Varna eerrufer „Gesell. erichtete ahr eine erwogen Schwie. be vom un ohne ter und das En- N. Den- en opti. die für en nach. en Mark Pfg. imer in en mit e jedes . Durch twa 28 t könne Freunde 1 einer rsamm- Wunsch, bilder t, da es el, sich hen. e Ingtl. uf sein wurde benen ründet, Hohen worden schon ten in estellt, Uschen kannte e Stu- uropä- ten an. an den eratur anstal- le, an uspiel; neral- genten Stadt kom- orden. Gast- adgül⸗ edoch Neu- rene gung der igkeit sang stelle listen elmut Villi- — and lick, be- vus- iber luch tet. ein; vort sen. ach ef an, en, all gst aß zel, cht nn n en m n- Er Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. 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H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 28. Juli 1960 Adenauer fährt zu de Gaulle Abreise am Freitag/ Hauptthemen: Stärkung der NATO und politische Integration Europas Von unserer Bonner Redaktlen Bonn. Bundeskanzler Adenauer wird am Freitag zu Besprechungen mit dem französischen Staatspräsidenten de Gaulle nach Paris fliegen. Der Bundeskanzler, der sich voraussichtlich bis Samstagabend in der französischen Hauptstadt aufhält, wird von Außenminister von Brentano und von einem kleinen Stab begleitet werden. Die Besprechungen zwischen dem Kanzler und de Gaulle werden auf Schloß Ram- bouillet bei Paris stattfinden. Am Freitag wird auch Bundesverteidigungsminister Strauß zu Gesprächen mit dem französischen Verteidigungsminister Pierre Messmer nach Paris reisen. Sein Besuch steht nicht im Zusammenhang mit der Reise des Bundeskanzlers. Das Treffen zwischen de Gaulle und Dr. Adenauer kam auf Einladung des franzö- sischen Staatspräsidenten zustande. Wie in Bonn bekannt wird, soll sich die Arbeitssit- zung vor allem mit der Frage befassen, wie die NATO und die europäische Zusammen- arbeit in der kommenden Zeit der amerika- nischen Wahlen gegenüber dem zu erwar- tenden sowjetischen Druck verstärkt und ge- festigt werden können. Ein Regierungs- sprecher in Bonn bestätigte am Mittwoch, daß das deutsch- französische Treffen seit längerem geplant sei. Durch einen Brief de Gaules, der vor etwa einer Woche eintraf, seien diese Pläne beschleunigt worden. Wie der Sprecher ergänzend mitteilte, besprach Adenauer seine neuerliche Begegnung mit dem französischen Staatspräsidenten am Mittwoch in der Kabinettssitzung. Die Be- gegnung der beiden Staatsmänner wurde in Paris in Besprechungen zwischen dem fran- 268ischen Ministerpräsidenten Debréè und dem deutschen Botschafter Blankenhorn vorbereitet. Debrè wird nach Bonner Ver- lautbarungen voraussichtlich im Herbst, wahrscheinlich Anfang September, nach Bonn kommen. Ueber einen Besuch de Gaulles in Bonn hatte es zuletzt geheißen, daß er nicht vor dem nächsten Frühjahr stattfinden werde. Obwohl der Brief de Gaulles geheimge- halten wird, ist in Bonn von unterrichteter Seite zu erfahren, daß der französische Staatschef die Unterstützung des deutschen Bundeskanzlers bei seinem Bemühen an- strebt, die Stellung Frankreichs innerhalb der NATO und innerhalb der Atommächte zu stärken. Dr. Adenauer hingegen soll das Gespräch mit de Gaulle vor allem suchen, weil er mit einer neuen Initiative die Eini- gung Europas vorantreiben möchte. Seit eini- ger Zeit machen sich Bonn und Paris Gedan- ken darüber, wie die verschiedenen europäi- schen Institutionen— EWG, WEU, Euratom, Montan-Union, Europarat— unter ein ge- meinsames Dach gebracht und ihre Wirk- samkeit als geschlossener Block gegenüber der Sowjetunion erhöht werden kann. Man spricht von einem„politischen Oberbau“, der vielleicht in einer ständigen Konferenz— etwa der Außenminister— zum Ausdruck kommen könnte. Interessant ist, daß diese „europäische Integration“ nicht an den Gren- zen des EWG-Gebietes stehen bleiben, son- dern darüber hinaus auch die Länder der kleinen Freihandelszone, zumindest soweit sie der NATO angehören, einbeziehen soll. Es hat den Anschein, daß in Bonn gewisse Vorbehalte wach geworden sind gegenüber der Bemühung, die politische Zusammenbrin- gung Europas nur auf der EWG aufzubauen. De Gaulle und Adenauer sind seit dem Zusammenbruch der Pariser Gipfelkonferenz im Mai nicht zusammengetroffen. Um so not- wendiger sei es, so wird betont, daß sie jetzt über die Lage sprechen, die nach dem dama- ligen Fiasko entstanden ist. Der Bundes- kanzler soll auch den Wunsch hegen, die Freundschaft zwischen Bonn und Paris noch weiter zu untermauern. Der französische Präsident wie auch Adenauer sind dem Ver- Moskau legte Veto Nr. 88 und 89 ein Sicherheitsrat lehnte den sowjetischen RB-47-Antrag ab New Vork.(dpa) Der Sicherheitsrat lehnte am Dienstagabend den sowaetischen Antrag ab, die USA wegen des Luftzwi- schenfalls mit einer RB-47- Aufklärungs- maschine über der Barentssee zu verurtei- len. Anschließend legte die Sowetunion ihr Veto gegen den Vorschlag der USA ein, eine internationale Kommission zur Veberprü- fung des amerikanisch-sowzetischen Luft- zwischenfalls vom 1. Juli einzusetzen. Es war das 88. Veto der Sowjets im Sicherheitsrat. Auch bezüglich des italienischen Vorschlages, dem Internationalen Roten Kreuz eine Kon- taktaufnahme mit den Leberlebenden der RB-47- Mannschaft zu gestatten, machten die Sowiets von ihrem Vetorecht Gebrauch. Po- len stimmte gemeinsam mit der Sowzetunion gegen die Entschließungsentwürfe der USA und Italiens, die von den übrigen neun Sicherheitsratsmitgliedern unterstützt wur- den. Bei der Fortsetzung der Debatte des Sicherheitsrats hatte am Dienstag der agen- tinische Delegierte Amadeo als erster Spre- cher die sowjetische Darstellung bezweifelt, daß die RB-47 über sowietischem Hoheits- gebiet abgeschossen worden sei. Der ita- lienishe Delegierte Ortona hatte Untersuchung des Zwischenfalls durch das Internationale Rote Kreuz vorgeschlagen, bei der die überlebenden Besatzungsmit- glieder gehört werden sollten. Ortona hatte insbesondere kritisiert, daß die Sowjetunion zehn Tage wartete, bis sie den Absturz der amerikanischen Maschine bekanntgab. zu dem italienischen Vorschlag sagte Kusnezow, er verfolge keine humanitären Ziele und sei darauf angelegt, die Aufmerk- samkeit von der Verurteilung aggressiver Handlungen abzulenken Es könnte keine Einmischung fremder Nationen in die Rechte der Sowjetunion geduldet werden, deshalb sei der italienische Resolutionsent- wurf„un annehmbar“.. Die Vereinigten Staaten beschuldigten die Sowjetunion in der Sitzung des Sicher- heitsrates zahlreicher Spionageaktionen zu Wasser und in der Luft. Unter anderem Sollen die Sowjets nach amerikanischen An- gaben versucht haben, die von einem ame- rikanischen Atomunterseeboot vor der ame- rikanischen Atlantikküste abgefeuerte Po- laris-Rakete zu bergen. 13 protestnoten Polens Bonn.(gn- Eig. Bericht) Die polnische Regierung hat, wie am Mittwoch aus dem Auswärtigen Amt in Bonn verlautete, in Noten an 13 NATO-Staaten(mit Ausnahme der Bundesrepublik und Portugals) dagegen protestiert, daß Bundeskanzler Adenauer die NATO zu einem Instrument zur Rück- eroberung deutscher Gebiete in Polen machen wolle. Der Protest bezieht sich auf die Kanzlerrede auf dem Ostpreußentreffen am 10. Juli 1960 in Düsseldorf. Ein Spre- cher des Auswärtigen Amtes erklärte, es sei unklar, warum die Ausführungen des Kanzlers auf dem Ostpreußentreffen den eine Anstoß zu dieser Note gegeben haben sol- len. Adenauer habe nichts anderes gesagt, als das, was auch der amerikanische Prä- sident jüngst auf dem Konvent der Repu- blikanischen Partei geäußert habe, nämlich die Hoffnung, daß alle Völker die Selbst- bestimmung erhalten mögen. Der Sprecher verwies im übrigen auf den ausdrücklichen Verzicht der deutschen Vertriebenen auf die Wiedererlangung der Ostgebiete durch Gewaltanwendung und betonte, dieser Ver- zicht gelte nach wie vor und sei daher am besten geeignet, die Verdächtigungen von polnischer Seite zu entkräften. Die polnische Regierung fordert in den Noten die NATO-Länder auf, folgende drei Fragen zu beantworten: 1. Ob innerhalb der NATO Verpflich- tungen eingegangen worden seien, die Bun- desrepublik in ihren territorialen Forderun- gen gegenüber Polen zu unterstützen? 2. Ob andere Gründe bestehen, die Bun- deskanzler Adenauer berechtigen könnten, derartige Aeuhßerungen in bezug auf einen Teil des Gebietes der polnischen Volks- republik zu benutzen? 3. Ob Bundeskanzler Adenauer seine Aeußerungen mit Wissen und Billigung der NATO-Länder getan habe? nehmen nach ferner stark an der Frage interessiert, welche Aenderungen in der weltpolitischen Strategie und Taktik aus dem Regierungswechsel in Amerika resultie- ren könnten. Die Erörterung militärischer Fragen, wie beispielsweise jene einer etwai- gen Uebernahme der amerikanischen Pola- ris-Raketen durch die NATO, gilt dagegen als unwahrscheinlich. Der„Deutschland-Union-Dienst“ der CDU schreibt am Mittwoch, von der Besprechung zwischen Adenauer und de Gaulle seien noch keine konkreten Beschlüsse zu erwarten. Vielmehr müßten zunächst die übrigen Mit- Sliedsstaaten der europäischen Gemeinschaf- ten konsultiert werden. Im Bundeskanzler- amt rechnet man mit der Möglichkeit, daß die Pariser Gespräche fortgesetzt werden, Wenn der französische Ministerpräsident Debré im Herbst nach Bonn kommt. Für das Plötzliche Zustandekommen des de Gaulle- Adenauer-Treffens, das selbst in Kreisen der Bundesregierung Ueberraschung auslöste, werden in erster Linie auch Termingründe verantwortlich gemacht: Bundeskanzler Dr. Adenauer will Ende August noch einmal in Urlaub fahren— man spricht wieder von Cadnabbia— de Gaulles Terminkalender ist von der inneren Entwicklung, zum Beispiel in der Algerienfrage, bestimmt. Eine breite Schärpe die die Feierlichkeit des Zeremoniells unterstreichen sollte, legte sich Kasavubu, der Präsident der am I. Juli unabhängig gewordenen Republik Kongo, über die Schulter, als nm Anfang dieser Woche der deutsche Botschafter in Leopoldville, Hans Jürgen Söhring, sein Beglaubigungssckhreiben übergab. Die Bundesrepublik war eines der ersten Länder, die den neuen Staat in Zentralafrika anerkannt hatten. Bild: AP Vizepräsident Richard Nixon setzte sich dureh Neufassung des Bürgerrechts-Programms/ Verzicht Rockefellers/ Eisenhower: Freie Wahlen in der ganzen Welt Chikag o.(dpa) Auf dem zweiten Sitzungstag des National-Konvents der ame- rikanischen Republikaner haben sich Vizepräsident Nixon und der New Lorker Gou- verneur Rockefeller mit ihren Forderungen nach einem liberalen Bürgerrecht durch- gesetzt. Die Programm-Kommission nahm nach einer fast ganztägigen Sitzung mit 56 gegen 28 Stimmen eine Neufassung der diesbezüglichen Programmpunkte an. Wäh- rend der Verhandlungen der Kommission hatte Nixon erklärt, er werde die Nomi- nierung zum republikanischen Präsidentschaftskandidaten nicht annehmen, wenn nicht seine Gesichtspunkte in das Parteiprogramm aufgenommen würden. Gouverneur Rockefeller verzichtete am Dienstagabend auf eine Nominierung zum Präsidentschafts kandidaten, nachdem er es Kürzlich bereits abgelehnt hatte, für den Posten des Vizepräsidenten zu kandidieren. Wenig später legte er selbst einen Antrag vor, in dem die republikanische Delegation des Staates New Vork einstimmig die Nomi- nierung Nixons zum republikanischen Kan- didaten für das Amt des amerikanischen Präsidenten vorschlug. Damit wurde der Schlußstrich unter erfolglose Versuche ge- zogen, eine Bewegung zu Gunsten Rocke- fellers ins Rollen zu bringen. Rockefeller ließ durchblicken, er bedauere es, daß die Delegierten sich schon frühzeitig zur Nominierung Nixons entschlossen und sich seither weigerten, seine eigene Nominie- rung überhaupt in Erwägung zu ziehen. In seinem Vorschlag zur Nominierung Nixons zeigte sich Rockefeller keineswegs enthusia- stisch, sondern nur als ein Mann, der be- stehende Tatsachen anerkennt und daraus seine Konsequenzen zieht. Er weigerte sich auch, nachdem er die New Lorker Delega- tion veranlaßt hatte, für Nixon zu stimmen, den Delegierten des Parteitages die Nomi- nierung Nixons in einer befürwortenden zu empfehlen. Außer dem Bürgerrechts-Programm der Republikaner wird wahrscheinlich auch ihr Programm für die Verteidigung noch ge- ändert werden. Der Programm- Ausschuß hatte sich am Dienstag entschlossen, auch das Verteidigungsprogramm zu überprüfen, nachdem Gouverneur Rockefeller zusätzliche Verteidigungsausgaben in Höhe von 3,5 Mil- liarden Dollar(14,7 Milliarden Mark) gefor- dert hatte. Präsident Eisenhower benützte eine Rede vor dem republikanischen Parteitag, um den sowjetischen Ministerpräsidenten Chrust- schow aufzufordern, in allen Ländern der Welt unter der Kontrolle der Vereinten Na- tionen freie Wahlen über die Frage abhal- ten zu lassen, ob die Völker den Kommu- nismus oder ein freiheitliches System wie in den USA bevorzugen. Eisenhower sagte, der sowjetische Diktator habe behauptet, es sei ihm gelungen, das Prestige der USA zu zerstören. Um das Ansehen der USA mit dem der Sowjetunion zu vergleichen, fordere er Chrustschow zu freien Wahlen in der ganzen Welt heraus. Präsident Eisenhower hat am Mittwoch in einer Rede bei einem Essen vor 600 Delegier- ten des republikanischen Parteikonvents in Chicago den Sozialismus heftig kritisiert und dabei auf ein europäisches Land verwiesen, dessen„paternalistische Regierungsform“ zu einer starken Erhöhung der Selbstmordrate, der Trunksucht und zu einem großen Mangel an Initiative auf allen Gebieten geführt habe. Dieses Land sei mit den Vereinigten Staaten „sehr befreundet“. Eisenhower sagte nicht, welches Land er damit meinte. Politische Be- obachter in Chicago glauben, daß Eisenhower mit seinen Bemerkungen ein skandinavisches Land gemeint hat. „ Lord Home wurde Außenminister Regierungsumbildung in Großbritannien/ Selwyn Lloyd Schatzkanzler Von unserem Korrespondenten London. Englands neuer Außenminister heißt Lord Home. Das ist die wichtigste Veränderung in dem neuen Kabinett Mac- millan, die der britische Regierungschef am Mittwochnachmittag von seinem Amtssitz in Nr. 10 Downing Street bekanntgab. Die Tatsache, daß zum erstenmal seit 1940 ein Mitglied des Oberhauses dieses wichtige Amt bekleidet, wird mit Sicherheit auf großen Widerstand bei Politikern, Presse und Oef- fentlichkeit stoßen und am heutigen Donners- tag Anlaß zu einer stürmischen Debatte im Unterhaus sein, dessen Mitglieder darin eine Verletzung ihrer konstitutionellen Rechte sehen. Die nur neun Monate nach den Unter- Zwiscßen Gesfern und Morgen König Bhumibol und Königin Sirikit von Thailand waren am Mittwoch, dem zweiten Tag ihres Staatsbesuchs in der Bundesrepu- blik, Gäste der Firma Krupp in Essen. Bei einem Empfang in der Villa Hügel dankte der König der Firma Krupp für ihre in Thailand seit 88 Jahren geleistete Arbeit. Am Mittwochabend gab Bundeskanzler Adenauer im Palais Schaumburg ein Abend- essen für das thailändische Königspaar. Da- bei erklärte der Kanzler, er habe mit großer Befriedigung von den Erfolgen der Süd- ostasiatischen Verteidigungsgemeinschaft (SEATO) vor allem durch die Tätigkeit Thailands gehört. Das Gesetz über die Umwandlung der Volkswagen-GmbH. in eine Aktiengesell- schatf tritt heute in Kraft. Das Gesetz wurde am Mittwoch im Bundesgesetzblatt verkün- det. Verworfen hat das Bundeskabinett am Mittwoch die Umsatzsteuerstudie. Nach der Erklärung eines Sprechers der Regie- rung wird in nächster Zeit kein neuer Ent- wurf vorgelegt werden. Domkustos Dr. Franz Hermann(Freiburg) dem langjährigen Fraktionsvorsitzenden der CDU im baden-württembergischen Landtag, ist vom Bundespräsidenten das Große Ver- dienstkreuz mit Stern des Bundesverdienst- ordens verliehen worden. Weitere Arbeitszeitverkürzungen bis zu einer 40-Stunden-Woche für alle im Ver- kehrswesen beschäftigten Arbeitnehmer hat der erste Vorsitzende der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands(GdED), Philipp Seibert, auf dem 26. Kongreß der Inter- nationalen Transportarbeiterföderation(ITF) in Bern gefordert. Seinen neuen Posten als politischer Be- rater beim europäischen Hauptquartier der US-Armee in Heidelberg hat der frühere Sekretär der amerikanischen Botschaft in Bonn, Robbins P. Gilman, jetzt übernom- men. Zehn Professoren der Universität Mar- burg haben den nordrhein- westfälischen Kul- tusminister Schütz gebeten, seine Entschei- dung im Fall der politisch umstrittenen Do- zentin der Pädagogischen Akademie Wup- pertal, Frau Professor Dr. Riemeck, zu über- prüfen. Der Minister hatte der Professorin das Prüfungsrecht entzogen. Eine Reihe hoher Funktionäre der SED und der Sowjetzonenregierung sei in den letzten Tagen verhaftet worden, berichtete der den Sozialdemokraten nahestehende „Politisch- Parlamentarische Pressedienst“ PPP). In Bonn sei bekanntgeworden, daß einer der Verhafteten der Spitzenfunktionär des„Ausschusses fiir deutsche Einheit“, Carl Raddatz sei, der als Verbindungsmann der SED zu den Kommunistischen Parteien Westeuropas arbeitete und auch in der West- arbeit der SED eingesetzt war. 88 Prozent der Schulabgänger in der So- Wjetzone, das sind rund 135 000 Jungen und Mädchen, haben in diesem Jahre an der kommunistischen„Jugendweihe“ teilge- nommen. Das SED- Zentralkomitee hat das Plan- Schema für die Wirtschaft der Sowjetzone um einen neuen Faktor mit stark zentralisti- scher Tendenz ergänzt. Das ergibt sich aus einem Bericht des Partei-Zentralorgans „Neues Deutschland“. Danach verlangt der „Kampf um das Weltniveau“ für die Zonen- wirtschaft„einen einheitlichen, auf die Schwerpunkte gerichteten, komplexen Plan für alle wissenschaftlich- technischen Auf- gaben, den Plan der neuen Technik. In Budapest tagt gegenwärtig der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe des Ostblocks (Comecom). Bei der Eröffnung der 13. Sitzung des Rats setzte sich der stellvertretende un- garische Ministerpräsident Apro für eine bessere Koordinierung der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den sozialistischen Ländern ein. Die diplomatischen Beziehungen Zwi- schen der Vereinigten Arabischen Republik und Persien sind abgebrochen worden. Das wurde dem bisherigen persiscken Botschaf- ter in Kairo, Gharib, im VAR-Außenmini- sterium erklärt. Anschließend wurde er auf- gefordert, das Land zu verlassen. Die ira- nische Regierung hat daraufhin den Bot- schafter der VAR in Persien aufgefordert, das Land innerhalb von 24 Stunden zu ver- lassen. Der Herzanfall, den der sowjetische UNO- Chefdelegierte Sobolew am vergangenen Samstag hatte, war nach Mitteilung aus di- plomatischen Kreisen so schlimm, daß Sobo- lew so bald wie möglich zur Behandlung in die Sowjetunion gebracht wird. Dr. Werner G. Krug In England hauswahlen erforderlich gewordene Umbil- dung des Kabinetts wurde durch den Rück- tritt des Schatzkanzlers, Heatheoat-Amory, verursacht, 5 l Nachfolger des Schatzkanzlers wurde der bisherige Außenminister Selwyn Lloyd, der damit eine Stufe höher rückt. Das Foreign Office, das er nahezu fünf Jahre lang mit wachsendem Erfolg leitete, übernimmt der bisherige Minister für Commonwealth-Ange- legenheiten, Earl of Home. Der bisherige Ar- beitsminister, Ted Heath, wird als Lord Privy Seal der Vertreter des Außenministers im Unterhaus und erhält Kabinettsrang. In Lord Homes bisheriges Ressort rückt der bisherige Luftfahrtminister, Duncacn San- dys, und an dessen Stelle kommt der vor Zwei Jahren aus dem Kabinett als Schatz- Kanzler ausgeschiedene Peter Thorneyeroft. Viscount Hailsham übernimmt den Vorsitz des Oberhauses als Lordpräsident und bleibt weiterhin Minister für Wissenschaft. Enoch Powell wird Gesundheitsminister. Der bis- herige Kriegsminister Soams wird Landwirt- schaftsminister, und an seine Stelle tritt der bisherige Staatsminister im Foreign Office, John Profumo, während der bisherige Land- Wirtschaftsminister Hare das Arbeitsmini- sterium übernimmt.. Die Arbeit des Presserats Bad Godesberg.(Ap) Der 1956 gegrün- dete Deutsche Presserat hat jetzt den Tätigkeitsbericht für die ersten drei Jahre seiner Arbeit vorgelegt. In dem Bericht, der mit dem 31. Dezember 1959 abschließt, stelit der bisherige Sprecher des Presserats, Dr. Rupert Gießler Freiburg), fest, daß sich der Rat in dieser Zeit„durch seine Arbeit feste Grundlagen für die Erfüllung seiner selbs: gesetzten Aufgaben schaffen konnte und Anerkennung gefunden hat“. Die Aufgaben des Presserates umfassen unter anderem den Schutz der Pressefreiheit, die Beseitigung von Migständen im Pressewesen und die Vertretung der Presse gegenüber Regierung, Parlament, und Gffentlichkeit. Zur Zeit wirkt ler Presserat vor allem an der Neu- ordnung des Presserechtes bei der Ausar- beitung neuer Landespressegesetze mit. Auf seiner Sitzung am 4. Juli waren bei der turnusmäßigen Neuwahl der Berliner Ver- leger Franz Karl Maier zum Sprecher und Dr. Rupert Gießler zum Stellvertretenden Sprecher des Presserates gewählt worden, Seite 2 MANNHHMER MoRGEN POLITIK Donnerstag, 28. Juli 1960/ Nr. 172 MIN IKommentar Opponieren die Marschälle? Nach den Sowjetmarschällen Sokolowski und Woroschilow hat nun auch Marschall Konjew sein Kommando abgegeben. Wie be- reits Anfang Mai an dieser Stelle berichtet, stand diese Abberufung schon im Frühjahr fest, so daß ein Zusammenhang mit den aktuellen militärischen Ereignissen der letzten Tage nicht unmittelbare Ursache der Umbesetzung im Oberbefehl der Ostblock streitkräfte sein kann. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Wachablösung einen rein routinemäßigen Vorgang darstellt. Immerhin ist Konjew be- reits dreiundsechzig Jahre alt, ist seit der Oktoberrevolution in Funktion und hat seit seiner Ernennung zum Marschall im Jahre 1944 unausgesetzt an der Spitze sehr verant- Wortungsvoller Posten gestanden. Nachfolger Gretschko freilich ist zwar sechs Jahre jünger als Konjew, hat aber mit einigen Jahren Ab- stand eine ebenso große Fülle von Funktio- nen und Aemtern inngehabt wie dieser, steht ebenso Chrustschow seit dessen Wirken in der Ukraine nahe, tritt allerdings erst drei- zehn Jahre später unter Chrustschow als Kandidat in das Zentralkomitee der Partei ein, während Konjew schon 1939 von Stalin dahin berufen worden war, und wird auch erst unter Chrustschow im Jahre 1955 Mar- schall der Sowjetunion. Man könnte daraus schließen, daß er dem Oberherrn des Kreml doch näher stehe als der alte Konjew, der immerhin schon in Stalins belastender Gnadensonne gestanden hat. Es muß aber auf der anderen Seite dar- auf hingewiesen werden, daß Absetzungen und Umbesetzungen in der Sowjetunion durchaus nicht den gleichen Charakter haben wie etwa in Europa oder in Amerika. Die Elite der Sowjetunion lebt gefährlich. Man pflegt weder aus Altersgründen Zu- Tückazutreten, noch erreichen die Verant- Wortlichen eine Pensionsgrenze. Man bleibt oder man stürzt. Es ist immerhin durch- Sesickert, daß seit dem 4. Mal ein gro- Bes Reinemachen in der Chrustschow- garde stattgefunden hat. Insbesondere ist das Parteipräsidium ziemlich ausgekämmt worden. Breschnew wurde auf den harm- losen Posten des Staatsoberhaupts abge- schoben, Bjelajew und Kiritschenko flogen Sanz. Die Macht befindet sich jetzt in der Hand von nur noch fünf Leuten, unter denen wiederum neben Chrustschow, Koslow und Suslow die bedeutsamsten sind. Man kann sich gewiß fragen, ob diese Konzentration ohne jeden Grund vorgenommen wurde, oder ob sie nicht eine neue Phase im Chrustschowregiment bedeutet. Zweifellos wird Chrustschow und sein Fünfmännerkollegium diese Entwicklung da- mit begründen, daß das zunehmend aggres- sive Verhalten der Westmächte die Kommu- nisten zur Konzentration der Macht zwinge. Es ist die gleiche Argumentation, die einst Stalin zur Konsolidierung seines persön- Iichen Regiments verwandte. Auch er kon- struierte eine ganze Reihe von Spionage- Fällen, um in öffentlichen Schauprozessen zu beweisen, wie notwendig seine diktatori- schen Maßnahmen seien. Was damals der Fall Kindermann und das Urteil gegen die amerikanischen Ingenieure im Schachty- Prozeß waren, das werden nun die Prozesse gegen die abgeschossenen Spionageflieger der amerikanischen Armee.„Demaskierung des Imperialismus“, so lautete das Schlag- Wort damals wie heute. Die Aelteren unter uns werden sich erinnern, welch furchtbares Aufräumen unter seinen Parteigegnern Sta- Iin unter dieser Devise unternahm, wie das Sowjetvolk in eine Stimmung der Spionage hysterie hineingesteigert wurde und wie es Stalin mit diesem Trick gelang, sich des gan- zen Leninschen Büros zu entledigen, um sich zur Alleinherrschaft aufzuschwingen. Und so wenig wie es damals Stalin dar- auf ankam, die Unterlagen für seine politi- sche Mordkampagne zu beweisen, 80 Wenig findet es heute Chrustschow notwendig, seine Interventionsbehauptungen vor der Welt- öfkentlichkeit zu verantworten. Mit dem achtundachtzigsten Veto hat der Vertreter der Sowjetunion es verhindert, daß eine internatlonale Kommission den amerika- misch-sowietischen Luftzwischenfall vom 1. Juli überprüft und hat damit zugleich dem Roten Kreuz verboten, mit den Ueberleben- den der abgeschossenen Flugzeugmannschaft in Verbindung zu treten. Was hat Chrust- schow zu verbergen? Stimmen etwa seine Behauptungen von der Verletzung des so- Wjetischen Luftraums durch die Amerikaner nicht oder muß er gar verhindern, daß die Welt erfährt, mit welchem Zynismus er sei- nen Feldzug zur„Demaskierung des Impe- rialismus“ betreibt. Aber er kann nicht glau- ben, daß die Stimme der Wahrheit auf die Dauer zu unterdrücken ist. Die Oeffentlich- keit hat schon sehr bedenklich gezweifelt, als Chrustschow zehn Tage lang seine Such- schiffe heuchlerisch auf den Weg schickte, ob- wohl er doch die Vermißten in seinem Ge- Wwahrsam wußte. Und wird er nun noch die Welt glauben machen können, daß es die bösen Amerikaner und nicht die Russen wa- ren, die das Völkerrecht verletzt haben? Er hätte seine Karten ja aufdecken können. Welch schöne Gelegenheit hätte ihm das Rote Kreuz dazu geboten. Aber sind diese Karten vielleicht gar nicht echt und wenn sie echt sind, kommt es Chrustschow überhaupt nicht auf den Effekt der Wahrheitsfindung an? Will und muß er seinen Schauprozeß haben, so wie Stalin und Hitler ihre Volksurteile brauchten, nicht so sehr um den äußeren Feind zu bekämpfen, als vielmehr das eigene Volk und die eigene Armee in Schach zu hal- ben? So gesehen, könnte die Abberufung Kon- jewis unter Umstanden doch eine ganz andere Bedeutung als nur die einer Pensionierung Haben. Hat vielleicht der alte Kcnjew nicht vergessen können, was dieser Spionage- zauber unter Stalin angerichtet hatte, wie zuerst die Partei und dann die Armeeführung dezimiert wurden, um der Selbstbeweihräu- cherung eines einzigen Größen wahnsinnigen zu dienen? Es gibt gewisse Parallelen zwi- schen der Entwicklung von Trotzki zu Tuchatschewski und der von Malenkow zu Schukow. Die alten Sowjietmarschälle wer- den nur mit Unbehagen daran denken. Chrustschow aber liebt kein solches Unbe- hagen um sich her. Dr. Karl Ackermann Juristisch gesehen: Ein leerer Fetzen Papier Das Possenspiel um das Zweite Fernsehen/ Kann die Polizei gegen einen ungesetzlichen Sendebetrieb vorgehen? Von unserem Mitarbeiter Erhard Becker Mannheim. Der notarielle Vertrag vom vergangenen Montag über die Grün- dung des zweiten Fernsehprogramms ist zuristisch gesehen bisher ein leerer Fetzen Papier. Der ehemalige Gerichtsassessor und jetzige Bundeskanzler Adenauer weiß das ebensogut wie sein Justizminister Schäffer, zehntelangen Rechtsanwaltpraxis sicherlich noch Qualifikation für das Ministeramt in Frage stünde. Herrn und ihrer Umgebung zufolge soll es sich hier lichen Vertrag handeln. Im Privatrecht x-beliebigen Begleiter vor dem Notar 2zu und Willen einen ohne Auftrag auftritt und irgendwelche Genauso unmöglich wäre es beispielsweise, Wenn zwei Kaufleute vor dem Notariat einen Vertrag miteinander schlössen, in welchem der eine dem anderen die im Bundeseigen- tum befindliche Lüttichkaserne in Mannheim Verkaufte und hinzufügte, er handele als Treuhänder für das nichtsahnende zuständige Bundesministerium, das dieser Ubereinkunft später beitreten und den Verkauf genehmi- gen werde. Privatrechtlich sind also noch keinerlei vollendete Tatsachen geschaffen worden. Die Vorbereitungen für das zweite Fernsehpro- gramm hängen vielmehr noch genauso in der Luft wie vor dem notariellen Akt im Bun- deskanzleramt vom Montag, der auch durch das anschließende Sektfrühstück keine ver- bindliche Kraft gewonnen hat. Solange die Länder diesem Vertrag nicht beipflichten, bleibt dieser gegenstandslos und Schäffer ein Treuhänder mit leeren Händen. Der Vertrag erweist sich damit als eine juristische Farce, die nur aufgeführt worden ist, um für die kommenden politischen Entscheidungen über den Beitritt der Länder eine günstigere Aus- Sangsposition und ein Druckmittel zu ge- winnen und um die Länder in den Augen der juristisch ungeschulten Bundesbürger zu der die Kenntnisse aus seiner Jahr- nicht vergessen hat, weil sonst seine Den