157 aer, den ner den ts- au), nor rer ah- nar ts- die er- Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, säamtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, B 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 249 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,5 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,58 DM zuzügl. 60 Pf. 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Angesichts der chaotischen Zustände in Kongo hat sich die kongolesische Regierung entschlossen, die Vereinten Nationen um Hilfe bei der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung zu bitten. Das Ansuchen wurde nach Mitteilung des belgischen Ministers Ganshof van der Meersch vom Montag von dem kongolesischen Minister präsidenten Lumumba am Sonntag- abend an den stellvertretenden UNO- Generalsekretär Dr. Ralph Bunche gerichtet, der sich gegenwärtig in Leopoldville aufhält. Dem Vernehmen nach hat Bunche der UNO inzwischen„technische militärische Hilfe“ für den Kongo empfohlen. Die Antwort der Vereinten Nationen steht noch aus. Ueber die Lage im Kongo läßt sich sonst kein klares Bild gewinnen. In den großen Städten ist es den belgischen Truppen ge- lungen, die Ordnung zumindest zeitweise wiederherzustellen und die Massenflucht der Europäer zu decken. Ueber 10 000 Europäer haben die Flucht ergriffen. Aus dem Landes- inneren liegen nur spärliche Berichte vor, von Hunderten von Orten hört man über- haupt nichts. Der belgische Verteidigungs- minister Gilson teilte am Montag vor dem Parlament in Brüssel mit, daß in Elisabeth- ville und Luluabourg in den letzten zwei Tagen zehn Europàer getötet und acht ver- letzt worden seien. In Luluabourg seien außerdem zehn Europäer spurlos ver- schwunden. Nach der Darstellung Gilsons ergibt sich folgendes Bild: In Luluabourg Kuba ruft Sicherheitsrat an Dorticos droht mit Kündigung des US-Marinestützpunktes in Ostkuba New Vork.(AP) Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba haben sich am Montag weiter zugespitzt. Kuba hat den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen angerufen und gleichzeitig damit gedroht, es werde die Räumung des ameri- kanischen Marinestützpunktes Guantanamo in Ostkuba verlangen. Präsident Eisen- hower hat nach einer Besprechung mit Außenminister Herter zunächst jede Stellung- nahme hierzu abgelehnt. Er gab gleichzeitig zu verstehen, daß die geplante erweiterte Wirtschaftshilfe der USA für die südamerikanischen Staaten für Kuba nur dann in Betracht komme, wenn die kubanische Regierung den„Willen zur Zusammenarbeit“ zeige. Die Einberufung des Sicherheitsrates zur Erörterung der Beziehungen zwischen Ha- vanna und Washington wurde in einem Brief des kubanischen Außenministers Roa an den derzeitigen Präsidenten des Sicherheitsrates, Correa(Ekuador) gefordert. In amerikani- schen Kreisen wurde angedeutet, daß die USA keine Einwände gegen eine Erörterung ihres Disputs mit Kuba erheben würden. Kuba hat in seiner Beschwerde den USA dem Vernehmen nach„wirtschaftliche Aggression“ vorgeworfen. Außerdem sollen die USA darin beschuldigt werden, kubanischen„Verbre- chern“ Zuflucht gewährt zu. haben. Die Forderung auf Räumung des US- Stützpunktes Guantanamo kündigte Kubas Staatspräsident Porticos auf einer Großkund- gebung in Havanna am Sonntagabend an. Er erklärte, Kuba werde den Scheck für die Jahrespacht des amerikanischen Marinestütz- punktes zurückgeben. Bonn bezieht weiter kubanischen Zucker Bonn(gn-Eigener Bericht). Das Bundes- presseamt veröffentlichte gestern eine Presse- meldung des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, durch die Mel- dungen dementiert wurden, daß vorläufig keine neuen Einfuhr möglichkeiten für Kuba- Zucker eröffnet werden würden. Das Presse- amt teilte mit, die Bundesregierung ver- handle zur Zeit mit der kubanischen Regie- rung über laufende Wirtschaftsfragen. In Kürze sei auch die Veröffentlichung einer Ausschreibung für Zucker aus Kuba auf Grund des inzwischen abgelaufenen deutsch- kubanischen Handesabkommens beabsichtigt. Der bisherige kubanische Botschafter in Bonn, Dr. Eric Montoro, trat am Montag aus Protest gegen das Regime Castro von seinem Posten als Botschafter zurück. Als Begrün- dung für seinen Schritt gab der Diplomat, ein Mitkämpfer Castros gegen die Batista-Dikta- tur, an, er wolle nicht länger Botschafter einer Diktatur sein, die auf dem Weg zu einer kommunistischen Diktatur sei. In Washington zeigte man sich äußerst besorgt über die Haltung einflußreicher mexikanischer Politiker, die sich hinter die von Fidel Castro eingeschlagene Politik ge- gen die Vereinigten Staaten stellten. Sowjets schossen US-Flugzeug ab Maschine seit 1. Juli vermißt/ Ueberlebende sollen vor Gericht Moskau.(AP) Das seit dem 1. Juli über der Barents-See nördlich der Halbinsel Kola vermigte amerikanische Aufklärungsflugzeug vom Typ RB-47 ist am gleichen Tage über sowjetischem Gebiet abgeschossen worden. Zwei der sechs Besatzungsmitglieder konnten sich durch Fallschirmabsprung retten und wurden gefangengenommen. Sie sollen vor ein sowjetisches Gericht gestellt werden. Major Bruno Winzer hat sich— wie bereits ausführließ gemeldet von der Bundeswehr nach Ostberlin abgesetzt. Dort erhlärte der Eæ- Major, der in der Bun- desrepublix rund 22 O0 Mark Schulden hinter- lassen Rat, daß die Bundesrepublik einen Blitz- krieg gegen Osteuropa plane. Jett hat Winger ich in offenen Briefen an den Bundes kanæler und an den Bundesverteidigungsminister ge- wandt, in denen er Gespräche zwischen Bonn und Ostberlin fordert.— Unser Bild zeigt Bruno Winzer während eines Fluges, als er noch bei der Bundeswehr war. Bild: H. G. Tolmein Der Abschuß der Maschine wurde erst am Montag, elf Tage nach dem Zwischenfall, in einer sowjetischen Protestnote mitgeteilt, die Außenminister Gromyko dem amerikani- schen Geschäftsträger in Moskau überreichte. Zehnliche Protestnoten wurden von Gromyko dem britischen und dem norwegischen Ge- schäftsträger überreicht, da die Maschine in Großbritannien aufgestiegen war und in Norwegen landen sollte. Die Maschine hatte nach Angaben der amerikanischen Tast en den Auftrag, elektro- magnetische Messufſgen über den arktischen Gewässern zu machen. sprangen Fallschirmjäger ab und befreiten 1200 Europäer, die in einem Hotel belagert wurden. In Elisabethville bekämpften Fall- schirmjäger rebellierende Soldaten und schritten gegen Plünderer ein. In Jadotville hat eine belgische Truppeneinheit Verstär- kungen angefordert. In Kamina beherrschen belgische Truppen die Stadt. Auch in den Hafenstädten Banan, Boma und Matadi hat die belgische Marine sich wieder die Kon- trolle über die Stadt- und Hafenanlagen ge- sichert. In Stanleyville halten afrikanische Soldaten den Flugplatz und das Telegrafen- amt besetzt. In Leopoldville wurde die Ruhe bis jetzt ohne Truppeneinsatz wieder- hergestellt. Die Einwohner verhalten sich diszipliniert. Die Macht der offenbar in sich gespalte- nen kongolesischen Regierung steht zur Zeit auf tönernen Füßen, und ihr Einfluß auf die vom Machtrausch befallenen Kongolesen scheint sehr gering zu sein. Während Mini- sterpräsident Lumumba am Sonntagabend im Rundfunk noch gegen das Einschreiten der belgischen Truppen protestierte, erklärte Außenminister Bomboko, Er habe die Trup- pen angefordert. Der kongolesische Staats- präsident Kasawubu seinerseits entschul- digte sich bei den Europäern und ersuchte sie, dem neuen Staat ihre weitere Hilfe nicht zu versagen. Lumumba und Kasawubu ha- ben sich am Montag nach Luluabourg und Elisabethville begeben, um die Bevölkerung zu beruhigen. In der Bundesrepublik stehen zwei ame- rikanische Kompanien alarmbereit, um nöti- genfalls zur Hilfeleistung bei der Evakuie- rung amerikanischer Staatsbürger nach Kongo geflogen zu werden. Beamte des amerikani- schen Außenministeriums betonten, dies sei eine„Routine“-Maßnahme. Es sei unwahr- scheinlich, daß amerikanische Truppen nach dem Kongo geflogen werden müßten. Der belgische Mimisterpräsident Eyskens gab am Montag vor dem Parlament in Brũs- sel bekannt, daß die belgische Regierung ihre Verbündeten und internationale Organisa- tionen ersucht habe, dem Kongo gemeinsam mit Belgien beim Aufbau zu helfen. Er for- derte alle verantwortlichen Belgier im öffent- lichen Dienst und bei privaten Unternehmen auf, weiterhin im Kongo auszuharren, um die Weiterarbeit der Verwaltung und der Wirt- schaft zu sichern. Das riesige Oval der Sportarena in Los Angeles ist due Tagungsstätte für die 4418 Delegierten und alternierenden Delegierten der ameri- kanischen Demokratischen Partei. Die Delegierten aus 50 amerikanischen Bundesstdaten sind zusammengekommen, um auf einem fünftägigen Parteikonvent den Kandidaten der Demokraten für die Präsidentschaftswahlen am 8. November zu ermitteln. Spitzenkandidat ist der 43j%dührige Senator John Kennedy aus dem Staate Massachusetts. Unser Bild zeigt die „Memorial Sports Arend“ in Los Angeles, die über 16 000 Plätze hat. Die Zuschauer und die alternierenden Delegierten sitzen auf den für Presse, Funk und Fernsehen vorgesehen gierten Platz. oberen Rängen, während die mittleren Ränge sind. In der Arend selbst nehmen die Dele- Bild: Welton Becket Senator John Kennedy liegt an der Spitze Demokraten der USA wählen ihren Präsidentschaftskandidaten Los Angeles.(AP) Wenige Stunden vor Beginn des demokratischen Parteikonvents in Los Angeles lag der Senator John Ken- nedy am Montag im Rennen um die Nominie- rung als Präsidentschaftskandidat seiner Partei so weit vorn, daß nur eine unvorher- gesehene Entwicklung seine Aufstellung als Präsidentschaftskandidat in Frage stellen könnte. Nach einer Schätzung der Associated England hat unbeliebte Gäste Norstad und Castiella eingetroffen/ Im Hintergrund Spanien und die NATO Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug In England London. Zwei prominente Gäste kamen am Montag nach England, deren Besuch der Opposition und den Demonstranten ausrei- chend Gelegenheit zu Kundgebungen gegen die Bundesrepublik und gegen Spanien gab. Beide Besucher haben nicht das geringste miteinander zu tun, obwohl sie beide mit einer heiklen Frage zu tun haben: Die Auf- nahme Spaniens in die NATO. Als erster prominenter Gast kam am Vormittag der Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Europa, General Norstad, zu einem offiziellen Besuch und zu Besprechungen mit Verteidi- gungsminister Wafkinson und Außenminister Selwyn Lloyd über die umstrittene Frage der Aufrüstung der NATO-Truppen mit Atom- waffen, vor allem mit Polaris-Raketen. Ob- wohl die Frage der Aufnahme Spaniens in die NATO, wie ausdrücklich mitgeteilt wurde, nicht Gegenstand der Gespräche mit Norstad gewesen ist, wurde sie schon im Zu- sammenhang mit der Ankunft des zweiten prominenten Gastes gestreift. Die englische Regierung hat sich jetzt zu der Haltung durchgerungen, sich einer Erörterung der Aufnahme Spaniens in den NATO-Rat nicht mehr zu widersetzen, wenn die anderen NATO-Mächte eine solche Diskussion fordern. Am Montagnachmittag traf der spanische Außenminister Fernando Castiella auf Ein- ladung der britischen Regierung zu einem dreitägigen Aufenthalt in London ein. Um die angekündigten Protestdemonstrationen abzubiegen, wurde das Empfangsprotokoll in letzter Minute geändert. Castiella wurde von Außenminister Selwyn Lloyd nicht auf dem Victoriabahnhof, sondern auf dem Londo- ner Flughafen empfangen, von wo er unter starken Polizeieskorten direkt zur spani- schen Botschaft fuhr. Zwiscen Gesfern und Moroen In Gegenwart von Bundespräsident Lübke und Bundeskanzler Adenauer feier- ten am Montag Parlament und Regierung von Nordrhein- Westfalen das zehnjährige Bestehen der Landesverfassung. Der„Ver- kassungstag“ sollte nach dem Willen der Lan- desregierung in der Bevölkerung das Be- Wwußtsein der staatlichen Einheit der drei Landesteile Nordrhein, Westfalen und Lippe stärken. Für die Aktion„Luftbrückendank“ sind mehr als 1,6 Millionen Mark zusammenge- kommen. Mit dieser Spende will Berlin den Angehörigen der alliierten und deutschen Luftbrückenopfern helfen und so den Dank für die Opfer abstatten. Im Bundeswirtschaftsministerium wird der neue Arbeitszeitvertrag begrüßt, der zwischen den Sozialpartnern in der Metall- industrie abgeschlossen worden ist. Wie aus dem Ministerium verlautet, haben sich die grundsätzlichen Bedenken gegen Arbeitszeit- verkürzungen, die Bundeswirtschaftsminister Erhard, wie berichtet, geäußert hat, lediglich auf die gegenwärtige Konjunkturlage ge- richtet. Der langfristige Stufenplan der neuen Abmachung dagegen wird vom Ministerium ausdrücklich anerkannt. Der Landesbezirk Baden- Württemberg des DGB bedauert, daß in der Regierungs- erklärung von Ministerpräsident Kiesinger die Sorgen der Arbeitnehmer nicht genü- gend erwähnt worden seien. Als erfreulich wird jedoch die Zusicherung der Regierung vermerkt, die im Land noch immer fehlen- den etwa 120 000 Wohnungen bald zu bauen. In seiner Eigenschaft als Vizepräsident der Sozialistischen Internationalen gedachte der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer im Wald von Phalempin bei Lille des verstor- benen französischen Sozialistenführers Leon Blum. Ihr Bekenntnis zur alten Heimat er- neuerten in Heilbronn mehrere tausend ehe- malige Bewohner des Egerlandes auf ihrem künften Landestreffen. Bundesverkehrsmini- ster Seebohm sagte in einer Kundgebung: „Nur über ein geeintes Europa ist für uns der Weg in die alte Heimat freizukämpfen.“ Sir Winston Churchill, der frühere briti- sche Premierminister, soll die Absicht haben, sich in Odessa mit dem sowjetischen Mini- sterpräsidenten Chrustschow zu treffen, um eine Aussprache„unter vier Augen“ über die Weltlage im allgemeinen und über Moskaus Pläne im besonderen herbeizuführen. Sir Winston Churchill ging in Venedig mit seiner Gattin an Bord der Onassis-Luxusyacht „Christina“. Griechenlands Ministerpräsident Kara- manlis hatte in Paris eine Unterredung mit dem französischen Premierminister Debré. Frankreich soll der Beteiligung Griechen- lands am Gemeinsamen Markt positiv ge- genüberstehen. Argentiniens Staatspräsident Frondizi erklärte in Madrid, wenn der frühere SS- Führer und Leiter der Judenvernichtungs- Aktionen, Adolf Eichmann, von Israel an Ar- gentinien ausgeliefert werde, würde er in dem Land abgeurteilt werden, in dem er seine Verbrechen begangen habe oder vor ein internationales Gericht kommen. Mit einer scharfen Kampfansage wandte sich in Genf der stellvertretende Vorsitzende der sowjetischen staatlichen Plankommission, Leseschko, gegen EWG und EFTA. Leseschko sprach anläßlich der Eröffnung der Minister- Sitzung des UNO- Wirtschafts- und Sozial- rates. Portugals Verteidigungsminister, Generel Botelho Moniz, beendete seinen Besuch in der Bundesrepublik und reiste nach Paris wei- ter. Das Bundesvertèidigunsgministerium ist an neuen Munitionskäufen in Portugal inter- essiert, während Portugal in der Bundes- republik hochwertiges elektronisches Gerät kaufen will. Antonin Nowotny, der tschechoslowaki- sche Staatspräsident hat eine neue Regierung des Landes ernannt, das seinen Namen durch eine Verfassungsänderung von„Tschecho- slowakische Republik“ in„Tschechoslowaki- sche Sozialistische Republik“ geändert hat. Ministerpräsident Viliam Siroky und Außen- minister Vaclav David behalten ihre bis- herigen Aemter bei. Der sowjetische Handelsminister, Patoli- tschew, hat am Montag kurzfristig seinen Besuch in Italien abgesagt. Es wird vermutet, daß sein schlechter Gesundheitszustand den Besuch vereitelt hat. In Warschau ist der indonesische Minister- präsident Djuanda, zu einem offiziellen Be- such eingetroffen. Press kann Kennedy bereits jetzt auf 620½ Stimmen fest rechnen. Zu seiner Nominie- rung benötigt er 761 der insgesamt 1 521 Stimmen des Konvents. Der Fraktionsführer der Demokraten im Senat, Lyndon Johnson, den man als aus- sichtsreichsten Rivalen Kennedys betrachtet, kann demgegenüber bisher nur auf 273 Stim- men fest zählen. Senator Stuart Symington aus Missouri, für dessen Nominierung sich der frühere Präsident Harry Turman ein- gesetzt hat, kann zur Zeit fest mit 83½ Stim- men rechnen. Kennedys Chancen hatten sich am Sonn- tag verstärkt, als sein Lager Zuzug aus an- deren Delegationen erhielt, die eigentlich auf unbekannte„Lieblingssöhne“ aus ihren Hei- matstaaten eingeschworen waren. Das gilt beispielsweise für die Staaten Kalifornien, Pennsylvanien und Iowa, von deren Dele- gierten angenommen wird, daß die Mehrzahl im zweiten Wahlgang für Kennedy stimmt. Es liegen bereits Anzeichen vor, daß die Anhänger Symingtons, die von sich erklä- ren, daß sie über 104 Stimmen verfügten, das Rennen als aussichtslos aufzugeben er- Wägen. Inzwischen hat der als möglicher weiterer Bewerber genannte frühere Pràsi- dentschaftskandidat der Demokraten, Adlai Stevenson, gesagt, daß er auch einen Kabi- nettsposten unter einem demokratischen Präsidenten annehmen werde., Stevenson hat sich diesmal nicht um eine Kandidatur als Präsidentschaftskandidat beworben, jedoch zu verstehen gegeben, daß er sich einer Nominierung durch den Konvent nicht ver- schließen würde. Nach vorläufigen Schät- zungen kann er zunächst nur mit 40 Stim- men rechnen. Die Wahlgänge des Konvents beginnen am Donnerstag. Der Konvent soll am Frei- tag abgeschlossen werden. Teinehmer sind insgesamt 4418 Delegierte und alterierende Delegierte. Beratung der Nachfolge Kishis Tokio.(dpa) Das japanische Kabinett ist bereit, am morgigen Mittwoch zurückzutre- ten, falls die Oppositionsparteien der Er- nennung eines neuen Ministerpräsidenten im Parlament für Donnerstag zustimmen. Dies teilte der Sekretär der Regierung, Schiina, am Montag in einer Pressekonfe- renz mit. Es wird erwartet, daß die bis- herige Regierungspartei, die liberalen De- mokraten morgen einen Nachfolger für Ministerpräsident Kishi nominieren werden, der am 23. Juni seine Rücktrittsabsicht be- kanntgegeben hatte. Ein Sprecher der füh- renden Oppositionspartei, der Sozialisti- schen Partei, teilte mit, daß seine Partei an einer Plenarsitzung des Parlaments teil- nehmen werde, falls sich die Liberaldemo- kraten zu einer Auflösung des Parlaments zum frühestmöglichen Zeitpunkt bereit er- Klären. In Japan sind keine amerikanischen Auf- Kklärungsflugzeugie von Typ„U- 2“ mehr stationiert. Der japanische Außenminister Fudschijama teilte in einer Pressekonferenz mit, daß eine Maschine dieses Typs bereits vor einigen Wochen und die beiden übrigen vor kurzem nach Verhandlungen zwischen Japan und den USA abgezogen worden seien. poLITIK 3 r Dienstag, 12. Juli 1960/ Nr. 158 Krisenherde Wie die allgemeine Wetterlage, so ist auch die derzeitige weltpolitische Sit des- Wegs dazu angetan, sommerlic heitere ode* Sar fröhliche Stimmung hervorzurufen. Tagen liefern Kuba mit seinem bär Regierungschef Fidel Castro, Lumumbas und Kasawubus neugeborene Kongo-Republik und auch das, die bevorstehende Olympiade beherbergende, seit vielen Wochen wieder Politisch unruhige Italien besorgniserregende Schlagzeilen in der Weltpresse. Es handelt sich um akute Krisenherde, die im Augenblick ent- dazu angetan sind, vor allem unsere Spannungsbedürftigen Nerven weiter in Spatmung zu halten und Verwirr e zu Stif- ten. 8 Am wenigsten erfreulich stellt sich die durch Kuba hervorgerufene Ost-West-Krise dar. Fidel Castro und seine Revolutionsregie- rung haben nun alles auf die östliche Karte gesetzt. Nach dem Boykott amerikanischer und britischer Erdölraffinerien durch die ku- panische Regierung— die Firmen haben sich geweigert, russisches Erde! zu bearbeiten— Haben die USA die Zuckerlieferungen von der vor ihrer Haustür gelegenen Insel um 700 000 Tonnen reduziert. Castro wurde dar- Ranisches Eigentum, wenn es im nationalen Interesse als notwendig erachtet wird, unter e n zu 1 ſeß verlauten, Fidel Castro brauche auf den 700 000 Tonnen Zucker, deren Annahme Wa- Shington verweigerte, nicht sitzen zu bleiben. e Sowietunion werde den Zucker abneh- men. Von so starken und fürsorglichen Wor- ten aus dem Kreml beflügelt, droht Kuba jetzt mit der Kündigung des amerikanischen Stützpunktes auf seinem Territorium an der Ostküste und appelliert an den Sicherheits- rat der UNO, sich seiner Bedrängnis anzu- nehmen. Eisenhower hatte in Beantwortung der russischen Raketendrohung erklärt, die USA erden die Errichtung eines vom internatio- nalen Kommunismus beherrschten Regimes in der westlichen Hemisphäre nicht zulassen. Somit steht der Drohung aus Moskau eine Drohung aus Washington gegenüber. Nur Hat Eisenhower nicht gesagt, was er zum Beispiel dagegen zu tun gedächte, wenn Fi- del Castro mit Chrustschow bei dessen an- ekündigtem Besuch ein Abkommen schlösse, das statt den Amerikanern den Sowjets einen Stützpunkt auf Kuba einräumen Würde. Wie es ja überhaupt für die Ameri- Kaner schwierig ist, den Schein der Nicht- 1 2u rer Würde Fidel Castro, Seinem eigenen Haus die Sode Herinterfallen und sich dabei das Genick brechen, niemand würde glauben, daß es nicht die Amerikaner waren, die Castro stürzten. Chrustschow führt also den Nervenkrieg gegen die USA ohne Zweifel sehr geschickt. In der kubanischen Krise Weis er auch die Chinesen hinter sich. Und dies mag im Moment wichtig sein. Der Alarm beim Sicherheitsrat durch Kuba, den er Kremichef gleichzeitig geschehen ließ, deutet jedoch schon wieder an, daß er sich, enn auch sicher nach harten Auseinander- tzungen, doch die Tür zu einem Rückzug enhalten will. Für die USA liegt die Chance in der Möglichkeit, die Kubaner Wirtschaftlich im eigenen Saft schmoren zu sen. Für Fidel Castro böte sich als Kom- miß eine Politik ähnlich der von Naszer Kairo an; denn eines wird Chrustschow edlen Fall zu vermeiden suchen, näm- daß das Schicksal Kubas zu einem aus- Hließlich abschreckenden Beispiel etwa für le latein- amerikanischen Staaten werden Krisenherd Kongo kommt Moskau in duseinandersetazung um die Gunst der itterung und e Selb ständigkeit scheinen Bier der e 21 „die augtuung all derer, die schon immer ptet haben, diese Länder seien für elbstverwaltung noch nicht reif, zur iterhaltung der Ordnung offenbar . kähig ist, hat auch die UNO an- Aber Was 80 Es könnte böch- kaun 3 bevor nicht eine derne an Ort und Stelle die Lage stu- hat . okratische Regierung zu trekken. Das 1 Temperament forderte denn auch en. Inzwischen hat sich hier aber esonnenheit gegenüber den Leiden- durchgesetzt, ja vor allem haben 1 Unruhen erreicht, daß die e ee nach kannt haben. Die heutige Debatte Kammer Wird, so hoffen wir, die not- lärung bringen.— Koexistenz, sie von Chrustschow jüngst in Bukarest oren würde, bedeutet nur: kein Krieg. ten ist dem Kreml nach wie vor je- Mittel recht, Unruhe zu stiften oder isenherde für sich zu nutzen. Leider muß sich die Freie Welt diese Einsicht immer von neuem schmerzlich erkaufen. Wolfgang von N Prüfstein für die parlamentarische Regierungsform Keine Angst vor Unpopularität Wir stehen vor der Frage, ob wir nicht zugunsten aufstrebender Länder zusätzliche Lasten auf uns nehmen müssen Von Bundeswirtschafts minis Bonn. ter Professor Dr. Jedes afrikanische Land, das in diesen Monaten selbständig wird und dedes asiatische Land, das nun in die Alternative gedrängt wird, die Geschicke seiner rapid anwachsenden Bevölkerung zu verbessern, indem es sich entweder an die Technisierungsbeispiele Moskauer und Pekinger Provenienz anlehnt oder aber indem es— in jeweils angemessener Abwandlung— von den natürlichen und obendrein eHektvolleren westlichen Vorbildern ausgeht— alle diese neu her aufkommenden Kräfte haben den Begriff der äußeren Macht mit neuen Inhalten versehen. Diese Völker stellen und je nach der Richtung, in die repräsentieren Macht, einfach weil sie die Mehrheit der Weltbevölkerung dar- sie gehen, am Ende das Bild unserer Zeit bestimmen werden. Sie sind Weltmächte von ausschlaggebendem Gewicht. Aber diese Länder sind kein geschlossener Block. Die meisten von ihnen treten eben erst in ihre national betonte Entwicklungsphase ein. Und eben deshalb beginnt mit ihrer gleichberechtigten Teilnahme an der rogen Politik eine Epoche allezeit veränderlicher und veränderbarer weltpolitischer Gewichts- verteilung. Eine Möglichkeit, die mancher wohl endgültig verloren glaubte, entsteht so- mit neu: Außenpolitik strategisch im Sinne groß angelegter Konzeptionen zu betreiben und der bloß tagesbezogenen Taktik den ihr gebührenden Rang eines beweglichen Mittels Niemand glaubt an zum Zweck zuzuweisen. Aber Konzeptionen fallen niemandem auf den Schreibtisch. Sie Wollen entwickelt und dann auch befolgt wer- den.— Wir haben vor nunmehr zwölf Jahren unsere europäische Konzeption entwickelt und sie seither gegen alle Widrigkeiten ent- schlossen zum Erfolg geführt, auch unter materiellen Opfern. Für unsere künftige Po- litik, die auf der geschaffenen europäischen Basis zu tragfähiger Partnerschaft mit den aufstrebenden Ländern Asiens, Afrikas und Südamerikas führen soll, gilt im Grunde das gleiche. 