18 n da 111 1 1 cd FP „ Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: E. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim, Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 141 4624 A Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 4-6, Telefon-Sammel-Nr. 24951; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,8% DM zuzügl. 50 Pf. Trägerl. Postbez. 3,30 DUN xuzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 64 Pf. 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Die amtliche sowietische Nachrichtenagentur TAss beschuldigte in- zwischen die USA, die Monroe- Doktrin von 1823 für„imperialistische und koloniali- stische“ Ziele zu mißbrauchen. Die Sowjets beteuerten, daß sie auf Kuba keinen Mili- tärstützpunkt suchten, sondern dem kubanischen Volk nur in seinem Kampf um die Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Fortschritt„beistehen“ wollten. Der befürchtete scharfe Zusammenstoß zwischen den Delegierten Kubas und der USA blieb am Samstag in der Sitzung des OAS-Rates aus. Kubas Botschafter Carlos Lechuga verteidigte in ruhigen Worten das Recht seines Landes auf einen Appell an die UNO, lehnte aber überraschenderweise die von Peru vorgeschlagene Außenminister- Konferenz nicht ausdrücklich ab. Der perua- nische Delegierte Juan Batista de Lavalle forderte gemeinsame Bemühungen aller ame- rikanischen Republiken, den Kommunismus aus allen Teilen Amerikas herauszuhalten. In der Debatte traten fast alle 21 Mit- gliedsländer für eine Außenminister-Konfe- renz ein, die Ende Juli oder Anfang August in Washington stattfinden könnte. Ein Be- schluß wurde jedoch noch nicht gefaßt, weil einige Delegationen noch Instruktionen ihrer Regierungen einholen wollten. Hinter den Kulissen wird versucht, einen direkten Ap- pell an Kuba und die USA zur Beilegung ihres Streites auf die Tagesordnung der Auhenminister-Konferenz zu setzen. Wenn der OS-Rat heute die Einberu- kung einer Außenminister-RKonferenz be- schließt, würde diese Entscheidung einen starken Einfluß auf die Kuba-Debatte im UNO- Sicherheitsrat haben. Dem Sicherheits- rat liegt eine Beschwerde Kubas vor, daß sich die USA der wirtschaftlichen Aggression und politischen Einmischung in Kuba schuldig gemacht hätten. Die USA haben eine Samm- lung von Dokumenten vorgelegt, die bewei- Pankow e zitiert wieder einen Ueberläufer Diesmal handelt es sich um einen ehemaligen Kartographen Berlin/ Bonn.(dpa) Die Sowjetzonen- Propaganda setzte auch am Wochenende ihre massiven Angriffe gegen die Bundes- republik mit neuen„Enthüllungen“ über angebliche Angriffs vorbereitungen der Bun- deswehr auf die sogenannte DDR fort. Nach dem ehemaligen Luftwaffenmajor Winzer und dem früheren Kammhuber-Adjutanten Hauptmann von Gliga trat am Wochenende, wie die Sowjetzonen- Nachrichtenagentur ADN berichtete, der 53 Jahre alte Bundes- Wehr- Kartograph Otto Weißenberger in Ost- berlin mit der Behauptung auf, er habe Kenntnis von angeblichen Plänen zur ato- maren Kriegsführung der Bundeswehr er- halten. Weißenberger ist bereits Anfang April in die Sowjetzone gegangen. Bis dahin war er Kartograph im Stab des Wehrbereichskom- mandos VI. Nach Angabe des Bundesvertei- digungsministeriums hatte er als mittlerer Angestellter der Bundeswehr nur einen ent- sprechend beschränkten Ueberblick. Um seine Dienststellung zu verbessern, habe er ge- fälschte Urkunden über eine angeblich be- standene Fachprüfung vorgelegt. Die Zonen-Nachrichtenagentur verbrei- tete eine ausführliche Erklärung des Karto- graphen, wonach beim Manöver„Side Step“ im August 1959 Atomangriffe gegen die So- Wjetzone geübt worden seien. Weigenderger hat auch„Enthüllungen“ über Evakuie- rungspläne für die Zivilbevölkerung, über ein geplantes Ueberschwemmungsgebiet bei Frankfurt am Main und über Sprengkam- mern in Straßen gemacht. Er will umfang- reiches Material in die Zone gebracht haben. SED-Propagandachef Albert Norden kün- digte an,„von seiten der DDR sowie von verantwortungsbewußten Kräften West- deutschlands werden sehr bald weitere Be- stätigungen der aggressiven Pläne des deut- schen Militarismus erfolgen“. Eddleman soll nach Ostberlin kommen SED-Chef Walter Ulbricht hat erneut von „Amerikanischem Agentenmaterial“ gespro- chen, das der Staatssicherheitsdienst der Zone amerikanischen Offizieren abgenom- men habe. Ulbricht hat den Oberbefehls- haber der amerikanischen Heeresstreitkräfte in Europa, Generalleutnant Eddleman, auf- gefordert, sich in Ostberlin davon zu über- zeugen, daß die Zone tatsächlich im Besitz dieses Materials sei. Eine Stellungnahme aus dem Heidelberger Hauptquartier Eddle- mans zu dieser„Einladung“ war am Wochen- ende noch nicht zu bekommen. Kennedy bringt Stevenson ins Spiel Eisenhower will Präsidentschaftskandidaten unterrichten Washington,.(AP) Die in letzter Zeit immer deutlicher werdenden Bemühungen des sowjetischen Ministerpräsidenten Chrust- schow, die amerikanische Führung in der kreien Welt zu unterminieren und die anti- kommunistischen Bündnisse zu zerbrechen haben die amerikanische Regierung ver- anlaßt, die Präsidentschafts- und Vizepräsi- dentschaftskandidaten der beiden amerika- nischen Parteien schon im Laufe des Wahl- kampfes über die außenpolitische Entwick- lung ständig zu informieren. Die Unterrich- tung der Kandidaten soll durch die Zentral Intelligence Agency(CIA) erfolgen. Präsi- dent Eisenhower will heute, Montag, die ent- sprechenden Vereinbarungen treffen. Senator Kennedy, der Präsidentschafts- kandidat der Demokraten, begrüßte auf einer Pressekonferenz in Los Angeles das Angebot Eisenhowers. Kennedy bezeichnete die Außenpolitik als wichtigstes Problem der Wahlkampagne und benannte Adlai Ste- venson und den Abgeordneten Chester Bowles als Verbindungsleute zum Weißen Haus. Kennedy sprach die Hoffnung aus, daß Stevenson, den er wahrscheinlich zum Außenminister einer Regierung Kennedy er- nennen dürfte, sich vor allem mit der auhen- politischen Position der Partei im Wahl- kampf befassen werde. Niemand habe sich stärker als Stevenson mit diesen Fragen beschäftigt. Kennedy lehnte im übrigen jede Stel- lungnahme zur Zusammensetzung Seines Kabinetts nach einer eventuellen Präsiden- tenwahl ab. Er bestimmte seinen Bruder Robert zum Leiter des Wahlfeldzuges und teilte mit, daß er in kürze mit führenden Kongreßmitgliedern das neue gesetzgebe- rische Programm beraten wolle. Zum neuen Parteivorsitzenden für den zurückgetretenen Paul Butler wurde auf Vorschlag Kennedys Senator Henry Jackson(Texas) gewählt. In einer Rede in Los Angeles hatte Fen- nedy an die Amerikaner appelliert,„neue Pioniere an der neuen Grenze einer neuen Welt im Umbruch“ zu werden. Hinter dieser neuen Grenze, sagte Kennedy, lägen die unerforschten Gebiete der Wissenschaft und des Weltraums, die ungelösten Probleme von Krieg und Frieden, die unbeantworteten Fragen der Armut und des Ueberflusses, die übriggebliebenen Reste von Unwissenheit und Vorurteil. An dieser Grenze müsse Ame: rika immer wieder beweisen, daß es fähig sei, mit dem Kommunismus in Wettbewerb Zzu treten. In Chikago, wo in einer Woche der repu- blikanische Nominierungskonvent beginnt, äußerte am Sonntag der republikanische Parteivorsitzende, Senator Thruston B. Mor- ton(Kentucky), die Ansicht, die Möglichkeit einer Nominierung Gouverneur Rockefellers zum Präsidentschaftskandidaten der Partei bleibe offen. Es sei jedoch wahrscheinlich, daß Vizepräsident Nixon bereits im ersten Wahlgang erfolgreich sein werde. sen soll, daß Fidel Castro für die Spannun- gen im karibischen Raum verantwortlich ist. Mehrere südamerikanische Länder, vor allem Argentinien und Ecuador, waren am Wochenende bemüht, die Kuba-Debatte vom Sicherheitsrat in die OAs zu lenken. Im Sicherheitsrat kann sich auch die Sowiet- union an der Kuba-Debatte beteiligen, wäh- rend die Diskussion in der OAS auf die ame- rikanischen Republiken beschränkt bliebe. Neue Beschlagnahmen vorgenommen Bisher hat die kubanische Regierung amerikanisches Vermögen in Höhe von rund 700 Millionen Dollar beschlagnahmt. Das amerikanische Gesamtvermögen auf der Insel wird auf rund eine Milliarde Dollar geschätzt. Am Samstag konfizierte die Re- gierung Castro eine amerikanische Dünge- mittelfabrik in der Hafenstadt Matanzas. Zu einem Feuergefecht zwischen der Poli- zei und Gegnern des Castro-Regimes ist es am Freitagabend in der kubanischen Klein- stadt Punta Brava 13 km südwestlich von Havanna gekommen. Es gab einen Toten und drei Verletzte. 18 Personen, darunter drei Frauen, wurden verhaftet. Raul Castro in Moskau Der kubanische Verteidigungsminister Raul Castro ist am Sonntag auf Einladung der sowjetischen Regierung zu einem mehr- tägigen Besuch in Moskau eingetroffen. Winston Churchill und Marschall Tito trafen am 14. Juli zu einem Gespräch in Split, auf dem Sommersitz des jugoslawischen Staatsprãsidenten, zusammen. Der ehemalige britische Premier befindet sich zur Zeit als Gast des Reeders Onassis auf dessen Jacht„Christiana“ zu einer Kreuzfahrt im Mittelmeer. Als weiteren prominenten Gast wird Tito in dieser Woche den amerikanischen Unterstdats- sehretär Dillon empfangen und mit diesem Wirtsckaftsgespräche fükren.(Siehe auch den Berickt unseres Balkan- Korrespondenten auf Seite 2.) Bild: AP Neue Konflikte bahnen sich im Kongo an Moskau fordert wieder Sicherheitsratssitzung/ Belgien sagt Katanga technische und militärische Hilfe zu Frankfurt.(Ap) Im Kongo-Konflikt zeichnete sich am Wochenende neuer Zündstoff ab. In Leopoldville soll es zu ersten Differenzen zwischen Befehlshabern der UNO-Truppen und der belgischen Streitkräfte gekommen sein. Die Sowzetunion hat eine neue Sitzung des Weltsicherheitsrates über das Kongo- Problem gefordert, die bereits am Dienstag stattfinden soll. Belgiens Botschafter in Moskau wurde zur Berichterstattung zurückgerufen. Gleichzeitig sicherte die belgische Regierung der abgefallenen Katanga- Provinz technische und militärische Hilfe zu und gab bekannt, daß sie eine Einmischung von außen in die inneren Angelegenheiten Katangas nicht tolerieren werde. Bisher unbestätigten Berichten zufolge sollen belgische Truppen unter Führung von General Gheysen eine grohßangelgte Säu- berungsaktion am unteren Kongo planen und beabsichtigen, den fest in der Hand kon- golesischer Meuterer befindlichen Hafen Matadi und die Stadt Thysville zurück- zuerobern. Der Befehlshaber des ghanaischen UNO-EKontingents, der britische General Alexander, soll bei General Gheysen inter- veniert und das Fallenlassen der belgischen Absichten gefordert haben. Während Alexan- der der Ansicht ist, in Kürze UNO- Soldaten nach Thysville und Matadi entsenden zu können, vertreten die Belgier die Auffas- sung, daß nur belgische Truppe die Situation klären und der weißen Bevölkerung an- gemessenen Schutz bieten könnten. Undurchsichtiges Spiel um Katanga In der von der Zentralregierung in Leo- poldville abgefallenen Katanga-Provinz ist am Wochenende der belgische Sonderbot- schafter Graf Harold d' Aspremont Lynden eingetroffen. Am Sonntag erklärte er, Belgien werde sich nicht in die Inneren Angelegen- heiten Katangas einmischen, werde aber auch kein Eingreifen anderer Mächte tole- rieren. Belgien sei bereit, Katanga wirt- schaftlich und technisch die gleiche Hilfe zu leisten, wie jedem anderen Kongogebiet, das um Hilfe ersuche. In Brüssel wurde darauf verwiesen, daß die Entsendung des Sonderbotschafters keine Anerkennung der Selbständigkeit Katangas bedeute. Regierungschef Moise Tschombe versicherte indessen erneut, daß Katanga keine Befehle der Regierung Lumumba mehr annehme,. Der neue Oberbefehlshaber der kongolesischen Armee, der frühere Haupt- feldwebel Lundula, wurde in Jadotville(Ka- tanga) festgenommen und später lediglich ausgewiesen, da er sich„den Weißen gegen- über hilfsbereit“ verhalten habe. Die Provinzversammlung von Katanga hat am Sonntag die Unabhängigkeitserklä- rung der Regierung einstimmig gebilligt und sich zur Nationalversammlung proklamiert. Senatswahlen sollen in Kürze stattfinden. Am Sonntagnachmittag veröffentlichte Tschombe eine Erklärung, in der es hieß, Katanga werde sich niemals einer kommu- nistischen Herrschaft unterwerfen. In diesem Kampf werde es in Afrika nicht allein blei- ben.„Unser Traum ist die Bildung einer Föderation freier afrikanischer Staaten“, sagte der Regierungschef. Der Kommunismus hingegen zerstöre jede Gesellschaftsordnung und alle moralischen Werte. UINO- Generalsekretär Hammarskjöld hofft, bis zum Ende des Monats über etwa 4000 Mann UNO-Truppen im Kongo verfügen zu können. Bisher sind 600 Mann aus Ghana und Tunesien eingetroffen. Erwartet werden noch 1500 Marokkaner, 1000 weitere Tunesier und je 600 Soldaten aus Ghana und der Mali- Föderation. Teile des gleichfalls 600 Mann starken äthiopischen Kontingents sollen direkt nach Stanleyville geflogen werden, Wo sich immer noch eingeschlossene Euro- päer gegen kongolesische Meuterer vertei- digen sollen. Deutsche Kongo-Hilfe läuft an Die erste Lufthansa-Maschine mit deut- schen Lebensmittellieferungen für den Kongo ist am Sonntagabend von Hamburg nach Afrika abgeflogen. Die Lieferungen sollen 2000 Menschen für einen Tag verpfle- gen. Dieser ersten Hilfssendung werden nach Mitteilung aus dem Auswärtigen Amt wei- tere folgen. Elf Kernexplosionen in zwei Jahren Einzelheiten des angekündigten amerikanischen Versuchsprogramms Washington.(AP) Die Vereinigten Staaten wollen in den nächsten zwei Jahren elf unter- irdische Kernexplosionen auslösen. Diese wurden am Sonntag in einer Verlautbarung als Teil eines Forschungsprogramms bezeich- Zwischen Gesfern und Moroen Der Berliner Bürgermeister Franz Am- rehn(CDU), sprach sich im Sender Freies Berlin dafür aus, die alte Gewohnheit, daß der Bundestag alljährlich einmal in Berlin tagt, beizubehalten. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat am Samstag dem Bischof von Mainz, Exzellenz Professor Dr. Adolf Stohr, zur 25. Wieder- kehr des Tages seiner Bischofsweihe telegra- fisch herzliche Glückwünsche ausgesprochen. Der Bundeshauptausschuß der Deutschen Jungdemokraten hat am Wochenende auf einer Arbeitstagung in Lauterbach die FDP einstimmig aufgefordert, ihren Bundesvor- sitzenden Dr. Erich Mende als Kanzlerkandi- daten zu nominieren. Im ersten Halbjahr 1960 sollen nach einer Statistik der Sowjetzonen-Nachrichtenagen- tur ADN vom Samstag 26 136 westdeutsche und Westberliner Bürger in die Sowjetzone übergesiedelt sein. Darunter hätten sich 8502 Jugendliche im wehrpflichtigen Alter Zwi- schen 19 und 25 Jahren befunden. Jede Drohung mit der fristlosen Entlas- sung ist nach einer Entscheidung des Zwei- ten Senates des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel ein Mißbrauch der Machtstellung des Arbeitgebers und daher rechtswidrig. Die fristlose Entlassung darf nicht als Druck- mittel benutzt werden, um den Arbeitnehmer zu zwingen, von sich aus das Arbeitsver- hältnis zu lösen. Die Sowjetunion hat bei der amerikani- schen Regierung gegen das provokatorische Umfliegen sowjetischer Schiffe auf hoher See durch amerikanische Militär flugzeuge“ pro- testiert. In einem Memorandum, das der sowjetische Außenminister Gromyko schon am Mittwoch dem USA-Geschäftsträger in Moskau, Freers, aushändigte, wird gleich- zeitig die sofortige Einstellung derartiger Flüge gefordert. Nach den sowjetischen An- gaben haben amerikanische Flugzeuge in den ersten fünf Monaten dieses Jahres über 250mal sowjetische Schiffe angeflogen. Sein zehnjähriges Bestehen feierte der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermißtenangehörigen am Samstag in Köln. Eine Gruppe britischer Parlamentarier flog auf Einladung der sowjetischen Regie- rung zu einem Besuch nach Moskau. Der Gruppe gehören Abgeordnete aller Parteien und ein Mitglied des Oberhauses an. Frankreich hat als achtem seiner frühe- ren Kolonialgebiete innerhalb einer Woche auch Gabun die Unabhängigkeit gewährt. Auch Gabun bleibt wie die Elfenbeinküste, Obervolta, Nigerien, die Kongo-Republik, die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, Dahomey, Madagaskar und die Mali-Födera- tion zusammen mit Frankreich und der halb- autonomen Republik Mauretanien in der Französischen Union. Einen Austausch von Wissenschaftlern haben das gemeinsame Atomforschungs- institut des Ostblocks in Dubna und die euro- päische Organisation für Atomforschung in Genf vereinbart. Dem Institut in Dubna ge- hören Vertreter von 12 Ostblockstaaten an. Die Organisation in Genf setzt sich aus Wis- senschaftlern aus 13 westeuropäischen Staa- ten zusammen. Ein vermögensabkommen haben die Ver- einigten Staaten und Polen in Washington unterzeichnet. Es regelt die Ansprüche ame- rikanischer Bürger an den polnischen Staat, die hauptsächlich auf die Verstaatlichung von Privateigentum in Polen zurückgehen. Polen verpflichtet sich, im Zeitraum von 20 Jahren 40 Millionen Dollar an die USA zu zahlen. Andererseits werden die Vermögens- werte polnischer Staatsbürger— rd. eine Million Dollar— in den Vereinigten Staaten freigegeben, die seit dem zweiten Weltkrieg gesperrt waren. Indiens Ministerpräsident Nehru ist nach Assam geflogen, wo er sich über die letzten blutigen Zwischenfälle unterrichten will. Mindestens 20 Menschen sind in dieser nordöstlichen indischen Grenzprovinz bei Zusammenstößen ums Leben gekommen. Die beiden Bevölkerungsteile der Provinz — Assamesen und Bengalen— Streiten sich um die Forderung der Assamesen, ihre Sprache zur offiziellen Provinzsprache zu machen. Der fünftägige Streik der unteren Ardeit- nehmergruppen im öffentlichen Dienst In- dens ist am Samstag von den Gewerkschaf- ten beendet worden. Der Streik hatte den Eisenbahn- und Flugverkehr sowie den Postdienst zum größten Teil lahmgelegt, ob- wohl die Gewerkschaften statt der geplan- ten zwel Millionen Arbeitnehmer nur 500 000 zum Ausstand bewegen konnten. net, das die Methoden zur Entdeckung unter- irdischer Atomexplosionen verbessern soll. Dem gleichen Zweck sollen bis zu 21 weitere unterirdische Explosionen mit herkömm- lichen Sprengstoffen dienen. Die Absicht Amerikas, wieder Atomver- suche aufzunehmen, war am 7. Mai von Prä- sident Eisenhower bekanntgegeben worden und hatte die Sowjetunion zu der Erklärung veranlaßt, daß auch sie sich dann von dem freiwilligen Verzicht auf Atomversuche ent- bunden fühlen würde. Neben der Entdeckung neuer Methoden zur Feststellung unterirdischer Versuche durch das neue US- Programm sollen auch Verwendungsmöglichkeiten von Atompreng- körpern für Flußgregulierungen, den Kanal- bau, die Bewässerung und ähnliche Aufgaben geprüft werden. Der Umfang einer geplanten Fortführung des Programms nach 1962 wird sich erst aus den Ergebnissen der in Aussicht genommenen Versuche ermitteln lassen. Das jetzt in Washington veröffentlichte amerikanische Kern-Forschungs- Programm War auf der jetzt 20 Monate dauernden Gen- fer Konferenz zur kontrollierten Einstellung der Kernwaffen versuche Gegenstand heftiger Kontroversen zwischen der Sowjetunion und den beiden westlichen Atommächten. Die Amerikaner hatten in der vergangenen Woche mit einem Kompromihgvorschlag einen Ausweg gesucht, in dem sie den Sowjets vor- schlugen, sie könnten ihre eigenen Kernwaf⸗ fen an den amerikanischen Versuchsorten zur Explosion bringen. Die Sowjets lehnen das amerikanische Forschungsprogramm hauptsächlich aus der Befürchtung heraus ab, daß es als Deckman- tel ur Erprobung neuer Kernwaffen dienen könnte. Soweit bekannt ist, haben die drei ursprünglichen Atommächte, die Vereinigten Staaten, Großbritannien und die Sowiet⸗ union, seit November 1958 keine Kernwaf⸗ fenwersuche mehr vorgenommer 5 . . 9 5 1 3 5 5 4 5 70 eite 2 MANNT BER MORGEN POLITIK Montag, 18. Juli 1960/ Nr. 163 Feldmarschall a. D. Kesselring? Wieder amerikanisch- jugoslawische Gespräche Belgrad auf Grund der derzeitigen politischen Bad Nauheim.(dpa AP) Der ehemalige Generalfeldmarschall Albert Kesselring ist am Samstag im Alter von 74 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Bad Nauheim an einem Herzleiden gestorben. Der„Stahl- helm, dessen Bundesführer Kesselring seit 1952 war, teilte in einem Nachruf mit, das Herzleiden habe seinen Ursprung in der Habt. Der Feldmarschall sei„zur großen Ar- mee abberufen worden“, aber er bleibe in den Herzen der Männer des„Stahlhelms“ als „die Verkörperung des besten deutschen Frontsoldatentums“. Kesselring wurde am 30. November 1885 als Sohn eines Schulrates in Unterfranken geboren. Er war seit 1904 Berufssoldat, nahm als Generalstabsoffizier am ersten Weltkrieg teil und wurde in der Weimarer Republik Abteilungskommandeur im Reichswehrmini- stexrium und Sparkommissar. Im Dritten Reich kam er als Verwaltungs- und General- stabschef ins Reichsluftfahrtministerium und wurde später Kommandierender General und Chef der Luftflotten I und II. Ab 1941 War er nacheinander Oberbefehlshaber der Frontabschnitte Süd, Südwest, West und zu- letzt wieder Süd. Am 6. Mai 1945 bot er den Amerikanern die Kapitulation an. Arbeitszeit-Abkommen in Kraft Köln,(AP/dpa) Das vor einer Woche in Bad Homburg abgeschlossene Abkommen über die stufenweise Arbeitszeitverkürzung in der Metallindustrie bis auf 40 Wochen- stunden zum 1. Juli 1965, das rund drei Mil- onen Arbeitnehmern in der Bundesrepublik zugutekommt, ist am Samstag in Kraft ge- treten. Vor Ablauf der Erklärungskrist hat auch der Gesamtverband der metallindu- striellen Arbeitgeberverbände(Köln) der Abmachung zugestimmt. g Die Verhandlungen der Tarifpartner der Eisen- und Stahlindustrie Nordrhein- West- kalens über eine Verkürzung der Arbeits- zeit sind am späten Samstagabend in Düs- Seldorf unterbrochen worden. Die Sozial- partner vereinbarten, die Verhandlungen am Dienstag in Düsseldorf fortzusetzen. In Anlehnung an das Homburger Abkommen für die Metallindustrie wird für die Eisen- und Stahlindustrie Nordrhein-Westfalens über einen Grundsatzvertrag einer stufen- weisen Arbeitszeitverkürzung verhandelt. Parteiämter abgegeben Moskau.(AP) Der frühere sowjetische Staatspräsident Woroschilow ist ebenso wie sein amtierender Nachfolger Breschnew am Wochenende auf eigenen Wunsch von Partei- ämtern entbunden worden. Vor dem augen- blicklich tagenden Zentralkomitee der Par- tei legte Woroschilow die Mitgliedschaft im Parteipräsidium und Breschnew sein Amt als Sekretär des Zentralkomitees nieder. Breschnew bleibt aber Mitglied des Partei- Präsidiums. Diplomatische Beobachter in Moskau sehen keine hintergründigen Motive für den Rücktritt der beiden Persönlich- keiten. Das Zentralkomitee billigte in seiner drei- tägigen Sitzung auch die sogenannten„Buka- rester Beschlüsse“ über die friedliche Koexi- Stenz. In einer weiteren Resolution beschäf- kigte sich das ZK mit der Erfüllung des Sie- benjahresplanes und forderte eine beschleu- nigte Steigerung der Industrie- und Agrar- Produktion. Beobachter vermerkten mit einiger Ueberraschung, daß nicht Chrust- schow, sondern Parteisekretär Frol Koslow dem Plenum über den Verlauf der kommu- nistischen„Gipfelkonferenz“ in Bukarest Bericht erstattete. Volles Verständnis für Wien Wien.(AP) Der offlzielle Besuch des amerikanischen Staatssekretärs Dillon in Oesterreich ist am Sonntag mit der Heraus- gabe eines gemeinsamen Kommuniques zu Ende gegangen, in dem es heißt, die Bespre- chungen Dillons mit der österreichischen Re- glerung seien in einer„sehr herzlichen Atmosphäre“ verlaufen und hätten das „volle Verständnis der USA für die inter- nationale Position Oesterreichs“ bewiesen. Auf wirtschaftspolitischem Gebiet habe Dil- lohn die Notwendigkeit einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Wirtschafts-Gemeinschaft(EWOG) und der kleinen Freihandelszone EFTA) betont. „Kerkerhaft jahrelanger Gefangenschaft“ ge- Douglas Dillon in Belgrad eingetroffen Es geht um weitere westliche Hilfe für Tito/ Bisher 90 Millionen Dollar aus US-Anleihefonds erhalten Von unserem Balkan- Korrespondenten Dr. Karl Rau Der stellvertretende amerikanische Außenminister Douglas Dillon ist am Sonntag zu bedeutsamen wirtsckaftspolitischen Gesprächen in Belgrad eingetroffen. Der Staatssekre- tär betonte vor Journalisten, daß er aus erster Hand die Probleme auf sozialem und wirt- schaftlickem Gebiet kennen lernen wolle, denen sich Belgrad gegenübersehe, Dillon wird heute zunächst mit dem für Wirtschaftsfragen zuständigen jugoslawischen Viseprdsidenten Totorovie zusammentreffen und morgen zu Staatspräsident Tito nach Brioni fliegen. Jugoslawien hat aus dem amerikanischen Anleihefonds ur Entwicklungsländer bisher Kre- dite in Höhe von etwa 90 Millionen Dollar erhalten. Belgrad. Zum ersten Male seit, 1955, als der damalige USA- Außenminister Foster Dulles den jugoslawischen Staatschef Tito aut dessen Sommerresidenz Brioni be- suchte, befindet sich jetzt wieder ein bedeu- tender amerikanischer Politiker in Jugo- slawien, Der Unterstaatssekretär und Expo- nent für wirtschaftliche Auslandshilfen, Douglas Dillon. Bereits in der ersten Juli- hälfte weilten zwei weitere wichtige Per- sönlichkeiten des internationalen Finanz- sektors in Belgrad: Per Jacobson, der Ge- neraldirektor des Internationalen Wäh- Tungsfonds, sowie Gabriel Feras, der Direk- tor für den europäischen Bereich der glei- chen Organisation. Wie bereits schon einige Male seit dem Ende des zweiten Weltkrieges, ist Jugosla- Wiens Planwirtschaft an einem äußerst kri- tischen Punkt angelangt, der nun durch neue große westliche Investitionskredite und— wie man in Belgrad verspricht— durch eine Reorganisation und Neuorientie- rung des jugoslawischen Wirtschaftssystems überwunden werden soll. In einer beängsti- senden Form übersteigt die Einfuhr wert- mäßig die Ausfuhr. Im letzten Berichts- jahr betrug die Differenz bereits 62 Prozent, das heißt, das Außenhandelsdeflzit kann bei einem chronischen Devisenmangel aus eige- ner Kraft nicht mehr überbrückt werden. Darüber hinaus zeigt Jugoslawiens Wirt- schaft die Tendenz, mehr zu verbrauchen als sie selbst produzieren kann. Das Blei- gewicht der von der Regierung verfügten „Einfuhr- Koeffizienten“ bilden ein weiteres Hindernis für einen fruchtbaren Handels- austausch. Wachsende Versorgungskrise in der Zone Schlangen vor Leipziger Läden/ SED sucht Sündenböcke Berlin.(dpa) Die Versorgungsschwierig- keiten in der Sowjetzone spitzen sich immer mehr zu. In steigendem Maße sieht sich die SED gezwungen, in der Parteipresse dazu Stellung zu nehmen. Parallel mit dem Ein- geständnis der Mißstände läuft das Be- mühen, örtlichen Funktionären der Land- wirtschaft und des Handels die Schuld in die Schuhe zu schieben und sie vor der Be- völkerung als Sündenböcke hinzustellen. Entgegen den sonstigen Gepflogenheiten der SED-Presse geben jetzt die Bezirks- zeitungen offen zu, daß sich vor den Lebens- mittelgeschäften lange Schlangen bilden und daß die Bevölkerung über das mangelhafte Angebot an Kartoffeln, Obst und Frisch- gemüse verärgert ist. Wer sich einmal in eine der Schlangen stelle, werde schnell die Antwort finden auf die Frage, ob die rei- bungslose Versorgung der Bevölkerung ge- sichert sei, schreibt die„Leipziger Volks- zeitung“. Seit Juni gebe es vielerorts in Leip-; zig nicht nur vor den Gemüsegeschäften, sondern auch vor Bäcker- und Fleischer- läden lange Schlangen. Das Blatt macht „hirnlose Bürokraten“, die angeblich zuviel Urlaubsgenehmigungen auf einmal erteilt haben, für diesen Zustand verantwortlich. Nach den Berichten der SED-Presse wird der Mangel an Rind- und Schweinefleisch, an Milch und Eiern in vielen Teilen der Zone immer spürbarer. Eine kontinuierliche Versorgung ist nicht mehr gewährleistet. „Die größte Sorge haben wir mit der Milch. Unser Rückstand ist ständig gestiegen“, heißt es in einem Bericht des Kreises Leip- zig-Land, der auch für die meisten anderen Landkreise als typisch gelten darf. Der Druck der leitenden Bezirksfunktio- näre auf die untergeordneten Stellen der Partei und des Staatsapparates wächst stän- dig.„Wir dürfen keinen Tag Zeit verlieren“ —„der Ernst der Lage ist noch nicht überall begriffen worden“, sind die Kernsätze eines Referats, in dem der erste Sekretär der SED- Bezirksleitung Magdeburg, Alois Pisnik, hohe land wirtschaftliche Planrückstände zugab. Selbst Zonen- Staatssekretär Hans Jen- dretzky(SED) sprach vor dem Bezirkstag in Dresden von einem„Loch in der Ver- sorgungsbilanz unseres Staates.“ Ein Geständnis Grotewohls Sowjietzonen-Ministerpräsident Otto Grote- Wohl warf am Samstag dem von ihm gelei- teten Staatsapparat„zum Teil noch erheb- liche Schwächen“ vor. Zum Abschluß einer Bürgermeisterschulung in Leipzig-Mark- kleeberg führte er die von der Bevölke- rung Mitteldeutschlands ständig beklagten „Schwierigkeiten auf dem Gebiet der konti- nuierlichen Versorgung“ auf„solche Mängel“ zurück. Grotewohl behauptete, daß es nicht an Ware fehle, sondern daß der Weg der Ware zum Verbraucher„noch viel zu lang und kompliziert“ sei. Ihn zu verkürzen sei „neben der allseitigen Erfüllung der Pläne in Industrie und Landwirtschaft“ eine außer- ordentlich wichtige Aufgabe. Der SED-Re- gierungschef kündigte eine Verschärfung des „Zentralismus“ in der Zonenverwaltung an. Justiz-Terror in den Dörfern Mit Verhaftungen und Zuchthausstrafen Seht das SED-Regime gegen Bauern vor, die sich gegen die Kollektivierung der Land- wirtschaft wenden. Nachdem bereits fünf Bauern eines Dorfes im Erzgebirge zu Zucht- hausstrafen bis zu fünfzehn Jahren verurteilt worden sind, kommt jetzt ein Bauer aus dem Bezirk Leipzig vor Gericht. Weil er versucht haben soll,„die Genossenschaftsbauern zum Austritt aus der LPG anzustiften“, ist der Bauer Müller aus Schönberg im Bezirk Leip- 2ig verhaftet worden. Fernseh- Vereinbarungen an die Länder Es ist an eine„Deutschland-Fernseh-GmbH“ gedacht Bonn.