187 Mar. gust, 18en ler- liech lün⸗- 2wel 1 in Zei- im An- litan seo ika- den ros. ster auger ge- nach des 1927 rker mit das che- ktor curz iger ders auf- am e. am iner ich“ vate ziel- der sten ithe the- hn- 1957 aus „ in nen aus nen. ner be- Ge- Sie eich dem zen- ant der ert. So- ge- vier nn- las- Ge- ten dadt sich in en. der En- ren ellt nen daß us- die m- ind ent 56 ler- er- ter in- lat- 016 m- ka- un- uf aul er- ban rau von ini an der von lai- bert Sie 5 897 en. 0 g die gt) Herausg.„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: Ww. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky: Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Städt. Sparkasse, Bad. Kom. 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August 1960 Adenauer für größere Freizügigkeit Sechs Forderungen des Bundeskanzlers über den Verkehr mit der Sowjetzone Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Weger Hannover. Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in einem Schreiben an den vor- sitzenden der Industriegewerkschaft Bau- Steine-Erden, Georg Leber, eine Anfrage der Bauarbeiterugend vom 12. Juni über die deutsche Spaltung, besonders die Be- hinderung im innerdeutschen Reiseverkehr, beantwortet. Dabei setzt sich der Bundes- kanzler für den Abbau der Schranken an der Zonengrenze ein. Auf dem IV. Jugend- tag der 16 Bau- Steine-Erden in Essen waren im Juni die Bundesregierung und die Sowietzonenmachthaber aufgefordert worden, die Behinderungen an der Zonengrenze aufzuheben. Pankow hat bisher nicht geantwortet; es liegt nur eine ausweichende Erwiderung der kommunistischen Bauarbeitergewerkschaft in der Sowjetzone vor. Im Schreiben des Bundeskanzlers heißt es:„Ein unerläßliches Mindestmaß an Sicherheitseinrichtungen muß allerdings bei- behalten werden, der Paßkontrolldienst und der Zollgrenzdienst. Der Paßkontrolldienst ist notwendig, um die Ausreise von Auslän- dern aus der Bundesrepublik in die Sowijet- zone zu kontrollieren und die Einreise kom- munistischer Agenten in die Bundesrepublik in Schranken zu halten. Der Zollgrenzdienst ist notwendig, um die Einhaltung der ver- traglichen Bestimmungen über den Inter- zonenhandel gewährleisten zu können. Andere Einrichtungen bestehen aicht.“ Dr. Adenauer fordert: 1. Aufhebung der sowjetzonalen Sperr- gebiete an der Zonengrenze, durch die die Zonenrandbevölkerung terrorisiert wird, nämlich den Zehn-Meter-Kontrollstreifen, den Fünfhundert-Meter-Schutzstreifen und die Fünf-Kilometer-Sperrzone. 2. Wiedereröffnung sämtlicher Grenzüber- gänge, also der 36 Eisenbahnstrecken und 157 Straßen, unter denen sich 3 Autobahnen und 30 Bundesstraßen befinden, ferner der zahllosen sonstigen Wege. 3. Herstellung und Verbesserung der Ver- kehrswege, Wiederaufbau von Eisenbahn- strecken und Wiedereinbau der zweiten Heute nacht wurde Zypern unabhängig Makarios hat Schwierigkeiten bei der Regierungsbildung Nikosia.(UPI/AP) Nach einem vierjährigen erbitterten Partisanenkrieg und 18 Monaten zäher Verhandlungen ging die 82jährige britische Herrschaft über die Insel Zypern in der vergangenen Nacht, 0.00 Uhr, zu Ende. Am Vorabend der Unab- kängigkeit hat der künftige Präsident der Republik, Erzbischof Makarios, eine neue Regierung gebildet, die das bisherige Uebergangskabinett ablöst. In der neuen Regie- rung sollte der frühere Sekretär von Makarios, Nicos Krandidiotis, das Außen- ministerium übernehmen. Krandidiotis hat jedoch diese Ernennung abgelehnt. Ein Regierungssprecher, der dies am Montag mitteilte, gab keine näheren Gründe für diesen Schritt bekannt. Nach der Weigerung von Krandidiotis werden sechs Minister des Kabinetts vom griechischen Bevölkerungsteil, die übrigen drei von der türkischen Minderheit gestellt. In der unabhängigen Republik wird Großbritannien zwei Stützpunkte mit einem Gebietsumfang von 253 Quadratkilometern behalten, die weiterhin seiner Souveränität unterstehen. Ferner wird ihm außerhalb die- ser Stützpunkte Ubungsgelände für seine Truppen zur Verfügung gehalten. Zur Wirt- schaftlichen Entwicklung der Unabhängigen Republik wird Großbritannien in den ersten fünf Jahren zwölf Millionen Pfund(rund 140 Millionen Mark) beitragen. Im einzelnen setzt sich die neue Regie- rung der Republik folgendermaßen zusam- men: Präsident: Erzbischof Makarios(Grieche); Vizepräsident: Fazil Kütschük(Türke); Innenminister: Polycarpos Georgadijis(Grie- che); Verteidigungsminister: Osman Orek (Türke); Justizminister: Sypros Kyprianou (Grieche); Finanzminister: Reginos Theocha- rous(Grieche); Handels- und Industrie- minister: Andreas Araouzos(Grieche); Land- Wirtschaftsminister: Pazil Plumer(Türke); Verkehrsminister: Andreas Papadopoulos (Grieche); Arbeitsminister: Tassos Papadopo- ulos(Grieche); Gesundheitsminister: Niyazi Manyera(Türkei). Politischen Beobachtern kiel auf, daß die Kabinettsmitglieder zu- meist noch verhältnismäßig jung sind. Der älteste, Araouzos, ist Anfang 50. Makarios selber ist 47 Jahre alt. Anläßlich der Erklärung der Unabhän- gigkeit ist am Montag eine Amnestie für 223 Häftlinge verkündet worden. 160 von ihnen werden sofort entlassen, 63 weiteren wird die Strafe um die Zeit von einem Monat pis zu einem Jahr gekürzt. Die Häftlinge Waren alle wegen krimineller Delikte ver- urteilt worden. Mit Ausnahme eines Eng- länders sind alle Amnestierten Zyprioten. (Siehe auch Seite 2.) Die Lage in Laos ist geklärt Der König beauftragte Prinz Souvanna Phouma mit der Regierungsbildung Saigon.(AP) Nach Tagen der Unsicher- heit und der Unklarheit scheint die Lage in dem hinterindischen Königreich Laos jetzt gefestigt zu sein. Prinz Souvanna Phouma, der Präsident der Nationalversammlung und zweimalige frühere laotische Minister- präsident, wurde am Montag vom König von Laos mit der Bildung einer neuen neu- tralistischen Regierung beauftragt. Die durch den Staatsstreich der jungen Offiziere unter dem Fallschirmjägerhauptmann Kong Le in der vergangenen Woche in der Königs- residenz Luang Prabang überraschte pro- westliche Regierung Tiao Somsanith War unter dem Druck der Ereignisse zum Rück- tritt gezwungen worden. Die Sicherheit der Mitglieder der gestürzten Regierung Som- sanith scheint nach den Versicherungen des Revolutionskomitees gewährleistet zu sein. Souvanna Phouma war schon von 1951 bis 1954 während des Indochina-Krieges und in den Jahren 1956 bis 1958 Regierungschef des Königreichs. Der Verbleib des Verteidigungsministers der gestürzten Regierung Somsanith, des Generals Phoumi Nosavang, der als aus- gesprochener Kommunistengegner galt, ist noch immer ungeklärt. Nach unbestätigten Berichten soll er in Südlaos aufgetaucht sein und versuchen, Truppen um sich zu ver- sammeln. „Vom Abendland geformt“ Brazzaville.(dpa) Mit 101 Salutschüssen, einem Tedeum, einer Truppenparade und der Enthüllung einer Statue General de Gaulles wurde die ehemalige französische Kolonie Kongo am Montag ein unabhängiger Staat unter dem Namen„Republique du Congo“. Staatspräsident Abbè Fulbert voulou brachte in seiner Festrede ein Hoch auf die Unabhängigkeit und den Kongo aus. In der weißen Soutane eines katholischen Geist- lichen dankte der Präsident Frankreich und de Gaulle für die Hilfe und Unter- stützung auf dem Wege zur Unabhängigkeit. Sein Land, erklärte er, sei von abendlän- discher Kultur geformt worden und werde innerhalb der erneuerten Communauté dem französischen Mutterland stets verbunden pleiben. Er erinnerte daran, daß de Gaulle 1944 in Brazzaville die baldige Unabhängig- keit aller afrikanischen Staaten unter fran- zqösischer Herrschaft angekündigt hat. Im Gegensatz zum ehemaligen belgischen Kongo waren die Unabhängigkeitsfeiern in Brazza- ville frei von allen Spannungen. Schwarze Soldaten paradierten Seite an Seite mit den französischen Fallschirmjägern am Staats- präsidenten und den ausländischen Gästen vorbei. Gleise auf den Hauptstrecken. Förderung des Straßenverkehrs durch Wiederherstellung der noch zerstörten Brücken im Zuge wich- tiger Durchgangsstraßen. 4. Zulassung neuer Kraftfahrlinien, Be- freiung des Verkehrs mit Personenkraft- wagen von einer besonderen Erlaubnis oder der Eintragung in die Reisepapiere, Vermeh- rung der Zahl der Reise- und Güterzüge. 5. Wegfall der Behinderung und Wieder- freigabe des Besucherverkehrs in beiden Richtungen. Abschaffung aller Sonderaus- Weise, die die Sowjetzone im Personenver- kehr noch verlangt, also der Personalbeschei- nigungen, der Aufenthaltsgenehmigungen und der Passierscheine für Westberliner. 6. Wiederherstellung der Freizügigkeit über die Demarkationslinie in Ost-West- Richtung, Aufhebung der unmenschlichen Straf vorschriften für die sogenannte Repu- blikflucht. „1966 kein Straßennotstand“ Bonn.(Eigener Bericht) Der CDU-Ver- kehrsexperte und Bundestagsabgeordnete Müller-Hermann sagte am Montag voraus, daß der Notstand auf den Straßen der Bun- desrepublik bis 1966 beseitigt sein werde. Die notwendigen Mittel würden wahrscheinlich durch die Mineralölsteuer bei weiter steigen- der Motorisierung aufgebracht werden. Im „Deutschland-Union-Dienst“ der CDU/CSU erklärt Müller-Hermann, daß in den näch- sten Jahren mit einer hohen Wachstumsquote im Straßenverkehr zu rechnen sei. Soweit sich heute absehen lasse, vermehre sich die Zahl der Personenkraftwagen allein um 700 000 bis 800 000. Um so notwendiger sei eine plan- mäßige Fortführung des Straßenbaus. Die Straßenbaufinanzierung könne als gesichert angesehen werden. Schon heute stehe fest, daß das Aufkommen der Mineralölsteuer wesentlich über den Vorausschätzungen liege. Die durch den Bundeshaushalt bedingten Lücken im Autobahnausbau— etwa auf den Strecken Frankfurt Nürnberg, Oberhausen Wesel, Bremen Walsrode— könnten durch dieses Steuermehraufkommen ausgefüllt wer- den. Müller-Hermann setzte sich dafür ein, das zweite Vierjahres- Programm, das 1963 an- laufen muß, bereits in naher Zukunft vor- zubereiten. Die CDU/ CSU-Bundestagsfrak- tion habe der Bundesregierung schon Vor- schläge unterbreitet. Der Regenschirm— fast das Symbol des Sommers 1960 hatte in den hinter uns liegenden Juli- und Augustwochen aum einmal Rukepause; meist noch feucht vom letzten Guß,„eilte“ er von Einsatz zu Einsatz. Aber nicht nur die Men- scken suchen Schutz vor dem reichen Wassersegen, der sich über Europa ergießt, auch das Getreide auf den Feldern hat Hilfe nötig. Die Hoffnung auf eine überdurchscknittlicke Ernte, die noch vor einem Monat in allen Teilen des Bundesgebietes gehegt wurde, ver- ringert sich von Tag zu Tag. Obwohl das Getreide schon seit Wochen erntereif ist, stehen etwa nock 80 Prozent der Frucht auf dem Halm. Schon jetzt sind stellenweise Verluste durch Körnerausfall und Auswuchs eingetreten. Unser Bild zeigt Getreidehocken, die auf den Feldern der land wirtschaftlichen Versuchsanstalt Limburg/ Lahn zum Schutz vor dem Regen mit Spezialpapier bedeckt wurden. Bild: dpa Keine Verbindung zu Zonenfunktionären Die IG Bau-Steine-Erden lehnt Kontakte zu Pankow ab Von unserem Korrespondenten Hannover. Mit der Forderung an Pankow, die Zonengrenze zu öffnen, der Bitte an Mos- kau, die Wiedervereinigung zuzulassen, und der Ablehnung einer Zusammenarbeit mit kommunistischen Gewerkschaften wurde am Montag in Hannover der Gewerkschaftstag der IG Bau Steine Erden eröffnet. Auf diesem sechs Tage dauernden Kongreß in der Niedersachsenhalle wollen die 242 Delegier- ten, die rund 430 000 organisierte Bauarbeiter vertreten, die wirtschafts- und sozialpoli- tischen Richtlinien ihrer Gewerkschaft für Herter schrieb an Gromyko wegen Powers „Die Sowjets verbergen etwas“ V NATO- Beobachter beim Prozeß Washington/ San Francisco Moskau.(AP dpa) Der amerikanische Außenminister Herter hat dem sowjetischen Außenminister Gromyko in einem Brief zum Fall Powers vorgeworfen, daß die Sowjetunion bei der Vorbereitung des am Mittwoch beginnenden Prozesses gegen Hauptmann Powers etwas verberge. Aus diesem Grunde hätten die sowjetischen Stellen auch Amerikanern eine Aussprache mit Powers vor Beginn des Prozesses ver- wehrt. Der Inhalt des am Freitag von Bot- schafter Thompson in Moskau überreichten Briefes wurde am Montag in Washington auszugsweise mitgeteilt. Der Pressechef des Außenministeriums, White, erklärte dazu, daß Gromyko das amerikanische Bemühen um eine Aussprache mit Powers abgelehnt habe. Darüber, was die Sowjets vermutlich verbergen wollten, äußerte sich White nicht. Außenminister Herter wies in seinem Brief darauf hin, daß den Sowjets bei der Verhaf- tung von sowjetischen Staatsbürgern in Spio- nagefällen in den Vereinigten Staaten auf Antrag Zugang zu den Inhaftierten gewährt worden sei. Der kalifornische Anwalt Vincent Halli- man erklärte vor seinem Abflug nach Moskau zur Teilnahme an dem Prozeß gegen den „U 2“-Piloten, er halte den Prozeß für eine reine Propagandaschau.„Deshalb glaube ich, daß Powers eine Haftstrafe von höchstens Zwei Jahren bekommt“. Halliman ist von der Rechtsabteilung der Gesellschaft für ameri- kanisch- sowjetische Freundschaft nach Mos- kKaàau eingeladen worden. Die meisten NATO-Staaten, die Botschaf- ten in Moskau unterhalten, werden Beobach- ter zu dem Prozeß in den Gerichtssaal schicken. (Siehe auch Seite 2.) Zwiscen Gesfern und Moroen Die FDP will im Spätherbst einen„Ge- sundheitskongreß“ veranstalten, auf, dem auch über ein eventuelles„Bundesministe- rium für Volksgesundheit“ beraten werden Ss0Oll. Wie der FDP- Pressedienst mitteilte, Will die Partei spätestens 1961 im neuen Bundes- tag beantragen, daß ein Gesundheitsministe- rium gebildet werde. Zu einer gemeinsamen Sitzung sind Direk- torium und Bundesausschuß der Deutschen Partei für den 25. August nach Hannover ein- berufen worden. Die Sitzung wird nach An- gaben der DP vom Ersten Stellvertretenden Parteivorsitzenden, Herbert Schneider, ge- leitet, da der Vorsitzende, Heinrich Hellwege, einen längeren Sanatoriumsaufenthalt an- treten muß. Den baldigen Bau von Schutzräumen hat die Landesstelle Rheinland-Pfalz des Bundes- luftschutzverbandes in einer Untersuchung über den Stand des Bevölkerungsschutzes gefordert. Die Lohngespräche im Ruhrbergbau be- ginnen am 26. August. Der Leiter der Tarif- abteilung der 18 Bergbau und Energie, Karl van Berk, erklärte dazu am Montag in sei- nem Gewerkschaftsorgan, es seien harte Aus- einandersetzungen zu erwarten. Rund 430 Millionen Mark wurden bisher ausgegeben, um etwa 300 im Krieg zerstörte Bahnhofsg äude wieder aufzubauen, teilte die Bundesbahn mit. Heeresinspekteur Generalleutnant Zerbel besuchte am Montag den Oberkommandieren- den der US-Armee in Europa, General Clyde D. Eddleman. Zerbel wurde in Heidelberg mit 19 Kanonenschüssen und einer kurzen Parade empfangen. In seiner Begleitung befand sich der Chef des Führungsstabes der Bundes- Wehr, Brigadegeneral Schnez. Die Flugsportschulen der Sowzetzone, die bisher im wesentlichen Segelfliegernach- wuchs ausbildeten, sollen ihr Programm in Zukunft auf die Bedürfnisse der Sowiet- zonenluftwaffe umstellen. Von diesem Be- schluß der zonalen vormilitärischen„Ge- sellschaft für Sport und Technik“ berichtete das Westberliner Informationsbüro West (U We) am Montag. Als„Botschafter“ des DGB sind vier DGB- Angehörige im Alter von 20 bis zu 35 Jahren von Stuttgart aus zu einer Reise um die Welt gestartet. Sie wollen in 33 außereuropäischen Ländern mit der Gewerkschaftsjugend Kon- takte aufnehmen. Ueber Maßnahmen der polnischen Regie- rung gegen die Presse in Polen und den pol- nisch verwalteten deutschen Ostgebieten be- richtete der„Pressedienst der Heimatver- triebenen“. Danach hat der polnische Mini- sterpräsident eine„Kommission für Fragen der Zeitungsverlage und des Verkaufs von Zeitschriften“ ins Leben gerufen, die die „Zweckmäßigkeit“ des Erscheinens verschie- dener Zeitungen und Zeitschriften zu über- prüfen habe. „Echo 1“, der amerikanische Ballon- Satellit, ist auch in der Nacht zum Mittwoch bei klarem Wetter wieder über Deutschland zu beobachten, Wie die Sternwarte Bochum mitteilt, wird er in der betreffenden Nacht von 20.40 bis 21.10 Uhr und von 22.40 bis 23.10 Uhr von Südwesten nach Südosten über deutschem Gebiet fliegen und fünf bis zehn Minuten zu sehen sein. 15 bis 20 sowjetische Raketen werden nötig sein, um nach Ansicht des amerika- nischen Generals Bernard Schriever eine der Stellungen in den geplanten neuen Abschuß basen für die amerikanische Interkontinen- talrakete„Minuteman“ zu zerstören. Bei einem Feuergefecht zwischen Mitglie- dern der miteinander konkurrierenden alge- rischen Nationalistenbewegungen FLN und MNA sind am Montag in der südfranzö- sischen Stadt Montelimar drei Nordafrikaner getötet worden. Der Rektor der Teheraner Universität, Dr. Asad, gab in Jerusalem bekannt, daß gegen- wärtig Diskussionen über eine Zusammen- arbeit zwischen Israel und dem Iran auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Atom- energie im Gange seien. Zwei pakistanische Düsenjäger haben nach Angaben der afghanischen Regierung am Wochenende afghanischen Luftraum ver- letzt und sind zur Landung auf dem Flug- platz Kandahar gezwungen worden. Dem wilden Streik der britischen Seeleute werden sich heute auch die Hafenarbeiter von Liverpool und London anschließen. Sie pla- nen, zunächst einen Warnstreik und in drei Wochen einen längeren Streik auszurufen, um ihrer Forderung nach höheren Löhnen Nach- druck zu verleihen. die nächsten zwei Jahre festlegen. Im Vor- dergrund der Beratungen stehen dabei die 40-Stunden-Woche, Fragen des Tarifrechts, die Abgrenzung zu den Sowjetzonen-Ge- werkschaften und der in Deutschland im ver- gangenen Jahr zum ersten Mal im größeren Umfang praktizierte Winterbau. Auf der Eröffnungskundgebung mit über 150 Ehrengästen aus dem In- und Ausland darunter Vertreter des Bundes, der Länder, Gewerkschaften, Parteien und Organisatio- nen— geißelte der erste Vorsitzende der IG Bau- Steine Erden, Georg Leber, die Anbiederungspolitik der Machthaber in Pankow. Ihnen warf er Heuchelei und Be- trug vor und bezeichnete den kommunisti- schen Gewerkschaftsbund FDGB als Hand- langer der Diktatur.„Wer Stacheldrähte auf- baut und Grenzen manifestiert“, sagte Leber, „strebt die Bildung zweier Staaten als Dauerlösung an. Er lügt, wenn er„‚Wieder- vereinigung sagt. Das sollte auch allen denen in der Bundesrepublik klar genug werden, die geneigt sind, auf solche Propaganda- Parolen zu hören.“ Der DGB- Vorsitzende, Willy Richter, sagte:„Wir brauchen auch keine Studien- kommissionen, die drüben unter kommu- nistischer Kontrolle von jeder echten Infor- mation über die tatsächlichen Verhältnisse der arbeitenden Menschen abgeschnitten wer- den. Was wir brauchen, sind offene Gren- zen, damit endlich jeder Deutsche vom Westen nach dem Osten und vom Osten nach dem Westen reisen kann— wann er will und Wohin er will. Dann kann jeder selbst die Zustände in beiden Teilen Deutschlands stu- dieren und sich seine Meinung bilden.“ Zur Gewerkschaftspolitik ließ Richter keinen Zweifel daran, daß allmählich alle Gewerk- schaften darangehen, nach dem Vorbild der IG Metall die Vierzig-Stunden-Woche zu er- kämpfen.„Dabei erscheint es mir durchaus möglich“, sagte Richter wörtlich zu den Bau- arbeitern,„daß hier beim Bau die Vierzig- Stunden-Woche baldigst realisiert werden kann.“ Der DGB wolle alle Bemühungen der Gewerkschaften unterstützen, um dieses Ziel zu erreichen. Der frühere Bundesarbeitsminister Anton Storch, der die Delegierten im Namen der CDU begrüßte, warnte vor egoistischen Stan- desinteressen, appellierte an das Verantwor- tungsgefühl der Bauarbeiter. Er verlangte, daß Staat und Gewerkschaften das Problem aufgreifen, die nach dem Kriege neu ge- schaffenen Werte gerecht zu verteilen. Abrüstungskommission tagt New Vork.