en he nd . h- rd Ur rn 2 en en hr 41g Mt fir n- tt, e- o- n- st- kt, ür tt⸗ K- r- ne ch en ür 11 - ae ei ie 2E 52 2— Ar je it . Herausg.„Mannheimer Sorgen“? verlag. Druck: Mannh. Großdruckerel. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt, Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A annheimer. Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Heschiftsstellen: Mannheim, E 1, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. 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Dem Sicherheitsrat liegt die am Mittwochabend eingebrachte sowjetische Resolution vor, in der der Abzug aller belgischen Truppen innerhalb von drei Tagen gefordert wird, andernfalls„wirksame Maßnahmen“ sowohl im Rahmen der UNO wie durch die „friedliebenden Staaten“ allein getroffen werden müßten. Am Donnerstagabend wurde dem Sicherheitsrat eine tunesisch-ceylonesische Resolution präsentiert, in der ein „möglichst schneller“ Abzug der belgischen Truppen gefordert, jedoch keine ulti- mative Frist gesetzt wird. Wie verlautet, lution bereits zugestimmt. Die Sowjets wurden am Donnerstag zum erstenmal in die Kongo-Aktion der Verein- ten Nationen eingeschaltet. Drei große sowje- tische Turboprop- Maschinen vom Typ „Iljuschin-18“ brachten außer Lebensmitteln Verstärkungen für die UNO-Truppen aus Ghana nach Leopoldville. In einer der sowje- tischen Maschinen waren auch zwei Sowjet- Beamte mitgekommen, die nach Angaben der UNO dem Moskauer Außenministerium an- gehören sollen und gleich nach ihrer Ankunft haben die Vertreter Kongos dieser Reso- Kongo-Ministerpräsident Lumumba auf- suchten. Ein Mitarbeiter Lumumbas sagte später, seines Wissens habe der Minister- präsident die beiden nur für ein paar Minu- ten empfangen, um ihnen für ihren Hilfs- beitrag zu danken. Etwa 4500 UNO- Soldaten befanden sich bis zum Donnerstag nach Mitteilung eines UNO- Sprechers im Kongo. Bis zum Samstag sollen es 10 000 UNO- Soldaten sein. Der Sprecher fügte hinzu, inzwischen sei auch ein Die Hilfe für den Mittelstand Das Bundeskabinett für eine„zusammenfassende Initiative“ Von unserem Wirtschaftskorrespondenteb Ernst Georgs Bonn. Die Bundesregierung will auch künftig darauf achten, daß die kleinen und mittleren Unternehmen und die Angehörigen der freien Berufe nicht durch Gesetzgebung oder Verwaltungspraxis gegenüber Groß- unternehmen, Beziehern von Großeinkom- men oder anderen Bevölkerungsschichten benachteiligt werden. So steht es im Bericht der Bundesregierung über die Lage der Mit- telschichten, der jetzt veröffentlicht wurde. Danach plant das Bundeskabinett eine „zusammenfassende Initiative“ zur Hilfe für den gewerblichen Mittelstand und die freien Berufe, die— soweit nicht schon früher ein- zelne Vorlagen verabschiedet werden— bis Ende Dezember dieses Jahres vom inter- ministeriellen Ausschuß für Mittelstandsfra- gen vorbereitet werden soll. Der„Mittelstandsbericht“ geht auf eine Anfrage der SPD-Bundestagsfraktion zurück und ist bereits seit Monaten in den Regie- rungsressorts diskutiert worden. Die in ihm enthaltenen Vorschläge und Anregungen bringen keine Sensationen, sondern nur eine Art Zusammenstellung mehrfach erörterter Pläne. So wird auf die schon vorbereitete Novelle zum Umsatzsteuergesetz verwiesen, die die Wettbewerbsneutralität der Umsatz- steuer verbessern soll, ohne an ihrem System vorläufig etwas zu ändern. Sowohl bei der Einkommensteuer als auch bei der Umsatz- steuer sollen die Voraussetzungen für die Berücksichtigung des Schachtelprivilegs un- ter Umständen neu gestaltet werden. Bei der Gewerbeertragsteuer ist die Neueinführung eines besonderen zusätzlichen Freibetrages für Personenunternehmen beabsichtigt und bei der Vermögenssteuer sowie bei der Erb- schaftssteuer Erhöhung der Freibeträge. Die Kontrolle über marktbeherrschende Unter- nehmen soll verschärft werden, falls ein- geleitete Untersuchungen über den Grad der Konzentration in der Wirtschaft hierzu Ver- anlassung geben. Dabei wird an eine Geneh- migungspflicht für Verschmelzungsvorgänge gedacht, die zur Marktbeherrschung führen. Die Bundesregierung ist um ein Kredithilfe- programm für Existenzgründungen von Nachwuchskräften des gewerblichen Mittel- standes bemüht, sie wird die Kreditgaran- tiegemeinschaften des Mittelstandes weiter- hin unterstützen und prüfen, ob und wie den Kreditnehmern die Uebersicht über die Kon- ditionen am Kreditmarkt erleichtert werden kann. Auch an bundesgesetzliche Grundlagen für die Alters versicherung der rechts-, wirt- schafts- und steuerberatenden Berufe sowie der Zahnärzte wird gedacht. Wahlsieg der„weinenden Witwe“ Sirimavo Bandaranaike wurde erster weiblicher Ministerpräsident der Welt Colombo.(Ap) Als erster weiblicher Mi- nisterpräsident der Welt ist am Donnerstag die Witwe des im vergangenen Jahr ermor- deten ceylonesischen Ministerpräsidenten Solomon Bandaranaike, die 44jährige Siri- mavo Bandaranaike, vom britischen General- gouverneur in Ceylon, General Sir Oliver Goonetillske, in ihr neues Amt eingeführt Worden. Sirimavo(„die Glückliche“) Banda- ranaike, im Volksmund die„weinende Witwe“ genannt, hatte in ihrem in erster Frau Bandaranaike Bild: dpa Linie auf das Gemüt der Wähler abgestimm- ten Wahlfeldzug die Freiheitspartei bei den Parlamentswahlen vom Mittwoch zu einem absoluten Wahlsieg geführt. Obwohl Frau Bandaranaike auf die Unterstützung aller Linksparteien, einschließlich der Kommuni- sten, Trotzkisten, rechnen kann, hat sie an- gedeutet, daß ihre Freiheitspartei die Re- gierung allein bilden werde. Ueber die po- litische Linie ihrer Regierung ist noch nichts bekannt. Die Ministerpräsidentin gab aller- dings zu verstehen, daß sie die im britischen, kanadischen, indischen und ceylonesischen Besitz befindlichen Versicherungsgesell- schaften sowie die zu 75 Prozent britischen Tee- und Gummipflanzungen verstaatlichen wolle, Sie kündigte die Einsetzung von Kom- missionen zur Aufklärung der politischen Hintergründe der Ermordung ihres Mannes sowie zur Ueberprüfung von Zeitungen an, die ihr während des Wahlkampfes feindlich gegenübergestanden haben sollen. Angebot Irlands angenommen worden, ein Bataillon in den Kongo zu entsenden. Ab- gesehen von den schwedischen Soldaten für das UNO-Kommando sind am Donnerstag- mittag auch 14 schwedische Flieger in den Kongo abgereist. In der selben Maschine be- kanden sich auch acht Mann norwegisches Flugpersonal, die das erste Kontingent Nor- wegens für den Kongo darstellen. Auch Argentinien und Brasilien werden je zehn Piloten entsenden. In der Sondersitzung des Sicherheitsrats über die Ereignisse im Kongo hatten die USA in der Nacht vom Mittwoch zum Don- nerstag angekündigt, daß sie ein„Eindrin- Sen militärischer Streitkräfte, die nicht von der UNO angefordert worden sind, verhin- dern werden“. In offensichtlicher Anspie- lung auf die Möglichkeit einer sowjetischen Intervention im Kongo sagte der USA-Dele- gierte Cabot Lodge, die Entsendung der- artiger Truppen würde nicht nur die UNO mißachten, sondern„ernsthaft jede Be- mühung gefährden, Stabilität und Ordnung im Kongo wieder herzustellen“. König Baudouin der Belgier hat am Don- nerstag die kongolesische Regierung beschul- digt, mit voller Absicht versucht zu haben, das kongolesische Volk gegen die in Kongo lebenden Belgier aufzuhetzen. Zugleich sprach sich der König scharf gegen die Be- schuldigung aus, Belgien habe in Kongo eine Aggression begangen. Es sei die„hei- lige Pflicht“ der belgischen Truppen, in Kongo zu intervenieren, um bedrohte Men- schenleben zu retten. Baudouin bezeichnete es als Zynismus, Belgien die Absicht zu un- terstellen, es bedrohe Kongo, da gerade Bel- gien es gewesen sei, das diesem Land die Unabhängigkeit gegeben habe. Zwischenfälle in Südrhodesien Das an Kongo angrenzende Südrhodesien wird seit Mittwochabend von schweren Un- ruhen erschüttert. Nach einer trügerischen stillen Nacht, der eine heftige Straßen- schlacht zwischen rund 500 Afrikanern und über 200 Polizisten vorausgegangen War, kam es am Donnerstag in Salisbury erneut zu Ausschreitungen. Mit freundlichem Lächeln standen sich in der Nacht zum Donnerstag, kurz vor Beginn der Kongo-Debatte im Weltsicherkeitsrat, UNO-Generalsekretar Dag Hammerskjöld und der kongolesische Mini- ster Thomas Kanzd(linles) gegenüber. In der Sitzung bhündagte die Sowjetunion an, sie werde im Kongo eingreifen, falls sick die belgischen Truppen nicht binnen drei Tagen zu- ruck gezogen hatten. Der amerikanische Vertreter, Cabot Lodge, konterte sofort und er- geldrte, daß die USA eine Einmischung der Soubjetunion im Kongo nicht dulden würden. Am spũten Donnerstagabend(mitteleuropäiscker Zeit) erklärte der amerikanische Außen- minister Herter auf einer Pressekonferenz, er halte die sowjetische Drokung für einen Propagandatrich. Bild: AP Heftige Debatte um das neunte Schuljahr Erste Arbeitssitzung des neuen Landtags von Baden- Württemberg Ven unserer Stuttgarter Redaktion Stuttgart. Im Mittelpunkt der ersten Arbeitssitzung des Landtags von Baden- Württemberg stand am Donnerstag die Bera- tung bedeutsamer Gesetzentwürfe, die den Abgeordneten von der Landesregierung und der SPD-Fraktion vorgelegt worden waren: Zwei Entwürfe behandeln ein Ministergesetz, ein Entwurf verlangt die obligatorische Ein- „Bewußte Verschärfung der Spannung“ Die USA antworteten auf die sowjetische Polaris-Note Washington/ Paris.(AP) Auf die sowie tischen Proteste gegen eine angeblich ge- plante Ausrüstung der deutschen Bundes- wehr mit amerikanischen Polaris-Raketen verlangte die britische Labour-Partei in einer hitzigen Debatte im Unterhaus von der Regierung Zusicherungen, daß Grohbritan- nien einer Lieferung von Polaris- Raketen an die Bundesrepublik auf keinen Fall zu- stimme. Die Vereinigten Staaten wiesen am Mittwochabend die sowjetische Protestnote entschieden zurück. Die Sowjetunion ist in der Raketenfrage am Mittwoch in London und am Donnerstag in Paris vorstellig ge- worden. Ein Sprecher des französischen Auhßenministers erklärte, ein solcher Protest müsse als verfrüht angesehen werden. Der britische Außenminister Lloyd hatte dem sowietischen Botschafter in London zu ver- stehen gegeben, daß ihm von einem amerika- nischen Beschluß, der Bundesrepublik Polaris- Raketen zu überlassen, nichts bekannt sei. Bei der Zurückweisung der sowjetischen Protestnote bezichtigte die amerikanische Regierung Moskau der vorsätzlichen Ver- schärfung der Spannungen mit den Mitteln der Propaganda und der Drohungen. In der Erklärung des State Department wurde festgestellt, daß alle für die Bundesrepublik vorgesehenen Waffen im Rahmen des Atlan- tikrats und in Uebereinstimmung mit einem Beschluß der führenden westlichen Staats- männer vom Dezember 1957 geliefert würden. Bonn will Polaris-Note zurückweisen Bonn.(dpa) Die Bundesregierung will den sowjetischen Protest wegen einer angeb- lichen Ausrüstung der Bundeswehr mit Polaris-Raketen mit einer Gegennote zurück- Weisen. Diese soll sich besonders gegen den Teil der Sowjetnote wenden, in dem Moskau ein Interventionsrecht auf Grund der alli- ierten Deklaration von 1945 über die bedin- Sungslose militärische Kapitulation Deutsch- lands für sich in Anspruch nimmt. Zwischen Gesfern und Morgen Die Länderinnenminister werden Mitte September in Bad Dürkheim zu ihrer Herbstarbeitstagung zusammenkommen. Der Vorsitzende des DGB, Willi Richter, hat erneut gefordert, auch den Arbeitern den Lohn im Krankheitsfall sechs Wochen wei- ter zuzahlen. Der sechste ordentliche Verbandstag des Verbandes der Heimkehrer wird vom 1. bis 3. September ni Berlin stattfinden. Der Bund der Vertriebenen wird am 6. August im Kursaal Stuttgart-Bad Cannstatt der Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen vor zehn Jahren an der- selben Stelle gedenken. Gegen die nach Inkrafttreten des Lücke- planes von der öffentlichen Hand vorgenom- menen Mieterhöhungen wandte sich am Donnerstag in scharfer Form der stellver- tretende Bundes vorsitzende des Gesamt- deutschen Block/BHE Gotthard Franke. Die Vollversammlung der Studentenschaft an der Universität Würzburg hat offizielle Kontakte zu den Funktionären der FDJA- Hochschulgruppen in der Sowjetzone abge- lehnt, da diese studentischen Gruppen nicht frei gewählt worden seien. Sir Oswald Mosley, der Führer der klei- nen faschistischen Partei in Großbritannien, hielt sich am Donnerstag n Bonn auf; er soll sich mit Oberst Rudel und dem„Musso- Ini-Befreier“ Otto Skorzeny getroffen haben. Die Rechtsverordnungen, die zur Neurege- lung des Kriegsopferechts nach dem Erlaß des Aenderungs- und Ergänzungsgesetzes ver- öfkentlicht werden müssen, werden— nach einer Mitteilung des Bundesarbeitsministe- riums— vordringlich bearbeitet. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres sind in der Bundesrepublik 102 600 neue Wohnungen fertig geworden. In der Auseinandersetzung zwischen Ar- gentinien und Israel über die Entführung Adolf Eichmanns hat die argentinische Re- gierung in einer Note das bisherige Verhal- ten Israels als unbefriedigend bezeichnet und erklärt, sie behalte sich das Recht auf „Weitere Mahßnahmea“ vor. Die französsche Marine wird in den kommenden fünf Jahren 4,84 Milliarden Neue Franes(etwa 3,95 Milliarden DM) zur Modernisierung ihrer Flotte und Luftwaffe aufwenden. Geplant sind u. a. der Bau von drei mit Raketen bewaffneten Geleifkreu- zern und eines atomgetriebenen Untersee bootes. Polen wird von den Vereinigten Staaten eine zusätzliche Wirtschaftshilfe in Höhe von 130 Millionen Dollar erhalten. Der„Europa-Preis“ für 1960 ist den Städten Aarhus ODänemark) und Brügge (Belgien) verliehen worden, wie aus einer Mitteilung des Europarates hervorgeht. Die USA wiesen die sowjetischen Beschul- digungen über das angebliche Anfliegen so- Wjetischer Schiffe durch USA-Flugzeuge als „grundlos“ zurück. Kuba soll in den nächsten Jahren Ma- schinen und Ausrüstungen für fünfzehn komplette Fabrikanlagen von der Sowijet- zone erhalten, meldet die sowjetzonale Nach- richtenagentur ADN. Der kolumbianische Staatspräsident Al- berto Lleras Camargo erklärte, Kolumbien werde sich jedem Eingriff ausländischer Mächte in amerikanische Angelegenheiten widersetzen. Die Leiche des Piloten der am 1. Juli über der Barentssee abgeschossenen ameri- kanischen RB-47 wird am Freitag in Mos- kau den amerikanischen Behörden über- geben. Gegen einen Einsatz der Fremdenlegion in Kamerun sollte die Bundesregierung in Paris scharf protestieren, schreibt der SPD- Pressedienst. Jede von Deutschen abge- feuerte Maschinengewehrsalve, jedes deut- sche Wort in verbrannten oder von der Legion besetzten Negerdörfern lösche eine deutsche Entwicklungshilfe aus und mache jede„Oeffentlichkeitsarbeit“ über den anti- kolonialen, demokratischen Charakter der Bundesrepublik unwirksam. Nepal hat von der Chinesischen Volks- republik eine Entschädigungszahlung von annähernd 45 000 Mark wegen der Tötung eines nepalesischen Offiziers durch chinesi- sche Truppen im vergangenen Monat ge- kordert. In der Zentrale der kroatischen Emigran- ten in Buenos Aires ist eine Bombe explo- diert, die etwa 20 Personen, davon zwei schwer, verletzte. Die Zentrale ist der Sam- melpunkt der kroatischen Nationalisten in Argentinien. kührung des neunten Schuljahres vom Jahre 1965 an. Während sowohl der Regierungs- als auch der Oppositionsentwurf für das Ministergesetz nach der ersten Lesung an den Ständigen Ausschuß weitergeleitet wurde, lehnte die Mehrheit der Regierungsparteien eine Weiterberatung des Gesetzentwurfes über das neunte Schuljahr gegen die Stim- men der SPD ab. Sprecher der CDU, der FD/ DVP und des BHE vertraten den Stand- punkt, es sei zweckmäßiger, diese Materie in das demnächst zur Beratung anstehende Schulverwaltungsgesetz aufzunehmen. Mini- sterpräsident Kiesinger lehnte einen Antrag der SPD ab, dem Landtag unverzüglich ein Schulgesetz gemäß Artikel 15 der Landesver- fassung vorzulegen. Kiesinger erklärte, die Regierung habe nicht die Absicht, dieses Gesetz vorzulegen, weil sie der Ueberzeu- gung sei, daß die notwendige Zweidrittel- mehrheit im Landtag nicht zu erreichen sei. Während der Aussprache über das neunte Schuljahr kam es zu scharfen Auseinander- setzungen zwischen Abgeordneten der CDU und der SPD. Walter Krause(SPD) zeigte Gründe für eine Ausdehnung der Volks- schulpflicht auf und sagte, die Klagen, daß die Jungen mit 14 Jahren noch nicht„berufs- reif“ seien, machen das neunte Schuljahr ebenso notwendig, wie die Feststellung, daß die große Mehrheit der 14jährigen die Frage, welchen Beruf sie wählen sollten, noch gar nicht beantworten könne. Außerdem dürfe nicht übersehen werden, daß die weltweiten Bestrebungen, das Schulwesen in West und Ost auszubauen, auch das Land Baden- Würt⸗ temberg veranlassen sollten, endlich den Startschuß zum Ausbau des Volksschul- Wesens zu geben. Ministerialdirektor Gantert erwiderte in Vertretung des Kultusministers, entsprechend dem Auftrag des Landtags habe die Regie- rung bereits die erforderlichen Vorarbeiten für die Einführung eines weiteren Pflicht- schuljahres getroffen und einen Bildungsplan ausgearbeitet. Die Regierung vertrete die Auffassung, daß man dem materiellen Gehalt des Gesetzentwurfs der SPD durchaus zu- stimmen könne. Nach den Berechnungen des Kultusministeriums stünde 1965 voraussicht- Fortsetzung Seite 2 Amrehn bei Adenauer Bonn.(dn.- Eig. Ber.) Bundeskanzler Pr. Adenauer empfing am Donnerstag den Ber- Iiner Bürgermeister Franz Amrehn(CDV) zu einem Gespräch über aktuelle Fragen der Berlin- Politik. An der Unterredung nahm auch der Fraktions vorsitzende der CDU/CSU, Dr. Heinrich Krone, teil. Die Gesprächspart- ner waren sich einig, daß die bisherige Berlin- Politix konsequent fortgesetzt werden müsse. Man müsse nach wie vor davon aus- gehen, daß die Sicherheit und Freiheit Berlins nur durch die Beibehaltung des bisherigen Rechtsstatus gewährleistet werden könne. In diplomatischen Kreisen Bonns hegt man die Befürchtung, daß die Berlin-Krise An- fang des nächsten Jahres einen neuen Höhe- punkt erreichen wird. Man rechnet mit neuen Moskauer Vorschlägen zur Regelung des Problems Berlin. Informierte Kreise wollen wissen, daß die neuen Vorschläge Moskaus in bezug auf die Zuständigkeit Pankow für eine „Freie Stadt Westberlin“ wesentlich über das Maß des sowjetischen Ultimatums vom No- vember 1958 hinausgehen werden. POLITIK sehen, daß sich die Grundlagen dieser Er- kenntnis nur drei Wochen später wesentlich geändert haben sollen. Wenn die Bemühungen der UNo am Kongo nicht sabotiert werden, wenn die Weltorga- nisation militärisch und wirtschaftlich mehr Möglichkeiten erhält(als sie im Augenblick besitzt), dem Chaos Herr zu Werden, so sollte der politische Arzt Dag Hammarskjöld in der Lage sein, den 14 Millionen Kongolesen aus der schlimmsten Misere herauszuhelfen und die Welt von einer großen Sorge zu be- freien. hk Kommunistische Wühlarbeit Bonn.(gn-Eig.-Bericht) Zuständige Stel- len in Bonn registrieren seit Wochen eine zunehmende Wühlarbeit der illegalen KP auf Gemeindebasis. Kommunisten versuch- ten durch getarnte Wählervereinigungen Leute ihres Vertrauens in die örtlichen Par- lamente einzuschleusen. Bonner Stellen sind darüber informiert, daß die im Kommunal- Wahlkampf gemachten Erfahrungen von der EP im Bundestagswahlkampf 1961 ausgewer- tet werden sollen. Hauptobjekte der Unter- wanderung seien Kreise, die sich aus ehe- maligen Sozialdemokraten zusammensetzen, die bereits wegen Ostkontakten oder aus ähnlichen Gründen aus der Partei ausge- schlossen wurden. Freitag, 22. Juli 1960 Eine Frau regiert Ceylon Die politische Welt des 20. Jahrhunderts Bat ihre Sensation. Ja es ist sogar eine Sen- Sation mit Erstmaligkeitswert. Seit gestern gibt es nämlich im Reigen der Regierungs- chefs dieser Erde eine Frau. Sirimavo Ban- daranaike, die Gattin des im September vorigen Jahres ermordeten Ministerpräsi- denten von Ceylon, hat am Donnerstag in Colombo den Amtseid als neuer Regierungs- chef des dortigen parlamentarischen Systems Seleistet. Sie ist der erste weibliche Mini- Sterpräsident der Welt, nachdem es Frauen bisher vorbehalten blieb, entweder als K6- niginnen mehr oder weniger unpolitisch zu repräsentieren, oder höchstens Minister- ämter— siehe Frau Golda Meir im Außen- amt Israels oder Frau Furzewa seit dem Frühling dieses Jahres im Kulturministe- rium der Sowjetunion— zu bekleiden. Nach all dem, was von Sirimavo Banda- ranaike bekannt ist, wird diese Frau jedoch kaum zur Wegbereiterin für das weibliche Geschlecht auch in andere Regierungspalais' dieser Welt werden. Im Gegenteil, es steht zu befürchten, daß sie in ihrem Amt ein ab- schreckendes Beispiel geben wird. Bar jeg- licher politischer Erfahrung und Schulung, 20g sie nur mit dem Nimbus, die Witwe des von einem buddhistischen Mönch 1959 um- Sebrachten Regierungschefs zu sein, und haben sich bis jetzt behaupten können, der persönlichen Bewegungsfreiheit, wie sich die Unentwegten unter den Menderes Erstmals seit dem Umsturz sprechen amt- liche Kommuniquès von Widerstand gegen das Revolutionsregime. Uneinsichtige Ele- mente hätten eine regierungsfeindliche Akti- vität entfaltet und die Bevölkerung durch hetzerische Flugzettel aufzuwiegeln versucht, Wurde von offizieller Seite erklärt. Andererseits scheinen Adnan Menderes nun auch seine eigenen Landsleute in der südwestanatolischen Provinz Aydin, welche mit dem Flusse Menderes seine Heimat ist und ihm seit Gründung der Demokratischen Partei immer mit überwältigender Mehrheit Gefolgschaft geleistet hat, verlassen zu haben. In diesem Departement, wo vor zwei Wochen noch in dem Städtchen Nazilli zahlreiche Leute wegen unterirdischer Aktivität gegen die Revolutionsregierung verhaftet werden mußten, haben junge Redner vor einer Massenversammlung den ehemaligen Mini- sterpräsidenten und einen Verwandten von Schutz vor Infiltration Berlin.(dpa/ AP) Die bisherige defensive Haltung des Verfassungsschutzes gegenüber kommunistischer Infiltrationstätigkeit in der Bundesrepublik und in Westberlin soll einer „Präventiven offensiven“ Arbeitsweise wei⸗ chen. Dies hat eine Unterkommission der ständigen Konferenz der Innenminister der Länder empfohlen. mMren drei Kindern in den Wahlkampf. Daß sie dabei als Repräsentantin der linksgerich- teten Freiheitspartei mit Tränen statt mit handfesten politischen Argumenten bei der ceylonesischen Wählerschaft mehr erreichte, Als die politisch zielstrebigen Männer der anderen Parteien, spricht nur für die Klug- heit der Vertreter der Freiheitspartei, die hinter Frau Sandaranaike stehen und die wußten, daß bei der offenbaren Rührselig- keit sicherlich vor allem der weiblichen Wählerschaft auf Ceylon durch die mitleid- erregende Witwe nicht nur ein Blumentopf, sondern sogar die Regierungsmehrheit zu gewinnen ist. 5 Was diese Hintermänner wollen, ist be- kannt. Es ist schon aus dem Wahlbündnis der Freiheitspartei mit den Kommunisten und Trotzkisten ersichtlich gewesen. Sie steuern klaren Linkskurs. Sie werden vor- Aussichtlich, wie der ermordete Bandara- naike, die Verstaatlichung der Tee- und Kautschukplantagen, sowie der Versicherun- gen, der Banken und des Außenhandels wie- der betreiben. Daraus hatte sich zwar vor dem Tode Bandaranaikes ein wirtschaft- liches Chaos mit bürgerkriegsähnlichen Zu- ständen ergeben, doch konnte die darauf- folgende konservative Regierung der west- lich orientierten Nationalpartei den Anstür- men eines in Ceylon ausgeprägten halb- intellektuellen Proletariats nicht standhalten und mußte Neuwahlen für den 20. Juli aus- schreiben. Möglicherweise haben die Frei- heitsparteiler ihr Verstaatlichungsprogramm auch etwas modifiziert, um nicht alte Fehler zu machen. Sicher dürfte jedoch eine gewisse Moskau- Freundlichkeit des neuen Regimes sein und die Umwandlung des britischen Do- minjons in eine unabhängige Republik. Selbst wenn sich Ceylon dann auch noch nicht gleich vom Commonwealth lossagen sollte, dürfte dem Westen diese Entwicklung auf der Indien vorgelagerten Insel nicht ge- rade zur Freude gereichen. vg Der kranke Mann am Kongo Die fiebrigen Folgen der staatlichen Früh- geburt im Kongo beschäftigten in der Nacht zum Donnerstag den Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen. UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld, der die Operation zur Rettung des Patienten leitet, hat alle Hände Voll zu tun, da nicht nur der Patient selber sich wenig musterhaft verhält, sondern auch Kräfte am Werke sind, die dem Operateur ms Handwerk zu pfuschen versuchen: Da ist Moise Tschombe, Ministerpräsident in Katanga, der rücksichtslos die Amputation lebenswichtiger Organe empfiehlt. Und da sind außerdem werte Herren aus Moskau emsig damit beschäftigt, die Autorität des leitenden Arztes zu untergraben, weil sie selber ans Krankenlager eilen wollen, um den Kranken auf ihre Weise zu„heilen“ und selig zu machen. Es spricht vieles dafür, daß im Kongo bereits eine Wendung zum Bes- seren eingetreten wäre, wenn alle Beteilig- ten, statt selbstsüchtige Ziele zu verfolgen, die Bemühungen Hammarskjölds in dem Sinne unterstützen würden, wie sie es in der Charta der Vereinten Nationen zugesichert haben. Die Sicherheitsratssitzung in der vorletz- ten Nacht und der gestrige Donnerstag brachten noch keine Bereinigung der wirren Lage.(Vielleicht war sie der Debatte vor- behalten, die in der Nacht zum heutigen Freitag im UNO- Gebäude in New Lork über die Bühne ging.) Eine wichtige Frage jedoch Wurde schon am Donnerstag mit begrüßens- werter Schnelligkeit und Präzision geklärt. Die Ankündigung des UsS-Vertreters Cabot Lodge, daß die Vereinigten Staaten— ge- meinsam mit anderen Ländern— eine von der UNO nicht genehmigte Landung so- Wzetischer Truppen im Kongo nicht Zulas- sen würden, wies das wilde Draufgäünger- tum der Sowjets im richtigen Augenblick in die Schranken. Wenn Lumumba und Chrust- schow bei dieser Sachlage ihre gefährlichen Worte doch noch in die Tat umsetzen sollten, ügten sie von Sinnen sein. Es bleibt als eines der„heißen Eisen“ Katanga— jene wohlhabende Provinz, die dem Kongo-Staat Adieu sagen will, weil sie hren Reichtum nicht mit armen Verwandten u teilen gedenkt. Es würde Belgien(und dem Westen) wahrscheinlich wenig Freude machen, Wenn sie die Amputation des Kongo zugun- sten Katangas zu ihrer Sache machten. Einer solchen Lösung, der in Afrika zwangsläufig der Stempel des„Kolonialismus“ anhaften würde, wäre bei der stürmischen Entwick- ung, die der Kontinent heute durchflebert, vermutlich ohnehin nur eine kurze Lebens- dauer beschieden. Die meisten Belgier in der Heimat hatten vor dem Sturm, der jetzt am Aequator tobt, einen Kongo-Staat ohne Katanga für politisch und wirtschaftlich un- Zweckmäßig gehalten. Es ist schwer einzu- Die Agentenfurcht geht um „Feind hört mit“ bei den Sowjets/ Botschaftspersonal ist verdächtig Von unserem Korrespondenten Moskau. Einen Feldzug gegen die angeb- lich wachsende Ausländerspionage in der Sowietunion hat gestern die Zeitung„Sowijet- skaja Rossija“ unter der Ueberschrift„Seid wachsam!“ begonnen. Das Blatt behauptet, angesichts der großen technischen Erfolge der Sowjetunion und nach dem Fehlschlag mit er amerikanischen Aufklärungsmaschine 2 ersinne die Spionage westlicher Länder neue Methoden. Der amerikanische Spionage- chef, Allan Dulles, so fährt das Blatt fort, nütze touristische und diplomatische Kanäle aus, um Spione und Saboteure in die Sowjet- union zu entsenden. Um den sowjetischen Lesern nachdrück- Uch die angeblich wachsende Spionagegefahr vor Augen zu führen, nennt„Sowjetskaja Rossija“ folgende Beispiele: Beim Besuch einer sowjetischen Flugzeugfirma habe ein Mitglied einer ausländischen Delegation schnell und in der Annahme, nicht beobachtet zu werden, ein paar Metallspäne aufgehoben, die bei der Bearbeitung eines Düsentrieb- Werkes übrig geblieben waren; ein anderer Ausländer habe auf dem Fußboden die Schaufel des Kompressors eines Düsenmotors bemerkt und sie sofort mit seinen Schuhen nachgemessen. Die ausländische Spionage sei besonders an Atomwaffen, Raketentechnik und Startplätzen interessiert. Viele russische Spezialisten erzählten, um den Ausländern ihr Wohlwollen zu erweisen, überflüssige und manchmal sogar geheime Dinge. Die Zeitung verschont in ihrem Artikel auch die Botschaften nicht mit Verdächtigun- Sen. Dazu wird folgendes Beispiel angeführt: „Im Jahre 1960 reiste eine Gruppe von Mit- arbeitern einiger Botschaften von Moskau nach Kurgan. Während der Reise bemerkten der Waggonschaffner Dreschin und der Zug- führer Reschetow, daß die Botschaftsange- hörigen das an der Bahnlinie liegende Ge- lande heimlich fotograflerten und sich Notizen machten. Die Ausländer wurden vom Zug- personal und von Reisenden verwarnt und aufgefordert, ihre Notizbücher vorzuzeigen. Es waren Flughäfen, Eisenbahnknotenpunkte und Brücken eingetragen worden. In letzter Zeit haben Arbeiter und Angestellte zahl- reiche Agenten festgenommen, die militä- rische Objekte fotografiert hatten.“ Man muß bei dieser Erläuterung der „Sowietskaja Rossija“ berücksichtigen, daß je nach Auslegung schon ein kleiner Steg über einen Bach als militärisches Objekt be- trachtet wird, das nicht fotograflert werden darf. Das Blatt schreibt weiter, für die Agen- ten sei alles interessant. Sie machten sich Notizen in Gaststätten, Kurorten, auf der Straße, in Autobussen und Straßenbahnen. Besonders heftig führten sie die„ideologische Zersetzungsarbeit“, in dem sie provokato- „Für mich als Pfarrerssohn ist es schmerzlich Heinz Lathe in der Sowietunſon rische Gerüchte in die Welt setzten. Als be- sonders gefährdet werden nach diesem Artikel die ins Ausland reisenden Sowjetbürger an- gesehen. Die westliche Spionage versuche immer wieder, so heißt es, Sowjetbürger im Ausland zu werben.„Sowjetskaja Rossija“ stellt dabei eine weitere sehr bemerkens- Werte Behauptung auf:„Es werden die ver- schiedensten Tricks ersonnen. Manchmal richtet man für die anreisenden Sowjet- touristen spezielle Läden ein mit besonders verbilligten Waren, die genau auf den Ge- schmack der Touristen abgestellt sind. Sowjettouristen sind in solchen Fällen zu schwatzhaft und zu wenig zurückhaltend.“ Erster Widerstand in der Türkei: Istanbul. Die neuen türkischen Machthaber, General Gürsel und seine Offiziere, ohne zu drakonischen Zwangsmaßnahmen greifen zu müssen. Sie konnten es sich im Gegenteil erlauben, alle Beschränkungen das nächtliche Ausgehverbot, aufzuheben und die Pressefreiheit wieder herzustellen. Vorderhand bleibt allerdings noch jeg- liche Aktivität der Parteien verboten. Kein Zweifel, die Anhänger des gestürzten Ministerpräsidenten Menderes waren die erste Zeit noch vollkommen verängstigt und benommen. Sie mußten sich vom Schrecken erst erholen. Durch die Macht der über- all gegenwärtigen Armee waren sie auch eingeschüchtert. In den letzten Tagen haben iten nun aber zu regen begonnen. ihm, Ex-Verteidigungsminister Ethel Men- deres, des Bürgerrechtes von Aydin als ver- lustig erklärt. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, daß der Umsturz im Lande des Halbmonds Schiebungen und Unregelmäßigkeiten größ- ten Stils zutage gebracht hat. Kein Mensch Wußte, daß Ex- Finanzminister Polatkan Während seiner Amtszeit glücklicher Besitzer von fünf Fabriken und von drei unter aus- ländischer Flagge fahrenden Schiffen gewor- den ist. Es heißt, er habe ein so kolossales Vermögen angehäuft, daß seine ganze Fami- lie es in hundert Jahren nicht durchbringen könnte. Ex-Außenminister Zorlu, der drei Oeltanker besitzt, nennt man im Volksmund heute ironisch„Mr. Ten-Percent“(„Herr Zehn- Prozent“), weil er für seine Bemühun- gen bei der Vermittlung von Regierungsauf- trägen und Importbewilligungen, bei denen es meist um Millionen ging, regelmäßig eine Standardkommission von zehn Prozent be- rechnet haben soll. Gut informierte Gewährsleute behaupten, daß die Deutsche Bundesrepublik von dem 35-Millionen-Kredit, welcher ungeschickter- Weise trotz ernster Bedenken des Bundes- Wirtschaftsministers und des Auswärtigen Amtes auf Grund einer Entscheidung Bundes- kanzler Adenauers der Regierung Menderes noch eine Minute vor zwölf zur Verfügung gestellt wurde, drei Millionen auf ein Bank- konto in die Schweiz überwiesen habe. Die zuständigen Leute in Ankara sollen aus- drücklich auf die Erfüllung dieser„Auflage“ bestanden haben. Es heißt auch, daß Men- deres am Genfer See eine Luxusvilla mit einem Kostenaufwand von einigen Millionen Franken habe bauen lassen und daß bei der Baufirma große Erregung herrsche, wie sie jetzt zu ihrem Gelde kommen werde. Die neuen Männer in Ankara blicken heute, nachdem sie die Bilanz gezogen haben, Hilfesuchend nach Washington. Die von der Heftige Debatte um das neunte Schuljahr Fortsetzung von Seite 1 lich eine ausreichende Zahl von Lehrkräften zur Verfügung. Allerdings würden dann die Möglichkeiten einer weiteren Ausgestaltung der Volksschule und der Erhöhung der Se- mester der Pädagogischen Hochschulen viel- leicht geringer werden. In einigen Gemein- den, in denen die baulichen Voraussetzungen nicht gegeben seien, würde man die Ein- führung noch einige Jahre weiter zurück- stellen müssen. Gantert erklärte weiter, aus Gründen der Systematik und des Sachzusammenhanges solle die Einführung des Pflichtjahres besser in dem Schulverwaltungsgesetz geklärt wer- den, das dem Landtag noch in diesem Jahre Vorgelegt werde. Die Regierung sei nicht der Auffassung, daß ein besonderes Gesetz not- wendig sei. Als Viktor Renner(SPD) erregt sagte, die CDU und FDP/DVP wollten den Entwurf nur ablehnen, weil er von der Opposition komme, griff Ministerpräsident Kiesinger in die Debatte ein. Er wie diesen Vorwurf als„un- sinnig“ zurück und sagte, wenn man einen Zeitpunkt für die neunte Schuljahrspflicht kfestsetze, gerate man in Gefahr, daß man eventuell nicht genügend Lehrer habe, die geplante Senkung der Klassenstärken nicht ausgeführt werden könne und die Erwei- terung des Studiums an den Pädagogischen Hochschulen unterbleiben müsse. Falls das jetzt schon feststehe, sei es sinnlos, einen Gesetzentwurf zu behandeln, dessen Kern das Jahr 1965 betreffe. Zuvor hatten die Abgeordneten die bei- den Entwürfe über ein Ministergesetz be- raten. Beide sehen vor, daß die Landes- regierung mindestens fünf, aber nicht mehr als sieben Minister umfassen soll. Die Regie- rungsvorlage unterscheidet sich von der der Opposition vor allem dadurch, daß sie ein selbständiges Finanz- und Wirtschafts- ministerium wünscht, während die SPD die Zusammenlegung von Finanz und Wirtschaft vorschlägt. Ferner möchte die Opposition das Arbeitsministerium durch Hereinnahme der Vertriebenenverwaltung zu einem So- zial ministerium ausweiten, während der Regierungsentwurf die Eingliederung des Vertriebenenwesens in das Innenministerium Vorsieht. Ein Minister für Bundesangelegen- heiten ist im Regierungsentwurf im Gegen- satz zu dem der Opposition nicht enthalten. Eine versöhnlichere Note brachte Mini- sterpräsident Kiesinger in die Nachmittags- sitzung, als er der Opposition auf deren An- trag zusicherte, sie von Zeit zu Zeit auch über die Geschehnisse im Bundesrat unter- richten zu wollen. Ein Antrag der SPD, die Landesregierung zu ersuchen, in der Frage der Zahlung der Bausparprämien keinen Kompromiß vor einer Entscheidung des Bun- desverwaltungsgerichts einzugehen, wurde dem Wohnungsbauausschuß überwiesen. Wahlanfechtung abgelehnt Entsprechend dem Antrag des Wahl- prüfungsausschusses lehnte der Landtag in namentlicher Abstimmung gegen die Stim- men der SPD die Wahlanfechtung von Otto Ball aus Waiblingen gegen die Wahlabsprache ab, die CDU und FDP bei der Landtagswahl im Kreis Waiblingen getroffen hätten. Ein SPD-Antrag, die Fördermittel zum Bau von Turnhallen, Schwimmbädern und Sportplätzen wesentlich zu erhöhen, wurde auf Initiative des Abgeordneten Angstmann zur Weiterbehandlung an die Ausschüsse für Jugend, Sport und Finanzen überwiesen. Die Bezüge der baden-württembergischen Landesbeamten sowie der Landräte, Bürger- meister und Beigeordneten werden rückwir- kend vom 1. April 1960 an um sieben Prozent heraufgesetzt. Die entsprechende Gesetzes- vorlage wurde vom Landtag mit großer Mehrheit verabschiedet. 86 Der neueste Münchener Spielbankenprozeß/ Nachwehen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt München. Seit Beginn dieser Woche steht in München der Spielbankenkonzessionär von Garmisch- Partenkirchen und Bad Wies- see, Carl-Theodor Stöpel, vor Gericht. Sein Prozeß ist eine der Nachwehen der großen Spielbankaffäre, in der die ehemaligen Minister Baumgartner und Geislhöringer, die ehemaligen Abgeordneten Klotz und Michel und der Spielbankenkaufmann Freisehner Wegen Meineids verurteilt wurden. Stöpel ist wegen Untreue und Meineids angeklagt. Wenn er wegen Untreue verurteilt wird, wird er automatisch auch wegen Mein- eids verurteilt werden müssen. Das kommt so: Als die Münchner Staatsanwälte die Pro- tokolle des Spielbanken-Untersuchungsaus- schusses des bayerischen Landtags„durch- fleselten“ kamen sie auch auf die Aussage des Konzessionärs Stöpel. Darin hieß es, er, Stöpel, habe seinen Spielbankenanteil durch- aus und gänzlich mit eigenem Geld bezahlt, ebenso habe er auch die Roulletemaschinen und Jetons vom eigenen Geld gekauft. Den Staatsanwälten war nun verschiedenes zu Ohren ge commen, nicht zuletzt durch einige anonyme Briefe, was sie an den damaligen Aussagen des Zeugen Stöpel zweifeln ließ. Bald kamen sie zu der Ueberzeugung, daß Stöpel das Geld für den Konzessionsanteil widerrechtlich dem Vermögen des verstor- benen Schweizer Kaufmanns Rudolf Kirch entnommen habe, von dem er eine General- Vollmacht hatte. Nun erhob man Anklage gegen Stöpel wegen Untreue und folgerte: Wenn er das Geld von Kirch veruntreut Hat, dann hat er wahrscheinlich auch vor dem Untersuchungsausschuß nicht die Wahrheit gesagt, denn das Geld gehörte ibm ja gar nicht.— Also: Meineid. Daß Stöpel sich dann vor dem Ausschuß einer Straftat hätte be- zichtigen müssen, was kein Gericht einem Zeugen zumutet, blieb unberücksichtigt. Stöpel allerdings bestreitet neuerdings gar nicht mehr, das Geld von Kirch bekom- men oder genommen zu haben. Es habe sich um ein Darlehen gehandelt, das Kirch—„Ich war für ihn wie ein Sohn“— ihm voller Vertrauen und ohne Darlehensvertrag gege- ben habe. Er habe nicht Anstand genommen, dieses Darlehensgeld als eigenes Geld zu be- zeichnen.„Es ist für mich als Pfarrerssohn sehr schmerzlich, dag man mir vorwirft, unter Anrufung Gottes die Unwahrheit ge- sprochen zu haben“, sagte der Angeklagte am ersten Tage gekränkt. Im übrigen wies er nach, daß im stenografischen Protokoll sei- ner Aussage vor dem Untersuchungsaus- schuß nicht weniger als 40 Fehler waren. „Und aufgrund von so etwas bezichtigt man einen Menschen des Meineids.