2 Kinderkrankheiten Letzte Bastion der Belgier im Kongo sind die Fallschirmjäger Von unserem Korrespondenten Dr. F. M. Huebner in Holland Brüssel. In der belgischen Oeffentlichkeit ist durch die aus dem Kongo eintreffenden Hiobsbotschaften über die Meutereien der „Force Publique“ eine panikartige Stimmung entstanden. Die Besorgnis gilt in erster Linie dem Leben und der Sicherheit der noch in der Republik Kongo befindlichen belgischen Staatsangehörigen, in zweiter Linie aber auch der Zukunft des kongolesischen Staatswesens und der dortigen belgischen Wirtschaftsin- teressen. Die Force Publique wurde als der letzte übrig gebliebene Garant einerseits für das Leben und Eigentum der belgischen Staatsbürger in der Republik Kongo ange- sehen und andererseits als der unentbehr- liche Machtfaktor, um das neue Staatswesen einheitlich zusammenzuhalten. Belgien hatte die Absicht, den Fortbestand der Force Pu- blique unter Führung belgischer Offiziere durch die Unterzeichnung eines Sonderab- kommens zu sichern, doch haben die Ereig- nisse nun durch dieses Vorhaben einen Strich gemacht. Ministerpräsident Lumumba hat den Oberkommandierenden der Force Pu- blique, General Janssen und dessen Stabs- chef abgesetzt und den meuternden Soldaten auch die Absetzung aller übrigen belgischen Offiziere versprochen. Die Force Publique ist eine Truppenmacht von 25 000 Eingeborenen, die von belgischen Offizieren befehligt wurden und sich bisher als vorzüglich disziplinierte und zuverlässige Soldaten erwiesen haben. Disziplin und Zu- verlässigkeit haben sich aber nun gelockert. In Brüssel ist man der Meinung, daß die Re- gierung Lumumba die militärische Revolte nur zeitweilig dämpfen kann und daß sich durch die in der Force Publique gärenden Stammesgegensätzlichkeiten der Zusammen- halt der Truppe mehr und mehr zersetzen wird. Neben der Force Publique Sibt es in der Republik Kongo noch einige rein belgische Regimenter. Sie bestehen aus Berufssoldaten. die sich für den Dienst im Kongo freiwillig gemeldet haben. Zu diesen Regimentern ge- hören die 2000 Mann Fallschirmjäger, auf deren Einsatzbereitschaft der in Leopoldville zurückgelassene belgische Boschafter van den Bosch vor allem rechnet, um den unvermeid- lichen Abzug aller Belgier aus dem Kongo- gebiet wirkungsvoll zu decken. Außerdem gibt es nur noch die aus Ein- geborenen bestehende Polizeimacht, die gleichfalls zum größten Teile unter belgi- scher Leitung steht. Ihr Verhalten ist bisher zwar loyal geblieben, doch wurden, laut in Brüssel eintreffenden Berichten, fünf bel- gische Polizeikommissare ins Gefängnis ge- steckt, womit auch bei dieser Truppe der Ab- bruch des Offizierskaders begonnen hat. In jedem Falle erwies sich die Polizei als macht- los oder unwillig, den Aufstand im Strafge- kängnis von Stanleyville zu unterdrücken, bei dem die meisten Häftlinge ausbrechen und ungehindert tumultarische Kundgebungen vor dem Gebäude der Provinzregierung in Stanlexville veranstalten konnten. Die Regierung in Brüssel versuchte, die erregten Gemüter zu beschwichtigen, indem Ministerpräsident Eyskens erklärte, die be- unruhigenden Vorgänge in der ehemaligen Kongokolonie seien lediglich als die ver- ständlichen Kinderkrankheiten eines im Auf- bau befindlichen jungen Staates anzusehen. Er findet für diese Deutung wenig Glauben, was sich unter anderem auch am KRursnieder- gang der kongolesischen Wertpapiere an der Börse von Brüssel bekundet, nachdem die- selben Papiere am Tage der staatlichen Un- abhängigkeit des Kongos einen plötzlichen Kursanstieg verzeichnet hatten. Ludwig Erhard Ganz ähnlich wie im europäischen Bereich und wie im Zuge der atlantischen Verteidi- gungs- Konzeption wird diese Politik dem Zeichen Entwicklungshilfe— stark von wirtschaftlichen Vorleistungen und finanziel- jen Anstrengungen bestimmt sein. Und es werden zusätzliche Leistungen sein, die wir nun erbringen müssen. Denn wir haben nicht den mindesten Grund anzunehmen, die mili- tärische Sicherung unserer Freiheit dürfe künftig hinter die neuen politisch-wirtschaft- lichen Bemühungen um den Bestand und die stabile Fortentwicklung unserer Lebensfor- men zurücktreten. Damit sind finanzielle Größenordnungen ins Spiel gebracht, die eine bisher zumeist recht theoretisch geführte Dis- kussion mit allerhand praktischen Vorzeichen versehen— die Frage nämlich, ob in der modernen Industriegesellschaft die parlamen- tarische Regierungsform auch angesichts stark belastender Aufgaben hinreichend durchgreifendes Handeln erlaubt. Wer das hierzulande auf vier Jahre gel- tende Parlamentsmandat nicht als den Auf- trag versteht, nach bester eigener Einsicht zu handeln, zu regieren; wer es nur als den Platz zwischen zwei Wahlen begreift, der Wird sich tunlichst auf Aktivitäten beschrän- ken, die tatsächliche oder scheinbare Popula- rität versprechen. Wer überwiegend wahltak- tisch zu denken geneigt ist, der wird späte- stens von der Mitte jedes Vier-Jahre-Zyklus ab eher öffentliche Zuwendungen verspre- chen als besondere Belastungen in Aussicht stellen, auch wenn sie im wohl verstandenen Interesse des ganzen Volkes liegen. a Alles in allem sollte hier jedoch— was Parlament und Regierung der Bundesrepu- blik angeht— einige Zuversicht am Platze sein. Immerhin haben wir die als notwen- dig erachteten materiellen Erfordernisse der Landesverteidigung zu einer Zeit auf uns genommen, als das noch keineswegs populär schien und als unsere wirtschaftliche Situa- tion noch nicht entfernt so gut war wie heute. Und wir haben ohne Furcht vor Un- popularität gewaltige Beträge aus Steuer- mitteln gezielt eingesetzt, um den Wieder- aufbau unseres Landes voranzutreiben be- ziehungsweise zum gleichen Zweck auf er- hebliche Steuereinnahmen aus bestimmten Bereichen ebenso gezielt verzichtet, obwohl bei rein wahltaktischer Betrachtungsweise sicht oftmals eine sehr viel andere Ein- nahme und Ausgabepolitixk empfohlen hätte. Aehnlich entschlossen und einsichtig wer- „Die Münchner SPD meutert nicht“ Unzufriedenheit über Wehners Rede in der Außhenpolitischen Debatte München/ Bonn.(AP/dp) Die Leitung des SPD- Unterbezirks München erklärte am Montag, von einer„Meuterei“ der bayeri- schen Sozialdemokraten gegen den Bundes- vorstand der SpD könne keine Rede sein. Zwar habe man am Wochenende auf einer „sehr lebhaften“ Sitzung des Münchener Unterbezirks die Rede Herbert Wehners in der Außenpolitischen Debatte des Bundes- tages kritisiert, zu einem„Aufstand“ oder gar zu einer„Spaltung“ sei es jedoch nicht gekommen. Vielen Delegierten sei es unver- ständlich erschienen, daß die SpD jahrelang massive Kritik an der NATO geübt hätte und jetzt plötzlich das Steuer herumgewor- fen habe. Dieser Kurswechsel hätte vorher innerhalb der Partei diskutiert werden müssen. In einer Resolution des Münchener SPD- Unterbezirks hieß es:„Niemand in der Par- tei, mag er sein, wer er will, hat das Recht, vom Grundsatzprogramm der Partei abzu- weichen. Die Parteispitze wird aufgefordert, in allen innen- und außenpolitischen Fragen Sleiche Disziplin zu Halten, wie sie von je- dem Mitglied der Partei als selbstverständ- lich betrachtet wird.“ Herbert Wehner wurde vor gewarfeg, im Bundestag„einen Husaren ritt“ getan zu haben, ohne sich vorher einer ernsten Diskussion in der Partei gestellt zu haben. Die Münchener SpD forderte eine Diskussion über diese Fragen bei dem Par- teitag im November. Der CDU/ CSU-Pressedienst schrieb, die SPD- Funktionäre im Lande hätten es offen- bar sehr eilig, die Richtigkeit der von dem CSU-Abgeordneten Dr. Jäger während der Debatte getroffenen Feststellung zu bestä- tigen, daß sich die SpD in einem Konflikt befinde zwischen den Wählern, die sie haben möchte, und den Funktionären, die sie habe. Im übrigen werde von der Kritik in Mün- chen nur die Notwendigkeit einer Bestands- aufnahme der SpD selbst bestätigt, denn dort sei die Verwirrung und die Unklarheit über die außenpolitische Konzeption offen- bar gröhger denn je. Japans Regierungspartei sitzt fest im Sattel Die Antipakt-Streikbewegung flaut ab/ Man erkennt den Wert des Sicherheitsvertrages mit Washington Von unserem Korrespondenten Werner Crome in Japan Tokio. Es ist heiß geworden in Tokio, und die Luftfeuchtigkeit der Regenzeit lähmt die Geister und Glieder und legt sich schwül und drückend auf„ampo- hantai“, die „Antipakt-Streikbewegung“, deren Träger zusammenbleiben wollen, um als vereinte Oppositionsfront in den Wahlkampf zu ge- hen. Während die Demonstranten nur noch in kleinen Ansammlungen auftreten und schnell wieder verschwinden, treffen sich die einzelnen Gruppen und Gruppen- Vertreter der Regierungspartei(kurz„jiminto“ ge- nannt) in Geisha-Häusern oder hinter seide- nen Wandschirmen der einzelnen Hotels, um die Nachfolge Kishis auszuhandeln. Bis mor- gen soll dieses Ei des Kolumbus gefunden sein— und darauf wartet inzwischen die po- litische Linke. Die Sozialistische Opposition hat ihren Parteitag für den 14. Juli angesetzt— und 14 Tage später wird der Zentralkongreß des Iinksradikalen Gewerkschaftsverbandes„So- Hyo“ folgen. Und dabei soll dann die Wahl- kampfstrategie beschlossen werden, die sich vor allem nach der Person des neuen Mini- sterpräsidenten und seiner politischen Macht- stellung richten wird. Für die große Mehrheit ist am dringlich- sten aber der Wunsch: Schluß mit„ampo- bantai“— endlich wieder rOdnung! Die er- sten Wahlen nach Ausbruch der Unruhen haben das schlagend erwiesen. Es waren Lo- kalwahlen für die Gouverneursposten in den Präfekturen Aomori in Nord-Honshu und in Saitama, unmittelbar in der Nachbarschaft Tokios. Sie waren von der Opposition aus- schließlich mit„ampo-hantai“- Parolen ge- führt worden. Und in beiden Fällen hatte sie ihre„großen Kanonen“ eingesetzt, während „jiminto“ in Tokio die erste Garnitur für die Regierungs-Neubildung brauchte. Aber die Partei konnte diesen Ausfall reichlich wett⸗ machen durch die wirksamste Wahlpropa- ganda: Plakate mit Bildern von den Auf- ruhrszenen und den Vorgängen im Reichstag. Sie wirkten mehr als Reden. 5 Helcgeg Fra- fekturen sind daher die liberaldemokrati- schen Gouverneure wiedergewählt worden. Das Ergebnis ist bezeichnend, weil die schwache Wahlbeteiligung— 49 Prozent— eigentlich zugunsten der Opposition wirken mußte, zumal da die Bauern wenig Zeit für Wahlkampf hatten. Das Ergebnis zeigt wei- ter, daß„jiminto“ noch fest im Sattel sitzt und dag„ampo-hantai“ zumindest im Lan- desinnern weniger Zugkraft besitzt, als seine Organisatoren erwarteten. Das wird zweifellos nicht in diesem Maße auf Allgemeinwahlen übertragen werden können. Aber ähnliche Stimmen klingen aus anderen Landesteilen. Bezeichnend dafür is ein Kommentar, der in Shizucka, der Haupt stadt der gleichnamigen Küstenprovinz süd- lich Tokio, erscheinenden Zeitung: Warum müssen wir uns diesen ganzen Unsinn, der aus Tokio kommt, gefallen lassen? Die dema- gogischen Politiker, die wahnwitzigen „Schyo“- Funktionäre und die brüllenden dummen Jungen von„Zangakuren“ mit ihren roten Fahnen haben ebensowenig Ahnung von der Stimmung des japanischen Volkes Wie die weltfremden Intellektuellen!“ Auch Großstadt-Japan ist nachdenklich ge- worden. Anlaß dazu gab die Konferenz der in Südostasien stationierten diplomatischen Missions-Chefs Japans und ihre Feststellung, daß„ampo-hantai“ das Prestige Japans im Raume zwischen Thailand und Indien gröb- lich beeinträchtigt habe. Darüber war man in Tokio verdutzt und schockiert. Dazu kamen andere Schadensmeldungen. Vor allem wirt- schaftlicher Natur: Amerikanische und kana- dische Aufträge werden verschoben, Dollar- Investierungen aus USA und Hongkong wer- den annulliert und Schweizer Wirtschafts- kreise werden plötzlich sehr zurückhaltend. Das ist äußerst peinlich, ein„Gesichts“-Ver- lust für Japans so mühsam wiederaufgebau- tes Weltprestigce, den man so schnell nicht Wiedergutmachen kann. Es gibt niemand in ganz Japan, der die Schuld an der entstandenen Geistesverwir- rung und dem Abgleiten in kommunistisches Fahrwasser nicht eindeutig Kishi und seinen Beratern zumißt. Denn ihr Versäumnis ist es, daß sich jetzt erst mühsam und viel zu spät die Erkenntnis Bahn bricht, was diese Paktrevision eigentlich bedeutet. Es klingt grotesk, aber das Hauptverdienst daran tra- gen Peking und Moskau! Sie haben aus frü- heren Fehlern nicht gelernt, daß es der Ja- paner nun einmal nicht verträgt, wenn man sich in sein Privatleben einmischt— und in seine Innenpolitik. Das haben sie in einem Maße getan, daß Japans Nationalstolz, trotz „ampo-hantai“l, dagegen rebellierte. Das Auhßenamt hat drei Moskauer Drohnoten summarisch abgefertigt und festgestellt, daß Frieden, Sicherheit und Wohlstand Japans mur durch seine Zugehörigkeit zum Lager der freien Welt garantiert werden könnten, ohne daß daraus eine feindselige Haltung gegenüber den kommunistischen Festland mächten gefolgert werden müsse. Die große Presse ist dadurch plötzlich zum Befürworter des neuen Pakts geworden. „Neutralität“ für Japan sei unrealistisch, schreibt die groge„Manichi“-Zeitung, bisher einer der Vorkämpfer für„ampo-hantai“. „Ungarn versuchte neutral zu sein“, schreibt das Blatt.„Wir kennen sein schreckliches Schicksal! Und warum bekämpft Sowzjet⸗ ruhgland die Neutralität Jugoslawiens?!“ Das Blatt geht noch weiter als die übrige Presse, indem es feststellt, zur Sicherung seiner Neutralität brauche Japan ausreichende Be- Wwaäfknung einschließlich Nuklear-Lenk- geschosse“. Und dazu sei eine möglichst enge Verbindung mit USA nötig, wohin mehr als ein Drittel des japanischen Exports geht. Vielleicht hat„ampo-hantai“ doch sein Gu- tes gehabt. Die japanische Volksmasse ist aufgerüttelt worden, und sie begreift jetzt langsam, worum es für Japan geht, viel- leicht besser, als wenn alles friedlich und folgerichtig verlaufen wäre. — 8. den wir handeln müssen, wenn Künftig wachsende materielle Leistun erbracht werden sollen, die als Entwicklungshilfen den Völkern Asiens und Afri hilfe im Zuge solider Partnerschaft mit den Ländern des freien Westens er möglichen können. Es wird zu überlegen sein, ob wir Weiterhin alljährlich aus Steuermitteln Mil. liardenbeträge als staatliche Subv Ventionen auch dorthin verteilen dü fen, wo sie ange- sichts der inzwischen weit verbesserten Wirtschaftlichen Lage nicht mehr unbedingt erforderlich sind Wobei ganz und gar nicht etwa an die Landwirtschaft gedacht sein soll, die heute in allen Industriestaaten vor besonderen Problemen steht. Wir wer⸗ den erwägen müssen, in welcher Weise steuerliche Anreize— vielleicht nach der Art, wie wir sie auch für den Aufbau des eigenen Landes benutzt haben— geschaf- fen werden können und müssen, um die Privat wirtschaftliche Betätigung in Entwick lungsländern zu erleichtern und anzuregen; ein Zweck, der gleichermaßen für die Unter- nehmen unserer Wirtschaft wie für die Ent- Wicklungsländer nützlich wäre. Wir werden nicht umhin kön Fachleuten, die in den aufstrel dern tätig werden wollen— von Wird die Effektivität un Entwicklungs- hilfen entscheiden J 1— angemes- sene finanzielle und berufliche Vorteile zu sichern. Wir werden die Jugend mehr als bisher für den Einsatz und— was nicht gering ist— für die Möglichkeiten dieser Länder interessieren müssen. Und wir wer- den nach alldem vor der Frage stehen, ob Zusätzlicher Aufwand und gezielter VI zicht auf Steuereinnahmen aus der wach- senden Wirtschaftskraft allein zu verwirk lichen sind oder ob wir in gewissem Um- fang zusätzliche Lasten auf uns nehmen müssen. 5 Dor Tisch las man's anders „Wir unsererseits begrüßen es, da die Bon- ner Abgeordneten endlich den Weg nach Berlin gefunden haben. Von Berlin aus kann sich innen ein größerer Gesichtskreis, ein weiterer Blick für Fragen der Sicherung des Friedens und der deutschen Miedervereinigung erößf⸗ Nen. Dieses Zitat ist keiner Westberliner Tageszeitung, sonder n der ersten Seite des SED.- Zentral- Organs„Neues Deutschland“ ent- nommen— der Ausgabe vom 20. Oktober 19335. Der Kommentar wurde damals von der amt- lichen Parteizeitung aus Anlaß der Ende Okto- bey des gleichen Jahres stattfindenden Sitzung des Bundestages in Westberlin veröffentlicht. Es ist kennzeichnend für die skrupellose Hal- tung einer SED- Propaganda, die unter Speku- lationen auf die Vergeßglichkeit der Leser inre Erfindungen und Behauptungen je nach Bedarf in das genaue Gegenteil verkehrt. Seit der sowjetische Ministerpräsident Chrustschou in Wien die angekündigte Herbst- sitzung des Bundestages in Westberlin kriti- siert hat, schreibt jetet selbstverständlich auch das„Deue Deutschlands, eine derartige Sitzung bedeute eine„Provokation“. Damals aber, vor viereinhalb Jahren, wurde die„endliche“ An- Wesenheit des Bundestages in Westberlin nicht nur„begrüßte, die Zeitung empfahl sogar per- Sönliene Rontante zwischen Vertretern des Blindes stages und der Volſes kammer unc lud die Abgeordneten aus Bonn nachdrüchlich ein, den Weg durch das Brandenburger Tor anu- treten. Mit anderen Worten: Die SD, ohne deren Wunsch und Wissen unmöglich ein der⸗ artiger Satz im„Neuen Deutschland“ stehen könnte, hatte 1955 die Anwesenheit der Bonner Abgeordneten in Westberlin und die Abhal⸗ tung der Bundestagssitzung im freien Teil die- ser Stadt ausdrüchlich gebilligt. Paul Werner Berlin) Mit Raabs Antwort zufrieden Bonn.(AP) Die Bundesregierung ist über die Erklärungen des österreichischen Bun- deskanzlers Raab, mit denen er sich— wie berichtet— von den Ausfällen des sowjeti- schen Ministerpräsidenten Chrustschow ge- gen Bundeskanzler Adenauer und gegen die Bundesrepublik distanziert hatte, befriedigt. Wie am Montag von zuständiger Seite erklärt wurde, betrachtet man die Angelegenheit in Bonn gegenüber Oesterreich als erledigt. Ueber die vom deutschen Botschafter in Wien, Müller-Graf, mit Raab geführte Unter- redung wurde offiziell nichts mitgeteilt. Es verlautete aber, daß sich Raab dem Botschaf- ter gegenüber in ähnlicher Form wie in sei- ner Rundfunkrede geäußert habe. In dieser Rede hatte Raab gesagt, daß er Chrustschow guf die Unhaltbarkeit der Angriffe gegen Adenauer hingewiesen habe. Unterstützung für Tambroni Rom(dpa). Der Zentralvorstand der Christlichen Demokraten Italiens hat am Montag nach Anhören von Berichten des Ministerpräsidenten Tambroni und des In- nenministers Spataro über die Ereignisse der letzten Woche den Kammerfraktionsvorsit- zenden Gui beauftragt, bei der Heute begin- nenden politischen Kammerdebatte„die Uebereinstimmung der Partei mit all dem, Was die Regierung zum Schutze der Freiheit des italienischen Volkes getan hat“ zum Aus- druck zu bringen. Die allgemeine politische Aussprache, die ursprünglich für die Sitzung Vorgesehen war, ist ohne neuen Termin ver- schoben worden. Die Haltung der Regierung Während der schwerwiegenden Geschehnisse der vergangenen Tage hat, so heißt es in einer Verlautbarung über die Vorstandssitzung der Christlich- Demokratischen Partei,„Festigkeit und Verantwortungsbewußtsein“ gezeigt. Da- durch seien unter besonders schwierigen Um- ständen die Freiheit und die Aufrechterhal- tung der Ordnung gewährleistet worden. Wie es heißt, soll versucht werden, in der Kam- mer, neue„Schützenhilfe“ für Tambroni zu finden, die ihn von den Stimmen der Neo- faschisten unabhängig machen könnte. Ein Schnellgerichtsverfahren gegen 19 kommunistische Demonstranten, die sich bei Zusammenstöhen mit der Polizei am Don- nerstag vergangener Woche in Rom besonders hervorgetan hatten, wurde auf den 14. Juli vertagt. Die Hauptanklagepunkte lauten: Weigerung, die Demonstration aufzulösen, Aufruhrversuch, Widerstand gegen Staatsgewalt und versuchte Körperverlet- zung. Die kommunistischen Verteidiger ver- langten und erhielten den Terminaufschub, um die Anklagepunkte genau prüfen zu kön- nen. die Selbst-. 12212 Hen die Ardeche 1. — Cu gd ga. ga. GS Mag. o Sg.= F: Ca F g.: UH. 2 C: g U He g g god SSN 8 N. N. 158 — inftig Wacht * II. 0 Wir Mil. ionen Ange- zerten dingt 1 gar dacht aaten Wer- Weise 1 der men ers Bon- Zerlin sich terer edens erößf⸗ ner des ent- 1955. amt- Okto- zung licht. Hal- behcu- ihre edarf ident bst⸗ ſeriti- auch zung „ Vor An- nieht per- des lud „ein, U- ohne der- ehen nner bhal- die- lin on- Nr. 158/ Dienstag, 12. Juli 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschang. An einem unbeschrankten Bahnüber- gang in der Nähe der mittelschweizerischen Stadt Meiringen hat sich am Sonntagnach- mittag ein schweres Omnibusunglück ereig- net. Ein britischer Reiseomnibus wurde von einem Zug erfaßt. Bei dem Unglück wurden vier Frauen und ein Mann getötet. Vier- zehn Omnibus-Insassen wurden zum Teil schwer verletzt. Sie wurden in das Kran- kenhaus von Meiringen eingeliefert. Bei dem Zusammenprall mit dem Zug wurde die rechte Seite des Omnibusses völlig aufgeris- sen. Der Omnibus wurde über die Bahn- pöschung auf eine Wiese geworfen. Der un- beschrankte Bahnübergang war durch eine automatische Blinklicht- und Glockenanlage gesichert. Sie hat nach bisherigen Feststel- lungen funktioniert. * Eine Attacke gegen hautenge Hosen der Frauen als Sommerbekleidung in den Bade- orten ritt am Sonntag der Erzbischof von Genua, Kardinal Giuseppe Siri, in einem schriftlichen Hinweis an den Klerus und an die Gläubigen. Das männliche Beinkleid ver- andere die Psychologie der Frau und neige dazu, die Beziehungen zum anderen Ge- schlecht ins Lasterhafte zu zerren. Schließ- lich sei es dazu angetan, die Würde der Mut- ter gegenüber den Kindern herabzumindern. * Britische Aerzte, die in ihrer Jugend Amateurboxer waren, sind aufgefordert worden, ihre Gehirne einem Londoner Kran- kenhaus zu vererben. Der Appell wurde von den beiden Forschern F. B. Byron und P. M. Daniel an die Kollegen gerichtet. Sie wollen nachweisen, daß wiederholte Schläge auf den Kopf sich nachteilig auf die Gehirn- tätigkeit auswirken. * Ein Pfarrer in Aldborough Hatch in der Nähe von London erhielt von seinem Bischof eine schwere Rüge. Er hatte ein sechsjäh- riges Kind über einem Sektfkübel in einer Bar getauft. Die Eltern des Kindes— In- haber einer großen Gastwirtschaft— hatten den Pfarrer gebeten, die Taufe in dieser Form vorzunehmen. Während die sechsjäh- rige Gillian Perkins in einem Bar-Raum ge- tauft wurde, waren die übrigen Räume der Gastwirtschaft von einem fröhlich trinken- den Publikum gefüllt. Der Pfarrer hat be- reits einen Ruf für ungewöhnliche Metho- den und Amtshandlungen. Als er einmal gegen die Todesstrafe predigte, erschien er mit einem Strick um den Hals auf der Kanzel. * Ammoniak-Gase haben einen Großteil des pflanzlichen Lebens in dem Dörfchen Wya- condd(Missouri) vernichtet. Das Gas stammte aus einem Tankwagen einer Düngemittelfabrik, aus dem es durch ein Leck entwich. Wie ein Nebel legten sich die ätzenden Schwaden über das Land und färb- ten die Gräser und Pflanzen braun. Die Bäume sind am Absterben, und die Tiere, die von den vergifteten Pflanzen fragen, er- kKkrankten. Neun Personen mußten sich we- gen Vergiftungen in ärztliche Behandlung begeben. 200 der 480 Einwohner mußten ihre Häuser verlassen. * Die nordjapanische Insel Hokkaido wird gegenwärtig von einer Kinderlähmungsepi- demie heimgesucht, der bisher 45 Menschen zum Opfer gefallen sind. In der Zechenstadt Lubari, die am schlimmsten betroffen ist, wurden Truppen zur Desinfizierung der Wohnungen eingesetzt. * Das amerikanische Atomkraftwerk in Dresden, östlich von Morris(Illinois), hat jetzt für einige Tage seine volle Strom- erzeugung aufgenommen, die für die Ver- sorgung einer 200 000 Einwohner zählenden Stadt ausreicht. Das Werk, das 45 Millionen Dollar kostete, versorgt gegenwärtig Wohn- gebiete, Farmen und Fabriken im nördlichen IIlinois. Die Gesamtleistung beträgt 180 000 Kilowatt. Es verfügt zur Zeit über 65 Ton- nen Uran, die dreieinhalb Jahre reichen werden. Um in dieser Zeit die gleiche Lei- stung zu vollbringen, müßte ein herkömm- liches Kraftwerk zwei Millionen Tonnen Kohle verbrennen. Allerdings stellt sich der Betrieb eines Atomkraftwerkes für die Elektrizitätsversorgung noch immer teurer. Das Atomkraftwerk in Dresden(USA) soll nach einer gewissen Probezeit überprüft werden und im Spätsommer seine reguläre Arbeit aufnehmen. * Was wir sahen: Vom Abkürzungsfimmel zur Hemdsärmeligkeit Unsere Sprache wird„verladen“/ Jede Generation spricht ein anderes Deutsch Mein Freund hat sein Gebiß verloren. Das ist zwar betrüblich, aber nicht weiter tragisch zu nehmen. Er besorgt sich eben ein neues— und er braucht nicht einmal den Zahnarzt zu bemühen, obgleich das neue Gebiß durchaus aus Zähnen besteht. Da gibt es schlichte Zähne, steile Zähne, einen Stammzahn, einen Ueberzahn und sogar einen Auspuffzahn. Gewissermaßen ein Gebiß mit allem Kom- fort. Die Unkosten sind dafür aber auch ver- mutlich höher als bei einem Gebiß, das der Zahnarzt verpassen würde. Denn die steilen Zähne sind nichts anderes als— Mädchen und der Auspuffzahn eine Motorradbraut. Ein Gebiß bedeutet— in der Spezialsprache der jüngeren Generation— nichts anderes als ein ganzes Schock von Freundinnen. Es wäre wohl übertrieben, wollte man sagen, daß alle jungen Menschen zwischen Dreizehn und Dreißig sich dieser Geheim- sprache bedienten. Aber sehr viele tun es ohne Zweifel. Darum hat sich jetzt sogar ein Verleger für ein Wörterbuch des Teen- Deutsches gefunden, Schnoddrigkeit und aus- gefallene Vergleiche sind die deutlichsten Kennzeichen dieser Ausdrucksweise, wobei die Herkunft einzelner Begriffe oft völlig im Dunkeln liegt. Hinzu kommt noch der Hang, etwas als großartig Empfundenes noch ein bißchen großartiger auszudrücken. Wo Jüng- linge vor einigen Jahrzehnten verkündet hätten:„Das ist prima!“ heißt es jetzt:„Das ist die ganz große Bediene“. Woraufhin sich die Aelteren bedient fühlen. Verständlicherweise nimmt die Rubrik „Mädchen“ einen großen Teil des Teenager- Wortschatzes ein. Da gibt es die„Zähne“ in allen Variationen, die„Ischen“,„Miezen“, „Babies“, die mit ihren„Hirschen“ einen „flott machen gehen“, die„letzten Heuler“ (sprich Schlager) und die sie darbietenden „Wimmerstifte“ anhören,„Lullen“ rauchen und„Jole“ trinken. Wenn einer ganz vor- nehm tut, wird er womöglich aus Vaters Be- ständen sich noch eine„Festrübe“(Zigarre) zu Gemüte führen. Man telefoniert mit der „Flüstermaschine“, fährt auf der„Baby- brumme“, dem Moped, trägt als Frisur die „Koreapeitsche“(Bürstenschnitt), bezeichnet die Eltern als„Regierung“ und schlägt sich mit dem schönen Wort„Zentralschaffe“ her- um, was soviel wie ein„Zentralproblem“ bedeutet. Die Sprache der Jüngeren ist ganz ohne Zweifel eine solche Zentralschaffe, und wer nicht zum Geheimbund der Jugend gehört, wird urteilen, daß hier unsere Sprache ziem- lich verladen wird— auf gut Deutsch, daß hier etwas schief geht. Den Durchschnitts- bürger„schafft“(ärgert) das. Die geschwol- lene Redeweise der Jüngeren, die„sich be- ölen“(totlachen), in der Gammeltimpe auf die Anschle' he gehen(gleich: tanzen) und von„Glatzenmühle“(Plattenspieler) und „Ill sionsbunker“(Kino) schwärmen, wird hoffentlich bald zu einem„Totalen Einbruch“ Die Jugend hat sich eine eigene Welt geschaffen. Das drücht sich nicht nur in Kleidung und Lebensstil aus, sondern auck in der Sprache. 