(AP) Die Abrüstungskommis- sion der Vereinten Nationen, der alle 82 Mit- gliedstaaten angehören, tritt am heutigen Dienstag(19 Uhr mitteleuropaischer Zeit) trotz eines angekündigten Boykotts der So- Wjetunion auf amerikanischen Antrag zu- sammen, um den Stand der Abrüstungsver- handlungen nach der Genfer Unterbrechung zu erörtern. Die Genfer Verhandlungen wa- ren im Frühsommer von den fünf Ostblock staaten am Konferenztisch einseitig abgebro- chen worden, obwohl von amerikanischer Seite neue Vorschläge angekündigt worden Waren. Am gestrigen Montag war noch nicht sicher, ob die Sowjetunion ihre Ankündigung Wahrmachen und zusammen mit den übrigen acht kommunistischen Staaten die Sitzung boykottieren wird. Seite 2 MANNTIEIMER MORGEN POLITIK Dienstag, 16. August 1960/ Nr. 188 Mee Kommentar 18 Dienstag, 16. August 1960 Unabhängiges Zypern Der Weg zur Unabhängigkeit, die heute für Zypern proklamiert wird, war für die grüne Insel im östlichen Mittelmeer lang und dornenvoll. Zypern, das heute etwas mehr als eine halbe Million Menschen zählt, kann auf eine vieltausendjährige Geschichte zu- rückblicken. Das kulturelle Leben begann auf der Insel um 1000 v. Chr. mit der Be- Siedlung durch Achäer und Phönizier und entwickelte sich dann während der helleni- schen und römischen Aera zu hoher Blüte. Trotzdem hat Zypern auf seine Unabhängig- keit länger warten müssen als viele afrika- mische Länder, die zum größten Teil noch von halbwilden Stämmen bewohnt werden. Das ganze Mittelalter hindurch hat Zypern nur die Fremdherrschaft gekannt: zuerst— Während der Kreuzzüge— diejenige von Richard Löwenherz, nachher jene des fran- zösischen Adelsgeschlechts Lusignan, der Ve- Nezianer und der Türken. Die britische Be- Sstzung, welche 1878 begann, als der Sultan in Konstantinopel wegen Geldnöten Zypern an England verkaufte, hat 82 Jahre gedauert. Der Drang nach Freiheit, der in den Her- zen des griechischorthodoxen Teils der Insel- bevölkerung während der türkischen und britischen Herrschaft wachgeblieben War, machte sich erstmals im Jahre 1931 richtig Luft, als es zu einem Aufstand gegen die britische Okkupationsmacht kam. Ein Teil der Rädelsführer, unter welchen sich auch Makarios, der heutige Erzbischof und erste Präsident des neuen Staates, befand, wurden deportiert. Obwohl die Insulaner in ihrem Freiheitswillen nicht erlahmten, blieb es die nächsten 24 Jahre einigermaßen ruhig, bis dann die EORKA, die nationale zypriotische Widerstandsorganisation, unter Führung des griechischen Obersten Grivas und moralisch Unterstützt durch die von der orthodoxen Firche ins Leben gerufene Panhellenische Bewegung Anfang 1955 den bewaffneten Kampf gegen die Engländer auslöste. Die Unabhängigkeit war aber nicht das Ziel, welches sich Makarios und Grivas ge- Setzt hatten. Was sie anstrebten und durch den bewaffneten Widerstand zu erzwingen Versuchten, war die ENOSIS, die Vereini- Sung mit dem griechischen„Mutterland“. Man tut gut daran, sich dies heute vor Augen zu halten. Die Republik Zypern ist ein Kompromiß, der nach vierjährigen blutigen Wirren, die 600 Menschen das Leben gekostet haben, und nach hartnäckigem, langen Tauziehen im Februar 1959 zwischen den interessierten Parteien— Großbritannien, Griechenland, der Türkei und den beiden Volksgruppen der Insel— zustandekam. Es ist eine Notlösung, mit welcher sich weder der ehemalige EORA- Führer noch die Rechtsradikalen der grie- chisch- orthodoxen Bevölkerung von Zypern endgültig abgefunden haben. Der Anschlugplan scheiterte vor allem am entschlossenen Widerstand der Türken. Ge- Sen die vereinigten Anstrengungen von Makarios, der EOKA, der Athener Regie- rung, der Griechisch-Zyprioten, der grie- chisch- orthodoxen Kirche und des helle- Nischen Volkes hätte Großbritannien, wenn es die einzige Gegenpartei gewesen Wäre, die Forderung nach Anwendung des Selbst- bestimmungsrechtes, was in der Konsequenz ENOSIs bedeutet haben Würde, früher oder später wohl befriedigen müssen. Ankara wehrte sich gegen die griechische Anschluß- kampagne mit allen Mitteln, vor allem auch durch eine Aufreizung der türkischen Volks- massen, was dann in der Nacht vom 6. auf 7. September 1955 jenen verheerenden Sturm des Mobs auf die griechischen Geschäfte und Firchen in Istanbul und Izmir auslöste. Die Vorstellung, daß Zypern, jene einst tür- kische und nur 40 Kilometer von der süd- anatolischen Küste entfernte Insel, zu einer Provinz Griechenlands, des früheren Erz- teindes, werden sollte, war mit dem Natio- malbewußtsein des zwischen Bosporus und Kaukasus lebenden 26-Millionen-Volkes un- Vereinbar. Dem Ruf„Enosis“ schallte lange Zeit mächtig entgegen:„Zypern ist tür Kisch!“ Später änderte Ankara die Taktik und versteifte sich auf den Teilungsplan, wo- mach die eine Gebietshälfte der Insel zur Türkei und die andere zu Griechenland ge- Schlagen werden sollte. Die Unnachgiebige Halfung der Türken war der entscheidende Grund, welcher den griechischen Minister- Präsidenten Karamanlis und Erzbischof Makarios dazu veranlaßte, den Anschlußplan kallen zu lassen und sich mit Ankara auf die Notlösung„Unabhängige Republik Zypern“ Zu einigen. Nach dem seinerzeit im Abkommen von TDondon festgelegten Fahrplan hätte die Un- abhängigkeitserklärung bereits am 19. März dieses Jahres erfolgen sollen. Schon im ver- Sangenen Dezember wurde Makarios zum Staatspräsidenten und Dr. Kütschük als Vertreter der türkischen Minderheit zum Vizepräsidenten gewählt. Das Tauziehen Aber den Umfang der britischen Militär- Stützpunkte— ob 120 Oder nach Makarios Standpunkt nur 80 Quadratmeilen—, wel⸗ ches vor einem Monat mit einer Einigung auf 5 99 Quadratmeilen zur beiderseitigen Zufrie- denheit endete, hat die Proklamierung der Unaphängigkeit um beinahe fünf Monate hinausgezögert. Nach dem Umsturz in der Türkei drohte übrigens noch eine weitere Komplikation Einzutreten. Unter der jüngeren nationali- stischen Generation begann ein Kesseltrei- ben gegen Dr. Kütschük, dem seine engen Beziehungen mit dem korrupten Exminister- Präsidenten Menderes vorgehalten wurden. Die Polemik nahm einen solchen Umfang An, daß man sich vor einigen Wochen ernst- U kragen begann, ob Dr. Kütschük sich tellvertretender Staatspräsident noch Halten könne. Die Revolutionsregierung in kara machte dann aber all dem ein Ende, . em sie erklärte, daß es allein Sache der türkischen Bevölkerung auf Zypern sei, darüber zu entscheiden, welche Personen sie in der Regierung vertreten sollen. Die Wahlen vom 31. Juli zur Besetzung der 50 Sitze des ersten Parlaments der Re- publik Zypern haben gezeigt, daß Dr. Küt- schük sich unter seinen Landsleuten nach wie vor einer großen Beliebtheit erfreut. Das von der türkischen Volksgruppe durch die relativ starke Stimmbeteiligung bezeugte Interesse und die große Mehrheit, mit wel- cher sämtliche der von ihm bezeichneten 15 Kandidaten der Nationalen Front gewählt Wurden, waren eine eindeutige Vertrauens- manifestation zu seinen Gunsten. Dank des mit den Kommunisten abgeschlossenen „Gentleman- Agreements“, wonach diesen fünf Sitze überlassen wurden, hat auch Ma- Karios alle 30 Kandidate seiner„Vaterländi- schen Front“ durchgebracht. Es können ihm aber neue Schwierigkeiten erwachsen, da die von Klerides geführte Demokratische Union, Welche gegen die Abkommen von Zürich und London Sturm läuft, die Abhaltung eines Referendums fordert. Er kann auch nicht auf das Wohlwollen der Kommunisten zählen; denn in Wirklichkeit sind sie gegen ihn ein- gestellt. Makarios hat durch den Wahlsieg einen Erfolg errungen, es stehen ihm aber noch allerlei Kämpfe bevor, deren Ausgang heute noch nicht abzusehen ist. Arthur M. Stierli(Istanbul) Das Experiment der völkischen Proporzverwaltung Wird Zyperns Bevölkerung überfordert? Den Engländern sind auf der Mittelmeerinsel zwei militärische Stützpunkte unter eigener Oberhoheit verblieben Von unserem Korrespondenten Dr. werner G. Krug in England London. Die Einwohner der kleinen leidgeprüften Mittelmeerinsel Zypern müs- sen wahrhafte Superdemokraten sein, wenn sie ihre nach dem Züricher Abkommen in schweren Geburtswehen geschaffene Realität machen wollen. Der Ausgang Stimmenthaltung von nahezu der Hälfte neue Republik zu einer funktionierenden der ersten Parlamentswahlen brachte die der Wählerschaft. Diese bedeutet eine Zu- rückhaltung, ja zum Teil offene Feindschaft gegenüber dem Souveränitätsabkommen, die nichts gutes verheißt für die Zukunft Das beginnt mit der Ueberlassung der beiden, weiterhin englischer Hoheit und Verwaltung unterstellten Stützpunkte, auf der Insel. Damit ist nämlich eine Unzahl von Sonderrechten verbunden, welche den englischen Truppen für ganz Zypern einge- räumt wurden, von der beliebigen Benut- Zung des einzigen Zivilflughafens Nikosia angefangen über Artillerie- und Truppen- übungsplätze bis zu Raketenabwurfgebieten und Verbindungsstraßen, wobei in jedem Fall die britische Autorität und Recht- sprechung über die zyprische dominiert. Es wird nicht nur staatsmännischer Weisheit, Leitsätze der britischen Außenpolitik „Entwicklungen von entscheidender Bedeutung für die freie Welt“ Von unserer Bonner Redaktien Bonn. Vier Tage nach der Rückkehr Macmillans aus Bonn sagt die offiziöse„Lon- doner Diplomatische Korrespondenz“ in den kommenden Monaten„Entwicklungen von entscheidender Bedeutung für die freie Welt“ voraus. Leitmotiv der westlichen Politik müsse es jetzt sein,„überall mit allen Mit- teln einem Vordringen des kommunistischen Imperialismus Einhalt zu gebieten“, Die Korrespondenz, die in Bonn von der briti- schen Botschaft herausgegeben wird, nennt drei Leitgedanken, die die britische Außen- politik in nächster Zeit bestimmen sollen: 1. Die Verteidigungsbündnisse der freien Welt, NATO, CEENTO(früher Bagdadpakt) und SEAT O sollen gefestigt werden. 2. Großbritannien will seinen Einfluß, den es auf der Basis des Commonwealth in der neutralen Welt ausübt, in weitestem Maße nützen. Vor allem Indien und Ghana sollen für die jungen Staaten ein gutes Beispiel für die freie Welt und Bollwerke gegen den Kommunismus abgeben. 3. Den Entwicklungsländern soll eine großzügigere Wirtschaftshilfe gewährt wer⸗ den, an der sich alle westlichen Länder be- teiligen. Wie es in der Korrespondenz weiter heißt, haben die Bonner Gespräche zwischen Aden- auer und Macmillan gerade im Hinblick auf eine Festigung der Bündnisse manche Steine aus dem Wege geräumt. Abschließend wird kurz zu dem Problem der wirtschaftlichen Einigung Europas Stellung genommen. Dabei betont das britische Organ das Hauptanlie- gen Londons, nämlich die Erhaltung einer Zollfreien Einfuhr von Commonwealth- Gütern, vor allem von Rohstoffen und land- wirtschaftlichen Produkten, nach Großbri- tannien. Eine solche Einfuhr sei für eine Reihe von Commonwealth-Ländern lebens- wichtig. Ihre Aufhebung würde nicht nur das Commonwealth, sondern die gesamte freie Welt schwächen. Man habe den Eindruck, daß die Wichtigkeit dieses Problems von der Bundesregierung erkannt worden sei. SPD warnt vor„Gaullismus“ In einer Stellungnahme zu dem Bonner Macmillan- Besuch, warnte der SPD Abgeordnete Dr. Deist im Auftrage des SPD- Präsidiums am Montag vor einer Ausdeh- nung des„Gaullismus“ auf ganz Europa. Deist gab zu erkennen, daß die SPD großen Wert auf ein vertrauliches Gespräch mit Bundeskanzler Dr. Adenauer legt. Der SPD. Sprecher leitet aus der kargen Sprache des Kommuniquès die Befürchtung ab, daß bei der künftigen Europapolitik die Entscheidun- gen allein zwischen den Regierungen, unter Ausschaltung der parlamentarischen Kon- trolle fallen könnten. Dies bedeute,„eine Kopie der alten Bündnispolitik der Groß- staaten mit einem Scheinparlament als Ver- zierung“ und eine„Uebertragung des Gaullismus auf Europa“. Dr. Deist fragt die Bundesregierung, ob sie jetzt— im Gegensatz zu früher— kon- krete Vorstellung darüber habe, wie der Brückenschlag zwischen EWG und EFTA be- Wältigt werden könne oder ob es dem Bundes- Kanzler nur um die Schaffung eines Dreieck bündnisses Frankreich— Großbritannien— Deutschland gehe. Die bisherige Unterrich- tung der Oeffentlichkeit gebe Anlaß zu die- sen Befürchtungen. Offenbar, so fährt Deist fort, sehe sich die Bundesregierung nunmehr gezwungen, ihre bisherige, einseitig auf die EWG aus- gerichtete Europapolitik elastischer zu ge- stalten. Hier handele es sich um ein wichtiges Kapitel jener Bestandsaufnahme, zu der die deutsche Politik nach den Ereignissen der letzten Monate gezwungen sei. der Insel. sondern geradezu lammfrommer Geduld von Seiten der zyprischen Regierung und Bevölkerung bedürfen, um die im neuen Staatsvertrag enthaltenen Souveränitäts- verzichte nicht zu einem ständigen Be- Ke Erzbischof Makarios hörden- und Zuständigkeitskrieg werden zu lassen. Es kommt aber noch etwas anderes, sehr viel gefährlicheres hinzu: Die unheilvolle Spaltung der Inselbevölkerung in zwei sich unfreundlich gegen überstehende Blöcke von 400 000 Griechen und 100 000 Türken. Bis zu dem von den Engländern beim Aufleben Lumumba greift Hammarskjöld an „Der Generalsekretär soll durch neutrale Beobachter abgelöst werden“ Leopoldville, OPTY/AP/ dpa) Zwischen dem Generalsekretär der Vereinten Na- tionen, Dag Hammarskjöld, und dem k ongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba ist es am Montag so zu Spannungen gekommen, daß Hammarskjöld seine Abreise nach New Vork androhte, um dem Sicherheitsrat über das Verhalten der kongo- lesischen Regierung zu berichten. Lumumba hatte Hammarskjöld in einem scharfen Briefwechsel erklärt, die kongolesische Re gierung und das kongolesische Volk hätten das Vertrauen zu ihm verloren. In einem vorangegangenen Schreiben hatte Lumumba angedroht, die kongolesische Regierung werde„andere Maßnahmen“ ergreifen, falls Hammarskjöld nicht die Flugplätze unter die Kontrolle von kongolesischen oder anderen afrikanischen Truppen bringe, falls er die Transportmittel der UNO nicht zur Verfügung der kongolesischen Truppen stelle, damit sie in Katanga einrücken könnten, falls die UNO nicht sofort sämtliche angeblich von den Belgiern in Katanga verteilten Waffen beschlagnahme und an die kongolesi sche Zentralregierung aushändige sowie alle weißen Truppen aus Katanga abgezogen und durch afrikanische Truppen ersetzt würden. In seinem Schreiben an den UNO- General- sekretär forderte Lumumba den Sicherheits- rat der Vereinten Nationen auf, Hammar- skjöld in Kongo durch neutrale Beobachter ablösen zu lassen, In dem Brief erklärte Lumumba:„Wir fordern den Sicherheitsrat auf, unverzüglich eine Gruppe neutraler Beobachter nach Kongo zu senden, die fol- gende Länder vertreten: Marokko, Tunesien, Aethiopien, Ghana, Guinea, die Vereinigte Arabische Republik, Sudan, Ceylon, Liberia, Mali, Burma, Indien, Afghanistan und Liba- non. Die Mission dieser Beobachter wird es sein, die sofortige und uneingeschränkte An- Wendung der Sicherheitsratsbeschlüsse vom 14. und 20. Juli und vom 9. August 1960 sicherzustellen.“ Während auf dem Flugplatz von Elisabeth. ville im Abstand von zehn Minuten die ersten Militär-Transportmaschinen der Vereinten Nationen eintrafen, verließen fünf Flugzeuge mit insgesamt 100 belgischen Soldaten an Bord die Stadt in Richtung Kamina. Die Bel- gier verabschiedeten sich in einer kurzen militärischen Zeremonie. Mit Tränen in den Augen nahmen der bisherige belgische Ober- befehlshaber in Katanga, General Gheysen, und der belgische Missionschef Baron Lynden an der Abschiedsparade teil. Als vor dem Kriegerdenkmal ein belgischer Zug die Ge- Wehre präsentierte, riefen belgische Zu- schauer„Es lebe Belgien, es lebe Katanga“. Der kongolesische Staatspräsident Kasa- Wubu hat überraschend die Völker der Re- publik Kongo zum Frieden und zur Versöh- nung aufgerufen. In einer Ansprache über den Rundfunk von Leopoldville bat Kasa- wWubu ferner alle Kongolesen, an ihren Ar- beitsplatz zurückzukehren. Da während der Ansprache Kasawubus der kongolesische Ministerpräsident Lumumba neben ihm stand, vwrird angenommen, dag Kasawubu die Gegnerschaft seiner Abako-Partei gegen Lumumba mit überwinden helfen will. Lumumba hatte mehrfach betont, daß Kasa- Wwubu auf seiner Seite stehe. Ieh möchte Chrustschow sprechen, sagt Frau Powers Die Ankunft des Familienaufgebots in Moskau/ Mikrophone— und kein Erbarmen Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowjetunion Moskau. Die Ankunft des neunköpfigen Powers-Familienaufgebots in Moskau War eine Komposition aus komischen Rand- erscheinungen und tiefer menschlicher Tragik, die wahrscheinlich immer dann auftritt, wenn Publizität und Pietät miteinander kol- lidieren. Es war vier Uhr früh. Leichter Morgennebel lag beiderseits der Leningrader Chaussee, als die Straßgenkreuzer der US- Korrespondenten in nordwestlicher Richtung aus der sowjetischen Hauptstadt zum Flug- platz: Scheremetjew jagten. Die zur Be- grüßzung von Vater Oliver, Mutter Ida, Powers-Freund und Kaufmann Dr. Currey und des Arztes der herzkranken Ida Powers, Dr. Ingram, in die verschlafene Empfangs- Halle getretene Gesellschaft war teilweise Super- stilvoll gekleidet. Man rückte die Smokingfliege und die dunkle Jacke zurecht, Weil man eine nächtliche Abschiedsparty ge- feiert und das Schlafen nicht mehr ge- lohnt hatte. Man war etwas nervös, weil zwei UsS-Zeitschriften beèreits die leidvolle Geschichte der Familie Powers exklusiv er- worben hatten. Nun sollte in der von Lon- don anfliegenden Maschine ein für die Wah- rung dieser Rechte zuständiger Begleiter sitzen. Zwei mit Kameras ausgestattete So- Wietmenschen machten deshalb die sar- kastische Bemerkung:„MMMan at nur die Beine gekauft, oberhalb können wir foto- grafieèren“, So vergingen die 40 Minuten Verspätung. Als die„Comet“ ausrollte, stürzte alles zur Gangway. Ein älteres Ehepaar stieg lang- samen Schrittes herunter. Die Kameras Surrten. Man zückte die Bleistifte. Der alte Mann hob sein Haupt und sagte:„Ich bin es nicht!“ Es waren angelsächsische Touristen, die keine Ahnung hatten, wer mit ihnen flog. Als Vater und Mutter Powers dann wirklich auf dem Moskauer Flugfeld standen— er in zerknittertem braunem Anzug mit schwar- zem Binder und Strohhut, sie, schwer auf ihren Mann gestützt, in pfeffer- und 8312 fkarbenem Mantel— waren sie sofort, wie beim Abflug in den US, wieder mit den Millionen Fernseh- und Rundfunkteilneh- mern verbunden. Die Mikrophone schwenk- ten vor ihnen her, so daß es im Zickzackkurs über das Flugfeld von Scheremetjew ging. Auf die Frage, ob er besorgt sei, sagte Oliver Powers:„Ja.“ Auch hoffe er, seinen Sohn noch vor dem Prozeß sprechen zu können. Ida Powers war keines Wortes fähig. Zwi- schendurch schaltete sich ein vierschrötiger Manager mit hochgereckten Armen abschir- mend ein„I am in the retale- business“ len bin im Wiedergabegeschäft“). Das war der Einzug der Powers-Eltern. Einige sowjetische Frühaufsteher, Taxichauf- keure und Flughafenbedienstete, schüttelten den Kopf. Die kleine Intourist- Empfangs- dame war schließlich froh, als sie ihre Gäste im Hotel„Sowietskaja“ untergebracht hatte. Hier gab es am Nachmittag die erste Presse- konferenz. Vater Powers lieg eine Erklärung verlesen: Er sei gekommen, um seinem Sohn zu helfen. Er sei kein Millionär, sondern ein einfacher Arbeiter. Er wolle an einen anderen Vater und an sein menschliches Ge- fühl appellieren. Wenige Stunden später flog aus Brüssel die zweite Powers- Gruppe ein: die 24jährige Frau des US- Piloten, Barbara Powers, brachte ihre Mutter, Mrs. Brown, die Rechts- anwälte Alexander Parker und Frank Rot- Seres sowie den Arzt Dr. Bauga mit. Im Ge- Zensatz zu den hilflos wirkenden Eltern des Fliegers xelgte die schlanke, anmutige junge Frau im schwarzen Seidenkleid und breit- randigen dunklen Hut eine Sorge und Kummer überragende Gefaßtheit. Man spürte: Hier kam eine Frau, entschlossen, alles Menschenmögliche für ihren unglück- lichen Mann zu tun. Am Sonntag beantwortete Frau Powers sehr ernst und traurig, aber klar und intel ligent, die Fragen des Korrespondenten. Sie sagte, das State Department hätte wenig- stens in der Anfangsphase mehr für ihren Mann tun müssen. Auf die Frage:„Warum?