“ Auch der SPpD-Landtagsabgeordnete Mar- tin Hirsch, seinerzeit Vorsitzender des Aus- schusses, sprach von erheblichen Mängeln, weil die Zeugen damals zwar das Protokoll beschwören mußten, ihnen dieses aber nicht vorgelesen wurde. Das Protokoll sei den Zeu- Sen auch später nicht zugänglich gemacht worden. Einige allerdings hätten die Nieder- schriften in die Hände bekommen—„Wie, das wissen die Götter“, Ehemalige Angestellte, Direktoren und Teilhaber von Stöpel gaben als Zeugen ihren Vermutungen Ausdruck, daß er kein eigenes Geld besessen habe. Da sie alle mit Stöpel und untereinander verfeindet sind, wie das im Spielbankengeschäft so üblich zu sein scheint, wird ihren Aussagen wohl kaum viel Gewicht beigemessen. Der Vorsitzende des Gerichts fühlte sich verpflichtet, den trok- kenen Prozeß etwas aufzulockern. Als ein Zeuge sich als ehemaliger Empfangschef des Casinos vorstellte, sagte der Landgerichts- direktor:„So, Sie sind also der Mann, der mich damals nicht in das Casino gelassen hat. Dös hat mich fei gwurmt.“ Der Zeuge sagte darauf:„Wir waren eben angewiesen, bei Beamten auf ein gewisses Niveau zu achten.“ Darauf der Richter:„Hoffentlich ge- nügt Ihnen heute mein bescheidenes Niveau.“ Wieviel Prozesse der leidige Unter- suchungsausschuß wohl noch verursachen wird, läßt sich noch nicht absehen. Die Spiel- banken, das Streitobjekt, will der bayerische Staat bis Ende 1961 schließen. Aber auch darüber ist noch nicht das letzte Wort ge- sprochen. Der starke Mann baut vor Türken-Diktator Gürsel: Notfalls fließt Blut/ Die Korruptionsgeschichten der Menderes-Zeit werden bekannt Von unserem Nahost- Korrespondenten A. M. Stier l Regierung General Gürsels eingeleitete rigo- rose Spar- und Sanierungspolitik und der von ihr bekundete feste Wille, alle beste- henden finanziellen Verpflichtungen gegen- über dem Auslande termingemäß zu erfül- len, soll in amerikanischen Regierungskrei- sen einen sehr günstigen Eindruck erzeugt haben. Die neuen Machthaber haben aber auch zu erkennen gegeben, daß sie entschlos- sen sind, jeglichen Widerstand gegen das neue Regime durch sofortiges Zuschlagen im Keime zu ersticken. General Gürsel spricht zu dem Volke wie ein gütiger Landesvater, er gibt den Journalisten auf alle Fragen * Ex-Außenminister Zorlu, genannt„Herr Zehn-Prozent“ bereitwillig Auskunft und läßt sich in seiner bescheidenen Art auch kleine Belehrungen erteilen. Dort aber, wo es um die große Sache der Revolution geht, zeigt er sich unerbitt- lich.„Keine Kraft kann mich von dem ein- geschlagenen Weg abbringen“, erklärte er dieser Tage in Istanbul den vor ihm versam- melten führenden Vertretern der Geschäfts- und Finanzwelt.„Wir haben unser Ziel ohne Blutvergießen erreicht. Ich warne aber ein- dringlich, daß das Blut in Strömen fließen könnte, wenn es darum gehen sollte, das Schicksal des Landes zu retten.“ Chile dankt für die Hilie Bonn.(AP/ dpa) Der Außenminister Chiles, German Vergara Donoso, hat Bundesbanzler Adenauer in Bonn einen Besuch gemacht und dabei den Dank des chilenischen Volkes für die Hilfe übermittelt, die seinem Lande nach der Erdbebenkatastrophe von deutscher Seite zuteil geworden ist. Bei dem Gespräch mit Dr. Adenauer wurden auch außenpoli- tische Fragen erörtert. Der Präsident der chilenischen Caritas, Bischof Dr. Raul Silva aus Valparaiso, weilt gegenwärtig in Begleitung von General- sekretär Dr. Wolfgang Wallisfurth(San- tiago) in der Bundesrepublik, um mit Kirch- lichen Stellen Hilfsmaßnahmen für Chile zu besprechen. Bischof Dr. Silva setzt sich für zwei Hilfsprogramme ein, die auf sozialem Gebiet wirksam helfen und den Wiederauf- bau des zerstörten kirchlichen Eigentums ermöglichen sollen. Drohungen in Genf Genf.(AP) Der sowjetische Delegierte bel der Genfer Dreimächte-Konferenz zur kon- trollierten Einstellung der Kernwaffenver- suche, Semjon Zarapkin, hat die westlichen Atommächte am Donnerstag erneut darauf aufmerksam gemacht, daß die Sowjetunion ihre Kernwaffenversuche wieder aufnehmen Werde, falls das amerikanische Forschungs- programm wie beabsichtigt durchgeführt wird. Zarapkin wiederholte die sowjetischen Beschuldigungen, daß das amerikanische Forschungsprogramm, das Methoden zur bes- seren Feststellbarkeit unterirdischer Kern- Waffenversuche ausarbeiten will, in Wirklich- keit Erprobungen neuer amerikanischer Kernwaffen verschleiern solle. Castros Moskau-Gespräche Moskau.(AP) Der sowietische Minister- präsident Chrustschow hat seine Versiche- rung wiederholt, daß die Sowjetunion„alles tun“ werde, um eine militärische Interven- tion der USA gegen Kuba zu verhindern. Die Versicherung ist in einem Kommuniquè über die Gespräche Chrustschows mit dem kuba- nischen Verteidigungsminister Raul Castro enthalten, der an der Spitze einer kuba- nischen Delegation in Moskau weilt. Im Kommuniqué heißt es weiter, daß Chrust- schow seine Linladung an den Ministerprä- sidenten Fidel Castro zu einem Besuch in Moskau wiederholte. Der sowjetische Regie- rungschef versicherte erneut, daß er selbst 2 einem Besuch nach Kuba kommen werde. Ein Termin wurde noch nicht genannt. Ostberliner Streitkräfte Bonn.(dpa) In und um Ostberlin haben die sowjietzonale Volksarmee, die Volkspolizei und die Betriebskampfgruppen starke Streit- kräfte massiert. Wie das Bundesverteidi- Sungsministerium mitteilte, werden in die- sem Raume außer 19 Garnisonen und zehn Flugplätzen der sowjetischen Streitkräfte insgesamt 14 Garnisonen der Volksarmee unterhalten. Darunter befänden sich eine motorisierte Schützendivision Manm), ein Wachregiment, zwei Pionierregi- menter, ein Nachrichtenregiment, ein Kraft- 5 und ein Flugabwehrregiment. ie Ostberlin 14 Bataillone mit zusammen etwa 7000 Mann stationiert. Die allgemeine Volks- polizei unterhalte in Ostberlin vier Bereit- schaften mit rund 6000 Mann. Hinzu kämen Betriebskampfgruppen mit einer Mindest- stärke von 30 000 Mann. (etwa 7000 eitschaftspolizei habe in und um T . 12 = An K! e ee Eg:* m O N DN. 2 igo- der ste- gen- kül- rei- augt wer los- das im icht ter, Sen ler en he tt- n- m s- ne n- en as es, ler t des de er li- 28, ilt - n h- 2 ür m 1 n el 1 1 n 11 n n 8 rt n 12 985 1 1— FETT r ee Nr. 167/ Freitag, 22. Juli 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite Was sonst noch gescha g Die Grundstückskäufe von Deutschen in Oesterreich haben in den vergangenen zwei Jahren„beängstigende Formen“ angenom- men, wie ein Sprecher der österreichischen Bundeswirtschaftskammer in Wien erklärte. Nach Ansicht der Fachleute ist dieser An- sturm vor allem aus Wirtschaftskreisen des Ruhrgebietes in erster Linie auf die Schwie- rigkeiten zurückzuführen, die ausländischen Grundstücksinteressenten in der letzten Zeit in der Schweiz gemacht würden. Der Spre- cher forderte die Einschränkung dieses „Landausverkaufs“ auch in Oesterreich. Vor allem in Tirol und in den Seengebieten des Salzkammergutes sollen die Landkäufe durch Deutsche„gigantische Ausmaße“ an- genommen und die Grundstückspreise gegen- über dem Vorjahr um rund 600 Prozent in die Höhe getrieben haben. * Die österreichischen Beamten haben hö- here Anfangsgehälter gefordert, um den Staatsdienst für Akademiker attraktiver zu machen. Promovierte Akademiker erhalten gegenwärtig ein Anfangsgehalt von rund 300 DM. 8 Am Gotthard-Paß, dem wichtigsten Schweizer Alpenübergang nach Süden, herrscht seit Tagen ein ungewöhnlich starker Fahrzeugverkehr. Bis zu 8000 Kraftfahr- zeuge aller Art rollen am Tage über den Paß. * Die Erhöhung des Einfuhrzolls für Treib- stoffe um sieben Rappen(rund sieben Pfen- nig) je Liter wird in einer von der Schwei- zer Regierung dem Parlament zugeleiteten Vorlage empfohlen. Der Mehrertrag aus dem erhöhten Zollzuschlag soll zur Finanzierung des geplanten Schweizer Nationalstraßen- netzes dienen. Das bereits vom Parlament verabschiedete Straßenbauprogramm sieht auch Autobahnen vor. * Zahlreiche italienische Autofahrer sind seit Mittwoch um die Erfahrung reicher, daß ein Auto auf einer mit Körperpuder be- streuten Straße genauso reagiert wie auf Glatteis. Auf einer Gebirgsstraße bei Pine- rolo(Italien) geriet ein mit 400 Sack Talkum- Puder beladener Lastwagen ins Schleudern, kippte um und ergoß seine Ladung auf das Straßenpflaster. Die nachfolgenden und ent- gegen kommenden Autofahrer versuchten vergeblich, auf der gepuderten Straße vor- wärtszukommen. Sie mußten zwei Stunden Warten, bis der Puder in mühevoller Arbeit in den Straßengraben gefegt war. * Der Bürgermeister von Rhodos, Dr. Ni- chael Petrides, hat die griechische Botschaft in Bonn ersucht, den Verfasser und Verleger eines deutschen Reiseführers wegen Ge- schäftsschädigung auf Zahlung von einer Million DM Schadenersatz und Einziehung der Auflage zu verklagen. In dem Reisefüh- rer werden die Besucher der Insel vor der Malariagefahr auf Rhodos gewarnt. Dr. Pe- trides erklärt jedoch, daß es auf Rhodos keine Moskitos gebe und auch die Malaria nicht auftrete. Die Besucher seien deshalb auf Rhodos in 8 Weise gefährdet. Als ein„Bau der N entsteht zur Zeit am deutsch- luxemburgischen Grenzflüß- chen Our bei Vianden(Luxemburg) ein rie- siges Pumpspeicherwerk. Es wird nach sei- ner Fertigstellung in einigen Jahren das größte der Welt sein. Wenn der gewaltige Bau, der insgesamt 180 Millionen Mark er- fordert, fertiggestellt ist, werden täglich 800 000 Kilowattstunden Strom erzeugt wer- den können. 8 Der deutsche Elektroingenieur Hans Lud- wig Hartmann aus Oberhausen- Sterkrade ist auf geheimnisvolle Weise in dem im Bau be- findlichen Kraftwerk am Rotterdamer Waal- haven ums Leben gekommen. Hartmann wurde von seinen Kollegen am Morgen plötzlich vermißt, als er elektrische Apparate überprüfte. Einige Augenblicke später kehrte er, aus Mund und Nase blutend, zurück und brach zusammen. Er starb 15 Minuten spä- ter im Krankenhaus. Ein Verbrechen ist nach Ansicht der Polizei ausgeschlossen. * Ein italienischer Ausstellungszug wird in Kürze eine Rundreise durch die Bundes- republik antreten und einen Querschnitt durch die italienische Konsumgüterproduk- tion zeigen. „Baron Krupp“ wollte Sydney 2,5 Millionen DM schenken Viel Gelächter um eine australische Köpenickiade Die am Rande des Pazifischen Ozeans gelegene Sydneyer Vorstadt Manly, alljähr- lich das Ferienziel Tausender auf dem Lande lebender Australier, fühlte sich kürzlich durch hohen Besuch aus der Bun- desrepublik Deutschland besonders geehrt. Ein Herr, der sich im Gästebuch als„Mr. Brown“ eintrug, nach vertraulichen Mit- teilungen jedoch Baron Alfried Krupp von Bohlen und Halbach war, zog in das„Hotel Manly“ ein, wo er eine Reihe von Luxus- räumen belegte und den Bürgermeister und drei seiner Mitarbeiter zum Mittagessen einlud. Während des Mittagessens vertraute „Herr Krupp“ Bürgermeister Fairbairn an, er verfüge über mehrere Millionen Pfund Einkünfte aus Invesitionen in Australien, die er wegen der australischen Devisen- gesetzgebung nicht nach Deutschland trans- ferieren könne. Er wolle seiner Verbunden- heit mit Australien, das er bereits vor zwei Jahren besucht habe, dadurch Ausdruck verleihen, daß er dem Vorort Manly zur Finanzierung eines Parkhochhauses 250 000 australische Pfund(etwa 2.5 Millionen D) zum Geschenk mache. Bürgermeister Fairbairn, ein ehemaliger Offizier der britischen Kriegsmarine, hatte 1937 die Kruppwerke in Essen besichtigt, War aber nicht mit Alfried Krupp zusam- mengetroffen. Sonst hätte er sofort gewußt, daß der Mann, der ihm gegenübersaß, ein Betrüger war. Daran, daß der„Baron“ etwas schäbig gekleidet war, stieß sich der Bürgermeister nicht; er glaubte, der deutsche Großindu- wärtigen Amt erfahren, strielle sei vielleicht etwas exzentrisch und lege auf sein Aeuhßeres keinen Wert. Er war jedoch ein wenig überrascht. als„Krupp“ ihm auf seine Frage, wieviele Arbeiter er beschäftige, antwortete:„Zehntausend vor dem Kriege und heute sieben Millionen“. Der Bürgermeister erklärte später:„Ich hätte ihm sofort ins Wort fallen sollen, dachte mir jedoch, der Baron gehöre zu den Industriellen, die so viel um die Ohren haben, daß sie vieles, was in ihrem Betrieb vorgeht, nicht wissen, auch nicht, wie viele Leute sie beschäftigen.“ Der Bürgermeister hatte von der An- wesenheit„Krupps“ durch einen„Dr. Bar- bier“, angeblich vom Australischen Aus- der ihn anrief und ihm sagte, Krupp bereise Australien unter dem Decknamen„Mr. Brown“, da er dieses Mal nicht erkannt zu werden wünsche(Vor zwei Jahren, als Alfried Krupp Australien besuchte, kam es zu feindlichen, von Kom- munisten angezettelten Kundgebungen)., Dr. Barbier“ lud den Bürgermeister und drei seiner Mitarbeiter„im Auftrag Krupps“ zum Mittagessen ein und fügte hinzu: „Bitte, kein Wort an die Presse“. Zum Mittagessen gab es Austern, Fisch, Pilze und Spargel. Krupp“ habe sie fürst- lich bewirtet, sagten die Australier. Der Bürgermeister von Manly, der Stadt- direktor und zwei Mitslieder des Magi- strats verabschiedeten sich von„Krupp“ mit dem Gefühl, daß für ihren Bezirk eine neue Epoche begonnen habe. Deutsches Kapital würde dort neue Industriewerke schaffen. Wenige Minuten später trafen sie im Trep- penhaus des Hotels Detektive der Sydneyer Polizei, die ihnen zuriefen:„Der Mann, der Sie eingeladen hat, ist ein Betrüger.“ „Baron Krupp“ entpuppte sich als der 47 jährige australische Hochstapler Murray Roberts, der im Lauf der letzten zwanzig Jahre in England und Australien eine be- achtliche Zahl von Köpenickiaden inszeniert haben soll. In London, so erzählt man sich, habe er sich als„oberster Richter von England“, als englischer Atomwissenschaft- ler Sir William Penny, und als General- direktor von Barclay's Bank ausgegeben. In Australien täuschte er Mitglieder des Obersten Gerichtshofs durch sein sicheres Auftreten derart, daß sie seiner Behaup- tung, Landgerichtsrat in einer Provinzstadt zu sein, Glauben schenkten und ihm sogar kür eine Sydneyer Gerichtsverhandlung eine Perücke liehen, die ein australischer Rich- ter von Amts wegen tragen muß. Der Richter, vor dem Roberts nach sei- ner Sydneyer Kruppiade erschien, verur- teilte ihn zu sechs Monaten Gefängnis. Welche Vorteile sich Roberts davon ver- sprach, daß er sich als Baron Krupp aus- gab, vermochte das Gericht nicht zu er- gründen. Das Kapital zum Bau des Parkhochhau- vyill sich der Magistrat des Vororts Manly jetzt aus Kanada oder den Vereinig- ten Staaten beschaffen. Der Bürgermeister von Manly will aber inzwischen in einem Brief an den echten Herrn Krupp in Essen seine Begegnung mit dem Hochstapler schil- Ses dern.„Vielleicht“, so meinte er,„amüsiert sich Herr Krupp über diesen Vorfall, und Vielleicht nimmt die australische Köpe- nickiade für uns doch noch ein gutes Ende“ Australiens Norden ruft nach Menschen Ein Gebiet so groß wie Nordeuropa wird von nur 43 000 Menschen bewohnt/ Steuerfreiheit als Anreiz In Alice Springs, der Landstadt im Her- zen des dünnbesiedelten australischen Nord- gebietes, sind die Hundertjahrfeiern des so- genannten„Nordterritoriums“, die sich über künf Monate hinziehen, in vollem Gange. Vor 100 Jahren entdeckte der Forscher John MebDouall Stuart dieses Gebiet, in dem man heute den noch ungehobenen Reichtum des Fünften Erdteils vermutet. Hier liegen auch die Uranbergwerke, die in den kommenden Jahrzehnten die australischen Atomkraft- werke speisen werden. Zur Eröffnung der Jubiläumsfeiern Waren weiße Siedler und Eingeborene aus allen Teilen des Nordterritoriums nach Alice Springs gekommen. Der stellvertre- tende australische Premierminister John MeEwen, der auch das Wirtschaftsministe- rium leitet, sagte in seiner Festrede, das Nordterritorium befinde sich auf dem Weg zur internen Selbstverwaltung. Es koste die australischen Steuerzahler jährlich rund 180 Millionen Mark. Diese Summe wird von der Regierung jedoch als völlig unzureichend betrachtet, um das Land wirtschaftlich zu erschließen. Drei Großgrundbesitzer, die sich zu einem Ausschuß für die Entwicklung des Nordens zusammengeschlossen haben, sind mit einem Plan an die Oeffentlichkeit getreten, der nicht nur das erforderliche Investitionskapi- tal für den Norden beschaffen, sondern dem dünnbesiedelten Gebiet(es leben dort nur 43 000 Weiße) auch Menschen zuführen soll, namentlich junge Menschen mit Unterneh- mungsgeist. Der Plan sieht u. a. eine zwan- Zzigjährige Steuerfreiheit für im Norden lebende Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor. Gehälter und Löhne sollen keiner Steuer unterliegen, die Gewinne der Firmen und land wirtschaftlichen Betriebe sollen zu sech- zig Prozent unbesteuert bleiben. Die rest- lichen vierzig Prozent sollen nur dann steuerfrei bleiben, wenn sie im Norden inve- stiert werden. Der Dreimännerausschuß glaubt, daß sich das Nordterritorium ohne ein solch starkes Lockmittel weder wirtschaftlich erschließen Unser dpa-Bild zeigt eine Landschaft in Nord- Queensland(Australien) noch besiedeln lassen wird. Er verweist auf das unwirtliche Klima(Sand- und Staub- stürme, ausgedehnte Dürreperioden), die primitiven Verkehrsverhältnisse und die dementsprechend hohen Transportkosten, den niedrigen Lebensstandard und den Man- gel an Schulen, Aerzten und Krankenhäu- sern. Die Kinder werden dort vielfach im Fern- Unterricht, das heißt brieflich und durch den Rundfunk, unterwiesen und senden ihre Schularbeiten per Post an die sogenannten „Correspondence schools“ in den Großstädten im Südosten Australiens. Aerzte und Zahn- ärzte müssen per Funkspruch benachrichtigt werden und treffen bei ihren Patienten mit dem Flugzeug ein— so groß sind im Nor- den die Entfernungen, so zerstreut leben dort die Menschen. Flugzeug und Rundfunk machen das Leben in diesem gewaltigen Ge- biet, das etwa so groß wie Nordeuropa ist, überhaupt erst erträglich. Der Ausschuß verlangt, daß den Men- schen, die man zur Uebersiedlung in den Norden bewegen will, über das, was sie dort vorfinden, die Wahrheit gesagt wird. Ein- wanderer aus Europa, die mit völlig falschen Vorstelungen von Australien hier eingetrof- fen sind und schon in den besiedelten Tei- len Australiens eine Enttäuschung nach der anderen erlebten, würden im Norden völlig Verzweifeln. Menschen, die, wie die meisten europäischen Auswanderer, aus dichtbesie- delten Ländern kommen, würden in Nord- australien, das auch als die„große Leere“ bezeichnet wird, wohl nur in Ausnahmefäl- len Fuß fassen. Australier haben sich bislang für das Siedeln im Nordterritorium nicht begeistern können. Ob eine Steuerfreiheit stark genug ist, ihnen den unwirtschaftlichen Norden schmackhafter zu machen? Die australische Bundesregierung hat sich bislang zu dem Steuerbefreiungsvorschlag nicht näher ge- äußert. Zunächst einmal, so meinen austra- lische Volkswirte, müßte mehr über die Möglichkeiten, die der Norden dem Siedler bietet, bekannt werden, sowie über die An- forderungen, die der Existenzkampf dort an den Menschen stellt. Ob der Norden, der heute ein Land der unbekannten Möglichkei- ten sei, auch einmal ein Land unbegrenzter Möglichkeiten werden könne, lasse sich zwar ahnen, aber nicht mit Bestimmtheit voraus- sagen. Heute wird in diesem Gebiet vor allem Viehzucht getrieben. Neuerdings wird auch Reis angebaut, wovon man sich ein er- tragreiches Exportgeschäft mit den Ländern Südostasiens erhofft. Gerald Stewart Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: Heute Durchzug eines Regengebietes, später bei etwas auflockernder Bewölkung einzeine, schauerartige Niederschläge. Höchsttempera- turen um 20 Grad. In der Nacht zu Samstag und am Samstag wechselnde Bewölkung. Vereinzelte, kürzere Regen oder Schaller. Tagestemperaturen nur unwesentlich geän- dert. Mäßiger Wind zwischen Südwest und West. Sonnenaufgang: 4.43 Uhr. Sonnenuntergang: 20.21 Uhr. Vorhersage-Harte 9 Für 22.2 80-2 Uhr. 910. 1 Usseben 2401s N windstiit c Nordwind A Ostwind wolkenlos 10 Km/h 20 umi heiter halb bedeckt Söcwind oO Westwind 3O KI 40 KM U wolkig bedeckt WARM FRONT 3 a Soden i der Höne 2* WK. OKKLUS ION D Varme eite Loftstcemung Schaber I Gewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel , Niederschlagsgebiet Loftorock in Miſlibar. Temp. io C Greg EH Hoch- 1 Tiefdruckgebiet Pegelstand vom 21. Juli Rhein: Maxau 496(5); Mannheim 333 (—; Worms 245(3); Caub 224 b Neuer Aetna-Ausbruch und Erdbeben in Mittelitalien Mittelitalien ist am frühen Donnerstag morgen vom einem Erdstoß erschüttert wor- den. In der 84 000 Einwohner zählenden Stad Terni nördlich von Rom stürzten die Men schen in panischer Angst auf die Straßen un weigerten sich, vor Tagesanbruch in ihre Häuser zurückzukehren. Personen- und Sach schäden sind bisher nicht bekannt geworden Auch unter den Einwohnern der Dörfer am Fuße des am Sonntag nach längerer Pau mit elementarer Gewalt wieder ausgeproche nen Vulkans Aetna auf Sizilien breitet sic nach den neuen Ausbrüchen der Nach zum Donnerstag die Angst immer mehr aus Trotz der wiederholten ars K der zuständigen Stellen, daß keine unmit ttel. bare Gefahr bestehe, befürchten die schen den Ausbruch eines neuen Krate den Flanken des Vulkans, aus dem glühe Lavaströme sich über ihre Dörfer ergieße könnten. Die Ausbrüche der letzten N erreichten fast die Stärke des erste bruchs am Sonntag, beschränkten sich 30 ebenfalls auf den Zentralkrater sowie jüngeren Nebenkrater am Nordosthe Vulkans. Die Lavamassen wurden 500 Meter hoch in die Luft geschleu er Rauch- und Aschewolken erreich Höhe von fast zehn Kilometer. Uebe ganzen nordost- sizilianischen Küste schwarzer Aschenregen nieder. 5 Noch am Donnerstagmorgen Sch . dem Vulkan eine riesige Weilze Ra säule. Was wir hörten: Ein Tag wie Um unsere Gedenktage ist es traurig be- stellt. Das gilt für den 17. Juni, den„Tag der deutschen Einheit“, aber noch mehr für den 20. Juli. Dieses Datum, eine Erinnerung an den Aufstand des Gewissens und den hero- ischen Opfergang deutscher Patrioten, ist in breiten Kreisen unseres Volkes nie sehr populär gewesen, und wirkliche Bedeutung hatte es nur für die Nachdenklichen und die unmittelbar an der Widerstandsbewegung Beteiligten. Aber wenn auch die ernste Feierstunde, zu der sich alljährlich offizielle Abordnungen und Freunde der Hingerich- teten im Berliner Zuchthaus Plötzensee oder im Hof des ehemaligen Wehrmachtsministe- riums in der Bendlerstrage versammeln, ein pietätvoller Gedächtnisakt ist, der von der Oeffentlichkeit fast nicht bemerkt wird, so hatte doch wenigstens der Rundfunk in trü⸗ heren Jahren alles getan, um diese Ereig- nisse und Gestalten, die unsere inoralische Legitimation vor der Welt und vor der Ge- schichte sind, im Bewußtsein des deutschen Volkes lebendig zu erhalten. Nun scheint sich aber auch hier die große Müdigkeit auszubreiten, von der ach so viele befallen werden, wenn sie über ihre politi- sche Vergangenheit nachdenken sollen, und das„In memorjam“, das den Toten des 20. Juli gewidmet ist, klingt immer schwä⸗ cher an unser Ohr. Was einst Bekenntnis und Mahnruf war, wird eine lässig wahr- genommene Verpflichtung, die man rasch absolviert, weil es doch so viel Mühe macht, sich zu diesem Thema etwas Neues ein- fallen zu lassen, weil schon alles, was dar- über zu sagen war, gesagt wurde und ver- mutlich kaum noch jemand da ist, der es hören möchte. Also wurden diese Sendungen jeder andere offensichtlich abgebaut. Der Abbau ging beim Süddeutschen Rundfunk so weit, daß im diesjährigen Programm des 20. Juli über- haupt keine Sendung zu finden war, die auf dieses historische Datum Bezug nahm. Nur am Abend zuvor kam„Der ruhmlose Kreuz- zug“, eine Hörfolge von Guntram Prüfer, die, wie man sich erinnert, bereits vor Jah- ren erschien. Offenbar genügte dieser eine Beitrag, denn am Mittwoch war die Haupt- sendezeit des Süddeutschen Rundfunks auf Mittelwelle mit einem Dürrenmatt-Dialog „Nächtliches Gespräch mit einem verachte- ten Menschen“ und anschließendem Beet- hoven-Konzert, auf Ultra-Kurzwelle mit „Beliebten Melodien aus Operetten“ und der Wiederholung eines Vortrags von Dr. Golo Mann„Der Europäer und das Amerika von heute“ ausgefüllt. Nicht viel besser sah es beim Südwest- funk aus, wo man zum 20. Juli zwei Nachmittagssendungen bereitgestellt hatte: „Frauen in der deutschen Widerstandsbewe- gung“, ein erschütternder Dokumentar- bericht, den man schon 1958 gehört hatte, und einen Beitrag des Kirchenfunks,„Vom Widerstand der H- Generation“, in dem Gustav Strübel die Rolle der oppositionellen Jugend im Dritten Reich untersucht, die bis- her viel zu wenig beachtet wurde. Da diese Sendung als geistige Hilfestellung für unsere heutige Jugend gedacht war und ihr Ver- ständnis wenigstens für ein Teilgebiet der Vielzitierten„unbewältigten Vergangenheit“ vertiefen sollte, wurden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, und die ehe- maligen Pimpfe durften befriedigt feststel- len, daß sie„untergründig als politischer Faktor dem Regime immer wieder ernsthafte Sorgen bereitet haben“. Aber auch hier gab es am Abend, wenn die Erwachsenen ihr Rundfunkgerät ein- schalten, nicht die leiseste Andeutung über den besonderen Charakter dieses Tages. Auf Mittelwelle musizierten zwei Stunden lang die tschechischen Philharmoniker in einer Aufnahme des Tschechoslowakischen Rund- funks aus dem Smetana-Saal in Prag, dann folgten nach den Nachrichten„Sang und Klang im Volkston“— aus der Schweiz—, Tanzmusik beim„Rendezvous in Baden-Ba- den“ und nach Mitternacht die„SWF-Jazz- Session“. Auf der Ultra-Kurzwelle war man, ebenfalls fern von jeglicher Aktualität, in Tübingen auf Vers und Prosa schwäbischer Dichter eingestellt, beim Landesstudio Rheinland-Pfalz geschah ein„Mord im Kloster— Anno Domini 1160“, dann wurde auch hier am laufenden Band Musik ge- macht:„Eine lustige Blasmusik“, eine Ge- meinschaftssendung„Rhythmus Europa“, der dritte und vierte Akt der Rossini-Oper „Moses“ und ein Klavierkonzert von Wil- helm Friedemann Bach. Es soll mit dieser ausführlichen Auf- Zählung nicht etwa der Eindruck erweckt werden, als hätten sich nur die Stuttgarter und Baden-Badener Rundfunkleute auf ele- gante Art an den wichtigeren und weitaus unbequemeren Themen dieses Tages vorbei- gedrückt. Bei den anderen Sendern lagen die Dinge, soweit man das feststellen konnte, ähnlich. Nur Frankfurt I opferte abends eine halbe Stunde. Diese unverbindliche„Nor- malität“ des Sendeablaufs ist erschreckend, denn sie enthüllt eine zunehmende Inter- esselosigkeit selbst bei jenen Stellen, die doch bislang in entscheidenden Fragen den Mut zur Unpopularität besaßen und stolz darauf waren, als eine von allen Einflüssen unabhängige Instanz des Gewissens zu gel- ten. Wenn auch der Rundfunk jetzt dazu übergeht, sich an der Verschwörung des Schweigens zu beteiligen, wird ein Tag wie der 20. Juli bald nur noch eine peinliche Reminiszenz sein, von der man besser gar nicht spricht. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Schriften malen erleichtert (Ch N) Zum Beschriften von Karosserien, Plakaten usw. werden im allgemeinen Me- tallfolien verwendet, auf die man Schrift- züge aufkopiert und ausschneidet. Die so be- handelte Metallfolie wird dann auf die lak- kierte Fläche aufgelegt und glatt angepaßt, danach wird die Schrift aufgespritzt oder aufgestrichen. Das Problem liegt bei den Metallfolien darin, daß sie glatt aufliegen müssen, was bei Rundungen, Ausbuchtun- gen, Schraubenköpfen usw. große Aufmerk- samkeit verlangt; außerdem müssen die Schnittkanten nachgeglättet werden. Alle diese Schwierigkeiten vermeidet eine neue flüssige Kunststoff-Folie, die speziell für die Schriftenmaler entwickelt wurde. Sie wird mit der Spritzpistole auf die zu lackierenden Flächen aufgespritzt. 15 bis 20 Minuten spa- ter wird die Schriftaufgepaust und wieder 30 Minuten später kann mit dem Ausschnei- den begonnen werden. Unmittelbar danach wird die Schrift gespritzt oder gestrichen. Sobald die Lösungsmittel der Schriftfarbe verdunstet sind. läßt sich die aufgespritzte Folie leicht und sauber abziehen und es bin- will stets für bekömmliche kühle Sachen“ terbleibt ein gestochen scharfes Schr tbil. Ein weiterer Vorteil der neuen KRunststo Spritzfolie: Frisch lackierte Fahrzeuge k nen schneller beschriftet werden als bei Ver wendung von Metallfolien, ohne daß de Lack kraus wird oder sich Falten vom G1 0 ten markieren. Universal- Bischk nA (Saw) Eine interessante Neuerung auf dem Gebiet der Blechbearbeitungsmaschi- nen ist ein Blechknabber, der Stahlplech bis zu 2,5 mm Stärke schneidet. Der Knabber kopf ist so ausgebildet, daß die Maschine Während des Schneidens auf der Stelle um 36 Grad gedreht werden kann. Es lasse sich damit rechtwinklige Ausschnitte 8 Blechtafeln herstellen, wobei zum Durch- führen des Führungsstiftes durch das Blech 3 eine Bohrung von 11 mm benõ Wir 5 Verformungsfeste Folien- Metall- Kombination (Saw) Mit einem neuen Kunstharzkle + lassen sich Hart-PVC-Folien auf Metall durch Heißsiegeln so fest aufbringen, dag alle Verformungen des Metalls ohne Ablösen der Folie möglich sind. Derartige neue Folien-Metall- Kombinationen sollen bei- spielsweise im Karosseriebau die Lackie- rungen ersetzen. „Kühlschrank“ auf Reisen Er will halt überall dabei sein, wohin der Ausflug per Moped, Auto oder Fahr- rad auch geht. Er denkt nur an uns und sorgen. Er ist nämlich eine Sie“; eine Kühltasche mit Kühlpatronen, die vorher a zu Hause im Eisschrank darauf vorbereitet wurden, draußen in der Sonne die geham- terte Kälte noch lange auszustrahlen. Seite 4 MANNRNETN TER MORGEN MANNREIMER LOKAINAcRHRIeHTEN Freitag, 22. Juli 1960/ Nr. 167 Die letzten Dallen und Buckel werden ausgebügelt Rheinbrückenkopf erhält letzte Politur Kurxfristige Sperrungen lassen sich nicht vermeiden/ Mit Hochdruck wird an Wochenenden gearbeitet Die Kringel und Schneckennudeln am Rheinbrücken-Kopf erhalten ihre letzte Politur. Wie Stadtbaudirektor Wolfgang Borelly gestern in einer Pressebespre- chung bekanntgab, wurde in diesen Tagen mit dem Auftragen der Schwarzasphalt- Verschleiß-Decke auf die Fahrbahnen begonnen. Die letzten Dallen und Buckel auf den Fahrbahnen werden damit verschwinden. Ehe es jedoch soweit ist, werden die motorisierten Brückenbenutzer wieder einige Straßensperrungen und Umleitungen ertragen müssen. Die empfindlichsten und einschneidendsten Maßnahmen jedoch werden so auf die Wochenenden verlegt, daß die von Haus aus eiligen Berufs- Autofahrer am wenigsten darunter leiden müssen. vertreter des Mannheimer Ein- zelhandels und der Industrie- und Handelskammer, denen Stadtbaudirektor Wolf- gang Borelly seine detaillierten„Operationspläue“ schon vorlegte, haben keine Einwände erhoben. Bisher rollte der Verkehr von und zur Nheinbrücke tber einen verhältnismäßig rauhen Asphalt-Belag, die sogenannte„Bin- derschicht“. Nach den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen ist es nämlich zweckmäßig, die glatte Schicht erst aufzu- tragen, wenn sich der aufgeschüttete Boden der Straßendämme und Rampen gesetzt hat Dies wird beschleunigt, wenn auch gleich eine ordentliche Verkehrsbelastung auf der Fahrbahn liegt. Bei den Mannheimer Brük- kenauffahrten wurde nun länger als un- bedingt nötig— ein halbes Jahr ist die Min- destzeit— gewartet. Vor unangenehmen Ueberraschungen sind die Brückenbauer also sicher. i Das Auftragen der glatten Asphaltschicht soll natürlich keine Flickarbeit sein. Mo- derne Maschinen ermöglichen das Auftragen in der ganzen Straßenbreite. In Sleichmäßi- ger Stärke quillt der Belag aus den Düsen und legt sich wie ein Teppich auf die Straße. Das geht zwar alles schon recht reibungs- los und schnell, aber auf Sperrungen des Verkehrs kann nicht verzichtet werden. Oberall und jederzeit proſt Henninger Hochschulnachrichten: Prof. Franz Josef Brecht als Rektor Wieder gewählt Zum neuen Rektor der Staatlichen Wirt- schaftshochschule Mannheim für das Stu- dienjahr 1960/1 wählte der Senat der Hoch- schule am Mittwochabend den ordentlichen Professor der Philosophie, Dr. Franz Josef Brecht, der bereits von 1955 bis 1957 die- ses Amt bekleidete. Professor Brecht, der 61 Jahre alt ist, wirkt seit 1950 in Mannheim und ist auch Honorarprofessor an der Uni- versität Heidelberg Er ist vor allem durch Forschungen und Publikationen aus der antiken Philosophie und der Gegenwarts- philosophie bekannt geworden. f Franz Josef Brecht, der aus Uehlingen im badischen Schwarzwald stammt und auch von 1948 bis 1952 Gastprofessor an der Tech- Prof. Dr. Franz Joseph Brecht Bild: Bohnert& Neusch nischen Hochschule Karlsruhe war, wird ab 1. Oktober den seitherigen Rektor, Profes- sor Dr. Haferkorn aus Speyer ablösen, der aus Sesundheitlichen Rücksichten gebeten hatte, von einer Wiederwahl abzusehen. Brecht, der auch im Vorstand des Hoch- schulverbandes und des Deutschen Studen- tenwerkes ist, war im letzten Jahr mit der Schillerplakette der Stadt Mannheim aus- gezeichnet worden. An der Mannheimer Wirtschaftshochschule ist Professor Dr. Franz Josef Brecht Dekan der allgemeinen Abtei- lung, Vertrauensdozent für die Studienstif- tung des deutschen Volkes und Vorsitzender des Studentenwerks. Von seinen verschiedenen philosophischen Veröffentlichungen fand das 1956 erschie- nene Werk„Vom menschlichen Denken“, das nach mehrjährigen systematischen Ver- suchen entstand, starke Beachtung. Brecht Wird in Würdigungen seines Schaffens in eine Reihe mit seinen einstigen Lehrern Husserl, Heidegger und Jaspers Sestellt. k Damit es nicht zu unzumutbaren Eng- pässen kommt, haben die Ingenieure des Tiefbauamtes einen„Schlachtplan“ aus- geknobelt, nach dem nacheinander die ver- schiedenen Straßenteile in Angriff genom- men werden. Sechs Pläne des Rheinbrücken- kopfes legte Stadtbaudirektor Borelly ge- stern bei der Pressekonfernz vor. Jeder zeigte einige rot ausgemalte Straßen. Rot“ bedeutet gesperrt. Von Mittwoch bis heute beispielsweise war die Parkringauffahrt zwi- schen dem Schleusenweg und der Rheinkai- straße gesperrt. Umleitungsschilder wiesen über den Schleusenweg, die Rheinkaistrage zur Rheinbrücke. Ein recht kritischer Punkt ist die Kreu- zung Schleusenweg/ Parkring. Sie wurde für dieses Wochenende aufgespart. Nach dem Mittags-Stoßverkehr, heute ab 12.30 Uhr, werden Polizeibeamte dort den Verkehr in neue Bahnen lenken. Dabei geht es um zieni- lich viele Ecken. Der Verkehr Parkring Rheinbrücke wird schon über die Spatzen- brücke—Hubbrücke—Ludwigsbadstrage zur Rheinkaistrage umgeleitet, während der aus Ludwigshafen kommende Verkehr nur die Schloßabfahrt— also nach rechts— benut- zen darf. Am kleinen Schloßkreisel vor der Lindenhof-Ueberführung wird es da wohl wieder einige Stauungen geben. Auch die auf die gesperrte Kreuzung führende verlängerte Bismarckstraße wird gesperrt sein. Die Kraftfahrer müssen dort quer über den Parkplatz den Schleusenweg ansteuern. Am 1. und 2. August(Montag und Diens- teg) ist nur die Parkringabfahrt gesperrt. Wieder müssen also von Ludwigshafen kom- mende Kraftfahrer die Schloßgabfahrt be- nutzen und sehen, wie sie sich durch das Nadelöhr am Schloßkreisel durchquetschen. (Es wäre ja nett, wenn da die Polizei der auf solche Ereignisse nicht gefaßten automa- tischen Lichtsignalregelung ein wenig„unter die Arme“ greifen könnte). Am 3. August(Mittwoch) wird die bisher noch nicht so stark strapazierte Südtangen- tenauffahrt zur Rheinbrücke gesperrt. Die Umleitung führt über die Hafenanschlug- straße zur Parkringauffahrt. Vom 4. bis 6. August— wiederum ein Wochenende— geht es der Parkringauffahrt zuleibe. In einem Aufwaschen damit wird auch der Ringschluß(in Richtung Parkring Süd- tangente) und die südliche Fahrbahn der ver- längerten Bismarckstraße gesperrt und mit einer glatten Fahrbahndecke versehen. In diesem Fall ist eine etwas verzwickte Um- leitung mit Haarnadel-Kurven nötig, die jedoch— wie Direktor Borelly versprach— durch Schilder und Polizeibeamte gut ge- kennzeichnet werden soll. Zum Abschluß wird dann noch die nördliche Fahrbahn der verlängerten Bismarckstraße geglättet. Dafür ist der 8. und 9. August Vorgesehen. Aufgehoben bis auf die Zeit nach dem Sommerschlugverkauf sind die Arbeiten auf der Hochstraße. Dort klappern an einigen Stellen, wo Fahrbahnabschnitte zusammen- stoßen, Stahlschwellen. Sie werden in klei- nere Teile zerschnitten, damit sie bei Hitze- und Kältedehnungen besser arbeiten können. Für diese Arbeiten braucht jedoch nur eine halbe Fahrbahnbreite gesperrt werden. Diese Sperrungen sind alle nicht gerade erfreulich. Aber irgendwann müssen die Arbeiten nun einmal gemacht werden. Die Rheinbrückenbenutzer haben während der Bauzeit ganz andere Unannehmlichkeiten mit Geduld ertragen. Diesesmal haben sie wenigstens den Trost, daß es immer nur wenige Tage dauern wird. Voraussichtlich ist dann auf Jahre hinaus Ruhe. Die Pläne sind von den Ingenieuren des Tiefbauamtes alle gut ausgeklügelt. Nur einen Unsicher heitsfaktor konnten sie nicht mit ein- kalkulieren: Das Wetter. Sollte es nun mit- ten hinein in Strömen gießen, dann müssen die ganzen Arbeiten verschoben werden Mac 7 Pietro Cerdarmas erlag seinen Verletzungen: N Am Donnerstagfrüh gegen sechs Uhr starb im Städtischen Krankenhaus der Italiener Pietro Cerdarmas aus Pulfero (Udine). Der 52 Jahre alte Arbeiter war am Freitag vergangener Woche von sei- nem deutschen Arbeitskollegen Bruno Böhnke, 44, mit der stumpfen Seite eines Handbeils schwer verletzt worden. Böhnke hatte zunächst den Italiener um Geld angepumpt. Allerdings ohne Erfolg. In der darauffolgenden Nacht durch- suchte dann Böhnke in der Arbeitsunter- kunft in der Neckarvorlandstraße die Kleider des schlafenden Italieners nach Bargeld. Cerdarmas wachte dabei auf. Böhnke, vermutlich aus Angst vor der Entdeckung, versetzte dem Italiener mit einem Handbeil mindestens einen kräf- tigen Schlag. An dieser Verletzung ver- starb nun trotz aller Bemühungen der Aerzte Pietro Cerdarmas. Cerdarmas ist verheiratet. Die Kripo weiß, daß er Vater eines Sohnes ist. Pietro arbeitete seit 1956 mit kurzen Un- terbrechungen in der Bundesrepublik. Seine Kollegen bestätigten, Cerdarmas habe sich immer tadellos geführt. Zu- letzt war er in einer Firma eingesetzt, die Hohlblocksteine herstellt. Seinen Wochenlohn schickte er— abzüglich der allernotwendigsten Lebenshaltungs- kosten— stets nach Hause. Böhnke wollte Opfer nur„betäuben Es ging um das Geld eines fleißigen italienischen Arbeiters Böhnke war— wie der„MINI“ am Montag dieser Woche berichtete— kurze Zeit nach der Tat festgenommen wor- den. Er hatte zunächst geleugnet, dann aber ein Geständnis abgelegt. Er be- wohnte mit Pietro Cerdarmas und zwei weiteren Arbeitern die gleiche Unter- kunft. Die Tatwaffe, das kleine Hand- beil, befand sich nach der Tat vor der Unterkunft. Erster Staatsanwalt Zwik⸗ ker, der die Anklage vorbereitet, erklärte gestern, die Sektion des Italieners habe zweifelsfrei ergeben, daß Böhnke einen wuchtigen Beilhieb gegen den Schä- del des Italieners geführt habe. Dieser Schlag habe zum Tod geführt. Bis jetzt ist noch nicht bekannt, ob Böhnke das Beil bereits mit sich führte, als er die Kleider seines Opfers durchsuchte. Böhnke hatte bisher behauptet, er habe mit dem einem Schlag sein Opfer nur betäuben wollen. Eine genau Untersu- chung wird ergeben, ob möglicherweise noch mehr Schläge geführt wurden. Das Handbeil wurde von den Bewohnern der Unterkunft zum Holzspalten benutat. Ueber Böhnke liegen bis jetzt wenig Einzelheiten vor: Er ist geschieden, stammt aus Westpreußen und war in letzter Zeit in großen Geldverlegenhei- ten. D. Pr. * —— * Platz für acht Passagiere in der„Piaggio P 166“ Bild: Bohnert& Neusch Zweimotorige„Piaggio“ in Neuostheim Taxiflug GmbH fliegt künftig auch Ein dickbauchiger, schwarz, weiß und rot gestrichener Vogel stand gestern Nachmittag Vielbewundert vor den Pavillons der Deut- schen Taxiflug GmbH auf dem Neuosthei- mer Flugplatz. Neben vielen anderen Promi- nenten aus Handel und Wirtschaft standen auch Stadtrat Karl Schweyer, Dr. Kampfe vom städtischen Amt für Wirtschafts- und Verkehrsförderung und IHK-Hauptgeschäfts- führer Dr. Uhlig um die nagelneue zweimoto- rige„Piaggio P 166“ der Taxiflug herum. Der Geschäftsführer der Gesellschaft, Claus Kühl, sorgte rührig für Publicity und erläuterte den Gästen den„schnellen Aufstieg“ des Flugunternehmens. Zwar seien manche Bun- desbürger der Fliegerei gegenüber noch ein Wenig skeptisch.