Verlautbarungen beider um einen rein privatrecht- ist es bisher aber unmöglich, mit einem erscheinen und dort nach eigenem Wunsch Vertrag zu schließen, in dem dieser Begleiter als Geschäftsführer dritte Personen bindend verpflichtet. ewigen Querulanten zu stempeln. Wenn die Länder sich taktisch etwas davon ver- sprechen, können sie den Kanzler mit seinem leeren Fetzen Papier in der Hand schmoren lassen. Die wichtigere Frage ist nämlich, was etwa geschehen würde, wenn der Bundespostmini- ster dem zweiten Fernsehprogramm aufgrund dieses nicht zustandegekommenen Vertrages eine Sendelizenz erteilen sollte. In diesem Falle könnten sich am ehesten Möglichkeiten für einen Verfassungsprozeß eröffnen. Der Bundespostminister dürfte sich auf den Grundgesetzartikel 73 Ziffer 7 berufen, der dem Bund die ausschließliche Gesetzgebung für das Post- und Fernmeldewesen über- trägt, während die Länder im Zeichen ihrer Kulturhoheit streiten könnten. Freilich ist die Frage, ob das Fernsehen unter die Kul- turhoheit der Länder gehört, bisher um- stritten und noch nicht verbindlich entschie- den. Die Länder würden also mit einer Ver- kassungsklage ausgesprochen schwankenden Boden des Verfassungsrechts betreten, im- merhin aber doch Ansatzpunkte für eine so- genannte Organklage gegen den Bund ge- Winnen. Im Urteil über die verfassungswidrigen Ein Sturm brach los gegen Maemillan Der neue Außenminister im Oberhaus erregt die Gemüter Von unserem Korrespondenten London. Mit einem Sturm von seit Jah- ren nicht mehr erlebter Heftigkeit geht das erste parlamentarische Jahr der neuen Le- Zislaturperiode der Aera Macmillan zu Ende. Was zunächst wie ein routinemäßiges Auswechseln der Regierungsmannschaft aus- Sah, verursacht durch den seit langem an- gekündigten Rücktritt des Schatzkanzlers, entwickelte sich zum bisher schärfsten Mißtrauensvotum für den seither so unan- gefochtenen und so unberührt über allen Stürmen stehenden Regierungschef Mac- millan. Sein getreuer Paladin, der am 28. Juli 1904 geborene Selwyn Lloyd, der fast fünf Jahre das Außenamt leitete, er- hielt das in der Rangordnung einen Grad höher liegende Schatzkanzleramt. Lloyd, dem die„Times“ noch vor Jahresfrist das nahe Ende seiner Ministerlaufbahn prophe- zeit hatte, hatte es durch unbedingte Loyalität, Fleiß und Gewissenhaftigkeit fertiggebracht, zu einem von beiden Seiten des Unterhauses und vom Volk unter- schiedslos anerkannten Außenminister zu werden. Es gibt sogar Leute, die behaup- ten, er solle jetzt im neuen Amt auf die Laufbahn des Macmillan-Nachfolgers vor- bereitet werden. Darauf war die britische Oeffentlichkeit vorbereitet. Nicht jedoch darauf, daß Lloyds Nachfolger Lord Home (ausgesprochen Juhm) werden soll, der zu Lebzeiten seines Vaters als Lord Dunglass von 1931 bis 1951(mit Ausnahme der Jahre 1945 bis 1950) im Unterhaus saß und seit- dem im Oberhaus sitzt. Dieser am 2. Juli 1903 geborene schottische Adlige, dessen Familienmotto„Treue bis zum Ende“ lautet, War in seiner bisherigen parlamentarischen Laufbahn ein treuer und gewissenhafter Sekretär mehrerer Minister und vor allem des unglücklichen Ministerpräsidenten Ne- ville Chamberlain, den er auf seiner Be- friedungsmission bei Hitler nach Godesberg und München begleitete. Nach kurzem Kriegsdienst nahm er 1943 seine parlamen- tarische Tätigkeit wieder auf und wurde Unterstaatssekretär im Außenministerium. Mit der Rückkehr der Tories in die Re- gierung 1951 wurde der— wie ihn die eng- lische Presse nennt—„gesichtslose Lord“ Staatsminister für Schottland, und in der Zweiten konservativen Nachkriegsregierung im Jahre 1955 Minister für Commonwealth Beziehungen. Als solcher arbeitete er ge- wissenhaft und ohne besondere Höhepunkte, Dr. Werner G. Krue in England saß im Oberhaus und wurde jetzt durch die umstrittenste Maßnahme in Macmillans gan- 2er Karriere gegen den empörten Wider- spruch der gesamten Opposition und eines beachtlichen Teils der Konservativen zum neuen Außenminister ernannt. Der charmante, liebenswürdige Lord dürfte selbst recht überrascht über den Sturm gewesen sein, den seine Ernennung auslöste. In der Londoner Massenpresse wird er als Graf-Bobby-Typ dargestellt. Irn Unterhaus vereinigten sich, was seit zwan- 2ig Jahren nicht mehr geschehen ist, die schärfsten Opponenten von rechts und links im Protest. Der Stein des Anstoßes ist aller- dings nicht se sehr in der Person des neuen Außenministers zu suchen, sendern in der Tatsache, dag zum ersten Male seit Zwanzig Jahren wieder ein Vertreter des Oberhauses dieses Amt bekleidet. Da ein lebenslänglicher Peer niemals im Unterhaus erscheinen darf, bedeutet das, daß der neue Außenminister niemals seine Maßnahmen vor der gewähl- ten Abgeordneten selbst vertreten kann oder ihnen Rede und Antwort stehen muß. Als der Sturm über diese Maßnahme Macmillans sich abzuzeichnen begann, brachten die„Times“ und der staatliche Rundfunk(BBC) offensichtlich inspirierte Berichte, in denen es hieß, wie zweckmäßig es doch gerade in diesen Zeiten internatio- naler Hochspannungen und außenpoliti- scher Entscheidungen sei, wenn der Außen- minister sich aus dem parlamentarischen Tagesstreit heraushalten könne, wenn er dem Oberhaus angehöre und dort in Ruhe und Abgeschlossenheit über die Dinge der Welt meditieren könne. Das Festhalten Macmillans trotz der heftigen Opposition, an seinem Entschluß läßt nur zwei Deutungen zu: daß die jetzige Kabinettsumbildung nur eine Uebergangs- lösung darstellt und zum Jahresende eine neue Umgruppierung der Regierungs- mannschaft geplant ist, und die zweite, naheliegendere, daß nämlich der Regie- rungschef noch stärker als bisher sich in die Außenpolitik einzuschalten gedenkt, daß er wichtige außenpolitische Entscheidungen noch mehr als bisher im Unterhaus selbst vertreten und bei großen Konferenzen praktisch sein Land auch als Außenminister repräsentieren will. Volksbefragungsaktionen gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr sind die Länder seinerzeit zur Bundestreue verpflichtet wor- den. In einem Verfassungsprozeß der Länder gegen den Bund wegen des zweiten Fernseh- brogramms könnte sich jetzt umgekehrt die pikante Frage ergeben, wie weit der Bund Selbst zur Bundestreue verpflichtet ist, wie Weit also seine Pflicht geht, sich den Ländern gegenüber im Gehorsam gegen das Grund- gesetz loyal zu verhalten. Da außerdem auf deutschem Boden niemand ohne die gehörige Lizenz einen Rundfunk- oder Fernsehsender betreiben darf, würde s durchaus möglich sein, daß die Länder gegen einen ihrer Rechtsauffassung nach unzulässigen und un- genehmigten Sendebetrieb des zweiten Fern- sehprogramms einschreiten. Sie besitzen immerhin die Polizeihoheit und dürften äuherstenfalls sogar ihre Polizei marschieren und die Sendeanlagen versiegeln lassen, falls das zweite Fernsehprogramm seinen Betrieb lediglich mit einer Lizenz des Bundespost ministers, der die sonstige Rechtsgrundlage fehlt, aufnehmen sollte, wenn auch eine solche Polizeiliche Aktion der Länder gegen den Bund vorläufig jenseits unseres inmenpoliti- schen Vorstellungsvermögens liegt. Aenderungen in der Liturgie Vatikanstadt.(AP) Papst Johannes XXIII. hat am Mittwoch größere Veränderungen in der Liturgie der katholischen Kirche des lateinischen Ritus wie auch im römischen Brevier angekündigt, die im einzelnen sehr bald bekanntgegeben werden und am Neu- jahrstage 1961 in Kraft treten sollen. Die liturgische Reform bringt nach dem Willen des heiligen Vaters eine Verkürzung und Ver- einfachung gottesdienstlicher Feiern, wie sie — so heißt es in einem päpstlichen„Motu Proprio“ Oekret)— von vielen Bischöfen für Geistliche erbeten worden seien, deren seel- Sorgerische Tätigkeit immer größeren Um- kang annehme. Hand in Hand mit den Ver- einfachungen solle jedoch eine Vertiefung der Frömmigkeit gehen. Der Heilige Vater sagte vor etwa 10 000 Anwesenden, es sei ein Irrtum, wenn irgend jemand erwarte, das ökumenische Konzil Werde so etwas wie„Zugeständnisse“ im religiösen Leben bringen. Wo es um geistige Werte gehe, sei kein Kompromiß möglich. — Jeleſonal aus Bonn: Adenauers Blitzreise Die Nachricht vom Blitztreffen Ade mit de Gaulle platzt in Gerüchte, die von einer Verstimmung zwischen Bonn und Parig wissen wollen. In Bonn munkelte man, de Gaulle sei bei seinem Zusammentreffen mit Chrustschow in gewissen Zusagen Über Ber. lin zu weit gegangen, das Zusammenspiel zwischen Bonn und Paris sei durcheinander. geraten, der Bundeskanzler ergrimmt. Die bevorstehende„kleine Pariser Konferenz“ Würde sich dieser Spekulationskette logisch anfügen. Indes— alles deutet darauf hin, daß die beiden Staatsmänner in Paris keine Wertvollen Konferenzstunden auf eine Ver- söhnung zu verwenden brauchen. Ein füh⸗ render CDU-Politiker erklärte am Mittwoch vorbehaltlos, Frankreichs Haltung in der Deutschland- und Berlin-Frage sei fest Wie eh und je. In der Tat führen gemeinsame Interessen de Gaulle und Adenauer zusammen., De Gaulle erstrebt eine Stärkung der französi- schen Weltgeltung, er braucht eine Mitglieds. karte für den Atomelub, um seine Innen- politik zu meistern. Adenauers Politik hält seit Jahren zäh an der Idee eines politisch geeinigten Europas fest. Beide, de Gaulle und Adenauer, sehen sich dem ausgestreck⸗ ten Arm des sowjetischen Imperialismus gegenüber, von dem gerade in der Zeit der amerikanischen Wahlen unliebsame Ueber- raschungen zu erwarten sind. Dies alles Ist Grund genug, sich zusammenzusetzen. Daß dies in Paris geschieht, erscheint ökonomisch klug. In Bonn hätte das Protokoll notgedrun- gen einige Kapriolen schlagen müssen, um der Stellung de Gaulles als Staatsoberhaupt gerecht zu werden; die Konferenzzeit wäre arg beschnitten worden. Wird das Gespräch greifbare Folgen ha- ben? Etwa in Form eines„politischen Ueber- baus“ der verschiedenen europäischen Or- gamisationen? Wird es der Beginn einer grö- Beren Gesprächsserie sein? Wird Londons Verdacht einer deutsch- französischen Achse aufs neue geweckt? Oder soll England noch einmal aufgefordert werden, sich an einem neuen europäischen Frühling zu beteiligen? So etwa lauten zur Stunde in Bonn die Fra- gen, die niemand beantworten kann. Dr. Heinzgünter Klein(Bonn Dreiklang Fanfani-Segni- Scelba Die Christlichen Demokraten Italiens haben sich auf sich selbst besonnen Von unserem Korrespondenten Friedrich Lampe in Italien Rom. Italjen Hat nach der bisher kürze- sten Krise seiner Nachkriegsgeschichte wie- der eine Regierung. Es ist ein Kabinett, des- sen Männer die Gewähr für eine klare außen- politische Linie sowie für innenpolitische Ordnung geben. Ministerpräsident Fanfani stehen Außenminister Segni und Innenmini- ster Scelba, als bewährte Anti- Kommuni- sten, zur Seite. Dieser Dreiklang flößt der italienischen Oeffentlichkeit Vertrauen und Zuversicht ein. Zugleich stärkt er Italiens Stellung im westlichen Bündnissystem. Wen- dungen in Italiens Finanz- und Wirtschafts- politik werden nicht eintreten. Das Haus- haltsministerium führt ein besonnener Fach- mann wie Pella. Gute Aussichten bestehen für eine mutige Sozialpolitik. Das Arbeits- ministerium, das Ministerium für öffent- liche Arbeiten und das Ministerium für den Aufbau der Notstandsgebiete(Kasse für den Süden) gingen an fortschrittliche Männer des linken Flügels der Democrazia Chri- stiana. Da in dem neuen Kabinett aus nur Christlichen Demokraten, das im Parlament die Unterstützung der vier traditionellen Mitte- Parteien Memocrazia Christiana, So- zialdemokraten, Liberale und Republikaner) findet, alle Strömungen innerhalb der ka- tholischen Massenpartei vertreten sind, darf man getrost von der Rückkehr zum alten Gleichgewicht sprechen. Die Democrazia Christiana hat endlich den toten Punkt überwunden. Die Zeiten, in denen sich die einzelnen Gruppen des Parteigefüges un- erbittlich bekämpften anstatt zusammenzu- arbeiten, sind wohl für die nächste Zukunft vorbei. Die Democrazia Christiana scheint wieder ihre eigentliche Natur entdeckt zu haben: Diejenige einer volkstümlichen und anti- totalitären Partei, deren Hauptaufgabe Hammarskjöld machte ein ärgerliches Gesicht Verstimmung bei seinem Besuch in Brüssel/ Nächstes Reiseziel: Leopoldville/ Aufschub in der Katanga-Frage Brüssel.(dpa/ AP) In sechsstündigen e handlungen mit der belgischen Regierung in Brüssel hat UNO- Generalsekretär Ham- marskjöld an den Kongo- Beschlüssen des Sicherheitsrats über den Abzug der Belgier aus dem Kongo festgehalten, sich jedoch ent- schlossen, keine endgültigen Entscheidungen zu treffen, bevor er sich nicht selber im Kongo über die politische Lage informiert Hat. In belgischen Regierungskreisen verbirgt man nicht seine Verstimmung darüber, daß sich der Generalsekretär der Vereinten Na- tionen offenbar für seine Besprechungen mit Lumumba mehr Zeit genommen habe als für seine Gespräche in Brüssel. Ein Regie- rungsbeamter meinte, es scheine, als wolle es Hammarskjöld vermeiden, sich die Pro- bleme Belgiens anzuhören. Dennoch sollen die belgischen Minister, wie verlautete, von den Gesprächen„ermutigt“ worden sein, ob- Wohl Hammarskjöld nach wie vor an seiner Ansicht festgehalten habe, daß die belgischen Truppen nach dem Beschluß des Sicherheits- rats auch die Provinz Katanga und ihre Mi- litärstützpunkte räumen müßten. Wie es hieß, habe Hammarskjöld jedoch noch keine äuhberste Frist für den Abzug der Truppen festgesetzt. Außerdem habe Hammarskjöld erklärt, daß über Katanga keine Entschei- dungen ohne vorherige Fühlungnahme mit dem Katanga-Minister präsidenten Tschombe getroffen würden. Hammarskjöld selbst lehnte jeden Kommentar ab. Ein Beamter des belgischen Außenmini- steriums teilte mit, der Generalsekretär habe vor dem Abflug in New Vork gebeten, ihn in Brüssel nicht mit militärischen Ehren zu empfangen. Trotzdem war auf dem Flug- platz der belgischen Hauptstadt eine Ehren- kompanie angetreten. Hammarskjöld machte ein ärgerliches Gesicht, als er die Front der angetretenen Soldaten abschreiten mußte. Hammarskjöld ist am Mittwochnachmittag von Brüssel nach Leopoldville abgeflogen. Der Generalsekretär hat aber nach Mitteilung eines Sprechers der Vereinten Nationen nicht die Absicht; während seines Aufenthaltes im Kongo auch Katanga zu besuchen, Indessen wird es für wahrscheinlich gehalten, dag Hammarskjöld die noch in Katanga stehen- den belgischen Truppen und die Regierung der Provinz zu bewegen versuchen wird, wenigstens der Stationierung einer symboli- schen technischen und militärischen UNO- Mission in Katanga zuzustimmen, um so eine Brücke für die Erhaltung der Einheit Kongos zu bauen. Lumumba in Washington Washington.(dpa) Der kongolesische Mini- ster präsident Lumuba traf am Mittwoch in Washington zu Gesprächen mit der amerika- nischen Regierung und der Weltbank ein. Er wurde auf dem Flugplatz von Außenminister Herter empfangen. Vorher hatte sich Lu- mumba mehrere Tage in New Vork aufge- halten, wo er mit Hammarskjöld konferierte. Außenminister Herter begrüßte den afrika- nischen Gast auf dem Flugplatz. Lumumba vermied jede Kritik an Belgien und ver- sicherte nach seiner Landung, er wünsche, daß alle Europäer und alle Ausländer im Kongo in Frieden leben und zum Wohle des Landes beitragen könnten. Der Westen könne des Verständnisses und der Unterstützung der Kongolesen sicher sein, wenn man dort auch die Kongolesen verstehe. Er sei über- zeugt, daß er in den Vereinigten Staaten die gewünschte Hilfe erhalten werde. Herter ver- sicherte, es sei die Absicht Washingtons, alles in seiner Macht stehende zu tun, um Kongo zu helfen. Entspannung in Südrhodesien Bulawayo.(AP) In Südrhodesien, wo in den vergangenen Tagen bei europàerfeind- lichen Unruhen neun Menschen ums Leben gekommen sind und über 120 verletzt wur- den, zeichnete sich am Mittwoch eine gewisse Entspannung ab. Tausende von farbigen Be- wohnern des Unruheherdes Bulawayo be- endeten einen zweitägigen Streik und kehr- ten zu 80 Prozent an ihre Arbeitsplätze zu- rück. Die Behörden in Bulawayo nehmen an, daß die von den Afrikanern beim Plündern von Trinkhallen und Bars erbeuteten Alko- holvorräte zu Ende gehen und die Männer Wieder zu sich kommen. Afrikanischen und europäischen Truppen ist es inzwischen ge- lungen, taktisch wichtige Punkte der Stadt zu besetzem. darin besteht, die Interessen der Lohn- und Sehaltsempfänger zu vertreten und diegen Volksschichten durch soziale und wirtschaft- liche Maßnahmen eine würdige Zuküffft zu sichern. In den politischen Kreisen Roms neigt man dazu, der neuen Regierung Vorschuß- lorbeeren zu spenden. Die Zusammen- setzung der Ministerliste schließt auch bel einem bescheidenen„Linksdrall“ alle Spe- kulationen aus, das Kabinett Fanfani werde eine Brücke zur sogenannten Oeffnung nach Iinks unter Einbeziehung der Nenni-Sozia- listen schlagen. Ihre Schwäche besteht darin, daß sich die vier Mitte-Parteien zwar wie⸗ der zur Zusammenarbeit entschlossen haben, aber keine stabile Koalition eingegangen sind. Somit besteht trotz allem einige Un- gewigheit darüber, wie lange tatsächlich die neue Regierung lebensfähig bleiben wird. Nur achteinhalb Stunden Kassel.(dpa) Eine wichtige Entscheidung zum Mutterschutz fällte der Erste Senat des Bundesarbeitsgerichts in Kassel. Er ent- schied, daß eine über 18 Jahre alte werdende und stillende Mutter, auch wenn sie nur fünf Tage in der Woche arbeitet, über achteinhalb Stunden am Tage nicht beschäftigt werden darf. Eine darüber hinausgehende tägliche Arbeitszeit sei gesundheitsschädlich und des- halb verboten, weil sie gegen das Mutter- schutzgesetz verstoße. Ein Arbeitgeber, dem eine werdende Mutter Mehrarbeit anbiete, dürfe diese Angebot nicht annehmen. Mit dieser Begründung wies der Senat die Klage einer Arbeiterin gegen eine Knopf- fabrik in Cuxhaven ab, von der sie Lohn- ausgleich gefordert hatte. In dem Betrieb galt die„Fünftagewoche“ mit einer täglichen Arbeitszeit von neuneinhalb Stunden. Als dem Arbeitgeber bekannt wurde, daß die Arbeitnehmerin ein Kind erwarte, lehnte er es ab, sie länger als achteinhalb stunden am Tag zu beschäftigen. Das Angebot der Arbei- terin, mehr zu arbeiten, nahm die Firma nicht an, so daß die Arbeiterin auf Lohnaus- gleich klagte. 5 Kurz notiert In einem scharfen Angriff auf die Ver- einten Nationen hat die parteiamtliche Mos- kauer„Prawda“ behauptet, unter den nach Kongo geflogenen belgischen Truppen be- känden sich auch Einheiten der deutschen Bundeswehr. Ein Sprecher des Bundesver- teidigungsministeriums erklärte dazu, es handele sich um abgestandene kommunisti- sche Propaganda. Das UNO-Kommando in Südkorea hat bei der nordkoreanischen Regierung gegen den „unprovozierten und böswilligen“ Angriff eines kommunistischen Patrouillenbootes auf ein UNO-Versorgungsschiff protestiert. Bei der Beschießung des Schiffes waren vor eini- gen Tagen zwei Koreaner getötet und einer verletzt worden. Diefenbaker, der kanadische Minister- präsident, will für September oder Oktober eine Verfassungskonferenz einberufen, die das Ziel haben soll, die kanadische Verfas- sung unter ausschließliche kanadische Au- torität zu stellen und damit das letzte Band der Abhängigkeit vom einstigen Mutterland England zu zerschneiden. Siehe auch die Seiten 8 und 10 RRE i da N 1e von 1 Parlz an, de en mit r Ber. nspiel ander- t. Die erenz“ logisch r hin, keine e Ver- 1 füh- twoch n der st wie essen 1. De 2ösi- lieds. nen- t halt tisch taulle reck-· ismus t der eber- 2s Ist Daß misch lrun- aupt wäre ha- ber- Or- grö- dons chse noch nem gen? Fra- nn und sen t- igt 16. en- bel pe- rde ach la- in, ie- en, zen In- die r- 8 2. n 1 1— ei n 11 i 5 — * e — — Nr. 172/ Donnerstag, 28. Juli 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Die 40jährige italienische Schrankenwär- terin Rosetta Angileri hat den vergeblichen Versuch, den Zusammenstoß zwischen einem Zug und einem Lastwagen zu verhindern, mit dem Leben bezahlt. Als auf dem von der Frau bewachten Bahnübergang auf der Strecke Palermo Messina ein Lastwagen eine Panne erlitt, lief Rosetta Angileri einem nahenden Güterzug mit einer roten Flagge entgegen. Der Zug konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte gegen den Lastwagen. Die Lokomotive und mehrere Wagen sprangen aus den Schienen. Der Lo- komotivführer erlitt leichtere Verletzungen, die Schrankenwärterin wurde von einem der umstürzenden Eisenbahnwagen er- schlagen. 1 129 Gebirgsamazonen— eine davon ist bereits dreifache Großmutter— haben sich am Dienstag aufgemacht, um den Monte Rosa, Europas mächtigstes vergletschertes Hochgebirgsmassiv, ohne männliche Hilfe in 43 Seilschaften zu besteigen. Mit ihrer Klet- terpartie wollen die Frauen beweisen, daß sie dem Manne durchaus ebenbürtig und oft gar nicht auf ihn angewiesen sind. Diese Herausforderung verliert jedoch ein wenig an Kraft, wenn man weiß, daß in respekt- voller Entfernung ein Trupp von etwa 20 männlichen Bergführern folgt, und daß zwei Armeehubschrauber für den Notfall bereit- stehen. 5 * Sieben junge italienische Bergsteiger, vier Männer und drei Frauen im Alter von 17 bis 30 Jahren, sind bei der Besteigung des 3263 Meter hohen Antelao, des höchsten Gipfels der Ampezzaner in den Dolomiten, aneinan- dergeseilt in eine 500 Meter tiefe Schlucht gestürzt. Die sieben waren am Dienstagabend von ihrem Bergausflug nicht zurückgekehrt. Suchmannschaften, die am Mittwochmorgen aufgebrochen waren, fanden die sieben Leichen, noch aneinandergeseilt, in der Berg- schlucht. Es wird angenommen, daß einer der Bergsteiger an der Steilwand den Halt verlor und die anderen mit in die Tiefe riß. Die Schweizer Bundesbahnen haben die Benutzung von tragbaren Rundfunkappa- raten und Plattenspielern im Bahnverkehr untersagt. Das Verbot gilt nicht für Reise- gesellschaften in reservierten Wagen. * Die thüringische Bezirkshauptstadt Gera ist jetzt mit über 100 000 Einwohnern die jüngste Großstadt in der Sowietzone ge- worden. Der Zuwachs wird auf den Ausbau des Uranerzbergbaues in der Umgebung von Gera durch die sowjetisch- deutsche Wis- mut Ad zurückgeführt. Mit Gera ist die Zahl der Großstädte in der Sowjetzone von bis- her zehn auf elf angestiegen. * Die größte Ueberschwemmung seit 20 Jahren hat Oberschlesien und das Gebiet um Krakau in Südpolen heimgesucht. Wie die polnische Nachrichtenagentur„PAP“ be- richtete, haben die kaum noch zu bändigen- den Fluten der Weichsel, Oder und Sola beträchtliche Schäden an Straßen, Brücken, Eisenbahnlinien und Feldern angerichtet. Die Flüsse sind durch die ungewöhnlich starken Regenfälle der letzten Zeit— am Dienstag flelen über sechs Zentimeter Nie- derschlag innerhalb von 14 Stunden— über ihre Ufer getreten. Beim Absturz eines dänischen Sportflſug- zeuges über der Nordsee-Insel Fanö sind vier Menschen ums Leben gekommen. Die Toten sind ein deutsches Brautpaar, ein schwedischer Junge und der dänische Pilot. Die Maschine befand sich auf einem Rund- flug und stürzte vor den Augen der Bade- gäste auf den Strand, wo es verbrannte. * Der Schweizer Psychologe und Psychiater C. G. Jung beging am Dienstag in seinem Wohnort Küsnacht bei Zürich seinen 85. Ge- burtstag. Professor Jung, der von der Psy- choanalyse Siegmund Freuds ausging, schuf mit seiner Typen-Lehre ein grundlegendes Werk der modernen Psychologie. Er lebt seit über zehn Jahren im Ruhestand in seiner Villa am Zürichsee, erfreut sich noch immer bester Gesundheit und widmet sich täglich eine Stunde seiner Korrespondenz mit Freunden und Anhängern in der ganzen Welt. „Warme“ und„kalte“ Gletscher haben seltsame Launen Würzburger Geograph Professor Dr. Julius Büdel über seine Spitzbergen- Expedition Der Rückzug der Alpengletscher, der um 1920 eingesetzt hat und heute noch anhält, ist ein sicherer Gradmesser für die in Nord- und Mitteleuropa besonders stark Ausge- Prägte irdische Warmphase. Da sich diese Klimaanzeiger in den nördlichen Polar- gebieten in viel größerer Zahl als in unse- ren Breiten vorfinden, glaubte man, an ihnen die Geschichte der Klimawellen noch deut- licher ablesen zu können. Das ist über- raschenderweise aber gar nicht der Fall. Skandinavische Forscher— der Schwede Ahlmann und der Norweger Liestöl— haben die Ursachen für die ganz anderen Gesetze geklärt, denen die Polargletscher unter wor- fen sind, und der Würzburger Geograph Professor Dr. Julius Büdel fand ihre For- schungen bei der von ihm geführten Spitz- bergen-Vorexpedition im Sommer 1959 voll- auf bestätigt, wie er in der„Umschau“ be- richtet. Die Alpengletscher, wie überhaupt alle Hochgebirgsgletscher der Tropen und mitt- leren Breiten bis nach Nordnorwegen, reagie- ren so empfindlich auf das jetzige Klima, weil jede Stelle des Gletschers dicht an dem dem jeweiligen Druck entsprechenden Schmelzpunkt liegt. Man spricht bei ihnen deshalb von„warmen“ Gletschern. Ihre Be- Wegung ist ein mehr oder weniger gleich- mäßiges Fliegen wie bei einem zähflüssigen Brei. Wird es nun feuchter und kühler, so fällt im Winter mehr Schnee und der Glet- scher bekommt oben in seinem Nährgebiet stärkeren Zuwachs, so daß der„Eisbrei- strom“ schneller zu fließen beginnt; gleich- zeitig schmilzt die Zunge unten langsamer ab: der Gletscher„stößt vor“. Erwärmt sich aber das Klima, so verhält sich alles genau umgekehrt. Die Polargletscher nun richten sich als „kalte“ Gletscher nach solchen kurzfristigen Klimaschwankungen überhaupt nicht. Zwei in unmittelbarer Nachbarschaft liegende Gletscher können sich sogar gleichzeitig nach völlig verschiedenen Rhythmen be- wegen. Während der eine plötzlich, fast als explodierte er, ausbricht und dabei eine Ge- schwindigkeit von 35 Metern am Tag er- reichen kann, verhält sich sein Nachbar völ- lig gesittet und begnügt sich mit einer Fließ- geschwindigkeit von nur einem Meter im Jahr. Besonders eindrucksvoll lieg sich das bei den Gletschern der Barents-Insel in Südostspitzbergen beobachten, denen das Hauptaugenmerk Professor Büdels galt. Die Gletscher dieser im Innern bis zu der Würzburger Expedition unbetretenen, 40 mal 40 Kilometer großen und nahezu qua- dratischen Insel wurzeln alle in einem zen- tralen Firnfeld und sind sich in ihrer Größe ziemlich ähnlich.„Warme“ Gletscher weisen in solchen Fällen die gleichen Schwankun- gen auf. Doch welcher Unterschied in den Bewegungsrhythmen hier! Ihre Zungen wur- den 1936, 1944 und wieder 1959 beobachtet. So reichte der Duckwitz-Gletscher 1936 fast zwei Kilometer weiter seewärts als 1959, während er 1944 um einen Kilometer hinter seiner Lage von 1959 zurückgeblieben war. Dagegen war der Freeman- Gletscher 1936 und 1944 zweieinhalb Kilometer kürzer als heute, war aber in der Mitte der fünfziger Jahre plötzlich sogar noch einige hundert Meter über seinen Extremstand von 1959 ins Meer vorgestoßen. Die vorübergehende Ab- kühlung der Nordpolargebiete seit etwa 1940 — sie ließ sich auf der Barents-Insel durch das seitherige Absinken der Schneegrenz- bereiche deutlich beobachten— kümmert die Gletscher also in keiner Weise. Der Hauptgrund für das individuelle und scheinbar widersprüchliche Verhalten der polaren Gletscher liegt in ihrer weit un- ter dem Schmelzpunkt liegenden Tempera- tur, die bis in eine Tiefe von 100 Meter manchmal bis zu 20 Grad beträgt. Diese „kalten“ Gletscher haben dadurch die Fähig- keit, stetig zu fliegen, verloren; sie sind hart und starr. Einem Massenzuwachs im Firngebiet infolge von schneereichen Jah- ren, die im Polargebiet keineswegs mit kal- ten Zzufallenfallen müssen, halten solche Gletscher viele Jahre oder Jahrzehnte un- beweglich stand.„Erst wenn ein ganz be- stimmter, für jeden Gletscher individuell verschiedener Schwellenwert überschritten ist“, sagt Büdel,„erfolgt plötzlich ein sehr rascher, förmlich ausbruchartiger Vorstog Sind dann die Spannungen ausgeglichen, ist die Gletschergestalt der neuen Belastung angepaßt, so kann die Eismasse für Jahr- zehnte in praktische Bewegungslosigkeit zu- rücksinken.. Natürlich wird eine Folge schneereicher Jahre rascher zur Erreichung des kritischen Schwellenwerts für einen neuen Vorstoß führen; aber es kann sein, daß er sich dennoch erst geltend macht, Wenn das Klima gerade wieder einmal be- sonders milde ist.