ut- on fe N ch 2it li- N. U- 1d N, 8 Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Klimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, samtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karisruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 45. Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,5 DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,0 DN zuzügl. 80 Pr. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. 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Der Schritt Lumumbas erfolgte wenige Stunden nach dem belgischen Beschluß, die belgischen Truppen aus der Kongo- republik erst zurückzuziehen, wenn dort durch UNO-Truppen die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung gewährleistet sei. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat am Donnerstagmorgen bei Stimmenthaltung Großbritanniens, Frankreichs und Nationalchinas die sofortige Entsendung einer UNO- Streitmacht in den Kongo zur Wiederherstellung der Ordnung beschlossen. Gleichzeitig hat der Sicherheitsrat jedoch gegen den Widerspruch der Westmächte den Abzug der belgischen Truppen aus dem Kongo gefordert. Ein Versuch des Ostblocks, eine Verurteilung Belgiens wegen des Einsatzes belgischer Truppen und die Festlegung eines Zeitpunktes für den Abzug der Truppen zu erreichen, scheiterte. Unmittelbar nach der Notifizierung des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen zwischen Leopoldville und Brüssel traten die belgische Regierung und die belgische Abge- ordnetenkammer in Brüssel zu Sondersitzun- gen zusammen. Vor der Abgeordnetenkam- mer erklärte Außenminister Wigny, durch den einseitigen Schritt der Kongo-Regierung sei eine neue schwierige Lage entstanden. Wigny gab bekannt, daß Belgien beim UNO- Generalsekretär Hammarskjöld unverzüglich eine Klage über die Mißhandlung der weißen Bevölkerung im Kongo einreichen werde. Der Minister kündigte ferner die Einsetzung eines Kennedy ist Präsidentschaftskandidat Vom demokratischen Parteitag nominiert/ Sympathiebeweis für Stevenson Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Los Angeles. John Fitzgerald Kennedy wurde zum Schluß des Parteitages der amerikanischen Demokraten als Kandidat dieser Partei für die Präsidentschaft der Ver- einigten Staaten aufgestellt. Kennedy er- reichte schon im ersten Wahlgang 845 Stim- men und damit die Mehrheit der Gesamt- John F. Kennedy stimmenzahl von 1522. Sein stärkster Rivale, Lyndon Johnson, der 409 Stimmen erhalten hatte, sicherte ihm in einer bereits vor- bereiteten Erklärung die volle Unterstützung für den Kampf einer geeinten Partei zu. Der Sieg des jungen Senators, der alle ältere Führer wie Stevenson und Johnson aus dem Feld geschlagen hat, war vollkommen. Kennedy brauchte keine Kompromisse und keine Versprechungen zu machen, um Stim- men zu kaufen. Damit ist er vollkommen frei in der Auswahl des Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten. Vorher aber gab es noch eine Demon- stration für Stevenson, wie sie selbst auf den riesigen, lauten, amerikanischen Par- teikongressen selten vorkommen. Der Bei- fall für Stevenson dauerte ebenso lange Wie derjenige für Kennedy und zeigte eine Weit größere spontane Begeisterung. Es be- steht kein Zweifel, daß das Herz vieler Delegierter und weiter demokratischer Wählerkreise noch bei Stevenson war, der zweimal für sie gekämpft hat und den sie als zugleich liebenswerte und brillante Ge- stalt empfinden. Aber ihre Stimmen ge- hörten Kennedy, und die Mehrheit für ihn lag bereits fest, bevor der Parteitag be- gann. Stevenson mag der erfahrenere Mann sein, aber die Partei wollte eine Füh- rernatur. Kennedy hat die Demokratische Partei bereits auf einen neuen Weg geführt. Er setzte ein Wahlprogramm durch, das in der Frage der Neger-Rechte so liberal und kraftvoll ist, daß er versuchen muß, es ohne die Unterstützung der Südstaaten zu erkämpfen. Er muß deshalb die Kräfte mobilisieren, die Stevenson nahestehen. Er hat einen schweren Weg gewählt. Ikeda neuer Regierungschef in Japan Bisheriges Kabinett tritt heute zurück/ Attentat auf Kishi Tokio.(dpa) Der frühere japanische Han- delsminister Hajato Ikeda wurde am Don- nerstag von einem außerordentlichen Partei- tag der regierenden Liberal- Demokraten an Stelle des kurz zuvor zurückgetretenen Mi- nisterpräsidenten Kishi zum Parteivorsitzen- den gewählt. Ikeda wird auch die Leitung der Regierungsgeschäfte übernehmen. Das japanische Kabinett wird nach der offiziellen Benennung des neuen Ministerpräsidenten durch den außerordentlichen Parteitag der Liberal- Demokraten heute zurücktreten. Ur- sprünglich war der Rücktritt bereits für Donnerstag vorgesehen, verzögerte sich je- doch durch die neuen Ereignisse. Die neue Regierung wird voraussichtlich Neuwahlen vorbereiten. Der neugewählte Vorsitzende der Libe- ral-Demokraten, Ideka, erklärte, das An- sehen Japans im Ausland, insbesondere in den USA, müsse dringend verbessert wer- den. Das sei auch nötig, damit das Land von den Kommunisten respektiert werde. Im übrigen wolle er eine Politik der Befriedung der internationalen Beziehungen verfolgen, das parlamentarische System in Japan er- neuern und die Streitigkeiten in der regie- renden Liberalen Partei beenden. Unmittelbar nach seinem Rücktritt als Parteivorsitzender wurde Ministerpräsident Kishi, als er während einer Feier zu Ehren seines Nachfolgers den Garten seines Wohn- sitzes betrat, von einem 65jährigen Mann angefallen und durch zwei Stiche in das Iinke Bein verletzt. Obwohl sein Zustand nicht für ernst gilt, wird er etwa zehn Tage lang im Krankenhaus bleiben müssen. Der Attentäter stellte sich der Polizei, weigerte sich aber, Motive für seine Tat anzugeben. Er erklärte, er sei Mitglied einer ultra- nationalistischen Organisation gewesen, die vor dem Krieg in Japan eine wichtige Rolle spielte. In Tokio kam es am Donnerstag zu neuen Demonstrationen gegen die Regierung und den japanisch- amerikanischen Sicherheits- vertrag. Nach Angaben der Polizei setzten sich etwa 12 000 Gewerkschaftler und Stu- dentxen in Richtung auf das Parlaments- gebäude in Marsch. belgischen Untersuchungsausschusses an, der die Zwischenfälle im Kongo untersuchen soll. Der stellvertretende UNO-Generalsekre- tär Bunche gab gestern in Leopoldville be- kannt, daß die ersten UINO-Truppen binnen 48 Stunden im Kongo eintreffen werden. Das erste Kontingent werde aus Truppen- einheiten von Ghana, Guinea, der Föderation von Mali, Marokko und Tunesien bestehen und von dem schwedischen General von Horn kommandiert werden, der zur Zeit Leiter der Waffenstillstands-Ueberwachungs- kommission in Jerusalem ist. General von Horn wird unverzüglich in Leopoldville ein- treffen. Die UNO-Truppen haben, wie Bun- che mitteilte, eine„angemessene Bewaff- nung“, jedoch Anweisung, diese nur zur Selbst verteidigung zu gebrauchen. Die UNO- Einheiten werden auch mit Flugzeugen, Fahrzeugen und anderem Material zur Si- cherung der Verbindungen ausgerüstet sein. Gemäß dem Beschluß des Weltsicherheits- rates vom Donnerstagmorgen werden diese UNO-Truppen die belgischen Einheiten er- setzen, die sich gegenwärtig im Kongo auf- halten. Ein Sprecher der belgischen Botschaft in Leopoldville erklärte später, die belgi- schen Truppen würden schrittweise in dem Maße zurückgezogen werden, wie UNO- Streitkräfte eintreffen. Der Ministerpräsident der kongolesischen Katanga-Provinz, Moise Tschombe, erklärte am Donnerstag in Elisabethville, er werde INO-Truppen keine Landeerlaubnis ge- ben. Wie Tschombe mitteilte, hat er bei UNO- Generalsekretär Hammarskjöld in einem Fortsetzung auf Seite 2 Washington warnt Chrustschow Washington.(Ap) Unter Hinweis auf die Monroe-Doktrin Amerika den Amerika- nern!) und als Antwort auf Chrustschows Raketendrohung gegen die USA im Namen der Unterstützung des Castro-Regimes in Kuba haben die Vereinigten Staaten am Donnerstag die Sowjetunion vor einem Griff nach der westlichen Halbkugel gewarnt. Das amerikanischen Außenministerium bezeich- net den Hinweis des sowjetischen Minister- präsidenten, daß im Falle einer amerikani- schen„Aggression“ gegen Kuba sowjetische Raketen nach den USA abgefeuert werden könnten, als eine„unverhüllte Bedrohung des Weltfriedens“. , . 2 E 2 08 Len- Zinn 9 22 Bona S Tangam G0& Sein hole 575 Diama men- M. Hoffen gango 2 6 92 S 2 N mile Shangri. G S A 5 2. 9 88 1 Vu a W Bail ecboiſſe vf S 8 1 RUAN DA RU Aso f Vlilaaboum 8 Got, 0 7 7 err Einen ungeheuren Reichtum an Bodenschätzen birgt die von Unruhen geschüttelte Republik Kongo. Ergiebige Vorkommen von Uran, Zinn, Kupfer, Gold, Kohle und Diamanten bilden die wirtschaftliche Grundlage des Lan- des. Die chaotischen innerpolitischen Zustände und die blutigen Kampfe bringen den Export und die Entwichlung der Wirtschaft in schwere Gefahr. Unsere Karte gibt ein Bild vom Kongo-Gebiet mit seinen hauptsäacklichen Vorkommen von Bodenschätzen und zeigt die Größe des Landes im Verhältnis zur Bundesrepublik. Die Opposition zur Mitarbeit bereit Aussprache über die Regierungserklärung im Stuttgarter Landtag Von unserer Stuttgarter Redakties Stuttgart. Im Landtag von Baden-Würt⸗ temberg fand am Donnerstag vor voll be- setzten Zuhörertribünen die Aussprache über die Regierungserklärung statt, die Mi- nisterpräsident Kiesinger dem Landtag vor- gelegt hatte. Zentraler Punkt der Aussprache War die Stellungnahme des Vorsitzenden der SPD-Fraktion, Dr. Alex Möller, der Sowjetische H-Bombentests im Weltraum? Befürchtungen britischer Atomgelehrter/ Derartige Versuche werden entdeckt Von unserem Korrespondenten Dr. London. Britische Atom wissenschaftler befürchten sowjetische Wasserstoffbomben- versuche im Weltraum, möglicherweise mehr als 15 000 Kilometer von der Erde entfernt. Diese Feststellung enthält der am Donnerstag veröffentlichte Jahresbericht der britischen Atomenergiebehörde. Er teilt ferner mit, daß die britische Versuchsanstalt für Atomwaf- ken in Aldermaston nach eingehenden Ver- suchen Mittel und Wege gefunden hat, mit Hilfe von Radar und Spektrokopie auch solche Testversuche im Weltraum zu ent- decken und ihre Stärke zu messen. Während es damit in Zukunft unmöglich sein wird, im Luft- und im Weltenraum, das heißt bis zu Werner G. Krug in England einer Höhe von 250 Meilen, Atom- oder Was- serstoffbomben unentdeckt explodieren zu lassen, verursacht die Feststellung unter- irdischer Explosionen weiterhin größte Schwierigkeiten. NATO entscheidet über„Polaris“-Raketen Einige„Polaris“-Raketen sollen den NATO- Streitkräften als Ergebnis zunächst noch unverbindlicher Besprechungen zwi- schen einzelnen Mitgliedsländern zur Ver- fügung gestellt werden, gab Ministerprä- sident Macmillan am Donnerstag auf eine Anfrage im Unterhaus bekannt. Es sei keine Rede davon, sie der Bundeswehr zur Verfü- gung zu stellen; Zwischen Gestern und Moroen In der Papierindustrie für Württemberg- Nordbaden ist ab 1. Juli eine neue Tarif- vereinbarung in Kraft, nach der die Tarif- löhne um neun Prozent erhöht worden sind. Nebenforderungen der Arbeitnehmervertre- ter werden mit einer weiteren 2, 5prozentigen Erhöhung der bisherigen Tariflöhne abge- golten. In einer Eingabe hat der Bund hirnver- letzter Kriegs- und Arbeitsopfer die Ge- währung der Schwerbeschädigtenzulage an hirnverletzte Kriegsopfer gefordert. Die Schwerstbeschädigtenzulage ist mit der Neu- ordnung der Kriegsopferversorgung zum 1. Juni eingeführt worden. Das Bundes- arbeitsministerium muß noch im einzelnen kestlegen, welchen Beschädigten die Zu- lage gewährt werden soll. Die SPD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz hat beim Landtagspräsi- dium um eine Sondersitzung des rhein- land- pfälzischen Parlaments nachgesucht. Diese sei erforderlich, weil die FDP- Fraktion vom Landtag die Aufhebung der Immunität des pfälzischen SPD-Abgeord- neten Franz Bögler gefordert habe. Ein deutsch- englisches Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung und Vollstrek- kung von Urteilen ist im Auswärtigen Amt in Bonn unterzeichnet worden. Die Sowjetzonenregierung hat in Noten an die drei Westmächte die Freilassung des am 27. Juni auf dem Westberliner S-Bahnhof Staaken von der Westberliner Polizei festge- nommenen 17jährigen Reichsbahnarbeiters Lothar Kubert gefordert. Kubert war wegen des Verdachtes des Vergehens gegen das Westberliner Freiheitsschutzgesetz festge- nommen worden und ist nach damaliger Mit- teilung der Berliner Polizei geständig, zwei jugendliche Flüchtlinge, die sich bereits auf dem Westberliner Teil des S-Bahnhofes Staaken befanden, der Volkspolizei ausgelie- fert zu haben. Bürger der Bundesrepublik und West- berlins dürfen Grundbesitz in der Sowjet- zone nicht mehr erwerben, wie aus einer vertraulichen Dienstanweisung an Sowjet- zonen-Verwaltungsstellen hervorgeht. Mit- erben in der Bundesrepublik sollen ihren Anteil auf ein Sperrkonto„ausgezahlt“ be- kommen. Ueber 200 Menschen verbrannt Guatemala- Stadt.(AP) Mehr als 200 Men- schen sind in der Nacht zum Donnerstag in der Stadt Guatemala, der Hauptstadt des gleichnamigen mittelamerikanischen Staates, beim Brande einer Nervenheilanstalt in den Flammen umgekommen. Nach behördlichen Angaben muß damit gerechnet werden, daß die Zahl der Opfer 300 erreicht. Der Brand brach in der Anstalt, die 1400 Geisteskranke beherbergte, kurz nach Mitternacht aus und griff rasend schnell um sich. Die meisten der in den Flammen Umgekommenen waren in Zellen eingesperrt gewesen. Bisher ist über die Ursache des Großgbrandes noch nichts be- kannt. Die Einheiten der amerikanischen Armee in Europa befinden sich in einem Zustand ständiger Kampfbereitschaft. Der Stand ihrer Ausbildung ist ausgezeichnet. Dies er- klärte der US-Heeresminister Wilbert M. Brucker zum Abschluß seiner zweiwöchigen Reise durch die Bundesrepublik in Stutt- gart. Bundeswirtschaftsminister Erhard hat den indonesischen Aufbauminister Chärul Saleh zu Besprechungen über den Aufbau in Indonesien empfangen. Minister Saleh wird eine Reihe von Großfirmen in Essen und Köln besuchen. Admiral Mitsugu Ihara, Chef der japa- nischen Marine, wurde von Bundesvertei- digungsminister Strauß in Bonn zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen. Es ist der erste Besuch des japanischen Marinechefs in der Bundesrepublik. Graf von Spretti, Botschafter der Bundes- republik in Havana, hat in einem Schreiben an die Zeitung„Prensa libre“ gegen den Ab- druck eines aus Ostberlin stammenden Arti- kels unter der Ueberschrift„Westdeutsches Regime bereitet neuen Weltkrieg vor“ pro- tbestiert. Mit den Stimmen der Regierungsparteien billigte das österreichische Parlament das Landwirtschaftsgesetz, das beinahe zehn Jahre lang Gegenstand von Auseinanderset- zungen zwischen der bürgerlichen österrei- chischen Volkspartei(GVP) und den Sozia- listen(SPO) war. Oesterreich hat damit sei- nen„Grünen Plan“ erhalten. dem Landtag zusammen mit seiner Rede 32 Anträge seiner Fraktion vorlegte, in denen Unter anderem eine Aenderung des Finanz- ausgleichs zugunsten der Gemeinden, die Vorlage eines Schulgesetzes und die Ver- wirklichung zahlreicher sozialer und kultu- reller Anliegen der SPD, wie die Einfüh- rung des neunten Schuljahres, gefordert werden. Möller kündigte unter lebhaftem Beifall seiner Fraktion eine konstruktive Opposition an und sagte, an die Regierung gewandt:„Richten Sie sich auf eine inten- sive Arbeit ein, die sicherlich mehr Zeit, Kraft und Leistungsergebnisse erfordert, als Sie bisher angenommen haben. Bereiten Sie sich vor, auf das unverzichtbare Hineinwir- ken der Opposition in die Regierungsarbeit, denn nicht die jetzige Regierung, sondern die Opposition ist das qualitativ Neue die- ses Landtags.“ Möller kritisierte in scharfen Worten, daß die jetzige CDU-Kabinettsmehrheit praktisch eine Gleichschaltung der Landes- regierung mit Adenauers Willen bedeute, und daher die politischen Kräfteverhältnisse des Landes nicht richtig widerspiegele. Zuvor hatte der Vorsitzende der CDU- Fraktion, Camill Wurz, die in der Regie- rungserklärung dargelegten Grundzüge der künftigen Regierungspolitik voll gebilligt und besonders die bundespolitische Bedeu- tung der Kleinen Koalition unterstrichen, Endlich sei von Baden- Württemberg aus wieder eine klare politische Konzeption im Blick auf den Bund möglich, sagte er. Ueber die Grenzen des Landes hinweg sehe die CDU vor allem die Notwendigkeit einer baldigen Ueberbrückung der Kluft zwischen den Ländern der EWG und der Kleinen Freihandelszone. Baden- Württemberg als hochbedeutsamer Wirtschaftspartner der Schweiz und Oesterreichs sei daran in hohem Maße interessiert. In ähnlichem Sinne äußerten sich in sachlichem Tone die Abgeordneten Walter Nischwitz und Peter Brandeburg für die FDP/DVP und Dr. Bar- tuneck für den BHE. Der CDU-Abgeordnete Dr. Heieck forderte eine klare, auf dem christlichen Glauben aufgebaute Kulturpoli- tik in allen Bereichen der Kulturpolitik. In einer Entgegnung auf die Erklärungen Dr. Möllers unterstrich Kiesinger in dring- lichen Worten seinen Willen, im Landtag „einen neuen Stil im Verkehr zwischen Re- gierung und Opposition zu etablieren, der dem Wohl des Landes diene“. Die Bildung Fortsetzung Seite 2 Stoph abberufen Berlin.(AP) Der bisherige Verteidigungs- minister der Sowjetzone, Armeegeneral Willi Stoph, ist am Donnerstag durch den Sowiet- zonenministerrat von seinem Posten abberu- fen worden. Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige erste stellvertretende Verteidi- gungsminister Generaoberst Heinz Hoffmann berufen. Stoph bleibt stellvertretender Mini- sterpräsident. Er erhielt den Auftrag, künftig die Beschlüsse des SED- Zentralkomitees und des Ministerrates im sowietzonalen Staats- apparat zu koordinieren und zu kontrollieren. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN poLITIK Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. 161 In den Kongo, in dem es allenthalben zu brennen Scheint, ist jetzt die UNO als Feuer- wehr gerufen, Well die kaum zwei Wochen te Republik nicht mehr mit ihren revo- lumenden und marodierenden Kongolesen kertig wird. Der Sicherheitsrat hat daher dem Generalsekretär der UNO, Dag Ham- Marskjöld, die Ermächtigung erteilt, Trup- en der Vereinten Nationen zur Wiederher- 5 elung von Ordnung und Ruhe in den onto zu schicken, wie es die junge Leo- oldviller Regierung erbeten hatte. Wie es nicht anders zu erwarten war, hat der Ost- block die Situation im Sicherheitsrat sofort u nutzen versucht, um in Tiraden gegen en belgischen, also westlichen Kolonialis- mus auszubrechen. Gewiß, auch in Belgien sind in den ver- gangenen Tagen die Stimmen immer lauter worden, die die Brüsseler Regierung we- gen ihrer Politik in Afrika attackieren. Aber vas Belgien jetzt getan hat, war nichts Anderes als ein verständliches Gebot der unde: Die belgischen Truppen im Kongo Sollten beileibe nicht einen ohnehin aufge- gebenen Besitzstand erhalten, sondern ledig- lich für die Sicherheit der bedrohten Weißen sorgen. Für Brüssel bleibt in der Zukunft noch die kritische Prüfung einer Politik us vergangener Zeit übrig, die koloniali- tisch gewesen ist. Die Unsicherheit, mit der elgien seit etwa einem Jahr(auch 1959 gab s schon Unruhen im Kongo) bei der Entlas- ung seiner Kolonie in die Selbständigkeit ehandelt hat, bringt jetzt bittere Früchte in. Aus eben dieser Unsicherheit entstand lie Ueberstürzung, mit der man den Kongo zur politischen Mündigkeit entließ, wobei auch die Ungeduld der Manner um Lumumba ine nicht kleine Rolle gespielt hat. Während die Soldaten der UNO sich zum Einsatz bereitmachen, kommt die Nachricht, Moise Tschombe, der Ministerpräsident er reichsten Kongo-Provinz, Katanga, ihnen en Einlaß gewähren will. Also Sibt es chon am Beginn der Operation Schwierig- keiten. Aber selbst wenn der Einsatz der UNO-Truppen bald den gewünschten Erfolg aben würde, ist das Problem Kongo damit noch lange nicht gelöst. Das große politische Auziehen dürfte erst später einsetzen, denn geht schließlich darum, ein riesiges und an Bodenschätzen reiches Land zu einer ver- nünftigen Selbständigkeit zu führen, es geht aber auch darum, eine Diskreditierung der Demokratie zu verhindern. Die Sowjets wer- en sicher nichts unversucht lassen, aus der Verworrenheit der Lage für sich Kapital zu chlagen. Klingen die östlichen Schalmeien kür die politisch noch nicht sicheren Eingebo- renen unglaublich? Wir werden es am welt- Politischen Barometer eines Tages ablesen Können. 1 Landtag mit Opposition Zum erstenmal seit der Bildung der neuen Regierung fand gestern im Stuttgarter Land- tag eine Debatte mit Opposition statt. Eine überfüllte Empore bildete den Rahmen für je Diskussion der Parlamentarier im Parkett r die Regierungserklärung des Minister- räsidenten Kurt Georg Kiesinger, die dieser acht Tage zuvor abgegeben hatte. Dies spräche also für das häufig vorgebrachte Ar- gument, daß die Arbeit im Landtag durch das Vorhandensein einer Opposition an Popula- tät und allgemeinem Interesse nur gewin- könne. Zweifellos kamen die Beobachter nd Zuhörer, was die zu Zeiten der All- Parteien-EKoalition vermißte Lebhaftigkeit d Deutlichkeit in den Debatten anlangt, ich schon ein bißchen auf ihre Rechnung. Das Charakteristikum dieser Landtags- ung lag darin, daß Regierungskoalition d frischgebackene SPD- Opposition sich auf eite Strecken geradezu krampfhaft bemüh- sich auseinanderzuraufen. Selbstver- kändlich, das parlamentarische Spiel zwi- chen Regierungskoalition und Opposition ist len Stuttgarter Abgeordneten noch etwas gewohntes. Doch konnte der Verlauf der trigen Debatte nicht davon überzeugen, auch bei Beherrschung der Spielregeln ter der Sache, nämlich dem Wohl und FJutzen dieses Landes, mehr und besser ge- dient wird als bisher. In Erwiderung auf die andespolitischen Belangen zum Teil recht Alllierte und konstruktive Rede des Oppo- sführer Dr. Alex Möller erklärte denn ach Ministerpräsident Kiesinger, daß er in dargebotenen Behandlung der landespoli- m Probleme weitgehend mit Möller instimme. Wo also ist, so erhebt sich die ge, das zwingend Trennende zu suchen, enn der Regierungschef überdies noch ein- Aumt, daß die Mehrzahl der Aufgaben des dtages administrative Natur hat, und es über hinaus noch begrüßt, daß die in m schon so lange Zeit zur Opposition ver- Ute SPP in einigen Bundesländern noch s Trennende muß eben von der Bonner ntstellung abgeleitet werden, vom Stre- der dortigen Regierungsmehrheit, auch Bundesrat bei der Gesetzgebung und Hal- in außen-, wehr-, wirtschafts- und politischen Fragen zu absoluter Klar- zu kommen. Und was die Kulturhoheit Länder angeht, so stößt man in der Pra- auf der Suche nach klaren Unterschieden ingsläufig auf weltanschauliche Verschie- leiten, weil die CDU— in Stuttgart aus- rechnet in Koalition mit der liberalen FDP die Rettungskräfte unserer Zeit in der ristlichen Botschaft verankert findet, und er SPD einen Wertneutralismus“ auf der Basis des materlalistisch ausgerichteten In- viduums und Kollektivs vorwirft. Wenn somit der Gegensatz zwischen Regierungs- koalition und Opposition im neuen Stuttgar- Landtag nur vornehmlich auf ideologisch- abstrakten Verschiedenheiten beruht, darf man doch in den, wie gehört, zumeist admini- Sstrativen Sachentscheidungen auf konstruk- tive Beschlüsse fern von Parteienprestige hoffen. vg(zur Zeit Stuttgart) Die Weltpolitik kommt in jüngere Hände John Kennedy ist kein Volkstribun Eines hat er mit Nixon gemeinsam: Er ist ein kühler Politiker/ Sieg über die alte Generation Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Los Angeles. Die Aufstellung von John F. Kennedy für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bedeutet einen politischen Generationswechsel. Kennedy ist 43 Jahre alt, Vizepräsident Nixon, der Kandidat der Republikaner, ist 47 Jahre alt. Ihre Altersklasse wird, wie es Kennedy ausdrückte, die Führung aus den Händen einer Generation nehmen, deren Erziehung vollendet war, bevor das Gesicht unserer Welt durch zwei Weltkriege und ihrer Folgen verändert wurde.„Es ist Zeit für eine neue Führungsgeneration, denn es gibt neue Probleme und neue Möglichkeiten“, sagt Kennedy. Die Welt wird sich darüber klar werden müssen, daß Nixon oder Kennedy wohl an der Spitze der Vereinigten Staaten stehen werden, wenn andere führende Staatsmänner der Gegenwart, de Gaulle und Macmillan, Adenauer und auch Chrust- schow, abgetreten sein werden. Einer von einer der führenden Weltmächte sein. Kennedy und Nixon haben bei aller Ver- schiedenheit ihrer Parteien und ihrer Po- litik, ihrer Herkunft und ihres Charakters eines gemein: Beide sind kühle Politiker. Kennedy erzeugt bei seinen Anhängern Ueberzeugung, bei seinen Gegnern Achtung und bei den Wählern Vertrauen, aber er er- regt keine Begeisterungsstürme. Er ist ein kraftvoller, sicherer, aber kein zündender Sprecher. Kennedy wirkt nicht durch red- nerische Künste, sondern durch schnelle, wohlinformierte Intelligenz und jugendliche Kraft. Sein Selbstbewußtsein, mit dem er wiederholt, daß die Zeit neue Größe ver- lange und mit dem er den Anspruch er- hebt, der rechte Mann dafür zu sein, ist un- gewöhnlich, aber nicht abstoßend. Wenn beiden wird der erste Mann an der Spitze Kennedy von der Größe der Aufgabe spricht, klingt es wie eine objektive Feststellung und es erscheint logisch, daß die Aufgabe nur von einem erfüllt werden kann, der hre Größe erkennt. Die Vorkampagne, in der Kennedy„ge- macht“ wurde, war ein Beweis politischen Könnens. Die junge Organisation, die seit Monaten und in manchen Staaten seit Jahren für Kennedy tätig war, mußte und wollte geformt und geführt sein. Die Angehörigen einer für Skepsis bekannten Generation woll- ten überzeugt werden, daß sie einen wirk- samen Führer von scharfer Intelligenz und ernstem Wissen über die Weltlage haben, für den zu arbeiten sich lohnen würde, In Vorwahlen war das Vertrauen der Wähler UNO-Truppen unterwegs zum Kongo Fortsetzung von Seite 1 Brief gegen den Beschluß des Sicherheits- rates zur Entsendung von UNO- Truppen nach dem Kongo und die Aufforderung nach Abzug der belgischen Truppen protestiert. In der Hauptstadt des Kongo, Leopold- ville, herrschten am Donnerstag Chaos und Terror. Die belgischen Truppen, die 1 000 Mann stark den Flugplatz und Teile der Stadt besetzt halten, reichten nicht aus. um Ruhe und Ordnung wiederher zustellen, Die Arbeit ruht. Plündernde Banden ziehen durch die Straßen, stecken Autos in Brand und richten sinnlose Zerstörungen an. In der Nacht zum Donnerstag wurde eine von bel- gischen und treu gebliebenen kongolesischen Truppen geschützte Wagenkolonne über- fallen, die 300 weiße Frauen und Kinder aus der Stadt zum Flugplatz bringen sollte. Zwei Frauen wurden verletzt, drei Meu- terer erschossen. Ueber die Lage außerhalb der Hauptstadt liegen nur verworrene Be- richte vor. Ununterbrochen gehen bei den belgischen Truppen Funksprüche ein, in denen Europäer um Hilfe bitten. In Matadi haben die Kongolesen nach Berichten von Flugzeugbesatzungen die Oltanks des Hafens in Brand gesteckt. Der kongolesische Staatspräsident Kasa- wubu und Minister präsident Lumumba kehr- ten am Donnerstag nach viertägiger Abwe⸗ senheit nach Leopoldville zurück. Bereits am Donnerstagabend verließen sie wieder Leo- poldville und flogen nach Stanleyville. Auf dem Flugplatz von Leopoldville wurde Lu- mumba vor seinem Abflug nach Stanleyville von dort auf ihre Repatriierung nach Belgien Wartenden belgischen Flüchtlingen bedroht und beschimpft. Ein Belgier schlug ihm ins Gesicht. Die Belgier umringten Lumumba und schrien unentwegt:„Mörder. Mörder.“ Belgische Fallschirmjäger sahen tatenlos zu. Der Strom der Flüchtlinge aus der Pro- vinz Katanga nach Rhodesien ist abgeflaut. Eine Reihe von Angestellten der Katanga- Bergwerksgesellschaft hat der Aufforderung zur Rückkehr nach dem Kongo Folge gelei- stet. Viele Flüchtlinge weigern sich jedoch, zurückzugehen. Macmillan begrüßt UNO- Beschluß London.(Wwgk Eigener Bericht)„Es würde furchtbare Konsequenzen haben, wenn die belgischen Truppen aus dem Kongo zurückgezogen würden, ehe die UN-Streit- kräfte eingetroffen sind“, sagte Minister- präsident Macmillan am Donnerstagnach- mittag im Anschluß an eine von ihm abge- gebene Regierungserklärung über die Stimmenthaltung des britischen Vertreters im Weltsicherheitsrat. Bonn: Sowietvorwürfe„üble Propaganda“ Bonn.(AP) Zu den sowjetischen Behaup- tungen über eine angebliche Teilnahme der Bundesrepublik an einer„Aggression“ der Westmächte im Kongo wurde am Donnerstag in Bonner Regierungskreisen erklärt, es han- dele sich zweifellos um„üble Propaganda und um den Versuch, Gel ins Feuer zu schüt- ten. Es Sei unverständlich, daß sich eine Diplomatie, die ernst genommen werden wolle, zu derartig absurden Behauptungen versteige. zu gewinnen, obwohl der Anwärter etwas zu jung und zu gut aussah, obwohl er mit nicht überall populärem Universitätsakzent sprach und obwohl man sich seine junge, fesche Frau nicht gut im Weißen Haus vor- stellen konnte, wo bisher mütterliche Ge- stalten und nicht der Typ moderner ameri- kanischer Girls walteten. Am schwersten War es, die Gegnerschaft der alten Gene- ration, die am hartnäckigsten von Truman vertreten wurde, zu überwinden und alle Fragen der Wehrpolitik, der Hilfe für die Landwirtschaft, der Politik gegen die Sowjets und der Behandlung Fidel Castros zu beantworten. Das war die große Probe auf die Fähigkeit, Menschen und Probleme zu behandeln und politisch zu führen. Kennedy und seine Leute sind Politiker neuen Stils; sie sind Ingenieure der Politik. Das Geld, das ihnen dabei reichlich zur Ver- kügung stand, hat zweifellos geholfen, aber der Erfolg wäre ohne Kennedys persönliche Wirkung und Leistung nicht möglich gewe- sen. Kein Wunder, daß sich mit seiner zu- nehmenden Routine in schnellen und witzi- gen Antworten im Gesicht auch Züge schnell gewonnener Reife und gelegentlich auch der Ermüdung zeigen, aber seine Kräfte schie- nen in diesen Monaten unerschöpflich. Man hat immer wieder gesagt, daß die Jugend Amerikas und anderer Länder poli- tisch uninteressiert und nur an und auf die eigene Karriere bedacht sei. Aber in Los Angeles haben junge Leute das Gegenteil bewiesen. Sie propagierten mit Enthusias- mus den ihnen bekanntesten Liberalen, Ste- Venson. Die reifere Jugend der Hochschulen, Laboratorien, freien Berufe und Büros er- wiesen sich als Architekten der Kennedy- Mehrheit und übernehmen die Führung der stärksten Partei der Vereinigten Staaten und der ältesten Partei eines demokratischen Landes außerhalb Englands. Die Generation des neuen Jahrzehnts will kühle, tatkräftige Männer, um mit einer Zeit fertig zu werden, deren Probleme so weltweit, so vielfach, so kompliziert und so gefährlich sind wie heute. Tod eines Totengräbers Der erste Vorsitzende der Liberal- Demo- kratischen Partei CDP) und stellvertretende Ministerpräsident der Sowjetzone Dr. Hans Loch, der am Mittwoch— wie bereits kurz gemeldet— im Alter von 62 Jahren ver- storben ist. war seinerzeit maßgebend daran beteiligt, daß die von ihm im Jahre 1945 mit- gegründete LDP zu einem Satelliten der SED geworden ist. Der bis 1945 unbehelligt von den Nationalsozialisten als Syndikus tätige Rheinländer hatte es nach dem Zusammen- bruch geschickt verstanden, sich den Wün- schen der sowjetischen Besatzungsmacht als angeblicher ehrlicher Makler der Interessen des Bürgertums anzupassen. Wenn der Mini- sterrat der Zonen-Regierung in einem aller- dings auffallend kurzen Nachruf bekanntgab, mit Dr. Loch verliere die Regierung eine hochgeachtete und geschätzte Persönlichkeit, So ist dies verständlich. Kein Politiker bür- gerlicher Herkunft hatte in den vergangenen 15 Jahren in allen seinen Reden und Hand- lungen so wie Dr. Loch die Interessen der SED und der Sowjets vertreten. Es begann bereits zu den Zeiten des ersten Parteivorsitzenden der LDP, des ehemaligen Reichministers Külz. Nachdem sich dieser nicht in allen erwünschten Punk- ten geneigt zeigte, ausschließlich den Inter- essen dter ED zu dienen, war es Loch, der durch latentes Intrigieren Külz zur Auf- gabe seiner Stellung zwang. In dem fol- genden Diadochenkampf zwischen Loch und dem ursprünglich für die Nachfolge be- stimmten zweiten Vorsitzenden Kastner, blieb der immer etwas ältlich und ver- schlagen wirkende Jurist Sieger. Mit dem späteren Minister für Handel und Versor- Sung, Hamann, gelang es ihm, durch die Verbreitung von Behauptungen über an- geblich korrupte Handlungen den bei den Sowjets erstaunlich beliebten Kastner in der politischen Versenkung verschwinden zu lassen. Wenn es damals noch eines Zwei- kels für die SED-Hörigkeit und den stets unbefriedigt gebliebenen Ehrgeiz Lochs bedurft hätte, war es die Verhaftung und Verurteilung seines früheren Komplicen Hamann. In der LDP der Zone ist es ein offenes Geheimnis, dag Loch an dem Schicksal dieses zu Zuchthaus verurteilten Ministers nicht unbeteiligt war. Auf jeden Fall wurde er nach der Kaltstellung seiner Rivalen Külz, Kastner und Hamann unan- gefochten Vorsitzender der LDP. Paul Werner(Berlin) Ludwig Erhard liegt vor Willy Brandt Aber die Beliebtheit der CDC/ CSU ging zurück/ Zwei EMNID- Umfragen Von unserer Bonner Redaktion Bonn. In der Gunst der Wähler liegt Bun- deswirtschaftsminister Professor Erhard weit an der Spitze. Mit Abstand folgen Willy Brandt und das SPD-Vorstandmitglied Pro- fessor Carlo Schmid. Dies ist das Ergebnis der neuesten Meinungsumfrage des Bielefel- der Emnid Instituts. Die Frage, die an eine repräsentative Auswahl der Bevölkerung gestellt wurde, bezog sich auf die Kanzler- machfolge und lautete:„Wenn der Fall ein- treten sollte, dag Dr. Adenauer eines Tages als Kanzler ausscheidet, wer ist Ihrer Mei- nung nach dann der geeignetste Nachfolger als Bundeskanzler?“ Von jeweils hundert Be- Bleibt es beim alten, wenn der Alte geht? Adenauers Nachlaß/ Die Liste der Kanzlerkandidaten/ Ein Buch zur rechten Zeit Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Es ist unrecht, zu geigen, während Rom brennt, aber es ist ganz in der Ordnung, die Theorie der Hydraulik zu studieren, während Rom brennt. Gilbert Keith Chesterton Mit diesem Zitat rechtfertigt ein bisher unbekannter Mann namens Rüdiger Altmann sein provokantes, boshaftes, scharfsinniges, schnoddriges und herrlich erfrischendes Buch„Das Erbe Adenauer“(Seewald Verlag Stuttgart). Daß„Rom brennt“, steht für ihn außer Zweifel. Denn er ist überzeugt davon, daß mit Konrad Adenauer eine Epoche zu Ende gehen wird.„Unter seiner Regierung ist manches nachgeholt worden, was schon Jahrzehnte vorher hätte geschehen müssen: die Lösung des längst überständigen deutsch- französischen Gegensatzes, die Festigung der pluralistischen Demokratie und eine, wenn auch mit Mängeln behaftete Reorganisation der gesellschaftlich- politischen Verhältnisse — von da aus aber auch eine Ausgangsbasis für ein neues Kapitel der deutschen Ge- schichte. Das ist eine große Leistung. Es läßt sich wohl niemand nennen, der sie an seiner Stelle hätte vollziehen können.“ Man sieht, der Autor ist kein Gegner Adenauers. Er ist von Beruf Referent des Deutschen Industrie- und Handelstages und sogar Mitglied der . Aber das hindert ihn nicht, ein harter, unerbittlicher Kritiker zu sein. Er findet spitze Worte für den„alten Verein SPD“, er karikiert sie als„Versorgungsbetrieb“, aber die große Zielscheibe seiner sicheren Pfeile ist die Christlich-Demokratische Union. Es ist nach Ansicht Rüdiger Altmanns ein pro- blematisches Erbe, das Adenauer hinterläßt: „Man muß schon ein großer Optimist sein, um zu erwarten, daß die Christlichen De- mokraten unmittelbar nach der Aera Aden- auer den Elan aufbringen, sich freiwillig einer Entfettungskur zu unterziehen. Sie ver- trauen instinktiv und nicht ohne Grund dar- auf, daß den Sozialdemokraten noch weniger einfällt als ihnen. Vielleicht hilft ihnen das, zu überwintern— auf Kosten ihrer Idee und zum Nachteil Deutschlands.“ Der Nachlaß ist kein Ruhekissen:„Gerade weil sich seine(Adenauers) Autorität kei- neswegs nur auf seine Person und sein Amt, sondern auch unsere Schwäche gründet, ist sie ein kostspieliger Komfort für die junge Demokratie.“ Und weiter:„Diese Regierung ist nicht einfach ,‚das dritte Kabinett Ade- nauer. Das ist ein Regime. Es ist gerade so autoritär, wie es sein darf, und so parlamen- tarisch, wie es sein muß. Und jedenfalls ist es demokratisch. Das Volk selbst hat es ge- wählt.“ Es ist niemand zu sehen, der die stolze Bürde der„Kanzlerdemokratie in Ade- nauers Sinn weitertragen könnte.„Mit an Sicherheit grenzender Wahr scheinlichkeit“ erwartet Altmann für die CDU den Verlust der Majorität. Dann aber beginnt das große Spiel der Koalitionsarithmetik, in dem der FDP die große Chance winkt. Wie aber sieht die Liste der Kanzler- anwärter aus? Rüdiger Altmann verteilt freigiebig Zensuren.