Ir. 178 ig hat, n. Sie Nicht⸗ zeiteri- wenig- n. Das 1 stür⸗ berlie- 8 Feld, „gieni- Wohn- euther ausge- itrinen . Dort teil an Gold- durch- Muste- te mit e Ma- s Fin- senta- t sind, -oder gerade recht bel ein nnhei- Kschen Arbei- ) Mark lingen) ie Me- Awigs⸗ ertrud twür⸗ flelen kade- md an Fach- mann heidig, en der ungen Zz“ an. useen“ West- halten. emali- burg. ä d von legte e“ an. cherte Ueicht Loch n und zelnen gefüllt ch das velles g. Sie ehirn. othek örter· blät- einem band 1 auf, setzt. testen varen, heim; Mak- celle, rbuch neben jatten ten, r das Zelle hieß: zämt⸗ kühr⸗ lieser aller kolgt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. k. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: w. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil; les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soxzlales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck- Kto.: Karlsruhe Nr. 80 016. Ludwigshafen Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Mannheimer N Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R I, 6-6, Telefon-Sammel-Nr. 24851; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafenſkh., Amtsstr. 2 Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,30 DM zuzügl. 36 Pf. Trägerl. Postbez. 3, VM xuzügl. 66 Pf. Zeitungsgebühr u. 64 Ff, Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,806 UN rxuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,3% DM. Ex- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: E. Adelmann; werdg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Für unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 179/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. o. H., Mannheim, am Marktplatz Freitag, 5. August 1960 „Die Wirtschaft ohne ernste Gefahr“ Gespräch beim Kanzler über die Konjunkturlage/ Der Verbraucher soll mehr sparen Bonn. Die Wirtschaftsentwicklung in Von unserer Bonner Redaktions der Bundesrepublik gibt keinen Anlaß zu ernsten Befürchtungen. Dies war das Ergebnis eines mehrstündigen„Konjunktur- gesprächs“, zu dem Bundeskanzler Dr. Adenauer die Minister Erhard und Etzel, den Präsidenten der Bundesbank, Blessing, den Präsidenten des Bundesverbandes der Industrie, Berg, den Kölner Bankier Pferdmenges sowie die Staatssekretäre Westrick und Hettlage am Donnerstag in das Bundeskanzleramt geladen hatte. Das Gespräch ging davon aus, daß die Massenkaufkraft am Jahreswechsel 1960/61 etwa zehn Milliarden Mark mehr betragen wird als vor einem Jahr. Dieser Einkommens- zuwachs in breiten Schichten der Bevölke- rung wird vor allem durch die Lohnerhöhun- gen in zahlreichen Wirtschaftszweigen, die Gehaltssteigerungen der Beamten und der Angestellten des Offentlichen Dienstes und durch die für den 1. Januar 1961 zu erwar- tende Erhöhung der Sozialrenten um voraus- sichtlich 5,4 Prozent bewirkt. Hinzu kommt, daß nach Beendigung der Reisezeit erfah- rungsgemäß mehr Geld für den täglichen Verbrauch ausgegeben wird als vor den Som- mermonaten. Dies alles könnte im nächsten halben Jahr zu einem Steigen der Preise und der Lebenshaltungskosten und damit zu einer Entwertung der Mark führen, wenn nicht rechtzeitig Vorsorge getroffen werde. Die Wirtschaftsfachleute schlugen bei ihrer Konferenz am Donnerstag ein Bündel von Maßnahmen vor, die auf eine Verhinde- rung von Preissteigerungen hinzielen: 1. Stillegung von Geldmitteln bei den Banken, etwa durch Erhöhung der Mindest- reserven und Kreditrichtsätze. 2. Verstärkte Zahlung von Auslandsschul- den. Diese wird mit Devisen vorgenommen, die sonst in Deutsche Mark um gewechselt und in Umlauf gebracht würden. 3. Kauf von Schatzanweisungen des Bun- des durch die Banken. Der Erlös würde vom Bund stillgelegt werden. Diese Maßnahmen können jedoch nach Meinung der Fachleute nur ausreichend wir- ken, wenn die Verbraucher selbst ihren Bei- trag durch fleißiges Sparen leisten. Man be- tont in Bonn, je mehr gespart werde, desto geringer sei die Gefahr der Geldentwertung. Adenauer hofft auf Verständigung Ein Interview mit dem Kanzler Bonn.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer ist der Ueberzeugung, daß es in den Jahren 1960/61 zu einer Verständigung über die EWG zwischen den westeuropäischen Na- tionen und Großbritannien kommen werde. In einem Interview mit der Deutschen Presse- Agentur erklärte der Kanzler am Donnerstag:„Ich kann nicht einsehen, daß 8 pe Zerstörung Hiroshimas dl urch den erstmaligen Einsatz von Atom- bomben, der zugleich das Ende des zweiten Weltkrieges brachte, jährt sich morgen zum 15. Male. Aus diesem Anlaß veröffentlichen wir heute auf Seite 12 einen Beitrag unseres Korrespondenten Werner Crome in Japan und einen Auf- ruf des Mannheimer Ortsausschusses „Kampf dem Atomtod“. — man nicht bei gutem Willen beiderseits und allmählich scheint er doch zu kommen eine Verständigung findet.“ Adenauer unterstrich die, Bedeutung Großbritanniens und sagte:„Es darf nicht der Eindruck der Blockbildung in Europa entstehen, weil das politisch lähmt und auf der anderen Seite Sowjetrugland ermutigt. Wenn also jeder etwas nachgibt, Wird diese Frage auch zu lösen sein.“ zum Verhältnis EWG London Dr. Adenauer sagte weiter:„Ich meine, so sehr ich ein Freund der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bin, man sollte das nicht so überstürzen. Herr Hallstein sagt das- selbe, man sollte das bisher Erreichte solide ausbauen.“ Der Bundeskanzler äußerte Ver- ständnis für die Bedenken Großbritanniens gegen einen Beitritt zur EW wegen der Commonwealth- Bindungen. Es sei ebenso zu verstehen, wenn andererseits Großbritan- nien sage, daß die Bildung zweier großer Wirtschaftsblöcke politische Folgen haben könnte.„Jedenfalls wird das bei Chrust- schowy die Hoffnung stärken, daß der Westen schließlich auseinandergeht— und das ist auch ein sehr wesentliches Moment, ein politisches Moment: der Blick auf Sowjet- rußland.““ Auf die Frage nach den Beweggründen dafür, daß zu diesem Zeitpunkt sowohl bei den Besprechungen in Rambouillet als auch in der bevorstehenden Begegnung mit Mac- millan der Versuch unternommen wird, zu einer gemeinsamen politischen Willensbil- dung unter europäischen Regierungen zu kommen, antwortete Adenauer:„Sie liegen in der politischen Aktivität der Sowjetregie- rung, wie sie sich in Kuba, im Kongo und gegenüber den Vereinigten Staaten abzeich- net.“ In Verbindung dazu stehe die Tatsache, daß die Wahl in den USA die öffentliche Mei- nung absorbierte. Raul Castro: Fidel Castro kommt wieder Kubas Verteidigungsminister will Gerüchte aus der Welt schaffen Havanna/ Washington.(dpa /A) Der kuba- nische Verteidigungsminister Raul Castro kündigte am Donnerstag an, da sein Bruder, Ministerpräsident Fidel Castro, die Regie- rungsgeschäfte„sehr beld“ wieder auf- nehmen werde. Fidel Castro ruhe sich aus und werde„sehr stark“ sein, Wwenn er wieder erscheine. Mit dieser auch vom Fernsehen und Rundfunk übertragenen Erklärung wollte Raul Castro offensichtlich den sich mehren- den Gerüchten entgegentreten, daß er das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen werde. Fidel Castro ist vom Arzt absolute körperliche und geistige Ruhe verordnet worden, damit er sich von einer Lungen- entzündung erholen kann. Raul Castro, der auf einer Arbeiter versammlung sprach, warnte die USA erneut vor einem Angriff, der mit„einer großen Anzahl Raketen“ beantwortet werden würde. Die Raketen würden nicht aus Kuba, sondern, aus anderen Orten“ kommen. Kuba hat die Vereinigten Staaten in einem Memorandum an den Friedensausschuß der Organisation Amerikanischer Staaten(OAS) beschuldigt, sie trügen die Verantwortung für die Spannungen im karibischen Raum, die sie durch eine provokatorische und aggressive Haltung gegenüber Kuba verursacht hätten. Das Memorandum wurde am Montag über- geben und am Donnerstag vom kubanischen Vertreter im Rat der OAS, Botschafter Car- los Lechuga, veröffentlicht. Die Vereinigten Staaten hatten dem Ausschuß schon früher ein Memorandum zugestellt. Beide werden wahrscheinlich der bevorstehenden Außen- ministerkonferenz der OAs vorgelegt Wer- den. Drag protestiert Prag.(AP) Prag hat die Bundesregierung am Donnerstag in einer Note der„systema- tischen Verletzung der Souveränität“ der Tschechoslowakei und der absichtlichen Ver- schärfung der Spannungen in Mitteleuropa beschuldigt. Die Note wurde dem amerika- nischen Geschäftsträger in Prag mit der Bitte um Weiterleitung an Bonn übergeben. In der Note heißt es, es werde immer klarer, daß die Bundeswehr in Eile mit Atomwaffen ausgerüstet und Mittel gesucht würden, den Aufbau einer aggressiven Mili- tärmacht zu beschleunigen. Es vergehe kaum ein Tag, an dem die tschechoslowakische Grenze nicht von Staatsangehörigen der Bundesrepublik verletzt werde, die in„pro- vozierender Absicht“ auf tschechisches Gebiet kämen. Bundeskanzler Dr. Adenauer richtete während der Unterredung einen Appell an alle Kreise der Volkswirtschaft, für die Sicherung der Währung Sorge zu tragen. Er konnte befriedigt feststellen, daß die Maß- nahmen der Bundesbank— Diskonterhöhung, Mindestreservenerhöhung— bereits in zahl- reichen Industriezweigen zu verminderter Auftragserteilung veranlaßt hat. Die Arbeit- nehmerseite kann nach Ansicht der Bundes- regierung zur Erhaltung des Preisniveaus und des„Wertes der Lohntüte“ beitragen, Wenn sie in ihren Forderungen nach Lohn- erhöhung und Arbeitszeitverkürzung Maß hält. Die Bonner Experten weisen darauf hin, daß Lohnerhöhungen ohne entsprechende Steigerung der Arbeitsproduktivität höhere Preise hervorrufen und daß jede Stunde Arbeitszeitverkürzung ohne Erhöhung der Arbeitseffizienz das Güterangebot am Markt verringert und dadurch eine preissteigernde Tendenz schafft. Weltrekordflug in den USA Edwards Air Force Base(Kali- fornien).(AP) Bei Versuchsflügen für den ersten Vorstoß in den Weltraum hat das ame- rikanische Raketenflugzeug X 15 am Donners tag mit 3460 Stundenkilometern einen neuen absoluten Geschwindigkeits- Weltrekord auf- gestellt. Der neue„schnellste Mensch“ ist der Testpilot Joe Walker von der amerikanischen Luft und Raumfahrtbehörde. Der bisherige absolute Geschwindigkeits- Weltrekord war am 17. September 1956 von dem amerikani- schen Luftwaffenhauptmann Milburn G. Apt mit 3370 Stundenkilometern in einer X 2 auf- gestellt worden, die jedoch wenige Augen- blicke später der Steuerung nicht mehr ge- horchte und abstürzte; Hauptmann Apt hatte dabei den Tod gefunden, Das nur mit Trag- flächenstummeln versehene Flugzeug X 15 war am Donnerstag von einem Mutterflug- zeug von Typ B 52 auf eine Höhe von 13 716 m getragen und dann ausgeklinkt worden. In vier Minuten brachten die eigenen Trieb- werke die Maschine auf eine Höhe von 23 774 Meter, wobei der neue Geschwindigkeits- Weltrekord aufgestellt wurde. Flüchtlinge aus sprachlichen Gründen sind diese in einem ärmlichen Verschlag in Kalkutta hausenden Bengalis. Sie ñeßen Haus und Hof im nordindischen Grenzstadt Assam im Stich, nachdem es dort zu blutigen Un- ruhen zuisckhen assamesisckhen und bengalischen Bevölkerungskreisen gekommen war. Ursache des Konfliktes ist der erbitterte Streit über die offizielle Amtssprache. Während die Mehrheit für die assamesische Sprache eintritt, fordert eine Minderkeit das Bengali. Der Sprachenstreit kostete uber hundert Menschen das Leben. Gunze Dörfer wurden von den fanatisiert streitenden Parteien niedergebrannt. Bild: dpa Ungewißheit über Katanga-Aktion Tschombe: Entscheidung hinausgeschoben/ Belgiens Botschafter ausgewiesen Leopoldville/ Rabat.(AP/ dpa) Der stell- vertretende Generalsekretär der Vereinten Nationen, Dr. Ralph Bunche, begann am Donnerstag mit der Erfüllung seiner Mission, den Einmarsch von UNO-Truppen in die von Kongo abtrünnige Provinz Katanga und den Abzug der belgischen Truppen aus dieser Provinz vorzubereiten. Am selben Tag hat die kongolesische Regierung den belgischen Botschafter in Leopoldville ausgewiesen und ihn einer im Widerspruch zu den Interessen Washington fühlt in Peking vor Erläuterung zu Tschou En-lais Nichtangriffspakt- Vorschlägen erwünscht Washington/ Genf.(AP) Die Vereinigten Staaten werden nach Mitteilung aus Regie- rungskreisen die Volksrepublik China um eine eingehende Erläuterung ihres jüngsten Vorschlages für eine atomwaffenfreie Zone in Asien und im Westpazifik ersuchen. Die Information soll über den einzigen diploma- tischen Kontakt der beiden Staaten, die amerikanisch- chinesischen Botschafter-Ge- spräche in Warschau, am 6. September ein- geholt werden. Der chinesische Minister- Präsident Tschou En-lai hatte am Sonntag erklärt, er sei an dem Abschluß eines Nicht- angriffspaktes zwischen den Staaten Asiens und den Anliegerstaaten des Pazifik ein- schließlich der Vereinigten Staaten sowie der Einführung einer atomwaffenfreien Zone im Vertragsbereich interessiert. Der Pressechef des State Department hatte die chinesische Erklärung zunächst als„neue bedeutungslose Propagandageste“ bezeich- net. Aus Regierungskreisen verlautete jetzt jedoch, daß der amerikanische Botschafter in Warschau, Jacob Beam, feststellen werde, ob Peking tatsächlich an einer Vereinbarung über einen Verzicht auf gewaltsame Lösun- gen interessiert sei. Auf der Genfer Konferenz über die kon- trollierte Einstellung der Kernwaffenver- suche drehte sich die Diskussion am Don- nerstag um die gleichzeitige diplomatische Anerkennung der Chinesischen Volksrepu- blik für den Fall, daß sie dem geplanten Abkommen beitritt. Der sowetische Dele- gierte Zarapkin schlug vor, daß es jedem Staat erlaubt werden solle, sich dem geplan- ten Abkommen anzuschließen, während der amerikanische Delegierte Wadsworth die Formulierung„jedem Staat und jeder Be- hörde“ vorschlug. Zarapkin erklärte nach der Sitzung vor Journalisten, diese Formu- lierung sei für die Sowjetunion völlig un- annehmbar, weil sie eine Diskriminierung aller Staaten darstelle, die von den Ver- einigten Staaten nicht anerkannt würden. Zwiscen Gesfern und Moroen Mit Rücksicht auf seinen schlechten Ge- sundheitszustand ist der 68 Jahre alte ehe- malige Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner vorzeitig aus der Haft im Gefäng- nis Landsberg am Lech entlassen worden. Schörner war am 15. Oktober 1957 vom Münchner Schwurgericht wegen eines Ver- brechens des Totschlags und zweier Verbre- chen des versuchten Totschlags zu vierein- halb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Unter dem Motto„Muß das sein?“ hat der Bund der Steuerzahler eine Aktion wider den Verwaltungsperfektionismus gestartet. Die Aktion, die sich über das ganze Bundes- gebiet erstreckt, soll mindestens ein halbes Jahr lang dauern. Der Bund der Steuer- zahler verspricht sich von ihr ein starkes Echo in der Oeffentlichkeit. 20 Parlamentarier aus den NATO-Län- dern sind in Heidelberg zu einem Besuch im Hauptquartier der NATO- Heeresgruppe Mitte eingetroffen. In Rheinland-Pfalz sind zur Zeit mili- tärische Anlagen mit einem Gesamtkosten- aufwand von etwa 174 Millionen Mark im Bau. Davon entfallen allein 145 Millionen Mark auf Baumaßnahmen der Bundeswehr. Für die Amerikaner werden zur Zeit Projekte für zehn Millionen Mark und für die NATO für 19 Millionen Mark ausgeführt. f Rund 1600 Studenten der Bergakademie Freiberg(Sachsen) werden nach einem Be- richt des Informationsbüros West am 11. August wieder zu einem fünfwöchigen Lehrgang in der Sowjetzonen- Volksarmee einrücken. Auch im Bundesgebiet will die sogenannte Arbeitsgemeinschaft„Frohe Ferien für alle Kinder“, die Aufenthalte für Jugendliche in der Sowjetzone vermittelt, durch ihre Lan- desarbeitsgemeinschaften Ferienlager ein- richten, wie die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände in Köln mit- teilte. Nach Informationen der Bundes- vereinigung aus Berlin, werden diese Ak- tionen von verschiedenen Organisationen in der Zone gesteuert. Neue Lohn- und Gehaltstarife wurden für die rund 40 000 Arbeiter und Angestell- ten des Hauptwerkes in Wolfsburg sowie der ZwWeigwerke in Hannover, Braunschweig und Kassel vereinbart. Die Gehälter und Löhne der Arbeiter und Angestellten in den VW- Werken werden mit Wirkung vom 1. Juli 1960 an um 8,5 Prozent und vom 1. Juli 1961 an nochmals um fünf Prozent erhöht. Ferner ist die stufenweise Einführung der 40-Stun- den- Woche bis zum 1. Juli 1965 vereinbart Worden. 5 Das UsS- Außenministerium hat versichern lassen, daß die Vereinigten Staaten den Wünschen des alliierten Oberkommandos in Europa auf Lieferung von modernen Mittel- streckenraketen in vollem Umfange ent- sprechen würden. Der Pressechef des State Departement, White, dementierte dabei aus- drücklich Meldungen aus London, nach de- nen die Vereinigten Staaten vorläufig mit der Lieferung von Polaris-Raketen an die europaischen Verbündeten kurz treten woll- ten. Eine„Polaris“ Rakete, die am Donners- tag auf dem amerikanischen Versuchs- gelände von Kap Canaveral startete, hat eine Entfernung von rund 2080 Kilometern zurückgelegt. Das ist eine Rekordstrecke für eine Rakete dieses Typs. Hector Trujillo, der Staatspräsident der Dominikanischen Republik, ist offenbar aus Gesundheitsgründen zurückgetreten. Der Kongreß wählte den bisherigen Vizepräsi- denten Joaquin Balaguer zu seinem Nach- kolger, nachdem sich Trujillo von seinem Entschluß nicht hatte abbringen, lassen. Der Generalsekretär der indonesischen Mineralölarbeitergewerkschaft, Hadi Sudar- dojo, hat von der indonesischen Regierung mit Nachdruck die verstaatlichung aller aus- ländischen Oelgesellschaften in Indonesien gefordert. Jugoslawien und Indonesien haben ein Abkommen über eine Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Atom-Energie abgeschlossen. Islamabad soll die neue Hauptstadt Pa- kistans werden. Dies gab der pakistanische Staatspräsident Ajub Khan in Rawalpindi, dem gegenwärtigen Sitz der Regierung, be- kannt. Die neue Hauptstadt Islamabad Regt 65 Kilometer östlich von Rawelpindi. Obervolta hat als dritte der zier bisher französischen westafrikanischen Kolonien am Freitag die Unabhängigkeit erlangt. Kongos stehenden politischen Aktivität be- schuldigt. Der kongolesischeMinister präsident Lumumba ist inzwischen zu Gesprächen mit König Mohammed von Marokko in Rabat eingetroffen, nachdem er in Tunis mit dem tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba und dem algerischen Exilregierungschef Fer- hat Abbas Gespräche geführt hatte. Ob die UNO- Truppen wirklich am Sams- tag, wie vorgesehen, in Katanga einrücken werden, erschien am Donnerstag nach der ersten Unterredung zwischen dem Minister- präsidenten der Provinz, Moise Tschombe, und dem stellvertretenden UNO- General- sekretär ungewiß. Dr. Bunche lehnte zwar im Anschluß an die zweieinhalbstündige Un- terredung jede Erklärung ab, doch sagte Tschombe auf einer improvisierten Presse- konferenz, Bunche habe sich bereit erklärt, dem in der kongolesischen Hauptstadt Leo- poldville weilenden Generalsekretär Ham- marskjöld in einer Botschaft den Standpunkt der Katanga-Regierung darzulegen. Es sei somit wahrscheinlich, daß eine Entscheidung über den Truppeneinmarsch hinausgescho- ben werde. Tschombe erklärte den Journa- listen weiter, daß er am heutigen Freitag mit der Antwort Hammarskjölds auf seinen Vorschlag rechne, das Katanga-Problem auf einer Sondersitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen zu behandeln. Er wies darauf hin, daß Katanga am 11. Juli seine Unabhängigkeit erklärt habe, der Sicher- heitsrat aber erst àm 14. Juli beschlossen habe, die belgischen Truppen sollten aus Kongo zurückgezogen werden. Das bedeute, daß Katanga bereits vor dem Zusammen- tritt des Sicherheitsrates unabhängig ge- wesen sei und die belgischen Truppen im Lande bleiben könnten, wenn sie es wünsch ten. Ein Eingreifen der Vereinten Nationen in Katanga werde aber auf jeden Fall einen Konflikt heraufbeschwören. Norstad bei Eisenhower Newport(Rhode Island).(AP) Der zur Zeit in Amerika weilende Oberbefehlshaber der NATO- Streitkräfte in Europa, General Lau- ris Norstad, erklärte am Mittwoch, daß die Sowjetunion für den Fall eines Angriffs auf Berlin mit der gesamten Macht der atlanti- schen Verbündeten und nicht nur mit den in Europa stationierten Streitkräften zu rechnen habe. Diese Bekräftigung der Sicherheits- garantie für Berlin gab Norstad nach einer Unterredung mit Präsident Eisenhower vor Pressevertretern ab. Norstad suchte den Präsidenten in dessen Urlaubsort in New Port auf. Argentinien und Israel versöhnt Jerusalem.(AP/ dpa) Die Auseinanderset- zungen zwischen Argentinien und Israel um die Entführung des ehemaligen SS-Ober- sturmbannführers Adolf Eichmann sind bei- gelegt worden. In einem gleichzeitig in Jeru- salem und Buenos Aires veröffentlichten RKommuniquè wird erklärt:„Die Regierungen Israels und Argentiniens, geleitet von dem Wunsch, die Resolution des Sicherheitsrates vom 23. Juni zu erfüllen, in der die Hoffnung ausgedrückt wurde, daß die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten nicht beeinträchtigt werden würden, haben beschlossen, den Zwischenfall Als abgeschlossen zu betrachten, der sich aus der Aktion israelitischer Staatsbürger unter Verletzung fundamentaler Rechte des Staa- tes Argentinien ergeben hat.“ Der Austausch neuer Botschafter wird für Oktober erwartet. t eite 2 MANNFTEIMHR MORGEN * PpoLITIK ORO E Kommentar Freitag, 5. August 1960 Rathausparteien Als wir nach dem Kriege darangingen, elne neue staatliche Ordnung für unser Land zu zimmern, gab es Parteien und sonst nichts. Die Parteien hatten ein Monopol, und im Grundgesetz wurde ihnen zum ersten Male in ihrem Dasein bescheinigt, daß sie, wie es das Bundesverfassungsgericht einmal ausge- rückt hat, im„inneren Bereich des Verfas- Sungslebens“ stehen.„Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit“— mit diesen Worten beginnt der Art. 21 Grundgesetzes, und die Auslegung geht so weit, daß Parteien als Staatsorgane be- zeichnet werden. Einige Jahre lang hatten die Parteien ein ungestörtes Leben. Niemand rüttelte an ihrem Monopol. Bis endlich, als die Schranke des Lizenzzwanges der Militär- reglerungen gefallen war, sich auf der unter- sten Ebene der Demokratie, bei den Gemein- den, die Konkurrenz regte. Freie Listen annte sich diese Konkurrenz zumeist, und mit der Zeit erregte sie durch wachsenden Anhang Aufsehen. Die Partelen betrachteten Sie als Außenseiter und machten Front. Das Wort„Rathausparteien“ wurde erfunden; es Sollte abwertend klingen und niemand ahnte, daß es einmal werbende Kraft entwickeln e. Es War ein Schock für alle Parteistrategen, Als die Rathausparteien bei Gemeindewahlen und da ein Drittel aller Stimmen er- obern konnten. Landtagsfraktionen aller Farben bliesen zum Sammeln. Man entsann plötzlich des Privilegs im Artikel 21 des rundgesetzes, und fleißige Gesetzgeber- hände bauten aus Paragraphen mehr oder minder sturmfeste Barrikaden gegen die un- liebsame Konkurrenz. Im Saarland, in Nie- dersachsen, in Schleswig-Holstein, in Nord- rhein- Westfalen und in Rheinland-Pfalz wurden die Rathausparteien entweder völlig von den Kommunalwahlen ausgeschlossen, oder sie sahen sich besonderen Erschwernis- sen ausgesetzt. Die Parteien waren darin, ab- gesehen von der Deutschen Partei in Schles- wWig- Holstein, einmütigen Sinnes. Wahrscheinlich hätten sie klüger getan, wenn sie, statt kurzerhand den Außenseitern das Wasser abzugraben, ihr Gewissen er- forscht hätten, ob sie nicht selber an den ho- hen Stimmenzahlen der Rathausparteien Schuld trügen. Als Gemeinderäte anfingen, sich mit hoher Politik zu befassen, als sie oft mit mehr Eifer die Bewaffnung der Bundes- ehr als den Bau von Schulen; Straßen, Krankenhäusern und Abwässerkanälen dis- kutierten, konnten dies viele Leute nicht mehr begreifen. Und wenn es etwa geschieht, dag ie eine Fraktion ein Kriegerdenkmal an der einen Ecke bauen will, die zweite Fraktion aber partout und ebenso geschlossen für die afidere Ecke stimmt, dann dãmmert manchem Bürger, daß weltanschauliche Gegensätze überall am Platze sind, nur nicht in einem Gemeinderat, wo es in aller Regel um reine Zweckfragen geht. Hier lag die Chance der eien Wählervereinigungen, etwas mehr Bürgersinn in die kommunale Selbstverwal- tung zu bringen. Und mancherorts— beileibe aber nicht überall— haben sie ihre Chance genützt. Ihre Daseinsberechtigung kann ihnen jetzt auch nicht mehr bestritten werden. Das Kommunalwahlgesetz des Saarlandes, das weder Rathausparteien noch unabhängige Kandidaten zuließ, ist vom Bundesverfas- ungsgericht für ungülitg erklärt worden. Die Artikel 21 des Grundgesetzes, sagten die darlsruher Richter, sei gut und richtig, aber arteienmonopol finde seine Grenze im rtikel 28, in dem das Selbstverwaltungs- t der Gemeinden garantiert ist. Aber so 1 Scharfsinn wäre noch nicht einmal nötig „esen. Es wäre einleuchtend genug gewe- en, wenn gesagt worden wäre, daß es nicht e Aufgabe von Gemeinderäten ist, an der litischen Willensbildung mitzuwirken, wie er Artikel 21 von den Parteien verlangt, aß es deshalb unsinnig erscheinen muß, arteien das kommunale Feld allein be- zu lassen. Aber in jedem Fall herr- * etzt klare Verhältnisse, und die be- ofkenen Landtage müssen sehen, wie sie in Hintertürchen hat ihnen das Bundes- sungsgericht offen gelassen. Sperr- eln sind nämlich ausdrücklich für zu- erklärt worden, Daß aber Sperr- auseln fast so tödlich wirksam wie ein bot sein können, zeigt das Beispiel nland- Pfalz. Dort müssen Wahlvor- ige mindestens von zwei Prozent der ahlberechtigten unterschrieben werden, d zwar höchst persönlich im Rathaus. In lemen Orten, wo jeder jeden kennt, kann dann von geheimer Wahl kaum noch die Rede sein. Ein solches Verfahren ist un- echt, selbst wenn es— was zu bezweifeln — legitim wäre. un es ist gefährlich, die Rathausparteien Märtyrern der Gemeindedemokratie zu ichen. Auch die Tatsache, daß freie Listen cht immer aus sauberen Westen bestehen, dafür keine Rechtfertigung. Es ist nicht erkennen, daß mancher Wahlvorschlag den untergründigen Schlupfwinkeln der ferngesteuert wird. Es ist auch ein zes Geheimnis, daß sich in einigen Rat- parteien ziemlich vollzählige Ortsgrup- der NSDAP wiedergefunden haben. Und eBlich gab es Wahlkampagnen, in denen Geschimpfe über„Parteienwirtschaft“ „Parteienkunhandel“ einem Angriff auf assungsmäßige Ordnung bedenklich m. All dies ist in Rechnung zu stellen. Ute überflüssig sein, gerade der- ruppen auch noch zu dem Nimbus den Leidensmienen von unschuldig 2 u verhelfen. Im allgemeinen ch heraus, wer im Gemeinderat agen hat und wer nicht. Um die are es schlecht bestellt, wenn sie verb fürchten müßten. Und es ist schon mancher aus dem Rathaus usgekommen, als er beim Hinein- 5 pen Vor einem der härtesten Wahlkämpfe in den USA Die beiden Rivalen sind jung und zäh Nixon und Kennedy mußten zunächst ihre Parteien von ihren Programmen überzeugen Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in USA Washington. Es wird einer der härtesten Wahlkämpfe werden, die Amerika erlebt hat. Zwei harte, zähe, junge Kandidaten mit politischem Missionsbewußtsein und Machtwillen garantieren es. Beide haben ihre Parteien in Schlachtordnung ge- bracht, um die Zukunft zu erobern, deren neue Aufgaben und Erfordernisse sie be- tonen, aber beide hatten dabei zuerst alte, immer wiederkehrende Aufgaben zu lösen. Kennedy hat die Koalition früherer demokratischer Wahlsiege, die Verbindung der Progressiven in den Großstädten, der Iliberaleren Teile der Farmbevölkerung und der Gemäßigten des konservativen Südens wiederhergestellt. Er hat seine Partei, trotz der Möglichkeit nicht ganz ungefährlicher Absplitterungen, auf eine bewährte For- mel geeinigt. Auch Nixon hatte zunächst eine bereits traditionell gewordene Arbeit. Er mußte seiner konservativen republikanischen Partei, die jede Rede gegen ver- stärkte Regierungstätigkeit und Regierungsanforderungen beklatschte, ein progres- sives Programm aufzwingen. Eisenhower vertrat die Doktrin, Staat das Notwendige, aber nicht mehr als das unbedingt Notwendige zu geben. Jetzt muß Nixon seine Partei darüber hinaus führen. Kennedy mußte die Demokratische Partei gegen ältere Rivalen erobern, aber er übernahm eine Partei, die bereit und ge- Willt ist, an der liberalen Front zu kämpfen, an die er sie führt. Zu seinem eigenen er- staunlichen politischen Apparat junger Kräfte fügt er eine gute Parteimaschine und den politischen Apparat der Arbeiter- John Kennedy bewegung, auf den er rechnen kann. Nixon aber muß mit einer Partei arbeiten, die in den Wahlen, in denen es nicht um Eisen- hower ging, in der Minderheit geblieben ist, die tiefe Einbrüche in neutrales oder feind- liches Territorium machen muß, um siegen zu können. Die Meinungsumfragen zeigen, daß er im Nachteil beginnt, aber das heißt nicht, daß er nicht der Mann sein könnte, es zu schaffen. Nixon und Kennedy, beide in ihren vier- ziger Jahren, beide mit früher und großer Erfahrung persönlicher Kampagnen und Siege, sind große Organisatoren und Kämpfer von Mut und Entschlossenheit. Kennedy ist Wohl der originalere Denker, aber Nixon ist der geübtere, virtuosere und wahrscheinlich Wirksamere Redner. Er vergißt nicht zu be- tonen, daß er als Vizepräsident Erfahrungen in der Regierung und vor allem mit den Russen gesammelt hat, die Kennedy fehle. Die Wahl seines zweiten Mannes, des Ver- treters der Vereinigten Staaten bei den Ver- einten Nationen, Henry Cabot Lodge, ver- stärkt den Eindruck auf die Schicksalsfragen der Weltpolitik und den Wert der Erfahrung. Offenbar wollen Nixon und Lodge Ken- dem nedy schlagen, indem sie den Wahlkampf gegen Chrustschow führen. Wenn Kennedy und die Demokraten argumentieren, das Wohl des Landes und der Freiheit sei bei ihnen besser aufgehoben, so sind sie gezwun- gen, ihre Kampagne gegen Eisenhower zu richten, den Nationalhelden der jetzt, nach acht Friedensjahren an der Spitze des Lan- des abtritt und eine sentimentale Zuneigung genießt. Eisenhower kann also zu einem mächtigen, schwer angreifbaren Kämpfer auf der Seite Nixons werden. Das hat bereits die E Darstellung seiner Regierungs- eistung gezeigt, die er mit ungewöhnlicher Wirkung vorgetragen hat. Und schließlich kann Nixon einen sehr wirksamen und viel- leicht entscheidenden Wahlhelfer erhalten, wenn Chrustschow erneut seine persönliche Abneigung gegen den Debattierer von Mos- kau zeigt oder wenn er neue Unruhen er- zeugt, die dem Argument der Erfahrung zusätzliche Kraft verleihen und demjenigen Oberwasser geben könnten, der die kämp- ferische Rede wirksamer oder hemmungs- loser gebrauchen kann. München: Pilger beherrschen das Strafzenbild „Menschliche Schwächen“ auf dem Weltkongreß/ Agape im Hofbräuhaus/ Adenauer landet im Englischen Garten Von unserem Korrespondenten Gerd Schmitt München. Seit Donnerstag muß man an den Fußgängerüberwegen der ünchner Innenstadt manchmal sogar bei„Grün“ warten, weil man mit der ersten Welle nicht über die Straße kommt. Wenn irgendwo zwel Autos sich zu nahe kommen und ein Blechschaden entsteht, stauen sich dahinter gleich kilometerweit die Fahrzeuge. Da hel- ken auch Polizei-Hubschrauber nichts, die in Scharen emsig brummend über der Stadt herumschwirren. Das Stadtbild wird mehr und mehr von den Pilgern mit der Christo- phorus-Medaille des Kongresses im Knopf- loch bestimmt. Die erste„Massen veranstaltung“ des Kongresses, die Eröffnung der„Statio orbis“ am Mittwochabend, War ungewöhalich ein- drucksvoll. Die Hagelumwetter, die den gan- zen Tag über München beimgesucht hatten, Waren abgezogen und einige schwarze Wöl- ken auf dem hellen Abendhimmel über der Theresienwiese wirkten wie hingetupft. Dann strahlte zum ersten Male ein gewaltiges Kreuz über der„Altarinsel“ auf und ver- einte die rund 300 000 Gläubigen im Gebet. Es war eine Art„Generalprobe“ für die grohe Schluß veranstaltung am Sonntag und es zeigte sich, daß die Theresienwiese mühe- los die erwartete Million Pilger fassen kann. Die 300 000 füllten nur die Nordseite des Platzes und ganz an der Ost- und Westseite die Bankreihen. Im Süden war es fast ganz Niedersachsen geht auf Nummer Sicher Das Kommunalwahlgesetz soll kurzfristig geändert werden Hannover. Nach der Ungültigkeitserklä- rung der saarländischen Kommunalwahlen durch das Urteil des Bundesverfassungs- gerichtes vom letzten Samstag, stellen jetzt die niedersächsischen Politiker ihren Wider- stand gegen die unabhängigen Wähler gemeinschaften, auch Rathausparteien ge- nannt, ein. Wie am Donnerstag in politi- schen Kreisen Hannovers angedeutet wurde, will sich die niedersächsische Regierung auf politisch- juristische Experimente nicht ein- lassen, sondern von sich aus eine Aenderung des Kommunalwahlgesetzes vorschlagen, um den Rathausparteien die Möglichkeit zu geben, eigene Kandidaten aufzustellen. Nach dem zur Zeit gültigen Kommunalwahl- gesetz können nur politische Parteien im Sinne des Artikels 21 des Grundgesetzes an der Kommunalwahl teilnehmen, die für den 23. Oktober zusammen mit den Kommunal- wahlen in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vorgesehen waren. Das niedersächsische Kabinett wird heute unter Vorsitz von Ministerpräsident Kopf zusammentreten. Dabei wird Innenminister Bennemann eine Analyse des Karlsruher Urteils vorlegen und die schwachen Stellen des niedersächsischen Kommunalwahlgeset- zes aufzeigen. Der Minister war bisher von der Unanfechtbarkeit des maßgeblich von ihm in diesem Frühjahr geänderten Kom- munalwahlrechtes überzeugt. Nachdem er aber die sechzehnseitige Urteilsbegründung aus Karlsruhe studieren konnte, setzt der Minister auf absolute Sicherheit und will nicht das Risiko eingehen, daß die Wahlen später für ungültig erklärt und nachgeholt Werden müssen. 4 Einer Aenderung des niedersächsischen Wahlgesetzes stellen sich jedoch erhebliche Terminschwierigkeiten entgegen. Es gilt als sicher, daß Ministerpräsident Kopf den momentan in Ferien befindlichen Landtag zu einer Sondersitzung einberufen läßt. Wenn sich auch mit Verkürzung der Bera- tungsfristen eine Aenderungsnovelle verab- schieden läßt, so ist es doch nicht mehr mög- lich, das geänderte Gesetz so rechtzeitig zu verkünden, dab noch am 23. Oktober ge- Wählt werden kann. Als nächster Wahl- monat käme dann wahrscheinlich erst der Januar 1961 in Frage, weil im November mit den vier ernsten Feiertagen und dem Ersten Advent und im Weihnachtsmonat Dezember die Parteien nur ungern in den Wahlkampf 5 5 1 ziehen. Aber auch für Januar ergeben sich Komplikationen, weil die Legislaturperiode der Kommunalvertretungen nur durch ein Verlängerungsgesetz hinausgeschoben wer- den könne. Unverzügliche Neuwahlen im Saarland München.(AP) Der saarländische Minister- rat hat sich am Donnerstag auf einer Sitzung in München für unverzügliche Neuwahlen zu den Gemeinde- und Kreisparlamenten ausge- sprochen und den Innenminister beauftragt, sofort einen neuen Wahlgesetzentwurf vor- zulegen, der noch in der kommenden Woche vom Ministerrat verabschiedet werden soll. Der Landtag soll noch im August in einer Sondersitzung über das neue Gesetz beraten. Beide Seiten haben also große Stärke, und man wird gut daran tun, in dieser Wahl nicht zu prophezeien. Dabei sind Kennedy und Nixon im Urteil über die Lage und ihre Erfordernisse nicht weit auseinander. In einer programmatischen Erklärung seiner politischen Philosophie, die viel Beachtung fand, beschwor Kennedy den Geist der ame- rikanischen Pioniere. Er sprach von dem weltweiten politischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Neuland der sechziger Jahre,„von unbekannten Möglich- keiten und Gefahren, unerfüllten Hoffnun- gen und Drohungen“, die nicht mehr Sicher- heit versprechen, sondern mehr Opfer ver- langen werden. Auch Nixon sprach in seiner Programmrede von Opfern,„nicht den grimmigen Opfern der Verzweiflung sondern den fruchtbringenden Opfern freien Wil- lens“. Das ist ein ähnliches Zeitgefühl. Nixon will dem kommunistischen Siegesglauben eine neue große Strategie für den friedlichen Sieg der freien Welt entgegenstellen, durch Stärke, die nirgends zu weichen braucht, Festigkeit, die niemals kriegerisch sein darf, wirtschaftliche Leistung und Hilfe, geistige Ausein andersetzung und bessere Führung und Ausführung. Kennedy spricht von einem Existenzkampf der Freiheit, und was Nixon vorschlägt, steht in nüchternerer und konkreterer Form in beiden Parteiprogram- men. Keiner kann der Gefühle des amerika- nischen Volkes sicher sein. Beide versuchen doppelgleisig zu fahren. Kennedy rechnet auf die alte Anziehungskraft der Demokra- tischen Partei als Schöpfer und Erweiterer sozialer Leistungen, aber er glaubt die Amerikaner bereit und gewillt, ihm aus ihrem bequemeren Wohlstand in die Er- leer. Das kühlere Wetter wirkte sich auf das Befinden der Teilnehmer günstig aus. Die Zahl der Kreislaufkranken, die das längere Stehen in der Masse nicht aushielten, war zwar wieder groß, aber nicht besorgnis- erregend. Dafür gab es beim Wegdrängen der Massen in der Dunkelheit nach Schluß der Veranstaltung einige Beinbrüche und Verstauchungen. Man hatte aber nach den Erfahrungen des Sonntags ein solches Auf- gebot an Sanitätern versammelt, daß den Verletzten und Kranken in kürzester Frist geholfen werden konnte. Alle waren des Lobes voll über die prompte ärztliche Behandlung. Man kann sagen, daß sich die Stadt Mün- chen jetzt völlig auf die Kongrehbesucher eingestellt hat, wenn auch nicht ohne ein leises granteln. Die Wirte vor allem sind Nicht restlos begeistert. In den großen Hotels kann man mühelos noch Zimmer bekommen. „Unsere Stammgäste blieben weg und die Kongrehbesucher sind kein Ersatz“, sagen Viele Inhaber. Ein Wirt, bei dem 1200 Kon- greßbesucher zum Essen angemeldet Waren, beköstigt jetzt nur 220. Dafür fehlen ihm 150 Gäste, die sonst aus den umliegenden Büros zum Essen kamen.„Ich habe Geschirr für 1200 Gäste gekauft“, sagte der Mann,„dar- auf sitze ich jetzt.“ Eine klagende Minderheit sind auch die Nachtlokalbesitzer. Unter sanftem Druck der Sittenpolizei und des eigenen Gewissens Haben sie alle gewagten Vorführungen aus ihrem Programm ausgemerzt. Meist findet man leere Tische. 5 Schlechtere Geschäfte als gewöhnlich machen die Kinos. Eines der größten Licht- spieltheater in der Stadt ist allerdings immer voll: es zeigt„Opfergang einer Nonne“ von Gertrud le Fort. a Taschendiebe am Werk Gute Geschäfte machen im Augenblick in München nur die Taschendiebe. Das darf man nach den summen vermuten, die den wenigen Ertappten von der Polizei wieder abgenommen werden. Die internationalen Langfinger kommen hauptsächlich aus Ita- lien, Spanien und Südamerika. Bei der Mehrheit der Südländer liegt die Vermutung nicht fern, daß sie nicht nur aus beruflichen, sondern sogar auch aus religiösen Gründen am Weltkongreß teilnehmen. Jedenfalls ö Die klatschbegierigen Engländer haben ihre Sensation engage Richard Nixon kenntnis zu folgen, daß in Zeiten groger Prüfung das Notwendige nicht genug ist Nixon rechnet auf diesen Wohlstand und auf die Zufriedenheit der Wähler, aber auch er hofft auf ihre Bereitschaft zu Größerem. Chrustschow nach Mexiko: New Lork.(AP/ dpa) Aus Kreisen deb Ver- einten Nationen verlautete am Donnerstag. der sowjetische Ministerpräsident Chrust- Schow werde Mitte September einen Staats- besuch in Mexiko machen. Chrustschow habe eine Einladung der mexikanischen Regierung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 150. Jahrestag der Unabhängigkeit Mexikos am 16. September angenommen., Eine amt- liche Bestätigung war in Mexiko bisher nich Zu erlangen. c... 7770 mausten sie so sehr und so geschickt, daß ein Münchner Kaufhaus in dieser Woche alle fünf Minuten über Lautsprecher eine War- nung vor Taschendieben durchsagte. So zeigt sich die Schwäche der mensch- lichen Natur sogar bei diesem religiösen Er- eignis. Auch im kleinen: am Nebentisch in der Gaststätte unterhielten sich gestern drei Damen aus Fürstenfeldbruck. Sie hatten sich eine Teilnehmerkarte des Kongresses be- sorgt, um für nur eine Mark mit der Bahn nach München fahren zu können— zum Sommerschlußverkauf. Priesterweihen und Agapen (dpa. APH) Am„Tag des Priestertum und der Nächstenliebe“ wurden auf dem Eucha⸗ ristischen Weltkongreß am Donnerstag in elf Münchener Kirchen 80 Angehörige von neun Ordensgemeinschaften zu Priestern geweilt Der Erzbischof von Wien, Franziskus Kar- dinal König, hat auf einer Pressekonferenz die Hoffnung geäußert, daß der Kongreß auch einer besseren Verständigung zwischen Katholiken und Protestanten auf der ganzen Welt dienen werde. Die gute Zusammen- arbeit zwischen den beiden Kirchen bei der Vorbereitung des Münchener Kongresses berechtige zu dieser Hoffnung. Zum erstenmal in der fast hundertjähri- gen Geschichtè der Eucharistischen Welt⸗ kongresse fenden am Donnerstag in Mün- chen Agapen statt, altchristliche Liebes- mahle, zu denen sich Gemeinde und Geist- liche bei Tisch vereinen, wie es einst Chri- stus mit seinen Jüngern tat. Im Festsaal des Münchener Hofbräuhauses teilten Kardinal- legat Testa und Bischöfe aus verschiedenen europäischen Ländern persönlich das ge- segnete Brot an die Gläubigen aus. Dem alten Brauch entsprechend gab es keine fest- gelegte Tisch- oder Rangordnung, sondern der schlichte Teilnehmer saß neben dem kirchlichen Würdenträger— ein Symbol christlicher Brüderlichkeit. Bundeskanzler Adenauer wird zum Kon- greß am Sonntagmorgen auf dem Flughafen München-Riem eintreffen und von dort mit einem Hubschrauber ins Stadtzentrum ge- flogen werten. Wie von zuständiger Seite in München verlautet, ist als Landeplatz eine Wiese im Englischen Garten vorgesehen, wo der Kanzler von Vertretern der bayerischen Staatsregierung begrüßt werden wird. * Butler-Entlassung im Hause Armstrong-Jones Alles deutet auf heftige Mißstimmigkeiten zwischen dem Hausherrn und seinem„Chefdiener“ hin Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug in England London. Es muß einen solennen Krach im Haushalt der königlichen Familie Jones, gegeben haben, wenn der von Prinzessin Margaret und ihrem Gatten, Antony Arm- strong- Jones, persönlich ausgewählte Butler nach nur dreiwöchigem Dienst seine Stel- lung aufgibt oder, nach anderer Version, Hals über Kopf entlassen wurde. Das Londoner Massenblatt Daily Mir- ror“ hielt diesen Hofklatsch für sensationell genug, um in riesiger Aufmachung auf der ganzen ersten Seite zu berichten, daß der 44 jährige Butler Thomas Cronin in einem Taxi seine Koffer und Habseligkeiten, ein- schließlich eines Lehnstuhls, von der Resi- denz des jungen Paares im Kensington- Palast in ein kleines möbliertes Zimmer im dritten Stock eines bürgerlichen Wohn- hauses in Notting Hill verbringen lieg. Ganz London stürzte sich mit Wonne auf den königlichen Klatsch und ergeht sich seitdem in Mutmaßungen, warum und wie das Un- Mögliche eintreten konnte, daß ein„Gent- lemen's Gentleman“, wie die nur noch im traditionsreichen England üblichen hoch- herrschaftlichen Diener genannt werden, unter so außergewöhnlichen Umständen entlassen wurde, Der Butler selbst enthielt 2* 1 1 sich jeder Aeußerung über die abrupte Be- endigung seines Dienstverhältnisses, doch er fügte hinzu:„Ich fand ihre königliche Hoheit außerordentlich charmant, ja sehr charmant, aber ich möchte einfach keine Meinung über Mr. Armstrong-dones äußern.