“ antwortete sie:„Ich weiß es nicht. Ich sage es als Frau, nach meinem Gefühl.“ Sie sieht die schuldhaften Zusammenhänge, die zu dem Unglück führten, auf ihre Art, Francis Powers sei zwar ein Scout, ein Aufklärer, gewesen, aber er habe im Rahmen einer gro- Ben allgemeinen Anordnung des Präsidenten gehandelt. Er habe nicht nach fremdem Eigentum getrachtet und niemanden um- gebracht. Barbara Powers wehrt sich gegen die harte Konsequenz:„Es ist sein Leben und mein Leben, um das es geht.“ Alle ihre Wünsche trägt sie nun in Mos- kau über die Reisegesellschaft Intourist“ vor.„Ich bitte darum, von Chrustschow empfangen zu werden“, sagte Frau Powers, „ich möchte den sowjetischen Verteidiger sehen und den Anklagevertreter sprechen.“ Sie meint, es gehöre zu den internationalen Rechtsnormen, daß ihr Verteidiger Kontakte zu sowjetischen Kollegen aufnehmen könnte. Aber sie weiß bis zur Stunde nicht, was sie erreichen kann., Immerhin, mit dem Vertei- diger darf sie sprechen. Sonst ist alles Unigewig für Barbara Powers. Sie weiß nicht einmal, ob sie einen Platz im Gerichtssaal erhalten wird. Sie sitzt auf Zimmer 307 im Hotel„Sowietskala“ und wartet. 1 der Unabhängigkeitskämpfe vor sieben Jah- ren verhängten Ausnahmezustand lebten beide Bevölkerungsteile Jahrhunderte hin- durch als eine einheitlich geschlossene Ge- meinschaft. Um den EOKA-Kämpfen, die den Anschluß der Insel an Griechenland woll- ten, besser begegnen zu können, putschten die Engländer die Türken auf und benutz- ten sie geschickt zur Erhaltung ihrer Kolo. nialherrschaft. Unter dem Deckmantel dez Schutzes der türkischen Minderheit errich teten sie das Züricher Abkommen, das die selbständige Republik Zypern aus der Taufe hob und eine Regierung und örtliche Selbst- verwaltung nach dem Bevölkerungsproporz vorsah. 70 zu 30 war und ist die Zauberfor- mel im Inselparlament, in den Regierungs- stellen, in der örtlichen Selbstverwaltung. Von 100 öffentlichen Stellen müssen 70 an griechische und 30 an türkische Zyrioten gehen. 5 Trotzdem die Insel jetzt 20 Monate un- unterbrochen Frieden hatte, ist ihre Be- wohnerschaft durch die Ereignisse der Un- ruhen noch sehr gespalten. Ein Staat, der über keinerlei Industrie verfügt, aber sich bei nur einer halben Million Menschen den Luxus zweier getrennter Wirtschaftseinhei- ten leistet, steht zunächst wirtschaftlich auf keinem gesunden Boden. In einem türkischen Dorf wurde kürzlich noch ein Bewohner krankenhausreif geschlagen, weil er von einem griechischen Händler Zigaretten ge- kauft hatte. Die einzige Brauerei auf der Insel gehört einem Griechen, der bis zum Ausnahme- zustand sein Bier an beide Bevölkerungsteile verkaufte. Zur Zeit importieren die Türken ihr Bier von der Türkei und vom Kontinent und zahlen mehr dafür, während die griechi- sche Brauerei auf den türkischen Anteil an dem an sich schon zu kleinen Markt verzich- ten muß. Die gleiche Spaltung und Abtren- nung gilt für Sport und Erholung. Der Bade- strand ist in griechische und türkische Hälf- ten eingeteilt. Keine türkische Fußballmann- schaft spielte in den letzten Jahren gegen eine griechische, wie es früher selbstver- ständlich war. Ab heute stehen aber beide Bevölkerungs- teile vor der schwierigen Aufgabe, ihr neues Staatswesen gemeinsam zu tragen und zu verwalten, dazu an allen Ecken und Enden eingeengt und behindert durch die souverä- nen Reservate, die sich die einstige Kolonial- macht England ausbedungen hat. Wenn das Regierungsschiff der neuen Republik Zypern micht gleich zu Anfang an diesen gewaltigen Klippen scheitern soll, dann müssen seine In- sassen— an der Spitze der Präsident, Erz- bischoff Makarios— ein Maß von staatsmän- nischer Verantwortung zeigen, daß die in der heutigen Welt geltenden Normen bei weitem Übertreffen muß.. 5 Zusammenarbeit im Weltraum? Stockholm.(AP) Auf dem elften inter- nationalen Astronautenkongreg, der am Montag in der schwedischen Hauptstadt er- öffnet wurde, hat der sowjetische Satelliten- Experte, Professor Leonid I. Sedow, der auch Präsident des Kongresses ist, die Möglichkeit einer amerikanisch- sowjetischen Zusammen- arbeit bei Weltraumprojekten angedeutet. Sedow sagte in seiner Eröffnungsrede, daß verschiedene Weltraum Hxperimente 80 schwierig und so teuer seien, dag sie ge- meinsam von mehreren Ländern unternom- men werden sollten. Auf einem anschließen- den Empfang im Stockholmer Rathaus fügte er hinzu, eine Zusammenarbeit amerika- nischer und sowjetischer Astronauten sei in naher Zukunft denkbar. Sie sei jedoch von der jeweiligen internationalen Lage abhän- gig und müsse von den Regierungen ver- einbart werden, An dem fünftägigen Kon- greßß nehmen 550 Delegierten aus 32 Ländern, darunter auch der deutsch- amerikanische Raketenforscher Wernher von Braun teil. Fachleute verlassen Rotchina Belgrad.(AP) Aus China hat nach einem Bericht eines 0 jugoslawischen Nachrichtenagentur Tanjug ein Massenauszug der sowjetischen Fachleute eingesetzt. Der Bericht wurde am Montag von den beiden größten Belgrader Zeitungen, „Borba“ und„Politika“, gedruckt. Wie der Tanjug- Korrespondent meldet, sollen in den letzten Tagen mehrere Sonderzüge mit heim- kehrenden sowjetischen Fachleuten Peking Verlassen haben. In Peking sei dazu bekannt- gegeben worden, daß die Verträge der Fach- leute„abgelaufen“ seien.„Trotzdem gibt es auch andere Versionen, die die Dinge in einem anderen Licht darstellen“, fügt der Korrespondent hinzu. Diplomatische Beobach- ter in Belgrad erklären dazu, die Entwick- lung sei durch die zunehmenden ideologischen Gegensätze zwischen der Sowjetunion und China entstanden. FHilie für Afrika. Washington.(upi/ dpa) Das amerikanische Außenministerium hat am Montag beim Kon- greßz beantragt, 100 Millionen Dollar an Aus- landshilfe für die neuen Staaten Afrikas, be- sonders für die Kongo- Republik, zu bewilli- gen. .. und für Südamerika Einzelheiten des geplanten Hilfsprogramms der USA für Lateinamerika legte der stell- vertretende Außenminister Douglas Dillon am Montag in Washington dem Außenpoliti- tischen Ausschuß des Senats vor. Dillon setzte sich vor den Senatoren dafür ein, die 500 Millionen Dollar zu bewilligen, die Eisenhower in seiner letzten Botschaft an den Kongreß für das lateinamerikanische Hilfsprogramm gefordert hatte. Die Bedürf- nisse Lateinamerikas sind nach Darstellung Dillons so groß, dag auch die angeforderten 500 Millionen Dollar nur als erster Beitrag der USA angesehen werden dürften,„Wir wissen, daß zusätzliche Beträge in dem Male erforderlich sein werden, wie ein Fortschritt erzielt wird.“ Weitere Berichte siehe Seite 9 Sonderkorrespondenten der * 1.= N no e 60: ch ga.= g 22 g— rere 8 0 1 5 2 3 5— „0 188 Jah- bten hin- Ge- den voll- Aten lutz- dolo- deg rich · die aufe lbst- POrz for- ngs- er- um er- n- ich eit n. et. aß 85 te 1 er g te on n, er en N 8 t- n- in er n- K 1d 1 8 — 1 7))777VVVCͥò Nr. 188/ Dienstag, 16. August 1960 WELT UID WISSEN MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Was sonst noch geschag Die französische Regierung hat einen Ent- wicklungsplan für Paris gebilligt, dessen Ver- Wirklichung etwa 25 Milliarden neue Frances (rund 21 Milliarden DM) verschlingen wird. Vorgesehen ist die Errichtung von fünf Tra- bantenstädten für je 100 000 bis 200 000 Men- schen. Die Elendsviertel der französischen Hauptstadt sollen niedergerissen und durch moderne Siedlungen ersetzt werden. * Mit einem Sprung von der zweiten Platt- form des Eiffelturms nahm sich der 56 Jahre alte, in Paris lebende pensionierte amerika- nische Oberst William Throop das Leben. In einem Abschiedsbrief erklärte er, er habe in den USA keine Angehörigen und wünsche in Paris begraben zu werden. * Bei einem Pferderennen in Agua Caliente (Mexiko) lachte am Sonmtag einem Wetter das Glück, denn bei einem Einsatz von nur 32 Dollar tippte er sechs Sieger richtig und strich dafür 78 517 Dollar ein. Schon am Samstag hatte eine 65 jährige Witwe auf der gleichen Bahn Aufsehen erregt, als ihr bei sechs Dollar Einsatz für sechs richtig getippte Gäule 59 153 Dollar ausgezahlt wurden. * Beim Einbruch in die Stahlkammer eines Münzensammlers in Chikago(USA) haben unbekannte Täter Goldstücke und seltene Münzen im Wert von 50 000 bis 75 000 Dollar (210 000 bis 315 00% DM) erbeutet. In dem gleichen Raum aufbewahrte Münzen im Ge- samtwert von rund 100 000 Dollar(420 000 D-) ließen die Einbrecher unbeachtet, ver- mutlich, weil sie zum Abtransport zu schwer waren. * In der kanadischen Stadt Winnipeg ist es am Sonntag zu einer Zuchthausrevolte ge- kommen, bei deren Niederschlagung ein Ge- fangener erschossen wurde. Vier weitere Häft- linge wurden durch Gewehrfeuer verletzt, drei Angehörige des Wachpersonals erlitten ebenfalls Verletzungen. Die Meuterer legten Feuer in einem Lagerraum für Sportgeräte. Der Brand griff auf ein größeres Gebäude über, das zerstört wurde. 5 Die in Teilen Westpakistans wütende Cholera-Epidemie hat nach amtlichen An- gaben in den vergangenen drei Wochen 400 Todesopfer gefordert. In den Bezirken Quetta Guiranwala und Sialkot sind allein seit Don- nerstag 29 Menschen an der Seuche gestorben. 289 neu Erkrankte sind in dieser Zeit in die Krankenhäuser aufgenommen worden. * Ein sieben- und ein vierjähriger Junge verbrannten in Madrid auf offener Straße in einer Holzkiste, die sie als„Festung“ benutz- ten. Da die Kiste mit Teer angestrichen war, stand sie sofort in hellen Flammen, als sie durch einen noch nicht geklärten Umstand Feuer fing. Herbeieilende Passanten konnten nicht mehr helfen. * Vierzig Jungen eines Ferienlagers bei Morges im Schweizer Kanton Waadt sind an Pilzvergiftung erkrankt. Sie hatten unter Aufsicht in einem Wald Pilze gesammelt, die zwar kontrolliert wurden, unter denen sich dermoch einige giftige Fliegenpilze befanden. Nach dem Genuß der Pilze zeigten sich bei vierzig von den hundert Lagerangehörigen sowie bei einigen Aufsichtspersonen schwere Vergiftungserscheinungen. * Ein Landwirt aus Glos in Oesterreich ist ums Leben gekommen, als er von dem Pro- peller eines Flugzeuges erfaßt wurde. Wie die Polizei mitteilte, landete die Maschine auf einem Feld in der Nähe des Bauern. Der Mammn, der noch nie ein Flugzeug aus der Nähe gesehen hatte, ging zu nahe an die Luft- schraube heran und wurde von ihr am Kopf getroffen. * Ein deutscher„Königstiger-Panzer“, der 1945 von den Amerikanern bei Aachen er- beutet und nach den Vereinigten Staaten gebracht worden war, wird jetzt auf Bitte der Vereinigten Staaten gebracht worden War, wird jetzt auf Bitte der deutschen Bot- schaft der Bundesrepublik zurückgegeben. Der„Königstiger“ wiegt 75 Tonnen und ist mit einer 88-Millimeter-Schnellfeuerkanone bestückt. Das Monstrum soll in einem Pan- „ bei Frankfurt aufgestellt wer- en. ——„- Diese beiden Zeichnungen zeigen die glatte Fortbewegung eines zur Familie der Delphine gehörenden Tümmlers(oben) und die Bildung von Störungswirbeln am Rumpf vom U-Boot Wirbelbildung, desto stärker der Wasser widerstand. tische Darstellung ihr (unten), je größer die Hohlrdumen ist, die 4 Mikroskopische Aufnahme von der Delphinkaut(oben) und schema- es Aufbaus(unten). Man nimmt an, daß es die Elastizitat dieser Struktur aus glatter Außenhaut, Stütgewebe und die Wirbelbildung nakezu unterbindet. Die Natur als Lehrmeisterin der Technik Strömungswirbel beeinträchtigen die Geschwindigkeit der Schiffe/ Abhilfe durch künstliche Delphinhaut? Der Tümmler verursacht nur ganz ge- ringe Wellenbewegung, wenn er durchs Wasser schießt. Schiffsbaufachleute beschäf- tigen sich seit langem damit, das Geheimnis dieser mühelosen Fortbewegung zu lüften. Denn sowohl Schiffe als auch Flugzeuge werden durch die von ihnen selbst erzeugten Strömungswirbel wesentlich in ihrer Ge- schwindigkeit beeinträchtigt; Wasserfahr- zeuge verbrauchen bis zu 90 Prozent ihre. Antriebsenergie allein dafür, die durch die Wirbelbildung ausgelöste Bremswirkung zu überwinden. Untersuchungen an Tümmlern, die zur Familie der Delphine gehören, haben jetzt ergeben, daß das Schwimmtempo dieser äuhßerlich plump wirkenden Wassersäuge- tiere erheblich größer ist als die Normal- geschwindigkeit eines anderen Tieres ent- sprechender Größe und Form. Auch kostet es den Tümmler offenbar nur geringen Kraftaufwand, in kürzester Zeit lange Strek- ken zurückzulegen. Eine gründliche Beob- achtung dieses geübten Schwimmers zeigte, dag die winzigen Kräuselwellen an der Seite auf eine geheimnisvolle Weise fast alle plötzlich zum Stillstand kommen, che sie in Wirbel„ausarten“. Dieser Dämpfungs- effekt, der sicherlich mit der auffallend hohen Schwimmleistung zusammenhängt, ist seit 15 Jahren Gegenstand wissenschaft- licher Untersuchungen zur Frage der„Grenz- Mit schmalen, raketen- ähnlichen Körpern, die mit einem wirbeldämp- fenden Ueberzug versehen sind, werden Schleppver- suche im Wasser zur Messung des Wasser- widerstandes unternom- men. Im Boot sitzend Dr. Kramer. Bilder: USIS flächenstabilisierung“, wie man dieses Pro- blem in der Technik nennt. Dr. Max O. Kramer, in den Vereinigten Staaten einer der führenden Wissenschaft- ler àuf dem Gebiet der Strömungsmechanik, glaubt jetzt, das Rätsel der Schwimmtechnik des Tümmlers im Prinzip gelöst zu haben. Er untersuchte unter anderem auch den anatomischen Bau des Tümmlers und fand bei der mikroskopischen Prüfung von Ge- webeschnitten, daß sich unter der glatten, elastischen Außenhaut von 1,6 mm Dicke eine Art Stützgewebe befindet, das durch zahllose, miteinander in Verbindung ste- hende Hchlräume unterbrochen ist. Dr. Kramer, der übrigens aus Deutschland stammt und im Jahr 1946 nach den Ver- einigten Staaten übergesiedelt ist, hält es für sehr wahrscheinlich, daß die federnde Elastizität der Haut samt des Unterhaut- gewebes die Wirbelbildung im Wasser und damit den Wasser widerstand merklich re- duziert. Die United States Rubber Company maß dieser Entdeckung so große Bedeutung bei, daß sie jetzt mit Dr. Kramer eng zu- sammenarbeitet, um die von dem Wissen- schaftler aufgestellte Hypothese durch Ex- perimente zu belegen. Ziel dieses umfang- reichen Forschungsprogrammes ist es, U- Booten und Schiffen durch einen besonderen Ueberzug einen ähnlichen Wirbeldämpfungs. effekt zu verleihen, wie ihn der Tümmler besitzt. Von den zahlreichen in der Zwischen- zeit für diesen Zweck entwickelten Mate- rialien scheint sich eine elastische dünne Auflage aus einer Kautschukverbindung mit der Fabrikationsbezeichnung„Laminflo“ am besten zur Wirbeldämpfung eignen. Sie ist auf der Oberseite völlig glatt, auf der Unterseite jeodch mit einem Säulenprofil versehen; die untereinander verbundenen kleinen Hohlräume werden mit einer Flüs- sigkeit niedriger Viskosität gefüllt. Bei den mit„Laminflo“ verkleideten, stromlinienförmigen Schwimmobjekten, mit denen bisher Strömungsversuche unter Was- ser durchgeführt wurden, ergab sich eine Verminderung des Wasserwiderstandes bis zu 50 Prozent. Wahrscheinlich kann die Wirbelbildung noch weiter reduziert werden, wenn erst einmal die umfangreichen Ver- suchsserien beendet und die Erfahrungen ausgewertet sind. Gegenwärtig experimen- tiert U. S. Rubber nur mit Motorbooten; das Laminflo-Material soll jedoch später auch als Ueberzug an großen U-Booten, Flug- zeugen und Raketen erprobt werden. Außer- dem denkt man daran, Rohrleitungen, die für den Transport von Flüssigkeiten oder Gasen dienen, innen mit Laminflo auszu- kleiden. Größere Geschwindigkeiten bei ge- ringerem Energieaufwand wären das Er- gebnis der Nutzbarmachung eines Prinzips, das uns die Natur an bestimmten Arten von Wassertieren demonstriert. Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute wolkig mit mehrfachen Aufheiterungen. Höchstens noch vereinzelt Schauer. Höchst- temperaturen bis 20 Grad. In der kommen- den Nacht meist klar. Frühtemperaturen 10 pis 12 Grad. Am Mittwoch zunächst heiter, später wieder wolkiger. Höchsttemperaturen 20 bis 22 Grad. Mäßiger, zeitweise schwacher Wind aus Süd bis Südwest. Sonnenaufgang: 5.17 Uhr. Sonnenuntergang: 19.42 Uhr. 5 Vorhersage- Karte för 10.8.0- Uhr Y 10204 5 2. * lſois d Pegelstand vom 15. August Rhein: Maxau 660(422); Mannheim 516 (17); Worms 418(44); Caub 355(4. 15). Rhein: Plochingen 215(24%); Gundels- heim 200( 52); Mannheim 508(11). Ausbrecher erschossen Ein aus dem Zuchthaus von San Quentin (Kalifornien) ausgebrochener Gewaltverbre- cher ist am Sonntag in der Nähe der Stadt Jenner in Nordwest-Kalifornien von Polizei- beamten erschossen worden, nachdem er zu- vor sieben Personen als Geiseln gefangen ge- halten hatte. Der 38 jährige George F. Winn war von einem Gericht in Los Angeles wegen Raubes und Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe verurteilt worden und verbüßte eine längere Haftstrafe im Zuchthaus San QAuen- tin. Am 2. August war er während eines Arbeitseinsatzes entflohen und tauchte erst am Samstagabend wieder auf, als er die Küchentür eines Hauses in Jenner aufriß, dem Hausbesitzer Larry von Arx ein Mes- ser in den Rücken hielt und etwas zu essen verlangte. Er sagte, er habe seit über einer Woche nichts als Wasser und rohen Fisch zu sich genommen. Um seiner Forderung Nach- druck zu verleihen, drohte er:„Tun Sie, was ich verlange, oder ich töte Sie. Ich habe schon vorher getötet.“ Frau von Arx setzte dem Verbrecher gebratenes Fleisch und Kar- toffeln vor. Während der ungebetene Besu- cher noch beim Essen saß, immer sein Mes- ser griffbereit, kamen die beiden 16 und 18 Jahre alten Söhne des Ehepaares nach Hause. Sie mußten hereinkommen und durf- ten das Zimmer nicht mehr verlassen, eben- sowenig wie drei ihrer Freunde im Alter von 15 bis 16 Jahren, die wenig später zu Besuch kamen. Zwei Stunden lang hielt Winn seine Ge- fangenen fest, rauchte und schwatzte sinn- loses Zeug. Dann riß er die Telefonschnur aus der Dose, griff sich von Arx' doppelläu- figes Jagdgewehr, packte sich etwas zu essen ein und floh mit von Arx' Wagen. Larry von Arx alarmierte von einem Telefon in einem anderen Zimmer des Hauses aus die Polizei, die sofort die Ausfallstraßen blockieren ließ. An der Straße nach Norden tauchte kurz darauf von Arx Wagen mit Winn am Steuer auf. Als die Polizisten Stoppzeichen gaben, floh Winn mit dem Gewehr in den Busch. Wenige Minuten später rief er:„Ich komme heraus“. Als er auftauchte, gab er Zwei Schüsse auf die Polizisten ab, verfehlte sie jedoch. Die Beamten erwiderten das Feuer, und der neunte Schuß traf Winn in die Schläfe. Eine Stunde später starb er, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Was wir sahen: „Das Leben ist so wie es ist..“ Turgenjews farblose Komödie„Ein Mo- nat auf dem Lande“, eine Aufführung der „Schauspieltruppe“ mit Maria Becker, Will Quadflieg und Robert Freitag, der auch für die Regie verantwortlich zeichnete, bot in der Wiedergabe durch den Nord- und West- deutschen Rund funkverband Hamburg einen brillanten Theaterabend. Man freute sich an der perfekten Wort-Artistik einer Konver- sation, die mit Gefühlen spielt und an Ab- gründen vorbeitändelt, um die Langweile eines ländlichen Sommeridylls zu vertrei- ben. Doch diese kleinen Lügen und halben Wahrheiten, dieser gewünschte, aber nie- mals gewagte Schritt vom Pfade der Tugend, dieses ewig beklagte Versäumnis, das mit Resignation und dem schalen Triumph bür- gerlicher Wohlanständigkeit erkauft ist— das alles bewegt uns nicht, sondern zieht kern und fremd vorüber wie eine Geschichte m„Gartenlauben“-Sii, Vielleicht wäre sie interessanter gewesen, wenn der„Westler“ Turgenjew,— der lange in Baden-Baden lebte und 1883 in Bougival bei Paris starb, darin ein typisches Bild der russischen Ge- sellschaft gezeichnet hätte. Diese Menschen aber waren in jedem europäischen Land zu- hause, blasse Klischee-Figuren, bürgerlich sentimentale Charaktere, wie sie der litera- rischen Mode jener Zeit entsprachen. Noch weniger glücklich war die Wahl des Pirandello-Stückes„So ist es— ist es so?