8 einem Fehlschlag. So urteilen die Aelteren. Aber haben sie wirklich das Recht, die Nase zu rümpfen? Sind etwa nur die Backfische und Jüng- linge— für die Aeltere und nicht sie selbst die schönen Begriffe„Teenager“ und„Twen“ eingeführt haben— schuld am Verfall unse- rer Sprache? Ist es nicht vielmehr so, daß kast jede Generation ihr eigenes Deutsch sp ht? Verstehen unsere Großeltern denn die Tausende von neuen Wortprägungen, die aus Technik, Wirtschaft und Sport in die Umgangssprache eingedrungen sind? Haben sie Verständnis für den Aküfi(Abkürzungs- mme) und die Vorliebe für eine— vielleicht noch aus Kriegszeiten stammende— Hemds- ärmeligkeit, für den Hang zu Fremdworten einerseits, die übertriebene Verdeutschung aus der Zeit des„Tausendjährigen Reiches“ andererseits; für die Begriffe aus jenen Jah- ren, die im„Wörterbuch des Unmenschen“ ihren Niederschlag gefunden haben und zum Teil noch heute gang und gäbe sind? Ernst Soller Teure Teddy Boys in Großbritannien Ihre Zerstörungswut kostet die Eisenbahn jährlich 6 Millionen Mark Mutwillige Beschädigungen von Eisen- bahnwagen durch Teddy Boys, wie England seine Halbstarken nennt, sind ein fester Be- standteil der allgemeinen Betriebskosten ge- worden— und, wie alle Ausgaben heute: sie steigen. Die britische Eisenbahn war ratlos und wandte sich schließlich mit der Bitte an die Oeffentlichkeit, bei der Bekämpfung der Zerstörungswut der Teddy Boys mitzuhelfen. Zur Demonstration wurden kürzlich auf einem Bahnhof zwei elektrische Vorortzüge gezeigt, die am Wochenende zuvor dem Uebermut der Teddy Boys zum Opfer ge- fallen waren. Sie boten ein trauriges Bild. Ein Teil der Sitzpolster war aufgerissen, Polsterfüllungen waren herausgezogen, an- dere Kissen fehlten überhaupt; sie waren der Einfachheit halber aus dem Fenster ge- worfen worden. Zertrümmerte Fensterschei- ben, abgerissene Beschläge, abgeschraubte Türschlösser und abgebrochene Armlehnen waren weitere Beweise vorsätzlicher Zer- störungswut. Daß es sich nicht um Dummejungen- streiche handelt, ist offensichtlich. Die Pol- sterbezüge sind so dick, daß sie mit einem kleinen Taschenmesser nicht zerschnitten werden können. Teddy Boys dagegen haben außer ihren Schlagwerkzeugen häufig auch ein Rasiermesser als Waffe bei sich, das sie in der Eisenbahn ausprobieren. Sie zeigen gelegentlich eine gefährliche Erfindungsgabe. Vor einigen Tagen öffneten sie während der Fahrt die Türen, so daß ein vorbeibrausender Gegenzug an einer engen Stelle eine der pendelnden Türen zertrümmerte. Es gibt Verspätungen, Aerger und vor allen Dingen hohe Reparaturkosten. Besonders schlimm sind Südengland und der elektrische Vorortverkehr in London be- troffen. Im Durchschnitt werden dort an je- dem Wochenende 300 Abteile beschädigt, in einem Monat wurden 5500 Schadensfälle ge- zählt. Der Samstagabend hat es besonders „in sich“, wenn die übermütigen Teddy Boys nach einem Besuch des Londoner Nacht- lebens nach Hause fahren. Die Eisenbahn hat deshalb einen Notdienst von 50 Mann ein- gesetzt, der den ganzen Sonntag damit be- schäftigt ist, genügend Wagen wenigstens so weit zusammenzuflicken, daß sie für den starken Morgenverkehr am Montag brauch- bar sind. Bisher konnten nur wenige Uebeltäter gefaßt werden, obwohl Detektive in Zivil in den nur wenig besetzten Abendzügen fahren. Die Fahrgäste scheinen davor zurück- zuschrecken, Beschädigungen sofort zu mel- den— denn wer tritt schon gern als Zeuge gegen rasjermesserbewaffnete Halbwüchsige vor Gericht auf? Nach Ansicht der Bahn sind auch die Strafen nicht abschreckend genug. Die Gerichte verhängen nach wie vor als Höchststrafe fünf Pfund(etwa 60 Mark), zu- sätzlich zu den Reparaturkosten. Die Eisenbahn wartet jetzt darauf, welche Wirkung die Bilder von mutwillig beschädig- ten Eisenbahnwagen haben werden, die durch alle Zeitungen gingen. Wenn der Uebermut der Teddy Boys nicht gedämpft werden kann, muß die Eisenbahn wohl oder übel 500 000 Pfund(rund 6 Millionen Mark) jährlich für Reparaturen dieser Art aus- geben. In allen Ländern schlägt die heran- wachsende Jugend manchmal über die Stränge, das ist man gewöhnt. Die Teddy Boys aber scheinen besonders„teuer“ zu sein. „Aktualitäten“ aus dem Kühlschrank Die Sauregurkenzeit scheint angebrochen zu sein, und aus dem Kühlschrank werden die Aktualitäten von gestern geholt. Der Bayerische Rundfunk hatte„Termin für Kilometer 105“, einen Filmbericht über die Autobahn- Großbaustelle Spessart auf La- ger, und einen„kritischen Bericht“ über die Zusammenhänge zwischen Lungenkrebs und Tabakkonsum. Man wollte„Die Wahr- heit mit und ohne Filter“ ergründen, doch am Ende waren wir so klug als wie zuvor, und etwas Neues wußten weder die Wis- senschaftler noch die Statistiker zu sagen. Eine Sendung des Nord- und Westdeut- schen Rundfunkverbandes aus Köln„über Luftaufklärung in unseren Zeiten und in Unseren Breiten“ unter dem Titel„Tarnung überflüssig“ hatte mehr Eindruck gemacht, wenn sie unmittelbar nach dem sensationel- len Abschuß des amerikanischen Lauftauf- klärers über Swerdlowsk erschienen wäre. Aber das deutsche Team brauchte zwei Mo- nate, um diesen Lehrfilm über die Arbeit der in Westdeutschland stationjerten ameri- kanischen Luftaufklärer und Auswerter zu drehen. Die Fotos vom Kölner Domplatz aus 10 000 Meter Höhe aufgenommen— bewiesen eine erstaunliche technische Qua- lität, aber: was die Amerikaner können, das können die Russen auch. Obwohl der fröh- liche Optimismus des Sprechertextes beru- higend wirken sollte, dürfte dieser An- schauungsunterricht selbst den harmlose- sten Zuschauer davon überzeugt haben, daß noch so raffiniert getarnte Militärbasen und Flugzeugstützpunkte eine höchst besorgnis- erregende Nachbarschaft sind. Okt ist die zeitliche Differenz zwischen dem aktuellen Anlaß und dem Sendetermin solcher Dokumentarfilme noch viel größer, und manchmal werden sie überhaupt nicht gezeigt. Da mögen dann äußere Gründe mit- spielen, wie bei dem groß angekündigten Südwestfunk-Bericht über Südtirol, der im Sommer 1958 gedreht wurde. Damals ha- ben die italienischen Behörden in Bozen unter recht fadenscheinigen Vorwänden das gesamte Material beschlagnahmt und erst wieder am 15. Februar 1960 vor dem Unter- suchungsrichter in Bozen herausgegeben, nachdem einige beanstandete Aufnahmen her ausgeschnitten wurden Damals erklärte Dr. Wolfgang Brobeil vom Südwestfunk,„daß der Dokumentarbericht, trotz der 20 Monate Verspätung, weder in seinen Bildern noch in den aufgenommenen Aussagen durch die Entwicklung überholt sei. Diese Orientie- rung über die Lage der deutschen Volks- gruppen in Südtirol sei heute aktueller denn je.“ Inzwischen sind abermals fünf Monate verstrichen, und wir haben diesen Film immer noch nicht gesehen. Da eine technische Panne kaum denkbar ist, müssen es wohl außenpolitische Rücksichten sein, die den Südwestfunk daran hindern, sein Versprechen einzulösen. Aus Köln aber kam wieder einmal eine Serienaufführung des Millowitsch- Theaters: „Der blaue Heinrich“, ein Schwank albern- ster Sorte, der den Fernsehzuschauern als Wochenend- Unterhaltung geboten wurde. Nichts gegen Volkstheater. aber dieses Schmierenniveau, das seinen„Humor“ aus dem schlechtesten Karneval- Repertoire be- zieht, hat im Fernsehen keine Existenz- berechtigung E. P. Modernes Gesundheitswesen Erste Hilfe bei Rückenmarks verletzten Bei Verdacht auf Rückenmarksverletzung, bei Verkehrsunfall oder Sturz: Nicht be- wegen! Mindestens drei, wenn möglich fünf Hel- fer sind nötig, den Patienten mit Rücken- marksverletzung vom Unfallort fortzuschaf- fen. Von entscheidender Wichtigkeit ist, dag alle Bewegungen dieser Gruppe von ersten Helfern langsam und mit größter Vorsicht ausgeführt werden, damit der Patient weder nach vorwärts noch nach rückwärts gebogen wird. Peinlich ist darauf zu achten, daß alle Bewegungen von allen ersten Helfern am Patienten gleichzeitig durchgeführt werden, damit der Patient in einem Stück gewendet, gehoben oder verlagert wird. Dies gilt un- bedingt auch, wenn der Patient mit den Händen, was vorzuziehen ist, oder durch Gurte bewegt wird. Liegt der Verletzte nicht auf dem Rük- ken, so muß er vorsichtig in einem Stück in Rückenlage gedreht und ein Kissen oder eine provisorische weiche Stütze, dick genug, um die normale Haltung der Wirbelsäule beizu- behalten, unter die verdächtige Bruchstelle oder ins Kreuz gelegt werden. Das ist eine sehr wichtige Maßnahme, weil bei sorgfälti- gem Vorgehen die Stütze unter der Bruch- stelle manchmal schlagartig den Bruch re- ponieren kann. Alle Wirbelsäulenverletzten, mit Aus- nahme der Bewußtlosen, sind in gestreckter Lage mit Kissenunterstützung zu transpor- tieren, weil dies die günstigste Lage zur Schienung der gebrochenen Wirbelsäule ist. Bei Verdacht auf Bruch in Höhe der oberen Brust, und Halswirbelsäule ist dieses Vor- gehen lebensentscheidend, sonst versagt die Atmung. Bei Halswirbelbruch ist ein Helfer allein verantwortlich für das Halten des Kopfes, wobei er leicht zieht, um die Hals- Wirbelsäule etwas zu strecken. Auf keinen Fall darf der Kopf vorwärts gebeugt werden. Der Wirbelsäulenverletzte muß auf einer starren Krankentrage transportiert werden, um ein Durchbiegen der Wirbelsäule zu ver- meiden; oder wenn dies nicht möglich ist, auf einem Brett. Die Stütze unter der Bruch- stelle muß dabei beibehalten werden. Harte Gegenstände sind aus den Taschen des Verletzten zu entfernen und vorsprin- gende Knochen sind zu polstern. Fersen und Knöchel sind vom Druck am einfachsten da- durch zu befreien, daß ein Kissen oder eine Decke unterhalb der Waden liegt. Für den Transport sind die Füße und Beine mit Tü- chern zusammenzubinden, um unerwünschte Bewegungen des Körpers und eine Schock- reaktion zu vermeiden. Unter keinen Um- ständen dürfen heiße Wasserflaschen an irgendeine Stelle am Körper des Verletzten mit einer Lähmung gebracht werden. Morphium darf in keinem Fall gegeben werden, außer bei schwersten Wurzeldruce- schmerzen. Bei Halsmarkschädigung und bei Verdacht von Lungenkollaps kann eine Mor- phiumgabe zum Tode führen! Ehe der Verletzte in eine Sonderstation für Rückenmarksverletzte oder ins Kranken- haus gebracht wird, muß der erste ärztliche Helfer bei einer Rückenmarksverletzung sich, wenn irgend möglich, vergewissern, in welcher Höhe die Läsion liegt und ob sie — Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute wechselnde, meist starke Bewölkung, nur kurze Auflockerungen. Zeitweise Schauer- regen. Vereinzelt gewittrig. Höchsttempera- turen 16 bis 18 Grad. Nacht zu Mittwoch teilweise aufklarend. Frühtemperaturen 10 bis 13 Grad. Am Mittwoch wechselnd wol- kig, abklingende Schauertätigkeit. Höchst- temperaturen um 20 Grad. Mäßiger, beson- ders heute bei Schauer etwas böiger Wind aus Südwest bis West. Sonnenaufgang: 4.32 Uhr. Sonnenuntergang: 20.31 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18.6 Grad. Vorhersage- Karte för 12. ZEO- Uhr 7910 5 Haporondes 9 vols. 7-. O Ving tm 0 Neri ON Seti wolkenlos 10 Km/h 20 KI heiter hald bedecht Sddwind Westwind 30 um In 40 Km H wolkig dedeckt WWARM FRONT KAL(T FRONT am Soden 2144 n der Henne ANA A. OKKLosioN — warme lane Loftstrémong Schauer E Sewſtte- 9 Niesein * Schnee Regen = Nebel N Niederschiagsgeblet Luftdruck ia Mllſfbar. Temp. a C Grag H. oenh- Tiefdruekgebiet Pegelstand vom 11. Juli Rhein: Maxau 502(unv.): Mannheim 340 (+ 24); Worms 253(36); Kaub 217(15). Sparbuch zur Erwerbung von Landbesitz In Frankreich gibt es eine Einrichtung, die es den Kleinverdienern gestattet, durch rechtzeitige Spartätigkeit einen bescheidenen land wirtschaftlichen Besitz für ihre alten Tage zu erwerben. Der Besitz muß in einer Gemeinde von weniger als 2000 Einwohnern liegen und dem Erwerber als hauptsächlicher Wohnsitz dienen. Die mit der Verwaltung dieser Spargelder beauftragte staatliche Kreditanstalt, Caisse Nationale de Crédit Agricole, wirbt gegen- Wärtig sehr intensiv für diese Sparform, die ihr die Mittel zur finanziellen Unterstützung der Modernisierung in der Landwirtschaft verschafft. Die Sparform steht allen Personen, Ar- beitnehmern, Bauern, Landwirten ebenso wie Kaufleuten und freien Berufen unter der Voraussicht offen, daß sie im Jahr der Eröff- nung des Sparbuches und in den folgenden vier Jahren nicht mehr als 6600 NF verdienen. Die jährliche Mindesteinzahlung beträgt 30 NF, die höchste 300 NF, mit einer ober- sten Grenze von 7500 NF. Die einbezahlten Mittel liegen fest, und zwar je nach Vertrag zwischen 5 und 25 Jahren. Die letzte Zahlung darf im Alter von 65 Jahren erfolgen. Durch eine außergewöhnliche hohe Verzinsung reicht der einbezahlte Betrag von 7500 NF zum Erwerb eines kleinen Landsitzes aus. Wird die Spartätigkeit eingestellt und das Konto aufgelöst, fällt jede Verzinsung weg. vollständig ist. Er soll sofort einen Befund bericht über seine Beobachtungen und Fest- stellungen dem Verletzten mitgeben! Ein Wirbelsäulenverletzter hat die höch- ste Dringlichkeitsstufe für den Transport in eine Sonderstation für Querschnittsgelähmte mit Hilfe von Flugzeug oder Helikopter. (Aus einem Vortrag von Professor r. Guttmann, Stoke Mandeville) 20 Millionen Zuckerkranke (dgk) Nach den Ermittlungen und Schätzungen der Weltgesundheitsorganisa- tion leben heute in der ganzen Welt etwa 20 Millionen Diabetiker. Viele Untersuchungen in den verschiedenen Kulturländern über die Häufigkeit des Diabetes haben ergeben, daß etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung zuckerkrank ist. Dabei stellte sich heraus, daß man auf einen bekannten Diabetiker regelmäßig noch einen unentdeckten rechnen muß, bei dem die Zuckerkrankheit also be- reits voll ausgebildet ist, ohne daß er davon etwas weiß. Werkstätten und Wohnheim für Querschnitts gelähmte In Wildbad wurde für 48 Querschnitts- gelähmte ein Wohnheim mit 2-Bett-Zim- mern und für über 60 Beschädigte ein zWeckentsprechender Arbeitsraum geschaf- ken. Das Bauwerk ist in allen Teilen prak- tisch angelegt. Es enthält außerdem einen Gemeinschaftsraum, einen Gymnastiksaal, einen Untersuchungsraum und einen Innen- hof mit Grünanlagen. Die Stadt Wildbad ist mit ihren Thermalbädern und sonstigen Kureinrichtungen hierfür besonders geeig- net und ebenso ist die Lage im Wirt- schaftsraum Pforzheim-Wildbad mit seiner Schmuckwaren-, Uhren- und Fotoindustrie überaus günstig. FFV P pp Seite 4 MANN TER MORGEN MANNREIMER LOKALNACHRICHTEK Dienstag, 12. Juli 1960/ Nr. 158 Auffällige Unfallhäufungen Während des starken Regens Während gestern in der Zeit von etwa 11 bis 14 Uhr heftige Wolkenbrüche über Mannheim und Umgebung niedergingen, notierte die Landespolizei eine auffällige Unkallserie auf den Autobahnen: siebenmal krachte Blech, vor allem bei Kilometer 568 und an der Theodor-Heuss-Brücke über den Rhein. Eine Person nur wurde verletzt, doch Sntstand für 4600 Mark Sachschaden. Die Landpolizei in Seckenheim führt diese Un Fallhäufung einmal auf den starken Ur- laubsverkehr, vor allem aber auf die durch den starken Regen veränderten Straßenver- hältnisse zurück, denen sich die Kraftfahrer nicht schnell genug anpagt. Li. Verkehrsunfälle nahmen zu Statistik der Landespolizei Die zunehmende Dichte des Straßenver- Kehrs brachte auch im Bereich des Landes- Polizei-Kreiskommissariats Mannheim, das Vornehmlich für die Autobahnen zuständig St, ein Ansteigen der Unfallzahlen gegen- über dem Vorjahr. Das geht aus einer Sta- tistik der Dienststelle hervor, in der das Zahlenbild des Zeitraums vom Januar bis Juni 1960 mit dem selben Zeitabschnitt des Vergangenen Jahres gegenübergestellt wir Danach stieg die Zahl der Verkehrsunfälle on 904 auf 1027 um 123 an; dagegen muß- ten bisher in diesem Jahr weniger Men- schen bei Verkehrsunfällen ihr Leben las- en, als 1959. Die Statistik nennt im einzel- en folgende Zahlen(in Klammern die Ver- 8 Bisher nicht nachgeahmt! Sie ist nicht nur rein pflanzlich und frei on Künstlichen Zusätzen, sie enthält micht nur Weizenkeimöl: Vitaquell ist reichlich mit unserem kaltgepreßten Vitaquell Sonnenblumenöl verarbeitet. Auf die lebenswichtigen Wirkstoffe B dieses Oils kommt es an. Vitaquell— die Voliwert-Fettnahrung aus dem Re formhaus. Es gibt nur eine Vitaquell. B 5 Anzeige. Sleichsziffern von 1959): Verkehrstote: 12 (16); Zahl der Verletzten: 514(525); bei Un- källen entstand ein Sachschaden von ins- Sesamt 552 070(480 525) Mark: es wurde in 87(70) Fällen Unfallflucht begangen; in 115 (86) Fällen stand einer der beteiligten Ver- Kehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluß und bei 56 Fahrern wurde der Entzug des Führerscheins eingeleitet(eine Vergleichs- Zahl aus dem Vorjahr liegt nicht vor). Die Weitaus meisten Unfälle passierten bei Tag. Im Juni allein stieg die Gesamtzahl der Straßenverkehrsunfälle(186 im Juni 1959) auf 201 an. 20 Rheinauer Radsportler feierten Volksfest Das Drei-Tage- Volksfest der ARRKB„So- Uidarität“, Ortsgruppe Rheinau, auf dem Platz der TSG Rheinau war wiederum gut cht. Im Mittelpunkt der sportlichen ietungen stand das Radballturnier um den„Gebrüder Gutekunst“-Wanderpokal, den das Team„Oggersheim“ erfolgreich ge- Sen acht Mannschaften verteidigte.„Mann- heim II“ kam auf den dritten Platz. Beifall ernteten auch die ansprechenden Leistungen der Kunstradfahrer und Rollschuhläufer, unter denen Gäste aus Altrip, Paffengrund, Neckarau und Ziegelhausen waren. 1 US-Presseoffizier Maj Voraussetzung für die Erschließung von Wohngebieten: Kanalbauer finden allmählich den Anschluß Sitzung des Technischen Ausschusses Humboldtschule muß noch ein Jahr warten 1 Weniger glanzvoll als kühn geschwungene Brücken und raffiniert durchdachte Straßenführungen, aber nicht weniger wichtig für das Leben in einer Großstadt sind die Aufgaben des Tiefbauamtes auf dem Gebiet der Kanalisation. Kanalisation bedeutet Erschließung von neuen Wohngebieten. Gestern nun hatte Oberbau- direktor Wolfgang Borelly dem Technischen Ausschuß unter Vorsitz von Ober- bürgermeister Dr. Hans Reschke stapelweise Pläne und Unterlagen aufgetischt. Borelly gab einen umfassenden Bericht amtes in den Jahren 1959/60 und 1960/61. über das Arbeitsprogramm des Tiefbau Er nahm dabei Bezug auf einen im Rah- men der Etatberatungen im Februar gefaßten Beschluß des Gemeinderates, in dem ein wenig vorwurfsvoll festgestellt worden war, daß die Mittel für die Erweiterung der Kanalisation seit Jahren nie voll verbraucht würden. Das Tiefbauamt wurde also beauftragt, die Kanalisation in verstärktem Umfang und beschleunigt durchzu- führen. Borelly legte dar, wie das Tiefbauamt alles daran setze, um ein möglichst großes Pensum zu erledigen, daß es aber ten, auf dem Laufenden zu bleiben. Die Schwierigkeiten sind vielerlei Art: Oft können die technischen Aemter nicht recht- zeitig genug das zu erschließende Gelände betreten, weil die Grundstücksfragen noch nicht geklärt sind. Das Liegenschaftsamt muß sich oft endlos lange und mit viel Geduld mit Einsprüchen, einer Einlegung von Rechtsmit- teln, noch ausstehender Räumung von Be- helfsheimen usw. herumschlagen. Im Haushaltsjahr 1959/60 waren 1,3 Millio- nen DM für die Kanalisation in Wohn- und Siedlungsgebieten vorgesehen. Von Juli bis Dezember 1959 wurden dem Technischen Ausschuß Vorlagen unterbreitet, in denen die- Erschließung von Baugelände östlich der Wingertsau, nördlich der Ilvesheimer Straße (Feudenheim), westlich der Loretto-Kaserne (Seckenheim), bei der Niederbronnerstrage (Sandhofen) und am Straßburger Ring(Fried- richsfeld) angekündigt wurde. Diese Maß- nahmen sind alle fertig. Die von Januar bis März eingebrachten Vorlagen, Entwässerung von Schönau- Nord, Entwässerung südlich der Buchener Straße(Wallstadt), nördlich des Mansfelder Weges(Blumenau), in der Hohen- wiesen und Murgstraße und in der Spor- Wörth- Siedlung werden in der Zeit von Juli bis zum Jahresende verwirklicht. Allerdings läßt es sich nicht vermeiden, daß weitere Baumaßnahmen hängen bleiben. Dazu gehö- ren Kanal-Reststrecken in der Geibel-, Murg- und Nürburgstraße, zwischen Oberer Ried- straße und der Speckwegsiedlung, das Gebiet Westlich der Alemannenstrage(Wallstadt) und östlich der Wingertsau(Feudenheim). Das Kanalbau- Programm für das Haus- Haltsjahr 1960/61 sieht 1,2 Millionen DM vor. Die ersten Projekte sind bereits im Anrollen. Der Reihe nach: Kirchwald- Siedlung(Wald- hof), das Gebiet südlich der Waldstraße, Sandhofen-Nord-Ost, Blumenau-Nord, west- lich der Loretto-Kaserne(zweiter Abschnitt), Grüngewann- Nord, nördlich der Ilvesheimer Straße(Feudenheim) und der Rest der Schönau- Siedlung. Diese Baumabnahmen dürften, kündigte Baudirektor Borelly an, die vorgesehene Summe von 1,2 Millionen DM schlucken. Er hoffe, daß all diese Arbeiten bis zum Ende des Haushaltsjahres, wenn nicht fertig, so doch in Gang gesetzt werden können. Es werde allerdings nicht gelingen, sie ganz ab- zurechnen. Man müsse also auch im nächsten Jahr vielleicht nicht mit einem Arbeits-, aber mit einem finanziellen Ueberhang rechnen. Aehnlichen Problemen sieht sich das Tiefbauamt auch beim Ausbau von Wohn- straßen gegenüber. Die Lage ist auf diesem Gebiet nur insofern etwas rosiger, als die or Ramon T. George: Interview mit dem Leiter des PIO Eines der wichtigsten Aemter für die Zu- sammenarbeit zwischen Deutschen und Amerikanern in Mannheim wurde dieser neu besetzt: Major Ramon T. George tet nun das Informations-Büro(Press- In- tion-Office, PIO) im Hauptquartier upport Command“ der siebten ameri- en Armee in den Turley-Kasernen. George löste Captain Linn ab, der viel Fingerspitzengefühl erfordernde ines Informationsofflziers bisher zur sten Zufriedenheit aller Beteiligten genommen hat. Captain Linn hat es zwischen den Mitarbeitern seines und den Mannheimer Lokaljourna- Major R. T. George euer Presseoffizier 3 Bild: Bohnert& Neusch der siebten amerikanischen Armee dition seines Vorgängers weiterzuführen. Der hochgewachsene, elegante und schon auf den ersten Blick sympathische Major plau- derte gemütlich aus seiner Vergangenheit. Als Sohn eines Pfarrers wurde er in dem kleinen Städtchen Basel im Staate Ohio 1912 geboren. Er besuchte, da sein Vater öfter den Wohnort wechselte, mehrere Oberschu- len und begann 1931 an der Ohio-State-Uni- versity Sprachen zu studieren. 1940 erhielt er den akademischen Grad eines„Masters of Arts“ und lehrte fortan an der gleichen Hochschule Vortragskunst und Sprachphy- siologie. Im Jahre 1943 trat Instructor(etwa: Dozent) George in die US-Marine ein. Er Arbeitete als Nachrichten-Offizier auf einem Zerstörer im pazifischen Operationsgebiet. Nach dem Kriege dozierte George wiederum einige Monate lang an der Universität in Ohio, um dann in Los Angeles und im„Pen- tagon“ in Washington als Offlzier zu Son- deraufgaben der Information herangezogen zu werden. Von Washington wurde er jetzt nach Mannheim versetzt. Bei der Diskussion der einzelnen Aufga- ben des PIO legte Major George immer wie- der besonderen Wert darauf, die Persönlich- keit und Würde des einzelnen Menschen zu unterstreichen. Man kann, wenn diese Defl- Hition erlaubt ist, George als einen humani- stischen Amerikaner bezeichnen. George geht bei seiner Arbeit von dem Grundsatz aus, daß die Amerikaner als Verbündete und nicht mehr als eine Besatzungsmacht in der Bundesrepublik als Stütze der NATO bleiben.„Im in Deutschland als Partner angesehen zu werden“, sagt George, ist unbedingt notwendig, daß die Amerikaner die Meinung der Bürger über sich erfahren und sich danach richten.“ Neben den vielfältigen Informationsauf- gaben(Belieferung der Presse, der Rund- kunk- und Fernsehanstalten in den Staaten mit Berichten über jeden einzelnen Soldaten, mit Schilderungen der allgemeinen Lage und persönlichen Eindrücken aus der Bundesrepu- blik, sowie Information der deutschen Presse über US-Army- Angelegenheiten) dient das PIO auch der Erziehung jedes einzelnen Amerikaners. Die Soldaten müssen vielerlei Kurse besuchen, in welchen sie mit allerlei Fragen konfrontiert werden. Das besondere Anliegen von Major George: „Auf jeden Fall werde ich versuchen, das „kranke Hühnchen“, die deutschen Sprach- kurse für US-Soldaten auszubauen. Schließ- lich müssen die Menschen ja miteinander reden können, um sich zu verstehen!“ No. die Schwierigkeiten oft unmöglich mach- Straßenbaufirmen offenbar noch nicht ganz So angespannt sind wie die Kanalbauer. Im Haushaltsplan 1959/60 waren für den Aus- bau von Wohnstraßen 1,4 Millionen DM eingesetzt. 1960/61 lautet der Ansatz auf 1,3 Millionen DM. Für zahlreiche Baumaßg- nahmen, die zum großen Teil bereits fertig oder begonnen sind. wurden insgesamt 861 000 DM vorgesehen. 439 00 DM sind noch verfügbar, auch dafür sind Pläne be- reits vopbereitet. * Während sich der Technische Ausschuß mit diesem Informationsbericht ausführlich befaßte, konnte er die übrigen neun Punkte der Tagesordnung in relativ kurzer Zeit erledigen. Beschlossen wurde der Aufbau der Martini-Straße(Pfingstberg-West) auf eine Länge von über 400 Meter. Kosten- punkt 125 000 DM.— Die Straße vor dem Krankenhaus, das Theodor- RKutzer- Ufer zwischen Friedrich-Ebert-Brücke und dem Hauptportal, soll verbreitert werden, um eine Verstopfung durch Autoschlangen wäh- rend der Besuchszeiten zu vermeiden. Un- fallwagen können nämlich gegenwärtig manchmal nicht durchkommen. Kostet 40 000 DM. Die Heinrich-Caro-Straße zwischen der Käfertaler Straße und der Kalichemie wird hergestellt, um den dort angesiedelten In- dustriebetrieben eine bessere Zufahrt zu verschaffen.— Im Zuge des Ausbaus der Kreuzung Friedrich-Ebert- Straße, Hoch- uferstraße und Grenadierstragße trug Bau- direktor Borelly noch einige straßenbau- liche Aenderungen vor. Schließlich wurde noch der zweite Bauabschnitt der Kana- lisation in der Neueichwald- Siedlung ge- billigt. * Nach diesem reichlichen Pensum war Stadtoberbaudirektor Willing an der Reihe. Seine Vorlage„Errichtung einer öffentlichen (unterirdischen) Bedürfnisanstalt auf dem Marktplatz in Rheinau“ brachte Leben in die bislang trockene Diskussion. Sie kostet nämlich 115 O0boO0 DM. Sagte Heckl:„Dafür könnte man eine schöne Villa bauen.“ Pr. Reschke:„115 000 DM für diesen hehren Zweck, das ist natürlich teuer.“ Gut ge- launt beschloß man die vom Gemeinnüt- zigen Verein Rheinau dringend geforderte Anlage so schnell wie möglich zu bauen, „dann hat die Sache endlich Ruh'.“ Und Dr. Reschke schloß die Diskussion mit:„Also das war das.“ Mit einem Bonmot leitete er auf den nächsten Punkt über:„Nun kommt das an- dere Extrem: die Renovierung des Musen- saals und der Ecktreppen von 1 bis 4.“ Für den Anstrich mit einer repräsentativen Edel-Mattölfarbe und der Ueberprüfung der Saalbeleuchtung sollen 78 000 DM ausgege- ben werden. Die Generalüberholung des gar arg strapazierten Musensaals nach acht Jahren schien allen Ausschußmitgliedern vertretbar. 5 Die Renovierung der Humboldtschule mit Erneuerung der Heizungsanlage war eigent- lich für diese Sommerferien vorgesehen. Es ließen sich jedoch keine Firmen finden, die diese umfangreichen Arbeiten(452 000 PM) in so kurzer Frist noch ausführen können. Sie müssen wohl oder übel auf das nächste Jahr verschoben werden. Zum Schluß wurden noch 83 000 DM be- reitgestellt, um die Risse in den Oberstüb- chen des Rathauses zu kitten. Oberbau- direktor Willing führte aus, daß man die nach dem Aufsetzen eines neuen Daches entstandenen Senkunss- und Dehnungsrisse genau beobachtet und jetzt hoffentlich unter Kontrolle habe. Mac Winzerin-Prachtfrisur auf einem Gipskopf Haariger Cocktail im Musensaal von und mit Meisterſigaros Flinke Kämme und spitze Finger zauber- ten am Sonntagabend im Musensaal in Mi- nutenschnelle wahre Wunder werke an Haar- tracht auf gepflegte Damenhäupter. Frisu- rencocktail“, gut gemixt, nannte sich die Schau, die von der Firma Schwarzkopf ver- anstaltet wurde. Eingeladen war die ge- samte haarformende Welt aus Mannheirn, Ludwigshafen, Heidelberg und Weinheim, sollten doch Anregungen zu Farbverände- bung und individueller Form gegeben wer den. An Tischen saßen, ähnlich wie bei einer Modenschau, die Friseurmeister nebst zahl- reichen ihrer Angestellten um einen Steg; auf dessen Zentrum waren, mit Sprühfläsch- chen wohl bestückt, drei Arbeitsplätze aufge- baut. Dort demonstrierten berufene Hände eine imponierende Anzahl von Variations- möglichkeiten, die der zahlungskräftigen Kundin zur Verfügung stehen, um ihr Haar dem Typ oder auch besonderen gesellschaft- lichen Ereignissen anzupassen. Die kundigen Hände gehörten dem Deutschen Meister im Damenfrisieren von 1959 und 1960, Heinz Merges aus Köln, und dem Wiener Geschwi- sterpaar Robert und. Friedel Wellner. Mit 20 und 17 Jahren gehören die beiden noch zum hoffnungsvollen Nachwuchs, jedoch schon zu den Besten ihres Landes: Robert Wellner ist österreichischer Bundessieger und Gewinner der„Goldenen Tulpe“ 1960, seine Schwester zweite Siegerin der öster- reichischen Bundesmeisterschaft. Ihre geduldigen Haare stellten zwölf Modelle aus Frankfurt für die Demonstration zur Verfügung. Die Damen, teils Teenager, teils im reiferen Alter, waren bereits im Schwarzkopf-Studio in Frankfurt vorbereitet worden: ihre Haare waren schon mit leich- ter„Caracul“-Dauerwelle versehen und teil- gefärbt. Nun saßen sie auf der reich mit Grün geschmückten Bühne geduldig unter der Trok- kenhaube, mit„eingelegtem“ Haupt. Der Reihe nach wurden sie musterhaft zurecht- frisiert; nicht nach einer Schablone oder einer bestimmten Modelinie, sondern ganz „auf Typ“. Farben sah man, gefärbt oder nur leicht getönt, vom zartesten„Blond-Rosé“ bis zum dunklen„Bordeaux- Violett“.