„Aber Leute von beute“ würden bald einsehen, daß Fliegen(auch mit den kleinen, einmotorigen Do 27 der Gesell- schaft) kein besonderes Risiko mehr bedeute. Die neue Maschine der Taxiflug wurde von den„Piaggio“-Werken in Finale Ligure in Italien gebaut. In Baden-Oos wurden die modernsten Blindfluggeräte eingebaut. Ge- schäftsführer Kühl erklärte stolz, daß die Maschine bei jedem Wetter fliegen könne. Die Piaggio wurde aus einem Flugboot ent- wickelt, woran heute noch die Form des Vogels erinnert. Zwei„Lycoming“-Motore von je 340 PS verleihen der Maschine eine Reise geschwindigkeit von 280 km/h. Zum Starten und Landen genügt eine Bahn von 400 Meter Länge. Die Maschine wird von zwei Piloten(bei schlechtem Wetter) geflo- gen und bietet acht Passagieren mit je 15 Kilogramm Gepäck bequem Platz. Sie kostet flugbereit eine halbe Million Mark. Mit diesem neuen Flugapparat nimmt die Taxiflug zunächst einen Flugdienst zwischen den Städten Düsseldorf, Mannheim und Karlsruhe(reine Flugzeit 90 Minuten) auf. Die Route wird regelmäßig montags, diens- tags, mittwochs und donnerstags geflogen. Uebrigens: Die Maschine kann auch bei schlechtem Wetter in Mannheim landen. Die Flugsicherungsanlage des Platzes Heidel- berg kann sie auf den Neuostheimer Flug- platz lotsen. Claus Kühl hofft aber, daß auch der Flugplatz Mannheim-Neuostheim bald über eine Blindflug- und Flugsicherungs- anlage verfügen wird. Ein Ticket Mannheim — Düsseldorf kostet einfach 80 Mark. Hin und zurück 148 Mark. „Die deutsche Taxiflug will“, so erläu- terte Kühl,„an den innerdeutschen Flug- dienst anknüpfen, der vor dem Weltkrieg II zwischen allen deutschen Städten geflogen worden ist.“ So habe man bereits einen Seebäder-Flugdienst, einen Zubringerdienst zwischen Mannheim, Frankfurt und Saar- brücken und Flüge nach Stuttgart eingerich- tet. Kühl erinnerte daran, daß in den drei- Biger Jahren täglich eine Maschine zwischen Neuostheim und Berlin verkehrt sei. Das „Bereit zum Abschied und zum Neubeginn“: Das Seminar für Sozialberufe verläßt Mannheim Erweiterte Aufgaben in Düsseldorf im Maria-Juchacz-Heim/ Dank an die Stadtverwaltung „Mich brennts in meinen Reiseschuh'n“ sangen die Studierenden des Seminars für Sozialberufe in einer Feierstunde, die zugleich Abschied und Aufbruch war: Absckied von Mannheim, das dem 1948s in Karlsruhe wiederbegründeten Seminar seit 1930 Hei- mat war, und Aufbruch nach Düsseldorf, wo es im Maxrie-Juchacz-Haus, dus nach der vor vier Jahren verstorbenen Gründerin der Arbeiterwohlfahrt benannt ist, ein eigenes Zuhause bekommt, zusammen mit dem ersten Kindergartnerinnenseminar der Arbeiter- Wohlfahrt, dem Arbeitskreis Soziale Fortbildung und einem Internat. In solchem er- weiterten beziehungsreicken Rahmen wird das Seminar als eine der vier Modellschulen der Wohlfahrtspflege geführt werden. Die von der musischen Dozentin Frau Letschert geleitete gepflegte Feier, zu der Freunde und Gönner gekommen waren, entsprach der geteilten halb wehmütigen, halb hoff nungsfroken Stimmung der Stunde, der„Bereit- schaft zu Abschied und Neubeginn“, wie sie Hermann Hesse in einem von einer Semi- narschulerin vorgetragenen Gedicht als Lebenshaltung verlangt. Lotte Lemke, die Geschäftsführende Vor- sitzende des Hauptausschusses der Arbeiter- wohlfahrt in Bonn, würdigte die Mannhei- mer Jahre. Hier habe das Seminar, das von 1950 bis 1958 von Dr. Gerda Hajek- Simons gezeitet wurde, neue Methoden der Sozial- arbeit in seinen Unterricht übernommen und ihre praktische Anwendung vorbereitet. Ihr Dank galt der Landesregierung und der Stadtverwaltung für ihre hilfreiche Gesin- nung und Unterstützung, besonders Altbür- germeister Trumpfheller, der die Vorausset- zungen für die Uebersiedlung nach Mann- heim geschaffen hatte, den Dozenten der Schule, unter denen auch die Jugendamtslei- terin Dr. Goldacker tätig war, dem Fröbel verein für das freundnachbarliche Einver- nehmen im gleichen Haus. Das Mannheimer Seminar habe die Tradition der 1928 gegrün- deten und 1933 aufgelösten Berliner Sozial- schule fortgesetzt und sich besonders ver- pflichtet gesehen, begabte junge Männer und Frauen, denen eine höhere Schule versagt geblieben war, zu fördern. Einen wachen Idealismus und ein hohes Maß persönlicher Hingabe verlange der Beruf des Sozialarbei- ters, der in weltweitem Zusammenhang Wirke.„Rechnen sie uns den Weggang nicht als Untreue an, es geschieht lediglich um der Sache willen.“ ö Dr. Hans Pfaffenberger, der Seminar- leiter, der mit den andern hauptberuflichen Dozenten mit nach Düsseldorf übersiedelt, betonte, wie sehr Mannheim zur Heimat ge- worden sei. Dr. Regine Schapitz vom Arbeitskreis Soziale Fortbildung, der, 1953 in Bremen gegründet, seit 1956 in Mannheim tätig ist, würdigte vor allem die Zusammen- arbeit mit dem Jugendamt. Aus dem Kreis der Gäste, unter denen sich auch Polizeipräsident Dr. Leiber, Arbeitsamtsdirektor Weber und Jugend- amtsleiterin Dr. Goldacker befanden, wünschte als„Ehemaliger“ Horst Marx vom Stadtjugendamt, der Begriff Mannheimer Seminar“ möge mit der gleichen Wertschät- zung in die abkürzende Bezeichnung„Düs- Seldorfer Seminar“ sich wandeln. Ministe- rialrat Rooschütz vom Innenministerium be- dauerte den Weggang der Schule aus Baden- Württemberg, das nun nur noch sechs Wohl- fahrtsschulen, fünf konfessionelle und eine päritätische, besitze. Stadtdirektor Schell überbrachte die Grüße von Oberbürgermei- ster Dr. Reschke mit dem Wunsch, es möch- ten die Besten der Studierenden wieder zur beruflichen Arbeit nach Mannheim zurück- kehren, Oberregierungsrat Certain vom Regierungsprasidium Karlsruhe sprach die Hoffnung auf eine künftige„Dependance“ der Düsseldorfer Schule aus. Als dienstälte- ster Dozent nahm Dr. Werner, der über Ge- sundheitslehre und Sozialhygiene unterrich- tete, Abschied.„Gutes Gelingen und Gedei- hen zum Segen der Sozialarbeit“ wünschte Christoph Reber für den Ortsausschuß der Arbeiterwohlfahrt.„Es versöhnt mit dem Fortgang, daß diese Schule nun den großen Namen von Maria Juchacz trägt“, schloß Bürgermeister j. R. Trumpfheller, dem das Seminar immer besonders am Herzen lag. „Helfen mit einer Kraft, die alles überwin- det“, das sei das Gestern und Morgen ver- bindende Ziel. a Ak Düsseldorf—Mannheim— Karlsruhe halbverfallene rußige Flughafen-Gebäude hinter den Holzpavillons der Taxiflug in Neuostheim erinnert noch daran. Später lud Kühl seine Gäste gruppen- Weise zu einem Probe-Rundflug über Mann- heim und Ludwigshafen ein. Manche, die Mannheim noch nie von oben gesehen hat- ten, waren begeistert. Die anderen bewun⸗ derten die Flugeigenschaften und vor allem die Ruhe in der modernen Kabine der „Piaggio“, 15 Mark kostet ein solcher Rund- flug. Allerdings wird die Taxiflug diese Flüge— auch die Keuchhustenflüge— mit den kleinen Do 27 durchführen. Die Motoren der„Piaggio“ dröhnen nämlich zu krälktig kür niedere Flughöhen über der Stadt. Luft- Taxi-Pilot Johannes Zilger flog die Gäste unermüdlich über die Stadt. Er stellte die Willige„Piaggio“ auch auf eine Tragfläche, wenn einer der Passagiere sein Häuschen von oben genau betrachten wollte. No. 8 mal vergrößert sehen Sie die Welt auf hren Reisen— Wanderungen und beim Sport! hora- Sport 8* 20 vergütete Optik, Mittel- trieb. 2 J. Gar., deut- 78 sches Erzeugnis nur 18.“ Anzahlung nur 135,.— Eine Sensation in Preis und Qualität!: 5 Mannheims großes Sperfalnous 0 7, 5, Plunken. fel. 268 44745 Aus dem Polizeibericht: Zwei Verkehrstote 29 jähriger in Lebensgefahr Zu einem schweren Verkehrsunfall, der ein Menschenleben forderte, kam es am Mitt- wochabend gegen 23.35 Uhr auf der Rhenania. straße in Höhe der Sunlichtfabrik. Ein mit zwei Mann besetzter Motorroller fuhr alif den beleuchteten Anhänger eines auf der rechten Fahrbahnseite haltenden Lastzuges auf. Der 19 jährige Rollerfahrer erlitt bei dem harten Anprall schwere Kopfverletzungen, denen er noch auf dem Transport ins Krankenhaus erlag. Ein auf dem Rücksitz mitfahrender 29 Jahre alter Mann wurde mit einem Schä- delbruch und gebrochenen Armen ins Kran- kenhaus gebracht; auch er schwebt in Lebens · gefahr. Ein weiterer tödlicher Verkehrsunfall er- eignete sich an der Straßeneinmündung Obere Riedstraße— Auf dem Sand in Käfertal. Ein aus der Oberen Riedstraßge nach links abbiegender Radfahrer stieß mit einem über- holenden Personenwagen zusammen. Der 26 jährige zog sich lebensgefährliche Kopfver- letzungen zu, die auf dem Transport ins Krankenhaus zu seinem Tod führten, Tod im Schwimmbecken Kurz vor 15 Uhr zog der Bademeister im Herzogenriedbad einen leblosen achtjährigen Jungen aus dem Schwimmbecken. Der Bade- meister war von Kindern, die mit dem Jun- gen vorher zusammengewesen waren, auf den Vermißten aufmerksam gemacht worden. Die sofort begonnenen Wiederbelebungs- versuche, die bis zum Eintreffen des Kranken- Wagens fortgesetzt wurden, blieben erfolglos. Ob das Kind an einem Herzfehler oder durch Ertrinken gestorben ist, wird noch geklärt. In die Fahrbahn gelaufen Eine 75 jährige Frau lief beim Ueberqueren der Relaisstraße in die Fahrbahn eines Per- sonenwagens. Die Greisin wurde bei dem An- prall zu Boden geschleudert; nach ärztlicher Auskunft erlitt sie eine Gehirnerschütterung, einen komplizierten Unterschenkelbruck und einen Unfallschock. Wohin gehen wir? Freitag, 22 Ju 11 Theater: Nationaltheater, Großes Haus, 20.00 bis 22.15 Uhr:„Belsazar“(Miete F grün, freier Verkauf); Kleines Haus, 20.00 bis 22.45 Uhr: „Die Tochter des Brunnenmachers“(Miete F. gelb, Halbgr. II, freier Verkauf); Kellertheater, K 2, 22, keine Vorstellung. Filme: Planken, Großes Haus:„Das süße Le- ben“; Kleines Haus:„Die tolle Tante“; Palast: „Eddie geht aufs Ganze“; Alhambra:„Mein Schulfreund“; Universum:„Arzt aus Leiden- schaft“; Royal:„Geliebt in alle Ewigkeit“; Kur- bel:„Der Rächer schläft nicht“; Capitol:„Man- nequin in Rot“; Alster:„Dschungelsaga“; Abend- studio im City:„Der Schinderhannes“; Schau- burg:„Die Verschworenen“; Scala:„Wer war die Dame?“. 0 N 1 Ude in en- un- die at- un- lem der d- lese mit ren ktig At- iste die he, en er . lit 8. 1 re I. 8 1 35 1 18 n — 1 1. . 2 ni * — 422 Nr. 167/ Freitag, 22. Juli 1960 MANNREIMER LOKALNACHRRICARTEN 12 INNHE H NoReEN Seite! Auf 186 Stahlbeton-Rammpfählen: Ein modernes Gotteshaus für moderne Menschen Katholische Pfarrgemeinde St. Bernhard feierte Richtfest/ Kirche im Rohbau fertig Die im April 1959 neu gebildete katholische Pfarrgemeinde St. Bernhard feierte gestern nachmittag das Richtfest ihres im Rohbau fertiggestellten Gotteshauses an der Max- Josef-Straße, zu dem sich neben Vertretern der Geistlichkeit, der Stadtverwaltung, des Bauaufsichtsamtes, der Bauführung und der Handwerker einige hundert Gläubige einge- funden hatten. Das Baugelände für das Pfarr- gemeindezentrum mit Kirche, Gemeindesaal, Pfarrhaus und Kindergarten liegt südlich des Caritasheimes„Maria- Frieden“ und wird von der Max-Josef-, Karl-Benz- und Eifelstraße begrenzt. Nach dem ersten Spatenstich für den Bau des Gotteshauses am 6. Dezember 1959 war am 22. Mai der Grundstein gelegt worden. Der in einem internen Wettbewerbsver- fahren beauftragte Architekt Josef Freien stein gab gestern einen kurzen Ueberblick über den bisherigen Bauverlauf. Wegen des außerordentlich schlechten Baugrundes muß- ten Turm, Kirche und Pfarrhaus auf 186 Stahlbeton-Rammpfählen von sieben bis zWölf Meter Länge gegründet werden. Für Kirche, Pfarrhaus und Turm wurden rund 140 Tonnen Stahl verarbeitet. Als Baumate- rial diente Stahlbeton in Verbindung mit Stahl und Glas. Der Turm wurde in einem hydraulischen Gleitschalungsverfahren inner- halb von neun Tagen und Nächten errichtet. Er ist allseitig geschlossen und hat nur im oberen Teil Schallöffnungen. Vom Straßen- niveau aus hat er eine Höhe von 35 Metern. Wie Architekt Freienstein mitteilte, ist die Tonlage des sechs Glocken umfassenden Ge- lautes bereits festgelegt. Ursprünglich sei ein halboffener Glockenträger geplant worden, der jedoch wegen der begrenzten Ausbreit- möglichkeit des Fundamentes neben dem vor- handenen Tiefbunker nicht habe verwirk- licht werden können. Der rund 600 Sitzplätze fassende Kirchen- raum ist in parabolischer Form errichtet. Durch Diagonalstellung gelang es, den Chor- raum trotz der geringen Geländebreite zum Osten auszurichten. An der Nordseite wurde das Pfarrhaus mit der Sakristei angebaut. Auf der Südseite wird in wenigen Wochen mit dem Bau eines pfarreigenen Kindergar- tens begonnen. Unter dem für den Gottes- dienst vorgesehenen Raum konnte durch Ausnutzung des tiefer liegenden Innengelän- des ein Gemeindesaal für 300 bis 350 Plätze mit dazugehörigen Neben- und Gruppen- räumen angeordnet werden. Die zum Alters- heim gerichtete Kirchenseite ist vollkommen geschlossen, ebenso auch der runde Chor- raum. Die Südseite ist im verzahnten Rhyth- mus aufgegliedert, die Westfront mit ihrem Portal bis auf die für die Aufstellung der Orgel vorgesehene Wandfläche voll verglast. Der Innenausbau ist, wie Architekt Freienstein betonte,„in schlichter und ein- facher Form vorgesehen“. Mittelpunkt des Gotteshauses und Brennpunkt der architek- tonischen Parabel soll der Altar sein, der von einem Basler Bildhauer aus einem zehn Ton- nen schweren Marmorblock gearbeitet wird. Als Vertreter der für die Rohbauarbeiten verantwortlichen Bauunternehmung Hoch- tief wies Diplom-Ingenieur Schmeiser auf die Gegensätzlichkeit architektonischer Ge- staltung von Sakralbauten früherer Jahr- hunderte und heutiger Kirchenbauten hin. Die Frage,„ob kommende Generationen mo- derne Sakralbauten mit der gleichen Freude und mit der gleichen Ehrfurcht be- treten wie wir die Kaiserdome von Speyer und Worms“ sei eng verknüpft mit der Wahl baulicher Elemente. Bürgermeister Graf hob die gute Zu- sammenarbeit der beteiligten kirchlichen und städtischen Dienststellen hervor, wäh- rend Stadtdekan Nikolaus in seiner An- sprache an einen modernen Kirchenbau die Forderung stellte,„mit den Mitteln seiner Zeit dem von der Großmacht Technik ge- prägten modernen Menschen eine seelische Heimat zu bieten“. Die Gestaltung eines Kripo nahm einen fünften Algerier fest Angeblich wollten die Nordafrikaner FLN-Beiträge kassieren Am Mittwoch meldete der Polizeibericht die Festnahme von vier Algeriern. Die vier Nordafrikaner hatten einen Landsmann in Luzenberg mit Fausthieben und Fußtritten traktiert. Der Verletzte mußte in das Städ- tische Krankenhaus zu stationärer Behand- lung eingeliefert werden. Gestern konnte nun die Kriminalpolizei einen fünften Al- gerier festnehmen. Angeblich handelt es sich bei diesem Mann um den Haupttäter. Die Mißhandlung des Algeriers wurde von zahl- reichen Zeugen beobachtet, hauptsächlich von italienischen Arbeitern, die sich allerdings passiv verhielten. Oberstaatsanwalt von Mühlenfels erklärte zu diesem Vorfall, es sei natürlich möglich, daß politische Gründe für die Tat maß- gebend waren. Allerdings müsse man hier das Ergebnis der Hauptverhandlung abwar- ten. Zunächst wird von seiten des Geschä- digten behauptet, seine Landsleute hätten die fälligen Beiträge für die FLN(Algerische Befreiungsfront) kassieren wollen, und zwar drei Monatsbeiträge— zusammen 60 Mark. Dabei soll der Algerier bei den Kassierern der Rebellenkasse mit über 200 Mark in der Kreide stehen. Augenblicklich gibt der Ge- schädigte noch an, er habe sich geweigert, zu zahlen, weil er demnächst eine deutsche Frau heiraten wolle. Kürzlich war schon einmal ein Steuerein- treiber der FLN vor einem Mannheimer Ge- richt gestanden(MM vom 23. Juni 1960). In der damaligen Hauptverhandlung hatte je- doch der Geschädigte plötzlich wenig von seinen ursprünglichen Aussagen gehalten. Uebrig blieb eine billige Eifersuchts- geschichte. Gewitzigt durch diese und ähn- liche Erfahrungen, meinte gestern von Müh- lenfels:„Später sind beide Parteien wieder ein Herz und eine Seele.“ Seitens der Kripo wurde dagegen(ganz im Hinblick auf mögliche politische Motive) erklärt:„Ein delikater Fall.“ Das Sammeln für die FLN in Deutschland kann nämlich erst verboten werden, wenn ein höchstes Ge- richt entschieden hat, daß diese Organisation ein Geheimbund sei(so Amtsgerichtsrat Ko- stelnik unlängst in einer Urteilsbegründung). Die nunmehr festgenommenen Algerier kön- nen jedoch wegen schwerer Körperverlet- zung und Raub belangt werden. Die sechzig Mark FLN-Beitrag nahmen sie nämlich ihrem Opfer ab. D. Px. Gotteshauses sei Gemeinschaftsaufgabe von Ingenieuren, Architekten und Seelsorgern. Auch bei der Innenausstattung müßten die Werte berücksichtigt werden, die den Men- schen prägten—„und der Mensch wird weiterhin von der Technik geprägt“. Der jugendliche Seelsorger der neuen Pfarrgemeinde, Kurat Vierneisel, leitete aus dem baulichen Fortschritt des Gotteshauses die Verpflichtung ab, auch den geistig-reli- giösen Aufbau der Gemeinde mit gleicher Tatkraft und Begeisterung vorzunehmen.— Dem Richtfest wohnten auch die Pfarrher- ren der Nachbargemeinden Herz-Jesu und St. Bonifatius bei, aus denen sich die neue Pfarrgemeinde St. Bernhard durch Gebiets- abtretungen bildete. Sie zählt in den ein- einhalb Jahren ihres Bestehens bereits mehr als 5000 Gläubige. Bis zur Fertigstellung der Kirche steht der Gemeinde die Hauskapelle des Caritas-Alters- und Mädchenwohnhei- mes Maria-Frieden als Gottesdienstraum zur Verfügung. Die Kirche soll im Dezember, das Pfarrhaus im Spätherbst fertiggestellt sein.— Die statistischen Berechnungen führ- ten Diplom-Ingenieur Ewald Löhr(Mann- heim) und Dr.-Ing. Müller(Karlsruhe) aus. Eine Mädchengruppe der Uhlandschule um- rahmte das Richtfest mit musikalischen Darbietungen. K. Termine Arbeits gemeinschaft der Wehrdienstverwei- gerer: 22. Juli, 18 bis 20 Uhr, Sickingerschule, U2, kostenlose Rechtsberatung in allen Fragen der Wehrdienstverweigerung. MG„Concordia“: 22. Juli, 20 Uhr,„Sänger- schänke“, T 2, 12, gemeinsame Singstunde mit GV Arbeiter-Sängerbund, Männerchor Garten- stadt, Sängerklause.— 23. Juli, 19.30 Uhr, Sin- gen am Wasserturm; Treffpunkt 19.15 Uhr. Städt. Institut für Erziehung und Unterricht: 22. Juli, 17 bis 18.30 Uhr, Arbeitsgemeinschafts- raum,„Rechtsordnung und Gerichtswesen als Gegenstand der Gemeinschaftskunde“(Amts- gerichtsrat K. Kostelnik); 15 bis 17 Uhr, Foto- labor,„Grundlagen der Fotografie und Labor- technik“(Rektor a. D. H. Rösch); 15 bis 17 Uhr, Studio,„Technische Ausbildung an Tonfilmgerä- ten“— 2. Kurs(H. Galfé, H. Walz). Vereinigung für Frieden und soziale Sicher- heit: 22. Juli, 19.30 Uhr, Saal„Zähringer Löwe“, Schwetzinger Straße 103, Film„Eine Stadt hält den Atem an“. Bundesluftschutzverband: 22. Juli, 20 Uhr, N 7, 13-15, Dienstbesprechung, Organisation des Selbstschutzes. 85 VdK Ortsgruppe Neckarstadt-Ost: 22. Juli, 20 Uhr,„Arion“, Uhlandstraße 19, Mitglieder- versammlung. Deutscher Naturkundeverein: 22. Juli, 19.30 Uhr, E 2, 1, Arbeitsabend der Geologischen Ar- beitsgemeinschaft. Interlanguage-Club(alle Sprachen): 22. Juli, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9-10, Zu- sammenkunft. Fotografische Gesellschaft: 22. Juli, 20 Uhr, Kolpinghaus, Besprechung der Wandermappe vom Fotoclub Heilbronn. Landsmannschaft Zaringia im CC zu Heidel- berg: 22. bis 25. Juli in Heidelberg 80. Stif- tungsfest. Wir gratulieren! Magdalena Stahl, Mann- heim, Rampenweg 2, wird 70 Jahre alt. Mar- garetha Gauch, Mannheim-Feudenheim, Wall- stadter Straße 13, vollendet das 89. Lebensjahr. „Seelische Heimat für den von der Technik geprägten Menschen“ Tabak auf keinen Bild: Bohnert& Neusch Fall unterpflügen Vergebliches Warten auf die Bonner Tabakkommission Etwa 100 Tabakbauern aus mehreren Ge- meinden der Südpfalz, die infolge der plötz- lich aufgetretenen Blauschimmelkrankheit auf ihren Tabakfeldern um ihre Ernte ban gen, warteten am Mittwoch in Hatzenbühl im Kreis Germersheim(Pfalz) vergeblich auf eine Untersuchungskommission des Bundes- ernährungsministeriums, die tags zuvor die Forschungsanstalt in Forchheim im Land- kreis Karlsruhe besucht hatte. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Leicht und der Germersheimer Landrat Georg Weiß waren ebenfalls gekommen, um an Ort und Stelle mit Vertretern der Bonner Regierungsstellen Hilfsmaßnahmen für die 10 000 betroffenen Tabakbauern zu beraten. In der Versammlung appellierten Leicht und der Hauptgeschäftsführer der pfälzischen Bauern- und Winzerschaft, Emil Wiggers, an die Tabakbauern, die Ernte auf jeden Fall einzubringen. Sie wiesen darauf hin, daß zwei süddeutsche Tabakfirmen bereits Ver- treter in pfälzische Tabakbaugemeinden ent- sandt und sich bereiterklärt hätten, die Ernte aufzukaufen, soweit sie nicht restlos vom Blauschimmel befallen sei. Die Differenz des noch für den Tabak gezahlten Preises gegen- über dem Normalpreis in„gesunden Jahren“ müßte dann durch Zuschüsse von Bund und Land ausgeglichen werden. Die FTabakbauern sollten sich davor hüten, ihre Ernte unüber- legt verkommen zu lassen oder einfach um- zupflügen. Man könnte ihnen sonst bei der Bemessung der Zuschüsse den Vorwurf machen, zu leichtfertig gehandelt zu haben, weil sie auch auf den Mindesterlös verzichtet hätten. Bei der Bekämpfung des„Blauschimmels“ konnte bis jetzt nur ein geringer Erfolg er- Zielt werden. Es muß daher mit dem Verlust eines sehr großen Teils der baden-württem⸗ bergischen Tabakernte gerechnet werden. Diese Feststellung trifft das Landwirtschafts- ministerium von Baden- Württemberg in einem Bericht. Nach Mitteilung des Ministe- riums wurden im Lande durch die Tabak- krankheit 1945 Hektar Anbaufläche befallen, und zwar in Nordbaden 1252 Hektar, in Süd- baden 672 Hektar und in Nord württemberg 21 Hektar. Von den 396 Tabakanbaugemein- den wurden 157 betroffen. Das Landwirt- schaftsministerium weist darauf hin, daß die Bekämpfung der Krankheit mit an sich wirksamen Mitteln wegen der Dichte der Be- stände sehr schwierig sei. Jedes Tabakblatt müsse von unten benetzt werden. Bei der raschen Entwicklung des die Krankheit ver- ursachenden Peronospora-Pilzes sei überdies eine zweimalige Behandlung in der Woche notwendig. Eine endgültige Schadensfeststel- lung ist nach dem Bericht des Landwirt- schafts ministeriums frühestens im Herbst möglich. Das Ministerium empfiehlt den Pflanzern, die Bekämpfungsmaßnahmen bei nicht befallenen Beständen fortzusetzen. Bei stärker befallenen Pflanzen solle die Be- kämpfung eingestellt und die Bestände abge- erntet werden. Der„Blauschimmel“ sucht jetzt auch die Tabakpflanzungen im Elsaß heim. Wie der Verband der elsässischen Tabakpflanzer mit- teilte, sind Schädlingsherde vor allem im Nordelsaß festgestellt worden. dpa * FV MUR ATTI PRIVAT Seite 6 MANNEEIMER MORGEN AUS DEN SBUKHDESLINDERN Freitag, 2. Juli 1960/ Nr. 107 Das derzeitig größte Bauprojekt der Bundesbahn geht in Braunschweig seiner Fertigstellung entgegen. Als Ersatz für den 115 Jahre alten Staatsbahnhof erhält die Stadt lands. Rund 600 Züge täglich können hier jetzt den modernsten Durchgangsbahnhof Deutsch- ab Herbst dieses Jahres abgefertigt werden. Der Rangierbahnhof hat eine Kapazität von täglich 6000 Waggons. Fast 1000 Weichen und über 70 m Gleise enthält die neue Bahnhofsunlage. Inr Blickfang ist ein hockhausähnlicker Gebäudetrakt, in dem sämtliche Verwaltungsdienststellen der Bundesbahndire tion Braunschweig zentralisiert werden. Besondere Bedeutung hat der Bahnhof im Fall der MWiedervereinigung: Er soll der Verkehrsknotenpunkt fur die Ost-West- Verbin dungen werden Die ganze Anlage wurde dementspreckend großzügig geschaffen. Die Inbetrieb- nahme des neuen Bahnhofs ist Toto-König von Hessen festgenommen Marburg. Der des vielfachen Toto-Betru- ges verdächtigte Holzfabrikant Herbert Töpel, Mitinhaber der Leiter fabrik Louis Töpel, aus Viermünden. Kreis Frankenberg, ist am Donnerstagmorgen festgenommen worden. Wie der Marburger Oberstaatsanwalt Philipp Weitzel mitteilte, hat die Strafkammer des Landgerichts Marburg wegen Verdunke- lungsgefahr gegen Töpel Haftbefehl erlassen. EN- MAR 8 Kaff Der Holzfabrikant war von einer Ilustrier- ten beschuldigt worden, durch Bestechung 2 von Oberliga-Spielern Totogewinne er- schwindelt zu haben. Zwei Briefe waren als Beweisstücke veröffentlicht worden. 50 Soldaten überfielen Gasthaus Detmold. Eine Gruppe von 50 Bundes- Wehrsoldaten hat in der Nacht zum Don- nerstag in Hörste(Kreis Detmold) eine Gast. Wirtschaft überfallen, vermutlich um an dem Wirt Rache zu nehmen, der früher einen Mrer Kameraden verprügelt hatte. Nach An- Saben der Polizei umzingelten die in der Sennegarnison Augustdorf stationierten Pan- Zzersoldaten das Gebäude, während sechs in das Lokal eindrangen, sicherheitshalber die Telefonleitungen durchschnitten und den Wirt niederschlugen. Er wurde verletzt und erlitt eine leichte Gehirnerschütterung. Raubmord an der Schwester Stuttgart. Vor der Jugendstrafkammer des Stuttgarter Landgerichts hat am Don- nerstag die Hauptverhandlung gegen den 18 Jahre alten kaufmännischen Lehrling Peter Ostertag begonnen, der gestanden hat, daß er seine 26jährige Schwester Heidi ge- tötet habe, um mit dem Scheckbuch der Schwester zu Verwandten in Chile reisen zu können. Die Anklage lautet auf Mord, schwe- ren Raub und gefährliche Körperverletzung. Die Bluttat hatte sich am Morgen des 7. September 1959 in der elterlichen Wohnung in Stuttgart-Bad Cannstatt zugetragen. 100 000 Fahrzeuge mehr zugelassen Flensburg. Im Bundesgebiet wurden im ersten Halbjahr 1960 rund 100 000 Kraft- fahrzeuge mehr zugelassen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach einer Mittei- lung des Flensburger Kraftfahrt-Bundes- Amtes vom Mittwoch erhielten 647 991 Kraft- fahrzeuge und 16 518 Kraftfahrzeug- Anhän- ger zum erstenmal die Verkehrserlaubnis. Im ersten Halbjahr 1959 waren dagegen nur 544 621 Kraftfahrzeuge und 13 460 Anhänger Zugelassen worden. Fabrikneue Personen- Wagen wurden 482 620, fast 100 000 mehr als im ersten Halbjahr 1959, registriert. Die meisten der zugelassenen Wagen haben einen Motorhubraum zwischen 1000 und 1499 cem. Die neu zugelassenen Motorräder lagen mit 33 079 um fast 2 000 niedriger als im vergan- genen Jahr, während die Zahl der Motor- roller mit 26 940 um rund 400 anstieg. „Kein Klamauk im Schloß“ Aschaffenburg. Das Wasserschloß von Mespelbrunn, in dem ein Teil des Films„Das Wirtshaus im Spessart“ gedreht wurde, soll Rein„Spukschlogß“ werden, Kurt Hoffmann, der Regisseur des Streifens, plante eine Fort- setzung unter dem Titel„Das Spukschloß im Spessart“, deren Schauplatz wiederum Mes- pelbrunn sein sollte. Die Familie des Grafen Ingelheim, der das Schloß gehört, machte je- doch einen Strich durch diese Rechnung. Die Gräfin von Ingelheim erklärte, nachdem sie das Filmmanuskript gelesen hatte, eine solche „Klamaukgeschichte“ gehöre nicht ins Schloß Mespelbrunn, in dem vor 400 Jahren der größte Bischof der Diözese Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn, geboren wurde. für den 2. Oktober 1960 vorgesehen. Foto: Keystone Besuch in der„Fluchtburg der deutschen Seele“ Jagdmuseum Neunhof wurde eröffnet/ Zeugen großer Vergangenheit im G Das Germanische Nationalmuseum Nürn- berg, das sein Schirmherr und Verwaltungs- rats-Vorsitzender Professor Theodor Heuss eine„Fluchtburg der deutschen Seele“ ge- nannt hat, ist in aller Stille um eine mittel- alterliche Kostbarkeit reicher geworden: Im reizvollen Patrizierschlößchen Neunhof, vor den Toren der alten Reichsstadt, ist ein Jagdmuseum eröffnet worden, das sich wahr- lich sehen lassen kann und neben den Kunst- Iiebhabern besonders die Freunde des edlen Waidwerks zu heller Begeisterung hinreißen wird. Der früher befestigte Herrensitz aus dem 14. Jahrhundert mit dem freien Blick über die Ebene zur alten Trutzkirche vom Kraftshof war lange Zeit Besitz derer von Kress vom Kressenstein. Dann zersplitterte der Erbgang langsam die Eigentumsrechte, und im 20. Jahrhundert trat dann die letzte Erbengemeinschaft des von einem verwil- derten Garten umgebenen Schlosses an das Germanische Nationalmuseum heran mit der Bitte, aus eigenen und fremden Beständen eine imposante Sammlung von Jagd- Alter- tümern der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Wie gut gelungen nun dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt wurde, zeigte kürzlich eine Führung durch das noch prächtig erhal- tene Lustschloß, in dem einst die allerdurch- lauchtigsten Burggrafen von Nürnberg nach der Sauhatz im alten teutschen Stil humpen- schwenkend tafelten. Eisenbeschlagene Tü- ren weisen auf die„niedrige Gerichtsbarkeit“ hin, die verbrieftes Recht des Adels war, eine „Prangküche“ prunkt als Stolz sittsamer Schloßfrauen mit herrlichen Fayencen und Durch verseuchte Vorzugsmilch infiziert 40 typhusähnliche Erkrankungen in Worms/ Ausweitung noch möglich Worms. In Worms ist eine typhusähnliche Krankheit ausgebrochen. Das Staatliche Ge- sundheitsamt in Worms hat am Donnerstag alle Einwohner, der Nibelungenstadt, die in den letzten Wochen vom Gut Neuhof im Kreis Kirchheim-Bolanden gelieferte Vorzugsmilch getrunken haben, aufgefordert, sich bei der Gesundheitsbehörde zu melden. Das Gesund- heitsamt hofft, dadurch eine Ausweitung der bisher festgestellten typhusähnlichen Erkran- kungen verhindern zu können. Wie der Leiter des Wormser Gesundheitsamtes, Medizinal- rat Dr. Kneipp, auf Anfrage mitteilte, sind bisher 40 Wormser Einwohner, die nach dem Genuß roher Vorzugsmilch erkrankten, in die Isolierabteilung des Städtischen Kranken- hauses gebracht worden. Nach Auskunft des Gesundheitsamtes hat das am letzten Freitag geschlossene Gut Neu- hof im Kreis Kirchheim-Bolanden täglich 250 Liter Vorzugsmilch an die Wormser Mol- Kkerei geliefert, die diese Vorzugsmilch in Halbliter-Abfüllungen an 27 Milchhändler im Stadtgebiet weiter verteilte. Obwohl nicht jede dieser Milchflaschen mit Typhuserregern infiziert gewesen sein brauche, sei doch ein ziemlich großer Personenkreis potentiell ge- fährdet, sagte Medizinalrat Dr. Kneipp. Da die Inkubationszeit bei Typhus drei Wochen betrage, sollten sich alle Milchtrinker, bei denen hohes Fieber und Kopfschmerzen als Vorzeichen dieser Erkrankung auftreten, so- fort in ärztliche Behandlung begeben. Nach den noch nicht abgeschlossenen Er- Freiburg erhält drei mittlungen der zuständigen Stellen ist ein auf dem Gut Neuhof beschäftigter Melker der Bazillenträger gewesen, durch den die Epi- demie ausgelöst wurde. Drei leichtere Ty- Phusfälle, die wahrscheinlich ebenfalls auf das Trinken von Neuhofer Vorzugsmilch zurückzuführen sind, wurden nach Mitteliung des Wormser Gesundheitsamtes inzwischen aus Osthofen im Kreis Worms und aus dem Kreis Alzey gemeldet. eisernen, für die damalige Zeit„vollautoma- tischen“ Bratenwendern oder Karpfenröstern, und an der verschwenderisch ausgemalten Decke über der mit stilgerechtem Geschirr bestückten Tafel zeigen Einschüsse aus slberbeschlagenen Vorderladern, wie wohl sich die fürstlichen Jäger nach vollbrachtem Blattschuß gefühlt haben müssen. Pulverhörner, bestickte Jagdtaschen, far- benfrohe Stilleben und die Hauskapelle, in der eine Sanduhr allzu lange Gebete sorg- sam vermeiden sollte, geben den schmücken- den Rahmen für die eigentlichen Kernstücke der Sammlung: Für Jagdwaffen aller Arten und Kaliber, von der Armbrust mit Kimme und Korn über die Radschloßbüchse bis zum Steinschloßgewehr, vom mit kostbaren Ein- legearbeiten verzierten Waidmesser über die Parforce-Peitsche zum gewaltigen Wurfspeer. Und auch die riesigen Hifthörner an den weißgekalkten Wänden erinnern an die kunstvolle, farbenfreudige, lebensfrohe und verspielte Zeit der Renaissance. An ein Stück Vergangenheit, das, je weiter es zu- rückliegt, an Wert gewinnt. * Diese Vergangenheit und diese Werte zu Pflegen, ist auch„gesamtdeutsche Aufgabe“ des Germanischen Nationalmuseums im 600 Jahre alten Nürnberger Kartäuserkloster, das in seinen Kreuzgängen und Mönchszellen seit 1857 die umfassendste Sammlung deut- scher Kunst und Kultur von der Frühzeit bis zum 19. Jahrhundert beherbergt. Seit seiner Gründung(1852) ist diese entwicklungs- geschichtliche Zentrale deutschen Volkstums „Eigentum der Nation“, die aus den Begei- sterungen und Enttäuschungen der demokra- tischen Revolution von 1848 entstand und unter dem völkischen Oberbegriff„germa- nisch“ das historische Wachstum zu erfassen und zu erhalten versuchte. Im Jahre 1944 wurde es zu 75 Prozent zerstört; die Be- stände konnten dennoch fast alle gerettet werden, und mit dem zur Hundertjahrfeier eröffneten Theodor-Heuss-Neubau sind heute wieder 100 Ausstellungsräume für die Oef- fentlichkeit zugänglich. Die von uneigen- nützigen Förderern unterstützte Stiftung des Nationalmuseums will Zeugnis von der deut- schen Vergangenheit in ihrer Gesamtheit geben und ist zum Vorbild für viele euro- päische und überseeische Nationalmuseum — besonders im Ostblock— geworden. Brandherd um Bergwerk wird zugemauert Noch keine Spur von Albert Biewer/ Brandursache bisher unbekannt Salzgitter. 48 Stunden nach dem Gruben- Unglück in der Erzbergbaugrube„Hannover- sche Treue“ bei Salzgitter, dem 33 Bergleute zum Opfer fielen, sind die Brandbekäamp- kungsarbeiten in den Stollen noch immer im vollen Gange. Nach Mitteilung der Verwaltung des Hüt. tenwerks Salzgitter sind die Löschmann- schaften zur Zeit damit beschäftigt, den Brandherd zuzumauern. Diese Arbeiten wer- den am Donnerstag abgeschlossen. Bereits am Mittwoch war es gelungen, das Feuer auf seinen Herd zu lokalisieren. Auch die Suche nach dem letzten Ver- mißten, dem 59 Jahre alten Meisterhauer Albert Biewer, wurde fortgesetzt, Die Ber- Autobahn- Zubringer Nach langen Diskussionen wurden die Pläne genehmigt Freiburg. Der Autofahrer, der künftig auf der Autobahn Karlsruhe Basel nach Freiburg kommt, wird drei Zufahrten zur Stadt vorfinden. Außer den bereits fest- gelegten Anschlüssen im Norden und Süden der Stadt wird er einen Hauptzubringer in der Mitte entlang der Dreisam benützen können der direkt in die Innenstadt hinein- führt. Der Freiburger Gemeinderat hat diese von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Lösung am Freitagabend nach mehrstündi- ger Debatte fast einstimmig gebilligt. Mit diesem Beschluß ist nun die Entscheidung über die künftige Freiburger Straßgenver- Kkehrsentwicklung gefallen. Die Frage der Autobahnzubringer hatte die Freiburger Be- völkerung ungewöhnlich lebhaft beschäf- tigt. In zahlreichen Versammlungen, in Schreiben, Denkschriften und„offenen Brie- fen“ waren die Pläne der Stadtverwaltung diskutiert und meistens abgelehnt worden. Die Stadtväter mußten allerdings zuge- ben, daß trotz mancher Bedenken kein ver- nünftiger Gegenvorschlag vorhanden ist. Die Bedenken richteten sich vor allem dagegen, daß der Zubringer entlang der Dreisam die Grünanlagen beeinträchtigen könnte. Die Stadtverwaltung stellte jedoch in Aussicht, daß die Grünanlagen und auch möglichst alle Bäume, die an diesen Straßen stehen, erhalten bleiben. Zur Entlastung der Zu- bringer im Dreisamtal ist außerdem noch eine Autoschnellstrage geplant, die die In- nenstadt umgeht, und vor allem den Durch- gangsverkehr von der Autobahn in den den Schwarzald dienen soll. Ueber die Ko- sten konnte die Stadtverwaltung noch keine genauen Angaben machen, da die Einzel- pläne der projektierten Zubringer erst noch ausgearbeitet werden müssen. Es ist aber damit zu rechnen, daß der Bund und auch das Land sich mit erheblichen Beträgen an diesen Bauvorhaben beteiligen werden. Die Stadtverwaltung wurde vom Freiburger Gemeinderat beauftragt, einen Zehnjahres- plan für die Straßenbaumaßnahmen in der Stadt aufzustellen. J. B. gungsmanmschaften sind überzeugt, daß Bie- wer in unmittelbarer Nähe des Brandherdes liegt. Biewer, der den Brand als erster be- merkte, war bei dem Versuch, die anderen Bergleute zu warnen, in die Flammen ge- stürzt. g Von der Verwaltung der Hüttenwerke wurde am Donnerstag erneut darauf hinge- Wiesen, daß die Brandursache endgültig erst festgestellt werden kann, wenn der Brand- herd zugänglich ist. Spende für Salzgitter Salzgitter. Die Hohe Behörde der Euro- päischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl Hat für die Hinterbliebenen der 33 Opfer der Grubenkatastrophe auf der Schachtanlage „Hannoversche Treue“ in Salzgitter einen Betrag von 50 000 Mark bereitgestellt. An Bundeskanzler Adenauer, die niedersäch- sische Landesregierung und den Verwal- tungsrat der Erzbergbau Salzgitter AG rich- tete die Hohe Behörde Beleidstelegramme. Zweites Opfer des Bergunglücks Freiburg. Das schwere Unglück, das sich Anfang Juli am Gefellfelsen im Oberrieder Tal im südlichen Schwarzwald ereignete, hat noch ein zweites Todesopfer gefordert. Eine 24 jährige Studentin aus Düsseldorf, die an einer Kletterpartie an dem 30 Meter hohen Felsen teilgenommen hatte, ist jetzt in einer Freiburger Klinik ihren Verletzungen erle- gen. Bei dem Kletterunternehmen war die ganze Seilschaft abgestürzt. Dabei wurde eine 25 jährige Studentin aus Meppen im Ems- land auf der Stelle getötet. Der dritte betei- ligte Student wurde lebensgefährlich verletzt. Die„Abrechnung“ mit der Umwelt Ein Polizeibeamter war das Opfer/ Täter in Heilanstalt eingewiesen Ulm. Der 46jährige Johann Haiss aus Staig im Landkreis Ulm, der vor fast genau zwei Jahren, am 19. Juli 1958, einen Beamten der Landespolizei erschossen hatte, ist am Mitt- wochnachmittag vom Schwurgericht in Ulm nach zweitägiger Verhandlung wegen Un- zurechnungsfähigkeit von der Anklage des Totschlags freigesprochen und in eine Heil- und Pflegeanstalt eingewiesen worden. Haiss, der im Jahre 1949 aus jugoslawi- scher Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, konnte sich nach seiner Heimkehr nicht Neue Straßgenverkehrsrecht- Bestimmungen „treten am I. August in Kraft/ Mindestalter für Lkw-Fahrer 21 Jahre Bonn. Vom 1. August an gelten in der Burdesrepublik neue Straßenverkehrsrecht- Bestimmungen, allerdings mit zahlreichen Uebergangsvorschriften. Am Donnerstag wurde im Bundesgesetzblatt eine„Verord- nung zur Aenderung von Vorschriften des Straßenverkehrsrecht“ verkündet. Sie soll die Verkehrssicherheit für Kraftfahrer und Fußgänger erhöhen. Vorgesehen sind ein Führerschein für Mopedfahrer, Sicherheitsschlösser für Kraft- fahrzeuge, regelmäßige technische Unter- suchungen, schärfere Bestimmungen über Beleuchtungsanlagen und über die Beförde- rung von Personen in Kraftomnibussen. Den Lkw- Führerschein dürfen künftig nur Per- sonen über 21 Jahre erwerben. Nach der Verordnung dürfen in Zukunft Lastzüge höchstens 16,50 Meter und Sattel schlepper höchstens 15 Meter lang sein. Das Höchstgewicht beträgt 32 Tonnen bei einer Antriebsachse von zehn Tonnen. Autoradios genehmigungspflichtig Düsseldorf. Auto- und Kofferradios sind nach wie vor genehmigungspflichtig, Die Bundespost wies aus Anlaß des Ferienbe- ginns am Donnerstag noch einmal darauf hin. Für solche Geräte werden allerdings keine Gebühren erhoben, wenn der Besitzer bereits für ein Radio zu Hause Gebühren bezahlt. mehr in die Gesellschaft einfügen. Er fühlte sich benachteiligt und zurückgesetzt. Als das Ulmer Versorgungsamt auch noch seinen Rentenanspruch ablehnte, entstand daraus ein Haß gegen seine ganze Umwelt und der Vorsatz, mit seinen vermeintlichen Wider- sachern abzurechnen. Diese Haßgefühle kamen bei ihm am 19. Juli 1958 zum Ausbruch, als er bei einer Auseinandersetzung mit seinem jüngeren Bruder plötzlich eine durchgeladene Pistole zum Vorschein brachte und dreimal ab- drückte,. Da die Waffe versagte, kam der An- gegriffene mit dem Leben davon, worauf sich Haiss in seinem Zimmer einschloßg. Durch die geschlossene Türe hindurch gab er dann auf die inzwischen herbeigerufenen Polizei- beamten in rascher Folge sechs Schüsse Ab, Wobei der 36 Jahre alte Polizeimeister Helble so schwer verletzt wurde, daß er zwei Tage später starb. Helble hinterließ eine Frau und drei Kinder. Im Zimmer von Haiss fand man ein ganzes Arsenal von Schuß- und Hieb- Waffen, die er alle für seine künftige„Ab- rechnung“ mit der Umwelt angesammelt und aufbewahrt hatte. In Uebereinstimmung mit den Anträgen des Staatsanwalts und der Verteidigung schloß sich das Schwurgericht dem Gutachten des medizinischen Sachverständigen in vol- lem Umfange an. Haiss, so erklärte der Vor- sitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Henle, sei zwar ein armer, kranker und bedauerns- werter, gleichzeitig aber auch ein höchst ge- fährlicher Mensch, der aus Gründen der öfkentlichen Sicherheit in einer Anstalt unter- gebracht werden müsse. ermanischen Nationalmuseum Nürnberg Allerdings hat dieses vielbesuchte Institut mit dem nach 1933 so falsch verstandenen und mißbrauchten„teutonischen“ Begriff weniger zu tun, als es sich der an met getränkte Bärenhäute und fellumwickelte Cheruskerlenden denkende Laie manchmal vorstellt: Seine Schätze stammen überwie- gend aus dem Mittelalter mit seinen erhalten gebliebenen Dokumenten deutscher Stämme und Landschaften. Die stark von der Reli- gion bestimmte Malerei und Plastik aus sechs Jahrhunderten, die blühende Kunst Nürn- bergs mit den Werken von Dürer, Stoß, Cra- nach, Krafft und anderen im süddeutschen Rokoko, die mit bestmöglicher Genauigkeit rekonstruierten Puppenhäuser, Trachten, Handwerksarbeiten und Fayencen und die an Vielfältigkeit kaum noch zu übertreffende Waffensammlung bieten einen einzigartigen Einblick in den mitteleuropäischen, vorwie- gend deutschsprachigen Kulturraum des ver- gangenen Jahrtausends. Glanzstücke im Ger- Nd Die neueste Maschke Musik aus der Tascke! Kleinst- Redio nicht viel größer als eine 95 Zigarettenschachte!