“ Und einem Reporter des„Daily Express“ gegenüber stellte Butler Cronin fest:„Ich habe Gerüchte gehört, daß Mr. Armstrong-Jones und ich Schläge ausgewechselt haben sollen, Ich war viel zu lange in meinem Beruf, als daß ich es zu solchen Dingen kommen lassen würde.“ Was also ist der wahre Grund für die überraschende Kündigung eines Butlers, der nach englischer Gepflogenheit aiemals ge- kündigt wird? Da beide Seiten strenges Still- schweigen bewahren, ist man auf Vermutun- gen angewiesen. Der Butler Cronin selbst gab ihnen Nahrung, als er andeutete, es habe im Haushalt der Royal Joneses Auffassungs- Unterschiede gegeben, die es ihm unmöglich machten, seinen Dienst mit der Festigkeit und Stärke zu versehen, die seiner Position als höchstem Diener der Herrschaft ange- messen sind. 5 liche Tätigkeit zurück. Unter sechs besonders ausgesuchten Bewerbern wurde er von Prin- zessin Margaret und ihrem Gatten persön- lich ausgewählt und mit einem Monatsgehalt von 800 Mark angestellt. Vorher war er Butler des Londoner UsS- Botschafters, des Multimillionärs John Hay Whitney, bei dem er einem Stabe von 37 Angestellten vor- stand. Während Präsident Eisenhowers Eng- landbesuch im Vorjahr hat er diesen per- sönlich betreut. Noch früher war er in glei- cher Eigenschaft bei den Botschaftern Argen- tiniens und Rotchinas tätig gewesen sowie Butlervertreter bei drei Londoner Oberbür- germeistern. ö 1 1 Ein echter Butler ist nicht nur der per- sönliche Diener seines Herrn, er ist auch sein Hausvorsteher und häufig sein persönlicher Berater. Er kleidet seinen Ferrn nicht nur, er berät ihn auch in seiner Anzug- und Fra- Wattenwahl. Und wehe dem Herrn, der sich dem Spruch seines Butlers nicht fügt! Er wird, wie nun der Gatte der Prinzessin Mar- garet sehr bald auf seine Dienste verzichten müssen. 1 — Der Inbegriff eines Butlers, Thomas Cronin, blickt auf eine 30jährige verantwort- Weitere Periente siehe Seite 8 großer lug ist. und auf auch er em. ko? er Ver. jerstag, Ihrust- Staats- W habe gierung m zum Lexikos aàmt- 2 nicht ten daß ein he alle 2 War- nensch⸗ zen Ex- isch in rn drei en sich zes be- Bahn Zum 8 und ücha- in elf n neun Weill. 8 Kar- Merenz ongreß yischen ganzen men- bei der gresses tjähri⸗ Welt- Mün- niebes- Geist- Chri- aal des edinal- denen iS Se- Dem e fest- ondern dem ymbol Kon- ghafen rt mit m ge- Seite tz eine on, wo ischen . onder Prin- ersön- gehalt rar er 8, des i dem vor- Eng- per- 1 Klei- argen; sowie orbür⸗ F per- h sein licher t Nur, Fra- r sich t! Er Mar- ichten — 8 Nr. 179/ Freitag, 5. August 1960 WELT UID WISSEN MRNNHETMER MORGEN. Seite 3 ———ů Was sonst noch geschah. In den ersten Monaten der Bergsaison 1960 haben bereits 101 Menschen den Berg- tod in den Alpen gefunden. Gegenüber dem Vorjahr, in dem bis zum gleichen Zeitpunkt 148 Menschen dem Bergtod zum Opfer fielen, war ein merklicher Rückgang zu verzeichnen, der von der Bergwacht auf das schlechte und nicht zu Bergtouren ermutigende Wetter zu- rückgeführt wird. Nach wie vor stehen unge- nügende Ausrüstung und die mangelnde Er- fahrung der Berg-Amateure an erster Stelle der Ursachen der Bergunfälle. In den öster- reichischen Alpen fanden in diesem Sommer 37 Menschen den Tod, in den italienischen Alpen 26, in der Schweiz 21, in Frankreich 9 und in den deutschen Alpen 8. Mit einem Festakt auf der Edelweißspitze, der im Schneetreiben stattfand, wurde am Mittwoch das 25 jährige Jubiläum der Groß- glocknerstraße, einer der landschaftlich schönster Alpenstraßen Europas, gefeiert. Der Erbauer der Straße, der 73 Jahre alte Diplomingenieur Franz Wallack, teilte mit, daß die Fahrbahn der mit ihren Abzwei- gungen 60 Kilometer langen Hochgebirgs- straße von sechs auf 7,5 Meter verbreitert wird. Außerdem sollen in den nächsten fünf Jahren neue Parkmöglichkeiten für 3 500 Kraftfahrzeuge geschaffen werden. Bisher gibt es auf der Großglocknerstraße nur für 900 Autos Parkplätze. Man hofft, daß in die- sem Jahr eine Million Touristen die Straße befahren werden. Im vergangenen Jahr fehl- ten nur noch wenige tausend Wagen an dieser Zahl. 1959 sind allein 8 000 Autobusse mit Reisegesellschaften aus aller Welt über diese bis auf über 2 500 Meter Höhe führende Hoch- alpenstraße gefahren. 8 Ein Berghang in den schlesischen Beski- den ist nach heftigen Regenfällen der letzten Wochen in Bewegung geraten. Auf einem Gebiet von 20 Hektar gleitet die Erde nach einer Meldung der polnischen Nachrichten- agentur PAP stündlich um mehrere Zenti- meter bergabwärts. Teilweise hat sie sich schon um acht Meter gesenkt und Zerstö- rungen an Gebäuden verursacht. Das be- troffene Gebiet wurde von der Bevölkerung evakuiert. 5 In Petersburg im amerikanischen Staate Virginia wurden 26 Neger, unter ihnen ein Geistlicher, wegen Hausfriedensbruch ver- haftet, weil sie in einem Restaurant sitzen geblieben waren, in dem Neger nicht bedient Werden. Diese Art des Sitzstreikes hat in den Stüdstaaten vor einigen Monaten begonnen und seitdem ständig zugenommen. Mit dieser Aktion wollen die Neger ihrem verfassungs- mäßigen Recht Nachdruck verleihen, nach dem eine Rassendiskriminierung unzulässig ist. 5 Elf Experten der sowjetischen Zivilluft- fahrt sind zu einem dreiwöchigen Besuch in Washington eingetroffen. Der Besuch findet innerhalb des wissenschaftlichen und kultu- rellen Austauschprogrammes statt. Die Ex- perten wollen verschiedene Flughäfen besich- tigen und Flugsicherungseinrichtungen stu- dieren. 1 5 2 f Eine 17jährige Afrikanerin hat sich vor einem Gericht in Fort Victoria(Südrhode- sien), das sie wegen Mordes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilte, als Hexe bezeichnet und zugegeben, das sie Teile des von ihr er- mordeten dreijährigen Kindes verzehrt hat. Das Mädchen erklärte, sie habe das Kind aus Rache im Schlaf getötet, weil dessen Mutter, ebenfalls eine Hexe, ihr Kind umgebracht habe. Nach dem Begräbnis des Kindes sei sie zusammen mit zwei anderen Hexen auf dem Rücken von Hyänen zu dem Grab geritten, Wo sie den Leichnam ausgruben und be- stimmte Teile davon verzehrten. * Der„Kindesmörder von Jena“, Heinz Hucke, der einen zehnjährigen Jungen mit einer Gardinenschnur erwürgt hat, ist vom Bezirksgericht Gera zu lebenslänglich Zucht- haus verurteilt worden. Nach Angaben der örtlichen Presse war Hucke im Februar bei einem Einbruch von dem Jungen überrascht worden, der sich allein in der Wohnung auf- Bielt. * Seit 1945 sind 300 000 Niederländer aus Indonesien nach den Niederlanden zurück- gekehrt. 50 000 von ihnen sind inzwischen nach den USA und Brasilien ausgewandert. Amerikaner auf der„Flucht nach draußen“ begriffen New Vork wird kleiner/„Suburbia“ triumphiert/ Sechzig Millionen Amerikaner leben am Rande der Städte Die größte Stadt Amerikas ist nicht mehr ganz so groß. New Vork City, in der Welt vielfach als das Symbol der unersättlichen, immer mehr Menschen an sich ziehenden Großstadt angesehen, meldet zum erstenmal in seiner 346jährigen Geschichte einen Be- Völkerungsschwund. Seit 1957 hat die Ein- Wohnerzahl der Stadt um 200 000 abgenom- men. Die Glanzzeit der Riesenstadt scheint — der Quantität nach— vorüber zu sein. Stattdessen triumphiert„Suburbia“(su- burb= Vorort)— wie die Amerikaner jenen Kranz von Vorstädten nennen, die im letzten Jahrzehnt rund um New LVork wie um alle anderen Großstädte der USA gewachsen sind. Der Zug in die Vororte hat in den letzten Jahren in den USA einen solchen Umfang angenommen, daß viele Soziologen geradezu von einer„Flucht nach draußen“ sprechen. Seit 1950 etwa ist diese Bewegung von Jahr zu Jahr gröber geworden. Was früher nur für die Wolhabenden galt, ist nun Angele- genheit eines breiten Mittelstandes gewor- den. Das Leben vor den Toren der Stadt, in weitläufigen, in Grün eingebetteten Siedlun- gen, in denen das Einfamilienhaus vor- herrscht und in dem weder Verkehrslärm noch schlechte Luft die Menschen belästigen, kindet— wie in Deutschland— im Zeichen des wachsenden Wohlstandes immer mehr Freunde. Der Mangel an Bauplätzen im Her- zen der Großstädte, wo überdies viele ehe- malige Wohnhäuser in Bürogebäude umge- wandelt worden sind und noch werden, Bat allerdings ebenso zu dieser„Flucht in die Vorstädte“ beigetragen wie in vielen Orten der USA die Hoffnung auf geringere Steuer- belastung in den Gemeinden jenseits der Stadtgrenzen. Die Nachteile— oft ungenü⸗- gend ausgebautes Versorgungsnetz und die weiten Entfernungen— inmmt man dafür gern in Kauf. Man ist davon überzeugt, daß alles Fehlende schnell geschaffen werden kann. Und was die Verkehrs verbindungen betrifft, nun, dafür hat man ja sein Auto. Mehr noch als bisher, wenn eine solche Stei- gerung überhaupt möglich war, wird das Bild des Lebens durch den Wagen geprägt. So gesehen, wäre Suburbia nur eine tech- nische Frage. Tatsächlich ist diese Massenbe- wegung aber im Begriff, darüber weit hin- ausgreifend den Charakter der ganzen Be- völkerung zu beeinflussen. Der Zug vor die Tore der Stadt ist zu einem wichtigen Thema kür Soziologen geworden. Immerhin wohnen bereits 60 Millionen Amerikaner in den Vor- orten der Großstädte, ein Drittel der gesam- ten Bevölkerung der USA. Sie haben einen ganz neuen Lebensstil entwickelt, in dem die enge Verbundenheit mit dem Nachbarn und Mitmenschen wie der Hang, alles selber zu machen, ebenso wichtig sind, wie die Rolle der Hausfrau, die, an- stelle des tagsüber am Arbeitsplatz in der Stadt weilenden Mannes, das Zepter schwingt und das gesellschaftliche Leben weitgehend bestimmt. In Suburbia ist Amerika im Be- griff, ans dem Massendasein des Großstäd- ters in das beschauliche Leben der Eleinstadt zurückzukehren. Die„main street“ regiert wieder. Allerdings hat dies auch seine Schatten- seiten. Die einen sprechen zwar von der Rückkehr zum Menschlichen, zur Boden- gebundenheit, von der Möglichkeit der „echten“ Demokratie, da hier im kleineren Kreis jeder Bürger unmittelbar in die Ver- Mindestens zweimal täglien entgenen auch die aus den Großstädten geflüchteten Ameri- kuner dem Großstadtleben nicht: Wenn sie morgens in die Stadt hinein oder abends aus ihr herausfahren, geraten sie unweigerlich in die Fahrzeugschlangen, die sich dicht an dicht über die Ausfallstraßen wälzen. Rund 60 OOO Amerikaner nehmen jedoch diese Un- bequemlichheit in Kauf, um draußen, in einem der„suburbs“(Vororte) wohnen zu können. dpa-Bild antwortlichkeit eingeschaltet werden kann und auch wird, die anderen dagegen höhnen über das Gleichmaß des gesellschaftlichen Lebens, die übersteigerte Aktivität auf die- sem Gebiet, die Ueberorganisation der Frei- zeit, den Hang zur Konformität und zum übermäßigen Befassen mit dem Leben des Nachbarn. Recht haben sie alle. Suburbia lebt zwi- schen Ideal und Klatsch. Es erzeugt ein neues Familienbewußtsein und führt zugleich wie der demokratische Politiker Adlai Stevenson es nannte, zu einem„seltsamen Schattenda- sein von geteilten Familien und Sonntags- Vätern“. Trotz allem läßt sich nicht leugnen, daß auch hinter der Kulisse des oft hekti- schen Getriebes der zahllosen Clubs und Or- ganisationen, vom Kirchenrat bis zum Ver- band der weiblichen Wähler, vom Tanzelub bis zur Schulgemeinschaft, enge menschliche Beziehungen wachsen, daß das Leben in den Vororten gesünder ist, daß das Selbst- pewußtsein der Bürger zunimmt. Kennzeich- nend für suburbia mehr noch als für jeden anderen Teil der USA ist ein unverwüstlicher Optimismus seiner Bewohner. Ein Ende des Zuges zum Stadtrand ist noch gar nicht abzusehen, Ganze Ketten von Kleinstädten entstehen und wachsen zusam- men. Der Schriftsteller James Thurber wit⸗ zelte bereits:„Eines Tages wird unser Land nicht mehr, Vereinigte Staaten von Amerika“, sondern Vereinigte Städte von Amerika' heißen.“ Das Beispiel New Vorks spricht dafür, daß hinter der Ironie Ernst steht: bis zu 75 Kilometern vom Herzen der Stadt, von Man- hattan, entfernt, hat sich das Gebiet von „Metropolitan New Vork“ schon ausgedehnt, weit in den Staat New Lork und die Nach- parstaaten New Jersey und Connecticut hin- ein. In New Vork City wohnen nach der in diesem Frühjahr vorgenommenen Volkszäh- lung rund 7,65 Millionen Menschen, in den umliegenden Orten und Städten noch einmal 6,937 Millionen, Insgesamt beherbergt„Met- ropolitan New Vork“ 14587 Millionen Ein- wohner. Zehn Jahre zuvor Waren es nur 12,912 Millionen. Die Zunahme verbuchten nur die Vororte, denn New Vork City verlor im gleichen Zeitraum— seit 1950— mehr als 240 000 Einwohner. Die Folge: die Busse und Züge, die sich jeden Tag über verstopfte Straßen und Li- nien nach Manhattan quäleß, sind überfüllt, die Stadt New Vork verliert jährlich von dem— nach der Bevölkerungszahl berech- neten— Staatszuschuß 1,35 Millionen Dollar und wird außerdem von ihren 22 Sitzen im USA-Kongreß vier an andere Wahlkreise ab- geben müssen. Suburbia ist dabei, die Macht der großen Städte zu brechen. Experten, Soziologen, Wirtschaftsfach- leute und Staats wissenschaftler stehen die- ser Situation mit einiger Besorgnis gegen- über. Wenn nicht weitreichende Maßnahmen zur Erhaltung von Freilandgebieten ergiffen werden, könnte Chaos am Ende dieser Ent- wicklung stehen— ein endloser Wirrwarr von Asphaltstraßen, Telegraphenmasten und Fernsehantennen, nirgendwo unterbrochen von Parks oder Wäldern. Die Bedeutung einer durchdachten Planung ist glücklicher- weise immer mehr Gemeinden klargewor- den. Sie verlangt selbstverständlich mehr als nur das Ersinnen neuer Projekte, die das Geld des Steuerzahlers verbrauchen. In verstärktem Maße werden profes- sionelle Städteplaner mit der Lösung der verschiedensten Probleme— von der Alt- stadtsanierung bis zur Ausbreitung der Vor- ortgebiete— beauftragt. Die Zahl der An- gestellten in den Stadtbauämtern hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt; über 200 private Beratungsfir- men sind mit Planungsarbeiten für kleinere Städte, die sich für diesen Zweck keinen eigenen Angestelltenstab leisten können, ausgelastet. Der starken Nachfrage nach Fachleuten versuchen 25 Universitäten ge- recht zu werden, die Gelegenheit zu einem Spezialstudium bieten; rund 250 Studenten pro Jahr legen an ihnen ein Examen der Fachrichtung Städteplanung ab. Großstädte wie Philadelphia arbeiten an Großprojekten, die einen Zeitraum von 25 Jahren umfassen und zumeist aus öffent- lichen Mitteln finanziert werden. Hams Hagen Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Samstagabend: In den Ta- gesstunden Bildung lockerer Bewölkung, in den Nachmittagsstunden bis zu örtlichen, teils gewittrigen Schauern gesteigert. Nachts meist klar. Warm. Höchsttemperaturen 23 pis 25 Grad. Frühtemperaturen 11 bis 14 Grad. Schwacher Wind aus wechselnden Richtungen. Uebersicht: In der immer noch bei uns lagernden Meeresluft ist die Druckverteilung flach geworden. Die Langsamkeit ihrer Alte- rung und die gleichzeitige Schwäche des über Süddeutschland liegenden hohen DrꝗW.]W stalten unser Wetter. Sonnenaufgang: 5.02 Uhr. Sonnenuntergang: 20.01 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19 Grad. 5 tiopetondo Vorherscge Karte för 2. 8. 80-2 Uhr. Pegelstand vom 4. August Rhein: Maxau 548(4); Mannheim 403 (38); Worms 313(3%; Caub 260(4.21). Neckar: Plochingen 152(22); Gundels- heim 175(10); Mannheim 397(3). „Corriger la fortune“ Wie hoch die Wogen der Wettbegeisterung bei den sonst so kühlen Briten schlagen kön- nen, zeigte sich bei einem Windhunderennen auf der Romford-Rennbahn in London. Es war während des letzten Rennens, und alle Zuschauer hatten nur noch Augen für die Windhundmeute, die mit heraushängenden Zungen hinter dem elektrischen Kaninchen herjagte. Plötzlich sprang ein Mann über die Umzäunung und stürzte sich auf die heran- rasende Meute. Er griff nach dem ersten Tier, Dunmoe Alva, doch entwischte ihm dis schnelle Hündin. Dafür ging ihm das zweite Tier, Ballinclea Betty, in die Fänge, mit dem er sich auf der Bahn herumbalgte. Die ande- ren Hunde vergaßen das Rennen samt dem elektrischen Kaninchen und sahen den bei- den Kämpfenden zu. Die Zuschauer, die es erst noch von der komischen Seite genommen hatten, stiegen auf, als sie hörten, daß die Veranstalter das Rennen für ungültig erklärten. Plötzlich schlug die Stimmung um und die Menge wandte sich dem Unglücklichen zu, der gerade versuchte, über die Barriere zu springen und zu entkommen. Er kam nicht weit. Zwanzig Zuschauer hatten ihn im Nu umstelit und traktierten ihn solange, bis die Polizei den „Spielverderber“ aus den Händen der Wüten- den befreien konnte. Auf der Wache, wo man den übel Zuge f richteten hingebracht hatte, klärte sich dann alles auf: Der Mann hatte sein ganzes Geld, 10 Pfund(etwa 117, Mark), auf den Hund Victory Jewel gesetzt. Doch im Gegensatz zu seinem klangvollen Namen, der soviel Wie Siegesjuwel bedeutet, lag der Hund nur an Vierter Stelle, als der Wettfreund versuchte, durch seine kühne Aktion das Glück zu seinen Gunsten zu korrigieren. b Was wir hörten: Charakterbild und Reportage Auch in der zweiten Sendung der Reihe „Seinerzeit ausverkauft“ brachte der Süd- deutsche Rundfunk— als Uebernahme vom Bayerischen Rundfunk— ein wundervolles Kitschprodukt,„Die Grille“, das gewisser- maßen ein Standardwerk der pseudolitera- rischen Massenfabrikation darstellt. Es stammt aus der emsigen Feder der Schau- spielerin und Dramatikerin Charlotte Birch- Pfeifler, die in der Mitte des 19. Jahrhun- derts als unumschränkte Herrscherin des deutschen Theaters galt. Diese gebürtige Stuttgarterin(1800 bis 1868), die schon Mit dreizehn Jahren in München als jugendlich- tragische Liebhaberin, später auch als Opernsängerin auftrat, leitete als Gattin des dänischen Schriftstellers Christian Birch ein erfolgreiches Gastspielunternehmen, War von 1837 bis 1843 Direktorin des Züricher Stadttheaters und brachte zwischen 1830 und 1860 alljährlich ein neues Stück heraus, das an sämtlichen deutschsprachigen Bühnen aufgeführt und der Kassenschlager der Sai- son wurde. Vor ibrer Ungnade zitterten so- gar Hoftheaterdirektoren, denn seit Kotze- bue, dem gewandten Vielschreiber, gab es keinen Autor, der es an Beliebtheit mit Ma- dame Birch- Pfeiffer aufnehmen konnte, Die Stofle zu ihren realistischen und stets hoch- moralischen Stücken— die insgesamt drei- undzwanzig Bände füllen— fand sie meist in den gängigen Unterhaltungsromanen, die sie effektvoll dramatisierte. Zum Beispiel „Die Waise von Lowood“ und„Der Glöck- ner von Notre Dame“. Sie griff mit sicherem Blick für breite Publikumswirkung nach allem, was ihr brauchbar schien. a So entstand 1856„Die Grille“, ein„länd * liches Charakterbild“, nach„La petite Fa- dette“, einer Erzählung der französischen Schriftstellerin Georges Sand. Bei der Urauf- führung im Königlichen Schauspielhaus Berlin spielte Charlotte Birch-Pfeiffer selbst die Großmutterrolle der alten Fadet, die in der Hörspielfassung von Ida Ehre gespro- chen wurde. Ihre Enkelin Fanchon— nicht zu verwechseln mit dem Leiermädchen der vorigen Sendung— genannt„die Grille“, War Solveigh Thomas, die diese rührselige Gestalt nach Kräften entkitschte, so daß sie erträglich und beinahe menschlich wirkte. Aber es blieb trotz der betont nüchternen Regie von Heinz Günther Stamm immer noch genug un wahrscheinlicher Edelmut, entsagungsvolle Bravheit und tränenreicher Liebesschmerz übrig, um die Hörer frohen Herzens das Glück des armen Mädchens mit- empfinden zu lassen, das am Schluß den reichen Bauernsohn und obendrein noch eine stattliche Erbschaft von der geizigen Groß- mutter bekommt. Das Gute siegt und die Tugend wird belohnt, das War, wie immer, die moralisierende Absicht der Birch-Pfeif- fer, die mit ihren seichten und simplen Stücken des Volkes Seele bewegte. Beim Südwestfunk gab es zwei bemer- kenswerte Berichte: Der eine,„Die Ver- süchung der Kühe“ in der Reihe„Spanisches Tagesbuch“ von Hans Joachim Sell mit sehr persönlich gesehenen und fast poetisch geschilderten Eindrücken von dem Gut eines adeligen Stierzüchters,. Da werden Kampf- Stiere für die Arena erprobt, und die besten für das heroische Schauspiel des Todes aus- gewählt. Doch auch die Kühe werden einer ahnlichen Prüfung unterzogen, denn nur wenn sie genügend Mut und Wildheit zeigen, sind sie für Zuchtzwecke brauchbar. Man erfuhr in diesem sehr schönen, stimmungs- vollen Bericht eine ganze Menge interessan- ter Einzelheiten über den spanischen Stier- kult und die Ausbildung der Toreros, jedoch von den Migbräuchen dieses blutigen Schau- Geschäfts und von den üblen Tricks hoch- bezahlter Arenalieblinge und ihrer Manager schwieg des Sängers Höflichkeit. Es Wäre aber, um der Wahrheit willen, besser ge- Wesen, auch diese Seite des spanischen Na- tional,sports“ zumindest zu erwähnen, an- statt sich von romantischen Bildern so sehr überwältigen zu lassen. Der andere Bericht kam von Hadramaut, dem wüstenhaften Hochland Südarabiens, dem uralten Reich der Königin von Saba, das noch heute unberührt, ein Stück orienta- lisches Mittelalter ist. Horst Scharfenberg, der Südwestfunk-Reporter, war einer der wenigen Europäer, denen es bisher gelang, in dieses weltabgeschlossene Gebiet einzu- dringen. Dieses britische Protektorat, das von zwei Sultanen autonom verwaltet wird, ist für Fremde wenig einladend, denn es gibt keine Straßen, keine Hotels, keine Aerzte, und die Feindseligkeit der Einwohner er- laubte einen Straßenbummel nur in Beglei- tung schwerbewaffneter Leibwächter. Das einzig Angenehme in diesem ab weisenden Winkel— Normaltemperatur 40 Grad im Schatten— waren die in jedem Haus vor- handenen Wasser-Bassins, private Swim- ming-Pools, die einige Abkühlung in dieser sonnenglühenden Hölle bringen. Aber was tut ein Reporter nicht alles, um seinen Hörern etwas Neues zu bieten? Ob sich diese kost- spielige und strapaziöse Reise gelohnt hat, ist kreilich eine andere Frage, Denn auch hier zeigte es sich, daß bei der Konkurrenz des Fernsehens die bloße Sammlung akusti- scher„Bilder“ nicht mehr genügt, sondern daß noch mehr hinzukommen muß, um solche Reportagen in ein attraktives Funk- Erlebnis umzuformen.. Neue Erkenntnisse und Erfindungen Kälte aus der Steckdose (Sa W) Die theoretische Möglichkeit, Strom ohne Umwege in Kälte umzuwandeln, fand der französische Uhrmacher Peltier schon vor 125 Jahren. Die praktische Auswertung des Peltiereffektes ist aber jetzt Ingenieuren ge- lungen, die Geräte bauten, in denen Tempe- raturen von weniger als 40 C erzeugt wer- den, ohne daß dabei mehr geschieht, als dag Strom durch die Lötstelle von zwei Halb- ſeitern fließt. Diese neue Kühlmethode eignet sich vor allem zur Kühlung von durch Rohre fließende Flüssigkeiten in der chemi- schen Industrie. In den Tropen kann die Apparatur direkt an die Wasserleitung ange- schlossen werden und liefert auch in Back- ofenhitze Eiswasser. Außerdem wurde ein Luftumwälzer auf dieser Basis konstruiert und ein Forschungsmikroskop, dessen Objektträger eine ständige Temperatur von 35% hält. Unter dem Mikroskop kann unter anderem das Kristallisieren der Luft- keuchtigkeit beobachtet werden. N Spritzmittel gegen BOdenerosion (Saw) Stark hängige Bodenflächen, zum Beispiel die Hänge neuaufgeschütteter Deiche und Dämme, sind in besonderem Maße der Erosion ausgesetzt. Jeder Regengußg ver- Uursacht Abschwemmungen, wenn nicht ein- gesäter Rasen den Boden festigt. In Kali- kornien wurde, wie„California Agriculture“ zu entnehmen ist, ein Spritzmittel, Elvanol“ benannt, entwickelt, das die Bodenoberfläche mit einem feinen wasser- und luftdurchläs- sigen Film überzieht, der die Bodenteilchen zusammenhält. In dreiprozentiger Lösung reichen 100 Liter Spritzbrühe zur Behand- lung von 12,5 Quadratmeter Bodenfläche aus. Da der Film wasser- und luftdurchlassig ist, wird die Entwicklung einer vorher einge- säten Grasnarbe nicht beeinträchtigt.. Glasfaser gewebe als sanitä se HI Ife f (Saw) Für Arztkittel, OP- Schürzen und Bettunterlagen wurde jetzt in England ein Slasfasergewebe auf den Markt gebracht, das allen bisher verwendeten Materislien Weit überlegen sein soll. Das Glasfaserge- Webe ist zwischen zwei dünnen PVC Poly- vinylchlorid)-Filmen eingeschoben, die durch ein Spezialverfahren fest miteinander ver- bunden sind. Unterlagen aus diesem Stoff sind wesentlich leichter und daher für den 5 Patienten viel angenehi ger als gummiertes Material. Sie können im Gegensatz zu de- nen aus Gummi auch im gefalteten Zustand aufbewahrt werden. Das neue Material kann wiederholt in Dampf oder mit wäss⸗ rigen Lösungen sterihsiert oder mit Reini- gungs- und Desinfektionsmitteln behandelt Werden, ohne daß Qualität und Aussehen darunter leiden. Es ist gegen Licht, Oele und Fette ebenso unempfindlich wie gegen Ozon und ultraviolette Strahlen, Seine Le- bensdauer ist, verglichen mit den üblichen gummierten Baumwollunterlagen, minde- stens dreimal so hoch. Schürzen aus dem neuen Material wiegen nur etwa 360 g, wäh- rend eine Gummischürze gleicher Gröge ein Gewicht von 680 bis 1000 g hat. Jod und andere Desinfektionsmittel hinterlassen keine Flecken. FF Belte 1. NMANN HEINER MORGEN MANNREIMER LOKAL NACHRICHTEN Freitag, 5. August 1960/ Nr. 179 Allmonatliche Pressekonferenz bei Oberbürgermeister Dr. Reschke: Wünsche wachsen der Stadt über den Kopf Der Ausruf„Mannem hinne“ bringt auch die besonnensten Mannheimer Bürger auf die Palme Auch die Stadt hat nur zwei Hände und mit diesen voll zu tun. Dies war der Tenor der Ausführungen des Oberbürgermeisters monatlichen Gesprächen mit der Dr. Hans Reschke in seinem gestrigen, all- Mannheimer Presse. Er schnitt dabei eine Frage an, die nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Städten gestern, heute und morgen auf den Nägeln brennt. Es ist die Frage: Bis zu welchem Maß kann ein Gemeinwesen wie die Stadt Mannheim Bedürfnisse befriedigen und Wünsche erfüllen, die von den Bürgern an sie herangetragen werden. Der Oberbürgermeister hatte als aktuellen Anlaß einige Artikel aus Mannheimer Tageszeitungen vorliegen, die sich mit Anliegen wie Kongreßhalle, einem neuen Hut für den alten Wasserturm u. a. befaßten. Wird durch solche Veröffentlichungen die Begehrlichkeit nicht zu stark geweckt? Entsteht dadurch nicht Unzufriedenheit? Vor allem wenn man sich darüber klar ist, daß in der Gegenwart und nahen Zukunft die gesamte Arbeitskapazität der Verwaltung und der ausführenden Firmen bis zum Letzten ausgelastet ist? Wenn in der einen oder an- deren Angelegenheit zur Zeit nichts geschieht, so bedeutet das nicht, daß die Ver- waltung schläft, versicherte der Oberbürgermeister, gestand aber zu, daß selbst die desonnensten Bürger dieser sonst so selbstsicheren und stolzen Stadt in geradezu hysterische Aufregung geraten, wenn im Zusammenhang mit irgendeiner Sache, die Mannheim nicht hat, der Satz fällt:„Mannem hinne.“ Kein Wunder, daß er dem Echo dieser Aufregung in den Tageszeitungen, dem öffentlichen Forum der Mannheimer, immer wieder begegnet. Der Oberbürgermeister wartete mit einem umfangreichen Katalog begonnener und in naher Zukunft geplanter Bauvorhaben auf, der recht deutlich demonstrierte, wie sehr Allen Beteiligten das Wasser am Fals steht. Es ist nicht einmal so sehr die finanzielle Be- lastung, die all diese Bauten mit sich bringen. Viel schwerer ins Gewicht fällt vielmehr die Nichits geht über BAREN-MARKE BNREN-MARKE zum Kaffee Tatsache, daß einfach keine Fachkräfte mehr da sind, die sie bewältigen können. Dem Tiefbauamt und dem Hochbauamt wächst die Arbeit allmählich über den Kopf. Ganz abgesehen davon, daß keine Ingenieure und Architekten zu bekommen sind, muß man sich auch fragen, sagte der Oberbürger- meister, ob man den Verwaltungsapparat über gewisse Grenzen hinaus erweitern oder ob man sich nicht mit einem der Stadtgröße entsprechenden Mitarbeiterstab auf ein von diesem zu bewältigendes Maß von Arbeiten bescheiden solle. Ohnehin würden schon eine ganze Anzahl von Ingenieurbüros und priva- ten Architekten mit Aufträgen eingedeckt; in weit größerem Umfang als dies früher üblich gewesen sei. In Dr. Reschkes Katalog vorrangiger Bau- Projekte kamen zunächst die Schulen, über die wir in unserer Samstag-Ausgabe noch Ausführlich berichten werden. Gerade ist ein Ingenieurschulbau fertig geworden. Hier in Stichworten, was auf uns zukommt: Eine Schule auf der Schönau, in der IG-Siedlung in Rheinau(sie wurde gerade am Montag im Technischen Ausschuß behandelt), in Nek- karau, in T 4, am Speckweg(bis etwa 1962), der Weiterbau des Gewerbeschul-Komplexes und schließlich die vielfältigen Schulrepara- tur- und-renovierungsarbeiten. Außer den Schulen steht noch an: Der Bau eines Alters- und Pflegeheimes, des Jugend- heimes Rheinau, der Großmarkthalle(dazu OB Dr. Reschke wörtlich:„Ich habe mich Wirklich nicht dazu gedrängt, aber die Ver- hältnisse auf dem Großmarkt erfordern eine dringende Lösung. Wir hoffen, daß es bis nächsten Herbst so weit ist“), Bau einer neuen Friedhofshalle(das Preisgericht hat aus ver- schiedenen Entwürfen einen ausgewählt), des Diakonissenhauses, des Schwestern- Wohn- hauses mit 200 Betten im Garten des Städti- schen Krankenhauses, wo gerade eben der Apothekenbau fertig wird, einer Sporttrai- ningshalle an der Hohwiesenstraße, Anlage eines neuen Meßplatzes u. a. „Antizyklisches Verhalten“ Diesem umfangreichen Katalog von Bau- Projekten gegenüber steht das Schlagwort vom„antizyklischen Verhalten der öffent- lichen Hand“. Auf gut Deutsch: Die öffent- liche Hand soll bei der Vergabe von Auf- trägen etwas zurückhaltender sein, um die in schwindelnde Höhen kletternde Konjunktur ein wenig zu zügeln. Diese These, die nicht nur von Bundesfinanzminister Etzel, vom Vizepräsident der Bundesbank Tröger, son- dern auch auf kommunaler Ebene von SPD. Stadtrat Professor Schachtschabel vertreten Wird, ist allerdings nicht so leicht in die Tat umzusetzen.„Auch ich halte sehr viel vom sogenannten antizyklischen Verhalten“, sagte OB. Dr. Reschke,„aber ich meine, es gibt eine ganze Reihe von Vorhaben, die einfach nicht aufschiebbar sind“. Damit war das Gespräch beim Kernpro- blem angelangt, nämlich der Rangordnung. Und es zeigte sich, daß es hier schwierig wird, die Meinungen auf einen Nenner zu bringen. Allzu viele Interessen und Aspekte stehen da im Widerstreit. Dr. Reschke wies U. a. darauf hin, daß man allzu leicht ge- neigt sei, die Bedürfnisse Mannheims nur von der Innenstadt her zu sehen., Das war berechtigt zu einer Zeit, als Mannheim noch 150 000 Einwohner hatte, von denen mehr als die Hälfte in der Innenstadt wohnte. Heute wohnt der größere Teil der Mann- heimer an der Peripherie. Logischerweise müssen deshalb auch die Bauprojekte mehr gestreut werden. Ein Schwimmbad in Sand- hofen interessiert nun einmal vor allem die Sandhofener und Schönauer, ein Jugend- heim in Rheinau nur die Rheinauer. Ein anderer Gesichtspunkt: Wir schuften und schuften, vollenden Millionen-Projekte, und wenig später sind sie Alltag, werden als Selbstverständlichkeit hingenommen. (Die neue Rheinbrücke war nur Anlaß zu Diskussionen, solange sie nicht vorhanden In Forchheim wurde Seuchenpilz gezüchtet MdB Dr. Rutschke: Professor hatte Blauschimmel auf dem Balkon Der Karlsruher FDP-Bundestagsabgeord- nete Dr. Wolfgang Rutschke hat es am Don- nerstag auf einer Versammlung des Tabak- bauvereins' in Spöck als erstaunlich bezeich- net, daß das Bundesernährungsministerium immer noch hartnäckig auf der Behauptung bestehe, es sei nachgewiesen, daß die Ver- seuchung der badisch- pfälzischen Tabakbau- flächen nicht im Zusammenhang mit den „Blauschimmel“ Versuchen in der Bundes- anstalt Forchheim bei Karlsruhe stehe. Diese Feststellung sei um so merkwürdiger, als auch vom Bundesernährungsministerium un- bestritten sei, daß in der Bundesanstalt in Forchheim der Seuchenpilz nicht nur seit 1959 vorhanden, sondern dort auch in beträcht- lichem Umfang gezüchtet worden sei. Be- merkenswert sei dabei, daß der erste Frei- landbefall wenige Kilometer von der Bun- desanstalt Forchheim entfernt festgestellt wurde. Trotz der Erkenntnis, daß man des Schädlings nicht Herr wurde, führte Rutschke 9 Auch Sie Werden restlos begeistert sein: Mehr als 2000 fei- spiele Wohnlicher Behaglichkeit · an einem platz. in 60 Schau- fenstern und einer ständigen Möbel- Groß ausstellung, da konn man so ganz nach Herzenslust wählen. Diesen Einkqufsvor- teil unseres Großangebotes sollten quch Sie Wahrnehmen. Streib- Behaglichkeit för wenig Geld- long gefällt! ein ganzes leben MOBEIWERKSTATTEN r EINRICHTUNGSHAUSs 1 weiter aus, habe ein für die Versuche in Forchheim verantwortlicher Professor 128 befallene Pflanzen zu Experimenten auf den Balkon seiner Privatwohnung nach Karls- ruhe gebracht. Diese Pflanzen seien frühe- stens am 14. Mai von dort wieder weg- geschafft worden. Wie das Bundesernäh- rungsministerium feststellte, seien dann Ende Mai Infektionen im Freiland nördlich von Karlsruhe aufgetreten. Bei einer Inkuba- tionszeit von weniger als 14 Tagen bestehe also durchaus die Möglichkeit, daß mit den Experimentier-Pflanzen hier ein Zusammen- hang bestehe. Der Bundestagsabgeordnete widersprach schließlich dem Optimismus des Ministeriums, daß bereits ein sicheres Ver- fkahren gegen den„Blauschimmel“ ausgear- beitet worden sei. Weder sei es gelungen, immune Jungpflanzen durch chemische Be- einflussung zu züchten, noch gebe es ein Mittel, Pflanzungen vor dem„Blauschimmel“ zu schützen, geschweige denn diesen auch nur aufzuhalten. 0 Parellel dazu laufen ebenfalls recht auf- wendige Tiefbauten: So soll, wie vorgestern in einer Aussprache mit dem Ludwigshafener Oberbürgermeister Dr. Klüber vereinbart wurde, im Herbst dem Bundesverkehrs- minister ein Antrag zum Bau der Nordbrücke Vorgelegt werden. Es handelt sich dabei um ein Projekt von schätzungsweise 100 bis 110 Millionen DM, an dem sich die Schwe- sternstädte, die Länder Rheinland-Pfalz und Baden- Württemberg und der Bund beteiligen sollen. Dieses Eisen soll geschmiedet werden, solange es heiß ist. Ohnehin wird, wenn überhaupt, in dem nächsten Bundeshaushalt nur eine erste Quote als Beitrag aufgenom- men werden, so daß bis zur Verwirklichung dieses Planes doch noch geraume Zeit ver- gehen wird. Als Straßenbauprojekte seien genannt die B 36(Rheinau Schwetzingen) und die B 38(Käfertal Weinheim). Das alles sind Bauprojekte von vielen, vielen Millionen. Im Jahr 1959 hatten die städtischen Vorhaben allein einen Umfang von 65 Millionen DM— ein Rekord. Dieser Ausweitung ist jetzt allmählich eine Grenze gesetzt. Ganz einfach, weil es weder die tech- nischen Dienststellen, noch die privaten Bau- firmen schaffen. Es ist heute schon so, daß die Stadt auf öffentliche Ausschreibungen hin keine Angebote mehr erhält. Manche Firmen geben Angebote nur pro forma ab. Im letzten Jahr beispielsweise konnte die Reparatur der Heizungsanlage in der Humboldtschule wäh- rend der Ferien nicht ausgeführt werden, weil einfach keine Firma dafür gefunden würde. contra eilige Bauvorhaben War.) Es gelingt einfach nicht, der Stadt eine neue Komponente, eine neue Bereicherung zu geben. Wir verausgaben uns für Ange- legenheiten, die selbstverständlich sind und eigentlich schon da sein müßten. In diesem Zusammenhang führte das Ge- spräch immer wieder zu einem Saalbau. Wenn wenigstens ein neuer Nibelungensaal im Anschluß an den Rosengarten wieder entstehen könnte! Würde er der Stadt nicht vielleicht eine solche neue Komponente geben können? Der Aufwand fällt ange- sichts des dicken Millionen-Kataloges gar nicht so schwer in die Waagschale. Man schätzt diesen Bau auf etwa 6 Millionen Mark. OB Dr. Reschke erinnerte daran, daß er in seiner Etatrede auch diesen Punkt berührt habe. Er wird ihn nicht vergessen. Grundstück von der Stadt? Als weiteres Thema der recht anregenden OB-Pressekonferenz stand das Angebot eines Privatmannes zur Debatte, der für 22 Millionen Mark(ohne öffentliche Mittel) Wohnungen bauen und zu den Bedingungen des sozialen Wohnungsbaues vermieten möchte, wenn ihm die Stadt das Baugelände dafür zur Verfügung stellt. Ein ähnliches Angebot war bereits zu Bürgermeister Trumpfhellers Zeit der Stadtverwaltung ge- macht worden. Damals war es nicht möglich gewesen, das erforderliche Baugelände auf- zutreiben. OB Dr. Reschke versprach nun 2 war, alles in seiner Macht Stehende zu tun; ob er damit aber Erfolg habe, sei auch dieses Mal dahingestellt. Er gab bei dieser Gele- genheit noch einmal die Zahlen des in städti- schem Besitz befindlichen Baugeländes be- kannt. Baureif sind gegenwärtig nur 12,5 Hektar, davon 6 Hektar auf der Schönau, 3 Hektar an der Waldstraße und 1,9 Hektar auf der Blumenau um Teil von der Garten- Vorstadt- Genossenschaft und der Gemein- nützigen bereits in Planungen einbezogen) und 1,6 Hektar Streubesitz. Auch von 650 Hektar„Bauerwartungsland“ gehören der Stadt nur 10 Prozent. Schließlich berührte der OB noch das lei- dige Problem Bunkerbewohner. Bis Novem- ber dieses Jahres soll der Kunsthallenbun- ker geräumt werden. Das ist gar nicht so ein- fach, 30 Rentnern wurden in Mannheimer und auswärtigen Heimen Plätze angeboten. Bei der Umfrage erklärten sich 5 eventuell dazu bereit, diese anzunehmen, erschienen jedoch nicht mehr. Zwei weitere sagten, sie hätten bereits Plätze angenommen, drei wollen anderweitig ausziehen, die übrigen 20 wollten unter keinen Umständen den Bunker verlassen. Zur Zeit wohnen im Kunsthallenbunker noch 92, im Ochsen pferchbunker 93, im Wohlgelegenbunker 113 und im Bunker an der Feuerwache 70, zu- sammen 368 Personen. Nach einer kurzen Diskussion über die Trassenführung der Autobahn im Mannhei- mer Raum und dem Widerstreit der Meinun- gen in der Frage der ostzonalen Aktion „Frohe Ferien für alle Kinder“ schloß der OB die Pressekonferenz, die letzte, ehe auch für ihn der Urlaub ausbricht, Mac Barchet Schlafzimmer. ob 350.— Kombischröänke ab 190. Sessel 0b 65. aber cuch eine erlesene Auswahl exklusiver Stilmöbel, Tep- piche. Bettumrondungen Motratzen. Elektrische Haus- geräte, nor Markenfobrikote. 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Die Sandhofener Ortsgruppe des Verban- des der Kriegsbeschädigten und Kriegshin- terbliebenen zählt rund 550 Mitglieder.„Wir hatten schon lange den Plan, die Wohnungs- not einiger unserer Mitglieder durch Selbst- hilfe zu beseitigen“, sagte Ortsgruppenvor- sitzender Werner Wehe dem MM- Reporter. „Die Sandhofener Kriegsbeschädigten des ersten Weltkrieges hatten uns ein gutes Bei- spiel gegeben“, ergänzt Kassierer Alfred Schuhmacher,„so, wie sie damals am Nord- rand unseres Stadtgebietes bauten, wollten wir es auch machen— es fehlte nur an Geld und Gelände.“ Die Verantwortlichen des Verbandes suchten nach geeigneten Grundstücken, verhandelten, besichtigten alles schien aussichtslos. Mittlerweile war das Baugelände auch in den Vororten so teuer, daß es von den Kriegsbeschädigten nicht mehr erworben werden konnte. Doch dann stellte die Süd- deutsche Jutespinnerei plötzlich die Produk- tion ihres Sandhofener Betriebes ein, ver- kaufte die sogenannten„Kolonie-Häuser“ an ihre Beschäftigten und bot gleichzeitig die vorhandenen Bauplätze zum Erwerb an, und Z War zu einem tragbaren Preis.„Buchstäblich in letzter Minute“, sagt Alfred Schuhmacher, „konnten wir dem Bevollmächtigten der Firma das Versprechen abringen, Bauplätze an Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen zu verkaufen“. Die Bauwilligen schlossen sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen und das von ihr gewählte„Aktionsteam“ Vorsitzender Wehe, Kassierer Schuhmacher und Verbandsrevisor Eugen Fütterer— be- . 