mild dor ist. den 2. Leicht über die zu säubernde Fläche wischen- schon ist der Schmutz verschwunden. Kein Scheuern! Kein Nachwischen! 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Blechner- und Installationsarbeiten Angebotsunterlagen können, Betriebsamt Mannheim 1, Tunnelstraße 5-7, Zimmer 36, von 9 bis 12 Uhr, gegen eine Gebühr von 2,— DM abgeholt werden. Planunterlagen liegen bei der Hochbaubahnmeisterei Mannheim im Empfangsgebäude Mann- heim Hauptbahnhof, Zimmer 51/2, zur Einsichtnahme auf. Angebote müssen bis spätestens 19. Juli 1960, 10.30 Uhr, beim Bundesbahn- Betriebsamt Mannheim 1, Zimmer 36, 3. Stock abgegeben werden. Eröffnungstermin ab 10.30 Uhr, Zimmer 38. soweit Vorrat reicht, beim Bundesbahn- Deutsche Bundesbahn Vorstand des Bundesbahn-Betriebsamts Mannheim 1 Weil er das gut verstand, fährt jelzt Man Dick kidel durchs Lund! Werben spielte bauer 8 des ange- en be- Affen hatte mzahn n den stek- Kliche lfe zu chrieb natten zei als ver- Ihre emp- inmal keine male n bis ver- Kol- „Ver- Ma- Bild, i bis ahn- Uhr, gen n- mn- nts * Nr. 154/ Donnerstag, J. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 Wegweiser durch das neue Der vom Bundestag verabschiedete„Lücke- Plan“, die Neuregelung des Miet- und Woh- nungsrechtes ist in der breiten Oeffentlichkeit noch immer nicht ganz verdaut worden. Das Gesetz über die neue Mietpreisgestaltung ist deshalb so maßlos kompliziert, weil aller- hand Rücksicht auf sozial schwache Bevölkerungskreise genommen werden mußten. Ob- wohl der„MM“ vor einigen Wochen bereits einmal aus der Feder des Mannheimer Stadt- rates Dr. Merkert eine zusammenfassende Erläuterung des Gesetzeswerkes veröffentlichte, scheint es geboten, dieses Gesetz noch einmal zu erläutern, um die breite Oeffentlichkeit mit den Einzelheiten vertraut zu machen. In der Zwischenzeit sind nämlich vielfach Zwei- felsfragen aufgekommen, weil Aeußerungen der Gegner einer Lockerung des Mieten- rechtes und der Mietpreise zu mißverständlichen Auslegungen führten. Nach dem Wortlaut des Lücke-Planes dürfen die Mieten der in Frage kommenden Wohnungen„vom Inkrafttreten des Ge- setzes an“, also ab 1. Juli, erhöht werden. Das bedeutet aber nicht, daß schon für den Monat Juli die höhere Miete entrichtet wer- den muß. Vielmehr hat der Vermieter zu- nächst dem Mieter schriftlich die Erhöhung, ihre Begründung und ihre Berechnung mit- zuteilen. Geht dieses Schreiben vor dem 16. eines Monats bei dem Mieter ein, so gilt die neue Miete ab nächsten Monatsersten. Kommt das Schreiben erst nach dem 15. an, dann gilt die neue Miete vom Ersten des übernächsten Monats an. Das bedeutet, daß die höheren Mieten frühestens vom 1. August an zu zahlen sind. Von dieser Regel gibt es allerdings eine — selbst unter den Juristen etwas um- strittene— Ausnahme: Bei Mietverträgen mit einer sogenannten„Preisgleitklausel“, welche besagt, daß Mieterhöhungen vom Zeitpunkt ihrer preisrechtlichen Zulässigkeit an— das wäre in diesem Falle der 1. Juli —„als vereinbart gelten“, kann die Miete rückwirkend von diesem Termin an ver- langt werden. Aber auch in diesen— weni- gen— Fällen muß der Vermieter vorher die entsprechenden schriftlichen Mitteilungen machen. Altbau wohnungen Der Schwerpunkt der Mietsteigerungen auf Grund des Gesetzes liegt zweifellos bei den rund fünf Millionen Mietwohnungen in Altbauten: das sind alle Wohnungen, die vor dem 20. Juni 1948, dem Tag der Währungs- reform, bezugsfertig waren. Diese Altbau- Mietwohnungen werden nach dem Gesetz in zwei Stufen eingeteilt, für die Mietsteige- rungen in unterschiedlicher Höhe und auch zu verschiedenen Terminen zulässig sind. Wie teuer werden Für sämtliche Wohnungen der Stufen I und II wird ein Zuschlag von 15 v. H. auf die bisherige„Grundmiete“ zugelassen,. Für die Wohnungen der Stufe I sind darüber hinaus gleichzeitig weitere Mietanhebungen bis zur Höhe der qm-Sätze erlaubt, die sich aus der nachstehenden Tabelle ergeben; sie dürfen jedoch nicht mehr als 20 v. H. der bereits um 15 v. H. erhöhten„neuen“ Grund- miete betragen, das sind insgesamt genau 38 v. H. der bisherigen„alten“ Grundmiete. Werden in Ausnahmefällen bei Wohnungen der Stufe I bereits mit der ersten Anhebung von 15 v. H. die Sätze der Tabelle erreicht oder gar überschritten, dann sind weitere Erhöhungen nicht zulässig. Zur 1. Stufe gehören a) alle Wohnungen in Gebäuden, die nur über zwei abgeschlossene Wohnungen ver- fügen, aber nur dann, wenn der Eigentümer selbst im Hause wohnt; bp) alle abgeschlossenen 6-Raum-Woh- nungen(einschl. Küche) in Gemeinden mit 100 00 und mehr Einwohnern; c) alle abgeschlossenen 5-Raum-Woh- nungen(einschl. Küche) in Gemeinden unter 100 000 Einwohnern; d) alle Wohnungen, deren„Grundmiete“ höher ist, als in der nachfolgenden Tabelle angegeben. Einwohner d. Gemeinde unter 20 000 20 000 bis 100 000 100 000 u. mehr Zahl der verm. Räume(einschl. Küche) fünft vier drei Zwei 40, DM 35, DM 25, DN 50, DM 45, DA 32,50 70, DM 65, DM 60, DM 45, DM Als„Grundmiete“ gilt die preisrechtlich zulässige Miete, die am Tage vor dem In- krafttreten des Gesetzes gezahlt wurde, ab- züglich etwa darin enthaltener Beträge für: 1) Umlagen für Wasserverbrauch; 2) Kosten des Betriebes der zentralen Heizungs- und Warmwasserversorgungs- anlagen; 3) Umlagen für laufende Mehrbelastungen seit dem 1. April 1945; 4) Untermietzuschläge; 5) Zuschläge wegen Nutzung von Wohn- raum zu anderen als Wohnzwecken. Bei der Zählung der Wohnräume werden Nebenräume, wie Flur, Bad, Toilette, Besen. kammer usw., nicht mitgezählt, ferner auch nicht Zimmer oder Küchen, die weniger als 6 qm groß sind. Zur 2. Stufe gehören alle anderen Altpau- Mietwohnungen, deren bisherige„Grund- mieten“ die Sätze der vorstehenden Tabelle nicht erreichen. die neuen Mieten? Quadratmetermiete nach Wohnungsausstattung und Gemeindegröße mit Sammel-Hzg. ohne Sammel-Hzg. Einwohner m. Bad o. Bad m. Bad ohne Bad Gemeinden mit Toilette in der im außer Whg. Haus Haus DM DM DM DM DM DM unter 20 000 1,30 1,05 1,05 0,95 0,85 0,65 20 000 bis 100 000 1.45 1.15 1.15 1,05 0,90 0,70. ab 100 000 1,60 1,30 1,30 1 5 9,80 5 In den wenigsten Fällen ist die Wohn- fläche nach qm in den Mietverträgen ange- geben. Außerdem ist die Wohnungsgröße in alten Gebäuden meist nach Grundsätzen berechnet worden, die mit den jetzt gültigen Vorschriften der I. Wohnflächen- Berech- nungsverordnung nicht übereinstimmen. Dachböden, Keller, Waschküche, usw. schei- den bei der Ermittlung der Wohnfläche Aus. Ferner wird bei Räumen mit schrägen Wänden die Bodenfläche, die unter einer lichten Höhe von 1 m liegt, nicht mitge- rechnet. Beträgt die lichte Höhe zwischen 1m und 2 m, so zählt die Grundfläche die- ses Raumteiles nur halb. Balkone und ähn- liche Räume, die nicht nach allen Seiten umbaut sind, zählen nur zu einem Viertel ihrer Bodenfläche mit, Wintergärten nur zur Hälfte. Hinzu kommt nach dem„Lücke-Plan“ noch, daß Nebenräume, Flure und Dielen, Wenn sie ein„Normalmaß“ überschreiten, ebenfalls nicht voll mitgerechnet werden. Als„normal“ gilt dabei eine Fläche, die nicht größer ist, als 10 v. H. der Gesamt- fläche der Wohnung. Der Teil, der über 10 v. H. hinausgeht, wird nur zur Hälfte gewertet. Beispiel: Eine Wohnung hat 80 am Wohn- fläche. Davon entfallen auf Flur, Diele und sonstige Nebenräume— Toilette. Besenkam- mer, usw.— 18 qm; die restliche Wohnfläche beträgt also 62 qm. 10 v. H der Gesamtfläche von 80 qm sind 8 qm. Nur diese 8 qm werden voll mitgerechnet; die übrigen 10 am zählen nur halb. Die maßgebende Wohnfläche, die bei der Mietsteigerung nach Tabelle 2 zugrunde gelegt wird, beträgt also: 62 am + 8 qm/ 5 am= 75 qm. Bruchbuden ausgenommen Für Altbau-Mietwohnungen, die unter den sogenannten„RPruchbuden“- Paragra- phen des Gesetzes fallen, sind keinerlei Mieterhöhungen zulässig. Zu den Bruch- buden gehören alle Wohnungen in Not- unterkünften, wie Kellern, Bunkern, Ba- racken, Nissenhütten und sonstige Behelfs- heimen, sowie Wohnungen, die, vor allem wegen ungenügender Licht- und Luftzufuhr, wegen dauernder Feuchtigkeit, unhygieni- scher oder unzureichender sanitärer Ein- richtungen, den gesundheitlichen Anforde- rungen nicht genügen. Für die Wohnungen der Stufe II, für die jetzt nur eine Anhebung der Grundmiete um 15 v. H. zulässig ist, sind ab 1. Januar 1963 weitere Mieterhöhungen bis zu den am- Sätzen der Tabelle 2 erlaubt: der Zuschlag darf jedoch höchstens 20 v. H. der bereits jetzt um 15 v. H. erhöhten Grundmiete be- tragen. 1. In einer Großstadt betrug die„Grund- miete“ einer 3-Raum- Wohnung(einschließ- lich Küche) bisher 63 DM. Die Wohnung gehört also zur Stufe I. Die Wohnung ist 75 qm groß; die Toilette befindet sich zwar nicht in der Wohnung, aber im Haus. Der Quadratmetersatz beträgt demnach 1.— DM. Für diese Wohnung kostet die neue Grund- miete 75 K 1.— DM 75 DM. 2. In einer Mittelstadt verfügt eine Woh- nung über 5 Räume(einschl. Küche). Die Wohnung gehört schon aus diesem Grunde ohne ücksicht auk die Miethöhe zur Stute I. Pie„Grundmiete“ beträgt gg, DM. Die Wohnung ist 90 qm groß unc besitzt ein Bad, nicht aber Zentralheizung. Die maß- gebliche Quadratmeter-Miete kostet dem- nach 1,15 DM. Daraus ergibt sich zunächst eine neue„Grundmiete“ von 9041,15 DM 103,50 DM. Der Hausbesitzer steht sich jedoch in diesem— sicher nur selten ein- liet- und Wohnrecht tretenden— Fall besser, wenn er statt des- sen einfach 15 v. H. auf die zuletzt gezahlte Grundmiete von 99,.— DM aufschlägt. Die zulässige Grundmiete beträgt in Zukunft 99,— DM + 14,85(15 v. H. von 99, DM) 113,85 PM. 3. Die Grundmiete für eine 3-Raum-Woh- nung(einschl. Küche) in einer kleinen Ge- meinde liegt heute bei 32 DM. Diese Woh- nung fällt also unter die I. Stufe. Die Grund- miete kann nur um 15 v. H., also um 4,60 DM heraufgesetzt werden; sie beträgt dann 36,80 DM. Ab 1. Januar 1963 kann eine aber- malige Mietsteigerung bis zur Höhe der Qusdratmetersätze der Tabelle 2 erfolgen. Angenommen, die Wohnung hat 47 qm und die Toilette liegt innerhalb des Hauses, dann beträgt die Grundmiete ab 1. Januar 1963 0,85 DM je qm, im ganzen also 4/& 0,85 DM 239,95 DN. 4. In einer 4-Raum-Wobnung(einschl. Küche) in einer Mittelstadt liegt die Miete heute bei 63 DM. Diese Wohnung zählt also zur Stufe I. Die Wohnung ist 78 qm groß Staffelung der Miet- Individuelle„Mietbeihilfen“, die keinen Fürsorgecharakter tragen, werden in all den Fällen gewährt, in denen es zu Mietanhe- bungen kommt, die zu einer sozial untrag- baren Belastung führen. In gleicher Weise werden„Lastenbeihilfen“ für Eigenheime, Kleinsjedlungen oder Eigentums wohnungen gewährt, wenn ein Familienmitglied stirbt oder arbeitsunfähig wird, das bisher zur Aufbringung der Lasten beigetragen hat, das Familieneinkommen so wesentlich ver- ringert wird und daher die laufende Bela- stung für das Eigentum nicht mehr getragen werden kann. Im Gesetz ist festgelegt, daß zunächst einmal ein bestimmter Prozentsatz des jeweiligen gesamten Familieneinkom- mens an Miete gezahlt werden muß, bevor Beihilfen gewährt werden können. Diese, als „tragbar“ angesehene Mietbelastung ist nach der Höhe des Familieneinkommens und nach der Personenzahl gestaffelt. Es gelten dabei folgende Prozentsätze: Bei einem Monatseinkommen bis zu über 300 DM über 300 DM bis 50 ůU Mx 500 DM F. einen Alleinsteh. 16 v 18 vH 20 vH f. eine Familie m. 2 14 16 18 3 13 15 17 4 12 14 16 4 12 14 16 5 11 13 15 6 10 11 13 7 9 10 11 8 7 VH 8 vH 9 vH oder mehr Familien angehörigen Hinzu kommt, daß die Höhe der Beihil- fen auch von der Größe der Wohnung und der Familie abhängig ist. Dabei wird für Altbauten wegen der dort im allgemeinen Ungünstigeren Grundrisse eine etwas grö- Bere Wohnfläche zugestanden. Als„benö- tigte Wohnfläche“ werden nur anerkannt: in Altbauten in Neubauten . höchstens in der Regel Fur 2 Personen 50 m 40 m für 3 Personen 65 50 für 4 Personen 80 60 Ur 5 Personen 9⁵ 70 für 6 Personen 110 qm 80 qm usw. usw. uswW. Für Schwerbeschädigte oder Schwer- kranke soll ein zusätzlicher Wohnraum an- Als„benötigte Wohnfläche“ gelten 95 qm. und besitzt ein Bad. Die Quadratmeter- miete beträgt folglich 1,15 DM. Das ergibt zunächst eine Grundmiete von 78x 1,15 DM 389, 70 DM. Dieser Betrag überschreitet aber die höchstzulässige Steigerung von 38 v. H. Die Grundmiete dieser Wohnung bleibt des- halb begrenzt auf 63 DM + 23,94 PM(38 v. H. von 63 DM)= 86,94 DM. Für alle Mietwohnungen des Sozialen Wohnungsbaues“, die nach den Bestimmun- gen des„Ersten Wohnungsbaugesetzes“ finanzielle, öffentliche Förderung erhielten, für die also die öffentlichen Mittel bis zum 31. Dezember 1956 bewilligt wurden, darf die Richtsatzmiete grundsätzlich um 10 Pfen- nige je Quadratmeter heraufgesetzt werden. Darüber hinaus gibt es aber noch Erhö- hungs möglichkeiten. Wenn nämlich die lau- a fenden Lasten des Vermieters für das Haus im Laufe der Jahre gestiegen sind, z. B. Steuern, Gebühren für Müllabfuhr, Schorn-⸗ steinreinigung oder Versicherung, so kann die Mehrbelastung auf die Mieter umgelegt werden. und Lastenbeihilfen erkannt werden. Als Miet- oder Lastenhilfe wird nur der Betrag gewährt, um den die Miete den als„tragbar“ in der Tabelle auf- geführten Satz des Familieneinkommens übersteigt, höchstens jedoch der Betrag der Mieterhöhung.. 