„Gummilöwe“ Ludwig Erhard hat„vorläufig das stärkste Plus“. Heinrich Krone ist„für seine Konkurrenz keine ernsthafte Gefahr“. Franz Etzel, mög- licher„Uebergangskanzler“, ist„ein bißchen à la Brüning“. Franz Josef Strauß, der seine „Ueberzeugungen handhabt wie andere ihr Eggerät“, besitzt einen„Ehrgeiz, den man nicht so leicht entmutigen wird“. Gerhard Schröder besitzt zwar wenig Anhang, aber „Mut und Energie und den Willen zu kämp- fen“. Unter„ferner liefen“ werden noch Eugen Gerstenmaier, Franz Meyers und Kurt Georg Kiesinger als„Kompromißfigu- ren“ vermerkt. Aber von fast allen behaup- tet Altmann, sie seien nicht„im Sinne einer abgerundeten Vorstellungswelt profiliert“. In den Reihen der Opposition sieht er nur einen einzigen präsumptiven Kanzler: Willy Brandt. Aber—„er hält keine Grundsatz- reden, sondern lächelt sympathisch. Seine Frau sieht gut aus und zieht sich elegant an, Das sind alles natürlich ganz vorzügliche Eigenschaften. Aber reichen sie für einen „Staatsmann aus? Ohne Zweifel nicht.“ Das wäre nun alles beweinenswert pessi- mistisch, wenn der zwar oft vom Aphoris- mus gerittene, aber noch öfter klarsichtige Kritiker Altmann nicht eine Hoffnung übrig ließe, nämlich die„Anzeichen dafür, daß das Schicksal Deutschlands sinnvoller und Zu- kunftsträchtiger begriffen wird als bisher“. Es mag sein, daß die Leere, die Konrad Ade- nauer einmal plötzlich hinterlassen wird, auch ein heilsamer Schock sein kann. Aber in jedem Falle— damit hat Rüdiger Altmann sicherlich recht— wird„das Erbe Adenauers die schwerste Belastung der Bundesrepublik seit ihrer Gründung bringen“. Rüdiger Alt- mann gehört das Verdienst, ein Tabu durch- brochen zu haben. Vielleicht trägt sein Buch dazu bei, daß man sich überall, bei der Re- gierungspartei, bei der Opposition und bei allen politisch denkenden Menschen dar- über Gedanken macht, was geschehen könnte, um zu verhindern, daß eines Tages nicht Rom, sondern das zum Symbol gewor- dene„Bonn“ in hellen Flammen steht. fragten entschieden sich für Erhard 27, für Willy Brandt 14, für Carlo Schmid fünf, für Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier drei. Sieben nannten andere Namen und 44 hatten keine Meinung. Weniger erfreulich für die CDU verlief eine Emnid- Umfrage über die Beliebtheit der Parteien. Aus ihr soll hervorgehen, daß die CDU/CSU in ein„Tief“ abgesackt ist. Mitte Mai sollen nur 29 Prozent der Befrag- ten ihr die Stimme gegeben haben. Im März Waren es noch 30, Mitte Juli 1959 sogar noch 42 Prozent. Im Gegensatz hierzu zogen die Sozialdemokraten auf 30 Prozent an. Sie ver- zeichneten im März 29 Prozent, im Juli 1959 27 Prozent. Die FDP flel wieder auf fünf Prozent. Sie hatte im März sieben Prozent. Der 3HE blieb bei drei Prozent stehen. .. Zur M' tarbeit bereit der Kleinen Koalition habe nicht so sehr ihren Grund in Entscheidungen landespoliti- scher Art, sondern in all jenen schicksalhaf- ten Problemen, die auf dem Gebiete der Bun- desratsarbeit lägen. Als Kiesinger im Verlaufe seiner Ausfüh- rungen das SPD und CDU im bundespoliti- schen Bereich noch Trennende hervorhob, sah sich der SPD-Abgeordnete Walter Krause zu einer scharfen Attacke gegen den Regierungs- chef veranlaßt. Kiesinger habe wiederholt er- klärt— so sagte Krause—, er sei zur sach- lichen Zusammenarbeit bereit und wolle nichts kun, um Gräben aufzureißen. Seine Worte ließen ihn jedoch daran zweifeln, wie der neue Arbeitsstil im Landtag aussehen solle.„Nehmen Sie zur Kenntnis“, sagte Krause,„daß die SPD sich im Kampf um die Würde des Menschen von niemandem über- treffen läßt.“ Die Art von Kiesingers Vortrag lasse die Vermutung aufkommen, daß im Landtag jetzt eine Wahlkampftribüne für die Bundestagswahlen zu sehen sei. Maier gegen Moeller Am späten Nachmittag gab es in der De- batte neue Höhepunkte, als nach Innenmini- ster a. D. Viktor Renner Altministerpräsident Dr. Reinhold Maier FDP/DVP) eingriff und Dr. Alex Moeller zu einer sofortigen Erwide- rung herausforderte. Die scharfen Rededuelle begannen, als Renner seinen Fraktionsvorsit- zenden Dr. Moeller gegen die Behauptung seines Vorredners Dr. Brandenburg in Schutz nahm, daß Dr. Moeller bei seiner Rede am Vormittag Dr. Reinhold Maier die nötige Achtung versagt habe. Die Haltung Reinhold Maiers in den letzten Jahren habe viele Leute im Lande überrascht und zum Teil befremdet, meinte Renner. Siehe auch die Seiten 12 und 14 Vorschllige für eine neue Brief marken- Serie: Mun nehme BUN DESPOST D. BUNDESPOST O EUTSCHE AENRI N 2 . 2 — 4 5 — 0 DEUTSCHE DEUTSCHE n e dien, nile, riet eEii Sine W aciliteicuw binoms le, ode ouufMaUfE, BUNDESPOST DEUTSCHE ARBEIT SKRAETEV NMaNeELNMA REE DEUTSCHE BUNDESPO ST — O 8 5 2 — 2 — 2 DEUTSCHE aden CU U cob. nue A bie Sc ̃ Su 185 gd dit du¹uνłõ,'⸗ᷣu pod, ub fle dle ess, fabi, db ae, fc, E e Conrad * Karikaturen: 161 D c N da i * 1 Nr. 161/ Freitag, 15. Juli 1960 WELT UID WISSEN ANNE R MORGEN Seite Was sonst noch gescha ng Fast zur gleichen Zeit mußten am Don- nerstag zwei Verkehrsflugzeuge mit insge- samt 89 Menschen an Bord bei den Philip- pinen auf die See niedergehen. Bis auf zwei Menschen, deren Schicksal noch nicht fest- steht, konnten alle Insassen gerettet werden. Die eine Maschine, eine DC 7 C, einer ame- rikanischen Gesellschaft, die auf dem Flug von Okinawa nach Manila in Brand ge- raten war, mußte von ihrem Piloten zehn Flugminuten vor der philippinischen Haupt- stadt auf das Wasser aufgesetzt werden. Von den 51 Fluggästen und sieben Mann Besatzung an Bord konnten sich 56 Menschen auf die Rettungsfloße retten, Sie wurden von amerikanischen Flugzeugen, die auf einem Militärstützpunkt bei Manila statio- niert sind, an Land gebracht werden. Um die gleiche Zeit mußte eine DC 3 der phi- lippinischen Luftfahrtgesellschaft zwischen den Inseln Negros und Mindanao auf See niedenrgehen. Der Pilot konnte die Maschine jedoch in das flache Wasser am Strand auf- setzen, so daß alle 31 Fluggäste und Be- satzungsmitglieder sicher das Ufer erreichten. * In der St. Markus-Kirche in Sidney brannte die ganze Nacht zum Donnerstag Hindurch ein Licht, aber die Entführer des achtjährigen Graeme Thorne meldeten sich Wieder nicht. Pastor Clive Goodwin hatte sich als Verbindungsmann zwischen der Fa- milie Thorne und den Entführern sowie für die Uebergabe des Lösegeldes angeboten. Seit einer Woche, als sie den kleinen Graeme auf dem Schulweg entführten, haben sich die Entführer jedoch nicht mehr gemeldet. * Als Antwort auf den zunehmenden Zahn- verfall bei Schulkindern empfahlen zwei britische Aerzte in Edinburgh die Einfüh- rung einer hohen Steuer auf Süßigkeiten. Professor F. E. Hopper sagte auf einer Zahn- Arzte-Tagung, Süßigkeiten und Schokolade sollten wie der Tabak hoch besteuert wer- den, wie das bereits in einigen Ländern der Fall sei. Dr. J. N. Mansbridge fügte hinzu, daß Sühbigkeiten und Kekse zwischen den Mahlzeiten den meisten Schaden anrichteten. Die Kinder sollten stattdessen zu gewissen Zeiten am Tage Schokolade und andere Süßigkeiten essen, wenn es möglich ist, daß sie sich anschließend die Zähne putzen, da es unmöglich sei vorzuschlagen, daß Kinder überhaupt keine Süßigkeiten mehr essen sollten. * Im Montblanc-Massiv ist in der Nacht zum Mittwoch ein leichter Erdstoß verzeich- net worden. Schäden sind dabei nicht ange- richtet worden, aber der Bevölkerung hat sich eine gewisse Unruhe bemächtigt, weil die Anhänger des„Bruder Eman“, der den Weltuntergang für den 14. Juli geweissagt hatte, immer noch auf der italienischen Seite des Montblanc ausharrt. * Der Verteidiger des Genfer Rechtsanwalts Jaccoud, der am 7. Februar in Genf wegen Totschlags zu sieben Jahren Zuchthaus ver- urteilt worden ist, will im September vor dem Kassationsgericht des Kantons Genf Revision gegen das Urteil einlegen, Rechts- anwalt Nicollet sagte bei einer Zwischen- jandung auf dem Pariser Flughafen Orly, er sei in der Lage, neue Beweismittel vor- zulegen, die während des Prozesses noch nicht bekannt waren. * Von der trockenen Witterung und star- kem Wind begünstigt tobte in der Nacht zum Donnerstag nördlich von Marseille ein neuer schwerer Waldbrand. Die Feuer- Wehren hatten am Mittwoch mit Mühe ein großes Schadenfeuer eingedämmt, das seit Dienstag hunderte von Hektar Waldbestand bedrohte, als sich an drei verschiedenen Stellen neue Brandherde bildeten. Besonders bedrohlich wurde das Feuer in der Nacht zum Donnerstag auf dem Gipfel der„Gran- de Etoile“, auf dem ein Relais-Sender des französischen Fernsehens steht. Am Don- nerstagmorgen war die größte Gefahr be- seitigt. * Innerhalb des Kremls sollen Ausgra- bungen unternommen werden, um eine Bibliothek zu finden, von der in alten Chroniken gesprochen wird. Wie Radio Moskau meldete, hoffen die Wissenschaft- ler, daß durch die Ausgrabungen einige unklare Punkte in der russischen Geschichte geklärt werden können. Blinde Kinder brauchen schon früh den Blindenlehrer Erziehung schon vor der allgemeinen Schulpflicht verhindert irreparable„Ties“ Von Geburt an vollblinde Kinder werden zu selbständigen Bewegungen oft erst an- geregt, wenn sie zusammen mit gleich- altrigen Leidensgenossen in die Hand eines ausgebildeten Blindenlehrers kommen, also im schulpflichtigen Alter. In ihren ersten Jahren haben sie vielleicht den ganzen Tag mit dem Schnuller im Mund auf dem Sofa gelegen, später mit einem Spielzeug in der Hand in der Ecke gesessen, und womöglich bekamen sie eines Tages ein Schaukelspiel- zeug geschenkt und schaukelten dann jeden Tag stundenlang, von den Eltern noch mit- leidig und liebevoll dazu ermuntert. Gerade So etwas kann, wie Direktor Felden auf dem 24. Blindenlehrerkongreß in Soest ausführte, dazu beitragen, unter Umständen irreparable Bewegungsabartigkeiten zu erzeugen. Dem geburtsblinden Kind entgeht nicht nur die optische Seite seiner Umwelt. Es entgeht ihm vielmehr zugleich die zur Selbst- bewegung reizende und diese dann steuernde Wirkung des Sehens. Kinder erobern sich den Nahraum ja nicht nur durch Tasten und Greifen. Das Auge spielt dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle. So folgt ein Kind vor- gehaltenen Gegenständen zunächst mit den Augen. Später wird daraus eine kombinierte Augen- und Kopfbewegung, die die Hals- muskulatur geschmeidig macht. Daß Blinde den Kopf gewöhnlich nach vorn geneigt oder rückwärts in den Nacken gekippt halten, liegt u. a. daran, daß diese frühe Ubung im Kopf- wenden bei ihnen ausgefallen ist. Beim sehenden Kind kommt es dann weiter zu kombinierten Augen-, Kopf-, Hand-, Fuß- und Rumpfbewegungen und schließlich (nachdem es stehen gelernt hat) zum eben- falls visuell gesteuerten ersten Schritt. Dieser optomotorische Prozeß wird beim blinden Kind nun nicht etwa durch einen akustomotorischen ersetzt. Bei Geräuschen macht man keine starken Kopfbewegungen. Eher hält man den Kopf still und den Atem an— weshalb Blinde meistens flach und kurz atmen. Akustische Erlebnisse haben, wie Felden sagte,„nur raumfüllende, nicht jedoch raumbildende, raumaufbauende Qua- litäten“. Zweifellos belastet der dauernde Verzicht auf Bewegungseindrücke ohne akustische Charakteristik das geburtsblinde Kind außerordentlich. Dazu kommt seine Schutz- losigkeit gegenüber unvorhergesehenen, weil ungesehenen Situations veränderungen. Sie halten das optisch entwaffnete Kind in steter Anspannung und Ungewißheit. Felden er- klärte es für denkbar, daß sich aus dieser dem ungewissen Umfeld nun Angst vor gewissermaßen kompensatorisch eigenkör- perliche Bewegungen aufbauen und tief ein- schleifen, die dann zuweilen abartige Züge annehmen. Der Vorgang wäre einfach so zu erklären, daß die fortgesetzten Versagungen, Freiheitseinschränkungen und Affektstau- ungen eine psychische Starrheit schaffen und daß deren Spannung durch das Herausbilden sogenannter„Tics“ gemildert wird. Natürlich fixieren sich diese sehr leicht wegen ihrer erprobten Ventilwirkung. Geburtsblinde Kinder ziehen zum Bei- spiel oft stundenlang Grimassen, beugen sich, solange sie noch nicht stehen können, unablässig vor und zurück oder drücken die Augen und bohren lustvoll darin herum. Später verfallen sie manchmal einem hem- mungslosen Hüpfen an Ort oder einem tau- melnden Drehen bis zum Umfallen oder kreisen auch pausenlos um einen Tisch. Fel- den machte darauf aufmerksam, daß solche zwangshaften Bewegungen nichts erfassen, sondern immer wieder ins eigene Zustands- bewußtsein münden. Das Uber-sich- hinaus- wollen, das sie offensichtlich ausdrücken, endet schon im selben Augenblick in der Erfahrung des Nichthinaus- könnens. Solche Abartigkeiten der Bewegungs- Weise sind bei jedem geburtsblinden Kind im Ansatz vorhanden, werden aber oft von der blindentypischen Normalmotorik aufgesogen. Blinde wünschen Im modernsten Blindenheim Europas/ Das modernste Blindenheim Europas, ein vom Blindenverband Niedersachsen für rund 2,7 Milionen Mark in Hannover errichtetes Hochhaus, hat sich ausgezeichnet bewährt. Es War im April von den ersten der jetzt 120 Heim-Insassen bezogen worden. Beim Bau des achtgeschossigen Hauses sind an die Blindheit seiner Bewohner kei- nerlei Konzessionen gemacht worden, wenn man davon absieht, daß die Nummern auf den Zimmertüren und den Fahrstuhlknöpfen plastisch, also abtastbar, sind. Die Ausstattung der Zimmer unterscheidet sich nicht von der sonstiger Heime. Die Wände der Zimmer und Flure sind hell und farbenfroh. Heim- bewohner, die arbeiten wollen oder müssen — der Aufenthalt im Heim kostet pro Per- son 8,60 Mark täglich— können in hbeim- eigenen Werkstätten mit 70 Arbeitsplätzen die üblichen Blindenarbeiten anfertigen. In nächster Zeit soll dem Heim ein Gar- ten hinzugefügt werden, der in seiner Art Oft aber flxieren sie sich, weil niemand sie beachtet und sind dann im schulpflichtigen Alter bereits so eingefahren, daß die Ein- Wirkung des Blindenlehrers zu spät kommt. Hat der Tic sich in sehr frühem Alter fest- gesetzt, dann ist die pädagogische Beeinflus- sung, die ja frühestens im siebten Lebens- jahr einsetzen kann, manchmal ganz wir- kungslos. Daher auch Direktor Feldens dringender Appell, bei geburtsblinden Kindern die pada- gogische Arbeit ins vorschulpflichtige Alter Vorzuverlegen, wo die Motorik des Kindes noch entwicklungs- und korrekturfähig ist. Allerdings müßten dazu einige organisato- rische Maßnahmen und rechtliche Klärungen gehören. Beispielsweise müßte Klarheit darüber geschaffen werden, ob angeborene Blindheit tatsächlich(wie die Arzte meinen) unter die ärztliche Schweigepflicht fällt. Im Interesse des geburtsblinden Säuglings läge es eher, wenn er vom Arzt der Gesundheits- behörde gemeldet und von dieser erfaßt und betreut werden müßte. Manche Eltern wür- den sicher dankbar sein für den Hinweis auf die Carl Puricellische Blindenanstalt in Bin- gen, die(unter der Leitung von Direktor Felden) blinde Kleinkinder im Vorschulalter aufnimmt und pädagogisch so führt, daß sich keine Bewegungsabartigkeiten bei ihnen ent- Wickeln können. Dr. Wolfgang Kamper sich Fernsehgerät Hochhaus mit farbenfrohen Räumen einmalig in Europa sein wird. Auf erhöhten Beeten sollen besonders charakteristisch duftende Blumen und Sträucher angepflanzt werden. Die Blinden werden dann die Pflan- zen riechen können, ohne sich bücken zu müssen. Die Namen der Pflanzen sollen in Blindenschrift auf Tafeln angegeben werden. Zur Orientierung werden die Gartenwege verschiedenartig gepflastert. Allerdings ist für dieses Projekt noch keine Finanzierungs- möglichkeit gefunden worden. Einen ungewöhnlich anmutenden Wunsch haben viele der blinden Heiminsassen ge- äuhßert: Sie möchten für den Gemeinschafts- empfang ein Fernsehgerät haben. Der blinde Leiter des Heimes, Erwin Brandt, erläuterte diesen Wunsch mit dem Hinweis, daß die akustischen Effekte in den Rundfunkhör- spielen, die sehenden Zuhörern das Hörspiel „plastischer“ machen sollen, von den Blinden als akustisch übertrieben empfunden werden. Deshalb möchten Blinde lieber ein Fernseh- Spiel als ein Hörspiel anhören. Die originelle Liliput- stadt„Swiss miniatur“ in Melide(Schweiz), eine Sehenswürdig- ceit, erlebte einen großen Tag als der be- rühmte Gletscherpilot Hermann Geiger mit einem Hubschrauber auf dem naturgetreuen Modell des Flughafens Zürich-Kloten landete. In der„Swiss miniatur“ finden die Besucher die charałteristischen und malerischsten Pun fte der Schweiz in 25 facher Verkleinerung auf engstem Raum am Ufer des Luganersees vereinigt. Ap-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Veränder- liche Bewölkung mit einzelnen Zwischen- aufheiterungen. Heute vereinzelt und strich- weise Regen, morgen meist niederschlags- frei. Mäßig warm. Tageshöchsttemperaturen 22 bis 24 Grad, Tiefsttemperaturen 11 bis 14 Grad. Mäbiger Wind aus südwestlichen Richtungen. Sonnenaufgang: 4.35 Uhr. Sonnenuntergang: 20.28 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18,3 Grad. Vorhersage- Karte fbr 82S Uhr 1015 Pegelstand vom 14. Juli Rhein: Maxau 506(4); Mannheim 338 (5); Worms 253(+2); Kaub 228(0). Neckar: Plochingen 113(1); Gundels- heim 16(+ 1); Mannheim 330(3). Augenzeugenbericht vom Kampf um den Flugplatz Leopoldville Genau 48 Minuten brauchten belgische Fallschirmjäger am Mittwochvormittag, um den wenige Stunden zuvor von rund zwei⸗ hundert Kongo- Soldaten besetzten Flugplatz von Leopoldville in die Hand zu bekommen. Mit kalkweißem Gesicht hatte der belgische Befehlshaber in Leopoldville, General Gey- sens, gegen 10 Uhr die Meldung entgegen- genommen, daß die Kongolesen auf dem Flugplatz zwei von Kitona eingeflogene ver- wundete belgische Soldaten gefangengenom- men hatten und ihnen die Pflege verweiger⸗ ten. Dann war es soweit:„Ich habe es satt“, meinte der General,„jetzt werde ich han- deln und den belgischen Botschafter später unterrichten.“ Zwei Minuten später rasten die Fall- schirmjäger aus ihrem Lager, kurz darauf war auf dem Flugplatz der Teufel los. Kongo Soldaten gingen mit Maschinen- gewehren auf dem Flugfeld in Stellung, be- setzten die Hangars und das Flughafen- Gebäude. Um 10.12 Uhr peitschten die ersten Schüsse durch die Hallen. Im Warteraum brach unter den etwa zweihundert, von Kongo-Soldaten bewachten belgischen Flücht⸗ lingen eine Panik Frauen und Kinder schrieen und warfen sich zu Boden, während ein schwarzer Gepäckträger vor ihnen eiligst einen Kugelfang aus Koffern und Kisten er- richtete. Belgische Fallschirmjäger stürmten die Eingänge, Kongo-Soldaten stürzten die Trep- pen hinauf und verwundeten, wild un sich schießend, zwei Frauen und einen Mann. Inzwischen raste ein einzelner belgischer Jeep, mit einem Maschinengewehr bestückt, über den Flugplatz. Rund 50 Kongo- Soldaten flüchteten in alle Richtungen, wurden aber bald von einer Handvoll Fallschirmjäger zusammengetrieben. Zuerst wollten sie ihre Waffen nicht niederlegen, aber dann brauchte Fallschirmjägeroffizier doch der belgische nicht bis drei zu zählen. Die übrigen hatten in wilder Flucht den Rand des Flugplatzes erreicht und verschwanden schnell aus dem Blickfeld. Um 11 Unr trat der belgische Militär- geistliche in den Warteraum und rief: Es ist alles vorbei, Sie können aufstehen“ Die Antwort war ein vielstimmiges„Hipp, hipp, hurra.“ Was wir hörten: Verteidigung der Gartenzwerge Seit„Das Unbehagen in der Kultur“— der Titel eines Essays von Sigmund Freud — zum Schlagwort für die seelische Situa- tion unseres Jahrhunderts geworden ist, hat dieser Pessimismus, durch die weitere Entwicklung reichlich genährt, sich auf allen Lebensgebieten breit gemacht. Nicht nur emotional reagierende Literaten finden den Zustand des Menschen beklagenswert, son- dern auch die sachlich registrierenden So- ziologen kommen bei der Betrachtung des industriellen Massenzeitalters zu äußerst tristen Prognosen. Es vergeht kaum eine Woche, in der uns der Rundfunk nicht mit besorgniserregenden Untersuchungen trak- tiert, die das ausweglose Schicksal einer von technischen und ökonomischen Kräften diri- gierten Menschheit schildern. Es ist eine Art moderner Dämonenkult entstanden, der alles, was uns umgibt, als Symbol unseres Untergangs erscheinen läßt. Dabei erweisen sich die Methoden der Tiefenpsychologie Is außgerordentlich brauchbar, und dement- sprechend sind dann auch die Resultate sol- cher Analysen mit bestechender Logik aus den wissenschaftlich erhärteten Thesen neu- zeitlicher Verhaltensforschung abgeleitet. Da gab es beispielsweise beim Süddeut- schen Rundfunk eine„Radiographie“ von Günther Oliass, die das Thema Zeichen- welt oder Die Verwaltung des Sichtharen“ behandelte Der Verfasser wollte nachwei⸗ sen, daß wir allerorten von Signalen gelenkt werden: von Verbots-, Warn- und Ankün- digungsschildern auf den Straßen, von Re- klamebildern und Werbeslogans, die aus jeder Zeitschrift, von den Kinoleinwänden und Fernsehschirmen auf uns eindringen und unsere Urteilsfähigkeit lähmen. Wir merken schon gar nicht mehr, daß wir„zu Objekten in einer von optischen Reizen über- schwemmten Landschaft der Sprachlosig- keit“ geworden sind, in der geschickte, anonym bleibende Regisseure durch unauf- hörliche Wiederholung die Reste eines latent vorhandenen Widerstandes ermüden, bis wir nur noch die Funktionen erfüllen, die man von uns erwartet:„Stehenbleiben, wei- tergehen, mitmachen, kaufen“. Diese Sendung wollte auf eine Gefahr hinweisen, die zweifellos besteht, wenn eine suggestive Dauerpropaganda den angespro- chenen Käufer oder Wähler als denkendes Wesen ausschaltet und ihn zum willfährigen Werkzeug ihrer Absichten und Zwecke macht. Mit der gleichen Warnung wandte sich der Jugendfunk des Süddeutschen Rundfunks in seiner Hörfolge„Wünsche— Werbung— Wirkung“ an die jüngeren Hörer, die als Kunden eines eigens für sie geschaffenen Marktes in ihren Konsum- gewohnheiten und Geschmacksrichtungen beeinflußt werden. Doch so sehr man auch diese typische Erscheinung unserer Massenwelt, die Uni- kormität in Mode und Meinung, beklagen mag, so sehr sollte man sich wohl doch vor billigen Verallgemeinerungen hüten. Und Schlieglich ist es ja gerade der Rundfunk, der sich mit anderen Sendungen speziell an die noch vorhandenen Individualisten wen- det, an die Non-Konformisten, die sich einen eigenen Lebensstil und die Freude an den kleinen, abseitigen Dingen bewahrt haben. Sie kühlen sich solidarisch mit den Leuten, deren rührend-kitschiger Protest gegen die allzu nüchterne Modernität in Ernst Wil- helm Eschmanns„Verteidigung der Garten- zwerge“ gepriesen, wurde, und sie haben durchaus Sinn für eine Plauderei von Erwin Karl Hornauer„In alten Möbeln wohnen“, weil— trotz genormter Standardinterieurs, Wie sie die Möbelfabriken und Innenarchi- tekten liefern— die Liebe und das Verständ- nis für die altersdunklen, schönen, hand- gearbeiteten Stühle, Tische, Schränke und Truhen aus dem Hausrat früherer Genera- tionen nicht ausgestorben sind. In diesen bei- den Südwestfunk-Sendungen fanden sich alle diejenigen Zeitgenossen bestätigt, die ihre altmodischen Neigungen kultivieren und mit Vergnügen„unmodern“ sind. Und eine Sammlung mit vermischten Nachrichten und Anzeigen aus vergilbten Jahrgängen der„Gartenlaube“, wie sie der Süddeutsche Rundfunk unter dem Titel„Ein Schuß ins Herz der Zeit“ brachte, ließ noch einmal jene geruhsame, behütete Lebensatmosphäre des deutschen Bürgertums vor der Jahrhundert- wende erstehen. Zwar lächelt man heute über den sentimental-verschnörkelten Stil dieser Journale, über den rührseligen und be- tulichen Ton, der darin herrscht, aber viel- leicht spürte man auch hinter all diesen kleinen, unwichtigen Sorgen und niedlichen Arabesken die Unversehrtheit einer Welt, die noch nach menschlichem Maß geschaffen War. 5 Neue Erkenntnisse und Erfindungen Textilklecken verlieren ihre Schrecken (CH N) Die Unempfindlichkeit gegen Ver- schmutzungen und Flecken aller Art, wie sie die vollsynthetischen, also die in der Retorte hergestellten Chemiefasern besitzen, hat Wesentlich zu ihrer großen Beliebtheit bei- getragen. Es lag daher nahe, daß die Textil- industrie versuchte, auch anderen Geweben diese Fleckfestigkeit zu geben. Die Chemie, die schon so häufig den von ihr zunächst be- drohten Konkurrenten geholfen hat, auch hier ein Produkt geschaffen, das es nunmehr gestattet, andere Textilien prak- tisch fleckfest zu machen. Aehnlich wie die Knitterfest-Ausrüstung die Gebrauchseigen- schaften von Wolle und Baumwolle verbes- serte, gibt auch diese neue Ausrüstung den Naturfasern bisher fehlende Eigenschaften. Die Fleckfest-Ausrüstung besteht aus Fluor- kohlenwasserstoffen, die bei der Herstellung und Ausrüstung der Gewebe zugesetzt wer- den. Durch Tinte, Milch, Kaffee, Fruchtsäfte hat und andere wässrige Flüssigkeiten ver- Ursachte Flecken dringen nicht mehr ein, sondern bleiben als unversehrte Tropfen auf dem Gewebe liegen. Mit Hilfe eines Papiertaschentuchs lassen sie sich leicht ab- tupfen. Sollte nach dem Abtupfen ein Fleck hinterbleiben, so drückt mam saugfähiges Papeir oder ein Tuch fest gegen die Ver- unreinigung. Auf diese Weise kann auch die in die Gewebezwischenräume eingedrun- gene Flüssigkeit entfernt werden. Derart ausgerüsteten Geweben können aber auch 61- und fettartige Verunreinigungen nicht viel anhaben, da sie nicht in die Tiefe des Gewebes eindringen, also von der Oberfläche leicht zu entfernen sind. Auch bei mecha- nisch eingeriebenen Verschmutzungen macht sich die fleckschützende Wirkung des neuen Textilhilfsmittels dadurch bemerkbar, daß beim Ausreiben mit Benzin oder Flecken- wasser kein Rand zurückbleibt. Die Wirk- samkeit der neuen Ausrüstung wird durch Waschen oder Chemischreinigen nicht beein- trächtigt. Außer Kleidungsstücken lassen sich auch Polster- und Dekorationsstoffe flecken fest machen. i Verpackungs polster (Saw) Aus gummierten Pflanzenfasern oder gummierten Tierhaaren werden Ver- hohe packungspolster hergestellt, deren Federkraft auch härteste Stöße beim Auf- fallen einer Kiste oder eines anderen Ge- genstandes auffängt. Für diese Zwecke be- sonders gut bewährt haben sich solche Ver- packungspolster in Form von Zuschnitten beliebiger Form, die zwischen Innen- und Außenverpackung angebracht werden. Das Material läßt sich in jede gewünschte Form bringen, so daß die zu verpackenden Gegen- stände vollständig in das Gummifaserpol- ster eingebettet bzw. von ihm umhüllt wer⸗ den können. Die Verpackungspolster werden auch in Verbindung mit anderen Packstof⸗ fen, wie Wellpappe, Frigilit und ähnlichen Schaumstoffen, sowie als Aufkleber auf die Wände von Holz- oder Pappkisten verwandt. Die Polster schützen empfindliche Gerate gegen Stoßeinwirkungen von außen und verhindern, daß beim Aufprall einer fallen- den Kiste durch die plötzliche Bremsung der Fall geschwindigkeit kinetische Kräfte von innen her wirksam werden, die das Gewicht eines inneren Teiles des Gerätes auslöst. Saubere Hände bei der Oel kontrolle (Saw) Ein neuer Oel-RKontrollstab aus PVC braucht nicht mehr aus dem Motor- gehäuse entfernt und vor dem Meßvorgang mehrmals gesäubert zu werden. Ein Druck auf den transparenten Ballen genügt, um den Oelstand zu erkennen. Dadurch bleibt die Oelwanne vom Prüfschmutz verschont, aber ebenso auch die Kleider und Hände des Fahrers. 1 . * S MANN REINER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. 161 Am bequemsten ist„abbuchen“ Die schlechten Zahler müssen mehr zahlen Rechnungen am Fließband/ Die Stadtwerke berücksichtigen sogar Ferienwünsche der Abnehmer Der Resteverwaltung“(Mahnabteilung) der Mannheimer Stadtwerke sind von den rund 120 000 Abnehmern im Stadtgebiet nur etwa sechs Prozent namentlich be- kannt, alle anderen sind erfreulicherweise„unbeschriebene Blätter“. Die bequemste Zählweise für die Stadtwerke und für die Abnehmer ist das„Abbuchen“, d. h. Spar- kassen, Banken und Postscheckämter übernehmen zu geringen jährlichen Gebühren den Dauerauftrag, die Rechnungen pünktlich zu begleichen, Die Stadtwerke sind sehr daran interessiert, daß sich diese für beide Teile angenehme Verrechnungsart noch mehr durchsetzt— bisher machen davon nur etwa 25 Prozent der Abnehmer Gebrauch — und räumen deshalb diesen Zahlern über die vorgeschriebene Zahlfrist hinaus noch drei bis vier Karenztage ein, um bei einer eventuellen„Ebbe“ auf dem Konto Gele- genheit zum„Auffüllen“ zu geben. Den Rest der pünktlichen Zahler kassieren die „Erheber“ gleich bei Rechnungszustellung; nur ein kleiner Prozentsatz macht all- monatlich den Weg zur Hauptkasse in K 7. Die säumigen Zahler aber müssen mehr zählen: Jede Mahnung, jedes„Zudrehen oder Oeffnen“ kostet zusätzliche Gebühren. Leichtfertig dürfen die Stadtwerke ge- genüber säumigen Zahlern allerdings nicht verfahren. Dafür sind die Vorleistungen zu hoch, die sie den Abnehmern gewähren: Die Gesamtsumme der Wasser-, Gas- und Strommengen, die dem städtischen Netz im voraus— also vorerst unbezahlt— entnom- men werden, betragen ständig rund sieben Millionen Mark. Dieses Vertrauen, das die Stadtwerke jedem ihrer Abnehmer entge- genbringen, sollte daher auch nicht miß- braucht werden. Der„Resteverwaltung“ sind allerdings eine ganze Reihe von Abnehmern bekannt, die re längst fälligen Beträge immer wie- der erst dann bezahlen, wenn„abgedreht“ Gas-, Wasser- und Strom: Die Rechnungen kommen nach einem ausge- klügelten Lochkartensystem wie am Fliegband aus der Maschine. wurde, Weil die einzelnen„Resteverwalter“ und die Nachkassierer besonders ausge- wählte und langjährige Mitarbeiter der Stadtwerke sind, die außerdem an eine sehr ausführliche und exakte Dienstanweisung gebunden sind, kennen sie ihre„Pappenhei- mer“ schon sehr genau. Daß gegen diese Gruppe der„schlechten Zahler“ teilweise rigoros vorgegangen wird, ist daher nicht verwunderlich. Wesentlich menschlicher sind die Stadtwerke dagegen bei nachweisbar echten sozialen Notständen, sei dies nun längere Krankheit des Ernährers der Fami- lie oder andere verständliche Umstände. Auch kleine Kinder im Haushalt werden be- rücksichtigt. Ebenso nachsichtig verfahren die„Resteverwalter“ gegenüber Rentnern. Auch diese Gruppe ist den Sachbearbeitern gut bekannt; meist kann ein Nachzügler die- ser Art schon durch eine einfache Vorsprache einen Aufschub erreichen und Aerger und Mehrkosten ersparen. Die„Schikanen“ setzen also vor allem bei denjenigen Zahlern ein, die den Restever- waltern und Nachkassierern schon mehrmals unangenehm aufgefallen und bekannt sind. In diesen Fällen geht es streng nach Vor- schrift: Ein bis drei Tage nach dem Fällig- keitstermin spricht ein Nachkassierer vor. Hat der Nachkassierer zu diesem Abnehmer schon öfters einen„Metzgersgang“ machen müssen, ist er berechtigt— wenn nicht be- zählt wird—, schon bei dieser ersten vergeb- lichen Mahnung abzudrehen. Bei den übri- gen säumigen Zahlern spricht— wenn die erste Mahnung keinen Erfolg zeitigte— nach weiteren acht bis zehn Tagen nochmals ein Nachkassierer vor. Erhält er wieder kein Geld— oder zumindest einen der Gesamt- rechnung angemessenen Betrag„angezahlt“ — wird ebenfalls die Wasser-, Gas- und Stromabnahme gesperrt. Jeder Mahngang kostet dem säumigen Zahler laut einem Stadtratsbeschluß eine Mark. Sperren und Wiederöffnen der Leitungen kostet je zwei Mark. Damit die Nachkassierer keine per- sönlichen Kontakte zu den Abnehmern an- knüpfen können oder solcher verdächtigt werden, wechseln sie in einem unregelmäßi- gen Turnus ihre Bezirke; im eigenen Wohn- bezirk werden sie nieht eingesetzt. Zur„Resteverwaltung“ der Stadtwerke unter Amtmann Josef Hiltscher gehören „14 Resteverwalter“ mit je einem Nachkas- sierer und zehn Sachbearbeiter der„Bei- Lotterie-Ueberschuß für Kinder-Ferienlager Mannheimer Arbeiterwohlfahrt gab Einblick in ihre Sommerpläne „Wir meinen Sie könnten der Oeffentlich keit in einigen Monaten sagen, wozu sie den Ueberschuß der Kinderhilfslotterie ausgeben und wofür sie Geldmittel anlegen wollen!“ Diese Anregung gaben im Dezember 1959 einige Mannbeimer Lokaljeurnalisten zum Schluß der großen Kinderhilfslotterie dem Leiter des Bezirksbüroes der Arbeiter wohl- fahrt Heinrich Senz. Bei einer neuen Presse- konferenz teilte nun Senz mit, daß im ver- gangenen Jahr 420 000 Lose verkauft worden sind. VUeberschuß und Reingewinn betrug 57 000 Mark. Eine„schöne Summe! dieses Geldes erhielt der AwWo-Ortsausschuß Mann- heim zur Anlage eines modernen Zeltlagers in Oberscharbach im Trommgebiet. Von einem weiteren Teil des zweckgebundenen Geldes wurden in eine Turnhalle in Oeschel- bronn mobile Zwischenwände eingefügt, um daraus ein Saison- Ferienheim zu machen. Weitere Beträge werden für den Ausbau von Waschräumen angelegt. Jedenfalls, ver- sicherte Senz, werden wir diese von der Be- völkerung aduasi gespendeten Fünfzig- Pfennigstücke, wie versprochen, zum Ausbau Weiterer Ferienheime benutzen. Zuschüsse für die Erholungsaufenthalte selbst dürfen (laut Auflage des Landesinnen ministeriums) und wollen wir aus diesen ehemals 57 000 DM keine geben. In den Räumen Pforzheim und Wertheim hat die AwWo- Bezirksleitung Nordbaden sieben Ferienlager für Kinder zwischen neun und 14 Jahren von drei und vier Wochen Dauer eingerichtet. Insgesamt nehmen 440 Kinder daran teil. Für vier Wochen Erholung verlangt die AWo 100 Mark. Jedoch seien die Vollzahler an den Fingern abzuzählen, er- klärte ein Mitarbeiter, die meisten erhielten kräftige Zuschüsse. Die Lager Wurden in Häusern in den durchweg idyllischen Orten Oeschelbronn, Niefern, Wertheim, Schries- heim und Hardheim(Buchen) eingerichtet. „Aber wir fahren auch ins Ausland!“ verkündete Heinrich Senz sichtlich stolz. Das Ausland ist Oesterreich. Zu verhältnismäßig unwahrscheinlich billigen Preisen können Buben und Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahren drei Wochen lang nach Sekirn am Wörthersee in ein Ferienhaus der„Kinder- freunde Oesterreichs“ fahren, Für die zweite Kur vom 17. August bis zum 7. September sind noch einige wenige Plätze für Mädchen und Jungen frei. Eine weitere Oesterreich- Fahrt geht in ein Haus am Millstättersee in Nord- Kärnten. Dauer: drei Wochen. 100 Kin- der bleiben beinahe den ganzen August über in einem Erholungsheim in Weitenegg in der Wachau. 400 Meter hoch. Abschließend Machen die kleinen Urlauber noch eine Dampferfahrt nach Wien und wohnen dort drei Tage lang in dem bekannten Heim „Hörndlwald“, Die Fahrt kostet insgesamt 210 Mark. Einige Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren können sich dazu noch melden. Alle Kinder werden von ehrenamtlichen Helfern der AWo, von Studenten verschie- dener Hochschulen und Unfſversiätten, und von Mitgliedern des Mannheimer Kinder- gärtnerinnen-Seminars betreut. No. treibungsstelle“, die sich mit den nach den üblichen Mahngängen noch immer unerle- digten Fällen herumplagen müssen. Die Ko- sten für das Mahnwesen der Stadtwerke sind aber allein aus den Mahngebühren für Mahn- und Sperrgänge nicht zu decken; in Mannheim kommt es immerhin im Monat nur zu etwa 300 Sperrungen. Die meisten der säumigen Zahler wollen am Wochenende wieder vor dem Fernsehapparat sitzen. Manchmal lassen sie es darauf ankommen, daß noch samstagabends der ständige Be- reitschaftsdienst ausrückt und ihre Leitun- gen wieder öffnet. Bei den Stadtwerken war außerdem zu erfahren, daß sich der„Schätzmonat“ all- mählich eingeführt hat. Es wird jetzt jeweils alle zwei Monate abgelesen und im Schätz- monat die Hälfte des Verbrauchs der letzten zwei Verbrauchsmonate berechnet. Abwe- senheit— gerade jetzt in der Ferienzeit aktuell— wird berücksichtigt, wenn sie rechtzeitig schriftlich oder mündlich den Stadtwerken mitgeteilt wird. Der Schätz- summe wird in diesen Fällen ein angemes- sener Betrag abgezogen. Die maschinelle Ausfertigung der Rech- nungen nach einem ausgeklügelten Lochkar- tensystem weiß sogar mit der lapidaren Mitteilung„Müller, Max, Rinnsteinstraße 12, verreist vom 12. Juli bis 3. August“ etwas anzufangen. Der umsichtige Ferienreisende Müller, Max, merkt das an der erfreulich niedrigen Rechnung für den Schätzmonat, die er zu schätzen weiß, wenn er mit einem vom Urlaub abgezehrten Geldbeutel nach Hause kommt. Sto 68 8 Gasmänner dichten: So oder so? Auf jeden Fall„Bargeldlos“ Der Gassmann naht. Ob früh ob spat, Sein Klingeln stört. Vielleicht kast Du es Überhört? Wenn Du das Zaklen dann vergißt Verstreicht die Frist. Der Gasmann,— ach ein teurer Spaß.— Er mahnt, dann sperrt er Strom und Gas. Mußt selbst zur Kasse gehn Und Schlange stehn. Den Aerger kannst Du sparen, Du fragst nack dem Verfahren? Die Sparlass“ oder Bank bewacht Dein Soll und Haben mit Bedacht, Sie spart Dir Aerger, Zeit und Kosten, Bucht pünktlich ab die, Schulddenposten. Magst still im Urlaub tidumen, MWirst nicht die Frist versdumen, Ob Deine Rechnung klein ob groß, Sei lelug und zahle bargeldlos! Diese Reime sind einem Merkblatt der Stadtwerke entnommen, das in den nächsten Tagen allen Mannheimern zu- geht, die über ein für den bargeldlosen Verkehr mit den Stadtwerken geeig- netes Konto verfügen, Die Stadtwerke hoffen, durch diese neuerliche Aktion weitere Abnehmer für die für beide Teile bequemste Zahlungsweise zu ge- winnen. 5 0 3 3 „Abbuchen“ ist für Stadtwerke und“ Abnehmer bequemer Bilder(2): Steiger Stammapostel ging heim: ö 5 Weltuntergang vertagt a uch in Mannheim Wir lehen noch! Unfaßbar, aber wahr, Eine inhaltsschwere Erkenntnis, eine Eröffnung mit dramatischem Tiefgang. Wir leben immer noch! Trotz des Halleyschen Kometen. Trotz Dr. Giu- seppe Biancos„Vorwarnungen aus dem jJen- seits“. Trotz der Erwartung der„Gemeinde des unverfälschten Evangelismus“. Trotz der neu- apostolischen Überzeugung, das Ende der Welt breche vor dem Tode ihres„Stammapostels“ uber die Menschheit. Die Termine sind ver- strichen, die Uhren ticken weiter— und, was das Wichitigste ist: Wir können gelassen zusehen, ꝛoie die Zeiger das Jifferblatt umkreisen. Wir haben also noch eine Frist. Bis zum nücksten Weli— untergang. Die Sełtenan gehörigen der„Spirituellen Ver- einigung!