(dpa) Die- Ehfwünfe- des Verwal- vereinbart, daß mehrere Produktionsgesell- schaften zur Mitarbeit am zweiten Fernseh- tungsabkommens und des Gesellschafts- Vertrags für das zweite. Fernsehen, über die am Freitagabend— wie gemeldet— zwi- schen den CDU-Minister präsidenten und Bundeskanzler Adenauer Ubereinstimmung erzielt wurde, sollen im Laufe dieser Woche den Landeskabinetten zugestellt werden. Nach Mitteilung aus Regierungskreisen sieht die Vereinbarung vor, daß eine„Deutsch- land-Fernseh- GmbH“ errichtet wird. An der Spitze dieser GmbH sollen ein Intendant und ein Iösköpfiger Aufsichtsrat stehen, der Sleichzeitig die Funktion eines Rundfunk- rates haben soll. Dem Aufsichtsrat sollen fünf Mitglieder des Bundes angehören, die vom Bundestag bestimmt werden. Fünf andere Mitglieder sollen die Länder ernen- nen, und die übrigen fünf Vertreter sollen die Kirchen und die Sozialpartner stellen. Die GmbH soll selbst darüber entscheiden, welche Programme sie produzieren will und welche Aufträge an Produktionsgesellschaf- ten vergeben werden sollen. Da die„Freies Fernsehen GmbH“ gegenwärtig die einzig funktionierende Produktions- Geselllschaft größeren Stils ist, dürfte man bei der Pro- grammvergabe zunächst überwiegend auf sie zurückgreifen. Grundsätzlich wurde jedoch Spannung zwischen Jugoslawien und dem Ostblock für ausgeschlossen. Ohne Zweifel wird die mit dem Besuch von Dillon und der Experten des Inter- nationalen Währungsfonds sich abzeichnende engere Anlehnung des jugoslawischen Han- dels- und Wirtschaftssystems an den Westen auch politische Konsequenzen haben. Tito nützt wieder einmal mehr die Gunst der Stunde. Im Zeichen der gegenwärtigen Ost- West-Spannung und im Zeichen des neuen scharfen Druckes des„östlichen Lagers“ auf den titoistischen Revisionismus, haben die westlichen, vor allen Dingen die amerika- nischen neuen Kredite offensichtlich den Zweck, Jugoslawiens Streben nach Unab- hängigkeit von Moskau zu unterstützen. Aus dem gleichen Grunde würde in Moskau nichts mehr begrüßt werden, als ein Fehlschlag der jugoslawischen Bemühungen um westliche Hilfe. Die Reaktionen Moskaus, Pekings und des übrigen Ostblocks auf eine neue west- liche Wirtschaftshilfe für Jugoslawien sind nicht schwer vorauszusehen: Noch massivere Drohungen und noch schwerere Anklagen gegen den„Kapitalistenknecht“ Tito. Am nachteiligsten für Jugoslawien wirkte sich bislang jedoch dessen ausgespro- chene Zwitterstellung zwischen den west- lichen und östlichen Wirtschafts- und Han- delsorganisationen aus: Jugoslawien hat es wegen seiner grundsätzlichen Ablehnung aller Blockbindungen lange vermieden, ir- send einer größeren handelspolitischen Gruppierung des Westens oder Ostens bei- zutreten. All seine Wirtschaftsverträge wur- den nur bilateral geschlossen. Doch mit dem Fortschritt der Bestrebungen zu großräumi- Sen handelspolitischen Zusammenschlüssen wurde die jugoslawische Ausfuhr zuneh- mend erschwert. Erst 1959 entschloß sich die Regierung Titos, dem GATT als assoziiertes Mitglied beizutreten. Auch in den OEEC Wurde ein Vertreter entsandt. Um mit diesem Verhalten nicht den An- schein zu erwecken, man sei ins wirtschaft- liche Fahrwasser des Westens geraten, be- mühte sich Jugoslawien um einen Beobach- terplatz auch im osteuropäischen Ausschuß für wirtschaftliche Zusammenarbeit(KO- MECON). Dieser von Belgrad mehrmals wiederholte Wunsch wurde jedoch von Mos- kau strikt abgelehnt. Werden, was nur noch eine Frage der Zeit ist, auch Griechenland und die Türkei in die Europäische Wirt- schaftsgemeinschaft EWG) aufgenommen, so Wäre Jugoslawien das letzte Land in Südosteuropa, das zwischen vier Ostblock- ländern, zwei EWG- Mitgliedern und dem EFT A-Mitglied Oesterreich(Europäische Freihandelszone) liegt und damit handels- politisch ziemlich vereinsamt. Die Taktik Jugoslawiens bestand bislang darin, durch Abwarten die Entscheidung über den zukünftigen Weg seiner Außen- Handelspolitik bewußt hinauszuzögern. Die neuen ernsten wirtschaftlichen Schwierig- keiten, denen Belgrad nun gegenübersteht, dürften jetzt zu einer grundsätzlichen Ueber- Prüfung der seitherigen— und auf die Dauer unhaltbaren Sonderstellung— führen. Neue westliche Kredite— man spricht in Belgrad von einem 300 Millionen Dollar- kredit, den Dillon für Jugoslawien in der Tasche habe— sollen zunächst dazu bei- tragen, das handelspolitische Gleichgewicht Jugoslawiens wieder herzustellen. Gleich- zeitig soll mit dem Wegfall der bisherigen Import- Beschränkungen der Außenhandel mit den westlichen Staaten erweitert und, wie man in Belgrad verspricht, auf gleiche Basis gestellt werden. Eine Steigerung des Handels mit den Ostblockstaaten, dessen An- teil am jugoslawischen Außenhandel zur Zeit nur 22 Prozent beträgt, hält man auch in Neue Regierung in Sicht Rom.(dpa) In Italien sind die Verhand- lungen zwischen den Mittelparteien am Wo- chenende so weit gediehen, daß eine neue Regierung in Sicht ist. Auch die Liberalen haben nun eine Unerstützung der vorgesehe- nen christlich- demokratischen Ein-Parteien- Regierung zugesagt. Der Generalsekretär der Liberalen, Malagodi, teilte mit, in Verhand- lungen mit den andern Mittelparteien (Christliche Demokraten, Sozialdemokraten und Republikaner) habe man Einverständnis darüber erzielt, daß Amintore Fanfani zum Ministerpräsidenten, Antonio Segni zum Außenminister und Mario Scelba zum Innen- minister nominiert wird. Die Liberalen stel- len jedoch die Bedingung, daß die drei Par- teien dem christlich- demokratischen Kabi- nett nur kollektiv ihre parlamentarische Un- terstützung geben. Scheidet ein Partner aus, sind die übrigen nicht mehr an die Absprache gebunden. g Müller für ein Einheitsgericht Stuttgart.(tr.— Eig. Ber.) Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Dr. Gebhard Müller, äußerte sich vor der Landespresse- konferenz Baden- Württemberg zu der Arbeit des höchsten Verfassungsgerichts der Bun- desrepublik. Es sei eine Weiterentwicklung des Bundesverfassungsgerichts zu einem Ein- heitsgericht erstrebenswert, sagte Gebhard Müller. Bei einem Einheitsgericht würde jede Spekulation über die Zuständigkeit des einen oder anderen Senats ausgeschlossen sein. Zur Weiterentwicklung des BVG gehöre außerdem eine Stärkung des Präsidenten- amtes, dessen Stellung heute rechtlich noch unbestimmt sei. Präsident Dr. Müller sagte ferner, von der Möglichkeit, das Verfassungsgericht in Karlsruhe anzurufen, werde von der Bevöl- kerung immer stärker Gebrauch gemacht. Im Vordergrund stünden dabei die Verfas- Sunigsbeschwerden, von denen monatlien etwa 80 bis 90 eingingen. Fast 7000 Bürger Hätten sich in den neun Jahren seit seiner Gründung zum Schutze ihrer Grundrechte an das Gericht gewandt. Bis auf etwa 500 hätten inzwischen alle anliegenden Fälle er- ledigt werden können. Friedensgerichtsurteile bleiben bestehen Der Zweite Senat des Bundesverfassungs- gerichts hat eine Verfassungsbeschwerde von zwei Bürgern aus Baden- Württemberg ver- worfen, die sich gegen ein Urteil der inzwi- schen aufgelösten Friedensgerichtsbarkeit gewandt hatten. Das Bundesverfassungs- gericht stellte fest, daß ein Wiederaufnahme- verfahren gegen Urteile der früheren Frie- densgerichte unzulässig sei. Wetterbericht Aussichten bis Dienstagfrüh: Wechselhafte Bewölkung mit einzelnen Regenschauern und örtlichen Gewittern. Wieder kühler. Tageshöchsttemperaturen nur um 20 Grad. Mäßige bis lebhafte Winde um Südwest. Sonnenaufgang: 4.38 Uhr. Sonnenuntergang: 20.25 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18,8 Grad. Programm herangezogen werden sollen. Wie weiter verlautet, ist vorgesehen, daß der Bund 51 Prozent der Gesellschaftsanteile und die Länder 49 Prozent erhalten. Das Gesellschaftskapital soll nicht sehr hoch sein. Die Fernsehgebühren sollen je zur Hälfte dem ersten und dem zweiten Programm zufließen. Die Produktionsgesellschaft„Freies Fern- sehen GmbH“ strebt nach wie vor an, das zweite Fernsehprogramm allein zu produzie- ren. Chefredakteur Dr. Konrad Krämer er- klärte einem dpa- Vertreter in Düsseldorf, im Interesse der Fernsehzuschauer sollte seine Gesellschaft einziger Partner der von Eund und Ländern geplanten Gesellschaft werden. Nur die„Freies Fernsehen GmbH“ sei in der Lage, vom 1. Januar 1961 an ein Vollständiges Programm zu garantieren. An- dere Gesellschaften sollen sich besser auf ein drittes Programm vorbereiten. Die„Freies Fernsehen GmbH“ wird nach Angaben Krä⸗ mers zum Sendebeginn bei 25 Stunden Wöchentlicher Sendezeit ein Programm für 13 Wochen fertig haben, von den aktuellen Sendungen abgesehen. WIRTSCHA Offenmarkt-Geldabschöpfung neuer Bundesbank- Bumerang Am 138. Juli beginnen in der Bundesbank ernsthafte Vorbesprechungen über die etwaige Verbesserung der Abschöpfung der inner- deutschen Geldflüssigkeit. Ein Vertreter des Bundesfinanz ministeriums soll an der Bera- tung teilnehmen. Für einen Betrag von einer Milliarde DM sollen Geldmarktpapiere des Bundes mit einer Laufzeit von zwei Jahren und einer Verzinsung von 55 Prozent ausge- geben werden. Die Banken, und sonstige Kreditinstitute, denen diese Papiere mit sanftem Druck aufgehalst würden, wären verpflichtet, während der Laufzeit auf eine Veräußerung zu verzichten. Den Gegenwert will die Bundesbank in Devisen umtauschen, um auf diese Weise dem Bund vorzeitige Til- gung von Auslandsschulden zu ermöglichen. Zwei Fliegen mit einem Schlage will die Bundesbank treffen. Die innerdeutsche Geld- flüssigkeit abschöpfen und den stets wach- senden Devisenzustrom bremsen. In Fach- kreisen werden die vom Bundesbankpräsi- denten entwickelten Pläne mit großer Skepsis aufgenommen. Der Eintritt in verstärkte„Offenmarkt- politik!) komme an und für sich zu spät. Erst nachdem die mehrfache Erhöhung der Mindestreserven, die zinslos von den Banken und Kreditinstituten bei der Bundesbank zu erhalten sind, fehlgeschlagen sei, würde auf die marktkonforme Offenmarktpolitik zu- Tückgegriffen. Dabei bewegen sich die Min- estreservenbestände, die bei der Bundes- bank hinterlegt sind, bereits in einer Grö- Benordnung von rund 12-13 Milliarden DM. 8 ) Offenmarktpolitix- Geldabschöpfung durch Verkauf von Geldmarktpapieren, für deren Er- werb die Käufer ja Geld einzahlen müssen; umgekehrt Geldverflüssigung, wenn von öffent- lichen Stellen die Geldmarktpapiere wieder zurückgekauft und somit Gelder in den wirt- schaftlichen Kreislauf gepumpt werden. FTS- KAB EI Ihr Anwachsen habe die Bankenapparatur veranlaßt, im Ausland angelegte Gelder nach Möglichkeit zurückzuholen und bei der Bun- desbank in DM umzutauschen, womit der Geld- und Kreditfluß wieder um etwa 1,8 Milliarden verflüssigt worden ist. Wenn jetzt eine Milliarde abgeschöpft würde um ins Ausland verlagert zu werden, dann sei übrigens der Rückstrom dieser Gel- der in Form von Devisen zu befürchten. Außerdem seien die hauptsächlichen Aus- landsgläubiger gar nicht so sehr an vorzeiti- ger Schuldentilgung interessiert, denn die Bundesrepublik haben in puncto vorzeitiger Schuldentilgung schon mehr geleistet, als den Gläubigern angenehm ist. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß die von der Bundes- bank beabsichtigte Tilgungs-Beflissenheit in den sogenannten Entwicklungsländern auf Unverständnis stoßen dürfte. Bereits als die Bundesrepublik im Vorjahre 200 Millionen Dollar an die USA vorzeitig zurückzahlte, klagte man in Indien;„Der Betrag als Ent- Wicklungshilfe verwendet, hätte viel mehr zur Belebung des internationalen Wirt- schaftsverkehrs beigetragen als diese vorzei- tige Rückzahlung.“ Daß„Offenmarktpolitik“ geeignet sei, die gegenwärtigen Stauungen und damit ver- bundenen Ueberschwemmungen auf dem Kredit- und Devisensektor zu korrigieren, wurde der leider sehr, sehr schwerhörigen Bundesbankleitung in den vergangenen Mo- naten wiederholt nahegelegt. Aber der jetzt zur Diskussion stehende Plan ist mit seinen Besonderheiten gerade das Gegenteil einer geeigneten Lösung. Als die Bundesbank kürzlich der Welt- bank einen Milliarden- Kredit zur Verfügung stellte, konnte noch gesagt werden:„Bank- mäßig richtig, weil durch die Zwischenschal- tung der Weltbank eine entsprechende Ab- sicherung des hergegebenen Kapitals er- folgte. Deshalb müsse wohl die politische Ste- rilität in Kauf genommen werden, die darin besteht, daß der eigentliche Geldgeber bei Weltbankkrediten anonym bleibt.“ Jetzt aber, jetzt erörtert die Bundesbank einen Plan, der als Devisen- und Geldflüssig- keits-Bumerang auf die Bundesrepublik un- fehlbar bald zurückkommen wird. Und dafür sollen auch noch aus Haushaltsmitteln des Bundes rund 60 Millionen Mark jährlich Zin- sen aufgebracht werden. Bereits jetzt leicht vorstellbar, wie dieses Geld— nämlich die Milliarde— als willkommene Zugabe von den Parlamentariern„verteilt“ wird, wenn sie einmal zurückfliegt. F. O. Weber Verdoppelte Kartoffel-Einfuhr Wieder ein Rekord Die diesjährige Frühkartoffeleinfuhr der Bundesrepublik erreichte mit 114 000 t einen absoluten Rekord in der Nachkriegszeit. In der Vorkriegszeit wurden selbst für das ge- samte Deutsche Reich kaum größere Mengen eingeführt. 1959 erreichte die Frühkartoffel- einfuhr der Bundesrepublik 101 000 t gegen 57 000 t in 1958. Aktien-Ertrag notleidend diesmal andersherum Bis zum Jahre 1952 gelangte im Bundes- durchschnitt der durchschnittliche Aktien- ertrag nicht über die 2-Prozent-Grenze. Grund: Geringe Erträge, die erwirtschaftet wurden und große Wiederaufbaukosten; teil- Weise waren eine ganze Reihe von Aktien- gesellschaften auch noch nicht von der Reichsmark-Rechnung auf DM- Kapital um- gestellt. Das war eine traurige Zeit für Aktio- näre, die ja vielfach jahrelang keine Ver- zinsung Dividende) für das in Aktien ange- legte Kapital bezogen hatten. Ueberraschende Kunde kommt jetzt aus Wiesbaden. Das dortige Statistische Bundes- amt hat errechnet, daß die bundesdeutsche Durchschnittsrendite für Aktien Ende Juni auf 1,86 Prozent zurückgegangen ist; im Mai 1960 wurden noch 2,08 Prozent ausgerechnet. Grund: Der durchschnittliche Kursstand für der Firma. Ford— gegenwärtig durch einen Streik lahmgelegt— dementierte im Hinblick Alf die gute Auftragslage ebenfalls mögliche Preissenkungen. Dagegen macht sich die durch Geldknapp- heit und überfüllte Verkaufssalons hervor- gerufene Krisenlage vor allem bei den Hand- lern bemerkbar, die ausländische Fabrikate verkaufen. Ein führender Renault-Händler mußte seine Importe von einer Rekordhöhe von 1000 Wagen pro Woche beträchtlich kürzen. Werkzeugmaschinen aus UdSSR 1. General vertretung in Köln Das erste Ausstellungs- und Ausliefe- rungslager für sowjetische Werkzeugmaschi- nen in der Bundesrepublik eröffnet die Firma Gertner, Fuhrmeister& Co, Maschi- nenhandelsgesellschaft in Kalscheuren bei Köln. Das westdeutsche Handelsunternehmen arbeitet auf Konsignationsbasis als General- Vertreterin der staatlichen sowjetischen Außenhandelsgesellschaft„Stankoimport“ (Moskau). Bisher gelangten nur sporadische Werkzeugmaschinenimporte aus der UdSSR über Oesterreich in die Bundesrepublik. Die Kölner Firma verspricht sich wegen der ver- hältnismägßig kurzen Lieferfristen, Vorhan- denisein eines Ersatzteildienstes und eines von deutschen und sowjetischen Ingenieuren betreuten Services ein gutes Geschäft im Rahmen des deutsch- sowjetischen Waren- abkommens, in dem ein Einfuhrkontingent von 11 Millionen DM für Werkzeugmaschinen Vorgesehen ist. 19,3 Md. DM Industrieumsatz im ersten Halbjahr 1960 Der Gesamtumsatz der baden-württem- bergischen Industrie betrug im ersten Halb- jahr 1960 laut Feststellung des Statistischen Landesamtes 19,3 Milliarden DM und über- stieg somit das Ergebnis der gleichen Vor- jahreszeit um 3,4 Milliarden DM 130 Py nent). Aktien ist von 547,48 Ende Mai auf 624,25 Ende Juni gestiegen. Randbemerkung: Das Statistische Bun- desamt hat seinen Berechnungen die auf dem Papier stehenden Dividenden zugrunde ge- legt. Also wurde nicht einmal berücksichtigt, daß vor Dividendenauszahlung 25 Prozent Kapitalertragsteuer abgezogen wird. Belgien schützt die Kohle und besteuert Heizöl kräftig Die belgische Regierung hat der Hohen Behörde zugesichert, ihr die Gesetzesvorlage über die Bildung eines Beihilfefonds zu- gunsten des belgischen Kohlenbergbaues zur Kenntnis zu bringen, sobald Abgeordneten- kammer und Senat die Beratungen darüber abgeschlossen haben werden. Der Fonds wird durch eine auf das Heizöl erhobene Abgabe von 60 bfrs je verkaufter Tonne gespeist. Kredit-Fallbeil ü ber Vauxhall Die jüngsten Kreditbeschränkungen in Großbritannien haben den Automobilmarkt durcheinander gebracht. Die Vauxhall-Auto- mobilwerke haben die Preisbindung für die Autohändler aufgehoben. Händler setzten darauf hin die Preise sogar um 50 bis 134 Pfund( etwa 600 bis 1600 DM) herab. Ein bisher noch nicht beobachteter Preissturz. Ein Sprecher der Vauxhall- Werke teilte mit, die Beschränkungen für Ratenzahlungen habe Vauxhall besonders schwer getroffen, weil die Firma keine Kleinwagen herstelle. Die neu auf den Markt gebrachten ameri- kanischen Kompaktwagen hätten der Firma mehr als ein Drittel ihres amerikanischen Absatzes gekostet. Die anderen englischen Kfz- Fabrikanten lehnen jedoch solche Maßnahmen als über- stürzt ab. Die British Motor Corporation, die Austin, Morris, Wolseley, MG und Riley her- stellt, erreichte in der vergangenen Woche sogar einen Produktionsrekord von 16 283 fertiggestellten Wagen. Preissenkungen seien nicht vorgesehen, erklärte auch ein Sprecher 3 reren eee ce ooh K„ d. cc cba o=. c rare 70 2. e (D ner ere re e * — 12 163 schen such nter- ende Han- sten Tito der Ost- euen auf die eika- den nab- Aus ichts der liche und vest- sind vere agen And Wo- aeue alen ehe- ien- der ind eien aten dnis zum zum ven- tel dar- Wi- Un- aus, che it lent ard SSE beit un- ung Un- ard ede nen ein. re en- och von in 7661— cht. A8 lieh ger ner hte 500 er- SS- von er- Wi- geit 88. ne- - te ern ler. ad. en ick he p- or- d- ate ler he ich fe- 1. die i- dei al- en rt“ he Die r- n es en n Nit en Nr. 163/ Montag, 18. Juli 1960 MANN REINER LOKAINACRHNIeHTER MANNHEIMER MORGEN. Seite 5 Am Wochenende eingeweiht: Ein Heim für die Schifferjugend im Hafen Ein alter Fabrikkeller unter der Mannheimer Hafenkirche wurde von der Jugend in freiwilliger Arbeit umgebaut 5 Im tiefen Keller unter der Mannheimer Hafenkirche erklangen frohe Lieder. Sie kündeten von Freude über ein gelungenes Werk. Dort war ein Jugendzentrum entstanden, das nicht nur die im Hafengebiet wohnende Gemeindejugend aufneh- men, sondern auch der gesamten Schifferjugend während ihres Aufenthaltes in Mannheim eine Stätte geben soll, wo sie sich wohlfühlt. In über zweijähriger frei- williger Tätigkeit haben die Mitglieder der Gemeindejugend mit Egon Wagner an der Spitze die Jugendräume selbst ausgebaut. Am Samstagnachmittag war es nun soweit, daß sie eingeweiht werden konnten. Pfarrer Baier und Schiffermissionar Jung hatten aus diesem Anlaß alle Jugendgruppen um sich versammelt. Gestern vormittag hielt Stadtdekan Schmidt den Gottesdienst in der Hafenkirche und ließ sich von den neuen Jugendräumen überraschen. Die Gemeindemitglieder nahmen die Gelegenheit wahr, den„Jugendkeller“, in dessen Eingangshalle die Fahne der Schiffermission hängt, ebenfalls zu besichtigen. Die Jugend, die sich dort ein Heim ge- schaffen hat, kann in der Tat stolz auf das Werk sein. Als die Buben vor 2 Jahren zum ersten Male in den Keller hinunterstiegen, fanden sie einen muffigen, feuchten düsteren Raum vor. Die Hafenkirche wurde ja auf dem Fundament der ehemaligen„Stopper- fabrik“ gebaut. Der Keller war noch aus jener„Vorzeit“ übrig geblieben. Ein rußig- grauer, dunkler Fabrik-Keller. In den Ansprachen bei der Einweihung wurde daran erinnert, wie alles anfing, wie die ersten Pläne gemacht, die ersten Ver- handlungen geführt wurden. Die Buben der Gemeindejugend brauchten dringend ein Heim. Während die Mädchen in einem Haus in der Jungbuschstraße im vierten Stock einen Raum gefunden hatten, der ganz ihnen gehört, mußten die Buben im Kindergarten eine Gastrolle spielen. Nun verzichteten sie lieber wochen und monatelang auf Abende mit Sport und Spiel und begannen, den alten Verputz von den Wänden zu klopfen. Dann wurde gemauert, neuverputzt und gestrichen. Der riesige, durch Säulen unübersichtliche Kellerraum wurde durch neue Wände in kleinere Räume aufgeteilt. 1200 Backsteine, zehn Kubikmeter Sand, Kalk, Zement und Gips wurden her- angeschafft. Dabei wurde gespart, wo es nur ging. Hinter der Kirche stand ein alter Schuppen, der nicht mehr gebraucht wurde. Er wurde der Jugend geschenkt. In ihrer abendlichen Freizeit rissen ihn die Buben nieder, klopften den Mörtel von den alten Backsteinen und hatten nun wieder Bau- material. Das alles sieht man nun nicht mehr. Die Räume sind glatt verputzt und von Jugend- lichen nach eigenen Ideen ausgestaltet. Junge Lehrlinge sorgten für fachgerechte elek- trische Installation, für selbstgebastelte Wandlampen, andere für phantasievolle Aus- malung. Da gibt es einen großen Raum, wWo auf Regalen an den Wänden Teile der Biblio- thek aufgebaut sind. 700 Bände hat die Schiffermission schon gesammelt. Da sind Sport- und Spielgeräte: Ueber 40 Gesell- schaftsspiele, Medizin-, Hand- und Fußbälle, Boxhandschuhe und Expander. In anderen Regalen liegen säuberlich gestapelt Zelte für sommerliche Fahrten, daneben hängen— in einer Mauernische— die vom offenen Lager- teuer rußgeschwärzten großen Töpfe. Ein anderer Raum ist mit Rohrmatten verkleidet und Holzbänken ausgestattet. Mannheimer Kabarett: Kaska deure mit Komik im„Metropol!“ Den artistischen Teil im„Metropol“ Programm der zweiten Juli-Hälfte in Otto Rimiles„Orient“-Bar bestreiten das„Duo Andree“; er und sie zeigen eine ausgezeich- nete Hebe- und Schleuderakrobatik in atem- beraubendem Tempo. In seinem ersten Auf- tritt legt das Paar dabei noch großen Wert auf Eleganz, während seine zweite Nummer als„Toll und Patsch“ mit komischen Einfäl- len geradezu gespickt ist und die Zuschauer zu herrlichem Lachen hinreißt. Die Ansage obliegt Iris Carma; neben„braven“ Chansons und Späßchen hat sie auch solche mit pikan- ter oder delikater Note in ihrem schier uner- schöpflichen Repertoire. Von den Tänzerin- nen tritt Brig Saxon sogar vor das Mikrofon, singt schmissige Schlager mit viel Mimik und rhythmischem Gefühl. Joey Vital überrascht das Publikum durch ihr immer wieder ver- wandeltes Aussehen; oft ist sie kaum wieder- zuerkennen, wenn sie sich nicht durch ihr Temperament und ihren tänzerischen Charme verraten würde. Am Nach-Mitternachtspro- gramm ist außerdem„Elena“ beteiligt. Zum Tanz und zur Unterhaltung spielt weiterhin das„Melodie“-Trio, das sich steigender Be- liebtheit erfreut. f Sto 1 Dort treffen sich die Jungscharen zu ihren Heimabenden. Im Raum daneben stehen um selbstgebaute Mosaik- Tische gemütliche Ses- sel: Der Leseraum. Ein vierter Raum soll als Musikzimmer eingerichtet werden. Platten- spieler, Tonbandgerät und Radio sind schon vorhanden. In ihren Ansprachen dankten Pfarrer Baier und Missionar Jung allen, die an der Verwirklichung geholfen hatten: Architekt Schmechel bei der Planung, der Kirchen- gemeinde, den Bundesjugendplan und vielen Privatfirmen für Sach- und Geldbeiträge. Schiffermissionar Jung berichtete von der Schiffer jugend, wie er sie bei seinen Rund- fahrten mit dem Missionsboot trifft. Viele sind ganz auf sich gestellt, Waisen, Flücht⸗ linge, Kinder aus zerrütteten Ehen. Sie sind aufs Schiff gegangen, weil sie dort gutbe- zahlte Arbeit und eine— wenn auch fah- rende— Wohnung fanden. Bisher sammelte Missionar Jung immer kleine Gruppen dieser jungen Leute auf Schiffen oder in seiner Wohnung um sich. Nun haben sie endlich einen Raum, in dem sie sich geborgen fühlen können. Denn in diesem Keller, der von Jun- gen nach eigenem Geschmack ausstaffiert wurde, würden sie auch die Schiffsjungen wohler und geborgener fühlen, als in einem modernen Glaspalast, meinte Missionar Jung. Natürlich ruhen die jungen Leute auf ihren Lorbeeren nicht aus. Noch sind unerschlos- sene Kellerräume vorhanden. Dort wollen sie eine Werkstatt mit Drehbank, eine Dun- kelkammer, eine Teeküche und eine Kegel- bahn einrichten. Mac 7 Täter war N geständig: Am Freitagabend gegen 24 Uhr ver- anlaßte der Pförtner eines Anwesens in der Neckarvorlandstraße die Einliefe- rung des schwer verletzten Italieners Pietro Cedarmas in das Städt. Kran- kenhaus. Kurz zuvor hatte man den 52 Jahre alten Italiener aus Pulfero Provinz Udine) in einer Arbeiterunter- kunft aufgefunden. Er lag vor seinem Bett in einer riesigen Blutlache. Cedar- mas war erst vor wenigen Wochen nach Mannheim gekommen, um hier bei einer Firma zu arbeiten. Eine erste Unter- suchung im Krankenhaus ergab nun, daß Cedarmas Kopfverletzungen 80 schwerwiegend sind, daß Lebensgefahr besteht. Die Kriminalpolizei, die mittlerweile benachrichtigt worden war, wollte an einen harmlosen Unfall nicht glauben. Die Ermittlungen ergaben zunächst, daß der Italiener die Unterkunft mit drei anderen Arbeitern teilte. Der Verdacht der Polizei konzentrierte sich auf den 44 Jahre alten Mitbewohner Bruno Böhnke. Böhnke war auch während des Vorfalls mit dem Italiener zusammen. 8 An seiner Hose fanden die Kripobeamten Beilhiebe trafen italienischen Arbeiter Bruno Böhnke war in Geldverlegenheit/ Opfer in Lebensgefahr verdächtige Blutspuren. Böhnke, der daraufhin festgenommen wurde, leug- nete zunächst hartnäckig. Erst am Sams- tag gegen 10.30 Uhr legte er ein umfas- sendes Geständnis ab. Er habe die Kleider des Italieners nach Geld durchsucht, gestand der 44 jährige. Cedarmas habe wohl etwas da von bemerkt, sei aufgewacht und habe die Augen für einen kurzen Augenblick geöffnet. Daraufhin habe er mit der stumpfen Seite eines Handbeils zuge- schlagen. Die Tatwaffe konnte inzwi- schen gefunden werden.) Der aus Westpreußen stammende Täter hatte größere Schulden und war in Geldverlegenheit. Er hatte einige Zeit vor der Tat von Cerdamas Geld leihen wollen, doch der Italiener hatte nichts herausgerückt. Vom Geld des Opfers fehlte nichts. Als rechtliche Qualifikation dieser Tat dürfte versuchter Raubmord in Frage kommen. Bei Redaktionsschluß hatte sich das Befinden des schwerver- letzten Italieners noch nicht gebessert. Es besteht nach wie vor Lebensgefahr. D. Pr. Zwischen Kommunismus und Demokratie Italiens Botschafter Dr. Quaroni über die Entwicklungsländer Die Reihe der Veranstaltungen der „Europa-Begegnungen Mannheim-Ludwigs- hafen“ wurde am vergangenen Wochenende fortgesetzt mit einem Vortrag, dessen aktuel- ler Inhalt durch die Eleganz eines scharfen Geistes zu einer selten klaren Darstellung geführt wurde: Im Ludwigshafener Kultur- haus sprach über die„Verantwortung Euro- pas gegenüber den Entwicklungsländern“ der italienische Botschafter in der Bundesrepu- blik, Dr. Pietro Quaroni. Der Botschafter verstand es vor allem, in seinem Vortrag auf die innere„Zwiespältigkeit“ der sowjetischen Politik hinzuweisen, denn— was oft genug übersehen wird— das riesige Sowijetreich muß seine Politik ausrichten als die einer der Großmächte der Welt, Moskau muß aber zugleich darauf bedacht sein, das„Mekka des Kommunismus zu bleiben“, wie es Dr. Quaroni sagte. Die Sowjets, so führte der Redner weiter aus, seien sich dieser„Doppelstellung“ ge- rade in ihrer Politik den sogenannten Ent- wicklungsländern gegenüber stets bewußt. Es sei daher nicht verwunderlich, daß sie gleichsam mit leichter Hand ihre Wirt- schaftshilfen verteilten, so daß der Eindruck einer politischen und wirtschaftlichen Un- eigennützigkeit entstünde. Aber es käme dem Kreml schließlich nicht auf einmalige und vorübergehende Wirtschaftserfolge an, son- dern auf die allmähliche Durchdringung der Völker mit dem Gedankengut des Kom- munismus. Dabei sei der vergangene und Viel Idealismus zeigten die Mädchen der Frauenfachschule und der Haushal- tungsschule bei ihrem diesjährigen Basar, der unter dem Motto „Die bunte Pulette des Sommers“ in der Mädchenberufsschule am Carl-Reiß-Platz am Samstagabend veranstaltet wurde. Die selbstgefertigten Backwaren und Bastelarbeiten fanden bei dem zahlreich erschienenen publikum reißenden Absatz. Das Fest fand mit einer Lampionpolendise einen stimmungsvollen Abschluß. Bild: Bohnert& Neusch jetzt verhaßte Kolonialismus der Europäer ein Helfer der Kommunisten. Das erste Ziel, das Moskau in den unter- entwickelten Ländern anstrebe, sei deren Entfremdung gegenüber dem Westen. Psy- chologisch richtig aufgebaut sei dabei die russische Politik, die die unterentwickelten Länder in eine nationale Selbständigkeit führe und zunächst eine Einbeziehung in das starre Blocksystem des Ostens vermeide. „Der Kommunismus hofft nämlich dabei, auch einen Teil des Proletariats in den ehe- maligen kolonialistischen Ländern zurück- zugewinnen.“ Die unterentwickelten Länder trachteten in einem gigantischen Aufbau an die Wirt- schaftsblüte ihrer ehemaligen Mutterländer heranzukommen. Heute, so sagte Dr. Qua- roni weiter, sei es schon so weit, daß zwar Studenten aus Afrika oder Indien zu uns kämen, daß diese aber aus überlieferter oder neu eingeimpfter Abneigung unsere Institu- tionen nicht mehr übernehmen wollten. Wir müßten uns daher fragen, ob zum Beispiel die„heiligen Prinzipien der Marktwirt- schaft“, dem Osten gegenüber angewandt, nicht auf die Dauer zum Selbstmord führten. Wir Europäer müßten sehr tief in die Tasche greifen, um den Entwicklungsländern zu helfen, und versuchen, die zentralistische Kapitalanhäufungsmöglichkeit des Kom- munismus durch eine entsprechende Ord- nung unseres Wirtschaftsgefüges wettzu- machen, wenn wir nicht unsere Existenz aufs Spiel setzen wollten.„Dazu gehört das Stu- dium der unterentwickelten Länder und ihrer Probleme, dazu gehört aber besonders Geduld und Verständnis für jene Völker.“ Die scharfe Alternative Demokratie Kom- munismus dürfte für die Situation der Ent- wicklungsländer nicht allein gültig sein, denn diese Länder würden eines Tages viel- leicht etwas Eigenes geformt haben, was wir respektieren müßten. Der Ludwigshafener Oberbürgermeister, Dr. Klüber, hatte vor dem Vortrag seinen hohen Gast herzlich willkommen geheißen. Nach dem Referat gab die Stadt einen Empfang zu Ehren des italienischen Bot- schafters. jw. Wohin gehen wir! Montag, 18. Juli Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Fidelio“(Miete J. Th.-G. Gr. J, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.30 Uhr:„Die Kinder Edouards“(Miete C, Halb- gruppe I, Th.