Nr. 18g von ithe at nur is zur Welt- indelt. und If das tscher erkeit, r die 155 jetzt näch- ts ge- ungen ich ob domö- dedter neren d, im tzung Wirth clung oder eiten blitz- Zim- Sta. schei- Fand- Auß- Luhn, wius, einer rden. erert 2 lung mend Se- iden- urg das auch eben kiel esell- Don- malle eine von kessor Speer dem Mor- chte. und Lu auber r Er den- ellen buch von den Satz inter 8 ge- „EE und 3 * ist nen.“ ele- und Wal- Herausg.„Mannheimer Morgen? Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. k. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, l Stellv.: W. Klrches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. 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August 1960 Premierminister Macmillan in Bonn Erste Besprechungen mit Dr. Adenauer über die Ost-West-Situation Von unserer Benner Redaktie Bonn. Bei strömendem Regen traf am Mittwoch der britische Premierminister, Harold Macmillan, mit seinem Außenminister, Lord Home, auf dem Flugplatz Köln- Wahn ein. Mehrere hundert Zuschauer klatschten und winkten den britischen Gästen zu, als Bundeskanzler Dr. Adenauer, gefolgt von Bundeswirtschaftsminister Professor Erhard und Bundesaußenminister von Brentano die britischen Politiker begrüßte und ihnen die Missionschefs der in Bonn akkreditierten Commonwealth-Länder vorstellte. Die erste Besprechung zwischen Adenauer und Maemillan fand am Nach- mittag im Palais Schaumburg statt. Sie dauerte mehr als zwei Stunden. Die Ge- spräche werden heute fortgesetzt. Dr. Adenauer und der britische Regie- rungschef gaben auf dem Flugplatz Erklärun- gen ab, in denen sie sich für die Einheit Europas aussprachen. Dr. Adenauer erklärte, beide Völker seien sich einig, daß Europa auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet zu- sammenrücken müsse. Die Möglichkeiten da- für sollten freimütig und freundschaftlich geklärt werden. Premierminister Macmillan erwiderte, die Einheit Europas und der Friede in der Welt seien zwar leicht zu ge- meinsamen Zielen zu erklären. Um beides zu erreichen, müsse jedoch hart und geduldig gearbeitet werden. 5 3 Unruhen in Leopoldville ausgebrochen Regierungschef Lumumba soll verletzt worden sein Leopoldville/ Brüssel. AP) In der kongolesischen Hauptstadt Leopoldville sind am Mittwoch schwere Unruhen ausge- brochen. Ministerpräsident Lumumba soll nach einem Bericht des belgischen Rund- funks verletzt worden sein. Der von Afrika- nern bewohnte Teil der Stadt wurde von kongolesischen Truppen abgeriegelt. Der Korrespondent von Radio Brüssel berichtete in einer Direktübertragung aus Leopoldville, Lumumba sei verletzt worden, als er die Menge zu beruhigen versucht habe. Sein Wagen sei von Mitgliedern einer Opposi- tionspartei angegriffen worden, nachdem Polizei vorher in das Haus des Senatspräsi- denten Ileo eingedrungen sei, während die- ser— ein gemäßigter Politiker der Opposi- tion— eine Pressekonferenz abgehalten habe. Informationsminister Kashamura, der so- fort eine geplante Pressekonferenz absagte, erklärte auf einen telefonischen Anruf, er Ein Reisebericht aus Israel unseres Redaktionsmitgliedes Werner Gilles„Denn es werden Wasser in der Wüste fließen. beginnt auf Seite 10 unserer heutigen Ausgabe. wisse, daß es zu Unruhen gekommen sei. Ueber den Verbleib Lumumbas könne er aber nichts sagen. Ein Telefonanruf bei Lumumba blieb ohne Antwort. Nachforschung an Ort und Stelle konnten ausländische Journalisten nicht anstellen, da der Zugang zur Afrikaner- stadt für Europäer gesperrt wurde. Von den Journalisten befragte Kongolesen erklärten: „Das Volk erhebt sich gegen Lumumba.“ Andere wollen in den Außenbezirken der Afrikanerstadt die Menge„nieder mit Lu- mumba“ rufen gehört haben. Dem Verneh- men nach soll die Polizei verschiedene Führer der Abako-Partei, der auch Staatspräsident Kasawubu angehört und die einen autono- men Status für das Gebiet am unteren Kongo verlangt, verhaftet worden sein. Informa- tionsminister Kashamura erklärte, von sol- chen Verhaftungen wisse er nichts, aber es sei alles möglich. Nach einer Meldung des belgischen Rund- kunks sollen am Sonntag fünf tunesische UNO-Soldaten in der Provinz Kasai ange- griffen und getötet worden sein. Bei den An- greifern habe es sich um Afrikaner gehan- delt, die offenbar in eine Stammesfehde ver- Wickelt seien. Aus Kasai waren kürzlich kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den Stämmen der Balubas und der Luluas gemeldet worden. 0 Offiziere der UNO- Truppen sind der An- sicht, daß der Befehl zum Einmarsch in Ka- tanga noch vor Samstag ergehen wird, doch liegt bisher keine amtliche Erklärung vor. Es wird auch vermutet, daß Hammarskjöld persönlich die Verhandlungen mit Tschombe in dessen Hauptstadt Elisabethville zu füh- ren beabsichtigt. Nicht immer einer Meinung mit Tito Der Volkskammerpräsident der Zone zu Gesprächen mit Jugoslawien Von unserem Berliner Korrespondenten Paul Werner Berlin. In einem Bericht des Volkskam- mer- Vorsitzenden, Dieckmann, über die Jugoslawienreise einer zonalen Volkskam- mer-Delegation heißt es, während der Ge- spräche mit den Politikern in Belgrad sei kein Hehl aus den bestehenden Meinungs- verschiedenheiten gemacht worden. Man habe jedoch das„große Gemeinsame“ in den Vordergrund der Unterredungen gestellt, Dieckmann, der den baldigen Gegenbesuch eiher jugoslawischen Delegation in der So- Wjetzone ankündigte, sagte weiter, Staats- chef Tito habe bei einer Unterredung die Wichtigkeit der Existenz der„DDR“ für die Sicherung des Friedens in Europa anerkannt. Vorher hatte die Volkskammer in ihrer Sit- Staatsminister a. D. Dr. Heinrich Weitz der Prũsident des Deutschen Roten Kreuzes, begeht heute seinen 70. Geburtstag. Seit acht Jahren leitet er das Rote Kreuz der Bundes- republix. Bundespräsident Dr. Lübke danlete Dr. Weitz in einem Glüccwunschschreiben für alles, was er für das deutsche Volk und für die Festigung des demokratischen Denkens ge- tan habe.(Vgl. auch Seite 2.) Bild: Archiv zung vom Mittwoch der Zonenregierung für ihre Haushaltrechnung für 1959 Entlastung erteilt und den Vertrag zwischen der Zone und der Sowjetunion über die Zusammenar- beit im Sozialwesen verabschiedet. Wie bei dieser Gelegenheit durch das Sta- tistische Jahrbuch der Zone bekannt wurde, ist die Bevölkerungszahl Mitteldeutschlands auch im Jahre 1959 wiederum um 139 000 zu- rückgegangen. Sie betrage jetzt 17 285 902 Einwohner. Gegenüber 1958 bedeutet dies eine theoretische Abnahme von etwa 47 000. Weil jedoch ein Geburtenüberschuß von 62 000 angegeben wird, beträgt die tatsäch- liche Verminderung die oben genannte Zahl. Den wesentlichen Teil des Gesprächs zwi- schen Dr. Adenauer und Macmillan bildete am Mittwoch die Ost-West- Situation. Die bei- den Regierungschefs gingen davon aus, daß sich die Haltung der Sowjetunion in den letz- ten Monaten sichtlich versteift habe. Dies sei zum Beispiel im Scheitern der Genfer Ab- rüstungsgespräche, bei den sowjetischen In- terventionen im Kongo und den Ereignissen um Kuba sichtbar geworden. Ein Sprecher der Bundesregierung betonte, nach Beendi- gung des Gesprächs, daß eine, nahtlose Uber- einstimmung über alle einzelnen Punkte die- ses Themas zwischen Macmillan und Adenauer bestanden habe Dies sei nicht nur eine übliche Kommuniquè-Phrase. Dann wandten sich die beiden Gesprächs- partner den wirtschaftlichen Fragen Europas zu. Beide unterstrichen ihr ehrliches Bemü- hen, die zur Stunde noch bestehenden Schwierigkeiten zwischen EWG und EFTA auszuräumen. Sie wollen Vorbereitungen treffen, daß Wirtschaftsfachleute demnächst in ein Gespräch über dieses Thema eintreten können. In Bonn spricht man davon, daß die Wirtschaftsminister der EWG- und EFTA- Länder diese Aufgabe übernehmen könnten. Hauptthema der Gespräche am heutigen Donnerstag dürfte jedoch die NATO sein. Hier wird von Bonn eine Modernisierung und Stärkung angestrebt, die nach Bonner An- sicht vor allem im Hinblick auf die Gefähr- dung Berlins von Nutzen ist. (dpa) Die Kontakte der europäischen Re- gierungschefs werden wahrscheinlich im Herbst durch Begegnungen des neuen italie- nischen Ministerpräsidenten, Fanfani, mit dem französischen Staatspräsident, de Gaulle, und Bundeskanzler Dr. Adenauer fortgesetzt. Auf Außenministerebene treffen am 16. Au- gust in Venedig die Minister Segni(Italien) und Luns(Niederlande) zusammen. Nach den Olympischen Spielen wird voraussichtlich Fanfani nach Paris und anschließend nach Bonn reisen. Harold Macmillan und Konrad Adenauer sind gestern, von einem ansehnlichen Mitarbeiterstab umgeben, in Bonn zusammen- getreten, um die allgemeine Weltlage und die sich daraus für Europa ergebenden Konse- quenzen zu erörtern. Die Gesichter, die die beiden Staatsmänner nach der Ankunft des britischen Premiers auf dem Flugplatz Köln- Wahn zur Schau trugen, könnten zu allerlei reizvollen Auslegungen Anlaß geben, wenn man nicht in Rechnung setzen mußte, daß im Augenblick dieses Schnappschusses— strömender Regen nieder ging Bild: AP Laos weist ausländisches Militär aus Die Stärke der Putschisten ist noch ungeklärt/ Besorgnis in Washington Saigon/ Singapur/ Washington.(dpa/ AP) Nach dem Armeeputsch in dem südostasiati- schen Königreich Laos hat das Revolutions- komitee am Mittwoch bekanntgegeben, daß alle ausländischen Truppen und Militär- berater das Land zu verlassen haben. Die Anordnung wurde von der Radiostation der Botischen Hauptstadt Vientiane verbreitet. Auf Grund des Genfer Indochina-Abkom- Keine Anzeichen für Bedrohung Berlins Pressekonferenz Eisenhowers/ Einladung Chrustschows nicht ausgeschlossen Washington.(dpa) Präsident Eisenhower erklärte am Mittwoch, er sehe keinerlei Anzeichen für eine sowjetische Bedrohung Berlins im kommenden Herbst. abgesehen von der bekanntgegebenen Absicht, einen Friedensvertrag mit der Sowietzonenrepu- blik zu schließen, falls der Bundestag in Berlin zusammentreten sollte. Eisenhower erinnerte daran, daß der Bundestag bereits seit einigen Jahren Sitzungen in Berlin ab- halte. Er wisse keinen Grund, warum Chrustschow seine Erklärung gerade jetzt abgegeben habe. Auf die Frage, ob Eisenhower den so- Wjetischen Regierungschef nach Washington einladen würde, wenn dieser zur UNO-Voll- versammlung nach New LVork kommen sollte, antwortete der Präsident, diese Mög- lichkeit liege so weit entfernt, daß er noch nicht daran gedacht habe. Wenn er jedoch zu dem Schluß kommen sollte, daß ein Zu- sammentreffen mit Chrustschow nützlich Wäre, würde er ihn natürlich nach Wa- shington einladen. Zu dem Vorschlag Chrustschows, daß die Regierungschefs an einer Abrüstungsdebatte in der UNO-Voll- versammlung teilnehmen sollten, deutete Eisenhower an, daß seine eigene Teilnahme möglich sei. Der Vorschlag Chrustschows selbst sei„offensichtlich wieder einmal Propaganda“. Zur amerikanischen Kuba- Politik er- klärte Eisenhower, daß die USA den Castro-Staat zur Zeit trotz seiner engen Bindungen zum internationalen Kommunis- mus noch nicht als kommunistischen Satel- ten ansehen. Erst wenn das der Fall wäre, müßte entschieden gegen das Castro- Regime vorgegangen werden. Ueber die Lage im Kongo sagte der Präsident, er begrüße die Maßnahmen, die Belgien bereits zur Lösung der schwierigen Situation im Kongo ergriffen habe. Gleich- zeitig richtete er indirekt einen Appell an Belgien, mit der UNO zusammenzuarbei- ten, um das Vertrauen zwischen den Bel- giern und den Kongolesen wiederherzu- stellen. Für die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft in den nächsten Monaten stellte Präsident Eisenhower eine günstige Pro- gnose auf. Trotz Schwankungen in der Stahlindustrie gebe es„sehr hoffnungs- volle Zeichen“. Befürchtungen über eine be- vorstehende Rezession oder sogar Depres- sion seien unbegründet. Zwiscen Gesfern und N Moroen In die Kontroverse zwischen dem Auf- sichtsratsvorsitzenden der Pfalzwerke AG Ludwigshafen, Franz Bögler, und seinem Stellvertreter, Bürgermeister Albert Detzel (Herxheim), hat sich die Gemeinnützige Bau- genossenschaft Speyer eingeschaltet. In einer vom Aufsichtsratsvorsitzenden Bühler und den Vorstandsmitgliedern Fehn und Dr. Tochtermann unterzeichneten Erklärung wird die Behauptung Detzels zurückgewiesen, Bögler habe durch die Pfalzwerke AG ein e-Darlehen in Höhe von 14 000 Mark zum Bau seines Einfamilienhauses in Speyer er- halten. Freigegeben wird jetzt auch der zweite im Juli von den Sowjetzonenkontrollorga- nen am Autobahnkontrollpunkt Drewitz be- schlagnahmte Westberliner Lastzug, der an- geblich mit„Kriegsmaterial für die Bundes- wehr“ beladen war. Die beiden Lastzüge hat- ten Eternit-Platten geladen, die nach zona- ler Darstellung für die Bundeswehr be- stimmt waren. Rund 2 000 Ausländer studieren gegen- wärtig an den Universitäten und Hochschulen der Sowjetzone. Wie das Informationsbüro West berichtet, durchlaufen die meisten von innen vor dem Studium zum Erlernen der deutschen Sprache das Institut für Auslän- derstudium an der„Karl-Marx-Universität“ in Leipzig“, das 1956 aus der Ausländerabtei- jung der„Arbeiter- und Bauern-Fakultät dieser Universität hervorgegangen ist. Unter den Flüchtlingen, die in den ver- gangenen Tagen in Berlin und in der Bun- desrepublik eintrafen, waren mehrere Wis- senschaftler, Physiker, Betriebsingenieure und Werkleiter aus der Sowjetzonen-Indu- strie. So haben auch der Leiter der Butadien- fabrik der Chemischen Werke Buna in Schkopau, Dr. Friedrich John, einer der führenden Chemiefachleute, und der Chemi- ker Dr. Andreas Hunyar aus dem Institut für Faserstofforschung in Teltow bei Berlin die Sowjetzone verlassen. ö Eine originelle Idee zur Behebung des Lehrermangels in Niedersachsen will das niedersächsische Kultusministerium jetzt in die Tat umsetzen. Etwa 600 Hausfrauen mit guter Allgemeinbildung im Alter von min- destens 32 Jahren sollen innerhalb von zwei Semestern in Arbeitsgemeinschaften zu Hilfslehrerinnen ausgebildet werden. Das Auftreten des Tabakschimmelpilzes („Blauschimmel“) in den deutschen Tabak- baugebieten und der dadurch angerichtete Schaden wird den Bundestag beschäftigen. Die FDP- Bundestagsfraktion hat eine kleine Anfrage eingebracht, mit der sie auf die in den Tabakbaugebieten von Baden-Württem- berg und Rheinland-Pfalz aufgetretenen Schäden hinweist. Die NATO- Seestreitkräfte in der Ostsee sind ihrer Stärke und Bewaffnung nach noch nicht in der Lage, im Ernstfall das Auslaufen sowjetischer U-Boote und anderer Offensiv- einheiten in den Atlantik zu verhindern schreibt das„Bulletin“ der Bundesregierung. Darum müßten die Einheiten der deutschen Bundesmarine über modernste Abwehr- waffen verfügen, mit denen sowohl her- kömmliche als auch nukleare Sprengköpfe verschossen und mit denen anfliegende Bom- ber abgewehrt werden könnten. Eine Atlas-Rakete hat die amerikanische Luftwaffe über eine Entfernung von 11 200 Kilometern in das vorgesehene Zielgebiet vor der Küste Südafrikas geschossen. Die Rakete hat die Strecke auf dem vorge- sehenen Kurs in der Zeit von 40 Minuten zurückgelegt. Die vorgesehenen Verteidigungsausgaben der Vereinigten Staaten für das am 1. Juli begonnene Haushaltsjahr sind nach einer Verlautbarung des amerikanischen Verteidi- gungsministeriums mit voraussichtlich 41,5 Milliarden Dollar höher als in jedem vor- ausgegangenen Haushaltsjahr seit Kriegs- ende mit Ausnahme des letzten Jahres des Korea-Konflikts, Dollar für militärische Zwecke ausgegeben wurden. 5 Zum neuen Befehlshaber der in der Bun- desrepublik stationierten britischen Luft- Streitkräfte ist Luftmarschall John Grandy ernannt worden. Die Vereinigten Staaten beabsichtigen, schon im kommenden Jahr den ersten Menschen in den Weltraum zu schießen, teilte der Vorsitzende eines Weltraumaus- schusses des amerikanischen Repräsentan- tenhauses, Anfuso, mit. Die Mitgliedszahl der Kommunistischen Partei Polens hat sich im ersten Halbjahr 1960 um 74 166 erhöht. Die Mitgliedszahl betrug am 30. Juni 1 092 632. in dem 43,7 Milliarden mens, mit dem ein Schlußstrich unter den Krieg 1954 gesetzt wurde, sind in Zentral- Laos rund 500 Mann französischer Truppen stationiert. Außerdem befinden sich 78 ame- rikanische Militärberater seit Juli 1959 im Land, die zusammen mit den Franzosen die laotische Armee ausbilden. Am Mittwochmittag war noch immer un- geklärt, wie stark die Putschisten sind und welche Gebiete ihnen unterstehen. Nach den letzten Meldungen wurde noch am Mitt- wochmorgen in der Hauptstadt Vientiane gekämpft. Bisher liegen keine Berichte dar- über vor, daß sich die Garnisonen außerhalb 12 9 9 Vientiane dem Aufstand angeschlossen aben. f Nach dem Putsch sind fast alle Verbin- dungen zwischen Laos und der Außenwelt abgeschnitten. Alle Telefon verbindungen sind unterbrochen, auch der Flugverkehr von und nach Vientiane sowie der Fähr- betrieb über den Mekong von und nach Thai- land ruhen. Die Putschisten befinden sich im Besitz des Flughafens, des Hauptpost- amtes und des Kraftwerkes. Sie haben über- all in Vientiane Straßensperren errichtet. Nach Berichten des Senders Vientiane haben die Revolutionäre am Mittwoch eine Art Regierung gebildet, in der der Führer des Aufstandes, Hauptmann Kong Le, drei bedeutende Posten übernommen hat. Das aus angeblich 40 Mitgliedern bestehende„Kabi- nett“ wird als„provisorisches ERekutiv- komitee der Revolutionsbewegung“ bezeich- net. In amerikanischen Regierungskreisen wird die Entwicklung in Laos mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt. Die antiamerika- nische Tendenz der über den Sender Vien- tiane ausgestrahlten Erklärungen der neuen Machthaber ist in Washington mit Besorgnis aufgenommen worden. In einer der Sendun- gen wurden die Vereinigten Staaten be- schuldigt, laotische Regierungsbeamte und Armeebefehlshaber„gekauft“ zu haben und den Bürgerkrieg und Bruderkampf in Laos zu schüren. Kambodscha tendiert nach Peking Phnom Penh.(AP) Der Ministerpräsident von Kambodscha, Prinz Norodom Sihanouk, hat am Dienstag erklärt, sein Land werde sich im Falle einer Bedrohung durch das be- nachbarte Thailand oder Südvietnam mit der Bitte um Hilfe wahrscheinlich nicht an den Westen, sondern an das kommunistische China wenden. Wenn er eine Allianz mit einer ausländischen Macht eingehen müsse, sagte Sihanouk, werde es China sein und nicht der Westen, der Kambodscha niemals verstehen oder gegen Thailand oder Südviet- nam unterstützen könne. Der Ministerpräsi- dent erklärte, Kambodscha werde nicht wei⸗ ter Gebietsansprüchen Thailands oder Süd- vietnams nachgeben. Wahrscheinlich ohne Sowjets New Tork.(AP) Die Abrüstungskommis- sion der Vereinten Nationen ist vo ihrem Vorsitzenden, dem Mexikaner Nervo, für 16. August zu einer Sitzung einberufen wor- den, um auf Antrag der USA über die Lage nach dem Abbruch der Genfer Abrüstungs- konferenz durch die Sowjets am 27. Juni zu beraten. Die Sowjetunion, die an Stelle einer Sitzung der Abrüstungskommission eine Ab- rüstungsdebatte auf der am 20. September beginnenden Herbsttagung der Vollver- sammlung unter Teilnahme der Regierungs- chefs der 82 Mitgliedsstaaten gefordert hat, ließ durchblicken, daß sie an den Beratungen der Kommission nicht teilnehmen werde. MANNHEIMER MORGEN POLITIK Donnerstag, 11. August 1960 Nr. 184 eee eee Asien will verstanden sein Es haftet etwas von Operette an diesem Kleinstaat Laos im Hochland von Indochina. Prinzen regieren und Prinzen rebellieren. Selbst die Roten haben sich einen Prinzen Verschrieben, der zwar zeitweise im Ge- Tängnis sitzt, aber auch von dort aus munter seine Anhänger, dirigiert. Am Dienstag Wurde also wieder einmal ein regierender Prinz und Ministerpräsident gestürzt. Sein Regiment hatte nicht lange gedauert. Amn 30. Mai hatte er die Zügel des Staates er- Sriffen, nachdem zuvor schon einmal die Armee sich der öffentlichen Gewalt bemäch- tigt hatte. Nunmehr ist es wieder ein Teil der Armee und zwar die Fallschirmjäger auch das gibt es dort- die nach berühmtem Mu- ster Ordnung schaffen wollen. Laos, das zwischen dem roten China, Nordvietnam und dem Königreich Thailand eingeklemmt liegt. befindet sich in keiner be- neidenswerten Situation. Da das karge Berg- land wenig abwirft, die Regierung sich in ewigen Geldnöten befindet und die Beamten infolgedessen auf ihre Weise ihren Lebens- Unterhalt beitreiben, ist es natürlich ebenso- Stark dem Augenzwinkern der verwandten Ohinesen wie dem goldenen Lächeln der Amerikaner ausgesetzt. Kurz, Laos ist eine besonders bedrohte Zone des kalten Krieges. Als im Vorjahr die roten Vietnamesen ver- suchsweise einige ihrer Heereseinheiten in das Land ein marschieren ließen, setzten die Vereinigten Staaten prompt ihre siebente Flotte in Bewegung und erreichten, daß das „Brudervolk“ seine Befreier wieder zurück- zog, Das ging natürlich nicht ohne eine runde Portion guter Dollars ab, die in den ewig begehrlichen Händen der laotischen Bürokraten verschwanden. Wenn nun neuer dings dieser halbwegs von den Amerikanern Seordnete Zustand wieder einer Armee revolte weicht, so fragt man sich natürlich in Washington besorgt, was nun eigentlich Wieder hinter dieser Quertreiberei steckt. Anstoß für den Aufstand ist angeblich das Wirken ausländischer Militärpersonen. Auf Grund eines Genfer Abkommens befin- den sich nämlich fünfhundert französische und achtundsiebzig amerikanische Militär- berater in Laos, die es aber offensichtlich nicht verstanden haben, das Vertrauen der jungen nationalen Offiziere der laotischen Armee zu gewinnen. Jedenfalls fordern die Putschisten den sofortigen Abzug aller aus- ländischen Soldaten, um damit der Infil- tration einer Großmacht“— gemeint sind of- fensichtlich die Vereinigten Staaten— ein Ende zu bereiten und die Neutralität des Landes zu garantieren. Die jungen Offiziere, die anscheinend nicht mit rotchinesischen Bestrebungen identifiziert werden können, erheben damit auch für Laos eine Forderung, die für alle Nationalbewegungen Asiens be- Zeichnend ist. Unbeschadet des Kalten Krieges und ohne Rücksicht auf das durch solchen nationalistischen Neutralismus etwa entstehende Vakuum, setzten sich die jun- gen Leute in eine geharnischte Opposition gegen alles, was aus dem Westen kommt. Es scheint ihnen dabei, wie es soeben auch der Prinz und Ministerpräsident von Kambo- scha verlauten ließ, weniger gefährlich, sich mit China als mit dem Westen zu verbin- den, der Asien niemals verstanden habe. Liegt in dieser Einstellung die Tragik Unserer ganzen westlichen Anstrengungen beschlossen? Ein Jahrhundert mehr oder weniger glücklicher Kolonisationstätigkeit und eines machthungrigen Imperialismus Hat zwischen uns und den gelben Konti- nent eine Barriere gelegt, die auch mit allem guten Willen nicht mehr beseitigt werden Kann. Es war schon immer eine der hilflosen Fragen unserer amerikanischen Freunde, warum man ihrem humanitären Wirken in jenen Breiten so wenig Verständnis und noch Weniger Dankbarkeit entgegenbringt. Man nimmt zwar die technische Hilfe und das Geld der Fortschrittsbesessenen an, wie man Stwas nimmt, was einem sowieso zukommt, ohne Skrupel, ohne Freundlichkeit, ohne Er- Kkenntlichkeit. Die innere Beziehung von Mensch zu Mensch zwischen Ost und West ist im imperialen Jahrhundert völlig zerbrochen und im industrialen Zeitalter noch immer nicht wiedergewonnen. Wir stehen vor jenem gefrorenen Lächeln, das uns den Asiaten 80 unheimlich macht und mit Recht, denn es ist der geheime Vorbehalt, den national emp- kindliche Völker gegen Fremdherrschaft Haben. Das Beispiel von Laos beweist wieder einmal, daß es völlig ausgeschlossen ist, mit allen Reichtümern des Westens Bekehrungs- und Entwicklungsversuche in Asien machen zu wollen, ehe nicht die zwischenmensch- liche Beziehung eingerenkt ist. Darum hätten es die Amerikaner und Franzosen gar nicht erst versuchen sollen, in diesen Breiten Lehr- meister zu spielen. Das geht schief und treibt nur der Gegenseite die Anhänger zu. Es gibt eine einzige Möglichkeit, Asien davor zu bewahren, verschworener Erzfeind des Westens zu werden, und das ist einzig und allein das Wirken der Vereinten Na- tionen, die noch den Kredit und die Glaub- Würdigkeit genießen, ein über den Parteien und Lagern stehendes Instrument zu sein, um so eher, wenn es ihnen gelingt, mehr und mehr farbige Vertreter und Mitarbeiter für ihr Wirken zu gewinnen. Noch ist Pro- fessor Zellweger in Laos nicht belästigt wor- den. Die jungen Offiziere wenden sich zwar gegen den Amerikanismus, aber nicht gegen die Weißen schlechthin. Das sollte uns zu denken geben. Der Neutralismus der unter- entwiekelten Völker ist zwar politisch für den Westen eine äußerst gefährliche Angelegen- heit, da er Moskau und Peking das Tor auf- riegelt. Es ist aber andererseits nicht ausge- schlossen, daß diese neutralistische Einstel- Hurtig, wenn sie als Absage an den Ost-West- Komflikt in die Bahnen der Vereinten Na- tionen einmündet und von dieser Organisa- tion ehrlich ausgemünzt wird, daß diese Hal- tung weder zu Nutz des Ostens noch des Westens uns über die unerquickliche gegen- Wärtige Weltlage hinwegbringt zu einer Situation, die zwar im Augenblick noch völlig Als Utopie erscheinen mag, die aber viel mehr Wirklichkeit in sich tragen kann als die augenblickliche Un wirklichkeit.. 8 Trotz eines Empfanges bei strömendem Regen: „Aber erst kommen de Fotojra fen.“ Adenauer erwarb sich Sympathien bei den Bildberichtern/ Macmillan kam mit sieben roten Koffern Von unserem Korrespondenten Rudi Kilg us Bonn. Als die viermotorige Turboprop-Sondermaschine der„Britism United Alirwaps“ am Mittwoch auf dem Flugplatz Köln- Wahn gemeldet würde, erhoben sich vom Tisch des Restaurants in Halle„B“ drei schwarzgekleidete Herren, die dort eine Erfrischung zu sich genommen hatten und eilten auf das Flugfeld, um den britischen Premier Harold Macmillan— auch„Supermac“ genannt— gebührend zu begrüßen. Während sie sich einen Weg durck die Regenschirmparade bahnten, konnte man sehen, daß es der Bundes- Wirtschaftsminister Professor Erhard, Staatssefretär van Scherpenberg waren. Sie wartenden Kanzler, der, wie immer, wenn Bundesaußen minister von Brentano und dessen gesellten sich zu dem bereits auf dem- Platz er Besuch empfäangt, ein straklendes Gesicht zeigte. Es zeigte sich jedoch, daß die Herren in Schwarz zu früh gestartet waren. Vor dem britischen Premier landete noch eine nochmals in die Wartehalle zurückziehen. Schweigsam und vornehm schritten kurze Zeit später jene Herren, die in Bonn stän- dig das Commonwealth repräsentieren, über den Rasen. Zur Begrüßung der Delegation aus London zeigte man sich mit Melone, vom Botschaftsattaché angefangen. Freundlich winkend, mit dem Hut in der Hand, verließ als erster der britische Premier die Ma- schine. Sein neuer Außenminister, Earl of Home, zeigte sich, im Gegensatz zu seinem eleganten Chef, mehr von der saloppen Seite. Ohne Mantel und Hut, die Hand in der Tasche, schlenderte er breit lächelnd die Gangway herunter. Hinter ihm schritten im Gänsemarsch sieben Beamte des britischen Außenanites, von denen jeder einen knall- roten Koffer trug— wohl ein sichtbares Zei- chen dafür, wie wichtig der darin verpackte Inhalt war. 8 Aerger gab es bei der von Regen über- schütteten Ankunft mit den Regenschirmen. Entsetzt mußte Protokollchef Sigismund von Braun— ein Bruder des Raketenforschers Wernher von Braun— erblicken, wie ein Monteur des Bodenpersonals im blauen Ar- beitsdreß dem britischen Premierminister den Regenschirm hielt. Selten sah man einen Protokollbeamten so entgeistert. Ein jünge- rer Attaché sprang schließlich hilfreich ein — nicht ohne vorher um diese Gefälligkeit gebeten worden zu sein. Als der Bundes- kanzler nach seiner Erklärung von den Mi- krophonen zurück und unter dem schützend über ihn gehaltenen Regenschirm hervor- trat, bemühte er sich, im Gedränge selbst andere Maschine und so konnten sie sich einen Regenschirm aufzuspannen. Als er je- doch einsehen mußte, daß dies unmöglich War, ohne Umstehende aufzuspießen, trotzte er barhäuptig dem Regenguß. Adenauer war es auch, der dem briti- schen Premier, den er„mein Freund“ nannte, den Abgang verpatzte. Als der Pre- mier seine Erwiderungsworte mit dem zün- denden Ausruf beendet hatte:„Und nun an die Arbeit!“, faßte ihn der„Alte aus Rhön- dorf“ am Aermel und berichtigte ihn:„Aber erst kommen de Fotojrafen“. Bei diesen wie- Wie man die Front derum darf der Kanzler dankbarer Zunei- gung gewiß sein. Er wollte mit seinem „Freund“ nämlich nicht eher die Staats- karosse besteigen, bis er sich bei den Foto- grafen mit der Frage„Sind Sie fertig, meine Herren?“ versichert hatte, daß der Besuch Macmillans auch in angemessener Form auf Zelluloid festgehalten worden war. Hunderte von Menschen drängten sich an den Absperrungen des Fughafens und in den Straßen Bonns, als Adenauer und Macmillan gemeinsam im Mercedes 300 des Kanzlers— am Kühler prangten Schwarz-Rot-Gold und der„Union- Jack“— zur Residenz des briti- schen Botschafters fuhren. Rein publikums- mäßig konnte der Kanzler seinem britischen Gast trotz des Regens versichern, daß seine Ankunft als„ne jroße Erfolch“ zu werten sei. Die politischen Wetterfrösche jedoch sagen dem Zusammentreffen der beiden Re- gierungschefs wenig sichtbare Ergebnisse Voraus. Vielleicht aber bergen die sieben roten Koffer mit der Aufschrift„Seeret“ doch doch einige Ueberraschungen. des Westens stärkt Brentano über den Gedankenaustausch mit Macmillan und de Gaulle Von unserem Mitarbeiter Josef von Golitsche k Bonn.„Das Gespräch mit Englands Mini- ster präsidenten und seinem Außenminister hat keinen anderen Inhalt als die Frage: was können wir gemeinsam tun, um die Front des Westens zu stärken und um der Sowjet- union die klare Ueberzeugung zu vermitteln, daß sie keine Chance hat, wenn sie glaubt, sie könne die westliche Welt aufspalten.