“ önnen nun ihr kältesickeres Vorrats- lager am Fuße des Mont Blanc wieder aus- budeleln und auf das Fortbestehen dieser Welt einen natur gekühlten Chianti heben. Und gekten- chef Dr. Giuseppe Bianco wird seinen jungen italienischen Patienten weiter Rezepte gegen Ziegenpeter und Masern verschreiben. Vorerst wenigstens. Bis zum nächsten Weltuntergang. Jedenfalls pfiſt unser Globus auf die„Vor- warnungen aus dem Jenseits“ und drehte sich toeiter, Auck noch nach dem 14. juli 1960, 13.45 Uhr MEZ. Auch die Mitglieder der„Gemeinde des un- verfälschten Evangelismus“ in der Kleinstadt Benson in Arigona dürften inzwischen nach längerem Zeitvertreib in stickigen Luſtschütz⸗ Kellern woieder vor die schwellen ihrer Häuser treten, um frische Luſt zu schnappen. Dabei werden sie die unverhoffte Feststellung treffen, daß wir„ubrigen“ auch noch da sind. Und, was das Unangenehmere sein dürfte: Sie werden jetai die eingehamsterten Lebensmittel im Wert von 30 000 bis 50 O00 Dollar bezahlen müssen. Aber vielleicht raumen ihnen die„sündigen“ Mit- menschen Ratenzahlung ein. Bis zum nächsten Veltuntergang. Bis zum nächsten Weltuntergang müssen nun auch die Angehörigen der neuapostolischen Ge- meinde ausharren, Ihr„Stammapostel“ Johann Gottfried Bischoff ist am 6. Juli im Alter von nahezu 90 Jahren in Frankfurt gestorben. Dieser Tod bedeute fur seine Gläubigen eine bittere Tanzlehrer vermissen Wirtschaftswunder Nach Meinung von Tanzlehrer J. Stünde- beek, dem Präsidenten der Sezession moder- ner Tanzlehrer, verspüren die Tanzschulen gegenwärtig nicht mehr viel vom sogenannten deutschen Wirtschaftswunder. Auf der fünf- ten Sommer-Fachtagung dieses Verbandes in Bad Dürkheim machte Stündebeek die fort- schreitende Motorisierung, die den Jugend- lichen das Geld aus den Taschen locke, die Bundeswehr und die Tatsache, daß nicht aus- gebildete Personen Tanzunterricht erteilten, gemeinsam verantwortlich. Außerdem seien die Jahrgänge 1943 und 44 sowieso schon un- gewöhnlich schwach. Viele Organisationen machten den Tanzlehrern Konkurrenz. Ju- gendorganisationen beispielsweise hätten schon viele Tanzkurse eingerichtet. Der Hei- delberger Jugendring stelle den jungen Freunden des Tanzes sogar einen Saal und ein Amateurtanzpaar zur Verfügung. Dieser Wettbewerb ist in den Augen Stündebeeks ungerechtfertigt. An der Sommerfachtagung nahmen Ver- treter von über 100 Tanzschulen aus der Bun- desrepublik und dem Ausland teil.„Cuban J. Stündebeek klagte in Bad Dürkheim über unlautere Konkurrenten motion“, ein neuer latein amerikanischer Tanz wurde den Fachleuten vorgestellt. Er wird auf dem Fleck getanzt und ergänzt den be- kannten Cha- cha- cha, die Rumba und die neuentdeckte Samba.„ife“, eine sittsamere“ Abart des Rock'n'Roll, ist zwar schon länger bekannt, wurde aber in Bad Dürkheim wie- der vorgestellt. Den Charleston hat man ebenfalls in seiner Leidenschaftlichkeit be- schnitten. Im allgemeinen, so stellten die Fachleute fest, wird es auf den Tanzflächen jetzt gemäßigter zugehen. Gemeinschafts- tänze kommen auch wieder in Mode. Bei gro- Ben Veranstaltungen erfreuen sie sich als Einlagen großer Beliebtheit. Die Arbeitstagung schloß mit einem„Gala- tanzabend“ im großen Dürkheimer Kursaal. Die„Tanzratten“ des Grit-Keck-Stündebeek- Kinder-Balletts tanzten auf Spitze die„Nuß knackersuite“ und steppten einen Rock'n Roll. Das Publikum applaudierte den gol- digen Kindern herzlich, Bekannte Tanzpaare aus Frankreich, Holland und Deutschland be- geisterten das verwöhnte Dürkheimer Publi- kum mit kabarettistisch- artistischen Schau- tänzen. 0 Enttäuschung, bemerſet dazu die evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart. Bischoff habe ihnen nümlich seit 1981 unermüdlich vercündigt, daß er nicht sterben werde. Noch zu seinen Lebzeiten werde Christus wiederſcehren und die gläubigen Anhänger des „Stammapostels“ als seine„Brautgemeinde“ zu sich nehmen. Zeit seines Lebens wartete also die große Mehrheit der neuapostolischen Ge- meinden von Tag zu Tag auf das Weltende. Zu- mal Bischoff seine Offenbarung zu einem ver- bhindlicken Glaubenssatz erhoben hatte. Bischoff ist gestorben. Da sich der Globus dennoch dreht, rief der„MM“ hei der neu- dae eee era ESN n Urlaub e autemalsch“ Hinsen! Agla-Optima 1— kinderleicht in der Handhabung 18 e 169, Anzahlung 5„nur 36.— Kleine Monatsraten— Ss. Kamerataus ch g ohne Kenntnisse sofort gute Bilder! 4 4 1 A Mannheims groges Spezialhaus 07. 5, Planken, Tel. 2 68 44/45 apostolischen Gemeinde in Mannheim an, der rund 2000 Bürger angehören. Die Zentrale ver- dies an einen exponierten Vertreter der Ge- meinde. Der exponierte Vertreter der Gemeinde verwies an einen expornierteren Vertreter der Gemeinde. Der exponiertere Vertreter verwies an den Exponenten der Gemeinde schlechtkin, den Bezirlesleiter in Neccargemund nämlich. 3 er da ist, meinte er skeptisch 5 Der Bezirksleiter war da: Trifft es Zu, dab die neuapostolische Gemeinde das Weltende vor dem Tode ihres Stammapostels datierte?„Das trifft zu.“ Und nun?„Ich kann Ihnen dazu am Telefon eine Auskunft geben. 5 Der Weltuntergang ist also vertagt. Bis zum nächsten Weltuntergang. K 5 1 Eu ropa- Begegnung mit Dr. Pietro Quaron! In ler Reilie der„Europa- Begegnungen Mannheim ludwigshafen“ spricht heute abend um 20.15 Uhr im Kulturhaus in Ludwigshafen(Bismarcłstraße) der italieni- sche Botschafter in Bonn, Dr. Pietro Quaroni, uber das Thema„Die Verantwortung Euro- nas gegenüber den Entwicklungsländern“. Als Veranstalter dieser Europa- Begegnung zeichnen die Städte Ludioigshafen und Mannheim, die Industrie- und Handels- kammer Ludwigshafen, die Wirtsckaſtshoch- schule, die Gesellschaft der Freunde Mann- heims, die Deutsch-Eranzösische Vereini- gung, der Deutsche Gewerkschaſtsbund Lucltoigshafen, die Europaelnion und das Amerikaliaus in Mannheim. 0 8 5 Lebensretter Adolf Haug erhielt Ehrenurkunde Im Sommer letzten Jahres rettete Adolf Haug aus Mannheim- Neckarau unter Einsatz seines eigenen Lebens im Mannheimer Strandbad eine Frau vor dem Frtrinkungs- tod. Für seine mutige und umsichtige Tat wurde dem Retter durch den badisch-würt⸗ tembergischen Ministerpräsidenten eine be- sondere Anerkennung in Form einer Ehren- Urkunde zuteil. Oberbürgermeister Dr. Reschke überreichte Adolf Haug gestern die Urkunde., Außerdem erhielt der Lebensretter als Dank der Stadt für seine entschlossene „ einen Bildband von Mann- eim. Wußten Sie schon. Jag die ſechnik auf vielen Gebieten die Haus- arbeit erleichtert und naturlich auch moderne, arbeitssparende Kohle-Heizgerãte entwickelte? . dag men sogar die vorhandene Koks- Zentralheizung durch einen automatischen Regler vervollkommnen kannꝰ.. daß durch den automatischen Regler weniger Brennstoff benötigt und dadurch erheblich gespart wirdꝰ daß sich die Lebensdauer der Gerate Wesentlich erhöht, Weil der gleichmäßige Brand das Materie schontꝰ.., daß die automatische Regelung der Zentralheſzungen zusatzlich mit einer Schaſtuhr ausgerùstet Werden kann, die zu bestimmten Stunden auf die jeweils gewunschte ſemperatur umschaſtet? Auskünfte erteilt die Steinkohlen-Beratung Mannheim, Schubertstraße 11 117% ·¾ Kohle Fundament von Wͤirtachaft, Wohlstand und Fortschritt 2 in 51 n 1s 28 1¹ Nr. 161/ Freitag, 15. MAMNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN 12 MANNEETNER MORGEN. Seite — Werkssirenen heulten: Gefährliche Celluloid-Explosion rechtzeitig gebannt Großbrandgefahr in der„Rheinischen Gummi- und Celluloidfabrik“/ Vier Löschzüge vor der Siebpresserei Die zu hoch angestiegene Temperatur einer Zelluloid-Siebpresse löste gestern abend gegen 20.45 Uhr in der„Rheinischen Gummi- und Celluloid- Fabrik“ in der Gummistraße 8 in Neckarau einen Großbrandalarm aus, dem sofort zwei Züge der Werkseigenen Stü schen Feuerwehr unter ihrem Leiter Mölber und zwei Löschzüge der Feuerwehr nebst ihrem Branddirektor Dr. Magnus Folge leisteten. Weil aber die in der Siebpresserei beschäftigten Arbeiter wenigstens die im Raum über den einzelnen Pressen befestigten Brauselöscher noch in Betrieb setzten, ehe sie wegen der ausbrechenden höchst giftigen Qualmschwaden das Weite suchten, konnte der Brand noch im Entstehen lokalisiert werden. Den Bewohnern Neckaraus und des Al- menhofes— die gerade den von zweifelhaf- ten Propheten angekündigten„Weltunter- gang, überstanden hatten— jagten die Sirenen der„Rheinischen Gummi“ um 20.47 Uhr einen neuen S ecken ein: Die Telefon- leitungen zu den Redaktionen der Tages- zeitungen, zum Polizeipräsidium und zur Feuerwehrzentrale waren wieder einmal von ängstlich Fragenden blockiert. Die Werks- sirenen der Neckarauer„Celluloid- Puppen- fabrik“ werden aber in solchen Fällen im- mer sofort in Betrieb gesetzt, um die un- Rülttelbar benachbarte städtische Feuer- Wache II zu alarmieren. Die„Rheinische Gummi“ hat für Kata- strophenfälle überhaupt jedwede erdenk- lichen Vorsorgen getroffen, wie Chefinge- nieur Thurban erklärte, der mit dem Ver- N Ausländerschicksal: Hilfloser Aegypter hatte sich verlaufen Bei der Polizeiwache in Seckenheim sprach in den Abendstunden ein junger Aegypter vor und bat die Beamten um Hilfe; nachdem anfängliche Sprach- schwierigkeiten überbrückt waren, er- fuhren die Uniformträger den Grund seiner Verzweiflung: Der junge Student, der erst seit einem Tag bei einem hiesi- gen Unternehmen als Volontär beschäf- tigt ig, irrte schon längere Zeit hilflos zwischen Mannheim und Heidelberg umbar, da er seine Wohnung nicht mehr fand. Die Polizei konnte dem Irrläufer helfen; nach einigem Umfragen war seine Wohnung ermittelt und der Fall somit abgeschlossen. Vorsichtshalber fuhr die Polizei den deprimierten Aus- länder jedoch bis vor seine Haustür. 5 Vorstoß beider Konfessionen gegen die Prostitution Im evangelischen Dekanat Mannheim sind unter Beteiligung oberster Instanzen der Erzdiözese Freiburg und der evangelischen Landeskirche Baden sowie leitender Persön- lichkeiten der beiden christlichen Konfessio- nen in Mannheim Gespräche geführt worden, die die Aufgaben der Sittenpolizei und eine bessere Bekämpfung der Prostitution zum Inhalt hatten. Es ist damit zu rechnen, daß die Kirchenbehörden einen gemeinsamen Vorstoß bei den zuständigen städtischen Landes- und Bundesbehörden unternehmen. -mann halten seiner Arbeiter und Werksfeuerwehr- leute sehr zufrieden war. Er meinte, gerade in solchen Augenblicken machen sich die Uebungen bezahlt, deren sich die an beson- ders brandgefährdeten Plätzen Beschäftigten ständig unterziehen müssen. Auch das ein- gedrillte Alarmsystem funktionierte— die Neckarauer und die Almenhöfer hörte es ja — präzis wie ein Uhrwerk. Neun Minuten nach dem ersten Alarm war auch bereits die Hauptfeuerwache der städtischen Feuerwehr über die Vorgänge im Gummiwerk orien- tiert, Wie Chefingenieur Thurban weiter er- läuterte, sind derartige aufkommende Ge- fahren in dieser Abteilung nichts Unge- Wöhnliches und auch trotz aller Vorsicht kaum vermeidbar. Die„Rheinische Gummi“ ließe es sich deshalb auch erhebliche Sum- men kosten, an diesen besonders gefährde- ten Stellen alle technischen Voraussetzungen zu schaffen, um„für alle Fälle“ gerüstet zu sein. Die Siebpressen dienen zur Reinigung des Celluloids. Die noch weiche Masse wird mit etwa 200 Atmosphären Druck durch Siebe gepreßt, um Schmutz und Fremdteile zu ent- fernen. Durch den immensensen Druck ist es jederzeit möglich, daß sich die leicht brenn- bare Masse entzündet. Brennt sie erst ein- mal, ist sie kaum zu löschen, weil sie selbst unter Wasser durch ihre Verbrennung noch genügend Sauerstoff entwickelt, um weiter- zubrennen. Diesmal konnte vermieden wer- blieb ein dickes C- Rohr Zur Vorsorge der Feuerwehr auf die Pressen gerichtet, während Arbeiter und Feueruehr männer die heißen Celluloidmassen aus den Siebpressen entfernten. 5 den, daß die Celluloidmasse in der betref- fenden Siebpresse die Flammtemperatur er- reichte. Dennoch entwickelte sich ein gifti- ger Qualm und eine Explosion lag durchaus im Bereich des Möglichen. Der Alarm, der die Neckarauer und Almenhöfer aus ihrem Abendfrieden aufschreckte, war also be- rechtigt. Sto Ueber Moralische Aufrüstung S Praeh Pfarrer Adler Vor einer Männerversammlung der evan- gelischen Gemeinde in Rheinau beleuchtete Pfarrer Adler mit dem Thema„Was will die Moralische Aufrüstung?“ eine vielen Menschen noch wenig bekannte Bewegung, die eines Tages möglicherweise einmal eine entscheidende Rolle in der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Kommunismus und der freien Welt spielen wird. Diese Aus- einandersetzung wird vom Westen teilweise gar nicht recht wahrgenommen, vom Osten aber bewußt und mit allen Mitteln geführt, meinte Pfarrer Adler in seinem Referat, in dem er von der augenblicklichen weltpoliti- schen Lage ausging. Die Entscheidung werde vor allem in den jungen Staaten Asiens und Afrikas fallen; und zwar werde nicht die größere Wirtschaftskapazität und der höhere Lebensstandard ausschlaggebend sein, son- dern die bessere Ideologie. In der Folge schil- derte Pfarrer Adler Aufgaben und Ziele der „Moralischen Aufrüstung“, die den geläuter- ten Menschen zum Ziel hat. In der anschlie- genden Diskussion betonte der Pfarrer, die „Moralische Aufrüstung“ wolle„kein neues Evangelium bringen“, sondern auf der Grundlage des christlichen Glaubens wirken. 0 Schnelles Anrücken, kurzes Löschen, baldiger Abmarsch. Bilder(2): Bohnert& Neusch Aus dem Palizeibericht: Tödliche Kopfverletzungen Moped gegen Omnibus Ein schwerer Unfall, dem ein Menschen- leben zum Opfer fiel, ereignete sich kurz nach Mitternacht auf der Sandhofer Straße, in Höhe der Kalthorststraße. Ein 61jähriger Mopedfahrer stieß dort mit einem entgegen- kommenden Omnibus zusammen. Der schwer Gestürzte erlitt lebensgefährliche Kopfver- Hilfe erbeten: „Blauschimmel“ jetzt auch im Landkreis Gefährliche Tabakseuche breitet sich immer mehr aus Der„Blauschimmel“, eine gefährliche Pilz- krankheit, die seit einigen Wochen die Tabak- anbauflächen einiger Gemeinden in Nord- und Südbaden befallen hat, hat nun auch auf den Landkreis Mannheim übergegriffen. Landrat Dr. Gaa teilte mit, daß der Abgeord- nete Dr. Gurk, Präsident des Landtags von Baden- Württemberg, Landwirtschaftsmini- ster Eugen Leibfried gebeten hat, auch den Landkreis Mannheim in die Hilfsaktion des Landes miteinzubeziehen. Landwirtschafts- minister Leibfried hatte sich erst vor kurzem in einer Reihe von Hardt-Gemeinden über die Auswirkung der Pilzkrankheit informiert. Der Karlsruher FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Wolfgang Rutschke hat in einer Erklä- rung die Befürchtung ausgesprochen, daß die Blauschimmel-Pilz-Krankheit von der Bun- desanstalt für Tabakforschung in Forchheim bei Karlsruhe ausgegangen ist. Dr. Rutschke versicherte, daß die Bundes- tagsfraktion darauf dringen werde, daß die Verbreitung der Pilzkrankheit restlos aufge- klärt wird. Die Bundesanstalt in Forchheim habe sich mit dem„Blauschimmel“ befaßt, nachdem er im vergangenen Jahr in Holland und Norddeutschland erstmals aufgetreten war. Zwar seien der Leitung der Anstalt wegen der außerordentlichen Gefährlichkeit der Krankheit und der Möglichkeit einer In- fektion in den umliegenden Tabakanbauge- bieten Bedenken gekommen, doch habe das Bundesernährungsministerium entschieden, daß die Arbeiten fortgesetzt würden. Nach Angaben des Pforzheimer CDU- Bundestagsabgeordneten Gottfried Leon- hardt, will das Bundesernährungsministe- rium in den nächsten Tagen Sachverständige schicken. Sie sollen sich über den verursach- ten Schaden informieren und geeignete So- fortmaßnahmen veranlassen. Auch in 35 Pfäl- zer Tabakgemeinden sind inzwischen Pflan- zen der heranreifenden Ernte von der gefähr- lichen Krankheit befallen. Ein Totalverlust der Tabakernte in der Pfalz ist jedoch nicht mehr zu befürchten, da ein Teil der wert- vollen Blätter, die als Zigarrengut gelten, bereits geerntet sind. ISW/ schie Weitere Lokalnachrichten Seite 9 letzungen, denen er noch auf dem Transport ins Krankenhaus erlag. Zweimal Lebensgefahr An der Straßeneinmündung Neckarauer/ Speyerer Straße prallte ein abbiegender Per- sonenwagen mit einem 56jährigen Radfahrer zusammen. Der Radfahrer wurde mit einem Schädelbasisbruch und Kopfplatzwunden ins Krankenhaus gebracht; nach Auskunft der behandelnden Aerzte schwebt er in Lebens- gefahr. Der Pkw, der seine Fahrt nach dem Unfall fortgesetzt hatte, wurde von einem anderen Personenwagen verfolgt, und der Fahrer vor seiner Wohnung gestellt.— Gegen 21 Uhr stieß auf der Straßenkreuzung Mittel-/ Fröhlichstraße ein 52jähriger Radfahrer ge- gen einen Straßenbahnwagen der Linie 5. Nach Auskunft des Krankenhauses trug der Radfahrer lebensgefährliche Verletzungen davon. 18 jähriger„auf der Durchreise“ Ein 18 Jahre alter Lehrling aus Hessen wurde in der Langen Rötterstraße erwischt, als er gerade ein abgestelltes Fahrrad stehlen wollte. Die Behauptung des jungen Burschen, er sei mit einer Schulklasse auf der Durch- fahrt, hielt einer Nachprüfung nicht stand. In Wirklichkeit war er mit 300 Mark von zu Hause durchgebrannt. Das Geld hatte er in Frankfurter Nachtlokalen ausgegeben; spater, als er mittellos war, hatte er in Darmstadt viermal und in Mannheim zweimal in Gast- häusern die Zeche geprellt. Primiz in Heilig-Geist Aa m 24. Juli Am Sonntag, 24. Juli, feiert Neupriester Hilmar Gulba in der Heilig-Geist-Kirche sein erstes Meßopfer. Der Neupriester, der aus Ratibor in Oberschlesien stammt, wurde in einer Missionskongregation ausgebildèt, in der Diözese Rottenburg geweiht und geht als Missionar nach Peru. Neupriester Hilmar Gulba, dessen Angehörige in Mannheim leben, wird am Samstag, 18 Uhr, feierlich eingeholt und zelebriert am Sonntag den Hauptgottesdienst. 0 MURATTI PRIVAT FILTER TIPPED. FORMAT SL.. 20 STUCK 17⁵ 0 Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUNDESLINDERN Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. 161 110 Meter hoher Radarturm Bremerhaven. Bremerhaven, die Stadt an der Wesermündung, erhält ein neues Wahr- zeichen. Wie die Wasser- und Schiffahrts- direktion am Mittwoch mitteilte, soll als Zentrale der im Bau befindlichen Radarkette auf der Außenweser an der Geestemündung in Bremerhaven ein 110 Meter hoher Radar- turm errichtet werden. Mit dem Bau des gigantischen Betonfingers soll bereits im Herbst begonnen werden. In 67 Meter Höhe soll eine Plattform für Besucher eingerichtet Werden, die einen weiten Rundblick auf Bremerhaven und die Wesermündung bieten wird. „Anhalterinnen“ ließen Dollars liegen Braunschweig. Zwei Amerikanerinnen, die per Anhalter von Berlin nach Braunschweig mitgefahren waren, hatten 250 Dollar aus Mrer Reisekasse in dem Kraftwagen liegen- gelassen. Der Berliner Kaufmann, der sie in seinem Wagen mitgenommen hatte, fand das Geld erst als seine Mitfahrerinnen ausgestie- gen waren. Er gab das Geld sofort im Fund- büro in Braunschweig ab, von wo aus es über das àmerikanische Generalkonsulat in Ham- burg an die Verlierer zurückging. Die beiden Anhalterinnen sind amerikanische Studen- tinnen, die einen Trip nach Berlin unter- nommen hatten. Algerier festgenommen Köln. Ein 26 jähriger Algerier, der am Mon- tag in der Kölner Innenstadt einen anderen Algerier durch mehrere Messerstiche lebens- gefährlich verletzt hatte, ist in der Nacht zum Mittwoch in einem Kölner Tanzlokal festge- nommen worden. Der Messerstecher wurde von einem Mädchen wiedererkannt, das am Tatabend die beiden streitenden Nordafrika- ner beobachtet hatte. Nach Angabe der Poli- zei gab der Festgenommene in seiner Ver- nehmung an, daß der Streit entbrannt sei, Weil er seinem Landsmann Geld für Essen und Trinken verweigert habe. Schrankenwärter verübte Selbstmord Wilhelmshaven. Durch die Aufmerksam- keit eines Zugführers der Wilhelmshavener Vorortbahn wurde ein Unglück an einem be- Schrankten Bahnübergang verhütet. Als der Zugführer von seinem Fahrstand aus be- Obachtete, daß die Schranken über die stark befahrene Bundesstraße 69 nicht geschlossen Waren, brachte er seinen Zug rechtzeitig zum Stehen. Der Schrankenwärterposten war nicht besetzt und die Tür zum Bahnwärter- häuschen verschlossen. Kriminalbeamte und Feuerwehrmänner brachen die von innen Verbarrikadierte Tür auf und fanden den Schrankenwärter erhängt auf. Die Gründe für den Selbstmord sind noch nicht geklärt. War es Mord? Göppingen. Die Staatsanwaltschaft Ulm hat neue Einzelheiten über die Behandlung eines Falles bekanntgegeben, der zu Beginn dieses Jahres in Göppingen erhebliches Auf- sehen erregt hatte. Ende Januar war ein 29 Jahre alter verheirateter Kaufmann aus Göppingen unter dem Verdacht verhaftet worden, einer 23 Jahre alten Schneiderin aus dem Betrieb, in dem er Mitinhaber war, ein tödlich wirkendes Pflanzenschutzmittel eingegeben zu haben. Das Mädchen erwar- tete von ihm ein Kind. Die Staatsanwalt- schaft teilte jetzt mit, daß der zuständige Haftrichter auf ihren Antrag hin den ur- sprünglich nur auf ein Verbrechen der ver- suchten Abtreibung in Tateinheit mit fahr- lässiger Tötung lautenden Haftbefehl ge- ändert habe. Er lautet auf Mord. Inzwischen ist bereits eine gerichtliche Voruntersuchung eingeleitet. worden, die nach Auskunft der Staatsanwaltschaft jedoch wegen der Ar- beitsüberlastung des Untersuchungsrichters noch Monate dauern kann. Nach ihrem Ab- Schluß wird die Staatsanwaltschaft entschei- den, nach welchem Paragraphen des Straf- gesetzbuches sie Anklage erheben wird. In den Seebädern dominiert die Regenhaut Bundeswehr fischt Strandkörbe aus dem Wasser Kurverwaltungen bemühen sich um Ablenkung für die Gäste Hamburg. Gerade noch rechtzeitig zu Be- Sinn der Badesaison an der Ost- und Nord- see, aber doch nicht mehr rechtzeitig genug, um den Urlaubern schon in diesem Jahr Plätschernde Freuden zu verschaffen, wurden in einigen Bädern entlang der schleswig- holsteinischen Küsten die Grundsteine zu hochmodernen Meereswasserschwimmbädern gelegt, oder entsprechende Pläne für der- artige Anlagen von den Kurverwaltunger der Gemeinden genehmigt. Bis zur Fertig- stellung dieser Hallenbäder, deren Wasser auf Temperaturen bis zu 23 Grad angeheizt werden soll, müssen die Urlauber noch mit den wesentlich kühleren Fluten der Ost- und Nordsee vorlieb nehmen. Schon seit Wochen will jedoch keine rechte Badefreude auf- kommen. Ein mit erstaunlicher Beharrlichkeit über der Nordsee festliegendes Tiefdruckgebiet läßt die Sonne nur selten durch die dicke Wolkendecke blinzeln. Entsprechend niedrig sind die Wassertemperaturen mit durch- schnittlich 13 bis 14 Grad, bei denen nur einige wenige Wagemutige zu einem kurz Sprung ins Naß aufgelegt sind. Statt B Badehosen und Strandkleider dominieren Rollkragenpullover, Regenhäute, lange Hosen und wärmende Pudelmützen. Seit Saisonbeginn war das Baden an den Küsten überdies von Amts wegen tagelang verboten, weil Sturmfluten mit reißender Brandung und ungewöhnlich heftigen Böen bis zu Windstärke 10 jeden Aufenthalt im Wasser zu einem lebensgefährlichen Unter- fangen machten. Dafür genossen die Urlauber das seltene Schauspiel, wie Bundeswehr- einheiten einer ihnen völlig artfremden Be- schäftigung nachgingen und zu Hunderten abgetriebene Strandkörbe aus dem Meer fischten. Um so erstaunlicher ist es, daß trotz dieses Wetters in den für Anhänger des textillosen Badens reservierten Strandabschnitten mun- teres Treiben herrscht. Offenbar nach dem Motto„Gelobt sei, was hart macht“ tummeln sich die Nackedeis zwar zähneklappernd aber wohlgemut in den Dünen und achten dabei nicht immer korrekt auf die ihnen gezogenen Grenzen. So mußte der schleswig-holsteini- sche Innenminister Lemke alle Ordnungs- behörden und Polizeidienststellen an einen „Nacktbadeerlaß“ aus dem Jahre 1942 er- innern, wonach das öffentliche Baden außer- halb der Schutzgebiete für FKK- Anhänger „grundsätzlich nur in Badebekleidung“ ge- stattet ist. Mehrfach wurde Klage darüber geführt, daß Nudisten aus ihren Reservaten in den Textilstrand ausbrachen und empfind- same Gemüter durch ihren Anblick schok- kierten. Die Kurverwaltungen sind nun be- müht, die Nackedeis in ihre Sperrzonen zurückzudrängen. Am Ende der Saison er- wartet der schleswig-holsteinische Innen- minister von den Landräten Erfahrungs- wie sich bekleidete und miteinander vertragen haben. In den Seebädern an der Nord- und Ost- see sind im Gegensatz zur gleichen Zeit des Vergangenen Jahres, in der auch die letzte Badewanne an sonnenhur 8e Urlauber als Schla tte vermietet worden war, allerorts noch Zimmer zu haben. In dieser Situation fühlen sich die Kurverwaltungen zu beson- derer Aktivität aufgerufen, um die Ferien- gäste b zuter Laune zu halten und sie von der deprimierenden Beschäftigung des Baro- meterklopfens abzulenken. Ueber das übliche Maß an Kurveranstaltungen hinaus bieten die Gemeinden ein vielseitiges Unter- haltungsprogramm, mit Tanzturnieren, Kin- derfesten, Gesellschaftsspielen, Lichtbildvor- trägen, Fi veranstaltungen, heimatkund- lichen Exkursionen— sogar Pastoren mußten Führer ei Wanderungen eingesetzt werden— und mit anderer Kurzweil. In seinen„Harret-aus“-Parolen weist der Chef des Fremdenverkehrsverbandes Nordmark, Direktor Toni Luft, unermüdlich darauf hin, daß sich die Urlauber bei diesem Wetter„mit Sicherheit viel besser erholen, als in praller Sonne.“ Als Die Erkenntnis, daß Erholung wichtiger als Negerbräune ist, hat sich in dieser Saison haupt bei vielen norddeutschen Groß- tern durchgesetzt. Während im ver- Sangenen Jahr noch Italien, Spanien und Griechenland an erster Stelle der Urlaubs- fahrten rangierten, verzeichnen heuer die Reisebüros starken Andrang zu kleinen ver- träumten Plätzchen in der Lüneburger Heide, der holsteinischen Schweiz und der nord- 21 deutschen Seenplatte. Diesen Trend zur ruhigen Idylle bei frischer Landluft er- kennend, haben Unternehmen innerhalb kurzer Zeit ganze Bungalow Siedlungen mit allem Komfort aus dem Boden gestampft, oder alte Landhäuser für verwöhnte Tou- risten ausstaffiert. So kommt es, daß mancher Grohindustrielle, der noch im letzten Jahr dem prickelnden Fluidum eines mondänen und kostspieligen Seebäderbetriebes mit Spielcasino und Bällen nicht entsagen mochte, heute Urlaubswochen in völliger Abgeschie- denheit zum Beispiel in dem kleinen Grtchen Fissau bei Eutin verbringt und jeden Morgen mit Angelrute, einer Blechschachtel voll Regenwürmern und Rucksack dem in Mode gekommenen, nervenstärkenden Sport der Jünger Petris nachgeht. Gert Kistenmacher Vergifteter Traubensaft im Geschenkpaket Unbekannter verübte Mordanschlag auf dreiköpfige Familie Gelsenkirchen. Ein Mordanschlag mit zugesandten vergifteten Lebensmitteln, wie er aus dem Prozeß gegen die Berliner Apo- thekerin Stefanie Burgmann bekannt ist, wurde in Gelsenkirchen auf eine dreiköpflige Familie verübt. Der Absender hatte der Fa- milie unter dem Namen eines früheren Be- kannten zu einem Namenstag per Post ein Geschenkpaket mit einer Flasche Trauben- Saft geschickt, der vergiftet war. Ein 58jäh- riger Bekannter der Familie, der drei Gläser von dem Saft trank, mußte mit schweren Vergiftungserscheinungen in ein Kranken- haus gebracht werden. 24 Stunden später wurde die Schwiegermutter der Ehefrau als Täterin überführt. Sie lebte mit ihrer Schwiegertochter in Spannungen und billigte die Wahl des Sohnes nicht. Das Paket war am Dienstag zugestellt wor- den, als der Familienvater gerade in Essen auf Montage für seine Firma war. Die junge Ehefrau, Mutter eines vier Monate alten Kin- des, die sich über das vermeintliche Geschenk ihres früheren Bekannten sehr freute, stellte den Traubensaft zunächst weg, bot ihn aber abends dem Bekannten der Familie an, als dieser über Durst klagte. Nach dem dritten Glas wurde er von heftigen Magenkrämpfen befallen. Die sofort alarmierte Kriminalpolizei stellte den Traubensaft sofort für eine che- Schwerer Omnibusunfall auf der Autobahn Gegen Zugmaschine geprallt: 49 holländische Urlauber verletzt Karlsruhe. 49 Menschen wurden nach Angaben der Landespolizei verletzt, als am Donnerstagfrüh auf der Autobahn Bruchsal— Heidelberg bei der Ausfahrt Kronau ein holländischer Omnibus mit der Zugmaschine eines Herforder Schaustellers zusammenprallte. Die Zugmaschine wurde bei dem Zusammenstoß über den Abhang geschleudert und völlig zerstört. Der Omnibus kurvte anschließend über eine Strecke von 600 Meter auf der Auto- bahn, wobei er dreimal den Grünstreifen überfuhr und auch auf die Gegenfahrbahn kam. Ein Lastkraftwagenfahrer konnte geistesgegenwärtig seinen Lastzug auf die äuherste rechte Fahrbahnseite steuern und so einen neuen Zusammenstoß verhindern. Von den Insassen des holländischen Omnibusses, der Feriengäste von Montreux nach Appeldorn bringen sollte, wurden 46 verletzt, davon eine Frau schwer. Ebenfalls Schwer verletzt wurden die drei Insassen der Herforder Zugmaschine. Ein Teil der verletzten Holländer konnte nach ambulan- ter Behandlung im Bruchsaler Krankenhaus die Heimreise fortsetzen. Nach Ansicht der Landespolizei war der Omnibusfahrer über- müdet. mische Untersuchung sicher, deren EFrgebmis aber bisher noch nicht vorliegt. Kekse und Bonbons, die das Paket ebenfalls enthielt, haben sich als einwandfrei und genießbar er- wiesen.. Stapellauf der„Stuttgart“ Kreßbronn/ Bodensee. Das modernste Schiff der deutschen Bodenseeflotte ist auf der Bo- danwerft in Kreßbronn vom Stapel gelaufen. Es Wurde von der Gattin des Stuttgarter Oberbürgermeisters, Frau vonne Klett, auf den Namen, Stuttgart“ getauft. Das unter der Oberaufsicht der Bundesbahn gebaute Schiff kabßt 800 Personen, ist 58 Meter lang und 12 Meter breit. Heimathafen der„Stuttgart“ ist Friedrichshafen. Rettungsversuch unterlassen Tübingen. Ein tragischer Bootsunfall auf dem Neckar in Tübingen, bei dem am 2. April dieses Jahres, einem Samstag, ein acht Jahre alter Junge ums Leben kam, hat am Mitt woch ein gerichtliches Nachspiel gefunden. Vor dem Tübinger Schöffengericht mußten sich zwei Studenten im Alter von 23 und 24 Jahren verantworten, die den ihnen frem- den Jungen in einem Stocherkahn zu einer Fahrt neckaraufwärts mitgenommen hatten. Trotz eindringlicher Warnungen manövrier- ten sie den Kahn in einen Kanal des städti- schen Elektrizitätswerkes, der eine starke trömung aufwies. Der Kahn kenterte, wo- bei die drei Insassen ins Wasser stürzten. Während sich die beiden Studenten schwim- mend in Sicherheit brachten, wurde das Kind abgetrieben und ging unter. Obwohl der Maschinenmeister des Werks sofort nach ihm tauchte, konnte es nicht mehr gerettet wer- den. Seine Leiche wurde erst acht Tage später aus dem Neckar geborgen. Die Ver- treter der Nebenklage warfen den Studen- ten vor, für die Rettung des Kindes keinen Finger gerührt zu haben. Besonders bedauer- lich sei, daß ausgerechnet Studenten, die später einmal für andere Menschen Verant- wortung tragen sollten, sich ein solches Ver- halten erlaubten. Das Gericht gelangte nach eingehender Beratung zu einer Strafe von zwei Monaten bzw. einem Monat Gefängnis. Beide Strafen wurden zur Bewährung auf drei Jahre ausgesetzt. Die beiden Verurteil- ten müssen außerdem 200 und 100 Mark als Buße an den Kinderschutzbund bezahlen. —— Fast überall Badeverbot Saarbrücken. Rund 90 Prozent der saar. Jen sind durch Zuflüsse gesundheitsschädlicher Stoffe aus Industrie und Gemeinden so verschmutzt, daß Bade- verbot erlassen werden mußte. Dies stellte am Donerstag der Gewässer-Schutzverband des Saarlandes in Saarbrücken fest. Der Vor- sitzende des Verbandes, Josef Hektor, kün⸗ digte an, daß der Verband die Saarbevöl- kerung zu Protesten aufrufen werde, falls die Regierung keine außerordentlichen Maß- nahmen ergreife, um der zunehmenden Ge- Wässerverschmutzung entgegenzuwirken. Ser „Verminderung einer Belästigung“ Heidelberg. Die Heidelberger Stadtver. waltung hat am Mittwoch den Meubau einer Entstaubungsanlage für das neue Gaswerk genehmigt. Die Anlage besteht aus einer Absaugeeinrichtung für den Koksstaub in der Kokssieberei des Werkes. Auf Drängen der„Interessengemeinschaft gegen Gas- Werksbelästigung“ in FHeidelberg-Pfaffen- grund sind im diesjährigen Finanzplan der Stadtwerke für das Projekt„Verminderung der Belästigung“ 400 000 Mark vorgesehen. Die Interessengemeinschaft hat sich vor einigen Jahren, nachdem das 1955 erbaute neue Gaswerk zu arbeiten begann, zusam- mengeschlossen. um gegen den Staub und Geruch zu protestieren. Gelegentlich wurde auch bereits die Stillegung des Werks und der Bezug des Gases aus anderen großen Werken der Nachbarschaft verlangt. Rektoren sind„befriedigt“ München.„Der Verlauf der dritten deutsch- französischen Rektorenkonferenz war wirke lich befriedigend“, stellten die Präsidenten der Rektorenkonferenzen beider Länder, Professor Hermann Jahrreiß(Köln) und Pro- fessor Josephe Francois Angelloz(Straßburg), am Donnerstag in München nach Beendigung der Konferenz vor Pressevertretern fest. Die Rektoren hatten vor allem beraten, wie der Austausch von Studenten und Professoren zwischen den beiden Ländern verstärkt wer- den könnte. Sie waren sich darüber einig, daß das Provinzielle aus den europäischen Universitäten verschwinden müsse und be- zeichneten als besten Weg dazu die Bewäh-⸗ rung der Freizügigkeit für die Studenten. Lastzug gegen Straßenbahn Stuttgart. Auf einer abschüssigen Straße rammte in Stuttgart ein Lastzug den An- hänger einer Straßenbahn. Dabei wurden zwölf Fahrgäste leicht verletzt und konnten bis auf einen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Lastzug angeblich wegen Versagens der Bremsen an einer Kreuzung das Rote Licht der Verkehrsampel überfahren und war unmittelbar hinter der Plattform in den Anhänger der nach links einbiegenden Bahn hineingefahren. Prostituierte niedergestochen Essen. Auf offener Straße hat ein 20jähri- ger Mann aus Castrop-Rauxel in Essen eine 24 Jahre alte Prostituierte niedergestochen. Nach den Ermittlungen der Polizei hatten die beiden ein Liebesverhältnis. Als die Frau den jungen Mann abwies, war er so in Wut ge- raten, daß er blindlings auf sie einstach. Die 24jährige ist durch elf Messerstiche schwer verletzt worden. Als der Täter glaubte, sie getötet zu haben, versuchte er, sich selbst mit einem Messerstich in den Hals das Leben zu nehmen. Beide liegen im Krankenhaus. Zerstörte Schule wird nicht aufgebaut Mönchen- Gladbach. Die durch eine ge- Waltige Gasexplosion am Dienstag zerstörte Mönchen- Gladbacher Hilfsschule soll nicht Wieder aufgebaut werden. Alle Schüler der betroffenen Schule seien vorerst vom Unter- richt befreit. Bei der Gasexplosion kam ein Schüler ums Leben. Weitere neun Kinder und drei Erwachsene wurden verletzt. Nach An- gaben der Polizei ist die Explosionsursache noch nicht geklärt. 8 SIEMENS Entscheidend . ese Kältereserve Denken Sle schon jetzt daran An den Hundstegen zeigt es sich, was ein Kühl. schrank wirklich wert ist. Gerade dann kommt es suf die Kkältereserve an. Die neuen Siemens- Kühlschränke heben sie. Selbst bei tropischer Hitze bleiben die Vorräte taufrisch. Raumsparende lnnenaufteilung Spezlelfächer für Butter, Eier und Käse Kühlfsch für Gefrierkonserven Schnittfeste Kunststoffplatte Genormte Maße für die Anbaukũche Fragen Sie bitte beim Fachhandel nach den neuen Slemens-Kühlschrönken mit der Kältereserve Der neus»Breittaum- Kühlschrank 145 Liter 498 ON Weitere Tischköhlschrönke von 80 bis 115 Liter ab 348 OM Ceschaſts anzeigen Pb Sonenwaagen von DM 29,50 bis DM 183. Dr. mad. Schitz& Polle. 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Es ist kein Witz— wie man auf den ersten Blick meint— und es ist auch nicht so ernst, wie man bei weiterem Hinsehen annimmt, aber immerhin: In München und seiner Umgebung im Umkreis von etwa 50 Kilometern ist für die Zeit vom 31. Juli, 6 Uhr, bis zum 8. August, 8 Uhr, der öffentliche Notstand vom Bayerischen Innenministerium ausgerufen worden. Dem Innenministerium und der Münchener Po- zei war es fast peinlich, daß man zu dieser Maßnahme greifen mußte, handelt es sich bei dem Anlaß— dem Eucharistischen Welt- kongreßß— doch immerhin um ein Treffen frommer, gläubiger Menschen und nicht um eine gefährliche Massendemonstration. Aber das Ausrufen des Notstandes war die ein- zige Möglichkeit, die mehr als 4000 Polizei- kräfte, die man zu dem Kongreß in München zusammenzieht, einem einheitlichen Ober- befehl zu unterstellen. Der Oberbefehlshaber ist Münchens Polizeipräsident Anton Heigl. Rund dreitausend zusätzliche Polizisten kommen aus den Verbänden der bayerischen Bereitschaftspolizei, aus dem uniformierten Vollzugsdienst und Kriminalpolizei der Landpolizei, aus den Polizeischulen und vom Bundesgrenzschutz. Andere Kräfte der Land- polizei und einige Gemeindepolizisten stehen als Einsatzreserve außerhalb Münchens be- reit und können gegebenenfalls mit Flugzeu- gen in die Brennpunkte des Massenbetriebs geworfen werden. Der Münchner Sicherheitsdirektor Dr. Martin und ein ganzer Stab von Beamten beschäftigen sich schon seit vier Jahren mit den Problemen, die der Massenandrang auf- wirft. Als Polizei einer Fremdenverkehrs- stadt möchte die Münchner Polizei freilich nicht, daß München dem außenstehenden po- tentiellen Besucher für die Zeit des Kongres- ses als wüstes Tohuwabohu erscheint. Schon jetzt kommen Briefe ängstlicher Feriengäste an das Münchner Polizeipräsidium:„Ich möchte in dieser Woche über München nach dem Süden fahren. Bitte, wie weit muß ich den Bogen um München machen, um nicht hoffnungslos eingekeilt zu werden?