“, in dem der Autor die Frage nach der Wahr- heit stellt und die Antwort dem Zuschauer überläßt. Die Bemühung, das Geheimnis des Herrn Ponza, seiner Frau und seiner Schwie- germutter zu erforschen, bleibt vergeblich, denn jeder der Beteiligten sieht die Dinge anders. Wer aber sieht sie richtig? Die My- stifikation ist komplett und hinterläßt beim Publikum ein Gefühl ärgerlicher Verwir- rung. Immerhin bot diese Begegnung mit ei- nem in den zwanziger Jahren vielbewunder- ten Experimentator der modernen Dramen- technik interessante Vergleichsmöglichkei- ten, wenn auch die Aufführung des Bayeri- schen Rundfunks unter der Regie von Hans Reinhard Müller nicht gerade ideal zu nen- nen War. Die reizvollste und sonderbarste Antiqui- tät, die das Fernsehen dieser Woche zu bie- ten hatte, war Friederike Kempner, der „Schlesische Schwan“, eine dilettierende Dichterin, die durch ihre hausbackenen mi- serablen Verse berühmt wurde. Eigentlich war es kein Thema für den Bildschirm und noch weniger ein Gegenstand, der irgend- welche Bedeutung aufzuweisen hatte. Je- doch die Kuriosität dieser Erscheinung, die- ses„einmalige Genie der unfreiwilligen Ko- mik“,(weil ihr immer dort justament der falsche Reim in die Kehle gerät, wo sie es mühelos richtig machen könnte) war schon ein Vergnügen besonderer Art. Gerhart Hermann Mostar, ihr liebevoller Biograph, der Komponist und Theologieprofessor Heinrich Vogel und der Sänger Carl Schlott- mann als kongenialer Interpret einiger Lie- der nach Texten Friederike Kempners gaben in Gespräch und Darbietung ein höchst lebendiges Bild dieses originellen Landfräu- leins, das seine eigenen literarischen Pro- dukte bitterernst nahm und schallendes Ge- lächter in der amüsierten Oeffentlichkeit er- regte. Und doch hat sie gerade damit er- reicht, daß man auch auf ihre sozialen und humanitären Anliegen aufmerksam wurde. Zwei Dinge lagen ihr besonders am Herzen: der Tierschutz und eine verbesserte Fried- hofsordnung, die das Begrabenwerden von Scheintoten verhindern sollte. Zwar hatte Friederike ganz im Stil ihrer köstlich-bana- len Poeterien festgestellt: Das Leben ist so, Wie es ist... Aber beim Tod hörte auch für diesen unerschütterlich vor sich bindichten- den Familienschreck die Gemütlichkeit auf. E. P. Modernes Gesundheitswesen Urlauber als Infektionsquelle (dgk) Aerzte und Gesundheitsbehörden der Stadt München haben im vergangenen Jahr eine bedenkliche Feststellung machen müssen: Rund 80 Prozent aller Typhus-, Paratyphus- und Virusinfektionen wurden durch Urlauber in ihre Heimatstadt ein- geschleppt! Seit langer Zeit wurden zum ersten Mal auch wieder frische Syphilisfälle gemeldet! München steht diesen erschreckenden Tatsachen keineswegs alleine gegenüber. In anderen deutschen Städten finden wir ähn- liche Verhältnisse. Nicht der Anstieg der Auslandsreisen trägt die Schuld hieran, son- dern einzig und allein der verantwortungslos Reisende selbst. Diejenigen, die es zu Hause an persönlicher Sauberkeit nicht mangeln lassen, verhalten sich meist auch auf Reisen hygienisch einwandfrei. Aber die meisten Urlauber— es muß leider gesagt werden— benehmen sich gerade auf Reisen so, als hätten sie nie etwas von Bakterien und anderen Krankheitserregern gehört. So wird das Obst fast immer ungewaschen direkt aus der Tüte gegessen, das Wasser aus unbe- kannten Quellen getrunken und das Speise- eis aus Händen entgegengenommen, die gleichzeitig klebrige Geldscheine wechseln! Solange Infektionen aus Leichtsinn auf den Empfänger selbst beschränkt bleiben, kann er bestenfalls Mitleid erwarten. Die eigentliche Tragik beginnt jedoch erst dann, wenm er seine Mitmenschen infiziert oder wenn er auf Grund seiner Krankheit den Beruf aufgeben muß! Mancher Urlauber wird, unter Umständen ohne Erkrankung und ohne Kenntnis der Gefahr, zum Dauer- ausscheider von Krankheitserregern. Uebt er einen Beruf in der Lebensmittelbranche, in der Krankenpflege oder als Erzieher aus, dann kann er für seine Mitmenschen zu einer großen Gefahr werden. Medizinische Statistiken sind nicht alleine kür den Arzt interessiert. Die Münchener Statistik fordert eine bessere Gesundheits- aufklärung für alle Urlaubsreisenden her- aus, besonders für Reisende, die in den Süden fahren. Mehr als bisher sollten auch Reise- büros und-gesellschaften in die Hygiene- Prophylaxe eingeschaltet werden. Zuckerkrankheit nimmt zu (dgk) Die Zuckerkrankheit nimmt in allen zivilisierten Ländern zu. Die Gründe hierfür sind unbekannt. Sie werden jedoch in dem zunehmenden Wohlstand und der dadurch bedingten Uberernährung und Gewichts- zunahme gesehen. Allerdings nimmt auch die Zuckerkrankheit der Jugendlichen zu, für die diese Voraussetzungen nicht un- bedingt zutreffen. Da auf jeden bekannten Diabetiker ein unbekannter kommt, sollten die Organe des öffentlichen Gesundheits- wesens unbedingt unternehmen— wie dies als Einzelaktion aus persönlicher Initiative eines Amtsarztes in Mülheim/Ruhr geschah— um die Betrof- fenen überhaupt auf die Zuckerkrankheit aufmerksam zu machen, von der sie oftmals im Anfangsstadium nicht viel spüren. Recht- zeitige Behandlung der Zuckerkrankheit ist von ausschlaggebender Bedeutung für das Schicksal des Kranken. Er kann als „unbedingt gesund“ gelten, seiner Arbeit nachgehen und braucht nicht mit einer Ver- kürzung der Lebensdauer zu rechnen. Schlecht betreut und un zweckmäßig behan- delt, führt das Leiden dagegen zu früh- zeitiger Invalidität, wodurch die Allgemein- heit belastet wird. Blutdruckangst Eine italienische Firma hat Münzautoma- ten entwickelt, die in den Apotheken auf- gestellt werden sollen, und mit denen jeder Kunde seinen Blutdruck messen kann. Dar- über hinaus kommt aus den USA die Nach- richt von der Aufstellung ähnlicher Blut- druckmesser an Straßen und Plätzen. Vor einer solchen Entwicklung kann nicht entschieden genug gewarnt werden. Schon jetzt kommen zahlreiche Menschen auf- geregt in die ärztliche Sprechstunde mit der angstvollen Frage, ob ihr Blutdruck in Ord- nung sei, nachdem sie zweifelhafte Inserate und Zeitungsberichte gelesen haben. Es gibt keine Blutdruck-Norm-Zahlen, aus denen der Laie sich selbst ein klares Bild seines Gesundheitszustandes ableiten und dann wo- möglich noch eine Behandlung nach eigenem Gutdünken einleiten kann. Die Blutdruck- messung und-beurteilung ist ausschließlich eine Angelegenheit des behandelnden Arztes. In allen anderen Fällen kann es durch Fehl- beurteilungen nur zur Verängstigung der Patienten und zum Hypochondertum kom- Massen untersuchungen men. Sportler bereiten die weni dys, deren Verhalten unter den Nachtruhe gestörten Anwohnern Aufregung und Empörung verursacht hatte. gab es vor allem Blechschaden. Der Ge- che Ausmaße, daß die Heidelberger sperrt werden mußte. Seite 4 MANNHETIMHR MORGEN MANNREIMER LOKATI NACHRICHTEN Dlenstag, 16. August 1960/ Nr. 186 Forderung: Bootsführerschein und Zulassung: Ein gutsituierter Tausender übrig und mit 22 0 herumta 5 Zulassung ge Kostenpunkt: Bundes- Wirtschaftswunder-Mann kann, falls er ein paar at, ein Motorboot bis zu 153 Tonnen Wasserverdrängung kaufen tärken im Heck nach Herzenslust Vater Rhein auf den Wellen ntagsschiffer“ braucht dazu keinen Führerschein. Statt einer gt eine einfache Registrierung beim Wasser- und Schiffahrtsamt. k Groschen. Die Gebühr wird jetzt auf fünf Mark erhöht). Motor- bootfahrer brauchen sich in unserem ansonsten alles reglementierenden Staat außerordentlich wenig Bes Sie müssen weder Gese chränkungen auferlegen. Der ganze Rhein ist ihr Revier. wWindigkeitsbegrenzungen noch Sperren einhalten. Die Bojen beispielsweise, die einen schmalen Gewässerstreifen des Strandbades ab- grenzen, gelten nur für die Großschiffahrt. Kein Motorbootfahrer kann belangt zwischen ihnen durchfährt und Schwimmer erschreckt oder gar 1 werden, wenn gefährdet. D sprache zwi Beamten der Was: Lokaler Anlaf erstaunl rdt Fr chen Tatbestände wurden gestern in einer Aus- 1 2 und Max Minning(Wasser- und Schiffahrtsamt), hutzpolizei und Vertretern der Mannheimer Presse bekannt. Der bedauerliche Unfall im Kiefweiher, bei dem ein 20jähri- ger Schwimmer von einem Motorboot mit einem Wasserskifahrer im Schlepp über- fahren und tödlich verletzt wurde. Jeder Motorbootbesitzer erhält bei der Registrierung auf dem W er- und Schiff- fahrtsamt ein klei Heftchen in die Hand gedrückt(Titel itt über die Aus- übung des W m ͤ deu n Rhein- stromgebiet t dem ein Hektographlertes B. 5 das Fahren mit Motorsportbooten“, Wer diese Druckschriften, deren Aufmachung nicht gerade zum Lesen r t; nicht in den n HFapierkorb wirft, sondern fleißig studiert, erfährt, daß er vor allem die 88 4 und 6 der Rheinschiffahrtspolizeiverordnung beachten muß. Es sind typische„Gummiparagraphen“: Klein fahrzeuge müssen allen übrigen Fahr- Zeugen und Flößen den für deren Kurs und Zum Mansvrieren nötigen Raum lassen, und Können nicht verlangen, daß diese ihnen aus- S mal vergrößert sehen Sie die Welt auf hren Reisen— Wanderungen und beim Sport! horas- Sport 8x 30 vergütete Optik, Mittel- trieb 2 J. Gar., deut- 78 5 ches Erzeugnis nur 5 Anzahlung nur 15, Eine Sensation in Preis und gaualität! 15 Weichen(S 6). Und 8 4:„Die Schiffsführer haben alle Vorsichtsmaßregeln zu treffen, Welche die allgemeine Sorgfaltspflicht und die berufliche Uebung gebieten, um gegen- seitige Beschädigungen der Fahrzeuge, Be- hinderungen der Schiffahrt sowie Beschädi- gungen der Ufer und Anlagen jeder Art im Strom und an seinen Ufern zu vermeiden.“ Gesetze also, die zwar Sachbeschädigungen Monnheims großes Speziaſhaus 07, 5, Planken, ſel. 268 44/45 verhüten wollen, aber den Menschen— in diesem Fall den Schwimmer— völlig ver- gessen. Mit diesen Vorschriften in der Hand und der Verpflichtung, am Bug des Bootes in zehn Zentimeter großen Buchstaben und Zahlen das Kennzeichen aufzumalen, begeben sich also die Motorbootler auf große Fahrt. Einige sind in amtlich anerkannten Clubs zusam- mengeschlossen. Sie tragen statt einer Kenn- Ziffer den Namen ihres Clubs am Bug und führen einen Club- Wimpel. Diese Motor- ten Sorgen, denn die Clubs schulen ihre Mitglieder und passen auf, daß sie anständig fahren. In Mannheim sind 380 Kleinfahrzeuge registriert; davon 180 Motorboote. Nur ein kleiner Teil davon ist„organisiert“. Unter den Nicht-Organisierten gibt es eine ganze Menge„wilder Fahrer“. Sie sind die enfants terribles“ auf dem Rhein. Sie suchen den Rausch der Geschwindigkeit nicht nur im deausfahren, sondern im besonders ge- ichen Umberkreuzen. Manche drängt das Geltungsbedürfnis, ihre Raserei vor den Augen der Oeffentlichkeit zur Schau zu stel- len. Sie sind es, die am Strandbad vorbei- preschen oder den Anglern die Beute ver- jagen. Unter diesen Motorbootfahrern sind einige, denen der Führerschein für den Straßen- verkehr entzogen wurde. Niemand hindert sie daran, sich auf dem Wasser auszutoben. Im letzten Jahr wurden am Strandbad acht „Wilde“ Motorbootfahrer angezeigt, weil sie die Schwimmer gefährdeten. Die Anzeigen liegen heute noch unbearbeitet bei der Wasserschutzpolizei, weil jegliche gesetzliche Handhabe zur Strafverfolgung fehlt. Natürlich soll das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet werden.„Wir können die Zeit nicht zurückdrehen“, nahm Wasser- und Schiffahrtsamtsleiter Gotthardt Franz die Motorbootler in Schutz;„Motorboote sind nun einmal da, wir können sie nicht ignorieren“. Aus diesem Grund versucht das Wasser- und Schiffahrtsamt Reservate 2u kinden, in denen sich die Motorboote unge- stört tummeln können. Es sollen nach Mög- lichkeit Gewässer sein, wo auch der Wasser- skisport, der in den letzten Jahren im Ge- folge der Motorboote recht populär wurde, ausgeübt werden kann. Vor kurzem wurde der Rhein in seiner ganzen Länge dafür freigegeben(Ausnah- men sind die Mannheimer Reede von Rheinau bis zur Friesenheimer Insel und die Karlsruher Hafeneinfahrt). Diese Erlaubnis bleibt jedoch theoretisch. Der Rhein als Großschiffahrtsstraße ist viel zu verkehrs- reich, als daß sich ein Wasserskifahrer in Gefahr begeben wollte.„Das wäre genau so, als wenn wir Kinder auf einer verkehrsrei- chen Straße spielen lassen wollten“, sagen die Männer vom Wasser- und Schiffahrtsamt. Einen„Kinderspielplatz“ für die Wasser- sportler in einem Rhein-Nebengewässer einem Altrhein oder Baggerweiher— anzu- legen—„dort hätten wir sie unter Kon- trolle“— stößt auf Bestimmungen des„Lan- deswasser gesetzes“ von Baden- Württemberg, das diese Nebengewässer generell für Fahr- zeuge sperrt. Die linksrheinisch gelegenen Altrheingewässer unterliegen wieder einem anderen Gesetz, das zwar das Befahren er- laubt, aber nur mit fünf Stundenkilometern, Aus dem Polizeibericht. Rabiate Burschen ergriften die Flucht Vor einem Lokal in Schönau wurde nachts gegen 1.30 Uhr ein 21jähriger zusammen- geschlagen, weil er einem Mädchen zur Hucht verholfen hatte, das von zwei anderen jungen Männern festgehalten und belästigt worden war. Andere Passanten, die dem 21 Jährigen zu Hilfe kamen, wurden ebenfalls in die Schlägerei verwickelt. Einer dieser Passanten, ein 42jähriger verheirateter Mann, wurde von zwei rabiaten Burschen zu Boden geworfen und mißhandelt. Erst als noch weitere Vorübergehende in die„Kampf- Handlungen“ eingriffen, flüchteten die Row- in ihrer Erhängt und vergiftet Im Badezimmer seiner Wohnung in Nek- karau erhängte sich ein 50jähriger. Der Mann, der verheiratet war, konnte nur noch leblos aus seiner Lage befreit werden. Trunksucht und zerrüttete Familienverhält- nisse waren vermutlich die Ursache für den Verzweiflungsschritt.— Vor vier Wochen War eine 29jährige, verheiratete Frau mit einer Leuchtgasvergiftung ins Städtische 5 Krankenhaus eingeliefert worden; sie ist jetzt Zwölf Autobahn-Unfälle Vier Sehwer verletzte Starker Urlaubsverkehr und anhal- tender Regen waren die Ursachen zahl- reicher Verkehrsunfälle, die sich am Sonntag auf der Autobahn im Bereich der Landespolizei Seckenheim ereigne- ten. Den schwersten Zusammenstoß gab es, als ein in Richtung Karlsruhe fahren- der Pkw aus noch ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn geriet und dort mit einem entgegenkommenden Perso- nenwagen frontal zusammenprallte. Vier Personen mußten schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht werden, Bei den übrigen elf Karambolagen am Sonntag Samtbetrag wird auf 18 000 Mark ge- schätzt. Insgesamt 27 Fahrzeuge waren an den Zusammenstößen beteiligt. Die Verstopfungen erreichten zeitweilig sol- Autobahneinfahrt vorübergehend ge- do gestorben, ohne das Bewußtsein wieder- erlangt zu haben. Die Frau hatte alle Hähne des Gasherdes in ihrer Küche geöffnet; sie war von ihrem Ehemann bewußtlos aufge- kunden worden, Ein langjähriges Leiden soll die 29 jährige zum Selbstmord getrieben haben. Vergeblicher Selbstmordversuch Gegen 1 Uhr nachts wurde die Polizei von einem Selbstmordversuch unterrichtet, den ein 37jähriger in Neckarau verübt hatte. Der verheiratete Mann hatte eine giftige Flüssig- keit getrunken. Beim Eintreffen der Polizei War er bereits ohne Bewußtsein. Er wurde sofort ins Städtische Krahkenhaus eingelie- fert; Lebensgefahr besteht nicht. Der Selbst- mordversuch wird mit der bevorstehenden Ehescheidung des 37jährigen in Zusammen- hang gebracht. 5 Eigentümer gesucht Im Laufe des Monats Juli konnte die Poli- zei eine größere Anzahl Schraubenschlüssel, Flickzeuggarnituren, Fahrrad-Schellendeckel und anderes Fahrrad-Zubehör sicherstellen. Die ermittelten Diebe haben die aufgeführ- ten Teile am Stollen wörth-Weiher und am Strandbad„erbeutet“. Die Kriminalpolizei bittet Geschädigte, im Polizeipräsidium, L. 6, 1, Zimmer 401, vorzusprechen. Versuchsgut Limburgerhof kann besichtigt werden Anläßlich der Landesobstbautagung vom 16. bis 18. September in Mannheim wird vom Badischen Landesobstbauverband eine Lehr- und Besichtigungsfahrt zum Limburgerhof veranstaltet. Das Versuchsgut Limburgerhof der BASF ist nicht nur für Fachleute sehens- Wert, sondern vermittelt auch jedem am Gartenbau Interessierten viele wertvolle Er- kenntnisse und Anregungen. Die Fahrt zum Limburgerhof ist für Sonntag, den 18. Sep- tember um 8 Uhr ab Mannheim(Rückkehr gegen 13 Uhr) vorgesehen. Anmeldungen zu dieser Fahrt können an das Städt. Garten- bauamt in D 7, 18-4, gerichtet werden. Wohin gehen wir? Dienst a g, 16. August Filme: Planken Großes Haus:„Außer Atem“; Kleines Haus:„Das süße Leben“; Al- ster:„Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg: „Hetzjagd“; Scala:„. als Lachen Trumpf War“; Capitol:„Der Panther wird gehetzt“; Alhambra:„Conny und Peter machen Musik“; Universum;„Der Held meiner Träume“; Royal: „Die besten Jahre unseres Lebens“; Kurbel: Der Seewolf“; Palast:„Sherlock Holmes ge- kährlichster Auftrag“; Abendstudio im City: „Es geschah am hellichten Tag“. Sonstiges: Circus Busch, Berlin, 15.30 und 20.00 Uhr, Alter Meßplatz. 5 J während Wasserski- Sportler mindestens 30- Stunden-Kilometer brauchen. Fazit aus dieser verworrenen Situation: Dringend nötig wären Führerscheinpflicht für Motorbootfahrer und Zulassungsbestimmun- gen für die Fahrzeuge.(Niemand interes- sierte sich bislang für ihre technische Aus- rüstung.) Möglich müßte es auch sein, Ge- schwindigkeitsbegrenzungen vor Badestellen einzuführen, durch die automatisch auch den Ski-Fahrern das Wasser abgegraben würde. Zu befürchten ist nur eines: Die Deutschen Werden, nachdem jetzt fast zehn Jahre lang beim Bundesverkehrsminister„Unterlagen gesammelt“ wurden, in ihrer Gründlichkeit übers Ziel hinausschießen, Beispiel Bodensee. Dort müssen neuerdings Paddelbootfahrer, die mit einem winzigen drei-PS-Motor ihre Muskelkraft schonen wollen, ein ausgewach- senes Schifferpatent erwerben Mac 5 Abgenagte Maiskolben: Türkischer Bus rastete in Mannheim Ein gelb-roter Autobus mit ornamen- talen Schriftzeichen wie aus Tausendund- einer Nacht erregte die Aufmerksamkeit der Spaziergänger am Hauptbahnhof. Das fremdlandiscne Vehixel mit dem Natio- nalitätszeichen TR Ratte 40 türkische Studenten undd Pra ftikuanten nach Deutschland gebracht. Auf der Rückfahrt von Hamburg besuchten die beiden jun- gen Fahrer Vilma und Cemal Dlusoy ihren Bruder Niyazi, der seit Mui an der Wirtschaftsnochschule studiert.„Otobusleri Utusoy“ stet in verschnörkelten Buch- staben an den Seitenwaͤnden, so heißt das trische Autobusunternemmen, von dessen sieben Söhnen sich jetzt drei in Mannheim trafen. Die sebentägige Reise hatte die türkischen Praktikanten durch Bulgarien, Jugoslawien und Oesterreich geführt. Aus Sparsamkeitsgründen Rutten sie ihre gesamte Reiseverpflegung in den Autobus gepacht. In Mannheim Hogen die letzten abgenagten Maiskolben, leere Gl- sardinenbüchsen und Flaschen über Bord, Gestern begann die Rückfahrt. Die beiden Fahrer werden sich in dem großen Bus etwas verloren vorkommen, denn ihre Hohnung, auf der Rückreise Touri- sten mitnehmen ⁊u können, hat sich nicht erfüllt. do 1 Am nächtlichen Himmel: Ballon-Satellit gesichtet? „ MM“- Leser- Beobachtung Entdeckerfreude lag in der Stimme des „MMe-Lesers Swoboda, der zu abendlicher Stunde in der Redaſetion anrief. Der Mann- eimer Sternenfreund hatte in der Nacht zum Sonntag gegen Mitternacht den Saturn beob- achtet, als er plötzlich einen hell leuchtenden Himmelskörper im Fernglas hatte, der sich „uus Richtung Neustadt nach Weinheim zu“ bewegte.