omzern stspiel- 1 Emp- irg be- 100 000 Mark) eistung, lender stspiele ährigen fal“ jn aufge- ar der e beim uslöste. on der Josef e fran- cundry. stam- . Ste⸗ tischen Lale in Ward n, der ich für im ge- Opera ze aus sen; in fter in owijet- ch das t sind gentur e, die bracht ad zu- ch Zur in des- z wald) e An Kt der Hans- n Ver- Amor- 3 Uhr, en von tehude e sind ro, der un und heißt 8 zum läuft. r der r Aus- Ist im rt am — alles laden! Chef us der itte er Id für einzu- tonnte ronie: er im crimi- 0 II der n. Dktavs haben skorte Trimi- nicht, Kurz reude idium sstoh- jetzt nack⸗ Chef 1 Ton Als er Herrn nun er einen folgt Herausg.„Mannheimer Morgen? Verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil; les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016, Ludwigshafen Rh. Nr. 28 743 11 4624 A Mennheimer Re E Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E 1, 4-8, Telefon-Sammel-Nr. 24 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); LudwigshafenſfRh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,5% DM zuzügl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,56 0 zuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 84 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,86 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.50 DM. Er- scheint tàgl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.;: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 178/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 4. August 1960 Katanga ordnet Mobilmachung an Präsident Tschombe will den UNO- Truppen mit Waffengewalt Widerstand leisten Elis abethville/ Tunis.(dpa /A) Eine Kraftprobe in der Provinz Katanga droht. Die Regierung dieses vom Kongo abgefallenen Gebietes hat am Mittwoch die sofortige Mobilmachung angeordnet und erklärt, sie werde sich dem für Samstag an- gekündigten Marsch von UNO- Streitkräften notfalls mit Waffengewalt widersetzen. Ministerpräsident Tschombe sagte:„Wir werden lieber sterben, als von fremden Trup- pen besetzt zu werden.“ Zugleich appellierte er an alle Einwohner der Provinz„ganz gleich welcher Nationalität oder Rasse“, sich zur Verteidigung Katangas bereit zu finden. Politische Beobachter schätzen, daß Tschombes Regierung nach der Säuberung der„Force Publique“ nun über etwa 1000 Soldaten verfügt, die in den letzten Wochen von den Belgiern neu ausgerüstet worden Die Truppen der Vereinten Nationen werden trotz der Mobilisierung und der An- kündigung des Widerstands in Katanga ein- rücken. Ein Sprecher des Oberkommandos erklärte zu den Aeußerungen des Katanga- Regierungschefs Tschombe, die UNO-Trup- pen würden auf jeden Fall zur vorgesehenen Zeit nach Katanga fliegen. Die Belgier selbst sind.. wollen sich dem Einzug der UNO-Truppen nicht widersetzen. Heute wird der stell- vertretende UNO- Generalsekretär Ralph Bunche in Elisabethville erwartet, um über den Rückzug der belgischen Streitkräfte in den Stützpunkt Kamina zu verhandeln. Als erste UNO-Einheit sollen dann am Sams- tag schwedische, irische und marokka- Adenauer einig mit der Landwirtschaft Gegen eine Senkung der Getreidepreise/ US A-Minister Benson warnt Von unserer Bonner Redaktlon Bonn. Weitere Unterstützung bei ihrem Kampf gegen die schädlichen Auswirkungen einer zu schnellen Verwirklichung des Ge- meinsamen Marktes hat Bundeskanzler Dr. Adenauer der deutschen Landwirtschaft zu- gesagt. Dies wird in Bonn bekannt, nachdem Dr. Adenauer ein längeres Gespräch mit Bundeslandwirtschaftsminister Schwarz und den Agrarfachleuten der CDU/CSU geführt hatte. Adenauer kündigte an, daß er dem- nächst im EWG-Kreis konkrete Vorschläge über die Anpassung der Landwirtschaft machen werde. Man glaubt in Bonn, daß sich die Hilfe der Bundesregierung vor allem auf den Widerstand der deutschen Landwirt- schaft gegen eine Senkung der Getreide- preise in der Bundesrepublik bezieht. Die Bundesregierung hatte seinerzeit die ent- sprechende Bestimmung des Beschleuni- gungsplans abgelehnt. Es war in diesem Plan vorgesehen, die Preise für Getreide, die in der Bundesrepublik höher sind als in an- deren EWG-Ländern, wesentlich zu senken. Eine Verwirklichung dieses Vorhabens würde die Landwirtschaft nach Berechnungen zu- ständiger Stellen einen Einkommensausfall von rund einer Milliarde Mark kosten. Diese Milliarde Mark kann jedoch der Bundes- haushalt den Bauern nicht in Form von Sub- ventionen oder ähnlichen Hilfen erstatten: Regierungskreisè in Bonn betonen, daß die Bundesregierung den Grundgedanken eines Gemeinsamen Marktes auch auf dem Agrarsektor weiterhin unterstütze. Es han- dele sich nur um die Frage, wie dieser Ge- danke verwirklicht werden könne, ohne der Landwirtschaft untragbare Lasten aufzu- bpürden. Der Getreidepreis nehme eine Schlüsselstellung ein, da von ihm Wirkungen auf zahlreiche andere Märkte, so zum Bei- spiel den Geflügel- und Eiermarkt, aus- gingen. Nach dem Gespräch beim Bundeskanzler verlautete außerdem, die Bundesregierung beabsichtige nicht die Bildung eines Land- wirtschaftsrates. Hierfür war anscheinend die Befürchtung maßgebend, daß nach Ein- richtung eines solchen Gremiums auch die anderen Wirtschaftsgruppen ähnliche In- stitutionen gefordert hätten. Die SPD-Fraktion griff am Mittwoch die Agrarpolitik der Bundesregierung scharf an. Sie wandte sich durch ihren Wirtschafts- experten Dr. Deist vor allem gegen die Ab- lehnung einer Getreidepreissenkung. Was der Kanzler mit den Landwirtschaftsfach- leuten der Koalition ausgemacht habe, sei reine Wahltaktik. Auch der amerikanische Landwirtschaftsminister Benson, der gegen- Wwärtig auf Besuch in Bonn weilt, schaltete sich am Mittwoch in die Agrardiskussion ein. Er warnte bei einem Frühstück mit Ver- tretern der Bundesregierung und des Bauern- verbandes vor den Folgen überhöhter Ge- treidepreise. Die Aussicht, daß innerhalb der EW die Preise hoch angesetzt und gegen Einflüsse von außen abgeschirmt würden, habe Landwirte und Regierung der USA „ernstlich alarmiert“. Jeder Versuch in die- ser Richtung werde nicht im Einklang mit den GAT T- Bestimmungen stehen. Benson wies zur Warnung auf die negativen Folgen hin, die die Stützungen der Agrarpreise auf „Unrealistischer Höhe“ in den Vereinigten Staaten gehabt hätten. Hierdurch seien die Anpassungsschwierigkeiten in der Land- wirtschaft nur verstärkt worden. Eine gute Ernte erwartet In Bonn rechnet man mit besseren Erträgen als im vergangenen Jahr Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die Ernte 1960 soll gut werden. Er- hebungen und Schätzungen, die in Bonn vor- liegen, sagen dieses Ergebnis für die meisten land wirtschaftlichen Produkte und Garten- bauerzeugnisse voraus. Die Bauern, sind im allgemeinen mit den wichtigen Niederschlägen des Frühsommers zufrieden und rechnen zum größten Teil mit besseren Ernteergebnissen Als im Vorjahr. Wichtig sei allerdings, daß das Erntewetter gut wird. Nach den jüngsten Meldungen des Stati- stischen Bundesamtes werden die Ernteaus- sichten bei den einzelnen Produkten folgen- dermaßen beurteilt: 1. Der Wachstumsstand der Kartoffeln ent- spricht nicht ganz dem des Vorjahres, dabei stehen die Spätkartoffeln in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen am ungünstigsten. 2. Alle übrigen Sommerfrüchte wie Rog- gen, Weizen, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte und Rüben übertreffen den Stand des Vor- jahres und werden mit der Note„gut bis mittel“ zensiert. 3. Sämtliche Gemüsearten dürften im Ver- gleich zum Vorjahr höhere Erträge bringen, wobei die frühen Kohlarten verhältnismäßig am meisten zunahmen,. Auch bei Möhren, Erbsen und Bohnen ist mit weitaus größeren Ernten als 1959 zu rechnen. Dasselbe gilt für die Kohlsorten. So erwartet man beim Früh- weigkohl einen Ertrag von etwa 32 000 Ton- nen gegenüber 23 500 im Vorjahr, beim Rot- Kohl 15 400 gegenüber 9700, beim Blumenkohl 17 800 gegen 14 500, bei den Möhren 27 000 im Vergleich zu 18 900 im Vorjahr. 4. Der Wachstumsstand der Winter früchte liegt etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Brotgetreide wird mit„fast gut“ beurteilt, ebenso das Wintermenggetreide. Etwas un- günstiger ist die Lage bei der Wintergerste und dem Winterraps, für die die Note„besser als mittel“ erteilt wird. 5. Beim Kernobst wird in sämtlichen Teilen des Bundesgebietes eine bessere Ernte als im Vorjahr erwartet. Im Durchschnitt stehen die Aepfel besser als die Birnen. 6. Auch beim Steinobst, das zum größten Teil bereits geerntet ist, wird der Ertrag so- wohl bei den Kirschen als auch bei den Apri- kosen und Pfirsichen höher sein als 1959. 7. Ueber das Ergebnis der Rebenernte im Weinbau wagt man noch keine feste Voraus- sage. Am verhältnismäßig günstigsten stehen die Trauben in Hessen. Immerhin können die Winzer zufrieden sein, denn der Rebenstand war Anfang Juli besser als in den vergange- nen zehn Jahren. nische Soldaten nach Katanga einrücken. Damit folgt Hammarskjöld einem Ersuchen der belgischen Regierung, zunächst mög- lichst nur weiße Soldaten nach Katanga zu schicken, um zu verhindern, daß die dort noch verbliebenen rund 20 000 Europàer von neuer Panik erfaßt werden, das Land ver- lassen und so die wichtigen Bergbaubetriebe in diesem Gebiet zum Stillstand kommen, Die Nachricht über die bevorstehende UINO-Aktion in Katanga hat am Mittwoch bei der europäischen Bevölkerung von Elisa- bethville und auch in kongolesischen Krei- sen allgemeine Bestürzung ausgelöst. Die maßgebenden europäischen Techniker der Bergbaugesellschaften traten sofort zu einer Lagebesprechung zusammen. In Leopoldville hat der Beschluß Hammarskjölds in Kreisen der kongolesischen Regierung entspannend gewirkt. Mit dem bevorstehenden Abzug der Belgier aus Katanga ist eine Hauptforderung der Lumumba-Regierung erfüllt worden. Unterdessen ist der kongolesische Mini- sterpräsident Patrice Lumumba nach der Rückkehr aus Amerika und einer Zwischen- landung in London, in Tunis eingetroffen, Wo er unverzüglich Gespräche mit Minister- präsident Bourguiba aufnahm. Lumumba sagte, er begünstige das Entstehen der Ver- einigten Staaten von Afrika. Der Westen stehe heute vor einem Dilemma. Er müsse sich entweder für Afrika entscheiden oder den Kontinent verlassen. Afrika sei weder antiwestlich noch kommunistisch. Sein Land wolle einer Politik der positiven Neutralität folgen. Man sei aber gewillt, bis zum letzten Blutstropfen für die Unabhängigkeit und Integrität Kongos zu kämpfen. Belgien beschuldigt Hammarskzöld Der belgische Ministerpräsident Gaston Eyskens und Außenminister Pierre Wigny haben den UNO- Generalsekretär Dag Ham- marskjöld am Mittwoch beschuldigt, er ris- kiere absichtlich, daß Anarchie, Chaos und Elend, die in Kongo herrschten, sich auf die Katanga- Provinz ausdehnten. Die beiden Minister sprachen auf einer Pressekonferenz in Brüssel. Außenminister Wigny bezeich- nete die Entscheidung der Vereinten Na- tionen, am kommenden Samstag Truppen nach Katanga zu entsenden, als„unpassend und unnötig übereilt“.(Sehe auch Seite 2.) Ein glanzvoller Empfang der Bundesregierung in der Münchener Schack-Galerie galt dem Päpstlichen Legaten für den Eucharistischen Weltkongreß, Gustavo Kardinal Testa. Bundespräsident Lübke und seine Gattin tauschten die ersten Grußworte mit dem Kardinal aus. Der Päpstliche Legat begrüßte dann das Bundeskabinett mit den Ministern von Brentano, Erhard, Schröder, von Merkatz, See- bohm, Wuermeling, Schäffer und Stücklen. Sieben Kardinäle, der Apostolische Nuntius in Bonn, Monsignore Bafile, zahlreiche Erzbischöfe und Bischöfe und Prälat Kunst, der Bonner Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, nahmen an dem Empfang teil.— Unser Bild zeigt Kardinal Testa im Gespräch mit Dr. Lübke, dessen Gat- tin und Professor Erhard.(Ueber den Eucharistischen Kongreß berichten wir auf Seite 2) Bild: AP Washington in jedem Falle hinter Bonn Entscheidung über die Berlin-Sitzung des Bundestages ist Sache der Deutschen Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Washington. Leitende Außenpolitiker der amerikanischen Regierung rechnen damit, daß Chrustschow den angekündigten Frie- densvertrag mit der Sowjetzone schließen wird, zumal er die Gelegenheit für seine da- hin zielende Ankündigung in Wien ausdrück- lich suchte. Die amerikanischen Politiker be- Lumumba lehnte Einladung Lord Homes ab „Keine Zeit“ für Großbritanniens Außenminister Von unserem Korrespondenten Dr. London. Der kongolesische Ministerprä- sident Lumumba verbrachte den größten Teil seines Londoner Zwischenaufenthal- tes in einem kleinen Schlafzimmer des Krankenreviers im Londoner Flughafen. Er flog in einer sowjetischen Sondermaschine zusammen mit der Sonderdelegation aus Ghana in den frühen Morgenstunden des Mittwoch weiter. In mehreren Etappen— über Tunis, Monrovia und Acera— wird er nach Leopoldville zurückkehren. Eine Auf- forderung des britischen Außenministers, Lord Home, ihn am Mittwochvormittag zu einer Aussprache zu treffen, hatte Lumumba wegen Zeitmangels abgelehnt. Lumumba war erst kurz nach Mitternacht auf dem Londoner Zentralflughafen eingetroffen, wo er von der Geheimkommission aus Ghana, von den Botschaftern von Marokko, Tune- sien und Abessinien sowie von Unterstaats- sekretär Ross Namens des Foreign Office Werner G. Krug in England begrüßt wurde. Ehe sich der kongolesische Ministerpräsident ins Krankenrevier zur Ruhe begab, hielt er eine Pressekonferenz ab, in der er den Einmarsch der UNO-Trup- pen ins Katangagebiet als unmittelbaren Er- kolg seiner New Lorker UNO-Besprechun- gen bezeichnete. Gegen 3 Uhr morgens 2z0g sich Lumumba, der einen müden, abge- spannten Eindruck machte, zurück und ver- ließ kurz nach 6 Uhr London. Zweifellos wird er während des Fluges mit der Ab- ordnung von Ghana und anschließend in Accra Dr. Nkrumahs Vorschlag besprochen haben, die Republik Kongo solle sich dem losen Staatenbund von Ghana und Guinea anschließen. Londoner Blätter meldeten am Mittwoch voreilig, die Kongo-Republik werde dem Sterling-Block beitreten, zu dem Ghana als Commonwealth-Land bereits gehört. Zwiscsen Gesfern und Moroen Professor Dr. Julius von Gierke, der Senior des deutschen Versicherungsrechts, ist am Dienstag im Alter von 85 Jahren in Göttin- gen gestorben. Ein neues Lohntarifabkommen ist zwischen der Gewerkschaft Textil, Bekleidung und der hessischen Textilindustrie in Bad Hers- feld abgeschlossen worden, das 20 000 Arbeit- nehmer betrifft. Danach erhöhen sich die Akkordlöhne um 16 Pfennig und die Zeit- löhne um 20 Pfennig pro Stunde. Das neue Abkommen tritt am 1, September in Kraft. Die Heidelberger Konferenz, eine Arbeits- gemeinschaft der kirchlichen Bruderschaften, hat in einer Erklärung über„Die Christen und die Obrigkeit“ die Nichtanerkennung der Sowjetzonenrepublik als„Maßnahme des kalten Krieges“ abgelehnt und erklärt, von der Schrift her gebe es keine Gründe gegen eine wechselseitige staatsrechtliche Anerken- nung der beiden deutschen Teilstaaten. Eine Hilfsaktion des Deutschen Gewerk- schaftsbundes für die Entwicklungsländer ist jetzt angelaufen. Ludwig Lallinger, der stellvertretende Vorsitzende der Bayernpartei, hat für die Dauer des gegen ihn schwebenden Gerichts- verfahrens seine Aemter niedergelegt. In München findet heute, die Sondersitzung des saarländischen Ministerrats, die Mini- sterpräsident Dr. Röder nach der Entschei- dung des Bundesverfassungsgerichts einbe- rufen hat, statt. Röder sei, so wurde in Saar- brücken mitgeteilt, durch seine Pflichten als derzeitiger Bundesratspräsident an Mün- chen gebunden. Libyen und die USA haben sich nach zweijährigen Verhandlungen über eine Aen- derung des amerikanisch-libyischen Stütz- punktvertrages geeinigt. Der libyische Mini- sterpräsident und Außenminister Abdel Medschid Kubar unterzeichnete zusammen mit dem amerikanischen Botschafter in Tri- polis, John Jones, ein Memorandum, nach dem die USA fünf Jahre lang Libyen jähr- lich zehn Millionen Dollar(42 Millionen Mark) zahlen werden. Außerdem werden die Vereinigten Staaten ihre sonstige Wirt- schaftshilfe für das Königreich fortsetzen. Die amerikanische Armee kündigte in San Diego(Kaliforniem), neue Versuche zur Erprobung des amerikanischen Vertei- digungssystems an, bei denen„Atlas“-Rake- ten mit Raketen vom Typ„Nike-Zeus“ ab- geschossen werden sollen. Diese Abwehr- raketen erreichen eine Geschwindigkeit von 16 000 Kilometern in der Stunde und sollen Gegen Island 5:0-Sieg Reykjavik.(sid) Das Fußball-Länder- spiel gegen Island endete gestern abend in Reykjavik mit einem 5:0(2:0)-Sieg der deutschen Nationalelf. Die Tore schossen Uwe Seeler(12. Minute), Dörfel(22 und 50. Minute), Reitgassl(73.) und der in der 57. Minute für den verletzten Brülls ins Spiel gekommene Marx(86. Minute). innerhalb weniger Sekunden bis zu 20 „Atlas“-Raketen kurz vor deren Ziel ver- nichten können. Niger, die westafrikanische Republik, bisher autonomer Staat innerhalb der fran- zösischen Gemeinschaft, hat am Mittwoch ihre Unabhängigkeit proklamiert. Königin Elisabeth von Großbritannien hat ein Dokument unterzeichnet, das der Föderation von Britisch- Westindien mit Wir- kung vom 16. August die Selbstregierung gewährt. Persien hat nach Erklärung des Schahs nicht die Absicht, eine echte de-jure- Anerkennung Israels auszusprechen. Das wurde offiziell in Teheran mitgeteilt. Die Er- klärung des Schahs ist in einem Telegramm enthalten, das er am Vorabend an Scheich Mohmud Schaltut, den Rektor der islamischen Azhar- Universität in Kairo richtete. Nach der Bereitschaft der amerikanischen Gewerkschaftsorganisation AFI/ CID, die beiden demokratischen Präsidentschafts- kandidaten Kennedy und Johnson zu unter- stützen, und der am Dienstag erfolgten Eini- gung zwischen Kennedy und dem ehemaligen Präsidenten Truman hat sich am Mittwoch auch der Präsident der einflußreichen Auto- mobilarbeitergewerkschaft, Walter P. Reu- ther, hinter Senator Johnson gestellt, der für den Posten des Vizepräsidenten kandidiert. Den beiden demokratischen Kandidaten ist es damit gelungen, ihre Grundlage für den Wahlkampf weiter zu verbreitern. trachten diese Aussicht jedoch mit bemer- kenswertem Gleichmut. Sie betonen, daß die Abhaltung einer Bundestagssitzung in Ber- lin keineswegs ein provokatorischer Akt sein werde, zumal solche Sitzungen wiederholt stattfanden, und daß ein positiver oder nega- tiver Beschluß über diese Sitzung eine deut- sche Angelegenheit sei. Führende amerikanische Stellen halten Chrustschows Ankündigung für eine Konzes- sion an das nach der Pariser Gipfelkonferenz enttäuschte Ulbricht-Regime und bemerken, daß eine Vertragsunterschrift selbst wenig bedeute und an sich noch keine Krise für den Zugang nach Berlin bringen müsse. Es sei und bleibe in der Hand Chrustschows, dem Zonenregime zu sagen, ob er eine solche Krise wünsche oder nicht. Washington ver- mutet, daß Chrustschow vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten nicht verhandeln und deshalb wahrscheinlich auch keine ernsthafte Krise will. In Washington hätte man es allerdings lieber gesehen, wenn die ruhende Angelegen- heit Berlins jetzt nicht kompliziert worden Wäre. In einer informellen Fühlungnahme hat die amerikanische Regierung zwar die Entscheidung über eine Bundestagssitzung in Berlin Bonn anheim gestellt, aber zugleich erwähnt, welche Gesichtspunkte und Konse- quenzen dabei nicht übersehen werden soll- ten. Man glaubt in Washington zu wissen, daß auch die Franzosen wie die Engländer das Recht auf Abhaltung einer Bundestags- sitzung in Berlin bekräftigen, aber von einer Ausübung dieses Rechts in der heutigen Lage abraten. Die Amerikaner und die Engländer bemerken jedoch auch, daß die drohende Ab- streitung dieses Rechts durch Chrustschow es schwieriger gemacht habe, auf die Durch- führung einer Sitzung in Berlin zu verzich- ten. In informellen Gesprächen ist der Ge- danke aufgetaucht, die Abhaltung einer Bundestagssitzung in Berlin grundsätzlich zu beschließen, aber das Datum offen zu lassen, um den eigenen Bedürfnissen des Bundes- tages und der politischen Lage entsprechend, später zu entscheiden. Washington würde sich jedenfalls in vollem Maße hinter jede deutsche Entscheidung stellen. SPD: UNO in den Vordergrund Bonn.(dpa) Die SPD will sich in ihrer Politik mehr als bisher für die Verwirk⸗ lichung der Ziele der Vereinten Nationen (UNO) einsetzen. Das kündigte der Stellver- tretende SPD-Vorsitzende, Waldemar von Knoeringen, am Mittwoch im Pressedienst seiner Partei an.„Unsere Antwort auf die kommunistische These zweier feindlicher Machtblöcke in der Welt ist die Forderung nach einer weltweiten Föderation im Rah- men der Vereinten Nationen.“ In den poli- tischen Debatten des Bundestages nach der Sommerpause werde die SpD daher die Probleme der Gesellschaftspolitix des 20. Jahrhunderts in aller Breite aufrollen, schreibt Knöringen. Eine geistige Aus- ein andersetzung mit dem Kommunismus könnte„weder durch Kanzlerworte noch durch einen Parlamentsentscheid“ beschlos- sen werden. Vielmehr müsse der jungen Ge- neration die Fähigkeit vermittelt werden, die freie Welt mit der kommunistischen Diktatur kritisch zu vergleichen. poLlrik Donnerstag, 4. August 1960/ Nr. 1 Seite 2 MANNHEIMER MORGEN W 8 8 Kommentar 1 Die UNO als Großmacht Der Einmarsch der Ordnungstruppen der Vereinten Nationen in Katanga hat Aussicht, in ͤ die zukünftige Geschichtsschreibung als „Grogßtat des zwanzigsten Jahrhunderts“ einzugehen. Mag es sich bei dem Entschluß des zu immer größerem politischem Format anwachsenden Generalsekretärs Hammar- Skjöld, den Separatismus des Herrn Tschombe nicht als Tatsache zu beachten und unbeirrt en der Einheit des Kongo festzuhalten, um ein zunächst nationales Problem gehandelt ben, so stellt sich nun immer deutlicher reraus, daß mit dieser taktischen Maßnahme die Organisation der Vereinten Nationen ge- Wisser maßen als die dritte Großmacht eigen- ständig in Erscheinung tritt. Damit wäre die gewohnte Vorstellung der gefährlichen Tei- lung der Welt in nur zwei Mächteblöcke, hie Ost, hie West, endlich einmal entschei- dend durchbrochen Um so bedeutsamer wird diese Initiative Hammarskjölds als sich innerhalb der Ver- einten Nationen ebenfalls eine solche Auf- Sichung der verhärteten Frontstellung an- bahnen scheint, insofern als die Stimmen der Entwicklungsnationen zu immer größerer Bedeutung kommen und in naher Zukunft chon eine Mehrheit bilden, die den kalten Kriegern noch gehörig einheizen können. Es erweist sich also, daß das überaus geschickte Vorgehen des Generalsekretärs sich als ein gewaltiges zukünftiges Vertrauenskapital herausstellt. Die Beauftragung von afri- Kanischen Ordnungssoldaten und von Streit- Kräften nur solcher weißer Mächte, die in Kongofrage als neutral gelten können, hat der Kongo-Aktion den Stachel einer imperialistischen Intervention gegen den schwarzen Mann genommen, läßt gleich- die Belgfer ihr Gesicht und die Sicher- eit ihrer Staatsangehörigen wahren und önnte verhindern, daß Chrustschow weiter- bin als Doktor Unblutig mit seinen ulti- mativen Hilfsangeboten am Körper der west- lichen Welt herumarztet. Wichtig ist, daß die Vereinten Nationen zum Unterschied von ihrem Eingreifen in den Konflikt von Korea oder dem Suezkanal sich icht in eine Situation hineinmanövrieren, die 3s Unternehmen als einen parteiischen Akt scheinen lassen. Wenn auch wiederum Chrustschow mit Vorwürfen nicht spart und immer mit seinem militärischen Schul- neisterstock herumfuchtelt, obwohl doch umumba, der kongolesische Ministerpräsi- ichts mehr von sowjetischer Hilfe wis- en Will, solange Lumumba den Sicherheits- at nicht anruft und damit das Veto der Russen nicht herausfordert, solange bleibt diese Unparteilichkeit gewahrt. Es ist also wiederum ein diplomatisches Verdienst, den kongolesischen Ministerpräsident von seiner prünglichen Absicht des Appells an den icherheitsrat abzubringen. Das gelang gewissermaßen ebenfalls durch den Be- fehl Hammarskjöld, seine Truppen in atanga einmarschieren zu lassen. Freilich ist die Köngofrage damit noch immer ficht gelöst. Konfliktstoff ist genug vorhanden. Noch nie war die Straße eines Politikers mit soviel heißen Eisen bestreut wie die des UNO- Generalsekretärs im Kongo. Er kann es sich ewissermaßen mit allen Seiten verderben d das wäre für die weitere Entwicklung Vereinten Nationen zur Weltdominante tarker Rückschlag. Immerhin hat es sich etzt erwiesen, daß die UNO zum Unter- vom Völkerbund bereits ein bedeuten- Gewicht hat. Wenn wir bisher fünfzehn hre lang relativen Frieden und eine relative Ordnung und Sicherheit in der Welt hatten rotz der in allen Winkeln brütenden Revo- utionen und Rebellionen, so verdanken wir s Weniger jenen waghalsigen Politikern, e si orgenommen haben, am Rande des rundes spazieren zu gehen, als vielmehr l vom Schlage Hammarskjölds, die conzilianz und Klugheit fast unlösbare erwicklungen wenn nicht lösen, so doch ermaßen entwirren halfen. 