“ Solchen Fragestellern teilt die Polizei mit, daß wäh“ rend der Woche des Eucharistischen Kon- gresses sich die Verkehrsbeschränkungen in München im üblichen Rahmen halten werden. Jedermann, der sich zum Weltkongreß an- meldet— und es wäre der Polizei am lieb- sten, wenn dies alle Teilnehmer täten— be- kommt eine Karte, die eine bestimmte Farbe hat. Mit dieser Farbe sind auch die zweiund- zwanzig Sammelplätze gekennzeichnet, von denen aus die Menschenströme auf die Wie- sen geleitet werden. In schönem Amtsjargon nennt die Polizei die Straßen, in denen dies geschieht„Preß- Straßen“. Außerdem gibt es noch zwei Katastrophen-Straßen, die rigoros für Krankentransporte und allerdings auch für die Anfahrt höchster Würdenträger frei- gehalten werden. Von einem Ballon aus überwachen Poli- zeifachleute den Zustrom. Auf den Sammel- plätzen und in den„Preß-Straßen“ ist jeder Handel strikt verboten. Die Teilnehmer wer den aufgefordert, sich Verpflegung mitzu- bringen, allerdings solche, die möglichst we- nig Flüssigkeit enthält. Denn einem Massen- andrang von„menschlichen Bedürfnissen“ sind die vorhandenen Einrichtungen nicht ge- Wachsen. Man hat sogar schon daran ge- dacht, den Teilnehmern salzhaltige Pillen zu verabreichen, um ordnungsstörende Flüssig- keiten zu binden. Rund um München lauern fünf Hubschrau- ber und fünf DO 27 der Bundeswehr auf die rund vierzigtausend Personenwagen, und viertausend Omnibusse, die erwartet werden. Die Zahl 40 000 für Personenwagen ist reine Annahme. Es können genau so gut 10 000 mehr oder weniger sein. Die viertausend Omnibusse stehen fest: mehr gibt es in Deutschland gar nicht, wenn man den Ferien- Reiseverkehr dazurechnet. Alle diese Fahrer haben ebenfalls Parkkarten mit Farben— Wenn sie sich angemeldet haben— und wer- den von ebenso farbigen Schildern an Park- plätze geleitet. Sogar das Hochwasserbett der Isar ist in Parkraum verwandelt worden. Die Münchner Straßenbahn, die sich zu einer Stundenkapazität von 90 000 Menschen ver- pflichtet hat, bringt die Autofahrer von den Parkplätzen dann weiter. Der übliche Rahmen bedeutet, daß in die- ser ersten Augustwoche statistisch nachweis- bar der größte Reisestrom sich durch Mün- chen wälzt, und daß sich die Münchner Ge- schäftsleute auch durch eindringliche Mah- nungen der Verantwortlichen nicht davon abbringen ließen, in dieser Woche, wie über- all im Bundesgebiet, den Sommerschlußver- kauf abzuhalten. Die Besucher des Weltkon- gresses, die schon die ganze Woche über in München sind, werden da kaum noch ins Gewicht fallen. Ernst wird es dann am Sonntag, dem 7. August. Kongreßleitung und Polizei rech- Neue Pflanzen wachsen auf Helgoland Das Dauer-Bombardement hat die Oberfläche der Insel verändert Helgoland. Auf Helgoland, der roten Fel- seninsel in der Nordsee, die nach dem Kriege der britischen Luftwaffe als Bombenziel diente und von unzähligen Sprengkörpern in eine schaurige Mondlandschaft verwandelt worden war, wuchs im wahrsten Sinne des Wortes neues Leben aus den Ruinen. Das Dauer- Bombardement hat die Oberfläche der Insel nach den Feststellungen von Natur- kundlern so grundlegend verändert, daß sich für die Flora neue Besiedlungsmöglichkeiten kür viele Pflanzenarten ergaben. Im Auftrage der zuständigen Stellen hat Dozent Dr. h. c. Willi Christiansen(Kiel) seit 1952 den Pflanzenwuchs auf der Insel unter- sucht, um eine genaue Liste der Helgoländer Flora aufzustellen. Außerdem beobachtete er die Pflanzenfolge auf den verschiedenen Böden. Dr. Christiansen stellte auf Helgoland zahlreiche„urwüchsige“ und„eingebürgerte“ Pflanzen fest. Trotz großer Bemühungen konnte eine genaue Trennung dieser beiden Pflanzenarten auf der Insel jedoch nicht vor- genommen werden. Der Botaniker hat 160 Arten als„urwüchsig“ und 94 Arten als„ein- gebürgert“ ermittelt. Von den urwrüchsigen Arten sind bisher nur 118 in der Literatur erwähnt. Die übrigen 42 Pflanzen hat Dr. Christiansen in den letzten Jahren entdeckt. Bombentrichter und Süßwassertümpel boten den Pflanzen günstige Lebensbedin- gungen. Nach Ansicht des Wissenschaftlers sind infolge der ständigen Bombardements und Sprengungen manche Pflanzenarten auf Helgoland ausgestorben. Darauf ist es ver- mutlich zurückzuführen, daß 101„urwüch⸗ sige“ und 46„eingebürgerte“ Pflanzenarten, die früher zur Flora der Felseninsel zählten, trotz eifrigen Suchens nicht mehr gefunden worden sind. Die Ansiedlung vieler neuer Pflanzenarten auf Helgoland ist dem Wind, den Zugvögeln und der„Verdriftung“ im Meer zu verdan- ken. Die Lebensfähigkeit dieser Pflanzen ist auch von den klimatischen Verhältnissen ab- hängig, die auf Helgoland besonders günstig sind. Die Spanne zwischen der mittleren Temperatur des wärmsten Monats und der mittleren Temperatur des kältesten Monats beträgt auf Helgoland nur etwa 13 Grad. nen nach wie vor mit einer Million Men- schen, die sich zur großen Schlußfeier auf der Theresienwiese einfinden werden. Die Polizei gibt offen zu, daß es keine vergleich- bare Massenveranstaltung bisher gab, bei der der Kundgebungsplatz so mitten in der Stadt lag. Immerhin haben sich die Verant- wortlichen bemüht, mit einer maßgerechten Generalstabsarbeit den vielen Besuchern aus dem Ausland ein Beispiel deutschen Or- ganisationstalentes zu liefern. An was alles sie dabei denken mußten, spottet jeder Vor- stellungskraft. Zwei„fliegende Unfallkommandos“ in Hubschraubern sollen Massenzusammenstöße rasch entwirren. Erfahrungsgemäß fährt der deutsche Autofahrer bei Massenzusammen- stößgen nicht weiter, bevor nicht seine Ver- sicherungsansprüche geregelt sind. Bei sol- chen Zwischenfällen können außerdem durch die fliegenden Verkehrspolizisten die Autos auf erkundete Nebenwege abgeleitet werden. Ebenfalls auf diesen Nebenwegen stehen sämtliche Münchener Abschleppunterneh- men, um Autowracks rasch zu beseitigen. Die Münchener Polizei hat alle Beamten, die im letzten Krieg Flieger waren, jetzt schon in Kursen auf Luftfestigkeit und Orientierung aus der fliegenden Maschine getrillt. Hunderte von Sanitätsstationen stehen bereit. Die Verantwortlichen können nur mit großen Zahlen rechnen: Ist der 7. August ein heißer Tag, nimmt man eine„Verlust- quote“ von 5 bis 6 Prozent an; das heißt, daß etwa 60 000 Menschen ohnmächtig werden, einen Hitzschlag kriegen, sich den Fuß ver- treten oder sonst ein Wehwehchen holen. Für schlimmere Fälle stehen Krankenbetten in einigen Not- und Katastrophenkrankenhäu- sern bereit. Die Münchner tragen die Vorbereitungen und die Aussichten mit einer Art Galgen- humor. Der Volkswitz hat die Veranstaltung bereits„Pfarrer-Olympiade“ getauft. Mit besonderem Vergnügen wird der Slogan eines Plakates zitiert:„München leuchtet in festlichem Glanz— IIluminiere auch du.“ Die Hindenburglichter, die in den Geschäf- ten unter diesen Plakaten stehen, kosten pro Stück achtzehn Pfennige. Gert Schmidt Hohe Zuchthausstrafen im Simon-Prozeß beantragt Ans bach. Im Simon- Prozeß vor dem Ansbacher Schwurgericht forderte der Staats- anwalt am Donnerstag für den ehemaligen Kommandierenden General des 13. SS-Ar- mee- Korps, Max Simon, sechs und den ehe- maligen SsS-Sturmbannführer, Erich Gott- schalk, neun Jahre Zuchthaus. Gegen den gleichfalls angeklagten ehemaligen Major des Heeres, Ernst Otto, plädierte der Staats- anwalt unter Zubilligung mildernder Um- stände auf drei Jahre Gefängnis mit Anrech- nung der Anmestie und damit Einstellung des Verfahrens auf Kosten der Staatskasse. Den Angeklagten wird vorgeworfen, im April 1945 drei Bürger des Dorfes Brettheim wegen an- geblicher Wehrkraftzersetzung zum Tode ver- urteilt zu haben. Kranz für Brettheimer Opfer Crailsheim. Unter dem Eindruck des Ans bacher Prozesses gegen den früheren General der Waffen-SS Simon und den früheren Ober- sturmbannführer Gottschalk sowie den ein- stigen Major Otto wegen der standrechtlichen Hinrichtung von drei Bürgern des württem- bergischen Dorfes Brettheim haben der All- gemeine Studenten-Ausschuß und das Stu- dentenparlament der Frankfurter Universität den Brettheimer Bürgermeister gebeten, einen Kranz auf dem Grab seines Amts- Vorgängers Gackstatter und an den Gräbern der Bauern Hanselmann und Wolfmeyer niederzulegen. Hochwasserdamm für das Bonner Bundeshaus Die alljährlich wiederkehrenden Bilder von Sandsäcken schleppenden Männern des Bundesgrenaschutzes, die das Bundeshaus mit einem Sanddamm vor Hochwassergefahren schützen, gehören der Vergangenheit an. Nachdem die Abgeordneten zur Sommerpause das Bundeshaus verlassen haben und Bundestagspräüsident Dr. Gerstenmatier zur Groß- wildjagd nach Afrika geflogen ist, haben Bauleute mit dem Bau eines Hochwasser- dammes begonnen. Durch das Bauwerk, auch in Verbindung mit einer wasserdichten Absperrung für die Türen aus Aluminium, soll das Bundeshaus ſcunftig hochwasserfrei werden. Das Keystone- Bild zeigt den ersten Teil des Hochwasserdummes., Im Hintergrund ist die Außenseite des Plenursdales zu erkennen. Raubmörder legte volles Geständnis ab 18 jähriger erschlug einen wehrlosen Mann und erbeutete 100 Mark Neustadt/ Weinstraße. Nach hartnäckigem Leugnem hat der 18 jährige Maschinenbau- lehrling Klaus Dieter Köhn vor den Beamten der Ludwigshafener Mordkommission ein umfassendes Geständnis abgelegt und zuge- geben, am 30. Juni in Neustadt/ Weinstraße den 63jährigen Filialleiter eines Zigarren- geschäftes, Emil Wobst, niedergeschlagen und um etwa 100 Mark beraubt zu haben. Ohne das Bewußtsein nochmals erlangt zu haben, war das Opfer des heimtückischen Raubüber- falles wenige Tage danach verstorben. Der junge Gewaltverbrecher wiederholte sein Ge- ständnis gestern bei einem Lokaltermin, der in Neustadt anberaumt War. Wie von der Mordkommission verlautete, ist der junge Mann erst vor einigen Monaten aus Güstrow in Mecklenburg in die Pfalz ge- kommen. Nachdem er in Frankenthal wegen eines Zigarettendiebstahls bestraft worden War, siedelte er in ein Jugendwohnheim nach Neustadt über. Da er dort keinen Kontakt fand, beschloß er, eine Freundin in Hamburg zu besuchen. Um sich das hierzu notwendigeé Reisegeld zu beschaffen, bereitete er einen Ueberfall vor. Diesen Plan setzte er am 30. Juni in die Tat um. Er sprach in dem kleinen Zigarren- geschäft vor und stürzte sich plötzlich auf den ahnungs- und wehrlosen Filialleiter. Mit einem Hammer, den er zuvor einem Freund gestohlen hatte, schlug er mehrmals auf den Kopf des Mannes ein und raubte dann etwa 100 Mark an Münzgeld aus der Ladenkasse. Köhn erfkam unerkannt— machte sich je- doch dadurch verdächtig, daß er einen Teil des Münzgeldes in benachbarten Geschäften in Geldscheine umwechseln ließ und sich Zi- garetten und Whisky kaufte. Nach der Festnahme stritt Köhn das schwere Verbrechen zunächst hartnäckig ab und brach auch dann nicht zusammen, als er dem erschlagenen Manne gegenübergestellt Wurde. Gestern vergoß der Raubmörder je- doch bittere Tränen der Reue und führte die Beamten der Mordkommission auch an die Stelle, an der er nach dem schweren Verbre- chen den blutbeschmierten Hammer in den Speyerbach geworfen hatte. Der Gewaltver- brecher soll zunächst auf seinen Geisteszu- stand untersucht werden. gebi Der Rhein wird tiefer Bonn. Bundesverkehrsminister Dr. See- bohm nannte am Donnerstag in Bonn als Ziel der Wasserbauverwaltung, die Fahr- Wassertiefe des Mittelrheins zwischen St. Goar und Mannheim auf 2,10 Meter zu brin- gen. Bisher sind es 1,70 Meter. Dazu sind aber, wie der Minister aufzählte, noch an zwölf Stellen Strombauwerke nötig. Die Kosten bezifferte Seebohm auf fünf Mil- lionen Mark. Als Bauzeit nannte er fünf Jahre. Ein besonderes Problem sei das Bin- ger Loch. Hier würden drei Vorschläge für den Fahrwasserbau geprüft. Die Unter- suchungen würden freilich noch zwei Jahre dauern. Was den Ausbau der Lahn zur Schiffahrtsstraße angeht, meinte Seebohm, gelte es, eine volks wirtschaftlich echte Lösung zu finden. Es gehe um die beste Methode, der Industrie im Lahn-Dillgebiet eine gute Existenz zu sichern. Eine Lahn- Kanalisierung für 300-Tonnenschiffe würde etwa 73 Millionen Mark kosten, die der Bund allein zu tragen hätte. Die Kapital- kosten könnten nicht durch Schiffahrts- abgaben gedeckt werden. Die Bundesregie- rung wolle daher die wirtschaftliche Ent- Wicklung des Lahngebiets in den nächsten Jahren genau beobachten und die wirt- schaftlichen Möglichkeiten eines Ausbaus der Lahn erneut prüfen. Engelhorn- Kleidung auch im Urlaub! Einig sind sich Klein und Groß: für den Herrn: SF Fresko, 119 4 Synthetiks mit Schurwolle 179. 149.. Sommerliche Herren-Anzöge, helle Farben. Leicht! Luftig! 149. 129.— leichte Sommer- Sakkos, Kammgarn, Synthetiks mit Schurwolle 69. 59.— für die Dame: Fesche Sommer-Kleider in vielen Farben, leicht und luftig 35.— 45.— Popeline- Jacken, /i-lung 69. 59.— Für die Reise: Baumwollmäntel aus Popeline od. Strukturge webe 59. 49. 98. 49. 39. 49.— 29. för die Kinder: Fesche Sommerkleider for Mädchen, in vielen frischen Farben 25. 18. loftige Sommerröcke für Mädchen, ab D A8 G R 13. 9.50 Strapazier- Qualität O 8 8 EB 8 PER Z I A L. Sportsokkos qus Wolle, viele Farben v. Muster. leicht, bequem 69.— 55. Angenehm leichte Sommer-Hosen 2. Kombinieren. 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Es folgte eine mehr groteske als tragische Scene, als sich der för das hohe Ehrenamt agusersehene holländische Fußball- spieler Denis beim Sprechen des Olympischen Eides in französischer Sprache so oft versprach, steckenblieb und sich Wiederholen mußte, daß es soW-˖ohl bei den aktiven Wettkämpfern als auch bei den Zehntausenden von Zuschauern um die Feierlichkeit des Augenblickes restlos geschehen War. Als sich die Teilnehmer der Eröffnungs- zeremonje mit gesenkten Fahnen vor der Königsloge qufreihfen, erklärte an Stelle der dus Protest abwesenden Königin der Prinz- gemahl der Niederlande die Spiele für eröffnet. Unter Kanonenschlägen ging die Flagge mit den fünf Ringen am Mast hoch. Vom rein fechnisch-sportlichen Standpunkt qus betrachtet, gab es im Segensgfz zb den vorausgegangenen Ohympischen Spielen in Amsterdom nur einen geringen Leistungs- fortschritt. In den leichtathletischen Disziplinen Wurden„nur“ elf olympische und vier Welt- rekorde verbessert. Dieses verhältnismäßig magere Ergebnis schrieb man dem schlechten Zustand der Laofpisten und anderen Kampf- plätzen zu, die gerade erst 48 Stunden vor dem Beginn der Wettkämpfe fertiggestellt Werden konnten. Darüber hinqus Wurden zahlreiche Wettkämpfe von eiskalten Regenschauern ge- stört.„Diese Veranstaltung Olympische Som- merspiele zu nennen, klingt wie ein Witz“, kabelten die internationalen Pressekorrespon- denten an ihre Redaktionen und verwiesen dabei quf den fragi-komischen Umstand, daß die einige Monate zuvor im schweizerischen St. Moritz stattgefundenen Winterspiele unter einem milden Sommerklima„zu leiden hatten“, so daß sogar der 10 000-Meter-Eisschnellquf ausfallen mußte, nachdem die Sonne die Bahn in einen See verwandelt hatte. Als in Amsterdam 78 Athleten aus 24 Län- dern zum Marathonlauf anfraten, War unter ihnen guch der junge, in Paris lebende Koloniol- ranzose EI Quqfi. Wohl in keinem Wettbewerb kam der große obhympische Gedanke der Völker- und Rassenverbröderung so gogen— fällig zum Ausdruck wie gerade bei diesem Marathonlguf: die vier Läufer, die als erste das Ziel erreichten, Waren die Vertreter von vier Erdteilen. Die Zuschauer, die sich von der„Niebwe Wandelweg“, quf den letzten Kilometern der Rennstrecke befanden, bekamen die ganze Dramatik dieses Rennens zu spören, denn erst hier, zwei Kilometer vor dem Ziel, spielte sich die große Szene ab: Aus dem Hintergrund tauchte plötzlich der Vertreter des schwarzen Erdteiles, der för Frankreich startende Algerier EI Quafi qof, ging in unglabblichem Tempo an dem Japaner Vamada vorbei, den athletischen Chilenen Plaza nach sich ziehend. EI Quaff konnte seinen Vorsprung halten und ging ver- hältnismäßig frisch durchs Ziel. Der Sieg EI Qbafis War eine der größten Oberraschungen der IX. Olympischen Spiele und so kam es, daß ganz Frankreich seinen Helden feierte. EI Quafi, der öbrigens kein Neger, sondern ein Vertreter der semitisch. hamitischen Stämme Nordafrikas und somit der Weißen Rasse War, unternahm nach seiner Röckkehr eine Amerikatournee, die von den Renqolf-Werken, Wo EI Quafi als Hochofen- arbeiter beschäftigt War, finanziert wurde. Uberall siegte er und öberall Wurde er ge- feiert. Als er zurückkehrte, worde er vom fran- zösischen Verband- ähnlich Wie Nurmi- zum Berofssportler erklärt und qusgeschlossen. E Quafi Wurde krank und War bald von der Welt vergessen, niemand Wußte, Wo er sich befand. Erst als 28 Jahre späfer sein 37 jähriger Landsmann Alain Mimoun den Marathonlauf in Melbourne gewann, erinnerte man sich Wieder an EI Quafi. Man forschte erneut nach ihm und es stellte sich heraus, daß er bei seiner Schwe- ster ein düörftiges Unterkommen gefunden hatte. Der französische Leichtathletikverband hatte ihm jn der Zwischenzeit Weder verziehen und Wollte ihm auch Arbeit verschaffen, aber dazu kam es nicht mehr. EI Quafi Wurde im Spätsommer 1959 im Zuge einer politischen Sippenfehde in einem kleinen Algerierhotel am Stadtrand von paris ermordet. Gerade der Marathonlauf hat manche sportliche und menschliche Tragödie kennengelernt. Das Schicksal EI Quvafis isf viel- leicht eines der tragischsten: gefeiert, ver- stoßen, wiedergefunden, ermordet. Italien als Foßgballer-Quelle Amsterdam worde gleichzeitig zum sport- lichen Abschied eines der größten Athleten unseres Jahrhunderts: des finnischen Lang- sfreckenläbfers und„Helden von Poris“ Pacvo Normi. Die Zeiteinteilung zwang den„Won derläufer“ dus dem Norden am Sonnfag 20 dem schweren 10 000-Mefer-Lauf an den Start zu gehen, zwei Jage später die 5000-Meter- Ausscheidungen, schon am nächsten ſage den 3000-Meter-Hindernislauf und Wieder 48 Stun- den später den 5000-Meter-Endlauf zu be- streiten. Das war qgoch für einen Nurmi zu viel. Er gewann zwar noch in neuer Rekordzeit die 10 000 Meter, fiel beim 3000-Meter-Hindernis- lauf unter dem Avfschrei des vollbesetzten Stadions am Wassergraben und worde, Wie duch im 5000-Meter- Endlauf, Zweiter hinter seinen finnischen Landsleuten Lovkold und Ritolq. Der kleine Japaner Oda gewann zur größ- ten Uberraschung der„Strategen am grönen Tisch“ den Dreisprung und im Hammerwiourf, konnte endlich zum ersten Male ein Europäer den traditionellen Siegeszug der Amerikaner unterbrechen: mit 51,39 Meter holte sich der stämmiige lre O' Kallaghan die Goldmedaille. Recht unzufrieden mit dem so Wasserreichen Holland Waren die Olmympia-Ruderer. Der Sloter Ringyaart-Kanql War so schmal, daß mit Möhe und Not nur zwei Boote nebeneinander starten konnten. Es hagelte Proteste quf allen Seiten, aber schließlich brachte man die Nen- nen doch noch unter Dach: Australien, die Schweiz, USA, Deutschland und England teilten sich die„eng“ erkämpften Goldmedaillen, Den eigentlichen Sommerspielen ging= ähnlich Wie vier Jahre zuvor in Paris- das Olympische Fußballturnier voraus. Die großen Favoriten Waren Wiederum die Ballartisten von Urogoqy und Argentinien, die auch dann tat- sächlich den in jeder Beziehung„heißen“ End- kampf bestritten. Die Männer von Urugoqy siegten. Von den 22 södamerikanischen Spie- lern humpelten 7 schwòer angeschlagen vom Platz. Die Bronzemedaille sicherte sich eine europäische Nation, Italien, das trotz seines dritten Platzes von der internationalen Fach- presse als„moralischer Sieger“ des Olympi- schen Fußballturniers bezeichnet wurde: in den drei erstplacierten Mannschaften, also Uruguqy, Argentinien und Italien spielten nicht Weniger als 23(von insgesamt 33) Italiener, italienische Emigranten und deren Abkömmlinge. Baron de Coubertin ist bôse Vielleicht der größte Sieger der Olympi- schen Spiele 1928 in Amsterdam War der Frauensport. Zum ersten Male nahmen Sport- lerinnen an den offiziellen vom Internationqlen Olympischen Komitee qusgeschriebenen weib- lichen Wettkämpfen feil. Während bei den Olympischen Spielen im alten Hellas die Frauen nicht nur als Teilnehmerinnen an den Wäettbewerben, sondern sogar quch als Zu- schaverinnen ausgeschlossen blieben, hatten sie von nun an die vollen Börgerschaftsrechte in den Olympischen Stadien erobert. Diese Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees fand jedoch nicht die Zustimmbng des französischen Barons Pierre de Coubertin, des Wiederbegrönders der modernen Olympischen Spiele. Während der entscheidenden Sitzung des Komitees kämpfte er Wie ein Löwe gegen die aktive Teilnahme von Frauen an den sport- lichen Wettbewerben der Olympischen Spiele. Bei der folgenden Abstimmung worde Baron de Coubertin jedoch klar besiegt. De Coubertin erklärte seinen Rücktritt als Präsident dieses höchsten internationglen Sportgremiums., Röck- sichten quf meine angegriffene Gesundheit“, lqutete die offizielle Begründung in dem per- sönlichen Schreiben des Barons. Aber seine Freunde Woßten den Grund dieses Verzichtes besser, de Coubertin konnte es nicht öber— „inden, daß von nun an quch die Frauen onter den fünf Ringen kämpfen sollten. Diese Jat- scche bedebfet för ihn eine Verwässerung, ja 18 Verhöhnung der reinen olympischen Se. Eine kleine Senugtbung sollte der, ver- bitterte Baron de Coubertin doch noch er- fahren: von den fünf Leichfathletikwetthewier- ben för Frauen, die in Amsterdam ins olympi- sche Programm eingesetzt Waren, worde eine Disziplin sofort Wieder gestrichen: der 800 Meter-Lauf. Es War Weder för die offiziellen Funktionäre noch för die Masse der Zuschaber ein erhebender olympischer Anblick, die Kon- kKorrentinnen mit verzerrten Gesichtern und einem eder fraulichen noch ästhetischen Lauf- stil öber diese mörderische Laufstrecke hetzen und quälen zu sehen. Immerhin Wurden bei den Olympischen Spielen in Amsterdam in allen stattgefundenen leichtathleficchen Frauepweft⸗ kämpfen(Hochsprung, 100 Meter, Ax 00-Meter- Staffel, 800 Meter, Diskuswurf) die bestehenden Wäe'ltrekorde verbessert. f Los Angeles Olympiade der Rekorde Noch war die um die dreißiger Jahre fast alle Nationen der Erde erschöfternde große Weltirtschaftskrise nicht ganz öber wunden, als die Vereinigten Stagten die Jugend der Völker zu den X. Olympischen Spielen nach Los Angeles riefen. Es War kaum daran zu zweifeln, daß die reichen und technisch hoch entwickelten Ver- einigten Staaten die Spiele in einer bislang nicht bekannten mustergöltigen Weise vor- bereiten und hervorragende Gastgeber sein wörden. Trotzdem kamen an diesen Olympischen Spielen lediglich 38 Nationen mit bur 1500 Athleten: die för die meisten— besonders för die europäischen Sporfnationen riesige Ent- fernung und die unsichere Wirtschaftssitugfion hatten die nationalen Olympischen Komitees 20 größter Sparsamkeit gezwungen. Aus den leichen Gründen mußte quch quf die Durch- öhrung des olympischen Foßbolltorniers ver- zichtet Werden. Einige Nationen, wWie zom Beispiel Colum- bien und Hawai, Waren nur durch einen ein- zigen Athleten vertreten. Die mexikanische Delegation bot den in der ohympischen Ge- schichte bisher einmaligen Falſ, daß mit den Fechtern Sonza und Fdudard Prieto Vater ond Sohn der gleichen Olympiamannschaft ange- hörten. Viel beqdchtet War die erste Olympia- Teilnahme der Chinesen, die allerdings ohne Sieg und Medaillen Wieder nach Hause fahren mußten. Zur kanadischen Olympiamannschaft ge- hörte quch Ethel Chaterwood, die Hochsprung Soldmedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von 1928. Ethels Ehegatte wollte seiner Frau die Fahrt nach Los Angeles verbieten, Worquf sich Ethel kurzerhand scheiden ließ, um in der Olympiamannschaft bleiben zu können. Trotz dieses„Opfers“ blieb ihr in Kalifornien ein Medaillengewinn versdgt. (Wird fortgesefzi Nr. 1 Ein — ein repara Uhr G Passag samme lichen griffen wollen „Bleist gchnel gemuͤt! Wände Damen könne. Hin sonder repara: mit Hi (Mascl befesti instan⸗ zugleic grund. dagege gefulir Annah Aufent tränke. eines I. Das hocker Absatz Preise Branch TV werksc die St! Deu Uhr, E nehme nergeb DH werkse „Zährii Straße spricht lichen Arbe gerer: 3 gen de, Frei Volksh trag ve ein me 7. 161 jesem das vier ebW²e² der Janze erst sich rund ArZen jerier o an schen Juaf ver- 58ten piele dinen ein tisch. t der einer den Ofen- urde. ge. fran- zum . Wäelt fand. riger uf in eder und We- atte. affe und dazu im nem paris hat ödie viel- ver- chen Der mit der len Nenn- die ilten 9* das Ben von tat- End- 0g pie- vom eine ines ach· mpi- den Uqy, iger sche eine tes ber- nter Jat- J, j0 chen Ver- er- Wer- mpi⸗ eine 800- ellen quer (on- und Gbuf⸗ zen den illen Hetf⸗ ter- den um- ein- sche Ge- den ond nge· pia- 115 hren ge- ung chen iner sten, 4 nen. nien zt Nr. 161/ Freitag, 15. Juli 1960 MANNREIMER LOKALNAcHRNICHTEN(3) MANNHEIMER MORGEN. Seite f 7 1 7 0 Eine„Schuh- Bur- — einen„Minuten l-Schnelldienst für Absatz- reparaturen jeder Art eröffnen heute um zehn Uhr Gunther und Horst Marquet in der OVA- Passage in P 7, 20. Die heiden jungen Fachmünner sammelten ihre Brancken kenntnisse in den elter- lichen Betrieben. Mit ihrem eigenen Geschäft griffen sie eine amerikanische Idee auf. Sie wollen damit in erster Linie den Damen mit „Bleistift“- und„Linsen-Absäützen helfen. Iur gchnellreparaturdienst ähnelt in der Tat einer gemütlichen Bar. Der einzige Unterschied: Die Vände der Thee weisen Lüccen auf, damit die Damen ihre Füße bequem hindurchstecken können. Hinter der Bar stehen allerdings keine Mixer, sondern Schuhmacher, die den Kunden die reparaturbedurftigen Trittchens abnehmen und mit Hilfe original amerikanischer„Auto-Solers“ (Maschinen für Absatzentfernung und Neu- befestigung) binnen weniger Minuten wieder instand setzen. Außerdem werden die Schuhe zugleich mit einem neuartigen Sprühmittel gründlich gesaubert. Größere Schäden werden dagegen in der Werlestatt Marquet-Senior aus- geführt, für die das neue Geschäft der Söhne als Annahmestelle fungiert. Für den gemutlicken Aufenthalt der„Schnelllcunden“ sorgen Ge— tränxe- und Zigarettenautomat und die Heſte eines Lesezirkels. Damen, die dort heute schon auf die Bar- locker ſelettern, erhalten kostenlos ein Paar neue Absätze verpaßt. Ab Samstag richten sich die Preise der„Schuh-Bar, nach dem üblichen Branckhen durchschnitt. Sto/ Bild: Bohnert und Neusch Mit Akademie und VHS nach Berlin 32 Mannheimer erlebten an Ort und Stelle die Teilung Deutschlands Da man das Problem Berlin nur richtig verstehen und beurteilen kann, wenn man ihm unmittelbar gegenübergestellt wird, veranstaltete die Mannheimer Abendakade- mie und Volkshochschule eine achttätige Studienfahrt nach Berlin. Ein vom Leiter der Fahrt, Herrn Dr. Watzinger, zusammen- gestelltes, umfangreiches Besichtigungspro- gramm erwartete die 32 Fahrtteilnehmer: Stadtrundfahrt durch West- und Ost-Berlin, Besuch des Flüchtlingslagers Marienfelde und des Bundeshauses und Besichtigung kommunaler Einrichtungen des Bezirks Neukölln mit einem Empfang durch den dortigen Bezirksbürgermeister Lasson. Höhepunkt des Berlin-Besuchs war die Teilnahme an der Feier zum„Tag der deut- schen Einheit“ auf dem Platz vor dem Schöneberger Rathaus. Etwa 80 000 Men- schen hörten Alt- Bundespräsident Professor Theodor Heuß, den Regierenden Bürger- meister, Willy Brandt, und den Minister- präsidenten von Schleswig-Holstein, Kai Uwe von Hassel. Anschließend formierten sich die Kundgebungsteilnehmer zu einem riesigen Fackelzug zum Kreuzberg, wo der Vizepräsident des deutschen Bundestages, Professor Dr. Carlo Schmid, zu den Ver- sammelte sprach. Die von Bürgermeister Brandt aufge- worfene Frage, ob man in Zukunft den„Tag der deutschen Einheit“ anders gestalten sollte als bisher, bewegte wohl viele Kund- gebungsteilnehmer, insbesondere aber die Mannheimer, die wissen, daß bei uns von der Besonderheit des Tages zu wenig zu spüren ist. Für den größten Teil der Bevöl- kerung ist der 17. Juni leider nur ein zu- sätzlicher„Ruhetag“. Trotz des umfangreichen Arbeitspro- gramms war jedem Gelegenheit geboten, sich auf eigene Faust in West- und Ostberlin umzusehen. Davon wurde auch reichlich Ge- brauch gemacht. Man kannte zwar die Be- griffe Zonen- und Sektorengrenzen, aber niemand konnte sich beim Uberschreiten der „Grenzen“ eines bedrückenden Gefühls er- wehren. Hier wurde einem die Spaltung Deutschlands unmittelbar und schmerzhaft bewußt. Man glaubt, wenn man von West- nach Ostberlin geht, in eine andere Welt zu kommen. Hat es überhaupt einen Sinn, nach Berlin zu fahren, wenn man doch dadurch die Lage Berlins und Deutschlands kaum ändern kann? Diese Frage beantwortet sich jedem selbst, wenn er erst einmal nach Berlin kommt und die Stadt mit offenen Augen erlebt. In unmittelbarem Kontakt mit dem politischen System in Ostberlin und Mittel- deutschland wird auch dem bisher Gleich- gültigen bewußt, daß er seinen Standpunkt ändern muß. Die Berliner brauchen das Ge- Terminkalender 15. Juli im Ge- TV„Die Naturfreunde“: 0 für werkschaftshaus letzter Anmeldetermin die Studienfahrt nach Paris. Deutscher Naturkundeverein: 15. Juli, 19.30 Uhr, E 2, 1, Informationsabend für die Teil- nehmer an dem Studienaufenthalt im Bren- nergebiet(30. Juli bis 21. August). DHV/ Gesamtverband der Christlichen Ge- werkschaften Deutschlands: 15. Juli, 20 Uhr, „Zähringer Löwe“(gr. Saal), Schwetzinger Straße 103, Kundgebung; MdB Th. Teriete 8 über„Selbstverständnis der Christ- lichen Gewerkschaftsbewegung“. F üireme in der Wehrdienstverwei- gerer: 15. Juli, 18 bis 20 Uhr. Sickingerschule, 2, kostenlose Rechtsberatung in sllen Fra- gen der Wehrdienstverweigerung. Freireligiöse Gemeinde: 15. Juli, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau, Rheingoldstr. 47/9, Vor- trag von Dr. Lilo Schlötermann,„Die Bibel ein menschliches Buch“. Städt. Institut für Erziehung und Unter- richt: 15, Juli, 15 bis 17 Uhr, Fotolabor, Grund- lagen der Fotografie und Labortechnik(H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio, Technische Aus- bildung an Tonfilmgeräten— 2. Kurs(H. Galfé, H. Walz). Europa- Begegnungen Mannheim Ludwigs- hafen: 15. Juli, 20.15 Uhr. Kulturhaus Lud- wigshafen, Vortrag von Dr. Pietro Quaroni, „Die Verantwortung Europas gegenüber den Entwicklungsländern“. Mannheimer Frauenring: 15. Juli, 20 Uhr, Hotel Mack, Zusammenkunft. Interlanguage-Club(alle Sprachen): 15. Juli, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus. P 5, Zusam- menkunft. Bundesluftschutzverband: 15. Juli, 20 Uhr, N 7, 13/5, Dienstbesprechung für leitende Helfer. fühl der Verbundenheit mit den westdeut- schen Bürgern. Jeder Besuch ist für sie ein Beweis dafür, daß sie nicht allein stehen. Das Gleiche gilt für unsere Landsleute in Mitteldeutschland und Ost-Berlin. Darin liegt wohl der wahre Wert einer Berlinreise, abgesehen davon, daß Berlin auch heute noch viele kulturelle und historische Sehenswür⸗ digkeiten zu bieten hat. Die Mannheimer statteten auch einer zur Zeit im Rathaus in Charlottenburg veran- stalteten Ausstellung„Die Vergangenheit mahnt“ einen Besuch ab. In Wort, Bild und Ton werden die Judenverfolgungen von der Frühgeschichte bis zu ihrem grausamen Höhepunkt im Dritten Reich nüchtern und sachlich dargestellt. Das Material wurde von der Liga für Menschenrechte zusammenge- tragen. Es wäre von großem Wert, wenn diese Ausstellung, die als Wanderausstellung Vorgesehen ist, auch in Mannheim gezeigt werden könnte. Wohin gehen wir? Fre It Ag 13. ul heater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Manon Lescaut“(für die Thea- tergemeinde Nr. 2121 bis 3180, freier Verkauf); Kleines Haus 20.00 bis 22.30 Uhr:„Gesell- schaft im Herbst“(Miete F grün, Halbgr. I. freier Verkauf); Kellertheater. K 2, 22, 20.15 Uhr:„Fräulein Julie“; Städt. Bühne Heidel- berg 20.00 bis 22.15 Uhr:„Kiss me Kate“(Frei- tag-Miete, freier Verkauf). Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Seitensprung“; Palast:„Die schwarze Hand der Mafia“, 10.00, 11.50. 22.30 Uhr:„Der Rä⸗- cher“; Alhambra:„Pension Schöller“; Univer- sum:„Der liebe Augustin“; Royal:„Die Caine war im Schicksal“; Kurbel:„ Woodoo— Blut- rausch des Dschungels“; Capitol:„Der Herr- scher von Kansas“; 23.00 Uhr:„Wenn das Weib erwacht“; Alster:„Die Brücke“; Abend- studio im City:„Die Zürcher Verlobung“; Schauburg:„Lösegeld Kilometerstein 15“; Scala:„Der Favorit der Zarin“. Bagger nagen an der 50 Jahre alten Villa Richard Lenels Bild: Bohnert& Neusch Ein Haus, vor dem viele Fahnen flatterten Die Villa Richard Lenels in der Oststadt wird abgebrochen In der Absicht, ein neues Verwaltungs- gebäude zu errichten, hat die Hauptverwal- tung der Süddeutschen Zucker- Aktiengesell- schaft Mannheim, die jetzt noch in der Augusta-Anlage 31 ansässig ist, das Grund- stück Maximilianstraße 10 erworben und den Auftrag zum Abbruch des darauf- stehenden Hauses gegeben. Seit einigen Tagen schon fahren Lastwagen die Trüm- mer des Hauses ab, das aussieht als sei es von einer Bombe getroffen worden. Dabei War gerade diese dreigeschossige Villa eines der wenigen Gebäude in der Oststadt, das den letzten Krieg überstand. So gut jeden- „. grad wie ihr's auf dem Bilde schaut“ Die Struwwelpeter-Kantate zur Jahresversammlung des Fröbel-Vereins Im neuverputzten Gewand und im alten liebvertrauten Geist empfing das von Dr. Marta Wißler geleitete Fröbelseminar zahl- reiche Gäste aus Anlaß der Jahrestagung des Fröbel-Vereins. Wie immer nahm sofort die besondere Atmosphäre des Hauses aus jugendlichem Frohsinn, schöpferischem Tun und menschlicher Aufgeschlossenheit gefan- gen. Kunstsinnige Beispiele des Werkens und Bastelns begleiteten die Besucher beim Gang durch das Seminar, geflochtene Körbe und Schalen, tönerne Vasen und Masken, Webarbeiten, Batikdeckchen, Aquarelle. In einer kleinen Buchausstellung wurden emp- kehlenswerte Jugendbücher vorgestellt. Die Jahres- Versammlung des Fräbel- Vereins, in dem die Freunde, Göfher und Förderer des Seminars und die ausgeschie- denen Kindergärtnerinnen zusammenge- schlossen sind, war wie ein großes Familien- kest, nachdem das Jahr über Rundbriefe mit beruflichen Informationen, Anregungen zu Bastelarbeiten und familiären Nachrichten den Kontakt aufrechterhalten haben. Im Anschluß an die interne Tagung begrüßte die Vorsitzende des Fröbel-Vereins, Marga- rete Frey, im gedrängt vollen Saal im Na- men von Verein und Seminar die Gäste. Marianne Götze machte als Spezialistin für Jugendliteratur mit den in Frankfurt prä- mierten Jugendbüchern von E. F. Lewis, James Krüss, Michel del Castillo und Franz Bahl bekannt. Mit einem kurzen kulturge- schichtlichen Lichtbildexkurs über die Anfänge und Wandlungen des„Struwwelpeters“— tete sie zu dem Festgeschenk hin, das die beiden Unterkurse des Fröbelseminars Zu- nächst als Examensgabe für ihre Mitschüle- rinnen einstudiert hatten und nun für die Gäste bereit hielten: Die Struwwelpeter- Kantate von Cesar Bresgen. Mit rhythmischer Unbeschwertheit, linea- rer Prägnanz und köstlichen dramatischen Akzenten ist das Bilderbuch in Töne über- setzt. Die Schülerinnen, die sich erst an Ostern zusammengefunden haben, sangen Und musizierten, von ihrer Musiklehrerin Hedwie Coban mit Schwung und Liebe ges stendige Jahrgang Wustert. Aus dem Be- führt, daß alte unvergegliche Struwwelpeter“ Seligkeit den ganzen Saal erfaßte. Klavier und Blockflöten, Triangel, Glockenspiel, Me- tallophon und die übrigen Schlagzeuge des Orfkschen Instrumentariums begleiteten den Chor. Da kam der Nikolaus mit schwerem Trommelschritt und tauchte langsam, sehr langsam die bösen Buben ins Tintenfaß, der Jägersmann marschierte— halli, hallo— durchs grüne Gras, Paulinchen tänzelte mit dem Feuerzeug, zwischen eintöniger väter- licher Ermahnung und nervöser mütterlicher Unruhe zappelte der Zappelphilipp und der Suppenkaspar war am fünften Tage tot ein Paukenschlag und aus. Ak falls, daß dort die amerikanische Standort- kommandantur einziehen konnte. Aus verschiedensten Anlässen werden sich viele Mannheimer an dieses Haus er- innern. Erbaut wurde es 1910 für Richard Lenel, der dann 1920 Präsident der Mann- heimer Handelskammer wurde. Den glei- chen Posten hatten sein Vater Viktor Lenel von 1903. bis 1911 und sein Großvater Moritz Lenel von 1874 bis 1876 inne, der Name Vik- tor Lenel ist heute noch durch das Städti- sche Kindererholungsheim bei Neckarge- münd erhalten, das er selbst erbauen ließ und der Stadt schenkte. 1933 jedoch zählte das alles nicht mehr, es wurde vergessen, wie Dr. h. c. Richard Lenel als Mannheimer Handelskammerprä- sident in schwierigster Nachkriegs-, Infla- tions- und Arbeitslosenzeit für die Belange der Wirtschaft und Industrie, voran aber für Mannheim selbst, eingetreten war. Ri- chard Lenel in Firma Lenel, Bensinger& Co., Fabrik für wasserdichte Wäsche, wurde 1933 entlassen, aus rassischen Gründen. Später Wurde sein Haus beschlagnahmt, ein statt- liches Haus, denn Richard Lenel hatte neun Kinder. Dapn zog dort das Wehrbezirkskom- mando ein, Für die Offiziere wurde ein be- sonderer Bunker mit Beobachtungstürmen unterbetoniert. 