„Me- lodia“,„Lotosblüte“ und ähnlich lyrisch lau- teten die Namen der Frisuren, die oft nur Terminkalender „Vallisneria“, naturwissenschaftlicher Aqua- rien- und Terrarienverein: 12. Juli, 20 Uhr,“ „Reichskrone“, H 7, 24, Versammlung. Mannheimer Hausfrauenverband: 12. Juli, 18 Uhr, Fröbelseminar Lindenhof, ordentliche Mitglieder versammlung. Filmclub Mannheim- Ludwigshafen: 12. Juli, 20 Uhr, Kulturhaus Ludwigshafen,„Tschol⸗ pon“. l 5 DGRR: 12. Juli, 19.45 Uhr, E 2, 1, Vortrag von A. Portuné,„Raketenmotore fester Treib- stoffe als akustische Oszillatoren“. Verband der Heimkehrer: 12. Juli,„Fran- keneck“, M 2, 12, Sprechstunden. 5 FDP: 12. Juli, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus (Nebenzimmer), P 5, 9-10, Referat von Amts- gerichtsrat K. Kostelnik,„Der Fall Chessman und die Todesstrafe“. 0 Reichsbund, Ortsgruppe Neckarau: 12. Juli, 20 Uhr,„Zur Stadt Mannheim“, Mitgliederver- sammlung; 19 bis 20 Uhr Sprechstunde, Deutsche Orchideen- Gesellschaft Bezirks- gruppe Kurpfalz: 12. Juli, 20 Uhr,„Braustübl“, U 5, 1, Monatsversammlung. Herrenschneider-Innung Mannheim: 12. Juli, 19.30 Uhr, Kolpinghaus, R 7, 4, Mitgliederver- sammlung. Reichsbund, Ortsgruppe Waldhof: 12. Juli, 20 Uhr, Lokal„Turnerheim 1877 Mitglieder- versammlung. Club der Köche: 12. Juli, 22 Uhr„Schloß hotel“, M 5, Monats versammlung. VdK, Ortsgruppe Neckarau: 12. Juli, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau, Mitglieder versammlung. 2 einen Abend, als„Gesellschaftsfrisur“ hal- ten sollen. Munter plaudernd erläuterte im„EKöl- schen“ Dialekt unterdessen Conférencier Erwin Michaelis die Kunstwerke der Akteure, und die Kapelle Heinz Pape spielte dazu. Gegen Ende des phantasieanregenden Kurzlehrgangs in deutscher, österreichischer und Pariser Moderichtung, wurde eine Mei- sterarbeit von Heinz Merges„Winzerin“ im Triumph durch die Reihen getragen; eine höchst feine Filigranarbeit, die allerdings auf dem Gipskopf nicht ganz zur Geltung kam. Zum Abschluß sprachen Ansager Mi- chaelis und Innungs- Obermeister Klett im Wechsel allen Beteiligten Komplimente und Dank aus— eine Veranstaltung, die sicher lür die nächsten Wochen Gesprächsstoff bei den hiesigen Haarformern bilden wird. Li. Aus dem Polizeibericht: Mangelnde Einsicht 2 Urück in die Arrestzelle Wegen groben Unfugs war ein 27jähriger Angestellter vorläufig festgenommen und in die Arrestzelle gebracht worden. Kaum war er wieder freigelassen worden, als er sich auch schon wild schlagend auf die anwesen- den Polizeibeamten stürzte; einem Polizisten riß der Tobende einen Aermel aus dem Uni- formrock. Anschließend konnte er sich noch einmal losreißen, rannte in den Vernehmungs- raum und warf dort eine Schreibmaschine vom Tisch, die erheblich beschädigt wurde. Der wilde Mann wurde erneut in Polizei- gewahrsam genommen. Rache der Zurückgebliebenen Gegen 3.20 Uhr wurden in der Langstrage drei junge Leute von einer Polizeistreife ge- stellt, da sie die Nachtruhe durch über- mäßigen Lärm gestört hatten. Einer von dem Trio mußte mit zur Wache genommen wer- s in MAN N HEIN Meistgetrunkene Bier den, da er die Angaben über seine Persona- lien verweigerte. Die beiden Polizisten schlossen ihre Dienstfahrräder ab und liegen sie zurück, um den Festgenommenen weg- Zubringen. In der Zwischenzeit zerschnitten die zurückgebliebenen Ruhestörer die Be- reifung an beiden Vorderrädern und machten sich aus dem Staub. 5 Lief rechts statt links Auf der Weinheimer Straße in Höhe der Einmündung Fürther Straße, außerhalb einer geschlossenen Ortschaft, wurde ein auf der rechten Fahrbahnseite gehender amerikani- scher Soldat von einem in gleicher Richtung fahrenden Personenwagen erfaßt. Der Soldat, der unter Alkoholein wirkung stand, kam mit leichten Verletzungen davon. Zwei Geldkassetten gestohlen Ein unbekannter Einbrecher drang in das Büro eines Lagers in der Fruchtbahnhof- straße ein. Dort„knackte“ er einen Stahl- blechschrank. Als Beute flelen ihm zwei Geldkassetten mit etwa 400 Mark Inhalt in die Hände. 5 Zu Hause weggelaufen In der Nähe von Kirschgartshausen wur- den zwei 15jährige Mädchen aus Duisburg aufgegriffen, die sich durch auffälliges Ver- halten verdächtig gemacht hatten. Die beiden Mädchen waren von zu Hause weggelaufen, um in Mannheim„etwas zu erleben“. Die Ausreißgerinnen müssen in einem Heim war- ten, bis sie zu ihren Eltern zurückgebracht werden. Vermutlich Schwächeanfall Am frühen Morgen stürzte auf dem Rad- Weg der Luzenbergstraße ein 25 jähriger Rad- fahrer, vermutlich wegen eines Schwäche anfalls. Der junge Mann z0g sich einen Beckenbruch zu, der seine Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machte. Sommerfeste und Naturfreunde- Treffen Volkslieder am Wasserturm/„Flora“ und VdK feierten gemeinsam Trotz des unerfreulichen Wochenendwet- ters waren die zahlreichen Sommerfeste alle recht gut besucht. Das Fest des Kleingärtner- vereins Waldhof auf der Friesenheimer Insel hatten Fritz Kesel und seine freiwilli- gen Mitarbeiter umsichtig vorbereitet. Unter die froh gestimmten Gäste mischten sich auch Abordnungen zahlreicher befreundeter Ver- eine. Die Kinder hatten ebenfalls viel Spaß während der Tage. Für die„Großen“ spielte W. Schneider mit seinen Mannen wacker zum Tanz. In der Kleingarten-Daueranlage Sell Weide war das große Festzelt schon am ersten Abend dicht besetzt. Als wendige Or- ganisatoren wirkten der erste Vorsitzende Rolf Krinke und sein bewährter Assistent Michael Hillenbrand. Licht spendet dort eine inzwischen installierte eigene Lichtanlage. Die Kapelle Kühner führte den großen Kin- derlampionzug an und erfreute sich auch als Tanzkapelle großer Beliebtheit. N Die„Naturfreunde“ aus den Bezir- ken Mosbach, Weinheim, Heidelberg, Bruch- sal, Schwetzingen und Mannheim(mit der stärksten Abordnung) trafen sich als Höhe- Club berufstätiger Frauen: 12. Juli, 20 Uhr, „Mannheimer Hof“, interner Abend, Programm- gestaltung für die kommenden Monate. VELA- Vereinigung: 12. Juli, 20 Uhr,„Kur- kürstenstuben“, Zusammenkunft. Wohin gehen wir? Dienstag, 12. Ful! Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Der Bauer als Millionär“ (Miete L, Th.-G. Gr. L, freier Verkauf); Klei- nes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„Der Revisor“ (k. d. Theatergemeinde Nr. 53015830, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, 20.15 Uhr: „Geschlossene Gesellschaft“, Schauspiel von J. P. Sartre; Städt. Bühne Heidelberg 20.00 bis 22.15 Uhr:„Kiss me Kate“(Dlenstag-Miete, kreier Verkauf). Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr:„Das Wohl- temperierte Klavier“— zweite Hälfte des ersten Teils von J. S. Bach(Klavierklasse E. Rehberg — Städt. Musikhochschule). Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Alster:„Schritte ohne Spur“; Schauburg:„Rote Haare freche Lippen“; Scala:„Treppauf— treppab“; Capitol:„Vam- piro“; Alhambra:„Zu heiß zum Anfassen“; Universum:„Mit dem Kopf durch die Wand“; Royal:„Die Hochmütigen“; Kurbel:„Dakota“; Palast:„Bleb, Schrecken ohne Namen“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Der Rächer“; Abendstudio im City:„Himmel ohne Sterne“. 0 punkte ihrer Sommerarbeit im Fischerstädt- chen Ketsch. Auftakt war am Samstagabend ein Zeltlertreffen mit Lampionfest. Am Sonn- tagmorgen führte eine naturkundliche Wan- derung durch das Naturschutzgebiet der Ket- scher Rheininsel. Die Hauptveranstaltung in der Ketscher Rheinhalle stand ganz im Zei- chen der Festansprache des Bundesvorsitzen- den der Naturfreunde, Md Fritz Helm- städter(Stuttgart). 0 5 Einen vollen Erfolg verzeichnete die Chor gruppe Gund bei ihrem werbe⸗ Wirksamen Volksliedersingen am Wasser- turm. Vor allem die bekannten Lieder„Du, du liegst mir am Herzen“,„Drunten im Un- terland“ und„Jetzt kommen die lustigen Tage“ fanden den Beifall einer stattlichen Zuhörerzahl. Mit einem Erfolg kehrte der Chor des„Sängerbundes 1873“ Ka- fertal von einem Wertungssingen aus Anlaß des 70jährigen Bestehens des„Liederkranzes“ Malschenberg zurück. Unter Musikdirektor Max Adam verdienten sich die Käfertaler Sänger das Prädikat„hervorragend“ und den 5 Silberpokal der Gemeinde Malschen- erg. u einer gemeinsamen Feier setzten sich die Frauen und Männer des MGV„FIOT a“ und des Vd K Neckarstadt- West im Vereinsheim der Sänger zusammen. Eine Kaffeetafel und ein buntes Programm ver- Kkürzten die unterhaltsamen Stunden. r-/hh/-o- Leerer Stollenwörthweiher Schwimmer hockten an der Bar Zentraler Sammelpunkt des traditionel- len Sommernachtsfestes des„Schwimmvei- eins Mannheim“ im eigenen Clubhaus am Stollenwörthweiher war die von Herbert Obermayer und seinen Freunden improvi- sierte Bar. Weil das Wetter recht kühl war, mieden die Schwimmer an diesem Abend das Wasser des Weihers und feuchteten sich lieber nur innerlich an. r- Versteigerung. Das Polizeipräsidium ver- steigert am 15. Juli ab 9 Uhr im Saal des „Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, gebrauchte Fahrräder. Etwa um 10 Uhr wer- den verfallene Fundgegenstände aller Art ausgeboten. Wir gratulieren! Karl Heinz, Mannheim- Feudenheim, Feldstraße 64, wird 65 Jahre alt. Luise Herrmann, Mannheim-Luzenberg, Stol- berger Straße 18, begeht den 70. Geburtstag. Johann Schollmeier, Mannheim-Wallstadt, Bu- chener Straße 43, vollendet das 81. Lebensjahr. Wohin gehen wir? 158 iger 1 in war sich zen- sten Jni- och 188 ine de. 2ei- aße Se- Der- lem er- na- ten Zen eg ten Be- ten ner der mi- 111g lat, mit of- Hl- Wei in ur- urg er- den en, Die ar- cht ad- ad- de- len ins et- e- 15 n- en en ler A- aß 8“ or ler n- 1 28 3, Tt n- It. 1 1 r. Nr. 158/ Dienstag, 12. Juli 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite? Frühaufsteher am Hallenbuckel: Beim Bau von Straßen den stadtnahen Wald schonen Lebendiger Anschauungsunterricht vor der Jahreshauptversammlung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Weiß beringte Kiefern stehen scheinbar zufällig und regellos in der Abteilung Hallenbuckel des Rheinauer Waldes. Ihrer Markierung folgte am Sonntagmorgen eine Gruppe Natur- und Wanderfreunde unter Führung von Gartenbaudirektor Bäuerle und Oberforstwart Frank, um am Beispiel der Praxis die Probleme, Sor- gen und Bemühungen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zu erfahren. Die beringten Bäume kennzeichnen nämlich die Trassenführung der künftigen Rhein- auer Umgehungsstraße, die, in gemeinsamem Vorgehen mit dem Naturschutzbe- auftragten Professor Kinzig, so ausgehandelt wurde,„daß möglichst wenig Wald verloren geht“. Bis zur Zündholzfabrik ist die Bundesstraße 36 von Schwetzingen her ausgebaut. Möglichst bald soll nun der gefährliche schienengleiche Uebergang am Rheinauer Bahnhof aus dem Durchgangsverkehr herausgenommen werden. Südlich des Bahnhofs soll eine Brücke die Bundesstraße über die Geleise führen und mit einer Schleife in die Hallenbuckel- und Relaisstraße leiten. Diese Schleife wird spä- ter als Abzweigung nach Rheinau benutzt, während die Bundesstraße selbst in zwei bis vier Jahren als Autostraße durch die Wald- abteilung Hallenbuckel und, vom„Flücht- lingskreuz“ am Heuweg an, durch offene Felder und Kleingärten angelegt wird; un- gefähr in Höhe der Neuburgstraße wird sie in die Casterfeldstrage einmünden. Am Hallenbuckel wird nur die erste Düne angeschnitten, während die Dünen östlich der Straße, die als ursprüngliches Land- schaftselement mit Steppenheideflora beson- deren Schutz genießen, unberührt bleiben. Die Dämme und Böschungen werden wieder bepflanzt; Spazier- und Radwege werden unterführt, auch der Friedrichsfelder Weg, dessen rechtwinkelige unübersichtliche Krüm- mung am Wasserwerk Rheinau durch eine kleine Ausbiegung in den Wald beseitigt werden muß. So bedauerlich diese Waldver- luste sind, sie werden an anderer Stelle wieder gutgemacht. Man hofft, daß durch das künftige Wasserschutzgebiet die Aufforstung des Hallengebiets als Wassereinzugsgebiet vorangetrieben wird. Die Erweiterung des Rheinisch- Westfälischen Elektrizitätswerks nach Norden, durch die neun Hektar Wald künftige Wasserschutzgesetz die Aufforstung eines Geländestreifens entlang der Bahn ausgeglichen werden. Von der Köhlerliesel bis Beethoven EKinder-Musikwettstreit bei Kaffee und Kuchen im Kaufhaus Hansa Von Montag bis Freitag messen sich auch in diesem Jahr wieder musisch begabte Kin- der im Erfrischungsraum des Kaufhauses Hansa im friedlichen Musikwettstreit. Zum sechsten Male hat das Kaufhaus zu diesem Wettbewerb eingeladen. Ueber 60 mehr oder weniger fortgeschrittene junge Musiker be- mühen sich diesmal um Ehre und Sieg; dem Sieger winkt ein Warengutschein über hun- dert Mark, und auch die Nächstplazierten werden mit Gutscheinen belohnt. Bis Don- nerstag werden die„Vorrunden“ ausgetra- gen, das große Finale„steigt“ am Freitag, Frisch gezupft ist halb gewonnen Bild: Bohnert& Neusch wuchspianisten. III. wenn unter den zwölf Besten die fünf Preis- träger ermittelt werden. Die ersten 13 Anwärter, alle aus Mann- heim, stellten sich bereits am Montag, um 15 Uhr, dem kritischen, Kuchen-verzehren- den Publikum. Stimmzettel und Bleistift lagen auf jedem Tisch, denn die Jury ist das gemeine Volk, das über Qualität und Origi- nalität zu entscheiden hat. Jedes Kind spielt auf seinem eigenen Instrument(ausgenom- men natürlich die zahlreichen Pianisten, denn ihr Instrument ist ein wenig sperrig). Geboten wurde so ziemlich alles, von der volkstümlichen„Köhlerliesel“ bis zur an- spruchsvollen Beethovenschen Sonatine. Viele setzten sich an den Flügel, zwei spielten Schifferklavier, andere zupften die Mando- line oder bliesen Blockflöte und Trompete; ein Mädchen produzierte sich sogar zu den Klängen des Kaiser walzers und einer Sam- ba als Primaballerina— hier stammte die Musik allerdings von der hauseigenen Ernst- Knapp-Combo. Unterschiedlich und aufschlußreich war die Art, in der sich die einzelnen acht- bis 14 jährigen Künstler an ihre Aufgabe machten: Mit verbissener Miene, höchster Konzentra- tion und auch Nervosität die einen, unbe- kangen und lächelnd in„schöpferischer“ Pause die anderen, spielten sie ihr Pensum. Zum Schluß, während die Stimmzettel aus- gezählt wurden, stellte sich der Gewinner des Vorjahres, der 15jährige Klaus Kirsch, mit Trompetendarbietungen Vor— allerdings auhber Konkurrenz. Einen Blumenstrauß und ein Buch bekam jeder Teilnehmer als Anerkennung für sein Bemühen. Zu den drei Tagessiegern, die am Freitag um die„Siegespalme“ musizieren, kürte das Publikum den achtjährigen Otto Krüger, der für sein kraftvolles Trompeten- spiel 60 von insgesamt 128 Stimmen erhielt, die zehnjährige„Tänzerin“ Helga Schweidler und Norbert Klähr, einen 13jährigen Nach- Nach solch lebendigem Anschauungsun- terricht traf sich die Gruppe sonntäglicher Frühaufsteher in einer Pfingstberggaststätte mit andern Mitgliedern der 1 e mein- schaft Deutscher Wald, unter denen auch Kriminaldirektor Riester und 3 meister Seidler waren, zur Jahreshauptver- sammlung. Nach der Begrüßung durch Land- tagsabgeordneten Kurt Angstmann, den er- sten Vorsitzenden des Kreisverbandes Mannheim der Schutzgemeinschaft, berich- tete Gartenbaudirektor Arnulf Bäuerle als zweiter Vorsitzender über das vergangene Jahr mit seinen Vorträgen und Waldführun- gen, Nach Vorsprache der Schutzgemeinschaft beim Polizeipräsidium wurden, wie schon vor dem Krieg, in Käfertal wieder zwei Reiter stationiert, die das Forstpersonal bei der Waldaufsicht wirkungsvoll unterstützen. Mit Worten dankbarer Anerkennung dachte Direktor Bäuerle an Oberförster Scholz, der seit einem halben Jahr, zunächst nur be- urlaubt, das städtische Forstamt Biedenkopf übernommen hat: Ihm, der nach dem Krieg, in Verbindung mit den Wasserwerken, den Wald vor militärischer Inanspruchnahme bewahrte und der den Unterbau mit Laub- Hölzern energisch voranbrachte, ist weit- gehend der so erfreuliche Zustand des Käàfer- taler Waldes zu danken. Gartenbaudirektor i. R. Bussjäger berich- tete über die Tübinger Hauptversammlung des Landesverbandes Baden- Württemberg der Schutzgemeinschaft, in deren engerem Vorstand Landtagsabgeordneter Angstmann vertreten ist. Nach dem Kassenbericht von Oberforstwart Frank und der Entlastung des Vorstands wurde Revierförster Weihmann als Nachfolger von Oberförster Scholz als Geschäftsführer gewählt. „Irgendwo“ westlich Friedrichsfeld und Walldorf wird die entlastende Autobahn ge- baut werden, allerdings nicht, auf Einspruch der Stadtwerke, am Hallenweg. Die Schutz- gemeinschaft Deutscher Wald wird, ebenso wie bei der Bundesstraße 36 und der Erwei- terung des RWE, sich dafür einsetzen(zu- gleich für die Schwetzinger und Hockenhei- mer Hardt), daß die Trasse unter möglich- ster Schonung des Waldes angelegt wird. Di- rektor Bäuerle hofft, daß es möglich sein wird, durch Aufforstung der 100-Meter- Bauverbotszone an der Autobahn eine Ver- bindung zwischen Rheinauer und Käferta- ler Wald herzustellen. Am Tag des Baumes 1961 soll durch Baumpflanzung in einer In- dustrieanlage die Mannheimer Industrie an- gesprochen werden. Daß die Schranken, die doch den Wald für die Bevölkerung schützen, zerstört, daß Nester und Fasanengehege ausgenommen, daß Unrat und Schutt in den Wald gefahren werden, diese Klagen wurden in der allge- meinen Aussprache laut. Auf die Anregung, die Müllabfuhr solle auch, wie in Ludwigs- hafen, den„Sperrmüll“ ab und zu abholen, wurde ein diesbezüglicher Antrag beschlos- sen. Nachdem zwei Vertreter des Rheinauer Schützenvereins, die Gelegenheit beim Schopf packend, aber nicht gerade am rech- ten Platz, mit Vehemenz und Erbitterung ihre Schießplatzsorgen vorgetragen hatten, klang die Versammlung mit einem schönen Beispiel verantwortungsbewußten Gemein- sinns aus: Der Rheinauer Schlang verpflich- tete sich, so lange er lebe, mit seinem Fahr- zeug und einem 500-Liter-Faß Wasser an die Vogeltränken des Rheinauer Waldes zu fahren. Ak Die hübschen„Experiment!-Besucherinnen im Jugendtanzeafé Bild: Bohnert& Neusch „Experiment“- Italiener auf Familienbesuch Amt für Jugendförderung stellte ein umfangreiches Programm zusammen Zehn junge Italienerinnen und Italiener verbringen die nächsten 14 Tage bei zehn Mannheimer Familien.„Experiment of Inter- national Living“ heißt die 27 Jahre alte Or- ganisation, die von dem Amerikaner Donald D. Watt ins Leben gerufen wurde und seit- dem Jugendlichen aus 52 Ländern Familien- besuche im Ausland vermittelt. Auf Anre- gung von Bernd Floeck, einem Angestellten des städtischen Amtes für Jugendförderung, nimmt die Stadt Mannheim schon seit sieben Jahren an diesem Programm internationaler und europàischer Verständigung teil. Zum zweitenmal wurden durch„Experiment of International Living“„Experiment“-Italiener nach Mannheim eingeladen. Sie wohnen alle bei deutschen Familien im Stadtgebiet. Richard Wagner, ein Mitarbeiter des Stadt- jugendringes, erläuterte den sieben Mädchen und den drei jungen Herren gestern im Ju- gendtanzkaffee ein umfangreiches Besuchs- programm. Die jungen Freunde aus dem „bundesdeutschen Vorzugs- Urlaubsland“ werden Stadtrundfahrten durch Ludwigsha- ken und Mannheim machen, die BASF, Schu- len, Museen, Kirchen und bekannte Ortschaf- ten in Mannheims Umgebung besichtigen. Alles in allem steht den lerneifrigen Besu- chern ein recht strapaziöses„Ferien“-Pro- gramm bevor. Sechs von ihnen kommen aus Turin, zwei aus Asti, ein Mädthen ist in Mailand und eine andere in Siena bei Florenz zuhause. Von den sieben 19 bis 24 Jahre alten Damen sind sechs bereits im Beruf. Eine studiert Literatur. Die übrigen lernen nach Feierabend an den in Italien sehr populären„Goethe- Instituten“ in verschiedenen Großstädten Deutsch. Und so ist es nicht verwunderlich, daß Franca, Anna, Carla, Juliana, Marisa und Eugenie nach Mannheim kamen, um ihre teilweise schon recht guten Deutschkenntnisse zu ergänzen. Allerdings macht ihnen dabei der Mannhei- mer Dialekt nicht wenig zu schaffen. Eine 22 Jahre alte Buchhalterin interessiert sich besonders für den deutschen Kirchenbau. Aber alle, auch die beiden 16jährigen Klas- senkameraden Domenico und Marco und der 19 jährige Nino aus Turin wollen das Leben, die Sorgen und Freuden, kurzum den Alltag der deutschen Familie kennenlernen. 260 Mark kostet die jungen Italiener ihr etwa vier Wochen langer Aufenthalt in Süd- deutschland. Die Fahrkosten sind nicht inbe- griffen. Zum Dank für die Gastfreundschaft haben die zehn typischen Südländer je ein Mitglied ihrer Urlaubsfamilie zu einer großen Rundfahrt durch Süddeutschland eingeladen, die ihren Aufenthalt in Deutschland abschlie- Ben wird. Auf mehreren Veranstaltungen wollen die Italiener mit einer französischen Studentengruppe zusammenkommen, die zur Zeit auch in Mannheim Ferien macht. No. Das Herzogenriedbad ist wegen der schlechten Witterung bis auf weiteres erst ab 11 Uhr geöffnet. LAURENS EXTRA“ taglich eine extra Freude Ober diese neue Cigarette wurde spontan geurteilt: Wie erfreulich, daß diese Cigarette extra ohne Filter ist. Das ist LAUREN S ETRA: würzig- aromatisch, aber herzhaft leicht. Auf eine solche Cigarette hat man so lange gewartet: eine echte filterlose Cigarette, deren ſabake Extra-Oualität sind. Extra ohne rund und voll! L of unf Wie viele berühmte Cigaretten der Welt nur in der Original- 20- Stück- Packung zum neuen deutschen Preis von 1 75 Veite s MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BURN DESLINDERN Dienstag, 12. Juli 1960/ Nr. 158 Schwerer Bergunfall im Schwarzwald Studentengruppe stürzte ab: Eine Tote, zwei Schwerverletzte Freiburg. Beim Klettern am„Bauernturm“, emem beliebten Kletterfelsen der Gfell- kelsengruppe im Oberriedertal im südlichen Schwarzwald, ist am Wochenende eine 25 Jahre alte Studentin aus Meppe im Emsland tödlich abgestürzt. Ein 30 Jahre alter Student aus Mandern im Kreis Waldeck und eine 24 „Ich bin kein Mörder“ Fohlmanns Schlußwort vor dem Schwur- gericht Frankfurt. vor dem Frankfurter Schwurgericht bestritt der des Raubmordes an Rosemarie Nitribitt angeklagte 39 Jahre alte Handelsvertreter Heinz Pohlmann am Montag in seinem Schluß wort die Tat:„Ich habe in meinem Leben schrecklich viele Fehler gemacht“, sagte er.„Es war fürch⸗ terlich für mich, wie man mir in diesem Prozeß den Spiegel vor die Augen hielt, wo- bei die vergangenen 28 Jahre meines Lebens abrollten. Und wenn ich mich bei meinen Erklärungen auch selbstbewußter gab, 80 stand mir das Heulen viel näher, als man- cher hier im Saale merkte. Ich habe aber in meinem Leben auch schon viel Gutes ge- tan, und ich war immer gut zu meinen Freunden.“ Mit weinerlicher und gebroche- ner Stimme fuhr der Angeklagte fort: „Eines kann ich aber ganz bestimmt sagen— und das, so wahr mir Gott helfe: Ich bin kein Mörder und ich bin unschuldig am Tode der Rosemarie Nitribitt.“ Wie der Schwurgerichts vorsitzende, Amtsgerichtsrat Dreysel, am Schluß der nur fünf Minuten dauernden Sitzung des 13. Verhandlungs- tages bekanntgab, wird das Gericht das Ur- teil am Dienstagvormittag verkünden. 