18 ich ist jeder Buchstabe zuviel, den an einen Wicht wie diesen Herrn Zind chwenden Sein Format ist zu klein und Tat zu einfältig, als daß er die Welt- mtlichkeit eigentlich interessieren dürfte. er es trotzdem tut, so einerseits aus Klatschbedürfnis der Umwelt, die gar gerne wissen möchte, wie es eigentlich so Mensch anstellt, einen ganzen Staat und n Ordnungsorgane an der Nase herum- en und nun gar noch durch seine haftung in Italien zu einem internatio- len Problem zu werden. Es steht ja nicht fest, ob ihn Italien ausliefern muß, aller Wahr scheinlichkeit muß man dem kleinen egroß sogar noch den Status der Uber- eugungstäterschaft zubilligen und ibn Uken lassen. Woraus sich die Umkehrung alten Satzes als ebenso richtig erweist: der Lächerlichkeit zur Größe ist es auch r ein Schritt. Leider ist gerade in unserer it nichts so abstrus, daß es nicht über zum Phänomen werden könnte. err Zind ist in dieser Weise ein solches nomen unserer Zeit, Chaplin hat dies mal in seiner unvergleichlichen Art dar- 5 Is das lächerliche, einsame kleine en mit einem Fähnchen in der Hand zlich an der Spitze einer gefährlichen chaft sah. Auch Zind mit dem brau- Ahnchen weiß plötzlich eine sroße tlichkeit hinter sich. Das gibt ihm den in der Bundesrepublik herumuspazie- er doch zuvor verlassen hatte, weil u gefährlich war. Plötzlich scheint cht mehr so gefährlich. Ist denn in- len etwas passiert? Gibt es da auf ein- mehr Leute, die wissentlich durch die r schen oder gar diese Kasperlfigur n möchten? Wir haben ja in dieser chon einiges erlebt. Es könnten a dem Klatschbedürfnis doch noch isse dafür bestehen, aus einer inen Elefanten zu machen. Leider 1e Presse, die nun einmal über aten soll, solchen Kräften sehr ‚ositur zu werfen. Noch ist der isch und? witzigt ge- en Als Farce einer chten. Figuren wie a Eigentlich icht mehr Belgien veräußert ein Faustpfand Es geht um das Ruhrgebiet des Kongo Katanga ist der Prüfstein für die Befriedungsaktion der UNO/ Im Hintergrund lauert Chrustschow Von unserem Mitarbeiter . Bonn. Die belgische Regierung ist auf die vom Weltsicherheitsrat festgelegte Kongo- Politik eingeschwenkt. Sie hat zugestimmt, daß die UNO-Truppe in das„Ruhr- gebiet des Kongos“, die Provinz Katanga, und nach ersetzt. Allerdings weigert einrückt und dort das belgische Militär nach sich der Ministerpräsident von Katanga, ITschombe, noch immer, die UNO- Soldaten in die Provinz hereinzulassen. Er hat sogar die Mobilmachung angeordnet. Nach seiner Auffassung wäre es ein aggressiver Akt, wenn die UNO-Truppe ohne seine Billigung die Grenze nach Katanga überschritte. An der Katanga-Frage entscheidet sich, Kongo erfüllen kann. Das Eingreifen der Weltorganisation wurde möglich, weil der Sicherheitsrat sich auf ein bestimmtes Programm einigte, und weil die unmittelbar Betroffenen, Belgien und die Kongo- Republik, diesem Programm zustimm- ten. Damit ist der Tätigkeit Hammarskjölds im Kongo ein politischer Rahmen gegeben, den er nicht sprengen darf. Alles, Was er tut, muß die Billigung des Sicherheitsrates sowie Belgiens und der kongolesischen Zentral- regierung finden. Die UNO- Truppe darf keine Gewalt anwenden. Der Waffengebrauch ist ihr nur zur eigenen Verteidigung erlaubt. Die UNO soll am Kongo die öffentliche Ord- nung aufrecht erhalten. Das berechtigt sie jedoch nicht, direkt in die innenpolitischen Entwicklungen der Republik einzugreifen. Der Auftrag des Sicherheitsrates erstreckt sich auf das ganze Gebiet des Kongo- Staates. Deshalb muß Hammarskjöld dafür sorgen, daß auch Katanga von der UNO-Truppe be- Setzt wird. 4 Um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, hat sich die UNO gegenüber den beiden streiten- den Parteien des Kongo- Konflikts durchzu- setzen. Das sind Belgien und Ministerpräsi- ob die UNO ihre Befriedungsmission am dent Tschombe einerseits sowie die Zentral- regierung Lumumbas andererseits. Belgien hat dem Kongo die Unabhängigkeit unter Voraussetzungen gewährt, die in den 16 Reso- lutionen der Brüsseler Kongo- Konferenz (20. Januar bis 20. Februar 1960) nieder- geschrieben sind. Belgien konnte ein freund- schaftliches Verhältnis zu der jungen Kongo- Republik erwarten, das durch enge wirt- schaftliche Zusammenarbeit gefördert wer- den sollte. Der Gesamtwert der belgischen Interessen am Kongo beläuft sich auf rund 142 Milliarden belgische Francs(zwölf Mil- liarden Mark). Diese Zahl läßt erkennen, wie stark Belgien in seiner ehemaligen Kolonie Wirtschaftlich engagiert ist. Doch das aus- brechende Chaos und die Unfähigkeit der Regierung Lumumba, die Lage aus eigener Kraft zu meistern, zerstörten die belgischen Hoffnungen. Die Kongo- Regierung brachte Belgien nicht Freundschaft, sondern bittere Feindschaft entgegen. Unter solchen Umständen entschloß sich Belgien, seine Interessen zu schützen, indem es wenigstens in Katanga für Ordnung sorgte und die Bergbau- Provinz Lumumbas Kuckueckseier in Japans Gewerkschaft Peking sucht Einfluß zu gewinnen/ Von unserem Korresponden Tokio. Mit starker Spannung verfolgt ganz Japan den Verlauf des am vergangenen Sonn- tag eröffneten Kongresses des linksgerichteten Gewerkschaftsbundes Sohyo, der den künf- tigen Kurs der Linken bestimmen wird. Des- halb war auch der für Mitte Juli angesetzte Sozialistische Parteitag verschoben worden. Die Führung der Gewerkschaft Sohyo ist in eine gemäßigtere und eine radikale Strömung gespalten. Die erstere befürwortet eine Be- schränkung der politischen Unterstützung Allein auf die Sozialisten, letztere verlangt die Fortführung des Kampfbündnisses der Vereinigten Linken einschließlich der Kom- munisten. Dieser Gegensatz fand seinen deut- lichsten Ausdruck in dem angekündigten Rücktritt von Kaoru Ota, dem Exponenten der gemäßigten Richtung. Sein Nachfolger wird Voraussichtlich Minoru Kakano, der so- eben einen dreimonatigen Aufenthalt in China beendete. Daneben beschäftigt den Kongreß eine Neuorganisation der Gewerkschaften. An Stelle der bisherigen Gliederung auf Betriebs- basis soll ein Zusammenschluß zu einheit- lichen Industriegewerkschaften erreicht wer- den. Dadurch würde eine totalitäre Führung gesichert. Bisher wurden Streikparolen von den Arbeitern mit Rücksicht auf die Siche- rung ihres eigenen Arbeitsplatzes abgelehnt. Der 3,6 Millionen Mitglieder zählende Ge- Werkschaftsbund Sohy war 1950 als anti- kommunistische Arbeiterunion gegründet worden. An ihrem zehnten Jahrestag droht die Massenorganisation in internationale Abhängigkeit zu geraten. Kennzeichnend da- kür ist die Rekordzahl der Delegationen aus Rotchina, der Sowjetunion, der Sowjetzone und acht anderen Staaten. Die dreizehn- köpfige Delegation aus Peking umfaßt füh- rende Funktionäre, darunter Liu Ning, den Vorsitzenden des allchinesischen Gewerk- schaftsbundes und zugleich Vizepräsidenten des chinesischen Komitees für afroasiatische Solidarität. Liu Ning begrüßte den Kongreß mit Glückwünschen für den heroischen Kampf des japanischen Volkes gegen den amerikanischen Imperialismus. Die Völker Afrikas, des Vorderen Orients und Südasiens stünden geschlossen hinter Japan. Lius jet- zige Rolle ist eindeutig, wenn man bedenkt, 7 Kardinal Testa bei Bundespräsident Lübke Feierliche Prozessionen des Eucharistischen Kongresses zur Münchner Theresienwiese Sohyo strebt totalitäre Führung an ten Werner Crome in Japan daß die Strategie des Kampfes gegen den amerikanisch- japanischen Sicherheitspakt von chinesischer Seite ausgearbeitet wurde und die Pläne dafür sowie beträchtliche Geld- mittel Ende Mai durch den Sohyo- Funktio- när Hasegawa nach Tokio gebracht wurden. Liu will bei dieser Gelegenheit auch poli- tische Gespräche über die Möglichkeiten einer Normalisierung der japanisch-chine: sischen Beziehungen mit der linken Opposi- tion und Dissidenten der Regierungspartei (wie den früheren Ministern Matsumura und Takasaki) führen. Er beantragte deshalb eine Verlängerung seines Visums um zwei Wochen. Der tatsächliche Grund für diesen Antrag um Visumsverlängerung ist aber der, daß die viertägigen Beratungen der Sohyo wohl keine endgültige Entscheidung bringen werden, da einzelne Gewerkschaften aus dem Landesinnern vor einer weiteren Radikali- sierung gewarnt haben und zugleich ver- langten, die Führung möge sich dem eigent- lichen Zweck des Verbandes, der Arbeiter- Wohlfahrt, zuwenden. Zugriff entzog. So gelang es der Union Mi- nière, die Arbeit mit 85 Prozent des frühe- ren Personals fortzuführen. Das belgische man sich Katanga an eine Zentralregierung auslie 8 fern, die den Kongo vielleicht in die Arme Chrustschows treibt? Vor diesem Hintergrund erkennt man die Größe des Opfers, das Belgien bringt, wenn es das Faustpfand Katanga an die UNO her- ausgibt. Brüssel kann erwarten, dag die UNO dafür die berechtigten belgischen In- teressen am Kongo garantiert. Hammarskjsld Wird der Zentralregierung Zusicherungen abgehandelt haben. Aber noch Militär hielt Ministerpräsident Tschombe muß Tschombes Widerstand überwunden im Sattel, der die Unabhängigkeit Katangas Werden. Hammarskiöld hat das Risiko aut von der Zentralregierung proklamierte. Ka- Sich genommen, die UNO in einen Gegensatz tanga bringt 80 Prozent der Steuern des zur legalen Autorität Katangas zu stellen. Kongo- Staates auf. Tschombe sieht nicht ein, warum er das maßgebende Wort bei der Nutzung der Reichtümer Katangas Lumumba überlassen soll. Tschombe erläuterte später, die Unabhängigkeitserklärung Katangas richte sich nicht gegen die Kongo-Republik; aber er befürworte eine Föderation. Seit- dem ist die Frage gestellt, ob der zentrali- stisch organisierte Kongo-Staat in einen Staatenbund verwandelt werden soll. In Lu- u Moise Tschombe mumbas Augen ist jedoch Tschombe ein Verräter an der Staatseinheit. Der innenpolitische Streit am Kongo wäre unter der unparteiischen Schirmherrschaft der UNO leichter aus der Welt zu schaffen gewesen, wenn die Sowjetunion nicht alles täte, um diese lokal begrenzten Schwierig- keiten in den Ost-West- Konflikt hineinzu- ziehen. Moskau ließ keine Gelegenheit aàus, um Lumumba demagogisch zu unterstützen. So wuchs nicht nur in Brüssel die Befürch- tung, Lumumba werde eines Tages aus der Rongo-Republik das afrikanische Sprung- brett des Bolschewismus machen. Katanga hingegen würde als selbständiger Staat zweifellos westlich orientiert sein und in der EWG-Gruppe bleiben. Soll Belgien, so fragte Der Kanzler bittet die Länderchefs zu sich Um Gegensätze im Fernsehstreit auszuräumen/ WDR klagt gegen die Post Hamburg.(dpa) Bundeskanzler Adenauer will noch vor der geplanten Ministerpräsi- dentenkonferenz Ende August die Wider- sprüche ausräumen, die nach der Unterzeich- nung des Vertrages der Deutschland-Fern- sehen- Gmb durch die gegensätzlichen Er- Klärungen der CDU-Landeschefs und der Bundesregierung entstanden sind. Eine Be- sprechung soll voraussichtlich in der kom- menden Woche stattfinden. Nach Mitteilung gut informierter Kreise soll der Bundes- Kanzler die CDU-Ministerpräsidenten be- reits für den Dienstag dieser Woche nach Bonn eingeladen haben. Diese Konferenz habe jedoch, wie es heißt, wegen Termin- schwierigkeiten kurzfristig wieder abgesagt werden müssen. 4 Der bayerische Ministerpräsident, Dr. Hans Ehard, erklärte sich am Mittwoch im Beisein der Bundesminister Schäffer, Schrö- Empfang für den Päpstlichen Legaten der und Stücklen„zu jeder Vernunftrege- lung“ in der Frage des zweiten Fernsehens bereit. Offen blieb dabei, ob sich die Ehard vorschwebende„Vernunftregelung“ mit der Auffassung Schäffers deckt. Der Bundespost- minister sagte in München, daß auch ein drittes und jedes folgende Fernsehprogramm technisch ausschließlich über Posteinrichtun- gen laufen müßten. Der Westdeutsche Rundfunk will sich mit der Klage vor dem Verwaltungsgericht in Köln gegen die Konkurrenz des„Deutsch- land- Fernsehens“ wehren. Dieser Beschluß wurde, wie am Mittwoch auf einer SPD- Pressekonferenz in Düsseldorf mitgeteilt wurde, vom Verwaltungsrat des WIR ge- faßt. Mit der Klage soll dem Bundespost- minister auferlegt werden, die Einrichtung von Sendeanlagen im Bereich Köln zu unter- lassen. 5 Von unserem Korrespondenten Ger d Schmitt 1 München. Mit der Ankunft von Bundes- präsident Lübke und zahlreicher Bundes- minister steuerte der Euchàristische Welt- kongreg in München seinem Höhepunkt ent- gegen. Zuerst fuhr Bundesaußenminister Heinrich von Brentano in die Münchner Resi- denz, um dem Päpstlichen Legaten, Kardinal Testa, seine Auf wartung zu machen. Das Ge- spräch dauerte etwa 20 Minuten. Brentano War von seinem Protokollchef, Sigismund von Braun begleitet. Anschließend fuhr Kardinal Testa zum Hotel„Vier Jahreszeiten“, um den Bundespräsidenten zu begrüßen. Vor dem Hotel sammelte sich schnell eine Menschen- menge an, die dem Kardinal zujubelte, als er grüßend seinen breiten Kardinalshut schwang. Dann gaben Dr. Lübke und die Bundesregierufg in den Räumen der Schack- galerie einen Empfang für den Legaten, sieben Kardinäle und zahlreiche andere Kir- chenfürsten nahmen daran teil. Von der Bun- desregierung waren die Minister von Bren- tano, Erhard, Schröder, Merkatz, Seebohm, Würmeling, Schäffer und Stücklen anwesend. Vollzählig war das bayerische Kabinett er- schienen. 7 Bundespräsident Lübke drückte seine Freude darüber aus, daß eine deutsche Stadt zum Ort des Weltkongresses gewählt wurde. Er sagte, München sei dafür besonders ge- eignet gewesen, weil sich hier der verstorbene Papst Pius XII. so die Liebe und Zuneigung aller Bevölkerungskreise erworben habe. Lübke sagte weiter, das deutsche Volk habe sich nach dem Zusammenbruch 1945 in seiner Mehrheit unter das Kreuz gestellt und it geordnet. Wenn auch der„religiöse Frühling“ von damals jetzt durch einen starken Ein- bruch materiellen Denkens verlorengegan- gen sei, so stehe das deutsche Volk doch in seinen christlichen Konfessionen in einer Einheitsfront gegen den Atheismus. Am Mittwochabend wurde die„Reihe der Sroh veranstaltungen mit der feierlichen Er- öffnung der„Statio orbis“ auf der Theresien- Wiese begonnen. Die Teilnehmer aus allen Ländern wurden dabei liturgisch in ihren Zonen-Attacke auf Kardinal Wendel Berlin.(AP) Das Zentralorgan der Sowjetzonen- CDU,„Neue Zeit“, warf am Mittwoch dem Erzbischof von München, Josef Kardinal Wendel, vor, in seiner Rede auf dem Eucharistischen Weltkongreß in München die Bonner„Atombomben-Theo- logie“ unverhüllt um eine weitere Nuance bereichert zu haben. Mit der Behauptung, die Menschheit, die sich dem Materialismus zu- wende, beschwöre ihren globalen Untergang herauf, versuche man nach Ansicht des Blat- tes die Bevölkerung der Bundesrepublik an den Gedanken eines Weltuntergangs zu ge- Wöhnen.„Wo auf diese Weise eine die Menschheit bedrohende Atompolitik gerecht- fertigt wird“, schreibt das Blatt,„haben Bür- ger der DDR nichts verloren.“ 5 nen der geistliche Würdenträger zur Altar- 1 Sprachen begrüßt. Glocken- und Fanfaren- klänge begleiteten diese Einleitung. Dann setzen sich von den Gottesdienst- und akristeizelten aus die prächtigen Prozessio-“ insel hin in Bewegung. Bei der Begrüßung Wurden auch die„Lenker der Staaten und die Träger gerechter Gewalt“ genannt. Der eigentliche Eröffnungsakt wurde durch die kelerliche Bitte Kardinal Wendels an den Päpstlichen Legaten eingeleitet, die Zusam- menkunft des katholischen Erdkreises„ord- nungsgemäß für eröffnet zu erklären“. In lateinischer Sprache erfüllte der Kardinal Testa im Namen des Papstes diese Bitte. Nach der Predigt von Kardinal Döpfner(Berlin) über das Thema„Die Erwartung der Welt“ holte ein Zug von 200 Fackelträgern das Allerheiligste aus der nahegelegenen Pauls- kirche zum Festaltar auf der Theresienwiese. Dort wird es nun für die Dauer des Kon- gresses ausgesetzt bleiben. Eine besonders anrührende Feier war am Mittwochmorgen die Frühkommunion der Kinder im Frauendom. Der Gedanke der Frühkommunion geht auf den Heiligen Papst Pius X. zurück, der mit einem Dekret von 1910 diese Entwicklung einleitete. Am Mitt- woch empfingen in München mehrere hundert Kinder zwischen drei und acht Jahren die Erste hl. Kommunion. Kardinal Wendel keierte selbst die Messe und hielt eine dem kindlichen Verständnis angepaßte Predigt. Heute wird der„Tag des Priesters“ began- gen. In verschiedenen Kirchen der Stadt wer- den Priester geweiht werden. Vor allem wer- den Missionsbischöfe zahlreiche neue Ordens- geistliche weihen. Es wurde am Mittwoch bekanntgegeben, daß Bundeskanzler Adenauer an der großen Schlußkundgebung des Weltkongresses am Sonntag auf N 1 der Theresienwiese teilnehmen Er mag sich darauf verlassen, daß Tschombe sich fügen muß, sobald Belgien ihm die Rik. kendeckung entzieht. Zur Stunde Scheint Tschombe entschlossen zu sein, es auf einen Buschkrieg mit der UNO ankommen zu las. sen. Aber muß es erst zu solchen Konse- quenzen kommen? Hammarskjölds Autorität die von den in dem Sicherheitsrat vertrete. nen Großmächten gestützt wird, sollte groß genug sein, um Tschombe zur Vernunft 2u bringen. Deshalb brauchte Tschombe sein Spiel am Kongo noch nicht verloren zu geben Eine Besetzung Katangas durch UNO- Solda- ten würde nicht bedeuten, daß die Provinz ihren Anspruch auf weitgehende Unabhän- gigkeit fallen lassen muß: In den Resolutio- nen der Brüsseler Konferenz heißt Es, dag Kongolesische Parlament habe das Recht, die zentralistische Struktur des Staates 2 ändern. Whe Regierungserklärung Fanfanis Rom.(AP) Der italienische Ministerpräsi- dent Fanfani legte in seiner Regierungs- erklärung vor beiden Häusern des italieni- schen Parlaments ein Bekenntnis zur west- lichen Gemeinschaft ab und warnte die Un- ruhestifter der vergangenen Wochen vor einer Fortsetzung ungesetzlicher Uebergriffe. Fanfani betonte nachdrücklich, daß seine Re- gierung keine weiteren Angriffe auf die staat. liche Autorität dulden werde. Er sagte, seine Regierung befürworte häufigere Konsul- tationen zwischen NATO- Mitgliedern sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft und der kleinen Freihandelszone. f Mit der großen Mehrheit von 126 gegen 58 Stimmen mit 36 Enthaltungen sprach der Senat am Mittwochabend nach nur ein- tägiger Investiturdebatte der neuen Regie- rung Amintore Fanfani das Vertrauen àus. Sowjet-Vorschlag abgelehnt Washington/ London.(dpa AP) Der 80“ Wjetische Vorschlag, daß sämtliche Regie- rungschefs im September vor der UNO- Vollversammlung die Abrüstung erörtern Sollen, wird im Westen abgelehnt, Die USA und Großbritannien beharren darauf, diese Frage möglichst bald in der Abrüstungs- kommission der Vereinten Nationen zu be- handeln. Das amerikanische Außenministe- rium erklärte jedoch, wenn ein Regierungs- chef wünschen sollte, an der Abrüstungs- debatte teilzunehmen, so könne er in die zuständige UNO- Kommission kommen. Die Vereinigten Staaten haben am Mitt⸗ woch außerdem den sowjetischen Minister- präsidenten Chrustschow aufgefordert, ernst- haft mit den Westmächten über eine Ab- rüstung zu verhandeln und die Weltöffent⸗ lichkeit nicht mit Propaganda„abzulenken und zu verwirren“. In einer Erklärung nahm das State Department zu der Botschaft Stel- lung, die Chrustschow am Dienstag dem in Tokio tagenden„Weltkongreß gegen den Atomtod“ zuschickte und in der er erklärt hatte, die Sowjetunion werde ihre Anstren- gungen beharrlich fortsetzen, zu einem Uebereinkommen in der Abrüstungsfrage zu gelangen. Dies seien, erklärt das ame- rikanische Außenministerium, solange nur Schlagworte, solange die Sowjetunion nicht echte Verhandlungen über das Abrüstungs- Problem aufzunehmen bereit sei. Bögler will klagen Neustadt/ Weinstraße.(LRS) Der Vorsit- zende des Bezirkstages der Pfalz, Oberregie- rungspräsident z. B. Franz Bögler SPD), will seinen Stellvertreter, den CDU- Bürger- meister Albert Detzel aus Herkheim(Kreis Landach, wegen Verleumdung verklagen. Wie Bögler am Mittwoch vor Journalisten in Neustadt mitteilte, wird Justizrat Fried- rich Wilhelm Wagner Ludwigshafen) in den nächsten Tagen beim Landgericht Fren- kenthal eine Klage auf Unterlassung un Widerruf der von Detzel aufgestellten„Un- wahren Behauptungen“ einreichen. Auber- dem will Bögler Bürgermeister Detzel, der seit Februar 1959 in mehreren Sitzungen des pfälzischen Bezirkstages und auch in öflentlichen CDi- Versammlungen Bögler bezichtigt hatte, Verfehlungen als Aufsichts- ratsvorsitzender der„Pfalzwerke AG“ in Ludwigshafen begangen zu haben, auf Schadenersatz verklagen. Dr. Becker beigesetzt Bad Hersfeld.(A P/dpa) In Anwesenhel zahlreicher Trauergäste ist am Mittwoch der am Wochenende in Heidelberg verstorbene Bundestagsvizepräsident, Dr. Max Becker, in Bad Hersfeld beigesetzt worden. An dem Staatsbegräbnis nahmen neben Vertreter des Diplomatischen Korps, der Parteien und des Bundestages, der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Lemmer, der Vizepräsident des Bundestages, Dr. Jäger, und der Bundes- Vorsitzende der FDP, Dr. Mende, teil. Dr. Mende kündigte eine Stiftung der FDP an, die den Namen Dr. Beckers tragen soll. Sie werde die Aufgabe haben, vor allem in der Jugend das europäische Bewußtsein und den Gedanken der deutschen Einheit zu fördern. Volksentscheid in Südafrika Pretoria.(dpa) Die 1,7 Millionen weihen Wähler der Südafrikanischen Union werden am 5. Oktober darüber entscheiden, ob Süd⸗ afrika Republik werden soll. Ministerpräst dent Verwoerd kündigte an, daß die Regle- rung bei einem Volksentscheid für die Repu- blik die anderen Commonwealth- Mitglieder formell bitten werde, den Verbleib der Süd- afrikanischen Union im Commonwealth zu genehmigen. Die Republik werde aber 5 ausgerufen werden, wenn das abgelehn wird. 3 Siehe auch Seite 10 5 1 5 1 in den westlichen Hauptstädten. 1 * entsprechende e e r e Nr. 17g —— städten, Auslie- Arme man die t, Wenn JO her- lag die hen In- Arskjöld echende er noch Wunden ik O aut Sensatz Stellen. chombe ie Rük- Scheint F einen Zu las- Konse- itorität, ortrete- te groß unft zu e sein geben. -Solda- Drovinz abhän- zolutio- es, das cht, die tes zu Whe anis rprasi- rungs- alieni- West- ie Un- n vor griffe. ne Re- staat- „ Seine onsul- Sowie en der t und gegen ch der ein- Regie- n aus. mt r 80= Regie- UNO- örtern DA diese tungs- zu be- iniste- rungs- tungs- in die * Mitk⸗ ister- Tnst⸗ Ab- flent- enken nahm Stel- em in den klärt stren- einem rage ame- e nur nicht ungs- orsit- begie- SPD), irger- Kreis lagen. listen bried- n) in Fran- und „Un- uber- L der ingen ch in zögler jchts⸗ 1 auf enheit n der rhene ecker, dem or des d des sche des des 8 P an, I. Sie n der d den dern. eihen erden Süd⸗ hräsi- degie- depu- lieder Süd th Zu auch nennt — 5 Nr. 178/ Donnerstag, 4. August 1960 WELT UID WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschah Während die Bevölkerung Südnorwegens schon den ganzen Sommer über friert und nur an wenigen Tagen die Regenschirme hat zu Hause lassen können, wird der nördliche Teil des Landes seit dem Ende des Früh- jahrs von einer ungewöhnlichen Hitze heim- gesucht. In der Stadt Alta in der nord- norwegischen Provinz Finnmark, fast 500 Ki- jometer nördlich vom Polarkreis, ist das Thermometer in den letzten Tagen bis auf 33 Grad Celsius angestiegen. * Der Elefant Jumbo des Turiner Zoos ist an Herzverfettung gestorben. Jumbo war durch seine„historische Rolle“ bekannt ge- worden, die er im letzten Jahr gespielt hatte. Mit seiner Hilfe wollte der britische Histo- riker John Hoyte beweisen, daß der kathar- gische Feldherr Hannibal auf seinem Zug nach Rom vor mehr als 2 000 Jahren in fast 3 000 Meter Höhe die Alpen durchquert und nicht, wie bisher angenommen, die niedrige- ren Pässe benutzt hatte. Der Beweis schei- terte, weil Jumbo kurz vor dem Clapier-Paß eine durch einen Erdrutsch eingeengte Stelle nicht passieren konnte. Als der auf dem Marsch durch die Alpen abgemagerte Jumbo in den Zoo von Turin zurückkehrte, wurde er der Liebling des Publikums, das ihn aus- giebig fütterte. Jetzt zeigte es sich, daß man des Guten zu viel getan hatte. Jumbo ist buchstäblich zu Tode gefüttert worden. * In Italien sind in den letzten Wochen un- gewöhnlich viele ausländische Touristen ver- Unglückt. Fünf Deutsche fanden beim Berg- steigen den Tod, ein Deutscher kam bei einem Flugzeugunglück um, und ein Engländer er- trank. Fünf Deutsche wurden bei dem Flug- zeugunglück verletzt. Achtzehn Ausländer— acht Deutsche, fünf Luxemburger, drei Bri- ten und zwei Franzosen— wurden bei Ver- kehrsunfällen verletzt, von denen sich die meisten auf den überfüllten norditalienischen Straßen ereigneten. 8 Beim Baden im Vardar-Fluß in der maze- donischen Stadt Skoplje ist der Vater eines kleinen Mädchens getötet worden, als er seine Tochter vor einem herabstürzenden Flugzeug in Sicherheit bringen wollte. Der Pilot, der nur verletzt wurde, hatte die Ge- walt über die Maschine verloren, die niedrig über den Fluß dahinflog, der von Hunderten badender Menschen wimmelte. Das Flugzeug drohte das kleine Mädchen unter sich zu be- graben. Der Vater eilte ihr zu Hilfe, wurde von der Maschine erfaßt und vor den Blicken der entsetzten Badegäste getötet. Das Mäd- chen blieb unverletzt. * Mit dem Zurückgehen des Hochwassers in Südpolen und Schlesien beginnt sich lang- sam das Ausmaß der Ueberschwemmungs- katastrophe abzuzeichnen. Nach den ersten in Warschau eingelaufenen Berichten sind in diesen Gebieten 1 600 Dörfer und Einzelhöfe betroffen worden. Auf 210 000 Hektar ist die Ernte von den über die Ufer getretenen Flüssen vernichtet worden. Die Zahl der be- schädigten Gebäude wird mit über 8 000 an- gegeben. Nach den bisher vorliegenden Mel- dungen haben mindestens sechs Menschen, durch das Hochwasser den Tod gefunden. In der Vereinigten Arabischen Republik dürfen von jetzt an Männer über 60 Jahre nur noch mit besonderer gerichtlicher Er- laubnis Frauen unter 30 Jahren heiraten. Mit dem neuen Personalgesetz soll die alte Ge- pflogenheit abgeschafft werden, derzufolge Männer, die nach den Geboten des Islam vier Frauen haben dürfen, oftmals ihren 60. Geburtstag feiern, indem sie Teenager heiraten. * Die Zerstörungswut der New Lorker Schüler öffentlicher Schulen kostet die Schulbehörden jährlich über zwei Millionen Mark an Reparaturen. Allein für zerbro- chene Fensterscheiben— wovon eine einzige Schule innerhalb von sechs Monaten 600 mel- dete— werden jährlich 1,8 Millionen Mark ausgegeben. * Nachdem die Regierung eine Milchpreis- erhöhung ablehnte, gibt es in Rio de Janeiro seit 13 Tagen keine Frischmilch mehr. Da aber auch die Trockenmilch für Säuglinge und Kranke zu Ende geht, ist mit Konzessio- nen bezüglich des Milchpreises zu rechnen, was vermutlich auch zu einem Ansteigen der Preise anderer Lebensmittel führen wird. Die Moldau wird Großlieferant von Strom Zehn Staustufen zwischen Böhmerwald und Prag vorgesehen/ Wasserhaushalt von Moldau und Elbe gesichert Die„Moldau-Kaskade“ gewinnt Gestalt. Dieses Staustufensystem, an dem in der Tschechoslowakei seit etwa zehn Jahren ge- arbeitet wird, soll den Fluß zu einem Groß- lieferanten von Strom werden lassen und gleichzeitig den Wasserhaushalt von Mol- dau und Elbe regulieren. Zwischen dem obe- ren Böhmerwald, wo die Moldau entspringt, und Prag wird die Kaskade insgesamt zehn Staustufen haben. Von den Talsperren sind fünf bereits fertig, an zweien wird gear- beitet, und mit den Arbeiten an den rest- lichen drei soll noch in diesem Jahr be- gonnen werden. Noch aus der Vorkriegszeit stammt le- diglich die Talsperre von Wran oberhalb von Prag, eine bei Stechowitz während des Krieges angefangene Staustufe wurde nicht mehr fertig. Erst einige Jahre nach Kriegs- schluß wurde der Plan wieder aufgegriffen und die Talsperre bei Stechowitz vollendet. In jahrelanger Arbeit folgte die 70 Meter hohe Staumauer von Schlapy. Sie zeigte sch einem schweren Unwetter, gefolgt von wochenlangen Regenfällen, gewachsen. Schwieriger noch war der Bau der Talsperre im oberen Böhmerwald zwischen Lippen und Oberplan, die in diesem Jahr fertig geworden ist. Der dort vorgenommene Ver- such mit einem unterirdischen E-Werk wurde nicht wiederholt. Es hat sich nicht als rentabel erwiesen. Gegenwärtig wird an den Talsperren von Orlik und Kamaik im mittelböhmischen Lauf der Moldau gearbeitet. Die Erfahrun- gen, die bei den schwierigen Arbeiten für die ersten Staustufen gesammelt wurden, machen sich jetzt bezahlt, denn die Arbeiten gehen schneller voran, als geplant. Bei der Anlage des neuen Erholungszentrums an den Ufern des Mammutstausees von Orlik werden sich die Fehler vermeiden lassen, die am„Böhmerwald- Meer“, dem Stausee von Lippen, gemacht wurden. Noch immer konnte dort kein regelmäßiger Schiffsver- kehr aufgenommen werden, die Uferan- lagen sind nicht fertig, und die Wochenend- häuschen für die vorgesehenen Weekend- Dörfer können bestenfalls im nächsten Pro- duktions-Jahresplan fertig werden. Die Talsperre von Kamaik ist als Zwi- schenstufe zwischen Orlik und Schlapy ge- dacht. Solche Zwischenstufen wird es auch noch zwischen Orlik und Lippen geben. Schon am Ende des dreieinhalb Kilometer langen Tunnels, der das Wasser des unter- irdischen E- Werks von Lippen ableitet, steht eine Ausgleichsstufe mit einem kleinen E- Werk vor der Vollendung, vor Krumau und dann bis Budweis sind drei Kaskaden- Stufen mit kleineren Seen vorgesehen. Die fertige Moldau-Kaskade wird in der Lage sein, 1,650 Milliarden Kubikmeter Was- ser zu stauen und so den Wasserhaushalt von Moldau und Elbe während des ganzen Jahres gleichmäßig zu regulieren. Die all- jährlichen Ueberschwemmungen än den Ufern dieser beiden Flüsse werden der Ver- gangenheit angehören und die Erzeugung von Strom wird die Elektrifizierung von Mittel- und Südbönmen intensivieren und die Stromversorgung von Prag auf lange Sicht sicherstellen. Auch als Wasserstraße wird die Moldau ausgebaut, der Schiffsaufzug bei der Tal- sperre von Orlik für 300-t-Schiffe wird eine Höhendifferenz von 70 Metern überwinden. Später soll die Moldau für 1000-t-Schiffe be- nutzbar gemacht werden. Der gleichmäßige Wasserstand der Moldau unterhalb von Prag und der Elbe ab Melnik soll die Frach- tenschiffahrt auf der Elbe bis Hamburg ganzjährig möglich machen und den bereits in Gang. kommenden Schnellverkehr Tet- schen-Hamburg garantieren. Rudolf Haller Böhmens„dunkle Zeit“ wird langsam aufgehellt Wann kamen die Slawen in das Land?