-G. Gr. C, freier Verkauf); Keller- theater, K 2, 22, keine Vorstellung. Filme: Planken, Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Meisterschaft im Sei- tensprung“; Palast:„Die schwarze Hand der Mafia“; Alhambra:„Pension Schöller“; Univer- sum:„Der liebe Augustin“; Royal:„Pläsier“; Kurbel:„Woodoo— Blutrausch des Dschun- gels“; Capitol:„Der Herrscher von Kansas“; Alster:„Die Brücke“; Abendstudio im City: „Die Zürcher Verlobung“; Schauburg:„Löse- geld Kilometerstein 15% Scala:„Der Favorit der Zarin“. Weitere Lokalnachrichten Seite 10 Kirchenkeller im Hafen: Wochenendchronik: Treffpunkt der Jugend Bild: Bohnert& Neusch Die Nachmittage waren trüb und naß 41 Verkehrsunfälle im Stadtgebiet/ Mopedfahrer getötet Einem sonnigen und heiteren Vormittag folgte Samstag und auch Sonntag ein regne- rischer und trüber Nachmittag, der vielen Mannheimern einen dicken Strich durch ihre Pläne machte. Vor allem am Samstag goß es Wie aus Kübeln; 7,4 Liter Wasser verzeich- nete die Wetter warte pro Quadratmeter. Die Tagestemperaturen trugen dazu bei, daß außerdem eine ermüdende Schwüle auf die Stimmung drückte. Samstag stieg die Queck- Silbersäàule von 11,6 auf 21,3 Grad und ge- stern bewegte sie sich von 8,4 auf 24 Grad. Schutzpolizei und Feuerwehr hatten be- sonders nachts wieder mit einer stattlichen Reihe von Verkehrsunfällen zu schaffen. Darunter auch ein tödlicher; in der Rüdes- heimer Straße in Käfertal prallte in der Nacht zum Samstag ein Mopedfahrer auf den unbeleuchteten Anhänger eines Lastzuges. Er erlag seinen schweren Verletzungen. Außerdem kam es in der gleichen Nacht zu weiteren 22 Verkehrsunfällen. Von neun Verletzten mußten etliche ins städtische Krankenhaus gebracht werden. Der entstan- dene Sachschaden wird auf rund 10 000 Mark geschätzt. Wegen Volltrunkenheit wurden sieben Personen in polizeilichen Gewahrsam genommen. Außerdem fielen ein Fahrer wegen Trunkenheit am Steuer und eine Per- son wegen groben Unfugs sowie 25 Personen wegen Ruhestörung unangenehm auf. In der Nacht zum Sonntag wurden im Stadtgebiet 18 Verkehrsunfälle registriert, bei denen zwei Personen verletzt wurden und ins Krankenhaus mußten; der Schaden wird ebenfalls auf 10 000 Mark geschätzt. Ein Fahrer beging Verkehrsunfallflucht und ein anderer saß trunken hinterm Steuer. Acht Volltrunkene wurden„eingesammelt“ und wegen groben Unfugs müssen sich neun Per- sonen und wegen Ruhestörung zwei verant- Worten. Die Feuerwehr bekämpfte am Sams- tag in einem kurzen Einsatz einen Ruinen- brand in der Amerikanerstraße. Die Was- serschutzpolizei suchte im Altrhein bei Ketsch nach der Leiche eines neunjährigen Buben, der nach Angaben seines Spiel- gefährten am Freitagnachmittag aus einem Nachen ins Wasser gefallen war. Weil die Eltern den Jungen erst gegen 21 Uhr ver- mißten, ging kostbare Zeit verloren; die Suche konnte erst am Samstagmorgen auf- genommen werden und verlief trotz Einsatz moderner Geräte bisher ergebnislos. Auf der Autobahn war lediglich der Samstagmorgen von 8.40 bis 12.40 Uhr tur- bulent. In dieser knappen Zeitspanne kam es zu etlichen Unfällen, an denen 31 Pkws und ein Lastzug beteiligt waren. Von drei Verletzten mußte einer im Krankenhaus bleiben; der Sachschaden dürfte 23 000 Mark überschreiten. Außerdem ereignete sich kurz vor Mitternacht noch ein Unfall, während am Sonntag Ruhe herrschte. Das Pflanzenschauhaus lockte am Sonn- tag über 1500 Besucher an; das Platzkonzert am Vormittag im Luisenpark— bei dem die Kapelle Maurer spielte— erfreute sich eben- falls einer ansehnlichen Zuhörerzahl. In den Bädern ließ der gegenüber den vergangenen Tagen wieder zunehmende Besuch durch die aufziehenden Regenwolken nach Mittag wie- der nach. Ins Herzogenriedparkbad mußte gestern Nachmittag ein Krankenwagen: Ein elf jähriger Bub war beim Herumtollen mit Gefährten auf die Kante des„Einmeter“- Sprungbretts aufgeschlagen; der Bademei- ster vermutete einen Schienbeinbruch. Sto Ein alter Volksdichter blieb lebendig Evangelischer Bund Neckarau ehrte Johann Peter Hebel zum 200. Geburtstag Zu einer Feier anläßlich des 200. Geburts- tages des Dichters, Erziehers und ersten geistlichen Führers der Badischen Landes- kirche, Johann Peter Hebel, hatte am Sams- tagabend der Evangelische Bund Neckarau in den großen Saal des Ott-Heinrich-Stifts eingeladen. Pfarrer Kühn als Gastgeber wies schon in seinen einleitenden und begrüßen- den Worten auf die mannigfachen Beziehun- gen hin, die zwischen dem alemannischen Badner Hebel aus dem Oberland und seinen pfälzischen Landsleuten im Unterland be- stünden. Vor allem aber habe Hebel— nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als erster Prälat der aus Lutheranern und Reformierten ge- bildeten vereinigten Badischen Landeskirche — die badische Tradition gegenseitigen Ver- stehens und Ertragens maßgeblich mitge- prägt. „Was heute von ihm noch übergehen möchte, ist die fröhliche Geborgenheit in Gottes Willen. In diesem Sinne verstand der Festredner Pfarrer Glatt(Karlsruhe) Johann Peter Hebel als einen aus der har- monischen Verbundenheit mit Stamm und Landschaft seiner Heimat hervorgegangenen Wirklichen Dichter, der, sei es in seinen zahl- reichen Gedichten in alemannischer Mundart, Sei es in seiner hochdeutschen Prosa(„Schatz- kästlein des rheinischen Hausfreundes“) je- dem„Sinn für seine Freuden und Mut für seine Leiden“ zu geben vermochte. Das Wort Heimat habe für den in Basel geborenen und im Wiesental aufgewachsenen Dichter nicht nur die Diesseitigkeit des badischen Raumes, besonders des Markgräflerlandes, umschrie- ben, in dem die Wurzeln seiner poetischen Kraft ruhten. Es habe auch„hinaufgewiesen zu den ewigen Sternen“, auf das Jenseitige, Ueberirdische. Im Verlaufe seines Wirkens als Frzieher und Geistlicher kam Hebel, wie aus den bio- graphischen Ausführungen des Redners her- vorging, nach der Karlsruher Schulzeit und dem Studium in Erlangen, nach einigen Jah- ren in Lörrach und Umgebung schon 31jährig nach Karlsruhe, wo die Anerkennung seiner außerordentlichen Fähigkeiten auch als Er- zieher bald zu einer steilen Karriere führte, Der heimattreue Alemanne aus dem Ober- land der es zum Professor, Kirchenrat, Schul- direktor, Prälaten brachte, der Ehrendoktor und Orden empfing, behielt die Sehnsucht nach seiner Heimat zeitlebens. Sein Wirken, so betonte Pfarrer Glatz, trug aber auch dazu bei, die fränkischen und die alemannischen Bevölkrungsteile des neuen Landes Baden näher zueinander zu führen. So verbanden Hebel auch gerade mit Mannheim in seinen älteren Jahren viele freundschaftliche Be- ziehungen. Von seiner letzten Reise nach Mannheim, die der Beaufsichtigung von Abi- turientenprüfungen galt, sollte er nicht mehr zurückkehren. Er starb auf der Weiterreise nach Heidelberg, 66 Jahre alt. im September des Jahres 1826 in Schwetzingen. Die Feierstunde erhielt ihr besonderes Gepräge durch ihre musikalische Auflocke- rung: Die Neckarauer Kantorei und der Evangelische Kirchenchor sangen Lieder von Hebel, die Dr. Striehl eigens für diesen Abend vertont hatte. Schüler und Schülerin- nen einer Quinta des Bachgymnasiums be- reicherten das Programm durch die Auffüh- rung einer dramatisierten Geschichte von Hebel, die sie mit erfrischend unbefangener Spielfreude meisterten. Ne. Kürschner-Treffen in Ludwigshafen Organisatorische und fachliche Fragen tauschten die Kürschner der Innungsbezirke Mannbeim-Heidelberg und Pfalz während eines Treffens in der Insel-Bastei in Lud- wigshafen aus, bei dem auch die neuesten Nessel-Modelle für 1960 und 1961 bereits kennengelernt werden konnten. Ausführliche Referate der Vorstände von Kaiserslautern und Mannheim rundeten die Veranstaltung Ab. — 0— Seite 4 MANNHNHTMER MORGEN SPORT Montag, 18. Juli 1960/ Nr. 163 DER OFPAUER GUNTHER JAKOB, der in München beim zweiten Olympia- Quali- Hkationsturnen im Mittelpunkt des häßlichen Tauziehens zwischen Ost und West stand, hat es doch noch geschafft. Durch eine prächtige Leistung in den Pflichtübungen, Mo er zusammen mit Lyhs der Beste war, verbesserte er sich in der Gesamtwertung f der Kà de von Leipzig und München auf den siebenten Platz und hat damit ebenso wie Olympiasieger Helmut Bantz(Achter) die Rom-Fahrkarte in der Tasche.— Unser Bild zeigt Jakoby am Seitpferd. Bild: Keystone SEINEN GROSSARTIGEN VIERTEN PLATZ behauptete der deutsche Straßen- meister Hans Junkermann auch auf der Schlußetappe der Tour de France, die durch Gastone Neneini zum ersten Male seit 1952(Coppi) wieder einen italienischen Ge- samtsieg brachte. Junkermanns Leistung verdient um so mehr Beachtung, als er zum ersten Male in diesem schwersten Radrennen der Welt startete.— Unser Bild zeigt den Krefelder während des Zeitfahrens am Freitag. Rechts vorn der spätere Gesamt- sieger Neneini, mit dem er sich im letzten Drittel der 83-kKm- Distanz ein spannendes Duell lieferte. Bild: dpa Hervorragender vierter Platz in der Tour: lunkermanns großartige Leistung Weitere Sportereignisse: Sieger im Deutschen Spring-Derby wurde in Hamburg Kurt Jarasinski auf Raffaela mit dem einzigen Nullfehler-Ritt vor Fritz Thiedemann auf Retina/ Innerhalb von vier Wochen wurden die einst legendären 10,0 Sekunden gleich zweimal erreicht: Nach Armin Hary lief nun auch der Kanadier Jerome die Traumzeit/ Bei der Toto-Ueberbrückungsrunde gab es einen überraschend klaren 8:5-Sieg von Amicitia Viernheim über den ViR/ Den Weltmei⸗ sterschaftslauf in Silverstone gewann der Australier Jack Brabham auf Cooper Ueberschäumende Begeisterung bei den Italienern: astone fleneini oo seinem Landsmann Galtistini Die letzte Etappe der„großen Schleife“ gewann der Franzose Graczyk/ Friedrich und Reinecke hielten durch Neneini vor seinem Landsmann Battis Tour de France gewann, ohne auch nur 4172 km) erfolgreich gewesen zu sein. Die 47. Tour de France endete mit dem Sieg des 303ährigen Italieners Gastone tini, dem Belgier Adriaenssens und dem deutschen Meister Hans Junkermann. Neneini, der seit der zehnten Etappe das Gelbe Trikot des Spitzenreiters trug— vorher auch schon am zweiten und dritten Tag— und es elf Tage lang erfolgreich verteidigte, ist seit Fausto Coppi(1952) wie- der der erste Italiener, der diese schwerste Radrundfahrt der Welt gewann. Die große italienische Kolonie feierte ihn bei seiner Ehrenrunde im Pariser Prinzen- parkstadion mit südländischer Begeisterung. Bemerkenswert ist, daß Neneini die einmal in einer der 21 Etappen(insgesamt Eine hervorragende Leistung vollbrachte auch Hans Junkermann. Sein vierter Platz bedeutet nach dem zweiten Rang von Kurt Stöpel(1932) die beste Leistung eines deut- schen Fahrers in der Tour de France. Neben Junkermann standen noch Lothar Friedrich (51. Platz) und Emil Reinecke(56.) die großen Strapazen der Tour durch, während Willi Altig, Donike, Jaroscewicz, Tüller und Reitz vorher ausschieden. Letzter Etappensieger (Troyes-Paris 200 km) wurde der National- franzose Jean Graezyk, der zum vierten Male erfolgreich war und auch das Grüne Trikot in der Punktwertung erfolgreich ver- teidigte. Nach einem ungeschriebenen Gesetz herrscht am letzten Tag einer grogen Rund- fahrt zwischen den Favoriten Waffenruhe, damit sie ihren großen Triumph auskosten können. Auch die 200 Kilometer von Troyes zum traditionellen Endziel im Pariser Prin- zenparkstadion machten keine Ausnahme. Trotz des ungünstigen Wetters war die Be- geisterung der Massen wieder beispiellos. Die Tour de France ist eben nicht nur ein sport- DFB-Kontrollausschuß tagte: Franken frei für den VfR Der Kontroll- Ausschuß des Deut- schen Fußball-Bundes befaßte sich in Frankfurt mit den Freigabe-Verweige- rungen, die gegen mehrere Oberliga spieler von ihren Vereinen ausgespro- chen worden waren Die Spieler Franken (von Hamborn 07 zum VfR Mannheim) und Dächert(Phönix Ludwigshafen zu Wormatia Worms) erhielten ihren Frei- gabe-Antrag bestätigt. Dagegen wurde den Spielern Kubeck(vom VfB Bottrop zu Schwarz-Weiß Essen), Kröpelin(vom VfB Lübeck zum Hamburger SV, Seib (vom VfR Kaiserslautern zum 1. FC Kai- serslautern), Kölbl(von 1860 München zu Stuttgarter Kickers) und Huber(von Bayern München zu Stuttgarter Kickers) die Freigabe verweigert. Den Fall Get- tinger(SpVgg Fürth zum 1. FC Nürn- berg) verwies der DFB- Kontrollaus- schuß zuständigkeitshalber an den Süd- deutschen, den Fall Strauß(von Phönix Ludwigshafen zu Wormatia Worms) an den Südwestdeutschen Fußball- Verband. Dem FSV Frankfurt wurde im Falle des Spielers Richard Herrmann eine Be- kreiung von der Drei-Mann-Klausel zu- gestanden. Da Herrmann zum Sport- invaliden erklärt worden ist, kann der FSV Frankfurt einen weiteren neuen Spieler unter Vertrag nehmen. Farbiger Kanadier tat es Armin Hary gleich: Wied Sprini- Sensalion: eromes blanke 10 Sekunden Wochenende im Zeichen glänzender leichtathletischer Leistungen/ Tamara Press verbesserte Kugelstoß- Weltrekord Die Welt hat neue Sprintersensatien: Der noch nicht ganz 19 jährige farbige Harry Jerome(Kanada) stellte in Seskatoon im kanadischen Staat Saskatschewan den groß- artigen 100 m- Weltrekord des deutschen Rekordsprinters Armin Hary mit 10,0 Sek. ein! Jerome erreichte diese hervorragende Leistung bei den kanadischen Olympia- Ausscheic dungen. Der Rückenwind lag unter dem zulässigen Limit von zwei Metern in der Sekunde Die Nachmessung der Bahn ergab kein Gefälle und exakt 100 m. Harry Jerome machte in der Fachwelt zum ersten Male auf sich aufmerksam, als er am 28. Mai bei den C ys in Modesto den besten Norton über 100 y in 9,4* grog, 73 kg schwer Tikanischen Univ 1 bezwang d studiert an der ame- t Oregon in Portland. Man rühmt bei me vor allem einen ge- radezu unheimlichen Start und ein glänzen- des Beschleunigungsvermögen. Er ist also ein Pendant zu dem deutschen Rekordsprinter Armin Hary. Das Ungewöhnliche 8 Saskatoon liegt vor allem darin, daß jahrelang um diesen 10,0-Lauf diskutierte und nun plötzlich gleich zwei Sprinter inner- Halb von knapp vier Wochen diese einstmals legendären 10,0 Sekunden erreichten. Die Situation ist ähnlich wie die vor vier Jahren, Als gleich an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Berliner Olympiastadion 10,1 durch die Amerikaner Willie Williams und Ira Mur- chison gelaufen wurden. Man tut gut daran, Harry Jerome für Rom in die engste Wahl zu ziehen. Kanada brachte schon einmal eine Veberraschung im Sprint: 1928 in Amsterdam durch den gerade 19 jährigen Percy Williams, der gleich reguläre 10.3 Sekunden über 100 m erzielte. berhaupt brachte das fünftletzte Wochen- ende vor Beginn der Olympischen Spiele in dieser Leistung in 2 mam Er ist 1,78 m Me Rom in der Leichtathletik wieder eine Viel- zahl hervorragender Leistungen. In Moskau verbesserte die 23jährige Russin Tamara Pr ihren seit dem 26. April 1959 mit 17,25 galtenen Weltrekord im Kugelstoßen m und unterstrich damit nachdrück- lich ihre Anwartschaft auf eine olympische Goldmedaille. G. Zybina erreichte in dieser Konkurrenz mit 16,23 m ebenfalls eine aus- gezeichnete Weite. Tamaras Schwester, die Fünfkampf-Weltrekordlerin Irina Press, ega- lislerte bei der gleichen Veranstaltung mit 10,6 Sekunden den gemeinsam von Zenta KRopp-Gastl(München), Bystrowa(UdSSR), Tbrower(Austral.) und Koschelowa(UdSSR) gehaltenen Weltrekord über 80 m Hürden. Mit der gleichen Zeit von 10,6 Sek. wartete ar Samstag auch die Ostberlinerin Gisela Birkemeyer auf, so daß sich jetzt sechs Läu- ferinnen in den Weltrekord teilen. Gisela Birkemeyer stellte bei der gleichen Veran- staltung in Ostberlin über 100 m mit 11, Sek. auch den gemeinsam von Christa Stubnik. Gisela Köhler Heide Ostberlin) und Gisela Fuhrmann(Westberlin) gehaltenen deutschen Rekord ein. Bei den Qualifikationskämpfen der sowije- tischen Leichtathleten in Moskau gab es eine Reihe weiterer sehr guter Resultate. So kamen im 80 Meter Hürdenlauf hinter der neuen Weltrekordhalterin Irina Press noch Rima Koschelowa(10,8 Sek.) und Galina Bystrowa (10,9 Sek.) unter elf Sekunden. Bei den Männern siegte Nikolai Marichew in 3:46,9 in über 1500 Meter, Wassilji Ruden- kow holte sich das Hammerwerfen mit her- vorragenden 67,27 Metern und Igor Ter-Ova- nesyan gewann den Weitsprung mit 7,81 m. Bei den Olympiaausscheidungen der ame- rikanischen Leichtathletinnen in Abilene (Texas) gab es ebenfalls gute Leistungen. Earlene Brown aus Los Angeles gewann das Diskuswerfen mit der neuen amerikanischen Rekordweite von 53,90 Meter vor Olga Fiki- towa- Connolly mit 52,54 Meter. Im Kugel- stoben langten Earlene Brown 15,50 m zum Sieg. In den Sprintstrecken blieb Wilma Rudolph, die neue Weltrekordhalterin über 200 Meter, in 11,5 bzw. 23,9 Sek. erfolgreich. Ueber 100 Meter war sie damit immerhin schneller als Maria Itkina(Udssf), die am Samstag in Moskau in 11,7 Sek. vor Irina Press in 11,8 Sek. gewann. Hofmeister blieb Europameister Eine erfolgreiche Titelverteidigung gab es beim Endlauf zur Sandbahn-Europameister- schaft auf der 1000-m-Bahn von Plattling, als der Abensberger„Wack“ Hofmeister vor 30 000 Zuschauern mit 114,4 km/st neuen Rekord erzielte und die beiden Münchner Josef Seidel und Sinzinger klar abschlug. Am Start waren 18 Fahrer aus fünf Nationen. Das Ergebnis: 1. Hofmeister(Abensberg) 1:19,0 114,4(neuer Bahnrekorqd), 2. Seidel 1:22,2, 3. Sinzinger(beide München) 1:27, 0, 4. Fahlen(Schweden), 5. Richter(CSR), 6. Pa- jari, 7. Lahtinen(beide Finnland). liches Großereignis, sondern Herzenssache eines ganzen Volkes! 81 von ursprünglich 128 Fahrern beendeten die Rundfahrt, die nicht ganz das gehalten hat, was man sich von ihr versprach, weil mit dem Vorjahrssieger Bahamontes(Spanien) und Frankreichs Fa- voriten Roger Riviere zwei große Rivalen vorzeitig ausschieden. Entscheidend wirkte sich auch die glänzende Mannschaftsarbeit der Italiener aus, die als einziges Team ohne Ausfall die gesamte Rundfahrt durchstanden. In der kleinen deutschen Gruppe in Paris sah man nur freudige Gesichter. Hans Jun- kermann selbst war zufrieden:„Als Neuling konnte man wohl kaum mehr von mir er- Warten. Ich danke vor allem meinen Mann- schaftskameraden für ihre Unterstützung. Mit einer stärkeren Mannschaft werden wir sicherlich in den nächsten Jahren noch mehr erreichen. Vielleicht gelingt uns sogar einmal der ganz große Wurf. Nach allem, was ich gesehen habe, halte ich das für keine IIlu- sion.“ Der vierte Platz des deutschen Straßen- meisters„Hennes“ Junkermann ist zweifel los die Ueberraschung. Die ausgezeichnete Placierung im schwersten Straßenrennen der Welt hat Junkermann endlich unter die Weltelite gebracht. Schon jetzt soll er Ver- träge für 15 Straßen- und Bahnrennen in Belgien in der Tasche haben und mit ver- schiedenen französischen Veranstaltern in aussichtsreichen Verhandlungen stehen. Nicht umsonst bezeichnen ihn die Radsportexper- ten àus aller Welt zusammen mit dem Tta- »liener Battistinf als die Entdeckung der Tour“, Dabei mußte Junkermann ungleich härter um seine Placierung kämpfen als der Italiener, der immerhin eine komplette und (Frankreich) 16.12, 7. Pambiango(Its 47258, 8, Anglade(Frankreich) 19.17, 9. Rohr- gut aufeinander eingespielte Equipe zu sei- ner Unterstützung hatte. Die mit acht Fah- rern gestartete deutsche Mannschaft schmolz dagegen von Etappe zu Etappe mehr zu- sammen. Junkermann, dessen Stärke als Bergfah- rer bekannt ist, hielt-sich in den ersten Etap- pen etwas zurück. Von der sechsten Etappe ab aber„rollte“ es bei ihm. Am Etappenziel in Lorient kam er als Vierter an und machte einen gewaltigen Sprung nach vorne. In der schweren Pyrenäen-Etappe belegte er den 7. und in den Alpenetappen später den 5. und 7. Platz. Als er am Sonntag ins Prinzenpark- stadion einfuhr, hatte er seine bisher größte sportliche Leistung vollbracht. Schon in we- nigen Tagen wird er mit den Vorbereitungen für die Weltmeisterschaften im nächsten Mo- nat auf dem Sachsenring in der Sowjetzone beginnen. Lothar Friedrich meinte:„Das war meine vierte und letzte Tour. Ich fuhr sie, um Junkermann zu unterstützen. Meine eigene Plazierung spielt keine große Rolle. Ich freue mich für Hennes“ und darüber, daß ich ihn bis nach Paris begleiten konnte.“ Ueberschäumende Begeisterung herrschte bei den Italienern. Mit Nencini vor Battistini konnten sie einen Erfolg wiederholen, der zuvor nur einmal gelungen war, als 1949 Fausto Coppi vor Gino Bartali gewann. Nen- eini wurde in diesem Jahre im Giro d'Italia Zweiter hinter dem Franzosen Anquetil. Ergebnisse: 21. Etappe(Troyes Paris, 200 Km): 1. Graczyk(Frankreich) 5:19:30 Std., 2. Bruni(Italien), 3. Viot P aris-Nord), 4. Wim van Est(Holland), 5. Van Aerde(Bel- gien), 6. Piet van Est(Holland), 7. Kersten (Holland) vor dem Hauptfeld in der gleichen Zeit. Gesamtwertung: 1. Gastone Neneini Ctalien) 112:08:42, 2. Battistini(ta- lien) 5:02 zurück, 3. Adriaenssens(Belgien) 10:24, 4. Junkermann ODeutschland) 11:21, 5. Plankaert(Belgien) 13:05, 6. Mastrotto o Etalien) bach(Centre-Midi) 20:02, 10 Massignan Etalien) 23:28, 51. Friedrich 2:01:45, 56. Rei- necke 2:04:36 zurück. Erstmals seit vier Jahren ohne Stechen: Außenseiter- Sieg im Spring- Derby Kurt Jarasinski allein fehlerlos/ Thiedemann auf den Plätzen 2, 3 und 8 Fritz Thiedemann war auch diesmal vom Pech verfolgt. Wie im Jahre 1952, als er nach zwei vorhergegangenen Siegen den „hat- trick“ beim Deutschen Springderby vollenden wollte, scheiterte er auch diesmal nach Erfolgen 1958 Cinale) und 1939 (Retina), als der junge 22jährige Bielefelder Kurt Jarasinski auf der elfjährigen west- fälischen braunen Stute Raffaela als einziger unter 37 Startern fehlerlos blieb. Damit war zum ersten Male seit vier Jahren auf der Welt schwerstem, 1350 Meter langen Parcours mit 17 Hindernissen und 24 Sprüngen bis 1,60 Meter Höhe in Hamburg- Flottbek kein Stechen notwendig geworden. 30 000 Zuschauer erlebten jedoch in die- ser seit 1920 zum 32. Male ausgetragenen Prüfung, daß Publikumsliebling Fritz Thie demann mit Retina und Meteor bei je einem Abwurf mit 148,5 und 151.5 Sekunden die weitaus besten Zeiten erreichte und den Zweiten und dritten Platz belegte. Darüber hinaus wurde der Elmshorner Landwirt auf Godewind(zwei Abwürfe) noch Achter. Die größten Schwierigkeiten boten die 1,60 m hohe weiße Bretterplanke nur 5 m hinter dem großen Wall(19 Abwürfe) sowie der Ein- und Aussprung an Pulvermanns Grab(17 bzw. 13 Abwürfe). Nach der Parade der Teilnehmer aus Korea, Norwegen, Schweden und Deutsch- land(die Türken starteten nicht, da„dieser Parcours keine Vorbereitung für Rom sei“), angeführt von den früheren Derbysiegern Käthe Schmidt-Metzger(1949). Andreas (1921), H. Frick(1930) und Günter Temme (1935 und 1938), konzentrierte sich das ganze Interesse auf Thiedemann, mit fünf Siegen erfolgreichster Derby-Reiter. Er hatte je- doch Pech: Meteor sprang in den Wasser- graben, Retina scheiterte am Aussprung von Pulvermanns Grab, und Godewind war noch nicht recht im Bilde, als er bereits das zweite Hindernis, ein Doppelrick, nahm und dann am Einsprung zu Pulvermanns Grab nochmals abwarf. Kurt Jarasinki, bekannt als„Zähmer“ selbst der schwierigsten Pferde, zeigte als 30 einen wunderbaren Ritt. Völlig gesammelt und gefaßt, ohne auch nur ein Hindernis zu streicheln oder in Verdrückung zu kommen, ging er über die schweren 27 Sprünge und zeigte dabei eine Leistung, die volle Anerkennung der Zuschauer fand. Die Ergebnisse: 32. Deutsches Spring- Derby, in Memoriam Eduard F. Pulver- mann: 1. Kurt Jarasinski(Bielefeld) Raf- faela 0 Fehler, 181,2 Sekunden, 2. Thiede- mann(Elmshorn) Retina 4/148,5, 3. Thiede- mann auf Meteor 4/151,5, 4. Schockemöhle (Verden) Bamona 4/154,5, 5. Helga Köhler (Borstel bei Verden) Armalva 7/163,3, 6. Schockemöhle auf Ferdl 8/151,6, 7. Helga Köhler auf Cremona 8/155, 4, 8. Thiedemann auf Godewind 8 167,1, 9. Schockemöhle auf Bacchus 9/187,2, 10. Klaus Pade(Köln) auf Raubautz 11/1881. Der 24jährige Münsteraner Reiner Klimke gewann im Jungiusrund von Planten un Blomen das deutsche Dressur-Derby mit 29,86 Punkten vor der Hamburgerin Rose- marie Springer(29,74), dem Warendorfer Albert Brandl(27,53) und dem Schweden Rudolf Traven(25,77). Erstmals seit 1955 steht damit ein anderer Reiter in der Sieger- liste, da der bisherige Abonementsgewinner Willi Schultheis sich nicht für den Endkampf qualifizieren konnte, in dem die vier besten Reiter das eigene und die Pferde der Kon- kurrenten vorstellen mußten. Der Münstera- ner Gerichtsreferendar, auch ein ausgezeich- neter Military-Reiter, bot auf seinem Pferd Alberich mit der Wertzahl 7,83 die reifste Leistung. Auch seine Noten auf den übrigen Pferden waren am ausgeglichensten: Bril- lant 7,37, Charmör 7,13, Aar 7.53. Die Ham- burger Amazone Rosemarie Springer blieb wie in den letzten beiden Jahren nur Zweite. War hr eprewi⸗! Hessen Kassel- FsV Frankfurt 10 11 Ami. Viernheim: Vfn bann. 85 Spvg Bayreuth- FTC hayern Hoff 4 Mainz 05 Tura Ludwigshafen 22 0 FV Engers- Eintracht Trier e 1 2 2 sv Tudweiler- As0 Dudweiler 2742 Sptfr. Gladbeck- TSV Marl-Hüls 155 2 Union Krefeld 5 Wuppertaler 8 i 374. 5 Erkenschwick- VfL Bochum 211 Bw oo Berlin- Berliner SV 371 1 Wacker Berlin- In Berlin 3 875. 1 Eintr. Osnabrück · VfL Osnabr. 11 0 St. Pauli- Phönia Lübe-k 4.50 1 Lottozahlen: 12, 20, 22, 29, 30, 49, Zusatz- zahl: 21. eee eee lit Nr. 163/ Montag, 18. Juli 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN. Seite Vier DB. Jutner gelöten in die Nom- Niegel Nach der Gesamtwertung von Leipzig und München führt Philipp Fürst klar vor Friedrich, Lyhs und Koppe Trotz beschämenden Tauziehens: Philipp Fürst, Günther Lyhs, Günter Jakoby und Helmut Bantz gehören in die Rom-Riege! Das ist das Ergebnis des zweiten und letzten Olympia- Qualifikations- turnens zwischen dem DTB und der Zone vor 4000 Zuschauern in der Münchner Bayernballe, wenn es bei den Absprachen bleibt und die Ergebnisse von Leipzig und München zusammengezählt würden. Denn diese vier DTB- Asse belegten in der baye- rischen Metropole den ersten(113,50), zweiten(112,30), fünften(112,10) und achten (410,90) Platz und befinden sich in der Spitzengruppe zusammen mit K. H. Friedrich, Koppe, Fülle und Nachtigall. Es zeigte sich jedoch erneut bei dem un- würdigen Tauziehen der Kampfrichter, daß der Kampf am grünen Tisch zwischen Offi- ziellen geführt wird, die besonders von seiten der Zone mit allen Mitteln ihre Tur- ner in die sechsköpfige Rom-Mannschaft (plus zwei Ersatzturnern) bringen wollen. Viermal mußte das Turnen unterbrochen werden, damit die Kampfrichter unter Auf- sicht des Internationalen Schiedsgerichts bis zu 20 Minuten lang darüber diskutieren konnten, welche Wertung gerecht war. Dabei zeigten sich die zonalen Offiziellen besser aufeinander abgestimmt, so daß sie mehr- fach eine ihrer ungerechtfertigten Wertungen durchbekamen. Vor allem hatte darunter Günter Jakoby zu leiden, der als Achter von Leipzig zur Zusammen mit Maier und v. Moltke nach Rom: In Hock iudchst Zelinkampflaleni heran In Schweinfurt kam der 19jährige Hamburger schon auf 7144 Punkte Der Leipziger Walter Maier gewann die gesamtdeutsche Olympia-Ausscheidung der Zehnkämpfer in Schweinfurt mit 7165 Pkt. vor Manfred Bock(Hamburger Sportverein) mit 7144 und Werner von Moltke(Ellwan- gen) mit 7125 Punkten. Diese drei Sportler werden Deutschland bei den Olympischen Spielen in Rom vertreten, wenn nicht ein Protest des Ostberliners Klaus Grogorenz gegen seine, wegen Behinderung ausgespro- chene Disqualifikation im abschliegenden 1500-m-Lauf Erfolg hat. Dann würde Gro- gorenz, der nach dem vorläufigen Endstand mit 6711 Punkten den vierten Platz belegt, noch auf 7141 Punkte kommen und damit v. Molkte vom dritten Platz verdrängen. Die weitere Placierung: 5. Dieter Möhring (VfL Wolfsburg) 6,676 Punkte; 6. Wolfgang Utech(Halle) 6,299; 7. Joachim Janeke(ASV Köln) 6,020(ohne gültigen Versuch im Speer- werfen); 8. Hartmut Behrend(Ostberlin) 6,018 Punkte. Die Einzelleistungen Maiers waren: 100 m, 11,0 Sek.; Weitsprung, 6,99 m; Kugelstoßen, 14,17 m; Hochsprung, 1,83 m; 400 m, 48,9 Sek.; 110 m Hürdenlauf, 15,4 Sek.; Diskuswerfen, 35,95 m; Stabhochsprung, 3,70 m; Speer- Werfen, 47,08 m. In neuer deutscher Rekordzeit siegte bei MIT DEM SIERBENTEN PLATZ mußte sich in München der sowietzonale Spitzenturner Nachtigall ier an den Ringen) begnügen, nachdem er bei der ersten Qualifikation in Leipzig Zweiter hinter Fürst geworden War. In der Gesamtwertung reichten seine 111,05 Punkte jedoch noch zum sechsten Rang und damit zu einem Platz in der Riege für Rom, die aus sechs Mann und zwei Ersatzleuten bestehen soll. Bild: Keystone Tagesrekord bildete das 8:5 zwischen Viernheim und VfR: der gleichen Veranstaltung der Ostberliner Hans Grodotzki in der gesamtdeutschen Olympia- Ausscheidung im 10 C00-m-Lauf. Er verbesserte die Rekordmarke auf 28:57, 8 Minuten. Hinter Grodotzki, der auch die Jahresweltbestzeit über 5000 m mit 13:49, Minuten hält, belegten im Kampf um die zwei weiteren Rom- Fahrkarten Gerhard Hönicke, Chemnitz(29:08, 6) und Xaver Höger, Grönenbach(29:39, 4), die nächsten Plätze. Die drei Sowjetzonenläufer Grodotzki, Hönicke und Buhl übernahmen vom Start weg die Führung und versuchten offenbar, die Läufer des DLV zu zermürben. Der Ost- berliner Buhl flel allerdings bald aus diesem Trio zurück und mußte Höger herankommen lassen. Etwa 300 Meter vor dem Ziel ging Höger an dem völlig ausgepumpten Buhl vorbei, der wenige Meter vor dem Ziel dann noch entkräftet zu Boden stürzte und sich erst auf Zuruf seines Trainers mühsam wie- der erhob und als Vierter ins Ziel taumelte. Schlüsselfigur wurde. Der junge Oppauer zeigte jedoch erstmals eine beachtliche Nervenstärke, belegte am Samstag in der Pflicht zusammen mit Lyhs den ersten Platz und schaffte in der Kür noch den siebenten Rang aus den Wertungen von Leipzig und München. Viel besser als in Leipzig stellten sich auch Lyhs und Bantz vor, die bis auf den Boden(Bantz 8,60) gleichmäßig durch- turnten und sich mit nur geringen Abständen aus den insgesamt 24 Uebungen gegenüber der mitteldeutschen Elite behaupteten. Stark zurück fielen aus der Zone die sehr nervös wirkenden Frank Tippelt nur 8,40 am Seit- pferd, 8,25 im Sprung), Milbradt und Kar- stedt, die nach dem Eindruck von Leipzig ihre Rom-Fahrkarte bereits sicher hatten. Herausragender Turner war wieder Phi- lipp Fürst, der nach der Pflicht noch Vierter War, dann aber mit 9,80 im Pferdsprung Tagesbestwertung schaffte, am Barren(9,70) und am Boden mit 9,50(wie auch Tippelt und Koppe) ebenfalls siegte. Am Reck gewann Lyhs mit 9,75, am Seitpferd siegte Böhm (9,65) und an den Ringen blieben Koppe und Fülle mit je 9,55 siegreich. Die Ergebnisse: Zwölfkampf: 1. Fürst (Oppau) 113,50, 2. Lyhs(Kierspe) 112,50, 3. Fülle(Leipzig) 112,25, 4. Koppe(Leipzig) 112,20, 5. Jakoby(Oppau) 112,10, 6. K. H. Friedrich(Leipzig) 112,0, 7. Nachtigall(Ost- berlin) 111,05, 8. Bantz(Köln) 110,90, 9. Böhm(Leipzig) 110,55, 10. K. Friedrich(Leip- zig) 109,95, 11. Zschunke(Leipzig) 109,85 und Nold(Groß-Gerau) 109,85, 13. Milbradt (Leipzig) 109,50, 14. Drescher(Ostberlin) 109,30. Gesamtwertung Leipzig und München: 1. Fürst 226,40, 2. K. H. Fried- rich 223,85, 3. Lyhs und Koppe je 223,80, 5. Fülle 223,50, 6. Nachtigall 223,25, 7. Jakoby 222,90, 8. Bantz 220,75, 9. Böhm 220,20, 10. Milbradt 220,05, 11. Tippelt 219,95, 12. K. Friedrich 219,85, 13. Zschunke 219,50, 14. Dre- scher 218,40, 15. Nold 216,40. Von den DTB- Turnern, die in Leipzig antraten, setzten nur noch sieben(Fürst, Lyhs, Jakoby, Bantz, Nold, Narres und Hirsch, den Kampf in München fort. Beim siebten WM-Lauf in Silverstone: Vierer Sieg füt Welimeiste: Sach Brabliam Die Ferraris mit Graf Trips und Phill Hill hatten nie eine Chance Der australische Weltmeister Jack Brab- ham(Cooper) kam seiner erfolgreichen Titel- verteidigung ein erhebliches Stück näher, als er beim siebenten Lauf zur Fahrer-Welt⸗ meisterschaft, dem Großen Preis von Groß- britannien der Formel-I- Rennwagen auf dem 4, 7 kKm-Kurs von Silverstone, seinen vierten diesjährigen Sieg in einem Punkterennen er- zielte. In der Wertung liegt er jetzt alleir mit 32 Punkten an der Spitzs vor dem Neusee- länder Bruce MeLaren(27), der hinter dem beachtlich fahrenden fünfmaligen Motorrad- Weltmeister John Surtees und Ireland(beide Lotus), aber vor Tony Brooks auf Cooper- Climax den vierten Platz belegte und damit den britischen Triumph vervollständigte. Be- ster Ferrari-Fahrer wurde Graf Trips, der als 5 allerdings zwei Runden Rückstand atte. Die Ferraris mit Graf Trips und Phill Hill besaßen nie eine Chance, da die britischen Fabrikate das Rennen unter sich ausmachten. Held des Tages war der junge Engländer Graham Hill, der Pech beim Start hatte und nach der ersten Runde an vorletzter Stelle lag. Er rollte das gesamte Feld auf und über- nahm sogar in der 58. der insgesamt 77 Run- den die Spitze vor Brabham, der bis dahin ununterbrochen geführt hatte. Fünf Runden vor Schluß jedoch, mit eineinhalb Sekunden Vorsprung, schleuderte Graham Hill aus der Bahn und mußte unverletzt aufgeben. Das Ergebnis: 77 Runden 362 km: 1. Brabham(Australien) Cooper, 2:04:24,6 174,9 km/std., 2. Surtees 173,63, 3. Ireland (beide England) beide Lotus 172,83, 4. MeLa- ren(Neuseeland) 1 Rd. zur,, 172,46, 5. Brooks (England) beide Cooper-Climax 1 Rd. Ur 171,23, 6. Graf Trips(Horrem) Ferrari 2 Rd. 2ur., 170, Km/std.