— er- 90. staunlich in der Leistung! 5 Große Auswahl in allen Koffer-Geräten Bequeme Teilzahlung 2 1 e R A Mannheims großes Spexlulhous 0 7, 5, Plunken, ſel. 2 68 44/45 manischen Nationalmuseum zu Nürnberg: Das handgeschriebene goldene Evangelſen- buch von Echternach, der Goldkegel von Ezelsdorf aus der späteren Bronzezeit, Be- haims ältester Erdglobus von 1490 und die erste, uns noch erhaltene Federzuguhr Hen- leins, die unter Glas neben den berühmt ge- wordenen„Nürnberger Eiern“ liegt. Die einmalige Bibliothek umfaßt rund 240 000 Bände, es gibt 12 000 Pergament- urkunden, allein das Kupferstichkabinett be- sitzt 200 000 Blätter, das Münzkabinett ent- hält über 46 000 Münzen und Medaillen, und das Archiv in der Unteren Grasersgasse reicht von den Kaiserurkunden des neunten Jahr- hunderts bis zu den Autographen großer Deutscher, die kurz vor unserer sogenannten „jüngsten Vergangenheit“ das Zeitliche seg- neten. Zwischen klirrenden Harnischen, blitzen den Schwertern, meisterhaft gearbeitetem Schmuck, Kettenhemden, Altären und den 1952 geschaffenen Heimatgedenkstätten für die deutschen Ostgebiete führt der Weg des Besuchers der Gegenwart durch eine der schönsten und reichsten Sammlungen der Vergangenheit. Das Germanische National- museum Nürnberg ist eine Fundgrube— in einer Zeit, in der nur noch wenige Zeit finden, sich auf ihre Vor-Zeit zu besinnen. Hans-Werner Beck Hochzeit im Hause Württemberg Altshausen, Kreis Saulgau. Die„Hochzeit des Jahres“ im europäischen Hochadel, de- ren glanzvolle Feierlichkeiten seit Montag das Leben im oberschwäbischen Altshausen beherrschen, erreichte am Donnerstag ihren Höhepunkt, als Herzog Carl von Württem- berg in der Altshausener Schloßkirche mit Prinzessin Diane von Frankreich nach ka- tholischem Ritus getraut wurde. Der 24jäh- rige Bräutigam, der Rechts wissenschaft stu- diert hat, ist der künftige Chef des Hauses Württemberg, die 20 jährige blonde und blauäugige Prinzessin Diane eine Tochter des Grafen von Paris. Die Trauung wurde vom Weihbischof von Rottenburg, Wilhelm Sedlmaier, vorgenommen, dem der Onkel des Bräutigams, Benediktinerpater Odo von Württemberg, assistierte. Tausende säumten die Wege zur Schloßkirche, als die Hochzeitsgesellschaft, in der nur Vertreter der regierenden Häuser fehlten. über einen mehrere hundert Meter langen roten Tep- pich auf die Kirche zuschritt. Mit Säureflasche und Peitsche Frankfurt a. M. Eine gefährliche Hart- näckigkeit zeigte eine 54 jährige Witwe aus Frankfurt, die die Wiederaufnahme eines rechtskräftig abgeschlossenen Rentenverfah- rens beim Frankfurter Sozialgericht durch- setzen wollte. Als der Beamte der Kammer- geschäftsstelle ihr bedauernd versicherte, daß eine Wiederaufnahme nicht möglich sei, zog sie eine Flasche mit Salzsäure und eine Hundepeitsche aus ihrer Einkaufstasche, hielt sie dem Beamten drohend vors Gesicht und erklärte, das seien nun ihre letzten Mittel. Die resolute Dame wurde jedoch merklich zahmer, als der Beamte ihr die„letzten Mit- tel!“ kurzerhand entwand, ehe sie Unheil damit anrichten konnte und die Polizei ver- ständigte. Nach kurzer Vernehmung wurde die Frau nach Mitteilung der Polizei wieder auf freien Fuß gesetzt. 5 Opiumschmugglern auf der Spur Nürnberg. Einem internationalen Rausch- Eifthändlerring sind die Nürnberger Staats- anwaltschaft und die Kriminalpolizei auf die Spur gekommen. Wie die Staatsanwaltschaf: am Donnerstag bekannt gab, wurden drei u- goslawische Opiumhändler am Nürnberger Hauptbahnhof verhaftet, die nach den bis- herigen Ermittlungen einem internationalen Opiumschmugglerring angehören, Größere Mengen des gefährlichen Rauschgiftes wur- den bei einer Wohnungsdurchsuchung im Ausländerlager Zirndorf bei Nürnberg ge- kunden. Die Ermittlungen konzentrieren sieh gegenwärtig auf die Kanäle, durch die das Opium in die Bundesrepublik eingeschleust wurde. Stand der Reben sehr gut bewertet Wiesbaden. In keinem der letzten zehn Jahre ist der Stand der Reben Ende Juni so gut bewertet worden, wie in diesem Jahr. Das geht aus einer Mitteilung des statisti- schen Bundesamtes hervor. Aus dem Stand der Reben kann in gewissem Umfang auf die zu erwartende Erntemenge, jedoch noch nicht auf die Güte des neuen Jahrgangs ge- schlossen werden. 1 a reise sprechen! men grift net- elt. 6. 90 90 mel. 99. 2 4. Vle- 25 5 ume 5 eli-. ichs 8 Urn- ra- hen ceit ten, die ade gen 2 für den Herrn: 1 50 Elegante Herren- Anzüge 8 Solide Strapozier- Anzüge 9 Herren- Sommer- Sakkos 2e Loffige Freizeit- Jacken Leichte Sommer-Hosen 5 Herren- Popelinemäntel 9 Leichte Sommermäntel aus Cheviot oder Gabardine s 745 8 fur die Dume: 8 Hübsche Sommerłleider n- Elegante Damen- Kostume 5 Modische Popeline- Mäntel lie Sommerſacken: Duvefine, Wolle 5 Damen- Blusen, uni oder gemustert 5 Modlisch- flotte Röcke 1d Sommerlich- leichte Wollmäntel 5 Sportliche Freizeit- Kleidung 15 1d ht 5 för die Kinder: n Knaben- Anzüge mit Knĩehose * Fopelinemäntel und Dufflecoats * Strapaziersturke Knabenhosen 5 8 Modische Sommerhemden 1 0 Hoöbsche Madchen- Sommerkleider s Loffig- leichte Sommerröcke 25 fesche Mädchen- Popelinemòntel — Shorts und Blusen n N 2 it 0 ö. 25 12 5 K. t f 8. 2 Sommer Schluss. Verkauf 9 25. J. bis 6. 8. 60 W ˙²W4cmpu. ²⁰˙⸗̃ Nm 0 t, S A Ja, am besten gleich zu. 5 Engelhorn, in das große Spezial haus. Da weiß man was inan hat] 2 Seite g. MANNHHMER MORGEN Mhm.- Käfertal, den 20. Juli 1960 Wormser Straße 52 NACHRUF Schwager und Onkel, Herrn Hans Fischer unerwartet von uns genommen. Mhm.- Käfertal, den 17. Juli 1960 Winzerplatz 8 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. Nach langem, schwerem Leiden ist mein lieber, treu- sorgender Mann, guter Vater, Schwiegervater, Opa, Schwager und Onkel, Herr Gottfried Bernauer Schneidermeister im Alter von 78 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 21. Juli 1960 K 2 15 In stiller Trauer: Maria Bernauer geb. Michael Kinder und Angehörige Trauerfeier: Montag, den 25. Juli, 14.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Ganz unerwartet ist in den Abendstunden des 20. Juli 1960 unser lieber Vater Christian Belschner Schreinermeister im Alter von 93½ Jahren sanft entschlafen. Sein Leben war nur Arbeit und Gewissenhaftigkeit. Mannheim, den 21. Juli 1960 Lange Rötterstraße 56 Die trauernden Hinterbliebenen Trauerfeier: Freitag, den 22. Juli, 16.00 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. * Unser lieber Bub und guter Bruder Gerhard Schad wurde durch ein tragisches Geschehen plötzlich aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, den 20. Juli 1960 Bürgermeister-Fuchs- Straße 89 In tiefem Schmerz: Emil Schad und Frau Hilda Schad Geschwister und Anverwandte . zeerdigung siehe Bestattungskalender. Wir danken von Herzen allen denen, die meiner lieben Frau, serer guten Mutter, Frau Elisabeth Dewald geb. Hering die letzte Ehre erwiesen haben, ebenso für d. Kranz- und lumenspenden. annheim, den 22. Juli 1960 eilstraße 20 Valentin Dewald und Söhne Ein tragisches Geschick hat meinen lieben Mann, treu- sorgenden Vater und guten Sohn, Schwiegersohn, Frau Liselotte Fischer geb. Götz Nach langer, mit Geduld ertragener Krankheit, ist herzensguter Vater, Opa, Schwiegervater und Onkel, Herr Karl Wissenbach Sparkassen-Oberrechnungsrat i. R. nach einem arbeitsreichen Leben, im Alter von nahezu 76 Jahren in Frieden heimgegangen. Sein Leben war Arbeit und Pflichterfüllung für die Seinen. Die Beerdigung findet am Samstag, 23. Juli, 10.00 Uhr, von der Leichenhalle Käfertal aus statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir höflich Abstand zu nehmen. In stiller Frauer: Katharina Wissenbach geb. Schmitt Hermann Wissenbach(vermißt im Osten) Lina Wissenbach mit Kindern Horst und Ute Max Mild und Frau Susanne geb. Wissenbach mit Kindern Hannelore und Werner Hermann Freund(Enkel) mein lieber, treusorgender Gatte, unser Tante hat uns nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren, am 20. Juli 1960, für immer verlassen. geb. Hartmann Mhm.-Neuostheim Mannheim, den 22. Juli 1960 Franz-Sigel-Straßge 4 Uhlandstraße 17 Siegen/ Westfalen In stiller Trauer: Familie Karl Haag Familie Hans Schmidt Familie Gerd Wirth Familie Julius Hartmann Plötzlich und unerwartet ver- starb unsere liebe Mutter und Schwiegermutter, Frau Epollonid Seeger geb. Gruber Feuerbestattung: Freitag, 22. Juli, 13.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, oma, Uroma, Schwester 8 und Tante, Frau 8 1 2 2 5 Emma Elise Schmidt woe. im Alter von 82 Jahren. Mannheim, 20. Juli 1960 H 5, 21 u. Lange Rötterstr. 92 unser Pensionär, Herr In stiller Trauer: Martin Seeger und Frau Charlotte und alle Anverwandten Johann Horn im Alter von 60 Jahren. Der Verstorbene war 36 Jahre für uns tätig und hat in dieser Zelt seine ganze Schaffenskraft unserem Werk gewidmet. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren. Beerdigung: Vrontag, 28. Full, 11.00 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. 1 ö Am 19. Juli 1960 verschied nach langer, schwerer Krankheit Direktion und Belegschaft der Chemische Fabrik Weyl Akt.-Ges. Mannheim- Waldhof Beerdigung: Samstag, 23. Juli, 9.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Nach langer, schwerer Krankheit ist unsere liebe, treu- sorgende, unvergessene Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Brückel, Emil,* 11.00 Philippine Scholl geb. Götzelmann Lortzingstraße 12 Nuß, Johannes, Käfertal, Neunkircher Straße 10. 11.30 im Alter von 75 Jahren sanft entschlafen. Krematorium Mannheim, den 20. Juli 1960 Stamitzstrage 6 Schmidt, Elise, Uhlandstraße 17 . Jesche, Gustav, EKäfertaler Straße Berberich, Karl, Lameystraße 4 14.30 In stiller fraue Alois Büttel und Frau Frieda geb. Rückher Enkel und Urenkel sowie alle Angehörigen 13.30 14.00 Beerdigung: Montag, 25. Juli, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Unerwartet verstarb Herr Friedhof Neckarau Karl-Marx-Straße 70 13.30 Johannes Fischer Postassistent Mitgetellt von der Friedhofs- verwaltung der Stadt Mannheim — Ohne Gewähr Die Bundespost verliert in ihm einen tüchtigen und pflichtbewußten Beamten, der seine ganze Arbeitskraft der Verwaltung gewidmet hat. Am 20. Juli 1960 verschied nach schwerer Krankheit unerwartet Herr Karl Wissenbach Sparkassen-Oberrechnungsrat i. R. nach einem arbeitsreichen Leben im Alter von 76 Jahren. Der Entschlafene war über 39 Jahre bei der Städtischen Sparkasse Mannheim in verantwortungsvoller Stellung tätig. Im Alter von 68 Jahren trat er im Jahre 1952 in den wohlverdienten Ruhestand, nachdem er sich nach Erreichung der gesetzlichen Altersgrenze freiwillig bereit erklärt hatte, seine Wertvolle Arbeits- Kraft zur Abwicklung schwieriger und verantwortungsvoller Aufgaben auch Weiterhin der Städtischen Sparkasse Mannheim zur Verfügung zu stellen. Durch vorbildliche Pflichtauffassung und unermüdlichen Arbeitseinsatz hat sich der Entschlafene um die Entwicklung unseres Instituts verdient gemacht. Wir werden seiner stets in Dankbarkeit gedenken. Beim Heimgang unserer lieben, unvergessenen Schwester, Schwägerin und Emilie Roll durften wir so viel herzliche Teimahme erfahren, die durch Wort und Schrift, Blumen, Kränze und Begleitung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck gebracht wurde. Dafür sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für seine trostreichen Worte, Schwester Elsbeth für die liebevolle Pflege sowie der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern der Firma Brown, Boveri& Cie. für ihren ehrenvollen Nachruf. „im Juli 1960 Bestattungen 1 in Mannheim 5 5 Freitag, den 22. Juli 1960 1. i Hauptfriedhof Zeit Verwaltungsrat, Direktion und Personalrat der Städtischen Sparkasse Mannheim Im Namen der Angehörigen: Familie Otto Roll Statt Karten Plötzlich und unerwartet verschied am 16. Juli 1960 Unsere liebe, gute Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Ida Griesinger wwe. geb. Sigmund im Alter von 80½ Jahren. Die Feuerbestattung hat auf Wunsch der Entschlafenen am 20. Juli in aller Stille stattgefunden. Herzlichen Dank allen denen, die unserer lieben Ver- storbenen das letzte Geleit gaben. Auch danken wir für die Kranz- und Blumenspenden und die uns durch Beileidskarten erwiesene Anteilnahme. Mannheim, den 22. Juli 1960 Egellstraßge 3 Die trauernden Hinterbliebenen Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Christine Kist wwe. geb. Henninger Sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Heinzelmann für die trost- reichen Worte, den Diakonissenschwestern für die liebevolle Pflege, den Hausbewohnern, den Gartennachbarn und allen denen, die der lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. Mannheim, den 22. Juli 1960 Draisstraße 3 Oberschüpf über Lauda Die trauernden Hinterbliebenen Todesanzeigen für die Montag-Ausgabe werden am Sonntag bis spätestens 18.00 Uhr beim Pförtner im Rückgebäude, R 1. 12/13, entgegengenommen. ME EN Anzeigen- Abteilung Bekanntmachungen Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken be- Weller, Hermann,* %%% o Sporrer, Jakob, 15 8 Mosbach„„ 15.30 5 Belschner, Christian, Lange Rötterstraße 56. 16. 00. Sauer, Karl, ö Wahren.— 5 Postamt 2 Mannheim das Familien- AnZelgen im„NN“ von vielen Unser Leben ist in Gotteshand! Gott der Allmächtige hat heute nacht meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, Schwester und Schwägerin, Frau Elisabeth Müller geb. Bertsch im Alter von 72 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Ilvesheim, den 21. Juli 1960 Neue Schulstraße 24 In stiller Trauer: Johann Müller, Malermeister Familie Albert Hauck Familie Walter Hildebrand und Angehörige gelesen 1 Beerdigung: Samstag, 23. Juli, 14.00 Uhr, Friedhof Hvesheim. Dividendenbekunntmachung der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien- Gesellschaft, Essen Die ordentliche Hauptversammlung vom 21. Juli 1960 hat beschlossen, für Geschäftsjahr 1959 eine Dividende von 9% auf das Grundkapital von DM 485 000 000,— auszuschütten. Die Auszahlung der Dividende erfolgt auf den Bezugschein 7 des mit den Aktien ausgegebenen Bezugscheinbogens unter Abzug von 25% Kapital- ertragsteuer. vom Abzug der Kapitalertragsteuer wird abgesehen, wenn ein inländi- scher Aktionär der auszahlenden Stelle eine Freistellungsbescheinigung seines Finanzamtes nach 5 2b Kapst Dv vorlegt bzw. eine solche Beschei- nigung seiner Depotbank einreicht. Die Bezugscheine werden bei der Gesellschaftskasse und den nachfolgend aufgeführten Kreditinstituten sowie deren Niederlassungen eingelöst: Dresdner Bank Aktiengesellschaft Bank für Handel und Industrie Aktiengesellschaft Deutsche Bank Aktiengesellschaft Berliner Disconto Bank Aktiengesellschaft Berliner Commerzbank Aktiengesellschaft Berliner Handels- Gesellschaft Burkhardt& Co. Sommerzbank Aktiengesellschaft Hardy& Co. GmbH. Sal. Oppenheim jr.& Cie. Poensgen, Marx& Co. J. H. Stein . G. Trinkaus Waldthausen& Co. KG. Westfa nbank Aktiengesellschaft August Thyssen-Bank Aktiengesellschaft Saarländische Kreditbank Aktiengesellschaft Essen, im Juli 1960 Der Vorstand Freitag, 22. Juli 1960/ Nr. 107 „ r 1 5 1 —.. I e E 1 Nr. 167/ Freitag, 22. Juli 1960 MANNTHETMHER MOHGEN. Seite 9 881 e 9 G 2 Cönstig kuufen- günstig zahlen Aut 100. 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Er befürchtet, daß in der Bundes- republik ähnliche Bauernunruhen ausbre- chen könnten wie unlängst in Frankreich, Wenn im Zuge einer beschleunigten Verwirk- lichung des einheitlichen EWG-Agrarmarktes die Preise für deutsches Getreide und Zucker gesenkt und gleichzeitig die Kosten für Jand wirtschaftliche Betriebsmittel steigen Würden. In einer Zeit, in der auch der letzte Lohnempfänger in den Genuß höherer Ein- nahmen gelange, dürfe man der Landwirt- schaft keine Einkommensminderung verord- nen. Er, Schwarz, könne das Risiko eines Sol- chen Vorgehens nicht auf sich nehmen, zumal bei einer Preissenkung für Getreide„kein Stück Brot auch nur um einen Pfennig bil- liger“, der Preisvorteil vielmehr in den Zwi- schenstufen des Handels und der Verarbei- tung aufgefangen würde. Der Bundesernährungsminister berichtete Über die EWG-Ministerratssitzung am 19. und 20. Juli in Brüssel, in der der Plan des Vizepräsidenten der EWG- Kommission, Mansholt, für die gemeinsame Agrarpolitik Zur Debatte stand. Nach den Worten des Der Zentralbankrat in der Devisen- und Agrarzange Der Zentralbankrat hat auf seiner tur- nusmäßigen Sitzung am 21. Juli den bereits im MM vom 138. Juli geschilderten Vorschlag des Bundesbankpräsidenten Blessing, Geld- Marktpreise aufzulegen, erörtert. Blessing spricht von Geldmarktpapieren im Werte von einer Milliarde DM, für die eine Verzinsung von 5% Prozent und eine Laufzeit von zwei Jahren vorgesehen ist, aus deren Erlös der Bundesregierung Devisen zur vorzeitigen Rückzahlung von Auslandsschulden zur Ver- fügung gestellt werden sollen. Anscheinend herrscht in Bankenkreisen Bereitwilligkeit, auf diesen Vorschlag einzugehen, um auf diese Weise der Drohung einer neuerlichen Erhöhung der Mindestreserven auszuweichen. Von Experten wird jedoch einge wandt, dag wohl schwerlich noch der Begriff„Geld- marktpapiere“ angewandt werden kann, Wenn der Erwerb dieser Papiere für die Dauer der Laufzeit mit der Auflage des Ver- Außerungsverbotes verbunden ist und mit Agio oder Bonus gerechnet wird. Außerdem wird darauf hingewiesen, daß es sich um eine lediglich vorübergehende Abschwächung des Devisenzustroms handle. Es sei doch mit Fortdauer der Devisenüberschüsse zu rech- nen. Die vorweggenommene Tilgung von Auslandsschulden— sie wurde übrigens in den letzten Jahren bereits sehr heftig be- trieben— führe dazu, daß in späterem Zeit- raum aus diesem Titel keine Abschöpfung der inländischen Geldflüssigkeit und auch keine Schwächung des Devisenzustroms mög- lich sei. Bis zum Redaktionsschluß hat die Deut- sche Bundesbank nicht bekanntgegeben, ob und was etwa der Zentralbankrat beraten, oder gar beschlossen hat. Während der Zentralbankratssitzung soll — wie wir aus Zutunterrichteten Krei- sen erfahren— Bundesernährungsminister Schwarz erschienen sein. Mutmaßlich, um die Ernte-Finanzierung Vorratsstellenwechsel Ste.) zu besprechen. Auch über diesen Punkt liegen bis zum Redaktionsschluß keine ge- naàauen Meldungen vor. Nach den bisherigen Zeußerungen der maßgeblichen Persönlich- keiten dürfte der Bundesernährungsminister harte Enttäuschungen nach Bonn mitgenom- men haben. Möglich ist aber duch, daß Schwarz auch den Zentralbankrat arg ent- Ministers muß die Bundesregierung die in diesem Plan vorgesehene stufenweise Sen- kung der deutschen Getreidepreise auch dann ablehnen, wenn sie erst mit einjähriger Verzögerung anlaufen sollte. Schwarz erklärte hierbei:„Wir sind nicht bereit, die Opfer eines Beschleunigungspla- nes(der EWOG) zu werden.“ Auf Befragung erläuterte er, wenn der deutsche Weizenpreis von derzeit rund 42 DM auf etwa 36 bis 387 DM je Doppelzentner gesenkt würde, ent- stünde der deutschen Landwirtschaft ein Einnahmeausfall von schätzungsweise 1,2 Millarden DM. Dem stünde vielleicht eine Verbilligung des Futtergetreides um etwa 200 Millionen DM gegenüber. Wenn dann Betriebe mit starker Bodenproduktion sich auf Veredelungsproduktion umstellen woll- ten, müßten bald ein Ueberangebot an Ver- edelungsprodukten und ein entsprechender Preisdruck entstehen, die die Umstellung zur Fehlinvestition machen würden. Ein Ueber- schuß an Stapelware wie Getreide und Zuk- ker lasse sich am Weltmarkt noch eher un- terbringen als leicht verderbliche Verede- lungsproduzkte. Er habe im Ministerrat zum Ausdruck gebracht, dag grundsätzlich nichts mit in- stitutionellen Mitteln getan werden Sollte, Wenn man die Probleme der Situation mit marktordnenden Maßnahmen lösen könne, so daß keine wirtschaftliche Verschlechterung kür einzelne Bevölkerungszweige eintritt. Zu der Forderung des Deutschen Indu- strie- und Handelstages ODIHT), der Land- Arbeitszeitabkommen: wirtschaft im Falle einer Senkung der Ge- treidepreise Hilfen über Subventionen zu gewähren, sagte Schwarz, einstweilen werde ein solcher Weg abgelehnt. Im übrigen seien dafür auch keine nennenswerten Mittel vor- handen. Die Bundesregierung wehre sich— sagte der Bundesernährungsminister— auch Segen die vorzeitige Errichtung europäischer Marktordnungsinstitutionen. Stattdessen soll- ten die nationalen Marktordnungen auf- einander abgestimmt werden. Nationale Rechte könne man nicht zeitiger und nicht in größerem Umfang abgeben, als es im Ver- trag vorgesehen sei. Belgien und Luxemburg unterstützten die deutsche Haltung, meinte Schwarz. Die Auf- fassungen der übrigen Mitgliedstaaten wichen ein wenig, die Hollands erheblich von der deutschen ab. Dennoch hoffe man, bald neue Freunde zu finden, und in zwei bis drei Jahren werde sich angesichts der welt- politischen Veränderungen möglicherweise die Frage der Getreidepreissenkung über- haupt nicht mehr stellen. Der Ministerrat wird voraussichtlich am 6. und 7. September noch einmal zu einer Agrardiskussion zusammenkommen. Dann sollen das Arbeitsprogramm eines Sonder- ausschusses(Comitee special) zur Prüfung des Mansholt-Planes festgelegt und der Aus- schußvorsitzende bestellt werden. Schwarz kündigte Alternativvorschläge der Bundes- regierung zum Mansholt-Plan an, die man dem Sonderausschuß zuleiten will. Sg/AP/dpa Fieberskala der Konjunktur Der Produktionsindex für die gesamte Industrie(1936= 100) stieg nach vorläufiger Berechnung des Statistischen Bundesamtes von 279 im Mai auf annähernd 285 im Juni. also um 1,9 Prozent, während die Indexent- Wicklung von Mai auf Juni im Durchschnitt der letzten 9 Jahre einen etwa unveränder- ten Stand— 0,1 Prozent) auswies. Die Wachstumsrate des Produktions- ergebnisses im Vergleich zur entsprechenden Zeit des Vorjahres betrug im Juni für die gesamte Industrie. 13 Prozent gegenüber jeweils* 11 Prozent in den beiden voran- Segangenen Monaten. An der Spitze der — weiterhin expansiven Produktionsentwick. lung stand die Investitionsgüterindustrie mit einer Wachstumsrate von 19 Prozent, Sefolgt von der Grundstoffindustrie mit einer Zu. nahme um 15 Prozent und dem Baugewerbe Rohhochbau und Tiefbau)= 14 Prozent. Der Bergbau und die traditionelle Verbrauchs- güterindustrie konnten ihre Produktions- ergebnisse gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres um 6 Prozent ausweiten. Aller- dings dürfte im gesamten Verbrauchsgüter. bereich, also unter Einschluß derjenigen Fer- tigungsbereiche, die nicht zu den traditio- nellen Verbrauchsgüterindustrien zählen, das Produktionswachstum wesentlich größer ge- Wesen sein und nicht weit unter 15 Prozent liegen. 1111 Bilanz der deutschen Landwirtschaft im Geschäftsbericht der Lan d wirtschaftlichen Rentenbank Sowohl Verkaufserlöse als auch Betriebs- ausgaben der deutschen Landwirtschaft sind 1959 erneut gestiegen. Die Ertragslage hat sich jedoch weiterhin Verbessert, wie aus den Geschäftsberichten der Spitzeninstitute für Agrarkredite in der Bundesrepublik, der „Land wirtschaftlichen Rentenbank“, Frank- furt/ M., hervorgeht: Jahr Verkaufserlöse Betriebsausgaben Milliarden DM 1954/55 14,96 11553 1956/57 15,66 12,40 1957/58 17,40 12,80 1958/59 18,50 13,70 Die Verbesserung der nach Abzug der Be- triebsausgaben von den Verkaufserlösen ver- bleibenden Erträge ist in Wirklichkeit grö- Ber als aus obiger Rechnung erkennbar wird, Schwere Verantwortung zwingt zum gemeinsamen Handeln Von Dr. Hans Constantin Paulssen, Vorsitzender der Bundesvereinigung der Arbeitgeber verbände Im Rahmen eines Stufenplanes ist für 1965 die 40-Stunden-Woche zwischen dem Gesamtverband der Metallindustriellen und gesondert noch vom bayerischen Metall- industriellen-Verband mit der zuständigen Gewerkschaft Metall vereinbart worden. Die öffentliche Meinung begleitet diesen bedeut- samen Vorgang mit unterschiedlichen Kom- mentaren. Vom Siegesjubel der gewerk- schaftlichen Blätter über die anerkennende Feststellung eines großen sozialpolitischen Fortschritts bis zur bedenklichen Frage über die für die Allgemeinheit möglicherweise eintretenden Folgen und zur scharfen Ab- lehnung eines gegenüber dem herrschenden Mangel an Arbeitskräften grotesk anmuten- den Vorganges mangelnder wirtschaftlicher Einsicht gehen die Urteile. Versucht man sich die Entwicklung der Frage in Kenntnis aller Vorgänge klarzu- machen, so ergibt sich folgendes Bild: Wesentliche Teile der Wirtschaft hatten in den letzten vier Jahren eine Arbeitszeit von 45 bis 44 Stunden mehr oder weniger schnell eingeführt, nirgendwo in Form von Kämp- fen, sondern überall im Wege vernünftiger Vereinbarung, wobei von der Unternehmer- seite lediglich das Tempo und das Maß der Zeitverkürzung beeinflußt wurden. Zwei fellos ging die Arbeitszeitverkürzung in der Bundesrepublik schneller vor sich und war damit für die Unternehmungen schwieriger als das wohlüberlegte und besonnene Maß unserer westlichen Nachbarn, die offensicht- lich die Auswirkung schneller Arbeitszeit- Verkürzungen auf die Gesamtproduktion und auf die Dienstleistungsbetriebe vorsichtiger einschätzten. Wir benötigten daher in der Bundesrepu- blik eine längere Pause, um die Folgen der bisherigen Zeitverkürzungen auszugleichen. Die gesamte Wirtschaft war sich über diese Pause einig. Gegenüber dem Drängen der Gewerkschaften— am stärksten der Id Me- tall— nach sofortiger weiterer Senkung der Arbeitszeit wurde daher in den Kreisen der Metall-Arbeitgeber ein erst ab 1962 einset- zender Stufenplan erwogen und ausge- arbeitet. Voraussetzung dieses Stufenplanes, damit er für die ganze Wirtschaft annehm- bar werde, sollten allerdings Sicherungen sein, die in ihn eingebaut werden müßten. Als Sicherungen dieser Art waren ver- einbarungen darüber zu betrachten, daß — wenn beim Eintritt einzelner Herabset- zungsstufen der Arbeitskräftemangel oder andere konjunkturelle Erscheinungen die Senkung der Arbeitszeit zu einem schäd- lichen und folgenschweren Schritt stempeln würden— Möglichkeiten zum Aufschub ge- geben sein mußten. Ferner mußte klar- gestellt werden, daß durch bezahlte Wochen- feiertage und andere Ausfälle die tatsäch- liche Arbeitszeit nicht noch unter 40 Stunden herabsinken dürfe, nachdem wir heute schon im Durchschnitt weit unter 44 bis 45 Stun- den und damit unter der Arbeitszeit der an- deren westeuropäischen Länder liegen. Auch mußte berücksichtigt werden, daß die Ar- beitszeitverkürzung mit Lohnausgleich einer Lohnerhöhung entspricht und diese daher bei weiteren Lohnforderungen in Betracht gezogen werden muß. Es war also kein Streit um das fortschrittliche Prinzip weiterer Arbeitszeitsenkung, sondern nur ein Streit um die Sicherungen, die notwendig sind, um uns vor Schäden zu sichern, die die Allge- meinheit in irgendeiner Form bezahlen mußte. Diese Sicherungen sind in den beiden getrennten Abschlüssen— dem der Gesamt- metallindustrie und dem der bayerischen Metallindustrie— nicht genügend und nicht im erforderlichen Umfange berücksichtigt. Die Verhandlungsführer waren sich sicher der Verantwortung, die in diesen Siche- rungsmaßnahmen lag, bewußt, aber die Un- ruhe, die durch die Auseinandersetzungen um diese Sicherungen in die Betriebe getra- gen wurde, die immer hinter den Forderun- gen der Metall-Gewerkschaft stehende Dro- hung mit der Machtfrage ließen die Mehrheit der betroffenen Metall- Unternehmer dazu kommen, den Plan auch ohne diese notwen- digen Sicherungen gutzuheißen. Der ge- feierte Sieg der gewerkschaftlichen Seite liegt also in der Beseitigung dieser Siche- rungswünsche, die die Unternehmer im Interesse der Allgemeinheit verteidigten. Für die künftige Beurteilung dieses sozialpolitisch so bedeutsamen Schrittes ist es notwendig, diese Tatsachen noch einmal ktestzuhalten. Sie enthalten auch die Frage der Verantwortung. Die Herabsetzung der Arbeitszeit auf 40 Stunden ist ein humanes, soziales Werk, es darf aber nicht dazu füh- ren, daß sich unsere Lebens verhältnisse ver- teuern und verschlechtern, daß Privilegierte Gruppen geschaffen werden, die die Vorteile genießen, während andere davon ausgeschlos- sen bleiben. Hier in der gemeinsamen Verantwortung, die Arbeitgeber und Gewerkschaften tragen, den richtigen, wirtschaftlich tragbaren Weg zu gehen, wäre eine natürliche Aufgabe bei- der Partner des Sozialpolitischen Lebens. Diese Aufgabe ist nicht zu lösen in Verhand- lungen, die unter dem Druck von Drohungen stehen, sie muß in einer freien Verstän- digung gefunden Werden, für die die nötige Geduld aufgebracht werden muß. Die augenblickliche, nicht vollkommene Regelung durch die zwei getrennten und nicht ganz gleichen Abkommen der Metall- industrie sollte vielmehr Anlaß sein, die Verantwortung, die in den Abkommen gegenüber der Ofkentlichkeit, gegenüber dem ganzen Land liegt, hervorzuheben und nach Wegen zu suchen, dieser gemeinsamen Ver- antwortung Genüge zu leisten. denn in den Betriebsausgaben sind ja auch Maschinen und Bauinvestitionen enthalten, die eine Erhöhung der Betriebsvermögen darstellen. Laut den Geschäftsberichten der Landwirtschaftlichen Rentenbank hat sich das Wachstumstempo der Kreditverpflichtun- Sen der Landwirte(einschließlich der Alt- schulden aus der Zeit vor der Währungs- reform und der Hypothekengewinnabgabe) verlangsamt: in Millionen DM Schulden 2 1955/56 8 170 955 1956/57 9 270 1100 1957/58 10 200 930 1958/59 10 900 700 Der Stand der land wirtschaftlichen Ver- schuldung wird als„nicht übermäßig hoch⸗ bezeichnet, angesichts der Tatsache, daß das in der westdeutschen Landwirtschaft einge- setzte Boden-, Besatz- und Umlaufkapital in Gegenwartswerten gemessen rund 90 Millio- nen DM darstelle. Dementsprechend haben sich auch die Geschäfte der Land wirtschaft- lichen Rentenbank entwickelt. Es wurden jeweils am Jahresende(in Millionen DN) ausgewiesen: kurzfrist. Kredite) mittel- u. langfr. Kredite 1957 1378,90 796,52 1958 1 064,93 940,33 1959 1393,37 1107,52 Der Löwenanteil der kurzfristigen Kre- dite entfällt auf unter dem Bilanzstrich ver- merkte Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel-, Scheckbürgschaften und Gewähr⸗- leistungen(1959: 14,35; 1958: 14,44 Millionen DM), sowie auf Indossementsverbindlich- keiten aus weitergegebenen Wechseln— lies: Vorratsstellenwechsel, die auf andere Kon- sortialbanken entfallen(1959: 1220,43; 1958: 750,40 Millionen DM). Die Bilanzsumme der Rentenbank erhöhte sich Ende 1959 auf 1,35 (1958: 1,09 Milliarden DM. Von den von der Bundesbank verfügten Kreditbeschränkungen und dem Nachlassen der Ergiebigkeit des Rentenmarktes sei die Kreditversorgung der Landwirtschaft mit langfristigen Mitteln bis zum Jahresende 1959 nur wenig betroffen worden, erklärte Günter Noell, der Vorstandsvorsitzende der Renten- bank. Noell führte weiter aus, daß mit einer ins Gewicht fallenden Einkommensschmälerung der Landwirtschaft in Zukunft zu rechnen Sei. Die Produktion einer ganzen Reihe von Agrarerzeugnissen habe den Inlandsver- brauch nahezu erreicht oder schon über- schritten. Weitere Preiserhöhungen auf die- sem Gebiet seien deswegen unwahrschein- lich. Etwaige Verbesserung der Einkommens- und Ertragslage der land wirtschaftlichen Betriebe hänge von der Ausnutzung all- fälliger Rationalisierungsmöglichkeiten ab. Es sei zu überlegen, ob steigende Kosten der von der Bundesregierung geförderten Struk- turmaßgnahmen entweder durch höhere Bei- hilfen oder durch Erweiterung der Kredit- Verbilligung aufgefangen werden können. Pünktchen ) einschließlich Verbindlichkeiten aus Bürg- schaften und Indossementsverbindlichkeiten. 1 b N 149. U U. 8 e f die neue Kamera mit dem vorteſlhuften preis AKAREIIE, die deutsche Murkenkumeru von hoher präzision. 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Tex j j 3 3 3 j efolgt seit dem Jahre 1950 hat die Telefunken Neben einem als Dividende zur Verteilung uit dem Ergebnis des Geschäftsiahres kin anhalten. Ergänzend hierzu teilte Gene- 0 Zu- GmbH Berlin, eine hundertprozentige AEG gelangenden Reingewinn von 13 Millionen Eine Schwalbe in USA 1289 hoch, zufrieden, beschlossen die Aktio- raldirektor Pr. Hermann Fernholz Mann- werbe Tochter, den Gesamtumsatz(einschließlich DM(= 13%; 1958/59: 12% wurden im Jahre macht noch keinen Juliusturm 5 Grünzweig Hartmann AG, Lud- heim) mit, das Unternehmen habe sich im t. Der Töchter, also AEG-, Enkeln“) um 550 Prozent, 1959,60(31. März) die Rücklagen um acht 5 3 28 1 Rhein, Ausschüttung der von laufenden Geschäftsjahr 1960 günstig weiter- lache die Belegschaft um 200 Prozent, die Perso- Millionen DT auf 133 Millionen Dh an- WG.) Der amerikanische Hausnalt für 12 5 beantragten Dividende von entwickelt, es bestehe Vollbeschäftigung, Im tions- nenkosten um rund 400 Prozent erhöht. Das gereichert; bei 51,67 Millionen DM Anlagen- das am 30. Juni ausgelaufene Haushaltsjahr 1 1) Prozent. Der mit 5 Jahres- Umsatz und in der Produktion seien neue 1 des Grundkapital von 25 Millionen DM ist in zugängen(Investitionen) wurden 31.21 Mil- 1960 hat mit einem Ueberschuß von 1.1 Mil-„ r Fortschritte zu verzeichnen, wenn auch hier- N diesem Zeitraum ebenfalls auf 100 Millionen lionen DPM= 63 Prozent Abschreibungen Harden Dollar abgeschlossen, wurde am 35 415 2 1 5 2 1 8 bei durch die Kapazität 86 Werke, sowie 1 DM angehoben worden. Telefunken hat seit ausgewiesen. Das Anlagevermögen(ein- 20. Juli von Präsident Eisenhower bekannt- 3 9 0 16. Jul) 77 5 i(Vgl. 1 Ae 5 1950 220 Millionen DM investiert und davon schließlich Beteiligungen, die mit 11,68 Mil- gegeben. Danach standen im vergangenen gepilligt W e 1 8 eitstellung von Arbeitskräf en 1 115 Millionen DM abgeschrieben. lionen DM ausgewiesen werden), erhöhte sich Haushaltsjahr Einnahmen von 78,4 Milliar- 8 845 e Grenzen gezogen sind. Bei gleich- n, dag e. um 18,32 Millionen Dil auf 12395 Millionen den Dollar Ausgaben von 77 Milliarden 5 Ende 423 2,01 Millionen DM als Rein- bleibenden Wirtschaftsverhältnissen könne 1 Schi 812 12 75 a 8 5 f 2 7 2 j 3 3 OZent gaben 1 unken Gm 5 Steige. lionen PII Die Forderungen nahen un Haushalten e e de f itzende, Staatsbank- digende Ertragslage erwartet werden. 1 3 815 5 5 1 rund fünf Millionen DM zu; sie betrugen am Grund der Maßnahmen zur Bekämpfung der 3 325 8 i 1 3 11715 illionen DM= Bilanzstichtag 95,71 Millionen DM. Auch die Rezession mit einem Defizit von 12,5 Mil- MA 23 1 1 8 au 9 1. DM. Der Ge- flüssigen Mittel einschließlich Wechsel und liarden Dollar abgeschlossen. Wie Eisenhower RK T BERICHTE von 27 Jul! sam n ießlich Tochtergesellschaf- Schecks haben sich beachtlich erhöht(um in seiner Erklärung betonte, sei das günstige. 8. ten, 5 80. bei rund einer halben Milliarde rund sieben Millionen DM auf 39,02 Millionen Ergebnis im letzten Haushaltsjahr die Folge FFF„ Sirenen f 8 0 att 15 n 5 We 1 DM). Als Verbindlichkeiten werden 167,01 Mil- einer verantwortungsbewußten Finanzpolitik 575 V 1— B51. A5 See Aaflaschuhshelmer obst- und Gemüse- Großmarkt Stesscng 5 h im vergangenen Jahr lionen DM ausgewiesen. gewesen. 55 5 N 5 emüse-Großmar auch pei Telefunken um 3 652 auf 26 359 und bei Das 1 das neben der Erzeu%%% 3. Arbe en 21 9 5 5 5 8„ 8 SU 1 3 8 Sflel 1 8 Nd. zielten: Himbeeren 35—40; Brom- 1 der 1 Telefunken-Gruppe um 4 285 gung von Rundfunk- und Fernsehapparaten Umgehung des Einzelhandels b e e e 28, Kan 2055 5 an Schalen 6052, do. in Spankerden 5 925 auf 30 5 ersonen vermehrt. Magnetton- und Plattenabspielgeräte her- erfordert Aufrichtigkeit bis 3,90; Schweine 3.65.—3.85: Kalb 4,805, 70; Ham- 5„ 707 A1 Al eich Im Vergleich mit den Zuwachsraten der stellt, verzeichnet eine sprunghafte Entwick-(VWD) Nach dem Einzelhandels-Berufs- VUE zen 2—36„Ontario“ 10135„Die Gute 750 a1 gesamten westdeutschen technischen In- lung in der Halbleiter-Erzeugung(Transisto- gesetz braucht ein an Letztverbraucher lie- Mannheimer Obst- und Gemüse-Groß markt 2 e Car, 13—23;„Eützelsachser“ 13—13; Alt dustrie(+ 14 Prozent) schloß also Telefunken ren), einer Technik, die immer vielfältigere fernder Großhändler nach wie vor eine Ein- i Anfuhr reichhaltig und e 3417 2 e, 0 abrerdentich zünde 8b 0 ᷣ(%%% d N Ughafen- Radaranlagen fü 1 ic 8 1 2 8 1 5 ö 1*. 