/ Neueste Grabungsergebnisse scheinen die Frage zu beantwortel. Die Frühgeschichte Böhmens weist bisher eine beachtliche Lücke auf, da niemand auch nur annähernd angeben kann, wann die ger- manischen Markomannen das Land geräumt haben, und wann es in seinen zentralen Landschaften von den Slawen besiedelt wurde. So verzeichnen die Lexika, daß sich „während der Völkerwanderung“ in Bayern die keltischen Bojer mit den aus Böhmen ein wandernden Markomannen, Bajuwaren genannt, vermischten. Nun läßt das 4. und 5. Jahrhundert als„Zeit der Völkerwande- rung“ für den Abzug der Markomannen aus Böhmen genügend Spielraum bis zu der wei- teren Feststellung, besser gesagt: Annahme, daß die Slawen in Böhmen im 8. Jahrhundert eingewandert sein dürften. Die gelegentlich geäußerte Vermutung, daß die Slawen im Gefolge der Awaren in die Sudetenländer und damit nach Böhmen gekommen seien, ehtspringt eher schriftstellerischer Schöpfung und ermangelt jeder Beweiskraft. Die Lücke in der Frühgeschichte Böhmens umfaßt dem- nach die Zeit zwischen dem 4. und dem 6. Jahrhundert, denn von diesem wissen wir, daß es nach dem abgewehrten Hunnensturm die Bedrängung weiter zentraleuropäischer Gebiete durch die Awaren gebracht hat, die den Hunnen nahestanden. Neueste, hochinteressante Ausgrabungen im nördlichen Mittelböhmen deuten jetzt darauf hin, daß die„dunkle Zeit“ in der Frühgeschichte Böhmens langsam aufgehellt Ein riesiger Aluminium- Adler soll das neue Bot- schaftsgebãude der US8A in der Londoner Gros- venor Square zieren. Auf einemSpezialuagen wurde der Adler, der eine Spann- weite von 12 Metern hat und etwa 1 Tonne wiegt, zu seinem Bestimmungs- platz gefahren. Keystone-Bild werden kann. Man hat eine slawische Sied- lung zum Teil freigelegt, die nach den ge- machten Funden in das 5. Jahrhundert zurückreicht und darauf schließen läßt, daß die Slawen nicht ‚äim Gefolge der Awaren“, sondern— den Awaren ausweichend— vor deren Aufbruch nach Mitteleuropa in Böh- men neue, unbedrohte Siedlungsmöglichkei- ten gesucht haben. Dabei müßten sie, nach den Funden zu urteilen, noch auf ger- manische Reste gestoßen sein oder aber sich gleichfalls während der Völkerwanderung mit den Germanen von ihren früheren Wohnsitzen in Bewegung gesetzt haben. Die Möglichkeit, daß östliche Germanen zugleich mit den Slawen nach Böhmen kamen— die Germanen zogen weiter, die Slawen blie- ben— entbehrt nicht der geschichtlichen Groteske, denn die Tschechen(als Nachfol- ger jener slawischen Siedler) waren es, die 1945/46 die Deutschen in Böhmen(wiederum Nachfolger der Germanen) aus den deutschen Grenzgebieten des Landes aussiedelten. Die Fundstätte befindet sich bei der Ort- schaft Brezno im Gebiet von Laun, das dem aus der Mittelböhmischen Ebene an der Mol- dau aufragenden Georgsberg benachbart ist, den die Tschechen Rip nennen und als älteste slawische Kultstätte in Böhmen be- zeichnen und verehren. Freigelegt hat man bisher vier altslawische Wohnstätten, die einen rechteckigen Grundriß haben und in die Erde hineingebaut sind. Die Holzwände und das Dach ragten über die Erdoberfläche hinaus. Jede Wohnstätte hatte in einer Ecke einen aus Steinen und Erde, geformten Kamin, als Feuerung wurde Weidenholz ver- wendet. Die Wände waren aus Eichenholz. Man fand auch Scherben und Knochen von Haustieren. Die Keramikscherben sind zwei- fellos slawischen Ursprungs von der Art, wie sie bisher als Prager Typ bezeichnet werden und im Gebiet von Prag gefunden wurden. Nur sind die bei Laun gefundenen Scherben bedeutend älter und stammen aus dem 5. Jahrhundert. Die aufgefundenen germa- nischen Keramikscherben lassen sich als aus der Zeit der Völkerwanderung stammend charakterisieren. Die Prager Archäologen sind nach diesen Funden— die Ausgrabungen werden fort- gesetzt— noch nicht davon überzeugt, jetzt endlich die genaue Zeit der Besiedlung Innerböhmens durch die Slawen feststellen zu können, aber davon sehr beeindruckt, die bisher älteste slawische Siedlung in Böhmen gefunden zu haben. Bestätigt die Nachprü- kung mit den heutigen modernen Mitteln die bisherige These, so dürften die Slawen an- schließend an den Abzug der Markomannen nach Böhmen gekommen sein und dort schon zur Hunnenzeit an einigen günstigen Stellen in kleinen Sippen gesiedelt haben. Rudolf Hornig = Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Tagsüber Bildung lockerer Bewölkung, sonst vielfach aufgeheitert oder nur leicht wolkig. Im all- gemeinen schauerfrei, höchstens Freitag- abend Bildung einzelner örtlich gewittriger Schauer. Wärmer als bisher. Höchsttempera- turen àuf 23 bis 25 Grad ansteigend. Früh- temperaturen 11 bis 14 Grad. Schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Uebersicht: Das schwache, über unseren Raum nach Osten ziehende Hoch mag vorübergehend zu einer Beruhigung der bei uns lagernden Meeresluft führen. Störungen aus der Biskaya können sich jedoch schon vielleicht Freitagabend bemerkbar machen. Sonnenaufgang: 5.01 Uhr. Sonnenuntergang: 20.02 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19 Grad. Vorhersage Karte Für de. e- Uhr. I Meereslufl Memmheim— 0 Poris 1015 Pegelstand vom 3. August Rhein: Maxau 552(454); Mannheim 365 (+ 32); Worms 279(28); Caub 239(22). Neckar: Plochingen 174(16); Gundels- heim 185(3); Mannheim 366(+ 26). Straßenbahnunglück in Wien: 18 Tote und 104 Verletzte Ein schreckliches Krachen, ein Zersplittern von Holz und Glas sowie gellende Schreie und Hilferufe waren am Dienstag die furcht- baren Begleitumstände des schwersten Straßenbabhnunglückes, das die österreichi- sche Hauptstadt Wien bisher erlebte. Zwei vollbesetzte Straßenbahnzüge stießen, wie wir gestern schon kurz gemeldet haben, auf- einander. 18 Menschen wurden nach bis- herigen Angaben getötet und 104 verletzt. Das Unglück ist offensichtlich auf ein Ver- sagen der Bremsen eines der beiden Straßen- bahnzüge zurückzuführen. Rettungsmann- schaften der Polizei und der Feuerwehr be- mühten sich sofort um die Verunglückten. Auf offener Straße wurde ein Verbandsplatz errichtet. Das Unglück ereignete sich, als ein Straßenbahnzug der Linie 39, dessen Brem- sen nach Augenzeugenberichten nicht in Ordnung waren, am späten Nachmittag im 19. Bezirk im Nordwesten der Stadt gegen einen entgegenkommenden Zug der gleichen Linie raste. Die Triebwagen der beiden Züge stürzten um und wurden völlig zertrümmert. Ein Teil des Gegenzuges stürzte noch auf ein Personenauto, doch blieben dessen Insassen wie durch ein Wunder unverletzt. Augenzeugen berichteten, daß bei dem stadteinwärtsfahrenden, aus dem Weinort Sievering kommenden Zug der Linie 39 schon unterwegs die Bremsen nicht funktionierten. Ein Fahrgast stieg deswegen sogar aus und fuhr mit einem anderen Zug in die Stadt. Das hat ihm möglicherweise das Leben gerettet. Auf einer abschüssigen Straße steigerte sich die Geschwindigkeit des Unglückszuges kurz vor dem Unfall so, daß der Triebwagen an der Kreuzung Döblinger Hauptstraße und Glatzgasse aus den Schienen sprang und sich seitlich in den Triebwagen des aus der Gegenrichtung kommenden Zuges, der an der Haltestelle stand, bohrte. Während zehn Menschen sofort getötet wurden, starben zwei weitere nach der Einlieferung ins Krankenhaus. 5 9 0 Europäer Gemeinschaftsaktionen für atomare Schiffsmotore Für den Bau von atomaren Schiffsmoto- ren, die in der Handelsmarine Verwendung finden können, sind innerhalb des Gemein- samen Marktes gegenwärtig 11 Projekte in Arbeit, wobei die Studien mehr oder weni- ger fortgeschritten sind. Euratom ist natür- lich um eine Koordinierung und sinnvolle Arbeitsteilung bemüht. Frankreich gab schon vor einiger Zeit seine grundsätzliche Bereit- schaft dazu bekannt, die Bundesrepublik und Italien haben sich angeschlossen. Drei Pläne stehen gegenwärtig im Vordergrund des In- teresses. Der erste betrifft einen Schiffsreak- tor mit organischem Moderator der„Kern- energieverwertung in Schiffsbau und Schiff- fahrt“ in Hamburg. Die Vorarbeiten dafür wurden mit der deutsch- amerikanischen Firma„Interatom“ durchgeführt. Der voll- ständige Plan für den Bau eines derartigen Atommotors wurde der Euratom-Kommis- ssion unterbreitet, damit sie eine Gemein- schaftsaktion in die Wege leiten kann. Fiat bemüht sich zusammen mit der italienischen Schiffswerft Ansaldo um den Bau eines Schiffsmotors für einen Erdöltanker von 52 000 BRT mit einem Druckwasserreaktor. Dieses Modell soll gestatten, in kürzester Frist wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln. Es wurde ebenfalls für die Ge- meinschaftsentwicklung vorgeschlagen. Der dritte Antrag ging von Frankreich ein, ohne daß vorläufig Einzelheiten über das vorge- schlagene Motorreaktoren-Modell bekannt sind. Es steht noch offen, ob die Euratom- Kommission eine gemeinsame Anlage für den Bau des einen oder anderen Modells empflehlt oder mit den verantwortlichen nationalen Gruppen Assoziierungsverträge am Werk abschließt. Sicher ist lediglich eine straffe Koordinierung des Forschungsprogramms. Gesteigerte Kaufkraft Die französische Zeitschrift Opera Mundi Europe“ veröffentlichte kürzlich eine Ueber- sicht über die Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmer in den Ländern des Ge- meinsamen Marktes, wobei sie die wöchent- liche Arbeitszeit, die Durchschnittslöhne und die Lebenshaltungs kosten in Beziehung zu- einander setzte. Im zweiten Vierteljahr 1959 betrug danach der Index der Kaufkraft der Arbeitnehmer in den verarbeitenden Indu- strien in der Bundesrepublik 127,7 Punkte (1953= 100). Es folgten Frankreich(125,9), Belgien(124,1) und Italien(113,1). Die Zah- len für die Niederlande und Luxemburg wurden nicht mitgeteilt, doch dürften sie in den Niederlanden unter den deutschen ge- legen haben. In England stand der Index der Kaufkraft im zweiten Vierteljahr 1959 auf 117,3 und in den USA auf 116.1. — Taschen en der Verkehrswirtschaft 5 Wer sich heute über die vielfältigen Fra- gen des nationalen oder internationalen Ver- kehrs orientieren will, vor allem über die Probleme im europaischen und deutschen Bereich, über die Arbeiten und Berichte bei der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der Europäischen Wirtschafts- gemeinschaft, der Europäischen Verkehrs- minister-Konferenz oder auch der Inter- nationalen Handelskammer, über die Auf- kassungen des Deutschen Industrie- und Handelstags oder über die Lage der Deut- schen Bundesbahn, wird zumeist umfang- reiche Literatur zur Hand nehmen und zeit- raubende Sichtung vornehmen müssen. Das„Taschenbuch der Verkehrswirtschaft 1960“(Herausgegeben von Franz- Wilhelm Engel im Agenor-Verlag, Frankfurt/M., Schaumainkai 91; DIN A5, 276 Seiten flexib- ler Einband) bietet hier Abhilfe. Es hält die gut aufbereitete Grundlage zur Schnellinfor- mation bereit für jeden, der sich mit Ver- kehrsfragen zu befassen hat. Die Haupt- abschnitte des Werks befassen sich mit der Verkehrspolitix im Gemeinsamen Markt (Teil I.), den Vertragsbestimmungen, den Ausschüssen und der Tätigkeit im Gemein- samen Markt(II.), mit den grundlegenden Exposés und Berichten über den Europa- Verkehr(III), mit der Arbeit der Europä- ischen Verkehrsminister-Konferenz CV) und den Arbeiten der Internationalen Handels- kammer zum Thema Verkehr(W. Im natio- nalen Rahmen wird der deutsche Paletten- pool behandelt(V), werden Vorschläge des DIHT zur Neuordnung des Verkehrs um- rissen(VII) und schließlich eine zusammen- fassende Darstellung über die Leistungen der Deutschen Bundesbahn geboten. Ein umfangreiches Adressarium deutscher und europàischer Kontaktstellen weist dem Benutzer weitere Informationsquellen schnell und exakt nach. Schließlich erhellt eine Uebersicht über die historische Entwicklung des Verkehrs vom ersten hölzernen Wagen- rad bis zur Düsenmaschine eine Reihe in- teressanter Zusammenhänge. Bei der wachsenden Bedeutung, die dem Faktor Verkehr bei der Verflechtung der Märkte zukommt, kann die erste Aufgabe dieses Taschenbuchs bereits zu einem wert- vollen Helfer werden. Neu an den Postschaltern in aller Welt Portugal: Heinrich der Seefahrer erfuhr am 4. August eine Ehrung zum 500. Todes- tag. Die sechs Werte umfassende Serie war bereits 1957 vorbereitet und angenommen, erfuhr ihren letzten Schliff jedoch erst 1959, nachdem mancherlei Zweifel in der Aus- deutung geklärt waren. Die Markenbilder bringen das königliche Wappen, die be- rühmte Karavelle, das Porträt, das Motto, die Schaluppe und eine Landkarte mit Windrose. Nennwerte und Farben: 1 Escudo (blau, rot und golden), 2,50(blau, grün und golden), 3,50(schwarz, rot und blau), 5(hell- grün, blau, schwarz und golden), 8(grün, graublau und golden) und 10(schwarz, gold- braun und golden); Druck: Fotogravüre; Format: 27435 mm; Zähnung: 12: 12½; FD und Sonderstempel. Griechenland: Zum 12. August ist eine olympische Serie vorgesehen, die insgesamt elf Stufen umfaßt. Das Ausgabeland war sich dabei seiner Tradition bewußt. Als IIlu- strationen dienen der heilige Waffenstill- stand(an den Spielen konnten bei freiem Geleit auch die Mannschaften der krieg- führenden Staaten teilnehmen), die olym- pische Flamme, der Eid des Wettkämpfers, das Schneiden von Oelbaumzweigen, der Einzug in das Stadion, Weitsprung, Diskus- wurf, Lauf, Speerwurf, Siegerehrung und feierliches Geleit für den Sieger. Nenn- werte: 20 Lepta, 50, 70 und 80, 1 Drachme, 1,50, 2,50, 4,50, 5, 6 und 12,50 D; Auflagen: 250 000 bis 2,5 Millionen; Druck: Mehr- karbenoffsetlitho in Bogen zu 50 und 40; Ent- wurf: A. Tassos; Format: 42426 mm hoch und quer; Schalterverkauf: bis 31. 12. 1960; FD und Sonderstempel. Sowjetunion: Eine Sondermarke zu 60 Kopeken ist dem 1. Kongreß der Inter- nationalen Gemeinschaft für automatische Kontrolle FAO) gewidmet. Er wurde in Moskau abgehalten. Die Zeichnung bringt darum in der linken Ecke einen Wolken kratzer im Zuckerbäckerstil, zeigt in der Mitte den Globus mit Anfangsbuchstaben der Organisation und als Rahmen Texte und Jahreszahlen. Entwurf: Rlymaschin. Frankreich: Der Beitrag zum Olympi- schen Jahr nimmt sich mit einer einzelnen Stufe angesichts der sonstigen Ausgabe- freudigkeit recht bescheiden aus. Das Bild enthält neben den Texten und Ringen das vor einer Stadionkulisse angeordnete Brust- bild des französischen Läufers Jean Bouin. In Stockholm kam er 1912 im 5000-m-Lauf nur auf den zweiten Platz, später aber stellte er Weltrekorde auf, die ihn viele Jahre überlebten. Bouin fiel im September 1914 in der Marneschlacht. Nennwert: 0,20 NF; Farben: schwarz, weinrot und blau; Entwurf und Stich: Decaris; Druck: Stich- tief; Format: 40K 27 mm; Zäbnung: K 13. Island: Die nordische Insel bereitet zum Jahrestag der Gründung der Europäischen Postministerkonferenz zwei bildgleiche Ge- denkmarken vor, die am 19. September an die Schalter gelangen. Den Entwurf be⸗ sorgte der Finne P. Rahikainen. In ihm ist das Wort Europa mit einem symbolischen Wagenrad zusammengefaßt. 15 andere Post- verwaltungen wollen am selben Tag Ge- denkausgaben in entsprechender Zeichnung vorlegen. Islands Serie enthält die Werte zu 3 Kronen grün und 5,50 K blau. Der Druck- auftrag ist auf 1,5 Millionen und 750 000 Stück angelegt. Schalterbogen: 50; Format: 349 24 mim; Zäbnung: K 13: 13½; FDC(Ge- bühren 1 Krone).* 5 „MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN Nicht auszurotten:„66“ — Schippe! ist Trumpf Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Schnitt nach der Pulsader es blieb beim Versuch Die Rheinauer Polizei wurde gegen Abend in die Mutterstadter Straße gerufen: dort habe sich vor einem Haus ein Mann die Pulsader geöffnet. Wie sich an Ort und Stelle ergab, hatte Liebeskummer einen 34 jährigen, geschiedenen Mann zu dem Ent- schluß getrieben, aus dem Leben zu schei- den, Er wollte sich die Pulsader aufschnei- den, doch hatte der Schnitt nicht die beab- sichtigte Wirkung; so konnte der Verletzte nach kurzer ärztlicher Betreuung wieder asssen werden. Da er zwar einer geregel- 7 Nachricht aus Leipzig: SED-Propaganda am untauglichen Objekt In der. Volkszeitung“ prangte unlängst eil zweispaltiges Bild. Es zeigte den 32 Jahre alten Kaufmann Herbert Schad- ler und seine Ehefrau Helga. Beide stammen aus Mannheim. Und in der Bildunterschrift Hieg es:„320 D-Mark Miete für eine Drei- zimmer wohnung, die kürzlich noch 210 D-Mark kostete, konnte der Mannheimer Elektro- kaufmann Herbert Schädler nicht aufbringen. Der durch den Lücke-Plan sanktionierte Miet- wücher und der immer stärker werdende Druck der großen Konzerne auf die kleinen Gewerbetreibenden zwangen ihn, seine Exi- stenz aufzugeben. Mit seiner Frau Helga traf er kürzlich im Aufnahmeheim Eisenach ein.“ Nun hätte den Herbert Schädler der Lücke-Plan gar nicht sonderlich beschweren brauchen. Er hätte nämlich weiterhin auf „Staatspension“ leben können. Siebenmal ist er seit 1953 wegen Betrugs, Wechselbetrügerei, Urkundenfälschung und Unterschlagung vor- bestraft. Eine gröbere Rechnung steht noch offen. Aber vorläufig hat sich ja Schädler in ein Gebiet abgesetzt, wo ihn die Staats- Anwaltschaft schwerlich erreichen kann. Ver- Wundert nahmen auch Mannheimer Kripo- beamten zur Kenntnis, daß Schädler wegen zu hoher Miete nach dem Osten abgereist sei. Ausweislich der Strafakten hatte Schadler seit geraumer Zeit keinen festen Wohnsitz mehr. Zudem setzte er sich— laut Polizei— zu einer Zeit aus Mannheim ab, als zum neuen Mietengesetz nach die Ausführungs- bestimmungen fehlten. Daß Schädler mittler- Weile drüben gelandet ist, wußte man bei der Polizei noch nicht. D. Pr. ten Arbeit nachging, sich jedoch in Mann- heim ohne festen Wohnsitz aufhielt, wurde ihm nahegelegt, sich eine Unterkunft zu be- schaffen. Teures Telefongespräch Eine Frau aus Friedrichsfeld mußte in den Abendstunden feststellen, daß jemand die Scheibe ihres Küchenfensters eingeschlagen hatte. Die Aufklärung des Falles wirkt eini- germaßen überraschend: Eine 25jährige Dame hatte die Scheibe eingedrückt, um in die Wohnung zu gelangen; sie wollte dort nur ein Telefongespräch führen. Ein paar schöne Stunden In einem Kino der Innenstadt störte ein betrunkener 43jähriger durch permanentes Randalieren die Vorstellung. Infolgedessen Warf man ihn hinaus. Hiermit war der be- trunkene Kinobesucher nicht einverstanden und versuchte, sich den erneuten Zugang zum Vorführraum zu erzwingen. Der Kino- Aufseher half sich, indem er die Eingangs- tür zuzog. Dabei geriet nun der rechte Mit- telfinger des Störenfrieds in den Türspalt; eine Platzwunde war die Folge. Die Polizei nahm sich des Mannes an und trug Sorge, daß er sich wieder beruhigte. J Unachtsamkeit im Verkehr Wegen Mißachtung der Vorfahrt stießen auf der Kreuzung Hansa-Industriestraße ein Lastwagen und ein Pxw zusammen. Die regennasse Fahrbahn erschwerte das Brem- sen; bei dem Zusammenprall entstand ein Sachschaden von etwa 2500 Mark. Der Fah- rer des Personenwagens, ein 36jähriger, ver- heirateter Mann, wurde mit einer Gehirn- erschütterung, einer Stirnplatzwunde und Körperprellungen ins Städtische Kranken- haus eingeliefert. Donnerstag, 4. August 1960 Nr. 175 — Ein schönes Beispiel mißglückter Koordination: Wichtige Straße bleibt außer„Dienst“ Verbindung Feudenheim— Ilvesheim ein Vierteljahr gesperrt, zwei Wochen frei und wieder gesperrt Am 28. Januar 1960 wurde die Landstraße II. Ordnung 134 zwischen Mannheim Feudenheim und der Landkreisgemeinde Uvesheim gesperrt. Wer aus den Wohn- und Industriegebieten nördlich des Neckars nach Seckenheim und anderen südlich des Neckars gelegenen Vororten wollte, mußte sich zu einem zeitraubenden Um- weg über Wallstadt bequemen. Straßenbenutzer und Anlieger waren aber über die Absperrungs- und Umleitungsmaßnahmen nicht sonderlich erbost: Schließlich War die wichtige Landstraße(auf Mannheimer Gemarkung:„Ilvesheimer Straße“; auf Ilvesheimer Boden„Feudenheimer Straße) schon seit langem in erbarmungswür- digem Zustand. Zwischen Autobahnunterführung und dem Ostrand Ilvesheim be- gannen die Buddelarbeiten. Die Regie führte das Straßenbauamt Heidelberg. Bis zum 1. Mai— so vertröstete diese Behörde Anlieger und Stragenbenutzer— soll- ten die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Voraussage war allerdings zu optimistisch. Es gab laufend technische Schwierigkeiten, zum Beispiel bei den Kanalisations- arbeiten— und damit immer neue Verzögerungen. Immerhin, im Juli war es dann soweit. Die Sperren wurden äàufgehoben. Die Freude darüber währte nicht lange. Zwei Wochen danach wurde der Verkehrs- strom wieder über Wallstadt geschleust. Diesmal begannen die Arbeiten auf Mann- heimer Gemarkung, nämlich zwischen Feu- denheim und der Autobabnunterführung. Auf Mannheimer Seite verlegen zur Zeit Tiefbauamt und Stadtwerke neue Wasser- leitungsrohre. Beamte des Landratsamtes und der Heidelberger Straßenbaubehörde, die erst ein, zwei Tage vor der neuerlichen Sperrung über diese Maßnahmen informiert Vor Gericht: Nach dem Tänzchen eine Körperverletzung Am 11. Mai dieses Jahres steuerte ein 22 Jahre alter Anwärter auf den Posten eines Regierungsinspektors bei der Bundeswehr seinen Kleinwagen kreuz und quer durch Mannheim. Neben ihm saß eine junge Dame. Als der Wagenlenker am nächsten wenig beleuchteten Paul-Martin-Ufer angelangt war, überkam ihn heftige Zuneigung zu seiner Begleiterin. Der junge Mann:„Wir siezten uns noch.“) Die Zuneigung war aber höchst einseitig, weshalb denn den Inspektor in spe gestern vor dem Schöffengericht stand. Schwere Unzucht, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung warf ihm die Anklage vor. Die Kronzeugin war natürlich die Geschädigte. Der Angeklagte hatte die junge Dame am gleichen Abend bei einem Tanzvergnügen kennengelernt. Getanzt habe er dort nur aus sportlichem Vergnügen(„Das Tanzen liegt uns halt mal im Blut.“— Anmerkung: Opa War Tanzlehrer.) Bis zur Schilderung dieses anerkanntermaßen harmlosen Vergnügens gab es auch keine Widersprüche. Dann aber gingen die Darstellungen der beteiligten Personen weit auseinander. Der Angeklagte versuchte darzulegen, ihm sei gewissermaßen Gewalt angetan wor- den, plauderte munter dareuflos, dag man zuletzt den Eindruck hatte, er habe schlimm- stenfalls aus Notwehr seine Begleiterin ge- Kküßt. Dabei ging übrigens eine Scheibe sei- nes Wagens kaputt. Die Kron- und einzige Zeugin stellte den Vorfall anders dar: Eine Stunde lang habe sie versucht, den Wagen zu verlassen. Der Angeklagte habe ihr den Daumen rumgedreht, sie geschlagen und ge- Würgt. Kurz: Er war keinesfalls gentlemanlike. Solch betrüblicher Zerfall der Sitten hatte denn auch die Anzeige zur Folge. Der Ange- klagte beharrte auf seiner Darstellung, wo- nach er— standhaft bis zum letzten— den Versuchungen widerstanden habe. Schon auf der Fahrt zum Neckarufer habe die Frau sich zärtlich gezeigt, was er„aòns verkehrstech- nischen Gründen nicht dulden konnte“. Es half alles nichts. Das Gericht sah die Schuld des Angeklagten für erwiesen. Urteil: Neun Monate Gefängnis— allerdings zur Bewährung ausgesetzt.. worden waren— oder überhaupt nicht, er- klärten, mit etwas mehr Zusammenarbeit, hätte man die Sperrmaßnahmen auf ein er- träglicheres Maß herabschrauben können. Als nämlich Anfang Februar die Bau- arbeiten auf Ilvesheimer Gemarkung an- liefen, wurden alle am Stragenumbau betei- ligten Aemter zu einem„Lokaltermin“ einge- laden. Zweck dieser Einladung: Alle Arbeiten sollten koordiniert werden. Zu der Straßen- begehung waren auch Vertreter Mannheimer Aemter eingeladen worden. Koordiniert wurde zweifellos auf Ilvesheimer Seite. Auf Mannheimer Seite aber nicht. Regierungsrat Grün vom Straßenbauamt Heidelberg er- klärte dieser Tage, er habe vom Grund der neuerlichen Sperrung überhaupt keine Ahnung gehabt. Ebenso überrascht war Re- gierungsrat Schramm von der Verkehrs- abteilung des Mannheimer Landratsamtes. Dafür erfuhr wenigstens die OEG zwei Tage vor der Sperrung der Landstraße von der geplanten Maßnahme., Die OEG mußte nun wieder Verzögerungen von zehn Minuten in Kauf nehmen, ihre Busse über Wallstadt nach Seckenheim leiten. Der Fahrplan, sorg- kältig ausgetüftelt, kam in Unordnung. Oberamtmann Claus, Chef des Verkehrs- dezernats im Polizeipräsidium bekam nun in den letzten Tagen den gesammelten Arger der enttäuschten Straßenbenützer zu spüren. Dabei trifft Claus absolut keine Schuld:„Ich habe in den letzten Tagen über 50 wütende Anrufe gehabt. Die Zustände sind einfach unmöglich. Aber was wollen Sie, wenn die Aemter nicht imstande sind, Baumaßnah- men aufeinander abzustimmen.“ Oberbaudirektor Doka(Stadtwerke) sagte gestern:„Uns war der Baubeginn auf Ilves- heimer Seite nicht bekannt. Ich glaube, die haben im März angefengen. Wir konnten auch mit unseren Arbeiten gar nicht gleich- ziehen, denn da waren auf unserer Seite noch viele Erhebungen notwendig und schließlich war unser Personal schon anderweitig ein- gesetzt. Von den Baufirmen gar nicht zu reden“ 5 * Drei neue Busse für Ein Vertreter des Tiefbauamts meint noch:„Natürlich haben wir uns Korrespon. dierend auf das Unternehmen im Landkreiz eingestellt. Im übrigen werden bei solchen Projekten alle betroffenen und interesslerten Dienststellen und Behörden von uns 5 5 2 informiert. So auch in diesem Fall 15 Angesichts solch widersprüchliche e sagen bleibt die Tatsache: Es wurde nicht oder nur mangelhaft koordiniert. Die wich tige Straßenverbindung bleibt jetzt auf ein Weiteres Vierteljahr gesperrt. Im Endergeb. nis war dann die Landstraße ein halbes kommen Verzögerungen hinzu, ein drei. Viertel Jahr nicht zu befahren. Die Leidtragenden sind Arbeiter und An- gestellte, die täglich die Straße auf der Fahrt zu ihren Arbeitsplätzen benutzen müssen. Bisher war die Umleitung noch erträglich. Kritisch wird diese Umleitung aber in den Herbstmonaten, wenn die Dunkelheit früher einsetzt oder Spät ahrsnebel die Sicht auf der ohnehin wenig übersichtlichen Strecke be⸗ hindern. Nebenbei wird von Kraftfahrern moniert, daß die Umleitungsstrecke Schlecht markiert sei. D. Pr. pg 7 0 Schwerpunkt-Programm: Abstand halten! „„ gibt Faustregel; Der Abstand zwischen zwei hinter- einander fahrenden Fahrzeugen auf der Autobahn soll bei trockenem Wetter und guter Uebersicht wenigstens s0 viele Meter betragen wie die Hälfte der vom Tachometer angezeigten Geschwindig- keitszahl: bei 80 km/st also 40 Meter. Der Sicherheitsabstand nach dieser Faustregel reicht jedoch bei Geschwin- digkeiten über 100 km /st nicht mehr aus. Bei Glätte und schlechter Sicht hält man größeren Abstand, bei Nebel schaltet man auch bei Tage das Ab- blendlicht ein, fährt langsamer und überholt nicht. Wird der Nebel dichter, fährt man im Schritt-Tempo. Bei sehr starkem Nebel tritt man keine Fahrt an. Treten Fahrzeug-Schäden während der Fahrt auf, versucht man alles, um noch den nächsten Parkplatz zu errei- chen. Bei Notstand auf offener Strecke: Fahrzeug so weit rechts wie möglich ab- stellen; bereits einige hundert Meter vor dem stehenden Fahrzeug mit deutlich erkennbaren, auffälligen Warnzeichen oder Winksignalen den nachfolgenden Verkehr auf die Ueberholbahn leiten. 4 i 5 die Linie 73 bestellt Ueber die Hälfte der bestellten 30 Gelenktriebwagen sind geliefert Drei neue Omnibusse erhalten die Mann- heimer Verkehrsbetriebe bis zum Herbst. Es sind neuartige Fahrzeuge vom Typ O 322 von Daimler-Benz Ad Mannheim- Waldhof. Dieser Typ war auf der letzten Frankfurter Automobilausstellung vorgestellt worden, wird aber jetzt erst in Serie gebaut. Mit seiner Länge und seinem Fassungsvermögen liegt der O 322 zwischen dem bekannten O 321, dem auch als Allwetter- und Ueber- landbus bewährten Typ und dem ebenfalls in Mannheim bei den Verkehrsbetrieben eingesetzten Großraumbus O 317. Laut Werksprospekt ist der O 322 ganze 45 Millimeter kürzer als zehn Meter. Sein Wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor schafft mit Aufladung 125 PS und eine Kleine Chronik der großen Stadt Großes Festzelt beim Rot- Weis Rheinau Die schnell wachsende ehemalige IG- Siedlung Rheinau— heute Mannheim-Süd genannt— übte anläßlich des vom Sc Rot- Weiß Rheinau veranstalteten Sommerfestes eine unerwartet große Anziehungskraft aus. Ein großes Zelt mit Tanzpodium, das 2000 Besucher faßte, war aufgebaut worden. Der Kapelle Heinrich Wahl machte es sichtlich Spaß, für die gut gelaunten Festteilnehmer aufzuspielen. Recht lebhaft ging es auch in der Facco-Bar und in der in eigener Regie aufgebauten kleinen Messestadt zu. Am Senntag sorgten Maurer und Ziegler und die singende Hansi Emetz für gute Stimmung. Froher Dorfabend Mack Holzhammer-Aktion Die Ketscher Backfische erwarten wieder Massenbesuch Eines der größten traditionsreichen Volks- Teste im Raum Mannheim-Land erwartet in den nächsten Tagen seine Besucher aus nah und kern: das Ketscher Backfischfest. Es bie- tet vom 6. bis 14. August ein eindrucksvolles Programm. Die Programmfolge sieht, kurz zusammengefaßt, so aus: Samstag, 6. August, Termine Mannheimer Libdertatel: 4. August Treffen bei G. Schlupp,„Weldebräu- Stübchen“, Qu 2, 9. Gesamtverband der Sowzetzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- Lands: 4. August, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus 5, Zimmer 5, Sprechstunde. Kath. Frauenbund: 5. August, 20 Uhr, 5 be Feierstunde mit Abendmesse in der unteren Pfarrei. Wir gratulieren! Aloisia Remmler, Mann- Hein, Marienhaus, R 7, 12, begeht den 90. Ge- HbHurtstag,. Sophie Philippine Sommer, Mann- heim- Schönau, Sensburger Weg 4, vollendet das 90. Lebensjahr. Marie Wandel, Mannheim, U 5, Nr. 18, Wird 85 Jahre alt. Die Eheleute Hans Deinhart, Mannheim-Neckarau, Wingertstr. 