“ Dies erklärte Bundesaußenminister Dr. von Brentano am Vorabend der Gespräche in seinem Bonner Dienstsitz vor Journalisten aus seinem Wahlkreis. Er ging bei dieser Ge- legenheit auch auf die Gespräche mit de Gaulle in Rambouillet ein, die demselben Reisender in Leid und qdammer Dem DRK-Präsidenten Dr. Heinrich Weitz zum 70. Geburtstag Von unserem Mitarbeiter Walter Henkels Bonn. In den letzten fünf Jahren hat ein Mann den Eisernen Vorhang nach Osten unbefangen durchstoßen und sich nach Moskau, Warschau, Prag, Budapest, Buka- rest und Belgrad in Marsch gesetzt. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Dr. Heinrich Weitz, hat handelnd und verhan- delnd in jenen Ostblockstaaten mit den dor tigen Rotkreuz-Leitern gesprochen, um Zehntausende von getrennt lebenden Fami- lien angehörigen zusammenzubringen und um das Schicksal von verschollenen und in- haftierten Wehrmachtsangehörigen zu kla- ren.(Sein ältester Sohn ist selber seit 1943 in Rußland vermißt.) Der Erfolg dieses Geschäftsreisenden“ in Menschenleid und Menschenjammer, die- ses barmherzigen Samariters vom Roten Kreuze spricht in der Tat für ihn. 1954, noch ein Jahr bevor Bundeskanzler Adenauer nach Moskau fuhr, faßte Weitz den Plan, dorthin zu reisen, um in der Kriegsgefan- genenfrage eine Regelung zu erreichen. Zwar gelang es Adenauer 1955 erst, von den Sowjets die Zusicherung zu bekommen, daß die letzten Gefangenen entlassen wür den, aber Weitz hat weiterhin die Rückfüh⸗ rung von Deutschen betreiben können. Noch 1954 hatte ihn Adenauer etwas mali- ziös gefragt:„Na, Jenosse Weitz, wann wolln Se denn nach Moskau fahren?“ Weitz ist das, was man eine produktive“, unmittelbare Natur nennt. Heute wird er nun siebzig Jahre alt Im Clan der alten rheinischen Oberbür- germeister spielte er einst eine Rolle. Die Welt der rheinischen Oberbürgermeister war ja klein beieinander. Sie hießen Adenauer, Lehr, Jarres, Luther, Bracht, Weitz; von Weitz stammt der verbürgte Ausspruch aus jenen Jahren:„Ein rheinischer Oberbürger- meister hat nur einen Vorgesetzten, nämlich den lieben Gott.“ Mit großem Behagen atmet Weitz noch die Luft der zwanziger Jahre, als er zunächst in Duisburg unter Karl Jarres Beigeordneter war, bis er dann 1927 Ober- bürgermeister in Trier wurde.“ Als der frühere Kölner Kollege Bundes- kanzler geworden war, spielte er scheinbar einmal mit dem Gedanken, Weitz zum Bun- desinnenminister zu machen. Die Welt, die Kräfte und Methoden der Politik hatten sich geändert seit den zwanziger Jahren, der ein- stige Kölner Oberbürgermeister mit seinen anonymen und pseudonymen Methoden je- doch nicht. Weitz schmunzelt heute noch, Wenn 22 ihn danach fragt. 5 Weitz ist Rheinländer, der in amüsanter, hehaglicher Breite zu plaudern versteht und noch immer die Geselligkeit liebt. Seine Spotflust versteht er mit unzähligen Anek doten an den Mann zu bringen. Der grohe, weißhaarige, noch sehr rüstige Herr, welt⸗ männisch und umgänglich, dem nie das Ge- hirn heiß läuft, wenn es Gedanken produ- ziert, residiert als Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in der Bonner Friedrich- Ebert- Allee, An seinem heutigen Geburtstag Wird er viele gute Wünsche hören. Zwecke gedient hätten. 90 Prozent von dem, Was über deren Ergebnis in der Presse er- schien, ist— nach den Worten des Außen- ministers— frei erfunden gewesen. Tat- sächlich sei es in Rambouillet zu keinerlei Vereinbarungen gekommen. Man habe sich lediglich über Pflege und Ausbau der deutsch- französischen Beziehun- gen unterhalten, denn jede europäische Po- litik hänge schließlich davon ab, daß diese Freundschaft gepflegt wird und aufrecht er- halten bleibt. Es sei auch darum gegangen, Was man noch zusätzlich auf dem Gebiet der europäischen Zusammenarbeit machen könne. Die Frage, wie man etwas machen solle, werde durchaus nicht von allen gleich- mäßig beantwortet. Die deutschen Absichten gingen weiterhin in Richtung auf die Inte- gration, auf einen Weg des sehr engen poli- tischen Zusammenschlusses. In Frankreich hingegen glaube man, daß man auf anderem Wege das gleiche Ziel erreichen könne: auf dem Wege der Konföderation. Die Bundes- republik könne„den einen Weg genau 80 mitgehen wie den anderen“ und man sei des- halb durchaus bereit, die französischen Vor- schläge zu prüfen. Alles— und das gelte auch für die Gespräche mit Macmillan— stehe unter dem gemeinsamen Wunsch: Was können und was müssen wir tun, um den Zusammenhang der westlichen Welt zu stär- ken, nachdem es jetzt sogar manchen der bisherigen Optimisten klar geworden sei, daß die Sowjetunion sich nicht zu ernsten Ge- sprächen bereitfinden werde. Im Gegensatz dazu seien die Regierungen des Westens zu Gesprächen mit der Sowjetunion durchaus gewillt, doch müsse diese sich darüber klar sein, daß die Diskussion nur dann sinnvoll Wäre, wenn alle Gesprächspartner mit der Absicht an den Verhandlungstisch träten, erträgliche Konzessionen zu machen. Todesschatten über Francis Powers Für den Prozeß gegen den U 2 Piloten gilt ein Rezept Wyschinskis Von unserem Korrespondenten Moskau. Der Aufbau der am Dienstag von allen Moskauer Zeitungen in großer Auf- machung veröffentlichten Anklage gegen den 31 jährigen Oberleutnant Francis Powers be⸗ stätigt: Dieser Prozeß ist aus Moskauer Sicht einer der größten politischen Prozesse des Jahrhunderts. Von den 1100 Zeilen des Doku“ ments enthüllen 420 die militärisch- politi- schen Hintergründe des Spionagefluges des amerikanischen Offiziers mit der Spezial- maschine vom Typ U 2. Sie gipfeln in dem Satz:„Diese gewissenlose Handlungsweise der USA führte zum Zusammenbruch der Pariser Gipfelkonferenz und zur Komplizie- Tung der internationalen Lage.“ Somit wie- derholt die Anklageschrift die Behauptung der Sowjetregierung, der Powers-Flug über sowjetischem Hoheitsgebiet sei ein vorsätz- licher Akt zur Torpedierung der Gipfelkon- ferenz gewesen. Außerdem enthält das Doku- ment aber eine bisher nicht bekannte Aus- sage:„Ich, Powers, konnte im Falle äußerster Not auch in Finnland und Schweden landen“, „Irrealer Wunsch der Wieder vereinigung“ Professor Jaspers: Nur auf Hamburg.(dpa AP) Der Baseler Philo- soph Professor Dr. Karl Jaspers hält eine Wiederherstellung des ehemaligen Deut- schen Reiches für sinnlos. Wörtlich sagte der Philosoph, der in den letzten Jahren mit seinen Stellungnahmen zur politischen und geistigen Situation mehrfach Aufsehen er- regt hat, am Mittwoch im Deutschen Fern- sehen:„Nur die Freiheit— allein darauf kommt es an. Wiedervereinigung ist dem- gegenüber gleichgültig“. Man könne nicht ein Recht auf etwas gründen, was nicht mehr existiere. In einem Gespräch mit dem Fernseh- reporter Thilo Koch sagte er, die Forderung der Wiedervereinigung sei politisch und philosophisch in der Selbstbesinnung irreal. Der Gedanke der Wiedervereinigung be- ruhe darauf,„daß man den Bismarck-Staat als den Maßstab“ nehme. Es habe aber „kemen Sinn mehr, deutsche Einheit zu Propagieren, sondern es hat nur einen Sinn, daß man für unsere Landsleute Wünscht, sie sollen frei sein“. Der Bismarck-Staat sei „unwiderruflich Vergangenheit“. In unseren unterdrückten Landsleuten müßten wir mehr noch als in den Ungarn un“ all den anderen,„die uns auch wesent- lich sind“, uns selber sehen.„Es ist ein dag ai n Osten ind die Freiheit kommt es an und vergewaltigt werden und wir im We- sten durch die Gnade der Sieger die Frei- heit haben, nicht etwa durch uns.“ Daß sie im Osten unterdrückt würden., bedeute für uns, daß wir unablässig in der Oeffentlich keit die freien Wahlen fordern müßten, und Zwar nur für diesen„Bereich eines selb- ständigen Staates, unter neutraler Kon- trolle, bei denen dann festgestellt wird, was man im Osten will.“ Dabei sei ein entmili- tarisjerter Staat, etwa nach dem Beispiel Oesterreichs durchaus möglich. Der Philosoph wies den Vorwurf zurück, ein Anhänger der These von der deutschen Kollektivschuffd zu sein. Er bekannte sich lediglich zur Idee der politischen Haftung“. Von ihr habe er behauptet,„daß, wer in einem Staate lebt und nicht ausgewandert ist, wodurch er sich lossagte von dem Staat, daß ein solcher, wenn er nicht in diesem Staate für die Abwehr des Vverbre- chens sein Leben gewagt hat, politisch haf tet und die Folgerungen der Ereignisse mit- tragen muß“. Er— Jaspers— schätze das Wort von der Bewältigung der Vergangen- heit nicht, da die Vergangenheit nicht aus- geräumt und erledigt werden könne. viel- mehr müsse jeder Deutsche mit voller Klar- heit wissen, was geschehen sei und daraus d Konsequammrem Helnz Lathe in der Sowflietun ion Was sofort außenpolitisch kommentiert wird: „Die Untèrsuchung hat also erneut bestätigt, daß die US- Militärbasen in anderen Ländern der Frieden der Welt und die Sicherheit der Völker bedrohen.“ Neben„Handlanger“ Francis Powers sieht der sowjetische Gene- ralankläger auch die Schatten von Eisen- hower, Herter und Allan Dulles auf der An- klagebank. Generalstaatsanwalt Roman Andreje- witsch Rudenko hat die Anklageschrift be- stätigt. Der 53jährige ordentliche Staatsrat für Justiz ist in Deutschland als Generalan- Kläger bei den Nürnberger Prozessen be- kannt geworden. Er ist aufs engste mit der kommunistischen Partei verbunden, der er 1929 beitrat. Für seine Verdienste als Gene- ralanklagevertreter in der Ukraine von 1944 bis 1953 und in Nürnberg erhielt Rudenko drei Leninorden und den Rotbanner- Arbeits- orden. Beim Durchlesen der von dem Mit- glied des Obersten Sowjets Rudenko be- stätigten Anklageschrift erinnert man sich an inige Sätze, die sein Vorgänger, der ehe- malige sowietische Justizminister, General- staatsanwalt und spätere UNO-Vertreter der Sowjetunion, Andrej Wyschinski über Rechtsfälle dieser Art zu Papier brachte. Wyschinski schrieb:„Der Richter muß wissen, wie man Prozegverfahren leitet und wie man Urteile abfaßt in einer Weise, die mit äußer- Ster Klarheit die politische Bedeutung des Streitfalles aufzeigt, so daß sowohl dem An- geklagten wie auch allen anderen im Ge- richtssaal Anwesenden die Regierungspolitik in der Gerichtsbarkeit sichtbar wird.“ Für Francis Power selbst ist die Schluß kolgerung am Ende des umfangreichen Do- kuments lakonisch kurz: er wird wegen akti- ver Spionagetätigkeit gegen die Sowjetunion nach Artikel 2 des Gesetzes der UdSSR „über die strafrechtliche Verantwortung für Staatsverbrechen“ vom 25. Dezember 1958 abgeurteilt. Dieser Artikel steht unter der Ueberschrift„Besonders gefährliche Staats- verbrechen“. Hier der Text:„Die Ueber- gabe, der Diebstahl, das Sammeln von mili- tärischen und Staatsgeheimnissen für eine ausländische Macht, Organisation oder Agen- tur und die Uebergabe solchen gesammelten Materials zum Schaden der Sowjetunion durch Ausländer oder Staatenlose wird mit sieben bis 15 Jahren Zuchthaus und Be- schlagnahme des Eigentums oder mit Todes- strafe und Beschlagnahme des Eigentums geahndet.“ Gegen Powers kann also nach die- sem Gesetz theoretisch auch ein Todesurteil gefällt werden. Aus dem Moskauer Staats- gefängnis schrieb Powers nach Hause, daß gene Aussichtem schlecht geilem —— Erhöhung der Pflegesätze Heidenheim.(SW) Die Krankenhaus. pflegesätze der Allgemeinen Ortskranken. kessen sollen rückwirkend zum 1. Juli 1960 um neun Prozent erhöht werden. Zu diesem für alle nordwürttembergischen und nord. badischen Ortskrankenkassen bindenden Entschluß kam der Landesverband der All- gemeinen Ortskrankenkassen bei einer Ar- beitstagung in Heidenheim. Weitere Berg. tungsthemen waren die Honorierung der Aerzte und Zahnärzte sowie des Bandagen und Orthopädie-Mechaniker-Handwerks doch wurden in diesen Fragen noch keine Vereinbarungen getroffen. Dagegen wurde den Allgemeinen Ortskrankenkassen emp- kfohlen, die Pauschbeträge für die kranken- versicherten Rentner im Rahmen des mög- lichen zu erhöhen. Kuba greift die OAs an Havanna.(AP) Der kubanische Staatsprä- sident Dorticos hat auf einer Gewerkschafts- Kundgebung in Havanna in der Nacht zum Mittwoch heftige Angriffe gegen die bevor- stehende Konferenz der Organisation der Amerikanischen Staaten(OAS) gerichtet und die Lieferung von sowjetischen Atomwaffen an Kuba angedeutet. Dorticos bezeichnete diese Konferenz als, niederträchtiges interna- tionales Manöver“. Im Fall eines Einmarsches von Truppen der OAs-Staaten und der SA in Kuba bleiben nach den Worten des Staats- Präsidenten nur zwei Möglichkeiten: Ein Rückschlagen der Invasion und der endgül- tige Triumph der Revolution oder der Tod von sechs Millionen Kubanern. Dorticos ver- sicherte dabei die Dankbarkeit der kubani- schen Regierung für die Unterstützung durch die Sowjetunion. Die Verstaatlichung des amerikanischen Besitzes in Kuba bezeichnete der Staatspräsident als„einzigartiges Bei- spiel für alle Völker Latein-Amerikas“ Die Gefahr eines offenen Konfliktes Zwi- schen der katholischen Kirche auf Kuba und der Regierung Castro, der each dem antikom- munistischen Hirtenbrief vom Sonntag und darauf folgenden kirchenfeindlichen Demon- strationen am Dienstag auszubrechen drohte, scheint am Mittwoch durch eine Erklärung des Staatspräsidenten zumindest vorläufig gebannt zu sein. Dorticos versicherte nach einem Protest der Kirche gegen die Demon- strationen, die Regierung werde auch weiter- hin die Kirche— trotz ihrer Provokationen — respektieren. „Tragbare Gebührenteilung“ Köln/ Mainz.(dpa/ AP) Bei gerechtem Finanzausgleich untereinander könnten die Länder-Rundfunkanstalten eine Gebühren- schmälerung zugunsten des Zweiten Fern- sehprogramms„Verkraften“, erklärte das Katholische Rundfunkinstitut in Köln. 50 Prozent der Netto-Fernsehgebühren(ohne Postanteil) würden 1961 etwa 105 Millionen Mark ausmachen. Damit ließe sich täglich ein vierstündiges Werbefreies Programm bestreiten. Der Westdeutsche Rundfunk Köln hätte beispielsweise bei einem Ver- zicht auf 50 Prozent seiner Fernsehgebühren 1962 bereits wieder mehr Einnahmen als 1959. e Atom- Patentamt vorgeschlagen Hamburg.(dpa) Der Ausschuß der Inter- nationalen Juristen vereinigung für Atom- kragen trat in Hamburg dafür ein, daß jede Erfindung auf dem Gebiet der Atomfor- schung sofort veröffentlicht und für die Weitere Forschung nutzbar gemacht werden sollte. Dabei wird jedoch ein Unterschied zwischen militärischen und friedlichen Er- findungen gemacht. Erfindungen, die dem Zweck dienen, eine kontrollierte Kernspal- tung zu erzielen, sollten nach Ansicht des Juristen-Ausschusses veröffentlicht werden. da sie nicht das Ziel haben, eine Atom- explosion anzustreben. Der Atom-Ausschuß schlägt auch ein Internationales Atom-Pa- tentamt vor, das die Erfindungen prüfen, Patentrechte verleihen und sie schützen Soll. Die Venus und der Mars können von kei- nem Staat dieser Erde ihrem Hoheitsgebiet einverleibt werden. Sie sind nicht„okku- pationsfähig“. Zu diesem Ergebnis kam der Luftrecht-Ausschuß der deutschen Landes- gruppe der Internationalen Juristenvereini- gung während des Kongresses in Hamburg. Harte Auseinandersetzungen zwischen östlichen und westlichen Konferenzteilneh- mern gab es, als der sowjetische Professor Vladimir Koredtski(Kiew) erklärte, die Sou- veränität der Staaten erstrecke sich auch auf Regionen über dem Staatsgebiet, und zwar ohne jede Begrenzung. Die von der deut- schen Landesgruppe vorgeschlagene Rege- lung stelle einen Eingriff in Souveränitäts- rechte dar. Leicht gestiegen 1 Wiesbaden.(AP) Der Preisindex für dlie Lebenshaltung ist von Mitte Juni bis Mitte Juli 1960 um 0,8 Prozent auf 123,5(1950 gleich 100) beziehungweise 192,6(1938 gleich 100) angestiegen. Er hat damit nach Mit- teilung des Statistischen Bundesamtes einen Stand von 2,1 über dem von Juli 1959 er- reicht. Die stärksten Erhöhungen traten bei den Bedarfgruppen Ernährung mit 1,2 Pro- zent und Wohnung mit 0,9 Prozent auf, doch hatten alle Bedarfsgruppen an der Entwick- lung Anteil. Im Einzelnen haben sich Kartoffeln durch den Uebergang zur neuen Ernte— um 54,6 Prozent, Eier um 6,5 Prozent, Fleisch um 0,9 Prozent und frische Seefische um 2,8 Prozent verteuert. Verbilligt haben sich frisches Obst(13,7 Prozent), Gemüse(13 Prozent) und Butter(0,5 Prozent). Nach den wöchentlichen Preisfeststellungen in den Landeshauptstädten sind von Mitte Juli bis Anfang August Eier um weitere 9,7 Prozent teurer geworden. Auch die Fleischpreise haben um 0,4 bis ein Prozent weiter ange- zogen. US-Attaché ausgewiesen Moskau.(AP) Die sowjetische Regierung hat den Luftattaché der amerikanischen Bot- schaft in Moskau, Oberst Edwin M. Kirton, am Mittwoch beschuldigt, er habe in der So- Wjetunion eine Spionagezentrale aufgebaut, und hat seine Ausweisung aus der Sowjet⸗ union angeordnet. Seinem Mitarbeiter, Hauptmann Irving T. MacDonal, wurde vom sowjetischen Außenministerium eine Ver- warnung erteilt. 5 For der unc sun in ver Kli Sch dur nac Wen Wie Sili Bel Lär daf Tei fer. . 184 us. ken- 1969 Sem lord. nden All- Ar- zerd- der gen- erks deine urde ö mp- ken- nög⸗ prä- Akts zum Vor- der und fken nete na- ches 8A Ats⸗ Ein gül- Tod ver- ani- irch des dete Zei- Wi- und om- und on- hte, ung ufig ach on- ter- nen tem die en- n- das 50 ane nen lich um nk er- ren als ei- u- ler 8 A- rg. en h- or U- uf ar t- E. s- lie bte 50 ch it- en dei 95 K- 18 1. 5 it, t T, 5 Nr. 184/ Donnerstag, 11. August 1960 — WELT UND WISSEN Was sonst noch geschah Mit Hilfe von Wasserdampf machte ein pritisches Bombenräumkommando zwei deutsche 250-Kkg- Bomben aus dem zweiten Weltkrieg unschädlich. Eine der Bomben hatte sich im Netz eines Fischkutters ver- fangen und war von diesem in dem süd- englischen Hafen Hastings an Land ge- bracht worden. Die Experten des Räum- trupps stellten fest, daß die Zünder der Bombe zu sehr festgefressen waren, um mechanisch entfernt werden zu können. Man mußte deshalb den Sprengstoff mit Dampf, der unter hohem Druck mit einem Schlauch ins Innere der Bombe geführt wurde, zum Schmelzen bringen. Der ge- schmolzene TNT- Sprengstoff und die Zünder wurden später unter Wasser gesprengt. Auf die gleiche Weise machte das Räumkom- mando einen Blindgänger unschädlich, der in der Nähe einer Bahnlinie gefunden wor- den War. 5 * Die Explosion, die sich am Dienstag im amerikanischen Hafen Boston ereignete, ist nicht auf eine Entzündung von Atommüll zurückzuführen. Wie die Hafenbehörde am Dienstagabend mitteilte, entstand die Ex- plosion vielmehr auf einem Schrott-Ablade- platz. Der Atommüll, der auf offener See versenkt werden soll, lagerte zwar in der Nähe, wurde jedoch, wie die Untersuchungen ergaben, von der Explosion nicht betroffen. Beim Löschen des Brandes wurden drei Feuerwehrleute verletzt. * Die Leiche eines Mannes hing nach Mit- teilung der österreichischen Polizei über den Schlagbaum auf der ungarischen Seite der Grenze bei Deutschkreuz und wurde nach mehreren Stunden von ungarischen Grenzwachen entfernt. Ob es sich um einen versehentlich auf ungarisches Gebiet ge- langten Oesterreicher oder einen flüchten- den Ungarn handelte, ist nicht bekannt. Vermutlich war der Mann auf eine Mine gelaufen. 4 Ein Expreßzug, der auf der Strecke Rom- Turin verkehrt, raste am Dienstag 30 Kilo- meter vor Livorno mit einer Stundenge- schwindigkeit von 120 Kilometern gegen eine Draisine, die von Arbeitern auf den Geleisen stehen gelassen worden war. Die Lokomotive und zwei Wagen entgleisten. 16 Personen wurden verletzt. * Das kommunistische Parteiorgan Un- garns,„Nepszabadsag“, berichtete, daß die Einführung der Automation in der ungari- schen Industrie unter der ungarischen Ar- beiterschaft Unruhe ausgelöst habe, da es den Organisatoren an dem notwendigen Ein- kühlungsvermögen und organisatorischem Talent mangele. Vielfach würden die Ar- beiter, die durch die Automation ihren seit- herigen Arbeitsplatz verloren hätten, auf ihrem neuen Arbeitsplatz unterbezahlt. In anderen Fällen habe man ihnen Arbeits- plätze angewiesen, die ihrer fachlichen Vor- bildung nicht gerecht würden. * Bei einem schweren Zugunglück in dem nordost- brasilianischen Bundesstaat Ceara kamen 20 Menschen ums Leben. 200 Per- sonen wurden zum Teil schwer verletzt. Nähere Einzelheiten über das Unglück, das sich bei Fortaleza ereignete, sind bisher nicht bekannt. * Wolkenbruchartige Regenfälle suchten wieder die Philippinen heim und verursach- ten schwere Schäden, vor allem an der Ernte. Vermutlich ist an dem Regen wieder ein Taifun schuld. 17 Fischer von drei Booten werden vermißt. * In der ersten Jahreshälfte 1960 fanden in Großbritannien über 1500 Streiks statt, bei denen mehr als 1,6 Millionen Arbeitstage verloren gingen, das sind 100 000 Arbeitstage weniger als im gleichen Zeitraum des Vor- jahres. An den Arbeitskonflikten waren fast eine halbe Million Arbeiter beteiligt. * Eine russische Forschungsexpedition unter der Leitung des Biologen A. Ramin hat in einer Höhle des südlichen Urals zahl- reiche prähistorische Felszeichnungen ent- deckt, darunter Silhouetten verschiedener Tiere wie des seit mehreren hunderttausend Jahren ausgestorbenen Säbelzahntigers. Mehrere Zeichnungen sind farbig und er- innern an ähnliche Funde in den Höhlen der Pyrenäen. Mit Kreischen und Schütteln durch Wiens Straßen Das schwere Straßenbahnunglück hat den Beweis geliefert, daß Wiens Den Wiener Stadtvätern stehen sorgen- volle Monate bevor: die Straßenbahnkata- strophe von Döbling mit ihren achtzehn Toten und 103 Verletzten hat unter den 1,6 Millionen Wiens einen ungeheuren Schock ausgelöst, und die Gemüter werden sich nicht beruhigen, ehe nicht etwas Entschei- dendes unternommen wird, um mit der Ver- kehrsmisere wenigstens halbwegs fertig zu werden. Alle Großstädte haben heute ihre Ver- kehrsschwierigkeiten, sie gehen meist auf den sprunghaft angewachsenen Autoverkehr zurück. In Wien gibt es aber außer ver- stopften Straßen auch noch eine Krise der öffentlichen Verkehrsmittel, der Straßen- bahnen und der Autobusse. Dabei kann der Stadtverwaltung nicht einmal der Vorwurf gemacht werden, sie unternehme nichts. In den letzten Jahren sind beachtliche Bauvor- haben verwirklicht worden, um den Verkehr zu entwirren: die Opernpassage, der Prater- stern, die Unterführungen unter dem Süd- tirolplatz, um nur einige zu nennen. Und wer in diesem Sommer Wien besucht, kann die gewaltigen Baugruben bestaunen, die am Ring zwischen Schottentor und Baben- bergstraße entstanden sind, wo die Straßen- bahnschleifen unter die Straße gelegt wer den sollen. Gleichzeitig aber hat man auf vielen Straßenbahnlinien das Vergnügen, in Zügen zu fahren, die aus den prähistorischen Zei- ten der Tramway zu stammen scheinen und längst einen Platz in einem technischen Mu- seum verdient hätten. Mit Kreischen, Quiet- schen, Rütteln und Schütteln quälen sie sich durch die Straßen, und man fragt sich nur, wen man mehr bedauern soll, den Fahrer und Schaffner, die mit diesen Fahrzeugen stundenlang unterwegs sein müssen, die Fahrgäste oder die unglücklichen Anwohner der Straßen, die vom Getöse dieser vor- sintflutlichen„Verkehrsmittel“ widerhallen. Nach dem furchtbaren Unglück in Döbling wurde bekannt, daß von 1291 noch fahren den Triebwagen nur 256 nach 1945 gebaut Mitten in die Berglandschaft hinein Die Großglocknerstrage feierte in „Solche Tage gibts höchstens fünf im Jahr“, sagt der Straßenwärter und spuckt genjeßerisch in den Schneematsch, der sich neben der Straßensperre langsam zu Pfützen auflöst. Das war im vorigen Jahr, Anfang Mai, und strahlender Sonnenschein lag über der Glocknerstraße, die zu beiden Seiten noch von Schneefeldern gesadumt war. Die Pasterze, scheinbar zum Greifen nahe, gleißt im Sonnenlicht, aber man kann nicht hinüber, und die Straße zur Franz-Josefs-Höhe ist noch gesperrt, wegen Lawinengefahr. Wir sind ganz allein hier oben, oberhalb von Heiligenblut, eine Handvoll Menschen auf der schönsten Hochalpenstraße Oesterreichs. Das schmeeweiße Glocknermassiv grüßt her- über. Lange wird seine Schneehaube noch tief hinunter reichen. Im Juli finden auf der Pasterze noch Skirennen statt. Mitten hinein in diese gewaltige schim- mernde Berglandschaft führt die Groß- glockner- Hochalpenstraße, die in diesen Ta- gen ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag feierte— mit Schneetreiben auf der Edel- weißzspitze, mitten im Sommer. Das mag einen kleinen Hinweis darauf geben, mit welchen Schwierigkeiten die Erbauer zu kämpfen hatten, bis sie vor fünfundzwanzig Jahren die Straße, von der es heißt, daß sie nie ganz fertig würde, dem Verkehr über- geben konnten. Immer mehr Menschen zieht es hinauf in diese gewaltige Berglandschaft, auf der sechs Meter breiten Straße, auf der es sich so glatt fährt, wie auf einer gepflegten Autobahn, Das Mauthaus am Aus- gang von Heiligenblut. dpa-Bild diesen Tagen ihren 25. Geburtstag Wenn man von der Steigung absieht. Und Wer bei der Auffahrt beim Mauthaus noch über die zu entrichtenden Gebühren gemurrt hat, schweigt überwältigt, wenn er wieder herunterkommt. So im Juli, sagt unser Omnibusfahrer, ist hier ein Betrieb wie auf dem Ring in Wien, Fahrzeugkolonnen berg- auf und bergrunter, auf den Parkplätzen wimmelt es von Menschen wie in einem Strandbad, und die Betondecke der Straße ist von den Fahrzeugen fast verdeckt. Mehr als 8000 Autobusse sind im vorigen Jahr mit Reisegesellschaften aus aller Welt die bis auf etwa 2500 m Höhe führende Hoch- alpenstraße hinaufgefahren; nur noch wenige Tausend Touristen fehlten an einer Million, die man in diesem Jahr zu erreichen hofft. Das hätte sich der Erbauer der Glockner- straße, der heute 73 Jahre alte Hofrat Dipl.