1945 zog dann also der amerikanische Standortkommandant ein, dann das amerikanische Gericht, die US- Kriminalpolizei mit ihrem Lügendetektor und schließlich das Kreiswehrersatzamt der neuen Bundeswehr Mieder wurden dort zu- site des Bundesverteidigungs ministeriums Sing das Grundstück an der Ecke Otto- Beck Maximilianstraße nun an die Süd- deutsche Zucker Ad über. Wenige Tage noch, und von dem Huy 50 Jahre alt gewor- denen Haus bleibt nichts als so manche mehr oder weniger angenehme Erinnerung. Noch hängt an der Fassade die ungewöhnlich lange Fahnenstange, an der 80 Verschiedene Fahnen flatterten Richard Lenel, der sich das Haus erbaute, erlebt das nun nicht mehr Er war schon 1950, ein Jahr, nachdem er Ehrenbürger der Stadt Mannheim geworden War, 81jährig verstorben. k Jetzt brauchen Sie täglich natürliche Gesund bleiben darum täglich„hohes C“— täglich neue natürliche Vitamine. Am Baum ausgereifte Apfelsinen aus dem sonnigen Florida werden dort für„hohes C“ ohne Schale zu Saft gepreßt. Modernste Konzentrier- und Tief kühlverfahren bewahren alle Vitamine, Wert- und Wirkstoffe. Natürlich haltbar bleibt der in Deutschland auf die ursprüngliche Saftstärke zurückgeführte Inhalt bis zur Offnung der Flasche. ö **. K. F r it amine! NN Garantie INA Wir garantieren Ihnen. Den hohen Gehalt von natürlichem Vitamin C(ca. 280 mg), Vitamin P(ca. 185 mig), Provitamin A und den Vitaminen BI, Be und Be von etwa 4 Pfund Florida- Apfelsinen in jeder Flasche„hohes C“(0,7 B). Nur vollreif gepflückte, handausgelesene Apfelsinen werden ohne Schale zu Saft ge- preßt, sofort konzentriert, tiefgekühlt und in Deutschland auf ursprüngliche Saftstärke zu- rückgeführt. „hohes C“ ist ohne Zuckerzusatz, ohne jegliche Konservierungsmiftel und Farbstoffe unter Luftabschluß abgefüllt und in der ungeöffneten Flasche haltbar. Seite 10 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. ll Hermes-Fonds soll auf 12 Mrd. DM erhöht werden Geschäftsjahr 1959 verlief ohne (VWD) Im Mandatar-Geschäft der Aus- Fuhr-Garantien und Bürgschaften, das die Hermes Kreditversicherungs-AG Hamburg im Auftrage und für Rechnung des Bundes betreibt, wurden 1959 rund 31 000 Anträge Tiefgekühlte Fertiggerichte in Kürze zu erwarten (eg) Mit 10 000 Tiefkühltruhen, 40 fertig- gestellten und 43 in Bau befindlichen Tief- kühllagern sowie 42 Tiefkühlwagen hat sich die Edeka zu einem der bedeutendsten Handelsunternehmen im Tiefkühlgeschäft entwickelt. Wie sich bei einem Erfahrungs- austausch von besonders sachkundigen Edeka- Kaufleuten herausstellte, ist insbe- sondere im Zuge der Verwirklichung des Gemeinsamen Marktes mit einer erheb- Uchen Ausweitung des Tiefkühlgeschäftes zu rechnen., So bemühe sich z. B. Italien im Bundesgebiet auf dem Eiskremgebiet Fuß zu fassen; Frankreich und Bulgarien dräng- ten mit tiefgekühlten Obst- und Garten- bauerzeugnissen auf den Markt, Däne- mark bemühe sich, mit Tiefkühlfleisch ins Geschäft zu kommen. Bei Tiefkühlflsch sei in- sofern eine umwälzende Entwicklung zu er- Warten, also so bekannte Unternehmen wie Oetker und Kielfrost mehrere Fabrik- schiffe in Auftrag gegeben haben, die in den besten Fanggründen der Nordsee ope- rieren und die Ware bereits auf See frosten Sollen. Von den deutschen Erzeugnissen haben nach Erfahrung der Edeka vor allem tief- gekühlte Sahneerzeugnisse und Obstquark- gemische gute Absatzchancen. In Kürze sei auch mit tiefgekühlten Fertiggerichten aus deutscher Produktion zu rechnen. Dabei handelt es sich um fünf„Air Menues“ der Lufthansa, die, in Kochbeuteln verpackt, von der Hausfrau nur etwa 10 bis 15 Minu- ten in kochendes Wasser gehalten werden müssen um servierfertig zu sein. Ueber Kaufschecks keine Einigung erzielt (eg) Die im Zentralen Kreditausschuß zu- sammengefaßten Spitzenverbände des Kre- ditgewerbes versuchten erneut, die entgegen anderen Meldungen der letzten Wochen im- mer noch bestehenden Differenzen über die gemeinsame Einführung eines sogenannten „Kaufschecks“ beizulegen. Dabei konnte je- doch wiederum keine Einigung erzielt wer- den. Vielmehr war nach Schluß der mehr- stündigen Sitzung zu erfahren, daß der Stand der Verhandlungen wieder auf den Anfang aller Einigungsbemühungen zurück- gefallen sei, da die Sparkassenorganisation zur Ueberraschung der anderen Verbändę nicht bereit ist, eine Intensivierung des Scheckverkehrs in der vorgesehen gewese- nen Weise zu unterstützen. Ungeklärt blieb auch die Frage eines Ab- kommens der Kreditwirtschaft über ein- heitliche Konditionen für die Führung von Lohn- und Gehaltskonten. Zuletzt war hier u. a. vorgesehen, diesen besonderen Konten- typ zins- und provisionsfrei zu führen, von den Arbeitgebern einen Kostenbeitrag von etwa ein pro mille der abzurechnenden Lohn- und Gehaltssummen, Gebühren für Scheckrückgaben zu verlangen und Belastun- gen für Barauslagen festzulegen. Direktverkauf des Großhandels nicht wettbewerbswidrig (dpa) Der direkte Warenverkauf vom Großhandel an den Verbraucher steht nach Ansicht des Oberlandesgerichts Hamm nicht im Widerspruch zu den Bestimmungen des Wettbewerbsgesetzes. In einer am 12. Juli veröffentlichten Entscheidung des Gerichts heißt es, die Tatsache, daß Direktverkäufe für die Handelsstufen eine gewisse Konkur- renz bedeuteten, lasse sie im Rahmen der freien Marktwirtschaft nicht als unlauter erscheinen.(AZ: 4 u. 72/60). größere Schadens auf wendungen mit einem Gesamtauftragswert von 15,8 Mil- liarden DM bearbeitet gegenüber 1958 mit rund 29 000 Anträgen mit einem Wert von etwa 14 Milliarden DM. Rund 55 Prozent der Anträge wurden vom Ausfuhrhandel gestellt. Während die Entschädigungszahlungen für wirtschaftliche Garantiefälle infolge von Zahlungsunfähigkeit ausländischer Kunden gegenüber 1958 stiegen, waren für politische Garantie- und Bürgschaftsfälle geringere Schadenaufwendungen erforderlich als 1958. Bei den politischen Schäden spielten erneut die Vorlagen für Transferverzögerungen die entscheidende Rolle. Auch im Berichtsjahr hatte die Hermes an der Durchführung von Regierungsabkommen mitzuwirken, die die Umschuldung von Zahlungsverpflichtungen verschiedener Abnehmerländer zum Gegen- stand hatten. Der Garantiefonds von unverändert 9,5 Milliarden DM war am Ende des Berichts- jahres mit 8,6 Milliarden DM ausgenutzt. Im Rahmen des Haushaltsgesetzes 1959 schuf die Bundesregierung im Berichtsjahr neue Deckungsmöglichkeiten in Höhe von zwei Milliarden DM, die unter anderem zu einer Entlastung des Ausfuhrgarantiefonds geführt haben. Zu ihnen gehört in erster Linie die Ermächtigung des Bundes, für besonders för- derungswürdige Kapitalanlagen im Ausland — vor allem in den Entwicklungsländern— Garantien, Bürgschaften und sonstige Ge- Währleistungen zur Absicherung der politi- schen Risiken zu übernehmen. Die Bearbei- tung auch dieser Garantien ist dem Manda- tar- Konsortium„Hermes-Treu-Arbeit“ über- tragen. Dazu gehört weiter die unter dem Gesichtspunkt der Hilfsmaßnahmen für Ent- wicklungsländer besonders bedeutungsvolle Ermächtigung des Bundes, Garantien, Bürg- schaften und sonstige Gewährleistungen auch für Kredite zu übernehmen, die an öffentliche oder private Kreditnehmer im Ausland gege- ben werden, wenn sie zur Finanzierung beson- ders förderungswürdiger Vorhaben mit Rück- sicht auf die Beziehungen der Bundesrepu- blik zu dem jeweiligen Empfängerstaat un- umgänglich erforderlich sind. Die ebenfalls von der Hermes mandata- risch bearbeiteten Bundesgarantien für den Warenverkehr mit Westberlin und die Se- natsgarantien für die im Berlin- Verkehr ein- gesetzten Transportmittel sind im Berichts- jahr günstig verlaufen. Im laufenden Jahr war der Antragsein- gang im Mandatar-Geschäft der Ausfuhr- Garantien und Bürgschaften unverändert lebhaft. Wie die Hermes Kreditversicherungs- AG in ihrem Geschäftsbericht mitteilt, beab- sichtigt die Bundesregierung, die bisher auf Grund des Gesetzes über die Uebernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährlei- stungen im Ausfuhrgeschäft von 1949 und des Haushaltsgesetzes 1959 bestehenden Ermäch- tigungen in einem neuen„Gesetz zur Förde- rung der Wirtschaftsbeziehungen zum Aus- land, insbesondere zu den Entwicklungslän- dern“ zusammenfassen und im Haushaltsge- setz 1960 den Rahmen für die Garantierung von Ausfuhrgeschäften von bisher 9,5 Mil- liarden DM auf 12 Milliarden DM und den Rahmen für die Garantierung von Kapital- anlagen im Ausland, von Finanzkrediten an ausländische Schuldner und bei Umschul- dungsmaßnahmen auf fünf Milliarden DM zu erhöhen. Für Ausländer-Unterkünfte Darlehen vorgesehen (AP) Die Bemühungen der westdeutschen Wirtschaft, zur Milderung des Arbeitskräfte- mangels für die Betriebe e Ar- beiter zu gewinnen, werden möglicherweise künftig auch auf finanziellem Gebiet von der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen versicherung unterstützt wer- den. Wie die Bundesvereinigung der deut- schen Arbeitgeberverbände(Bd) mitteilte, prüft die Bundesanstalt gegenwärtig, inwie- Weit eine Bereitstellung von Darlehen für solche Unternehmen möglich ist, die Unter- künfte für ausländische Arbeitskräfte schaf- ken wollen. Eine entsprechende Empfehlung hat der Verwaltungsrat bereits dem Vorstand der Bundesanstalt zugeleitet, der seine Vor- schläge voraussichtlich im September formu- lieren wird. Die BDA erklärte, es sei daran gedacht, unter Umständen den Betrieben zur Hilfe für die Errichtung von Ausländerunter- Kkünften„Darlehen zu günstigen Bedingungen aus den Anlagemitteln der Bundesanstalt“ zu geben. Produktionsquoten für belgische Kohle (AP) Die Hohe Behörde der Montan- Union hat sich ausführlich mit der Lage im belgischen Kohlenbergbau beschäftigt und eine Reihe von Sofortmnaßnahmen beschlos- sen, die nach Rücksprache mit der belgischen Regierung in Kürze in Kraft treten sollen. Wie verlautet, ist nicht nur die Einführung von Produktionsquoten vorgesehen, sondern auch die Festsetzung eines Mindestpreises für alle Kohle, die auf den belgischen Markt kommt, also auch für Importkohle. Die Hohe Behörde hat ferner die bel- gische Regierung erneut ersucht, den zwei- ten Sanierungsplan für die Stillegung einer Förderkapazität von vier Millionen Tonnen vorzulegen. Der Plan hätte bereits bis zum 1. Mai eingereicht werden sollen. Privat- Investitionen schützen Gespräche mit Griechenland (AP) Die deutsch- griechischen Verhand- lungen über den Abschluß eines Investitions- schutzabkommens, die am 27. Juni in Bonn begonnen hatten, sind für kurze Zeit unter- brochen worden. Wie aus dem Bundeswirt- schaftsministerium verlautete, will die grie- chische Verhandlungsdelegation erst noch einige Fragen prüfen, die im Verlaufe der Verhandlungen aufgeworfen wurden, So- bald die Ueberprüfung beendet ist, sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. Die Bundesrepublik ist seit einigen Mo- naten bestrebt, mit allen Staaten, die deut- sche wirtschaftliche Hilfe erhalten und in denen deutsches Privatkapital zum wirt- schaftlichen Aufbau investiert wird, Ab- kommen zum Schutz der Investitionen abzu- schließen. — Vereinigte Korkindustrie AC, Mannheim Umsatz überschritt dle 100-Millilonen-DM- Grenze Die Aktionärshauptversammlung der Ver- einigte Korkindustrie Aktiengesellschaft, Mannheim, am 14. Juli beschloß einstimmig Ausschüttung einer von 10 auf 12 Prozent erhöhten Dividende auf die alten Aktien und 6 Prozent auf die jungen Aktien. Ferner kom- men auf ebenfalls einstimmigen Beschluß der Hauptversammlung vier Millionen DM brutto als Bonus an die Aktionäre zur Verteilung mit dem Anheimstellen, die nach Abzug der Kapitalertragssteuer verbleibenden drei Mil- lionen DM netto zur Beteiligung einer beab- sichtigten erneuten Erhöhung des Grund- kapitals zu verwenden. Damit entfallen auf je 100 DM alte Aktien ein Bonus von 37,50 DM und auf je 100 DM junge Aktien ein Bonus von 18,75 DM, der jedoch, wie von Vorstands- seite mitgeteilt wurde, erst am 1. Dezember zur Auszahlung gelangt. Wie die Geschäftsleitung berichtet, haben sich die Umsätze des Gesamtunternehmens in einem gegenüber dem Vorjahre noch ver- gröherten Ausmaße erhöht und die 100-Mil- lionen-Grenze überschritten. Leicht anzie- hende Preise für Rohkork in den Ursprungs- ländern belebten die Großhandelstätigkeit Bilanzvergleich (än 1 000 DMͤ) AKTIVA 1958 1959* Anlagevermögen 8 245 8 518 T. 273 (davon Beteiligungen 7352 7742) (davon Abschreibungen 166 131) Vorräte 242 1706 7 1464 Wertpapiere 273 139— 134 Forderungen 10 621 13 252 J 2 631 Flüssige Mittel 987 582— 405 PASSLIVA 2 Grundkapital 6 000 10 000 + 4 000 Rückl. u. Wertber. 4298 3055— 1243 Rückstellungen 2 655 2676 + 221 Verbindlichkeiten 1448 3 298/ 1 850 Gewinn 5 966 4 968— 998 Bilanzsumme 20 368 24 197 JJ 3 829 Gewinn- und Verlustrechnung AUFTWENDUNGEN Personalkosten 415 450 Steuern 1143 2 149 Wohlfahrtsstock u. Pens. 133 133 außerord. Aufwend. 37 44 Gewinn u. Vortrag 8 966 4 968 ERTRAGE Gewinnvortrag 87 33 Rohüberschuß 1216 803 Bet.-Erträge 4 739 5 395 Zinsmehrertrag 362 389 außerord. Erträge 605 1555 Totale 9409 8 175 Mitwirkung des Steuerausschusses Im Einspruchs verfahren vor dem Finanzamt erforderlich Im steuerlichen Rechtsmittelverfahren ist nach der Abgabenordnung(AO), dem Rechtsstaatsprinzip entsprechend, im Ein- spruchsverfahren vor dem Finanzamt FA) nicht dieses die zur Entscheidung befugte Stelle, vielmehr ist die Mitwirkung des Steuerausschusses vorgeschrieben. Das Fi- nanzgericht FG) Hamburg hatte über einen Fall zu entscheiden, in dem auf den Einspruch über eine einheitliche Feststellung des FA im Sinne des& 214 A0 ohne den Steuerausschuß entschieden worden war(Urteil von 17. 3. 1959 — EFG 1959 S. 420). Nach Ansicht des FG fehlte es damit an einer Prozeßvoraussetzung, mit der Folge, daß das FG keine Sachent- scheidung treffen konnte. Das Fd stützte sich auf§S 24 Abs. 3 des Finanzverwaltungsgesetzes, wonach über Einsprüche gegen einheitliche Feststellungen im Sinne des 8 214 AO der Steuerausschuß zu entscheiden hat. Das FA hatte diese Bestim- mung im Streitfall nicht beachtet. Im Gegen- satz zum Bundesfinanzhof(BFH), der in der Verletzung des& 24 Abs. 3 Finanzverwal- tungsgesetz(FVO) lediglich einen Verfah- rens mangel mit den aus den 58 284 Ab- satz 1, 288 Ziffer 2 AO sich ergebenden Folgen erblickte(BStBl 1951 III S. 81 und S. 103), schloß sich das FG einer im Schrifttum ver- tretenen strengeren Auffassung an(vgl. Steuer und Wirtschaft 1951 Spalte 529, 533). Während nach der milderen Auffassung des BFH also ein wesentlicher Verfahrensmangel, der zur Zurückverweisung der Sache an die vorige Instanz berechtigen konnte, vorlag, sah das FG in der Nichtzuziehung des Steuer- ausschusses das Fehlen einer von Amts we- gen zu beachtenden Verfahrens voraussetzung. Die vom FG übernommene schärfere Auf- kassung deckt sich zwar mit der Ansicht des BFH insoweit, als der Steuerausschuß keine selbständige Behörde oder Rechtsmittelinstanz ist, vielmehr ein Organ des FA. Gleichwohl kann nach der Auffassung des Fd nicht über- sehen werden, daß der Steuerausschuß(St) kein den Weisungen der Verwaltung unter- worfenes Kollegium darstellt, das sich über- wiegend aus unabhängigen Laienmitgliedern zusammensetzt. Die erhebliche Bedeutung des Laienelements im Steuerverfahren, die vor allem im Zuge der Stärkung rechtsstaatlicher Prinzipien immer stärker zum Ausdruck kommt und die sich nicht zuletzt auch in der Besetzung der Kammern der Fd'e ausprägt — Wo ja bekanntlich auch Laienbeisitzer mit- entscheiden—, läßt es nach Ansicht des FG nicht zu, die Nichtzuziehung des Steueraus- schusses lediglich als Verfahrensmangel zu behandeln, namentlich dort, wo diese Mitwir- kung zwingend vorgeschrieben ist. Wenn es aber an einer Prozeßvoraussetzung fehle, seien die Steuergerichte an einer sachlichen Entscheidung gehindert. Es bleibt abzuwarten, ob der BFH sich die- ser noch nicht rechtskräftigen Finanzgerichts- und führten zu einer größeren Vorratshal. tung. Auf dem Isoliersektor für den Wärme. Kälte- und Schallschutz ist die Rheinhold& Mahla G. m. b. H. nach wie vor voll beschäf. tigt, jedoch sehe die mahlkork verarbeitende Industrie der wirtschaftlichen Entwicklune 2 1 5 des Gemeinsamen Europäischen Marktes im Hinblick auf die kommenden Wettbewerbs. verhältnisse nicht ohne Sorgen entgegen. Die Bender-Werke G. m. b. H., Frankenthal und die Vereinigte 8 G. m. b. H., Hamburg, konnten infolge einer namhaften Erhöhung der Umsätze in Kro. nenkorken trotz unverändert starken Wett. bewerbs wieder ein befriedigendes Geschäftz. ergebnis vorlegen. Suberit-Fabrik AG erhöhte Dividende und Umsatz Aehnlich wie die Muttergesellschaft ver. teilt die Suberit-Fabrik AG, Mannheim- Rheinau, laut Beschluß der Hauptversamm- lung für das Geschäftsjahr 1959 eine Divi- dende von 12(1958: 10) Prozent auf das alte Grundkapital von 1,10 Mill. DM und 6 Pro- zent Dividende auf 0,40 Mill. DM aus der vorjährigen Kapitalerhöhung. Darüber hin- aus erhalten die Aktionäre einen Bonus von 0,30 Mill. DM, damit sie im Sinne einer Be- teiligung an der für später vorgesehenen Kapitalerhöhung hiervon Gebrauch machen können. Damit entfallen auf je 1000 DM alte Aktien ein Bonus von 230,77 DM und auf je 100 ũ äM junge Aktien ein Bonus von 115,38 DM. Das Unternehmen berichtet von einem ungeachtet der für Preßkorkwaren auf vie- len Gebieten günstigen Konjunktur ständig wachsenden Preisdruck, dem durch die füh- rende Qualität der Haupterzeugnisse— Zu- behör für die Schuhindustrie, Fußboden- beläge, Dichtungen und Sektkorken— bel vergrößerten Umsätzen, insbesondere auch im Exportgeschäft, begegnet werden konnte. Auch im neuen Geschäftsjahr hält die gün- stige Entwicklung der Umsätze an. An Stelle des verstorbenen Generaldirek- tors a. D. Kurt Bender wurde— laut Be- schluß der Aktionärshauptversammlung Dr. Joaquin Reig(Madrid) in den Aufsichts- rat gewählt. Bilanzvergleich (in 1 00 DMW) AKTIVA 1958 1959 4 Anlagevermögen 1304 1385 4 1 Vorräte 1328 1578 7 250 Wertpapiere 20 2, Forderungen 880 1629 + 769 Flüssige Mittel 251 54— 197 Rechn.-Abgrenzung— 9 9 PASSIVA Grundkapital 1100 1500 + 400 Rückl. u. Wertber. 461 582 +. 121 Rückstellungen 295 401 ++ 106 Verbindlichkeiten 1278 1735 + 457 Reingewinn u. Vortrag 647 462— 105 Bilanzsumme) 3 782 4 6800 + 895 Gewinn- und Verlustrechnung AUFWENDUNGEN Personalkosten 2143 2 447 Abschreibungen 175 195 Steuern 624 777 außerord. Aufwend. 77 169 Gewinn und Vortrag 647 462 ERURAGE Gewinnvortrag 21 3 Rohüberschuß 3 443 3832 Sonstige Erträge 20 25 augßerord. Erträge 160 170 Beteiligungserträge 16 16 3 665 4051 Totale) ) Auf- und Abrundungen eingeschlossen, Kongo-Transportversicherung erhöht (AP) Der Verband britischer Versicherer hat am 14. Juli die Prämien der Transport- versicherung für nach dem Kongo bestimmte Güter stark erhöht. Die Rate wurde von bis- her neun Pence je 100 Pfund Sterling auf zwei Schilling sechs Pence heraufgesetzt. ö Thailand verspricht Schutz (VWD) Das thailändische Kabinett hat einen Gesetzentwurf gebilligt, nach dem auslän- dischen Investoren zugesichert wird, daß die von ihnen in Thailand errichteten Industrie. werke weder inländische Konkurrenz erhalten noch nationalisiert werden. ö Proſt Henninger — Vierkãuſe entscheidung anschließen wird.. sie keufen wirklich got in der IAIS TRUMEAIE auf bequeme Raten 5 Drogerie cCampingbedarf 1 0— Nähr- u. Kräftigungsmittel Musik- Blat Lau 0 hündelm K 4 Parfümerien Mannheim, 8 2, 8 6 Sonnenschutzmittel 5 22 22 Mannheim, 0 4, 3 Telefon 2 38 1 V Photo Köhlschränke und werden fachmännisch bedient. e verbandstoffe Bosch 110 TS 383.—; Bosch 112 Luxus 428,.—; Bosch 140 TL 468, Monatsraten ab 20,— DM. Eigene Finanzierung. Herd- Rothermel, Waldhof, Alte Frankfurter Str. 26 Original Prof. Thomsen wieder erhältlich bel fußqymnasfl Sonden FRITZ DRU LL& co. 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Mit Hilfe von Gesamtinve- stitionen in Höhe von 102 Milliarden Rupien (etwa 89 Milliarden DM) sollen bis 1966 1. Die Getreideer zeugung so gesteigert werden, daß die Bevölkerung ganz aus eige- ner Produktion versorgt werden kann; 2. das Volkseinkommen jährlich um fünf Prozent steigen; 3. die Grundindustrie— Stahl und Eisen, Kohle, Oel und Elektrizität— beträchtlich ausgebaut werden; 4. die noch ungenutzten Arbeitskräfte mobilisiert und die Beschäftigungsquote ständig erhöht werden, damit 5. dadurch eine gerechtere Einkommens- verteilung erzielt wird. Indische Regierungs- und Wirtschafts- kreise hoffen, daß sich das Ausland an den Gesamtinvestitionen mit etwa 20 Milliarden DM beteiligen wird. Besonders rechnet man mit Hilfe aus den USA, der Sowjetunion, Großbritannien, republik. Als wichtigsten Punkt des Planentwurfes bezeichnen die gleichen Kreise die Steige- rung der einheimischen Getreideerzeugung. Es wird damit gerechnet, daß sich die Ein- wohnerzahl Indiens in den nächsten sechs Jahren um 80 Millionen auf rund 480 Mil- lionen erhöht. Schon jetzt aber müssen zehn Prozent des Bedarfs eingeführt werden. Wie schwierig und kostspielig gerade die land wirtschaftliche Intensivierung sein wird, ergibt sich daraus, daß noch vor nicht allzu langer Zeit fast drei Viertel aller be- nutzten Pflüge aus Holz waren. Das Reservoir an Arbeitskräften ist in Indien noch riesengroß. Von den rund 400 Millionen Einwohnern sind nach letzten Erhebungen etwa 30 Millionen arbeitslos und 80 Millionen nur teilweise beschäftigt. Diese gewaltige Menschenmasse in den Ar- beitsprozeß einzugliedern, ist eine der Hauptaufgaben der Regierung. Sie ist des- halb bemüht, auf dem Lande eine Anzahl von Dörfern zu Genossenschaften zusam- Japan und der Bundes- MARKT BERICHTE vom 14. Jul Mannheimer Ferkelmarkt (õêWD) Auftrieb: 82 Stück Ferkel. Preise für Ferkel bis 6 Wochen DM 60,.— je Stück. Ueber 6 Wochen 65,— bis 70,.— DM je Stück. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Fleischgroßhandelspreise (VWD) OM je kg) Inlandsfleisch: Ochsen 3,59 bis 4,15, Rind 4,20—4,35, Kuh 3,45—3,90, Bullen 4,35 bis 4,45, Schweine 3,703,835, Hammel 3,904, 25, Kalbfleisch 4,855, 70. Tendenz: mittel. Mannheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz in Obst zufrieden- stellend, in Gemüse normal, vereinzelt langsam. Es erzielten: Blumenkohl 60—80; Buschbohnen 45 bis 55; Stangenbohnen 55-65; Schlangengurken ausl. 40—65; Salatgurken dto. 4570; Karotten ztr. 16 bis 20; Kartoffeln neue 14—16; Kohlrabi Stück 10—12; Petersilie Bund 9—10; Radieschen Bund 10—11; Rettiche Stück 10—12, dto. Bund 10—12; Rotkohl 16 bis 20; Suppengrün Bund 10—12; Kopfsalat Stück dt. 16—20, dto. holl. Steige 5,5—6,5; Schnittlauch Bund 10—1“: Tomaten dt. Treibhaus 60—75, dto. Holl. 65—70, dto. ital. 35—40; Weißkohl 10—12; Wir- sing 14—18; Zwiebeln 28—30; Aepfel A 50—60, B 40 bis 45, C 20—30; Orangen 50-70; Bananen Kiste 16 bis 17; Aprikosen A 60—70, B 45—55; Birnen 30—60; Himbeeren in Schale 90—100, dto. in Spankörben A 75—65, B 50—65; Johannisbeeren rot 40—45. dto. schwarz 140—160; Süßkirschen A 55—65. B 40—50, C 30—35; Sauerkirschen A 60—70, B 40—50; Mira- bellen A 45—55, B 30-35; Stachelbeeren reif A 40 bis 45, B 25—35; Pflaumen A 45—55, B 30—40; Pfir- siche A 45—60, B 30-40; Zwetschgen 50—65; Zitronen Stück 18—20. Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei großer Anfuhr teilweise langsamer Absatz. Es erzielten: Johannisbeeren rot 35—42; Stachelbeeren reif A 25—44, B 18-24; Himbeeren in Schalen 60—65, dto. in Körben 4648; Brombeeren 70—73; Schattenmorellen A 50—70, B 40-49; Pfirsiche 29—43; Mirabellen 31-35;„Die gute v. Bry“ 24—28; „Thechar“ 20—32; Reineklauden 20—32; Haus- pflaumen 15—17;„Lützelsachsen“ 30—37;„Ersinger“ 28—32;„Zimmers“ 36—40; Aepfel A 37-60, B 25—41, C 12—27; Birnen A 26-38, B 18—26; Julie-Birne 40 bis 54; Kopfsalat Stück 8—12; Gurken 350-500 g 24—34, dto 500—700 g 35—45; Salatgurken 17; Ein- legegurken 6—9 em 24—26, dto. 9—12 em 23—25, dto. 12—15 em 14, dto. 15—18 em 12; Krüppelgurken 10; Buschbohnen 32—44; Stangenbohnen 38-46; Erbsen 28—31. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei erhöhter Anlieferung Absatz schlep- pend. Es erzielten: Johannisbeeren rot 35-37; Him- beeren A 75—96, B 53—74, C 45—52; Sauerkirschen A 43—61, B 36-42, C 30—35; Pfirsiche A 39—47, B 24 bis 38, C 15-45; Aprikosen A 65—70, B 53—64, C 35 bis 45; Mirabellen B 15—22;„Gute v. Bry“ A 21 bis 29, B 15—20;„Lützelsachsen“ B 27—41, Ausfall 20 bis 26; Pflaumen 15-35; Klarapfel A 39—62. B 21 bis 38, C 10—20, Ausfall 5—8; Birnen„Bunte Julie“ B 42—45, C 30—41, sonstige Sorten B 20—41, C 9 bis 19; Buschbohnen 30-47; Stangenbohnen 35-43. menzufassen und dort eine Heim- und Kleinindustrie ins Leben zu rufen. 1957 be- standen schon 30 000 solcher Dorfgemein- schaften. In dem 1961 auslaufenden zweiten Fünf-Jahres-Plan waren Investitionen von insgesamt 63 Milliarden DM vorgesehen. Im Rahmen dieses Planes ist auch das von deutschen und österreichischen Firmen er- stellte Stahlwerk in Rourkela Anfang ver- gangenen Jahres in Betrieb genommen worden. 5 Neuer Sowjetauftrag für Kieler Howaldtswerke (AP) Die Kieler Werft Howaldtswerke AG hat von der staatlichen sowjetischen Außen- handelsstelle Sudo-Import den Auftrag zum Bau von zwei kombinierten Walfang- und Fischerei-Fabrikschiffen erhalten. Wie Werft direktor Westphal am 14. Juli auf einer Pressekonferenz in Kiel mitteilte, sollen die beiden Spezialschiffe bis 1962 abgeliefert werden. s Die auf das modernste ausgerüsteten 181 Meter langen und 22,80 Meter breiten Neu- bauten werden eine Tragfähigkeit von 11 500 Tonnen und eine Wasserverdrängung von 24 950 Tonnen erhalten. Mit einer 6250 PS Dieselmaschine sollen sie eine Geschwindig- keit von rund 14 Knoten erreichen. Die Ko- sten für die Neubauten bezifferte Westphal auf insgesamt 130 Millionen DM. Diesen für zwei Schiffe außergewöhnlich hohen Auf- tragswert begründete er damit, daß„so viele spezielle Verarbeitungsanlagen eingebaut werden, wie dies bisher in keinem Walfang; oder Fischereifabrikschiff erfolgt ist“. Oesterreichs Liberalisierung mit GAT T- Staaten Oesterreich hat jetzt die erweiterte Libe- ralisierungsliste für den Handel mit GAT T- Staaten fertiggestellt. Das Kabinett billigte eine Warenliste, nach der bestimmte Erzeug- nisse, deren Einfuhr bereits gegenüber den Mitgliedsländern des Europäischen Wirt- schaftsrates(OEEC) keinen Einschränkungen mehr unterworfen war, außer von der Tsche- choslowakei, Kuba und Japan frei impor- tiert werden können. Dabei handelt es sich in der Hauptsache um Erzeugnisse, die in Oesterreich selbst nicht hergestellt werden können. GESCHIAFTS BERICHTE Bochumer verein für Gußstahlfabrikation AG, Bochum: Die HV am 12. Juli genehmigte für das Geschäftsjahr 1958/59(30. September) eine Dividende von 7(im Vorjahr 6) Prozent und für das 3 Monate umfassende Rumpfgeschäfts- jahr 1959(31. 12.) 2 Prozent Dividende auf das 92 Millionen DM betragende Aktienkapital. Deutsche Aktiengesellschaft für Nestle-Erzeug- nisse, Lindau: HV- Beschluß für das Rumpf- geschäftsjahr(1. 5. bis 31. 12. 1959) eine Divi- dende von 10/ 2 Prozent Bonus und für je 6000 DM alte Aktien eine neue Aktie von 500 DM. Außerdem wurde die Erhöhung des Grundkapitals um 2,5 auf 32,5 Millionen DM genehmigt. Für das erste Rumpfgeschäftsjahr (1. 1. bis 30. 4. 1959) wurde das AK durch Aus- gabe von Berichtigungsaktien um 2,5 auf 30 Millionen DM erhöht und 5 Prozent Dividende auf 27,5 Millionen DM ausgezahlt. Für das Geschäftsjahr 1959 wird somit eine Gesamt- dividende von 15 Prozent(i. V. 15)/ 2 Pro- zent Bonus verteilt. Im Berichtsjahr wurden rund 6 Millionen DM investiert: davon entfal- len 3,4(i. V. 2,11) Millionen DM auf fertige Anlagen, die mit 1,67(i. V. 1.81) Millionen DM aus Abschreibungen finanziert wurden. Deutsche Genossenschaftskasse, Frankurt/ M.: Das Jahr 1959 stand im Zeichen einer star- ken Ausdehnung des Geschäftsvolumens, das sich gegenüber 1959 um 24.9 Prozent auf rund 2 345 Millionen DM erhöhte. Das Bilanzvolu- men stieg auf 2 085(1 614) Millionen DM und überschritt somit die Zwei-Milliarden-Grenze,. Das haftende Eigenkapital erhöhte sich auf 108,5(1958: 97,3) Millionen DM. 816(701,7) Mil- lionen DM liquiden Mitteln stehen kurz- fristige Verbindlichkeiten von 286(272,6) Mil- lionen DM gegenüber. Die ausgegebenen Kre- dite beliefen sich Ende 1959 auf 1471(1958: 1 203) Millionen DM zuzüglich Bürgschaften und Bankgarantien von 154,3(i. V. 236) Mil- lionen DM. Die Einlagen erreichten 1 123(i. V. 823) Millionen DM; davon sind rund 470 Gl. V. 342 Millionen DM Spareinlagen. Die aufge- nommenen langfristigen Darlehen betrugen am Bilanzstichtag 496(i. V. 419) Millionen DM. Bei einem auf 21,01(20.20) Millionen DM er- höhten Gesamtertrag, dem u. a. 3.25(i. V. 3,08) Millionen DM Verwaltungskosten und 5,80 (3,96) Mililonen DM Zinsen, sowie 1,38(1958: 3,28) Millionen DM. Abschreibungen und 1,88 (1,51) Millionen DM Rückstellungen und 5,0 (6,0) Millionen DM Zuweisung zu den Rück- lagen gegenüberstehen, bleibt ein Gewinn von 1,12(1,39) Millionen DM. einschließlich Ge- winnvortrag. Hieraus werden wie im Vor- jahr 8 Prozent Dividende verteilt. Harpener Bergbau AG, Dortmund: Die Hv vom 12. Juli beschloß, für das Geschäftsjahr 1960 die 1958 unterbrochene Dividendenzah- lung(zuletzt für 1957: 5 Prozent) wieder auf- zunehmen, falls keine außerge wöhnlichen Be- lastungen im zweiten Halbiahr 1960 auftreten. Kienzle Uhrenfabrik AG, Schwenningen: Die HV am 12. Juli genehmigte für 1959 aus dem Gewinn von 0,37(1958: 0,43) Millionen DM 5 Prozent(1958: 5471%/æ Bonus) Dividende auf das 7,3 Millionen DM betragende AK. Linde's Eismaschinen AG, Wiesbaden: Die HV am 12. Juli beschloß, für 1959 17(1958: 15) Pro- zent Dividende auf 51 Mͤillionen DM Stamm- aktien und 4 Prozent auf 399 000 DM Namens- aktien zu verteilen. Die Gesellschaft investierte seit der Währungsreform bis 1959 rund 260 Millionen DM, wovon 197 Millionen DM aus Abschreibungen finanziert wurden. Im glei- chen Zeitraum stieg der Umsatz von 90 auf 433 Millionen DM. Die Belegschaft zählte Ende 1959 11000 Personen. Im laufenden Geschäfts- jahr sind Investitionen von mehr als 42 Mil- lionen DM vorgesehen; außerdem eine Rück- lagenerhöhung(31,2 Millionen DM) in die Nähe des Aktienkapitals(51,4 Millionen DMW). Westfälische Kupfer- und Messingwerke AG, vorm. Casp. Noell, Lüdenscheid/ Westf.: Divi- dendenvorschlag für 1959 11(1958: 8) Prozent. Bei 2,58(1, 22) Millionen DM Investitionen und 1,00(0,83) Millionen DM Abschreibungen steht das Anlagevermögen mit 8.17(7,03) Mil- lionen DM zu Buch. Dem 2.5 Millionen DM betragenden Grundkapital stehen 7,80(7,96) Millionen DM Rücklagen gegenüber. Ruberoidwerke AG, Hamburg: Die Gesellschaft beabsichtigt, das Grundkapital um 0, 42 auf 2,10 Millionen DM zu erhöhen und außerdem 0, 40 Millionen DM 6Gprozentige Wandelschuldver- schreibungen zu begeben. Die jungen Aktien sollen mit einem Aufgeld von 45 Prozent und die Wandelschuldverschreibungen im Verhält- nis 5:1 angeboten werden. Außerdem ist für 1959 eine Sprozentige Dividende vorgesehen. HV 10. August. Versicherungen Albingia Versicherungs-AG, Hamburg: Die HV am 13. Juli genehmigte für 1959 eine Divi- dende von 15(1958: 12 + 2) Prozent auf das gewinnberechtigte Grundkapital von 4 Mil- lionen DM. Ende 1959 wurde das AK auf 6 Millionen DM erhöht(Großaktionär: Guar- dian Assurance Comp. Ltd., London, mit 96,2 Prozent). Albingia Lebensversicherungs-AG, Hamburg, verteilt für 1959 wieder 8 Prozent Dividende. Am dem inzwischen voll eingezahlten Grund- kapital von einer Million DM ist die„Albin- gia“ Versicherungs-Ad mit 90 Prozent betei- ligt, die Frankona Rück- und Mitversiche- rungs-AG, München, und die Aachener Rück- Versicherungs-AG, Aachen, mit je 5 Prozent. Eff. t E Wattgeten vos v 91 Wörtech ati Sb„ 1 5 14. 7. 9 D Wie Redeskuen hetztet nicht für evasge Bebertsagunge- Seind Waig 125 127 T ce, UA. B. 160 1600 d noni Aheinsohs 2 2 N 0 5 8 oder Uebermittlangstehler] Siemens& Helene 7E 5/7 Pfalz. Hypo. 5 2 v. 58 Sinner AG 32⁰ 3⁰2² Rhein. Hypo. 6²⁰ 620 6% Rhein. Hypo. Frankfurt a. M., 1 4. Juli 1960 Stahlwerke Bochum 945 80 J 58% Rhein. Hypo. Stshlwerkesüdwestlalen 5 4 7 1 Renten 6.5% Rheinpreußen v. 38 18. 7. 14.7. 18. 7. 14.7. 13. 7. 14.7. Südzucker Zinsen steuerfrei 7,5% Rhid-ptelz v. 58 Notierte Aktien bierig Chr. If. a. 31s 30 f Laube 188 1880 7% 3, deen nud;%% Je 8 Tupesenbune v. 80 8 46 46s Dortm. Hörde 10 10 lem Schanslün 220 2200[Ver. Glanzstofßt 551 75 8% Bed Kom Ldsbk. due. 4% 2 8% Weltdank-Anl. v. 30 Adlerwerke— 460 Durlacher Hof 77⁰ 970 Klöckner Bergbau 2— Wintershall 515 503 5% Beyer. Hypo. 555 1 1 0 70% 2251 t 7 8 1. 88 40 f. Energie 645 1 675 Eichbaum-Werget 1220 1220 Klöcknes Humb. Deuts 1020 1005 201 08 4⁰⁰ 412 5,5% Sroßkraftw. Mm 5„ 40 f. Verkeht 70 770 Ei. Licht u. Kran 22 285 Kléckner- Werke 287 284 zelistoß Waldhof 33 385% 8% Pfslz. Hypo. mu n Wandelanleihen AE 441 4% Euringer Union 880 682 Krauß-Maflet 465 460 5% Rhein. Hypo. 10 5 155 5.5% Anglo Amerie. Aschstlenb. Zensten e es Aglinger NMaschaes 520 I kahmeyer 5 5 7.5% Siemens v. 84“ 5 2 Corp. v 58 Badische Anilin 710 2% Farben Bayer 74 ae, indes Bis 97? 50„ 2% AEG v. 88 BNA WU 8 3610 Barben Liquis 5„%55 6,55 Löwenbräu 1405 1405 Beton& Monierbau 631 605 nenten 6% BMW v. 38 Bemberg 252 25⁰ Fein Jetter 228 5 2²ꝛ8 Ludwigsh. Walzm. 160 5 Burbach Kall 4¹0⁰ 401(Zinsen tafifbesteuert) 5.5% Chem. Albert v. 86 Berger 52 d Feldmahle 1560 1500 Mannesmann 4% 340 Pyckerboßg 16% s 6% AG. 86 105% 102 8.5% Schering v. 59 Bekule abgestempelt 160 159 Felten 415 41⁵ Metaligesellschaft 1320 1427 Eisenhütte 785 50 8% Baden-Württ. v. 57 104 10³ 6.5% VDM v. 51 dto. neue 2 5 Gelsenberg 221 221 Nordd. Lloyd 107 107 kiutschenkeuther Lor. 202 875 8% BASF v. 56 10⁵ 10⁵ imnvestment-Zertiflkate Binding Brevetel% /s Soldschmidt 805 80 NSU 260 2590 llseder lutte 2 2%%% Bosch v. 6 10% fFanonds Bochumer Verein 250 2⁴⁰ Gritzner-Kayser 578 400 T pfalz. Mühlen 10³ 103 Orenstein& Koppel St. 272 950 8% BBC v. 56 10%% 106% Adiropa Bubiag 304 250 Grün& Bilfinger 4⁵⁰ 404 Phoenix Rheinrohr 3⁵⁴ 348 Fhrir Werke 2% i, Bundesbahn v. 88 27 20 527 Agefre Buderus 210 486 Grünz w Hertm. 64% 630[preußag 210 208 Scheidemandel 8 8 6% Bundespost v. 55 94 ⁰ 54% Allfonds Brown, 80 f h Ce. 2⁵ 75 Gußstahl Witten 75⁰ 7⁴⁰ Rheinefektre 770 9⁵⁰ 70% Bundespost v. 58 95 55 95% Anglo Dutch Cassello 850 840 Gutehofinung 187 1130 Rheinstabl 4⁵²⸗ 450 Banken 70% ESS0 v. 86 100% 100% J Atlanticfonds Chemie Albert a% 4% Hamborner Bergbens 132 Wa RVE 670 680 und Versicherungen 8.5% Gelsenberg Austro-Fonds Chemie Verwaltung Nals 885 1350 Handels- Union 7505 7⁴⁰ dto. Vorzüge 627 62⁵ Allianz Leben 112⁰ 1105 Senzin v. 38 90 20% Concentra Couu Gummi 1980 1080 Hapag 104 7 Rheinmetall 800 310 Allienz Versicherung 3670— 6% Hleidelb. Zem. v. 56 104 10⁴ Dekafonds Dalmler Benz 6700 6600 Harpener 115% 11%[beinpreußen 2⁴⁰— Badische Bank 500 588 8½ Foechster Farb. v. 57 04%„ Buropafonds 1 Deere-Lanz 168 165 Heidelberger Zement 198⁰ 8 Riedel 5 8 Bayer. Hypo.& Wechsel. 692 69¹ 7% Hoechster Bard. 75 58 1037 108 8 3 Demag 756 75⁵ Hoechster Ferben 714 7% Kuhrstehl 525 59 Berliner Handelsbank 696 656 G ee 57 77% Fondek Dt. Contigas 77 75⁵⁵ Hoeschwerke 261 261 Rütgers 422 4%% Commerzbank A8 2⁰ 512 7% Lastenausgl.„ 50 9 22 95% Fondis Dt. Edelstah! 57¹ 800 klochuel 975% Salzdetturm% 88) t. Bank 48 70 7% 8% MAN v. 57 10% 4% Fondre Dt. Erdel% 7e Holzmann 10 16 Schering 4% 4% Ot. Centralboden 400%% 8% Mannesmenn v. 39 8 88% IL. Fonds 1 Degusse 1220 1400 tunen Oberhausen 0 280 Schiess 32 350 Dt. Hyp. Bank Bremen 47% 46⁰ 8% Plalzwerke v. 57 8 85 Industria Dt. Lino 7925 70 Hütte Siegerland 8 501 Schlogqvellbe. 80 800 Dresdner Bank A8 650 555 6% Pfalz. Fypo 93 55 intervest Ot. Steinzeug 4⁰ 4⁵³ Ind. Werke Karlsruhe 388 565 Schubert u. Salzer—⁰⁰ 05 Frankf. Hypo. 775 785 5%½ Pfalz. EHpye. 95 2*⁰ Investe Dt. Eisenhaudel 214 214 Kali-Chemie 85 780 Schultheiß Stämme 440 45⁰ Industriehsedrtbenk 275 274 5 5 Thesaurus Didier-Werke 6⁰⁵ 57⁰ Karstadt 1e 160 Schweste Storchen 6⁴⁸ 6²⁰ Mannh. Vessick. Lit. 4 75% 75 J ½ 20% Kapt.-Ertragest. Trans atlantietonds 13.7. J 14. 7. 13.7. 14. 7. Unitonds 9,80 148,40 10 101 Universal- Fund 111 57 110.90 92 92 Uscatouds 117,20 115,60 87 87 Atomie- Hd( 5,27 5.26 97 1 88 Canegros(8 10.79 10,5 102 T 25 E. I. F.(5 4,63 4.50 91 ¹. Keystone S. 3 14,29 14.28 . 87 NC(5 14,64 14.52 98 98 Oppenheimer(5) 11.79 11.75 101% 100% Philedelphie 3 11,0 11,88 Tel.-El.(5) 8,93 8,81 Eurit(str.) 170,25 169% Buropachem.(sfr.) 166,50 166% 100 100 Siat-Imb.(sfr.) 1075 10/5 269 270 R- 42 4014„ Geld Brei e eee, e e 8 72⁰ Aluminium 5 0 . Zinn 0 22580 221,00 Nessing 58 230 24 12 3 955 Messing 63 263 270 124.50 240 Deutsche freie 102,20 101 50 Devisennotierungen 44,40 44,10 1 US-Dollar 4.1 4.1750 120,00 140,00 1 engl.