0 70 n 45 Keine Filielen ESCHELBRONN sEfHEio EBER Sessel ab 229. eigene Häuser Polstergarnitur in Teak: 16 Zweifamilienhäuser in Selbsthilfe 8 gann„mit der Beseitigung der restlichen Hindernisse“: Nicht nur das gesamte not- wendige Baumaterial für die 16 Zweifami- lienhäuser wurde von der Interessengemein- schaft zentral eingekauft, sie beschaffte auch das Baugerüst, das dann von Haus zu Haus wanderte. 8 Alle Beteiligten brachten rund 6000 Mark Eigenkapital mit. Erspartes aus harter Ar- beit— nicht nur der eigentlichen Bauherren, sondern auch ihrer Kinder, Schwiegersöhne und ⸗töchter. Die Rentenkapitalisierung der Kriegerwitwen ergab generell weitere 7500 Mark, während sich ihre Höhe bei den übri- gen nach dem Beschädigtengrad richtete Die Landeskreditanstalt steuerte je Wohnung 8 mal vergrößert sehen Sie die welt auf Ihren Reisen Wanderungen und beim Sporti hora-Spori 8 x 30 vergütete Optik, Mittel- trieb 2 J Gar., deut- 78. sches Erzeugnis nur 5 . Anzahlung nur 15, Eine Sensation in Preis und Qualität! Mannheims großes Spexialhaus 3 0 0 N A 0 7. 5, Planken, Tel. 2 68 44/45 10 000 Mark hinzu.„Je nach Bedarf über- nahm die Landesversicherungsanstalt in Karlsruhe oder die Angestelltenversiche- rungsanstalt Berlin die erste Hypothek.“ Am 8. April konnte der erste Spatenstich vorgenommen werden., Samstagabend treffen sich zwölf der insgesamt 16 Bauherren mit Vertretern der Stadt, des Kreisverbandes und weiteren Vertretern der Oeffentlichkeit im Sandhofer„Adler“ zum Richtfest, das die restlichen vier Hauseigentümer in kurzer Zeit nachholen. Ende November soll es dann „soweit“ sein. Jede der 32 Wohnungen be- steht aus zwei Räumen von jeweils rund 18 Quadratmetern, einer Wohnküche von 14 und einer Kochnische von rund fünf Qua- dratmeter. Das Bad ist komplett eingerichtet, Voll ausgekachelt. Die meisten Wohnungen verfügen über einen Balkon, in jedem Haus ist eine Garage. Das gesamte Baugelände Wurde in Parzellen von 300 bis 350 Quadrat- meter Größe aufgeteilt“, berichtet Architekt Julius Preis.„Jeder Bauherr ist also auch Grundstückseigentümer.“ Kö. fordern Sie bitte Kdfolog an! Sofobeſt ab 429. rns eee er ke ichen not- Ami- ein- auch Haus Mark Ar- rren, öhne der 7500 pri- tete nung port 30 ittel⸗ 78. 15.— und alhaus 4745 ber- Ir. 179/ Freitag, 5. August 1960 MANNHEIMER LOKALNACHRICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Kleine Chronik d Ueber Eigenheimbau sprach Stadtrat Wittkamp „Wie flnanziere ich den Bau eines Eigen- heimes?“ dies war die Kernfrage eines Re- ferates, das Stadtrat Heinrich Wittkamp im Lokal„Kaisergarten“ vor dem Sozialpoliti- schen Ausschuß der Mannheimer CDU hielt. Stadtrat Wittkamp, der durch seine Mit- gliedschaft in einer Eigenheimbau- Gesell- schaft Erfahrungen sammeln konnte, be- zeichnete als die größte Schwierigkeit, die sich dem Bauwilligen entgegenstelle, den allgemein auftretenden Baulandmangel. Ver- gleichsweise zu anderen europäischen Län- dern oder den USA sei in der Bundesrepu- plik außerdem durch die bestehenden Ge- setze die Landenteignung für Projekte des öfkentlichen Interesses erschwert. Der Frage des Bauens, als einer gesellschaftspolitischen Frage, habe sich die Bundesregierung bisher nicht mit der gebotenen Intensitat zuge- 3 2 von Sandhofen, Am Tisch der Wirte die it porgel. lan köstlich gedechten Tafeln in der Leistungs- schau des örtlichen Gewerbevereins glänzen, verweilte gestern nachmittag Oberbürgermei- ster Dr. Hans Reschke besonders lange. Er nahm sogar eine der uvohlarrangierten Tassen vom Gedeck und betrachtete das Gütezeichen. Stadtrat Heinrich Starke und prominente Sandhofener Geschäftsleute führten den in- teressierten OB durch die einzelnen Zimmer der Gustav- Wiederkehr Schule. No.) Bild: Steiger er großen Stadt wandt, kritisierte der Stadtrat; sie habe die Initiative anderen Parteien und Privatorga- nisationen überlassen. In Einzelheiten behandelte das Referat die Einsparungs möglichkeiten und Finanz- hilfen im Privatbau, die in den einzelnen Bundesländern voneinander abweichen. Der öfkentliche Kapitalaufwand, durch den die Bindung an das Eigenheim gefördert wer- den soll, umfaßt zinsverbilligte Landesbau- darlehen mit niedriger Amortisation und Landeskredite. Die Eigenheimbaugesellschaf- ten gewähren außerdem die Möglichkeit, sich beim Bau aktiv zu beteiligen; durch diese Selbsthilfe können die Kosten beträchtlich gesenkt werden. Interessentengruppen tun sich zusammen und verrichten selbst die einfachen Arbeiten, die auch der Laie mei- stert. Die Gesellschaft veranschlagt dann die Arbeitsstunden nach Stundenlohn, der spä- ter von den Gesamtkosten abgezogen wer- den kann. Selbstverständlich könne auch im Eigenheimbau nicht wild gebaut werden, meinte Stadtrat Wittkamp. Um ein äußer- liches Gesamtbild zu wahren, müßten be- stimmte Prototypen eingehalten werden, die miteinander harmonieren. Li. Rettungsschwimmer-Lehrgang a b heute im Her zogenriedbad Heute, um 19 Uhr, beginnt die Deutsche Lebensrettungs- Gesellschaft im Herzogen- riedbad einen neuen Lehrgang zur Ausbil- dung von Rettungsschwimmern. Alle Inter- essenten sind zur Teilnahme eingeladen; Kosten entstehen ihnen, außer dem üblichen Eintrittsgeld an der Badkasse, nicht. Die Kurse umfassen etwa sieben Abende und werden jeweils dienstags und freitags durch- geführt. 0 Filmspiegel Helden und„trübe Tassen“: „Alster“:„Man nannte es den Groben Krieg“ Der Große Krieg findet von 1914 bis 1918 statt. Gezeigt werden allerdings nur die Kämpfe der Italiener gegen das k. u. k. Heer. Oreste Jacovacei(Alberto Sordi) und Giovanni Busacca(Vittorio Gassmann), zwei typisch„trübe Tassen“, haben jedesmal das Glück, vom Kampfplatz weit entfernt zu sein, wenn es hart auf hart geht. Bei diesen Kämpfen wird nahezu ihre ganze Einheit aufgerieben. Als sich der Rest zur Defensive Vorbereitet, werden die beiden als Melder eingesetzt. Dabei fallen sie den Oesterrei- chern in die Hände, die sie für Spione hal- ten. Beim Verhör verrät Jacovacci aus Un- vorsichtigkeit eine bevorstehende militä- rische Aktion. Der hellhörig gewordene österreichische Offizier will sie zur Aussage Zz Wingen, indem er sie vor die Alternative: Preisgabe des Geheimnisses oder Exekution stellt. Die beiden sind bereit, auszusagen, aber in diesem Augenblick beleidigt ein Oesterreicher durch ein paar höhnische Worte die Italiener. Daraufhin verweigern sie jegliche Aussage und werden erschossen. So wurden beide am Schluß doch noch wahre Helden, die in ihrer Vaterlandsliebe über sich selbst hinauswuchsen. Der Streifen weist typische Merkmale des guten italienischen Films auf und wurde 1960 mit dem höchsten italienischen Filmpreis ausgezeichnet; gleichzeitig erhielten Vittorio Gassman und Alberto Sordi den Preis für die beste schauspielerische Leistung, der be- sonders bei Gassman voll gerechtfertigt ist. Der Film weicht stark von der allgemeinen Tendenz der Kriegsfilme ab, ist jedoch weit- aus besser als viele deutsche und amerika- nische Machwerke dieser Gattung. may Das Volksbad Neckarstadt bleibt in der Zeit vom 15. August bis 13. September weger Reparaturarbeiten geschlossen. 4 Zum Unglück am Kiefweiher: A Zeugin gesuct Eine dunkelhaarige Frau Zur Feststellung der genauen Zeit, zu der der bedauerliche Unfall am Kief- weiher geschah, bei dem am letzten Frei- tag der 20jährige Hans-Jürgen Keller von einem Motorboot überfahren wurde, wird noch eine wichtige Augenzeugin ge- sucht. Es handelt sich um eine dunkel- haarige Frau, die ein Kleinkind auf dem Arm trug. Sie war mit einem zweitei⸗ ligen geblumten Badeanzug bekleidet und war wahrscheinlich mit einem in der Nähe parkenden braunen Volks- wagen gekommen. Mitteilungen nehmen die„MM“-Lokalredaktion oder die El- tern des Verunglückten Or. med. Willy Keller, Muß bach/ Pfalz, Bahnhofstr. 34, Tel. Neustadt 62 80) entgegen. Mac 5 „Zu milde Richter bei Verkehrsdelikten“ Hauptschuldiger Berufskraftfahrer Am 10. April dieses Jahres, gegen 22.45 Uhr, ereignete sich in Rheinau am Karls-Platz ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem sich die 17 Jahre junge Rosemarie Hof tödliche Ver- letzungen zuzog In der Hauptverhandlung gegen die Unfallbeteiligten ergab sich beim Schöffengericht ein klares Bild des Unglückes: Gegen Mitternacht fuhr der 47 jährige Berufs- Kraftfahrer Alfred G. mit einem Kleinliefer- wagen auf der Casterfeldstraße und wollte nach links in die Wachenburgstraße einbie- gen. Er stellte den Winker heraus, reihte sich ein und fuhr bis zum Mittelstreifen, dann bog er plötzlich über die Gegenfahrbahn. Als er die Straße überquerte, prallte der 23 Jahre alte Dieter St. mit seinem Motorroller mit etwa 50 km /st an die hintere rechte Kante des Transporters, schleuderte und riß einen dem Lieferwagen nachfolgenden Mopedfahrer samt Sozius zu Boden. Dieter St. war mit seinem beleuchteten Roller aus der verlängerten Casterfeldstraßge (sie heißt Relaisstraße) von dem Transporter fahrer übersehen worden. Auf dem Sozius des Rollers saß Rosemarie Hof, die schwer stürzte und nach zwei Tagen Krankenhaus- aufenthalt an den Folgen eines Schädelbasis- bruches starb. Der angeklagte Fahrer G. behauptete, der ihm entgegenkommende Roller sei nicht be- leuchtet gewesen. Der ebenfalls der fahrläs- sigen Tötung und Körperverletzung ange- klagte Rollerfahrer St. konnte dagegen be- weisen, daß sein Fahrzeug beleuchtet war. Jedenfalls erwies die Hauptverhandlung, daß der Fahrer des Transporters völlig unver- mutet über die Gegenfahrbahn wechselte und so am Unfall hauptschuldig ist. Dem Roller- fahrer konnte lediglich vorgeworfen werden, er sei zu schnell auf die als gefährlich be- kannte Kreuzung losgefahren. Erster Staatsanwalt Kuwert beantragte für den 23jährigen St. Freispruch mangels Beweises und für den Berufsfahrer G. eine Gefängnisstrafe von fünf Monaten, sowie ein Jahr Führerscheinentzug. Kuwert wies das Mannheimer Kabarett: Mann im Abendkleid im Metropol Im August- Ferienprogramm des Metro- pol vor und nach Mitternacht schnurrt Gunnar Hell, ein sehr junger Conferencier, unermüdlich ein beachtliches Witze-Reper- toire herunter; manchmal verspricht er, das eine oder das andere seiner allzu pikanten Späßchen wegzulassen. Das wäre nicht ein- mal schlecht. Aber Gunnar Hell heißt auch Mary Laaf. Er imitiert nämlich in großer Abendrobe ältere und jüngere Sing-Stars und letztlich singt er auch ein Lehaàr-Duett „Niemand liebt dich so wie ich!“ Und imitie- ren kann Gunnar vollendet. Die Parodien auf die Frau, scheinen ihm quasi auf den Leib geschrieben. Nach Mitternacht zeigt Mary alias Gunnar nämlich eine kleine Auszieh- Komödie, bei der allerdings von Aesthetik nicht die Rede sein kann. Höhepunkt des Programmes sind Inez und Ully, ein Par- terre-Akrobaten-Pärchen, das schwierige Wirbel und das besonders ausgefeilte„Kau- gummi-Akte“ zeigt. Vier zierliche junge Damen nennen sich kurzum„Silver-Dance- Show“ und tanzen gemeinsam recht nek- kisch. Manchmal treten die Girls auch ein- zeln auf. Die Darbietungen werden musika- lisch untermalt von dem jugoslawischen Tom-Milton-Trio. Die drei Mannen vom Balkan spielen auch zum Tanz auf. No. erhielt nur vier Monate Gefängnis Gericht in seinem Plädoyer auf die Tatsache hin, daß gerade in Nordbaden die großen und gefährlichen Verkehrsunfälle sehr stark zu- genommen hätten. Die Richter verführen jedoch mit den Schuldigen— gemessen am anderen Bundesländern— recht milde. Amtsgerichtsrat Schleicher verkündete folgendes Urteil: Freispruch mangels Bewei- Weiße 5 ige Zähne gssunde Zähne Griginsltübe D 1.30 ses für den Rollerfahrer St. und vier Monate Gefängnis auf Bewährung für den Führer des Kleintransporters. Der Berufsfahrer G. muß weiter noch sieben Monate auf seinen Führerschein warten. G. wurden wegen fahr- lässiger Tötung und Körperverletzung ver- urteilt. Von der Anklage wegen Gefährdung des Straßenverkehrs wurde er freigesprochen. Er hatte zur Tatzeit„nur“ 1,13 Promille Al- kohol im Blut. Beim Rollerfahrer wurden 0,75 Promille errechnet. No. Elf Schweißfachingenieure bestanden die Prüfung Elf Teilnehmer des elften Schweiß fach- ingenieur-Lehrgangs der Schweiß technischen Lehr- und Versuchsanstalt Mannheim be- standen dieser Tage die Abschlußprüfung. Zwei Teilnehmer flelen durch. Unter den Schweigfachingenieuren war auch ein Türke. Geprüft wurde u. a. in Werkstoffkunde, Elektrotechnik, Werkstoffprüfung, Autogen- technik und Statik. Die Prüfung wurde von Professor Heuser geleitet. 0. Wohin gehen wir? Freitag, 5. August Filme: Planken Großes Haus: Der Rächer“; Kleines Haus:„Das süße Leben“: Palast:„Ge- fährliche Eva“; 10.00, 11.50, 22.30 Uhr:„Im Zir- kus der drei Manegen“: Alhambra:„1000 Sterne leuchten“; Universum:„Unter zehn Flaggen“; Royal:„Krieg und Frieden“; Kur- bel:„Die Höllenkatze“; Capitol:„Das Teufels- weib von Montana“; 23.00 Uhr:„Die Bestie von Paris“; Alster:„Man nannte es den gro- Ben Krieg“; Abendstudio im City:„Herr im Haus bin ich“; Schauburg:„Brennender Sand“; Scala:„Die Unbefriedigten“. Sonstiges: Kunsthalle, 17.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung„Paul Berger-Bergner— aus- gewählte Gemälde“. mit dreißig Neuerungen zum alten Preis jetzt mehr PS und vollsynchron mehr Komfort und noch mehr Nutzen Motorleistung von 30 auf 34 PS erhöht; mehr Temperament, verringerte Reisezeiten neuer Solex Fallstrom- Vergaser mit Start-Automatik; geschmeidiges Fahren, elastische Ubergänge synchronisiert nun auch im i. Gang hydraulischer Lenkungsdäampfer Bremsflüssigkeits-Behälter durchsichtig geruchfreie Tank- Entlüftung asymmetrisches Abblendlicht Blinker statt Winker Scheibenwasch- Anlage serienmäßig zweite Sonnenblende und Haſtegriff für den Beifahrer geschmackvolle Abstimmung der Bezüge und Beläge mit den neuen Lackfarben Lassen Sie sich den neuesten VW von Ihrem VW. Handler vorführen und machen Sie gleich eine Probefahrt! Volkswagenwerk er neueste volkswagen ist da- Was würde dem Autofahrer ein anderer Kotflügel eigentlich nützen? Sind modische Veränderungen der àugeren Form wirklich so wichtig, dag man fahr- und reparaturtechnische Vorteile dafür einbüßen sollte? Nur das wenig Wertvolle wandelt sich willig; Bewährtes hingegen wächst und reift stetig. Was dem Wagenbesitzer wirklich Nutzen bringt, sind die„inneren“ Werte, ist die beständige Gegenleistung, die er für sein Geld erhält. Der Volkswagen- schon immer das Musterbeispiel eines hochwertigen Automobils zu günstigstem Preis hat in diesem Sinne wiederum einen grogen Sprung nach vorn getan. Der neue und stärkere Motor kräftigt das Anzugs- Vermögen und die Beschleunigung. Der neue Vergaser mit Start-Automatik(erstmals in Deutschland im Grogserienbau) sorgt immer für das jeweils richtige Luft- Benzin- Gemisch. Man startet- ohne Luftklappenzug— zuverlässig auf Anhieb, muß viel seltener schalten und braucht trotz mehr PS weniger Kraftstoff im Stadtverkehr. Das neue Getriebe ist vollsynchronisiert. Der vordere Kofferraum, von augen bequem zugänglich, wurde um 65 Prozent vergrößert. Mit gut dreißig Neuerungen übertrifft der millionenfach bewährte Volkswagen sich selber, ohne auch nur um einen Pfennig teurer geworden zu sein. Er bietet in vielerlei Hinsicht mehr als manches Automobil der teueren Gattung. Als technisch moderner, wirtschaftlich unerreichter, in Sicherheit und Fahrkomfort abermals gesteigerter Wagen hält er auf dem Weltmarkt die Spitze seiner vernünftigen Klasse. Seite d MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALINAcHRIcAHTEN(3) Freitag, 5. August 1960/ Nr. 17¹ Am Anfang war man skeptisch: Fachkräfte und Laien auf„Goldenem Mittelweg“ Am 1. September beginnt der„Kleine Kammerspielkreis Mannheim“ sein fünftes Spieljahr Mit einer Lustspielauffünrung„Selbst Shakespeare hat nicht immer Recht“ von Hans Sadde im Aldert-Sckweitzer-Haus tritt der Kleine Kammerspielkreis Mannheim am 1. September in sein fünftes Spieljahr ein Ein kleiner Kreis junger Schauspieler und Laien kräfte— es waren anfangs vier Leute— tat sich 1955 zu einer Schauspielergruppe zusammen; ein ausgedildeter Schauspieler, ein Art eiter. Zur Aufgabe hatte sich der arbeit“ gesetzt; er wollte Menscken, ren Gründen nicht möglich ist, öfentlicke eine Schauspielerin, ein Bahnbeamter und Kreis von Anfang an„soziale Betreuungs- denen es wegen Alter, Krankheit oder aus ande- Veranstaltungen zu besuchen, das Erlebnis einer Theateraufführung ermöglichen. Altersheime, Krankenhduser, Strafanstalten sind daher die„Schauspielnduser“ des Ensembles, um dessen festen„Stamm“ von drei bis vier Darstellern sich ein ständig wechselnder und wachsender Kreis von Mitwirkenden gebildet hat; sie opfern Freizeit und Mühe, Freude zu machen. Am Anfang begegnete den Schauspielern aus Passion überall Skepsis; man traute der unbekannten Gruppe, die sich anmaßte, obne Kulissen, ohne Lichteffekte, ohne ga- rantiert stilechte Kostümierung in irgend- einem unzulänglichen Saal, einer Vorhalle zu agieren, keine„kulturell wertvolle“ Lei- stung zu. Nur sechs Aufführungen des „Apostelspiels“ von Max Mell konnten im ersten Jahr gebracht werden. Erstes be- spieltes Heim war das Caritas- Altersheim Maria Frieden, zu jener Zeit noch notdürf- tig in Sandhofen untergebracht. In der Tat sahen sich die Kammerspieler einer Fülle umständebedingter Schwierigkeiten gegen- über. Es fehlt oft an Gelegenheiten, zu pro- ben; man kommt in Räume mit gänzlich unterschiedlichen Voraussetzungen. Meist ohne die Möglichkeit, den Vorführungsraum vorher„auszuprobieren“, müssen sich die Aktiven während der Aufführung auf Licht- verhältnisse, Akkustik und den zur Verfü- um ohne materielle Ausbeute anderen eine gung stehenden Platz einstellen. Hinzu kommt noch das Fehlen einer geeigneten Dekoration; die nüchterne Umgebung muß durch Ausdruckskraft überbrückt, das feh- lende Bühnenbild durch intensive Panto- mimik ersetzt werden. Dies erfordert von ausgebildeten Schauspielern wie von Laien gleichermaßen eine ungeheure geistige Be- weglichkeit und Anpassungsfähigkeit. Eine weitere Schwierigkeit bedeutet das Publikum: Ob alte Leute, Kranke oder In- sassen einer Strafanstalt, der Geschmack ist nicht immer derselbe. Dennoch, bestimmte Grundgesetze gelten überall: Kurze Stücke nur„kommen an“; nach mehr als fünf Vier- telstunden erlahmt die Aufmerksamkeit des Durchschnittszuschauers. Am weitaus mei- sten Resonanz und Anerkennung finden leichte Stücke, Lustspiele.„Zu unserem besten Publikum gehören die Insassen der Landesstrafanstalt Bruchsal“, meint in die- sem Zusammenhang Claus-Egbert Schieker, Aus dem Polizeibericht: Tot in der Wohnung 43 Jähriger war lungenkrank Bewohner eines Hauses in der Neckar- stadt nahmen seit einigen Tagen starken ver- wesungsgeruch wahr, ohne sich dessen Her- kunft erklären zu können. Sie verständigten 2** 1 2 75 Eine Sizilien-Reise ee Mannheimer Ehepaar Zimmermann, Stolberger Straße 14. Bei einem Preisausschreiben der Firma Maggi„Ravioli-Feinschmeckerumfrage“ fel ihm unter Hunderttausenden von Einsen- dern der erste Preis zu: Eine Flugreise und dreiwõchiger Ferienaufenthalt für zwei Per- sonen am Lido von Mondello bei Palermo.„Wie und wann servieren Sie Ravioli“, wollte die Firma von den Teilnehmern am Preisdus- schreiben wissen; die Preisauf gabe:„Wenn man 10 Millionen Dosen Ravioli der Länge nach aneinanderreihte, welche Stadt Italiens würde man dann von Kassel aus in Luftlinie erreichen? Das Ehepaar rechnete unverdros- sen— Josef Zimmermann ist prdzisionsgewenn- ter Schleifer bei MWM— und kreuzte dann mit Neapel als vistondrem Ziel der Dosen kette den richtigen Punkt im Gelande an. For- tung, die Vielbeschäftigte, tat ein übriges, und 50 können sich denn die Eheleute, die noch nie in Italien waren, zum selbstgewählten Zeit- punkt in ihrem Gluck und unter südlichem Himmel sonnen. Gestern übergaben publiec- Relations-Männer der Firma Maggi den Zim- mermanns im Lebensmittelgeschäft Reisinger auf dem Lindenhof Blumen und einen reich verzierten Reisegutschein. Li./ Bild: Bohnert& Neusch schließlich die Polizei. Da ein seit vier Wochen im Haus wohnender geschiedener 43jähriger Mann schon vierzehn Tage lang nicht mehr gesehen worden war, verschaffte sich der Untersuchungsbeamte Zutritt zu dessen Woh- nung. In dem im Wohnzimmer stehenden Bett fand er den Vvermißten tot vor. Die Leiche war allerdings schon so stark in ver- wesung übergegangen, daß sie mit letzter Sicherheit noch nicht identifiziert werden konnte. Wie bekannt wurde, war der Mann lungenkrank; es wird daher angenommen, daß er an den Folgen seines Leidens starb. Mangelnde Verkehrssicherheit Bei einer Fahrzeugkontrolle wurde auf der Friedrich-Ebert-Straße ein Lastwagen an- gehalten, dessen Zustand außerordentlich zu wünschen übrig ließ: Hand- und Fußbremse zeigten keinerlei Wirkung, drei Reifen waren schadhaft, der linke Scheinwerfer defekt und der rechte Winker nicht mehr zu benutzen. Das Fahrzeug wurde sofort aus dem Verkehr gezogen. Nachdem es Fahrer und Fahrzeug- halter gelungen war, an Ort und Stelle wenig- stens die Bremsen in Stand zu setzen, wurde der LkWwW zur nächsten Reparaturwerkstätte gefahren. 8 Fand er die Bremse nicht? Ohne den erforderlichen Führerschein zu be- sitzen, setzte sich ein 23jähriger im Hof eines Mühlen werkes im Hafengebiet ans Steuer eines Lastwagens. In Richtung auf das Ver- Waltungsgebäude fuhr er los, streifte zwei abgestellte Lñw's und fuhr schließlich die Vortreppe zum Verwaltungsgebäude hinauf, bis die Fahrt durch den Anprall gegen die Hauswand zwangsläufig ihr Ende fand. Der Laijenfahrer blieb unverletzt, dagegen ent- stand ein Sachschaden von rund 3200 Mark. Zu schnell gefahren Mit hoher Geschwindigkeit fuhr ein ameri- kanischer Soldat im Zivil-PRw auf der Braunschweiger Allee in Sandhofen in Rich- tung Blumenau. In einer Kurve geriet, der Wagen auf die linke Fahrbahnseite und stieg gegen einen Begrenzungsstein. Hierauf drehte sich der PRxw um 180 Grad und prallte gegen die Mauer der Autobabnüberführung. Das Fahrzeug wurde erheblich beschädigt; der Soldat kam mit dem Schrecken davon. Vorfahrt mißachtet Ein holländischer Personenwagen und ein amerikanischer Jeep e stießen auf der Rastatter Straße wegen Mißachtung der Vorfahrt zu- sammen. Personen wurden nicht verletzt, doch entstand ein Sachschaden von etwa 2800 Mark. Das Fahrzeug des Holländers mußte abgeschleppt werden. Kollision mit OEG Mit einem vorfahrtsberechtigten OEG-Zug stieg auf der Alemannenstraße in Wallstadt ein amerikanischer Personenwagen zusam- men. Die 41 jährige Fahrerin wurde mit einer Gehirnerschütterung und Körperprellungen in das Käfertaler Hospital gebracht. Der Sachschaden beläuft sich auf schätzungsweise 5000 Mark. Verwaltungsbeamter und zugleich„Spiritus rector“ des Kleinen Kammerspielkreises. „Wir wollen die Leute nicht nur unter- halten“, sagt der ausgebildete Schauspieler, „sondern sie sollen, ebenso wie wir selbst es wollen, von der Aufführung etwas Bleiben- des im Gedächtnis zurückbehalten.“ Diesem anerkennenswerten Vorsatz ent- sprechend, stellt der Leiter des Kammer- spielkreises vor jeder Aufführung dem Pub- likum in einem kurzen Vorwort Autor und Werk vor. Dem entspricht im weiteren Sinne auch die sorgfältige Auswahl des Spielplanes der letzten vier Jahre. Außer dem„Apostelspiel“ von Max Mell stand ein „Hans- Sachs- Volksspielabend“ auf dem Programm, wurden„Der Bär“ und„Ein Heiratsantrag“ von Anton Tschechow, Goethes„Die Geschwister“ und„Die Laune des Verliebten“ aufgeführt. Mit von der Partie waren auch seit 1955 Studierende der Mannheimer Musikschule Leonore Godeck- Fuchs, die mit Solostücken für Violine und Klavier oder mit Kammermusik die Auf- führungen bereicherten, und seit zwei Jah- ren Gesangsstudierende der Pädagogin Käte Meuter, die die Veranstaltungsreihe durch Lieder- und Rezitationsabende abrundeten. Bis heute wurde mit diesem Programm bei 85 Veranstaltungen in rund 25 Heimen und Anstalten Mannheims und der Bergstragen- gegend vor schätzungsweise 8300 Menschen Sespielt. Im neuen Spieljahr soll nun auch Iinksrheinisches Gebiet zur„Einzugsfläche“ gehören. Beziehungen wurden unter anderem mit dem Jüdischen Altersheim in Neustadt an der Weinstraße, mit dem Bad Dürkheimer Sanatorium„Sonnenwende“ und mit dem Landgerichtsgefängnis Frankenthal aufge- nommen. Eine besondere Aufgabe hat sich der „Kleine Kammerspielkreis Mannheim“ von Anfang an gestellt: Er möchte den„goldenen Mittelweg“ zwischen berufsmäßigem Theater und Laienspiel beschreiten; schon in der Zu- sammensetzung des Kreises— Fachkräfte und Laien— kommt dieses Ziel zum Aus- druck. In dem Bestreben, eine anspruchsvolle Leistung zu bieten, hat der ganze Kreis kürz- lich geschlossen an dem Laienspiellehrgang Isabel Burgers im Jugendheim Erlenhof teil- Senommen; auch sollen in nächster Zeit Kurse in Sprecherziehung besucht werden. Eine Schwierigkeit stellt allerdings die finanzielle Situation des Kammerspielkreises dar; Requisiten, Transport, Verwaltungskosten, Textbücher und Tantiemen müssen größten- teils aus eigener Tasche bezahlt werden. Eine bescheidene Anregung der jungen Schauspie- ler:„Könnten uns nicht hin und wieder die Mannheimer Vereine für ihre Festveranstal- tungen engagieren?“ Die Landsmannschaft Schlesien ist hier schon mit gutem Beispiel Vorangegangen. In diesem Falle könnte dann aus einem kleinen Honorar ein Fonds ange- legt werden, der auch die Beschaffung der nötigsten Requisiten, Scheinwerfer und einen schwarzen Vorhang zum Abdecken eines allzu Prosaischen Hintergrundes, ermöglicht. Schön wäre es auch, wenn dem RKammerspielkreis ein Proberaum zur Verfügung gestellt wer- den könnte, der ihm zu jeder Zeit ofkensteht; denn,„wir könnten mit unserer Arbeit noch weit mehr leisten als bisher, wenn wir in dieser Hinsicht ein wenig unterstützt wür- den“, meint der Leiter des Kammerspiel- Kreises. Li. N Ende einer Urlaubsfahrt: Zwei Todesopfer a uf der Autobahn Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn Frankfurt Mannheim sind am Donnerstag bei Darmstadt zwei Brüder getötet und ein 19 jähriges Mäd- chen lebensgefährlich verletzt worden. Wie die Vexkehrsbereitschaft Darmstadt mitteilte, wollten der 24 jährige Kurt Benerscheid aus Lohmar im Siegkreis und sein 22 Jahre alter Bruder sich mit ihrem Wagen nach dem Uberholen eines Lastzuges wieder in den Verkehr auf der rechten Fahrbahnseite einordnen und Waren dabei auf einen Lastzug geprallt. Der Pkw wurde nach dem Zusammen- stoß gegen eine auf dem Grünstreifen stehende Leitplanke geschleudert, an der er völlig zertrümmert liegenblieb. Die beiden Brüder, die von einer Urlaubsreise zurückkamen, starben kurz nach ihrer Einlieferung in einem Darm- städter Krankenhaus, das verletzte Mäd- chen stammt aus Donrath im Siegkreis. Neues Mutterhaus für 60 evangelische Schwestern Bild: Bohnert& Neusch Altes Mutterhaus erhält neues Gebäude Richtfest in der Rheinaustraße/ Zweiter Pfarrer für Johannisgemeinde Splitternd zerbarst gestern am späten Nachmittag an den Betonstreben eines statt- lichen Gebäudes in der Rheinaustraße das Trinkglas eines Maurerpoliers, der Richt- spruch zum Neubau des„Mutterhauses für evangelische Kinderschwestern und Ge- meindepflege e. V.“ war verhallt, der bunt- bebänderte Kranz schwebte weithin sichtbar über dem First. Nach fünfzehn Jahren Zwangspause wurde damit neben der Johan- niskirche im Lindenhof der Rohbau eines über den Mannheimer Bereich hinaus be- kannten und geschätzten uneigennützigen Werkes fertiggestellt, das bereits 1908 aus der Johannisgemeinde herausgewachsen War. Das Mutterhaus verlor seine schöne Unterkunft in der Schwarzwaldstraße 14 beim vorletzten Angriff auf Mannheim in der Nacht zum 2. Februar 1945. 1958 begann Architekt Carlfried Mutschler im Auftrag des Mutterhauses und der evangelischen Kirchengemeinde Mannheim mit der Pla- nung des neuen Projektes, mit dessen Ver- Wirklichung im November 1959 angefangen werden konnte. Gestern konnte das Unter- nehmen Rheinische Hoch- und Tiefbau A. G. die Roharbeiten beenden. Mit der endgülti- gen Fertigstellung rechnet man bis Februar, spätestens März 1961. Das Gebäude des Mutterhauses ist sechs- einhalb Stockwerke hoch und bildet städte- baulich den nördlichen Schwerpunkt des Kirchenkomplexes der qohannisgemeinde. In den fünf oberen Stockwerken sind 60 Räume enthalten, die zum großen Teil als Einzel- zimmer ausgestattet werden. Im Erdgeschoß werden Lehrsäle und die Büroräume des Pfarramtes der Johannisgemeinde unterge- bracht. Auf diese Weise, so sagte Pfarrer Er- hard Bühler dem MM- Reporter, wird im al- ten Pfarrhaus in der Windeckstraße eine Unterkunft für einen zweiten Pfarrer frei, der in der mittlerweile auf 8000 Gläubige angewachsenen Gemeinde dringend ge- braucht wird. Außer seiner künftigen Aufgabe als Aus- bildungsstätte für Kinderschwestern und Gemeindepflegerinnen dient der neue Bau- komplex als Feierabendhaus für evange- lische Schwestern. Jeder der sechzig Räume hat eine eigene Loggia, alle sind nach Osten oder nach Westen ausgerichtet, so daß jedes Zimmer genügend Licht und Sonne hat. Nach einer kurzen Richtfeier vor dem eingerüsteten Gebäude, bei der Pfarrer Bühler die Gäste begrüßte und die Entwick- lung und Bedeutung des Mutterhauses wür⸗ digte, versammelten sich Gastgeber und Gäste im großen Saal des Gemeindehauses zu Richtschmaus und fröhlichem Umtrunk. Rechtsanwalt Hartmann als zweiter Vorsit- zender des Mutterhauses und Dr. Bergdolt von der Kirchengemeinde gaben in kurzen Ansprachen ihrer Freude über den guten Fortgang der Arbeiten Ausdruck, Wäh⸗ rend der nächsten Wochen wird auch der Kindergarten der Johannisgemeinde im Gartengeschoßg des Gemeindehauses ein neues Gewand erhalten. Kö. Das Göfrk Blk , eben. Termine Interlanguage- Olub(alle Sprachen): 5. Au- gust, 20 Uhr, Eichbaum- Stammhaus, P 5, 9-10, Zusammenkunft. Touristenverein„Die Naturfreunde“: 5. Aug., 19.30 Uhr, Gewerkschaftshaus, Anmeldung zur Fahrt nach Zwingenberg. Tommersche Landsmannschaft und Bund der Vertriebenen: Sprechstunden fallen bis zum 9. September aus. Wir gratulieren! August Busse, Mhm.- Nek- karau, Unter den Weiden 4, wird 75 Jahre alt. Friedreich Neuser, Mannheim, Schwetzinger Straße 81, begeht seinen 73 Geburtstag. Hein- rich Senz, Mannheim, 2. Zt Kreispflegeheim Weinheim, feiert seinen 86. Geburtstag. Die Eheleute Georg Heffle und Auguste geb. Fuchs, Mannheim, 8 4, 9, hatten goldene Hochzeit. 2 Es glu die feen Ch clie den Norda-Heringstilets das Einmalige geben immer wieder gibt es Uberraschungen fur verwöhnte Saumen. Diese fünf neuen Cremes, die nur einem Meister der Kochkunst gelingen, stehen in keinem Rezeptbuch der Welt. Lassen Sie sich überraschen von der Weinigen Slume edlen Sordeauxs- vom herzhaften Geschmack reinen romaten marks von der pikanten Würze indischen Currys. Diese raffinierten Feinschmecker- Cremes geben den zarten Norda-Fllets das volle, relche Aroma. Und die Fllets zergehen auf der Zunge- Filets von den besonders hochwertigen Trawyl- Heringen der besten Fangmonate. Norda-Heringstilets- in der leicht zu öffnenden bose ihm schmeckt's das sagt ihr mehr Als viele Worte! Norcia Zarte Heringsfiſets in * Tomaten-Bordesux- creme»Bourbond * Sahne-Meerrettſeh- Creme ps avarine * Paprika-Gurry- creme»Pußtas * Sehf-Greme sBorages oder * Tomaten-Rauchspeck- Creme»Palinkac DMI. zo bel ſhrem Lebensmittelhändler Nr „„eee eee Nr. 17 sch E le o daß e hat. dem karrer Wick wür- und auses runk. orsit- gdolt Irzen uten Wäh- der im ein Kö. — YS. A 5 Au- 9⸗10, Aug., g zur d der zum Nek- e alt. inger Hein heim Die uchs, it. . Nr. 179 0% Freitag, 5. August 1960 AUS DEN BUN DESLINDERN MANNHEIMER MORGEN Seite 7 —— Wieder neue Autokennzeichen? Frankfurt a. Main. Der Automobilelub von Deutschland(AvD) hat sich am Don- nerstag in Frankfurt gegen Bestrebungen einer angeblichen Interessentengruppe ge- wandt, die offiziellen Stellen der Bundes- republik von der Notwendigkeit der Ein- kührung reflektierender Autokennzeichen zu überzeugen. Wie der AvD mitteilte, soll die Gruppe bereits im Juni auf dem internatio- nalen Polizeikongreß in Monte Carlo Kon- takt mit verschiedenen europäischen Poli- zeichefs aufgenommen haben und zur Zeit versuchen, ihr Projekt in der Bundesrepu- bplik durchzusetzen. Der AvD weist in die- sem Zusammenhang darauf hin, daß die Kraftfahrer des Bundesgebietes erst vor kurzer Zeit eine Völlige Umstellung über sich ergehen lassen mußten. Die Erfahrung habe gezeigt, daß die gegenwärtigen Auto- kennzeichen vollauf ausreichten. Bellwinkel- Revision verworfen Krefeld. Das Urteil gegen den des zwei- fachen Gattenmordes überführten 61 jährigen ehemaligen Oberbaurat Ludwig Bellwinkel ist pechtskräftig geworden. Die Erste Straf- kammer des Landgerichts Krefeld teilte am Mittwoch mit, daß der Revisionsantrag des Bellwinkel- Verteidigers Dr. König(Krefeld) verworfen wurde, da er nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von 14 Tagen begründet worden sei. Rechtsanwalt König will nun peim Bundesgerichtshof eine erneute Ver- handlung beantragen. Im Auto festgenommen Hannover. Ein 23jähriger Sträfling, der kürzlich aus dem Strafarbeitslager in Ver- den Aller ausgebrochen war, ist am Don- nerstag in Hannover auf offener Straße aus einem gestohlenen Personenwagen heraus festgenommen worden. Nach Mitteilung der hannoverschen Polizeidirektion war der Strätling Hans Beins seit seiner Flucht am 14. Juli mit gestohlenen Autos kreuz und quer durch die Bundesrepublik gefahren. In Hannover erkannte ein Autofahrer den Wagen, in dem Beins saß, als das Fahrzeug eines Freundes. Er verfolgte den Sträfling und ließ ihn von einer Funkstreife fest- nehmen. Drei Tote an Bahnübergang Stade. Beim Zusammenstoß eines Trieb- wagens mit einem Personenwagen sind auf dem unbeschrankten Bahnübergang bei Apensen(Kreis Stade) drei Maurer getötet worden. Wie die Polizei am Donnerstag mit- teilte, wurde der Wagen eines 35jährigen Maurerpoliers aus Königreich(Kreis Stade) von dem nach Buxtehude fahrenden Bundes- bahntriebwagen 150 Meter weit mitgerissen. Der Polier und der neben ihm sitzende 30jährige Maurergeselle waren sofort tot. Ein 25 Jahre alter Maurergeselle aus Buxte- hude starb nach seiner Einlieferung im Kran- kenhaus. Die drei Handwerker kamen von ihrer Arbeitsstelle in Bremen. Die Polizei vermutet, daß der Polier am Steuer wegen des starken Regens die Blinklichtanlage am Bahnübergang übersehen hat. ebe Den Bruder erschlagen Marktredwitz/ Oberfranken. Ich brauchte Geld, wWeil ich aufs Volksfest gehen wollte. Deshalb habe ich meinen Bruder umge- bracht.“ Dieses Geständnis legte am Don- nerstag der 19jährige Porzellanarbeiter Karl Heinz Peukert aus Marktredwitz vor der Polizei ab, nachdem er am Vortage festge- nommen worden war. Peukert natte nach Mitteilung der Polizei am Mittwoch seinem 16 Jahre alten Bruder, dem Schiffsjungen Hermann Peukert im Schlaf mit einem Vor- schlaghammer den Schädel zertrümmert. Dann hatte der Mörder die Ersparnisse Sei- nes Bruders in Höhe von 160 BM genommen und war nach Hof gefahren. Dort wurde er festgenommen. Reise-Bus verunglückt Breisach. Zu einem folgenschweren Zu- sammenstoß zwischen einem deutschen Reise-Omnibus und einem französischen Personenwagen ist es am Mittwochnachmit- tag zwischen Niederaspach und Cernay im Oberelsaß gekommen. Der deutsche Bus, mit dem 33 Ferienreisende aus Königstein(Tau- nus) auf der Fahrt nach Spanien waren, prallte auf regennasser Straße gegen ein schleuderndes Personerauto, in dem sich zwei französische Flieger befanden. Bei dem Zusammenprall wurde ein 26jähriger Ober- jeutnant auf der Stelle getötet. Der Fahrer des Personenwagens, ein ebenfalls 26 Jahre alter Unteroffizier, mußte in ein Mülhauser Krankenhaus gebracht werden. Von den deutschen Bus-Insassen erlitten drei leich- tere Verletzungen. Beide Fahrzeuge wurden stark beschädigt. Ein guter Fang Düsseldorf. Schmuckwaren im Wert von 300 000 bis 400 000 Mark fielen in Düsseldorf unbekannten Autodieben in die Hände, die einen Wagen entwendeten. In dem Wagen lagen die Musterkoffer einer Handelsvertre- terin mit wertvollen Armbändern, Brillant- Broschen, Brillantuhren, Zuchtperlen, Man- schettenknöpfen und Ringen. Nach Mittei- lung der Polizei ist eine Großfahndung ein- geleitet worden. Ungelöste Rätsel um das Verhalten des Menschen 1800 Psychologen tauschen neue Informationen über das„unbekannte Wesen Mensch“ aus Bonn.„Der Mensch— ein unbekanntes Wesen?