„Der Stern hatte eta die Strah- lungskraft der Venus, er war sogar mit blo- hem Auge zu erlcennen“, berichtete der Amd- eurastronom. Die Rundfunknachricht am Sonntag, daß die Bochumer Sternwarte den am Freitag abgeschossenen amerikanischen Satelliten zur gleichen Zeit wie der Mann- heimer gesichtet und photographiert hat, be- kräftigt die Vermutung Swobodas, den kunst- lichen Himmelskörper über Mannheim beob- achtet zu haben, Der Ballonsatellit, der einen Durchmesser von 30 Metern hat und in einer Höhe von 1530 Kilometern die Erde umkreist, Stunden. Die Bochumer Sternwarte nennt als kat eine Umlaufgeschwindigyeit von etwa zwei Beobachtungszeiten 22.30 bis 24.00 Uhr, 1.30 bis 2.00 Uhr und 3.30 bis 4.00 Uhr. Von der Heidelberger Sternwarte auf dem Königstuhl ist der neue Satellit mangels ge- nauer Angaben unc wegen der schlechten Sichtmõglieh eiten bisher noch nickt beobach- tet worden. Professor Bormann, der Direktor der Station hält die Wahrnehmung des Mann- keimer Sternguckers jedoch für sehr uahr- scheinlich. do Arbeitsamt: vermittler reißen sich um Eine Lautsprecheranlage und neue Vorhafenbeleuchtung bringt das Wasser. und Schiffahrtsamt Heidelberg zur Zeit entlang der Maulbeerinsel von deren Spitze bis zur Feudenkeimer Nechcarschleuse an. Am Molenxopf soll eine elektrische Einfahrts-Signalanlage installiert werden, wenn das Signal rot au leuchtet, wird die Einfahrt ins Schleusenvorfeld für die flußaufwärts fahrenden Schißhe gesperrt sein, Die Sicherungsmaßnahmen haben zum Ziel, Schiſfsstauungen zu verhindern und bei größeren Schihfsansammlungen den „Verkehr zu regeln“, dies hat sich besonders bei Hochwasser und Nebel als notwendig erwiesen. Die Beleuchtungsſcörper, die, ebensg Wie die Lautsprecher, an Beton masten angebracht werden, sollen besonders dem Schißßs- personal den Weg zur Entrichtung der Sckleusengebühren bei Nacht erleichtern. Die In- stallationsarbeiten werden durch das berfeuchte Wetter der letzten Tage kaum beein- trächtigt; sie sollen, nach einer Ausſeunft des Heidelberger Schiffahrtsamtes, in einigen Wochen abgeschlossen sein. Die Maulwurfsgung-ähnliche Erderhebung auf unserem Bild ruht von den Urdarbeiten für die elektrischen Anschlüsse her. Li./ Bild: Bohnert& Neusch Mordfall Cerdarmas: Tausend-Mark- Grenze „ Sestern überschritten Noch hat er die Tür der Lokalredaktion in der Hand, da strahlt er uns schon an.„Ich möchte das hier abgeben“, sagte er, öffnet die kleine Faust und läßt zwei Markstücke auf den Tisch kullern.„Rerwegeld für mich, von meiner Grobßmama im Waldhof.“ Wolf- gang ist fünf Jahre jung und wohnt in Nek⸗ karau.— Am Nachmittag bringt eine Rönt- genassistentin eine Handvoll italienische und öͥ sterreichische Münzen. Eigentlich wollte ich mir ein Armband davon machen lassen. Aber da las ich von Cerdarmas. Ich glaube, ich habe ihn einmal geröntgt.“ Die Besitzerin eines kleinen Mannheimer Hotels bringt eine Banknote:„Von meinen beiden italienischen Dienstmädchen, als Bußgeld. Fleißig sind sie ja, aber auch über- mütig. Da haben sie beim Blumengiegen vom Balkon im fünften Stock Wasser auf den Bürgersteig gegossen,“ In der MM Schalterhalle: Ein Geschwisterpaar kommt heérein, Hand in Hand. Wie heißt Ihr denn? „Filomena und Romanino“, Daher also. Der Vater ist Italiener. Schon lange in Mann- heim wohnhaft. Filomena ist zwölf Jahre, Romanino 13 alt.— Am Abend kommt ein Quartaner des Karl-Friedrich-Gymnasiums. Fünf Mark.„Drei Mark hat mein Vater da- zugelegt“, gesteht er. Aus einem Brief:„Wenn ich auch nur Rentner bin, so will ich doch dieser schwer- geprüften Familie in Italien diesen kleinen Betrag(20 DM) zukommen lassen. In Mann- heim gibt es Gott sei Dank noch Menschen, die sich von einem so scheußlichen Ver- Arbeitssuchende Zeichnung: Schneider brechen, wie es hier geschehen ist, distan- zieren.“— In der Jesuitenkirche spendeten katholische Gläubige nach den Gottes- diensten am Sonntag 557,70 DM. An Don Antonio von der„missione gattolica italiana“ girigen außerdem 250 Marg 55 1 2.— DM FH. Sch. Vebertrag: 510,75 Ungenannt 5.— Luise Schneider 20, W. K 10,5 Ungenannt 10, R. H. 10.— H. M. 10, Ungenannt 10,.— W. N. 10 5.— BHK. 10.— Rentnerehepaar 5,.— Ungenannt 20,.— H. EK. Rentnerin 10, Dr. H. 10.— Ungenannt 10.— Eugen Stahl 10. Filomena. 12 Jahre Frau Welk 10,.— Romanio, 13 J. 5.— Ungenannt 10. Wolfgang, 5 J. 2.— E. Bl., Neuosth. 10,— Rentner, 70 J. 10, A, Z. N 10.— Ungenannt 5. K. R. 20.— Rentnerin 2,— Rentner F. S. 10.— Ungenannt 5.— Rentn, Lindenhof 10. J. St. 5.— Ungenannt 10.— . 10.— Mitglied Ungenannt 5.— Dante Alighieri 10. S. S. 5.— Ungenannt— Ungenannt 5.— Ungenannt 5.— H. W. 5. Frau R. Luzenberg 5.— Langjähriger Frl. Sch.— Italienurlauber 10. Quartaner 5.— Ungen. Friedrf. 10, M. H. 5.— R. S. 5,.— Ungenannt 2,50 Ungenannt 20, I, W. 5.— Ungenannt 10, K. K. 5.— Rentn. Lindenhof 2. Summe: 943,25 An ausländischer Währung: Uebertrag: Ungen. Skrs. 0,45 Lire 6010, H. Sch. Lire 150, Strs. 9,30 Ungen. Ost, Schill. 10.— Oesterr, Schill. 6.— Ungen. Lire 215.— Summe: Eire 7015. Ungen. Skrs. 1,35 Skrs. 11,30 Ungen. Lire 640, Ost. Schill 16. Damit belaufen sich die Spenden der MM- Leser in deutscher und ausländischer Währung bereits auf mehr als tausend Mark. Kö. Termine Wartburg-Säle Mannheim: 16. August, 14.30 und 20.15 Uhr, Vortrag:„Dein Herz oll Weiterschlagen“, Club„Graf Folke Bernadotte“: 16. August, Spanischer Sprachzirkel. Katholischer Frauenbund: 16. August, 15 Uhr, Treffpunkt der Frauen im Rheincafé. Wir gratulieren: Anna Mundschenk, Mann- heim- Waldhof, Weizenstraße 5, wird 60 Jahre alt. Johann Hoffmann, Mannheim-Feudenheim, Ziethenstraße 65, kann seinen 80. Geburtstag feiern. Reiß insel geschlossen,. Ab sofort ist die Reißinsel zum Schutze des Jungwildes, vor allem der Rehkitze, bis auf weiteres ge- schlossen. 5 c „488 an- wen bes- Jon na“ 2.— 5.— 0.— 0.— 0,.— 5.— 5, 9— .— 5.— 2.— 0.— 0.— .— 0.— 0.— .— 0. 9.— 5.— 5.— 2,.— 5.— 250 9 5 5 25 05„45 0.— 0.— 3 1.30 5„.— ing Kö. 30 011 lr, n- e 8 ie or e- Nr. 188/ Dienstag, 16. August 1960 MANNHEIMER LOKATLNAcHNHCHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN Seite 5 A% Ausgabe stel 8 . Herbergsvater Schnadt(links):„Ich bin krank und habe durchgedreht.“ Der Kettenraucher und der Rettichkopf Zu dem französischen Film ‚Außer Atem“ Dies ist ein neues Werk der„neuen Welle“, die das brave Kinopublikum um jeden Preis— und sei dieser Preis auch das Prädikat„besonders wertvoll“— schockieren will. Die Welle kommt aus Frankreich und verbirgt unter ihrem sexuell stark geschwol- lenen Kamm die absolute Leere, den bewuhg- ten Verzicht auf jegliches Gefühl und be- schränkt sich auf die nüchterne Feststellung, ob man nicht wieder einmal miteinander schlafen wolle. Der Film von Jean-Luc Godard, der die Berliner Filmfestspieler dicke Morgenluft wittern ließ, ist dennoch ein tolles Stück und ein starkes Stück, bei dem einem das letzte Stück Leinwand-Konven- tion im Halse stecken bleibt. * „Du bist wirklich zum Kotzen“, zischelt der betont häßliche Held, Verbrecher und Kettenraucher Jean-Paul Belmondo schlecht synchronisiert zwischen verzuckenden Lip- pen seiner rettichköpfigen Bettgenossin Jean Seberg zu. Den gleichen Satz möchte man dem Film zurufen, soweit es sein the- matisches Gerüst betrifft. Seine Form frei- lich ist so hervorragend, daß sie einen tat- sächlichen ziemlich außer Atem zurückläßt. * Die Form: eine zarte, hingetupfte, ge- radezu poetische Bildführung, eine frappie- rende Schnittechnik, mitreißende Szenen- übergänge und eine allen bisher gültigen Filmgesetzen absichtlich Hohn sprechende Regie, die scheinbar nur mit der linken Hand arbeitet. Das ist kühn, das ist gewagt und pumpt durchaus frisches Blut in die er- starrten Krampfadern perfektionierter Bild- in den„Planken“ lichkeit. Aber darf denn die Form Selbst- zweck werden? * Der Inhalt nämlich ist alt, dickflüssig, schal, leer, abgeschmackt und in seiner pene- tranten Trostlosigkeit vor langer Film-Zeit von den italienischen Neoveristen wesentlich besser— und sinnvoller— auf Zelluloid ge- bannt worden. Und das Gefährliche ist, daß Godards Film ganz bewußt in seiner ge- fühlsentblößgten Szenerie diese Trostlosigkeit heraufbeschwören will. Daß er in seinem unterkühlten Nihilismus das Abseitige wie- der als das Normale hinzustellen sucht, daß er mit seinem amoralischen Prinzip, seiner gewollten Schnoddrigkeit, seiner zynischen Brutalität so etwas wie eine Richtschnur der Sinnlosigkeit darzustellen vorgibt. An dieser Grundtendenz können ein paar wenige Pastelltöne in der realistischen Liebes- geschichte zwischen dem Revolverhelden und der Studentin nichts ändern. * Sobald die Form Selbstzweck wird, um das Neue in jedem Fall zu rechtfertigen und der Inhalt mit dieser Form nicht Schritt hal- ten kann; sobald das nachgerade billig ge- wordene Handlungsmittel Mord notwendig ist und sich geistige Substanz und schöpfe- rische Phantasie der Personen fast aus- schließlich unterhalb der Gürtellinie und innerhalb der Brieftasche bewegen, sieht es böse aus um den Film der„neuen Welle“. Auch dann, wenn Darstellung, Kamera, Musik und Regie höchstes Lob verdienen. Ergebnis: Zum K. Gerade, wenn man außer Atem gerät, ist dieses Gefühl nicht sonderlich angenehm. Hans-Werner Beck Interview mit Stadtrat Esser und Heinrich Schnadt: Was ist in der Jugendherberge am Schnickenloch los? Junger Herbergsvater drehte durch/ Er schlug seine Frau vor dem Personal/ Auch sonst Schwierigkeiten Was ist in der Mannheimer Jugendherberge am Schnickenloch los? Sich mit dieser Frage zu beschäftigen ist nach einem Artikel, der am Wochenende in der „AZ“ erschien, unerläßlich geworden, Unter der Ueberschrift:„Herbergsvater ver- prügelt Ehefrau vor jungen Menschen— Häßliche Szenen an der Tagesordnung“ erhob das Blatt gegen den 25 Jahre alten Leiter der Jugendherberge, Heinrich Schnadt, schwerwiegende Vorwürfe. Es hieß u. a., daß er seiner 23jährigen Frau gedroht habe, er werde sie samt ihrem 18 Monate alten Töchterchen erschlagen; vor dem Küchenpersonal soll er seiner Frau einen Faustschlag versetzt haben. Am vergangenen Montag gar ertönten— laut„AZ“— nachts gellende Hilferufe der Frau. Schnadt habe sie mit einer Schublade verprügelt. Außerdem klage das Per- sonal darüber, daß der Herbergsvater es mit„unflätigen Ausdrücken“ belege. Auch Gäste sollen sich beschwert haben, daß ihnen vor 22 Uhr Unterkunft in der Her- berge verweigert wurde, obwohl noch Plätze frei waren. Schlußwort der„AZ“: SPD- Stadtrat Esser habe als„Vorstand der Jugendherberge“ schon in der letzten Generalversammlung erklärt, Schnadt sei als Herbergsvater untragbar. In einem Gespräch mit einem„MM“ Reporter erläuterte Stadtrat Esser zuerst den organisierten Aufbau des Jugendherberss- werkes in Mannheim. Er ist Vorsitzender des örtlichen Jugendherbergsverbandes und hat als solcher das Recht, in der Herberge am Schnickenloch nach dem Rechten zu sehen. Personelle und wirtschaftliche Fragen be- handelt die Geschäftsstelle des Deutschen Jugendherbergswerkes, Landesverband Ba- den e. V., in Karlsruhe. Zur Sache erklärte Esser, daß er erst durch den Artikel in der„Az“ von Mißständen in der Jugendherberge Mannheim erfahren habe. Lediglich sei ihm vor einigen Tagen zu Ohren gekommen, daß Schnadt seine Frau ungebührlich traktiere. Er habe aber damals gesagt, das sei Privatsache des Herbergs- vaters und gehe nur diesen und seine Frau etwas an. Nachdem nun aber herausgekom- men sei, daß Schnadt seine Frau vor dem Personal und vor Jugendherbergsgästen nicht gerade so behandle, wie es natürlicher- weise von Herbergsvätern erwartet werden müsse, sei diese leidige Affäre zu einem öffentlichen Anliegen geworden. Schon des- halb, weil Herbergseltern ihren jugendlichen Gästen Vorbild sein müßten. Neben diesen persönlichen Mißständen lägen gegen Herbergsvater Schnadt andere Beschwerden vor: Es mangle ihm am Fin gerspitzengefühl, er halte zu sehr an den drei Grundsäulen des Jugendherbergs- Werkes fest: Kein Nikotin, kein Alkohol und Herbergsruhe ab 22 Uhr. Die Stadt(der die- ses Haus im Schnickenloch gehört und die es dem Deutschen Jugendherbergsverband zur Benutzung überlassen hat), quartiere dort des öfteren jugendliche und auch erwachsene et „Schnadt ist untragbar! Bilder(2): Pitt Steiger Stadtrat Esser: Gäste ein. Doch Schnadt mache jedesmal Schwierigkeiten, wenn diese städtischen Gäste nach 22 Uhr nach Hause kommen wollten, um an einer Einladung der Stadt — 2. B.: Theaterbesuch, Kameradschafts- treffen— teilnehmen zu können. Außerdem sei die Lage der Herberge — die bekanntlich mit dem Friedrich-Ebert- Lehrlingsheim auf einem Grundstück gebaut ist— recht unglücklich, weil die beiden Be- hausungen für Jugendlise völlig andere Hausordnungen hätten. So kämen die Lehr- linge samstags erst gegen 24 Uhr mit den Motorrollern nach Hause, während in der Jugendherberge um diese Zeit schon alle schlafen. Herbergsvater Heinrich Schnadt, 25 Jahre alt, nahm in einem Gespräch mit dem „MNM“-Reporter zu allen Vorwürfen Stel- jung: Er gab zu, mit seiner Frau gegenwärtig keine allzu harmonische Ehe zu führen. Aber das sei nun einmal seine Privatsache. Auf den Einwurf des Reporters, davon könne keine Rede mehr sein, wenn die Angestellten und die jugendlichen Gäste den rauhen Zwistigkeiten als Zeugen beiwohnten, zeigte sich Schnadt erfreulich einsichtig.„Ja er habe in den letzten Wochen ein paarmal durch- gedreht!“ Aber dann deckte Schnadt einige Hinter- gründe auf, die sein Verhalten zwar nicht entschuldigten aber einigermaßen erklärten: Seit April ist er wegen eines komplizierten Unterschenkelbruches krank geschrieben. Seine Frau wurde vor wenigen Wochen von ihrem zweiten Kind entbunden und ist eben- falls krankgeschrieben. Trotzdem müssen die beiden Herbergseltern in der Hochsaison— Monate Juni, Juli, August(und September) — täglich von sechs Uhr früh bis abends um 23 Uhr arbeiten. Sie beziehen Krankengeld und sind nicht arbeitsfähig. Aber es fehlt an Personal und so arbeiten sie beide. Ihr Nettoverdienst beträgt zusammen 394 Mark im Monat; bei freier Kost und Logie. Das Haus ist in Ordnung. Sauber und ordentlich. Kleine Chronik Erste„Total“-Tankstelle in der Unter mühlaustraß e Seit Montagmorgen flattern auf dem Ge- lände der Firma„Neonrohr“ in der Unter- mühlaustraße 65 einladend die Wimpel zahl- reicher Nationalitäten vor einer neuen Sta- tion im Netz der Mannheimer Tankstellen. Es ist die erste„Total“-Tankstelle, die in Mannheim eröffnet wird; weitere sollen nach den Plänen der Treibstoff- Gesellschaft in nächster Zeit folgen. Wie die leuchtenden Farben der Tankstelle, Blau- Weiß-Rot, be- reits andeuten, ist die Deutsche„Total“ Treibstoff mbH eine Tochtergesellschaft der „Compagnie Frangaise des Peétroles“(CFP), die ihre Grundstoffe zum größten Teil in der Sahara gewinnt. Die deutsche„Total“- Gesellschaft wurde 1955 mit Hauptsitz Düsseldorf gegründet und vertreibt Benzin, Gasöl und Schmierstoffe. Durch Eigenbauten und den Aufkauf anderer Tankstellen erweitert sie ihr Netz zur Zeit im Bundesgebiet. Zur Einweihung der Mann- heimer Tankstelle waren Vertreter der Frankfurter Niederlassung erschienen, die dem jungen Besitzer Fritz Neumeyer Glück und Erfolg wünschten. Bis jetzt fliegt aus Der nervlichen Anspannung jedoch War Schnadt, so sagte er, nicht mehr gewachsen. „Ich drehte einfach durch“, wiederholte er immer wieder. Geschäftsführer Kastner vom Deutschen Jugendherbergsverband in Karlsruhe meinte am Telefon:„Schnadt ist seit drei Jahren Herbergsvater in Mannheim. Er und seine Frau Loni fielen in unserem Haus in Heidel- berg als Herbergshelfer angenehm auf und wir entschlossen uns, den beiden trotz ihrer Jugend die Herberge Schnickenloch zu über- tragen. Ich möchte den Ereignissen nicht vorgreisen, aber wenn Schnadt sich derart daneben benommen hat. so sehe ich nur am Rande noch eine Möglichkeit, ihn im Her- bergswerk zu behalten. Aber das entscheidet bei uns der Aufsichtsrat; das ist Oberschul- rat i. R. Köbele.“ Zur Herbergsfrage in Mannheim meinte Kastner, man müsse an den harten Grundsätzen des Herbergs- gedanken festhalten. Kein Alkohol, kein Nikotin und keine„Heimkehrer“ nach 22 Uhr. Auch könne man keinen Wanderer ohne gültigen Herbergsausweis Ubernachten Nichts geht öber 5 BAREN- MARKE BRAREN- MARKE zum Kaffee lassen. Eine Nacht ja, aber am anderen Morgen müsse der Gast den Ausweis kaufen. Anders ginge das nicht, weil sonst das Gaststättengewerbe sage, der Fiskus er- lasse den Jugendherbergen die Umsatzsteuer ohne Berechtigung. Schnadt handelte stets nach diesen Vorschriften. Stadtdirektor Schell und Stadtrat Esser sind der Meinung, daß die Jungendherberge mit heuer bisher 8078(1959 bis Juli: 7902) Uebernachtungen notwendig sei. Für ebenso notwendig aber halten Esser und Schell den Bau eines Gästehauses, in dem die Stadt ihre jugendlichen Besucher— Sportler und Ausländer— unterbringen könne. Ein solches Haus würde auch die Jugendherberge und ihre Besatzung entlasten. No. der großen Stadt den Abfüllstutzen der Station nur Benzin und „Super“; wenn sich die Nachfrage einstellt, soll auch bald Dieseltreibstoff zu tanken sein. Besondere Sorgfalt wollen die beiden Tank- Warte auf den Service, Waschen, Polieren, Abschmieren, Oelwechsel, verwenden. Li. Ingenieur-Hauptprüfung an der Ingenjeurschule Die Ingenieur-Hauptprüfung des Som- mer- Semesters 1960 wurde mit der münd- lichen Prüfung, die am 28. und 29. Juli 1960 stattfand, abgeschlossen. Im Auftrag des Kul- tus ministeriums Baden- Württemberg führte Baudirektor Professor Dipl.-Ing. Meixner den Vorsitz bei dieser Prüfung. Der Prüfung unterzogen sich 39 Kandi- daten der Fachrichtung Maschinenbau und 30 Kandidaten der Fachrichtung Elektro- technik. Es haben mit folgendem Prädikat bestanden: Abteilung Maschinenbau: 15 Kan- didaten mit„gut“, 19 mit„befriedigend“, 4 mit„bestanden“, ein Kandidat bestand die Prüfung nicht.— Abteilung Elektrotechnik: ein Kandidat„mit Auszeichnung“, vier mit „gut“, zwölf mit„befriedigend“, elf mit„be- standen“, zwei Kandidaten bestanden die Prüfung nicht. 0 Kleider-Schränke Beseitigung von Blutdruck- KFreislaufnot? Hämosklerun 1 Tabletten 5 hehem Bluldruck, Adernverkal- ung, nervösen Herzatfacken, Angst- und Schwindelgeföhl, Kopf- schmerzen, Ohrensdusen, Schlaf- Rane, Hamoskleran 1 ist als öberragend) wirksam befunden. Hochaktiye Dro- gen v. Blotsqlze kräftigen das Herz, senken den Blufdrock, wirken e v. Krsislguffsrdernd. Vor Aderbröch igkeſt schützt Rofin. Orig. Pckg. 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Der Brennstoff wurde am Montag aus- geladen. Der Liegeplatz des Schiffes war von zahlreichn Kriminalbeamten in Zivil, uniformierten Polizisten und von der Was- Serschutzpolizei zum Schutz gegen Störun- gen hermetisch abgesperrt. Wie das Ordnungsamt der Stadtverwal- Nordenham. aspiringroßen schwarzen Pillen. Diese sind aus Pulver gepreßt, in das Uran-Hexafluo- ridgas aus dem amerikanischen Atomkraft- Werk Oak Ridge bei der Kernbrennstoff- Firma Mallinkrott(USA) verwandelt wor- den ist. 88 dieser Brennstoffelemente sind die erste Kernladung für das Atomkraftwerk General Electric, die amerikanische Liefer- firma, als Reserve mitgeschickt. Auf 12½ Millionen Mark beläuft sich nach Angaben von Fachleuten der Wert die- ser Sendung: Auf acht Millionen das Uran, tronen aus. Durch diese beim Spaltungspro- zeß entstehende Hitze verdampft das Was- Ser. Dieser Dampf liefert die Energie für die Turbine des Kraftwerks. Die Neutronen quelle für Kahl kam nicht mit der„Beaver State“. Sie wird dem Reaktorenkraftwerk aus Saclay, dem Institut der franzöischen Atombehörde, geliefert.