1. Eine fünfköpfige Familie hat 700 PM Monatseinkommen. Die„tragbare“ Mietbe- lastung beträgt 15 v. H. davon, also 105 PM. Tatsächlich ist die Wohnung aber 110 am groß. Die Miete steigt von 110 auf 143 DM. Diese für 110 qm gezahlte Miete wird auf die„benötigte“ Fläche umgerechnet. Das er- gibt 143:110 495 123,50 DM. Von diesem Betrag wird die Mietbeihilfe berechnet. E? wird nun die Differenz zwischen 123,50 und der„tragbaren“ Miete von 105 DM bezahlt. Die Mietbeihilfe beträgt also 18,50 DM. 2. Eine Familie mit vier Angehörigen hat 400 DM Familieneinkommen. Dann beträgt die„tragbare“ Belastung 14 v. H., das sind 56.— DM. Die Wohnung ist 60 qm groß, die „benötigte“ Wohnfläche wird also nicht aus- genutzt. Die Miete steigt von 52 auf 63 DRM. In diesem Fall wird als Mietbeihilfe die Dif- ferenz zwischen 63 und 56 DPM gezahlt, also 7.— DM. Spätestens am 1. Januar 1966 wird die Wohnungszwangswirtschaft überall beendet sein. Zunächst werden nach Inkrafttreten des Gesetzes die Wohnungen der Stufe I aus der Wohnraumbewirtschaftung entlassen, ferner Werk-, Dienst- und Genossenschafts- wohnungen, die vor der Währungsreform bezugsfertig geworden sind. Ein Vierteljahr darauf wird in den kreisfreien Städten und Landkreisen die Bewirtschaftung aufge- hoben, in denen am 31. Dezember 19359 nur noch weniger als drei Prozent Wohnungen fehlten. Ab 1. Juli 1961 pis 1 Juli 1965 werden jeweils die kreisfreien Staats und Land- kreise aus der Wohnraumpewirtschaftung entlassen, für die am jeweils voraufgegan- genen Jahresende diese Voraussetzung vor- lag. Praktische Bedeutung hat diese Auf- hebung der Wohnraumbewirtschaftung aber nur dann, wenn der bisherige Mieter aus- zieht. f Ceschaſtsanaeigen Seit über 353 Jahren Telefon 4 28 42/40 O7 3 Limousine OM 4760.- a. W. Wir erwarten(einschl. Kume- und Scheibenwaschanlage) Sie zu unverbindlicher Probefahrt AUfo-FEKS N 7, 13-13, Ling— Schwetzinger Straße 74 Vervielfältigungen: Lingott. U 6. 12 Von ſflatralzen eig. Werkstatt schnell und Seeberger, 8 3. 15, Tel. 2 37 Aularbeklungenu-Heuamterügung und Polster waren. Anderungen in billig 70. Max- Joseph- Straße 24 OMZ USE und EHTNANSPORTE T heu wissen Ruf 5 14 62 Dauerwellen 9.- u. 7.80 individuell, chie, elegant, modisch im SaLON ELSE WOLF, Gd 3, 4, Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn Klavier- u. Flügeltransporte Gelegenneitskauf ford!“ N Luxus-Lim., 59, blau-weiß, zu ver- kaufen. Telefon 4 62 78. i- Tempo, 3-Rad, 400 cm, verst. . Tahrber., verk. billigst Rau, H 4, 24, Tel. 2 66 77, 9 bis 19 Uhr. 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Juli 1960/ Nr. 154 Donike und Jaroszewicz gaben auf— aber: Maus gunlermann hielt seinen füntten Plalz Ueberraschend sicherer Sieg des Schweizers Kurt Gimmi auf der schwierigen elften Etappe der Tour de France 8 PP Nicht ein großer Kampf zwischen den Favoriten, sondern der überraschend glatte Sieg des 24. gen Schweizers Kurt Gimmi drückte der elften Etappe der 47. Tour de France, die auf den 161 Kilometern von Pau nach Luchon mit den drei Pyrenäen- Fassen Tourmalet, Aspin und Peyresourde die bisher größten Schwierigkeiten stellte, ihren Stempel auf. Kurt Gimmi, bisher zwar als guter, aber keineswegs überragender Bergfahrer bekannt, gewann auf allen drei Paghöhen die hochdotierten Wertungen und erreichte das Ziel als umjubelter Sieger mit 1:51 Minuten Vorsprung vor dem Italzener Pambianco. Vichtiger aber war vielleicht noch die 3 der Italiener Gastone Nencini es Gelben Trikots seinen Vor- er de z0Ssen Riviere sprung Als seinein b 8 Minuten sesdehnen konnte, wobei aller- dings zu bemerken ist, daß weder Riviere noch Hans Junkermann, der als siebter am Ziel eintraf und seinen fünften Platz in der 2 9 8 Gesamtwertung verteidigte, mit voller Kraft fuhren. Erschwerend für Junkermann Wird in den folgenden Etappen ins Gewicht fallen, daß er mit Manfred Donike und Hans Jaroszewiez, die als Bahnfahrer sich den Strapazen der Paßhöhen nicht gewach- sen zeigten und aufgaben, zwei wertvolle Helfer innerhalb der Mannschaft verloren hat, die jetzt nur noch fünf Mann stark ist. Sechs Meistertitel zu vergeben: Die Hach lolger Nucli Niiigs werden ge ue Im 4-km-Vierermannschaftsfahren räumt man RRC Endspurt Chancen ein Der Name Rudi Altig überstrahlte 1959 die deutschen Titelkämpfe der Amateur-Bahn- fahrer in Berlin-Schöneberg. Drei von den Fünf Titeln holte damals der blonde Mann- heimer. Das war noch vor der Weltmeister- schaft von Amsterdam, wo sein Name dann auch internationalen Klang erhielt. Vom Freitag bis Sonntag werden in Bochum die diesjährigen Meister ermittelt. Das Pro- gramm wurde noch um das I-km-Zeitfahren erweitert. Dreimal wird also der Nachfolger von Rudi Altig gesucht. Im Fliegerfahren zählt der Titelverteidi- ger Kaslowski(Berlin) auch diesmal wieder zu den Favoriten. Seine schärfsten Rivalen sollten August Rieke(Bielefeld), Dieter Gie- Seler(Münster), Marpe OMortmund) und der Frankfurter Walter sein. Dagegen kann man Germar mug noch pausieren Europameister Manfred Germar muß auf den vorgesehenen Start bei den westdeut- schen Leichtathletik Meisterschaften am Wochenende in Duisburg verzichten. Germar hatte sich am 15. Juni bei der internatio- nalen Veranstaltung in Köln als Schluß mann der 4 100-m-Staffel seines Vereins einen Muskelrig im linken Oberschenkel zu- gezogen. Die Verletzung macht sich bei Trai- ningsversuchen noch so stark bemerkbar, daß Germar auf ärztliches Anraten weiter- hin pausieren muß. Der Kölner hofft jedoch, bei den deutschen Meisterschaften, die vom 22. Dis 24. Juli im Berliner Olympiastadion stattfinden, wieder starten zu können. Ger- mar hat die Titel über 100 und 200 m sowie mit dem ASV in der 4& 100-m-Staffel zu verteidigen. Freundorfer in Europa Vierter Die Erfolge der deutschen Tischtennis- spieler bei den Europameisterschaften in Zagreb haben volle Anerkennung gefunden. Der achtfache Meister Konny Freundorfer erreichte mit dem vierten Platz in der Europa- Rangliste seine internationale bisher beste Bewertung. Beachtlich ist auch der sechste Rang des Mainzer Studenten Dieter Köhler, der zum erstenmal in der Liste be- rücksichtigt wurde. In der Einzelwertung wurde der Ungar Berczik auf den ersten Platz gesetzt. Es folgen Neuglescu Gumä- nien) und mit Sido ein weiterer Ungar. Vor Köhler liegt der Jugoslawe Markovic II auf dem fünften Platz. In der Nationenwertung rückte die deutsche Damenmannschaft(auf Platz fünf bis acht mit Sowjetzone, Holland und UdSSR) nach oben, während die Herren (Platz fünf bis sieben mit Jugoslawien und Rumänien) ihre Position behaupteten. sich im Kilometer-Zeitfahren nur schwer vorstellen, daß Dieter Gieseler geschlagen wird. Die Art, wie der Olympiateilnehmer bei der Rom- Qualifikation in Frankfurt die Weltklassezeit von 1:09,7 Minuten hinlegte, hat mächtig imponiert. Offen ist die Situation bei den Tandems. Rieke— im Vorjahr mit Bulk— könnte es diesmal mit Roggendorf schaffen. Allerdings wollen Modrow)/ Fuggerer erst einmal geschlagen sein. Noch schwieriger ist es, die Lage im 4-kKm-Verfolgungsfahren zu beurteilen. An einem guten Tag müßte es für den Kölner Grotegut immer reichen, aber er ist noch nicht beständig genug. Allgemein räumt man dem RRC Mannheim— auch ohne Rudi und Willi Altig— im A-km-Vierer- mannschaftsfahren die besten Aussichten ein. Stark sind hier auch die Berliner. Im 100-km- Mannschaftsrennen fehlen einige Vergleichs- möglichkeiten, da der Vorlauf der Gruppe Nord in Berlin wegen Regens ausfiel und die Endlaufteilnehmer gesetzt wurden. Taktische Erwägungen werden eine große Rolle spie- len. Bleibt noch das Fliegerfahren der Ju- gend, in dem die westdeutschen Fahrer (Kanters, Clausmeyer, Streng, Claesges) die besten Aussichten besitzen. Bei den Straßenfahrern stehen in den Landesverbänden die Meisterschaften an, denen in zwei Wochen der deutsche Titel- kampf in Gießen folgt. In Bielefeld wird am Samstag ein Mannschaftsrennen der Berufs- fahrer über zweimal 145 Minuten ausgetra- gen, in dem die Dänen Nielsen/ Lykke Favo- riten sind und das deutsche Weltmeisterpaar Rudi Altig/ Wolfshohl besonderes Interesse verdient. Kurt Gimmi startete schon vor der ersten Paßzhöhe, dem gefürchteten Tourmalet(2114 Meter) seinen Angriff. Auf dem zweiten Berg, dem Aspin(1480 m), besaß der Schweizer schon vier Minuten Vorsprung und wehrte auch auf dem 1563 m hohen Peyresourde alle Angriffe seiner Gegner ab. Gimmi setzte sich damit auch in der Berg- wertung an die Spitze und erhöhte gleich- zeitig auch das finanzielle Konto der Eid- genossen ganz beträchtlich. Ergebnisse: 11. Etappe Pau- Luchon 161 Kilometer): 1. Kurt Gimmi Schweiz) 5:04:10 Std., 2. Pambianco(Italien) 5:06:01, 3. Del- berghe Frankreich) 5:07:02, 4. Neneini(Ita- lien) 5:07:03, 5. van den Borgh(Holland) 5:07:23, 6. Battistini(Italien) 5:07:43, 7. Jun- kermann Oeutschland), 8. Adriaenssens (Belgien), 9. Rohrbach(Centre Midi), 10. Plankaert(Belgien), 11. Anglade, 12. Ma- strotto, 13. Riviere(alle Frankreich) alle gleiche Zeit, 54. Friedrich 5:17:14, 57. Reitz 5:18:48, 89. Reinecke 5:26:12, 91. Tüller Sleiche Zeit. Gesamtwertung: 1. Nen- eini 57:23:40 Std., 2. Riviere 1:38 Minuten zurück, 3. Adriaenssens 2:25. 4. Plankaert 8:14, 5. Junkermann 8:25, 6. Battistini 8:33, 7. Pambianco 10:44, 8. Rohrbach 10:56, 9. Anglade 12:19, 10. Mahe(Frankreich) 14:23, 51. Reitz 45:58, 76. Friedrich 1:01:42, 84. Reinecke 1:03:54, 96. Tüller 1:23:05 Stunden zurück. FEINE VERSCHWORENE GEMEINSCHAFT bilden die an der Tour de France teil- nehmenden deutschen Radprofis. Wenn einer zurückzufallen droht, ist es keinem sei- ner Kameraden zuviel, ihn wieder an das Feld heranzuführen.