38—12; Endiviensala 20; Gurken 35 gabe) de e ene ee ee 1 3 8 0 5 1 gemeinschaft des deutschen Einzelhandels in 60-90; Buschbohnen 20-25; Stangenbohnen 30—36; 12525, 500—700 8 26—40, über 700 8 40—45 8 „ 5 5 85 5 a8häfen geliefert Worden; in der jüngsten Köln. Zweck dieser gesetzlichen Bestimmung schlangengurken ausl. 4060; Kasten-Gurken dt. 6—9 em 21-23, 912 em 15416, 1215 em 11; Krüp- wies in einer Pressebesprechung darauf hin, Zeit wurden Aufträge für Rom, Sh d 5 311 15 j 5 pelgurken 5; T g 8 4 5 daß diese Erfolge trotz stetig steigenden Ein- Warschau herei 21. 3 1755 Einzelhandelstätigkeit eines Groß- daa: Jurken Gewieht 207.25. Karotten neus mm ch 2157, C 2025 Kusel i 5 555 e a tau hereingenommen. Als esonders händlers auch nach außen zu deklarieren. Die- 1416. Kartoffeln neue 11—12; Kohlrabi Stück 10 20-213 Stang bonne 0 2 Buschbohnen 00 een e 5 ende! erfreulich werden die Fortschritte auf dem sen Grundgedanken habe auch der Bundes- bis 12 Petersilie Bd. 910; Radieschen Bd. 10.1. weinheimer Obst- und u 30 bewerbs erzielt worden seien. Die Einfuhren Gebiet der Informationstechnik und Daten- gerichtshof in seinem Urteil 1958 herausge- Rettiche Bd. 12—14, dto. Stück 12—14; Rotkohl 12 e 00 in dieser Sparte hätten sich in früheren Jah- verarbeitung Elektronengehirne) bezeichnet. stellt. Ein Einzelhandel betreibender Groß- 1. 4% ge ell. Steige 56 5, 2 Kopezalst e dt. 3 e 8% e Ver- ren wertmälig um 200 Millionen DM bewegt, Zahlreiche Aufträge aus dem In- und Aus- händler benachteiligt seine Kunden 5 3 Ane 1 4 wangen at frei. 5 d dee be e 5 e e 1 j 1 25 8 1520; nittlauch Bd. 9—10; Tomaten dt. Treib- pi 3 1 5 5 ꝛoch“ jedoch im Jahre 1959 einen Stand von 600 land lägen vor zelhandelskreisen im Wettbewerb f is 23; Aprikosen& 52—32, B 32—51; Mirabellen oe. 5 5. 5 2„wenn er haus 60-70, dto. holl. 60-65, dto. ital. 3538; Weiß- A 25—33, E 1624, C 10-18; Hauspfi. 10; das Millionen DM erreicht. Das sei um go beacht Telefunken beabsichtigt, in Konstanz am ihnen verheimlicht, daß er Pirektverkäufe Koni 10—12; Wirsing 10—12; Zwiebeln ausl. 2620, tte Czar- 4 110, E. 14. Erefnger“ B 18—19. licher, als seit einigen Jahren die Kosten i 5 15 8 1 5. 2 inge 3* Bodensee ein eigenes Rechenzentrum aufzu- durchführt. Ergänzend weist der Spitzenver- dto. dt. 24—26; Apfel A 4360, dto. B 3040, dto. C Ausfall—14;„Magna-Clauea“ A 1024, B 1017; al in pro Arbeitsstunde um sechs bis sieben Pro- bauen, in dem alle denkbaren Aufgaben- band darauf hin, daß es dem Großhandel 20s: Orangen 8.65: kansgen, iert 16110580. 21 1246 Birne„le Früfie ven Trevog, 7 5 Ogtieg i i 10 1j 18 8 5 8 5 5 1 5 8 16:„Die Frühe vo 5 illio- zent gestiegen sind. Ein Blick auf die Preis- stellungen der Datenverarbeitung in Wis- nicht erlaubt sei, preisgebundene Marken- kosen A 6080, dto. B 40—50; Brombeeren fog; bis 30, C 10-23; Bleibirnen B 130, C 1010 3 aben 1 78 1 e senschaft, Technik und Verwaltung praktisch artikel unter dem vom Hersteller vorge- ee ee e 5 0 2 8 5 15—30, C 712; Klarzpfel& 5470, 85 strie„Telefunken-Erzeugnisse lerbei 0 1 1. 5—50—65,— 21; Buschbohnen 15—39, Stan— naft F 1 0 5 erprobt werden können. Eine weitere Er- schriebenen Festpreis an Verbraucher abzu- dto. B 4050; Mirabellen A 30-40, dto. B 2025; bohnen 1820; Kasten-Gurken 3132; Seistg uf 5 5 gänzung dieses Erzeugungsprogramms sei geben. Pflaumen A u. B 20-30; Pfirsiche A 40—50, dto. B 10—12. elite 14 Mitgetent ves. Vereinigte Wirtschefzsdienste Gmeff“. 20. 7.21. 7. 20. 20. 7. 21. Effektenbörse(Die Redektion haftet nicht für etwelge Uebertragung- Semnd Woint 127 188] to. LA. B. 1610 1580 ve phoenir- Rhein roht Unifonde 148.50 148,90 ode. Gebermittungsfehler! e e„„ 8 5555 10% id Untversal-Tund 1102 10,85 5 5 hein. Hypo. s 66% Rhein. Hypo. 72 87 Uscafonds 9 7 Frankfurt a. M., 2 1. Juli 1960 S 1 5% Rhein Hypo. 87 52 Atomie.Fd t 522 720 1 0 275 3 genten 6.5% Rheinpreußen e 88 5 Canagros(8) 10,8 10.71 ver- ee,% 200 9 367 367.(Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhid-Ptelz o 30 100 100% FP. I. E.(5) 4,58 4,57 kten, Notierte Aktien Oietia Chr Ui A. 3²⁰ 313% beuſhot 1368 1350 VDN 791 791 4% Ablôsungsschuld v.57 100 U. 100%— 85 KWE e 59 97 7 91 N Keystone 8 3(8 14,18 14. J0 ähr- Accu 478 505 Dottm. Horde! 195 195% Klein Schanzlin 2260 2400[ver Glanzstoff 75⁰ 750 5% Bed. Kom. Ldsbk div. 12 112„ Thyssenhütte o. 59 87 U 87 cg(8 14,42 14,21 Adler welke 431 400 Durlecher Hof 785 785 Klöcknef Bergbau 255 U 250 5 Wintee de 5 457 489% 8% Beyer fypo. 112 112 5% Weltbank-Anl. v. 59 78 78 Oppenheimer(8 11,61 11,54 1 5 40 b. Energie 7% 8 ee ee,,% ioc Humb Deuts ls 1080 Zeiss lkon 4 4 88% Crosurefte dinm.. C 10 VVV 8„ ich- 46 f. Verkehi 765 EI Licht u. K 18ſt 251 254%[ Klöckner. Werke 285 270 5 3⁴⁵ 3⁵⁰ 5% Pfölz Hypo Wandelanlein 8 ö. 9,75 lies: 45 4 45% Euzingel Unton 80 70 Craußg- Natel VVVVVV— 5% Rhein Hypo. 1 60% Angle Amarie. F 165,5 170,80 8 Aschaftenb Zellstoß 164 168 Eblingei Meschigen 535 535 Leohmevei 7⁵⁰ 750 Unnotierte Akti 7.5% Siemens v 341 104% 104 Corp. v 39 Europachem(str.) 162,00 150, 1 Badische Anſlip 78 70% erben Beyer 753% 757 Undes Els 950 95⁵ 8 5 655 7% AEG v 55 100 100 Sist-imb(sfr.) 1080 1080 958: BMVY 361 364%[Farben Liquis 6,55 6,55[Löwenbröu 1400 14⁰⁰ Beton& Monierbau 600 600 Renten 6% BMW» 58 280 251 NE-Metalle der gembetg 263 270 Bein Jettel 215 215 Ludwigsh Walzm. 170— Burbach Kall 400 40¹(Zinsen taritbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 56 412 5 21.7 Geld Brief 440 1 7 50% 535 Feldmahle 1400 1450 lannesmenn 30 8% Dyckerhog 28 56% 8„. 86 108% 1 106 8.5% Schering v. 59 20 256 elextr. Kupter 3075 310,75 0 Bekule abgestempelt 160 159%[Eelten 419% 42/%[Meteligesellschaft 470 15¹⁰ Eisenhütte 5 2 80% Baden-Württ. v. 57 25 10³ 6.5% VDM v. 51 23ʃ 35 Blei 88 89 Ato neue 90 7 Gelsenberg 26 6855 Nordd Lloyd 107 5 e 15 20 8% Bas v. 56 105% es imnvestment-Zertifkate 5 Aluminium 225 227 ten Binding Btauerel 72⁰ 1 Goldschmidt 81 8⁰⁴ 8 2600 4 N 5 60% Bosch v. 5 10³0 10³³„ 21 978 8 8 5 Verein 255% 2246 Gtitznef- Kayser 340 342 piälz Mühlen 103 103 Orenstein& Koppel St. 385 909 9% 850 1 100 10„ 221,10 221,50. 58 241 55 8 5 Bube 2% 27 Gras 4 Euünger 4% 4 bhoens Rheinrohr 3577 30 hr werke„ 9% 90% Aae 118.70 115,80 Wessing 266 die 8 442 70 Sronze. tler. 880 58 preuag 25 2 Scheidemende! 5, Sundespset. e 4. 122.55 8 e 1101 15 mit row BOI Ci. 770 9% ¹Gubstahl Witten 800 840 Sheinefektte 740 52 7% Bundespost v. 58 99% 59% 128,80 124,0 e 959 Casselle 8⁴⁰ 8⁴⁰ Gutehoffnung 15 11505 Eneinstahl 440% 442½ 5 70% 8380 7558 8 1017 ä 5 8. 1 Chemie Albert 425 428% klemborner Bergbas 32 133% RWE 686 681 und Vetsicherungen 5.5% Gelsenberg Austro-Fonds 980 25 1 U8-poller 4,1650 4, 1750 aer Chemie Verwaltung Hals 1870 1367%[ Handels-Union 712 72⁵ dto Vorzüge 633 830 Alnhanz leben 10⁵⁰ 105⁵⁰ Benzin v 38 87 Ü 89% Concentre 157˙90 55 1 engl.& 11.77% 1727 en- Conti Gummi 1080 1075 Hapeg 102 100 7 Rheinmetall 30⁰⁰ 3⁰⁰ Alhlanz Versicherung 3550 35⁴⁰ 8% Heidelb. Zem.». 56 5 103 Dekefonds 15180 8 1e Boiler 4.222 4,2722 Daimlet Benz 6280 6195 Harpenei 120 U 120 Rheinpfeußen— 205 Badische Bank 588 588 8% Hoechstel Farb. v. 57 105 105 E fonds 1 156,0 15,50 100 bf 110,495 110,715 4 Heete-Lenz— 166 Heidelbeigel Zement 122 1119 Riedel 415 420 Baye Hypo& Wechselb. 6922 676 7% kloechster Ferb. v. 58 104 10⁴ Bun 5 179,80 155“ 100 strs. 96,75 96,75 Ins demeg 765% 763 Hoechstel Ferben 705 719 Ruhrstahl— 2888 Berliner Handelsbenk 695 657 6% Hoeschwerke v. 88 97 U 77 Fondak 11 775 7200 100 belg. fr. 8,542 8,36 ung Dt Contigas 65⁵⁰ 650 Hoeschwerke 260 262 Rütgers 430 4⁴⁸ Comerzbank AG 6¹⁰ 622 7% Lastensusgl v 39 5 77 Fondis 3 197,20 190 5 85.00 85,20 nen Dt Edeistah] 570 561 Hochtief 97 224 Salzdetfurth 385 2883 Dt. Bank A8 712 75 8% MA NV 37 10³ U 10⁴ Fondre. 50 100 dan. Kronen 60,485 60,605 Ot B7dö 277 275 kolzmenn 1645½⁰ 6525 Schering 4ů—0 45 Ot. Centtelboden 37⁰ 37⁵ 5% Mannesmann„ 39 88 4 d8% III- Fonds 1 176,0 1e, 100 norw Kronen„45 28,55 don Dequsse 120¹5 1247 Hütten Oberhausen 282 288 Schiess 5 358 36“ Dt. Hyp Bank Bremer 450 2 8% Plalzwerke v. 57 8— 3 1 5 100 schwed K toner 80,645 80,805 . Ot Lino— 96⁵ Hätte Siegerland 50 500 Schloßquellbr. 800 800 l Preésdnet Bank A8 65 6⁰ 6% Plalz Hypo. 2³ 3 Intervest 98,0 57,00 1000 1m. Lire 6,71. 8,73 er- bi Steinzeug 4539 245 ind Werke Kaflsruhe 385 570 Schubert u Salzet 499 500 Frenkt Hypo 80³ 81⁰ 30% Ptölz Hpyo. 9³ 93 Investe 172.70 173,00 100 östert Schatling 16,095 6,135 lie- Dt Eisenhandel 212 210 Kali-Chemie 775 00 Schulthelt Stamme 460 118 Industriekteditbaak 274 274 3 Thesaurus 214.60 215,30 5 14.576 14,616 11 5 Oiciei Werke 580 57/6 Karstadt 1648 1 Schwertz Stetchen 615 Mann Versich Lit. A 750 17³⁰ 30% Kpt.-Ertragast. Transatlantiefends 54,00 54.50 100 8 5 ns- ven 8 N- ab. Standard 5 .. F tokalde, K- g 10 185 12 5 2 LI 2 1 bekannt für gute u. preiswerte it⸗ 5 9 8 5 N 8 8 5 Helegenleiten rg 2 5 7 8 0 85. 35,.— Kodak Retinette. 30, Zeiss Mess Ikonta 6xs 1:3,5 90,— . Ikoflex 6x6(neu). 195,.— Rolleiflex 4x 4. 22865. 9 Elektromatie 98, Ado 00 voigtl. Prominent 111.5. 380,.— Movinette 8 mm(neu) 120,.— Bolex C 8(neu) 1:1, 9 205, Isconar 1:4/135(fabrikneu) kur Eee 8 98.— und viele weitere günstige Gelegenheiten in Kameras— Belichtungsmesser— Blitzgerä- ten Diaprojektoren und Schmalfilmgeräten. Auch auf alle Gelegenheiten: 1 Jahr Garantie Bequeme Teilzahlung Kamera-Tausch Fotokaiae. K J. 7 an der Kurpfalzbrücke Suche dringend 2 2 3- bis 4-Zimmer-Wohnung evtl. mit Garage im Raume Bergstraße- Schries- heim Heppenheim. Mietvorauszahlung oder Wohnung entsprechend. Angebote unter Nr. 4423 an Südwest-Werbung Mannheim erbeten. Mietgesuche Zimmer I3-Zim.-Whg. gegen LAG od. Her- mit Badbenutzung in gepfl. Hause, richt Kosten, evtl. auch Mvz ges. zum 1. Okt. Lage mögl. 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Großer staatlicher Vorzugskatalog für Genossenschaftsbauern/ Linientreue Fachleute als LPG-Vorsitzende VON UNSEREM REDAKTION SM ITGLIED HEINZ SCHNEE K L OTE 8 Franzosen, Belgier, Holländer, 3 Eine internationale Journalistengruppe— darunter 40 Journalisten aus dem„feindlichen westlich- kapitalistischen Ausland“— besuchte kürzlich auf Einladung des„Presse- amtes beim Büro des Ministerpräsidenten der DDR“ die Zone, War also Gast jenes personell zwar kleinen,„drüben“ aber mit beträchtlichen Vollmachten ausgestatteten Amtes, zu des- sen Aufgaben nicht nur„Presseanalysen“, sondern auch das Erlassen von Direktiven an die staatliche Nachrichten- agentur ADN und die SED-Parteiblätter gehören. Die Jour- nalisten— darunter neben Russen(3) und Tschechen(2) auch Engländer, bundesrepublikanische Pressevertreter(etwa 25)— sollten sich neben dem Besuch der großen Landwirtschaftsausstellung An der Schweizer und zu Leipzig-Markkleeberg über die„sozialistische Umgestal- tung auf dem Lande“ informieren, bzw. darüber informiert werden. Um die Bildung der land wirtschaftlichen Produk- tionsgenossenschaften CO), ging es also, jenes Thema, das im Frühjahr 1960 als über die Dörfer der Zone hinweggerollt war. „geschlossenen Reisegesellschaft“ Presseamtes nahm„MM“-Redakteur Heinz Schneekloth teil. Er fuhr anschließend allein nach Rostock zur ostzonalen Ost- see- Woche und hielt sich noch weitere drei Tage in verschie- denen Orten Mitteldeutschlands auf. Unser Mitarbeiter wird in den nächsten„MM“-Ausgaben über seine Erlebnisse und Eindrücke in einer zwanglosen Artikelfolge berichten. N gewaltige Agitationswelle der SED des„DDR“ 5 Grenzübergang Helmstedt: Es ist immer wieder ein beklemmendes Gefühl— unbegründbar—, hier abgefertigt zu werden. Ich zeige einer strammen jungen Volkspolizistin in funkelnagelneuer Uniform meine Papiere und gebe meinen DM-Bestand in Westmark an.„Wertgegenstände?“ Nur einen Fotoapparat, Modell Leica „1 Stück Laika“, trägt die schwarz- haarige Uniformträgerin in meinem Lauf- zettel ein Ohne die weltberühmte Sputnikhündin „Laika“ im Kofferraum, befinde ich mich Wenig später im Raum Magdeburg, einem bekannt strammen SED-Verwaltungsbezirk, und die ersten großen, farbigen Transparente auf dem Mittelstreifen der Autobahn— mit bunten Arbeiter- und Bauernfiguren bemalt (Schwielige Schaffensfäuste dominieren!)— begrüßen mich: „Der Bevölkerung in der DDR mehr Lebensmittel— den Bauern und Bäue- rinnen ein schöneres, kulturvolleres Leben!“ Ich sinniere:„Höhere Produktionszahlen in der Landwirtschaft.. und„Großflächen- bewirtschaftung“(gleichgültig ob sozialistisch oder nicht), beide Begriffe gehören zusam- men, das wissen selbst land wirtschaftliche Klippschüler. Aber wie sie wohl die Bauern in ihre Produktionsgenossenschaften gebracht haben?„‚Belatschert? Bequasselt? Gezwun- gen? Welche Vorteile hat man künftigen Ge- nossenschaftsbauern in Aussicht gestellt? * Zweifellos: Die Regierung des Staates jen- seits der unseligen innerdeutschen Grenze hat sich der Landwirtschaft und deren totaler Umgestaltung„angenommen“. Nicht nur auf Produktionstechnischem, sondern auch auf gesellschaftlichem Gebiet. Sie hat sich im Frühjahr 1960 mit Vehemenz auf diese Seite ihrer Zielsetzungen gestürzt, allerdings erst, nachdem sie jahrelang(acht Jahre) und keineswegs heimlich den Boden hierfür ab 1952/53 vorbereitet hatte. Dieser Entwicklung seit Jahr und Tag nicht genügend Beachtung geschenkt zu haben, kann uns heute im west- lichen Teil unseres geteilten Vaterlandes als Vorwurf treffen. Am Ende der einleitend vermerkten Besichtigungsfahrt stellte der Korrespondent der gewiß nicht sowjetzonen- freundlichen amerikanischen Nachrichten- Agentur Associated Press(AP) trocken fest: „Regimentsappell“ in der Zentrale der LPG Schafstädt, Kreis Merseburg. Funkelnagelneue Erntemaschinen, auf Hochglanz gewie- nert, sind aufgefahren, damit die internationale Besucherschur einen„Augenschmaus“ Rat. Aber ist dies die ganze Wirklichkeit der„sozialistischen Umgestaltung auf dem Land“ in der sogenannten„DDR?“ Das Bild, das sich dem heute durch diè Sowjet- zone reisenden Beschauer bietet, zeigt, daß sich tatsachlich etwas gegenuber fruheren fahren ge- andert hat. Weite, einheitlich bestellte Flächen sind an die Stelle xleiner Schläge getreten. Unbe- stellte Flachen gibt es nicht. An Stelle des einzel- nen Bauern, der sein Land bestellt, arbeiten(Anm. d. Rede cchon hdufig) die Brigaden der landwirt- gchaftlicmen Produktionsgenossenschiaſten. Trak- toren, Mdhidrescher und Vollerntemaschinen be- waltigen den größten Teil der Arbeit. Die Dörfer beginnen ebenfalls ihr Gesicht zu verandern: Groß- stallungen fur die Viehhaltung sind entstanden oder im Aufbau begriffen, der Intensivierung der Vieſizucht dient der Bau von sogenannten Rinder- offenstdllen und Schweinemaststüllen sowiè die Einricitung von elektrischen Melꝶkanlagen und Gebauden fur die Massengeflugelhaltung. Dazu kommen neuerrichtete Landwarenhduser, Schulen, Landambulatorien und Rulturhduser. Vereinzelt sielÿit man auch neubegaute Molinhauser für die Genossenschaſtsbauern.“ Alles in allem wird deutlich, wie sehr der ED und der Conenregierung daran gelegen ist, die Verhiltnisse auf dem Lande umzugestalten. Die kommunistische Fulirumg hat diese Aenderung der gesellschiaſtlichen Verhiltnisse gründlich vor- bereitet. An der Spitre der land wirtschaftlichen Produktionsgenossenschaſten stelien heutè(Anm.: schon oſt, aber nicht uberall) voll ausgebildete Landwirte.. Diese Fachleute sind die besten und berzeugendsten Agitatoren der SED auf dem Lande. Es ist ein ganz bestimmter, sehr selbst- heruαꝗt er Menschenty, der hier heran gezüchtet a0 undd der der Partei treu ergeben ist. Bis 1965 sollen weitere 18 0 voll ausgebildete Diplomlandwirtèe zur Verfügung stehen, um die gehlanten Ziele(Steigerung aller Hektarertrͤge) in der landwirtschaſtlichen Produktion erreichen 2 helfen.“ Nur eine Durchschnitts-LpG! LPG„Friedrich Engels“ in Schafstädt/ Kreis Merseburg: Vor dem Verwaltungsgebäude eines ehemaligen Gutshofes, heute Zentrale der EPG, hat sich die internationale Journa- listenschar um den wuchtigen, pausbäckigen LPG-Vorsitzenden Wilhelm Pi az oni, 41, versammelt. Der Nationalpreisträger und „Verdiente Held der Arbeit“, gebürtiger Südtiroler(), trägt Stiefel, Breeches, Tweed jacke und„Batschkappe“ und gibt sich länd- lich-jovial. Er spricht die Journalisten per „Ihr“ an. Seine LPG sei nur eine Durchschnitts-LPG des Types III, verlautbart der Held der Bild:-kloth /B.& N. Arbeit, während im Hintergrund des riesigen Gutshofes von emsigen Genossenschafts- bauern und Traktoristen Schlepper und Erntegeräte aller Art für den„Einsatz“ vor- bereitet und auf Hochglanz poliert werden. Das Ganze gleicht ein wenig einem Regi- mentsappell(„Achtung!— Der Kommandeur kommt!“), und das mit der„Durchschnitts- Produktionsgenossenschaft“ glaubt niemand, Weil die LPG Schafstädt in vielen„DDR“ Werbebroschüren für die„sozialistische Um- Sestaltung auf dem Lande lobend erwähnt Wird. Nun denn: Der„Veranstalter“ der Be- sichtigungsfahrt gibt zu, daß er eine alte, bereits 1952/53 gegründete LPG vorführt, denn er will zeigen, wie das„fortschrittlich- sozialistische Dorf“ in einigen Jahren aller- orten aussehen soll. Arbeitsheld Piazoni spricht: „Unser vollgenossenschaftliches Dorf zählt 712 LPG-Mitglieder Crüher 240 Einzelhöfe), die 2500 Hektar Nutzfläche bewirtschaften. Hinzu kommt ein Viehbestand von 1200 Rin- dern, 700 Kühen, 2800 Schweinen, 8000 Hüh- nern und 120 Pferden sowie ein bereits LPG- eigener Maschinenpark von 43 Traktoren, 5 Mähdreschern, 7 Rübenkombines, 3 Kartof- felkombines und 3 Mähhäckslern.“ Das Wort„Kombine“(vollmechanische Erntemaschine) spricht Piazoni amerikanisch aus(„Kambain“) und mit stolzgeschwellter Brust fährt er fort: „Wir haben im Ort bereits einen Kinder- garten, einen Hort, ein neues Konsum- Waren- haus, eine gemeinsame Waschanlage für die Bäuerinnen und eine Großküche, in der täg- lich 220 Essen ausgegeben werden. Obwohl wir noch nicht alle land wirtschaftlichen Ma- schinen besitzen, sind wir zu 90 Prozent mechanisiert, Handarbeit gibt es nur noch bei den Zuckerrüben. Wir Haben in den letz- ten fünf Jahren 62 neèeue Bauernhäuser(je 5 Zimmer, Küche, Bad und Speisekammer) gebaut und 60 weitere à 35 000 DM stehen auf unserem Programm. Im Durchschnitt ver- diente ein Landarbeiter bei uns im abgelau- fenen Jahr 4500 DM, wozu noch— ebenfalls im Durchschnitt— 1500 bis 2500 DM Einnah- men aus seiner individuellen Hauswirtschaft kamen. Bauern, die in den Feldbau- und Viehzuchtbrigaden schwierigere Arbeiten verrichteten, vor allem die Spezialisten(Trak- torenfahrer, Gespannführer, Maschinenbedie- ner) hatten höhere Einkommen.“ Dabei sei— so fährt der Genossenschafts- chef fort— die geleistete„Arbeitseinheit“ (AE) im Vorjahr nur bei 9,10 Mark gestanden (zuzügl. einem Naturalienwert von 1,07 Mark je AE), während sie 1960 11,19 DM zuzüglich einem Naturalwert von wiederum 1,07 Mark betrage, was zu einer erheblichen Steigerung der Einkommen aller Genossenschaftsmit- glieder führen werde. Unklare Begriffe Einiges ist der Besuchergruppe, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits drei Tage in der DDR befindet, klar. Dem Leser aber müssen die Worte und Begriffe, mit denen Piazoni um sich wirft, und die die Staats- und Parteifunktionäre ständig gebrauchen, zum größten Teil unklar sein., Deshalb ist angebracht, einmal zu erläutern, was eine LPG nach den Staats vorstellungen der Sowjetzonenregierung ist und welche ge- setzlichen Bestimmungen zugrunde liegen. Damit ist selbstverständlich noch nichts darüber gesagt, ob und wie die Sache klappt und welche grundsätzlichen Ein- schränkungen von unserem indivi- duellen freiheitlichen Standpunkt her ge- macht werden müssen!! * Die Idee der LPG in der Sowjetzone geht von der bekannten Tatsache aus, daß„die Großraumwirtschaft in der Landwirtschaft eine unerbittliche Notwendigkeit ist“, eine These, die man diesseits und jenseits der Zonengrenze hören kann. Obwohl man erst 1945/47 die politische Bodenreform mit der Aufteilung des gesamten Landbesitzes über 100 Hektar in kleine und kleinste Parzellen durchführte, begannen linientreue ländliche SED-Funktionäre bereits vor acht Jahren mit der Propagierung von bäuerlichen Produk- tionsgenossenschaften. Die Sowjetzonenreglerung hat drüben— recht ungenügend von uns in Westdeutsch- land beachtet— ein gesetzlich verankertes LPG- Statut entwickelt und bereits vor mehr als Jahresfrist verabschiedet, das einen riesi- gen Katalog von Vorteilen allen Bauern bietet, die sich dazu entschließen, in die LPGs einzutreten. Um den Bauern, deren Hart- näckigkeit man kannte, die LPG schmackhaft zu machen, wurden drei Typen geschaffen: Die drei Möglichkeiten LPG Typ I: Mitglieder bringen nur ihr Ackerland— nicht Wiesen, Weiden und Vieh — zu gemeinsamer Bewirtschaftung ein. Ver- teilung der LPG- Einkünfte: 40 Prozent für eingebrachte Bodenanteile, 60 Prozent für geleistete Arbeit. LPG TYP II: Mitglieder bringen außer dem Ackerland auch ihr Zugvieh und ihre Geräte zur allgemeinen Nutzung an. Weide und Viehwirtschaft bleiben individuell. Ein- kiinfteverteilung 30:70 Prozent. LPG Typ III: Höchste Form des genos- senschaftlichen Zusammenschlusses. Mitglie- der bringen alles ein: Ackerland, Wiesen, schaftsbauern. Weiden und Wald; ferner alle Maschinen, Geräte und das Zug vieh sowie ihr Zucht- und Nutzvieh, ausgenommen den viehbestand ihrer individuellen Hauswirtschaft. Einkünfte- verteilung: 80 Prozent für geleistete Arbeit, 20 Prozent für Bodenanteile. Dieses vollkollektivierte Dorf ist der „Liebling“ der staatlichen Planung. Für alle LPGs, vor allem aber für diesen Typ III, gibt es deshalb einen gewaltigen Katalog staat- licher Vergünstigungen, eine Fülle von Lock vögeln, die wie folgt lauten: Eingebrachter Boden bleibt laut Gesetz Eigentum des Bauern. Für dieses(allerdings nur noch theoretische)„Privateigentum“ gibt es in der Jahresabrechnung Bodenanteile (Höchstgrenze: 20 Hektar). Das Erbrecht bleibt laut Gesetz be- stehen. Sind die Erben nicht LPG-Mitglieder 8 keine Bauern, können sie sich auszahlen assen. Mit dem Eintritt eines Bauern in die LPG ist eine gesetzliche Entschuldung ver- bunden(Federstrich des Staates durch die Schuldsumme). Der Staat gewährt den Lpd's kurz- und langfristige Kredite für Wirtschaftsaus- gaben bzw. Produktionserweiterungen zu dem Genossenschaſtschef Piazoni, terte einer internationalen Journalistengruppe die deten LPG. Links neben Pidzoni eine französische Vorzugszinssatz von 2 Prozent(1% Zins, 1% Tilgung). SGenossenschaftsbauern können die gleſ- chen Kredite zu einem Zinssatz von 3 Prozent für den Aufbau ihrer individuellen Hauswirt- schaft in Anspruch nehmen. Genossenschaftsbauern, die Land ein- gebracht haben, zahlen Steuern auf der Grundlage ihrer früheren Veranlagung, jedoch treten Ermäßigungen von 25 bis 75 Prozent bei der Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Vermögenssteuer und Grundsteuer ein.— Die LPG selbst ist steuerfrei. Das vollgenossenschaftliche Dorf erhält die MTS(Maschinen-Traktoren- Station) Zu- erst leihweise, dann ganz und kostenlos vom Staat übergeben. Das persönliche Eigentum Jeder Genossenschafter zahlt 9 Prozent seiner Einkünfte(bis 600 DM Monatseinkünfte) in die Pflichtversicherung und erhält dafür gesundheitliche Betreuung, Krankengeld und Altersversorgung. Bei Bäuerinnen kommen Schwangerschafts- und Wochengeld hinzu. Das Kindergeld beträgt ab dem ersten Kind 20 Mark monatlich. Im Typ III verbleibt dem Mitglied 0,5 ha Land zur persönlichen Nutzung. Als persönliches Eigentum verbleiben(Höchst- grenze): zwei Kühe mit Kälbern, zwei Mut- terschweine mit Nachwuchs, fünf Schafe mit Nachzucht, bis zu zehn Bienenstöcke sowie eine unbegrenzte Zahl Ziegen, Geflügel und sonstiges Kleinvieh. Aus dieser„individuellen Hauswirt⸗ schaft“ kann ein Teil des Eigenbedarfs ge- deckt werden und s 011 der Genossenschafts- bauer durch Verkauf zum„Ueberpreis“ zwi- schen 1500 und 3500 DM jährlich zusätzlich erlösen. Mit diesem gewaltigen Katalog staatlicher Vorzugsmaßnahmen sind die SED-Funktio- näre nicht erst seit dem letzten Frühjahr über Land gezogen. Haben wir dem in der Bun- desrepublik zu wenig Aufmerksamkeit ge- schenkt? Der Katalog war zudem noch mit Weiteren Schlagworten garniert:„Schluß mit der Plackerei auf dem Land, vor allem für die Bäuerinnen“,„Der Achtstunden-Tag auf ein gebürtiger Südtiroler, angetan mit Tweed acke und„Batschkapp“, erläu- Vorzüge seiner bereits 1952/53 gegrün- Journalistin, im Hintergrund Genossen- Bild:-kloth/ B.& N. dem Dorf wird durch die LG Wirklichkeit“, Und schließlich:„Die vorhandenen LPGs be- weisen es Euch: Großraumwirtschaft bringt höhere Erträge— höhere Erträge bringen mehr Geld“ Zwei Parolen der SED- Funktionäre— abgesehen von dem staat- lichen Vorzugskatalog— haben zweifellos „gezogen“: Einmal die auf die Bäuerinnen gemünzte, zum anderen die vom Geld. Womit allerdings, wie wir sehen werden, noch längst im vollsozialistischen Dorf nicht alles eitel Wonne und Freude ist. Erschwerte Wiedervereinigung! Im Gegenteil: Erhebliche Schwierigkeiten zeichnen sich ab, obwohl gewisse Erfolge auf produktionstechnischem Gebiet von den be- reits bestehenden LPGS des Typs III erzielt Wurden. Es geht in Wirklichkeit aber nicht nur um Produktionssteigerungen. Im Vorder- grund steht vielmehr ein weiterer kommu- nistischer Umgestaltungsversuch auf gesell- schaftlichem Gebiet, der in wenigen Jahren wohl kaum mehr rückgängig gemacht werden kann. Das könnte— muß allerdings nicht— auch eine weitere Erschwernis für die Frage der Wieder vereinigung bedeuten. (Wird fortgesetzt) Schlafzimmer im Stil unserer Zeit! Wir zeigen Ihnen reizende Schlafzimmer in Groß quswahl. Schlafzimmer, die einen bezaubernden Loxus in ihr Leben bringen. Schlafzimmer so elegant und schön, wie man sie in Filmen sieht. 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Ser, Schn deut man burg bilde wied leute Bilds 80 jono- N T. Sollt den auch 187 17% el ent rt- in- ler ch nt er, ält u- m — Tann reer nne Nr. 167/ Freitag, 22. Juli 1960 SPORT VANN TEM ER MORGEN. Seite 1 Italien Kommt mit Tour-Fahrern Beim Organisationsbüro der Radweltmei- sterschaften, die vom 3. bis 14. August in Leipzig, Chemnitz und auf dem Sachsenring ausgetragen werden, laufen jetzt die ge- nauen Meldungen der einzelnen Verbände ein. Italien ist beim Kampf um das Regen- pogentrikot der Profistraßenfahrer am 14. August auf dem Sachsenring wie folgt vertreten: Tour-Sieger Gastone Nencini, Tour-Zweiter Battistini, Tour-Bergpreissie- ger Massignan, Tour-Siebter Pambjianco, Brugnami, Carlesi, Ronchini und Zamboni. Es fehlt also Exweltmeister Ercole Baldini, der im 5-km-Verfolgungsrennen startet. Baldini, der 1956 im Verfolgungsfahren Amateur- Weltmeister war, glaubt offensicht- lich, durch den Ausfall von Titelverteidiger Riviere(Tour-Sturz) eine Chance zu haben. Der Italiener wird zweifellos einer der stärk- sten Gegner von Rudi Altig sein. Bei Frankreichs Profi- Straßenfahrern fällt der ursprünglich gemeldete Exweltmei- ster Louison Bobet aus, der aus gesundheit- lichen Gründen verzichtete. Belgien wird seine Straßenprofis erst nach der Landes- meisterschaft am 31. Juli melden. Die Anzahl der teilnehmenden Verbände hat sich durch die Meldung von Neuseeland auf 33 erhöht. Scholz boxt Giardello Mittelgewichts- Europameister Gustav Scholz boxt Mitte November in Milwaukee gegen den amerikanischen Weltklassemann Joey Giardello. Der Kampf soll über 15 Run- den führen und als Endausscheidung zur Weltmeisterschaft gelten. Die Verträge wur- den in Berlin unterzeichnet. Scholz soll 30 Prozent der Kasseneinnahme mit einer Min- destgarantie von 20 000 Dollar und 25 Pro- zent aus den Fernseh- und Rundfunkrech- ten erhalten. Damit scheint das Rätselraten um die nächsten Pläne des Europameisters beendet. Scholz, der seinen letzten Kampf am 2. April beim Münchener Punktsieg über den Italie- ner Rocco Mazzola austrug, will vor dem Fight mit Giardello noch dreimal in den Ring steigen. Am 19. oder 20. August soll in Ber- lin Frankreichs Halbschwergewichtsmeister Paul Roux der Gegner sein. Für den 9. Sep- tember ist in Frankfurt die Revanche mit Mazzola geplant und Ende September soll dann in Wien die längst fällige Europa- meisterschaft gegen den Ungar Laszlo Papp folgen. Nach den jetzigen Bestimmungen der Europaischen Box-Union käme als Gegner in der Weltmeisterschaft nur der Amerikaner Paul Pender in Frage, der jedoch in den USA nur in New Vork, Massachussetts und Kali- fornien als Weltmeister anerkannt wird. Die EBU sprach sich bei ihrem letzten Kongreß in Wien gegen eine Anerkennung des Welt- meisters Gene Fullmer aus, der von der National Boxing Association der USA ge- kührt wird. Jetzt 86 Nationen in Rom Die Zahl der teilnehmenden Nationen an den Olympischen Spielen in Rom hat sich auf 86 erhöht. Wie vom Organisations- komitèee bekanntgegeben wurde, sind nach- träglich noch die Meldungen von Kenia, Haiti und Vietnam angenommen worden. Ueber die Zulassung von Somaliland wird noch ver- handelt. Am 29. März gegen Brasilien Die Fußball weltmeister von 1954 und 1958, Deutschland und Brasilien, werden am 29. März nächsten Jahres in Rio de Janeiro ein Länderspiel bestreiten. Die deutsche Nationalmannschaft eröffnet mit dieser Be- gegnung ihre Südamerikareise, die sie außer- dem nach Argentinien und Chile führen Wird. Die Abreise der Mannschaft nach Bra- silien ist für den 27. März vorgesehen. Nach dem Spiel in Rio ist dann wahrscheinlich am 2. April 1961 in Buenos Aires Argentinien der nächste Gegner. Dieser Termin ist allerdings vom Argentinischen Verband noch nicht be- stätigt worden. Als Abschluß findet am 9. April 1961 in Santiago, dem Schauplatz der Fußballweltmeisterschaften 1962, das Län- derspiel gegen Chile statt. Von dort aus tritt die Nationalmannschaft am 14. April wieder die Heimreise an. Die Wasserballer für Upsala Für das fünfte und auf jeden Fall letzte Olympia-Ausscheidungsspiel im Wasserball zwischen dem Deutschen Schwimm-Verband und der Sowjetzone am kommenden Mitt- woch in Upsala, hat der DSV folgende Mann- schaft benannt: Hoffmeister, Schepers, Stras- ser, Nagy(alle Hamm), Osselmann, Honig, Schneider Ouisburg). Damit stellt der deutsche Meister Rote Erde Hamm Hinter- mannschaft und Verbinder, während Duis- burg 98 und Sc Amateur die Angriffsreihe bilden, in der nach einjähriger Pause auch wieder Achim Schneider erscheint. Als Ersatz- leute gelten in Upsala die Ludwigsburger Bildstein, Fuchs, Seiz und Ott. Schiedsrichter ist der Sowjetrusse Sem- jonow, der beim vierten Ausscheidungsspiel in Leipzig einen guten Eindruck hinterließ. Sollte die Begegnung in Upsala unentschie- den enden, wird sie verlängert. Gibt es dann auch noch keinen Sieger, entscheidet das Los. Leichtathletik-Meisterschaften als Vorentscheidung für Rom: In Berlin werden die ersten Jümpfe ausgespieli Nur in wenigen Wettbewerben klare Favoriten/ Endlich Fortschritte in den Wurfdisziplinen? Deutschlands Leichtathletik steht vor der wichtigsten Phase der Olympia- Saison. Rund sechs Wochen vor dem ersten Startschuß bei den Olympischen Spielen in Rom fallen im Berliner Olympia-Stadion von Freitag bis Sonntag bei den 60. Deutschen Meisterschaften die Vorentscheidungen. Von Berlin führt der Weg zu den gesamt- deutschen Ausscheidungskämpfen in Hannover und Erfurt und von dort nach Rom! Das alles wird den Tagen von Berlin den Stempel aufdrücken. Der Bedeutung dieser Titelkämpfe entspricht auch das Meldeergebnis. 1050 Aktive wollen nach Berlin! Was bringen die Meisterschaften und was versprechen sie? Germars lange Verletzungspause hat einen dicken Strich durch verschiedene Rech- nungen gemacht. Ohne Vorbereitungskämpfe muß der Kölner Rekordsprinter nach Berlin. Er wird deshalb vielleicht nur über 200 m und 4 100 m starten. Das mit Spannung er- wartete Duell zwischen Germar und dem 100-m-Weltrekordler Armin Hary käme, wenn überhaupt, wahrscheinlich also nur über 200 m zustande. Der Höhepunkt mit einem 100-m-Kampf zwischen beiden bliebe aus. Endgültig werden die Karten aber erg beim Aufruf zu den Wettbewerben auf den Tisch gelegt. So oder so— die Sprintwettbewerbe werden interessant. Es geht für Leute wie Cullmann, Schüttler(beide Köln), Mahlen- dorf(Hannover), Burg(Saarbrücken) und Steinbach(Wolfsburg) um einen vorderen Schon jetzt Platz und damit unter anderem auch um den Einsatz in der deutschen 4 100-m- Staffel! Martin Lauer(110 m und 200 m Hürden), Janz(400 m Hürden), Kaufmann(400 m) und Schmidt(800 m) scheinen nach den bishe- rigen Leistungen die klarsten Favoriten die- ser Meisterschaften zu sein. Das gilt sicher auch für den viermaligen Hochsprungmeister Theo Püll(Wolfsburg). In allen anderen Kon- kurrenzen stehen harte und knappe Ent- scheidungen im Kampf um Sieg oder Platz bevor. Selbst Läufer wie der Europa- rekordler Carl Kaufmann(Karlsruhe) über 400 m(Kinder-Hördeh oder Schmidt Frank- turt) über 800 m dürfen ihre Gegner nicht unterschätzen. Relativ offen sind der 1500-m-, 5000-m- und 3000-m- Hindernislauf. Möglich, daß die Vorjahrsmeister Brenner neue Pläne: Die Jour wird im nüclisten Fahr geändert Neuer Kurs zwischen Pyrenäen und Alpen mit Flachstrecken Schon unmittelbar nach Abschluß der diesjährigen Tour de France ließen die Ver- anstalter dieser größten Rundfahrt der Welt durchblicken, daß für 1961 mit Anderungen zu rechnen ist. Maßgebend hierfür ist in erster Linie der nicht voll befriedigende Ver- lauf des zweiten Teiles der Tour. Mit einiger Sicherheit werden 1961 wieder alle Mann- schaften in der gleichen zahlenmäßigen Stärke starten. Das Experiment mit 14 Fah- rern bei Nationalfranzosen, Italienern, Bel- giern und Spaniern und nur je acht Teilneh- mern bei den übrigen Mannschaften soll nicht wiederholt werden. Wahrscheinlich umfassen 1961 alle Mannschaften 12 oder 10 Fahrer, wobei man daran denkt, die Länder, die keine vollzählige Equipe stellen können, durch Fahrer aus anderen Nationen zu ergänzen. 1961 wird auch das Teilstück zwischen den Pyrenäen und Alpen wieder anders aus- sehen. Es hat sich als ungünstig heraus- gestellt, zwischen diesen beiden Hochgebirgs- strecken die Etappen auch noch durch Berg- land zu führen. Im nächsten Jahr will man flache Stücke zwischen Pyrenäen und Alpen einschalten. Bungert schlug Sirola Der Mannheimer Wilhelm Bungert stellte bei den Internationalen Tennismeisterschaf- ten der Schweiz in Gstaad erneut seine gute Form unter Beweis. Nachdem er in Köln gegen Vermaak(Südafrika) und in Düssel- dorf gegen Krishnan Undien) erfolgreich geblieben war, schaltete er in Gstaad den italienischen Daviscupspieler Orlando Sirola mit 6:0, 6:3 aus. Sirola wirkte jedoch aus- gesprochen lustlos und knüpfte in keiner Phase des Matches an sein sonstiges Können an. Für Bungerts Klubkameraden Dieter Ecklebe war der Italiener Nicola Pietrangeli „Endstation“; er unterlag 4:6, 4:6. Weitere Ergebnisse: Herren: Candy (Australien)— Blondel(Schweiz) 6:3, 6:0, Ayala(Chile)— Albonico(Italien) 6:0, 6:2, Fraser(Australien)— Bucknell(US) 6:1, 7:5; Damen Vola Ramirez(Mexiko)— Alice Wavre(Schweiz) 6:2, 6:2, Edda Buding(Ban- dol)— Daniele Wild(Frankreich) 7:5, 6:1, Jan Lehane(Australien)— Vroni Studer (Schweiz) 6:4, 7:5, Maria Esther Bueno Gra- silien)— Maria Ayala(Chile) 6:4, 6:1. (1500 m) und Hüneke(3000 m Hindernis) ihre Erfolge wiederholen. In den technischen Wettbewerben steuert ein zuverlässiger Hochspringer wie Theo Püll(Wolfsburg) auf seinen fünften Titel zu — wenn nicht Riebensahm GGremerhaven) diese Pläne durchkreuzt. Lehnertz(Solingen) macht im Stabhochsprung erneut Meister- ansprüche geltend. Wer aber gewinnt den Weitsprung: Steinbach oder Molzberger? Die großartigen Frühjahrsleistungen sprechen für den Wolfsburger, doch der Kölner ist ein großer Kämpfer, wenn es um etwas geht. Von 1956 bis 1959 wurde Molzberger Weit- sprungmeister! Im Dreisprung, Diskus-, Hammer- und Speerwerfen geht es auch um den Anschluß an die internationale Klasse, die wir teil- weise ganz eindeutig verloren haben. Brin- gen die Kämpfe im Berliner Olympia-Stadion den Durchbruch? Wunder darf man nicht er- Warten, indessen wenigstens sichtbare Fort- schritte. Gleichwertige Gegner stehen sich im Kugelstoßen mit Lingnau Frankfurt), Weg- mann Oortmund) und Urbach München) ge- genüber. Sehr viel auf dem Spiel steht für die Frauen. In den ersten zehn Wochen ging viel Boden an die Spitzenkönnerinnen der Zone verloren, die in beinahe allen Wettbewerben führen. Ohne Jutta Heine, die sich nur auf die 200 m und 80 m Hürden konzentriert, scheint der Weg über 100 m für Anni Biechl (München) frei, vorausgesetzt, sie wird nicht von dem jungen Talent Martha Langbein (Heidelberg) überrascht. Ueber 80 m Hürden steuert die Weltrekordlerin Zenta Kopp (München) auf ihren sechsten Erfolg seit 1955 los! In den Sprüngen haben Marlene Schmitz-Porz aus Köln Mochsprung) und Helga Hoffmann aus Saarbrücken(Weit- sprung) ein deutliches Plus. Im Kugelstoßen brennt Sigrun Grabert(Tübingen) darauf, die Serie der Titelverteidigerin Marianne Werner(Greven) zu durchbrechen. Kriem- hild Hausmann(Krefeld) ist im Diskuswer- ken durch Hanna Bienert(Hannover) be- droht, die beide diesjährigen Begegnungen gewann. Schlagerspiel der Handball-Oberliga an der Bergstraße: Die Lc wird JSV Ansbach nichis sehenken In der Verbandsklasse für Edingen kaum Gefahr/ VfR in Seckenheim Das Spitzenspiel der süddeutschen Hand- ball-Oberliga wird am Sonntag in Leuters- hausen ausgetragen, wo sich der Tabellen- kührer TSV Ansbach vorstellt, der mit sieben Punkten Vorsprung kaum mehr einzuholen ist. Die Sd Leutershausen, die erfahrungs- gemäß mit der Größe der Aufgabe auch in ihren Leistungen wächst, wird den Ans- bachern den Gewinn beider Punkte zumin- dest schwer machen. TSV Ansbach wurde im Verlauf der bisherigen Runde erst einmal geschlagen, Spielmacher der Bayern sind die drei Brüder Porzner. a Während die S St. Leon in Eßlingen kaum Aussichten auf einen Erfolg hat, sollte der TSV Rot mit dem TV Weilstetten fertig Werden. In der badischen Verbandsliga hat dies- mal 98 Seckenheim in Karlsruhe beim KSC die schwerste Aufgabe zu lösen. TSV Bir- Bundeskegeln und deutsche Meisterschaften: egle/ mil reellen Chancen nach Köln Um die Clubtitel bewerben sich aus Mannheim fünf Mannschaften In der Zeit vom 23. bis 30. Juli werden in Köln die deutschen Meisterschaften der Keg- ler ausgetragen. Die Titelkämpfe sind in die- sem Jahre von besonderer Bedeutung, da mit ihnen ein Bundeskegeln verbunden ist. Mannheim entsendet wiederum ein recht großes Aufgebot, das erwarten läßt, daß an die Erfolge früherer Jahre angeknüpft wer- den kann.. Bei den Einzelkämpfen auf Bowlingbah- nen ist Mannheim durch Herbel, Diefenbach und Lenz gut vertreten. Bei den Senioren startet mit Geiß ein Spieler, der mit etwas Glück ganz vorne enden könnte. Auch bei den Mannschaftskämpfen sind die Titel in greif- barer Nähe. Sowohl bei den Vereins-, wie auch bei den Clubmeisterschaften werden je zwei Vertretungen gestellt. Meister„Klee- blatt“ fährt mit Schuler, Reichert, Herbel, Diefenbach und Blum, während der 1. Mann- heimer Bowling-Club auf Palit, Zitzelsber- ger, Schulte, Geiß und Lenz zurückgreifen wird. Bei den Senioren startet die Mann- schaft v. Berg, Winkler, Braun, Steger und Geiß. Ebenso stark ist das Aufgebot der Ebenso stark ist das Aufgebot der Asphalt- kegler. Blohmann(Waldhof) und Heim (Mannheim) bei den Senioren, Vogel, Blum (Mannheim). Barcykowski und Etienne (Waldhof) bei den Männern werden ver- suchen, den Titel dem Kreis zu sichern, nach- dem Vorjahresmeister Jung Viernheim), der bei den badischen Titelkämpfen bereits aus- schied, nicht mehr im Rennen ist. Bei den Versehrten ist Schmidt Mannheim) dabei, während bei den Frauen Horlacher Mann- heim) und Sippel(Waldhof), die Mannheimer Farben vertreten. Bei den Mannschaftskämp- ken der Frauen ist nur Waldhof mit einer Vereinsvertretung, sowie mit der Clubmann- schaft von„Rollendes Glück“ in Köll, dafür gehen bei den Clubmeisterschaften„Süd- kabel“ und„Goldene 7“ auf die Bahn. Gol- dene 7 greift auf O. Zelt, Meister, Ziegler, Hahn und Spatz zurück, während Südkabel Vogel, Heim, Bender, Schneider und Schmidt entsendet. 