200 000 beim Flugtag Fürstenfeldbruck. Ueber 200 000 Besucher hatte am Sonntag ein Flugtag auf dem größ- ten Militärflugplatz Europas in Fürstenfeld- bruck vor den Toren Münchens angelockt. Unter ihnen waren Bundesverteidigungs- minister Strauß, der Inspekteur der Luft- waffe, Generalleutnant Josef Kammhuber, und zahlreiche ausländische Militärattachés. Sie verfolgten die„tanzenden“ Hubschrauber, Luftrettungsübungen, Fallschirmabsprünge und sahen sich die Materialausstellungen an. Höhepunkt dieses„Tages der offenen Tür“ waren Kunstflugvor führungen von Düsenjaä- gern der amerikanischen, belgischen, briti- schen und französischen Luftwaffe. Geisteskranker erschlug Rentner München. Ein 51jähriger Geistesgestörter, der sich für einen Hahn hält, ist am Wochen- ende in München als Totschläger entlarvt und kestgenommen worden. Wie die Kriminal- polizei mitteilte, hatte der Mann vergangenen Mittwoch den 66jährigen Rentner Martin Neumaier in Eschenried(Kreis Dachau) er- schlagen und war geflüchtet. Nach Angaben ler. Polizei hatte der Geistesgestörte mit einem Rflüppel den Hund Neumaiers verprü- gelt. Als der Rentner sein Tier vor dem Rasenden retten wollte, wurde er von ihm so zusammengeschlagen, daß er einige Stunden später im Krankenhaus starb. Dem flüchtigen Geistesgestörten kam die Kriminalpolizei bald auf die Spur, nachdem verschiedene Be- wohner in Eschenried berichteten, sie hätten einen verdächtigen Mann gehört, der laut „Kikeriki“ gerufen habe. Die Polizei forschte daraufhin in den umliegenden Heilanstalten nach, ob dort einmal ein Geistesgestörter be- handelt worden war, der sich als Hahn fühlte. Tatsächlich konnte eine Münchner Heilanstalt von einem ehemaligen Patienten berichten, auf den diese seltsame Beschreibung zutraf. Kurz darauf wurde der Mann dann in seiner Münchener Wohnung festgenommen und in eine Heilanstalt gebracht. Er war früher be- reits in einer Anstalt gewesen, jedoch als „harmloser Fall“ entlassen worden. jährige Studentin aus Duisburg wurden mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Frei- burger Klinik eingeliefert. Die Verunglückten, Studenten der Uni- versität Freiburg, hatten an dem 30 Meter hohen Felsen eine Dreierpartie unternom- men, obwohl das Unternehmen an dem durch Regen schlüpfrigent Gestein sehr gefährlich War. Vermutlich ist der Student ausgeglitten und hat die ältere Studentin mit in die Tiefe gerissen. Sie erlitt einen Genickbruch und blieb tot am Fuße des Felsens liegen. Die jüngere Studentin, die nicht angeseilt war, wurde offenbar beim Fall ihrer Gefährten getroffen und mitgerissen. Ein vierter Student, der den Kletternden nachfolgen wollte, aber noch nicht in die Wand eingestiegen war, alarmierte in dem dreiviertel Stunden entfernten Oberried das Rote Kreuz und die Polizei. Erst in den Abendstunden konnten der schwer verletzte Student und die Studentin, die beide bewußt- los an der Absturzstelle lagen, unter großen Schwierigkeiten abtransportiert werden. Da- nach barg man die Tote. Sechs Bronzeglocken für Berlin Sinn ODillkreis). Das Geläut der Berliner „Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche“, sechs Bronzeglocken, wurde in Sinn Oillkreis) einer ersten Tonprüfung unterzogen. Das künftig größte Geläut Berlins, das an- nähernd 18 000 Kilogramm wiegen wird, er- klingt in den Tonlagen G, B, C, D Es und F. In seiner Eigenschaft als Mitglied des Ku- ratoriums der Stiftung„Kaiser-Wilhelm- Gedächtniskirche“ nahm der Chef des Hau- ses Hohenzollern Prinz Louis Ferdinand, in der ältesten deutschen Glockengießerei der Gebrüder Rincker in Sinn an der Tonprü- kung teil. Das Glockenspiel, für das Prinz Louis Ferdinand selbst das Motiv kompo- niert hatte, war schon vor einiger Zeit in dem vom Krieg verschont gebliebenen Turm der Kirche eingebaut worden. „Wegen unbegründeten Tatverdachts“ Beide Angeklagten im Kemptener Kempten. Nach sechswöchiger Verhand- lung hat das Schwurgericht Kempten die ehe- maligen Hilfsaufseher im Kz Mauthausen, den 50jährigen Josef Schöps aus Wildberg bel Lindau und den 53jährigen Adolf Stumpf aus Pforzheim„wegen unbegründeten Tat- verdachts“ freigesprochen. Die Staatskasse hat die Kosten des Verfahrens und die den Angeklagten entstandenen notwendigen Aus- lagen zu tragen. Den Angeklagten war zur Last gelegt, 600 sowjetische Kriegsgefangene im Lager Maut- hausen vorsätzlich getötet zu haben. Dazu er- klärte Landgerichtsdirektor Dr. Prechtl in der Urteilsbegründung, es stehe sogar fest, daß nicht nur 600 Russen, sondern nahezu alle 2000 vorsätzlich getötet worden seien. Man habe sie absichtlich unterernährt und schwer- sten Arbeitsbedingungen unterworfen, Aber mit diesen Morden hätten die beiden Ange- klagten nichts zu tun. Die Zeugenaussagen seien in unerhörter Weise aufgebauscht worden. Ueber Zahl und Zeitpunkt der Tötungen hätten sich erheb- liche Widersprüche ergeben. Mehrere Zeugen, darunter auch rassisch Verfolgte, hätten dem- gegenüber ausgesagt, gerade durch Schöps und Stumpf sei eine fühlbare Erleichterung im Lager eingetreten. Schläge seien zur Auf- rechterhaltung der Ordnung notwendig ge- Wesen, um ein Einschreiten der Ss mit viel schlimmeren Folgen zu verhindern. Das Gericht habe insbesondere gewürdigt, daß die beiden Angeklagten wegen ihrer poli- tischen Inhaftierung sieben wertvolle Jahre verloren hätten. Da kein begründeter Tatver- dacht mehr vorliege, habe das Gericht ver- hüten müssen,„daß Verfolgte der damaligen Zeit noch einmal Verfolgung erleiden“. Insgesamt wurden 68 Zeugen vernommen. Davon wurden 16 aus Gefängnissen und Zuchthäusern vorgeführt. Ueber sie sagte der Vorsitzende, der Machtkampf zwischen Kri- minellen und politischen Häftlingen in den EKz's habe einen solchen Haß erzeugt, daß er sich noch nach 18 Jahren in den Aussagen spiegele. Staatsanwalt Dr. Ludwig Fink hatte Freispruch mangels Beweises beantragt. Algerier mordete im Wahnsinn Freiburg. Der 42 Jahre alte Algerier Cherif Nessah aus Aain Toule im Departement Constantin wird nach einem Beschluß der 5. Großen Strafkammer des Landgerichts Freiburg vom Freitagabend auf unbestimmte Zeit in eine Heil- und Pflegeanstalt ein- gewiesen. Cherif Nessah wurde für schuldig befunden, den 46 Jahre alten französischen Staatsangehörigen Andre Mournay in einem Anfall von Unzurechnungsfähigkeit er- schossen zu haben. Der Algerier hatte um die Mittagszeit des 18. Dezember vergangenen Jahres in seinem Haus in Staufen im Breis- KZ-Prozeß wurden freigesprochen gau Mournay, der vor ihm die Treppe hin- unterging, durch einen Pistolenschuß ge- tötet. Der Täter ergriff die Flucht, wurde aber schon am nächsten Tag von drei Beamten der Landespolizei in Utzenfeld im Wiesental aus einem Personenwagen herausgeholt, dessen Fahrer der Flüchtige angehalten hatte. Der Algerier trug die geladene und entsicherte Pistole noch bei sich, ließ sich jedoch wider- standslos festnehmen, Im Landeskranken- haus Emmendingen wurde festgestellt, daß Cherif Nessah geisteskrank ist. Deshalb konnte gegen ihn auch kein Straf- sondern nur ein Sicherungsverfahren durchgeführt werden. Bessere Ernte als im Vorjahr erwartet Wirtschaftsministerium:„Die Landwirtschaft kann zufrieden sein“ Hamburg. Die Ernteaussichten sind in diesem Jahr in allen Teilen der Bundes- republik gut. Das Bundesernährungsmini- sterium, die Landwirtschaftskammern und die Landwirte sind sich einig: Das Getreide steht gut auf dem Halm. Voraussetzung für Obst- und Gemüseernte wird voraussicht- lich überall durchschnittlich gut sein. Im allgemeinen, so meinte das Bundes- wirtschaftsministerium, könne die Land- wirtschaft in diesem Jahr zufrieden sein. eine gute Ernte ist allerdings günstiges Wett- ter in den nächsten Wochen. Während die Landwirtschaft im vergangenen Jahr unter einer ständigen Trockenheit litt, wird in diesem Jahr eher befürchtet, daß ständiger Regen dem Getreide schaden könnte. Das Bundesernährungsministerium rechnet je- doch, vor allem bei Roggen und Weizen, mit höheren Erträgen als im vergangenen Jahr. Sehr unterschiedlich werden die Aus- sichten für die Spätkartoffeln beurteilt. Die Fachleute heben hervor, daß das Saatgut durch die Trockenheit 1959 gelitten hat und daher sehr unterschiedliche Ernteergebnisse erwartet werden müßten. Die Frühkartoffel- ernte war in fast allen Gebieten gut. Auch die Zuckerrüben stehen gut, Schleswig-Hol- stein, Niedersachsen und Baden-Württem- berg rechnen sogar mit einer sehr guten Ernte. Die inzwischen abgeschlossene erste Mahd der Heuernte war besser als 1959. Sorgen haben nur die Landwirte im Norden, Wo die starken Regenfälle in den letzten Wochen oft ein Einbringen der Ernte un- möglich gemacht haben. Die Weintrinker können sich freuen. Die Winzer haben nach ihrem„Jahrhundert- Wein“ auch in diesem Jahr wieder gute Kunde: Der Ertrag wird wahrscheinlich sehr reichlich werden. Bei anhaltend gutem Wet- ter mit viel Sonnenschein könnte der Wein zumindest in einigen Anbaugebieten auch an die Qualität des 59er heranreichen. Die Erstes Urteil im Spritschieber-Prozeß Gefängnis- und Geldstrafen/ Fortsetzung im September Berlin. Der erste Verfahrensabschnitt des umfangreichen Spritschmuggler- Prozesses vor der Achten Großen Strafkammer des Landgerichts Hamburg, der in Berlin-Span- dau verhandelt wurde, endete am Montag mit der Urteilsverkündung. Wegen aktiver Bestechung, gewerbs- und banden mäßiger Zoll- und Steuerhinterziehung und wegen Devisenvergehens erhielt der Berliner Haupt- angeklagte Michael Friske zwölf Monate Ge- kängnis und eine Geldstrafe von 1000 Mark. Wegen Beihilfe wurden vier Angeklagte zu Gefängnisstrafen von drei bis vier Monaten und zu einer Geldstrafe von je 100 Mark verurteilt. Drei e wurden freige- sprochen. Das Gericht hielt Friske für überführt, von 1952 bis 1956 über 5800 Liter Sprit aus Ostberlin über Westberlin in die Bundes- republik geschmuggelt zu haben. 1043 Liter konnten beschlagnahmt werden, 80 daß Friske einen Wertersatz von 58 807, 35 Mark zu leisten hat. Drei Angeklagte haften ferner für je 7924 Mark und einer für 5364 Mark. Das Gericht legte bei dieser Berech- nung den Spritpreis der Bundesrepublik zu- grunde und nicht den weit günstigeren Westberlins. Das Gericht sah ebenfalls als erwiesen an, daß der geschmuggelte reine unverar- beitete Branntwein wahrscheinlich aus Un- garn, Polen oder der Tschechoslowakei ge- kommen ist. Nach Abmachungen der Ost- Berliner Finanzverwaltung mit diesen Län- dern war die, Einfuhr dieses Sprits in die Zone und nach Ostberlin zoll- und abgabe frei. Diese Freistellung war aber für West- berlin oder für die Bundesrepublik nicht verbindlich. Nach diesem ersten Teilabschnitt wird der Prozeß, der sich über 153 Monate er- strecken dürfte, im September in Hamburg weitergeführt. Im November soll eine zweite Verhandlung in Berlin folgen, Für 1961 sind andere Verhandlungen in München, Frank- kurt Main und Hamburg vorgesehen. Die Reihenfolge liegt noch nicht fest. Neue Vorgeschichtsfunde Helmstedt. Bei Ausgrabungen des Braun- schweigischen Landesmuseums auf dem Pfingstberg bei Helmstedt sind Spuren einer steinzeitlichen Moorsiedlung entdeckt wor- den. Der Leiter der Grabungen, Dr. Franz Niquet, fand in einer etwa einen Meter dik- ken Moorschicht Scherbenreste und Ueber- bleibsel würden Pfostenlöcher von Häusern dieser Moorsiedlung freigelegt. Es wird angenom- men, daß am Rande dieser Vorgeschichts- grabung eine Siedlung aus der jüngeren bis mittleren Steinzeit verborgen liegt. Auf dem Pfingstberg werden bereits seit fünf Jahren große vorgeschichtliche Ausgrabungen vorge- nommen. Dabei sind bisher über 800 wert- volle Urnen geborgen worden. Nobelpreisträgertreffen beendet Lindau. Mit der traditionellen Fahrt zur Bodenseeinsel Mainau endete am Freitag die zehnte Tagung der Nobelpreisträger in Lindau. 18 Nobelpreisträger aus dem In- und Ausland, Hunderte von Assistenten, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und Journalisten aus vielen Ländern hör- ten 13 Reden in vier Tagen. Zum geselligen Gespräch trafen sie sich beim Festbankett und beim traditionellen bayerischen Früh- stück. Die letzte gemeinsame Veranstaltung, die Fahrt zur Mainau, war gleichermaßen vom Regen wie von der Abschiedsstimmung überschattet. steinzeitlicher Geräte. Außerdem „Unglücklicher Zufall“ vor Gericht Mainz. Vor der Jugendkammer des Land- gerichts Mainz begann am Montag der Pro- zeßß gegen einen 20jährigen aus Worms, dem eine folgenschwere Rauschtat zur Last ge- legt wird. Im Verlaufe einer Auseinander- setzung hatte der Angeklagte in der Neu- jahrsnacht 1959 in Worms einen Zechkum- panen zuerst mit Faustschlägen traktiert und ihn dann an der Krawatte gepackt und so fest gezogen, daß der Widersacher das Bewußtsein verlor. Auf dem Transport ins Krankenhaus starb der junge Mann. Bei der gerichtlich angeordneten Leichenobduk- tion stellte sich dann heraus, daß während des Handgemenges Speisereste in die Luft- röhre gelangt waren und zum Erstickungs- tod führten. In einer ersten Verhandlung vor dem Wormser Jugendgericht ist der 20jàh- rige Angeklagte bereits zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht fand, daß er im Vollrausch han- delte, sich aber fahrlässig in diesen Rausch- zustand versetzt habe und somit schuldig am Tod des anderen sei. Die Jugendkammer soll nun in einer Berufungsverhandlung erneut entscheiden. Die Gerichtsmediziner bezeich- neten den Tod des jungen Widersachers als einen„unglücklichen Zufall“. Per Anhalter in den Tod Kamen/ westfalen. Ein Toter, zwei Schwer- verletzte, zwei demolierte Lastwagen und eine durch Tausende von Pampelmusen un- Passlerbar gewordene Autobahn— das war am Freitag die Bilanz eines schweren Ver- kehrsunfalles auf dem Autobahnabschnitt Dortmund-Hamm bei Kamen(Kreis Unna). Nach Mitteilung der Polizei war ein Last- zug beim Ueberholen ins Schleudern gera- ten, hatte die Seitenfront eines anderen Lastzuges aufgerissen und war, sich mehr- mals überschlagend, eine 15 Meter hohe Bö- schung hinabgestürzt. Ein 29 jähriger schwer- kriegsbeschädigter ehemaliger Fremden- leglonär, der per Anhalter mitgefahren war, stürzte auf die Straße, wurde überrollt und war sofort tot. Der Fahrer des abgestürzten Lastzuges und sein Beifahrer mußten mit schweren Verletzungen gebracht werden, Die gesamte Pampel- musenladung des weiten Lastzuges ergoß sich über beide Fahrbahnen, die für eine Stunde für den Verkehr gesperrt werden mußten. Der Gesamtschaden wird auf min- destens 100 000 Mark geschätzt. Erst am Donnerstag waren auf dem gleichen Auto- bahnabschnitt vier Menschen bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben ge- kommen. Mit 3,09 Promille noch fahrtüchtig Bremen. Eine 41 Jahre alte Kraftfahrerin aus Bremen hat mit fast der dreifachen„zu- lässigen“ Menge Alkohol im Blut— nämlich 3,09 Promille— ihr Auto von Verden an der Aller nach Bremen gelenkt, ohne einen Un- fall zu verursachen. Dies ist der ungewöhn- lichste Fall von Trunkenheit im Straßenver- kehr, den die Bremer Polizei im Juni regi- strierte. Die Frau war auf ihrem Wege über die Bundesstraße 25 und später über eine Ne- benstraße bis Mahndorf bei Bremen gekom- men, als ihr das Benzin ausging. Als sie des- halb eine Gaststätte betrat und mit anderen Gästen in Streit geriet, alarmierte der Wirt die Polizei. Wegen ihrer„Fahne“ nahmen die Polizisten der Kraftfahrerin den Führerschein ab und brachten sie zur Blutprobe. Erst da- bei wurde der Promille-Satz mit Erstaunen festgestellt, denn im allgemeinen ist ein Kraftfahrer bereits mit 1,2 bis 1,5 Promille Alkohol im Blut fahruntüchtig. 9 Seldvetkeht Immobilien Buugrundstöck schöne Höhenlage im odenwald, 1200 qm. Angebote(keine Ver- ins Krankenhaus „ erer ges Heede ener ern dare g. — O0 g. add geen o o S ga ea e. c dear e. 2. e. oda 2 o 2 Selbststreichen mit Glemadur macht Freude mittler) mit Telefonangabe unter Nr. P 41535 an den Verlag. gargeld ur leden Tuck 2 2-Familienhaus, Neubau a, für Gebrauchtwagen, Roller ete.) . zu Augerst günstigen Bedingungen. in Brühl n Rückzahig, bis 24 Monate. bestehend aus 4 Zim., Kü., Bad, Kostenlose Beratung. Kreditbüro Terrasse; 2 Zim,, Kü., Bad, Ter-] Ein- und Mehrfamlilienhkuser rasse; 1 Rückgebnude mit Klein- E. FRAN CR Mhm., G 5, 7, Tel. 2 33 57 wohnung, 1 Rückgebäude mit sowie Bauplätze. K 8 K Werkstatt, Garten, Schuppen, Tor- IM. Kun br, Bargeld: Kl Garage, 86 000,- DM. 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Nach einer Mitteilung des Sta- tistischen Bundesamtes betrug der Lebens- haltungsindex im Juni 122,6(1950 gleich 100) beziehungsweise 191,2(1938 gleich 100) und ag somit 0,2 Prozent niedriger als im Vor- moriat. Als ausschlaggebend für den leichten Indexrückgang bezeichnet das Statistische Bundesamt die Preissenkungen bei Nah- rungsmitteln um durchschnittlich 0,5 Prozent. Dabei gaben die Preise für Butter um 1,1 Pro- zent, Käse um 0,4 Prozent, Schweineschmalz um 1,0 Prozent, frische Seefische um 0,6 Pro- zent, Gemüse um 22,1 Prozent und Obst um 2,3 Prozent nach, dagegen verteuerten sich die Eier um 3,5 Prozent, Fleisch um 1,2 Pro- zent und Südfrüchte um 3,7 Prozent. Nach den Ergebnissen der wöchentlichen Preis- ermittlungen in den Landeshauptstädten sind pis Anfang Juli Butter und Schweineschmalz im Preis weiter heruntergegangen, während Eier und Fleisch noch teurer wurden. Warnung vor Kontrollen nicht strafbar Köln. In einer Revisionsverhandlung hat das Oberlandesgericht Köln entschieden, daß die Warnung anderer Verkehrsteilnehmer vor einer Polizeikontrolle kein strafbarer grober Unfug ist. Damit wurde eine Ent- scheidung des Amtsgerichts Köln aufge- hoben, das einen Apotheker zu 25 Mark Geldstrafe wegen groben Unfugs verurteilt hatte, weil er durch Winken Kraftfahrer auf eine Polizeikontrolle an einer durch Bau- arbeiten teilweise gesperrten Straße auf- merksam gemacht hatte. Gegen diese Ent- scheidung hatten der Verurteilte und auch der Staatsanwalt des Amtsgerichts Ein- spruch erhoben. Das Oberlandesgericht Köln gab den Revisionsanträgen mit der Begrün- dung statt, daß der Apotheker durch sein Winken weder das Publikum habe beun- ruhigen noch gefährden können. Für die Kraftfahrer habe sein Winken einen sicher- lich gern entgegengenommenen Hinweis dargestellt. Der Apotheker habe auch die öffentliche Ordnung nicht beeinträchtigt. (Akz. Olg. Köln F F 6/60) Günther Hanisch auch Brandstifter? Sindelfingen. Der vor kurzem in Wies- baden festgenommene 39 Jahre alte Gün- ther Hanisch, der auf dem Transport ins Wiesbadener Polizeigebäude zwei Kriminal- beamte niedergeschossen hatte, dürfte mit ziemlicher Sicherheit als Urheber der beiden Brände in Sindelfingen am Morgen des 19. April in Frage kommen. Damals war innerhalb weniger Minuten kurz nach vier Uhr in einer Scheune in der Sindelfinger Altstadt und in einer Garage Feuer aus- gebrochen. Zur gleichen Zeit wurde an einer Drogerie eine Schaufensterscheibe einge- schlagen und ein Fotoapparat entwendet. Der Fotoapparat wurde von der Kriminal- polizei in der Wiesbadener Unterkunft des erheblich vorbestraften Günther Hanisch sichergestellt. Mordkommission bittet um Hilfe Kirchheim/ Teck. Die Mordkommission der Kriminalhauptstelle Stuttgart hat sich noch einmal mit der Bitte an die Bevölkerung ge- wandt, ihr bei der Aufklärung des Mordes an dem 15jährigen Günther Hauser aus Schlierbach behilflich zu sein. Der Junge war am 5. Juli in der Nähe der Autozubrin- gerstraße Uhingen Kirchheim ermordet aufgefunden worden. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich zur Zeit darauf, in mühseliger Kleinarbeit weitere Anhalts- punkte zusammenzutragen und Angaben zu überprüfen. Besondere Bedeutung wird dem Ergebnis der Untersuchung zahlreicher„Mi- krospuren“ durch das Bundeskriminalamt in Wiesbaden und verschiedene Spezialinsti- tute beigemessen. Diese Untersuchungen erstrecken sich auch auf eine Reihe von Mes- sern aus dem Besitz des in der vergangenen Woche festgenommenen 34 Jahre alten frü- heren Metzgergesellen und jetzigen Bau- hilfsarbeiters aus Kirchheim/Teck, der durch zahlreiche Indizien belastet wird. Die Frühinvalidität verliert ihre Schrecken Ueberraschende Resultate des Heidelberger Berufsförderungswerkes/ 80 Prozent der Umschüler hochbegabt Heidelberg. Es gab einmal eine Zeit, da war der Invalide, der deprimiert und tatenlos herumsaß, eine selbstverständliche Erschei- Hung. Heute überläßt man die durch Krieg, Krankheit oder Unfall körperlich Behinder- ten aus menschlichen und volkswirtschaft- lichen Gründen nicht mehr ihrem Schicksal. Bäcker, die nach einer Reihe von Berufs- jahren unheilbar an der Bäcker-(Haut) Krankheit leiden, Baufacharbeiter, die durch Allergien, durch Herz- und Kreislaufstö- rungen ihren Beruf aufgeben mußten, ampu- tierte und durch einen Unfall Gehbehinderte — sie alle können Berufe erlernen, die inter- essant sind, in denen sie sofort eine gute Stellung erhalten und je nach Begabung oft sogar auf der sozialen Prestigeleiter ein Stück höher Klettern. In Heidelberg wurde in jahrelanger syste- matischer Entwicklungsarbeit eine einzig- artige Umschulungs- und Ausbildungsstätte errichtet, mit eigenem Werkgelände, Sport- platz und Wohnhaus. 250 Körperbehinderte aus der ganzen Bundesrepublik erhalten hier einen neuen Beruf und damit neuen Lebens- mut und Selbstvertrauen. Mit dem Bau einer eigenen Werkhalle von 500 qm und eines neuen Wohnheims wird in diesen Tagen be- gonnen. Die meisten Umschüler, die zwischen 30 und 40 Jahre alt sind, leben und essen in dem Internat des Förderungswerks. Die Kosten der sechs- bis zwölfmonatigen Lehr- gänge tragen die Rentenversicherungsan- stalten, die Berufsgenossenschaften, die Für- sorgeverbände, die Bundesförderungsdienste der Bundeswehr und schließlich die Bundes- anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits- losen versicherung. Bei einjähriger Ausbil- dungszeit gibt es drei Wochen Urlaub und alle sechs bis acht Wochen eine Fahrt nach Hause mit fünf freien Tagen. In freundlichen Ein- und Zweibettzim- mern des Heidelberger Stöckerhauses, das von der Inneren Mission geführt wird, sind die Insassen untergebracht. Eine bisher als Sauna geführte Badeeinrichtung wird in den kommenden Monaten zu medizinischen Bädern umgebaut. In der Küche gibt es auf Arztliche Anordnung alle Arten von Diätge- richten. Die hauptsächlichen neuen Berufe sind Radio- und Fernsehtechniker, Elektro-Aku- stiker, Elektromechaniker, technische Zeich- ner, Refafachleute, Industriekaufleute, Bilanzbuchhalter. Den Unterricht erteilen 65 ausgesuchte haupt- und nebenberufliche Lehrkräfte von Fach- und Ingenieurschulen, aus der Wirtschaft und vom Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik. Das Ausbildungsprogramm wird monatlich an die neueste technische Entwicklung angepaßt. Natürlich gibt es in den orthodoxen Krei- sen der Berufspädagogen auch Skeptiker, die meinen, eine solche Berufsausbildung, die mit einem Bruchteil der üblichen Zeit aus- kommen wolle, könnte unmöglich zu guten Resultaten führen. Aber solche Einwände werden von den Lehrern des Förderungs- werks in Heidelberg mit entschiedenem Kopfschütteln zurückgewiesen.„Unsere Leute werden uns von der Industrie aus den Hän- den gerissen. Es sind hochqualifizierte Fach- kräfte, wenn sie die Abschlußprüfung abge- legt haben“, berichtet ein Bauingenieur.„Wir waren selbst überrascht von den Resultaten. Es sind eben keine Lehrlinge, sondern Leute, Spionage unter erpresserischem Druck Neuer Landesverratsprozeh Karlsruhe. Vor dem Dritten Strafsenat des Bundesgerichtshofes hat am Montag der 41 Jahre alte Fotomeister Peter Mothes aus Pforzheim zugegeben, daß er vom November 1955 bis zu seiner Festnahme im August 1959 landesverräterische Beziehungen zum Ostberliner Ministerium für Staatssicher- heit unterhielt. Die Verpflichtung zur Mit- arbeit für die sowjetzonale Spionage habe er jedoch nur unter dem erpresserischen Druck des Staatssicherheitsdienstes gegeben, der seine in Dresden lebenden Eltern und Geschwister in der Hand gehabt habe. Er habe auch nicht gewußt, sagte der Ange- klagte, daß seine eigene Mutter, die ihn 1955 in Sonthofen im Allgäu besuchte und zu einem Gegenbesuch in die Zone gelockt habe, selber zum Spitzeldienst gepreßt worden sei, nachdem er über Nacht die Zone hatte verlassen müssen, weil er dem Westberliner Untersuchungsausschuß freiheitlicher Juri- sten Informationen hatte zugehen lassen. Mothes sagte unter anderem, der Staats- sicherheitsdienst habe von ihm auch ver- langt, daß er mit dem sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten Erler, dem christ- lichdemokratischen Bundestagsabgeordne- ten Leonhard und dem Pforzheimer Ober- bürgermeister Dr. Brandenburg Kontakt auf- nehmen und sie aushorchen solle. Die Anklage wirft Mothes, der in einer Pforzheimer Zeitungsdruckerei tätig war, vor, er habe seinen Ostberliner Auftragge- bern Berichte über amerikanische Nike-Ra- ketenstationen bei Pforzheim und Fotos von Unterlagen für die Entwicklung von Strahl- triebwerken für Flugzeuge geliefert, die das Bundesverteidigungsministerium bei der Firma Daimler-Benz in Auftrag gegeben hatte. Mothes 42 Jahre alte Ehefrau Anne marie soll Kurierdienste geleistet haben, Der Prozeß wird voraussichtlich zwei Tage dauern. N Entscheidung zur Witwenrente Kassel. Der Vierte Senat des Bundes- sozialgerichts in Kassel hat entschieden, daß eine geschiedene Frau nach dem Tode ihres krüheren Ehemannes nur dann Witwenrente aus der Invaliden versicherung des Mannes beanspruchen kann, wenn dieser zur Zeit vor dem Bundesgerichtshof seines Todes zur Unterhaltung verpflichtet War oder im letzten Jahr vor seinem Tode freiwillig Unterhalt geleistet hat. Die Wit- wenrente aus der Sozialversicherung soll der geschiedenen Frau den Unterhalt ersetzen, den ihr der frühere Ehemann vor seinem Tode gezahlt hat. Wenn dieser aber zur Zeit seines Todes in so schlechten wirtschaft- lichen Verhältnissen lebt, daß die Unter- haltspflicht entfällt, dann hat die geschie- dene Frau nach dem Tode des Mannes kei- nen Anspruch auf die Witwenrente. Den Prozeß hatte eine schuldlos geschiedene Frau aus Berlin angestrengt, deren früherer Ehemann seine Unterhaltspflicht nach der Scheidung in einem gerichtlichen Vergleich anerkannt hatte. Als der inzwischen wieder- verheiratete Mann später arbeitslos wurde, konnte er bis zu seinem Tode die Unter- haltspflicht gegenüber der geschiedenen Frau nicht mehr erfüllen. Die Landesver- sicherungsanstalt Berlin hatte der Frau dar- aufhin nach dem Tode des Mannes die Wit- wenrente verweigert. Das Bundessozial- gericht hat die Klage der Frau gegen diese Entscheidung abgewiesen(Aktenzeichen 4 RJ 199/58— Bundessozialgericht). die mit einer unbändigen Intensität nach jahrelangem Nichtstun lernen und arbeiten. Am Anfang missen wir manchmal gut zu- reden, bis sie die Startschwierigkeiten über- wunden haben. Aber dann müssen wir ihren geradezu hektischen Lerneifer ständig stop- pen.“ Durch zweimalige psychotechnische Testung sind Versager so gut wie ausge- schlossen. 80 Prozent der Umschüler werden von der Leitung des Förderungswerkes als hochbe- gabt bezeichnet. Meist haben sie vorher ein einschlägiges Hobby betrieben. Eine erstaun- lich hohe Zahl brachliegender spezieller Be- gabungen ist bisher schon entdeckt worden. Die Psychologen, die immer wieder ein moderneres und verfeinertes Auslesever- fahren in und nach der Schule fordern, sehen sich durch die Erfahrungen der Heidelberger Förderungslehrgänge bestätigt.„Die Zahl derer“, meint ein Elektroingenieur in der Elektronikerklasse, der gerade ein paar Fehler in ein Lernradio hineinbastelt,„die sich in ungeeigneten Berufen herumplagen und langweilen, ist wahrscheinlich bedeutend höher als man allgemein annimmt. Sonst könnten wir nicht so begabte Schüler haben.