— Unser Bild zeigt, wie Jaroszewiez, Donike und Reinecke den schwer gestürzten und mit einer Ersatz- maschine weiter fahrenden Völklinger Lothar Friedrich(Zweiter von Iinks) gerade noch vor Kontrollschluß durchs Etappenziel„zogen“, am Dienstag fuhren Jaroszewiez und Donike erneut zurück, um Tüller die erste Bergetappe zu erleichtern. Bild: dpa Aachener Reitturnier: Hur Schlockemölile tehterſtei übe den Pateburs Mit Bacchus Sieger im Großen Preis von Europa/ Pade und der Amerikaner Morris auf dem zweiten Platz Alwin Schockemöhle aus verden auf Bacchus heißt der Gewinner des Großen Preises von Europa, der erstmals beim 24. offiziellen Reitturnier im herrlichen Reiter; stadion in der Sörs zu Aachen entschieden wurde. Schockemöhle blieb als einziger der 15 gestarteten Reiter(der Rumäne Langa trat im Finale nicht mehr an), in den zwei Umläufen ohne Fehler und durfte unter dem Beifall der 35 000 Zuschauer, die trotz Regen ausgehalten hatten, den Siegerpreis aus den Händen des Bundespräsiden- ten Heinrich Lübke in Empfang nehmen. In diesem dramatischen Kampf belegten der Kölner Klaus Pade auf Fröhlich und der Amerikaner George Morris auf Night Owl gemeinsam mit je 4 Punkten den zweiten Platz vor Fritz Thiedemann(Elmshorn) auf Meteor und dem Amerikaner William Stein- kraus auf Riviera Wonder mit je 8 Punkten. Es war das besondere Pech von Olympia- sieger Hans Günther Winkler(Warendorf) auf Halla und des Spaniers Goyoaga auf Desiree, daß sie während eines Wolkenbruchs über den immer schwerer gewordenen Par- cours gehen mußten. Beide Reiter stürzten am 4, 50 Meter breiten Wassergraben. Goyoaga Libanon und Vietnam fehlen! Roms Rekord: 83 Natienen starten Nachdem 83 Nationen fristgemäß ihre offizielle Teilnahmebestätigung beim Orga- nisations-Komitee der Olympischen Spiele in Rom einreichten, steht fest, daß das bis- herige Rekordergebnis von 69 Nationen 1952 in Helsinki übertroffen wird. Da aber bisher auch Libanon und Vietnam als sichere Star- ter gelten, rechnet man in Rom damit, daß die Meldungen dieser beiden Länder ledig- lich aus postalischen Gründen bisher noch nicht eintrafen. Folgende 83 Nationen haben bindend gemeldet: Afghanistan, Britisch Westindien, Nieder- ländische Antillen, Argentinien, Australien, Oesterreich, Bahamas, Belgien, Bermuda, Birma, Nordborneo, Brasilien, Bulgarien, Kanada, CSR, Ceylon, Chile, National-China, Kolumbien, Korea, Kuba, Dänemark, Irland, Aethiopien, Philippinen, Finnland, Frank- reich, Deutschland, Ghana, Japan, Griechen- land, Großbritannien, Britisch Guyana, Gua- temala, Honduras, Indien, Indonesien, Irak, Iran, Island, Israel, Italien, Jugoslawien, Kenya, Liberia, Liechtenstein, Luxemburg, Malaya, Malta, Marokko, Monaco, Mexiko, Nigeria, Norwegen, Neuseeland, Holland, Pa- kistan, Panama, Peru, Polen, Puertorico, Portugal, Vereinigte Arabische Republik, Rhodesien, Rumänien, San Marino, Singa- pur, Somaliland, Spanien, USA, Südafrika, Sudan, Surinam, Schweden, Schweiz, Thai- land, Tunesien, Türkei, Uganda, Ungarn, UdSSR, Uruguay und Venezuela. gab— leicht verletzt— auf, und Winkler kam in diesem ersten Durchgang einschließlich Zeitfehler auf 23,5 Punkte, so daß er für die Entscheidung nicht mehr in Frage kam. 53 Reiter hatten zuvor bei stark win- digem, aber trockenem Wetter in einem S- Springen um den Preis des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gekämpft. Auf dem 600 Meter langen Par- cours mit zwölf Hindernissen und fünfzehn Sprüngen bis zu einer Höhe von 1,50 Meter mit einer zweifachen und einer dreifachen Kombination hatten insgesamt 18 Teilnehmer das einzige Stechen nach Fehlern und Zeit erreicht, darunter der rumänische Ober- leutnant Langa, Hans-Günther Winkler, Fritz Tbiedemann und Alwin Schockemöhle mit je zwei Pferden. Die große Ueberraschung auf verkürztem, aber mit acht Hindernissen und zehn Sprün- gen zum Teil wesentlich erschwerten Par- cours war Anna Clement— als einzige Ama- zone in diesem Stechen— mit ihrem schnel- len Nico, die nach dem Sieg im Eröffnungs- M- Springen nun auch diese schwere Prüfung mit erneut 0 Fehlern und der Zeit von 44,8 Sek. vor dem mit Hallo ebenfalls alles auf eine Karte setzenden Fritz Thiedemann (0 Fehler, 45,6 Sek.) gewann. Neben diesen beiden Reitern waren mit William Stein- kraus(USA) auf Ksar d' Esprit(49,7), Hans- Günther Winkler mit Laila(54,8) und Her- mann Schridde mit Flagrant(59,8) fehlerlos über den Parcours gekommen. Dressurprüfung(Gustav-Rau- Gedächtnis- preis): 1. Boldt(Iserlohn) auf Brillant 6,84 Punkte, 2. Boldt auf St. Georg 6, 74, 3. St. Cyr(Schweden) Magnifique 6, 6I, 4. St. Cyr auf I'Etoile 6,55, 5. Galvin(England) Red Patrick 6, 43 Punkte. Keine„offenen“ Turniere Der in Paris tagende Kongreß des Inter- nationalen Tennis- Verbandes(FIL) hat ent- schieden: die großen Turniere in Australien, Amerika und Europa werden weiterhin ohne Beteiligung von Profis stattfinden. Mit über- wiegender Mehrheit sprachen sich die Dele- gierten gegen die Teilnahme der Berufs- spieler aus. Jack Kramer, der Chef der „Truppe“, die in Gonzales, Hoad und dem Vor jährigen Wimbledonsieger Olmedo ihre Stars hat, wird sich danach begnügen müs- sen, seine Spieler weiterhin nur in Schau- kämpfen zu zeigen. Jakobi wieder im Training Der 38jährige mehrfache deutsche Steher- meister Heinz Jakobi aus Nürnberg ist von seinen schweren Sturzverletzungen wieder so weit genesen, daß er bereits mit einem leichten Straßentraining begonnen hat. Heinz Jakobi war am 8. Mai auf der Nürnberger Radrennbahn nach einem Rahmenbruch an der Maschine seines Schrittmachers so un- glücklich auf die Fahrbahn gestürzt, daß er zehn Knochenbrüche und eine schwere Ge- hirnerschütterung erlitt. Jakobi klagt nur noch über starke Kopfschmerzen, die es ihm vorerst nicht ermöglichen, einen Sturzhelm zu tragen. Wenn ihm sein Gesundheits- zustand in dieser Saison keinen Start mehr erlaubt, dann will er seine sportliche Lauf- bahn beenden und sich nur mehr seinem be- ruflichen Fortkommen widmen. Einkochuppurut schwarz/ blau emailliert, 12²⁵⁰ %%% Einsdiz dür Einkochuppurut im Vollbad verzinkt, mit 6 Federnklammern DM 25 Ea. 7 Pier Innlt Einkoch- Thermometer För die langen Winterwochen ist es Zeit, jetzt einzukochen! 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Juli 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 13 Olympianorm für 3000 m Hindernis als Ziel: n Worms das große Duell lutte Taufe: Stark besetzte Titelkämpfe der süddeutschen Leichtathleten bwohl die Regionalmeisterschaften bei den Spitzenkräften allgemein nicht beson- ders belfebt sind, stehen die süddeutschen Leichtathletik- Titelkämpfe am Wochenende in Worms im Zeichen einer guten Beteili- gung. 14 Tage vor den„Deutschen“ wollen offenbar alle Asse ihre Form überprüfen. Weltrekordmann Armin Hary vom FSV Frankfurt wird über 100 m an den Start gehen— wenn seine Verletzung es zuläßt auf den 200-m-Lauf jedoch verzichten, da ihm nichts daran liegen dürfte, mit dem starken Karlsruher Carl Kaufmann zusam- menzutreffen. Burg(Saarbrücken), Hessen- meister Wendelin Hanau) und Bayernmei- ster Gernandt München) können sich nur Platzhoffnungen machen. Im 400-m-Lauf wird sich Altmeister Haas Nürnberg) mit dem Titelverteidiger Klappert Freiburg), b vigshafener tz, dem Darm- zeidel und dem Saarbrücker Reske SAS e een e 22 Heunnirenen spielt in der dss Spiele in Kiew, Kischinew, Odessa Die durch Vermittlung des Deutschen Fußball-Bundes für Borussia Neunkirchen zustandegekommene Rußgland-Reise wird die Mannschaft des Südwest-Vizemeisters und diesjährigen Endrundeteilnehmers auf dem Luftwege in die UdSSR führen. Start ist am 28. Juli vom Rhein-Main- Flughafen in Frankfurt, Ziel zunächst Moskau, von wo aus es per Bahn nach Kiew geht, wo am 30. oder 31. Juli das erste Spiel ausgetragen werden soll. Am 3. August treten die Saar- länder in Kischinew, am 7. August in Odessa an. Alle drei Gegner der Neunkirchener ge- hören der obersten Spielklasse der UdSSR an. Vertraglich wurde festgelegt, daß auch die Rückspiel- Verpflichtung von einer rus- sischen Oberliga-Elf erfüllt werden wird. Die Rückkehr des Südwestdeutschen Vize- meisters erfolgt am 8. oder 9. August, gleich- falls mit dem Flugzeug. Zone will zweiten Attaché Im Einvernehmen zwischen dem Organi- sationskomitee und dem Natitonalen Olym- pischen Komitee wurde der seit sechs Jah- ren in Rom als Auslandskorrespondent tätige Erich B. Kusch als Attaché der deutschen Mannschaft für die Olympischen Spiele no- miniert. Kusch war als Leichtathlet in Koblenz aktiv. Die Forderung der Sowjet- zone, ähnlich wie 1956 in Melbourne einen eigenen Attaché benennen zu können, wurde vom Organisations-Komitee in Rom abge- lehnt, da die gesamtdeutsche Mannschaft wie jede andere Vertretung eines Landes be- handelt wird. ö Vier neue Spieler beim KSC Der süddeutsche Fußballmeister, Karls- ruher SC, hat vier neue Spieler unter Ver- trag genommen, Neben dem bisherigen Ul- mer Torwart Paul wurden drei Spieler aus Vereinen der I. und 2. nord- und süd- badischen Amateurliga verpflichtet, und zwar: Rihm(bisher Mörsch), Marschlich(bis- her Sandhofen) und Schwarz(bisher Zell am Harmersbach). Die Verpflichtung eines vierten Spielers wurde möglich, weil der DFB-Kontrollausschuß einem Invaliditäts- antrag des Karlsruher Vereins für den langjährigen Abwehrspieler Walter Baureis entsprochen hatte. Ina Bauer bei„Ice Follies“ Die deutsche Eiskunstläuferin Ina Bauer will mit der amerikanischen Eisrevue„Ice Follies“ einen Vertrag unterzeichnen. Wie die Leitung der Revue mitteilte, hat die 19 jährige Ina in einen Dreijahresvertrag ein- gewilligt. Heute abend soll sie in San Fran- zisko ihr Debüt geben. suseinandersetzen, um durch einen Sieg seine Ansprüche auf einen Platz in der 4X 400-m-Olympia- Staffel zu unterstreichen. Paul Schmidt FSW) wird sich voraussichtlich auf die 800 m beschränken, wo er hoher Fa- Vorit ist, läuft unter Umständen aber auch 1500 m. Für beide Strecken ist auch sein Vereinskamerad Klaus Ostach gemeldet. Ludwig Müller(FSW) will über 3000-m-Hin- dernis endlich die Olympianorm von 8:55, 0 Min. schaffen. Im Kampf mit dem Feuer- bacher Heinz Laufer sollte ihm das auch ge- lingen, zumal dieser ebenfalls mit einem Platz in der Olympiamannschaft liebäugelt. Ohne Müller und Laufer ist Vorjahrsmeister Siegel Darmstadt) Favorit für den 5000-m- Lauf. Pensberger(München), Gerbig Rüs- selsheim) und Felger(Backnang) sind auf der kurzen, Fischer(Ludwigsburg), Hoss Feuerbach) und Joho(Freiburg) auf der langen Hürdenstrecke die Favoriten. Bei den Sprintstaffeln muß in erster Linie mit den Münchener„Löwen“ und dem FSV Frankfurt gerechnet werden, falls Hary läuft. Titelanwärter für die 4x 400-m- Staffel ist Vorjahrsmeister US Freiburg. Die Meisterschaft in der 3x1000-m-Staffel wollen Müller, Schmidt und Ostach für den FSV Frankfurt ergattern. Hochsprungfavorit ist der zuverlässige Würzburger Hopf, wäh- rend Deyerling Haßloch) und Döll(Nidda) sowie Richter(Schwenningen) die besten Aussichten beim Weitsprung haben. Im Stab- hochsprung gelten der Fritzlarer Volk, Fischer(Kornwestheim) und Reipmann (Fürth) als gefährlichste Konkurrenz des Mainzer Drumm. Da der Start der beiden verletzten Urbach(München) und Lingnau (Frankfurt) fraglich ist, steigen im Kugel- stoßen die Aktien für Hessenmeister Klick Fritzlar) und Bayernmeister Diehl(Mün- chen). Im Diskuswerfen dürfte Klick nicht zu schlagen sein. Die beiden Münchner Poldi Maier und Hermann Rieder sind Speerwurf- Favoriten. Im Hammerwerfen müßte der Titel nach Hessen fallen, denn Wulf(Kassel), Glotzbach(Fulda) und Ziermann Frankfurt) haben kaum Konkurrenz zu fürchten. Grüne- wald(Lampertheim) ist als Titelverteidiger Favorit für den Fünfkampf. Bei den Frauen werden sich wohl die Titelverteidigerinnen Anni Biechl München) über 100 m, Brunhilde Hendrix Nürnberg) über 200 m und Centa Kopp(München) über 80-m- Hürden erneut durchsetzen. Ariane Doser(München) ist 800-m- Favoritin und Charlotte Schmidt FSV) sollte sich den 400-m-Titel holen. Im Weitsprung werden die Saarländerinnen Helga Hoffmann und Europameisterin Liesel Jakobi die Entschei- dung unter sich ausmachen und im Hoch- sprung sollte Heide Maasberg(München) ihren Titel verteidigen. Sigrun Grabert aus Tübingen im Kugelstoßen und Diskuswerfen, Almut Brömmel(München) im Speerwerfen und Edeltraut Keller(Tübingen) im Fünf kampf sind die weiteren Titel-Anwärterin- nen. Noch zwei Millionen Karten für Rom zur Verfügung Schon jetzt versprechen die Olympischen Sommerspiele von Rom einen neuen Ein- nahmerekord. Nach Mitteilung des Italie- nischen Olympischen Komitees sind bisher in Italien und im Ausland 850 000 Karten im Gesamtwert von 11 733 120 Mark verkauft worden. Rund zwei Millionen Eintrittskar- ten für alle sportlichen Disziplinen stehen aber noch zur Verfügung. Bei den letzten Olympischen Sommer- spielen 1956 in Melbourne wurden nur ins- gesamt 10 630 200 Mark eingenommen und in Helsinki 1952 waren es 11 877 600 Mark— ein Betrag, der bis zum Beginn der Spiele am 25. August weit überboten werden dürfte. Von den bisher im Vorverkauf abgesetzten Karten blieb die Mehrzahl(für rund 4,7 Millionen DMW) in Italien. Dann folgt bereits mit 1,78 Millionen Mark die Bundesrepublik. Erwartungsgemäß ist das Interesse der Zuschauer an den leichtathletischen Konkur- renzen am größten. Ueber die Hälfte der bisherigen Einnahmen— rund 5,88 Millio- nen Mark— entfällt auf Karten für die Leichtathletik. Es folgen Schwimmen und Fußball. Nur die UdssR fehlt auf dem Rotsee: Luzern bringt vorolmpischen Nude.