& 1178 11.72 151,90 151,70 1 can. Doller 4,2488 4,2588 166,80 166,70 10 nfl. 5 110,46 ⁴ 110,68 172.40 170,30 100 sfrs. 96,57 76,77 152,50 151,40 100 beig. tr. 8,356 8,376 172.50 172,20 100 ffrs. 85,00 85,20 176,90 196,70 100 dan, Kronen 60,45 60,57 16,80 116,0 100 norw. Kronen 58,40 88,52 106,0 106,40 100 schwed. Kronen 80,35 80,55 55½0 85,30 1000 lt. Lire 6% 6,75 58,00 97,50 100 österr. Schisting 16,075 16,115 173,0 178,00 por 5 14,60 tugal 14.56 5 216,00 214,80 100 Di- Wos 46750 54.90[ 4,50 100 D840 22.71 Autohaus WFICKING NMhm. Tel. 4 21 00 Weinheim Tel. 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Auf dem Bahnhof warteten einige Dutzend Menschen mit riesigen Blumen- sträußen, und kaum hatte der Zug ange- halten, lagen sich schon schluchzende Men- schen in den Armen. Wiedersehen nach zwanzig Jahren! Geschwister küßten einan- der die tränennassen Wangen, ein junges Mädchen aus unsefer Gruppe lehnte sich Fkassungslos weinend an die Schulter einer alten Bäuerin, ein weißhaariger Mann strei- chelte zärtlich die Hand einer Frau, die ihm aus dem Gesicht geschnitten war— Bruder und Schwester. Ich war vielleicht der ein- zige aus der Reisegruppe, der in Reval nicht von Freunden oder Angehörigen erwartet wurde. Hier auf dem Bahnsteig von Reval begriff das Herz mit einem Male, was der Verstand als„Plattitüde“ längst nicht mehr registriert: Daß der kleinste räumliche Ab- stand riesengroß und unüberwindlich ist, Wenn sich durch ihn die politische Grenze Handelshauser in der Altstadt Zieht, die unsere Hemisphäre in zwei un- versöhnliche Teile spaltet. Sechzig Kilometer lagen zwischen den Geschwistern in Reval und Helsinki, ein Spaziergang, ein Katzen- sprung, ein Nichts in diesem motorisierten Zeitalter. Zwanzig Jahre brauchten sie, um —.— kümmerliche Entfernung zu überwin- den. Zur Zeit ist der Weg vom Westen, von Helsinki, nach Reval wieder offen, das heute nur noch Tallinn heißt. Die neuen Herren haben offensichtlich nichts gegen die Wieder- aufnahme der früher so lebhaften Kontakte 2 wischen Finnen und Esten einzuwenden, die von der sprachlichen und kulturellen Ver- Wandtschaft der beiden Völker geknüpft Werden. Das zeigte bereits der Empfang, und das zeigte auch die Grohzügigkeit, mit der die Leute vom sowijetstaatlichen In- tourist-Reisebüro den Finnen halfen, alte Bekannte unter neuen Adressen aufzu- töbern. Wer Verwandte oder Freunde traf, war auch nicht an das Tagesprogramm ge- bunden, ja er mußte nicht einmal im Hotel schlafen. In unserer Gruppe gab es Teil- nehmer, die ich zwischen Ankunft und Ab- Fahrt nicht zu Gesicht bekam. Sie wohnten bei ihren Angehörigen, mußten sich aller- Eine Art Nürnberg an der Ostsee Reval. Im Juni waren es zwanzig Jahre, seitdem die Panzer der Roten Armee über die Grenzen von Estland, Lettland und Litauen rollten. Mit Waffengewalt wur den die drei wehrlosen baltischen Staaten ihrer Selbständigkeit beraubt und unter die sowietische Herrschaft gezwungen. Die Sowjets hatten mit diesem flagranten Ver- tragsbruch eine strategisch wichtige Position im Ostseeraum gewonnen. Sie hatten aber auch der ganzen Welt zum zweiten Male— nach dem erfolglosen Ueberfall auf Finnland im Winter 1939— demonstriert, wie wenig sie sich um das Selbstbestim- mungsrecht der kleinen Nationen kümmern, wenn es ihren eigenen Interessen im Wege steht. Das baltische Beispiel ist unvergessen. Die Sowzets sind vor dem Welt- gewissen noch immer von den entsetzlichen Terrorwellen belastet, die der militäri- schen Eroberung folgten und von denen Sachkenner annehmen, daß sie zusammen mit der deutschen Gewaltherrschaft von 1941 bis 1944 die Bevölkerung um etwa 20 Pro- zent dezimierten. Nach Stalins Tod hörte man dann nichts mehr von Verhaftungen, Deportationen und Hinrichtungen. Die politische und kulturelle Elite der drei Natio- nen war ausgerottet, verschleppt oder geflohen. Die Ueberlebenden hatten sich offen- sichtlich dem tödlichen Druck gefügt. Die Verhältnisse stabilisierten sich. Damit sahen die Moskauer Machthaber wohl den Zeitpunkt gekommen, um auch die baltischen Hauptstädte für die Ausländer risikolos öffnen zu können. Mit einer der ersten Tou- ristengruppen, die in diesem Sommer von Skandinavien nach Estlands Hauptstadt Reval fuhren, reiste auch unser Korrespondent Walter Hanf. Er schildert, wie er die alte Hanse-Stadt und ihre Einwohner antraf. dings einer Bedingung unterwerfen: Sie durften das Stadtgebiet von Reval nicht ver- lassen. Der Kreis der Freiheit ist eng gezogen. Einem Studienrat wurde der Wunsch, die alte Universitätsstadt Dorpat wiederzusehen, rundweg abgeschlagen. Ebenso unzugänglich Waren das ehedem berühmte Seebad Pernau und die Grenzstadt Narwa, auf die man nur durch das Zugfenster einen Blick werfen konnte. Narwa ist Schlachtfeld. Es wurde auch während des letzten Krieges völlig nie- dergemacht, wie so oft während seiner Ge- schichte, wenn sich hier Dänen, Deutsch- ordensritter und Schweden mit den Zaren um Land und Seelen rauften. Aber unzer- stört, auch vom letzten Krieg, zeigen sich dem flüchtigen Betrachter die beiden Bur- gen, die in Europa jahrhundertelang als deutlichste Grenzmarkierung zwischen Ost und West galten: Die Hermannsburg des Deutschritterordens am westlichen Ufer des Narwa-Flusses, ihr gegenüber die russische Burg Iwangorod. Das feindliche Gegenüber ist heute in eine notgedrungene Nachbar- schaft verwandelt. An der Grenze hat sich jedoch nichts geändert. Der Reisende, der Moskau, Leningrad, Nowgorod kennt, fährt bei Narwa in den„Westen“ ein. In Reval findet er sich gar in einer mittelalterlichen deutschen Stadt wieder in einer Art Nürnberg an der Ostsee. Ich war nie in Reval vor dem Kriege. Aber ich hatte mich vor der Reise in einigen älteren Büchern— neue gab es nicht— mit Estlands Hauptstadt angefreundet, hatte seine wechselhafte Geschichte ein wenig studiert, seine Baudenkmäler und Kostbar- keiten auf Fotografien betrachtet, und ich war erstaunt, wie sehr das Reval der alten Bücher dem Reval der vielgepriesenen zmeuen Wirklichkeit“ gleicht, Dieses Erstau- nen Würde auch von den Finnen geteilt, diè Reval früher sehr gut kannten. Sie fanden den mittelalterlichen Stadtkern unverändert wieder. Sie fanden wieder die winkeligen Gassen und die roten Ziegeldächer, die Strandpforte mit dem wuchtigen Trutzturm „Dicke Margarethe“ und die Artilleriebastion „Kiek in de Kök“, die Hauser der Gilden, die Feste des Schwertbrüderordens. Ueber der zyklopischen Stadtmauer erheben sich noch immer der Wehrturm„Langer Her- mann“, der bauchige Renaissancehelm des Doms, die zarten Spitzen von Rathaus und Besuch im alten Reval Die baltischen Hauptstädte sind auch für westliche Ausländer wieder offen Von unserem Korrespondenten Walter Hanf in Skandinavien Heiliger-Geist-Kirche, die Nadel der Olai- Kirche. Mit einem Wort: Reval hat sein Ge- sicht gewahrt. Es wahrte damit eine reiche Geschichte, die mit dem Einfall der Dänen begann, über die Herrschaft des Deutschritterordens, der Schweden, des Zaren, das kurze Zwischen- spiel der Freiheit bis zur neuerlichen Be- lagerung der Russen reicht. Jede Epoche hat ihre Zeichen hinterlassen, und man tut in Reval offensichtlich alles, um diese Zeichen zu erhalten und zu pflegen. Ganze Fassaden- reihen in den idyllischen Gäßchen verbargen sich hinter Baugerüsten, überall wurde ge- spachtelt und gepinselt. In der Nikolai- Kirche, dem einzigen vom Krieg zerstörten Baudenkmal der Altstadt, rasselten die Beton- mischmaschinen, werkelten Steinmetze und Maurer. Auch in dem siebenhundertjährigen Dom waren die Restaurateure emsig tätig, und zwar mit einer Arbeit, die mich einiger- maßen verblüffte: sie renovierten die pracht- vollen Wappen des verflossenen schwe- dischen und deutschen Adels. Die Wappen besitzen Raritätenwert, sie stehen unter Denkmalschutz und außerhalb der Ideologie. Sie dürfen somit wieder verkünden, daß in Reval lebten und starben: Obristlieutenant Heinrich Wilhelm Friedrich von Kursell, Baron Stackelberg, Erbherr von Kalten- brunn, Baron Schilling, General-Lieutenant und Ritter des St.-Georgs- Ordens Auch die Arbeiten in den Kirchen fallen in den Aufgabenbereich der staatlichen Be- hörde für Denkmalschutz, die mit Stolz er- Klärt, daß sie seit 1952 jährlich eine Million Rubel in die Restaurierung von etwa 60 bau- lichen Kostbarkeiten steckt. Dieselbe Be- hörde achtet auch mit feinem Taktgefühl darauf, daß die architektonische Geschlos- senheit des Stadtkerns nicht von stilwidri- gen Neubauten gestört wird. Wer in der Altstadt bauen will, etwa in der Umgebung der zerstörten Nikolai-Kirche, muß sich in die mittelalterliche Umgebung einfügen. Er darf beispielsweise nur rote Dachziegel ver- Wenden. Das Katzenkopfpflaster wurde nir- gends vom Asphalt verdrängt, und obwohl sich die Fahrzeuge nur mühsam durch die schlauchartigen Gassen des„Dombergs“ quälen, ist jede verkehrstechnische Neue- rung undiskutabel, wenn ihr auch nur ein einziges der fünf hundertjährigen Bürger- häuser zum Opfer fiele. Diese Altertumspflege hat auch ihre prak- tischen Gründe: Reval möchte wieder be- sucht werden. Nach der„Offnung“ der Stadt erwartet man die westlichen Ausländer; be- sonders sie sollen die alte Hanse-Stadt un- versehrt vorfinden. Ohne Seitenblick auf das gegenwärtige politische System in Sowjet- Estland kann ich vom Touristenstandpunkt aus sagen: Reval ist immer noch— oder Wieder— ein schönes Reiseziel. Auch kann der Tourist in Reval einè noch frèeundlichere Behandlung von seiten des Intourist-Reise- büros erwarten als beispielsweise in Lenin- grad oder Moskau. Die Betreuung ist indi- vidueller, die Bedienung zuvorkommender, die Hotels— sechs gibt es bisher— sind moderner, das Essen ist besser ausgewählt und sorgfältiger zubereitet, die Menschen sind aufgeschlossener. Kurzum, man fühlt sich in Reval heimischer als in Rußland, spürt deutlich die westliche Lebensart, die noch klar durch den Firnis der Russifizie- rung hindurchleuchtet. Die Russifizierung macht Fortschritte Vor dem Kriege hatte Estlands Haupt- stadt 130 000 Einwohner. Nunmehr hat sich diese Zahl nach offiziellen Angaben mehr als verdoppelt; sie ist bei 280 000 angelangt. Wenn man bedenkt, daß 53 Prozent des pri- vaten Wohnraums bei Kriegsende zerstört Waren— die gesamte Neu- Stadt, dann fragt man zweifelnd, wie und wo denn alle diese Menschen wohnen. Aber wie in der Alt- stadt die rastlose Renovierungsarbeit auf- Fällt, so fällt in den neuen Teilen die rastlose Neubautätigkeit auf. Ganze Vorstädte ent- standen nach dem Kriege, schön geplant mit Parks und breiten Alleen, und Reval wächst Weiter an der Peripherie. Auch hier läßt sich ein westlicher Zug feststellen— Eigenheime. Kolonien von ansprechenden Einfamilien- häusern breiten sich in der naturschönen Umgebung der Stadt aus. Man hat mir er- klärt, daß der Staat gerne mit Anleihen hilft, ohne sich groß um die Gestaltung der Häuser zu kümmern. Jeder Besitzer ent- scheide ganz nach Geschmack und Zahlungs- kähigkeit. Das ist auch deutlich sichtbar: man kann eher von Villenkolonien als von uniformen Randsiedlungen sprechen. Jedes Häuschen hat ein eigenes Gesicht, und viele sind in unserem Sinne modern,— wie man denn auch bei den Häuserblocks offenbar den lächerlichen byzantinischen Gipsbarock soWq etischer Provenienz vermeidet. Auch fin- den sich überall neue und teilweise noch halbfertige Industrieanlagen. 280 000 Men- schen wollen versorgt sein; sie finden ihr Auskommen im Maschinenbau, in der Tex- til-, Lebensmittel-, Baumaterialien-, Arznei- und Holzindustrie. Aber trotz der lebhaften Bautätigkeit hört man die Einwohner über Wohnungsnot klagen, wenn man sie nach ihren persön- lichen Sorgen frägt. Auch darin scheint sich der Este von dem Russen zu unterscheiden, der ja— wie oft beschrieben— mit haut- naher Nachbarschaft, kleinen Wohnungen und Menschengewimmel in einem Zimmer recht gut zurechtkommt. Diese Tatsache fand ich auch in Reval bestätigt, dessen ältester und engster Teil— der Domberg— mit unermüdlich lärmenden Russenfamilien überbevölkert ist. Den Esten zieht es da- gegen mehr in die modernen Vorstädte und vor allem in die Villenkolonien. Aber nur dem geringeren Teil ist dieses Privileg ver- gönnt. Die Stadt konnte den Wohnungs- Wünschen ganz einfach nicht nachkommen, weil sie zu schnell wuchs. Genauer gesagt: weil sie zu schnell mit Menschen vollgestopft wurde. Und stößt man denn auch auf das Problem, das nicht nur den Ausländer, son- dern auch den Esten am stärksten beschäf- tigt: Die Russiflzierung, die in den baltischen Staaten heute offenbar leise, aber dennoch konsequent durchgeführt wird. Es ist keine Rede mehr von Terror und Gewalt. Man siedelt ganz einfach genug russische Fami- lien an, setzt Russen in die verantwortlichen Positionen von Verwaltung und Industrie, und kann ganz sicher sein, daß das estnische Volkselement allmählich„unterwandert“ Wird. Wieviele Russen gibt es in Reval, wie- viele in Estland überhaupt? Die Intourist- Leute zucken die Achseln. Sie wissen es nicht, sie hören die Frage offensichtlich nicht gerne. Aber„der Mann auf der Straße“ hat seine Theorie parat. Je nach der politischen Einstellung schwanken die Schätzungen, eine genaue Antwort läßt sich natürlich nicht finden. Aber mehr als 8,5 Prozent das war der russische Bevölkerungsanteil vor dem Kriege— sind es jedenfalls. Einige meinen, daß die Hälfte der 280 000 Einwoh- ner Russen sind. Pessimisten sprechen be- reits von einer estnischen Minorität in Reval, sie rechnen zu den Zivilrussen wohl auch —— Bürgerhäuser aus dem 19. die Marinesoldaten, die zwefellos einige Garnisonen in oder bei Reval füllen. Wieder andere schätzen den russischen Anteil auf etwa ein Viertel. Jedenfalls ist der russische Einschlag im Straßenbild erschreckend Wahrnehmbar, an einigen Stellen sogar ab- solut dominierend. Alle Straßennamen, Warenhausschilder, Erklärungen in Museen, amtliche Verlaubarungen usw. sind Zwei- sprachig, wobei Estnisch offiziell die Vor- rangstellung einnimmt. Von privater Seite wurde mir jedoch erklärt, daß Russisch be- reits lebenswichtig ist. Die Russen scheinen das jedenfalls zu wissen. Ich habe mehrmals beobachtet, daß sie überhaupt keine Anstal- ten machen, mit den Eingeborenen estnisch zu sprechen. Wenn es aber ein Volk gibt, das geradezu von der Geschichte trainiert ist, seine Eigen- arten gegen eine Ueber fremdung zu wahren, dann ist es das estnische. Die Esten ließen in 700 Jahren Dänen, Deutsche, Schweden, Russen und Polen über sich ergehen. Die Sowijetrussen brachten zwar die härtesten Prüfungen, aber trotzdem hatte ich beinahe in jedem Gespräch den Eindruck, als ob die Hoffnung, auch als Nation zu überleben, nicht aufgegeben ist. Man setzt hier auf drei Faktoren: 1. Auf das offizielle sowje- tische ropaganda-) Entgegenkommen, das den Nationalitäten ihre kulturellen Eigen- arten belassen will, ja sie in gewissem Jahrhundert neben dem Renaissanceturm des Rathauses Maße sogar fördert; 2. auf den weicheren innenpolitischen Kurs unter Chrustschow; Und 3. auf das Nationalbewußtsein der ein- 9 heimischen Kommunisten. Daß das Natio- naldenken innerhalb der baltischen Partei- filialen noch nicht auf Kosten des allumfas. senden Sowjetpatriotismus eliminiert ist, zeigten nicht zuletzt die Vorfälle in Lettland vom vergangenen Sommer. Dort hatte die Parteispitze unter Berklaws und Dzerwe ö . bereits ein Aktionsprogramm gegen die eingeleitet. in Partei, Russiflzlerung Schlüssel positionen Man verlangte Regierung 1 Verwaltung und Industrie für Letten, stellte die russischen Beamten vor die Alternative, entweder die Landessprache in zwei Jahren zu erlernen oder Lettland zu verlassen. Man wollte der Jugend in einem zusätzlichen Schuljahr die Möglichkeit geben, mehr über Lettlands Geographie, Geschichte und Lite- ratur zu lernen. Gegen diese klaren Forde- rungen reagierte der Kreml dann mit Re- pressalien gegen führende Letten in öffent- Stellungen, Allen voran mußte der stellver- tretende Ministerpräsident Berklaw seinen einflußreichen Posten in Lettland gegen eine bedeutungslose Anstellung in Zentralruß- land eintauschen. Aber die notorischen Reuebekenntnisse unterblieben, und heute vermutet man eine starke Opposition inner- halb der lettischen KP gegen die Moskauer Oberhoheit. Das„Wacholdervolk“ bleibt ungebrochen Bei Gesprächen traten eine nie vermutete Offenheit und sehr kritisches Denken zutage. Es ist leicht, in Kontakt mit Esten zu kom- men, von denen besonders unter der älteren Generationen viele noch deutsch sprechen. Sie tun das— ebenfalls gegen meine Vermutun- gen— obne Ressentiments. Freimütig erzäh- len sie von den Harten Zeiten des Terfors viele kannten die UdSSR nur aus der Per- spektive Sibiriens—, von den Deportationen und der grausam erzwungenen Kollektivie- rung der Landwirtschaft 1949. Ich kann natür- lich nicht einmal andeutungsweise auf Einzel- schicksale eingehen, die jedenfalls so hart Waren, daß ein Memsch eigentlich daran zer- brechen müßte. Aber auch in der Wider- standskraft scheinen die Esten den— sprach- lich verwandten— Finnen zu gleichen. Und für die Finnen hatte der Dichter Juhani Aho das schöne Bild vom„Wacholdervolk“ gefun- den, das zwar gebeugt, niemals aber gebrochen werden könne. Ist es schon schwer, den Grad der Russifi- zierung in Estland festzustellen, so lassen sich unmöglich genau Angaben finden, wie breit oder tief— der Kommunismus bereits ein- gedrungen ist. Trotz der statistischen Leiden- schaft der Sowjets liegt zu dieser Frage kein Zahlenmaterial vor. Aber auch dazu die Mei- nung des„Mannes auf der Straße“: Nicht mehr als fünf Prozent Esten seien überzeugte Kommunisten. Diese kategorische Erklärung ist natürlich unkontrollierbar und mit Vor- sicht aufzunehmen. Jedenfalls ist die Ideolo- gie im Stadtbild von Reval sehr viel anony- mer als etwa in Moskau oder Leningrad. Ausgesprochen sowietisch war es nur in dem notorischen„Kulturpark“, der jedoch aus- schließlich von Russen— Marinesoldaten meist— besucht war. Dort gab es dann die wohlbekannten Plakatstraßen mit den schön- gemalten Porträts der Oberhäupter— Mali- nowski stets neben Chrustschow. Dort gab es Wandzeitungen, Fahnenburgen, Fotografien mit Arbeitshelden, Triumphbögen, Appelle usw. Die Esten mögen aber offensichtlich diesen schwulstigen Aufwand nicht sonderlich. Sie konnte man in der zivileren Umgebung der Kaffeehäuser antreffen, deren Beliebtheit sich ebenfalls unbeschädigt über den Krieg geret- tet hat. Hier hört man westliche Musik und Westlich wirken auch die Frauen. Das Durchschnittseinkommen liegt nach offiziellen Angaben bei etwa 800 Mark, 400 Mark sind allerdings auch keine Seltenheit. Wohnungsmieten und Lebensmittel sind rela- tiv billig. Aber alle anderen Gegenstände des täglichen Bedarfs waren mit immensen Prei- sen in den Fenstern der wenigen Warenhäu- sern ausgezeichnet. Einen Herrenanzug gab es„bereits“ für 300 Mark, aber auch für das Fünf- und Sechsfache, ohne daß ihn ein west- liches Auge als ansprechend empfunden hätte. Herrenhemden wurden in der Preislage zwi- schen 60 und 110 Mark angeboten, und Da- menmäntel sah ich zwischen 300 und 1500 Mark. Billig dagegen sind Fotoapparate, optische Geräte überhaupt und Fernsehemp- fänger. Möbel scheinen nicht gerade im Ueberfluß vorhanden zu sein— man stand Schlange für einen Stuhl—, aber jedenfalls traf ich in unserem„Palace-Hotel“ Möbel an, die mir Rußland vorenthalten hatte: helle, leichte, formschöne Möbel. Auch Hier ist die Nachbarschaft zu Skandinavien offenbar. Reval ist keine Stadt z wis chen Ost und West, sondern eine Stadt, in der sich Ost und West treffen, nebeneinander und— vielleicht Weniger— miteinander existieren. Gotische EKirchen neben Lenindenkmälern, Kaffeehäu- ser neben sowjetischen Kulturparks, Men- schen in Volkstrachten neben Marinesoldaten, alte Gildenhäuser, die in ihren Mauern Sowjetministerien beherbergen. Für diesen Zustand hörte ich eine passende Anekdote: Die Hauptstraße der Altstadt heißt„Pikk Jalg“- langer Fug. Eine Seitenstraße„Lühike Jalg“— kurzer Fuß. Da Reval also auf einem langen und einem kurzen Fuß stehe, hinke es für immer durch die Zeiten. Und eben die Gleichgewichtsstörung scheint mir ein Haupt- merkmal der Stadt und ganz Estlands zu sein. „Neues Testament“ abgelehnt London(AP). Die nach drei Wahlnieder- lagen von internen Auseinandersetzungen um die Parteilinie zerrissene britische Labour- Partei hat mit Mehrheit im Exekutiv-Aus- schuß beschlossen, ihre 42 Jahre alte sozia- listische Parteiver fassung nicht durch das so- genannte„neue Testament“ des gemäßigten Parteiführers zu modernisieren. Der Be- schluß, der mit 18 gegen fünf Stimmen ge- faßt wurde, bedeutet, daß das Parteipro- gramm bei dem nächsten Parteikongreß in Scarborough im Oktober nicht geändert wer- den wird. Er bedeutet vor allem eine ent- scheidende Niederlage des Oppositionsfüh- rers Gaitskell, der die Meinung vertritt, daß das Parteiprogramm auf Wähler der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts einen 2zu doktrinären Eindruck mache. Im Mittelpunkt der Debatte innerhalb der Labour-Partei stand Artikel vier der Partei- verfassung, nach dem es das Ziel der Partei ist, alle Produktionsmittel zu verstaatlichen Gaitskell hatte ursprünglich vorgeschlagen, den Artikel vier durch eine Neufassung zu ersetzen, in der nur von einer Verstaatlichung der„Rommandohöhen der Wirtschaft“ die Rede war. Gaitskell schlug vor, das Schwer- gewicht des Parteiprogramms auf Wohl- 5 ö fahrtsfragen zu verlagern. Er mußte bald einsehen, daß es ihm nicht gelingen würde den ganzen Schlüsselparagraphen zu Fall zu bringen. Gaitskell und seine Anhänger stimmten im März dieses Jahres einem Kom- promiß zu, bei dem der Artikel vier unver- ändert blieb, aber Gaitskells„neues Testa- ment“ hinzugefügt wurde. Es war ein Teil- erfolg für die gemäßigte Gruppe, den der Exekutivausschuß jetzt angesichts der For- derungen der großen Gewerkschaften und örtlicher Parteileitungen zunichte machte. gonz groge Gelegenheit: d 1 Dumen-, Herren-, Kinder-Einzelpuure in der bekunnten Qualität bietet besonders preiswert MANNHEIM, H 1, 8, BREITE STRASSE ö Nr e„e en t eee gel den ist als die Zus Bli nu tur noc Au Abe an. dei me Nr. 101 Nr. 161/ Freitag, 15. Juli 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 13 —— eicheren stschow; der ein- Natio- Partei- Iumfas- Sr N Lettland Atte die Dꝛzerwe zen die erlangte gierung, „, Stellte rnative, Jahren en. Man tzlichen hr über ZUM VIERTEN MALE IN UNUNTERBROCHENER REIHENFOLGE fiel der deutsche Meister-Titel im 4000-Meter-Vereinsmannschafts-Zeitfahren an ein Team des Mann- heimer Rad-Renn- Clubs„Endspurt“. Den Sieg in dieser Disziplin, die als eine der schwierigsten gilt, erkämpften auf der 333-Meter-Zementpiste in Bochum Hans Man- gold, Bernd Rohr, Karl-Heinz Karg und Claus Hinschütz(auf dem Bild von rechts nach links). Die Mannheimer starteten als viertes Team und unterboten mit 4:55,9 Minuten — obwohl Karg nach acht von zwölf Runden wegen Defekts ausscheiden mußte— die Zeit der Mannschaft des RC„Adler“ Köln, die als erste über die Distanz brauste und 5:01,2 Minuten gebraucht hatte. Von den übrigen sechs Mannschaften kam keine mehr an diese Zeiten heran.„Endspurt“-Boß„Peter“ Helmut Fackel— der seine„Buwe“ wieder selbst betreute und dirigierte— kennt ihren Tritt genau; als das Team gleich- mäßig wie ein Uhrwerk um die Bahn raste und schließlich der dritte Mann— der für die Zeit maßgebend ist— das Zielband passierte, wußte Fackel schon(ohne auf eine Uhr zu schauen) was die Glocke geschlagen hatte.„Gut gemacht“, rief er und die Ein- geweihten wußten, der Mannheimer„Endspurt“ hat wieder einmal sein„Soll“ erreicht. Totospiel in Viernheim: id Lite- Forde- nit Re- öffent- tellver- Seinen zen eine tralruß- rischen 1 heute inner- oskauer Die Toto-Ueberbrückungsrunde, ins Leben gerufen, um die Tipfreunde bis zum Beginn der neuen Saison bei der Stange zu halten, ist sportlich wenigstens insofern von Wert, als die Vereine hier ihre Neuzugänge unter die Lupe bzw. die bestmögliche Formation zusammenstellen können. Unter diesem Blickwinkel kommt der Viernheimer Begeg- nung mit dem VfR Mannheim einige Bedeu- tung zu. Zwar stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest, welche Mannschaft der VfR 2 aufbieten wird, da sich die Spieler gestern abend erstmals wieder trafen, man darf aber annehmen, daß Fips Rohr weitgehend auf die Aktiven zurückgreifen wird, die den Stamm der Liga-Elf bilden sollen. Bei der Viernhei- mer Amicitia sind„Heimkehrer“ Hofmann ehemp- ade im n stand denfalls öbel an, MR- Anhänger wagen Zweierbank sowie der Speyerer Neuzugang Rolf Ebert diesmal noch nicht mit von der Partie. Der VfR gilt nicht nur wegen des Klas- senunterschieds als Favorit. Gerade in den Freundschaftsspielen der letzten Wochen hat die Mannschaft einen guten Eindruck hinter- lassen, weil sie eine gesunde Härte mitbringt, rationell zu spielen gelernt hat und ihre Chancen zu nutzen weiß. Gerade das aber war im der letzten Saison die große Schwäche des Zweitligisten Viernheim. Es bleibt abzu- Warten, ob die Elf an die in einigen Begeg- nungen der Pokalrunde gezeigten Leistungen anknüpfen kann. Nur damit wäre es möglich, daß sie wieder einmal für eine Ueber- raschung sorgt. Das Spiel beginnt am Sams- tag um 18 Uhr. Olympia- Ausscheidungen der Schwimmer: Es gab Welt klasseleistungen am laufenden Hand Ursel Brunner wieder sehr eindrucksvoll/ Hetz an der Schwelle der 18 Minuten/ Weltrekord für U. Küpers Mit einem Weltrekord begann und mit einer Weltklassezeit endete der zweite Tag der gesamtdeutschen Olympiaausscheidungen der Schwimmer im Leipziger Sportforum vor überfüllten Tribünen. Ursel Küper(Ostberlin) schwamm über 100 m Brust 1:19,0 und Gerhard Hetz(Hof) erreichte über 1500 m Kraul mit 18:00,5 Minuten die siebent- beste Zeit, die jemals in der Welt geschwommen wurde! Und dazwischen lagen die 1:04, 4 Minuten über 100 m Kraul von Ursel Brunner MHeidelberg) und Heidi Pechstein (Leipzig), die 1:03, 2 von Wolfgang Wagner(Chemnitz) und 1:03,3 von Jürgen Dietze (Leipzig) über 100 m Rücken sowie die 1:03,9 von Horst Gregor Magdeburg) über 100 m Butterfly. An beiden Tagen dieser dramatischen Kämpfe wurden insgesamt ein Weltrekord, sieben gesamtdeutsche Rekorde und acht DSV- Höchstleistungen erzielt. Trotz des Weltrekordes der 22jährigen Lehrerin Ursel Küper aus Ostberlin über 100 m Brust in 1:19,0(bisher Wiltrud Ursel- mann-Krefeld 1:19,1) waren die 1500 m Kraul der absolute Höhepunkt des zweiten Tages. Vom Start weg zog Gerhard Hetz in Front und schwamm einsam vor dem Feld seine Bahnen herunter. Der am Vortage 18 Jahre alt gewordene Schriftsetzer hatte sich 18:06 zum Ziel gesetzt. Die 800-m-Marke passierte er in der neuen deutschen Rekord- zeit von 931.9. Als der Hofer dann bei 1000 m erneut das Tempo verschärfte, er- reichte er mit 18:00, 5 eine Zeit, die in diesem Jahr nur von Konrads(Australien) bei sei- nem Weltrekord 17:11,0, Lamanaka(Japan) mit 17:39, 1, Somers(USA) mit 17:43, und Katona(Ungarn) mit 17:55, 2 unterboten Wurde. In Rom kann Hetz durchaus schon 17:52 schwimmen! Noch der Sechste er- reichte 18:43,0— das gab es bisher weder in Australien, Japan oder in den USA. Im Kampf um den zweiten Platz siegte dies- mal zwar Millow(Rostock) in 18:18,2 knapp vor Klein ODarmstadt) in 18:18,7, aber der Darmstädter hat nach München und Leipzig die bessere Gesamtzeit. Einen hervorragenden Eindruck hinter- ließen die beiden mitteldeutschen Rücken- schwimmer Wagner und Dietze, die mit ihren Leistungen(1:03, 2 und 1:03,3) in der Weltbestenliste nun ganz vorn liegen. Da sie erneut glänzende Kondition zeigten, fah- ren sie mit guten Aussichten nach Rom. Eine weitere Steigerung für Ursel Brunner Hei- delberg) gab es über 100 m Kraul mit der gesamtdeutschen Rekordzeit von 1:04, 4 Mi- nuten. Sieg und Rekord mußte sie sich allerdings mit der verbesserten Leipzigerin Heidi Pechstein teilen. Nicht wenige Zu- schauer sahen übrigens Ursel Brunner knapp vorn. Die bisherige Rekordlerin Christel Steffin Gathenow) wurde in die- sem scharfen Rennen Vierte. Bei einer Wertung der Einzelkonkurren- zen erreichten die Schwimmer aus Mittel- deutschland zwölf Plätze, die Vertreter des Deutschen Schwimm- Verbandes zehn. Bei den Herren ist das Verhältnis 6:6, während bei den Damen ein knappes 6:4-Ueberge- wicht der mitteldeutschen Schwimmerinnen besteht. Unberücksichtigt sind dabei aller- dings die Plätze in den Kraulstaffeln(je- weils sechs Aktive). Ueber den Einsatz der Spezialschwimmer(100 m Brust und 100 m Butterfly) dürfte es nach den unterschied- lichen Ergebnissen von München und Leip- zig bei den Verhandlungen zwischen den Vertretern beider Verbände mit Sicherheit zu gegensätzlichen Auffassungen kommen. Im Springen ergab sich eine eindeutige Ueberlegenheit der mitteldeutschen Aktiven. Im Turmspringen der Damen kam Ingeborg Busch als beste DSV- Vertreterin, wie der Regensburger Rosenfeldt am Vortage, ledig- lich auf den fünften Platz. Hier dürften nach den bisher ausgetragenen drei Wettbewer- ben alle sechs Springer von der Zone ge- stellt werden. „Süddeutsche“ mit dem 180: In den Landesgruppen des Deutschen Schwimm- Verbandes finden am Wochenende die regionalen Titelkämpfe als Generalprobe für die„Deutschen“ in zwei Wochen im Ber- liner Olympia-Stadion statt. Schauplatz der süddeutschen Meisterschaften im Schwim- men, Kunst- und Turmspringen ist Lands- hut an der Isar und für die 22 Konkurrenzen haben 52 Vereine ihre Meldungen abgegeben. Unter ihnen ist auch der TSV 46 Mann- heim, der seine drei besten Springer Inge- borg Busch, Bärbel Urban und Rolf Fried- rich zu den Titelkämpfen zusammen mit ihrem Trainer Richard Lackus entsendet. Hierbei hat Ingeborg Busch im Turmspringen von der 10-m- Plattform ihren vor Jahresfrist in Reutlingen errungenen Titel zu vertei- digen und wird es nicht zuletzt mit ihrer Klubkameradin Urban zu tun haben, die außerdem noch im Kunstspringen vom 3-m-Brett antritt. Als Dritter im Bunde be- streitet auch Rolf Friedrich einen Zweikampf, wenn er samstags vom Turm und am zwei- ten Tag vom Brett sich mit der süddeutschen Elite mißt. In den schwimmerischen Konkurrenzen sollte Gerhard Hetz(Hof) Nachfolger von Hans-Joachim Klein Darmstadt) werden auf drei Kraulstrecken, da der Schützling von Bundestrainer Janos Satori zusammen mit EKünkel und Jacobsen im Hinblick auf die Olympia- Vorbereitungen auf eine Teilnahme verzichtet. Badens schärfste Waffe ist der Heidelberger Rückenschwimmer Ekkehard Miersch und dann natürlich die starke Damen-Mannschaft von Nikar Heidelberg mit Ursel Brunner an der Spitze. N EB. HANS MANGOLD vom RRC„Endspurt“ Mannheim glückte es in Bochum, zum zwei- ten Male deutscher Radsport-Einer-Verfol- gungsmeister zu werden. Nach dem er schon in seinem letzten Jahr als Jugendfahrer den deutschen Jugend-Bestentitel erkämpft hatte, setzte er sich bereits bei den nächsten Mei- sterschaften in Friesenheim(1957) an die Spitze der deutschen Verfolger. 1958 in Frankfurt unterlag er im Endlauf gegen Alt- weck und im Vorjahr war Rudi Altig in die- ser harten Disziplin der beste deutsche Fah- rer. Jetzt trat Hans Mangold dessen Nach- folge an. In Bochum fuhr er mit 3:11,0 die schnellste Zeit der Vorläufe und seinen End- laufgegner Wolf jürgen Edler(Berlin) konnte er nach zehn Runden sogar einholen. Außer- dem bildete Mangold in Bochum die Stütze des„Endspurt“-Teams beim 4000-m-Zeitfah- ren. Jetzt bereitet sich der Mannheimer auf die Weltmeisterschaften in Leipzig vor. Weitere Sportnachrichten Seite 15 : helle, ist die par. Ost und Ost und jelleicht Totische feehäu- „ Men- odaten, Mauern diesen ekdote: i „Lühike feinem unke es ben die Haupt- zu sein. ehnt nieder- gen um abour- V-Aus- e Sozia- das so- äbzigten er Be- ven ge- teipro- greß in rt wer · ae ent- Dns füh- itt, daß weiten s einen alb der Partei- Partei tlichen. hlagen, ung zu lichung ft“ die chwer⸗ Wohl- e bald würde, Fall zu hänger Kom- unver- Testa- n Teil- en der r For- n und Bte. eee Mannheim, An den Planken 02 MANN Küchenmaschine bis zur Herdkombinqationl Wichtige Fragen, bevor Sie Ihre Küche einrichten: Was? Wo? Wie? MANN gestaltet lhre Köche richtig- nutzen Sie den erfahrenen Rat unserer Fachleufel Bei MANN fin- den Sie die verschiedensten Musterküchen- und ollen genau passenden Zobehör: vom Kühl- schrank bis zum Waschautomaten- von der Seite 114 Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. 161 Lodge: Sowjetbeswerde phantastisch Auseinandersetzung im Luftzwischenfall geht weiter New Tork/ Moskau.(AP/dpa) Mit Beschul- digungen und Gegenbeschuldigungen ist am Donnerstag die amerikanisch- sowjetische Auseinandersetzung um den Luftzwischenfall über der Barents-See fortgesetzt worden. Nachdem die Sowjetunion am Mittwochabend eine Sondersitzung des Sicherheitsrates be- antragt hatte, erklärte der amerikanische UNO- Delegierte Cabot Lodge, die sowjetische andere Westmächte aufgefordert, die Be- lästigung sowjetischer Schiffe durch west- liche Flugzeuge einzustellen. Diese Aktionen hätten die Sicherheit der Schiffe bedroht und stellten eine Verletzung der Rechte von Schiffen in internationalen Gewässern dar. Die Regierung der USA hat Verhandlun- Sen über ein Zivilluftfahrt-Abkommen, die am Montag in Washington beginnen sollten, aus Christ-Demokraten gebildeten Regierung mit parlamentarischer Unterstützung durch Sozialdemokraten, Liberale und Republika- ner gestellt. Dieser Sitzung war Tambroni ostentativ ferngeblieben. Er war keineswegs gewillt, sich aus dem Amt„herausboxen“ zu lassen. Nach der Kabinettsitzung wurde eine äuhberst verklausulierte Tagesordnung ver- öfkentlicht, aus der man herauslesen konnte, ob sie den unmittelbaren Rücktritt der Regie- rung ankündigt oder nicht. Zunächst wird der zähe Tambroni also bleiben. Jetzt liegt es an den Parteien, sich zu einigen. — Länder für das Rundfunkgesetz Meinungsumschwung im„Sonderausschuß Rundfunk“ Von unserer Bonner Redaktlen Bonn. In seiner letzten Sitzung vor den Parlamentsferien wird der Bundesrat heute dem vom Bundestag bereits verabschiedeten Rundfunkgesetz zustimmen. Diese Mittei- lung eines Sprechers des Bundesrates löste am Donnerstag in Bonn Ueberraschung aus, da die Länder bisher die Ansicht vertraten, lichen Gewerkschaften sowie die Deutsche Angestelltengewerkschaft hatten bei den Bonner Parteien Protest dagegen eingele daß der Bundesrat das Wort„Gewerkschaf⸗ ten“ durch„Deutscher Gewerkschaftsbund- ersetzen wolle. Rundfunk, Film und Fernsehen Sollen Beschwerde sei einfach„phantastisch“. Die verschoben, und begründete diese Ver- 4 8 daß Lange und Kurze Welle nicht in die g f Behauptung, das eee in sowjetisches schiebung mit den 3 sowjetischen Weitere Runde im Fernsehen Kompetenz des Bundes fallen. Wie der Spre- nach dem Willen den Bundesrates auch nicht Hoheitsgebiet eingedrungen, sei erlogen, zum Aktionen. 5 cher mitteilte, kam es zu dieser Umstimmung während der Urteilsverkündung Aufnahmen Gegenangriff übergehend verwies Lodge darauf, daß die Sowjets im April ein als Fischdampfer getarntes„Elektronisches Spio- Tambroni Sieger nach Punkten Rom.(fI-Eigener Bericht) Italiens Mini- Bonn.(gn.-Eigener Bericht) Heute fällt in Bonn eine wichtige Vorentscheidung für das zweite Fernsehprogramm. Im Palais Schaum- burg treten unter Vorsitz des Bundeskanzlers im„Sonderausschuß Rundfunk“ des Bundes- rates, der in der vergangenen Woche das Gesetz abschließend beriet. im Gerichtssaal machen dürfen. Die Bestim- mung in der Strafprozeßnovelle, die dies ausdrücklich in das Ermessen des Gerichts nageschiff“ an die amerikanische Ostküste präsi 55. 8 85 3 ich. 1 ee 170.. 3— 8 5 die der CDU/ CSU angehörenden Minister- Der Sprecher kündigte an, daß wahr- 1 zoll Sestrichen werden. Dagegen sol 5 trag gehabt, die amerikanische Küstenver- über die 18 olitische Lage mit etwas irc. Präsidenten zusammen. Sie werden mit den scheinlich eine Minderheit der Länder trotz- das Fotografleren, das nach dem vom Bun- h. teidi eee d Versuchsfahrten ie ne kntenkotcge ane mmondes ne Bundesministern Schröder, Stücklen und dem versuchen wird, den Vermittlungsaus- destag bereits verabschiedeten Gesetz wäh- eidigung zu erkunden un ersuchsfahrten nischem Unterton, daß die Regierung bereit 5 1 der CDU/CSU, schuß ei. it d Ziel, das Ge- rend der Verhandlung verboten it a des neuen Atom-U-Bootes„George Washing- sei zurückzutreter 0 2 e em Aktionsvorsitzenden der 0 schuß einzuschalten mit dem Ziel, das Ge 8 iSt, Wieder g „ S 8s n, wenn si ie Parteien, 5 8 2 5 1 5 ton“ zu überwachen. Es sei eindeutig, daß das die Angebote für eine neue Zusammenarbeit Pr. Krone, über den Rechtscharakter der setz zu beseitigen. Nachdem sich jedoch die erlaubt werden. 8 5 0 5 8. 5 8 N ne 8 Sit Kinftige 8 Fin vi. 5 8 a 7 8 i ä Schiff die amerikanische Marine„belästigt“ mit der Democrazia Cristiana gemacht haben, künftigen Fernseh-Einrichtungen beraten Mehrzahl der Länder mit den beiden Bun Die Wehrpflichtnovelle wird wahrschein- 8 Bab e e de dre 85 desanstalten Deutschlandfunk und Deutsche 5 5 te 8. Ader ein Kabmett und dessen Programm ge B. ö 1 lich in den Vermittlungsausschuß geschickt jetunion hat in ei die Ver- einigt hätt N f e 98 undesregierung und Bundestagsfraktion Welle abgefunden hat, hat ein solcher An- 8 10 Die Sowjetunion hat in einem an die Ver- einigt hätten. Am Vormittag berief er über der Christlich 5 8 0 eite t 1 A 0 H Erfolg. Die F werden, obwohl der Bundesrat ihrem Inhal einten Nationen gerichteten Memorandum die raschend einen Ministerrat ein, in dessen der 1 5 n een een e e 0 alt 8 Verurteilung der Vereinigten Staaten wegen Verlauf er energisch seine Position verteidigt einen Vorschlag, der die Errichtung einer ob in die Bestimmung über die Besetzung im Grundsatz zustimmt. Die Länder wehren 80 des Luftzwischenfalls vom 1. Juli durch den haben soll.