- Ing. Franz Wallack, kaum träumen lassen, als er vor fünfundzwanzig Jahren, am 3. August, die mit ihren Abzweigungen sech zig Kilometer lange Hochgebirgsstraße ihrer Bestimmung übergab. Die Fahrbahn soll jetzt auf siebeneinhalb, in den Kehren auf zehn Meter verbreitert werden. Neue Park- plätze für 3500 Wagen sollen angelegt wer- den. Zur Zeit gibt es nur Parkraum für 900. Das kostet viel Geld, und wenn auch der österreichische Staat zuschiegt, so kann doch die private Großglockner- Hochalpenstraße AG nicht auf die„Maut“, die Wege- gebühr, verzichten, die auch, gemessen an der Großartigkeit dessen, was sich dem Reisenden hier bietet, gering ist. Straßenbahnen überaltert sind sind; rund 900 Straßenbahnwagen aus den Jahren 1913 und 1914 sind noch in Betrieb. Irgend jemand hat einmal gesagt, der Wiener habe in seinem Lebensstil die Bade- zimmerphase übersprungen und sei von der primitiven Wohnung gleich zum Auto ge- langt. Eine ähnliche Entwicklung spielt sich im Verkehr ab: die Gemeindegewaltigen müssen sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie den Autoverkehr entwirren, gleich- zeitig ist aber das öffentliche Verkehrswesen hoffnungslos veraltet; der unparteiische Beobachter hat manchmal den Eindruck, daß dem ersten Problem sehr viel Aufmerksam- keit geschenkt und für seine Lösung auch beachtliche Mittel bereitgestellt werden, während man an das zweite mit weit weni- ger Elan und Geld und noch dazu gehemmt durch allerlei liebgewordene Gewohnheiten herangeht. Die seit Jahren vorgesehene Umstellung verschiedener Straßenbahnlinien auf Auto- busbetrieb geht nur sehr schleppend vor sich, obwohl die Vorteile für Publikum und Verkehrsbetriebe auf den bereits umge- stellten Linien offensichtlich sind. Daneben aber kann man folgendes groteske Schau- spiel betrachten: durch eine Straße, in der kaum Verkehr ist(meist in den verkehrs- schwachen Zeiten) schleicht im Schnecken- tempo eine Straßenbahn. Der Fahrer darf nicht nach der Verkehrslage fahren, sondern muß sich an einen Fahrplan halten, der offensichtlich nicht den Verkehrsverhältnis- sen der verschiedenen Tageszeiten angepaßt ist. Der„Fahrplan“ ist heilig, auch wenn er in den verkehrsstarken Zeiten sowieso nicht eingehalten werden kann. Wenn die Wiener ein Verkehrswesen ha- ben wollen, das einer modernen Großstadt entspricht, werden einige radikale Eingriffe in das bisherige System notwendig sein. Das wird nicht immer einfach werden, denn in Oesterreichs Hauptstadt rächen sich jetzt die Versäumnisse der Vergangenheit. Vor dem ersten Weltkrieg hat man die Chance ver- paßt, eine Untergrundbahn zu bauen, und zwischen den beiden Weltkriegen wurde viel zu wenig für die Modernisierung der Stra- Benbahnen und Autobusse getan. Wien Be- sitzt zwar eine Stadtbahn, aber sie fährt, wie man hier sagt, überall dorthin, wohin die Wiener nicht fahren. Zur Zeit wird an einer Schnellbahnstrecke gebaut, die vor allem eine schnellere Verbindung mit den Stadtteilen am linken Donauufer sichern soll. Ferner ist eine Alweg-Bahn geplant, um eine Verbindung zwischen der Stadtbahn und der Südbahnstrecke zu schaffen. All diese Projekte bringen aber noch keine Entlastung für den Verkehr zum und vom Stadtzentrum. Hier werden sich die Verkehrsexperten noch etwas einfallen las- sen müssen, wenn Wien nicht hinter anderen Großstädten hoffnungslos zurückbleiben will. W. Libal e MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute zeit- weise bedeckt und Regen, zeitweise auflok- kernde Bewölkung. Höchsttemperaturen 18 bis 20 Grad. In der kommenden Nacht und Freitag wechselnde, vielfach starke Bewöl⸗ kung und vorherrschend schauerartige, bis- weilen gewittrige Regenfälle. Etwas kühler. Tiefsttemperaturen 10 bis 13 Grad. Höchst- temperaturen 16 bis 18 Grad. Heute mäßi- ger Wind um Südwest, später auf West bis Nordwest drehend. Uebersicht: Ein Tief zieht von Frank- reich zur Nordsee und hat die Zufuhr von Meeresluft neu belebt. Morgen wird uns seine kühle, aus höheren Breiten kommende Rückseitenströmung erreichen. Sonnenaufgang: 3.10 Uhr. Sonnenuntergang: 19.51 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 19 Grad. Vorhersage · Harte för.. 2- Uhr. = Hopetende 4 8— 9 1010 Pegelstand vom 10. August Rhein: Maxau 598(28); Mannheim 436 (11); Worms 342(8); Kaub 293(8). Neckar: Plochingen 176(16); Gundels- heim 186(+ 14); Mannheim 432(17). Wird die Erde kälter? Auf der Tagung der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik in Hel- sinki berichtete Prof. Verner E. Suomi von der Universität Wisconsin über Messungen des amerikanischen Erdsatelliten„Explorer VII“, aus denen hervorzugehen scheint, daß die Erde mehr Wärme abgibt, als mam bis- her angenommen hatte. Die Messungen, die im April dieses Jah- res durchgeführt wurden, um den Wärme- haushalt der Erde zu erforschen, erstreckten sich auf die langwellige infrarote Strahlung, die unseren Planeten von der Sonne erreicht, und die er im Laufe der Zeit wieder an die Atmosphäre abgibt. An den Polen ist die Wärmeabgabe stärker als am Aequator, was zu einem ständigen Energieaustausch führt, der die Großwetterlage entscheidend be- einflugt. Messungen mit dem„Explorer VII“ sollen zur weiteren Erforschung dieses Aus- tausches beitragen und werden zweifellos von großer Bedeutung für die Meteorologie sein. Nach den Angaben Professor Suomis war der Wärmeverlust der Erde im April etwa 10 Prozent größer, als man erwartet hatte. Da die Satellitenmessungen mit gleichzeitig durch Höhenforschungsraketen angestellten f Beobachtungen übereinstimmen, ist an ihrer Richtigkeit nicht zu zweifeln; fraglich ist nur, ob es sich dabei lediglich um eine vorüber- gehende Erscheinung handelt oder um ein Phänomen, das anhält. Sollte das letztere der Fall sein, so wird die Erde, wie der amerika- nische Geophysiker erklärte? entweder den erlittenen Wärmeverlust früher oder später durch verstärkte Aufnahme von laengwelliger Sonnenstrahlung wieder wettmachen müs- sen, oder aber wir müssen damit rechnen, daß unser Planet allmählich immer mehr ab- kühlen wird. Montanunion fördert Arbeitsmedizin Silikose-Therapie wird Im Rahmen eines arbeitsmedizinischen Forschungsprogramms der Hohen Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, der Montanunion, das der Ge- sunderhaltung der Kohle- und Stahlarbeiter in der Montanunion dienen soll, wurden von verschiedenen Universitäten, Instituten und Kliniken in Mitgliedsstaaten der Gemein- schaft 164 wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, deren erste Ergebnisse dem- nächst in einem Sammelwerk veröffentlicht werden sollen. Obwohl sich bereits zahlreiche Wissenschaftler mit der Bekämpfung der Silikose, der Staublungenerkrankung der Bergarbeiter, beschäftigen und die einzelnen Länder von sich aus auch beträchtliche Mittel dafür zur Verfügung stellten, dürfte dieses Teilgebiet der arbeitsmedizinischen For- schungsprojekte der Hohen Behörde, die sich ferner auf die Kohlenoxydvergiftungen, die Hitzearbeit, die Lärmbekämpfung, die Wie- derverwendung von Körperbehinderten und die Fortbildung der Betrièbsärzte erstrecken, von besonderem Interesse sein. Es gelang der Silikose- Grundlagenfor- schung nämlich, die physikalischen Einflüsse dler schädlichen Stäube und den Mechanismus der silikotischen Fibrose näher kennenzu- lernen, so daß auch die frühzeitige Feststel- lung dieser Krankheit mit Hilfe der Röntgen- diagnose durch technische Neuerungen ver- bessert werden konnte. Das mit einem For- schungsauftrag betraute Krankenhaus Berg- mannsheil in Bochum empfiehlt, die Sauer- stoffbehandlung bei Patienten mit schwerer Silikose und hochgradiger Lungenblähung im Krankenhaus durchzuführen, um etwa auf- tretenden Komplikationen zu begegnen. Im übrigen verspricht der bisherige erfolgreich konzentriert Erfahrungsaustausch eine erfolgreiche Len- kung der Therapie. So klärte die Clinica del Lavoro in Mailand die unterschiedlichen Zu- stände, die die Einatmung von Eisenerzstaub beim Tier hervorruft, an Hand von phisika- lischen, mineralogischen und chemischen Untersuchungen an Erzen. Die italienische Klinik entwickelte eine Skala, in der das Ge- stein nach seinem Gehalt an schädlichen Stäuben eingestuft werden kann, was für die vorbeugenden Maßbnahmen in allen Bergwer- ken von großer Bedeutung zu werden ver- spricht. Das Laboratorium für experimen- telle Pathologie in Nancy wiederum befaßte sich mit ventilatorischen Störungen bei Eisenerzbergarbeitern, die auf bronchitische oder emphysematöse Zustände schließen las- sen. Ein sehr reichhaltiges Studienobjekt stellen auch die zehntausend Röntgenaufnah- men von Lungen dar, die im französischen Erzbergbau angefertigt wurden. Auf dem Gebiet der Kohlenoxydgasver- giftungen führte der Austausch der For- schungsergebnisse zur Formulierung eines „Handbuches für die Feststellung des Koh- lenoxydgehaltes der Luft und des Blutes“. Unter Anwendung vergleichbarer Methoden entwickelte man in Instituten des Ruhr- gebiets und des belgischen Reviers Systeme zur leichteren Ermittlung von Zonen, in denen der Kohlenoxydgehalt der Luft über das erträgliche Maß hinausgeht. Durchweg wurde bei allen Arbeitern, die sich in wenig durchlüfteten Betrieben aufhielten, eine Erhöhung des Kohlenoxydhämoglobinanteils im Blut festgestellt. Ein weiteres Handbuch ist dem Kampf gegen Hitze und Lärm gewidmet. Es wurden Unter anderem darin sämtliche in den Indu- strien angewendeten Apparate zur Klima- messung zusammengestellt. Da vor allem der Hochofenarbeiter durch Hitzschlag mit all seinen Konsequenzen gefährdet ist, kommt dieser Uebersicht besondere praktische Be- deutung zu. In diesem Zusammenhang stellte das Institut für Arbeitsphysiologie in Dort- mund fest, daß die Leistungsfähigkeit dann am besten ist, wenn den in heißer Umge- bung arbeitenden Menschen eine Wasser- menge verabreicht wird, die größer ist als der Wasserverlust des Körpers durch Schweigabsonderung. Diese Erkenntnis stellt ein Novum dar, da man bisher die Auffas- sung vertrat, daß die Widerstandskraft ge- gen Hitze durch Beschränkung der Wasser- Europäer Deutschs- französische Wohnheim konferenz (Dsw) Zwischen dem französischen Stu- dentenwerk(Centre National des Oeuvres Universitaires et Scolaires) und dem Deut- schen Studentenwerk schweben Verhandlun- gen über die Durchführung einer deutsch- französischen Wohnheimkonferenz. Diese Konferenz wurde anläßlich der Wohnheim- konferenz des Deutschen Studentenwerkes im Oktober 1959 in Darmstadt angeregt und wird voraussichtlich im September 1961 in Paris stattfinden. Feingemüse bevorzugt In den 6 Ländern der Europäischen Wirt- schafts-Gemeinschaft EWG) wurden 1959 12,6 Millionen t Gemüse für den Markt er- zeugt. Die größten Posten lieferten dabei Tomaten(2,78 Mill. t), Blumenkohl(1,06 Mil- lionen t), Melonen(820 000 t). Zwiebeln (740 000 t), Möhren(670 000 t) und Pflück- erbsen(500 000 t). Ihnen folgten Artischok- aufnahme erhöht werden könne. Die Klassi- fizierung der auf Hitzearbeit zurückgehen den Unzuträglichkeiten bedarf jedoch wei- terer Forschungen. Dazu gehören auch die von einem belgischen Institut eingeleiteten Untersuchungen über die Gewöhnung von Rettungs mannschaften an hohe Tempera- turen. Für alle diese wichtigen und umfassen- den arbeitsmedizinischen Forschungen, die auch nach der Veröffentlichung des ersten Sammelwerkes fortgeführt werden sollen, stellte die Hohe Behörde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl bisher vier Millionen Dollar zur Verfüguag. Richard Krüger am Werk ken, Kopfsalat, Weißkohl und Pflückboh- nen. Gegenüber dem Durchschnitt 1950/52 ist im Laufe der letzten Jahre die westeuropä- ische Gemüse-Erzeugung um 42 Prozent an- gestiegen. In diesem Zeitraum sind etwa ein Viertel Kopfkohl weniger erzeugt worden, dagegen zeigte sich ein eindeutiger Zug zum Anbau von Feingemüse. Die stärksten Er- zeugungssteigerungen wiesen Artischocken, Tomaten, Melonen, Spargel, Schwarzwur- zeln, Sellerie, Kopfsalat, Gurken, Knob- lauch und Grüne Bohnen auf. E PZ-Reisebeihilfen Die Europäische Produktivitätszentrale (EPZ) gewährt neuerdings Reisebeihilfen an Mitarbeiter europäischer Forschungs- institute für industrielle Soziologie, für an- gewandte Soziologie und Arbeitspsychologie, um ihnen dadurch eine bessere gegenseitige persönliche Fühlungnahme zu ermöglichen. Anträge sind über die nationale Produktivi- tätszentralen an die EPZ zu richten. Ferner stellt die EPZ für kurze Dauer auf Antrag nationalen Behörden oder Forschungsinsti- tuten hochqualifizierte Berater für die drei erwähnten soziologischen Sondergebiete zur Verfügung. Diese Berater werden von der EPZ bezahlt. Produktivitäts messung Die von der Europäischen Produktivi- tätszentrale(EPZ) herausgegebene Zeit- schrift für Produktivitätsmessung Gevue de la Mesure de la Productivitée) enthält u. a. in ihrer letzten Nummer(Nr. 20) auf- schlußreiche Angaben über die Produktivi- tät im Großhandel und im Einzelhandel sowie eine Abhandlung über Produktivität und Rentabilität in der Handelsgeschsfts- kührung. Weitere Arbeiten befassen sich mit zwischenbetrieblichen Produktivitätsver- gleichen. Grenzen als Fluchthindernisse Sobald deutsche Militärflugzeuge fran- zösisches oder italienisches Gebiet überffie- gen, was bei Uebungsflügen fast unvermeid- lich ist, muß vorher eine besondere Bewil- ligung eingeholt werden. Dieses Verfahren stellt eine starke Belastung dar, vor allem dann, wenn die Bundesluftwaffe in gröge- rem Umfange die Düsenjäger F 104 besitzt. Es ist praktisch ausgeschlossen, mit diesen Maschinen auf das deutsche Gebiet be- schränkte Uebungsflüge vorzunehmen, Da- her sind Bemühungen im Gange, von Frank- reich eine Generalbewilligung zu erhalten, damit dann nur noch die Flüge normal dem Flugsicherheitsdienst, der auch jetzt schon regelmäßig unterrichtet wird, gemeldet wer- den müssen. Man darf feststellen, daß das jetzt gültige Bewilligungsverfahren bereits sehr geschmeidig ist. Häufig geht die Ge- nehmigung erst lange nach Durchführung des Fluges ein. Es handelt sich um rein bü⸗ rokratische Meldungen und Genehmigungen. 6 Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMEIN TLOKALINACHRIcHTEN In himmelblauen, zartrosa und graugrünen Zimmern: Die Kripo thront über Mannheims Dächern Die Neu- und Umbauten am Polizeipräsidium sind abgeschlossen/ Der wilhelminische Prachtbau hat sich gewandelt Das Polizeipräsidium in L 6 hat wieder ein Dachgeschoß. Auch der Umbau der ritten Etage ist abgeschlossen. Die Baupläne des Hochbauamtes wurden bereits im Archiv deponiert. Während die Möbelschreiner noch Regale einbauen, Installa- teure einige Dichtungen nachziehen und die Maler die letzten Kratzer an den Wänden beseitigen, herrscht bei der Kriminalpolizei inoffizieller„Umzugs- Alarm“. 141 Kriminalbeamten und Beamtinnen und 31 Angestellte waren bisher im zwei⸗ ten Obergeschoß des Präsidiums zusammengepfercht. Im Schnitt saßen vier Be- Amte in einem kleinen Raum. Die Vernehmungen wurden dadurch nicht selten erschwert. 30 neue Räume entstanden nun in den um- und angebauten Etagen. Bald werden die Zimmer mit nur zwei Beamten belegt sein. Ueberall sind Tische und Stähle für die Besucher. Die Kriminalpolizei wird endlich auch einen neuzeit- lichen„Kundendienst“ einrichten können. Die Bauveränderungen, die anderthalb Jahre in Anspruch nahmen, kosteten die Stadt etwa eine halbe Million Mark. Dieses Geld wurde mit Bedacht in das alte Haus gesteckt. Die Mannheimer sind auf diese Weise in der glücklichen Lage, alle Dienststellen für öffentliche Ordnung und Sicherheit unter einem Dach vereinigt zu haben. Kriminaldirektor Riester meinte:„Es geht alles schneller so, wir brauchen nur von Tür zu Tür zu gehen!“ Himmelblau, graugrün und zartrosa sind al die neuen Räume getüncht. Auch die kleinsten Zimmer wirken dadurch luftig und groß. Bunte Gardinen werden das Bild ab- runden. In kast jedem Raum hängt ein Laut- sprecher, über den Direktor Riester seine Beamten unverzüglich einsetzen kann. We- Sentlich aber ist für die Arbeit der Kripo eine strategische Raumeinteilung, die der Organisation harmonisch folgt. So entschied man sich, die Leitung und die Auswertungs- Abteilung im zweiten Obergeschoß zu belas- Sen. In den salonhaften Eckzimmern des dritten Obergeschosses werden die Leiter der Inspektion I und der Inspektion II unter- gebracht. In jenen Inspektionen wird die Arbeit der einzelnen Kommissariate schwe- rer und leichter Diebstahl, Sitte, Betrug, Mord und Fahndung koordiniert. Zentral im dritten Obergeschoß(Zimmer 435 und 434) Bat sich die Geschäftsstelle der Kripo eta- bliert, Wer irgendwelche Sorgen hat, dem wird dort der Weg zum zuständigen Beam- ten gewiesen. In einer zentralen Kartei wer- den alle Einbestellungen zusammengefaßt, um Besuchern, die oft ihre Karte verloren Haben, den Weg zeigen zu können. Auch die eingehende Post wird dort verteilt. Ueber den Dächern von Mannheim wer- den die Akten der Kripo gespeichert. Ein Luftiges Zimmer für die Straftaten- Kartei Bilder(2): Pitt Steiger einziger Archivraum von 42 Metern Länge und 3,30 Metern Breite erstreckt sich bei- nahe an der ganzen Bismarckstraßen-Front des Polizeipràsidiums entlang. Dort werden Künftig in über 50 Stahlschränken die 90 000 Einzelakten des Erkennungsdienstes archiviert. Im östlichen Erkerzimmer„ruht“ die Strafkartenkartei in 15 Stahl- und einem Teil der 30 neuen Rollschränke. Im Westturm- Zimmer werden künftig die Verhöre der Kripo stattfinden. Bisher mußten die Krimi- nalbeamten bei Kapitalverbrechen, die Ver- Wow AGENM-s0M̈ERAUMGEB0f Fofmschöper Wagen mit Schlafgelegen- heit för 4 eM. Personen. Aufbau aus Welfach bewährten Polyester- Schicht- Platten. ſnnervetarbeitung: Finnische Birks. Zübehöf: Schaumbstten, 2Z-flam. Pfropongaskocher, Spüle mit pumpe, Kleſcdetschrank, Wäsche fächer, große Stabräbme. Zum einmaligen Sonderpreis von DN 4 950, KAUF HAUS VEIIER MANNHEIM Wohin gehen wir? Donnerstag, II. August Filme: Planken Großes Haus: Der Ra- cher“; Kleines Haus:„Das süße Leben“; Alster: „Man nannte es den Großen Krieg“; Schau- burg: Brennender Sand“; Scala:„Die Unbe⸗ kriedigten“; Capitol: Die Rose von Tokio“; Alhambra:„Das Herz von St. Pauli“; Univer- sum;„Kein Engel ist so rein“; Royal:„Krieg und Frieden“; Kurbel: Die Schlucht des Grauen“; Palast;„Die Schande von Chikago“; Abendstudio im City: Herr im Haus bin ich“. Sonstiges: Circus Busch, Berlin, 20 Uhr, Alter Megplatz, Premiere. dächtigen im Direktionszimmer im Ostturm des zweiten Stockes befragen. Die technische Abteilung der Kriminal- polizei bezieht ihr Domizil ebenfalls im Dachgeschoß des Polizeipräsidiums. Zur Er- leichterung wurde übrigens auch ein moder- ner Fahrstuhl eingebaut. Mit allen neuesten technischen Apparaturen wurde das Foto- labor der Kripo bestückt. Fingerabdrücke werden auch dort oben abgenommen. Aber die Kundschaft muß jetzt nicht mehr mit blauen Händen zur nächsten Toilette laufen, sondern jeder kann seine zu Stempeln „mißbrauchten“ Fingerkuppen mit Spezial- seife an einem Waschbecken im Zimmer rei- nigen. „Und das ist unser Porträt-Raum“, er- klärte Kriminalrat Wilhelm Berg, bevor er den MM- Reporter in ein großes Zimmer mit farbigen Wänden führte. Eine Ecke ist weiß 1900: Neubau für 1,3 Sechs Jahrzehnte war dieses Gebäude ein Mittelpunkt staatlicher Verwaltung in Mann- heim. Vor seiner Errichtung waren die ver- schiedenen Aemter im„Kaufhaus“ unterge- bracht; als dieses durch die Stadtgemeinde erworben wurde, um das für die städtischen Behörden zu eng gewordene alte Rathaus am Markt zu entlasten, mußte man sich nach neuler Unterkunft umsehen. Die Steuerbe- Hörden zogen ins Schloß, für die Zwecke des Großherzoglichen Bezirksamts dagegen wurde die Errichtung eines Neubaues be- schlossen, Als Bauplatz wählte man den an der Bismarckstraße gelegenen Teil des Qua- drats L 6, wo bis dahin die alten Stallungen der Dragonerkaserne und Teile der übrigge- bliebenen Festungswerke gestanden hatten; dahinter erstreckten sich im vorigen Jahr- hundert die Baumschulgärten bis zum Bahn- hof. Mit der Planbearbeitung, dem Kosten- Voranschlag und anderen Vorbereitungen be- kagte man sich im Jahr 1899, im folgenden Jahr genehmigte die Ständeversammlung das Projekt. Es kostete mit Inneneinrichtung rund 1,3 Millionen gute Goldmark! Die Stadt ließ die Pferdeställe und die Festungsmauern bis auf die Fundamente abtragen; dann konnte mit den Bauarbeiten begonnen wer- den. Noch vor Vollendung des Rohbaues im Oktober 1902 starb der mit der Bauleitung beauftragte bautechnische Referent des In- nenministeriums, Oberbaurat Hanser, und sein Nachfolger, Professor Levy, übernahm die Oberleitung. Am 1. Oktober 1903 wurde der Neubau seiner Bestimmung übergeben. Der an der Hauptfassade viergeschossige, gegen die Seitenstraßen dreigeschossige Bau enthielt die Räume des Bezirksamts, die Polizeidirektion, die Zentralwache und die Meldestelle, den alten Mannheimern als Paßbüro bekannt. Im Obergeschoß befanden sich die Diensträume des Landeskommissärs und der Bezirksratssaal, darüber waren die Wohnungen der leitenden Beamten. Auf der Hofseite standen der Kanzleibau und der Gefängnisbau, wodurch sich drei lichtspen- getüncht. Dort werden Künftig die kleinen und großen Ganoven auf einem Stuhl sitzen. Die Porträts werden wohl in den wenigsten Fällen schmeichelhaft sein. Das sollen sie 33 auch nicht. Das Fotozimmer aber heißt eben Porträtraum.“ Das klingt unverfänglicher. „Der Umzug in der nächsten Woche wird uns natürlich nicht daran hindern, unsere Kunden wie gewohnt zügig und gründlich zu bedienen“, scherzte ein leitender Beamter zum Abschluß der Führung durch die neuen Raume. Von innen gesehen sind die neuen Teile des Präsidiums modern, freundlich und zweckmäßig. Aber wenn man das Gebäude als Ganzes betrachtet, wird's sehr traurig: Das aufgestockte Dachgeschoß ist noch nicht verputzt. Es wurde mit grauen Tuffsteinen hochgemauert, weil der„barocke“ Stil der Sandsteinfassade nicht weitergeführt wer- den konnte; nicht allein der hohen Kosten Wegen, sondern weil auch Kunststeinmetze kaum noch zu finden sind. Nach dem Krieg Wurden die alten Seitenflügel durch das Staatliche Hochbauamt nicht in der alten Geschoßhöhe erneuert, und 50 haperte es beim jetzigen Umbau mit dem Anschluß zu den Ecktürmen. Es hätte auch nicht mehr ge- paßt. Mit der jetzt gefundenen Lösung hat man noch das Beste getroffen. Wenn bei einer späteren Ueberholung der Außenflächen mit dem Verputz ein einheitliches Aeußeres er- zielt wird, kann man sich vielleicht eher mit dem Gesamteindruck abfinden. Der hellgelbe Heilbronner Sandstein ist ohnehin so ver- rußt, daß man einmal an die Reinigung den- ken muß. Millionen Goldmark dende Innenhöfe ergaben. Der Gefangenen- bau war übrigens kein regelrechtes Gefäng- nis, sondern bestand zum Teil aus Notarrest- zellen der Zentralwache, weiter waren darin ein Dirnenuntersuchungsraum und ein Bad. Das Großherzogliche Amtshaus, wie es in einem Stadtführer jener Zeit genannt wird, war Sitz der höchsten staatlichen Behörden in Mannheim. Die verwaltungsmäßige Eintei- lung des Landes war damals anders als heute. Die elf badischen Kreise waren in vier Landeskommissariate zusammengefaßt, von denen das für Nordbaden seinen Sitz in Mannheim hatte und sich bis an den Main erstreckte. Der Kreis Mannheim bestand ursprüng- lich aus den drei Amtsbezirken Mannheim, Schwetzingen und Weinheim, die beiden ersten wurden später zusammengelegt. Jetzt gibt es nur noch den Kreis Mannheim, für den die nächst höhere Verwaltungsbehörde das Regierungspräsidium Nordbaden in Karlsruhe ist. Die Befugnisse des Landes- kommissärs waren ziemlich weitgehend und konnten auch in die Mannheimer Stadtver- Waältung eingreifen. So mußte noch 1930 der Landeskommissär um Vermittlung angerufen Werden, als im Stadtrat Widerstände gegen einen Nachtragsetat auftraten. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Verpflichtung des Oberbürgermeisters auf sein Amt. Das ist nun längst vorbei. Unsere Stadt untersteht jetzt unmittelbar dem Regierungs- Präsidium, der Landkreis hat seine Selbstver- waltung. Vorbei ist auch die Zeit der Bezirks- ratssitzungen unter dem Bild des Großher- 20g Friedrich. Die einst den Giebel des Mit- telbaues krönende Riesenstatue der Badenia hat längst ihren Platz verlassen. Im Krieg kam das Bezirksamt noch einigermaßen gut davon; einige innere Umbauten wurden nach Bedarf vorgenommen. Der einst so pompös nachempfundene Barockbau hat noch einmal eine halbe Million verschlungen, damit er seinem Zweck als Polizeipräsidium dienen kann. W. N./ No. Tippen an die Stirn ist Beleidigung Polizeipräsident Dr. Leiber zu den rüden Manieren mancher Kraftfahrer An einer Kreuzung in den Quadraten. Es War bei G 1/ F 2, also gerade hinter dem Marktplatz. Zwei Wagen rollen auf die Kreuzung zu. Einer vorsichtig, langsam, der andere forsch und schnell. Der Forsche kommt von links. Seine Bremsen schreien, die Räder Radieren. Kein Knall. Noch ein- mal gutgegangen. Um ein Haar. Der eine Fahrer, der von rechts kam und im Recht War ist bleich, schweißgebadet. Er sieht gerade noch, wie der andere, der von links kam und im Unrecht war, sich mit dem Finger frech an die Stirn tippt und ab- rauscht. Das war also Ecke 6 1/ F 2. Das Pässiert täglich ein paar Dutzend Mal irgendwo und überall in den Quadraten. Muß sich ein anständiger Autofahrer von jedem Rüpel ungestraft Idiot schimpfen lassen? „Tippen an die Stirn ist eine Beleidi- gung“, antwortet auf diese Frage Polizei- präsident Dr. Rudolf Leiber und zitiert zur Bekräftigung dieser Feststellung eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Düssel- dorf. Das Tippen an die Stirn, so meint das Gericht, sei nicht nur der Ausdruck berech- tigter Kritik an dem Verhalten eines an- deren Verkehrsteilnehmers, sondern die Bekundung einer persönlichen Nichtach- tung. Durch das Tippen an die Stirn werde zum Ausdruck gebracht, der Täter halte den anderen für geistig nicht normal. Das Gericht macht sich dabei allerlei Ge- danken, Bekundungen persönlicher Ver- stimmungen, Unhöflichkeiten, Taktlosigkei- ten, Beweise schlechter Kinderstube oder fehlender Selbstzucht, ja Grobheiten hätten nicht in jedem Falle ehrverletzenden Charak- ter. Anders sei es jedoch, wenn ein derarti- ges Verhalten die offensichtliche Brüskierung eines anderen bezwecke, der als minderwer- tig hingestellt und behandelt werde. Dafür daß der Straßenverkehr andere Maßstäbe herausgebildet habe, biete das Gesetz keinen Anhaltspunkt. Es könne auch nicht die Rede davon sein, daß die Rechtsprechung der Ver- kehrsgerichte im Tippen an die Stirn nur den Ausdruck berechtigter Kritik an dem ver- halten eines anderen Verkehrsteilnehmers, nicht aber die Bekundung einer persönlichen Migachtung zu erblicken Pflege. Zwar sei zu- zugeben, daß die Handlungsweise des Ange- klagten im heutigen Straßenverkehr zu- weilen beobachtet werden könne. Hieraus könne indessen nicht geschlossen werden, daß sie unter Kraftfahrern„üblich“ sei; sie stelle nur ein weiteres Anzeichen dafür dar, daß eine Minderheit der Bevölkerung die vom überwiegenden Teil der Rechtsgemeinschaft immer noch anerkannten Regeln des Anstan- des und der guten Sitten im menschlichen Zusammenleben nicht mehr beachten zu müssen glaube. Leider kommt das Tippen an die Stirn im Kraftfahrverkehr recht oft vor. Mit Vorliebe tun es Leute, die selbst im Unrecht sind und sich mit ihren rüden Manieren rücksichtslos durchsetzen wollen. Menschen, die im gesell- schaftlichen Leben oft den größten Wert auf tadelloses Benehmen legen, versagen am Steuerrad ihres Kraftwagens. Ganz konkret schlägt Polizeipräsident Dr. Leiber vor:„Wie wäre es, wenn sich gelegentlich anständige Kraftfahrer der Mühe unterzögen und die Flegel der Landstraße wegen Beleidigung be- langen? Ich glaube, es gibt Richter, die bereit sind, empfindliche Strafen zu verhängen.“ L/ mac Donnerstag, 11. August 1960 Nr. 194 —— Terrasse auf L 6: Nur für die Mittagspause der Polizeibeamten Fall Pietro Cerdarmas: . um den Makel zu mildern Moralische Wiedergutmachung Im Morgengrauen des 21. Juli 1960, einem Donnerstag, wurde der italienische Gast- arbeiter Pietro Cerdarmas in einem Zimmer der städtischen Krankenanstalten von seinen qualvollen Verletzungen durch den Tod er- löst. Das unermüdliche Ringen der Aerzte blieb vergebens. Neunhundert Kilometer Weit war der Zweiundfünfzigiährige aus seinem Heimatdorf Pulfero im norditalieni- schen Landkreis Udine nach Mannheim ge- reist, um dern Elend seiner Familie abzu- helfen. Es wurde eine Reise aus der Not in den Tod. Pietro Cerdarmas war fleißig und sparsam. Seit 1956 ging er immer wieder in die Bun- desrepublik. Dort brauchte er nicht lange nach Arbeit zu suchen. Tüchtige Leute wie er sind gefragt. Alle Stellen bescheinigen ihm tadellose Führung. Bis auf den allernotwen- digsten Lebensunterhalt schickte er den Wochenlohn regelmäßig nach Hause, auf Heller und Pfennig. Cerdarmas hing an seiner Familie. Die Trennung von ihr war für ihn schmerzlich. Er betrachtete sie nicht als eine zweideutige„Abwechslung“, sondern als eine jener verteufelten Spielregeln dieser bis in die intimste Sphäre reglementierenden Welt. Als„ultima ratio“, als letzten Ausweg aus einer Not, deren Ursache in jahrhunderte- alten politischen und wirtschaftlichen Unzu- länglichkeiten zu suchen ist, nicht in persön- lichem Versagen. a Ein einziger wuchtiger Beilhièeb setzte all dem ein Ende— der Sorge um die Angehöri- gen daheim in Pulfero, wie auch ihrer Ver- sorgung. Der Beilhieb eines Deutschen. Mannheim war die Endstation eines arbeits- reichen, mühevollen Lebens. Vor wenigen Wochen erst war Cerdarmas in die Rhein- Neckar-Stadt gekommen. vermutlich hat man ihm gesagt, es ließe sich hier gut aus- kommen, die Menschen seien umgänglich kameradschaftlich. Am Freitag, dem 15. Juli 1960, legte er sich nach harter Arbeit in einer Ziegelei zu Bett. Wenig später fand man ihn in seiner Arbeiterunterkunft in einer riesigen Blutlache. Motiv: Geldgier „Die Tat des Böhnke ist so gemein“, schreibt dazu ein MM.-Leser aus der Wald- Parkstraße 254 des Lindenhofes,„daß die CCT 8 mal vergrößert sehen Sie die Weit aut Ihren Reisen— Wanderungen und beim Sportl hora- Sport 8* 30 vergütete Optik, Mittel- trieb. 2 J. Gar., deut- sches Erzeugnis nur 78. Anzahlung Hur 15. Eine Sensation in Preis und 1 Qualität! Mannheims großes Spezialhaus 1 f * 5 0 R A 0 7, S, Plunken, ſel. 268 44/45 GGCGCCcCbbTfTbTfTfTbTbebbeee Mannheimer Bevölkerung ihr Mitgefühl der italienischen Familie gegenüber, welcher der Ernährer genommen ist, zum Ausdruck brin- gen sollte. Tausende fahren jährlich nach Italien“, so heißt es weiter.„Es wäre der Aus- druck einer inneren Verbundenheit auch mit den Menschen dieses Landes, hier zu helfen und den Makel, der auf die Stadt gefallen ist, zu mildern. Ich füge zehn Mark bei und überlasse Ihnen alles weitere Die Lokalredaktion stellt den Betrag dem in Mannheim tätigen Seelsorger der„Missione Cattolica“, Monsignore Antonio Mattalia im JL.ehrlingswohnheim St. Paul auf dem Almen- hof zur Verfügung. Monsignore Mattalia leitet das Geld an die Familie des Getöteten Weiter K. —. 5 Heidelberger Schatten über dem Gaswerk Gesamtabgabe ging zurück, Verbrauch im Stadtgebiet stieg Zwar wirkte sich der ausgiebige Regen der letzten Wochen bis jetzt kaum auf den Mannheimer Grundwasserpegel aus, weil die zumeist heftigen Regengüsse größtenteils glatf abfließen anstatt den Boden langsam zu durchdringen, doch sind Mannheims Pump- werke davor bewahrt worden, ihre ganze Kapazität auszuschöpfen. Immerhin wurden aber im ersten Halbjahr 1960 14,83 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert, 9,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 1959. In- zwischen ist aber das Plus von 1,3 Mio ebm Ende Juni auf eine knappe Million zu- rückgegangen und Oberbaudirektor Dipl.- Ing. Eduard Doka rechnet sogar damit, daß die Jahresbilanz der Wasser förderung der des Vorjahres entsprechen wird. Eine stetig nach oben zeigende Kurve ist beim Stromabsatz zu verzeichnen. Stadt- werke und OEG bezogen im ersten Halbjahr 1960 vom Großkraftwerk 283,23 Millionen Kilowattstunden elektrischer Energie, das sind 8,9 Prozent mehr als im Vergleichszeit- raum 1959 und mehr als das Vierfache gegen- über dem ersten Halbjahr 1938— dabei ist Mannheims Einwohnerzahl seitdem nur um etwa zehn Prozent gestiegen. Völlig unterschiedlich nicht nur bei ein- zelnen Gaswerken und Städten im Bundes- gebiet, sondern auch in den Jahresbilanzen Mannheims ist die Entwicklung im Gasver- brauch. An einigen Orten hält die Stagnation an, in anderen muß immer mehr Gas produ- ziert werden. In Mannheim nun sind die Produktionszahlen des Werkes auf dem Luzenberg auch heute noch durch den Bau des neuen Heidelberger Gaswerks gekenn- zeichnet. Um bei Halbjahreszahlen zu blei- ben: im letzten Zeitraum vor der Inbetrieb- nahme des unvermindert heftig umstrittenen Heidelberger Werkes wurden 1956 67,2 Mio cbm Gas erzeugt, dann nur noch 54,5, Schließlich 55 und sogar 38,13, heuer aber nur erst 56,12 Millionen Kubikmeter. Der Rückgang um 3,5 Prozent gegenüber Januar bis Juni 1959 ist vor allem auf neue Dis- positionen im Heidelberger Gaswerk zurück- zuführen, durch die der Fremdgasbezug ge- drosselt wurde. Der Absatz im Mannheimer Stadtgebief erhöhte sich um drei Prozent, auch die Lieferungen nach Worms stiegen. Zu Buch schlägt freilich beispielsweise auch die Stillegung des seither gasbeheizten Kessels im Herschelbad, der zuvor auch das Nationaltheater und die Werkstätten der Stadtwerke mitheizte. Jetzt sind alle diese Gebäude direkt an die Stadtheizung ange- schlossen. Vor allem in der Industrie tritt dem Gas als Konkurrent auch Oel entgegen. Vielleicht ist aber in absehbarer Zeit nach einer entsprechenden Aenderung der Verträge eine stärkere Gaslieferung nach Heidelberg möglich? K Statt Tabak künftig Industrie? in der Südpfalz Wenn die Blauschimmelseuche künftig der Tabakanbau in der Südpfalz unmöglich machen sollte, werden in den bisherigen Tabakzentren Industriebetriebe angesiedelt werden. Diese Mitteilung machte am Mon- tag der Direktor des Arbeitsamtes Landau, Verwaltungsrat Richard Geib, vor Journa- listen in Landau. Größere Industrieunter- nehmen hätten sich schon bereit erklärt, Zweigbetriebe in der Südpfalz zu N Polizistenpech: Streifenwagen verunglückte Täter: Oberleitungsmast Ausgesprochen unprogrummgemäß en- dete dieser Tage die nächtliche Einsatz- fahrt eines städtischen Funkstreifen- Wagens. Auf der Waldhofstraße, in Höhe der Einmündung Lortzingstraße, wollte der Streifenwagen auf eine Gleis-Bau- stelle einfahren. Auf einmal stieß er un- versehens gegen einen Oberleitungsmast, der plötzlich im Wege stand. Zwei der beamteten Insassen wurden leicht ver- letzt, einer von ihnen erlitt Kopfprellun- gen, die im Krankenhaus ambulant be- Randelt werden mußten. Ein unbeteiligtes Fahrrad, das am Straßenrand abgestellt war, wurde bei der Kollision außerdem an Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt ent- stand ein Sachschaden von schätzungs- weise 3000 Mar. Die Berufsfeuerwehr fand sich ein, um den lädierten Streifen- wagen abschleppen und die Baustelle stürker abzusichern. Die Schuldſrage des Unfalls ist noch nicht geklärt; in seiner Folge wurde jedoch der bisher an der Baustelle vorbeigeführte Verkehr umge⸗ leitet. 