“ Bei der diesjährigen wiederum von der deutschen Forschungsgemeinschaft unter- stützten Hauptexpedition nach Spitzbergen will Professor Büdel unter anderem die noch ungelöste Frage klären, ob und warum ein „kalter“ Gletscher zu einem„warmen“ wer- den, auf halbem Wege also auch seinen „Charakter“ völlig ändern kann. Vielleicht rühren daher manche unerklärliche Zerrun- gen und Pressungen, die man bei vielen Gletschern festgestellt hat. Insbesondere in- teressieren ihn in diesem Zusammenhang die mit ihrer Zunge aufs Meer hinausrei- chenden schwimmenden Gletscher, von denen er annimmt, daß in ihnen ein schlag- artiger Wandel zum warmen Typ stattfindet. D. H. Teuffen 4055 am Nordpol wechselt das Wetter Die bisherigen Vorstellungen sind überholt/ Nicht nur hoher, sondern auch tiefer Luftdruck in der Arktis Die sehr vielfältigen Energieumsetzungen in der Atmosphäre und die nicht wenig kom- Plizierten Vorgänge beim großräumigen Luftmassenaustausch rund um den Erdball zwingen den Meteorologen oft zu verein- fachenden Modell vorstellungen. Mit fort- schreitender Erkenntnis und durch die ver- besserte Beobachtungstechnik wird es von Zeit zu Zeit notwendig, diese schematischen Darstellungen zu korrigieren. So mußte auch die Lehrmeinung über die Luftdruck- und Wetter verhältnisse der inneren Arktis auf Grund neuer Forschungen geändert werden. Man war bisher der An- sicht, daß ein ständig über dem Nordpol- gebiet lagerndes Hochdruckgebiet der Arktis nördlich des 80. Breitengrades genau so be- ständiges„schönes Wetter“ sichere. In erster Linie berechtigte zu einer solchen Annahme die Luftdruckbeobachtungen an der ark- tischen Randzone längs der kanadischen, rus- sischen und grönländischen Küste. Sie ließen auf ein ständiges innerarktisches Hochdruck- gebiet mit dem Kern über dem Nordpol schließen. Daß diese Vorstellung nicht ganz mit der meteorologischen Wirklichkeit in Einklang zu bringen war, zeigten bereits die ersten tatsächlich fundierten Beobachtungs- ergebnisse aus dem Nordpolargebiet. Sie wurden 1937 bis 1939 von der im Packeis treibenden russischen Station„Nordpol J“ geliefert. Die Meldungen der in den dreißiger Jah- ren auch von anderer Seite immer weiter nordwärts vorgeschobenen Beobachtungs- posten ließen erkennen, daß zumindest gele- gentlich Tiefdruckzonen in das innerark- tische Gebiet vordrangen. Seitdem aber im Laufe des letzten Jahrzehntes Polflüge zur Routineangelegenheit wurden und sehr viel mehr Beobachtungsmaterial aus dem Nord- polgebiet zur Verfügung stand, ist man zu einer ziemlich radikalen Korrektur der Vor- stellung von den Luftdruck- und Wetterver- hältnissen über dem Nordpol gezwungen. Nach der von Dr. Paul Heß im„Orion“ veröffentlichten Uebersicht über die Arbeit des amerikanischen Meteorologen R. J. Reed (Aretie Circulation Studies, 1959) herrschte während der Sommermonate(Juni bis Sep- tember) der Jahre 1952 bis 1956 ͤ am Nordpol nicht hoher sondern tiefer Luftdruck vor. Es soll sich dabei nicht um ein ständiges(per- manentes) Nordpoltief handeln, sondern um einzelnen Zyklonen, die von den Randgebie- ten der Arktis in das Innere wandern. Häu- figkeitsauszählungen haben gezeigt, daß die Am 15. Juli begingen in Polen in Grunewald (in der Nähe von Tannenberg) in Ostpreußen die Feier des Steges der polnischen und litau- ischen Heere über die Deutschherrn- Ritter im Jahre 1410. Bei dieser Gelegenheit wurde das von den Polen errichtete Mahnmal an diesen Sieg seiner Bestimmung übergeben. Unser Keystone-Bild zeigt das Mahnmal. Zyklonentätigkeit hier noch lebhafter ist als etwa um Island. Die alte Vorstellung von dem perma- nenten arktischen Hoch läßt sich nur noch bedingt für die Breiten zwischen dem 70. und 80. Grad halten. In diesem Bereich treten häufig einzelne Hochdruckzellen auf, an deren Rändern die zum Pol wandernden Tiefdruckgebiete entstehen. Man nimmt an, daß die scharfen Temperaturgegensätze zwi- schen den Nordrändern des asiatischen und amerikanischen Festlandes einerseits und den durch schmelzendes Eis abgekühlten Meeren andererseits für die Entstehung der sommerlichen Tiefdruckgebiete verantwort- lich sind oder ihre Bildung zumindest stark fördern. Dieser mit Druckgegensätzen einher- gehende Temperaturunterschied findet seine Parallele in der Polarfront(Grenze zwischen polarer Kaltluft und subtropischer Warm- luft), an der sich die in der allgemeinen West-Ost-Drift schwimmenden Zyklonen ausbilden, die dem Wetter unserer gemäßig- ten Breiten ihr charakteristisches wechsel- haftes Gepräge geben. Für die Monate Juni bis September be- sitzen wir jetzt sehr wahrscheinlich ein der Wirklichkeit entsprechendes Bild der Druck- verteilung über der inneren Arktis. Im Winter liegt der Luftdruck im Durchschnitt Wahrscheinlich etwas höher, die Tempera- turverteilung wird dann einheitlicher und damit auch die Zyklonentätigkeit weniger lebhaft sein. Sicher kann auch in dieser Jah- reszeit von einem permanenten Nordpolar- hoch nicht die Rede sein. Zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten wechselnde Witte rungsverhältnisse sind auch für den inner- arktischen Winter viel wahrscheinlicher. Diese neuen Erkenntnisse haben natürlich für die Nordpolar-Routen der Fluggesell- schaften große Bedeutung. Mit dem zu er- Wartenden verstärkten Verkehr auf diesen Strecken wird man wahrscheinlich in der Lage sein, bald noch genauere Aussagen über die Wetter verhältnisse der Arktis zu machen. Diese neuen Erkenntnisse werden wieder der meteorologischen Flugsicherung über der Arktis zugute kommen. W. Rosentreter Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute stark Wolkig bis bedeckt. Zeitweise Regen. Nach- mittagstemperaturen 17 bis 19 Grad. In der kommenden Nacht und am Freitag wech- selnde Bewölkung, einzelne Schauerregen. Oertlich vielleicht gewittrig. Frühtempera- turen 12 bis 15 Grad, Tagestemperaturen nur wenig höher. Mäßiger Wind aus Süd- west bis West. Uebersicht: Die Druckverteilung läßt wenig Aenderung erwarten. An der Nord- flanke des kräftigen Azorenhochs ziehen mit der westlichen Strömung neue Störungen über unseren Raum, denen wieder frische Meeresluft folgt. Sonnenaufgang: 4.51 Uhr. Sonnenuntergang: 20.13 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 18.5 Grad. Vorhersage-Karte för 28. Z S- Uhr 5 1 ö 8. Pegelstand vom 27. Juli Rhein: Maxau 498(3); Mannheim 339 (unv.); Worms 254(2); Kaub 227(+4). Neckar: Plochingen 117(+4); Gundels- heim 166(1); Mannheim 333(unv.). 94000 Storchenpaare siedeln in Europa Eine internationale Storchenzählung hat ergeben, daß Freund Adebar in Europa zwar sein Heimatrecht noch keineswegs ver- loren, seine Zahl jedoch erheblich abgenom- men hat. Gestützt auf die vom Sekretariat des Internationalen Rates für Vogelschutz im Mai in Tokio vorgelegten Ergebnisse, teilte die Vogelwarte Radolfzell mit, daß in 15 europäischen Ländern rund 65 000 Storchen- paare mit entsprechendem Nachwuchs ermit- telt worden seien. Bei der ersten internationalen Bestands- aufnahme in diesem Gebiet vor 26 Jahren habe diese Zahl um 30 Prozent höher ge- legen. Die Gesamtzahl der Storchenpaare in Europa wird jetzt auf 94 000 geschätzt. Hinzu kommen noch Storchensiedlungen in Nord- Westafrika und Asien. Aus der Untersuchung geht hervor, daß die Zahl der Störche im nordwestlichen Randgebiet ihres europäischen Verbreitungs- bereichs am stärksten abgenommen hat. In den Niederlanden und in Dänemark hat sich der Bestand um fast 80 Prozent verringert. Dagegen sind die Verluste in Südosteuropa geringer. Im Burgenland und wahrscheinlich auch in den angrenzenden Gebieten hat sich die Zahl sogar vergrößert. Eine ständige Gefahr für die Störche be- deuten vor allem die oberirdischen Strom- leitungen. Als erfreulich bezeichnet die Vogelwarte Radolfzell das allgemeine Inter- esse an der Erhaltung dieses größten, mit dem Menschen eng zusammenlebenden Wild- Vogels. Diesem Ziel hat auch die in den letz- ten zwei Jahren vorgenommene Bestands- aufnahme gedient. Europäer am Werk Industriefilm- Festspiele Auf Initiative des Rates der Europä- ischen Industrieföderationen REI) vom 4. bis 8. Oktober in Rouen wird erstmals ein europäisches Industriefilm-Festival durch- geführt. Die Preisverteilung erfolgt am 8. Oktober durch die Präsidenten des fran- zö6ösischen und deutschen Unternehmerver- bandes, Georges Villiers und Fritz Berg. Frankreich wird 28 Industriefilme zeigen, die anderen beteiligten europäischen Län- der insgesamt 100. Die Filme sollen über die Tätigkeit der verschiedenen Industrie- zweige informieren, wie auch technische Fragen, wie Berufsausbildung, Organisation der Arbeit, menschliche Beziehungen, Sicher- heit, Produktivität- und Forschung Auf- schluß geben. 25 400„Auspendler“ gegen 9 200„Einpendler“ 25 412 im Bundesgebiet wohnende Ar- beitnehmer, davon 6 692 weibliche, haben Ende des 1. Quartals 1960 im benachbar- ten Ausland gearbeitet. Damit hat sich in Jahresfrist die Zahl der„Auspendler“ über die Grenzen geringfügig um 1 274 erhöht. 66,5 Prozent sind in der Schweiz tätig, 18 Pro- zent in Frankreich, 8,7 Prozent in den Nie- derlanden und der geringfügige Rest in den übrigen Grenzgebieten. Die Zahl der im Ausland wohnenden und im Bundesgebiet beschäftigten„Einpendler“ erhöhte sich um 3 716 auf 9 265(davon 2 264 weibliche). Fast 50 Prozent der Einpendler kommen aus den Niederlanden, 32,3 Prozent aus Oesterreich und 10,5 Prozent aus Frankreich. Straßensicherheit 5 Auf Initiative des Europäischen Wirt- schaftsrates(OEHC) und der Europäischen Produktivitätszentrale PZ) haben Sach- verständige aue 12 europaischen Ländern und den USA Mitte Juli erstmals in Großbritan- nien eine Tagung über die wissenschaftliche Forschung zugunsten größerer Stragensicher- heit abgehalten. Man hält bei der zuneh- menden Zahl der Verkehrsopfer eine inter- nationale Zusammenarbeit für dringend er- forderlich. Die Sachverständigenkonferenz befaßte sich vor allem mit einer Analyse der Statistiken, dem Unterhalt der Fahrzeuge, der Straßenbeschaffenheit, der Verkehrskon- trolle, dem Verhalten der Straßenbenutzer, der Gesetzgebung und der medizinischen Seite der Straßensicherheit. Man beschloß, auf diesen Gebieten zukünftig international eng zusammenzuarbeiten. Steigende Rohstahler zeugung In den ersten 5 Monaten 1960 hatte die Montanunion mit 30,2 Millionen Tonnen eine gegenüber der gleichen Vorjahreszeit um 23 Prozent höhere Rohstahlproduktion; die Erzeugung der Bundesrepublik(ein- schlienlich Saarland) war mit 14.1 Millionen Tonnen um 27 Prozent höher. Noch stärker, um 30 Prozent,(auf 10,2 Millionen Tonnen), ist die 1959 noch sehr gedrückte Rohstahl- produktion Großbritanniens gewachsen. In den USA war dagegen die Rohstahlerzeu- gung mit 48,4 Millionen Tonnen unverän- dert. Danach wurden nur 11 Prozent mehr Roh- stahl als im Vorjahr erzeugt; 88 Prozent der gleichzeitigen Produktion in der Mon- tanunion. Im 1. Vierteljahr 1959 hatte die UdssR die Erzeugung der Montanunions- länder um eine Kleinigkeit übertroffen. Städtepartnerschaften Der Straßburger Gemeinderat hat vor Tagen Städtepartnerschaften mit Rotterdam, Zürich, Stuttgart, Antwerpen und Palermo beschlossen. Eine britische Stadt ist eben- falls als Partner für Straßburg vorgesehen. Ferner wird sich der Pariser Vorort Thiais mit Einbeck in Niedersachsen verbinden. Auch für diese Partnerschaft wird noch ein britischer Partner gesucht. Wetzlar und Avi- gnon unterzeichneten vor kurzem ein Freund- schaftsprotokoll. Bei der Gelegenheit legte der Bürgermeister von Wetzlar an dem To- tendenkmal von Avignon einen Kranz nieder. Eine Delegation von Rüsselsheim wurde von der Handelskammer Evreux empfangen. Zwischen beiden Städten will man jetzt eine Gemeindepartnerschaft vorbereiten. Marseil- le und Hamburg, seit einiger Zeit Partner- städte, pflegen einen reichen Austausch ver- schiedenster Art. Die Volksbanken von Mar- seille haben 90 unlängst Vertreter der Volks- bank Hamburg empfangen. Anleiheabsichten Die Europaische Investitionsbank in Brüssel beabsichtigt, sich in naher Zukunft, voraussichtlich 1961, an den internationalen Kapitalmarkt zu wenden, um zusätzliche Mittel zu mobilisieren. Es steht noch nicht fest, ob die erste Anleihe nur in den Ländern des Gemeinsamen Marktes aufgelegt wird oder im weiteren Sinne international. Die vorläufig noch zurückhaltende Anspielung der Europäischen Investitionsbank auf ihre Anleiheabsichten muß überraschen, denn sie besitzt ein eingezahltes Eigenkapital von 250 Millionen Dollar(bei einem Gesamtkapital von 1 Milliarde Dollar). Davon wurden bis- her bei weitem noch nicht 100 Millionen Dollar an Krediten vergeben. Ueber die Kre- ditpolitik der Bank hatte kürzlich die Euro- päische Kommission eine Aussprache mit dem Bankpräsidium. Bei der Gelegenheit wies die Kommission die Bank auf die Not- Wendigkeit der regionalen Wirtschaftsent- wicklung hin und ersuchte sie auch um eine großzügige Unterstützung von einigen Trans- portprojekten europäischer Tragweite. Neu an den Postschaltern in aller Welt Oesterreich: Zum 25jährigen Bestehen der Hochalpenstraße am Großglockner wird für den 3. August eine Gedenkmarke vorbe- reitet. Ihr Bild zeigt eine Kurve vor dem Bergmassiv. Der Bau erfolgte seinerzeit nach einem Projekt und unter der Leitung von Franz Wallack, die Arbeiten dauerten von 1930 bis 1935. Der Schalterverkauf beginnt mit Rücksicht auf die Sammler bereits am 29. Juli, damit Ersttagsabstempelungen in aller Ruhe aufgeliefert werden können. Der Nennwert beträgt 1,80 Schilling, für den Stichtiefdruck wählte man einen blaugrün lichen Farbton. Entwurf: Adalbert Pilch; Stich: Georg Wimmer; Format: 29, 6x38, 5 mm; Auflage: 3 Millionen; Schalterbogen: 50; Zähnung: Kamm 14 ,4:13¾; Papier: weiß ohne WzZ.; Gummierung: geriffelt. Argentinien: Der 100. Geburtstag von Dr. Luis Maria Drago war am 8. Juli Anlaß zu einer Gedenkmarke, die sein Halbprofil bringt. Bei einem Nennwert von 4,20 Pesos ist die Auflage auf 5 Millionen Stück ausge- richtet. Die Herstellung erfolgte in Fotogra- vüre bei sepiabrauner Farbe. Der Schalter- bogen enthält 100 Marken im Format von 22* 32 mm. Vereinigte Staaten: Für den 16. Sep- tember ist eine Gedenkmarke zum 150. Jahrestag der Unabhängigkeit von Mexiko vorgesehen. Als IIlustration dient jene Glocke, die im Nationalpalast von Mexiko- Stadt hängt und einmal jährlich vom Staats- präsidenten zeremoniell geläutet wird. Den Entwurf besorgte Charles A. Brooks, die In- schriften führte Howard F. Sharpless aus. Bei der Originalzeichnung half Leon Hel- guera, der die zum selben Termin vorge- sehene Marke Mexikos bestreitet. Nennwert: 4 Cent; Farben: rot, grün und schwarz; Auf- lage: 120 Millionen; Ersttagsstempel: Los Angeles in Kalifornien. Jugoslawien: Die erste Ausstellung zum Thema Atom wird mit drei Sondermarken gefeiert. Den IIlustrationen dienten ein Par- tikelbeschleuniger aus Ljubljana, ein Neu- tronengenerator aus Agram und ein Kern- reaktor aus Belgrad als Vorlage. Nennwerte und Farben 15 Dinar dunkelgrün, 20 bräun- lichkarmin und 40 dunkelblau; Ausgabetag: 23. August; Format: 30x37 mm; Entwurf: Mateja Rodici; Auflagen: 1 Million für die beiden kleinen und 500 000 für den Spitzen- Wert; Stiche: Babic, Kocmut und Krnjafic; Schalterbogen: 50; Druck: Kupferstich; 10 000 FDC. Sowjetunion: Dem 75. Geburtstag von W. Swerdlow, einem bereits 1919 verstorbenen Parteiführer, ist eine Gedenkmarke vorbe- halten. Swerdlow verbrachte im zaristischen Rußland den Großteil seines Lebens in Haft. Nennwert: 40 Kopeken; Farben: schwarz- braun und rotbraun; Druck: Rastertief; Ent- wurf: Schitkow; Schalterbogen: 80; Format: 27K 37 mm. Australien: Der Dauersatz erfährt am 30. September eine Bereicherung um eine neue Tierzeichnung. Diesmal stellt der gestreifte Ameisenbär das Bild. Dem Säugetier ver- helfen keilförmig ausgebildete Schnauze und lange Zunge dazu, Ameisen und andere Kerbtiere aus ihren Höhlen zu holen. Mit diesem Nennwert zu 6d soll die frühere und seit 23 Jahren in Verkehr befindliche Zeichnung des Kockaburra ihre Ablösung erfahren. Restbestände des Vorgängers ste- hen bis zum Aufbrauch auf dem Programm der Verkaufsstellen. Weil der Ersttag mit einer Ausstellung in Adelaide zusammen- fällt, ist ein Sonderstempel angefertigt. * Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAINAcHRIleRH TER Donnerstag, 28. Juli 1960 7 Nr. 172 Frage an die Rheinbrückenbenutzer: Woher kommen Sie und wohin fahren Sie? Ab heute Verkehrszählung/ Zahlen sollen die Notwendigkeit einer zweiten Rheinbrücke untermauern Seit einigen Tagen stehen an den Brückenab- und Auffahrten in Ludwigshafen einige aus gehobelten Brettern rohgezimmerte Schilderhäuschen. Keine Angst! Es Wird kein Brückenzoll erhoben. Die Buden sollen vielmehr 45 Studenten, die von der Ludwigshafener Stadtverwaltung engagiert wurden, um den Verkehr zu zäh- len, Regenschutz bieten. diker auf diese Weise ein Auch in Mannheim können sich 60 Oberschüler und Stu- Taschengeld(etwa 2 Mark pro Stunde) verdienen. Für sie werden als Regenschutz zweirädrige Baukarren des Tiefbauamtes aufgestellt.) Während schon in den letzen Tagen und Wochen Querschnittzählungen vorgenom- men wurden, beginnt heute eine Verkehrszählung großen S t ils, bei der auch die Kraftfahrer mitwirken sollen. Ingenieur Bickelhaupt vom Mannheimer Tief- bauamt hat alle Details sorgfältig vorbereitet. Niemand braucht aus Angst vor längeren Verzögerungen die den doch dadurch die Zahlen verfälscht. Die letzten Verkehrszählungen in diesem Umfang waren in den Jahren 1955 und 1956. Auch damals wurden nicht nur die reinen Zahlen des Rheinbrückenverkehrs festge- stellt, sondern auch Fragen an die Fahrer gerichtet, die das„Woher“ und„Wohin“ aufschlüsselten, Die damals gewonnenen Un- terlagen dienten unter anderem auch als Grundlage für die Verkehrsgutachten des Kürzlich verstorbenen Professors Feuchtin- ger, die für die Planung der neuen Rhein- brücke(Auf- und Abfahrten) ausgewertet wurden. Im Jahr 1955 fuhren etwa 14 000 PkwW- Einheiten(ein Motorrad zählt nach diesem System als halbe Einheit) in jeder Richtung über die Brücke. Insgesamt also 28 000. Diese Zahl wuchs langsam an, bis die Verhältnisse Schlieglich so beengt wurden, daß durch den „Flaschenhals“ Rheinbrücke einfach nicht mehr als 30 000 bis 32 000 Einheiten durch- geschleust werden konnten. Auch während der Zeit des Neubaues blieben diese Zahlen konstant. Viele Kraftfahrer wählten lieber Umwege über Speyer und Frankenthal. Nach Fertigstellung der Brücke schnellte die Ver- kehrsbelastung mit einem Schlag hoch. Sie pendelte sich genau dort ein, wo sie— im Vergleich zur allgemeinen Zunahme der Mo- e— 2 8 filmen kinderleicht! Agfa-NMovex 88 nur 169.— Agfa-Novex 88 l mit gekupp. Bel.-Messer nur 223. Bequeme Teilzahlung Kameratausch OGefilmter Urlaub wundewoll! Mannheims großes Spezialhaus 0 7. 5, Planken, el. 2 68 44/45 * a pHNO Lokalkommentar: Saure-Gurken-Zeit treibt Blauschimmel- Blüten Im Zeitraum von noch nicht einmal zwei Wochen hat sich der„Blauschimmel“ nun endlich zu einer zeit- und geschichtsbewe- genden Katastrophe ausgewachsen. Vor uns erstehen herzzerreißende Bilder des Jam- mers: Bäuerinnen stehen weinend am Feld- rain, Bauern starren gebrochenen Blickes in eine trostlose Zukunft. Die„Saure-Gurken- Zeit“, sonst ausgefüllt mit Berichten vom Ungeheuer im Lochness oder Fliegenden Un- tertassen, hat ihre Sensation: die Blauschim- mel- Psychose. Was hilft es da, wenn Tabak- bauern zur Vernunft mahnen und ernten wollen. Schwarz auf weiß können sie's nach- lesen, daß es gar nichts mehr zu ernten gibt. Ihre Tabakfelder sind von findigen Repor- tern schon vor Tagen umgepflügt worden. Schadensmeldungen, Beschuldigungen, Verdächtigungen, Vorwürfe und Entgeg- nungen füllen schon ganze Schnellhefter. Die Schadenssummen steigen von Meldung zu Meldung. Aus Tausenden werden Hundert- tausende und Millionen. Die deutsche Nation ist wieder einmal in einem ihrer Lebens- nerven tödlich getroffen. Gemach, gemach. Niemand soll den Scha- den unterschätzen, soll die Seuche bagatelli- sieren, soll jenen Pflanzern, denen Schaden entstanden ist, eine Entschädigung verweh- ren. Aber wie ist das doch: Irgendwo sinkt im Mai die Temperatur auf Null Grad und schon ist die gesamte Obsternte vernich- tet. Irgendwo fällt Hagel und schon sind 2 11e Felder niedergewalzt. Irgendwo tritt die Maul- und Klauenseuche auf und schon ist die gesamte Fleischversorgung ge- kährdet. So wanken wir von Katastrophe zu Katastrophe. Ein Wunder nur, daß wir über- haupt noch leben schie Rheinbrücke meiden. Das wäre übrigens schade, wür- torisierung— erwartet wurde. Der Sprung Sing von 32 000 auf 44 000 Einheiten täglich. Der Verkehr, der auf der Rheinbrücke liegt, wurde laufend gezählt. Für die weitere Pla- nung list es wichtig zu wissen, wie sich dieser Verkehrsstrom zusammensetzt, woher er kommt und wohin er fließt. Stimmen die prozentualen Anteile auf die einzelnen Ziel- und Herkunftsrichtungen noch, wie sie Pro- fessor Feuchtinger seinerzeit seinen Vor- schlägen zugrunde legte, oder hat es inzwi- schen Verlagerungen gegeben? Das herauszufinden ist der Sinn der ge- genwärtigen Zählung. Die Methode ist denk- bar einfach. Am Rand aller Zufahrtsstraßen sitzen Studenten, die sorgfältig jeden Ver- kehr registrieren. Zu bestimmten Stunden jedoch halten sie alle Kraftfahrer kurz an und fragen nach dem Woher. Gleichzeitig drücken sie ihnen einen farbigen Zettel in die Hand, der jenseits der Brücke wieder Tabakernte ist noch abgenommen wird. Unterwegs können sich die Kraftfahrer bereits in Ruhe überlegen, wie sie kurz und bündig die Frage nach dem Wohin beantworten sollen. Dabei kommt es natürlich nicht darauf an, bei den Angaben zu sehr ins Einzelne zu gehen. Beispiel: Es wird nicht verlangt, daß als„Start“ die Hohenzollernstraße 75 und als Ziel das Quadrat R 1 genannt wird. Es genügt vielmehr zu sagen:„Ich komme aus Friesenheim und fahre nach der Mann- heimer Innenstadt.“ Auf diese Weise läßt sich der innerstädtische Verkehr zwischen Mannheim und Ludwigshafen genau genug analysieren, aber auch der Durchgangsver- kehr— zum Beispiel von Heidelberg nach Neustadt/ Weinstraße— abtrennen. Die far- bigen Zettel geben, ohne daß die Autofahrer Rede und Antwort stehen müssen— Auf- schlüsse darüber, welche Brückenauffahrten und welche Abfahrten benutzt werden. Das Auswerten dieser Zahlen wird einige Wochen dauern. Sie werden, das ist jetzt schon sicher, interessantes Material bringen, mit dem die Notwendigkeit einer z weiten Rheinbrücke handfest untermauert werden kann. Sie werden aber auch zeigen, ob die Kraftfahrer bereits die neuen Ver- kehrswege„annehmen“, die im Zusam- menhang mit der Rheinbrücke angelegt wur- den. Interessant dürfte es beispielsweise sein, festzustellen, wieviele Kraftwagen über die— leider noch lange nicht fertige- Süd- tangente fahren könnten und wieviele tat- sächlich dort schon fahren. Mac lange nicht verloren Pflanzer diskutierten in Seckenheim über das Thema„Blauschimmel“ Vier Stunden lang debattierten im Sek- kenheimer„Löwen“ Tabakpflanzer aus dem Stadt- und Landkreis Mannheim das zur Zeit so aktuelle Thema Blauschimmel. Es refe- rierten dazu der Vorsitzende des Verbandes Badischer Tabakpflanzer Valentin Seßler, Geschäftsführer Oberregierungsrat Engel- hardt und der verantwortliche Mitarbeiter des Außendienstes Schober. Die Tabak- Pflanzer wurden dabei vor allem darauf hingewiesen, daß es ungünstig wäre, die Ernte auf den Feldern zu zerstören. Erst nach der Ernte und beim Verkauf des Ta- baks ließe sich endgültig feststellen, welchen Schaden der Blauschimmel angerichtet hat. Engelhardt verwies dabei besonders auf die Tatsache, daß im vergangenen Jahr die nord- deutschen Tabakpflanzer, deren Tabak eben- falls vom Blauschimmel befallen worden War, ihre Ernte sehr wohl absetzen konnten. Nach Rücksprache mit einigen großen Abneh- merfirmen besteht nun auch in Baden die Hoffnung, den Tabak absetzen zu können. Eine Wertminderung werden die Pflanzer allerdings in Kauf nehmen müssen. Inzwischen hat das Bundesernährungs- ministerium wiederholt die Behauptung, der Blauschimmel sei von der Bundesanstalt für Tabakforschung in Forchheim bei Karlsruhe ausgegangen, als„reine Phantasie“ zurück- gewiesen. Eine Verordnung, die im Bundes- ernährungsministerium vorbereitet wird, soll die Tabakanbauer verpflichten, alle Rück- stände von befallenen Beständen zu vernich- ten. Auf befallenen Tabakfeldern soll ein Jahr lang kein Tabak angepflanzt werden und die Verwendung von Saatgut aus befal- lenen Beständen soll verboten werden. Die Verordnung sieht weiter vor, daß von den Pflanzenschutzämtern eine Meldestelle über die Tabakkrankheit eingerichtet wird. Eine Gruppe von Wissenschaftlern ist nach Mittei- lung des Bundesernährungsministeriums da- mit beauftragt worden, nach wirksamen Be- kämpfungsmethoden zu suchen. Da eine genaue Uebersicht über die Schä- den erst bis zum Januar des nächsten Jahres möglich sein wird, kann im Augenblick auch noch nichts über die finanzielle Entschädi- gung gesagt werden, meint das Bundesernäh- rungsministerium. Der Geschäftsführer des Landesverbandes der Badischen Tabakver- eine, Oberlandwirtschaftsrat Pr. Engelhardt, Wärnte davor, dle Blauschimmelkranklleif zu dramatisieren und forderte die Tabakpflan- zer auf, zunächst alles noch brauchbare Ma- terial zu ernten. An den Landtag und den Bundestag sollten erst dann Entschließungen gerichtet werden, wenn der Schaden tatsäch- lich feststehe. Zur Zeite gelte die Parole„ab- warten“. hama/Isw/ lrs Krach um MdB Josef Maier: Auf dem Heidelberger US-Flugplatz: Modellflugz Am Sonntag entwischt: eug kehrte zurück Bild: Bohnert& Neusch Modellflugzeug„Bienchen“ lag im Weizen US-Kurierflieger brachte einem Neckarauer sein Flugzeug zurück „Ich konn äfach nit verstehe, wieso des Ding so weit gfloge is!“ Völlig verdutzt sprach gestern nachmittag der 22 Jahre alte Neckar- auer Fritz Muckle diesen Satz auf dem Hei- delberger Militärflugplatz der US-Air- Force, als ihm der amerikanische Kurierflieger, Captain Jorge E. Ortiz-Santiago ein blauge- strichenes Motormodell-Flugzeug über- reichte. Dieses kleine„Bienchen“ war dem passio- nierten Minlatir- Flugzeugbauer Muckle zm vergangenen Sonntag nach einem Probeffug vom Landeplatz des Schwetzinger Ségelflüg- vereins aus bei Herrenteich— nahe Ketsch— ausgebüchst. Der 22jährige Konstrukteur war seinem niedrigfliegenden„Bienchen“ zwar noch einige hundert Meter nachgelaufen; aber plötzlich war's verschwunden. Der Be- sitzer glaubte für immer, denn schon im Fe- CDU schießt scharf gegen Gewerkschaftsbund Kreisverband bezeichnet Ausschlußantrag als„grundgesetzwidrig“ Der Kreisverband Mannheim der Christ- lich-Demokratischen Union(CDU) hat der Presse nachfolgende Stellungnahme mit der Bitte um Veröffentlichung übergeben: „Nach Pressenotizen in den Mannheimer Tageszeitungen wurde bei der Delegierten versammlung des DGB, die am vergangenen Montag im Gewerkschaftshaus stattgefunden hat, von der Vertrauensmännerversammlung eines Mannheimer Betriebes der Antrag ge- stellt, den CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Majer wegen einer Stimmabgabe im Deutschen Bundestag aus dem DGB auszu- schließen. Außerdem habe er vor einer auberordentlichen Delegiertenkonferenz des DB Rechenschaft abzulegen. Artikel 38(1) des Grundgesetzes besagt jedoch, daß die Abgeordneten des Deut- schen Bundestages Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unter- worfen sind. In Artikel 46(1) des Grundgesetzes heißt es:„Ein Abgeordneter darf zu keiner Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen einer Aeußerung, die er im Bundestage oder in einem seiner Ausschüsse getan hat, gericht- lich oder dienstlich verfolgt oder sonst außer- halb des Bundestages zur Verantwortung gezogen werden.“ Wir stellen fest, dag der Antrag selbst wie auch seine Behandlung durch den DGB- Vorsitzenden Schweizer grundgesetzwidrig ist. Bundestagsabgeordneter Maier ist Abgeord- neter der CDU und als solcher von unseren Anhängern gewählt. Er ist bei der Ausübung seines politischen Auftrages nur seinem Ge- Wissen verpflichtet. Er wurde auch nicht etwa von der Delegiertenversammlung des DB in den Deutschen Bundestag entsandt und hat deshalb auch gar keine Veranlas- sung, vor diesem Gremium über seine Stimmabgabe Rechenschaft abzulegen.“ Abschließend beschuldigt die CDV in ihrer Stellungnahme die SPD, sie beteilige sich durch ihre Funktionäre im Gewerkschafts- bund an Aktionen, die darauf hinausliefen, die Demokratie in der Bundesrepublik zu untergraben. Man habe die Gesetzwidrigkeit des Vorgangs zur Kenntnis genommen und werde bei Gelegenheit daran erinnern. Der betreffende Antrag war in der erwähnten Delegierten-Versammlung des DGB(Vgl. „MM“ vom 26. Juli 60„Richtiges Bild im richtigen Rahmen“) von den Vertrauensman- nern der Firma Bopp& Reuther gestellt worden. Diese wackeren Betriebs- Ver- trauensmänner waren darüber verärgert, daß Maier in Bonn gegen eine vom BGB geforderte Arbeitszeit für Jugendliche ge- stimmt und einem anderen, von der Gewerk- schaft mihßbilligten Antrag zugestimmt hatte. Die Behandlung des Antrages, Maier aus der Gewerkschaft auszuschließen, wurde von der Versammlung am Montag zurückgestellt. Erst sollte dem Bundestagsabgeordneten und Gewerkschaftssekretär Gelegenheit zur Rechtfertigung gegeben werden. Nach der Stellungnahme des CDU- Kreisverbandes ist nicht damit zu rechnen, daß Maier von dieser „Möglichkeit“ Gebrauch machen wird. -kloth treidekelddes und„Hing das Bienchen wieder ein. Ina der Kanzel des kleinen Flugzellges bruar war im ein Modell mit laufendem Mo- tor auf Nimmer- Wiedersehen abgehauen. Das„blaue Bienchen“ aber kam„nur“ bis Bruchsal und landete dort in einem Getreide- feld. Daselbst lag es zwei Tage. Solange näm- lich, bis der Kurierflieger Ortiz-Santiago mit einem kleinen Hubschrauber von einem Rou- tineflug nach Karlsruhe zurückkehrte. Der Pilot sah das Modellflugzeug am Dienstag- nachmittag im Getreidefeld liegen. Er lan- dete kurzentschlossen am Rande des Ge- 5 ge kand er einen Zettel, aut dem der Namę des Eigentümers stand. Gestern(bei einem Dienstflug von Karlsruhe nach Heidelberg) nahm Captain Ortiz-Santiago das plaue Bienchen mit. Vom Flugplatz Heidelberg aus unterrichtete der PIO-Offizier, PFC MekElroy, die Lokalredaktion des„Mannheimer Mor- gen“ mit der Bitte, den Eigentümer in Mann- heim-Neckarau von der Rückkehr Seines „winzigen Flugzeuges“ zu informieren. Ofensetzer Fritz Muckle war höchst er- kreut, warf sich in Schale, um zusammen mit den„MM.