— WM-Stand: Brabham 32, MeLaren 27, Ireland, Moss je 11, Gendebien 10, Phill Hill 7, Surtees, Allison je 6, Graf Trips, Brooks je 5 Punkte. Die„Zweierbank“ brach zusammen: SCHON NACH EINER HALBEN STUNDE lag beim Totospiel in Viernheim der VfR aussichtslos zurück, als der entfesselte Angriff des Zweitligisten die Schwächen der stark verjüngten Mannheimer Abwehr schonungslos aufdeckte und zu vier Toren aus- nützte. Nach dem Wechsel kam der Gast mit 3:5 etwas heran, Viernheim ließ sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen und landete mit 8:5() einen überraschenden, aber vollauf verdienten Sieg. Hier ist der dreifache Torschütze Kiß wieder einmal er- folgreich. Nachwuchstorwart Klumbach griff beim Kopfball des Viernheimer Rechts- außen ins Leere: 3:1. Bild: Gayer Amazonenprüfung für Anna Clement: darasinsbi auch im ſflächitigbeeitsspringen Das deutsche Fahr-Derby holte sich Der Sieg von Kurt Jarasinski(Bielefeld) auf Fahnenjunker II im Mächtigkeitssprin- gen, der Erfolg der Helmstorferin Anna Cle- ment auf Nico in der Amazonenprüfung und der erstmalige Gewinn eines Deutschen Fahr-Derbys durch einen Oldenburger Vierer- zug(Fritz Leppel) standen im Mittelpunkt des vierten Tages beim Hamburger Derby- turnier vor 12 000 Zuschauern in Flottbek. Im 11. Deutschen Fahrderby, der großen Viel- seitigkeitsprüfung für Viererzüge, fehlte der Titelverteidiger Franz Lage, der seit 1954 sechsmal in ununterbrochener Reihenfolge gewonnen hatte, da er sich noch nicht ganz von einem Jagdunfall im Frühjahr erholt hat. So holte sich zum ersten Male seit der Gründung dieser Prüfung im Jahre 1950 ein Oldenburger Viererzug mit Aar, Farmer, Trax und Trix mit Fahrer Fritz Leppel (Kirchohsen/ Emmertal) diese Konkurrenz mit der Wertzahl 21,22 vor den beiden Holsteiner Gespannen von Richard Eggers Helserdeich) mit 24,96 und Walter Sirrenberg sen.(Wup- pertal) mit 26,03. Von den 15 Startern des Mächtigkeits- springens absolvierten acht den Normal- parcours mit acht Hindernissen bis 1,60 m fehlerlos. Im ersten Stechen(sieben) scheiter- ten vier, u. a. Thiedemann, dessen Finetta ausgerechnet das letzte Hindernis riß. Im zweiten Stechen(vier Hindernisse bis 1,90 m) scheiterte Stackfleth auf Tornado, und im dritten(drei bis 2,00 m= Olympia- Tor) blieb nur Jarasinski fehlerlos, während Schocke- möhl auf Ferdl einmal abwarf. Im Amazonen- sbringen war Anna Clement auf Nico die schnellste Reiterin unter fünf fehlerlosen der 27 Starterinnen des Normalparcours(700 m, 10 Hindernisse, 13 Sprünge bis 1,30 m). Ein Abwehr schwächen des Uf schonungslos aufged ecki Kiß und Lermer dreifache Torschützen der ehrgeizigen Viernheimer/ Amicitia— VfR Mannheim 8:5(4:1) Die für viele Toto- Freunde sichere„Zweier- Bank“ beim Treffen zwischen der SpVgg Amicitia Viernheim und VfR Mannheim krachte völlig zusammen. Mit 8:5(4:1) Toren landeten die„Grünen“ bei dieser ungewöhnlich torreichen Begegnung einen absolut gerechtfertigten Sieg, wobei der Drei-Tore- Vorsprung, bereits nach halbstün- diger Spielzeit erreicht(), bis zum Schluß pfiff des zufriedenstellend leitenden Unpar- teiischen Störzer(Pforzheim) gehalten werden konnte. Die Mannheimer, bei denen einige Nachwuchsspieler eingesetzt worden Waren, nahmen dieses Treffen auf die „leichte Schulter“ und bekamen dafür vor 1300 Besuchern von den ungemein einsatz- freudigen Viernheimern prompt die Quittung. Zwar gingen die Mannheimer frühzeitig nach Pfenningers Schrägschuß auf Vorarbeit von Schötz in Führung, doch die stürmischen Attacken der Viernheimer, wobei Geigers Kopfball knapp übers Gehäuse strich und Al- ters Schuß von der Unterkante der Querlatte zurückspritzte, ließen schon in den Anfangs- minuten erkennen, daß der VfR nicht unge- schoren davonkommen würde. Die nicht nur Wieder 70 Tore in den Totospielen Auch am dritten Spieltag der Toto-Uber- brückungsrunde gab es mit 70 Freffern in den 13 Begegnungen einen Treflersegen. In sechs Fällen blieben die Gastgeber, in vier Treffen die Gäste siegreich, drei Spiele ende- ten unentschieden. Gutes Wetter begünstigte die Zuschauerzahlen, die in Bayreuth(3500) und Kassel(3000) beachtliche Höhe erreich- ten. Der Tagesrekord wurde beim 8:5(4:1) Zwischen Amicitia Viernheim und VIER Mannheim erzielt. Nur zwei Treffer Weniger gab es beim 8:3-(3:2)-Sieg von Wacker 04 über Tennis Borussia Berlin mit von Wedel stedt als fünfmaligem Torjäger, der allein mit seinem„hat trick“ den 0.2-Rückstand (Seeger) schon bis zur Pause wettmachte. Das dritte Tor für die„Veilchen“ fiel erst in der 89. Minute durch Bruskes Handelfmeter. Heimsiege errangen auch die SpVgg Erken- schwick mit 2:1(2:1) über den Erstligisten Bochum(der durch Bergmeier geführt hatte), Hessen Kassel mit 1:0 gegen den ohne Buchenau und Geiger angetretenen FSV Frankfurt(durch Müllers goldenes Tor eine Minute vor der Pause), Blau-Weiß 90 mit 3.1(1:1) über den Berliner SV 1892(der Müllers 0:1 durch Foulelfmeter von Oschies sowie Treffer Siegels und Pöschels beant- Wortet sah) und der Fc St. Pauli Hamburg mit 4:0(3:0) gegen Phönix Lübeck, dessen Stopper Neupert in der 37. Minute beim 3:0 Stand(Porges, Krüger, Haecks) Platzverweis wegen Nachschlagens erhielt. Das vierte Tor kam in der 57. Minute auf Osterhoffs Konto. Für die sieben Treffer beim 3:4(2:1) von Union Krefeld gegen den Wuppertaler Sv waren Herz(2) und Marzok sowie Sauer(3) und Tönges verantwortlich. Besseres Feld- Iing TSV Marl-Hüls zum 3:1-(2:1)-Sieg gegen spiel verhalf in Gladbeck dem Oberliganeu- die Sportfreunde(Ehrentor zum 1:1 durch Mach, Gegentreffer durch Wollenberg, Schweinsberg und Ptasczinski). As Dud- weiler sah den 4:0- Vorsprung(Claub und Hölscher je zwei Tore) beim SV Ludweiler erst in der 87. und 88. Minute durch Kreu- zer Stutz auf 4:2(3:0) verringert. Eintracht Trier gewann beim FV Engers nach Pausen- rückstand(Schumann) durch Pidancet und Becker noch 2:1. Im Osnabrücker Derby ent- täuschte der VfL beim 1:1(0:0) gegen Ein- tracht, Mainz 05 gelang erst vier Minuten vor Schluß in einem harten Kampf gegen Tura Ludwigshafen der 2:2(1:0)- Ausgleich SpVgg Ba euth schaffte gegen Bayern Hot nach der Pause noch das 4:4(3:4) durch Amateur-Nationalspieler Zeitler, der seinen Abschied nahm. ehrgeizigen und einsatzfreudigen, sondern zeitweise auch spielerisch überzeugenden Viernheimer bekamen zunächst durch ihre ausgezeichnete Läuferreihe, Geiger, Friedel, Schneider im Mittelfeld Oberwasser. Nach Kabatzkis 20-Meter-Flachschuß, der zum 111 führte, hatte man bei den Amiciten bald heraus, wWwo beim VfR die Schwächen lagen. Das Schlußdreieck mit Torhüter Klumbach, sowie den Verteidigern Stecher und Haber- korn war den Anforderungen nicht gewach- sen, auch Hoffmann hatte auf ungewohntem Stopperposten gegen den energischen Lermer oftmals das Nachsehen. Die Außenläufer Diehl und Kaulmann waren gegen Kabatzki und Alter— später rückte Geiger für Alter in den Angriff— vollauf mit reinen Dek- kungsaufgaben beschäftigt, konnten sich also nur wenig um den Spielaufau kümmern. Die VfR-Fünferreihe ließ Zusammenhang und Einfallsreichtum vermissen, verriet zudem weder Zielstrebigkeit noch Durchschlags- kraft. Daß trotzdem fünf Gegentore heraus- sprangen, ist in erster Linie ein„Verdienst“ des schwachen Viernheimer Torhüters Sams- tag. Die drahtigen Verteidiger Georg Neff und Wolk ließen den VfR-Flügelstürmern Sagray und Pfenninger nur wenige Entfal- tungs möglichkeiten. Schmitt hinterließ noch den stärksten Eindruck. Kiß und Lermer wa- ren neben Trapp die Tiebfedern im Amicitia- Angriff, der von Kabatzki gut geführt wurde und in dem auch Alter seinen Leistungsan- stieg bewies. Kiß und Lermer hatten schon nach halb- stündiger Spielzeit das Ergebnis auf 4:1 er- höht. Leicht hätte es bis zum Seitenwechsel sogar 6:1 heißen können. Der Angriffs- schwung und Tordrang der Viernheimer war kaum zu bremsen. Weitere acht Tore in der zweiten Spielhälfte trugen erheblich zur Stimmung auf den Rängen bei. Nur einmal hatte es im Laufe dieser zweiten 45 Minuten den Anschein— allerdings nur für wenige Minuten—, als würden die Mannheimer noch eine Wende herbeiführen. Zunächst hatte Lermer auf 5:1 erhöht, als danach aber Schmitt und Pfenninger auf 5:3 verkürzen konnten und der VfR Ball und Gegner laufen lieg, war Viernheims Führung in Gefahr. Die Amicitia-Deckung ließ sich jedoch nicht ein- schüchtern, obwohl Gründel und Diehl noch zweimal ins Schwarze trafen, denn Viern- heims Angriff hatte ja sein Pulver noch lange nicht verschossen. Kiß, Lermer und Trapp sorgten schließlich dafür, daß die Prei- Tore-Differenz, schließlich auch noch mit dem 8:5 beim Schlußpfiff gehalten wurde. Erwäh⸗ nenswert dabei waren die beiden Kopfbell- treffer von Kiß und Lermer nach Freistoß und Eckball von Kabatzki, der diesmal wie- der in seinem Element war. Die Torfolge: 6. Minute 0:1 Pfenninger, 8. Minute 1:1 Kabatzki, 19. Minute 2:1 Kiß, 20. Minute 3:1 Kiß, 30. Minute 4:1 Lermer, 50. Minute 5:1 Lermer, 57. Minute 5:2 Schmitt, 60. Minute 5:3 Pfenninger, 62. Minute 6:3 Kiß, 66. Minute 7:3 Lermer, 69. Minute 7:4 Grün- del, 87. Minute 8:4 Trapp, 89. Minute 8:5 Diehl all erstmals ein Oldenburger Gespann bedauerlicher Unfall hatte den Tod eines jungen Reiters zur Folge. Beim Rennbahn- galopp der Eignungsprüfung für Jagdpferde auf dem Horner Moor stürzte der 19 jährige Hamburger Claus Peter Staeven an einem leichten Hindernis. Sein Pferd Kastanie be- grub den Reiter unter sich, der auf dem Transport ins Krankenhaus an einem Lun- genriß starb. Die Ergebnisse: Deutsches Fahrderby: 1. Fritz Leppel(Kirchohsen/ Emmertal) Wert- zahl 21,22, Oldenburger Gespann Aar, Far- mer, Trax, Trix; 2. Richard Eggers(Helser- deich/ Marne) 24,96, Holsteiner Admiral, Feld, Loki, Mosel; 3. Walter Sirrenberg sen. Wup- pertal) 26,03 Holsteiner Freundin VII, Hera, Lucie, Medina; 4. Bernhard Duen(Altenoyte) 30,92, 5. Hermann Richter(Elmshorn) 31,95, 6. Emil Sirrenberg(Wuppertal) 36,83.— Sb- Springen: 1. Jarasinski(Bielefeld) Fahnen junker II O/ 3. Stechen, 2. Schockemöhle(Ver- den) Ferdl 4/3. St., 3. Stackfleth Braun- schweig) Tornado 4/2. St., 4. Köneke(Uetze) Fernsport 3/1. St., 5. Müller(Wehringen) Le- gende, Thiedemann(Elmshorn) PFinetta, Wandschneider Franzhagen) Hansa, Köneke auf Donaubeere je 4%. St.— Amazonen springen: 1. Anna Clement Melmstorf) Nico 0/74,5, 2. Ute Richter Oüsseldorf) Spucht 0/75, 4, 3. Helga Köhler(Verden) Pesgö 0/81, 0, 4. Karin Möller Hamburg) Arak 0/90, 7, 5. Engelke Thormählen(Elmshorn) Gura 0/92, 4, 6. Maria Sohst(Gut Möhlhorst) Arabella 4/74, 6. Revanche Patterson— Johansson noch in diesem Jahr Die Boxsport- Kommission des Staates Kalifornien hat der„Feature Sports Inc.“ die Genehmigung erteilt, den dritten Kampf um die Schwergewichts-Weltmeisterschaft zwi- schen Floyd Patterson und seinem Vorgän- ger Ingemar Johansson im Herbst in Los Angeles zu veranstalten. Als Termin ist der 31. Oktober oder der 1. November vorgese- hen. Andererseits laufen jedoch auch Bestre- bungen, diesen Kampf in Dallas(Texas) aus- zutragen, falls sich diese Stadt bis am Diens- tag bereiterklärt, eine Börse von einer Mil- lion Dollar zu garantieren. Fest steht jedenfalls, daß es in jedem Falle zu einer dritten Begegnung um den Titel zwischen Floyd Patterson und Ingemar Johansson kommen wird, und dies wahr scheinlich auch noch in diesem Jahre. E. Buding im Finale distanziert Wimbledonsiegerin Maria Esther Bueno und Warren Woodcock(Australien) waren die Einzelsieger beim Internationalen Ten- nisturnier in Düsseldorf. Die Brasilianerin benötigte im Finale gegen Edda Buding nur eine gute halbe Stunde zum 6:1, 6:1-Sieg. Das Herren-Endspiel hatte nur zeitweise gutes Niveau. Brasiliens Ranglistenerster Carlos Fernandes unterlag gegen Woodeock 3:6, 6:4, 316. Das Match hatte im zweiten Satz seine spielerischen Höhepunkte und litt dann stark unter dem Wind und Regen- schauern.— Weitere Endspielergebnisse: Herren-Doppel: Wood cock Emerson(beide Australien)— Krishnan/I. Buding Undien/ Bandoh) 3:6, 6:1, 6:43 Gemischtes Doppel: Ayala/ Ayala(Chile)— Bueno Emerson 6:3, 3:6, 6:1; Damen-Doppel: KRnode-Head/ Edda Buding(US8A/Bandol— Fellyer/ Ramirez (Australien/ Mexiko) 6:2, 8:6. Nach zehn farblosen Runden: Szüzina gegen Buxton unentschieden Im Hauptkampf der Hamburger Berufs- boxveranstaltung, die Europameister Hein ten Hof erstmals als Veranstalter sah, kam der Bremer Franz Szüzina im Halbschwer- gewicht nicht über ein Unentschieden gegen den britischen Mulatten Alex Buxton hinaus. Der Kampf hatte nie überragendes Format. In einer Ausscheidung um den vakanten deutschen Mittelgewichts-Titel besiegte Manfred Hass nach farbigem Fight Erich Walter nach Punkten, wobei ihm nur etwas Schlagkraft zum entscheidenden Erfolg fehlte. Goschka schickte den Jugoslawen Palfy in der 4. Runde mit einem Leber- haken für die Zeit zu Boden, während Ex- meister Albert Westphal im Schwergewicht den französischen Zweizentner-Mann Mau- rice Mols, der einmal schwer am Boden lag, sicher auspunktete. 4000 Zuschauer kamen in die Ernst-Merck-Halle. Szüzina(76 kg) hatte gegen den fast einen Kopf größeren und fünf Pfund schwereren Buxton erhebliche körperliche Nachteile. In seiner typischen Crouchstellung wirkte der Norddeutsche aber noch kleiner. Buxton War zu clever, um sich von einem der gefähr- lichen Haken des Bremers voll treffen zu lassen. Beide Boxer mußten zwar je zwei- mal kurz zu Boden, aber dem Kampf fehlte doch der Höhepunkt. Nach zehn ziemlich farblosen Runden, in denen Szüzina viel- leicht ein kleines Plus hatte, war das Urteil nicht ungerecht. Seite 6 MANNTIETMER MORGEN SPORT a Montag, 18. Juli 1960/ Nr. 163 Durch Ingeborg Busch und Rolf Friedrich: Zwei. Suddeuische fü fflannlieims Jurnispvinge: Schwimm-Meisterschaften in Landshut mit Hetz und Ursel Brunner als überragenden Teilnehmern Ueber ein halbes Dutzend erster Plätze belegten unsere Olympiaschwimmer Ursel Brunner(Nikar Heidelberg) und Gerhard Hetz(SV Hof) bei den prächtig organisier- ten süddeutschen Meisterschaften in Landshut, wo vor drei Jahren die deutsche Elite ure Meister ermittelte. Bei herrlichem Sonnenwetter und angenehmer Wassertem- peratur gewann die Heidelberger Primanerin nur wenige Tage nach ihren Leipziger Rekorden die 100 m in 103,2, die 400 m Kraul in 5:14,0 und die 100 m Butterfly in 115,4 Minuten. Dazu kamen die 1:05,83, die Nikar Heidelberg den Sieg in der Lagen- Staffel sicherten. Alle diese Zeiten schwamm das„Mohrle“, ohne sich auszugeben, und das galt auch für den jungen Hofer Hetz, der über 200, 400 und 1500 m Kraul ebenfalls nur„auf Sieg“ schwamm. Nicht am Start allerdings waren die deutschen Meister aus Darmstadt, Hans-Joachim Klein und Reinhard Künkel sowie Uwe Jacobsen. Mit Ekkehard Miersch(Heidelberg), Hans-Joachim Tröger(München) und Hans Link(Karlsruhe) weist die Meisterliste der Herren weitere Mitglieder der DSV-Kandi- daten für Rom auf, die sich in München oder Leipzig allerdings nicht qualiflzieren konn- ten. Als herausragendes Talent muß die 15 jährige Heilbronnerin Traudel Schulze be- trachtet werden, die mit 1:19,9 und 253,8 Minuten beide Rückenstrecken gewann. Mit 12 Siegen war Baden der erfolg- reichste Landesverband, was in erster Linie auf das Konto von Nikar Heidelberg geht, das mit seinen sieben Siegen der beste Club in der Mannschaftswertung war. Vier- mal unterboten die badischen Vertreter die gültigen Landesbestzeiten. Durch Ekkehard Miersch über 200 m Rücken(2:34, 7), Ursel Brunner im 100 m Schmettern, die neue süddeutsche Meisterin Bärbel Gutscher (Pforzheim) über 200 m Brust(Zweite in 302,4) und schließlich 4x 100 m Lagenstaffel von Nikar Heidelberg bei den Damen(65:25, 1). Mannheim war lediglich durch zwei Springer des TSV 46 vertreten, die sich mit zwei Siegen und zwei dritten Plätzen jedoch sehr beachtlich schlugen. Am Sarnstag wurde Ingeborg Busch erneut Meisterin im ringen und verwies mit 78,01 Punkten die Münchnerin Wünschel als Zweite mit genau 23 Punkten Rückstand ganz klar auf den zweiten Rang. Der beste mrer sechs Sprünge war ein Auerbach- sprung, für den sie 14,10 Punkte erhielt. In der gleichen Konkurrenz der Herren löste Schäfer bester Jungmann-Einer bel der Eberbacher Regatta Uber 150 Ruderer aus 47 Vereinen star- testen bei der Eberbacher Regatta, die den Abschluß der nordbadischen Rudersaison darstellte. Das interessanteste Rennen lie- kerten sich die Jungruderer im Gig-Achter über 1000 m, den der Wassersportverein Offlenbach-Bürgel in 2:50,8 Min. für sich ent- schied. Mit 19 Booten war der Jungruderer- Gig- Vierer m. St. am besten besetzt, wobei es in den vier Läufen folgende Sieger gab: RG Rheinau, RC Worms, RG Heidelberg und Würzburger RG„Bayern“.. Weitere Ergebnisse: Jungmann-Einer (2000 m) 1. Lauf: Schäfer RG Baden“ Mann- heim) 6:41,5 Min. Junjor-Vierer m. St.(2000 : IL. VW Mannheim 632,5; 2. RG Worms 686,8 3 RG Rheinau 6:47, Min. der Mannheimer Rolf Friedrich nach einer bestechenden Serie von zehn hervorragen- den Sprüngen den letztjährigen Meister Dieter Schmied aus Böblingen ab. Mit sei- nen 129,04 Punkten hatte er ebenfalls eine 25-Punkte-Führung. Sein am höchsten be- werteter Sprung war ein eineinhalbfacher Schraubensalto, für den er trotz einer schmerzhaften Fuß verletzung noch 14.95 Punkte erhielt. Sonntags startete das Mannheimer Paar dann im Kunstspringen vom Dreimeterbrett. Hinter der neuen Meisterin Susanne Richter aus Gmünd(116,36 Punkte) und der nur zwel Punkte zurückliegenden Heidelberger Vorjahressiegerin Ursel Hilss gab es für Ingeborg Busch in der Damenklasse mit dem dritten Rang die Bronzemedaille für eine Leistung von 108,54 Punkten. Ihr ein- einhalbfacher Salto gegen das Brett wurde mit 15,03 Punkten am höchsten bewertet. Eine beachtliche Leistung zeigte Rolf Fried- rich vom Brett, als er sich in dieser für ihn ungewohnten Konkurrenz gleichfalls den dritten Platz sicherte und mit einem zwei- einhalbfachen Salto vorwärts(14.35 Punkte) den besten seiner zehn Sprünge vorführte. Die Ergebnisse, Herren, 100 m Kraul: 1. Link(Karlsruhe) 1:00,88; 2. Weber(München) 100,8(Zielrichterentscheid). 200 m Kraul: 1. Hetz(Hof) 2:11,33; 2. Link 2:12, 4. 400 m Kraul: 1. Hetz 4:49,9; 2. Blank 4:52, 5. 200 m Butterfly: 1. Zippelius(Karlsruhe) 2317; 2. Siebert(München) 2:36,7. 200 m Brust: 1. Tröger(München) 242,7); 2. Greiner (Landshut) 2:50,8. 100 m Rücken: 1. Miersch (Heidelberg) 1:08,53; 2. Sailer(Heilbronn) 110,7. 200 m Rücken: 1. Miersch 234,7; 2. Michelsetter(Heidelberg) 2:35,9. 44 200 m Kraul: 1. KTV 46 Karlsruhe 926,6; 2. DSV Darmstadt 9:39, 7, 44 200 m Brust: 1. Wasser- freunde München 11:31,5; 2. KSN 99 Karls- ruhe 11:42,9. 1500 m Kraul: 1. Hetz 1:41, 4; 2. Blank 19:33, 5. 4 100 m Lagen: 1. Wasser- freunde München I 4:37,9; 2. WFR Mün- chen II 433,8.— Kunstspringen: 1. Rosen- feld(Regensburg) 133,59 P.; 2. Jennert(Cann- statt) 112,49; 3. Friedrich(Mannheim) 106,59. — Turmspringen: 1. Friedrich 129,04; 2. Schmied(Böblingen) 104,10 Punkte. Damen, 100 m Kraul: 1. Brunner Heidel- berg) 1:05, 2; 2. Beyerlein Darmstadt) 1:11, 4. 400 m Kraul: 1. Brunner 514,0; 2. Werther Gayreuth) 5.30.2. 100 m Butterfly: 1. Brunner 115,4; 2. Schleitenbaum 1:19; 100 m Rücken: 1. Schulze(Heilbronn) 1:19,0; 2. Goseiniak (Karlsruhe) 1:19,6. 200 m Rücken: 1. Schulze 2:53,83; 2. Goseiniak 2:54,7; 200 m Brust: 1. Bauernfeind(Bayreuth) 3:02,3; 2. Gutscher (Eforzheim) 3:02, 4. 44100 m Lagen: 1. Nikar Heidelberg 5:25, 1; 2. Darmstadt 12 5:27, 2. 4100 m Kraul: 1. Nikar Heidelberg 5:00, 3; 2. DSV München 53:01,3. Kunstspringen: 1. Richter(Gmünd) 116,36 Punkte; 2. Hilß (Heidelberg) 114,22; 3. Busch(Mannheim) 108,54. Turmspringen: 1. Busch 75,01; 2. Wünsche(München) 65,89 Punkte. Leistungsniveau in Nordbaden gestiegen: Nucl den andballeyn felilen Sporthallen BHV hat 18 000 Mitglieder/ Gesamtvorstand im Amt bestätigt Belm nordbadischen Handballverbands- Spielausschuß vorsitzende Kleinschrothumih tag in Mannheim behandelte der Ver- bands-Spielausschuß vorsitzende Kleinschroth (Karlsruhe) ausführlich das Freizeit- problem der Aktiven und forderte eine ge- naue Abgrenzung des Spieljahres, Der neue Spielmodus in Nordbaden habe sich bewährt und die zwischen Verbandsliga und Bezirks- klasse eingeschalteten Qualiflkationsrunden gäben die Gewähr, daß die spielstärksten Mannschaften in die oberste Landesklasse aufrücken. Mit der Zusammenlegung der bei- den Verbandsligagruppen sei das Spielniveau erheblich gehoben worden. Zur Mitgliederbewegung innerhalb des nordbadischen Handballverbandes erklärte Vorsitzender Ludwig Friedrich(Karlsruhe), daß ein wachsendes Interesse am Handball festzustellen sei; so sei die Anzahl der Mit- lieder des BHV inzwischen auf 18 000 ange- Mainzer Regatta fehlte das Fluidum: Alemannia larlsvue erfolgreichste: Verein Nur zwei Siege für das Aufgebot aus Mannheim und Ludwigshafen Erfolgreichster Verein in der ersten Klasse der Mainzer Ruderregatta im Floßhafen war Alemannia Karlsruhe, Dieser Klub holte sich beide Rennen im Vierer ohne und stellte darüber hinaus auch den Sieger im Zweier ohne(Zilly/ Schilling). Skiffmeister Klaus von Fersen(Etuf Essen) wurde auch am Sonntag überlegener Sieger im Einer(Fheinpokah). Eine Revanche für die Samstag-Niederlage glückte vor 10 000 Zuschauern der Renn- gemeinschaft Gießen 77/ RG Wetzlar, die im Achter in 6:22,0 Minuten sicher vor der fran- 2z6sischen Verbandsauswahl(6:25, 4) und dem Samstag-Gewinner Rgm. Nassovia Höchst/ Sachsenhausen 79(6:28, 4) erfolgreich blieb. Der Doppelzweier brachte einen Ueber- raschungserfolg der Renngemeinschaft Jahn/ Becher(Würzburg/ Wonms), die ihren zweiten Start siegreich gestaltete und die deutschen Meister Schneider/ Sidow kurz vor der Ziel- Unie abfing. Nicht allein des Fehlens der angekündigten Ruderer aus der UdSSR Wegen, sondern weil die deutsche Spitze ver- mißt wurde, fehlte diesmal in Mainz— sonst Generalprobe für das Meisterschaftsrudern — das gewohnte Fluidum. Im Eichkranz-Rennen, das zur Ermittlung der besten deutschen Jungmann- Achter der Saison dient, war der Berliner RC üngefähr- det und holte sich durch diesen Erfolg be- reits den achten Sieg in dieser Saison. In dem Berliner Boot sagen auch Skullbootmeister F. W. Sydow und Peter Neusel, ein Sohn des ehemaligen deutschen Schwergewichtsmei- sters im Boxen Walter Neusel. Das Aufgeboot aus Mannheim erstreckte sich auf Skull- und Riemenboot-Starts der MRG Baden, des MRC 75, des LRV und der Renngemeinschaft LRV/ Amicitia Mannheim. Die sportliche Ausbeute für die Mannheim- Ludwigshafener Vereine beschränkte sich auf zwei Siege. Die MRG Baden gewann mit Rudi Worms den Jungmann-Einer gegen den Düsseldorfer Studenten Luckenbach. Im Ent- scheidungsrennen zum leichten Jungmann- Doppelzweier behauptete sich das Renn- gemeinschaftspaar LRV/ Amicitia(Meckes/ Laube), das über die Strecke führte und dem Hauptgegner vom MRC 75 das Nachsehen gab. Dem Club-Paar gelang es in diesem Rennen, die Mannschaften von München 80 und Dormagen niederzuhalten, Erneut zeigte es sich bei der zweimaligen Begegnung im Sroßen Einer, daß der Mannheimer Horst Hackl noch nicht ganz an die große Klasse heranreicht. Er traf wieder auf die kampf- Starken Gegner wie Klaus von Fersen, Just Jahn und den diesjährigen Nachwuchs- Senior Dieter Köpperling aus Mainz. Die Ergebnisse der Rennen mit Ludwiigs- hafen Mannheimer Beteiligung: Leichter Jungmann Doppelzweier: 1. Renngemein- schaft Ludwigshafen RV/ Amicitia Mannheim 7:20,8; 2. Mannheimer RC 7:29,8; 3. Münchner RC 7:34,8; 4. Dorinagener RG Bayer 7:41, 6. Zweiter Senlor- Vierer: 1. RG Wiesbaden/ Biebrich 7:02; 2. Gießener RG 77 707,1; 3. Mannheimer RC 712,3; 4. Mainzer RG 7:22, 2. Erster Senioren- Einer: 1. Etuf Essen (Klaus von Fersen) 7:34, 3; 2. ARC Würzburg (Just Jahn) 7:42, 2; 3. Mannheimer RG Baden (Horst Hack) 7:54, 1; 4. Durban R Südafrika (Meinecke) 7:56,7. Jungmann- Einer: 1. Mül- heimer Wassersport Köln(Jost Reermann) 805,9; 2. RC Saar Saarbrücken(H. Mul- finger) 8:12,3; 3. Mannheimer RC(Helmut Raschke) 8:20, 7. 2. Abteilung: 1. Mannheimer RG Baden Gudi Worms) 7:59; 2. Düssel- dorfer RV(Helge Luckenbach) 8:05,6; 3. WSV Waldshut(Sepp Kaiser) 8:10,1; 4. Mainzer Ry Dirk Heine) 8:13,5. Zweiter Senioren- vierer mit St.: 1. Limburger RV 7:07; 2. RR Westend Frankfurt, 7:09, 1; 3. Mannheimer RC 7:13; 4. Gießen 77 7:14,6; 5. Renngemeinschaft Ludwigshafen/ Amicitia Mannheim 7:18,58; Erster Senior-Einer: 1. Etuf Essen(Klaus von Fersen) 7:42, 2; 2. Mainzer RV Dieter Köp- Perling) 7:50,65; 3. Mannheimer RG Baden (Horst Hackel) 8:04,55; Durban Rœ Oavid Meinecke) 8:06. Zweiter Senior- Vierer o. St.: 1. RG Wiesbaden/ Biebrich 6:58,2; 2. Kölner RV 77 7:02,44; 3. Renngemeinschaft Nassovia Höchst/ Sachsenhausen 7:02.5; 4. Renngemein- schaft Ludwigshafen/ Amicitia Mannheim 7:12,3. Junjor-Einer: 1. Wassersportverein Godesberg Dunkel) 8:18,4; 2. Mannheimer RC(Jürgen Karsch) 8:34,7; Leichtgewichts- Junior- Vierer mit St.: 1. Neuwieder RG 728,1 2. Dormagener RG Bayer 7:40,5; 3. Kasteler RKG 7:47, 1; 4. Ludwigshafener RV 7:56, 7. stiegen. Für die Breitenarbeit im Handball- sport müsse dem Hallenhandball besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. In die- sem Zusammenhang richtete der Vorsitzende an das Regierungspräsidium Nordbaden, an die Landkreise und die Gemeinden den Appell, die Vereine beim Bau von Hallen tatkräftig zu unterstützen. Als bedeutendste Veranstaltung in den nächsten Monaten be- zeichnete der Vorsitzende die Ausrichtung einiger Gruppenspiele zu den Hallenhand- ball-Weltmeisterschaften 1961 in Karlsruhe. Vertreter des Kreises Heidelberg übten an der Termingestaltung, am Qualifikations- modus und an verschiedenen DPisziplinar- maßnahmen heftige Kritik und sprachen dem gesamten Vorstand das Mißtrauen aus. Andere Sprecher der umfangreichen Diskus- sion würdigten die Arbeit des Vorstandes anerkennend. Trotz der Kritiken wurde der gesamte Vorstand für zwei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt. Schweden und Italien Im Europa- Finale des Daviscups Schweden und Italien bestreiten die End- runde der Europazone im Davispokal. Wäh- rend Italien in Wimbledon zu einem 4:1-Ge- samterfolg über England kam, erreichte Schweden das Finale durch ein 3:2 über Frankreich. Die Schweden hatten nach dem Doppel bereits eine 3:0-Führung und damit die Endrunde geschafft, verloren aber die beiden letzten Einzelspiele an die Gäste. Pierre Darmon bezwang Sven Davidson mit 6:2, 6:8, 9:7, 6:4 und Robert Haillet schlug den schwedischen Reserve-Spieler Torsten Johansson mit 9.7, 6:3, 6:1. Matthes hat noch Chancen Die beiden Maico-Fahrer Otto Walz Her- renberg) und Ex- Europameister Fritz Betzel- bacher(Pfäffingen) konnten sich bereits beim 7. und vorletzten Lauf vor 10 000 Zuschauern auf dem 17-Kkm-Kurs von Stockach die Deut- sche Moto-Cross-Meisterschaft bis 175 und 250 cem holen, während in den übrigen Klas- sen immer noch zwei oder mehr Fahrer Titelchancen am 11. September beim Finale in Schwenningen besitzen. Neben den beiden neuen Meistern gewannen der Stuttgarter Riecker auf DKW(125 cem), Betzelbacher (350 cem) und Dreisilker Münster) auf BSA (über 350 cem) ihre Läufe. Matthes(Mann- heim) belegte in der 350-c οm-Klasse den 3. Platz.— Meisterschaftsstand: 125 cem: Riecker 38, Krämer 34. 175 cem: Walz 46, Holder 32, Tröndlein 24. 250 cem: Betzel- bacher 52, Stauch 36. 