-Jesi Für den Achter Kiel-Ratzeburg keine Die Luzerner Rotsee-Regatta hat sich im Laufe der Zeit zu einer Vorprobe auf die Ruder-Europameisterschaften entwickelt. In diesem Jahre kommt dieser Veranstaltung die Bedeutung eines vorolympischen Testes zu. Wenn die Vertreter von 17 Nationen am Samstag und Sonntag über die vielgelobte Strecke gehen, dann vermißt man von den führenden europäischen Ruder-Nationen nur die UdssR, und dabei in erster Linie die Europameister im Einer und Doppelzweier, Wjatscheslaw Iwanow e und Tjukalow/Berku- tow. Der Deutsche Ruder-Verband startet in allen sieben olympischen Bootsgattungen. Unter den Teilnehmern befinden sich die Europameister im Achter gm. Ratzeburg/ Kieh, Vierer mit(Germania Düsseldorf) und Zweier ohne(Kliefoth/ Kruse, Ratzeburg). Die Zone ist im Zweier ohne, Vierer mit und irn Achter vertreten. Durch dieses herausragende Ereignis tritt die„Große Hamburg“(u. a. mit vier Studentenachtern aus Cambridge als Rivalen für Allemannia Hamburg, der Rgm. der Hamburger und Germania RC/ Hansa Hamburg sowie Etuf Essen in den Vierer- Rennen) und die deutsche Jugendbesten- Ermittlung im Mannheimer Mählauhafen in den Hintergrund. 1958 holten die deutschen Ruderer auf dem Rotsee sechs Siege in den erstklassigen Ren- nen. Im darauffolgenden Jahr war die Bilanz mit sieben Erfolgen in den neun erstklas- sigen Konkurrenzen der beiden Regattatage noch imposanter. Der deutsche Rudersport ist in der Lage, diese Serie fortzusetzen. Beson- Stark besetzte Jubiläumsturniere: In Heaterial jelat Handball an de Neihe Ueber 300 Aktive beim Sportelub zu Mit großen Handballturnieren setzt am Wochenende der Sport-Club Käfertal die Reihe der Jubiläums- Veranstaltungen aus Anlaß des 50jährigen Bestehens fort. Ueber 300 Handballer aus dem nordbadischen und vorderpfälzischen Raum geben sich da- bei ein Stelldichein. Am stärksten besetzt ist das am Sams- tag um 14 Uhr beginnende Schülerturnier, das 16 Mannschaften am Start sieht und in vier Gruppen nach Hallenart ausgetragen Wird. Die Gruppensieger qualifizieren sich Zum 22. Male Eifelrennen: Falli/Uolilgemuili auch vor der,, Deuischen Bei den Junior-Rennwagen große Kraftprobe mit ausländischer Konkurrenz Das Eifelrennen im Vorjahr war ein neuer Anfang. Die DAC- Veranstaltung am Sonntag auf der 7,747 km langen Südschleife des Nürburgrings hat mit 141 Fahrern aus 14 Nationen eine Besetzung gefunden, die auch ohne Surtees und Hocking das Prädikat eines„kleinen Grand Prix“ verdient. Dazu hat man aus den Fehlern der Nachkriegszeit gelernt und die Rennen auf die 250, 350, 500-cœm- Solisten und die Junior-Formel- rennwagen konzentriert, so daß es nicht zu einem Mammut-Meeting mit unzähligen Klassen kommt. Im Mittelpunkt stehen die ausländischen Norton-Fahrer, die in der 350 und 500-œοm-Klasse mit Perris, Hempleman, Anderson, Brown und Pawson allerdings in dem 20jährigen Japaner Fuimo Ito auf Dickie Dales BMW einen genau so guten Gegner erhalten wie die Schweizer Gespanne der Camathias/ Fiston und Scheidegger/ Burkhardt sowie Rogliardo/ Gaudillot Frankreich) in den Weltmeistern Fath/ Wohlgemuth(alle BMW), die bei einem erneuten Sieg im Eifel- rennen auch den deutschen Titel bereits sicher haben. Auch Alois Huber kann Halbliter-Meister Werden, wenn er gegen John, Titelverteidiger Hiller und Jäger(alle EMW) bester Deut- scher wird, während bis 350(Kassner, Klaus, Kauert, Mazanec, Meray) und 250 cem (Sicheneder, Kassner, Schneider, Butz, Gu- thier) noch alles offen ist. Das Spitzenfeld der Junior-Rennwagen (Mitter, Liebl, Weeke, Ahrens jr.) liegt sehr dicht zusammen, aber das ist beileibe nicht die Würze dieses Rennens über die beacht- liche Distanz von 154 km. Hier ragt der Rampf der 19 deutschen gegen 19 auslän- dische Fahrer in einem Feld heraus, das zu- mindest für das Bundesgebiet ein Rekord ist. 13 deutsche Auto-Union- und DK W- Kon- struktionen müssen sich gegen 15 ausländi- sche von Cooper über Lotus, Lola, Stanguel- lini und Ferry Renault bis zu Lotus-Ford und Cooper-Stanguellini bewähren. Gast/ Faustball mit 9 Mannschaften für die Endrunde(16.30 Uhr). Auch das B- Jugend- Turnier, das ebenfalls am Samstag (46 Uhr) gestartet wird, ist mit zwölf Mann- schaften sehr guf besetzt. Hier ermitteln die drei Gruppensieger in der um 17.45 Uhr be- ginnenden Endrunde(jeder gegen jeden) ihren Turniersieger. Höhepunkt bildet am Sonntag, Beginn 8 Uhr, das Turnier der Senioren, das in zwei Gruppen zu je fünf Mannschaften aus- getragen wird. In der Gruppe A treffen S Ilvesheim, der als einziger Bezirksklassen- Vertreter als Favorit gilt, SV Waldhof, TSV 1846, Post-SG und der derzeitig gut in Form befindliche Spitzenreiter der Kreis- klasse A, SC Käfertal, aufeinander. Um den Einzug ins Endspiel, das um 15.45 Uhr an- gepfiffen wird, kämpfen in der Gruppe B der Tabellenzweite der Kreisklasse A und Anwärter auf den Gruppensieg, TV Fried- richsfeld, der TV Viernheim, SpVgg Sand- hofen und die beiden Vertreter der Kreis- klasse B, 07 Seckenheim und Badenia Feu- denheim. Um Platz drei und vier stehen sich um 15.30 die beiden Gruppenzweiten gegen- über. Auch die„älteren Semester“ sind mit von der Partie. Sie werden in einem Freundschaftsspiel zwischen den beiden AH Mannschaften von Post-SG und Sc Käfertal (14.15 Uhr) beweisen, daß sie zwar nicht mehr so schnell auf den Beinen sind, aber dafür die Technik noch immer beherrschen. Bereits am Freitag, 18 Uhr, treten die Faustballer mit ihrem Jubiläums-Turnier auf den Plan, das bei den neun teilnehmen- den Mannschaften einige ausgezeichnete Be. gegnungen bringen dürfte. Als stärkste Teil- nehmer gelten Sa Mannheim und Polizei- SV, die auf Post-SG, MTG, TSV 1846, Po- lizei-SV II, DJK Käfertal, TSV 1846 II und den Veranstalter treffen. H. B. Gefahr/ Ditmarsia Favorit im Vierer deres Interesse bringt man natürlich den drei deutschen Europameisterbooten sowie dem Europa- Titelträger des Belvoir RC Zürich (Vierer ohne) entgegen. Eine Gefahr besteht für den Ratzeburg/ Kieler Achter nicht. Aber man darf neugierig sein, was die CSR (Europameisterschafts-Zweiter) in dieser Bootsklasse zu bieten hat. Hinzu kommt noch Italiens Auswahl(Moto Guzzi). Aus der deutschen Sicht verdienen die Vierer-Rennen besondere Aufmerksamkeit. Die Studenten im Kieler Ditmarsia-Boot 801 ten als Favoriten. Dahinter folgen die „Ruderriesen“ des 1. Kieler RC, und schließ- lich erhoffen sich die Düsseldorfer Europa- meister von Germania einen Formanstieg. Irn Vierer ohne kann der Europameister Belvoir RC Zürich zum wertvollen Prüfstein für die Rgm. Ratzeburg Neuß(Kliefoth Kruse Hen- drix/ Kluth) und für Germania Düsseldorf werden. Aufmerksam verfolgt man in Deutschland die Leistung des Bremer Hansa- s(mit) Niemann wWehselau, die in die Fußstapfen des gesprengten Europameister- Zweiers Rieltemenn/ Berendes treten könnten. Im Einer kommt es zur Henley-Revanche 2 wischen dem(zum vierten Male) Diamond Cculls-Gewinner Stuart Mekenzie(Austra- Ben) und Polens Exeuropameister Theodor Kocerka. Waser(Schweiz), die Holländer Rentmeester und Bakker, Meinecke(Süd Arrika) und Just Jahn(Würzburg), der im Doppelzweier mit Teichert startet. sind die weiteren Skiff-Spezialisten. Bei der inter- nationalen Schwäche Deutschlands im Dop- pelzweier bleibt zu wünschen, daß die Rgm. Konstanz/ Saarbrücken mit Montag Hoff die Hoffnungen erfüllt. Frankreichs Exeuropa- meister Duhamel/ Monnereau könnten der ge- eignete Prüfstein sein. „Picknick-Rallye“ mit Start auf dem Meßplatz Der Heidelberger Sports Touring Club lädt die Freunde des Rallye-Sports zu einer Picknicie-Rallye ein, die am Sonntag, 11 Uhr, auf dem kleinen Meßplatz gegenüber der Feuerwache in Mannheim gestartet wird. Die Registrierung der Fahrzeuge erfolgt am gleichen Platz von 10 bis 10.45 Uhr. Zugelas- sen sind alle Arten von Personenwagen, die Zahl der Insassen ist nicht begrenzt, der Fah- rer muß nur im Besitz eines gültigen Führer- scheines sein. Die Strecke hat eine Länge von rund 140 km und ist nach der deutschen General- karte Nr. 16 ausgelegt. Im Verlaufe der Rallye wird an einem Schwimmbad eine län- gere Pause eingelegt, wo Gelegenheit zu einem Picknick gegeben ist. Abschluß der Veranstaltung bildet ein gemeinsames Abend- essen mit Bekanntgabe der Ergebnisse. Bei dieser Rallye sind die Aufgaben etwa gleichmäßig auf Fahrer und Beifahrer ver- teilt, so daß sie eine ausgezeichnete Schulung sein wird für alle, die sich in Zukunft viel- leicht bei ähnlichen Veranstaltungen in grö- Herem Rahmen bewähren wollen. 7 Scholz— Papp in Berlin? Die Mittelgewichts-Europameisterschaft zwischen Gustav Scholz und seinem offiziel len Herausforderer Laslo Papp(Ungarn) Wird aller Voraussicht nach in Berlin statt- linden Bei der Oeffnung der offiziellen An- gebote im Büro der Europäischen Box-Union in Paris lagen nur zwei Offerten der Berliner Veranstalter Fritz Gretzschel und Joachim Göttert für diese Begegnung vor, die ur- sprünglich in Paris stattfinden sollte. Für das Höchstgebot erhielt der Scholz-Manager Fritz Gretzschel den Zuschlag für dieses hochinteressante Duell zweier Rechtsaus- leger und demnach ist damit zu rechnen, daß Berlin Austragungsort sein wird Handelsklesse A 500 g Immobilien Näheres: entabes ohn U. deschättshaus in guter Lage, Bj. 1956, Mieten rd. 21 000 DM zu verkaufen. IMMOBILIEN-HIERONTMI Mannheim. O 7, 12 Telefon 2 39 39 Häuser kauft mon bei WINTER! Im PARKHOTEI m WASSERTUR M Die Vielzahl gute Angebote wird Sie öberraschen! Telefon 4 24 96 Nr. 03361 an den Verlag. Grundstück in Odenwald oder Pfalz für Wochenendhaus zu kaufen ge- sucht. Zuschriften erbeten unter Einfam.-Haus- Pension vorderer Odenwald(bei Hirsch- horn), 9 Zimmer, Küche, 2 Bäder, 9215 Iso 20, 28989 1 We, mit Inventar, 65 000,- DM. Immobilien- Schmidt, Heidelberg. 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Juli, 10-18 Uhr,„Ssängerschänke“, Mhm., T 2, 135 Verkaufsleiter: Schwarzweller, Remscheid Gemälde-Hölterhoff, Solingen-Ohligs 32 N prämien. Croſter Vergnügungspark„Pfälzer Weinbrunnen Aus dem Festprogramm: 2. Juli: Offizielle Eröffnung; 3. Jull: Pfalzmeister- schaften im Bogenschießen, Städtekampf im Ringen Basel— Ludwigshafen, Spielmannszugtreffen, Pfälzer Nachmittag; 4. Juli: Großes Feuerwerk; 8. Juli: Kindernachmittag, Pfälzer Heimatabend; 9. Juli: Handballturnier, Quiz- Nachmittag, Kunstradfahren, Parkillumination; 10. Juli: Vorführungen des Reit- und Fahrvereins, Trachtentreffen, Auslosung der Parkfestlotterie- An allen lagen Wenbewerb im Bogenschießen.& 6 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN N WIRTSCHAFT — 1 1 Donnerstag, 7. Juli 1960/ Nr. 184 5 ausgegeben würden. Die Gesellschafterversammlung der Volks- Wagenwerk GmbH.(Minister Staatssekre- täre und andere Persönlichkeiten vertraten dien Bund und das Land Niedersachsen, die ja Gesellschafter sind) beschloß am 6. Juli die Umwandlung der Volkswagenwerke GmbH in eine Aktiengesellschaft. Gleich- zeitig wurde beschlossen, das Grundkapital von 300 Millionen DM auf 600 Millionen DM zu erhöhen. Davon soll der Nominalbetrag von 360 Millionen DM als Volkswagenwerk- Gemeinsame Markteroberungen Umgruppierungen in der EWG Material über in der letzten Zeit erfolgte Umgruppierungen, Kartellbildungen, Ge- meinschaftsgründungen sowie Beteiligungen Von Drittländern in den EWG-Mitglieds- staaten in der chemischen und in der elektro- technischen Industrie hat der Presse- und Informationsdienst der europäischen Ge- meinschaften zusammengestellt. Bei der chemischen Industrie wird her- Vorgehoben, daß sich der Produktionswert dieses Wirtschaftszweiges in der EWG zwi- schen 1953 und 1959 um 74 Prozent von 6,6 Milliarden Dollar(27,7 Milliarden DM) auf 11,5 Milliarden Dollar(48,3 Milliarden DM) erhöht habe, während die Produktions- zunahme in der ganzen Welt nur 54 Prozent erreichte. Auf die deutsche chemische In- dustrie entfalle ein Anteil von 4,9 Milliarden Dollar, auf Frankreich ein solcher von 3,0, Auf Italien 2,4 und auf Benelux 1,2 Mil- liarden Dollar. In der elektrotechnischen Industrie steht die Bundesrepublik ebenfalls mit einem Um- Satz von 17,3 Milliarden DM an der Spitze. In Frankreich erreichte er 8,04 Milliarden (6,9 Milliarden DM) und in Italien 380,9 Mil- Harden Lire(2,56 Milliarden DMW). Wie aus dem Bericht hervorgeht, sind auf dem elek- trotechnischen Sektor die Vereinbarungen, Umgruppierungen und Zusammenschlüsse zwischen den Unternehmen innerhalb und über die Landesgrenzen hinweg besonders stark. Die Anstrengungen dritter Länder, durch die Errichtung von Zweigniederlas- Sungen Fuß in der EWG zu fassen, sind sehr groß. Nicht nur Lenkradschlösser Schutz vor Kfz- Mißbrauch (eg) Die neuen Straßenverkehrsvorschrif- ten, die der Bundesrat in der