“— zur Beantwortung dieser Frage haben sich rund 1800 Psychologen aus über 40 Ländern in Bonn zum XVI. Internationa- len Kongreß für Psychologie zusammen- gefunden. In 20 Symposien und über 400 Ein- zelvorträgen wollen die Wissenschaftler im Verlauf ihrer einwöchigen Tagung sich auf den verschiedensten Wegen an die Lösung eines der faszinierendsten Rätsel aller Zeiten herantasten. Selbst die prominentesten Psychologen der Welt geben im Privatgespräch gerne zu, daß sie wahrscheinlich nie hinter die wahren Ge- heimnisse der Dinge kommen werden, die letzten Endes das Verhalten des Menschen bestimmen. Auf Tagungen wie der in Bonn bemühen sich die Psychologen jedoch, In- formationen und. Theorien über die ihnen zugänglichen Mittel für die Auslotung des Phänomens„Mensch“ auszutauschen. Eine hervorragende Stellung in der For- schung aller zivilisierten Länder nimmt das Eind ein. Die Psychologen gehen von der Wissenschaftlich anerkannten These aus, dag gerade im Kindesalter, vor allem vom 1. bis zum 6. Lebensjahr, die Persönlichkeit des späteren Erwachsenen wesentlich von seiner Umwelt, das heißt von den Familienverhält- nissen und seiner Erziehung, geprägt werden. Professor Dr. Lester Sontag, Direktor des von der amerikanischen Regierung unter- stützten Fels-Institutes in Vellow Springs, Ohio, ein international anerkannter Pionier auf dem Gebiet der Kinder psychologie hat beispielsweise herausgefunden, daß man be- reits im 6. bis 10. Lebensjahr eines Jungen feststellen kann, welche Verhaltensweise und Charaktereigenschaften er als Erwachsener zeigen wird. Wie Professor Sontag in einem Vortrag auf dem Bonner Kongreß darlegte, lassen sich besonders aggressive Tendenzen in einem Jungen von sechs bis zehn Jahren letztlich auf mangelnde oder unbefriedigende Vorbilder, etwa den Vater, zurückführen, wo- durch schwere seelische Schäden für das ge- samte spätere Leben entstehen können. Pro- fessor Sontag beschäftigt sich auch mit der Untersuchung der Auswirkungen von Um- welteinflüssen, denen das ungeborene Kind im Mutterleib ausgesetzt ist. An Hand einer Reihe von Untersuchungen kann Professor Sontag im Verein mit anderen Experten nachweisen, daß Schocks und andere schwere seelische Erschütterungen, die eine werdende Mutter erlebt, auch das Kind beeinflussen. Auf die besonders tragischen Folgen der auf Grund zerrütteter Ehen und anderer Umstände in Waisenhäusern und ähnlichen Heimen auf wachsenden Kindern wies die be- kannte Wiener Psychologin, Dr. Schenk- Danziger, hin. Ihre Untersuchungen zeigten, daß nicht nur der„Seelenhaushalt“ solcher elternloser Kinder, sondern auch deren Intelligenzleistungen, wie etwa Sprechfähig- keit und Sauberkeit, stark litten. Auch das Problem des Alterns spielt in der Forschung der Psychologen eine große Rolle. So hat Professor Dr. Thomae, Direktor des Psychologischen Instituts der Universität Bonn, festgestellt, daß um das 55. Lebens- jahr herum eine entscheidende Wende in der Einstellung älterer Menschen zur Umwelt eintritt, indem sie nämlich weniger an äuße- ren gesellschaftlichen Bindungen, dafür aber mehr an Familienbanden interessiert sind. Gerade ältere Frauen leiden nach den Unter- suchungen von Professor Cesa-Bianchi aus Mailand unter der„Familienlosigkeit“. In diesem Zusammenhang teilte Dr. Lehr von der Universität Bonn mit, daß sich das Ver- hältnis von Müttern im vierten bis zum sechsten Lebensjahrzehnt zu ihren Kindern nach der Harmonie ihrer Ehe richtet. In Kriesenzeiten erfolgt eine stärkere Zuwen- dung zum Kind, während in Zeiten größerer Harmonie eine mehr distanziertere Haltung eingenommen wird. Im Rahmen der Versuche, über den Weg der Tierpsychologie an die Geheimnisse des Lebens heranzukommen, konnte Professor Karl Bühler aus Los Angeles, Ehrenpräsi- dent des Psychologenkongresses, mitteilen, daß offenbar bestimmte chemische Substan- zen bei der Entstehung von Geisteskrank- heiten eine maßgebliche Rolle spielen. Diese Feststellung beruht auf Versuchen mit Spin- nen, die nach dem Genuß des Blutes von an Schizophrenie erkrankten Menschen die Fähigkeit verloren, ein ordentliches Spinngewebe zu bauen. Ein erster Erfolg ist nach Professor Bühler auch in der Erklärung der bislang unbekannten Gesetze zu verzeichnen, nach denen die Zugvögel ihre Wanderschaft an- treten. So ist) es gelungen, den Reisetrieb der Vögel dadurch zu wecken, daß man den herbstlichen Sternenhimmel an eine Ge- wölbedecke projizierte. In diesen Rahmen fällt auch die Feststellung Dr. Wallraffs aus Wilhelmshaven, daß man durch eine Reihe von Manipulationen die Fähigkeit von Brief- tauben stören kann, wieder in ihren Heimat- schlag zurückzukehren. Allerdings sind sich die Wissenschaftler noch nicht über die ge- nauen Vorgänge im klaren, die hierbei eine Rolle spielen. Rudolf Panz Neue Hilfsmittel für die Medizin Erste Europäische Konferenz für Hamburg. Eine wissenschaftlich-technische Sensation präsentierte ein schwedischer Medi- ziner auf der ersten europäischen Konferenz für Mikrozirkulation vor über 300 Aerzten in Hamburg: Zum ersten Male wurde ein so- genannter„Bildleitstab“ gezeigt, mit dem Wissenschaftler buchstäblich„um die Ecke sehen können“. Eine amerikanische Firma der optischen Industrie entwickelte einen langen Glas- faserschlauch, der an einem Ende eine Auf- nahmelinse und am anderen eine Mattscheibe zur Wiedergabe eines Bildes enthält. Der Schlauch kann in jeder Richtung gekrümmt werden, ohne daß das Bild darunter leidet. Der Bildleitstab eröffnet der Medizin für Krankenversicherungsgesetz für Rentner . ist nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts gültig Karlsruhe. Der Erste Senat des Bundes- verfassungsgerichts hat entschieden, daß das Gesetz über die Krankenversicherung der Rentner vom 12. Juni 1956 gültig ist und des- sen Artikel 2, Paragraph 10 Absatz 1 Satz 2, nicht gegen die Bestimmungen des Grund- gesetzes verstößt. Personen, die zum Bezug einer Rente aus der Invaliden- oder Angestelltenversiche- rüng berechtigt sind, erhalten neben den Sachleistungen aus der Krankenversiche- rung ein Sterbegeld. Nach den Bestimmun- gen vom Jahr 1941 können die Rentner da- neben eine freiwillige Zusatzversicherung für ein erhöhtes Sterbegeld abschließen. Durch das Gesetz vom Jahre 1956 wurde diese Bestimmung geändert. Der genannte Artikel erhielt eine Uebergangsregelung, nach der sich der Betrag des zusätzlichen Sterbegel- des, der auf freiwilliger Leistung des Rent- ners beruhte, unter bestimmten Vorausset- zungen verringerte. Außerdem wurden die Kassen ermächtigt, die Beiträge für diese Zusatzversicherung innerhalb bestimmter Grenzen zu erhöhen. Ein Sozialgericht des Landes Schleswig-Holstein sah in dieser Neuregelung einen Verstoß gegen Artikel 14 des Grundgesetzes. Das Bundesverfassungsgericht vertritt demgegenüber die Ansicht, daß die Anwart- schaft auf Sterbegeld aus der sozialen Kran- versicherung keinen Anspruch auf einen un- veränderten Fortbestand der gesetzlichen oder durch Satzungen festgelegte Beiträge und Leistungen enthält. Auch wenn man die Anwartschaft aus laufenden Versicherungen als Eigentum im Sinne des Artikels 14 des Grundgesetzes auffassen wollte, wäre eine gesetzliche Aenderung von Beiträgen und Leistungen, sofern sie die Struktur der so- zialen Krankenversicherung wahrt, nur eine Inhaltsänderung, nicht aber eine Ent- eignung. Der nach den Uebergangsvorschrif- ten möglichen Verringerung der Rechte aus der Zusatz versicherung stehe eine Erhöhung des Pflichtsterbegeldes gegenüber. Mikrozirkulation mit 300 Aerzten sogenannte endoskopische Untersuchungen ungeahnte Möglichkeiten. Kleinstausführun- gen dieses Stabes, die einen Schlauchdurch- messer von 1,2 Millimeter besitzen, können in das Innere des menschlichen Körpers ohne größere Schwierigkeiten eingeführt werden und erlauben eine Betrachtung der nicht- sichtbaren Organe. Eine Ueberraschung boten zwei finnische Wissenschaftler, Dr. Pohto und Dr. Scheinin (Helsinki). Sie zeigten in einem Film eine neuartige Methode zur Untersuchung der Pulsation eines Aederchens in einem Zahn- nerv. Zu diesem Zwecke wurde ein sogenann- tes„Fenster“ in die harte Substanz eines lebenden Zahnes geschnitten. Mit Hilfe von Aufnahme- und Durchleuchtungsgeräten konnten dann die Aederchen sichtbar ge- macht werden. Dozent Dr. Branemark(Lund- Göteborg) berichtete über ähnliche Unter- suchungen an Knochen. Aus der Sowjetzone zurück Lüneburg. Der am 24. Juli bei Klötze (Altmark) in der Sowjetzone gelandete Lüne- burger Segelflieger Heinrich Knoop kehrte am Mittwoch über Helmstedt in die Bundes- republik zurück. Er war von den Sowiet- zonen-Behörden in Magdeburg festgehalten worden. Wie Knoop betonte, sei die Behand- lung gut gewesen. Sein Segelflugzeug vom Typ„K 6“ wurde noch nicht freigegeben. Knoop hatte bei einem Dreiecksflug, zu dem er von Lüneburg aus gestartet war, die Orien- tierung verloren. Auf Schusters Rappen zur Olympiade Ein Bremer Buchhändler ist seit Ende Mai nach Rom unterwegs Bremen. Wenn sich demnächst in Rom über die besten Olympioniken der Welt ein bronzener, silberner und goldener Medaillen- segen ergießt, dann hätte eigentlich auch der Bremer Buchhändler Ernst Schwenk eine Trophàe verdient. Mit den Eintrittskarten für die Olympischen Spiele im Rucksack ist der rüstige Mittfünfziger seit dem 27. Mai zu Fuß unterwegs nach der Ewigen Stadt. Am 24. August will er Roms Türme grüßen. Täg- lich marschiert er 30 bis 40 Kilometer. Schwenks Reise auf Schusters Rappen führte die Weser aufwärts über die Rhön, durchs Frankenland, nach Bayern, über die Großglockner- Straße, Cortina d Ampezzo und Raubzüge nur nach Feierabend Jugendliche Einbrecherbande wegen 320 Straftaten vor Gericht Villingen. Eine vierköpfige, jugendliche Einbrecherbande, auf deren Konto 320 Ein- brüche und Diebstähle in Südbaden und der Schweiz kommen, hat sich seit Donnerstag vor der Jugendstrafkammer des Landge- richts Konstanz zu verantworten, Die Straf- kammer tagt im Amtsgerichtsgebäude von Villingen, inmitten des Gebietes, in dem die Bande von Januar his August vergangenen Jahres ihre Raubzüge unternahm. Der jüngste Angeklagte ist 18 und der älteste 21 Jahre alt. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, Waren die Jugendlichen tagsüber ihrer Ar- peit als Werkzeugmechaniker oder als Lehr- ling bei der Bundesbahn, als Hilfsarbeiter oder als Werkzeugmacher, nachgegangen. Der eine Angeklagte hatte sogar noch kurz vor seiner Festnahme die Prüfung für die Betriebswartlaufbahn der Bundesbahn be- standen. Nach Arbeitsschluß aber gingen sie auf Raub aus. Schallplatten, Schmuck, Kleidungsstücke und Lederwaren gehörten unter anderem zur Beute ihrer Raubzüge, die sie dann zu einem Teil in den Pfandleihanstalten Frei- burg und Zürich abzusetzen versuchten. Trat bei einem gestohlenen Fahrzeug ein Defekt auf oder ging ihnen das Benzin aus, ließen sle das Fahrzeug einfach stehen und stiegen auf ein anderes um, das gerade in der Nähe war. Verona. Seine 51. Ansichtspostkarte trug den Stempel des kleinen Apeninn- Städtchens San Filice am Tuta-Paß bei Florenz. An Hand dieser schriftlichen Standortmeldungen ihres Mannes hat Frau Schwenk in Bremen die Reiseroute auf einer großen Schulwander- karte mit einer schönen grünen Kordel abge- steckt. Der Buchhändler hätte es eigentlich gar nicht nötig, zu Fuß nach Rom zu reisen, denn er besitzt einen eigenen Wagen. Aber das Ehepaar Schwenk hat schon vor ein paar Fahren das Wandern wiederentdeckt. Erst streiften die beiden sonntagmorgens in der Bremer Umgebung herum. Dann wagten sie ihr erstes großes Abenteuer: Einen Fuß- marsch bis auf die Zugspitze. Unterwegs büßten beide zusammen 18 Pfund an Gewicht ein. In den folgenden Jahren wanderte das und an den Bodensee.„Trampen“ gibt es Ehepaar nach Dänemark, nach Oesterreich nicht. Zwei Tagesmärsche vor Rom erwartet den einsamen Wandersmann Schwenk eine Ueberraschung. Seine Frau hat das„ausge- heckt“. Nachdem sie mit ihrem Sohn seit Mai Haus und Geschäft versorgt hat, hat sie sich ohne Vaters Wissen auf einem Campingplatz bei Rom ein Eckchen reservieren lassen, Mitte August wollen Frau Schwenk und der Sohn in zwei Tagen im Auto bis dicht vor Rom fahren und den Familienchef irgendwo auf der Landstraße einen guten Tag Wünschen. Die letzten 60 Kilometer bis Rom will Frau Schwenk dann gemeinsam mit ihrem Mann wandern. Dazu meint die Ehefrau:„Der wird Augen machen. Er ahnt doch nichts von seiner Verfolgung.“ 1. B. Jeden Tag 37 Verkehrstote Wiesbaden. 31 410 Stragenverkehrsunfälle mit Personenschaden haben sich im Monat Mai im Bundesgebiet ohne Berlin ereignet. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind bei diesen Unfällen 1138 Personen ge- tötet worden oder im Laufe von 30 Tagen an den Unfallfolgen gestorben. Verletzt wurden 41 168 Menschen. Außerdem wurden von der Polizei 48 555 Straßenverkehrs- unfälle erfaßt, bei denen Sachschaden ent- standen ist. Im Vergleich zum Mai 1959 hat sich bei einer Zunahme der Unfälle mit Personenschaden um 5,7 Prozent die Zahl der Verletzten zwar um 6,3 Prozent erhöht, die der Getöteten jedoch um 3,2 Prozent ver- ringert. Die Unfälle, die nur Sachschaden verursachten, haben um 21,9 Prozent zuge- nommen. Die Gesamtzahl aller Unfälle er- höhte sich um 15 Prozent. Der Bestand an Kraftfahrzeugen nahm in der Vergleichszeit um etwa 9 Prozent zu. Bisher 500 000 Mark für Chile Freiburg. Bei der Freiburger Zentrale des deutschen Caritasverbandes sind für Chile bisher Geldspenden in Höhe von rund 500000 Mark eingegangen, Sie stammen zum größ- ten Teil von Einzelpersonen. Durch die Katastrophe sind 168 000 Häuser in Chile völlig zerstört worden. Die deutsche Caritas bittet die Bevölkerung deshalb um weitere Spenden. 5 Hochrhein stark angestiegen Rheinfelden, Baden. Die starken Nieder- schläge der letzten Tage haben dem Hoch- rhein große Wassermengen zugeführt. Der Rheinfelder Pegel ist innerhalb von 30 Stun- den um 65 Zentimeter auf 3,17 Meter ange- stiegen. Die Hochwassergrenze in Rheinfel- den wird bei einem Pegelstand von 3,74 Meter erreicht. Auch der Spiegel der Kare, die bei Waldshut in den Rhein fließt. ist um einen halben Meter gestiegen. Da außerdem auch die anderen Zuflüsse des Rheins im Einzugsgebiet der Alpen und des südlichen Schwarzwald stark angeschwollen sind, wird mit einem weiteren Steigen des Hochrheins gerechnet. a Erika Heyde muß vor Gericht München. Erika Heyde, die Frau des un- ter dem Verdacht der Teilnahme an Eutha- nasie-Aktionen stehenden Professors Dr. Werner Heyde, muß sich am 13. September vor einem Münchner Schöffengericht gegen die Anklage eines fortgesetzten Vergehens des Betrugs verantworten. Ihr wird vorge- Worfen, den bayerischen Staat um 64 580,81 Mark Versorgungsbezüge geschädigt zu haben. Das Schöffengericht hat jetzt die Er- öfknung des Hauptverfahrens gegen die 57 Jahre alte Angeklagte beschlossen. Einer Anklage des versuchten Verbrechens der gewinnsüchtigen Personenstandsverletzung hat das Gericht dagegen nicht stattgegeben. Wanderer sterben nicht aus Göppingen. Mit der Eröffnung einer Ju- gendzeltstadt am Fuße des Hohenstaufen hat am Donnerstag in Göppingen der 61. Deutsche Wandertag begonnen. Die mehr als 100 Zelte werden in den nächsten Pa- gen rund 1000 Jugendliche beherbergen, die aus dem ganzen Bundesgebiet, aus Oester- reich, Holland und Jugoslawien erwartet Werden. Jedes Zelt trägt den Namen einer ostdeutschen Stadt. Die Wanderer in der Bundesrepublik sterben nicht aus. Diesen Schluß zog der Präsident des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, Di- rektor Georg Fahrbach, Stuttgart, am Don- nerstag vor der Presse aus der Tatsache, daß die 47 Wandervereine des Verbandes im letzten Jahr einen reinen Zugang von 3800 Mitgliedern zu verzeichnen hatten. Nur neun Vereine hätten einen Rückgang regi- striert. 5 Schwerer Unfall im Alhtal Karlsruhe. Drei Todesopfer hat ein Ver- kehrsunfall im Albtal bei Karlsruhe gefor- dert. Ein aus Richtung Herrenalb kommen- der Personenwagen geriet aus noch nicht geklärten Gründen auf die linke Straßen- seite, wo er mit einem entgegenkommen: den Pkw aus Dobel frontal zusammenstieg. Der 64 Jahre alte Fahrer des ersten Wagens und seine 59 jährige Frau waren sokort tot. Eine Mitfahrerin wurde lebensgefährlich verletzt. Der Fahrer des entgegenkommeg- den Wagens erlitt schwere Verletzungen und starb wenig später in einem Karlsruher Krankenhaus. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen beträgt mindestens 12 000 Mark. Höhlenlabyrinth entdeckt Riedenburg. Beim Sprengen einer Gesteins- wand wurde jetzt in einem Steinbruch bei Lobsing im Landkreis Riedenburg der Ein- gang zu einer hallenartigen Höhle entdeckt. Nach den ersten Erkundungen nimmt man an, daß es nur der„Vorraum“ zu einem weit- verzweigten Höhlenlabyrinth in den ein rockental säumenden Kalksteinfelsen ist. Der Beauftragte der Naturschutzbehörde beim Landratsamt Riedenburg hat vorsorg- lich das Interesse der Naturschutzbehörde angemeldet. In dem Steinbruch wurden schon seit Jahren Gebeine von Rentieren, Fossilien und Mammutzähne gefunden. Wollen Sie auch modern wohnen? en gegenüber aufgeschlossen. Ein Beispiel ank in Mahagoni polierten Türen mit Hell- Uikörfach. Preis DM 778.— in 225 cm Breite Anrichte 140 m- DM 285.—. 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Der ehemalige Studienrat Ludwig Pankraz Zind, der s der Flucht vor der Verbüßung einer einjährigen Gefängnisstrafe Wegen judenfeindlicher Aeußerungen in Neapel festgenommen wurde, wird wahr- scheinlich bald wieder auf freiem Fuß sein. Dieser Ueberzeugung ist man im Bundes- justizministerium in Bonn. Obwohl aus Italien noch keine Antwort auf die Frage eingetroffen ist, ob eine Auslieferung Zinds nach dem Auslieferungsabkommen möglich ist, sieht man in Bonn wenig Chancen, den ehemaligen Studienrat in die Bundesrepublik zu bekommen. Den italienischen Behörden, So Wird erklärt, werde wahrscheinlich nichts übrig bleiben, als den Verhafteten wieder frei zu lassen, da nach italienischem Recht Wegen politischer Gründe niemand aus- geliefert werden dürfe. Man rechnet in Bonn damit, daß es zwei bis drei Wochen dauert, bis eine Antwort der italienischen Behörden eintrifft. Das gesamte aus der Bundesrepublik zur Verfügung ge- stellte Material, so heißt es, müsse zuerst ins Italienische übersetzt werden. Der Regierungssprecher wies Vorwürfe von SPD-Seite zurück, Bundesjustizminister Schäffer könne, wenn es sich um den„un- belehrbaren Nationalsozialisten Zind“ han- dele,„nicht zartfühlend genug“ sein. Schließ- lich sei die Verhaftung Zinds in Neapel auf das Ersuchen der deutschen Behörden hin erfolgt. Auf Grund des bestehenden Rechts- abkommens zwischen der Bundesrepublik und Italien habe es keinen Sinn gehabt, einen Auslieferungsantrag im Fall Zind zu stellen. Man müsse abwarten, ob die Prüfung der Gerichtsunterlagen durch die Italiener eine solche Möglichkeit noch offenlassen. In ihrem Pressedienst verwahrte sich am Donnerstag auch die CDU/CSU-Fraktion Segen die sozialdemokratische Kritik: Das Justizministerium habe im Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt gehandelt. Es sei selbstverständlich, daß die Bundesregierung daran interessiert sei, den Studienrat Zind seiner verdienten Strafe zuzuführen. Der offizielle Antrag des Bundesjustiz- ministeriums auf Auslieferung Zinds ist— wie am Donnerstagabend verlautete— in Rom eingegangen. Die Charta der Vertriebenen Bonn.(dpa) Zur zehnjährigen Wiederkehr der Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen hat der Vorsitzende der SPD, Ollenhauer, in einem Brief an den Präsidenten des Bundes der Vertriebenen, Krüger, erklärt, die Anerkennung des Rech- tes auf Heimat könne nur auf friedliche Weise erreicht werden. Die SPD halte daher den tragenden Gedanken der Charta der Vertrie- benen— den ausdrücklichen Verzicht auf Gewalt, Rache und Vergeltung— für unab- dingbare Grundsätze jeder Vertriebenen- politik. Die Charta der Heimatvertriebenen wurde am 5. August 1950 in Bad Cannstatt feierlich verkündet. Am Samstag veranstaltet der Bund der Vertriebenen GDV) aus Anlaß des Zehnjahrestags in Bad Cannstatt bei Stutt- gart eine Feierstunde. Die Festansprache wird Bundespräsident Lübke halten. „Gegen das Landesrecht“ Hamburg(gk. Eigener Bericht). Die Aus- strahlung eines zweiten Fernsehprogramms durch die von Dr. Adenauer ins Leben gerufene„Deutschland-Fernsehen-GmbfH.“ Würde nach Ansicht des Hamburger Senats im Sendebereich des Norddeutschen Rund- funks(NDR) gegen geltendes Länderrecht verstoßen. Nach einem 1955 abgeschlossenen Staatsvertrag zwischen Hamburg, Schleswig- Holstein und Niedersachsen besitzt der NPR in diesen Ländern das Monopol für Hör- und Sehfunk- Sendungen. Der von den Länder- Parlamenten ratifizierte Vertrag ist frühe- stens 1965 kündbar. Der Beitritt eines der drei norddeutschen Länder zu der„Deutsch- land- Fernsehen-GmbfH.“ mit dem Ziel, der Gesellschaft Fernseh-Sendungen zu ermög- lichen, würde gegen den Staatsvertrag ver- stoßen, der nur mit Billigung aller drei Län- der geändert werden könnte. Hamburg werde einer solchen Aenderung in der augenblicklichen Situation keinesfalls zu- stimmen. Somit wären auch dem schleswig-holstei- nischen Ministerpräsidenten von Hassel, von dem vermutet wird, daß er möglicherweise als erster aus der Einheitsfront der Länder gegen Adenauer im Fernsehstreit ausscheren wird, die Hände gebunden. Auf jede Verlet- zung des Landesrechts wird Hamburg, wie Senatssyndikus Dr. Wilhelm Drexelius mit- teilte, sofort mit einer Verfassungsklage ant- Worten. 15-Seiten-Brief aus dem Kreml London.(Wgk- Eig. Ber.) Ministerpräsi- dent Chrustschow hat mit einem 15 Seiten langen Schreiben auf den Brief des britischen Ministerpräsidenten, Macmillan, vom 19. Juli geantwortet, in dem dieser den Kreml-Chef um eine Erklärung für die neue sowietische Aggressionspolitik gebeten hatte. Das wohl längste je zwischen Regierungschefs gewech- selte Schreiben wurde àm Donnerstagvormit- tag von Sowjetbotschafter Soldatow im For- eign Office dem neuen Auhßenminister, Lord Home, überreicht, noch ehe der sowjetische Diplomat seinen üblichen Antrittsbesuch beim neuen britischen Außenminister machen konnte. Ueber den Inhalt des persönlichen Briefes war in London noch nichts zu er- fahren. Tribunale in der Türkei Ankara.(AP) Die türkische Regierung hat ein Gesetz beschlossen, das die Bildung von „Revolutionstribunalen“ und Standgerichten zur Aburteilung von Vergehen gegen den „Geist der nationalen Einheit“ vorsfeht. Die Gerichte, die aus Offizieren bestehen, haben Praktisch unbeschränkte Vollmachten. Eine Berufung gegen ihre Urteile gibt es nicht. 7 Zur Begründung wurde erklärt,„gewis Kreise“, deren Interessen im Gegensatz 1 denen des türkischen Volkes stünden 0 suchten durch Verbreitung von Gerüchten die öfkentliche Meinung zu verwirren. 15 Die türkische Regierung hat außerdem 235 Generale und Admirale in den Ruhestand versetzt und ausgedehnte Umbesetzungen de führenden Kommandostellen vorgenommen Amtlich wurde mitgeteilt, die Aktion diene der„Verjüngung der türkischen Streitkräfte“ Diplomatische Beobachter nehmen jedoch an, daß es sich um eine Ausschaltung aller jener Kräfte handelt, die die Revolution nicht nach. haltig genug unterstützten. 5 Kurz notiert In einem neuen Geschäftshaus, nur wenige Schritte vom Stephansdom entfernt, wird im heutigen Freitag eine offizielle„Verkehrs- Vertretung“ der Sowjetzone ihre Büros in Wien öffnen. Wie der stellvertretende Sowjet⸗ zonenverkehrsminister Kurt Leiser bei einem Presseempfang erklärte, habe die Vertretung die dem Verkehrsministerium der Zone un. tersteht, Vollmacht, mit den Zuständigen österreichischen Stellen in allen Verkehrs- angelegenheiten verbindlich zu Verhandein Bodosakis, der griechische Grobindu- strielle, oft der„griechische Krupp“ genannt der außer in Griechenland auch auf Zypern über Unternehmen verfügt, hat seinen ge- samten in Zypern befindlichen Firmenbesitz der griechischen Bevölkerung von Zypern zum Geschenk gemacht. Der Wert der Schen- kung wird auf rund vier Millionen britische Pfund(rund 47 Millionen Mark) Seschätzt. Ilvesheim, den 5. August 1960 Uferstraße 4 1 Langenhagen-Hannover 1 und Tante, Frau geb. Rehberger Eichenweg 8 a In tiefer Beerdigung: Montag, 8. August, 11.00 Uhr, Mannheim. Für die vielen Beileidsschreiben, die überaus schönen Kranz- und Blumenspenden, die uns bei DANKSAGUNG Für die große Anteilnahme am Tode meines lieben Mannes unseres guten Sohnes, Schwiegersohnes, Bruders, Schwagers und Onkels Friedrich Huber Leiter der Niederlassung Hannover der Firma Rud. Fuchs, Mannheim 1. Beigeordneter der Stadt Langenhagen-Hannover Frieda Günther im Alter von fast 57 Jahren von uns gegangen. Mh m.- Gartenstadt, den 3. August 1960 Ernst Günther Familie Rodzi Familie Erich Günther Familie Längle Familie Helmut Günther Familie Peter Günther Heinrich Günther und alle Anverwandten danken wir allen Freunden, Bekannten und Kollegen. Im besonderen danken wir der Familie Fuchs, den Herren Direktoren Neukert und Homeyer und den Kollegen der Niederlassung Hannover. g Wir danken für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und die ehrenden und anerkennenden Worte anläßlich der Trauerfeier. 0 tlefter Trauer: Josefine Huber geb. Jakoby schlafenen, Frau herzlichsten Dank. T Tauer: C7, 15 Hauptfriedhof Gatten dem schmerz- Maria Kraus sagen wir hiermit unseren Besonderen Dank den Aerzten und Schwestern des Städtischen Krankenhauses, Abt. M 16, für die liebevolle Pflege, den Haus- bewohnern C 7, 14, 13, 16 und all denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Mannheim, den 5. August 1960 Familie Karl Schlotthauer Für die herzliche Anteilnahme sowie für die Blumenspenden beim Heimgang meines lieben Adam Fröhlich Bis 30 Monatsraten ohne Eigene Finanzierung Die„Neuesten Fernseh-Geräte“ 53-m- Bildröhre ab 648, DM Mhm.- Waldhof 0 HEINRIc BRAuSsch Ke, Saab. 88 8 pre Geschäfte ebene Verschiedenes Anzahlung! Keine Bankzahlungen Tankstellen- od. Garagenbetrieb von Fachmann, 28 Jahre, zu pacht. 8 5 gesucht., evtl leitende Stellung, Neuwertige Kofferschreibmaschinen Angeb. unt. Cp 45077 an den Verl. Gesuche— Zeugnisabschriften Schreibbüro im Hauptbahnhof Sünstig zu vermieten. H. Sommer, Mannheim.— Friedrichsring 40. zu verpachten. Alt eingesessen, Suter Umsatz. an den Verlag. beginnt. wiehtige H Anfang September dieses Jahres Achten Sie bitte bei Vorsprache eines Anzeigen-Vertrefers darduf, daß es sich bei den vorgelegten Unterlagen quch tatsächlich um des Mannheimer Adreßbuch handeit. Unsere Vordrucke tragen alle die Firmierung: RL AC DR. HAAS K. MANNHEIM, RI, 4-6 Jelefon 2 48 47 Wegen hohen Alters Honlen- und Helzölgeschatt zu verkaufen oder langfristig zentral ge- legen, neuzeitlich eingerichtet, Zuschriften unter Nr. P 45254 Vervielfältigungen: Lingott, U 6. 12 Gipsergeschäft nimmt laufend Aufträge ent- gegen. Zuschr. unt. 05499 à. d. V. Damenkleider. Röcke. Mäntel ändert- repariert modernisiert ilung! Gulgehendes Textilgeschäft umständehalber zu vermieten. Ca. 30 am Geschäfts- u. ebenso reit. Dabper und nia zum sofortigen Einsatz kür jede Baustelle be- Luise Huber Wwe großen Wohnraum. 5 j 5 5 Franz Huber, Oberstudienrat und Frau Anna Zuschr. u. 05493 a. d. Verlag. Telefon 5 08 05 Margarete Huber Familien Balthasar und Karl Jakoby Es besteht Veranlassung darquf hin- l zuweisen, daß die Anzeigen- Werbung 7 77 g L Für die Beweise herzlicher An- A D R E 8 8 B U C— 1682licti 5 1 e g N 8 teilnahme sowie für die Kranz Plötzlich und unerwarte 18 eute meine liebe rau, u Ser. und BI 3 1 5 Sute Mutter, Oma, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin e ee 558 Ausgabe 1961 Schreiber 1 Express- Kaffee 25 g Dose 1.95 50 9 Dose 3.50 Bekanntmachung KOSTENLOS ehen Haus BESIHTZER Us-Hähnchen pfennenfertig, lo Qualität, ohne Kopf Kleiderpflege scharrr, L. 14, 17 11 2 unsere I2-seitige Aufklärungsschrift über: Mauerfeuchtigkeit Feuchtigkeit in Wohnräumen u. Kellern Salpeter- und Schwammbildungen lichen Verlust unseres lieben Entschlafenen, Herrn sage ich auf diesem Wege Franz Schrempp zuteil wurden, sagen wir auf diesem Wege unseren innig- sten Dank. 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August 1960 Mannheimer Straße 30 Lydia Fröhlich Mannheim, den 5. August 1960 Pozzistraße 5 Dauerwellen 9.- u. 7.80 Individuell, chic, elegant, modisch im SALON ELSE WoLF, G 3, 4, Tel. 25539. Mont. ab 13 Uhr geöffn. Clara Schrempp geb. Rehberg Conrad Hügelschäfer und Frau Rosa geb. Schrempp und Anverwandte Fotokaise- bekannt für gute u. preiswerte helegenlieiten Agfa Isolette 4,5 IKkoflex xs 3, Zeiss Mess-Ikonta 4, 5 Wir halten für Sie bereit: 1000 Mnidlederfacken aus Fellen und Häuten von Tieren aller Erdteile! 45,.— 85,.— 90,.— Familien- Foo Altix Tess. 1:2,8 Russ. Leica 1:3,5 gek. E.-Mess er Retina II a 1: Contaflex IV Tess. 2,8 140.— 80,.— Bestattungen in Mannheim Sie erhalten bereits ab 98, ein schönes, modernes Freitag, den 5. 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ElsTEIIMG von VeRWaTTUNGSTENMRLINCEN Im Frühjahr 1961 werden bei der Stadtverwaltung Mannheim männliche und weibliche Verwaltungslehrlinge(Anwärter für den mittleren und den gehobenen Verwaltungsdienst) eingestellt. Voraussetzungen für die Bewerbung sind neben Neigung und Eignung für den Beruf des Verwaltungsbeamten a) für den gehobenen verwaltungsdienst EUnspektor-Anwärter): 1. Die Bewerber müssen die deutsche Staatsangehörigkeit be- sitzen oder den deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt, gesund und unbescholten sein und gute Schulzeugnisse haben. 2. Die Bewerber müssen mindestens die 6. Klasse einer höheren Lehranstalt mit gutem Erfolg besucht haben(Obersekunda- reife) oder das Abschlußzeugnis einer Höheren Handels- schule oder einer anerkannten Mittelschule besitzen. 3. Die Bewerber sollen nicht älter als 19 Jahre, Bewerber mit Reifezeugnis(Abitur) nicht älter als 22 Jahre sein; b) für den mittleren Verwaltungsdienst(Assistent-Anwärter): 1. Die Bewerber müssen die deutsche Staatsangehörigkeit be- sitzen oder den deutschen Staatsangehörigen gleichgestellt, gesund und unbescholten sein und gute Schulzeugnisse haben. 2. Die Bewerber müssen mindestens die Volksschule mit gutem Erfolg besucht oder eine gleichwertige Schulbildung aufzu- Weisen haben. 4 3. Die Bewerber sollen nicht älter als 17 Jahre Sein. um gehobenen Lerwaltungsdienst schließt sich an eine erfolg reiche zweijährige Lehrzeit ein Vorbereitungsdienst von drei Jahren an; innerhalb des Vorbereitungsdienstes ist die In- spektorenprüfun; abzulegen. Für Abiturfenten dauert die Lehr- zeit nur ein Jahr, an die sich ein Vorbereitungsdienst von 2 ei Jahren anschließt. 5 N 1 Inn mittleren Verwaltungsdienst beträgt die Kade Jahre; innerhalb des anschließenden Vorbereitungsdienst von drei Jahren ist die Sekretärprüfung abzulegen, Bei besonderer Eig- nung und bei Erfüllung der beamtenrechtlichen Voraussetzungen ist später Zulassung zur gehobenen Verwaltungsbeamtenlaufbahn möglich.. Bewerbungen sind bis zum 20. September 1960 beim Städtischen Personalamt(Rathaus E 5) einzureichen mit folgenden Unter- lagen: handgeschriebener Lebenslauf, ein Lichtbild aus neuerer Zeit, beglaubigte Abschriften von Schulzeugnissen Über die letzten zwei Jahre. Im Oktober 1960 wird zur Auslese unter den Bewerbern eine Eignungsprüfung durchgeführt. Beim Personalamt erhalten Bewerber und Eltern weitere Auskunft. Mlarbeller Im Augandlens! mit Wohnsitz in Mannheim(Ludwigshafen Stadtgebiet) für interessante Tätigkeit bei vorzüglicher Unterstützung gesucht. 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Bundeskanzler Dr. Adenauer besprach wie auch im politischen Teil der heutigen Ausgabe gemeldet— im Beisein der Bun- desminister Erhard und Etzel und deren beiden Staatssekretären mit dem Präsiden- ten der Bundesbank, Karl Blessing, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes der Deut- schen Industrie, Fritz Berg, den Bankiers Dr. Robert Pferdmenges und Dr. Hermann J. Abs Deutsche Bank Ad) die konjunktur- politische Lage. Nach dem amtlichen Kommuniqué verlief die Besprechung harmonischer als die gegen- Wärtige Konjunkturentwicklung. Zu beson- deren Sorgen sei kein Anlaß, verlautete nach der Besprechung. Die konjunkturdämpfen- den Maßnahmen der Bundesbank und der Bundesregierung seien bisher erfolgreich ge- Wesen. Es würde die Zukunktsentwicklung Sorgfältig überwacht werden. i Der— nicht nur wegen des im nächsten Jahr bevorstehenden Wahltermins wegen drohender Preissteigerungen besonders be- sorgte— Kanzler mußte wohl einige Vor- Würfe des Bundesbankpräsidenten gegen die Kabinettspolitik einstecken. Blessing konnte Wohl nicht verschweigen, daß a) weder die viermalige Erhöhung der Mindestreserven, 0 b) noch die Kreditbeschränkung durch Diskontsatzerhöhung Jie in den letzten Wochen verstärkte Geld- Verflüssigung beeinflußt hätten. Im Gegen- teil, bei den kurzfristigen Wirtschaftskredi- ten ist sogar eine ungewöhnliche Expansion eingetreten, vor allem bei Kontokorrentkre- diten. Eine Entwicklung, die Blessing wohl rechtens damit in Zusammenhang bringt, . 1 konjunkturell antizyklisch Bundeswirtschaftsminister Bere Lücke 2 sich aufzulockern. Deutsche Mark über det wurde, wohin diese schöpfungsaktion vorläufig vertagt schöpft werden müssen. Als Hoffnungsschimmer verbleibt deskasse— einen mehr oder minder großen Teil des Bauaufwandes gegen einprozentige Wilder Seeleute-Streik wegen Preisrückgänge Starke schwedische Heringsanlandungen, ane„Rotbarschschwemme“ und ebenfalls üderhandnehmende zusätzliche Herings- inporte aus Holland haben in den westdeut- schen Seefischwerften einen starken Preis- rutsch verursacht, der sich gleichermaßen auf die Reedereien wie auf die Hochseefischerei auswirkt. Dies veranlaßte eine Reihe von Fischdampferbesatzungen, mit wilden Streiks — diesmal nicht wegen höherer Preise für Lohnsteigerungen— den Preisrückgängen entgegenzutreten. Grund: Das Einkommen der Fischdampferbesatzungen besteht aus dem Garantieheuer und den Fangprämien. is neue Ausgleichs- und Abrechnungsver- fahren vom 1. Juli sieht vor, daß die Fang- erträge einer einwöchigen Marktzeit nach der Marktlage aller vier Seefischmärkte zusam- mengefaßt werden und der durchschnittliche Nettoerlös als Grundlage für die Berechnung der Fangprozente dienen soll. Dieses sozial Sestaffelte Prinzip eines„Lastenausgleiches“ kam durch den unverhofften Preisrutsch ins Wanken und führte zu vorübergehenden Härten. Deshalb also die wilden Streiks. Der Verband der deutschen Hochseefische- hat inzwischen bereits das Bundesernäh- Angs ministerium telegraphisch angerufen. Auch die Gewerkschaft GTV hat angekün- digt, sie werde sich in Bonn für eine neue Regelung der Fischpreise einsetzen. Residenzpflicht erzwingt Automatenstraße Wp) Im Hinblick auf die im Laden- schlußgesetz verankerte Residenzpflicht prüft 1 Zeit die Hauptgemeinschaft des Deut- schen Einzelhandels mit Sachverständigen r Automatenindustrie die Voraussetzun- m für die Errichtung von Automatenstra- en. Wo es die zum öffentlichen Wegenetz die kürzlichen Bauernunruhen in Frankreich Landwirtschaft opfern“). Last. Für das Getreide- Wirtschaftsjahr 1959/60 galten im EWG-Raum(ohne Luxemburg) zu Beginn der Ernte folgende gesetzlichen Weich- Weizen-Preise— in DM je 100 kg frei Sehörende Lage gestattet und sich daran Lager: Verkaufsstellen anschließen, die entspre- 5 D DN chende Artikel verkaufen, könnten ohne e 41.50 Niederlande 23,30 eiteres Automatenstraßen nach auslän- Belgien 37.80 Frankreich 32,40 chem Vorbild eingerichtet werden. Die Jauptgemeinschaft will sich ferner bei der rrichtung von Geschäften in neuen Wohn- ungen und Stadtrandsiedlungen für die mage von Automatenstraßen einsetzen. mporteure und Großhändler sprechen mit und über Blumen VoD) Als internationale Verbands- gung kindet diesmal das jährliche Treffen deutschen Blumengroßhandels vom 3. bis August in Heidelberg statt. Die Tagung un am 3. August mit einer Sitzung des eiterten Präsidiums des Verbandes des 1enimport- und-großhandels, Sitz Ham- irg, sowie mit Besprechungen mit Vertre- tern Spaniens und mit Spediteuren über Fragen des Bahn- und Flugzeugtransportes. er Kongreß wird in diesem Jahre vor- nehmlich im Zeichen des Zusammenschlus- es innerhalb des Gemeinsamen Marktes Stehen. Wie Verbandspräsident Hellmuth G. Meyer in der Festschrift sagt, gelte es jetzt, nachdem der Blumengroßhandel heute in aller Welt frei sei, Wettbewerbsverzerrungen und marktstörende Elemente zu beseitigen. Auf dem Tagungsprogramm standen am August Besprechungen mit Vertretern Dänemarks, Frankreichs, Italiens und der Mederlande. Am 5. August ist die Jahres- 5 nauptversammlung des Verbandes des Blu- menimport- und großhandels. Für das neue Getreide- Wirtschaftsjahr 1960/61 wurden die gesetzlichen Weizenpreise im Wesentlichen nur in Frankreich verändert, und zwar auf 34,05 DM je 100 kg angehoben (Vgl. MM vom 28. Juli). Von Juli 1959 bis Juni 1960 lag der durch- schnittliche Importpreis(eif Nordseehäfen) für französischen Mahlweizen bei 25,50 DM je 100 kg. In der Qualität entspricht der fran- z6sische Mahlweizen ungefähr dem EWG- Durchschnitt. 5 Es wurden— und werden— also in allen EWG. Ländern den Weizenproduzenten Preise garantiert, die— mehr oder weniger— über dem Weltmarktniveau Umportpreis für französischen Mahlweizen) lagen. Die Me- thode der staatlichen Preisstützung sind von Land zu Land unterschiedlich. Italien: Bei normaler Ernte gleichen sich Ausfuhrüberschuß an Füllweizen und Ein- fuhrbedarf an Durum- und Qualitätsweizen mengenmäßig annähernd aus. Ein- und Aus- fuhr sind nach Menge und Preis streng vom Staat reguliert. Der Staat nimmt auch finan- zielle Verluste beim Außenhandel auf sein Konto. Von der Inlandsernte sind 0,8 Mil- lionen Tonnen zwangsweise dem Staat 2u gesetzlichen Festpreisen anzuliefern. Dadurch wird der Inlandsmarkt so knapp gehalten, daß für den verbleibenden Rest der Inlands- ernte am freien Markt ungefähr gleiche Er- j6se herausschauen wie bei dem Verkauf zum gesetzlichen Preis bei Pflichtablieferung. daß vor allem Etzel behauptet, keine sich auswirkende Finanzpolitik betreiben zu können. Auch der mußte zugeben, daß die Spannungen zwischen Angebot und Nachfrage(vergl. MM vom 30. Juli:„Grö- schen Angebot und Nach- frage“) sich verschlimmert hätten, anstatt Ob Blessing seinen Plan, eine Milliarde Ausgabe von Geld- marktpapieren aus dem Verkehr zu ziehen, durchsetzen konnte, ob überhaupt ergrün- „Abzuschöpfende Milliarde“ verkasemattukelt werden könnte, — ohne daß wieder Konjunktur angeheizt wird— darüber ist nichts bekannt. Dieses Thema soll ja am 5. August in den Kontors des Bundesbankdirektoriums eingehend be- raten werden. Es steht fest, daß die Ab- wird, um vielleicht im Bedarfsfalle im September durchgeführt zu werden. Pessimisten meinen Allerdings, daß bis dahin bei dem steten, die Geldverflüssigung vermehrenden Devisen- überschuß nicht nur eine Milliarde, sondern — oh Schreck!— ca. zwei Milliarden abge- die Erwartung, daß die Zinsverteuerung die konjunkturanheizende Baulust dämpft. Die Errichtung einer neuen Wohnung kostet ungefähr 30 000 DM. Auf dem Kapitalmarkt besorgt, erheischt dies mindestens 6/0%/ ige Verzinsung(jährlich 1950, monatlich über 160 DMW). Die Sache sieht allerdings ganz anders aus, wenn der Bauherr aus Landes- mitteln für den sozialen Wohnungsbau sie stammen zum größten Teil aus der Bun- Verzinsung geborgt bekommt. In diesem Falle ist es aus mit der Konjunkturdämp- kung im von konjunkturellen Fieferschauern am stärksten geplagten Sektor der deut- schen Wirtschaft im Wohnungsbau. Solange sich solche Beispiele in endloser Zahl in fast allen Bereichen des Wirtschafts- und Finanzwesens anführen lassen, solange wird der bei der Besprechung beschlossene Daueralarm am Konjunkturwachturm wert- los bleiben. Wer bewacht denn schließlich die Wächter? Egosum Kreditbeschränkung gegen Kapitalflucht (VWD) Die Erhöhung des Diskontsatzes der belgischen Nationalbank von 4 Prozent auf 5 Prozent(vergl. MM vom 4. August) hat im wesentlichen den Zweck, Spekulationen einzuschränken, die sich im Anschluß an die Kongokrise auf den Devisenmärkten be- merkbar gemacht haben. Unter dem Druck der Nachfrage nach Auslandsdevisen näherte sich z. B. der offi- zielle Kurs für den USA-Dollar bereits der oberen Grenze der zulässigen Spanne. Die belgische Notenbank versucht, durch eine Verknappung des Geldes mit der Diskont- erhöhung auf klassischem Wege die Nach- frage nach Auslandsdevisen zu dämpfen. Nach Bekanntgabe der Diskonterhöhung ist auch bereits eine Entspannung in der Wech- selkursgestaltung eingetreten. Im übrigen geht aus dem letzten Wochen- ausweis der Belgischen Nationalbank vom 1. August hervor, daß die Nationalbank in der vergangenen Woche nur einen abge- schwächten Rückgriff auf die Goldreserven vornehmen mußte. Trotz der Entnahmen seit der Kongo-Krise liegt der Goldbestand am 1. August mit 58.740 Millionen um 2 Mil- liarden bfrs über dem Stand von Anfang des Jahres. Der Devisenbestand ging in der glei- Meistbehinderter St sammengestellt und dem beratenden Ve innerstaatlichen Verkehr Kommission die erfaßt, will d Fragen des internationalen Verkehrs regel bereits arbeiten. die EWG- Kommission von den Grundsätze entgegenstehenden Hindernisse Werden. Den Regeln für den internationale geben. Regeln des internationalen Verkehrs seh unterschiedlich. Im Eisenbahnverkehr be Europäische Verkehrsfreizügigkeit regeln (VWD) Die EWG- Kommission hat eine einführende, Aufzeichnung über die wichtig- sten von ihr auszuarbeitenden gemeinsamen Regeln für den internationalen Verkehr zu- kehrsausschuß zur Begutachtung vorgelegt. Vor der Festlegung einer allgemeinen ge- meinsamen Verkehrspolitik, die auch den Wichtigsten und für den internationalen Warenaustausch dringlichsten Sie rechnet damit, diese Regeln etwa 1961 aufstellen zu können. Dabei ist beabsichtigt sie so festzulegen, daß sie sich auf jeden Fall im Rahmen der allgemeinen gemeinsamen Verkehrspolitik halten, an deren Grundsätzen die Fachabteilungen der EWG- Kommission Bei der Aufstellung der Regeln will sich der Freizügigkeit und des freien Verkehrs des EWG-Vertrags leiten lassen. In erster Linie sollen die dem internationalen Verkehr beseitigt Warenverkehr wird angesichts ihrer größe- ren praktischen Bedeutung der Vorrang vor dem internationalen Personenverkehr ge- In den drei wichtigsten Verkehrsbereichen Eisenbahn, Flußschiffahrt und Straßenver- kehr ist die Ausgangslage für gemeinsame stehen bereits umfangreiche internationale Regelungen, so daß nur wenige dringliche chen Zeit von 4.400 Millionen auf 4.000 Mil- nonen bfrs zurück. Fragen offen sind. Die Eisenbahngesellschaf- ten, die im internationalen Verkehr aufein- ander angewiesen sind, arbeiten von jeher ra Bgen verkehr harte Nu eng zusammen. Es bleiben vor allem Fragen direkter internationaler T Fragen der Diskriminierung gen) zu regeln. Arif 10 Arife (Benachtelligm 8 In der Binnenschiffahrt besteht eine Reihe von Konventionen und Abko von denen allerdings mehrere nick Wurden und nicht angewendet Werden, Pie EWG- Kommission sieht ihre Aufgabe vor allem darin, bestehende Abkommen Für qie Harmonisierung im Gemeinsamen Markt 20 nutzen und ferner internationale Frachten. börsen zu schaffen. Zange mmen ie 8 Am größten werden die Aufgaben im Be. reich des Straßenverkehrs sein, wo alle inter. nationalen Regelungen fehlen und der inter. nationale Verkehr durch zahlreiche Konti- gente, Lizenzierungen und andere Beschrän. kungen behindert wird. Der langsame Abbau n dieser Beschränkungen, die Sicherung einez freien Handelsverkehrs, die Ein kührung eines internationalen Transport-Mustervertragez die Publizität der internationalen Frachten. und Transportbedingungen sowie die Steuer. n harmonisierung sollen im Vordergrund der Bemühungen der EWG- Kommission um den internationalen Straßenverkehr stehen. In trüber EWG. Diskussion lähtsiceh gut(Wahl-) fischen (AP) Der SPD- W²irtschaftsexperte Profes- sor Deist, hat die Bundesregierung aufgefor- dert zu Gerüchten Stellung zu nehmen, dag gemeinschaft, Professor Hallstein, sich für eine Zurückstellung der agrarpolitischen Ent- scheidungen in der Bundesrepublik ver- it ratiflet der Präsident der Europäischen Wirtschafts. „anschließend daran die Guillotine errichteten, die sich hierzulande auch abspielen könnten, begründete Minister Schwarz die Ablehnung der von der EWG- Kommission gemachten Preisangleichungsvorschläge(vgl. MM vom 22. Juli„Getreidepreissenkung heißt, deutsche Der Wahrheit die Ehre. Der Vorschlag War hart. Ging es doch darum, den deutschen Weizenpreis von 41,80 DPM/dz auf 36 bis 37 zu bringen. Die damit zusammenhängenden Erlöseinbußen der deutschen Landwirtschaft grob über den Daumen peilend, kam Minister Schwarz auf eine Milliarde DM Erlöseinbuße. Das schien ihm den Bauern umzumutbare Selbstverständlich wird diese Haltung dem Bundeslandwirtschaftsminister— wer spricht hier noch von Bundesernährungsminister? und seinem mit soviel Garantien umhegten Regierungschef vielfach als antieuropäisch, als die„Verbraucher“— in der Gewerk- schaftssprache die„Arbeitnehmer“— aus- Gesetzliche Weizen- Manipulationen im EWG-Raum ernte vermarktet(Ablieferungspflicht). Der Garantierter Getreidepreis- der teuerste Irrtum Angleichung über den Markt verbilligt zuverlässig und schonen d Der Landwirt Werner Schwarz, unser ver- ehrter Bundesnährvater, ist nicht nur ins europäische Fettnäpfchen getreten. Nein, er hat es sogar umgeworfen. Mit der Erklärung, er könne dem Bundeskanzler nicht für eine ruhige Entwicklung in der Landwirtschaft garantieren, mit dem deutlichen Hinweis auf beutend ausgelegt. Das ist nicht verwunder- lich. und in Kanada praktiziert; so weitgehend Seitdem die hungernden französischen Volksmassen des Brotes willen, das sie Wegen der vom Feudaladel verschuldeten Mißwirt- schaft entbehrten, Barrikaden bestiegen und sind Brot- und Getreidepreise politische Preise. Brot und Getreide muß soundsoviel kosten. Das