„Man könnte also sein Frühstücksbrot auf die Kisten in die- sem Eilgüterzug legen“, sagten die Fach- leute, die den Transport vorbereitet haben. Für den Weg von San Jose an der West- tung in Nordenham mitteilte, hatte der auf 4,5 Millionen allein die Elemente. Die küste der USA bis Kahl am Main benötigte Präsident des niedersächsischen Verwal- Pillen“ in den Brennstoffelementen sind in man fünf Genehmigungsurkunden, nachdem tungsbezirks Oldenburg auf Grund einer Vereinbarung mit der niedersächsischen Re- gierung einen Beamten nach Nordenham geschickt, der auf die Einhaltung der Sicher- heitsbestimmungen achtete. Außer ihm über- Wachten zwei Wissenschaftler aus den USA und von der physikalischen Untersuchungs- anstalt in Braunschweig die Entladung. Die„Beaver State“ hatte an dem Pier angelegt, der im allgemeinen der Entladung Helium gefüllten Stäbchen gelagert. Dieses leicht feststellbare Gas ermöglicht jeder- zeit, die Dichtheit der Stäbchen zu kontrol- lieren, die später im Reaktor mit dem zu verdampfenden Wasser in Berührung kom- men. Nachdem die Transportbehälter auf den Kai gesetzt worden waren, wurden die 30 Kisten mit einem Gabelstapler auf dreizehn geschlossene Spezialgüterwagen der Bun- das Bundesatomministerium den Kaufver- trag mit der amerikanischen General Elec- trie unterzeichnet hatte. Die physikalisch- technische Bundesanstalt in Braunschweig erteilte die Genehmigung für Transport und Lagerung bis zum Einbau in das Kahler „Atomei“. Die Betriebsgenehmigung be- kommt die Versuchskraftwerk Kahl GmbH vom bayerischen Wirtschaftsministerium. Der Transport des Kernbrennstoffs war mit amerikanischer Munitionsschiffe vorbehal- desbahn verladen. Es waren Klappdeckel- 15 Millionen Mark bei der deutschen Kern- ten ist. Wie die Nordenhamer Stadtver- wagen des Typs, wie er früher für den reaktor-Versicherungsgemeinschaft in Köln Waltung mitteilte, hat sie eine Mitteilung erhalten, daß für den Transport und die Verladung derartiger Güter noch eine Ver- ordnung des Bundesverkehrsministeriums zu erwarten sei. 0 Die 6,5 Tonnen unbestrahlten Uran- Neaktorbrennstoffs machten die Reise von San Franzisko an die Unterweser in zwei Transportbehältern an Deck der„Beaver State“. Der Inhalt dieser Behälter, die in Amerika auf Räder gesetzt und mit einem Sattellschlepper verkoppelt werden können, War in 50 Kisten von der Größe eines Ueber- Ssekoffers aus gewelltem Blech. In dicken Fils verpackt, enthalten sie je zwei Kästen aus rostfreiem Stahl mit dem Brennstoff- element. Ein solches besteht aus 36 im Qua- drat angeordneten Röhrchen, gefüllt mit Kalktransport verwendet wurde. Vier Be- hälter mit jeweils zwei Brennstoffelementen traten so auf einem Güterwagen die Fahrt nach Kahl am Main an. Ftwa acht Stunden dauerte die Verladung auf den Schnell- güterzug. Wie an Bord, so wurde von zuständiger Seite erläutert, wird auch auf der Reise nach Kahl die Sendung mit Strahlungsmeß- geräten überwacht. Da der Reaktorbrenn- stofk aus dem mit dem Uranisotop 235 an- gereicherten Uran 238 nicht selbst Neutro- nen ausstrahlt, sind die Brennstoffelements von der„Beaver State“ nicht radioaktiv. Erst wenn nach Einfügen der Neutronen- quelle, eines bestrahlten und radioaktiven Metallstabes, die Brennstoffelemente im Wasser Hitze abgeben, strahlen sie Neu- „Untauglich für den menschlichen Genuß“ Tierärztliches Gutachten gegen Einfuhr von Känguruhfleisch Hannover. Gegen die Einfuhr von tiefge- Kkühlten Känguruhfleisch hat sich der Veteri- närmediziner H. S. Räthel vom Landesveteri- näruntersuchungsamt in Berlin ausgespro- chen. In einem Artikel in dem in Hannover erscheinenden„Archiv für Lebensmittel- Rygiene“ wies er darauf hin, daß in fünf von insgesamt zehn dem Amt von Januar bis Juli übersandten Känguruhfleischproben soge- nannte Blutfadenwürmer(Dipetalonema Websteri) festgestellt worden seien. Nach Räthels Angaben ist der Blutfadenwürmer- befall bei allen tropischen Säugetieren, be- sonders aber bei Känguruhs, weitverbreitet. „Es besteht kein Zweifel darüber, daß das zu einem hohen Prozentsatz mit diesen Para- siten befallene Känguruhfleisch ein ekel⸗ erregendes und verdorbenes Lebensmittel darstellt und daher untauglich für den menschlichen Genuß ist“, betonte er. Da einem Teil der Großhändler und Im- Porteure bekannt sei, dag dieses Fleisch nicht selten derartige Parasiten beherberge, Stelle die Abgabe dieser Ware an den Klein- händler nach Meinung des Institutes einen Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz dar. Im Interesse des Verbrauchers sollte deshalb die Einfuhr von gefrorenem Känguruhfleisch durch die Gesundheitsbehörden ohne Rück- sicht auf wirtschaftliche Interessen ver- boten werden, zumal auch Fleischfabriken und Ladenschlächter das billigere Känguruh- Tleisch bereits zur Wurstherstellung ver- wenden. Auch der Verkauf und die Herstel- lung von Fleisch- und Wurstwaren aus die- sem Fleisch müsse untersagt werden, da beim Zerkleinern des Fleisches die unentdeckt ein Millimeter dicken Würmern, die sich in Bündeln zwischen den Muskelsträngen der Wirtstiere ansiedeln. Beim Braten des Flei- sches werden sie infolge der Schrumpfung der Muskeln aus dem Fleisch heraus gepreßt. Das Bundesernährungsministerium hat am Montag die Bundesanstalt für Fleischfor- schung mit der Prüfung der Frage beauftragt, ob Känguruhfleisch zu Konserven verarbeitet werden darf. Im Bundesernährungsministe- rium wird darauf hingewiesen, daß die Ein- fuhr von Känguruhfleisch, das als Wildbret gilt, liberalisiert ist. Die Kontrolle liege des- halb bei den zuständigen Behörden der Län- der. Sollte sich jedoch bei den Prüfungen der Bundesanstalt für Fleischforschung heraus- Stellen, daß das aus Australien eingeführte Känguruhfleisch nicht den Bestimmungen des deutschen Lebensmittelgesetzes entspricht, so werde das Ministerium die Liberalisierung aufheben. . gedeckt. Etwa zwei Jahre lang wird das Kraft- Werk Kahl ohne Nachschub an Reaktor brennstoff elektrischen Strom in das deut- sche Hochspannungsnetz liefern. Die Elek- trizitätskapazität des Kahler Kraftwerks würde zur Versorgung einer Stadt von der Größe des benachbarten Aschaffenburg aus- reichen. Schwefel und Paraffin Bonn. Die Verbraucherverbände warnten am Montag in Bonn vor mit Schwefel und Paraffin behandelten Früchten. Die Verbrau- cher sollten nicht dem Trugschluß verfallen, dunklere Farbe etwa von Mehl und Trok- kenfrüchten weise auf schlechtere Qualität⸗ hin, heißt es in der Verbraucherpolitischen Korrespondenz. Mit vollem Recht sei vom 23. Dezember 1960 an vorgeschrieben, daß mit Schwefel gebleichtes Trockenobst den Hinweis„geschwefelt“ tragen müsse. Auch mit der Paraffinbehandlung sei sofort Schluß zu machen. Schon 0,5 Gramm Paraffin genüg- ten, um bei Erwachsenen das Wohlbefinden zu stören. Raubmord aufgeklärt Tübingen. Einen Mord um acht Mark Beute hat der 17jährige Spenglerlehrling Siegfried Kurkowski am Montag den Be- amten der Kriminalhauptstelle Tübingen eingestanden. Kurkowski gab nach Mittel- lung der Polizei zu, am 4. August die 66jäh- rige Haushälterin Hedwig Raff in Oberndorf am Neckar mit einem Bügeleisen hinter- rücks erschlagen zu haben, weil er bei ihr Geld vermutete. Der Täter hatte sich einen Tag zuvor mit seinem Meister zu Reparatur- arbeiten in dem Zweifamilienhaus aufge- halten, das zu diesem Zeitpunkt von der Haushälterin allein bewohnt wurde. Zur Tat beschaffte sich Kurkowski bei der alten Frau noch einmal Einlaß unter dem Vor- wand, er müsse die Ausbesserungsarbeiten Kontrollieren. Nach wie vor Regenschauer Mit anhaltender Wetterbesserung ist nicht zu rechnen Frankfurt. Urlauber, die ihre Ferien in Deutschland oder anderen Ländern Mittel- und Nordwesteuropas verbringen wollen, haben nach Ansicht der Meteorologen zumin- dest in dieser Woche kein gutes Wetter zu erwarten. Das Wetter wird in diesen Ge- bieten nach den Vorhersagen von Montag- mittag veränderlich bleiben. Die Störungstätigkeit mit häufigen Dienstag und Mittwoch eine kurze, aber immer noch von Regenschauern unterbro- chene Aufheiterung des Wetters erleben. Am Wochenende ist aber wahrscheinlich mit neuer Wetterverschlechterung im ganzen Bundesgebiet zu rechnen. Als Urlaubsgebiete, in denen man zu ungetrübtem Genuß der Sonne kommen gebliebenen Würmer in das Wurstgut Schauern über ganz Deutschland wird mit Kann, nennen die Wetterexperten Spanien kämen. vorübergehenden Besserungen voraussicht- und den südlichen Mittelmeerraum. Zur Zeit Die Blutfadenwürmer gelangen, wie lich die ganze Woche hindurch anhalten. regnet es auch an der französischen Riviera. Räthel erklärt, durch blutsaugende Insekten in das Blut des Känguruhs und entwickeln sich dort zu etwa 14 Zentimeter langen und Etwas freundlicher dürfte es von Dienstag bis Donnerstag in Süddeutschland werden. Nordwestdeutschland wird lediglich am Aber dort kann sich nach Ansicht der Meteorologen die Wettersituation stündlich ändern. stehen die Schüler des Neuen Gymnasiums ——— Mit dem Atom auf Du und Du. in Nürnberg. Mit einem II OOO-DMH-Zuschug aus Bonn hat sich das humanistische Gymnasium eine kernphysikalische Sammlung ange- schafft, um seinen Schülern die Grundlagen der Atomphysik vermitteln zu können. Das Demonstrations material umfaßt eine Nebelkammer, in der radioaktive Strahlung sichtbar gemacht werden kann, Seiger-Müller-Zählge anderen, xleineren Apparaturen, Modelle, die räte, Schaubilder, Fachliteratur und neben den Bau der Atome veranschaulichen. Keystone-Bild Flüsse treten über die Ufer Auch der Rhein stark gestiegen/ Zeltplätze unter Wasser Karlsruhe/ München. Der Wasserspiegel des Rheins bei Karlsruhe-Maxau ist in der Nacht zum Montag durch die anhaltenden Regenfälle um weitere 10 Zentimeter gestie- gen. Er hat jetzt eine Höhe von 6,60 Meter. Bei einem Pegelstand von 7,20 Metern muß die Schiffahrt eingestellt werden. Etwa 300 Meter südlich der Rheinbrücke bei Maxau und in der Nähe der Einfahrt zum Karls- ruher Rheinhafen ist der Rhein auf der badischen Seite über die Ufer getreten und hat das Vorland überschwemmt. Die Sigmaringer Talsohle ist am Wochen- ende von der Donau überflutet worden. Am stärksten betroffen wurden die zahlreichen Touristen, die sich den Sigmaringer Cam- Pingplatz für das Wochenende als Bleibe ausgesucht hatten. Der auf einer Wiese am Fluß gelegene Platz ist völlig überflutet wor- den. Er steht fast einen Meter unter Wasser. Die Zelte und Fahrzeuge der Touristen wur- den vorerst auf einer etwas höher gelegenen Wiese in der Nähe des überfluteten Platzes in Sicherheit gebracht. Im oberen Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen trat die Donau schon in den letzten Tagen an zahlreichen Stellen über die Ufer. Südbayern ist erneut von Hochwasser be- droht. Wie die Landesstelle für Gewässer- kunde in München mitteilte, sind die Wasser- stände der Alpenflüsse nach den anhaltenden Regenfällen der letzten Tage stark ange- schwollen. Die Saalach, die bei Freilassing an der österreichischen Grenze in die Salzach mündet, hat bereits den mittleren Hochwasserstand überschritten. Für den unteren Inn wird jedoch vorerst nicht mit Hochwasser gerechnet. Dagegen hat auch die untere Iller bei Kempten den mittleren Hochwasserstand erreicht. Eine Katastrophe wie vor Jahresfrist auch damals hatte das Hochwasser am 13. August eingesetzt— ist nach Ansicht der Landesstelle für Gewässerkunde jedoch nicht zu erwarten. Diese Ansicht stützt sich darauf, daß der Regen im Hochgebirge allmählich nachläßt. Ein schwerer Wettersturz hat den öster- reichischen Hochalpen Schneefälle und dem Flachland Gewitterschäden gebracht. Die Hoffnungen der Urlauber für eine bessere zweite Sommerhälfte wurden nach der wochenlangen Regenperiode damit wieder enttäuscht. In den Tiroler Bergen liegt ab 2000 Meter Neuschnee, und die ungastliche Kälte ver- treibt immer mehr Feriengäste nach Hause oder in den wärmeren Süden. In Nieder- und Oberösterreich gingen schwere Gewitter und Hagelschläge nieder, die nach bisherigen Meldungen Schäden von rund einer Million Schilling verursacht haben. Lebenslänglich Zuchthaus Lübeck. Das Lübecker Schwurgericht hat den 63 Jahre alten Fahrradmechaniker Karl Käselau aus Reinfeld Holstein) wegen heim- tückischen Mordes zu lebenslänglich Zucht- haus verurteilt. Käselau wurde für schuldig befunden, vor rund 14 Jahren seine Ehefrau Martha mit Rattengift ermordet zu haben. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklagten auf Lebenszeit aberkannt. Bluttat im Personenzug Lippstadt. Ein blutiges Drama spielte sich im Personenzug zwischen Lippstadt und Oedinghausen ab. Vermutlich aus Eifersucht schoß der 21 Jahre alte Klaus Adamik mit einer 6, 35-mm-Pistole auf seine 24 Jahre alte Braut. Die Verlobte brach mit einem Lungen- steckschuß zusammen. Noch ehe der einzige Tatzeuge, ein Eisenbahnbeamter, der in einem benachbarten Abteil durch den Schuß aufgeschreckt worden war, eingreifen konnte, richtete Adamik die Pistole gegen sich selbst und erschoß sich. Seine Braut befindet sich außer Lebensgefahr. Sie ist aber noch nicht vernehmungsfähig. Schäferhund fiel Menschen an Hof in Bayern. Ein tollwutverdächtiger Schäferhund hat in Hof fünf Menschen ange- fallen, die alle in ein Krankenhaus gebracht werden mußten. Wie die Polizei mitteilte, konnte das rasende Tier nach langem Kampf von einem Hundeführer der Polizei überwäl- tigt werden, der ebenfalls tiefe Bißwunden davontrug. Das Tier ist inzwischen durch Spritzen getötet worden. 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Machtlos stehen die schwerbewaffneten amerikanischen Ein- heiten auf dem Truppenübungsplatz Grafen- wöhr einem tausendköpfigen„Invasionsheer“ gegenüber: die blökenden Herden mehrerer gerissener Schäfer haben von den fetten Wie- sen des Uebungsgeländes Besitz ergriffen. Auch die deutsche Polizei ringt die Hände: „Was sollen wir tun? Die Schäfer erwischen wir nicht, und riesige Schafherden können wir nicht gefangen setzen. Schließlich sind wir ja keine Schafhirten, sondern Polizei- beamte“, resignieren die Ordnungshüter von Eschenbach. Es hatte klein angefangen. Gutes Weide- land ist für Schafe seit langem rar geworden in dem kargen Land der Oberpfalz. Nur in dem gesperrten Gelände des Truppenübungs- platzes leuchtet noch fettes Grün. Zuerst wa- ren es zwei, drei Schäfer, die hier eine Chance witterten, aber die Kunde sprach sich rasch herum, und die Invasion der Schafe begann. Die Amerikaner, die anfangs beide Augen zugedrückt hatten, rückten jetzt mit Jeeps und Hubschraubern gegen die„Aggres- soren“ an, aber es half alles nichts. Soviel Schafe die tapferen Soldaten auch tagsüber in unermüdlichem Einsatz von ihrem Ubungs- gelände abdrängten, ebensoviele wurden Nacht für Nacht- wieder auf die fetten Weide- gründe zurückgetrieben. Bisher konnte keiner der pfiffigen Schäfer erwischt werden. Vorerst steht es Unent- schieden im Schafkrieg von Grafenwöhr. Ueberfall auf Taxifahrer Mainz. Zum dritten Male in diesem Jahr ereignete sich am Montagmorgen in Mainz ein Ueberfall amerikanischer Soldaten auf einen deutschen Taxifahrer. Zwei Amerika- ner hatten den Fahrer eines Taxis aufge- dorthin wiesen sie ihn plötzlich an, eine andere Richtung einzuschlagen. Als der Taxifahrer daraufhin in eine Seitenstraße einbiegen wollte, fielen die Amerikaner über ihn her, würgten ihn und schlugen ihn bewußtlos. Dann raubten sie ihm seine Bar- schaft von 90 Mark und den Führerschein. Herbeieilenden Passanten gelang es, nach einem Handgemenge einen der Amerikaner festzuhalten und ihn der Polizei zu über- geben. Nach dem anderen Soldaten wird noch gefahndet. Der Ueberfallene mußte in ein Mainzer Krankenhaus eingeliefert werden. In der Praxis vergewaltigt Wuppertal. Zu einem Jahr Gefängnis wegen schwerer Unzucht hat die 5. Große Straf- kammer des Landgerichtes Wuppertal einen 35 jährigen Zahnarzt verurteilt, der sich in seiner Praxis an einer 18jährigen Patientin vergangen hatte. Der Zahnarzt hatte das Mädchen abends zur Behandlung bestellt und die Sprechstundenhilfe nach Hause geschickt. Nachdem er seiner Patientin einen Zahn ge- zogen hatte, gab er ihr fünf Gläser Wodka zu trinken mit der Bemerkung:„Das lindert die Schmerzen.“ Anschließend tat er dem völlig benommenen Mädchen Gewalt an. Mord auf Trümmergrundstück Bremen. Der seit Sonntagmorgen im gan- zen Bundesgebiet gesuchte 46jährige Post- kartenverkäufer Fritz Mannchen aus Bre- men ist in der Nacht zum Montag im Ham- burger Vergnügungsviertel St. Pauli fest- genommen worden. Er ist der Mittäterschaft bei einem grausigen Verbrechen verdächtig, dem in der Nacht zum Sonntag in Bremen der 48jährige Kraftfahrer Georg Bartels zum Opfer gefallen war. Nach einer ausgedehnten Zecherei auf einem Trümmergrundstück bei fahrer von dem Sohn des Postkartenverkäu- fers, dem 21jährigen Arbeiter Werner Mann- chen, mit einem fünf Kilogramm schweren Betonstein erschlagen worden. Wertvoller Schmuck gestohlen Hamburg. Bei einem Einbruch in eine Privatvilla im Hamburger Elbvorort Flottbek erbeuteten Unbekannte Schmuck im Wert von 37 000 DM. Darunter befand sich nach Angaben der Polizei eine Brillantbrosche, die allein 12 000 DM wert war. Der Schmuck wurde, wie die Polizei weiter mitteilte, nicht in einem Safe, sondern in Schatullen aufbe- wahrt. Die Bewohner der Villa befanden sich im Urlaub. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Schiffsjungen aus dem Binnenland Hamburg. Eine überraschende Bilanz er- gibt sich aus dem Jahresbericht der Deutschen Seemannsmission in Hamburg: Die Mehrheit aller Schiffsjungen kommt heute nicht mehr „von der Küste“, sondern aus dem Binnen- land. Aus dem Jahresbericht geht im einzel- nen hervor, daß im vergangenen Jahr 56 Pro- zent der Schüler in den Schiffsjungenschulen nicht von der„Waterkant“ stammten. Nur 36 Prozent der künftigen Seeleute kamen un- mittelbar aus den Küstenländern. Jeder dritte Schiffsjunge war in Süddeutschland, jeder vierte in Westdeutschland zu Hause. Sechs Prozent des seemännischen Nachwuchses stammten aus Berlin, die Uebrigen kamen aus der Sowjetzone oder aus dem Ausland. In jedem Jahr treten rund 5000 Jungen in den Dienst der Schiffahrt, Die Hälfte wandert später jedoch wieder in andere Berufe ab. Ab 25. September Oktoberfest München. Das Münchner Oktoberfest, das in diesem Jahr sein 150jähriges Jubiläum feiert, findet nunmehr vom 25. September bis 9. Oktober statt. Wie das Wirtschaftsreferat der Stadt München kürzlich mitteilte, ist das Jubiläumsfest wegen des Eucharisti- Die Aufsicht bemerkte es nicht Zwei Fürsorgezöglinge ertranken im Starnberger See Starnberg. Die 12 Jahre alte Sylvia Vogl und die 7 Jahre alte Elisabeth Hagert von der Adelgunden-Fürsorgeanstalt in München sind bei einem Badeausflug im Starnberger See ertrunken. Die beiden Mädchen waren zusammen mit einer Schar von 40 Kindern unter der Aufsicht von zwei Schwestern zum Baden gegangen. Die beiden Kinder tum- melten sich mit einem aufgeblasenen Auto- reifen im Wasser und gerieten zu weit in den See hinaus. Wie es dann dazu kam, daß beide Kinder ertranken, ist noch nicht geklärt. Es wird vermutet, daß eines der beiden Mädchen von dem Reifen abrutschte und unterging und das zweite Mädchen, obwohl es auch nicht schwimmen konnte, das erste retten wollte. Die Leichen der beiden Kinder wurden inzwischen von der Wasserwacht geborgen. Ob gegen die beiden Schwestern ein Verfah- ren wegen Vernachlässigung der Aufsichts- pflicht eingeleitet wird, ist noch nicht sicher In Touristengruppe gerast Hamburg. Vier dänische Touristen wurden in Hamburg verletzt, als ein Amokfahrer im Stadtteil St. Pauli auf den Bürgersteig raste. Nach Mitteilung der Hamburger Polizei erlitt der 50jährige Sven Jensen aus Kopenhagen lebensgefährliche Verletzungen. Die vier In- sassen des Hamburger Personenwagens, der nach der rasenden Fahrt über den Bürger- steig gegen einen parkenden Pkw prallte, flo- hen nach dem Unfall. Passanten konnten je- doch einen von ihnen, einen jungen Burschen festhalten und der Polizei übergeben. Haltschild überfahren: 9 Verletzte Traunstein. Neun Menschen sind in Traunstein durch die Unachtsamkeit eines Autofahrers zu Schaden gekommen, der das Halteschild an einer Kreuzung übersehen schwindigkeit eine Hauptstraße und prallte mit voller Wucht auf einen anderen Wagen, der seine Richtung kreuzte. Sämtliche neun Insassen der beiden vollbesetzten Wagen er- litten schwere Verletzungen. Gegen Baum geprallt Schwäbisch Gmünd. Bei einem Verkehrs- unfall auf der Bundesstraße 29 in der Nähe von Großdeinbach sind fünf Personen schwer verletzt worden. Aus noch nicht geklärter Ursache prallte ein Personenkraftwagen aus Aalen gegen einen Baum. Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert. Die fünf Insassen, die in dem Fahrzeug eingeklemmt waren, konnten nur mühsam befreit werden. Einbrecher niedergeschossen Pirmasens. Mit einem Schuß aus seinem Kleinkalibergewehr hat in der Nacht zum Montag ein 65jähriger Rentner in Neuhof Kreis Pirmasens einen 32 Jahre alten Ein- brecher niedergestreckt. Der Rentner war durch verdächtige Geräusche in seiner Woh- nung erwacht und hatte sofort zu seinem Gewehr gegriffen. Als der Einbrecher auf Anruf weglaufen wollte, gab der Rentner einen Schuß ab, der den Mann in den Rük- ken traf. Der Verletzte wurde sofort in eine Mainzer Klinik eingeliefert. Er schwebt in Lebensgefahr. Sturz vom Kettenkarussell Traunstein. Ein trauriges Ende nahm der Volksfesttrubel in Traunstein: Bei rasender Fahrt rutschte ein 14jähriges Mädchen trotz geschlossenen Sicherheitsgurtes vom Sitz des Kettenkarussells und wurde in hohem Bogen in die Zuschauermenge geschleudert. Im Fall riß sie eine 33jährige Frau mit zu Boden. Beide mußten nach Mitteilung der Polizei mit 5 fordert, sie zu ihrer Kaserne in Wackern- dem Bremer Vergnügungsviertel, dem so- schen Weltkongresses um eine Woche ver- hatte. Nach Mitteilung der Folizei über- erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus er heim bei Mainz zu bringen. Auf dem Weg genannten Klein-Sankt-Pauli, war der Kraft- schoben worden. querte der Fahrer mit un verminderter Ge- gebracht werden. er er 2 15 2-Zimmer-Wohnung Fellleibi keit 88 5 Lindenhof, 200,— DM, ohne Bkz 5 9 3 3 Vermietungen 3-Limmer-Wohnung Stellenangebote„FFFFVVV F id Ostst., 250, DM ohne BEKz. trinken Sie doch E 2 n Im. Pr. Machnacki, Telefon 2 40 62 den fettzehrenden Beers Se n er entschlackt u. heht dus Wohlhefinden. 5 5 7 u. Whg. prsw. Immob. Ebus-Tee macht schlank u. schmecict gut. Möbl. Zi. w. hs. prsw. 5 ortg.-Packz. DM 2,20 in Apoth. u. Drog. Waschgeräte Mayer, P 3, 11-12, T, 23303 Zimmer, ab 60, Wünsch, Im., 8 3, 2. Uu M. ges 2 2 + ntich dem Herzen t 8 f jeder Fraul 2. Sdler Fr 0 Anne Wonnungen tür Buchhaltungsarbeiten sofort gesucht. perf. Hemdenpresserin 1 5 Vermiete mmo Ontger. 3 3 3. 5 N 25 0 5 Qu 7. 15. Tel. 2 73 07 g Kenntnisse in Maschinenbuchhaltung er- sowie Manglerin e 18 wünscht. 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Die gesamte Organisation, auch die im Stadion, katte der 1. FC zu tragen. Wenn man etwa 300 000,— DM Bruttoeinnah- men rechnet(und viel mehr waren es nicht), ist die Stadt Köln mit 90 000,— DM die größte Verdienerin. Der 1. FC Köln hatte nur Glücłb, denn bei Regen, wie es ihn die gange Wocke gab, hätte es ein gehöriges Defizit gegeben. Man ruft so viel nach der professionellen Bundesliga. Wer glaubt ernsthaft, daß es dann noch mit Stehplätzen für 2,.— oder 2,50 DM getan wäre? 0 „Das Grundanliegen ist geblieben: Die Er- ziehung der Menschen, insbesondere der jun- gen, zu Persönlickkeiten, die alle ihre Kräfte ausbilden und entwickeln, um sie schließlich in den Dienst ihrer großen Gemeinschaft und in den Dienst an unserem Volke zu stellen.“ Als Bundespräsident Heinrich Lübke beim Fest- nachmittag der Hundertjahrfeier der Turner in Coburg diese Feststellung traf, da schälte er den Gehalt dieser Tage ganz deutlich her- aus. Denn wenn auch ein Jahrhundert mit seinen Erfolgen und Belastungen auch nicht von heute auf morgen Über Bord geworfen werden feann: es bestenen kaum Zweifel, daß die deutsche Turnerei in klarer Erkenntnis ihrer besonders in den letzten Jahren verpaß- ten Chancen diesmal die durch die vermehrte Freizeit gegebene Möglichkeit nicht auslassen wird. SPORT Dienstag, 16. August 1960 Nr. 188 Und darüber ist man sich auch im deutschen Sport einig: die Erziehungsarbeit der Turner in ihrer ganzen Breite und Vielfalt ist überaus wichtig und bedeutungsvoll. * Zweimal tauckten am Sonntag in Chemnitz die beiden prominentesten Radsportler der Zone bei ihren westdeutschen Kollegen auf. Weltmeister Bernhard Eckstein, ein ganz stil. ler und besckeidener Junge, dem niemand den stolzen Amateurtitel ansieht, setzte sich in die Boge der Professionals aus der Bundesrepu- dem ausgeschiedenen Emil Reinecke und blik, wechselte einige belanglose Worte mit wünschte sich ansonsten eine Tarnkappe, um den nimmermũden Autogrammjägern zu ent- gehen. Abends nach dem Rennen kam sein Vorgänger„Täve“ Schur in den großen Speise- saal des Radfakrerdorfes Oelsnitz, um Hans Junkermann zum schönen sechsten Platz zu gratulieren. Auch hier nur ein paar Sätze, einige Worte und ein„auf Wiedersehen“. Ob bestellt oder nicht— irgendwie war es tröstlich, daß man sich wenigstens noch zu- sammen unterhielt. Die Kluft ist sonst schon Weit genug aufgerissen 5 Amerikas Leichtathleten sind jetzt in Vber- form. Die geradezu phantastische Weltrekord- serie von Walnut mit fünf neuen Weltrekor- den im Weitsprung, Kugelstoßen, Hammer- werfen, Diskuswerfen(Babka stellte die Höchstleistung des Polen Piatkowski mit 39,91 Meter ein) und uber 444 Vards ist eine War- nung an alle, die die eigenen Aussichten Röher einschätzen als die der anderen. Es ist üblich, Rekordleistungen mit der Favoritenstellung für den nächsten großen Kampf zu identiftzie- ren. Das ist nicht immer richtig, weil auck der Vergleich in der Leicktuthletix trotz Stoppuhr und Bandmaß nickt allein entsckeidet. Unter- schiedliche Bedingungen, unterschiedliche Lei- stungen. Im Falle der Amerikaner aber geht man gewiß nickt fehl, wenn man innen die Position der großen Favoriten für Rom gibt. Sie sind in der Vergangenheit meist nicht schlecht dabei gefahren Neue Art der Aktivierung: Nuio-Ilnion und AS Helfen fflotorspori Sportfahrer sollen nicht mehr aussichtslos Werkfahrern gegenüberstehen Mit den Namen Auto-Union und NSU verbindete sich die Erinnerung an die Glanz- zeiten des deutschen Motorsports. Vor dem Kriege waren es die Rennwagen mit einem Fahrer wie Bernd Rosemeyer an der Spitze, die Auto-Union so heraushoben, wie nach 1945 die DKW- Motorräder mit Sissi Wünsche und Ewald Kluge oder die Rallye- Fahrzeuge mit Heinz Meier und Gustav Menz— und unvergessen sind die Jahre, in denen die Neckarsulmer, anknüpfend an die Tradition um 1930, mit Tom Bullus, Rütt- chen und Toni Ulmen, durch ihre groge Mo- torrad-Rennmannschaft mit den Werner Totoquoten erst heute Wegen des gestrigen Feiertages Maria Himmelfahrt werden die Lotto- und Toto- quoten der 33. Ausspielung erst im Laufe des heutigen Tages endgültig bekannt- gegeben. Haas, Rupert Hollaus, H. P. Müller, Hans Baltisberger und davor Heiner Fleischmann, Böhm und Wilhelm Herz die Weltmeister- schaften beherrschten, und erst vier Jahre ist es her, das NSU auf den Bonneville Salt Flats in einem„Grogreinemachen“ den ab- soluten Motorradweltrekord und die Mehr- zahl der Klassenrekorde holte. Die Zeiten haben sich gewandelt. Vor allem der deutsche Motorsport steht mit vielen Privatfahrern auf einer viel breiteren Basis, und ihnen wollen die beiden Firmen jetzt helfen. Auto-Union schrieb dazu eine Trophàe aus, die der erfolgreichste Fahrer des Jahres erhält, und honoriert im voraus festgelegte Wettbewerbe auf Grund eines kesten Prämiensystems. Alle internationalen Fahrten im Rahmen der Rallye-Europamei- sterschaft sind mit 1800 DM dotiert, und für Weniger wichtige Konkurrenzen gibt es 1200 und 500 DM. Dazu kommen Sonder- nachlässe auf Ersatz- und Zubehörteile bis zu 40 Prozent und im nächsten Jahre eine Er- höhung der für die Prämiierung vorgesehe- nen Wettbewerbe, um dadurch den Aktiven noch mehr Möglichkeiten zu bieten. NSU hat in einer sorgfältig ausgearbei- teten Ausschreibung den„NSU-Sieger-Po- kal“ geschaffen, der den Sportfahrern und auch Rennfahrern genau erklärt, in welchen Veranstaltungen die Chancen für Prämien bestehen. Die Einteilung in einzelne Grup- pen berücksichtigt dabei die Schwierigkei- ten der einzelnen Wettbewerbe. So gehört unter anderem das 500-km-Rennen für Kleinwagen am 4. September auf dem Nür- burgring zur Gruppe 1, die Bergprüfung Pirmasens am 21. August fällt in die Gruppe 2, und die Niedersachsenfahrt am 4. September wird nach den Sätzen der Gruppe 3 vergolten. Die Idee ist ausgezeich- net. Der Sportfahrer steht nicht mehr aus- sichtslos der Konkurrenz der Werksfahrer gegenüber, erhält aber die Chance, bei ent- sprechenden Leistungen nicht nur aus der eigenen Tasche die oft erheblichen Unkosten seines Sports bezahlen zu müssen. Basel nach Punkten geschlagen Mit wechselndem Erfolg kämpften drei deutsche Berufsboxer in Sassari auf Sardi- nien. Im Hauptkampf verlor der Berliner Walter Hauft gegen den italienischen Schwer- gewichtsmeister Federico Friso über zehn Runden nach Punkten, und im Fliegengewicht erlitt der deutsche Bantamgewichtsmeister Edgar Basel Mannheim) gegen den italieni- schen Fliegengewichtsmeister Salvatore Bur- rini über zehn Runden eine Punktniederlage. Den einzigen deutschen Sieg errang der Bo- chumer Halbschwergewichtler Wenzel Bo- ciek, der den Italiener Mario Altana in der siebenten Runde zu Boden schlug und in der achten und letzten Runde so erschütterte, daß der Italiener aufgab. Auch Zsivotzky nahe bei 70 m Bereits 48 Stunden nach dem Hammer- wurf- Weltrekord des Olympiasiegers von 1956, Harold Connolly(USA), in Walnut/ Kali- körnien mit 70,32 Metern stellte der Ungar Gyula Zsivotzky beim Länderkampf Ungarn gegen Tschechoslowakei in Budapest mit 69,53 m einen neuen Europarekord auf. Zsivotzky verbesserte damit seinen eigenen alten Rekord(68,22) um 1,31 m und kam bis auf 79 Zentimeter an den Weltrekord Con- nollys heran. Für die Olympischen Spiele dürfte der Ungar der schärfste Konkurrent Connollys sein. Bei den Männern gewann Ungarn den Länderkampf mit 112:98 Punk- ten, während sich die Frauen 53:53 unent- schieden trennten. Im Gesamtergebnis siegte Ungarn damit 163:151. Hoffmeister bei der Speedway- WM Der Pole Marian Kaiser wurde in Breslau Europameister der Speedway-Fahrer mit 14 Punkten vor dem Schweden Ove Fundin, der es auf 13 Punkte brachte. Der deutsche Fah- rer Joseph Hoffmeister belegte mit 10 Punk- ten hinter dem Polen Kwoczala(11) und dem Schweden Sörmander(10) den fünften Platz und konnte sich damit noch für die Welt- meisterschaft in London qualifizieren. Diskus-Weltrekordler in Nöten: Piatkowski zu verliebt zum Training Wird Diskus-Weltrekordler Edmund Piat- Kovyski(Polen) beim olympischen Wettkampf n Rom eine entscheidende Rolle spielen? Be- sorgt stellt man in Polen vor dem Abflug der polnischen Leichtathletik-Mannschaft nach Oma als Olympiakämpferin Die älteste Teilnehmerin an den Olympischen Spielen in Rom wird die sSährige Brenda Williams aus Großbri- tannien sein, die für die Dressurwett- bewerbe in die Reiterequipe aufgenom- men wurde. Schon vor vier Jahren in Stoccholm war Frau Williams dabei, und sie ist auch keineswegs der Ansicht, daß 65 ein zu hokes Alter für olympische Wettbewerbe ist.„Das Pferd muß natür- lich jünger sein“, erklärt sie. In den Wett- bewerb geht sie mit„Little Model“, einem Pferd, das sie vor drei Jahren gekauft und selbst dressiert hat. Bisher hat sie mit ihm sechsmal an Wettbewerben teil genommen und sechsmal gewonnen Italien diese Frage. Zur Zeit befindet sich der Europameister nicht in bester Form. Er versucht im Hinblick auf die Olympischen Spiele verzweifelt, seine Wurftechnik zu verbessern. Piatkowskis Freunde behaupten, daß der Armee- Offizier zu verliebt sei, um konzentriert genug zu trainieren. Seit er mit Maria Chojnacka verlobt ist, hat der Meister drei bedeutende Wettkämpfe verloren. Es waren seine ersten Niederlagen seit zwei Jahren. 5 Im Gegensatz zu Edmund Piatkowski hat seine Verlobte Maria Chojnacka ihre Weit- sprungleistungen in letzter Zeit bedeutend gesteigert und sich für die Olympiamann- schaft qualifiziert. Piatkowski stieß zwar die Kugel 17,44 m weit und erreichte im Ge- wichtheber-Dreikampf als Armee-Meister erstklassige Leistungen, doch in seiner Spe- zialübung, dem Diskuswerfen, blieb er weit hinter seinem eigenen, auf 59,91 Meter ste- henden Weltrekord zurück. Polens Leicht- athletikanhänger hoffen jedoch, daß ihr Landsmann bis zum 7. September, dem Tag der Diskuswurfentscheidung, seine Welt- klasseform wiedergefunden hat. —ů—— Sieben Jahre lang mußte er auf den Weltmeistertitel warten: Lib oan Looy endlich am iel seine: Wunsche Die Profis im Schatten der Amateur-Fahrer/ Frauen-Rennen werden nicht populär/ Wie eine Suppe ohne Salz Wie schwer ein Weltmeistertitel bei den Straßenfahrern zu erringen ist, zeigt am besten die Tatsache, daß ein so erstklassiger Mann wie der Belgier Rik van Looy sieben Jahre darauf warten mußte. 1953 griff er als Amateur in der Sonnenschlacht von Lugano erstmals nach der Krone, mußte sich aber mit einem dritten Platz be- gnügen. Als Professional belegte der heute 26 Jährige Flame aus der Nähe von Ant- werpen hinter seinem Landsmann und großen Rivalen Rik van Steenbergen— man nennt sie in Belgien nur Rik I und Rik II— den vierten Platz. Auch in den beiden letzten Jahren gehörte Rik van Looy zu den heißen Favoriten, aber in Reims(1958) gab er kurz vor dem Ziel auf und in Zandvoort vor zwölf Monaten kam er— ausge- pfiffen von den zahlreichen belgischen Schlachtenbummlern— nur als 38. ins Ziel. Auf dem Sachsenring nun stand Rik van Looy auf dem Gipfel seines Könnens. Man sagt von ihm, daß er einer jener eiskalten Rechner sei, die genau ihren Marktwert an der Rennfahrerbörse kennen. Zweifellos ist Rik van Looy der nach Coppi teuerste Renn- fahrer der Nachkriegszeit. So verlangte er eine Sechstagebörse von 3000 DM für 24 Stunden. Er verzichtete auf die Tour de France mit ihren lockenden finanziellen Möglichkeiten, gewann dafür aber das Re- genbogentrikot, dessen Untergrund nicht weniger Gold wert ist. Es war genau umgekehrt wie sonst. Stan- den bei den bisherigen Straßen-Weltmeister- schaften die Amateure klar im Schatten der Berufsfahrer, so waren diese diesmal die Stiefkinder. 150 000 kamen am Samstag, um . 8 8— DIE„TRAUMGRENZE“ für die Kugelstoßer ist überboten! Bei den Prüfungskämpfen der amerikanischen Olympiakandidaten in Wal- nut/ Kalifornien bestätigte der bärenstarke Armeeleutnant Bill Nieder, daß er, obwohl für Rom zunächst nur als Ersatz vorgesehen, unter den Weltklasse-Stoßern seines Lan- des noch eine Sonderstellung einnimmt. Nach 19,93 m im dritten versuch setzte der 27 jährige Modell-Athlet mit phantastischen 20,06 Metern ein neues Maß. Bild: Keystone ihr Idol Taeve Schur oder auch den beschei- denen kleinen Bernhard Eckstein siegen zu sehen; am Sonntag war es nur ein Drittel, denen selbst Namen wie Anquetil, Nenncini, Gaul, Darrigade und van Looy wenig zu sagen haben. Man kennt sie hier nicht. In der Zone gibt es keinen Berufssport, dafür aber kaum weniger gut bezahlte Staats- amateure. Zum dritten Male hintereinander trägt ein mitteldeutscher Fahrer das Regen- bogentrikot. Darüber sollte man sich als Deutscher freuen. Leider aber hat die Sache sportlich einen bitteren Beigeschmack. Zwi- schen den Zonenfahrern und den meisten ihrer Gegner klafft eine Lücke. Bei den gro- Ben Radsportnationen wandern jährlich die besten Amateure zu den Profis über. In Mit- teldeutschland stehen Schur, Eckstein und Co. seit Jahren im Brennpunkt der größten Amateurrennen, die sie härteten und schmie- deten. Schur ist 29, Eckstein 25 Jahre alt. Ihre Gegner sind blutjunge Kerle, die noch mitten in der Rennfahrerlehre stecken, Well sie erst bei den Profis ihren Meister machen können. Wie gesagt, man sollte sich über den deutschen Sieg freuen, aber, aber. Zum dritten Male wurden bei den Rad- Weltmeisterschaften auch Titelkämpfe der Frauen durchgeführt. Eins steht schon fest: Populär werden diese Wettbewerbe nie Zwar kamen am Samstagmorgen schon 40 000 auf den Sachsenring zum Frauen- Strafen. rennen, aber es waren doch meist jene Zu- schauer, die sich frühzeitig einen guten Platz sichern wollten, um später die Amateure siegen zu sehen. Die hübsche Engländerin Berryl Burton, schon rein äußerlich ein krag. ser Gegensatz zu den meisten ihrer Geg⸗ nerinnen, gewann ihr zweites Regenbogen- trikot. Aber das ganze Rennen schmeckte Wie eine lauwarme Suppe ohne Salz. Man lächelte und witzelte über die Fahrerinnen. Man hörte in der Zone, daß die Russen ernst- haft ein Verbot wenigstens der Straßenren- nen für Frauen erwägen. a Füssen nur mit einem Tor vorn Der EC Bad Tölz verlor sein Eishockey- Freundschaftsspiel gegen den EV Füssen mit 3:4(1:0, 2:2, 0:2). Torschützen waren Reif, Rie- delsheimer und Schneitberger für Tölz, Schu. bert(2), Beck und Köpf für Füssen. Nach Pluspunkten mit VfR und Weinheim gleichauf: Moesleim weiterhin gui im Rennen In der Handball-Kreisklasse hat Käfertal seine Position noch gefestigt In der Handball-Bezirksklasse standen diesmal nur drei Spiele auf dem Programm. Die TSG 62 Weinheim verstand es dabei, ihren zweiten Tabellenplatz zu festigen. Die TG Laudenbach war kein bequemer Gegner, doch setzten sich die Weinheimer in den letzten zehn Minuten durch und gewannen 13:10. Auch der SV Ilvesheim wahrte seine Chancen durch einen 10:7-Sieg über die TSG Plankstadt. TV Hemsbach konnte seine prekäre Lage am Tabellenende durch einen 13:5-Sieg über den FV 09 Weinheim etwas verbessern. Der SV Ilvesheim entschied sein schwe- res Spiel gegen die TSG Plankstadt schon in der ersten Hälfte. Zunächst hatte man einen Unparteiischen suchen müssen. Eiffler vom SV Waldhof sprang ein und leitet zur Zu- kriedenheit beider Parteien. Die Ilvesheimer, für die Velser(3), Schuster(2), Bellener(3) und Wagner(2) erfolgreich waren, gingen 2:0 in Führung. Plankstadt kam auf 2:3 heran, lag aber bis zur Pause mit 2:6 im ge- schlagenen Feld. Nach der Pause versteifte sich der Widerstand der Gäste, die sogar diese dreißig Minuten mit 5:4 für sich ent- scheiden konnten, aber im Gesamteèrgebnis doch 7:10 geschlagen wurden. In der Handball- Kreisklasse brachte der zweite Augustsonntag bereits eine Vorent- scheidung über die Meisterschaft. Der TV Friedrichsfeld wurde von der Mannheimer Polizei mit 11:9(Halbzeit 7:2) knapp ge- schlagen, womit der Vorsprung des SC Kä- fertal auf vier Punkte angewachsen ist. Käfertal selbst schlug den TSV 1846 mit 10:2 etwas unter Wert, aber auf alle Fälle voll- auf verdient. In Viernheim kam es zwischen dem TSV und der SpVgg Sandhofen zu dem erwartet harten Kampf, den die Hausherren gerade noch 13:12 für sich entscheiden konn- ten. Etwas überraschend kommt das knappe 12:11 des SV Waldhof über den ATB Hed- desheim. Der TV Rheinau hatte in Schwet⸗ zingen nichts zu bestellen und wurde vom TV 64 mit 11:2 distanziert. In der B-Klasse gewannen alle Favoriten ihre Spiele. Neulußheim gab dem TSV Samdhofen mit 14:8 das Nachsehen und übernahm damit die Tabellenführung. TV Altlußheim setzte sich mit 7:3 beim Sc Pfingstberg durch. Wenig Niveau hatte die Begegnung Sd— Badenia Feudenheim, die der Gast mit 6:3 zu seinen Gunsten ent- scheiden konnte. Einen kleinen Seitensprung 905 auf Rollschuhen ein Talent: Dahmen wurde Deulsche/ dugendmeister Beim weiblichen Nachwuchs Priska May auf dem achten Platz Bei den Deutschen Rollkunst-Jugendmei- sterschaften in Bremen holte sich Hans-Dieter Dahmen vom MERC mit 160,94 Punkten den Titel vor W. Kunkel RSCB Bremerhaven (147,88). Deutsche Jugendmeisterin wurde Helga Lange vom Frankfurter ERC. Priska May vom MERC belegte einen guten achten Platz und ließ mehrere Läuferinnen der Ju- nioren- und Seniorenklasse des Vorjahres hinter sich. Vorverkauf für Waldhof Boxkampf Nach längerer Kampfpause haben die Waldhof-Boxer am Wochenende mit dem Rootes-ABC Coventry eine starke Mann- schaft aus England zu Gast. Die Briten, in deren Reihen u. a. der englische Junioren- meister im Bantamgewicht sowie mehrere Landesmeister stehen, absolvieren in Nord- baden einen Doppelstart: Am Freitag sind sie Gegner des BC Hockenheim(20.30 Uhr in der Ketscher Rheinhalle) und treten dann tags darauf um 20 Uhr bei der Staffel des SVW an. Der SV Waldhof hat für diese Ver- anstaltung Vorverkaufsstelfen eingerichtet. Karten gibts bei Karl Vetter(Wasserturm- passage), im Zigarrenhaus de la Vigne (2 1, 17) und im Zigarrenhaus Faulhaber (Waldhof). Im Basketball ohne Deutschland Im Basketball- Turnier in Bologna, bei dem es um die noch freien fünf Plätze im olympischen Turnier geht, schlug Jugosla- wien die Vertretung Großbritanniens mit 90:38, nachdem vorher Ungarn die Oster- reicher mit 76:55 bezwungen hatte. Damit haben beide Länder je zwei Siege errungen und werden vermutlich mit Kanada, Belgien und der Tschechoslowakei in das Turnier von Rom einziehen. Großbritannien ist nach der zweiten Niederlage ebenso wie die So- wietzonenmannschaft als Vertreter Deutsch- lands(gegen Kanada 60:61, gegen Belgien 60:67) ausgeschieden, während Osterreich bei einem Sieg und einer Niederlage noch eine geringe Chance hat. leistete sich die MTG. die in Schriesheim über ein 12:12 nicht hinauskam. 