76/Li. 7 Für lhre Gesundheit täglich eine Tasse Belunis lee Indischer Slutreinigungs- und Schlankheits-Tee 1 Bekunis-Jee entschlacht Ihren Hörner, reinigt ihr Blut unt ate Haut, regelt lhre Verdauung, verhütet Darmträgheit u. Verstopfung und macht schlant auf natürliche Weise. gekunis- fee einfach falt Auch als Bekunis- Dragees erhältl. in Apoth., Drog. u feformh., jede post Ta Lis boo ges grü der Dic ner des beo eine ein Zuv zeu den zan urls sch Met 40 bla hen Sine Bas der jede Ver ist Em frei reis stac den und brü Wag auf bis tag dell gen Eta zer Dok mac daz auf; auf an reik nick die zuh Ir. 194 hat aus- glich, Juli einer ihn sigen ein“, Fald- die port! 30 ittel⸗ 78. 15.— und Ahaus 4,45 der der rin- ach Us- mit fen len ind em one n- lia en L. ese 8e ritt en. eit der ach K tig ich gen lelt on- au, na- 1 * Nr. 184/ Donnerstag, 11. August 1960 uannnEIuERE tOKAINAcHEIcHTEN 2) MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Talisman der Basler Pontonfahrer ist ein ausgehöhlter Kürbis Bild: Pitt Steiger Eidgenössisches Ponton auf dem Neckar 21 Schweizer treiben durch den Urlaub/ Bier-Rast an der Schleuse Im Windschatten des Lastkahns„Stadt Guzenhausen“, flankiert von„Friedrich List“, dem Zollboot, und einem Sicherungs- boot der Sandhofener Flußpioniere ließ sich gestern nachmittag gegen 16 Uhr ein dunkel- grün gestrichenes Ponton in die Kammer der Feudenheimer Neckarschleuse treiben. Dicht besetzt war es von 21 jungen Män- nern, die mit Ferngläsern das rapide Sinken des Wasserspiegels in der Schleusenkammer beobachteten; geziert war es am Heck von einem schwarz-rot-goldenen Wimpel und einem Wimpel mit dem Schweizer Wappen. Zuvor hatte das ungewöhnliche Flußfahr- zeug oberhalb der Schleuse zusammen mit dem Bundes wehrboot festgemacht und den zahlreichen Insassen einen kurzen„Land- urlaub“ ermöglicht. Ein altes Holzponton der schweizerischen Armee war es; dreiteilig, 16 Meter lang und 1,80 Meter breit, mit einem 40-PS-Außenbordmotor armiert. Die Flußfahrer trugen unter ihrem blauen Drillich die grünen Uniform- hemden der interkantonalen Streitkräfte; sie sind Mitglieder des„Pontonierfahrvereins Basel“, Privatleute, die zwar größtenteils der Schweizer Miliz angehören, diese Reise jedoch außerdienstlich und zu ihrem reinen Vergnügen unternehmen. Benjamin an Bord ist ein 18jähriger, die meisten Jahre hat Emanuel Jenni, Ehrenpräsident der Ponton- freunde, mit 65 aufzuweisen. Mit dem Zug reisten die Eidgenossen von ihrer Heimat- stadt nach Stuttgart. Dort holten sie ihr aus den Beständen der Armee übernommenes und ehemals unter der Last von Pionier brücken gebeugtes Holzboot aus dem Güter- wagen und wasserten am Montagmorgen auf dem Neckar. Flußabwärts geht die Reise bis Köln, wo man am Nachmittag des Frei- tag einzutreffen gedenkt. Die Etappe, in der Mannheim passiert wurde, führte von Hei- delberg bis Worms. Abends wird ausgestie- gen und im Hotel übernachtet. An den Etappenzielen stürzen sich die Nordschwei- zer unter Führung ihres Reiseleiters Rolf Dobler ins Nachtleben(in der Schweiz macht nach 24 Uhr alles zu“). Der kurze Schleusenaufenthalt bei Feudenheim wurde dazu genutzt, die unentbehrlichsten Bestände aufzufüllen: der 53. Kasten kühlen Bieres auf der wenige Tage alten Reise wanderte an Bord. Bisher lief die Ferienfahrt denn auch reibungslos ab. Lediglich der nicht immer; doch dann bleibt noch immer die Möglichkeit, sich an einen Lastkahn an- zuhängen, wenn die saure Wasserarbeit mit Motor will. den Ruderblättern zu anstrengend erscheint. Wie die Basler Pioniere übrigens versichern, sind sie der erste Schweizer Verein, der den Neckar befährt. Ein diplomatischer Aus- tausch über Bonn und Bern ebnete die Wege — oder vielmehr die Wellen. Li. Kleine Mannheimer Fabrikant segelt kür Kiel Der Mannheimer Fabrikant Wolfgang Bahner verhalf dem Kieler Vacht-Club die- ser Tage zu besonderen Meriten. Auf der großen, alljählich stattfindenden Ostsee- Regatta wurde erstmals mit Hochsee-Vach- ten über eine 225 Meilen lange Strecke von Travemünde nach Marstrandt(Schweden) gesegelt. Bahners Lacht„Seewanderer“ be- Wwältigte die 225 Meilen in 47:43 Stunden. Damit kam der Mannheimer auf den drit- ten Platz in seiner Klasse. Weil aber Bahner gleichzeitig Mitglied des Kieler Clubs ist, konnte er noch den Ruhm für sich in An- spruch nehmen, von allen Kieler Teilneh- mern der schnellste gewesen zu sein. 05 Die„Straßburg“ fährt übrige Schiffahrt ruht Während das Rheinpassagierschiff„Straß- burg“ am kommenden Sonntag stolz von Straßburg nach Koblenz rheinabwärts schwimmen wird, wird der Frachtschiffahrt Wegen militärischer Uebungen ein unfreiwil- liger Ruhetag verordnet. Da die Schiffahrt auf der Strecke Mannheim— Karlsruhe an vier verschiedenen Stellen gesperrt ist, wird jede zügige Fahrt unmöglich, so daß die meisten Schiffer lieber einen ruhigen Sonn- tag an einem geeigneten Liegeplatz verbrin- gen werden. Die Sperre tritt im einzelnen ein: von 8 bis 17 Uhr bei Rheinkilometer 393,9 (Rheinhausen), bei Rheinkilometer 384, 1 (Germersheim), bei Rheinkilometer 372,6 (Leimersheim) und von 9 bis 17 Uhr bei Rheinkilometer 409,9(Brühl). Arö. 40 000 Besucher beim Ketscher Backfischfest Bereits am Wochenende wurden beim Ketscher Backfischfest über 40 000 Besucher gezählt. Als Veranstalter dieses größten Volksfestes im Landkreis Mannheim zeich- net der Angelsportverein 1928. Den Auftakt bildete die Einholung des Fischerkönigs Emil Limbeck. Die Zelthalle Koch mit ori- Aus dem Polizeibericht: Rabiater Freund „besetzte“ die Wohnung Gegen 20 Uhr wandte sich eine 61jäh- rige verwitwete Frau hilfesuchend an die Beamten des 3. Polizeireviers. Ein mit ihrer 17jährigen Tochter befreundeter 26jähriger Mann war angetrunken in die Wohnung im Jungbusch gekommen. Als die Mutter ibn hinausweisen wollte, war es zu einem Wort- wechsel gekommen. Schließlich schlug der Eindringling auf Mutter und Tochter ein, so daß beide aus ihrer Wohnung flüchten mußten. Als zwei Polizisten drei Minuten später in der Wohnung eintrafen, war der Störenfried noch anwesend. Er ging sofort zum Angriff über. Zunächst reichte Kör- perkraft aus, um ihn zu überwältigen; als er sich jedoch weigerte, mit zur Wache zu kommen, mußten Polizeigriffe angewandt werden. Im nur 70 Zentimeter breiten Woh- nungsflur konnte sich der Wütende wieder losreigen. Seiner heftigen Schlegserien er- wehrten sich die Polizisten nunmehr mit dem Gummiknüppel. Schließlich kam poli- zeiliche Verstärkung herbei, da der außer sich Geratene immer wieder tätlich wurde. Es wurden ihm Handfesseln angelegt. Dann zur Ent- Krankenhaus Wurde er zur Behandlung und nahme einer Blutprobe ins gebracht. Kein stiller Zecher Um polizeilichen Schutz bat auch eine 38 jährige Frau am späten Abend in Schönau, weil sie von ihrem Ehemann ge- schlagen und verfolgt worden sei. Ihrem Mann, der als notorischer Trinker einem Wirtshausverbot unterliegt, hatte sie mit dem Auftrag, einzukaufen, zehn Mark gege- ben. Als er nicht zurückkam, machte sich die Frau auf die Suche. Sie traf ihn schließlich am Fenster einer Schankwirtschaft stehend, Wo er sich am Bier gütlich tat; das Geld hatte er bereits in Alkohol umgesetzt. Zur Rede gestellt, hub der Mann zu Schreien und zu Toben an und schlug auf seine Frau ein. Als er sie später in Begleitung der Polizei wiederkommen sah, flüchtete er, wurde jedoch eingeholt und gestellt. Da er die Beamten mit Schimpfworten bedachte, wurde der 31jährige in Notarrest genom- men. Als er sich dort wie ein Wahnsinniger aufführte, wurde er ins Polizeigefängnis eingeliefert. 5 Vorfahrt mißachtet Wegen Mißachtung der Vorfahrt stiegen gegen 7.30 Uhr auf der Kreuzung Moll Erzbergerstraße zwei Personenwagen zu- sammen. Der 35jährige Fahrer des einen Wagens erlitt Körperprellungen und mußte ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. An bei- den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von zusammen etwa 2000 Mark. Im Programm des Circus Busch: Norwegische Fjord-Falben im Dreier-Zug Bild: Bohnert u. Neusch Nach drei Jahren wieder in Mannheim Circus-Busch- Premiere auf dem alten Meßplatz/ 18 Nummern im Programm Heute abend, um 20 Uhr, lädt der Cireus Busch Berlin zu einer festlichen Premiere in das 3000 Zuschauer fassende Vier-Masten- Chapiteau auf den Alten Meßplatz ein. Gestern abend lief das mitreißende Drei- Stunden- Programm in Neustadt an der Weinstraße ab. Das war die 63. Station der großen Süddeutschland- Tournee dieses Un- ternehmens. Circus Busch ist eines der letz- ten neun deutschen großen Zirkusunterneh- men, die der Konkurrenz des Fernsehens und des Filmes widerstanden haben. Der bekannte Slogan:„Menschen, Tiere— Sen- sationen“ steht auch über diesem Reise- unternehmen. Um echte Zirkusluft, um jene erregende Mischung aus Raubtierge- ruch, blitzenden Uniformen, wirbelnden Trommeln und lächelnden Artisten bemühte sich Direktor Oskar Hoppe schon im August 1957, als er sein Zelt das letzte Mal in Mann- heim aufbauen ließ. Chronik der großen Stadt ginal- bayerischer Kapelle war bereits um 21 Uhr überfüllt. Am Sonntagvormittag fand das traditionelle Backfischessen der Dorf- ältesten statt, während nachmittags über 10 000 Menschen den Festzug, der unter dem Motto:„Anglerherz liebt Spiel und Scherz“ Schneckenpost: Telegramm-Zustellung in Zeitlupe Folgendes geschah am 9. August 1960: Aus Mannheim-Feudenheim machten sich ꝛ⁊wei Bu- ben auf(der eine ein junger Schweizer), Alter: 15 und 12 Jahre, um nach Lausanne æu reisen. Der Zug mit den beiden Buben sollte 13.58 Uhr in der Stadt am Genfer See ein- treffen. Dort, so hatte man den beiden gesagt, sollten sie ein Postamt aufsuchen(sofort übri- gens) und telegrafieren. Glücklich angekom- men oder so... Die beiden hielten sich auch an den Auftrag. 14.25 Uhr wurde das Tele- gramm in Lausanne aufgegeben. Sehr gut. Um 14.42 Uhr kam das Telegramm in Mannheim an. Auch gut. Dann aber kam die große Pause. Nämlich zwischen Eintreffen und Zustellung des Telegramms. Zugestellt wurde das Tele- gramm nämlich erst 20.10 Uhr. Darob war der Empfänger, ein sorgender Vater, erbost. Dieser Mann vertritt nämlich die— möglicherweise antiquierte— Auffas- fung, daß Telegramme sofort zugestellt wer- den mußten. Er meint, daß es ja angehe, wenn die Post mal für einen Brief, der von Mann- heim nach Ludwigshafen geht, zwei Tage be- nötigt, aber bei Telegrammen höre der Spaß A Verständlich, daß die Post mit Arbeit über- lastet ist. Gerade jetzt in der Urlaubszeit. Aber Telegrammzustellung im Zieitlupen- Tempo ist nicht nötig. Andernorts wird einem Empfänger notfalls der Teæt telefonisch mitge- beilt. Das wäre in diesem speziellen Fall sogar möglich gewesen. Aber— so lautet eine orien- kalische Weisheit: Verschiebe niemals etwas auf morgen, was du auch übermorgen tun kannst. 9 stand, an sich vorbeiziehen ließen. Bis zum 14. August bringt das Ketscher Backfischfest jeden Tag eine andere Ueberraschung. Nach diesem Termin werden wohl sämtliche Ket- scher vom Festefeiern rechtschaffen müde sein. Am nächsten Wochenende geht es wie- der rund: große Varieté-Darbietungen am Freitag und der„Endspurt“ am Samstag, und Sonntag, der im abschließenden Riesen- feuerwerk seinen Höhepunkt ereicht, bilden den Schlußakt des 9. Ketscher Backfisch festes. W. M./ May. Pkw contra Bus Fahrer lebensgefährlich verletzt Auf der Luzenbergstraße, kurz vor der Straßenbahn- Endhaltestelle Waldhof, kam gegen 8.20 Uhr ein Personenwagen aus Lud- wigshafen auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern. Mit hoher Geschwindigkeit geriet er auf die linke Straßenseite, wo er mit einem entgegenkommenden Omnibus der Städtischen Verkehrsbetriebe zusam- menstieg. Mit lebensgefährlichen Verletzun- gen— einem Schädelbasisbruch und Rip- penbrüchen— wurde der 26jährige Pkw- Fahrer ins Städtische Krankenhaus ge- bracht. Der entstandene Sachschaden be- läuft sich auf etwa 6000 Mark. Feier- und Spieltage bei den TSG- Fußballern Das auf dem Gelände am Heuweg sorg- fältig vorbereitete große Sommerfest der Fußballabteilung der TSG Rheinau erfreute sich— trotz Regen— starken Zuspruchs. Die Rheinauer Kapelle Fritz Senn sorgte im Freien für gute Unterhaltung, während im Saal die Schwetzinger„Zarinas“ zum Tanz aufspielten. Auch ein kleiner Vergnügungs- park war aufgebaut. Auch der Sport kam mit zwei Fußballspielen zu seinem Recht. Die Freundschaftsbegegnung TSG I gegen Ilves- heim 03 entschieden die Platzherren mit 2:0 für sich. Ein Pokalspiel gegen die Tus Nek- karau gewannen sie mit 5:2. Selbstverständ- lich, daß über diese Siege eitel Freude herrschte.- Im Programm stehen auch diesmal wie- der bekannte Artistennamen, die eircensi- sche Meisterleistungen erhoffen lassen! Die Burketts, eine Trapezgruppe, in der immer noch die alten Könner mitwirken. Rudolf Mathiess mit seinen sechs Bengaltigern ist dabei. Kapitän Maximilian führt drei trom- petende Seelöwen vor. Ludwig Knie, einer Nichts geht öber 5 BRREN-MARKE 8— sNREN MARKE rum Kaffee der letzten jener bekannten Schweizer Ar- tisten-Dynastie, tanzt auf dem Seil. Jedenfalls werden heute abend auf dem Meßplatz unter grellen Jupiterlampen drei Stunden unbeschwerter Unterhaltung abrol- len. Ob dieser Zirkus mit seinen 210 Ange- stellten, seinen 120 Tier- und Wohnwagen und der Tierschau-Zeltstadt heuer wieder so ursprünglich und echt dem Zuschauer eircensische Feinkost bieten wird wie vor drei Jahren, bleibt allerdings noch abzu- Warten. No. MdB Josef Maier fährt nach England Einer Einladung der britischen Regie- rung folgend, nimmt der Mannheimer Bun- destagsabgeordnete Josef Maier mit weite- ren fünf Abgeordneten aller Fraktionen aus dem KFriegsopferausschuß des Bundestages an einer Informationsfahrt durch England teil. Diese Fahrt dient dem Studium der Maßnahmen, die von der britischen Regie- rung zur Betreuung der Kriegs- und Ar- beitsbeschädigten getroffen wurden oder noch in Vorbereitung sind. Nach seiner Rückkehr wird sich Josef Maier zu den Vorgängen anläßlich der De- legierten versammlung des Deutschen Ge- werkschaftsbundes in Mannheim vom 25 Juli 1960 àußern.—0— Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 11. August, 20 Uhr, Kunsthalle, Besichtigung der Plastik- sammlung— Dr. Ladstetter. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- land: 11. August, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus, E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Mannheimer Liedertafel: 11. August Tref- ken bei Mitglied Depper(Hotel Tattersalh, Tattersallstraße 27. Wir gratulieren! Paul Glaner. zur Zeit Schwetzingen, Hölderlinstraße 1. feiert sein 40 jähriges Dienstjubiläum bei der Firma Rheinische Braunkohlen-Brikett und Verkauf. MEIN BENZIN und mein Gl: GASOTIN RECORD IIIIX Seite 6 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN BUNDESLILNDERN Donnerstag, 11. August 1960/ Nr. 184 Versuchsballon in die Stratosphäre gestartet Schwankungen kosmischer Strahlen sollen erforscht werden/ Meßergebnisse über Funk Lindau Harz. Zum ersten Male in der Sowjetzone abgetrieben wird und die Ge- dort und gleichzeitig in Lindau neue Bal Bundesrepublik ist am Mittwochmorgen auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Physik der Stratosphäre in Lindau/ Harz ein Plastikballon zur Messung kosmischer Strah- len in der Stratosphäre aufgestiegen. Der 30 Meter lange Ballon mit der Form eines Luft- Schiffs soll eine Höhe von 30 Kilometer er- reichen. Das Institut rechnet damit, daß der in den Us hergestellte Plastikballon— seine Hülle besteht aus Polyaethylen— etwa 24 Stun- den im erdnahen Weltraum bleibt. Während dieser Zeit arbeiten in einem Behälter unter- Halb des Ballons ununterbrochen mehrere Meßgeräte, darunter Sonden, ein Zählrohr- Satz und ein Teleskop, mit dessen Hilfe die Richtung der von den übrigen Geräten re- Sistrierten Teilchen der kosmischen Strah- lung ermittelt wird. Die einzelnen Meßer- gebnisse werden in sogenannten Zählraten zusammengefaßt und über einen im Ballon eingebauten UKW-Sender chiffriert an die Empfangsstation des Lindauer Instituts aus- gestrahlt. N Nach der Erledigung seiner Aufgaben soll der Plastikballon in etwa 15 Kilometer Höhe auf ein Funksignal gesprengt werden. Der Gerätesatz wird dann an einem Fallschirm zur Erde zurückkehren. Er enthält eine Karte, auf der der Finder gebeten wird, die räte jenseits der Zonengrenze niedergehen, werden die Finder aufgefordert, die Instru- mente der nächsten Dienststelle der Volks- Polizei zu übergeben, die sie dann an die Akademie der Wissenschaften in Ostberlin übersendet. Zwischen dem Lindauer Insti- tut und der Akademie der Wissenschaften besteht eine Vereinbarung, nach der solche Gerätesätze zurückgegeben werden. Bei seinen Ballonstarts, die neue Auf- schlüsse über die Schwankungen der kos- mischen Strahlung geben sollen, arbeitet das Lindauer Institut mit einer Gruppe ameri- kanischer Wissenschaftler zusammen. Zur Erforschung dieser Strahlung ist ein Netz von Meß-Stationen über die ganze Erde verteilt. In Deutschland werden solche Mes- sungen bereits seit 1934 vorgenommen. Seit zwei Jahren konzentriert sich diese Arbeit auf Störungen, die von der Sonne ausgehen. Nach großen Sonnen- Eruptionen, die auf der Erde Nordlichter, Funkstörun- gen und Störungen des magnetischen Feldes verursachen, wurde in einigen Fällen ein besonders starker Strom schneller Proto- nen(Wasserstoffkerne) beobachtet. Ihre Energie reicht jedoch nicht aus, um die Teilchen bis zur Erde gelangen zu lassen. Sie wird daher mit, Hilfe der Ballons außer- halb der Erdatmosphäre gemessen. Geräte an das Lindauer Institut zurückzu- Für den Herbst plant das Institut eine Schicken. Für den Fall, daß der Ballon in die Expedition nach Nordschweden. Es will Mit Kanonenschlägen gegen Starenplage Tausende von Vögeln tyrannisieren die Innenstadt von Bremerhaven Bremerhaven. Mit dem Donnergetöse von Ruinen der zerbombten Überlauten Kanonenschlägen will der Bre- merhavener Stadtjägermeister seine leid- geprüften Mitbürger von einer nerven Zerrüttenden Plage befreien: Dem Gestank der Exkremente und dem Geschrei von migen Tausend Staren und mehreren hun- dert Dohlen. Sie nisten und krakeelen an der Bürgermeister-Smidt-Straße, der Haupt- Seschäftsstraße der Unterweserstadt, in den „Großen Kirche“ und in den Bäumen ringsum, von denen die Ausscheidungen des Vogelvolkes bisweilen wie Regen herunterprasseln. Jäger haben versucht, die Dohlen abzu- schieben. Sie hatten dafür eine Sonder- erlaubnis bekommen. Aber die Mühe stand in keinem Verhältnis zum Erfolg. Als durch- schlagende Waffe gegen die Stareninvasion hat das Staatliche Veterinäramt von Bre- merhaven empfohlen, von einem Tonband die Warnrufe eines Staren abzuspielen und durch einen Lautsprecher zu verstärken, der unter den Nistplätzen der Vögel aufgestellt Wird. Vorher will der Stadtjägermeister aber getreu dem Sprichwort, daß man den Teufel am besten mit Beelzebub austreibt, das Kanonendonnerrezept versuchen. Führerscheinentzug wegen Sittlichkeitsdelikt Tübingen. Das Tübinger Jugendschöffen- gericht hat einem 20jährigen Burschen den Führerschein auf ein Jahr entzogen und ihn auherdem wegen versuchter Notzucht zu sie- ben Monaten Jugendstrafe ohne Bewäh- Tung verurteilt. Der Angeklagte hatte im Frühjahr in Tübingen einem 17jährigen Mädchen aus einer Kreisgemeinde angebo- ten, es mit seinem Motorroller nach Hause zu bringen. Kurz außerhalb der Stadt bog er jedoch von der Hauptstraße ab und hielt in einem Hohlweg, wo er versuchte, das Mädchen zu vergewaltigen. Als sich auf die Hilfeschreie des Opfers ein Autofahrer näherte, flüchtete der 20jährige mit seinem Fahrzeug. In seiner Urteilsbegründung be- tonte das Gericht, daß dem Angeklagten der Führerschein abgenommen worden sei, Weil er mit dieser brutalen Tat gezeigt Habe, daß er als Kraftfahrer nicht das er- forderliche Verantwortungsbewußtsein be- Sitze. Die Stare und Dohlen sind in Bremer- haven nicht die einzigen gefiederten Plage- geister. Im Fischereihafen an der Geeste- mündung stürzen sich täglich zwischen 7000 und 10 000 Silbermöwen heißhunrig und kreischend auf Fischabfälle und auf die offenen Kisten mit Heringen, die auf kleinen Wagen von den Trawlern in die Auktions- hallen gefahren werden. Die bis zu vier Pfund schweren und sehr gefräßigen Piere verzehren täglich dasselbe Gewicht an Nah- rung. Das sind an jedem Tag einige tausend Kilo wertvoller Fisch. Der finanzielle Verlust geht alljährlich in die Hunderttausende. Hinzu kommt der Schaden durch die Ex- kremente. Sie verätzen den kautschuk- jähnlichen Belag der Fischhallendächer und vermindern dessen Lebensdauer von zehn lons in die Stratosphäre aufsteigen lassen. Bereits früher hatten die Lindauer Wissen- schaftler mehrfach kleinere Gummiballons gestartet, die sich jedoch für Messungen in großer Höhe nicht eignen. Zwei Milliarden kommunale Schulden Stuttgart. Die Inlandschulden der Ge- meinden und Gemeindeverbände in Baden- Württemberg haben sich nach einer Mittei- lung des Statistischen Landesamtes am 31. März dieses Jahres auf 2025 Millionen Mark belaufen. Damit war die Schulden- zuwachsrate mit 140 Millionen Mark um 20 Millionen Mark geringer als im Vorjahr. Diese Abschwächung t ist einmal auf eine ge- ringere Bruttoschuldaufnahme(14,4 Millio- nen Mark), zum anderen auf eine höhere Tilgungsleistung(6,2 Millionen Mark) ge- genüber dem Vorjahr zurückzuführen. Von den Gesamtschulden entfallen 42 Prozent auf die Stadtkreise, 22 Prozent auf die kreisange- hörigen Gemeinden mit 10 000 und mehr Ein- wohnern und 30 Prozent auf die Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohner. Der Rest Verteilt sich auf die Landkreise und die Be- zirksverbände. Wieder Fischsterben Tiengen(Hochrhein). Im unteren Hasel bach, einem Nebenfluß der Schlücht, ist in den letzten Tagen der gesamte Forellen- bestand eingegangen. Ermittlungen haben ergeben, daß ein Landwirt Jauche in grö- Bzeren Mengen in den Bach geleitet hat, wodurch das Fischsterben verursacht wor- den ist. Der schuldige Landwirt muß vor- aussichtlich mit einer empfindlichen Strafe rechnen, da der Fischpächter Anzeige er- stattet hat. Die Braut sah tatenlos zu Verden. Wer tatenlos einem Selbstmord zuschaut, macht sich nicht lediglich unterlas- sener Hilfeleistung, sondern sogar vielleicht des Totschlags schuldig. Mit diesem Hinweis hob der Fünfte Strafsenat des Bundes- gerichtshofes in Berlin auf Revision des Staatsanwalts das Urteil des Verdener Schwurgerichts gegen die 38 Jahre alte Hilde Barkhorn Bremerhaven) auf und wies die Strafsache zur erneuten Verhandlung an die Vorinstanz zurück. Hilde Barkhorn war Ende Vergangenen Jahres von diesem Gericht Wegen unterlassener Hilfeleistung zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie den Selbstmord ihres 29 Jahre alten Ver- lobten Otto Schulz aus Hambergen(Kreis Osterholz) nicht verhindert hatte. Schulz hatte sich vor ihren Augen aufgehängt, nach- dem ihm seine Verlobte dazu einen Gürtel gegeben hatte. Der Bundesgerichtshof be- gründete die Aufhebung des Urteils u. a. mit dem Hinweis, daß der Verlobte drei Minuten bewußtlos in der Schlinge gehangen habe, ehe seine Braut Hilfe herbeirief. In diesem Augenblick habe es allein im Ermessen der Frau gelegen, ob ihr Verlobter sterben oder der Tod verhindert werden sollte. Die Wuppertaler Polizeireiterstaffel wurde jetzt als erste Funkgeräten ausgestattet. —— Polizeireiter mit Funkgeräten in der Bundesrepublix mit angesehen werden, dienen in erster Linie den und ausgedehnter Waldungen. Bisker konnten die Beamten nur in Dopp eingesetzt werden, da im Falle eines Einsatzes der eine als Meldereiter die dung zur nächsten Dienststelle herstellen mußte. Unser da- Bild zeigt das Sende- Die berittenen Streifen, die von vielen als technisch überholt der Sicherung wenig bewohnter Landgemein- elstreife Verbin- und Empfangsgerät, das in Satteltaschen kinter den Beinen des Reiters angebracht ist. Das Mikrophon ist am Sattelenopf befestigt. 5 Gangsterjagd wie auf der Leinwand Ausbrecher nach fünfstündiger Verfolgung aus dem Rhein gezogen Düsseldorf. In einer Gangsterjagd wie aus dem KEintopp jagten 200 Polizeibeamte in Düsseldorf mehrere Stunden lang den 28jäh- rigen Peter Kron, der am 9. Juni aus einem westfälischen Zuchthaus ausgebrochen war und in der vergangenen Woche nach einem mißglückten Einbruchsversuch in einem Feuergefecht mit Polizisten einen Düsseldor- fer Journalisten angeschossen hatte. Völlig unrühmlich endete die Jagd damit, daß der scheinbar so verwegene Gangster pudelnaß und jämemrlich von einem Fährmann aus dem Rhein gezogen werden mußte, in den er in letzter Not gesprungen war. Nach Angabe der Polizei hatte sich Kron nach seinem mißglückten Einbruchsversuch in der Wohnung seiner Mutter im Düsseldor- fer Stadtteil Benrath verborgen. Am Vormit- tag umstellte ein starkes Polizeiaufgebot das Haus. Blitzartig sprang der verfolgte Sträf- ling aus dem Fenster ins Freie und konnte entkommen, obwohl die Beamten sofort mit ihren Dienstpistolen das Feuer auf ihn eröff- neten, Kriminalpolizei, Autobahnpolizei und eine Hundertschaft Schutzpolizei durch- kämmten daraufhin den gesamten Stadtteil Gerichtliche Folgen der Typhus-Epidemie Gutshof-Personal ließ sich nicht regelmäßig untersuchen Worms. Kinder durch Sprengkörper verletzt Altenkirchen(Westerwald). Fünf Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren sind im Wald bei Weyerbusch von Splittern eines explodierenden Sprengkörpers verletzt wor- den. Drei Kinder stammen aus Weyerbusch, die beiden anderen sind aus Essen und in dem Dorf zu Besuch. Alle fünf wurden ins Krankenhaus nach Altenkirchen eingeliefert. Bei zweien sind die Verletzungen schwer. Die Kinder hatten den Sprengkörper nach ihren eigenen Worten bei der Polizei abliefern Wollen. Ein Junge habe ihn aber dann doch Wegge worfen. Dabei sei es zu der Explosion gekommen. Nach der Beschreibung der Kin- der handelte es sich bei dem Sprengkörper um eine Gewehrgranate oder um einen Granatzünder. auf vier Jahre. Auch Autolack wird zer- kressen. An der Küste hat man sich deshalb zu einer„Geburtenkontrolle“ unter den Möwen entschlossen. Schulkinder haben im Juli unter fachkundiger Aufsicht Tausende von Möweneiern auf den Vogelschutzinseln Mellum und Memmert aus den Nestern ge- sammelt. Doch das reicht nicht. Jetzt soll die Vogelwarte Helgoland eine ungewöhnliche Aktion einleiten: Weitere Tausende Möwen- eier sollen in den Nestern behutsam ange- bohrt werden. Die Möwenweibchen dürfen das Loch aber nicht erkennen. Sie sorgen sonst prompt für Ersatzeier. Die Möwen haben sich so gewaltig vermehrt, weil ihre einstigen Todfeinde, die Raubvögel, die früher die Jungmöwen jagten, ausgestorben sind. L. Bettmann Die Wormser Typhus-Epidemie, die durch den Genuß verdorbener„Vorzugs- milch“ aus dem Gut Neuhof(Kreis Kirch- heimbolanden) entstanden ist und in deren Verlauf bisher 73 Personen schwerer und 10 leicht erkrankten, wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Die Staatsanwaltschaft Kai- serslautern, die für den Kreis Kirchheimbo- landen zuständig ist, wird in Kürze gegen die Leitung des Gutes ein Ermittlungsverfahren eröffnen. Sie ist der Ansicht, daß ein„straf- würdiges Verhalten“ der Verantwortlichen vorliegt, nachdem festgestellt wurde, daß sich das Personal des land wirtschaftlichen Unter- nehmens nicht regelmäßig den polizeilich vorgeschriebenen amtsärztlichen Untersu- chungen unterzogen hat. Ein Melker des Gutes war Typhusträger. Er hat wahrscheinlich die Krankheitskeime guf die Milch übertragen. In der Unterlas- sung der regelmäßigen Untersuchungen sieht die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern ein Vergehen gegen das Lebensmittelgesetz. Sie Wird ihr Ermittlungsverfahren aber erst dann einleiten, wenn die von der zuständigen Gesundheitsbehörde angekündigte Strafan- zeige gegen die Gutsver waltung eingegangen ist. Das land wirtschaftliche Unternehmen muß auch noch mit einer ganzen Reihe zivil- rechtlicher Verfahren rechnen. Einige Firmen in Worms, die wegen Typhus- Erkrankungen ihres Personals geschlossen werden mußten, wollen Schadenersatz fordern. Auch für die zahlreichen Arbeits- und Verdienstausfälle der Erkrankten soll Entschädigung verlangt Werden. Möglicherweise wird in Worms sogar ein„Verein der Vorzugsmilchgeschädigten“ gegründet, der alle durch die Epidemie Ge- schädigten zivilrechtlich vertreten wird. Benrath. Trotz ständiger Hinweise durch Straßenpassanten aber blieb die Suche Zu- nächst erfolglos, selbst als die Polizisten eine Straßenbahn stoppten und sie nach dem Flüchtigen durchsuchten Erst nach fünf Stunden wurde Kron im Benrather Schloßpark entdeckt. Durch Laut- sprecher forderte die Polizei die Bevölkerung auf, den Park zu verlassen, in den die Ver- kolger dann mit gezogener Waffe eindrangen. Der entsprungene Sträfling aber war schon weiter gelaufen und in den Rhein gesprun- gen, um sich schwimmend in Sicherheit zu bringen. Aus der Schar der Schaulustigen trat Plötzlich weinend die Frau Krons an die Ein- satzwagen der Polizei und bat händeringend, nicht auf ihren Mann zu schieben. Einem Fährmann gelang es schließlich auch so, den völlig erschöpften Gangster aus dem Wasser Zzu ziehen und ihn der Polizei zu übergeben. Mit zwei Kindern ins Wasser Germersheim. Eine Familientragödie hat sich am Rheinufer in der Nähe von Wörth/ Pfalz ereignet. Die 41 Jahre alte Gertrud Robe aus Hagenbach im Kreis Germersheim ist in den Fluß gesprungen und hat ihre bei- den Kinder, den ein Jahr alten Gerd und den zweijährigen Siegfried, mit in den Tod ge- nommen. Ein Lotse hatte von einem zu Berg fahrenden Motorschiff das Prema mit ange- sehen und sofort die Wasserschutzpolizei alarmiert, die Siegfried bergen konnte, doch blieben Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. Die Leichen der Mutter und des jüngsten Kindes wurden bisher nicht gefunden. Arzt niedergeschlagen Zweibrücken. Nach dreitägiger Fahndung der amerikanischen und deutschen Polizei sind am Dienstagabend in Zweibrücken zwei 18 und 20 Jahre alte farbige US-Soldaten kestgenommen worden. Wie die Zweibrücker Polizei am Mittwoch mitteilte, haben die Sol- daten, die durch Zeugen überführt wurden, inzwischen zugegeben, in der Nacht zum Sonntag einen Arzt in Zweibrücken auf der Nachtvisite überfallen und mißghandelt zu haben. Die Amerikaner, die angetrunken Waren, hatten den Arzt gezwungen, aus seinem Wagen zu steigen und ihn anschlie- Bend zu Boden geschlagen. Der Arzt mußte in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Hit Mes Olli trinke ich Milch viel lieber! Mietgesuche Vermietungen 2- Zimmer-Wohnung Lindenhof, 200,— DM, ohne Bk 3-Zimmer-Wohnung Stadtt. Zim. ges. Im. Ostst., 250, DM ohne BRZ. Im. Dr. Machnacki, Telefon 2 40 62 Alle Zimmer möbl. u. leer sucht laufend HUBER. Imm. Aug.