350 cem: Walz 38, Matthes 34, Betzelbacher 32. Uber 350 cem: Radermacher, Wolter je 30, Dreisilker 24 Pkt. Trauer in Dänemark Flugzeug mit acht Fußball-Nationalspielern abgestürzt Acht dänische Fußball-Nationalspieler, zumeist Mitglieder der Amateurmannschaft Dänemarks, die an den Olympischen Spielen in Rom teilnehmen soll, fanden am Samstag den Tod, als ein Linienflugzeug der dänischen Luftverkehrsgesellschaft ZONEN kurz nach dem Start in den Kopenhagener Sund abstürzte. Nur der Pilot der Maschine— einer De Havilland Rapide Aircraft— überlebte das Unglück. Schwer- verletzt konnte er aus dem Wasser geborgen und ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ursachen dieses für den dänischen Fußballsport so verhängnisvollen Absturzes konnten noch nicht geklärt werden. Augen- zeugen berichteten, dag das Flugzeug kurz nach dem Start vom Flugplatz Kopenhagen- Kastrup in etwa 100 Meter Höhe über dem Sund eine große Schleife flog und plötzlich — 50 Meter vom Land entfernt— auf das Wasser aufschlug und verschwand. Angeb- lich soll der Motor ausgesetzt haben.„Ich kann mir dieses Unglück nicht erklären“, sagte der Pilot der Maschine Stig Vindeloew, bevor er wieder das Bewußtsein verlor. Der Absturz der Maschine, der das Leben acht junger dänischer Fußballspieler for- derte, hat in ganz Dänemark große Trauer ausgelöst. Sie befanden sich auf dem Wege nach Jütland, wo sie am Sonntag in Herning gegen eine Auswahl von Spielern aus Jüt- land Fünen zwecks Ermittlung der endgül- tigen dänischen Elf für das olympische Fuß- ballturnier in Rom antreten sollten. Voraus- sichtlich wird der Dänische Fußballverband nunmehr auf die Teilnahme in Rom verzich- ten müssen, denn die acht tödlich ver- unglückten Spieler waren erfahrene und routinierte Mannschaftmitglieder, die den Kern der Olympiaelf bildeten. Unter den Opfern des Flugzeugunglücks von Kopenhagen befanden sich mit Börge Bastholm(29 Jahre), der elfmal für Däne- mark international spielte, und Erik Jensen (29), der 20 Länderspiele für Dänemark be- stritt, zwei bekannte dänische Internatio- nale. Die übrigen Toten sind Funck Jensen (21), Arne Karlsen(20), Sören Andersen(23), Kurt Kramer(20), Ib Eskilden(19) und Erling Spalk(20). Bei einer ersten Untersuchung des Flug- zeugwracks konnte keine Ursache für den Absturz der Maschine entdeckt werden. Man hofft, daß die Weisungen, die der Pilot kurz vor dem Abflug erhielt und ein Ge- spräch zwischen dem Piloten und der Flug- leitung nähere Aufschlüsse bringen. untep den fünf Rirzcen Von Dr. Karl Rau Die deutsche Flagge am Siegesmast 6. Jedem der in Los Angeles startenden itd- lienischen Athleten Wurde korz vor seinem Wettkampf ein persönliches, an den betreffen- den Sportler gefichtetfes, Telegramm Mussolinis öberreicht, welches die Aufforderung enthielt, „für talien zu siegen“, Diese felegrammöber- gabe wurde von den italienischen Funktionären derart„vertraulich“ vorgenommen, daß der Athlet den Eingruck haben mußte, nur er allein sei guf diese Weise vom, Duce“ dusgezeichnef Worclen. Erst gegen Ende der Olympischen Spiele sprach es sich guch unter der italieni- schen Olympiamannschaft herum, daß jeder Jeilnehmer ganz automatisch mit einem solchen Telegramm„angefevert“ worden War. Bei der erhebenden Schlußfeier im riesigen Stadion von tos Angeles hielten sich die Ame- rikaner— quch dies geschah zum ersten Male in der Geschichte der modernen Olympischen Spiele- nicht an die in d isch 1 p an die in der olympischen Tradi tion festgelegte starre Zeremonie, sondern sie gestalteten die letzte Stöonde der Spiele zu einem menschlich ergreifenden Ereignis, dessen eindringlicher Kraft sich keiner der Teilnehmer entziehen konnte: ein Chor von 1400 Sängern, begleitet von einigen hundert Blasinstrumenfen, intonierte die wWwehmutsvolle und sehnsöchtige Melodie des Alohd-Liedes, des Heimweh- und Abschiedsliedes des Paziffschen Ozeans. Man hatte unter den hunderttausend Zuschavern zuvor den ſext des Liedes verteilt und nahezu alle sangen mit. Ehe fönf Kanonenschläge das Ende der glanzvollen X. Olympischen Spiele verkündeten, stieg noch einmal am mittleren der drei Fahnenmaste für die Siegerehrungen eine Flagge hoch: es War die debtsche. Es war das einzige Mal während der ganzen Veranstal- tong, daß nur dieser Mast eine flagge trug, Weil es ZWẽeite und Dritte bei dieser Sieger- ehrung nicht gab: sie galt den Gebrücfern Franz und Toni Schmid als Anerkennung för eine mutige Bergsteigertat; die ohne An- feverungsrofe und ohne Publikum vollbracht e die Besteigung der Matterhorn- Nord- wand. 1936: Das Wonder von Berlin Die Nl. Ohympischen Spiels 1936 in Berlin wurden unter recht ungönstigen äußeren und inneren Vorzeichen geboren. Drei Jahre zuvor am die Diktatur der Nationdalsozialisten in Deutschland an die Macht. Man weiß heute, J. doß sich klitler zunächst weigerte, dieses, wie er Wörtlich sagte,„vom Judentum inspirierte Festival“ in seinem„Dritten Reich“ dbrolſen 20 lassen. Erst als ihm die Mitglieder des Deufschen 5 Komitees klarmachten, welcher gewaltige staatspropagandistische Erfolg mit dieser Wwelweiten Veranstaltung errungen wer- den könnte, War Hitler mit der Orgunisdtion der Olympischen Spiele in Berlin einverstonden. Dann allerdings Wurden Weder materielle noch andere Mittel gescheut, um mit dem vollen Einsatz des sfadtlichen, parteilichen und mili- tärischen Machtapparafes eine äußere Organi- sation qufzobaven, die als das„Wonder von Berlin“ in die Geschichte der Olympischen Spiele eingegangen ist. Mit dem sogenannten „Beichssportfeſd“ entstand ein gigantisches Ohympiastadion und eine Reihe Weiterer Sport- und Obungsstäften. Allein för die im Olympischen Dorf in Döberitz wohnenden 5000 Athleten aller teil- nehmenden Nationen- die weiblichen Sport- lerinnen Waren in dem dem Stadion nahe- gelegenen„Friedenshaus“ mußten wöühtend der fünfzehntägigen Dauer der Spiefe 103 000 Kiſogremm Ffefsch, 71 000 Kilogramm Semòse, 54 000 Kilogramm Fròchte, 96 000 Kilogramm Kartoffeln, 80 000 Liter Milch undd eine viertel Million Eier bereitgestellt wer- den, ln den einzelnen Zimmern des Olym- pischen Dorfes lagen 5000 Handtöchern mit den eingewebten fünf Olympischen Ringen für die Aktiven bereit. Nach dem Abschluß der Olym- pischen Spiele Waren öber 4000 dieser Hand- töcher in den Koffern der Athleten in alle Welt gewandert. Der„größte Handtuchdiebstahl der Seschichfe“ War damit Wirklichkeit geworden. Zum ersten Male in der Geschichte der Ohympischen Spiele wurde der gesamte Ablauf aller sportlichen Ereignisse in einem farbigen „Olympia-Film“ festgehalten. Mit dieser 555 Ben Aufgabe wurde ausgerechnet eine Frau beduftragt: die Filmschabspielerin und Regis- seurin Leni Riefenstahl. Zu einem denkwördigen Ereignis Wird der zum ersten Male durchgeführte ohympische Fackellauf. Griechische Jünglinge und Mädchen entzünden mit Hilfe eines Sonnenspiegels quf den Ruinen des Wiederdusgegrabenen Olympia eine Fackel, deren Fever denn von 3075 Sport- lern je einen Kilometer quer durch Griechen- land, Bulgarien, Jugoslcwien, Osterreich, die ITschschosſowakei und Deufschland getragen untergebracht- wird und welches im Augenblick der felerlichen Fröffnung die Während der gesamten Spiele lodernde Olympische Flamme entzündet. Die Olympischen Spiele des Jahres 1932 in os Angeles Waren bereits als„Olympiade der Rekorde“ in die Geschichte eingegangen. Man zweifelte nicht daran, daß die 9 besonders günstigen klimatischen Bedingungen erzielten Höchstleistungen för eine lange Zeit bestehen bleiben Würden. Aber schon vier Jahre spöter mußten zahlreiche Los-Angeles-Rekorde neuen Höchstleistungen weichen. So wäre zum Beispiel der Weitsprung- Sieger von Los Angeles mit seiner Leistung, die ihm dort die Gold- medaille einbrachte, bei den Olympischen Spielen in Berlin nicht einmal Sechster ge- Worden. 5348 Athleten cus 52 Nationen stellten sich in Berlin unter dem Olympischen Banner zum Wettkampf. Allein in der Leichtathletik und im Schwimmen wurden von den Frauen und Män- nern 29 Welt- und Olympische Rekorde avof- gestellt. Haiti und Costarica Waren nur durch je einen einzigen Athleten vertreten. Ein Pech Wollte es, daß sich der einzige Sportler avs Costarico, Albert Ambroise, bei seinem aller- ersten Training in Berlin eine Muskelzerrung zuzog und för die Wettkämpfe qusflel. Auch vier spanische Olympiareiter hatten die Reise nach Berlin vergebens angetreten. In ihrer Hei- met war kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele Revolofion und Bürgerkrieg cusgebro- chen., Ein Telegramm des Sponischen Olym- pischen Komitess zwang die Reiter zur sofor- tigen Rückkehr. Eine Sensgtion besonderer Art lieferte för die Olympischen Spiele von Berlin die ameri- kanische Klasseschwimmerin Eleanor Holm, eine der qussichtsreichsten Soldmedaillen-Anwyär⸗ terinnen. Während der Ozeqnüberfahrt der amerikanischen Olympiamannschaft auf der „Manhattan“ 1. die junge und hübsche Schyimmerin allzu heftig dem Alkohol zu und erregte damit eine Reihe von Skandalen. Noch an Bord Wurde Eleanor Holm vom amerikoni- schen Mannschaftschef aus der Oſympiamann- scheft qusgeschlossen. In Berlin Widersetzte sich die durstige Elea- nor dem offiziellen Befehl, mit dem flugzeug sofort wieder in die USA zurbekzukehren, Sie erlebte die gesamten Olympischen Spiele, aller- dings nur gouf der Pressetriböne, als Bericht- erstatterin für eine amerikanische Zeitung mit. Dem infolge einiger Räusche guf der„Manhat- den“ recht unfrehwyillig gewählten Beruf blieb Eleanor Holm guch späfer treu. Sie Wurde in den folgenden Jahren eine der bekanntesten uh besſbezahſten Sportſournalisten in den Ver- einigten Stagten. Der Weitsprung als dromatischer Höhepunkt Auf dem grönen Rasen hingegen wird zu einem der dramatischsten Höhepunkte der Olympischen Spiele von Berlin die Entschei- dung im Weitsprung, die guch gleichzeitig zwi- schen den USA und Deutschland gie Frage nach der besten leichtathlefiknation klören mußte. Nach dem ersten Durchgang erschienen auf der Anzeigetafel des Stadions folgende Wei- ten: Jesse Owens, USA, 7,87 Meter; Long, Deufschlond, 7,84 Meter; Jajime, Japan, 77 Meter; Maffei, Italien, 7,73 Meter. im Stadion der Hunderttausend kann mon die berühmte Stecknadel fallen hören, als die Springer zum nächsten Durchgang antreten. Zu- erst springt der Deutsche Lotz long: 7,87 Meter, also genqu die Weite des amerikanischen Ne- gers Jesse Owens. Jetzt geht federnd und geschmeidig der Farbige zum Ablauf, rast nach wenigen Sekun- den der Konzentration auf den Sprungbalken z und landet im stiebenden Sand: 7, Meter. im entscheidenden Versuch übertreten so- Woh] Long als auch der Jopaner Tajima. Beide mössen ausscheiden. Nun töstef sich Jesse Owòens zum letzten Sprung. Diesmal bleibt er zwel bis drel Minuten mit gesenktem Kopf am Anlauf stehen. Dann geschieht es: Wie von einer Feder geschnellt, öberffiegt Owens die Achf- metergrenze. 8,06 Meter messen die Kampf- richter. Damit ist ein never Olympischer Rekord aufgestellt. Das Stadion rast. Nur Adolf Hitler, der sich mit einigen anderen Mitgliedern der Reichs- regierung in der Ehrenloge befindet, erhebt sich stomm ung bleich, verbsugt sich kürz mit ver- bissenen Lippen und verläßt das Stadion, Er entzieht sich damit der für ihn peinlichen Ver- pflichtung, einem Angehörigen der nach seiner Ansicht minderwertigen schwarzen Rasse die Hand reichen und die Soldmedaille über- reichen zo müssen. Als der Startschuß zum 1500-Meter-Lauf er- tönt, gilt der USA-Athlet Glenn Cunningham zu den qussichtsreichsten Bewerbern um Sieg und Soldmedaille. Wer erinnert sich in diesem spannungsgeladenen Abgenblick noch an jene Endertrͤgsdle, die sich zwölf Jahre zuvor irgendwo im amerikanischen Westen zufrug? Dort war damals der neunjährige Slenn mit seinem zwei Jahre älteren Bruder allein zu Hause. Neugierig schafe Glenn dem großen Bruder zu, der för ihn unvorstellbere Dinge zau- bern konnte. s Niemand wird es je erfahren, mit welchen Mixturen er an diesem age experimentierte. Fest steht nur, daß plötzlich eine furchtbare Detonation das Haus erheben ließ. Unter den Trümmern fand man den toten John. In einer Ecke lag sein Bruder Glenn. Mit verbronnten und gebrochenen Beinen verbrachte der kleine Slenn grausame und schmerzvolle Monte im Krankenhaus. Ein Lehen im Rollstuhl stand dem jungen Menschen bevor, Mondte und Jahre zwang er sich zu Gehversuchen. Es gelang. Die Aerzte 0 dem willensstarken Glenn, der es geschafft hatte, Wieder gehen zu lernen, irgendeinen Sport zu freiben. Ein rundes Dutzend Jahre später stand der gleiche Glenn Cunningham, dem niemand eine Chonce gege- ben hafte, ſe den Rollstohl verlassen 20 können, im amerikanischen Olympiogufgebot. Ung der Junge mit den verbrannten Bein- muskeln schaffte es, in den 1500-Meter-Endlouf 20 kommen. Als dieser Lauf voröber War, hafte Slenn Cunningham die Siſbermedaille für Amerika. Er Wurde von dem neu- seeländischen Nervendrzt Dr. Jack Levelock geschlagen, der vor einigen Jahren in London 1590 ehem U-Bahnzug tödlich öberfahren Wurde. Neck ein anderes Erlebnis blieb unduslösch- lich in der Erinnerung an die Berliner Olym- pischen Spiele zurück. Die deufsche 4 100. Meter-Frauenstaffel hatte bereits im Vorlobf einen neuen Weltrekord aufgestellt. Einige große Konkurrenten Weren bereits dusgeschal- tef. Die Favoriten Waren nun Deutschland und Amerika.(Wird fortgesetzt) amals unter / ͤœͤ!.ygÄ——I(„„ 63 n U, 2 id in 4 ar N, ei E 18 25 9. 1 1 1 8 Wr * 22 „„ i, 1 * 2 nn. Nr. 163/ Montag, 18. Juli 1960 5 SPORT MANNTETETTER MORGEN. Seite 7 Wedeking hieit nicht durch Sechs Leichtathletik-Plätze für die Zone Die ersten sechs Plätze in der gesamt- deutschen Leichtathletik-Mannschaft für die Spiele in Rom belegten nach den Ausschei- dungskämpfen im Marathonlauf und im 50 km Gehen in Dresden die Aktiven der Zone. Bei den Marathonläufern setzte sich bei drückender Hitze der 33jährige Bruno Bartholome(Ostberlin) in 2:24:33,0 Stunden vor seinen Klubkameraden Havenstein (2:26:50,2) und Beckert(2:28:40,8) durch. Auch im 50 km Gehen waren drei Zonen- vertreter vorn. Sakowski(Ostberlin) siegte in ausgezeichneten 4:25:18,0 Stunden vor Astroth(Halle) in 4:26:02,6 und Altmeister Weber(Leipzig) in 4:26:31, 0. In beiden Wett- bewerben kamen die besten Aktiven aus dem Bundesgebiet als Siebente ein— ein Beweis für die drückende Ueberlegenheit der Zonen-Athleten in diesen Konkurren- zen. Die aussichtsreichen Marathonläufer Wedeking(Wolfsburg) und Kretschmer aus Nürnberg gaben erschöpft auf. Eindeutig für West-Fechter Bereits vor dem letzten von insgesamt vier Durchgängen bei den gesamtdeutschen Ausscheidungen der Fechter steht fest, daß praktisch alle Plätze in dem 21 köpfigen deutschen Aufgebot für Rom an den DFB der Bundesrepublik fallen werden. Nach den Ergebnissen in Leipzig beim zweiten Kräftemessen— 54:10 auf Florett, 55:9 bei den Damen, 58,6 auf Säbel und 51:13 auf Degen— hat die Zone keine Chance mehr, einen ihrer Aktiven in die Damen-, Flo- rett- oder Säbelmannschaft zu bringen, und auf Degen muß der nunmehr zusammen mit Dr. Kühn auf dem achten Rang der Ge- samtwertung liegende beste mitteldeutsche Fechter Burzlaff im letzten Durchgang schon acht Plätze vor dem Düsseldorfer enden, um noch in die Auswahl zu kommen, Beste Einzelfechter waren diesmal Rose- marie Weiß(Freiburg), Helga Mees(Saar- brücken) und Helmi Höhle(Offenbach) mit je acht Siegen, auf Florett Gerresheim (Hamburg) und Geuter(Frankfurt) mit je sieben(hier fehlte Brecht wegen einer Blut- vergiftung), auf Degen Gnaier(Heiden- heim), Fänger, Zimmermann(beide Düssel- dorf), Neuber(München) und Kaster(Kob- lenz) mit je sieben und auf Säbel Allisat (Koblenz) Köstner(Nürnberg) und Löhr (Leverkusen) mit ebenfalls jeweils sieben gewonnenen Gefechten. DFRB-Sportwart Klaus Dieter Güse(Han- nover) meinte nach diesem ersten Tag in Leipzig:„Da nun alles so gut wie entschie- den ist, werden wir in den letzten Durch- gängen unsere Aktiven schonen. Erfreulich ist die harmonische Atmosphäre in Leipzig, in der bisher alles ohne die geringsten Schwierigkeiten ablief.“ Krumrey in Völklingen Punktsieger SV 06 Völklingen— TSV Neckarau 6.14 Mit 14:6 konnte der TSV Neckarau am Wochenende einen Boxvergleichskampf beim SV 06 Völklingen glatt für sich entscheiden. Sechs Punkte davon gingen allerdings kampf- los an Neckarau. Die Halbweltergewichts- begegnung gewann Krumrey(N) gegen Blank nach Punkten, ebenso Moos im Flie- gengewicht gegen Wiedersporn. Im Leicht- gewicht gab es zwischen Neudecker() und Schira ein Unentschieden; während im Wel- tergewicht Heid(N) gegen Abraham verlor. Krüger mußte sich im Halbmittelgewicht gegen Pech mit einem Unentschieden begnü- gen, obwohl er den Saarländer dreimal am Boden hatte. Mittelgewichtler Wamser un- terlag gegen Ziska durch Disqualifikation. ALLES KLAR ist jetzt auch beim VfR. Der Kontroll-Ausschuß des DFB gab am Wochenende zur Verpflichtung des seither für Hamborn spielenden Halbstürmers Franken seine Zustimmung, womit bei den Mannheimern für die neue Spielzeit drei aus- wärtige Kräfte neu unter Vertrag stehen. Heribert Franken (Bild links), kaufmännischer Angestellter, 23 Jahre alt und bei Jen Hambornern als Halbrechter der„Kopf“ des Angriffs, hat sich als unermüdlicher Ballschlepper ebenso einen Namen ge- macht wie als Techniker. Hamborns Torjäger Jesih verdankt Nach elfstündigen Verhandlungen: äber die Hälfte der Treffer den geschickten Spielzügen seines Nebenmanns. Der VfR-Anhang hofft, daß Franken beim VfR die zleiche Rolle spielen kann, Mitte), vom 1. FC Saarbrücken ein kraftvoller und in Reprä- sentativkämpfen erprobter Torschütze zur Liga stieß. Viel ver- zpricht auch der in Läuferreihe und Angriff eingesetzte Kreuz- lacher Rehbein(rechts), dessen Vertrag ebenso wie der Alberts schon vor einigen Wochen perfekt wurde. zumal in Außenstürmer Albert Bilder: Gayer Fut Nom wurclen bisher 22 Selioimme, nominiert Fragezeichen stehen noch hinter 1500 m Kraul, 100 und 200 m Butterfly der Nach elfstündigen Verhandlungen nomi- nierten die Schwimmverbände der Bundes- republik und der Sowjetzone im Leipziger Sportforum nach den zweiten Ausscheidun- gen 22 Schwimmer und fünf Springer für die Olympischen Spiele in Rom. Insgesamt wurden dabei 32 Plätze vergeben. Das Ver- hältnis bei den Springern ist 5:0 Aktive und 6:0 Plätze für die Zone, bei den Schwim- mern 14:8 Aktive und 16:10 Plätze. Ueber 1500 m Kraul, 100 und 200 m Butterfly so- wie über 200 m Kraul der Herren, die von den Olympia- Ausscheidungen abgetrennt worden waren, herrscht noch Uneinigkeit. In diesen Fällen sollen die beiden Nationalen Olympischen Komitees zur Hilfe genommen werden. Nach den Ausscheidungen von Bad Kis- singen, München und Leipzig wurden von den Vertretern beider Verbände folgende Teilnehmer fest für die Olympischen Spiele in Rom nominiert: Springen: Kunstspringen, Damen: Ingrid Krämer Oresden), Waltraud Ortel (Cbemnitz);; Turmspringen: Ingrid Krämer, Gabriele Schöpe(beide Dresden); Kunst- springen, Herren: Rudi Ortel(Chemnitz), Hans-Dieter Pophal(Ostberlin). Schwimmen: Herren: 100 m Kraul: Paul Voell(Rheydt), Uwe Jacobsen Darm- stadt); 400 m Kraul: Hans-Joachim Klein ODarmstadt), Gerhard Hetz(Hof); 200 m Brust: Konrad Enke(Leipzig), Egon Hen- ninger(Rostock); 100 m Rücken: Wolfgang Wagner(Chemnitz), Jürgen Dietze(Leipzig); 100 m Brust(Lagenstaffel): Günter Tittes (Rostock). Schwimmen: Damen: 100 m Kraul: Ursel Brunner(Heidelberg), Heidi Pechstein (Leipzig); 400 m Kraul: Ursel Brunner(Hei- delberg), Gisela Weiß(Leipzig); 200 m Brust: Wiltrud Urselmann(Krefeld), Barbara Gö- bel(Jena); 100 m Brust Lagenstaffel): Ursel Küper(Ostberlin); 100 m Butterfly: Barbara Fuhrmann(Rostock), Heidi Eisenschmidt (Chemnitz); 100 m Rücken: Ingrid Schmidt (Greiz), Helga Schmidt(Oldenburg); 4K 100 Meter-Kraulstaffel: Ursel Brunner, Heidi Pechstein, Gisela Weiß, Christel Steffin, Petra Noack(Chemnitz), Herta Haase Ham- burg). Ueber die Besetzung über 1500 m Kraul, 100 und 200 m Butterfly konnten sich die Verbände nicht einigen. Der DSV nahm den Vorschlag des Zonen verbandes, den jungen Hans-Dieter Millow(Rostock) über 1500 m einzusetzen, nicht an. Die Zonenvertreter hatten dafür vorgeschlagen, Sieber(Leip- zig) und Bachmann(Ostberlin) über 200 m Butterfly einzusetzen. Millow liegt jedoch nach Auswertung der Wettkämpfe von München und Leipzig sowohl über 200 m Butterfly als über 1500 m Kraul jeweils nur auf dem dritten Platz, obwohl er über 200 Meter Butterfly in Leipzig Rekord und über 1500 m Kraul die zweitbeste Zeit erzielt hatte. Da über 100 m Butterfly vom DSV der am besten plazierte Münchener Lotter, vom Zonenverband jedoch Gregor(Magdeburg) vorgeschlagen wurden, werden diese unge- klärten Punkte den Vertretern der NOKR“'s zur Entscheidung vorgelegt. Ausscheidun- gen sind nicht mehr vorgesehen. Die zweite Ausscheidung im Turmsprin- gen der Herren kann am vorgesehenen 27. Juli nicht in Upsala durchgeführt wer- Herren/ NOKR's müssen entscheiden den. Der DSV schlug vor, sie am 4. August am gleichen Ort auszutragen, was die Zone wegen ihrer Meisterschaft nicht billigte. Ihr Gegenvorschlag lautete: In der Zeit vom 22. bis 26. Juli in Moskau bei einem inter- nationalen Springen oder bis zum 27. Juli zusammen mit der abgetrennten Ausschei- dung über 200 m Kraul und dem fünften Wasserballspiel in Zagreb auszutragen. Der DSV bestand auf dem Austragungs- ort Upsala. Er ist allerdings auch bereit, diese drei Ausscheidungen inn Wien durchzu- führen. Darüber müssen nun die beiden NOk's ebenfalls eine Entscheidung fällen. Bahnfahrer gegen Frankreich: Transfer- und Aufsichtskommission zukom- 5 men zu lassen. nerlei Beschränkungen mehr, ob ein soge- nanmtes Ablösespiel stattfindet oder nicht. ausüben. und Spielern können sowohl mündlich als 5 nimmt Streitfällen und bei Keinerlei Beschränkungen Freier Spielermarkt in der Schweiz Die Transfer- und Aufsichtskommission der schweizerischen Fußball- Nationalliga nat weittragende Besen bezüglich der Spieler-Transfers gefaßt, die in einem Rundschreiben den Klub wie folgt mitge- teilt wurden: 5 1. Den Klubs ist gestattet, einem Spie- ler zusätzliche Entschädigungen ohne spe- zielles Gesuch und ohne Erlaubnis der 2. Die Transfersummen unterliegen kei- 3. Der Spieler muß indessen einen Beruf 4. Die Vereinbarungen zwischen Klubs auch schriftlich getroffen werden. Die Transfer- und Aufsichtskommission über- lediglich noch die Aufgabe, in Nichteinhaltung von Verträgen einzugreifen. Damit ist im schweizerischen Fußball eine Entwicklung zum Abschluß gekommen, die sich, nach den Erfahrungen der letzten Jahre zu urteilen, kaum mehr aufhalten lieg. Abzuwarten bleibt allerdings, ob unter den neuen Voraussetzungen auch finanziell weniger starke Vereine mithalten können oder aber von den kapitalkräftigen Klubs „erdrückt“ werden. 5 Einigung im Radsport Letzte Ausscheidungen Ende Juli in Mailand Der Aufstellung einer gemeinsamen deut- schen Olympiamannschaft im Radsport steht nichts mehr im Wege. Nach einer Meldung der Sowjetzonen-Nachrichtenagentur ADN einigten sich die Vertreter der beiden Rad- sportverbände über die noch ausstehenden Ausscheidungen im 4000-m-Vierer-Mann- schaftsfahren und im Sprint zwischen den punktgleichen Simon(Sowzetzone) und Riecke(Westdeutschland). 5 Danach starten die Vierermannschafte am 28. Juli auf der Mailänder Vigorelli-Bahn im Einzelzeitfahren gegen die Uhr innerhalb einer Viertelstunde. Die beste Mannschaf soll dann nach Rom reisen. Bei Zeitgleichheit soll innerhalb der nächsten Stunde ein Mannschaftsverfolgungsfahren zwischen den beiden Verbänden die Entscheidung bringen. Die nach den bisherigen Ausscheidungen im Sprint punktgleich auf dem 2. Platz lie- genden Fahrer Simon und Riecke werden am 28. Juli ebenfalls in Mailand in zwei oder drei Läufen den Olympiateilnehmer ermit- teln. Für beide Wettbewerbe haben die Rad- sportverbände den italienischen Verband um Kampfrichter und Zeitnehmer gebeten. Auch ohne Mangold 12:9. Sieg Die deutschen Amateur-Bahnfahrer ge- Wannen den Länderkampf gegen Frankreich in Krefeld mit 12:9 Punkten. Fliegermeister Kaslowski(Berlin) unterlag gegen den star- ken Gruchet ebenso zweimal wie im Tandem- fahren Rieke/ Roggendorf gegen Suruguet/ Scob. Einen neuen Erfolg dagegen erzielte Dieter Gieseler(Münster) im Zeitfahren über einen Kilometer, wobei die 1:11,3 Minuten in Anbetracht der Krefelder Bahn als ausge- zeichnet angesehen werden müssen. Sehr gut geflel auch der Berliner Edler im 4-km- Ver- kolgungsfahren, das er in 5:11, 4 Min. vor dem stark eingeschätzten Nedelec(5:11, 7) gewann. Entscheidend für den deutschen Gesamtsieg War der Erfolg von Rudolph im Runden- rekordfahren und der deutsche Sieg im 30-Runden-Punktefahren. Ergebnisse: Flieger: Gruchet schlug Kas- lowski(Berlin) in beiden Läufen; Tandem: Suruguet/ Scob schlugen Rieke/ Roggendorf (Bielefeld/ Köln) in beiden Läufen; 4-kKm- Ver- folgung: Edler Berlin) 5:11,44; 2. Nedelec 5:11,7; I-km-Zeitfahren: D. Gieseler Mün- ster) 1:11,3, Claud 1:12, 1; Rundenrekord: Ru- dolph(Krefeld) 18,3 Sek., Pellegrina 18,8; 30-Runden-Punktefahren: Deutschland 47, Frankreich 19 Punkte. Außerhalb des Länder- kampfes: 60-kKm-Manschaftsrennen: 1. Rieke/ Roggendorf 23 Punkte; 2. Claud/ Nedelee 0; eine Runde: 3. Theisen/ Großimlinghaus 127 2. Binz/ Flock 23 Punkte. men dn — Uber diese neue Cigarette wurde spontan geurteilt: „Wie erfreulich, daß diese Cigarette extra ohne Filter ist'. Das ist LAURENS EXTRA: Würzig- aromatisch, aber herzhaft leicht. Auf eine solche Cigarette hat man so lange gewartet: eine echte filterlose Cigarette, deren ſabake Extra-Oualität sind. Extra»ohne«- rund und voll! 1 ENS EXTPE täglich eine extre Freude 2** * 1. 56% Wie viele berühmte Cigaretten der Welt nur in der Original- 20-Stück- Packung zum neuen deutschen Preis von„J. 75 1 7 ,,. . . 2 technisch überzeugte. Seite g. MANNHEIMER MORGHN SPORT Montag, 18. Juli 1960/ Nr. 163 Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten: Coburg feiert 70 Heburistag de/ Jurnteste Rund 5000 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet werden erwartet/ Olympiariege verabschiedet sich Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten feiern die Turner vom 10. bis 14. August in Coburg/ Oberfranken den 100. Geburtstag der deutschen Turn- feste. Neben Bundespräsident Heinrich Lübke, dem bayerischen Ministerpräsiden Heinz Ehard, Bundesinnenminister Schröder, dem Präsidenten des Deutschen Sport- bundes Willi Daume und dem Frankfurter Oberbürgermeister Werner Bockelmann als Bundesvorsitzenden des Deutschen Turnerbundes werden zur 100-Jahrfeier rund 5000 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet. Ausgetragen werden zwischen dem 10. und 14. August die Deutschen Turnmeisterschaften, die deutschen Jugendbestenwettkämpfe und die erste Trampolinspringen der Turner und Turnerinnen. Am 11. August wird bei einer Eröffnungsfeier auf dem Marktplatz des alten Städtchens das Bundesbanner ein- geholt. Am Samstag, dem 13. August, ist um 17.30 Uhr ein Festakt im Landes- theater und am Sonntag, dem 14. August, um 14.30 Uhr die feierliche Schlußkund- gebung mit den Siegerehrungen vorgesehen. „Beim ersten deutschen Turn- und Ju- gendfest, das unter dem Schutz Herzog Ernst II. vom 16. bis 19. Juni 1860 in Co- burg stattfand und die Einheit der deutschen Stämme gewaltig förderte, legte der erste deutsche Turntag den Grundstein zur deut- schen Turnerschaft.“ Eine Gedenktafel an der herzoglichen Reithalle in Coburg erin- nert an das historische Ereignis, dessen 100. Wiederkehr gefeiert werden soll. Für die deutschen Turnmeisterschaften haben Inzwischen 1200 Teilnehmer gemeldet. Von insgesamt 423 Vereinen, die eine Zusage zur Teilnahme abgaben, sind rund 100 Vereine 1860 oder eher gegründet worden. Aus dem Raum Mannheim-Heidelberg meldeten ihre Teilnahme der Turn- und Sportverein 1846 Handhan. Ergebnisse Südbadische Oberliga: TSV Zirndorf— TB Eßlingen 11:14 ISV Zuffenhausen— TSV Rot 16:9 ISV Schutterwald— FA Göppingen 8:10 TV Weilstetten— 86 Leutershausen 11.11 TSV Ansbach a FA Göppingen c Zuffenhausen 14 9 1 4 186:166 19:9 Leutershausen JJ. TSV Rot 14 6 1 7 145:144 13:15 TB EBlingen Fo TSV Zirndorf 8 enn SS St. Leon 13 3 2 818118 848 Schutterwald JJC. TV Weilstetten J Badische Verbandsliga: TSG Ketsch— TV Edingen 67 18 V Rintheim— S0 Karlsruhe 616 Tus Beiertheim— T'schaft Durlach 10:16 IV Knielingen— TSV Birkenau 13:17 IV Großsachsen— TV Brühl 11:10 TSV Birkenau 17 15 1 1 281:164 31:3 TSG Ketsch 17 13 00 4 248134 2678 98 Seckenheim i TV Edingen JT ien TSV Grötzingen 16 9 1 6 1862:169 19:13 TSV Rintheim JJ Pschft. Durlach 15 8 0 7 1865:168 16:14 Karlsruher SC 171 71 1 91897188 1519 TV Knielingen 10 153472 921 TV Großsachsen 16 3 1 12 131:189 7.25 TV Brühl 17 3 0 14 148:204 623 Beiertheim 17 3 0 14 161:241 6·28 Bezirksklasse: VfR Mannheim— TSG Plankstadt 13:11 deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Mannheim, die Turn- und Sportgemeinde 1889 Dossenheim, die Turn- und Sport- gemeinde 1878 Heidelberg, der Turnerbund 1890 Reilingen, der Turnverein 1846 Schwet⸗ zingen, die Turn- und Sportgemeinde 13862 Weinheim und der Turnverein 1876 Neckar- gemünd. Die Stadt Coburg hat rund 700 000 Mark investiert, um die vorhandenen Stadien und Wettkampfplätze auszubauen und für 16 000 dis 18 000 Zuschauer zu erweitern. Eine außergewöhnlich hohe Summe, wenn man weiß, daß die Stadt seit 1945 auf drei Sei- ten vom Stacheldraht der Zonengrenze um- schlossen wird und wirtschaftlich schwer zu kämpfen hat. Erst in den letzten Jahren ist es dem außergewöhnlichen Geschick des Oberbürgermeisters und einer hervorragen- den Fremdenverkehrswerbung durch das Verkehrsamt gelungen, in die Stadt den Fremdenverkehr zu ziehen und damit eine neue Finanzquelle zu erschließen. Die 5 000 Gäste, die in Coburg erwartet werden— die Stadt selbst hat heute etwa 40 000 Ein- wohner— werden vor allem in Privatquar- tieren untergebracht. Gemeinschaftsquar- tlere, die in den Schulhäusern mit Feldbet- ten und Luftmatratzen ausgerüstet wurden, sind— wohl eine Randerscheinung des Wirtschaftswunders— wenig gefragt. Die Jugend wird in einem großen Zeltlager für 1200 Personen untergebracht. Frühstück und Abendbrot gibt es in Verpflegungspäckchen. Als 1860, dem Geburtsjahr der deutschen Turnteste, zum ersten Male Deutsche über trennende Landesgrenzen hinweg zusam- mengeführt und so durch das Turnen die deutsche Einigung vorweggenommen wurde, sagte der Frankfurter Dr. von Schweizer Uu. a.:„Der Bau der deutschen Einheit ist schwer zu errichten, und es gilt, Stein für Stein mit 100 Opfern aber unermüdlich her- beizutragen. Wir, die hier vertretene Jugend von ganz Deutschland, müssen das Unsrige tun. Deutschland erwartet etwas von un- serem Turnfeste, nicht bloß, daß wir mit Fahnen herumziehen, Lieder singen und uns gegenseitig ansehen; man erwartet mehr, und wir handeln nicht lächerlich, wenn wir die Bestrebungen für Deutschlands Einheit in Gang bringen.