heißt ohne Rücksicht darauf, ob es billiger oder auch teurer sein könnte und somit auch sein sollte. Ist es zu billig, nun je, dann greift irgendeine Staatskasse hilfreich ein, gleicht den Verlust der Land- Wirtschaft aus. Das alles, damit nicht wieder hungrige Volksmassen Barrikaden besteigen (Oder, was zeitgemäßer ist, in die Wahlurne unerwünschte Stimmzettel werfen). In den rund 265 Jahren, die seit der Jakobinerrevolution verflossen sind, haben die Staatenlenker— vor allem die Staats- nährväter— hierbei Methoden entwickelt, die Ausmaß und Art der Zuschusse(Subven- tionen) herrlich verschleiern. Großer Be- liebtheit erfreut sich der garantierte Getreide- Preis, gekoppelt mit Absatzgarantien, Die Landwirtschaft kann sich demnach mit ihrem MWeizenangebot darauf einstellen, daß sie die Feldfrüchte immer los wird. Das ist nicht nur in den nichtdeutschen EWG-Läandern der Fall, gesichert wie in anderen Ländern. zweithöchster Stelle liegt, den EWG- Durch- schnittspreisen angepaßt werden, wenn, ja Wenn die weizenanbauende Umwelt das Wei- zengeschäft nicht politisch manipulieren Würde. Bei diesen Manipulationen kommt 32 sagen Scheinbilligkeit— nicht von Ungefähr. Die EWG- Kommission War vielleicht nicht gut beraten, Herrn Schwarz mit einem ein- seitigen Hieb auf die Preise zu kommen. Besser wäre es gewesen— trotz aller in den Paragraphen des EWG-Vertrages enthalte- nen Hindernissen ist dies möglich— die euro- päische Marktangleichung nicht nur von oben, also vom Preis her anzupacken, sondern auch von unten, vom preisstützenden Fun- dament her aufzusprengen. Die gesündeste Lösung wäre Getreideanbau in jenen euros päischen Landstrichen, in denen Getreide am besten gedeiht und füglich am billigsten ge- erntet werden kann. Der erfahrungsgemäagß Ungeeignetste Weg zur Erreichung dieses Ziels ist die zentral gelenkte Anbauplanung. Geeigneter, ja sehr erfolgverheißender Wäre Anbaulenkung über sich dem Marktgesche- hen elastischer anpassende— Preise. Dann würde nämlich ganz automatisch der Markt die nötige rationelle Ausnutzung der land- Wirtschaftlichen Betriebe erzwingen und die damit zusammenhängende regionale Aufglie- derung. Fallweise Produktionseinbußen auf der einen Seite wären nur scheinbar; sie wür⸗ den durch Ausweichen der Produktion Auf andere Zweige ausgeglichen werden. Das agrarische Betriebsgefüge ist ja nicht so starr, Wie gemeinhin angenommen wird. Zwischen Veredelungs wirtschaft, Früchte- Anbau und Getreidezucht liegen viele gewinnbringende Möglichkeiten. Zurück zu dem von Schwarz— und wie man sieht auch von der EWG- Kommission — heraufbeschworenen Eklat. Bei etwas Mut zu einem Minimum von couragierter Frei- zügigkeit würden sich die Getreidepreise der verschiedenen Länder schließlich beiläufig in der Mitte treffen. Hätte Schwarz diese gravierenden Ge- sichtspunkte bedacht, hätte er sie ins FTref- fen geführt, hätte er entsprechende Kompro- mißlösungen energisch angestrebt, dann Wäre wohl Eklat vermieden worden. Ob- Wohl er also offenbar eine sehr gute Aus- Sangs- und Verhandlungsposition hatte, ist Uriser verehrter Bundesernährungsminister arg ins europàische Fettnäpfchen getreten. Gott möge es ihm verzeihen. Die„Europäer“ und mit ihnen die deutschen Verbraucher werden es ihm— vor allem weil nicht ge- nügend für Aufhellung getan wurde ewig nachtragen. F. O. Weber Belgien: Die Inlandsernte deckt den Be- darf an Füllweizen. Von der Ernte wird für 700 000 Tonnen Absatz zum gesetzlichen Preis durch Beimahlungszwang gesichert. Wenn Wegen hoher Ernte, wie 1958 und 1959, größere Mengen als 700 000 Tonnen zu ver- markten sind, erfolgt Export oder/ und De- naturierung. Die dabei entstehenden finan- ziellen Verluste werden bisher hauptsächlich von der Regierung getragen. In Zukunft sol- len die Landwirte aber finanziell an der Ueberschußverwertung beteiligt werden, sie mußten somit die Verluste mittragen. Bei übermäßig reichlichem Ernteausfall steht also der gesetzliche Preis nur auf dem Papier, denn die Nettoerlöse der Bauern sinken dar- Unter. Die Niederlande haben einen hohen Zu- schußbedarf für Weizen. Der Absatz der In- ländsernte zum Garantiepreis ist durch Bei- mahlungszwang und staatliche Stützungs- käufe gesichert. Die Einfuhr ist liberalisiert und nur mit einer geringen Einfuhrgebühr belastet. Frankreich verzeichnet einen Ausfuhr- überschuß an Füllweizen. Die Ein- und Aus- kuhr sind durch das staatliche Getreideamt monopolisiert, das auch die gesamte Inlands- gesetzliche Garantiepreis gilt nur für eine Garantiemenge von 6,8 Millionen Tonnen. Die e e abgelieferten Mengen wer den zum durchschnittlichen Erlös aus der Ueberschußverwertung(Export, Denaturie- rung u. a.) abgerechnet(1959/60 Ca. 20 DM je 100 kg). Die Produzenten subventionieren die Weizenausfuhr(1959/0 ca. 1,8 Mil- lionen Tonnen) mithin größtenteils mit eigenen Mitteln. Insgesamt wurden von ihnen 1959/60 rund 82 Millionen DM, aufgebracht. sondern auch weitgehend wird es in den USA 2 daß die staatlichen Getreidesilos mitufiter überquellen, worauf dann verschenkt wird oder— schlimmstenfalls, wie es bereits ein- mal geschah— Getreide verbrannt oder ins Meer geschüttet werden muß. Die Landwirt- schaft in der Bundesrepublik hat zwar auch einen gesetzlich garantierten Getreidepreis, jedoch der Absatz ist nicht in gleicher Weise Da aber, justament hier liegt die ganze Schwierigkeit, die es in Europa zu bewältigen Zilt. Füglich aber auch die Möglichkeit, mit einer Weitsicht zur Lösung, die alle befriedigt, zu gelangen. Natürlich könnte der deutsche Getreidepreis ‚der zur Zeit in Europa an die Billigkeit— wer ist nicht versucht zu wende. Hallstein soll erklärt haben, daß„die innerpolitische Position der Bundesregierung durch eine solche Entscheidung erschüttert werden könnte“. Die Europäische Wirt. schaftskommission müsse aber ein Interesse daran haben, daß die heutige Bundesregie- rung am Ruder bleibe.. In einem Kommentar zu den Gesprächen Zwischen Adenauer und Vertretern der Bauernschaft, erklärte Deist, die Bundesregie- Turig versuche ihre Entscheidungen über den Wahltermin von 1961 hinauszuschieben, weil sie mit ihrer„Getreidepreispolitik ani Ende ihres Lateins“ sei. Der Bundeskanzler hatte den Vertretern der Bauern versichert, daß die berechtigten Interessen der deutschen Landwirtschaft bei den bevorstehenden Regierungsverhandlun- gen über die Vorschläge der EWG- Kommis- sion zur Agrarwirtschaft„in vollem Umfang gewahrt“ würden. Die Bundesregierung Werde bei den Verhandlungen mit wohlerwo. genen, konstruktiven Vorschlägen mitwirken, „ohne sich zu übereilten Entscheidungen drängen zu lassen“. 5 Mansholt für Preissenkung nichts über Marktanpassung (VD) Die EWG-EKommission Wünsche eine liberale Handelspolitik ufd ihre Ein Tuhrpolitik werde liberaler sein als es in den meisten Mitgliedsstaaten gegenwärtig der Fall sei, heißt es in einem von der EWG Kommission im Anschluß an die Besprechun- gen zwischen dem amerikanischen Land- Wirtschaftsminister Ezra Taft Benson und EWG- Vizepräsident S. L. Mansholt heraus- gegebenen Kommuniqué. Danach gab Mans- holt dem amerikanischen Landwirtschafts- minister zu verstehen, die Voraussetzung für eine freizügige Agrarpolitik sei eine Sen- kung der gegenwärtig in einigen Mitglieds- ländern der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft geltenden hohen Getreidepreise. Nach dem Kommuniqué erklärte Benson seinerseits, daß seine Bedenken gegenüber den von der EWG geplanten Stützungsmaß- nahmen in zufriedenstellender Weise durch die Erklärung zerstreut worden seien, daß die Gemeinschaft in Wirklichkeit Anpas- sungsbeihilfen mit fortschreitend abneh- menden Sätzen in Aussicht genommen habe, die für eine begrenzte Zeit an Landwirte einiger Gebiete gezahlt werden sollten. Neue Zentralbank in Kairo für Aegypten (VWD) Eine neue Zentralbank der Ver- einigten Arabischen Republik für die ägyp- tische Region ist mit einem am 3. August veröffentlichten Erlaß gegründet worden. Auf die„Aegyptische Zentralbank“ gehen ab 18. August die Funktionen der bisherigen Nationalbank von Aegypten über. Nach dem Erlaß wird die im Februar 1960 verstaat- lichte Nationalbank, ab 18. August als Han- delsbank fungieren. Die neue Bank soll sämtliche Aufgaben einer Zentralbank erfüllen als da sind: Füh- Tung von Regierungskonten, von Konten unabhängiger Organisationen, Konten und Depositen internationaler Währungsorgani- sationen, Einlagen von Banken, Verwaltung von staatlichen Geldern und Durchführung von Zahlungsabkommen, Verwaltung von Reserve-Fonds, der Golddeckung und Devi- sen sowie der Erfüllung aller Aufgaben als „Bank der Banken“, Nützen Sie di SOMMER Sehtss UERKAUF DAs BEK I. f 5 RESTPOSTEN UND EINZELTELE JETZT NOCH BILLIGER! ese letzte Gelegenheit am morgigen Familienelnkaufstag! 1 f Durchgehend von 8-18 Uhr geöffnet EIDUNGSsHAUS AM MARKTPLATZ MANNNHEIM S, 1 Speicher den Auf gehören die Dinge nicht, die vielleicht für andere noch von Wert sind. Abnehmer finden sich schnell 0 0 durch eine Kleinanzeige 8 15. Meme 8 IDEEN r eee—— — 72. 12 a 80 / Nr r. 179/ Treſtag, B. Rugust 1060 WIRTSCHAFT MANN HER MORGEN Seite 11 —— Siebenprozentige P ind iehl zie belel die Wi haf ich 1% +. n e rozente sind ungenießbar, sie beleben die Wirtschaft nicht, a. 5 2 Urückge drängt f 19 5 4 4 5 1 (Ab) Im Juli wurden Emissionen in einer Mitteldeutsche Wirtschaftsstatistik rügt mehr als sſje lobt W Um die ein, le gesamthöhe von 545 Millionen DM geneh- 68 i i 5 5 1 8 on,, f m noch Ges undes wirts 5 ktemin! Sen Mit Schlagzeile auf der ersten Seite froh- In diesem dem„Neuen Deutschland“ ent- ren. Zur Sicherung der Einbringung der Bundesrepublik findet zur Zeit ein heftiges rike und migt. Wie 1 80 58 2 2 Altsministerium lockt das„Neue Deutschland“, Organ des nommenen Auszug aus dem Bericht der Ernte stehen wesentlich mehr Erntemaschi- Tauziehen statt. Nachdem durch die Preis- teiligun. e 5 8 835 75 Millionen DM SED- Zentralkomitees:„Die industrielle„Statistischen Zentralverwaltung“ sind ledig- nen zur Verfügung als im Vorjahr. Die senkung ein weiteres Ansteigen der Zahl der auf 3 5 150 ionen Dül auf Kom- Bruttoproduktion stieg im ersten Halbjahr lich Pluswerte angeführt. Da sie vielfach die Marktproduktion tierischer Erzeugnisse hat freien Tankstellen nicht verhindert werden ine ga 3 155. e und 20 Millio- 1960 verglichen mit den zwischen Januar gerühmte 1000/-Durchschnittsmarke erheb- sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Der konnte, wird jetzt offensichtlich durch gute Ke nen D 5 db 5 Schuldverschreibungen. und Juni 1959 erzielten Ergebnissen auf lich übersteigen, muß auf nicht gemeldeten Bestand an Rindern und Schweinen ist auch Angebote versucht, freie Tankstellen in das Fat Von den Pfandbriefen und den Kommunal- 110 Prozent.“ Gebieten eine ebenso erhebliche Minderpro- gestiegen. Lager der preisgebundenen Tankstellen zu den schuldverschreibungen sind Je 190 Millionen 3 50 duktion eingetreten sein, sonst könnte der Bestand in 1000 St! 3. 6. 190 3. 6. 1989 übernehmen. Dabei sind es vor allem die 5 Die DM mit einem Zinssatz von 7 Prozent aus- Die staatliche Zentralverwaltung für Sta- angegebene Durchschnittssatz nicht stimmen. davon: Kune 216758 2136,0 29,3 bisher am deutschen Markt noch nicht oder 1 vor gestattet. 7 05 1 55 sich deutsch-demokratisch hei- Die Zentralverwaltung rügt auch: 5 7618,5 7210.6 407,9 nur in kleinerem Umfang vertretenen Ge- 2 für gie ö J 1 ü g 5 5 1 l 18 Ma 5 122 3 1 ist 3 nüchterner.„Trotz des hohen Entwicklungstempos der davon: 841,0 762.3 78,7 sellschaften, die hoffen, auf diese Weise zu 9 Solide Berufsausbild Mi er Feststellung:„Die industrielle Pd b Mängeln Rinder 4660,5 4430.6 249.9 einem größeren Marktanteil zu kommen. So rachteß. dung Bruttoproduktion wurde gegenüber dem Produktion 82 8 e 3 Seen. 5 hat bereits vor einiger Zeit die Continental immer mehr bevorzugt ersten Halbjahr 1959 auf 110 Prozent gestei- der Leistunssfähiskeit und in der Ver-„Gegenüber den Flanzielen der tierischen Oil Company, New Tork, die süddeutsche 5 gert. In der sozialistischen Industrie erhöhte sorgung mit bestimmten Materialien, die Produktion und der Erhöhung der Vieh- 5(München) 418 360 freie Tank f im Be.(eg) Rund 780 000 Lehrlinge und Anlern- 81057 die Arbeitsleistung je Arbeitskraft 8111 die Entwicklung behinderten. Verschiedene bestände sind teilweise größere Rückstände e 1 8011. Andere grö- E Unge wurden im Jahre 1959 in Industrie 109 Prozent. Bel zahireichen wichtigen Zweige der Industrie haben ihren Produk- au vereinen ibrend ade kei ke niostocr, gere Unterbieter— es wird unter anderem 8 und Handel ausgebildet Die Ausbildungs- Erzeugnissen wurden im ersten Halbjahr donsplan nicht erfüllt, zum Beispiel der Lotteus un Karl llarn-Stadt(S¹Distische auch Von einem Wiederaufleben vorjähriger FKontin. zählen sind zwar seit ihrem höchsten Stand 1960 gute Produktionser gebnisse„ Maschinenbau und die Textilindustrie. Von Bezeichnung für Chemnitz— Anm. d. Red.) F der Volks eschrän. in den Jahren 1956 ͤ und 1957 um ein Prozent 8 5 einer Reihe von Betrieben wird die Plan- den Plan der Marktproduktion bei tierischen GmbH. Georg 1 5 Opel gesprochen e Abbau zurückgegangen, jedoch bei weitem nicht in warengattung produktion Produkt.-Index disziplin ernsthaft verletzt, indem sie sich Erzeugnissen erfüllten, kamen besonders die f g a ng eine dem Maße wie die Zahl der aus den Schulen(959— 100) nicht auf die Erfüllung aller ihrer Planauf- Bezirke Magdeburg und Halle ihren Ver- 5. ing einez entlassenen Jugendlichen. Das bedeutet, daß Roheisen 1 80 9% 10 Saben orientieren, sondern ihr Augenmerk pflichtungen ungenügend nach“.(Tex) Fachleute, die den Mineralölgesell- ertrages relativ immer mehr Jugendliche eine syste- Rohstahl 1000 t 16362 103 immer noch vorwiegend auf die wertmäßzige Die Ablieferungspläne für Schlachtvieh schaften nahestehen, ja mit ihnen sogar eng rachten- matische Berufsausbildung in einem ord- Walzstahl, warmgew, 1000 f 113,3, 105 Erfüllung des Bruttoproduktionsplanes rich- sind insgesamt nur zu 94,5— bei Schlacht- verbunden sind, meinten bereits vor einiger Steuer. nungsgemäßzen Ausbildungsverhältnis an- e FO 9 1 125 ten. Das ist die entscheidende Ursache, daß schweinen zu 92,1 Prozent— und bei Milch Zeit, daß die Existenzbasis der freien Tank- Und deer streben. Auch die Zahl der ehrenamtlichen Dampfturbinen 1000 KY 311 144 bei wichtigen Staatsplanpositionen die Plan- zu 93,9 Prozent erfüllt worden. Die stellen unzulänglich sei. Mit den durch den um den Mitarbeiter in der Berufsauspildung der In- fun Buftenttabriken looo t ziele im ersten Halbjahr nicht erreicht wur- stürmischen sozialistischen Produktionsver- reiswettkampt geschmälerten Erlösen seien 1 dustrie- und Handelskammern hat weiter Spanabhebende% 1 den und die Fragen der Rentabilität sowie hältnisse brachten also— gegenüber dem die anfällig gegen jeden»stoß von außen zugenommen. Bei 81 Kammern sind nun- Werkzeugmaschinen MIII. D/ ost 166,3 116 3 3 1. Plan— ein Minderaufkommen von 28 000 t 135 8 3 5 55 1 mitunter mit 5 5 r 2118 Maschinen nicht übera ie erforderliche Beachtung j 5 roten Zahlen gearbeitet werden. 10n mehr 47 000 Prüfer in 11800 Prüfungsaus für spanlose Formung Mill. DM/ Ost 39,6 110 fanden 5 Schlachtvieh(davon 27 700 Tonnen Schlacht- 5 3 5 15 schüssen tätig. Chemische Apparate Mill. DM/ost 137,2 33 95 a. schweine) und 157 000 t Milch. Das Einher- Im Bundes wirtschaftsministerium dürfte en Die Zahl der Prüfungen von Lehr- und V Mill. DM/ost 304,3 120„Die erfolgreichen Bemühungen der hinken hinter der Vorjahresproduktion— diese Entwicklung mit scheelen Blicken be- 5 8 e! 5 2 5 8 0 a 55. 8 r 5 1. a Profes- Anlernlingen erreichte mit 303 986, von Wirtschaftl. Maschinen MIII. DM/ Ost 85,1 176 Werktätigen um den wissenschaftlich-tech schließlich muß auch die Gunst der Witte- obachtet werden. Die jüngsten Benzinpreis- ufgefor. denen 12 230 in West-Berlin stattfanden, un- Maschinen für die nischen Höchststand in der Produktion zei- rung berſicksichtigt werden, die zwangs- Senkungen wurden vielfach auch von Bun- 1811 85 8 g 5 Innenwirtschaft Mill. DM/ ost 70,4 130 gen sich unter anderem in der steigenden läufig Mehrerzeugung auslöst— läßt sich destagsabgeordneten als Folge der Erstar- daß gefähr den Höchststand des Vorjahres und Radtraktoren Stück 4226 5. g 55 5 schafts- blieb nur um 860 dahinter zurück. Im Ge- Pkw Trabant- Stück 1601 251 anzahl neu in die Produktion aufgenom- nur erahnen. Aussagen darüber liegen nicht Kung der Konkurrenz durch freie Tankstellen sich für samtdurchschnitt waren 88,2 Prozent der Notorrader Stiele j 8 Egosum gedeutet. zen E 8 1 3333 1 Motorroller Stück 13317 144 zentralgeleiteten Maschinenbaubetrieben 3 nt⸗ Prüflinge erfolgreich. Hingewiesen sei auf Haushaltskühischrk. Stück 59970 169 j j ik ver- den relativ hohen Versageranteil unter den Elktr. Haus- u. Heizger Mill. DM/ ost 134,4 140 Wurde im exten kalblabt bel rund 800 Neu 128 0. n f e ee enen ee 5642 19 Konstruktionen die Produktion begonnen. GESCHAFTS BERICHTE 1 le gewerblich- industriellen Lehrherufen bei em ne Stück 198525 1622 Das ist um ein Drittel mehr als im ersten 48 der 8 1 8. Slerung den Bauschlossern(15,8 Prozent), Betriebs- Rundfunkempfänger Stück 410022 11 Halbjahr 1959. Trotzdem gelang es nicht, die der exresheimer Glashüttenwerke vorm. Brothers Inc.,, eine der ältesten Arzneimittel- chüttert schlossern(13,4 Prozent) und Blechschlossern Streichgarngew,.(Wolle 1000 mn. 11664 114 Möglichkei 10 751% Ferd. Heye, Düsseldorf- Gerresheim: Die Haupt- Hersteller in den USA, kann heute auf eine 90. Wi 5 f 5 Wollene Obertrikot 1000 St 2912 110 öslichkeiten, noch mehr neuentwickelte versammlung beschloß am 4. August, für 1559 jähri Ati ückbll Wirt(15 Prozent) angesichts des Gesamtdurch- g 5 5 f 1 31 5 22„August, für 1959 jährige Tätigkeit zurückblicken.(ck) be Bederon-Seide t 1007 124 Erzeugnisse in die Produktion aufzunehmen, eine Dividende von 12(nach 11) Prozent zu 0 55 80 schnitts von 9,1 Prozent. Dederon feinsd. Geweb/ 1000 m 3285 128 voll auszunützen.“ verteilen. Das Grundkapital wird um 3,05 auf Rheinische Strohzellstoff Ad, Rheindürkheim/ 5 Die Investitionen erreichten einen Index 22,7 Millionen Du aufgestockt. Bezugebedin- Rhein! Hauch Jür des Geschärtebahr 1989 Konnte von 108 Prozent wobei von guter Plan- Zungen: 7 zu 2 zu 250 Prozent, gewinnberech- die seit 1957 unterbrochene Dividendenzahlung 80 MARKT BERICHTE vom. Augsust 25. 5 m Suter tigt ab 1. Januar 1961.(Düsseldorfer Börsen- nicht mehr aufgenommen werden. Der vor- prächen erfüllung bei einer Reihe wichtiger Staats- kurs 742 Prozent) Die Gesellschaft ist mit gelegte Jahresabschluß blieb jedoch verlustfrei, rn der Mannheimer Ferkelmarkt 5 1 bellen 40—50, Pürsiche A 40—55, B 2035, Zwetsch- vorhaben berichtet wird chervorgehoben einem Marktanteil von rund 23 Prozent an Wegen bestehender technischer Schwierigkeiten, esregie- 1 1 10 0 N„ gen 2535, Reineclauden 20—30, aner St. 16—17. werden das Pumpspeicherwerk Nieder- der westdeutschen Glaserzeugung der größte die das Betriebsergebnis stark belasten, kann ber den r. ee e e eee Warthe, der Neuaufschluß des Braunkchle- Clasproduzent in der Bundesrepublik. Der Um- die Verwaltung über das Ergebnis für 1960 in, weil Mannheimer Fleischgroßhandelspreise schleppender Absatz, Ueberstand in fast alfen Er- tagebaues Schlabendorf, das Vorhaben Gips- 22652 775 1 8 angegeben wird. dürfte 1959 keine zuverlässigen Voraussagen machen. 1959 n Ende(D) imlandsfleisch(Dur je kg): Oensen 4,0 zeugniesen. Es erzielten: Brombeeren 6072, Pfir- schwefelsäurefabrik Kosel II, die erste Aus- papen. G(4058. 205) Millionen Dul betragen war der Absatz um 7,1 Prozent gestiegen, die pis 4,20, Rind 4.25—4,40, Kuh 3.503,68, Bullen 4,30 siche A 28-47, B 16—27, Mlrapellen 30-35. Bühler baustufe des Uebersechafens Rostock). Bei Baben. Großaktionär ist seit Anfang 1960 die Erlüse jedoch blieben um 6,9 Prozent unter dem bis 4,45, Schweine 3,70—3,85, Kalb 4,905,830, Ham- 14-16, Aepfel K 30-45, B 16—29, Birnen 1228, d 812151 n l wens IIlinois Glass Company, Toledo) Ohio Ergebnis von 1958. tretern mel 4,104,258. Tendenz: mittel.„Gute v. Trevous“ 1 A 2534, A 1723, B 1216, anderen Staatsplanvorhaben, auch des Ener-(US). Im apgelaufenen Geschäftsjahr wurde 4 3 tigten i Clapps Liebling& 19.26, B 1516, Doppelte gie- und Chemieprogramms seien noch mit 14,2 Millionen DM ein umfangreiches In- Union Rheinische Braunkohlenkraftstoff 48. akt bei(VWD) Anfuhr gut, Absatz normal, vereinzelt Ehilipps-Birne 1340. Coptsalat St. 15—20. Endiviem groe Anstrengungen erforderlich, um die vestitionsprogramm abgewickelt. das u. a. aus Köln: Bei einer Umsatzerhöhumg auf rund 520 g schleppend, Obst mehr gefragt ais Gemüse, ge- St. äs, romater„de min purcnng. lead, aufgetretenen Planrückstände aufzuholen. gibschreibungen in Höhe von 10.2(1988: 4,2)(888: 300) Millonen Pil die im Jahre 1889 er- mdlun- ringe Ueberstände. Es erzielten: Blumenkohl St. 805 10 en 15 24, 1 e 5 0 5 5 0 g 5 98 8 Millionen DM finanziert wurde. zielt worden ist, erhalten die freien Aktionäre ommis.- 4090, Stangenbohnen 2530, Buschbohnen 15—20,(wichel 5 ³•öhjß Ueber die land wirtschaftliche Entwick- eine Dividende von 5 Prozent. Die mit der Imfang Sentence 1 piles wagen zr en Karos. 190 5 8 5„ e lung sagt die Statistische Zentralverwaltung 1 3 8 Gormals Meister Rheinische Ad für Braunkohlenbergbau und 18 Gurken Gew. 14, Einlegegurken 22-25. arot- inheimer st- un emüsegroßmar 5 71 5 e ucius u. rüning, 1a furt/ M-Hö 8 f 8 5 gierung ter 12—14, Kartoffeln 10—11, Kolrabi 9—10, Peter-(VWD) Ueberreichendes Angebot. Absatz schlep- 1 In der Landwirtschaft entwickelten über ihre. 5 e e 5 Ariustkksbrikstion und der Braumkohle- und lerwo⸗ 111 1 8 4. 1012 ie t. pe erzielten: Br ren 47.72, Pfirsiche A sich im ersten Halbjahr 1960 mit dem Ein- 1 5 Sesellschaft, die Brikettwerke Roddergrube Ad, Brühl, unter- Herwo silie Bd. 9—10, Radieschen Bd. 1012, Rettiche St. pend. Es erzielte ombeeren 5 Sick 5 8. 8 Inter continentale Ch 1 C N. 7 8 8 5 wirken 12—14, Bd. 12—14, Rotkohl 9—10, Rote Beete 1012, 2430, 8 1623, C 10—15, Mirabellen 4 1625, B tritt aller Bauern in die LPG(Landwirt- die Fi 8 emcal Corp., New Lork, haltenen Organschaftsverträge sind nach der . Suppengrün Bd. 9-40, Kopfsalat St. dt. 4 2025, 10-17, Bunler B 9-40, C 79, Ausfall 5. Pirnen schaftliche Produktionsgenossenschaft) stür- die Birma, Llond Prothers Ine. in Cincinnati Fusion dieser beiden Gesellschaften in die Rhei⸗ dungen B 12-18, holl. Steige 7,5—0,5, Endiviensalat St. 14„Die Frühe v. Trevoux“ B 15—23, C 10—14. Ausfall 8. 4 alt(Ohio) erworben. Das Unternehmen soll sein nische Braunkohlenwerke AG, Köln, auf diese bis 10, Schnittladich d. 910, Tomaten 2838, holl. 6-9. Clapps Liebling B 1627, C J0—17, Aepfel 4 misch die sozialistischen Produktionsverhält- eigenes Produktions-Programm fortsetzen und übergegangen; die 25prozentige Beteiligung an 3035, E. it. 2022, Weigkohl 910, Wirsing 1012, 30—35, E 11-23, C 610, Kastengurken 15—17, Sa- nisse. Die Ernteaussichten sind als gut ein- künftig auch die Interessen der Farbwerke d 500 Tank-eraf Dr 8 Suns 11 Zwiebeln 2426, Aepfel A 40—50, B 2530, C 1020, latgurken 5—9, Einlegegurken 15—20, Stangen- zuschätzen. Es kommt jetzt darauf an, die l l er Caltex Tank- craft Mineralölgesellschaft mb 6, g S 5 zuschätzen. Es 1: Hoechst AG auf dem pharmazeutischen Gebiet 55 N Orangen 5065, Bananen Kiste 16-17, Aprikosen bohnen 12—18, Buschbohnen 8—12, Tomaten A 23. N 1 101. 3 wurde an die California-Texas Corporation, 1 ö 70— ira- 18—22—* 2 2 5 5 g 9 A 30.70, Birnen 2045, Brombeeren 7b, Mira- bis 26, B 1822, C 1418.. verlustlose Ernteeinbringung zu organisie- in den Vereinigten Staaten wahrnehmen. Lloyd New Vork, abgegeben. un g 10 1. Mitgetellt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste mb“ 3. 8 4. 8. 3. 8. 4. 8. 5 3. 8. 4. 8. 3. 8. 4.8. 0 Effekten börse ie Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz Storchen 6¹5 6¶5 dto, Lit. A. B. 1600 1600 7% Phoeniz-Rheinrohr Unifonds 155,00 154,90 in den Une n litangs lender, Seilind. Wolft 125 1855 Pfalz. Hypo. 525 5889 V. 58 103% JJ 103% JJ Uscafonds 114% 11800 ig der Siemens& Halske 67-2 67% Rhein. Hypo. 59⁵ 57⁵ 67% Rhein. Hypo. 92 9⁴ Atomic-Fd.(8) 3.22 8.0 E Frankfurt a. M., 4. August 1960 Sinner Ac. 3% Rhein. Hypo„ c anegros( i 8 WG 1 Stahlwerke Bochum 950 8²⁰ Renten 5,5 ½ Kheinpreußen v. 588 58% 88% Furt(str.) 178,00 178,80 1 3.8. 4.8 358. 48 VVV 5 Einsen steuertrei) 7.5%½ Rhld.-Pfelz v. 50— 102 T KEuropachem.(okr.) 16755 16700 and- 5 5. 3 8. 5 178 0 0 8 5,5% RWE v. 59 983*— J. F. 4 4.82 Notierte Aktien Dierig Chr. Li. A. 5 30⁰ Kaufhof 1460 1450 3⁵³ 345 4% Ablösungsschuld v.57 100% 1007 5„ n und 2 85 4% 506 Dortm. Hörder 18s 84 Klein Schanzlin„%% 80 85 8% Pac. Kom kdsbk. div.% is, nene 8 3 Nen 8 2 eraus- Adlerwerke 455 4⁵³⁵ Durlacher Hof—(285 Klöckner Bergbau 25— Ve Slanzste 790 790 5% Bayer. Hypo. 111 111 55 Weltbenk-Anl. v. 59 20 We 11.0 11.85 1128 40 f. Energie 7 7 Eichbaum-Werger%% Js Kléckner umb. Deutz 2 1200, Wintershall VF!!! ⁶—l[ll!ů 112 11¼8 A f. Verkehr 1045 10% El. Licht u. Kraft 22 242 Klöckner. Werke 287 280% Zeiss Ikon 42 4%% 8% Plälz. Hypo. 111 111 Wandelanleihen n 112.50 112.35 hafts- AEG 445 U 437 Enzinger Union 770 1 780 Krauß-Maffei 620 700 Zellstoff Waldhof 3⁵⁶ 358 5% Rhein. Hypo. 131 131 5,5% Anglo Americ.“ Tel.-EI(8 8,60 8,58 ng für Aschaffenb. Zellstoff 17³ 171 Eglinger Maschinen 631 648 Lahmeyer 760 768 7,5% Siemens v. 547 105 10⁵ Corp. v. 59 100 100 516 8 10 5 1085 1085 Sen- Badische Anilin 724 722 Farben Bayer 788% 783 Lindes Eis 1130 1085 Unnotlerte Aktien 2% AEG v. 58 285 285 5 a glied BNL WV 395• 350 Farben Liquis 7 een 1360 1870 D 540 55⁰ nenten 6% NW v. 58 2 470 NE-Metalle Geld Briet Slleds- Bemberg 270 274 Fein Jetter 233 235 Ludwigsh. Walzm. 200 f 210 J Burbach Kall 37⁵5 37⁰(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 56 202 20⁵ 4. 8. Mtsge⸗ Berger 480 40 Feldmühle 1450 1450 MAN 1650 840 Dyckerhoff 900 3 8% AEG v 56 108% 1081 5,5% Schering v. 59 28 286 elektr. Kupfer 905 30³ preise. Bekula abgestempelt 158 158 Felten 420 4235 Mannesmann 818 8103 Eisenhütte 531 5³2² 8% Baden-Württ. v. 57 105 5 6,5½ VDN v. 51 7⁴⁰ 7⁵⁵ẽ Blei 88 85 zenson ato, neue ö 0 Gelsenberg 282 255 NMetallgesellschaft 1548 1505 Hutschenreuther Lor. 7⁴⁰— 9% BASE v. 56 5 108 1 Investment-Zertifkate Aluminium 225 227 5 Binding Brauerei 1%% Solaschmidt 80% 882 Nordd. Lloyd 0s„ seder Hütte 2 ee% Bosch v. 56 les, Adifonds e 241 22 über eaten 237 235 Gritzner-Kayser 330 585 NSU 2466 2400 Orenstein& Koppel St. 460 460 85% BBC v. 36 107% 107% Adiropa i eee eee e 3 75 smaß- Bubiag 27⁴ 27⁰ Grün& Bilfinger 451 450 Pfälz. Mühlen 10³ 10³ Mrix Werke 260 268 ½% 7% Bundesbahn v. 38 50 1062 Agefra 12.10 129,60 Nessing 63 durch Buderus 55 525 Srünzw.. Hertm. 696 750 Phoenix Rheinrohr 344 238 Scheidemandel 277 278 6% Bundespost v. 55 54% 84% Allfonds 127.70 127.80 Deutsche freie das Brown, Boveri& Cie. 1000 1030 Gußstahl Witten 22⁰ ⁰ Preußag 202 205 7% Bundespost v. 58 101 101 Anglo Dutch 102,70 102,70 Devisennotierungen 1 5 Cassella 868 888 Gutehoffnung 1815 1300 Rheinelektra 9⁵⁰— Banken 7% Es80 V. 58 104% 104% Atlenticfonds 44.90 44,70 1 Us. Dollar 4,1650 4,1750 pas- Chemie Albert 424 4¹ Hamboiner Bergbau 131 13⁰ Rheinstahl 8285 ⸗ 384 und Versicherungen 5,5% Gelsenberg Austro-Fonds 119.60 115,80 J engl. 8 11.703 11,23 bneh- Chemie Verwaltung Hüls 1424 4%% Handels-Unjon 702 710 RWE 770 719% Allianz Leben 1200 12⁵⁰ Benzin v. 58 921 921 Concentra 157,80 1586, 1 ban ne 4.2805 4 habe Conti Gummi 935 92⁵ Hapag 104 102 dto. Vorzüge 655 855 Allianz Versicherung 3470 3⁵⁴⁰ 8% Heidelb. Zem. v. 56 1 Beke fonds 174.00 173.40 100 Ul. 110455 110,775 5 1 Bal Benz 6890 6040 Harpener 121 118 Rheinmetall— 320 Badische Bank 575 57⁵ 8% Hoechster Farb. v. 37 107% 107% Europafonds 1 175.0 175,40 100 skrs. 765 88,565 Wirte Deere-Lanz 174 74% Heidelberger Zement 1230 1222 Rheinpreußen 08 1 Bayer. Hypo.& Wechselb. 710 700 7% Hoechster Farb. v. 58 105% 106% Eurunion 158,10 158,20 100 beilg. kr. 8,23 60,313 Demag 98 895 Hoechster Farben 728% 720 Riedel 40 425 Berliner Handelsbank 7% 656 6% Hoeschwerks v. 58 7 7% Fondek 165,59 188.80 100 fs. 85.005 88,205 Pt. Contigas 680 675 Hoeschwerke 250% 25% Ruhrstahl 495 1 510 Commerzbank A8 628 628 7% Lastenausgl. v. 58 100% 100% Fondis 195,0 198,40 100 dan. Kronen 60,45 80,515 Pt. Edelstahl 60⁰— Hochtief 9 Rütgers 4.5 40 t. Bank A6 775„ 3% MAN v. 57 1 i Knoendrs 112.0 111,0 100 norw. Kronen 58,3 55 10 Pt. Erdöl 263 257 Holzmann 2 1570 Salzdetfurth 880 375 T Dt. Centralboden 370 305 50% Mannesmann v. 59 507³ 970% III-Fonds 1 105,75 106,75 100 schwed. Kronen 80,77 80,53 i Degussa 1215 12⁰⁰ Hütten Oberhausen 283 278 Schering 482 477 Dt. Hyp. Bank Bremen 44 450 9% Pfalzwerke v. 57 103% 103% Industria 29,40 88,90 1000 it. Lire 6,71 6,73 Dt. Lino 970 960 Hütte Siegerland 1 476 Schiess 359 40⁵ Dresdner Bank A8 62 657 6% Pfälz. Hypo. 10⁰ 10⁰ Intervest 98,30 98,00 100 österr. Schilling 16,118 46,56 Dt. Steinzeug 445 443 Ind. Werke Karlsruhe 440 47 Schlossquellbr. 870 880 1 Frankf. Hypo. 885 885 50% Pfälz. Hypo. 9³ 7³ Investa 178,40 177.50 portugal 14.573 14,618 Ver- Dt. Eisenhandel 2¹⁰ 20⁵ Kali-Chemie g 8⁴⁰ 837 Schubert u. Salzer 52²⁰ 52²⁵ Industriekreditbank 272 272 3 Thesaurus 222,80 221,30 100 BM. West 472.50 ag p- Didier-Werke 570 580 Karstadt 1095 1070 Schultheiß Stämme 452 4⁵¹ Mannh. Versich. Lit. A 750 17⁵⁰) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanta 55,30[ 55,20 100 DM. Ost 22.47 Ugust orden. gehen rigen dem staat- Han- gaben Füh- onten und gani- tung arung von Devi- n als — eee mee 1 —— e n rr At, 5 L dre 8 Unser Haus ist am Sams ta g, 6. August durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet Seite 12. MANNHEIMER MORGEN PpOLITISCHE BERICHTE Freitag, ö. August 1960/ Nr. 1 Am 6. August 1945 flel die erste Atombombe: Die mißbrauchte Mahnung von Hiroshima „Dennoch glauben wir noch immer an die Weisheit der Menschen“ Von unserem Korrespondenten Werner Crome in Japan TO k Io.„Bitte ruhet in Frieden, weil wir diesen Irrtum nicht wiederholen wer- den.“ So lautet die Inschrift für lange Zeit als Vermächt das Mekka der Weltbewegung ng auf dem Friedensmal in Hiroshima. Diese Mahnung hat der Atom- Opfer gegolten. Für ein Jahrzehnt ist Hiroshima gegen den Atomtod gewesen. Für ein Jahrzehnt war Japan fübrend in dem Kreuzzug gegen die Kernwaffenversuche, der innerhalb von Vierzehn Tagen 35 Millionen Unterschriften brachte und in der Entsendung des „Atom- Botschafters“ damals gegen die brit 8 en Versuche auf Professor Matsushita nach London gipfelte. Man protestierte den Weihnachtsinseln. Und heute?— Fünf- zehn Jahre nach dem Tage, an dem die„Sonne“ auf die Erde fiel, erinnert in Hiroshima nur die Kuppel-Ruine des„Atom- Domes“ an den Schrecken des 6. August 1945. In- nerhalb von zwei Sekunden wurde damals eine Großstadt ausgelöscht, verbrannt und vergiftet. Die acht Schatten auf der Steinbrücke sind noch erhalten— der einzige Rest von den Fußgängern, die um 8.15 Zehntausendstelsekunde genügte, so hat Uhr morgens die Brücke passierten. Eine man errechnet, um sie in einer Glut von 300 000 Grad Celsius vergehen zu lassen. Nur ihre Schatten blieben. Das Friedens-Gedenkmuseum“ enthält Weitere Zeugen des Geschehens: geschmol- zene Steine und Bilder des Grauens. Und im „Friedenspark“, im Mittelpunkt der einsti- gen Atom- Wüste von etwa einem Kilometer Durchmesser, kündet die Inschrift, daß hier die Ueberreste von 60 000 Menschen beige- Setzt sind. Für sie läutet jeden Morgen die in Deutschland gegossene Glocke der Frie- denskirche“ Hiroshimas. Zu dieser Kirche, dem schönsten und würdigsten Denkmal, Hat jetzt das Erzbistum Köln die Bunt- fenster gestiftet. Das heutige Hiroshima mag für den frem- den Besucher erstaunlich wirken. Es ist ein Musterbeispiel für Japans Wiederaufbau- Willen. Eine moderne Industrie- und Hafen- stadt, die mit dem benachbarten Kure, dem einstigen Kriegshafen, zu einem mächtigen Industrie- Kombinat zusammenwächst. Sie ist im Gegensatz zu den meisten anderen Japanischen Städten großzügig und weit⸗ räumig und nach weitschauender Stadtpla- nung wiederaufgebaut worden. Das Leben pulsiert, die Stadt ist wohlhabend und mit rund 500 000 Einwohnern um ein Fünftel 2rößer“ als vor dem Kriege. Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung ist aus der Pro- vinz und den Nachbarstädten zugewandert, Während umgekehrt viele der früheren Bür- ger nach der Verwüstung zu Verwandten in andere Landesteile übersiedelten und dort blieben. Das mag einer der Gründe dafür sein, weshalb man inzwischen nur noch bei besonderen Anlässen der Atom-Bombe ge- denkt, im übrigen aber, wie kürzlich der Provinz-Gouverneur feststellte,„die Ver- gangenheit vergessen, an die Zukunft den- ken und die Stadt zu einer Stätte des Wohl- standes entwickeln“ möchte. Aber dazu ist nun etwas ganz anderes getreten, aus der politischen Entwicklung der letzten zwei bis drei Jahre. Die Parole „Nie wieder Hiroshima“, für ganz Japan ein heiliger Schwur, der alle sozialen und poli- tischen Schichten vereinte, ist vergiftet, um- gefälscht worden. Sie tarnte die Kundgebun- gen des Kampfausschusses gegn die A- und H- Bombe, die immer eindeutiger zu Instru- menten kommunistischer Propaganda wur- den, Amerika zum Weltfeind stempelten und Moskau zum Friedenshort. Damit wurde der Hiroshima-Gedanke in die Niede- rungen politischen Tageskampfes herab- gewürdigt. Und dabei hätte dieser angeblich überparteiliche Ausschuß doch die geistige Vorhut bilden sollen für den Kampf um die Erfüllung des auf dem Friedensmal gegebe- nen Versprechens an die Seelen der Atom- Opfer. Seit dem Jahre 1935 hält dieser Ausschuß am Firoshima-Tag einen internationalen Kongreß ab, zu dem Stadt- und Provinzver- Waltung die Mittel beisteuerten. Er leistete anfangs sachliche Arbeit, und er hatte sich dabei das Ziel gesetzt, das im Jahre 1954 von der Wählerinnen-Vereinigung des Stadtteils Tokio-Sugimami-Ku proklamiert worden War: einen Zusatz zur Charta der Vereinten Nationen zur Aechtung der Atom- und Was- serstoffbomben. Damit hatte der japanische „Kreuzzug“ seinen Anfang genommen. Jetzt ist der Kongreß gespalten— die Weltgegen- sätze waren stärker als diese so mächtige, so spontane Volksbewegung. Hiroshima hat sich von dem Kampfbund losgesagt. Provinz und Stadt haben ihm die Mittel entzogen, seine Mitglieder dürfen Hiroshima nicht mehr be- treten. Die Tagung findet nun in Tokio statt. Für Hiroshima bedeutet diese Entwick- lung eine Erleichterung.„Wir sind froh dar- über“, sagte Professor Tatsuo Morito, der Rektor der Universität Hiroshima.„Wir hat- ten es satt, zu politischen Zwecken miß- braucht zu werden. Es war 80 schwer, gut- gläubigen Menschen klar zu machen, daß sie mit ihrer Friedensbewegung zum Werkzeug von Drahtziehern wurden, die immer gegen die Amerikaner Propagierten, dabei aber ge- flissentlich verschwiegen, daß die Sowjets ebenfalls H-Bomben haben und Versuche veranstalteten. Die mißbrauchte Mahnung Lon Hiroshima wird das vorläufige Ende der Friedensbewegung bedeuten, aber wir wer- den nicht aufhören, wenigstens um Frieden zu beten!“ Im Stadtrat von Hiroshima wurde an- geregt, die Inschrift auf dem Friedensmal abzuändern. Denn man könne den Seelen heute nicht mehr mit gutem Gewissen ver- sprechen, daß„Wir“ diesen„Irrtum nicht Wiederholen“ werden. Aber man erinnerte die Antragsteller an die Worte, die Bürger- meister Tadao Watanabe zum Zehnjahr-Tag von Hiroshima, am 6. August 1955, gespro- chen hatte. Es werde noch lange dauern, so hatte er festgestellt, bis die Atomenergie nicht mehr zerstörerischen Zwecken dienen dürfe.„Wir wissen, daß die Geschichte wie der Strom eines großen Flusses, der sich der menschlichen Herrschaft entzieht, noch wei- terfließen muß, ehe das Wirklichkeit Wird. Dennoch glauben wir noch immer an die Weisheit des Menschen und hoffen, daß das Beispiel von Hiroshima, wenn auch nur in kleinem Maße, dazu beiträgt, die Menschen lernen zu lassen, in Frieden und Brüderlich- keit zu leben.“ Die Gesamtzahl der überlebenden Atom- Kranken aus den letzten Kriegstagen schätzt das Wohlfahrtsministerium auf etwa 230 000. Im September— eine Woche vor der allge- meinen Volkszählung— sollen sie durch eine Großaktion erfaßt werden. Viele sind unter- getaucht aus der Vogel-Strauß-Furcht, daß Untersuchungen auch bei ihnen etwas von der gefürchteten Krankheit aufdecken könn- ten. Viele meldeten sich erst beim Arzt, als es schon zu spät war. Das gilt für ein volles Drittel der 4000 Schwerkranken, die sich im verhängnisvollen Radius bis zu drei Kilo- metern vom Explosionsmittelpunkt befun- den hatten. 70 Prozent davon sind bett- lägerig— noch heute, 15 Jahre nach der Katastrophe. Seit Inkrafttreten des Gesetzes über kostenlosen Gesundheitsdienst für„An- erkannte“ Atomkranke im Jahre 1957 sind 500 Personen gestorben— an Leukämie oder Lungenkrebs. Bilder; Archiv/ K. Weiner —— 1 Ein Appell der Ehrfurcht Am 6. August jährt sich zum 15. Male der Tag, an dem die Atombombe auf Hiro- shima fiel. Aus diesem Anlaß wird der Orts- ausschuß Mannheim der Aktion„Kampf dem Atomtod“ am Mahnmal bei der Je- suitenkirche einen Kranz niederlegen. Gleichzeitig übergab der Ortsausschuß der Presse einen Aufruf, der von zwölf nam haften Mannheimern unterzeichnet ist. Es sind dies der Arzt Dr. Walter Baumhauer, Stadtrat Dr. Paul Kübler, Stadtrat Jakob Ott, Erster Bürgermeister Dr. Ludwig Rat- 2el, Beigeordneter a. B. Paul Riedel, die Aerztin Dr. Gisela Graeff, der Mannheimer Bundestagsabgeordnete Robert Margulies, der Chefarzt Dr. Dr. Paul Ott, die Hausfrau Maria Redlich, Stadtrat Karl Schweizer, die Hauptlehrerin Hilde Schell und Pfarrer Ludwig Simon. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: „Als vor fünfzehn Jahren die Bomben auf Hiroshima niederfielen, ging ein Schaudern durch die Welt. Der Mensch hatte bewiesen, daß er grundlicker als die schlimmsten Natur- katastrophen alles Leben vollständig vernich- ten konnte. Da war keine Spur mehr von Triumph bei den Siegern, da handelte es sich nicht mehr um verdientes oder unverdientes Schlachtengluc, da war lähmendes Entsetzen und die Angst, daß vielleicht einmal das eigene Vol* ein gleiches Schichesal treſſen könnte. In fünfzehn qahren verblaßt die Erinnerung: auch die Geschichte. Verhängnisvoller noch: das Ereig- nis wird nach dem eigenen Wollen zurecht- gebogen, Schuld wird abgewogen, wie es der eigenen Sache dienlich ist, die Angst wird Mittel der Politik. Aber auch die Hoffnung. Man beruhigt sich. Da jetat nicht nur eine Macht die gefähr- lichen Atombomben besitzt, da auch der Geg- ner um diese Waffe weiß, und da in einem un- seligen Wettstreit die Wirkung der Bomben immer mehr bis ins Wahnsinnige gesteigert wird, keimt die Hoffnung, daß keiner sie an- wenden werde. Als ob jemals bei den letzten Entscheidungen eines Krieges Vernunft waltet! Als ob gerade die Gegenwart und die jüngste Vergangenheit eine Machthaber kennt, die, von den Gegnern bezwungen und vom eigenen Volke gehaßt, nicht lieber die Vernichtung wählen— und sei es auch die Vernichtung einer Welt— als einsam æu scheitern. Auf allen Konferenzen, die sich ohne Un- schreclelichsten Ereignisse werden kerlaß mit der Anwendung der Atomener. gie für leriegerische Zweche befassen, ist man sich einig daruber, die Atombombe zu ver- dammen, kein Mensch, kein Politiker zumal, Würde eingestehen, daß er zu einem Krieg auf dieser Ebene entschlossen sei. Die Parole „Kampf dem aAtomtod“ begegnet keinem Appell, der das Gegenteil besagt; aber sis txißft viele Aber: der Gegner hat die Bombe, also muß ich sie auch haben, sonst droht uns die Vernichtung. Das ist wieder die Patole def Angst. 3 0 b Mir können mit denen nieht rechten die sien angstigen, daß ihnen das japanische Schicksal bevorsteht. Aber wir haben Furcht dab, daß wir oder unsere Söhne einmal in die Lage versetzt werden sollten, andern dieses Schick sal zuzufügen. Der sittliegne Mensch kann sien damit abfinden, daß er einmal sterben wird; er ann auch, wenn es sein muß, sein Leben für eine Sache, die des Verteidigens wert ist, einsetzen und opfern, ohne an seiner Würde etwas einæaubußen. Ja, er nat sogar gelernt, im Kumpf den Gegner 2u töten, und behielt doch die Ehrfurckht vor dem Leben. Aber wie muß der Mensch beschaffen sein, der sie anschik- en soll, das Leben selbst 2 töten, Mensch, Tier, Pflanze, die gange Schöpfung Gottes aus- Zurotten, nur weil er die technischen Mittel da- zu gefunden hat, nur weil er glaubt, es gebe keinen andern Ausweg mehr als die restlose Vernichtung alles Geschaffenen? Vor diesem Menschen graut uns. Die Be. völkerung der Erde ist darauf angewiesen, daß die Machthaber dieser Welt die sittliche Stärxe aufbringen, in jedem Falle darauf æu vereich- ten, ein Mittel anauwenden, über das sie ver- fügen. Und wenn einer der Großen— ibds Ja schon vorgekommen ist— vom Wahnsinn ge- paclet wird? Wenn einem neuen Nero die Erde sein Rom ist, das er in Flammen aufgehen läßt? Wenn ein neuer Führer diese Geheim- waffe rechtzeitig in die Hand bekommt? Der Ruf„Kampf dem Atomtodl“ ist nieht ein Schrei der Angst, sondern ein letzter Appell der Ehrfurcht. Auch die raffinierteste Technik kann nicht das Recht naben, den gött⸗ lichen Funken, der im Menschen noch immer glüht, zum Erlöschen ⁊2u bringen. Darum han- delt es sich, wenn wir heute von Hiroshima sprechen. Der Uebel größtes aber ist die Schuld!