Nr. 173 e ge· des Inge- elm brach Bil- ꝛidel- sstel- r Aka- ber an denden it auf- monu- che der ler flä- n Ost- de von aufge- neben les der ödteborg, awien), eil. Die ck hat ckgezo- dender nete in g. Sie ält 135 sischer, r. Aus ers 2u rgisch- im No- m und öffnung othar- Maler n). Der nit der che in st. findet usstel- ik und tt. Die liegt länden r Aus- n sich 2 und 28, Dr. Aus- rmann, 2 ent- nit in- n Mit- zerger- e vom Worte dachim n der issen.“ esicht. kreut Flyan d Kalt Eine ver- Terze, tete. b der mmen Jean, halb Seine Flynn lle Zu tellte ant- lackle ver- chts- nuten r sie llein- teten Velt, sie nisse folgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: w. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Mannheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I, 66, Telefon-Sammel-Nr. 24851; Heidelberg, Hauptstr. 68, Tel. 2 72 41(Heidelberges Tagebl.); LudwigshafenſRh., Amtsstr. A, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,3% DM xuzügl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,5% DN ruzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 56 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,3% DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,36 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werdg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für anverlangte Manuskripte keine Gewähs 15. Jahrgang/ Nr. 176/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 2. August 1960 Kreml wünscht Weltgipfelkonferenz Die Abrüstungsfrage soll von den Regierungschefs der 82 UNO-Mitgliedstaaten erörtert werden New York.(AP/dpa) Die Sowjetregierung hat am Montag beantragt, die Ab- rüstungsfrage auf die Tagesordnung der am 20. September beginnenden Herbstsitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu setzen und diese durch die Ein- ladung der Regierungschefs der 82 Mitgliedsstaaten zu einer„Weltgipfelkonferenz“ zu erweitern. Gleichzeitig lehnte sie in einem Schreiben an den Vorsitzenden der Ab- rüstungskommission, den Mexikaner Dr. Nervo, die auf amerikanischen Antrag für 15. August in Aussicht genommene Einberufung der Abrüstungskommission der ver- einten Nationen ab. Mit dem Vorschlag, Generalsekretär Ham- marskjöld solle die Regierungschefs aller UNO-Staaten zur Teilnahme an der Vollver- sammlung einladen, versucht die Sowjet- regierung offensichtlich, noch vor den ameri- kanischen Wahlen die Initiative zu gewinnen. In dem Schreiben an Dr. Nervo, erklärt die Sowjetunion, sie halte die Behandlung in der Vollversammlung für die beste Form zur Wiederaufnahme des Abrüstungsproblems. In dem vier Seiten langen Brief aus Moskau heißt es, nach Ansicht der sowjetischen Re- gierung werde die persönliche Teilnahme der Regierungschefs der UNO- Mitgliedsstaaten an der Diskussion des Abrüstungsproblems in der Vollversammlung dem Problem am besten gerecht. Die Teilnahme der Regie- rungschefs insbesondere derjenigen Staaten, die über die größte militärische Macht ver- fügen, würde nach sowjetischer Auffassung weitgehend zu einer erfolgreichen Diskussion der Abrüstung,„ebenso wie einiger anderer wichtiger politischer Fragen“ beitragen. Sie würde die internationalen Spannungen mil- dern und die ganze internationale Lage ver- bessern. Eine Behandlung des Themas in der Vollversammlung sei notwendig, da die Voll- versammlung in ihrer letzten Sitzung eine Resolution verabschiedete, in der die Idee der allgemeinen und vollständigen Ab- rüstung gebilligt und die Regierungen auf- gefordert wurden, jede Anstrengung zu machen, um eine konstruktive Lösung dieses Problems zu erreichen. Zu dem amerikanischen Antrag, die UNO- Abrüstungskommission einzuberufen, er- Beilegung der Kongokrise bleibt ungewiß Hammarskjöld verschob seine Abreise/ Kreml will Sicherheitsratssitzung Leopoldville/ New Vork.(AP/ dpa) Die Aus- sichten auf eine rasche Beilegung der Kongo- krise haben sich in den letzten 24 Stunden erneut verschlechtert. Die Verhandlungen von UNO- Generalsekretär Hammarskjöld mit der kongolesischen Regierung in Leopold- Ville haben tiefgehende Meinungsverschie- denheiten zu Tage gebracht, die Hammar- skjöld veranlagten, seinen Abflug nach Pretoria um einen Tag zu verschieben. In New Fork erörterte Ministerpräsident Lu- mumba vor seiner vorverlegten Rückreise nach Afrika am Montag noch einmal die Lage mit führenden UNO- Beamten. Aus Kongo werden heftige Stammesfehden, die nach elgischen Angaben hunderte von Toten ge- fordert haben, und Zusammenstöhe zwischen entwaffneten Soldaten und der Polizei ge- meldet. Inzwischen hat sich die Sowjetunion diese unklare Lage zunutze gemacht. Sie strebt offenbar an, möglichst noch während der Abwesenheit Hammarskjölds von New Lork und dem Aufenthalt des kongolesischen Mi- nisterpräsidenten Lumumba am UNO- Sitz eine neue Sicherheitsratssitzung abhalten zu lassen. Kreise der sowjetischen Delegation deuteten am Montag an, daß sie in Kürze diese Sitzung offiziell fordern werden, nach- dem in den vergangenen Tagen bereits Kon- takte darüber mit afrikanischen UNO-Dele- gationen und auch Lumumba stattgefunden hatten. Lumumba selbst erklärte am Montag in einem Interview mit der„New Vorker Times“, er wünsche eine solche Sitzung, damit er selbst seine Ansichten vortragen könne. Hammarskjöld führte am Montag wieder ein Gespräch mit dem kongolesischen Mi- nisterausschuß uber den Abzug der belgischen Truppen und über das Katanga- Problem. Kongolesische Beamte verhehlten keineswegs ihre Unzufriedenheit mit den bisher von der UNO ergriffenen Maßnahmen. Sie bestehen auf einer umgehenden Aktion gegen die ab- gespaltene Provinz Katanga und fordern den sofortigen Abzug aller belgischen Streit- kräfte aus dem Kongo. Die sowjetische Regierung hat am Mon- tag den bisherigen stellvertretenden Mini- ster präsidenten der Russischen Föderativen Sowjetrepublik, Michail Danilowitsch Ja- kowlew, zum ersten Sowietbotschafter in Kongo ernannt. Rebellen schossen auf Badegäste Feuerüberfall in Algerien forderte zwölf Tote und sechs Verletzte Algier.(dpa) Algerische Rebellen ver- übten am Sonntagnachmittag an einem Badestrand in Nordalgerien, 80 Kilometer von Algier entfernt, einen Feuerüberfall auf die Badegäste und erschossen dabei zwölf Menschen, sechs Personen wurden verletzt. Der Anschlag ereignete sich, nachdem die französischen Justizbehörden am Wochen- ende fünf Algerier wegen Teilnahme an Terrorakten hingerichtet hatten. Der Badestrand war zum Zeitpunkt des Angriffs von Badegästen überfüllt. Nach Die Vermutungen über einen baldigen Rück tritt des erkrankten kubanischen Regierungs- chefs Fidel Castro sind am Montag durch die Mitteilung des behandelnden Arztes, der Patient bedürfe der absoluten physischen und psydischen Schonung, bestärkt worden. In Havanna spricht man davon, daß Fidel Castro die Last seiner Verantwortung bis zu seiner völligen Genesung von einer Lungenentzün- dung seinem Bruder Raul übergeben werde. Andere Beobachter glauben, Fidel Castro werde sich völlig von der Regierung zurücheziehen.— Unser dpa-Bild zeigt Raul Castro mit Gattin bei einem Spaziergang auf der Akropolis in Athen, wo er auf seinem Rückflug von Moskau Station machte. Aussage der Polizei operierten die Rebellen in zwei Gruppen. Zuerst steckten sie den Wald im Hinterland von Chenoua in Brand. Als die verfügbaren Feuerwehrleute und Polizeibeamten zu dem Wald geeilt waren, um den Brand zu löschen, eröffnete die eine Gruppe auf der Küstenstraße von Chenoua das Feuer auf zwei Personenwagen. Fast Gleichzeitig begann die zweite Gruppe von einer Klippe aus die Badegäste am Strand zu beschiegen. Kurz danach beschossen die Rebellen Badegäste in der Nähe des Gen- darmeriepostens von El Arouch. Polizei und Militäreinheiten begannen sofort mit Hilfe von Hubschraubern eine großangelegte Jagd auf die Rebellen, von denen zwei bereits verhaftet sein sollen. klärten die Sowjets, damit könne nur die Situation erschwert und eine fruchtbare De- batte dieser wichtigen Frage in der bevor- stehenden Vollversammlung behindert wer- den. Nach Angaben aus Quellen, die der sowjetischen UNO- Delegation nahestehen, würde die Sowjetunion eine Sitzung der Abrüstungskommission boykottieren, falls sie einberufen werden sollte. In einem sol- chen Fall wird es in New Lorker Beobachter- Kreisen für sicher gehalten, daß auch die anderen Ostblockstaaten nicht an der Sit- zung der Abrüstungskommission teilnehmen werden. Ueber die Haltung der neutralen Länder war bis Montagnachmittag nichts näheres bekannt. Sie haben jedoch in der Vergangenheit die Ansicht vertreten, daß in Abwesenheit einer der Großmächte kein Fortkommen bei den Diskussionen zu er- Warten sei. Die Vereinigten Staaten hatten in ihrem Antrag auf Einberufung der Abrüstungs- kommission nachdrücklich darauf hingewie- sen, daß die Sowjetunion und die übrigen Ostblockstaaten durch ihren Auszug aus der Genfer Abrüstungskonferenz erfolgverspre- chende Verhandlungen abgebrochen hätten. Eine amerikanische Stellungnahme zu dem neuen Schritt der Sowjets liegt bis zur Stunde noch nicht vor. China für atomwaffenfreie Zone Peking.(dpa) Die Volksrepublik China würde den Abschluß eines Vertrages über eine atomwaffenfreie Zone in Asien und dem Westlichen Pazifik begrüßen, an dem sich auch die USA beteiligen könnten. Dies er- klärte Ministerpräsident Tschou En-lai am Montag auf einer Gartenparty der Schweizer Botschaft in Peking. Die Beschuldigungen, daß China die Politik friedlicher Beziehun- gen zu Ländern mit unterschiedlichen Ge- sellschaftssystemen aufgegeben habe, seien Provokatorische Verleumdungen. China be- mühe sich um friedliche Koexistenz nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und anderen Teilen der Welt. Westliche Diplomaten erklärten anschlie- Bend, daß Tschou En-lai, der unvorbereitet das Wort ergriff, eine der zmildesten“ Reden seit den letzten Jahren gehalten habe. * Einen Werbefeldzug für die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit führt die Provinz Katanga, die sich von der kongolesischen Republik losgesagt kat. In Brussel trafen zwei Minister der Provinzialregierung von Katanga ein, die nach Ver- handlungen mit dem belgischen Ministerpräsidenten Eyskens nach New Vork zur UNO Weiter fliegen wollen, und anschließend auch London und Bonn besuchen werden.— Unser Bild zeigt die Delegierten von Katanga bei ihrer Ankunft auf dem Brüsseler Flughafen. Von links nach rechts Masangu, Finanzminister Kibwe und den ehemaligen Wirtschafts- minister der kongolesischen Zentralregierung, Vav. Bild: dpa „Kein Kriegsmaterial aus Westberlin“ Das Bundesverteidigungsministerium zu Beschuldigungen aus Pankow Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Ein Sprecher des Bundesverteidi- gungs ministeriums wies am Montag die Pan- kower Verdäcfligunng zurück, Westberliner Firmen würden Kriegsmaterial für die Deut- sche Bundeswehr produzieren. Diese Be- hauptung war— wie berichtet— von den ostzonalen Behörden als Vorwand für die Beschlagnahmung von zwei Lastwagen be- Sturm auf Wahllokale in Südkorea In 13 Wahlkreisen muß die Abstimmung wiederholt werden Seoul.(dpa/ AP) In dreizehn der 233 süd- koreanischen Wahlkreise müssen die Wahlen zum südkoreanischen Unterhaus am 13. Au- gust wiederholt werden. Ueber einen vier- zehnten Wahlkreis steht die Entscheidung der zentralen Wahlkommission noch aus. Die Wiederholung der Unterhauswahl in diesen Kreisen wurde verfügt, weil es im Zusam- menhang mit den südkoreanischen Unter- hauswahlen am vergangenen Freitag ver- schiedentlich zu Zwischenfällen und Wahl- behinderung gekommen war. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis aus 219 der 233 Wahlbezirke hat die demo- kratische Partei 174 Unterhaussitze errun- gen, gefolgt von den Unabhängigen mit 39 und den Sozialisten mit vier Sitzen. Ferner wurden ein Liberaler und ein Vertreter einer kleineren Gruppe gewählt. Nach dem vorläufigen Ergebnis für das 58 Sitze um- fassende Oberhaus erhielten die Demokra- ten 32, die Unabhängigen 21, die Sozialisten drei und die Liberalen zwei Sitze. 322 Süd- koreaner, die ihrer Unzufriedenheit mit dem Wahlsieg der demokratischen Partei durch Demonstrationen, Verbrennung von Stimm- zetteln und Sturm auf Wahllokale Ausdruck verliehen hatten, sind verhaftet worden. Der amtierende Ministerpräsident Huh Tschung kündigte die strenge Bestrafung von Politikern an, die die vor allem von Stu- denten unternommenen Demonstrationen angestiftet hätten. Ergebnis der Zypern- Wahlen Nikosia.(dpa) Die„Patriotische Front“, die den ersten Präsidenten Zyperns, Erz- bischof Makarios, unterstützt, hat bei den zyprischen Parlamentswahlen am Sonntag 30 der 35 griechischen Sitze des 50 Mitglieder umfassenden Abgeordnetenhauses gewon- nen. Fünf Sitze gingen an die kommuni- stische Partei, die ein Wahlabkommen mit der„Patriotischen Front“ hatte. Die 15 tür- kischen Sitze des Abgeordnetenhauses ent- fallen sämtlich auf die Kandidaten der„Na- tionalen Koalition“ des Türkenführers und zyprischen Vizepräsidenten Dr. Kuetschuek. Zwischen Gesfern und Morgen Die Deutsche Lufthansa beabsichtigt, ihr Flugnetz bis 1962 bedeutend auszudehnen. Im Mittelpunkt der Interessen steht dabei der Gütertransport in die afrikanischen Ent- wicklungsländer und diejenigen Gebiete, die in absehbarer Zeit ihre Selbständigkeit er- halten. Vertreter der Deutschen Lufthansa führen Verhandlungen mit der New Lorker „Chase Manhattan Bank“ über einen In- vestitionskredit in Höhe von 85 Millionen Mark. Als aufgelöst zu betrachten sind die am 15. Mai im Saarland gewählten Kreis-, Stadt- und Gemeinderäte sowie die Verwaltungs- räte in den Aemtern. Diese Feststellung hat die saarländische Regierung am Montag in einem Kommuniqué zum Urteil des Bundes- verfassungsgerichts über das saarländische Kommunalwahlgesetz getroffen. Die nach den Kommunalwahlen in den einzelnen Orten des Landes gewählten ehrenamtlichen Bürgermeister sollen dieses Amt bis zur Wiederholung der Wahl weiter ausüben. In den Westen geflüchtet ist der Tech- nische Direktor der Städtischen Theater Leipzig, Wagenbauer. Zu seinem Nachfolger wurde der Sowjietzonen-Nationalpreisträger Professor Hemmerling ernannt. Die Zahlung einer einmaligen Zulage an die Bundesbeamten in Höhe von 15 Prozent der derzeitigen Bruttobezüge am 1. Septem- ber 1960 hat der DGB bei der Bundesregie- rung beantragt. Von ursprünglich 2295 Klagen ehemaliger polnischer Häftlinge, die während des Krie- ges in Betrieben der IG- Farbenindustrie AG. eingesetzt waren, sind 1656 übriggeblieben. Wie aus dem Geschäftsbericht der IG-Liqui- datoren hervorgeht, hat das Landgericht Frankfurt diesen 1656 Klägern das Armen- recht mit der Begründung verweigert, daß ihre Ansprüche verjährt seien. Obwohl Bundespostminister Stücklen wie- derholt Pläne zur Erhöhung der Pakettarife verneinte, bestünden gewichtige Indizien da- für daß das Bundespostministerium eine solche Erhöhung plane. Dies wurde am Mon- tag von zuständiger SPD- Seite erklärt. Ein Parteisprecher teilte mit, nachdem die Stän- dige Tarifkommission der Bundesbahn kürz- Letzte Hletldung Zind in Neapel verhaftet Neapel.(Ar) Der Offenburger Stu- dienrat Ludwig Zind, der wegen antisemiti- scher Aeußerungen in der Bundesrepublik rechtskräftig verurteilt ist, ist am Montag von der italienischen Polizei in Neapel ver- haftet worden. Zind wurde festgenommen, als er den Dampfer„Citta di Tunisie“ be- steigen wollte, der kurz darauf nach Tri- poli auslief. Er reiste mit einem in Kairo ausgestellten Paß für Staatenlose. Wie die italienische Polizei erklärte, soll Zind fest- gehalten werden, bis nähere Angaben über sein Vergehen von den deutschen Behörden vorliegen. lich beschlossen habe, die Stückgut- und Ex- pregguttarife zu erhöhen, werde aller Vor- aussicht nach die Bundespost sich diesem Beispiel anschließen. Gegen den deutschen Chirurgen Dr. Fritz Katz hat der ägyptische Staatsanwalt die Todesstrafe beantragt. In dem Spionage- prozeß, der seit Mitte Juli vor dem Sonder- gericht für Staatssicherheit in Alexandria stattfindet, wird Dr. Katz zusammen mit drei anderen Angeklagten der Spionage für Israel beschuldigt. Er war früher Chei- chirurg des israelitischen Krankenhauses in Alexandria. China hat der nepalesischen Regierung nach Aussage informierter Kreise in Kat- mandu mitgeteilt, daß es seine Truppen aus der 20 Kilometer breiten entmilitarisierten Zone zwischen den beiden Ländern zurück- gezogen habe. Der erste Botschafter der Chinesischen Volksrepublik in Nepal, Tschang Schih Tschieh, ist in der nepale- sischen Hauptstadt Katmandu eingetroffen. Gegen die Kandidatur Vizepräsident Ni- xons hat sich der amerikanische Gewerk- schaftsbund AFL-CIO indirekt ausgespro- chen. Der politische Ausschuß des Gewerk- schaftsbundes veröffentlichte eine Erklärung, in der hervorgehoben wird, Nixon habe sich in seiner Eigenschaft als Abgeordneter des Repräsentantenhauses und als Vizepräsident nicht weniger als 14mal gegen Gesetze zu- gunsten der Arbeiterschaft ausgesprochen. Sein Handeln sei immer gewerkschaftsfeind- lich gewesen. nutzt worden, die eine Ladung Eternit-Plat- ten in die Bundesrepublik transportieren sollten. Der Regierungssprecher bezeichnete die von Pankow gegen„Kriegsgüter“ ange- drohte Transportsperre als„absoluten Un- kug“. Mit dieser„Haltet-den-Dieb-Propa- ganda“ wollten die sowietzonalen Macht- haber die Weltöffentlichkeit nur von den eigenen Rüstungsbemühungen ablenken. Wie der Sprecher des Verteidigungsmini- steriums mitteilte, handelte es sich bei der auf der Autobahn in Helmstedt beschlag- nahmten Lastkraftwagenladung um Eternit- Dachplatten mit der üblichen grünen Farbe. Sie seien ausschließlich für zivile Bauvorha- ben vorgesehen gewesen. Eine Kölner Bau- firma habe das Material über eine andere Frankfurter Firma in Berlin bestellt. Das Verteidigungsministerium bestätigte, daß diese fragliche Kölner Bauunternehmung auch schon Aufträge der Bundeswehr aus- geführt hat. Es gehe jedoch zu weit, so er- klärt man, Dachplatten als Kriegsmaterial zu bezeichnen. Einsatz unter Lebensgefahr Die Bundesregierung beschuldigte am Montag das sowietzonale Regime, politische Häftlinge mit lebensgefährlichen Aufgaben zu betrauen. Wie das regierungsamtliche Bulletin feststellt, sind in dem Haftarbeits- lager Gumnitz Bezirk Neubrandenburg) vor- wiegend politische Häftlinge mit Arbeiten für die Entwicklung von Trockentreibstoffen für Raketen beschäftigt. Am 14. April 1959 soll bei einer Explosion der Häftling Helmut Pfitzner aus Halle ums Leben gekommen sein. Dies wurde durch den„Untersuchungs- ausschuß Freiheitlicher Juristen“ erst jetzt bekannt. Die Forschungsaufgaben, die seit dem zweiten Unglück vorübergehend eingestellt waren, sind seit Juli dieses Jahres wieder im Gange. Die Aufträge werden vom sowiet- zonalen„Ministerium für nationale Vertei- digung“ erteilt. Die Mehrzahl der mit den lebensgefährlichen Entwicklungsarbeiten be- schäftigten Häftlinge sind Fachkräfte(wie Chemiker, Physiker, Hochfrequenztechniker) und qualifizierte Handwerker, die aus politi- schen Gründen zur Zwangsarbeit verurteilt Sind. Brandt wünscht Fairneß Berlin.(we.-Eigener Bericht) In einer Zu- schrift an die Westberliner„BZ“ hat der Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, aus seinem Urlaub in Oesterreich an die Jeffentlichkeit appelliert, seiner mög- lichen Kandidatur für den Posten des Bun- deskanzlers mit Sachlichkeit und Fairneßg zu begegnen. In dem Schreiben heißt es, er habe seine politischen Freunde, die ihn als Kanzler- kandidaten nominieren wollen, pflichtgemag darauf hingewiesen, daß Verhältnisse denk- bar seien, in denen er in Berlin unabkömm- lich wäre. Zu der kürzlich geäußerten An- sicht, Berlin könne in der augenblicklichen politischen Situation„nicht auf das beste Pferd im Stall verzichten“, äußerte Brandt, seine Verpflichtung als Regierender Bürger- meister werde unabhängig von der Aufgabe, die ihm aus der bundespolitischen Aus- einandersetzung zufallen könnte, an erster Stelle stehen. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN POLITIK Dienstag, 2. August 1960/ Nr. 176 ORGE Kommentar I Dienstag, 2. August 1960 Rambouillet und die Folgen Ein Pariser Journalist schrieb am Sonn- tagmorgen, nach dem Abschluß der Bespre- chungen zwischen Adenauer und de Gaulle in Rambouillet, über ihren wahren Inhalt werde man wohl erst klar sehen, wenn General de Gaulle, entgegen seinen bisher geäuberten Absichten, eines Tages einen Vierten Band seiner Memoiren erscheinen ließe. Das scheint denn doch etwas übertrie- ben zu sein, selbst wenn die Geheimhaltung einer wichtigen diplomatischen Besprechung so weitgehend gelungen ist wie in Ram- bouillet. Eines ist immerhin zu erkennen: Die persönliche Verständigung scheint auch diesmal wieder zwischen den beiden Part- nern ausgezeichnet gewesen zu sein. Aber aus solchen Eindrücken allein lassen sich keine Schlüsse ziehen. So bleibt zum Trost Zunächst einmal der Punkt, über den sich die Mitarbeiter der beiden großen Herren, natür- lich nicht ohne Erlaubnis, etwas aufgeschlos- sener zeigten, nämlich die Absicht, den anderen europäischen Regierungen die Ab- haltung von regelmäßigen Besprechungen der Regierungschefs und Außenminister nahezulegen und auf diese Weise eine lau- fende Koordinierung der Außenpolitik der teilnehmenden Staaten zu erreichen. Damit würde auch verhindert, daß in Zukunft, wie noch kürzlich in der Kongo- Angelegenheit, die einzelnen Regierungen von den Ereig- nissen überrascht, ohne vorherige Konsul- tierung Entscheidungen zu treffen hätten, die dann nicht restlos übereinstimmen. Schon für derartige mehr oder minder zwanglose, aber wahrscheinlich doch in absehbaren Zeiträumen anberaumte Besprechungen ohne institutionellen Charakter, muß indes- sen die Frage gestellt werden, welche euro- päischen Regierungen als Teilnehmer aus- ersehen sind: Die Sechs des Gemeinsamen Marktes, die Sieben der Freihandelszone oder aber alle 15 Mitgliedstaaten des einluden, hatten sie im Kreml einen genauen Generalstabsplan entworfen. Potsdam war als Konferenzort ausersehen worden, um symbolisch noch Hitlers zu demonstrieren. Gleichzeitig sollte das werden. Das Schloß des Kronprinzen, Ceci- lienhof, wurde beschlagnahmt und eine An- zahl von Villen am Griebnitzsee mußten für die Konferenzteilnehmer Die zuverlässigsten sowjetischen Truppen wurden herangezogen, um die Sicherheit der Gäste Stalins zu Zeitungen des sowjetisch besetzten Teils Deutschlands erschien über die Konferenz kein Wort. Erst am 2. August erhielten die Zeitungsredaktionen ein umfangreiches Do- kument, das ohne Kommentar und ohne irgendwelche werden mußte. Stockholm. Vor einiger Zeit hatte das Erinnerungen an eine Konferenz vor fünfzehn Jahren Potsdam- und was daraus wurde Am 2. August 1945 wurde in Schloß Cecilienhof von den Siegermächten das Potsdamer Abkommen unterzeichnet Von unserem Mitarbeiter Karl Brammer Berlin. Die Kastellanin, die heute den Potsdam- Besuchern das Schloß Cecilien- hof zeigt, hat die strikte Weisung, immer wieder darauf hinzuweisen, daß es Gene- ralissimus Stalin gewesen sei, der die Potsdamer Konferenz dazu benutzt habe, um vor allem für die Einheit Deutschlands einzutreten. Diese Leitlinie steht in absolutem Gegensatz zu der Haltung, die Stalin in Teheran und Jalta eingenommen hat. Freilich hatte der sowzetische Diktator schon in einer Ansprache am 9. Mai 1945 in Moskau gesagt: Deutschland wird nicht zerstückelt und vernichtet. Dabei hatte er jedoch etwas verschwiegen, was von damals bis zum 2. August 1945, dem Tage der Unter- zeichnung des Potsdamer Abkommens, ja im Grunde bis in die Gegenwart hinein Ziel der sowjetischen Politik geworden ist: Ganz Deutschland möglichst zu sowjeti- sieren— mindestens aber die sowietisierte Zone als Ausgangspunkt für dieses Ziel zu erhalten. Als die Russen zur Potsdamer Konferenz Die Berliner nahmen sich das noch schlimmer komme können. einmal den Untergang Hohenzollern- Dautschland getroffen geräumt werden. gewährleisten. In den Aenderungen veröffentlicht Dänen schlagen Diplomatenpool vor Tagungen des Nordischen Rates Walter Hanf in Skandinavien Neues Diskussionsthema für die Von unserem Korrespondenten Gemeinsamkeit getragen Abkom- men vor, studierten es und meinten, es hätte Man empfand es als eine Erleichterung, daß die Gebiete östlich der Oder-Neiſe zwar unter polnische Verwaltung gestellt, aber über ihr endgültiges Schicksal erst ein Friedensver- trag entscheiden sollte. Daß im Kontrollrat Einstimmigkeit vorgesehen war und daß das Vetorecht tausend Komplikationen bringen sollte, sah man als technische Einzelheiten an, denn noch wußte man ja nicht, was die Sowjets daraus machen würden. Man las im Potsdamer Abkommen sogar Bestimmungen über die Pressefreiheit und über die Zulas- sung von Parteien und Gewerkschaften. Und dann war da der Satz:„Während der Be- satzungszeit ist Deutschland als eine wirt- schaftliche Einheit zu betrachten.