“ Knapp zwölf Kilometer von der Zonengrenze entfernt— die Turn- kestteilnehmer haben Gelegenheit, in Son- derfahrten auch unmittelbar die Zonen- grenze zu besichtigen— haben diese hun- dert Jahre alten Sätze eine erschütternde Aktualität. Als das Coburger Ministerium 1860 be- Kkanntgab, daß seine Hoheit Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha geruhen, im Spätsommer ein allgemeines Deutsches Turnfest in Coburg zu halten, war dies eine Nur sechs Seniorenbegegnungen beim Jubiläumskampf: Müre diesmal beste, Hlann des 80 55 Drei Waldhöfer Boxer vorzeitig gestoppt/ Dudweiler gewann 7:5 In einem großen Festzelt, wo das fünf- Jährige Bestehen gefeiert wurde, empfing der rührige BC 55 Waldhof am Samstag- abend die Boxstaffel des ASC Dudweiler. Was die Zuschauerzahl betrifft, war der Ver- Sleichskampf ein großer Erfolg, sportlich war der Rahmen etwas ungewöhnlich und ließ keine richtige Stimmung aufkommen, zumal man die Zahl der Seniorenpaarungen auf sechs beschränkte, was natürlich kaum einen Ueberblick über die Leistungsstärke der beiden Vereine ermöglichte. 5.7 lagen die Gäste von der Saar am Schluß knapp vorne. Drei der Kämpfe endeten zudem vorzeitig, Was den Ablauf der Veranstaltung noch be- schleunigte. Bester Kämpfer bei den Mann- heimern war Thürer, auch Hornung I schlug sich gut. Beide hatten in Rau und Schmitt Gegner, die etwas vom Boxen verstanden. Die Gaste imponierten überhaupt durch acht- bare Leistungen, kämpften sehr sauber und Waren stets bemüht, die boxerische Linie zu Wahren, so daß Ringrichter Ester(VfR) nur Wenig Mühe hatte. Mit einer sicheren Deckung, der besten aller Waldhofboxer, und einem enormen Kampfgeist holte sich der Weltergewichtler Thürer die erste Runde gegen Rau. Mitte der zweiten Runde warf ihn jedoch ein Voll- treffer zurück, so daß er mächtig zu tun hatte, um die Wirkung zu überwinden. Beidhän- dige Kopfhaken sicherten dann aber Thürer 80 viele Punkte, daß das Unentschieden ver- dient war. Hornung wirbelte seinen Gegner Schmitt in der ersten Runde mächtig durch- einander und erzielte auch einen Nieder- schlag. Dann mußte an die Stelle der feh- lenden Kondition die Routine treten und mit dieser und genauen linken Geraden schaffte der Mannheimer schließlich einen hauch- dünnen Punktsieg gegen einen Gegner, der Auch Lauer Oud- Weiler) zeigte die klarere Linie, mußte sich schließlich aber dem ungestümen Angriffs- geist und der Stärke von Antes beugen. Vorzeitige Siege der Gäaste zu Beginn und zum Abschluß bildeten den Rahmen. Flie- gengewichtler Berg(Waldhof) noch unfertig in seinen Aktionen, gab in der ersten Runde gegen Schon auf, im Federgewicht mußte Dörr(Waldhof) nach gutem Beginn in der Zweiten Rinde Lach zwei schweren Körper- treflern aufgeben und im Schwergewicht kam für Beisel(Waldhof) in der zweiten Runde der Abbruch, als er auf schwere Tref- fer von Wunsch angeschlagen war.—- TSV-Hockeyelf zu schwach In ihrem letzten Freundschaftsspiel vor der Sommerpause unterlag die Mannschaft des TSV 46 Mannheim beim TF Ludwigs hafen mit 3:1(2:0) Toren. Die Turner hatten eine Ferienvertretung zur Stelle, die sich Wohl tapfer wehrte, aber gegen den durch Dr. Schneider verstärkten Ludwigshafener Gegner nicht aufkam. hervorragende staatspolitische Tat, Das Tur. nen als staatsbürgerliches Streben nach Ein- heit war verdächtig. Daß ein deutscher Fürst die Turner ganz Deutschlands zu einem natio- nalen Fest aufnahm, um mit den heutigen Schlagworten zu sprechen, sensationell. Um es ganz zu erfassen, muß man sich ver- gegenwärtigen, daß es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland 85 Staaten, darunter ein Kai- serreich(Oesterreich), fünf Königreiche und neben den 25 Herzogtümern noch fünf Frei- städte gab. Wie sich diese Zersplitterung beim Coburger Turnfest praktisch aus- Wirkte, geht aus der Tatsache hervor, daß 22 einzelstaatliche Elsenbabnverwaltungen angeschrieben werden mußten, um eine Fahrpreisermäßigung für die Turner zu er- bitten. Zwölf lehnten eine solche Ermäßi- Sung ab. Verständlich, daß eine derartige Zersplitterung die Bürger schwer bedrückcte. So waren es die Turner, die als erste ein bedeutendes nationales Zusammentreffen Wagten und damit den Anstoß zu weiterem Einigungsstreben gaben. Noch im September des gleichen Jahres tagte an der gleichen Stelle die erste Generalversammlung des Deutschen Nationalvereins. der, wie es ebenfalls in einer Gedenktafel heißt,„die Einigkeit der Deutschen Stämme vorberei- tete“ und zwei Jahre später wurde— wie- derum im gleichen Haus,„der Bund ge- gründet, der deutsche Sänger aller Länder der Erde vereint; der deutsche Sängerbund.“ Ein wenig überschattet von den Vorbe- reitungen für die Olympischen Spiele ist die Bedeutung des 100. Jubiläums dieser Einig- keitsbestrebungen, zwölf Kilometer von den Sowietzonalen Wachtürmen enfernt, bis jetzt noch kaum in das Bewußtsein geradę der Turner so recht eingedrungen. Zwar ist auch nicht zu erhoffen, daß diesmal, wie vor hundert Jahren, gerade den Turnern ge- ingen wird, was bisher unter anderen Vor- aussetzungen seit 1945 immer wieder schei- terte. Turnabordnungen aus der Ostzone werden ohnehin fehlen. Doch ist doch auch zu bedenken, daß gerade die Sportler es bisher waren, denen fast als einzigen der Kontakt über die trennende Grenze hinweg trotz aller Schwierigkeiten immer wieder gelang. Ein kleiner äußerer Ausdruck da- für wird anläßlich der Ehrung der hundert- jährigen Fahnen und der Siegerehrung die Verabschiedung der Olympiariege der Tur- ner vor der Abreise nach Rom sein. H.-D. Schiele 14 8 8 8 8 1 Col e * 8 Lsches Tur 6 1g,. 2 ö e. d. 40.. i Jan do. e e JJ ö a 8—„„ 5 * 1 94 HUNDERT JAHRE sind vergangen, seit zum ersten Male ein Deutsches Turnfest stattfand und die deutsche Einheit förderte, Coburg, eine kleine Stadt in Oberfranken, die unter einem freisinnigen Herzog zu dieser staatspolitischen Tat aufrief, ist nun vom 10. bis 14. August Schauplatz der Hundertiahrfeier, die unter der Schirmherr- schaft des Bundespräsidenten steht. Die Stadt, in der nach den Turnern auch der deutsche Nationalverein die Einigkeit der deutschen Stämme vorbereitete und sich zwel Jahre später, 1862 deutsche Sänger im deutschen Sängerbund zusammenschlos- sen, liegt heute, nur zwölf Kilometer von der Zonengrenze entfernt, wiederum in einem geteilten Deutschland.— Unser Bild zeigt die Festkarte, die zum ersten Deut- schen Turn- und Jugendfest 1860 herausgegeben wurde. Ketsch liegt schon fünf Punkte zurück: Hirkenau jelæl kaum nach einzuholen Ueberraschung durch Edingen/ Neuling Brühl fiel weiter ab Fünf Runden vor Abschluß der Meisterschaft liegt in der nordbadischen Handball- verbandsliga der TSV Birkenau mit vier bzw. fünf Verlustpunkten günstiger im Rennen als seine Verfolger Seckenheim und Ketsch. Die Birkenauer untermauerten ihre führende Position durch einen 17:13-Erfolg in Knielingen, während gleichzeitig die ISG Ketsch eine unerwartete 6:7-Niederlage gegen Edingen erlitt. Dadurch schob sich Edingen vor den spielfreien Neuling Grötzingen auf den vierten Tabellenplatz. Das Lokalspiel zwischen Rintheim und dem Karlsruher S0 endete 6:6. Die Lage für Beiertheim hat sich durch eine 10:16-Heimniederlage gegen die revanchehungrigen Durlacher weiterhin verschlechtert. Punktgleich mit den Beiertheimern liegt der andere Neuling, TV Brühl, mit am Tabellenende, nachdem er gegen Großsachsen eine 10:11-Niederlage bezog. Die Uberraschung der sonntäglichen ver- bandsspiele war die Niederlage der 788 Ketsch auf eigenem Platz gegen den TV Edingen, Die Edinger hatten es verstanden, den Angriff der Ketscher frühzeitig zu brem- sen und ihn dadurch etwas nervös werden zu lassen. Das zeigte sich vor allem darin, daß das sonst flüssige Zusammenspiel in der Am 12. August: Jnlernalionales mit glanzende/ Bʒesetaung Im Ludwigshafener Südwest-Stadion zwei Olympia-Mannschaften am Start Für sein V.„Internationales Abendsport- fest“, am 12. August Freitag) im Ludwigs- Hafener Südweststadion, hat der Leicht- athletikverband Pfalz eine großartige Be- setzung zusammengebracht. Neben der süd- afrikanischen und japanischen Olympia- mannschaft werden höchst wahrscheinlich die bekanntesten deutschen Spitzenkönner an den Start gehen. Auch Olympia-Teil- nehmer aus Belgien und Frankreich wollen sich in Ludwigshafen, kurz vor dem Start in Rom, noch einer letzten, internationalen Bewährungsprobe unterziehen. Die Japaner kommen mit 20 Aktiven, fünf Trainern und sechs Begleitern. Kurz vor ihrem Start treffen sie in Frankfurt ein und werden für eine Woche Quartier in der Pfalz nehmen. Sie haben ausgezeichnete Springer(Stabhoch: 4,45 m) und Werfer (Hammerwurf: 63 m)) dabei. Noch stärker sind die Südafrikaner ein- zuschätzen. Unter ihren sieben Athleten ist der Weltrekordhalter über 440 y Hürden, Potgieter(49,3 Sek.), der bekannteste. Er wird dem deutschen Rekordmann Janz ein überaus starker Gegner sein. Doch auch Europarekordler Carl Kaufmann wird sich bei den 400 m über starke Konkurrenz kaum zu beklagen haben: Day(45,8) und Spence (45,9 Sek.) sind über diese Distanz Welt- Klasse. Der 19jährige Davis lief die 400 m auch schon in gut 47 Sek. herunter. Zusam- men mit Potgieter werden diese drei über die 4-mal-400-m- Strecke ein harter Prüf- stein für die deutsche Nationalstaffel(u. a. mit Kaufmann und Kinder) sein. Du Plessis warf den Diskus bereits 56,36 m weit und ist als Empiremeister Siebter der Weltrang- liste. Jefferys(100 m in 10,2 Sek. und 200 m in 20,8 Sek.) sind ebenfalls Rekordhalter In 30 Konkurrenzen 356 Teilnehmer: ihres Landes. Die Südafrikaner gehen in den ersten Augusttagen in Kassel an den Start und wollen dann eine Woche in der Pfalz bleiben. „Der Deutsche Leichtathletikverband hat für diese Ludwigshafener Veranstaltung“, sagte Gerd Hornberger, der Präsident des Leichtathletikverbandes Pfalz,„seine volle Unterstützung zugesagt und wird einen großen Teil der deutschen Elite starten las- sen.“ So wird die 4x-100-m-Staffel mit Hary, Germar, Lauer und Steinbach ein beson- derer Magnet der Veranstaltung sein. In den Einzelkämpfen sind neben Kaufmann und Janz mit Schmidt, Stracke, Steines, Höger, Müller, Lingnau, Salomon und Möhring wohl die zugkräftigsten Namen im deutschen Auf- gebot. Bei den Frauen starten die Hürden- Weltrekordlerin Zenta Kopp-Gastl und die deutsche Kurzstreckenmeisterin Brunhilde Hendrix. Marlene Matthei wieder bei 1,64 Bei einem weiteren Qualifikationsspringen der besten deutschen Hochspringerinnen schaffte in Mannheim Marlene Schmitz/ Portz (Matthei) vom ASV Köln zum drittenmal die vorgeschriebene Qualiflkationshöhe von 1,67. schriebene Qualifikationshöhe von 1,67 m. Auf den zweiten Platz konnte sich Rita Kor- tum vom VfL Wolfsburg mit ihrer persön- lichen Bestleistung von 1,64 m setzen, wäh- rend den dritten Platz Ilse Kasten vom LAC Aachen mit 1,60 m belegte, die allerdings schon 1,62 m gesprungen war. Diese drei Mädel gehören noch zur engeren Auswahl des DLV. Sie müssen in zwei Wochen gegen die besten Springerinnen der Sowjetzone zur endgültigen Qualifikation antreten. eim N d durehweg heißumkdmpſie elibewerbe Beste Leichtathletin beim 10. Jugendsportfest im Stadion war Brigitte Berendonck/ Weinkötz bei 1,72 m Das 10. Nationale Leichtathletik- Jugend- fest des TSV 1846 wurde am Sonntag dank einer guten Organisation mit 30 Konkurren- zen in 5% Stunden reibungslos abgewickelt. Die auf 356 angewachsene Zahl der Teilneh- mer auf 37 Vereinen entsprach der Betei- ligung der letzten Jahre. Auffallend bei die- ser als Kraftprobe für die heranwachsende Leichtathletik-Jugend gedachten Veranstal- tung war die Ausgeglichenheit der Leistun- gen in fast allen Wettbewerben. Die vom Verkehrsverein Mannheim ausgesetzten Preise für die besten Leistungen wurden von Dr. Vogel an Klaus v. Boddien(Plön, Schles- wig) und Brigitte Berendonk(TV Schwetzin- gen) gegeben. Gutes Wetter und die gepflegten Anlagen des Mannheimer Stadions waren die besten Voraussetzungen für dieses groge Kräfte- messen der Leichtathletik- Jugend aus der näheren und weiteren Umgebung. Die sieg- gewohnten Vereine mußten oft recht hart um den Erfolg kämpfen. Obwohl Phönix Ludwigshafen mit drei Siegen, sowie Post Trier, 98 Seckenheim, USC Heidelberg, TSG Neustadt, TV 46 Heidelberg, TG Mannheim und VfR Mannheim mit je zwei Siegen unter den 37 Vereinen hervorragten, kann nicht von einer Vormachtstellung eines Vereins gesprochen werden. Berücksichtigt man die Breite, so müssen die Postsportvereine aus Mannheim und Trier, VfR Mannheim, MTG, sc Heidelberg und ganz besonders die TS Neustadt genannt werden, deren Siege in der 4-mal-100-m-Staffel der B- qugend und in der Olympischen Staffel errungen wurden. Der VfR Mannheim stellte in der 4x 100-m- Staffel der A-Jugend und die Post Mannheim in der gleichen Disziplin und dazu noch in der Olympischen Staffel je zwei Mannschaften. Doppelsieger wurde Klaus v. Boddien(100 m, Weitsprung), Inge Schar- fenberger(98 Seckenheim) Hoch- und Weit- sprung, sowie Gerald Koch(Phönix Ludwigs- hafen) 100 m, Weitsprung. Klaus v. Boddien, der„per Anhalter“ den Weg von Schleswig nach Mannheim fand, erhielt für die 11,1 Sek. im 10O-m-Lauf der A-Jugend und Brigitte Berendonk vom TV Schwetzingen für 13,16 m im Kugelstoßen (A-qugend) als beste Sportler der Veranstal- tung den Preis des Verkehrsvereins Mann- heim. Klaus v. Boddien, der die 100 m be- reits zweimal in 10,6 Sek. als A- Jugendlicher lief, unterbot den Sieger der Junioren über 100 m um zwei Zehntelsekunden. Michael Weinkötz von der TG Mannheim erreichte als A- Jugendlicher im Hochsprung 1,72 m, eine Höhe, die auch von dem Rheinauer Sauerbrey und dem Karlsruher Pelecho- wytsch gesprungen wurde. Einen sehr guten Eindruck hinterließ auch Werner Zimmer- mann von Mainz 05, der als Junior die 800 m in 1:57,6 Min. bewältigte. Gerald Koch von Phönix Ludwigshafen sprang als B-Jugend- licher 6,29 m weit und lief die 100 m in 11,6. In den weiteren Junioren-Konkurrenzen wurden folgende Ergebnisse erzielt: Weit- sprung: Schmidt-Volkmar(MTC) 6,53 m; Kugelstoßen: Heindel(US) 14,11 m; 100 m: Wohlleben(Nieder-Ingelheim) 11,3 Sek. Der TV 93 Rheinau konnte seinen Vor- jahressieg um den Wanderpreis der Olym- pischen Gesellschaft nicht wiederholen und mußte die Trophäe an die TSG Neustadt abgeben. In der 4-mal-100-m-Staffel der A-ꝗqugend schaffte der VfR Mannheim mit seiner ersten Mannschaft 44,9 Sek., während die B-qugend der TSG Neustadt über 4 mal 100 m 46,6 Sek. erreichte. tz Ketscher Fünferreihe nicht zustande kam. Ausschlaggebend für den Edinger Erfolg war Weiterhin die gute Abwehrleistung der ge- samten Hintermannschaft mit Torwächter Au an der Spitze. Für die TSG Ketsch be- deutete diese 6.7-Niederlage wohl das Ende der letzten Hoffnungen, noch in die Entschei- dung eingreifen zu können. Leutershausen verlor an Boden In der süddeutschen Handball-Oberliga führt der spielfreie Spitzenreiter TSV Ans- bach, der ein Freundschaftsspiel gegen den Deutschen Vizemeister Bayer Leverkusen mit 1412 gewann, weiter mit 22:2 Punkten, obwohl mit„Frischauf“ Göppingen(1018 bei Schutterwald) und TSV Zuffenhausen(16:9 über Rot) die beiden Verfolger zu Siegen kamen. Leutershausen fiel durch das 11: I in Weilstetten um einen Punkt zurück. Einen Gästesieg gab es in Zirndorf, wo sich Eblin- gen mit 14:11 durchsetzte. Neuling TSV Rot konnte in Zuffenhausen nur 15 Minuten lang mithalten(4:3 für die Platzherren), dann gewannen die Stuttgarter mit ihrer Routine und ihren spielerischen Vorteilen eine klare Uberlegenheit. National- spieler Graf(5) und Bestek(4) hatten gro- hen Anteil am Zuffenhausener 16:9(74). Hoffmann(7) warf die meisten Gegentore. Das 11:11 zwischen Weilstetten und Leuters- hausen war gerecht, nachdem ständig die Führung gewechsel hatte. Weilstetten er- reichte den Ausgleich erst in letzter Minute. 8(5) war der erfolgreichste Spieler der äste. Sellschopp in Köln bester Golfer Zum Auftakt der Internationalen Deut- schen Golfmeisterschaften in Köln-Rerath trugen die Spitzenspieler der Bundesrepu- blik ihre zweite Ausscheidung für die Teil- nahme an den Weltmeisterschaften in Phila- delphia(28. September bis 1. Oktober) aus. Dieses Mal siegte die 42jährige achtmalige Deutsche Meisterin Erika Sellschopp(Ham- burg) vor Brühne(Wiesbaden), Lampert (Hamburg) und Ernst(Aachen). Da diese Spieler bei der ersten Ausscheidung in Bad Ems in umgekehrter Reihenfolge ebenfalls die ersten Plätze belegten, stehen sie mit einiger Sicherheit für das deutsche WM- Aufgebot fest. Nur Zonen-Ruderinnen zu den Londoner Europameisterschaften Im Mittelpunkt der 32. Ruderregatta auf dem Maschsee in Hannover stand am ersten Tag die Europameisterschafts-Ausscheidung der Frauen im Doppelzweier. Durch einen Sieg in 3:57,5 Minuten gegen die Rennge- meinschaft Karen Wolff/Ellen Blanck(Berlin/ Bremen) qualiflzierten sich die Mitteldeut- schen Hannelore Göttlich/ Helga Richter ir- na) für die Europa- Titelkämpfe der Frauen vom 12. bis 14. August in London. Da der DRV in den übrigen Klassen verzichtete, repräsentiert in London die Zone den deut- schen Rudersport.. Ergebnisse Männer: Zweier- ohne: 1. An- garia Hannover( Gebrüder Hempel) 8:02, 4; 2. Lübecker RG 8:04, 1. Vierer-Ohne: 1. Rgm. Lübeck/ Ratzeburg 708,3; 2. RR am Wannsee Berlin 7:22,44. Vierer-mit: 1. Rgm. Berliner RV 76/ Wiking Berlin 7:14, 9; 2. RR am Wann- see Berlin 7:18,8. Achter(Maschsee-Achter): 1. Hannoverscher RC 80 637,2, Püll schaffte 2,07 Meter Auf 2,07 m verbesserte Theo Püll(Wolfs- burg) bei den Nordsee-Kampfspielen in Cux- haven die deutsche Jahresbestleistung im Hochsprung. Der viermalige Deutsche Meister stellte damit auch seine persönliche Best- leistung aus dem Jahre 1958 ein Europarekord im Stabhochsprung Europarekord im Stabhochsprung erreichte der 24jährige Lette Janis Krassovski bei den UdSSR- Meisterschaften in Moskau mit 4,65 m. Er übertraf die bisherige Höchstleistung des UdsSsSR- Springers Wladimir Bulatow aus dem Vorjahr um einen Zentimeter. St n, in 1 er 8— in t. t 5 1 eL at- th u- 11 a- us. ge n ert 8e ad Ils nit M- Nr. 163/ Montag, 18. Juli 1960 — Familienanseigen Der Herr über Leben und Tod rief meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Schwiegervater, Opa, Bruder und Schwager, Herrn Theodor Weisheit nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden in die Ewigkeit ab. Mhm.- Gartenstadt, den 15. Juli 1960 5 Waldfrieden 45 In stiller Trauer: Elisabeth Weisheit geb. Rischar Horst Weisheit und Frau Anneliese Enkelkind Jürgen und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 19. Juli, 14.00 Uhr, Friedhof Käfertal. Unsere liebe, treusorgende Mutter und Großmutter, Fra Elise Stolzenberger hat uns am Samstagnacht im Alter von 82 Jahren für immer verlassen. Mhm.-Feudenheim, den 17. Juli 1960 Kirchbergstraße 55 In tile fer Trauer: Kinder und alle Angehörigen Beerdigung: Dienstag, 19. Juli, 14.30 Uhr, Friedhof Mhm.- Feudenheim. Meine liebe Schwester und Tante Amanda Emmert ist im Alter von 81 Jahren heimgegangen. Mannheim, den 16. Juli 1960 Mollstragße 36 Im Namen der Hinterbliebenen: R. Feßenbecker 8 Beerdigung viene Bestattungskalender. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am 16. Juli mein lieber Vater, unser Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel, Herr Karl Kress im Alter von 84 Jahren. Mhm.- Neckarau, den 18. Juli 1960 Germaniastraße 62 In tlefter Trauer: Frau Elisabeth Böhl geb. Kress und Angehörige Beerdigung siehe Bestattungsanzeiger. NACHRUF Am 15. Juli 1960 verstarb, für uns alle unerwartet, unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Hans Schütz Technischer Fernmeldesekretär Die Deutsche Bundespost verliert in ihm einen tüchtigen und pflichtbewußten Beamten, dem wir ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Mannheim, den 16. Juli 1960 FERNMELDEAMT MANNHEIM Braun Flötzlich und unerwartet verschied am 18. Juli 1960, meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Schwester, Frau Hilde Krämer geh. Schmitt um alter von 35 Jahren, versehen mit den heiligen sterbe- sakramenten, nach kurzer, schwerer Krankheit, M h 5 960 5 Mohatrabe td 4 12 5 In stiller Trauer: Josef Krämer Hans und Frau Gisela Günter und Angehörige Beerdigung: Dienstag, 18. Juli, 11.20 Uhr, Hauptfriedhof Mum. L. Seelenamt: Mittwoch, 20. Juli, 7.00 Uhr, Heilig-Geist- Kirche. MANNHEIMER MORGEN. Seite g Beim Heimgang unserer geliebten Mutter, Frau und Blumenspenden. Dank. Auhammer, im Juli 1960 Rosa Lesoine wurde uns herzliche und aufrichtige Anteilnahme entgegengebracht. Dafür möchten wir unseren tiefempfundenen Dank sagen, auch für die vielen Kranz- Allen denen, die der Entschlafenen während den Monaten der Krankheit Liebe und Anteilnahme entgegengebracht haben, gilt unser ganz besonderer Helen Drevermann und Familie Wir danken von Herzen allen denen, die meinem lieben Mann, unserem lieben Vater, Herrn Jakob Wolf dle letzte Ehre erwiesen haben; ebenso für die Kranz- und Blumenspenden. Mhm.- Rheinau, den 18. Juli 1960 Neuhofer Straße 6 Frau Johanna Wolf und Kinder Nets Reparatur-Eildienst pilz u 29 J 2 69 J2 Mein lieber, herzensguter Mann, unser guter Bruder, Schwager und Onkel, Herr Gustav Gall ist kurz vor Vollendung seines 65. Lebensjahres nach kurzem, schwerem Leiden entschlafen Mannheim, den 16. Juli 1960 Untermühlaustraße 94 In stiller Trauer: Emma Gall geb. Straßburger und Angehörige * Familien- Anzeigen Feuerbestattung: Dienstag, 19. Juli, 14.00 Uhr, Rrematorium, Hauptfriedhof Mannheim. Am 14. Juli 1960 verstarb im 82. Lebensjahr unser Pensionär, Wilhelm Heicher der seit 3. März 1918 unserem werk angehörte und ab 1. Juli 1945 im wohlverdienten Ruhestand lebte. Sein Wirken in unserem Unternehmen sichert ihm ein bleibendes und ehrendes Gedenken. BOPFP& RFUTHFER GHR Die Beerdigung findet am Montag, 18. Juli, 14.00 Uhr, im Friedhof Käfertal statt. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Schwägerin, Tante, Uroma und Oma, Frau Juliane Wunder geb. Holzheimer am 15. Juli 1960 zu sich in die Ewigkeit abzuberufen. Mhm.-Feudenhelim, den 18. Juli 1960 Paulusbergstrage 38 In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen Beerdigung: Dienstag, 19. Juli, 14.00 Uhr, Friedhof Feudenheim. Für gie vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Xaver Kohrmann sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Dörfer, der katholischen Schwester, der Direktion der Firma John Deere-Lanz A. G., dem Gesangverein„Concordia“, den Hausbewobhnern und allen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mh m.- Waldhof, den 18. Juli 1960 Sandhofer Straße 13a Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lina Kohrmann geb. Kropp und alle Angehörigen Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in wort und Schrift sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Otto Wanger sagen wir innigsten Dank. Insbesondere danken wir der Firma John Deere-Lanz und dem Betriebsrat für die Kranzniederlegung, den Hausbewohnern und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 18. Juli 1960 Krappmühlstraße 9 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Katharina Wanger Bestattungen in Mannheim Montag, den 18. Juli 1960 Hauptfriedhof i 5 Trimborn, Veronika, J 2, 1a 3 111 0 Nikles, Katharina, Eisenlohrplatz 4„ 11.30 Sachsse, Richard, Böcklinstraße 9„ 13.00 Dewald, Elisabeth, Beilstrage 20„ 1 13.30 Krematorium Kist, Christina, Draisstrage 33„„„14.00 Limbart, Luise, Käfertaler Straße 12 14.30 Schorr, Heinrich, Neckarau, Rosenstrage 83a, 3 15.00 Friedhof Käfertal Heicher, Wilhelm, Gerwigstraße 22 1 3 14.00 Friedhof Sandhofen Krug, Johann, Eulenweg 4„„ 1 14.30 Friedhof Rheinau Grünenbach, Karl, Plankstadter Straße 44. 3 1 14.00 Friedhof Friedrichsfeld Sander, Otto, Schlettstadter Straße 31 3 14.00 Hoog, Karolina, Neudorfstraße 52 1 1 1 15.00 Mitgetelit von der Frledhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr im„NM“ Von vielen gelesen Ihr Haar mug tSchizeſtig„et den qtrohencen Getohten de: Altersschwundes bewahrt werden. Als etste Maßnonhme emptenten wir eine mikroskopische Untetsuchung im l. URT T. NaaRREHANDiUNGS- ANS THT Uf Georg scHNEIDbER& soHN, Mennneim, M 1, 7 felefon 2 1057 Sprechstunden ſeden Mittwoch von 9 Dis 157 ond 14 bis 18 30 Uhr. 0 64 Johfe ef tolgteſehe 161igre i n. Ouclt Sie ein Bruebhleiden v. Arrt festgestellt, donn keine Experimente, es geht ie um thre Sesondheitl Jahrzehnielenge Erfahrung guf diesem Sperjolgebief verbürgt den Erfolg. Ver- trauen auch Sie dem im la- und Auslond bewährten Spranzbend ohne Feder · ohne Schenkelriemen · Der mechenisch aktive Vollschotz f. Bruchleidem. Verlangen Sie bei lhrem besuch dusdrückſicht D Spronz bande AlTIEIN VERTRIEB: Senitätshous Fr. Dröll, Mennheim, Qu 1, 10 Herr Spronz ist persönlich anwesend am Frel- ag, 22. Juli, 8.00 bis 11.00 Uhr gefaäkelicke gewallkuren? Regelmätig ſestet den Derm, schadet nie vom Kreuzbrunnen in NMerienbeci! Marien bacler illen hält schlenk, hilft tebet und Galle, ent- m Apoth 1.95 und 3 30 Nur echt mit dem Doppelbaikenkrem 5 ö soeben etsckienen! MANNHEIMER ADRESS BUCH Verloren 1960 DAS UNENTBEHRILIICHE i 2 LKW- Ersutzrüder verloren. F. Gilnner, Mannheim, Pozzistraße 5— Telefon 507 77 NACH SCHIAGEWERK Umfang: 1590 Seiten DIN A4 Verkaufspreis: DM 30. Feudenheim, Schelmenbuckel 11 Kleiderjäckchen(pepita) zwischen Paradepl./ Wasserturm verloren. Abzugeben geg. Belohng. Pfeiffer, Zu beziehen durch: Kleiner roter Geldbeutel mit Inhalt von„MA.-Trägerin am Samstag- krüh auf dem Luzenberg verloren. Ehrlicher Finder wird belohnt. Zuschr. u. Nr. PS 42506 a, d. Verl. VERLAG DR. HAAS KG MANNHEIM,& 1. 46% felefen 248 47 Ner market Federfressen unterbleibt sofort! g(Flasche 7, 40 DM) Schiek, Flein 10 württembg. Freie Berufe oetechve 5 Auskunfiel NI E N G Mannheim, I 5, 6(am Schloß] Tel. 2 24 42 ihr Vertrauensböüre seit öber 35 Jahren Bekanntmachungen Uffentliche Ausschreibung Für den örtlichen Bedarf der Bundeswehr in Mannheim und Heidel werden die folgenden Leistungen für die Zeit vom 1. 10. 1960 bie 31. 3. 1961 öffentlich ausgeschrieben. 0 Los Nr. 1 Frischfleisch Los Nr. 2 Fleisch- und Wurstwaren — ZURUOCK — U. chert Hals-, Nasen-, Ohrenarzt Thereslenkrankenhaus Los Nr. 4 Brot und Weizenkleingebäck Los Nr. 5 Käse 5 Los Nr. 6 Margarine Los Nr. 8 Marmeladen und Konfitüren Los Nr. 10a Kolonialwaren, Nährmittel, Hülsenfrüchte Los Nr. 10b Teigwaren Los Nr. 100 Suppenerzeugnisse und Suppenwürze Los Nr. 10d Fette Los Nr. 10e Speisetafelsl . Los Nr. 10f Speisezutaten und andere Es können Angebote auch auf mehrere— aber immer nur ganze— Lose abgegeben werden. Die Bewerber sind auch berechtigt, mehrere Lose(z. B. die Lose 1 u. 2 zu einem einzigen unteilbaren Angebot zusammenzuziehen. 5 8 Die aal nne Lat können bis 3. 8. 1900 bei nachstehender Dienststelle angefordert oder abgeholt werden. Der Unkostenbeitrag beträgt DM 2. je Los. Der Betrag ist bei der Abholung der Aus- schreibungsunterlagen in bar zu entrichten. Bei schriftlicher Anforderung der Ausschreibungsunterlagen ist die Ueberweisung des Betrages auf das Heiraten Junger Mann, 23/173, sol. u. einsam, möchte gern ein lieb., nettes Mäd- chen zwecks spät. Reirat kennen- lernen. Zuschr. mit Bild unter P 04213 a, d. Verl. Bild zurück) Postscheckkonto Ludwigshafen 2764— Standortkasse Mannheim— durch Beitüsung des Zahlungsbeleges(Zahlkarten- oder Postscheckabschnitt) nachzuweisen, 5 Standortverwaltung Mannheim Liebigstraße 6 Lnterrielit Haufgesuche Kleines Notstromaggregat zu kaufen ZSesucht. Zuschr. u. F 42478 a. d. V. N kauteng MHltpapier Zementsäcke (Spezlalmaschine für Akten- zerstörung) mn. 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Der einer Karlsruher Anwaltsfamilie ent- stammende Dr. Zutt war nach dem ersten Weltkrieg zunächst Syndikus bei der Rheini- schen Creditbank in Mannheim. 1931 ließ er Sich hier als Rechtsanwalt nieder und assozi- jerte sich mit Rechtsanwalt Heinrich Kron- stein(heute Professor an der Georgetown- University Washington), nach dessen Aus- Wanderung mit Professor Dr. Karl Geiler (später Ministerpräsident in Hessen, gestor- ben 1953). Das Anwaltsbüro Geiler-Zutt war den Größen des Tages ein Dorn im Auge, stellte aber durch sein gut fundiertes Ansehen im In- und Ausland eine moralische Potenz dar, an die sich die Partei und der gleichgeschal- tete Staat nicht recht herantrauten. Wo Dr. Zutt stand, offenbarte sein Austritt aus dem „Stahlhelm“, mit dem er nach der Ueberfüh- rung in die SA nichts mehr zu tun haben Wollte. Dr. Zutt war jüdischen Mitbürgern bei der Auswanderung behilflich und ließ sich durch keine Bedenken davon abhalten, die Interessen von Verfolgten und Vertriebenen mit allem Nachdruck zu vertreten. In der notvollen Situation nach dem Zu- sammenbruch war Dr. Zutt bereit, sein ge- wohntes privates Tätigkeitsgebiet zu verlas- sen und zusammen mit Oberbürgermeister A. D. Dr. Heimerich die erste deutsche Lan- desregierung in der Pfalz zu bilden. Als stell- vertretender Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft und Verkehr leitete er den Wiederaufbau des schwer darniederliegenden Landes ein. Nach der Neueinteilung der Be- satzungzonen zog sich aber auch Dr. Zutt ins Privatleben zurück und nahm seine Anwalts- praxis wieder auf. Große betriebswirtschaftliche, gesell- schafts- und wirtschaftsrechtliche Erfahrun- gen und eine zielbewußte Verhandlungsfüh- rungskunst befähigten Dr. Zutt, ein hoch ge- schätzter und gesuchter Berater und Anwalt großer Unternehmungen zu werden. Seit 1945 nimmt er als Vorstandsmitglied der Rechts- anwaltskammer Nordbaden tätigen Anteil an dem Wohl und Wehe des Berufsstandes der freien Anwälte, der ihm die Basis für ein überaus vielseitiges und höchst erfolgreiches Wirken bot. Dieses Wirken findet durch die Ehrungen heute nun auch die längst ver- diente Anerkennung in der Oeffentlichkeit. f. w. K. 2 Die neueste Mascke- ü 1 W Musik aus der Tuscke! — Kleinst- Radio nicht viel größer als eine Zigarettenschachtel er- Staunlich in der Leistung! ab 90, Große Auswahl in allen Koffer-Geräten Bequeme Teilzahlung 2 1 e 22 Mannheims großes Spezialhaus 0 7, 5, Planken, ſel. 2 68 44/45 Frohe Stimmung auf„Olympia“ Neckar fahrt der Koma-Gruppe Trotz des regnerischen Wetters herrschte prächtige Stimmung auf dem Motorschiff „Olympia“, das die„Koma-Gruppe Mann- heim-Ludwigshafen“ von Heidelberg nach Eberbach brachte. 