2. kenau erwartet den TSV Rintheim, während die TSG Ketsch den TV Großsachsen zu Gast hat. In beiden Spielen darf mit Siegen der Platzherren gerechnet werden. Ein schwerer Gang steht dem TV Brühl bevor, der beim TV Edingen antreten muß. Die Edinger haben erst am Vorsonntag in Ketsch bewiesen, was sie können. Auch in der Bezirksklasse stehen einige interessante Spiele auf dem Programm. 62 Weinheim erwartet den HSV Hockenheim und die Rasenspieler müssen zu 99 Secken- heim. Für beide Clubs keine leichte Aufgabe, die sie allerdings lösen sollten. Während VfL. Neckarau spielfrei ist, tritt die TG Lauden- bach in Plankstadt an, wo die Platzherren als Favorit gelten. SV Ilvesheim sollte nach Kampf die Sd Hohensachsen schlagen. Golf-Finalisten stehen fest Für das Finale der 25. Internationalen Golf meisterschaft von Deutschland qualifi- zierten sich der 24 Jahre alte Amerikaner Ed Brantley und der 22 Jahre alte Däne John Jacobsen. Die Partie zwischen Brantley und dem jungen Berliner Helge Rademacher, der vorher den deutschen Altmeister Eric Sell- schopp ausgeschaltet hatte, verlief bis zum neunten Loch ausgeglichen. Dann setzte sich jedoch die größere Routine des Amerikaners durch, der schließlich mit 2 und 1 siegte. Im zweiten Vorschlußrundenspiel schlug der Däne John Jacobsen seinen Landsmann Hans Christian Olrik mit 5 und 4. a Im Semifinale der Damen sorgte die junge Münchnerin Sylvia Lorenz durch einen knap- pen Sieg von 1 auf über die Favoritin Anne Mobbs(England) für eine große Ueber- raschung. In der Schlußrunde trifft Sylvia Lorenz auf die Engländerin Alison Margaret Gardner, die die Französin Odil Garaialde mit 3 und 2 ausschaltete. Ringerturniere und Freundschaftskämpfe: Im Kraftsport diesmal große Auswahl Der Kraftsportbetrieb in Nordbaden wird wieder umfangreicher. Nicht weniger als drei Turniere werden am Wochenende aus- getragen, die durchweg gute Meldeergebnisse zu verzeichnen haben. Am Samstag und Sonntag richtet der RSC Hockenheim zum Gedenken Franz Brauns ein großangelegtes Mannschaftsturnier aus, während der AV „Fortuna“ Reilingen zwei Turniere dieser Art am Sonntag für die Kreis- und Ober- ligisten abwickelt. Ein weiteres steigt schließ- Iich am Sonntag beim ASV Grötzingen. Zahlreiche Freundschaftskämpfe be- anspruchen gleichfalls Interesse. Die beson- ders kampffreudige Staffel des ASV Laden- burg absolviert am Samstagabend den Rück- kampf gegen KSV Hemsbach. Die Hems- bacher wurden schon auf eigener Matte geschlagen und werden um eine weitere Niederlage nicht herumkommen. Genau so liegen die Dinge bei der Ausein andersetzung zwischen AC Germania Ziegelhausen und SRG Ober-Ramstadt. Vor einer sehr heiklen Aufgabe steht dagegen der SRC Viernheim beim AV Nackenheim, der vor einigen Wochen in Viernheim siegte. Auch KSV 1884 Mannheim setzt die Reihe seiner freund- schaftlichen Begegnungen fort. Die„84“er gastieren am Samstagabend beim hessischen Landesligisten KSV Neu-Isenburg und wol- len dort zumindest ehrenvoll abschneiden. .Al1 Eine Ausscheidung im Rudern 5 Dr. Walter Wülfing, der Präsident des Deutschen Ruder-Verbandes, sowie Karl Na- gel Zonen-Präsident) und Bruno Bürger (Vizepräsident) kamen in einem weiteren Gespräch, das in Hannover stattfand, über- ein, daß bei der gesamtdeutschen Qualifka- tion der Ruderer für Rom nur ein Aus- scheidungsrennen in jeder Bootsgattung durchgeführt wird. Zu den sieben Wett⸗ bewerben stellt jeder Verband zwei Boote. Der Sieger des jeweiligen Viererfeldes ist für Rom qualifiziert. Der Deutsche Ruder- Verband steht nach wie vor auf dem Stand- punkt, daß die Olympia- Qualifikation aus- schließlich am 6. beziehungsweise am 7. Au- gust in Duisburg ausgetragen werden, Dem- gegenüber will die Zone, daß zwei oder drei dieser Konkurrenzen auf der neuen Regatta- strecke in Neuruppin stattfinden. Dr. Walter Wülfing erklärte, daß sich der DRV aus per- sonellen Gründen damit nicht einverstenden erklären könne, weil damit zu rechnen sei, daß einzelne Ruderer in mehreren Boots- gattungen starten werden. Zur endgültigen Klärung fährt Dr. Wülfing am Samstag zu- sammen mit Thomas Keller(Schweiz), dem Präsidenten des Internationalen Ruder- Ver- bandes, nach Ostberlin, um anläßlich der Grünauer Regatta eine letzte Besprechung mit den Zonen- Funktionären zu führen. Freudenberg-Turnier Der Handball-Kreis Mannheim macht auf den Meldeschluß für das am 31. Juli in Weinheim stattfindende Freudenberg-Tur- nier um den„Bergstraßen-Pokal“ aufmerk- sam. Meldeschluß ist heute. Gleichzeitig wird auf die heute in Weinheim im Gasthaus„Zur Bergstraße“ stattfindende Auslosung hingewiesen. Spätere Meldungen sind zwecklos! Ohne Rawson und Ibbotson Aber Pirie auch in Rom dabei Mike Rawson, der 800-m- Europameister von Stockholm, und Derek Ibbotson, einst schnellster Meilenläufer der Welt, haben sich nicht für die Olympischen Spiele in Rom qualifizieren können und sind daher nicht in der vorläufigen Teilnehmerliste des bri- tischen Leichtathletikverbandes aufgeführt, die 29 Männer und 11 Frauen umfaßt. Nur, wenn einer der bereits fest vorgesehenen Athleten durch Verletzung ausfällt, bestent für diese beiden Läufer noch eine Chance. Zum britischen Leichtathletikaufgebot zählt dagegen wieder einmal Gordon Pirie, der wie 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne — über 5000m und 10 000 m starten soll. Seine guten Saisonleistungen über drei und sechs Meilen sicherten ihm ein drittes Mal die Olympiateilnahme. Im Galeapokal 3:0-Sieg Im Wettbewerb um den Galea-Pokal der Tennis-Junioren beendeten die deutschen Spieler in Belgrad ihre erste Begegnung gegen Jugoslawien erfolgreich. Nachdem sie bereits ihre beiden Einzelspiele gewonnen hatten, sicherten sich Harald Elschenbroich (Berlin) und Günter Sanders Hannover) im Doppel gegen die Jugoslawen Presecki/ Nadal mit 6:3, 6:4, 6:1 den zum Siege notwendigen dritten Punkt. Neben Deutschland qualifi- zierte sich Ungarn durch einen 3:0-Erfolg über Luxemburg für das Zonen-Finale. Neuer Porsche auf der Solitude Mit einem neuen Wagen— wahrschein- lich dem Modell, mit dem sich die Zuffenhau- sener ab 1961 an der Welt meisterschaft der Fahrer mit Formel-I- Rennwagen beteiligen werden— wartet Porsche beim Großen Preis am Sonntag auf der Solitude auf. In Tag- und Nachtarbeit wurde ein von dem als Karosserie- Konstrukteur tätigen Sohn Ferry Porsches, F. A. Porsche, entwickelter Fo mel-II-Rennwagen fertiggestellt, der gegen- über den jetzigen Versionen eine kleiner Stirnfläche, bessere Belüftung des Moto raumes und eine stark betonte Abrißgkante ähnlich dem Le-Mans-„Buckelwagen“— a2. Weist. Der Wagen wird zur Zeit auf ein Flugplatz erprobt und soll beim Solitu rennen von dem amerikanischen Nürbu ringsieger Dan Gurney gefahren werden, Zum dritten Male Rudi Pifflf Bundesoffenes TT- Turnier in Hockenheini Zum achtenmal veranstaltet der 5 tennis-Club Hockenheim am Samstag un Sonntag in der großen Festhalle sein bun offenes Tischtennis-Turnier, das als kenheimer Stadtmeisterschaft“ über die desgrenzen hinaus einen guten Klang besitz Im Mittelpunkt des Interesses steht wie all. jährlich der Kampf um den Wanderpokal des Veranstalters, der nach dreimaliger Er- ringung ohne Unterbrechung oder nach fünf- maligem Gewinn mit Unterbrechung end- gültig in den Besitz des Siegers im Herren- Einzel der Klasse A übergeht. l Pokalverteidiger ist der Altinternational Rudi Pfiffl(Stutgarter Kickers), der schon 1958 und 1959 den Pokal gewann. Man dar gespannt sein ob es dem einarmigen Stutt- garter gelingen wird, den Wanderpokal en Sültig zu entführen. Das Turnier beginnt am Samstag u 15 Uhr mit den Jugendkonkurrenzen un wird am Sonntag um 8.30 Uhr mit den C- un B-Klassen-Spielen fortgesetzt. Höhepunkt der Veranstaltung bildet die um 13 Uhr star tende Damen- und Herrenkonkurrenz der Klasse A. in unserem diesjährigen Sommer- Schluß-Verkàuf für hochmodische Damen- Schuhe, meist italienischer Herkunft SchbnRaus IM PERIA endu., MAMMA, Gl passage, p 7, Panben Verkaufsbeginn: Montag, 25. Juli 1960, 8.00 Uhr Seite 14. MANNHEIMER MORGEN Freitag, 22. Jult 1980/ Nr. 167 Technischer Betriebsleiter mit Industrie-Erfahrung, in ausbau- und entwicklungsfähiger Dauerstellung, für den gesamten Fertigungsablauf(Umstellung von Einzel- zur Gruppenfertigung auf neuzeitlicher Basis), etwa 40 weibliche Arbeitskräfte, von Sterbewäschefabrik gesucht. 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Die Briten öbertrugen dem ehemaligen Hörden- und Olympiasieger von Amsterdam Lord Burghley die schwierſge Aufgabe, in dem vom Kriege schyer angeschlagenen London dos große Weltfest der Jugend zu organisie- ren. Nebbabfen, so Iaofete der strenge Befehl in diesen Zeiten der qusferity, dörften nicht er- richtet Werden. Die bereits vorhandenen Sport- anlagen des Wembley- Stadions mößten einfach genügen. Eine große Sorge bildete die Verpflegung der aktiven Olympiqteilnehmer, aber hier sprang in guter und alter Sporfkameradschaft eine internationale Hilfe in die Bresche: 80 stifteten zum Beispiel Dänemark und Holland eine halbe Million frischer Eier und die Tsche- chosſo-akei schickte 200 000 Flaschen Mineral- Wasser als Geschenk nach London. Der eng- lische Fischereiverbond seinerseits stellte för die Olympiqkömpfer 200 Tonnen Fische zur Ver- fögong. Sehr vermißt worde in london hingegen die sich bereits bei fröheren Olympischen Spielen so vorzüglich bewährte Einrichtung des„Ofym- pischen Dorfes“. Einzelne oktive Olympia- Delegationen mußten in 35 Kilometer von den Kampfstäften entfernt gelegenen Orten unter- gebracht Werden. Fest hielt man in Lendon ſedoch quch an der bei den Berliner Ohympi- schen Spielen geborenen idee des Olympischen Fackellqufes, der dieses Mal vom griechischen Olympia öber die Adria, durch Italien, die Schweiz, Frankreich, boxemburg und Belgien nach England führte. Als der englische Mittel- streckenſäufer John Mark als letzter der Sia- fete mit der brennenden Fackel ins Wembley- Staclion einſief, Wurde er von einem Wahren Beifallsorkan empfangen. Mon verwechselte nämlich den großen bſonden Athleten mit dem bekanntlich ebenfalls sehr sportbegeisterten Prinz Philip von Eclinbobrgh. Prinz Philip seiner- seits saß schmonzelnd in der Ehrenloge. Als König Seorg VI. die XIV. Ohympischen Spiele eröffnete, Maren im Weiten Stadionrund ber 5000 Aktive Sportler aus 59 Nationen an- getreten. Damit War auch bereits der erste Ohympiqrekord, nämlich derjenige der zahlen- mäßigen feilnahme, gebrochen. Außer den Athlefen von Deutschland und Japan, die zu den Spielen nicht eingeladen worden, hatten im letzten Augenblick ouch lsrdel, Bulgarien und omänien verzichtet. Die Sow-ietonion hatte zw¼½%ar bereits bei den FEuropd-Leichfathlefik- meisferschaften des Jahres 1946 in Oslo teil- genommen, zb den Olympischen Spielen in London durften die sowietrussischen Sportler cof ausdröcklichen Befehl Stalins nicht er- scheinen. Zatopeks Stern geht quf Der sportliche Lebenswille der Jugend er- weist sich frotz aller Schwierigkeiten auch Wenige Jahre nach dem blutigsten aller Kriege e und im Wembley- Stadion und in den anderen Kampfstötten Worden in fast allen olympischen Disziplinen Leistungen gezeigt, die an die besten Sportzeiten der Vorkriegsjahre onknöpften. Ein ebenso unbekannter Wie unbeschwerter amerikanischer Junge, der I7jährige Bob Ma- thias wird Olympiasieger im Zehnkampf und setzt mit seinen einmaligen Leistungen die Fach- Welt in Erstaunen. Aus Jamdikq ist eine neue Läbfergarde herangerückt, die mit Mekenley, La Bedch, Wint und Rhoden olympische Ge- schichte macht. Während den Olympischen Spielen in Lon- don gehf der strahlende Stern jenes Athleten om sportlichen Horizont guf, dessen gußer- gewöhnliche leistungen fast för ein ganzes Jahrzehnt- Wie es einst bei dem großen Finnen Nurmi der Fall War— die langen Laufstrecken beherrschen sollte: die tschechische„Lokomo- ry“ Emil Zatopek. Bei der im strömenden gegen ausgetragenen Entscheidung im 5000-Meter-Lauf, der„Wasser- schlacht von London“, mußte sich Zatopek, die Laufmaschine mit dem onerhörten Kraftstil, schwer nach einem verzweifelten, aber zu spät begonnenen Endspurt, im Wirklichen Sinne des Wortes um Haaresbreite von dem Brüsseler Tuchhändler Gaston Reiff geschlagen bekennen. Die große Stunde des Ischechen schlug beim 10 000-Meter-Lauf. Der Finne Heino, der Fran- 205e Mimoun ond der Schwede Albertsson galten als Zatopeks gefährlichste Gegner. Die ersten 4000 Meter bleibt das feld eng bei- sammen. Dann legt Zatopek einen Zwischen- sport ein, der ihm rund 150 Meter Vorsprung bringt. Bei 8500 Meter sind alle Läufer Wieder eng zusammengeröckt. Dq lävtet die Glocke zur letzten Ronde. Zatopek beginnt sofort mit einem mächtigen Endspurt. Wi'enige Sekunden später sehen die öberraschten Zuschauer einige Funktionäre quer über den grönen kasen des Stadions lqufen und dem immer noch spurten- den Zatopek eine Tabelle vor die Nase halten. Ein besonders für die Läufer schwerwiegen- der ſrrtum hatte sich ereignet: ein Funktiocnör ließ die Endrundenglocke eine Runde 20 fröh ertönen. Wäörde Zatopek nun seinen Sport durchhalten oder Wörde dieser Glocken- Irrtum den regulären Ausgang des ganzen Rennens öber den Haufen Werfen? Lässig Winkt Zatopek zum Zeichen, daß er clie Korrektur verstande habe, sportet im glei- chen Jempo noch eineinhalb Runden Weiter und zerreißt als erster das Zielband vor Mimoun und Albertsson. Die Zeit des Siegers ſautef 29:56, Minoten. Zum ersten Male ist damit bei Olympischen Spieſen die 30-Minufen-Grenze unterboten Wiederum eine Marothon- Tragödie Schon seit den Ohympischen Spielen im alten Oriechenland gehörte der Marathonlauf zu den härtesten und umkämpftesten Sportdisziplinen. Als 1948 in London wieder die Fanfare 20 den Olympischen Spielen erklang, forderte dos mörderische Marathon von nebem sein Opfer. Wieder fiebern 85 000 Menschen der Ent- scheidung enfgegen. Die meisten geben ihrem Landsmann Jack Holden die größte Sieges- aussicht. Andere Wieder sehen in dem Finnen Heino den Sieger. 1936 in Berlin trug der Sieger den roten Sonnenball Japans dof seinem Trikot. Wer wird es diesmal sein? Bereits der Start begann mit einer Groteske: die Organisatoren haffen sich für dieses große Sportereignis eine kleine„Sensation qm Rande“ ausgedacht. Den Start zum Marathonlauf soſſte der ſtaliener Dorando Petri vornehmen, also jener Marathonläufer, der bei den Londoner Olympischen Spielen im Jahre 1908 nur mit fremder Hilfe durchs Ziel kam, disqudlifiziert wurde und frotzdem vom englischen Königs- haus eine Erinnerungsmedailſe erhielt. 1948 Wußte man in London nicht, daß Petri schon einige Jahre gestorben War. An seiner Stelle meldete sich eſn anderer Italiener und gab an, Dorando Petri zu sein. Man glabbte ihm. Der „hohe Ehrengast“ Wurde gefeſert und bewirtet, bis man quf Srund einer Meldung qus Rom gouf den Schwindel kam. Der falsche Dorando Petri genoß daraufhin noch einige Weitere Monote die englische Gastfreundschaft, allerdings jetzt in einem Londoner Gefängnis. Schon die erste Hälfte des Marathonlaufes dorch die öberfölſten Straßen Londons, deren Asphalt von der Sonne glutheig war, forderte manches Opfer unter den Läufern. Einige bra- chen zusammen oder taumelten zum Sfraßen- rand. im Stadion Waren die Blicke der Menge fest quf den finsteren Tunnel gerichtet, durch den die Läufer kommen mußt Der erste trug die Nummer 52 gouf seinem Trikothemd. ES War Saillhy, ein junger belgischer Fallschirmjäger- offlzier. 400 Meter hatte er noch zu schaffen. Er sah sonderbar schmal und schwach aus., Sein Mund stand offen. Im Zickzack faumelte Sqilly über die Bahn. 2 J rien zur gleichen 2 Zeit quf, al ste Läbfer, der Argentinier Cabrora durch den fonpel gespurtet kam. Sein brauner ma K schien nicht einmal zu e Waren sicher und ziel- 1 hat om, aber der an- likums sagte ihm debt gouf cken Fersen War. Wenige Sekon er zog der junge Fever- Wehrmann aus Südamerika an ihm vorüber. Sailhy taumelte dem Ziel entgegen, erreichte es und brach zusammen. Ein Beifallorkan be- gleitete ihn in die Ohnmacht. Aber der Beifall galt einem anderen. Bei der Siederehrung blieb ein Platz quf dem Podest leer. Gqilhj ſag noch immer halb bewoßtlos in seiner Kabine und hörte von ferne die Stimme des Ansagers, der die Namen der Nationen der Sieger nannte. Dem Sieger aber, dem bislang völlig un- bekannten Feuerwehrmann gos BUenos Aires, schenkte Evita Peron, die Frab des damaligen argentinischen Stagtspräsidenfen, sofort hach dem Bekanntwerden dieses Jriumphes ein Auto und eine Villa mit allem erdenklichen Zubehör. Abch von dem unglöcklichen belgischen Loft. Waffenleutnant Sailly solte die Welt einige Jahre später noch einmal hören. Während des Koregkrieges Worde Sailly schwer verwundet ond dem prachtvollen Läbfer mußte ein Bein amputiert Werden. Sailh/ sch sich gie Wachsende Lärm des lich, daß der 128 P. Der„Diskus- Zauberer“ Der Marathonlauf War nicht das einzige sportliche Ereignis in London, dos tragisch endete. ES wor der Jag des 4½400-Meter-Staffel- aofes und die Entscheidung lag nur noch zwischen den beiden gefährlichsten Mann- schaften: USA und Jamaika. Der zweite Stabwechsel War vorüber und die Amerikaner führten bereits um 15 Meter. Aber die Männer von Jamaika hatten noch alle Hoff- nung. hre beiden besten Lebte kamen jetzt an den Start: Wint und Mekenley. Wint, ein riesen- hafter Schwarzer übernahm den Stab sicher und setzte den Amerikanern nach. Bei 250 Meter hatte er den Abstand bereits erheblich verkörzt. Wenn Wint Weiter seine riesenhaften Sätze machte, mußte er bis zum nächsten Stabwechsel den Abstand eingehoſt haben. „Waint— Wint— Wint“, schrien die Sprech- chöre. Der schwWẽarze Mann aus Jamqaikq holte noch weiter qus. Plötzlich schnellte er mit einem schrillen Schmerzensschrei fast senkrecht in die Höhe ond flel in sich zusammen. Sekundenſang rührte er sich nicht mehr. Ein durch die öbergroße Anstrengung er- folgter Moskelriß hafte den Staffellquf beendet. Weinend Wälzten sich Winis Sportkameraden im Srase. Wie im wirklichen leben, so Wechselt auch bei den Olympischen Spielen die Tragödie mit der Groteske. Als die Diskuswerfer duf dem grünen Rasen zor Entscheidung antraten, er- scholl quf den Zuschaber- Rängen des Wembley Stadion ein seltsamer Sprechchor:„Zauber- Hase Zquber-Hase“, tönte es qus der Men- schenmaver. Bereits einige ſage vor diesem Kampf hatte der mächtige amerikanische Dis- kUswerfer Sordien in ewꝛ-as großsprecherischer Art jedem, der es hôren Wollte, erzählt, daß ihm der Sieg im Diskuswerfen ebenso leicht falle Wie Wenn sein Vater im Varietè lebende Hasen adus dem Zylinder zaubere. Mit dem„Diskus- Zaubern“ Word es allerdings nichts: Sordien worde von den beiden ſtalienern Consolini und Tosini klar geschlagen und endete mit vieler Möhe gerade noch duf dem dritten Platz. Fanny Plankers-Koen- die fliegende Hausfrau Was der Neger Jesse Owens 1936, in Berlin ferligbrachte, nämlich vier olympische Gold- meddillen zu erringen, schaffte diesmal in Lon- don eine Frau: die Holſänderin Fanny Blankers- Koen. Mit diesem Erfolg worde die„fliegende Hausfrab“, Wie man sie später in aller Wäelt nannte, die erfolgreichste Frau aller Olympi- schen Spiele. Bereits 1936 in Berlin War dos belgische Mädchen Fanny Koen dabei und wufde im Hochsprung mit J,55 m nur, Sechste. Fanny kehrte nach Hause zuröck und heiratete ihren Trainer Blankers. Nach dem Kriege- inzwischen worden dieser Sportehe z2w0%el Kinder geboren— nahm Fanny bei den Furopameisterschaften der Leichfathleten 1946 in Osſo fei und gewann den 80-Meter-Hürdenſduf und eine Stoffel. Zischen den einzelnen Kämpfen mußte Fra Fonny da- mals in die Kabine rennen, um dem erst vor wenigen Mondten geborenen Töchterchen die Milch zu geben. In London ist Fanny natürlich Wiecer dabei. Sie befindet sich in der sportlichen Hochform ihres Lebens und gewinnt die 400 Meter und 200 Meter, den Hördenlauf und die AKIOO-MWeter- Stoffel. Nur aus Termingrönden verzichtet Fanny guf die feilnahme am Hochsprung und Wäeit⸗ sprung, obwohl sie doch in diesen beiden Disziplinen Weltrekordinhaberin ist und damit zwei fast sichere weitere Goldmedaillen ver: schenkt. Neve Triumphe für die„fliegende Hausfrau“ bringen die beichtathletikmeister- schaften 1950. Im Fünfkampf ond öber 200 Meter stellt sie neue Weltrekorde quf. Auch bei den Olympischen Spielen in Hel- sinki ist Fanny Blankers- Koen immer noch da. bei. Aber jetzſ ist ihr Stern schon im Sinken, und sie muß bittere Niederlagen kennenlernen: Sportlerschicksql, das quch vor Frauen nicht Halt machf. Des Ohympische Fußballturnier in London zeigte in den einzelnen teilnehmenden Mann- schaften eine bunte Mischung von Amateuren, Halb-Profis und Berufsspielern reinsten Was- sers. Sieger und Soldmeddilſen- Gewinner Wurde die schwedische EIf vor den jugoslowen und Dänen. Die Schweden hatten diesen olym- pischen Foßballsjeg in den folgenden Monaten sehr feber zu bezahlen: nicht weniger als sieben Spieler der Olympiqelf, darunfer Nordahl, Gren und Liedholm wurden von reichen italieni- schen, spanischen und französischen Proficlubs „guofgekauft“. Die Schw]oimmwettkämpfe wurden zü einer recht einseitigen Angelegenheit. Unter Ab- Wesenheit der Japaner holten sich die qmerika- nischen Schwimmer sämtliche Siege und Gold- meddillen der Herrenkonkurrenzen. Lediglich bei den Frauen konnten die Holländerinnen und Däöninnen gegen die Undinen aus den USA 20 einigen Erfolgen kommen. Gendu Wie in Berlin wurden auch in London alle sportlichen Ereignisse der Olympischen Spiele in einem Farbfilm festgehalten, der später unter dem ſitel„Ruhm des Sports“ in fast allen Lichtspielhäusern der Erde gezeigt Wurde. Dieser Filmstreifen föhrte allerdings quch zu einem ernsten diplomatischen Nach- spiel: die ſtaliener behaupteten nämlich, die englischen Filmleute hätten absichtlich und in unsportlicher Art und Weise alle jene Sport- disziplinen weggelassen, in welchen italienische Ohmpiasiege erfolgten. Der italienische Bot- schafter in London wurde von seiner Regierung beguffragt, bei der britischen Regierung gegen diesen völkerfeindlichen Akt 20 protesflefen. Erst nachdem dem Olympiadefilm- allerdings nur in Schwarz- W²eiß-lechnik- die italienischen Olympiasiege hinzugefügt worden, durfte der Film von den MV. Olympischen Spielen in Lon- don auch quf italienischem Stactsgebief gezeigt Helsinki erstmals mit den Sportlern aller Welt Man schreibt das Jahr 1952. Die Erinnerung an die ersten Olympischen Sommerspiele nach dem zweiten Weltkrieg in London sind ſqst schon wieder verblaßt. Die Völker und die ein- zelnen Menschen haben jetzt an andere Dinge 20 denken. Dunkle Wolken dräben am politi- schen Welt- Horizont, der kalte Krieg zwischen West und Ost steht duf einem Höhepunkt und im Fernen Osten, in kored tobt sogar ein heißer Und blutiger Krieg. Bereits im Jahre 1940 hatte die kleine große Sporfnotion Finnland mit der Abhaltung der Olympischen Spieſe in die Bresche springen Wollen, als das sich mit China im Krieg befind- liche Japan did Organisgtion der Weltspiele —fokio War als Schauplatz vorgesehen- ab- sagen mußte. Jetzt war es endlich für die Finnen soweit. Als häfte das lange Warten besonders gute Früchte getragen, so hervorragend organisiert rollen im Lande der tausend Seen die V. Olym- pischen Spiele ab. Zum ersten Male Waren in Helsinki Wirklich die Sportler aller Welt ver- sammelt. Aoch Japon und Deutschland waren Wieder zugelassen. Zum ersten Mole nahm die SowWietunion an Olympischen Spielen teil, o sie stelſte mit 420 feilnehmern sogar die stärkste Delegation. Da zur Zeit der Sommerspiele von Helsinki der Krieg in Koregd noch in vollem Sange war, förchfeten die finnischen Organi- sdforen unliebsame Zusammenstöße zwischen den Athleten dus der Westlichen und der ö6st- lichen Welt. Man griff deshalb zu dem ge- schickten Ausweg, einfach zwei Olympische Dörfer als Untefkunftsstätten 20 errichten: in dem Olympischen Dorf in Otanieni Wurden die Iympiqateilnehmer der Sowietonion und der Kommonistischen Volksdemokratien, im Olym: pischep Dorf in Käpilä die Sporfler der West- lichen Nationen untergebruchf. Dſese Vorsichfs- maßnahme erwies sich glücklicherweise als überflüssig, denn gouf den Kampfbahnen und nicht nor dort- herrschte Wähärend der Olympischen Spiele bestes Einvernehmen. Kurz vor der Eröffnung der Spiele durch den finnischen Stadtspräsicenten Wörde vor dem Ohympiastadion von Helsinki ein Denkmol för den großen finnischen Sportler Payo Nurmi enthöſſt. Nurmi selbst zog die Schutzhülle von seinem eigenen Standbild. Derselbe Athlet war es duch, der die im griechischen Olympid ent- zündete Fackel unter dem tosenden Beifall der Zuschaber mit elastischem Laufschritt ins Sta- dion frog ond dort das Olympische Feuer ent- zündete,(Wird fortgesetzi) Mach mal Pause Wann wurde Rumba in Deutschland modern? Das ſcann noch nicht lange her sein, denn es ist ja ein ganz moderner Rhythmus, meinen Sie? Wir können es Ihnen genau sagen: 4935 fing man in Deutschland an, Rumba zu tanzen. Im gleichen Jahr- also vor 25 Jahren- be- gannen Wir in Mannheim unser Geschäft mit „Coca-Cola“. Viele, sehr viele Menschen erkannten schnell: „Coca-Cola“, dieses unnachahmliche Er- frischungsgetränk, paßt grohartig zu den mo- dernen Rhythmen der Lebensfreude, der Lebensbejahung. Ja,, Coca-Cola“ ist geschaf- fen für den Lebensstil unserer Zeſt. Rein Wun⸗ der, daß, Coca · Cola“ auch in unserem heimat- lichen Umkreis so rasch einen großen, be- gelsterten Freundeskreis fand, der von lag zu ſag weiterwächst. Jeder erwartet ganz selbstverständlich, daß, Coca- Cola“ immer und überall in der guten, bewährten Qualität erhältlich ist. Wir danken allen Freunden für dieses Vertrauen und tun alles, um es immer weder neu zu verdienen. Bitte, überzeugen Sie sich davon, daß dies nicht nur so dahinge- sagt, sondern wirklich Tatsache ist. Besuchen Sie uns, und besichtigen Sie unseren moder- nen Betrieb. Wir laden Sie herzlich ein! Sie Werden begeistert sein, Wie zweckmàßig, ratio- nell und hygienisch bei uns alles ist. Rufen Sie uns bitte an, damit wir eine Zeſt ver- abreden können. Wir freuen uns auf hren Besuch. ö Wilhelm Müller Mannheim, Neckarauer Straße 161/78, Telefon 415 44 TIN .. das erfrischt richtig Schote waskt „Coca-Coſa“ ist das Warenzelchen für das unnachahmliche koffelnhaltige Erfrischungsgetränk der Coca-Cola G. m. h. H. Seite 18. MANNHEIMER MORGEN Intelligenz und technische Qualifikation: Was muß hel te ein idealer geheimagenſ kõnnen? Die Spionage ist auch ein psychologisches Problem/ Moralische Entscheidungen werden verlangt Die Welt, in der ein Geheimagent lebt, ist eine Welt absoluter Einsamkeit. Es Ist jene nervöse Einsamkeit, die ein Soldat verspürt, der nächtlich eine menschen- leere Straße in einer feindlichen Stadt patrouillleren muß. Diese feindliche Welt dehnt sich endlos um ihn nach allen Richtungen aus; in dieser Welt besitzt er keinen Freund. Er ist mit seiner Furcht ganz allein. So allein war Francis Powers in seiner Spionage-Mission, als ihn die Russen mitten in ihrem Lande zu Boden zwangen. Ein Mensch, der heute solche„Aufklärungsfahrten“ oder ähnliche Spi- nageaufträge unternimmt, hat nichts mit jenen schillernden Uebermenschen ge- meinsam, die eine billige und oft skrupellose Literatur den westlichen Zeitgenos- sen vorsetzt. Unser Atomzeitalter hat auch die Begriffe des„Geheimagenten“ oder„Spions“ so stark verändert, daß unsere Vorstellungsgabe noch kaum fassen kann, was heute von einem Einzelgänger erwartet wird, der eine gefährliche poli- tische Mission unternimmt. Die amtliche Bezeichnung für einen Men- schen, der solche Arbeit übernimmt, ist Sewöhnlich„Agent“. Aber, wie jeder Beruf, der organisiert ist, besitzt auch die Spionage ihren eigenen Jargon. Agenten, die im Ge- heimen operieren, gelten meist als„schwarz“, „Weiße Agenten“ sind gewöhnlich Ange- stellte eines Geheimdienstes, die auslän- dische technische Zeitschriften mit der Lupe lesen, chinesische Rundfunksendun- gen abhören, politische Flüchtlinge verneh- men, kurzum Dienste leisten, die an sich geheimer Natur sind, ohne daß sie selbst vorgeben müssen, etwas anderes zu sein als sie Wirklich sind. Diese„weißen“ Agen- ten leben nicht in äußerster Isolierung und nur in relativer Lebensgefahr. Ein Flieger, wie der Amerikaner Powers, der anfäng- lich vorgegeben hat, etwas ganz anderes zu sein als er wirklich war und der zu „Wettererkundungen“ hinter den Eisernen Vorhang gedrungen war und um diese Tar- nung auch in jeder Minute gewußt hatte, lebt in„tiefstem Schwarzä. Was für geistige und psychologische Qualitäten muß ein solcher idealer Geheim- agent von heute besitzen? In unserem Zeit- alter ist es wohl klar, daß jeder Geheim- agent der„schwarzen“ Sorte äußerste technische Befähigung zeigen muß. Alle Wirklichen Geheimagenten müssen heute Elektronen- Spezialisten sein. Unter der Rü- stung technischer Qualifikation liegen die unentbehrlichen Grundvoraussetzungen, die einen Menschen zu Klassifizierter Spionage befähigen. Intelligenz ist ein kategorischer Imperativ, und auf der alleinigen Fähig- keit, Entscheidungen von sich aus treffen zu können, beruht unter Umständen viel- leicht die nationale Sicherheit eines Staates. Jeder ideale Agent muß heute genau wissen, wie er sich unter Tortur verhalten wird. Jeder Agent gehorcht einem Sicher- heitsprinzip, das alle anderen Anweisun- gen verwirft: Er muß, falls im Besitz von Informationen, bereit sein, eher Selbstmord zu begehen als sie in Feindesland fallen zu lassen. Er ist stets für diesen äußersten „Die Dame mit der Schere“: Danleschreiben prominenter Zeitgenossen. Zeitungsausschnitte für Berühmtheiten/ Porto spielt keine Rolle sie Bilder von amerikanischen Soldaten Mann?“ Wenn Frau Heusel von vielen„Dankschreiben prominenter Zeitgenossen“ er- zählt, so ist das bei ihr keine Redensart. Sie verwahrt in ikrer Wohnung in Provi- dence zahlreiche Briefe mit berühmten Namenszuügen: Von Königin Elisabeth, dem Film komiker Bob Hope oder dem Pianisten Liberace, dessen Spiel das weibliche Publikum fast überall zu Tränen rührt. Frau Heusel ist Chefin und Personal des einzigen kostenlosen Zeitungsausscknittbüros im Bundestadt Rohde Island— und vielleicht auch der ganzen Welt. Alle drei Tage sammelt sie bei ihren Nachbarn Zeitungen ein, schneidet Bilder mit Aufnahmen berühmter Leute oder Artikel über die gleichen Persönlickkeiten aus und schickt sie den auf diese Weise Erwähnten zu. Frau Heusel begann ihre kostenlose Tätigkeit im Zweiten Weltkrieg. Damals schnitt Eltern der Gs zu. Als die Waffen schwiegen, belieferte sie alle möglichen Be- rünhmtheiten, und sie stört sich nickt daran, daß die Bilder oder die Artikel auch noch in Hunderten anderer Zeitungen erscheinen:„Es ist gleichgültig, wie groß oder bedeutend jemand ist; er kann immer noch ein Exemplar brauchen.“ So entdeckte sie eines Tages auch ein Bild in der Zeitung, auf dem die beiden älteren Kinder der britischen Königin zu seken waren.„Es war solch eine schöne Aufnahme, und ich fürchtete, die Königin könnte es vielleicht noch nicht geseken Raben.“ Diese Gefahr räumte Frau Heusel aus dem Wege, indem sie den Aus- schnitt an den königlichen Hof in London schickte— und darauf prompt jenes Dankschreiben der Königin erhielt. Nicht jeder Brief entfült Bank für die selbst- lose Schnipselarbeit. Hin und wieder fauchen eifersüchtige Ehefrauen per Brief nach Providence und wollen von Frau Heusel wissen:„Woher kennen Sie meinen Die„Dame mit der Schere“ zählt ihre Porto-Ausgaben nie.„Das würde mir vielleicht den ganzen Spaß an der Sache verderben!“ 9 aus und schickte diese Aufnahmen den Auch Konkubinen haben Erbrechte Ein sensationelles Urteil des Pariser Kassationshofes Der Kassationshof, das höchste franzö- sische Gericht, hat ein neues, sensationelles Urteil zugunsten der„Frau zur linken Hand“ gefällt. Es war da ein Industrieller gestor- ben, der zwölf Jahre lang in„wilder Ehe“ mit einer Frau gelebt hatte. In seinem Testa- ment hatte er ihr eine beträchtliche Summe hinterlassen. Die„rechtmäßigen Erben“ hat- ten nun, wie üblich, dieses Testament„wegen Immoralität“ angefochten. Doch diesmal hat der Kassatlonshof entschieden, daß keine Immorilität bestehe, denn„die Erbschen- kung habe ja nicht die Absicht, den un- moralischen Zustand eines Konkubinats be- Amissitz auf der Bombe Fünfzehn Jahre lang saß der Bürgermeister der Gemeinde Wolfskehlen im Kreis Groß- Gerau buchstäblich auf einer scharfen Ein- Zentner-Bombe aus dem letzten Krieg. Mit einiger Verspätung wurde Bürgermeister Willi Blodt jetat von einem Einwohner darauf auf- merksam gemacht, im Krieg sei einmal im Rathaus eine Bombe eingeschlagen, ohne zu eæplodieren. Das Sprengkommando fand sie unmittelbar unter dem Arbeitszimmer. stehen zu lassen.“ Im Gegenteil, diese Erb- schenkung nach zwölf Jahren des Zusam- menlebens sei nichts anderes als„natürliche Dankbarkeit, wenn nicht gar moralische Ver- pflichtung“. Die„Liaison“, fügt der Kassa tionshof hinzu, hätte ja„im Anfang skanda- 168 erscheinen können“, aber„nach zwölf Jahren habe sie einen Grad der Stabilität erreicht, der einer Legitimierung beinahe gleichkomme“. Deshalb darf in diesem Fall die„Konkubine“ die Erbschenkung behal- ten. Ex-König schreibt Notfall mit schnell wirkenden Tabletten ausgerüstet. Ein Agent kennt nur einen ganz kleinen Teil einer größeren Aufgabe, in die er eingespannt wird. Er muß daher in der Verfassung sein, moralisch verwerf- liche Handlungen über lange Zeiträume und unter äußerster Gefahr leisten zu können, ohne die Gründe dazu zu kennen. Die mora- lische Fürchterlichkeit gewisser Aufgaben trägt wesentlich zu seiner psychologischen Anfälligkeit bei. So kann dem Leiter einer geheimen Gruppe, der sich restlos auf seine Leute verlassen kann, plötzlich aufgetra- gen werden, sie zu verraten und gleichzei- tig dafür zu sorgen, daß niemand von ihnen am Leben bleibt. Natürlich sieht sich ein Baby-Geld für Lo Sina Lollobrigida verdient in ihrer neuen Heimat Kanada bereits Geld. Bei ihrer Ankunft in Toronto fand sie einen Scheck über fünf Dollar vor, den ihr die kanadische Regierung geschickt hatte. In den nächsten zehn Monaten wird sie regel- mäßig einen Fünf-Dollar-Scheck erhalten. In Kanada zahlt die Regierung an alle Eltern, die mit einem kleinen Kind ein- wandern, elf Monate lang einen„Baby-Zu- schuß“. Gina, ihr Mann und der zwei Jahre alte Sohn Milko jr. wohnen in Toronto in einem Appartement, das 1600 Dollar(fast 7000 Mark) Monatsmiete kostet. Agent nicht täglich vor solche extremen Aufgaben gestellt. Immerhin wird ständig eine moralische Entscheidung verlangt wer- den. Manche Agenten erleiden einen Ner- venzusammenbruch und werden in beson- dere Sanatorien geschafft, die„top seeret“ sind, wo ihren emotionalen Problemen experte Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es ist in unseren Tagen nicht einfach, unsere westliche humanistische Erbschaft von individueller Verantwortung und Frei- heit mit der Notwendigkeit zu unbeding- tem Gehornsam und staatlicher Dienstlei- stung zu verbinden. Die richtige Mischung von Freiheit und Verantwortung zu dosie- ren, ist ein Problem, dem wir alle gegen- überstehen. Der Geheimagent muß sich mit dem gleichen Problem in seiner schwierig- sten und dringendsten Form auseinander- setzen. Er ist für die westliche Welt eine Grenzwacht in mehr als einer Hinsicht. Treltag, 2. vun 1980) Nr. 167 Mehr Sport und weniger Essen haben viele Bundesbürger auf ihre beherel genswerte Urlaubs-Fahne geschrieben: Nach nacherĩegsbedingten„Hungereund-Durst-Wellen“ macht sich heute in Deutschland immer mehr eine„Gesundkeitsbewegung“ bemerkbar, die den Gefahren der Managerkrankkeit durch maßvolles Essen und Trinken sowie sportlichen Ausgleich begegnen will. Die jahre- lang überzogenen Ansprüche auf ein„sattes Leben“ werden freiwillig zurüct geschraubt, wie die Nürnberger„Gesellschaft für Konsumforschung“ cürzlich in einer Untersuchung feststellte. In dem Bericht dieses Instituts heißt es, daß es bezeichnenderweise meist Leute zwischen 20 und 40 Jahren sind, die schlank, jung und elastisch bleiben wollen und darum Mad gigkeit ben. Bild: Keystone Autostraßen quer durch den Kontinent Montblanc-Junnel soll Europas Nationen verbinden 1964: Durchgehende, großzügige Verkehrswege und billiger Transport von Massengütern zu Lande und zu Wasser Tag und Nacht dröhnen die Motoren gigankist rent dfchtounlt, neue Täler gesfaben, pressoren der Preßluftboſitef Berge Bulldozer, heulen diè Kom- Strõme ũberbrucłt: Europa haut Straßen au Eunti und zu Wasser. Montamtnion, Europùische Mirtschiaftsgemeinschaft und EIIRATOM sind illusorisch, wenn die zusammengeschlossenen Lunder nicit durch gutaussehende, schnelle Verkelirswege miteinander verbunden sind. Achtzehn europùischie Nationen hatten sich 1949 in Genf geeinigt, den Kontinent mit einem dichten Netz von Autostraßen auszustat- ten. Ein großer Teil der Arbeit ist geleistet; doch erst Io wird ein stündiger Ver- ehr von 600 Fahrzeugen auf den insgesamt 42 000 Kilometer Europa- Straßen ohne Umioege von der Arktis zum Mittelmeer und vom Atlantik bis zum Aegũi- schen Meer rollen xönnen. Eines der größten Projelcte in diesem Rahmen ist die Durchbohrung des höchisten Berges von Europa: des Monthlanc- Tunnels, der 1961 fertig sein soll. Er wird die Verbindung der Apenninenhalbinsel mit Europa vom Winter unabhängig machen. Ein anderes Problem, das sichi der Wirtschaft stellt, der rasche umd billige Transport der Massenguter, wird durch den Bau und Ausbau von Binnenschiffahirtswegen gelòst. Auf kürzestem Weg führen die euro- päischen Schnellstraßen von Edinburgh über London nach Rom und Sizilien; von Hel- sinki nach Marseille, von Paris über War- schau an die sowjetische Grenze und von höfischen Klatsch Herzog von Windsor als Memoiren-Autor beim„Daily Expreß“ Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England Der frühere Exkönig Eduard VIII. und Onkel der jetzigen Königin Elisabeth, der seit seiner sensationellen Abdankung vom englischen Thron vor 23 Jahren als Herzog von Windsor ein ruheloses Globetrotter-Da- sein führt, ist unter die„Klatschspaltenfül- ler“ gegangen. Nachdem sich bereits eine amerikanische Zeitschrift für mehrere hun- derttausend Mark den Vorabdruck der königlichen Memoiren gesichert hat, wurde der Exkönig jetzt zum Hofberichterstatter der Beaverbrook-Presse und begann im zweitgrößten englischen Blatt, dem„Daily Exprehg“, mit der veröffentlichung einer gan- zen Seite Hofklatsch. Die erste Klatschseite bringt keine Sensationen. Dafür gibt es kleine Geschichten über die auch vom Ex- könig geteilte Vorliebe des Engländers für Tee, über seine Erinnerungen ohne Reue, das Wiedersehen mit dem königlichen Schloß Windsor und die Erholung von der Jagd. London nach Istanbul. Das neue Verkehrs- netz stützt sich so weit wie möglich auf die alten Verbindungslinien, die begradigt und verbreitert werden. Den beteiligten Ländern bleibt die Wahl zwischen zwei Straßenkate- gorien: zweibahnigen Routen ohne Mittel- streifen mit mindestens 7,50 Meter Breite— oder vierbahnigen Straßen von 7,50 Meter Breite wei Bahnen) in jeder Richtung mit Mittelstreifen. Die Bundesrepublik als europäische Ver- kehrsdrehscheibe ist am stärksten beteiligt: Mit 6000 Kilometern. Allerdings bestehen in Westdeutschland bereits 68 Prozent der Europastraßen durch die Autobahnen. Für den Neu- und Ausbau ihres Netzes wird die Bundesrepublik 1964 rund drei Milliar- den Mark ausgegeben haben. * Frankreich, Italien und die Schweiz haben von Chamonix(Frankreich) und Entrèves Ctalien) die Durchbohrung des 4807 Meter hohen Montblanc in Angriff genom- men. Zwölf Kilometer lang wird dieser längste Autotunnel der Welt. Die Kosten von 120 Millionen Mark werden von den drei Ländern gemeinsam getragen. Wenn sich die Bautrupps 1961 in der Mitte die Hand rei- chen werden, sind sie 3500 Meter unter der Erde. Die Arbeitsbedingungen für die tausend Ingenieure und 5000 Arbeiter sind äußerst ungünstig: Im Inneren des Tunnels herrscht zur Zeit eine Durchschnittstemperatur von über 30 Grad; sie wird sich später auf 50 bis 60 Grad erhöhen., Mit modernen Geräten Wird der Tunnel täglich um acht bis zehn Meter vorangetrieben, Riesige Hochleistungs- bohrhämmer, die, der Tunnelhöhe von 9.30 Meter angepaßt, auf dreistöckigen fahrbaren Türmen montiert sind, fressen sich in den Berg. Rhein und Donau sind Deutschlands größte Ströme und zugleich Europas ver- Kehrsreichste Wasserstraßen. Ihre Verbin- dung gibt einen Binnenschiffahrtsvertrag von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Die Rhein-Main-Donau-Aktiengesellschaft ist dabei, eine solche Verbindung zu schaffen. Die Ingenieure benutzen als erste Etappe den Main. Bei Bamberg beginnt der künst- liche Kanal Bamberg— Regensburg. 