“ Das gab gewisse Hoffnungen und so übersahen die Berliner— und nicht nur die Berliner— die tausend Fallstricke des Potsdamer Abkom- wird. Sie läuft dänische Außenministerium in den übrigen nordischen Ländern Aufsehen und ein wenig Mißfallen erregt, weil es aus den altehr- Europarates, von denen aber einige aus Gründen rechtlicher oder taktischer Neutra- ita 0 vornherei ausscheide 2 JFF würdigen Bahnen der Diplomatie ausbrechen Besonders die Frage der englischen Be- Wollte. Die Dänen— als sparsame Leute onde 15 8 15 5 Wohlbekannt— meinten nämlich, daß man teiligung ist natürlich angesichts der um den Gemeinsamen Markt entstandenen Spannun- gen und den gegenwärtig festzustellenden Schwankungen in der englischen Haltung zu den Europafragen von höchster Bedeutung. Die französischen Stellen sehen dabei immer mit einer gewissen Besorgnis auf die Kräfte in der Bundesrepublik, die, angeblich um den Wirtschaftsminister Professor Erhard gesammelt, die eindeutige Festlegung Westdeutschlands auf den politisch- wirt- schaftlichen Kurs des Sechser-Europas wie- der rückgängig machen wollen. Wenn aber die Engländer bereits vor wirtschaftlichen Einigungsentschlüssen zurückschrecken, so könnte man fragen, um wieviel stärker Würde dann ihre Reaktion gegenüber politi- schen Zusammenschlüssen sein, die doch faktisch gewises Opfer für die absolute Sou- veränität der beteiligten Nationen mit sich bringen würde und Englands Sonderstellung an der Seite Amerikas in der westlichen Allianz in Frage stellen könnte? Allerdings glaubt man in Pariser Regierungskreisen auch Argumente für eine entgegengesetzte Reaktion zu sehen. Eine europäische politi- sche Bindung in der Art, wie sie General de Gaulle vorzuschweben scheint, nämlich ohne supranationalen Charakter, wäre für die Engländer vielleicht leichter in Kauf zu nehmen als die enge wirtschaftliche Integra- tion der EWG, vor allem deshalb, weil bei einem politischen Zusammenschluß die Sou- Vveränität der Einzelstaaten wenigstens ju- Tistisch gewahrt bleibt. Auch könnte man sich denken, so meint man in Paris, daß die Engländer, gerade weil sie wirtschaftlich nicht zu Europa finden können, sich auf dem rein politischen Gebiet leichter zu gewissen Verbindungen mit dem Kontinent bereit er- klären könnten. Daß es aber auf die Dauer nicht bei ganz losen Besprechungen zwischen Regierungs- chefs und Außenministern bleiben wird und schließlich auch irgendwelche Institutionen gebildet werden müssen, vielleicht in der Art des schon vor Monaten vorgeschlagenen poli- tischen Sekretariats der Sechs, das bei der Ausarbeitung gemeinsamer politischer Linien nützlich sein könnte, daran kann auch kein Zweifel herrschen, Die ursprüngliche Idee eines gemeinsamen politischen Direktoriums wird freilich in so weitgehender Form wahr- scheinlich nicht wieder aufgenommen wer- den. Ueber die Aufnahme derartiger Vor- den diplomatischen Aufwand in den Nachbar- ländern ruhig etwas reduzieren könne, ohne daß dadurch die guten Verbindungen gestört würden. Diese Verbindungen seien im Gegen- teil so perfekt eingespielt, daß sie nicht mehr der diplomatischen Vermittlung bedürften. Die nordischen Außenminister treffen sich in regelmäßigen Abständen, und auch die Ministerpräsidenten sehen sich wenigstens mehrmals im Jahr. Auch der kulturelle Aus- tausch läuft reibungslos und auf Hochtouren, Wobei selbst der schlichte Zeitungsleser be- stätigen kann, daß kaum eine Woche vergeht ohne irgendein internordisches Treffen der Veterinäre, Bauingenieure, Musiklehrer Briefmarkensammler und was dergleichen Berufe und Interessen mehr sind. Weshalb Also, fragten die Dänen, muß dann noch der ganze kostspielige Apparat einer Botschaft in jeder nordischen Hauptstadt unterhalten wer- den? Das diplomatische Personal strapaziert sich doch nur auf Cocktail-Parties, während es in anderen Weltgegenden dringend ge- braucht würde. Dieser Vorstoß der Dänen war zweifel- los motiviert. Aber trotzdem reagierte man in Stockholm, Helsinki und Oslo sauer, mög- licherweise auch deshalb, weil die Dänen überhaupt an einen wunden Punkt der in- ternationalen Politik gerührt hatten. Denn in diesen Zeiten des weltpolitischen Reise- flebers, das die Großen ununterbrochen auf der Achse hält, zweifelt manch einer an der Bedeutung der Karrierediplomaten. Bot- schafter seien ja doch nur Befehlsempfänger und Briefträger ihrer Regierungen, meinen die Gegner von etikettbelasteten Umgangs- formen. Aber aus diesem Grund wollten sich die Dänen gar nicht aus dem diplo- matischen Spiel in Nordeuropa zurückziehen. Sie brauchen ihre Leute gan zeinfach in den Ländern, in denen eine diplomatische Ver- tretung noch mehr bedeutet als nur eine schöne Beigabe zu einer Cocktail-Party. Be- sonders in Afrika, wo ein Staat nach dem anderen„freigesprochen“ wird, suchen auch die kleinen Länder ihre Interessen Wahrzunehmen. Aber sie schaffen das ganz einfach nicht wegen Personal- und Geld- mangels. So setzte denn der dänische Vor- schlag eine lebhafte Diskussion in Gang, die ebenfalls vom Gedanken der nordischen darauf hinaus, dag Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen und in beschränkten Maße auch Island gemeinsame Vertretun- Sen in den jungen afrikanischen Staaten einrichten sollen. Dieses Projekt würde viel- leicht ein völkerrechtliches Präjudiz schaffen. Es ist aber gar nicht so utopisch wie es auf den ersten Blick anmutet, weil ihm von einer aktuellen Notlage genügend Nach- druck verliehen wird. Dieses Diplomatenkartell gehört zur Zeit zu den konkreten Diskussionsthemen des Nordischen Rates(28. 7. bis 31. 7.). Es erwar- tet sich niemand revolutionäre Wunder. Da muß erst einmal getagt und begutachtet Werden. Und wenn den Nordländern nicht tatsächlich die Repräsentationspflichten über den Kopf wachsen, werden sich wohl noch einige Jahreskongresse des Nordischen Rates mit dem Diplomatenpool befassen mens, die den Sowjets ungeahnte Möglich- keiten einräumten. Ueberdies darf man nicht vergessen, daß für die Westmächte der Sieg, so grotesk es klingt, zu früh gekommen war. Sie waren nämlich auf eine derartige Konferenz wie die Potsdamer noch gar nicht genügend vor- bereitet. Man denke, vom 17. Juli bis zum 2. August sollten die Geschicke der Welt beraten und beschlossen werden. Dabei war Stalin der einzige, der wußte, was er wollte. Harry S. Truman, Präsident der Vereinigten Staaten, war neu im Geschäft und jenseits des Ozeans erörterte man noch den Morgen- thauplan oder das, was davon übrig geblie- ben war. Bis freilich die amerikanischen Generäle dem Versuch, aus den Deutschen ein Volk der Bauern und Hirten zu machen, ein drastisches Ende bereiteten. Churchill erwies sich in der Zeit vor Potsdam als der große, kluge Warner. In einer Botschaft an den amerikanischen Prä- sidenten sprach er am 12. Mai 1945 zum erstenmal vom„Eisernen Vorhang“, der vor der Front der Sowjets in Europa nieder- gegangen sei. Churchill, einer der Sieger des zweiten Weltkrieges, ging in die Wahlen, und sah sich schon als Chef einer neuen bri- tischen Regierung. Jedoch die Demokratie ist keine Rechenmaschine. Die konservative Partei wurde geschlagen und Labour ge- Wann. Clement R. Attlee kam als Premier- minister Großbritanniens nach Potsdam und an Stelle von Anthony Eden kam Ernest Bevin als britischer Außenminister. Neue Männer, neue Ansichten. In Frankreich war überhaupt noch nicht zu übersehen, was werden würde. Weite Kreise wollten die Zerstückelung Deutschlands und da man glaubte, daß statt eines nationalsozialisti- schen Regiments ein kommunistisches schließlich ans Ruder käme, so stellte man sich gleich darauf ein. Dies war den Herren Stalin und Molotow enur recht. Sie hielten das Potsdamer Abkommen für den Nabel der Welt und haben dieses Ab- kommen in den folgenden fünfzehn Jahren immer wieder benutzt, um unter Berufung auf die Potsdamer Beschlüsse die Machtpoli- tik der Sowjetunion durchzusetzen.„Zurück zu Potsdam“ war ihr ständiger Ruf. Aber es gab auch ständige Warner. Der amerika nische Botschafter Harriman hatte schon im April 1945 darauf hingewiesen, daß der revolutionäre Expansionsdrang der Sowjet- union nicht tot sei. Ueber die Verhandlungen und Hinter- gründe des Potsdamer Abkommens wissen die Historiker und die Politiker noch viel zu Wenig. Aber sie haben erkannt, daß das Potsdamer Abkommen kein Friedensabkom- men war und sein konnte. Eine wirkliche und freiheitliche Friedenspolitik muß über Potsdam hinausführen. „Zonale Urteile gelten nicht immer“ Das Bundesverfassungsgericht zur Rechtshilfe bei Straftaten Karlsruhe.(dpa) Ein sowjetzonales Straf- urteil darf in der Bundesrepublik nicht voll- streckt werden, wenn die Tat, die in der Sowietzone zur Verurteilung führte, nach der verfassungsmäßigen Ordnung der Bundes- republik nicht rechtswidrig ist. Diese Ent- scheidung hat der Zweite Senat des Bundes- Verfassungsgerichts jetzt in drei Verfassungs- beschwerde-Verfahren gefällt. Das Gericht hat damit gleichzeitig drei Oberlandes- gerichtsbeschlüsse aufgehoben die es ablehn- ten, eine Vollstreckung der gegen die Be- schwerdeführer ergangegenen Urteile sowjet- zonaler Gerichte für unzulässig zu erklären. Die Beschwerdeführer waren in der Zone auf Grund des„Gesetzes zum Schutze des innerdeutschen Handels“ und der Verord- nung über„Verstöße gegen die Wirtschafts- ordnung“ zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt worden. Einer hatte Parfüm in Westberlin bezogen und in der Zone verkauft, der andere hatte Waren aus der Zone in Westberlin umgesetzt, und der Dritte war verurteilt worden, weil man in seinem Be- trieb nicht gemeldete Lagerbestände fest- stellte. Nach ihrer Flucht in die Bundes- republik hatten die Beschwerdeführer den Antrag gestellt, die Vollstreckung aus den gegen sie ergangenen Zonenurteilen für un- zulässig zu erklären., Das Bundesverfassungsgericht hat in sei- ner Entscheidung festgestellt, daß die Sowijet- zone zu Deutschland gehöre und im Verhält- nis zur Bundesrepublik nicht als Ausland angesehen werden könne. Das Rechtshilfe- gesetz, heißt es in der Karlsruher Entschei- dung weiter, gehe davon aus, daß Strafurteile von Sowjetzonengerichten als Urteile deut- scher Gerichte auch in der Bundesrepublik Wirkung haben könnten. Das Bundesverfas- sungsgericht schränkt diesen Satz jedoch insoweit ein, als der Schutz, den die Grund- rechte und die verfassungsmäßige Ordnung des Grundgesetzes dem einzelnen gegen die öfkentliche Gewalt gewähren, auch gegenüber der Zulassung der Vollstreckung solcher Urteile eingreifen müsse. Aus der vom Grundgesetz vorausgesetzten Einheit Deutschlands ergebe sich als ver- fassungsrechtliche Grenze der innerdeutschen Rechtshilfe, daß sie dort nicht gewährt wer- den dürfe, wo sich der unvereinbare Gegen- Satz zwischen der freiheitlichen demokra- tischen Verfassungsordnung der Bundes- republik und dem in der Sowjetzone herr- schenden politischen System manifestiere. Danach sei ein Rechtshilfe für Urteile un- zulässig, die die Verletzung der sowiet- zonalen Gesetze zum Schutze der in der Zone ausgeübten politischen Macht oder des dort bestehenden Wirtschaftssystems unter Strafe stellen. In vielen Sprachen grüßt Bayern seine Gäste schläge, nicht nur bei Adenauer und seinen Mitarbeitern, sondern in der westdeutschen politischen Welt überhaupt kann man sich einstweilen noch kein Bild machen. Daß de Gaulle etwas vorschwebt, das letzten Endes über eine bloße Allianz hinausgehen und einen staatenbundähnlichen Charakter tragen würde, wobei ein Vetorecht bremsend Wirken könnte, ist sicher. Weiter glaubt man in Paris allgemein, daß, nachdem sich die beiden Staatsmännern in Rambouillet ent- schlossen haben, eine eigene europäische Struktur in den Westblock einzubauen, die deutsche Aufgabe darin bestehen wird, den übrigen EWG- Partnern und den Engländern das Mißtrauen gegen die de Gaulle oft zu- geschriebene Absicht, Frankreich auf dem Umwege über Europa eine Art Führungs- stellung zu verschaffen, zu nehmen. Das be- deutet natürlich, daß vor allem auch zwi- schen den Deutschen und den Franzosen der Restbestand an Mißtrauen, den es noch gibt, schnell eingeebnet werden muß. Gerade die weitere Vertiefung der deutsch- französischen Zusammenarbeit, auch auf militärischem Gebiet, erklärt die heftigen 5 1 1 5 Angriffe, die seit einigen Tagen in der so- Veberraschend gut hielten sich die zum Wietischen Presse und im sowjetischen Rund- Teil reisen Bischöfe und Kardinäle, die funk gegen die französische Algerienpolitik ebenfalls stundenlang in der schwülen Hitze gerichtet werden. Es gibt Anzeichen dafür, ausharren mußten. Sie waren allerdings daß nach Monaten sehr wohlwollender Neu- zum Teil von einem Münchner Arzt vorbeu- tralität die Sowjets nun wieder schärfer ge- gend mit besonderen Sauerstoffspritzen be- gen Frankreich in Nordafrika intervenieren handelt worden, die ihnen die Anpassung Wollen. Diese Entwicklung hängt ohne Zwei- an das ungewohnte Klima erleichtern soll- tel mit der Enttäuschung zusammen, die ten. Frisch und in groger Zahl sah man die Chrustschow über de Gaulles Festhalten an HKirchenfürsten dann auch am Sonntagabend der deutsch- französischen Allianz nach dem bei einem großen Empfang, den der Münch- Scheitern der Gipfelkonferenz empfinden ner Oberbürgermeister, Hans-Jochen Vogel, muß. Joseph Rovan Paris) zur Eröffnung des Weltkongresses im alten München. Das Münchner Wetter hatte sich nur für einen Tag zur Eröffnung des Eucharistischen Weltkongresses herausge- putzt. Am Montagmorgen pladderte wieder ein trister Landregen vom Himmel und lieg die Fahnen, die Schabracken vor den Fen- stern und die Girlanden wie nasse Lappen herumhängen. Die Kongregleitung weiß im Augenblick noch nicht recht, was für ein Wetter sie sich für die Hauptkundgebung am nächsten Sonntag wünschen soll. Am be- sten wohl etwas in der Mitte. Denn die Quote der Erkrankungen und Ohnmachten, die es am Sonntag durch das heiße Wetter gab. war erschreckend hoch. 600 Ohnmäch- tige mußten von Polizisten, Pfadfindern und Rot-Kreuz-Helfern vom Marienplatz getra- gen werden. Rathaussaal gab. Man darf bezweifeln, ob man jemals im Leben wieder eine solche Ansammlung von Kardinalsrot und Bischofs- violett sehen wird. Die Münchner Auto- grammjäger drängten sich an dem Eingang Wie nie bei einer„Premiere“, und man darf feststellen, daß die geistlichen Herren, vor allem die aus exotischen Ländern, deren Unterschriften besonders begehrt waren, etwas von„Publicity“ verstehen. Freund- lichere und willigere Autogrammgeber kann man sich kaum denken. Bis zum Mittwoch holt der Kongreß noch Atem. Zwar tagen schon verschiedene inter- nationale katholische Vereinigungen, beson- ders auch die Volksgruppen aus den östlichen Ländern, vorerst werden aber die Pilger noch nicht zu riesigen Veranstaltungen vereint. Zu einer Frauenkundgebung waren aller- dings trotz regnerischen Wetters etwa 20 000 Tellnehmerinnen zusammengekommen, mit etwa 3000 hatte man nur gerechnet gehabt. Man schätzt, daß schon 10 000 Ausländer in München eingetroffen sind. Am Sonntagabend allerdings hatte man noch den Eindruck, daß die Münchner unter sich waren. Menschenmassen wälzten sich noch spät abends durch die Innenstadt, um die festliche Beleuchtung der großen Gebäude und den Festschmuck der Häuser und Ge- Seltene Autogramme auf dem Weltkongreß München zeigt sich im Festschmuck, aber das Wetter macht nicht immer mit/ Beginn der Einzeltagungen Von unserem Korrespendenten Gerd sehmitt schäfte zu bewundern. Besonders die Lud- wigstraße, in der die vielen Ministerien und öffentlichen Gebäude Hunderte von„Hinden- burg-Lichtern“ auf den Fensterbänke ge- stellt hatten, bot einen zauberhaften Anblick. Die Geschäfte sind sehr geschmackvoll geschmückt. Die zentrale Festschmuckleitung des Kongresses hat große Fotografien als Fensterschmuck empfehlen lassen, die be- rühmte oder idyllische bayerische Kirchen oder Kapellen, oder eindrucksvolle Szenen von ländlichen Prozessionen zeigen. Darum schwingen sich grüne Girlanden und darun- ter stehen„Bayern grüßt seine Gäste“, oder „La Baviere salute ses hautes“, oder„Bava- ria greets her guests“. Der schönste Schmuck aber sind hunderte von jungen Birken, die überall auf den Straßen und an den Mauern aufgestellt sind. Ueber die Birken hatte es noch einen klei- nen internen Disput gegeben. Naturfreunde regten sich in Leserbriefen an die Zeitungen darüber auf, das junge Bäume wegen des Kongresses ihr Leben lassen müßten. Sogar die Naturliebe des hl. Franziskus wurde als Gegenargument bemüht. Die Gemüter be- ruhigten sich erst wieder, als die Forstver- Waltungen bestätigten, daß die jungen Bir- ken nur zum Schutze junger Anpflanzungen von Laubwald gedacht waren und so oder 80 hätten abgeholzt werden müssen. — Hoffnung für Korea Südkorea hat die bisher freiesten Wahlen seiner Geschichte hinter sich. Dieses bemer- kenswerte Ereignis ist das Verdienst der „Teenager-Revolution“ des April 1960, WIe in Ostasien jene Unruhen genannt Werden, die zum Sturze Syngman Rhees führten. Paß die Abstimmung indessen nicht den höchsten Sauberkeitsgrad demokratischer Freiheit er. reichen würde, war— trotz der ehrlichen Bemühung der Uebergangsregierung des Prä. sidenten Hu Tschung— von vornherein kaum anders zu erwarten: Allzu tief sind den koreanischen Parteien bisher bei Wah. len übliche Bräuche(Bestechung, unlauterer Wettbewerb und andere zwielichtige Mani. pulationen) in Fleisch und Blut übergegan- gen, als daß sich dieser Usus über Nacht hätte ändern lassen. Allzu wenig noch ist die politische Spannung abgeklungen, die zur Rebellion im Frühjahr führte, bei der 12 Studenten ihr Leben lassen mußten und 5000 Menschen Glieder und Gesundheit ein- büßten. Allzu aussichtslos ging diesmal die Liberale Partei(einst die Partei des ehe- maligen Staatspräsidenten Syngman Rhee) ins Rennen, weil sie sich— infolge der Schläge, die sie im April erhielt— in voller Auflösung befindet; die liberalen Politiker ehedem in der vorzüglichen Organisation Koreas zusammengefaßt— sind im Augen- blick in erster Linie damit beschäftigt, sich selber, statt die Partei zu retten. ö Die Höhe des Wahlerfolges, nicht der Erfolg selber(Zweidrittelmehrheit im Unter- haus und einfache Mehrheit im Oberhaus) dürfte nicht nur die koreanische Oeffentlich keit, sondern auch den Wahlsieger, die Demokratische Partei, überrascht haben. Dieselbe Demokratische Partei also, die unter Präsident Syngman Rhee als einzige Oppo- sitionspartei zugelassen war und nicht zum Zuge kam, weil der Präsident zu populär War und weil er es mit List und Wahlfäl- schungen verstand, die Opposition kaltzu- stellen. Die Demokraten, deren Partei- apparat im Vergleich mit Syngman Rhees liberaler Organisation immer nur ein Appa- rätchen gewesen War, haben sich— trotz der Aufspaltung in zwei Flügel— els publi- kumswirksam erwiesen. Für die neue koreanische Regierung gilt es jetzt, aus dem politischen Trümmerfeld, das die Aera Rhee hinterließ, einen neuen und ehrlichen Staat aufzubauen. Denn die Revolution im April hat zwar das alte be- seitigt, aber noch kein neues Korea aus der Taufe gehoben: Die Rebellion war führerlos, die Studenten waren ohne„Programm“ und ohne Organisation auf die Straße gegangen, sie fühlten sich nur darin einig, daß sich vieles, wenn nicht alles, andern müsse, daß Korruption, Wahlfälschung, Not und Arbeits- losigkeit ein Ende haben sollten. Auf welche Weise dies zu erreichen sei, darüber wußten sie sich keinen Rat. Ganz charakteristisch für ihre Programm- und Ratlosigkeit ist ja die Tatsache, daß aus der revolutionären Bewe- gung des Frühjahrs 1960 keine neue Partei hervorging, die sich an den Wahlen hätte be- teiligen können. Für die Demokratische Partei jedenfalls, die jetzt den Wahlsieg errang, stiegen die Studenten damals nicht auf die Barrikaden. Ihre Anliegen waren parteilos und sie hätten sich zu Beginn der Rebellion wahrscheinlich auch mit Syngman Rhee ver- bündet, wenn sich der Präsident, Statt schießen zu lassen, an die Spitze ihrer Be- wegung gestellt hätte. Die koreanische studentische„Bewegung“, die deutlich idealistische Züge trägt„Laßt uns ein einfaches Leben führen“, ist eine ihrer Parolen— wird sich jedoch aller Vor- aussicht nach zu der neuen Regierung be- kennen, wenn das Kabinett ernsthaft be- müht ist, mit alten Bräuchen Schluß zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, die eine halbwegs saubere Verwaltung schaffen und der Arbeitslosigkeit zu Leibe rücken. Das ist die Hoffnung auf ein neues Korea. Sollte sich die Hoffnung nicht erfüllen, so werden Wir eines Tages wahrscheinlich von neuen Unruhen in Südkorea hören. Hk Dahomey ist unabhängig Porto-Novo.(dpa) Seit Montag gibt es in Westafrika einen neuen unabhängigen Staat. Unter dem Donner von 101 Salutschüssen und unter dem Blitzen eines Freudenfeuer- Werks wurde in Porto-Novo an der Guinèa- Küste die Selbständigkeit Dahomeys ausge- rufen. Dieser Staat gehört der französischen Gemeinschaft an und bildete bisher gemein- sam mit den drei anderen Communauté- Mitgliedern Elfenbeinküste, Niger und Ober- volta den sogenannten„Rat der Entente“. Die anderen drei Staaten sollen noch im Laufe dieser Woche ebenfalls die Unabhän- gigkeit erhalten. Im Gegensatz zu den schon selbständig gewordenen Mitgliedern der Französischen Gemeinschaft— Mali und Madagaskar— haben diese vier Länder mit Frankreich bisher keinerlei Verträge über das Verbleiben in der Gemeinschaft und die künftige Zusammenarbeit abgeschlossen. Des Meineids angeklagt München.(tt.-Eigener Bericht) Die Kette der Spielbankenprozesse in Bayern reißt nicht ab. Die Münchner Justizpressestelle gab am Montag überraschend bekannt, daß bereits am 22. Juli gegen den Mitbegründer der Bayernpartei und BP-Landtagsabgeordneten Ludwig Max Lallinger Anklage wegen eines fortgesetzten Verbrechens des Meineids er- hoben wurde. Lallinger ist die Anklage be- reits zugestellt worden. Die zuständige Straf- kammer des Landgerichts wird nach Ablauf einer Einwendungsfrist darüber entscheiden, ob das Strafverfahren gegen Lallinger ex- öfknet wird. Auch die Anklage gegen Lallinger ist durch den„großen“ Münchner Spielbanken- Prozeß ausgelöst worden, in dem die führen- den Politiker seiner Partei Baumgartner, Geislhöringer und Max Klotz wegen Mein eids verurteilt wurden. Lallinger wird zur Last gelegt, daß er in diesem Prozeß wissent- lich falsch geschworen habe. Es geht bei ihm ebenfalls darum, ob er Geld aus Spielbankenkreisen für Zwecke der Partei erhalten habe, In seinem besonderen Fall handelt es sich um ein Sparbuch über 10 000 Mark, das er dem damaligen Innen- minister und Schatzmeister der Bayernpartei, Geislhöringer, in einer Toilette in einem Münchner Ausflugslokal zusteckte. Lallinger hatte immer bestritten, daß dieses Geld aus Spielbankenkreisen gekommen sei, .üͤĩ ĩðVL„½ĩ TTT 3 FCFCCCCCTTTTTT . 1 5 „ ß ̃]7⸗. 8 —————— 809 40 TT! dd ccc JJ JC ²˙.. e Nr. 17 4 Wahlen s bemer. Aist der 960, Wie Werden, ten. 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Seite 3 — Was sonst noch gescha ng Durch einen Zufall entdeckte eine Gruppe von Ausflüglern am Sonntag in einem Fels- spalt der Dolomiten bei Ampezzo die Lei- chen von drei deutschen Bergsteigern. Einem der Ausflügler aus der italienischen Stadt Treviso war ein Rucksack einen abschüssi- gen Hang hinuntergekollert. Bei der Suche nach dem Rucksack entdeckte er in einem Felsspalt eines der Opfer. Ein Bergführer begab sich mit seinem Begleiter an die Un- lücksstätte und entdeckte dort auf einem Geröllfeld unter einem vereisten Felsüber- hang zwei weitere Leichen. Die Leichen wurden ins Tal getragen und anschließend mit einem Militärwagen in die Kapelle von Sexten gebracht. Dort wurden sie am Mon- tagmorgen identifiziert. * Auf dem Transport in ein Krankenhaus ist ein Siebenjähriger aus Nürnberg seinen schweren Brandverletzungen erlegen. Wie die Polizei mitteilte, wurden die Kleider des Jungen auf einem Campingplatz in der Nähe von Venedig von den Flammen eines Feldkochers erfaßt, während seine Eltern das Essen vorbereiteten. * Ein Steinschlag an den Hängen des Mont Blanc hat eine Bergsteigerin getötet sowie ihren Mann und einen Bergführer verletzt. Die Frau ist das fünfte Opfer der Franzö- sischen Alpen in dieser Saison. * Bei einem Autounglück in Soignies(Bel- gien) sind fünf Bergleute ums Leben ge- kommen, 18 schwer und 12 leicht verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, stieß der mit Bergleuten besetzte Omnibus mit einem Tankwagen zusammen. Die Polizei sperrte die Umgebung des Busses sofort ab. Das auslaufende Benzin geriet glücklicherweise nicht in Brand. * Durch einen Blitzschlag sind am Wo- chenende in Komamoto in Japan fünf Men- schen getötet und fünf weitere verletzt worden. Der Blitz überraschte die Opfer in einer Hütte, in der sie vor einem Wolken- bruch Schutz gesucht hatten. 8 Beim Untergang einer Fähre auf dem indischen Fluß Godavari— rund 340 Kilo- meter östlich von Haiderabad— sind am Wochenende mindestens 29 Menschen er- trunken. 8 Eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 48 Grad Celsius hat in Südpersien den Tod von elf Menschen verursacht. * Bei einem Autobusunglück in der Nähe von Trabzon an der türkischen Schwarz- meerküste kamen 33 der 65 Insassen ums Leben. 19 der Ueberlebenden wurden schwer verletzt. Unter den Toten befinden sich Frauen und Kinder. Nach einem Poli- zeibericht befand sich der Bus auf dem Wege nach Besikduzu, wo die bäuerlichen Insassen ihre Erzeugnisse auf dem Markt zum Verkauf anbieten wollten. Kurz vor Trabzon stürzte das Fahrzeug nach einem Achsenbruch einen Abhang hinunter und blieb fast 60 Meter tiefer liegen. * 8 Der in Stockholm lebende ungarische Chemiker und Nobelpreisträger Georg von Hevesy vollendete am 1. August das 75. Le- bensjahr. Hevesy hat sich in der Welt vor allem durch seine Aufklärung chemischer und biochemischer Vorgänge mit Hilfe von radioaktiven Isotopen einen Namen ge- macht. Diese Methoden ermöglichten es unter anderem, den Weg von Atomen durch lebende Substanzen, zum Beispiel den menschlichen Körper, genau zu verfolgen, oder die Speicherung bestimmter Stoffe in Organen festzustellen. * Zu fünfzehn Jahren Zuchthaus verur- teilte das Bezirksgericht Dresden den 24jäh- rigen Arbeiter Siegfried Lavall. der einen Taxifahrer hinterrücks mit einem Hirsch känger überfallen hatte. Dem schwerver- letzten Fahrer gelang es jedoch noch. aus dem Wagen zu entkommen und um Hilfe zu rufen. * Eine 36 Zentner schwere Luftmine aus dem letzten Kriege ist in Plauen(Bezirk Chemnitz) unschädlich gemacht worden. Seit Herbst vergangenen Jahres lag die Mine Wenig beachtet auf einer Baustelle, Die Arbeiter hatten das Ungetüm für einen alten Heizkessel gehalten. Radar mit Lichtwellen? Enorme Konzentration des Lichtstrahls trotz größter Entfernung/ Todesstrahlen?/ Vom„Maser“ zum„Laser“ Sehr weite Perspektiven eröffnet die Ent- Wicklung eines Lichtverstärkers durch eine Gruppe amerikanischer Wissenschaftler un- ter Leitung von Dr. Theodore H. Maiman. Wenn die Arbeiten auch noch keineswegs abgeschlossen sind, so läßt die zu experi- mentellen Zwecken konstruierte Vorrichtung doch bereits erkennen, daß die wesentlichen Probleme der Lichtverstärkung damit als prinzipiell gelöst betrachtet werden können. Der Lichtverstärker— das erste Gerät seiner Art, das diese Bezeichnung wirklich verdient— beruht auf den gleichen physi- kalischen Grundsätzen wie der vor etwa fünf Jahren von Dr. Charles H. Townes von der New Lorker Columbia-Universität ent- wickelte„Maser“. Maser ist eine Abkürzung für Microwave Ampliflcation by Stimulated Emission of Radiation, auf Deutsch: Mikro- wellen verstärkung durch angeregte Strah- lungsemission. Es gibt heute bereits meh- rere Arten dieser Molekularverstärker, von denen die Festkörper-Maser die größte Be- deutung zu haben scheinen und vor allem in der Radioastronomie Verwendung finden. Mit einer solchen Vorrichtung lassen sich nämlich Mikrowellen tausendfach und mehr verstärken, wobei— und das ist wichtig der Rauschpegel außerordentlich niedrig bleibt. Es treten also trotz der gewaltigen Verstärkung keine sehr störenden Geräusche auf, wie sie bei Anwendung von Elektro- nenröhren und auch Transistoren unver- meidbar sind. Das Herz des gebräuchlichen Festkörper; Maser ist ein synthetischer Rubin, der in tiefgekühltem Zustand die auf ihn konzen- trierten Wellen dadurch verstärkt, daß unter Einwirkung eines Magnetfelds Elektronen in Schwingungen geraten. Das geschieht in- nerhalb eines Hohlraums, der als Resona- tor wirkt, so daß die entstehende Resonanz immer mehr zur Anregung der Schwingun- gen und damit zur Strahlungsemission bei- trägt. Es stand von vornherein fest, daß man das Prinzip, auf dem der Festkörper-Maser beruht, wenigstens theoretisch nicht nur zur Verstärkung von Mikrowellen(unter denen man im allgemeinen solche mit einer Länge von 0, 1 bis etwa 100 em versteht) verwen- den, sondern auch auf noch kürzere Wellen, einschließlich der Lichtwellen, anwenden könnte. Das ist es, was Dr. Maiman und sei- nen Mitarbeitern gelungen ist. Das von ihnen entwickelte Gerät, dessen wesentlich ster Bestandteil ebenfalls ein synthetischer Rubin ist, nennen sie dementsprechend nicht einen„Masser“, sondern einen„Laser“ (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation). Vorläufig können mit diesem Apparat nur die allerlängsten Lichtstrahlen — Infrarot und Rot— verstärkt werden, doch rechnet man mit Bestimmtheit damit, daß es gelingen wird, den Verstärkungs- effekt auch auf die anderen Farben des Spektrums auszudehnen. Der Laser läßt sich nicht nur dazu verwenden, um äußerst schwache Lichtsignale aufzufangen und sichtbar zu machen, er könnte auch als Lichtquelle Verwendung finden. Der Nachteil solcher Molekularverstärker — daß sie nämlich nur für ein sehr schma- les Frequenzband verwendbar sind— und die Tatsache, daß die von ihnen erzeugten Schwingungen eine außerordentlich kon- stante Frequenz haben, würde es ermög- lichen, die vom Laser ausgehenden Licht- strahlen auch auf große Entfernungen hin annähernd parallel zu halten, das heißt, es würde fast keine Streuung auftreten, wie sie bei gewöhnlichem Licht unvermeidbar ist. Nach Angaben von Dr. Maiman ist da- mit zu rechnen, daß ein vom Laser ausge- hender Lichtstrahl noch in 1500 Kilometer Entfernung nur eine Fläche von etwa 50 m Durchmesser trifft. Die enorme Intensität eines solchen Lichtstrahls würde sich zu zahlreichen Zwecken praktisch auswerten lassen. Es wäre zum Beispiel denkbar, daß man eine Art von„Licht-Radar“ entwickeln könnte, und es ist damit zu rechnen, daß die reflek- tierten Lichtwellen infolge der Schmalheit ihres Frequenzbandes ein weit klareres Bild ergeben werden als die heute für Radar ver- wendeten elektromagnetischen Wellen. Auch für die Uebermittlung von Nachrichten— besonders innerhalb des Weltraums könnte der Laser große Bedeutung haben. Es würde zum Beispiel ohne weiteres mög- lich sein, vom Mond ausgehende Lichtsignale auf der Erde zu sehen, ebenso wie es umge- kehrt möglich sein würde, von der Erde aus einen Teil der Mondoberfläche zu beleuchten. Die Lichtintensität würde auch genügen, um Mikroorganismen auf kürzere Entfernungen hin zu vernichten, wobei es dahingestellt bleibt, wieweit man die Laser-Strahlung als „Todesstrahlen“ ansprechen könnte. Schließ- lich würde sich die Strahlung auch zu phy- sikalischen Untersuchungen— insbesondere solchen über den Aufbau der Materie— auswerten lassen. Es ist damit zu rechnen, daß auch dieser Laser schon bald in der Astronomie Verwendung finden wird und zwar zur Beobachtung von Sternen, die in- frarote oder rote Strahlen aussenden. Spa- tere Modelle, so hofft man, werden die Empfindlichkeit und Reichweite der astro- nomischen Fernrohre um das Zwanzigfache steigern können. Arsene Okun Rettungstrupps sind nicht mehr ans Telefon gebunden UKR W- Alarmempfänger revolutioniert den Einsatz im Katastrophenfall Drahtlos auf der Wacht/ Neuer Es kann zukünftig geschehen, daß man des Abends im Stammlokal beim Bier sitzt und plötzlich einen Summton hört, dem der Befehl folgt:„Meier III, sofort zur Feuer- wache kommen! Es brennt im Stadtforst.