62, haben am 6. August goldene Hochzeit. Eröffnung und Tanzabend; Sonntag, 7. Au- gust, Backfischessen und historischer Fest- Zug; Freitag, 12. August, Humor und frohe Laune, außerdem Varietéèabend; Samstag, 13. August, Volksfestabend mit Tanz; Sonn- tag, 14. August, Schachturnier und Festaus- klang mit Tanz und abschliegendem Riesen- feuerwerk. An den Wochentagen zwischen diesen Terminen kinden laufend andere Veranstaltungen statt, wie die Holzhammer- aktion(das fröhliche Wunschkonzert), Preis- dirigieren, ein fröhlicher Dorfabend und Vieles mehr. Nähere Einzelheiten sind aus dem Programmheft zu entnehmen. Beson- dere Erwähnung verdient der große Varieté- abend am 12. August in der Rheinhalle, der den Titel:„Mosaik der guten Laune“ trägt. Dabei wirken viele bekannte Künstler mit, U. A. Leo Leandros, Owen Williams, die Fünf Albatros und Peter Kallenbach mit seinen Solisten. Das Ketscher Backfischfest, das von jeher großen Zustrom hatte und im letzten Jahr 70 000 Besucher zählte, will auch dieses Mal wieder alle Erwartungen erfüllen. Die Ket- scher hoffen nur, daß ihr schönes Fest nicht inis Regenwasser fällt. Die Ketscher Back- fische fühlen sich nämlich auf dem Trocke- nen recht wohl. May Die Veranstaltungen des Montags waren vor allem der Jugend gewidmet, während am Abend noch einmal Musik und Tanz das Fest ausklingen liegen. 1 Tabakpflanzer-Tagung Erntesorgen im Vordergrund „Mit der diesjährigen Entwicklung der Tabakbestände hat sich am Dienstag eine außerordentliche Mitglieder versammlung des Bundesverbandes deutscher Tabak- Pflanzer in Karlsruhe befaßt. An der Tagung nahm auch ein Vertreter des Bundesernäh- rungsministeriums teil. Die Vertreter der Landesverbände brachten bei der Bespre- chung die große Sorge der Pflanzer hinsicht- lich der zu erwartenden Erntemenge und der Qualität des Tabaks zum Ausdruck. Einen breiten Raum in der Diskussion nahm das Auftreten der Blauschimmel- Krankheit in den einzelnen Anbaugebieten ein. Wie in einer Stellungnahme des Bundes- N Delirium: Im Adamskostüm Glas zertrümmert Es begab sich zu abendlicher Stunde, daß die Funkstreife nach U 3 gerufen Wurde. Dort nämlich sollte sich in der natürlichsten aller Aufmachungen ein Mann aufhalten. Die Polizeibeamten fanden ihn denn auch: einen 23 jährigen, der bar jeglicher Kleidung, bar auch seines nüchternen Verstandes die Folgen übermäßigen Alkoholgenusses demon- strierte. Seine Bekleidung hatte der Nackte auf der Kühlerhaube eines in der Nähe abgestellten Personenwagens de- poniert; er selbst hatte sich beim sinn- und absichtslosen Einschlagen der Scheibe an einer Eingangstür verletzt und mit Blut besudelt. Seine Rede war wirr und un zusammenhängend. Die Be- amten überkam bei solchem Anblick das Mitleid: Sie hüllten den Armen in eine Decke und nahmen ihn einstweilen in „Schutzhaft“. 0 g— verbandes deutscher Tabakpflanzer hervor- gehoben wird, hat der Sprecher des Bundes- ernährungs ministeriums erklärt, daß dem Bundesernährungsministerium die Not der Kleinbauern die durch den Blauschimmel hervorgerufen wurde, bekannt sei. Zur Zeit Würden im Einvernehmen mit den Landes- ministerien Maßnahmen zur Ueberwindung der Katastrophe geprüft. Darüberhinaus untersuche das Bundesministerium das seu- chenhafte Auftreten der Krankheit, wobei es bemüht sei, gemeinsam mit verschiedenen europäischen Ländern Möglichkeiten zur Abwehr der Krankheit in der Zukunft zu er- arbeiten. Zahlen über den durch die Blau- schimmel-Krankheit hervorgerufenen Sach- schaden wurden nicht bekanntgegeben. Unfall-Rekord d uf der Autobahn Der abgelaufene Monat brachte sowohl der Autobahn Frankfurt— Mannheim als auch dem nordbadischen Abschnitt Mann- heim Heidelberg mit 86 000 Fahrzeugen an einem Tag nicht nur die höchsten Verkehrs- belastungen, sondern auch die bisher höch- sten Unfallziffern innerhalb eines Monats. Auf dem südhessischen Abschnitt wurden bei 232 Unfällen zwei Menschen getötet und 81 verletzt, der Sachschaden wird auf 822 000 DM beziffert. Im Bereich Mannheim Hei- delberg wurden bei 155 Unfällen im Juli sechs Menschen getötet und 63 verletzt so- Wie ein Schaden in Höhe von 376 000 DM angerichtet. Nach übereinstimmenden Anga- ben zuständiger Polizisten ist die Autobahn einfach nicht mehr in der Lage, den gewalti- gen Reiseverkehr zu verkraften, zumal im- mer wieder viele Kraftfahrer stur links fahren. Wie der zweite Verkehrszug der Secken- heimer Landespolizei mitteilt, kam es auf dem Mittelteil der Autobahn, also zwischen Mannheim und Heidelberg selbst allein zu 112 Unfällen, die zwei Menschenleben for- derten. Auf diesem nur sieben Kilometer langen Stück wurden 35 Personen verletzt. An den beiden ersten Tagen im August waren im Seckenheimer Bereich bereits schon wieder 22 Unfälle zu verzeichnen, bei denen über 60 Fahrzeuge beschädigt und 17 Personen verletzt wurden.—K f Höchst geschwindigkeit von 71 kmöst. Er besitzt 32 gutgepolsterte Sitze, kann aber bis zu 100 Fahrgäste befördern— mit allem Komfort der Luftfederung, die bei geringen Erschütterungen weich einfedert, aber här- tere Stöße progressiv abfängt und unabhän- gig von der Belastung gleichen Federungs- komfort und auch gleiche Einstiegshöhe garantiert. 5 Voraussichtlich werden die neuen Om- nibusse im sogenannten Ein-Mann- Verkehr auf der Linie 73 zwischen Wasserturm und Eugen-Richter-Straße fahren. Allerdings werden zwei Veteranen— einer aus dem Jahre 1942— ausrangiert. Ebenfalls einen Omnibus mit Mercedes- Stern vom Typ O 322 bestellte der Ludwigs- hafener Zweig der Verkehrsbetriebe, dazu aber auch vier Omnibusse der Firma Büssing. 5 Von den gemeinsam bestellten 30 sechs- achsigen Gelenktriebwagen für die Straßen- bahn sind bis jetzt 19 ausgeliefert und auf den Linien 3, 4, und 23 eingesetzt, neuer- dings auch auf der„174% weil bei den vor- gesehenen Linien 7 und 11 die notwendigen Endschleifen noch nicht gebaut sind. Zu- nächst wird nun auch die„24“ auf die neuen Ganzstahlwagen umgestellt; bis Ende Okto- ber wird der letzte Wagen rechtzeitig zum Winterfahrplan in Mannheim eintreffen. nk Süddeutsche Klassenlotterie. In der 3. Zwischenklasse der 27. Süddeutschen Klas- senlotterie fiel der Hauptgewinn von 300 000 DM auf die Losnummer 54116. Außerdem wurden an größeren Gewinnen gezogen: 1 Prämie zu 200 000 DM mit 1 Gewinn a 10 00% PM auf die Losnummer 98 049, 1 Ge- Winn zu 100 000 DM auf die Los-Nr. 112 754 9 Gewinne à 10 O0 pM auf die Los-Nr. 50 006, 51 479, 90 192, 109 947, 130 149, 179 30, 193 545, 196 555, 196 571. Filmen Kinderleicht. Agfa- ze 38 gur 169. Agfa-Licvex 88 Il mit gekupp. Bel.-Messer nur 2 3.— Bequeme Teilzahlung Kameratausch Gefümter Unaub wundewofl anndeims großes Spezialbaus 0 7, 5, Planken, Jel. 2 60 445 e N Wohin gehen wir Donnerstag, 4. August Filme: Planken, Großés Haus:„Mein Kampf; Kleines Haus:„Das süße Leben“; Alster:„Man nannte es den großen Krieg“; Schauburg: „Lohn der Angst“; Scala:„Hochverrat mit Hin- derniscenn“; Capitol:„Der rasende Teufel Alhambea:„Die Trapp-Familie in Amerika Universum:„Unter zehn Flaggen“; Royal:„End- station Sehnsucht“; Kurbel:„Gefährliches Spiel“; Palast:„Die Rache der Borgias“; 10.00 11.50, 22.30 Uhr:„Sheriff Brown räumt 3 40 Abendstudio im City:„Der Rest ist Schweigen + g: ga-g 188 2 g Qa a. od dd C-· 83 d meinte rrespon- andkreig N solchen esslerten is recht. Fall ier Aus- nicht— ie wich. Auf ein ndergeb. halbes, in drei- Und An. ler Fahrt müssen. träglich. r in den it früher t auf der cke be- tkahrern Schlecht ). Pr. PB N 21! unter. uf der er und viele r vom indig. Meter. dieser win raus. Sicht Nebel S Ab- und ichter, i sehr art an. hrend 8, um errei · recke: ch ab- er vor zutlich eichen enden ten. . Ilt rt st. Er aber bis t allem eringen er här- abhän- erungs- egshöhe mn Om- Verkehr rm und lerdings us dem reedes- Adwigs⸗ e, dazu Firma ) Sechs- traßen- ind auf neuer- en vor- endigen id. Zu- e neuen Okto- tig zum en. nk in der en Klas- 300 000 iBerdem gezogen inn a ), 1 Ge- 112 754. Los- Nr. 179 301, eichl! 1 169.— Messer 1 223.— hlung ch dewol! perſahabs 260 44% Campf“ 1:„Man auburg: nit Hin- Teufel nerika“ 1:„End- Brliches 17 10.00, 1. auf, veigen Nr. 178/ Donnerstag, 4. August 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite 8 Zum Kiefweiher-Unglück: Leiche des gerammten Schwimmers geländet Geschwindigkeitsbegrenzung für Motorboote am Strandbad? Gestern früh um 8.00 Uhr erreichte die Kriminalpolizei Ludwigshafen die Nachricht, daß die Leiche des ertrunkenen 20jährigen Hans-Jürgen Keller aus Mußbach Pfalz) gefunden worden ist. Sie soll in der Nähe der Unglücksstelle im Kiefweiher, wo der junge Schwimmer von einem Motorboot überfahren wurde, hochgetrieben sein. Alle Suchaktionen, an denen sich in den letzten Tagen auch Angehörige der in Mannheim- Sandhofen stationierten Flußpionier-Kom- panie 735 mit einem Landungsboot als Taucherbühne und einem Tauchertrupp be- teiligten, waren ergebnislos verlaufen. Zu Berichten von Augenzeugen, nach denen die Hilfsaktion recht spät eingelei- tet wurde, teilte uns gestern der Leiter der Ludwigshafener Berufsfeuerwehr, Ober- brandamtmann Hornemann mit:„Das Un- glück geschah am Freitag gegen 18.30 Uhr. Die Ludwigshafener Berufsfeuerwehr wurde um 19.01 Uhr vom 1. Polizeirevier angerufen. Um 19.02 Uhr ist sie ausgerückt. Sie muß um 19.14 Uhr an der Unglücksstelle gewesen sein, denn um diese Zeit traf die erste Funk- meldung bei der Zentrale ein. Die Ludwigs- hafener Feuerwehr ist mit Suchangeln aus- gerüstet. Sie besitzt keine Tauchausrüstun- gen. Die Beschaffung läuft allerdings.“ Nach Ansicht des Oberbrandamtmannes Horne- mann sind die Erfolgsaussichten eines Tau- chers im Kiefweiher ohnehin sehr gering, der Boden dort sei sehr schlammig und würde durch einen Taucher so aufgewühlt, daß nur ganz geringe Sicht bestehe. Für den Kiefweiher hat der Polizeiprä- sident von Ludwigshafen, Dr. Hartmann, inzwischen Fahrverbot für Motorboote ver- hängt.(Früher galt für ihn, wie für alle Rheinnebengewässer in Rheinland-Pfalz eine Geschwindigkeitsbegrenzung von fünf Kilometerstunden; erst seit etwa zwei Wochen wurden dort die für Wasserskifah- rer notwendigen höheren Geschwindigkeiten geduldet.) In diesem Zusammenhang ist es interes- sant, an eine Resolution der Mannheimer Gruppe der Deutschen Lebensrettungsgesell- schaft zu erinnern, die im Frühjahr(8. März) N Am Kurfürstenkreisel: Gut geschaltet hat die Polizei Seit einigen Tagen ist die Abfahrt von der Rheinbruce zum Parkring gesperrt. Der gesamte Verkehr von Ludwigshafen nach Mannheim ballt sich deshalb auf der Schloßabfahrt, vor allem am Kurfürsten- Kreisel zusammen. Trotzdem gibt es keine unerträglichen Autoschlangen. Grund: Die Polizei hat gut geschaltet. Sie hat die kleinen Anregungen, die wir am 22. Juli gaben—„es wäre ja nett, wenn die Poli- zei der auf solche Ereignisse nicht gefaß- ten automatischen Lichtsignalregelungen ein wenig unter die Arme greifen könnte“ , aufgegriffen und einen Verkehrspoli- zeibeumten dort am Schaltkasten postiert, der die„Grungeit“ jeweils für den Haupt- verkehrsstrom verlängert. Solche voraus- schauende Hilfen unserer Verkehrsabtei- lung sind wirklich lobenswert. Mac 5 bei der Generalversammlung gefaßt wurde. Sie betraf das Problem der Motorbootfahrer. Es wurde anerkannt, daß es sehr viele ver- nünftig fahrende, rücksichtsvolle Motorboot- fahrer gibt. Sie sind zum größten Teil— etwa 70 an der Zahl— in Klubs organisiert. Zugelassen sind jedoch in Mannheim-Lud- wigshafen über 200 Motorboote. Vor allem unter den Nichtorganisierten gibt es eine ganze Anzahl wilder Fahrer, die den Bade- betrieb auch am Strandbad ernstlich gefähr- den. Dem DLRG ist bekannt geworden, daß es Unter diesen wilden Motorbootfahrern Leute gibt, denen der Führerschein für Kraftfahr- zeuge entzogen wurde und die sich nun auf dem Wasser austoben. Schon im Herbst letz- ten Jahres, am 24. September 1959, wurde beispielsweise ein unbekannter Motorboot- fahrer angezeigt, der mit dem Boot MA 7102 eine halbe Stunde lang mehrmals rücksichts- los durch das Strandbad zwischen Schwim- mern hindurchkreuzte. Es ist nicht bekannt, ob und was auf diese Anzeige hin erfolgt ist. (Einer Vorladung der Kripo ist der Besitzer des Bootes, ein 28jähriger Schrotthändler aus Ludwigshafen, nicht gefolgt.) Jedenfalls War auch dieser Fahrer der Meinung, er könne außerhalb des durch die Bojen abge- grenzten Flußstreifens entlang des Strand- bades so schnell fahren wie er will. Es ist jedoch schon seit über 30 Jahren Brauch, daß geübte Schwimmer, vor allem bei nied- rigem Wasserstand über die Bojen hinaus- schwimmen. Die Bojen sollen nur weniger guten Schwimmern Anhaltspunkte geben, fixieren jedoch keine Grenze. Das rücksichtslose Verhalten solcher Mo- torbootfahrer hatte es den DLRG- Wachen am Strandbad fast unmöglich gemacht, eine richtige Uebersicht zu behalten. Der DLRG hatte deshalb in seiner Resolution gefordert, zwischen Rheinkilometer 418.5 und 420,5 eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen. Bis heute haben die dafür zu- ständigen Stellen darauf noch nicht reagiert. Mac Es ging nicht nur um die Wurst: Provision Schlachthof-Oberhallenmeister Ehemaliger Oberinspektor beschuldigte Schlachthofdirektor als Mitwisser Nach mehr als vierstündiger Verhandlung verurteilte das Schöffengericht unter Vor- Sitz von Amtsgerichtsrat Dr. Werr einen früheren Oberinspektor der Stadtverwaltung wegen falscher Beschuldigung zu 150 Mark Geldstrafe. Der ehemalige Beamte hatte iin Herbst 1955 in seiner Eigenschaft als Ver- Waäaltungsleiter des Schlachthofes einer Be- sprechung zwischen dem Schlachthofdirektor, einem Wurstwarenfabrikanten aus Hildes- heim und dessen Einkäufer beigewohnt, in déren Verlauf nach seiner Darstellung eine prgzentuale Umsatzbeteiligung des mit dem Verkauf der Hildesheimer Frischwürste und Konserven beauftragten Oberhallenmeisters vereinbart und vom Schlachthofdirektor ge- billigt worden sein soll. Außer dem Schlacht- hofdirektor traten der Leiter des städtischen Personalamtes, ein Kriminalsekretär, der an der fraglichen Besprechung beteiligte Ein- käufer sowie weitere städtische Beamte als Zeugen auf. Der inzwischen entlassene Beamte hatte 1954 die Arbeit im Schlachthof aufgenom- men. Wie er vor Gericht darlegte, war die Hildesheimer Wurstwarenfabrik am Auf- kauf großer Fleischmengen minderer Qual. tät interessiert. Das aus Notschlachtungen stammende Freibankfleisch besteht aus so- kort genießbarer sowie erst nach einem Kochprozeß verwendbarer Qualität. Wie der frühere Oberinspektor sagte, hat das nord- deutsche Unternehmen das abgekochte Fleisch tatsächlich regelmäßig aufgekauft. Im Herbst 1955 war es zu der genannten Unterredung gekommen, weil der Absatz des Endproduktes— Frischwürste und Konser- ven— in Mannheim nicht in dem erwarte ten Umfang florierte, Der Schlachthofdirek- tor soll nun in dieser Besprechung zuge- stimmt haben, daß dem in seinem Betrieb beschäftigten und mit dem Verkauf des End- produktes beauftragten Oberhallenmeister ein Prozent des Umsatzes als Aufwandsent- schädigung und„Ansporn“ ausgezahlt Wurde. Tatsache ist, daß dieses„Geschäft“ zu- stande kam: Besagter Oberhallenmeister er- hielt ein Umsatzbeteiligung von monatlich 24,25 DM! Wie die mühsame Rekonstruk- tion der Vorfälle während der Verhandlung ergab, will der Mannheimer Schlachthof- direktor im Sommer 1957 gerüchtweise von dieser„Provision“ erfahren haben. Er habe die Nachricht an das Städtische Personalamt Weitergegeben, das daraufhin eine Unter- suchung einleitete, in deren Verlauf außer dem Oberhallenmeister auch der 1956 zum Oberinspektor beförderte Beamte, der jetzt angeklagt war, gehört wurden. Fast Zwei Jahre später erfolgte die kriminalpolizei- liche Vernehmung des Beamten, der bei allen Aussagen die gleiche Version bot, die er auch jetzt während der Verhandlung dar- legte: Der Schlachthofdirektor habe von der Vereinbarung gewußt und dieser während der fraglichen Besprechung 1955 zugestimmt. Als der Mannheimer Schlachthofdirektor von diesen Behauptungen seines Mitarbei- ters erfuhr, erstattete er Anzeige wegen fal- scher Beschuldigung und Verleumdung. Aber auch ein Strafbefehl konnte den Oberinspek- tor nicht veranlassen, seine früheren Aussa- gen zu ändern. Er legte am 27. April 1960 Einspruch ein. Mittlerweile— im Spätjahr 1958— war der Beamte aus den Diensten der Stadt entlassen worden. Bei dem erneut anberaumten Verfahren während des Wochenendes urteilte das Ge- richt nach dem„Gesetz der Logik“. Der Schlachthofdirektor hätte, so meinte es, den Prozeß nicht angestrengt, wenn er bei der fraglichen Besprechung im Jahre 1955 tat- sächlich seine Zustimmung zu der vorgeblich vereinbarten Umsatzbeteiligung gegeben hätte. Er hätte dann befürchten müssen, so schloß das Gericht, durch das langjährige Verfahren„ad absurdum“ geführt zu werden. Die im ersten Durchgang verhängte Geld- Strafe von 200 DM wurde auf 150 DM ver- ringert. Außerdem wurde dem Schlachthof- direktor zugebilligt, sich auf Kosten des Vec- urteilten und seinem Wunsch entsprechend im„Mannheimer Morgen“ zu rechtfertigen. K. Quer durch die„Tortenschachtel“ . fährt die Straßenbahn auf dem Lud- wigskafener Jubiläumsplatz. Das Pro- jeſct„Visitenkarte“— der Neubau des Ludwigshafener Kaufhofes— hat in den letzten Wochen gewaltige Fortschritte gemacht: Der Stahlbetonrundbau hat seine endgültige Form, die ersten Backsteinzuischenwände werden schon eingezogen. In dieser Woche wird an der Verschalung des Straßenbahntunnels gearbeitet— der Ludwigshafener Kaufhof dürfte wohl das einzige Warenhaus sein, in dem man mit der Straßenbahn mitten hinein fahren kann—, der Verkehr ist deshalb bis einschließlich Freitag allnächtlich von 22 Uhr bis 4 Uhr gesperrt. Mac/ Bild: Steiger Lohnerhöhungen Er Ai Müller Für die Beschäftigten in den fünf Mann- heim- Heidelberger Großmühlen gilt rück- Wirkend ab 1. Juli 1960 ein neues Lohn- abkommen, das durch den einstimmigen Schiedsspruch einer Oberschlichtungsstelle unter Vorsitz von Arbeitsamtsdirektor Weber zustande kam und eine Erhöhung der Stun- denlöhne in allen vier Lohngruppen um 20 Pfennig vorsieht. Die ursprüngliche For- derung der hier als Tarifpartner zustän- digen Gewerkschaft Nahrung, Genuß und Gaststätten, die den alten Lohnvertrag frist- gerecht zum 30. Juni gekündigt hatte, sah eine Lohnerhöhung von 30 Pfennig vor, während die Arbeitgeberseite ein erstes An- gebot von sechs bis zehn Pfennig unter- breitet hatte. Nachdem die erste Verhand- lung ergebnislos abgebrochen worden war, rief der Mannheim- Heidelberger Mühlen- verband im Einverständnis mit der Ge- Werkschaft NGG die Oberschlichtungsstelle an. Das jetzt geltende Lohnabkommen, das bis zum 30. Juni 1961 gilt, bedeutet eine Er- höhung der Stundenlöhne zwischen acht und zehn Prozent. Sie liegen nun zwischen 2,20 und 2,92 DM.* Weitere Lokalnachrichten Seite 9 MWURATTI PRIVAT Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUNDESLINDERN Donnerstag. 4. August 1960/ Nr. 176 Bereits acht Todesopfer Augsburg. Die Kinderlähmungsepide- mie im Gebiet von Augsburg breitet sich weiter aus. Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten, hat sich die Zahl der Todesopfer bis jetzt auf acht erhöht, die Zahl der Erkrankungen stieg auf 72 an. Die Gesundheitsämter in Augsburg stellen seit einigen Tagen für Augsburger, die Reisen in die Sowetzone unternehmen, auf ver- langen der Zonenbehörden Unbedenklich- keitsbescheinigungen aus. Reisende aus Augsburg ohne derartige Bescheinigungen Werden an der Zonengrenze zurückgewie⸗ sen. Die Gesundheitsbehörden befürchten, daß die Epidemie vorerst noch andauern wird und daß mit weiteren Erkrankungen zu rechnen ist. VI-Zünder explodierte Cochem. Ein 72jähriger Landwirt aus Gillenbeuren im Kreis Cochem ist durch einen explodierenden VI-Zünder schwer verletzt worden. Der Landwirt hatte, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, den Zün- der im Wald gefunden und geglaubt, es han- dele sich um ein Stück Eisen. Als er ihn Wieder weg warf, esplodier te er. Der Land- wirt wurde am ganzen Körper von Splittern getroffen. Beim Absuchen des sofort abge- sberrten Geländes wurden zwei weitere VI- Zünder gefunden, die inzwischen unschäd- lich gemacht worden sind. Der Leiter des Kommandos wies darauf hin, daß diese Zün- der noch nichts von ihrer Gefährlichkeit ein- gebüßt haben und nur an Ort und Stelle vernichtet werden können. Ein Abtransport sei unmöglich. Gefängnis für„Kontaktausflug“ Bamberg. Ein„Kontaktausflug“ in die Bundesrepublik endete für zwei schon bei der Einreise gescheiterte SED-Propagandisten mit Gefängnisstrafen. Die Erste Große Straf- kammer des Landgerichts Bamberg ver- urteilte wegen versuchten staatsgefährden- den Nachrichtendienstes und wegen Geheim- bündelei den 42 Jahre alten hauptamtlichen FDGB-Funktionar Max Wiedner aus Bertels- dorf im Kreis Löbau Sachsen zu sieben und den 28jährigen Wolfgang Christen, Textil- arbeiter aus Neugersdorf im Kreis Löbau Sachsen, zu vier Monaten Gefängnis. Lastzug von Güterzug erfaßt Ahrweiler. In der Nacht zum Mittwoch ist ein Lastzug aus Euskirchen auf der schie- nengleichen Kreuzung der Brohl-Talstraße mit der Bahnlinie Koblenz Köln von einem Güterzug erfaßt worden. Der 26jährige Fah- rer des Lastzuges aus Kirchheim bei Eus- Kirchen und seine 21jährige Begleiterin aus Brohl wurden schwer verletzt ins Kranken- haus nach Andernach gebracht, sind aber außer Lebensgefahr. Die Schranken waren nicht geschlossen als der Lastzug den Bahn- übergang in Richtung Burgbrohl im Kreis Ahrweiler überqueren wollte. Bierflaschen zersplitterten Kaiserslautern. Ueber ungewöhnlich harte Schädelknochen scheint die 56 Jahre alte In- haberin einer Trinkhalle in Kaiserslautern zu verfügen, denn die überstand bei einem Ueberfall zwei wuchtige Schläge mit Bier- flaschen auf ihren Kopf. Die Frau wurde in ihrer Trinkhalle von einem Mann angefal- len und mit einer Bierflasche auf den Kopf Seschlagen. Da die Flasche zersplitterte, griff der Täter sofort nach einer zweiten und schmetterte sie ebenfalls der Frau auf den Kopf. Als die Frau auch diesen Schlag über- stand und weiterhin laut um Hilfe rief, er- grifk der Mann die Flucht, ohne etwas zu rauben. Er hatte es vermutlich auf die Kasse abgesehen. Die Ueberfallene mußte aller- dings mit erheblichen Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Therapiewoche erwartet 6000 Aerzte Karlsruhe. 6000 Aerzte werden zur 12. Deutschen Therapiewoche erwartet, die vom 28. August bis zum 3. September in Karlsruhe stattfindet. Das Programm der Therapiewoche sieht mehr als 180 Referate Vor, die von über 100 Medizinern gehalten werden, An den Diskussionen nehmen auch rund 20 ausländische Wissenschaftler und Mediziner teil, so aus den USA, der Schweiz, Oesterreich, Italien, Holland, Jugoslawien, Ungarn und Japan. Auch eine Reihe von Aerzten aus der Sowjetzone wird zu dem Kongreß erwartet. Auf der gleichzeitig statt- findenden deutschen FHeilmittelausstellung werden 260 Firmen der pharmazeutischen- und Geräte-Industrie ihre neuesten Erzeug- nisse zeigen. Wespe brachte Lastzug zum Kippen Staffelstein(Oberfranken), Eine Wespe, die sich in das Führerhaus eines Lastzuges ver- irrt hatte, war die Ursache eines Unfalles bei Grundfeld im Landkreis Staffelstein, der einen Verletzten und über 5000 Mark Sach- schaden forderte. Der Lastzugfahrer wollte die Wespe mit einer Handbewegung aus dem Führerhaus verscheuchen. Dabei verlor er für einige Sekunden die Herrschaft über das Fahrzeug und landete im Straßengraben, wo- bei der Anhänger umkippte und die Bier- klaschenladung auf dem Acker landete. Der Beifahrer erlitt erhebliche Schnittverletzun- gen im Gesicht. Polizist mit Hobby Hof. Siebenmal schätzte ein Töpener Hauptwachtmeister bei einem Lokaltermin des Hofer Jugendgerichts die Geschwindig- keit eines vorüberfahrenden Autos haarge- nau. Er bewies damit dem Gericht und einem wegen Geschwindigkeitsüberschreitung an- geklagten 19jährigen Tankwart, der Ein- spruch gegen einen Strafbefehl des Polizisten erhoben hatte, daß seine Schätzungen hun- dertprozentig stimmen. Zu der verhängten Geldstrafe hat der Jugendliche jetzt noch die Verwaltungs- und Gerichtskosten zu tragen. Der Hauptwachtmeister meinte nach der glänzend bestandenen Prüfung:„Ich kann mich eigentlich gar nicht verschätzen, denn das Schätzen von Geschwindigkeiten ist seit eh und je mein Hobby.“ Zäule gibt Auskunft Zwei Auskunftssdulen der Bundesbahn, die zu Ver- such sgwecken auf dem Würzburger Hauptbahn- kof aufgestellt sind, haben sich bewährt. Nun soll eine größere Zahl der Sdulen auch auf anderen Bahnhöfen ausprobiert Werden, bevor sich die Bundesbahn entschließt, diese Anlagen überall auf den Bahnhöfen der Bun- desrepublik zu installie- ren. Besonders fur eilige Reisende sind die Aus- kunftssäulen eine prak- tische Einrichtung. Sie dyuclcen eine Taste, die im Dienstzimmer des Aus- kunftsbeamten ein Licht- signal aufflammen läßt und lassen sich über Mikro- fon und Lautsprecher auf ihre Frage Auskunft er- teilen.— Unser dpa-Bild zeigt eine alte Frau in Landestracht auf dem Würzburger Hauptbahn- hof vor einer Auskunfts- sdule. —— 3000 Kilometer Autobahnen bis 1961 Verkehrsminister Seebohm beendete Besichtigungsfahrt Bonn. Bis 1970 soll das Straßennetz der Bundesrepublik im wesentlichen den Ver- kehrsbedürfnissen angepaßt sein, erklärte Bundesverkehrsminister Sesbohm am Mitt- woch nach Abschluß seiner Besichtigungs- reise über die deutschen Autobahnen in Bonn. Der zügige Ausbau des Bundes- straßennetzes hänge von der rechtzeitigen und ausreichenden Finanzierung ab. Die Bauindustrie sei ohne weiteres in der Lage, die Planung zu verwirklichen, da es im Tief- bau keine Konjunkturüberhitzung, sondern sogar unausgenutzte Reserven gebe. Die ersten Erfolge im Straßenbau, er- klärte Seebohm, zeichneten sich jetzt schon deutlich ab. Während zu Beginn des ersten Ausbauplanes 1955 insgesamt 2109 Kilome- ter Autobahn in der Bundesrepublik vor- handen waren, waren es am 15. Juli 1960 rund 2570 Kilometer. Ende 1961 sollen etwa 2955 Kilometer betriebsfertig sein. Viele Bundesstraßen werden autobahnmäßig aus- gebaut, der Bau von Stadt-Autobahnen gehe zügig voran, und auch die Uebernsume von Landstraßen auf den Bund— insgesamt sol- len 4500 Kilometer Landstraßen erster Ord- nung zu Bundesstraßen werden— sei gut an- gelaufen. Im gleichen Zuge werden Land- straßen zweiter Ordnung zu solchen erster Ordnung ausgebaut. Dr. Seebohm kündigte an, daß die Vor- arbeiten für den zweiten Vierjahresplan im Frühjahr 1961 abgeschlossen sein sollen. Die- ser Plan wird etwa zwölf Milliarden Mark erfordern. Während der Bund jährlich etwa drei Milliarden Mark für seine Straßen auf- wenden werde, erbrächten Länder und Ge- meinden für ihre Straßen die gleiche Summe, womit das Maximum für den Straßenbau erreicht sein dürfte. „Revolution auf dem Gebiet der Gefäß-Chirugie“ Junger japanischer Wissenschaftler erfand verbesserte„Ader-Nähmaschine“/ Lizenzbau für Bundesgebiet geplant Würzburg.