“ Tb-Sanatorium eingeweiht Heilbronn. Nach sechsjähriger Planungs- und Bauzeit ist das inmitten der ausgedehn- ten Wälder der Löwensteiner Berge gelegene neue Tuberkulose- Sanatorium des württem- bergischen Landesfürsorgeverbandes in einem Festakt eingeweiht worden. Es wird von Fachleuten als das modernste derartige Sanatorium in Europa bezeichnet. Seine Baukosten betrugen 22,4 Millionen Mark. Es besteht aus einem Klinikbau mit 316 Bet- ten, einem Schwesterngebäude mit 63 Ein- zelzimmern, einer Anzahl von Reihen- und Etagenbhäusern mit 33 Wohnungen sowie aus Wirtschafts- und Gärtnereigebäuden und Gewächshäusern. Als erstes Krankenhaus in der Bundesrepublik besitzt das Sanatorium für Patienten, die nicht ans Bett gebunden sind, ein Selbstbedienungssystem. Die Kran- ken holen sich, ähnlich wie in einer moder- nen Schnellgaststätte, ihre Mahlzeiten an der Theke Staatsanwalt legt Revision ein Hannover. Nach der Verteidigung hat am Montag auch die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landgerichts Lüneburg im „Feuerteufel“- Prozeß Revision eingelegt. Herbert Rademacher war von der Jugend- kammer des Landgerichts als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu 15 Jahren Zucht- haus verurteilt worden. Das Gericht war in dem Strafmaß dem Antrag des Staatsanwal- tes gefolgt, hatte jedoch die zusätzlich ge- forderte Sicherungsverwahrung nicht ver- hängt. Der Pflichtverteidiger des Brand- stikters, Rechtsanwalt Stursberg, hatte er- klärt, nach seiner Ansicht könne die Revi- sion nur darauf gestützt werden, daß das Urteil der Jugendkammer auf einer Ver- letzung des Gesetzes beruhe. Der Bundes- gerichtshof müsse als Revisionsinstanz prü- ken, ob Rademacher als Heranwachsender nach dem Jugendstrafrecht oder nach dem Erwachsenenstrafrecht zu verurteilen war. Hauptmann übersah Hochspannungsleitung Zweiter Prozeß zum Wispensteiner Bundeswehr-Unglück Alfeld/ Leine. Zum zweiten Male mußte sich das Alfelder Schöffengericht mit dem schweren Unglück beschäftigen, das am 8. Juni vorigen Jahres während einer Bun- deswehrübung bei Wispenstein(Kreis Al- feld) zwei Todesopfer und fünf Verletzte gefordert hatte. Ein Kranwagen der Bundes- wehr war damals mit einer Starkstromlei- tung in Berührung gekommen, so daß der Major Behr und der Gefreite Dambor ge- tötet sowie vier Soldaten und der Komman- deur des Pionierbataillons 7(Holzminden) verletzt wurden. In der ersten Verhandlung war der Lei- ter der Uebung, Oberstleutnant Witzig, zu vier Monaten Strafarrest mit Bewährungs- frist verurteilt worden. In dem neuen Pro- ze mußte sich der Kompaniechef, Haupt- mann Taubmann, ebenfalls wegen fahrlässi- ger Tötung in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Er wurde zu zwei Monaten Strafarrest mit Strafaus- setzung zur Bewährung verurteilt. Taubmann wurde für schuldig befunden, als verantwortlicher Offizier für den Brük- kenschlag über die Leine seine Sorgfalts- pflicht verletzt zu haben. Er hätte die Hoch- spannungsleitung rechtzeitig erkennen kön- nen und müssen. Als strafmildernd wurde berücksichtigt, daß er sich unmittelbar nach dem Unfall vorbildlich verhalten und so- fort alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen eingeleitet habe. Der in der ersten Verhand- lung verurteilte Oberstleutnant Witzig hat inzwischen Berufung eingelegt. Ein Toter und sieben Verletzte an unbeschranktem Bahnübergang Freiburg/ Breisgau. Ein Zusammenstoß zwischen einem Lastzug aus dem Elsaß und einem Personenzug an einem unbeschrank- ten Bahnübergang zwischen Gottenheim und Wasenweiler an der Bundesbahnstrecke Freiburg-Breisach hat einen Toten, zwei Schwer- und fünf Leichtverletzte gefordert. Der Lastwagenführer, ein etwa 30 Jahre alter Mann aus Kolmar, der vermutlich das Blinklicht übersah und sein Fahrzeug in den herannahenden Zug steuerte, wurde auf der Stelle getötet. Durch den Zusammen- prall entgleiste die Lokomotive und stürzte samt Packwagen auf die Böschung. Der Ge- samtschaden wird auf rund 50 000 Mark ge- schätzt. Der Lastzug war mit Backsteinen beladen. Ansehen der Hilfsschulen heben Bonn. Der Schulausschuß der Ständigen Kultusministerkonferenz vertritt die Ansicht, daß das Ansehen der Hilfsschulen nur durch Arbeit und Verständnis der Oeffentlichkeit gehoben werden kann. Ein Wechsel des Na- mens allein würde an der vielfach abfälligen Bewertung dieser Schulen nichts ändern, heißt es in einem in Bonn veröffentlichten Gutachten des Schulausschusses zur Ord- nung des Sonderschulwesens. An dem Gut- achten wurde seit 1956 gearbeitet. Wie ein Sprecher der Kultusminister dazu in Bonn mitteilte, müsse vor allem das Verantwor- tungsbewußtsein der Eltern gehoben wer- den. Sie sollten einsehen, daß körperlich oder geistig behinderte Kinder in Sonder- schulen besser aufgehoben seien und dort besser erzogen werden könnten. Im Bundes- gebiet und in Westberlin gibt es insgesamt 1118 Sonderschulen mit etwa 120 000 Schü- lern. Die Zahl der Schüler im Alter bis zu 18 Jahren beträgt in der Bundesrepublik sechs Millionen. Den Hauptanteil der Son- derschulen nehmen die 749 Hilfsschulen mit über 91 000 Schülern ein. Es folgen 130 Für sorge-, 39 Kranken-, 31 Gehörlosen, 22 Taubstummen- und 19 Blindenschulen. Reise-Omnibus verbrannte Basel. Ein deutscher Reise-Omnibus aus Lindau am Bodensee ist bei Wassen in der Innerschweiz vollständig ausgebrannt. Die 23 Insassen konnten sich noch rechtzeitig und unverletzt in Sicherheit bringen. Das zunächst von dem Busfahrer während der Fahrt nicht bemerkte Feuer war infolge eines Defektes im Heckmotor des Fahrzeu- ges ausgebrochen. Ein Kraftfahrer, der den Bus überholte, machte den Fahrer auf die starke Rauchfahne aufmerksam. Als der Autobuslenker anhielt und die Motorhaube öffnete, verbreitete sich das Feuer explo- sionsartig auf das ganze Fahrzeug. Grundstein für größte Straßenbrücke Duisburg. Der Regierende Berliner Bür- germeister Willy Brandt legte unter dem Beifall zahlreicher Duisburger eine Ur- kunde in einen Betonklotz, der als Grund- stein eines Brückenpfeilers für die längste Straßenbrücke Deutschlands dient. Der Grundstein wurde dann von einem Kran in die Baugrube befördert, und mit einem „Glückauf“ gab Brandt das Zeichen zum Baubeginn. Die Berliner Brücke“ wird 1824 Meter lang sein und im Zuge der Puis- burger Stadtautobahn die Innenstadt kreu- zungsfrei überqueren. Dabei wird das Bau- werk, das 1962 fertiggestellt sein soll, in sieben Abschnitten die Ruhr, ein Hafen- becken und mehrere Stadt-Straßen über- prücken. An den Baukosten, die einschließ- lich der Straßenanschlüsse 59 Millionen Mark betragen, beteiligen sich der Bund und das Land Nordrhein- Westfalen mit je 18 Millionen Mark. Unter den 16 beteiligten Baufirmen sind auch drei Berliner Unter- nehmen, die Aufträge für eine Million Mark erhalten haben. Weniger Heringe gefangen Bremen. Die Heringsfänge der Logger flotte der Bundesrepublik sind in der letz- ten Woche erheblich zurückgegangen. Ueber die Ursache dieser rückläufigen Fänge ist nichts bekannt. Seit Beginn der Herings- fangsaison Ende Mai sind Heringe für 37 558 Bordfässer mit je 75 Kilogramm gefangen worden. Das sind 21367 Fàsser weniger als zur gleichen Zeit des vorigen Jahres. „ und KPCh muß man haben Haufgesuecke Verkãnſe Suche gebrauchtes Zuschr. u. Nr. 03690 a. d. Zuschr. u. Nr. 03745 a. d. erb. u. Nr. P 03736 an den Bücher kauft Graf, R 3, 1. Kinderdreirad. Guterh. mod. Kombi-Kinderwg. ges. Zuschr. u. Nr. 03719 a. d. Verlag.— Ges.: gebr., Kühlschr., Olofen, el. PEAFEFE l Doppelkochpl. m. Ständ. Tel. 23051. Gebr. Kinderbett zu kaufen gesucht. Suche zwei guterh. Weinfässer zu Je 80 bis 100 Liter.— Zuschriften Verschiedenes Spiegel. Uutablagen. Schirmständer . preiswert bei J0ST, S 2, 4. Süd, D REVER RI Verlag. Kleider-Schränke Riesenausw. in all. Größ. u. Hölz. mit u. ohne Glasfront, auch mit pass. Betten u, Nachtschränkchen, Matratzen. Größtes Speziallager. Möbel- streit, B 6. 1. Kein Laden. STRAGUTA nur 145 Verlag. Tes, Vervielfältigungen: Lingott, Hemdenkragen-Erneuerung A. Schimmel, Mannheim, mit Kl. Schönheitsfehlern, über die Sie schmunzeln, Frick KG. F 4, 1. 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Juli 1960 Ini ti Ser Thea Rettig geb. Schmidt Eva Hiersche geb. Rettig Dr. Dieter Hiersche Christel Rettig Udo Rettig Ingeborg Aruss geb. Rettig Dr. Ernst Aruss Dr. Heinrich Rettig Maria Schumacher geb. Rettig sowie alle Anverwandten Federbesthttung: Mittwoch, den 13. Juli 1960, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof ü Bernhard Bilfinger Dr.-Ing. Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes ist am Sonntag, dem 10. Juli 1960, nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden, verstorben. Ein großer Mann in unserer Firmengeschichte ist im Alter von 71 Jahren von uns gegangen. Wir verlieren in dem Entschlafenen, dem Sohn des Mitbegründers des Unternehmens, eine starke Persönlichkeit, welche der Firma Stetigkeit und eigenes Gepräge über Jahrzehnte hinweg verlieh. Von 1920 bis 1955 gehörte Herr Dr. Bilfinger dem Vorstand der Gesellschaft an. Weltweite geschäftliche Erfolge und manche soziale Tat lassen uns den persönlich so beschei- denen Menschen unvergessen sein. Mannheim, den 11. Juli 1960 GRUN& BILFINGER Aktiengesellschaft Vorstand und Aufsichtsrat Die Arbeiter und Angestellten Gesamtbetriebsrat Nach langem schwerem Leiden ist heute vormittag mein lieber guter Mann, unser Bruder, Schwager 28 Onkel, Herr Otto Wanger im Alter von 61 Jahren sanft entschlaten. Mannheim, den 115 80 1960 Krappmühlstraße 9 5 In stiller Trauer: Katharina Wanger Beerdigung: Donnerstag, 405 14. Juli 1960, 11.30 Uhr, Haupt- eriedhot Mannheim. Am 10. Juli 1960 verschied nach langem Leiden unser Ehrenpräsident, Herr pPDr.-Ing. Bernhard Bilfinger im Alter von 71 Jahren. Der Heimgegangene war mehr als 25 Jahre ununterbrochen Vorsitzender des badischen und später des nordbadischen Bauindustrieverbandes. Er hat sich in dieser langen Zeit seines ehren- amtlichen Wirkens um die Belange der badischen Bauindustrie in außergewöhnlichem Maße ver- dient gemacht. Nicht zuletzt hierfür ist er 1954 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausge- zeichnet worden. 185 In Verehrung und tiefer Dankbarkeit nehmen wir Abschied von diesem hervorragenden Mann, dem wir ein bleibendes Gedenken bewahren wer den. Verband industrieller Bauunternehmungen Nordbaden e. V. Mannheim Nach einem arbeitsreichen Leben verstarb plötzlich am 9. Juli 1960 unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa, Urgroßvater, Bruder, Schwager u. Onkel, Herr Heinrich Maurer 105 zeseaneten Alter von fast 80 Jahren. Mhm.- Almenhof, den 41. Juli 1960 Im Lohr 32.34 5 5„ st111er Trauer: Fiamilie Oslsilaa 5 f Familie Willi Maurer Erwin Maurer u. Frau Erna Helene Maurer und alle Angehörigen 3 nuteoen. 1 13. Juli 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Neckarau Nach langer schwerer Krankheit verschied am 9. Juli unser lieber Vater, unser Opa, Herr Karl Meliset a 5 schreinermeister m Alter von 7 Jahren. Mannheim, den 11. Juli 1960 Karl-Mathy-straße 8. 5 5 . In st1Iler Trauer für die Angehörigen: Karl Meliset jun. Feuerbestattung: Mittwoch, 13. Juli, 13 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Nach längerem schwerem Leiden hat Gott der Herr unsere liebe Tante, Großtante, Schwiegermutter und Cousine, Frau Käthe Heiß geb. Lauer im 59. Lebensjahr zu sich in dle ewige Heimat genommen. Mannheim, den 11. Juli 1960 Richard-Böttger-Heim Für uns alle plötzlich und unerwartet verstarb am 10. Juli 1960, sieben Wochen nach dem Tode ihres lieben Mannes, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Im Namen der Hinterbliebenen: Marianne Blatt Albert Wist Feuerbestattung: Mittwoch, den 13. Juli 1960, 13.30 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Karoline Decker geb. Armbruster 5 Alter von 62 Jahren. Mhm.- Lindenhof, den 11. Juli 1960 . Torwiesenstrage 6 Statt Karten Für die vielen Beweise inniger Antsunahme beim Heimgang unserer lieben Oma, Frau Anna Fucke sagen wir hiermit allen unseren herzlichsten Dank. In stiller Trauer! Familie Karl Auffenfeld Familie Günter Decker nebst Angehörigen Mannheim, den 12. Juli 1960 D 4, 8, früher Lindenhofstraße 84 veuerbeststtungt Mittwoch, den 13. Juli 1560, 14 Uhr, Krema⸗- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Wöhelmine Fucke geb. Stahl und Kinder Durch ein tragisches Geschick wurde meine liebe Frau, unsere gute, unvergessene. 1„ Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Amalle Montag 5 verwitwete Floruss geb. Schmitt aus unserer Mitte gerissen! zwel Tage nach rem 81. Geburtstag. Wer sie gekannt, Welg, Was wir verloren. Mannheim, den 11. Jul! 1960 Langstraße 29 0 In stiller Trauer: 5 Johann Montag nebst Angehörigen Beerdigung: Mittwoch, 13. Juli, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Nach langer, schwerer Krankheit ist heute mein lieber Mann, unser lieber Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager, aas und ne Herr Georg Hölzer im Alter von 60 Jahren für immer von uns gegangen. Mh m.-Wweldhof, den 11. Juli 1560 ee 45 Iàa 3 tIIler Trauer Frau Christina Hölzer l Kinder, Enkel und alle Anverwandten Bestattungen in Mannheim Dienstag, 12. Juli 1960 Hauptfriedhof Zeit Beckerle, 1 2 6„ 9530 Brenneisen, Ursula Untermühlaustrage 208. 10.00 Brunner, Katharina Wallstattstraße 57 10.30 Aßmann, Josephine Max-Joseph-Strage 9a. 11.00 Rambaud, Margaretha Kä., Unionstraße 8 11.30 Krackow, Rudolf Fe., Hauptstraße 156. 13.00 Roll, Emilie, Käfertal Auf dem Sand 3 13.30 Krematorium Gärtner, Alois Dalbergstraße 9 14.30 Mann, Anna Kobellstraße 24. 3 15.00 01 01 Friedhof Neckarau Weidner, Ida Luisenstraße 50 14.00 Friedhof Feudenheim Reiß, Fritz Wartburgstraße 32 14.00 Friedhof Rheinau Wolf, Franz Neuhofer Straße 6 3„14.30 Mitgeteilt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim — Ohne Gewähr Krafifahrseuge DoE RN K Auf Moped mit Sachsmotor, sehr gut erhalt., zu verkaufen. Adresse einzusehen unter A 41448 im Verlag. BMW R 25/3, gut. Zust., 800, zu vk. 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Juli 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Fünfter belgischer Etappensieg: astone fleneini blieb ungefährdei Hans Junkermann weiterhin an fünfter Stelle der Gesamtwertung Den dritten Etappensieg hintereinander und den fünften in dieser Rundfahrt erziel- ten die Belgier, als Michel van Aerde nach den 187 Kilometern von Avignon nach Gap den Spurt einer fünfköpfigen Spitzengruppe gewann, die sich allerdings auf den letzten Kilometern etwas auseinandergezogen hatte. Vor der schwersten Etappe der gesamten Tour, die heute über den Vars(2111 m) und den gefürchteten Izoard(2360 m) führt, liegt der Italiener Gastone Nenecini weiterhin im Gelben Trikot an der Spitze vor dem Belgier Adriaenssens. Hans Junkermann, der ebenso wie die anderen Spitzenfahrer mit 1:44 Minu- ten Rückstand am Ziel eintraf, behielt seinen fünften Platz in der Gesamtwertung. Nach dem Ausscheiden seines Lands- mannes Riviere am Vortag versuchte der Im 4-kKm-Verfolgungsfahren: Mangold wurde Nachfolger von Rudi Altig Zweiter Titel für RRC Endspurt Mannheim Die letzten Konkurrenzen bei den Deutschen Bahnmeisterschaften der Amateure konnten in Bochum mit 24stündiger Verspätung(Regenwetter) ausgetragen werden. Günther Kaslow- ski Berlin) verteidigte seinen Titel bei den Fliegern erfolgreich. Im Tandem- fahren setzte sich ebenfalls wie im Vor- jahre der Bielefelder August Rieke— aber diesmal mit dem Kölner Roggen- dorf als Partner— durch. Viel Auf- regung dagegen gab es, ehe der Nach- folger von Rudi Altig im 4-km- Verfol- gungsfahren ermittelt war. Man be- nötigte vier Läufe, ehe sein Mannhei- mer Landsmann und Klubkamerad Hans Mangold als Titelträger feststand. Erst hatte Mangold Defekt, dann stellte Edler(Berlin) zweimal das Rennen wegen einer Verletzung ein. Im vier- ten Versuch schließlich holte Mangold seinen Gegner in der zehnten Runde ein(Bahnlänge 333,3 Meter). Jugend- bester im Flieger fahren wurde der Kre- felder Cläsges vor Barth Gerlin) und Euler(Köln). Franzose Anglade gleich vom Start weg mehrere Ausreißversuche, aber Nenecini paßte gut auf. Schließlich löste sich eine Fünfergruppe mit Simpson(England), van Aerde, van den Borgh(Holland) und den Franzosen Viot und Rostollan vom Feld ab und blieb bis zum Ziel vorne. Ergebnisse: 1. van Aerde(Belgien) 187 km in 5:15:15 Std., 2. van den Borgh(Holland) dichtauf, 3. Simpson England) 5:15:19, 4. Ro- stollan Frankreich) 5:15:20, 5. Viot Paris Nord) 5:15:39, 6. Geldermans(Holland) 5:16:57, 7. Darrigade(Frankreich) 5:16:59, 8. Beuffeuil (Centre-Midi), 9. Damen(Holland), 10. Casati (Italien), 14. Junkermann, 24. Friedrich alle gleiche Zeit, 64. Reinecke 5:22:49, 85. Reitz 5:39:40 Std.— Gesamtwertung: 1. Nen- cini 79:10:23, 2. Adriaenssens 79:12:48, 3. Bat- tistini 79:16:23, 4. Plankaert 79:18:37, 5. Jun- kermann 79:18:48, 6. Rohrbach 79:21:39, 55. Friedrich 80:35:13, 59. Reinecke 80:41:34, 62. Reitz 80:42:10 Stunden. Achtungserfolg der VfR-Fechter Beim großen internationalen Degentur- nier in Mondorf les Bains/ Luxemburg star- teten auch drei Fechter des Mannheimer Fechtelubs im VfR: Ruf, Schönsiegel und Sojak. Bekannte Namen in dieser Waffe wie der Deutsche Meister Haakon Stein(Ko- blenz), der Französische Meister und Olym- piakandidat L'Huillieur(Lunville) und wei- tere Favoriten mußten schon in der Vor- beziehungsweise in der Zwischenrunde die Waffen strecken. Die drei VfR-Degenfechter konnten sich jedoch durch einmal vier und zweimal drei Siege für die nächste Runde qualifizieren. Da die Zeit schon fortgeschrit- ten war, wurde ab dem Sechzehntel-Finale in direkter Ausscheidung gefochten. Hier war der Gegner für Ruf der bekannte luxemburgische Fechter Rien. Nach einem sehr spannenden Gefecht gewann Ruf mit 10:4-Treffern und qualifizierte sich damit für das Achtelfinale. Der Gegner von Schön- siegel war der bekannte Nationalfechter und frühere Studentenmeister Theissen/ Luxem- burg, der immerhin drei Treffer in Kauf nehmen mußte. Sojak hatte den starken Franzosen Husmann zum Gegner, der ihn durch einige saubere Aktionen mit 10:6 Treffern zum Ausscheiden zwang. Im dar- auffolgenden Achtelfinale mußte dann auch Ruf kapituliéren. Sein Gegner war der be- kannte Kaster vom Tus-REJ Koblenz. Trotz größter Anstrengung unterlag ihm Ruf mit 6:10 Treffern. Gutbesuchte Handball-Jubiläumsturniere des SCR: W Friediichstetd in Caterlal beste El- Im Endspiel 3:2 gegen TSV 46/ Zwei Siege im Städtekampf des Nachwuchses Die Jubiläumsturniere des SC Käfertal zeichneten sich durch prompte Abwicklung aus und waren auch recht gut besucht. Nach- dem zunächst bei den Schülern Jahn Sek- kenheim vor SG Mannheim, TG Heddesheim und Sc Käfertal siegreich geblieben war, holte sich bei den B-qugendlichen der TV Rheinau vor SV Ilvesheim und SC Käàfertal den Turniersieg. Die Männer spielten in zwei Gruppen mit je fünf Mannschaften. TSV 1846 und TV Friedrichsfeld schafften den Gruppensieg und darnit den Birzug ins Finale. Die Tur- ner hielten sich auch hier gut und unterla- Sen dem Y Rriedfrichsfeld nur knapp 278. Den dritten Platz belegte die SpVgg Sand- hofen durch einen 4:3-Erfolg über den SC Käfertal. In Neckarhausen gab es zwei Turnier- sieger. Bei den Frauen schlug der VfR die SpVgg Sandhofen in der Verlängerung 5:4, während bei den Männern ATB Heddesheim 3 Starts— 3 Siege der„Baden“ VWM gewann Junior- Vierer in Offenbach Während der Jugendbesten-Ermittlung in Mannheim weilten die Vereine Volkstüm- licher Wassersport und die MRG„Baden“ mit ihren Jungmannen und Junioren auf der 38. Offenbacher Regatta und kamen dabei zu schönen Erfolgen. Die MRG„Baden“ startete dreimal und brachte drei Siege nach Hause. Im Jungmann-Einer schlug Rudi Worms seine Gegner aus Frankfurt-Oberrad und Hanau sehr eindeutig. Die Zeiten: 6:42,7— 6:51,0— 7:03. Auch im Junior-Einer bewies Rudi Worms seine Ueberlegenheit mit 6,4 Sekunden Vorsprung. Ergebnis: 1.„Baden“ 7:30; 2. Darmstädter WSC 7:36, 4; 3. Frank- furt-Oberrad 7:48. Im Junior-Doppelzweier fiel die Ueberlegenheit der„Baden“-Skuller Claus Schäfer— Rudi Worms ebenso deut- lich aus. Ergebnis: 1.„Baden“ 626,2; 2. Lim- burger RV 6:32,6; 3. RG Wiking Berlin 6:42. Im I. Junior-Vierer m. St. ging der Volks- tümliche Wassersport mit der Mannschaft Klaus Zell, Klaus Biedermann, Klaus Schlich- ter, Willi Brüdigam, St. H. Koch, ins Rennen und verwies den ARV Frankfurt mit 6:45, 4 nach hartem Endspurt auf den zweiten Platz. Am Vortag hatten die Frankfurter das nicht minder scharfe Rennen mit knappem Vor- sprung für sich entschieden.—tZ. Bei den gesamtbadischen Fechtmeisterschaften: Zwei Jeams des JU 4% stariberechtigt Auf Degen und Säbel Nordbadens stärkster Verein/ KTV klar besiegt In Karlsruhe wurden bei der zweiten Runde der badischen Mannschaftsmeister- schaften im Fechten die Vertreter Nord- badens für die gesamtbadischen Meister- schaften ermittelt. Zu den Ausscheidungs- kämpfen war von den Mannheimer Ver- einen der TSV 1846 mit drei Mannschaften startberechtigt. Im Damenflorett traf bei diesem Durchgang die noch sehr junge Mannheimer Vertretung Barth, Grothues, Nafzger, Walser) auf die versierten Fech- terinnen des Heidelberger Ruderklubs. Mit einem 8:8 konnten die TSV-Mädels einen Achtungserfolg erringen, wenn sie auch mit 42:44 erhaltenen Treffern den Sieg und die Qualfikation den Heidelbergerinnen knapp überlassen mußten. Mit vier Siegen war Rosemarie Walser beste Einzelfechterin. Im Degen- und im Säbelfechten trafen die Fechter des TSV 46 auf die Vertretung des Karlsruher TV 46. Das Treffen im Säbel nahm zunächst einen sehr spannenden Ver- lauf, doch konnten die Mannheimer bald auf Grund ihrer ausgeglicheneren Leistung einen klaren Vorsprung herausholen und gewannen schließlich sicher mit 10:6. Die Auch in Laudenbach geschlagen: Ju Sechenheim wird die Lage keilisch Spitzenreiter VfR in der Handball- Bezirksklasse mit zwei Punkten vorn In der Handballbezirksklasse brachte der Zweite Julisonntag keine Veränderungen in der Tabelle. Die Rasenspieler konnten nach Kampf den FV 09 Weinheim 13:7 schlagen und damit die Tabellenführung ausbauen. Mit dem gleichen Ergebnis behielt die SG Hohensachsen über den TV Hemsbach die Oberhand. Wie erwartet, setzte sich der SV Ilvesheim in Heidelberg zweistellig durch. Der FT unterlag 3:21 und hat nun in 16 Spie- jen 262 Tore hinnehmen müssen, dabei aber nur 66 erzielt. 99 Seckenheim war in Lau- denbach schon bei der Pause 1:5 geschlagen, konnte dann aber das Ergebnis mit 3:7 noch annehmbarer gestalten. Das Lokalspiel HSV Hockenheim— TSG Plankstadt entschieden die Plankstadter nach einer 5:3-Pausenfüh- rung knapp mit 12:11 zu ihren Gunsten. Die- ser Sieg Plankstadts hat die Lage für TV Hemsbach, 99 Seckenheim und 09 Weinheim am Tabellenende weiter verschärft. Nach den Leistungen der Oger auf dem VfR-Platz kann man sich allerdings nicht vorstellen, daß diese Mannschaft absteigen soll. Die zahlreichen Zuschauer, die auf dem Platz bei den Brauereien im Spiel des VfR einen sicheren Erfolg der Platzherren er- warteten, wurden nicht enttäuscht, mußten sich aber eine Weile gedulden. Die Anfangs- minuten gehörten eindeutig den Gästen, die ein prächtiges Stürmerspiel zeigten und auch in Führung gehen konnten. Mitte der erste Hälfte nach dem 3:3 steigerte sich dann aber auch der VfR-Angriff, der für einen 75-Pausenstand sorgte und noch einen sicheren 13:7-Erfolg herausschoß. Bi- schoff(5), Miltenberger(3), Vetter(2), Duda und Krämer waren beim Sieger erfolgreich, Knapp, Achtstädter und Lohrer zeichneten Wie steht mein Verein! sich neben Torwart Lohrbächer beim FV 09 aus. Schiedsrichter Richter(Schwetzingen) bot eine überzeugende Leistung. R. Ebert zur Amicitia Viernheim Nach dem„Heimkehrer“ Hans Hofmann, der bei der Sd Eintracht Bad Kreuznach nur ein kurzes Gastspiel gab, konnte die Viern- heimer Amicitia nun den 21jährigen Rolf Ebert verpflichten. Ebert gehörte seither dem Oberliga-Absteiger FV Speyer an und zählte als Mittel- und Außenstürmer zur Standard-Elf. Ueber den dritten Viernhei- mer Neuzugang besteht noch keine endgül- tige Klarheit. Gutperle(SV Waldhof), Fleschhut(SC Olympia Lorsch) und Menz (ASV Feudenheim) haben die Verträge mit Viernheim gelöst. Mannschaft war mit L. Grothues, O. Gro- thues, Grünwald und Stumpfi angetreten. Auch in dieser Waffe stellten die Mannhei- mer mit Otto Grünwald(3:1-Siege) den besten Einzelfechter. Im Degenfechten waren die TSV-Vertreter gegen den TV als hohe Favoriten angetreten und konnten dieser Rolle mit einem 13:3-Sieg auch ge- recht werden. Auch die Einzelwertung sah mit R. Würtz, Ost(beide ohne Niederlage), Stumpfi(3:1-Siege) und Grothues(2:2-Siege) die vier Fechter der Mannheimer Mann- schaft auf den ersten Plätzen. Durch diese Erfolge konnte sich der TSV von 1846 mit zwei Mannschaften für die gesamtbadischen Mannschaftsmeisterschaf- ten am 10. und 11. September in Tauber- bischofsheim als Vertreter Nordbadens qua- liflzieren. Mit 250 Teilnehmern Südwest-Tischtennisturnier in Heddesheim Mit einem Rekord-Teilnehmerergebnis von 250 Startern konnte der TTC Heddes- heim über das Wochenende die Zugkraft seines südwest- offenen Tischtennisturniers Unterstreichen, an dem sich neben den Ver- einen aus Nordbaden, Südhessen, der Pfalz auch der ATSV Saarbrücken beteiligte. Er- folgreichster Verein war der TTC Weinheim mit 45 Punkten, der sich damit auch den Wanderpreis des Regierungspràsidiums Nordbaden sicherte. Die Spiele der A-Klasse endeten mit einer Ueberraschung, da der Mosbacher Michael Blankenauer über sich selbst hinauswuchs und den Weinheimer Funk in 3:1 Sätzen schlug. Auf den dritten Platz kam Altmeister Eugen Tyroller. In der A-Klasse der Damen setzte sich die erstmals bei den Senioren startende Ria Günthner (MTG) mit 3:0 über Lilo Bergk(TSG 78 Hei- delberg) durch. In den Doppelspielen der A- Klasse Herren siegten Menges/ Gyura Post/ MTG) vor Zimmermann/ Tyroller MTG/ Post) und Blankenauer/ Murr(TV Mosbach); bei den Damen Bergk/ Bauer(TSG 78 Heidelberg) vor Schneider/ Bernading(Saarbrücken) 1 Günthner/ Weyrich(MTG/TV Waldhof). Mixed gab es durch De einen Saarbrücker Sieg vor Funk/ Holzmann- Löb(TTC Weinheim) und Gallion/Günthner (MTC). HM Nach Germania Karlsruhe erfolgreichster Verein: Vie,„Hadische“ füt den NSU Ladenburg Bester Schwergewichtler bei den Rasenkraftsportlern war Schaaf, Polizei-SV Nordbadens Rasenkraftsport-Titelkämpfe der Senioren verbunden mit den Mann- schaftswettbewerben im Tauziehen und der Rundgewichtsriegen, dem Einzel jonglieren, sowie den Altersklassen-Bestenkämpfen im Ringen, Gewichtheben und Rasenkraftsport wurden bei nur sehr mäßiger Beteiligung von der SpVgg Germania Karlsruhe ausgetragen. Erwartungsgemäß spielten dabei die Rasen- Kraftsportler der gastgebenden Karlsruher Germania die„erste Geige“. Sie holten nicht weniger als sieben der insgesamt 17 Titel. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte sich ASV Ladenburg mit vier Titel- ehren, wobei die erwarteten Mannschafts- Halbschwergewicht: 1. Klinger(Germ. Karls- ruhe) 2323 P.; 2. Lamm 2054 P., 3. Graf(beide Polizei-SV Mannheim) 1710 P.; Schwerge⸗ wicht: 1. Schaaf(Polizei-SV Mannheim) 2146 P., 2. Reinhold(Germ. Karlsruhe) 1815 P., 3. Rückert olizei-SV Mannheim) 1753 P.— Mannschafts wettbewerbe: Tau- ziehen, Leichtgewicht: 1. ASV Ladenburg, 2. TSV Heinsheim; Schwergewicht: 1. ASV Ladenburg, 2. TSV Heinsheim. Rundgewichts- riegen: 1. ASV Ladenburg. Rasenkraftsport: 1. SpVgg Germania Karlsruhe, 2. Polizei-SV Mannheim.— Ringen, Altersklassen: Feder- gewicht: 1. Scherb(ASV Ladenburg), 2. Klink (KSV Wiesental); Mittelgewicht: 1. Scheib (Germ. Weingarten); Schwergewicht: 1. Frey den TV Friedrichsfeld 4:1, TV Edingen erfolge der Musterriege und der Tauzieher 5 l 8 Handball- Bezirksklasse nicht ausblieben, während es KSV Germania(Germ. Weingarten).— Gewichtheben, Alters- Toto-Quoten Ib 3:0 und Kirchheim 8.7 schlagen konnte. 1 5 8 und damit Turniersieger wurde. Die vier vtn fannheim 14 11 1 2 1537105 23.5 Weingarten zu drei ersten Plätzen brachte Klassen: Mittelgewicht: 1. Scheib(Germania Sechsrangwette: 1. R.: 43675 DM; 2. R.: 1364 Vereine hatten sich jeweils in ihren Gruppen 62 Weinheim 14 10 1 3 143:96 21:7 und den dritten Platz belegte. Zwei neue Weingarten) 425 Pfd.; Schwergewicht: 1. Ben- DM: 3. R.: 103 DM; 4. R.: 13,70 DM; 5. Rang: durchgesetzt. VfL Neckarau 15 10 0 5 169:110 20:10 Meisterehren holte sich schließlich der Poli- kesser(Germ. Karlsruhe) 620 Pfd., 2. Rath 246 DM; 6. R.: 14,50 DM.— Zehnerwette: 1. R.: 10 Laudenbach 15 10 0 5 136:107 20:10 zei-SV Mannheim, während VfK Diedesheim(AC 92 Weinheim) 610 Pfd.— Rasenkraft- : 1 In Ilvesh fand dies SV IIvesh 12 1 5 5 1685 DM; 2. R.: 66,90 DM; 3. R.: 7,75 DM. n Ilvesheim fanden an diesem regneri- vesheim 15 9 1 5 154.123 19:11 einmal erfolgreich war. sport, Altersklassen: Mittelgewicht: 1. Sparn Neunerwette: I. R.: 1360 DM; 2. R.: 55 PM; schen Sonntag die Kreisauswahlspiele Mann- Sg Hohensachsen 16 9 0 7 160:125 18:14 5(Germ. Karlsruhe) 1839 P., 2. Bender(Polizei- 2 B. 1700 Daf Sechs us achtunidsuaneig: bein. Rruechsel statt Die Füt zusammen- 180 Phenkatadt 18 f 1 1 126426 181 Ergebnisse: Rasenkraftsport-Dreikampf, Sy Mannheim) 1861 F.; Schwergewicht; 1. 