350 Kunden der„Koma“ Lebensmittelgroßhandlung füllten die Decks. Bei Kaffee und Schinkenbroten lauschten sie der unermüdlich spielenden Kapelle Franz Kühner, sangen selbst oder tauschten Er- fahrungen aus. Prokurist Fritz Stock be- grüßte die Gäste und kündigte an, daß der gemeinsame Ausflug der Gruppe auch in den 5 Jahren durchgeführt werden solle. Im Kurhaus Eberbach war alles zum Empfang bereit, als die„Olympia“ anlegte. Nach dem reichhaltigen und guten Mittag- essen fand eine Verlosung statt. Der Nach- mittag war mit Tanz und Unterhaltung aus- gefüllt. Wieder sorgte die Kapelle Kühner für die Musik. Ein Lob den Organisatoren der Fahrt, H. Oberlieg, F. Stock und FH. Rickert, die die Veranstaltung zu einem Wirklichen Erfolg werden liegen. Ho Der neue Pfalzbau, der auf dem Gelũnde der ehemaligen Aktienbrauerei Ludwigshafen errich- tet werden soll, wird voraussichtlich von dem Ludwigshafener Architektenburo Latteyer& Roch gebaut werden. Das Preisgerichit des Architektenwelibewerbs Neuer Pfalzbau“ hat jedenfalls am Donnerstag und Freitag im Kulturhaus an der Bismarckstraße mit Stimmenmehrheit dem Architekturbiiro den ersten Preis(12 500,— Mark) zuerkannt. Den zweiten Preis(9500 Mark) erhielt Professor Rolf Gutbrod, Stuttgart, den dritten Preis die Arbeitsgemeinschaft Dipl.-Ing. M. C. von Hausen, Dipl. Ing. Rave, Dipl.-Ing. W. Ruhnau, Prof. Dr. Baumgarten vor Studenten: Münster Westfalen(7000 Mark), zwei vierte Preise fielen an Pro- fessor Dieter Oesterlen, Hannover, und die Arbeitsgemeinschaft Dipl. Ing. Schnebel, Dipl. Ing. Neumann, Dipl. Ing. Engelberger, Ludwigshafen(je 5000 Mark). Dem Preisgericht gehörten neben den Fachpreisrichitern als Sachpreisrichter Oberbürgermeister Dr. Hans Klu ber und Stadtrat Heidelberg an. Die preisgekrönten Entwürfe werden ab morgen im kleinen Ausstellungsraum des Kulturhauses fur die Dauer von æwei Wochen öffentlich ausgestellt. Unser Bild zeigt das Modell des mit dem ersten Preis ausgezeicſineten Entwurfs der Architekten Latteyer& Koch. Bild: Soldan „Wir mit Gott gegen den Teufel in uns“ Abschluß vortrag zur Reihe„Analyse des Nationalsozialismus“ in der Mannheimer Wirtschaftshochschule „Die ideologische Grenze zwischen Ost und West ist eine kranke Grenze“. Mit diesen Worten nahm vergangene Woche in der Wirtschaftshochschule Professor Dr. Eduard Baumgarten, Ordinarius für empirische So- ziologie, zu der Frage Stellung, wie weit Ten- denzen aus der Zeit des Nationalsozialismus heute im deutschen Volk in Lebensgefühl und Verhaltensdispositionen fortleben. Dr. Baumgarten, der zum Abschluß einer der Analyse des Nationalsozialismus gewidmeten Vortragsreihe des ASTA der WH zum Thema„Der Nationalsozialismus als biogra- phische und soziologische Wirklichkeit“ sprach, vertrat dabei die These, daß hinter dem unter karikaturistischen Verzerrungen ausgetragenen Ideologienstreit zwischen Ost und West der Widerstreit zweier grundsätz- licher Systeme stehe, die beide Denkgebilde und Geschenke Europas seien: Die aus der griechischen Antike übernommene Vorstel- lung von dem mit absoluter Weihe ausgestat- teten Staat als dem„Konzept des zur Ver- nunft gekommenen Menschen“ auf der einen, das aus dem alten Rom und dem neuzeitli- chen England übernommene System indivi- dueller politischer Intelligenz und gegenseitig Kontrollierbarer Machtgruppen, denen gegen- über die Oeffentlichkeit als letzter Souverän bestehen bleibe, auf der anderen Seite. Zum heute vom Osten vertretenen System der Staatsherrlichkeit mit Planungsmonopol, von dem auch der Nationalsozialismus aus- gegangen sei, bestünden auch heute noch „mystisch tief wirksame Affinitäten“ im deutschen Volk, sagte Baumgarten— unge- achtet der Tatsache, daß die Bundesrepublik sich entschieden zum Westen bekenne:„Auch heute wollen noch viele an der konservativen Revolution anknüpfen.“ Die Hinwendung zum Westen sei vorerst noch aus der Furcht vor dem Osten und der Schockwirkung des durch den Nationalsozialismus erlittenen totalen Zusammenbruchs und seiner Folgen zu begründen. Solle sie Indiz für eine echte innerliche Zugehörigkeit zum Westen wer- den, so müßte im politischen Leben wie über- haupt im Verhalten bei geistigen Ausein- andersetzungen die Kompromiß bereitschaft und Kompromißfähigkeit, die ein Prüfstein demokratischer Haltung im westlichen Sinne Sei, glaubhafteren Ausdruck finden. Gerade hier sei in Deutschland noch viel zu lernen. Ein zweites Kriterium dafür, wieweit der Nationalsozialismus im Lebensgefühl der Heutigen noch fortwirkende Wirklichkeit sei, Odenwald-Zeltlager für Kohlenpott-Kinder Zum zweiten Male ist die Mannheimer Arbeiterwohlfahrt Gastgeber In wenigen Tagen werden 100 Mädchen und Jungen aus dem Ruhrgebiet in Mann- heim erwartet; die Arbeiterwohlfahrt hat sie eingeladen, vier Wochen ihrer Ferien in Lagern im Odenwald zu verbringen. Im vergangenen Jahr sind die„Ruhrkinder- Lager“ erstmals verwirklicht worden— ein Zeltlager in Scharbach an der Tromm für die Jungen, ein festes Gasthaus-Lager in Wald- michelbach für die Mädchen. Es war zu- nächst nur ein Versuch gewesen, der auf Private Initiative zurückgeht: freundschaft- lichen Kontakt pflegt ein ehemaliger Mann- heimer Seminarist, der jetzt als Sozialarbei- ter im Ruhrgebiet tätig ist, mit der Mann- eimer Arbeiter wohlfahrt. So gewann der Plan, die Kinder aus dem Kohlenpott in den Odenwald einzuladen, feste Formen. Stadt- rat Esser setzte ihn in die Tat um. Es hat sich gelohnt: Die Kinder, deren Heimat weniger landschaftliche Reize, vor allen Dingen nicht ein solch herrliches Berg- land wie den Odenwald aufweisen kann, Waren im letzten Jahr so beeindruckt, daß viele beim Abschied weinten und immer Wieder fragten, wann sie wiederkommen dürften. Diese starke, kaum erwartete Reso- nanz bei den Kindern— für die Kinder unserer Gegend gehört ein Besuch im Oden- wald ja immerhin zu den„kleinen Fischen“ — veranlaßte die Arbeiter wohlfahrt auch in diesem Jahr wieder für 100 Mädchen und Jungen des Ruhrgebiets in gleicher Weise Ferienlager vorzubereiten. Da die Ferien in Nordrhein- Westfalen zeitlich früher liegen als die hier, konnten ohne Schwierigkeiten das Zeltlager in Scharbach wie das Lager in Waldmichelbach dafür freigehalten werden. Besonders die Jungen des Kohlenpotts werden ihre Freude haben: das Zeltlager an der Tromm verspricht nicht nur ein roman- tisches Abenteuer. Die Jungen werden trotzdem auf keinen Komfort verzichten müssen. Die Zelte sind mit Holzböden und Luftmatratzen ausgestattet, es gibt fliegen- des Wasser. Eine 400 Meter lange Leitung wurde im vergangenen Jahr durch die Ju- gendlichen des Friedrich-Ebert-Jugend- Wohnheims in freiwilliger Arbeit gelegt. Von der Hessischen Elektrizitäts AG wurde die Stromanlage gebaut. In der Küche braucht also nicht mehr mühsam ein Holz- feuer angeblasen werden, dort wird jetzt elektrisch gekocht. Es gibt ein großes Speise- und Aufenthaltszelt, daneben noch einen feststehenden Barackenbau für Küche, Vor- ratsraum, Unterkunftsräume des Küchen- personals und einen Aufenthaltsraum für verregnete Tage. Die Gemeinde Scharbach betrachtet das jährliche Zeltlager schon als zum Dorf ge- hörig. Groß ist das Entgegenkommen von Bürgermeisteramt und Schule; zu heimat- und forstkundlichen Wanderungen haben sich auch in diesem Jahr wieder Lehrer und Förster zur Verfügung gestellt und mit der Scharbacher Sportjugend wird auch in die- sem Jahr wieder ein Fußballspiel ausge- tragen werden. du. sah Prof. Baumgarten in der Einstellung zur Tat des 20. Juli, die im Volksbewußtsein bis- lang noch„tot und unerlöst“ geblieben sei. Während bis zu einem gewissen Zeitpunkt Hitler selbst in den Augen unverdächtiger Ausländer(wie etwa Churchilh) eine Teil- Legitimation für den Kampf gegen das un- gerechte Versailler Diktat gehabt habe, hät- ten sich die Männer des 20. Juli gegen„die andere Wirklichkeit Hitlers“ gewandt, gegen das„verkrampfte Böse“, die Maßlosigkeit des fanatischen und missionsbesessenen Führers, der durch den von ihm begonnenen Krieg seine Berechtigung verloren hatte. Die Tat vom 20. Juli, über deren Zweckmäßigkeit man verschiedener Meinung sein könne, sei nicht hastig und opportunistisch erfolgt, son- Im Kolpinghaus: Papst-Pius-Film Ein fas zinlerendes Erlebnis Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pa- celli wurde am 2. März 1876 als Sohn des va- tikanischen Juristen Don Filippo Pacelli in Rom geboren. Am 6. Oktober 1958 beendete er als„Pius XII.“ sein Leben. Dazwischen liegt der ungewöhnliche Weg eines unge- wöhnlichen Menschen, in der katholischen Kirche als heiligmäßiger Papst verehrt, in der gesamten Welt als großartige Persönlich- keit und unerschrockener Kämpfer für die Erhaltung des Friedens und die Linderung der Not bewundert.— Einige Episoden aus dem Wirken dieses lauteren Menschen ver- mittelte der Film„Papst Pius XII.“, der letzte Woche in drei Vorstellungen im Kolpinghaus vorgeführt wurde. Wäre nicht die alles überragende Persönlichkeit des Papstes, gleichermaßen geistig-seelisch wie optisch, so hätte man es lediglich mit einem Potpourri noch dazu schlecht geschnittener fotografischer Passagen aus den einzelnen Lebensabschnitten zu tun. Die Aura dieses Mannes aber ist es, die diese filmische Be- gegnung mit ihm zu einem faszinierenden Erlebnis werden läßt. Die Produzenten kön- nen also nichts dafür. Und ein Prädikat wäre ohnehin fehl am Platz. Jenseits aller Kon- kessionen und Religionen, politischer und theologischer Gegensätze steht das Bild des Menschen Pacelli fest. Da erübrigt sich jeder Pinselstrich. K. Keglerheim Rohrhof mit voll automatischer Bahn Im Mannheimer Vorort Rohrhof besteht seit einigen Wochen mit dem„Keglerheim“ in der Brühler Straße 47-49 ein neues Unter- haltungszentrum. Den Gasträumen ange- schlossen ist eine moderne, vollautomatische Kegelbahn, die sich bereits jetzt, kurze Zeit nach ihrer Inbetriebnahme, eines regen Zu- spruchs erfreut; sie bedeutet eine wertvolle Bereicherung für Mannheims Kegelfreunde, da in der Rhein-Neckar-Stadt ein deutlicher Mangel an geeigneten Bahnen herrscht. Wirt Karl Hild, selbst ein alter Kegler, und Frau Hedwig als Küchenchefin sorgen dafür, daß nach dem bierheischenden Sport, ein kühles Helles und eine kräftige Mahlzeit bereit- steht. Das von dem Brühler Architekten Straub freundlich gestaltete Gebäude enthält außer Wirtschaftsräumen und Kegelbahn noch 18 Fremdenzimmer mit insgesamt 22 Betten.. Termine Deutscher Naturkundeverein: 18. Juli, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft. Internationaler Jugendelub: 18. Juli, 20 Uhr, Deutsch- Amerikanisches Institut, Zusammen- kunft; 19.30 Uhr, Film„Eine Reise durch Spanien“. VOS: 18. Juli, 17 bis 18 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Nordbadische Jäger vereinigung: 18. Juli, 20 Uhr,„Kleiner Rosengarten“, U 6, 19, Zusam- menkunft. Wir gratulieren! Creszentia Mildenberger, Mannheim-Almenhof, Mönchwörthstraße 286, wird 83 Jahre alt. Barbara Mezger, Mannheim, Mollstraße 4, vollendet das 85. Lebensjahr. Hedwig Körner begeht bei Firma Rudolph Kar- stadt, Mannheim, ihr 25. Dienstjubiläum. * dern aus der— im Rahmen des westlichen Systems allgemein vertretenen— Ueberzeu- gung heraus, daß es der durch ihr Verhalten nicht mehr legitimen höchsten Gewalt gegen- über eine Widerstandspflicht gebe. Hinsichtlich des Antisemitismus, den er als den dritten Prüfstein für die Ueberwin- dung der fortwirkenden Wirklichkeit des Nationalsozialismus bezeichnete, mahnte Pro- fessor Dr. Baumgarten,„das Nachgeben des Gedächtnisses“ gegenüber den innerlich als beschämend eingestandenen Verbrechen aus der NS-Zeit nicht zu weit zu treiben. Wohl habe am Antisemitismus, wie der Redner z. B. an Hand von Literaturstellen schon bei Luther nachwies, das ganze Abendland teil- gehabt. Nach den Exzessen und Verbrechen der vergangenen Jahre aber sei gerade das deutsche Volk verpflichtet, dem Antisemitis- mus das Wasser abzugraben. ‚Dies tun wir keineswegs“, meinte Prof. Baumgarten. Dar- über hinaus müßten die christlichen Religio- nem überhaupt bestrebt sein, der Welt zu helfen, aus allen Arten von Rassendiskrimi- nierungen herauszufinden. Prof. Baumgarten schloß mit einer Mah- nung zur Toleranz, die er auch in Fragen des Ost-West- Konfliktes angewendet wissen wollte. Künftig dürfe es nicht heißen:„Gott mit uns gegen den Teufel“. Vielmehr:„Wir mit Gott gegen den Teufel in uns“. Aus dem recht zahlreichen Auditorium heraus ent- stand im folgenden eine lebhafte Diskussion. Prof. Baumgarten kündigte an, im kommen- den Semester eine wohl vorbereitete Diskus- sion über die sachliche Problematik des 20. Juli führen zu wollen. ne Große Kalender-Parade im Rotationss aal Rund 250 Kalender— ausgestellt von der Redaktion des„Polygraph“(Allgemei- ner Anzeiger für die gesamte Pruckindu- strie— Reproduktionstechnik— Buchbin- derei und Papierverarbeitung) demon- strierten am Wochenende, über welche viel- seitigen Mittel ein Kalendergestalter ver- fügt. Die informative Schau., die in erster Linie die Fachleute interessierte, war im Rotationssaal der Mannheimer Großdrucke- rei untergebracht. In einer Publikation Kalenderblätter: Erinnerungswerbung und werbende Erinnerung“) hatte die Zeitschrift „Polygraph“ vor einiger Zeit vier Grund- sätze für Werbekalender aufgestellt: 1. Der Kalender muß vor allem ein brauchbarer Zeitanzeiger sein. 2. Auch der verschenkte Kalender muß sich„verkaufen“ können. Er muß sich gegen die Konkurrenz anderer Kalender behaupten. 3. Er muß ein Jahr lang vor den Augen des Betrachters beste- hen können. Entwurf und Ausführung dür- ken nicht langweilig oder gar häßlich wir- ken. 4. Er muß mit möglichst vielen Mitteln für die überreichende Firma und deren Lei- stung werben. Diesen Maximen entsprachen allerdings nicht alle Kalender. Es war viel Mittel- mäßigkeit dabei. Um so stärker stachen die wirklich gekonnten Ausstellungsstücke her- aus. Geschmackvoll zum Beispiel: Ein Stal- ling-Kalender mit chinesischen Farbenholz- schnitten. Unaufdringliche Werbung bot ein VW- Kalender(sehr lustig, sehr origine). Graphisch hervorragend gestaltet war dann ein immerwährender Wandkalender der Offsetmaschinenfabrik Faber& Schleicher. Ein Monatskalender der Imprenta Indu- strial(Spanien) bestach mit hervorragenden Reproduktionen moderner spanischer Ma- ler. Und so ging das weiter. Dazu kamen natürlich biedere Kalenderchen mit gängi- gen italienischen oder griechischen Postkar- tenmotiven, weiterhin die üblichen Zusam- menstellungen alter und moderner Maler, etwas kunterbunt, aber wenigstens gut in der Reproduktion. Viel Gestaltungsfreude fand sich bei der Gestaltung der Rückwand. Die muß ja ein ganzes Jahr vor dem kriti- schen Auge bestehen. Bei den Ausländern flelen besonders die Holländer auf. Auch die Griechen. Kurz: Sie war sehenswert, die Schau. Auch für Laien. DET, Sängerbund Mannheim 1849 Wählte neuen Vorsitzenden Dieser Tage versammelten sich die Mit- glieder des Sängerbundes Mannheim von 1849 zur Jahreshauptversammlung. Carl Ott, langjähriger erster Vorsitzender und Ehren- Vorsitzender, hatte zu Beginn de Versamm- lung erklärt, er könne aus Gesundheits- und Altersrücksichten sein Amt nicht mehr wei- terführen. Die Mitglieder wählten nun den Ingenieur Ernst Richter zum ersten Vorsit- zenden; Stellvertreter wurde der Fabrikant Josef Hehn. Ansonsten: Bestätigung der übrigen Vorstandsmitglieder in ihren Aem- tern. Ueberdies wurden Heinrich Nees zum Notenwart, August Schmuck zum Vertreter der Passivität bestimmt. Nach den vorge- schriebenen Wahlen zeichnete Kreisschrift- führer Karl Holl im Namen des Badischen Sängerbundes sechs Vereinsmitglieder für 25jährige Sängertreue mit der silbernen Eh- rennadel aus. Es waren dies: Philipp Hollän- der, Roland Kaiser, Josef Kopp, Walter Ru- dolph, Adolf Sattig und Fritz Sickinger. Die harmonisch verlaufene Tagung schloß mit einigen herzlichen Dankes warten Otts an den langjährigen und verdienstvollen Chorleiter Karl Rinn.—0• Lohnende„Umschau nach Talenten“ 150 Arbeiten von Laienmalern im CVIM- Jugendzentrum bis zum 31. Juli Bis zum 31. Juli ist in mehreren Räumen des CVIM-qugendzentrums in K 2 eine Ausstellung von 150 Arbeiten rhein- neckar- städtischer und auswärtiger Laienmaler zu sehen, die den Titel, Umschau nach Talenten“ trägt. Sie ist das Ergebnis einer im Januar in 5000 Exemplaren veröffentlichten Aus- schreibung, die rund dreißig Laienmaler aller Berufe und Altersstufen dazu ermu- tigte, 600 Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Jüngste Aussteller sind 15jährige Schüler, ältester teilnehmender Laienmaler ist eine 82jährige Hausfrau. Wie es im Vorwort eines kleinen„Geleitbriefes“ heißt, geht es dem Aussteller darum,„alt und jung Mut zu machen, in der Freizeit zum Pinsel, zur Feder, zum Schneidmesser oder zur Model- lierspachtel zu greifen“. Träger der Schau ist der Christliche Verein Junger Männer, dessen Sekretär Willi Erl in Zusammen- arbeit mit der Mannheimer Kunsthändlerin Lore Dauer aus den 609„Eingesandten“ die 150 ausgestellten Arbeiten auswählte. Wie Willi Erl bei der Eröffnung sagte, habe man der Ausstellung ursprünglich den Titel„Der erste Versuch“ mit auf den Weg geben wollen. Bei der Sichtung eingesandter Arbeiten habe sich aber schon gleich ge- zeigt, daß sie„von Sonntagsmalern im besten Sinne des Wortes“ stammten, für die das Malen nicht„nur“ Freizeitgestaltung bedeute, sondern ein zweiter Beruf dar- stelle. Daß man Autoren und Werke durchaus ernst nehmen darf, beweist allein der Rund- gang durch einen der insgesamt drei Aus- stellungsräume, die einen interessanten Querschnitt verschiedenartigster Techniken und Motive bieten. Der Mannheimer Kaplan Franz Scherer verrät in seinen Linol- und Holzschnitten ausgezeichnetes Empfinden für Flächenauf- teilung und— trotz des spröden Materials— eine unzweifelhaft künstlerische Ausdrucks- bewältigung. Das christliche Zentralthema der Kreuzigung immer wieder variierend. gelingen ihm Aussagen von unmittelbarer „Ansprache“, Nuancen des Leids, der Trauer und— über allem und durch alles durch- schimmernd— der Vergebung, die über- zeugen. Großartig auch sein Linolschnitt „Hafen“. Eines der„lyrischsten“ Werke dieser Aus- stellung dürfte die„Winterliche Stimmung“ der in Neckargemünd lebenden 24jährigen Inge Jachov-Wirth sein— ein Aquarell, das mit außerordentlicher Sensibilität und Zurückhaltung in den Mitteln das Wesen der Jahreszeit verdeutlicht. Wie überhaupt bei fast allen ausgestellten Arbeiten das ernsthafte Bemühen um Verdichtung des Motivs spürbar ist, ohne daß dabei die breite, konformistische Straße der Abstrak. tion beschritten wird. Die verschwindend minderzähligen Versuche dieser Art— drei oder vier von insgesamt 150— sind denn auch von so lauter, selbstgefälliger Auf. dringlichkeit, daß man sich gerne wieder dem„Gegenständlichen“ zuwendet. Die ge- übte Hand jahrzehntelanger Erfahrung wWie auch ungetrübte Intuition kennzeichnen die Aquarelle des Neckargemünder Zahnarztes Dr. Otto Wirth, dessen Mannheimer Kollege Dr. Alfred Schmitt ebenfalls mit erstaunlich „fertigen“ Lajenarbeiten an die Oeffentlich keit tritt. Eine stattliche Anzahl von Taien- ten also, deren Chorus eine lebhafte Be- reicherung durch den vielbegabten jungen Lehrer Wolf Köhler aus Helmstadt erfähr“ der— in aller Behutsamkeit sei es ausge- sprochen— zu einigen Hoffnungen berech- tigt. Wenn auch zuweilen noch dekoratives Element dominiert, so bei einigen Blumen- bildern, ist doch bei vielen Arbeiten die künstlerische Schau offenkundig, der die Be- Wwältigung nicht nachhinkt. Die 16 Jahre junge Schülerin Ingrid„L Chatte“ aus Ludwigshafen ist mit einigen be- zaubernden Katzenstudien vertreten, def Mannheimer Student Götz Jansen mit Oel arbeiten aus Griechenland und Holland. in denen das Bemühen, Charakteristika det verschiedenartigen Landschaften zu subli mieren, als gelungen bezeichnet werden datt Die Buchhändlerin Thierid Saßnick malt.. krischfröhlicher Bilderbuchmanier— ebe! unbekümmerte Laienmalkunst. Edger Gut bub bietet Bewegungsstudien und repräsen, tiert sich mit einer stilisierten Landschaft als sicherer Kenner farblicher Effekte. Bei einigen Arbeiten jugendlicher Laien, maler verblüfft zunächst die„ausgereifte Konzeption, die dann aber auch gleiche maßen zu Vorsicht und Zurückhaltung rät Bleibt also abzuwarten, ob sich hier de Häkchen noch zum Haken krümmt. 0 zel seh jäh ten pis unc ges Lei gef Gen inh nis tits hei Sue stit Op. auf bes bis mit sue Lel Bel Mor Boc Erie Stie Stre Bal! noc schl Seil qua Spa gisc! Stie Abs Wu! 24 e ver. Schl * Nr. 163 le it von lgemei- Kindu- Uuchbin- demon- ie viel- r ver- erster var im drucke- likation ing und itschrift Grung- 1. Der chbarer chenkte nen. Er anderer n Jahr beste- ag dür- ch wir- Mitteln en Lei- erdings Mittel- hen die de her- n Stal- enholz- bot ein iginel). r dann er der leicher. Indu- genden r Ma- kamen gängi- ostkar- Zusam- Maler, gut in sfreude Kwand. n kriti- ländern uch die ert, die D 9 den lie Mit- m von arl Ott, Ehren- rsamm- its- und hr wei- jun den Vorsit- brikant ing der n Aem- des zum ertreter vorge- schrift- dischen der für nen Eh- Hollän- ter Ru- ger. Die loß mit s an den ;orleiter „0 Juli jährigen quarell, tät und Wesen erhaupt ten das Ing des bei die bstrak- vindend — drei ad denn 8 75 Auf- Wieder Die ge- ung wie nen die nnarztes Kollege taunlich entlich Talen- kte Be- jungen erfährt, aAllsge⸗ berech; oratives Zlumen- ten die die Be- rid„La igen be⸗ en, det nit Oel land. in ika det 1 subli⸗ len dart malt U — eben er Gut- präsen- adschalt 85 Laien- ereifte“ leicher- ing rät, ier das 0 Nr. 168/ Montag, 18. Juli 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 11 „Hände hoch, Kriminalpolizei“ Nur ein Irrtum/ Lieferwagen Düsseldorf.„Hände hoch, Kriminalpoli- zei!“— verstört fuhren der 52jährige ange- sehene Düsseldorfer Fabrikant und sein 28 jähriger Sohn von der Arbeit auf und blick- ten in die Läufe von sechs gezückten Dienst- pistolen. Polizeimarken wurden vorgewiesen und ein hochnotpeinliches Verhör begann. Als die beiden so jäh aus der Arbeit Auf- geschreckten von ihrem Büro in die Betriebs- — Verweste Leiche gefunden München. Eine schon stark verweste Leiche ist in einer Münchner Wohnung auf- gefunden worden. Hausbewohner hatten den Geruch bemerkt und die Polizei verständigt. Wahrscheinlich ist der Tote der Wohnungs- inhaber, der etwa 37 Jahre alte kaufmän- nische Angestellte Karl Solleder. Die Iden- tität konnte jedoch nicht mit letzter Sicher- heit festgestellt werden. Nach einer Unter- suchung im gerichtlich- medizinischen In- stitut dürkte der Mann einem Mord zum Opfer gefallen sein. Die Leiche wies nach Angaben der Polizei mehrere Messerstiche auf. Die Tatzeit kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, sie liegt vermutlich zwei bis drei Wochen zurück. Die Polizei, die er- mittelt hat, daß der Mann homosexuell war, Die außergewöhnliche, mit allen guten Eigenschaften— und dazu mit viel Kaltpreß- Sonnenblumenöl Voll weri-Fettnahrung aus dem Reformhaus sucht Zeugen, die ihn in seinen letzten Lebenstagen gesehen haben oder über seinen Bekanntenkreis Auskunft geben können. Stiefkinder mit Strom mißhandelt Wanne-Eickel. Mit zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis bestrafte eine Große Bochmer Strafkammer den 24 Jahre alten Erich Fernikel aus Wanne-Eickel, der seine Stiefkinder wochenlang mit elektrischem Strom mißhandelt hatte. Der 1958 zweinein- halb Jahre alt gewesene Stiefsohn, der heute noch aufschreit, wenn er ein elektrisches An- schlußkabel sieht, trug 44 Wunden davon. Seine damals vier Jahre alte Stieftochter quälte Fernikel zwölfmal mit einem unter Spannung stehenden Kabel. Ein psycholo- gisches Gutachten billigte dem unmenschlichen Stiefvater den Schutz des Paragraphen 51 Absatz 2 zu. Die Anklage auf Mordversuch wurde daraufhin fallengelassen und der 24jährige wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. glich dem einer Gangsterbande räume in einem Düsseldorfer Vorort gefah- ren waren, hatten sie nicht beachtet, daß ihr Lieferwagen unauffällig verfolgt wurde, ver- folgt von sechs Kriminalbeamten, die einen guten Fang getan zu haben glaubten. Zu- källig gleicht ihr Fahrzeug aufs Haar dem Wagen einer seit langem gesuchten Gang- sterbande, die für runde 30 000 DPM Waren geraubt hatte. Selbst das Kennzeichen wich nur in einem einzigen Buchstaben ab. Fs dauerte lange, bis die Amtsgewaltigen ihren Irrtum eingesehen hatten. Dann, wäh- rend den beiden fälschlich Verdächtigten noch der Schreck in allen Gliedern saß, erfüllte sechsstimmiges dröhnendes Lachen den Raum. Was denn nun geschehen wäre, wenn er die Kriminalbeamten für Gangster ange- sehen und sich zur Wehr gesetzt hätte, wollte der Fabrikant noch wissen.„Dann wären Sie jetzt ein toter Mann“, lautete die lakonische Antwort. Selbstmörder stürzte sich vom Dom Köln. Mit einem Sprung von der 100 Meter hohen Aussichtsplattform des Kölner Doms machte am Samstag ein 37 Jahre alter ver- heirateter Mann aus Köln seinem Leben ein Ende. Er flel auf das 50 Meter tiefer gelegene Dach des Mittelschiffs. Hunderte von Men- schen schauten zu, als die Feuerwehr unter schwierigen Bedingungen die Leiche barg. Die Feuerwehr mußte die Leiche abseilen. Innerhalb der letzten beiden Jahre haben ein junges Mädchen und ein Student aus Ecuador in gleicher Weise Selbstmord be- gangen. Brandstifter verursachte Millionenschaden Ehemaliger Feuerwehrmann gab 20 Brandstiftungen zu M.-Gladbach. Als gefährlicher Brand- stikter, der mindestens 20 Brände gelegt und einen Schaden von über eineinhalb Mil- lionen Mark angerichtet hat, ist jetzt der 33jährige Schreinergeselle Heinz Rreiden- broich aus Lobberich/ Niederrhein entlarvt worden. Wie die Kriminalpolizei in Mönchen Gladbach mitteilte, hat Breidenbroich be- reits 20 Brandstiftungen in der Umgebung seines Heimatortes gestanden. Die Kriminal- polizei prüft noch, ob auch 15 weitere bisher ungeklärte Brandstiftungen der letzten zehn Jahre auf das Schuldkonto des Schreiner- gesellen kommen. Ueber das Tatmotiv ist noch nichts bekannt. Was Zum ersten Male hat ein Alpinist im „Alleingang“ die rote Wand des Rosengartens Dolomiten) über die„Via Buhl“ bezwungen, die von den österreichischen Bergsteigern Hasse und Brandler eröffnet wurde. Der Italiener Armando Aste aus Rovereto be- nötigte für das bemerkenswerte Unter- nehmen drei Tage. Einen davon mußte er untätig in der Wand verbringen, da Schnee- fälle eingesetzt hatten. 2 Zum 650. Jahrestag der Verleihung des Stadtrechts an Stolp hat der polnische Mini- ster präsident Cyrankiewiez ein Glückwunsch- telegramm an das Präsidium des Volksrats der jetzt Slupsk genannten Stadt gerichtet. Er wünschte dem Volksrat und der Bevölke- rung„weitere Erfolge im Aufbau und der Bewirtschaftung dieser urpolnischen Gebiete, die sich durch Hunderte von Jahren standhaft einer Germanisierung widersetzt haben“, Eine bittere Enttäuschung erlebte ein jun- ger Schweizer, der während der Verbüßung einer Freiheitsstrafe aus der Strafanstalt Witzwil ausgebrochen war, um seine Frau heimlich zu besuchen. Mit einem unterwegs Breidenbroich war am vorigen Sonntag überrascht worden, als er Feuer an einen Bauernhof legte. Kurz darauf konnte er von der Polizei festgenommen werden. Bis dahin hatte der nicht Vorbestrafte, der acht Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr des 12 000 Seelen zählenden Städtchens war, Wegen seines ruhigen Wesens die Sympathie und Achtung seiner Mitbürger genossen. Er soll jetzt in einer Heilanstalt auf seinen Gei- steszustand untersucht werden. Mehrere Bauernhöfe, Scheunen, Schrei- nereien und Sägewerke, eine Papierfabrik und ein Papierlager sind durch die Brand- stiftungen Breidenbroichs zerstört oder be- schädigt worden. Goldenes Jubiläum der Odenwaldschule Das Fest verging im Wechsel von Feier, Arbeit und Spiel Oberhambach/ Odenwald. Wie immer war das diesjährige Sommerfest der Odenwald- schule in Oberhambach der Begegnung zwi- schen den Schülern und ihren teils weit ent- fernt wohnenden Eltern gewidmet. Die idyl- lisch an Berghängen auf einem weiten Ge- ländekomplex gelegenen Schul- und Inter- natsgebäude dieses Landerziehungsheims für Jungen und Mädchen beherbergen junge Menschen aus allen Teilen der Bundesrepu- blik wie auch aus dem Ausland. Die fernste Heimat dürfte gegenwärtig unter den 250 Schutzbefohlenen der Anstalt ein kleiner schwarzhäutiger Bub aus Ghana haben, des- sen fürstlicher Vater die Erziehung in Ober- hambach als die angemessene für seinen Sohn betrachtete. Die gleiche Idee hatte zu- gunsten einiger seiner Kinder bereits Tho- mas Mann gehabt. Der besondere Akzent des Festes aber war durch das goldene Jubiläum der 1910 ge- gründeten Schule gegeben, Ihre Existenz verdankte sie der Initiative Paul Geheebs, eines Pädagogen von starker Eigenwilligkeit und, Persönlichkeitsprägung, der ihr Inhalt und Form gab. Man wird kaum eine ver- gleichbare Schule finden: Volks-, Mittel- und eine Werkstudienschule, dazu das mit seinem Lehrplan besonders in der Oberstufe sich von staatlichen Anstalten unterscheidende Gym- nasium formen eine pädagogische Provinz speziellen Charakters.