-Anl. 19. T. 43370 Wünsch. 8 3. 2, Tel. 24571 Kostenlos schicke ich Ihnen Mieter: H. Adler mobilen, Tel. 4 19 81. 0 Mhm., Stresemannstr. 19 2 Büroefagen, Heizung— Planken— für Praxis geeignet, Mietpreis 220, DM. Der 1. Oktober zu vermieten. Zuschriften erbeten unter Nr. P 46034 an den Verlag. Reiches Angebot an Zimmern bietet: I. Adler Immobilien, Tel. 4 19 81, Mhm., Stresemannstr. 19 2 Woh b 150,— DIL Mö bl. Wügsei 1 8 3 Möbl u. Leerzi. sucht lfd. Immob. „ Mayer, P 5, 11-12 Zimmer, Wohnungen 120/1600 1-Zi.-Appurt., Lindenhof Im. Dr. Machnacki, T. 24062 Geschäftsrzume sucht lfd. Zimmer. ab 60. Wünsch. Im., 8 3, 2. 2 Zimmer, Küche, Immob. Königer. au 7, 15 Telefon 2 73 07 Junge Frau mit 2 Kindern, 18 u. 4 Jahre, sucht Zimmer u. Küche. 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Seite 7 — Zwei neue Reben aus Württemberg Interessenten in der Pfalz, im Rheingau und in Südbaden Weinsberg, Kreis Heilbronn. Mit Befrie- digung hat man in württembergischen Wein- baukreisen von dem Interesse Südbadens an 2 Rebenneuzüchtungen Kenntnis genommen, die von dem 58 Jahre alten Leiter der Ab- teilung Rebenzüchtung an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg, Landwirtschaftsrat August Herold, in über 30jähriger For- schungsarbeit in Weinsberg entwickelt wor- den sind. Es handelt sich dabei um die„He- rold-Rebe“(S 130), eine Kreuzung zwischen Lemberger und Portugieser, und den „Blauen Weinsberger“(S 5332), eine Kombi- nation aus den Sorten Frühburgunder(Au- zust-Clevner) und Trollinger. Beide Züchtungen werden im Frühjahr 1961 in Oberrotweil am Kaiserstuhl in grö- Mordfall Unger aufgeklärt Stuttgart. Der Mord an der 23 Jahre alten Ilse Unger in Stuttgart ist bereits aufgeklärt. Beamte der Kriminalpolizei haben den Täter am Dienstag an einem Neubau in Stuttgart festgenommen, Es handelt sich um den 24 Jahre alten ledigen Bauarbeiter Hans Georg Maar aus Cottbus. Wie die Kriminalpolizei am Mittwoch mitteilte, hat er bereits ein Teilgeständnis abgelegt. Die weiteren Ermitt- lungen sind noch im Gang. Ilse Unger, eine Prostituierte, war am Montagmorgen von Passanten in den kleinen Bopseranlagen in Stuttgart erwürgt aufgefunden worden. Krankenhauskosten selbst zahlen Nürnberg. Ein Kraftfahrer muß seine Krankenhauskosten selbst zahlen, wenn er infolge Trunkenheit seine Hilfsbedürftigkeit selbst verschuldet hat. Mit diesem Urteil wich das Nürnberger Sozialgericht von der herrschenden Praxis ab und kehrte zur Rechtsprechung des früheren Reichsgerichts zurück. Das ehemalige Reichsgericht hatte die Ansicht vertreten, daß die Kosten der Krankenhauspflege von der gesetzlichen Krankenversicherung abgelehnt werden kön- nen, wenn der Versicherte schuldhaft die Aufgaben der Kasse erschwert. Dieser Auf- fassung schloß sich das Nürnberger Sozial- gericht an. Ein 22 Jahre alter Nürnberger war nach reichlichem Alkoholgenuß mit sei- nem Motorroller gegen einen Personenkraft- wagen gefahren und dabei verletzt worden. Er mußte einige Zeit im Krankenhaus blei- ben. Der Bezirksfürsorgeverband übernahm zunächst die Krankenhauskosten, die Kran- kenkasse weigerte sich aber, die Kosten zu tragen. Hochzeit im Hause Krupp Wuppertal. Harald von Bohlen und Hal- bach, ein Bruder von Alfried Krupp, hei- ratete am Mittwoch die 26jährige Fabrikan- tentochter und Medizinstudentin Dörte Hill- ringhaus aus Wuppertal. Der 44jährige Sproß der Krupp-Dynastie und seine um 18 Jahre jüngere Braut, eine schlanke, hochgewach⸗ sene Blondine, wurden im Rathaus in Bar- men standesamtlich getraut. Trauzeugen Wa⸗ ren Alfried Krupp, der Chef des Essener Industriekonzerns, und ein 21jähriger Bru- der der Braut, der zur Zeit Soldat ist. Die Kirchliche Trauung wird am Donnerstag- vormittag in der alten Wupperfelder Kirche vollzogen. Zur Hochzeitsfeier im altrenom- mierten Gesellschaftshaus„Concordia“ wer- den mehrere hundert Gäste erwartet. Beren Versuchen angepflanzt werden. Einer der bekanntesten Spätburgunderzüchter in Südbaden, Stuber, Oberrotweil, hat sich nach einer verhältnisprobe mit Oberrotweiler Qualitätsweinsorten und den beiden Weins berger Neuzüchtungen spontan bereit er- klärt, einen ersten Versuch mit den neuen Sorten in Südbaden zu machen. Während die Heroldrebe außer in Württem- berg bereits im Rheingau(Eltville) und in der Pfalz(Neustadt) in Versuchsanlagen steht und man dort mit dem Ertrag außer- ordentlich zufrieden ist, wird der Blaue Weinsberger erstmalig vom kommenden Frühjahr ab außerhalb des Weinsberger Weinbaugebiets angepflanzt werden. Von der Heroldrebe sind bereits 150 000, von dem Blauen Weinsberger rund 50 000 im Boden. Fachleute sind sich in ihrem Urteil einig, daß sich beide Neuzüchtungen würdig in das Sortiment der deutschen Qualitätsrotweinsor- ten einfügen. So sagte der Präsident des Bundesforschungsinstituts für Rebenzüch- tung im Geilweilerhof(Pfalz), Professor Dr. Reinhard Husfeld, bei der festlichen„Taufe“ der neuen Sorten, die unlängst in Anwesen- heit zahlreicher prominenter Vertreter des deutschen Weinbaus in Weinsberg stattfand: „Die Neuzüchtungen sind zur rechten Zeit in die Praxis gekommen. Mit diesen Sorten ist dem deutschen Weinbau eine scharfe Waffe im Kampf um seine Existenz in die Hand gegeben worden.“ Hitlers Teehaus einer Stiftung eingegliedert Berchtesgaden. Das weltbekannte„Tee- haus“ Adolf Hitlers am Kehlstein oberhalb des Obersalzberges ist Teil einer wohltätigen Stiftung geworden. Wie vom Landratsamt Berchtesgaden am Mittwoch mitgeteilt wurde, ist das Haus mit seinen Anlagen und Hochstraßen, das als ehemaliges NSDAP- Vermögen dem Freistaat Bayern gehörte, der „Berchtesgadener Landesstiftung“ übergeben worden, die vom bayerischen Innenministe- rium in Zusammenarbeit mit dem Kultus- und dem Finanz ministerium zur Förderung der Gesundheitsfürsorge, der Krankenpflege, des Schulwesens, des Heimatgedankens ge- gründet worden ist. Das Teehaus, das gegen- wärtig als Bergwirtshaus betrieben wird, soll weiterhin in der Pacht des Deutschen Alpenvereins bleiben. Der Alpenverein wird jedoch in Zukunft alle Pachterlöse für das Teehaus an die Berchtesgadener Landes- stiftung bezahlen, die die Erlöse wohltätigen Zwecken zuführen wird. Nebel, Schnee und Regen Hamburg. Eine dichte Nebeldecke legte den Schiffsverkehr auf der Unterweser lahm. In den Häfen Bremens lagen sechs ausgehende und zehn einkommende Schiffe stundenlang fest. Im oberbayerischen Berg- land enttäuschte auch der August bisher mit Regenschauern und wenig sommerlichen Temperaturen. Bei minus ein Grad hat im Zugspitzbereich wieder leichter Schneefall eingesetzt. In den Tälern dauern die Regen- schauer an. Die Temperaturen pendeln zwi- schen zwölf und dreizehn Grad Wärme. Beteiligung am judenmord gestanden Lechthaler und Papenkort berufen sich auf Befehlsnotstand Kassel. Der 69 Jahre alte ehemalige Schutzpolizeimajor Franz Lechthaler aus Eschwege und der 51 Jahre alte Polizei- haupfkommissar Willy Papenkort aus Essen haben im wesentlichen gestanden, an der Erschießung mehrerer hundert Juden am 27. Oktober 1941 in Sluzk(Weißrußland) beteiligt gewesen zu sein. Wie der Kasse- 1er Oberstaatsanwalt Robert Haffke mit- teilte, berufen sich die beiden auf Befehls- notstand. Lechthaler, der in einem Spruchkammer- verfahren als Entlasteter eingestuft worden War, ist am 28. April von einer Sonder- kommission des Hessischen Landeskriminal- amtes in Eschwege festgenommen worden. Papenkort war am 12. Mai in Essen, wo er im Polizeipräsidium tätig war, verhaftet worden. Beide sitzen in Kassel in Unter- suchungshaft und müssen sich bald vor einem Kasseler Schwurgericht verantworten. An dem Blutbad in Sluzk waren nach Mitteilung Haffkes zwei Kompanien des Polizeibataillons 11 und eine Einheit litaui- scher Schutzmannschaften beteiligt. Lech- thaler war Kommandeur des Bataillons, Papenkort Chef der 2. Kompanie. In Sluzk sind etwa 500 bis 700 Männer, Frauen und Kinder, nach den Worten des Staatsan- Walts„viehisch abgeschlachtet“ worden. Der Staatsanwaltschaft liegt ein Brief vor, den der damalige Gebietskommissar in Minsk, Gauleiter Wilhelm Kube, geschickt hatte. Der Gebietskommissar schilderte den vergeblichen Versuch, bei Lechthaler zu er- reichen, daß die Erschießung der Juden aus- gesetzt werde. Lechthaler war mit dem Be- fehl in die Stadt eingerückt, die jüdische Be- völkerung zu„liquidieren“. Nach dem Brief wurden die Juden aus Betrieben, Werkstät- ten und Häusern geholt und zum Teil bereits auf der Straße erschossen. Zum Teil wur- den sie in Lastwagen vor die Stadt gebracht und dort getötet. Auch Nichtjuden in der damals zu Polen gehörenden Stadt seien umgebracht worden, heißt es weiter in dem Brief. Nach den Erschießungen hätten die Litauer die jüdischen Hauser geplündert. Der Brief schließt:„Verschonen Sie mich bitte in Zukunft vor diesem Polizeibataillon.“ Wie Haffke erklärte, sind die quden von den Litauern erschossen worden, während die deutschen Polizeiangehörigen Absperr- dienste leisteten. Papenkort sagte bei der Vernehmung, er habe das Blutbad schlieg- lich abgebrochen, weil es ihn„angewidert“ habe. Gegen Haltestellen auf Autobahnen Frankfurt/ Main. Der Automobilelub von Deutschland(AvD) hat am Mittwoch die so- kortige Beseitigung sämtlicher Autobus- Haltestellen auf den Autobahnen gefordert. Es sei völlig unverständlich, wie die Behör- den heute noch solche Haltestellen zulassen könnten, obwohl die steigenden Unfallzahlen und die ständig wachsende Verkehrsdichte auf den Autobahnen eindringlich die Besei- tigung jeder eindeutig erkannten Gefahren- quelle forderten. Zu diesen Gefahrenquellen gehörten eindeutig auch die Bus-Haltestellen auf Schnellverkehrsstraßen, zumal der Ver- kehr an diesen Stellen zusätzlich noch durch das undisziplinierte Verhalten der ein- und aussteigenden Fahrgäste gefährdet werde. Der AvD hält es für zumutbar, die notwen- digen Mittel aufzuwenden, um die Halte- stellen außerhalb des Autobahn- Schnellver- Kkehrs neu anzulegen. Stundenlohn für Heimarbeit noch zu niedrig In 6 Jahren bis zu 200 Prozent gestiegen aber teilweise noch bei 75 Pfennig Stuttgart. Der Verdienst der Heimarbeiter liegt noch beträchtlich unter den vergleich- baren Löhnen der Betriebsarbeiter. So wer- den für die Kunstblumen, und Schmuck- kedern-Herstellung in Heimarbeit im Durch- schnitt Stundenentgelte zwischen 75 Pfennig und einer Mark gezahlt. Wer in Heimarbeit Tüten und Beutel herstellt, verdient 90 Pfen- nig in der Stunde. Zu den am schlechtesten entlohnten Tätigkeiten in der Heimarbeit zählt die Herstellung von Etiketten und Sie- gelmarken. Hier liegt das Stundenentgelt bei 75 Pfennig. Ebenfalls 75 Pfennig in der Stunde verdienen die Heimarbeiter, die Kartonagen herstellen. Diese Angaben macht Oberregierungs- rätin Dr. Poppe-Häussler vom Baden- Würt- tembergischen Arbeits ministerium in einem Tätigkeitsbericht, der die letzten sieben Jahre umfaßt. Frau Dr. Poppe ist Vorsitzende der Heimarbeitsausschüsse für die Herstellung von Kunstblumen- und Schmuckfedern, Le- derhandschuhen, Tüten, Etiketten, Siegel- marken und Kartonagen. In der Bundesrepu- blik gibt es insgesamt 46 Heimarbeitsaus- schüsse, die die Lohn- und Arbeitsbedingun- gen für Heimarbeiter regeln. Dem Arbeits- ministerium von Baden-Württemberg sind fünf solcher Ausschüsse angegliedert, von denen vier für das ganze Bundesgebiet zu- ständig sind. Als die Heimarbeitsausschüsse in den Jah- ren 1953 und 1954 gebildet wurden, galten für die meisten Zweige der Heimarbeit noch aus den ersten Kriegsjahren stammende Tarif- ordnungen, die Stundenentgelte bis zu 40 Pfennig vorsahen. Wer zu jener Zeit durch Heimarbeit sein Geld verdienen wollte, mußte buchstäblich Tag und Nacht arbeiten. Inzwischen konnten durch neue Regelungen die Entgelte für Heimarbeiter wesentlich er- höht werden, zum Teil um 200 Prozent. Um die Grundlagen für die Entlohnung der Heimarbeiter zu ermitteln, mußten die Heimarbeitsausschüsse zahlreiche Ver- gleichsberechnungen anstellen, Arbeitsstu- dien betreiben und die Arbeit in einzelne Ar- beitsvorgänge aufgliedern. Die Heimarbeits- ausschüsse regeln auch die sonstigen Arbeits- bedingungen der Heimarbeiter, insbesondere den Urlaub. Erwachsene Heimarbeiter er- halten einen bezahlten Urlaub von zwölf Tagen im Jahr. Heimarbeiter zwischen 16 und 18 Jahren bekommen 18 Tage Urlaub. Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr haben im allgemeinen Anspruch auf 24 Tage Urlaub. Munition unter dem Schulhof Zweibrücken. Jahrelang haben die Kin- der der Volksschule in Bottenbach im Kreis Zweibrücken auf dem Schulhof ihr Brot ver- zehrt, während unter ihnen in einem Schacht Panzerfäuste und Munition aus dem letzten Weltkrieg lagerten. Der Schulhof war nach dem Krieg bis zu jener Stelle erweitert wor- den, an der 1945 die Munition vergraben worden war. Erst durch die anhaltenden Regenfälle kam jetzt Munition zum Vor- schein. In den nächsten Tagen wird ein Raäumkommando aus Zweibrücken die Muni- tion bergen und vorsichtshalber auch die Umgebung nach Munitionsresten absuchen. Sicherungsarbeiten am Kaiserdom Speyer. Bei der Restaurierung des Speyrer Kaiserdoms sind zahlreiche Sicherungsarbei- ten notwendig geworden, die nach Auskunft der zuständigen Fachleute das vorgesehene Ausmaß„bei weitem überschreiten“, So wer- den bereits seit Wochen mit Turbinenbokhrern Oeffnungen in die Pfeiler und das Mauer- werk des Doms getrieben, durch die dann flüssiger Spezialzement gepreßt wird. Dies ist notwendig geworden, weil die aus der Salierzeit stammenden Pfeiler nicht aus mas- sivem Stein bestehen, sondern mit Abfall, Schutt und Kies gefüllt worden waren, Da- durch entstanden im Laufe der Jahrhunderte Hohlräume. Die Last der Gewölbe wurde schließlich nur noch von den äußeren Män- teln der Pfeiler getragen. Bisher wurden 200 Kubikmeter Spezialzement verbraucht. Schaluppe kenterte— Lotse ertrank Oberwesel. Ein 24jähriger Lotse aus St. Goar ist im Rhein ertrunken, nachdem seine Schaluppe durch den Strang eines Schlepp-⸗ zuges zum Kentern gebracht worden War. Der junge Lotse hatte sich an den zu Tal fahrenden Motorschlepper„Rhein“ ange- hängt, um auf diese Weise, wie das bei den meisten Lotsen üblich ist, wieder schnell nach St. Godr zu gelangen. Am Kammereck kam ihm der Schlepper„Rheintank 25“ mit dem Tankkahn 21 entgegen. Der Schlepperdraht erfaßte das kleine Lotsenboot. Pilgeromnibus verunglückt Marktheidenfeld(Unterfranken). Ein bel gischer Reisebus mit 43 Pilgern, vornehmlich Nonnen und Priestern, ist auf der Rückfahrt vom Eucharistischen Weltkongreßg auf der Bundesstraße 8 mit einem entgegenkommen- den deutschen Lastwagen zusammengesto- Ben. Fünf Pilger und der Fahrer des Last- Wagens wurden verletzt. Das Unglück trug sich auf einer Bergstrecke zu, die der aus Limbourg stammende Bus hinauffuhr. Der entgegenkommende Lastwagen mußte wegen einer Baustelle plötzlich scharf bremsen, ge- riet auf der regennassen Fahrbahn ins Schleudern, prallte auf den belgischen Bus und stürzte dann eine fünf Meter hohe B6- schung hinunter. Verkehrsverbesserungen zum Elsaß Baden-Baden. Durch die Vermehrung der Rheinübergänge am Oberrhein und durch die Fertigstellung der Rheinbrücken bei Neuen- burg, Breisach und Kehl werden im Laufe der nächsten Jahre die Verkehrsverhältnisse zwischen Baden- Württemberg und dem El- saß wesentlich verbessert. Dies hat Bundes- Verkehrsminister Dr. Hans-Christoph See- bohm dem Baden-Badener CDU- Bundestags- abgeordneten Ludwig Kroll auf eine entspre- chende Anfrage mitgeteilt. Seebohm erwähnt U. a. die beiden neuen Fähren ober- und un- terhalb von Straßburg und die Einrichtung einer ständigen Schiffsverbindung am Nord- ende des Kaiserstuhls nach Fertigstellung der Staustufe Marckolsheim des Rheinseiten- Kanals. Kleinwagen aus zweiter Hand Flensburg. Mehr als eine dreiviertel Mil lion Kraftfahrzeuge hat im ersten Halbjahr 1960 den Besitzer gewechselt. Wie das Kraft- fahrtbundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte, sind insgesamt 758 948 gebrauchte Kraftfahrzeuge, vor allem Pkw, auf einen neuen Besitzer eingetragen worden, Im ersten Halbjahr 1959 waren es nur“ 664 424. i An der Spitze der gebrauchten Personen- Kraftwagen, die ihren Besitzer Wechselten, standen die Kleinwagen. Gebrauchte Motor- räder waren dagegen weniger gefragt als im Vorjahr. Bei Lastkraftwagen lag die Zahl der Ummeldungen nur knapp über dem Er- gebnis der Vergleichszeit des Vorjahres. Cesckaſtsanseigen Kleintransporte und Umzüge G. FA UL, Telefon 2 36 32. Klavier- u. Flügeltransporte Feudenheim, Schiller- W. Kraus stage 24 Tel. 717 22 Umzüge Pencker, rel. 5 51 5 G MabkERFEUCcHHEKEITr O Hausschwemm u. Sclpeter beseitigt bei voller Garantie Bacera-Mauer-Entfeuchtungskörper D. B. G. M. Spezlalbetrleb für Mauertrocken- legung, Hausschwammsanierung, Holzschädlingsbekämpfung V. O. Günther, Meinheim, G 7, 1 Preisliste und Prospekt anfordern! 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Mimoun Wollte nach 1956 nicht mehr starten. Nach seiner Qualifikation für Rom meinte er:„Ich will es noch einmal versuchen. Fazit der Internationalen Tennismeisterschaften: flur intensives Jaining hilf den, houngoters“ weiter In Hamburg mehr als man erwarten konnte/ Pietrangeli spielte in der Form seines Lebens Die 13. Internationalen Deutschen Tennis-Meisterschaften nach dem Kriege brach; ten am Hamburger Rothenbaum den deutschen Spielern unverhofftes Glück. Kuhn- kes Vordringen ins Semifinale, vier Deutsche unter den letzten Sechzehn— das hatte man noch nicht erwartet. Eine ganze Anzahl internationaler Spitzenspieler mußte erkennen, daß der Nachwuchs in Deutschland gewillt ist, auf der Erfolgs- leiter weiter nach oben zu gehen. Allerdings ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo die in der Rangliste führenden„Loungsters“ ihre noch klar erkennbaren Mängel durch intensiveres Training unbedingt abstellen müssen. Nur so kann der Sprung nach „ganz oben“ gelingen. Deutschlands größte Sorge gilt nun dem Doppel. Im Querschnitt des Jahres haben bisher Bungert/ EKcklebe stärker gespielt, als Stuck/ Kuhnke. Beide Paare halten ein be- stimmtes Niveau, können aber, da bestimmte Voraussetzungen fehlen, absolute Spitzenlei- stungen kaum erreichen. Bei der großen An- zahl guter Nachwuchskräfte müßte es bei einigem Willen möglich sein, für den Davis- cup ein echtes Spitzendoppel zu finden. Neues aus Rom: Morgen wird das Olympische Feuer entzündet In Olympia, der alten Zeuskultstätte und Austragungsort der antiken Olympi- schen Spiele, wird am Freitagmorgen 7 Uhr) mit einem Brennglas das Olym- pische Feuer entzündet, das in Rom wäh- rend der Sommerspiele leuchten soll. 362 Läufer werden die Flamme zunächst nach Athen bringen, wo Kronprinz Konstantin, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Griechenlands, die brennende Fackel einem Vertreter des Italienischen Olympischen Komitees überreichen wird. Das italienische Segelschulschiff„Americo Vespucci“ bringt das Feuer nach Syrakus, wo der letzte Teil seiner Reise nach Rom beginnt. 1500 Läufer, zum größten Teil Stu- denten, stehen bereit, um es bis zum 25. August, dem Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele, in das Olympia-Sta- dion zu tragen. Wem die Ehre des Schluß läufers zuteil wird, steht noch nicht fest. Das Italienische Olympische Komitee er- klärte lediglich, daß sein Name erst am Tag der Eröffnung bekanntgegeben wird. . Den Sportlern aus Nationalchina wird es nur dann gestattet sein, an den Olympischen Spielen in Rom teilzunehmen. wenn sie als Sportler aus„Talwan“ oder„Formosa“ auf- treten. Der Kanzler des Internationalen Olympischen Komitees, Otto Mayer, er- klärte, der diesbezügliche Beschluß des IOC sei unwiderruflich, und das IOC werde nicht dulden, daß die Olympischen Spiele zu einem Forum für politische Auseinan- dersetzungen würden. Da das Komitee der Republik China nur Autorität über die In- sel Taiwan oder Formosa ausübe, müsse diese Mannschaft auch unter einem dieser beiden Namen antreten. 0 Die italienische Zollverwaltung richtete im Olympischen Dorf in Rom ein Amt für Zollabfertigung ein, das seit gestern in Be- trieb ist. Die Aktiven und Offlziellen werden somit beim Grenzübertritt oder bei der An- kunft in der Ewigen Stadt nicht belästigt: Ihr Gepäck wird in das Zollhaus des Olympi- schen Dorfes gebracht, wo man versprach, in „Rekordschnelle“ zu arbeiten. Täglich treffen jetzt Sportler und Offlzielle in Rom ein. Die bisher größte Gruppe waren am Dienstag 59 Japaner. * Rom wird während der Olympischen Spiele Treffpunkt einer ganzen Reihe ge- krönter Häupter sein. Ihren Besuch haben unter anderem das griechische Königspaar, Königin Juliane und Prinz Bernhard der Niederlande sowie Fürst Rainier und Fürstin Gracia von Monaco angekündigt. Auch Prinz Albert von Belgien und seine Gattin Paola, Prinz Axel von Dänemark, Prinz Jean von Luxemburg und Gholam Reza Pahlevi, ein Bruder des Schahs, werden in der Tiberstadt erwartet. * Um der etwas vergessenen„Auch-Olym- piastadt“ Neapel auf die Beine zu helfen, ha- ben die Stadtverwaltung, der örtliche Frem- denverkehrsverband und drei neapolita- nische Journalisten unter dem Titel„Napoli Olimpica“ eine vielbeachtete Festschrift herausgegeben, die den historischen und zu- gleich„Olympischen Charakter“ Neapels in aller Welt kund tun soll. In Neapel finden die Segelregatten der Olympischen Spiele statt. In den Herreneinzel-Spielen setzte sich Europas Spitzenklasse gegenüber den star- ken australischen Weltranglistenspielern durch.„Ich bin auf Rasen groß geworden und werde ein Rasenspieler bleiben“, meinte der Sieger von Wimbledon, Neale Fraser, der gegen den Franzosen Darmon unterlag. Seine schwachen Vorstellungen auf den Hartplätzen in der diesjährigen europäischen Saison unterstreichen diese Selbstkritik. Sein australischer Landsmann Roy Emerson wirkte viel lebendiger und zielstrebiger. Er hätte sicherlich auch das Turnier gewonnen, wenn er in der Vorschlugrunde nicht auf einen Pietrangeli getroffen wäre, der in der Form seines Lebens spielte. Ein ähnliches Pech hatte der Hamburger Christian Kuhnke, der bis ins Semifinale glänzend auftrat und auch hier sein Leistungsniveau hielt; er traf allerdings mit dem Schweden Lundquist einen Mann, der absolutes Klassetennis zeigte. Nach langen Jahren labiler Leistungen stellte sich Nicola Pietrangeli am Hambur- ger Rothenbaum als der wahre Meister auf Hartplätzen vor. Selbst die unheimlich schnellen Schläge von Lundquist reichten nicht aus, den Italiener zu besiegen. Pietran- geli, der große Techniker, wußte immer ge- nau, was er zu tun hatte. Darum sind auch seine vier Erfolge im fünften Satz keine Glücksfälle. Im vergangenen Jahr mußte das Damen- finale zwischen Edda Buding und der Un- garin Suzi Körmöczi ausfallen. Die starke Magyarin hatte sich verletzt und die in Süd- frankreich lebende Deutsche bekam den Ti- tel kampflos. In diesem Jahr schien sich et- was Aehnliches abzuzeichnen: Wimbledon- siegerin Maria Esther Bueno ging mit star- ken Schmerzen im linken Knöchel ins Finale. Sandra Reynolds, die blonde Südafrikanerin, konnte sich für das verlorene Finale von Wimbledon dadurch revanchieren. Sie selbst Mit Waldhof nach Schweinfurt Wie die Geschäftsstelle des SV Waldhof mitteilt, sind in den Omnibussen, mit denen die Liga zum ersten Spiel nach Schweinfurt kährt, noch einige Plätze frei. Abfahrt: Sonn- tag, 7.30 Uhr, Drehscheibe Waldhof. Anmel- dungen bei der Geschäftsstelle des SV Wald- hof(Tel. 5 93 64) 3 92 bedauerte das Handicap der Brasilianerin am meisten. Eine Bueno im Vollbesitz ihrer Kräfte ist heute unerreicht. Wie bei den Herren Billy Knight, so schied auch bei den Damen mit Edda Bu- ding die Titelverteidigerin vorzeitig aus. Sie kam über die kräftige Britin Christine Tru- man nicht hinaus, die dann in der Vorschlug- runde gegen Sandra Reynolds gar nicht glücklich aussah. Was Christine Truman Wirklich kann, zeigte sich, als sie zusammen mit Edda Buding das Damendoppel gewann. Renate Ostermann, die einen Satz gegen Truman gewann, und Margot Dittmeyer, die nach dem Erfolg gegen Vukovic gegen Bueno verlor, haben das deutsche Damentennis gut vertreten. Drei Spielerinnen, die ihr be- stimmtes Niveau nicht überspringen kön- nen; es war für das Klassefeld von Ham- burg zu wenig. W. Lencer Donnerstag, 11. August 1960/ Nr. 104 P Real mit di Stefano und puskag Der viermalige Europapokalsieger Real Madrid ist gestern in einem Sonderflug. zeug nach Köln abgeflogen, wo er am Sams. tag(18 Uhr) gegen den westdeutschen Fug ballmeister 1. Fc Köln zu einem Privat. spiel antritt. 19 Spieler umfaßt die Expedi. tion. Von Köln aus geht es weiter nach Berlin, wo am 16. August eine Kombina. tion Viktoria 89/ Hertha BSC im Olympia. stadion(19.30 Uhr) der Gegner ist. Kopen hagen(18. 8. gegen eine dänische Auswa 0 Stockholm(21. 8, Djurgarden) und CGötebolt (23. 8. Auswahl Schweden) sind die 90 teren Stationen. In der Mannschaft, die von den Vizepräsidenten Lusarreta und Velasg- quez sowie Trainer Miguel Munoz beglei- tet wird, stehen auch die elf Spieler, dis am 18. Mai in Glasgow im Europapokal. kinale über Eintracht Frankfurt mit 7.3 er- folgreich waren. Es sind Dominguez, Mar. quitos, Pachin, Vidal. Santamaria, Zarraga Canario, del Sol, di Stefano, Puskas und Gento. Dazu kommen Torwart Alonso, ver- teidiger Miche, die Läufer Santisteban und Ruiz sowie für den Angriff Herrera, Rial, Pepillo und Mateos. Neue Gesichter bei den Amateurligisten: Schon erste Runde gibt Nufschtüsse Meister Phönix bei seinem Vorgänger/ Neuling Ilvesheim in Sandhofen Zusammen mit den Vertragsspielern star- ten in diesem Jahr die nordbadischen Ama- teure in die neue Saison. Prognosen fallen auch für 1960/61 schwer, um so mehr, als es in zahlreichen Mannschaften eine Reihe neuer Gesichter gibt und man abwarten muß, wie sich die Formationen bewähren. Trotzdem darf man annehmen, daß die Erstplazierten des Vorjahres, also Meister MFC Phönix, sein erbitterter Rivale SpVgg Sandhofen— trotz des Abgangs von Marschlich— sowie Pforz- heim und die beiden übrigen Mannheimer Stadtvereine VfL Neckarau und ASV Feu- denheim bei der Vergabe des Titels ein Wort mitsprechen werden. Alle fünf Vereine haben übrigens mehr Neuzugänge als Abgänge zu verzeichnen. Aus der Standard-Elf des MFC fehlt beispielsweise künftig lediglich Tor- Wart Reininger, für den, nach den Leistungen des Spiels gegen den VfR zu urteilen, in Frey (RW Pfaffengrund) ein talentierter Vertreter gefunden wurde. Neben ihm werden bei den Mannheimern noch Thiele(Union Böckin- gen), Klees(Sandhofen), Rupp(VfR) und Gottschalk(SC Neckarstadt) den Spieler- stamm ergänzen. Für Sandhofen wird viel davon abhängen, wie man Marschlich im An- griff ersetzen kann. Neuzugänge sind Tor- wart Odenwald vom VfR, Klaes(TB Berlin), Leskau(SV Waldhof) und Jakob(Sterzhau- sen). Feudenheim verlor Walter(wieder bei Wallstadt) und Jakob(zu Spygg Plattling), an deren Stelle der routinierte Menz(Amicitia Viernheim) und Bär(07 Seckenheim) treten werden. Größere Veränderungen gibt es bei VfL Neckarau, aus dessen Standardmann- schaft Torwort Vogelmann(zu Spygg. 