„Eine Revolution auf dem Ge- biete der Gefäßg-Chirurgie“ nennt der Würz- burger Ordinarius für Chirurgie, Professor Dr. Werner Wachsmuth, das von dem japa- nischen Professor Dr. Kiyoshi Inokuchi von der Universität in Fukuoka den Würzburger Chirurgen vorgeführte Instrument zum Nähen von Adern. Als im Herbst 1959 beim Internationalen Chirurgenkongreß in München die sowjetische „Ader-Nähmaschine“ demonstriert wurde, War dies für die Aerzte eine Sensation. Sie bewunderten die Präzision und Schnellig- keit, mit der Prof. Demichow damals die Halsschlagader eines Hundes durchtrennte und mit Hilfe seines Gefäßnaht-Instrumen- tes wieder zusammenfügte. Diese technische Pioniertat der sowjetischen Ingenieure und Mediziner dürfte jedoch nach dem Urteil von Fachleuten durch die Parallel- Entwick⸗ lung des japanischen Wissenschaftlers noch übertroffen werden. Professor Ihekuchi be- findet sich zur Zeit auf einer Demonstra- tionsreise durch Europa. Das Zusammennähen von Adern war bis- her eine äußerst mühevolle Arbeit und dauerte meist Stunden. Mit Professor Ino- kuchis Apparat läßt sich die gleiche Arbeit in wenigen Minuten erledigen. Das rus- sische Instrument ist viel komplizierter und braucht, wenn es verwendet wird, wesent⸗ lich mehr Platz. Nach Ansicht der Fachleute ist das geniale der japanischen Erfindung die Einfachheit der Konstruktion. Das Ope- rationsprinzip hört sich verhältnismäßig ein- fach an: die Enden des„reparaturbedürf- tigen“ Blutgefäßes werden freigelegt und abgeklemmt. Dann stülpen die Aerzte ein Stück der Ader nach außen und schieben beide Enden auf ein kurzes Kunststoff- zwischenstück. Den„Rest“ besorgt der Apparat. Durch einen Druck auf einen klei- nen Hebel werden viele haardünne Klam- mern aus Silberdraht in die Gefäßgwände gedrückt und heften sie wie mit einem Büro- hefter zusammen. Ist dies geschehen, kann sofort der Blutstrom wieder einsetzen und die Operationswunde vernäht werden. »Ich habe vor rund fünf Jahren mit der Konstruktion begonnen“, erzählte der 39 Jahre alte japanische Professof„Drei Jahre dauerte es, bis das erste Instrument arbeitete.“ Doch damit gab sich Professor Iokuchi nicht zufrieden. Noch fünf„Gefäß- heftmaschinen“ ließ er bauen, bis das Ziel der äàußersten Einfachheit in der Hand- Wegen Verletzung der Pressefreiheit ... Will Rheinfelder Verleger beim Rheinfelden.(Baden). Der Verleger des „Rheinfelden Anzeigers“ will, wie er am Mittwoch ankündigte, beim Bundesverfas- sungsgericht Klage gegen die Stadt Rhein- kelden wegen angeblicher Verletzung der im Grundgesetz verankerten Pressefreiheit er- heben. In einem Normenkontrollverfahren, bei dem es um das gleiche Thema ging, war — wie berichtet— vom baden-württem- bergischen Verwaltungsgerichtshof in Mann- heim kostenpflichtig zu Ungunsten des Ver- legers entschieden worden. Der Streitfall geht auf den Mehrheits- beschluß des Rheinfelder Gemeinderates zu- rück, dem Rheinfelder Blatt die Anzeigen- aufträge für amtliche Bekanntmachungen zu entziehen. Gleichzeitig wurde als amtliches Veröffentlichungsorgan für die Stadt Rhein- felden eine auswärts gedruckte Zeitung be- stimmt, die eine besondere Regionalausgabe für Rheinfelden hat. In dieser mit 18 gegen zwei Stimmen bei einer Enthaltung beschlos- senen Maßnahme der Stadtväter sieht der Verleger eine Repressalie dafür, daß er im Inseratenteil seines Blattes während des letz- ten kommunalen Wahlkampfes die Anzeige einer freien Wählergruppe veröffentlicht hatte, durch die sich fast alle Parteien des Gemeinderates angegriffen fühlten. Der Ver- leger war selbst Kandidat der Wählergruppe. Noch am gleichen Tage hatten SPD, FDP und CDU in einem gemeinsamen Flugblatt die Angriffe zurückgewiesen. Den Entzug der amtlichen Anzeigen nach der Wahl- Kontroverse betrachtet der Ver- leger als eine Verletzung der demokratischen Grundrechte durch den Gemeinderat. Im Normenkontrollverfahren vertrat der Ver- waltungsgerichtshof den Standpunkt, es sei das Recht der Gemeinden, die amtlichen Ver- öfkentlichungsorgane nach Gutdünken zu be- stimmen. Ueber die angebliche Verletzung der Pressefreiheit könne nur das Bundes- verfassungsgericht befinden. In seiner Aus- gabe vom Mittwoch hat das Rheinfelder Blatt der Mehrheit des Rheinfelder Ge- meinderates erneut vorgeworfen,„sie dulde keine freie Meinungsäußerung und aner- kenne keine Freiheit der Presse“. Juli mit zu wenig Sonnenschein Freiburg. Der diesjährige Juli war zu kühl, zu regnerisch und zu arm an Sonnen- schein. Er zählt zu den zehn kältesten seit Bundesverfassungsgericht klagen Beginn der Beobachtungsreihe des Wetter- amtes Freiburg vor 92 Jahren. Insgesamt gab es im Juli 27 zu kalte Tage, während im ver- gangenen Jahr etwa 26 Sommertage ver- zeichnet wurden. Selbst in der milden Ober- rheinebene wurden nur 3 bis 4 anstatt nor- malerweise 13 bis 14 Sommertage gezählt. „Warme Tage“ mit über 20 Grad Wärme gab es nur 3. Die Monatsmitteltemperaturen lagen in Karlsruhe mit 17,4 Grad, in Frei- burg und Mannheim mit 17,1 und auf dem Feldberg mit 7,7 Grad um 1,8 bis 2,5 Grad unter der Norm. Die tiefsten Temperaturen mit 6,3 bis 7,3 Grad wurden in der Oberrhein- ebene am Monatsanfang gemessen. Auf dem 1500 Meter hohen Feldberg im südlichen Schwarzwald sank die Temperatur am 1. und 2. Juli sogar auf 0,4 Grad ab. Die Höchst- werte mit 27,3 bis 27,8 Grad in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg und 18,7 Grad auf dem Feldberg wurden am 29. Juli erreicht, doch lagen auch diese Werte bis zu 5 Grad unter der Norm. habung erreicht war. Ueber 150mal probierte er seine Erfindung in Tierversuchen aus. Dann benutzte er den Apparat, um Kran- ken und Verletzten zu helfen. 35 Operatio- nen an Menschen hat Professor Inokuchi bis jetzt vorgenommen und nur in einem Fall gab es Komplikationen. Eine Hamburger Firma will die Produk- tion des Instrumentes im Lizenzbau über- nehmen, wenn die patentrechtlichen Fragen geklärt sind. Für„einige tausend Mark“ soll es dann den Aerzten zur Verfügung stehen. Man hofft, daß der Preis erheblich unter dem des sowietischen Gerätes liegt. Steigender Seeleute-Mangel Cuxhaven. Der Mangel an Seeleuten wird immer empfindlicher. Mehrere Schiffe mußten in den letzten Tagen in Cuxhaven festmachen, weil sie nicht genügend Besat- zungsmitglieder haben. Unter ihnen sind das Motorschifk„Thyra Behrens“, dem vier Leute fehlen, nachdem in Holtenau vier Besatzungsmitglieder abmusterten, und das Motorschiff„Puck“, das einen Decksmann benötigt, um die Reise fortsetzen zu können. Einige Agenten versuchen, Profit aus dem Seeleutemangel zu schlagen und vermitteln Besatzungsmitglieder gegen Gebühren an die Reedereien, Die Reedereien sind teil- weise gezwungen, auch ausländische See- leute, soweit sie zu erhalten sind, anzu- heuern. Verschiedene Schiffe, die in den letzten Tagen in Cuxhaven einliefen, hat- ten bereits Italiener, Griechen, Aegypter, Polen und sogar Farbige von der Westküste Afrikas als Besatzungsmitglieder an Bord. Keine Spur gefunden Berlin. Die Pariser Kriminalpolizei hat die Fahndung nach einer Fährte der Entfüh- rer des Peugeot-Enkels, die sie in Westberlin in Zusammenarbeit mit ihren deutschen Kol- legen zu finden hoffte, aufgegeben. Der fran- 26sische Kommissar Pierangeli war nach Berlin geflogen, um den 29jährigen Ekkehard Misterrek zu vernehmen. Die Berliner Polizei gah am Dienstag den Abschluß der Ermitt- lungen gegen Misterrek bekannt, soweit sie den Fall Peugeot betreffen. Nach den ge- troffenen Feststellungen, so wurde erklärt, habe Misterrek sich an den„interessierenden Tagen“ in Berlin aufgehalten. Es hätten sich auch keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß er in irgend einer anderen Form an der Entführung des vierjährigen Erie Peugeot beteiligt gewesen sei. g Bei der Mutter ein Geständnis abgelegt 16jähriger wollte Geschäftsfrau ermorden und die Ladenkasse rauben Hechingen. In Hechingen hat ein 16jäh- riger Bursche versucht, die 74jährige Inha- berin eines etwas abseits gelegenen Laden- geschäfts in der Nähe des Flüchtlingslagers zu ermorden und dann die Ladenkasse aus- zurauben. Er mußte jedoch flüchten. Der Junge, ein Sowjetzonenflüchtling, der erst vor einem Jahr aus dem Hechinger Lager entlassen worden war, versteckte sich nach der Tat zunächst im Wald und suchte dann einige Stunden später seine Mutter in Stetten bei Hechingen auf, der er seine Tat gestand. Die Mutter brachte ihn daraufhin zur Polizei, wo der 16jährige bèi seiner Verneh- mung ohne Umschweife zugab, daß er die alte Frau umbringen und sich in den Besitz der Ladenkasse setzen wollte. Er habe ange- nommen, daß er so einige hundert Mark er- beuten könne. Er habe die Ladeninhaberin auf jeden Fall töten wollen, weil er wußte, daß sie ihn gut kenne und den Raub ver- raten werde. Der 16jährige hatte das Geschäft zunächst drei Stunden lang von der Straße beobachtet, dann ging er in den Laden hinein und ver- langte bei der Geschäftsfrau, einer Witwe, ein Paar Sportstrümpfe. Als die Frau dar- aufhin in den hinteren Ladenraum ging, folgte er ihr, packte sie plötzlich am Hals, drückte sie nieder und versuchte, ihr ein Klichenmesser, das er aus der Rocktasche holte, in den Hals zu stoßen. Die alte Frau, der die„Belagerung“ ihres Ladens durch den 16jährigen aufgefallen war, konnte jedoch den Angriff abwehren und den Arm des Jun- gen wegschlagen, so daß sie nur einen Schnitt am Hals davontrug. Ihre Hilferufe blieben zunächst ungehört. Die 74jährige hatte dann noch ein heftiges Handgemenge mit dem 16 jährigen zu bestehen, in dessen Verlauf sie jedoch die Oberhand behielt. Der Junge konnte sich aber aufraffen und aus dem Laden flüchten. Als schließlich Nachbarn der Ladeninhaberin herbeieilten, war von dem Täter nichts mehr zu sehen. Als wichtige Bauziele nannte der Mini. ster u. a. für Ende 1961 die große Nord-Süd. Verbindung Basel—Frankfurt— Hannover Hamburg-Lübeck, für 1965 die sogenannte Hansa-Linie von Aachen über Köln nach Zremen und im zweiten Vierjahresplan die Autobahn Dortmund siegen Gießen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit setzte sich Dr. Seebohm für den Bau von Leitplanken im Mittelstreifen von Auto- bahnen ein. Dies sei das bisher beste Mittel um ein Ueberfahren des Grünstreifens und damit Zusammenstöße auf der Gegenbahn zu verhindern. Der Bund habe den zustän- digen Baubehörden der Länder dafür 21 Mil hlonen Mark zur Verfügung gestellt, womit rund 500 Km Leitplanken hätten gebaut wer- den können. Leider sei dieser Betrag für an- dere Zwecke verwendet worden, so dag dag Verkehrsministerium jetzt wiederum acht Millionen Mark bereitgestellt habe. Zur Kostenlage sagte der Minister. daß ein Kilometer Autobahn im Durchschnitt 3.5 bis vier Millionen Mark k ste. Dwrch Res tionalisierung seien die Preise bei Erdarbei- ten gesunken, so daß Kostensteigerungen beim Straßendecken- und Brückenbau hät- ten aufgefangen werden können. Teilweise hätten sich sogar Preissenkungen ergeben. Als Beispiel nannte der Minister die Strecke Köln— Aachen, wo man statt der veran- schlagten 165 Millionen DM nur 130 Mil- lionen DM. brauchen werde. Dies zeige, daß der Straßenbau sich keinesfalls konjunktur- erhitzend auswirke und aus den konjunktur. dämpfenden Maßnahmen von Bundesregie- rung und Bundesbank ausgenommen wer- den müsse. Nur dauernde Hilflosigkeit begründet Pflegezulage- Anspruch Kassel. Ein gehbehinderter Kriegsbeschä. digter, der lediglich im Winter bei Glatteis nicht ohne fremde Hilfe auf der Straße 2u gehen vermag, kann nicht zusätzlich zur Rente eine Pflegezulage aus der gesetzlichen Kriegsopferversorgung beanspruchen, In der Begründung dieser Entscheidung erklärte der Elfte Senat des Bundessozialgerichts in Kas- sel, es handele sich in einem solchen Falle nur um einen vorübergehenden Ausnahme- zustand. Ständige fremde Hilfe, die die Voraus- setzung für die Anerkennung der„Hilflosig- keit“ im Sinne des Bundesversorgungsgeset- Zes ist, sei dagegen nicht notwendig. Das Ge- richt fällte die Entscheidung im Prozeß eines Kriegsbeschädigten aus Nordrhein- Westfalen, der mit der Begründung, er sei bei winter lichen Straßen verhältnissen an der Fort- bewegung derart behindert, dag er ohne fremde Hilfe von der Teilnahme am Straßen- verkehr ausgeschlossen sei, die Gewährung einer Pflegezulage zur Kriegsopferrente be- antragt hatte. Dieser Antrag wer ihm ab- gelehnt worden. Das Bundessozialgericht hat nun ebenfalls die Klage des Kriegsbeschädig- ten abgewiesen(Aktenzeichen 11 196/58). Fahrschulwagen verunglückt Pirmasens. Ein mit drei Fahrschülern be Setzter Lastwagen der Bundeswehr kam bei Herschberg im Kreis Pirmasens von der Fahrbahn ab und kippte eine sechs Meter tiefe Böschung hinunter. Dabei wurden der 27jährige Fahrlehrer und ein 22 Jahre alter Fahrschüler unter dem Wagen begraben und erlitten schwere Verletzungen. Die bei- den anderen Fahrschüler konnten absprin- gen und blieben unverletzt. Tiger als Zuschauer Dinslaken/ Niederrhein. Mitten in einer Clown-Nummer erschienen zwei aus ihrem Käfig entwichene junge Tiger bei der Pre- miere des Zirkus Franz Althoff in Dinslaken in der Manege, Die zahmen Tiere schauten sich verwundert um und verschwanden un- ter den Zuschauertribünen, als Wärter sie Wieder einfangen sollten. Lange dauerte je- doch ihre Freiheit nicht. Nach einigen Mi- nuten konnten sie wieder eingefangen und in ihren Käfig, den ein unachtsamer Stall- bursche offengelassen hatte, zurückgebracht werden. Das Publikum zeigte bei der„Ein- lage“ gute Nerven. Es folgte der Auffords- rung der Artisten und blieb ruhig. Wegen Mordes vor Gericht Coburg. Vor dem Schwurgericht Coburg begann der Prozeß gegen den 22jährigen Bäckergesellen Wilhelm Schunn, der am 1. November 1959 in Coburg die 70Jährige Rentnerin Helene Geubel in ihrer Wohnung überfallen, mißbraucht und erdrosselt haben Soll. Mit dem wenigen Geld, das er fand. flüchtete er in die Sowjetzone. Aus dem Auffanglager Eisenach schrieb er eine Post- karte an eine Freundin, so daß sein Auf- enthaltsort entdeckt wurde. Am 8. Dezem- ber 1959 wurde er von der Volkspolizei aus- geliefert. Bereits vor der Bezirksstaats- anwaltschaft in Erfurt und in der Vorunter- suchung in Coburg legte Schunn ein Ge- ständnis ab. Am ersten Verhandlungstag gab der Angeklagte außerdem ein ihm zur Last gelegtes Notzuchtvérbrechen an einem 17 jährigen Mädchen aus Baiersdorf im Landkreis Lichtenfels zu. Ur hatte das Mäd- chen, das er von einem Tanz vergnügen nach Hause begleitete, bewußtlos geschlagen. Mit Auto Fabriktor aufgerammt Essen. Mit einem gestohlenen Wagen haben unbekannte Einbrecher in Essen-Rüt⸗ tenscheid das Tor einer Zigarettenfabrik aufgerammt und aus dem Lager fast eine halbe Million Zigaretten geraubt. Die drei- sten Diebe hatten die Beute, 67 Kartons Zi- garetten mit Wert von 40 000 Mark, seelen- ruhig in den verbeulten Wagen gepackt und waren aus dem Werk gefahren. In der Nähe der Fabrik hatten sie dann die Zigaretten in ein größeres Auto umgeladen und den ge- stohlenen Wagen stehen gelassen. Bis jetzt fehlt von den Tätern jede Spur. Für ihre Gesundheit täglich eine Tasse Belkunis lee lendischer Slutreinigungs- und Schlankheits- Tee tehelt ihre Verdauung, vert Schlank, auf natürliche Wei lüen als Betunis-Dragses e Bekunis⸗zee entschlackt Ihren Körper, reinigt Ihr Blut und die Haut, et Darmträgheit u. Verstopfung ung macht 86.“ Bekunis- ſee einfach kalt aufgießen! jältl in Apoth. bog u, feformh., jeus pech. Un 2.25 een 1 5 N ꝗSN N 1 W W 5 5 VN N90 N99 Wenner N — ene 0 N N. Dkraka Nemesis aimtssuttaus 8* 5 Zelte 8 MANNHETIMER MORGEN SPORT Verheißgungsvoller Auftakt der Rad-WM: flangold im Vierielfinale des Venolgungstalrens Im fünften Lauf mit 5:05, und 30 m Vorsprung/ Valotto glatt geschlagen/ Rudi Altig im Mittelpunkt Die Rad- Weltmeisterschaften 1960 in Leipzig begannen bei ungünstigem Wetter. Nach zweimaliger Unterbrechung wegen Regens wurden die gut besuchte Veranstal- tung schließlich abgebrochen und die noch ausstehenden vier von 13 Qualifikations- Hufen der Amateur- Verfolgungsfahrer verschoben. Unter den interessierten Zu- schauern sah man auch den vorjährigen Amateur-Verfolgungs- Weltmeister Rudi Altig mit seinen italienischen Kameraden Faggin und Baldini, deren Vorläufe für heute angesetzt sind. Der Mannheimer Hans Mangold gewann zelnen 4000-m-Lauf gegen den Engländer Cambrill in überzeugender Weise mit 30 Me- tern Vorsprung in 5:05,56 Minuten und gehört damit— obwohl noch vier Läufe ausstehen — Zu den acht zeitschnellsten Fahrern für das Viertelfinale. Die erste Ueberraschung bildete die Niederlage des italienischen Meisters Mario Valotto im dritten Lauf gegen den Ostberliner Siegfried Köhler. Valotto, der im Vorjahr in Amsterdam im Endlauf gegen Rudi Altig gestanden hatte und Weltmeister- schaftszweiter geworden war, ließ schon nach wenigen Runden erheblich nach, während Köhler das vorgelegte Tempo bis ins Ziel durchhielt. Ueber zehn Meter betrug der Ab- stand nach Ablauf der Distanz. Köhler war auch im vorigen Jahr unter die letzten Acht gekommen, hatte dann aber gegen den spä- teren Weltmeister Rudi Altig keine Chance mehr. Wolf-Jürgen Edler Gerlin) fuhr gegen den Engländer Buchan zwar einen 200-m- Rahn erstmals für Enschede Das für gestern vorgesehene Fußball- Freundschaftsspiel zwischen dem Sc En- schede und Schalke 04 wurde kurzfristig auf heute verlegt. Nationalspieler Helmut Rahn wird dabei in der holländischen Elf sein Debut geben. Glatter 4:1-Sieg des FSV Der FSV Frankfurt gewann ein Fußball- Freundschaftsspiel gegen Phönix Ludwigs- hafen mit 4:1(2:0) Toren. Vor 3000 Be- zuchern schossen Hofmann, Nauheimer, Schlagowski, Malz(3:1) und Kaufmann die Tore. Die Spielvereinigung Fürth und der Tabellenführer der sowietzonalen Fußball- Oberliga, Motor Zwickau, trennten sich in einem Freundschaftsspiel vor 4000 Zu- schauern 1:1(0:1). Weitere Ergebnisse vom Mittwoch: Frei- durger FC— FK Pirmasens 6:1(2:0), VfL Bochum— Dortmund 95 8:1(4:0), Radnicki Belgrad— Wormatia Worms 4:3(2:1), Ham- dorn 07— Duisburg 48/9 3:2(3:0), Meide- richer SV— Hamborn Union/ 90 6:0.(6:0). Gespräch mit Adenauer Bundeskanzler Dr. Adenauer empfängt morgen maßgebende Vertreter des Deut- schen Sportbundes und des Nationalen Olympischen Komitees zu einem Gedanken- austausch. Unter den Gesprächsteilnehmern befinden sich u. a., der Präsident des Deut- schen Sportbundes, Willi Daume, der Leiter der Sportakademie Köln, Professor Dr. Carl Diem, und der N OK-Präsident Dr. Karl Ritter von Halt. Wie von Regierungsseite verlautete, war das Gespräch seit längerer Zeit vorgesehen und kam auf Wunsch der Sportvertreter zustande. Im Mittelpunkt stehen Fragen des gesamtdeutschen Sports im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Hierzu gehören die Flaggenfrage und die Nationalhymne. Ferner soll über den soge- nannten„goldenen Plan“ des Deutschen Sportbundes gesprochen werden, Für Jeff Farrell eine Bagatelle Trotz Blinddarmoperation am Start Mit einer unglaublichen Leistung hat der Amerikaner Jeff Farrell bei den Olympia- Ausscheidungskämpfen der amerikanischen Schwimmer seine Chance wahrgenommen: Sieben Tage nach einer Blinddarmoperation gewann er Vor- und Zwischenlauf über 100 Meter Freistil in 55,9 bzw. 55,6 Sekun- den. Farrell war bis zur letzten Minute un- entschlossen, ob er den Start riskieren oder auf die Chance einer Fahrkarte nach Rom verzichten sollte. Er war am vergangenen Mittwoch operiert worden, aber am Sams- tag schon wieder im Wasser. Nach Konsul- tation der Aerzte und seines Trainers ent- schloß er sich mit stark bandagiertem Leib zum Start. Die ersten Meter im Wasser Wirkte er zwar etwas langsam, doch dann kam Farrell auf und gewann sicher. Der UsSA-Rekord steht auf 54,8 Sekunden. Vorsprung heraus, blieb aber mit 5::15,0 von der Qualifikationsgrenze für das Viertelfinale weit entfernt. Die acht zeitschnellsten Frauen der Ver- kolgungs-Weltmeisterschaft über 3000 m Waren Burton(England) 4:14,9, Shogina (UdSSR) 420,6, Rijncers Belgien) 4:21, 7(im Alleingang), Jacobs(Luxemburg) 4:21,9, Elle (Sowjetzone) 421,9, Naessens GBelgien) 4:23, 2, Kotschetowa(UdSSR) 4:25, und Ray (England) 4.26, 0. Ergebnisse der QAualiflkationsläufe zur Amateur- Verfolgungsmeisterschaft über 4000 m: 1. Lauf: Testa(Italien) in 5:02, 4 vor van der Lans(Holland) 5:10,00. 2. Lauf: Vit Stein Oänemark) in 5:05,1 vor Delattre (Frankreich) 5:05,11(gleiche Zeit). 3. Lauf: Köhler(Zone) in 5:05, 0 vor Valotto(Italien) 5:06, 4. 4. Lauf: Moskwine(UdSSR) in 5:07, 1 vor Schmurrenberger(Osterreich) 5:14, 0. 5. Lauf: Mangold(Bundesrepublik) in 5:05, 6 vor Cambrill England) 3:09, 5. 6. Lauf: Ne- delee(Frankreich) in 5:07, 2, vor Gillard (Belgien) 5:08, 5. 7. Lauf: Nikolav Gulgarien) in 5:20,4 vor Wackström(Finnland) 5:23, 3. 8. Lauf: Reenberg Dänemark) in 5:10, vor Duchon(CSR) 5:11,6. 9. Lauf: Edler(Bun- desrepublik) in 5:15, 0 vor Buchan England) 5:18, 9. 8 Wie bekannt die Stars auch in der So- Wjetzone sind, hatte man schon beim ersten Training auf dem idealen 333-Meter-Kurs der mit großzügigem Aufwand vervollstän- digten Alfred-Rosch-Kampfbahn gesehen. Die umschwärmtesten Männer für die zahl- losen Autogrammjäger waren der schon 40 Jahre alte zweimalige Sprinterweltmei- ster der Berufsfahrer, Jan Derksen, und der vorjährige Amateurverfolgungs weltmeister Rudi Altig. Rudi Altig äußerte sich skeptisch über seine Chancen. Der 23 Jahre alte Mannhei- mer sagte vorsichtig:„Ich bin noch nicht so ganz zufrieden.“ Sein Entdecker und Betreuer Karl Ziegler war jedoch etwas optimistischer: „Bis Donnerstag wird der Rudi schon in der richtigen Form sein!“ Karl Ziegler, der kleine Mann mit der großen Erfahrung, hatte an diesem DeisragN= nachmittag alle Hände voll zu tun. Er mußte nicht nur seine beiden Altigs— auch Willi startet im Verfolgungsrennen— betreuen, sondern auch noch den Profi-Sprinter Gün- ther Ziegler und die Amateure Günther Kaslowski, August Rieke, Hans Mangold und Wolf-Jürgen Edler. Von den Offiziellen des Mit Ecklebe Bundes deutscher Radfahrer war weit und breit kein einziger zu sehen. 8 Die Weltmeisterschaften wurden durch den traditionellen UCI-Kongreß vor Beginn der Wettkämpfe eröffnet. Er erhielt einen bisher wohl einmaligen Charakter damit, daß Zonen-Volksbildungsminister Lemmitz dem italienischen UCI- Präsidenten Rodoni„für seine Verdienste im Kampf um den Frieden und die Entwicklung freundschaftlicher Be- ziehungen zwischen den Völkern“ den „Vaterländischen Orden in Silber“ verlieh. Bisher wurden Vertreter des sogenannten westlichen Auslandes nur in ganz seltenen Fällen, und dann nur aus politischen Grün- den, geehrt. Den„Vaterländischen Verdienst- orden in Silber“ hat als einziger mittel- deutscher Spitzensportler bisher der zwei- fache Straßen weltmeister„Täve“ Schur zum zweiten Male bereits verliehen bekommen. Lange diskutiert wurde das Thema des Terminschutzes für große und klassische Rennen. Ueberraschend äußerten sich auch die Vertreter Italiens und Frankreichs für seine Abschaffung, aber es kam dann nach stundenlangen Debatten doch zu keiner Einigung. Das Thema soll im Oktober oder November in Lugano erörtert werden. als Partner: Hucu im Doppel kam Bungee weitet Regen zwang gestern in Hamburg zu einer Unterbrechung Die Internationalen Tennis-Meisterschaf- ten von Deutschland am Hamburger Rothen- baum wurden gestern unterbrochen. Anhal- tender Regen machte die Plätze unbespielbar. Man will die nachzuholenden Spiele in die folgenden Tage auf den Vormittag legen. Das Hamburger Turnier hat damit das gleiche Schicksal wie bereits verschiedene andere große Veranstaltungen in dieser Saison er- litten. Ohne Ueberraschungen verlief die erste Rund im Herrendoppel, wobei nur die Lei- stung des schon 62jährigen mehrfachen Wim bledonsiegers Jean Borotra bewundert wurd 2, der mit seinem um 36 Jahre jüngeren franzö- Auf den Grün-Weiß-Plätzen gegen Italien: In fflaunlieim Neuanche de Jennis-qugend Zweitägiger Länderkampf mit acht Einzel- und vier Doppelspielen Für die vielen Anhänger des Tennis- sports in Mannbeim und Umgebung bringt das Wochenende einen Höhepunkt, wenn sich auf der Anlage des TC Grün-Weiß Mannheim die besten Jugendlichen aus Deutschland und Italien in einem offiziellen Länderkampf gegenüberstehen. Die ersten Begegnungen der beiderseitigen Nachwuchs- mannschaften wurden bereits in den Jahren 1941 und 1942 ausgetragen. Dann trat eine Zwangspause bis 1952 ein. Seitdem finden die Länderkämpfe alljährlich abwechselnd in Deutschland und Italien statt. Im vergangenen Jahr trafen die Mann- schaften in Riva am Gardasee aufeinander, wo der deutsche Nachwuchs nach dem 6:6 von 1958 in Hannover eine knappe 5:7-Nie- derlage einstecken mußte. Mannschaftsfüh- rer Erich Schwarz und seine Jungen waren im letzten Jahr des Lobes voll über die ge- lungene Veranstaltung und die überaus herzliche Aufnahme. Der TC Grün-Weiß Mannheim setzt alles daran, ebenfalls für einen harmonischen Verlauf der Begegnung zu sorgen und den Gästen einen angeneh- men Aufenthalt in Mannheim zu bieten. An offiziellen Veranstaltungen ist am Samstag- vormittag ein Empfang bei der Stadtverwal- tung mit anschließender Stadtbesichtigung und Hafenrundfahrt vorgesehen. Die italienische Mannschaft setzt sich, wie schon berichtet, aus dem Mannschafts- führer Ingenieur Vittorio Battaglia und den Spielern Giordano Maioli, Vanni Tacchini, Alessandro Daglas, Alessandro Vardanega, Giorgio Moretta und Giuseppe Anerdi zu- sammen. Von der Mannschaft, die im letz- ten Jahr in Riva die Oberhand behielt, ist nur noch Tacchini dabei, während die übri- gen Spieler wahrscheinlich inzwischen die Altersgrenze überschritten haben. Die deutsche Mannschaft wird wiederum von Erich Schwarz betreut werden. Als Spieler wurden nominiert: Hajo Ploenes (Krefeld), Michael Gaul(Mülheim/Ruhr), Adolf Kreienberg(Hagen), Joachim Ploetz (Berlin) und Detlev Nitsche(Stuttgart). Von ihnen war in Riva nur Hajo Ploenes ein- gesetzt, der damals als erfolgreichster deut- scher Spieler seine beiden Einzel und auch das Doppel zusammen mit Ritter gewinnen konnte. Nach den ausgeglichenen Kämpfen der beiden vergangenen Jahre ist auch diesmal mit einem knappen Endergebnis zu rechnen. Die Veranstaltung, nach der letztjährigen Begegnung mit Belgien der zweite Nach- Kkriegsländerkampf, der auf der Mannheimer Anlage ausgetragen wird, verspricht bestes Tennis. Sicher wird der eine oder andere der in Mannheim teilnehmenden Talente schon in Kürze zu den Besten seines Landes zählen. Die Spiele beginnen am Samstag um 14.00 Uhr und werden am Sonntag um 10.00 Uhr fortgesetzt. Es werden insgesamt acht Einzel und vier Doppel ausgetragen. Dr. S. sischen Landsmann Pierre Darmon mit 4:6, 7:5, 6:3, 6:3 gegen das kolumbianisch- polnische Paar Alwarez-Licis gewann. Weitere Ergeb- nisse: Emerson Fraser(Australien)— Jagge/ Moe(Norwegen) 6:2, 10:8, 6:4; Ingo Buding/ Fernendaez Meutschl./ Brasilien)— Nitsche/ Ochoa Oeutschland/ Mexiko) 2:6, 6:3, 6.2, 5, Drobny/ Pietrangeli Engl./ Italien)— Eisen- lohr/ Kube Oeutschland) 6:3, 6:4, 7:5, Bun- gert/ Ecklebe Oeutschland)— Dr. Grimm Spielmann(Schweiz) 6.1, 6:4, 6:1, Legenstein/ Scholl(Oesterreich Deutschland)— Badr el Din/ Moubarek Aly(Aegypten) 6:0, 6:3, 6:4, Kuhnke/ Stuck Meutschl.)— Dr. Böck Lothar .(Oesterreich/ Deutschland) 4:6, 6.3, 6 Süddeutsche Endrunde der Fußballjugend in Mannheim Die vier Landesmeister der Fußpall- jugend, Karlsruher Sc, 1. FC Nürnberg, Hes- sen Kassel und Union Böckingen, bestreiten am Wochenende in Feudenheim(Samstag) und im Mannheimer Stadion(Sonntag) die Endrunde um die süddeutsche Jugendfußball meisterschaft. In den ersten beiden Spielen der einfachen Punktrunde hatte der KSC in Niefern Union Böckingen mit 4:1 geschlagen, Während der 1. FC Nürnberg in Würzburg gegen Hessen Kassel mit 3:1 die Oberhand behalten konnte. Die beiden Sieger gelten als aussichtsreichste Kandidaten für den Titel. Sie treffen im Schlußspiel am Sonntag im Stadion aufeinander.— Die Spielfolge: Samstag Feudenheim): 17 Uhr Union Bök- kingen— 1. FC Nürnberg; 18.30 Uhr Karls- ruher Sc— Hessen Kassel. Sonntag(Sta- dion) 9 Uhr: Union Böckingen— Hessen Kassel; 10.30 Uhr: Karlsruher Sc— 1. Fc Nürnberg. 