“ Während man sich noch nach der seltsamen Stimme umschaut, springt der Nachbar hastig auf, reißt die Mütze vom Haken, wirft eine Mark auf den Tisch und rennt zur Tür. Es ist Meier III, Angehöriger der Freiwilli- gen Feuerwehr. Die Stimme war die seines Freundes, der gerade Wache hatte. Sie kam aus einem taschenbuchgroßen Empfänger, den Meier III unter seiner Jacke trug. Deutsche Ingenieure haben dieses neue UK W-Empfangsgerät entwickelt, das den Einsatz in Katastrophenfall verbessern soll. Die Leistungsfähigkeit des nur 800 Gramm schweren Empfängers, der das Privatleben vieler Menschen auf angenehme Weise revo- lutioniert, bedeutet eine technische Ueber- raschung. Viele Angehörige der Freiwilligen Feuer- wehr oder der Rettungstrupps größerer Werke müssen einen Teil ihrer Freizeit im „Bereitschaftsdienst“ am Telefon verbringen, damit sie jederzeit erreicht werden können, falls etwa ein Brand ausgebrochen oder eine Der Freiwilligen Feuer- wehr gehört dieser Bau- arbeiter an. Falls irgend- wo ein Brand ausbricht, kann die Wacke ihn über den Alarmempfänger je- derzeit erreichen. Der Tragriemen dient als An- kenne. Foto: Telefunkenbild Grube eingestürzt ist. Ihr Privatleben ist eingeengt. Andere werden durch die Fabrik- sirene, die oft nicht den Wohnumkreis der Werkangehörigen erfaßt, aber Frauen und Kinder erschreckt, oder durch Boten alar- miert. Im letzten Fall wird die Uebermitt- lung der Nachricht oft auch noch entschei- dend verzögert. Der von Telefunken entwickelte Alarm- empfänger nun, der im 80-MHz-Sprechfunk- band arbeitet, gestattet es den Angehörigen von Rettungsmannschaften, der Freiwilligen Feuerwehr u. a., das Haus zu verlassen, um spazierenzugehen, das Kino zu besuchen, im Garten zu arbeiten oder beim Fußballspiel zuzuschauen. Sie tragen den Empfänger an einem Tragriemen, der als Antenne dient, um den Hals. Die Rufzentrale, die einen 20- W- Sender und eine Selektiv-Rufanlage be- nötigt, kann sie im Umkreis von mehreren Kilometern, also auch an jedem Standort in- nerhalb einer Großstadt, klar erreichen. Ein Summton kündigt dann beispielsweise dem Angehörigen der Gaswerke im Bereitschafts- dienst an:„Achtung, gleich kommt ein Be- fehl!“ Und sodann ertönt die Stimme des Kollegen aus der Zentrale:„Sofort in die Goethestraße fahren! Im Keller strömt Gas aus.“ Dank der Selektiv-Rufanlage können von der Zentrale aus bis zu 45 Teilnehmer- gruppen mit der einen Sendefrequenz ein- zeln angesprochen werden, ohne daß die nicht benötigten Teilnehmer es hören. Hat der Angestellte der Gaswerke in Dienstbereitschaft ohne den Empfänger einen Sprung um die Ecke getan, um ein paar Zigaretten zu holen, während sein Chef ihn zu einem Rohrbruch am Rande der Stadt kommandierte, dann macht sich das Gerät ebenfalls bemerkbar: An einem Zusatzteil, das auch den Batterielader enthält, fällt im Falle eines Anrufes eine weiße Klappe mit der Aufschrift„Alarm!“ Die Einsatzmöglichkeiten dieses Empfän- gers gehen aber noch darüber hinaus: Bei Transportarbeiten, am Fließband, bei Stra- genarbeiten usw. erspart es Zeit und Arbeit. Gekoppelt mit einem ebenfalls von Telefun- ken entwickelten nur handgroßen Miniatur- sender, ermöglicht der Alarmempfänger einen einwandfreien Gegensprechverkehr über kurze Entfernungen. Die Geräte, die je- der Partner dann mitführt, wiegen nur 1400 Gramm. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute stark wolkig, zeitweise noch Regen oder Schauer. Oertlich gewittrig. Höchsttempera- turen 17 bis 19 Grad. In der kommenden Nacht meist wolkig. Frühtemperaturen 12 bis 14 Grad. Auch Mittwoch noch wechselnde Bewölkung und nicht sicher vor Schauern oder leichteren Gewittern. Höchsttempera- turen 20 bis 22 Grad. Nachts mäßiger, später schwacher Wind aus Nordwest bis Nord. Uebersicht: An der Grenze zwischen küh⸗ ler aus Nordwest kommender Meeresluft und Warmluft im Osten bewegt sich mit einem flachen Tief ein langgestrecktes Regengebiet nach Osten. Die nachströmende kühle Mee- resluft wird erst später durch ein Zwischen- hoch beruhigt. Sonnenaufgang: 4.58 Uhr. Sonnenuntergang: 20.06 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19,7 Grad. Vorhersage-Narte För 2.8.80 2 Uhr 20 ſo25 Pegelstand vom 1. August Rhein: Maxau 478(2); Mannheim 316 (—5); Worms 232(—17); Caub 214(1). Neckar: Plochingen 165(54%); Gundels- heim 165(1); Mannheim 311(-). Lokführer bewiesen Mut und Geistesgegenwart Geistesgegenwart und Mut eines öster- reichischen Lokomotivführers siegten über die„Fliehkraft“ von sieben Güterwagen, die sich auf dem kleinen Bahnhof von Heim- schuh selbständig gemacht hatten. Lokführer Johann bemerkte, wie die Waggons bergab- wärts in Richtung auf Leibnitz rollten. An- scheinend waren die Bremsen nicht angezo- gen worden. Johann Adrian überlegte nicht lange. Außerhalb der Station hielt er einen vorbei- fahrenden Lastwagen an, und dieser nahm auf der die Eisenbahnlinie entlang führen- den Straße das Wettrennen mit den Güter- wagen auf, die ständig an Geschwindigkeit gewannen. Unweit des Bahnhofes Silberberg konnte der Lkw die Güterwagen überholen. Dem Lokführer gelang es, auf einen der Waggons zu springen und diese zum Stehen zu bringen. Ein fast gleichartiger Fall, bei dem der italienische Lokführer Carlo Aisa ebenso Mut und Geistesgegenwart bewies wie sein österreichischer Kollege Johann Adrian, trug sich am selben Tag in Perugia zu. Carlo Aisa wurde ueim Rangieren durch einen unvor- hergesehenen Ruck der ihm anvertrauten Maschine plötzlich herausgeschleudert. Der Lokführer rappelte sich auf und rannte zum Stationsvorsteheer, der per Telefon alle Schranken an der Strecke schließen ließ und durch entsprechende Weichenstellung der führerlosen Lok„freie Fahrt“ verschaffte. Alisa borgte sich inzwischen ein Motorrad und raste der Maschine hinterher. Nach fünf Kilometer langer Fahrt auf der Straße langte er auf der Station Montebello an und er- Wartete die Lok auf dem Bahnsteig. Als sie angedampft kam, sprang Aisa wie Jesse James in einem Follywood- Western in den Führerstand. Er brachte die Maschine zum Stehen, lud das Motorrad auf und dirigierte das jetzt gefügig schnaufende Dampfroß triumphierend zurück nach Perugia. Was wir sahen: Kabarett und Moritat Die Woche fing recht munter an. Beim Bayerischen Rundfunk hatte man sich mit einer großen Unterhaltungssendung— nach einem Manuskript von Mischa Mleinek— in beachtliche Unkosten gestürzt.„Spaß mit Ernst(Stankovski)“ war eine Imitation der Perry-Como-Show, mit der Kurzfassung des amerikanischen Musicals„Annie, get the Sun“ als parodistischer Einlage. Eine be- sondere Attraktion sollte das Auftreten Willy Birgels als Chanson-Sänger sein, doch hier zeigte es sich, daß auch ein renommierter Filmstar die Grenzen seiner Begabung ken- nen mug. Willy Birgel izt nun einmal als der Typ des Grandseigneurs abgestempelt, und da wirkt es ein wenig peinlich, wenn man inn von den kleinen Mädchen und ähnlichem Unsinn singen hört, zumal die Stimme sich dieser ungewohnten Uebung nur wider- strebend anpaßte. Vorher ein Interview im biographischen Stenogramm- Stil, völlig fehl am Platz. Sollte hier ein Fernseh-Come- back forciert werden? Mit einer kabarettistischen Zeitbetrach- tung, betitelt„Fünfzehn Jahre Frieden“ (Süddeutscher Rundfunk), stellte Hans Niel- sen einige Chansons und ihre Interpreten vor, die in den Jahren nach 1945 berühmt geworden waren. Ursula Herking mit Erich Kästners bitterem„Marschlied“ und dem Song von den wartenden Soldatenfrauen, Lore Lorenz mit dem satirischen Chanson „Rouge et Noir“, Heinz Reincke mit einem gespenstischen Heimkehrer- Lied, Tatjana Sais mit dem Refrain unserer Weltangst„Ich möchte eirmal Halt sagen können. und viele andere, die wir schon vergessen hatten. Lieder einer abgrundtiefen Traurigkeit, sorgenvoll und gedankenschwer, denn die Zeit, die sich darin spiegelt, war wirklich nicht zum Lachen. Dazu Fotos von den Trüm- merlandschaften unserer Städte, Straßen- bilder mit Szenen, wie sie damals an der Tagesordnung waren, und immer wieder Menschengesichter, von Hunger und Leid ge- zeichnet, erloschen und ohne Hoffnung. Das alles zusammen, die Chansons und diese IIlustrationen, war unsere eigene Vergangen- heit und ist schon ein Stück Geschichte ge- worden. Doch es scheint, daß die zeitkriti- schen Diagnosen der Kabarettisten noch immer gültig sind. Man hätte auf sie hören sollen, meinte Hans Nielsen, denn sie haben gewußt, worauf es ankommt. Aber niemand nahm sie ernst, genau wie 1932, als sie das Unheil, das über uns hereinbrach, klarer als die anderen erkannten und— vergebens— davor warnten. Sollte sich heute ähnliches wiederholen? Das Fernsehspiel„Kreuze am Horizont“ war als Beitrag vom Nord- und Westdeut- schen Rundfunkverband Hamburg augen- scheinlich eine Verlegenheitslösung mangels besserer Vorschläge. Mit dieser Aufführung hat man weder dem jungen Verfasser Trau- gott Krischke, noch den Darstellern und am allerwenigsten den Zuschauern einen Ge- fallen getan. Diese dramatische Liebes- geschichte zwischen der halbwüchsigen Joana (Carola Ebeling und dem geflüchteten Be- satzungssoldaten Ivo(Günther Schramm) war nach Art eines Groschenromans zusam- mengezimmert, mit grausigen Dialogen und verzeichneten Charakteren, ein dilettanti- sches Schauermärchen, bei dem nicht einmal der Titel stimmte. Denn die erschossenen Dorfbewohner, von denen immerfort geredet wird, liegen noch unbegraben im Steinbruch, und die ausführliche Schilderung ihres gräßg- lichen Aussehens sollte wohl die Realistik der Geschichte glaubhaft machen. Joana und ihr idiotisch lallender Bruder sind die ein- zigen Ueberlebenden und spielen„Tot- machen“, weil sie den Tod der Mutter rächen wollen. Warum sich Ivo der Führer des Hin- richtungskommandos, ausgerechnet hier bei den Kindern verbirgt und seine Zeit mit einer nicht ganz verständlichen Liebelei ver- trödelt, bleibt das Geheimnis des tiefsinnigen Autors. Doch das Schicksal naht in Gestalt wildbärtiger Partisanen, die den Mörder er- kennen. Nur leider sind sie zu zart besaitet, um ihn abzuknallen. So bleibt diese Helden- tat dem Mädchen vorbehalten, das damit sei- nen Racheschwur erfüllt. Die Regiekonzep- tion von Hanns Farenburg operierte mit Großaufnahmen, bei denen die Darstellerin der Joana mit starrem Irrsinnsblick und der negative Held Ivo mit verhärmter Dulder- miene den Bildschirm ausfüllte. Diese Mori- tat ging ins Auge— und wer sie abstellte, tat recht daran. E. P. Modernes Gesundheitswesen Stiekoxy dul zur Herstellung von Schlagsahne In den letzten Jahren hat es sich im In- und Ausland zum Teil eingebürgert, Schlag- sahne anstatt mit Guft mit Stickoxydul auf- zuschäumen. Dieses ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das sich in Flüssig- keiten, besonders unter Druck, leicht löst, ohne dabei chemische Verbindungen einzu- gehen. Wie Dr. E. Kröller im„Bundes- gesundheitsblatt“ 12/1960 hierzu feststellt, seien gesundheitliche Bedenken gegen die geringen in der fertigen Schlagsahne enthal- tenen Stickoxydulmengen nicht zu erheben. Es bestehe jedoch die grundsätzliche Frage, ob ein zu Narkosezwecken geeignetes Gas in größerer Menge in die Hand von Laien gehört. Verlangt werden müsse im Falle der Zulassung eine ausreichende Kennzeichnung sowie Festlegung der Reinheit des Stick- oxyduls. Während man größere Stahlflaschen nicht in die Hände von Laien geben solle, bestünden gegen kleine und kleinste Abfül- lungen, deren Gasmenge unter der für Nar- kosen benötigten liegt, wie zum Beispiel bei den„Patronen“ für die Haushaltsapparate kaum Einwände. Allerdings seien die jetzt schon im Handel befindlichen Apparate und Patronen nicht prüfungs- und über- wachungspflichtig. Die Hersteller seien also selbst gehalten, für die Gefahrlosigkeit und Betriebssicherheit einzustehen. Kinder und Tabletten (df) Immer wieder kommt es vor, daß Kinder sich an Tabletten und Dragées ver- gifkten, die im Haushalt schlecht verwanrt herumstehen. Meist„naschen“ sie diese Ta- bletten aus Neugierde, oder weil sie die bunten Dragées für Bonbons halten. Zwei amerikanische Aerzte, Dr. T. Forest und Dr. H. Jolly, untersuchten, welche Farben die größte Anziehungskraft für Kinder haben. Sie testeten die verschiedenen Farben an 613 Kindern im Alter von 1 bis 8 Jahren. Ganz allgemein sind leuchtende Farben am meisten beliebt. An der Spitze lag ein kräf- tiges Rot, auf das 104 Stimmen entfielen Dann folgten rosa(74), blau(66), orange(64), braun(61), weiß(52), schwarz(45). Für weiß entschieden sich wahrscheinlich deswegen so wenig Kinder, weil sie weiße Kügelchen und Plättchen als Pillen erkennen und sie ihnen daher als Näscherei nicht begehrens- wert sind. Erholungsgebiete für Pollenallergiker In dem vom Deutschen Allergikerbund herausgegebenen Jahresbericht 1959 wurde ein sehr aufschlußreicher Bericht über geo- botanische Untersuchungen als Grundlage zur Auffindung von Erholungsgebieten für Pollenallergiker von Prof. Dr. R. Knapp, Botanisches Institut der Universität Gießen, veröffentlicht. In diesem Bericht werden für ganz Europa einschließlich der nord- afrikanischen Mittelmeerküste Hinweise über Blütezeiten der verschiedenen zu Allergien Anlaß gebenden Pflanzenarten zum Teil an Hand von Karten— gegeben. Nieckelallergien nehmen z u In Dänemark leiden etwa 10 000 Men- schen an Nickelallergien. Die Häufigkeit der Nickelekzeme soll in der Zeit von 1935 bis 1955 von 5 auf 13 Prozent zugenommen haben. Nach Ansicht von Prof. Dr. P. V. Marcussen, Kopenhagen, ist die ständig steigende Verwendung von Nickel für Ge- brauchsgegenstände schuld. Besonders Weid liche Personen erkranken an solchen Ek zemen. Bei 621 Patienten wurden als Ur- sache des Nickelekzems festgestellt: an er- ster Stelle die Strumpfhalter, dann Maschi- nen, Werkzeuge und Instrumente, Arm- banduhren, Halsketten, Nähutensilien, Be- stecke, Reißverschlüsse, Lockenwickler, Lip- penstift-Hülsen, Zahnprothesen und Fahr- rad-Lenkstangen. Ein ausführlicherer Be- richt hierüber ist in der„Aerztlichen Praxis“ 43, 1959, veröffentlicht worden. eee Seite 1. MANNHEIMER MORGEN MANNREIMER TLOKATNACRRICARTEN Dlenskag, 2. Tugust 1960/ Nr. 186 Technischer Ausschuß tagte: Neue Volksschule für IG-Siedlung Eine Straße liegt am falschen Platz/ Neue Beizugsstraßen und Parkinseln auf den Planken Eine umfangreiche Tagesordnung hatte gestern der Technische Ausschuß zu be- Kältigen. Der wichtigste Punkt(Von insgesamt zwölfen) stand gleich an erster Stelle: Neubau einer achtklassigen zweiten Volksschule mit Turnhalle und Kinderhort bei der 16-Siedlung in Rheinau. Insgesamt müssen dafür 2 262 000 DM bereitgestellt wer- den. Der Schulneubau ist dringend. Seit zwei Jahren steigt die Bevölkerungszahl in KRheinau-Süd sprunghaft an. Die Gemeinnützige Baugesellschaft plant dort außerdem eine Reihe weiterer Bauten. Die bisherige Schule wird allerdings beibehalten werden. Oberbaudirektor Willing erläuterte den Ausschußmitgliedern die Pläne. Es wird eine Sehr moderne, architektonisch geschmackvolle Schule werden. An einen dreistöckigen Schultrakt schließen sich die Turnhalle(1224 Meter) und der Kinderhorttrakt an. Der Kubikmeterpreis— 122 Mark— sei sehr hoch, bemängelte Stadtrat Kuhn(CD), sein Fraktionskollege Schmechel meinte resignierend:„Aber wie kann man den Preis- anstieg überhaupt noch bremsen?“ Für 148 000 Mark sollen nunmehr die letzten zwölf Klassenräume der Gustav- Wiederkehr- Schule in Sandhofen renoviert Werden. Die Schule war im Krieg stark be- Schädigt worden. Der Wiederaufbau in den Jahren 1946/49 war— sehr begreiflich— mehr als mangelhaft gewesen. Vor gut zwei Jahren hatte Stadtrat Starke(FDP) ein Weißbuch“ über mangelhafte Schul- verhältnisse in Sandhofen angefertigt. Was die Wiederkehr-Schule anbelangt, sind dann Wohl die Mißstände abgestellt. Für 117 500 Mark soll schließlich beim Sportplatz„Untere Mühlau“ ein Umkleidegebäude erstellt wer- den. Die Maßnahme kommt unzähligen Schulklassen zugute, die regelmähßig diesen Platz beim Jugendheim Erlenhof benützen. Das waren die Punkte, zu denen Oberbau- direktor Willing referierte. Stadtoberbaudirektor Borelly erläuterte Zunächst zwei Vorlagen über den Ausbau von Beizugsstraßen in Feudenheim. Im einzelnen müssen hier für die Odenwaldstrage 159 700, für die Hirschhorner Straße 70 300 und für die Eberbacher Straße 41 500 Mark einge- setzt werden. Heiterkeit erregte der nächste Punkt der Tagesordnung. Unter Punkt fünf(Erschlie- Bung von Industriegelände) ließ sich nůäm- lich Borelly vernehmen, daß hier das west- liche Ende der Fahrlachstraße für 77 500 Mark verlegt werden muß. Begründung: Die Straße liegt nicht da, wo sie ausgewiesen ist (Sprich: wo sie nach den Plänen sein müßte). Die Bundesbahn hat nämlich herausgefunden, daß die besagte Straße bzw. deren westliches Ende fälschlicherweise auf ihrem Gebiet liegt. hne große Debatten ging der nächste Punkt über die Bühne. Es ging um Park- buchten vor dem westlichen Schloßflügel. Das „Schlogvorland“ sieht dort nicht gerade freundlich aus. Das sagte auch Borelly. Und er fügte an, daß ja in diesem Jahr noch zur 200-Jahres-Feier des Mannheimer Schlosses eine Feier stattfinden solle(so hatte man es ihm beim Staatlichen Hochbauamt gesagt), und bis dorthin sollten die 26 Parkbuchten (Kostenaufwand: 66 000 Mark) fertig sein. Darauf OB Reschke:„Ich habe mich wegen . Start frei für ein neues Gesundheitsamt Arbeiten für ein repräsentatives Fach mehrjährigen Planungen konnten nun vom Staatlichen Hochbauamt die Erd-, Maurer-, Beton- und Stahlbetonärbeiten zum Neubau des Staatlichen Gesundheits- amtes in L. I, 1-4, öffentlich ausgeschrieben Werden. Nach Angaben des Sachbearbeiters, Dipl.-Ing. Glockner beim Hochbauamt, wird es das größte Dienstgebäude eines Gesund- heitsamtes im Bundesgebiet sein. Mannheim erhält mit diesem, auf 3,5 Mil- lionen Mark Gesamtkosten veranschlagten Projekt von 21 000 Kubikmetern umbautem Raum endlich auch wieder ein würdiges Entrée vom Schloß her. Der Stahlbeton- Skelettbau schließt in der Breiten Straße an die Industrie- und Handelskammer an, ist mit 15 Metern Höhe etwas niedriger und auf dieser Front 30 Meter lang. Die 53 Meter breite Hauptfront zum Schloß hin hat im Erdgeschoß eine durchlaufende Arkade auf lis dem Polizeibericht: Diebisckie Elstern durchflatterten Warenhäuser Kriminelle„Ausbeute“ des veegangenen Sommerschlußverkaufs- Wochenendes waren neun Frauen, nur eine war in Begleitung ihres Ehemannes, die in verschiedenen Warenhäusern unbezahlte Ware mitnehmen wollten. Lebensmittel, Kleidungsstücke und andere Bedarfsgegenstände im Gesamtwert von rund 240 Mark sollten unauffällig in den Einkaufstaschen verschwinden. Durch die Aufmerksamkeit des Personals konnten je- doch die„Damen“ in allen neun Fällen auf frischer Tat ertappt werden. Kind trank Heizöl Auf einem Wäschetrockenplatz in Schönau hatten zwei junge Männer in unmittelbarer Nähe von spielenden Kindern ein Einmach- glas voll Heizöl stehen, mit dem sie ihren Motorroller reinigen wollten. In einem unbe- obachteten Augenblick machte sich ein zwei- jähriger Junge an das Glas heran und trank von dem Inhalt. Der Vater brachte sein Kind sofort ins Städtische Krankenhaus; nach Auskunft des behandelnden Arztes besteht bei dem Kind keine Lebensgefahr. 18 jährige Lebensmüde Eine Frau wurde von einem aus dem Rheinauer Wald herauskommenden Mäd- chen um Hilfe gebeten, da es viel Blut ver- loren habe. Die Angesprochene verständigte die Polizei. Wie sich herausstellte, hatte sich das Mädchen in Selbstmordabsichten meh- rere Schnittwunden an den Armen beige- bracht. Nach vorübergehender Behandlung Konnte die 18jährige wieder aus dem Kran- kenhaus entlassen und in einem Heim unter- gebracht werden. Das Mädchen hat seine Verzweiflungstat vermutlich wegen Streitig- keiten mit seinen Eltern begangen. Die dem Schloß zugewandte Arkaden-Fassade des Bismarestraße(L Y). Vergl. obenstehenden Artikel. Gebäude in L 1 ausgeschrieben 13 Stützen, darüber drei Obergeschosse. Die Front gegen L 2 hin ist 47 Meter lang. Im Erdgeschoß stehen 490, in den drei Ober- geschossen je 750 Quadratmeter zur Ver- fügung. Sie werden allein vom Gesundheits- amt belegt, das seinen Umfang damit erklärt, daß es für den Stadt- und Landkreis Mann- heim zuständig ist. Zu dem Gebäude auf dem Platz, an dem sich einst die LI-Volksschule befand, gelangt der Besucher nach Durchgang von der Schloß- seite her, wo die Arkaden auf halber Front- breite durchreichen zu einem Innenhof, der übrigens künstlerisch und gärtnerisch aus- gestaltet werden soll. Nur von diesem Innen- hof aus sind die einzelnen Diens tellen zu erreichen. Im Erdgeschoß sind Mütter- beratungsstelle, Schularzt, Tuberkulosen- kürsorge, je in einem Flügel untergebracht. Das Bestreben, möglichst viele Stellen im Erdgeschoß unterzubringen, schloß es auch aus, Ladengeschäfte oder auch nur Schau- fenster einzubauen. Ein Parkplatz füf etwa 30 Wagen wird an der Ecke zu M 2 hin an- gelegt, Dienstwagen kommen in der Sammel- garage unter, die der Staat zur Zeit schon in LA errichtet. Ab September sollen in L 1 die Beton- maschinen rotieren, zunächst für den Keller, in dem auch Luftschutzräume für 160 Per- sonen eingerichtet werden. In einem Jahr noch soll der Rohbau stehen, im Sommer 1962 Will Amtsarzt Dr. Frank mit seinen Mit- arbeitern die unzweckmäßigen, zu engen Räume im Haus der Allgemeinen Ortskran- kenkasse verlassen können. k dieser Feier erkundigt. Niemand konnte mir Sagen, Wer, wo, Was feiert.“ Stadtrat Schmutz meinte dann, in diesem Zusammenhang könnte man auch mal vom„Schandfleck“ hinter dem Schloß, dem amerikanischen Mili- tärgefängnis, sprechen. Dazu Reschke:„Es ist sehr schwierig, eine Stelle ausfindig zu machen, die für das Gefängnis zuständig ist, und die man zu frohen Taten aufrufen könnte.“ Im übrigen gereiche die Gerichts- Vollzieher-Baracke dem Schloßgelände auch nicht zur Zierde. Der Oberbürgermeister sagte dann noch, er werde in Sachen Militär- gefängnis vielleicht die Justizverwaltung vor- bzw. einspannen. Die Justizverwaltung hätte nämlich allzu gerne hinter dem West- flügel wieder ihr Untersuchungsgefängnis eingerichtet. Reschke:„Natürlich weniger dramatisch. Was so stört, das ist die Atmo- sphäre aus Fidelio..). Zwischen O 4 und P 4 sowie zwischen O 5 und P 5 sollen für 34 200 Mark Haltestellen- Inseln eingerichtet werden(Baubeginn: Sep- tember). Polizeipräsident Leiber meinte zwar, da lägen„allerdings Schwierigkeiten drin“, aber Borelly versicherte, der Verkehr sei dann viel reibungsloser, die Fußgänger könnten sicherer die Planken überschreiten und ein Fußgänger-Tunnel an dieser Stelle (dieses Projekt war vor einiger Zeit mal auf- getaucht) sei wohl nicht die geeignete Lösung, denn es sei fraglich, ob ein derartiger Tunnel überhaupt vom Publikum„Angenommen“ Werde. wei Vorlagen über Kanalisationsarbeiten in Schönau(60 000 Mark) und am Wingerts- buckel in Feudenheim(135 000 Mark) wurden noch gebilligt. Außerdem waren die Aus- schußmitglieder damit einverstanden, daß die Lisztschule in R 2 und die Handelsschule II in U 2 an das Fernheiznetz angeschlossen werde. Die Kosten betragen 140 500 bzw. 158 000 Mark. Borelly referierte schließlich noch über Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Behelfskläranlage Sandhofen. Die Kosten sind dort um 10,5 Prozent gestiegen. Schließlich stammen die Kostenvoranschläge aus dem Jahr 1957. Aber er beruhigte zur gleichen Zeit die Ausschuß mitglieder: Die Mehrkosten konnten beim Bau des Hauptsammlers Nord eingespart Werden. B N Zum Streite gerüstet: Knüppel und Beinbruch Soldaten-Sprünge Sechs amerikanische Soldaten betra- ten am Abend ein Lokal in Feudenheim. Die Wirtin, die diese Gäste schon von zwei vorangegangenen Abenden her in unheilvoller Erinnerung hatte, fürch- tete um den Frieden ihrer Gasträume und um den Bestand des Mobiliars; diese Sorge wurde unterstrichen durch zwei Holzknüppel, die die eintretenden Soldaten mit sick führten. Die Wirtin rief de 1 vorsorglich bei der Militär- polizei Das ssen der unifor- mierten Gäste schien nicht das Beste zu sein: Als die M eintraf, beeilten sich zwei der Soldaten, das Lokal über die Terrasse zu verlassen. Unglücklicher⸗ Weise lag die Terrasse nicht zu ebener Erde, so daß die verwegen Springenden acht Meter tiefer auf einem Sport- gelände landeten. Sie brachen sich zwar nicht den Hals, jedoch die Beine und fanden Aufnahme im Armeehospital. 