“ K 6585/60 b Schneller, besser, leichter spülen Sie nit Pri. denn Pit entspannt das Masserf N ö ee a eee N e e. 8 W N Ob Pril im Paket oder Pril- flüssig in der handlichen Plastikflasche, Herrlich ist's draußen im Freien— alle genießen es. Doch auch hier gibt es Geschirr, das gespült werden muß. Aber mit Pril ist das kein Problem, denn Pribentspanntes Wasser spült Fett und Speisereste im Handumdrehen fort. Und auch das Auto wird innen und augen im Nu blitzsauber. L — e enen. FFCFFFC:!!! enen N mener. s man U Vver- zumal, eg auf Parole einem frißt 2, 4780 ns die e def ie gie rickesa! *, daß Lage Jehich⸗ n sien Wird; Leben t ist, Würde t. Im t doch muß Schie- ensch, 8 aus- el da- gebe stlose e Be- N, dag Ftarke rich- ver- as Ja n ge- Erde gehen heim: mieht etztef teste gött⸗ mmer han- hima die Nr. 179/ Freitag, 5. August 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 13 — Sepp Herberger kann zufrieden sein unge Jalente machen in de, DJ- Ci ihren Weg Dörfel imponierte am meisten/ Erhardt Kapitän und prächtiger Rückhalt beim 5:0 gegen Island Im ersten Länderspiel gegen Island kam die deutsche Fußball-Nationalmann- schaft, wie schon kurz berichtet, am späten Mittwochabend in Reykjavik mit 3:0 zum erwartet klaren Sieg. Die DFB-Auswahl erwies sich dabei als körperlich stär- ker und zeigte ein gutes Tempospiel, mit dem sie die Partie zumeist überlegen ge- staltete. Sie konnte es sich leisten, ausgezeichnetes Kombinationsspiel zu demon- strieren, für das es besonders bei Szenen im Mittelfeld viel Beifall der 8000 Zu- schauer gab. Die besten Noten in der mit Tilkowski; Lutz, Schnellinger; Schulz, Erhardt, Szymaniak; Reitgassl, Brülls(Marz), Seeler, Haller und Dörfel angetre- tenen Mannschaft verdienten sich in der Hintermannschaft Erhardt, Tilkowski und Lutz, Szymaniak als Außenläufer und im Sturm der junge Dörfel, der sich mit Haller und Seeler prächtig verstand. Die Tore schossen in der Reihenfolge Uwe Seeler, Dörfel(2), Reitgassl und der Sodinger Marx. Noch nie begann eine deutsche Fußball- Saison mit einem Länderspiel. Darin liegt der Wert des 5:0 gegen Island, das zwar tapfer kämpfte, aber kritisch gesehen nur dritt- klassig ist. Was diese athletischen Jungen auszeichnete, war ihr unbeugsamer Wille und das, was Islands Kultusminister Dr. Gylfi Gislason so schön formulierte:„Stolz auch in der Niederlage!“ Die Atmosphäre auf dieser HANS MANGOLD vom ERC Endspurt Mannheim hat eine reelle Chance auf eine gute Plazierung im Verfolgungsfahren der Amateure. Bei den Radweltmeisterschaften in Leipzig gewann der bärenstarke Deutsche Meister seinen Vorlauf sicher in der sechst- schnellsten Zeit von 5:05,66 Minuten und qualifizierte sich damit für das Viertelfinale, das wegen der schlechten Witterung auf heute Vormittag verlegt worden ist. Sein Gegner ist hier der Ostberliner Siegfried Köhler, der mit seinem glatten Sieg über Rudi Altigs vorzjährigen Endlaufgegner Va- lotto(Italien) für die erste große Ueber- raschung dieser Titelkämpfe gesorgt hatte. — Unser Bild zeigt Mangold während seines Vorlaufs. Funkbild: AP knapp 170 000 Einwohner fassenden Insel Wirkt einzigartig. Eine derartige Herzlichkeit hat man bisher kaum erlebt. Im Spiel feuerte das Publikum selbstverständlich„seine“ Elf an— aber es begeisterte sich ebenso an der Vorstellung der Deutschen, die— gemessen an dem Begriff Saisonbeginn— so spielten, wie man es früher in der Blütezeit des Insel- fußballs von englischen Vereinen sagte:„Eine Exhibition!“ Herberger weiß genau, daß die Mann- schaft für den 26. Oktober in Belfast gegen Nordirland eine weitaus bessere Kondition aufweisen muß. Aber er war in Anbetracht des frühen Termins durchaus zufrieden. Be- sonders mit einem, der wie vor einer Welt- meisterschaft an sich gearbeitet hatte: Dem 30 jährigen Herbert Erhardt, der sich von Wil- den, Wenauer und Kröpelin nicht verdrängen lassen will. In den letzten Wochen trainierte er rund zehn Pfund ab und war vom Start weg so eindrucksvoll da wie kaum seit Schweden 1958. Gut— diese isländische Elf und sein ohne Strümpfe und Schienbein- schützer spielender Gegenspieler Porolfur Beck gehörten nicht zur Weltklasse. Aber Wäre Erhardt nicht so stark gewesen, hätte ihm auch dieser Gegner zusetzen können. Vier Spieler kämpften erstmals in der A-Elf. Der kleine Gerd Dörfel imponierte von ihnen am meisten. Zwischen der Ama- teurelf und der A- Besetzung besteht gewiß ein Unterschied, eines steht jedoch fest: Wenn er so bleibt, wird der Hamburger es sein, der in der Qualifikation und— erreichen wir Stürmer, Björnsson. Er machte später einige Fehler, verdient aber im Verteidiger-Auf- gebot Herbergers seinen Platz. Marx spielte nur 32 Minuten, debutierte jedoch mit einem Tor. Was aus ihm wird, bleibt abzuwarten. Ebenso ist es mit Reitgassl, der— gemessen an dem, was man in den Endspielen von ihm sah— unter Wert spielte. Tilkowski war zum zehnten, Uwe Seeler zum 21. Male dabei, Haller ist gewiß kein Neuling mehr, und auch Brülls hat die Feuer- taufe längst hinter sich. Einer nach dem an- deren sicherte sich seinen Stammplatz, und die meisten sind so jung, daß Szymaniak (26 Spiele) mit seinen 25 Jahren beinahe schon als„Senior“ bezeichnet werden muß. Was diese Elf auszeichnet, ist, daß zu ihrer Jugend das Wachsen der Erfahrung kommt, am besten sichtbar bei Haller, in der Ball- beherrschung ein Stürmer, wie wir seit Fritz Walter keinen mehr hatten. Der Kreis um das deutsche Team war immer nur klein. Vielleicht mag es Herbergers Plus sein, daß er bei der Zusammenstellung nie weit zu gehen brauchte. Niemand wird das 5:0 überschätzen, aber dieser Sieg fällt in die ersten Tage einer Saison, die für den deutschen Fußball die be- deutendste seit 1958 ist, und es erlaubt bereits einen Ueberblick: um Tilkowski, Schnellinger, Szymaniak, Uwe Seeler, Brülls und Haller wuchs in den letzten Jahren ein junger Kreis. Damit ist Herberger ein Instrument gegeben, mit dem er unter Einsatz seiner ganzen Er- fahrung spielen kann und wird.. * Während des traditionellen Abschluß- Banketts um Mitternacht nach dem ersten offiziellen Fußball-Länderspiel zwischen IS- land und Deutschland, wurde Torwart Hans Tilkowski(Westfalia Herne) die silberne Länderspielnadel für seinen zehnten Einsatz in der Nationalmannschaft überreicht. Lutz, Marx und Reitgassl erhielten für ihr Debut die DFB-Nadel in einfacher Ausführung. Sorgen um Kleefeldt Der Wendlinger deutsche Meister über 5000 m, Alfred Kleefeldt, laboriert an einer Erkrankung der Achillessehne seines rechten Fußes. Es handelt sich um eine Ueberanstren- gungsreaktion, die durch starkes Training hervorgerufen wurde. Die Erkrankung des deutschen Meisters stellt seine Olympiateil- nahme in Frage, da er es noch nicht sicher ist, ob er am Sonntag in Erfurt bei der Qualifi- kation wieder völlig hergestellt ist. Auf Alle Fälle will Kleefeldt jedoch an den Start gehen. Radweltmeisterschaften im Regen: Zweiter Platz für Pade Der junge Kölner Klaus Pade belegte gestern im Preis der Maas beim offiziellen internationalen Reitturnier in Rotterdam den zweiten Platz hinter dem türkischen Major Koc. Beide Reiter hatten sich mit je- weils vier Fehlerpunkten für das Stechen qualifiziert, in dem dann Pade auf Fröhlich zusammen mit einer Verweigerung auf 13,25 Fehlerpunkte kam, während Koc auf Eskimo den ersten fehlerfreien Ritt absol- vierte. In der schweren Dressur siegte der Lau- venburger Harry Boldt auf dem Trakehner Brillant überlegen mit 613 Punkten Nudi Nttig mit eindeutigem Vorsprung vor GZaldini Noch schneller als der Mannheimer war aber der Schweizer Verfolgungsfahrer Trepp/ Heute Viertelfinale Das regnerische, unfreundliche Wetter, in dem am Mittwoch in der Leipziger Alfred- Rosch-Kampfbahn begannen, regnete es in Strömen, und als nach langer gestern noch nicht gebessert. Am Morgen Verzögerung der erste Qualifikationslauf gungsfahren schließlich über die Bühne gegangen war, mals wegen eines Regenschauers unterbrochen werden. Lad Altig gleich auf einen seiner gefährlichsten Jahre alte Mannheimer sprintete, wie ge- der vorjährige Amateur- Weltmeister Rudi Gegner, Ercole Baldini Utalien). Der 23 die Radweltmeisterschaften 1960 hatte sich auch der Berufsfahrer im 5000-Meter-Verfol- mußte die Veranstaltung aber- In diesem ersten Lauf traf wohnt, die ersten 1000 Meter wieder voll durch und nahm in diesen zweieinhalb Runden dem ehemaligen Amateurweltmeister, 2 Straßenweltmeister gleich 40 Meter ab, die er über die weitere Olympiasieger und Berufsfahrer- Distanz nur noch ver- teidigte und mit 6:23,8— 6:27, 2 sicher siegte. Allerdings kam es bei nasser Bahn und Chile— auch in der Mannschaft für das leichtem Regen in den letzten Runden nicht nächste Weltturnier steht. Lutz hatte eine auf eine gute Zeit an, da diese lediglich für starke Halbzeit gegen den besten isländischen die Paarungen der nächsten Runde maß- Deutsche Spieler halten sich sehr gut: Imponierendes Stundlinienspiet gungeris Nach 6:4, 7:5, 6:3 gegen Davies im Hamburger Achtelfinale Bei den 54. internationalen deutschen Tennismeisterschaften in Hamburg wurden gestern die letzten Spieler für das Achtel- finale ermittelt, unter ihnen die deutschen Christian Kuhnke(Hamburg) Wolfgang Stuck(Berlin), Wilhelm Bundert(Mann- heim) und Ingo Buding. Der 21jährige Wahl- Hamburger Kuhnke besiegte mit 9:7, 6:4, 6:3 Brasiliens Spitzen- spieler Carlos Fernandes und begeisterte das Publikum mit seinem riskanten und variierten Spiel. Noch mehr Beifall erhielt der gleichaltrige Wilhelm Bungert, der den englischen Davispokal- Spieler und Rang- listen-Dritten Mike Davies mit 6:4, 7:5, 6:3 Migglückte Experimente in der Abwehr: Hach de- Pause fin Jore gegen Liniiachi DAFB- Auswahl siegte 6:5/ Glattes 6:2 Kölns gegen Kamerun-Elf Dem 1:7 gegen eine Berliner Stadtelf ließ die Auswahl des deutsch- amerikanischen Fußball-Bundes im Frankfurter Flutlichtspiel vor 5000 Zuschauern ein 6:5 über Eintracht Frankfurt folgen, nachdem der deutsche Ex- meister eine große erste Halbzeit mit einer 5:1-Führung abgeschlossen hatte! Die bei der Pause hereingenommenen Torwart Kirchhoff und Stopper Büttner brachten die Eintracht- Abwehr derart ins Wanken, daß die ehrgeizi- gen Gäste im zweiten Abschnitt noch fünf Tore schießen konnten. Dabei gefielen beson- ders Mittelläufer Krische und das Innentrio Vollmer Mate- Loske. Bei den Frankfur- tern tat sich vor allem der Halbrechte Kreuz (bisher Aschaffenburg) hervor. Die Torfolge: 1:0 Stein, 2:0 Kreuz, 2.1 Vollmer Foulelfmeter), 3:1 Kreß, 4:1 Schä- mer(Foulelfmeter), 5:1 Schämer, 5:2 Loske, 5:3 Mate(jeweils 25-m-Freistoß), 5:4 Fister, 5:5 Fister, 5:6 Loske. Der 1. Fc Köln hatte die Auswahl der jungen Republik Kamerun zu Gast, die 6.2 (3:0) geschlagen wurde. Die Afrikaner stell- ten eine sehr schnelle Mannschaft, die über ausgezeichnete Technik verfügte. Einigen Spielern merkte man die frühere Zugehörig- keit zu französischen Profiklubs an. Das Mannschaftsspiel war aber zu wenig aus- geprägt und das taktische Schema zu starr. Vor 8000 Zuschauern zeigte der 1. FC Köln auch ohne Ewert, Schnellinger und Tas das reifere Spiel. Die Kölner Tore schossen Thie- len(3), Schaefer(2) und Wrenger. Auch in den übrigen Freundschaftsspielen zeigten sich die Stürmer durchweg sehr schußfreudig. Den höchsten Sieg errang der Meidericher SV mit 8:0(6:0) über eine Ham- borner Kombination Union/SV 90. Der Süd- zweite Kickers Offenbach stand mit einem 8:1 5:1) als Gast einer Dieburger Kreisaus- wahl nicht viel nach. Vor 5000 Zuschauern er- zielten Gast(3), Weber, Praxl(je 2) und Kauf- hold die Treffer. Eine Ueberraschung brachte der Freiburger FCC(2. Liga Süd) mit dem 6.1 (2:0) über den Südwestmeister FK Pirmasens vor 3000 Besuchern. Bei den Gästen, für die Hohmann beim Stande von 0:5 das Ehrentor schoß, fehlte lediglich Torwart Kubsch. Uber- raschend wurde auch der Karlsruher SC in Berghausen vom 1. FC Pforzheim mit 2:1(2.1) geschlagen, obwohl er bis auf Szymaniak die beste Vertretung zur Stelle hatte. Just(2) und Wischnowski waren die Torschützen. Die Jugoslawienreise startete Wormatia Worms mit einem 3:4(1:2) bei Radnicki Belgrad. Die 8 8 Tore flelen durch Spikofski(2) und rese. N Viel Mühe hatte der Westzweite Westfalia Herne in Löhne beim 1:0(0:0) über eine Her- forder Kreisauswahl. Für den VfR Franken- thal waren beim 2:0(0:0) in Gernsheim über Concordia Leidig und Tretter erfolgreich. Zum 8:1(4:0) des VfL Bochum über Dort- mund 95 vor 2500 Zuschauern erzielten Back- haus(3), Schirmacher(2), Pawlak(2) und Keller die Tore. Fortuna Düsseldorf besiegte unter Flutlicht Eintracht Braunschweig vor 5000 Besuchern verdient 4:2(2:1) nach Toren von Wolfframm(1:0), Schmidt(1:1), Straschitz 2:1), Wolfframm(3:1), Zimmermann(4:1) und Bode. Fortuna mußte ohne den verletzten Juskowiak spielen. ausschaltete. Bungert imponierte durch seine genauen Angriffe von der Grundlinie aus. Dagegen scheiterte der Berliner Peter Scholl an dem Weltranglisten-Ersten und Wim- bledonsieger Neale Fraser(Australien), der ihn mit 6:3, 6:2, 8:10, 6:3 bezwang. Scholl schien es zunächst ein„leichtes Opfer“ für Fraser zu werden. Nach einer durch Regen bedingten Pause war aber der Berliner wie umgewandelt, wehrte im dritten Satz fünf Matchbälle Frasers ab und kam noch zum Satzgewinn; dann zeigte sich der Australier jedoch am Netz als wahrer Meister und ent- schied das Match für sich. Vermaak schlug den staatenlosen Petrovie 0:6, 6:2, 6:2, 6.2. Die vier deutschen Spieler unter den letz- ten sechzehn haben allerdings recht geringe Chancen, ins Viertelfinale vorzustoßen. Kuhnke trifft jetzt auf Vermaak, Stuck auf Lundquist, Bungert auf Emerson und Ingo Buding auf den als Nr. 2 gesetzten Piet- rangeli. Bei den Damen verlief das Achtelfinale recht erfreulich. Die Müncherin Margot Ditt- meyer sorgte mit ihrem 3:6, 6:4, 6:3-Erfolg über die südafrikanische Meisterin berence Vukovic-Carr für eine kleine Ueberraschung. Sie trifft jetzt allerdings auf die Wimbledon- siegerin Maria Esther Bueno. Edda Buding schaltete die Australierin Margret Helleyer 7:5, 7:5 aus. Im Viertelfinale muß sie gegen Christine Truman antreten. Im Herrendop- pel stehen die beiden deutschen Daviscup- Gespanne ebenfalls unter den letzten Acht. Bungert/ Ecklebe(Köln) bezwangen Aguirre/ Lister(Chile/ Hamburg) 6:1, 6:2, 6:4 und Kuhnke/ Stuck Hambg. Berlin) siegten gegen die Briten Becker/ Knight 11:13, 7:5, 6:3, 3:6, 613. gebend war. In der Gesamtwertung war nicht Rudi Altig, sondern der junge Schweizer Willy Trepp der Schnellste. Er schaffte bei seinem Sieg über Hansen Dänemark) 620,6. Es ergeben sich für das Viertelfinale fol- gende Paarungen(in Klammern die erreich- ten Zeiten): Trepp, Schweiz(6:20,60)— Han- sen, Dänemark(Wurde eingeholt); Rudi Al- tig, Mannheim(6:23,8)— Petersen, Daäne- mark(6:40,8); Faggin, Italien(6:24,3)— Bou- vet, Frankreich(6:31, 5); Baldini, Italien (6:27,2)— Post, Holland(6:30, 2). Die Veranstaltung am Donnerstagabend mußte abgesagt werden, da es in Strömen regnete. Es bestand keine Aussicht darauf, dag die 400 Meter lange Zementbahn der Alfred-Rosch-Kampfbahn noch abtrocknen würde. Auf dem Programm standen die Vier- telfinalläufe im Verfolgungsfahren der Frauen über 3000 Meter, der Amateure über 4000 Meter und der Berufsfahrer über 5000 Meter. Außerdem war der zweite Vorlauf der Amateursteher vorgesehen. Diese Wett- bewerbe sollen jetzt, vorausgesetzt, daß sich das Wetter bessert, heute vormittag aus- getragen werden. Bei den Hoffnungsläufen zur Sprinter- wWelt meisterschaft der Berufsfahrer gelang dem deutschen Meister Werner Potzernheim (Hannover), die Qualifikation für das Viertel- finale. Nachdem er im Vorlauf von Suter (Schweiz) um Reifenstärke geschlagen wor- dep war, fuhr er im Hoffnungslauf zunächst ein taktisch kluges Rennen gegen den Japaner Kato. Potzernheim verschleppte den Spurt bis etwa 150 Meter vor dem Ziel, ge- Wann dann ungefährdet in 12,0 Sekunden und kam damit in den zweiten Hoffnungs- lauf. Hier hatte er den Italiener Ogna zum Gegner, den er nach zwei ungültigen Ver- suchen mit einer halben Radlänge in 12, 0 Se- kunden schlug. Wenig Glück hatte dagegen der Schwein furter Günter Ziegler, der im Hoffnungslauf scheiterte. In dem Dänen Lykke und dem zweimaligen Amateur weltmeister Sacchi aus Italien, hatte er starke Gegner gefunden und machte zudem noch den Fehler schon 300 m vor dem Ziel zum Spurt anzusetzen. Ziegler konnte das Tempo nicht durchhalten und wurde schließlich nur Dritter. Damit schied er führ das Viertelfinale aus. Neben Potzern- Olympia-Qualiflkation in Hannover und Erfurt: Für die Leichlathiteten große Stunde det Bewährung Nur die Leistung entscheidet über einen Platz im Olympia-Aufgebot/ Favoriten dünn gesät Deutschlands Leichtathleten stehen am Wochenende vor ihrer entscheidenden Kraftprobe in der olympischen Saison. In Hannover und Erfurt fallen die Würfel im Kampf um die vielbegehrten Fahrkarten nach Rom. Der Deutsche Leichtathletik- verband und der Verband der Zone starten mit ihren besten Teilnehmern, vor allem aber mit großen Hoffnungen. Es wird heiß hergehen. Die ersten Ausscheidungskämpfe von Dresden und Schweinfurt boten einen Vorgeschmack auf das, was jetzt bevor- steht. Die Fronten scheinen ziemlich klar. Das wurde zuletzt noch einmal bei den 60. Deutschen Meisterschaften im Berliner Olympiastadion und bei den parallel dazu ausgetragenen Titelkämpfen der Zone offenbar. Dennoch aber hat keiner schon vor- her die begehrte Rom- Fahrkarte in der Tasche, mag er noch so hoher Favorit sein! Auf den kurzen Strecken besitzt der DLV durch Weltrekordler Armin Hary und Man- fred Germar, wenn er wieder gesund ist, ein klares Uebergewicht. Auch das Weltklasse- gespann Kaufmann/ Kinder über 400 m hat normalerweise nichts zu befürchten. Kaiser und Reske dagegen müssen sich vor dem Trio Storm/ Schüler/ Klimbt in Acht nehmen. Hier drohen Ueberraschungen. Noch mehr aber über 800 m. Der deutsche Rekordler Paul Schmidt Frankfurt) sieht sich in Erfurt dem hochtalentierten 20jährigen Matuschewski aus Erfurt gegenüber, der noch mehr kann, als sein Leipziger Sieg in 1:47, 7 zeigte. Wahr- scheinlich gehen die Zonen-Funktionäre aufs Ganze und schicken auch den 1000-m- Welt- rekordler Siegfried Valentin ins Rennen, der am Vortage in Hannover über 1500 m ver- hältnismäßig leichtes Spiel haben sollte. Schmidt sollte seine Lage in Erfurt sehr nüch- tern sehen und nicht auf die Zahlenbilanz in Rekordlisten achten. Neben Valentin besitzt die Zone in dem 24jährigen Rekordläufer Grodotzki einen sicheren Trumpf für die 5000 m. Auch hier wird vor allem der dritte Platz sehr umkämpft sein. Klar wie auf den Strecken von 100 bis 400 m ist auch die Lage über 110 m und 400 m Hürden für den DLV. Hier sind Lauer und Janz klare Favoriten. Die beiden Wolfsburger Püll und Steinbach werden im Hochsprung und Weitsprung am stärksten eingeschätzt. Zehnlich ist es im Stabhochsprung mit dem Leipziger Preussger. Nur im Dreisprung ist jede Kombination möglich. Die bisher so klar dominierenden DLV- Kugelstoßer sind durch die 17,29 m von Kühl aus ihrer Selbstgefällig- keit geweckt worden. Es ist fraglich, ob sie in Hannover einen dreifachen DLV-Erfolg sichern können., So aussichtslos wie kaum in einem anderen Wettbewerb ist die Lage der DLV- Diskuswerfer gegen die Zonengarde Kühl/ Grieser/ Milde. Einen schweren Stand werden in Erfurt auch die Hammerwerfer haben. Der 20jährige Claus Peter ist immer für 60 m gut. Dicht hinter ihm folgt mit Losch/ Niebisch/Teubert ein starkes Trio. Offen erscheint die Lage im Speerwerfen Hier ist der Schweriner Krüger zwar Favorit, aber der Hamburger Salomon mit der Mei- sterschaftsform von Berlin wäre für eine Ueberraschung gut. Noch schwieriger ist die Situation für die Frauen des DLV. Hier hat sich die Zone ein Uebergewicht erworben. Der Weltrekord durch Gisela Birkemeyer, die beständigste deutsche Leichtathletin überhaupt, über 80 m Hürden und eine Reihe von weiteren Re- korden sprechen für sich. Es wird nicht leicht sein, in Hannover und Erfurt einen Sieg herauszuholen. Vielleicht gelingt er der Mün- chenerin Anni Biechl über 100 m, vielleicht kann es auch Marlene Schmitz- Porz im Hoch- sprung schaffen oder auch die 4 mal 100-m- Staffel des DLV. Niederlagen wären aber nur ein Spiegelbild der Papierform. Diese spricht in ihrer Gesamtheit für ein leichtes Plus der Zone— bei den Männern minimal, bei den Frauen klarer. Die Papierform aber kann stark täuschen. Gerade solche Ausscheidungs wettbewerbe stehen unter eigenen Gesetzen. Die Zonen- Offiziellen rechnen sich nach der Bestenliste ein 50:50 aus. Diese Kalkulation könnte in Hannover und Erfurt aufgehen, Nimmt man aber die Schwimmer als Beispiel, dann kommt den Vertretern aus dem Bundesgebiet die Rolle als Außenseiter oft ganz genehm. Sie haben in manchen Wettbewerben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen heim qualifizierte sich für das Viertelfinale Titelverteidiger Maspes(Italien), Vizewelt- meister Rousseau(Frankreich, Derksen (Holland), Gaignard(Frankreich), Suter, Plattner(beide Schweiz) und de Bakker(Bel- gien). Durch Olympia- Teilnehmer August Rieke (Bielefeld) gab es im Fliegerfahren der Ama- teure einen schönen Erfolg. Der kräftige Bielefelder hatte gegen den Dänen Melby und den Rumänen Oprea wenig Mühe. Ein- gangs der Gegengeraden ging Rieke ent- schlossen an die Spitze und siegte mit drei Längen Vorsprung vor Melby. Weniger glück- lich dagegen schnitt der deutsche Meister Günter Kaslowski Berlin) ab. Nachdem er hinter dem Russen Wallilew und dem Fin- nen Koskinen wegen Reifenschadens nur Dritter geworden war, ließ er sich im Hoff- nungslauf von dem Holländer Paul im Ein- gang der Zielkurve nach unten drücken und verpaßte die Chance zum Endspurt. Sein zweiter Platz nützte nichts mehr. Potgieter liei in Kassel 51,4 Bester Wetkkämpfer des internationalen Abendsportfestes in Kassel war der süd- afrikanische Weltrekordler über 440 y Hür- den, Gerhardus Potgieter, der unbedrängt 51,4 Sekunden über 400 m Hürden erreichte. Der südafrikanische Weltklasseläufer riß den talentierten Grawitz Ludwigshafen) zu 32,9 mit. e Helmut Cudzent 60 Jahre Helmut Gudzent, Geschäftsführender Vor- sitzender des VfR Mannheim, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Auch den Sportlern außerhalb der großen VfR-Familie wurde sein Name in den Jahren nach dem Kriege zu einem festen Begriff. Denn er gehörte zum EKreis der Männer, die aus schwierigsten An- kängen heraus der sportlichen Betätigung in unserer Stadt immer wieder neue Impulse gaben und geben. Als ungemein vitaler, nüch- tern rechnender aber doch mit ganzem Her- zen dem Sport verschriebener Wirtschafts- experte ist Helmut Gudzent der ideale „Steuermann“ für einen Großverein wie den VfR. Seit über einem Jahrzehnt gehört der in Wuppertal geborene und in Heidelberg be- heimatete Jubilar nun schon der Vorstand- schaft an. Zunächst fungierte er als Spielaus- schuß- Vorsitzender, seine grogen organisato- rischen Fähigkeiten traten aber noch stärker in Erscheinung, als er den Posten des Ge- schäfts führenden Vorsitzenden übernahm. Der VfR verdankt ihm nicht nur ein gut Teil der steten Aufwärtsentwicklung, sondern vor allem auch die Verwirklichung des jahrelan- gen Wunschtraums, für die vielen Abteilungen endlich einen Mittelpunkt des Vereinslebens zu schaffen. Seine ganze Kraft widmete Gud- zent in den letzten Jahren den Verhandlungen über das Stadion und den Vorarbeiten für das Kluhheim, das Klubheim, das für Helmut Gudzent ein Denkmal seiner Arbeit im VfR und im Mannheimer Sport sein wird. Weitere Sportnachrichten Seite 14 SPORT Freitag, 5. August 1960/ Nr. 179 Seite 14 MANNHHMER MORGEN Großer Tag für Viernheims Fußball: Hadliontaufe mit ¶micitia · S Naldo Die Waldhöfer werden keinen leichten Stand haben/ Am Samstag in Aalen Die Vertragsspielermannschaften im Kreis Mannheim nutzen auch das kommende Wochenende der zu einer von Freundschafts brükung der für die neue Saison vorgesehenen For- mationen dienen. Da der VfR auch diesmal Auswärts weilt(er tritt am Samstag in Tien- gen Oberrhein gegen den Fœ Grenchen an) und der SV Waldhof zur gleichen Stunde ebenfalls außerhalb der Reichweite(beim Württembergischen Amateurligisten VfR Aalen) spielt, konzentriert sich das Interesse auf die sonntägliche Begegnung des Zweit- ligisten Amicitia Viernheim mit dem SVW. Dies besonders, weil das Spiel im Mittelpunkt des großen Tages für die„Grünen“ steht: Im Viernbheimer Wald legen die Bauarbeiter am neuen Stadion letzte Hand an, am Sonntag Wird die Anlage offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Es läßt sich denken, daß die„Amicitia“ den neuen Abschnitt ihrer Vereinsgeschichte nicht mit einer Niederlage beginnen will. Was sie kann, hat sie oft genug bewiesen. In der Verbandsrunde kamen die Waldhöfer nur mit einem knappen 1:0 zu den Punkten, im Totospiel kassierte der VfR acht Treffer, die bei aller Ber a der schwachen Mannheimer Hintermannschaft für den technisch beschlagenen und an einem Zwischenrunde der Boxer Die Zwischenrunde zu den badischen Senioren- Meisterschaften im Boxen wird am Samstag in Mingolsheim veranstaltet. Dabei stehen sich 24 Kämpfer, fast ausschließlich aus dem Raum Mannheim Hockenheim, ge- genüber. Lediglich im Leicht- und Feder- gewicht klettern Kämpfer vom Polizeisport- verein Karlsruhe und der Freien Turner- schaft Forchheim durch die Seile. Im Wel- ter- und Mittelgewicht haben sich darüber- Hinaus zwei Pforzheimer die Teilnahme an der Zwischenrunde gesichert. Von den Mann- heimer Boxern sind Bauer(VfR), Geitner, Böhler und Keller(KSV), Berlinghof(BC 55) und Klahm(SV Waldhof) am Start. Nominierung erst in Hannover DLV- Sportwart Willi Pollmanns und Sprintertrainer Ferdy Kisters sind überein- Sekommen, die endgültige Besetzung der DLV-Staffel über 4x 100 m erst am Samstag in Hannover kurz vor den Ausscheidungs- kämpfen gegen die Zone festzulegen.„Wir haben Germar, Hary, Mahlendorf, Cullmann und Schüttler eingeladen und wollen uns mit Ueberlegungen bis zum Wochenende Zeit lassen“, erklärte Will Pollmanns. Suten Tag quicklebendigen Angriff sprechen. Beide Mannschaften werden bestrebt sein, vor der sicher großen Kulisse ein gutes Spiel zu liefern. Wer als Sieger den Platz verläßt, erscheint offen, zumal der Gas er Stärken und Schwächen des mittlerweile auf der Gegenseite übergewechselten Sturmführers Gutperle zur Genüge kennt. Sixdays mit bewährten Fahrern Die in den letzten Jahren bewährten Ge- ländefahrer bilden auch die deutschen Mann- schaften für die 35. Internationale Sechs- tagefahrt der Motorräder, die vom 19. bis 24. September in Oesterreich(Hauptquartier Bad Aussee) stattfindet. Für die National- mannschaft stellen Hercules, Maico, Zün- dapp und NSU die Maschinen, RW bildet das A-Team um die Silbervase, während die Fahrer in der B-Mannschaft auf Puch, Zündapp, BMW a und Hercules sitzen. Die Mannschaften: National: Müller(Tie- fenberg), Hercules 100, Kämper Gurscheich, Maico 175, Schiek(Möglingen), Maico 250, Hessler(Rückersdorf), Zündapp 250, Schmi- der(Wolfach), NSU 350, v. Zitzewitz(Karls- hof), Maico 250; Ersatz: Witzel(Bergrhein- feld), Hercules 175.— Silbervase A: Klin- genschmidt(Etting), DKW 125, Augustin Behrimgersdorf), DKW 175, Dotterweich (Worzeldorf), DKW 125, Sensburg(Mün- chen), DKW 250; Ersatz: Abt Ungolstadt, DKW 175.— Silbervase B: Liedl(Grassel- fing), Puch 125, Specht CLudwigsmoos), Zün- dapp 250, Nachtmann(München), BMW 500, Lippl Nürnberg), Hercules 100; Ersatz Wes⸗ sel(Honnef), Hercules 100. tarke Konkurrenz für den VfR: In Ktertal gibi es reizvolle Kraftproben Ueber 300 Leichtathleten bei den vierten Zahnleitner-Gedächtnisspielen Die zum vierten Male stattfindenden „Adam-Zahnleiter-Gedächtnisspiele“ pilden am Wochenende den Abschluß der Jubi- läums- Veranstaltungen beim Sport-Club Käfertal. Mit einem bisherigen Meldeergeb- nis von über 300 Teilnehmern aus rund 30 Vereinen, wobei neben dem großen Mann- heimer Leichtathletik-Aufgebot Gäste aus Württemberg, Südbaden, der Pfalz und Nordbaden erwartet werden, fand das schon zur Tradition gewordene Fest wiederum eine gute Besetzung. Die Mannheimer Leicht- athletik-Freunde dürfen damit am Samstag und Sonntag auf der gut hergerichteten Platzanlage des Sck eine ganze Reihe inter- essanter Kämpfe erwarten. Den Auftakt bilden am Samstag(14.30 Uhr) die Wettbewerbe der B-Jugend sowie der Schülerinnen und Schüler. Die Aktiven und die A-Jugend starten am Sonntagvor- mittag 9 Uhr. Besonderes Interesse gilt den Endkämpfen(ab 14 Uhr), die mit dem 4x 100. m-Lauf der Männer um 16 Uhr abgeschlos- sen Werden. Man darf gespannt sein, ob es dem VfR Mannheim ohne Helfrich gelingt, den begehrten Wanderpokal zum vierten Mal zu holen. KTV 46 Karlsruhe, TV 46 Schwetzingen sowie TV Dillweisenstein sind nicht ohne Chancen. Neben dem Preis für die beste Leistung bei den Aktiven, den Helfrich dreimal hintereinander und damit endgültig gewinnen konnte, winkt erstmals auch dem Gewinner im Stabhochsprung ein Wanderpokal. Als leichter Favorit im 100-m- Lauf der Männer gilt Savari(USC Heidel- berg) vor Dinkel(TV 64 Schwetzingen) und Neckermann(VfR Mannheim). Interessant versprechen die 200 m Hürden zu werden, die Molli(Osc Heidelberg) und Hoppe (Stuttgarter Sc) in Front sehen sollten. Bei den Frauen kommt es zu einem Zweikampf zwischen TV 64 Schwetzingen und Post SG Mannheim. Bei der A-Jugend geht es um den Wanderpokal im 4x 100-m-Lauf und den im Vorjahr von Brigitte Berendonk(TV 64 Schwetzingen) gewonnenen Preis für die beste Jugendleistung. n —— Wer wird Nachfolger des VfR? „tub“ undd M in det en. 8 eren Mani 9 Am Wochenende in Mannheim um süddeutsche Fußball-Jugendmeisterschaft Zwar ist diesmal keine Mannheimer Mannschaft dabei, wenn es am Wochenende auf dem Feudenheimer ASV-Platz und im Mannheimer Stadion um die Nach Ige VfR als süddeutscher Fußball-qugendmeister geht— ihre Anziehungskraft aber werden die vier letzten und entscheidenden Begeg- nungen der Meister aus Bayern, Wüfttem⸗ berg, Hessen und Baden sicher nicht verfeh- len. Die Meisterschaften der letzten Jahre und Turniere wie die Ilvesheimer Wettbe- Werbe um den Vetter-Pokal haben gezeigt, auf welch hohem Niveau der Jugendfußball steht. Man darf annehmen, daß auch dies- mal in den vier Teams Talente spielen, von denen man schon bald in der„Ersten“ hören Wird. In den Endkämpfen, die in einer ein- fachen Runde ausgetragen werden, haben die beiden ersten Spiele bereits die Favo- ritenrolle des 1. Fe Nürnberg und des Karls ruher SC bestätigt. Der„Club“ hatte keine Mühe, den in den regionalen Kämpfen mit überzeugenden Sturmleistungen aufwarten- den KSV Hessen Kassel mit 4:1 niederzu- halten, während der Karlsruher Erfolg ge- gen Union Böckingen mit 5:1 sogar noch Klarer ausfiel. Beide Mannschaften hatten schon zuvor eindrucksvolle Siegesserien zu verzeichnen: Der 1. FC Nürnberg gewann 27 der 28 Spiele um die Bayern meisterschaft, wo- bei Haseneder und Läufer Reisch die großen Stützen der Mannschaft waren, der badische Meister KSC, der sich übrigens schon zwei- mal die„Süddeutsche“ holte, kam über VfR des Sroßer Bergpreis in Freiburg: Porsche im Duell mit Maserati Die Ulster-Tourist Trophy bei Belfast tritt am Samstag auch als sechster Lauf zur Motorrad- Weltmeisterschaft in der Bedeu- tung hinter den Groben Bergpreis Freiburg- Schauinsland zurück; denn auf der einen Seite starten auf dem Dundrod-Kurs keine Gespanne, auf der anderen führen die MV- Agusta-Asse in den Soloklassen 80 klar, daß es sich beispielsweise John Surtees erlauben kann, dieses Rennen auszulassen und dafür in Brands Hatch zusammen mit der übrigen Weagen-Elite in einem Formel-Lauf zu star- ten. So liegt das Schwergewicht auf der 12 Kilometer langen Bergstraße mit 800 Metern Höhendifferenz zum Schauinsland bei Frei- burg; denn das umfangreiche Programm enthält einige wichtige Entscheidungen. Mittelpunkt ist der dritte Lauf zur Euro- pabergmeisterschaft, der zu einem Zwei- kampf Deutschland— Italien der Marken Wird. Masęrati mit drei Wagen und den in der Wertung sehr gut liegenden Govoni 8 Pkt.), Boffa(6) und Vaccarella(4) stehen den Porsches des führenden Schweizers Heini Walter(9) und des Münchners Sepp Greger(7) gegenüber. Der Schweizer Dr. Zweifel auf Cooper-Monaco ist mit eben- falls acht Punkten kein Außenseiter. In den Deutschen Meisterschaften der Motorräder sind die Entscheidungen für Fath/Wohlge- muth, Huber(500 cem) und Butz(250 cem) bereits weitgehend gefallen, und nur bis 125 und 350 cem gibt es noch einen harten Kampf zwischen Scheidhauer und Eser bzw. Kassner, Klaus, Pesl, Hoppe, Kauert und Mazanek. Da bei den Seitenwagenmaschinen neben Deubel/ Höhler und Neussner/ Maler auch die Schweizer Asse Scheidegger/ Burk- hardt, Strub/ Cecco und Lambert/ Rufenacht meldeten, dürfte es zu spannenden Ausein- andersetzungen kommen. ö Fforzheim(2:0), VIB Eppingen(12.2) und Sy Waldhof(5:2, nachdem das erste Spiel 22 endete) ins Finale. Alles spricht damit dafür daß die Begegnung dieser beiden Mann- schaften am Sonntagmorgen die Entschei- dung bringen wird, obwohl vor Allem RSV Hessen Kassel durchaus für eine Ueber- raschung gut ist. Der Spielplan: Samstag, denheim: 1. ASV-Platz Feu-⸗ Fe Nürnberg Böckingen (17 Uhr), Karlsruher Sc— Kassel(18,30 Uhr). Sonntag, Stadion: Böckingen Kassel (9 Uhr), Nürnberg— KSC(10,80 Uhr). Die Teilnehmer werden im Laufe des heutigen und morgigen Tages in Mannheim eintreffen. Am Samstag sind die Mannschaf- ten von der Stadt zu einer Hafenrundfahrt eingeladen, nach den Spielen folgt ein Fest- abend im Clubhaus des ASV Feudenheim. Drei Schwimm- Weltrekorde Bei den Olympia- Ausscheidungen der australischen Schwimmer stellten die Damen gestern in Townsville einen neuen Welt- rekord über viermal 110 Vards(Tagen) mit der glänzenden Zeit von 450,2 Minuten auf Womit sie um 3,8 Sekunden unter dem an- erkannten Rekord von Großbritannien 4754) blieben. Die Staffel schwamm in der Beset- zung Gergaynia Becket Rücken), Rosemary Lassig(Brust), Jan Andrew(Schmettern) und Dawn Fraser(Krauh, wobei die mehrfache Weltrekordhalterin Fraser auf ihrer Spezial- strecke erstaunliche 1:00, Minuten erreichte. Ueber 110 Lards Kraul schlug Daum Fraser ihre ständige Konkurrentin Lorraine Crapp in 1:01,9 Minuten, Ilsa Konrads wurde Dritte. Einen zweiten Weltrekord gab es über 220 Yards Rücken durch Marilyn Wilson, die nach 2:37, Minuten anschlug und den Rekord der Amerikanerin Caren Cone um 0,7 Sek. verbesserte.. Bei den vorolympischen Prüfungskämp- fen der australischen Schwimmer in Towns- ville gab es auch gestern wieder eine blen- dende Leistung der Krauler, die in der 4 110-NVard-Staffel mit 3:45,7 Minuten einen neuen Weltrekord erzielten. Die bisherige Bestleistung in dieser Disziplin stand bei 3:46,83 Minuten. Die beiden Asse in der Staf- fel, die gleichzeitig den Landesrexord über 4* 100 Meter um 0,6 Sekunden unterbot, Waren Olympiasieger John Henricks und Weltrekordler John Devitt. Mit ihnen schwammen Geoff Shipton und Dave Dickson. Weitere Sportnachrichten Seite 13 Die gute! eines dunggesellen. Es begenn mit einer Frage ein den MANN-Beratungsdiensf: Wie richtet man ein Junggesellen- Studio ein? Es soll behaglich Werden, elegant, zugleich aber auch= dcis ist die ldee]- ein Anfceing sein für die spätere Familien vohnung! Hier der Beweis: Ein modernes Ein- Raum- Studio- und doch: Wie gut werden einmal die Möbel links ins Doppelschlafzimmer passen, die Ausstattung rechts in den gemötlichen Familien vvohnraum! MANN macht ihnen gerne individuelle Vorschläge- bis zur Wahl des Ieppichs, der Gardine, der lampen, des Fernsehge- räts und quch der elektrischen Hausgeräte. Auf Wunsch alles auf einen ſeilzahlungsvertrag. „„ und das Schöne bei MANN: Bekannt für pünktliche und sorgsame Lieferung! MAN M ncntet Kleider- Wäscheschrank 254. Kompleit e, , e 1 Nr. 179 . schaft und Sy piel 22 t dafür, Mann- atschei- m RSV Ueber- tz Feu- ckingen (8,30 Kassel e deg anheim nschaf- adfahrt . Fest- eim. de n der Damen Welt- n) mit en auf, em an- n(4.50) Beset- z emary n) und irfache Pezial- eichte. Fraser Crapp Dritte. über on, die Rekord 7 Sek. kämp- owns- blen- n der einen herige id bei »Staf- über terbot, und ihnen ckson. 50 Nr. 179/ Freitag, 5. August 1960 p FLANZEN UND BLUMEN MANNHEIMER MORGEN Seite 183 Der Garten als Stiefkind der Planung In der Zeitschrift„Bauamt und Gemeindebau“ 5/ 1960 findet sich ein Beitrag, der größte Aufmerksamkeit verdient. Unter dem Titel„Der Garten in der Ortsplanung und im Wohnungsbau“ untersucht nämlich Regierungs- Baudirektor Eberhard Herz- ner die Frage, ob dem Garten, der ebenso wie die Woknung als Grundzelle unserer modernen Raumordnung zu gelten Rat, im öffentlichen wie im privaten Leben die ihm gebührende Beachtung geschenkt wird. Wir veröffentlichen heute nachstehend zwei Abschnitte der grundsätzlich bedeutsamen Ausſührungen des bekannten Städte- bau- Referenten in Niedersachsen. Es ist überraschend, daß die Erkenntnis von der geradezu zentralen Bedeutung des Gartens als letztem Reservat des Menschen in der Tagespraxis von Ortsplanung, Städte- bau und Wohnungspolitik, aber auch von Gesetzgebung und Verwaltung nur unzu- länglich berücksichtigt wird. Trer Garten wird zuweilen geradezu als etwas Nebensächliches behandelt, als ein zwar geläufiges, aber nicht erstrangiges Pro- blem. Die Lösung dieser Frage wird sich schon irgendwie und irgendwann ergeben! Es scheint so, daß man sich hierum nicht sehr zu bemühen braucht, ähnlich wie etwa um das Wasser, das ja immer und überall da ist. Wie sehr wir dabei in die Irre ge- hen, hier wie dort, kommt uns heute all- mählich zum Bewußtsein. Daß die Einheit von Wohnung und Garten einer besonderen wohn- und gartentechnischen Planung be- darf, ist noch weithin unbekannt. Einen Garten zu planen und anzulegen, dafür fühlt sich jeder zuständig. Bei der Planung und Errichtung von Eigenheimen kommt die Ahnungslosigkeit gegenüber der gärtnerischen Aufgabe nicht so sehr zum Ausdruck, ist doch hier durch die Bauordnung eine bestimmte, von der Bebauung freizuhaltende Fläche vorge- schrieben. Für den Bauherrn, der sich für Entwurf und Gestaltung allein zuständig kühlt, ist die Anlage des Gartens kein Pro- blem. Leider haben sich unsere Architekten aller Qualitätsstufen nicht häufig zu der Er- kenntnis durchgerungen, daß der Garten als Lebensraum die gleiche sorgfältige Durcharbeitung benötigt, wie Haus und Wohnung. Sie machen die Gartenplanung noch in der Regel gleichsam mit der linken Hand. Für die Ausführung der Gartenanla- gen wird zumeist nur ein unzulänglicher Restbetrag vorgesehen. Auch er ist dann meistens für andere Zwecke verplant. Der Beruf des Gartenarchitekten erscheint über- flüssig, seine Einschaltung kostensteigernder Luxus. Immerhin, der Hausgarten auf dem restlichen Bauplatz wird schließlich doch irgendwie einmal grün werden. 