vorigen Woche gebilligt hat, bestimmen, daß jedes Kraft- fahrzeug gegen unbefugte Benutzung in der Weise gesichert sein muß, daß kein„Auto- räuber“ den Wagen fahren kann, selbst wenn er ihn schon geöffnet hat. Es ist den Kraft- fahrern jedoch nicht zwingend vorgeschrie- ben, in ihren Wagen ein Lenkradschloß ein- bauen zu lassen. Auch andere Sicherungen Sind zulässig. Butter: Die Erzeugung geht zurück. In- folge großer Lagerbestände bleiben die Ver- braucherpreise für Marken- und Molkerei- butter unverändert. Käse: Die Emmentaler-Preise werden etwas schwächer. Sonst bleibt alles beim alten. Eier: Keine nennenswerten Preisverände- rungen zu erwarten. Geflügel: Enten weiterhin außerordent- lich billig. In Sonderangeboten kostet das Pfund häufig nicht einmal 1,50 DM. Auch Brathähnchen und Suppenhühner sind preis- günstig. Holländische Suppenhühner könnten sogar noch billiger werden. Fleisch: Der höchste Stand der Rinder- Preise ist vorbei. Allmählich dürften die Rindfleischpreise zurückgehen. Das Angebot m Weidevieh nimmt zu. Kalbfleisch preislich mverändert. Die Kälbernotierungen sind Urückgegangen. An den Schweinefleisch- reisen wird sich nichts ändern. Seefisch: Kabeljau und Kabeljaufilet wei- erhin zu verhältnismäßig niedrigen Preisen. Die Rotbarschanlandungen haben sich inzwi- chen zwar gebessert, niedrige Preise sind jedoch nicht zu erwarten, da zu große Nach- frage. Auch der Seelachs wird nicht billig Sein. Die ersten Bücklinge und Matjesheringe aus der neuen deutschen Produktion kom- men auf den Markt. Kartoffeln: Das Frühkartoffelangebot nimmt zu. Da die Erzeugerpreise auch Wäh- rend der letzten Tage zurückgegangen sind, verden die Verbraucherpreise ebenfalls nachgeben. Wahrscheinlich wird man 5 bis Pfund für 1,00 DM kaufen können. Im 1 Gründung der Volkswagenwerk A0 mit 600 An Weihnachten nur Anrechtsscheine— Volks aktien erst im Frühjahr 1961 Der Bundesschatzmeister Dr. Wilhelmi kündigte an, daß Volksaktien des VW-Werkes erst im Frühjahr 1961 und nicht— wie ursprünglich erhofft— bereits an Weihnachten 1960 Volksaktien ausgegeben werden. Im Besitze der Offentlichen Hand(des Bundes und des Landes Niedersachsen) bleibt der Rest des Kapitals von 240 Millionen DM. Zwischengeschaltet: Das Grundkapital des Volkswagenwerkes wurde aus dem sich(ein- schließlich Gewinnvortrag) auf 323,65 Millionen Deutsche Mark belaufenden Reingewinnes 1958 um 240 Millionen DM bereits einmal er- höht. Dabei sind die Rücklagen, die 1957 210,25 Millionen DM betrugen, um 82.47 Millionen DM angezapft worden. Wie nunmehr das Stammkapital auf 600 Millionen DM erhöht worden ist, bleibt bis zur Veröffentlichung der Bilanz für 1959 ein Geheimnis. In den Rücklagen allein dürften die Mittel für die jetzt beschlossene Kapital- verdoppelung nicht stecken. Es sei denn, daß in der Bilanz noch irgendwelche Reserven entdeckt worden sind. Obwohl der Ausgabekurs für die vw- Volksaktien noch nicht feststehe. soll bereits in Kürze eine Kaufwerbeaktion mit dem Slogan„auf jeden Weihnachtstisch ein VW- Aktien-Anrechtsschein“ gestartet werden, sagte Bundesschatzminister Wilhelmi vor Bonner Journalisten. Dadurch soll den etwaigen Erwerbern von VW- Volksaktien schon jetzt nahegelegt werden, den für den Erwerb der Aktie erforderlichen Betrag zu sparen. Dr. Wilhelmi rechnet damit, daß der Ver- kaufserlös je VW-Aktie durchschnittlich bei 300 DM liegt; der Gesamterlös aus der Pri- vatisierung von nominellen 360 Millionen Deutsche Mark— je nachdem wieweit den Ersterwerbern Anspruch auf Sozialbonus zusteht— zwischen 900 Millionen und einer Milliarde DM liegen wird. Sozialbonus-be- rechtigte Frwerber müßten demnach für eine 100-DM-Aktie 250 bis 280 DM, nicht- bevorrechtigte Erwerber 300 bis 350 DM be- zahlen. Bei diesen den Ausgabekurs betreffenden Vorausschätzungen wird von einem bei 2.1 Milliarden DM liegenden Verkehrswert des Volkswagenwerkes ausgegangen. Grund- sätzlich ist beabsichtigt, den künftigen Volkswagenwerk-Volksaktionären den Er- werb des Papiers auf Raten zu ermöglichen. Dabei ist an eine Anzahlung von etwa 100 Deutsche Mark und an eine Abzahlung in einem Zeitraum von einem Jahr gedacht. Dadurch will Wilhelmi erreichen, daß der Kapitalmarkt für den Erwerb der Aktien nicht zu stark in Anspruch genommen, an- dererseits aber auch der Börsenkurs der VW-Aktien durch ein allzu starkes Angebot eventuell verkaufender Ersterwerber nicht bereits kurz nach der Ausgabe in die Höhe getrieben wird. Für diejenigen Ersterwerber von VW- Aktien, die von der Möglichkeit des Raten- kaufes Gebrauch machen, soll der Zinssatz so bemessen werden, daß er den Dividen- denertrag nicht übersteigt. Einlauſsberatet flit die Hausfrau Ruhrgebiet gab es zu Beginn dieser Woche bereits 5 Pfund für 88 Dpf. Obst: Johannisbeeren und Stachelbeeren gehen zurück. Der Erntehöhepunkt für Süß- kirschen ist überschritten. Das Sauerkirschen- Angebot, vor allem Schattenmorellen, nimmt 21. Mit günstigen Preisen ist zu rechnen. Neben ausländischen Pflaumen, Zwetschgen, Pflrsichen und Aprikosen kommt auch deut- sches Steinobst. Sommeräpfel und Sommer- birnen sind bereits in etwas größeren Men- gen zu haben. Gemüse: Reichlich und preiswert werden Weißkohl, Wirsing, Dicke Bohnen und Möh- ren, Buschbohnen, Rotkohl, Treib- und Frei- landtomaten, sowie Salatgurken angeboten. Blumenkohl, Kopfsalat und Erbsen bleiben ausreichend am Markt. Italienischer Paprika in größeren Mengen. Preise werden schwächer. Die meisten Verbrauckherpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch mit Kno- chen 2,50—2,90; Rinderschmorfleisch mit Knochen 2,90—3,20; Kotelett 3,20—3, 50; bis 1,90 DM. Markenbutter je 250 Gramm: 1,501,660 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 18-21 Pfg. Käse je 250 Gramm: Allgäuer Emmentaler 1,30 bis 1,60: oll. Gouda 1,30—1, 40; Tilsiter 1,30—1, 45 DM Kartoffeln je Pfund: Frühkartoffeln 18-25 Pfg. Obst je Pfund: Johannisbeeren 40—55 Pfg.; Kir- schen(süß) 55—85 Pfg.; Kirschen(sauer) 50—80 Pfg.; Stachelbeeren 40—70 Pfg.; Rhabarber 10—20 Pfg. Gemüse je Pfund: Treibhaustomaten 60-85 Pfg.; Buschbohnen(grün) 0,781, DM; Möhren 25—335 Pfg.; Frühweigkohl 15—30 Pfg.; Erbsen 30-35 Pfg.; Frührotkohl 20—35 Pfg.; Blumenkohl 5080 Pfg.; Kopfsalat 1525 Pfg.; Treibhaus-Salatgurken 55 bis 80 Pfg. je Stück. Schweinebauch 1,70 8 K fs Kc f freistehend und doch vollautomatisch * Millionen DM Dr. Wilhelmi verriet, daß das Volks- Wagenwerk jährlich rund 300 Millionen DM erwirtschaften müsse, um nach Abzug aller Steuern a) 72 Millionen DM für eine 12prozentige Dividende ausschütten zu können, b) die nötigen technischen Entwicklungs- kosten zu bestreiten, e) die erforderlichen Rücklagen zu bilden. Unter diesen Umständen sei an eine Preissenkung bei Volkswagen kaum zu den- ken. Schließlich sei der Volkswagen bei gleichbleibendem Preis in den letzten Jah- ren laufend verbessert worden, so daß man heute von einem„echten“ Preis sprechen könne. Der Minister setzte sich dafür ein, zwei Drittel des Gewinns der Rücklagen zu- zuführen und nur ein Drittel als Dividende Auszuschütten. Er gab zu bedenken, daß beispielsweise die Entwicklung eines neuen Wagentyps 500 Millionen DM koste, und dag ein Weltunternehmen wie das Volkswagen- Werk finanziell gerüstet sein müsse, um der technischen Entwicklung folgend im Wett- bewerb zu bestehen. Bei einer 12prozentigen Dividende wür- den auf die dem Bund und dem Land Nie- dersachsen verbleibenden Aktienpakete von je nominale 120 Millionen DM einen Ertrag von 28,8 Millionen DM abwerfen. Dieser Be- rag wäre vertragsgemäß der Stiftung Volkswagenwerk zuzuführen. Dazu kommen die Zinsen für das dem Bund aus dem vol- len Verkaufserlös gewährte Darlehen.(Es Konjunkturfieber wird von fünf Prozent gesprochen.) Insge- samt würden also der Stiftung— je nach Verkaufserlös— jährlich 70 bis 80 Millionen DM zur Verfügung stehen, die nach dem zwischen Niedersachsen und dem Bund ab- geschlossenen Vertrag zur Förderung kul- tureller Einrichtungen und Forschungsauf- Salben verwendet werden müssen. Pünktchen Plankostenrechnung richtig verwerten Plankostenrechnung! Wie oft hört man die Klage, daß sie— wiewohl nach wissen- schaftlich(falsch verstandenen, Anm. d. Red.) Grundsätzen aufgebaut zum Ergebnis führe, das Wilhelm Busch's Literatenweisheit mit den Wörtchen„erstens kommt es anders, zweitens als man's denkt“ umschreibt? Der Wirtschaftshochschule Mannheim ge- bührt Anerkennung dafür, daß sie aus Ber- lin Professor Dipl.-Kfm. Dr. Erich Kosiol nach Mannheim einlud zum Thema„Die Be- deutung der Plankostenrechnung für unter- nehmerische Entscheidungen“ zu sprechen. Der Vortragende(ord. Professor für Allge- meine Betriebswirtschaftslehre, Industrie und Direktor des Institutes für Industrieforschung an der Freien Universität Berlin) sprach in der von Studenten, Vertretern der Wirtschaft und der Wirtschafts wissenschaft vollbesetz- ten Aula. Professor Kosiol machte seinen Zuhörern bald klar, warum es— mit oder über— Plankostenrechnung oft zur Fehl- beurteilung käme. Man müsse die Dinge nur richtig anfassen, und dabei alle zum Wirt- schaften gehörenden Faktoren berücksich- tigen. Die Liquidität genau so wie die Wirt- schaftlichkeit, die ja wieder ursächlich so- Wohl technisch als auch(betriebs-) wirtschaft- und Sozialpolitik GB sprach mit Arbeitgebern bei Erhard Der Bundeswirtschaftsminister empfing am 6. Juli die Spitzen des DGB und der Bun- des vereinigung Deutscher Arbeitgeberver- bände zu einem Gespräch über Lohn- und Preisprobleme und über die allgemeine Kon- junkturentwicklung. Den DB vertraten dessen Vorsitzer Willi Richter(MdB/ SPD) sowie die Vorstandsmitglieder Rosenberg und Tacke, der Vorsitzende der Industriegewerk- schaft Bau, Leber, und der Vorsitzende der 18 Chemie, Gfeller. Für die Arbeitgeber waren der Präsident der Bundesvereinigung Dr. H. C. Paulssen und Hauptgeschäftsführer Dr. Erdmann erschienen. Bei dem Gespräch bemühte sich der Mi- nister mit Hinweis auf das Konjunkturfieber, das vermutlich im Herbst seinen Höhepunkt erreichen dürfte, noch einmal eindringlich zum Maßhalten zu ermahnen. Den Gewerk- schaften legte er nahe, auf weitere über- stürzte Arbeitszeitverkürzungen angesichts des schon jetzt sich abzeichnenden Ungleich- gewichtes am Arbeitsmarkt vorübergehend zu verzichten. Einige Stunden vor dem Gespräch bei Erhard hatte Paulssen in einer Vorstands- Sitzung der Bundes vereinigung der Arbeit- geberverbände erklärt:„Schon jetzt müssen Wir der Befürchtung Ausdruck geben, daß die Erhöhung der Sozialkosten in den Be- trieben durch Lohnsteigerungen, Arbeitszeit- Verkürzungen und andere Vorgänge die Gefahr von Preissteigerungen im Herbst dieses Jahres heraufbeschwört.“ Voll- und Ueberbeschäftigung, Abwerbung, Fluktuation und überhöhte Gewerkschaftsforderungen verschärften die sozialpolitische Lage in der Bundesrepublik. Für 1960 müsse mit einer Erhöhung der Massenkaufkraft von mehr als 10 Milliarden DM gerechnet werden. Dieser gestiegenen Massenkaufkraft stehe ein nicht ausreichen- des Güterangebot auf dem Binnenmarkt gegenüber. Der weiteren Produktionserhö- Marktberichte vom 6. Juli Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (WD) Anlieferung und Absatz zufriedenstel- lend. Es erzielten: Süßkirschen A 40—68, B 27—39, O 20—26; Sauerkirschen A 5470, B 44—53, C 35—43; Zuckerkirschen A 37-56, B 2736, C 1829; Stachel beeren A 4252, B 2841, C 12—27; Himbeeren A 90 bis 123, B 75—89, C 50—74; Johannisbeeren rot 32 bis 28, dto, schwarz 161165; Pfirsiche A 3452, B 25—33, C 18—24; Apfel A 65—69, B 3162, C 15—30; Birnen A 53—56, B 30—52, C 18—22, Ausfall 10—18; Zwetsch- Sen„Ruth Gerstetter“ B 39—52, Ausfall 30—32; Buschbohnen 64—76; Stangenbohnen 85—92. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Johannisbeeren rot 3440, Johannis- beeren schwarz 159—163; Stachelbeeren reif A 30 bis 48, B 18—29; Himbeeren in Schalen 95106, dto. in Körben 50; Schattenmorellen A 40—66, B 30—38; Sügkirschen 3040; Pfirsiche 30—55; Pflaume „Sbillinge“ 58—64; Pflaume„Die gute von Bry“ 38; Zwetschgen„Ruth Gerstetter“ 48—55, dto. Lützel- Sachser 60—62; Apfel A 4559, B 25—44, C 1524; Birnen A 25-35, B 15—24; Juli-Birnen A 38—48, AIT 50—60; Kopfsalat St. 3—12; Gurken 300500 8 1927, 500700 g 28-38; Buschbohnen 63—75; Stan- genbohnen 71-86. Was Sie erwartet. hung seien durch die Knappheit an Arbeits- kräften enge Grenzen gesetzt. Der Vorstand der Bundesvereinigung be- faßte sich in einer ausführlichen Aussprache mit der lohn- und tarifpolitischen Situation. Das Arbeitszeitproblem gehe alle an und betreffe die Gesamtwirtschaft. Die Wett- bewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf dem Europäischen Markt zwinge zu äußerster Vorsicht in der weiteren Entwick- lung der Arbeitszeit und zur Respektierung volks wirtschaftlicher Ueberlegungen. Im weiteren Verlauf seiner Sitzung befaßte sich der Vorstand mit der gegenwärtigen Ausein andersetzung über die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung und pro- testierte dagegen, daß dieses wichtige Reform- Werk in den Strudel politischer Debatten zu geraten drohe. Unter diesem Einfluß bestehe die Gefahr, daß die ursprünglichen Gedanken ieser Reform völlig verwässert würden. Schließlich erörterte der Vorstand Fragen im Zusammenhang mit der Förderung der Ver- mögensbildung der Arbeitnehmer, Probleme der angeregten Spendenaktion zu Gunsten der Entwicklungsländer und Maßnahmen zur Unterstützung der Solidarhilfe für die aus der sowjetischen Besatzungszone geflüchteten Handwerker, Gewerbetreibenden und Bauern. F. O. Weber GESCHAAF TS Gebhard& Co. AG, Wuppertal: Die Früchte der Rationalisierung bei Gebhard Seide wirken sich darin aus, daß für 1959 6 Prozent(1958: 0, 1957: 4 Prozent) Dividende vorgeschlagen wer- den. Der Umsatz ist um 25 Prozent gestiegen. Der Gesamtertrag stieg um rund 1 Million DM Auf 16,87 Millionen DM; davon Reingewinn 0,69 Millionen DM(1958: 0,06 Millionen DMW). Kammgarnspinnerei Kaiserslautern: Dividen- denvorschlag für 1959 10 Prozent(1958: 6 Pro- zent) auf das um 4 Millionen auf 10 Millionen DM aus Gesellschaftsmitteln erhöhte Grund- kapital. Der freien Rücklage wurden 1.8 Mil- lionen DM zugeführt. 1959 konnte die Kapazi- tät wieder voll ausgenutzt werden. Wintershall AG, Kassel: Die Aktionärshaupt- Versammlung am 5. Juli genehmigte für das Geschäftsjahr 1959 die Ausschüttung einer 12prozentigen Dividende 4 2 Prozent Bonus (1958: 12 Prozent Dividende). lich sei. Es komme darauf an, die„Soll-“ und die„Ist“-Rechnung in der Plankosten- rechnung genau auseinanderzuhalten und etwaige Abweichungstendenzen in der„Ist- Kostenrechnung zu analysieren. Die vom Standort ausgehenden Istkosten- rechnung ist es etwas anderes als die Er- stellung einer Prognosekostenrechnung. So- Wohl Mengen, als auch Preisabweichung so- Wohl Beschäftigungsstand als auch Rest- kosten sind zu berücksichtigen. Den Grenz- bewertungen gebühre Beachtung, weil sich daraus Proportionalkosten ergäben. So be- sehen ist eine richtig verwertete und ange- legte Plankostenrechnung unentbehrliche Grundlage für unternehmerische Entschei- dungen, jedoch— nur ein Teil, ein Sektor des gesamten Unternehmerplanes. Zuletzt kam die— allzuoft und allzugerne gering geachtete— Binsen wahrheit, als eindring- liche Mahnung Kosiols an die Wirtschaften- den und die Studenten, die in die Wirtschaft gehen wollen:„Man darf niemals erwarten, daß mehr herauskommt, als man herein- steckt.— Also auch von der Plankosten- rechnung nicht. a Tex Für Messegut gibts Devisen in Teheran (VWD) Der Vizegouverneur der iranischen Staatsbank Bank Melli Iran hat für die auf der deutschen Industrieausstellung Teheran 1960 verkauften Güter den Transfer der Ver- kaufserlöse zugesichert. Wie vom Bundes- Wirtschaftsministerium mitgeteilt wird, hat der iranische Handelsminister diese Zusiche- rung bestätigt. Spanische Herrenmode bietet sich an (VWD) Auf der Internationalen Herren- mode- Woche vom 27. bis 29. August in Köln wird erstmals die spanische Herrenkonfek- tionsindustrie durch zwei Großfirmen aus Barcelona vertreten sein. Mit Spanien wer- den jetzt Firmen aus zwölf Ländern an der Veranstaltung beteiligt sein. MWM-Kapital- Berichtigung AK und Div. doppelt gemoppelt Die Verwaltung der Motoren-Werke Mannheim AG, vorm. Benz, Stationärer Motorenbau, schlägt der für den 27. Juli einberufenen Hauptversammlung Verdop- belung des bisherigen Grundkapitals von 4,86 Millionen DM aus Gesellschaftsmitteln vor. Um das Aktienkapital dann auf 10 Mil- lionen DM abzurunden, soll sodann der Vorstand ermächtigt werden, bis zum 30. Juni 1960 Jungaktien im Nominalbetrag von 280 000 DM gegen Einlage auszugeben. Bilanz und Geschäftsbericht für 1959 liegen zur Zeit noch nicht vor. Laut Geschäfts- bericht des Jahres 1958 beliefen sich die Rücklagen des Unternehmens auf 7,47(1957: 5,39) Millionen DM und die Zugänge zum Anlagevermögen auf 4,78(1957: 3,70) Millio- nen DM. Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren, sollen die Investitionen 1959 bei rund 6 Millionen DM liegen. MWM hat 1958 9 Prozent Dividende + 2 Prozent Bonus(1957: 9 Prozent) ausgeschüttet Es verlautet, daß für 1959 eine Dividende von 9 Prozent— rückwirkend auf das wie oben angeführt verdoppelte— Grundkapital vor- gesehen sein soll. BERICHTE kapitals um 2 auf 4 Millionen DM zu. Aus- gabekurs 112,5 bei 25prozentiger Einzahlung und Entrichtung des Agio auf die Jungaktien. Victoria Gruppe(Victoria-Lebens-Vad, Vie- toria-Rückversicherungs-Vad, Vorsorge-Lebens- Vac): Die Gesamtprämieneinnahmen 1959 be- laufen sich auf 275,0, die Sicherheitsmittel und technischen Rückstellungen auf 974,0 Millionen DM, der Lebensversicherungsbestand auf 3,02 Milliarden DM. Die beiden direkt arbeitenden Victoria-Gesellschaften verzeichnen 1959 einen Prämienzuwachs von 29 MIII 8 auf 211 Millionen DM, der ungef Hälftig auf die Victoria-Feuer und die Vietoria-Leben aufge- teilt ist. Die Einnahme an Prämien und Kapi- talerträgen nahmen um 19 Millionen auf 120 Millionen DM zu. Nach Zuweisung von 0,1 Millionen DM. an die gesetzliche Rücklage und 0,25 Millionen DM an die freie Rücklage beträgt bei der Victoria-Leben der Gesamt- Ereole Marelli& Co., Mailand: Die Aktien des überschuſ 21.67(1956: 17.86) Plillionen Daf; da- Unternehmens werden in den nächsten Tagen in den Freiverkehr der Frankfurter Börse mit einbezogen, wie das Bankhaus Hardy& Co., Frankfurt/ M., mitteilt. Die Gesellschaft ist ein führendes Unternehmen der italienischen Elek- troindustrie und Automation, in deren Porte- keuille sich je ein Drittel des Aktienkapitals der S. A. Elettroflcazione und der Magneti Ma- relli befinden. Gewerkschaft Elwerath, Hannover: Die Erdöl- bohrungen bei Dingelsdorf am Uberlinger See beginnen dieser Tage. Geologischen Unter- suchungen zufolge wird zwischen 1900 und 2600 m Tiefe größeres Erdöl vorkommen erhofft. Versicherungen Transatlantische Versicherungs-AG, Hamburg- Berlin: Laut Hauptversammlungsbeschluß vom 5. Juli 11 Prozent 4 Jubiläumsbonus— wegen 100 jährigen Bestehens— von 2 Prozent(1958: 10 Prozent Dividende + 1 Prozent Bonus). Die Aktionäre stimmten der Erhöhung des Grund- Vollautomatisch, ohne Bodenbefestigung, nur Schukosteckdose ganz einfach Praktische Vorführung heute Donnerstag, 7. Juli, morgen Freito g. 8. Joli und Samstag, 9. Juli, von werden 21,21 Millionen DM= 97,9 Pro- zent der Gewinnrückstellung der Versicherten zugewiesen, so daß für Zwecke der Gewinn- ausschüttung an die Versicherten jetzt 83,1 Mil- lionen DM verfügbar sind. Bei der Victoria- Feuer erhöhten sich die Kapitalanlagen auf 87,2 Millionen DM(1958: 79,7 Millionen DM). Den am 15. Juli 1960 stattfindenden Hauptver- sammlungen wird eine Aktionärsdividende von 11 Prozent für die Victoria-Leben und von 14 Prozent für die Victoria-Feuer vorgeschla- gen; ferner Kapitalaufstockung auf 4,8 Millio- nen DM. im Verhältnis 3:1 durch Ausgabe voll eingezahlter Namensaktien von nominale 1.2 Millionen DM zum Bezugskurs zu pari. Das Grundkapital der Victoria-Feuer soll aus Ge- sellschaftsmitteln um 1,5 Millionen DM. auf 6 Millionen DM erhöht werden; anschliegend um weitere 2 Millionen DM auf insgesamt 8 Millionen DM durch Ausgabe neuer Aktien im Verhältnis 3:1 zu pari, wobei die Berichti- gungsaktien bezugsberechtigt sind. Ganz einfach: Weil Sie sich des genze Johr öber richtig obgerackert heben. Muß dos Wirklich so sein? N Weshalb haben Sie nicht dos ganze Jahr Urlaub, nicht von allem, aber vom hößzlichsten dller age 0 dem Waschtag? Sie glauben das geht nicht? Aber meine Damen! kommen Sie doch mal duft einen Sprung zu uns herein. Bringen Sie ruhig Vati, oder auch die ganze Familie mit. Jetzt ganz kurz, 1 immer von 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, Samstag bis 12 Uhr, bei lhrem Spezialisten für Wasch qdutoimnaten Wir nehmen jede gebrauchte Waschmaschine in Zahlung. SOS SEIN E EH AN OEL 5 A mliehe Anschlüsse durch eigene Monteure U. 14, 13 am king am Tattersql Nähe Haupfbohnhof 2 0 Ses 0 D 5 0 4 13 ö Nr. 184 5„— 8 4. Ar. 154/ Donnerstag, 7. Juli 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN. Seite 18 „Soll-“ Kos Effektenb e 5 isgeten ves„ Vestas Wistedt Gb„.„ 3. 7. 4. 7. 5. 7. 6. 7. 8 N Wie Redaktion haftet nicht fur ohwalge Hebostse gung · Pa 136 1 136 1 dato. LIA. B. 1690— ve Phoemd-Nhelngeh Unitende 156,0 154.00 n und 0 Se oder Uebermittlungstehler. re Helske 72⁰ 70 Pfalz. Hypo. 545 55⁰ v. 88 102 5 Sens 1738 113.52 er 3 inne 55³ 3⁵3 i Erypo Uscafonds 117, 117.50 Ist Frankfurt a. M., 6. Ju11 1960 Stenlwerte nom, 30 es„„% 3 ee e 0.— 555 5 Stahlwerkesüdwestislen 8 3 8 6,5% Khetaprguben v. 5% 58 Cansgees(8 5 10,51 Kosten- 85 6. 7. 8 5 8. 7. 6.7. 3 605 6501 Zinsen steuerfrei) 7.5%½ Rhld-Pfalz v. 36 1624 1 103 E. I. F.(8)— 4—7—¹ die Er- Nolierte Aktien bierid Chr. Lt. 4. 335 5 Kaufhof 1% 40 925 7% 4%. Ablesungsschuld v.57 10% 10% 8% KW v. 86 3%ĩͤũ1.ß 5 1475 ng. So- Accu 490 485 Dortm. Hörder 20 202 Klein Schanrlin 240 2310 i en 55 5 5% Bad. Kom.Ldsbk. div. 112 112 5% Thyssenhütte v. 59 50. NC(8) 15 12.70 ung 80- Adlerwerke 470 485 Durlacher Hot 950 950 Klöckner Bergbou 5 25 Wintershall 5 560 542 50% Bayer. Hypo. 112 112 5% Weltbenk-Anl. v. 9 98 98 Oppenheim(d 2 11.52 4A l. Energie— Eichbeum-Werger 12²0 12²⁰ Klöckner Humb, Deutz e 4% Großkraktw. hm. 1034 J 104 70% Zellst. Waldhot v. 58 101 100% Fhfladelphie 8 2„ 1090 780 2 Ik 370 387 5,50 0 9,07 Rest- A0 l. Verkehr 98⁵ 45 El. Licht u. Kratt 237 784 Klocner- Werke 510 299 Zellstoff h Idbof 351 755 5% Pfalz. Hypo. 11 ii Wandelanlethen 5 1720 122.850 Grenz- aG„ ii dnn 0 8 Kreub-NMallel 40 4/7„„ 5 5% Rhein. Hypo. II 801 170,00 170, eil sich Schanend aeustos 7%% Sbhunger Naaschaʒe 6s 850 Lebmeyer 80 750 7.5½ Siemens v. 8% ¼ 10s%% Cop. c„ 1000 Je 8 1 Badische Anilin 744 70 Berben Bayer 773 75⁵⁵ Lindes Eis 950 946 Unnotlerte Aktlen 8 8 7% AEG 5 100 10⁰ Stat-Imb(str.) 05 So be- BNA. 30% 588 kerben Liquis 8,5„% Löwenbräu 1515 1460 Beten& onierbeu 700 730 Renten 6% BAW v. 56 295 2 N eee Geld Brief ange- Bemberg 289 280 Bein dettel 237% 286%[ Ludwigsb. Walem.—— Burbach Kali 4397 436(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 86 42 5 6. 7. 5. ehrliche Berger 559 J, keldmähle 1900 10 Mannesmann 304 300 Pyckerhont 11701— 80% AEG v. 86 5,5% Schering v. 50 210 210 elektr. Kupfer 303,75 306,75 5 Bekul- abgesterapelt 55 163% betten 4⁰⁵ 40% Metallgesellschatt 1480, 1485 Eisenhütte— 590 10 106 10% 6.5% VDMA v. 51 250 24%[Blei 88 85 atschei- 2 6 2 8% Baden-Württ. v. 87 1045% v. 8 5 uto. neue Gelsenbelg 237 22 Notdd. Lloyd 108* 108 Hutschenteuther Lor. 780 77⁰ 8% BASF v, 56 4 2—— Aluminium 225 227 Sektor Binding Btauerei 935 19⁴⁰ Goldschmidt 935 849 NSU 2645 2680 Ilseder Hütte 256 245 ½ 5 Bosch 0 56 107—105³⁰ rens Lerunkens Zinn 94 250 Zuletzt bochumel Verein 474 4⁵⁵ Gritznei-Kaysei 440 f 420 piäsz. Mühlen 103 10³ Otenstein& Koppel St. 450 4⁵⁵ 8 8——4¹ 8 Adonds 200, 20 226,10 Nessing 38 236 242 5 Bubiag 3²⁰ 30⁰ Grun& Bilüinger 466 25 Phoenix Rheinrohr 38 7 376 Phrix Werke 217 214 70% Bund 555 1 50 2755 85 Adiropa 122,50 1.40 Messing 63 257 26 Seking Buderus 5—⁰ 884 Otünzwu 7 Hartm. 70⁰0— Pteuhag. 215 Scheidemandel 5 317 6% Bunge 5 1 50 1 A 5 159,0 13¼40 Deutsche freie ndring- Brown, Bovefl& Cie 50 90 Jubstahl Witten 900 5˙¹ Cheinelektre 1100 1060 55 eee v. 50 1 5 5 55 ee 7 5 0 Devisennotierungen haften- Casselle 8 Gute hottnung 12 I Kheinstahl 475 Banken 5 5 5 l„ 2.5 1 1 ee ald e 46— Ba 1 155 385 720 55 e 5 102% 402 2 45,50 45,00 1 U8- Dollar 4,1650 4, 1750 8 5 Chemie Verwaltung Huss 1 7 135 Handels- Union 750 740 do. Vorzüge 6³² 624 Alllanz Leben 10²⁰ 100 1 15 Benzin v 95 89 ¹ Lene 5 1 b 5 14 2925 12525 0 105⁰. 0 J 5— 50 15440 9 242 5 3 Coon uu! i 1% des Ahbeinmetelft„ Allan Vetstherung 3/60 3770 6% kHleidelb. 