33 i Sestclute ee, 16 6 0 10 138.144 12.20 Senioren: Federgewicht: 1. Hoffmann(Ger- Schölch(Polizei-SV Mannheim) 1806 P., 2. Lottoduoten: Kl. 1: 500 000 DM; Kl. 2(5 Ge- zwei überzeugende Erfolge Springen. Die 9g Seckenheim 16 5 0 11 116:146 10.22 mania Karlsruhe) 1605 P.; Leichtgewicht: 1. Siedler(SC Pforzheim) 1758 P., 3. Dohm o- winnzahlen und Zusatzzahl): 45 00 DM; Kl. 2: B-Jugend gewann 1873 und die A-qugend 09 Weinheim 16 5 0 11 135.163 10.22 Hoffmann(Germ. Karlsruhe) 2141 P.; Mittel- lizei-SV Mannheim) 1596 P. 4000 DM; Kl. 3: 65 DM; Kl. 4: 3,85 DM. 18:5. For Heidelberg 16 0 0 16 66:262 0:32 gewicht: 1. Hauck(Germ. Karlsruhe) 2244 P.; Sport Familienanzeigen Beseitigung von OSMETIK-WAGNER 1 15 unreiner Haut 0 K Mannheim O 6, 5 Planken Telefon 2 12 97 Sprechstunden: tägl. 10-H19 2 A 1 orgt für dre Augenglägel O 4, 5 an den Planken Jür dlen neruösen lagen Unser Sonntagskind ist angekommen. BRI LI. EN OPTIK In Dankbarkeit und Freude 1. eee,— Telefon 237 78 N MERVOSASTHROl A 5 1. N Erika Raule geb. Wetzel Gesckãſtsanzeigen 0 Spezialabteilung: Unsjehtbare Augengläser 1 1 Karl Raule 5 i Lleferant aller Krankenkassen 255 8 55 a Ii e n nh e in, den 10. Jul 1860 UMZU GE und EHTIRANSPORTE ussmmensetzung sus l Augusta-Anlage 41.— Zur Zeit Theresien-Krankenhaus Mhm. vAhsuwls ase n, Ruf 5 2 85 Seen e ee Max-doseph-Straße 24 schen Stoffen wirkt es in hohem ahe säàurebin- dend, krampfõsend und schleimbsutschützend. Nur in Apotheken. 60 Tabl. DM f. 95- 120 ab.. n — bauerwellen 9. u. 7.80 individuell, chic, elegant, modisch im SALON ELSE WOL, G 3, 4, Tel. 25339. 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Seite 11 726 Millionen Arbeitsstunden jährlich einsparen IG Metall Schrittmacher für 40 Stunden woche (AFP) Bundeswirtschaftsminister Erhard h at keine Bedenken gegen den zwischen den Tarifpartnern der Metallindustrie vereinbarten Arbeitszeitvertrag, wurde am 11. Juli aus der Umgebung des Ministers zu einzelnen Pressemeldungen erklärt. Offensichtlich seien verschiedentlich industrie und ein Grundsatzartikel Erhards, zungen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen das konkrete aktuelle Ereignis der Tarifvereinbarung in der Metall- in dem dieser sich gegen Arbeitszeitverkür- Konjunktur ausgesprochen habe, miteinander vermengt worden. Die Bedenken des Ministers richteten sich lediglich gegen eine Verkür⸗ zung der Arbeitszeit in einem„gerafften Zeitraum“, wurde gesagt. bei der Rücksicht- Die entsprechende en Gesamtmetall und in Bad Homburg in den 8. Juli abgeschlossenen Die Betonung liegt nahme auf gewisse“ Klausel in dem 2 wi der IG-Metall Abendstunden des Abkommen lautet: „Die Tarifvertragsparteien werden— wenn es eine von ihnen wünscht— drei Monate vor den genannten Terminen(der stufenwei⸗ sen Arbeitszeitverkürzung— Anm. d. Red.) in ein Gespräch über die Durchführbarkeit der Arbeitszeitverkürzung unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage eintreten. Unbe- schadet dieser Gespräche werden die Arbeits- zeitverkürzungen zu den vertraglich verein- barten Terminen durchgeführt. Es sei denn, daß die Tarifvertragsparteien in freiwilliger Jebereinkunft eine andere Regelung treffen!“ Es ist wohl kaum anzunehmen, daß bei solchen Gesprächen die IG Metall nur eine Minute von dem vereinbarten Anspruch auf Arbeitszeitverkürzung nachläßgt, Ange- nommen, Produktion und Auftragseingänge schrumpfen unerwartet, dann müßte ja die IG-Metall zur Erhaltung der Vollbeschäfti- gung auf Verwirklichung der Arbeitszeit- verkürzung drängen. Ja vielleicht sogar deren Forcierung fordern, damit niemand arbeitslos wird. Angenommen, das gegen- wärtige Konjunkturfieber hält an und ver- stärkt sich sogar, dann ist kein Anlaß da- für vorhanden, von dem verbrieften An- spruch zurückzutreten, denn Arbeitszeitver- kürzung läßt sich ja lediglich in Zeitläuften ansteigender Konjunktur verwirklichen; je höher aber die Konjunkturwellen steigen, desto näher rückt die mit an Sicherheit grenzende Erwartung eines Umschlages. Aber dann— wenn der Umschlag eintritt gilt es ja wieder die Voll-— oder wenn man es so will— Ueber- Beschäftigung zu sichern. ö Nüchtern besehen konnte es bei der Aus- handlung nicht anders kommen, als es kam, nachdem der Arbeitgeberverband Gesamt- metall auf dem von der IG-Metall entwor- fenen Stufenplan eingegangen ist. Die IG Metall schlug vor, in der Zeit zwischen dem 1. Juli 1961 und dem 1. Januar 1964, also in einem Zeitraum von 3½ Jahren, von der 44-Stundenwoche auf die 40-Stundenwoche zurückzugehen. Gesamtmetall erachtete die Frist für zu kurz und legte einen sich auf N acht Jahre erstreckenden Gegenvorschlag Bine Schwierigkelt blieb jedoch bestehen: vor. Im Laufe der Gespräche, die am 24. Mal. 1960 in Wiesbaden, am 10. und 21/22. Juni in Bad Homburg stattfanden, wurde der achtjährige Stufenplan schließlich auf sechs Jahre zusammengedrängt. Somit zeichnete sich auch nach dem knallartigen Platzen der Metallgipfelkonferenz(vergl. MM vom 24k. Juni 1960) bereits die vermutlichę Rom: promißlösung über die Fristen irgend- wie ab. Die Arbeitgeber wollten die jeweilige Ver- wirklichung der einzelnen Stufen bei Auf- treten von Schwierigkeiten der Entscheidung eines gewissermaßen überparteilichen Gre- miums überlassen, was der IG Metall gar nicht paßte. Nach dem Platzen der Verhand- lungen versuchte die Id Metall auf der Ebene bei dem sich von Tarifgebieten die schwächsten Stellen auf der gegnerischen Seite ausfindig zu machen. In Hamburg wurde ergebnislos verhandelt. Die Landesebene lavierte die Sache wieder zu Gesamtmetall bzw. zur 18 Metall— Zentrale Frankfurt, zurück, und 50 kam es zu dem Gespräch vom 38. Juli 1958, die Arbeitgeber sehr stark dünkten. Grund: Es war ihnen bekannt, daß der bayerische Landesverband mit der baye- rischen 18 Metall knapp vor dem Abschluß stand. Die Bayern hatten zum Unterschied von den anderen Bundesländern immer ihren Separatfrieden mit der IG Metall gemacht. Als im Juni 1956 das Bremer Abkommen Über Arbeitszeitverkürzung und im Septem- ber 1957 das zweite Abkommen(44- Stunden- Woche ab 1959) zustandekam, hinkten die Bayern separatistisch hinterher. Was Ge- samtmetall in Bad Homburg so frohgemut stimmte, war der Umstand, daß die bgyeri- Schen Metallindustriellen ihren Vertrags- Partnern so eine Art Schlichtungsabkommen abgehandelt hatten. Aber, o weh, gerade als die Gespräche am 8. Juli ein dramatisches Stadium erreichten, kam aus Bayern die Nachricht, die Landesbezirksleitung der 18 Metall hätte auf ausdrückliche Weisung der Zentrale in Frankfurt diese Klausel heraus- nehmen müssen. Diese Bresche war nun geschlagen, und der Sieg der Id Metall gewiß. Es wurde in Bad Homburg dann ver- einbart— ein Nachziehen eigentlich auf be- reits quf Landesebene vereinbarte Lohnerhö- hungen in Bezirken, in denen noch Lohnver- handlungen laufen oder bevorstehen— die Stundenlöhne um 38,5 Prozent mit Wirkung bis Ende Mai 1961 zu erhöhen und ab 1. Juni 1961 die Lebenshaltungskosten fühlbar stei- weitere fünf Prozent im gesamten Bundes- gebiet. Wie sich die Lohnkosten nach dem 1. Ja- nuar 1962 entwickeln werden läßt sich nicht voraussagen. Es ist dies der Stichtag der ersten Stufe der Arbeitszeitverkürzung. Die Wochenarbeitszeit ist um eineinhalb Stun- den bei vollem Lohnausgleich zu vermindern. Mit anderen Worten gesagt: Jährlich— von dem gegenwärtigen Beschäftigungsstand in der Metallindustrie ausgehend— werden 271 Millionen Stunden weniger gearbeitet. Der Lohnausgleich allein kostet 3,5 Prozent des Lohnaufwandes, der im Dezember 1961 fällig War. Möglicherweise werden dann zusätzliche Lohnkosten auf die Metallindustrie zukom- men, weil auch am gleichen Stichtag das jetzt auf eineinhalb Jahre verlängerte Ur- laubsabkommen ausläuft. Ab 1. Januar 1964 wird dann die Arbeits- zeit um eineinviertel Stunden gekürzt, was jährlich 227,5 Millionen Wochenstunden oder — für Lohnausgleich— drei Prozent der am Stichtag erreichten Lohnsumme ausmacht. Ein ebenso groger Brocken ist ab 1. Juli 1965 bei endgültiger Erreichung der 40-Stunden- Woche zu verdauen. Insgesamt sollen also zwischen 1962 und Mitte 1966 jährlich 726 Millionen Arbeitsstunden wegfallen bei gleichzeitiger— derzeit überschaubarer— Erhöhung der Lohnkosten inolge Lohnerhöhung bis 31. 12. 1961 um 13,5 Prozent infolge Lohnausgleiches zwischen 1. 1. 1962 und Mitte 1965 9,5 Prozent zusammen also 23,0 Prozent. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt dahin- gestellt. Bereits die Investitionen, die dafür erforderlich sind, die Verminderung um 271 Millionen Stunden 1962 abzufangen. er- heischen soviel Kapital, daß die Arbeit- nehmer sich mit Recht darauf berufen kön- nen, die Arbeitgeberseite würde ja stets reicher und könne daher noch mehr von ihrem Reichtum abgeben. Als Scheinheilig- keit würde es empfunden werden, darauf hinzuweisen, daß die IG Metall mit ihren Forderungen diese Kapitalkonzentration ge- fördert habe. Dabei ist es fraglich, ob über- haupt durch Investitionen, durch Rationali- sierung ein so großer Ausfall von Arbeitszeit eingebracht werden kann. Es sei denn eine Entwicklung, die bereits die in-und auslän- dische Kundschaft beunruhigt, setzt sich wei- ter fort. Nämlich das Nachlassen der Qualität deutscher Erzeugnisse. So oder so: Es wird heute häufig ange- sichts des steigenden Devisenbestandes von der Notwendigkeit einer DM- Aufwertung gesprochen. Die bundesdeutschen Wirt- schaftswunderkinder werden es mit der Zeit schon zuwege bringen, ihre Leistungen so zu verringern, daß vielleicht in absehbarer Zeit eine Abwertung zur Diskussion steht statt der Aufwertung. Ein Eisbad für die Kon- junktur, die jetzt so angeheizt wird. Tex US-Stahlexporte übersteigen die Einfuhren (VWD) Die Stahlexporte der USA haben im Mai erstmalig seit 17 Monaten die Einfuhr wieder überstiegen. Wie das USA-Handels- ministerium betont, beliefen sich die Stahl- exporte im Mai auf 320 000 Shorttons. Die Stahlexporte der USA in den ersten fünf Monaten dieses Jahres betrugen damit 1,1 Mill. Shorttons gegenüber 1,3 Mill. Shorttons im Vergleichszeitraum des Vorjahres und 0,9 Mill. Shorttons in den ersten fünf Mona- ten 1958. Gegenüber dem Vormonat hatten die Stahlexporte im Mai 1960 um 35 000 Shorttons zugenommen, während die Importe die niedrigsten seit Februar 1959 waren. Rheinische Elektrizitäts-AG mit einmaligen Sondererträgen Umsätze und Gesamtergebnis verbessert; Kapitalberichtigung aus verstärkten Rücklagen In etwa dem gleichen Ausmaß wie der Stromabsatz aller bundesdeutschen Versor- gungswerke durchschnittlich gestiegen sei, habe auch die„Rheinische Elektrizitätswerk AG, Mannheim“, 1959 die Stromabgabe verglichen mit dem Jahre 1958— um 10 Pro- zent(1958: 77,8 Prozent; 1957: 46 Prozent) erhöht. Neben dieser Feststellung des für die— zum 19. Juli einberufene— Aktio- närshauptversammlung vorbereiteten Vor- standsberichts wird auch hervorgehoben, zum Unterschied von den beiden Vorjahren zeige sich diesmal bei den industriellen Ab- nehmern eine größere Verbrauchszunahme; die starke Steigerung des Verbrauches der Tarifabnehmer— vor allem in Haushalt und in der Landwirtschaft— hielt aber weiter an. Aus Beteiligungen flossen der Gesell- schaft— gegenüber 1958 um 0,35 Millionen DM erhöhte— Erträge zu, wobei sich bei den Versorgungsunternehmen folgendes Bild ergibt: Beteiligungs- Beteiligungs- Dividende% gesellschaft satz% 1959 1958 El-Werk 3 Bammental mbH) 100 6 0 El-Werk Neckargemünd mb] 50 13 11 El-Werk Rheinhessen Worms 50 8 7 Hess. Elwerk z. Groß- almerode mb, Rommerode 100 15 15 Kraftwerk Altwürttemberg AG, Ludwigsburg 27 10 8 ) für 1958/59 bzw. 1957/58 d Im Bauer Installations- und Handels- geschäft ist der Umsatz um 3,0 Millionen DM ( 10 Prozent; 1958: 4 8 Prozent) gestie- gen. Die laufende Steigerung des Auftrags- volumens bereite große Sorgen; vor allem im zweiten Halbjahr 1959 habe der Auf- tragsbestand erheblich die Kapazität der In- stallationsabteilungen überstiegen. Der Per- sonalmangel wirke sich hier besonders stark aus. Das Handelsgeschäft leide unter dem Einbruch fremder Einzelhandelsbranchen in den Elektrosektor. Hinzu komme die wach- Strukturzahlen * 1957 Stromabsatz Mill. KWh 350 Handels-, Bau- u. Inst.-Umsatz Mill. DM 33,40 39,00 42,00 Belegsch. ohne nahest. Gesellsch. Pers. 2060 2 210 2163 Belegschaft der nahesteh. Gesellsch.!) Pers. 6 280 4 970 5 300 Bilanzsumme Mill. DM 60,54 62,33 68,89 Anlagevermögen 5 38,85 40,56 43,36 (davon Beteilig. 1 17,40 17,40 19,09) Vorräte u. in Arbeit befindl. Aufträge 5 3,38 4,90 6,98 Forderungen 5 14,05 13,78 15,97 Flüssige Mittel 15 4,03 2,86 2,25 Grundkapital 5 16,80 16,80 16,80 Riicklagen 2 5,30 6,95 12,81 Wertberichtigung zum Anlagevermög. 5 13,16 14,28 15,43 Rlckstellungen 5 9,14 5„ (davon Rückst. für Hinterbl.-Fürsorge 5 4,02 4,22 4,35) Verbindlichkeiten 5 11,84 10,57 11,08 (davon an Betriebs- fürsorge GmbH. 5 4.48 5,43 6,07) Gesamtergebnis 1959 25 21,28 22,81 29,31 Personalkosten 1 12,62 13,38 14,02 Steuern 55 4,31 3,59 4,57 Abschreibungen 5 2,34 2,19 2,27 Rücklagenzuweisung 85 0,23 1,54 6,00 Rohüberschuß 5 19,04 19,66 21,76 Beteiligungserträge 9 1,09 10 1 Außerord. Erträge 15 0,64 1,38 5,54 Jahresreingewinn 3 1,69 2,01 2,34 ) zum jeweiligen Stichtag 1. 1. ab 1959 ohne anteiliger Belegschaft der Starkstrom-Gemein- schaft, Frankfurt/M. sende Bedeutung des Beziehungshandels. Von den Organgesellschaften wird eine durchaus erfreuliche Entwicklung berichtet: Die Rheinelektra-Starkstromanlagen GmbH, Mannheim(Mitglied der Starkstromanlagen- Gemeinschaft, Frankfurt/M.), erfreut sich von der 13prozentigen Steigerung der be- trieblichen Leistung, welche in der Frank- furter Gemeinschaft erzielt werden konnte, 2u Profitieren. Die Stierlen-Werke AG, Rastatt(Kapital 2,5 Millionen DM, Beteiligung 100 Prozent), verzeichnete 1959 einen die Ausnutzung der vollen Kapazität erheischenden Umsatz und einen darüber hinausgehenden Auftragsein- gang. Die Rheinische Hoch- und Tiefbau AG (Grundkapital 0,6 Millionen DM, Beteili- gung 100 Prozent) hat ihren Umsatz im Ge- schäftsjahr ausweiten können. Die VDeberlandwerk Mainz(GbR), Groß- Gerau(Grundkapital 3,1 Millionen DM, Be- teiligung 50 Prozent) verzeichnete 1958/59 zu- friedenstellende Ergebnisse bei um fünf Pro- zent gestiegenen Stromeinnahmen. Die nahestehende Heidelberger Schnell- pressenfabrik AG, Heidelberg(Beteiligung über 50 Prozent) erhöhte ebenfalls den Um- satz. Die Dividende betrug 1958 14 Prozent. Das Grundkapital wurde gegen Einlagen Während des Geschäftsjahres 1959 um 50 Pro- zent auf 10,5 Millionen DM. aufgestockt. HRandbemerkung: Im April 1960 wurde die 100% ige Beteiligung an der Hessische Elek- trizitätswerke GmbH., Großalmerode-Rom- merode— Stammkapital 0,2 Mill. DM— an die Elektrizitäts-AGd Mitteldeutschland, Kas- sel, verkauft. Bilanz: Das Sachanlagevermögen ver- mehrte sich um 1,1(1958: 1,7) Millionen DM unter Berücksichtigung von Abgängen(1959: 0,46; 1958: 0,31 Millionen DMW) und der aktiven Abschreibungen(1959: 0,63; 1958: 0,76 Millio- nen DM). Der Buchwert der Beteiligung stieg um netto 1,70(1958: 0) Millionen DM. Haupt- ursache sind der 1,76 Millionen DM, erhei- schende Bezug der bei der Kapitalerhöhung ex 1959 zu pari ausgegebenen Jungaktien der Heidelberger Schnellpressenfabrik AG, Hei- delberg, einerseits und andererseits aktive Abschreibungen von 0,06 Millionen DM. Die Vermehrung des Umlaufvermögens um 3,6 (1958: 0,10) Millionen DM entspricht der Umsatz- und Absatzausweitung. Auf der Pas- sivseite fällt am meisten die Erhöhung der Rücklagen um insgesamt 5,86(1958: 1,65) Millionen DM auf. Hierbei konnte nach Auf- lösung versteuerter Bewertungsreserven und von Rückstellungen für nicht mehr beste- hende Risiken die freien Rücklagen auf 38,00 (1958: 2,00) Millionen DM erhöht werden. Plus/ minus aufgerechnet ergeben sich hierbei laut Gewinn- und Verlustrechnung außheror- dentliche Erträge von 5,54 Millionen DM. Der Aktionärshauptversammlung wird wie bereits im MM vom 25. Juni 1960 gemel- det Ausschüttung einer 14prozentigen Dividende(1958: 12 Prozent) vorgeschlagen. Außerdem soll das Grundkapital um 8,40 Mil- lionen DM auf den Nennbetrag von 25,2 Mil- ionen DM erhöht werden, und zwar a) durch Umwandlung von— der freien Rücklage zu entnehmenden— 4,2 Millionen DM in Aktienkapital Berichtigungsaktien); b) durch Einlage der Aktionäre in Höhe von 4,2 Millionen DM bei einem Bezugskurs für Jungaktien zu pari. e 8 Von dem— vor allem durch Auflösung von Rückstellungen— wesentlich erhöhten Gesamtergebnis entfallen noch immer fast 50 Prozent auf Personalkosten. Nach Wegfall dieses Einmalertrages macht der Personal- Kostenanteil am Gesamtergebnis— etwa so Wie in den vorangegangenen Jahren— 60 Prozent aus. Pünktchen MARK T BERICHTE vom 11. Tul! Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) VVWD) Inl. Weizen Juli nicht not., Inl. Roggen Juli nicht not., Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. 2,50, Type 550 64,70 2,50, Type 812 61,70 1,50, Type 1050 59,70—1,50, Brotmehl Type 1600 34,70 2,50, Roggenmehl Type 997 60,15 2,50, Type 1150 58,15 2,50, Type 1370 56,15—2,50, Braugerste nicht not., Futtergerste inl. Wintergerste 3737,50, Sortier- gerste nicht not., ausl. 4041,50, Futter weizen 41 bis 41,50, Inlandshafer zu Futterzwecken und für Indu- striezwecke nicht not., Auslandshafer 35,5036, 50, Mais 41,25—42,50, Weizenkleie prompt 24,7525, 50, dto. per Aug. Sept. 24,5025, Roggenkleie 23,50 bis 23,75, Weizenbollmehl 27,2528, 25, Weizennachmehl 33,50—38,50, Rapsschrot nicht not., Sojaschrot 33,25 bis 34,25, Erdnußschrot 35,5036, Paimkernschrot 31,50, Kokosschrot 32,50, Leinschrot 35,5036, Hüh- nerkörnerfutter 44, 7545,50, Legemehl 44,7548, Malzkeime 23,50— 24,50, Biertreber 2424, 50, Trocken- schnitzel nicht not., Dorschmehl 59—62. Fischmehl 45—50, Speisekartoffeln frei Mannheim per 30 kg 13.50—14,50, Wiesenheu lose 1010,50, Luzerneheu lose 1111,50, Weizen- und Roggenstroh bindfaden- gepreßt 44,10, dto. drahtgepreßt 5,20—5,30, Hafer- Gerstenstroh 3,70—3,90. Allgemeine Tendenz: vor- wiegend ruhig. Die Preise verstehen sich als Groß- handelsdurchschnittspreise per 100 kg bei Waggon- bezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Ver- lade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt ( VVõWD) Auftrieb: 13 Ochsen, 453 Bullen, 158 Klihe, 132 Färsen, Großvieh insgesamt 756 Stück; 28 Kälber, 2618 Schweine, 16 Schafe. Preise je % kg Lebendgewicht: Ochsen A 110119; Bullen A 120132, B 112—120; Kühe A 90-105, B 82-93, C 80 bis 85, D 70—74; Färsen A 114122, B 103118; Käl- ber A 180—200, B 165-177, C 148-160; Schweine A 110130, B I 120—138, B II 120142, C 120145, D 125 bis 145, E 116142; Sauen G 1 100-105; Lämmer/ Hammel A 88-100. Marktverlauf: Großvieh lang- sam, in allen Gattungen Ueberstand, 47 Kälber mittel geräumt, Schweine langsam geräumt. Läm- mer/ Hammel Schafe ohne Notiz. Heidelberger Schlachtviehmarkt WD) Auftrieb: 2 Ochsen, 109 Bullen, 35 Kühe, 32 Färsen, Großvieh insgesamt 178 Stck., 126 Kälber, 643 Schweine, 6 Schafe. Preise je% kg Lebendge- wicht: Bullen A 120132, B 118-125; Kühe A 106 bis 112, B 94—103; Färsen A 118125, B 112119; Kälber A 190200, B 170-185, C 160168; Schweine B I 120—132, B II 130142, C und D 122-145, E 132 bis 140; Lämmer/ Hammel Schafe ohne Notiz. Markt- verlauf: Großgvieh in allen Gattungen langsam, kleiner Ueberstand, Kälber mittel, geräumt, Schweine langsam, geräumt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr guter Absatz. Es erzielten: Johannisbeeren rot 40, dto, schwarz 1335 bis 140; Stachelbeeren reif A 2843, B 1827; Him- beeren in Schalen 60-83, dto. in Körben 48-50; Schattenmorellen A 56-74, B 35-40; Süßkirschen 25—53; Pfirsiche A 3043, B 23—29; Mirabellen 50; „gute v. Bry“ 40—48;„LLützelsachsen“ A 5360, B 40 bis 48; Aepfel A 50—66, B 30—48, C 13—25, Ausfall 5—12; Birnen A 28—50, B 22—27; Kopfsalat, Stück 8.12; Tomaten 40-30 mm OG, 47-53, dto. 50-60 mm 5460; Buschbohnen 50-67; Stangenbohnen 60 bis 74. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei geringer Anlieferung Absatz gut. Es erzielten: Johannisbeeren rot 4043; Stachelbeeren A 36-45, B 20—35, C 10—183; Himbeeren A 74-98, B 66—73, C 50—65; Sauerkirschen A 49—70, B 39 bis 43, C 30—38; Süßgkirschen A 49-63, B 3048, C 20-29; Pfirsiche A 35—47, B 29—34, C 20—28; Aprikosen A 493, B 45—48; Mirabellen A 51—57, B 45-50; Pflaumen„Die gute von Bry“ 30—54; Zwetschgen „Lützelsachser“ A 61—64, B 30-59; Klar-Aepfel A 51 bis 70, B 23—50, C 1222; Birnen„Die bunte Juli“ A 52—56, B 43—47, C 39—42; Birnen B 30—52, C 1429; Buschbohnen 50—63; Stangenbohnen 64—70. Dr. Bernhard Bilfinger 4 1 Am 10. Juli verstarb Dr.-Ing. Berhurd Bil- finger, der am 3. Januar 1889 in Aschaffenburg geborene Sohn des Mitbegründers der Grun& Bilfinger 486, Mannheim, des Baurates Paul Bilfinger. a Selten wohl kann der Chronist im Nachruf erwähnen, für des Verstorbenen Tätigkeit zeugten im In- und Ausland eine Unzahl von Wahrzeichen aus Stein. Und dock sind lebens- wichtige Brücken über den jeweils deutschen Lauf von Rhein, Main, Donau und Neckar als auch zahlreiche Brücken im Ausland steinerne Zeugen der unternehmerischen Initiative und nimmermuden Tätigkeit des Verstorbenen, Dr. Bernhard Bilfinger hatte im Jahre 1911 die Diplomprufung für das Bauingenieurwesen ab- gelegt. Er trat drei Jahre später in die Firma Grün& Bilfinger ein. 1920 war er Vorstands- mitglied des Unternehmens, dessen Leitung er bis 1955 angehörte. Es hat ihm die führende Stellung als Firma des Tief- und Ingenieur- baues im In- und Ausland mitzuverdanken. Großbauten in Südamerika, in Westafrixa und Aegypten, auf dem Balkan„in Dänemark und in Schweden, sowie Niederlassungen in Bra- silien, Argentinien und Portugal tragen das Wahrzeichen von Grün& Bilfinger und sind somit wirksamste Beweise erfolgreicher Tätig- keit. f Den unternehmerischen Erfolg wußte Dr. Bilfinger auch sozial zu nutzen. Gemeinsam mit seinem Vater erwirkte er die Gründung einer Wohlfahrts- und Pensionskasse für die Beleg- schaft, die im Jahre 1925 unter dem Namen „Grün-& Bilfinger Wohlfahrts- und Pensions- kasse GmbH.“ ins Leben gerufen worden lat. Wenig Lust zur Freizügigkeit fkür Beförderungspreise Neuordnung des Tarifgenehmigungsver- fahrens und die Tarifkoordinierung zwi- schen dem Bundesverkehrsministerium und allen Verkehrsträgern, die davon betroffen sind, soll am 13. Juli im sogenannten Ver- kehrsträger-Ausschuß vorberaten werden. Laut Meldung unseres Bonner eg- Korre- spondenten wird dann am 18. Juli in die eigentliche Thematik eingegangen, weil bei der ersten Zusammenkunft nur die Stel- lungnahme der Bundesregierung zum soge- nannten Brandt-Bericht zur Diskussion steht. Der Güterfernverkehr vertritt vielmehr nach wie vor die Auffassung, daß alle Ta- rif maßnahmen auch in Zukunft der Geneh- migungspflicht unterworfen bleiben sollen. Die Einführung von Margentarifen wird ab- gelehnt,„weil sich bei einem solchen Tarif nach alter Erfahrung die Preise auf der untersten Linie der Marge als Festpreise einpendeln“. Einen Beweis für die Richtig- keit dieser Behauptung sieht der Güter- fernverkehr darin, daß es auch bei der heu- tigen angespannten Beschäftigungslage des Gewerbes praktisch unmöglich sei, die im Nebengebührentarif liegenden Möglichkei- ten für eine Erhöhung der Beförderungs- entgelte zu realisieren. Nachdrücklich wird auch der Gedanke, Tarifsondervereinbarun- gen zuzulassen, zurückgewiesen. Im Rahmen genehmigter und veröffentlichter Aus- nahmetarife bieten sich nach Ansicht d. Güterfernverkehrs genügend Möglichk „bei voller Aufrechterhaltung veröffentlich- ter und jedermann gegenüber gleichmäßig anzuwendender Tarife“ für erforderlich ge- halten. Der Güternfernverkehr fordert schließlich, daß er im Tarifbildungsverfah- ren die gleichen Möglichkeiten erhält, wie sie der Bundesbahn eingeräumt wurden oder werden. Dazu gehöre insbesondere d gesetzliche Verankerung eines Tarifantrag- rechts sowie die Bindung des Bundesver- kehrsministers bei der Tarifgenehmigung an die gleichen Vorschriften und Termin, wie im Fall der Bundesbahn. 5 VW- Volksaktionäre bekommen keinen Beirat (eg) Die Gesellschaftssatzung der zur Teilprivatisierung anstehenden Volkswa werk AG sieht entgegen den Wünschen m cher Eigentumspolitiker der CDU/ CSU-B. destagsfraktion keine Bildung eines sog nannten Aktionärsbeirats vor. Der für A lauf der letzten Preussag-HV hat die desregierung jedoch bewogen, das Be Experiment bei der Volkswagenwerk nicht zu unternehmen. 5 Es geht um den Fisch bei der Marinade VWD) Die Deklarierung des Geha Fischfleisch bei Marinaden fœdert der desausschuß für volkswirtschaftlich klärung. Die amtliche Lebensmitte wachung habe bei Bismarckherignge Rollmöpsen zum Teil erhebliche Min gewichte an Fisch festgestellt. Das könn, wohl von Gewichtsverlusten als auch vor hohen Gewürzbeigaben herrühren. .. Mitgetet vos Veretsigte Wirtschatfte dienste Gmbff“ e 175 1 9 5 1125 75 g f ö ion ne eige Uebertsa gung ·. 3„ ſaddo. LA. B. del Phoenig- Rheinsoht Effektenbörse a bt Sears, c, i ee eee 55 5 a. Auner a8 338 220 Rhein. Hypo. 610 6²⁰ 6% Rhein. Hypo. Frankfurt a. M., 1 1. Juli 196 0 Stahlwerke kocham 879 555 8% Rhein. Hypo. 15. Stahlwerkesüdwestislen 820 790 Renten 8.5% Rheinpreußgenm v. 88 7 8.7. 11.7 ö 8.7. 11.7. Südzucker 898 580(Zinsen steuerfrei 7.5% Khid.-Pfalz„ 86 8. 7. 1157. 5 5 5 7. 7 krhyssen 379 358 6 015 nid 1015 101 5,5% RWE v» 50 Notierte Aktien Dierig Chr. Li. A. 33⁵ 310 Kaufhof a 1450 1878 VDM 800 799 9 850 e 55 525 112 112 5% Thyssenhütte v. 30 105 2„ eee e eee,, e eee, ee eee, e eee a0 5 8 0 1 590 T. Blenden Watget 1220 122⁰ Klöckner Humb Deuts 075 1923 20185 05 416 456 55% Großkreftw. Mhm. 215 1 3 5 ae Waldhof v. 58 e„ f AEG 4 Enzinger Union rauß-Ma sin. 104 104 1 Aschaftenb. Zellstoß 167 15⁵ Bhglüunget Maschinen 600 570 J. Lahmever 797— Unnotterte Aktien 7.5% Siemens v. 54 4 5 9 7 5 59 Badische Anilin 753717 Farben Bayer 784 75⁵⁴ Lindes Eis 9⁵ 975 5 650 670 7% AEG v. BNI Y 379% 3870 Farben Liquis 6/65— Löwenbräu)))))TT C 42 425 nenten 6% BNA WW v. 56 Bemberg 282 253 bein jetter 233 234 75 Ludwigsb. Walem—— Burbech Kall 10 Zinsen tarifbesteuert) 5 5,5% Chem. Albert v. 56 Berger. 560 53⁵ Feldmühle 1750 1640 Mannesmann 30 342 Dyckerhoft 1 565 1 575 80% AEG v. 56 los 105% 5.5% Schering v. 39 Bekuls abgestempelt 16⁴ 1⁰ Felten 415 402 Metallgesellscheft 15³⁰ 1400 8. 75⁰ 750 3% Baden-Württ. v. 55 04 10⁴ 6,5% VDM v. 51 Ato, neue 5 5 Gelsenberg 255 175 5 Lloyd 05 0 0 Reeder 11019 8 250 248 5 5 8 8 v. 5 125 10 investment-Zerüflkete 1 700 Zoldschmidt 44 N 5 a Bosch v. 4 5 Aditond e e 420„ blsss. Nchlen fNCCCCCCCCCCCVTCVTTTTVTTTVTTVTCTCTT—„ Adiropa Bubieg 3 250[Sron s Bilgnger 4% 46 phoenix Rheinroht 25. 5 303%% Bundesbahn v. 58 1577 8 Agefre Bude 84⁵ 36 0 Gtünzw/ Hartm.