„Deutschland Fernseh GmbH“ vorsieht. Diese der Rundfunkräte der Passus„DGB oder sich jedoch dagegen, daß ihnen der Bund alle 7e Sicherheitsrat gefordert. Die Sowjetunion hat Der Vorstand der Democrazia Cristiana 8 5 einen 1S5Köpfigen Rundfunkrat„eee ee aufsenommen wird, be- Anklagen aufbürden will, die bei der Erfas- Un Sleichzeitig die Vereinigten Staaten und hatte sich am Mittwoch positiv zu einer nur Kontrolliert werden. zeichnete er als„völlig offen“. Die Christ- sung der Wehrpflichtigen entstehen. m 81 It e 1 5 8 12 in Für die vielen Beweise herz- 5 80 Statt Karten licher Anteilnahme sowie die R. Für die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, zahlreichen Kranz- u. Blumen-. dsSemma Sr 8 Herrn 6 555 1 2 5 T JFC mit und ohne Gummibereifung h Georg Hölzer serer lieben Entschlafenen, 1 Frau ü ö de in so großem Maße zuteil gewordenen Beweise herzlicher 2 2 1 Sart I 1 Anteilnahme in Wort und Schrift, für die zahlreichen Kranz- Mathilde Esenwein 8 ensc auc 8 und Blumenspenden, sagen wir unseren tiefgefühlten Dank. 5 Schlauchyw R eb. Leuthäuß ö gen Asensprenger Besonders danken wir Herrn Pfarrer Rupp für seine trösten- Seb.. ö A 8 2 Ke f den Worte am Grabe, der Krankenschwester für ihre auf- B rmaturen- Spritzköpfe opfernde Pflege, den Hausbewohnern sowie all denen, die Sagen Wir allen unseren innis: ö und Zobehs dem Verstorbenen auf seinem letzten Weg das Geleit gaben. sten Dank. Sor Mhm.- Waldhof, den 15. 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Die Hoffnungen der Franzosen auf den Sieg zerstoben in nichts. Mit Waschkörben mußte man die Briefe herbeischleppen, die Riviere aus dem ganzen Land erhält. Der weltberühmte Europapokalsieger Real Madrid sandte ein Telegramm, in dem er Riviere baldige Genesung wünscht. Kurz vor dem Gipfel des Izoard, in jener trostlosen Einöde, die mit ihren leblosen Ge- röllhalden an eine Mondlandschaft erinnert, hält ein Spruchband das Gedenken aufrecht an Fausto Coppi, den am zweiten Tage dieses Jahres auf so tragische Art und Weise ums Leben gekommenen Weltmeister und Tour- Sieger. So lange man von großen Rundfahr- ten und bedeutenden Radrennen spricht, wird auch der Name Fausto Coppi unver- gessen bleiben. Kein Wunder also, daß sich gerade an dem Tage, an dem diese Stelle er- reicht wurde, die Italiener sehr aktiv zeigten und alles gewannen, was zu holen war. Man muß schon sehr weit zurückblicken, um eine Situation zu finden, die der jetzigen bei den Italienern ähnelt. Alfredo Binda, der erfah- rene Manschaftsleiter, strahlt. Vor dem Start in Lille machte man sich im italienischen La- ger große Sorgen darüber, wie sich das Drei- gestirn Nencini—Baldini-Massignan ver- tragen würde. Zwar hatten alle drei hoch und heilig versprochen, sich mit Domestiken- rollen zu begnügen, wenn es die Lage erfor- dere— aber wie oft schon wurden solche Max Resch sollte aufhören In Wien schon in der ersten Runde k. o. Im FHaupfkampf einer internationalen Boxveranstaltung vor 10 000 Zuschauern in der Wiener Stadthalle siegte Peter Müller (Köln) in der zweiten Runde durch K. o. über den italienischen Mittelgewichtler Guiseppe Catalano. Der Italiener mußte nach einem rechten Haken auf die Schlagader bis acht zu Boden. Eine weitere Rechte, die zugleich mit dem Break vom Ringrichter kam, bedeutete kür Catalano das Ende. Das Publikum war mit diesem K.-o.-Sieg des Deutschen nicht ganz einverstanden, doch war er völlig korrekt. Eine Sensation gab es im letzten Kampf, in dem der international unbekannte hollän- dische Mittelgewichtler Hennie van Berkum Max Resch(Stuttgart) schon in der ersten Runde K. o. schlug. Während Resch unbe- holfen und langsam wirkte, griff er Hollän- der stürmisch an. Nach einem linken Körper- haken und einer darauffolgenden Rechten ans Kinn mußte Resch über die Zeit auf die Bretter. Der Sieger wurde vom Publikum stürmisch gefeiert. Schwüre gebrochen! Nun— eine bessere Teamarbeit als bei den Italienern in dieser „Tour“ gibt es nicht mehr. Es scheint fast unglaublich, aber ein Ercole Baldini selbst hat über den Triumph seines Gefährten Gastone Neneini offensichtlich sogar vergessen, daß sich der eigene Stern im sinken befindet. Was Hans Junkermann in dieser Tour de France bisher als Neuling leistete, zwingt allen Beobachtern Bewunderung ab. Natur- gemäß freut sich auch der Rheinländer: „Meine Erwartungen haben sich bis jetzt voll erfüllt, obwohl ich gestehen muß, daß ich im letzten Jahr bei der Tour de Suisse auf den Bergen stärker war als heute. Aber eine Tour de France ist schließlich auch ein ganz anderes Rennen. Ich beneide nur diesen Gastone Nen- eini. Zweifellos ist er der stärkste Fahrer im Feld. Aber es muß doch auch Spaß machen, Kapitän einer solchen Mannschaft zu sein. Bei uns haben sich alle die größte Mühe ge- geben— um jedoch eine Tour de France zu gewinnen, bedarf es doch anderer Voraus- setzungen. Eines steht aber fest: ich bin im nächsten Jahr wieder dabei! Letzte Alpen-Etappe brachte ersten Spanier-Sieg: Am HHationalſeieniag wurde gebummeli Franz Reitz mußte aufgeben Auch die letzte Alpenetappe der Tour Manzaneque im Alleingang de France brachte am viertletzten Tag der Rundfahrt keine Umwälzungen in der Gesamtwertung. Im Gegenteil, die 215 Kilometer von Aix-les-Bains nach Thonon-les-Bains am Ufer des Genfersees verliefen recht ein- tönig. Allein der Spanier Fernando Manzaneque sorgte für Abwechslung. Er riß schon nach 28 Kilometern zusammen mit den Regionalfranzosen Bissilliat und Milesi aus, schüttelte seine Gefährten aber bald ab, gewann beide Bergprämien und erreichte mit einem Vorsprung von 12:57 Minuten das Ziel. Damit kamen die Spanier, die im ver- gangenen Jahr durch Federico Bahamontes die Tour de France gewannen, diesmal aber bis- her überhaupt nicht in Erscheinung traten, zu ihrem ersten Sieg. Der Italiener Massignan sicherte sich die mit 5000 Francs dotierte Ge- samtwertung in den Bergen vor dem Regio- nalfranzosen Rohrbach. Alle Favoriten ka- men geschlossen in einer Gruppe hinter Man- zaneque am Ziel an. Damit änderte sich an diesem Tage praktisch nichts. Die deutsche Mannschaft werlor mit Franz Reitz, der sich schon in den letzten Tagen sehr quälen mußte (Sturzverletzung und Erkältung) ihren fünf- ten Fahrer und besteht nur noch aus Junker- mann, Reinecke und Friedrich. Obwohl das nach dem Ausscheiden des Franzosen Riviere im Zwischenstück zwischen Pyrenäen und Alpen nicht anders zu erwar- ten war, hinterließ doch die eindeutige Favo- ritenrolle des Italieners Gastone Neneini bei seinen Gegnern eine erhebliche Neigung zur Passivität. So haben in dieser Tour de France die Bergetappen keineswegs die entschei- dende Bedeutung wie in den Vorjahren ge- habt. Die Italiener beherrschten eindeutig das Geschehen, die Franzosen waren nach dem Ausfall von Riviere nicht stark genug, die Belgier besitzen keine großen Kletterer und die Spitzenfahrer der anderen Mann- schaften— darunter Junkermann— müssen Zwangsläufig passiv bleiben, weil sie auf Ueberraschungen bei den Ausscheidungskämpfen keinerlei Unterstützung rechnen können. Da- zu kam an den letzten Tagen noch eine drük- kende Hitze. Diese 18. Etappe wurde am französischen Nationalfeiertag entlang der Strecke wieder zu einem wahren Volksfest, aber das ist man in Frankreich nicht anders gewöhnt. In der deutschen Mannschaft drückte der Ausfall von Reitz, obwohl er nicht unerwartet kam, merklich auf die Stimmung. Rennleiter Kanters hofft, wenig- stens seine letzten drei Fahrer noch ans End- ziel im Pariser Prinzenpark zu bringen. Ergebnisse: 18. Etappe Aix-les-Bains— Thonon-les Bains, 215 km: 1. Manzaneque (Spanien) 6:29:10 Stunden, 2. Graczyk (Frankreich), 3. Le Buhotel(Westfrankreich), 4. Bruni(Italien), 5. Strehler(Schweiz), 6. Ruby(Centre-Midi), 7. Kersten(Holland), 8. van Est(Holland), 9. van den Borgh(Hol- land), 10. Everaert(Frankreich), 15. Reinecke, 26, Junkermann, 48. Friedrich, alle in der gleichen Zeit.— Gesamtwertung: 1. Nenein! (Italien) 98:52:26 Stunden, 2. Battistini ta- lien) 4:03 zurück, 3. Adriaenssens(Belgien) 5:47, 4. Junkermann 8:25, 5. Plankaert 12:13, 6. Rohrbach(Centre-Midi) 14:16, 7. Pambianco (Italien) 14:30, 8. Anglade(Frankreich) 15:35, 9. Massignan(Italien) 16:40, 10. Mastrotto Frankreich) 17:10, 11. Manzaneque(Spanien) 17:28, 12. Graczyk Frankreich) 22:59, 52. Friedrich 1:49:39, 56. Reinecke 1:53:00 Stun- den zurück. im Kanu: Vier Liege fü den DM U- drei fut die Zone Scheuer gewann den 1000-m-Einer/ Therese Zenz von Ingrid Hartmann Vier Siege für den Deutschen Kanu- Verband, drei Erfolge der Zone— das ist das Ergebnis der ersten Olympia-Ausscheidung zwischen den beiden deutschen Verbänden auf dem Chiemsee bei Prien. Die zweite Ausscheidung wird am 26.27. Juli auf dem Bardenlebener See bei Magdeburg durchgeführt. In den zum Teil verbissenen Rennen blieben bei herrlichem Sommerwetter Ueberraschungen nicht aus. So fiel der 1000-m- Einerkajak an den Duisburger Olympiasieger Michel Scheuer Woppelweltmeister Briel Dritter) beziehungsweise an die Duisburgerin Ingrid Hartmann, die erstmals die natio- nale Vorherrschaft der Ex- Weltmeisterin Therese Zenz(Mettlach) brach. Die Saar- länderin kam dann mit ihrer Bezwingerin Mit zwei Ueberraschungen begannen die Ausscheidungen. Ingrid Hartmann, der blon- den Duisburgerin, blieb es vorbehalten, der Ex- Weltmeisterin Therese Zenz die erste Niederlage nach langen Jahren auf natio- naler Ebene beizubringen. Großartig war das Finish von Ingrid Hartmann, die buchstäb- lich auf der Ziellinie ihre Zweier-Partnerin abfing und mit zwei Zehntelsekunden Vor- sprung gewann. Auf den dritten Platz schob sich die Leipzigerin Charlotte Seidelmann vor Ruth Rohrbach(Bochum). Nicht weniger dramatisch verlief der 1000-Meter-Einerkajak. Nicht Doppel- Welt- meister Fritz Briel Müsseldorf), auch nicht der hocheingeschätzte Ostberliner Wolfgang Lange, sondern Zweier- Olympiasieger Michel Scheuer wurde vielgefeierter Sieger. Scheuer, am Vormittag noch sehr skeptisch, spielte auf den letzten 150 Metern seine enormen Re- serven aus, die man ihm vielfach nicht mehr zugetraut hatte. Aus der vierten Position heraus erkämpfte er sich diesen prächtigen Erfolg vor Wolfgang Lange und Briel, die sich gegenseitig zermürbten. Im Zweierkajak beherrschten die beiden Zonen-Spitzenboote die DRV-Mannschaften klar. Mit einer verblüffenden Kondition, die sich vor allem ab 700 Meter bemerkbar machte, sorgten Wolfgang Lange/ Krause und Perleberg/ Roßberg für einen Doppelsieg(Sie- gerzeit 3:47,8) mit einem Zwei-Längen- Vor- sprung. Nach ihren jüngsten Leistungen konnten Wentzke/ Schulze Oritte vor Stocker/ Troidl) die Erwartungen nicht erfüllen. Zenz/ Hartmann und Rohrbach/ Stein sicher- Goedicke, Berckhan, zu einem klaren Sieg im Frauen- Zweier. ten dem DRV im Frauen-Zweier einen ein- drucksvollen Doppelsieg. Dabei schlug dies- mal Therese Zenz erheblich schneller als man es bisher bei ihr sah. Einen dreifachen Erfolg des DKV brachte der Einer-Canadier. Am dritten aufeinander folgenden Sieg des DKV war ebenfalls ein Duisburger Fahrer beteiligt: Detlef Lewe. Hinter dem 20jährigen, stilistisch ausgezeich- neten Fahrer mußte der 39jährige Hambur- geschlagen/ Begeisternde Rennen ger Franz Johannsen den erhofften zweiten Platz seinem Landsmann Walter Erbach überlassen. Drei Zehntelsekunden trennten im Ziel des Zweier-Canadiers die glücklichen Gewin- ner Mehlberg/ Ullrich(Stock) von den anfäng- lich führenden Kielern Trienke/ Berge. Auch hier verblüffte die Endkampfstärke der Mit- teldeutschen. Praktisch entschied der letzte Paddelstich! Der abschließende 500-m-Einerkajak, in dem die Kandidaten für die Staffel in Rom gesichtet wurden, brachte ein glänzendes Rennen, aus dem Dieter Krause dank seines ungeheuren Endspurts als sicherer Sieger her- vorging. Schnellster DKV- Sprinter in diesem starken Feld war hinter Perleberg und Roß- berg der Sterkrader Paul Lange auf dem vierten Platz vor Fritz Briel. Leistungsschau des Leichtathletik-Nachwuchses: Attein 80 unioren im 800-m- Lauf Zehntes Nationales Sportfest des TSV 46 mit 340 Teilnehmern aus 35 Vereinen Mit 340 Teilnehmern hat das alljährliche Leichtathletik-Jugendsportfest des TSV 46 nicht die gewohnte starke Beschickung er- fahren, doch scheint in diesem Jahr dafür die Auslese, hauptsächlich in der Junioren- Klasse, schärfer zu sein. Mit 35 teilnehmen- den Vereinen aus 16 Städten darf der Ver- anstalter aber trotzdem zufrieden sein. Dieses Fest hat nicht die Aufgabe, den überragenden Könner, sondern in erster Linie die breite Front der männlichen und weiblichen Jugend zu berücksichtigen. Und diese Aufgabe wird restlos erfüllt. Der VfR ist mit 30, die TSG Neustadt mit 18, die Postsportgemeinschaft Trier mit 24, Phönix Ludwigshafen mit 23 und die MTG mit 19 Jugendlichen vertreten. Neben den Krickow und Uhlig: Die Fünfkämpfer für Rom Mit Wolfgang Gödicke Gerlin), Ralf Berckhan Hamburg), Dieter Krickow(Ber- lin) und Rainer Uhlig(Ostberlin) als Ersatz- mann steht das gesamtdeutsche Aufgebot kür den Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen in Rom in der erwar- teten Besetzung fest. Im Anschluß an den abschließenden 4-kKm-Geländelauf der zwei- ten Ausscheidung in Halle, den Schubert (Ostberlin) vor Uhlig, Gödicke und Ittel Düsseldorf) gewann, wurden die Protokolle bereits unterzeichnet und die Meldung der für Rom bestimmten Aktiven an die Natio- nalen Olympischen Komitees abgesandt. Die drei Aktiven aus der Bundesrepublik hiel- ten im letzten Wettbewerb ihre führenden Positionen ebenso wie Uhlig seinen vierten Rang, der ihm ebenfalls noch die Rom- Fahrkarte sichert. Gesamtwertung(Schlußstand der beiden Olympiaausscheidungen): 1. Gödicke 9570, 2. Berckhan 9047, 3. Krickow 8927, 4. Uhlig 8842, 5. Schubert 8825, 6. Opitz 8435, 7. Hederich 8255, 8. Kuntsche 7780, 9. Fronia 7767, 10. Ittel 7544, 11. Hunke 7414, 12. Brehme 7202 Punkte. 800 m der Junioren, die von 30 Läufern be- legt wurden, sind noch die 1000 m der A- Jugendlichen zu nennen, die 24 Vertreter am Start sehen. Bei den Jugendlichen sind also die sonst so verschmähten Mittelstrecken nun wieder beliebter geworden. Der 400-m-Lauf der A- Jugendlichen wird von 15 Mann be- stritten, während in der gleichen Altersklasse der 100-m-Lauf 48 Meldungen aufweist. Unter den Startern sind einige Landes- meister, so der aus Plön(Schleswig- Holstein) kommende Klaus von Boddien, der erst kürz- lich die 100 m in 10,6 Sek. und die 200 m in 21,6 Sek. lief. Sollte der Norddeutsche seine Leistungen in Mannheim wiederholen kön- nen, so dürfte er der erste Anwärter auf den ausgesetzten Preis des besten Sportlers dieser Veranstaltung sein. Im übrigen haben die einheimischen Leichtathleten am Sonntag die beste Gelegenheit, sich mit den hervorragen- den Nachwuchskräften aus Karlsruhe, Frank- furt, Ludwigshafen, Heidelberg, Trier und Mainz zu messen. Die Veranstaltung wird von 9 bis 12 Uhr und von 14.30 bis 17 Uhr im Stadion abge- wickelt. Sämtliche Vorgänge auf den ver- schiedenen Kampfbahnen werden dem Zu- schauer durch Lautsprecher angesagt. Der bewährte Stab des Leichtathletik-Kreises Mannheim wird dem Veranstalter bei der reibungslosen Organisation behilflich sein. Weitere Sportnachrichten Seite 13 n N 1 N n N 60 S 2010 Der gläserne Mensch elne Glanzleistung Wissenschaftlicher Dar. stellung- wurde auf der Hygiene-Ausstellung 1935 von Millionen Menschen bewundert. Man War sich über die Wichtigkeit der Hygiene vollkommen Klar. Selbstverständlich, daß auch bel uns, als wir 1935 unser Geschäft mit Coca-Cola“ starteten, Hygiene vom ersten ſage an groß geschrieben wurde. Ja, Sie haben richtig gelesen und gerechnet: Seit 1935- also seit 25 Jahren- versorgen wir Mannheim mit dem unnachahmlichen Er- frischungsgetränk, Coca-Cola“. Anläblich dieses Jubiläums grüßen Wr den großen Kreis der Freunde von Coca-Cola aufs herzlichste. Wir wissen: Sie alle ver- lassen sich darauf, daß Sie, Coca-Cola“ jeder- zeit und überall in der gleichen, bewährten Ouelitat bekommen. Und Sie können sich dar- auf verlassen Wir setzen unseren ganzen Ehr- gelz darein, Ihr Vertrauen immer wieder neu zu verdienen. Um Ihnen das anschaulich zu beweisen, würden wir lhnen gern einmal unseren modernen Betrieb zeigen. Sie werden begeistert sein, wie modern, wie zweckmäßig und rationell er arbeitet. Und immerist Hygiene oberstes Gebotl Wenn dürfen wir Sie erwar- ten? Bitte, rufen Sie uns an, damit wir eine Zeit vereinbaren können. Wir freuen uns auf ihren Besuch! Wilhelm Müller Mannheim, Neckarauer Straße 161/75, Telefon 4185 41 . das erfrischt richtig Shots „Coca-Cola“ ist das Warenzelchen für das unnachahmliche kofteinhaltige Erfrischungsgetränk der Ooca- Cola G. m. b. H. Zelte IG. MXNNH EIMER MORGEN Freitag, 15. Juli 1960/ Nr. 161 N An einer„weißen! Baby-Puppe lernen dunkelhäutige Medizinstudenten der Universität Ibadan in Nigeria den sach- gemäßen„Umgang mit Säuglingen“. Das moderne Hospital der afrikanischen Hauptstadt wurde von der nigerianischen Regierung aus eigenen Steuereinnahmen errichtet, kann 500 Patienten aufnehmen und behandelt ambulant täglick rund 700 Menschen. Giftiger Hochmut zwischen Nord- Bild: dpa — Parlamentarischer Pendler zwischen Ost und Pest: „Ne, Mann, idé bleibe in Ost-Berlin..“ Der SPD-Abgeordnete Neubauer wohnt im„volkseigenen“ Haus und ist Mitglied des Deutschen Bundestages Von unserem Mitarbeiter Fritz Meu Die Farbe der Häuser ist solidarisch mit dem Gemüt der Mieter: Grail. Ohne Widerstand fügt aich auch das volſꝶ eigene Haus Nr. I7 in der Ostberliner Finorostraße, einer Seitenstraße der pompòsen Stalinallee, in das Schicksal des Verwitterns. Unten in dieser Mietskaserne ist ein Friseurladen; oben wohint, mit einem guten Dutzend anderer Mieter, der Feinmechaniker Kurt Neubauer, Jahrgang 1922, verlieiratet, Obergefreiter a. D. des ehemaligen Afrikakor ps, Vater eines dreizehmjͤhrigen jungen. Rurt Neubauer, Bürger von Ostberlin, ict Mitglied des Deutschen Bundestages in Bonn und damit eine der seltsamsten, kuriosesten und wolil auch tragischisten Erscheinungen der deutschen Gegenwurlo- geschichte. Er gehört zur SPD-Fraktion, gewählt vom Westberliner Abgeordnetenhaus, dem übrigens sieben Ostberliner angehören. Jede Woche fährt Neubauer nach Bonn, um an den Sitzungen des Bundestages teilzunehmen; an jedem Wochenende kehrt er nach Ostberlin zurück und präsentiert an der Sektoren- grenze den Volkspolizisten seinen Bonner Abgeordnetenausweis. Der Abgeordnete, von Kindesbeinen an Berliner, dessen Merkmal deshalb auch das kesse und selbstbewußte „Berlinern“ ist, leidet bitter an der Unzu- länglichkeit der geteilten Stadt. Aber:„Ne, Mann, det könnse glooben, ick bleibe in Ost- berlin.“ In Ostberlin nämlich existiert nach einer Anordnung der alliierten Kommandantur die SPD, wie es in Westberlin die SED(Sozia- listische Einheitspartei) gibt. Beide Parteien sind für Gesamtberlin zugelassen.(CDU und LDP wurden damals„gleichgeschaltet“.) In Ostberlin bestehen noch acht Kreisverbände der SPD mit insgesamt 7000 Mitgliedern. Neubauer ist Vorsitzender des Kreises Fried- richshain, der ein Parteibüro in der Kros- sener Straße 22 unterhält. Der Zwang, bei den SED- Machthabern nicht anzuecken, führt zu manchen Formen der Anpassung. Viel Bekennermut müssen und Süditalien Trotz 90 Jahren Staatseinheit gibt es noch keine innere Harmonie Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. Karl Rau „Junge Ingenieure zum sofortigen Ar- beitsantritt gesucht. Absolventen der Uni- versitäten Neapel, Bari und Palermo haben keine Aussicht auf Berücksichtigung.“ Diese soeben in italienischen Zeitungen erschie- nene Stellenanzeige eines norditalienischen Industrieverbandes benutzte ein süditalie- nischer Abgeordneter zu einer Anfrage im Parlament:„Was die italienische Regierung auf Grund der Verfassungsgesetze gegen diese und zahlreiche andere Formen des hauptsächlich in den norditalienischen Pro- vinzen geschürten Rassenhasses gegenüber dem süditalienischen Bevölkerungsteil zu tun gedenke.“ Dieser sich ausgerechnet im 100. Gari⸗ baldi-Gedenkjahr ereignende Vorfall bildet wieder einmal mehr den äußeren Anlaß zu neuen, in Presse und Oeffentlichkeit mit Leidenschaft geführten Auseinandersetzun- gen zwischen den Süd- und Norditalienern. Die Norditaliener beklagen sich in erster Linie, daß sie bevölkerungsmäßig vom Sü- den unterwandert werden. Allein in die In- dustriezentren Venetiens, der Lombardei, Piemonts und Liguriens sind in den letzten Jahren über zwei Millionen„ciffarielli“ ein- gewandert, wie man nördlich des Po die süd- italienischen Emigranten verächtlich zu nen- nen pflegt. * Zeitungslektüre nach leg Trotz des Fernsehens sind die Bürger der Bundesrepublik eifrigere Zeitungs- leser als vor dem Krieg. Jeder Ein- wohner hat 1959 durchschnittlich 9 Kilo Zeitungen gegen 5 Kilo 1938„ver- braucht“. Innerhalb der sechs Länder des Europäischen Markts steht der deut- sche Zeitungsleser damit aber immer noch an vorletzter Stelle vor Italien (5 Kilo), Frankreich(10 Kilo), Holland (11 Kilo), Belgien und Luxemburg (12 Kilo). Die Kontinentaleuropäer blie- ben in ihrem Lesehunger jedoch weit hinter den Engländern und Amerikanern zurück. Auf jeden Briten entfiel 1959 ein Zeitungspaket von 21 Kilo Gewicht. Weitaus an der Spitze liegen gegen- wärtig die Bürger der USA mit durch- schnittlich 37 Kilo Zeitungspapier. Zunächst hausen die meist ihr gesamtes Hab und Gut in einer Pappschachtel mit sich tragenden Neuankömmlinge mit ihren kinderreichen Familien irgendwo am Stadt- rand in Kistenholzbaracken. Aber man ist ja bitterste Armut bereits aus jener süd- lichen Heimat gewohnt, die man eben not- gedrungen verlassen hat. Manche finden bald einen schlechtbezahlten Arbeitsplatz. Andere wieder vergrößern den Kreis jenes Verbrechertums, der sich in den norditalie- nischen Industriestädten laut Polizeibericht in der Mehrzahl aus zugewanderten Süd- italienern zusammensetzt. Die nächste Wohnetappe ist dann viel- leicht ein keuchtschmutziges Kellergelaß in irgendeiner Mietskaserne. Hat der Südita- liener erst einmal in einer der norditalie- nischen Industriemetropolen Fuß gefaßt, dann läßt er sofort in sein sizilianisches oder kalabresisches Heimatdorf schreiben— er selbst ist in den meisten Fällen Analphabet —, um weitere Angehörige seines zahlrei- chen Familienstammes zur„Emigration“ nach dem Norden zu bewegen. Die neuen süditalienischen„Kolonien“ in den norditalienischen Provinzen leben fast immer streng getrennt von der einheimi- schen Bevölkerung; sie behalten auch noch lange Zeit jene„echt süditalienischen Eigen- schaften“ wie Unsauberkeit, Disziplinlosig- keit, Mißtrauen und mangelnde Unterschei- dungsfähigkeit zwischen mein und dein bei, Was natürlich die tatsächlich oft an Rassen- Hochmut grenzenden Vorurteile der Nord- italiener gegen die„ciffarielli“ nur noch vermehrt. Leserbriefe an norditalienische Zeitungen, in welchen ganz offen„Ausrot- tung“ und Sterilisation der Süditaliener ver- langt wird, sind keine Seltenheiten. Die Süditaliener ihrerseits pochen auf ihre bessere„Lebensart“ und sprechen ver- ächtlich von den„seelenlosen und harther- zigen Arbeitsrobotern“ der industriellen und reichen Nordprovinzen. Süditalien kann, wie jetzt immer mit gewissem Stolz herausgestellt wird, auch auf positive„Ex- porte“ verweisen. Die Nobelpreisträger Pirandello, Deledda und Quasimodo, der Philosoph Benedetto Croce und manche an- dere seien ein Beweis dafür, daß die„unter- entwickelten“ Regionen des Südens auf gei- stigem Gebiet den hochnäsigen Norditalie- nern durchaus gleichrangig seien. „Wir Italiener besitzen erst seit 90 Jah- ren die staatliche Einheit“, so trösten die Einsichtigen im Lande,„und es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis das starke nord- südliche Sozialgefälle ausgeglichen, eine in- nere Harmonie gefunden und damit dann auch der jetzt noch herrschende„Rassen- haß“ zwischen Nord und Süd überwunden S vor allem Arbeiter in den volkseigenen Be- trieben aufbringen. Neuerdings treten SED- Funktionäre in den Ostberliner Betrieben an die Sozialdemokraten heran, Neubauer doch endlich„abzuwählen“. Manche„Delegatio- nen“ sind in den letzten Jahren in Neubauers Wohnung oder in seinem Kreisbüro gewesen, wenn im Bundestag Beschlüsse besonders auhenpolitischer Art gefaßt wurden. Oft stundenlang diskutierte er mit ihnen. Und er besitzt die Fähigkeit, auch SED-Leuten deut- lich und ohne Scheu die Meinung zu sagen. Regelmäßig kommen die Sozialdemo- kraten zu Mitgliederversammlungen zusam- men, die der polizeilichen Genenmigung be- 15 Monate Gefängnis für N dürfen. Da die Zahl der privaten Gaststätten immer geringer wird, gibt es oft Schwierig- keiten. Ein Antrag an den Friedrichshainer Bezirksbürgermeister Höding(SED), den Sozialdemokraten einen der vielen leerste- henden Ladenräume zu vermieten, wurde nach dem Scheitern der Pariser Gipfelkon- ferenz abgelehnt., Genosse Neubauer“, sagte Höding;„Herr Höding“, sagt Neubauer. Man soll sich den Bonner Bundestags- abgeordneten Neubauer nicht als besonders heldenhaft und aufrecht vorstellen, sagt er über sich selbst. Man brauche nur etwas Zivilcourage diesen SED-Leuten gegenüber. „Wir wollen den Leuten in der Zone deutlich machen, daß wir noch da sind; wir glauben, daß es ihnen etwas Selbstvertrauen gibt.“ Neubauer ist Mitglied des Bundestags- ausschusses für Inneres und des Ausschusses kür gesamtdeutsche und Berliner Fragen. Er hat zwar mehrfach auf dem Rednerpodium de Parlaments gestanden, aber er muß sich wegen seines Wohnortes Ostberlin doch eine gewisse Abstinenz in bestimmten Fragen auferlegen. Das friedliche Lüftchen der Bun- desrepublik weht nicht über diesem Pendler zwischen Ost und West. enttäuschten Kunstjünger: Verkanntes Talent fälschte Bilder perfekt Als verkanntes Talent entpuppte sich ein 22jähriger Schweizer, der vom Zürcher Schwurgericht wegen fortgesetzten Betrugs und gewerbsmäßiger Warenfälschung fünf- zehn Monate Gefängnis erhielt. Der An- geklagte, dem zwei Schweizer Kunstgewerbe- schulen„jegliches künstlerisches Talent“ ab- gesprochen hatten, hatte seit zwei Jahren bedeutende Maler kopiert und die Arbeiten als„echte Werke“ in den Handel gebracht. Selbst prominente Kunsthändler ließen sich täuschen und erkannten die angebotenen Werke, die von Rene Auber-Jonois, Paul Klee und Honore Daumier stammen sollten, nicht als Fälschungen. Kunsthändler in Bern, Basel, Zürich, Lausanne, eine Pariser Galerie und ein Genfer Museum gehören zu den Geprellten. Für die Fälschungen verwendete der An- geklagte teilweise leere Blätter aus vergilb- ten antiquarischen Büchern. In der zwei- tägigen Verhandlung erklärte er, er habe die Fälschungen zunächst nicht aus Gewinn- sucht, sondern aus Trotz hergestellt, um das „Fahrplan“ für nubische Tempelstätten Archaologen im„Wettlauf mit der Uhr“ In spätestens vier Jahren: Der Nil überschwemmt ägygtische Monumente Von unserem Korrespondenten Das„Rennen gegen die Uhr“ zur Rettung der nubischen Monumente ist eröffnet. Der erste Appell der UNESco an die internatio- nale Wisssenschaft hat einen so starken Widerhall gefunden, daß nunmehr gehofft werden darf, die Tempel, Friedhöfe und anderen archäologischen Stätten der Nach- welt erhalten zu können, bevor noch der Stausee des neuen Assuandamms in drei bis vier Jahren das nubische Niltal über- schwemmt haben wird. Hilfsangebote aus allen Ländern häuften sich in den letzten Wochen beim ägyptischen Kulturministerium und brauchten lediglich gesichtet und dem grogen Rettungsplan sinn- voll eingeordnet zu werden. Zu diesem Zweck war jetzt das„Beratende Komitee der Ara- bischen Republik zur Rettung der nubischen Monumente“ zusammengetreten, dessen Vor- schläge ausnahmslos vom ägyptischen Kul- turminister Okache gebilligt wurden. Beginnend mit der planmäßigen Bestands- aufnahme der gefährdeten Zonen, der prä- historischen Stätten und der Dokumentation der zahllosen Felsinschriften— hierbei wer- den die Aegypter von Engländern, Amerika- nern, Indern, Tschechen, Franzosen u. a. un- terstützt— wird sich die größte Rettungs- aktion, die die Geschichte der Archäologie kennt, systematisch abwickeln. Noch nie hat das revolutionäre Aegypten so viele Grabungserlaubnisse an ausländische Archäologen erteilt wie im Augenblick. Die Engländer werden unter Professor Walter Emery an Nekropole und Festung„Kast Ibrim“ arbeiten; Italiener und Spanier sind an der byzantinischen Festung„Sabagura“ Herbert v. Veltheim In Ag pten eingesetzt; die Franzosen in„Wadi es Sebus“ und selbst die in àgyptologischen Ausgrabun- gen bislang völlig unerfahrenen Russen wer- den, wenig südlich vom Hoch-Assuandamm, im„Wadi Allaki“ graben, durch das einst die Straße zu den Goldminen führte, Der Zufall will es, daß in unmittelbarer Nachbarschaft der Russen die Amerikaner an der Festung „Kuban“ arbeiten werden. Professor John Wilson von der Universität Chicago gab be- kannt, daß seine Regierung amerikanische Guthaben in Aegypten im Gegenwert von 25 Millionen Dollar für die nubische Ret- tungsaktion freigegeben hat. Die Deutschen, die unter Professor Hanns Stock, Direktor des Archäologischen Institutes Kairo, als ein- zige Ausländer schon zwei nubische Gra- bungskampagnen hinter sich haben, werden im kommenden Winter Grabungen in der Nekropole von„Dschebel Adde“ mit Hun- derten von christlich-koptischen und früh- islamischen Gräbern vornehmen. Für die vollständige oder teilweise Ent- kernung aus der Gefahrenzone der etwa 15 anderen Tempel und Kapellen ist bisher lediglich ein„Fahrplan“ aufgestellt worden. Aber die„zahlenden Unternehmer“ haben sich noch nicht gefunden. Ein russisches An- gebot für den Tempel von„Kertassi“ aus griechisch- römischer Zeit ist noch nicht defi- nitiv. Und die Bereitschaft der westdeutschen Archäologen, den Tempel von„Kalabscha“, nächst„Abu Simbel“ das großhartigste Bau- Werk Nubiens, unweit in der gleichen Ge- gend nèu aufzustellen, hängt von im Augen- blick noch nicht geklärten finanziellen Mög- lichkeiten ab. Urteil seiner früheren Lehrer zu widerlegen. Das Gericht berücksichtigte die Jugend des Fälschers und entschloß sich zu einem ver- hältnismäßig milden Urteil. Ein Teil der Be- trogenen hat auf alle Schadenersatzansprüche verzichtet. Die 20 jährige Freundin des Angeklagten, eine deutsche Kunststudentin, die beim Ver- kauf der Fälschungen mitwirkte, wird sich demnächst vor dem Zürcher Obergericht in einem abgetrennten Verfahren verantworten müssen. Kleinigkeiten SCHACH AUF DEM GRUNEN RASEN: Mit „lebenden Figuren“ wird Schachmeister Georg Kieninger Düsseldorf) gegen den belgischen Großmeister O' Kelly de Galuba am 24. Juli auf einem Fußballplatz im belgischen Grenz- städtehen Eupen eine Partie spielen. Die ko- stũmierten lebenden„Figuren“ rücken auf einem 2e Meter großen Schachbrett vor. Die Partie wird, vie auch ein vorauf gehender Fest- zug, vom belgischen Fernsehen als Direkt- sendung übertragen. DURST UBER MASS UND MASSEN: Rund ein Drittel der Weltbevölkerung hätten von der Maiproduktion der westdeutschen Braue- reien mit je einem Glas Bier bewirtet werden konnen, Nach Angaben des Statistischen Bun- desamtes betrug der Bierausstoß im Bundes- gebiet im Mai 4.9 Millionen Hektoliter. Er lag damit um zehn Prozent höher als im Vormonat unc überschritt das Ergebnis vom Mai 1959 um zwölf Prozent. GELDSCHRANRKRKNACKER HATTENPECH: Einbrecker schueißten in einer Preetzer Auto- Reparaturuerlestatt mit einem dort vorgefun- denen Schweißgerät einen Geldschranh auf, der die Tageseinnahmen der Firma enthielt. Wie die Kriminalpolizei mitteilte, kamen sie gedoch nicht an die Beute heran. Sie hatten den Geldschrane ausgerechnet an einer Stelle auf geschweißt, von der aus sie nicht an das Fach mit der Kassette gelangen konnten. Alkoholfreies Abendmahl für Abstinenzler Die Abstinenzler-Verbände in der Bun- desrepublik und die„Evangelische Arbeits- gemeinschaft zur Abwehr der Suchtgefah- ren“ in Kassel haben Gespräche mit den Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland aufgenommen, in denen Ab- reden über die Einführung des„alkoholfreien Abendmahls“ getroffen werden sollen. Die Abstinenzler-Verbände berufen sich auf ihre Grundsatzverpflichtung, dem Alkohol auch in kleinster Menge zu entsagen, während die „Arbeitsgemeinschaft zur Abwehr der Sucht- gefahren“ darauf hinweist, daß„auch die kleinste Menge Alkohol einen geretteten Trinker wieder rückfällig machen“ könne. Sie begründen ihr Verlangen auf Einfüh- rung des alkoholfreien Abendmahls mit der Tatsache, daß bereits 48 Prozent der refor- mierten Gemeinden der deutsch-schweize- rischen Kantone zum„alkoholfreien Abend- mahlswein“ übergegangen seien. R656/ 0 b Schneller, besser, leichter Spülen Sie mit Pril, denn Pril entspannt das Wasser! Herrlich ist's draußen im Freien— alle genießen es. Ob Pril im Paket oder Pril- flüssig in der handlichen Plastikflasche, Doch auch hier gibt es Geschirr, das gespült werden muß. Aber mit Pril ist das kein Problem, denn Pril- entspanntes Wasser spült Fett und Speisereste im Handumdrehen fort. Und auch das Auto wird innen und außen im Nu blitzsauber. Pril entspannt das Wasser— darauf kommt es an. 10 an. ö 0ů ł 1 10 1 1 5 Ir. 161 Nr. 161/ Freitag, 15. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 17 Fumilienanseigen Bekanntmachungen . 70 5 Zahlungsauf forderung Wir heirqten. Die Beiträge zur Sozialversicherung sind von den Betrieben die nach dem wirklichen Arbeitsverdienst abrechnen(Selbstabrechner) innerhalb 8*— von drei Tagen nach jeder Lohn- oder Gehaltszahlung, spätestens in- üätten Claus Noe JOURNALIST nerhalb drei Tagen nach Ablauf des Kalendermonats abzuführen. lerig- Für die Versicherungsberechtigten und Weiter versicherten sind die ainer 42 2 Beiträge am Ersten des Monats fällig, für den sie zu entrichten sind. den Heidi Noé LEHRERILN a werden höflich gebeten, die Zahlung binnen einer Woche hzuholen ste- geb. Utermöhl Die Kasse ist gezwungen, bei Nichtzahlung die Zwangsvollstreckung vurde 5 folgen zu lassen und von den Arbeitgebern außerdem einen Säumnis- 5 Mannheim, den 15. Juli zuschlag von 2 v. H. der rückständigen Beiträge zu erheben. Ikon. Sagte Robert-Blum-Straße 36 5 Allgemeine Ortskrankenkasse in aller Stille e der 5 5 Uffentliche Ausschreib aders*. entliche Ausschreibung St er Die Arbeiten zur Herstellung der Morchfeldstraße zwischen Brückes- tas 2 wasen und Ziegelhütteagweg und zwar: über. IHRE VERMAHLUN G SEBEN BEKANNT: 3680 am Fahrbahnunterbau, atlich Walzschotterdecke, Asphaltbinder und uben, Horst Herold Asphaltfeinbeton 8 1400 qm Rad- und Gehwegfläche 490 Ifd. m Randstein- und Rinnenanlage tags- Magda Herold 35 Stück Baum 8 gruben Asses geb. Scheinkönig sollen im öffentlichen Wettbewerb vergeben werden. n, Er Ladenburg Mannheim Eröffnungstermin: Dienstag, den 29. Juli 1960, vorm. 11 Uhr beim Städt. dium Bollweg 10 inhä Tiefbauamt Mannheim— Techn. Verwaltung— Rathaus K 7, Zim. 315. sich N Rheinhäuserstr. 12 Vordrucke sind bei unserer Abt. Straßenbau, Rathaus K 7, Zimmer 325 eine Kirchliche Trauung: Samstag, den 16. Juli 1960, 14.30 Uhr, kath. erhältlich, Wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. agen Kirche Seckenheim. Städtisches Tiefbauamt S Bun- 0 2 2 2 adler 5 Uflentliche Ausschreibung Die Arbeiten für den Neubau eines. 215 5 SEE U 2 A 8 gung der Gemeinde Birkenau im Odw. mit 300 ebm Inhalt sollen im 2 F UNS FE VERMRHLONG SFEKANNT;: öfkentlichen Wettbewerb vergeben werden. Die Ausschreibungsunterlagen in doppelter Ausfertigung können ab Arthur Huttmann 15. Juli 1960 beim Ingenieurbüro Harasim u. Beer, Darmstadt, Lagerhaus- straße 24, Tel. 7 10 16, gegen eine Gebühr von DM 3,—, 3 180 Post- 1 1 scheckkonto 141531 Ffm einzuzahlen sind, bezogen werden. Zeichnungen ct Signe-Elisabeth Huttmann können nach tel. Anmeldung eingesehen werden. eb. Rätti Angebotseröffnung: 26. Juli 1960, 18s Uhr, bei der Bürgermeisterei in 5 5 9 Birkenau Zuschlagsfrist: 2 Wochen ee. egen. 8 irkenau.— sfrist: 5* 1 0 15.011960 Der Vorstand der Gemeinde Birkenau im Odw. 85 Wedge en, bellen 8 ell 8 Tomil 9„d Be- Friedrich-Ebert-Sstraße 54 Gallwitz-Allee 6 Auflösung von Pfändern küche Wir bitten, die Pfänder aus dem Monat Januar 1960 u. zwar: Pfandscheine: 1 Gruppe A Nr. 8 051 bis 8 717 gten 7 1 0 72 5 g Gruppe B Nr. 39 469 bis 40 622 e. 355VVUöͤ bis spätestens Ende Juli 1960 auszulösen, andernfalls die Pfänder im I 35 5 HANS ERNDT Laufe des Monats August 1960 versteigert werden. 6 1 Ingenieur städtisches Leinamt„ ROSITA ERNDT 8 b Der Mann am Steuer löscht den Durst mit dem VVVVVFCCC neuen Ganter-Malz. Nicht zu süg und nicht zu bitter 7 EKirchl. Trauung: Freitag, den 7— 2 Lördlenl de Mb enn 8 2 5 alkoholfrei, erfrischend und gesund. ordienkirche Mannheim. 1 2 2 7 Mit— Kein Urlaub ohne Kamera 8 Autorast,— Fräulein, bitte ein Ganter-Malz! 