5 An. S Ae —— Regen im August— die Caféstühle hängen traurig ihre Lehnen Bild: Steiger Aus einer Volksschule wurde ein Warenhaus Der Gewerbeverein Sandhofen arrangierte eine vielseitige Leistungsschau Samndhofens Handwerker und die kleinen und mittleren Gewerbetreibenden haben mit viel Fleiß und organisatorischem Geschick eine umfangreiche und vielseitige Leistungs- Schau in der Gustav-Wiederkehr-Schule auf- gebaut. Aeußerer Anlaß dieser Ausstellung ist das 60. Jubiläum des Sandhofener Ge- werbevereins e. V., dem viele mittelstän- dische Gewerbetreibende dieses Vorortes an- gehören. Ziel dieses Vereins ist die Förde- rung und gemeinschaftliche Stärkung des kleinen und mittleren Betriebes. Zweck der Ausstellung ist laut Gewerbevereins- vorsitzer, Stadtrat Heinrich Starke, das Auf- merksam-Machen der Bürger auf die Leistune igkeit der kleinen Geschäfte. Außerdem erklärte Starke, wolle man mit dieser Schau dem Kunden die Gelegenheit zur Besichtigung der Waren geben, weil die wenigsten Interessenten heute noch in ein kleines Geschäft gingen, ohne festen Kauf- Vorsatz. Sie gingen lieber in die großen Kaufhäuser, wo sie oft unberaten aber auch unbeobachtet die Waren prüfen könnten. Auch der kleine Geschäftsinhaber sei bereit, einen Kunden nur zu beraten, ohne böse zu sein, wenn der Kauf später nicht zustande komme. 8 Sorgfältig haben 29 Sandhofener Hand- Werker, Händler und Innungen 15 Klassen- zimmer in der Gustav-Wiederkehr-Schule ausgestaltet. 900 Quadratmeter Bodenfläche umfaßt das gesamte Schau- Gelände. Die meisten zeigen in Großdekoration, geschickt Ar rangiert, ihre Produkte. In einem Klassen- zimmer Hängen und liegen zentnerweise Würste(in Kühltruhen) Saftiger Schinken, halbausgebeinte Bratenstücke locken den Gaumen. Die stolze Metzgersfrau, deren Mann und Sohn für verschiedene Wurst- sorten schon internationale Goldmedaillen erhielten, verschenkt hin und wieder ein „Wienerle“. In einem anderen Saal stehen moderne Polstermöbel.„Keine Handelsware, sondern in eigener Werkstatt gemacht“, be- tont der Aussteller. Rosen aus Marzipan und stilvolle Blütenarrangements zeigen ein Konditormeister und ein Blumenhändler. Im nächsten Raum summen elektrische Näh- Erfreuliche Bilanz des Jahresabschlusses: Gartenstadt- Genossenschaft wächst organisch weiter Dennoch heftige Diskussionen in der Generalversammlung/ Satzungsänderung wurde abgelehnt „Das organische Wachstum der Genossenschaft entsprach voll den Erwartun- gen.“ So beginnt der Geschäftsbericht für das Jahr 1959, den die Gartenstadt- Genossenschaft ihren Mitgliedern aushändigte. Am Jahresschluß waren es 2068 Mitglieder(gegenüber 1878 im Vorzahr), deren Geschäftsguthaben erstmals die Millionengrenze überstiegen. Bei eine Anlage- und Umlaufvermögen von 12,7 Millionen DM betrug der Reingewinn 116 000 DM. Da die intensiven Bemühungen um die Beschaffung von Baugelände fast erfolglos blieben, beschränkte sich die Bautätigkeit im wesentlichen im vergangenen Jahr auf die Fertigstellung der 120 genossenschaftlichen Wohnungen in der Nürburgstraße. In der Gartenstadt wurden 22 Garagen erbaut. Damit verfügt die Gartenstadt-Genossen- schaft nun über 694 Wohneinheiten, die vor der Währungsreform erstanden, und über 846 Wohnungen, die nach dem Juni 1948 er- stellt wurden, insgesamt über 1540 Wohnein- heiten, davon 811 in Ein- und Zweifamilien- häusern, über 32 Läden und sonstige Ge- werberäume sowie über 146 Einzelgaragen. Von den 1,24 Millionen Mieteinnahmen wur- den fast 540 00 DM für Instandsetzungs- arbeiten ausgegeben, die somit die außer- geplanten Gesundheitsamtes an der Modellfoto gewöhnliche Höhe von, 43,2 Prozent der Jahresnutzungsgebühr erreichten. Diesen Geschäftsbericht mit detaillierter Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung hatten die Mitglieder in Händen, als sie sich zur Generalversammlung trafen. Sie waren so zahlreich erschienen, dag noch der Garde- robenvorraum des Kolpingsaales dicht besetzt War. Eine gewisse prickelnde Spannung lag in der Luft. Zunachst nahm die Versamm- lung allerdings den sachlichen Verlauf der Tagesordnung hin. Oberbaurat Merz, der Vorsitzende des Aufsichtsrates eröffnete, Ge- schäftsführer Walter Pahl erläuterte den Geschäftsbericht, dessen gesundes Ergebnis von dem prüfenden Verband badischer Woh- nungs bauunternehmen gewürdigt worden War. Er stellte mit Anerkennung und Dank den Selbsthilfewillen der Mitglieder heraus, die seit der Währungsreform 1,9 Millionen DM an Geschäftsguthaben, Mieterdarlehen und Spareinlagen einbrachten. Eine starke finanzielle Grundlage sei die Voraussetzung, daß der Gemeinnützige Wohnungsbau im kommenden Wettbewerb einen gewissen Preisdruck zugunsten der Minderbemittelten ausüben könne. Walter Pahl ging auch auf die Schwierig- keiten der Bauland- und Kapitalbeschaffung ein, und nannte es außerordentlich bedauer- lich“, daß bisher auch die Stadt Mannheim kein Baugelände zur Verfügung stellte. Die Bilanz des Jahresabschlusses wurde bei zwei Stimmenthaltungen genehmigt, die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Vor- schlag der Gewinnverteilung einstimmig. Der Vorstand wurde einstimmig, der Aufsichtsrat bei einer Stimmenthaltung entlastet. „Haben Sie Vertrauen zu dem Organ des Aufsichtsrates, das Sie gewählt haben“, ap- pellierte Oberbaurat Merz dann an die Ver- abgelehnt. In den Aufsichtsrat, aus sammelten. Es war ein Antrag auf Satzungs- änderung eingegangen, der wesentlich aus der Gruppe der neu hinzugekommenen Mie- ter der werksgeförderten Wohnungen kam. Er strebte an, die Mietpreise in der General- versammlung zu diskutieren und festzuset- zen. Der Verfechter des Antrags, Kurt Wawrzik, verlangte das Mitspracherecht der Genossen in Bezug auf die Mieterhöhung, Was dem genossenschaftlichen Zusammenge- hörigkeitsgefühl nur zugute komme, wobel er ein Mißtrauen gegenüber der„repräsen- tativen Demokratie“ nicht verhehlte. Die prompte Mietpreiserhöhung trotz guter Bi- Ilanz habe Mißfallen erregt. Für den ersten Bauabschnitt der werksgeförderten Wohnun- gen wurde der Mietpreis auf den des zwei- ten Abschnitts von 1,25 DM auf 1,35 DM pro Quadratmeter angehoben.) Erster Bürgermeister Dr. Ratzel wies als Mitglied und Vertreter der Stadt auf die Ver- Pflichtung zur besseren Instandsetzung der Altbauwohnungen aus der Mietpreiserhö- hung hin sowie auf die gesetzliche Bindung der Genossenschaft, neue Wohnungen zu er- stellen. Stadtrat Maier verwahrte sich ener- gisch im Namen der Geschäftsleitung von Daimler-Benz gegen den Antrag.„Diese Lei- denschaft sei auf einer höheren Ebene bes- ser angebracht“, meinte Inge Paulus, deren Verurteilung des Antrags sich Vorstands- mitglied Dr. Baumgart anschloß. In all diesen Antworten spielten grundsätzliche Ueber- legungen über soziale Funktion und wirt- schaftliche Sicherung der Genossenschaft eine Rolle. Walter Pahl befaßte sich mit den Folgen einer solchen Satzungsänderung, die die General versammlung,„von der man nie Wisse, wie sie zusammengesetzt sei“, zu Be- schlüssen ermächtige, die in den wirtschaft- lichen Ruin führen könnten. Mit 261 von 389 Stimmen wurde der An- trag schließlich nach mehrstündiger Sitzung dem Oberbaurat Merz auf eigenen Wunsch aus- schied, wurden Robert Blase, Oskar Hasen- fuß und Heinrich Horst wiedergewählt; neu eingesetzt wurde Hermann Bucher. Als Ver- treter der Stadt Mannheim wurde an Stelle von Oberrechtsrat Reinmuth, der sein Amt zur Verfügung stellte, Bürgermeister Dr. Ratzel gewählt. ak maschinen. Hausfrauen lassen sich vom Fachmann kleine Näh-Tricks verraten. Besonders interessant ist ein Schau- kasten, den ein Sandhofener Schuhmacher- meister ausgestellt hat. Dort ist der alte, schmörkelreiche Zinnkrug der Schuster-Zunft aufbewahrt. Der Krug hat einige stark ab- genutzte Stellen. Offensichtlich lief so man- cher Humpen kühlen Bieres aus dem Zinn- gefäß in durstige Schusterkehlen. Zierliche, handgefertigte Damenstiefelchen der Modeschrei der Jahre 1895 bis 1900— stehen neben dem Krug. Ein Uhrengeschäft prüft elektronisch jede Uhr auf ihre Pünktlichkeit. Auf einem Tisch wird der technische Werde gang des örtlichen„Lokalanzeigers“ vom Manuskript bis zur fertigen Zeitung demon- Striert. Ein Optiker zeigt das Modell einer Brillenglas- Schleifmaschine. In einem ande- ren Saal zeigen Sandhofens Bäcker ihre Produkte. Rösche Brote, eine riesige Bretzel und viel Feingebäck. Und sonst: Waren, Waren, Waren. Waschmaschinen, Klosett- schüsseln und Papierwaren. Man glaubt aus der Schule sei ein großes Kaufhaus gewor- den. Aber es wird dort nichts verkauft. Nur am Eingang, den am Sonntag zwischen 13 und 19 Uhr allein schon 1180 Besucher Passierten, klimpern hin und wieder ein paar Groschen Eintrittsgeld in die Kasse des Ge- Werbevereins. No. Goldenes Doktorjubiläum beging Prof. Dr. Konrad Ott Die philosophische Fakultät der Univer- sität Heidelberg verlieh Professor Dr. Kon- rad Ott„in Würdigung seiner Verdienste um das deutsche Lied“ aufs Neue den Titel eines Doctor Philosophiae, den er vor 50 Jahren erworben hat. Die Urkunde darüber mit dem Wortlaut in schönen klaren Großbuchstaben unterschrieb der Dekan der philosophischen Fakultät, Professor Dr. Erich Maschke. Professor Dr. Konrad Ott lebt seit Jahr und Tag in seinem Besitztum in Neckar- hausen bei Hirschhorn, aber durch die Mann- heimer Liedertafel ist er auch heute noch ständig und innig mit Mannheim verbunden. Ueber 25 Jahre unterrichtete er hier an den Mädchengymnasien Elisabeth- und Liselotte- schule; wohl eben so lange wirkte er als Kuristreferent der„Neuen Badischen Lan- deszeitung“, sein Name und seine Auffassung fehlten bei keiner Diskussion, die sich um Kunst, Künstler, Kunsthalle und Kunstaus- stellungen drehte. Seit dem Erlöschen der Neuen Badischen Landeszeitung(1934) und seit Prof. Dr. Ott in Heidelberg unterrichtete, hat sich indessen doch etwas„Distanz“ einge- schlichen, so daß man jetzt in der Monats- schrift der Berliner Liedertafel(„Der Mer- Ker“, Juli 1960) mit Genuß und Gewinn liest, Wie K. O. Professor Dr. Konrad Ott) in Nek- karhausen mit Büchern und Bildern und Freunden seinen wohlverdienten Ruhestand verbringt, in rundum erfreulicher Rüstigkeit, angeregt und anregend wie eh und je. Sein großer Freundeskreis weiß mit ihm die hohe und seltene Ehre der Erneuerung des Doktor- diploms gebührend zu schätzen. f. W. k. Beim Baden ertrunken? POIIzeil erbittet Hinweise Am vergangenen Samstag wurden gegen 4.30 Uhr in einem Gebüsch in EBöhe des Rheinkopfes 4, etwa 400 Meter oberhalb der „Silberpappel“, mehrere Herrenbekleidungs- stücke aufgefunden: eine blaue Arbeitshose, ein grünliches Herrenhemd mit weißen Längsstreifen, ein Paar schwarze, frisch be- sohlte Herrenhalbschuhe, ein Paar graue Herrensocken, ferner ein graues Frottier- handtuch und ein Stück Kernseife Nach Lage der Dinge wird angenommen, daß der Besitzer dieser Kleidungsstücke beim Baden in einem Nebenarm des Rheines ertrunken ist. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, er- bittet die Kriminalpolizei Mannheim, Tele- fon 58041, App. 260, bei Nacht App. 261. o- Weitere Berichte siehe Seite 6 + us vom au- cher Alte, Zunft Ab- man- Zinn- liche, der ehen prüft Reit. erde vom mon- einer de- ihre etzel Aren, sett- aus wor- Nur chen cher paar No. ver- on- um ines aren dem wen en Jahr kar- un- noch den. den te- als an- ung um aus- der und tete, ge- ats- Ler- jest, lek- und and deit, ein ohe tor- Nr. 176/ Dienstag, 2. August 1960 SONDERSEITE MANNHEIMER MoRGEN Seite 3 — Zweiter Europa-Pokal des Gesanges: In Belgien siegte das gute deutsche Chanson Ueberraschend kamen Künstler der Bundesrepublik auf den ersten Platz vor Holland Der gute deutsche Schlager hat eine Schlacht gewonnen. In der Flut sommer- licher Festivals in der Bundesrepublik kaum notiert, kämpften vom 22. bis zum 28. Juli in dem belgischen Nordseebad Knokke fünf deutsche Künstler für die Bundesrepublik um den„Europa-Pokal des Gesanges“. Was niemand erwartet hatte geschah: Die deutsche Mannschaft mit Inge Brandenburg, Hannelore Auer, Udo Jürgens, Frank Forster und Heinz Sagner behauptete sich gegen Belgien, Hol- land, England und im Chanson so führende Länder wie Italien und Frankreich. Im vergangenen Jahr zusammen mit Holland auf dem letzten Platz beim„Coupe D' Europe Du Tour De Chant“ gelang es in diesem Jahr Deutschland im Finale ge- gen Holland die begehrte Trophäe, die mit einem Geldpreis von 150 000 bfr(rund 12 500 DM) verbunden ist, zu erringen. Die deutsche Equipe war von Oskar Feld- kirchner, dem Vertreter der in Mannheim ansässigen internationalen Künstler- agentur K. W. Lorenz Reich zusammengestellt worden. Ihr Erfolg brachte den in Deutschland wenig bekannten Künstlern eine Einladung zu einem Schlagerfestival nach Italien, Verträge mit dem belgischen Fernsehen und dem belgischen Rund- funk und für die einzelnen Künstler gesondert Gastspiel- Angebote nach England, Frankreich, Belgien und Italien. Das nördlichste Seebad Belgiens, Zu- gleich das EXklusivste von allen, ist KEnokke. Es setzt, fast schon an der holländischen Grenze, den attraktiven Schlußpunkt unter eine Reihe von Badeorten, die sich von Damme, im Süden des Landes, über Ostende, Blankenberge und Zeebrügge rund 60 Kilo- meter weit erstrecken. Nichts unterstreicht den Anspruch Knokkes, nicht etwa ein ur- die erst vor zem den Titel der Inge Brandenburg „besten europäischen Jazzsängerin“ errang, vertrat zusammen mit Heine Sagner, Udo Jür- gens, Frank Forster und Hannelore Auer die Bundesrepublik beim zweiten Europa- Pokal des Gesanges. Sie sang dort unter anderem „Old Black Magic“, mit dem sie bereits im dritten Konzert des diesjährigen Deutschen Jdza-Festivals in Frankfurt den größten Erfolg Ratte. Bild: Keystone Massenbadeort sondern ein Treffpunkt be- sonderer Art zu sein, wohl augenfälliger, als — neben den Preisen— das Programm des Casinos. Es kann sich rühmen Künstler wie Marlene Dietrich, Charles Trenet, Roger Pierre und Jean-Marc Thibault, Danielle Darrieux, Ludmilla Tscherina, Patachou, Zizi Jeanmaire, Annie Cordy, Jacqueline Boyer, Colette Renard, Jean-Claude Pascal und George Brassens im Zeitraum von knapp zwei Monaten einem illustren Publikum vor- zustellen. Dazwischen lag, vom 22. bis 28. Juli, der zweite Wettbewerb um den „Coupe d' Europe du Tour de Chant“, eine Veranstaltung um den„Europa-Pokal des Gesanges“. An diesem internationalen Wettbewerb nahmen sechs Nationen teil: Belgien, Eng- land, Frankreich, Holland, Italien und die Bundesrepublik. Aufgabe der Künstler war es, in den Wettbewerben eine Uebersicht über das„Chanson“, das Lied der leichten Muse des jeweiligen Landes zu geben. Eine „europäische“ Jury, je zwei Vertreter jeder teilnehmenden Nation, wog kritisch Auswahl und Art des Liedes und die Art des Vor- trages. Schon im ersten Anlauf schaffte die deutsche Equipe mit Inge Brandenburg, die erst vor kurzem zu Europas bester Jazz- sängerin gekürt worden war, Hannelore Auer, Udo Jürgens, der sich den Mann- heimern ebenso wie Frank Forster schon im Pigalle vorstellte und Heinz Sagner, den Sieg in der ersten Gruppe, in der sich an drei Abenden Frankreich England, Deutschland und England und Frankreich Deutschland gegenüberstanden. Ein Erfolg, der der deutschen Gruppe von vornherein den zwei- ten Platz sicherte. Ein internationales Publikum— vorwie- gend Belgier, Niederländer, Franzosen und Engländer— festliche und der neuesten Modelinie entsprechende Garderoben, die jeden Abend mit anderen Blumen ge- schmückten Tische im großen Casino-Saal, sie waren der äußere Rahmen für das vom belgischen, niederländischen, französischen und englischen Fernsehen übertragene Schlagerfestival. Das deutsche Fernsehen hatte das Angebot, ebenfalls Ausschnitte der Veranstaltung zu übertragen oder aufzu- zeichnen dankend abgelehnt. Ein Entschluß, der umso mehr bedauert wurde, els hier der leichten deutschen Muse ein internationales Sprungbrett geboten wurde und außer Caterina Valente in den letzten Jahren wohl kaum deutschen Schlagersängern Erfolge im Ausland beschieden waren. Die Sänger, jeweils von einer charmanten jungen Dame in ihrer Landessprache ange- sagt— die deutsche Ansagerin(hr Name sei schamhaft verschwiegen), bestach dabei durch besondere Talentlosigkeit— trugen jeweils zwei Lieder vor. Heinz Sagner, aus München, am Anfang ein wenig schlecht zu verstehen und, wie übrigens alle seine Kol- legen, mit jenen Freiübungen vor dem Mikrofon behaftet, wie sie offenbar zum unersetzlichen Requisit eines Schlagersän- gers gehören, der aus dem Heimatland Turn- vater Jahns kommt, hatte„Sie war nicht älter als 18 Jahre“ und aus My Fair Lady „On the Street where you live“ ausgewählt. Hannelore Auer, genau genommen gar nicht Deutsche sondern Oesterreicherin, Schau- spielschülerin und bei einer Faschingsver- anstaltung in ihrer Heimatstadt Linz ent- deckt, kam temperamentvoll mit„Cigarillos aus Havanna“ auf die Bühne gewirbelt. Frank Forster, mit Max Greger auf Rußgland- Tournee und beim Sender Luxemburg vor kurzem„Star der Woche“, mit voller, dunkel gefärbter, angenehm timbrierter Stimme hatte mit„Jeder Tag geht zu Ende“ eine für seine Art geschickte Auswahl getroffen. Inge Brandenburg bewies mit„Old black magic“ und„Lonesome Road“ ihr Können als Europas beste Jazzsängerin und Udo Jürgens, ebenfalls Oesterreicher, wußte die Vortrags- folge der deutschen Gruppe mit„Jenny“ und „Bonjour, bonsoir, bonne nuit“ geschickt abzurunden. Da sich am ersten Abend in der Begeg- nung England— Deutschland Punktgleich- heit ergab, wurde das zweite Treffen Frank- reich Deutschland besonders spannend. Die Franzosen, drei Damen, zwei Herren, ent- täuschten dabei ein wenig, blieben farblos und machten so den deutschen Sängern, die an diesem Abend bar aller Hemmungen ganz aus sich herausgingen, den Weg zum Gruppensieg frei. Er war freilich nicht zu- letzt mit ein Verdienst des hervorragend spielenden, außerordentlich probefreudigen und entgegenkommenden Orchesters der belgischen Television mit Henri Segers. Als sich in der zweiten Gruppe— Italien gegen Belgien, Belgien— Holland, Holland gegen Italien— die Holländer für das Finale plazierten, stieg die Spannung auf den Höhepunkt. Die Holländer, im vergangenen Jahr wie Deutschland auf den letzten Plät- zen, hatten diesmal eine besonders starke Gruppe geschickt: Rita Reys, Willy Alberty, Teddy Scholten, Corry Brokken und Don van Duinhofen verfügten über sehr viel Bühnenerfahrung und klangvolle Namen. Um so siegesgewisser ging die Mannschaft ins Finale. Die deutsche Gruppe aber stei- Im Casino päischen Gesangswettbewerb. von Rnokke trafen sich die Künstler aus sechs Nationen zum zweiten euro- Vor einem internationalen Publikum wußte die deutsche Gruppe durch Können und Bescheidenheit zu beeindrucken. Eine internatio- nale Jury sprach ihr im Finale vor Holland den ersten Platz zu. gerte sich in einem solchen Maße, daß ihr schließlich mit 445 Punkten die internatio- nale Jury den ersten Preis vor Holland mit 421 Punkten zusprach. Besonders nett und hilfsbereit erwies sich dabei die Ansagerin von Radio Luxemburg und Brüssel, Anne- marie, die die deutschen Künstler an Stelle der inzwischen abgereisten deutschen Spre- cherin vorstellte. Ein vorteilhafter Tausch. Interessant am Rande, daß die deutschen Sänger, die in Knokke erfolgreich auf in- ternationalem Parkett bestanden, in Deutsch- land noch kaum bekannt sind. Gerade des- halb aber wurden sie ausgewählt, hat die Erfahrung doch gelehrt, daß für unsere populären Schallplattenstars im Ausland kaum Lorbeeren zu ernten sind. Ihr Erfolg in Deutschland beruht auf ihrem Geschick, den Hörern„Schnulzen“ zu verkaufen. Ge- nau damit aber fallen sie im Ausland durch. Bezeichnend schließlich auch, daß Udo Jür- gens mit dem von ihm komponierten Schla- ger„Jenny“ in der Einzelwertung am besten abschnitt, ein Schlager, der in der Bundes- republik bisher keinen Verleger fand. Nun wollen Verleger in Belgien, Frankreich und England das Chanson populär machen. Es ist anzunehmen, daß es nach seinem Sieges- zug durch das Ausland bald auch bei uns gefeiert wird. Es kommt dann ja von „drüben“. Die Aufnahme der deutschen Gäste— der Künstler ebenso wie der zehn eingeladenen Journalisten— war so außerordentlich herz- lich, wie sie nur zu wünschen war. Die Be- gegnung mit den großen Vedettes im Rah- men dieses Schlagerfestivals wurde darüber hinaus zu einem Erlebnis besonderer Art. Sie bewiesen erneut das schier unerschöpf- liche Reservoir der Franzosen an heraus- ragenden Sängerinnen und Sängern der leichten Muse und ihr Geschick mit Gestik Bild: Schiele und Mimik, fern allen Schnulzens' eine fast kahle Bühne dreiviertel Stunden lang mit Leben zu erfüllen, mit fröhlichem Lachen ebenso wie mit Nachdenklichkeit und einem Schuß Melancholie. Welch andere Welt doch im Vergleich zu jener„Schlagerrevue“, wie sie nun seit Jahren hierzulande über die Bühne zuckelt und welche Möglichkeiten, eben diese absterbende und langweilige Form der Schlagerrevue neu aufzubauen. Freilich, was da so mühelos aussehen mag. ist dreiviertel Stunden lang schwere kör- perliche Arbeit, die vor allem überdurch- schnittliches Können erfordert; außerdem auch Kraft— mehr Kraft, als nötig ist, um, sich am Mikrophon festhaltend, zwei„Sin- gerchen“ zu machen. Das Wetter, auch in Knokke nicht freund- licher als in Mannheim und in der Ausdehnung seiner Schlechtwetter zonen offenbar eben- falls„europäisch“, vermochte, besonders am Wochenende, den Ansturm Urlaubs- und Er- holungshungriger aus dem Binnenland kei- nesfalls zu stoppen. Einen Parkplatz zu suchen, war ein zweckloses Unterfangen und gegen die Menschenfülle auf der Strand- promenade am Samstagnachmittag wirkten die Planken am ersten Tag des Sommer- schlußverkaufs leer. Die beiden Nachtelubs des Casinos waren überfüllt und so standen denn die deutschen Sänger, um ihren Sieg zu keiern, mit einem Glas Martini— unter des- sen Patronat dieser 2. Coupe d' Europe Du Tour De Chant übrigens stand— draußen an der Strandpromenade. Das Meer hatte an diesem Abend eine besondere Ueberraschung bereit: ein Meeresleuchten so intensiv, das die an die Ufer rollenden Wellen wie magisch erleuchtet, phosphoreszierend grün auf- strahlten. Horst-Dieter Schiele SOMMER Scahross VERKAUF bis 6. 8. 1960 1 0 E für den Herrn: Elegante Herren- Anzüge Solide Strapozier- Anzüge Herren- Sommer- Sakkos Loffige Freizeit-. Jacken Auch in der 2. Woche Großauswahl! aßßt Preise sprechen! Leichte Sommer-Hosen Herren- Popelinemäntel Leichte Sommermäntel aus Cheviot oder Gabordine für die Dume: Höbsche Sommerkleider Elegante Damen- Kostume Modische Popeline-Mäöntel Sommerjacken: Duvetine, Wolle Damen- Blusen, uni oder gemustert Modisch- flotte Röcke Sommerlich-leichte Wollmäntel Sportliche Freizeit- Kleidung für die Kinder: Knaben- Anzüge mit Knĩiehose Popelinemäntel und Dufflecoats Strapczierstarke knabenhosen Modische Sommerhemden Das große Spezialhaus für Bekleidung Mannheim Hübsche Mãdchen- Sommerkleider Loftig- leichte Sommerrôcke fesche Mädchen- Popelinemäntel Shorts und Blusen Samstag, den 6. August, Familieneinkaufsteg, von 8 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet! Seite 6 MANNHEIMER MORGEN MAU EIMER LOK AUHAcHRIcAHTEN 2 Dienstag. 2. August 1960/ Nr. 17 Kleine Chronik d „Schlosser“ im Herschelbad Erisjeren und rasieren Durch die Einrichtung einer Frauen- Schwimmhalle im ehrwürdigen Gebäude des Herschelbades ergab sich für das seit seiner Gründung im Jahre 1926 im selben Bauwerk untergebrachten Damen- und Herren-Friseurgeschäftes, Hand- und Fuß- flege- Instituts Schlosser endlich die Mög- lichkeit, ein jahrzehntelang währendes „Provisorium“ aufzuheben. Durch Kriegs- schäden waren die alten Räume in Mitlei- denschaft gezogen worden, und der starke Nachkriegsbedarf an öffentlichen Wannen- bädern hatte die Geschäftsinhaber gezwun- en, auf einen großen Teil ihrer gepachteten Geschäftsfläche zu verzichten. Nunmehr Konnte das Städtische Maschinenamt auf den jahrelang durch Bäderkabinen in An- spruch genommenen Raum verzichten, da die neue Schwimmhalle Umdispositionen nötig machte. Lena und Alex Schlosser, die heutigen Besitzer des Friseurunternehmens putzten ihr auf insgesamt etwa 100 Quadrat- meter erweitertes Geschäft tatkräftig in 6 Wochen währender Selbsthilfe aus. Sie Waren ihre eigenen Architekten und Tape- lerer, erfreuten sich aber auch der wohl- wollenden Unterstützung des Maschinen- amtes. Rund um den neuen Warteraum werden die zehn Angestellten, sechs Fuß- pflegerinnen, zwei Damenfriseusen, eine Herrenfriseuse und ein Herrenfriseur, ab eute in geschmackvollen, farbenfroh ge- stalteten und hochmodern ausgerüsteten Abteilungen frisieren, rasieren, maniküren und pflegen. li KGV„Au“ Käfertal-Süd In guter Sommerfeststimmung In unmittelbarer Nachbarschaft seines räumlich erweiterten und geschmackvoll renovierten Vereinsheimes hatten fleißige Hände zwei stattliche Zelte für ein zwei- er großen Stadt tägiges Sommerfest errichtet. Die Stimmung war unbeschwert und großartig; selbst der um die elfte Abendstunde einsetzende Regen vermochte ihr nichts anzuhaben. Die Begei- sterung ging soweit, daß bei den Klängen der Kapelle Franz Kühner die Tanzpaare unter aufgespanntem Regenschirm walzten— zum Gaudi aller Zeltinsassen. Eine reichhaltige Tombola und eine Bar sorgten für ein gutes Gelingen des Traditionsfestes, das sich auch am Sonntag zahlreichen Besuches zu erfreuen hatte. r Semesterbeginn Oktober kür verschiedene Fachschulen Im Oktober beginnen bei der Abend- Technikerschule die neuen Semester für Starkstromtechnik und Elektrotechnik; bei der Tages- Technikerschule beginnt ein Se- mester für Starkstromtechnik. Anmeldun- gen nimmt bis zum 14. September das Se- kretariat der Gewerbeschule IV in C 6 ent- gegen. Dabei muß jeder künftige Teilneh- mer Fotokopien seines Gesellen- oder Fach- arbeiterbriefes sowie des Entlassungszeug- nisses einer Berufsschule und ein Leu- mundszeugnis neuesten Datums vorlegen. 0— Rechnungsprüfungsamt jetzt unter Direktor Karl Knab Als Nachfolger von Direktor Wilhelm Störk, der pensioniert wurde, hat mit Wir- kung vom 1. Juni 1960 Direktor Karl Knab die Leitung des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Mannheim übernommen. Der neue Leiter dieses Amtes stammt aus Pfedders- heim bei Worms. Er trat 1920 als Lehrling bei der Stadtverwaltung Mannheim ein, wo er sich mit den Aufgaben der verschiedenen städtischen Aemtern vertraut machte. Von 1928 bis 1939 war er ständig dem Rechnungs- prüfungsamt zugeteilt. Während des Krieges und nach Kriegsende war er bei verschiede- nen Kriegsämtern tätig, bis er 1949 wieder in das Rechnungsprüfungsamt versetzt wurde. Die großen Erfahrungen, die sich Direktor Knab während seiner über 20jähri- gen Tätigkeit bei diesem Amt erwerben konnte, werden ihm nun gut zustatten kommen. 0 — Versteigerung. Das Städtische Leihamt versteigert am 3. August ab 9.30 Uhr im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, verfallene Pfänder. An diesem Tag sind die Geschäftsräume im Amts- gebäude, C7, 1-4 von 8.30 bis 12 Uhr und von 13 bis 16.30 Uhr geöffnet. Termine Verband der Heimkehrer: 2. August,„Fran- keneck“, M 2, 12, Zusammenkunft. Club„Graf Folke Bernadotte“: 2. August Deutsche Sprachkurse, Spanischer Sprachzirkel. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Rentner: 2. August, 15 Uhr,„Sieben Schwaben“, ——— Der Blauschimmel reitet Tabahpflunzer möchten nach Australien Nachrichtenffut: Größte Katastrophe seit Menschengedenken Der Blauschimmel bietet nach wie vor er- giebigen Diskussionsstoff. Dazu eine Auslese aus den letzten Meldungen(ohne Kommentar): Der Prdsident der Pfälzischen Bauern- und Winzerschaft, Gustav Froehlich, hat in einem Brief an Bundesernährungsminister Schwarz angeregt, möglichst bald eine Studienkommis- sion nach Amerika oder Australien zu schicken. Die Kommission soll sich dort über wirksame Behdmpfungsmethoden unterrichten. In die- sen Ländern tritt der Blauschimmel schon seit Jahren auf.