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Juli 1960/ Nr. 184 Wie sich Enkel und Großväter verstehen, 80 sympathisiert die musikalische Gegenwart mit Gustav Mahler. Junge Komponisten füh- len sich von dem maßlosen Espressivo und der irrlichternden Klangmagie eines Sym- Phonikers angezogen, den man kürzlich noch Als Makart des großen Orchesters und als fahrig- nervösen Wagner- und Bruckner- Epigonen abgetan hatte. Junge Dirigenten stürzen sich in die Gefühlswogen seiner ko- lossalischen Symphonien und bringen jenen Mut zum Uebermaß auf, ohne den sich Mah- lers Werk nicht erschließen läßt. Wer wie- der gelernt hat, das Wort„Romantik“ ohne abschätzigen Unterton auszusprechen, wür- digt Mahler zumindest mit dem respektvol- len Mitgefühl, das ein angestrengt Ringen- der und tragisch Zerrissener heischt. Dem Ohre, das mit Schönberg, Berg und Webern Vertraut gaworden ist, klingt Mahler be- stürzend„modern“; in dem harmonischen Koltur-Chronik Der philosophische Schriftsteller Hugo Mar- eus, der nach seiner Emigration aus Deutsch- land seit 20 Jahren in Basel lebt, feierte sei- nen 80. Geburtstag. Marcus, der eine eigene Naturphilosophie entwickelt und den Begriff des„Monopluralismus“ geschaffen hat, ist durch die Veröffentlichung zahlreicher philo- sophischer Schriften und Bücher hervorgetre- ten. Nach der Uebersiedlung in die Schweiz Schrieb er die Werke„Die ornamentale Schön- beit der Landschaft“ und„Metaphysik der Gerechtigkeit“. Die Studie„Die Fundamente der Wirklichkeit als Regulatoren der Sprache“ ist vor kurzem in einem deutschen Verlag erschienen. Vor seiner Emigration war Hugo Marcus Vorsitzender der Deutsch-Moslemi- schen Gesellschaft in Berlin. Die 10. Internationale Theaterwoche der Stu- dentenbühnen findet vom 29. Juli bis 6. August uin Erlangen statt. Neben einer vielfältigen Vor- tragsreihe Das moderne Theater“(das moderne absurde Theater, das moderne epische Theater, das moderne poetische Theater u. a.) haben sich Studentenbühnen aus Belgien, Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Ju- Zoslawien, Oesterreich, Norwegen, Portugal, Schweden, der Schweiz und der Türkei angemel- det. Der Spielplan reicht von dem Spiel der Ko- Henhagener Studenten„Die mittelalterliche Ko- mödie“ von Tobias, über die Studentische Mario- nettenbühne der Technischen Hochschule Mün- chen, über Tollers„Hinkemann“ und Stern- heims„Hose“ bis zu Cocteau, Ugo Betti und John Osborne. Wie in den vergangenen Jahren, in denen die Theaterwochen der Studenten- bühnen in Saarbrücken und Bristol stattgefun- den hatten, wird auch die Erlanger Woche, von hier nahm sie nach dem Kriege auch ihren An- Tang, zum Vergleich, Kräftemessen und Orien- tieren dienen, und so den Avantgardisten ein reiches Betätigungsfeld geben. WI. 5 Zum 500 jährigen Bestehen der Universität Basel haben die Fakultäten 29 Gelehrten aus zahlreichen europäischen Ländern und aus den Vereinigten Staaten die Würde eines Ehren- doktors verliehen. Die Auszeichnung wurde unter anderem dem Bonner Staatsrechtler Ernst Friesenhahn, dem Göttinger Mathe- matiker Carl Ludwig Siegel und dem Medi- Zziner Hans Freiherrn von Kress verliehen, der Mitbegründer und einer der ersten Rektoren der Freien Universität Berlin war. Unter den Basler Ehrendoktoren ist auch der Theologe Joseph Bohumil Soucek aus Prag. B Der neue Intendant des Stadttheaters Saar- brücken, Hermann Wedekind, will in Saar- brücken internationale Theaterwochen veran- stalten. So soll im Mai 1961 eine französische Theaterwoche stattfinden, der in der Spielzeit 1961/62 eine Schweizer Theaterwoche folgen Wird. Außerdem sind eine amerikanische und eine japanische Woche geplant. Wedekind, der sein Amt am 1. Juli angetreten hat, ist Nach- folger des 71jährigen Professors Dr. Günther Stark, der nach sechsjähriger Tätigkeit in Saar- brücken die Intendanz aufgegeben hat, aber noch weiterbin als Gastregisseur tätig sein Will. Der 50jährige Wedekind war zuletzt sie- ben Jahre lang Intendant in Basel. Im Vestibül des Schwetzinger Rokoko-Thea- ters ist eine von dem Stuttgarter Bildhauer Ru- dolf Daudert geschaffene Bronzebüste Mozarts Aufgestellt worden. Das Werk ist ein Geschenk des Schwetzinger„Liederkranzes“, der sein jähriges Bestehen feierte. Von dem pfälzischen Komponisten Fritz Theil bringt der Saarländische Rundfunk in seinem Ersten Programm am Donnerstag, Juli, 23 Uhr, die 1956 in Landau uraufge- hrte„Suite Nummer 2“ für Streichorchester. Eine„Sommerliche Chormusik“ veranstaltet die Mannheimer Gedok am Freitag, 8. Juli, 20.00 hr, und am Samstag, 9. Juli, 17 Uhr, im Hause Rahmann, Weinheim, Weinbergstraße 4. Der Kammerchor Kurpfalz singt unter der Leitung von Fritz Oberst Sätze alter und zeitgenös- cher Komponisten. im Zeichen Frankreichs. Deshalb zeigt auch das Kunsthaus Zürich(bis 24. Juli) in einer Auswahl den„Salon de Mai Paris 1960“. fand 1945 Rechenschaft abgelegt, was während des Krieges entstanden war, bei den altbekann- ten Künstlern wie bei den nachdrängenden jüngeren. Seither ist der„Salon de Mai“ in Paris zu einer alljährlich wiederkehrenden Institution geworden. Das Comité directeur, das sich im wesentlichen aus Künstlern zu- sammensetzt, eingeladen werden. Doch kann jeder nur ein Werk einschicken. Da keine Jurierung er- folgt, ist es also wirklich eine Selbstdar- stellung, die man hier sieht. Das hat aller- dings den Nachteil, daß der, der noch keine Vorstellung vom Schaffen eines Künstlers hat, sie hier, aus einem Werk allein, nicht gewinnen kann. die Plastikerin Germaine Richier und der Maler Auguste Herbin, die beide im letzten Jahr gestorben sind, durch die Ausstellung Der Symphoniker der Zerrissenheit Zum 100. Geburtstag Gustav Mahlers am 7. Juli Gleiten und Dämmern am Schluß des„Lieds von der Erde“, in der erregenden Tonsym- bolik seiner Schlagzeugbehandlung, in den magischen Klangmixturen seiner Nacht- stücke und in der exzessiv beschwörenden Handhabung des Blechs. Die Mahler-Litera- tur, weitgehend einer anekdotischen und Poetisierenden Betrachtungsweise verhaftet, hat das Kapitel„Mahler und die Moderne“ noch nicht geschrieben, sei es, weil sie sich durch Mahlers abschätziges Urteil über die neue Musik eingeschüchtert kühlte, sei es, weil sie Mahler ausschließlich ins neun- zehnte Jahrhundert datierte. Dem neuen Mahler-Bilde fehlt noch die Formulierung. Gustav Mahlers tragisches Geschick: Als Spätling der Romantik und Adept des Beethovenschen Konstruktionsprinzips die Verlorenheit des modernen Menschen in einer fremd und unheimlich werdenden Welt zu statuieren; die Spannung zwischen Intel- lekt und Gefühl mit schmerzlicher Zerrissen- heit auszukosten; den Verlust der Naivität anzuzeigen; den Konflikt zwischen Anspruch und Gelingen, Wollen und Scheitern auszu- tragen. Was er, teilweise noch mit dem Klangapparat der Romantik, in monströsen Symphoniesätzen und kostbar- melodischen Liedern itste, ist die erste Bewußt- seinsanalyse des modernen Menschen Klängen. Die Ruhelosigkeit des in modernen Menschen formulierte er in sich jagenden Kontrasten, im skrupellosen Nebeneinander der Gegensätze. So weht in eine gezwungen Polyphone Durchführung Mahler stu- dierte Bach wie ein Lehrbuch— plötzlich ein Ländler oder ein Soldatenlied; die mysti- schen Verzückungen einer sehnsuchtsvollen Religiosität schlagen jäh um in wilde Diabolik, die grell und lärmend an Berlioz gemahnt; freundliche Rondo-Gemächlichkeit wird mit einem Male von gellenden, synkopischen Schreien zerrissen; eine grausige Lustigkeit peitscht zwischen die schleppenden Rhyth- men des Trauermarsches. Es gibt für Mahler nichts, was er nicht leidend und reflektierend erlebte. Die simple Wunderhorn-Poesie spiegelt sich ihm in der Wehmut der„Winterreise“; die Fiedel beim Ländlertanz unterschiebt er dem aufspielen- den Freund Hein; die Bläsersignale vom Ka- Sernenhof der k. und k. Armee verwandeln sich in apokalyptische Fanfaren; Klopstocks schlichte Auferstehungs-Ode löst eine zwi- schen Lebensangst und Glaubenszuversicht schwankende Philosophie aus; der alt- christ- liche Hymnus„Veni, Creator Spiritus“ wird einer Komposition der mystischen letzten Faust-Szene(8. Symphonie) vorausgeschickt. Dazwischen fallen Mahler österreichisch liedhafte Weisen ein, von denen man sagen könnte, Schubert habe sie zu komponieren vergessen. Doch sie sind nicht mehr Natur- laut, sondern Reminiszenz, Sehnsuchtsblicke zurück, Naivität des„Als-ob“. Die Natur, das große Thema der Romantik, erlebt er nicht mehr als elementare Gegebenheit, er dürstet nach ihr als nach einem Refugium. Aus Mahlers kühn gemeißeltem Gesicht wich nie der Ausdruck eines hochfliegenden Willens. Aeußerste Anspannung war sein N Der Pariser Salon de Mai Eine Ausstel Die Zürcher Juni- Festwochen standen heuer Die erste Ausstellung des Salon de Mai statt. In ihr wurde von dem bestimmt, welche Künstler In der diesjährigen Ausstellung werden Auguste Rodin: Büste Gustav Mahler Diese Büste des Kompo- nisten, dessen Geburtstag sich am 7. Juli zum 100. Male jährt(siehe unseren heutigen Artikel), ist im Besitz der Kunsthalle. Mannheimer Ethos. Die Einstudierung einer Oper konnte ihn, den Wiener Hofoperndirektor, an den Rand des körperlichen Zusammenbruchs bringen. Er wollte die Grenzen des Men- schenmöglichen nicht wahrhaben. Der Typ des bis zum Selbstzerstörerischen ange- sbannten Dirigenten kam durch Mahler in die Welt: der kompromißlose Pult- Regisseur, der Tyrann aus Drang nach Vollkommen- heit, der ekstatisch hingegebene Nach- schöpfer. Unter Mahler änderte sich der Opernbetrieb: Die Vorherrschaft der Sän- ger wurde durch die Zentralgewalt des Diri- genten abgelöst, der seinerseits mehr und mehr zum reisenden Star wurde. Problema- tik, Autoritätsanspruch und Nomadentum des modernen Dirigenten— Mahler hat sie vorgelebt. Anspannung und Zähigkeit war Gustav Mahler von Kind auf gewöhnt. Sein Vater hatte einen unstillbaren„Drang nach oben“ und impfte ihn auch seinen zwölf Kindern ein. In einem armseligen Haus in dem mäh- rischen Flecken Kalischt betrieb er eine Spi- ritusbrennerei, deren Produkte die Großmut- ter verhausierte. In Kalischt kam Gustav Mahler am 7. Juli 1860 zur Welt. Was über lung mit Gemälden, Plastiken und Graphiken im Kunsthaus Zörich mehrerer Arbeiten geehrt. Von Germaine Richier sieht man einen verhältnismäßig klar geformten männlichen Kopf und zwe! ihrer typischen, im Körpervolumen aufge- rissenen, doch ursprünglichen Figuren. Auch bei der Graphik ist Germaine Richier mit einigen formdichten, manchmal ins Surrea- listische vorstoßenden Blättern dabei. Von Auguste Herbin werden drei seiner großen, aus kräftigen Farben gehaltenen Bilder gezeigt. geometrischen Formen gebauten, in Man macht kaum neue Entdeckungen. Das in den letzten Jahren gewonnene Bild von der Ecole de Paris mit der Vorherr- schaft der ungegenständlichen Maler wird bestätigt. Man bekommt dabei keineswegs immer den Eindruck, daß die Künstler sich selber am besten jurieren Denn manche erscheinen mit für sie ausge- sprochen schwachen Arbeiten. Von Picasso sieht man großformatige, für die Unesco bestimmte, denen die Sprache der Gebärden wichtig ist. Die anverwandelnde Kraft der Ecole de Paris ist stark. Man sieht ebenso Arbeiten von dem gebürtigen Leipziger Hans Hartung, allerdings stark vereinfachte Bilder, in bilder vertreten ist, wie von dem Japaner Shu Tanaka, dem Mexikaner Rufino Tamayo und dem Chinesen Zao Wou-Ki. Auch der Holländer Karel Appel in seinem wilden ungegenständlichen Expressionismus ist da. Heraus ragen der kultivierte Camille Bryen, Mark Tobey mit Serge Poliakoff mit seiner Farbkultur, Jean-Paul Riopelle mit seinen leuchtend gespachtelten Farben, Tapies mit einer seiner reliefhaften Karst- landschaften und klar bauend Jacques Vil- jon, in dessen Seine-Bild noch Gegenständ- liches durchkommt. den Arbeiten von Germaine Richier fällt nur das Wurzelwesen des aus Konstanz stam- menden Francois Stahly auf. Hier gibt es die kultivierten Blätter von G. Johnny Friedlaender und Ferdinand Springer, die aus Pless und Berlin stammen, eine sensible Arbeit des Indonesiers Anton Heyboer und wieder Jacques Villon. — Berliner Bären Die Preise der Filmfestspiele Der„Goldene Bär“ der X. Internationalen Filmfestspiele Berlin wurde zum Abschluß der Berlinale dem spanischen Spielfilm„Der Schelm von Salamanca“(EI Lazarillo de Tormes) verliehen. Die aus Vertretern von acht Ländern, darunter vier deutschen Mit sliedern bestehende elfköpfige Jury für Spielfilme entschied sich unter dem Vorsitz des amerikanischen Stummfilmkomikers Harold Lloyd für diesen einzigen abendfül- lenden Beitrag Spaniens,„weil dieser Film in überzeugender Geschlossenheit Buch, Darstellung, fotografische Kunst und Re- gie so vollendet vereinigt, daß sich keiner 3 eindringlichen Wirkung entziehen kann“. Der„Silberne Bär“ für die beste Regie Wurde dem französischen Regisseur Jean- Luc Godard für seinen Film„Außer Atem“ verliehen,„weil hier ein junger Regisseur, alte Formen kühn sprengend, einen Film ge- schaffen hat, der in seinem Reichtum neuer filmischer Formen und seiner Verachtung aller Konventionen die Geschichte der Film- kunst bereichert hat, auch wenn der Gehalt des Filmes zum Widerspruch reizen mag“. Den„Silbernen Bären“ als beste Schau- spielerin erhielt die Französin Juliette May- niel für ihre Leistung in dem eingeladenen deutschen Spielfilm„Kirmes“ von Wolfgang Staudte,„weil Juliette Mayniel außerordent- lich eindringlich eine komplizierte Rolle mit glaubhaftem Leben erfüllt hat und weil sie ihre heikle Aufgabe besonders sympathisch zu lösen weiß“. Den„Silbernen Bären“ als bester Schau- spieler bekam Frederic March für seine Dar- stellung des Anklägers in dem offiziellen amerikanischen Festspielbeitrag„Wer den Wind sät...