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Heute zeigen wir ihn stolz wieder 2 il 8 15 als i-fachen Bundesfilmpreisträger 1960 t deutsch Spielfi 1 U e m 2 2 rstel H.(Le secret du chevalier d' Eon) 5 e e ee 2 V ER L O 2 U N e * X.(inferno Acldesso) nach dem S BERNHARD WICRI HANS MARTIN MAJTEWSEkI ö. Sg 18 Bes e 8 i 8 1 2 1 ö 1 * VVV f 8 i 5. e e Nebenrolle Der heitere Umweg einer romantischen * 5 3 5 5 Prickelnde Amouren, gefährliche Abenteuer und prunkvolle N 5 SHULZE-wWESTRUM Schwärmerin zur wirklichen Liebe. * 0 eee e Erpressungscoup 43 3. für die 3. und viele internationale Preise und Auszeichnungen. Prädikat:„wertvoll“ N voir r Katastrophe für vier junge Menschen. es evalier on am Hofe der Zarin sabe v. Rußland. Prädikat:„besonders wertvoll“ 0 5 i 2 a räglieh nur: 21.00 Uhr 0 Tögl.: 14.00, 16.15, 18.30, 20.45. Freigegeben ab 18 Jahrem Täglich: 14.00, 16.15, 18.50, 20.45 Freigegeben ab 18 Jahr.) 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Sie stammen aus früheren Büchern und bis- er unveröffentlichten Arbeiten und kenn- zeichnen die verhaltene, meist obne effekt- volk Pointe auskommende Stilistik eines Dichters, der gerne in den nicht klar erfaß- baren Grenzgebieten der Wirklichkeit Ent- deckungen macht— vor dem Hintergrund eines sehr wirklichen Alltags, der aber nur Kulisse für reichere innere Zusammenhänge ist. Ernste und heiter-satirische Erlebnisse, knappe Anekdoten, traumhafte Poesie und diszipliniert gegliederte Novellen geben ein eindrucksvolles Panorama nachdenklicher und nachdenkender Lebensbetrachtung. Diese Art der Perspektive verliert sich zwar oft in mystische Beziehungen, die der Normal- mensch von heute nicht mehr ernst zu neh- men bestrebt ist, und läßt oft die Frage nach dem„Warum“ bewußt offen. Aber gerade dadurch schafft sie den Gegensatz zum mo- dernen literarischen Zweckdenken: Hier er- zählt ein Träumer, der häufig„weltfremd“ schreibt, weil er die äußere Welt als not- wendiges Uebel sieht, aus der man das Beste machen muß. hwb Vittorinis Sommernachtstraum Elio Vittorini:„Die Garibaldina“(Walter Verlag, Olten). Es wäre ein nicht unergie- diges Thema für eine literarhistorische Dok- torarbeit, zu untersuchen, wieso ein der Ta- gespolitik entrückter Einzelgänger wie der Fürst Lampedusa, der noch in einer intak- ten, in sich ruhenden Welt aufwuchs, einen Roman schreiben konnte, aus dem, nebst vielem anderen, mehr über die Einigung Italiens, die Agrarprobleme des Landes zu erfahren ist, als aus manchem Lehrbuch. Während andererseits ein so streitbarer, von Jugend an in der politischen Arena tätiger Mann wie Elio Vittorini den Schock über die enttäuschende Entwicklung der Nach- Kriegszeit nicht anders verwinden konnte als durch Flucht in einen spielerischen Regiona- Usmus. Der Walter Verlag legt jetzt als zweiten Band der Gesamtausgabe Elio Vit- torinis„Garibaldina“ vor(einen vollständi- gen Vorabdruck in Fortsetzungen brachte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung). Der erste Band stellte den Kritiker und Pole- miker in seinem„Offenen Tagebuch“ her- aus(siehe„Mannheimer Morgen“ vom 8. Februar). Schien es uns schon nicht sehr günstig, den Theoretiker vor dem Erzähler zu bringen, so scheint uns auch diesmal „Die Garibaldina“ als Einführung des Er- zählers nicht glücklich gewählt. Es gibt be- deutendere erzählende Prosa des Autors, vor allem solche, aus der sich leichter die Ver- dindung zu dem Mann des„Tagebuches“ finden ließe. Dennoch: dem Zauber dieser Episode(kein Roman ist es, eher ein Gedicht in Prosa) wird sich wohl niemand so leicht entziehen können. Und dabei geht es um ein Nichts von Handlung: um die Reise eines Soldaten durch das nächtliche Sizilien, um seine Ankunft in einem versponnenen Dorf, um seine Begegnung mit jener„Tochter“ Garibaldis, einer schwadronierenden, knick- rigen, schlauen, uralten, hoheitsvollen, von Historle umwitterten, großartigen Frauen- gestalt. Aber wie kunstvoll ist das gebaut und mit welch einfachen Mitteln. Kurze Sätze, kleine Bilder, Dialogfetzen beschwö⸗ ren eine Stimmung. Die geprellten Ernte- arbeiter, die verschrobenen Käuze des Dor- kes wispern und kichern höhnisch hinter dem Soldaten her, der sich vornahm, ohne Gepäck zu reisen, und sich nun mit dem Ge- päck der Garibaldina durch die Gegend schleppen muß. Ein Sommernachtsspuk, ein artistisches Meisterstückchen. Aber vielleicht doch ein zu enger Lebensausschnitt für einen, dessen Vorbild einst Hemingway war, und der ausgezogen war, durch die Literatur die Gesellschaft zu gestalten? E. F Darqguf einen Schnaps! Mia Lederer und Sybille Schall:„Die amourösen Betrachtungen des Katers Niko“ (Lothar Blanvalet Verlag, Berlin). Zu den „Amourösen Betrachtungen des Katers Niko“ von Sybille Schall steuerte Mia Lede- rer ihre graziösen Zeichnungen bei, zu ein paar Zeilen Text links eine ganzseitige Zeichnung rechts, und Text und Zeichnung sind vom gleichen Geist erfüllt und ähneln einander wie Himbeerbonbons aus dem gleichen Glase. Babs und Dolly sind zwei süße kleine Mädchen mit entzückenden klei- nen Schühchen und rosigen Popöchen; bei ihnen findet sich der Kater Niko nach einer Liebesnacht mit der reizenden Katzendame Poppäa eines Morgens ein. Und in einem schnurrigen Kater-Tagebuch plaudert Niko nun über seine Erlebnisse mit den beiden kleinen Mädchen, die ihn mit ihrer süßen Nackedei- Unschuld oft genug in arge Ver- legenheit bringen und sich im Verlaufe der Jahre in zwei ihrer Reize bewußte, süße, kleine, entzückende, böse Weiberchen ver- wandeln. Und wenn einem von all der Va- nillesoße die Kehle ein wenig pappig gewor- den ist, dann bleibt immer noch ein Ausweg: darauf einen doppelstöckigen Schnaps! th Deutsches Jugendbuch in Japan Eine Probeseite der japa- nischen Ausgabe des 1986 mit dem deutschen Ju- gendbuckpreis ausgezeich- neten Erlebnisbuches „Kein Winter für Wölfe“ von Kurt Lütgen mit Illu- trationen von K. J. Blisck, das im Georg Westermann Verlag, Braunschweig, er- schienen ist. Von diesem 7 K 2E O erfolgreichen Jugendbuch K& K sind vorher schon elf an-& 5 8 72 dere Auslands-Ausgaben 2 K 5 5 erschienen: in Belgien,* l. 2 Dänemark, England, Finn- I 25— land, Holland, Italien, Ju- 25* 8 85 goslawien, Norwegen, Se„ 5 8 Oesterreich, Schweden 1 9 85 2 858 den Vereinigten Staa 182 4 2 8 3 1 2 85 · O h S * 5* P o Fer W 4 2 N E 2 8„„ 1 VVV VVV M* 5 5 8 3 FPV P „ r 23 b AE* 3 9 EE OG 2 7V)))))FFV C % 7 ea X c he o S c i„ B* e E„ 2 U e i, c ſßſ K Nd es b„ e E if d 7 S b„ „Was hefe immer noch rollt“ Carl J. Burckhardt:„Meine Danziger Mission 1937— 1939(Verlag Georg D. W. Callwey, München). C. J. Burckhardt behan- delt nicht etwa eine längst gleichgültig ge- wordene Episode, seine Darstellung wirft Licht auf unsere ganze Epoche. Deshalb kommt auch sein Buch noch nicht zu spät. Burckhardts Mission verlor 1939 ihren Sinn, als donnernde Salven aus Schiffsgeschützen alle Verständigungsbemühungen brutal un- terbrachen. Er konnte den Marsch des Un- heils nicht aufhalten, nur verzögern, aber die Atempause rettete vielen das Leben. Der feingebildete Baseler Humanist bewegte sich auf dem spiegelglatten Danziger Boden mit erstaunlicher Zielstrebigkeit. Von seiner fest zupackenden Art zeugt bereits Burck- hardts Vorgehen in einem Konzentrations- lager, das er im Auftrag des Roten Kreuzes besuchte. Er gab sich mit einem„Programm“ nicht zufrieden, bestand darauf, zu sehen und zu sprechen, wen er wollte, scheuchte die braunen Bonzen barsch zurück, die ihn aus Angst vor„oben“ mit keinem Häftling Allein sprechen lassen wollten. Für seine Mission in Danzig hatte Burckhardt höchst unzulängliche Vollmachten. Das Ansehen des Völkerbundes war 1937 bereits stark er- schüttert, so hing alles vom Fingerspitzen- gefühl, vom wachen Bewußtsein und der persönlichen Initiative des Hohen Kommis- sars ab. Bewußt versagte er sich einen effektvollen Abgang. Da er sein Amt nicht unter Protest niederlegte, konnte die Ge- setzgebung des Dritten Reiches nicht sofort auf Danzig ausgedehnt werden, und so blieb Juden und anderen Gefährdeten noch eine Frist für ihre Rettung. Vorsichtige, ge- genüber nachträglichen Darstellungen miß- trauische Leser finden die Elemente von Burckhardts Zeitbetrachtung bereits in Briefen, die er in den Jahren 1919 bis 1929 an Hugo von Hofmannsthal schrieb. In die- sen Privatbriefen unterbreitet der junge Diplomat dem verehrten Dichter seine illu- sionslose Auffassung von der durch den Kriegsausgang geschaffenen Lage Europas. In seinem Danzig-Buch arbeitet der von sei- ner Verantwortung durchdrungene gereifte Mann dann die wesentlichen Momente des gesamten Geschichts- und Schicksalshori- zonts heraus; der bescheidene Buchtitel deckt sich nicht mit dem viel mehr umfassenden Inhalt. Auf die Zeichnung der handelnden Personen hat der Autor seine höchste Mei- sterschaft verwendet. Aufschlußreich ist die Gegenüberstellung der Rivalen Senatsprä- sident Greiser und Gauleiter Forster, un- heimlich die Begegnung mit dem Henker Heydrich, eindrucksvoll das sorgsam abge- wogene Urteil über den vor seiner Ankunft in Danzig gescheiterten Hermann Rausch- ning, die Darstellung der gewagten Rolle, die Ernst von Weizsäcker mit sehr viel Um- sicht und Mut spielte. Burckhardts Berichte an das Generalsekretariat des Völkerbun- des sind von mustergültiger Klarheit. Er schildert auch das vom Gift des Mißgtrauens durchtränkte Vorstellungsleben Hitlers, der überall Hinterhältigkeiten vermutete und Gegenmaßnahmen veranlaßte. Burckhardts Blick dringt tief, wenn er über Hitler schreibt,„daß der unersättliche Haß, der in ihm wirkte, im unbewußten Teil seines Wesens mit der verhüllten, aber immer vor- handenen Gewißheit zusammenhing, daß am Ende das furchtbarste Mißlingen stehen werde. Wer sich die Frage vorlegt, wie und wo die Schaltwerke des Verhängnisses arbeiteten, liest heute mit Erschütterung die Rede, die Stalin am 10. März 1939 auf dem Kongreß der Kommunistischen Partei hielt. Burckhardt bemerkt dazu nur:„Diese große, mit einem wahrhaft asiatischen Humor bild- haft und volksmäßig vorgebrachte Rede des russischen Diktators hat damals vieles ins Rollen gebracht, was heute immer noch rollt.“ Dieses Zitat spricht wohl deutlich genug für die Aktualität des Danzig-Buches. i f. W. Kk. — Kurz angezeigt Der Engelhorn- Verlag in Stuttgart, delt 1956 unter Fortbestand seines Namens und seiner Eigenart der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart angegliedert, kann auf sein 100jàh. riges Bestehen zurückblicken. Der Verlag wurde von dem Kaufmann und Verlags- buchhändler Johann Christoph Engelhorn ge. gründet und befaßte sich anfangs vor allem mit der Herausgabe naturwissenschaftlicher und handelswissenschaftlicher Werke, später kamen die Gebiete der schönen Literatur, der Architektur und der wissenschaftlichen Geographie hinzu. Der Sohn des Verlags- gründers, Carl Engelhorn, der 1874 Teilhaber und 1890 Alleininhaber wurde, brachte die Taschenbuchreihe„Engelhorns Allgemeine Romanbibliothek“ auf den Buchmarkt, die zuletzt 1000 Bände umfaßte. Auch eine zweite Buchreihe„Engelhorns Lebensbücher“ wurde ein großer Erfolg. 1910 verkaufte Carl Engelhorn den Verlag an Paul Schumann und Dr. Adolf Spemann, die ihn unter der Bezeichnung J. Engelhorn Nachfolger wei- ter führten. Von„Ruperto- Carola“, den halbjährlich erscheinenden„Mitteilungen der Vereini- gung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg“, kam jetzt Band 27 heraus. Er enthält die Würdigungen der No- belpreisträger 1959 und viele Aufsätze wis- senschaftlichen und kulturellen Inhalts, dar- unter die Gedenkrede von Professor Theo- dor Heuss zum hundertsten Geburtstag Friedrich Naumanns und einen Beitrag „Schiller in Rußland“ von Dimitrij Tschi- zewrskij. Auch dem aktuellen geistigen Le- ben Heidelbergs und seiner nahen Nachbar- schaft ist wieder kritische Aufmerksamkeit gewidmet; so behandelt ein ausführlicher, reich illustrierter Aufsatz von Joachim Geiß. ler„Die Kunstausstellungen in Heidelberg und Mannheim“. Um eine Bibel-Ausgabe mit künstlerisch wertvollen Illustrationen zu schaffen, hat die Privilegierte Württembergische Bibelanstalt in Stuttgart vor einigen Jahren als Vorläufer einer„Rembrandt-Bibel“ zunächst das Jo- hannes- Evangelium mit 28 Zeichnungen Rem. brandts veröffentlicht. Dieser Band wird bald in einer neuen Auflage erscheinen. Als zwei- ten Vorläufer der Rembrandt-Bibel brachte die Bibelanstalt dieser Tage nun das Buch Tobias mit 35 Zeichnungen und Radierungen Rembrandts heraus. Der Rembrandtkenner Dr. H.-M. Rotermund hat zu den Bildern ausführliche Erläuterungen beigesteuert. Das Buch umfaßt 24 Seiten Text, 35 ganzseitige Abbildungen und 11 Seiten Bilderläute- rungen. Von dem„Deutschen Lesebuch“, das Wal- ther Killy unter dem Titel„Zeichen der Zeit“ für die Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main und Hamburg, zusammenstellt, ist jetzt der zweite Band erschienen, der Stücke deutscher Poesie und Prosa aus den Jahren 1786 bis 1832 enthält. Weitere Juli-Taschen- bände der Fischer-Bücherei sind die Romane „Der tolle Bomberg“ von Josef Winckler, „Ein Strauß von Irrtümern“ von Salvador de Madariaga und„Bon Voyage“ von Joseph und Marrijane Hayes, ferner eine Anthologie „England erzählt“, und in der Reihe„Bücher des Wissens“ der erste Band des von Hans Kohn betreuten Werkes„Die Welt der Sla- wen“, der„Die West- und Südslawen“ be- handelt. In der„Fischer-Bibliothek der hun- dert Bücher“ erschienen die Bände„Grie⸗ chische Lyrik“, übertragen von Eduard Mö- rike, und„Die Wahlverwandtschaften“ von Goethe. 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Nicht gähnen, wir wollen jetzt über das Schlafen plaudern. 8 Man kann allein oder zu mehreren schla- fen. Der Alleinschlaf empfiehlt sich nur aus akustischen Gründen. Denn viele Menschen können im Schlaf den Mund nicht halten, Sie röcheln und schnarchen, was sehr störend für ihre Mitschläfer ist. Als Alleinschlöfer stört man niemanden. Ist man des Allein- schlafens müde, so heiratet man. Der Trau- schein ist gleichsam der Führerschein zum Vereint-Schlafen. Es gibt aber auch auf die- sem Gebiet Schwarzfahrer. Das Schlafen findet zumeist in der horizon- talen Ruhestellung statt. Es gibt aber Men- schen, die in vertikaler Bewegung, also im Gehen schlafen können. Andere wieder kön- nen im Schlafen gehen. Ein solches Gehen nennt man um seiner betonten Feierlichkeit willen Wandeln. Das Parkett nächtlicher Wandler ist die Dachrinne, ihr Marschziel gleich dem der Astrophysiker der Mond. Fragt man sie nach dem Weg, so stürzen sie ab. Der Schlaf findet in normalen Zeiten im Bett, bei Festreden oder im„Parsifal“ auf Stühlen statt. Es gibt verschiedene Arten von Schlafbekleidungen. Die landläufigste ist das Nachthemd. Während Menschen weiblichen Geschlechts darin sehr reizvoll aussehen können, wird ein im Nachthemd auftretender Mann an Komik nur noch von einem solchen min langen Unterhosen übertroffen. Menn ein Mann allein schläft, trägt er ein Nachthemd, schläft er nicht allein, einen Schlafanzug. Wenn eine Frau allein schläft, trägt sie einen Schlafanzug, schläft sie nicht Allein, ein Nachthemd. Denn die Nacht ist voller Rätsel. Nach Meinungen von Gelehrten, Sprich- Wörtern, Kirchenvätern und alten Tanten ist dier Schlaf vor Mitternacht der beste. Aber Wein und Liebe vor Mitternacht sind auch nicht schlecht. Sie sind die stärksten Kon- kurrenten des Schlafes vor dieser Zeit. Das Schlafen zerfällt in drei Teile: Das Einschlafen, den eigentlichen Schlaf und das Aufwachen. Letzteres ist der wichtigste Tell. Vergigt man nämlich das Aufwachen, so ist „Der Menschenfeind“ Menander- Premiere in Epidauros Die einzige vollständig erhaltene Komödie dies griechischen Dichters Menander,„Dysko- los“ oder„Der Menschenfeind“, deren Papy- rus erst vor wenigen Jahren entdeckt wurde, erlebte bei den Festspielen antiker Dramen in Epidauros ihre neugriechische Erstauf- führung. Zum ersten Male in der nun sechs- jährigen Geschichte der Festspiele war das Theater des Polyklet aus dem dritten vor- christlichen Jahrhundert, das bequem 14 000 Zuschauer faßt, ganz gefüllt. Der Schweizer Professor Victor Martin, der das Werk aus der Sammlung Martin Bodmer publiziert hat, war bei der Premiere zugegen. In Epi- dauros hat aller Wahrscheinlichkeit nach auch bereits die Uraufführung der Komödie stattgefunden, da das Theater aus der Epoche des Menander(342 bis etwa 290 v. Chr.) stammt.— In der Inszenierung von Alexis Solomos und mit Bühnenbildern von Pavlos Wlachos bot die Aufführung ein farben- reudiges und heiteres Bild voller Leben und Bewegung: ein verbitterter alter Bauer GCorgos Glinos), der allein mit einer alten Magd und einer jungen Tochter haust, wird durch einen jungen Mann und eine Reihe 5ser Mißgeschicke zu einem normalen Leben und Zusammenleben mit seinen Mit- menschen bekehrt. Die moderne Bühnen- ſusik von Nikos Skalkottas paßte sich gut em Geist der Aufführung an. Das Publikum lankte mit freundlichem Beifall. dpa Vom Schlafen/ von teddes Tol man tot. Das Aufwachen ist auch der schwierigste Teil des Schlafens. Um es no- torischen Langschläfern tröstlicher zu ma- chen, erfand die Menschheit eine barmherzige Lüge:„Morgenstund' hat Gold im Mund.“ Eine Erfindung des Satans ist der Wek- ker. Es gibt solche, deren liebenswürdiges Geklingel an das Geflüster einer jungen Dame erinnert. Leider ist der Mensch in der flaumenleichten Zeit der ersten Frühe we- niger als am Abend geneigt, irgendwelchem Liebesgeflüster sein Ohr zu leihen. Deshalb werden zartsinnige Wecker wenig beachtet. Man legt sich auf die andere Seite und schläft weiter. Andere Wecker gellen laut und schrill wie die Stimme einer schon be- jahrten Dame, die schlechte Karikaturisten mit einem Wellholz als Waffe darzustellen pflegen. Sie sind nicht zu überhören und jagen den Dickfelligsten aus dem Schlaf, als ob eine Blaskapelle„Hoch Heidecksburg!“ Spiele. Im Schlaf finden kostenlose Filmvor- führungen statt. Man nennt sie Träume. Diese Vorführungen haben den Vorzug, daß der Zuschauer selbst mitspielen darf. Wie jeder Schauspieler hat er dabei allen Grund. sich über seine schlechte Rolle zu beklagen. Denn man versäumt im Traum entweder den Zug, verliert die Hose, stürzt in Ab- gründe, verursacht in Gesellschaft unange- nehme Geräusche oder küßt Frauen, die nicht küssenswert sind. Alles in allem ist der Schlaf ein ange- nehmer Zustand, weil man nichts dabei zu tun braucht. Und nun: Gute Nacht! Bitte tief gähnen! Willibald Kramm: Untergrundtunnel in London Von dem in Heidelberg lebenden Maler und Graphiker Willibald Krumm zeigt die Galerie Gerd Rosen in diesen Wochen in Fran hefurt/ Main eine Kollektion von Handzeicknungen, aus der dieses Blatt entnommen ist. Bayreuth erwartet seine Gäste Die letzten Vorbereitungen gouf die Richard-Wagner-Festspiele 1960 in der Stadt und qof dem„Högel“ Bayreuth steht im Zeichen der Richard Wagner-Festspiele, die in knapp zwei Wochen beginnen. Ueberall wird gehämmert, gegra- ben und geputzt, um der Stadt jenen Glanz zu geben, der als selbstverständlich erwartet wird. Als neue Attraktionen werden sich den Gästen festlich beleuchtete Brunnen dar- bieten, drei historische am Markt und ein erst kürzlich erbauter mitten im Rondell der Hügelabfahrt. In den letzten zehn Monaten sind Hochbauten für Geschäftshäuser aus dem Boden geschossen. Ein Blumenschmuck- wettbewerb des Verkehrsvereins hat zur Ortsverschönerung viel beigetragen, und dro- ben am Hügel ist mit Ergänzungsbauten der erste Schritt zur Ausweitung der Neben- räume gemacht worden, die für den Proben- betrieb nicht mehr ausreichten. Im Bayreuther Rathaus ist vom Protokoll- chef Vorsorge getroffen, daß die neun Mini- ster, die neben zahlreichen anderen Promi- nenten zur Eröffnung am 23. Juli kommen wollen, richtig placiert werden. Oberbürger- meister Hans Walter Wild, daran gewöhnt, die Honneurs in vier Sprachen zu machen, wird dieses Mal zusätzlich zu beachten haben, wie ein König in Bayreuth zu behandeln ist, denn der Herrscher von Thailand hat sich für den 1. August zusammen mit dem Bun- despräsidenten Dr. Heinrich Lübke angesagt. Das Vorhaben einer Berliner Filmgesell- schaft allerdings, in Bayreuth Außenauf- nahmen für einen Spielfilm während der Festspielpremiere zu drehen, ist am Wider- stand der Stadtverwaltung und der Fest- spielleitung gescheitert. Nach den Plänen der Produktionsgesellschaft sollte am Premie- rentag ein offener, schwarzer amerikani- scher Wagen mit Luise Ulrich und Gert Froebe in die Auffahrt der Festspielgäste „eingefädelt“ und bis zur Ankunft vor dem Königsportal vom Vorplatz des Festspiel- hauses aus gefilmt werden. Festspielleitung und Stadtverwaltung vertraten jedoch über- einstimmend die Auffassung, daß den Fest- spielbesuchern die Behinderung durch Film- aufnahmen nicht zugemutet werden könne. Die Filmgesellschaft will nun nach Salzburg gehen. Bayreuth sei bevorzugt worden, weil eine Szene des Filmstoffes„Bis daß das Geld euch scheidet“ in Bayreuth spiele. Zwel der vier Dirigenten haben dieses Jahr ihr Debüt bei den Festspielen. Lorin Maazel, knapp 30 Jahre alt, repräsentiert den künstlerischen Nachwuchs; er bekam„Lohen- grin“ in seine musikalische Obhut, den im vergangenen Jahre Lovro von Matacie und Heinz Tietjen alternierend dirigiert hatten. Lorin Maazel hat schon mit vielen bedeuten- den Orchestern gearbeitet. Zum Grünen Hügel ist er mit den besten Vorsätzen ge- kommen:„In Mailand einen guten Verdi, in Bayreuth einen guten Wagner machen“, ist sein Motto. Rudolf Kempe betreut die von Wolfgang Wagner besorgte Neuinszenierung des„Ring des Nibelungen“ und löst damit für dieses Werk Hans Knappertsbusch am Pult ab, der in diesem Jahr die„Meistersinger“ und„Par- sifal“ dirigiert. Bereits zu den„Alten“ gehört der junge Wolfgang Sawallisch, dem, wie im Vorjahr, der„Fliegende Holländer“ anvertraut wurde. Im Stil der Inszenierungen wird in diesem Jahre zwischen den beiden Wagner-Enkeln insofern ein Gleichgewicht hergestellt, als nun vier Werke(„ Rheingold“,„Walküre“, „Siegfried“ und„ Götterdämmerung“) unter der Regie Wolfgang Wagners und ebenfalls vier(„ Holländer“,„Parsifal“,„Lohengrin“ und„Meistersinger“) unter der Regie Wie- land Wagners gegeben werden. Wolfgang Wagner hatte zwei Jahre Zeit und hat sie eifrig genutzt, um der in acht- jähriger Tradition gereiften„Ring“-Inszenie- rung seines Bruders nun eine neue gegen- über zu stellen. Wieland Wagner, der mit seinen schon mehrere Jahre im Programm enthaltenen„Meistersingern“ die Eröffnungs- vorstellung bestreitet, hat auch„die Aermel hochgekrempelt“, um die von ihm stets zu erwartende Ueberraschung zu bieten. Sie dürfte diesmal im dritten Akt zu suchen sein, wo das einem Operations-Saal ähnelnde Chorgerüst demontiert und damit— wie in den Wandelgängen des Hauses geflüstert wird— Platz für eine Festwiese geschaffen wurde. Von der Besetzung her ist in diesem Jahre manches anders. Im„Fliegenden Holländer“ singt die mit Spannung erwartete, erst 20 Jahre alte Anja Silja an Stelle Leonie Rysaneks die Senta und Franz Crass statt des erkrankten George London die Titelpartie Im„Lohengrin“ wurde die neue Elsa, Gré Brouwenstijn, unversehens krank, so daß wieder Elisabeth Grümmer und alternierend mit ihr als Debütantin in Bayreuth Aase Nordmy-Lövberg singen werden, die sich Wolfgang Wagner als Sieglinde und als dritte Norne für den„Ring“ geholt hat. Der vor- jährige Star des„Lohengrin“, Sandor Konya, wird nur in den drei letzten Vorstellungen zu hören sein, denn die ursprünglich von ihm allein betreute Titelpartie ist zwischen ihm und Wolfgang Windgassen geteilt worden. In den„Meistersingern“ verkörpern statt Otto Wieners, der bei den diesjährigen Fest- spielen nicht dabei ist, nun Josef Greindl und Gustav Neidlinger den Hans Sachs, Franz Crass und Hans Hotter den Veit Pogner. Das Experiment mit Rudolf Schock als Walther von Stolzing, im Vorjahre recht unterschied- lich beurteilt, wird nicht mehr wiederholt. Diese Rolle ist dem darin schon mehrfach bewährten Wolfgang Windgassen wieder übergeben worden. Die übrige Besetzung ist wenig verändert, ebenso wie jene im„Par- sifal“ mit Hans Beirer in der Titelpartie. Den stärksten„Rutsch“ im Ensemble bringt der„Ring“: Den Wotan— vordem immer Hans Hotter— singt im„Rheingold“ und„Siegfried“ Hermann Uhde, in der„Wal- küre“ Jerome Hines. Neu sind unter anderen auch Hans Hopf als Siegfried, Birgitt Nils- son als Brünnhilde, Gerhard Stolze als Loge, Hertha Töpper als Fricka, Otagar Kraus als Alberich und Ingrid Bjoner als Freia. Wolf- gang Windgassen, der bisherige Siegfried, gibt diesmal den Siegmund. Die Spielfolge ist wieder verlängert wor- den und umfaßt 29 Aufführungen: Fünfmal „Meistersinger“(23. Juli, 10., 13., 25. August, und für die Gewerkschaft am 21. Augusb), siebenmal„Lohengrin“(25. Juli, I., 4., 6., 14., 22. und 24. August), je viermal„Parsifal“ (31. Juli, 11., 15., 23. August) und„Fliegender Holländer“(24. Juli, 2., 5., 9. August) und zweimal den Zyklus des„Rings“(„Rheingold“ 26. Juli und 16. August),„Walküre“(27. Juli und 17. August),„Siegfried“(28. Juli und 18. August),„Götterdämmerung“(30. Juli und 20. August). Am 7. August wird überdies noch einmal„Siegfried“ als geschlossene Vorstel- lung für die Gewerkschaft gegeben. dpa Den Kulturpreis der Stadt Nürnberg für 1960, der mit 5000 Mark dotiert ist, erhielt der 50 jährige Leiter der Musikabteilung am Studio Nürnberg des Bayerischen Rundfunks, Dr. Willy Spilling. Der Preisträger entstammt einer alten Nürnberger Musikerfamilie und trat auch durch eigene Kompositionen hervor. Für eine Rund- kunksendereihe hat er die alten Orgeln in Fran- ken, Oberitalien und in Holland erforscht und, wie es in der Würdigung seines Schaffens heißt, durch Bandaufnahmen einen„klingenden Fun- dus“ von größtem künstlerischem und histori- schem Wert“ geschaffen. Besonders heraus- gestellt werden auch sein Verdienst um die „Internationalen Nürnberger Orgel wochen“. Französische Söste Universitäts-Chor Srenoble in Heidelberg Professor Dr. Léon Guichard ist ein klei- ner, beweglicher Mann, und es wirkt recht lustig, wenn er sich mit geschwindem Zuk- ken der rechten Hand die Stimmgabel dicht überm Ohr an den Kopf schlägt, um den Kammerton zu bekommen. Aber seine Sän- ger, den Universitäts-Chor Grenoble, hat er vorzüglich exerziert und fest am Schnürchen. Es sind nur 25 Mitwirkende, acht Män- nerstimmen darunter. Der Dirigent erklärte vor dem Konzert, das auf Einladung der Vereinigung der Freunde der Studenten- schaft in Verbindung mit dem Heidelberger Centre d' Etudes Françaises in der Aula der Alten Universität Heidelberg stattfand, sein Chor habe zwar die doppelte Sollstärke, sei aber durch allerlei Unfälle vor der Abreise so arg zusammengeschmolzen. Nun, sollte der Chor dadurch eine künst- lerische Einbuße erlitten haben, so war sie jedenfalls zu verschmerzen. Die sympathi- schen und herzlich gefeierten jungen Gäste boten auch mit dem reduzierten Ensemble eine vorzügliche Leistung. Sie entwickelten einen vollen, festen Chorklang, blank und klar in den hohen Stimmen, straff und ener- gievoll im Alt, mit nobel kräftigem Baß fundament. Mehr noch als die Klangschön- heit bestach aber die Akkuratesse der Aus- führung, der dynamischen Schattierung, des Tempowechsels, der effektvollen Akzentuie- rung; deutliche Merkmale intensiver Chor- schulung waren auch die Reinheit der Into- nation und die bei aller Disziplin stets lok- kere, gelöste Bewältigung der Aufgaben. So wurden zu kostbaren Subtilitäten die vor der Pause gesungenen Kompositionen des 16. und 17. Jahrhunderts. Diese Satze von Gervaise, Josquin des Prés, Jean Mou- ton, Jacques Arcadelt, Costeley, de Bousset, Clément Janequin und Mauduit, die trotz vielgestaltiger Polyphonie, trotz bildhafter und ausdrucksbetonter Einzelzüge oft eine steifleinene Trockenheit annehmen, wenn sie einer historisierenden Musikpflege unter- kommen, erwachten unter den Händen Léon Guichards zu beweglichstem Leben, sorg- fältig ausgefeilt in den Details, betont rasch in den Tempi. Mag immerhin ein„wissen- schaftlicher“ Einwand berechtigt sein, daß die agogischen und dynamischen Raffines- sen diese Sätze doch ein wenig ihrer Zeit entfremden— so sind sie jedenfalls für un- sere Zeit voll zur Wirkung gebracht, und das ist immerhin einiges wert. Nach der Pause gab es in ebenfalls fein- sinnigen und sorgsam erarbeiteten Interpre- tationen Werke von E. Trillat, Jacques Ibert, G. Migot, Francis Poulenc und Bela Bar- tok. Höhepunkt war eine Fuge von Johann Sebastian Bach, klar konzipiert und unge- mein plastisch überschaubar im Gebild der kontrapunktischen Linien. In den slowa- kischen Volksliedern Bela Bartoks wie in den Auszügen aus Jean Baptiste Lullys „Bourgeois gentilhomme“ zeigte sich, daß der Chor auch über vortreffliche Solostimmen verfügt. Dabei tat der Dirigent selbst mit, der außerdem in zwanglos amüsanter Form den einzelnen Kompositionen einführende Worte auf den Weg gab. Zum Schluß war der Beifall groß und auch ein Blumenstrauß für die französischen Gäste zur Stelle. hesch Kultur-Chronik Lilian Harvey, der große Filmstar der drei- Biger Jahre, wird in der neuen Saison wieder auf der Bühne stehen. Die 53jährige Künstlerin will die Hauptrolle in der Operette„Die Dame vom Himmel“(„La Dame du Ciel“), einer Neu- auflage von„Der Kongreß tanzt“, im Pariser „Théaàtre des Arts“ spielen. Für die Regie die- ses Stückes hofft sie Jean Boyer zu gewinnen. Als nächste Aufgabe will sie die Hauptrolle in dem ersten Stück des jungen Schriftstellers Jean Ches,„Mörder am Meeresstrand“, über- nehmen. Zum neuen Direktor des Zürcher Schau- spielhauses ist Kurt Hirschfeld gewählt wor- den. Hirschfeld, der bisher Dramaturg an der- selben Bühne war, tritt sein Amt mit Beginn der Spielzeit 1961/2 an. Er wird Nachfolger von Dr. Oskar Wälterlin, der im Herbst 1961 die Leitung des Basler Stadttheaters über- nimmt. g Der spanische Organist Julio-Miguel Gareia⸗ Llovera spielt am Freitag, 15. Juli, 20.15 Uhr, in der Mannheimer Pfarrkirche St. Peter Werke deutscher, spanischer und französischer Kom- ponisten. Die Städtische Bühne Heidelberg bringt als letzte Schauspiel- Premiere dieser Spielzeit am Mittwoch, 20. Juli, 20 Uhr, das Lustspiel„Baby Hamilton“ von Maurice Braddel und Anita Hart in einer Inszenierung von Herbert Kreppel. 21. Fortsetzung Seine Exzellenz nahm die Sache wesent- ch tragischer. 8 „Was sollen wir bloß tun?“ stöhnte er erzweifelt. „Tun?“ wiederholte Flynn.„Nichts.“ Morris steckte den Brief wieder in den mschlag zurück, tat ihn in die Brieftasche, e ihm die Gauner freundlicherweise im Schlafwagen zurückgelassen hatten, und trat ann neben die Exzellenz, die völlig gebro- n in dem Schreibtischsessel hing. Erst zt sah er, daß auf der Schreibtischplatte auf einem schwarzen Samtpolster die vier schten Briefmarken lagen. Flynn 20g der Schoßgtasche des Cutaways eine Lupe betrachtete sie genau. Er mußte zu- „Sind das wirklich Falsifikate?“ fragte er, sich zu vergewissern. Seine Exzellenz nickte stumm und sah von der Seite mit Abscheu auf die vier bun- m Papierstückchen. „Saubere Arbeit“, erklärte Flynn und reichte die Lupe und die Marken an Mackie weiter.„Das muß ich schon sagen. Groß- artig gemacht.— Da muß schon einer zu Fuß aus Deutschland kommen, um festzu- stellen, daß sie falsch sind.“ Plötzlich hob er den Kopf. Ein Gedanke 88 8 unn. der Sherlock Holmes war Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmie Presserechte beim„Angebot— My Schwenzen'; Copyright by Gebroder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg war ihm aufgetaucht. Er ging wieder um den Tisch herum und stellte sich mitten in das Zimmer. „Wer sind eigentlich die Besitzer der Originale?“ wollte er wissen. Verzweifelt rang Exzellenz Vangon seine Hände. „Das ist es ja“, jammerte er.„Wie stehe ich da, wenn das Britische Museum fragt: Wo ist unsere blaue Mauritius?— Und was soll ich Seiner Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Sigurd von Schweden antwor- ten, wenn sie fragt: Was hast du mit meinen beiden Mauritius gemacht? Von dem Gou- verneur von Mauritius gar nicht zu reden. Wenn der das seiner Regierung meldet. Und erst mein Freund Berry! Sie müssen wissen, mein Freund, der Professor Berry, hat mich auf den Gedanken gebracht, diese seltenen Marken einmal, zum erstenmal, zu- sammen zu zeigen.“ Flynn war unmerklich zusammengezuckt. In seinem Gehirn arbeitete es. Er sah nichts mehr, er hörte nichts mehr. Er versank in angestrengtestes Nachsinnen und achtete — mehr auf das Gejammer Seiner Exzel- enz. „Sie werden alle Schadenersatz fordern“, malte sich der Generaldirektor der Welt- ausstellung aus.„600 000 Francs! Ich darf nicht daran denken. Es gibt einen Skandal, wie er bisher auf keiner Weltausstellung in solchen Ausmaßen zu erleben war!“ 1 „Hallo, Boys!“ sagte Flynn plötzlich. Es hatte bei ihm gezündet. Er schlug sich mit der Faust in die flache Hand.„Ja, es ist wun- derbar!“ „Wie, bitte?“ fragte der Chef der Krimi- nalpolizei erschrocken. Flynn merkte, daß er sich hatte gehen lassen. „Ganz mein Fall, wie ich ihn mir immer geträumt habe“, erklärte er wieder sachlich. „Haben Sie alles notiert, Doktor?“ „Jawohl“, bestätigte Mackie voll Eifer, „Erwin Putzke, geboren 8. 12. 1899, Berlin, Kottbusser Damm 68, vier Mauritius, Bri- tisches Museum, Kronprinz von Schweden, Gouverneur von Mauritius, Professor Berry, Katalogwert 600 000 Francs.“ Der Chef der Kriminalpolizei sah in das hoffnungsvolle Gesicht von Flynn. Von sei- nem siegesgewissen Lächeln schienen alle Gesichter der Anwesenden wie von einem Abglanz erhellt. „Darf ich Sie an den Schauplatz der Tat führen?“ schlug der Kriminalrat vor. „Danke“, winkte Flynn ab,„das ist nicht nötig.“ Er ließ seinen Zylinder wieder hoch- schnellen: „Messieurs! Es ist Ihnen allen sicher be- kannt, daß Sherlock Holmes noch nie einen Fall übernommen hat, den er nicht löste.“ Die Zustimmung war ehrlich und allge- mein, und die Gesichter erhellten sich noch mehr. „Also“, erklärte Flynn und machte eine kleine Kunstpause,„ich übernehme den 1 Ein Aufatmen ging durch die Reihen der Anwesenden. Seine Exzellenz trat auf den Meister- 2 detektiv zu und versicherte ihm mit einem tiefen Blick in seine Augen: „Das wird Ihr Schade nicht sein.“ „Hoffentlich nicht“, sagte Flynn.„Ich meine natürlich“, verbesserte er sich schnell,„daß Sie mich durch die Erwähnung der geschäft- lichen Seite hoffentlich nicht beleidigen wol- len. Sherlock Holmes übernimmt einen Fall um der Ehre willen, nicht nur wegen des Honorars.“ Seine Exzellenz war etwas beschämt. Doch Morris Flynn war taktvoll genug, darüber Hinwegzusehen. Er wandte sich dem Krimi- nalrat zu. Der stand mit dankbar gefalteten Händen da und ließ kein Auge von dem herrlichen Mann. „Aber auf Ihre Unterstützung rechne ich!“ sagte Flynn zu ihm. „Verfügen Sie ganz über uns“, erklärte der Kriminalchef begeistert und ergriff dabei Flynns Arm und schüttelte ihn, als sei er ein Pumpenschwengel. Flynn hatte von den Ehrenbezeugungen genug. Es war taktisch richtiger, auf alle Vorschußlorbeeren zu verzichten. Er bedeu- tete Mackie, Stenogrammblock und Bleistift wieder einzustecken, und schritt ihm voran nach der Tür. Dort wandte er sich noch ein- mal um. Sein Blick umfaßte den ganzen Raum. „Ich danke Ihnen, Messieurs“, sagte er ge- messen.„Sie sehen uns mit den Marken wieder.. Er griff nach der Türklinke, und so leise, daß nur Mackie, der ihm so dicht folgte, daß er ihm fast auf die Fersen trat, ihn verstehen konnte, ergänzte er:„. oder nie!“ Dies war sein Abgang. Eine Weile noch starrten alle Anwesenden die Tür an, die sich hinter dem berühmten Mann und seinem Adlatus geschlossen hatte. Ein tiefer Seufzer der Erleichterung, von Bewunderung gemischt, entrang sich der Brust des Polizeirats. Sein geringschätziger Blick wanderte über das bekleckerte Häuf-⸗ chen seiner Gefolgschaft. „Nehmen Sie sich ein Beispiel an diesem Mann!“ sagte er. Er fühlte, dieser Augenblick war historisch. Exzellenz Vangon hatte wieder Platz ge- nommen. Seine Ruhe war zurückgekehrt. Er war durchaus wieder der würdige, soignierte ältere Herr, wieder ganz Generaldirektor. „Ich glaube an ihn“, sagte er. Und seine Stimme tremolierte voll Zuversicht. Mit wesentlich anderen Gefühlen als noch vor einer Stunde schritten Mackie und Morris den Gang zurück, den sie hergeführt worden waren. Mackie hielt das Kinn hoch und die Nase scharf in den Wind. Er mußte große Schritte machen, um an Morris' Seite bleiben zu können. Beide waren vom Wirbel bis zum Zeh ein einziger wandelnder Triumphgesang. Die Türen öffneten sich wieder, und wo sie erschienen, schauten die Beamten heraus und salutierten. Morris und Mackie grüßten leut- selig zurück. Die Herren, die in dem Arbeitszimmer des Chefs der Kriminalpolizei zurückgeblieben waren, ahnten wenig von dem Umschwung der Gefühle, der sich in dem von ihnen 80 verehrten und berühmten Detektiv vollzogen hatte. Aber auch bei ihnen war die Stim- mung wie umgewandelt. Alles schien viel einfacher, seit das Auge des großen Krimi- nalisten die Zusammenhänge durchforscht hatte. Seine Exzellenz Vangon hatte sogar einen Einfall. Fortsetzung folgt) er e„ nee 3—ͤ—— „44 .. 2 Dong 2. 2. F 15 d