(Offensicktlien ist es nicht mög- lich, auf dem normalen Nachrichtenwege in einen Erfahrungsaustausch über Bekämpfungs- maßnahmen zu treten. Aber es ist natürlich menschlich verständlich, dag jeder gern ein- T 2, Versammlung. mal eine Australienreise unternimmt Männerchor Gartenstadt: 2. August, 19.30 Uhr, 5 1 8 Ständchensingen. Treffpunkt 19.15 Uhr Gesell- Die„größte Katastrophe seit Menschen- schaftshaus. gedenken“ für die Tabakpflanzer der Pfalz Wir gratulieren! Konrad Meister, Mannheim- nennt Gustav Froehlich die Blauschimmel Waldhof, Eigene Scholle 13, wird 73 Jahre alt. Seuche.(Superlative sind unser täglich Brot!) Christian Lambrecht, Mannheim, Schimper- Der Hauptgeschüftsfuünrer der Pfälæiscken straße 19, begeht den 81. Geburtstag. Die Ehe- leute Bernhard Weber und Kunigunde geb. Bos- sert, Mannheim, Möhlstraße 16, haben goldene Hochzeit. Bauern- und Winzerschaft, Emil Wiggers, for- derte, die Tabakbauern so zu unterstützen, daß sie sich„noch den Bedarf für das tägliche Leben leisten können“. Auf einer Versammlung Pfälzer Tabak- Wohin gehen wir? bauern wurden drei Hauptfragen diskutiert: Dienstag, 2. August Planken, Großes Haus: Kampf“; Kleines Haus:„Das süße Leben“; Alster:„Söhne und Liebhaber“; Schauburg: „Lohn der Angst“; Scala:„Hochverrat mit Hin- dernissen“; Capitol:„Der rasende Teufel“; Alhambra:„Die Trapp-Familie“; Universum: „Unter zehn Flaggen“; Royal:„Drei Münzen im Brunnen“; Kurbel:„Gefährliches Spiel“; Palast: „Die Rache der Borgias“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr: „Sheriff Brown räumt auf“; Abendstudio im City:„Der Rest ist Schweigen“. 1 Filme: der badischen Tabakbauvereine, wirtschaftsrat Tabapflanzer auf, zunächst noch alles brauch- bare Material zu ernten. An den Landtag und „Soll man die befallene Ernte vernichten?“— „Mein„Lohnt es sich überhaupt, die Ernte zu ber- gen?“—„Kann man künftig auf den verseuch- ten Feldern wieder Tabak bauen?“. schlüssigen Antwort kam man nickt. Zu einer Der Geschäftsführer des Landesverbandes Oberland- forderte die Dr. Engelhardt, den Bundestag sollten erst dann E 55 ntschlie gun. gen gerichtet werden, en 8 wenn der Schaden tat- sächlich feststehe. Die Verbände der tabakver. arbeitenden Industrie der Bundesrepubliꝶ haben in einer gemeinsamen Erklärung fest. gestellt, daß die I abaſebestände im süddeut. schen Anbaugebiet nock einen Wert besitsen. Wenn auch der Wert des betroſfenen Tabaks gemindert sei, 30 sei er, im richtigen Reifezustuna gep flucht, dennoch brauckbar. Ein„radikal wirkendes Mittel“ gegen Blau- sckimmel will der Vorsitzende des Heræheimer Tababauvereins, Alois Poespflug, entwickelt Raben. Er gab jedoch duf Anfrage keine Aus- kunft uber die Zusammensetzung des Bekkùmp- fungsmittels. Vorwürfe werden inzwischen erkoben: Ge- gen die Tabakversuchsanstalt in Forchheim, weil sie Versuche mit Blauschimmel gemaeht nabe. Gegen das Bundeserndhrungsministe. rium, weil es grob fahrlässig den Auftrag zu diesen Untersuchungen gegeben habe. Gegen die Landesregierung von Rheinland-Pfalz, weil se eine Mitschuld an der verheerenden Blau- schimmel-Seuche trage. Gegen die amtlichen Taba bau- Sachverständigen, weil ste die Bauern nicht rechtzeitig und genügend über den Blauschimmel aufgeklärt hätten. Gegen das Wetter, weil es das Wachstum des Hilzes begünstigt habe. Gegen eine geplante Verordnung des Bun- des, daß auf befallenen Tabakfeldern ein Jahr lang ein Tabaß angepflanat werden soll, haben zahlreiche Tabakbauverbände inzwischen pro- testiert. dpa/ schie und Onkel, Herr Mannheim, den 2. August 1960 Windmüznlstraße 24 Erich Schönig Alfred Schönig Kurt Schönig und Frau Käthe geb. Mannheim. Krankheit unser lieber Vater, Bruder, Opa, Herr im 87. Lebensjahr. Mhm.- Neckarau, den 31. Juli 1960 Luisenstraße 47 n ieee br Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Erich Göbler Völlig unerwartet, im Alter von nahezu 60 Ewigkeit abgerufen. 5 Mannheim, den 1. August 1960 Kobellstraße 15 1 Hauptfriedhof Mannheim. Kranz- und Blumenspenden und Begleitung zur letzten Ruhe- stätte, ihre Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Mutter, Frau 8 geb. Rothacker erwiesen haben. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Leiser für Worte sowie zetreuung. . Käfertal, den 2. August 1960 rwerkstraße 15 Georg Eisen Nach einem arbeitsreichen Leben ist am 1. August 1960 mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Opa, Bruder, Schwager Gottfried Schönig im Alter von 65 Jahren heimgegangen. In stiller Trauer: Helene Schönig geb. Müller und Frau Trudel geb. und Frau Christa geb. Gangnus Beerdigung: Donnerstag, 4. August, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Heute morgen verstarb unerwartet nach kurzer Ludwig Speidel Die Kinder und Angehörigen Feuerbestattung: Mittwoch, den 3. August, 14.00 Uhr, Gott der Allmächtige hat heute nacht meinen innigstgeliebten Mann, unseren guten Vater und Schwager, Herrn Anna Göbler und Sohn Dieter Feuerbestattung: Mittwoch, 3. August, 14.30 Uhr, Krematorium Emma Becker Schwester Luise für ihre langjährige, liebevolle und Frau Emma Erika geb. Becker Herzlichen Dank allen denen, die uns durch Wort und Schrift, die tröstenden Deinhart am Sonntagabend in sein Reich heimzuholen. Mhm.- Lindenhof, den 31. Juli 1960 Donnersbergstraße 27 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann und herzens- guten Kameraden, Herrn Rudolf Gerblich Steuer-Amtmann In stiller Trauer: Elisabeth Gerblich geb. Bucher Beerdigung: Donnerstag, den 4. August um 13.00 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. Von Beileidsbesuchen bitte ich abzusehen. Freyastraße 72 Zey und Elke Onkel und Uhlandstraße 41 u er: Mannheim, den 1. August 1960 Der Herr über Leben und Tod nahm am 30. Juli 1960, nach kurzer schwerer Krankheit, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, 5 meine liebe Lebensgefährtin, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Tante und Schwägerin, Frau Elisabeth Uhrig geb. Heidenreich im Alter von 71 Jahren zu sich in die Ewigkeit. In stiller Trĩiuer: Viktor Uhrig Rudolf Uhrig Gisela Linke geb. Uhrig Melanie Uhrig geb. Kriechle Eberhard Linke und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 4. August 1960 um 11.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 5 durch Wort, AUs. haben. Jahren, in die Lameystraße 21 F Mannheim, den 2. August 1960 Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang Entschlafenen, Herrn Heinrich Becherer sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Huber für die tröstenden Worte, Herrn Ober- meister Klett von der Friseur- Innung, Mannheim, für seinen ehrenden Nachruf sowie allen denen, die unserem lieben Entschlafenen das letzte Geleit gegeben Im Namen der trauernden Katharina Becherer geb. Uhl Mutter, Frau unseres lieben Roder für seine Geflügelhof Hinterbliebenen: Onkel Hardtstraßge 43a Wetter(Ruhr) Karlsruhe. Nach einem Leben treuer Pflichterfüllung verschied heute unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Otto Günther Oberingenieur i. R. im Alter von beinahe 35 Jahren. Karlsruhe, den 31. Juli 1960 In stiller Trauer: Karl Friedrich Günther und Frau Gretel Günther(Schwiegertochter) und alle An verwandten Feuerbestattung: Dienstag, 2. August, 12.30 Uhr, Hauptfriedhof ist im Kurzer, und Arn und 3 friedho Max Hunsel sanft entschlafen. Mannheim, den 31. Juli 1960 Melchiorstraße 9 In tiefer Trauer: Frieda Hansel geb. Merkel) Fritz Hansel Franz Böttger Beerdigung am Mittwoch, dem 5 3. August, Hauptfriedhof Zen Zuck, Luise, Stockhornstraße mauu 11.00 fein liebe Nunn, r Gattner, Jakob, Melchiorstraße 4⸗fy.!:.*. 11.30 Vater und Schwiegervater, Herr 5 ene 67555 8. Hirstein, Jakob, Schwarzwaldstrage 53 13.30 68. Lebensjahr nach schwerer Krankheit Frau Hildegard o Hansel, New Vork Nach langem mit großer Geduld ertragenem Leiden ist am 30. Juli 1960 unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 Pauline Schnell im Alter von nahezu 79 Jahren für immer von uns gegangen. Mannheim, den 1. August 1960 Trauerfeier: Mittwoch, 3. August, friedhof Mannheim. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die zahlreichen Kranz- unserer lieben Mutter, Frau Johanna Knell danken wir herzlichst. Besonderen Dank Herrn Pfarrer staudt für die trostreichen Worte und dem Doppelquartett der Mannheimer Liedertafel für den erhebenden Gesang.. Allen denen, die der Entschlafenen während der Krankheit Llebe und Anteinahme entgegengebracht haben, gilt unser Eaniz besonderer Dank. Mannheim, den 2. August 1960 Hugo-Wolf-Straße 2 Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme, die uns beim Helmgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Marie Knapp Schrift, Wurden, sprechen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank Mannheim, den 2. August 1960 Statt Karten Wir danken von Herzen allen denen, Maria Hammer die letzte Ehre erwiesen haben sowie für die Kranz- und Blumenspenden. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Pr. Strotkötter für langjährige ärztliche Hilfe. Mhm.- Blumenau, den 1. August 1960 Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 2. August 1960 Krematorium Garrecht, Lina, Käfertal, Nelkenstraße 8a Friedhof Sandhofen 5 Grün, Johanna, Schönau, Gryphiusweg 74. Friedhof Rheinau Schäfer, Wilhelm, Dänischer Tisch 112 Friedhof Neckarau Zigler, Dorothea, Aschaffenburg, früher Neckarau. geb. Merz In stiller Trauer: Friedrich Schnell und Frau Anna geb. Kohl Hermann Frey und Frau Dina geb., Schnell Paula Fabian Wwe. geb. Schnell Enkelkinder und Urenkel 15.30 Uhr, Krematorium Haupt- und Blumenspenden beim Heimgang Im Namen der Hinterbliebenen: Anita Janeck geb. Knell geb. Herd Kranz- und Blumenspenden zuteil Im Namen der Angehörigen: Gertrud Esser geb. Knapp die unserer lieben geb. Arnold liebevollen trostreichen Worte, Frau Dr. Die trauernden Hinterbliebenen 14.00 10.30 14.30 14.00 Frau Inge geb. Hansel) 11.30 Uhr, Mannheim. Haupt- Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der stadt Mannheim Ohne Gewähr trotz des Blauschimmels r. 176 * e gun. tat- ever. ubliße fest. deut- d mels Wert O sei noeh Blau- imer ckelt Aus- mp⸗ Ge- eim, ꝛacht liste- 9 2 egen Weil lau- chen die ber egen llꝛes un- Jahr wen Pro- hie . 8 Nr. 176/ Dienstag, 2. August 1960 AUS DEN BUN DESLIHDERN MANNHEIMER MORGEN Seite 7 — Gefängnisstrafe für Maischs betrügerischen Bankrott Urteil im Prozeß um Zusammenbruch der Maico-Werke/ Gerichtsdirektor:„Bewahrung vor Zuchthaus fiel schwer“ Tübingen. Der 55jährige Automobil- und Motorradfabrikant Otto Maisch ist in Tübin- gen wegen betrügerischen Bankrotts zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Erste Strafkammer des Tübinger Landgerichts befand den Ange- klagten außerdem der Gläubigerbegünsti- gung und des Verstoßes gegen die Reichsver- sicherungsordnung für schuldig. In dem Verfahren ging es um den Zu- gammenbruch der Automobil- und Motor- radfabrik Maico-Werk GmbH(Pfäffingen), deren Inhaber und kaufmännischer Ge- schäftsführer Otto Maisch war. Das Verfah- ren gegen seinen Bruder Wilhelm Maisch, den technischen Leiter des Unternehmens, ist aus Krankheitsgründen abgetrennt wor- den. Es War für die Pfäffinger Firma der An- kang vom Ende, als sie, eine Tochtergesell- schaft der O. und W. Maisch OHG. 1955 ver- suchte, die Krise in der deutschen Zweirad- industrie durch die Porduktion eines Klein- wagens zu überbrücken. Der Konkurs eines Großhändlers, Rückschläge im Export- und Inlandsgeschäft führte das Unternehmen, das mit einem Stammkapital von 200 000 D-Mark ausgestattet war, in die völlige Ab- hängigkeit einer Bank. Sie räumte Maico nach und nach für fünf Millionen D-Mark Kredite ein, verweigerte jedoch im März 1958 jede weitere Hilfe. Die bei Lieferantenschulden von vier Millionen D-Mark zahlungsunfähig ge- wordene Firma versuchte schließlich, durch den Verkauf von Fertigprodukten und Halb- fertigfabrikaten an ein drittes Maico-Unter- nehmen drohende Pfändungen und den Zu- sammenbruch der ganzen Maſco-Gruppe zu verhindern. Der Versuch glückte zwar— Maico produziert gegenwärtig 5000 Motor- räder für die Bundeswehr, und ein An- schlußauftrag ist so gut wie sicher—, brachte aber die beiden Inhaber wegen betrüge⸗ rischen Bankrotts vor Gericht. Die Kammer blieb mit ihrem Urteil, das nunmehr nach neunwöchiger Verhandlung und 26 Tagen Beweisaufnahme verkündet wurde, unter dem Antrag des Staatsan- waltes, der für Otto Maisch zwei Jahre Ge- fängnis und fünf Jahre Berufsverbot gefor- dert hatte. Die Anwälte des Angeklagten, Dr. Schmidt-Leichner(Frankfurt/ Main) und Dr. Ruissinger(Stuttgart), hatten auf Frei- spruch plädiert. Maisch wird die erlittene Untersuchungs- haft auf die Strafe angerechnet. Er befindet sich gegenwärtig auf freiem Fuß, nachdem er eine Kaution von 200 000 D-Mark hinter- legt hatte und der Haftbefehl gegen ihn außer Vollzug gesetzt worden ist. Das Ge- richt hielt den Haftbefehl bei der Urteils- verkündung zwar aufrecht, ermäßigte je- doch die Kaution auf 50 000 D-Mark. In dem gleichen Verfahren wurde der 40 jährige ehemalige Maico-Verkaufsleiter Hans Dold wegen Beihilfe zur Gläubigerbe- günstigung zu zwei Monaten Gefängnis mit Bewährung und der einstige Chef buchhalter der Firma, Rolf Hämmerle, wegen des glei- chen Deliktes zu 560 D-Mark Geldstrafe verurteilt. 300 D-Mark Geldstrafe erhielt die 39 jährige ehemalige Maisch- Sekretärin Marianne Single wegen versuchter Schuld- nerbegünstigung. Wie Landgerichtsdirektor Scharwieß in Kontroverse um Baden-Badener Chefarzt Vom Oberbürgermeister Baden-Baden. Eine Auseinandersetzung um den Chefarzt der chirurgischen Abtei- lung des Städtischen Krankenhauses, Dr. Elermann, beschäftigt seit einigen Tagen die Baden-Badener Oeffentlichkeit. Ueber- raschend war Dr. Eiermann, der erst seit dem 1. April in Baden-Baden tätig ist und dessen halbjährige Probezeit noch nicht ab- gelaufen ist, durch Oberbürgermeister Dr. Schlapper als obersten Vorgesetzten be- urlaubt worden. Der Oberbürgermeister sah sich, wie er in einer Erklärung mitteilte, zu der Beurlaubung durch einen Brief des ärzt- lichen Direktors des Krankenhauses ver- anlaßt, in dem neben anderen Vorwürfen gegen Dr. Eiermann auch gesagt worden war, die Baden-Badener Aerzte hätten Bedenken, ihre Patienten weiterhin in die chirurgische Abteilung des Krankenhauses zu über- weisen. In einer Sitzung des Krankenhaus- und Personalausschusses des Gemeinderats wur- den zu diesen Vorwürfen Zeugen gehört, nach deren Aussagen die Fraktionen der im Rentner erschlug seine Frau München. Mit den Worten:„Ich habe in der letzten Nacht meine Frau erschlagen“, erschien am Montag der 69jährige Rentner Hugo Maske aus Dürnstein bei Ebenhausen im oberbayerischen Kreis Wolfratshausen im Münchener Polizeipräsidium vor der Mordkommission. Eine Ueberprüfung seiner Angaben ergab, daß der Rentner seine 59 äh- rige Ehefrau Margarethe mit einem Bell umgebracht hat. Er dürfte die Tat aus Eifer- sucht begangen haben. Maske hatte mit sei- ner Frau eine Ausein andersetzung, in deren Verlauf er ein Beil ergriff und auf seine Frau einschlug. Vernehmungsakten abgeschlossen Göppingen. Die Mordkommission der Kri- minalhauptstelle Stuttgart hat die Verneh- mungsakten im Mordfall Hauser, soweit sie den seit dem zweiten Tag nach der Tat in Haft befindlichen 34 Jahre alten früheren Metzgergesellen aus Kirchheim betreffen, abgeschlossen. Die letzten Ermittlungen waren dazu bestimmt, den Tatverdacht gegen den Metzgergesellen zu untermauern. Die Mordkommission wird jetzt die Akten mit einer Anzeige wegen Mordverdachts gegen den Inhaftierten der Staatsanwaltschaft Stuttgart übergeben. Man erwartet dann die Einleitung der gerichtlichen Voruntersuchung durch die Staatsanwaltschaft. 16jähriger erdrosselte seinen Vater Neunkirchen(Saar). Eine grausige Bluttat hat sich in Neunkirchen im Kreis Ottweiler ereignet. Wie die Polizei mitteilte, schlug der 16 Jahre alte Udo Welker seinen Vater, den 41 jährigen Zimmermann Konrad Welker, mit einer Kohlenschaufel nieder und erdrosselte ihn dann mit einem Strumpf, einer Schnur und einem Schürzenband. Anschließend stellte er sich der Polizei. Nach den ersten Feststellungen war der Zimmermann gegen 5 Uhr betrunken nach Hause gekommen. Da- bel kam es zwischen ihm und seiner Frau zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Udo Welker wollte seiner Mutter beistehen und tötete dabei seinen Vater. Nach den Ermitt- lungen der Polizei soll es zwischen den Ehe- leuten bereits häufig zu Streitigkeiten gekom- men sein, die dazu führten, daß Frau Welker eine Scheidungsklage einreichte. Kollision mit einem Wal Cuxhaven. Ein in der Geschichte der See- fahrt einmaliges Erlebnis hatten Kapitän und Besatzung des Passagierschiffes„Hanseatic“ auf der Ueberfahrt von New Vork nach Cux- haven mitten auf dem Atlantik: Der Ozean- riese kollidierte mit einem Walfisch. Der Wal mußte ein„Mittagsschläfchen“ dicht unter der Wasseroberfläche mit dem Tode bezahlen. Die 21 Seemeilen laufende„Hanseatic“ traf mit dem Steven das schlafende Tier bei mitt- lerer Dünung zwischen Kopf und Rumpf und schob es vor sich her. Das hilflos zappelnde Tier hing am Steven und konnte nicht mehr kreikommen. Da die Fahrt der„Hanseatic“ durch den Wal stark gebremst wurde, ließ Kapitän Walter Pabst die Maschinen stoppen und den Rückwärtsgang einlegen, um wieder freizukommen. Ia einer Lache von Blut ver- sank der todwunde Wal i den Fluten des Atlantik. Selbst ate Walfänger und Seebären vermögen sich nicht an eine ähnliche Be- gebanheft zu er intern. überraschend beurlaubt Gemeinderat vertretenen Parteien jedoch zu der Auffassung kamen, daß das Vorgehen des Oberbürgermeisters nicht gerechtfertigt sei. Diese Auffassung fand ihren Nieder- schlag in verschiedenen, teilweise sehr scharf formulierten Anträgen, die in einer nicht- öfklentlichen Sitzung des Gemeinderats zur Sprache kamen. Der Gemeinderat beschloß, eine Entscheidung der Rechtsaufsichts- behörde über die Zuständigkeit des Oberbür- germeisters in Disziplinar angelegenheiten, insbesondere bei vorläufigen Beurlaubungen, herbeizuführen. Dieser Beschluß kam zu- stande, obwohl Oberbürgermeister Dr. Schlapper in der Sitzung mitgeteilt hatte, daß seine Entscheidung über die Beurlau- bung Dr. Eiermanns auf Anfrage vom Regie- rungspräsidium in Freiburg gebilligt worden sel. Dagegen wurde der Beschluß der Stadt- verwaltung gutgeheißen, eine ärztliche Gut- achter kommission einzusetzen, die die gegen Dr. Eiermann erhobenen Vorwürfe prüfen soll. Die Stadtverwaltung hat als Gutachter Professor Dr. Fischer(Kiel) und Professor Dr. Zuckschwerdt(Hamburg) benannt. Ein dritter Gutachter soll im Einvernehmen mit Dr. Eiermann selbst ausgewählt werden. Wie sehr dieser Streit um den Chefarzt die Baden-Badener Oeffentlichkeit beschz tigt, geht daraus net or 0 08 P Wider um Dr. Eiermann und um die Ent- scheidung des Oberbürgermeisters sogar zum Anschlag zahlreicher Plakate geführt hat, die am Sitzungstag des Gemeinderats am Rathaus und an der Privatwohnung des Oberbürgermeisters angebracht wurden. Außerdem gingen im Rathaus zahlreiche Telefonanrufe und großenteils anonyme Schreiben ein, in denen überwiegend für Dr. Eiermann interveniert wird. seiner über dreistündigen Urteilsbegründung betonte, ist es dem Gericht schwergefallen, Otto Maisch vor dem Zuchthaus zu bewah- ren. Der Angeklagte habe in der Verhand- lung wenig Reue gezeigt und auch nicht dazu beigetragen, die Vorgänge beim Zu- sammenbruch seiner Firma aufzuhellen. Maischs Verteidiger, Dr. Ruisinger kurz nach der Urteilsverkündung vor der Presse den Spruch der Strafkammer als „glattes Fehlurteil“ bezeichnet, das im völli- gen Widerspruch zu den Ergebnissen der Beweisaufnahme stehe. Otto Maisch hat am Tag der Urteilsver- kündung beim Generalstaatsanwalt in Stutt- gart gegen seine frülieren Rechtsberater, die Tübinger Rechtsanwälte Reinhard und Klaus Wüst, Strafanzeige erstattet und Strafantrag wegen uneidlicher falscher Zeugenaussage, Verletzung des anwaltlichen Berufsgeheim- nisses und Beleidigung gestellt. Einer Selbst- anzeige der beiden Anwälte, die damit den im Maico-Prozeß gegen sie erhobenen Ver- dacht der Beteiligung an dem Konkursver- brechen widerlegen wollten, war vom Ober- staatsanwalt in Tübingen nicht stattgegeben worden, da keine ernsthaften Anhaltspunkte für die gegen sie erhobenen Vorwürfe vor- lägen. hat 700 Arbeitnehmer gekündigt Kaiserslautern. Die Gewerkschaft Offent- liche Dienste, Transport und Verkehr will gegen die Kündigung von über 600 Arbei- tern und 100 Angestellten der amerika- nischen Munitionslager Miesau im Kreis Kusel und Weilerbach im Landkreis Kaisers- lautern vor einem Arbeitsgericht Klage er- heben. Dies teilte ein Vertreter der Ge- werkschaft in Kaiserslautern mit. Die Kün- digung des Arbeitsverhältnisses zum 30. No- vember war den Beschäftigten von der amerikanischen Betriebsleitung bekannt- gegeben worden, da die Gefahrenzulagen neu geregelt werden müssen. Wie die Ge- werkschaft mitteilte, soll nach den Vorstel- lungen der Amerikaner künftig einem Ar- beiter oder Angestellten nur dann eine Ge- fahrenzulage gewährt werden, wenn er direkt mit scharfer Munition beschäftigt ist. Erklären sich die Arbeitnehmer der beiden Munitionslager bis zum 30. September schriftlich mit der Neuregelung einverstan- den, dann läuft ihr Beschäftigungsverhält- nis nach dem 30. November weiter. Sind sie es nicht, müssen sie sich einen anderen Arbeitsplatz suchen. Die Gewerkschaft glaubt, daß ihre Klage in einem Musterpro- ze Erfolg haben wird, da die Gefahren- zulage bisher vorbehaltlos für alle in der abgesperrten Gefahrenzone arbeitenden Männer gezahlt und diese Zulage dadurch nach dem Gewohnheitsrecht Bestandteil des Arbeitsvertrages geworden sei. Freispruch für Otto rechtskräftig Nürnberg. Der Freispruch, den am 23. Juli das Ansbacher Schwurgericht für den 50 Jahre alten früheren Major Ernst Otto verkündete, ist rechtskräftig geworden, da Verteidigung und Staatsanwaltschaft in der vorgeschriebenen Frist nach Verkün- 5 888 des Urteils nicht Revision eingelegt Haben Otto war Vorsfteender eines Stand- gerichtes, das im April 1945 den Bürgermei- ster Gackstatter und den Ortsgruppenleiter Wolfmeyer von Brettheim bei Rothenburg wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode verurteilt hatte. Im Schwurgerichtsprozeß war nicht mit Sicherheit nachzuweisen, daß Otto den zunbedingten Vorsatz hatte, das Recht zu beugen“. Deshalb hatte er aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden müssen. Warnung vor Mißbrauch der Psychologie 1800 Psychologen aus rund Bonn. Vor den Gefahren des Mißbrauchs der Erkenntnisse der wissenschaftlichen Psychologie durch Ideologen und Reklame fachleute warnte Bundesinnenminister Dr. Schröder am Montag vor 1800 Psychologen aus über 50 Ländern auf der Eröffnungs- sitzung des 16. Internationalen Kongresses für Psychologie in Bonn. Abscheu erregende Praktiken, wie die sogenannte Gehirnwäsche, würden in den Händen bestimmter Ideologen zu Instrumenten des Terrors, die sich beson- ders auf junge Menschen nachhaltig aus- Wirken könnten. Durch gesteuerte Gefühle, durch Dressur oder Drogen könne ein„Mensch zum gehorsamen Handlanger eines unmensch- lichen Systems“ erzogen werden. Weiter wandte sich der Bundesinnen- minister gegen die mißbräuchliche Anwen- dung psychologischer Erkenntnisse durch Reklamefachleute. Ohne Scheu vor der Intim- sphäre werde die Psychologie dazu benutzt, nicht nur Sehnsüchte und Hoffnungen, son- dern auch die Aengste und verschwiegenen Schuldgefühle zu wecken, um die Menschen um so leichter der„geheimen Verführung“ erliegen zu lassen. In seiner Würdigung der Verdienste der wissenschaftlichen Psycho- logie regte Dr. Schröder an, den Begriff Psychologie nicht als eine Seelenkunde mit ihren theologischen und philosophischen Aspekten zu interpretieren, sondern als eine „Lehre vom menschlichen Verhalten und seiner inneren Begründung“. Der Präsident des Kongresses, Professor Dr. W. Metzger(Münster) forderte in seiner Eröffnungsansprache gesetzliche Magnahmen 50 Ländern tagen in Bonn zur Abgrenzung der wissenschaftlichen Psychologie gegenüber„Kurpfuschern“, „Scharlatanen“ und„Hochstaplern“. Zu den zahlreichen Ehrengästen gehörten neben dem sowjetischen Botschafter in Bonn, Smirnow, auch der nordrhein- westfälische Kultusminister Schütz. Unter den 1800 Kon- greßteilnehmern befinden sich nahezu 500 Amerikaner und rund 90 Vertreter aus den Ostblockstaaten, davon zehn Psychologen aus der Sowjetunion und etwa 50 aus der Sowjet- zone. Der Kongreß wird sechs Tage dauern. Die modernste Verkehrsfernsehzentrale Europas Die Münchner Polizei übernahm die modernste Verkehrsfernsehzentrale Europas. An de Anlage, welche die Verkehrslichtzentrale ergänzt, sollen später einmal Is Fernsehkameras angeschlossen werden. Gegenwärtig sind sieben Kameras in Betrieb, die an vier Ver- kehrszentren das Geschehen einfangen. Was das Auge der Kamerad am Verkehrsknoten- punſt beobacktet, sieht der die Anlage bedienende Beamte in einem Bildschran auf den entsprechenden Bildschirmen. Vor dem Bildschrunk steht ein Bedienungspult mit den Fernsteuergeräten. Durch einen Steuer nüppel kann der Beumte die auf Is Meter hoken Stahlrohrmasten montierten Kameras in ihrem Schwen bereich von 270 Grad drehen, er kann die Brennweite der Objektive verändern, so daß er das Verkehrsgesckehen in der Nähe und in der Ferne beobachten kann.— Unser dpa-Bild zeigt die Münchner Ver- kehrsfernsehzentrale, die der Münchner Oberbürgermeister Dr. Vogel sich von einem Be- amten erklären läßt. Celdschrankknacker wieder hinter Gittern Hohe Zuchthausstrafen für Oldenburg. Die Delmenhorster Geld- schrankknacker wurden von der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Oldenburg zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt. Gegen den 26 Jahre alten Herbert Zebski erkannte das Gericht auf sechs Jahre und sechs Monate, gegen den 26 Jahre alten Heinrich Neumann auf sechs Jahre, gegen den 27 Jahre alten Günther Hallmann auf fünf Jahre und sechs Monate und gegen den 28 Jahre alten Lothar Seidel auf fünf Jahre Zuchthaus. Außerdem werden die vier Hauptangeklagten nach Ver- bügung ihrer Strafe für drei Jahre unter Polizeiaufsicht gestellt. Für die Dauer von fünf Jahren dürfen sie keinen Führerschein erhalten. Die Kraftfahrzeuge der Verurteilten wurden eingezogen. Dem„aktivsten“ der vier Geldschrank- knacker, dem Angeklagten Zebski, Wurden 49 vollendete und drei versuchte schwere Diebstähle nachgewiesen. Bei Neumann waren es 38 vollendete und vier versuchte, bei Hallmann 34 vollendete und drei ver- suchte und bei Seidel 44 vollendete und vier versuchte schwere Diebstähle, der Staats- anwalt hatte für Zebski neun, für Neumann und Hallmann je acht und für Seidel sieben Jahre Zuchthaus beantragt. In der Urteilsbegründung wies der Vor- sitzende des Gerichts, Landgerichtsdirektor von Döllen, darauf hin, daß durch die Ge- ständnisfreudigkeit der Angeklagten viele bisher rätleshafte Einbrüche aufgeklärt wer- den konnten. Dagegen habe man nicht ermit- teln können, wo das Geld geblieben ist, das die vier bei iHren Raubzügen erbeutet hatten. Obwohl die Angeklagten sich schwere Wagen geleistet und damit kostspielige Urlaubs- kahrten unternommen hätten, müsse von dem geraubten Geld noch etwas übrig geblieben sein. Zebski, Hallmann und Neumann waren bereits 1952 nach einer Reihe von verwegenen Einbrüchen und Räubereien zu empfindlichen Freiheitsstrafen verurteilt worden, die sie jedoch nur etwa zur Hälfte abzusitzen brauchten. Nach ihrer Entlassung führten sie etwa vier Jahre lang ein„normales“ Leben. 