1.2.0: DERMO RSEN-⸗HF OI J d 2 b c Eee anbarr 0 0 2/ 2 2 212 0% 2 2 2 Westfalia Herne 1 0 0 1 0 2 2 E. Braunschw. I 2 2/ 0 2 02 1 0/82 1 2 Meidericher SS II II II 3 fn Lübeck 1 0 0/2 2 20 1 2/2 01 Wacker Berlin 0 1 1 0 1 1 4 Werder Bremen 2 11/2 111 11/2 21 Preuß. Münster 1 0 1 1 1 1 5 ViI. Osnabrück 2 1 1/2 10[211/122 Fo St. Pauli 1 I 1 1 1 1 6 Tasm. Berlin I 2 1/ 1 2 20 2 2/0 1 0 Rw Oberhausen 1 0 1 U 0 1 7 Viktoria Köln 121/ 1 2 10 12/2 0 0 Duisburger SV I 1 11 11 8 Mainz 05 110 è P r? 20 E. Frankfurt 2 2 2 02 2 9 Spveg Weisenau 1 1 1/ 0 2 2202/1 2 2 Spvgg Fürth 0 1 2 2 2 0 10 VfL Benrath VVV Schalke 04 0 0 0 2 2 2 11 Freiburger FC III/ 21 2111/20 1. Fd Saarbr. 2 1 2 2 0 2 12. Hessen Kassel 022/2221 22/2 0 0 Kick. Offenbach 0 2 2 1 0 0 13 Jin Stuttgart 1 21/2112 2 2/2 1 2 Stutts. Kickers 1 1 1 0 1 1 A Tip nach der MM-Tabelle b) Hans Schäfer, 1. FC Köln e) Reportertip Donnerstag, 4. August 1960 Ir. q — Bob Gutowski 9 Der 25 Jahre alte Bob Gutowski 84) mit der Höhe von 4, 78 Meter Inhaber des offiziellen Weltrekordes im Stabhoch. zprung, ist tödlich verunglückt. Guto der als Leutnant in der amerikanis en Armee diente, zog sich tödliche Ver. letzungen zu, als sein Wagen auf dem Marinestützpunkt Camp Pendleton In Kalifornien mit einem Lastkraftwagen frontal zusammenstieß. Mit dem 25 Jahre alten Gutowakl, Amerikaner polnischer Abstamm verlor die amerikanische Leichtathletik einen ihrer besten Stabhochspringer Erst vor sieben Jahren begann er mit dem Stabhochsprung. Schon zwei Jahre später kam er auf 4,50 Meter und wurde bei den Olympischen Spielen 1956 fu Melbourne hinter dem„Fliegenden Pastor“ Bob Richards(USA) Gewinner tler Silbermedaille. Am 27. April 1957 war dann der große Tag Bob Gutowskis In Palo Alto übersprang er 4,78 Meter und verbesserte damit den 15 Jahre alten und fast schon legendären Welt. rekord seines Landsmannes Cornelius A. Warmerdam um einen Zentimeter: War- merdam sagte damals:„Es hätte keinem netteren Jungen gelingen können“, Be. reits sieben Wochen später wartete Gu- towski erneut mit einer Glanzleistung auf. Bei den amerikanischen Studenten- nieisterschaften in Austin bewältigte er 4,82 Meter, doch die Sprungstange flel in Richtung des Sprunges, so daß diese Lel. stung nicht als Weltrekord anerkannt werden konnte. Die Höhe aber hatte Gutowyski geschafft. Bis zum 1. Juli dieses Jahres bestan- den die 4,78 Meter von Bob Gutowski als Weltrekord. Dann steigerte Don Bragg, nach Bob Richards der wohl schärfste Konkurrent, in Palo Alto den Weltrekord auf 4,80 Meter. Bei diesen Ausscheidungswettkämpfen der ameri- kanischen Leichtathleten für die Olym- bischen Spiele in Rom konnte Gutowski nicht an seinen zweiten Platz bei den USA-Meisterschaften in Bakersfield an- schließen. Er mußte sich mit 4, 47 Meter begnügen und kam damit nicht unter die ersten Drei, die sich für Rom qualifi- zlerten. Ernst tödlich verunglückt Der Aachener Golf-Nationalspieler Her- mann Ernst verunglückte während einer Urlaubsreise tödlich. Der 22jährige Ernst kam mit seinem Sportwagen auf der Strecke Frei. burg Basel von der Fahrbahn ab und stieß gegen einen Baum. Er starb am Unglücksort. Ernst gehörte zu den größten Hoffnungen dez deutschen Golfsports. Er hatte sich bei den Ausscheidungen in Bad Ems und Köln für die Weltmeisterschafts-Mannschaft qualifi- ziert, die im Oktober nach Philadelphia fährt. Eine Chance für Neußer RV Für die vom Deutschen Ruder- Verband kür Freitag im Vierer o. Stm. angesetzte in- terne Ausscheidung, in der die beiden DRV. Boote für die Olympia- Qualifikation mit der Zone am Samstag in Duisburg ermittelt Werden, stehen nun die Starter fest. Neben der Rgm. Lübecker RG/ Ratzeburger RC (Heffke, Lischewski, Krützmann. Koch) und dem RC Germania Düsseldorf Or. Beg, Wegner, Uellner, Schroers) startet als drit- tes Boot eine Renngemeinschaft Neußger R/ Hansa Bremen in der Besetzung Hendrix, Kluth, Niermann, Weßelau. 5 Auch im Vierer mit Steuermann wird eine interne Ausscheidung zwischen der Renngemeinschaft Höchst/ Sachsenhausen und dem 1. Kieler RC gefahren. Damit er- halten die Kieler, die bei den deutschen Meisterschaften keine Rolle spielten, erneut eine Chance. Der DRV begründet die Aus- scheidung damit, daß der Ruderer Castange in der Vorwoche erkrankt war und somit die Kieler bei den Meisterschaften nicht ihre beste Form zeigten. Pokalspiele mit ViL und Sandhofen Die Spiele der ersten Pokalrunde im Fuß. ballkreis Mannheim werden heute abend mit zwei Begegnungen Mannheimer Amateur- ligisten fortgesetzt. Dabei gilt Nordbadens Vizemeister, Spygg Sandhofen, beim Lokal- rivalen DK ebenso als Favorit wie der mit einer kombinierten Mannschaft antretende VfL Neckarau bei Alemannia Rheinau. Beide Spiele beginnen um 17.30 Uhr. HNA 7 J 60 Kansrabr MANN HEIM 1080, aber dez abhoch- uto anischen ü he Ver. uf dem eton in ktwagen utowrkl, immun, athletik pringer. er mit 7 Jahre 1 wurde 1956 jn genden winner ri 1957 towskls. 3 Meter Jahre 1 Welt. elius A. r: War- keinem . Be. te Gu · leistung denten tigte er e fiel in se Lel- erkannt hatte bestan- 1owski e Don wohl to den diesen amerl- Olym- towskl ei den eld an- Meter ter die luallfi- 55 ckt ler Her- id einer rnst kam cke Frei. ind stieß lücksort. ngen des bei den Lönm für qualifi- lia fährt. RV Verband tate in- n DRV- mit der mittelt Neben ger RC ch) und r. Heß, Us drit- Ber R/ lengrix, n wird en der mausen mit er- utschen erneut je Aus- astange )mit die ht ihre d m Fuß- end mit nateur- Ibadens Lokal- der mit retende 1. Beide Nr. 178/ Donnerstag, 4. August 1960 MANNREIMNER LOKAL NACHRICHTEN(3) MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Stadtväter reisten als Jugendgruppe: Städtische Freizeitheime unter südlicher Sonne Sonderfahrt des Stadtjugendrings für Stadträtinnen, Stadträte und Auf den von Bundesdeutschen gepachteten Urlaubsstraßen in den sonnigen Süden verkehren während der Saison Hunderte vom Omnibussen nach einem festen Fahr- plan, darunter auch die des Stadtjugendrings Mannheim. Außer Plan, aber nicht plan- los, Ratte der Stadtjugendring dieser Tage einen weiteren Bus auf die Reise geschickt. Darinnen saßen Stadträtinnen und Stadträte, besonders aus den Referaten Jugendförderung und Sozialwesen, Damen und Herren der Verwaltung, und Päddagogen der Volks- und Höheren Schulen. Auch zwei Journalisten gehörten zu der Gruppe. Bernd Flöck, der Geschäftsführer des Stadtjugendrings, fungierte als umsichtiger Reiseleiter und bat gleich zu Beginn die Reisegesellschaft, sich als„Jugendgruppe“ zu fühlen, da sie unter gleichen Bedingungen wie die ferienhungrigen„Teenager und Twens“ die Freizeitheime in der Schweiz und in Italien ansteuern werde. Am Lenkrad saß„Fritz“, einer der zuverlässigen Fahrer der Firma Mühlhäuser(Viernheim), der jede Kurve zwischen Mannheim und Pietra Ligure an der Riviera kennt und dessen Spezialität der St. Gotthard ist. Na denn— gute Fahrt! Erstes Ziel war Vitznau am Vierwaldstät- ter See. Zuvor hielt die Gesellschaft in Basel im„Ziegelhof“ Mittagsrast bei Schnitzel und pommes frites, genau dort, wo auch die Ju- gendgruppen ihre auf die Minute vorbestell- ten Mahlzeiten einnehmen. Ueber Vitznau hat die Mannheimer Presse schon viel be- richtet. Die beiden Heime„Sonnhalde“ im Ort und„Wissifluh“ 400 Meter über dem See dienen in der Vor- und Nachsaison, also mit Ausnahme der großen Ferien, den Schu- jen als Landheime. In der„Sonnhalde“ trafen wir eine Klasse der Friedrich-List-Schule in bester Stimmung an, auf der„Wissifluh“ genossen Mädchen der Handelslehranstalt III die herrliche Luft und die weite Aussicht über den See. Die be- rühmte Seilbahn, die freischwebend zwischen Tal- und Bergstation in viereinhalb Minu- ten 400 Meter Höhenunterschied überwin- det und teilweise 200 Meter über festem Bo- den pendelt, rief auch bei manchen Stadträ- ten einiges Unbehagen hervor. Aber sie brachte alle sicher hinauf und bei Monden- schein wieder zu Tal. Kein Grund zur Be- ünruhigung, in der Schweiz gibt es noch mehr derartige luftige Transportmittel. Vitenau bot Gelegenheit zu einer ersten Diskussion um die Frage, ob man Schüler in Landheime im Ausland schicken soll. Nach sorgfältigem Abwägen des Für und Wider einigte man sich, daß für Jugendliche ab etwa 16 Jahren ein Auslandsaufenthalt durchaus vertretbar sei, sofern er gründlich vorbereitet werde. Bietet doch die land- schaftlich großartige Umgebung, in der Schil- lers„Wilhelm Tell“ spielt, den Schülern die einmalige Gelegenheit, Erlerntes aus eigener Anschauung kennenzulernen, zu erfassen und zu begreifen. Als besonders günstig wurde vermerkt, daß dort der erste und vielleicht einzige Auslandsaufenthalt junger Menschen in einer deutsch sprechenden Umwelt er- möglicht wird. Dankbar erkannten die Mannheimer die seit Jahren bewiesene Freundschaft des Bürgermeisters von Vitz- nau an, die dem Stadtjugendring die Mög- lichkeit bot, mit den örtlichen Verkehrs- unternehmen preisgünstige Sonderfahrten in die Umgebung auszuhandeln. Diese Vergün- stigungen hat sich aber die Mannheimer Ju- gend nicht zuletzt durch ihr gutes Verhalten in der Schweiz selbst verdient. * Ueber den wolkenverhangenen St. Gott- hard war es dann nur eine Halbtages-Etappe zum nächsten Freizeitheim in Caprino am Luganer See. Schon in südlicher Landschaft gelegen, ist dieses Haus, das der Stadtju- Angehörige der Verwaltung gendring mit freiwilligen Helfern buchstäb- lich vor dem Verfall rettete, ein Paradies für Wasserratten und für junge Leute, die sich der Romantik verschrieben haben. Nur mät dem Boot erreichbar, stört hier kein Lärm der Landstraße. Die alten Mauern scheinen aus dem felsigen Ufer herauszu- Wachsen. Der Eigentümer ließ der Mannhei- mer Jugend alle Freiheit, sich dieses Heim wohnlich zu gestalten. Und sie tat es auf eine Weise, die einem Bühnenbildner Ehre machen könnte. Hier sei noch mehr zu tun, meinten einige Stadträte und Bernd Flöck sowie die beiden Vorsitzenden des Stadt- jugendrings, die Stadträte Esser und Blüm- mel, hörten es mit Zufriedenheit. Caprino war nur ein kurzer Zwischen- aufenthalt zum Mittagessen und zu einer Siesta auf Liegestühlen, denn noch am glei- chen Abend wollte man in Mailand sein. Ge- nau auf den Spuren der Jugend bezog die Gruppe im Hotel Fenice, Corso Buenos Ay- res 2 Porta Venezia, bei Signor Borella Quartier. Aus eigener Anschauung erlebten die Damen und Herren wieder, daß der Stadtjugendring für seine Riviera-Fahrer ein anständiges Hotel und eine gute italieni- sche Küche ausfindig gemacht hat. Der näch- ste Vormittag war, wie er es auch für die jeweiligen Jugendgruppen zu sein pflegt, zur Besichtigung des Mailänder Doms, der Scala und weiterer Sehens würdigkeiten frei- gehalten. * Fünf Omnibusstunden sind es dann am Nachmittag noch bis Pietra Ligure an der italienischen Reviera, wo Deutsch in dieser Jahreszeit die ortsübliche Umgangssprache ist. Ein neues Haus, etwa 200 Meter vom Strand entfernt, hat der Stadtjugendring ge- mietet. Es liegt inmitten von Obst- und Weingärten etwas abseits vom großen Ge- triebe. Das Haus hat zwölf Zwei- bis Vier- bettzimmer, in jedem Zimmer fließend Was- ser, dazu die nötigen Nebenräume.„Villa Orso“ nennt sich die wohnliche Unterkunft, in der„mannemerisch geredt“ wird, sofern die Bewohner nicht am sandigen Strand zu suchen sind. Hier in Pietra Ligure war es an der Zeit, die Gesamteindrücke ein wenig zu ordnen. Für alle Heime des Stadtjugendrings gilt: Die Organisation der Freizeiten ist bis ins Letzte ausgearbeitet. Für alle Häuser haben die Verantwortlichen Heimleiterinnen gefunden, die den Jugendlichen den Urlaub so schön wie nur möglich gestalten. Die Verpflegung ist überall ausgezeichnet, die Jugendlichen, die wir fragten, waren einhellig begeistert. Jugendgruppen, die aus dem Süden(Caprino oder Pietra Ligure) kommen oder dorthin fahren, machen in der„Sonnhalde“ in Vitz- nau gleichsam auf Mannheimer Hoheitsgebiet Zwischenstation und werden dort verpflegt und mit Reiseproviant versorgt. Wird der Jugend das Reisen zu leicht gemacht? Alles klappt wie am Schnürchen. Es klappt so gut, daß es zu ernsten Diskussionen dar- über kam, ob der Stadtjugendring den jungen Leuten das Reisen nicht zu leicht mache und einen sogenannten„Jugendtourismus“ als Selbstzweck fördere. 1958 verlebten 2700 Ju- gendliche ihre Ferien in den Heimen des Stadtjugendrings, 1959 waren es bereits 3200 und in diesem Jahr dürften es noch mehr werden. Die Preise sind für jeden, der etwas für den Urlaub zurücklegt, erschwinglich. Besieht man sich jedoch die aufgeworfe- nen Fragen etwas genauer, so sind sie gar nicht so schwerwiegend. Der Stadtjugendring ist der Zusammenschluß von insgesamt 24 Ju- gendorganisationen, die in erster Linie An- spruch auf die Freizeitheime geltend machen können. Für ihre Freizeiten ist ihnen eine tadellose Organisation geboten, an Ort und Stelle können sie sich ihre Urlaubstage nach Belieben gestalten. Verzichten sie auf diese Möglichkeiten, so tun sie dies aus freien Stücken und sollten dann auch nicht ungehal- ten darüber sein, wenn der Stadtjugendring den„Nichtorganisierten“ eine Urlaubsmög- lichkeit in der Gemeinschaft Gleichaltriger bietet. Der eine oder andere wird vom Erleb- nis der Gemeinschaft beeindruckt sein und auch während des Jahres die Gemeinschaft suchen. Sicher ist, daß sich junge Menschen im Kreis ihrer Altersgenossen wohler fühlen als in anonymen Reisegesellschaften Erwach- Sener. * Die zweite Frage, die sich nach der Besich- tigung von vier Freizeitheimen ergab, War, ob etwa noch weitere Häuser gemietet wer- den sollen. Bernd Flöck und die beiden Vor- sitzenden Esser und Blümmel verneinten dies entschieden. Sie vertraten sogar die Auffas- sung, daß eventuell Pietra Ligure aufgegeben werden könnte, wenn in der Partnerstadt Toulon eine ähnliche Einrichtung geschaffen werden sollte. Bestrebungen dieser Art sind im Gange. In der Umgebung von Mannheim hat man bereits ein Haus gefunden, in dem Austauschgruppen aus Toulon untergebracht Werden könnten. Nächste Station: Toulon Toulon war dann auch das nächste Ziel der Mannheimer Delegation, die sich an Ort und Stelle über die angeschnittenen Fragen informieren wollte. Darüber wird gesondert zu berichten sein. * Als sich die Reisegruppe nach insgesamt neun Tagen wieder im Basler„Ziegelhof“ zum letzten Mittagessen zusammensetzte, faßte Stadtrat Dr. Merkert die Eindrücke aller in der Feststellung zusammen, hinter einem relativ niedrigen Etat-Titel(20 000 Mark) verberge sich eine Leistung, die nur der zu würdigen wisse, der sie aus eigener Anschauung kennengelernt habe. Mit diesem Lob sah sich der Stadtjugendring des Wohl- wollens der gestrengen Stadtväter versichert. Und Stadtrat Blümmel, der allseits launige Conferencier während der Fahrt, bestätigte den Damen und Herren, sie seien„die rei- zendste Jugendgruppe gewesen“, die der Stadtjugendring je befördert habe. Fahrer „Fritz“ bekräftigte diese Feststellung durch lautes Hupen. Er war der einzige, dem diese herrliche Fahrt ein hartes Stück Arbeit war, für die er sich lange die Hände drücken las- sen mußte. N. W. Fumilienunzeigen geb. Wörner MAnrrheim, den 1. August 1960 Lütherstraße 1 Die kriedhot Mannheim. NAC HRUF Fernmelde-Oberwart Nach Gottes heiligem Willen Mutter, Schwiegermutter, Frau heute unerwartet entschlafen. Mannheim, den 3. August 1960 Beerdigung: friedhof Mannheim. Statt Karten unserer lieben Mutter, Frau Luise Zuck die der lieben Verstorbenen die letzte haben. Mannheim, den 4. August 1960 Stockhornstraße 43 Plötzlich und unerwartet verstarb am 1. August 1960 unsere liebe Tante, Cousine und Schwägerin, Frau Susi Seidel wwe. kurz vor Vollendung ihres 60. Lebensjahres. Beerdigung: Freitag, den 5. August 1960. 15 30 Uhr, Haupt- Seelenamt: Montag, den 8. August, 6.30 Uhr, Herz-Jesu-Kirche. Am 2. August 1960 verstarb, für unis alle unerwartet Kilian Müller Die Bundespost verliert in ihm einen tüchtigen und pkflichtbewußten Beamten, der seine ganze Arbeits- kraft stets voll der Verwaltung gewidmet hat. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Fernmeldebauamt Mannheim Oma und Uroma, Barbara Fauth Laurentianum, krüher Altersheim Lindenhof I ee aner Ludwig Fauth u. Familie Hedwig Fauth u. Sohn Cäcilie scholl geb. Fauth u. Familie Linchen Fauth geb. Scherer Freitag, den 5. August 1960, 10.30 Uhr, Haupt- Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die vielen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Heinzelmann, den Diakonissenschwestern, den Schwestern und den Herren Aerzten des Diakonissenkrankenhauses sowie all denen, Die trauernden Hinterbliebenen Frau Mittaschplatz 10 An verwandten Dienstag, dem 2. August 1960, Ludwigshafen am Rhein, den 3. August 1960 Nach langem, schwerem mit unendlicher Geduld ertragenem Leiden, ist am in den frühen Morgenstunden meine innigst- geliebte Frau, meine gute Mutti, Tochter, Schwester, Schwägerin und Tante, Milli Witschakowski geb. George im Alter von 50 Jahren sanft entschlafen. Dr. Die Einäscherung findet in aller Stille statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. In stiller Trauer: Walter Witschakowski und Tochter Waltraud und Angehörige fahren zwischen Schacht Nr. werden. 17 lfd. m Schleuderbetonrohrkanal 300 mm Eröffnungstermin: Dienstag, beim Städtischen Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Zimmer 315. Vordrucke sind bei unserer Abteilung Brük- kenbau, Baubüro Rheinbrücke, Schloßgartendamm, lich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft erteilt wird. Gffentliche Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von im Durchdringungsver- 1 Stück Einsteigschacht 64a und Nr. 68 in der Parkringabfahrt im Rhein- brückenkopf Mannheim sollen im öffentlichen wettbewerb vergeben den 16. August 1960, vormittags 11 Uhr, „ Baracke C, erhält- Städtisches Tiefbauamt Telefon 5 10 14 1 Stunde Fernsehen für 1. DN Fernsehanschaffung leicht gemacht durch Fernsehen mit Münzautomat Nach 24 Monaten Ihr Eigentum Ohne Anzahlung! oearte genügt. in dem Fernseh- Geschäft Mannheim Mittelstraße/84 FR. HOF ELZER Hauptfriedhof Glasbrenner, Willi Traitteurstraße 600 Uhrig, Elisabeth Uhlandstraße 14141 Gerblich, Rudolf Donnerspergstraße* Schönig, Gottfried Windmühlstraße 24 Krematorium Friedel, Katharina Kleiner Anfang 29 3 Trefz, Minna Stuttgart, Flughafen Friedhof Käfertal Berner, Margareta ie unsere usb Eindenstrage s Friedhof Sandhofen Becker, Walter Birnbaumstraße 24 Friedhof Rheinau Stalf, Eugen Stengelhofstraße 31 Müller, Kilian Relaisstraße 97 Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr TODES- ANZEIGEN für die Montag Ausgabe des nehmen wir am 1 utgegen. Ehre erwiesen Sutbes Bitte wenden Sie sich ap den Pförtner im Rück. gebäude des Verlags (zwischen R I und R 2) 5 Bestattungen Donnerstag, 4. August 1960 „Mannheimer Morgen“ Sonntag bis 18.00 Uhr Geldrerkekhr Bares Geld für jeden Zweck BARGEI nnossalla, Mannheim, L 4, 7 für Ile! Ohne Wechsel! Bis zu 24 Monatsraten! Ohne dingliche Sicher- heiten! Autobeleihungen b. Autofinenzierungen Telefon 2 03 79 22 Zeit zu nur ½ ½ Zins p. Mt. T Gebühr erhalten Berufstätige gegen Ver- 11.00 dienstnachweis. Bequeme Rück- 8 zahlg. bis 24 Mon. Kostenl. Beratg. 11.30 ERWIN FRAN CK, Finanzierungen, Mannheim, G 3. 7— Telefon 2 33 57 13.00 Bargeld: K Bis UN Geg. Vorlage der 5 2000. Verdienstbescꝶ g. 14.00 Ohne Bürgen auch an Ledige! Umschuldungen,. Keine Wechsel! 14.30 Kreditbülre A. Kelchner Mannheim, Wespinstrage 16 10-12 u. 14-19 Uhr Ruf 4 13 69 Weinheim, wineimstr. 19 Jedermonns- Kredit Alle Berufstätigen erhalten Bargeld für alle Zwecke in jeder Höhe gegen bequeme Monatsraten sofort durch: Schaeffer KG Kredit-Büro MANNHEIM, L 15, 9. Telefon 2 44 80 14.00 Beleihung Ihres Autos Gegen Hinterlegung des Kfz. Briefes erhalten Sie sofort Bar- Versteegen HG Mannheim. PF 5, 14, Tel. 2 64 10 eld ausgezahlt. 14.00 14.30 Bekanntmachungen zwischen 8 und 12 Uhr erhältlich beim Pförtner des Rathauses E 5 Wohnungsamt, C7, 1-4 Gemeindesekretariat Käfertal, gartshausen und Scharhof) Mannheim, August 1960 Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen Die Durchführungsbestimmungen zum Gesetz über die Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen vom 23. Juni 1960(BGBI. T Seite 399) stehen noch aus. Um die Auszahlung an die berechtigten Personen möglichst frühzeitig tätigen zu können, nimmt die Stadt Mannheim vorläufige Anträge entgegen. Die Antragsvordrucke sind ab sofort montags bei freitags Wohlfahrtsamt Luisenschule— Eingang beim Tattersall. Wohlfahrtsamt Neckarstadt, Mittelstraße 42, Zimmer 9 Preisbehörde für Mieten und Pachten, N 7, 13-15 Gemeindesekretariat Feudenheim, Hauptstraße 52 Gemeindesekretariat Friedrichsfeld, Vogesenstraße 65 Wormser Straße 1 Gemeindesekretariat Neckarau, Rheingoldstraßge 14 Gemeindesekretariat Rheinau, Relaisstraße 124 Gemeindesekretariat Sandhofen, Obergasse 1(mit Blumenau, Gemeindesekretariat Schönau, Schönauschule 1 Gemeindesekretariat Seckenheim, Hauptstraße 96 Gemeindesekretariat Waldhof, Jakob-Faulhaber-Straße 15 Gemeindesekretariat Wallstadt, Mosbacher Straße 17(mit Straßenheim) Die ausgefüllten Vordrucke sind alsdann— möglichst per 1— dem Städtischen Wohnungsamt, Mannheim, C 7, zu übersenden. Auf persönliche Abgabe oder Rückfragen 8011 verzichtet werden, da sie den Dienstbetrieb erschweren. Bei dringender Verhinde- rung kann der Antrag auch formlos an das Wohnungsamt eingereicht Werden, das alsdann den Antragsteller den Vordruck zusendet. Der Oberbürgermeister— Referat III Zimmer 9— Kirsch- eule und morgen Hammel-Brust Wie gewachsen Hammel-Hals 2 03 500 8 Wie gewachsen Haummel-Fleisch zum Braten, mit Beilage Hammel-Rollhraten mi seg 8 Hammel-Kotelett wie gewachsen Frische Stangenbohnen fodenlos. Mitglleder erhalten Rückvergütung ENO SSENSCHAFT Mae e. G. m. b. H. 22225 2 22 22 treſten ein: FE! TTT e 500 9 2.28 00 6 2.28 00 52.28 UND DAZU 500 9 32 Verkuuf an jedermann! 22 ee e e e e e e eee e eee 3336335888482 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN poLITISCHE BERICHTE Donnerstag, J. August 1960/ Nr. 175 Eine Reise des guten Willens(II) Die Unabhängigkeit und ihre Last Madagaskar und Somalia— ungleiche Geschwister der afrikanischen Völkerfamilie/ Von Robert Mar gulies Wir veröffentlichen nachstehend den zweiten und letzten Teil der Reisebeobach- tungen des Mannheimer FDP-Bundestagsabgeordneten Robert Margulies. Der ver- fasser hat als Mitglied einer Delegation Réunion und Madagaskar sowie Somalia schiedlich— Afrika hat, wie wir schon des Europäischen Parlaments die Inseln besucht. Die Erfahrungen waren unter- in unserer gestrigen Ausgabe festgestellt haben, viele Gesichter. Immerhin bleibt als Quintessenz festzustellen, daß sich der Eintritt Afrikas in die Weltpolitik nicht überall unter lebensgefährlichen Krämpfen vollzieht und daß Europa an vielen Orten eine Chance hat, unternehmerische Ini- tiaave zu entfalten und sich in gute Partnerschaft an der Entwicklung aufstrebender Gebiete zu beteiligen, ohne daß die Gefahr entfesselten Urwalds untergehen. In Madagaskar leben nur etwa fünf Mil- lionen Menschen in einem Gebiet, das un- gefähr soviel Quadratkilometer groß ist, wie Frankreich und die Benelux-Länder zusam- men. 1800 Kilometer lang und 400 Kilometer breit ist die Insel, die nach Osten eine Berg- kette aufweist, der sich gegen Westen ein Hochplateau anschließt, das in einer Höhe von 800 bis 1200 Meter fast ein Drittel der Insel bedeckt und nach Westen, zum Kanal von Mozambique allmählich abfällt. Ein wei- teres Drittel ist wasserarm, durch Erosion steril oder als Felsgebirge unkultivierbar, Während das letzte Drittel die Küstengebiete umfaßt. Das Klima des Hochplateaus ist für Der madegassische Nachwuchs wird wohl- dekütet, wie unser Bild mit der Mutter zeigt, die sich ihr Jüngstes auf den Rücken gebun- den hat und es mit einem Strohgeflecht vor der brennenden Sonne schützt. Europäer sehr erträglich, in den Winter- monaten sogar empfindlich kühl. Die Küsten- gebiete weisen subtropische Temperaturen auf. Infolge der unterschiedlichen Höhen- lage und der diversen Klimazonen können auf Madagaskar alle Kulturpflanzen ange- baut werden. Der größte Teil der einheimischen Be- völkerung, die übrigens nicht mit den Afri- kanern verwandt ist, lebt allerdings in kärg- lichen Verhältnissen. Sie halten Rindvieh, ziehen aber wenig Nutzen daraus. Milchwirt- schaft ist noch unbekannt. Daneben bauen sie Reis, Manioka und Mais zu ihrer Er- nährung. Im Einzugsgebiet der Städte wird aber auch für deren Märkte produziert. Erst ganz allmählich breiten sich dank der Be- besteht, daß alle Hilfsgelder im Orkus des Die Redaktion mühungen der Regierung und der franzö- sischen Berater modernere Viehzuchtmetho- den aus. Reisanbaugebiete wurden mit Stau- seen und Bewässerung geschaffen; Baum- wolle, Kaffee, Zuckerrohr wird in Plantagen gezogen und Jute und Sisal in einer modern eingerichteten Fabrik zu Säcken verarbei- tet. Bodenschätze sind bisher wenig gefun- den, nach Oel wird gesucht, Glimmer und Uran in bescheidenen Mengen exportiert. Kohle und Kaolin sind vorhanden, aber nicht genutzt. Energie wird meist in Diesel- motoren erzeugt. Die Entwicklung einer In- dustrie auf Basis heimischer Produkte und gestützt auf den einstweilen noch beschei- denen Binnenmarkt erscheint sehr aussichts- reich. Zu denken wäre an Leder und Er- zeugnisse daraus, Spinnerei, Weberei zur Nutzung der Wolle und Baumwolle, Por- zellan und Papier. Tananarive, die Hauptstadt, mit rund 250 000 Einwohnern, ist recht modern mit Autobusverkehr, unzähligen Taxis, Licht- reklamen und Kinos. Es gibt breite Avenuen, moderne Gebäude und viele schöne Kirchen. Die Bevölkerung bekennt sich zur katho- lischen oder anglikanischen Kirche. An der Küste gibt es eine Anzahl mehr oder weni- ger bedeutender Orte, Tamatave— der Haupthafen, St. Marie— die Marinestation, Majunga, Tuléar, Fort Dauphin— Bezirks- hauptstädte, von denen mir im Innern nur Antsirabe erinnerlich ist. Im Umkreis der Städte zahlreiche größere oder kleinere Orte. Aus dem Lande strömen unablässig Menschen in die Städte. Sie siedeln sich am Rande in primitiven Behausungen an, leben von Gelegenheitsarbeit und schaffen in sani- tärer Hinsicht immer neue Gefahrenherde. Die Bezirksregierungen und Stadtverwal- tungen machen unerhörte Anstrengungen, diese Menschen in Wohnungen umzusiedeln, die ein gewisses Maß an Zivilisation auf- Weisen und sie durch die Pflicht, Miete zu zahlen, an regelmäßige Arbeit zu gewöh- nen. Der Bau solcher Siedlungen und die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Bewoh- ner sind die aktuellsten Probleme des Lan- des, die es aus eigener Kraft nicht wird lösen können. Andererseits erscheint aber der Auf- bau gewisser Industrien mit einheimischer Beteiligung und einheimischen Kräften bis in die Leitung aussichtsreich. Bewunderns- wert sind auch hier die Anstrengungen und sichtbar die Erfolge der bisherigen Kolonial- macht Frankreich. Schon können in Mada- gaskar selbst Aerzte, Ingenieure, Bautech- niker und Agronomen ausgebildet werden. Krankenhäuser, Schulen, Lehrwerkstätten sind überall zu finden. Italien kauft die Bananen Die Mandatsverwaltung der Italiener über Somalia, die am 30. Juni 1960 endete, hat sich sichtlich schon seit langem bemüht, die einheimische Regierung in ihre Aufgaben einzuführen. Teilweise mit Erfolg. Sie hat überdies ein Bewässerungsprojekt durchge- kührt, das einem großen Teil des bisherigen Mandatsgebietes und besonders der dort an- sässigen einheimischen Bevölkerung zugute kommt. Ueberall dort, wo es Wasser gibt, wachsen am Aequator alle tropischen Früchte, Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr. Der Hauptartikel sind aber die Bananen, die in großen Plantagen gezogen und von Italien zu einem Garantiepreis übernommen werden. Der größte Teil des Landes ist Busch und ernährt nur einige nomadisierende Stämme, die mit ihren Tieren dem Wasser nachziehen und die auf unseren Landkarten so genau eingezeichneten Grenzen gar nicht kennen. Das Volk der Somali, große, schöne Men- schen, durchweg Mohammedaner, besteht aus vielen Stämmen und bewohnt nicht nur So- malia und das jetzt hinzugekommene ehe- mals britische Somaliland, sondern auch die angrenzenden britischen, äthiopischen und französischen Gebiéte. Eine Somali-Sprache scheint nicht zu existieren, Verkehrssprache ist arabisch, dazu sprechen die Gebildeten die Sprache ihres jeweiligen Mutterlandes: eng- lisch, italienisch, französisch. Die Währung ist nur im Lande gültig. Ein Somali ent- spricht einem englischen Shilling. Im Stra- Benverkehr wird links gefahren. Die Ver- ständigung erfolgt im Parlament mit Dol- metschern per Kopfhörer. Die künftige Ent- Wicklung ist schwer zu beurteilen. Die Ein- flüsse sind zu vielschichtig und teilweise so rein politisch, daß wohl erst der weitere Lauf der Dinge abgewartet werden muß. Es ist aber schwer, sich vorzustellen, wovon die- ses Land leben will, wenn sich etwa die Ita- liener zurückziehen sollten. Französisch- Somali zeigt jedenfalls wenig Neigung, sich einem Groß-Somaliland anzuschließen. Französisch-Somali besteht hauptsächlich aus dem Hafen Djibouti. In der Stadt lebt die Hälfte der etwa 60 000 Bewohner des Gebietes. Der Rest des Landes ernährt nur bescheiden einige nomadisierende Stämme, die von einer Reihe französischer Militär- stationen daran gehindert werden, sich ge- genseitig umzubringen. Existenzgrundlage der Stadt ist die Bahn nach Addis-Abeba, die einen großen Teil der Ein- und Ausfuhr Aethiopiens transpor- tiert, der Hafenumschlag dieser Güter und der Bedürfnisse des Gebietes und die Tätig- keit des Hafens als Bunkerstation für die zwischen Europa und dem Osten verkeh- renden Schiffe, die sich dort mit Frischwas- ser, Oel und einigen Lebensmitteln versor- gen. Für die Schiffspassagiere ist der Besuch der Stadt attraktiv, weil Djibouti keine Zölle erhebt. Der Hafenverkehr ist ebenso Wie die Bahn modernisiert und im Steigen begriffen. Es bestehen daher Pläne zum Weiteren Ausbau der Hafenanlagen, die aber erhebliche Mittel erfordern. * Die politische Unabhängigkeit der be- suchten Gebiete, bürdet den Regierungen eine Verantwortung auf, über deren Ausmaß sie sich mehr oder weniger im Klaren sind. Die gebildete Oberschicht, die ihre Studien meist an europäischen Universitäten abge- schlossen hat, gehört nur selten den„alten —— Auf der Straße trocknen die Eingeborenen Madagaskars ihren Manioka Familien“ der Stammesfürsten oder Sultane an, denen sich die Bevölkerung aus unbe- stimmten Vorstellungen verbunden fühlt. Eine von Land zu Land verschieden breite Schicht hat eine Ausbildung erhalten, die sich von der Grundschule über Berufsschule bis zu akademischen Graden erstreckt. Hinzu kommen die Kaufleute und Gewerbetreiben- den, die mit den Verwaltungsbeamten die Masse der städtischen Bevölkerung bilden. Das wirtschaftliche Hauptproblem besteht darin, der ausgebildeten Bevölkerung ihrer Bildung entsprechende regelmäßige Arbeit zu bieten, die an die Städte angelagerten Siedlungen zu sanieren und für die Bewoh- ner Arbeitsplätze zu schaffen und durch ver- kehrsmäßige Erschließung des Landes, durch Hebung des Ertrages der Landwirtschaft und der Viehzucht breiteren Schichten höhere und regelmäßigere Einkommen zu verschaffen. So wichtig und notwendig öffentliche Ar- beiten mit finanzieller Hilfe des bisherigen Mutterlandes und der Europäischen Gemein- schaften für die aufstrebenden Länder sein mögen, nachhaltige Erfolge sind wohl nur durch Industriealisierung auf Basis heimi- scher Bodenschätze und Produkte zu erzie- len, bei der private Investitionen eine echte Unternehmeraufgabe sind. In Madagaskar erschienen mir die politischen und wirt- schaftlichen Voraussetzungen dafür gegeben zu sein. Kameltränke bei Djibouti in Französisch-Somaliland Bilder(3): Margulies Große Worte- kleine Taten Neu Delhi.