3 Dieser nicht selten mangelnde Garten- instinkt von Bauherren und planenden Ar- chitekten mag beim Eigenheim noch tragbar sein. Bei der Planung zusammenhängender Anlagen mit Geschoß wohnungen ist diese Einstellung kaum noch vertretbar. Nur sel- ten wird heute bei der Planung größerer Wohnanlagen der anteilmäßige Bedarf an privaten nutzbaren Gärten in Erwägung ge- zogen. Hier ist die Gartenfrage zumeist nicht existent. Die verfügbaren Flächen werden, soweit sie nicht für Eigenheime vorgesehen sind, von den ausführenden Wohnungsunter- nehmen unter Mitwirkung der planenden Gemeinde in vollem Umfange für die Woh- nungen und die erforderlichen Zwischen- flächen vorgesehen. Daß wenigstens einem Teil der Bewohner dieser Wohnungen der lebensnotwendige private Gartenbereich ge- geben werden sollte, bleibt unberücksichtigt. Aber auch die planende Gemeinde, der nun die Aufgabe überlassen bleibt, für das benötigte private Grün in Form von viel- leicht weit entfernt liegenden Kleingärten zu sorgen, erfüllt diese Aufgabe nur selten in befriedigender Weise. Es sollte künftig nicht mehr für vertret- bar gelten, daß beim Geschogwohnungsbau die Gartenfrage vernachlässigt wird; viel- mehr sollten schon beim ersten Entwurf die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, daß zusammen mit der Wohnung für jeden Gartenwilligen ein Stück Privat nutzbaren Gartens zu schaffen ist, wenn es uns mit dem sozialen Grundgedanken im Wohnungs- und Städtebau ernst ist. Zwiebelblumen für die August-Pflanzung Lilium candidum, Madonnenlilie: Höhe bis 1 m, Blütezeit Juni bis Juli, Blütenfarbe weiß. Bei sonnigem Standort ohne stauende Nässe anspruchslos und widerstandsfähig. Sternbergia lutea, Sternbergie, Goldkro- kus: Höhe 15 bis 20 em, Blütezeit September bis Oktober, Blütenfarbe leuchtend gelb. Vorzüglicher Frühherbstblüher für den stark besonnten Steingarten, auch als niedrige Rabattenpflanze zwischen Stauden oder in Gruppen mit Herbstkrokus. Leucoium vernum, Märzbecher: Höhe 20 em, Blütezeit März bis April, Blütenfarbe weiß mit grünen Spitzen(wird fälschlich auch als spätes Riesen- Schneeglöckchen be- zeichnet). Beste Eignung für feuchten, dabei durchlässigen Boden und lichten Schatten, Wo die anspruchslose Pflanze sich gern weit Waren die Hundstage viel zu naß? Mit einem Dauerregen sondergleichen hielt der August seinen Einzug und ent- tauschte zunächst wiederum die Hoffnungen der auf hochsommerliches Wetter wartenden Gartenfreunde. Zwar wächst das Unkraut wunderbar, aber es fällt auch viel Obst von den Bäumen, und bei feuchtwarmer Treib- hausluft hält der Schorf besonders am Laub der Apfelbäume reiche Ernte. Trotdem wer- den nun schon wieder die Brombeeren reif, der Straucheibisch steht in vollem Flor, und Wer Rosen auf's schlafende Auge okulieren oder Kirschbäume und Beerensträucher ver- edeln Will, wird zu diesem Zweck über reg- nerisches Wetter nicht böse sein. Auch für die in den nächsten Wochen fälligen Aus- saaten im Gemüsegarten sind bedeckter Himmel und ein gut durchfeuchtetes Erd- reich nicht zu verachten. Die Tomaten aller- dings(die Reihe des Für und Wider läßt sich bei jedem Wetter beliebig fortsetzen) Gemüsegarten Um gegen alle Kapriolen des Wetters ge- rüstet zu sein, machen wir von jetzt an bis gegen Ende September alle 2—3 Wochen kleinere Folgesaaten von Spinat(sehr dünn in Reihen mit 20 em Abstand). Ebenso wird Feldsalat zur Anpassung an die verschiedenen Bedarfszeiten des Winterhalb- jahres mehrfach in kleinen Mengen ausgesät. Man hat im Endeffekt davon bestimmt mehr als vom Anbau einer großen Fläche, deren Bestand innerhalb kurzer Frist abgeerntet Werden muß. Ausgepflanzt können noch werden: letzter Grünkohl, letzter Blumenkohl in Spätsorten, letzter Spätkohlrabi, letzter Spätsommer- Kopfsalat. TO maten weiter laufend entgeizen, auf- binden, Kopftrieb stehen lassen. Unnötiges vôrzeitiges Ausbrechen ist für die Pflanze ebenso schädlich wie das leider noch immer beliebte Abpflücken gesunder Blätter zwecks „besserer Besonnung der Früchte“. Auch Sellerie und Winterlauch dürfen nicht durch willkürliches Entfernen von Laub oder Laubteilen in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Jede Pflanze braucht ihr gesundes Laub zum harmonischen Wachstum und zur Vollendung natürlicher Reifungs- prozesse. Deshalb soll man auch das ZWIie- belgrün nicht umtreten, sondern von Selbst abwelken lassen. Bei fehlender Sonne und beständig nassem Boden werden die Zwiebeln freilich immer wieder zu weiterem Wachstum angereget, müssen obne eigent- lichen Wachstumsabschluß geerntet werden und haben dadurch oft nicht die wünschens- werte Lagerfestigkeit. Auch den Frei- land- Melonen, den Speise- und Ein machkürbissen ist eine Fortdauer des Regenwetters nicht gut. Sie brauchen viel Sonne, Trockenheit und keine so kühlen Nächte, wie das letzte qulidrittel sie uns be- scherte. Hoffen wir also auch für sie auf die versprochene Wetter-Besserung zum Wochen- ende und beugen drohender Fäulnisgefahr durch Hochlegen auf etwas schräg geneigte Brettchen oder flache Steine vor. Den sicher- sten Schutz gegen Bodennàsse erzielt man jedoch, wenn die Unterlagen mit einigen Zentimetern Abstand von der Erde ange- bracht werden. Gut geeignet hierfür sind die flachen, offenen Obst- und Gemüsekistchen, deren Unterseite häufig nur aus einem Lat- tenrost mit schmalen Zwischenräumen be- steht. Sie brauchen nur auf vier in angemes- sener Entfernung in den Boden geschlagene Pflöcke oder auf zwei Ziegelsteine gesetzt zu werden, um auch bei sehr schlechtem Wetter Schäden durch Feuchtigkeit weitgehend aus- zuschließen. Ziergarten Bereits ausgekeimte Jungpflänzchen von selbst aussamenden Stauden von ihrem Zu- falls-Standort wegnehmen und für spätere Verwendung vorerst auf ein Pflanzbeet um- setzen. Beste Zeit zum Teilen und Neusetzen von Rhizom- Iris. Zwiebeln der Ma- donnenlilie Lilium candidum) zum Legen um Monatsmitte rechtzeitig besorgen (gl. unsere Uebersicht), ebenso Bedarf an Nadelhölzern(auch Zwergkoniferen kür den Steingarten) für Pflanzung gegen Monatsende bestellen. Rasenflächen weiter regelmäßig schneiden, walzen, bei Bedarf wässern. Gelb- fkärbung ohne Trockenheit ist ein Anzeichen für Nährstoffmangel, der durch Kopfdüngung mit einem schnell wirkenden Volldünger (Z. B. Hakaphos oder ein Spezial-Rasendün- ger) behoben werden muß. Das Aufstreuen soll unmittelbar nach dem Kurzschnitt, mög- lichst am Abend erfolgen,— am Tag nur bei bedecktem Himmel. Um Verbrennungsschä- den an den Gräsern zu verhüten, muß sehr gleichmäßig aufgestreut und anschließend gründlich gewässert werden. Eine bekannte Düngemittelfirma hat neuerdings auch ein Sehr sinnreiches kleines Gerät aus Kunst- stoff namens„Unimix“ entwickelt. Es ermög- licht eine gleichmäßige Flüssigdüngung, die durch Anschluß an den Sprengschlauch und dadurch erfolgende Zuführung der gesondert angesetzten Nährlösung bewirkt wird. Diese Form der Rasen-Kopfdüngung dürfte eine wesentliche Verbesserung aller bisherigen Methoden sein, da Aufstreuen von Hand ebenso wie das Gießen des Rasens mit einer in der Gießkanne angesetzten Volldünger- lösung(mit Brause) nicht nur mühsam sind, sondern auch stets die Gefahr ungleichmäßi- gen Aufbringens und nachfolgender stellen- weiser Verbrennungsschäden in sich bergen. M. S. gusbreitet und verwildert. Beim Legen Ab- stand von einer Zwiebel zur anderen min- destens 10 bis 15 cm. Zu enger Stand ergibt nur Blätter und keine Blüten. Cyclamen europaeum, Freiland-Alpen- veilchen: Höhe 10 bis 15 em, Blütezeit je nach Sorte Februar/ Märàz, Juli/August, Septem- ber/ Oktober, Blütenfarben weiß oder Zart- rosa. Standort halbschattig, in leichtem, humosem. jedoch etwas kallhaltigem Boden. Die sommer- und herbstblühenden Sorten können auch im Frühjahr gepflanzt werden. Colchieum autumnale, Herbstzeitlose: Höhe je nach Sorte zwischen 15 em und 30 em, Blütezeit September/ Oktober, Blüten- farben weiß, lilarosa bis pürpurviolett, ein- fache und gefüllte Formen. Standort je nach Herkunft feucht(kleinere einheimische Sor- ten) oder trocken(großblumige ausländische und Hybrid- Sorten). Die Blüte erscheint ohne Laub, der dichte grüne Blätterschopf treibt erst im nächsten Frühjahr aus. Bartiris oder Deutsche Sehwert⸗ Lilie(Iris germanica). Um für den nächsten Sommer ihre volle Blüte zu sichern, sollen die Neisckigen Wurzelstöche oder Rhizome unbe- dingt noch im August gelegt werden. Das Gleiche gilt für die reizende Zwergiris (Iris pumila), die halbhokhe Früh blühende Iris(Iris intermedia) und für die Gras- scehwertlilie(Iris sibirica), die als ein- zige unter den hier genannten Arten einen feuchten Standort in Wassernäke bevorzugt. Alle anderen verlangen als Abkömmlinge von Steppenpflanzen einen trockenen, durchlässigen Boden und viel Sonne. Orafisgotschei for das. neueste vielfarbige, 72 Seiten starke Ein · richtungsbuch 60 Ihre Anschrift: —. JJ Mannheim, An den Planken, D2 Frankfurt Wiesbaden Darmstadt. Mannheim Heidelberg · Karlsruhe · Pforzheim Pirmasens Seite 16. MANNHEIMER MORGEN Freitag, Unsere Ludwigshafen 0 Heidelberg 0 Karlsruhe Verkäufe t. Auch wenn Sie nicht kaufen wollen, en großen leistungen. Wir sind enorm preiswert durch Großeinkauf U. Selbstbedienung NEU- Eingang dieser Wocke Damme galler na 905 fer en fu8heftsangalen 156: Damen sport) i888 fepren-Halhschune Damen- fumps 1055 fer ren-Fgentschuns 2305 Ueber 5000 Schuhe sichtbar nach Stößen sortier Uöberzeugen Sie sich von unser U 9 72 N Marktplatz gegenöber der Kirche Mittelstraße 28 0 Frankfurt Wir geben ein schönes mod. Wonnzůimmer Gold-Taek mit Riesel-Ahorn, hochgl poliert, bestehend aus Wohnschrank, 200 em, 1 Couch, mod. 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Die Eröffnung der Angebote findet am in Gegenwart der erschienenen Bieter ffentliche Ausschreibung von Gleisoberbauarbeiten Die Bauarbeiten für die Auswechslung der Weichen Nr. 29, 30, 31, 3³ un 34 im Bahnhof Karlsruhe West sollen im Wege der öffentlichen Aus Die Ausschreibungsunterlagen können ab sofort, soweit der vorrat 1 gegen Erstattung von 2,.— DM beim Bundesbahnbetriebsamt Karlsrune in Karlsruhe, Bahnhofsplatz 1a, 2. Stock, Zimmer 31, abgeholt werden Für die Vergabe kommen nur solche Firmen in Frage, die derartige Ar- haben und die Gewähr für eine 12. August 1960, 10 Uhr, statt. en-„ eee. „%„„ Jr. 179 ten rik-⸗ önheit! Svollste Zu be- t wird. e nicht Freude n blei- dernen iten in sse — — Ver- kert, 7erl. EN mer 785 weg A Wax ant 3,9 216 ler 10 der ere ht — DR An- ing. im 2d.) ag. 2 N 10 85 t, 12 1. 12 Nr. 179/ Freitag, 5. August 1960 MANNHEIMER MORGEN Seite 17 Der unscheinbarste Amtssitz der Welt: owning Street Nummer zehn wird aufgemöbelt Traditionsreiche Modernisierung der Residenz des britischen Premierministers Von unserem Korrespondenten Dr. Wenn Premier Macmillan Ende dieses Mo- nats von der traditionellen Moorhühnerjagd in Schottland zurückkommt und seine Dienst- geschäfte wieder aufnimmt, findet er sich aus seiner Residenz vertrieben und für die näch- sten zwei Jafire als Untermieter im Haus der Admiralität in Whitehall. In seinem Amtssitz wünlen dann die Hondwerker und versuchen nach den Planen des Ministeriums fur öffent- liche Arbeiten der traditionsreickhsten, un- gcheinbarsten, käßlichsten und gleichwohl am meisten besuckten Amtswohknung des britischen Regierungschefs im Innern einen„New Look“ zu geben, während die Außenfassade des klei- nen Seitengäßckens in Londons Regierungs- viertel naturgetreu erhalten bleiben Soll. „Nummer 10 Downing Street“ ist ein Name, der immer wieder in den politischen Berichten der Zeitungen in aller Welt auf- taucht. Die Nummer und der Name der Straße wurden zur exklusivsten Adresse der britischen Staatsmänner und zum Begriff für die politische Führung eines heute immer noch weltumspannenden Commonwealth. Kein Besucher aus dem In- und Ausland versäumt es, das kleine, altersgraue Haus aufzusuchen, auf dessen schmaler, schwarzer g Sprachlehrgang kür Sittichfreunde Es ist gar nicht so schwer, einem Wel- lensittich das Sprechen beizubringen. Man sollte mit dem Unterricht beginnen, wenn der Vogel ein paar Monate alt ist, und ihn während des„Studiums“ von etwaigen Gefährten isolieren. Meist dau- ert es mehrere Wochen, bis der Wellen- gitticg das erste Wort herausbringt. Ist dunn der Bann gebrochen, lernt er wei- tere Worte und ganze Sätze verhältnis- mäßig schnell. Wählen Sie ein angenehm klingendes Wort oder einen kurzen Satz, zwiederkholen Sie es immer wieder im glei- chen, sanften Tonfall, bis es der Wellen- sittich nachspricht. Versuchen Sie nicht, inm gleichzeitig mehrere Worte oder Sätze beizubringen. Sprechen Sie ihm im- mer den ganzen Satz vor, den er lernen soll, denn er kann Bruckstuce von sich aus nicht zusammensetzen. Bevoraugen Sie helle Vokale. Und— verlieren Sie nickt die Geduld. Wenn sie nach diesen Grundsätzen verfahren, müßte Ihr Vogel eigentlich ein glänzender Gesellschafter werden. Viel- leicht wie jener, der seine menschlichen Freunde immer fragte:„Ick kann spre- cken— können Sie fliegen?“ Tür über einem Messingklopfer in Goldlet- tern die Zahl 10 prangt. Das Erstaunen und die Enttäuschung über das vom Londoner Ruß grauschwarz getönte Backsteingebäude wird überlagert von dem prickelnden Reiz, im Bannbereich einer der großen Weltzentren zu sein. Tag- ein, tagaus umlagern die Fremden das von zwei großen, unbewaffneten Bobbies be- wachte Haus. Unmittelbar und ohne Unter- prechung schließt sich No. 11 Downing Street an, die Residenz des Schatzkanzlers. Beide Häuser machen im Schatten des unmittelbar gegenüberliegenden, hohen, Gebäudevierecks des„Foreign Office“, den Eindruck, als handle es sich um die Wohnungen von untergeord- neten Beamten. „Das unbequemste Haus Londons“, nannte einmal ein englischer Ministerpräsident seine Amts wohnung. Vor 225 Jahren wurde sie Dienstsitz der britischen Regierungschefs, weil der damalige Erste Minister Sir Robert Walpole die ihm von König Georg II. ange- botene Schenkung des Hauses No. 10 Dow- ning Street ablehnte und es zur Dienstwoh- nung des jeweiligen Ministerpräsidenten er- klärte. Seitdem hat sich an dem Haus nicht viel geändert, obwohl die dafür erforder- lichen laufenden Reparatur- und Instand- setzungsarbeiten ganze Vermögen kosteten. Hinter der schlichten, nur von einer ein- zigen bescheidenen Glühbirne beleuchteten Eingangshalle liegt der schmale, enge Kor- ridor, der zum Sitzungssaal im FHrdgeschoß kührt. Vor ihm befindet sich die„Garderobe“ für die Minister: Auf einem langen, an die Wand genagelten und mit Oelfarbe gestri- chenen Brett befinden sich in schnurgerader Reihe wohl über zwanzig Huthaken, wie man sie für wenige Pfennige in jedem Kaufhaus haben kann. Unter jedem Haken ist ein klei- ner Papierzettel angeklebt mit der Dienst- bezeichnung des Ministers, der berechtigt Werner G. K r ist, auf dem Haken Hut, Mantel und Regen- schirm anzubringen. Schön der Rangordnung nach. Weit über 60 Premierminister haben seit Walpoles Einzug in das Haus im Jahre 1735 den Ministerratssitzungen im wichtigsten Raum des ganzen Hauses, dem„Cabinet Room“, präsidiert. Es ist ein längliches Zim- mer im Erdgeschoß, leidlich hoch mit lichtem Oelfarbenanstrich, rings an den Wänden schlichte Bücherborde aus dunklem Holz mit der Handbibliothek des Premiers, ein offener Kamin mit der üblichen Uhr und einem Ka- lender auf dem Sims, ein nachgedunkeltes Por- trät eines Herrn im Spitzenjabot darüber, ein langer viereckiger Tisch, mit grünem Tuch be- deckt und mit Schreibpapierständern und Löschpapiermappen. Um den Tisch stehen etwa 20 ledergepolsterte Stühle ohne Armlehnen und verleihen dem ganzen Raum die nüch- terne Atmosphäre des Aufsichtsratszimmers einer mittleren Aktiengesellschaft. Hinter der dürftigen, kleinen Fassade von Nummer 10 verbirgt sich ein ziemlich umfängliches Gebäude, das nach hinten auf den Paradeplatz der Pferdewache reicht und einen seitlichen Büro-Anbau enthält, der di- rekt mit dem an der Prachtstraße Whitehall gelegenen Schatzamt verbunden ist. Im zweiten Stock befinden sich die Em- pfangs- und Repräsentationsräume, vor al- lem der kleine, bescheidene Speisesaal und der anschließende Salon. Sie sind mit alten Stilmöbeln in Rosa, Hellgrün und Char- treusegelb ausgestattet, mit Kaminen, Mar- mortischen, Spiegeln, mit Kristallüstern, schweren, rotgoldenen Damastvorhängen und mit zahllosen Gemälden ernster, wür- diger Männer. ug in England Es ist eine unscheinbare und aller Reprä- sentation bare Residenz ohne jeden Luxus, kalt und ungemütlich, und vielleicht deshalb die eindrucksvollste und typischste Amts- wohnung eines„Mächtigen“, dessen Amt und Stellung eingefangen ist in den Sinn für Tradition und Verpflichtung. Gerade aus diesem so typisch englischen Gefühl heraus reißt man— was zweifellos das billigste und einfachste wäre— das kleine Gebàude und seine Nachbarn nicht etwa ab, sondern man modernisiert und baut sie unter peinlicher Be- wahrung der Außenfassade mit großem Auf- wand im Innern völlig um. Denn was einzig gilt, ist die Wahrung und Erhaltung von Nummer 10 Downing Street in der aller Welt bekannten Form. * In der Downingstreet haben die Möbel- packer das Regiment übernommen. Eine dicht gedrängte Menge kamerabewaffneter Touristen beobachtet seit Dienstag, wie die ausgesuchten und von Sicherheitsbeamten „durchleuchteten“ Männer das Mobiliar und Stöße von Akten durch die schmale Ein- gangspforte des Hauses Nummer 10 zwän- gen, um sie in große, knallgrüne Möbel- wagen zu verladen. Seltsam antiquierte Dinge kamen dabei zum Vorschein: ein rie- siger rußgeschwärzter Kessel, der ausreichen würde, für die ganze Downingstreet Tee zu kochen, mit Bindfaden zusammengebundene Bratkartoffelpfannen und ein rostiges altes Hufeisen. Der ganze Umzug soll eine volle Woche dauern. Rund 15 Millionen Mark wird die Restauration der Gebäude kosten, die unter anderem auch das„angeklebte“ win- zige Gebäude des Führers der konservativen Unterhausfraktion einschließen, Jernsellfulien flimmern auch am flit Deutschland-Allerlei auf ägyptischen Bildschirmen/ Warnung vor Korsetts von unserem Korrespondenten Herbert v. Veltheim in Agypten Die majestätische Parade supermoderner Hochhäuser, die auf dem Kairoer Nil- ufer an Stelle der abgerissenen rostig- roten, verwanzten türkisch- britischen Ka- sernen in den letzten drei Jahren aufgezogen ist, wird jetzt durch ein weiteres Symbol der Moderne ergänzt: Das ägyptische Fernsehhaus. Schon seit Wochen meldete die Presse in dramatischer Steigerung das Eintreffen von 2000, 5000, 10 000 Fernsehapparaten im Alexandriner Hafen und vertröstete die vor den Lieferungs- geschäften Kairos Schlange stehenden Besteller auf die nächste Sendung der er- sehnten Flimmer-Truhen mit diesem oder jenem Schiff, das am soundsovielten ein- laufen wird. Die ganz außergewöhnliche Eile, die man in Kairo in der Einrichtung des Fernsehens entwickelte, erklärt sich mit der Hoffnung, auf dem Wege über das Bild erzieherisch und propagandistisch auf die Bevölkerung bis ins letzte Fellachendorf am Rande der Wüste einwirken zu können. Mit pädagogi- schen Sendungen— Kampf gegen das An- alphabetentum, Ratschläge für Geburten- kontrolle, hygienische Anweisungen hat man beim Rundfunk schon so gute Erfah- rungen gemacht, daß kürzlich die Radio- Steuer abgeschafft wurde. Sie war kreilich sowieso ein schlechtes Geschäft für den Staat, weil die Kosten des allzu komplizier- ten Eintreibungssystems schließlich höher lagen als die Steuereinnahmen. Da das Programm des ägyptischen Fern- schens noch Raum läßt für ausländische Sendungen, wird man am Nil jetzt auch ein buntes Allerlei über Deutschland zu sehen bekommen: Etwa das Leben im zweigeteil- ten Berlin oder Käthe- Kruse-Puppen. Bei all dem sinnverwirrenden Fortschritt, der in den letzten Jahren in den Märchen- Orient eingezogen ist, wird es allerdings manchem gutwilligen Sohne des Propheten doch etwas schwindlig. Warnende Stimmen vor den Gefahren des Fernsehens spisgeln dies wieder: Da heißt es, die Damen müßten ihr Korsett ausziehen, wenn sie vor dem Fernsehapparat säßen, sonst gäbe es Band- scheibenschäden oder Herzattacken; Kinder kingen an zu schielen nach zu langen Fern- sehsitzungen, und bei Epileptikern könnten Krisen auftreten. Allerdings hat noch niemand behauptet, daß das Fernsehen gefährlicher sei als das Haschischrauchen. Vor der supermodernen Hochhauskulisse schaukeln noch immer nächtlich die Barken auf dem Nil, mit denen Adepten des traditionellen orientalischen Rauschgiftes eine genießerische Mondschein- promenade zu Wasser machen— solange sie nicht unliebsam gestört werden von Polize.- razzien, die, ebenfalls zu Schiff, den süb- lichen Haschisch-Geruch in die Nase be- kommen und vor den Blicken der über- raschten Bootsfahrer anstelle moderne: Hochhäuser die Kulisse von Gefängnisgit- tern schieben Schwätzkasse Der Gemeinderat von Lohof bei München hat beschlossen, eine Schwätzkasse einzu- führen. Jedes Ratsmitglied, das einem Red- ner ins Wort fällt, muß eine Mark in diese Kasse zahlen. Bereits eine halbe Stunde nach der Beschlußfassung lagen elf Mark in der Kasse. Das kann— in Lohof und anders- 0 eine ersprießliche Einnahmequelle werden, denn bekanntlich steht die Kunst des Zuhörens nicht sehr hoch im Kurs. Auch eine Schwätzkasse wird da nicht viel er- zieherische Wirkung haben. Gleiches Recht für Esel und Bundeskanzler gestanden kürzlich Bonner Ve- kehrspolizisten einem für den sizilianischen Fremdenverkehr werbenden Gespann zu: Der Eselskarren durfte nämlich die Einbahnstraße zwischen Bundeshaus und Koblenzer Straße in der falschen Richtung benutzen— eine Aus- nahme, die sonst nur Kanzler Konrad Adenauer gestattet ist und die seinerzeit Ver- teidigungsminister Franz-Josef Strauß zum Verhängnis wurde. Bild: AP Akademiker als Boten und Straßenkehrer Indische Arbeitslosigkeit begünstigt„Anfälligkeit“ für Kommunismus Als Akademiker hat man in Indien zur Zeit nur die Aussicht, Straßenkehrer oder Bote zu werden. Der indische Student mit bestandenen Abschlußexamen schätzt sich nämlich glücklich, wenn er überhaupt eine Anstellung bekommt. Nach vorsichtigen Schätzungen sind in Indien zehn bis zwölf Millionen junge Menschen arbeitslos und weitere 25 bis 30 Millionen unterbeschäftigt. In den ersten Monaten nach bestandenem Universitätsexamen finden gewöhnlich nur acht Prozent der jungen Akademiker einen Arbeitsplatz. 5 Es ist daher kein Wunder, daß Kürzlich im Staate Uttar Pradesch 600 Bewerber das Büro einer Regierungsbehörde stürmten, die in einer Zeitungsannonce einen Boten gesucht hatte. Nach fünftägigen Interviews der aus- sichtsreichsten Bewerber entschied man sich für einen jungen Mann, der das Abitur mit zwei Auszeichnungen bestanden hatte. Das Monatsgehalt des Postens betrug 75 Rupien (etwa 63 DMW) monatlich. Ein bedenkliches Ergebnis dieser schwie- rigen Arbeitsmarktlage ist die grenzenlose Enttäuschung der jungen Gebildeten und mehr und mehr— ihre Aufgeschlossenheit für kommunistische Ideen. Zwar hat die Re- Slerung Arbeitsämter eingerichtet, aber Was nützt das schönste Arbeitsamt, wenn es keine Stellen zu vermitteln hat? Täglich Stehen Tausende Schlange, aber nicht einmal fünf Prozent von ihnen erhalten eine An- stellung. Das Problem der Arbeitslosigkeit in Indien ist auch kaum gebietsweise be- schränkt. In Benares wurde ein Student mit Abschlußprüfung schließlich Schuhputzer, nachdem er fünf Jahre lang keine bessere Anstellung finden konnte. In Süd-Kerala, Wo etwa die Hälfte der Bevölkerung noch nicht lesen und schreiben kann, sind Aka- Köõnigreick der Methusalems im Himalaja zerstören.“ Das Land der Methusalems hat der amerikanische Forscher Dr. Allen E. Banik im Himalaja entdecht. In dem kleinen, völlig vergessenen Königreich Hunza, so berichtet er, hiaube er Manner geselien, die 120 Jahire alt seien; und er liabe mit 80juhrigen Frauen gesprochen, die wie 40jahrige wirkten. Banik flirt das hohe Lebensalter der Leute von Hunza auf eine ganz besondere Auswalil und Zubereitung der Speisen zurück. Mit 90 jahren sterben die Menschen dort jung“, hericlitet Dr. Banik über das wieder. entdeckte Königreich. Dort leben zahilreichie Menschen im Alter von 120 Jahren, und einige, die ich traf, sagten, sie seien 140. Manche sollen schon seit 250 Jahren leben.“ Aber da schien der Kalender nichit allzu genau verfolgt worden zu sein. Baniꝶ glaubt hinter das Geheimnis der Hunzukuts gekommen zu sein:„Sie essen Friiclite, Rorn, Niisse, Gemuse, Milchprodukte und einmal im Monat Fleisch. Sie bereiten ihr Besen anders als wir. Aber wir können die Hunzukut-Didt niclit in unserer Zivilisation einführen, mit unserem ausgelaugten Boden und Roch-Methoden, die einen wesentlichen Teil der für einen gesunden Körper notwendigen Vitamine Immer noch erstaunt meldet Banik in seinem Buch, Hunza- Iand“ aher auch, daß die Bewohner des kleinen Paradieses keineswegs alkoholische Getränke oder Labał verschmahen. Em 20 Prozent dieser Leute rauchen und leben den ganzen Winter uber in Raumen, die wegen der Feuerstellen dicht mit Qualm gefüllt sind.“ Außerdem gyrüchen die Hunzukuts gerne einem selir: starken Wein zu, oft flaschen weise, ohne daß eine Wirkung zu beobachten sei., Ich trank zwei Glũser“, erzüilt der Forscher, und mußte zugeben, daß ich betrunken war. . demiker als Straßenkehrer tätig. Daß die kommunistische Propaganda dort ihre Wir- kung nicht verfehlt, kann kaum verwun- dern. Viele junge Leute ziehen es vor, für die kommunistische Partei zu arbeiten, an- statt garnichts zu tun. Den Erfolg der Kom- munisten in einer Nachwahl in Kalkutta schreiben politische Beobachter hauptsäch- lich der unermüdlichen Arbeit junger, unbe- schäftigter Akademiker zu. Dabei scheinen sie sich viel weniger aus Uberzeugung, als aus Protest gegen die herrschende Kongreg- Partei in den Dienst des Kommunismus zu Stellen. Die Zeitung„Indian Expreß“ wußte zu berichten, daß 1959 über 20 000 Menschen in Indien Selbstmord begingen— aus Motiven, die mit der Arbeitslosigkeit in Zusammen- hang stehen. Die ehrgeizigen indischen Fünf- Jahres-Pläne haben zwar unzählige Arbeits- plätze geschaffen. Bei einem jährlichen Be- völkerungszuwachs von sechs Millionen Menschen konnte man aber trotz aller An- strengungen nicht mehr erreichen, als eine weitere Ausbreitung der Arbeitslosigkeit zu verhindern. Indiens Kernproblem ist die Fruchtbarkeit seiner Bevölkerung, die 41 die großen, mühselig erkämpften Fort- schritte immer wieder zu überholen droht, Gemüse- Rebellen Ein„Tomatengericht“, das in einem vors nehmen Londoner Westendhotel unter dem Vorsitz eines Nachfehren von Englands be- rühmten Seeräuber Sir Walter Raligh tagte. wurde durch eine Rebellion mit faulen To- maten und saftigen Gurken zur Vertagung gezwungen: Das Disziplinarkomittee der Verkaufsgenossenschaft der Tomaten- und Gurkenzüchter sollte gegen die„schwarzen Schafe“ zu Gericht sitzen, die nicht die genaue Anzahl der von ihnen gezüchteten Gewächse angaben und ihre Genossen- schaftsabgaben nicht entrichteten. Kaum hatte das sechsköpfige Disziplinar- gericht im großen Saal Platz genommen, marschierten die„Rebellen“ mit Rasseln, Kränzen, Tomatenstauden und geschulter- ten Gurken ein. Die Kränze trugen Schlei- ken mit der Aufschrift„Hier ruht die Frei- heit“. Der Anführer der Tomatenrebellen er- schien als Beerdigungsdirektor mit einem Zylinder, auf dem mit weißer Kreide das Wort„Freiheit“ aufgemalt war. Am Rock- aufschlag trug er eine Plakette mit der Auf- schrift„Züchter der Freiheit“. Eine Rassel schwingend, grüßte der Rebellenfarmer das Disziplinargericht mit dem Nazigruß und redete es mit„Heil Hitler und all die kleinen Diktatoren“ an. Als der Vorsitzende um Ruhe bat, wurde er mit dem Schlachtruf„Schande über dich, du Diktator“ unterbrochen. Das Disziplinar- gericht rief die Polizei herbei. Als diese ebenfalls nicht die Ruhe wieder herstellen konnte, vertagte sich das Gericht. Der An- rührer übernahm nun den Vorsitz, wobei er eine Gurke als Präsidentenglocke schwang. Nachdem sie über die diktatorischen Maß- nahmen ihrer Verkaufsgenossenschaft den Stab gebrochen hatten, fuhren die„Frei- heits“-Rebellen zum Hauptquartier der Ge- nossenschaft und legten vor deren Eingangs- portal Kränze aus Tomatenstauden nieder. halbe Frucht, 1/1-Dose= 822. WERRECH NEN KAN W 1.78 Nähe Wasserturm 0 „„„„„„ NAU Meckermann. bar bo sttbfufttgtr utgzanogabr Södafrik. junge Maturreiner tuncheon Meat 1 75 Deutscher Holländ. Brechbohnen Bienenhonig 0 98 e. 6 Weinbrand Frühmastenten 1 65 ungefärbt, fadenfrei 1 28 Importware, 500-g- Glas. 9 38 Vol.„%, J 1-Fl. 4.95 500 S 2* 1/1-Dose- 794 g 9 belikateß- Blutwurst. 5 dänische Einfach, 85 2 225 22 22 Horn! 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Seite 18 MANNHEIMER MORGEN „Warum fährst du jeden Sommer ins Ausland?“ Ein vom Europäischen Schultag 1960 preisgekrönter Aufsatz Eines der Themen, dle der Gruppe II (14- bis 16jährige) der Teilnehmer am Euro- päischen Schultag zur Wahl standen, lau- tete:„Man sagt, daß für die Erlernung und Ausübung des zukünftigen Berufs Begeg- nungen mit europäischen Freunden oder der Besuch eines oder mehrerer europä- ischer Länder eine Hilfe wäre. Was meint mr dazu? Macht Vorschläge für solche Be- gegnungen oder Besuche!“ Am 22. Juli wurde in der Bonner Beethovenhalle die Internationale Preisverteilung vorgenom- men. Zu den Preisträgern zählte auch Chri- stoph G. Lindenmeyer(geb. 7. Juli 1945), Humanistisches Gymnasium bei St. Anna, Augsburg, der das obige Thema gewählt hatte. Hier folgt sein Aufsatz: Sie sitzen um das Lagerfeuer: drei Jun- gen, Hannes, ein Schweizer, Roland, der Deutsche, und der Franzose Olivier. Und sie unterhalten sich— wollen wir zuhören? „ und so ein Thema hat der Europä- ische Schultag aufgegriffen. Ein normaler Mensch weiß darüber nichts zu sagenlzlch bin doch nicht ganz dumm, aber was soll ich denn nur darüber schreiben?“ Hilfesuchend wendet sich Roland an seine Freunde. „Soso, und du weißt nichts darüber zu schreiben! Jetzt habe ich eine Frage an dich, Roland: Warum fährst du jeden Sommer ins Ausland?“—„Ich möchte etwas Neues ken- nenlernen, Sitten und Gebräuche der Aus- länder beobachten und studieren und viel- leicht auch ihre Sprache lernen!“—„Roland, warum möchtest denn du die Fremdsprache erlernen?“ Olivier hat sich in das Gespräch eingeschaltet.„Ja, ich möchte mich mit Aus- ländern unterhalten und später, wenn ich in Beruf und Ansehen stehe, mit ihnen auch korrespondieren können.“—„Na also, die ganze Zeit warte ich auf diese Antwort. Oli- vier, gib mir mal bitte Bleistift und Pa- pier!“ Der Franzose kramt aus seiner Tasche das Erbetene und gibt es Hannes.—„Nun wollen wir die Gliederung anfangen! Die Einleitung mußt du selber machen, den Hauptteil fangen wir so an: 1. Ich gehe in das Ausland, um fremde Sprachen zu lernen.“ Hannes hat es ge- schrieben und legt den Bleistift auf den Bo- den.„Roland, dein Vater hat doch viel mit dem Ausland zu tun, es stimmt doch?“ Auf das Nicken des Deutschen fährt er fort:„Und eure Sekretärin besorgt doch die ganze Kor- respondenz. Was glaubst denn du, wo die die Sprache gelernt hat? Ganz bestimmt war sie schon in England und in Frankreich!“ „Hannes, woher weißt denn du das alles?“ — Pas ist doch ganz einfach“, meldet sich Olivier,„auf der Schule lernt man doch die Sprache nie so, wie sie gesprochen wird! In Toulouse sprachen wir so fürchterlich Deutsch, daß ich mich am Anfang schämen mußte, mit Roland zu sprechen!“—„Gut!“ Roland strahlt vor Freude:„Gleich zwei neue Punkte für den Aufsatz: 2. Der Verkehr mit ausländischen Freun- den bewirkt, daß man selber mit einer fremden Sprache umgehen kann, wenn man auch nie im Ausland war. 3...“—„O, das haben wir schon in Punkt 1 erwähnt!“ stöhnt Hannes, der Schreiber und nicht der Ungeschickteste des Kleeblattes, auf. „Wir müssen uns etwas Besseres über- legen!“— Alle drei schweigen.—„Wir könn- ten bei Punkt 3 eine Aufzählung all der Be- rufe bringen, die die Kenntnis fremder Spra- chen voraussetzen!“—„Gut, ich bin damit einverstanden!“ antwortet Roland.„Also denken wir gleich an den Dolmetscher. Warum geht der ins Ausland?“—„Um Spra- chen zu lernen und um sie fließend zu spre- chen!“ sagt der deutsche Junge.„Aber Han- nes, was schreibst du denn da?“—„Ich habe eine Aufstellung der Berufe gemacht, für die ein Besuch im Ausland unerläßlich ist oder die wenigstens Fremdsprachen fließend be- herrschen müssen. Darf ich vorlesen?“ Die anderen beiden nicken.„Wie gesagt, Dolmetscher, Auslandskorrespondent, Fa- brikdirektor, Abgeordneter.“—„Wie, höre ich recht, was hat denn der damit zu tun?“ —„Aber Olivier, denke doch an mein Hei- matland, an die Schweiz, sie ist doch drei- Sprachig!“„Ach so!“ Verschämt blückt Olivier auf den Boden.—„Museumsführer. Führer von Reisegesellschaften. Ober, Kellner.., zählt Hannes auf,„Hoteldirek- toren, Politiker, natürlich ein Lehrer, ein Verkäufer, Flugpersonal.—„Das ist ja eine endlose Reihe! Ich bin der Meinung, Hannes, das genügt für Punkt 31“—„Mir soll es recht sein!“—„Roland, geht man eigentlich nur deshalb ins Ausland, um kremde Sprachen zu lernen?“—„Ach wo!“ lacht Roland auf,„denke doch an die Grie- chen. Im ganzen Griechenland gibt es nur zwei Universitäten, das ist schon ein Grund, warum so viele Griechen bei uns sind. Und wenn einer Zahnarzt werden will, muß er auswandern, weil er in seiner Heimat keine Stelle kriegt!“—„Danke, ich habe es ver- standen!“—„Hannes, ich wüßte noch mehr Beispiele, die vielleicht besser sind als die vorigen!“ Olivier blickt Hannes an:„Viele indische Studenten gehen in der Schweiz oder in Deutschland auf die TH.—„Eu- ropa, Europaaufsatz! Indien gehört nicht zu Europa!“—„Aber dennoch muß man ver- bindung mit ihm aufnehmen!“ begehrt Oli- vier auf,„Europa darf doch nicht schlafen, wenn die UdssSR uns alles wegschnappt!“ Das Gespräch nimmt eine andere Rich- tung. Roland fällt ein:„Auch Afrika ist wichtig! Wir Europäer streiten uns um die Freiheit der Negerstaaten, führen sinnlose Kämpfe gegen Algerien.. o, Verzeihung, Olivier, das rutschte mir nur so heraus!“ „Macht nichts. Du hast in gewisser Hinsicht schon recht. Das weiß auch ich als Franzose!“ —»Danke! Während wir dies alles tun, la- chen sich die Russen ins Fäustchen und die jungen Afrikaner besuchen die russischen Universitäten, lernen die russische Welt- anschauung kennen.“—„Wir sollten uns noch mehr verantwortlich fühlen, als es bisher der Fall war“, verteidigt Olivier Frankreichs Ehre.„Da bin ich anderer Mei- nung!“ ruft Hannes,„machen wir Afrika krei, dann verschaffen wir uns Respekt bei jenen Völkern, dann besuchen sie unsere Länder in größerer Zahl. Aber ich fürchte, wir kommen ganz vom Thema ab. Ein kur- zer Einblick in die Afrikapolitik ist halt doch recht interessant!“—„Wo waren wir eigent- lich stehen geblieben?“ fragt Roland.„Ach Ja, richtig, bei den griechischen Zahnärzten!“ Hannes legt Holz in das Feuer, flak- kernde Schatten huschen über die Gesichter der Jungen, die sich so ernsthaft mit Europa- fragen beschäftigen. „Roland, jetzt haben wir doch schon eine ganze Menge für deinen Aufsatz. Du mußt nur ein wenig nachdenken, dann fällt dir schon das Richtige ein.“—„Hannes, in dem Aufsatzthema steht doch das Wort Begeg- nung. Was bezeichnest du als Begegnung? Ist das eine Begegnung, wenn Generaldirektor X heute in Amsterdam ist, morgen schon in London, am Abend bereits nach Wien geflo- gen ist?“—„Nein, Roland. Das ist keine Wahre Begegnung! Eine echte Begegnung kann z. B. zwischen einem deutschen Kind und einem marokkanischen, das in Agadir beide Eltern verloren hat, stattfinden; sie kann durch Jugendzeitschriften entstehen, so zum Beispiel gibt es im Lustigen Fridolin zwei Seiten, die überschrieben sind: Frido- Iinfreunde reichen sich über Meere und Län- der die Hand“, Begegnungen können sich in Familien ergeben, die den Sänger eines aus- ländischen Chors bei sich beherbergen. Auch durch Schüleraustausch erfolgen oft Wahre Begegnungen. In der Universität, wenn ein Student aus Frankreich einem Griechen den Weg zeigt, wenn Polizisten, um ein wichtiges Beispiel zu bringen, zusam- menarbeiten, wenn die Länder Wirtschafts- hilfen bieten, wenn der Europarat in Straß- burg— und das müssen wir auch erkennen — die Länder zu einer festen Gemeinschaft vereinigen will, und auch durch deinen Euro- päischen Schultag, da können Begegnungen entstehen!“ Die Jungen sind nachdenklich geworden. Was sie hier unter sich besprechen, ist man- chen europäischen Ländern heute eine Le- bensfrage. Und das wissen auch die drei! „Aber Hannes, ich habe eine Frage. Nützt es denn eigentlich etwas, wenn die Länder miteinander Verträge schließen, um Europa zu einigen? Sag doch, nützt es denn etwas, wenn 2. B. Adenauer und de Gaulle sich be- segnen? Nützt es denn etwas, wenn man vom einigen Europa träumt, wenn man das Hohelied der Freundschaft singt, die sich über Grenzpfähle und Stacheldraht hinweg- setzt? Ist dieses Lied der Kameradschaft nicht nur Aufmachung, Attrappe..“ „Das hängt zu einem nicht geringen Teil von uns ab, der Jugend dieser Länder! Wir müssen mitarbeiten. wir werden es nicht leicht haben! Es gilt, sehr viele Vor- urteile zu beseitigen, viele Mißverständnisse aus der Welt zu schaffen, jede Uebertrei- bung und falsche Propaganda zu überwin- den. Aus jeder Begegnung kann es stets für den anderen Verstehen und daraus Freund- schaft ergeben. Man sollte den Schüleraus- tausch auch ärmeren Schülern durch eine Art Reisekasse ermöglichen! Jede Schule sollte die Patenschaft über eine ausländische übernehmen!“„Vielen Dank, Hannes, aber auch ich habe Vorschläge! Wie du schon sagtest, könnte man eine Art Reisekasse auf- bauen, ähnlich wie unsere Schülerunfall- versicherung. Und wir sollten vor allem hel- ten! Bedenken wir, wieviele Kinder und junge Leute kommen nicht ins Ausland, ver- spüren nichts von europäischer Einheit! Ein- laden sollten wir sie, nicht ängstlich fragen, wer wird wohl einen wildfremden Menschen, noch dazu einen Ausländer, bei sich zu Hause aufnehmen!“—„Auch ich habe noch eine Idee! Jugendherbergen sollte man in ganz Europa bauen! Und da sollten wir alle mithelfen, wir, die Europäische Jugend!“ Wir, die aufmerksamen Zuhörer, entfer- nen uns, recht nachdenklich geworden. Aber noch lange klingt in unseren Ohren das Wort: „Vereinigte Europäische Jugend“ Freitag. 5. August 1960/ Nr. 10 Europäischer Schultag 1960 Von Dr. C. C. von Pfuel Am 22. Juli fand im Studio der Beet. hovenhalle in Bonn die internationale Preisverteilung für den Europäischen Schul tag 1960 statt, zu der neben etwa 150 Schül. lerinnen und Schülern aus Belgien, Däne. mark, Deutschland, Frankreich, Grohbritan nien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden Oesterreich, Schweden und der Schweiz zahlreiche Europäer aus diesen Ländern er- schienen waren. Dieser Veranstaltung kam insofern be⸗ sondere Bedeutung zu, als sie die erste die. ser Art auf deutschem Boden war. In den vergangenen Jahren fand die internationale Preisverteilung in Brüssel und Straßburg statt. Die Verleihung der Preise der euro. päischen Gemeinschaften und der nationa- len Erziehungsbehörden erfolgte durch den Kultusminister des Landes Nordrhein- West. falen, Werner Schütz, die Verleihung des Preises des Europarats durch den Direktor der Informationsabteilung, Paul M. C. Levy, und die Verleihung der Stadt Bonn durch den Oberbürgermeister Dr. Daniels. Paul Levy übergab die Goldmedaille des Europarats dem von der internationalen Jury ausgewählten Oesterreicher Lambert Binder, indem er betonte, daß das Europa das man sich vorgenommen habe zu bauen keine zeitbedingte Verbindung politischer oder wirtschaftlicher Interessen sei.„Die Länder“, so sagte der Leiter der Straßburger Informationsabteilung,„die sich ehrlich der Einigung Europas verschrieben haben, wol- len kein künstliches politisches Gebäude auf. führen. Sie suchen die tiefe Einheit einer Welt, welche verloren wäre, wenn sie die echten Werte ihrer Zivilisation nicht wahrte.“. Mehr als eine Million Schüler aus elf europäischen Ländern hatten sich an dem Preisausschreiben des Europäischen Schul- tages beteiligt. 150 aus dieser Million erhielten Preise, die, acgeschen von der Goldmedaille des Europarats, von den drei europäischen Ge- meinschaften, vom Europäischen Wirtschafts- rat, von den Außen- beziehungsweise Kul- tusministerien ihrer Länder usw. gestiftet waren. Die Preise bestanden größtenteils in Reisestipendien. Dem Chronisten fiel es vor allem auf, daß diese europäische Jugend, diese geistige Elite unseres Kontinents, rein äußerlich be- trachtet fast schon eine Einheit darstellt: mit Wenigen Ausnahmen dieselbe Art Kleidung, dieselbe Form des Haarschnittes, dieselbe Weise des Sichgebens. Wer nicht auf Her- kunftsort und Namen genau achtgab, konnte nur außerordentlich schwer feststellen, aus welchem Lande der Einzelne stammte. 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Es gibt da eine ganze Reihe von Autoren, mit deren Hilfe sich vorführen läßt, daß nicht alle Men- schen jenseits des Eisernen Vorhangs das rote Parteibuch als Brett vor dem Kopf tra- gen. Und die Zugkraft dieser hübschen„Sen- sation“ scheint noch nicht nachgelassen zu haben. Erinnern Sie sich an Wladimir Du- dinzew, dessen Roman„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“(vor über drei Jahren im„Mannheimer Morgen“ besprochen) ziem- lich am Beginn der„öôstlichen Welle“ in un- serem Büchermeer stand? Dieser Autor hat jetzt in der sowjetischen Literaturzeitschrift „Novy Mir“ eine Erzählung veröffentlicht, die wenige Wochen später bereits in deut- scher Uebersetzung(von Gisela Drohla) vor- liegt.