-Reportern in Heidelberg sein Flugzeug in Empfang zu nehmen. Sein großer Kollege, der Kurierflieger, er- klärt ihm dort auch, warum das kleine Ding so Weit geflogen war. Es sei so gut gebaut, daß es die Thermik habe ausnützen können, meinte Captain Ortiz väterlich. No. Y Parkraumnot: Kampf um die Parklücke endete mit Körperverletzung Um seinen Anspruch auf eine Park- lücke anzuzeigen, stellte sich auf dem AQu-6-Parkplatz ein Autobesitzer in das freie Geviert. Ein zweiter Pkw- Fahrer, der ebenfalls auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit war, mißachtete jedoch den fremden Besitzanspruch und fuhr in die Parklücke ein; hierbei verletzte sein Wagen den„Platzherrn“ am Schienbein. Endresultat: Der Angefahrene zeigte den Autofahrer wegen Körperverletzung 1 1 dünnschalig, süß VVV Johannisbeer-Ge ungefärbt ** 3* Spanische Weintrauben . Glas 450 g 98 457% Fett l. T. 500 8 5. ſee süß-sauer „ Traubensaft naturrein, weiß und rot /1-Flasche o. Gl. 78 3 Stück à 40 g 3 Dänischer Steppenkäse mit und ohne Kümmel. 200 g 70 Gurkenscheiben Wiener Würstchen „Java Broken“ 8 südafrikanisch V½i-Dose 75 5 Schwarzer Jee Ananas in Stücken Leckerbissen selhst qus wählen macht Freude 50-g-Beutel 82 5 1 ½i-Dose 1.33 Dose 98 1958er Edenkobener Schwarzer Letten 1-Liter-Flasche o. Gl. 1.98 MANNHEIM en n G 2 R 1 NK r 18989920 o- 18 le- N= nit er a(Donnerstag-Miete, freier Verkauf). Nr. 172/ Donnerstag, 28. Juli 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRIcHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite 5 — 28. Juli 1935: Es war an einem Sonntag: 25 Jahre Neckarwasserstragse Mannheim-Heilbronn Rückblick auf ein großes Gemeinschaftswerk der drei Länder Baden, Württemberg und Hessen Vor 25 Jahren, am 28. Juli 1935, einem Sonntag, wurde die 113 Kilometer lange Neckarwasserstraße Mannheim— Heilbronn dem Verkehr übergeben. Die Neckar- kanalisierung war zwar bereits vor der Jahrhundertwende von Stuttgart aus leb- haft gefordert worden, aber erst im zwanzigsten Jahrhundert wurde ernsthaft um Linienführung, Finanzierung usw. gerungen. 1904 beschlossen die Regierungen von Württemberg, Baden und Hessen, Entwürfe für die Kanalisierung bis Heilbronn ausarbeiten zu lassen. In Mannheim sahen sorgenvolle Köpfe schwarz und erhoben schwere Bedenken: Würde Mannheim einen Teil seines Güterumschlags an die Landeplätze der neuen Schiffahrtsstraße verlieren? Weiterblickende Geister ver- traten die Auffassung, die günstige Auswirkung auf die gesamte Wirtschaft würde am badischen Teil des Neckarlaufes nicht spurlos vorübergehen Nach dem ersten Weltkrieg kam durch ge- wisse Verlagerungen der wirtschaftlichen Gewichte ein neuer Zug in die Sache. 1921 wurden Staatsverträge zwischen Württem- berg, Baden und Hessen abgeschlossen und in Stuttgart die Neckar AG. gegründet. Die Pläne nahmen greifbare Gestalt an, die Aus- führung war aber in der durch Inflation, Verarmung und Arbeitslosigkeit schwer ge- drückten Zeit erst gesichert- als der Kanal- pau in das Programm der Arbeitsbeschaf- kungsmaßnahmen aufgenommen und ent- sprechend gefördert wurde. Der heftige Kampf um den Verlauf der unteren Kanal- strecke wurde zugunsten der„Laden- burger Linie“ entschieden, die unter- halb dieser Stadt von dem durch ein Wehr gestauten Neckar abzweigt, nördlich Ilves- heim die starke Seckenheimer Flußkrüm- mung abschneidet und sich an der Feuden- heimer Fähre wieder mit dem Flußbett ver- einigt. Die Gefahren einer hemmungslosen Kanalisierung für die abgeschnittenen Teile des Neckarlaufs wurden damals in der Presse oft geschildert, um eimer künftigen Ver- ödung des Neckarflußbetts vorzubeugen: Das heutige Schicksal des wasserarmen Secken- heimer Bogens gib diesen Pressefehden nach- träglich noch eine traurige Rechtfertigung. Die hier entfesselten Kampagnen waren aber nur leichte Scharmützel im Vergleich zu den schweren Kämpfen, die Heidelberg um die Erhaltung seiner weltberühmten Natur- und Kulturlandschaft führte. Die„Hackteufel“- Felsen im Neckar wurden zwar schließlich doch gesprengt, als Gegenleistung mußten aber die Kanalbauer bedeutende Auflagen für ihre Wehr- und Schleusenbauten hinneh- men, die insgesamt wesentlich niedriger und unauffälliger gehalten wurden als vorgese- hen war. Nach 25 Jahren noch muß man den wackeren Streitern dankbar dafür sein, daß sie schlimmere Auswüchse verhinderten. Diese nur obenhin angedeuteten Kämpfe sind nach einem Vierteljahrhundert weithin in Vergessenheit geraten. Als am 28. Juli 1935 der erste Bauabschnitt der Neckarkanalisie- rung mit einem großen Festakt in Gutten- bach gefeiert wurde, waren noch nicht alle Wunden vernarbt. Strombaudirektor Dr. Konz gab dabei die sachlichen Erläuterun- gen: Heilbronn, das württembergische Unter- land,, das badische und hessische Neckartal Waren jetzt mit dem Rhein und dem Meer verbunden, 113 Strecken- Kilometer mit zwölf Staustufen vollendet, 93 Millionen Mark für den Schiffahrtsweg, 27 Millionen für die Kraftwerke ausgegeben. Reichsver- kehrsminister Freiherr v. Eltz-Rübenach würdigte das große Gemeinschaftswerk. Man steckte im Juli 1935 bereits tief im 2 weiten Bauabschnitt(Heilbronn— Plochingen) und hatte von den dafür vorge- sehenen 125 Millionen Mark schon 32,5 Mil- lionen ausgegeben. Die groß aufgezogene Festlichkeit in Guttenbach feierte die Fertig- stellung des ersten Bauabschnitts also reich- lich spät. Im zweiten Weltkrieg gedieh die Kanalisierung nicht weiter, erst nach dem Währungsabschnitt 1948 wurde in knapp zehnjähriger Arbeit die Großschiffahrts- straße bis Stuttgart durchgeführt. Man hatte sich zum Glück rechtzeitig entschlossen, den Kanal für 1 200 Tonnen(nicht nur für 600 Tonnen-) Kähne auszubauen. Vor 25 Jahren rechnete aber noch niemand damit, daß der rasch zunehmende Verkehr bald bei jeder Baustufe eine zweite Schleuse erforderlich machen würde. Gemeinderat gab alten Straßen neue Namen In Feudenheim erinnern Straßennamen an Mannheimer Ehrenbürger Auf Empfehlung des Verwaltungs- und Flnamzausschusses gab der Gemeinderat am Dleristag seine Zustimmung, folgende Straßen und Plätze neu bzw. umzubenennen: Die„Wallstattstraſze“ in der Schwetzinger- stadt wird in„Kopernikusstraße“, die„Kleine Wallstattstraße“ in, Galilei straße“ umbenannt. Die bisherige Rupprechtstraße heißt künf- tig„Ifflandstraßge“. Die Eggenstraße in Neckarstadt- West heißt künftig„ Paul- Gerhardt- Straße“. Der Mühlfeldweg I wird in„Trübner- straße der Mühlfeldweg II in„Hans- Thoma- Straße“ umbenannt. Der westliche Verbindungsweg zwischen Seckenheimer Landstraße und Hans-Thoma- Straße(bisher Mühlfeldweg II) erhält die Bezeichnung„Karl- Kuntz- Weg“. Wohin gehen wir!? Donnerstag, 28. Juli Theater: Nationaltheater Großes Haus 20.00 bis 22.15 Uhr:„La Traviata“(für die Theater- gemeinde Nr. 7421 bis 8480, freier Verkauf): Kleines Haus 20.00 bis 22.45 Uhr:„Jeanne oder Die Lerche“(Miete A, Halbgr. II, Th.-G. Gr. A, freier Verkauf); Städt. Bühne Heidel- berg 20.00 bis 22.15 Uhr: Kiss me Kate“ Konzerte: Kunsthalle 20.00 Uhr; Lieder- und Klavierabend(Konzertgemeinschaft blin- der Künstler Deutschlands). Filme: Planken Großes Haus:„Das süße Leben“; Kleines Haus:„Die tolle Tante“; Alster:„Die Heiratsvermittlerin“; Schauburg: „Lohn der Angst“; Scala:„Wer war die Dame?“; Capitol:„Schüsse in Neu- Mexiko“; Alhambra:„Mein Schulfreund“: Universum: „Arzt aus Leidenschaft“; 10.30 Uhr;„Einer kam durch“; Royal:„.. und nicht als ein Fremder“; Kurbel:„Zweikampf bei Sonnen- untergang“; Palast:„Eddie geht aufs Ganze“; 10.00, 11.50 Uhr:„Tal des Todes“: 22.30 Uhr: „Die Welt— das Fleisch und der Teufel“; Abendstudio im City:„Der Schinderhannes“. Der mittlere Verbindungsweg zwischen Seckenheimer Landstraße und Hans-Thoma- Straße(bisher Mühlfeldweg II) erhält die Be- zeichnung„Coblitz- Weg Der östliche Verbindungsweg zwischen Seckenheimer Landstraße und Hans-Thoma- Straße(bisher Mühlfeldweg II) erhält die Bezeichnung„Rottmann- Weg. Das neu ausgebaute Straßenstück östlich der Rheintalbahn zwischen Wattstraße und Voltastraße heißt künftig„O hmwege, wie seither schon die südlich angrenzende Straße. Der bisherige Wilhelmsplatz in Rheinau wird in„Mutterstadter Platz“ um- benannt. Die Straßennamen in der neuen Gewag- Siedlung(Feudenbheim) pflegen die Erinne- rungen an Mannheimer Ehrenbürger: Die von der Ilvesheimer Straße in nörd- licher Richtung zur Odenwaldstraße ver- laufende Straße beißt„Friedrich- Walter- Straße“. Die nördlich der Ilvesheimer Straße und ostwärts der Friedrich-Walter-Straße ver- laufende Straße heißt„Jose ph-Bauer- Straße“. Die ostwärts der Odenwaldstraße und nördlich der Friedrich-Walter-Straße und Jo- seph-Bauer-Straße verlaufende Straße heißt „Wilhelm-Furtwängler- Straße“. Die ostwärts der Odenwaldstraße und nördlich der Wilhelm-Furtwängler-Straße verlaufende Straße heißt„Richard Lenel- Straße“. Die vom nördlichen Ende der Odenwald- straße sich in nordöôstlicher Richtung er- streckende Straße heißt„Max- Hachen burg- Straße“. Die von der Richard-Lenel-Straße und der Max-Hachenburg-Straße östlich verlaufende Straße heißt„Max- von- Seubert Straße“. Die zwischen Odenwaldstraße und Ring- straße von Südwesten nach Nordosten ver- laufende Straße heißt„Sigmund Schott- Straße“. An jenem Julisonntag 1935 hatte das ganze Neckartal reichen Flaggenschmuck an- gelegt. Große Festivitäten fanden nur„weiter oben“ statt. In Mannheim war die Freude über den glückhaften Abschluß des großen Bauprojekts mäßig: Die Eröffnung der Ka- nalstrecke Mannheim— Heidelberg am 24. Juli 1927 hatte bereits vieles vorweggenom- men: Damals schon leitete der schmucke Motorschlepper„Neckar III“, der mit zwei Kähnen voll Grubenholz als erster die neue Strecke passierte, ein neues Kapitel der Neckarschif fahrt ein. Ein Teil der guten alten Schlepperkette war nun reif für den Ruhestand. Mannheimer, Secken- heimer, Ilvesheimer usw. machten lange Hälse, als die Kette aus dem Flußbett ge- haspelt wurde. Ihr weithin hörbares Ge- rassel, das sich in der Erinnerung zu etwas 80 7 Straßenfauna: Flacher Passant Wanderte ins Tier as 51 In den Nachmittagsstunden sprach ein älterer Mann bei der Neckarauer Folizei vor und übergab den verblüff- ten Beamten eine Schildkröte, die ihm auf der Steubenstraße, in Höhe der Markuskirche über den Weg gelaufen war. Bis sich der Besitzer meldet, der inzwischen wohl den verlust seines Lieblings bemerkt hat, muß die horn- bewehrte Echse mit dem Tierasyl vor- lieb nehmen. . besonders Gemütlichem verklärte, erstarb 1935 vollständig. Der Neckar war fortan kein „Naturbursche“ mehr, himmelhoch jauchzend daherstürmend nach der Schneeschmelze, kleinlaut in ausdörrend heißen Sommer- wochen, sondern eine amtlich bestallte, für ihren Dienst disziplinierte Wasserstraße, deren Karriere als Großschiffahrtsweg, in steigendem Maße Binnenräume in verbin- dung zu bringen mit dem Rhein, dem Meer und der ganzen Welt, verheißungsvoll ein- setzte. Nun sind also 25 Jahre seit jenem 28. Juli 1935 vergangen. Soll man„schon“, oder soll man„erst“ sagen? f. W. K Strasenbahnen standen still Stromausfall in Ludwigshafen Infolge von Bauarbeiten fiel am Mitt- wochvormittag(etwa 8.30 bis 9.20 Uhr) fast im gesamten Netz des Ludwigshafener Stadtteils Mitte der Strom aus. Der Straßen- bahnverkehr ruhte. Auch die verbindung nach Mannheim war blockiert. Die Fahrgäste pilgerten in dichten Scharen zu Fuß nach Mannheim. Isr Acht Pferdestärken trabten durch die Mannheimer Freßgasse Bild: Steiger Island-Ponis mitten im Großstadtverkehr Wiehernder Besuch vom Rexhof/ Altrip als Ferienparadies Acht Island- Ponys trabten gestern durch die Mannheimer Freßgasse, wurden dort von ihren Reitern an Parkometern angebunden, derweilen sich ihre Reiter mit einer heißen Wurst aus einer nahen Schnellimbiß-Stube stärkten. Die braven Tiere, die zwischen lack- und chromglänzenden Benzin-Pferde- stärken ein recht ungewohntes Bild abgaben, sind auf dem Rexhof in Altrip zu Hause. Dort hat Edelgard Rex, eine echte Pferde- närrin, ein kleines Ferienparadies einge- richtet, in dem nicht nur Pensionsgäste ihren Urlaub verbringen können, sondern auch Tages- und Wochenendbesucher das„Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde“ in vollen Zügen genießen können. Pony- Trekking heißen diese mehrstündigen Aus- flüge zünftig, die in die unter Naturschutz stehende Altrhein-Uferlandschaft führen. Aus dem Polizeibericht: Ende einer Autotour blutbesudelt und ohne Schuhe Einen jungen Mopedfahrer sprach am frühen Morgen, kurz vor 7 Uhr, im Rheinauer Wald ein Mädchen an und bat darum, mit- genommen zu werden; die Unbekannte hatte keine Schuhe an, ihr Gesicht und ihre Hände waren blutbesudelt. Der Mopedfahrer lehnte unter diesen Umständen die Mitnahme ab und benachrichtigte sofort die Rheinauer Polizei. Bei der folgenden Fahndung wurde die Gesuchte in einem Gebüsch gefunden. Sie war, nach ihren Angaben, von einem Pkw- Besitzer mitgenommen und in den Rheinauer Wald gefahren worden. Dort hatte der„Kavalier“ unverblümt seine Absichten gezeigt. Darüber sei es zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen, in deren Verlauf das 18 jährige Mädchen verletzt wurde. Schuhe und Handtasche mußte es im Wagen des unbekannten Täters, der nach dem Vorfall davonfuhr, zurücklassen. Nächtlicher Einbruch Vor Arbeitsbeginn fand in Neckarau ein Kraftfahrer die Eingangstür zu den Büro- räumen seines Arbeitgebers aufgesprengt vor. Einbrecher hatten während der Nacht die Büros gründlich nach Bargeld durchsucht. Außer der Portokasse mit einem unbedeuten- den Betrag fiel jedoch den Unbekannten nichts in die Hände. Gefängnis statt Erbschaft Vier Frauen hatte ein 38 jähriger Mann die Heirat versprochen. Durch seine„Eheabsich- ten“ wollte er jedoch lediglich auf billige Art zu Geld kommen. Um jegliches Mißtrauen auf seine„Kreditwürdigkeit“ zu zerstreuen, erzählte er seinen„Zukünftigen“ von 30 000 Mark Erbschaft, die er in Kürze ausbezahlt bekäme. Dem FHeiratsschwindler gelang es auf diese Art einige hundert Mark zu kassie- ren. Allerdings wurde er jetzt von der Polizei wegen Betruges ins Gefängnis gebracht. Dicke Luft im Jungbusch „Dicke Luft“ herrschte in den Abend- stunden in einer Wirtschaft im Jungbusch- gebiet; die Polizei wurde zu Hilfe gerufen. Aus einem Wortwechsel hatte sich eine Schlägerei entwickelt, in die neun Gäste, darunter drei Frauen, verwickelt waren. Die Polizisten brachten alle Beteiligten auf die Wache. Die Streithähne und-hennen haben eine Anzeige wegen groben Unfugs, Beleidi- gung und Körperverletzung zu gewärtigen. Gegen geöffnete Autotür geprallt Der Fahrer eines haltenden Personen- wagens auf der Hauptstraße in Feudenheim öfknete gerade die Wagentür, als ein Moped heranfuhr. Der Mopedfahrer prallte gegen die Tür und stürzte zu Boden. Mit einer Gehirnerschütterung, Kopfplatzwunden und Hautabschürfungen wurde er ins Kranken- haus gebracht. Verhinderter Großeinkauf Eine Frau aus Ludwigshafen, die sich in einem Kaufhaus der Innenstadt in den Som- merschlußverkauf„stürzen“ wollte, mußte zu ihrem Schrecken feststellen, daß ihr ein Unbekannter den Geldbeutel mit 685 Mark aus der Handtasche gestohlen hatte. Die Be- troffene gab ihr Mißgeschick schleunigst auf der Polizeiwache am Marktplatz zu Protokoll. Zum ersten Male probierte Edelgard Rex nun einmal einen Ritt in die Stadt, zu dem einige ihrer Pensionsgäste und ihre Kinder mitgekommen waren. Die kleine Karawane war zunächst durch die Ludwigshafener Innenstadt gezogen, hatte die Rheinbrücke überquert und war dann über den Ring und die Breite Straße zum„Mannheimer Mor- gen“ gekommen. Im Hof des„MM“ wurde Rast gemacht, ehe es bei Neckarau mit der Fähre wieder heimwärts ging. Die Pferde knabberten genießerisch einen Würfelzucker nach dem anderen und schlossen schnell Freundschaft mit Automechanikern und Büroangestellten, die Süßigkeiten aus den Fenstern berauswarfen. Die Reporter stell- ten sich vor, wie aufregend es wäre, wenn sie statt in Volkswagen beritten zu fest- lichen Veranstaltungen kommen würden Derweilen ließen sich die Pferde geduldig tätscheln als Anerkennung für ihr gutes Be- nehmen.„Auf der Koppel hatten sie vor einem vom Wind aufgewehten Papierfetzen Angst“, berichtet Frau Rex stolz,„hier in der Stadt fanden sie sich prächtig zwischen Ver- kehrsampeln, Straßenbahnen und Autos zu- recht. Völlig verkehrssicher.“ Im Hof des „MM“ gaben die acht Pferde, die in Bälde durch eine weitere Gruppe von sechs direkt aus Island kommenden Ponys verstärkt wer- den, einen Beweis ihrer guten Kinderstube. Niemand brauchte mit Kehrbesen und Schaufel zu kommen, als sie wieder abge- zogen waren Mac Stadtbildstelle und Bücherei des Städti- schen Instituts für Erziehung und Unter- richt, E 2, 1, sind vom 1. bis 20. August ein- schließlich geschlossen. Wiedereröffnung 22. August. Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 28. Juli internationaler Liederabend Club berufstätiger Frauen: 28. Juli, 20 Uhr, Insel-Bastei, Ludwigshafen, Parkinsel, gesel- liges Beisammensein. CDU- Sozialpolitischer Ausschuß: 28. Juli, 20 Uhr,„Kaisergarten“, Zehntstrage, Versamm- lung; Stadtrat Heinrich Wittkamp spricht über das Thema„Wie finanziere ich den Bau eines Eigenheimes?“. Gesamtverband der Sowjetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Lands mannschaften Mitteldeutsch- lands: 28. Juli, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5. gemeinsame Sprechstunde. Zeugen Jehovas: 28. Juli, 20 Uhr, in allen Stadtteilen, Studien anhand einer internationa- len Publikation der Wachtturmgesellscha't 8 Wir gratulieren! Elisabeth Barth, Mann- heim-Neckarau, Niederfeldweg I, vollendet das 82. Lebensjahr. lll MEIN BENIN J ME il: GASOTIIN RECORD Seite 6 MANNIIEIMER MORGEN Aus DE sub ESLIIMDbERN Donnerstag, 28. Juli 1960/ Nr. 17 Die Sonne verliert im Laufe des August 9 Srad an Höhe. Dadurch verringert sich der lichte Tag von 15½ Std. auf 13 Std. Auch die Stel- lungen der Planeten wer- len günstiger. Merkur, im Gebiet Zwillinge er- beicht am 5. August den FJrößten Morgenabstand von der Sonne. Er kann dis zum 10. vor Sonnen- zufgang im Osten ge- zehen werden. Die Ve- mis dleibt im Gebiet we. bleibt vorerst im Zereich der Sonnenhel- igkeit. In den letzten Augusttagen wird man nn vielleicht nach Son- genuntergang tief im Westen entdecken. Im- mer auffallender da- egen wird der Planet Mars. Er steht im Bild Stier, zwischen Plejaden und Aldebaran, den er M Helligkeit sogar schon iwertrifft. Gegen Mitter- nacht taucht der rote Planet im Osten auf. Jupiter und Saturn stehen weiterhin im Bild Schütze. Sie sind von Sonnenunter- gang an bis gegen Mitternacht zu sehen. Sehr häufig sind jetzt Sternschnuppen. Die Walroß vor Sylt erlegt Westerland/ Sylt. Zum ersten Mal seit Menschengedenken ist am Mittwoch vor der Nordseeinsel Sylt ein Walroß erlegt worden. Das über 1 000 Pfund schwere Tier wurde in den Hafen von List eingeschleppt, wo hun- derte von Kurgästen den seltenen Fang be- staunten. Die Heimat der Walrosse ist das Polarmeer. Nur sehr selten kommen die riesi- gen Tiere einmal bis nach Island, der südlich- Sten Grenze ihres Lebensbereichs. In der Nordsee ist in diesem Jahrhundert bisher erst einmal im Winter 1926/7 vor der Hafenein- fahrt von den Helder(Holland) ein Walroß Sssichtet worden. Das jetzt vor Sylt erlegte Walroß war bereits am Montag von Bade- gästen beobachtet worden. Ihre Angaben stiegen jedoch bei den Fachleuten auf Außzerste Skepsis. Erst als der Sylter See- hundjäger, Kapitän Kurt Detlev, am Mitt- wochmorgen das Tier erlegt hatte, waren Alle Zweifel beseitigt. Das Rätsel allerdings bleibt bestehen, warum sich das Walroß 80 Weit südlich in die Nordsee verirrt hat. . Nachbarn retteten sieben Kinder Leer. Sieben Kinder wurden am Mittwoch von Nachbarn aus einem brennenden Ein- kfamilienhaus in Loga dei Leer gerettet. Das Feuer war vermutlich in der Küche aus- gebrochen, während die Hausfrau Besorgun- gen machte, und hatte sich mit rasender Ge- schwindigkeit ausgebreitet. Das Faus brannte mit allem Inventar bis auf die Grundmauern nieder. Die Nachbarn retteten auch das Vieh aus dem brennenden Haus. * 8 85 1 Heoasus e Der Sternenhimmel im August 10 Bü- cl S TEE— 85. enn Lenheus 8:* FE berlle 8 E 5 Schule Perseiden, seit Jahrhunderten bekannt, er- reichen ihren Höhepunkt in den Nächten vom 12. bis 15. August. Man kann stündlich mit 40 bis 70 Sternschnuppen rechnen. Bis zum 10. August kann man mit Stern- schnuppen aus dem Bild Wassermann rech- nen und von Mitte August bis in den Sep- tember hinein mit einzelnen Fällen aus dem Bild Schwan. Von den Planetoiden ist im August Vesta weiterhin ohne Fernrohr zu sehen. Ceres, der etwa 8. Größe ist, steht am 14. August in Opposition zur Sonne. Der Wechsel der Mondphasen be- ginnt am 7. August im Bild Wassermann. Letztes Viertel ist am 14. August im Bild Stier. Neumond am 22. August im Bild Löwe. Erstes Viertel am 29. August im Bild Skorpion. Brand in Berlins größtem Hochhaus Berlin. Im siebenten Stockwerk des 17 geschossigen Corbousier-Hochhauses, dem mit 530 Wohnungen größten Wohnhaus Ber- Iins, brach am Mittwochfrüh ein Brand aus. Das Feuer war im Wohnraum einer sich über zwei Stockwerke erstreckenden Zwei- Zimmer-Wohnung ausgebrochen und wäre beinahe einem Ehepaar, das im Schlafzim- mer über dem Brandherd schlief, zum Ver- hängnis geworden. Ein 34jähriger Diplom- Ingenieur und seine gleichaltrige Ehefrau konnten noch telefonisch die Polizei alar- mieren und sich, nur mit Schlafanzügen be- kleidet, einen Weg durch das brennende und verqualmte Wohnzimmer bahnen. Die Frau erlitt dabei eine leichte Rauchvergiftung. Eine Stunde lang bekämpften zwei Züge der Feuerwehr den Brand. Der Schaden wird von der Polizei auf etwa 25 000 Mark ge- schätzt. Es wird vermutet, daß der Brand von einem Kühlschrank ausging, der kurz vorher von einer Firma provisorisch repa- riert worden war.. Goldschatz in der Dorfkirche gefunden Bauarbeiter gruben rund Waldbach, Kreis Oehringen. Ein Gold- schatz, wie er nach Ansicht von Fachleuten in diesem Wert seit Menschengedenken in Südwestdeutschland nicht entdeckt wurde, ist in der evangelischen Kirche von Waldbach ans Tageslicht gefördert worden. Unter dem Chor wurde ein zylindrisches Tongefäß aus- gegraben, in dem 30 Münzen in der Größe eines Markstückes lagen. Die Münzen aus reinem Gold sind sehr gut erhalten. Die latei- nischen Aufschriften konnten ohne Schwie- rigkeiten entziffert werden. Es handelt sich um sogenannte Bischofsmünzen, die am Sitz der Erzbischöfe von Mainz und Trier geprägt wurden und, wie alle alten Geldstücke, keine Jahreszahl tragen. Aus den Namen der ab- gebildeten Bischöfe, Werner von Falkenstein und Johann von Nassau, ist jedoch zu schlie- Ben, daß die Goldstücke mindestens 550 Jahre alt sind. Bei dem Fund, auf den man bei Grabar- Starker Rückgang der Tollwut Im Juli wurde in Baden- Württemberg nur ein neuer Fall gemeldet Stuttgart. Baden- Württemberg ist gegen- Wärtig eines der Länder der Bundesrepublik, die den stärksten Rückgang der Tollwut zu verzeichnen haben. Die Krankheit, die sich im Frühjahr mit monatlich 20 bis 30 neuen Ausbrüchen zu einer größeren Seuche im Land auszuweiten drohte, ging vor allem in den vergangenen Monaten stark zurück. Während im Juni im baden-württembergi- schen Innenministerium noch drei neue Toll- Wutausbrüche registriert wurden, war es im Juli bisher nur ein einziger Fall. Alle Toll- wutfälle wurden in Nord- und Südwürttem: berg sowie in Nordbaden festgestellt. Süd- baden blieb bis jetzt davon verschont. Seit dem strengen Winter 1956, als für kurze Zeit sogar der Main zufror, werden Tollwutausbrüche auch im süddeutschen Raum gemeldet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich die für Mensch und Tier gleicher- der Tollwut sind, unterliegen im Land keiner maßen gefährliche und tödlich wirkende Seuche vorwiegend auf Norddeutschland be- schränkt. Die letzten Tollwutausbrüche, die in der Mehrzahl bei Wild auftraten, lassen keine Schwerpunkte der Seuche erkennen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß von der Tollwut befallene Tiere im vor- letzten,„rasenden“ Stadium oftmals von einem unbändigen Wandertrieb erfüllt sind und innerhalb eines Tages bis zu 50 Kilo- meter lange Strecken zurücklegen, wo sie dann als Einzelfall bemerkt und abgeschossen werden. 5 3 i Füchse und Dachse, die besonders Träger ausgesprochenen Schonzeit mehr. Für ihren Abschuß werden im Gegenteil Prämien bis zu 15 Mark je Stück gezahlt. Ob die ver- mehrten Abschüsse jedoch tatsächlich zum Rückgang der Seuche beigetragen haben, läßt sich nicht feststellen. tödlich verletzt worden. Der Straßen wart, der vor der Sperre stand, batte gergcle ein halten. Der Senat habe daher beim baden — Noch leben viele Familien in Bunkern Stuttgart ruft die Bevölkerung zur Hilfe für 170 Kinder auf Stuttgart. Wenn in den letzten Jahren in die Stuttgarter Bevölkerung aufgefordert Baden- Württemberg auch Zehntausende von den Kindern durch Spenden zu helfen, in Wohnungen errichtet wurden, leben dennoch Tagheimen unter zukommen, obwohl auch noch viel zu viele Familien in den feucht- diese schon zum größten Teil überfüllt sind. nassen Behausungen der Bunker der Landes- Achtzehn Kindern ist schon geholfen worde hauptstadt. Diese bedauernswerten Menschen tagsüber in einer freundlicheren Umgebung kinden meist keine Wohnung, deren Miete leben zu können. Erfreulich ist es zu höre ihrem Gehalt entspricht, da sie durchschnitt- daß in den letzten Monaten fünf Bunkerfami- lich nicht mehr als 350 Mark für sich und ihre lien in menschenwürdigere Wohnungen um- oft vielköpfige Familie erhalten. Manche zie- gezogen sind, die ihnen der soziale Woh- hen es deshalb sogar vor, auch wenn sie es nungsbau zur. Verfügung gestellt hat. Ihre sich notfalls leisten könnten auszuziehen, Bunker wohnungen werden versiegelt und weiter in ihrem Bunkerloch zu hausen, das sie keinen weiteren Familien mehr zugewiesen. nur etwa 20 bis 30 Mark kostet. Die Haupt- Die Stuttgarter bringen den Mitbürgern in sorge des Stuttgarter Kinderschutzbundes den Bunkern, den zementenen Ueberbleib- gehört gegenwärtig den 170 Kindern der seln des unseligen Krieges, Mitleid und auch Bunkerfamilien, die in den licht- und luft- weiterhin Hilfsbereitschaft entgegen, damit losen unterirdischen Behausungen leben hoffentlich in absehbarer Zeit allen Bunker. müssen, ohne einmal in eine lebenswertere familien aus der langandauernden Misere Atmosphäre zu kommen. Daher wurde jetzt herausgeholfen werden kann. 5 Während hier noch gegen das Elend ge- kämpft wird, plant man für den Höhenpark Fillesberg eine Attraktion ersten Ranges an- gesichts der näherrückenden Bundesgarten- schau. Für den Transport der Gartenschau. besucher scheint man jetzt eine gute Lösung W zu haben. Das mit bunten Markisen a l j rneue- béspannte Gefährt„Luftibus“ entbehrt wede JJ 8 wahrscheinlich um den ehemaligen besteht aus je einer motorisierten Zug- Schatz der als Wwohhabend bekannten einsti- maschine und zwei Anhängern, die auf Luft- 500 Jahre alte Münzen aus gen Pfarrei von Waldbach. Vermutlich hatte reifen fahren und vollkommen verkehrssicher der damalige Geistlichè bei nahender Kriegs- me e e 1 Be- gefahr die Goldmünzen unter dem Chor ver- würdigkeiten der Scha feran 000 Shens⸗ 5 Prob S N 20 5 fahrt fiel zur allgemeinen Zufriedenheit 1 18 en daran gehin 5 Allgemein begrüßt und schon lange er- zuholen. 5 Wartet wurde der Beschluß der Stadt, die Ein- Die Goldstücke werden am Sonntag im trittspreise für den Höhenpark Killesberg von Pfarrhaus von Waldbach öffentlich gezeigt. g0 Pfennigen auf 50 Pfennige zu senken. Nach Anschließend kommen sie in das Münz- wie vor wurden dort nämlich die gleichen kabinett von Stuttgart. Eintrittspreise gefordert, obwohl sich der . 8 Höhenpark im Umbau befindet und sich Maico-Urteil am Samstag überall Erd- und Steinberge türmen. Auch 8 a der Kinderspielplatz gleicht einem Maul- Tübingen. Im Maico-Prozeß sagte der. 5. 150 FCC ² ¼ wurfshügel und die Ländliche Gaststätte am Dienstag in seinem Schlußwort, er habe keierte n menen Cewande erst vor Lingen * g 3 8 Tagen Richtfest. Sie bleibt also vorläufig noch sich in„strafrechtlicher Hinsicht nichts vor- 5 8 1 5. 