„Seine bewunderungswürdige schauspielerische Kraft hat die Verwand- lung in den darzustellenden Menschen bis zur Vollkommenheit erreicht“, heißt es in der Begründung. seine freudlose Kindheit und seine Hunger- jahre als Akademieschüler und Provinz kapellmeister berichtet wird, ähnelt den Elendsbildern eines Dostojewski-Romans. Autodidaktisch bemühte er sich um eine gründliche Bildung. Er lebte vornehmlich in Wien, der Stadt seiner Haßliebe. Zum Kom- ponieren seiner neun Symphonien und seiner Lieder fand er nur während der Sommer- ferien Zeit; dann vergrub er sich in einer abgelegenen Waldhütte, um der Natur nahe Zu sein. Mahlers Wien— er starb dort 1911 — War das Musik- Treibhaus Europas, aber die meisten seiner Symphonien mußte er auswärts zur Uraufführung bringen, im Rheinland, in Berlin und München. Schon in der frühen Hamburger Zeit war ein junger Mann zu Mahler gestoßen, der zum Siegelbewahrer der Mahler-Tradition werden sollte: Bruno Walter. Ihm und Otto Klemperer verdanken wir authentische Auf- führungen, die Werk und Persönlichkeit Gu- stay Mahlers nach zwölf Jahren stupider Zechtung aufleuchten ließen und die Wie- derbegegnung mit einem Großen anbahnten, den neu zu entdecken sich die Gegenwart anschickt. Karl Schumann Ein„Silberner Bär“ für Spielfilme wurde außerdem der französischen Komödie„Lie- besspiele“ zugesprochen, weil„hier ein über- Aus reizvolles Thema von einer einfalls- reichen Regie mit vorbildlicher Leichtigkeit, Spielfreude und unvergleichlicher Brillanz dargeboten wird“. Der„Goldene Bär“ für abendfüllende Do- kumentarfilme wurde dem niederländischen langen Dokumentarfilm in Farbe„Ssympho- nie der Tropen“ Caja Lobbi) von Hermann van der Horst zugesprochen. Eine lobende Erwähnung wurde dem Schweizer Bild- bericht in Farbe und Breitwand„Mandara“ zuteil. Der„Goldene Bär“ für den besten Kurz- film wurde dem französischen Kulturfilm „Der Traum der wilden Pferde“ verliehen. Silberne Bären erhielten„Der Spielverder- ber“ Deutschland),„Die Alten“(Italien) und „Zeitung“(Argentinien). Zwei lobende Er- wähnungen wurden dem deutschen Farbfilm in Breitwand„Hafenrhythmus“ und dem Beitrag Oesterreichs in Farbe„Austria glo- riosa“ zuteil. Das Internationale Katholische Filmbüro (OClC) und der Internationale Filmjourna- listen-Verband(Fipresci) vergaben beide ihren Preis für„Zorniges Schweigen“(The Angry Silence) aus Großbritannien. Der OcClC-Festspielpreis wird in jedem Jahr auf der Berlinale für einen Film vergeben, der „nach seinem Gehalt und durch seine Ge- staltung zum geistigen Fortschritt und zur Förderung menschlicher Werte beiträgt“. Den Preis des Berliner Senats für den besten jugendgeeigneten Spielfilm erhielt der amerikanische Festspielbeitrag„Wer den Wind sat.(Inhberit the Wind) von Stan- ley Kramer. Lobend erwähnt wurde der Spielfllm aus Großbritannien„Zorniges Schweigen“. Der Preis für den besten jugendgeeigne- ten abendfüllenden Dokumentarfilm wurde Walt Disneys eingeladenem Farbfilm„Wilde Katzen“(USA) zugesprochen. Lobend er- wähnt wurde der Schweizer Dokumentarfilm „Mandara, Zauber der schwarzen Wildnis“. Den Preis für den besten jugendgeeigneten Kurzfilm erhielt„sohn des Meeres“(Viet- nam). Lobend erwähnt wurde der französi- sche Kurzfilm„Abenteuer eines Fußballs“ (Ballon vole). dpa der mit einem seiner kultivierten Fächer- seinem Liniengespinst, großflächigen Antonio Die Plastik ist schwach vertreten. Außer Besser ist es um die Graphik bestellt. Hermann Dannecker 14. Fortsetzung Im Gegenteil“, protestierte Morris Flynn, bittet inn zu sich, man macht ihn zum Freund und appelliert an seine Verschwie- eit und Kollegialität. Man reizt seine binationsgabe, baut auf seine Intelligenz Wenn er welche haben sollte— und er sofort erkennen, mit wem er es in Wirk- eit zu tun hat.“ hafter Beifall von rechts: Bravo! Bravo! Ausgezeichnet!— O wun- bar!— So was kann nur einem Sherlock einfallen.“. i der Nennung dieses Namens zuckte er junge Mann im Sessel zusammen. Als er- e er, einen Geist auftauchen zu sehen, er nach dem Schlafzimmer links. Aber m noch niemand heraus. Nur Morris“ me hörte man wieder: Danke, danke, tor Watson!“ sagte er. nd Wieder durchzuckte es den jungen m Salon. ein Blick wanderte umher und machte wVentur. Ihm entging die auf dem Tisch ende Shagpfeife so wenig wie der karierte eisemantel und die entsprechende Mütze am Kleiderhaken. Er sah auch den geöffneten Geigenkasten, neben dem die Geige lag. In einem Gehirn begann es lebhaft zu arbeiten. er Inhalt der Schublade im Schrankkoffer bekam plötzlich für ihn einen ganz anderen Sinn. Als erstes Anzeichen, daß seine Ueber- De ann, ter S herlocl Holmes ar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Badewanne und überlegte, ob er sich viel- leicht eine Blöße gegeben hätte. Wenn ihn sein Gedächtnis nicht täuschte, bestand je- doch keinerlei Gefahr. „Sie sind sehr tüchtig, Herr Kollege“, sagte er liebenswürdig. Die Anerkennung schmeichelte dem jun- und einen Mister Mac Macpherson— beileibe keinen Sherlock Holmes oder Doktor Wat- son.“ Empfangschef.„Auf den ersten Blick hab' Ich ihn erkannt.“ Der Hoteldetektiv trat in das Büro des Hoteldirektors. Der blätterte in seiner Zei- tung und blickte nicht auf, als der Hotel- detektiv ihm in freudiger Erregung zurief: „Herr Direktor, Herr Direktor!“ Der Detektiv hatte sofort begriffen: „Verstehe, Mister. Flynn.“ „Und wenn ich Sie brauche, sagte presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg legungen zu einem befriedigenden Ende ge- führt hatten. sicherte er den Revolver wieder und steckte ihn ein. Mackie erschien zuerst wieder auf der Bildfläche. Er hatte sich in seinen Bademantel gehüllt und die Kapuze über den Kopf ge- zogen. Wie ein Beduine sah er aus. Als er den fremden jungen Mann im Salon er- blickte, blieb er erschrocken stehen. Der junge Mann verbeugte sich. „Warten Sie schon lange hier?“ fragte Mackie stotternd. „Ich wollte nicht stören“, entgegnete der junge Mann höflich Durch das linke Schlafzimmer kam Mor- ris Flynn. Er war auch in ein Badetuch ge- hüllt und stutzte ebenfalls einen Augenblick, als er den jungen Mann entdeckte. Er orien- tierte sich mit einem schnellen Blick, über- legte kurz und schritt dann auf den jungen Mann zu. „Sie sind der FHoteldetektiv“, sagte er freundlich. Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Mackie schwankte ein wenig, junge Mann bestätigte:„Jawohl, Holmes.“ Mackie fand bei der Nennung des Na- mens das Gleichgewicht wieder und riß die Augen auf. Morris Flynn war einen Augenblick ver⸗ dutzt. Blitzschnell rekonstruierte er das vor- ausgegangene Gespräch von Badewanne zu ehe der Mister Flynn. „... bin ich da“, ergänzte der andere. „Wir danken Ihnen“, sagte Flynn einfach, aber nicht ohne Größe. Dann verbeugten sich die Herren voreinander, und beschwingt ver- ließ der junge Detektiv den Schauplatz sei- nes Erfolges. Morris und Mackie gingen sofort auf die herausgezogene Schublade im Schrankkoffer Zu. Mackie nahm eine Perücke heraus, und Morris betrachtete die Revolver. „Das war allerdings nicht schwer zu er- raten, wer wir sind!“ sagte Flynn. Mackie überlegte und sagte dann: „Hoffentlich ist er nicht so intelligent, daß er wirklich niemand sagt, wer wir sind.“ Aber Morris, der jetzt kritisch die heraus- gepackten Anzüge betrachtete, unter denen auch ein funkelnagelneuer Frack war, ant- Wortete:„Da kannst du beruhigt sein. In einer Stunde weiß es das ganze Hotel.“ Es war 11 Uhr. „Ist er's oder ist er's nicht?“ fragte der Portier. Monsieur Dulac hatte den Hoteldetektiv die Treppe herunterkommen sehen und ihn vertraulich beiseite genommen. Mit einem vieldeutigen Lächeln blickte ihm der Hoteldetektiv ins Gesicht. „Er ist es natürlich nicht!“ sagte er und blinzelte dabei. Dann eilte er weiter. Ich hab' es doch gleich gewußt“, wandte sich Monsieur Dulac triumphierend an den Der Herr Direktor antwortete nicht. Der FHoteldetektiv trat dicht zu ihm, schraubte seine Begeisterung zurück und be- ganm:„Ich weiß, Herr Direktor, daß Sie mit mir unzufrieden sind. Sie zweifeln an meinen Fähigkeiten, und Sie benutzen jede Gelegen- heit, mich spüren zu lassen; daß ich in Ihrem Unternehmen Ihrer Meinung nach überflüssig Pin.“ Der Herr Direktor blätterte ein Zeitungs- blatt um, nickte und sagte trocken:„Jawohl“. „Vielleicht ändern Sie nun Ihre Meinung. — Ich habe herausgebracht, daß Sherlock Holmes angekommen ist.“ Aber der Hoteldirektor war nicht im ge- ringsten beeindruckt.„Das steht bereits in der Zeitung.“ „Aber ich weiß mehr— Mister Flynn in Nummer 54 bis 56 ist Sherlock Holmes.“ Jetzt blickte der Hoteldirektor auf. „Woher wissen Sie das?“ „Ganz einfach: Ich hab' es ihm auf den Kopf zugesagt, daß er Sherlock Holmes ist. — Was blieb ihm anderes übrig, als es zuzu- geben?“ Der Hoteldetektiv hielt die Brust vorge- reckt. Er schien dem Hoteldirektor tatsächlich zu imponieren. „Donnerwetter!“ sagte der und warf die Zeitung auf den Tisch. Aber der Hoteldetek- tiv näherte sich dem Ohr des Hoteldirektors und flüsterte ihm zu:„Es ist natürlich streng vertraulich.“ gen„Kollegen“. Er wies auf die halb her- ausgezogene Schublade im Schrankkoffer, auf den Geigenkasten und auf die Shagpfeife des berühmten Mannes. „Das war gar nicht so schwer“, meinte er leichthin, aber man merkte ihm an, daß er doch sehr stolz war, dem berühmtesten aller Kriminalisten gegenüberstehen zu dürfen. Mit einem knabenhaft offenen Blick fuhr er fort: „Bauen Sie auf meine Kollegialität, Mi- ster Holmes. Verlassen Sie sich auf meine Intelligenz: Rechnen Sie mit meiner Ver- schwiegenheit.— Wie kann ich mich Ihnen nützlich machen?“ b „Indem Sie mich Flynn nennen“, entgeg- nete der große Mann.„Ich bin Flynn, nichts Weiter als Flynn. Und mein Freund hier ist natürlich nicht Doktor Watson, sondern“ „Mackie Mac Macpherson“, stellte Mackie sich vor. Er trat dabei neben seine Pan- toffel und verbeugte sich. Dann trat er wie- der in die Pantoffel. Er war sichtlich froh, endlich einmal seinen richtigen Namen nen- nen zu können. „Es ist wichtig“, fuhr Morris Flynn fort, „daß niemand erfährt, wer wir in Wirklich- keit sind. Denn wir sind selbstverständlich nicht ohne Grund hier, wie Sie sich denken können. Sollte sich das Gerücht bereits ver- breitet haben, daß Sherlock Holmes und Dok- tor Watson angekommen sind, dann bestrei- ten Sie es! Dementieren Sie! Leugnen Sie! Sie diirfen schwören, auf was Sis wollen. Es gibt hier nur einen Mister Morris Flynn Fortsetzung folgt) Kie Aul Zu- ein gra Pre En .„ 718 das ein EW ruh mal Mai gan Z Wi. Abs ren meh 30. kraf sehe Aus bere S01ʃ nua Mar miss für letzt Sozle gege den Entv sie Krie: CGI! von eine L. kong 130 J polds hier in L. ruf rung Thys