07), der repräsentativ bewährte Außenläufer Schleich FV Brühh, Pfister(08 Hockenheim) und Oberländer(98 Schwetzingen) ausschei- den. Neu hinzu sind Müller(Lorsch), Baro (Phönix), Schlösser(Heilbronn) und Deutsch (Brühh gekommen. Unbeschriebene Blätter sind die Aufsteiger ASV Eppelheim und SpVgg Ilvesheim, zwei Mannschaften, die ge- gen die zuletzt in der oberen Tabellenhälfte stehenden Vereine einen schweren Stand ha- ben werden, in ihren Staffeln aber spielerisch einen so guten Eindruck hinterließen, daß sie den Erhalt schaffen müßten. Beide haben keine Abgänge zu verzeichnen. Schon die erste Runde, die mit den Spielen VfR Pforzheim— Phönix und ASV Feuden- heim— Leimen am Samstag eröffnet wird, sollte Aufschlüsse über die Kräfteverhält- nisse des Sechzehner-Feldes geben. Beim Zu- sammentreffen der Meister aus den letzten beiden Jahren am Pforzheimer Holzhof rech- net sich der MFC eine Chance aus, nachdem er in der letzten Saison beim 3:1 an gleicher Stelle die Schwächen des VfR eindeutig auf- deckte. In Feudenheim wird der Gastgeber ebenso leicht im Vorteil erwartet wie in Sandhofen, wo sich mit Ilvesheim allerdings ein unberechenbarer Gegner vorstellt. Alle anderen Begegnungen sind offen. Es spielen: Samstag: VfR Pforzheim Phönix Mannheim; ASV Feudenheim— fg Leimen. Sonntag: SpVgg Birkenfeld Spkr. Forchheim; SV Sandhausen— VfL. Neckar- au; ASV Eppelheim gegen Sd Kirchheim; SpVgg Sandhofen— SpVgg Ilvesheim; FC Neureut— Kickers Walldürn; KFV— F Daxlanden. 5 Familienanseigen Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Llebsten, was man hat, muß scheiden. Nach langer schwerer Krankheit ist meine liebe Frau, unsere herzensgute treusorgende Mutter, Schwieger- mutter und Oma, Frau Luise Marquardt geb. Clauß im Alter von 83 Jahren sanft entschlafen. Mhm.- Käfertal, den 10. August 1960 Enzianstraße 40 In tlefer Trauer: Willy Marquardt Hans Kaeppler und Frau Liesel geb. Marquardt Josef Schnellbach und Frau Dorle geb. Marquardt Familie Fritz Klotz Enkelkinder: Horst, Ingrid und Doris Feuerbestattung: Freitag, den 12. August 1960, 14.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. trostreichen Worte, Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unseres lieben Vaters, Herrn Ludwig Speidel sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Mühleisen für seine Herrn Dr. Drescher für seine Geschwister Speidel Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 11. August 1960 Hauptfriedhof Feuchter, Luise Pestalozzistraße 7. Zimmermann, Meeräckerplatz 4 Scherzinger, Ferdinand Almenhof, Häring, Elisabetha OrllADñDEN Garagen- Rolladen aus Stahl- tamellen PFTEEN fel. 269 31-269 32 Zeit 10.00 Bekunntmachkungen Friedrich 10.30 Mhm.-Pfingstberg. ärztliche Betreuung. Unser Dank gilt auch Herrn 5555 1 Professor Dürr für den ehrenden Nachruf seines eee, E% Turnbruders, dem Reichsbund und allen denen, die 5 5 1 4 dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Krematorium 5. 6. Holzschutzarbeiten 7 Mhm.- Neckarau, den 11. August 1960 aidel, Wine 5 Luisenstraße 47 Kä, Gewerbstr. 29. 14.00 9 10. Friedhof Neckarau 1 Arbeits vergabe i Die Gemeinnützige Baugesellschaft Mannheim mb vergibt folgende Gemeinschaftsantennen-Anlage für Geibelstraße Block A 1 Gemeinschaftsantennen-Anlage für Geibelstraße Block A 2 Gemeinschaftsantennen-Anlage für Uhland-/ Cannabichstraße Elektroarbeiten für Geibelstraße Block A 1 Elektroarbeiten für Geibelstraße Block A 2 tür versch. Bauvorhaben im Raume Mannheim Slaser- und Beschlagarbeiten für Uhland-/ Cannabichstraße Slaser- und Beschlagarbeiten für Geibelstraße Block A1 und A2 Montagetreppen für Geibelstraße Block A1 und A 2 Zentralheizungsanlage für Seckenheimer Straße 83/65 11. Erd-, Maurer-, Betonarbeiten(Sschüttbeton) für den Block BI in Angebotsvordrucke können— solange vorrat reicht— bei der Geschäfts- stelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mbH, Max-Joseph- Straße 1, Auskunft, abgeholt werden. Statt Karten unsere liebe Mutter, Oma, geb. Sieckmann im gesegneten Alter von nahezu 80 Jahren. Diakonissenstr. 3, Trauerhaus Talstr. 68 Feudenheim. Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 10. August 1980 Schwägerin und Tante, Frau Katharina Mohr Mhm.-Feuden heim, den 11. August 1960 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Elisabeth Grefges geb. Mohr Beerdigung: Freitag, den 12. August 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarvorlandstr. 137— Anläßlich des Ablebens unseres guten Vaters, Opas und Emil Weber Rangieraufseher l. R. durften wir in überaus großem Maße Zeichen der Liebe und Anteilnahme entgegennehmen. Wir danken unseren lieben Verwandten, Freunden und Bekannten von Herzen, die unserem lieben Entschlafe- nen durch Wort, Schrift, Blumen- und Kranzspenden gedacht u. ihn auf seinem letzten Weg begleitet haben. Besonderen Dank der Direktion der Bundesbahn Karlsruhe und Mannheim und seinen Kollegen. Mannheim, den 11. August 1960 von Neckarspitze Die Kinder Plötzlich und unerwartet starb am 10. Karl Kilian Mannheim, den 11. August 1960 Stamitzstraße 19 Feuerbestattung: Siehe Bestattungskalender. mein lieber Mann, Bruder, Schwager und Onkel, Herr In stiller Trauer:: Frau Käthe Kilian und Angehörige August 1960 danken wir herzlich. Mannheim, den 11. August 1960 Für die uns erwiesene Anteilnahme und die vielen Kranz- und Blumenspenden zum Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Elisabeth Uhrig Viktor Uhrig und Angehörige Schulstraße 112 ö der Stadt Mannheim ANZEIGEN Montag Ausgabe „Mannheimer Morgen“ Sonntag bis 18.00 Uhr Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebäude des Verlags (zwischen R I und R 2) Mitgeteilt der Friedhof verwaltung Ohne Gewähr erteilt wird. Uffentliche Ausschreibung Die Arbeiten zur Herstellung von 3 377 lfd m Straßenkanzle 0, 28 bis 0,50 m I. W. 55 Stück Einsteigschächte in der Neueichwaldsiedlung Mhm.- Gartenstadt— II. Bauabschnitt sollen im öffentlichen Wettbewerb in 2 Losen vergeben werden. Eröffnungstermin: Freitag, den 19. August 1960, 11 Uhr, beim Städtischen Tiefbauamt Mannheim— Technische Verwaltung— Rathaus K 7, Zim- mer 315. Vordrucke sind bei unserer Abtellung Neubau, K 3, Zimmer 21, 2. Obergeschoß, erhältlich, wo auch die Pläne aufliegen und Auskunft Städt. Tiefbauamt TODEsS- kür die Klasse E Frische qunghennen- 10 su des Tafeſäpfel nehmen wir am „Gravenstelner- Handelskiasse A entgegen. 5 geecl ecke. 1 lr. 184 Mag Neal rflug. Sams- Fuß. rivat. pedi. nach ing mpia- Open wall) borg wei- e von Jelas. eglei- , dle okal- 3 er. Mar- rag, Und ver- und Riad, iufer eim chei- Baro tsch ätter und e ge; älfte ha- risch b Sie aben lelen den- vird, nält⸗ Zu- Zzten ech- dem cher auf- eber in ings Alle 1— VfB pfr. dar- eim; FC FV nde Nr. 184/ Donnerstag, 11. August 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Es geht um die Standortbestimmung in der Leibeserziehung: Jutnetiteſſen in Coburg-&innerung und Wegweiser Deutscher Turntag mit 400 Delegierten aus 16 Landesverbänden/ Prof. Carlo Schmid hält die Festrede Das„1. Deutsche Turn- und Jugendfest“ vom 16. bis 19. Juni 1860 in Coburg brachte den Durchbruch der Leibesübungen in Deutschland auf breiter Basis— die Hundertjahrfeier des Deutschen Turnerbundes vom 11. bis 14. August in der frü- heren Residenzstadt wird ähnlich bedeutend sein; denn die Turnerführung will die Konsequenzen aus den gewandelten soziologischen und wirtschaftlichen Grundlagen ziehen und die Wege öffnen, auf denen die durch das moderne Lebenstempo bedroh- ten Menschen Zugang zur Bewegung finden können. Deshalb auch steht der heutige Deutsche Turntag mit seinen über 400 Delegierten aus den 16 Landesturnverbänden im Mittelpunkt. Nicht so sehr, weil sich der eine oder andere Amtswechsel andeutet, sondern weil er der Startschuß für eine verstärkte Aktivität im vom DSB propa- gierten„zweiten Weg“ sein wird. Die Bedeutung dieser Feier, die also bei weitem nicht nur ein Erinnerungs-Fest ist, wird durch die Anwesenheit seines Schirm- herrn, Bundespräsident Heinrich Lübke, unterstrichen, der dem Festakt am Samstag- nachmittag im Landestheater beiwohnt, in dem Bundestags- Vizepräsident Prof. Carlo Schmid die Festrede hält. Vorauf gehen die Beratungen des Bun- desvorstandes, des Haupt- und des Großen Purner ausschusses, die große Eröffnungs- feier am Donnerstagabend auf dem Markt- platz und die Feierstunde der Deutschen Turnerjugend am Freitag. Am Samstag schließt sich dem Festakt das Coburger Marktfest an, während am Sonntag der Festzug und die feierliche Nachmittagsver- anstaltung mit Vorführungen, Endkämpfen der Meisterschaften, Siegerehrung und einem Schauturnen der Nationalriegen (Männer und Frauen) mit der Verabschie- dung der Rom-Fahrer den Abschluß bilden. Im Mittelpunkt der Wettkämpfe stehen die Mannschafts- Meisterschaften. In der Deutschen Turnvereins-Meisterschaft sind 15 Mannschaften(jeweils vier Geräteturner, -turnerinnen, Leichtathleten und Leicht- athletinnen) mit dem zwölfmaligen Titel- träger TSV 1860 München an der Spitze am Letztes Spiel in Reykjavik: ggegeisternde Kombinationen und ⁊elin Jote Die besten Noten für Seeler, Dörfel und Läufer Benthaus-Szymaniak Die deutsche Fußball-Auswahl beendete ihre Island-Gastspielreise mit einem 10:0(4:0) gegen den Landesmeister Reykjavik. Vorausgegangen waren Siege mit 3:0 im offiziellen Länderspiel zwischen beiden Nationen und 2:1 in einem Treffen mit der verstärkten Vereinsmannschaft von Akranes. Im letzten Spiel schossen vor 4000 Zuschauern Benthaus(3. Minute), Dörfel(14.), Lindner(25.) und Uwe Seeler(27.) eine klare 4:0-Halbzeitführung gegen einen offen spielenden Gegner heraus, der mit vier Internationalen— Felixsson, Jonsson, Steinsen und Beck— angetreten war. Nach Umstellungen bei der Pause waren in der zweiten Halbzeit Lindner(47. und 65.), Uwe Seeler(51., 59. und 83.) und Marx(84.) erfolgreich. Die DFB-Auswahl spielte in folgender Besetzung: Schnoor Hamburger SW); Lutz (Eintracht Frankfurt), Giesemann(Bayern München) 2. Halbzeit Porges(FC St. Paule); Benthaus(Westfalia Herne), Erhardt(SpVgg. Fürth), Szymaniak(Karlsruher Sc); Marx (SV Sodingen) 2. Halbzeit Giesemann, Lind- ner(Eintracht Frankfurt), Uwe Seeler Ham- burger SW), Haller BC Augsburg), Dörfel (Hamburger SV) 2. Halbzeit Marx. Die deutsche Mannschaft war technisch Reine Fußball-, Revolution“ Auch Club- Vorsitzender Franz bremst Eine revolutionäre Umgestaltung im deutschen Fußballsport sei durch den kürzlich ergangenen Auftrag des DFB- Bundestages an den DFB- Beirat und die Regionalverbände, Maßnahmen zur Ver- minderung der Vertragsspielervereine zu ergreifen, nicht zu erwarten. Damit bremste auch der Vorsitzende des 1. FC Nürnberg, Rechtsanwalt Ludwig Franz, Stimmen, für die die Bundesliga und das Profitum im deutschen Fußball in ab- sehbarer Zeit bereits eine feststehende Tatsache ist. Franz, der dem DFB- Beirat angehört, gibt zu, daß eine Verminde- rung der Zahl der Vertragsspielerver- eine notwendig ist. Vor allem müsse ge- prüft werden, ob die Vertragsspieler- eine die wirtschaftlichen Voraussetzun- gen erfüllten. Er betonte jedoch, daß heute das Problem Nummer eins nicht die Frage„Bundesliga ja oder nein“ sei, sondern die Art der Bezahlung des Spie- lers. Es müsse dafür gesorgt werden, daß sie— gleichgültig ob Vertragsspieler oder Profi— nach einem System erfolge, dem sich alle Vereine unterwerfen. Franz sieht eine Lösung darin, eine Erhöhung der Spielerbezüge zu errei- chen. Dazu müßten allerdings die Län- derfinanzminister ihren Segen geben. eine Verminderung der Vertragsspieler- vereine hält er in jedem Fall für uner- läglich. eindeutig überlegen. Die Kombinationen lie- fen streckenweise ganz ausgezeichnet. Dem deutschen Angriffsspiel kam zugute, daß sich der Gegner auf keine defensive Einstellung versteifte. Der große Druck im Angriff kam erneut von Uwe Seeler. Herbert Erhardt be- stätigte seine guten Leistungen der beiden vorausgegangenen Spiele. In der ersten Halbzeit verdiente sich auch Außenstürmer Gert Dörfel vom Meister Hamburger SV eine sehr gute Note. Das Außenläuferpaar Benthaus/ Szyma- niak beherrschte das Mittelfeld ganz eindeu- tig. Gegenüber den letzten Spielen zeigte sich der Frankfurter Halbstürmer Lindner auf- fallend verbessert. Daß sich in der isländi- schen Mannschaft der Torwart in der 61. Mi- nute verletzte, wirkte sich kaum auf das Endergebnis aus, denn sein Nachfolger war ein guter Ersatz. Das objektive Publikum spendete bei Spielschluß begeisterten Beifall. Hoffnungslauf Start, im Gruppenwettstreit der Turnen jugend meldeten sieben Vereine mit je acht und 14 mit je vier Paaren, während in der ersten Mannschaftsmeisterschaft des kräfte- zehrenden Trampolinturnens neun Männer- und sechs Frauen-Teams starten. Die Deutschen(Gerätturnen, Leicht- athletik), Jahn-(Leichtathletik, Gerätturnen, Schwimmen) und Friesenkämpfe(Leicht- athletik. Schwimmen, Fechten) bestreiten über 1200 Aktive. Bei den 24 Konkurrenzen ragen der Deutsche Zehnkampf der Leicht- athletikklasse mit Titelverteidiger Norbert Kiefer, Arnold Kaiser und Otto Karrer, der Zehnkampf der Kunstturnerklasse mit Vor- jahrsmeister Günter Mull, Werner Becker und Werner Narres und der Deutsche Neun- kampf der Kunstturnerinnen(als Favoriten gelten Hannelore Assel, Christa Feigl, Thea Nocke und Ursel Peters) heraus. Die ganze Vielfalt des turnerischen Wirkens zeigt sich aber auch in den zahlreichen Rahmenwett- kämpfen mit vorwiegend gemischten Mehr- kämpfen Schwimmen, Leichtathletik, Rhön- radturnen sowie Festrunden im Faust-, Prell- und Volleyball. Wenn am Sonntagnachmittag Vorführun- gen, Endkämpfe und das Schauturnen der Bantz, Fürst, Lyhs, Jakoby, der Thea Nocke, Marieluise Krutmeyer, Ulrike Fink den Abschluß bilden und Bundespräsident Hein- rich Lübke zu den Turnern spricht, dann bildet dies den Schlußstrich unter ereignis- reichen Tagen, aber vor allem den Start auf einem neuen Weg, dessen Ende und Aus- wirkungen auf die Volksgesundheit noch nicht abzusehen sind. Trotz aller Provokationen West/ Ost-Sportverkehr fast verdoppelt Der gesamtdeutsche Sportverkehr hat sich fast verdoppelt, obwohl die sowjetzona- len Sportfunktionäre durch ihre Provokation mit dem Hammer- und-Zirkel-Emblem auf dem Sportdreß der mitteldeutschen Aktiven alles dazu tun, die Begegnungen zwischen Sportlern der Zone und denen der Bundes- republik zu erschweren. Dies geht aus einer Statistik hervor, die einen Vergleich zwischen einigen Monaten des Jahres 1959 und von 1960 enthält. Danach gab es im April dieses Jahres 102 gesamtdeutsche Treffen mit 2038 Aktiven, während es im gleichen Monat 1959 nur 61 Veranstaltungen mit 1179 Teilneh- mern waren. Für den Mai ergeben sich fol- gende Zahlen: 1960: 186 mit 3926, 1959: 101 mit 2033, für den Juni: 1960: 129 mit 2471, 1959: 68 mit 1249. Dabei ist zu berücksichti- gen, daß im Juni dieses Jahres 36 Veran- staltungen an dem sowjietzonalen Emblem scheiterten, also entweder überhaupt nicht zustandekamen oder abgebrochen wurden, obwohl die Gäste aus Mitteldeutschland er- schienen waren.— letzte Chance: Marsell im letzten Vorlauf nur Vierter Den dritten Vorlauf zur Steher-Welt⸗ meisterschaft der Berufsfahrer in Chem- nitz gewann der Franzose Reynal mit 30 Metern Vorsprung vor dem Folländer Wierstra. Diese beiden Fahrer qualifizierten sich damit für den Endlauf am Freitag abend, in dem bereits Titelverteidiger Guil- lermo Timoner(Spanien), Verschüren(Bel gien), Pizzali(Italien) und Bucher(Schweiz), jeweils die Erstplacierten der beiden an- deren Vorläufe, standen. Der deutsche Mei- ster Karlheinz Marsell Dortmund) zeigte vor 18 000 Zuschauern nicht die erwartete Leistung und wurde mit 543 Metern Rück- stand nur Vierter. Marsell kam damit ebenso wie der Spanier Gomila(als Drit- ter) in den Hoffnungslauf, in dem van Houwelingen(Holland), Godeau(Frank- reich), Koch Holland) und Depäpe(Belgien) die Gegner waren. Die Ergebnisse dieses Laufs lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor.. Zunächst sah es sehr günstig für Mar- sell aus, der bereits nach wenigen Runden des Rennens über eine Stunde mit Reynal einen beachtlichen Vorsprung hatte. Dann jedoch griffen Wierstra und Gomila immer wieder an und konnten in der 44. Minute an Marsell vorbeiziehen, der sieben Minu- ten später sogar eine Runde verlor, als er von der Rolle kam. Das Ergebnis: 1. Reynal Frankreich) 80,793 km in einer Stunde, 2. Wierstra(Hol- land) 30 m, 3. Gomila(Spanien) 100 m, 4. Mar- sell Dortmund) 543 m, 5. Musone(Italien) 1929 m, Proost(Belgien) gab auf. Unter den 18 000 Zuschauern befanden sich auch die Straßen-Amateure des BDR. Straßenfachwart Ewert und Betreuer Jupp Arents nannten folgende Mannschaft für die Weltmeisterschaft am Samstag auf dem Sachsenring: Günter Tüller(Velbert), Lud- wig PTroche(Hameln), Karl Raab(Schwein- kurt), Dieter Puschel(Berlin), Dieter Kemper (Kohlscheid) und Karlheinz Kunde(Köln). Als Ersatzleute sind der deutsche Meister Klaus Nadler(Köln) und Heinz Bath(Berlin) dabei. INGEBORG BUSCH UND BARRBEL URBAN, die bei den deutschen Meisterschaften in Berlin erneut ihre Zugehörigkeit zur Spitzenklasse der Kunstspringer bestätigten, sind der Stolz des TSV 46. Am Dienstag standen sie im Mittelpunkt der Meister- schaftsfeier, mit der ihnen der Verein Dank und Anerkennung abstattete. Unser Bild zeigt Ingeborg Busch(links) und Bärbel Urban mit Richard Lackus, der als Leiter der Mannheimer Springerschule maßgeblichen Anteil am Erfolg der beiden deutschen Meisterinnen hatte. Bild: Gayer Meisterschaftsfeier des TSV 46: ſeteine tungen fut große Leistungen Inge Busch, Bärbel Urban und Friedrich sind der Stolz des Vereins In einer betont schlichten Feier ehrte die Schwimm-Abteilung des TSV 46 ihre neuen Meisterinnen im Kunst- und Turmspringen, die 16jährige Schülerin Ingeborg Busch und die 20jährige Studentin Bärbel Urban, so- wie den Vizemeister im Turmspringen, Rolf Friedrich. Der 1. Vorsitzende Paul Hasse gratulierte den beiden Springerinnen im Namen des Vereins und des Vorstandes, Stadtrat Alfred Blümmel überbrachte Gruß und Glückwunsch des Oberbürgermeisters, des Stadtrats und des Städtischen Ausschus- ses für Leibesübungen, Karl! Klein die Glückwünsche des VWM und des Badischen Schwimmverbandes, Fritz Schmitz die An- erkennung des Badischen Turnerbundes Nord und Willi Aspenleiter kündigte im Namen des Badischen Sportbundes Kreis Mannheim als besonderes Geschenk das Olympia-Buch von Rom an. Es gab kleine Aufmerksamkeiten, viel Blumen und viel Lob für den Trainingsfleiß der jungen Springerinnen und auch für Rolf Friedrich, den alle im nächsten Jahr gerne als Meister begrüßen würden. Ganz besondere Aner- kennung zollte man dem Leiter der Srin- gerschule des TSV 46, Richard Lackus, dem so viele Springer und Springerinnen ihre Stolzen Erfolge zu verdanken haben. Abteilungsleiter Wilhelm Wenzel ver- stand es ausgezeichnet, neben die ansehn- lichen Erfolge der Kunstspringer und der Jugendschwimmer die kontinuierliche und ehrenamtliche Tätigkeit der vielen Warte und Helfer zu stellen, ohne die solche Er- folge unmöglich sind. In den 49 Jahren des Bestehens der Schwimm- Abteilung sei die Erringung von zwei deutschen Meisterschaf- ten wohl das hervorragendste Ereignis ge- wesen, doch habe die Abteilung es auch ge- schafft, im letzten Halbjahr 30 kleine Kin- der zu Schwimmern zu machen und darüber hinaus mit der Schwimmjugend in der Brei tenleistung im Badischen Schwimmverband mit an erste Stelle zu rücken. Die dreifache Meisterin Bärbel Urban und die zweifache Meisterin Ingeborg Busch konnten alsdann den besonders herzlichen Glückwunsch der Sängerriege des TSV ent- gegennehmen, welche die musikalische Un- termalung der kleinen Feier vortrefflich ge- staltet hatte. Mit einem sehr guten Film vom Springerlehrgang des Deutschen Schwimm- Verbandes und einer Sammlung zu Gunsten der„Jonny-Weiß- Stiftung“ des Ds fand die vollauf gelungene Feierstunde einen würdigen Abschluß. 2. 8 Sportabzeichenabnahme Die nächste Sportabzeichenabnahme ist für Samstag, 15 bis 18 Uhr, auf dem SG-Platz an den Sellweiden vorgesehen. Bewerber müs- sen im Besitz eines mit Lichtbild versehenen Leistungsheftes sein, das bei der Geschäfts- stelle des Badischen Sportbundes(Tattersall- straße) erhältlich ist. Kurz notiert Weltmeister Rudi Altig wird seine erste WMM- Revanche im Verfolgungsfah- ren gegen seinen Schweizer Finalgegner Trepp am 17. August auf der Züricher Bahn in Oerlikon bestreiten. Eishockey- Vizemeister EV Füssen kam beim Thurn- und Taxispokal- Wettbewerb zu einem 7:4(1:1, 2:2, 4:1)-Sieg über den mit fünf Kanadiern spielenden HC Antwerpen. Vor 3000 Zuschauern schossen Trautwein(3). Köpf(2), Weigel und Schubert die Tore. Der 1. FC Kaiserslautern besiegte in Jülisch vor 5000 Zuschauern den deut- schen Exmeister Borussia Dortmund mit 3:2(0:1). Torschützen waren Ball- mann(2) und Settelmeier bzw. Kel⸗ bassa(2). Ohne Helmut Rahn unterlag e holländische Mannschaft von SC En- schede in einem Freundschaftsspiel bei Preußen Münster mit 1:4. Carol Heiss, mehrfache Weltmei⸗ sterin und Olympiasiegerin im Eis- kunstlauf, wird Filmschauspielerin. Sie nat bei einer amerikanischen Film- gesellschaft einen Vertrag unterschrie- ben. Der ehemalige italienische Europa- meister im Schwergewichtsboxen, Fran- cesco Cavicchi, schlug in Rimini den Berliner Horst Niche über zehn Run den überlegen nach Punkten. Aus Zeitgründen verzichteten die USA auf die Fortsetzung des am Vortage we- gen Regens abgebrochenen letzten Ein- zelspiels zwischen MeKkinley(USA und Reyes(Mexiko), so daß das Endergebnis des Davispokal- Treffens 3:2 für die USA lautet. N 1 e N 5 ane 8% , ,. ., , ,. . 2 * 0 Seite 10 MANNHEIMER MORGEN REIS E-FEUIILIETOM Im Lande der biblischen Seschichte: „Denn es werden Wasser in der Wüste fließen.“ Aus dem ſagebuch einer Reise in Israel/ Von unserem Nedaktionsmitglied Werner Gilles Denn es werden Wasser in der Wüste hin und wieder fließen und Ströme im dürren Lande. Ind wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen; und wo es dürr gewesen ist, sollen Brunnenquellen sein. Jesaja(35, 6—7) Vierzig Jahre mußten die Israeliten auf Gottes Geheiß durch die Wüste ziehen, ehe Gott ihren Kindern erlaubte, den Jordan zu überschreiten und das Land,„darin Milch und Honig fließet“, zu betreten. Und ein paar tausend Jahre später,„als Kaiser Rotbart lobesam ins Heil'ge Land gezogen kam“, da War die Reise noch immer beschwerlich; Herr Uhland aus Tübingen hat für den Schul- gebrauch höchst dramatisch darüber berich- tet. Heute geht's wesentlich leichter. Man steigt ein paar Minuten vor Mitternacht in Zürich ins Flugzeug und kann bereits zum Frühstück in König Davids feudalem Hotel in Jerusalem sein. Nur fünf Stunden braucht die Maschine der El Al für den nächtlichen Flug entlang der Adria-Küste und über den Peloponnes nach Lod, dem Zentralflughafen Israels, und von dort ist es noch eine gute Stunde Autofahrt die alte Handels- und Heerstraße hinauf durch die Berge von Ju- daa, auf der die Völker seit Jahrtausenden nach Jerusalem ziehen. Da sitzt man denn vor dem landesüblich reich gedeckten Frühstückstisch mit Käàse und Eiern, Heringen und Sardinen, köst- lichen Tomaten, Gurken und Oliven, mit fri- scher Butter und weißem Brot, mit Marme- lade und eisgekühltem Orangensaft und kommt sich trotzdem ähnlich vor wie einer jener Juden aus dem Jemen, die man— Wohl über fünfzigtausend an der Zahl— in den Jahren 1951 und 1952 von Aden nach Israel einflog. Die waren zwar nicht verwun- dert darüber, daß die Prophezeiung des Je- saja, sie würden„auffahren mit Flügeln wie Adler“, sich wörtlich erfüllte, und sie hatten sich so heimisch gefühlt in den Flugzeugen, daß sie Feuer anzündeten in der Kabine, um ihr Essen zu bereiten. Aber was diesen from- men Biederleuten, die sich aus mittelalter- lichen Verhältnissen plötzlich in ein modernes Staatswesen versetzt sahen, dann widerfuhr, war von der beängstigenden Begegnung mit dem ersten Autobus ihres Lebens bis zur Bekanntschaft mit den sozialen, wirtschaft- lichen, politischen und auch hygienischen Einrichtungen des neuen Heimatlandes zu- nächst doch mehr als wunderbar. Sie mußten sich erst zurechtfinden in all dem Neuen und Unge wohnten, und wie ihnen geht's auch dem fliegenden Pilgrim aus Europa, dem in- mitten der internationalen Hoteluniformität die wechselnde Fülle der Bilder und Ein- drücke der letzten Stunden doppelt stark be- wußt wird. In der Mittelmeerlandschaft, die er in nächtlichem Fluge durcheilte, liegen die Wurzeln der abendländischen Kultur, und hier im biblischen Lande am Wege nach Jerusalem birgt jeder Fußbreit Boden Zeug- nisse vieltausendjähriger Menschheits- geschichte, auf der aufbauend und die leben- dig verarbeitend ein Neues sich bildet, das auf zunächst verwirrende und unterschied- lichste Weise sich kundtut, am Ende aber zum Ziel hat, das Land der Prophezeiung zum Land der Erfüllung zu machen. Aus allen Shettos der Welt Doch nein: Es gibt orthodoxe Juden im Lande, die den neuen Staat ablehnen, solange der Messias nicht auf Erden wandelt, die die Profanierung der hebräischen Sprache zur Alltagssprache nicht gutheißen, die sich ge- gen die Emanzipation der Frauen auflehnen und noch heute gelegentlich gegen sabbat- schändende Autofahrer mit Steinen vor- gehen, so wie es im 4. Buch Mose geschrie- ben steht:„Die ganze Gemeinde soll ihn stei- nigen draußen vor dem Lager.