8 91. Seschlossen. Wenn auch die bunte Kleinbahn zuwerfen“. Er forderte, wie seine Verteidi immer noch d 1 3 5 5. urch die schöne Landschaft ger Dr. Schmidt-Leichner und Dr. Ruisinger bimmelt“ und die Schwebebah 8818 am Vortage Freispruch von der Anklage des tisch-ruhig ihre Kreise zieht, 80 NHC 15 betrügerischen Bankrotts, der mehrfachen vor allem für den von Weither Bone Slaubiserbegünstigung und der nicht recht- Gast der Eintritt in den Städtischen Hohen- zeitigen Anmeldung eines gerichtlichen Ver- park im Sommer 1960 mit 30 Pfennigen gut gleichsver fahrens. Auch die fünf übrigen abgegolten zu sein. +2 Angeklagten dieses großen Wirtschafts- 5 prozesses, der jetzt nach achtwöchiger Dauer Noch lange Raummangel zu Eride geht, baten um Freisprüche. Das Heidelberg. Der Raummangel an der Hei- Gericht will das Urteil am Samstag ver- delberger Universität wird noch lange Zeit künden. nicht behoben sein. Der Rektor der Univer- sität, Professor Dr. Wilhelm Hahn, hat, wie es in der letzten Ausgabe der Studentenzei- tung„forum academicum“ heißt, darauf hin- gewiesen, daß Pläne und Vorschläge zur Be- seitigung des Raummangels und auch die er- forderlichen Mittel dafür vorhanden Seien. Wegen der angespannten Lage auf dem Ar- beitsmarkt sei es aber äußerst schwierig, private Firmen für die Bauvorhaben zu er- Straßenwart tödlich überfahren Ravensburg. Während einer vorüber- gehenden Sperrung der Bundesstraße 30 bei Baindt ist ein 54 Jahre alter Straßenwart aus Mochenwangen im Kreis Ravensburg von einem Personenwagen angefahren und Fahrzeug in die freie Fahrbahnhälfte ein- württembergischen Finanzministerium für gewiesen, als er von einem nachfolgenden Universitätsbauten in der Altstadt ein zwei- Wagen aus Waldsee erfaßt wurde. Der Fah- tes Universitätsbauamt beantragt. Das erste rer hatte vermutlich die Ursache für das Bauamt ist vor allem für die Neubauten im Abbiegen seines Vordermannes nicht er- neuen Universitätsviertel auf der rechten kannt, obwohl vorher entsprechende Warn- Neckarseite im Neuenheimer Feld verant- schilder aufgestellt waren. 1 5 Wortlich. N Faumilienanseigen Verkäufe — Statt Karten Für die uns anläßlich unserer goldenen Hochzeit in großer Zahl übersandten Glückwünsche und Seschenke, danken wir herzlichst. Mannheim, Meeräckerstraße 8 ilian Schlager und Frau 7 Beseitigung von SGriefkörnern 5 KOSMFETIK-wadNER tannheim 06. 5 Planken Treleron 312 97 3 CHREIBMASCH NEN kür Büro u. Heim. alle Preis- 5 neue und gebrauchte, Teilzahlung und Miete. vom 5 Fachgeschäft 5 5. Friedrichs- Joh. Bucher platz 10 Telefor. 30 32 4 47 57 Lund U-Träger 5 — Wieder 7%% qm eingetroffen— STRAGUTA nur 135 mit kl. Schönheitsfehlern, uber die Sie schmunzeln. Frick KG, F 4, 1. 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AUS DEN BUNDESLINDERN MANNHEIMER MORGEN Seite 7 Wir würden ein Revolutiönchen entfachen“ Rheinfeldener Gemeinderat maßregelte eine Lokalzeitung/ Klage abgewiesen Mannheim. Seit Dezember 1959 müssen die 2300 Leser der„Oberrheinischen Zeitung —heinfeldener Anzeiger“— der Lektüre amtlicher Bekanntmachungen ihrer Ge- meinde entraten. Stattdessen hatten nun die 1100 Rheinfeldener Leser des in Konstanz erscheinender„Südkuriers“(Entfernung Rheinfelden— Konstanz: 120 km) das Ver- gnügen, forthin über amtliche Dinge der süd- badischen Industriegemeinde unterrichtet zu ein. Als die Gemeindeväter Rheinfeldens in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen, künf- tighin der Konstanzer Zeitung den Vorzug zu geben, begründeten sie diesen Schritt mit der Feststellung, die„Oberrheinische Zeitung“ habe im zurückliegenden kommunalen Trick mit Rechnungen ist zu Ende Stuttgart. Ein Kriminalbeamter hat in der Stuttgarter Innenstadt einen 34 Jahre alten Mann festgenommen, der durch einen be- sonderen Trick erhebliche Geldbeträge er- gaunern konnte. Der Täter, der aus Stutt- gart-Möhringen stammt und einschlägig vor- bestraft ist, hatte in den vergangenen sechs Monaten in neun Fällen aus Hausbriefkästen Briefe mit Rechnungen entwendet. Bei den betreffenden Empfängern hatte er sich an- schliehend als Vertreter der Firma ausge- geben, die die Rechnung ausstellte, und er- klärte, er sei beauftragt, den Betrag einzu- ziehen. In sieben Fällen gelang es ihm auf diese Weise, insgesamt etwa 150 Mark zu kassieren. Dosenmenü ohne Campingkocher Frankfurt. Eine amerikanische Konser- venfabrik will den Campingkocher zur schnellen Erwärmung von Mahlzeiten aus der Dose überflüssig machen. Wie das Ra- tionalisierungskuratorium der deutschen Wirtschaft in Frankfurt am Mittwoch mit- teilte, liefert die Firma Konservendosen mit Doppelboden, in dem eine Brennstofftablette zum Aufwärmen untergebracht ist. Der In- halt soll nicht anbrennen können. Die prak- tischen Notverpflegungsrationen der ameri- kanischen Streitkräfte waren Vorbild für die neuartigen Dosen, die nur 15 Pfennig teurer als die bisher gebräuchlichen sein sollen. Radarspezialist erhängt aufgefunden Fürth. Das spurlose Verschwinden des 26 Jahre alten Ingenieurs und Radarspezia- listen Hans Richter aus Fürth konnte am Mittwoch geklärt werden. Der Ingenieur wurde im Wald bei Cadolzburg im Landkreis Fürth erhängt gefunden. Richter war vor zehn Tagen von zu Hause weggefahren und hatte seiner Ferau noch gesagt, er werde bis zum Abendessen zurück sein. In Cadolzburg wurde einen Tag später sein Auto entdeckt. Der Radarspezialist war 1957 aus Sachsen nach Bayern gekommen. Die Möglichkeit, daß er in die Sowjetzone entführt worden sei, war nicht ausgeschlossen worden. Die Mordkommission überprüft zur Zeit, ob Richter freiwillig aus dem Leben schied oder ob ein Verbrechen vorliegt. Handelsflotte verlor 14 Seeschiffe Hamburg. 14 Seeschiffe mit zusammen 10 456 BRT hat die deutsche Handelsflotte im Vorjahr durch Seeunfälle verloren. Das sind nach einer am Mittwoch veröffentlichten Aufstellung des Bundesverkehrsministeriums ebensoviel wie im Jahre 1958. Die schwer- sten Totalverluste waren die„Joachim Schulte“(5833 BRT), die„Seevogel“(1404 BRT) die„Bussard“(889 BRT) und die„He- jene b. Schupp“(742 BRT). Insgesamt ver- zeichnet die Unfallstatistik 192 Seeschiffe mit 325 406 BRT(Vorjahr: 198 Seeschiffe mit 256 757 BRT). Häufigste Unfallart war die Kollision. Wahlkampf ihre neutrale Haltung aufgege- ben. Um dem Herausgeber der Rheinfelde- ner Heimatzeitung„einen Denkzettel zu verpassen“, änderten sie also eine vor zehn Jahren verabschiedete Satzung über das Be- kanntmachungswesen der Gemeinde. Der ungewöhnliche Fall beschäftigte nun- mehr den Verwaltungsgerichtshof in Mann- heim. Herausgeber Erich Krauseneck von der „Oberrheinischen Zeitung“ zweifelt nämlich die Rechtmäßigkeit des Gemeinderatsbe- schlusses an. Außerdem beruft sich Krausen- eck auf die im Grundrecht garantierte Mei- nungs- und Pressefreiheit. Seine Zeitung hatte lediglich Inserate einer freien Wähler- gemeinschaft aufgenommen. In diesen An- zeigen hatten die Kandidaten dieser Gemein- schaft gegen verschiedene Mißstände unver- blümt vom Leder gezogen. Im redaktionellen Teil seiner Zeitung verzichtete Krauseneck— selbst Mitglied dieser Wähler gemeinschaft— auf jegliche Polemik. Als die alemannischen Kommunalpolitiker die Satzung betreffs Be- kanntmachungswesen änderten, war ihnen der Unterschied zwischen redaktionellem und Anzeigenteil noch nicht aufgegangen. Den aufgebrachten Krauseneck trösteten die Ge- meindeväter mit dem Hinweis, daß sein Ver- lag ja auch weiterhin städtische Aufträge er- Halte(1959 für 12 933 Mark); verloren gingen lediglich Einnahmen von 1000 bis 1800 Mark aus den amtlichen Bekanntmachungen. Während Krausenecks Rechtsanwalt die Schriftsätze für eine Normenkontrollklage vorbereitete, begannen Schweizer Zeitungen im benachbarten Kanton Aargau eine Presse- kampagne gegen den Gemeinderatsbeschluß. Der„Freie Aargauer“ sinnierte:„Was würde passieren, wenn solch intolerantes Handeln bei uns in der Schweiz geschähe? Man würde ein kleines Revolutiönchen entfachen, und das mit Recht. Drüben aber darf der Geist des seligen Adolfs fröhliche Urstände feiern.“ Am Mittwoch entschied nun der IV. Senat des baden-württembergischen Verwaltungs- gerichtshofs, die Klage des Verlegers sei ab- zuweisen. Der Senat fand keinen Verstoß gegen die Norm. Rein formell ist also an der Satzungsänderung nichts auszusetzen. Zu der Frage der Verfassungswidrigkeit muß sich jedoch das Bundesverfassungsgericht äußern. Präsident Rapp erklärte, hier sei das Gericht nicht kompetent. Zu Beginn der Verhand- lung hatte der Vorsitzende beiden Parteien einen Vergleich angeboten: Die amtlichen Be- kanntmachungen sollten in jährlichem Wech- sel mal beim„Südkurier“, mal bei der„Ober- rheinischen Zeitung“ erscheinen. Rheinfel- dens Bürgermeister, dessen Fraktion übri- gens den Antrag auf Satzungsänderung ein- gebracht hatte, lehnte jedoch ab. D. Nahezu 200 Jahre dauerte es, bis dem„Ent- decſcer“ der Spätlese, mit der unzähligen Wein- freunden in der Welt im- mer neue Freude ge- schenkt wird, ein Denk- mal gesetzt wurde. Die Statue des legendären „Spätlese Kuriers“, eines Reiters in frideriziani- scher Kleidung, wurde wie gemeldet— vor dem berühmten Rheingauer „Wein“-Schloß Johannis- berg enthüllt. Der Rei- Jersmann trägt in der einen Hand eine große Traube, in der anderen die Lesegenehmigung des Fuldaer Erzabtes. Bild: dpa 35 000 Studenten in Stuttgart. Die Zahl der Studierenden an den sieben wissenschaftlichen Hochschulen Baden- Württembergs hat seit der Zeit vor dem ersten Weltkrieg einen starken Auftrieb erfahren, der allerdings durch die beiden Kriege und während der nationalsozialisti- schen Herrschaft schwere Rückschläge erlitt. Während im Sommersemester 1907 an den Hochschulen im Gebiet des heutigen Landes Baden- Württemberg erst 8 126 Studierende gezählt wurden, hat deren Zahl nach Berech- nungen des Statistischen Landesamtes im Sommersemester 1930 mit 15 394 einen Höhe- punkt zwischen den beiden Weltkriegen er- reicht. Im Jahr 1948 ergab sich ein neuer Höchststand von 22 432 Studenten durch das Nachholen der durch den zweiten Weltkrieg am Studium verhinderten Jahrgänge. Nach einem dann vorübergehenden Nach- „Der Freifahrtschein genügt nicht“ Bundesbahndienst soll attraktiver werden/ Forderungen der Gewerkschaft Frankfurt/Main. Die Gewerkschaft deut- scher Bundesbahnbeamter und-anwärter hat Bundesverkehrsminister Seebohm und dem Vorstand der Deutschen Bundesbahn vorgeschlagen, die Dienst- und Arbeitsver- hältnisse bei der Bahn attraktiver zu ge- stalten. Der zweite Vorsitzende der Gewerk- schaft, Ludwig Betzmeier, erklärte in Frank- furt vor der Presse, die Zeiten seien vorbei, wo man noch mit einem Freifahrtschein Per- sonal für die Eisenbahn habe gewinnen kön- nen. Die jetzigen Arbeitsbedingungen jeden- falls machten es unmöglich, qualifizierte Kräfte für die Bundesbahn zu bekommen. Die Gewerkschaft verlange daher unter anderem, daß die Dienstbereitschaften an Sonn- und Feiertagen als reine Arbeitszeit berechnet werden sollten, solange den Beam- ten keine Sonn- und Feiertagszuschläge be- zahlt würden. Außerdem soll die Zahl der Mindestruhetage für Personal ohne konti- nuierlichen Dienst von 52 auf 65 im Jahr erhöht werden. Ferner wird die Anrechnung der durch den Betrieb oder den Verkehr be- dingten Arbeitsunterbrechungen außerhalb des Heimatortes als Arbeitszeit verlangt, wenn sie nicht mehr als 90 Minuten be- tragen. Betzmeier kritisierte auch die Anstel- lungs- und Beförderungsverhältnisse bei der Bundesbahn. Seit Jahren verrichteten meh- rere tausend Bundesbahnbeamte Arbeiten, die in eine höhere Besoldungsgruppe fielen. Die Beamten könnten aber nicht befördert werden, weil die erforderlichen Planstellen fehlten. 17 Jahre müsse zum Beispiel ein In- spektor warten, bis er zum Oberinspektor befördert werden könne. Baden- Württemberg Die Zahl der Studierenden an den Hochschulen wächst stark an lassen des Andrangs ist seit 1951 eine stän- dige Zunahme der Studentenzahl zu ver- zeichnen, mit dem Ergebnis, daß im Som- mersemester 1959 insgesamt 35 470 Studen- ten ermittelt wurden. Ihre Zahl war 1959 um 25 344 oder 336,5 Prozent höher als 1907, um 20 076 oder 130,4 Prozent höher als 1930 und um 15 560 oder 78,2 Prozent höher als 1950. Das starke Anwachsen der Studentenzahl geht auch daraus hervor, daß 1907 auf 10 000 Einwohner 18 Studierende kamen, 1959 es hingegen 47 waren. Dabei ist zu berücksich- tigen, daß in dieser Zeit auch die Bevölke- rungszahl um 68 Prozent zugenommen hat. An der Ausweitung des Hochschulbe- suches waren die Universitäten und Tech- nischen Hochschulen unterschiedlich beteiligt. Während die Zahl der Studierenden an den Universitäten von 1907 bis 1959 um 18 285 oder 198,2 Prozent stieg, nahm sie bei den Technischen Hochschulen um 7 674 oder 429 Prozent zu. Bemerkenswert ist auch der ver- stärkte Andrang der weiblichen Studieren- den, deren Zahl von 1927 bis 1959 um 475,6 Prozent anstieg, gegenüber einer Steigerungs- rate von 140 Prozent bei den Studenten. Eine ständig größere Anziehungskraft übten die Hochschulen unseres Landes auch auf Aus- länder aus. Im Sommersemester 1959 wurden sie von 3 259 auisländischen Studenten be- sucht, das bedeutet gegenüber 1950 eine Zu- nahme um etwa das Fünffache. tz Halbwüchsige legten Autofalle Vaihingen/Enz. In letzter Sekunde konnte dieser Tage ein Autofahrer, der bei Nacht auf der Bundesstraße zehn bei Vaihingen/Enz fuhr, seinen Wagen vor einem unerwarteten Verkehrshindernis zum Stehen bringen. Ein starker Baumstamm lag quer über der Fahr- bahn. Bei der Ermittlung der Tat kam man Halbwüchsigen auf die Spur, die zugegeben haben, daß sie die Autofalle legten. Als Grund gaben sie an, sie hätten darüber ge- lesen und einmal den„Nervenkitzel eines Attentats“ kennen lernen wollen. Kaffeeschmuggler Lerurteilt Aachen. Die Zweite Große Strafkammer des Landgerichts Aachen hat die 33 Ange- klagten, die seit Jallar im umfangreichsten Schmuggelprozeg an der ehemaligen„sün- digen Grenze“ auf der Apkiegebank geses- sen hatten, zu Ge on von insge- samt 17 Jahren ur. urteilt. Den Angeklagten, ehemaligen Zollbeamten, 0 worden, in den Jahren 1949 bis 1956 ins- gesamt 959 Tonnen Kaffee von Belgien nach Deutschland geschmuggelt oder dabei Bei- Bilfe geleistet zu haben. Das Coricht unter dem Vorsitz von Landge chtsdirektor Schramm verhängte den Gelfängnis- strafen Geldstrafen in Höhe y 300 Mark und Wertersatzstrafen von 17 000 Mark. Der Hauptangeklagte, der 5318 ge Besitzer einer Kaffeerösterei in Eschweiler, Peter Lynen, erhielt drei Jahre und rei Monate Gefängnis und zwei Jahre B wVerbot, ferner zwei Jahre Ehrverlust 1e 3600 Mark Geldstrafe und 275 000 Mark Wert- ersatzstrafe. Keine Sommerzeit Bonn. Die Bundesregie beabsichtigt keine Einführung der Sommerzeit in der Bundesrepublik. Sie bleibt damit bei einem bereits 1950 nach einer Umfrage bei den Län- derregierungen gefaßten Beschluß Wie Bun- desinnenminister Schröder am Mittwoch in Beantwortung einer kleinen Anfrage mehre- rer Bundestagsabgeordneter mitteilt, sieht die Bundesregierung bei Abwägung aller Gründe für und gegen die Einführung der Sommerzeit keinen Anlaß, von ihrer bisheri- gen Auffassung abzuweichen. In der Ant- Wort weist Schröder ferner darauf hin, daß keines der an die Bundesrepublik grenzen- den Länder die Sommerzeit einführe. Auch die Sowjetzone habe keine Sommerzeit. Zwillinge an Bord der„Berlin“ Bremerhaven. Mitten auf hoher See hatte das 19 000 BRT große Fahrgastschiff„Berlin“ plötzlich zwei Fahrgäste mehr: ein Zwillings- pärchen. Zwei Bordärzte halfen den Klein- sten Passagieren des Fahrgastschiffes im Hospital ans Licht der Welt. Die beiden neuen Erdenbürger sind ebenso wie die glückliche Mutter, Frau Chapman geborene Rheitmayer aus Hauenstetten bei Augsburg, wohlauf. Frau Chapman ist auf dem Weg nach Deutschland, um ihre Angehörigen zu besuchen. Es ist das erstemal in der Ge- schichte des Norddeutschen Lloyd, daß auf einem seiner Schiffe auf hoher See Zwillinge geboren wurden. Die„Berlin“ wird am 3. August in Bremerhaven erwartet. Zuchthaus für Heiratsschwindler Stuttgart. Wegen Rückfallbetrugs in vier Fällen und wegen eines versuchten Rückfall- betrugs hat eine Große Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts den in Polen gebo- renen, zuletzt in Stuttgart wohnenden und schon 25 mal vorbestraften Kraftfahrer Jo- hann Ostruszka zu viereinhalb Jahren Zucht- haus sowie zu Geldstrafen von zusammen tau- send Mark verurteilt. Die Strafkammer be- zeichnete Ostruszka als gefährlichen Ge- wohnheitsverbrecher und ordnete Siche- rungsverwahrung an. Der 57 Jahre alte An- geklagte hatte in einem Wochenblatt zwei Heiratsanzeigen mit dem Wortlaut„Heimat- vertriebener Witwer sucht eine Frau“ auf- gegeben, worauf ihm 400 Frauen geschrieben haben sollen. Mit fünf dieser Frauen, darun- ber einer Kriegerwitwe, setzte sich Ostruszka in Verbindung, versprach ihnen die Ehe und schwindelte ihnen vor, er besitze in der Schweiz ein Bankkonto über 186 000 Fran- ken. Unter dem Vorwand, das Geld sei nicht „flüssig“, aber er brauche„im Hinblick auf die baldige Heirat und zur Sicherung seiner Existenz“ einen Wagen, prellte er die fünf Frauen nach und nach um 7000 bis 8000 Mark. Eine sechste„Braut“ fühlt sich noch heute als verlobt und machte vor Gericht vom Recht der Zeugnisverweigerung Gebrauch. .. den passenden Fernseher natürlich von MANNl MANN ermöglichf lhnen eine Wahl nach Quclität und Geschmack gencu passend zu Ihren Wohnräumen und Ihrer Einrichtung. Alles aus einer Hand- alles richtig aufeinander abgestimmt: Ihre Vorteile bei MANN. 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Der Abschluß des Vertrages bedeute keine Brüskierung der Länderchefs, vielmehr habe die Bundesregie- rung Anlaß, darüber verwundert zu sein, wie bereits getroffene Absprachen von den Bundesländern geändert und nicht einge- halten worden seien. Wie ein Regierungssprecher nach der Kabinettsitzung mitteilte, hat Bundeskanzler Adenauer vor den Kabinettsmitgliedern nochmals darauf hingewiesen, daß die sechs Vertreter der von der CDU/CSU regierten Länder bereits am 15. Juli nach einem ab- schließenden Gespräch im Bundeskanzleramt mre Bereitschaft zur Unterschrift erklärt hätten. Sie hätten sich lediglich eine Woche Bedenkzeit ausgebeten, um die Minister- präsidenten der Länder zu informieren. Bundeskanzler Adenauer vertrat den Stand- Punkt, es habe nach diesem Gespräch kein Zweifel mehr bestehen können, daß an nach- trägliche Aenderungen des Vertrages nicht mehr zu denken gewesen sei. Als am 22. Juli die Länderchefs jedoch neue Forderungen angemeldet hätten, habe sich die Bundes- regierung entschlossen, zu handeln. Der Ministerpräsident Bayerns, Dr. Hans Ehard, so erklärte der Regierungssprecher weiter, habe der Bundesregierung zu ver- stehen gegeben, daß das Land Bayern stell- vertretend für die übrigen Länder zur Unter- schrift bereit sei. Die Ministerpräsidenten hätten Kenntnis davon gehabt, daß die Grün- dung der GmbH ursprünglich sogar schon am Wochenende vor der tatsächlichen Ver- tragsunterzeichnung hätte stattfinden sollen. Der verspätet an Ministerpräsident Altmeier (Rheinland-Pfalz) abgegangene Brief des Bundeskanzlers spiele angesichts dieser Tat- sache nur eine untergeordnete Rolle. „Den Tatsachen nicht entsprechend“ (dpa) In einer gemeinsamen Stellung- nahme, die am Mittwochabend im Fern- sehen verlesen wurde, haben vier der CDU angehörenden Ministerpräsidenten die Aus- führungen Dr. Adenauers vor dem Bundes- kabinett als„den Tatsachen nicht entspre- chend! zurückgewiesen. Altmeier Rhein- land-Pfalz), Ehard Bayern), Kiesinger(Ba- den- Württemberg) und Röder(Saar) stell- ten fest, sie hätten in der Besprechung am 15. Juli das Verwaltungsabkommen zwar als eine geeignete Möglichkeit zur Einfüh- rung des Zweiten Fernsehprogramms be- zeichnet, gleichzeitig aber darauf hingewie- sen, daß endgültige Entscheidungen noch nicht getroffen werden könnten. Erst müßte die endgültige Formulierung des Ver- Waltungsabkommens und der Satzung vor- liegen. Ferner müßten die neuen Vor- schläge an sämtliche Länderregierungen ge- geben werden und die Kabinette darüber beraten. Kurz notiert Indonesien und die chinesische Volks- republik haben in der Frage der in Indo- nesjen lebenden Chinesen eine Annäherung erzielt. Der indonesische Außenminister Dr. Subandrio teilte mit, daß ein Zusammen- treffen mit dem chinesischen Botschafter in Djakarta, Huang Tschen, die Grundlage für eine Verständigung in dieser Frage ge- schaffen habe. In einem Hotel in Miami Florida) ist Frau Oksana Stepanowa Kasenkina im Alter von 63 Jahren gestorben. Die einstmalige rus- sische Lehrerin war im Jahre 1948 weltbe⸗ kannt geworden., Sie sprang damals aus dem dritten Stock des sowjetischen Konsulates in New Vork, um dem von ihren Heimatbehör- den geplanten Rücktransport in die Sowjet- union zu entgehen. „Nur territoriale Verteidigung“ Fritz Erler(SPD) zur Frage einer atomaren Bewaffnung Von unserer Ben Bonn. In der sozialdemokratischen Wo- chenzeitung„Vorwärts“ forderte das SPD- Präsidiumsmitglied Fritz Erler am Mittwoch in einem Beitrag zur Sicherheitspolitik, die Bundeswehr müsse auf die Ausrüstung mit Massenvernichtungsmitteln, seien sie tak- tischer oder strategischer Art, verzichten. Die Aufgabenteilung innerhalb der NATO erfordere es, daß die Vereinigten Staaten und Großbritannien die Abschreckung ga- rantierten, kleinere Länder wie die Bundes- republik sich jedoch auf die territoriale Ver- teidigung beschränkten. Erler vertrat den Standpunkt, daß eine Ausrüstung mit Waf⸗ fen, die im Ernstfall auch mit Atomspreng- kopf eingesetzt werden können, nur sinnvoll sei, wenn diese Waffen dann auch wirklich atomar verwendet würden. Dies aber schwäche die Verteidigungsmöglichkeit, weil Atomwaffen zur Abschreckung und nicht zur Verteidigung gehörten. Erler greift in dem Artikel die These von Verteidigungsminister Strauß an, die eigene Truppe müsse genau so bewaffnet sein wie der eventuelle Gegner. Wenn dieser Satz Gültigkeit habe, schreibt Erler, dann dürfe sich die Bundeswehr nicht allein auf die Ausrüstung etwa mit Polaris-Raketen be- ner Redaktlien schränken, sondern müsse die Wasserstoff. bombe fordern, weil auch die Sowjetunion im Besitz der Wasserstoffpombe Sei. Antwort des Verteidigungsministeriums (dpa) Ein Sprecher des Bundesverteidi- gungsministeriums erklärte am Mittwoch 2u Erlers Artikel, Erler irre, wenn er sage, daß atomare Waffen zur Abschreckung und nich zur Verteidigung gehörten. In Wirklichkeit sei die Abschreckung eine indirekte Verteidi. Sung. Das heiße, daß der Verteidiger bereit und in der Lage sein müsse, Waffen der Ab. schreckung im Verteidigungsfall zu gebrau- chen. Sonst würde die Abschreckung ad ab. surdum geführt.„Die Abschreckung dart keine Attrappe sein.“ Nicht nur die Strate- gischen„Schwert“- Streitkräfte der USA und Großbritanniens müßten über Abschrek. kungswaffen verfügen, auch die„Schilde. Streitkräfte, zu denen die Bundeswehr ge- höre, müßten eine abschreckende Wirkung ausüben können. Die NATO habe einstim- mis die Ausrüstung ihrer Streitkräfte mit atomaren Waffen beschlossen. Wenn man zur NATO ja sage, müsse man auch Zu die- ser Forderung ja sagen. 1 Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau ee Fumilienanseigen f Wir trauern um unseren leben Herrn Franz Schrempp Handlungsbevollmächtigter der am 286. Juli 1960 nach langer und schwerer Krankheit plötzlich von uns gegangen ist.. Nach nur kurzer Zeit seines wohlverdienten Ruhestandes hat ein liebens- Werter, wertvoller Mensch, der über 50 Jahre in unserem Hause ein sehr guter Mitarbeiter und Kamerad war, seine irdische Laufbahn beendet. Herr Franz Schrempp bleibt uns unvergessen. Geschäftsleitung und Belegschaft der „Rita“-Schuhgroßhandlung Heinrich Woringen KG. Mannheim, Luisenring 40 Der allmächtige Gott hat heute meine liebe Frau, unsefe liebe treusorgende Mutter, Großmutter, Schwester und Schwägerin Anna Kolb geb. Kiefer im Alter von nahezu 81 Jahren, nach langem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, in die ewige Heimat abgerufen. Mannheim, den 286. Juli 1960 Richard-Wagner-Straße 89 In tiefer Trauer: Johann Kolb, Stadtbauamtmann i. R. Dipl.-Ing. Karl Kolb Maria Welker geb. Kolb 5 Rosa Maria Kolb geb. Kirschner Ober-Reg.-Rat Heinrich Welker und Enkel Madlen, Peter und Brigitte Beerdigung: Freitag, den 29. Juli 1960, 11.30 Uhr, im Hauptfriedhof Mannheim. Erstes Seelenamt: Samstag, den 30. Juli 1960, 7 Uhr, in der St.-Peter-Klrche. Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie für die schönen Kranz- und Blu- Der allmächtige Gott hat heute meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwie- menspenden beim Heimgang 5 gersohn, Bruder, Schwager und Onkel, unserer lieben Entschlafenen, l Herrn Frau Willi Helmle Postfacharbeiter i. R. im Alter von 42 Jahren, nach langer schwe- rer Krankheit, zu sich gerufen. Sein Leben war Sorge und Liebe für die Seinen. Wir bitten um das fürbittende Gebet. Mh m. Pfingstberg, den 28. Jull 1960 Martinistraßge 42 Hildegard Kindl sagen wir Be tlehel Dank. Besonderen Dank Herrn Dr. Gogl, den Herren Aerzten und den Schwestern der St.-Hed- Wig- Klinik für die gute Be- treuung, Herrn Pfarrer Ewald für seine trostreichen Worte. und all denen, die der Ver- storbenen die letzte Ehre er- wiesen haben. Mhm.-schönlau, 28. Juli 1960 Heilsberger Hof 4 In tlefem Leid: Anneliese Helmle geb. Fehr Söhne Horst und Gerhard sowie Geschwister und alle Angehörigen Wenzel Kindl u. Sohn Dieter Kindl Beerdigung: Freitag, 29. Juli 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Erste 5 Freitag, 29. Juli, 7 Uhr, St. Jakobus Neckarau ANZEIGEN Unsere liebe treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Oma, schwe- ter, Schwäger! d Tante, Frau für die 5, ägerin un ante, 5 85 Montag Ausgabe Maria Krans. 2 geb. Merkel list heute im 66. Lebensjahr nach kurzem schwerem Leiden für er von uns gegangen. Mannheim, den 27. Jul 1960 — 5 15 „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18.00 Uhr entgegen. In stiller Trauer: Karl Schlotthauer 1 und Frau Anneliese geb. Kraus 8 mit unkelkind Jens 8 5. sowie alle Angehörigen 8 Beerdigung: Freitag, 28. Jull 1966, 14 Unr, Haupttrledhot Anm. den Pförtner im Rück- gebäude des Verlags (zwischen R 1 und R 2) Bitte wenden Sie sich an 1 Unfaßbar für uns alle ist heute mein herzensguter Mann, mein lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr 8 Franz Schrempp Kaufmann im 68. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mannheim, Berlin, den 26. Juli 1960 Pozzistraße 5 In tlefer Trauer: Clara Schrempp geb. Rehberg Conrad Hügelschäfer und Frau Rosa geb. Schrempp und Anverwandte Feuerbestattung: Freitag, den 29. Juli 1960, 14 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 1 Allen Freunden und Bekannten geben wir hiermit die traurige Nachricht, daß Herr Georg Nauth nach kurzer Krankheit, im Alter von 63 Jahren, Verstorben ist. Mannheim, den 26. Juli 1960 Feuerbestattung: Freitag, den 29. Juli 1960, 14.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Hauptfriedhof Zen pbekowskl, Heinz, Große Merzeistrabe 11. 11% Groell, Ruth, Se., Zähringer Straße 112 13.00 In tlefer Trauer: Alfred Nauth Friedhof Käfertal und Angehörige Hildebrand, Johann, Sonnenschein 6 1980 Schmälzle, Mina, Am Herrschaftswald 99 14.00 Friedhof Sandhofen Hammer, Maria, Mhm.-Blumenau, Geflügelhof 14.00 Friedhof Feudenheim Back, Friedrich, Zlethenstraße 21„] Nach langem, mit Geduld ertragenem schwerem Leiden, verstarb heute meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Oma, Schwester und Tante, Frau Anna Waiditschka geb. Hacker Mannheim, den 27. Juli 1960 Bassermannstraße 55 In tlefer Trauer: Wilhelm Waiditschka Familie Willi Waiditschka Familie Willi Kirchner Familie Paul Wirth Enkelkinder und An verwandte Beerdigung: Freitag, 29. Juli 1960, 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Meine liebe Mutter und Schwiegermutter, Frau Marie Vitzthum wwe. geb. Körber ist nach kurzer Krankheit, im Alter von 80 Jahren, ruhig eingeschlafen. Mhm.- Gartenstadt, den 27. Juli 1960 Westring 71 8 5 In 3 tIller Trauer: Josef Vitzthum und Frau Käthe geb. Wenzel Beerdigung: Stehe Bestattungskalender. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnanme in Wort und Schrift, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden, beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen, Herrn Hans Nuß sagen wir unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den Aerzten und schwestern des Theresilen- Krankenhauses, der Direktion und den Arbeitskollegen von Daimler-Benz, der CDU sowie allen denen, die dem lieben Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Muhm-Kifertal, den 28. Juli 1980 Neunkircher Straße 10 Betti Nuß und Angehörige im Alte, sanft entschlafen ist. Regina Böcking von 69 Jahren, Mannheim, Schumannstrage 3 Beerdigung: Freitag, 29. Juli 1960, siehe Bestattungskalender. — ů˙—-ͥuw•-t Statt Karten Für die vielen Beweise herzlich Schrift, sowie für die Kranz- gang meiner lieben Frau, unserer guten Mutter, Frau ———-„—- Bestattungen in Mannheim Die trauernden Hinterbliebenen Hermann Böcking Luise Limbart geb. Schumann sagen wir unseren herzlichsten Dank. Mannheim, den 28. Juli 1960 Käfertaler straße 13— New Vork(USA) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Limbart und Angehörige Donnerstag, 28. Juli 1960 versehen mit den hl. Sterbesakramenten, er Anteilnahme in wort und und Blumenspenden beim Heim- Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr l 22 al Er . 