—— Preußag 4 5 6% Bundespost v. 55 7 Allfonds Sto en 50 4 Clio. 995 9⁵ Gaubstah! Witten 90 3 Rheinelektre 10⁴⁰ 990 1 7% Bundespost v. 58 103 100% Anglo Dutch Casselle 89⁵— Gutehoffnung 240 112⁰ Rheinstahl 400 4⁵³ Banken 7% EssO v. 56 2 ⁴ 25 Atlenticfonds Sbemie Albert 4³⁰ 435 Hambornet Bergbau 18 128% RWE 7¹5 688 und Versicherungen 5.5% Gelsenberg Austro- Fonds Chemie Verwaltung Hälse 404% 470 Handels-Union 7855 720 dto. Vorzüge 840 619 Allianz Leben— 1150 Benzin v. 58 90 8 Concentre Conti Gummi 5 1150 1075 Hapag 106 102 Rheinmetall 325 300 7 Allianz Versicherung 3790 3750 6% Heidelb. Zem. v. 56 3 104% JJ Dekafonds Dalmlel Benz 690 69⁰⁰ Harpenei 118 1¹⁵ Rheinpreußen 4⁴⁰— Badische Bank 57⁰ 5⁵⁰ 8% Hoechster Farb. v. 37. 45 Europsfonds 1 Deete-Lanz 163 165 Heidelberget Zement 248 1225 Riedel 470 445 T J Bayer. Hypo.& Wechselb. 780 698 7% Hoechster Farb. v. 50 104 Burunſion Demag 785 7⁵⁵ Hoechster Farben 700 7413 Ruhtstehl 610 590 Berliner Handelsbank 712 700 6% Hoeschwerke v. 59 97* 5 5 Eondak Dt. Contigas 7⁰ 770 tioeschwerke 53 5 530 1 5 550 0 1 8 A8 50* 0 5 v. 58 1000 104. Dt. Edelstahl 6⁰ 3 Hochtief Salzde t. Be MAN v. 57 25 Fondra Dt. Stel 289 27¹ Holzmann 9055 955 1 25 2 85 55 5 4¹⁴ 4⁰⁰⁰U 00 Mannesmann v. 59 103 U 105 Aae 1 D f 85 5 5 chiess 8 Hyp Ban remen 8 85 e Pfelzwerke v. 57 3 ndustris bb Lime 1013 E 1 Bone Je 860 510 Schlobquellbt. 7% botesdnei Bank AG 685 6⁵⁵ 6% Ptälz. Hypo. 55 94 lntervest Dt. Steinzeu 40¹ 465 ind Werke Karlsruhe 327 524% Schubert u Salzer 40 540 Frankf Hypo 10⁴⁰ 815 5% biälz. Hpyo. 95 93 Investa Pt. Sisenhandel 228 220 J Kali-Chemie 818 78⁰ Schultheiß Stämme 450 43⁵ industriektecitbank 278 280 Thesaurus Didier- Werte 60 sel Karstadt 177 fle Senwertz Steschen 2 ess f L Adasah. Veseich. Lü. 4% 58 J 30% Let-Ertsapset. Trensatlantetonds „ 8. 7. J 1.7. 8.7. Unisonds Jou T oi Universal- Fund 94 952 Uscefonds 90 87 Atomic-Fd(8. — 2 Canegros(89 . 8 K. I. E.(8) 3 9290 929 eystone 8. 8% 38% Nh(5 ' adelphia 100 1 100% Tei- 5)„ Eurit(str.) Europachem.(sf. 10⁰ 10⁰ Siat-Imb.(sfr.) 283 26 NE-Metalle 446 42³ 1 20⁰ 2⁰˙⁰ elektr. Kupfer 249* 8 Blei 7⁴⁰ 7⁵⁸ Aluminium 5 Zinn 230,50 224.00 Messing 58 124.80 1 5 Messing 63 131,80 5 Deutsche freie 127.80 125,20 100,50 00,50 Devisennotlerungen 44,90 45,20 1 08.Doller 120,50 420.75 engl. 8 159,10 152.50 1 can. Dollat 174,40 176,70 100 bfl. 175,40 178,10 100 strs. 154,10 155,70] 100 beig. tr. 1779.80 178,0 100 fers. 204, 196,40 100 dan. Kronen 120,00 116,80 100 norw. Kronen 106,40 105,40 100 schwed. Kronen 100,0 87,50 1000 ft. Lire 98,70 95.40 100 österr. Schleng 187,0 174.80 portegel 225,90 217.20 100 D-West 55,70 l 56,10 100 58.0 Seite 12 MANNHTIM HER MORGEN FEUIILETON Dienstag, 12. Juli 1960/ Nr. 139 Der 1893 geborene österreichische Bauern- sohn und Jesuitenzögling Richard Billinger, der Priester werden sollte, aber fürs Berufs- boxertum schwärmte und schließlich Ger- manistik und Philosophie in Innsbruck, Kiel und Wien studierte, scheint zu den Quellen seiner Begabung zurückgekehrt zu sein. Jedenfalls besann er sich auf das, was bis in die beginnenden dreißiger Jahre hinein seine Schriftstellerischen Bemühungen auszeich- mete: auf urtümliche Sprachkraft und bezwin- gende theatralische Phantasie. Seine unter dem Einfluß des ihn sehr fördernden Hof- mannsthal entstandenen frühen Gedichte, beine unter skurrilen, dämonisierten Bauern spielenden ersten Stücke„Rauhnacht“, Rosse“ und,, Stille Gesellschaft“ hatten in der Uterarischen Welt Aufsehen erregt. Dann aber, etwa von der 1935 erschienenen„Hexe von Passau“ oder von des Autors bekanntestem Drama Der Gigant“(1937) an, legte Billinger immer flacher werdende Stücke vor: er bot nur noch Abziehbildchen seiner eigenen Ge- stalten an, die einst anziehend und abstoßend lgleich gewirkt hatten, weil sie großartig widersprüchlich in sich selbst waren, und er fuhr mit der Naturkraft seiner Sprache fest auf den Geleisen der Gewohnheit. Man be- dauerte diese Entwicklung eines Schrift- Stellers, der anfangs sehr viel hatte von sich erwarten lassen. * Nun nahm er sich, angeregt von seinem Freund Winfried Zillig, der bereits 1932„Die Rosse“ als Opernlibretto benutzt hatte, ein altes Hörspiel, geschrieben ebenfalls 1932, wieder vor: es hieß„Die Bauernpassion“ und War 1954, wiederum von Zillig, zur Fernseh- oper verwandelt worden. Jetzt hat Billinger es ausgeweitet auf ein abendfüllendes Stück besser: auf ein abendfüllendes Freilicht- spiel, denn die Uraufführung in Bad Hers- felds ehrwürdiger Stiftsruine charakterisierte das Werk als hervorragende Bereicherung unseres mager ausstaffierten Freilicht- theater-Repertoires. Mag sein, daß die Quali- tät des Textes(in dem es lediglich einige etwas holprig geratene Versstellen zu glät- ten gilt) aus dem Umstand resultiert, daß die Kernstücke bereits in Billingers„guter Zeit“ Konzipiert worden sind— entscheidend ist, Was jetzt, im ganzen, als neue Arbeit vor- gelegt wurde. Und die ist sehr zu loben. * „Bauernpassion“— der Titel ist doppelt inhaltschwer: es geht um die Leiden der Bauern, die ihnen zugefügt wurden von den Lehnsherren, und es geht um die Passion Christi, die den entfesselten Bauern hilft, sich wieder auf die Menschlichkeit zu besinnen. Billinger schildert, unter Anwendung raffi- nierter dramaturgischer Tricks, eine Episode aus dem Bauernkrieg. Die Bauern haben eine Stadt erstürmt, ihr Hauptmann hat neun führende Bürger dieser Stadt zum Tod durch den Strang verurteilt. Auf dem Marktplatz steht der Galgen, und der Scharfrichter ist dabei, vor einer Menge gaffenden Volks die todbringenden Schlingen zu richten. Da kommt eine Komödiantentruppe und stellt Pantomimisch auf dem Todesgerüst die Pas- sion der unfreien Bauern dar: die Folterun- Sen und Demütigungen verschiedener Art, denen sie ausgesetzt waren, die unmensch- lichen Schikanen, gegen die sie mit ihrem Krieg rebellierten. Als Theater auf dem Theater wird so, schon mitten im Spiel, Vor- geschichte und Begründung für die Aktion Segeben. Ein dramaturgischer Kunstgriff ersten Ranges! 5 Man weiß nun, was auch die neun zum Tode verurteilten Städter mitverbrochen ha- ben an den aufrührerischen, jetzt siegreichen Bauern. Und da werden sie auch schon auf den Platz geführt, diese neun Bürger, aber als sie unter dem Galgen stehen und die Hinrichtung coram publico beginnen soll, bittet die Tochter des ebenfalls todgeweih- ten Bürgermeisters den Bauern-Obristen um Aufschub: er möge den Verurteilten noch Vergönnen, die Aufführung eines Passions- piels anzusehen, das eine soeben eingetrof- ene Schauspielertruppe zu bieten beabsich- tige, Weil doch gerade Karfreitag sei. Die Bitte wird gewährt— und es kommt zum zweiten Mal zum Theater auf dem Theater in dieser„Bauernpassion“: in Form einer Moritat berichtet eine alte Komödiantin, zum Ein Dichter kehrte um in Bad Hersfeld Wurde Richard Billingers, Bauernpassion“ uraufgeführt Wort jeweils mit dem Stab auf die entspre- chenden Bilder verweisend, die Leidens- geschichte Christi. Ihr blinder Sohn, als Jesus gekleidet, singt zwischendurch die letz- ten Worte des Herrn. Und es geschieht Un- erwartetes: die zum Tode Verurteilten be- Sinnen, sich schuldig zu fühlen, sie werden bereit zum Sterben. Der Bauernhauptmann aber lernt, angerührt durch das„göttliche Spiel“, die Gnade des Verzeihenkönnens kennen, er entläßt die neun Bürger zurück ins Leben und gibt seinen Posten als Bauern- Obrist auf. Für die Versöhnung von Städtern und Bauern, und damit für die Beendigung der Feindseligkeiten tritt er ein— gewandelt zum Guten durch Christus. Es gibt da spukhafte, fast heidnisch an- mutende Szenen, aber weder sie noch die dop- pelte Anwendung des dramaturgischen Raf- kinements nehmen der„Bauernpassion“ im Sanzen etwas von ihrer schlichten Würde. Das altertümelnde Deutsch mag zunächst ein Wenig befremden, den Holzschnittcharakter des Werkes indes unterstreicht es nur. Glei- ches gilt von Zilligs Musik: sie drängt sich nicht auf, steht, wie wir im Gegensatz zur Ansicht des Regisseurs Joachim Klaiber mei- nen möchten, auch nicht„wie ein Block neben dem Wort“, sondern verbindet sich mit ihm zur Einheit. Sie ist auf sechs Töne in d-Moll aufgebaut, wechselt aber in die Zwäölftonreihe über, sobald sie in die Quint versetzt wird. Höhepunkte sind die ein- leitende Passacaglia, die Passionsmusik mit den Gesangsstimmen von Jesus und Maria und dem Sprechgesang der Schaustellerin, schließlich der recht schwierige Schlußchor. 25 Bläser, eine kleine Schlagzeuggruppe und Harfe bilden das Orchester, mit dem Zillig eine Synthese zwischen Zwölftonmusik und Tonalität weitgehend erreicht. * Klalbers Inszenierung gelangte zuweilen zu gespenstischen Wirkungen und kulmi- nierte, was die schauspielerischen Einzel- leistungen betrifft, in der Moritatensängerin von Hildegard Schreiber und in dem beson- nenen alten Reisetbauer Claus Clausens, der Die Autoren Und ihre Helfer Bei den Festspielen in der Stiftsruine von Bad Hers- feld wurde jetzt die „Bauernpassion“ urauf- geführt, ein Stüc von Richard Billinger mit der Musik von Winfried Zillig. — Unser Bild zeigt die Autoren: links Winfried Zillig und in der Mitte Richard Billinger; dazu zwischen beiden Dr. Joa- chim Klaiber, den ein- stigen Oberspielleiter der Mannheimer Oper und jetzigen Intendanten in Bielefeld, der die Urauf- führung inszenierte, und rechts außen William Die- terle, der für die ganzen Hersfelder Festspiele als Intendant verantwortlich zeichnet. Foto: Eberth die schönen Verse spricht:„Wir Bauern dul- den keinen Spott/ an unserm Herrn und Helfer Gott. Den weiten Raum vor der seit 199 Jah- ren ausgebrannt in den Himmel ragenden, fast tausend Jahre alten Hersfelder Stifts- kirche hatte Klaiber durch geschickte Mas- senregie gut gefüllt. Wenn nicht alles so ganz genau klappte, lag das wohl daran, daß die vielen Statisten in der Theaterpraxis ungeübt sind. Das Publikum verfolgte die pausenlose zweistündige Aufführung mit gespannter Aufmerksamkeit: es vergaß sogar, dag noch wenige Minuten vor Beginn der Vorstellung Regen sie gefährdete. Und zum Schluß ging es in ergriffenem Schweigen auseinander. Es hatte endlich einmal das gesehen, was man guten Gewissens„Festspiel“ nennen kann. Ein schöner Erfolg für Bad Hersfeld, das in diesem Sommer zum zehnten Male Festspiele veranstaltet. Sonja Luyken Preußens Glorio im Urwald Ein Wohltemperiertes Thedterskandäſchen um den in Stuttgart uraufgeföhrten Hans Dieter Schwarze, Schauspieler, Dra- maturg, Regisseur und Fernsehmann vom Jahrgang 1926, hat in der preußischen Ge- schichte eine Episode gefunden, die zu leh- ren und zu unterhalten vermöchte in ihrem tragikomischen Reiz: 1683 gründete General von Gröben im Auftrag seines Großen Kur- fürsten die Kolonie Großfriedrichsburg an der Goldküste und machte die Mohren zu Preußen. Ein Häuptling, Jean Cunny, wurde indessen preußischer als der Soldatenkönig. Der verkaufte die Kolonie 1717 an die Hol- länder. Doch der wackere schwarz-weiße Schwarze wollte das nicht wahrhaben. Acht Jahre lang kämpfte er für Preußens Gloria gegen die neuen Herren. g In seinem„Mohr von Brandenburg“, der vom Württembergischen Staatstheater in Stuttgart uraufgeführt wurde, variiert Schwarze diese Fabel. Er setzt sich indessen nicht mit dem in schlechteren Zeiten heftig strapazierten Thema Preußengeist ausein- ander. Zwar teilt er einige Hiebe aus, zwar zieht er dann wieder bewundernd den Hut, aber in der Hauptsache geht es ihm darum, einen komödiantischen schwarz-weißen Bil- derbogen aus Laune am Spiel zu entwerfen, oder nach seinen eigenen Worten eine„Be- wegungspartitur“ zu schreiben. Zuerst sah es aus, als werde man mit einem faszinie- renden Theaterstück bekanntgemacht. Da läßt sich der Emdener Kaufmann Raule einen Rock abmessen und diskutiert mit sei- nem Schneider, ob Seefahrt nottue. Drei Prächtige westfälische Handwerksburschen lassen sich bei ihm für eine Afrika-Hxpedi- tion anwerben. Er nimmt sie an und be- schließt, seine Kolonisationspläne dem Gro- Ben Kurfürsten vorzutragen. Den sehen wir im zweiten Bild beim Fußbad: er läßt sich .. Reiter ist die Kunst Unter schallendem Gelächter und Hauruch- Rufen einer großen Menschenmenge demon- strierte am Wochenende in Dortmund der Maler Ernst Reininghaus auf einer zwei Qua- dratmeter großen Hartfuserplatte, wie man in Wenigen Minuten ein abstraktes Bild malt. Vor der Reinoldi- Kirche hatte der 42 Jahre alte Maler, der selber zur„gegenständlichen“ Rich- tung gehört, seine überdimensionale Staffelei aufgebaut, um zum„Protest gegen die Mise- rablen“, die„zwiebelbärtigen Sckarlatane“ und ihren„Nichtsnutz“ aufzurufen. Buchsenweise schmiß Ernst Reininghaus mit dichtem Pinsel seine Ideen auf die Platte. Da- bei bekamen auch weitab stehende Zuschauer und mißtrauische Polizeibeamte Farbspritzer ab. Doch die Betroffenen lachten herzhaft, Nach etud einer halben Stunde hatte Reining- aus sein„Kunstwerk“ beendet.„Bescheiden“ schrieb er in die untere rechte Ecke den Kauf- preis:„60 O00 Mark.“ Zum Ergötzen der Schau- lustigen klebte er noch Pfefferminz- Bonbons in die frische Farbe und nannte das Bild„Schwal- ben über dem Ozean“. Dem Publikum machte die Schau so viel Spaß, daß es„Da capo“ ver- langte. Nicht mit dieser Protestłkundgebung ein- verstanden waren die Schüler der Dortmunder Werkkunstschule. Sie uberreichten Ernst Rei- ninghaus eine„Ehrenurkunde“, mit der er einmal kostenlos ihre Schule besichtigen dürfe, um in Zukunft seinen Feldzug gegen die mo- derne Kunst mit gesunder Kritik verbinden zu können. Als Ernst Reininghaus seine Sachen zusammenpackte, sah der Platz vor der Rei- noldi-Kircke ebenfalls wie ein modernes Bild aus. dpa „Mohren von Brandenburg“ dabei aus der Bibel vorlesen und hält wit⸗ zige Wechselreden mit seinem Kammerdie- ner. Raule kann den Fürsten überzeugen. Szenenbeifall, brausender Applaus nach dem Fallen des Vorhangs. Man ist überzeugt: da hat ein junger Autor seinen Erfolg in der Tasche. Das kann nicht schiefgehen. Das ist Theater, richtiges, blutvolles Theater mit trefflichen Rollen; da wird aus bezeichnen- den Episoden die Handlung entwickelt; da ist einer, der einen humorigen Dialog mit den Glanzlichtern des Witzes zu illuminie- ren vermag. Dann Sing es weiter in Afrika. Da war der Autor von allen guten Geistern und vom Regisseur verlassen. Alexander May, der so bunt, so launig, so bewegt begonnen hatte, spielte jetzt Karl May. Der Neger Aphanie, Wie bei Schwarze der preußische Schwarze heißt, wirkte(von Gerd Seid gespielt) wie ein schwarz angestrichener, hölzerner Prinz von Homburg. Die Symbiose von Preußen- tum und Urwald mißlang. Der schwarz- weiße Bilderbogen wurde aschgrau wie eine schlechte Fernsehauf zeichnung. Der Leo- pard, den Aphanie mit der Preußenfahne erlegt, war nicht halb so gefährlich wie das Untier Langeweile, das sich im Parkett breitmachte. Die prächtig angelegten Figu- ren verschwammen und verloren ihre Kon- turen. Als habe ein kurzsichtiger Dichter die ersten Bilder mit, die andern ohne Brille geschrieben. Die Sprache wurde Papier. Das Deutsch schrie nach dem Medizinmann. Das Stuttgarter Publikum, das sonst kon- formistisch allem zustimmt, was ihm sein Theater vorsetzt, wurde rebellisch. Es zischte, Pfiff und rief Buh. Es protestierte heftig. Es kühlte sein Unmütchen. Und es ließ hoffen, daß das Theaterleben endlich etwas beleb- ter wird. Schwarzes Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Aber er kann nicht gehen! Hans Bayer Zwei Lehr-Stücke Einqkter-Abend im Kellerthedter Mannheim Das moralische Theater braucht nicht un- bedingt den klirrenden Schritt der Welt⸗ anschauung. Es manifestiert sich gleicher- maßen in komödiantischen Werkchen, die ihrem Range nach nicht zu den Paradestük- ken der Autoren zählen wie„Die eiserne Milde“, eine einaktige Komödie von Hans Hömberg, dem Verfasser von„Kirschen für Rom“, und„Liebe und wie man sie heilt“ von Thornton Wilder, ein hierzulande selten aufgeführtes„Spiel“ in einem Akt. Diese bei- den Stücke, die als Tendenz eine rein menschliche Lehre vermitteln, ohne dem Spielgeist der Bühne etwas schuldig zu blei- ben, sind nun im Rahmen eines Abends im Kellertheater Mannheim zu sehen. Hömbergs Komödie basiert auf der kon- ventionellen dramaturgischen Dreiecksgeome- trie und läßt die kluge Ehefrau, die ihren Mann mit der Geliebten ertappt, auf der ganzen Linie siegen. Die Nebenbuhlerin„be- zahlt“ für den gestörten Abend damit, daß sie gezwungen wird, die groben Hausarbeiten zu verrichten. Daraufhin verabschiedet sie sich gerne auf Nimmer wiedersehen. Hes simple Handlungsgerüst wird von Hömberg mit einem witzig-klugen Dialog umkleidet, der zumindest für ein freundliches Interesse an dieser bescheidenen theatralischen Gabe garantiert. Die Inszenierung mit Kostümen des Fin- de-siècle hatte die feinen Linien des Kam- merspiels und orientierte sich am Ton frau- licher Ueberlegenheit, den Christiane Peinert recht ansprechend eisern-milde durchhielt. Mit behutsam- komisch gesetzten Akzenten verhalf Theodor Dentler der Figur des Ehe- mannes zu bemitleidenswerter Kläglichkeit, Charlott Lanzinger der Liebhaberin zu einem intelligent ausgeführten unwirsch⸗ weinerlichen Porträt. Gewichtiger und dramaturgisch kompli- zierter bietet sich Wilders Einakter dar. Die moralische Lehre, daß auch unerwiderte Liebe nicht verschwendet ist, wird hier ge- wissermaßen eingekreist durch Handlung und Erzählung, die beide mosaikartig die Fa- bel aufbauen. In ein Komödiantenmilieu dringt der mit Weltschmerz und einem Re- volver im Gewande ausgestattete junge Mann, bereit, durch einen tödlichen Schuß verschmähter Liebe Pein Ausdruck zu ver- leihen. Ein alter Komiker Zwingt ihn durch einen rührenden Bericht von der aufopfern- den Zuneigung seiner verstorbenen Frau dazu, die Waffe freiwillig auf den Tisch des Hauses zu legen. Unberührt bleibt die schöne Gleichgültige, die Ursache der anfänglichen Seelenwirrnis. Die Fähigkeit Wilders, das Geschehen aus scheinbar zufälligen, sich end- lich jedoch zu einem runden Ganzen fügen den Einzelheiten zusammenzusetzen, erhellt noch in der Studie die Hand des Meisters. In diesem Falle wurden kräftigere Töne angeschlagen durch zwei vital ausgespielte Rollen. Ellen Sohmer Rowena) bot quirlende Betulichkeit, und Georg Ziegler als J oey brachte in der entscheidenden Erzählung einen Ausbruch von erschütternder Wirkung zuwege. Theodor Dentler als bekehrter Lieb- haber gab sich in den Mitteln zu zurückhal⸗ tend; die in der Hauptsache durch mimische Präsenz zu bewältigende Rolle des Mädchens War bei Charlott Lanzinger in guten Händen. . Kultur-Chronik Franz Otto, der langjährige Intendant des Stadttheaters Pforzheim, ist im Alter von 73 Jahren einem Herzschlag erlegen. Er war von seinen 52 Bühnenjahren 27 Jahre in Pforz- heim tätig; von 1936 bis zum November vorigen Jahres war er Intendant des Pforzheimer Stadt- theaters. Im Ernst-Ludwig- Haus auf der Darmstädter Mathildenhöhe beginnt am 1. August das„Bau- haus-Archiv“ auf Anregung von Professor Walter Gropius(Cambridge/ USA) Dokumente des Bauhauses und verwandter Kulturphäno- mene aus dem Zeitraum von 1850 bis heute zu sammeln, wissenschaftlich auszuwerten und auszustellen. Das neue Institut wird vom Ver- ein Bauhaus-Archiv e. V. getragen. Vorsitzende sind Prinz Ludwig von Hessen und Professor Wils Ebert(Berlin), Geschäftsführer des Ver- eins und wissenschaftlicher Leiter des Archivs Ist Hans Maria Wingler. Wie Wingler mitteilte, wird Professor Gropius, der Gründer und erste Direktor des Weimarer und Dessauer Bauhau- ses, diese Woche aus den USA in Deutschland erwartet. 18. Fortsetzung Iynn wurde es unbehaglich. Wie sind denn eigentlich die Gefängnis- Verhältnisse hier in Brüssel?“ eröffnete er die Konversation. „Ausgezeichnet!“ erwiderte Colonel Giz- zard stolz. Zwei ganz neue Gebäude!“ „Viel zu komfortabel für das Gesindel!“ N sein Begleiter verächtlich und mür- risch hinzu. Mackie fühlte sich getroffen. Sind ja schließlich auch Menschen, nicht Hr?“ suchte er das„Gesindel“ zu vertei- igen, aber Colonel Gizzard sah ihn nur kalt ad verächtlich an. Flynn war sachlicher: iel zu tun?“ forschte er weiter.„Wohl mächtiger Hochbetrieb? Da ist sicher kein latz mehr in den neuen Gebäuden?“ atz genug“, erwiderte der Colonel trocken. schloß ergeben die Augen. Das Auto fuhr mit ziemlicher Geschwin- eit. In Flynns Gehirn arbeitete es. hren wir noch lange?“ fragte er. e sagten die beiden Beamten gleich- „Wir sind schon da.“ Tatsächlich bog in diesem Augenblick das Auto durch ein mit Eisenspitzen besetz- tes Tor auf den Hof eines riesigen roten Backsteinbaues, einer Mischung von Bahn- of, Festung und Charité. Es war das Poli- zeipräsidium. Es wirkte drohend und düster. 9 Aann, der Sberlocl Holmes war Ein heitere Kriminalroman von R. A. Stemmle Pessser bee beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg Der Chauffeur bremste, und der Wagen stand. Das große schmiedeeiserne Tor mit den scharfen Spitzen, die wie Bajonette in die Luft standen, schloß sich hinter ihnen. Mak- kie sah es und schauderte. Morris stellte noch fest, daß Wachen vom Auto bis zu einer breiten Freitreppe Spalier bildeten.— Sie saßen also in der Falle. Ein Sergeant eilte herbei und rig den Wagen- schlag auf. Flynn stieg als erster aus, ge- folgt von Mackie, während die Herren von der Kriminalpolizei zu dem diensthabenden Sergeanten traten und ihm leise meldeten, wen sie hier eingebracht hätten. Der Ser- geant riß die Augen auf und starrte die bei- den an. Morris und Mackie blieben einen Augen- blick sich selbst überlassen. Diese Gelegen- heit benutzte Flynn: „Mir ist ganz klar, wie es herausgekom- men ist“, flüsterte er Mackie zu.„Du bist daran schuld!“ „Ich?“ fragte Mackie. Flynn nickte ärgerlich und besah sich das Häufchen Unglück. a Sein Freund sah aus wie ein Hampel- mann, fand er, dem die Strippen im Rük- ken durchgeschnitten worden waren. „Ja, wer sonst?“ zischte er.„Ich bin als Sherlock Holmes schon richtig. Aber daß wir jemand haben einreden wollen, du seist Doktor Watson, das war Irrsinn.“ „Meinst du?“ flüsterte Mackie kleinlaut und sah sich die Gesichter der Polizeisol- daten an. Dabei steckte er aus lauter Ver- legenheit abwechselnd die Hände einmal in die Jackentaschen und dann wieder in die Hosentaschen. „Natürlich“, sagte Flynn,„du bist der Fehler.“ „Aber du hast mich doch selbst darum ge- beten!“ versuchte Mackie sich zu entschul- digen. N „Leider!“ gab Flynn bitter zu. Die drei Herren von der Kriminalpolizei traten zu ihnen, und auf einen Wink ging es weiter. Sie stiegen die Freitreppe hinauf und fanden sich dann in einer hohen, däm- merigen Halle, von der nach allen Seiten fliesenbelegte Gänge ausliefen. Ihre Schritte hallten gespenstisch, als sie einen dieser Korridore entlanggeführt wurden. Die beiden Freunde waren viel zu sehr mit sich beschäftigt und mit den kümmer- lichen Perspektiven, die ihnen das Leben noch bot, als daß sie bemerkt hätten, wie ihnen rechts und links aus den Türen viele Neugierige nachstarrten. Flynn zermarterte vergeblich sein Hirn nach einem Ausweg. Mackie nahm sich vor, alles zuzugeben. Das erschien ihm das beste. Er legte sich sogar schon die Worte zurecht. Der Klang einer Stimme ließ sie aufhor- chen. Sie kam aus einem Zimmer am Ende des Korridors und verriet ein beträchtliches Maß von Erregung. Jedenfalls war sie 80 laut, dag Flynn trotz der gepolsterten Dop- peltür jedes Wort verstand. Je näher sie kamen, um so deutlicher wurde die Stimme. „Es ist unfaßgbar!“ brüllte jemand hinter der Tür.„Dieser Schwindel ist die größte Frechheit, die mir in meiner Praxis je vor- gekommen ist! Wie stehen wir da? Beschämt *— bis auf die Knochen! Wir sind das Gespött von ganz Brüssel! Die Weltausstellung ist blamiert! Die ganze Welt wird sich den Bauch halten vor Lachen, weil wir auf die- sen Betrug hereingefallen sind!“ Man war vor dem Zimmer angekommen. Einer der Beamten öffnete eine Tür und lieg Morris und Mackie eintreten. Es war ein Vorraum, in den man sie führte; denn eine zweite Tür trennte sie von dem dahinter gelegenen Raum, aus dem die wütende Stimme nun mit größter Lautstärke auf sie eindrang. 5 „Sie mußten doch wissen, meine Herren“, rollte das Gewitter,„daß sich alles Gesindel hier treffen würde! Alle Gauner! Alle Ver- brecher! Hochstapler!“ Bei dem letzten Wort zuckte Mackie schmerzhaft wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Unterdes näherte sich Colonel Gizzard der verschlossenen Tür. Die Ehrfurcht zwang ihn, auf Zehenspitzen zu gehen. Mit Vor- sicht öffnete er die Tür, um sich hindurch- zuschieben. Drinnen näherte sich das Gewitter sei- nem Höhepunkt. „Ich sagte: Augen und Ohren auf!“ don- nerte es, als ob es einschlüge.„Und was haben Sie getan? Geschlafen haben Sie! Das nennen Sie Dienstauffassung?! Ich nenne es eine Schweinereil! Keiner von Ihnen hat etwas gemerkt. Natürlich nicht! Wie sollte er auch?— Ein wildfremder Mensch muß erst kommen und der Polizei die Augen öfknen! Eine Schande ist das, eine Affen- schande, sage ich! Ein Weltskandal!“ Und jetzt schien es wirklich zu donnern, weil je- mand mit geballten Fäusten auf einen Tisch trommelte.„Aber wir werden mit diesen Burschen abrechnen! Wir werden mit ihnen umspringen, daß ihnen Hören und Sehen vergeht!“. Mackie wollte schon nichts mehr hören und sehen. Er schloß die Augen und hielt sich die Ohren zu.. Aber Morris Flynn schaute sich vorsichtig um. Er wunderte sich, daß man sie beide in diesem Raum allein lieg; denn die beiden anderen Kriminalbeamten waren nicht mit in den Vorraum eingetreten. Er schlich sich zur Korridortür und überzeugte sich, daß sie nicht einmal abgesperrt war. Wieder kam ihm der Gedanke an Flucht. Aber das alles konnte eine Falle sein. Mittlerweile war die Schimpfkanonade verstummt. Ein Geräusch an der Verbindungstür lieg Morris sich um- wenden. Die Tür öffnete sich einen Spalt, durch den der Kopf eines kleinen Jungen sich vor- sichtig hindurchschob. Flynns Anblick schien ihn freudig zu überraschen. Er zwängte sei- nen schmalen, mageren Jungenkörper durch die Tür, die er hinter sich lautlos wieder zu- Z0g, machte einen Diener und lief mit aus- gestreckter Hand auf Flynn zu. Er erwischte dessen Rockärmel, tat geheimnisvoll und vertraulich und begann dann erregt: „Mister Holmes, Mister Holmes!“ flü⸗ sterte er heiser vor Aufregung. Es war ein komischer Junge. Die Haare standen ihm zu einer Bürste hochgekämmt. Er hatte gar keine Augenbrauen, blitzblaue Augen und unzählig viele Sommersprossen. Aber sein Gesicht war gut, trotz der abstehenden Ohren, die so weit abstanden, wie es für Ohren überhaupt erreichbar ist. Er mochte etwa zehn Jahre alt sein und trug einen Stehkragen ohne Schlips. Der Anzug hatte früher einmal dem Vater gehört und war umgearbeitet worden, zweckmäßig, ohne daß dabei auf sSchmiß und Sitz Rücksicht ge- nommen wurde. Fortsetzung folgt) . Her. Dru Leit v. Se scha les, Rep Sozi Kin Stel Ban Bad Man Nr. 15. 285 r. run im tage ska wur bon Zer Sei. ehr ges! nun Vor kla! Tre das „Sp Gre sein Luf auf kün 2e die Par ent! lin Ver Ges die gun Wie bev gra Chi les Kur unc Wie Kor jet⸗ abe nes Bel ble leg ten