“ Das führt Hier und da zu Unerquicklichkeiten, denn die Obrigkeit möchte sich die Exekutive nicht gern von ein paar Fanatikern aus der Hand nehmen lassen, und überhaupt gibt es eine Menge Leute, die der Ansicht sind, die The- sen und Praktiken der Orthodoxen seien ebenso überholt wie die strengen Regeln der Sabbatheiligung, die jedwede Tätigkeit ver- bieten an einem Feiertag. Es gibt weder Theater- noch Kinovorstellungen. Weder Omnibusse noch Eisenbahnen verkehren, die meisten Restaurants und Cafés bleiben ge- schlossen, die Stiefelputzer ruhen aus und die Frühstückseier im Hotel sind hartgekocht und kalt, denn es darf ja auch kein Feuer Semacht werden„am siebenten Tage“. Daß Tee und Suppe, Kartoffeln und Gemüse, sel- tener dagegen das obligate Huhn, trotzdem Warm serviert werden, bleibt wunderbar zumal es genügt, daß eine Kinckasse ein wenig früher öffnet, als das Gesetz es be- flehlt, um— besonders im heiligen Jerusa- lem— heftigste Proteste auszulösen. Es ist eine verhältnismäßig kleine Gruppe, die streng und unduldsam am Buch- staben der Schrift festhält und freiwillig die Lebensformen des Ghetto-Lebens kortsetzt, doch scheint ihr Einflug gröber zu sein, als man ihrer Zahl nach glauben möchte. An einem Freitagabend kann man sie in Mea She'Arim, dem„religiösen Viertel“ Jerusa- lems, in dem sie dichtgedrängt beieinander- wohnen, in ihre 450 Synagogen streben sehen, mit wallenden Bärten und langen Schläfenlocken, mit seidenglänzenden Kaf- tanen und schweren Pelzkappen oder runden schwarzen Hüten, mit langen weißen Män- teln und Persianermützen, je nachdem, ob sie aus Rußland oder Spanien, Nordafrika oder Persien stammen. Und vielgesichtig wie das äußere Bild ihrer Erscheinungen sind ihre Zeremonien und Riten, deren Formen häufig darauf zurückgehen, daß den Juden die Religionsausübung verboten war und getarnt werden mußte. Jedes Zeitalter und jede der jüdischen Gemeinden aus aller Welt haben ihren Glauben, ihre Sitten, ihre Tra- ditionen aus der ExXilzeit beibehalten, und nicht ganz zu Unrecht hat man die Synagogen des Heiligen Landes ein Museum für die Erinnerungen aus allen Ghettos der Welt Senannt. So haben persische Juden, die wie die Moslems mit unter geschlagenen Beinen beten, in ihrer Synagoge nicht nur wie üblich die Thora mit den fünf Büchern Mose hinter einem Vorhang aufbewahrt, sondern hinter einem zweiten daneben auch die Schriften des Koran, um für alle Fälle ge- Wäppnet zu sein. Es ist eine fremde, dem Unkundigen verschlossene Welt, die sich in diesen Synagogen und Gebetshäusern ver- birgt, wenngleich sie alle ihre Türen weit aufhalten und jeder eingeladen ist, mit zu beten und zu singen im Kreise der Frommen. Eine neue Jugend wächst heran Wer wollte die oft gestellte Frage beant- Worten, ob die Kinder dieser Strenggläubigen die orthodoxe Lebensweise ihrer Väter bei- behalten oder ob sie die überlieferten Tra- ditionen durch neue Formen ablösen werden, die den fortschrittlichen Idealen des jungen Israel entsprechen. Spätestens mit achtzehn Jahren, wenn sie zum Zzweieinhalbjährigen Militärdienst eingezogen werden, sind auch die Kinder der Orthodoxen dem Geist und dem Einfluß des Vaterhauses entzogen und sehen sich einer modernen, diesseitigen und durch und durch realistischen Welt gegen- übergestellt. Ob sie wollen oder nicht, sie Werden hebräisch sprechen müssen, um sich mit Vorgesetzten und Kameraden verstän- digen zu können, und sie werden toleranter und nachgiebiger werden in der Gemein- schaft der anderen. Ob aber wirklich zwi- schen dieser jungen, frei erwachsenen Gene- ration und den Alten aus den Ghettos die Kluften aufgerissen sind, die manche beobachten wollen, ist schwer zu Sagen. Schließlich hat das eifernde Festhalten der Väter am„Gesetz“ und ihr bewußtes„An- derssein“ unter anderen Völkern die Erhal- tung des Judentums überhaupt möglich ge- macht. Und all das lebt fort auch außerhalb Jerusalems in einer Reihe von Heiligtümern, Wie in Safed, wo die Kabbalisten der Renais- sance mit ihren Anhängern lebten, und in Meron, dem galiläischen Wallfahrtsort mit dem Grab des Mystikers Rabbi Shimon Bar Jochai. An solchen Orten scheint die Zeit einfach stehengeblieben zu sein. Man sieht sich in eine mittelalterliche Welt Versetzt, die wenig Verwandtes zu dem zeigt, was einem sonst begegnet in diesem so überraschend modernen Israel mit seinen vielen neuen In- dustrien und Produktionsstätten. Und doch, es geht eine Veränderung mit den Menschen vor, die sich sogar äußerlich bemerkbar macht. Das lernt man bald, wenn man sich umsieht unter ihnen. Juden aus achtzig verschiedenen Ländern der ganzen Welt, aus Asien, Afrika, aus Europa und Amerika sind hier vereinigt, und ihre Ver- schmelzung in diesem jungen Lande, in dem nur fünfzehn Prozent der Bevölkerung älter als 45 Jahre sind, bringt einen neuen Men- schentyp hervor, der sich wesentlich von un- serer landläufigen bornierten Vorstellung des jüdischen Menschen abhebt. Die jungen Leute scheinen größer zu sein als die ältere Gene- ration, muskulöser, breitschultriger, auch selbstbewußter und freier, und das Leben in der Natur, die Rückkehr zur Hand- und Feld- arbeit ist sicher nicht die un wesentlichste Ursache dafür. * Wenn man hinausgeht aus den großen Städten, begegnet man dieser Jugend, die mit fanatischem Eifer dabei ist, dem Land, aus dem die Kundschafter Mose eine Traube heimbrachten, die zwei Männer an einer Stange tragen mußten, seine Fruchtbarkeit zurückzugeben. Das fängt auf den steinigen Hügeln rings um Jerusalem an, wo Bäum- Ein Bettler mit goldenem Spozierstock Dieser alte Herr mit seinem pdtriarchalischen Bart und seiner sorgfältigen Kleidung, die durch einen Spuzierstoch mit goldener Krücke gehrönt wird, ist eine bekannte Erschei- nung in den Straßen Jerusalems. Er bettelt für die Armen und tut damit ein Zz beifach gutes Werl: indem er den Armen hilft, gibt er den anderen die Möglichkeit, barm- herzig zu sein. Aufnahmen: Werner Gilles Die Miporah von Jerosqlem Donnerstag, 11. August 1960/ Nr. 100 1 — In der Nähe des israelischen Parlamentsgebũudes, des Knesset, steht dieser riesenhafte siebenarmige Leuchter, der auch das Wappenbild Israels ist. Er wurde dem Staat vom britischen Parlament geschenkt. chen an Bäumchen gepflanzt wird, Kiefern, Zypressen und Eukalyptus, um die wenige Erde an den steilen Hängen festzuhalten und durch die Arbeit der Wurzeln im steinigen Grund neuen Humus zu schaffen. In den Tälern dazwischen, die schon besseren Boden haben, werden Obstbäume, Aepfel, Pflaumen, Pfirsiche und sogar Kirschbäume zusammen mit Wein gesetzt, und sobald man hinunter- kommt in die Ebene und nach Norden, brei- ten sich fruchtbare Aecker und große Pflan- Zungen aus, auf denen Weizen und Baum- Wolle, Orangen und Zuckerrüben, Erdnüsse und Flachs, Tabak und Oliven, Bananen und Datteln, Tomaten und Sonnenblumen wach- sen, Gemüse, Zwiebeln, Kartoffeln und vieles andere. Israel ist ein„steinreiches“ Land, heißt ein beliebtes Scherzwort. Um so erstaunlicher ist die unentwegte Urbarmachung neuen Bo- dens, der meist das mühsame Einsammeln der unzähligen Steine vorausgeht, die an den Rand der Felder gesetzt werden oder in den hügeligen Gebieten zum Bau von Ter- rassen Verwendung finden, die nicht selten auf den Ueberresten uralter Kulturen auf- bauen. Und weiter im Süden unten in Lachish und sogar mitten in der Negev- Wüste zu Füßen der Ueberreste der aus nebatinischen Ursprüngen stammenden byzantinischen Bergstadt Avdat an der alten Karawanenstraße von Damaskus zum Roten Meer versucht man das Land den Anlagen antiker Kulturen entsprechend zu befruch- ten. In geduldiger Arbeit hat man auf den Hügeln ringsum die Leitungen wiederher- gestellt, die das Regenwasser zu Tal brach- ten und in mauerumschlossene Felder leite- ten, und die ersten Versuche mit Hafer auf den auf diese Weise während der Regenzeit überfluteten Feldern haben trotz der gerin- gen Niederschläge des vergangenen Jahres so viel Erfolg erbracht, daß man das Experi- ment fortsetzen und intensivieren will. Bis- her wuchsen hier seit vielen Jahrhunderten kaum Baum und Strauch, und unansehnliche Tamariskenbüsche und verstaubte Schirm- akazien verloren sich allmählich als letzte Zeugen der Vegetation in der Trostlosigkeit der Steinwüste des Negev, der sich vom biblischen Beersheba im Norden, wo Abra- ham wohnte, bis Elath am östlichen Zipfel des Roten Meeres ausdehnt und etwa Sechzig Prozent der Oberfläche Israels bedeckt. Bis- her sind 160 000 Menschen, etwa ein Achtel der Gesamtbevölkerung des Landes, in den Wüstengebieten angesiedelt; immerhin ein Drittel des Bodens könnte Frucht tragen, Wenn er bewässert würde. Schon jetzt wer- den die Wasser des Jarkon, der nördlich von Tel Aviv ins Mittelmeer mündet, in einer Rohrleitung dem Negev zugeführt, doch sieht ein größeres, auf zehn Jahre geplantes Pro- jekt auch die Ableitung des Jordans ober- halb des Sees Genezareth vor, um sein Was- ser, das jetzt in der stickigen Atmosphäre des Toten Meeres verdunstet, der landwirt- schaftlichen Erschließung nutzbar zu machen. Zwischen solchen Extremen, einer Welt Praktischer Vernunft und des Fortschritts, einem allen Schwierigkeiten trotzenden Pio- niertum, das sein Schicksal selbst und ent- schlossen in die Hand genommen hat, und dem mystisch verhangenen Jenseits der ge- heiligten Bibel, des Talmud und der Kab- bala, in dem das Handeln von komplizierten kanonischen Gesetzen bestimmt wird, voll- zieht sich unentwegt der Aufbau des Landes. Und es scheint, daß der Widerspruch zwi- schen den zur Tat drängenden Erfordernis- sen des modernen Staatswesens und dem meditierenden Abwarten der Mystiker und Seher ihn nicht aufzuhalten vermag. 5 Aber kann es Israel sich wirklich leisten, die Hände in den Schoß zu legen, wenn es bestehen will? Es ist kein großes Land. Von Metula im äußersten Norden bis Elath im Südzipfel des Landes sind es in der Luftlinie 423 Kilometer, und an seiner schmalsten Stelle, ein wenig nördlich von Tel Aviv, ist es nur 15 Kilometer breit. Es gibt kaum einen Berg oder Hügel in diesem Land, von dem man nicht über seine Grenzen hinaus- schauen könnte: nach Transjordanien, nach Syrien, in den Libanon, nach Aegypten, und, Wenn man in Elath drunten den Hals ein Wenig reckt, auch nach Saudi-Arabien. (Wirt fortgesetzt Sijschen estcelſtschiano Ind BFL PAN AMERICAN setzt die Super-6 Clipper ein! Jetzt: Kürzere Hugzeiten größerer Komfort durch Druckausgleich und Klima-Anlage! Pan American setzt für alle Flüge zwischen Westdeutschland und Berlin die größeren und schnelleren Super-6 Clipper“ ein. Die Super- Clipper sind mit automatischem Druckausgleich, Klima- Anlage und Radar ausgerüstet. Das bedeutet; schnellerer Hug und größerer Komfort auf allen Pan American- Strecken zwischen Westdeutschland und Berlin. Pan American bietet die meisten Flugverbindungen Tag und Nacht— zwischen Berlin und 8 Großstädten der Bundesrepublik: Alle 12 Atacde Mark, Reg. U. S. Pat. Off. 4 Minuten startet oder landet ein Super-6 Clipper! 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Kraft 242 2³⁰ Klöckner-Werke 285% 286 Za on 44 430 5% Pfälz. Hypo. III 1115 Wandelanleihen 51585 10 113·55 15 nu AEG 449 454 Enzinger Union 780 1 770 Krauß-Maffel 62⁵ 685 2 11 toff Waldhof 36⁰0 361 5% Rhein. Hypo. 111 111 5.5% Anglo Americ. 7 5 El 8,70 1854 be Aschattenb. Zellstoft 173 172% Eglinger Maschinen 640 621 5 760 750„ 7.5% Siemens v. 3d, 105 105 1 100 8 1 tr. 1085 85 Badische Anilin 5 1 Farben Bayer 789 752 Linde 1082 1087 Unnotierte Aktien 7% AEG v. 58 288 10 271 88055 5 1 0 1085 No EMV 800 Farben Liquis 5 0 end 1390 1380 0 Renten 6% BNIW v. 58 600. Metalle ges Bemberg 281 288 Fein Jetter 2³⁰ 232 e e 230 1 245 J 5 8— 5(Zinsen tarifbesteuert) 55% Chem Albert v. 56 207 207 10. 8. Geld Btlet un Berger 67 8 Eeldmühle 1450 14⁵⁵ MAN 1510 1595 Byte 900 898 8% AEG v 56 108% 08% 55% Schering v. 59 237 2³5⁵ elektr. Kupfer 258,75 301,75 125 . abgestempelt 159 159 8 5 35 4³⁸ Mannesmann 1555 9285 2 833 832 8% Baden-Württ. v. 57 8 6,5% VDM v. 51—— 750 1 8 1 0 2 5 1 o. neue 5 185 Zelsenberg 225 22 tallgesellschaft 15²⁰ g 71 71⁰ 0 5 5 ummium Binding Brauerei 1825 gs Goldschmidt FF e ne i V!!!!! 9 80 res — 80 2 Critzner-Kaxser 2% Ns 0 2485 Orenstein& Koppel st. 3 20 2½ 850 v. 36 10% 10% Adiropa 120 125% Neseing 88 23 un Bubiag 2 38 run 4 Bſlünger 4 4 Pfalz. Muhen e es burix Werke 2 i 2% Bundesbahn v. 8 102 102 ages 125.0 129,30 Dlessing 63„ Pf ä T 8 P scheidemandel 32 255 6% Bundespost v. 55 54 4% Alltonds 128.50 125,10 Deutsche freie f Brown, Boveri& Cie. 880 Sußstahl Witten 3— preußag 202 203 70% Bundespost v. 58 101* 101% Anglo Dutch 104,10 104,40 Devisennotierungen MI Cassella 808 500 Gutehoffnung 1370 1435 heinelektre 70 1010 Banken 7% Ess v. 56 104% 104% Atlanticfonds 45,20 45,40 1 Us. Dollar Ul Chemie Albert 425 418 Hamborner Bergbau 127 127 U Rheinstahl 870 372 und Versicherungen 5,5% i 4 775 95 d 119,60 119,80 1 1 2 4.15% 4,780 An n e nel Union i d a 7 7 aliens Leben 1350 350 e e eee 126,0 155,0 ben bol: 4032 f Son Gummi 92 5— Hapag 10³ 103 dto. Vorzüge 6883 691 9% Allianz Versicherung 8650 3750 8% kleidelb Zem. v 36 Ic T 1055 Penn 174.00 176,20 100 Ufl. 1 5 09 8 1„ b ene Abeinmeteſt 334 badische Bank 7 57% 8% Hoechster Farb. v. 37 107% 107 Europafonds 179.30 179,80 100 strs. 96645 9015 0 5 Deete-Lanz ö Heidelberger Zement 1820 1340 Rheinpreußen 5— Bayer. Hypo.& Wechselb. 71e 724 7% Hoechster Farb. v. 5— 106% ä Eurunion 160,20 160,0 100 belg. tr 8,312 5 mit Demag 866 881 Hoechster Farben 745 760 Riedel 455 445 Berliner Handelsbank 699 677 6% Hoeschwerke v. 38 98 U Fondak 170,10 172,20 100 fs 8. 8,82 Au Dt. Contigas 885 695 Hoeschwerke 2⁵7 258 uhrstahl 45 495 Commerzbank AG 625 680 7% Last I v. 58 fol 101% Fondi 198.30 201,0 100 dan. K 0% 5 Pt. Edelstabl 3„ kochtiel 870 880 batgers 45% 4% Pt. Bank A8 2%„% MAN vs 7 ie ene 11250 0 00 vors, Kronen 5865 90 15 Dt. Erdöl 256 256 Holzmann 1570 1570 T Salzdetfurth 37⁰ 370% Dt. Centralboden 389 anne men 9 90˙7*⁰ 90% III-Fonds l 10% 108% 00 sch ed, Kronen 80,78 0 die Degussa 1288 1295 Hütten Oberhausen 28] 221 Schering 225 ü 4%[Dt. Hyp. Bank Bremen 470 478 9% Pfalzwerke v. 57 104% 104% Industria 95,50 100,60 1000 ft. Lire 67% 6,5 die Pt. Eino 905 755 klütte Siegerland 476 7 Schiess 858 85 Dresdner Bank A8 850 850 6% Pfälz. Hypo 93 93 Intervest 58,90 59,10 100 österr. Schilling 16,18 16,7 af Dt. Steinzeug 442 445 Ind. Werke Karlsruhe 460 445 J Schlossquellbr. 870 870 7[ Frankf. Hypo. 882 880 57% Pl 8 90 93 Investa 178.70 180,50 portugal! 14,577 14,6070 Dt. Eisenhandel 20⁵ 205 Kali-Chemie 860 355 Schubert u. Salzer 52⁰ 52 Industriekreditbank 272 27⁰„„ Thesaurus 223.30 225,30 100 BPM. West 0 70,00 Didier-Werke 596 598%[Karstadt 109% 100 Schultheiß Stämme 44% 450 Mannh. Versich. Lit. 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H. de Kock 8.70 begründete die Diskonterhöhung mit der 085 Notwendigkeit, die Kreditbedingungen an- 1 gesichts der Abwanderung fremden Kapitals let und der nach wie vor angespannten Devisen- 9* lage zu erschweren. 70 Die südafrikanischen Gold- und Devisen- 80 reserven sind seit Ausbruch der Rassen- 5 unruhen im März 1960 von 152 Millionen Pfund(etwa 1,7 Milliarden DM) auf 107 Millionen Pfund(etwa 1,1 Milliarden DM) zurückgegangen. Die Rückschläge sind nach 175 Ansicht de Kocks in erster Linie das Ergeb- 4.022 nis der Rassenunruhen, des über Südafrika 9,57 verhängten Ausnahmezustandes und des da- 925 mit verbundenen Vertrauensschwundes des „ 205 Auslandes in die südafrikanische Wirtschaft. 0561 Es bestehe jedoch kein Zweifel daran, daß 95 5 dieses Mißtrauen aus irrigen Ansichten über 5.78 die politische und wirtschaftliche Lage Süd- „7 afrikas und aus Uebertreibungen resultiere. „6 VWD/AP 500 2,59 ISA, Kanada und Honduras WUrden Mitglied der IDA (VWD) Die Vereinigten Staaten sind am 9, August der neuen Internationalen Ent- wWicklungsgesellschaft(CDA) offiziell beige- treten, Ein entsprechendes Protokoll wurde von dem amerikanischen Finanzminister und USA- Gouverneur der Weltbank, Robert B. Anderson, in Washington unterzeichnet. Gleichzeitig haben auch Kanada und Hondu- ras ihren Beitritt vollzogen, so daß die Inter- nationale Entwicklungsgesellschaft jetzt zehn ]. Das Bundesernährungsministerium hat am 10. Augst im Bundesanzeiger 106 000 Tonnen Rohrzucker der Ernte 1960 aus Kuba und der Dominikanischen Republik zur Ein- fuhr und Uebernahme durch die Einfuhr- und Vorratsstelle ausgeschrieben. 80 000 Tonnen der Gesamtmenge können aus Kuba, 26 000 Tonnen aus der Dominikani- schen Republik importiert werden. Anträge können ab 17. August gestellt werden. Die Verschiffung des Zuckers von kubanischen? und dominikanischen Häfen muß bis zum 31. Dezember erfolgt sein. Der Abgabepreis der Einfuhr- und Vorratsstelle ab deutschem 1 Nordseehafen wurde vorläufig auf 734,70 DM je Tonne festgesetzt, Aenderungen sind ausdrücklich vorbehalten. Bei den 80 000 Tonnen Kuba- Zucker han- delt es sich um den noch offenen Rest aus früheren Abnahmevereinbarungen. Die Im- porteure sehen freilich kaum Absatzchancen. Schließlich gibt es in der Bundesrepublik Zuckerüberschüsse, die für das Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 1959/60(30. Septem- Werden. Sie. sind vor allem auf die nicht zu umgehenden Einfuhrverpflichtungen vergan- gener Jahre zurückzuführen und haben sogar, bewirkt, daß die heimische Zuckererzeugung von Staats wegen um 15 Prozent e Werden mußte! Die Zukunft des deutsch-kubanischen Hän⸗ 5 dels muß nach Ansicht Hanseatischer Außen- handelskaufleute pessimistisch beurteilt werden, zumal auch die kürzlichen Handels- gespräche zwischen Vertretern beider Län- der in Bonn praktisch zu keinem Ergebnis geführt und lediglich„schöne Worte“ ge- bracht haben(vergl.„MM“ vom 6. August). Bei einer Besprechung der am Ruba-Han- del interessierten Firmen in der Handels- kammer in Hamburg— an der auch Lega- tionsrat Dr. H. U. von Schweinitz von der Handelspolitischen Abteilung des Auswärti⸗ (dpa) Das Deutsche Industrieinstitut in Köln hat die betriebliche Sparprämie als einen geeigneten Weg zur Eigentumsbildung in Arbeitnehmerhand bezeichnét. Das Insti- tut, das die Interessen der Arbeitgeber pu- blizistisch vertritt, stellt dabei die Spar- prämie der vielfach geforderten Ergebnis- beteiligung gegenüber. Der Vorschlag einer betrieblichen Sparprämie beschränkt die Quelle, aus der die Mittel zur Eigentumsför- derung fließen sollten, nicht auf bestimmte gesetzlich eng umgrenzte Gewinn- und Er- tragsanteile. Alle der Spar förderung gewid- meten Mittel, gleichviel aus welcher Quelle sie stammen, kämen in den Genuß der Vor- teile einer Sparprämie. 92 Nach Ansicht des Instituts dürften man- 1 gelhafte rechnungstechnische und organisa- torische Voraussetzungen eine Ergebnisbe- teiligung in weiten Bereichen der Wirtschaft außerordentlich erschweren. Hierzu gehörten vor allem die vielen Kleinbetriebe im Hand- Werk, in der Landwirtschaft, im Handel und im Dienstleistungsbereich. Gerade für diese ber) schätzungsweise 370000 Tonnen betragen veröffentlicht. nungsbaues, Mitglieder zählt. Die Mitgliedschaft in der IDA steht allen 68 Mitgliedern der Weltbank offen. Die IDA kann ihre Arbeit aufnehmen, sobald zwei Drittel des Grundkapitals von einer Milliarde Dollar gezeichnet sind. Der Präsident der Weltbank, Eugene Black, nannte den offiziellen Beitritt der drei Länder einen neuen Beweis„der inter- nationalen Zusammenarbeit auf wirtschaft- lichem Gebiet zwischen den reichen und den armen Nationen“. Noch 8,5 Milliarden DM deutsche Auslandsschulden (VWD) Die Auslandsschulden der Bun- desrepublik auf Grund des Londoner Ab- kommens sind nach Mitteilung des Deut- schen Industrieinstituts von 9,3 Milliarden DM Ende März 1959 auf 38,5 Milliarden DM Ende März 1960 zurückgegangen. Vom Rest- betrag entfallen vier Milliarden DM auf Vorkriegsschulden und 4,5 Milliarden DM 47 85 Schulden aus der Nachkriegswirtschafts- 1 Frankreich bemüht sich um den Fleischexport (AP) In Paris finden gegenwärtig deutsch- französische Gespräche über die Wiederauf- nahme der französischen Fleischlieferungen an die Bundesrepublik statt. Das Bundes- ernährungsministerium stoppte kürzlich die Einfuhr von Fleisch aus Frankreich, da es die französischen sanitären Vorkehrungen als nicht für ausreichend erachtete. Das französische Veterinäramt hat daraufhin neue schärfere Bestimmungen erlassen. Bei den im Pariser Landwirtschaftsmini- sterium geführten Gesprächen wiesen fran zösische Fachleute auf den Wunsch Frank- reichs hin, seine Fleisch-Exporte in das Saargebiet zu steigern. Das Problem soll auch bei der nächsten Sitzung des gemein- samen deutsch- französischen Saarausschus- Ses ZUr Sprache gebracht werden. Handel mit Kuba ale sich dem toten Punkt Zuceker ausschreibungen, aber kaum Abs atzchancen gen Amtes teilnahm— kam die durch die politische Entwieklung in Kuba heraufbe- schworene Trostlosigkeit der handelsmäßi- gen Situation zum Ausdruck. Nur wenn sich in Kuba wieder stabile wirtschaftliche Ver- hältnisse durchsetzten, scheine es auch mög- lich, daß Kuba nach und nach seine Schulden aus bereits erfolgten Lieferungen an die Bundesrepublik bezahlt. Derzeit machten Lizenz- und Transferschwierigkeiten jedes Interesse an Kuba- Geschäften illusorisch. Eine Abdeckung der kubanischen Schulden aus Zuckerverkäufen in der Bundesrepublik erscheine sehr fraglich. Somit dürfte ver- mutlich das Kuba- Geschäft— ohne direk- ten Bruch— für die nächste Zeit tot liegen. Gemeinsame Agrarpreise s OZ:zial bemessen (eg) Es sei das erklärte Ziel des EWG-Ver- trages, die Lebenshaltung aller Bevölke- rungskreise in der Gemeinschaft zu ver- bessern, erklärte der CSU-Bundestagsabge- ordnete Lücker, einer der maßgeblichen Agrarpolitiker der CDU/ CSU-Bundestags- fraktion. Für die sozialpolitische Entwicklung gelte der von allen Organen der Gemein- schaft anerkannte Grundsatz, die soziale Entwicklung nach dem höchsten Stand inner- halb der Gemeinschaft zu orientieren. Es vertrage sich jedoch nicht mit diesem Grund- satz, für die Landbevölkerung eine völlig andere Maxime anzuwenden. Darauf aber Würde die Verwirklichung der agrarpreis- politischen Vorschläge der EWG- Kommission hinauslaufen. Es erscheint deshalb nach Lücker wirt- schaftlich und sozial gerechtfertigt, das ge- meinsame Agrarpreisniveau zumindest an jenem Land zu orientieren, das innerhalb der EWG der größte Abnehmer der Agrarerzeug- nisse ist, also an der Bundesrepublik. Das Wäre nach Lücker gleichzeitig Ausdruck einer echten europäischen Solidarität. Wäsche- und Mieder-Salon in K 6öIn (VWD) Mit dem„Internationalen Wäsche- und Mieder-Salon Köln“, der zum erstenmal vom 21. bis 23. Oktober 1961 und weiterhin alljährlich stattfinden soll, ist eine neue Fachmesse europäischen Formats für gewebte und gewirkte Damenwäsche und Mieder- Waren geschaffen worden. Sie soll nach dem Willen der Veranstalter zu einem über- Nationalen Markt und zu einem Mittelpunkt des europäischen Handels der beteiligten Branchen werden. Wie in einer Pressekon- ferenz, in der der„Internationale Wäsche- und Miedersalon Köln“! am 9. August in Stuttgart aus der Taufe gehoben worden ist, ausgeführt wurde, ist die Organisation der internationalen Veranstaltung von den deut- schen Verbänden übernommen worden, weil sie die stärkste Gruppe der beteiligten In- dustriezweige in Europa repräsentieren. Der Vorsitzende des Fachausschusses Wäsche im Gesamtverband deutscher Wir- kereien und Strickereien, Rolf Helfferich (Neustadt a., d. W.), bezifferte den Umsatz der deutschen Wirkerei und Strickerei, die in 1300 Betrieben rund 133 000 Arbeitskräfte beschäftigt, für 1959 auf etwa 2,5 Milliarden DM. Davon seien 805 Millionen DM auf die Produktion von Unterwäsche entfallen. Beim Export der EWG-Länder in den entsprechen- den Erzeugnissen führe die Bundssrepublik mit einem Anteil von 60 Prozent und im Im- port mit 52 Prozent. Der Mieder-Industrie mit 18 000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 290 Millionen DM 1959 komme es insbesondere darauf an, ihren Export— 1959 rund 32 Millionen DM oder elf Prozent des Gesamtumsatzes auszuweiten, erklärte der Geschäftsführer des Verbandes der Mie- der- und Leibbindenindustrie, Dr. Schnabel (Stuttgart). Reform der Gewerbesteuer modern gestalten (VWD) Eine baldige Modernisierung der Veralteten Bestimmungen der Gewerbe- steuer fordert das Deutsche Industrie-In- stitut. Der Schwerpunkt der vom Bundes- tag angestrebten Gewerbesteuernovelle liege bei jenen Aenderungen, die der Förderung des gewerblichen Mittelstandes dienen soll- ten. An erster Stelle stehe hier der Unter- nehmerfreibetrag. Nach Auffassung des In- stituts müssen jedoch auch noch andere Be- stimmungen des derzeitigen Gewerbesteuer- gesetzes, so über die Hinzurechnungen zum Gewerbekapital und zum Gewerbeertrag. revidiert werden. 5 Bei Kapitalgesellschaften beispielsweise sei die heutige Hinzurechnung der Bezüge der Hauptbeteiligten zum Gewerbeertrag nicht gerechtfertigt. Für Unternehmen, in denen die Familienmitglieder mitarbeiten, dürfe keine höhere Gewerbesteuerlast ent- stehen, als bei gleichartigen Unternehmen, in denen nur fremde Kräfte arbeiteten. Die Gewerbesteuer in ihrer heutigen Form be- strafe die Mitarbeit und verschlechtere da- mit vor allem die Wettbewerbsmöglichkei- ten der Familien unternehmen, Schliehlich sollte auch die Hinzurechnung der Zinsen für Dauerschulden zum Gewerbeertrag be- seitigt werden. Hierdurch werde den Unternehmen, die oft genug ohne eigene Schuld Kredite aufnehmen müßten, eine höhere Gewerbesteuer aufgebürdet. Gerade diese Betriebe seien aber in ihrer Preis- politik gegenüber Unternehmen, die vor- wiegend mit eigenem Kapital arbeiten könnten, weniger beweglich. * Tropenhölzer aus Afrika wurden Mangelware Die Holz wirtschaft Profitiert von der (eg) Die Hochkonjunktur der Gesamt- wirtschaft wirkte sich sehr vorteilhaft auf den Holzabsatz aus, ließ aber gleichzeitig in Holzbearbeitung und Holzhandel den Mangel an Arbeitskräften immer fühlbarer werden. Dies stellt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Holzwirtschaftslage fest. Die Auftrags- eingänge in den vom Baumarkt unmittelbar abhängigen Zweigen der holz bearbeitenden Industrie waren im Juli vielfach größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Der Sägeindustrie war es bei zum Teil leicht verbesserter Ertragslage im allgemei- Das festverzinsliche Wertpapier ist noch zu unpopulär Am Rentenmarkt herrscht Flaute; ein O Der Verband öfkentlich- rechtlicher Kre- ditanstalten hat 8 Bericht für 1958/59. ein Schwerpunkt liegt in Entwicklung auf dem Ren- orgänge im Bereich des Woh- sowie des Kommunal- und Agrarkredits. Wie es in einem Ausblick auf das laufende Jahr heißt, stehe der Renten- markt völlig unter dem Druck der restrikti- ven Notenbankpolitik. Ein entscheidender Wandel der Marktlage sei erst wieder bei einem ruhigeren Konjunkturverlauf zu er- warten, der es der Bundesbank erlauben würde, den harten Kurs zu lockern. Der Verband stellt fest, in jüngster Zeit machten sich erste Stimmen bemerkbar, die der Mei- nung seien, daß sich der konjunkturelle Nachfragedruck nicht noch weiter verstärken werde. einer Analyse de ten markt, der Für Arbeitnehmer„eine Hilfe zur Selbsthilfe“ In dustrieinstitut befürpyportet betriebliche S PAÄT Prämie Kleinbetriebe sei aber eine Eigentumsbil- dung, wie sie der Vorschlag einer betrieb- lichen Sparprämie vorsehe, besser zu bewäl⸗ tigen. Die Voraussetzungen für die Verwirkli- chung der betrieblichen Sparprämie von Sei- ten der Arbeitnehmer sind nach Ansicht des Deutschen Industrieinstituts besonders gut. Die günstige Eigentumsentwicklung im letz- ten Jahrzehnt habe die Sparfähigkeit und den Sparwillen der Arbeitnehmer sehr ver- bessert. Von den 26,1 Millionen privaten Sparkonten bei den Sparkassen entfielen 57 Prozent auf Arbeitnehmer. Wenn der Spar- anreiz der gesetzlichen Sparprämien noch durch eine betriebliche Zusatzprämie ver- doppelt Würde, so könnte es gewiß gelingen, die Bereitschaft zum Eigentumssparen auf weite Arbeitnehmerkreise auszudehnen. Die betriebliche Sparprämie wolle keine Eigen- tumsversorgung durch den Betrieb, sondern der Betrieb soll bei der Eigentumsbildung nur eine Hilfe zur Selbsthilfe sein. pfer Diesseit Mitte vorigen Jahres zu verzeich- nende Schwäche des Rentenmarktes hätte nach Meinung des Verbandes nicht das einge- tretene Ausmaß angenommen, wenn sich die- Ser. Markt, wie früher, in stärkerem Maße AU. den privaten Daueranleger hätte stützen können. Die öffentlich- rechtlichen Kreditan- stalten bemühten sich schon seit Jahren in Gemeinschaftswerbung mit den privaten Hypothekenbanken darum, den privaten Sparer wieder stärker für das festverzins- liche Wertpapier zu interessieren. Die ge- samt wirtschaftliche Bedeutung, die ihm als Finanzierungsmittel zukomme, mache es nach Ansicht des Verbandes aber auch not- wendig, dem festverzinslichen Wertpapier bei den Plänen zur Vermögensbildung breiter Schichten künftig mehr Aufmerksamkeit zu widmen als bisher. Der Umlauf an Schuldverschreibungen belief sich bei den öffentlich- rechtlichen Kre- ditanstalten am 31. Dezember 1959 auf über 10,7 Milliarden DM. Der Bruttoabsatz an Pfandbriefen und Kommunalobligationen betrug 1958 rund 1,88 Milliarden DM und er- reichte 1959 rund 3,05 Milliarden DPM. Im ersten Halbjahr 1960 war ein starker Rück- gang zu verzeichnen Der Bruttoabsatz an Pfandbriefen und Kommunalobligationen er- reichte nur noch 758,7 Millionen DM, das sind 1,01 Milliarden DM weniger als in den ersten sechs Monaten 1959. Auf dem Wobnungsbausektor habe sich der Beitrag der öffentlich- rechtlichen Kredit- anstalten zur Gesamt- Finanzierung 1959 im Vergleich zum Vorjahr etwas erhöht. Die Hypothekenauszahlungen stiegen von 665,1 Millionen DM in 1958 auf 986,4 Millionen DM in 1959. Die Hypothekenzusagen erhöhten sich von 984 Millionen DM 1958 auf 1 261 Mil- lionen DM 1959. Bei den Zusagen sei aller- dings ab Juli 1959 ein allmählicher Rückgang eingetreten, der gegen Jahresende ausge- prägte Formen angenommen habe Dabei seien bereits die verschlechterte Finanzie- rungs möglichkeiten für neue Bauten zum Ausdruck gekommen. Der Rückgang habe sich im ganzen gesehen 1960 fortgesetzt. Im der restriktive n Kreditpolitik ersten Halbjahr 1969 seien nur noch Hypo- theken in Höhe von 512,1 Millionen DM neu zugesagt worden gegen 646,8 Millionen DM im ersten Halbjahr 1959. Wie aus dem Be- richt weiter hervorgeht, hat sich der Gesamt- darlehensbestand der ordentlichen Mitglieds- anstalten des Verbandes am 31. Dezember 1959 auf 22,7 Milliarden DM belaufen, die Bi- e betrug 45 Milliarden DM(VWD) GESCHAZTTS BERICHTE Bayerische Motoren- Werke AG, München: Der Kurs der BMW- Aktie kletterte innerhalb we⸗ niger Tage um nahezu 200 Punkte. War das Papier am 4. August mit 430 Prozent bewertet worden, wurde es an der Frankfurter Börse am 10. August mit 625 Prozent notiert. Nach einer Mitteilung des Infor mationsdienstes der bayerischen Wirtschaft vom 10. August hält es die BMW- Verwaltung für ihre Pflicht, darauf hinzuweisen, daß ein Grund für eine derartige Kursentwicklung weder in der finanziellen Si- tuation oder in der laufenden Gesckäftsent- wicklung des Unternehmens, noch in Maßnah- men, die mit der notwendigen Sanierung in Zusammenhang stehen, gefunden werden könne. Von der Quandt-Gruppe verlautet, daß sie in den letzten Tagen keine BMW- Aktien gekauft habe. 5 Pintsch-Bamag AG, Butzbach Hessen: Laut Be- schluß der Aktionärshauptversammlung wird ür 1959 eine Dividende von 9(nach 8) Prozent Verteilt. Berliner Maschinenbau AG, vorm. L. Schwartz- kopff, Berlin: Für 1959 eine auf 7(nach) Pro- zent erhöhte Dividende auf 4,725 Millionen DM Stammaktien und wieder 6 Prozent Dividende auf 0,267 Millionen DM Vorzugsaktien vorge- schlagen. Die Gesellschaft konnte im Geschäfts- jahr 1959 den Vorjahresumsatz nicht ganz hal- ten, jedoch war der Auftragseingang gegen Jahresende lebhafter, so daß der Auftrags- bestand um die Jahreswende 1959/60 größer war als ein Jahr zuvor. Der Exportanteil am Ge- samtumsatz hat sich im Berichtsjahr auf rund 40(nach 30) Prozent erhöht. Im laufenden Jahr ist der Auftragsbestand weiter stark gestiegen. Die Anlagen sind bis in das nächste Jahr hin- ein voll ausgelastet. HV am 12. August. Finanzierungs-Aktiengesellschaft[Finag), Mainz: Die Tendenz im Bürgschaftsgeschäft war 1959 bohnen(Wicke) 20. Schneidwaren-Industrie muß kurz treten (VWD) Im dritten Quartal 1960 erwartet die Solinger Schneidwarenindustrie nach Mitteilung der zuständigen Industrie- und Handelskammer zwar noch eine gleichblei- bend gute Geschäftslage, wegen der produk- tionshemmenden Wirkung der langen Lie- kerfristen bei der Rohstoff- und Materialver- sorgung sowie des Mangels an Facharbeitern aber keine weitere Umsatzsteigerung mehr. Ford fand noch keine Bleibe Auch in Herten kein Zweigwerk Die Verwaltung der Kölner Ford-Werke hat jetzt darauf verzichtet, ihr geplantes Zweigwerk in Herten im Ruhrgebiet zu er- richten. Obwohl sich die Stadt Herten gegen den Widerstand des Bergbaues für die An- siedlung der Ford- Werke eingesetzt hatte, gaben am 10. August Vertreter des Automo- bil-Werks in einer Besprechung mit dem nordrhein- westfälischen Wirtschaftsminister als Grund für ihren Verzicht„die zu be- fürchtenden Schwierigkeiten für den tech- nischen Betrieb“ an. Jetzt bewirbt sich die Stadt Hamm um das Projekt. Aber auch dort meldete der Bergbau bereits Bedenken an. Da die Landesregierung Weiterhin An der Errichtung des Zweigwerks in Nordrhein- Westfalen interessiert ist, will sie der Firma „jede Unterstützung“ bei der Beschaffung eines geeigneten, Geländes zuteil werden lassen. Wie der Finanzdirektor der Ford- Werke erklärte, dürfe das Zweigwerk mög lichst nicht weiter als 200 Kilometer von Köln entfernt liegen. Der Direktor bestätigte, daß dem Werk Gelände in Belgien und den Nie- derlanden angeboten worden sei. Ursprüng⸗ lich hatte Ford beabsichtigt, das Zweigwerk in Koblenz zu errichten. Auch dieser Plan scheiterte am Widerstand dort ansässiger Unternehmer. Baukonjunktur nen möglich, ihre Erzeugung der weiter ge- stiegenen Nachfrage anzupassen. In ande- ren bereits vollbeschäftigten Bereichen der Holzbearbeitung wurden der Produktions- ausweitung durch den Arbeitskräftemangel und die Erschöpfung der Betriebskapazitt teilweise bereits gewissen Grenzen gesetzt. Durch diesen guten Geschäftsgang in der Säge- und sonstigen holz bearbeitenden In- dustrie war die Nachfrage nach Rundholz auch im Juli noch außergewöhnlich lebhaft, so daß sich die um diese Jahreszeit sonst üblichen Abschwächungserscheinungen kaum bemerkbar machten. Die politische Entwicklung in Afrika blieb in den letzten Wochen nicht ohne Ein- fluß auf den Tropenholzmarkt, in einigen Herkunftsgebieten stießen die Einkaufsdis- positionen auf Schwierigkeiten. Daher war Laubstammholz inländischer Herkunft, bei Buche, vor allem schälfähige Ware, noch sehr gesucht. Die angebotene posten an Eichen- und Buchenstammhel wurden 2 Preisen verkauft, die im Durch- Auch Buntlaubhölzer hatten 8 einen guten Markt. 