(be- Eigener Bericht) Indiens Finanzminister Moraji Desai, den viele poli- tische Beobachter in Delhi als Kronprinzen Nehrus betrachten, ist in ärmlichen Verhält- nissen groß geworden; aber er hat auf ein Stipendium verzichtet und sich sein Studium als Werkstudent selber erarbeitet. Der Ge- danke, jemanden um ein Almosen zu bitten, noch dazu einen Ausländer, muß diesem stol- zen Inder ein Greuel sein. Und doch hatte Desai, der noch heute bescheiden wie ein kleiner Angestellter lebt, von amtswegen die Aufgabe, in den Hauptstädten des mit Indien befreundeten Auslandes um finanzielle Unterstützung für Indiens wirtschaftliche Entwicklungsvorhaben zu bitten; für den indischen Finanzminister bedeutet diese Auf- gabe immer wieder eine schwere persön- liche Ueberwindung. Als Moraji Desai vor kurzem auf Ein- ladung des deutschen Außenministers von Brentano in Bonn weilte, schienen die bun- desdeutschen Würdenträger ihm seine Auf- gabe besonders leicht machen zu wollen. Ueberall, wohin er kam, hörte er Bekennt- nisse, wie sehr man die indischen Anstren- gungen für den demokratischen Fortschritt und einen höheren Lebensstandard der 400 Millionen Menschen des Subkontinentes zu würdigen wisse. Als Moraji Desai nach diesen hoffnungs- vollen Kundgebungen des guten Willens fragte, in welchem Umfange denn die Bun- desrepublik den Indern bei der Durchfüh- rung ihres dritten Fünfjahresplanes Hilfe- stellung leisten könne, da wurden seine Bon- ner Gesprächspartner sehr viel kleinlauter, und am Ende mußte er mit tiefer Enttäu- schung entdecken, daß hier Berge gekreißt hatten, um eine Maus zu gebären. Was man dem indischen Finanzminister zugestand, war die letzte Rate(30 Millionen Dollar) einer bereits 1958 vereinbarten Anleihe über die Weltbank in Gesamthöhe von 100 Millionen Dollar, sowie die Stundung von Zweidritteln der 1961 fälligen Zahlungen für das Stahl- Werk Rourkela um weitere vier Jahre(100 Millionen Mark). Dies sind jedoch rückwir- kende Leistungen für den zu Ende gehenden zweiten Fünfjahresplan; für die dritte Plan- periode, in der zum Beispiel der Ausbau des Rourkela-Werkes auf das Doppelte seiner Kapazität geplant ist, konnte man Moraji Desai in Bonn nur mehr oder weniger vage Versprechungen allgemeiner Natur machen. Das Kreuz der ganzen Angelegenheit ist, daß für eine wirkungsvolle Entwicklungs- hilfe in einer nennenswerten Größenordnung in Bonn tatsächlich keine Haushaltsmittel zur Verfügung stehen und daß man sie nur schaffen könnte, wenn man sich zur Einfüh- rung einer„Entwicklungshilfe-Steuer“ ent- schließen würde. Einen solchen Schritt aber hält der Bundeskanzler in einem Wahljahr für inopportum. Hadan f 7. August 1960 Feldberꝗ- Brenta Reizvolle Anfahrt durch das Höllental. DSG-Bewirt- schaf tung gebiet unter ortskundiger Führung. 6.15 Uhr ab Mannheim-Hbf. an 6.21 Uhr ab Mhm.-Seckenheim an 6.25 Uhr ab Mhm.-Friedrichsfeld-Sud an 6.34 Uhr ab Heidelberg-Hbf. an 6.39 Uhr ab Heidelberg-Kirchheim an 6.43 Uhr ab St. Iigen an 6.48 Uhr ab Wiesloch- Walldorf an 9.37 Uhr an Höllsteig ab 9.47 Uhr an Hinterzarten ab 9.54 Uhr an Titisee ab 10.09 Uhr an Feldberg-Bärental ab im Zug. Ab Feldberg- Bärental Sonder- omnibusse zum Feldberg. Zahlreiche Möglichkeiten zur Tagesgestaltung: Bootsfahrten auf dem Titisee, Spazier- Sänge, Abstecher nach St. Blasien und vieles mehr. Gelegenheit zur Teilnahme an Wanderungen ins Höhen- Nachstehend Fahrplan und Fahrpreise: Fahrkarten nur bei allen Fahrkartenausgaben der Bundes- bahn und bei den DER-Reisebüros: DER 1. 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Straßenbau braucht keine Konjunkturdämpfung (es) Scharfe Kritik an der beabsichtigten Konjunkturdämpfung übte Bundes verkehrs- minister Seebohm nach der Rückkehr von seiner großen Autobahnbesichtigungsfahrt. Der Minister rügte die Tatsache, daß die Dämpfungsmaßnahmen innerhalb der Bau- Wirtschaft auch den Tief- und Straßenbau träfen, obwohl hier die Kapazitäten keines- Wegs ausgelastet seien. Um seine Thesen von der normalen Kon- junktursituation im Tiefbau zu untermauern, wies der Minister auf die Preissituation im utobahnbau hin. Im Durchschnitt sind nach seinen Worten in den letzten Jahren keine Preissteigerungen in Bezug auf die Total- kosten zu verzeichnen. Bei einer Verteue- rung der rein technischen Arbeiten um einige Prozent seien die Kosten der Erd- beiten um 10 bis 20 Prozent je Kubik- meter zurückgegangen, so daß insgesamt das Sleichgewicht gehalten wurde. Zinsschraube lockern und andrehen Als„Wahlgeschenk“ werden in den Ver- inigten Staaten die Lockerungen bei Wert- dapierkäufen gegen Kredit angesehen(vergl. MM vom 29. Juli: Amerikas Wirtschaft strebt Höchsttouren zu“). Ein Kursrückgang Vorläufig Die Welter zeugung an Rübenzucker wird für 1959/60 auf etwa 20,2 Millionen Tonnen gegenüber 21,6 Millionen Tonnen 1958/59 und die Rohrzuckererzeugung der Welt auf rund 30 Millionen Tonnen gegenüber 29,2 Millionen Tonnen 1958/59 geschätzt. Nach der neuesten revidierten Schätzung der internationalen Zuckerfachleute wird die europäaische Rübenzuckererzeugung für 1959/60 auf 17,2(1958: 18,8) Millionen Ton- nen veranschlagt. Davon entfallen(in Millio- nen Tonnen) auf 1959/60 1958/59 Westeuropa 7,9 8,7 Osteuropa 9,3 10,1 In der Bundesrepublik wird damit ge- rechnet, die aus den Vorjahren stammenden Bundesvorräte würden im laufenden Zuk- Kkerjahr schrumpfen. Nicht überall war die Vorjahresernte so ergiebig, wie südlich der Rhein-Main-Linie. Uebrigens rechnet in Süddeutschland das für die Versorgung maß- gebliche Unternehmen damit, die Lager- bestände um mehr als zwei Drittel abzu- uen. Die endgültige Entwicklung in der ndesrepublik hänge von den noch herein- mmenden Zuckereinfuhren ab. Ver- ragliche Abnahmeverpflichtungen über 90 000 Tonnen bestehen gegenüber Kuba, dessen Minister zur Zeit in Bonn weilt. Weil uba jetzt bereit ist, mit den Erlösen für ckerimporte nach Deutschland, die Schul- en für Exporte der westdeutschen gewerb- ichen Wirtschaft nach Kuba auszugleichen, dürkten keine Schwierigkeiten mehr in der Marktberichte 3 vom 3. August dschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt WD) Anfuhr und Absatz befriedigend. Es er- elten; Brombeeren 60—90, Pfirsiche A 31—50, B 830, Mirabellen 3344, Ontario 7-10, Reineclau- t 18—20, Bühler 25—28, Aepfel A 3045, B —„Die Frühe v. Trevoux 1A 5834, A 17-23, B 12—16, Clapps Liebling A 19-286, 15-18, Philipps-Birne A 13—16, Kopfsalat 1820 ck, Endlvien 15 Stück, Tomaten 40-50 mm Durchm. 19—23, dto. 50—60 mm Durchm. 22-25, dto. Gruppe C 1012, Buschbohnen 1013. Stan- nbohnen 18—20, Stangenbohnen(Wickel) 20—25. nbeimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 1 vu) Erhöhte Anfuhrm., Absatz gut. Es er- elten: Brombeeren 5585, Pfirsiche A 27-80, B 17—26, C 12—16, Mirabellen A 32-44. B 27—31, usfall 1019, Bühler Hkl. A 24—29, Hkl. B 1724, Tusfall 10—16, Birnen„Die Frühe v. Trevoux“ EI. B 19—24, HkI. C 10—18, Ausfall 6-9, Clapps Hiebling Hkl. A 27-32, Hkl. B 2126, Hkl. C 1020, Zepfel Hkl. A 4045, Hkl. B 1423, Hk. C 6-13, Salatgurken 5—13, Einlegegurken 18-22, Stangen- bohnen 13—22, Buschbohnen 10-15, Tomaten Hkl. 2629, Hk I. B 2427. Hkl. C 18-19. überwiegt noch wäre auch ein denkbar schlechter Auftakt zu den Präsidentschaftswahlen. Auf Kredit läßt sich bekanntlich besser spekulieren als gegen Bareinzahlung. In den USA waren Prä- sidentschaftswahlen schon seit eh und je von Kurssteigerungen begleitet. Das gegenwärtig etwas undurchsichtige weltpolitische Ge- schehen schränkt aber zweifellos die Bereit- schaft des Publikums zur Anlage in Aktien ein. Also mußte wohl auf andere Weise für „Laune“ gesorgt werden. Darüber hinaus er- Wägen— wie aus gutunterrichteten Kreisen verlautet— die amerikanischen Notenban- ken in Kürze eine Senkung des Diskont- satzes, das heißt jenes Zinssatzes, der von den Notenbanken für geldgeschöpfte Kredite erhoben wird. Anders in Belgien. Mit Wirkung ab 3. Juli hat die Belgische Nationalbank den bisheri- gen, seit 4. Dezember 1959 geltenden Dis- Kontsatz von vier auf fünf Prozent erhöht. Us-Umstellung a uk neue Automodelle (VWD) In den amerikanischen Automo- bilwerken liefen im Juli 1960 nur 434 377 Per- sonenkraftwagen vom Band gegenüber 613 100 im Vormonat und 555 419 im Juli 1959. Wie von amerikanischer Fachseite mitge- teilt wird, wird im August mit einer noch geringeren Autoproduktion zu rechnen sein, da mehr Unternehmen ihre Anlagen im Rah- men der Vorbereitungen für die Produktion der neuen Automodelle schließen werden. Mehrere amerikanische Automobilfabri- ken haben ihre Produktion der Modelle 1960 im Juli abgeschlossen. Freie(Autobahn-) Tankstellen mit Seebohms Unterstützung (VWD) Das Bundesverkehrsministerium ist der Meinung, in Zukunft sollte es etwa acht bis zehn„freie Tankstellen“ an den Autobahnen im Bundesgebiet geben, wie Bundesverkehrsminister Dr. Seebohm im Anschluß an eine Pressekonferenz über seine Besichtigungsfahrt an die Neubaustrecken der Bundesautobahn einem VWD-RKorrespon- denten erklärte auf die in den Belieferungs- verträgen von der Gesellschaft für Neben- betriebe(GFN) geforderten Mindestumsatz- zahl ven 2,5 Prozent könne jedoch im Inter- esse einer geregelten Versorgung nicht ver- zichtet werden. Minister Seebohm glaubt je- doch, der„Bundesverband der freien Tank- stellen“ in München, mit dem bereits Ver- handlungen aufgenommen worden seien, könne diese Voraussetzungen erfüllen. Es wird damit gerechnet, daß die vorge- sehene Anzahl freier Tankstellen in eins bis zwei Jahren eingerichtet werden kann. Bis dahin müßte mit den großen Gesellschaften, die nach den bisherigen Verträgen mit der GFN allein das Recht auf eine Belieferung von Autotankstellen haben, eine Einigung erzielt worden sein. Für eine Zulassung der freien Tankstellen zur Autobahn hatte sich vor allem das Bun- deswirtschaftsministerium eingesetzt, dem es Allerdings insbesondere um die Aufhebung der 2,5 Prozent- Klausel ging. Zur Zeit schwebt eine Eingabe einer freien Tank- stellenfirma an das Bundeskartellamt, in der diese Klausel beanstandet wird. Elektro-Haushaltsgeräte aus Amerika (VWD) Die amerikanische Gesellschaft Fhiloe Corporation Chiladelphia) deren Pro- duktionsprogramm von Kühlschränken bis zu Signalanlagen in künstlichen Planeten reicht, will ihre Tätigkeit auch auf die Bun- desrepublik ausdehnen. Wie der Präsident der Gesellschaft, H. Williams, erklärte, Will die Philco, die bereits in Italien und der Schweiz emsig verkauft, ihre Investitionen und Produktionskapazitäten im Gebiet der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft er- weitern. In der Bundesrepublik will sich die Gesellschaft anfangs auf den Verkauf von Waschautomaten, Trockenautomaten und von Kühlschränken konzentrieren. Später sollen in das Programm Radio- und Fernsehgeräte aufgenommen werden. Bundeshaushalt bereits über der 45-Milliarden-DM- Grenze Wettlauf der Staatsausgaben mit den Steuereinnahmen Einen Strich durch die Rechnung— ja einige Striche durch die im Juni 1960 aufge- machte Haushaltsrechnung für 1961— des Bundesfinanzministers haben ihm seine Kabinettskollegen gemacht. Die Flut der Ausgabenwünsche der einzelnen Bundesres- sorts hat bereits die— wie gesagt im Juni 1960— von Etzel gesteckte Rekordgrenze von 44,6 Milliarden DM überschritten. Von 45,3 Milliarden DM ist jetzt die Rede, weil Bundesverteidigungsminister 185 Bundesernährungsminister 98 die anderen Ressorts insgesamt 300-400 Zucker wirtschaftlicher Optimismus mit Vorbehalt immer das Angebot Abwicklung dieses Vertrages bestehen. Hinzu kämen noch etwa 20 000 Tonnen Zuk- kereinfuhren, die der Dominikanischen Republik abgenommen werden müssen. Die- ser Zufluß von Zucker in die Bundesrepublik wird zwar den Abbau von Zuckerhalden bremsen; auf der anderen Seite besteht aber Wenig Aussicht dafür, daß der kubanische Belieferungsvertrag verlängert wird. Dem- entsprechend steigen die Chancen für die einheimische Rübenzuckerindustrie. Ueber die Rübenernte-Aussichten 1960/81 riskiert selbstverständlich zur Zeit niemand eine Voraussage. Es kommt ja nicht nur auf die Menge der geernteten Zuckerrüben, son- dern auch auf deren Zuckergehalt an der Schneidmaschine an. Wie ernst die Lage in der Zuckerindustrie selbst beurteilt wird, geht daraus hervor, daß die niedersächsi- schen Zuckerfabriken bestrebt sind selbstverständlich erst nach etwaiger Geneh- migung des Bundeskartellamtes— ein Ver- kaufssyndikat zu errichten. Obwohl der Ge- setzgeber einen sehr genauen Kodex für Zuckerpreis ab Fabrik, für Liefer- und Kre- ditbedingungen, sowie für Rabatte aufge- Stellt hat, soll es ziemlich häufig vorkommen, daß der Druck des Lagers zu Unterschreitung der gesetzlichen Maßstäbe verleitete. Egosum GESCHAFTS Adler Feuerversicherung a. G. vorm. Deutsche Beamtenfeuer versicherung a. G., Berlin: Die Beitragseinnahmen sind 1959 im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent auf 4,1 Millionen DM gestiegen, Vor allem die Entwicklung im Kfz- Geschäft hat die Erwartungen übertroffen. Die Gesellschaft gewährt Rückvergütungen(ges. Bonus. Ueberschüsse aus dem technischen Gewinn)— gestaffelt nach schadenfreien Jahren — bis zu 55 Prozent. Die Kapitalanlagen(ohne Ausgleichs forderungen) sind von 4,48 Millionen DM im Vorjahr auf 4,87 Millionen DM gestiegen. Beamtenheimstätftenwerk, Heidelberg Kirch- heim: Der Vertragsbestand ist 1959 auf 188 583 (1958: 150 573) Verträge mit 2,66(1958: 2,03) Mil- llarden DM Bausparsumme gestiegen. Die Bilanzsumme hat im Jahre 1960 bereits die 500- Millionen-DM- Grenze(1959: 452,6 Millionen DM) überschritten. Die Spareinlagen beliefen sich Ende 1959 auf 363,5(1958: 261,0) Millionen DM. Demgemäß konnte die Bewilligung vorzeitiger Darlehen verstärkt und auch die Vor- und Zwischenfinanzierung elastischer gehandhabt werden. Forges Nord-Est(Société Anonyme des Forges et Aciéries du Nord et de l'Est, Paris): An der Rheinisch- Westfälischen Börse in Düsseldorf Millionen DM mehr anfordern als vor zwei Monaten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß auf den Bundeshaushalt im Wahljahr 1961 sowohl die Erhöhung der Beamtengehälter als auch die Ausdehnung des Kindergeldes auf das zweite Kind und Zuschüsse zur Ren- ten versicherung(im Zuge einer Renten- anpassung) zukommen dürften. Etzels Traum, unter der 45-Milliarden-Grenze zu bleiben, ist vorbei. Allerdings haben im Frühjahr dieses Jahres seine Ressortkollegen insge- samt 50 Milliarden DM gefordert, worauf er ihnen 5,4 Milliarden DM abhandelte und sie Auf 44,6 Milliarden DM herunterdrückte. Es ist jetzt die Frage, wieviel endgültig von die- sem abgehandelten Betrag wirklich abge- handelt bleibt. Eine andere— sehr wesentliche aller- dings— Frage ist, wer soll das bezahlen, oder wie soll das bezahlt werden? In Bonn mehren sich die Stimmen jener, die da emp- fehlen, den außerordentlichen— aus An- leihen zu speisenden— Haushalt zu erhöhen. Zieht der Kapitalmarkt nicht mit, kommen die Anleihen nicht herein, dann hätte Etzel die Möglichkeit, sich auf das Majestäten ent- machtende Nichts zu berufen, um auf diese Weise die Ausgabenflut zu stoppen. Ein sehr gefährliches Spiel in der Finanzpolitik, denn Wenn einmal ein Staatshaushalt sich aufs Pumpen verlegt, dann ist ein Ende meistens nicht abzusehen. 5 Im übrigen besteht noch eine Finanzie- rungsmöglichkeit, nämlich die Erhöhung der Vorausschätzung von Steuereinnahmen. Vor- ausgeschätztes Steueraufkommen st ja noch kein Kasseneingang, aber die Ressorts kön- nen dann beruhigt davon ausgehen, daß Etzel ihnen das Geld nicht verweigern kann. Seine Sache ist es dann, wie und woher er es be- schafft. Die Lust am Ausgeben ist durch die Flut der Steuereinnahmen im laufenden Jahr ver- stärkt worden, Die bisherigen Steuereinnah- men verraten nämlich einen größeren als den mit 5,5 Milliarden DM vorausgeschätzten An- Stieg. Nach der Juni- Statistik beträgt die Steigerung der Steuereinnahmen für Bund und Länder allein im ersten Vierteljahr des BERICHTE wurden nominale 99,9 Millionen NF- Aktien die- ses kührenden französischen Stahlunternehmens zum amtlichen Handel zugelassen. Die Aktien— Nennwert je Stück 50 NF— sollen in DMark notiert werden. Das Unternehmen, das mit 40 Prozent an der Union Siderurguique du Nord de la France(USINOR) beteiligt ist, schüttete 1959 eine Nettodividende von 6,75 NF und 1958 von 650 ffrs aus. Die USINOR bestreitet etwa 16 Prozent der französischen Stahlerzeugnisse.) Standard Elektrik Lorenz AG, Stuttgart-Zuffen- hausen: Im 1. Halbjahr 1960 hat sich der Um- satz im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent erhöht(Gesamtumsatz 1959: 354 Millionen DM). Bei gegenüber 1953 unverändertem Auftrags- eingang nahm der Auftragsbestand um 8 Pro- zent auf mehr als 260 Millionen DPM zu. Auf Grund der Spanrungen am Arbeitsmarkt wurde die Dezentralisierung der Fabrikationsanlagen fortgesetzt. Im April ist mit dem Bau des Gun- zenhausener Zweigwerkes der Mix und Genest- Werke begonnen worden. In dem im Ausbau befindlichen neuen Lorenz- Zweigwerk in Mann- heim waren am 30. Juni bereits 250 Arbeits- kräfte beschäftigt. In Rastatt wurde der zweite Bauabschnitt des im Juli 1959 eröffneten Schaub-Zweigwerkes in Angriff genommen. laufenden Rechnungsjahres etwa 2 Milliarden DM. Die Steuereinnahmen im Juni 1960 lagen mit 1,004 Millionen DM sogar um 19,8 Prozent über denen des Juni 1959. In seinem Juni-Voranschlag ging Etzel von einer Vermehrung des Sozialproduktes 1961 umi sechs Prozent aus und von der damit zusammenhängenden Erhöhung des Steuer- auf kommens um 2,5 Milliarden DM. Im ein- zelnen sollten die wichtigsten Steuern(dies- jährige Ansätze) abwerfen: Umsatzsteuer 15,7 (1960: 14,96); Einkommen- und Körperschafts- steuer 8,7(1960: 7,9); Zölle 2,9(1960: 2,65); Tabaksteuer 3,72(1960: 3,6); Mineralölsteuer 3,3(1960: 2,6) Milliarden DM, was einer Ge- samtzuwachsquote von rund 6,5 Prozent ent- sprochen hätte. Und nur um 0,5 Prozent über der erwarteten Steigerung des Sozialproduk- tes gelegen wäre. Im vergangenen Haushalts- jahr ist das Steueraufkommen um 11,1 Pro- zent bei einer Vermehrung des Sozialproduk- es um 7,5 Prozent gestiegen. Aus all dem ist ersichtlich, daß leider noch zuviel Luft für Lust am Ausgeben in der Rechnung drin- steckt. Deshalb die vielen Striche durch diese Rechnung. F. O. Weber * Die D-Mark ist gut Dollar-Ab wertung befürchtet „Die bemerkenswerte Stabilität und die volle Konvertibilität der DM, sowie die aug. gezeichnete Währungspolitik der Deutschen Bundesbank, der es gelang, die DM zu einer der besten internationalen Währungseinhel. ten zu machen“, lobt das soeben in New Vork veröffentlichte Währungsjahrbuch 1960(Sein Verfasser ist der internationale Währungs- sachverständige Franz Pick). Besonders wird hervorgehoben, daß in der Bundesrepublik keine Banknoten mehr gehortet würden und daß der Schwarzhandel in DM aufgehört habe. Die ununterbrochenen Erfolge der deutschen Nachkriegswährungspolitik be- weisen, wird gesagt, daß eine umfassende Kenntnis der Währungsprobleme und eine meisterliche Handhabung der internen Wirt- schaftspolitik fast unvorstellbare Ergebnisse zu erzielen vermöchten.„Obwohl inflationäre Schwierigkeiten“ aufgetreten seien, die Sich „möglicherweise“ noch verstärkten, hätten die Hüter der deutschen Währung mit Ent- schlossenheit den Wert der deutschen Wäh- rung verteidigt. Wörtlich heißt es:„Die Deutsche Mak War Ende März 1960 eine äußerst harte Wäh- rung in einer Wirtschaft, die man nur als außherordentlich stark bezeichnen kann.“ Als ein weiteres Moment, das für die Stabilitat der deutschen Währung spricht, nennt Pick die unbegrenzte Transferierbarkeit der Er- träge ausländischer Kapitalinvestitionen und Effekten von der Bundesrepublik in alle Währungsgebiete. N Trotz der unbestreibaren Erfolge der Währungskonvertibilität in Europa und Ja- pan blieben, so heißt es weiter, diese Wäh⸗ rungsgebiete an den US-Dollar gebunden, der gegenwärtig weniger stabil sei als noch vor einem Jahr und dessen Position sich wahrscheinlich nicht bessern werde. Franz Pick, der Verfasser, befürchtet, daß eine Abwertung des US-Dollar unver- meidbar sei, falls sich die amerikanische Regierung nicht zu Reformen entschließen sollte. 7 Als eines der Hauptprobleme wird die schwindende Kaufkraft der meisten führen- den Währungen bezeichnet. Nur Großbritan- nien habe 1959 ein verhältnismäßig stabiles Preisniveau behauptet. Im übrigen Europa seien die Preise um zwei bis acht Prozent, in den Vereinigten Staaten um zwei Prozent und in Argentinien sogar um 127 Prozent gestiegen. 5 Einbau sberater füt die HMaustrats Butter: Keine Preis veränderungen. Das Frischbutterangebot bleibt weiterhin um kangreich. Die Buttererzeugung ist gerade Wieder etwas gestiegen. Nach wie vor gibt es auch Lagerbutter, die 40 bis 60 Pf je kg Weniger kostet als Markenware und von recht guter Qualität ist. Käse: Teurer wird der Schnittkäse nicht werden. In Holland sind die Notierungen zwar erneut angestiegen, dafür wurde aber die Ausfuhrabgabe gekürzt, die für Liefe- rungen nach der Bundesrepublik erhoben Wird. Auch alle anderen Käsesorten werden soviel kôsten wie in der letzten Woche. Eier: Für ausländische Eier werden die Hausfrauen soviel zahlen wie vor einer Woche. Deutsche Eier können dagegen einen Pfennig mehr kosten. Geflügel: Alle Geflügelarten bleiben Preiswert. Sonderangebote besonders billi- ger Enten wird man allerdings künftig nicht mehr finden. Seefisch: Die Heringssaison ist da. Frische Heringe werden in großen Mengen gefan- gen und sind jetzt reichlich und billig zu haben. Damit wird es aber auch wesentlich mehr Bücklinge geben als bisher. Da rund die Hälfte der deutschen Fischdampferflotte im Heringsfang tätig ist, fällt das Angebot an Kabeljau und Seelachs etwas kleiner aus. Die Verbraucherpreise werden leicht an- ziehen. Rotbarsch gibt es jedoch weiterhin in voll ausreichenden Mengen. Fleisch: Die Rindfleisch- und Kalbfleisch- Preise werden sich nicht ändern. Die Schweineauftriebe haben zwar abgenom- men, verstärkte Einfuhren sorgen jedoch für unveränderte Schweinefleischpreise. Kartoffeln: Das Frühkartoffelangebot ist Weiterhin groß genug, um alle Käufer Wünsche vollauf befriedigen zu können. Weitere Preissenkungen sind indes zunächst nicht zu erwarten. Obst: Pflaumen und Zwetschen, vor allem die Sorte Bühler Zwetsche, wird es in größeren Mengen geben als in der letzten Woche. Auf Grund der recht großen Ernte sind weitere Preissenkungen zu erwarten. Die Qualität wird als sehr gut bezeichnet. Etwas umfangreicher wird auch das Ange- bot an Reineclauden und Mirabellen. Pfir- siche kommen hauptsächlich aus Italien. Aber auch die griechischen Lieferungen nehmen zu. Allgemein werden die Verbrau- cherpreise weiter nachgeben. Auch das Kern- Obst wird preiswerter. Der Preis für Wein- trauben richtet sich sehr nach der Qualität, Gemüse: Bohnen und Gurken werden in den kommenden Tagen den Markt beherr- schen. Der Einkauf wird billiger werden, Aber auch für Tomaten werden die Haus- frauen weniger zu zahlen haben. Die reich- lichen Zufuhren aus dem Balkan und Ita- lien halten die Tomatenpreise unter Druck. Das Blumenkohlangebot nimmt weiter zu. Auch in diesem Fall wird es Preissenkun- gen geben. Preiswerter werden auch Möh- ren. Kopfkohl sucht nach wie vor in sehr großen Mengen Käufer. Guter Kopfsalat Wird etwas mehr kosten als bisher. Die meisten Verbruucherpreise lauteten 2u- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfd.: Rinderkochfleisch m. K. 220 bis 2,60; Rinderschmorfleisch 2,70 bis 3,00; Ko- telett 3,40 bis 3,70; Schweinebauch 1,70 bis 2,10 DM. Markenbutter je 250 g: 1,48 bis 1,60 DM. Eier mit Stempel B oder 3: 21 bis 24 Dpf. Käse je 250 g: Allgäuer Emmentaler 1.45 bis 1,80; holl. Gouda 1,30 bis 1,40; Tilsiter 1,40 bis 1,60 DM. Frühkartoffeln je Pfd.: 13 bis 16 PDpf. Obst: Pflaumen und Zwetschen je nach Qua- lität 20 bis 55 Ppf; Pfirsiche 35 bis 60 Dpf; Wein- trauben 0,55 bis 1,10 DM; Tafeläpfel A 60 bis 80 Dpf; Tafelbirnen A 60 bis 98 Dpf je Pfd. Gemüse: Tomaten 30 bis 50 Dpf; Buschboh- nen 25 bis 50 Dpf; Möhren 18 bis 30 Dpf; Rot- kohl 20 bis 30 Dpf= je Pfd. Salatgurken 35 bis 70 Dpf; Blumenkohl je nach Größe 0,35 bis 1,00 DM je Stück. Apfelsaft naturrein Schwarzer „ ‚Äç TFE krübeeren gute Qualität. „ ere.. 55 Johannisbeersüßmost . 