1958 begannen sie dann— von dem aus dem Gefängnis entlassenen Seidel unterstützt— in Textil-, Foto- und Elektrogeschäfte ein- zubrechen. Nach diesen„Vorübungen“ gingen sie bald dazu über, aus kleinen Sparkassen, Banken und Büros Tresore zu stehlen. Sie luden die Geldschränke in gestohlene Wa- gen und öffneten sie in einsamen Gegenden. Banditen kamen durch die Hintertür Raubüberfall auf Nauheimer Juwelier/ Schmuck für 10 000 Mark erbeutet Bad Nauheim. Zwei maskierten Banditen ist am Wochenende in Bad Nauheim ein be- Wafkneter Raubüberfall auf den Inhaber eines am Rande der Kuranlagen gelegenen Juweliergeschäftes geglückt. Sie erbeuteten 1112,76 Mark Bargeld und für 10 000 Mark Schmuck. Als der Juwelier gegen 23 Uhr sein Ge- schäft aus der Hintertür verließ, starrte er in die Mündung der Pistolen, die ihm die Gangster entgegenhielten. Unter Drohungen mit den Waffen wurde der Juwelier ge- zwungen, zunächst den Eingang des Geschäf- tes und dann den Panzerschrank aufzu- schließen. Zuvor hatte einer der Räuber das Telefon unbrauchbar gemacht. Aus dem Innenfach des Panzerschranks holte einer Das letzte Opfer von Salzgitter geborgen Grubensicherungsausschuß will künftige Sicherheitsmaßnahmen erörtern Salzgitter. Fast zwei Wochen nach dem schweren Brand in der Erzbergbaugrube „Hannoversche Treue“ in Salzgitter haben Bergungstrupps auch das letzte der 33 Opfer, den 59 Jahre alten Meisterhauer A. Biewer, geborgen. Er wurde bei den Aufräumungs- arbeiten im eingestürzten Aufhauen(Schräg stollen) unter Gesteinstrümmern entdeckt. Biewer ist bei dem Grubenbrand wahr- scheinlich als erster ums Leben gekommen. Er hatte die von dem Feuer ausgehenden Gefahren schnell erkannt und wollte die ihm unterstellten Lehrhauer warnen. Dabei ge- riet er in den Schrägstollen, wurde von den aus der Tiefe aufsteigenden Oxydgasen ohn- mächtig und stürzte den Schrägstollen hinab. Als die Holzverschalung dieses Stollens ab- brannte, stürzte der Aufhauen zusammen. Die Mitglieder des Grubensicherheitsaus- schusses beim Oberbergamt Clausthal, die die Unglücksgrube besichtigten, wollen dar- aufhin in Salzgitter über das Ergebnis der Untersuchungen beraten und auch über künftige Sicherheitsmaßgnahmen diskutieren. der Täter zwei Geldkassetten hervor, öffnete sie und riß das darin befindliche Geld an sich. Von zwei Tabletts fegte der Räuber den gesamten Schmuck in eine Tesche. Nachdem die beiden Banditen durch das Hoftor das Geschäft verlassen hatten, alar- mierte der Juwelier über ein zweites Tele- kon die Polizei. Die Kriminalbeamten fanden im Hof einen Schlüsselbund und einen ein- zelnen Schlüssel aus der geraubten Mappe des Geschäftsinhabers. Die Täter dürften beide zwischen 20 und 25 Jahren alt sein. Proteste gegen Walroß-Abschuß Westerland. Zahlreiche Tierfreunde haben am Donnerstag und Freitag gegen den Ab- schuß der Walroßkuh auf der Insel Sylt durch den Seehundjäger Curt Detlevs protestiert. Wildmeister Hans Behnke vom Landesjagd- verband Schleswig- Holstein äußerte dazu in Meldorf, das Tier habe abgeschossen werden müssen. Ein Walroß an der belebten Küste der Insel Sylt sei nicht ungefährlich, da die Tiere erfahrungsgemäß ohne Ursache Men- schen und Tiere angriffen. Außerdem stehe fest, daß an den schleswig- holsteinischen Küsten nicht die Lebensgrundlagen für diese große Robbenart vorhanden seien. Da das Tier nach menschlichem Ermessen nicht in seine Heimatgewässer zurückgefunden hätte, wäre es in der Nordsee eingegangen. Auch in rechtlicher Hinsicht sei gegen den Abschuß nichts einzuwenden, da seit dem 16. Juli die Robbenjagd für Schleswig-Holstein freigege- ben sei. die Delmenhorster Bande Insgesamt erbeuteten sie auf diese Weise 24 Geldschränke mit rund 130 000 Mark Bar- geld. Der Gesamtwert ihrer Beute wird auf 250 000 Mark geschätzt. Im August 1959 bil- dete die Kriminalpolizei eine Sonderkommis- sion, der es nach 20 Tagen gelang, die Täter zu überführen.. Sparkassenräuber verhaftet Stuttgart. Der 26 Jahre alte Gerhard Ro- gall und der 33 Jahre alte Hans Kühl, die in den letzten Wochen die Sparkassen in Ellung im Kreis Flensburg und in Boostedt bei Bad Segeberg überflelen und dabei rund 5600 Mark erbeuteten, sind in Stuttgart fest- genommen worden. Eine etwa 26 Jahre alte Begleiterin der beiden Bankräuber wurde ebenfalls festgenommen. Die Stuttgarter Polizei stellte außerdem einen Personen- Wagen vom Typ„Karmann Ghia“ sicher, mit dem die Bankrauber von Hamburg nach Stuttgart gefahren waren, In den Bergen abgestürzt Oberstdorf. Bei einem Bergunglück in der Gimpelsüdwand bei Reutte/ Tirol fanden am Sonntag der 24jährige Helmuth Reinhard Faulhaber aus Osterburg im Allgäu und die 19 jährige Ingeborg Mechthilde Bader aus Sonthofen im Allgäu den Tod. Der Absturz ereignete sich unweit der Stelle, wo vor eini- gen Wochen vier deutsche Bergsteiger tödlich verunglückt waren. Faulhaber und das junge Mädchen hatten eine Seilschaft gebil- det. Faulhaber wollte sich an einem Felsvor- sprung der Wand hochziehen, doch dieser brach aus und er stürzte ab. Dabei riß er das Mädchen mit in die Tiefe. Die beiden Berg- steiger blieben 150 Meter tiefer auf einer Geröllhalde tot liegen. Kinderlähmung breitet sich aus Augsburg. Die Kinderlähmungswelle im Stadt- und Landkreis Augsburg breitet sich weiter aus. Wie das Staatliche Gesundheits- amt Augsburg, das bereits von einer Epidemie spricht, mitteilte, sind seit Anfang Juni bisher 65 Krankheitsfälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich inzwischen auf sechs. Mehrere Kindergärten im Stadtgebiet mußten geschlossen werden. Das Gesund- heitsamt teilte weiter mit, daß die Sowiet- zonenbehörden bereits zahlreichen Reisenden aus Augsburg die Einreise in die Sowjetzone unter Hinweis auf die Kinderläbmungsfälle verweigert hätten. An den Fahrkartenschal- tern der Bundesbahn in Augsburg werden alle Interzonenreisenden auf dieses Einreise- verbot hingewiesen. Nach 101 Tagen:„Feuer aus“ Berlin. Der größte und langwierigste Brand Berlins konnte am Wochenende nach 101 Tagen von der Feuerwehr endgültig ge- löscht werden. Obwohl jetzt endlich die Meldung:„Feuer aus“ von der Brandstelle im Schöneberger-Koblenlager des Senats kam, ist der Einsatz der Feuerwehr noch nicht ganz beendet. Für die nächste Zeit ist immer noch eine kleine Brandwache erfor- derlich. Das Feuer war am 19. April in dem 50000 Tonnen Briketts umfassenden Kohlen- lager der Senatsreserve am Sachsendamm entstanden, vermutlich durch Funkenflug aus einer vorbeifahrenden Lokomotive. Viele Tage lang war mehr als die Hälfte der Westberliner Berufsfeuerwehr, unterstützt von Bereitschaftspolizei und amerikanischen Pionieren mit Planierraupen und Baggern im Einsatz, ehe es gelang, die Gewalt des Feuers zu brechen. Nach sieben Tagen war das Gröbste geschafft, aber kleine in den Braunkohlenbergen verborgene Brandnester brachen in der Folgezeit immer wieder her- vor oder entwickelten sich neu. Erst jetzt scheint der letzte Funken erloschen zu sein. Kassieren ist mehr als Verkaufen Kassel. Kassiererinnen der großen Waren- häuser müssen nach einem Urteil der Ersten Senates des Bundesarbeitsgerichtes in Kassel gehaltsmäßig höher eingestuft werden als die Verkäuferinnen, da sie weitgehend auf Grund eigener Ueberlegungen selbständig arbeiten müßten. Der Rechtsstandpunkt der Arbeitgeber vertreter, daß die Entgegen- nahme des Geldes eine rein mechanische Tätigkeit sei, wurde vom Bundesarbeits- gericht zurückgewiesen.(Aktenzeichen 1 AZR 234/58) Nr. 176/ Dienstag, 2. August 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Selte) Alle bisherigen DSV-Titelkämpfe übertroffen: Schoimmes in Lom nicht ohne Chance Hoffnungen auf Klein und Urselmann/ Zuviel für Ursel Brunner Die deutschen Schwimm-Meisterschaften im Berliner Olympia- Stadion übertrafen alle vergangenen Titelkämpfe. Sie zeigten, daß wir nicht ganz aussichtslos nach Rom fahren. Natürlich sind die 15 Rekorde des Deutschen Schwimm- Verbandes internatio- nal nicht von besonderer Bedeutung, in Australien und Amerika wird man von ihnen kaum Notiz nehmen. Zwei Ausnahmen gab es aber in Berlin: Das 200-m-Brust- schwimmen der Damen durch Wiltrud Urselmann in 2:50,6 Minuten und die 200 m Kraul der Herren durch Hans-Joachim Klein in der europäischen Bestzeit von 2:05, Minuten. Die 18jährige Krefelderin scheint ihre Ursel Brunner, die erfolgreichste Schwim- Krise überwunden zu haben. Vielleicht sind merin von Berlin, hat sich zuviel zugemutet. der 200-m-Sieg in Leipzig über Ursula Küper Nach den 400 m Kraul machte sie ein ent- und Barbara Göbel sowie die Berliner 2:50.6 täuschtes Gesicht, als sie die 5:08.2 Minuten Minuten dazu angetan, ihr das unbedingt hörte. Fachleute sind sich darin einig, daß sie notwendige Selbstvertrauen zu geben. In in Berlin zu oft startete und jetzt endlich Budapest bei den Europameisterschaften daran geben muß, nur noch zwei Rennen 1958 und später dann in Blackpool und Mün-(100 und 400 m Kraul) im Auge zu behalten. chen versuchte sie jeweils vergeblich, den Mit 5:08,2 Minuten jedenfalls kommt sie in Schlußspurt der aufkommenden Gegnerinnen Rom nicht über den Vorlauf hinaus. abzuwehren. Jetzt aber, nach all den Erfah- Im Springen gab es Ueberraschungen. rungen, könnte sie in der Lage sein; bei Olympiateilnehmer Fritz Enskat konnte seine etwas Glück und kluger taktischer Einstel- Gegner nicht übertreffen, sondern mußte lung sogar die Goldmedaille zu gewinnen. sich mit einem für das Publikum ent- Manches spricht natürlich dagegen, aber ver- täuschenden dritten Platz zufrieden geben. messen ist dieser Optimismus nicht. Bei ihm zeigte sich klar, daß die Anspannung Der am 20. August 18 Jahre alt werdende der Olympia-Ausscheidung zu groß gewesen Klein, der sich im letzten Jahr von einem War; ein Nachlassen mußte einfach folgen. Jungen zum Mann entwickelt hat, übertraf Sein dritter Platz soll deshalb nicht allzu die Leistungen aller seiner Konkurrenten. ernst genommen werden. In Rom darf man Die Zeit über 200 m Kraul ist nicht nur ge- von Enskat ohnehin keine Medaille erwarten. samtdeutsche Bestzeit— bisher Frank Wie- Sand 2:06,9— sie rangiert auch an der Spitze in Europa. Hätte es die Programmfolge er- laubt, so wäre Klein fraglos auch Deutscher Meister über 100 m Kraul geworden. Die 1703,8 als Butterflyschwimmer in der Lagen- staffel und die 1:07, 1 über 100 m Rücken, die er ebenfalls in der Staffel schwamm, unter- streichen nur die Fähigkeiten Kleins. Er könnte in Rom im 400-m-Finale stehen und als Schlußmann der deutschen Kraulstaffel vielleicht einen fünften oder gar vierten Platz erkämpfen. Allerdings muß einmal abgewartet wer- den, wie sich die DSV-Elite von den Anstren- gungen der Olympia- Ausscheidungen und der Titelkämpfe erholt. Man kann nicht Plötzlich zum letzten Training für Rom über- gehen. Unter der Lupe Der deutsche Stehersport ist auf einen kaum noch zu unterbietenden Tiefpunkt an- gelangt. Ausgerechnet jetzt aber de findet sich Karlheinz Marsell in Hochform. Der West- fale, 24 Jahre ist er noch jung, könnte in Chemnitz ein sehr ernstes Wort mitreden. Ge- genüber Petry und Holz mußten die Verant- wortlichen hart durchgreifen und sie wegen mangelnder Berufsauffassung von der Peil- nehmerliste der Welt meisterschaft streichen. Ob die beiden eigentlich nicht merken, daß sie sich den eigenen Ast absägen? Einer, der es wissen müßte, meinte zuletzt:„Man mag Lok- mann viel vorwerfen können. Aber wenn man sieht, wie keute die Fahrer um die Bah- Eine Warnung für Rudi Altig Leandro Faggin und Ercole Baldini wer- den bei der Leipziger Weltmeisterschaft sehr gefährliche Gegner für Rudi Altig im 5-km- Verfolgungsrennen sein. Das zeigten sie auf der Olympiabahn in Rom bei der endgül- tigen Qualifikation für Leipzig, die Faggin in 6:08,3 Minuten vor Baldini(6:09, 2) ge- Wann. Vorher hatte Faggin in glänzenden 6:03,4 Gandini(6:10) und Baldini in 6:05 den ehemaligen Weltmeister Messina(6:13, 4) ausgeschaltet. Italiens Bahnfahrer für Leipzig sind: Flieger, Profis: Maspes, Sacchi, Ogna. Ama- teure: Gasparella, Beghetto, Gaiardoni. Ver- kolgung, Profis: Faggin, Baldini. Amateure: Testa, Valotto. Steher, Profis: Musone, Honl, Pizzali. Amateure: del Litto Viola, Checchett. Liston„Boxer des Monats“ Der junge farbige Schwergewichtler Sonny Liston erhielt von der National Boxing Association(BNA) den Titel„Boxer des Monats“ und nimmt auch in der Weltrang- liste nunmehr den ersten Platz unter den Herausforderern des Weltmeisters Floyd Pat- terson ein. Im Mittelgewicht steht Europameister Gustav Scholz(Berlin) als Nummer I hinter Weltmeister Gene Fullmer verzeichnet. Joey Giardello ist als Zweiter eingestuft. Im Halbschwergewicht behielt Europameister Erich Schöppner(Witten) seinen zweiten Rang hinter Harold Johnson. STARRKSTER DEUTSCHER ACHTER ist nach wie vor das Kiel Ratzeburger Europa- meisterboot, das man auch in Rom trotz so starker Konkurrenz wie etwa dem ameri- kanischen Marine-Achter zum Kreis der Favoriten zählen darf. Die norddeutsche Renngemeinschaft, aus der die vier Kieler F. und K. Schepke, Bittner und Hopp übrigens auch in den siegreichen Vierern saßen(), hatte bei den deutschen Meister- schaften in Germania Düsseldorf einen ehrgeizigen Gegner, der sich aber im Ziel um eine Länge geschlagen geben mußte. Von links: Lenk, Bittner, Hopp, v. Groddeck, K. Schepke, F. Schepke, Schröder, Rulffs, St. Padge. Bild: Schirner Leutershausen im Endspiel von der TSG 62 besiegt! Jyeudlenbergpokal blieb in Weinheim Bei den Frauen zweiter Platz für TSV hinter Vorwärts Frankfurt Der zweite Tag des Weinheimer Berg- straßenturniers brachte wiederum sehr guten Sport und vor allem spannende Spiele. Be- dauerlich, daß Germania Frankfurt seine Meldung nicht erfüllte, so daß in dieser Gruppe 62 Weinheim schon durch einen 5:3 Erfolg über die S6 Hohensachsen zum Gruppensieg kam. In der Gruppe II schaffte die TG Laudenbach trotz eines 1:1 gegen den TV Hemsbach, der gegen 09 Weinheim 1:2 unterlegen war, den Gruppensieg, da sie dem FV 09 Weinheim mit 5:0 das Nachsehen gab. In der Verbandsklasse hatte die Sd Leu- tershausen einen schwachen Start, denn es reichte gegen den SV Friesenheim nur zum 1:1, während der TV Großsachsen die Pfälzer mit 3:2 niederhielt. So waren TV Groß- sachsen und Sd Leutershausen im Endspiel der Verbandsklasse. Viel Spannung brachten die Spiele der Frauen. In der Gruppe I unterlag der Sv Waldhof dem späteren Sieger Vorwärts In Brühl ansprechende Leistungen: nen schleichen und nichts fur ihr Geid zeigen, Welsch 40 Speerwurf an dle: 60-m-Htenze dann möchte man sick ein Dutzend Lohmanns wünschen.“ Von Marsells Abschneiden in Chemnitz Rängt für seine ganze Zunft in Deutschland viel ab. Wir besagen einmal Robl, Sawall, Möl- ler, Metze, Lohmann— fünf Weltmeister * Die deutsche Leichtathletik besitzt ein neues Hochsprungtalent: Bei den Jugendmeisterschuaf- ten in Neuwied meisterte die gerade ISjäkrige Ingrid Becker(Geseke) mit 1,67 Meter die Olympia- Norm] Das war die mit Abstand beste Leistung von Neuwied. Sie veranlaßte die DLV- Verantwortlichen zu einem Ausnahme- beschluß, wie er 1958 vor den Europameister- schaften in Stockholm der Münchner Sprin- terin Anni Biechl zuteil wurde: Ingrid Becker erhält die Chance einer Teilnahme an den gesamtdeutschen Olympia- Ausscheidungen. Ju- gendlichen unter 18 Jahren ist nach den sehr strengen DLV- Bestimmungen der Start bei Senioren-Wettleämpfen verwehrt. Kein Ver- band der Welt nimmt es in diesen Dingen so genau wie der DLV. Ob zu Recht oder Unrecht, das sei dahingestellt. Um so schwerer wiegt der Beschluß von Neuwied. Vielleicht kann Ingrid Becker diese Chance am Samstag in Hannover nutzen * Gert van Opbergen ist ein geplagter Ruder- trainer. Bescheiden hielt er sich im Vorjahre am Siegersteg der 46. Meisterschaften in Mann- Reim zurück, als seine Schützlinge Victor Ben- driq und Manfred Kluth— zusammen mit den Düsseldorfern Uellner und Schroers- deutsche Meister im Vierer ohne und drei Wochen spä- ter Vize- Europameister wurden. Diese Renn- gemeinschaft, der sich im Olympiajahr günstige Aspelcte eröffneten, fel auseinander. Die Neu- her mußten sich zwangsläufig auf den Zweier ohne konzentrieren. Auf ihn setzte man die Hoffnungen. Sie erfüllten sich in Duisburg (vierter Platz) nicht. Die nock verbliebene Rom- Chance liegt allein in einem möglichen Renngemeinschafts-Boot, dem Vierer ohne. Diese Nackenschläge wird man in Neuß ver- dauen. Wie sagte doch van Opbergen:„Rudern ist— gottlob— nicht unser Beruf!“ Ueber 500 Teilnehmer beim Landsportfest/ Neckermann bester Sprinter Das Landsportfest des FV Brühl, das seine 27. Auflage erlebte, und in Vorberei- tung und Abwicklung mancher Veranstal- tung der Stadtvereine ein Vorbild sein könnte, sah nicht weniger als 500 Teilneh- mer am Start. Dabei waren von Schülern über die Jugendklassen, Männer und Frauen bis zu den alten Herren für alle Klassen Wettbewerbe ausgeschrieben. Be- sonderen Wert hatte man auf die Mehr- kämpfe gelegt, die vor allem bei den Vete- ranen der Leichtathletik viel Anklang fanden. Die Leistungen konnten sich sehen las- sen. Ein B- Jugendlicher aus Heidelberg sbrang 6,69 m weit. Lammert(Post) ge- wann die 1000 m in 2:52, 4, VfR die viermal 100 m in 47.5, der Schwetzinger Schwab die 100 m in 11,9. Jahn Seckenbheim gewann mit 1441 Punkten den Dreikampf der B-Ju- gend durch Ingrid Bühler. Bei den Frauen war die Mannheimer Post stark vertreten. Röschel gewann mit 37,18 m das Diskuswerfen und mit 10,15 m das Kugelstoßen. Gipp den Dreikampf und Weitsprung und auch den Ehrenpreis des Vereins. Hartung(USC Heidelberg) siegte im 100-m-Lauf mit 12,8. In den offenen Wettbewerben lag der TV 64 Schwetzingen in schärfstem Wettbewerb mit dem VfR. Schließlich entschieden die beiden letzten Staffeln zugunsten der Schwetzinger. Zuvor hatte Neckermann (VfR) in 11,0 die 100 m, Rützhaupt Fleidel- berg) die 400 m in 52,1 und Schaeffer(Hei- delberg) um Brustbreite vor Dr. Dorn(VfR — beide liefen 2:01— die 800 m gewonnen. Sehr stark lief der Postler Röder, ehe er über 3000 m in 921.4 durchs Ziel ging. Da- zwischen hatte Löllbach(VfR) die 200 m der Junioren in 23,8 gewonnen: im offenen Wettbewerb hatte Frey, Neckarhausen, in 23,0 gesiegt. Hochsprungsieger wurde Dewitz(MTG) mit 1,78, Frey(Neckarhausen) kam im Weitsprung auf 6,51 m. Während FHeindel (Usc Heidelberg) mit 38,42 m das Diskus- Werfen gewann, war Welsch(VfR) im Speerwurf mit fast 60 m nicht gefährdet. Gut gefallen konnten auch die A-Ju- gendlichen. Schwikorsch(MTC) gewann die 100 m in 11,4, sprang 6,29 m weit und ge- wann auch den Dreikampf mit 1661 Punk- ten. Rheinauer Siege gab es im 1500-m- Lauf durch Hüttner und Seßler, die fast miteinander durchs Ziel liefen. Die ab- schliebenden Staffeln gehörten dem TV Schwetzingen, der in 44,8 die 4 Xx 100-m- Staffel und in 1:43,7 auch die Rundenstaffel gewann. Die Staffel der männlichen Ju- gend A sah die Post in 48.8 vorn. Röchling und Löb Vizemeister Gute Leistungen waren bei den gesamt- badischen Tennisjugendmeisterschaften fest- Zustellen, die nach dreitägiger Dauer auf den Plätzen des 1. Tennisklubs Pforzheim zu Ende gingen. Die Entscheidungen waren in allen Klassen hart umstritten. Im Junſoren- einzel siegte der Heidelberger Matthias Wis- niowski(Schwarz/ Gelb) im Endspiel gegen Peter Löb(Grün-Weiß Mannheim) mit 0:6, 6:4, 6:3. Auch bei den Juniorinnen brachte erst ein Dreisatzkampf die Entscheidung zu- gunsten des viel beachteten Tennistalents Margarete Seltenreich(TC Mosbach) mit 5:7, 7:5 6:3 über Tutti Röchling(Mannheim). Im Junioren-Doppel siegten die Erstplazierten des Einzels, Wisniowski/ Löb, gegen Saurbier (Waldkirch)/ Winter Baden-Baden). Im ersten Spiel 2:1 für Vorwärts Im Qualifikationsspiel für die erste Runde um den Europa-Pokal der Länder-Pokal- sieger schlug der Sowjetzonenvertreter Vor- Wärts Ostberlin den tschechischen Pokal- Sieger Roter Stern Brünn mit 2:1(1:0). Das Rückspiel findet am 10. oder 11. August in Brünn statt. Der Sieger dieser Vorentschei- dung trifft auf den jugoslawischen Pokal- sieger Dynamo Zagreb. Frankfurt und spielte gegen Grünweiß Frankfurt nur 3:3. So war der Weg frei für Vorwärts. In der Gruppe II waren die End- spielgegner um die badische Meisterschaft unter sich. 46 Mannheim schlug VfR Pforz- heim 2:0, den VfR Mannheim 4:3 und KTV 46 3:1, zog allerdings gegen Bad Soden mit 1:2 den kürzeren. Zum Ausgleich schlug der KTV 46 Bad Soden mit 2:0, so daß die Mann- heimerinnen doch noch zum Gruppensieg kommen konnten. Das Entscheidungsspiel brachte den Turnerinnen in der Verlängerung einen 4:1-Sieg. 8 Die Endspiele sahen zunächst den TV Oberflockenbach über Tus Weinheim mit 3:1 erfolgreich, während in der Bezirksklasse 62 Weinheim durch einen 4:2-Erfolg gegen Laudenbach eine Runde weiterkam. Da die 62er auch den TV Oberflockenbach mit 4:2 n. V. bezwingen konnten, hatten sie das End- spiel um den Freudenberg-Pokal erreicht. Mehr Mühe hatte da schon die SG Leuters- hausen mit dem TV Großsachsen, der in der normalen Spielzeit ein 3:3 erzwang und sich erst in der Verlängerung knapp 4:5 geschla- gen bekannte.. Für die Ueberraschung sorgte dann im Endspiel die TSG 62 Weinheim, die gegen den Oberligisten groß aufspielte. Leuters- hausen führte 2:0 und später nochmals 3:2, aber beim Pausenpfiff hieß es schon 5:3 für die tapferen 62er, die schließlich auch 7:4 ge- wannen und damit glückstrahlender Gewin- ner des Bergstraßgenturniers geworden waren. Das Endspiel der Frauen fand unter un- gleichen Voraussetzungen statt. Nicht nur, daß die Mannheimer Mädel des TV 13846 schon in der Gruppe ein Spiel mehr auszu- tragen hatten, hatten sie auch noch ein Ent- scheidungsspiel austragen müssen. So war denn das Endspiel über 2 mal 15 Minuten doch etwas zu viel. Vorwärts Frankfurt ge- Wann verdient mit 3:0. A— Fraser und Bungert in 4 Sätzen Beinahe hätte es am Montag zu Beginn der stark besetzten Internationalen Tennis- meisterschaften von Deutschland am Ham- burger Rothenbaum eine Ueberraschung ge- geben, denn der als Nummer 1 gesetzte Wimbledonsieger Neale Fraser(Australien) mußte kämpfen, um den bisher wenig bee kannten Italiener M. Drisaldi nach Zwei Stunden in vier Sätzen mit 6:2, 4.6, 775, 62 auszuschalten. Frasers Landsmann Roy Emerson bezwang dagegen den Aegypter Aly leicht mit 6:1, 6:1, 6:0. Auch Don Candy (Australien) kam über den Norweger Th Moe mit 6:2, 6:0, 6:3 glatt eine Runde weiter. Deutschlands Davispokalspieler Wilhelm Bungert(Köln) hatte Mühe, um den Brasi- lianer E. Mandarino mit 4:6, 6.4, 8:6, 775 auszuschalten. Bungert spielte häufig unkon- zentriert und verschlug leicht Bälle, glänzte aber zwischendurch mit hervorragenden Crossbällen und gut placierten Drives. Fath/ Wohlgemuth nur Zweite Vor über 200 000 Zuschauern wurden die Seitenwagen- Weltmeister Fath/ Wohlgemuth (Ursenbach) auf dem Sachsenring-Kurs bei Hohenstein-Ernsttal durch die Schweizer BMW-Markengefährten Camathias/Foell ge- schlagen. Das Schweizer Gespann errang einen Start-Zielsieg, obwohl es von den Weltmeistern verbissen gejagt wurde. Fath/ Wohlgemuth, die in der sechsten Runde mit 3:40,9 Minuten(142,2 km /st) neuen Runden- rekord fuhren, gerieten in ein Rudel überholter Gespanne, aus dem sie sich nicht sofort lösen konnten. Camathias/ Foell nutzten die Chance und gewannen in der neuen Streckenrekord- zeit von 37:25,1 Minuten(140,0 km)/st) vor Fath/ Wohlgemuth mit 37:42,7. Erfolgreichster Fahrer war der Neuseeländer John Hemple- man, der auf MZ in der Viertelliterklasse gewann und in der Halbliter-Soloklasse auf Norton triumphierte. In der 125g αν ˖cm-Klasse siegte Degner vor Fischer(beide Sowjetzone) auf M, in der 350-C ,m-Klasse der Rhodesier Redman vor Hempleman. Die große Ueberraschung des Bremer- havener Fischereihafenrennens auf dem 1,4 kKm- Kurs war die Motorradklasse bis 125 cem. Der Grießenbacher Knipp erreichte in diesem ersten Lauf um den OMK-Juniorenpokal(in- offizielle Nachwuchsmeisterschaft) im Sattel einer Achtelliter-Mondial mit 83,6 km/st den Tageshöchstschnitt. Er belegte bis 500 cem auch noch den zweiten Platz mit einer Münch-RS hinter dem Münsteraner Schöpp- ner(Horex). Vierer-ohne noch unklar DRV-Ruderboote zur Olympia- Ausscheidung Der Deutsche Ruder-Verband hat nach den Erkenntnissen der 47. Meisterschafts- regatta in Duisburg in sechs der sieben olympischen Bootsklassen jeweils zwei Boote für die Olympia-Ausscheidung mit der Zone am Samstag(ab 16 Uhr) in Duisburg-Wedau festgelegt. Unklar ist gegenwärtig noch, welche Boote im Vierer-ohne den DRV ver- treten werden. Der DRV trägt am Freitag in Wedau noch eine interne Ausscheidung aus, für die bisher die Rgm. Lübecker RGRatze- burg und Germania Düsseldorf als Teil- nehmer feststehen. Ein drittes Boot soll in Renngemeinschaft gebildet werden mit Ru- derern aus Neuß(Kluth, Hendrix), Hansa Bremen(Niermann, Wehselau) und dem 1. Kieler RC. Als DRV-Boote für die West-Ost-Aus- scheidung am Samstag stehen fest: Einer: von Fersen(Essen), Klein(Berlin); Doppel- Zweier: Montag/ Hoff(Konstanz/ Saarbrücken), Becher qahn(Worms/ Würzburg). Zweier- ohne: Kliefoth/ Kruse(Ratzeburg), Fitze/ Ste- wens(Essen); Zweier-mit: Gunter Kaschlun/ Peter Stewens(Essen), Renneberg/ Knubel (Gelsenkirchen); Vierer-mit: Germania Düs- seldorf, RV Nassovia Höchst; Achter: Rgm. Ratzeburg Kiel, Rgm. Wicking Berlin/ Ber- liner RV. Glotzbach beim Polizei-SV mit 59,35 ml Klasseleistungen beim Nammerwerfen Der nationale Rasenkraftsporttag des rührigen Polizei-SV Mannheim hatte mit über 40 Teilnehmern ein ausgezeichnetes Meldeergebnis gebracht und war eine gute Werbung für die Athletik mit Hammer, Stein und Gewicht. Unter den Konkurrenten war eine Vielzahl von Akteuren, die zur deut- schen Elite zu zählen sind. Besonderes Inter- esse beanspruchte das Hammerwerfen, das Willi Glotzbach(ASV Fulda) mit 59,35 m ge- Wann. Mit 53,50 m schaffte hier Willi Brun- ner(PSV Mannheim) nicht nur den zweiten Platz, sondern stellte damit auch eine per- sönliche Bestleistung auf. Zwei der fünf Dreikampfsiege holten sich die Karlsruher Germanen durch Hauck und Klinger im Mit- tel- und Halbschwergewicht, während der ASV Fulda durch Krick und Glotzbach er- folgreich war(Leicht- und Schwergewicht). Im Federgewicht blieb der Ludwigshafener Schoch sicherer Sieger. Den Mannschafts- kampf entschied SpVgg Germania Karlsruhe vor ASV Ludwigshafen, Tus Ensdorf und Polizei-SV Mannheim für sich. Außer Brunner, der im Dreikampf hinter Masurat(Ludwigshafen) Dritter wurde, boten auch die übrigen Aktiven des Gast- gebers recht ansprechende Leistungen. Die gleiche Plazierung erreichte im Halbschwer⸗ gewicht Wolfgang Lamm, während Herbert Groß bei den Leichtgewichtlern den vierten Rang belegte. Ebenfalls Vierter wurde Ber- thold Schaaf im Schwergewicht. Bester Drei- kämpfer in der gleichen Klasse der Alters- gruppe 1 war wieder einmal Eugen Schölch. Toto-Quoten 6-Rang- Wette: 1. R.(13 Richtige): 9497 DM. 2. R.: 394 DM; 3. R.: 27,50 DM; 4. R.: 4 DM; 5. R.: 597 DM; 6. R.: 21,25 DM.— I10er-Wette: 1. R.: 2671 DM; 2. R.: 95,40 DM; 3. R.: 9,75 DM. — Neuner-Wette: 1. R.: 1240 DM; 2. R.: 55 DM; 3. R.: 6 DM.