8 rückläufig. Zwar hat sich der Nominalbestagd der von der Finag gewährten und treuhänd risch verwalteten 715 Bürgschaften über insger samt 75,4 Millionen DM Ende 1958 auf 740 Bürg. 5 schaften über insgesamt rund 83 Millionen PH Ende 1959 erhöht. Dieses Ergebnis wurde aber durch einen Ueberhang aus dem Jahre 1958 nicht unwesentlich beeinflußt. Infolge des re, striktiven Kurses der Bundesbank rechnet die Verwaltung auch für das laufende Geschäfts- jahr mit keiner Belebung. Die Bürgschaftsver- pflichtungen haben sich von rund 12,37 Millio- nen DM 1958 auf 11,55 Millionen PM 1959 ver- ringert. Die Eigenhaftenden Mittel wurden 150 000 DM auf 2,35 Millionen auge e Marktberichte vom 10. August Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 25 (WD) Anfuhr und Absatz einigermaßen zu- kriedenstellend. Ab sofort sonntags keine Verstei- gerung mehr. Es erzielten: Brombeeren 6065; Pfirsiche A 26-45, B 1725; Mirabellen 2733; Reineclauden 6—10; sonstige Zwetschgen 612 „Wangenheimer“ 11—17;„Bühler“ 12-20; Aepfel K 15—28, B 714; Birnen A 11—20, B 712 Kopf- salat Stück 18— 20; Endien Stück 10—13; Tomaten 40-50 mm 1719, dto. 50-60 mm 22—24 O 6-83; Buschbohnen 10; Stangenbohnen 15-18; Stangen“ Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt 5 (VWD) Ab sofort Versteigerungen nur noch Mon- tag bis Freitag täglich. Anfuhr und Absatz zufrie- denstellend. Geringer Ueberstand. Es erzielten: Brombeeren 40—62; Pfirsiche A 25—36, B 1824, C 12—17; Mirabellen 1328; Bühler“ B 10—15, Aus- 1311 710;„Wangenheimer“ 7—9; Birnen, Frühe vo Treveaux“ A 12, B 10—12, C 73 abe 40 B 15—20, C 12— 143„Doppelte Philips“ A 1217, B 10 bis 12 C 710 sonstige Sorten B 1020, C 5—9; Aepfel A 2132, B 8-26 C57; Stangenbohnen 6. bis 20; Tomaten A 18—22. B 14—17, C 9—14, Aus- Tall 79. 3 1 * Sicherheit 3 clurch RENTE für das Alter und erfüllen kann! nen. Ein Wunsch, den sich heute jedermann Je nach Alter kann schon für DM 17.25 monatlich eine Altersrente von jährlich D 1200. erworben werden. Durch die Gewinnanteile erhöht sich diese Rente noch * für die Hinterbliebe- Kennen Sie schon unsere Bente ohne Warte- zeit für die Witwe? andere günstige Sie gerne. SulSxxIEIxk AkNTENHNSTRLT LEBEN S- UNO RENTEN VERSICHERN S8- 6. beträchtlich. Es gibt keinen Beitragszwang nach Einkommenshöhe. ö zeitlichen Rentenversorgung beraten wir Uber diese und viele Möglichkeiten der neu- An die HuuskMkINk fert SNS rRl. IkskxS- UND RENTENVERSICnERU NS- s SruoRRT Auf Postkarte kleben, unfrankiert einsenden. Ich bitte um Ihre unverbindliche Beratung. ——.. 8 Vorname eee ee 5—— Straße 17 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN FEUILITLETOR Donnerstag, 11. August 19607 N. Nur sehr vornehme Leute haben eine Ahnengalerie, denn wer kann es sich schon leisten, den Großvater in Oel an die Wand zu hängen! Abgesehen davon, daß es heute kaum noch Wände gibt, auf denen sich so ein alter Herr in Lebensgröße unterbringen ließe. Aber meist liegt in irgendeiner Schub- lade ein altes Familienalbum herum, von dem man sich erinnert, daß es früher einmal seinen vorgeschriebenen Platz auf dem zer- brechlichen Ziertischchen im Salon hatte. War- um es dort lag, ist so ohne weiteres nicht zu ergründen, will man nicht annehmen, daß es Wartenden Besuchern als artiger Zeitver- treib dienen sollte, bis die Dame des Hauses sich vor dem Spiegel zurecht gemacht hatte. * Der Salon ist inzwischen den Weg alles Ixdischen gegangen, aber das Familienalbum hat merkwürdigerweise Zeiten, Generatio- nen und Umzüge, Kriege, Luftangriffe und Evakuierungen überstanden. Man ist es nicht losgeworden. Vorübergehend wird es zwar vergessen, aber niemand bringt den Mut auf, es endgültig verschwinden Zzu las- Sen. Man kann schließlich seine Verwandt- schaft, wie man auch zu ihr stehen mag, nicht schlichtweg in den Abfalleimer werfen. * Selbstverständlich stammt das Familien- album aus der Zeit, da die Amateurfoto- grafie noch nicht erfunden oder höchstens das kostspielige Hobby einiger weniger Schrittmacher war. Er fotografiert, sagten die Damen bewundernd, wie sie heute sa- Sen, er fährt einen SL 190. Alle Familien- alben sind pompös in Leder gebunden oder in etwas, das nach Leder aussieht, haben Die Werke f homaos Manns Nebe Absgabe zum 5. Todestag des Dichters Aus Anlaß des fünften Todestages von Thomas Mann am 12. August gibt der S. Fischer-Verlag die„Gesammelten Werke in zwölf Bänden“ heraus. Diese Ausgabe lehnt sich eng an frühere Editionen und von Tho- mas Mann selbst herausgegebene Auswahl- bände an. Eine Vollständigkeit des Werkes und eine historisch-kritische Editionstechnik werden nicht erstrebt. Herausgeber des Ge- samtwerkes ist Dr. Rudolf Hirsch. Die Aus- Sabe der Essaybände und die Auswahl ihrer Beiträge besorgte Hans Bürgin, unterstützt von der Witwe und der Tochter des Dichters, Katia und Erika Mann. Wertvolle Hilfe leisteten Erich Neumann, der Leiter des Thomas-Mann-Archivs der Deutschen Aka- demie der Wissenschaften, Berlin, und Dr. Paul Scherrer, der Leiter des Thomas-Mann- Archivs der Bibliothek der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Die ersten sieben Bände umfassen das Romanwerk Thomas Manns mit den Titeln „Buddenbrooks“,„Königliche Hoheit“,„Lotte in Weimar“,„Der Zauberberg“,„Joseph und seine Brüder“,„Doktor Faustus“, Der Er- wählte“ und„Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“. Der achte Band enthält sämt- liche Erzählungen, die dramatische Arbeit „Fiorenza“, eine Idylle und sieben schon früher abgedruckte Jugendgedichte. Er schließt das dichterische Werk ab. Die restlichen vier Bände„Reden und tufsätze“ bringen eine Auswahl des essayi- stischen Schaffens. Von den 800 bekannten Arbeiten dieser Art wurden 400 ausgewählt, von denen Thomas Mann selbst zu seinen Lebzeiten etwa 200 veröffentlicht hat. Der erste dieser Bände bringt in Anlehnung an den früheren Band„Adel des Geistes“ die Versuche über hervorragende Gestalten des europaischen Geisteslebens. Der zweite Band umfaßt Beiträge aus den Themenkreisen Kulturpolitik, Kunst und Musik, Geschichte, Pädagogik und Psychologie. Ein Drittel die- ser Aufsätze war bisher nur aus Zeitungen und Zeitschriften bekannt. Der dritte Band enthält die autobiographischen Werke, Pole- miken und einige Briefe. Eine Anzahl von Texten, die bisher nur in Uebersetzungen orlagen, werden zum ersten Mal in der Originalfassung gebracht. Dazu kommen die deden zum Zeitgeschehen“. Im vierten and sind die politischen Schriften Thomas anns gesammelt. Kernstück des Bandes inc die„Betrachtungen eines Unpolitischen“ in ungekürzter Fassung. Aus der Emigra- lonszeit liegen hier einige Aufsätze zum ersten Mal in Originalfassung vor. ew. 55 Goldschnitt, Metallbeschläge und ein Schloß, das längst nicht mehr schließt. Die einzelnen Seiten bestehen aus millimeterdickem Kar- ton und haben symmetrisch angeordnete Fen- ster wie eine Hausfassade. In diese Fenster schob man die Fotografien hinein, auch sie — keine Abzüge!— in solider Ausfertigung, Wenn auch nicht für die Ewigkeit, so doch für die nächsten drei Generationen ge- schaffen. . Erfahrungsgemäß braucht man in einem Familienalbum nicht lange zu blättern, um todsicher auf ein splitternacktes Wesen auf einem weißen Ziegenfell zu stoßen, das einen aus erstaunten Augen anblickt und rückwärtig in aller Unschuld zwei wonnige Bäckchen darbietet. Da es auf dem Bauch liegt, kann man nicht genau sagen, ob es Onkel Oskar ist, der einige Seiten weiter als strammer Einjährigenfreiwilliger schon einen eleganten Zwicker auf der Nase balan- eiert, oder vielleicht Tante Hedwig, der man in der Folge nur noch mit züchtigen Fisch- beinstäbchen bis unters Kinn begegnet. Ich weiß nicht, ob man kleine Mädchen heute auch noch als Nackedeis auf Ziegenfelle legt, ich weiß nur, daß sie als Achtzehnjährige im Bikini— auch in aller Unschuld?— keine Kameralinse scheuen. * Ansonsten geht es freilich viel würdiger zu im Familienalbum. Da ist zum Beispiel ein seigneuraler alter Herr mit wallendem Tirpitzbart und ordengeschmückter Brust. Er gilt sehr viel in der Familie, denn Groß- mutter weiß zu berichten, daß er in der Ju- gend Gedichte gemacht hat, die sogar ver- öfkentlicht wurden. Auf dem Bild sieht er freilich nicht mehr nach Versen, sondern eher nach Aktienkupons aus. Man könnte sich vorstellen, daß er Vorstandsmitglied im Deutschen Flottenverein und 1914 für einen Annexionsfrieden war. * Aber der àußere Schein trügt oft, auch alte Fotografien. Wer könnte sich etwa vor- stellen, daß es mit dem seriösen Herrn im hohen Stehkragen, der so pflichtbewußt aus dem Bild schaut wie ein ordentlicher Bank- kassierer, ein schlimmes Ende genommen hat? Früher wurde sehr rasch über ihn hin- Weggeblättert, denn er gilt als das schwarze Schaf in der Familie. Eines Tages ging er auf und davon. In St. Louis verschollen! Dieser Satz hat unsere Knabenphantasie stets beson- 0 Das Familienalbum von Amadeus Siebenpunkt ders erregt. Einen verschollenen Onkel zu haben, empfanden wir als Auszeichnung. Die Damen des Familienalbums sind im allgemeinen weniger aufregend, abgesehen von einer schwarzgelockten Schönheit mit bewundernswert kühner Wölbung unterhalb der Taille. Sie soll Operettensängerin gewe- sen sein. Eine ganz entfernte Cousine, hieß es immer, die eigentlich gar nicht mehr zur Familie gehörte. Das ist aber auch der ein- zige Hauch der interessanten Welt in einer sonst achtbaren Bürgerlichkeit von Verlo- bungen, Hochzeiten und Kindstaufe. * Wie sich ja überhaupt die fotografierte Verwandtschaft durch eine gewisse Feier- lichkeit auszeichnet. Man ging wohl zum Fotografieren wie zu einem Staatsempfang. Die Damen sitzen in zierlichen Polstergar- nituren, entweder allein mit einem Buch in der Hand, oder in Gesellschaft sich würde⸗ voll zulächelnd, als ob sie kein Wässerlein trüben könnten, brav, sittsam, züchtig. Die Herren, im Frack, im Gehrock mit Zylinder und in hohen Vatermördern, blicken ernst und schnurrbartgeziert in die Fotolinse, als ob sie dort dem harten Kampf ums Dasein ins unerbittliche Auge blicken müßten. Nur Onkel Emil, der sich als Chinakrieger des Boxeraufstandes von einem gewissen Lai Fong in Shanghai konterfeien lieg, bevor- zugt eine Haltung weltmännischer Noncha- lance. Sicher waren chinesische Fotografen damals weniger auf heroischen Ausdruck bedacht als ihre preußischen Kollegen. * Im Laufe der Jahre weist jedes Familien- album Lücken auf. Man weiß nicht, wo die Fotografien hingekommen sind. Vielleicht haben sie den oder jenen Familienkrach nicht überstanden und sind ebenso aus dem Gedächtnis wie aus den Albumblättern ge- tilgt worden, vielleicht haben sie heimliche Liebhaber gefunden, oder Tante Thekla hat sich in später Eitelkeit auf dem Bild„ent- setzlich“ gefunden und es kurzerhand ver- nichtet. So nagt der Zahn der Zeit nicht nur an uns, sondern auch am Familienalbum. Bis eines Tages eine ganz neue Generation von Enkeln herangewachsen ist, die die altmo- dischen Damen und Herren der Sammlung nur noch komisch und nicht mehr als Ver- Wandtschaft empfindet. Sie legt dann ihrer- seits ein neues Familienalbum an. Kunst am Bao Unter dem Titel„Kunst am Bau“ veranstaltet die Ausstellungsgemeinschaft„Das Perishop“ eine Ausstellung im Mannheimer Reiß- Museum, über die wir heute berichten. Unser Bild zeigt aus dieser Schau den Entwurf fur eine Wandgestaltung als Sgraßito vgn Bernd und Anne pPund. Foto: Hans-Joerg Soldan gegegnung der bildenden Könste „Das periskop“ zeigt eine Ausstellung„Künstler am Bau“ im Mannheimer Reiß- Museum Angesichts der technisierten Art des Häuserbaus in unseren Tagen darf daran erinnert werden, daß die Architektur zu den bildenden Künsten zählt und daß diese Künste sich treffen, wenn der Bauherr Ma- ler und Bildhauer zur Ausschmückung der Häuserfronten verpflichtet. Die früher vor- handene Selbstverständlichkeit dieses Zu- sammenwirkens ist ein wenig verloren ge- gangen; oft fällt der Schmuck neuen Kal- kulationen zum Opfer oder wird„nachbe- stellt“, wenn am Ende das Budget noch Möglichkeiten dazu bietet. Schließlich er- weist sich noch die Bereitschaft unter den einzelnen Disziplinen, den Gesetzlichkeiten der Schwesterkünste schon in der Planung Rechnung zu tragen, als Ideal, dem man erst schrittweise wieder näherkommen muß. Harmonie und Spannung dieser Begeg- nung werden in einer Ausstellung offenbar, die„Das Periskop“ veranstaltet, eine Aus- stellungsgemeinschaft von Künstlern ver- schiedener Richtungen, die im Mannheimer Kunstsalon Lore Dauer ihr Zentrum in Ge- stalt einer Geschäftsstelle haben. Die Er- öfknung im Gartenbau des Reiß-Museums nahm Stadtdirektor Dr. Christoph Andritzky mit einleitenden Worten vor, die in ge- drängter Form die wesentlichen problema- tischen Züge der Kunst am Bau aufzeigten. Die Mittel der Schau sind unterschied- lich. Neben Originalstücken wurden Fotos, Skizzen und ausgearbeitete Entwürfe zur Veranschaulichung der Materie aufgeboten, die nicht in jedem Fall ein Urteil über das fertige Werk in der Einheit von Architektur und Malerei oder Plastik gestatten, dafür aber interessante Lichter auf die Arbeit im Atelier werfen. Umfangreich ist der Anteil der sakralen Kunst. Es erweist sich, daß im Raum der Kirche das Obligatorische im Konnex von Bau und Bild oder Ornament den Zusammenhalt der Künstler erleichtert. Bezeichnende Beispiele hierfür sind die von Will. Sohl ausgestaltete Christuskirche in Godesberg mit einem zwei großzügig zusammengefaßte figürliche Gruppen dar- stellenden, die ganze Altarwand einnehmen- den Mosaik, Entwürfe für Kirchenfenster in prismatischer Aufteilung der Gesamt- fläche von Erich Schug und die Kanzeln mit Reliefdarstellungen in Marmorguß von Otto Rumpf. Die Wirkung der reinen Farbe de- monstriert Waldemar Epple an einer Glas- wand der Wallstädter Friedhofskapelle; hier ist die in kleine Quadrate aufgeteilte Fläche lebendig in größere Formzusammenhänge gebracht worden. Margot Leber zeigt mit Türgriffen in Gestalt von Engeln einen Grenzfall des Geschmacks; das Objekt und seine profane Handhabung gewinnen keinen rechten inneren Zusammenhang. Ein Foto von Helmut Langes Plastik „Liegender Knabe“, die in der Umgebung einer Grünanlage gezeigt wird, sagt natür- lich mehr über die räumlichen Beziehungen solch gebundener Kunst als originale Bild- hauerarbeiten von Lange und Waltraut Jahn, die in den Ausstellungsräumen als freie Kunstwerke stehen. Die Gestalter von Häuser fronten präsentieren im ganzen ak- zeptable oder auffallend inspirierte Lö- sungen. Hierzu zählen vor allem die heite- ren Tiergruppen der Künstlergemeinschaft Bernd und Anne Pund und die unterschied- lichen Lösungen in graphischer Manier, als Mosaik oder Drahtplastik von Ludwig Straub. Wie phantasievoll Prinzipien der gegenstandsfreien Malerei auf diese Kate- gorie übertragen werden können, wird aus Beiträgen von Walter Koch, Eduard Leh- rieder und Bernhard Stein ersichtlich; we- niger zwingend wirkt dagegen die farbige Ausgestaltung einer Backsteinwand von Rudi Baerwind, von dem zusätzlich Fotos von den Glasfenstern der Neuostheimer He- belschule zu sehen sind. Als Sonderfälle der Ausstellung wären die reizvollen, aus exzentrisch gruppierten Schalen zusammengesetzten Brunnen von Margot Leber und Otto Rumpf zu erwähnen; die Keramik hat in den Wandkacheln und figürlichen Reliefs von Waltraut Jahn eine mit sicherem Instinkt schaffende Vertreterin. ö rr. Kultur-Chronik Die Internationale Richard-Strauß- Gesell- schaft ruft in ihren„Mitteilungen“ dazu auf, den hundertsten Geburtstag des Komponisten im Jahre 1964 durch Darbietung des Gesamt- Werkes zu feiern. Die Gesellschaft schlägt vor, auch die weniger gespielten Werke„Gun- tram“,„Feuersnot“,„Liebe der Danae“,„Ca- Priccio“,„Metamorphosen“ und„Vier letzte Lieder“ aufzuführen. Sie regt hierzu eine Koordinierung aller beteiligten Bühnen, der Rundfunk- und Fernsehstationen, der zustän- digen Verleger und der Konzertinstitute an. Fürst Rainier von Monaco hat mitgeteilt, daß im November ein Internationales Fern- sehfestival in Monte Carlo veranstaltet wer- den soll, zu dem 57 Länder eingeladen wur- den. Am 20. November werden in der Oper von Monte Carlo Preise für das beste Fern- sehdrama, die beste Unterhaltungssendung in Form eines Lustspiels, eines Musicals oder eines Varietés, den besten männlichen und den besten weiblichen Darsteller, die beste Regie und das beste, eigens für das Fern- sehen geschriebene Stück verteilt werden. An- dere Preise sind für das Programm, das am besten der internationalen Verständigung diente, für eine überragende wissenschaft- liche Leistung auf dem Gebiete des Fern- sehens und für eine besondere Leistung in der Nachrichtenübermittlung vorgesehen. Die Galerie Valentien, Stuttgart, Königsbau, zeigt eine Ausstellung mit 50 Oelbildern von Fritz Winter und 20 Aquarellen des jungen französischen Künstlers Philippe Lejeune. J 8 A „Räuber“ im Ardenner Wag Die Festspiele in Wiltz Auch die Festspiele im luxemburgischen Ardennenstädtchen Wiltz spürten heuer die Nachteile einer mißglückten Jahreszeit, Bei der Premiere mit Mozarts»Entführungé hielten die Zuschauer noch tapfer unter weni einladendem Himmel die Treue und versuch ten sich fröstelnd mit Hartwig Bertholds Inszenierung und einer zum Teil prominen- ten Besetzung(Walther Ludwig als Belmont und Ursula Schirrmacher als Constanze) 20 erwärmen. Molieres„Der eingebildete Kranke“ mit der Compagnie Henri Doubhier, im Rahmen des franzößisch- luxemburgischen Kulturabkommens arrangiert, mußte sich in den für solche Zwecke recht nüchternen Festsaal der Wiltzer Schule verziehen. Der Liederabend mit Edith Oravez(Wien), auf dessen Programm Kompositionen von Robert Schumann und Hugo Wolf standen(dieser wurde vor 100, jener vor 150 Jahren Seboren) gab dagegen keine Probleme, für ihn War ohnedies der Rittersaal des Schlosses vor- gesehen. Richtig aber versöhnte eigentlich erst die letzte Premiere der Festspiele mit Schillers„Räubern“ die getreue Schar der Besucher aus Luxemburg, Belgien, Frank- reich und der Bundesrepublik: In sternklarer Nacht, unter einem Mond, der milde über die Sorgen der Menschen lächelte, konnte sich das Drama entfesselter Leidenschaften un- gehindert vor der Silhouette des Grafen- Schlosses àabspinnen. Im Grunde stand bei dieser Wiltzer Auf. führung des Stückes, in dem die Laster der Menschheit auf zwei Schultern verteilt Wer- den— auf Franz Moor als das Böse an sich, auf seinen Bruder Karl, der um der Vertei- digung des Guten willen zum Verbrecher wird—, das satanische Prinzip, Franz, die „KRanaille“, im Vordergrund, und das lag an der Besetzung dieser Rolle mit dem Wiener Burgschauspieler Albin Skoda, der mit einer Souveränität ohnegleichen agierte, der auch das Theatralische, das den„Räubern“ an- haftet, durch seine Rolle sichtbar werden lieh, dem es keineswegs darauf ankam, einen Vater- und Brudermörder echt und reali- stisch zu spielen, sondern einen richtigen Schurken, entsprungen aus der Phantasie der Bilderbücher und der Kinderträume, empor- gehoben zur Glaubhaftigkeit durch tein un- beschreibbares Gemisch von mimischer Verwandlungskraft und Komödiantentum. An dieser Gestalt zerschellten die Beden- ken, die man hier und da gegen die In- Szenierung haben mochte(sie besorgte auch in diesem Jahr wieder Wilhelm Speidel): die mangelnde Intensität in den Räuberszenen, die Raffungen der Dialoge gegen Schluß des Stückes, die das Geschehen in seinen Schreck⸗ nissen so stark zusammenschoben, daß die mannigfachen, nunmehr dicht aufeinander- folgenden Todesfälle einen Teil des Publi- kums zu Feiterkeitsbezeigungen animier- ten. Es ist heute nicht mehr ganz einfach, den idealistischen Schwung der„Räuber“ in eine rechte Verbindung mit seinen oft zwei- fellos reißerisch anmutenden Ingredienzien zu bringen, und es gehört schon ein zusam- mengewachsenes Ensemble dazu, um nun in jeder Szene die Erhabenheit des Gegenstan- des über Niederungen hinweg durchblicken zu lassen. Kurt Müller-Graf zeigte in seiner Karl-Moor-Rolle einmal nicht den jugend- lichen schwärmerischen Feuerkopf, sondern einen Mann, der auch im Affekt noch Beson- nenheit und Männlichkeit kennt, und Heidi Mentz als Gast vom Mannheimer National- theater war eine zurückhaltende Amalia, viel- leicht noch ein wenig blasser, ais die Rolle ohnedies schon von Schiller gezeichnet ist. Es gab treffliche Besetzungen auch in ande- ren Rollen: Hansernst Gotthold als Schwei- zer, Alf André als Roller, oder Hans Georg Eder Hermann) und Robert Geiger Oanieh. Karl Grytzmann spielte den alten Moor als müden Greis und verzichtete auf große Kontraste. Die Natur nahm dem Bühnenbildner Josy reisen sämtliche Arbeit ab, man spielte vor den Mauern, an und auf den Treppen des Schlosses, und der Schloßbrand im Stück benötigte lediglich einige kräftig strahlende und dampfende Brennkörper. Es ist halt schon etwas wert, so ein Schloß, und viel- leicht lohnt es sich doch einmal, in Wiltz(wie schon geschehen) auf ein Regendach für die Zuschauer zu sinnen. Denn die Stücke, in denen Schlösser vorkommen, sind dort noch lange nicht alle gespielt.. Egon Treppmann Die Generalversammlung des Deutschen Pen- Zentrums der Bundesrepublik findet vom 22. bis 24. September in Darmstadt statt, Presserechte beim, Angebot 44. Fortsetzung ball war ja Mackie da. Er würde bestimmt olizei alarmieren, wenn es schiefgehen Der Taxator öffnete die Tür zum Lager- raum und lieg Morris eintreten. Der sah sich in dem unheimlich düsteren Raum um, sah verdächtigen Gestalten stehen. Der Lagerverwalter erwartete ihn hinten am Allo, Chef!“ sagte Flynn und reichte die Hand. i Der Lagerverwalter erwiderte Flynns andedruck. Das gab Morris etwas von sei- em Selbstvertrauen zurück. Langsam die Männer ringsherum näher. Mor- riff in die Tasche und holte den abge- enen Steckbrief hervor. hr müßt mir helfen“, sagte er schlicht. Ach, das bist dul“ sagte der Lagerver- Sein Erstaunen klang nicht ganz m nickte lächelnd. Er fühlte mehr, es sah, daß sich hinter ihm ein Kreis e im Lagerhaus Beschäftigten hat- sich eingefunden. Sie lächelten auch. Lächeln verhieß nichts Gutes. te Idee, was?“. ut, wie ich dachte“, winkte r blickte sich vorsichtig um und Das Abenteuer war gewagt. Aber im Not- dle Der. 452 8 Holmes mar Ein heiterer Kriminalromon von R. A. Stemmle My Schwenzen“: Copyright by Gebroder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg Sah in die Gesichter der schweren Jungs, ganz nahe an ihn herangerückt waren. „Ja“, sagte der Lagerverwalter und tat, als überlegte er,„was sollen wir denn mit dir anfangen?“ „Ach“, sagte Morris, ich bin überall zu gebrauchen. Ich mache alles. Ich fange auch gleich an, wenn ihr wollt.“ „Ganz schön. Doch darüber kann nur der Chef bestimmen.“ 5 „Der Chef?“ sagte Flynn verblüfft. Du bist also gar nicht der Chef?“ Der Lagerverwalter schüttelte den Kopf. „Soso“, meinte Flynn,„wo ist denn der Chef?“ 0 „Dort“, sagte der Lagerverwalter und zeigte auf die zusammengerollten Teppiche. Da stand der würdige, ältere Herr aus dem Palace Hotel. Flynn fühlte, daß er sich verfärbte. Ob- wohl er so etwas Aebnliches erwartet hatte und seit dem ersten Auftauchen dieses Man- nes auf seiner Hut gewesen war, war er doch sehr erschrocken. So eine große Bedeutung hatte er dem seriösen Herrn nicht beige; messen. Es war hoffnungslos, ihn ein zweites Mal täuschen zu wollen. f Der andere bot ihm auch keine Gelegen- heit dazu. Ohne ein Wort zu sagen, pflanzte er sich vor Flynn auf und landete plötzlich, ohne sich vorher durch ein Wimperzucken Zu verraten, einen Haken genau auf Flynns Kinnspitze. Flynn stürzte nach hinten über 3 0 und schlug mit dem Schädel auf die Dielen. Die Leute warfen sich auf ihn. Wie ein Bün- del Kleider wurde er in eine Ecke geschleppt. Der ältere vornehme Herr zeigte keine Spur von Erregung. Er ließ wieder seine Taschenuhr an dem Seidenband um den Zeigefinger kreisen. 2 Hinter den Teppichen hatte die elegante Dame, die immer im Gefolge des älteren Herrn aufzutauchen pflegte, alles beobach- tet. Ihr Mund lächelte, aber ihre Augen blickten böse. Doch aus ihrem Gesicht war nicht herauszulesen, ob sie mit dem brutalen Vorgehen ihres Partners einverstanden war. Während Flynns umnebelte Sinne sich langsam wieder in die reale Welt zurück- tasteten, gab der Chef seinen Leuten ein Zeichen, sich nach Flynns Kameraden um- zusehen. Mit Recht vermutete er, dag Mackie sich irgendwo in der Nähe herumtreiben müsse. Dann beobachtete er mit Interesse Flynns Bemühen, wieder zu sich zu kommen. „Unangenehme Ueberraschung, fragte er, nicht ohne Sympathie. Mühsam richtete Flynn sich auf und hielt Umschau. N Die elegante Frau war zu der Gruppe getreten. Flynn nickte ihr zu, als er sie er- kannte. 5 „Nicht für mich“, antwortete er.„Ich habe immer gehofft, daß wir uns einmal Wiedersehen würden. Ich habe unsere Ver- abredung nicht vergessen. Und ich bitte nachträglich um Entschuldigung, Madame, daß ich gestern abend nicht gekommen bin. Aber es genügt wohl, wenn ich jetzt da bin.“ „Werde hier nicht frech!“ verwies ihn der Chef.„Wo sind die Sachen?“ „Ja, richtig, das Geld und die Pläne“, sagte Flynn und tat, als erinnere er sich erst jetzt.„Die hab' ich natürlich nicht bei mir. 15 Was?“ Ich wußte ja nicht, daß ich dich hier treffen würde.“ Er stellte mit Vergnügen fest, daß der Chef bei dem un vermuteten Du die Augen- brauen hob. 5 Der blasse Jüngling zerzupfte vor Ner- vosität seine Blume aus dem Knopfloch. Auch die elegante Dame begann unruhig zu werden. ö 5 5 Flynn jedoch wahrte ihr gegenüber die Form: „Wissen Sie, gnädige Frau, es war mir zu unsicher, so viel Geld mit mir herum- zutragen. Es gibt so viel schlechte Men- schen.“ 0 „Durchsuchen!“ befahl der Chef. Sofort stürzten sich drei Burschen über Flynn und durchwühlten seine Taschen. Aber das Ergebnis freute den Chef nicht. Sein Gesicht wurde länger und länger, als die Quittungen und Postaufgabescheine zum Vorschein kamen. 0 „Alles an die Banken zurückgeschickt“ sagte er grimmig, während er der elegan- ten Dame die Formulare reichte. Die Gul- den nach Amsterdam, die Pfunde nach Lon- don, die Franes nach Cherbourg „. und die Pläne an die Polizei“, er- gänzte Flynn.„Sogar dechiffriert. War eine Heidenarbeit. Grogartiges System.“ Jetzt verlor die elegante Dame ihre Hal- tung. Der Firnis ihrer Wohlerzogenheit platzte. i 5 „Also ein Spitzel bist du, mein Jungel“ schrie sie; und ihre Stimme überschlug sich in der Erregung.„Das wird dir teuer zu stehen kommen!“ 5 Sie war drauf und dran, sich auf Flynn zu stürzen. 5 Der Chef hielt sie zurück. „Warte“, befahl er.„Hier sind noch an- dere interessante Sachen.“ 5 In der Brusttasche von Flynns Rock hatten die Lombardleute die Brieftasche der „Lords“ entdeckt und darin zwei Briefe ge- funden, die sie ihrem Chef überreichten „Wie kommst du dazu?“ fragte drohend Flynn. Er zeigte die beiden Briefe seinen Leu- ten und erklärte der eleganten Dass den Zusammenhang:. „Unser Brief an den Ausstellungsdirek- tor wegen der Mauritiusmarken und unsere Korrespondenz mit dem alten Berry in Xvelles.— Das ist ja ein unglaublicher Bursche!“ Nervös spielten die Finger des Chefs Wieder mit der Uhr an dem Seidenband. Sie pendelte hin und her, Wwährend er sich den Mann besah, dessen Gefährlichkeit ihm Plötzlich aufgegangen War. l „Nun wird mir manches klar“, sagte es. „Zum Beispiel, warum der sonst so ängst liche Herr Ausstellungsdirektor überhaupt nicht auf unseren Brief reagiert hat. Wie erklärst du dir das?“ 5 Flynn schwieg. Seine Augen folgten auf: merksam dem Spiel mit der Taschenuhr. „Er hat es vorgezogen, dich mit dem Fel zu betrauen“, gab der Chef sich selbst zur Antwort.„Sherlock Holmes wird ihm ver“ sprochen haben, die echten Marken Wieder herbeizuschaffen.“ a Flynn nickte: „Das war das Klügste, was der arme Mann tun konnte!“ 4 5 „Der alte Trottel.“ Der Chef lach 2 schallend.„Morgen hat er den schönsten Skandal.“ ö „Oder auch nicht“, meinte Flynn trocken, „So?“ 8. „Er kriegt, wie ich's versprochen habs, die echten Marken zurück.“ 5. Gortsetzung folgt * 3 34 seiti. diese einel Z Trup sen, führe aben trach als e Gene Elisa H Donn tag i den es in tion Vora ausei mee Flug! 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