1967 Werden große Lastkähne von der Nordsee zum Schwarzen Meer quer durch den Kon- tinent schwimmen können. Auch der Aus- bau der Mosel, der am 27. Oktober 1956 von Deutschland, Frankreich und Luxemburg beschlossen wurde, geht— allen anfäng- lichen Widerständen zum Trotz— zügig vonstatten. An den Ufern des sonst so ruhig und verträumt dahinfließenden Flusses ist es lebendig geworden; bis 1963 soll der Mosel-Kanal fertig sein; er wird 370 Mil- lionen Mark kosten, von denen die Bundes- republik ein Drittel trägt. Dann werden die größten mittel europäischen Industrie-Zen- tren, das Ruhrgebiet und Elsaß-Lothringen, eine direkte Schitfsverbindung haben. Drogerie 9 Iunig k Wände Mannheim, O 4, 3 Telefon 238 13 und werden fachmännisch bedient. Photo 9 00 0 1 k Gu fen wirklich gut in der* Campingbedarf Nähr- u. Kräftigungsmittel Parfümerien Sonnenschutzmittel Verbandstoffe Ein erstklassig gebügeltes Hemd Telefon 4 09 69 3 Stück Oberhemden gestärkt und gebügelt 3 Stück selbstgewaschene Oberhemden gestärkt und gebügelt Lieferzeit 2 Tage! ist die Visitenkarte des gutangezogenen Herrn! Machen auch Sie bitte Gebrauch von den modernsten Mannheimer Oberhemden-Spezialbetrieben Lameystraße 14(neben Schreiber); Tattersallstraße/ Ecke Schwetzinger Str., am Straßenbahnknotenpunkt Tattersall in erstklassiger Ausführung, gewaschen Expreß in wenigen Stunden! IIS BU: DI 2,95 MECKESHENNM 393 VOBWWRHI-Ng. DM 2,50 0 62 26 industrie zusammen vereinigt. 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Das Etui ist fest verschlossen und läßt sich dank einem eingebauten Uhren-Mechanismus nur alle zwei oder drei Stunden öffnen, um eine ein- zige Zigarette zu spenden. Die Einstellung des Zeit-Rhythmus wird von dem behan- delnden Arzt vorher festgelegt. Eine Patent- lösung des heiklen Problems dürfte aber auch dieses Spielzeug nicht darstellen,. Denn es hindert seinen Besitzer nicht daran, nebenbei ein Päckchen Zigaretten„schwarz“ in der Tasche zu tragen, was bei Leuten mit mangelnder Willenskraft ja eigentlich zu er- warten sein dürfte. Die Krawatte des Kolumbus Ein Hemdenfabrikant in Bogota(Colum- pien) hat sich als neueste Erfindung ein Hemd patentieren lassen, das die Krawatte erspart. Diese ist ganz einfach auf den Brustteil aufgemalt. Er hofft, mit diesem„Ei des Kolumbus“ den Weltmarkt zu erobern. Gedächtnisstütze Als die Frau des amerikanischen Schrift- stellers Priestman ausgerechnet am Morgen ihres Geburtstags Nachporto für eine un- frankierte, an ihren Gatten adressierte Post- karte bezahlen mußte und mit Recht neu- gierig war, wer wohl der vergegliche Ab- sender sei, erkannte sie zu ihrem größten Erstaunen die Handschrift des eigenen Man- nes. Auf der Karte stand:„Vor allem die Blumen für den Geburtstag meiner lieben Frau nicht vergessen!“ Als der Gatte abends — natürlich ohne Blumenstrauß— nach Hause kam, umarmte sie ihn besonders herz- lich weil sie klug genug war, den Willen für die Tat zu nehmen. Treffende Definition Besondere Freude des Professors Widrock, der einen Bericht über die geistige Reife der Schulkinder in Toronto(Kanada) ver- faßte, erregte folgende Antwort eines vier- jährigen Mädchens:„Zucker ist eine Art weißer Sand, der den Milchkaffee bitter macht, wenn man ihn nicht hineintut.“ Blumenreicher Wortschatz Die Telefonistinnen von Athen haben eine Sammlung sämtlicher Kraftausdrücke veröffentlicht, die ihnen von den Kunden an den Kopf geworfen worden sind. Es soll sich um insgesamt 9357 Ausdrücke handeln, die teilweise ungemein blumenreich sind, während einige hundert davon selbst für landesübliche Sprachsitten als besonders un- höflich gelten. Auch der Tod ist nicht umsonst Auf der Fahrt von der Kirche zum Fried- hof erwachte kürzlich in Belgrad ein als tot erklärter Mann wieder zum Leben und gab durch heftiges Klopfen seine Absicht kund, aus diesem unbequemen Gefängnis wieder befreit zu werden. Soweit schien alles in Ordnung— bis die Rechnung der Beerdi- gungsgesellschaft eintraf. Der Mann wei- gerte sich energisch, für eine Zeremonie zu zahlen, die zumindest verfrüht war, und schickte der Gesellschaft die Rechnung mit der Bemerkung zu:„Bestehen Sie nicht wei- ter auf Zahlung, wenn Sie auf meine wei- tere Kundschaft Wert legen!“ Die unheimliche„Wissenschaft der Vernichtung“ Das„Kriegshandwerk“ ist überholt/ Massenvernichtungsmittel an Stelle des Kampfes Mann gegen Mann Die Welt verfolgt die neue Steigerung des Rüstungswettrennens, die die unvermeidliche Folge des Scheiterns der Genfer Konferenz sein wird, mit Sorge. Kommt es nicht zu Rüstungs vereinbarungen zwischen Ost und West— die Engländer glauben noch an ihr Zustandekommen, da sie im Interesse aller Beteiligten lägen— dann steht das Schicksal der ganzen Menschheit auf dem Spiel. Aus dem ehemaligen„Kriegshandwerk“ ist heute längst eine„Wissenschaft der Ver- nichtung“ geworden. Dazu hat der Franzose Jules Moch, der sich von den Unterhändlern des Westens am Genfer Konferenztisch am längsten mit Abrüstungsfragen beschäftigt hat, in seinen Veröffentlichungen eine Reihe von Beispielen gegeben. Danach sind die Fort- schritte der Vernichtungstechnik in fünf im- mer kürzer und revolutionärer werdende Abschnitte gegliedert: Zunächst handelte es sich um die Ver- nichtung des individuellen Gegners, mit der Streitaxt, dann mit dem Schwert und schließ- lich mit der Kugel. Der zweite Abschnitt der Vernichtung wurde 1792 durch den Engländer Shrapnell mit der Erfindung der Explosions- granate eingeleitet, die die Vernichtung klei- nerer Gruppen ermöglichte. Schnellfeuer- kanonen, Maschinengewehre, Gas, Eintonnen- und Napalbomben bestimmen das Gesicht des dritten Abschnittes, der vom ersten bis zum zweiten Weltkrieg dauert. Mit ihnen konmte eine ganze Kompanie oder ein ganzer Häuserblock auf einen Schlag vernichtet Werden. Der nächste Abschnitt beginnt mit dem Abwurf der ersten Atombomben über Japan. Jede der beiden über Nagasaki und Hiro- shima abgeworfenen Bomben tötete Zehn- tausende von Menschen und verwundete Hunderttausende. 1952 begann dann der letzte Abschnitt der Entwicklung der Ver- nichtungs wissenschaft: Die erste Wasserstoff- bombe wird konstruiert. Jede einzelne dieser Bomben kann Millionen Menschen innerhalb von Sekunden töten. Dieser letzte, der fünfte Abschnitt der Wissenschaft der Vernichtung hat bisher mehrere Unterperioden. Zunächst verschwin- det die Bedeutung der Zielgenauigkeit. Der Radius der Zerstörung ist so groß, daß ein Zielfehler von mehreren Kilometern„keine Rolle“ spielt. Die Wasserstoffbomben müssen nicht mehr— wie noch die Atombomben über Japan— über dem Ziel abgeworfen werden. Es reicht heute aus, sie mit Untersee- booten, Kriegsschiffen oder Flugzeugen bis in die Nähe des Zieles zu tragen, und sie dann mehrere hundert Kilometer vom Ziel ent- fernt mit Raketen auf dieses abzuschießen. Die Folge dieser Entwicklung ist eine Revo- lutionierung der militärischen Taktik. Nachdem bereits die Bedeutung der Ziel- genauigkeit verschwunden war, verschwindet seit 1957 mit der Konstruktion der Inter- kontinentalrakete auch die Bedeutung der Entfernung. Seit diesem Augenblick ist nicht mehr das westeuropäische Industriedreieck zwischen Luxemburg, dem Ruhrgebiet und Nordfrankreich das Hauptziel eines Wasser- stoffbombenangriffes, sondern die Industrie- distrikte und Menschenzusammenballungen in den USA und in der Sowjetunion. Nachdem mit der Erfindung der Wasser- stoffbombe zunächst die Bedeutung der Ziel- genauigkeit verschwunden und mit der Konstruktion der die Wasserstoffbombe tragenden inter kontinentalen Rakete auch die Bedeutung der Entfernung verschwunden War, beginnt nunmehr die Bedeutung„des richtigen Augenblicks“ zu schwinden, Seit un- gefähr einem Jahr läßt sich voraussehen, daß die Raketen veralten werden und bald durch militärische Satelliten abgelöst werden, die mit Kernladungen an Bord bereits in Frie- denszeiten in vorgeschriebenen Bahnen um den Erdball kreisen. Sie können durch eine ferngesteuerte Kraft zum Absturz gebracht und auf ein bestimmtes Ziel gelenkt werden. Diese militärischen Satelliten werden heute bereits konstruiert. Sie werden in ab- sehbarer Zeit den Erdball immer wieder um- Kreisen und an jeder Stunde des Tages über irgendeine Großstadt hin wegziehen. Der in dieser Entwicklung liegenden Gefahr haben die Westmächte in Genf zunächst vorbeugen wollen. Sie haben den Sowjets vorgeschlagen, als ersten Schritt einer Abrüstung die Waffe zu verbieten, die heute zwar schon entwickelt wird, aber noch nicht einsatzfähig ist. Das Verbot einer solchen, noch nicht vorhandenen Waffe werde weder dem Westen noch dem Osten militärische Vorteile bringen. Aber die Sowjets sagten„Nein“! Dr. Günter Weber Cue Sie cl. Sc r freien Nafur · am Wosser utfeine, gesunde Nah- l. Verlongen Sie daher ick ing in de icknick und Camping in der 3 Grünen · dazu gehör nat rung, die hren Mogen nicht belaste Vollkonserven e Heringlilets in 15 delikaten Fein- la Hqwesta-VollKonse ven in e sind naturrein tach fabelhaftl „ dusgesücht 207 schmecker- Cremes.. 5 prabfisch unbegrenzt haltbar: 8 und gesund und schmecken ein „Sönn' Dir mal Alien 90 260 S RO SS W A S CH Ruf 217 02 . 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Marcello Mastroianni- Anita Ekæberg- Anouk Aimee 76 Cannes 1960:„Goldene Palme“- prädikdt:„Besonders wertvoll“ b Se, 5 5 5 5 2 Ein Film, den man nicht versqumen sollte! e 3 0 3„ Ernst Schröder 1 Wegen 5588 00 e tͤöglich Kartenvorverkquf 12.00 bis 20.00 Uhr Adrian Hoven, Willy Birgel, Rlauelurg. Wussguw. Antje desrk, E. Schülers eren e Narle, Adert„ Alenander Kerst— nur 2 Vorstelfo ungen 15. 00 und 19. 3(Freigegeben ab 18 Jahren) nach dem bekannten Roman von Karl Unselt Aexancer Solling Cerste löck. ens leiben LA E. K Kulturfilm: Menschen unserer Zeit— BU RTI ScHoLZ Regie: Robert Siodmal 5 N K— 5 30 1 ö reis b 10 15.50 16.00 Frei ab 12 J. 8 N-Lichtspiele · Großes Haus 1 8 288 2258 D nnambraf 5 Sonntagvormittag 11.00 1 z tmals! 5 Bald wieder die dellepten Schüler-Ferien-Fiimstd,(0 Samstag 25.15 Uhr: 3 wie die Freu sle wünscht(19 4 PLANKEN Di 5 ab Do. 28. Juli, tägl. 10.30 H. Krüger Einer kam dureh 8(7. Wiederholung) ie letzten 60 Jahre Weltgeschehen 98 5 1 11.00 Uhr: cee e schönes Italien 0 a Tat ö GROSSES HAUus Brregende Aufnahmen aus deutschen und alliierten Geheimarchiven. 1 3 7 e 85 S N N ö N Jurbulent und uibermpauni, liberschãumend und amusant- das i8t Nosalind Russell Inne Mutter geht es nicht (Fortsetzung von„Vater, unser bestes Stück“) G7. 10 mit Ewald Balser, Adelheik Seek, H. Brühl u. a. Telefon 2 21 49 Beginn: 15.45, 17.45 und 20.00 Uhr(6) DIE PRESSE: Toll— welch bescheide- ner Ausdruck für diese Tante! Sie ist unwahr- scheinlich in jeder Be- ziehung. Spleenig und überspannt, tempera- mentvoll u. schlagfertig, Eine Staclt hält den Atem an 0 35 Zeppelinstraße 21 Mittelstraße 41 ö ö sentimental u. gutmütig, HEINZ EHRHARDT in dem Orson.—Eleonara 9 55 1 85 extravagant u. schlicht turbulenten Lachschlager in der Drago in em Monumental- roßes — Opposition in höchster einzigart. Rolle dreier Brüder Farbfilm in Cinemascope Wir zeigen diesen englischen Film gegen die Potenz gegen Spiegbür- DRILLINGE AN BORPD DAVID und G0LIATRH Atomrüstung Ser und Proleten. Beginn: 18.30, 20.45 Uhr(6) Beginn: 19.15, 20.30 Uhr(12) h eute a 9 en 80 Klelne a 4 22 72 e 2 N Ein großartiges 5„Zähringer Löwen“, Schwetzinger . N 0 1 g Sonnta 5 1 Amüsement! Beginn: 19.30 Uhr Unkostenbeitrag—,50 DM Großes 1 Großes mit Tode§ f T0 18.00, 15.50, 18.00, 20.30 5 3 (ann Nh. Rep dag co 1 dme dee e„ e„„ 5 5 5 inet b 1 90 pLANKEN releton 430 10 fbldo g dc t 88 n Ehe BcHANA N— 1 in TcuUMERAMAS u IECHNICOLO o% f vrs— Kreisvorstand Die Paraderolle der etwas ÜUberspannten und lichtspiele kleines 5 5 1 11 F R E* I 20 Uhr, So. a. 17.30. Orson Welles:„DAvip und eægentrischen Tante spielte Rosalind Russe Klein es Ha us GOLA TH“(ia) Prunkv. Monumentalfilm in Farbe e U 1 Jahre lang am Broadway. 5 1 SAnTBU eee Càfe am Wasserturm m CCCCcc———T—0—0—T—T—T—0TP—T0—T——T—T————————. 8 Abenteuerfilm in Cs mit A. Guiness, M. O'Hara 8 2 eee 8 5 2 FREY A 22.30;„40 Gewehren(18) COowWw˖Oy-Film i. Cinemasc. 3 Dienst. Cauti t der dal V ireigend knallhart S AAL BAU 22.45:„Der Teufelshauptmann“ Fbf. m. J. Wayne Großes Lemmy Caution ist wieder dal Verwegen, mitreißen nallhar AI U 57 NV SAAL 8 A U So. 13.45(00 Indianer E B E E 1 DA E E in seinem neuesten Abenteuer 1 EDDIE CONSTANTIN als der berühmte FBI-Agent FRE VA So. 14.30 Der Teufelshauptmann stehen auf Kleine 2 Tel. a 7 7 6 VVV Unrasiert und fern der Heimat“ 5 Fr., Sa, 18.00, 20.30, So, auch 18.30, MC. 20.30 Uhr Samstag, 23. Juli 1960, 20.00 Uhr: duttwe WAI DOE Freitag und Samstag Großes felefon 5 98 08 22.45 Uhr(18) Tausend Berge J. Serendden- Konzer 1 Kleines 3 a 8 9 des Kurpfälzischen Kammerorchesters Fr. bis einschl Mo., je 18.15, 20.45, So. auch 16.00 f 5 8 Conny Froboess, Peter Kraus, Loni Ffeuser, Leitung: WOLFGANG HOFMANN 9 Rudolf f Vogel wenn lle bonn) Alt lem Püler(8) 5 Kleines Nur Sonntag 14.00 Uhr„Max und MoRITZ“(6) 185 Samstagnacht 23.00, Cliff Robertson, Gia Scala Sonntag, 24. Juli 1960, 15.00 Uhr: Freitag 2 18 1 8 relefon 5 90 88 Schlacht im Korallenmeer 55 Kinderballett Kleines ROME O rreitas u. prontag 20 Uhr. Sa. 17.30 u. 20.00 Uhr der Ballettschule Fränzel Rothmund, 1 Sonntag 15.00, 17.30 und 20.00 Uhr Mannheim. 2 22 F 5 eee„e Ich zühle tägl. meine Sorgen—— kleines Seton 4 Er. u. Sa. 22.15 Uhr„Mit 1000 Volt in den Tod“ Sonntag, 24. Juli 1960, 20.00 Uhr: Dienstag bis Donnerstag 20.00 Uhr CSFf(12) 7 0 „HERKULES— der Schrecken der Hunnen“„jede Sekunde ein Schilling“ grogen 7 Großes *— Freitag u. Montag 20.30 Uhr, mit und um Lou van BURG . llemmy Caution schlägt wieder zul IU III 80. 12.18 u. 20.30 Ur. Bumerang a5 8 885 kkub kuk S u 88. 18 Uhr F Ard energisch(12)( .. 5 8. 5 85 8 eee Dienstag geschlossen]! Mittwoch u. BO. 20.30 Uhr 10.00, 11.50, 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 u. 22.30 Uhr 4.00, 16.00, 18.10, 20.20 un e„HE RR JOSEFS LETZTE LIEBRBE 6) eee r ENR BAEHA FFN.-MIEDER nad 5 2 5 s einschl. Mont. tägl. 20, So. 17.30 u. 1 7 Hähnchen vom Grin HrhUH 2 Wolken sind Überall“ amis. Spiel U. d. L. lebe(ic) Sonnteg, den 24. Juli 1960, 15.00 Uhr E U 2 2 el. 3 30 40 Fr. u. Sa. 22.15, Sa. u. S0. 15 JV.„Der Bandit von 9 Freitag, 22. Juli, 21.00 Uhr n Unt 1788. relefon 7 18 37 Snhobe“ Ginemascope-Farbf. mit V. Mature(12) Flach- und Rindernisrennen 9 Dle 10 J. Die anspruchsvolle reifere Jugend Freitag, Montag 20.15, Samstag, Sonnt. 17.48, 20.18 Großes TIralala JJ Herzen“, in„Stadt Wien“, täglich ilmfheater(16) bis 3 Uhr, Mannheim, 2 3, 21 NECKARN AU UNTERNEHMEN PETTICOAT mif Jaaa und Kubareff Fischerstrußge 4 Ex. u. Sa. 22.30:„Frankensteins Tochter“(18) Telefon 8 27 04 Jgdv. Sa. 15.30, S0. 13.30, 15.30, Die., Mi 20.15 Uhr m der SrUDIO-BAR, Käfertal, Rollbühlstrage 78 5. 5 Liselotte Pulver— Carlos Thompson(12) Brathendlstalion DAS WIRTSHAUS IM SpESSART Kennen Sie schon die Gastsfarte und pension Mannheim, P 7. 19. 7e. 25777 NEC NANA U NEC KAN A U 8 Bes. Karl Scömift Seöffnet ab 11 Uhr mittags Friedrichstr. 77 Friedrichstroße 47 „ROSE 5 Oberflockenbach Tel. Grogsdchsen 303 me inelberall bekannte Spexiolltot Tägl. 20.30 Uhr, Tägl. 20.15 Uhr Samstag, 15.30, 18.00, 20.30 Uhr Sonntag, 13.30, 15.30, 18.00, 20.15 Jae dung Neben me. Eigene Senfachtens. ten eigsertetste J Brathendi vom splen Sonntag, 14 30, 18.3. 18 00, 20.50„REBEL, ohne GNAliE- 8 . Lex Barker Spezlalitäten: Hausmacher Wurstwaren 5 DAVID UND Freitag und Samstag 22.30 Uhr See N kigens kühner Jeff Chandler 1 55 ee Zeit über Schriesheim Ursenbach oder Weinheim. Spertaſtst glöthegal,. SOrla rt 55 24 0 1730. Luisenhof/ Bgstr., zw. Hemsbach u. NT Almenhof 415 20.30, Sa. 18 u. 20.30, So. 15.30, 18, 20.30 Uhr 5 Sonnte Laudenbach. Mittwoch u. Freitag. 20.002 . v Idar-Obersfein 1 1 7 0 Entdeckungsteise ins Nahetal Malerische lage der 55 Donner Ma- U- A 1 85 8 5 Stadt im Nahetal, von felsigen Steilhängen einge- 29002 E OLT M Jarre e neue welle der schlossen, Romantische Winkel, weltbekannte felsen- 5 Ort K AFERTAI ein Sinemascope-Farbfilm Western! kirche, Burgtbinen. Ftelto elsfon 7 66 56 v. unvergleichl. Schönheit 2 rasante Filme in 5 5 20.00— Tüslieh(bei jeder witterung) 10 NIR 1 einem Programm: Zesſchtigung der einzigen noch vorhandenen Achat nachmittags von 16 bis 18 Uhr 8 Ich hin Wasserschleife. Interessantes Heimatmuseum: Weide. u. abends ab 20 Uhr(mit Tanz) m. MARL ON 5 ch gang und Bearbeitung der Edelsteine, Sammlung det 1 5 f 5 110.. eyanne 45 deimischen Achate, alte Goſdschmiedestube. Gfoßte 5 28 45 RENATO ESCUDO 2777 kclelsteipschab kuropas in der Gewerbehalle mit den 1 0 DAS NAHR ENO E 12 287 5 1 e 2. Marche schönsten und wertvollsten rohen und geschliffenen 5 WIIII Horwedel a, d. Hammond-„WIR WUNDERKIN DER“ oder Krepier. Edelsteinen qus aller Welt. Ende d . orgel d md 3 Eb 5 0 Am Nachmittag Unterhaltung und Tanz. e e T 5 RICA COREL. 5 1 f g 2. l a plan un ohfr preise: e 4 ale eingende Wirtin Achtung personulchefs! a RAF TIGEN GUV 5 8 7.00 Uhr ab Heidelberg Hb.. an 21.45 Uhr 11.60 Dl 5 5 15 Ihre Beiriebsungehörigen 7.09 Uhr ab Mhm.-Friedrichsfeld-süd an 2134 Uhr 11.60 D014 Lover! 15 ERNST SEYFFERIUH re Betriebsung 9 0 5 8 2 5 5 5 1 7.13 Uhr ab Mhm.-Seckenheim an 21.30 Uhr 11.60 D 1 5 G Cg ee.. a 1 1 160 0 2 2 2 4 7 2. be, 5 finden bei uns auf der S ce h Wä bis ce hen 7.20 Uhr ab Mannheim Hbf 0 an 21.20 Uhr 10,70 DNœ 5 5 gte Erholun 9 7.35 Uhr ab Ludwigshafen R) Hbf an 21.04 Uhr 10.70 D Hergestellt us Gerstenmolz und 9 108 8 Mead. 84 f 10.21 Unr an Idar-Oberstein 5 16.17 Uhr 8 oberfg. Hefe unter Zusdfz von Coramel- Erstklassige Bedienung. beste Verpflegung. Aufnahme- Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundes- und Traubenzucker: 2 25737 Fr möglichkeit laufend für 10 bis 15 Pers. 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Nach dem gleichnamigen Bühnenstück Regie: George Sidney Eines der ausgelassensten Lustspiele der Saison! ich: 15.00, 17.45 uncl 20.30 Freigegeben ab 12 Jahren) 9 4 der berühmte schwedische Filmregisseur zeigt seinen Farbfilm einer unbekannten und geheimnisvollen welt. Prädikat:„besonders wertvoll“ Nur bis einschl. sonntag! Tägl.: 14.00, 16.15, 18.50, 20.45 Freigegeben ab 12 Jahren) stucile für flimkunst— felefon 202 02 Nommen Sie mit ALS TER. Abendstudlo 8 1 6. im CIT V rel. 2 07 90 6. Fllm ALSTER 3 in das Urwaldparadies Indiens! ARNE SUckspokkfs elner Helmut Käutner-Reinée CRD JUROG ENS als Schinderhannes Mala schgll 4 als Julchen 5 in dem Farbfilm der Schinderhannes Kongenlale Verfilmung des Zuckmsyer- schen Volksstücks um die historische Gestalt des Räuberhauptmannes Der magische Zauber vom Hunsrück, 5 der für die Unterdrückten focht u. starb. Prädikat:„wertvoll“ Täglich nur: 21.00 Uhr (Kassenöffnung 10.00 Uhr) 9 DiE KUgR BEI K 2, 32— Telefon 2 55 55 Freitag bis Montag CARLOS THOMSON in einem großen Abenteuer-Farbfilm Der Räder sdhläft nicht Die tollkühnen Taten des größten Rebellen von Mexiko Täglich 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr Freigegeben ab 12 Jahren Naſionaltheafer Mannheim Großes und Kleines Haus am Goetheplatz Spielplan vom 23. bis 31. Juli 1960 Platzmieten können jederzeit gebucht werden. Ausgezeichnete Mietplätze bereits ab 4.— DM. Der Vorverkauf beginnt jeweils samstags— Fernruf 2 52 66, 2 18 01 20.00— 22.30„Der Bauer als Millionär“ Romantisches Zaubermärchen mit Gesang von Ferdinand Raimund Miete O, 12. Vorst., Th.-G. Gr. O u. fr. Vk. 20.00— 22.30 Zum letzten Male! „»Hedda Gabler“ Schauspiel v. Henrik Ibsen Miete L, Halbgr. II, 12. Vorst., Th.-& Gr. L und freier Verkauf „La Traviata“, Oper von G. Verdi Für die Mannh. Jugendbühne Gr. Cu. fr. Vk. „Der Teufel im Dorf“. Ballett von Pia und Pino Mlakar, Musik von Fran TLhotka. Miete B, 13. Vorst., Th.-G. Gr. B. u. fr. Vk. „Wallensteins Lager“, hierauf: „Die Piccolomini“ von Friedr. Schiller Für die Mannheimer Jugendbühne Gr. B Nrn. 536—1070 „Wallensteins Tod“ von Friedr. Schiller Für die Mannheimer Jugendbünhne Gr. B Nrn. 536—1070 „Die Tochter des Brunnenmachers“ Komödie von Marecl Pagnol— Miete C, Halbgr. II, 12. Vorst, Th.-G. Gr. Cu. fr. Vk. „Der Zigeunerbaron“ Operette von Johann Strauß Für die Theatergemeinde — auswärtige Gruppen— u. freier Verkauf „)„Die Kinder Edouards“ Lustspiel von M. G. Sauvafon, F. Jackson, R. Bottomley Miete E, Halbgr. I, 13. Vorst., Th.-G. Gr. E und freier Verkauf „Der Teufel im Dorf Für die Theatergem. Nrn. 6361—7420 und freier Verkauf „Wallensteins Tod“ Miete M rot, Halbgr. II, 13. Vorst. u. r. Vk. „La Traviata“ Für die Th.-G. Nrn. 7421-8480 u. fr. Verk. „Jeanne oder Die Lerche“ Schauspiel von Jean Anoulh— Miete A, Halbgr. II, 13. Vorst., Tn.-G. Gr. A u. fr. Vk. Zum letzten Male! „Jeanne oder Die Lerche“ Für die Th-G. Nrn. 15912120 u. fr. Verk. Samstag, 30. 7. 20.00— 22.13 Zum letzten Male! Großes Haus„Der Teufel im Dorf“ Miete H, 13. Vorst, Tn.-G. Gr. H u. fr. Vk. Zum letzten Male! )„Die Kinder Edouards“ Miete E, Halbgr. II, 13. Vorst., Th.-G. Gr. E und freier Verkauf 19.30— 22.30 In neuer Inszenierung! etwa„Don Carlos“ Oper von G. Verdi Außer Miete! Zum 40. Male! „Wallensteins Lager“ hierauf: „Die Piccolomini“— Miete L, Halbgr. IL, 12. Vorst., Th.-G. Gr. L u. freier Verkauf, Zum 40. Male! 2 Wallensteins To IIlete L, Halbgr. 1, 18. Vorst., Th.-G. Gr. L und freier Verkauf. e) Die Intendanz ist der Ansicht, daß dieses Stück für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet ist. Ende der Splelzeit 1939/ 60 Beginn der Splelzeit 1960/ 61: 16. september 1960 Samstag, 23. 7. Großes Haus Kleines Haus Sonntag, 24. 7. 14.00— 16.15 Großes Haus Großes Haus 20.00— 22.15 Kleines Haus 14.00— 16.15 kleines Haus 18.00— 20.15 Montag, 25. 7. 20.00— 22.45 Kleines Haus Dienstag, 26. 7. 19.30— 22.30 Großes Haus Kleines Haus 20,00— 22.30 Mittwoch, 27. 7. 20.00— 22.18 Großes Haus Kleines Haus 20.00— 22.15 Donnerst., 28. 7. 20.00— 22.15 Großes Haus Kleines Haus 20.00— 22,45 Freitag, 29. 7. 20.00— 22.45 Kleines Haus Kleines Haus 20.00— 22.30 Sonntag, 31. 7. Großes Haus Kleines Heus 13.30— 17.45 kleines Haus 20.00— 22.15 rhegterkasse: Telefon Heidelberg 2 03 1) Kassenstunden: werktags 11 bis 13 Uht und 17 bis 49 Ude sonntags 11 bis 13 Uhr 5 und eine Stunde vor Beginn der Vorstellung Ftelet Verkauf— Flatzmiete; Neuinszenierung: 5 „Mignon“, Opef von Ambroise Thoms 24. Vorst. Premieren-Miete b. freier Verk.) Samstag, 23, Jul 20.00-22.30 Uhr Zum letzten Male: 5 ie Entführung aut dem 2 790.255 24. Jol 20.00 22.30 Ohr 5 1 bom. Oper von Mozart(Freier Dienstag, 26. Juli„Mignon“ 5 20.002750 Uhr 24. Vorst. Dienstag-Miete b. freier Verk.) Donnerstog, 28. Juli„Kiss me Kate“, mosikalische komödie von. Cole 20.00-22.15 Uhr 24. Vorst. Donnerstag-Miete v. fr, Verk.) Fteitag, 29. Juli 29.00-23.45 Uhr Porter Zum lexten Male in dieser Spielzeit: „Baby Hamilion“, bosfspiel von Anita Hort und Mabrice Braddel(24. Vorst. Freitag-Miete— 12. Vorst. Freſtag-Miete-Schouspiel b. fr. Verk.) Zum letzten Male in dieser Spielzeit: Samstag, 30. Juli g 5„Kiss me K te“(Freier Verk.) 20.00-22.15 Uhr Sonntag, 31. Juli 20 0-230 Uhr“ Ende der Splelzeſt 1959/50. Beginn der Spielzeit 1960/61: 28. September 1960 zum letzten Male in dieser Spielzeit „Mignon“(Freier Verk.) denken Sie daren, noch vor den Thegterferien Ihren Abonnementsplotz zu erwerben! vowwerkout in Mannheim Buchbendlung Dt, C. Tillmann, Mogngeim, 5 7, 9(ieicelberger Straße), feſefon 52 81 werktags von 8.00 bis 18.30 Uhr. samstags von 8.00 bis 14.00 Uhr. 14.00 16.30 19.00 21.00 Uhr Frei ab 16 Jahren 10 Freitag, Samstag, 23.00 Uhr STERLING- HAYDEN- WHSTERN DEM HENKER AUSSELIEFERT FP Es Mrd ihnen heiß und kalt Uber den Rocken ſcufen, Wos dleser Fllm zeigt. Raffiniert— atembeklemmend— geheimnisvoll— sensdtionell und mit Humor MANNEBVGU AN HTA BJ ORNK in dem extravaganten Hillmann-Kriminul-Thriller Ein Farbfilm, der viel von sich reden machen wird! NRO DAS THEATER AM TATTER SALE (olsher Kamera]- Telefon 4 03 98 I. FILM-FESTSPIELWOCHEN bis zum 4. August 1960 jeden Tag ein anderer Spitzenfilm! TV RONMEYOWE N. EIN No AR Geliebt in alle Ewigkeit CINUHNMASCODE— fte ob i gohten e 2887*„ Die oberen Zehntausend CidEHν,,,, pf. Fotbfim— f̃tei ob 16 Jahren IENMNIFER JOoun Es- WRIIANM Hotden Alle flexaliab lait aͤg Erden eegle: ent kiag— frei ob 12 Johten oliv OE HaVRHt Ado ast 45 MEM RT TO tt co Die 12 Geschworenen ge gle: Vieney iumet— fel ob 12 Zahlen 5 ö e anden man ssen eigen imonär?? gegie: zen Negolesce— fel ob 12 gohten MARION BRAO S AAN Si DESIREE geglet MenryBoster— Mitrehun . und nidit als ein Fremder e Stanley Kramer— Fel cb 4e z0hfen MARION SBRADOO. SIENN ro Das kleine Teehaus CINEMA SCOpEForb HH, ob 12 30 SCART ORA Der unsichtbare Dritte gegie; alirod Hlieheock— ftel ab 16 Johten FRED as falt 8E cARON Daddy Langbein CN πν,Npt. 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Juli 1960/ Nr. 167 Verkehrsunfälle durch Tiere Schild„Wildwechsel“ bedeutet: In den Jahren 1954 bis 1958 wurden im Bundesgebiet außerhalb geschlossener Ort- schaften 8175 größere Verkehrsunfälle durch Tiere auf der Fahrbahn verursacht. In 160 dieser Fälle waren Todesopfer, in den übri- gen 8015 Fällen Verletzte zu beklagen. Für 1959 liegen entsprechende Angaben noch nicht vor. Bundesverkehrsminister Seebohm, der dieses Ergebnis polizeilicher Registrie- rung als Antwort auf eine Kleine Anfrage verschiedener Abgeordneter der CDU/ CSU mitteilte, fügte hinzu, wie viele Verkehrs- unfälle in den letzten fünf Jahren speziell durch Wildwechsel auf den Bundesautobah- nen, Bundes- und Landstraßen entstanden Seien, könne man aus der amtlichen Sta- tistik nicht ersehen. Günstige Erfahrungen bei der Abwen- Aung solcher Unfälle seien in der Vergan- genheit mit den an den Straßen aufgestell- ten reflektierenden Leitpfosten gemacht Worden, die im Scheinwerferlicht einen hel- len Widerschein gäben und das Wild auf diese Weise vom Ueberqueren der Straße abhielten. Eine weitere Verminderung der Zahl von Wildunfällen werde letztlich davon abhängen,, daß die Fahrzeugführer die auf- gestellten Warnschilder beachten und ihre Fahrweise so einrichten, daß sie den mit einem Wildwechsel verbundenen Gefahren begegnen können.“ Insbesondere sei erfor- derlich, die Geschwindigkeit in Gebieten mit Wildwechsel auf etwa 60 Stundenkilometer herabzusetzen. Auto- Telefonie von Nord bis Süd Die Bundespost hat in diesen Tagen die Möglichkeiten erweitert, vom Auto aus zu telefonieren. Nunmehr können die 1500 Be- sitzer eines Autos oder Schiffstelefons in der Bundesrepublik mit jedem Ort zwischen Hannover und Freiburg längs der Rhein- strecke und der Autobahn telefonieren. Die letzte Lücke in diesem Funksprechbereich wurde mit den Funkkanälen Münster Bielefeld Minden geschlossen. Bisher sind es vorwiegend Geschäfts- leitungen und Handelsvertreter, die sich ein Geschwindigkeit herabsetzen! Autotelefon für 4000 Mark bei einer Monats- gebühr von 60 Mark angeschafft haben. Wer unterwegs telefonieren will, muß sein Gerät stets auf den jeweiligen Sendebereich der etwa 30 festen Landfunkstellen in der Bun- desrepublik umstellen. Eine kleine Land- karte, die jeder Teilnehmer erhält, erleich- tert dies. Da sich die Sendebereiche über- schneiden, braucht ein Geschäftsmann, der etwa durch Wuppertal fährt, nicht die ört- che Funkstelle einzuschalten, wenn er beispielsweise eine Düsseldorfer Nummer wünscht. Er kann sich gleich nach Düssel- „Kraftfahrer sind dorf wenden. Damit kostet das Gespräch nur den üblichen Satz für Ortsgespräche. Einige Firmen haben bereits in zwei oder drei Wagen Telefone installiert. Die Fahrer können miteinander sprechen, auch wenn sie Hunderte von Kilometern voneinander entfernt hinter dem Lenkrad sitzen. Der Anrufer muß nur wissen, in welchem Funk- bereich sich der Gesprächspartner gerade aufhält. Die Post plant, eine zweite Nord-Süd- Verbindung von Frankfurt über Kassel und das Sauerland zu schaffen. Das Hamburger Netz reicht gegenwärtig nur bis Bremen. Die„Funkstille“ zwischen Bremen und Hannover soll ebenfalls demnächst beendet werden. an allem Schuld“ Der ADAC hat das Wort: Empörung über„gewisse“ Aeußerungen Im Anschluß an die zweite Geschwindig- keitsbegrenzung auf außerörtlichen Straßen wurde, wie man in der Presse lesen konnte, von der Polizei darüber geklagt, daß viele Kraftfahrer durch absichtliches Langsam- fahren Verkehrsstauungen verursacht hät- ten. Der ApAc wendet sich mit aller Ent- schiedenheit gegen diese durch nichts zu be- weisende Behauptung. Früher waren es die rasenden Kraftfahrer, jetzt sind es die lang- samen Kraftfahrer, die das Verkehrschaos auf unseren Straßen herbeiführen. Ebenso unsinnig ist die dem Bundesver- kehrsministerium zugeschriebene Behaup- tung, daß Langsamfahren ebenfalls strafbar sein könne, wenn ein Kraftfahrer mit nied- riger Geschwindigkeit über eine Landstraße bummle. Das Langsamfahren kann nur dann strafbar sein, wenn dadurch andere Kraftfahrer am Ueberholen behindert wer- den. Dies dürfte jedoch nur dort der Fall sein, wo Landstraßen und Bundesstraßen eine zu geringe Breite aufweisen, was wieder- um nicht Schuld der Kraftfahrer ist. Die angeordneten Geschwindigkeitsbe- Srenzungen und die sich daraus ergebenden Folgerungen haben ganz offenbar zu einer völligen Ratlosigkeit bei den zuständigen Behörden geführt, denen dann vielfach nichts anderes einflel, als die Kraftfahrer kür das Chaos verantwortlich zu machen. Von dieser Behauptung bis zu der Feststel- lung, daß durch das vorsichtige Fahren der Kraftfahrer erhebliche Unfälle vermieden worden sind, und damit die Spekulation des Bundesverkehrsministerium nicht zutraf, die Kraftfahrer erneut schuldig zu sprechen, ist nur ein kurzer Weg. Der ADAC wendet sich aber auch mit aller Energie gegen die Bagatellisierung der in Massen auftretenden Blechschäden. Ge- wig ist ein Menschenleben mehr wert als etliche Quadratmeter Karosserieblech. Wenn jedoch durch unsinnige Maßnahmen Blech- schäden in erhöhter Zahl auftreten, so wen- det sich jeder davon betroffene Kraftfahrer mit Recht gegen diese Maßnahme, ganz ab- gesehen davon, daß nachgewiesenermaßen auch im unteren und mittleren Geschwin- digkeitsbereich schwere Unfälle eintreten können. Nachdem man die Geschwindig- Kkeitsbegrenzung einmal beschlossen und durchgeführt hat, sollen es sich die Behör- den, wenn ihre Tätigkeit von wirklicher Verantwortung getragen ist, nicht so leicht und einfach machen, mit dem von ihnen ver- anlaßten Problem fertig zu werden. — Straßenbau und Verkehrssicherheit Von John S. Andrews, Generaldirektor der Ford-Werke AG, Köln Angesichts des zunehmenden Kraftfahr- jeugbestandes in der Bundesrepublik halten wir von der Automobilindustrie es für unsere Pflicht, immer wieder auf die Pro- bleme hinzuweisen, die mit zunehmender Verkehrsdichte entstehen. Hierbei handelt es sich vor allem um die Mängel des west- deutschen Straßennetzes und um die immer größer werdende Parkraumnot vor allem in den Großstädten sowie um die Forderung nach Verkehrssicherheit. Ein Vergleich der Relation Fahrzeuge zu Straßenlänge zeigt, daß auf 1 Kilometer Straße in der Bundes- republik einschließlich Westberlin 28, Groß- britannien 21, Italien 9, Frankreich 8 Fahr- zeuge auf rund 8,5 Einwohner haben, ver- glichen mit einem Verhältnis von 1:14 für die Bundesrepublik. Bei einem jährlichen Zu- Durchschnitt der beiden letzten Jahre ent- spricht, werden wir einen jährlichen Bedarf von 18 000 Kilometer Straße in der Bundes- republik haben, wenn wir die heute schon als Kritisch betrachtete Dichte von 28 Fahr- zeugen pro Kilometer Straße auch nur bei- behalten wollen. Der gegenwärtige Stand der Verkehrs- sicherheit wird am treffendsten gekennzeich- net durch die Zahl der tödlichen Verkehrs- unfällen, die in der Bundesrepublik im Durchschnitt etwa 13 000 im Jahr beträgt. Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Jahr in Relation zu den zugelassenen Kraft- fahrzeugen beträgt auf je 546 Fahrzeugen ein tödlicher Unfall. In den USA liegt dieses Verhältnis bei 1860 Kraftfahrzeugen. Eine Erweiterung des Straßennetzes wird mit Sicherheit eine Verringerung der Un- fallhäufigkeit zur Folge haben. Daneben ist von größter Bedeutung die Verkehrserzie- hung privater und staatlicher Initiative. Durch Aufklärung und Schulung sind die Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren des modernen Straßenverkehrs und auf die Not- Wendigkeit und die Möglichkeiten zur Siche- rung gegen Unfälle hinzuweisen. Sicherung gegen Unfälle im Straßenverkehr ist eine Aufgabe aller, und nur wenn sie 8 ausbleiben. Mit Standlicht fahren! Standlicht als Beleuchtung der Kraftfahr. zeuge innerhalb geschlossener Ortschaften schlägt der Automobilclub von Deutschland (Avb) in einer Eingabe an das Bundesver- kehrs ministerium vor. Bei den heute dichten Verkehrsströmen sei das übliche Abblend. licht eine Quelle zusätzlicher Gefahren, er. klärte der AvD dazu in Frankfurt, da die Lichterflut der entgegenkommenden Kolon- nen dem Autofahrer häufig bis zu 80 Prozent der normalen Sicht raube. Lediglich dort, wo die Straßenbeleuchtung nicht ausreiche solle die Benutzung des Abblendlichtes ge. stattet sein. Fernlicht soll nach den Wün- schen des AvD überhaupt verboten werden. Auch in den Fällen, in denen wegen der Seringen Breite der Fahrbahn die neben dieser verlaufenden Seitenstreifen(Bankette) zum Ausweichen und Ueberholen mitbenutzt werden müssen, kann bei diesen eine Be- festigung, die ein Befahren in derselben Weise ermöglicht, wie wenn es sich um die eigentliche Fahrbahn handelt, weder erwar-. tet noch gefordert werden. Seitenstreifen sind vielmehr, zumal von schweren Fahr- zeugen, den gegebenen Umständen entspre- chend vorsichtig zu befahren. BGH, Urt. v. 31. 3. 60— III ZR 62/59—: VersR 1960, 447 Katholische Kirche gegen Mißachtung der Verkehrsregeln „Nicht aus Leichtsinn töten, nicht aug Dummheit sterben“, heißt eine Schrift zum „Kampf gegen den Verkehrstod“, die gegen- wärtig in den katholischen Kirchen an die Gläubigen verteilt wird. Der 27 Seiten um- fassende„Verkehrs-Katechismus“ ist von dem„Fliegenden Pater“ Paul Schulte ver. faßt worden. Er schildert mit anschaulichen Beispielen die Hauptunfallursachen bei Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrern und weist auf diee ntsprechenden Verkehrs. regeln hin. Die Schrift wurde von Bundes. verkehrsminister Seebohm angeregt. und alles so einfachl daulich ist. backen Sie Kartoffelpuffer heute in LESIEUR- GTL. wie gut das schmecktl Ganz gleich, worauf Sie Appetit haben, ob auf Kartoffelpuffer oder Eierspeisen, Fleisch oder Fisch: mit L ESIEUR-Gl. gelingt einfach alles Millionen Hausfrauen, die LESIEUR- GL schon taglich verwenden, bestätigen(und schon nach dem ersten Ver- such werden auch Sie es tun)): LESIEUR- öl. verbessert die Speisen. Mit LESIEUR-Ol. schmecken Fleisch- und Fischgerichte, Mehl- und Eierspeisen besonders rein, Salate einfach köstlich! LESIEUR-ö L dient der Gesundheit. Arzte bestätigen, daß ein naturreines Pflanzenöl- Wie LESIEUR- GL. leichter ver- LESIEUR- öl verbraucht sich sparsam. Als 100% reines Pflanzenölist es ohne jeden Wassergehaltund deshalb so ergiebig. 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Sle legen ja ihre„„ vollere— große Tagungen stehen für August wie auch aus der Uebersicht des Gartenfunks g nicht Es fällt dem Salat einigermaßen schwer, 2e wie Regenschöpflöffel flach auf d auf dem Veranstaltungskalender. ersichtlich, der Deutsche Gartenbautag statt. bel Sommerhitze vorschriftsmäßig zart in Bod Kk 5 e ee e 7 Vom 7. bis 12. Aug., also volle fünf Tage, Einzelheiten über die Veranstaltungsfolge seinen Blättern zu sein. MCglicherweise Wasser in diese 8 e wollen die Mitglieder der Deutschen Dendro- dieser großen Jahres-Kundgebung aller Garz atttahr. schießt 35 8 Was entweder auf eine r 5 1 e in e 9 e liegen zur Zeit noch nicht falsche Sorte oder auf falsche Behandl 1 8 5„ hre Jahreshauptversammlung nebst den in. b n 1 1 3 1 1 5 15 3 5 8 diesem Ra N üblichen 1 Besich- Jahrbuch der Deutschen Iris- Gesellschaft 8. den, und außerdem soll ich. hochgestreift und mit einem Bastfaden zu- 4 tigung der Gartenschau und des Saarbrücker 1 5 3 2 0 5 5. 