850 naturreln Apfelsaft . 1 lutl. o. Gl. 563 Johannisbeer- t Sögmost schWarz 1/1 Fl. e. Gl. 1.45 e ee Söcafrikanische Ananas in Stöcken. ½ dose 1.39 Heede er Pisten 15 Oldenburger Cocktail-Wörstchen (20 Stöck& 10 g) Dose 1.95 Verkauf un jedermann! Mitgllecler erhalten Rbekvergötung! KON SUM GkN0sSENSCHAFF MANMHE . G. m. b. 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Folgenden Gründen und Zufälligkeiten war dies zu ver- danken. Einmal legte die SED in den Jahren nach dem Krieg noch viel Wert darauf, diese Staatsgüter oder besser„Sowchosen“ nur aus- gewiesenen Fachleuten anzuvertrauen. Und zweitens hatte der Staats seinen Ländereien im Gegensatz zu den von den Kriegseinwir- kungen ebenso betroffenen einzelbäuerlichen Betrieben großzügig bemessene Investitions- hilfen gewährt. Auch in betriebswirtschaft- licher Hinsicht sahen sich diese Güter stark bevorzugt. So gaben sich unter anderem die zuständigen Stellen noch Mühe, die von den fachkundigen Gutsverwaltern eingereichten Anbaupläne so in die Anbaupläne der Länder einzubauen, daß Zwangsauflagen für den Anbau gewisser Kulturen nach Möglichkeit vermieden wurden. Ein gewisser Erfolg ist dieser Art von gemäßigter„sozialistischer“ Landwirtschaftspolitik nicht versagt geblie- ben. Wenn die bekanntgewordene Zahl stimmt, benötigten die volkseigenen Güter im Jahre 1948 einschließlich der Investitio- nen nur noch einen Zuschuß in der Höhe von 38 Millionen Mark. Die große Wende zu der bis heute nicht Wieder ausgeglichenen Verschlechterung trat ein, als sich die SED zur Partei des soge- nannten„neuen Typus“ proklamierte. Der um die genaue Durchführung seiner damals von den meisten Genossen noch gar nicht kapierten„Beschlüsse“ eifersüchtig besorgte Parteiapparat ging sofort mit Elan daran, von ihm vermutete Hochburgen der Reak- tion in den Fabriken und auf dem Land zu zerschlagen. Meist zerschlug er damit aber auch die eben etwas stabiler gewordene Struktur vieler staatseigener Güter. Rück- sichtslos wurden im Verlauf dieser Säube- rung wenig sachkundige, aber linientreue Parteifunktionäre in die Güter entsandt, als Kaderchefs eingesetzt oder den Betrieben als Politinstrukteure oder Normen-Sachbe- arbeiter zugeteilt. Als Folge davon sahen sich die verärgerten, plötzlich in ihrer Selb- Bundesrepublik hilft Chile Bonn.(AP) Die Bundesregierung ist be- reit, über das bisher Geleistete hinaus durch Gewährung von Bundesgarantien für lang- fristige Lieferkredite am Wiederaufbau der Wirtschaft der durch Erdbeben zerstörten chilenischen Gebiete mitzuwirken. Wie aus einem gemeinsamen Kommuniqué hervor- geht, das am Samstag zum Abschluß des Balbofflziellen Besuches des chilenischen Außenministers German Vergara Donoso in Bonn ausgegeben wurde, sollen ferner auch Investitionen deutscher Unternehmer in Chile gefördert werden. ständigkeit eingeengten Gutsverwalter re- spektive Betriebsleiter nach anderen Stel- jungen um oder flüchteten in die Bundes- republik. Verschlimmert wurde die damit herauf beschworene prekäre Situation durch eine Hand in Hand mit der angestrebten, for- eierten„Sozialisierung“ gehende, überstei- Serte Bürokratisierung. Die Kosten der Ver- waltung lagen im Durchschnitt des Jahres 1951 bereits bei über 70 Prozent der gesam- ten landwirtschaftlichen Einnahmen. Zu jener Zeit war in Zeitungen wie dem SED. Organ„Neues Deutschland“ zu lesen, diese Kostenlage ergebe sich überwiegend aus einer Erhöhung der Bezüge der Landar- beiter. In Wirklichkeit waren es jedoch eher die überspitzten Gehälter von unproduktiv als Planer, politische Erzieher und Berater auf den staatlichen Gütern herumsitzenden Funktionären. Von der Gesamtzahl der dort beschäftigten Personen entfielen zum Bei- spiel 1951 73 Prozent auf die Produktions- arbeiter, der Rest von 27 Prozent verteilte sich auf Partei- und Gewerkschaftsfunk- tionäre, auf Büropersonal, Betriebsschutz, Hilfspersonal und Lehrlinge. In den folgen- den Jahren wurde mit allen Mitteln ver- sucht, das überhöhte Lohnkonto zu senken und die Rentabilität der Güter über eine durch erhöhte Leistungen gesteigerte Pro- duktion sicher zuzustellen. In diese Zeit flel die eigentliche Geburtsstunde der neuen Entlohnungen auf der Basis von meist theoretisch errechneten„technisch- begrün- deten Arbeitseinheiten“ Es hat allerdings nicht viel genutzt. Bei rund 540 Volkseigenen land wirtschaftlichen Gütern in der Zone mit annähernd 284 000 Hektar Nutzfläche stiegen die absoluten Verluste des Jahres 1953 von 166 Millionen Mark auf 2868 Millionen im Jahr 1954. Um Abhilfe zu schaffen, wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1955 die Preise für die tierischen Produkte der staatseigenen Güter um rund 100 Prozent, und die der Pflanzlichen im Durchschnitt um die Hälfte erhöht,— während die Festpreise für die Einzelbauern selbstverständlich unverändert blieben. Das Resultat: Ein neuer Verlust von immerhin 119 Millionen Mark im Jahr 1955. Bis zum heutigen Tag haben sich ähn- liche hohe Staatszuschüsse nicht vermeiden lassen. Nach einer Bilanz der Unterabtei- lung volkseigene Güter beim Rat des Be- zirks Frankfurt/ Oder entstand zum Bei- epiel im vergangenen Jahr auf einer land- wirtschaftlichen Nutzfläche von annähernd 35 000 Hektar ein Defizit von 11,8 Millionen Mark. Und der Bezirk Erfurt meldete zu dem bereits eingeplanten Zuschuß einen üÜberplanmäßigen Verlust von etwa vier Millionen. Ahnlich liegen die Verhältnisse bei den meisten anderen Bezirken. Potsdam beklagte zuletzt bei 45 000 Hektar Nutz- fläche ein Minus von zwölf Millionen an- stelle des Planverlustes von„nur“ vier Millionen Mark. Bleiben wir bei Potsdam und erwähnen wir zwei Tatsachen, die erklären mögen, wie es zu diesen Fehlbeträgen kommt, von denen keine der vielen Propaganda- Broschüren der Zone Notitz nimmt. Der Plan dieses Be- zirks Potsdam sieht für 1960 unter anderem einen durchschnittlichen Kartoffelertrag von 215 Doppelzentnern und von 590 Doppel- zentnern Silo-Mais pro Hektar vor. Auf Grund dieser Angaben wird unter anderem versucht, der Bevölkerung vorzurechnen, das„sozialistische Deutschland“ überrunde demnächst die Bundesrepublik in der Erzeu- Sung von Grundnahrungsmitteln. Nun muß man aber eines wissen: Der durchschnitt- liche Kartoffelertrag im Bezirk Potsdam be- trug in den letzten fünf Jahren nur 140 Doppelzentner pro Hektar bei Kartoffeln und nur 280 Doppelzentner pro Hektar bei Silo- Mais! Allein bei Kartoffeln ergibt sich daraus für den Bezirk Potsdam bei einer Anbaufläche von 5 500 Hektar ein Manko von etwa 5,5 Millionen Mark, ganz gleich, was die staatlichen Planer auch ausgerechnet haben mögen. Zum Lachen- und doch nichts zu lachen In der Sowjetzone wird die Kollektivierungssucht zur Zeit auf die Spitze getrieben Auf dem Marktplatz in Mölln, wenige Kilometer von der Sowjetzone entfernt, sitzt Eulenspiegel und sinniert über seine Streiche. Er weiß, wenn die Deutschen etwas tun, dann tun sie es gründlich. Das gilt auch für den kommunistischen Teil dieses Landes. Nun hat man wohl nichts mehr zu lachen, wenn die SED-Fanatiker den Aufbau des Sozialis- mus betreiben. Und gerade in diesen Wochen steht der Kollektivismus in höchster Blüte, man kollektiviert die unmöglichsten Dinge. 2 Auf der Leipziger Unversität wird jetzt die Einführung einer„akademischen Ge- meinschaftsarbeit“ gefordert. Um Termin- überschreitungen für die Promotion oder Habilitation in Zukunft einzuschränken, sol- len jetzt Themen für„kollektive Disserta- tionen“ vorgeschlagen werden, mit denen ganze Gruppen von Studenten gemeinsam promovieren können. Sie müßten demgemäß den Grad eines Dr. collect. erhalten! * Der„Lipsi“ hat sich nicht durchgesetzt. Aus dem sozialistischen„Lipsi“ machten Tänzer und Tanzkapellen einen kapitalisti- schen Foxtrott. Aber die SED ließ nicht lok- ker. Jetzt hat man den linientreuen„Brigade- tinz“ geschaffen. Dazu schreibt die„Tri- büne“., das Zentralblatt der Staatsgewerk⸗ schaft der Zone:„Der neue Tanz ist für das ganze Kollektiv geschaffen. Deshalb eignet er sich besonders für Brigadeabende und ge- meinsame Betriebsvergnügen.“ Tanzen je- doch ist sozialistische Pflicht, insbesondere für die Klubhäuser des Jugendverbandes. Und um der Sache den nötigen Nachdruck zu geben, wurden die Arbeiter zu„Paten“ des sozialistischen Tanzes ernannt. 8 Köhler— das ist seit jeher ein Beruf in Einsamkeit gewesen. Die letzten Meiler be- finden sich in den stillsten Wäldern des Harzes und Thüringens. Die SED läßt in ihrer Sozialisierungswut nichts aus, auch nicht die letzten einsamen Köhler. Im Jahre 1945 gab es in Mitteldeutschland noch 53 private Köh- lereien. Jetzt ist man daran gegangen, Pech- Kolchosen zu gründen, Pech- Produktions- Senossenschaften, in denen die Köhler zwangsvereinigt werden sollen. Das ist schon deshalb grober Unfug, weil die Meiler meist meilenweit auseinanderliegen. Dies stört in- dessen die Funktionäre nicht. Wer nicht in die Pech-Kolchose eintreten will, bekommt aus„Sicherheitserwägungen“ keine Erneue- rungen der Arbeitsgenehmigung. Der Er- folg: Es gibt inzwischen neun Pech-Kolcho- sen und noch sechs Privat-Köhler. Und um diesen letzten sechs auch noch die Existenz- grundlage zu entziehen, wurde in Erfurt nach bwährtem Muster eine„Werbebrigade für Pech-Produktionsgenossenschaften“ auf- Ses tellt. — Zu den Kollektivköhlern kommen nun in Mitteldeutschland noch die Kollektivjäger. In der Nachkriegszeit hatte sich der Wild- bestand, insbesondere an Wildschweinen, so stark vermehrt, daß erhebliche Wildschaden eintraten. Nun erfand man die Kollektiv- jäger. Das Jagdrecht ist aber nicht, wie man annnehmen sollte, an die Dorfkollektive übergegangen, sondern liegt in den Händen des Staates, falls die Funktionäre auch ein- mal einen Bock schießen wollen. Das wird in Zukunft zwischen Dorf und Staat noch heftige Auseinandersetzungen geben. Einstweilen werden die Jagdkollektive nur von der Ge- sellschaft für Sport und Technik gebildet. Zur Bewältigung der Aufgaben im Jagd- Wesen werden nach Angaben der SED wenig- stens noch 4 000 neue Kollektivjäger benötigt, damit die vorhandenen Waffen an allen Tagen in der Woche genutzt werden und nicht nur an den Sonn- und Feiertagen. Zur Zeit kommt auf drei Kollektivjäger eine Jagdwaffe. Das bedeutet, wie die SED meint, daß jeder Kollektivjäger zweimal in der Woche die Jagd zur Bekämpfung von Schad- wild ausüben kann. 2 Es gibt aber in der Zone offenbar nicht nur, wie zumeist, ein Zuwenig, sondern manchmal auch ein Zuviel. So hat die LPG „Karl Marx“ ein gutes Dutzend Pferde über- zählig. Was sollen die Kollektivbauern nun mit den Haferfressern machen? Es gibt näm- lich keine Stelle, die sie abnimmt. Daß ein- mal ein solcher Fall eintreten könnte, hat man nie vorausgesehen. Anders ist es mit den Kühen. Nicht weniger als fünf Unter- schriften braucht ein Kollektivbauer oder eine Landwirtschaftliche Produktionsgenos- senschaft im Kreise Pössneck, um eine Kuh zum Schlachten zu verkaufen. Der Rat des Kreises hat bestimmt, daß neben dem Er- fasser und dem Tierarzt der Rat des Kreises, Abteilung Landwirtschaft, der Rat der Ge- meinde und der Milchleistungsprüfer den Er- fassungsschein unterschreiben müssen. Bis diese fünf Instanzen unter einen Hut ge- bracht sind, dauert es seine Zeit und die arme Kuh wird auf halbe Ration gesetzt. B. Donnerstag, 28. Juli 1960% Nr. 1M — Grotewohl: Fehler ausmerzen Berlin.(we- Eigener Bericht) Auf elner Vorstandssitzung des„Freien Deutsch Gewerkschaftsbundes“ der Sowi etz0n Epo) in Ostberlin hat Zonenm ine präsident Grotewohl am Mittwoch 55 Staatsapparat seiner Regierung kritisler und von den Mitarbeitern eine„Wende im Arbeltsziel“ sowie die Ausmerzung von Feh- lern gefordert. Wörtlich erklärte Grotewol es könne einfach nicht mehr geduldet were den, daß wichtige Beschlüsse von Partei und Regierung auf die lange Bank Zeschoben würden.„Man kann nicht warten, bis 816 sich von selbst erledigen.“ Als die beiden Hauptpunkte der Arbeit der Mitglieder im Staatsapparat bezeichnete der Minister. präsident, richtig zu koordinieren und ge- nau zu kontrollieren. Millionen-Schiebung in Berlin Berlin.(dpa) Die Verschiebung von 31 000 t Stahl- und Eisenwaren im Verkaufswert von 39 Millionen DM wird dem vierzigjährigen Westberliner Großhandelskaufmann Hans- Joachim Meister vorgeworfen, gegen den die Moabiter Staatsanwaltschaft jetzt Anklage erhoben hat. Nach dem Ermittlungsergebnis erzielte Meister von 1956 bis 1959 mit seinen illegalen Lieferungen, die sämtlich in die Sowjetzone gingen, gewinne von insgesamt 5,3 Millionen DM. Aus diesen Gewinnen er. richtete er 1957 die Berliner Im- und Export- bank, deren Aufsichtsratsvorsitzender er wurde. Die verbotenen Exporte soll Meister zum Teil mit erschlichenen Ausfuhrgenehml- gungen ermöglicht haben, wobei ihm angeb- lich zwei jetzt mitangeklagte Prokuristen seiner Firma halfen. Meister befindet sich seit dem 9. Juli 1959 in Untersuchungshaft. Scharfe Worte beim Heimatbund Stuttgart.(tz. Eigener Bericht) Der Vor- sitzende des„Heimatbundes Badnerland“, Rechtsanwalt Dr. Gönner, äußerte sich vor der Landes pressekonferenz Baden-Württem- berg ablehnend zu den Bestrebungen, einen Volksentscheid über die Baden-Frage mit der Bundestagswahl 1961 zu verbinden. Gön- ner sagte, durch eine solche Verquickung von bundes- und landespolitischen Fragen würde der Volksentscheid praktisch im Schatten der Bundestagswahl stehen. Es sei zwar ver- ständlich, daß„die Südweststaatler daran in- teressiert“ seien, auf diese Weise möglichst viele Menschen an die Wahlurne zu bringen, jedoch würde eine gemeinsame Abstimmung auf dieser Basis bedeuten, daß alle diejeni- gen, die an der Baden-Frage uninteressiert seien,„mit der linken Hand auch noch einen Zettel in die Urnen werfen würden.“ Scharf griff dann Dr. Gönner die Mit- glieder der Baden- Kommission Professor Krüger(Hamburg) und Professor Schneider (Heidelberg) an. Sie hätten es wie Kiesinger darauf angelegt, die Arbeit zu verlangsamen und die Kommission zu sprengen. Man wolle offensichtlich die Entscheidung bis zur Vor- lage des Urteils des Bundesverfassungsge- richts in der Hessenklage im Herbst zurück- stellen. Der„Heimatbund“ nehme Kiesinger keine Erklärung über seinen ehrlichen Wil- len mehr ab, die Baden-Frage beschleunigt erledigen zu wollen. Dr. Kopf äußerte dage- gen, er sei der Ueberzeugung, daß Kiesinger die ehrliche Absicht habe, dem Volksent- scheid zum Zuge zu verhelfen. Unwillen erregte, daß das Kommissions- mitglied Professor Neumayer entgegen mehrmaliger Ankündigung nicht zu bewegen war, an der Pressekonferenz teilzunehmen. Wie praktisch die gelbe Dreieckdose mit dem PlastikgieBzer! . ESSEN LEICHTERES SEN Mehr Genuß beim Essen, mehr Freude am F e a en i. Leben, dank Livio, das die Natur uns gibtl- Servieren Ste heute: ja sogar Reibekuchen. Livio macht alles be- kömmlicher, weil es ein reines Pflanzenöl ist! 100% rein, voller Sonnenkraff. Livio gibt es nicht lose, nur in gelber Dreieck. dose. Bitte achten Sis beim Einkauf daraufl . 100% reines Pflanzenöl* sonnenklar Wunderbar, wie leicht Sie sich nach jeder Herpfann kuchen, Mahlzeit fühlen. Sie dürfen jetzt mit gutem locker, leicht und sehr bekuùmmlich Gewissen und nach Herzenslust die aller- Livio. 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Seite 11 — Zweite Olxmpia-Ausscheidung in Magdeburg: Diesmal bie Siege fut die K anulen de: Sojel zone Krause erneut bester Kajak-Sprinter/ Briel nach großem Kampf geschlagel. Die zweite Olympiaausscheidung im Kanurennsport zwischen den beiden deut- schen Vertretungen brachte im Siegverhältnis erneut ein 4:3, aber diesmal war im Gegensatz zum 14. Juli auf dem Chiemsee die mitteldeutsche Auswahl der erfolg- reichere Teil. Vor 8000 Zuschauern auf dem windgepeitschten Bardenslebener See in der Nähe von Magdeburg wiederholten im Kajak die Kombination Wolfgang Lange“ Krause(Ostberlin) sowie bei den Frauen der Zweier Therese Zenz/ Ingrid Hartmann Mettlach Duisburg), im Kanadier die Rostocker Mehlberg/ Ullrich und im 3500-m- Einer Dieter Krause(Ostberlin) ihre Siege von Prien. Finwandfrei stärkster 1000-m-Einer- Kajakfahrer war Wolfgang Lange, der vor geinem eindrucksvollen Zweier-Sieg in groß- artigem Rennen den Düsseldorfer Doppel- weltmeister Fritz Briel um eine halbe Länge schlug. Olympiasieger Michel Scheuer Ouis- burg) wurde Dritter. Im Einer-Kanadier er- tt zwar Detlev Lewe Ouisburg) durch den kast 20 Jahre älteren Franz Johannsen Hamburg) eine Niederlage, jedoch die Fahr- karte nach Rom ist dem Duisburger sicher. Stärkster Kajak-Sprinter war erneut der Ostberliner Sportstudent Dieter Krause. Da- hinter aber folgten diesmal zur Freude des DRV mit Paul Lange(Sterkrade) und Briel zwei Fahrer aus der Bundesrepublik. Therese Zenz, sehr energisch und am Schluß verhalten, nahm Revanche an Ingrid Hartmann für die Niederlage auf dem Chiem- see. Dann jedoch erlebten die Zuschauer einen erbitterten Zweikampf zwischen Wolfgang Lange und Doppel weltmeister Briel. Der Düsseldorfer, von der kleinen Schar DRV- Anhänger stürmisch angefeuert, gab sein Letztes, aber auf der Außenbahn lieferte der blonde Lange ein ebenso phantastisches Ren- nen, das ihm mit /1o Sekunden den Sieg vor Briel und dem Chiemsee-Sieger Scheuer brachte. Im Zweier-Kajak gab es die Be- stätigung für die nach Prien getroffene Fest- stellung, daß in dieser Bootsklasse die deut- schen Vertreter in Rom echte Medaillen- chancen geltend machen können. Erneut sieg- ten die Mitteldeutschen Lange/ Krause wiede- um, vor Perleberg/ Rossberg(Magdeburg/ Dresden). Den zweiten Platz machten die Münchner Troidl/ Stocker der zweiten Mittel- deutschen Mannschaft noch streitig. Eine Olympia frei Haus Bis zu acht Stunden Fernsehen Die Planung des Deutschen Ferse- hens für die Berichterstattung über die Olympischen Spiele in Rom(25. August bis 11. September) ist inzwischen bis zur Festlegung der täglichen Sendezeiten gediehen. Das Schwergewicht der Origi- nalübertragungen im Rahmen der Euro- visionssendungen liegt auf dem Nach- mittag(bis zu fünf Stunden) und den späteren Abendstunden. Den Auftakt bildet die Eröffnungsfeier am 25. August (16.30 bis 18.30 Uhr) und den Abschluß am 11. September von 16.25 bis 19.45 Uhr tlie Reiter- Entscheidung im Preis der Nationen und die Schlußfeier. Im An- schluß an die Tagesschau ist von 20.20 bis 20.25 Uhr ein täglicher Bericht über die wichtigsten Ereignisse in Rom ein- geplant. Der Zeitplan des Deutschen Fernsehens für die Sendungen aus Rom hat im einzelnen folgendes Aussehen: 25. August: 16.30—18.30 Uhr; 26. August: 16.5517, 22.25—22.34 Uhr 27. August: 15.55—16.40, 21.30— 22.40 Uhr 28. August: 18.00—18.20 Uhr 29. August 14.55—17.30, 22.05— 22.54 Uhr 30. August: 14.55—15.40, 22.15—0.05 Uhr 31. August: 14.55—18.30, 22.15—24.00 Uhr 1. Sept.: 14.55—18.30, 21.05— 22.14 Uhr 2. Sept.: 14.55—19.45, 20.20—21.30 Uhr 3. Sept.: 14.55—18.30, 22.00—23.30 Uhr 4. September: 18.00 18.20 Uhr 5. Sept.: 14.55—18.00, 21.05—24.00 Uhr 6. Sept.: 14.55—18.30, 22.00 22.54 Uhr 7. Sept.: 14.55—19.15, 22.35— 22.44 Uhr 8. Sept.: 14.55—18.30, 22.30—23.00 Uhr 9. Sept.: 14.55—19.00, 21.45—23.15 Uhr 10. Sept.: 14.55—20.00, 21.10 24.00 Uhr 11. September: 16.25—19.45 Uhr halbe Länge lagen die Süddeutschen im Ziel als Dritte zurück. Eebenfalls geschlagen wurde mit Detlev Lewe der Favorit im Einer-Kanadier. Der Bezwinger des 1,95 Meter großen und 92 Kilo schweren Duisburgers war der 39 jährige Hamburger Franz Johannsen, der diesen überraschenden Erfolg freilich nicht zuletzt dem ihm zusagenden, von links in die Bahn wehenden Wind verdankte. Da Walter Er- bach aus Hamburg Dritter wurde, lagen auch diesmal drei Westboote vorn. Eine natur- getreue Kopie vom Chiemsee brachte der Zweier-Kanadier. Wieder führten die klei- nen Trienke Berge bis 900 Meter, dann je- doch wurde ihr Schlag immer kürzer. Auf der Innenbahn kamen die Rostocker Mehl- berg/ Ullrich auf und gewannen diesmal sicherer als in Prien. ren zweiten Sieg fuhr Therese Zenz zusammen mit Ingrid Hart- mann im Zweier heraus. Sie kamen nie in Gefahr. Rohrbach/ Stein(Bochum/ Kleinheu- bach) verloren den zweiten Platz auf den letzten 100 Metern. Ergebnisse: Männer 1000 m: Einerkajak: 1. Lange(Ostberlin) 4:06, 2, 2. Briel Düssel- dorf) 4:06,6, 3. Scheuer Ouisburg) 414,7, 4. Jahresbericht weist weiteres Anwachsen aus: Kresse(Magdeburg) 4:15,5, 5. Paul Lange (Sterkrade) 4:20,8; Zweierkajak: 1. Lange/ Krause(Ostberlin) 3:39,0, 2. Perleberg/ RoßfB- berg(Magdeburg/ Dresden) 3:41, 2, 3. Stocker/ Troidl(München) 3:42, 7; Einer-Kanadier: 1. Johannsen Hamburg) 4:21,8, 2. Lewe ODuis- burg) 421,9, 3. Erbach(Hamburg) 4:30,3; Zweier-Kanadier: 1. Mehlberg/ Ullrich Ro- stock) 4:35,3, 2. Trienke/ Berge(Kiel) 4:38, 0, 3. Koop/ Meyerhoff Hamburg) 4:43, 1.— 500 m Einerkajak(Ausscheidung für die Staffel, ohne Zeit): 1. Krause(Ostberlin), 2. Paul Lange(Sterkrade), 3. Briel Düsseldorf).— Frauen: 500 m Einerkajak: 1. Zenz(Mettlach) 2:28,0, 2. Hartmann Duisburg) 2:28,9, 3. Sei- delmann(Leipzig) 2:29,83; Zweierkajak: 1. Zenz/ Hartmann(Mettlach Duisburg) 2:27, 2, 2. Seidelmann/ Nüßner(Leipzig) 2:30,3, 3. Rohrbach/ Stein Bochum/ Kleinheubach) 2:31, 3. Wieder Schockemöhle/ Schridde? Daß der Sieger der ersten Ausscheidung in Elmshorn, Alwin Schockemöhle auf Bac- chus, seine Gehirnerschütterung leicht nahm und das Turnier weiter bestritt, macht die Fachwelt nicht gerade sorgenfrei im Hin- blick auf die heute stattfindende zweite Olympiaqualifikation der Springreiter in Halle. Trotzdem darf man damit rechnen, daß der Verdener sowie Meister Hermann Schridde auf Flagrant endgültig die Plätze 3 und 4 neben Winkler und Thiedemann in der deutschen Rom-Equipe einnehmen. Da Manfred Nietzschmann Halle) auf Seegeist als Drittplacierter von Elmshorn und Hakus (Ostberlin) auf Faschingsball mit 20 und 36 Fehlern klar zurückliegen, können sich Schockemöhle(4) und der Warendorfer(12¼) auch dann einige Abwürfe leisten, wenn die mitteldeutschen Reiter wider Erwarten fehlerlos bleiben. Es zählt die Fehlerzahl aller vier Umläufe— und dabei besitzen Schockemöhle und Schridde die beste Aus- gangsposition. Dehnings Militarypferd ging ein Ein schwerer Schlag traf den dreifachen deutschen Military-Champion Siegfried Dehning Oreilingen) vier Wochen vor den Olympischen Spielen. In der Nacht zum Mittwoch ging in Verden seine 12jährige Fuchsstute Fechtlanze an einer Blutvergif- tung ein. Der 30jährige Dehning ist damit für die Olympischen Spiele in Rom ohne Pferd.„Ich muß jetzt abwarten, ob mir das deutsche Olympia- Komitee für Reiterei ein Pferd zur Verfügung stellt.“ Das ist seine ganze Hoff- nung. Phönix im Pokalspiel gegen 56 Für die erste Pokalrunde des Fußball- kreises Mannheim hat es einige Termin- änderungen gegeben, von denen auch drei der vier Vertreter der 1. Amateurliga be- troffen sind: Die SpVgg Sandhofen und der VfL Neckarau tragen ihre Begegnungen gegen den Lokalrivalen DK Sandhofen bzw. Alemannia Rheinau erst am Don- nerstag nächster Woche aus, während der ASV Feudenheim gegen den SC Neckarstadt am 7. August auf eigenem Platz antritt. Im Pokalwettbewerb ist damit am Wo- chenende lediglich Nordbadens Amateur- meister Myc Phönix beschäftigt. Er müßte sich gegen die SG Mannheim sicher durch- setzen, zumal die Begegnung in Erwartung eines größeren Zuschauerinteresses auf den Platz an der Hochuferstraße verlegt wor- den ist. Anstoß Sonntag, 10.30 Uhr. Weitere Terminänderung: ESV Blau-Weiß gegen Polizei-SV am 13. August. In Wien hinter dem Hallenser Sperling Zweiter: Jig Enshal als Juimsptinget nach Nom Die 200-m-Kraul- Qualifikation in Upsala klar für H. J. Klein a Rolf Sperling aus Halle und Fritz Enskat ten Platz zurückflel und den Rheydter Her- aus Leichlingen werden Deutschland im bert Barendt vorbeiziehen lassen mußte. Turmspringen bei den Olympischen Sommer- Die beiden weiteren Sowjietzonenspringer spielen in Rom vertreten. Dies war das Er- Klaus Konsor Rostoc) mit 134,14 und Hans Sebnis des Entscheidungsspringens gestern Pophal(Ostberlin) mit 131,09 Punkten hatten abend im Wiener Stadionbad. Rolf Sperling gegen die Springer aus der Bundesrepublik führte schon nach der Pflicht überlegen und keine Chancen. war mit 152,92 Punkten fast 14 Punkte besser 5 als Enskat(138,96 Punkte). Enskat hatte nach 3 05 5 8 3 der Pflicht noch auf dem dritten Platz hinter e 3 5 dem Mannheimer Rolf Friedrich gelegen, der endete die gesamtdeutsche Olympia-Aus- in der Kür mit 136,77 Punkten auf den vier- scheidung über 200 m Kraul, die wegen des Zonenflüchtlings Hans Zierold Mamburg) in Upsala(Schweden) ausgetragen wurde. Der hohe Favorit Frank Wiegand Mresden), D. Jas 2 fflittionen Hliigtiedet in 380 Vereinen Dem Verbandstag in Frankfurt liegt auch finanziell günstige Bilanz vor/ Sorgen um Schiedsrichter Der Deutsche Fußball-Bund hält am Samstag im Frankfurter„Römer“ seine ver- bandstagung ab, in deren Blickpunkt u. a. die Wahl des Präsidiums und der Aus- schüsse steht. Der im Druck vorliegende Jahresbericht zeigt eindeutig das ständige Anwachsen des größten deutschen Fachverbandes auf, der mit Abschluß des Ge- schäftsjahres 1959/60 am 31. März 14 380 vereine mit 1 930 957 Mitgliedern nach- weisen konnte. Diese Zahl ist schon deshalb verbindlich, weil sie Grundstock der Abgaben an den Deutschen Sport-Bund darstellt. Wirtschaftlich kannte der DFB in den Jahren seit 1952, als sich der 1949 neugegrün- dete Verband durch Veranstaltungen, saniert“ hatte, nie Schwierigkeiten. Der Brutto-Jah- resumsatz liegt über zwei Millionen, wobei Allerdings Rückzahlungen für Länderspiele, deutsche Meisterschaft und Pokal sowie an- dere sportliche Dinge zu leisten sind, die um die fünfzig Prozent ausmachen. Der Gewinn aus den Aufkommen der letzten Jahre ga- rantiert in jedem Falle die Sicherung eines festen Jahresetats, Mit anderen Worten: Selbst in einer verlustreichen Saison kann der DFB nicht in Verlegenheit kommen. Entsprechend sind auch die Aufwendun- gen, die für die angelaufene Spielzeit 1960/61 vorgeschlagen wurden, darunter 140 C00 DM für Lehrgangsarbeit, 60 000 DM für Jugend- Sonderkosten, der gleiche Betrag für Ver- sicherungen, 45 000 DM für Lehrgangsfilme und 20 000 DM für das UEFA- Jugendturnier 1961. Die größten Sorgen hat der Schiedsrich- ter-Ausschuß. Er verzeichnet in den 16 Lan- desverbäden 28 167 Schiedsrichter. Dieser Zahl stehen allein 66 371 offiziell spielende Mannschaften gegenüber. 2239 Spiele gegen andere Verbände der FIFA würden in der letzten Saison geneh- migt. An der Spitze steht die Zone mit 618 Begegnungen, gefolgt von Holland(380), Frankreich(228) und Belgien(85). 513 Spieler haben sich für einen Wechsel in einen ande- ren FIFA-Verband entschieden. 940 sind in Sonntag, 16 Uhr, gegen Viernheim und Bochum: Saison-KAuftakt beim Ufl und SVW Während der VfR Mannheim am Samstag in Kreuznach(Ablösespiel für Rehbein) und am Sonntag in Oberkirch/ Schwarzwald (Freundschaftsspiel gegen Wormatia Worms) gastiert, wird die neue Fußballsaison in Mannheim mit dem Südpokalfinale Ein- tracht Frankfurt— Karlsruher Sc(Sams- tag) eröffnet. Daneben stehen Pokalspiele auf Kreisebene sowie mehrere Freundschafts- spiele auf dem Programm. Das meiste Interesse beansprucht dabei das überfällige Rückspiel des SV Waldhof gegen den westdeutschen Oberligisten VfL Bochum. Hier geht es für den Oberliga-Auf- steiger um eine Korrektur des eindeutigen Ergebnisses, mit dem er in der ersten Be- gegnung unterlag. Ob das gelingt, wird da- von abhängen, wie sich die Mannschaft nach der Sommerpause zusammenfindet. Trainer Arpad Medve dürfte die Gelegenheit, ebenso wie am Samstag den Probegalopp in Gerns- heim, zur weiteren Sichtung der ihm zur Verfügung stehenden Kräfte benutzen. Schon aus diesem Grund verdient die um 16 Uhr beginnende Partie Beachtung. Zur gleichen Stunde wird auch im Nek- karauer Waldwegstadion die Saison eröff- net. Gast und Gegner des VIL ist der große Rivale aus den Zeiten gemeinsamer Ama- teur-Zugebörigkeit, Amicitia Viernheim. Zu welchen Leistungen die Südhessen fähig sind, mußte erst kürzlich der VfR beim Toto-Spiel erfahren. Neckarau stellt sicher eine besser eingespielte Elf als damals der Mannheimer Oberligist; aber Viernheim hat sich offensichtlich für die neue Saison etwas vorgenommen— und damit wird der VIEL zumindest viel zeigen müssen, wenn er nicht ebenfalls eine Enttäuschung erleben will. der den deutschen Rekord mit 2:06,9 Minu- ten hält, ließ erneut seine kämpferischen Qualitäten vermissen und wurde in 208,1 Minuten Zweiter. Auf den nächsten Plät- zen endeten mit Gerhard Hetz Hof) in 2:08,83, Hans Zierold 2:09, 4 und Manfred die Bundesrepublik zurückgekommen. Auch Fugger(Linnich) in 211.3 Minuten drei hier liegt der Deutsche Fußball-Verband der Schwimmer des Deutschen Schwimm-Ver- Zone mit 212 Ab- und 339 Zuwanderungen bandes. Ueber die Besetzung der 4x 200-m- an der Spitze. Die Vertragsspieler-Kartei Staffel für Rom werden die beiden Ver- verzeichnet 2661 Spieler nach dem 31. März bände am Wochenende in Berlin verhan- 1959. 