— Achter-Wette: 1. R.: 55,50 DRI; 2. R.: 4,65 DM. Lottoquoten: Kl. 1: 300 00 DM; Kl. 2: 1550 DM; Kl. 3: 38 DM; Kl. 4: 2,60 DM. *— Sleger mit VEEIDO O, Sroßer Preis von Deutschland e AVD Rheinland-Pfalz-Preis 2. Platz: H. LIN GE gouf Porsche Carrera Klasse Grand Tourisme bis 1000 cem: Sieger W. SCHNEIDER quf BMW 700 Klasse Grand Tourisme bis 2000 cem: Sieger H. J. WALTER quf porsche Carrera Fo en Männer mit Autoverstand fahren VEEDOl. Seite) — tren Zeginn ennis- Ham- lig ge- setzte ralien) ig be⸗ Zwei 25, 6˙2 Roy er Aly Candy r Th. Veiter. helm Brasi- 57 1755 nkon- länzte enden dung nach lafts- ieben Zoote Zone edau noch, ver- ag in aus, atze- Teil- U in Ru- ansa dem Aus- iner: ppel- ken), eier- Ste- Aun/ ubel Düs- Rgm. Ber- nter rde, ast- Die ver- bert rten Zer- rei- ers- ölch. DM. DM; ette: DM. DM; DM; 1550 5 Seite MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Dienstag, 2. August 1960/ Nr. 176 Reparaturbemühung wegen Umsatzsteuerpanne HII fe für den Mittelstand großgeschrieben Nachdem die große Umsatzsteuerreform, das heißt das Projekt der 12%üigen Mehrwert- steuer in einer Sackgasse gelandet ist(gl. MM vom 30. Juli„Miglungene Neuverteilung der überschweren Umsatzsteuerbürde“), wird im Bundesfinanzministerium und von Exper- ten der CDU/CSU-Fraktion an der„elften Novelle zum Umsatzsteuergesetzé, der soge- nannten„kleinen Umsatzsteuerreform“ emsig gearbeitet. Der Bundesregierung und der Regierungs- partei ist hierbei die Förderung des Mittel- standes ein besonderes Anliegen. Es sei damit Stürmische Stahl-Nachfrage in jahem Abklingen (VWD) Die Nachfrage auf dem Stahlmarkt der Bundesrepublik hat sich nach Feststel- lung des rheinisch- westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung(Essen) nach dem teil- weise„stürmischen Anstieg in den letzten Monaten“ nicht mehr nennenswert erweitert. In seiner Beurteilung über die Lage auf dem Stahlmarkt im Frühsommer 1960 führt das Institut aus, dag die Auftragsbestände von Januar bis Ende April 1960 nur noch um rund 47000 t monatlich gegenüber 340 000 f im Monatsdurchschnitt April bis Dezember 1959 erhöht werden konnten. Die Walz- Stahlwerke verfügen nach Ausführungen des Instituts gegenwärtig über einen Auftrags- bestand bei Fertigerzeugnissen in Höhe von rund 6,5 Millionen t, wobei die durchschnitt- liche Lieferzeit etwa dreieinhalb Monate beträgt. Die Entwicklung der Exportaufträge ließen den Schluß zu, so führt das Institut weiter aus, daß sich die Lage auf den internationa- len Stahlmärkten wieder gefestigt habe. So hätten die Auftragseingänge aus dritten Län- dern im Mai 1960 mit rund 210 000 t Walz- stahl wieder um etwa ein Viertel höher ge- legen als im März 1960. Dabei bestätigten auch die im Walzstahlexport erzielten Preise, daß die Auswirkungen durch das Ende des Stahlarbeiterstreiks in den USA abgeklun- gen sind. Pioniere für Israel- Importe Kaufhof und Kaufhalle (VWD) Eine Einkaufsmission der beiden deutschen Firmen Kaufhof und Kaufhalle ist von einer Besichtigungsreise nach Israel in die Bundesrepublik zurückgekehrt. Die Kon- zernvertreter zeigten sich vor allen Dingen am Import von frischem Gemüse und Obst, gefrorenen Hühnern, Süßwaren und Tex- tilien interessiert. Die beiden Firmen, die beträchtliche Versuchsbestellungen aufgege- ben haben, planen Ausstellungen israelischer Waren, um die deutschen Käufer mit ihnen bekanntzumachen. Agrarprodukte wie Früh- Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln und Mohr- rüben sind für die Bundesrepublik geeignet, da der Erntebeginn in Israel mehrere Monate früher liegt als in Mitteleuropa. Hinsichtlich der Preise und der Verpak- kung bedarf es allerdings noch einer Anpas- sung an die deutschen Anforderungen Eine solche Angleichung sei möglich, wird in Israel erklärt, falls größere Bestellungen aufgegeben würden. Auch bei Textilien wer- den Abschlüsse für möglich gehalten, sofern der deutsche Geschmack berücksichtigt wird. Zucker- Sachverständige 2 Weeks Entwieklungnach Athen (eg) Der interministerielle Ausschuß für Entwicklungsländer bewilligte die Mittel für Entsendung von drei Zuckerrüben-Sachver- ständigen, die in Griechenland im Rah- men des land wirtschaftlichen Förderungs- programms eingesetzt werden sollen. zu rechnen— heißt es— daß eine Reihe der jetzt in Vorbereitung befindlichen Maß- nahmen im Sommer nächsten Jahres in Kraft treten. Diese Maßnahmen werden vor allem vom deutschen Einzelhandel(ies: der Haupt- gemeinschaft des Deutschen Einzelhandels) heftig applaudiert. Das ist verständlich, denn von dieser Seite wurden die steuergesetz- lichen Korrekturen zugunsten der mittleren und kleinen Gewerbebetriebe schon jahre- lang gefordert. Hierbei diente als Begrün- dung: Es müßten die bisherigen Benachteili- gungen gegenüber den Großunternehmen in etwa aufgehoben werden. Was im einzelnen geplant wird, vrird noch geheimgehalten. Es sickerte jedoch durch, dag die Umsatzgrenze für den auf Freibetrag An- spruch erhebenden Kleinbetrieb von bis- herigen 80 000 DM auf 120 O0 DM erhöht werden soll; gleichzeitig sei vorgesehen, den Freibetrag für Kleinbetriebe von bisherigen 8000 DM. auf 10 000 DM herauf zusetzen. Für freie Berufe ist statt der bisherigen Frei- grenzen Einführung eines einheitlichen festen Freibetrages von 18 00 DM. geplant. Der Umsatzsteuersatz für den Großhandel soll halbiert und somit auf 0,5 Prozent herab- gesetzt werden, um die Wettbewerbslage des mittleren und kleinen Einzelhandels zu ver- bessern. Zum Ausgleich ist vorgesehen, den Umsatzsteuersatz für Großbetriebe mit mehr als 10 Millionen DM Jahresumsatz um 0, 2 Prozent auf 4,2 Prozent zu erhöhen. Die umsatzsteuerbefreiende Anerkennung von Organschaftsverträgen ist noch immer um- stritten. Bisher genügte eine 50% ige Beteili- gung zur Erlangung des Schachtelprivilegs. Der Streit geht darum, ob in Zukunft diese Quote mit 75 Prozent oder gar auf„mehr als 99 Prozent“ festgelegt werden soll. Umstritten ist noch die Frage der Wiedereinführung einer zusätzlichen Umsatzsteuer für Betriebe, bei denen Koppelung von Herstellung und Einzelhandel vorliegt. Allem Anschein nach wird sich aber diese Absicht durchsetzen. Neben diesen umsatzsteuerlichen Projek- ten werden auch andere, den Mittelstand be- günstigende Steuermaßnahmen erörtert. Zum Beispiel ist die Einführung eines Unter- nehmer- Freibetrages als Unternehmerlohn geplant. Der Unternehmerfreibetrag soll sich auf 12 000 DM jährlich belaufen, falls der zur Gewerbesteuer heranzuziehende Gewinn 300 000 DM. jährlich nicht übersteigt. Außerdem sollen die Gehälter für mithelfende Ehefrauen künftig bei der Gewerbesteuer abzugsfähig sein, sofern die Ehefrau nicht ausschließlich die Position einer Köchin oder Wirtschafterin versieht. Im Einkommen- steuergesetz ist die sofortige Absetzfähigkeit geringwertiger Wirtschaftsgüter im Werte von 800 DM in der Diskussion. Bisher betrug die Wertgrenze 600 DM. F. O. Weber Bundesbank verteuerte Bonn verbilligte Kredite (eg) Trotz der zunehmenden Versteifung am Kapitalmarkt wurden im zweiten Quar- ta! 1960 in erheblichem Umfang die Umbau- ten von landwirtschaftlichen Wohn- und Petriebsgebäuden durch Kredite finanziert. Jedenfalls sind Zinsverbilligungsmittel für diese Zwecke in nahezu gleicher Höhe wie in derselben Vorjahreszeit in Anspruch genom- men worden. Von den gesamten an die Land- wirtschaft für verschiedene Zwecke heraus- gegebenen Kredite in Höhe von 183,6 Mil- lionen DM. entfkelen auf land wirtschaftliche Baumaßnahme. allein rund 107,6 Milionen DM, das sind nahezu 60 Prozent des zu- gesagten Gesamtkreditvolumens. Agrarnot atomar bezwingen (eg) Auf Einladung der Bundesregierung veranstaltet die Internationale Atomenergie Organisation(AEO) gemeinsam mit der Er- nährungs- und Landwirtschafts-Organisation (FAO) der Vereinten Nationen vom 8. bis 12. August 1960 in Karlsruhe eine Fachtagung über Erhöhung der Ernteerträge durch Be- strahlung. Gartenbau warf Gewinn ab Eitel Freude und keine Klage Eine Untersuchung der Gartenbaubetriebe (Gemüsebau, Blumenbau, Gemischtbetriebe, Obstbau und Baumschulen) hat ergeben, daß das Betriebseinkommen je Vollarbeitskraft von durchschnittlich 1985.— DM im Wirt- schaftsjahr 1948/49 auf durchschnittlich 7472,— DM im Wirtschaftsjahr 1958/59 ge- stiegen ist. Das Bundesernährungsministe- rium sieht darin den Erfolg der im Garten- bau eingeführten Rationalisierung. Sozialisten wünschen Europas Gleichschaltung 05 Nederhorst hält nicht viel (VWD) Die Sozialisten seien nicht davon überzeugt, daß sich die soziale Lage von selbst verbessere, wenn sich der Handels- verkehr innerhalb der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft EWO) freier entwickle, erklärt der Vorsitzende des Sozialausschusses des Europäischen Parlaments, Gerhard Neder- horst, in der sozialistischen Europakorre- spondenz. Die Sozialisten, betont Nederhorst darin, hielten es nicht für ausreichend, wenn die Europaorgane statistisches Material über die Lohnentwicklung zusammentrügen und ver- öfkentlichten. Man wünsche, daß sich die europäischen Exekutiven bemühten, Arbeit- geber und Gewerkschaften zusammenzu- kühren, damit auf Grund des gesammelten Materials Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Lage in der EWG besprochen und aufeinander abgestimmt würden. Wie Nederhorst weiter ausführt, hält die sozialistische Fraktion eine Egalisierung der Löhne in der EWG für undenkbar, weil sich die Produktivitätsunterschiede in den Löhnen ausdrücken müßten. Verlasse man sich jedoch ausschließlich auf die Automatik des Freien Marktes, so laufe man Gefahr, daß sich die Unterschiede in der Wohlstandsentwicklung zwischen dem Nordwesten der Gemeinschaft und dem Süden noch vergrößerten. Daher forderten die Sozialisten eine aktive In- vestitionspolitik in den weniger entwickelten Gebieten durch Magnahmen der europaischen Investitionsbank und des europäischen So- zialfonds. Ferner halte man eine gute Arbeits- vermittlung in Form eines europäischen Arbeitsamtes für erforderlich, das als Spitzenorgan der nationalen Arbeitsämter fungiere. Der französische Wirtschafts- und Sozial- rat hat nach zweitägiger Debatte die von der EWG geplanten Beschleunigungsmaßnahmen zwar grundsätzlich gutgeheißen, ihre Durch- führung aber von der gleichzeitigen Verwirk- lichung gewisser Harmonisierungsmaßnah- men— insbesondere auf dem Gebiet der gleichen Löhne für Männer und Frauen und der Ueberstundenregelung— abhängig ge- macht. Derartige Harmonisierungsmaßnah- men müßten als Gegenleistung für die be- Adam Opel A6 1959 mit einem Reingewinn von 202 Mill. DM Nach 950 Mill. DM Anlagezugängen noch 650 Mill. DM Investitionen fest geplant Das zweitgrößte Unternehmen der deut- schen Automobilindustrie, die Adam Opel AG,(eine 100% ige Tochter der General Motors Corp., Detroit) weist für das Jahr 1959 einen Reingewinn von 202,24 Millionen DM aus und schüttet an die Aktionäre hier- von 200 Millionen DM. als Dividende aus. Allerdings sollen 100 Millionen DM zwecks Kapitalerhöhung zurückwandern. Das Grund- kapital der Adam Opel Ad wird also zu- künftig 340 Millionen DM betragen. Dabei plant das Unternehmen die größten Investi- tionen seit seinem Bestehen. In Rüsselsheim sollen im Jahre 1960 rund 350 Millionen DM und in deri neuzuerrichtenden Werk in Bo- chm— der erste Spatenstich soll innerhalb der nächsten Wochen erfolgen— rund 300 Millionen DM innerhalb der nächsten drei Jahre zur Vollendung der ersten Ausbau- stufe investiert werden. Der Absatz von Opel- Fahrzeugen hat sich im Jahre 1959 erneut erhöht, wobei die Zu- wachsrate— sowohl verglichen mit den Vor- jahresergebnissen als auch mit der Wachs- tumsrate der anderen bundesdeutschen EKraftfahrzeugfabriken— gering war. Die Unternehmensverwaltung bringt dies damit in Zusammenhang, daß die Ergebnisse der GESCHAFTSBERICHTE Atlas-Werke AG, Bremen: Der Umsatz kletterte 1959 auf rund 82(1958: 67) Millionen DM, Was einer Zuwachsrate von 18 Prozent entspricht. Allerdings war der Umsatz im Jahre 1958 we- gen unzureichender Werftaufträge im Vergleich zu 1957 um rund 5 Millionen DM zurückgegan- gen. Laut Verwaltungsvorschlag sollen die reien Aktionäre wie im Vorjahr eine Divi- dende von 8 Prozent erhalten.(Großaktionär ist die Hugo Stinnes Industrie und Handel GmbH, abgabe, bei der sich im Vorjahr keine Zunahme ergeben hatte, erhöhte sich um 11,9 Prozent auf 2,95(2,64) Milliarden kWh. Versicherungen Nothilfe Krankenversicherung Va, Mannheim: Im Jahre 1959 sind die Beiträge um 15,2 Prozent auf 24,76(1958: 21,06 Millionen DM gestiegen. Der Vorstand berichtet, daß trotz intensiver Bestandspflege sich ein Netto-Abgang von 2047 in den Vorjahren durchgeführten In- vestitionen bei Opel früher, nämlich bereits in den Jahren 1957/58, in Erscheinung traten als bei den anderen westdeutschen Wettbe- werbern.: Von den Opel- Fahrzeugen gelangen nach wie vor mehr als 50 Prozent in den Export(1959: 54,4; 1958: 53,4 Prozent). Die Rüsselsheimer haben den Ehrgeiz, ihre derzeitige normale Tageskapazität(also ohne Ueberstundenleistungen) von 1200 Einheiten auf 1600 Einheiten zu erhöhen. Im Jahre 1959 wurde eine Tagesproduktion von 1275, ja im letzten Vierteljahr sogar von 1321 Einheiten erzielt. Allerdings mußten Ueberstunden ge- macht werden. In Rüsselsheim selbst ist eine Vermehrung der Belegschaft um 4000 Per- sonen vorgesehen. Bis zum Jahre 1963 sollen in dem neu zu errichtenden Werk in Bochum 6000 Personen beschäftigt werden. Der Um- satz im Frigidaire-Geschäft spielt bei dem Unternehmen nur eine untergeordnete Rolle; er dürfte ungefähr zwei Prozent des von Fachleuten auf rund 2,4 Milliarden DM ge- schätzten Gesamtumsatzes ausmachen. Die Opel Ad ist ja vor geraumer Zeit aus dem Haushaltgeschäft gänzlich ausgeschieden und widmet sich nur der Herstellung von größeren und Großkühlanlagen. Ein Blick auf das Rechenwerk der Adam Opel AG: Seit der Währungsreform bis Ende 1959 wurden Mill. DM 950,72 investiert 620,09 abgeschrieben 489,69 an Aktionäre ausgeschüttet, wovon 260,00 zwecks Erhöhung des Grundkapitals zu- rückflossen. 761,95 wurden an Steuern abgeführt. Im Jahre 1959 sind 150,14 Millionen DM Zugänge zum Anlagevermögen und 109,28 Strukturzahlen Millionen DM Abschreibungen in der Bilanz ausgewiesen. Im Gegensatz zum Jahre 1958 haben die„anderen Bankguthaben“ beträcht- lich, nämlich auf 163,84(1958: 11,75) Millionen DM zugenommen; ebenso das Vorratsver- en, das 1958 mit 161,53, 1959 mit 193,24 Millionen DM ausgewiesen wurde. Eine der Besonderheiten der Adam Opel AG ist die fast gering erscheinende Ausstattung der Rücklagen. Jedoch verbucht das Unter- nehmen in der Bilanz bedeutende Gewinn- vorträge(1958: 97,01; 1959: 119,41 Millionen DR). 5. Mit typisch amerikanischer Sorglosigkeit im konjunkturellen Denken geht also die Adam Opel AG frohgemut in die weitere Zu- kunft. Pünktchen vom Leistungs wettbewerb schleunigte Durchführung des Zollabbaues und des gemeinsamen Außentarifs betrachtet werden. Andere Aufgaben, wie die Harmoni- sierung der Steuersysteme und die Regle- mentierung der Antikartellgesetzgebung müßten von der EWG jetzt in Angriff ge- nommen werden. Ueber die zusätzliche Sen- kung des gemeinsamen Außentarifs um 20 Prozent müsse vorher im Rahmen des All- gemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) verhandelt werden. Gleicher Lohn bei gleicher EWG-Arbeit Die EWG- Kommission hat jetzt die Richt- linien zur Verwirklichung des Grundsatzes des gleichen Entgelts für Männer und Frauen bei gleicher Arbeit im Rahmen von Art. 119 des EWG-Vertrages gebilligt. Es wurde be- schlossen den EWG-Mitgliedstaaten zu emp- fehlen, den Grundsatz des gleichen Entgelts bis zum 30. Juni 1961, also im Zuge des EWG- Beschleunigungsplanes nur ein halbes und nicht wie ursprünglich geplant ein ganzes Jahr vor dem vertraglichen Termin zu ver Wirklichen. 1 Zollschutz- Wünsche aus allen Himmels richtungen Was ein guter europäisch denkender Landwirtschaftspolitiker ist, der besinnt sich nicht lange, wenn es darum geht, Zoll- schutzmaßnahmen für land wirtschaftliche Erzeugnisse oder für aus solchen Erzeugnis- sen gewonnenen Veredlungsprodukte zu fordern. Nach der Bundesregierung haben jetzt auch Frankreich und Italien, gestützt auf Artikel 226 des EWG-Vertrages, solche Anträge gestellt. Der Artikel 226 sieht vor, daß Härtefälle beim Zollabbau innerhalb der Gemeinschaft unterbleiben sollen, wenn infolge erheblicher Preisunterschiede Ver- kehrsverlagerungen und Wettbewerbsver⸗ zerrungen zu befürchten sind. Frankreich will besondere Schutzmaß- nahmen für die Einfuhr einer Reihe von Viehfuttermitteln; Italien hat der EWG“ Kommission mitgeteilt, daß es die zum 1. Juli 1960 fällige Zollsenkung innerhalb des Gemeinsamen Marktes bei Zitronen- säure und Kalziumcitrat nicht mitmachen kann und eine Ausnahme gemäß Artikel 226 beantragen muß. Die EWG- Kommission wird diese Fälle zusammen mit dem noch nicht behandelten deutschen Antrag für keine Backwaren behandeln und dürfte ge- gebenenfalls ebenfalls Ausnahmegenehmi- gungen bis zum Jahresende nach Artikel 226 erteilen. Allerdings dürften von niederlän- discher Seite gegen eine Ausgleichsabgabe oder sonstige Beschränkungen bei der Ein- fuhr von Viehfuttermitteln nach Frankreich Bedenken bestehen. i 5 Die EWG- Kommission, die die Notstands- maßnahmen nach Artikel 226 nur als eine Uebergangslösung bis zum Jahresende an- sieht, hat in der Zwischenzeit bereits einen Verordnungsentwurf auf Grund von Artikel 235 ausgearbeitet und dem Mini 5 leitet, der während der Ueberg alle Härtefälle Anwendung fin 8 denen Zollsenkungen für Veredelungs erzeugnisse ohne Angleichung der Rohstoff- Preise eintreten. 5 8 8 5 MARRKT BERICHTE Ven i Ausust 3 Mannheimer Produktenbörse(off. Not.) (VWD) Inl. Weizen neue 43,2543, 60, inl. Roggen neu 39,25—39,60, Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. 2,50, Type 550 64,70— 2,50, Ty De 612 61,70— 1,50, Type 1050 59,70— 1,50, Brotmehl Type 1600 54, 70— 2,50, Roggenmehl Type 997 60,15— 2,50, Type 1150 58,15— 2,50, Type 1370 56,15— 2,50, Braugerste 43 bis 43,75, Futtergerste inl. Wintergerste 36,50—37, Sortiergerste nicht not., ausländische 4141,50, Futter weizen 4141,75, Inlandshafer zu Futter- zwecken und für Industriezwecke nicht not., Aus- jandshafer 36,75—37,50, Mais 42—43, Weizenkleie prompt 23,50—26, dto. per Sept. Okt. 25,25—25,75, Roggenkleie 23,50—23,75, Weizenbollmehl 27,75 bis 28,75, Weizen-Nachmehl 34—386,50, Rapsschrot 27-28, Sojaschrot 34,50, Erdnußschrot 36, Falmkernschrot 3232,50, Kokosschrot 32,5033, Leinschrot 3636,75, Hühnerkörnerfutter 44, 75—45,50, Legemehl 44, 75 bis 48, Malzkeime 22,50—23, Biertreber 24, Trocken- schnitzel neue Ernte Basis Okt. 16,50—17, Dorsch- mehl 5760, Fischmehl 41-46, Speisekartoffeln per 50 Kg frei Mannheim 99,50, Wiesenheu lose 10—11, Luzerneheu lose 11,50 12,50, Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt neu 3,60—3,80, dto. zink- Veberstand, 4 St. Lämmer/ Hammel, Schafe, onne Tendenz. 5 5 8 Heidelberger Schlachtviehmarkt 5 (VWD) Auftrieb: 99 Bullen, 27 Kühne, 48 Färsen, Sroßvieh insges. 174 St. 2 Fresser, 125 Kälber, 628 Schweine, 18 Schafe. Preise je ½ kg Leb gewicht: Bullen A 125—135, B 122—125; Küh 104—108, B 90—104; Färsen A 119-124, B Kälber A 190—200, B 175—188. C 160—172; Schweine b 2 132—145, c 138—147, d 140147; Sauen g 1 11012 Lammer, Hammel, Schafe, ohne Notiz. Marktv lauf: Großgvieh in allen Gattungen flott geràum Kälber flott geräumt, Schweine flott gers Schafe ohne Tendenz. 3 Weinheimer Obst- und Gemüsemarkt 3 (VWD) Anfuhr und Absatz zufriedenstellend. Es erzielten: Brombeeren 60-81, Pfirsiche A. 3 B 22—49, C 15—21, Mirabellen B 2140, Ausfall bis 20, The Czar B 15—23, Ausfall 7—14, Ersinger Hkl. B 11—15, Ausfall 10, Bühler A 35—37, B 25 bis 36, Ausfall 15—24, Reineclauden 7-15, Birnen „Die Frühe v. Trevoux“ B 14—26, C 1120. Ausfall 8—10, Clapps Liebling Hkl. A 2830, HkI. B 1927, Bremen). HV am 8. August.(1958: 3966) Personen nicht vermeiden ließ. 1558 950 roh binde 0 5 1s Hkl. C 15—19, Aepfel Hkl. A 4751, HkI. B 1440 Die Deutsche Lufthansa AG, Köln, führt zur Ueber den derzeitigen Versicherungsbestand: B 8 1 375 9 JEE. 1 Hkl. C 7-13. Seit gurken 8,. 21 Zeit mit der Chase Manhattan Bank, New Lork, In der Krankheitskosten versicherung werden Belegschaft 5 32.595 92 77 stetig.— Die Preise verstehen sich alis Großhan- bis 29, Stangenbohnen 25.30, Buschbohgen 9—15, Verhandlungen über einen Investitionskredit Ende des Jahres 1959 202 224(1958: 208 436) in Bilanzsumme(Mill. DG) 710,58 378,99 dels-Durchschnittspreise per 100 kg bei Waggon- Tomaten Hkli. A 2729, Hkl. B 2326, HkI. G 1 von 20 Millionen Dollar. Der Betrag soll zum der selbständigen Teilversicherung 68 e dernen 379,37 440,91 bezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk. Ver- bis 21.„„ Ausbau des Streckennetzes und der Umstellung 64 457) Personen ausgewiesen. Die Vermögens- Umlaufvermögen 330,69 437,91 lade“ und Nordseestation. Handschuhsheimer obst- und Gemüsemarkt f des Flugzeugparks auf strahlgetriebene Maschi- erträge erhöhten sich auf 0,86(1958: 0,67) Mil-(davon Vorratsvermögen 193,24 161,53) Mannheimer Schlachtviehmarkt(C) Infolge Regen, schlechte Anfuhr, Absatz nen Verwendung finden. Wie verlautet, soll der lionen DM. Die Rückstellung für erfolgsunab- Srundkapital 240,00 240,00(WD) Auftrieb: 7 Ochsen, 310 Bullen, 103 Kühe, zufriedenstellend. Es erzielten: Brombeeren 64 Kredit durch eine Bürgschaft des Bundes ab- hängige Beitragsrückerstattung wurde 1959 ge. Rücklagen 3243 36.16 21 Färsen, Großvieh insges. 501 St. 204 Kälber, bis 88, Pfirsiche 2650, Mirabellen 36-40, Ontario gesichert werden schäktsplanmäßig mit rund 200 000(1958: 126 000) 5 300 4c 2585 Schweime, 26 Schafe. Freise ſe J ke Lenand, 801617 Zanmers 3 l f ö i gesetzlichen Rücklage wur- 5 56.00 64,18) gewicht: Ochsen 4 123128; Bulien A 126—134. B ßer Eimmers„ Bühler&„8 Energie versorgung Schwaben A Es), Stutt- DA beschickt. Der gesetz ührt. Lerbindlichkeiten 114,76 141,50 118125; Kühe A 98112, B 90100, C 8088; Färsen bis 34, gepfel A 3045, B 1829, Birnen 12—25, gart: Laut Beschluß der Aktionärshauptver- den 350 00 DM(1958: 164 000 DM) zugeführt. Gesamtergebnis 733,48 823,34 K 120135; Kälber A 180200, E 170178, C 152160;„Die Frühe v. Trevoux“ 1 A 25.34, A 123, B 12 sammlung wird für 1959 eine Dividende von Die Mitglieder versammlung beschloß, den ver- Personalkosten 264,59 374,50 Schweine à 12513, b 1 126141, b 2 128146, c 132 bis 16, Clapps Liebling A 1926, B 15.18, Doppelte e 1 10 Pro, t. sowie ein Bonus von bleibenden Ueberschuß von 1,98(1958: 0,93) Mil- Rohüberschus 614,36 688,06 bis 148, d 134143, e 130146; Sauen g 1 103115, Felix-Birne 1724, Kopfsalat 1520, Endivien 15, 2 Pronto de Stronunmnsgtz ist 1959 um lionen DM der Rückstellung für erfolgsabhän. aufßerond. Hrträge 11s 3,60 LammerfHammel B 91-100; Schafe bis 75. Markt- Pomaten 40—50 mm Durchm. 22 23, dto. See mm J)CVCVVC0V V 1 it ückerstattung zuzuführen, womit Zinsmehrerträge 10,97 15,32 Lerlauf: Großvieh mittel in allen Gattungen aus- Durchm. 25—27, dto. Kl. C und Ausfall 10—19, 11.8(1958: 3,5) Prozent auf 3,41(3,05) Milliarden gige Bei 1 5 Höhe von 2.99 Millionen DM Beteiligungsertr. 5 1,46 verkauft. Kälber mittel geräumt, Schweine lang- Buschbohnen 10—15. Stangenbohnen 22—26, Stan- 9 1 gestiegen; davon wurden 1,23 8 9 5 1 N Jahresreingewinn 151,40 202,24 sam, Fettschweine aller Klassen vernachlässigt, senbohnen(Wicke) 33. remden Werken bezogen. Die nutzbare Strom- erreicht. b ö„ 17 887 mi a l mbkf“ 29 7.. 8.„* 0 10 Mitgeteilt von„Vereinigte 5 3 Schwartz Storchen 62⁰ 62⁰ dto. Lit,& B. 1600 1600 7% Phoenix-Rheinrohr Unifonds 150,40 Srse(Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragung Seilind. Wolff 135 135 Pfalz Hypo. 25 52⁵ v. 58 102*¹— Universal-Fund 111.35 Uebermittlungsfehler). Siemens& Halske 673 678 Rhein, Hypo. 52⁵ E 6% Rhein. Hypo. 72 92 Uscafonds 11170 Sinner A8 220 820 15 50% Rhein. Hypo. 87 87 Atomic-Fd.(5) 5,18 Frankfurt a. M., 1. August 1960 Stahlwerke Bochum 325⁵ 333 Renten 6,5% Rheinpreußen v. 58 98 98% Cansgros(8) 10.67 5.7 1.8 Stahlwerke Südwestf. 8 5(Zinsen steuerfrei) 7,50% Rhld.-Pfalz v. 58 921 5 2 3 3(5 7 5 5 5 1.8. 25. 7.„8. Südzucker 6 5 100% 100% 5,5%ů RWE v. 59 N 84 6ð5p!!! 20 7 7 e ,,, wen 8„ Oppeltewer g 1143 8 1 211 580 5 5 5 3 Itbank-Anl. v. 8„ Accu 400 491 Dortm. Hörder 193 170 Klein Schanzlin 755 270 VDN g 5 5% Bayer. Hypo. 111 11¹ 5% We 1 1 5 Philadelphia(3 11.13 5 16 Ver. Glanzstoff 750 78 102 10² 7% Zellst. Waldhof v. 58 1022 102% Hadelphia(3) 5 Adler werke 440 448 Durlacher Hof. 5 leckner Bergbau 40 1050 Ver 5 478 453 5,5% Großkraftw. Mhm. Tel.-EI(5) 8,47 A0 f. knergle% e eee een, ee, ee becker. es 2%, 8 Lees en 420 4% 8½ Piste. Eypo. 1 Wandelanlehen Eurit(sfr. 5 AG f. Verkehr 1030 1050 El. Licht u. Kraft 254 2856 Klöckner. Werke 455 532² Zellstoff Waldhof 350% 2363 5% Rhein. Hypo. 8 2 5,5% Anglo Americ. 100 10⁰ Europachem.(sfr.) AEG 449 5 75 55 5 1 275. 5 750— N 7.5% Siemens v. 342 1 3 5 59 285 284 Siat.-Imb.(sfr. Aschaffenb. Zellstoff 173 74 Eglinger Maschinen 8 g 955 972 Unnotierte Aktien 5 v. 430 2 5 ö 111 7 7 790 Lindes Eis 7 NE-Metalle Padische Anllin 15975 275 1 9 8 225 30 7,00 19 9 1270 1350 Beton& Monierbau 580 580 21 8 888 5 v. 56 2⁰7* 205 5 1.80 EMW 889% 394%[Farben Liquis 2 85 f 195 1 15 7 Burbach Kali 40⁰ 400(Zinsen tarifbesteue 5% 5 8 2346 238 Bemberg 1 eee 1450 4 a N 1810 1500 Dyckerneft 880 520 3% AEG v 56 10 o 55% 058 FWVM Berger 918 b Belataühle 5 9 8 3056 32⁴ Eisenhütte 5³⁰— 8% Baden-Württ. v. 57 5 105 6,50% 5 15 Bekula abgestempelt 158 U 157 3 555 15 8 NIS taliee N 1495 1525 Hip een n or. 527 722 80% BASE v. 56 55 5 Investment-zertilkate e a 80 Goldschmidt 801 88 Nordd. Lloyd s les useder Flütte 4% 235, 3% Bosch v. 56 10%%, aten 2230 71,20 Flessing 58 Binding Brauerei 78 1750 N 380 1 325 NSU Ace 2450 Orenstein& Koppel st. 360 385% 3% BB0 v. 56 10 Adiropa 122, 128.00 Nlessing 63 Bochumer Verein 3% N»etfſ 45½% 46% Pfalz. Mühlen 105 10 Phrix Werke 273, 7% Bundesbahn v. 58 5 Agelra 188,0 128,50 Bubiag 1 8 5 8.* 687 685 Phoenix Rheinrohr 3⁴⁴ 345% Scheidemandel 3⁵⁰ 580 6% Bundespost v. 55 1 100 Altona 67.58 12700 bi Buderus. Srünzw. 5 5 20⁵ 206 5 7% Bundespost v. 58 8 Anglo Dutch 101, 102,10 f Brown, Boverl& Cie. 380 565 Siübstahl Witten L 565 555 Banken 7% Ess v. 56 10%%% Atlantiefonds 44.0 44.50 Us. pollar 4, 1650 Cassella 99905 946 Sutenacknung 134 1135 Rheinstahl 37⸗¹ 391 und Versicherungen 5,5% Gelsenberg Austro-Fonds 119,75 120,00 1 engl. 2 11,701 Chemie Albert e 5 1 e 0 8 1 686 es Allianz Leben 100 og r Benzin v. 56 A Caoncentra 8% 50% oh den Bouer 4,2555 Chemie Verwaltung Hüls]! 1 188 Handels- Unio 105 103 ½ dto, Vorzüge 62 885 Allianz Versicherung 34⁵⁰ 3480 8% Heidelb. Zem. v. 36 105 107 Dekafonds 168,60 170,70 100 hll. Conti Gummi. 98 85 1 122 1211 Rheinmetall 310 3⁰⁵ Badische Bank 52⁵ 597 8% Hoechster Farb. v. 57 80 10695 Europafonds 1 17% 176,0 100 skrs. Daimler Benz 660 T 6500, Haren 1150 118⁰ Rheinpreußen 215 85 Bayer. Hypo.& Wechselb. 625 702 7% Hoechster Farb. v. 58 le 5 98 Eurunion E 156,50 100 belg. fr. Deere Lanz 17⁵ 170% Heidelberger Zement 1 25 Red 419 4% f Berliner Handelsbank 678 699 6% Hoeschwerke v. 38 78 ⁰ 100% Fondax 172.90 68,20 100 ftrs. 858 5 5 5 Fe 263% 263 Ruhrstahl 185 8 Commerzbank AG 5 255 1 1 v. 58 1855 10h 3 1 8 50 dän. 1 t. Contigas 05. 