15. sammengebunden. So bleichen sie im Inne- 5 1 N 3 Stadtgrüns nehmen praktisch nur einen Tag 3 ler W den 5 1 5 gel. ren, und die Endivie bekommt ihre ge- N 9* in Anspruch. Weitere vier Tage sind für er 1 5 bblend- den Kopfsalat delikat werden zu lassen: 13 5 5 N g UICC bigen Bildtafeln geschmückt, dürfte das un- ren, er. Map gieße nur morgens oder abends und schätzte Färbung und Zartheit. Später wird N i 5 längst erschienene neue Jahrbuch der Deut- da di 165 je Bla N sie mit den Wurzeln herausgenommen und 5 52 in die Weitere Umgebung vorgeschen. So schen Iris- Gesellschaft eine Bereicherung für le nieruals auf die Blätter, sondern nur direkt 5 5 5. a 5 werden die Privatparks von Villeroy in; 5 Kolon- 85 0 im Keller irgendwo in einer Sandkiste ein- a g j jeden Blumenfreund sein. Auf 136 Text- an die Wurzeln. 1 2 Wallerfangen, von Boch in Fremersdorf und 98. l 228 Prozent geschlagen, dann hat man noch im Winter N 2 der Werkspark von Villeroy& Boch besucht seiten sind wertvolle Beiträge erster Sach- lort, 0 Ein weithin unbekannter Salat etwas davon.— 75 e Es geht zu Waldbesichtigungen im Bereich kenner des In- und Auslandes zusammenge- „ Da haben doch einige Schlauberger her- Uebrigens gibt es auch eine bastsparende, J. N 15 dee ee ne een ee eee e en 1 10 25 er 8 Wün⸗ ausbekommen, daß sich aus den jungen Blät- Srünblättrige Endiviensorte, die sich selber 5 U 1 3 53555. nert, Helen von Stein-Zeppelin, Dr. Hertha werden tern von Radieschen ein delikater Salat her- zusammenschließt. Wenn man sie eng genug 25 50 0 1 5 b van Nes, Dr. Peter Werekmeister- gen der stellen läßt. Mit Oel und den bekannten setzt, dann schieben sich die Blätter gegen- 5— 2 3 Führung 1 5 8 den dortigen Botanischen Geisenheim. Der schöne Band kann— soweit 8 Salatgewürzen Luherelkst⸗ soll er vortreff- seitig in die Höhe. 75 70 5 92 Carten, sondern auch die Besichtigung von Nie 1„ benutzt 1 e 992 5 1 1* Die Blüten weg, wenn si blüht sind N e Kutturdendtmilern dus 5 n 5 5 an die Geschäftsstelle der Deutschen Iris- hält gerade dieser Radieschensalat Höchst- 8. n sie verblünt sin 4 5, Auf der Fahrt nach Nancy über Saargemünd 8 5 ne Be: et Vitaminen. Al ird V N wollen die Dendrologen das Arboretum und Liliengesellschaft, Leonberg bei Stutt- selbe werte an Vitaminen. so wird Vorsorge Keine Pflanze blüht der Blüte wegen.. 8 5 n gart, Justinus-Kerner-Straße 11. 55 getroffen, der salatarme Winter ist lang ge- 1 1 1 Champenoux der Staatlichen Französischen 5 1 nug. Sehr gut lassen sich jetzt noch Radies- 8 e e 8 Samenkörner und um 8 Forstschule, den Stadtpark und den Bota- erwar. n alssdten, die milden und nicht 30 Kanz nichts anderes. Und wenn sie ihr Soll an I 5— nischen Garten, den Park der Forstschule Der Gartenfunk im August streifen 3 Nächte int ane ere bent Samenkörnern zu erfüllen im Begriff ist,— E und den Park Sainte Marie in Nancy kennen- 1 1 8 lee ne ee e ee dann schert sie sich den Teufel um die C lernen, während auf der Rückfahrt noch die Süddeutscher Rundfunk N 5 5 übri i U spen; sie si berũ isilika St. Nicolas de Port und 1 1 3 1 „ t an ale Ea ee ür übrigen, kleinen Blütenknospen; sie sind 3. 8 5 55 1. 5 8en dezeiten: jeden Freitag von 12.00 12 f unnötig geworden. Jede Blume verpulvert!!!! dd 60, 447 gen Erdfrüchte zu erwarten. ihre Kraft in die Ausbildung der Samen,(des 5. 1 Landfunk werktags von 12.00 bis 12.30 Uhr; 5 8 8 5 men werden. Dieses zwar anstrengende, aber Landfunk sonntags von 8.05 bis 8.30 Uhr Standardgemüse für den Herb und das sollte man verhindern; es werden Wöhnli g 7 La 0 8 n 8. 5 5 1 e einfach die verwelkenden Blüten abgepflückt deen deen wee een 5 5(sämtliche Sendungen Mittelwelle). ht a 8 1 95 j f 1 14 85 f 1 gramm ist ein wahres Muster eispiel für die e 1 50 kt 15 Jetzt im August ist die beste Zeit, um oder abgeschnitten, dann entsteht ein wei- Fülle von Möglichkeiten, mit denen die Freitag, 5. 8. Sommerliche Floriade Wen wieder Spinat zu säen, den man im Oktober terer üppiger Flor. n Grenzland-Gartenschau aufwarten kann. Freitag, 12. 8. Allerlei für den Blumenfreund 29 ernten kann. In Abständen von 20 bis 25 Freitag, 19. 8. Vitamine aus dem Hausgarten 55 15 Zentimeter werden die Reihen angelegt. Freitag, 26. 8. Deutscher Gartenbautag in 5 5 5 0 er— 1 1 2 0 i 2 Saarbrücken 26. bis 28. 8. 1960 st vo Warum auch enger es ist doch im Nach- D 1 d d d M R te 1 sommer 1880 1 i Nur 1E arten reun E Un 8 008 Im Asen Aus dem Landfunk programm ulichen sei man sich über die sprichwörtliche Ge- Mo., 8. 8. Was sagen uns die Kartoffel-Prüf- n bel fräßigkeit des Spinats im klaren. Selten, daß Aus gebotenem Anlaß erscheint es wün- etwas für die beeinträchtigte Schönheit der gekalkt. Bei kleinen Flächen reibt man den felder? 8 ahrern er an zu reichlichem Stickstoff erstickt ist. schenswert, heute noch einmal auf eine Le- Rasenfläche tun. Da wäre ihm mit der Em- Kalk mit der umgekehrten Harke(Rechen) Pie,, 9. 8. Wasser wirtschaftliche Maßnahmen kehrs. Davon gibt es zwei Arten. Zunächst kommt 5 3 11 8 5 1 155 N von! ein schöner Bären- in die Grasnarbe ein.“ im Grundwasser-Senkungsgebiet des Ober- undes das Ammoniak dran; es ist von langsamer vom 8. Juli beantwortet wurde und den dienst geleistet worden! Wenn Kalk, dann nur im Winter! rheins i l S1 81 t Kampf gegen das Moos im Rasen zum Ge- N 1— 5 f: Mo., 15. 8. Vorbeugende Maßnahmen gegen A 5„ geg ben Iletaniorphose durchmachen muß, ehe Senstand hatte. Nach dem Grundsatz, das achfteratur zeigt untefschleduche Werse ane diese Guenlen erhärten imer das Mäuseseäden 5 5 0 1 Sticks tönt ker d pfl man vor Anwendung irgendwelcher Aus- Im übrigen haben wir bei nochmaliger gleiche: wenn der Rasen überhaupt Kalk Mi., 24. 8. Die Bienen vor der Winterruhe der darin enthaltene Stickstoff für die Pflan- rottungs- oder Bekämpfungsmittel zunächst Befassung mit dem Quartett Moos-Rasen erhalten soll, dann darf das nur im Winter. zen verdaulich wird. Man streut Ammoniak jmmer die Ursache des auftretenden Uebels saurer Boden-Kalk eine sehr interessante geschehen. Die Verabreichung von Kalk b chtung!. vor der Aussaat über die Beete. Später wird feststellen und die einzuleitenden Gegen- Erfahrung gemacht. Es ist gar nicht wahr, ohne Hinweis auf seine schädigende Wir- Jeden Mittwoch und Samstag um 12.05 Uhr: dann mit Salpeter etwas nachgeholfen, der maßnahmen nach dieser Ursache richten soll, daß seit altersher Kalk als Universalmittel kung während der Wachstumszeit anzuraten,„Warnruf des Pflanzenschutzdienstes Wirkt quasi sofort. wurden die drei Hauptursachen gegen Moos im Rasen galt. In älteren Gar- ist auf keinen Fall angängig. Südfunk /Landesstudio Rheinland-Pfalz Wer noch keine oder keine brauchbare der Mocsbildung im Rasen ge- zend tieberg aus der Zeit vor dem ersten Abschließend sei nochmals festgestellt: Aus dem Landfunk- Programm nannt und kür jede von ihnen die nach dem Weltlerieg Wurde geraten.»den moose Be- das Auftreten von Moos im Rasen hat in den Sendezeiten: Mittelwelle und URW f: Hacke hat, kauft sie zusammen mit dem Spinatsamen. Eine alte Gärtnerregel sagt, daß Spinat groß gehackt wird. Sieben Gramm Samen braucht man für den Qua- dratmeter und fünf Quadratmeter sollte man pro Familienmitglied anbauen; dann reicht das Eisengrün für den Herbst. Endivie für den Winter Mit dem Aussen der Endivien wird das nichts mehr Es dürfte sich auch bei den Gartenfreunden herumgesprochen haben, daß die Saat spätestens Ende Juni vorge- nommen werden muß. Im Zweifelsfall gibt es Jungpflanzen beim Gärtner, soweit der Nachbar drüben keine mehr hat; man sat ja stets viel zu viel aus. Es gibt glattblättrige Endiviensorten und geschlitztblättrige End- vien, die letzteren sind delikater und nicht So leicht bitter. Mit allseitigem Abstand von 30 Zenti- meter sollten die Endivien ausgepflanzt wer- heutigen Stand der Gartenpraxis beste Ab- wehrmethode angegeben. Wenn aber bereits drei anderweitige Hauptursachen genannt worden sind, kann eigentlich niemand an der längst widerlegten These festhalten, Moos im Rasen sei ausschließlich ein Anzeichen für den mit Recht so beliebten„sauren Boden“, dem man mit Kalk zuleibe rücken muß. Um Alle Irrtümer auszuschließen, folgte dann zur Bekräftigung noch der Satz:„Kalk schä- digt nur die Graspflänzchen und sollte des- halb vom Rasen ferngehalten werden.“ Kalk in der Wachstumszeit ist schädlich Kalk schädigt nicht nur die Graspflänz- chen, sondern offenbar doch alle grünen Pflanzenteile,— oder weshalb haben wir ge- lernt, daß man ihn nur im Herbst oder im zeitigen Frühjahr, also während der Vege- tationsruhe, verabreichen soll? Unser Gar- tenfreund, der nach einem Mittel gegen die fortschreitende Vermoosung seines Vorgar- tenrasens fragte, wollte doch aber jetzt gleich, noch mitten in der Wachstumszeit, wordenen Rasen im Herbst gründlich durch- zuharken, fehlenden Grassamen einzusäen, mit Erde zu bedecken, zu Walzen, die ganze Fläche mit Kuhjauche zu begießen und mit Holzasche bzw. mit Kali zu überstreuen. Letzteres hat aber mit Vorsicht zu geschehen, denn zu dick aufgestreutes Kalisalz(Kainit) zerfrißt nicht nur das Moos, sondern auch die keinen Gräser.“ Der gleiche Ratschlag einer Sonderdüngung mit Kali wird auch in eini- gen Gartenbüchern aus neuerer Zeit gegeben. Wo aber zwischendurch, z. B. in der 22. Auf- lage des„Gartenbuches für Anfänger“ von Jahannes Boettner(erschienen 1940), von Kalk im Zusammenhang mit Moos und Rasen die Rede ist, da bleibt die Anwendung ausdrücklich auf die Zeit der Vegetations- ruhe beschränkt. Boettner sagt:„Wir streuen im Spätwinter Kalkpulver..“ Genauso àu- Bert sich auch der„Düngekalk-Leitfaden für Wirtschaftsberater“, 3. Auflage 1951, bei Er- örterung der turnusmäßigen Kalkungen: „Grasland, Zier- und Teppichrasen wird wrie das Gartenland zur Zeit der Wachstumsruhe meisten Fällen andere Ursachen als die an schattigen, feuchten Stellen gelegentlich vor- kommende Uebersäuerung des Bodens. Wo sie vermutet wird, sollte man sich erst durch eine Bodenanalyse die Vermutung bestätigen lassen, ehe zusätzliche Kalkgaben(im Win- ter!) verabreicht werden. Für die normale Rasenpflege genügen die auch an dieser Stelle oftmals beschriebenen winterlichen Vorratsdüngungen und sommerlichen Kopf- düngungen mit Volldünger, der zugleich mit den erforderlichen Nährstoffgaben an Stick- Stofk, Phosphorsäure und. Kali auch den durchschnittlichen Kalkbedarf deckt. Wer aber immer noch nicht glauben will, daß auch die Rasenpflege— wie so manches andere im Gartenbau und Landwirtschaft— im Laufe der Zeit Wandlungen erfahren und sich neue Frkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis nutzbar gemacht hat, der schaffe sich die hier früher schon besprochene, ausge- zeichnete Schrift„Schöner Rasengarten zur Freude und Erholung“ an. Margot Schubert werktags 11.35 bis 12.10 Uhr; sonntags von 12.15 bis 12.30 Uhr. Mi., 3. 8.„Kör- Ausschüsse“ im Obstbau Mi., 10. 8. Neuzeitlicher Champion-Anbau So., 14. 8. Vom deutschen Tabak Fr., 19. 8. Sommerliche Kost So., 28. 8. Deutscher Gartenbautag brücken(Direktbericht) Saar- Gartenfunk im 2. Programm(nur über UKW II aus Mainz) jeweils um 19.45 Uhr: Mittwoch, 10. 8. Große Zeit für's Okulieren Mittwoch, 24. 8. Gegen Monatsende beste Pflanzzeit für Nadelhölzer Die nächsten Sendungen der Reihe„Land- jugend in der modernen Welt“ im 2. Pro- gramm(nur über UKW II aus Mainz) jeweils um 19.45 Uhr: Mi., 3. 8. Besuch bei den Landjugend- Gruppen in Böchingen und Zeiskam Mi., 17. 8. Die Landjugend-Gruppen in Gimbs- heim und St. Martin Wenk RECHNEN KANN. einfach elnfach Frechbohnen 400-9 Dos Streichleberwurzt 1 400- g- Dose Sücdlafrikanische junge Ungefärbt, fadenff, 1/ Dose 1.28 Rab BE Unsere Innenarchitekten stehen Ihnen rur Verfogung und helfen gorn del der Elarichtung Ihrer Wohnung. Lassen Sie slch vorverbindlich beroten. Voronmeldung Wäre angenehm Haus for Heimgestaltung Mannheim, PE, 20.21 e Geldrerkehr Kfz- und Maschinen-Fi 1 SARKREDñITE Hypotheken- Geschäfts kredite nanzierungen und Beleihungen Kostenlose Beratung! Kreditkontor GmbH., Mannheim, P 7, 16-17, Tel. 2 53 73 Umschuldungen Jedermanns- Kredit Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten sofort durch: lndustrie-Kredite sehr günstig langfristig! Erst Information: Ruf 5 20 90 M. 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Rechte, die zur selben Zeit noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, sind spätestens in der Versteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerspruch des Gläubigers glaubhaft zu machen; sie werden sonst im geringsten Gebot nicht und bei der Frlösverteilung erst nach dem Anspruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht hat, das der Versteigerung des Erbbaurechts oder des nach 8 55 ZVG. mithaftenden Zubehörs entgegensteht, wird auf- gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einst- Weilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das 1 o an die Stelle des versteigerten Gegen- standes tritt. Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof Neuwertige Kofferschreibmaschinen günstig zu vermieten. H. Sommer, Mannheim.— Friedrichsring 40, Vervielfältigungen: Lingott, U 8. 12 oESSERT Große Vitrine ab 1. Aug. zu vermieten. 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Nr. 3950/9: 5,14 Ar, Galgenwasen, Hofreite und Hausgarten, Lbg. Nr. 3950/80: 3,14 Ar, Galgenwasen, Hofreite und Hausgarten. Eigentümerin der beiden Grundstücke ist die Stadt Ladenburg. Schätzwert des Erbbaurechts: 50 000, DPM.— Zubehör: Mannheim, den 15, Juli 1960 Kunststopfen! Chem, Reinigung vergibt laufend Aufträge, auch in Heimarbeit. Blitz- Kleiderpflege, Eichelsheimer- straße 9 Telefon 215 02 Notariat V als Vollstreckungsgericht Derbeertolg gur cb Kleinangeigen 7 ,, .. ,, 22 7 . ,, 9 Seite 22 MANNHEIMER MORGEN FEUIILIETOIR Freitag, 22. Juli 1960/ Nr. 107 Anwalt der Neben Musik Zum fünfundsechzigsten Geburtstag des Dirigenten Professor Hans Rosbabd am 22. Juli Er ist einer der meistgefragten deutschen Dirigenten im Ausland und einer der her- Vorragendsten Deuter zeitgenössischer Ton- Schöpfungen. Ein universeller Geist, in dem sich die Beherrschung des Technischen mit Umfassender humanistischer Bildung ver- bindet, wurde zum entschiedenen und ziel- Strebigen Vorkämpfer der„Neuen Musik“, ohne sich jedoch einseitig auf eine bestimmte Richtung festlegen zu lassen. Generalmusikdirektor Hans Rosbaud, der am 22. Juli seinen 65. Geburtstag begeht, fühlte sich seit jeher ausschließlich dem Geist der Musik verpflichtet und ging jeder Sensationsmache und Zurschaustellung der eigenen Persönlichkeit aus dem Weg. Dieser vergrübelte Künstler hat wenig gemein mit den internationalen Pultstars und ihren auf die Zuhörer berechneten Allüren; für ihn War die Musik niemals eine merkantile An- gelegenheit. Der gebürtige Grazer studierte zunächst in seiner Vaterstadt und dann am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main. Mit 26 Jahren begann er zusammen mit Paul Hindemith die Hochschule für Musik in Mainz aufzubauen, deren Direktor er lange Zeit war. Hans Rosbauds eigentliche Kar- riere begann 1930 als Abteilungsleiter und erster Kapellmeister vor den Mikrofonen des damaligen Reichssenders Frankfurt. An- schliegend war er Generalmusikdirektor in Münster und Straßburg. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde Hans Rosbaud in die bayrische Lan- deshauptstadt berufen, wo er die Leitung der Münchner Philharmoniker übernahm. Die große Chance bot sich dem von Arbeitseifer Besessenen jedoch erst 1948, als er Chefdi- rigent beim Südwestfunk in Baden-Baden wurde. Das Symphonieorchester dieser Rund- funkanstalt ist im wesentlichen sein Werk, mit ihm gelangte Hans Rosbaud zu Welt- ruhm. Vor allem aber bot sich ihm hier— gesichert durch die finanzielle und künst- lerische Unabhängigkeit des Funks— die günstige Gelegenheit, sich in hohem Maße der Pflege moderner Tonkunst widmen zu können. Der ‚Chef“ nutzte die Gunst der Stunde und machte Baden-Baden zu einer Metropole der„Neuen Musik“, in der Stra- Winsky, Bartok, Honegger, Egk, Fortner, Koultur-Chronik Im Museum zu Allerheiligen in Schaff- hausen ist eine Ausstellung ,‚Süddeutsche Künstler“ eröffnet worden, die Werke von 25 Malern und Bildhauern aus dem schwäbi- schen Raum und dem deutschen Bodensee- gebiet zeigt. Mit dieser Schau setzt das Mu- ssum zu Allerheiligen die Reihe seiner stark beachteten und über die Landesgrenze aus- strahlenden kulturellen Veranstaltungen fort. Die Ausstellung, die bis 4. September dauert, Soll— wie bei der Eröffnung erklärt wurde die geistige und räumliche Verbundenheit der Kunst im ganzen Bodenseeraum dokumen- tieren. Der Bad Hersfelder Magistrat beschloß einstimmig, dem Regisseur William Dieterle die künstlerische Gesamtleitung der Bad Hers- felder Festspiele 1961 anzubieten. Dieterle übernahm im April dieses Jahres nach dem Ausfall des Intendanten Johannes Klein die künstlerische Leitung der noch bis zum 31. Juli dauernden Jubiläumsfestspiele. Der Magistrat folgte mit seinem Angebot einer Empfehlung der Garantieträger der Bad Hersfelder Fest- Spiele, zu denen das Bundes ministerium für Gesamtdeutsche Fragen, das Bundesinnen- ministerium und die hessische Landesregierung gehören. Nach dem bisherigen finanziellen Ergebnis der diesjährigen Festspiele rechnet der Magistrat damit,„daß der Wirtschafts- plan eingehalten werden kann“. Das Kurpfslzische Kammerorchester wird unter Leitung von Wolfgang Hofmann auch in der kommenden Saison, und zwar im Oktober, Wieder eine Konzertreise nach Spanien machen. Diese Verpflichtung unterstreicht nachdrücklich den künstlerischen Erfolg, den das Ensemble in der vergangenen Spielzeit mit seinen elf Gast- konzerten in Spanien erringen konnte. Die Jahresbilanz 1959/60 des Kurpfälzischen Kam- merorchesters enthält ferner 32 Aufnahmen für den Süddeutschen Rundfunk, 25 Aufnahmen für den Südwestfunk, drei Aufnahmen für das Landesstudio Mainz des Südwestfunks und 64 Konzerte und Serenaden, von denen ebenfalls mehrere vom Landesstudio Mainz übertragen Wurden. Durchschnittlich 15mal monatlich war das Orchester über die beiden Sender zu hören. Professor Dr. G. F. Hartlaub spricht am Dienstag, 26. Juli, von 17.30 bis 18.10 Uhr im Deutschen Fernsehen über das Thema„Jeder Maler malt immer sich selbst“. Er zeigt dabei Bilder aus der Ausstellung der Mannheimer Kunsthalle im Jahre 1929. Henze und andere Komponisten der Gegen- wart Raum zur Entfaltung erhielten. Der hellhörige Sucher nach Unbekanntem und Neuem(von der Badischen Staatsre- Sierung mit dem Professoren-Titel ausge- zeichnet) und seine Symphoniker fanden durch vollendete Aufführungen von weit- reichender Werktreue starke Resonanz. Kon- zertreisen durch Europa und Uebersee bis zur Südspitze Afrikas, Gastspiele bei inter- nationalen Festivals und die Tätigkeit als musikalischer Oberleiter des Zürcher Stadt- theaters vermehrten von Jahr zu Jahr das Ansehen Hans Rosbauds im In- und Aus- land. Einer der glanzvollsten Höhepunkte im bisherigen Schaffen des sensiblen und feinsinnigen Dirigenten war 1954 die Welt- Premiere von Arnold Schönbergs Oper„Mo- ses und Aron“ im Nord westdeutschen Rund- kunk in Hamburg, eine Leistung von seltener Eindringlichkeit und Ueberzeugungskraft. Hans Rosbaud ist einer der gewissen haftesten Ensembleführer, ein Musiker, der der Partitur unverbrüchliche Treue hält. Er duldet keine artistischen Verspieltheiten und keine Halbheiten, stets geht es ihm um das Ganze, um das Werk an sich. Seine musikalisch-sachliche Unnachgiebigkeit emp- finden die Musiker nicht als schöpferische Marotte, weil sich die künstlerische Strenge mit weltmännischer Verbindlichkeit und menschlicher Wärme paart. Trotz der Be- scheidenheit, die ihn immer wieder hinter das Werk zurücktreten läßt, gilt gerade von dem Dirigenten Hans Rosbaud das stolze Wort von Liszt:„Wir sind Steuerleute, keine Ruder- knechte.“ Walter Wildhagen Wer ist der Vater des Kindes? Ein Findelkind und die Frage, wer wohl der Vater ist, stehen im Mittelpunkt des Lust. spiels„Baby Hamilton“ von Anita Hart und Maurice Braddel. Von Herbert Kreppel insze- niert, sah man dies Stuch jetzt als letzte Schauspielpremiere dieser Spielzeit in der Städ- tischen Bühne Heidelberg. Unser Foto zeigt eine Szene daraus mit(von links nach rechts) Michael Toost als Diener Edwards, Günter Mach als Hamilton junior, Rickard Nagy als sein Vater und Annemarie Schradiek(aus Mannheim) als seine Mutter.(Siehe auch un- sere nebenstehende Besprechung.) Foto: Busch Holländische plastik der Segenwart Eine interessante Ausstellung im Frankfurter Karmeliterkloster Holland gilt, mit Recht, als ein Land der Maler. Die Namen Rembrandt, Hals, Vermeer van Delft stehen für zahllose. Indes, Skulp- tur und Plastik spielten in der niederlän- dischen Kunst eigentlich nie eine vergleich- bare Rolle. Gewiß, es gab um 1400 den be- deutenden Claus Sluter; doch den zog es bald nach Burgund, und Dijon verkündet seither seinen Ruhm. Und vorher gab es eine gotische Bildschnitzerei, in Amsterdam und Utrecht vor allem. In jüngerer Zeit wäre, wenn man Will, Wouters zu nennen, als einzelner. Aber dazwischen war, mehrere Jahrhunderte lang, von einer holländischen Plastik keine Rede. Um so leuchtender blühte, über Nacht gleich- sam, die holländische Malerei auf. Nach der Renaissance war sie die erste, in der die Maler sich, mit einem Minimum an Tradi- tion, in das Leben stellten. Ein ähnlicher Vorgang scheint sich nun in unserem Jahrhundert zu wiederholen, dies- mal allerdings mit der holländischen Plastik. Mit einem Minimum an Tradition stellen sich die jungen Bildhauer Hollands mitten ins Leben, und wo sie's fassen, ist es interessant. Sie greifen hinein mit leider fahrenem Ernst und heiterer, nicht selten grotesker Gebärde. Man wird fortan zur Kenntnis nehmen müs- sen, daß in diesem traditionellen Land der Maler eine erstaunlich lebhafte und leben- dige, ehrgeizige und vielseitige Plastik förm- lich aus der Erde geschossen ist. Sie war auf einmal da— wie vor dreihundert Jahren die holländische Malerei auf einmal da war. Diese Erkenntnis vermittelt zur Zeit eine sehr instruktive und— im Aufbau wie in ihren Zeugnissen— überaus reizvolle Aus- stellung im Frankfurter Karmeliterkloster. Sie zeigt 35 Werke von 15 jungen hollän- dischen Bildhauern. Wobei das Wort„Bild- hauer“— wie in der modernen Plastik seit Gonzales überhaupt— nicht mehr im alten Sinne wörtlich zu nehmen ist. Es sind Metall- und Kunststoffplastiker, Schweißer und Schmiede darunter. Die beiden ältesten, Wessel Couzijn und Jaap Mooy, sind 1912 bzw. 1915 geboren; alle anderen sind zwi- schen dreißig und vierzig Jahre alt. Fünf von ihnen, auch das dürfte kein Zufall sein, sind Autodidakten: Boekenoogen, Lotti(Char- lotte van der Gaag), Mooy, Gust Romijn und André Volten. Sie haben ohne Zweifel von ausländischen Vorbildern viel gelernt: von Gonzales und Butler, von Chillida und Chadwick, von Lipchitz, Roszak, Crippa, den Brüdern Nabo und Pevsner. Aber die stärksten und bestim- mendsten Einflüsse kamen ihnen spürbar aus der engeren Heimat, aus der nieder- ländischen Malerei; von zwei Malern, die nicht nur durch vier Jahrhunderte vonein- ander getrennt sind: von Hieronymus Bosch und Piet Mondrian. Diese zwei Pole nieder- ländischer Kunst- und Geistesäußerung be- stimmen deutlich auch die holländische Pla- stik der Gegenwart. Wollte man sie auf eine einfache Formel bringen, könnte man sagen: Plastik aus Vision und Konstruktion. Da treffen wir einmal auf Gestalten und Erscheinungen des dämonischen, grausamen und absurden modernen Märchens, das wir, Wenn wir wollen, auch Wirklichkeit nennen können. Seltsame skurrile Gebilde aus Eisen, Kupfer und Bronze, poetisch noch im Bru- talen, geheimnisvoll im Banalen, menschlich im Unmenschlichen. Und da finden sich an- dererseits strenge, geometrische Bildungen, aus denen die klare konstruktive Ordnung Mondrians, aber auch der rechtwinkligen holländischen Polderlandschaft spricht. Boschs gespenstische Spukgestalten keh- ren in moderner Version beispielsweise in den aus Schrott und technischem Abfall zu- sammengeschweißten Plastiken von Jaap Mooy und Aart van den I issel wieder. Mooys „Feldherr“ ist eine stupende Erfindung aus grimmigem Witz und aggressivem Zorn, Sei- nen„Stierkampf“ und das Riesen- Insekt“, meine ich, sollte man aber nicht gar zu ernst nehmen, sondern mehr als massiven Spaß betrachten, als Monstre-Produkte einer in- ventiven Vitalität, eines skurril-surreali- stischen Einfalls. Wie man überhaupt bei diesen jungen holländischen Künstlern das Spielerische nicht gering schätzen sollte. Mooy etwa baut und schweißt und schmiedet Der„Fotokrieg“ seine Eisenplastiken aus Heu- und Fahrrad- gabeln, Auspuffrohren, Seeminen und Teilen von Sägen, Zahnrädern, Ketten und ähn- lichem zusammen und füllt sie mit Einge- weiden aus Schreibmaschinen, Schrauben, Rädern und Nägeln. Sein„Feldherr“ ist mit „Orden“ und„Abzeichen“ aus Schrauben, Rädern und Bolzen ganz übersät. Der meditative Konstruktivismus Mon- drians und die Strukturprinzipien Vanton- gerloos haben sich in den Plastiken von C. N. Visser, Joost Baljeu, André Volten und an- deren manifestiert. Die Eisendraht- und Plexiglasgebilde von Constant(C. A. Nieu- Wenhuys) stehen dem konstruktivistischen Raffinement von Gabo und Pevsner näher. Natürlich gibt es zwischen diesen extremen Polen Uebergänge, Nuancen, Modulationen, Zwischenstadien, Variationen— rhythmische Verschiebungen, plastische Verknotungen. Das reicht von der Arabeske bis zum dämo- nischen Spiel, von der erdnahen Sandstein- und FHolzskulptur bis zum dekorativen Draht- und Kunststoff- Arrangement, vom nackten Rechteck aus Eisenbarren bis zum grotesken theatralischen Pathos. All diesen Werken gemeinsam aber ist eine frische, ganz und gar unakademische Vitalität, ein spürbares Engagement an das Leben, an die Gegenwart. Sie sind, wie H. Hartsuyker in dem typographisch schönen Katalog sagt,„Verdichtungen menschlicher Erfahrung.. aus Leid und Freude, Tod und Leben, abstrakten Gesetzen und unsicht- baren Bindungen“. Und so stellen sie in ihrer Vielfalt eine Einheit dar, was durch den unkonventionellen Aufbau der Ausstel- lung noch betont wird. Eo Plunien von Salzburg Neue Meinungsverschiedenheiten um und mit Festspieldirektor Herbert von Karajan Nach dem„Fernsehkrieg“ ist jetzt auch ein„Fotokrieg“ um die Salzburger Fest- sbiele entbrannt, in den sogar der öster- reichische Bundeskanzler Raab eingreifen mußte. Herbert von Karajan, der künstle- rische Leiter der Festspiele, und das Direk- torium haben vor einigen Tagen verfügt, daß nur einige wenige Fotografen zu Auf- nahmen von den Aufführungen zugelassen würden, wobei sich die Zugelassenen noch verpflichten müßten, nur Aufnahmen zu veröffentlichen,„die von der Direktion im Einvernehmen mit den Bühnenvorständen ausgewählt werden“. Diese Aufnahmen soll- ten dann den Zeitungen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Der Verband der österreichischen Presse- fotografen hat gegen diese Maßnahmen schärfstens protestiert, wobei er auch von den Zeitungen unterstützt wurde, die er- klärten, notfalls keine„zensierten“ Bilder von Salzburg zu veröffentlichen. Eine Ab- ordnung der Pressefotografen sprach am Mittwoch bei Bundeskanzler Raab und Un- terrichtsminister Drimmel vor, die, wie es in iner arntlichen Mitteilung heißt, eine Mono- polisierung der Festspielaufnahmen als un- erwünscht bezeichneten. Im Auftrag Raabs und Drimmels ist der österreichische Bundes- Pressechef Dr. Fritz Meznik nach Salzburg gefahren und will auf der Sitzung des Direk- toriums versuchen, den„Fotokrieg“ beizu- legen. dpa Millowitsch aus USA Lostspiel- Premiere in Heidelberg Um die Saison— im Sektor Schauspiel, versteht sich— fröhlich zu beenden, gibt's nunmehr in Heidelbergs Städtischer Bühne ein Lustspiel zu sehen, das aus Amerika herübergekommen ist, zwei Autoren zum Verfasser hat, nämlich Anita Hart und Mau- rice Braddel, und dazu auch gleich zwei Uebersetzer(ins Deutsche): Eberhard Foer- ster und Carl E. Freybe. Der deutsche Titel dieser Importe lautet:„Baby Hamilton oder Das kommt in den besten Familien vor“. Mit jener berühmten, historischen Lady Hamilton, die mit dem englischen Seehelden Lord Nelson... na, Sie wissen schon.., mit jener Dame also hat dieses Stück gar nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich hier um eine amerikanische Familie namens Hamil- ton und um ein Stück aus unseren Tagen. Und das erste Wort des Titels ist gleich wörtlich zu nehmen: Ein„Baby“, ein kleines Kind, liegt eines frühen Morgens im Gar- ten der Hamiltons, die es, durch heftiges Klingeln aufgeweckt, zuerst verwundert, dann entsetzt in einem Waschkorb zwischen Blumen und Gräsern finden. Ein Brieflein ist auch noch dabei, in dem die anonym blei- bende Mutter mitteilt, sie wolle besagtes Kindlein seinem Vater nicht vorenthalten. Ja, aber! Der Vater? Hier unter den Ha- miltons? Wenn's wahr wär'— nicht auszu- denken der Skandal! Ist man doch eine Fa- milie mit Reputation. Mit gesellschaftlichem Rang. Mit Ansehen. Streng moralisch! Mein Gott— diese Schmach! Also wer—? Wer ist der Vater? Hamil- ton senior verhört seine erwachsenen Söhne, den schon verheirateten James, den verlob- ten Charles und den Windhund in der Fa- milie: den schriftstellernden Derek. Jeder könnt's gewesen sein, das stellt sich rasch heraus, sogar der alte Herr! Jeder gerät ein- mal in handfesten Verdacht, auch der Die- ner Edwards bleibt nicht verschont. Dieses Spiel:„Du warst es!“—„Nein, du!“—„Ich? Wie kommst du darauf? Du bist doch fort- gewesen“... und so weiter... dieses Spiel geht zweidreiviertel Akte lang. Dann kommt die Auflösung: an Derek Hamilton bleibt das Kind hängen, aber nicht am„jungen“ Derek sondern an Großvater Derek! Von dem hört man die ganze Zeit über nur reden, weil er krank in seinem Zimmer liegt. Am Ende aber tritt er doch noch auf und bekennt sich männlich zu der„Tat“! Und damit zum Kind! Ein Lustspiel, das im ersten Bild Szenen- witz und Dialogpointen hat. Da amüsiert man sich noch. Sommerszeit— Heiterkeit! Es ist nicht nötig, immer die Goldwaage zur Hand zu nehmen. Kinder, lacht, was die Kehle hergibt! Aber man darf's wohl doch sagen: der zweite und vollends der dritte Akt werden platterdings platt. Ein Schwank. Millowitsch aus USA. Na ja, wer Spaß an 80 Was hat! Es gibt Besseres auch in der Lust- spiel-Branche. Viel Besseres! Gespielt wird das Stücklein in Heidelberg im hübsch- modernen Wohnstil-Bühnenbild von Anne Schmidt und unter der anfeuern- den, handfest- turbulenten Regieführung von Dr. Herbert Kreppel. Auch der ist— wie die Autoren— nicht zimperlich in der Wahl der Mittel, da wird kräftig parodiert und laut- hals überzogen. Mit Richard Nagy(der von der kommenden Spielzeit an fest zum Hei- delberger Ensemble gehört) als Familien- vater Hamilton, mit den Söhnen Günter Kütemeyer, Wolfgang Robert und Günter Mack, mit dem Diener Michael Toost schließ- lich ist die Männlichkeit markant vertreten. Kommen nur noch— quasi am Rande hinzu der Pfarrer a. D. und Waisenhaus- direktor Gert Geiger und der„Held des Tages“, der ganz alte Derek von Hans Rath- mann. Auf der anderen Seite die Weiblich⸗ keit, in allen Schattierungen der Hysterie und Pseudo- Sensibilität prunkend. An der Spitze und als Gast aus Mannheim: Anne- marie Schradiek, die als Frau Hamilton mit Wonne und ständig in Ohnmacht zu fallen Pflegt. Sozusagen Arm in Arm mit ihr die Tante Dorothy: für Ly Brühl, die sich am Tage vor der Premiere bei der Generalprobe den Knöchel verstaucht hatte, sprang ganz kurzfristig Trude Kuhn in dieser Rolle ein. Und dann die„Jungen“— Ehefrau, Kran- kenschwester, Tänzerin, Theateragentin, Masseuse(und Mutter)— Jutta Merker- Magnus, Karin Kleine, Evelyn Matzura, Sonja Reschke, Kai Schwender. Dem Publikum schien's zu gefallen. Es applaudierte begeistert. E. Der 3 der Sbherlodl enn Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder W²eiss Verlag, Berlin- Schöneberg 27. Fortsetzung „Darf ich die Kerzen auslöschen?“ fragte er respektvoll. „Warum?“ fragte Jane lächelnd zurück. „Es ist bereits neun Uhr.“ Dieses Argument verblüffte die beiden Mädchen so, daß sie zunächst keine Antwort Wußten. Der Diener schien auch keine er- Wartet zu haben. Er trat zu den auf dem Tisch stehenden Leuchtern heran und blies die Kerzen eine nach der anderen aus. „Wann darf ich die Damen wecken?“ er- kundigte er sich.„Der selige Herr pflegte täglich um sechs Uhr aufzustehen.“ Er war- tete gar nicht ab, bis die Mädchen sich zu ei- nem Widerspruch aufgerafft hatten. Also um sechs“, bestätigte er.„Und was das Früh- Stück anbelangt“, fügte er hinzu,„so nahm Ihr Herr Onkel Haferschleimsuppe mit Toast.“ „Sonst nichts?“ fragte Jane ungläubig. „Sonst nichts!“ erklärte der Diener trocken. Er hatte jetzt die vorletzte Kerze Ausge- blasen. Es war immer dunkler in der Halle geworden. „Also gut“, sagte Jane,„Haferschleim- suppe mit Toast.“ Mit dem Dunkelwerden strich die Kühle immer fühlbarer über die Mädchen hin Sie begannen zu frösteln. Der Diener nahm den Leuchter mit der letzten brennenden Kerze auf, um ihnen nach oben zu leuchten: „Darf ich die Damen auf ihr Schlafzimmer bringen?“ Aber wiederum wartete er die Antwort nicht ab, sondern eilte vor Mary und Jane her die Treppe hinauf, so geschwind, daß er die Kerzenflamme mit der freien Hand vor dem Verlöschen hüten mußte. Es blieb den beiden Mädchen nichts übrig, als ihm im gleichen Sturmschritt zu kolgen. „Gute Nacht, meine Damen!“ sagte der Diener Jean, als sie im ersten Stock angelangt Waren. Er öffnete die Tür des Schlafgemachs und lieg die beiden Mädchen eintreten. Er übergab Mary die Kerze und sagte, ehe er die Tür hinter ihnen schloß, aufgeräumt: „Gute Nacht! Und träumen Sie gut! Was Sie heute hier in der ersten Nacht träumen, geht in Erfüllung.“ Schweigend zogen sich die Mädchen aus. Mary trat ans Fenster. Träumerisch legte sie ihren Kopf an den Fensterrahmen und sah hinaus. Kühl und rein wehte die Nacht- luft vom Park herüber. Einsam und sehr groß stand der Vollmond im Süden und spie- gelte sich in den Scheiben. „Morgen beginnt das große Leben“, sagte Mary. Es klang, als sänge sie eine alte Weise vor sich hin. Doch dann plötzlich schien sie der Hafer zu stechen, und sie rig sich aus ihrer Traumwelt ung zagte boshaft: „Und die Schlagherrinnen gehen mit den Hühnern schlafen, werden mitten in der Nacht geweckt und frühstücken Haferschleim mit Toast.“ „Laß nur gut sein“, sagte Jane.„Ich kann doch nicht gleich alles am ersten Tag um- andern und auf den Kopf stellen. Aber warte nur ab. Laß mich nur machen! Ich werd's schon schaffen!“ Sie war bereits im Nachthemd und sah in dem langen, weißen, glatt herabfallenden Gewand recht kindlich aus. Voll Sachkennt⸗ nis prüfte sie die Elastizität der Matratze, bevor sie sich mit einem Satz ins Bett schwang. Es geschah nicht etwa, um sich hineinzu- legen. Hoch aufgerichtet stand sie im Bett und hielt eine großartige Ansprache: „Ich führe uns herrlichen Zeiten entge- Sen“, erklärte sie der nichtversammelten Menge.„Das Schloß wird von Grund auf um- gebaut: neues Personal, Butler, Zofen, Ge- sellschafterin und Reitlehrer. Und natürlich ein Pudel. Pudel sind sehr komisch.— Die Gardinen müssen runter. Neue Matratzen.“ Sie wippte auf und ab. Das Bett quietschte. „Der Flügel unten muß auch gestimmt wer- den.— Das wird am Anfang alles etwas ko- sten, aber was es kostet, das kostet es eben. Wir haben es ja, und in einem Jahr“ „un einem Jahr“, ergänzte Mary ihre Schwester,„werden wir wieder in Middle- town über unseren Nähmaschinen sitzen und werden froh sein, wenn wir unsere Zwei- undzwanzig Schilling in der Woche ver- dienen.“ Aber Jane lachte und blies das Licht aus. Mit einem letzten Blick in den bläulichen Silberglanz der Nacht wandte sich Mary vom Fenster ab. Sie seufzte ein wenig, als sie ins Bett stieg. Das Linnen war grob, kühl und ein bißchen feucht. XIII Auf der Bank im Gebüsch saßen noch im- mer die beiden Gestalten und hatten die Vorgänge im Schloß mit Aufmerksamkeit Verfolgt. Nicht nur, weil es ein hübscher An- blick war, wenn ein Licht hinter den Fen- sterreihen zu wandern begann, eine Weile innehielt, dann die Silhouette eines träume- rischen Mädchens im Nachthemd zeigte. „Jetat legt sich der Herr Rechtsanwalt ins Bett“, erklärte eine Männerstimme in tie- keren Tonlagen.„Das muß das Fremden- zimmer sein, wo das Licht eben ausging.“ „Hoffentlich bleibt er liegen und schläft ruhig“, klang es in einer helleren Tonlage zurück. „Das wünsche ich ihm auch“, stimmte der Baß zu.„Ich hau' mich nicht gern mit alten Leuten.“ Eine Weile herrschte Schweigen, bis die helle Stimme abermals begann: „Wer sind denn die beiden Mädchen, die vorhin angekommen sind?“ „Die Erbinnen“, lautete die Antwort. Ein Raunen ging durch die Nacht. Ganz kern jaulte ein Hund den Mond an, und es rauschte sanft in den Baumkronen. Eine der beiden Gestalten, die kleinere, begann in den Taschen zu kramen. Sie brachte ein Feuer- zeug zum Vorschein, nahm den Hut ab und langte aus dem Futter eine Zigarette. Gleich darauf zuckte ein Flämmchen auf. „Bist du verrückt, Poll?“ warnte sein Kamerad; ihm war, als hätte er hinter sich im Gebüsch ein Geräusch gehört. Er stieg seinen Freund mit dem Ellbogen an. Beide lauschten und starrten angestrengt in die Dunkelheit. Doch gab es weder etwas 2u sehen noch zu hören. Das Warten ging ihnen allmählich auf die Nerven „Hoffentlich sind die Dinger noch da“, be- gann die helle Stimme abermals. „Natürlich“, brummte der Baß ungeduldig. „Und wenn man sie schon gefunden hat?“ wollte der andere wissen. „Ausgeschlossen. Der Professor hat sie viel zu gut versteckt.“ Wieder Schweigen. Die Bank wurde verflucht kalt. Der Kleine setzte sich auf seine Hände. Mit geduldigen Augen musterten die beiden Männer die Fensterreihe des Schlosses. Alle lagen sie schwarz und erloschen, nur unten im Sou- terrain schimmerte noch ein Licht. Dort schien der Diener Jean nun auch schlafen zu gehen. 5 Die Zeit dehnte sich endlos. Sie hörten deutlich das unruhige Pochen ihrer Herzen. Ihre Augen wurden schwer und begannen zu brennen, und von dem angestrengten Schauen bildeten sich helle Kreise, die sich langsam drehten. Da ging auch im Souterrain das Licht aus. „Komm, Poll!“ sagte jetzt der Baß und stand auf. Er streckte die vom langen Sitzen steif gewordenen Gliedmaßen. Jetzt kann's losgehen.“ Vorsichtig schlichen sie zu den Gebäuden. Als sie den schmalen Wegstreifen überschrit- ten, knirschte unter dem Tritt des Größeren der Kies. Gleich darauf war ihnen, als hör- ten sie das Geräusch noch einmal. „Oh, Peter!“ sagte der Kleine. Sie blieben mitten im Mondlicht stehen, fuhren herum und blickten um sich. Aber die Büsche lagen still im dunklen Schatten. Sie konnten ringsumher nichts ent- decken. Alles lag stumm und verlassen im Mondschein. Schwarz lauerte das Gebüsch. Der Hund in der Ferne war nicht mehr 2 hören. Peter und Poll gingen weiter. Sie ingen gebückt, obwohl das gar nicht nötig war; denn nirgends gab es Deckung. Fortsetzung folgt)