426 Neuzugänge zwischen dem 15. Juni deln. 5 und 15. Juli sowie 431 Abgänge, darunter 104 Das Wasserball- Qualifikationsspiel in durch den Abstieg von Vereinen in die Ama- Upsala wird erst heute Nachmittag aus- teurklasse, führten zu der neuen Zahl von getragen. 2656. Wie alljährlich liegen dem Bundestag An- Verstärkte KSV-Staffel träge vor: Die Saar wünscht eine Begrenzung 8 t 8 der Vertragsspielervereine bis Schluß der am Samstag gegen sowietzonale Heber Saison 1963 von bisher 125 auf 60 Vereine, In ihrem ersten Kampf nach längerer mit anderen Worten— einen völligen Abbau Pause erwarten die Gewichtheber des RSV der zweiten Ligen. Der Spielausschuß will 1884 Mannheim am Samstagabend mit der den Pokalwettbewerb auf DFB-Basis auf 16 Betriebssportgemeinschaft Robur-Werke Zit Vereine(bisher fünf) steigern und eine Ver- tau eine der stärksten Mannschaften der teilung auf Süd, West und Nord mit je vier- Sowetzone. In ihren Reihen steht unter Südwest mit drei und Berlin vornehmen. Der anderem der sowetzonale Rekordhalter und Beschluß des Beirates, Spieler, die nach Er- Landèsmeister im Leichtgewicht; Diettrich, reichen der Altersgrenze von Ig Jahren Se- dessen Bestleistung im Olympischen Prei- nioren werden, ohne Beschränkung zum kampf bei 710 und im beidarmigen Reigen Vertrag zuzulassen, findet Widerstand beim bei 225 Pfund liegt. Nachdem die Mannhei- Jugendausschuß, beim Westdeutschen Fuß- mer den Vorkampf verloren, haben sie sich ball- Verband und beim Verband Berliner diesmal erheblich verstärkt. Mit dem mehr- Ballspielvereine. fachen badischen Meister Hermann Kuhn Der Bundestag 1959 in Saarbrücken(Weinheim) sowie dem bochtalentierten wurde in einem Rekordtempo abgewickelt. Schönauer Junior Eugen Auer und dem deut- Ob das in Frankfurt auch der Fall sein wird, schen Jugendmeister Dieter Werner rechnet bleibt abzuwarten. Die drei genannten An- sich der Gastgeber zumindest die Chance träge sind durchaus geeignet, längere Debat- aus, ein achtbares Resultat herauszuholen. ten auszulösen. Im übrigen bleibt die inter- Die Begegnung in der KSV- Sporthalle hinter essamte Feststellung, daß der DFB seinen der Uhlandschule beginnt um 20 Uhr. Bundestag abhält, nachdem das neue Ge- schäftsjahr seit vier Monaten angelaufen ist. Siedlersportfest in Rheinau Vierter Platz für Bruckbrau Das traditionelle Rheinauer Siedlerfest Bei den Kasseler Deutschen Polizeimei- wird am Wochenende erstmals vom Sport- sterschaften im Schwimmen belegte der elub Rot-Weiß ausgerichtet. Im Rahmen des Mannheimer Kurt Bruckbräu, der sich bei dreitägigen Programms werden dabei am den„Badischen“ den Titel im Rettungs- Samstag ab 16 Uhr Freundschaftsspiele des mehrkampf gesichert hatte, mit durchweg Fußball-Nachwuchses ausgetragen, während verbesserten Leistungen im Rettungsmehr- sich am Sonntag, 15 Uhr, in einem Werbe- kampf mit 21 Punkten einen beachtlichen Spiel der Sc Käfertal und SV Rohrhof gegen- vierten Platz in der Altersklasse II. Die überstehen. Das Vorspiel bèstreiten die Re- 10K 50 m Kraulstaffel des Landes Baden- servemannschaften. 5 Württemberg belegte mit dem Mannheimer Kurt Pfeil ebenfalls den vierten Platz. Die Bellagenhinweis Durchschnittszeit von 31,2 Sekunden darf Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt man bei der kalten und unfreundlichen ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staatf⸗ Witterung als sehr gut bezeichnen. Ab.- lichen Zahlenlotto bei. dame 2 55 Feissse rel. 80 1 100 5 . 1 2 A Seite 12. MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Donnerstag, 28. Juli 1960/ Nr. 17; Frankreich erhöhte Getreide- und Brotpreise Der französische Ministerrat hat am 27. Juli die Getreidepreise für die Kam- pagne 1960/61 festgesetzt. Danach ist er- Wartungsgemäß der Erxzeugerpreis für Weichweizen heraufgesetzt worden, und Zwar von 38 NF(= 32,30 DMW) in 1959 auf 40 NF(= 34, 00 DM) je Doppelzentner, wäh- rend der Gerstepreis von 31(= 26,35 DM) auf 31,65 NF(= 26,90 DM) erhöht wurde. Dagegen wurde der Maispreis von 38,50 E32,80 DM) auf, 36,80 NF(31,28 DM) je Doppelzentner herabgesetzt. Damit hat die französische Regierung nur ein kleines Schrittchen zur Anpassung der Weizen- Preise auf ein gemeinsames europäisches Niveau getan. Nach wie vor liegt der Wei- zenpreis in den anderen EWG-Mitglieds- ländern zwischen 2,50 DPM Niederlande) und 12,55 DM(Italien) über dem französi- schen Weizenpreis. Der bundesdeutsche Weizen ist um 12 DM teurer. Bei der Entscheidung des französischen Ministerrates dürfte wohl innenpolitische Gründe den Ausschlag für die jetzige Preiserhöhung gegeben haben. Die franzö- sische Landwirtschaft hat ja sehr lautstark darauf hingewiesen, daß die Gestehungs- kosten eine Preisheraufsetzung gebieterisch forderten. Die neuen Preise stellen einen Kompromiß zwischen den von den Erzeu- Sern geforderten Preisen und der von der französischen Regierung verteidigten Not- Wendigkeit dar, das allgemeine Preisniveau stabil zu halten. Allerdings wird in den nächsten Tagen die französische Regierung eine Heraufset- zung des Brotpreises um 0, O5 NF(4 Pfennig) je Brotlalb anordnen. Abschreibungs-Lockung für Auslands- Investitionen WD) Die vom Bundestag angestrebte konjunkturpolitische Abschreibungsermäch- tigung für die Bundesregierung wird von der Industrie begrüßt. Die Sonderabschrei- bungen sollen für bewegliche und unbeweg- liche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die in einem bestimmten Zeitraum neu an- geschafft oder hergestellt werden, gewährt Werden können und in ihrer Höhe begrenzt sein. Hierzu erklärt der Bundesverband der deutschen Industrie, eine einmalige Sonder- Abschreibung habe den Vorzug, daß sie ohne allzu großen Zeitverlust im Falle einer Kon- junkturabschwächung angewandt werden könne und daneben auch kaum eine Nach- Wirkung auf die in ihrer konjunkturellen Tendenz unüberschaubaren späteren Zeit- räume hinterlasse. Von besonderer Bedeutung sind Abschrei- bungserleichterungen nach Auffassung Wirtschaftspolitischer Bonner Beobachter für Investitionen in Entwicklungsländern einmal, um den notwendigen Strukturbe- reinigungsprozeß in der Bundesrepublik zu unterstützen, und zum anderen, weil in der Aufnahme von Produktionen in den Ent- wicklungsländern eine wirksame Hilfe für Völker liege, zumal da diese Form der Unterstützung frei von politischen Aspekten sei, die zuweilen die Zusammenarbeit trübten. Die Hohe Behörde verlangt energisch Vertragsre vision Die Hohe Behörde der Montanunion hat den Ministerrat der Europäischen Gemein- schaft ersucht, die Frage der Bildung einer Studienkommission zur Revision des Mon- tanvertrages auf die Tagesordnung der näch- sten Sitzung der Minister zu setzen. Der Mi- misterrat wird voraussichtlich am 17. Sep- tember in Luxemburg zusammentreten. Die Hohe Behörde strebt vor allem Re- form der Artikel des Montanvertrages über den Kchleabsatz an. Die Absatzmöglichkei- ten für die innerhalb der Gemeinschaft geforderten Kohle hätten sich grundlegend verändert. Friedlich-atomare Kontakte über Foratom (eg) Kürzlich wurde in Paris das Euro- päische Atomforum Foratom) gegründet. Die Vereinigung bildeten auf der Grundlage der Zugehörigkeit zur EWG bzw. zu Euratom unter Mitwirkung des deutschen Atomforums zumächst die entsprechenden Organisationen der Mitgliedsländer: ASBL für Belgien, ATEN für Frankreich, SIEN für Italien, ALUPA für Luxemburg und RCN für die Niederlande. Die Schweizer Organisation für Atom- energie ASEN wurde am gleichen Tage in das Forum aufgenommen. Der Beitritt der den steht bevor oder ist beabsichtigt. Zum Präsidenten der neuen intereuropäischen Union wurde der Italiener Professor Matteini gewählt. Vizepräsidenten sind der Franzose Henri Ziegler(ATEN) und Dr. Reuter(deut- sches Atomforum), der Vorstandsvorsitzende der DEMAG. Die dem Foratom angehörenden Vereini- gungen sind nicht an die Wahrung indu- strieller und anderer beruflicher Interessen gebunden. Ihre Aufgabe ist vielmehr, den Austausch der Meinungen zwischen den ver- schiedenen Gruppen und Sektoren zu er- leichtern und zu fördern, die sich mit der Entwicklung der friedlichen Nutzung der Kernkraft beschäftigen. Teuere Minuten Im Werbeferns ehen Das Westdeutsche Werbefernsehen Köln hat seinen Minutenpreis vom 1. Januar 1961 an auf 19 000 DM erhöht. meldete die in Köln erscheinende„Funkkorrespondenz“. Die Einschalttarife für das Werbefernsehen der deutschen Rundfunkanstalten betragen vom nächsten Jahr an(in Klammern die bisher gültigen Preise): Westdeutsches Werbefern- sehen Köln Norddeutsches Werbefern- 19 000 DM(17 000) sehen Hamburg 8 000 DM(8 000) Bayerisches Werbefern- sehen München (18.45 bis 19.00 Uhr) 3 000 DM(3 000) (19.25 bis 20.00 Uhr) 4 400 DM(4 000) Hessisches Werbefernsehen Frankfurt 3 800 DM(3 600) Werbefernsehen Südwest Stuttgart u. Baden-Baden 6 200 DM(5 800) Saarländisches Werbefern- sehen 1 500 DM(1 500) Die Aufträge für 1961 müssen bis 31. August 1960 bei den Werbefernsehgesell- schaften eingegangen sein. Lkw-Maße und-Gewichte europäisch angegriffen Der niederländische christlich-demokra- tische Abgeordnete des Europäischen Parla- ments, F. G. van Dijk, beschwerte sich bei der EWG- Kommission über die deutschen Bestimmungen, mit denen— nach viel Hin und Her und erheblichem innenpolitischen Klamauk— die LkwW-Mafße geregelt worden sind. Dijk führt ins Treffen, die deutschen Maßnahmen widersprächen den im Straßen- verkehrsvertrag von 1949 niedergelegten internationalen Normen, die von den Mit- gliedstaaten der EWG in einem Europäischen Abkommen von 1950 als obligatorisch für den iternationalen Verkehr erklärt worden sind. Schließlich berücksichtige die deutsche Ver- ordnung nicht das Ergebnis der Besprechun- gen im Rahmen der Europäischen Verkehrs- ministerkonferenz vom 3. Juni 1960, bei der sich 13 Länder für eine Länge von 17 Metern ausgesprochen haben sollen. Bergbauliche Bemühungen um Heiz ölverdrängung (VWD) Einen neuen Vorstoß im Kampf um den Absatz am Energiemarkt bereitet der Kohlebergbau der Montanunion vor. Die einschlägigen Unternehmensverbände haben bei der Hohen Behörde der Montanunion gemeinsam ein Darlehen in Höhe von fünf Millionen Dollar beantragt, das für eine grö- Bere Verbreitung moderner Kohle- und Koksheizungen eingesetzt werden soll. Vor- gesehen ist vor allem die Förderung der Errichtung moderner Block- und Fernheiz- Werke, neuzeitliche Heizungsanlagen für Krankenhäuser, für kleinere und mittlere Industriebetriebe sowie die Modernisierung veralteter Heizungsanlagen. Es wird daran gedacht, für den diesen Kohleverbrauchern bei der Erstellung mo- derner Kohle- und Koksfeuerungen oder bei der Modernisierung vorhandener Anlagen erutstehenden Mehraufwand zinsbegünstigte Darlehen zur Verfügung zu stellen, die lang- fristig getilgt werden können. MWM mit 10 Millionen DM Kapital und großen Hoffnungen 1959 war das Motor geschäft gut; Programm wird ausgeweitet In der Aktionärshauptversammlung der Motoren-Werke Mannheim AG, vorm. Benz, Abt. Stat. Motorenbau(MW, die am 27. Juli 1960 stattfand, wurde für 1959 Ausschüttung einer gprozentigen Dividende auf das durch Anzapfen der Rücklagen zu verdoppelnde Grundkapital beschlossen Oividende ex 1958 9% + 2% Bonus). Im Motorenbau für Schlepper- und Land- maschinen und im stationären Klein- und Großmotorenbau wurde 1959 ein recht zu- kriedenstellendes Ergebnis erzielt. Im ersten Halbjahr 1960 haben die Auftragseingänge übrigens weiter zugenommen. Notleidend blieb 1959 lediglich der Schiffsmotorensek- tor. Umsatzzahlen werden von der Unter- nehmensverwaltung nicht bekanntgegeben. Die stets besser informierte Konkurrenz schätzt die MWM-Gesamtumsätze— ein- schließlich allfälliger Handelsgeschäfte— auf jährlich rund 120 Millionen DM. Beim Export ging der Anteil der Groß- geschäfte am Gesamtvolumen zurück. Im Auslandsgeschäft bereiten die wachsenden Finanzierungswünsche der Abnehmer Sorge. Die Verwaltung erklärt jedoch:„Der Aus- bau unserer Verkaufsorganisation und des Kundendienstes im Ausland wurde weiter- geführt und intensiviert.“ Die in den vorangegangenen Jahren be- gonnenen Rationalisierungsmaßnahmen— konstruktiver und fertigungstechnischer Art — wurden 1959 fortgesetzt. Dank der Auf- tragslage war das ganze Jahr über die Be- schäftigung im vollen Umfang gewährlei- stet und ist dies auch weiterhin, da die Auftragseingänge nicht nachlassen. Stellen- weise ist— wie der Vorstand durchblicken ließ— infolge längerer Belieferungsfristen für Rohmaterial und Halbfabrikate Strek- kung der Liefertermine erforderlich. Die steigenden Kosten der Fertigung konnten— wie der Vorstand erklärt— durch Rationa- lisierung zu einem erheblichen Teil abgefan- gen werden. Auf den Verkaufspreisen habe auch im Geschäftsjahr 1959 ein erheblicher Druck gelastet, der sich bisher nicht mil- derte. Im Rahmen des Fertigungsprogramms haben die MWM die Entwicklung der luft- gekühlten und schnellaufenden Dieselmoto- Stromerzeugungsgruppen kleiner und mitt- lerer Leistung. Um das Verhältnis zwischen dem bis- herigen Grundkapital(4,86 Millionen DM) einerseits und dem Anlagevermögen(15,26 Millionen DM) andererseits zu verbessern— schließlich ist noch das Vorratsvermögen mit 21,76 Millionen DM zu berücksichtigen — beschloß die Hauptversammlung Ver- doppelung des Grundkapitals aus Gesell- schaftsmitteln. Der gesetzlichen Rücklage werden zu diesem Behufe 266 457, 20 DM und der freien Rücklage 4 493 542,80 DM entnommen. Der Vorstand wurde ermäch- tigt, das Aktienkapital bis zum 30. Juni auf 10 Millionen DM aufzurunden; das heißt nominale 280 000 DM neue Aktien gegen Geld- oder Sacheinlagen auszugeben(ge- nehmigtes Kapital). Dividendenberechtigt ab 1. Januar 1959 ist jedoch bereits das verdoppelte Grundkapital von nunmehr 9 728 00 DM. Bilanz: Die Anlagenzugänge waren 1959 um 1,31 Millionen DM höher als 1958. Die Strukturzahlen Millionen DM 1958 1959 Bilanzsumme 38,30 62,85 Anlagevermögen 12,74 15,26 Vorratsvermögen 17,87 21,76 Forderungen einschl. Wechsel 18,92 21,82 Flüssige Mittel einschl. Bankguth. 3,67 2,98 Grundkapital 4,86 4,86 Rücklagen u. Wertber. 10,32 10,72 Rückstellungen 24,20 23,53 Verbindlichkeiten 18,31 22,70 Gesamtergebnis 37,27 37,28 Personalkosten und gesetzl. und freiw. soz. Leistungen 25,17 25,66 Zuw. zur Altersversorgung 0,51 0,79 Abschreibungen) 2,75 3,93 Steuern, Abgaben u. LAG 6,39 6,36 Rohüberschuß 35,62 35,71 Zinsmehrertrag 1,19 0,87 außerord. Erträge 0,33 0,67 Jahresreingewinn 0,47 0,98 1) Im Jahre 1959 einschließlich Erhöhung der aktiven Abschreibungen nahmen ebenfalls Zzu, und zwar um 0,76 Millionen DM. Außer- dem wurden auf der Passivseite die Wert- berichtigungen auf Anlagevermögen um 0,42 Millionen PM im Zusammenhang mit der brasilianischen Beteiligung erhöht. Das in der Bilanz ausgewiesene gesamte An- lagevermögen hat gegenüber 1958 um 2,52 Millionen DM zugenommen. Das Vorrats- vermögen wird mit 3.95 Millionen DM höher ausgewiesen. Die Forderungen ein- schließlich Wechsel haben sich um 2,9 Mil- lionen DM erhöht, obwohl der auf der Ak- tivseite ausgewiesene Wechselbestand um 1,44 Millionen DPM abgenommen hat. Die eigenhaftenden Mittel sind nahezu unver- ändert. Die Wertberichtigungen— zum An- lagevermögen und zum Umlaufvermögen— haben sich um rund 0,40 Millionen DM er- höht. Die Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber 1958 um rund 4,40 Millionen DM. In der Gewinn- und Verlustrechnung fal- len die Personalkosten(1959: 21,54; 1958: 21,88 Millionen D) + gesetzlicher sozialer Abga- ben(1959: 2,75; 1958: 2,63 Millionen DM) und zuzüglich freiwilliger sozialer Leistungen (1959: 0,58; 1958: 0,56 Millionen DM), sowie der Zuweisung zu den Rückstellungen für Altersversorgung(1959: 0,79; 1958: 0,51 Mil- lionen Dx-) also insgesamt mit 25,66(1958: 25,59) Millionen DM am stärksten ins Ge- wicht. Hinzuzurechnen sind in der Gewinn- und Verlustrechnung für 1959 nicht enthal- tene, weil saldierte 0,95 Millionen DM son- stige soziale Leistungen; am Gesamtergebnis von 37,28(1958: 37,27) Millionen DM waren also die Arbeitnehmer mit 71 Prozent betei- ligt. Außer den bereits erwähnten erhöhten Abschreibungen und Wertberichtigungen hat sich, geringfügig zwar, die Steuerleistung vermehrt. Im Gegensatz zur Bilanz für 1958, in der eine Rücklagenzuweisung von 1,84 Millionen DM zu Buch stand, unterblieb dies- mal eine zusätzliche Rücklagenausstattung. Auf der Ertragseite findet sich ein gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderter Roh- überschuß. Die Zinsmehrerträge haben etwas abgenommen. Die außerordentlichen Erträge ——-— Daimler-Benz-Aktionäre nicht wunschlos, aber zufrieden In der Hauptversammlung der Daimler- Benz Ad(Stuttgart- Untertürkheim) am 27. Juli wurde einstimmig die vorgeschlagene Erhöhung des Grundkapitals aus Gesell- schaftsmitteln um 108,23 Millionen DM auf 180,39 Millionen DM.(vergl.„MM“ vom 8. Juli) gebilligt. Auch die Ausschüttung einer zwölfprozentigen(1958: 15 Prozent Dividende drei Prozent Bonus) Dividende für 1959, sowie die übrigen Beschlußfassun- gen gingen anstandslos über die Bühne, Ver. treten waren von dem bisherigen Grund- kapital 64,30 Millionen DM, wobei die Flick. Gruppe mit 27.31, die Quandt-Gruppe mit 10,0 Millionen DM, und die Deutsche Bank mit 19,72 Millionen DM auftraten. Es gab bei Daimler-Benz im Grunde nur zufriedene Aktionäre. Leise wurde von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz die Frage angetippt, ob die Erhöhung des Grundkapitals dem Format des Unterneh. mens bereits völlig Rechnung trage, und ob nicht eine weitere Kapitalberichtigung im Verhältnis 1:1 ratsam sei. Den am 31. De- zember 1959 von der Daimler-Benz ausge- wiesenen Rücklagen von 182,48 Millionen DM werden zwecks Kapitalerhöhung 10823 Millionen DM entnommen, nachdem aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres 1959 den Rück. lagen 75,27 Millionen DM zugewiesen wor- den sind. Der Vorstandsvorsitzende Pr. Könecke erwiderte, die Verwaltung behalte selbstverständlich die Frage des Nominal kapitals stets im Auge. Der Aufsichtsrats vorsitzende H. J. Abs Deutsche Bank Ac) meinte, er könne noch nicht die Möglichkei- ten einer erneuten Kapitalaufstockung er- blicken. Abs hatte einleitend darauf hinge- Wiesen. die in der Bilanz ausgewiesenen hohen flüssigen Mittel daut Bilanz zum 31. Dezember 1959: fast 200 Millionen D) seien unbedingt erforderlich. GESCHIFTS BERICHTE Deutscher Lloyd(Lebensversicherungs- Ach), München: Bei einem Neuzugang von 174,62 Millionen DM während des Jahres 1959 er- höhte sich der Bestand des selbst abgeschlos- senen Lebensgeschäftes auf 486 698 Versiche- rungen mit der Gesamtversicherungssumme von 760,58(1958: 671,71) Millionen DM. Der Bestand der Volksunfallversicherung erhöhte sich in der gleichen Zeit um 11.83 Auf 105,4 Millionen DM; die Beitragseinnahmen des Gesamtgeschäftes um 4.92 auf 40,66 Millio- nen DM. Die Kapitalanlagen wurden 1959 um 25,70 auf 149,51 Millionen DM vermehrt. Bei einer Durchschnittsverzinsung der Kapitalan- lagen von 6,77(1958: 6,67) Prozent wurden 9,37 (1958: 7,79) Millionen DM als Kapitalerträge eingenommen. Der Gesamtüberschuß 1959 be- lief sich auf 11,18(1958: 9,23) Millionen D. Hiervon fließen den Versicherten geschäfts- planmäßig 8,62(1958: 7,11) und aus dem Rein- gewinn 1959 2,43(1958: 2,02) Millionen DM zu, während an die Aktionäre ebenso wie 1958 eine Dividende von 12½ Prozent (47 8½) ausgeschüttet wird. Marktberichte vom 27. Juli Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroß markt (VWD) Anfuhr gut, Absatz mittelmäßig. Wir bitten die Erzeuger, die Tomaten in verlorene ver- packung anzubieten, da nur dies verlangt wird. Es erzielten: Brombeeren in schalen 72—95, dto. in Körben 60-66; Schattenmorellen 30—66; Pfirsiche A 32—48, B 24—31; Mirabellen 3540;„Ontario“ 6 bis 12;„The Czar“ 1826;„Ersinger“ 1014;„Zimmers“ 30—40;„Böhler“ 26—35; Birnen A 15—23, B 914; Frühe von Trevoux“ 15—24;»„Clapps-Liebling“ 18 bis 25; Kopfsalat Stück 8-15; Endivien Stück 18 bis 20; Gurken 350-500 g Stück 16—26, dto. 500700 g Stück 27-40; Tomaten 4050 mm 24—28, dto, 50 bis 60 mm c 28-31; Tomaten C 12—19; Busch- bohnen 14—17; Stangenbohnen 20—29; Stangen- bohnen(Wicke! 22-41; Blumenkohl 150—200 mm Stück 25—35, dto. 200250 mm G Stück 35—40, dto. 250-300 mm G Stück 45—50. Weinheimer Obst- und Gemũüsegroßmarkt (WD) Anlieferung und Absatz zufrliedenstellend. Es erzielten: Sauerkirschen A 33—46, B 25—32; Brombeeren 39-80; Pfirsiche A 32—48, B 22-31, C1521; Aprikosen A 56—73; Mirabellen A 2437, B 13—25. C 712;„The Czar“ A 15—23, B 6—14; „Ersinger“ B 1013, Ausfall 69;„Zimmers“ B 17 bis 33, Ausfall 8—16;„Bühler“ B 25—35, Ausfall 1521; „Ontario“ 7—12; Birnen„Die frühe von Trevoux“ B 15—18, C 10—14;„Clapps-Liebling“ A 2628, B 135 bis 26, C 10—14, Ausfall 7-9; Bleibirnen C Ig: sonstige Sorten B 1016, C 6-9; Aepfel A 55-67, B 18—40, C 2717; Salatgurken Tg; Einlegegurken Foren, darunter als Länder der EFTA, von ren fortgeführt. Der Verbreiterung des Wertberichtigungen auf das Anlagevermögen um verdoppelten sich gegenüber dem Ergebnis 20—21; Stangenbohnen 1830; Buschbohnen 10—19; Dänemark, Osterreich, Portugal und Schwe- Programms dient die Herstellung von d, 42 Millionen DN. des Jahres 1958. Pünktchen Tomaten A 2833, B 20-30,& 1820. . 5 1 f 1 8„ 26. 7. N. 7 28. N. 28. 7, N 2 Mitgeteilt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbli 5 2 f i a 5 Effektenbörse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder 5 3 5 iel e 1 80 1 70% Smeg Ahein rohr 75 5 Untterel ung 11970 11775 Uebermittlungsfehler). Sinner AG 300 1 301 e 595 595% Rhei 92 Uscafonds 5 2.00 Stan er 334 337 1 Rhein. Hypo. 6% Rhein. Hypo. 5 5 5 84. J6 1 0 1 1. 5% Rhein, Hypo. tomic-Fd.(8) 5.08„ Frankfurt a. M., 27. Juli 1960. Südwestf.— 3 Renten 6,5% Rheinpfeußen v. 58 225 97* e 966 5 5(Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhld.-Pfalz v. 58 101 I. F. 4,46 4, „„„ 358% 60% 5 100 5,5% RWE v. 59 922353 Keystone S. 3(8) 13,4 15,79 * jj TCC. 77 27VVVTVVVVVVVVVVVV%VVW%VVUVUVVV 1419 14 Accu EY 400 Dortm. Hörder 190* 194[Klein Schanzlin 239 2360 Ver. Glanzstoff 748 74⁵ 5% Baver. 1 1 111 5% Weltbank-Anl. v. 89 58 98 Oppenheimer(8) 11,39 11,46 Acdlerwerke„ 2 Durlacher Hof—„ biscener Bergbau 26 0 demtershall 5 9% Croßkrattw, hm. 102 102 7% Zellst. Weldhor v. 58 101 102 Pnfedeiphis(8 11011110 A8 f. Energie 675 675 Eichbaum-Werger 12³³ 1237 Klöckner Humb. Deutz 1020 102 Zeiss Ikon 4801 4507 75 8 1171 5 85 111* 111 2 ande lane ins Tel.-EI(8) 8,45 8,54 AG f. Verkehr 1024% 1020 El. Licht u. Kraft 253 8 Klöckner-Werke 287 292 Zellstoff Waldhof 360 360 1 412 1 2. 1 141 111 0 7 8 5 25 eihen ar 174.25 17425 50 40% 445% Enainger Union 770„ Frauß.daaftei, JJ 161,00 162,00 Aschaffenb. Zellstoff 174 174 Eglinger Maschinen 58 585 Lahmeyer 5 75 Unnotierte Aktien 5% Siemens v. 5 5 5 287 283 iat. Imb.(str. 1080 1080 Badische Anilin 5592 704 Farben Bayer 747 756 5 Lindes Eis 1400 1350 Bein ionen 590 580 Renten 6% BNIVV. 38 42⁰ 430 NE-Metalle EMV 300 37⁰ Farben Liquis 6,48, 6,40 Löwenbräu 185 1 Burbach Kali 355 385 21 15 0 56 207 207% 5 Geld Brief Bemberg 263— Fein Jetter 233 232 Ludwigsh. Walzm.— 8 Dyck on 825 840(Zinsen tarifbesteuert) 2 00 Chem Albert v. 5 236 1„ 300 Berger 480 500 Eeldmühle 1450 145⁵⁰ Mannesmann 27 54 e 5 8% AEG v. 56 106% 107% 5,5% Schering v. 59 elektr. Kupfer 309,50 804,80 5 150 155 Eisenhütte 722* 550 0 5 6,5% VDN v. 51 7% 770 lei 95 90 Bekula abgestempelt 160 160 Felten 417 411 Metallgesellschaft 105 105 ats 725 72²⁵ 3% Baden-Württ. v. 57—— f MV. 1 25 22 dto. neue 5 8— Gelsenberg 22% 232 Nordd. Lloyd 5 5 Ilseder Hütte 27% 237 8% BASE v. 56— 10%%/ investment-Zertiflkate Z 582 995 Binding Brauerei 17¹⁰ 710 Goldschmidt 775 800 N 2340 10 Orenstein& Koppel St. 412 408 6% Bosch v. 56 104 E 95 45 Adifonds 222,70 221,60 1 5 241 247 Bochumer Verein 5 245 Sritzner-Kayser 3³⁰ 33⁰ pfälz. Mühlen 103 Phrix Werke 244 445 8% BBC v. 56 107 Adiropa 1250. 1200 3 9 5 23 Bubiag 271 255⁵ Grün& Bilfinger 45⁰ 45 Phoenix Rheinrohr 3⁴⁵5 3⁴⁵ Scheiden 30⁰ 300 7% Bundesbahn v. 8 100% 100% Agetra 134.00 134.00 essing 63 Buderus 470 475 Grünzw. + Hartm. 670 50 preußag 20⁴ 207 6% Bundespost v. 55 24 757 Allfonds 124.00 124.30 Deutsche freie Broun, Boveri& Cie. 565 83 Sußstahl Witten 850 850 Rheinefektra 550 772 5 7% Bundespost v. 58 100 100% Anglo Dutch 102.70 102.50 Devisennotierungen Cassella 840 830 Gutehoffnung— 1120 E Rheinstahl 428 433 5 55 We e 5 7% EssO v. 58 102 103 K IU Atlanticfonds 43,80 43,90 1 Us,-Dollar 4.1651 4,751 Chemie Albert 42⁰ 428%] Hemboiner Bergbau 135 135% RWE 67⁵ 67c3 E 5 9 5,5% Gelsenberg 9 Austro-Fonds 119,35 119,50 1 engl. 11,67%% 3 Hüls 5 8 5 103 175 5 62²⁵ 8. e 28 255. 5 8 58 4 105 a 9 5 151,40 152,50 1 can. Dollar 4.27 4,28 ont Gummi apag 119 einmets 5 5 9 5„Heidelb Zem v. ö ekafonds 186,10 185,80 100 uf. 110.00 Daimler Benz 0 6 klarpener s les bemnpreußen 0 425 deddscie Pank 5% 889%% doccnster barb. v. Je, Je, Europatonde 177.0 178.90 100 skrs.% Deere-Lanz 168 173 Heidelberger Zement 1115 Riedel 4¹⁰ 350 Bayer. Hypo.& Wechselb. 685 689% 7% Hoechster Farb. v. 58 104% 97 II Eurunion 158,50 158,50 000 belg. tr 8,544 8,264 Demag 75³ 5 Hoechster Farben ö 5 8 Ruhrstahl 22 428 5 5 5 0 5 Hoeschwerke v. 58 1 100% f Fendak 17% 172,0 100 fers. 84.985 39,85 Dt. Contigas 64⁵ Hoeschwerke 5*[Rütgers 2 ommerzban 7% Lastenausgl. v. 58 Fondi 195,0 196,70 à 1 Dt. Sdelstanl 555 500 Hochtief 214 882 Salzdetfurtn 277 85 Dt. Bank A 77⁰ 710 8% MAN v. 57— 997 kondre 115,90 116,30 100 5 5 85 8952 Dt. Erdöl 270 270 Holzmann 3 285 Schering 5 355 Dt. Centralboden 37⁴ 3% 5% Mannesmann v. 59 88 7* 106% UII-Fonds 1 106,25 105,35 100 schwed Kronen 80,725 80,885 Degussa 1195 120⁵ Hütten Oberhausen 284% 485 Schiess 85 800 Pt. Hyp. Bank Bremen— 4³⁵ 9% Pfalzwerke v. 57 103 1 Industria 95,5097, 1000 it Lire 6,71 6,78 Dt. Lino 94⁵ 739 Hütte Siegerland 470 5 Schlossquellbr. 10 515 Ibresdner Bank AG 6⁵⁰ 6⁰⁰ 60% Pfalz. Hypo.—— Intervest 90,30 277,10 100 österr. Schilling 16,02 16,42 Dt. Steinzeug 44 45⁵ Ind. Werke Karlsruhe 390 380% Schubert u. Salzer 5¹⁹ 450 Frankf. Hypo. 870 1 855 5% Pfälz. Hypo. 9³ 93 Investa 172.00 72.70 portugal 14.566 14.606 Dt. Eisenhandel 207% 20% Kali-Chemie 720 77⁰ Schultheiß Stämme 750 420 Industriekreditbank 275 275. Ia 25,0 25, 100 Bui. West„ 9350 Didier. Werke 580 577 Karstadt 1089 1102 Schwartz Storchen 610 Mannh. Versich. Lit. A 740 17⁴⁰) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanticfonds 54, 54.20 100 DM.-Ost 22.35 Gerade für die eigen Tage! 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Kassenbestand einschließlich desstschecdesulnaben„%%% VVV 79 670,39 on 231.23 d ionen Letzter Tag! 0 Weit— das Fleisch und 17. Sparkassen- und ans en 1 323 5 5 8— 1 1918 112,27 108,23 13.00, 15.30, 18.00 und 20.30 Unr er Teufel(40) 18. Sonstige Forderungen jj 8„„ 164 306,64 dem 2. Woche! Rosalind Russell Rechnungsabgrenzungsposten Rück. Sincmnageo pe- Frbflin 10 0- Freigegeben ab.. zanren 1. Perlehensbeschaffungs kosten„„ 102 893,.— Wos Cinemascope-Parbfilm(4e) 0 Sonst b arenündest ns.. 58 415,02 55 70 746 698, 30 70 746 698,30 1 8 malte DD—— unal- 7 5 A ats Karla Schell In kielmuf Kautners Der Schinderhannes Gewinn- und Verlustrechnung der Gas- und Wasserwerke Rhein-Neckar Aktiengesellschaft, Mannheim 3 5 1 nr Prädikat?„ 81 5 2 07 90 aufwandseite für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1959 Ertragseite kel 1775 4 1 g er- DM DM U DM inge 0 f 8. 5„ i 8 Bruttoertrag gemäß 5 132(), 1/1 des Aktiengesetzes nach Organ- senen 2 8 d 80 5 1. Löhne und Gehälter. 3 1 2 3 122 518,12 1 5 8 8 n 31. lichtspielhaus 5 5 8 davon Weiterverr eme 275 322,17 2 847 195,95 schafts abrechnung 6 988 387,85 Seien MöüöTLlLER D n 2. Sssstellene elle Abs ben 700 574,65 2. Außerordentliche Erträge. 1 5 369 316,32 Minelstraße 41 N davon weiter verrechnete 100— 2.98222 304 791,73 Telefon 5 11 86 4 ö 5 3. Abschreibungen auf das Anlagevermögen„„ 3 290 490,— E 1 8 N 5 0 4. Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 432 124,16 40 8 5 5 3 en ume uber Japan 5. Steuern vom Einkommen, Ertrag und vermögen 326 872,98 174762„FFC 6. Beiträge an Berufs vertretungen 1 640,.— 9 er- R E X GLENN FORD in dem spannenden Abenteuer- 7. Außerordentliche Aufwendungen 2559.35 los- 8 Farbfilm aus Amerikas Befreiungszeit. 