25 6 5 1 Dt. Bank AG 8% MAN v. 5 ondra 7. nor w. Kronen Bt. Edelstahl 525 58 Bai 1605 1609 J Seller 3 285 Pt. Centralboden 973 280 5% Mannesmann v. 59 70 1090 II- Fonds 1 8 105,75 100 schwed. Kronen Dt. Erdöl%„ een 1 2(bd Ryp. Bank Bremen 4% un% Plalzwerke v.57 10 9, kaddusiute 9,0 3840 1000 f. kirs Degussa Je, een„ Scese 8 Dresdner Bank A 6%/ seo 60% Pfalz. Hypo.— Intervest 740 8.40 00 österr. Scmung Dt. Lino 931 938 Hütte Siegerland 882 1 885 Frank 8 885 885 5% Pfälz. Hypo! 93 93 Investa 1744 176,80 portugal Dt. Steinzeug 4⁴ 44 Ind. Werke Karlsruhe— 5 1755 55 510 50 Act 27 27⁴ 8 a Thesaurus 218,80 221,70 100 N. west N 75 30 5. 11⁰⁰ 10⁰ Schultheis Stämme 460% 460 Mannh. Versich. Lit. A 5 1700 1 1,30% Kapt.-Ertragsst. Trensgtlantiefonds 54.40 54,70 100 DM. Ost ler-Werke 8 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN Dienstag, 2. August 1960 Nr. 176 ————— .* 5 5 8— 5— 2 aua en Haas, sade smuel. 4 II 1 2 D St dt 1 15 1 . 8 25 5 Woche: Das Kadtgespräch von Mannheim!—— 8 8 5 8 f 5 a i 5 Am Meßplatz Ruf 5 11 86 8 8 2 14 N A 5 K U. O 8 Zuerst gestatten wir 895 8 diesem Wege unserer zahlreichen Kundschaft für das 5 5 8 5.— entgegengebrachte Vertrauen herzlich zu danken. 2 ö N i 8 80 e 9 5 Mit Omnibussen u. Bahn kommen jetzt auch die Bewohner der Landgebiete aus nah u. fern u. 8 5 J0HN IRELAND— DOROTHT MALONR PLANKEN; 3 ALHAMBRA 8 1[staunen— staunen— staunen über diesensdtlonellensvekrtlndung 38 Ein Film von brennender Realistik 7 18.30, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr(12) Nur heute und morgen 60 0 8 quch für die kleinste Wohnung ohne jegliche bauliche Veränderung: 88 „MEIN KAMPF„Die Trapp- Familie“(I. Teil) 8 80 8 Der Dokumentarfilm über das 2 8 8 05 Leben Adolf Hitlers UNIVERSUM 3 8 8 8 30 8 8 8 8 5 2 Eu 2 Prädikat:„besonders wertvoll“. 8 8 4 „UNTER 10 FLAGGEN(12) 80 8 8 12 Tel. 2 02 02 Ferienvorstellung 10.30 Un—. 8 5 Ein dramatischer Kriminalfilm 1 l f STE Nur 15.00, 17.48, 20. 30„KURIER DES 5 02 2 8 Benötigter Raum für den Schrank: Höhe 1,78 m, Breite 0,85 m, Tiefe(von der Wand) 0,65 m, 15 2 n d Mordfall um die Geschichte eines Trevor Howard, D. Stockwell 8 8 während des Badens 2 m.— Bitte messen Sie aus! 8 8— 8 A 46) ROVAI 3 8 8 8 Sie versäumen tatsächlich etwas, wenn sie uns nicht besuchen. 8 8 Beginn: 14.00, 16.30, 19.00 und 21.00 Uhr 2 15.45, 18.15 und 20.45 Uhr(6) 8 Wir erwarten Sie: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag u. 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August 1960/ Nr. 17¹ lebendige Antike Altertum und Gegenwart begegnen sich bei den Festspielen in Epidaurus Die dies ihrigen Internationalen Athener Testspiele im antiken Theater des Herodes Atticus zu Füssen der Akropolis wurden mit einem Konzert des Stuttgarter Kammerorche- sters unter der Leitung von Karl Münchinger eröffnet. An den Festspielen nehmen Orchester, Theater- und Ballettensembles aus der Bundes- republik, den Vereinigten Staaten, aus Frank- reich und der Schweiz teil. Maria Callas wird in mehreren Aufführungen von Bellinis Oper Norma“ gastieren. Kernstück der Festspiele sind wieder die Aufführungen antiker Dramen durch das griechische Nationaltheater, die be- reits bei den Festspielen in Epidaurus zu sehen Waren, über die wir im folgenden berichten. Auf den Sitzstufen im antiken Theater von Epidaurus haben 8000 Menschen Platz genommen. Das weite Halbrund der 55 Stu- Fenreihen ist nur knapp über die Hälfte ge- Füllt, denn dieses wohl schönste Freilicht- meater der Welt im Herzen der Argolis faßt bequem 14 000 Zuschauer. Ueber die kreis- runde Orchestra, wo sich das Linienspiel des schreitenden Chors entfaltet, über die niedrigen Bühnenaufbauten im Hintergrund der Szene hinweg geht der Blick, streift die dichten Kiefern, die dahinter emporragen, Ohne Blaustich in Ravenna Na, da hätten wir's ja wieder mal geschafft, Ernachen, die Karre steht im Stall. Siehste der gar nicht an, was, die 6000 Kilometer. Aber da kannste mal senen, was für einen phantasti- schen Schnitt wir hingelegt haben. Dreikhundert Ka- Emmcehen, Ernachen, pro Tag. Pro Tag, Er- nacken, im Schnitt! Ist dir klar, was das Reißt, du? Ein ganz schönes Ding bei diesen Ver- kehrsverhältnissen. Und noch dazu im Aus- land und in der Ferienzeit! Klar kannste mehr rausholen aus unserer Mühle, aber dann darfste nicht auf Bildung reisen, sondern auf Tempo, verstehste? Und außerdem, ick hab' ja nicht umsonst gesagt, dag wir uns ranhalten müssen. Siek mal, Ernachen, in Pisa, da ist es dock schon losgegangen. Dreiviertel Stunden für den Schiefen Turm, das ist zu viel, das kannste dir nicht leisten, wenn du Florenz in einer Stunde unterfriegen willst. Das sind doch keine Pro- portionen. Und sieh mal, Rom. Was glaubste, gemessen an dem Schiefen Turm hätten wir dort ja dann vier Tage bleiben müssen. Und denhste, dann hätten wir Neapel, Capri und Messina noch geschafft? Sieh mal, zurück mußten wir ja auch wieder, nicht? Und wenn du denkst, wie lang wir noch gebraucht haben, bis wir die Adria wieder Rochgekommen sind! Die Umleitung dei Brindisi hat mich sowieso das Baden gekostet, und weißte, geschwommen hätt ich ja ganz gerne mal bei dieser Hitze, aber dann hätten wir Ravenna nicht mehr ge- holt. Und nach Venedig— und Ravenna lie- genlassen? Na, ich weiß nicht, Venedig kannste ja schon mal im Kino sehen, aber bei Ravenna verlaß ich mich lieber auf meine eigenen Dias. Na, und siehste, das ewige Fotograſteren, das hält ja auch so enorm auf. Weißte noch, wie das gedauert katte, bis wir die Spanische Treppe so richtig hinkriegten? Nein, nicht bei der Seufzerbrücke, Ernachen, die Treppe da in Rom, wo das Madchen mit dem roten Rock so lange unten steken blieb, ehe sie losging. Und ohne roten Farbfleck, weißte, da ist das ganze Dia nur die Hälfte wert. Ich hoffe bloß, daß Wir in das Foto mit der Gondel keinen Blau- stich reinbekommen haben. Weißte, Blaustick sieht nicht gut aus. Müllers, die haben doch immer so viel Blaustick in ihren Dias. Weißte noch, die Bilder von denen aus Pompeji? Die reinste Blaue Grotte! Ich kann mir nicht helfen, ich glaub, denen ihr Belich- tungsmesser ist nickts wert. Ganz falsch, an so- Was zu sparen. Denk dir mal, die teuren Filme und dann der viele Blaustich, und nur weil sie am Belichtungsmesser sparen. Weißte, da sag ich mir: dann lieber ohne Kamerad und nur einfach an kucken das Zeugs, das ist zur Not noch besser als der viele Blaustich. Obwohl, dann kannste nach meinem Gefühl den Urlaub besser gleich umorganisieren. Stell dir vor, Er- nachen: die ganzen 6000 Kilometer abrasen— unch dann alles nur eben rasch an kucken und ohne Dias zuruck nach Hause, na weißte, da- für das ganze Geld zum Auspuff rausjagen! Nee, dann lieber bißchen weniger Kultur und an'n heimisches Gewässer und erholen. * N. B. Dieses Stüc ist frei erfunden. Jede Uebereinstimmung mit lebenden Personen wre rein zufällig. Marga E. Thierfelder 2 und verliert sich in den Linien der in immer zarterem Grau verschwimmenden Bergket- ten. Langsam fällt die Nacht herein. Das Zirpen der Zikaden, in dem noch die Hitze des Sommertages atmet, läßt nach, weicht dem Schrei der Eulen und dem Sleitenden Flügelschlag der Fledermäuse. Der harzige Duft der Kiefern wird intensiver. Schweigend und konzentriert folgt das Publikum den Bewegungen der siebzehn Frauen des Chors, die in ihren weihen, mit roten und schwarzen Ornamenten verzier- ten Gewändern und mit den hohen, hinten in lange Schleier ausmündenden schwarzen Hauben deutlich als Fremde Wirken. Es Sind die Phönizierinnen, Kriegsbeute und Fremde in der Stadt Theben, wo sich der Schreckliche Bruderkampf der Söhne des Königs Oedipus abspielt. Euripides“ Tragödie„Die Phönizierinnen“ oder„Die Phoinissen“, wie das Werk heute genannt wird, bildete in diesem Jahr den Auftakt der 1954 nach antikem Vorbild wie- dergegründeten Festspiele von Epidaurus, denen das im dritten Jahrhundert vor Chri- stus erbaute Theater den idealen Rahmen Sibt. Die Festspiele brachten weiterhin in sieben Aufführungen antike Tragödien und alt-attische Komödien. Neben den schon in den vergangenen Jahren hier gespielten Tragödien„König Oedipus“ von Sophokles und„Hekabe“ von Euripides sowie der Ari- stophanes-Komödie„Lysistrata“ hatte das Sriechische Nationaltheater, das die Fest- spiele bestreitet, in diesem Jahr mehrere selten oder noch nie im neuen Griechenland aufgeführte Werke in sein Programm auf- genommen. Die beiden neu inszenierten Tragödien Waren Werke des Euripides. Der jüngste der drei großen Tragiker des antiken Athens stand somit im Mittelpunkt der Festspiele, Wie im vergangenen Jahr Aischylos, dessen gesamte„Orestie“- Trilogie aufgeführt wurde. Die„Phoinissen“, mit denen Euri- pides bei den Wettkämpfen in Athen den zweiten Preis errang, und die im Altertum zu den meistgelesenen und bühnenwirk- samsten Stücken gerechnet wurden, werden heute nur selten gespielt, da man ihnen un- einheitliche Komposition und eine zu Sroße Stoffülle vorwirft. Das Werk, das den Streit der beiden von der thebanischen Kö- nigin Jokaste in Blutschande mit Oedipus geborenen Brüder Polyneikes und Eteokles um den Thron Thebens schildert und mit dem Tod beider im Zweikampf, dem Selbst- mord der Jokaste an den Leichen ihrer Kinder und der Verstoßung des blinden, greisen Oedipus aus Theben endet, fesselt dennoch den modernen Zuschauer durch die Aktualität seiner Problematik. Denn es geht um das bittere Los der aus der Heimat Verbannten und Flüchtlinge, symbolisiert durch den von seinem Bruder vertriebenen Polyneikes, und um den Protest gegen den Verdis„Don Carlos“ im Mannheimer Nationaltheater Mit der Premiere der Oper„Don Carlos“ von Giuseppe Verdi im Großen Haus beendete das Nationaltheater Mannheim die Spielzeit 1959/60. Die Inszenierung der mit starkem Beifall aufgenommenen Aufführung hatte als Gast Joachim Klaiber ubernommen, der bis 1957 Oberspielleiter der Mannheimer Oper war und jetzt Intendant der Städtischen Buhnen Bielefeld ist. Die Bühnenbilder schuf Paul Walter, die musikalische Leitung hatte Karl Fischer. Unser Szenenbild zeigt Willibald Vohla(stehend) als Marquis Posada im Gesprach mit dem König Philipp Fred Dalberg). In weiteren Hauptrollen sangen Irma Handler, Gertrude Schretter-Petersik, Jean Coꝶ und Willi Wolff. Einen Bericht über die Aufführung bringen wir nach der Sommerspielpause. machtberauschten Tyrannen Eteokles, dem seine Mutter Jokaste warnend zuruft:„Was ist so Großes denn an der Macht, der glück- lichen Gewalttat, dag du so übermäßig ste vergötterst... Wie viel vortrefflicher ist die Gleichheit.. Gleichheit ist das heilige Ge- setz der Menschen, gab ihnen Maß, Gewicht und Zahl...(so in Schillers Uebersetzung. Die Inszenierung der„Phoinissen“ durch Alexis Minotis, der auch die Rolle des grei- sen Oedipus übernommen hatte, brachte einen schönen Ausgleich zwischen tragischer Würde und menschlicher Wärme des Spiels. In der Rolle der Jokaste trug die in den letzten Jahren im Ausland hoch gefeierte Katina Paxinou, die als die beste griechische Interpretin der antiken Tragödie gilt, das Hauptgewicht der Aufführung. Sie brachte das erklärte Ziel der Inszenierung,„innere Wahrheit, dramatische Intensität, und Ge- fühlsklarheit“, in überzeugender Harmonie. Das zweite Schwergewicht der Aufführung lag beim Chor, für den die Choreographie von Alexis Minotis und Maria Hors eine Geometrie der Bewegung, des Schreitens und der Gruppierung vorgeschrieben hatte, Bild: Bohnert& Neusch deren eindringliche Klarheit und gemessene Schönheit durchaus dem Geist des klassi- schen Altertums gemäß erschien. Es war, als ob Vasenbilder der Antike lebendig würden. In den im griechischen National- theater üblichen Wechsel zwischen rhyth- mischem Sprechen und Gesang des Chors kam ein neues Element durch die Heran- ziehung des jungen Komponisten Mikis Theodorakis für die Bühnenmusik. Es zeigte sich, daß die moderne Kompositionsweise durchaus mit dem Geist der antiken Tragödie zusammenklingt, wie überhaupt die Auf- führungen der klassischen Dramen in Epi- daurus in einzigartiger Weise Antike und Gegenwart zusammenrücken lassen. Das übrige Programm der diesjährigen Festspiele brachte als Erstaufführung für das moderne Griechenland die Euripides- Tragödie„Herakles“, die den Göttersohn und Helden vom Wahnsinn verdunkelt zeigt, und die Komödie„Dyskolos“ oder„Der Menschenfeind“, die einzige vollständig er- haltene Komödie des Menander, deren Pa- pyrus erst in den letzten Jahren gefunden Wurde. Ursula Diepgen Sediegenbeit und Solidität Des Landesgewerbeamt Baden- Wörttemberg zeigt in Karlsruhe eine Ausstellung niederländischer plokate Plakate sind, seit über den reinen Werbe- zweck hinaus zunehmend künstlerische Kraft in sie investiert wird, zu recht dankbaren Ausstellungsobjekten geworden. Schreien sie uns auf unseren täglichen Wegen zuweilen auch bis zum Ueberdruß an, so kann eine geschickt getroffene Auswahl des Guten durchaus genußreich und amüsant sein. Bei- spiele schweizerischer Plakatkunst haben das besonders oft erwiesen.. Das Landesgewerbeamt Baden-Württem- berg in Karlsruhe zeigt jetzt bis zum 7. Au- gust ein knappes Hundert„Holländische Plakate“. Das ist nun eine nicht ganz so amüsante Schau, wie man sich's vielleicht vorstellen könnte. Doch ist vielleicht gerade das aufschlußreich und bezeichnend für das holländische Plakatschaffen: es geht ein deutlich konventioneller Zug durch den dargebotenen Querschnitt; eine dem Experi- ment und übermütigen Gelächter abholde Gediegenheit und Solidität hat das Ueber- gewicht. Dementsprechend stark vertreten sind die Schriftplakate, die nur durch die typogra- phische Gestaltung des Textes, ohne sonder- liche Kühnheiten, wirken wollen. Auf der gleichen„wohltemperierten“ Linie liegen noch die Plakate, die zum Text ein erläu- terndes Foto aufweisen oder auch die Re- produktion eines Werkes aus der Kunstaus- stellung, zu der eingeladen wird. Auch eine einzelne graphische Floskel, eine stilisierte Bilddarstellung können den Text ergänzen. Zuweilen ist eine kräftige Farbgrundierung da, um den Blick anzuziehen. Dennoch gibt es natürlich auch heitere Akzente in dieser Ausstellung, wenngleich sie nicht das Gesamtbild bestimmen. Humor- voll im Grundklang steht die auf sinnfäl- ligste Einfachheit reduzierte Aufforderung „greef en boek“ von G. Wernars(Amster- dam) neben der knapp- ernsten Ausführung O. Treumanns(Amsterdam). D. Bruna(Ut- recht) weist auf Taschenbücher mit einer freundlichen Heiterkeit hin, zu der ihm das possierliche, mickymaus-hafte Bärchen des Firmenzeichens beste Handhabe gibt. Als vitaler, kräftig und phantasievoll mit Farben und Formen operierender, einfalls- reicher Gestalter fällt Dick Elffers(Amster- dam) auf. Er abstrahiert den realen Gegen- stand bis zum symbolhaltigen Zeichen oder läßt sich auch fröhlich in eine kindlich simpliflzierende Bilderbuch-Manier gleiten („Holland-Festival 1957, er setzt die Far- ben wie die bunten Papierfetzen einer Col- lage gegeneinander oder bringt sie wie Oel- kreide auf grobem Papier, immer originell und voll witzigem, humorvollem Optimis- mus. So auch in seinem Plakat für die Opera Gezelschap Forum, Enschede, das zur„Nacht in Venedig“ von Johann Strauß einlädt. Etwas mißglückt erscheint es allerdings inso- fern, als weder die burschikose Farbgebung noch der lustige Clowns-Kopf so recht die Verbindung zum Thema des Plakates her- stellen: zu Venedig nicht, und schon gar nicht zur Wiener Operette. Immerhin ist also festzustellen, daß es Ausnahmen gibt, die das Gesamtbild der Ausstellung über das rein Typographische und Werbe zweckmäßige hinaus zum Male- risch- Künstlerischen und Phantasievoll-Hei- teren hin wohltuend auflockern. Offen bleibt, inwieweit dieses Gesamtbild für das hollän- dische Plakatschaffen überhaupt verbind- lich ist: in Karlsruhe sind fast ausschließlich Plakate kultureller Veranstaltungen(Musik, Theater, Film, Ausstellungen, Literatur) zu sehen; Plakate, die für Markenartikel oder sonstige kommerzielle Gegenstände werben, könnten die Schwerpunkte natürlich bedeu- tend verschieben. hesch ———-—-—' Noelte rehabilitiert Arbeitsgericht: Entlassung unbegründet Die fristlose Entlassung des Westberl! ner Regisseurs und Theaterleiters Rudolf Noelte durch die„Freie Volksbühne“ die im April dieses Jahres weit über Künstler. kreise hinaus Aufsehen erregt hatte, ist von der Künstlerkammer des Arbeitsgerichtez für unbegründet erklärt worden. Der Scha- densersatzantrag Noeltes, der das„Theater am Kurfürstendamm“ künstlerisch Seleitet hatte, wurde dagegen zurückgewiesen. Der Anwalt des Klägers hatte argumen⸗ tiert, die Freie Volksbühne müsse künftig die Differenz zwischen Noeltes als Regisseur und seinem bisherigen Direktorengehalt von 42 000 DM jahrlich zahlen. Das Gericht stellte jedoch fest, ein Mann wie der Kläger sei durchaus in det Lage, beim Theater und Fernsehen Wesent- lich mehr als die Summe des Direktorenge- halts zu verdienen. In einer ausführlichen Urteilsbegründung Wies der Präsident des Arbeitsgerichts, Roth die Beschuldigungen der Freien Volksbühne zurück, die Noelte Etatüberschreitungen finanzielle Mißg wirtschaft und eigenmäch⸗ tige Engagements vorgeworfen hatte. Ap Musikalische Jugend Fönfzehnter Weltkongreß in Berlin Rund 2000 musikliebende Jugendliche am 16 Ländern kommen zum fünfzehnten Welt- kongreß der„Jeunesses Musicales“(Musika. lischen Jugend) vom 16. bis zum 22. August nach Westberlin. Auf diesen alljährlich in einem anderen Land stattfindenden Kongressen manifestiert sich der Gedanke der internationalen Freund- schaft durch die Musik: in Arbeitsausschüs- sen und einem musikalischen Rahmenpro- Sramm. Nach Brüssel, Paris, Madrid, Han- nover und Montreal ist Berlin die Zweite deutsche Stadt, in der dieser Kongreß nach dem Kriege tagt. Höhepunkt der diesjährigen musikalischen Veranstaltungen ist die Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie durch ein in- ternationales Jugendorchester unter der Lei- tung von Günter Wand(Köln) und unter Mitwirkung eines internationalen Jugend- laienchors und von vier Gesangssolisten aus Italien, den Niederlanden und der Bundes- republik. Zu den Besonderheiten des Festprogrammns gehören eine erste szenische Wiederauffüh. rung(seit 1927) des„Kleinen Mahagonny“ von Bert Brecht und Kurt Weill, eine Opern- aufführung durch eine italienische Jugend- Operngruppe sowie ein Klavier wettbewerb, in dem für die Besten in den Altersgruppen von 10 bis 16 Jahren Preise zwischen 150 und 1000 Mark ausgesetzt sind. In drei Jugend- Foren sollen die Phänomene„Elektronische Musik“,„Jazz“ und„Oper“ auf ihre Zu- kunftsmöglichkeiten untersucht werden. Die Schirmherrschaft über den Weltkongreß in Berlin hat Bundespräsident Dr. Heinrich Lübke übernommen. dpa Koltur-Chronil Die Frankfurter Buchmesse findet in die- sem Jahr vom 21. bis 26. September statt. Die Zahl der Stände übersteigt zum ersten Male die Tausender-Grenze. Neben deutschen Fir- men stellen ausländische Verlage aus 27 Stad- ten aus, darunter aus Uebersee: Argentinien, Brasilien, Nationalchina, Indien. Japan, die Südafrikanische Union und USA. 18 Staaten sind mit Länderausstellungen vertreten. Zum ersten Male findet eine Spezialausstellung statt. Sie trägt den Titel„Hilfsmittel für die buchhändlerische Praxis“, Höhepunkt der Aus- stellung ist die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an Viktor Gollanez. Das Shakespeare-Gedächtnis-Theater in des größten britischen Dramatikers Geburtsstadt Stratford-upon-Avon hat eine Dependance in einem der ältesten Londoner Theater erhalten. Um ein Ensemble langfristig zusammenhalten zu können und ihm die Möglichkeit zur Varia- tion zu geben, hat der 27jährige Shakespeare- Festspiel-Regisseur Peter Hall zunächst auf drei Jahre das Aldwych-Theater in London übernommen, wobei ihm der Oelmagnat Gul- benkian mit einer Stiftung von 60 000 Mark geholfen hat. Während im Stratforder Theater bisher vom April bis November ausschließlich Shakespeare-Stücke aufgeführt wurden, wird das Ensemble im Londoner Theater ganzjährig andere Klassiker und moderne Stücke heraus- bringen. „Darmstädter Ansichten Das Bild der Stadt im Wandel der Jahrhunderte“ zeigt die Darmstädter Kunsthalle vom 6. August bis zum 7. September. Der. der Sherlock Holme: ar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Pressetechte beim„ Angebof— My Schwenzen“; Copyright by Gebrüder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 36. Fortsetzung Die Ungewißheit dehnte Sekunden zu Minuten, Minuten zur Ewigkeit. Der ge- heime Gang hinter dem Bücherregal wirkte wie ein Magnet, der sie mit unheimlicher Stärke ambog. Von unten drang hin und Wieder ein Geräusch herauf, das Murmeln von Stimmen und einige laute Ausrufe, „Hören Sie mal“, sagte der Rechtsanwalt, „mit wem schimpfen dern Sherlock Holmes und Doktor Watson da unten?— Das beste Wäre, Jean, Sie gingen hinunter und sähen nach. Ich warte hier oben, damit niemand die Tür zuschlagen kann.“ „Schön“, sagte Jean,„dann gehe ich.“ Er wagte sich in den Gang hinein bis zur Treppe. Die modrigen Stufen, die in einen Abgrund zu führen schienen, dessen Ende nicht abzusehen war, schreckten ihn. Er kehrte zu dem Rechtsanwalt wieder zurück: „Vielleicht ist es doch besser, Sie gehen und ich bleibe hier, damit Sie keiner im Rücken angreifen kann.“ „Gehen wir beide“, entschied Dr. Bal- derin,„das scheint mir am sichersten.“ „Aber dann ist doch niemand hier oben!“ Wagte der Diener einzuwenden. „Da haben Sie wieder recht!“ pflichtete der Rechtsanwalt ihm bei. Beide sahen sich ratlos an. Nach weiterem Hin und Her entschloß sich Jean, das Abenteuer zu bestehen. Und zwar allein. Er nahm einen Leuchter, be- Wwaffnete sich mit einem Schürhaken vom Kamin und setzte sein ganzes Vertrauen in die Vorsehung und auf Sherlock Holmes. Nicht ohne Gewissensbisse blickte der Rechtsanwalt ihm nach, als der dunkle Gang den Diener verschlang. Es dauerte nicht lange, und er bedauerte von ganzem Herzen, den anderen im Stich gelassen zu haben. Das Alleinsein war noch unerträglicher als zuvor. Jean aber war unten angekommen und hatte alles gesehen und alles gehört, was Morris über seinen toten Herrn sagte. Er War völlig zerschmettert. „Ja, das ist nun mal so“, tröstete ihn Morris.„Kommen Sie! Erst muß der Doktor Balderin fort. Ich baue auf Ihre Verschwie- genheit und Zuverlässigkeit.“ Und dann nahmen Morris und Mackie den alten, völlig verzweifelten Mann in ire Mitte und führten ihn die steile Treppe wieder hinauf. Oben in der Falle stand der Rechtsan- Walt und wagte nicht, sich von der Stelle zu rühren. Hinter der Bibliothek war alles von gespenstischen Schatten erfüllt, die durch die Halle zu huschen schienen. Vom zerbrochenen Fenster her strich ein Wind- zug über ihn hin, unter dem er erschauerte. Nach einer endlosen Zeit, während der er sich um Jahre altern fühlte, hörte er end- lich Tritte die Treppe heraufkommen, Jetzt wagte er, seinen Kopf in den Gang hinein- zustecken: „Haben Sie etwas gefunden?“ fragte er neugierig. Flynn stellte den Leuchter aus der Hand, zog die Türe des Geheimganges wieder zu und schloß sie ab. Dann überreichte er Dr. Balderin ein kleines Heft. „Hier ist ein Geheimkonto über zwei- hundertzwanzigtausend Francs. Es dürfte das Geld sein, das Sie gesucht haben.“ Bewegt schüttelte der Rechtsanwalt ihm die Hand. „Gottlob, da ist es ja!“ rief er beglückt aus.„Nun ist ja alles in schönster Ordnung! Ich werde den Damen ein Konto einrichten und das Geld überweisen lassen.“ Flynn hob die Hand: „Bitte, warten Sie damit noch, Herr Dok tor. Ich komme morgen mit den Damen nach Brüssel und werde Sie in Ihrem Büro aufsuchen. Ich schlage vor, jetzt gleich mit dem Polizeiauto zurückzufahren.“ Diesem Rat war der Rechtsanwalt sofort zugänglich. Nachdem er dem Detektiv seinen Dank ausgesprochen hatte, empfahl er sich und eilte die Treppen hinauf in das Gast- zimmer, um zu packen. Er war froh, hier so schnell wie möglich wegzukommen, das merkte man ihm an. Flynn wandte sich an den Diener, der Völlig niedergeschmettert war: „Hat der Keller mit der Waschküche noch einen zweiten Ausgang?“ „Nein. Man muß hier durch die Halle.“ „Dann sagen Sie bitte dem Chauffeur Bescheid“, sagte Flynn,„und legen Sie sich schlafen. Wir haben noch zu tun.“ Der Die- ner verbeugte sich und ging schwankend in das Souterrain, um dem Chauffeur zu mel- den, daß er sich zur Abfahrt bereitmachen solle. Flynn reckte sich und gähnte herzhaft. Er legte seine Pfeife weg und zog ein Zi- garettenpaket aus der Tasche. „Endlich einmal eine Zigarette“, sagte er, zündete sie an dem Leuchter an und öffnete das Fenster. Fahl dämmerte der Morgen am Horizont. In einer Stunde würde die Sonne aufgehen. Der neue Tag brach an mit neuen Aufgaben. Nachdem Flynn Luft und Zigarettenrauch abwechselnd tief in sich eingesogen hatte, wandte er sich ins Zimmer zurück: „Jetzt kommen die Gauner aus dem Ex- preßzug mit ihren Genossen dran!“ Er griff nach dem Geigenkasten, öffnete ihn, entnahm ihm zuerst das Paket mit den Plänen, das obenauf lag, und schob es Mackie zu: „Dechiffrieren!“ Dann nahm er aus dem Geigenkasten die Geldscheinbündel und begann die Noten zu zählen. Mackie stützte den Kopf in beide Hände und machte sich an die Arbeit. „Wisch habit micelle hinderlich dero- gation anglikanisch sandale schmalz dero- gation triade“, las er vor und stöhnte. XVII Im Zimmer Nr. 5 im ersten Stockwerk des Palace Hotels waren die Vorhänge noch herabgelassen. Pas Morgenlicht fiel grün- lich gedämpft auf ein großes Bett. Vom Schläfer war fast nichts zu sehen. Nur zwi- schen Deckbett und Kopfkissen ragte ein Haarbüschel hervor, strubbelig wie der Bart einer Kokosnuß. Es gehörte Erwin Putzke, der noch im Halbschlaf lag und sich überlegte, ob er geruhen sollte, endgültig aufzuwachen. Wenn er es sich ehrlich gestand, hatte er längst ausgeschlafen. Aber hieß es nicht etwas Kostbares verschwenden, wenn er sich all- zufrüh aus dem Prunkbett bequemte? Der vergangene Tag war ein nie er- träumter Tag im Paradies gewesen, Ein Schutzmann hatte ihn auf Schritt und Tritt begleitet, und die Leute sahen sich nach ihr um, als ob er etwas ausgefressen hätte, Wie groß war dann sein Triumph, wenn dieser Schutzmann mit hm ins Geschäft eintrat, ein Paar herrliche braune Schnürschuhe für ihn einkaufte oder einen graukarierten An- zug und eine schottische Reisemütze mit ei- nem Knopf darauf und einen blendend weißen Kragen und einen taubenblauen Schlips! Es war wie Geburtstag. Jeder Wunsch wurde ihm erfüllt. Nur der Kauf einer Shagpfeife wurde von dem Schutz- mann abgelehnt. Dafür hatte sich Erwin gewünscht, in demselben Hotel zu Wohnen Wie Meister Sherlock Holmes, um immer in seiner Nähe zu sein. Im Fotel hatte man sich um ihn bemüht, als Wäre er der Sohn Rockefellers. Er hatte alle Boys und Pikkolos zum Abendbrot ein- geladen, ihnen von Berlin erzählt und innen berichtet, was in Rixdorf los sei. Trotzdem begann Erwin Putzke zu bedauern, daß auch der reichste Mann nicht mehr tun Konnte als sich ausschlafen, sich satt essen und seinen Durst stillen. Mehr ging nicht. Mehr ging beim besten Willen nicht. Erwin Putzke wußte nicht, daß andere vor ihm schon diese Erfahrung gemacht hatten. Und wenn er es auch gewußt, hätte es ihn mit den Tatsachen nicht versöhnt. Er gähnte. Daß Sherlock Holmes 80 Knall und Fall abgereist war, hatte ihn ent- täuscht. Er hätte sich gern in seiner neuen Aufmachung präsentiert. Man konnte ihm auch nicht sagen, wann er wiederkam. Und so mußte er warten. Fortsetzung folgt) den Einnahmen FP