„Die Idee der Oden- Waldschule verträgt es, sich selbst in Frage zu stellen“, lautet einer der extremsten Kern- sätze zu diesem Gesichtspunkt. Die Tage des Jubiläums-Sommerfestes vergingen im Wechsel von Feier, Arbeit und Spiel. Da der Kontakt zu den Eltern meist sonst noch gescha g. gestohlenen Motorroller fuhr er in seine Heimatgemeinde, wo er in der ehelichen Wohnung seine Frau in den Armen eines Liebhabers antraf. Wutentbrannt versetzte er der treulosen mehrere Messerstiche, und nur durch das Eingreifen der von Nachbarn alar- mierten Polizei kam die Frau mit dem Leben davon. Der Schweizer wurde am Wochenende vom Neuenburger Schwurgericht zu fünf- einhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. In vier verlassenen Dörfern nordwestlich von Saigon wurden vietnamesischen Presse- berichten zufolge 77 menschliche Schädel ent- deckt. Es soll sich um Opfer der kommunisti- schen Guerilla-Tätigkeit handeln, die vor 12 bis 13 Jahren zu Beginn des Indochina-Krie- ges enthauptet wurden. In der Provinz Binh Duong, wo die Schädel gefunden wurden, hatten die Kommunisten damals Massaker unter den Anhängern der religiösen Sekte der Cam Dai angerichtet. * Ein Gericht in Liverpool fand drei junge Männer schuldig, ein Warenhaus in Lither- land in Brand gesteckt und dadurch einen Sachschaden von fast zwei Millionen Mark verursacht zu haben. Die drei sollen in eine Besserungsanstalt eingewiesen werden. Tage vor der Brandstiftung hatten sie auf der Toilette Versuche mit brennenden Zigaretten und Streichhölzern als„Zeitzünder“ gemacht. Als sie das Warenlager bei Arbeitsschluß verließen war Field von seinen beiden Kol- legen gehänselt worden, daß er sich„nicht trauen“ würde, einen Brand anzulegen. Ein paar Minuten später ging das Lager in Flam- men auf. * Im kanadischen Unterhaus wurde die Frage der deutschen Wiedergutmachungs- leistungen für in Kanada lebende Polen an- geschnitten. Der Abgeordnete H. W. Herridge und Oppositionsführer Pearson forderten die Regierung auf, bei der Bundesregierung vor- stellig zu werden, um zu erreichen, daß die deutschen Wiedergutmachungsbestimmungen eingehalten werden. Außenminister Green Versicherte, daß die Regierung alles tun werde, um zu helfen. Herridge hatte erklärt, er sei über einige Urteile deutscher Gerichte zu Wiedergutmachungsanträgen entsetzt. Sie zeigten, daß Nazis immer noch hohe Posten in Deutschland hätten. nur schriftlich vollzogen werden kann, boten die Elternversammlungen und die persön- lichen Gespräche mit den Pädagogen dank- bar wahrgenommene Möglichkeiten. Eine Ausstellung mit Schülerarbeiten unterrich- tete über die Methodik der Anstalt wie über einzelne Leistungen; besonderen Anklang fanden die handwerklichen und kunstge- Werblichen Stücke aus der Werkstudien- schule. Die musische Aktivität konzentrierte sich auf das Laientheater. Die Theatergruppe der Odenwaldschule feierte nebenbei das kleine Jubiläum ihres zehnten, im Kollektiv selbsterarbeiteten dramatischen Werks: „Rumpelstilzchen 60“, ein Spiel vom schein- baren Glück der Namenlosen, ging in einer temperamentvollen Aufführung über die Bretter einer Freilicht-Podiumbühne und strahlte in seinem allgemein politischen Charakter etwas von den Zielen der dorti- gen Erziehung aus. Fremdsprachiges Schü- lertheater mit Werken von ONeill und Mo- lière, Büchners„Leonce und Lena“ und Hin- demiths„Wir bauen eine Stadt“ bekundeten ein umfangreiches Einstudierungspensurm. Zum Grundsatz der„Erziehung durch Un- terricht“ in der vom jeweiligen Zeitgeist ge- prägten unterschiedlichen Erscheinungsfor- men bekannte sich im Jubiläumsfestakt der heutige Schulleiter Kurt Zier. Er stellte in seiner Rede das Leitbild des Menschen mit konstruktiver Toleranz heraus, für die Tätig- keit des Lehrers Geduld, Liebe und Ver- trauen zu den Kindern. Dieses pädagogische Verhältnis, betonte er, sei in den verflossenen fünfzig Jahren keinem Wandel unterlegen gewesen. rr. Heidenhöhlen wurden gesprengt Ueberlingen. Weithin über den See hal- lende Detonationen rissen ein altes Stück Bodensee-Romantik in die Tiefe: die seit einigen Jahren wegen Einsturzgefahr für die Oeffentlichkeit gesperrten Heidenhöhlen bei Ueberlingen mußten gesprengt werden, nach- dem Mitte Mai dieses Jahres mehrere Fels- abstürze die unmittelbar unter den Höhlen verlaufende Bundesstraße 31 bedroht hatten. Untersuchungen ergaben, daß keine Möglich- keit mehr bestand, das aus dem zweiten vor- christlichen Jahrtausend stammende Höhlen- system vor dem weiteren Zerfall zu bewah- ren. Bodensee hat eine„See-Kuh“ Friedrichshafen. Der Bodensee besitzt jetzt eine„See-Kuh“, Auf diesen Namen hat man eine Unterwasser-Mähmaschine getauft, die für den württembergischen Vachtklub gebaut wurde. Sie soll das Seegras entfernen, das am Bodenseeufer und auch im Friedrichs- hafener Lachthafen langsam aber sicher überhandnimmt. Ein Mähwerk schneidet das Seegras bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter ab. Ein zweites Mähwerk teilt die„Sschwaden“, damit sie ungehindert abtransportiert wer- den können. Motor und Mähwerk sind auf einen sechs Meter langen und 1,80 Meter breiten Prahm aufmontiert.„Vater“ der „See-Kuh“ ist der Präsident des württem- bergischen Vachkklubs, Viktor Schobinger. 5 2 5. Blutdruck ⸗Kreislaufnot? 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Juli 1960/ Nr. 163 Maske und Gesicht der Macht Die Urauffbhrung von Jean Anovilhs„Majestäten“ beschloß die Rohrfestspiele 1960 Ruhrfestspiele 1960: erst zum Schluß durfte das Publikum lachen. Zugleich bildete dieser Schluß, will sagen: die letzte Premiere, den diesjährigen Höhepunkt. Es gab eine Uraufführung(die erste in dreizehn Fest- spielsommern), und zwar eine ebenso amü- Sante wie gewichtige: Jean Anouilhs großer Einakter„Majestäten“ ging, von Franz Geiger in ein geistreich pointiertes Deutsch übersetzt, in Recklinghausen eher über die Bühne als in Paris. Das Publikum jubelte und es hatte recht damit, wenngleich das Ge- Wissen auch angesichts dieser brillanten Auf- führung zu klopfen begann. Wegen Willi Schmidts Regieeinfallen und auch wegen Andouilhs sorglos- fröhlichen Ballspielen mit historischen Persönlichkeiten. Doch davon Später. * Im Mittelpunkt der diesjährigen Ruhr- festspiele stand als Thema„Berlin“— als Ort geistiger, künstlerischer Freiheit, zu- mindest als Zentrum solchen Freiheitsstre- bens. Zusammenstöße mit der Macht, dieser oder jener, sind dabei nicht ausgeschlossen, die Berliner sammeln seit eh und je trübe Erfahrungen mit der Gewaltherrschaft. Die Kunstausstellung versucht, wie bereits be- richtet, mit Bildwerken die Stationen dieses Berliner Freiheitskampfes zu belegen, das Europäische Gespräch mit dem Titel„Kultur zwischen Organisation und Politik“ klam- merte die Berliner Situation schon deshalb nicht aus, weil es vom Berliner Senator Joachim Tiburtius geleitet wurde, und das Theater lud Berliner Ensembles zu Gast- spielen nach Recklinghausen, brachte mit Hauptmanns„Ratten“ ein Stück ins Pro- gramm, dessen Schauplatz Berlin ist(eine uns etwas naiv vorkommende Begründung Für die Aufnahme des Werks in den dies- Jährigen Spielplan) und rig mit allen anderen zur Aufführung gekommenen Stük- ken der Macht die Maske vom Gesicht. Als Auftakt wurde mit Shakespeares„Macbeth“ Jolio-Miguel Garcia- Llovera Spenischer Organist in St. Peter Mannheim Die Notwendigkeit, sich in romanisches Musikdenken einzufühlen, tritt nirgendwo so spannungsvoll in Erscheinung wie im Bereich der Orgelkomposition und- interpretation. Julio-Miguel Garcia-Llovera, spanischer Priester-Organist an der Metropolitan- kathedrale N. L. F. del Pilar in Zaragoza, der in der Mannheimer Pfarrkirche St. Peter einen Orgelabend gab, hat seinen deutschen Hörern dies mit der Wiedergabe von Werken französischer und spanischer Meister nach der einleitenden Toccata und Fuge in d-Moll von Johann Sebastian Bach) erneut bewußt werden lassen: das Kraftfeld zwischen Geist und Klangsinnlichkeit, zwischen Kirche und Konzertsaal, zwischen Bach und Widor. Im Raum der Interpretation erbrachte die Bach-Auffassung des Solisten bereits ent- scheidende Aspekte. Register wechsel in zu- sammenhängenden Figurationskomplexen, gedehnte Tempi, labiles Formspiel und pfleg- lich gestaltete Einzelheiten vermittelten der Komposition eine seltsam weiche Farbigkeit anstatt konzentrierter Strenge. Ein wenig von dem gradlinigen Schwung, mit dem Garcia- Llovera abschließend die kesse Toccata in F-Dur von Charles Maria Widor, das erklärte Bravourstück der Orgelvirtuosen, ausstattete, hätte in der gebotenen stilistischen Ein- schmelzung seinem Bach-Spiel gutgetan. Zwischen diesen beiden Eckpfeilern des Programms standen Werke, die dem künst- lerischen Naturell des Interpreten weitgehend entsprachen und, vielfach unbekannt, im doppelten Sinne aus erster Hand entgegen- genommen wurden. Ein hochentwickelter Klangsinn und die bestechende technische Reife auf Manual und Pedal wirkten hier glücklich zusammen, besonders typisch etwa min der mystischen Stimmung eines Satzes aus Olivier Messiaens„L'Ascension“ oder in der romantischen Sphäre eines César Franck Präludium, Fuge und Variation), Joseph Bonnet(Variations de concert) und Jesus Guridi, dessen„Cansancio del Hombre“ mit der süßlichen Melodik freilich unabweisbar die Geschmacksfrage aufwirft. Der klassische Bezirk wurde mit der Darbietung einer Orgel- suite von Louis-Nicolas Clarambault und der Sonatina in f-Moll von Anselm Viola berührt, Zwei Beispielen, deren feingeartete Struktur Garcia-Llovera mit intim- intelligenter Ba- rock- Registrierung nachzeichnete. rr. der Zauberkreis der Macht ganz sichtbar auf der Recklinghäuser Bühne gezogen: in ihn drangen nicht nur die Personen dieses Stücks, sondern, im übertragenen Sinn, auch die der folgenden— natürlich ohne die aus den„Ratten“— ein, um den Verführungen der Gewalt zu erliegen und auf diese Weise das Publikum vor dem Machtrausch zu warnen. * War der Komplex„Macht“ in„Macbeth“, in Mattias Brauns Nachdichtung der„Per- ser“ von Aischylos, im„Belagerungszustand“ von Camus auf sehr ernste Weise behandelt worden, so ging Anouilh ihn mit den„Maje- stäten“ von der heiteren Seite her an. Die Handlung— sofern hier von einer solchen gesprochen werden kann— beruht auf den Regierungswechseln im Frankreich von 1815: Napoleon ist für hundert Tage als Kaiser ins Tuilerien-Schloß nach Paris zurückgekehrt, wird dann vom König, der sich nunmehr Ludwig XVIII. nennt, auf dem Thron abge- löst, und muß schließlich ein englisches Schiff besteigen, das ihn in die Verbannung auf die Insel St. Helena führen wird. Diese histo- rischen Vorgänge setzt Anouilh in seinem Stück als gegeben und bekannt voraus, so daß es nur aus Gesprächen zwischen Napoleon und Fouchè oder Ludwig und Fouchè besteht (denn der Dienste des gerissenen Polizei- ministers bedienen sich beide Majestäten). Dazu kommt, außber ein paar Höflingen und Soldaten, Fouchés illegitimer Sohn, ein jun- ger Idealist mit der Sehnsucht, für seinen geliebten Kaiser sterben zu können. Napo- leon verachtet ihn deswegen. Ludwig aber bringt den Jüngling in einem wundervollen Gespräch dazu, ein kleines Bürgerleben dem Heldentode vorzuziehen. f* Es ging Anduilh offensichtlich nicht um eine weitere eigenwillige Interpretation historischer Figuren und erst recht nicht um ein Historiendrama im Sinne etwa von Grab- bes„Napoleon oder die hundert Tage“. Es scheint so, als habe er in diesem formal recht merkwürdigen Stück eine Station seines eigenen Erkenntnisweges festhalten wollen. Wird man zum Beispiel durch den jungen Idealisten zunächst an die Unbedingtheit der Antigone(in Anouilhs Version) erinnert, so führt derselbe junge Mann mit seinem zu- nächst noch resigniert gefaßten Entschluß zum sogenannten kleinen Leben den absolu- ten Anspruch der Antigone ad absurdum. Und die königliche Gestalt des Kreon spal- tet Anouilh auf in Napoleon und in Ludwig: er reißt beiden Seiten des Januskopfes „Macht“ die Maske herunter, verweist in der Figur Napoleons auf das gern zur Schau ge- tragene Machtgepränge, und zeigt in der Per- son Ludwigs Warmherzigkeit und gesunden Menschenverstand, über die auch ein mäch- tiger Herrscher verfügen kann und sollte. Letztlich bilden beide Figuren eine Doppel- rolle, weshalb sie wohl auch nie miteinander, Wohl aber mit anderen Personen in Verbin- Der Kaiser und sein Polizeiminister Zu den Ruhrfestspielen in Recklinghausen brachte das Berliner Rendissuncethedter die Uraufführung des Stücks„Majestäten“ von Jean Anouilh mit. Die Titel- Doppelrolle des Spiels— nämlich den Kaiser Napoleon I. und den König Ludwig XVIII.— spielte O. E. Hasse, den unser Bild in einer Szene mit Peter Mosbacher als Fouché, Minister und Her- zog von Otranto, zeigt.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) dung kommen. Andouilh aber schenkt seine Sympathie nur Ludwig und stellt Napoleon ausschließlich als einen auf blendende äußere Wirkungen bedachten, zudem zyni- schen Schauspieler vor. Ob sich ein Dra- matiker bei einer historischen Persönlich- keit vom Range Napoleons so weit mit seiner Bühnenfigur vom historischen Vorbild entfernen darf, sei dahingestellt— er tut 2s und legt, mit Napoleon, Ludwig und dem einigermaßen genau charakterisierten Fouchè jonglierend, ein amüsant formulier- tes Bekenntnis zum Leben ab. Dabei scheut er sich nicht, Parallelen zur Situation von 1945 zu ziehen und Bemerkungen zu machen, die ihm in seiner Heimat von vielen Leuten verübelt werden können: er läßt Ludwig, den aus der Emigration Heimgekehrten, jene in Schutz nehmen, die das Land nicht verlas- sen, sondern sich„irgendwie“ mit der Herr- schaft Napoleons„arrangiert“ haben, läßt Ludwig von ihnen sagen:„Sie haben gelebt, und das ist nie sehr einfach gewesen.“ Den Emigranten erstattet er deshalb das von Napoleon beschlagnahmte Vermögen nicht zurück. Andouilh setzt sich da ohne Rücksicht auf das Wie fürs Uberleben um jeden Preis ein und riskiert es, mißverstanden zu wer- den. * Das Stück ist also, seinem vielschichtigen Witz zum Trotz, sehr ernst. Es entwickelt AP-Foto sich in den Seelen der personae dramatis und demonstriert des Dichters eigene Lebens- ansichten. Da es von Apergus wimmelt — man muß an Shaw denken— und da der Ernst seiner Situationen amüsant ausgelotet wird, muß man es wohl mit behend-ironi- scher Eleganz in Szene setzen. Ob Willi Schmidt, Regisseur und Ausstatter in einer Person, aber recht daran getan hat, diesem Stück eine Pantomime voranzuschicken, in der sich der Schauspieler O. E. Hasse aus dem Kostümfundus unter den dort versam- melten„Majestäten“-Gewändern von Cäsar bis Hitler die Kleider Napoleons und Lud- Wigs(und damit seine Rollen) aussuchen darf, ist fraglich. Die Pantomime an sich war reizend, aber sie nahm dem Stück seinen Ernst und ließ es vollends zur Theaterfarce werden. Nun sah man in Napoleon wirklich nur noch den Schauspieler— und ein bissel mehr ist er, bei allem, was man gegen ihn haben kann, doch wohl gewesen. Das hat nicht einmal Anouilh bestreiten wollen, so schlecht er ihn auch in den„Majestäten“ „Wegkommen lieg“. Wie Hasse allerdings die durch seinen Regisseur dreidimensional aus- geweitete Rolle spielte, das war schlechthin glänzend. Und Peter Mosbacher schillerte als Fouchè in allen Farben der Gerissenheit. Der junge Idealist(Gundolf Willer) hatte es schwer, sich gegen soviel Charme und Per- fektion zu behaupten. Sonja Luyken Moderne Bilder aus Indien Der Maler Mogbul Fida Husdin im Frankfurter Kunstkabinett Hannd Bekker vom Rath Es ist gewissermaßen eine deutsche„Erst- ausstellung“. Der laut Katalog„im zweiten Jahrzehnt urseres Jahrhunderts“ geborene indische Maler Maqbul Fida Husain ist außerhalb seiner Heimat längst nicht mehr unbekannt; er hat bereits in Venedig, Lon- don, New Vork und kürzlich in Rom aus- gestellt. In Zürich, Prag und Rom hat er große Wandbilder geschaffen. In Tokio auf der Internationalen Kunstausstellung vori- gen Jahres erhielt er einen Preis. Aber dies ist die erste Begegnung mit seinen Bildern in Deutschland. Der erste Eindruck dieser dreißig Ge- mälde aus den letzten beiden Schaffens- jahren des Künstlers erinnert den Besucher des Frankfurter Kunstkabinetts Hanna Bekker vom Rath unwillkürlich an Gau- guin, mehr noch an Karl Hofer; an jene sanften, sinnlichen Mädchengestalten Hofers nach seinem Aufenthalt an der indischen Malabarküste. Und rückwirkend sozusagen bekommen die exotischen Bilder dieser Ma- ler(auch anderer Expressionisten) eine ge- wisse Authenzität. Indes, bei aufmerksamer Beschäftigung mit den Bildern, Farben und Symbolen Husains werden die Unterschiede bald offen- bar. Zwar auch bei Husain gibt es diese Mäd- chenbildnisse und Liebespaare voller Anmut und leiser Trauer, herbe, spröde Akte hinter einem Schleier aus Blau oder Grün oder Gelb. Aber schon diese Schleier sind geheim- nisvoll, ebenso wie die kaleidoskopischen Farben, die über manches Bild, manche Gruppe oder Landschaft gebreitet sind. Was Wissen wir denn, welche Symbolik für den indischen Maler und Betrachter in diesen Farben beschlossen liegt? Auch die vielfältigen Tier-Attribute, Fal- ken, Tauben, andere Vögel und immer wie- der Pferde—„das Pferd, das lachte“;„das Pferd, das wiederkam“;„Akt mit drei Pfer- den“—, sind vermutlich nicht ohne sinnbild- hafte Bedeutung. Für uns sind sie haupt- sächlich, neben vielem anderen, poetische Indizien dieser poesiereichen Malerei— wie die schwarzen, gelben und silbernen Monde, die diesen Menschen, Tieren und Land- schaften leuchten. Aus diesen wenigen Andeutungen er- hellt schon, dag Husain durchaus ein indischer Maler ist— das soll heißen: ein allen Ent- deckungen und Entwicklungen der modernen europäischen Malerei aufmerksam aufge- schlossener Künstler, der jedoch das große und reiche Erbe seiner heimischen Kultur keinen Augenblick ignoriert, sondern fest und sicher in ihm verwurzelt ist. Fraglos sind da und dort bei Husain Ein- flüsse des deutschen Expressionismus spür- bar; auch Picasso blieb nicht ohne Wirkung auf ihn. Aber diese Erfahrungen sind in Husains Malerei auf sehr persönliche Art und Weise integriert und— man verzeihe das Wort— irgendwie verfeinert, gedämpft, diszipliniert. Das Expressive wirkt gewisser maßen aus dem Hintergrund; es drückt sich weniger in der malerischen Geste als atmosphärisch aus. Sein Realismus erscheint zuweilen(„Hölle“,„Dorf“,„Begumpuri“, „ Wagenrennen“) ins Phantastische oder Traumhafte gesteigert, psychisch verdichtet, mystisch vertieft. Konturen und Farbflächen decken sich selten, sie scheinen jeweils einem eigenen geistigen und formalen Rhythmus zu ge- horchen und verbinden sich dennoch zu einem festen, präzisen Bildgefüge. Husain erreicht dadurch eine bild- und bedeutungs- mäßige Mehrschichtigkeit, die sich auf meh- reren Existenz-Ebenen gleichzeitig entfaltet — und von der der westliche Betrachter, trotz aller Anteilnahme und Bemühung, ständig das erregende Gefühl hat, sie irn letzten wahrscheinlich nie zu begreifen und vollends wohl nie hier einzudringen. Aber das schmälert den Reiz dieser Bilder keinesfalls, im Gegenteil, es erhöht ihn nur. Eo Plunien Reiche Formenwelt Maex-Mertz-Ausstellung in Sqarbröcken Den grassierenden Konformismus des zeitgenössischen Kunstbetriebs festzustellen, ist kaum noch sehr originell, ja es klingt 86l ber fast schon ein bißchen konformistisch. Gleichwohl muß der leidige Sachverhalt hier noch einmal apostrophiert werden, weil sich von diesem eintönigen Hintergrund eines neuen Weltmanierismus die selbständige, er- findungsreiche Malerei des Saarländers Max Mertz desto deutlicher abhebt. In einer Zeit, deren Kunstausstellungen überwiegend durch die international approbierte Akademie des Tachismus und anderer Spielarten der„in- formellen“ Malerei geprägt werden, verdie- nen die Beispiele anders orientierter, kon- zeptionsbewußter Kunstformen besondere Beachtung und Bedeutung. Zu ihnen zäh- len auch die Bilder, die Max Mertz zur Zeit im Saarbrücker Saarland-Museum ausstellt. Zweierlei fällt bei diesen(rund vierzig) Bildern schon auf den ersten Blick. bei einem flüchtigen Rundgang durch die Aus- stellung ins Auge: der strenge Bau, die klare Gliederung ihrer Kompositionen und die sonst so ungewohnte Vielfalt und Reichhal- tigkeit an malerischen Formen und Ge- danken. Bei aufmerksamer Betrachtung schrumpft dieser formale und inhaltliche Reichtum nicht etwa zusammen, sondern entfaltet und vertieft sich noch; und die konstruktive Architektur der Bildfläche gibt interessante Räume frei, die Gefühl, In- tellekt und Phantasie des Beschauers glei- chermaßen zur Tätigkeit aufrufen. Mertz(1902 in Homburg/ Saar geboren) studierte in Berlin, Dresden und Paris. Offensichtlich ist Paul Klee nicht ohne Ein- fluß auf ihn geblieben. Der verfremdete Ge- genstand, das abstrakte Zeichen, das viel- deutige Ornament sind Bausteine seiner Bilder. Ein malerisches Aufgliedern der Bildfläche in eigentümlich bewegte und doch ausgewogene Felder, Schichten, Spalten, Segmente, Gitter und Konturen bildet ein ebenso häufiges Merkmal seiner Malerei wie eine surreale Komponente, die gerade in den jüngsten Werken häufig zutage tritt. Mertzens Malweise ist synthetisch. Sie verbindet scheinbar heterogene Stilelemente etwa konstruktivistische und surreali- stische, impressionistische und kubistische, rein dekorative und gegenständlich-reale zu in sich geschlossenen Bildeinheiten, deren Titel, wie bei Klee, sich erst nachträglich ergeben. Die eigentümliche Plastik mancher Bildformen verwundert weniger, wenn man weiß, daß Max Mertz auch Bildhauer ist; er hat bei Albiker studiert, und vor dem Rat- haus in Saarbrücken steht eine abstrakte Brunnenplastik, in der die in seinen Bil- dern überall spürbare Tendenz zur raum- schaffenden Dynamik, zur rhythmischen Bewegung, zur musikalisch klaren Kompo- sition sozusagen konkretisiert erscheint. epl. Kultur-Chronik Der amerikanische Schriftsteller John Phil- lips Marquand ist in seinem Heim auf Kent Island in Newbury im Alter von 66 Jahren ge- storben. Der am 10. November 1893 geborene Autor hatte als Journalist begonnen, dann eine große Zahl von Kriminalromanen geschrieben und schließlich sein eigenes Genre, das des humorgetönten, ironisch-gesellschaftskritischen Zeitromans, gefunden und damit Anerkennung erlangt. Für„Der selige Mister Apley“(1937) erhielt er den Pulitzerpreis. Beim Neunten Internationalen Wettbewerb um den Kranichsteiner Musikpreis, der inner- halb der 15. Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt veranstaltet wurde, sind die Preisträger bekanntgegeben worden: Im Fach Klavier erhielt den ersten, mit 700 Mark dotierten Preis Thomas Melntosh (Washington). Zwei zweite Preise von je 500 Mark fielen an Bruno Canino(Mailand) und Andor Losonczy Budapest). Der dritte Preis in Höhe von 300 Mark wurde an Howard Lebow (New Vork) vergeben. Im Fach Violoncello wurde kein erster Preis zuerkannt. Zwei zweite Preise in Höhe von je 400 Mark fielen an Rein- hold Buhl(Mannheim) und Dieter Meszlinger (Nürnberg). Ein dritter Preis in Höhe von 200 Mark wurde Bertel Söborg Ohlsen(Kopen- hagen) zuerkannt. Die Burgfestspiele 1960 in Jagsthausen sind mit einer glanzvollen Aufführung des Goethe- Schauspiels„Götz von Berlichingen“ eröffnet worden. Diese Freilichtspiele finden in diesem Jahr zum elftenmal statt. Altbundespräsident Professor Theodor Heuss hat die Schirmherr- schaft übernommen. Dem von dem Schwäbisch Haller Regisseur Wilhelm Speidel inszenierten Schauspiel wohnte ein illustres Publikum bei, das sich besonders von der schauspielerischen Leistung des Trägers der Titelrolle, des Ber- liner Charakterdarstellers Alfred Schieske, be- eindruckt zeigte. — De n der Sherlodl Holme: mar kin heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Fresserechte beim, Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schõneberg 23 Fortsetzung Er hatte sofort die Dame aus dem Fahr- stuhl wiedererkannt, und obwohl er dafür keinen Grund hätte nennen können, miß- traute er ihr. Er trat weiter in den Salon Binein und legte vorsichtig und behutsam den Zylinder auf ein kleines Tischchen, und dabei suchte sein Blick Mackie, um ihn zur Vorsicht zu mahnen. Doch der hielt ihm den Rücken zugekehrt, schloß die Tür zum Kor- ridor und freute sich mächtig, die Dame wiederzusehen. Schließlich konnte Flynn die Dame nicht länger auf Antwort warten lassen. Worum handelt es sich, gnädige Frau?“ erkundigte er sich mit betonter Zuvorkom- menheit. Die Dame lächelte spitz: „Um einen rätselhaften Fall, den wirklich nur Sie lösen können, Mister Holmes.“ „Notieren Sie, Doktor!“ sagte Flynn leise zu Mackie in der Erwartung, daß er ihm jetzt mit seinen Augen einen Wink geben Könnte. Aber Mackie nestelte Stenogrammblock und Bleistift aus den Taschen und ließ kein Auge von der Dame. Er verschlang sie gleichsam mit seinen Augen. Morris war verzweifelt. Die Dame begann nich“ sofort zu erzäh- Jem. Sie erwartete sicher, daß die beiden Herren Platz nehmen würden. Doch Flynn 20g es vor, sich volle Bewegungsfreiheit zu sichern. Er und Mackie blieben stehen. „Heute morgen“, fing die Dame nach kur- zem Zögern an,„sollten zwei Bekannte von mir mit dem Nachtexpreß ankommen. Sie hatten sich telegrafisch angesagt, haben auch, dessen bin ich gewiß, den Zug bestiegen, sind aber nicht angekommen.“ „Ach!“ sagte Flynn. Sein Erstaunen wirk- te echt.„Dann sind sie also unterwegs aus- gestiegen?“ Diese Möglichkeit mußte die Dame zu- geben. „Gewigß“, erklärte sie,„aber es ist mir 3 warum. Und deshalb bin ich 4er. „Hmé, machte Flynn, indem er nachdenk- lich auf und ab schritt. Er ging dicht an Mackie vorbei, damit er endlich einmal ihm ins Gesicht blicken könnte, um zu merken, Was die Glocke geschlagen habe. Aber Mackie stand nur da, hatte den Bleistift auf den Stenogrammblock gesetzt und starrte die Dame an. Sie hatte ein interessantes Ge- sicht. Die Augen schimmerten grünlich. Ihre slawischen Backenknochen sprangen etwas hervor und gaben dem schmalgezeichneten Mund ein immerwährendes feines Lächeln. Morris begann wieder: „Da gäbe es natürlich verschiedene Gründe. Um aber etwas Bestimmtes sagen zu können, müssen Sie mir schon einige Anhaltspunkte geben. Ueber den Beruf Ihrer Bekannten, ihren Charakter, Reis Zweck oder Sonstige Vorhaben.“ Er hielt inne und ließ eine kleine Pause eintreten. Mit bedeutungsvollem Unterton fuhr er dann fort: „Vielleicht erzählen Sie mir auch etwas über deren Vergangenheit.“ 5 „Das kann ich— leider nicht“, antwortete die Dame zögernd.„Ich kenne die beiden Herren nur flüchtig.“ „Ich auch“, sagte Flynn, und Ironie schwang in seinem Ton. Die Dame tat, als besänne sie sich eine Weile. Sie blähte etwas die Nasenflügel, und mr Gesicht bekam sofort einen gerissenen Ausdruck. Morris hatte vom ersten Augen- blick an gespürt, daß diese Person mit allen Wassern gewaschen war. Aber auch die Dame merkte, dag der Mann vor ihr nicht aufs Hinterhaupt gefallen war, und darum hielt sie es für Klüger, sich nicht so ahnungs- 10s zu stellen. „Natürlich!“ sagte sie daher.„Sie werden sie ja auch kennen. Sie fuhren ja im gleichen Zug.“ „Gewiß“, bestätigte Flynn, sind angekommen.“ Mit einem Blick in die beiden Schlaf- zimmer, wo die beiden Schrankkoffer zu sehen waren, sagte die Dame: „Nicht nur das, Sie kamen sogar mit dem Gepäck meiner beiden Bekannten an. Sie können sich daher meine Ueberraschung vorstellen!“ 5 „Natürlich“, sagte Flynn verständnisvoll. Sein Verdacht wuchs mit jeder Minute. Er zweifelte nicht länger daran, daß das Appartement von der Dame selbst oder von einem ihrer Komplicen durchsucht worden War. Er fragte sich nur: Was hatte man ge- funden oder vielmehr nicht gefunden? Mackie hatte einige Notizen gemacht. Die „Wir aber Dame sah ihm lächelnd zu, wie er schrieb. Aber sie fühlte genau, daß ihre Pläne durch- schaut waren. Ihr Tonfall änderte sich. „Wenn ich mir das Ganze überlege“, sagte sie nicht ohne Schärfe,„kommt mir der Gedanke, daß die beiden ausgestiegen sind, weil Sie und Ihr Freund einstiegen.“ „Natürlich!“ sagte jetzt Mackie. Ihm fehlte der Sinn für Diplomatie. „Vielleicht“, versuchte Flynn zu erklären, „haben Ihre beiden Bekannten ein schlech- tes Gewissen.“ „Das ist möglich“, stimmte die Dame ihm bei. Sie lächelte jetzt nicht mehr.„Doch ist das noch lange kein Grund, vor Ihresglei- chen auszureißen!“ „Ohol“ machte Flynn. 5 „Oho!“ echote Mackie. „Meinen Sie nicht, Madame“, fügte Morris liebenswürdig hinzu,„daß Sie in der gleichen Situation dasselbe getan hätten?“ „O nein“, lächelte die Dame hinterhältig und sah mm mit einem Augenaufschlag mitten ins Gesicht,„ich fürchte, Sie über- schätzen sich!“ „Oder Sie Ihr gutes Gewissen!“ entgeg- nete Flynn. Die Dame entschloß, sich zum offenen Angriff.„ „Sie dürfen nicht glauben, daß jeder auf den Schwindel reinfällt, auch wenn er 89 raffiniert ausgetüftelt ist wie Ihrer. Niemand weiß besser als ich, daß Ste nicht Sherlock Holmes sind!“ Wenn die Dame geglaubt hatte, daß Flynn durch den überraschenden Ausfall sich eine Blöße geben würde, sah sie sich schwer getäuscht. Er lächelte nur, als habe er Aehnliches längst erwartet. Der zweite Pfeil aber aus dem Köcher der Dame ging völlig daneben. „Und Sie nicht Doktor Watson!“ sagte sie giftig zu Mackie. Aber dieser, im Eifer des Mitstenogra- flerens, nickte nur mechanisch, zum Zeichen, daß er auch diesen Satz mitgeschrieben habe. Erst hinterher— mitgestoppt wären es Sekunden gewesen— ging ihm der Sinn dieser Feststellung auf, und empört strich er den letzten Satz aus. „Das hören wir zum erstenmal, Madame“, nahm Flynn das Gefecht wieder auf. Seine Haltung blieb unverändert liebenswürdig. „Es ist aber die Wahrheit“, erklärte die Dame fest,„oder können Sie beweisen, daß Sie es sind?“ „Können Sie beweisen, daß wir es nicht sind?“ „Natürlich!“ entgegnete die Dame prompt. Sie bückte sich ein Wenig Und z0g unter dem Sessel, auf dem sie saß, das Paket in braunem Packpapier hervor. Morris war gespannt, was jetzt kommen Würde. a Mackie trat neugierig einen Schritt näher und sah mit gemischten Gefühlen der Dame zu, wie sie den Bindfaden löste und die Hülle auseinanderschlug. Was zum Vorschein kam, war den beiden nur allzu bekannt. Mackie starrte auf sein Nachthemd und auf seine Hausschuhe und glaubte an Zau- berei. Flynn faßte sich zuerst. „Bravo!“ sagte er und applaudierte leicht mit den Händen, als säße er im Theater. Er hatte Verständnis für gut vorbereitete Effekte. Diesmal war die Dame mit der erreichten Wirkung zufrieden. Und das schien sie ver- Söhnlicher zu stimmen. Sie schob das Papier wieder zusammen und überreichte Flynn das Paket. Fortsetzung folgt ere, „„„ core en J C ////.