„Ein Neujahrsmärchen“ heißt das kleine Werk, und um erneut eine sowjetische Stimme der Freiheit hörbar zu machen, wurde es so eilig hierzulande veröffentlicht. Ist das Büchlein nun aber in dieser Hinsicht tatsächlich so bemerkenswert? Uebt es Kri- tik am sowjetischen System, tritt es viel- leicht sogar für„westliche Ideale“ ein? Mir scheint, daß es allerdings aus den gängigen Vorstellungen über sowjetische Literatur herausfällt, aber doch nur in formaler Be- ziehung. Entgegen den Regeln des„soziali- stischen Realismus“ sind hier nämlich mit ge- zügelter Fabulierfreude Märchenelemente in die Alltagsrealität eines sowietischen Wissen- schaftlers hereingezogen und mit ihr zu einer Einheit verschmolzen, die über die mit Händen greifbare Wirklichkeit hinausreicht. Der Inhalt der Erzählung dagegen ist keines- wegs bemerkenswert in einem politischen Sinne. Es geht da um das Problem, sein pißchen Lebenszeit so gut wie möglich zu nützen: im Dienst an der Menschheit, am Fortschritt. Und das geschieht dann so, daß die Wissenschaftler daheim Privatlabora- torien einrichten, um nach des Achtstunden- tages Last darin ununterbrochen weiterzu- arbeiten und sozusagen ihr„Soll“ rekord- mäßig überzuerfüllen“. Nichts gegen eine solche Ansicht über die Möglichkeit, höchstes Glück irdischen Lebens zu gewinnen, wenn- gleich man ihr andere Ansichten gegenüber- stellen kann. Andererseits ist doch nicht zu übersehen, wie gerade diese von Wladimir Dudinzew literarisch geschickt servierte Möglichkeit in eine auf die Leistungen von Stachanows und Henneckes bauende staat- liche Planwirtschaft paßt. Deren Initiatoren können wohl leicht ein Auge zudrücken, wenn ihnen plötzlich ein im Literaturkanon nicht vorgesehener Märchenerzähler über den Weg Hauft— so lange seine Märchen- helden nur schön Tag und Nacht arbeiten, um einem kurzen Menschenleben mindestens das dreifache Arbeitspensum abzuringen. hesch Spannendes zum Ausspannen Knud Poulsen:„Wenn die Tugend Amok läuft“. Roman. Aus dem Dänischen von H. G. Kemlein Franz Schneekluth, Darmstadt). Das ist nette Ferienlektüre. Wer Sorgen zu en hat, kann bei diesem kräftigen ungsroman mit runden lebendigen kteren, stehendem Humor ausspannen. Drei Kopen- hagener Herren fliegen für mehrere Tage mit würziger Seeluft-Atmo- sphäre, mit viel Witz und noch mehr ver- * Notizen öber Böcher zur Jagd aus, trinken sich Freunde an in den Gasthäusern des kleinen Seehafens Hö, in dem jeder Einwohner ein Original ist, und der schüchternste der Herren erlebt seinen „erotischen Durchbruch“. Man muß diesen Roman mit dem treffsicheren Dialog und der herrlichen Situationskomik nicht gerade Jugendlichen in die Hand geben, aber wer den deftigen und ehrlichen Spaß im Stil alter Volksbücher oder von Wickrams„Roll- wagenbüchlein“ liebt, wird auf seine Kosten kommen. Port Die Geschichte Persjens Firdausi:„Geschichten aus dem Schahna- meh“. Ausgewählt und übertragen von Uta von Witzleben(Eugen Diederichs Verlag, Düsseldorf— Köln). Firdausi, persischer Ge- schichtsschreiber zwischen 939 und 1020 nach Christus, schrieb im Auftrag des Sultans Mahmud in 60000 Doppelversen die Ge- schichte des iranischen Reiches von den my- thischen Anfängen bis zum Untergang durch die Araber im 7. Jahrhundert. Das Werk wurde, über die reine Geschichtsschreibung hinaus, zu einer Geschichte des Menschen schlechthin, seinem ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis. Im 19. Jahrhundert übersetzten Platen, Görres und Rückert Teile des Werkes, doch blieben alle Uebersetzungen schließlich Stückwerk und vermochten nicht, das„Schahnameh“ weithin bekannt zu machen. Uta von Witz- lebefi hat nun abermals den Versuch unter- nommen, die schönsten und bedeutendsten Teile auszuwählen und in Prosa wiederzu- geben. Die Verfasserin konnte sich dabei freilich nicht auf das Original stützen, ist sie doch, wie sie im Nachwort selbst vermerkt, der persischen Sprache gar nicht mächtig. Sie mußte sich darauf beschränken, bereits vorliegende Uebersetzungen ins Deutsche, Französische und Englische heranzuziehen, zu vergleichen und umzuformen. Der Ver- such ist ebenso mutig wie bewundernswert, Rodlolf Kriesch: Menschen und andere Leute Eine Zeichnung aus dem im Faclcelträger- Verlag. Hannover, erschienenen Buck„Menschen und an- dere Leute“ mit „Simpl'eien“ von Rudolf Kriesch. Der größte Teil der Beiträge sind gesell- schafts kritische Zeichnun- gen, mit teilweise scharf zupackendem Witz in der Bildunterschrift: sie ent- stammen der Mitarbeit des Künstlers an der Zeit- schrift„Simplicissimus“. Einen verbindenden Teæt für das Buch schrieb An- ton Sailer. wenn er freilich auch wieder Stückwerk bleibt und nur hier und da die Schönheiten des Versepos anklingen läßt. Besonders am Anfang des Buches ist der Eindruck einer trockenen Schulbuch-Heldensage nur schwer abzuschütteln, allzu viele Redewendungen erinnern an germanisches Heldengut und nicht an die blutvolle, für orientalische Er- zählungen und Dichtungen so typische und blumenreiche Sprache. Dort aber, wo eben dieser Ton getroffen wird, wird das Buch zu einem nachhaltigen Erlebnis. Es läßt dann den Wunsch aufkommen, daß es vielleicht eines Tages doch einem so geschickt über- setzenden Gelehrten wie Rudolf Gelpke, dem wir die an dieser Stelle vor kurzem bespro- chenen„Sieben Geschichten der sieben Prin- zessinnen“ verdanken, an Hand des Original- textes gelingt, eine gültige Uebertragung zu schaffen. Ihr würde dann zweifellos ähnliche Popularität beschieden sein wie den Helden- gesängen Homers. ile Ein doppeltes Memento/ zu einem Erinnerungsboch von Annette Kolb Die verehrungswürdige achtzigjährige grande dame der Literatur ist heute wieder hochgeachtet als Mittlerin zwischen Frank- reich und Deutschland, als Ruferin zur Völkerverständigung. Ihrem subtilen Musik- verständnis verdanken wir unter anderem ein schönes Buch über Mozart, ihr nur leicht verhülltes jugendliches Selbstporträt in dem Roman„Das Exemplar“ strahlt unvermin- dert, Jahrzehnte nach seinem ersten Er- scheinen, noch den gleichen Zauber aus. Ein anderer Roman,„Die Schaukel“, bewahrt aufs anmutigste ein Bild jenes München, das inzwischen in Schutt und Asche versank. Nun legt die Verfasserin im S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, Erinnerungen an Ausreise(1933) und Wiederkehr(1945) vor, die sie als„Memento“ verstanden wis- sen will, als eine Warnung an den Leser („der Leser hat jetzt das Wort“, sind die Schluß worte des Buches), sein Teil zu lei- sten, damit Aehnliches nicht wiederkomme. Es Ist vor allem ein Stimmungsbild, das da beschworen wird. Man scheint bei der Lek- türe schwerer zu atmen, als legte sich einem das aufziehende Gewitter des Jahres 1933 be- klemmend auf die Brust. Ein unstetes Wan- derleben begann damals, nicht nur für die Verfasserin. Es hieße der noblen Absicht zu warnen einen schlechten Dienst erweisen, ver- schwiege man, wie selbst diese Erinnerun- gen— trotz der ihnen zugrunde liegenden Erfahrungen eines Vierteljahrhunderts ver- heerender Weltgeschichte— dennoch aufs erschreckendste das Versagen jener geisti- * f gen Oberschicht aufzeigen, zu der auch An- nette Kolb damals gehörte. Da wird voll Entzücken die Weltausstellung von 1937 in Paris eine„Apotheose der gesitteten Welt“ genannt. Offenbar war die Verfasserin un- fähig, die Drohung zu empfinden, die auf dem Ausstellungsgelände von den beiden alles andere überragenden Pavillons aus- gingen: hakenkreuzgeschmückt stand der deutsche dem russischen Pavillon gegen- über, als ob sie ihre Kräfte aneinander mes- sen wollten. Nicht wird erwähnt, daß es da- mals keinen offlziellen spanischen Pavillon gab, sondern statt dessen Picassos grandioses Guernica-Gemälde von den Greueln des Bürgerkrieges zur Aufstellung kam. Die spa- nische Republik kämpfte damals bereits ibren Endkampf, der gleichzeitig Hitlers erste Machtprobe war, spanische Flüchtlinge überschwemmten Frankreich, deutsche Emi- granten reihten sich in die Internationale Brigade, die Legion Condor unterstützte die Gegenseite. Und bereits infiziert von den Ideen jenseits des Rheins, buchte der fran- zösische Kleinbürger, anfällig wie überall für die Diktatur, jedes kleinste Versagen in der Organisation der Weltausstellung zu La- sten der sozialistischen Regierung des Juden Blum. Daß man die starke Hand Hitlers er- sehne, daß das Land sie nötig habe, um tüchtig aufzuräumen, konnte man damals in Paris àn jeder Ecke hören. Nur zu Annette Kolb, umgeben von ihren berühmten fran- zösischen und deutschen literarischen Freun- den, drang dies Gerede offenbar nicht. Und was soll man zu der Aeußerung an- läglich eines Besuches der Verfasserin bel den Salzburger Festspielen im selben Jahr sagen, die lautet:„Solange Max Reinhardt noch in Leopoldskron verblieb, wirkte seine Gegenwart beruhigend auf die Bevölke- rung“? Die Kolb mag damals mit vielen be- deutenden Künstlern zusammengetroffen sein, mit der einheimischen Bevölkerung kam sie gewiß nicht in Berührung. Wer nur einen einzigen Blick hinter die Fassade der Festspiele tat, hätte ihr sagen können, daß die Bevölkerung von dem Schloßherrn von Leopoldskron bestenfalls keine Notiz nahm und sich die Festspiele nur eben als eine etwas dubiose Einnahmequelle gefallen ließ. Der Ruf Heim ins Reich“ war für einiger- maßen geschulte Ohren unüberhörbar, und die verbotenen Hakenkreuze konnte jeder auf den umliegenden Bergen immer wieder aufflammen sehen. Währenddessen aber wurden auf Leopoldskron, wie in dem Büchlein zu lesen ist, Gespräche über Schau- spielkunst geführt,„wobei weder das Dritte Reich noch sein Bildungstiefstand noch seine Prozeduren je zur Erörterung kamen“. So wurde damals in jenen Kreisen verhängnis- volle Vogel-Strauß-Politik betrieben. Durch diese unwillentlichen Enthüllun- gen wird Annette Kolbs„Memento“ aus einem rührend liebenswerten gleichzeitig zu einem durch seine Ahnungslosigkeit er- schreckenden Dokument. Es steht stellver- tretend für die Haltung einer gar nicht so kleinen, hochkultivierten Oberschicht, die ihren Einfluß nicht zu nutzen verstand, als sie noch nicht entmachtet war. In diesem Sinne wird der kleine Erinnerungsband zu einer doppelt gewichtigen Mahnung. 2 5 Kurz angezeigt Ein Werk aus dem Nachlaß des italieni- schen Schriftstellers Curzio Malaparte mit dem Titel„L'iInglese in Paradiso“ Der Eng- länder im Paradies) ist drei Jahre nach dem Tode des Autors von einem Florentiner Ver- lag veröffentlicht worden. Das Buch ist eine geistvolle und mitunter ätzend scharfe Analyse der angelsächsischen Welt. Eine Reihe„Kunst der Welt“ gibt der Holle-Verlag, Baden-Baden, heraus. Das Werk erscheint in zwei Serien:„Die außer- europäischen Kulturen“ mit 16 Bänden und „Die Kulturen des Abendlandes“ mit 20 Bän- den. Jeder Band gibt auf rund 0 Seiten mit vielen farbigen Abbildungen einen syste- matischen Abriß der wichtigsten Strömun- gen in den Bereichen der Architektur, Pla- stik, Malerei und der angewandten Kunst. Bisher liegen von der Serie der außereuro- päischen Kultur die Bände über Indien, Indonesien, die Steinzeit, Afrika und China Vor. In der Reihe„suhrkamp texte“, die der Suhrkamp-Verlag in Frankfurt am Main neu eröffnet hat, sind die ersten beiden Hefte erschienen:„Ausgewählte Gedichte“ von Günter Eich mit einem Nachwort von Walter Höllerer und das Hörspiel„Die Mäd- chen aus Viferbo“ von Günter Eich mit einem Nachwort von Walter Jens. In der Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main und Hamburg, kamen als neue Ta- schenbände die Romane„Das war Scara- mouche“ von Justus Franz Witkop und „Olivia von Olivia“ von Dorothy Simon Bussy heraus, außerdem eine Auswahl aus den Schriften„eines Frühvollendeten“, des mit 24 Jahren 1936 in den Tad gegangenen „Eugen Gottlob Winkler“, eine Anthologie „Schwarzer Orpheus“, in der Janheinz Jahn moderne Dichtungen schwarzer Völker zu- sammengestellt hat, und in der Reihe „Bücher des Wissens“ die Arbeit„Glaube und Ritus der Hochreligionen“ von Helmuth von Glasenapp. Vom Fischer-Lexikon ist der Band„Bildende Kunst 2“, herausgege- ben von Werner Hofmann, erschienen. Neue Ausgaben der„Fischer Bibliothek der hun- dert Bücher“ sind„Jugendbildnis des Dich- ters“ von James Joyce und der Roman „Lucien Leuwen“ von Stendhal. Lutz Kuessners sommerliche Liebes- geschichte„Patsy, der Sommer und ich“, die der„Mannheimer Morgen“ im vergangenen Jahr als Fortsetzungsroman brachte, er- scheint jetzt als Ullstein-Buch. Weitere Neu- ausgaben des Ullstein-Taschenbücher-Ver- lags, Frankfurt am Main, sind die Romane „Alle Herrlichkeit auf Erden“ von Han Suyin,„Die Majorin“ von Ernst Wiechert und die Kriminalromane Treffpunkt Las Vegas von Erle Stanley Gardner und„Bis zur letzten Chance“ von Bill S. Ballinger. Die erste Nachkriegsnummer der Zeit- schrift„Museumskunde“, die vom Deutschen Museumsbund im Verlag Walter de Gruyter & Co, Berlin, herausgegeben wird, ist jetzt N erschienen. Sie eröffnet den 29. Jahresband Ger 1905 gegründeten Zeitschrift, die in iUẽustrierten Aufsätzen alle Fragen des Mu- seumswesens wie auch die aktuellen Ereig- nisse auf diesem Gebiet behandelt. Jeder Jahresband wird drei Hefte mit zusammen 150 bis 200 Seiten umfassen. Von„Pantheon“, der im Münchner Ver- lag F. Bruckmann erscheinenden Interna- tionalen Zeitschrift für Kunst“, liegt das vierte Heft vor. Neben den àktuellen Be- richten enthält es Arbeiten namhafter Kunsthistoriker über Einzelwerke von Brue- gel, Simone Martini, Johann Lukas Krackher und Franciabigio, Aufsätze über„Eine neue Gattung persischer Keramik“ von Kurt Erd. mann, über„Ein Reliquienkreuz im Dom- schatz von Savona“ von Erich Steingräber und über eine hochgotische Skulptur St. Eustasius in Vergaville“ von J. A. Schmell gen. Eisenwerth. ca, 150 Fahrräder, ca. 35 Mopeds und ta. 20 Roller etIwarten Slel Nebe ford d andere neue Niedriget km-pPreis Mopeds ab DM 10.— Anz. Eigene Finanzierung. Fahrräder ab DM 5.— Anz Gebrauchte Fahrräder u. Mopeds werd. in Zahlung genommen MANNHEIM- WALDHOF Oppauer Straße 30, 31, 32 Pelefon 5 91 62 HEINRICH BRAU SCH K. ab DM 150,— Anz. Ohne km-Mindestobnahme Hoher Vetsicherungsschotz Reservierungen für in. o. 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H ika- 0 75 e Nadja G SHAEBIU brit Sabin sinjen, P. Hubschmid, R. Vogel Leitung; Ern gt 8 10 0 fe eee eclje Gre 1 t d.. FREY A 22.30 Im Zeichen Roms(18) Fbf, mit A. Ekberg Zeig Sn vonne Fournegur S AALBAU 22.45: Tal des Todes Abent. zw. Trappern u. Roth. 8 f 7 2 1770 1 i g onnteig, 7. August 16 Uhr FE. LLI N 1 8 l lex Berker SAALSAU So. 18.45: Tal des Todes 0 Apachen auf 95 9 5 8 5 5 FREY A So. 14.30: dem Kriegspfad Ein Fest der frohen Laune Filrn. Freitag bis einschl. Montag, je 18.15 u. 20.45 Uhr mit unserem„Bundes-Teenager“ coxNx und vielen ö. 5(Sonntag auch 16.00 Uhr)(16) Prominenten Künstlern von Funk, Film und Bühne. N 1 Ruth Leuwerik, P. v. Eyck, Hannelore Schroth Eintrittspreise: Numerierte Sitzplätze 3.— DBM; 0 1 77 Unnumerierte Sitz- und St 8— 5 ebe LIEBELIne bER6GEUTTER eee e e ee d 5 778 e Nur Sonntag II.„Kati und die Wildkatze“(6) 20 Uhr Gastspiel: VO dern 8 N Samstagnacht 23.00 Uhr George Montgomery, Landesbühne Neckar-Rhein-Main, Bruchsal 8 3 7 5 ſelefon 5 98 88 Mareia Henderson in dem Cinemascope-Farbf. 4 c 88 die Wielt. 5 prädikat:„SC HLUCHT DES GRAUENS“(18)„u 4 edermann N f.. Sond Freitag u. Montag 20 Uhr, Samstag 17.30 u. 20 Uhr Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal 2„80 ers wertvoll R 0 M E 0 Sonntag 15, 17.30 und 20 Uhr. Farbfilm(6) Eintrittspreise: 1,50 DM; 1 5 1 FEUDENHE I ö. DAS BLAUE MEER UND DU . 1 Telefon 7 J5 19 Mitglieder der Theatergemeinde 1,20 DR Ss feiert und angespuckt Wurde der itolienische Meisterregisseur Fellini nach det Urgufföhtung seines Filmes„Lo dolce vita“, Fellini hatte ein heißes Elsen angepackt: des sinnlose leben der oberen Zehntausend, die das Sprachrohr des Vatikans, der Osssryqtore Romano, die„Läuse der Gesellschaft“ nennt. Kein Wonder, daß Fellini mit diesem außerordentlich mutigen Film einen leidenschaftlichen Meinungsstreit aus- löste. Det Film steht nun guch bei uns seit Wochen im leidenschaftlichen„Hin und Her“ der Meinungen! JVVCC(((ã ĩ ͥã⁵ d ããũͥãꝗ]ù C ãĩðV:h]ðV?ßu. PEANKEN We SIIDERBU(H GOrrEs Fr. u. Sa. 22.15:„Der Mann aus Arizona“(CSF) Die bis DO. 20 Uhr:„Die Nackte u. d. Satan“(18) 1 U 1 1.! Fr. u. Mo. 20.30 Uhr— Sa. u. So. 18.15 u. 20.30 Uhr FS ubERNuenm Im Zeichen RoOoms Telefon 7 J7 29 Sa. U. So. 16 Uhr: Von Cowboys gejagt“(6) Fb. Di. bis Do. 20.30:„Gnadenl. Dschungel“(12) Fbf. 3 FILMBUHNE Bis einschl. Mont. 20. 5 u. 20 Uhr 5 5 7 8 pikant und FSUDEN HAM Ehegeheimnisse ener Ber:(a6 9 Telefon 7 18 37 Fr. u. Sa. 22.15, Sa. u. So. 15 Uhr Igdv.„Die Ka- 9 naille v. Kansas“ Edel-Western— CS-Fbf.(12) Es hal sic schon herumgesprochen, daß man im Hotel Ilse gute Reisgerichte bekommt. Haben Sie dieselben auch schon versucht?— Auch Sie sollten mal zu uns kommen, der Weg lohnt sieh! Morgen(S 8 31 wieder Spanferkel im 1 ee HO rtl ME e REICMARTZNAU ZN Nag 5 8 2 5 ec, a GRSSES HAUS ein Farbfilm, der die Wunder der Natur eingefangen hat. Das Haus der Spezialitäten! bei Aglasterhausen— Telefon 397 5 5 5 5 5 5 8 e 5 Nr Aimenbof Tägl. 20.30, Sa. 18 u. 20.30, S0. 15.30, 18, u. 20.30 Ab Montag, 8. August, 2 Doppelzimmer frei Nottfeldstraßze 3 Joachim Fuchsberger, Karin Dor, Isa u. 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Beck schrieb im MM(30. 8. 57) anläßlich der Erstaufführung:„Wir jammern immer nach If U 5 einem guten Film'. Hier ist einer, der neben seiner Länge auch groß ist, der einzigartig ist f im Genrè historischer Farbleinwand- Reminiszenzen!“ schaftung im Zug. Ab Feldberg- Bärental Sonder- omnibusse zum Feldberg. Zahlreiche Möglichkeiten zur Tagesgestaltung: Bootsfahrten auf dem Titisee, Spazier-. 2-Familien-Haus— mit Sarten und Garage, Küche Etagen- gänge, Abstecher nach St. Blasien und vieles mehr. Täglich nur: 16.00 und 20.00 Uhr Ereigegeben ab 12 Jahrem) 2-Fam.-Haus, 1ũ4 Zim., Bad, mit Garten u. Garage, Küche, Etag. Gelegenheit 2zUr Teilnahme an Wanderungen ins Höhen-* U Heizung und Warmwasser auf 1. September 1960 zu vermieten. Angebote an: R. Kuiser, Mhm.-Feudenheim, Nadlerstraſte 18 gebiet unter ortskundiger Führung. 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August wäre Erich Kleiber sſsbzig Jahre alt geworden Ein berühmtes europäisches Operntheater Verpflichtete nach dem letzten Krieg Erich Kleiber zu einem dreimonatigen Dirigenten Sastspiel. Man einigte sich über die Wahl der Opern, die Gage und— bei Erich Kleiber immer ein wunder Punkt— die Probenanzahl. „Und womit wollen wir beginnen?“ kragte der Intendant. Kleiber schlug den„Rosen- Kavalier“ vor.„Das ist ausgezeichnet“, kam die Antwort;„erspart uns Arbeit und Geld Der Rosenkavalier ist ohnehin im Reper- toire. Unser Opernchef hat ihn erst im Vor- jahr neu einstudiert.“—„Oh!“ Kleibers Ge- Sicht hellte sich auf.„Das ist ausgezeichnet Nur— in diesem Fall kann ich mit den zu- gesagten acht Orchesterproben nicht aus- kommen. Da brauch ich zwölf.“ Wie durch ein Blitzlicht erhellt, steht in diesem einen Wort die ganze menschliche und künstlerische Persönlichkeit Erich Klei- bers vor uns: sein scharfer Witz, die über- ragende Logik seines Denkens, seine ab- grundtiefe Verachtung aller Mediokrität, die fanatische Hingabe zum Kunstwerk— und seine unerbittliche Feindseligkeit gegen tra- ditionelle Schlamperei. Er wurde in Wien als Sohn des klassi- schen Philologen Dr. Franz Kleiber geboren. Nach dem frühen Tod seiner Eltern kam er nach Prag, wo sich ihm bald in den Muster- auf führungen Angelo Neumanns am Deut- schen Theater und in den großen Smetana- und Dvorak- Aufführungen am tschechischen Nationaltheater die Welt der Oper offen- barte. Es folgten Jahre des Musikstudiums am Prager Konservatorium und ein Engage- ment zu Neumann als Eleve und Korrepe- titor. In einer Inszenierung von Nestroys „Einen Jux will er sich machen“ ließ man den Zwanzigjährigen erstmals die Begleit- musik dirigieren. Der Regisseur des Abends War ein anderer theaterbesessener junger Wiener— Paul Eger— und die Freundschaft der beiden genialen Burschen, die um diese Zeit begann, sollte reiche Früchte tragen. Eger wurde als Intendant nach Darmstadt berufen und nahm den Freund mit— als dritten Kapellmeister vorerst. Doch Naturen wie die Kleibers bleiben nicht lange an drit- ten Stellen. Vom Chorstudium und Bühnen- dienst hinter der Szene führte sein Weg zum Dirigentenpult der„Schönen Helena“, des „Bettelstudent“, des„Trompeter von Säckin- gen“ und, in schnellem Aufstieg, zu„Frei- schütz“,„Carmen“ und„Lohengrin“. Als er 1919 Darmstadt gegen Elberfeld-Barmen eintauschte, war Kleiber ein versierter Diri- gent. 1922 ͤ ging er nach Mannheim. Dr. Ernst Leopold Stahl schreibt in seinem Buch„Das Mannheimer Nationaltheater— Ein Jahr- hundert deutscher Theaterkultur im Reich“ über diese Zeit:„Um so mehr Tatkraft und Disposition entwickelte in der Spielzeit 1922 bis 1923 endlich die Oper, welcher Erich Klei- ber für dieses einzige Jahr seiner hiesigen Tätigkeit den Stempel einer starken Per- Sönlichkeit aufdrückte. Sein künstlerischer Wille schuf Gesamtleistungen, wie sie lange Stitbehrt waren. Schon gleich sein erster Di- rigierabend, eine Auffrischung von ‚Lohen- Sri(mit Aenne Geier als Elsa und Anna Karasek als Ortruch, brachte ihm einen stürmischen Erfolg, der durch eine vollstän- dige Neueinstudierung der, Aida bis zur künst- lerischen Sensation gesteigert wurde. Musika- Usch sozusagen restlos entkitscht, war sie im Zusammenklang mit Bühnenbild, Regie und Choreographie ein außerordentlicher Abend. Die letztere leitete der neue Ballettvorstand, Reinhold Kreideweiß, selbst ein guter Gym- nastiker, der mit modernen Mitteln dem Be- dürfnis der großen Oper geschickt entgegen- kam. Mochte Kleiber die Königskirider' in ihrem schon etwas verstaubten Nachwagner- tum oder den Freischütz einer gründlichen musikalischen Revision unterziehen, oder den(von Höglin im Vorjahr mit Cosi fan tutte“ zartfühlend eingeleiteten) Mozart- Zyklus weiterführen: immer hat Kleibers Temperament und Gründlichkeit ganze Ar- beit geleistet. Sie wurde durch die der bei- den anderen reichbefähigten Kapellmeister, Paul Breisach und Werner von Bülow, treff- lich ergänzt. Dem diesjährigen Mozart- Zyklus mit den Hauptwerken, der zunächst nur Figaro und Entführung“ brachte(die- sen mit den drei neuen Damen Geier, Kara- sek und der Soubrette Gussa Heiken), sollte späterhin ein zweiter Zyklus mit den kaum Weniger wundervollen Nebenwerken folgen. Aber hierzu kam es nicht mehr.“ 1923 wurde Kleiber, kaum 33 Jahre alt, Generalmusikdirektor der Berliner Staats- oper und damit einer der drei oder vier wichtigsten Männer im deutschen Musik- leben. Die zwölf Jahre seiner Direktions- tätigkeit sind Musikgeschichte geworden. Es War allezeit Kleibers heilige künstlerische Ueberzeugung, daß Reproduktion und nicht Interpretation die Aufgabe der Ausführen- den sei und daß strikteste Erfüllung jedes Wunsches des Komponisten das überragende Gesetz aller musikalischen Wiedergabe blei- ben müsse. Mahler und Toscanini hatten die- ses Gesetz zu ihrem Lebensprinzip erhoben, und Kleiber— ihr glühender Verehrer— bestand darauf, daß es immer und überall bis zum Exzeß durchgeführt werde. Ein neuer„Tristan“ wurde unter Kleiber mit der gleichen Intensität und Begeisterung Vorbereitet, die man dem„Wiener Blut“ von Strauß zuteil werden ließ.„Der Waffen- schmied“ am Montag und„Palestrina“ am Dienstag hatten beide den gleichen Glanz. Und wo immer sich Kleibers Todfeinde Rou- tine und Improvisation sehen ließen, wurden sie erbarmungslos ausgemerzt. Kleibers Ur- aufführung von Alban Bergs„Wozzek“ und sein begeisterter Einsatz für das Werk, das er als eines der gewichtigsten unserer Zeit erkannt hatte, bilden den Höhepunkt der Berliner Jahre und den Beginn seiner inter- nationalen Karriere. Damit wurde er den neuherauf kommenden Machthabern ein Dorn im Auge. Die Ausein andersetzung über seine Annahme von Hindemiths„Mathis der Maler“ führte zu Kleibers Demission. Er verließ Berlin und dirigierte die nächsten Jahre als umjubelter Gast in Mailand, Mos- kau, Salzburg und Prag— bis ihn 1939 das Teatro Colôn in Buenos Aires zum Leiter der deutschen Oper machte. Zehn Jahre lang blieb er dem Institut und ganz Südamerika als musikalisches Oberhaupt verbunden. Dann kehrte er, im Triumph empfangen und 5 5 Anträgen überhäuft, nach Europa zu- rück. Es war ein neuer, abgeklärter Kleiber, der seinem alten Publikum entgegentrat. Der unvergleichliche Operndirigent war zum ebenbürtigen Vermittler der großen sympho- nischen Welt geworden. Er kehrte an seine Erich Kleiber Der Dirigent Erich Klei- ber, der 1936 in Zürich starb, wäre am 5. August 70 Jahre alt geworden. Unser keutiger Gedenk- artikel soll noch einmal auf Laufbahn und Lei- stung des Künstlers ver- Weisen, der in den zwan- ziger Jahren auch Kapell- meister am Mannheimer Nationaltheater war. Foto: Teldec-Interpress alte Wirkungsstätte, an die, nun im Ost- sektor liegende, Berliner Staatsoper zurück. 1951 dirigierte er dort den„Rosenkavalier“. Auf sein Drängen hin wurde die Staatsoper im alten Stil wieder aufgebaut. Ein halbes Jahr vor Vollendung des Baues, im März 1955, brach er aber wegen politischer Schwie- rigkeiten seine Verbindung zu Ostberlin ab. Sein Vorhaben, als künstlerischer Leiter der Staatsoper eine Brücke zwischen West und Ost zu schlagen, war undurchführbar ge- worden. Als Erich Kleiber am 27. Januar 1956 dem zweihundertsten Geburtstag Mozarts in einem Zürcher Hotelzimmer starb, hatte er eine Höhe musikalischer Vollendung und Verklärung erreicht, die nur wenigen erlese- nen Sterblichen zuteil wird. „Die Kräfte“, sagte der Direktor des Teatro Colon wenige Wochen später bei der Enthüllung einer Gedenktafel in Buenos Aires,„die einem Menschen und Künstler Wie Kleiber innewohnen, wirken auch nach seinem Tode fort...“ Bernard Grun Die drei Kriege des Arnold Wesker Dramen: Trilogie eines Achtundawamigjährigen im Londoner„Royal Court Thedtre“ gufgeführt Seit Schillers„Wallenstein“, Wagners „Ring“ und Shaws„Zurück zu Methusa- lem“ hat es kaum einen Autor gegeben, der sich an einen Zyklus wagte, um seine Pro- bleme auf die Bühne zu bringen. Das Wun- der aber, seine drei Stücke auch aufgeführt Zu sehen, hat Arnold Wesker jetzt in Lon- don erlebt, als das„Royal Court Theatre“ seine„Chicken Soup with Barley“(Hühner- Suppe mit Graupen),„Roots“(Wurzeln) und „Lam talking about Jerusalem“(Ich spreche von Jerusalem) hintereinander einstudierte, damit man diese Kavalkade durch drei Jahrzehnte und drei Kriege zusammenhän- gend sehen kann. Wenn man bedenkt, daß das im Künstlerviertel Chelsea gelegene Theater, in dem John Osbornes„Blick zu- rück im Zorn“ aus der Taufe gehoben wur- de, nur hin und wieder freiwillig von künst- lerisch interessierten Industriellen subven- tioniert wird, aber sonst an seine Renta- bilität denken muß, ist diese Experimen- tier-Freudigkeit doppelt anzuerkennen. Der 28jährige Arnold Wesker aber, der vor zwei Jahren noch als Konditor arbei- tete und heute trotz seiner Erfolge bei der Kritik ein verschuldetes Bankkonto besitzt, hat es abgelehnt, eines seiner Werke be- dingungslos an den Film zu verkaufen; er verlangt, am Drehbuch selbst mitarbeiten und den Regisseur mitbestimmen zu dür- ken, um sein Stück nicht entstellt auf der Leinwand wiederzusehen. Der junge Dra- matiker ist Jude, stammt aus dem Londo- ner Eastend und sein Vater war Russe und seine Mutter Ungarin. Seine Anerkennung genügt ihm nicht; denn er ist sich bewußt, daß seine bisherigen Werke autobiographi- scher Natur sind. Da er nicht weiß, ob seine Schaffenskraft ausreicht, seine Ideale dra- matisch zu gestalten, setzt sich Wesker da- für ein, die Arbeiterschaft für das Theater an sich zu interessieren. Vor allem will er den Gewerkschaften beibringen, daß Kunst genauso wichtig wie Brot, Butter und Löhne ist; ihm liegt mehr daran, das Inter- esse der Arbeiterklasse, aus der er stammt, zu wecken, als finanzielle Unterstützung zu erbitten. Denn Wesker will von denen ver- standen werden, für die er schreibt. „Hühnersuppe mit Graupen“ spielt 1936 im Eastend von London, während die Fa- schisten marschieren. Die Familie Kahn denkt kommunistisch; einer kämpft in Spa- nien. Dann kommt die Ernüchterung, die mit Ungarn 1956 endet und zur politischen Apathie führt. Das Mittelstück der Trilogie, „Wurzeln“, ist zweifellos das stärkste und überzeugendste. Es hat nicht direkt mit der Kahn-Familie zu tun, sondern mit Beatie Bryant, einem Mädchen vom Lande, die von einem der Kahn-Söhne im Stich gelas- sen worden ist. An Stelle der politischen Enttäuschung tritt hier die gefühlsmäßige Gleichgültigkeit, die durch das Unvermö- gen, sich ausdrücken zu können, verursacht ist. Weskers Menschen haben ihre Wurzeln verloren und nichts gefunden, auf was sie neugierig sein können.„Roots“ handelt von der Kultur, ohne die diese Generation aus- kommen zu können glaubt und ohne die sie zugrunde gehen muß. Weskers große Kunst besteht darin, das Unausgesprochene und Unaussprechhare zwischen heutigen Men- schen in Worten auszudrücken. Das letzte Kapitel,„Ich spreche von Jerusalem“, zieht die Bilanz der Trilogie und handelt vom vergeblichen Versuch, soziale Theorien in der Praxis anzuwenden. Zwei Mitglieder der Kahn-Familie kehren aufs Land zurück, um zu versuchen, ihr Handwerk wieder über die Industrialisierung siegen zu lassen. Aber die Zukunft, an die sie in„Hühnersuppe mit Graupen“ noch geglaubt haben, hat sie 23 Jahre später enttäuscht; ihr Kommunismus ist längst vergessen und überlebt. Der Traum verschwindet; man kann mit Fabrik- arbeit nicht konkurrieren, die Banken geben keine Kredite, und man muß in die Stadt zurück, ohne zu wissen, was nun eigentlich schiefgegangen ist. Das Ende der Illusion ist Schluß der Trilogie. Arnold Wesker ist selbst so enttäuscht Wie seine Bühnengestalten, weil seine Ideale der Wirklichkeit nicht standhalten. Heute marschiert der Autor längst mit denen, die Segen Atom-Waffen protestieren, und ruft die Gewerkschaften auf, sich mehr fürs Theater zu interessieren, obwohl er selbst nicht weiß, wohin ihn sein dramatisches Schaffen führen wird. Fast fürchtet er, alles gesagt zu haben, was er zu sagen hatte. Wes⸗ ker hat nicht nur beim Schreiben seiner Tri- logie seine eigenen politischen IIlusionen eingebüßt, sondern auch seinen Glauben an sich selbst; er gibt offen zu, daß er mit der Furcht aller Autoren vor dem leeren, weißen Papier in der Maschine sitzt und nicht weiß, wohin der Weg führen soll. Er hat weniger Angst, seine Erfolge nicht wiederholen zu können, sondern kein Thema mehr zu haben. Daß auch dieses Manko wiederum ein Stoff sein könnte, ahnt Arnold Wesker noch nicht; denn Weskers Gestalten auf der Bühne argumentieren über neue Lebenswege, über eine neue Konzeption des Daseins, und nicht über Details. Dylan Thomas, Arthur Miller und Sean O' Casey sind seine großen Vorbilder; und sein Anreger ist Lindsay Anderson, der alle seine Stücke inszeniert hat und den er nun als Regisseur für seinen Film fordert, weil er ihm viel verdankt. Obwohl er trotz all seiner kritischen Erfolge kein festes Ein- kommen besitzt, glaubt er, an seinem näch- sten Projekt, das Leben Jesu zu dramati- sieren, mindestens zwei Jahre arbeiten zu müssen. Arnold Wesker wird von der ge- samten englischen Kritik für den hoffnungs- vollsten und vielversprechendsten Dramatiker gehalten; ob er diese Erwartungen erfüllen wird, bleibt abzuwarten. Pem(London) Freitag, 5. August 1960/ Nr. 179 — Parade der Dirigenten Die Konzerte der Heidelberger Saison Der kommende Heidelberger Konzertwin ter erhält besondere Bedeutung und Sestel. serten Reiz durch die Tatsache, daß unter den Dirigenten des Städtischen Orchesters mehrere aus dem Kreis der über künfeig Be. werber um den freigewordenen Posten dez Generalmusikdirektors sind, die sich bei die ser Gelegenheit dem Heidelberger Publikum Vorstellen. Ein Konzert unter der Leitung vom Tho. mas Baldner mit Werken von Strawinsky Tschaikowsky und Beethoven am 6. Oktober eröffnet die Saison; Solist ist der Pianist Shura Cherkassky. Bereits am 14. Oktober dirigiert dann Peter Richter ein Sonderkon. zert zum 150. Geburtstag von Robert Schu- mann, dessen Cellokonzert a-Moll Enrieo Mainardi spielen wird. Das Konzert am 3. November mit Werken von Reger, Mozart und Berlioz leitet der Linzer Operndirektor Alexander Paulmüller: als Solist wurde der Geiger Heinz Stanske verpflichtet. Die Namen Debussy, Chopin und Schumann nennt das Programm für den 8. Dezember; Dirigent ist Kurt Brass, Stefan Askenase spielt das Klavierkonzert e-Moll von Chopin. Im vierten Konzert am 5. Januar 1961 spielt Ludwig Hoelscher das Cello- konzert D-Dur von Haydn; unter der Lei- tung von Hans Blümer sind außerdem Kom. positionen von Honegger und Bruckner zu hören. Zwei Solisten wurden für das Konzert am 23. Februar verpflichtet: Edith Schwarz- Henrici und Hans Helmut Schwarz Wirken zusammen im Doppelklavierkonzert d-Moll von Francois Poulenc; daneben stehen Werke von Mendelssohn und Mahler, Dirigent ist Alfredo Antonini. Für die letzten drei der insgesamt neun Sinfoniekonzerte liegen die Dirigenten noch nicht fest. Die Programmgestaltung sieht kür den 16. März Werke von Schubert, Beet- hoven und Borodin(Solist: Christian Ferras, Violine) vor, für den 13. April Werke von Hindemith, Strawinsky und Beethoven(So- list: Carl Seemann, Klavier) und für den 4. Mai Werke von Fortner, Brahms und Franck(Solistin: Monique de la Bruchollerie, Klavier). Der Beitrag des Heidelberger Bachvereins zur kommenden Saison umfaßt drei Chor- konzerte in der Peterskirche. Die musika- lische Leitung hat Erich Hübner. Am Toten- sonntag, 20. November, werden das Requiem d-Moll und die Große Messe f-Moll von An- ton Bruckner zu hören sein. Für den 19. Fe- bruar 1961 ist eine Aufführung des Oratori- ums„Dein Reich komme“ von Johannes Driessler vorgesehen, am Palmsonntag, 26. März, soll Johann Sebastian Bachs Johannes- Passion dargeboten werden. ew. Kultur-Chronik Der Erasmus-Preis 1960 ist den Malern Marc Chagall und Oskar Kokoschka von der Europaischen Kulturstiftung zuerkannt wor- den. Die Stiftung will mit der Preisverleihung zwei Künstler ehren, die seit vielen Jahren durch ihr Werk zur Bereicherung und Erneue- rung des europäischen Kulturgutes beigetra- gen haben. Der Erasmus-Preis, der mit 100 000 Gulden(110 600 Mark) dotiert Ist, wurde 1958 mit dem Zweck gestiftet, bedeutende Arbei- ten auf kulturellem und sozialem Gebiet im Rahmen der europäischen Zusammengehörig- keit auszuzeichnen. Der Preis wird am 22. Ok. tober in Kopenhagen auf der Sitzung der Europäischen Kulturstiftung von Prinz Bern- hard der Niederlande, als Vorsitzendem der Stiktung, feierlich an die beiden Künstler übergeben werden. Zehn Picasso-Bilder haben das Puschkin- Museum in Moskau und die Eremitage in Leningrad der Londoner Tate-Galerie als Leihgaben für ihre große Picasso-Ausstellung zur Verfügung gestellt. Die sowietischen Leih- gaben gehören zu den eindrucksvollsten Früh- werken Pablo Picassos. Sie stammen aus der sogenannten„blauen und rosa Periode“ des Künstlers. Die drei bekanntesten sind:„Alter Jude“(1903),„Akrobät auf einem Ball“(1905) und„Freundschaft“(1908). Die Londoner pi- casso- Ausstellung bleibt bis zum 18. Septem- ber geöffnet. 8 Rudolf Noelte, der, wie gemeldet, beim Ber- liner Arbeitsgericht die Aufhebung der frist- losen Entlassung von der„Freien Volksbühne Berlin“ erreicht hat, ist mit dieser Entschei- dung noch nicht zufrieden. Er besteht auf einem Widerruf der von der„Freien Volks- bühne“ gegen ihn erhobenen Vorwürfe und behält sich— ebenso wie die beklagte„Freie Volksbühne“— vor, Berufung gegen das Ur- teil einzulegen. Generalmusikdirektor Karl Rucht wird nach den Konzerten, die er als Gastdirigent in Grie- chenland, Italien und in Düsseldorf leitete, nun am 21. August ein Konzert in Florenz diri- gieren und weitere Einladungen nach Neapel und Barcelona wahrnehmen. — ̃ — Der. tler Sherlocl Holme: mar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presssrechte beim„Angebot— My Schwenzenꝰ; Copyright by Gebroder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 1 f 39. Fortsetzung Morris hatte Mackie nur angesehen und dabei gelächelt. Und dieses Lacheln beglückte Mackie derart, dag er hochrot wurde und bei- nahe Tränen in die Augen bekam. Dann hatten beide überlegt, was zu tun Sei. Als die Uhr im Ort acht schlug, schickte Morris Mackie zu wichtigen Besorgungen in das Städtchen hinunter, und jetzt wartete er Auf seine Rückkehr. Sie verzögerte sich be- trächtlich. Er begann bereits unruhig zu wer- den und lief in der Halle auf und ab, als er endlich den Freund wieder auftauchen sah. Mackie war ziemlich atemlos, aber er machte im ganzen einen recht aufgeräumten Eindruck. „Wo warst du so lange?“ fragte Flynn streng. „lch war auf der Post“, entgegnete Mackie harmlos,„du hast mich doch selbst hinge- schickt.“ Er stellte den Geigenkasten, den er mitgeschleppt hatte, Flynn vor die Füße. 5„Auf der Post?“ wiederholte Flynn miß- 15 trauisch.„Du riechst aber, als ob du im Wirtshaus gewer n wärst. »Das ist ein und dasselbe“, erklärte Mackie strahlend.„Das heißt, es ist beides im glei- chen Hause; rechts ist die Post und links das „Wirtshaus zur Post“.“ Flynn sah Mackie mißtrauisch von der „Hast du das Geld aufgegeben?“ „türlich“ berichtete Mackie vergnügt. Er hatte einen kleinen sitzen, das war klar: „Ein Jammer, daß du nicht mitgekommen bist. Ich habe einen Bombeneindruck ge- schunden. Als ich den Geigenkasten aus- packte und zuerst die zweiunddreißigtausend Francs hinlegte, ist der Postbeamte beinahe vom Stuhl gefallen. Als ich dann die zwei- undzwanzigtausend Gulden aufgab, ist das ganze Posthaus zusammengelaufen. Alle Be- amten. Auch die Briefträger. Aber als sie dann noch die Pfunde, weißt du, die sech- zehntausend Pfund, sahen, da war's aus! Da sind die Leute vom Wirtshaus herüber- gekommen. Du kannst dir den Jubel gar nicht vorstellen! Sie haben alle zusammen im Leben noch nie soviel Geld auf einem Hau- ken gesehen. Anderthalb Stunden hat das gedauert, bis sie alles gezählt hatten. Eigent- lich, dachte ich, hätten sie sich ein Trinkgeld verdient. Aber da ich weiter kein Geld bei mir hatte, haben die Beamten mich eingela- den auf ein Glas Wein, und ich habe mich nicht getraut, nein zu sagen. Ich wollte kei- nen Verdacht erregen, weil zuletzt auch noch der Gendarm dazugekommen war. Und er hat dann auch noch ein Glas spendiert. Wir duzen uns übrigens. Er heißt Fernand. Wirklich ein Jammer, daß du nicht dabei Warst.“ „Und die dechiffrierten Pläne?“ wollte wissen. 5 „Habe ich eingeschrieben und expreß ab- geschickt“, erklärte Mackie wobei er den Aufgabeschein und die Quittungen über die Geldeinzahlungen aus der Tasche zog. Flynn sah sie durch und steckte sie in die Hosen- tasche. 0 Jetzt kamen die beiden jungen Damen die Treppe herab. Sie waren bis zum Treppen- absatz herabgestiegen, als sie beide wie auf einen Schlag stehenblieben. Sie hatten Mak- kie und Morris entdeckt. Gleich darauf aber sausten sie mit beängstigender Geschwindig- keit die Stufen herab. „Sie sind hier?“ rief Mary glückstrahlend und streckte Flynn beide Hände entgegen. „Das ist hübsch, daß Sie uns besuchen kommen. Sie sind die ersten Gäste auf un- serem Schloß. Herzlich willkommen!“ Jane hatte unterdessen Mr. Mackie Mac- Macpherson begrüßt:„Wie haben sie uns denn gefunden? Woher wußten Sie, daß wir hier sind?“ „Es ist unser Beruf, alles zu wissen“, er- klärte Mackie großartig. „Sie sind gestern morgen so plötzlich aus dem Zug verschwunden“, ergänzte Flynn. „Ohne Abschied, und mein Freund hatte ge- hofft, Sie wiederzusehen. Aber leider wurde nichts daraus.“ Mackie schüttelte den Kopf. Er wagte nicht, Jane anzusehen und wußte vor glück- licher Aufregung nicht, wo er die Hände las- sen sollte. g „Und da haben Sie uns gesucht, bis Sie uns hier gefunden haben?“ „Ja“, gestand Mackie.„Tag und Nacht.“ „Und Sie sehen, wir haben Glück gehabt“, sagte Flynn. In der Halle hatte der Diener den Früh- stückstisch gedeckt. g „Vier Gedecke?“ fragte Jane verwundert. „Ach so, Sie haben gleich für sich mit auf- legen lassen.“ „Finde ich vollkommen in Ordnung“ flel Mary ihr ins Wort. Sie setzten sich, und Jean begann das Frühstück aufzutragen. Haferschleimsuppe mit Toast. „Gestern in der Eisenbahn“, begann Jane, „haben Sie uns nicht geglaubt, daß wir ein Schloß haben? Nicht wahr?“ „Allerdings nicht“, gab Flynn zu. „Gefällt es Ihnen hier?“ erkundigte sich Mary.. „Ja, sehr.“ Aber es klang bedrückt. „Und Ihnen?“ wiederholte Jane die Frage und wandte sich an Mackie. „Du mußt es Ihnen jetzt sagen“, erinnerte der leise den Freund. „Ich weiß.“ Flynn wandte sich an die Madchen: „Sie haben sich wohl sehr über die Erbschaft gefreut?“ „O ja, sehr“, erwiderte Mary. „Das kann ich mir vorstellen.“ „Nein, das können Sie sich nicht vorstel- len“, entgegnete Mary.„Sie müssen nämlich wissen, Jane und ich, wir sind ganz einfache Mädchen. Vor fünf Jahren starb der Vater und vor zwei Jahren auch unsere Mutter. Wir sind Kurbelstickerinnen. Vor zehn Tagen saßen wir noch im Saal bei Feutterbutt& Company an den Nahmaschinen. Unter hun- dert anderen.“ „Und da kommt eines Tages“, unterbrach Jane Marys Bericht,„ein Brief von einem gewissen Dr. Balderin. Mit Geld. Wir sollten herkommen. Wir seien die alleinigen Erben von Professor Berry.“ „Wir haben es gar nicht glauben können“, fuhr Mary fort. „Aber in der Fabrik hat uns der Direktor beglückwünscht. Und alle Wechen.“ „Und in der Zeitung in Middletown hat es gestanden: ‚ Glück über Nacht!“ „Alle Kolleginnen haben uns an die Bahn gebracht. Der Bahnsteig war voll.“. „Wir werden sie alle einmal hierher ein- laden“, sagte Jane. g „Richtig geglaubt“, gestand Mary,„habe ich es erst seit gestern, als ich zum erstenmal hier in der Halle stand. Und da sah ich, daß es Wahrheit ist, daß wir reiche Schloßbesitzer sind.“ Bei der Erzählung der beiden Mädchen War es Flynn immer unbehaglicher ge- worden. „Ich habe Ihnen etwas zu sagen, Mary Berry und Jane Berry.“ Die beiden Mädchen sahen ihn verwun⸗ dert an. 1 „Wir sind nicht bloß hergekommen.., mitten im Satz hielt Flynn inne. Die Ahnungslosigkeit im Blick der beiden Mäd- chen hinderte ihn am Weitersprechen. Mackie konnte das verstehen. Er kannte seinen Freund., Sonst ging er immer drauflos, aber das hier war eine verteufelte Situation. In seiner Verwirrung griff Morris in die Seitentasche seines Rockes. Seine Finger spürten die glatte Kühle der beiden Gold- kettchen und der Medaillons, die er noch im- mer bei sich trug. Froh über diese Ablen- kung, die sich ihm so bot, zog er die beiden Schmuckstücke aus der Tasche und reichte sie den Mädchen hin: 5 „Hier, das wollten wir Ihnen wiedergeben. Mein Freund hat es nur aus Versehen bei sich behalten.“ 5 Mackie hätte nicht verdutzter aussehen können, wenn Flynn aus der Tasche eine Kobra hervorgezaubert hätte. 5 Jane hatte sich an den Hals gefaßt, wo sie das Kettchen zu tragen pflegte. orts- ung folg