8. K. „„ 1 1 Dose 1.98 895 4 f Leckerbissen selbst auswählen macht Freude! ö Mindestgewicht 400 138 7,5% Fettgehalt Für den Haffeetisch! Mener Apfelstrudel Brusil-Kaffeemischg. für den täglichen Bedarf, 125 g Erkania-Dosenmilch und lest 97 1.55 88 8 Stück „ 4 Dosen 0 15 5 i ete lebensmittelabtellung steht unter st öndiger Kontrolle eines vereidigten lebensmittelsach verständigen fetter Speck aus eigener Schlachtung, kernig fleischwurst einfach, aus eigener Schlachtung Import Corned Beef Dose 340 g Inhalt cansrapr 98 „„ l. 90 1.53 „„ MANNHEIM — „5 ã ⁴üNV E Fr. 178/ Donnerstag, 4. Aug N Nr. 178 Nr. 178/ Donne 4. August 1960 WIRTSCHAFT MANNHEIMER MORGEN Seite 13 — 22 Mitgsteilt von Vereinigte Wirtscheftsdienste Gmbfi“ 12.8. 5 2 8 3. 8. 1. 2. 8 2 2 2 Orse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schnee Storchen 5. ö dto. Lit. A. B. 1600 1600 7% Phoenix-Rheinrohr ö Unifonds 153,40 155,00 b Vebermittlungsfehler). e 15 5 5 155 155 älz. Hypo. 525 825 v. 58— 103%/ Uscafonds 114,40 114,40 g Siemens& Halske ö 5 J 5 5% R K 2* Atomic-Fd) 53 et Frankfurt a. M., 3. August 1960 Sinner A8 5„ 7 3 50 1— 5 37 e 5 105 ind die 8 g a 1. 1 bventen ö 5% Rheinpreußen v. 58 987 98% Eurit(ekr.) 17,0 178,00 ie aus- Notlerte Aktien 1 2.8, 848. 2.. e,(Einsen steuerfrei 5% Rhld.-Pfalz v. 56 10%— Europachem.(str) 163.90 5,00 ö otle Dierig Chr. Li. A. 31 5 8 5 8 4% Ak ssd 7 87* v. 59 1 530 F. I. F.(8 13 3 u 1885 458 497 U Benden Förde 1 187—0 2 Tursgen 755 8055 e e 1 70 177 75 ee 9 9075 75 0 5 3(8) 1405 1355 5 5 1 5 5 Berlcher Hot. 2 25 3 75„ re 0 111 111 5% Weltbank-Anl. v. 59 8 88 NCE(5) a 14.4% 53 einhei. 3 92 ichbaum- Werger 1260 Klödene Wb. Deut 1200 Fc„ Großkräftw. Nhm. 10 7% Zellst Waldhof v. 58 c“ Oppenheimer(5) 11.64 5 e AG f. Verkehr 105⁵⁰ 1045 El. Licht u. Kraft 2⁴ Klöcener. 970 55 287„ 55 Pl 72 5 7 8 5 111 1 7 1 Philadelphis(8 11382 14.82 W Vork AEG 450 445 U Enzinger Union 743 a 5 N Zeiss Ikon 435 535 1 1 111 Mandelanleiher n 1127 112.50 50(CCein Aschalfenb. 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Württ. v. 57 10 15. 155 ö 25 5 am 225 225 gehört Binding Brauerei 1765 1760 Soldschmidt 8318 108% 08 Hutschenreuther Lor. 10 740, 8% BASF v. 56 ö 8 Investment-Zertiflkate ö Aluminium 985 7⁵³ Bochumer Verein 235 237 Gritzner-Kayser ö 725 NSU 2 05 5 55 Ilseder Hütte 300 230 2 8% Bosch v. 56 106 166 Adifonds e Zinn 5 247 ge der 9119 256 204 Grün& Bllünger 455 5 5 2465 Orenstein& Koppel st.% 469 6% BBC v. 56 107% 10% Aditopa e 535 273 K be- Buderus 470 406 Srünzwu. + Hertm 685 b 15 5 nix f 15 5 85 55 Phrix Werke 5 8 265 7% Bundesbahn v. 58 10 290% Agefre 128. 90 12,0 Nessing 63 266 issend Brown, Boveri& Cie. 970 100⁰ i 900 5 Rbeinrohr 80 Scheidemandel 7⁴ 277 2 6% Bun despost v 55 42 94* Allfonds 127,40 127,7% Deutsche freie 188 Cassella 850„ Sutsnotnung 300 neſertte 990 Banken 185 55% fſele len Anglo Dulch 100,50 10. be visennotierungen d eine Albert[420 424 Hamboiner Bergbau 134 instahl 2855 eee 55 10% een, glanlclongs 44, 44,0 1 Us. pollar 4.480 4,1750 a Wirt. bemie Verwaltung Hüls 418 1424 Handels-Union 7⁰⁰ RWE 850 7105 15 25 175 5 5.5% Celsenberg ö 1 Austro- Fonds 19.60 119,60 I engl. 170 11,7 5 Conti Gummi 820 935 Hapag 103 a 5 3 832 ö 655 Allianz 5829 4320 1289 Benzin v. 58 5 92 Concentre 156,30 187,80 1 can Dellei 4.2838 4.2538 ebnisse Daimler Benz 6800 e870 Harpener 122 hem l 8% ens eng,— 250 3½ Heidelb Zem v 5—— Deksfonds 172.50 17400 100 bl 110,50 10,72 tionäre Deere-Lanz 174 ee een 0 5 10 2 Badische Bank i 805 75 0 1 9% o Hoechstet Farb v. 57 C7 107 ö Eufopafonds 176,30 176,0 100 skrs 96.765 96,765 1 Demag Hoechst Fart 28„F 13 450 Bayer. 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Sie bewegen sich auf den Leitstreifen Wie auf Schienen— geräuschlos, sicher und mit einer 1 en Eleganz. An den Kreu- Zungen lauern die Ampeln auf sie, und die Lichtautomaten handeln mit der Selbstherr- lehkeit eines asiatischen Despoten: sie öff- nen oder versperren den Autos den Weg, ohne sich auch nur im mindesten um die Teale Verkehrssituation zu kümmern. Sie Seben Rotlicht, wenn Autos von rechts kom- men; sie geben es auch, wenn weit und breit kein Auto zu sehen ist. Aber die Fahrer Fügen sich, sie haben zu parieren gelernt. Sie haben es so gründlich gelernt, daß sie so- gar schon den Automaten parieren. 5 Einer von den Männern am Steuer, ein Fabrikdirektor, schert, einem abbiegenden Leitstreifen folgend, aus der Kolonne aus Und lenkt seinen Wagen in den Hof seiner Fabrik. Auf dem Boden des Hofes ist ein Sroßes weißes Rechteck eingezeichnet, in ciesem Rechteck parkt er seinen Wagen. Dann betritt er— zweibeiniges Symbol der Korrektheit und der Pünktlichkeit— die Fabrik und geht in sein Arbeitszimmer, dort für sein Bankkonto, sein voll automatisiertes Traumhaus, seine Familie und die Wohl- Ahrt seines Landes zu wirken. Tati hat in dieser Szene eine Schlüssel- ene und in der Figur des Fabrikdirektors eine Schlüsselfigur geschaffen: die mit Leit- Streifen ausgestattete Straße ist ein Gleich- nis für unsere hochindustrialisierte, büro- Kratisierte Welt, die Theodor W. Adorno eine verwaltete Welt“ genannt hat; der Mann am Steuer figuriert als Prototyp des manipulierten, des gesteuerten Menschen, der das Funktionieren der„verwalteten Welt“ garantiert, indem er sich ihr anpaßt. Die rage; warum er sich anpaßbßt und warum er, ohne aufzumucken, den Leitstreifen folgt, kann nicht mit einem Satz beantwortet wer- den. Es gibt mehrere Gründe dafür, unter innen sogar einige stichhaltige. Einsicht mag im Spiele sein, aber auch Bequemlichkeit; esignation, aber auch gedankenlose Ge- Wohnheit. In den meisten Fällen wird es sich um ein Gemisch aus mehreren Grün- den handeln. In der Tat bleibt den Bewohnern der „verwalteten Welt“ mitunter gar nichts an- leres übrig, als sich zu konformieren. Die modernen Wirtschafts- und Sozialorganis- men sind so kompliziert und differenziert geworden, daß der, der sich ihnen nicht ein- Fügte, unweigerlich in die Rolle des Fehlers m System gedrängt würde. Die neuen Ord- nungen lassen die Ausnahme von der Regel nicht mehr zu und dürfen es auch gar nicht, enn sie sich nicht selber liquidieren wol- Die Steuerung des Menschen durch die Gesellschaft beginnt mit Impf- und Schul- Zwang schon beim Kinde und endet erst mit dem Tode. Wehr-, Ausweis-, Steuer- und politische Meldepflicht belehren den ngen Menschen, daß er zu parieren habe; Film, Fernsehen, Reklame, IIlustrierten lie- rn ihm die Leitbilder, denen er teils frei- Willig folgt, teils zu folgen angehalten wird. 1 Frage, ob diese Leitbilder legitim sind, Wird dabei nicht beantwortet. Sie wird gar nicht erst gestellt. So präpariert und präformiert, tritt der nge Mensch in die Gesellschaft ein, und nimmt ihn sofort an die Kandare, in- dem sie ihm einredet, Arbeitsproduktivität und Soꝛzialprestige seien die einzig gültigen terien, an denen der Mensch gemessen werden könne. Das Ziel, das sie ihm steckt: zu werden, wie die anderen schon gewor- en sind. Da sie ihn am Lebensstandard und Sozialprestige straft, wenn er das Ziel at erreicht, setzt er seinen Ehrgeiz daran, Weicht keinen Schritt vom angeblich rech- Pfade ab; er spielt das Spiel mit, er „Was„man“ tut. Auf diese Weise entfremdet er sich seinem eigenen Wesen. n indem er den anderen immer ähn- cher wird, wird er sich selber immer unähn- der. Dies insofern, als er ursprünglich als n Einzelwesen, als eine Individualität„an- gelegt worden ist. ihm so rasch wie möglich zu nähern. Er Zwei überstaatliche Mächte haben das sehr gut begriffen: der Katholizismus und der Kommunismus. Der Katholizismus spricht den Menschen ganz bewußt als ein- zelnen an, um ihn so auf das große Zwie- gespräch mit Gott vorzubereiten, das der Mensch nur als Einzelwesen zu bestehen vermag. Der Kommunismus, insbesondere seine rotchinesische Spielart, versucht dem Menschen ebenso bewußt seine Individua- lität auszutreiben. Der Mensch soll, dem Staate und seinen Zielen zuliebe, manipu- lierbar werden. Wer sich weigert, wird aus- gemerzt. In den„offenen“ Gesellschaftsordnungen des Westens hat der Mensch immerhin eine gewisse Chance, sich dem Konformitäts- druck zu entziehen. Er kann den Kampf gegen die Bürokratie und etwaige dikta- torische Gelüste des Staates und seiner In- stitutionen aufnehmen, ohne Gefahr für Leib und Leben b Waffen des einzelnen sind der Stimmzettel, die freie Presse und Zivilcourage. Es fehlt also nicht an Kampfmitteln, sondern nur an Mut und Entschlußkraft, sie zu gebrauchen. Es kommt hinzu, daß Staat und Gesellschaft sich für die Willfährigkeit des Menschen großzügig revanchieren. Sie stillen sein Sicherheits- und sein Luxusbedürfnis, sie halten bezahlten Urlaub und Fünftage! woche für ihn bereit, sie bieten ihm Kran- kenkassen, Arbeitslosen versicherung, Sozial- fürsorge und Altersversorgung. Der ge- steuerte Mensch akzeptiert das alles willig. Er denkt nicht daran, daß jeder Gewinn an Sicherheit mit einem Verlust an Freiheit erkauft werden muß. Im Gegenteil: wenn es Singe, liege er sich auch noch gegen Lie- beskummer und Zahnschmerzen versichern. Aber das versicherte Leben ist zugleich das reglementierte Leben. Der gesteuerte Mensch steht unter permanenter Kontrolle der Aerzte, Betriebspsychologen, Testfach- leute und Verkehrspolizisten, in den dikta- torischen Staaten obendrein noch unter der Fuchtel der Hausobmänner und Parteikol- lektivs. Er ist verpflichtet, auf seine Ge- sundheit und die Erhaltung seiner Arbeits- kraft zu achten, er darf nicht auf eigene Verantwortung sündigen, ja nicht einmal auf eigene Rechnung hungern. Da er sich selbst dann beobachtet fühlt, wenn er gar nicht beobachtet wird, nimmt er sich schließ- lich selber unter Kontrolle: aus der Zensur wird Selbstzensur. Damit hat der gesteuerte Mensch das Klassenziel erreicht: er steuert sich selber. Von nun an wird er Verkehrs- signale für Heilsbotschaften und bürckra- tische Verfügungen für Verkündigungen halten. Eines Tages wird er diesen Zustand zu lieben beginnen und mit Verachtung auf die herabschauen, denen die perfekte An- Dassung noch nicht gelungen ist. In einer solchen Welt, deren Strukturen schon vage sichtbar werden, durch Einsicht und Zivilcourage freilich noch immer besei- tigt werden könnten, findet der Individua- lismus kein Schlupfloch mehr. Die Wohl- fahrt für alles ist eben nicht identisch mit der Wohlfahrt für den einzelnen. Schwere Zeiten mithin für Käuze, Tagträumer, Spintisierer, Bohèemiens und Vagabunden. Vor dem Perfektionismus der großen Or- ganisationen wirken sie wie lebende Anachronismen. Sie sind sozusagen der Ab- fall der Gesellschaft, der„Sozial-Müll“, den die Gesellschaft sich möglichst rasch vom Halse schaffen will, ähnlich wie der Fabrik- direktor in Tatis Film sich seinen anpas- sungsunfähigen Schwager vom Halse schafft, indem er ihn als Vertreter nach Marokko schickt. i Wer sich nicht steuern läßt. findet in un- serer Epoche des Zweckdenkens und des Leistungsprinzips weder genug Atemluft noch genug Lebensraum, es sei denn in den miisisch-sozialen„Naturschutzgebieten“ von der Art der Pariser Existentialistenkeller oder der Beatniklokale in New Vork und San Franzisko. Aber die nichtreglementierte Herrlichkeit dauert meist auch in den sorg- sam umfriedeten und von neugierigen Tou- risten belagerten Freistätten der Sartristen, Saganisten, Beatniks und Bohèmiens nicht allzu lange. Indem die Nichtangepaßten sich anstarren lassen, tun sie schon den ersten Schritt zur Anpassung hin, und dieser erste Schritt liefert sie einem Domestizierungs- prozeß aus, der sie schließlich doch noch gewissermaßen als Sitzenbleiber— in die Arme der alleinseligmachenden Gesellschaft gesteuerter Menschen zurückführt. rechten zu müssen. Die Der gesteverte Mensch Hat der lodividualismos in der„verwalteten Welt“ noch eine Chance? So wird aus dem Kämpfer gegen den Konformismus ein Hofnarr des Konformis- mus. Er attackiert und stört die Gesell- schaft nicht mehr; er unterhält und belustigt sie blog noch. Als vor kurzem in der West- berliner„Akademie der Künste“ die ameri- kanischen Beatnik-Dichter Gregory Corso und Lawrence Fagin lyrische Texte vortru- gen, nahm kein Mensch Anstand daran, dag sie einander während der Lesung Streich- hölzer und Zigaretten zuwarfen, daß Corso, offenbar stark angetrunken, eine Weile ver- schwand, dann zurückkam, auf der Bühne einschlummerte und schließlich die Lesung seines Beatnik-Kollegen mit der Bemerkung unterbrach, es sei doch alles recht lang- Weilig. Möglich, daß Corso sich tatsächlich gelangweilt hatte. Das Publikum langweilte sich nicht. Es genoß die Darbietungen des Beatnik-Dichters als die Darbietungen eines Lyrik-Clowns. Und nur die Nachdenklichen empfanden, daß ein beatnik in der Rolle eines Akademie-Rezitators eigentlich eine contradictio in adjecto ist oder doch sein sollte. Es besteht kaum ein Zweifel daran, daß Staat und Gesellschaft nicht ruhen werden, bis nicht auch der letzte Außenseiter zu einem „hützlichen Mitglied der Gesellschaft“ ge- worden ist. Fraglich nur, ob sie damit klug handeln. Es gibt Gründe für die Annahme, daß die Nichtreglementierbaren— die Kri- minellen natürlich ausgenommen— nicht nur Sand im Getriebe sind, sondern unter gewissen Umständen die Funktion eines Elixiers übernehmen könnten, das die Ge- sellschaft vor der Verkrustung bewahrt und Auf diese Weise lebendig erhält. In Frankreich weiß man das noch. Als der Pariser Polizeipräsident jüngst dafür plädierte, die Clochards aus den Straßen zu entfernen, gab es einen kleinen Protest- sturm. Die Clochards durften bleiben. Senti- mentale Sozialromantik? Wohl kaum. Son- dern: in Frankreich hat man noch Sinn für das Pittoreske, Differenzierte, Nichtange- paßte. Das Wort, daß der liebe Gott im Detail wohne, wurde nicht umsonst in Frankreich geprägt. In Frankreich kümmert sich die Baupolizei nicht darum, ob die Stühle vor den Straßencafés nicht zuviel Platz auf dem Bürgersteig wegnehmen, und die Ladenbesitzer schließen, wann es ihnen paßt. Die Franzosen denken auch nicht Orientierung an Fliegerbomben und Raumknoten Die Ausstellung„Baden-wörttembergisches Kunsthandwerk“ jn der Einmal in jedem Jahr orientieren die Kunsthandwerker des Landes Baden-Würt- temberg die Oeffentlichkeit über den Stand ihres Nützlichkeit mit Schönheit verbinden- den Schaffens. Die zum festen Begriff ge- wordene Ausstellung„Baden-württembergi⸗ sches Kunsthandwerk“, ein Gemeinschafts- unternehmen des Landesgewerbeamts, des Badischen Kunstgewerbevereins Karlsruhe und des Bundes der Kunsthandwerker „Stuttgart, wird jeweils in einer anderen Stadt gezeigt und ist in diesem Jahr in der Heilbronner Stadthalle zu sehen, einem mo- dernen Bau, der selbst aussieht wie ein lustiges Stück Kunstgewerbe. Im übrigen geht alles vonstatten wie bei einer„richtigen“ Kunstausstellung: Die Schau wird ausgeschrieben, eine Jury ent- scheidet über die Teilnahme der Werkstät- ten und über die Preise für die besten Ar- beiten. Hierbei unterscheidet man neuer- dings zwischen Einzelstücken und Serien- erzeugnissen, die in jüngster Zeit einen brei- teren Raum des Gesamtangebots einneh- men und durchaus interessante, preiswür- dige Lösungen aufweisen. Der generelle Eindruck des Besuchers von den vielen hundert Arbeiten ist der einer absoluten Gediegenheit handwerk- lichen Könnens, das durch einen Schuß künstlerischer Phantasie die Routinequalität hinter sich läßt. Die Farben sind durchweg ruhig; die Formen zeigen häufig die Abkehr der jungen Kunsthandwerkergeneration von den Bauhausidealen der schnittigen Sachlichkeit. Krüge, Vasen, Trinkgeschirr und verwandtes Gerät erhalten wieder eine repräsentative Erdenschwere, die bewußt der Eleganz widerstrebt. Immerhin bleibt hier im einzelnen noch viel Spielraum für individuelle formale Resultate. Es gibt Stücke, die man nur als Mittelding zwischen Werner Holzbächer: Sitter(Ausschnitt) Diese Arbeit bronner des Heil- Kunsthandwer- ers Werner Holzbäcker, bezeichnend für die Ver- bindung von künstleri- Phantasie und nandwerklichem Können, ist Ausstellung „Baden württembergi- sches Kunsthandwerk“ in Heilbronn zu sehen, über die wir heute berichten. Archiv-Foto scher in der daran, vor den Automaten zu kuschen. Beim Ueberqueren der Straßen verlassen sde sich nicht auf die Ampeln, sondern auf ihre Augen. Dennoch fließt in Paris der Verkehr reibungsloser als in Köln oder München, und dennoch gibt es in Paris pro- zentual weniger Verkehrsunfälle als in Ber- lin. Das macht, weil der Franzose, übrigens auch der Amerikaner, ein anderes Verhält- nis zu seinem Auto hat als der Deutsche: er benutzt es, um vorwärtszukommen, nicht um recht zu behalten. Diese Beispiele stehen für viele. Sie be- Weisen, so unscheinbar sie sein mögen, daß Vase und Flasche identifizieren kann; an- dere Vasen, die auf dem Boden stehen, ähneln Benzinkanistern oder den Heckteilen von Fliegerbomben. Allgemein ist der zur engen Oeffnung spitz zulaufende Oberteil, der den massigen Leib der Gefäße inkonse- quent erscheinen läßt. Eine Reihe von Ausstellern klammert das Handwerk aus und präsentiert Kunst. Die verschiedenen Kleinplastiken bilden die Grenzfälle der Schau. Dagegen hat der Wandschmuck(abstrakte Halbreliefs und gegenständliche Darstellungen in Keramik, gewebte Wandteppiche) in seiner vielfach naiv- dekorativen Manier noch den Bezug zur Freude am rein manuellen Element des Schaffens. Hierzu gehören auch die Glas- fenster und Mosaikarbeiten mit religiöser Thematik. 8 Auch für den Kitsch, den süßen wie den sauren, gibt es heute immer noch ein Hin- tertürchen. Wer will, kann auf Tischen oder Wandbrettern niedliche Fischchen aus bun- tem Glas aufstellen. Der sich kikerikiend aufrichtende Hahn mit dem sich oben zur Schale öffnenden Hinterteil ist das frappan- teste Beispiel irrenden Geschmacks, nicht weit davon entfernt der Kerzenständer in Form eines Mädchens, das die Schale mit dem Loch zum Einstecken der Kerze auf dem Kopf trägt. Dagegen verraten die ausgestellten Buch- einbände einen hohen Standard unauffälli- ger Kultur, und ein schmiedeeisernes Git- tertor mit Figuren in tänzerischer Pose und diese harmonisch verbindender Ornamen- tik kennzeichnet das Non-plus- ultra der Schau. Eine Freude zu sehen, wie sich beim Glasgeschirr durch das Wechselspiel von klarer und matter Materie die gefälligsten optischen Wirkungen zeitigen lassen, wie die Kunst der Zinnschmiede, der Emailverar- * —— unsere Gesellschaft es gar nicht nötig hat, gleichförmig und uniform zu werden, Sie besägze durchaus die Kraft, die Nicht- assimilierbaren, Schwierigen, Außenseiteri- schen wenn nicht zu fördern, so doch wenig- stens zu dulden und in Ruhe zu lassen, Das geböte allein schon die Einsicht. Denn stür- ben die Nichtsteuerbaren aus und überlie- Ben sie den gesteuerten Menschen das Feld, dann wäre die Welt möglicherweise hygieni- scher, einheitlicher und perfekter. Wohn- licher wäre sie gewiß nicht. Hellmut Kotschenreuther 1 Fleilbronner Stadthalle beiter und der Keramiker Stücke von ausge- suchter Feinheit zuwege bringt. Eine umfangreiche Gruppe von Vitrinen ist dem Schmuck reserviert worden. Dort findet man auch den, Mannheimer Anteil an der Schau mit einigen Stücken zweier Gold- schmiede. Heinz Jarosch zeigt eine durch- brochene Brosche von vornehmer Muste- rung und eine extravagante Halskette mit großen Gliedern, die an ausgestanzte Ma- schinenteile erinnern. Martin Schützes Fin- gerringe tendieren zu intimer Repräsenta- tion; wenn sie ohne Steine gearbeitet sind, laufen sie in hervortretende Schling- oder Knotenformen aus. Im übrigen ist gerade in dieser Disziplin die Phantasie so recht zu Hause; als extremstes Beispiel fiel ein Armreif ins Auge, der den in der Mannhei- mer Kunsthalle ausgestellten Hajekschen „Raumknoten“ nachgebildet ist. Bei der Auszeichnung der besten Arbei- ten erhielten die Geldpreise zu je 1000 Mark der Drechsler Joachim Rothe(Böblingen) für Entwürfe zur Serienproduktion, die Me- tallwerkstätte Harald Buchrucker(Ludwigs- burg) und die Handwebmeisterin Gertrud Hoffmann(Ochsenhausen) für Einzelentwür- fe. Auszeichnungen außer Wettbewerb fielen an den Keramiker Ulrich Günther(Akade- mie der Bildenden Künste Stuttgart) und an Konrad Habermeier(Staatliche höhere Fach- schule Schwäbisch Gmünd). Wilhelm Herrmann Der Kunsthistoriker Dr. Walther Scheidig, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen der Sowjetzone in Weimar, meldete Forderungen an die„Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ an. „Zahlreiche Besitztümer der Staatlichen Museen“ in Ostberlin würden„widerrechtlich in West- berlin und Westdeutschland“ zurückgehalten. Dazu gehörten 1,6 Millionen Bände der ehemali- gen Preußischen Staatsbibliothek in Marburg. Presserechſe beim„Angebot— My Schwenzen“; Copy 38. Fortsetzung 8 „Hat er sich Ihnen gegenüber als Sherlock olmes legitimiert?“ „Nein, das natürlich nicht“, stotterte der fragte,„das war doch nicht nötig. Die ganze Stadt spricht von ihm.“ Langsam begann das Polizeioberhaupt zu chen. 8 „Sie sind also fest überzeugt, daß dieser un Sherlock Holmes ist?“ Ich zweifle nicht einen Augenblick daran“, rte der Chef der Kriminalpolizei stand- Haft. Er hätte es lieber nicht tun sollen. Die Worte waren der Tropfen, der das Maß voll e. Sein hoher Vorgesetzter kochte über. „Sie tun mir leid, meine Herren! So muß men sagen, wer der Mann ist: ein Hoch- er! Ein Schwindler! Ein Betrüger! Der be auch. Alle beidel- Lumpen! Strolche! Von einer Frechheit, die zum Him- it! Und Sie fallen darauf herein! 5 Der Chef der Kriminalpolizei ver- mit ihnen im Polizeipräsidium! Bittet Ife! Einen Verbrecher um Hilfe! uns lächerlich gemacht, einfach gemacht! Von uns nimmt in ganz ein Hund ein Stück Brot mehr!“ Direktor, ich dachte.., wagte der Friminalpolizei eine Einwendung. ter brechen Sie mich nicht!“ schnaubte tor.„Denken Sie vorher und nicht aer! Was heißt hier, ih dachte!— — Der Mann. der Sherlock Holmes war Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle right by Gebroder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg Einen Tag lang bin ich nicht da, und gleich passiert ne Schweinerei.“ „Aber Herr Direktor“, wersuchte der An- geschnaubte nochmals sein Heil,„er ist be- stimmt.“ „Er ist bestimmt nicht!“ unterbrach ihn der Polizeidirektor scharf.„Wo sind die Burschen?“ Er sah sich dabei im Büro um, als hoffte er, Flynn und seinen Spießgesellen unterm Schreibtisch hervorkriechen zu sehen. Da dies leider nicht der Fall war, riß er sich mannhaft zusammen: „Verhaften! Sofort festnehmen! Steck- briefe heraus! Erkennungsdienst alarmieren! Signalement telegrafisch an alle Polizei- stationen! In einer Stunde stehen die Ban- diten vor mir!— Sonst sind Sie die längste Zeit Chef der Kriminalpolizei gewesen!“ XVIII Mary und Jane waren bei der Morgen- toilette. Pünktlich um sechs Uhr hatte Jean an die Tür geklopft, und sie waren auch so- fort gehorsam aufgestanden. Mit bloßen Schultern, die Aermel des Nachthemdes um die Hüfte geschlungen, beugte sich Mary über die Waschschüssel und wusch sich den Schlaf aus den Augen. Ihr zartes Gesicht rötete sich sanft, als sie es mit einem Frottiertuch zu bearbeiten begann. Jane war bereits in einem weißen, mit ein- gearbeiteten Stickereien verzierten Unter- „. 5 rock, aus dem das rosafarbene Mieder auf- stieg. Sie stand vor dem Spiegel und kämmte sich. Ihr blondes Haar schimmerte in der Morgensonne. „Glaubst du wirklich, daß Träume, die man zum erstenmal in einem fremden Haus träumt, in Erfüllung gehen?“ fragte sie, wäh- rend sie das Haar mit dem Kamm so heftig bearbeitete, daß sie ihren Kopf dabei in den Nacken zog. „Selbstverständlich“, entgegnete Mary un- ter dem Handtuch. „Wenn ich dir jetzt erzähle, was ich ge- träumt habe, wirst du vor Eifersucht senk- recht an der Wand hochgehen und zer- platzen.“ „Denkste“, entgegnete Mary,„als ob ich nicht längst wüßte, was du geträumt hast.“ „Wieso?“ fragte Jane verblüfft die Schwe- ster und ließ den Kamm im Haar stecken. „Na, du hast geseufzt im Traum, daß es einen Hund jammern konnte. Du hast mir richtig leid getan.“ „Unsinn!“ wehrte sich Jane.„Ich hab' ein- fach herrlich geträumt.— Aber du, du mußt ja scheußliches Zeug zusammen geträumt haben. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte dich geweckt.“ „Mich? Warum?“— „Weil du im Schlaf so gestöhnt und ge- winselt hast.“ Jane ging zum Fenster und lieg zwei lange Blondhaare in die Morgen- luft hinauswehen. „Was hab' ich denn gewinselt?“ „Das möchte ich dir lieber nicht sagen“, sagte Jane und nahm die Bürste. Mary trat Hinter die Schwester, die ihr den Rücken zu- kehrte. Mißtrauisch versuchte sie ihr Gesicht Au erforschen. „Nun sag's schon endlich!“ drängte sie. „Du hast immerzu vor dir hin gewim- mert: Bitte, bitte, küß mich doch, du lieber Eisenbahnräuber!““ 5 „Das hab' ich gewimmert?“ „Ja. Und weil er es anscheinend nicht ge- tan hat, hast du es die ganze Nacht gewim mert. Immerzu:Küß mich doch!““ „Biest!“ Mary warf der Schwester den, nassen Schwamm ins Gesicht. Der Schwamm ging daneben und hinterließ an der Decke einen feuchten Fleck. Jane lachte. Ihr Geschoß hatte besser ge- sessen.. Der Held dieser heimlichen Mädchen- träume stand unten in der Schloßhalle und wartete. Flynn und Mackie hatten die ganze Nacht kein Auge zugetan. Besonders Mackie hatte mit dem Dechiffrieren des Geheimcode sehr viel zu tun gehabt. Er wußte, daß es keine Geheimschrift gibt, die man nicht ent- ziffern konnte. Fieberhaft hatte er alle Systeme durchprobiert. Die Permutations- chiffre, wo die einzelnen Buchstaben durch andere Zeichen ersetzt werden, kam nicht in Frage, das hatte er sofort gesehen. Er hatte sich zunächst einmal nur fünf Zeilen vorge- nommen und festgestellt, welche verschiede- nen Buchstaben in der Chiffreschrift vorka- men und wie oft jedes dieser Zeichen vor- handen war. Er wußte, daß der häufigste Buchstabe e ist, dann n, dann i, und dann, nach der Häufigkeit geordnet, r, s, t, u, d, a, h, g, o, I, b, m. Er ersetzte zunächst probe- weise die am häufigsten vorkommenden Buchstaben durch e, n, und i und versuchte dann die noch übrigen Lücken auszufüllen. Aber es klappte nicht. Die sinnlosen Wörter der Geheimschrift wurden immer sinnloser. Morris hatte ihm eine Weile zugesehen: „Jetzt kannst du einmal zeigen, was du Kannst.“ 4 Mackie ließ es keine Ruhe. Er stand von seinem Stuhl nicht auf, probierte, überlegte und wandte dann die„Patronenchiffre“ an. Er versuchte, verschiedene durchlöcherte Schablonen aufzulegen, die auch vielleicht der Schreiber aufgelegt und da, wo ein Loch war, einen Buchstaben hineingeschrieben und hinterher den Raum zwischen den einzelnen Buchstaben mit sinnlosen Silben ausgefüllt hatte, die nichts gelten sollten. Aber auch das traf nicht zu. Endlich, als schon die Hähne in Vvelles zu krähen begannen, fand er die Lösung. Sie tropfte ihm plötzlich heiß durch sein Gehirn. Er war auf gesprungen, in die Bibliothek gelaufen und hatte eines der vielen Wörter- bücher genommen, die dort standen. Er blät⸗ terte darin. Er verglich. Er trat von einem Bein auf das andere. Er stöhnte. Er band sich den Schlips ab. Und dann schrie er auf, als hätte er sich in eine Reißzwecke gesetzt. Er hatte es gefunden.. Die Burschen waren die ausgekochtesten Gauner, die ihm je vorgekommen waren, denn sie hatten einen Trick für eine Geheim- schrift erfunden, der verblüffend war. Mak- kie fand alle Worte, wie wisch, habit, micelle, hinderlich, derogation, in diesem Wörterbuch verzeichnet. Und auf der Spalte daneben fand er das Lösungswort. Die Gauner hatten also jedes Wort, das sie schreiben wollten, in dem Diktionär aufgesucht und dafür das in der Nebenspalte auf derselben Zeile stehende Wort hineingeschrieben. Die erste Zeile, die er transponierte, hieß: „Wir haben mit Hilfe der Angestellten sämt- liche Schlüssel des Banktresors.“ 5 Im Handumdrehen hatte er den ausführ- lichen Zericht der letzten Tätigkeit dieser Gauner und eine genaue Disposition aller Untaten für die nächste Zeit übersetzt. 740 Fortsetzung folgt) * 177717 1