7 304 674,17 7 304 674,17 siche- Augartenstraße 18.00 und DER MANN AUS ALAMO ä— 1 eee e 8.00, 20.30 20.30 Uhr N 5 Mannheim, den 10. Mal 1560 höhte Dienstag bis Donnerstag 55 Gas- und Wasserwerke 105,74 RORT 20.15 Uhr* Rhein-Neckar Aktilengesellschaft 9 55 R HEIN AU lein hervorragender Film— Bundesfilmpreis) Doka Steindamm o- 8 D t. Freit 5 d 21.00 Un Nach dem abschließenden Ergebnis unserer pflichtmäßigen Prüfung auf Grund der Bücher und der Schriften der Gesellschaft sowie der vom vorstand ertenten Aufklärungen 9 70 0 1.* M P onnerstag und Freitag 18.30 un 5 Uhr und Nachweise entsprechen die Buchführung, der Jahresabschluß 1959 und der Geschäftsbericht, soweit er den Jahresabschluß erläutert, den gesetzlichen Vorschriften. N alan- K AFERTAI LIEBE, LUFT UND LAUT ER LU GEN Düsseldorf, den 15. Juni 1960 Dr. Karl Morgenthaler 1 9,37 Telefon 7 66 56 Ein schwungvolles Lustspiel mit Wirtschaftsprüfer träge Eva-Ingeborg Scholz, Gerhard Riedmann, Doris Aufsichtsrat: Oberbürgermeister Dr. Hans Reschke, Vorsitzer; Erster Bürgermeister l. R. Jakob Trumpfheller, stellv. Vorsitzer(bis 28. 10. 39); Erster Bürgermeister Dr. be- Kirchner, Marianne Wischmann, Paul Hubschmid. Ratzel, stellv. Vorsitzer(ab 28. 10. 59); Stadtrat Dr. Erhard Bruche; Stadtrat Otto Deschler(ab 29. 1. 59); Stadtrat Fritz Esser; Schlosser Erwin Frey(ab 29. 1. 59. bis DR 3. 60); Gewerkschaftssekretär Otto Frey(ab 29. 1. 59); Techn. Angestellter Bruno Gölz(ab 29. 1. 1 Stadtrat Oskar Hasenfuß; Stadtrat Korbinlan Heckl(ab 29. 1. 59); Schwei- N Ber Richard Heil(ab 11. 3. 60); Stadtrat August Kuhn(ab 29. 1. 59); Stadtrat Dr. Erich Merkert(ab 29. 1. 59); Schreinermeister Emil Mund— is 28. 1. 59); Angestellter Jakob Ritter 5 1 8(ab 29. 1. 59); Stadtrat Prof. Pr. Hang Georg Schachtschabel(ab 29. 1 e Serini(bis 28. 15 59); Stadtrat Richard Spiegel(bis 28. 1. 59); Hofmeister Richard Wandel(ab 3 Arry Baumann e fe I 29. 1. 59); Stadtsyndikus Dr. Karl Otto Watzinger(bis 28. 1. 59); sämtlich in Mannheim. 75 Hammondorgel im 8 Am Assertu m Vorstand: Oberbaudirektor Dipl.-Ing. Eduard Doka, Vorsitzer; Direktor Ulrich Steindamm, beide in Mannheim. zent Am Samstag, dem 30. Juli 1960 Einladung! Achtung Hausbesitzer! XL LNEE I. Am Samstag, dem 30. Juli 1960, eröffne ich m MANNHEIM, 1 12, 7 meinen Damen- und Herren- Saton Heute Donnerstag, 28. Juli, 20 Uhr, u. morgen Freitag, 29. Juli 1960, 20 Uhr, kt K T ar el aucun findet in Mannheim im Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9(Nebenzimmer), jeweils ein 1 10 9 85 Vortrag mit anschl. Aussprache ttt vird.. 1 40 5 5 10 5 4 4 Di 4 1 21 im 2 Thema: Trockenlegung von feuchten Mauern und Beseitigung der damit ver a 1 1295 1„„ bundenen Schäden, wie Mauerschwamm, Salpeter usw.. 5 Auf mren Besuch freut sic Bredo Wickertshelm 1 110 übernimmt volle Garantie, daß Ihr Mauerwerk trocken wird. „ Keine Isolierung, keine Baustelle.— Schnelle Wirkung 5 NMeleclie-Bar-Grinzingstube Sie werden kostenlos und unverbindlich beraten von deutsche LIbU Buutenschutz ombil ssubbre lahm., Amerikanerstr. 45 Bekanntmachungen N Hausbesitzer! Versäumen Sie nicht diesen interessanten Vortrag! 00 80 H 7, 8 fel. 25594 1205— Des Rendezvous für eine gemötliche Stunde 95 Gasrit ine Verlängerung bis 3 Uhe Männchen vom Grill Firma EmII Günther& Co. GmbH, Sitz Mannheim Täglich(bei jeder Witterung) Die Gesellschaft ist durch Beschluß der Gesellschafter versammlung 5 nachmittags von 18 bis 18 Uhr 2 3 N 3 19 8 vom 28. 6. 5 5 8—. Gesellschaft werden 32; ö 55 2 2 r r tr N aufgefordert, 3. 0 er Gesellscha unter der Anschrift VVV Vermietungen Mannheim, Lange Rötterstrage 6, zu melden. 37, 1 5 4 1—— Wohin morgens um 6 Uhr??. 55 bis RENATO ESCUDO Ins Weintor:! Geöffnet von Is i br Zohan Sunther, Seb. Neller Hammelbach und 217 6 bis 24 Uhr. Samstag u. Sonntag. A enn Kurt Gottzmann, Geschäftsführer, Hammelbach. ux“. Eddy Knab 5 bis 1 Uhr. Montags Betriebsruhe. 8 8 5 5 3 15 Willi Horwedel a, d. Hammond- Riedfeldstraße 99(Neckarstadt) 2-Zim.-Wohng., Rheinhzuserstr. m. 155 orgel Telefon 5 04 79 eingeb. Bad, an ruh. 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Juli 1960/ Nr. 172 Salzburg und sein neues Festspielhaus Feierliche Eröffnung zu Beginn der Festspiele mit dem„Rosenkavalier“ von Richard Strauß Das so viel beredete, heiß umstrittene neue Festspielhaus von Salzburg— nun ist es also fertig und wurde am Dienstag zur Eröffnung der Festspiele 1960— der vierzig- sten seit ihrer Gründung— feierlich seiner Bestimmung übergeben. Festgottesdienst und Großer Staatsakt mit versammelter Regie- rungsprominenz am Vormittag; dabei for- mulierte Oesterreichs Unterrichtsminister Dr. Heinrich Drimmel:„Ueber das Für und Wider hinweg stehen wir heute in diesem neuen Haus und dürfen mit freudiger Ge- nugtuung das künstlerische Werk Clemens Holzmeisters für die Oeffentlichkeit in Emp- fang nehmen. Hier schlägt das Herz Europas, hier soll auch der Herzschlag der Kunst still und stetig in seinem reinen Ton vernehmbar bleiben.“ Es dirigierte Herbert von Karajan: zuerst die österreichische Bundeshymne, dann das Gloria aus Mozarts d-Moll-Messe. Das Rednerpult, das am Dirigentenpodest festgemacht war, wurde zu diesem Behuf eigens wieder abmontiert.„Damit man die tadellose Beinarbeit besser beobachten kann“, kommentierte eine österreichische Zeitung. Am Abend dann die erste Vorstel- lung im neuen Haus, eine Gala-Darbietung des„Rosenkavalier“ von Richard Strauß, zu der ganz offensichtlich alles gekommen war, Was Rang und Namen und die Mittel dazu hat(auch von jenseits der Grenzen). Denn inmitten der Politiker(die Bundesrepublik durch Vizekanzler Professor Ludwig Erhard vertreten), inmitten der Diplomaten, der Künstler, der Globetrotter sah man einen kaum zu überbietenden Aufwand an teuren Stofken, an Pelzwerk, Kosmetik und Pre- tiosen. Der betörende Duft der großen Welt! rauben vor dem Tor im Angesicht eines dichtgedrängten Spaliers von Schaulustigen die Auffahrt der Traumwagen, Stoßstange an Stoßstange— in der engen Gasse ballten sich die Auspuffgase zu fast greifbarer In- tensität. Der Duft der modernen Welt. Das ist heutzutage der Zoll, den der fremde Gast in Salzburgs Mauern zur Festspielzeit zu zahlen hat. * Doch zurück zum Festspielhaus. Wand an Wand liegt es ja mit der alten Festspiel- stätte, in dem langgezogenen Gebäudetrakt an der Hofstallgasse, der sich dicht an den Mönchsberg schmiegt. Bis auf die neuen Bronzeportale hat dieser Marstall sein altes Gesicht, seine Fassade nicht gewandelt, und nur, wenn man genauer hinsieht, erblickt man oben eine hinter die Bauflucht zurück- gezogene Aufstockung und dahinter wieder- um einen Betonklotz, der sich in das Fel- sengestein des Mönchsbergs hineinfrißt. 55 000 Kubikmeter hat man bei Baubeginn (Herbst 1956) von diesem Massiv wegspren- gen müssen, um Platz zu schaffen für Bühnenturm und Zuschauerhaus. Denn man wollte doch unter allen Umständen in Tuchfühlung bleiben zum alten Haus und zur Felsenreitschule, wollte ein Festspiel- zentrum schaffen, das diese drei Theater— auch im technischen Betrieb— miteinander vereint. So braucht man also auf dem gewohnten Weg nur eine Haustür weiterzugehen, um in die durch markige vierkantige Stein- säulen rustikal geprägte Empfangshalle des neuen Festspielhauses zu kommen. Breite Treppenaufgänge führen von da einerseits ins Parkett, andererseits auf den Rang. Für jeden Sektor ein teppichbelegtes Wandel- foyer, dazu ein Nichtraucher- und ein Raucher-Pausenraum, beide bewirtschaftet und beide trotz kultivierter Aufmachung ein bißchen an ein großes Brauhaus erinnernd. Auch da rustikal in der Tendenz. Zusam- mengenommen ist dieser Bereich der Anti- chambre zwar großzügig und vielfältig an- gelegt, aber auch unübersichtlich, verwir- rend und auflösend. Dann der Zuschauerraum selbst. Der erste Eindruck: ein Riesensaal! 2158 Sitzplätze für eine Opernvorstellung. Geim Schauspiel etwas mehr, weil da der Orchestergraben hochgefahren und mitbenutzt werden kann.) Das Parkett steigt zuerst mäßig, dann stark an und wird von Parkettlogen abgeschlossen. Darüber ein vorspringender Rang; auch dort steil emporstrebendes Gestühl. Gute Sicht also wohl von allen Plätzen und— nach der ersten Hörprobe zu urteilen— eine hochdif- ferenzierte Akustik. Es ist dies ein sehr breiter, zumindest sehr breit wirkender Raum. Wenn meine Rechnung stimmt, sind's vom äußersten Stuhl Unks bis zum äußersten Stuhl rechts an der breitesten Stelle 56 Sitze; dazu kommen dann noch die Laufgänge. Die Seitenwände ent- lang des Orchestergrabens bestehen aus grauen Segmentplatten, die offenbar weg- gefahren werden können. Daran schließt sich die„Holzzone“ an, die Aufsplitterung der Wände in helle und dunkle, plastisch zu Höhlungen und Wölbungen geformte Holz- teile. Zusammen mit der vielfach gestuften Decke, die im vorderen, nach unten abfallen- den Teil grau gestrichen, dann aber in un- konturiert verschwimmenden Schwarz-Blau- Lacktönen gehalten ist, zusammen auch mit dem Lila-Stich der übrigens recht unbeque- men und in der Sitzfläche scharf kalkulier- ten Stühle wirkt dieses Haus doch sehr un- ruhig. 2000 Plätze, nicht wahr, das ist nicht einmal so viel. Und auch die Entfernung vom hintersten Sitz zur Bühne hin beträgt laut der technischen Angaben nur 33 Meter. Im subjektiven Empfinden aber fühlt man sich in eine riesenhafte Muschel versetzt, in ein Gigantorium, und was da unten auf der Bühne vor sich geht, das ist, sitzt man, wie ich, in der neunten Reihe des Ranges, ach so weit weg! Von der Bühne noch ein Wort. Neun Meter hoch ist das Portal, die Breite variabel von 14 bis 30 Meter(zum Vergleich: die Bühnen- öfknung des Großen Hauses in Mannheim mißt 10& 20 Meter). Die Hauptbühne bietet 1600 Quadratmeter Fläche; dazu kommen zwei Seitenbühnen von je 200 Quadratmetern. Fünf voneinander unabhängige Hubpodien wurden eingebaut, neunzehn Bühnenwagen stehen zur Verfügung, zwei Rundhorizonte sowie natürlich eine moderne Beleuchtungs- apparatur mit einer tief im Felsen des Mönchsbergs liegenden Kammer für Projek- tionen aus der Tiefe des Bühnenraums zum Zuschauersaal hin. Es sei nicht geleugnet, daß dieses Thea- ter ungewöhnlich, daß es sogar auf seine Weise festlich ist. Clemens Holzmeister hat schon bei der mehrfach veränderten Gestal- tung des alten Festspielhauses gezeigt, daß er die geistig-künstlerische Situation Salz- burgs in der Verbindung von Stein und Holz, von natürlich Gewachsenem also und mit schwerer Hand vom Menschen geformtem Material sieht. Das heutige Gipsgesicht des alten Hauses stammt ja aus dem Jahre 1939 und von„Reichsbühnenbildner“ Benno von Arendt.) Dieser Vorstellung, Lebensgefühl der Mozartstadt nicht in hö- fischen Goldglanz, sondern in eine, aller- dings großräumige, handwerkliche Solidität einzufangen, in eine erdhaft massige Prunk- fassade, dieser Vorstellung ist Holzmeister auch bei diesem Bau treu geblieben. Das Er- gebnis ist, wie schon gesagt, ein Monumental bau, den man im Bannkreis der Fragestellung nach„dem“ Theaterbau unserer Zeit kaum als die beste aller Lösungen ansprechen kann. Mit nachtwandlerischer Sicherheit und um Haaresbreite segelt Holzmeister am Kunstgewerbe-Monstrum des neuen Staats- theaters in Kassel vorbei— aber nur um Haaresbreite. Es ist halt ein heilloses Kapi- tel: ein Theater zu errichten, das unserem modernen Bauempfinden entspricht und doch aufnahmefähig ist für einen Spielplan und eine Erlebnisbereitschaft, die mehr oder weniger noch auf dem vergangenen Jahr- hundert oder den Jahrhunderten davor basiert. * So scheint es mir denn auch gänzlich un- möglich, in diesem neuen Festspielhaus von Salzburg Mozarts„Figaro“,„Cosi fan tutte“, den„Don Giovanni“ zu spielen! Vielleicht noch die„Zauberflöte“— aber auch nur viel- leicht—, vielleicht den„Idomeneo“. Und da Wird's tragikomisch: die Mozartstadt Salz- burg baut ein Festspielhaus, das für Mozart ungeeignet ist! Für wen also hat man's er- richtet? Natürlich: für die Fremden, für jene, Wie gesagt wird, zahllosen Gäste, die alljähr- lich nach Salzburg kommen und bislang ein- fach keine Karten bekommen konmten, da die Plätze der vorhandenen Theater nicht aus- reichten. Weil man aber nun Mozart nicht gut vertreiben kann aus diesem Ort, will man aus dem alten Festspielhaus ein spezi- fisches, intimes„Mozart-Theater“ machen! Die neue, große Bühne demnach für den Massenkonsum und die Monumentalstücke, das alte, kleine Theaterchen(das bisher auch schon fast 1700 Plätze bot) für den Genius loci! Dem künstlerischen Leiter der Salz- das barocke burger Festspiele aber, Herbert von Karajan, hat man es zunächst sehr übel genommen, daß er dieses neue Haus nicht mit Mozart, sondern mit Richard Strauß zu eröffnen ge- dachte und eröffnete. Wie weise von ihm! ODer sonst, wie erst die letzten Kräche bewiesen, nicht immer so weise beraten ist). Es Sei nicht Zeit genug, hatte er gesagt, das Haus für Mozart zu erproben. Zugegeben: der„Rosenkavalier“ spult sich einfacher und problemloser ab, auch ist er im äußeren Format strahlkräftig genug, um selbst ein„großes“ Haus zu füllen. Ru- dolf Hartmanns Inszenierung(Bühnenbil- der: Teo Otto) beläßt das Spiel um den blutjungen Grafen Octavian, die bezaubern- de Marschallin, den derb-rüden Ochs auf Lerchenau, die liebenswerte Sophie von Fa- ninal auch hier in jenem Rahmen der komô- dienhaften wienerischen Maskerade, der allein dem Werk angemessen ist. Erstaun- licher schon die musikalische Leitung Her- bert von Karajans: Er reduziert den„Ro- senkavalier“ auf ein musikalisches Kammer- spiel, aus dem nur der letzte(Wirtshaus-)Akt ausbricht. Wir wissen's ja nun inzwischen: Karajan ist der genialste Klangregisseur unter den Dirigenten unserer Zeit, der Aesthet, der arbiter elegantiarum. Wie oft hängt er mit dem Körper förmlich in die Gruppe seiner(herrlich spielenden) Wiener Philharmoniker hinein, wie wenn er lausche, ob da nicht irgendwo noch eine Klangfarbe ist, die er übersehen haben könnte! Durch- sichtigkeit, Geschmeidigkeit, Geschmack, feinste Nuancierungen, ein atemberauben- des Pianissimo, ein Mezzoforte dann, das Fleisch und Blut und Leben hat— all das und die Souveränität seiner Erscheinung und Allgegenwart faszinieren auch in diesem „Rosenkavalier“. Und doch, ich bitt' um Par- don: bei Karl Böhm hat diese Richard- Strauß-Partitur viel mehr natürliches Wachstum, Leuchtkraft, Sinnenhaftigkeit, wirkt sie längst nicht so dekadent und von müder Melancholie überdeckt wie hier bei Karajan. Die breiten Tempi nach jeweils turbulenten Aktanfängen), das Verweilen im Lyrischen, die Hinwendung zum rein Musikalischen und die Abkehr vom Szenisch- Dramatischen steuern unter Karajan den „Rosenkavalier“ in eine resignierende Pas- sivität, die wohl vom historischen, aber ge- wiß nicht vom künstlerischen Impetus her gerechtfertigt ist. Bleibt noch die Besetzung: Lisa Della Casa ist vom Aussehen her die schönste Marschallin, die man sich nur denken kann. Daß wir uns diese Frau ein wenig älter. reifer und sentimentaler vorstellen— kann Lisa Della Casa etwas dafür? Auch ihre Stimme ist wie ein Silberfaden, so rein, 80 hell, so leuchtend. Herrlich Sena Jurinac als Ochs im Angriff Ein Szenenbild aus der „Rosenkavalier“- Premiere der Salzburger Festspiele, über die wir heute be- richten. Otto Edelmann als Baron Ochs auf Ler- chenau beim zuversichkt- lichen Liebeswerben um Sophie von Faninal(Hilde Guden). Foto: Heinz Köster Graf Octavian; das ist fraglos die Erfüllung dieser wunderbaren Partie, im Gesang wie im Spiel. Als Sophie von Faninal hatte Hilde Güden zu Beginn verblüffende. Schwierig- keiten in der Intonation. Später fand sie Zu jener Musikalität und Stimmführung, die man von ihr gewohnt ist. Den Ochs auf Lerchenau spielt Otto Edelmann— vor allem auf Parlando trainiert und auch hand- feste Effekte nicht verschmähend. Ein feiner Herr von Faninal: der getreue Erich Kunz. Judith Hellwig als Duenna, Renato Ercolani und Hilde Rössel-Majdan als Valzacchi und Annina, Giuseppe Zampieri als Sänger schließen sich mit den vielen anderen Mitwir- kenden zu einem Ensemble zusammen, das auch Festspiel- Ansprüchen zu genügen ver- mag. 8 Salzburg ist um eine Attraktion reicher. Es hat neuen Platz für neue kunsthungrige) Gäste. Das Schönste aber ist und bleibt die Stadt selber mit ihrer zu Stein gewordenen Musik.. Herz vom Herzen Europas Kurt Heinz Koltur-Chronik Der Violinvirtuose Vasa Prihoda ist in Wien einem Herzinfarkt erlegen. Der 1900 in dem tschechischen Ort Vodnany geborene Gei- Ser war seit 1951 als ordentlicher Professor an der Wiener Musikakademie tätig. Die Mannheimer Musikfreunde hörten ihn noch im April dieses Jahres, als er im vorletzten Akademiekonzert Anton Dvoraks a-Moll-Vio- Iinkonzert spielte. Die Volksschauspielerin Lies! Karlstadt, ehemalige Partnerin von Karl Valentin, ist im Alter von 67 Jahren in Garmisch-Parten- kirchen an einer Gehirnblutung gestorben. Reinhard Peters, der Erste Kapellmeister der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/ Duisburg), wurde vom Rat der Stadt Münster in nichtöffentlicher Sitzung einstimmig zum neuen Generalmusikdirektor der Stadt Mün- ster gewählt. Der Drei-Jahres-Vertrag gilt ab 1. September 1961. Der 1926 in Magdeburg ge- borene Reinhard Peters löst den seit zehn Jah- ren in Münster tätigen Generalmusikdirektor Robert Wagner ab, der nach Innsbruck geht. Peter Schulze-Rohr ist zum neuen Chef- dramaturgen der Abteilung Hörspiel beim Süd- Westfunk Baden-Baden ernannt worden. Der 34jährige Dramaturg wurde nach abgeschlos- senem Jurastudium Regieassistent am„Berli- ner Ensemble“. Seit 1954 lebt er als Rundfunk- autor und Regisseur in Bonn. Die Kant- Gesellschaft, die satzungsgemäß ihren Sitz in Halle an der Saale hat, veran- staltete in diesem Jahr erstmals seit 1934 wie- der eine Hauptversammlung. Unter den etwa 100 in- und ausländischen Kant-Forschern, die in der Bonner Universität tagten, waren auch Professoren aus Ostberlin und Jena. Wie Pro- kessor Gottfried Martin vom Verwaltungsaus- schuß der Kant- Gesellschaft berichtete, konn- ten die Mitglieder in der Bundesrepublik bis- her keine Auskunft darüber erhalten, ob die Gesellschaft noch im Vereinsregister von Halle eingetragen ist. Während die Kant-Forschufig in der Sowjetunion mit Nachdruck betrieben werde, sei der ostpreußische Philosoph in der Sowjetzone„persona ingrata“. Von Joseph Correggio, dem Nestor der Frankfurter Künstlerschaft. zeigt der Frank- kurter Kunstverein aus Anlaß des 90. Geburts- tages des Malers vom 30. Juli bis zum 28. Au- gust im Haus Limpurg-Römer Oelbilder, Aqua- relle und Zeichnungen aus den Jahren 1945 bis 1960. Die Städtische Kunsthalle Mannheim ver- anstaltet am Donnerstag, 28. Juli. 18 Uhr, eine Führung durch die gegenwärtig laufende Son- derausstellung von Werken des Bildhauers Otto Herbert Hajek. Der Schauspieler Jörg Schleicher, der seit 1952 dem Ensemble des Mannheimer National- theaters angehört, verabschiedet sich am Sams- tag, 30. Juli, als Mollinet in der letzten Vor- stellung des Lustspiels„Die Kinder Edouards“ vom Mannheimer Theaterpublikum. Jörg Schleicher wurde mit Beginn der kommenden Spielzeit an das Hessische Staatstheater Wies- baden verpflichtet. Die Jahresausstellung 1960 der Gesellschaft Deutscher Lichtbildner wird am Sonntag, 31. Juli, 11 Uhr, in der Gartenhalle des Kur- pfälzischen Museums Heidelberg durch den Heidelberger Oberbürgermeister Robert Weber eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 28. Au- gust zu sehen. Die Ausstellung„Fritz Mannheimer Kunstverein 31. Juli, letztmals zu sehen. Heidingsfeld“ im ist am Sonntag, —ů— Mozart im Königssqdl Siebente Heidelberger Serenade Das siebte Heidelberger Serenadenkon- zert im Königssaal des Schlosses(zugleich der dritte Mozart-Abend dieser Reihe) war der Leitung des in Barcelona tätigen Diri- genten Jacques Bodmer anvertraut worden. Er ist ein Künstler, der das Mozart-Klang- bild gern mit kräftigen Farben herstellt; sti- listisch läßt sich diese Manier eindeutig Weder als geschmäcklerisches Rokoko noch als vergeistigte Klassik kennzeichnen. Dra- matische und musikalische Elemente fließen zusammen zu straffem, energischem Spiel, das den Eindruck, nur exerziert zu sein, nicht immer verleugnen kann. Die einleitende„Idomeneo“- Ouvertüre bog sich dieser Auffassung noch am ehesten an. Der bewegte Atem, das nervige Drängen und die im Ausdruck sehr bewußte Konzep- tion des Stücks wurden von Bodmer in eben- so naiver wie sinnfälliger Weise umgesetzt und formal konzentriert wiedergegeben. Die eingängigen„Deutschen Tänze“(Köchelver- zeichnis 605) erklangen dagegen an man- chen Stellen zu robust wegen des scharf akzentuierten Metrums, das die horizon- talen Linien der Partitur an der geschmeidig fliegenden Bewegung hinderte. In der( Pari- ser“) Sinfonie in D-Dur(Köchel verzeichnis Nr. 297) schließlich enthüllte sich Bodmers Mangel an dynamischer Differenzierung in einer zwar elanvollen, in den Zeitmaßen zügigen, doch zu einseitig„auf Forte“ an- gelegten Interpretation, die die Feinheiten der Partitur überdeckte. Bodmers Kontakt mit dem Orchester war ausgezeichnet. Man weiß, daß Serenaden- konzerte nicht gerade zu Höchstleistungen anspornen; hier schien nun aber tatsächlich die Präzision der Ausführung von der Fähig- keit des Dirigenten zu sprechen, seinen Wil- len ohne Rest geltend zu machen. Dies kam auch im Orchesterpart des Violinkonzerts in G-Dur(Köchelverzeichnis 216) zum Aus- druck, für das als Solist Justus Ringelberg verpflichtet worden war. Es wäre übertrie- ben zu behaupten, die Darbietung habe dem Mannheimer Konzertmeister zu besonderer Empfehlung gereicht. Eine manchmal etwas mühsam bewirkte Korrektheit bestimmte den Ablauf seines Spiels; die Inspiration, die die dankbaren Soli auszulösen imstande sind, stellte sich nur periodenweise ein. r. Mit dem Freudenthal-Preis, den die Freu- denthal- Gesellschaft in Rotenburg bei Han- nover alljährlich für Beiträge zur Förderung der plattdeutschen Dichtung vergibt, wurde der 1898 geborene Hamburger Schriftsteller Hein- rich Diekelmann ausgezeichnet. Der am Ham- burger Sender tätige Autor trat mit Hörspie- len, Funkerzählungen, Liedern und Gedichten hervor. Der e der Sbherlodl Holme: ar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 32. Fortsetzung „So saß der Herr da“, sagte er, und er blieb eine ganze Weile so sitzen. Dann blickte er Morris an.„Der Arzt hat einen Herzschlag festgestellt.“ Flynn fotografierte sich die Stellung des Dieners in sein Gedächtnis und ließ dann seine Augen über die Schreibtischplatte wandern. Sie glitten über das Tintenfaß, die Federschale, über einen großen, geschliffenen Achat, der als Briefbeschwerer diente, alles Dinge, die zum normalen Bestand eines Schreibtisches gehören. Plötzlich aber stutzte er. „Lag dieses Glas damals auch hier?“ fragte er und deutete auf ein Vergrößerungsglas. das rechter Hand neben dem Wiegelöscher lag. Der alte Diener zögerte mit der Antwort. „Ich glaube, ja.“ 5 Flynn lächelte. Sein Blick suchte den Freund, der das Lächeln zurückgab. „Darf ich kombinieren?“ bettelte Mackie. Flynns Nicken bedeutete Aufforderung. „Alles ist sonnenklar“, belehrte Mackie die Anwesenden.„Inhalt des Briefes, der Professor Berry so aufregte: die beiden roten und die beiden blauen Mauritiusmar- ken. Vermögen, das nicht aufzufinden ist. vom Professor an die Gauner gezahlt, um die seltenen Marken für ihn zu stehlen. Pro- kessors Freude über Marken so groß, daß darüber Verstand verloren. Vielmehr Leben. Herzschlag. Plan der beiden Gauner unten in der Waschküche: Marken zurück- stehlen und dann erpressen. Verweise auf diesbezüglichen Brief an die Ausstellungs- leitung.“ Während dieser MacMacphersonschen Erkenntnisse hatte Flynn sich am Schreib- tisch zu schaffen gemacht. Er hatte von dem Kalender, der seit dem Todestag nicht um- geblättert worden war, ein Blatt abgerissen, das er in vier Schnitzel zerriß. Jedes hatte die Größe einer Briefmarke. Ausnahmsweise einmal stimmte er mit Mackies Ansichten überein. Trotzdem konnte er sich nicht enthalten, die Redeweise des Freundes leicht zu parodieren. „Richtig. Doch die Rechnung ohne Sher- jok Holmes und Dr. Watson gemacht, die die vier versteckten Marken finden und ihnen vor der Nase wegschnappen werden.“ „Richtig“, pflichtete Mackie ihm bei. Flynn nahm die Papierschnitzel und legte sie auf das Löschblatt. Sie lagen jetzt direkt vor dem Diener, der immer noch im Schreib- tischsessel saß. „Was haben Sie dann gemacht?“ Flynn kehrte mit dieser Frage wieder zur Unter- suchung zurück. „Ich öffnete das Fenster.“ „Und dann liefen Sie davon, um den Arzt zu holen?“ „Nein“, widersprach Jean,„ich holte kaltes Wasser und Eau de Cologne.“ Flynn schien für diese Dinge eine merk- würdige Vorliebe zu haben. „Ach bitte, holen Sie doch beides noch mal!“ ersuchte er Jean. Das Ansinnen verblüffte nicht nur den Diener, sondern auch den Rechtsanwalt Dr. Balderin. Selbst Mackie kam nicht dahinter, Was Flynn sich von diesem Unternehmen versprach. Jean hatte nicht umsonst eine zwölf jährige Dienerpraxis hinter sich. Ein guter Diener hat nicht zu fragen, warum ein Wunsch geäußert wird, sondern ihn zu er- füllen. So gab er seine markierte Toten- starre auf und enteilte, um das Glas Wasser und Eau de Cologne herbeizuschaffen. Als er die Tür öffnete, die von der Halle in die Wirtschaftsräume führte, sahen die in der Bibliothek Zurückgebliebenen, wie die Gardinen an dem zerbrochenen Fenster sich im entstandenen Luftzug leise bewegten. Die vier Papierschnitzel auf dem Schreib- tisch flatterten auf und flogen davon. Sie segelten quer durch den Raum bis zu dem Kamin, auf dessen Rost sie sich anmutig niederließen. Mackie stürzte zum Kamin. Entgeistert sah er auf den Rost, auf dem die imaginären vier Mauritius notgelandet Waren. Uber die Schulter hinweg suchte sein Blick den Freund. „Aus“, sagte er tonlos,„verbrannt!“ Betretenes Schweigen. Dr. Balderin konnte sich das alles nicht zusammenreimen. Er glaubte aber, daß diese seltsamen Mani pulationen alle zu dem Ermittlungsver- fahren eines großen Detektivs gehörten. Er begann langsam zu ahnen, was Flynn mit seinen Fragen und Untersuchungen be- zweckt hatte. Das Resultat bedeutete einen schweren Schlag. Flynn war der einzige, der sich nicht 80 leicht entmutigen ließ. Er hockte sich neben seinen Freund am Kamin und betrachtete aufmerksam die Feuerstelle. „Doktor, wann ist in diesem Kamin das letztemal Feuer gemacht worden?“ Mackie griff an den Rost und besah sich danach seine Fingerkuppen. „Das ist schwer zu bestimmen.“ „Das ist leicht zu bestimmen.“ „Wieso?“ fragte der„Doktor“ verdutzt. Flynn schmunzelte. „In diesem Kamin hat überhaupt noch nie ein Feuer gebrannt.“ Dabei wies er mit der Hand nach oben.„Er ist eine Attrappe. Er hat überhaupt keinen Abzug.“ „Richtig“, sagte Mackie beschämt, nach- dem er halb in den Kamin hineingekrochen War und die Sachlage überprüft hatte. Nun waren sie wieder so weit wie zuvor. Es bedeutete für sie eine sichtliche Er- leichterung, als der Diener mit einem Glas und einer Flasche Eau de Cologne zurück- kam. „Stellen Sie alles dorthin, wWwo es damals stand“, befahl Flynn. Jean setzte Glas und Flasche auf dem Schreibtisch ab. „Was war sonst noch auf dem Schreib- tisch?“ „Dieselben Gegenstände wie jetzt.“ Doch Flynn gab sich damit nicht zufrie- den. „Nichts was Ihnen auffiel?“ „Doch“, gestand der Diener zögernd. „Und was wäre das?“ „Ein Buch.“ „Aufgeschlagen?“ „Nein, zugeschlagen.“ Nervös biß Flynn sich auf die Lippen: „Bei Ihnen stimmt aber auch gar nichts. Welches Buch?“ Jeans Augen wanderten über die end- losen Reihen der Bücher an den Wänden hin. Sein Gesichtsausdruck wurde von Se- kunde zu Sekunde hilfloser. „Das weiß ich nicht mehr“, sagte er schließlich. „Sie haben's also in die Bibliothek 7 rückgestellt?“ 4 „Jawohl.“ „Oben oder unten?“ Doch darauf konnte Jean sich nicht mehl besinnen. Flynn versuchte wieder, ihm auf die Sprünge zu helfen: „Haben Sie die Leiter benutzt?“ „Nein.“ Doch diese Frage mußte eine Erinnerung in ihm wachgerufen haben. Er trat an die Regale heran und wies auf ein Fach unge- fähr in seiner Brusthöhe. 5 „Hier muß es gewesen sein. Es war ein dickes Buch.“ Das war immerhin ein Anhaltspunkt. „Doktor, blättern Sie bitte diese Bücher durch!“ sagte Flynn. „Verstehe vollkommen“, Mackie. 5 Während er Buch für Buch aus dem Fach nahm, die Seiten durchblätterte, die Bücher an den Deckeln hochhob, damit versteckte Dinge herausfallen könnten, wandte sich Flynn wieder dem Diener zu: „Was hat Professor Berry angehabt?“ „Den gleichen Anzug wie auf dem Bild. Seinen Sonntagsanzug. Gestreifte Hose und dunklen Gehrock.“ Flynn lag, so schien es, auf neuer Fährte. Die Pfeife hatte er aus dem Mund genom- men. Seine Fragen überstürzten sich: N „Was war in den Taschen? Die haben Sie doch sicher ausgeräumt?“ 5 „Natürlich.“ „Na und?“ erwiderte Fortsetzung folg —*.„ eren Ann. encdda ga cg