07 Seckenheim weist nach dem gestrigen 17:5-Erfolg über die TSG Rheinau ein Tor- verhältnis von 233:126 aus fünfzehn Spielen auf. Dichtauf aber folgt der TV Neckar- hausen, der in Weinheim Mühe hatte, um der 1B von 09 mit 12:15 das Nachsehen zu geben. BSV Blau-Weiß mußte mit 13:15 die Ueberlegenheit von 98 Seckenheim IB an- erkennen und auch der TSV Schönau ließ der Mannheimer Post beim 12:7 keine Chance. Donnerstag Reiter- Qualifikation Die dritte und letzte Ausscheidung der Springreiter für den dritten und vierten Platz in der deutschen Rom-Equipe, die in Bochum ursprünglich am 17. August stattfinden sollte, wurde um einen Tag auf den 18. August Donnerstag) verlegt. Die Zone hatte zu- nächst, ohne Angabe von Gründen, um eine Verlegung auf den 19. August gebeten, aber die HDP und das DOK stimmten nur einer Verschiebung auf den Donnerstag zu. Sd Leutershausen beim VfR Am Mittwochabend erwartet die Hand- ballelf des VfR Mannheim den Südober- ligisten Sd Leutershausen. Beide Vereine werden mit ihrer stärksten Aufstellung an- treten. Beginn 18.30 Uhr. Mympia-Splitter Den japanischen Marathonspezia- listen war es in Rom zu heiß. Beim Trai- ning rann ihnen der Schweiß in Strömen über den Körper. Am Sonntag hatten sie es satt, kauften sich kurzentschlossen Flugkarten und flogen nach Frankfurt am Main, um im kühlen Deutschland weiter zu trainieren. 8 In wenigen Tagen wird die erste Zel- tung im olympischen Dorf gedruckt wer- den. Auflagenhöhe: 10 000 Stück. Jemand hat ausgerechnet, wieviele Beamte und Angestellte nötig sind, um die etwa 7000 Sportler im olympischen Dorf zu betreuen. Er kam auf die er- staunliche Zahl von 2400. 8 Schwer vermißt werden von den japanischen Athleten die in Nippon üblichen Gemeinschaftsbäder. Im olym- pischen Dorf kommt eine Wanne auf 8 bis 14 Athleten.„Wir kommen niemals rechtzeitig zum Training“, beklagte sich der Trainer der japanischen Radmann- schaft.„Immer muß ich auf ein paar von meinen Leuten warten.“ 1 Fünf Tage Bettruhe verordneten die Aerzte am Sonntag dem pakistanischen Hockeyspieler Arwar Ahmed Khan, weil er sich beim Training eine Muskelzer- rung zugezogen hatte. Auf der vorolym- pischen Verletztenliste steht auch der türkische Reiter Ramiz Egezi. Ein gebro- chener Finger verurteilt ihn zu einer zehntägigen Trainingspause. Wie sten mein Verein? Handball- Bezirksklasse VfR Mannheim 18 12 J 62 Weinheim 17 12 1 4 1382:123 25:9 SV Ilvesheim„„ VfL Neckarau 180% ien e TG Laudenbach VVV SG Hohensachsen 17 9 0 8 166:131 18:16 HSV Hockenheim 17 8 0 9 140:142 16:18 TSG Plankstadt 18 7 2 9 167:164 16:20 TV Hemsbach 17 7 0 10 150:148 14:20 99 Seckenheim JJ 9 Weinheim 19 6 0 13 164:196 12:26 FT Heidelberg 17 0 0 17 70:280 034 Kreisklasse A„ Sc Käfertal 14 1 1 1 TV Friedrichsfeld 14 10 1 3 164.127 217 TV Oberflockenbach 13 9 1 3 145:93 19:7 Polizei SV 15 9 0 6 157146 18712 SV Waldhof 14 8 8 3 132110 11 TV 64 Schwetzingen 15 8 0 7 143:133 16:14 TSV Viernheim 13 7 0 6 111119 1412 TSV 1846 Mannheim 15 6 1 8 128:151 13:17 SpVg Sandhofen 16 5 1 8 175158 11 SV 50 Ladenburg 14 5 0 9 122:137 10:18 ATB Heddesheim 15 2 1 12 128.209 525 TV Rheinau 14 0 1 183 70145 127 Kreisklasse B Germ. Neulußheim 1 Badenia Feudenheim 10 8 0 2 116.58 16.4 MTG Mannheim 11% 2 2 TB Reilingen 10 7 2 1 00%%„ Sd Mannheim 12 5 2 5 91197 121ʃ2 TV Altlußheim 12 5 0 7 103:90 10.14 TSV Lützelsachsen 11 3 2 6 832.100 814 TV Schriesheim 11 3 17 3.103 7445 TSV Sandhofen h Sc Pfingstberg 10 2 3 5 79% TSV Neckarau 10 0 0 10 27.171 0720 85 Kreisklasse C 07 Seckenheim 15 14 0 1 233.126 282 TV Neckarhausen 13 12 0 1 161110 24.2 98 Seckenheim 1b 15 12 2 1 1927128 264 TG Heddesheim 14 9 0 5 148.111 1810 ESV Blau-Weiß 15 9 0 6 178.138 16.12 TSV Schönau 14 7 0 7 127:133 14.14 09 Weinheim 1b 15 6 2 7 155.159 14.16 Tus Weinheim 15 6 1 8 113:120 13.17 62 Weinheim 1b 14 4 2 8 114.129 10.18 Sd Rheinau 1 l eee, Fortuna Schönau 14 1 112 1211 3% Post Sd 15 0 1 14 38.198 1.29 alz e noch n, weil nachen er den u Rad- e der n fest: e nle. 40 000 raßzen- ne Zu- A Platz lateure nderin 1 Kras. Geg. bogen. tte wie 5 Man innen. ernst- enren-· vorn ockey· en mit F, Rie- Schu- shelm trigen 1 Tor- pielen eckar- e, um en zu 15 die B an- u ließ keine tion g der Platz chum sollte, Ugust e zu- eine Aber einer R Tand- ober- reine g an- na- al- nen sie sen urt nd zel er- ele um ien er- die ien eil er- m- ler ro- ner standen waren, Nr. 188/ Dienstag, 16. August 1960 pollrischEsERICMHTE MANNHEIMER MoRGEN Seite 9 Der Weizen der starken Männer blüht Aufklärung der Massen— der einzige Weg zur Demokratie im Orient Von unserem Nahost- Korrespondenten A. M. Stlerl1 Istanbul. Die jüngsten Ereignisse in der Türkei und in Korea— wie auch der stille Staatsstreich in Pakistan vor einem Jahre haben gezeigt, daß die Demokratie, wie sie Amerika propagiert hat, nicht allen Ländern der freien Welt bekommt. In zwei dieser Staaten hat sie zu Korruptionserscheinungen von nie dagewesenem Ausmaß und erschrek- kenden Formen von Regierungswillkür ge- führt. Die Tatsache, daß die Türkei ein frei gewähltes Parlament besaß, konnte nicht verhindern, daß die Demokratie zu einer rei- nen Farce wurde. Man kann auch kaum be- haupten, daß sie zur inneren Erstarkung des Landes im Hinblick auf die Bedrohung durch den kommunistischen Agens beigetragen hat. Neben dem kleinen Libanon und dem nicht Viel größeren Israel war die Türkei im Nahen Osten das einzige Land mit einem demokra- tischen Regime., In der Vereinigten Arabi- schen Republik(Aegypten und Syrien), im Sudan und im Irak herrschen Diktatoren. Unterstützt von den mächtigen Großgrund- besitzern übt in Persien Schah Mohammed Pahlevi souverän seine Herrschaft aus. Mit Hilfe der Armee und einer ausgezeichnet or- ganisierten Staatsschutzpolizei hält sich in Amman König Hussein an der Macht. Saudi- Arabien und Jemen sind theokratisch, abso- lutistische Monarchien, wo alle Regierungs- mitglieder der königlichen Familie angehö- ren und noch keine Ansätze zur Schaffung einer Volksvertretung— nicht einmal eines Scheinparlamentes— festzustellen sind. Die Saat der Demokratie hat sich auf dem sandi- gen und steinigen Boden des Morgenlandes noch nicht entwickeln Können. Die Scheindemokratien, welche im Schat- ten der probritischen Königshäuser in Kairo und Bagdad nach dem ersten Weltkrieg ent- sind zusammengebrochen. Syrien hat seine Geschicke nach einer Aera imerer Zerrissenheit, in welcher sich demo- kratische Experimente mit Staatsstreichen nach südamerikanischer Art dauernd ab- lösten, in die Hände Nassers gelegt. In der Türkei fragt man sich, Was jetzt geschehen wird, nachdem die Armee die auf Grund der ersten freien Wahlen von 1950 an die Macht gekommene demokratische Regierung, wel- che im Laufe der Jahre immer mehr zu einer Clique von macht- und profitgierigen Män- nern geworden War, gestürzt hat. Vieles deu- tet darauf hin, daß die Lösung auch hier allerdings unter Wahrung gewisser demokra- tischer Formen— ein starker Mann sein wird. Es ist sehr wohl möglich, daß dieser Cemal Gürsel heißt. Die eine Frage, welche man sich im Orient und insbesondere in der Türkei stellt, geht dahin, inwieweit in einem unterentwickelten Lande eine demokratische Ordnung nach westlichem Muster überhaupt verwirklicht werden kann, ohne daß sie ihrem Sinn ent- fremdet wird und ohne daß die grogen natio- nalen Interessen des Landes gefährdet wer- den. In der Türkei wie auch in Pakistan hat sich zum Beispiel gezeigt, daß die Demokratie von einem Klüngel von Personen der jeweils 4 herrschenden Partei leicht für ihre eigenen materiellen Interessen und ihren politischen Ehrgeiz mißbraucht werden kann. Dadurch nämlich, weil die große Masse der Wähler nichts anderes als eine riesige Schafherde ist, welche keine eigene unabhängige politische Meinung besitzt und demagogischen Verspre- chungen und Zugeständnissen gern ihr Ohr leiht. Die Regierung Menderes hat es ver- standen, sich durch die an den religiösen Fa- natismus und die Fremdenfurcht der rück- ständigen Bauern appellierenden Konzessio- nen in weiten Kreisen des Volkes populär zu machen. Den höheren Staatsinteressen wurde dadurch ein schlechter Dienst erwiesen. Das Werk der Europäisierung und des Zzivilisato- Brief an die Herausgeber Formalismus gegen Menschlichkeit Das Entnazifizierungsgesetz hat gewiß große Lücken gehabt. Immerhin war es inso- kern den allgemein anerkannten Rechts- grundsätzen gefolgt, als den Spruchkammern auferlegt war, auch die den Beschuldigten entlastenden Tatbestände zu würdigen. In der Praxis der Spruchkammern waren denn auch die entlastenden Momente weitgehend, ja, wie manche meinen, 2¹ Weitgehend, be- rücksichtigt worden. Ganz anders ist es um die Spruchpraxis jener Gerichte bestellt, die in Wiedergut- machungs- Angelegenheiten entscheiden. Im 8 6 des neuen Entschädigungsgesetzes gilt als Ausschließungsgrund für irgendwelche Wiedergutmachungsansprüche, daß durch den Anspruchsberechtigten die Grundord- nung der Bundesrepublik bekämpft worden ist. 5 Man sollte nun meinen, daß analog der Praxis der Spruchkammern nicht bereits irgendeine formale Belastung im Sinne die- ses Paragraphen 6 genügt, um den Betref- kenden von einer Wiedergutmachung aus- zuschließen. Daß in der Spruchpraxis der mit Entschädigungsfragen befaßten Gerichte die rein formale Belastung, nicht aber die tatsächliche persönliche und charakterliche Haltung des Belasteten entscheidet, dafür gibt es einen Fall, der in mehr als einer Hin- sicht typisch ist. Der jetzt emeritierte Pro- fessor der Humboldt-Universität Berlin, Ernst Niekisch, hatte unter dem National- Sozialismus schwerstes Unrecht erlitten. Be- kannt ist heute noch seine Schrift„Hitler— ein deutsches Verhängnis“, in welcher er 1931 das deutsche Volk e Hitler 8 e zu leisten. Vom Vol 0 War er zu lebens- länglichem Zuchthaus verurteilt worden. Schwer leidend und fast erblindet hatte er nach dem Einmarsch der Sowijettruppen das Zuchthaus verlassen. Das alles ist unbe- stritten, so daß die wesentlichste Vorausset- zung für einen Wiedergutmachungsanspruch mehr als erfüllt ist. Dennoch wurde Profes- sor Niekisch bis heute eine Wiedergut- machung für die von ihm erlittenen schweren Schäden versagt. In einem ersten bis zum Bundesgerichts hof durchgeführten Instanzenzug hatten die Gerichte die Forderungen von Professor Niekisch abgewiesen. Aber auch die 191. Zivil- kammer des Landgerichts Berlin, die auf Grund des neuformulierten Entschä- digungsgesetzes mit seinem Anspruch befaßt worden ist, hat diesen Anspruch verworfen, und zwar auf Grund des 8 6. Wer die politische Arbeit Ernst Niekischs in der Vergangenheit kennt, weiß, daß er sich stets durch eine unabhängige Haltung und ein unbeirrbares politisches Urteil auszeich- nete. Nach 1945 erfüllte ihn die Furcht vor der Aufteilung Deutschlands und eben die- sem Verhängnis wollte er entgegenarbeiten. Auf Grund seiner Vergangenheit war es für ihn selbstverständlich, sich dieser Aufgabe vom Osten her zu unterziehen. Daß er dabei unbeirrt seinem eigenen Wege folgte, bestätigte der Sender Freies Berlin am 3. Februar 1960 mit den Worten: „Dabei hätte ers mit seinen hohen Geistes- gaben weit bringen können, wäre er mit dem Strom geschwommen. Aber er hielt zäh an einer eigenwilligen und stets unpopulären politischen Konzeption fest, ein Patriot, ein Konservativer Revolutionär, ein Mann des Ausgleichs und der friedlichen Verständi- gung mit den östlichen Nachbarmächten.“ Gewiß war Professor Niekisch Mitglied verschiedener Organisationen des Ostens. In allen seinen Aeußerungen und Handlungen kam jedoch zum Ausdruck, daß es sein Ziel War, die Zerschlagung der deutschen Einheit Zzu verhüten. Nie könnte der Nachweis geführt werden, daß er die demokratische Grundord- nung der Bundesrepublik bekämpft hat. Als nach der Zuspitzung der Gegensatze ihm ein fruchtbares Arbeiten nicht mehr aussichts- reich erschien, zog er sich aus seinen Stel- lungen zurück. Die Regelung des Falles Niekisch 1 nun besonders anstößig, wenn man bedenkt, daß in bezug auf seine einstige Widerstands- arbeit einer der Untersuchungsrichter, der in seinem Verfahren tätig war, im Jahre 1948 feststellte, seine Widerstandsarbeit sei eines „der ersten Zeichen eines Widerstandes gegen ein Regime gewesen, dessen unheilvolle Wir- kungen heute allen spürbar geworden sind... In der„Besinnung“(in Heft Fe- bruar/ Mai 1959) hat der Jesuit Dr. Erich Przywara den„geradezu zwingenden Ein- druck“ gewonnen,„als wäre hinter den Jah- ren der nationalsozialistischen Utopie der geistige Zweikampf zwischen Hitler und Nie- Kisch als das Eigentliche gestanden“. So erscheint es unverständlich, die unbe- streitbaren Wiedergutmachungsansprüche Ernst Niekischs aus formalen Gründen abzu- lehnen, ohne die ins Auge springende Beson- derheit seirtes Falles zu berücksichtigen. Die Verweigerung der Wiedergutmachung mutet angesichts dieser Lage fast unmenschlich an. Der rischen Fortschrittes, welches der große Europäer Atatürk mit der Peitsche in der Hand in die Wege geleitet hatte, kam wieder zum Stillstand. Im Bestreben, den Frauen in den anatolischen Städten und Dörfern inner- Halb der Gesellschaft, von welcher sie als Ge- schöpfe ohne Seele auf Grund verbohrter re- ligiöser Auffassungen ausgeschlossen waren, eine menschenwürdige Stellung einzuräumen, hatte sie Atatürk aus den Drecklöchern der orientalischen Finsternis hervorgeholt und. vom Schleier, dem Symbol ihrer sklavischen Abhängigkeit befreit. Im Laufe der zehn jg. rigen Herrschaft Menderes“ wurden die Frauen in den Kleinstädten und auf dem Lande infolge der nachgiebigen Haltung der Regierung gegenüber den reaktionären Strö⸗ mungen Zug um Zug wieder hintér die vier Mauern ihrer Behausungen zurückgedrängt. In ganz Anatolien ist außerhalb der Groß- städten der Tscharschaf, das große schwarze Umschlagtuch, welches Gesicht und Körper der Frauen verdeckt, wieder Mode geworden. Die Entwicklung in der Türkei hat gezeigt, daß die Demokratie in einem Lande, wo die Mehrheit des Volkes aus Analphabeten be- steht, etwas Problematisches bleibt. Die Un- gebildeten sind schlechte Demokraten, Sie besitzen auch kaum die Vorausetzungen, um auf die führende Elite konstruktiv einzu- 51 wirken, weil ihnen der Blick für die großen nationalen Interessen, auf die es ankommt, fehlt. Vor allem aber kann die genaue Be- obachtung des demokratischen Grundsatzes, 1 wonach die Mehrheit der Bürger entscheidet, — wenn diese aus ungebildeten Menschen mit rückständigen Ideen besteht— für di Entwicklung des Landes katastrophale Fo gen haben. 5 Der Weg zur wahren Demokratie in 1 8 unterentwickelten Ländern führt über den freien Menschen. Das Heilmittel heißt Bil- dung und Aufklärung. Die Revolutionsregie- rung in der Türkei hat es sich zur Hauptauf- gabe gemacht, die Ignoranz der Massen, die- sen größten Feind der Demokratie, durch einen gewaltigen Aufklärungsfeldzug zu be- seitigen. In ein paar Wochen oder Monaten 0 wird dies jedoch nicht möglich sein. E” braucht Jahre und dies bedeutet vielleicht,„ daß in der Türkel während einer längeren Uebergangszeit ein Regime des starken Mannes die Geschicke des Landes leiten wird. Eine japanische Regierungsdelegation unter Führung von Außenhandelsminister Ischii ist in Moskau eingetroffen, um an der Eröffnung einer japanischen Industrie-Aus-⸗ stellung teilzunehmen. Fumilienanseigen muß scheiden. sorgende Mutter und. e 0 N Frau geb. Hanf Mhm. u 979 14. August 16⁰b Enzianstraße 43 n Adam Krämer Hans Krämer, Es ist bestimmt in Gottes Rat, daß man vom Liebsten, was man hat, Der Herr über Leben und Tod nahm heute, nach kurzer, schwerer Krankheit, meine liebe Frau, unsere liebe, treu- Oma, Katharina Krämer 4 im Alter von nahezu 63 ganren z sich in die ie In tlefer N e Maria Rupp geb. Krämer Heinz Rupp und Enkelkinder Dieter und Hans-Jürgen und An verwandte Beerdigung: Mittwoch, 17. August, 14 Uhr, Friedhof Käfertal. 11 1 9 1 0 19 * 7 vermißt Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in wort und Schrift sowie die Überaus schönen Kranz- spenden beim Heimgang unserer leben Entschlafenen, Frau Luise Marquardt sagen wir auf diesem Wege unseren innigsten Dank. Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marie Foshag geb. Volk 1 ist im Alter von naheru 75 Vahren, tür dee von uns segangen an nnheim, den 14 aukust i60o Seibelstraße 3a 5 Oehmastrahe 10 0 1 Beerelgüns biittwoen, den 17. August um 1.00 ur, supi: isanot Anne 5 Für *. und Blumen- geb. Clauß 1 tie er ee 0. Sofie Trefz geb. Foshag 0„ Seorg Foshag und Frau Friedel 1„„ e 195 Ae ene 1 licher Anteilnahme sowie für die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau e Ockert zagen wir allen unseren innig⸗ sten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Burkhard und Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem 15 Leiden, verschied am 15. August 1960, meine liebe Frau, unsere gute Mutter und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 Paula Schmitt geb. UVeberle im Alter von 39 Jahren. Mannheim, den 15. August 1960 e Straße 15 Besonderen Dank, Herrn Pfarrer Leiser für seinen trost- reichen Beistand, Herrn Dr. von Fumetti, Schwester Elsbeth sowie allen denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen. 0 5 Mhm. Käfertal. den 16. e 1960 Enzianstraße 40 Im Namen der Einterbllebenen: Schwester aufopfernde Pflege. uvesheim, 16. August 1960 Wassergasse 7 Familie Karl Ockert Familie Georg Helm Rau, Berta, Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 16. August 1960 Hauptfriedhof Waldhofstraße 139 Quiros, Katharina, Mhm., Mainstraße 18 Bronner, Christian, B 5, 11 Endreß, Elenore, C 8, 18 Seiter, Elisabeth, R 1. 14 Krematorlum 0 Goerik, vrlearich, Spinozestrage 10*. Clemens, Olga, R 7, 22 5 rierten, Emma, Vwewemetonrebe 10 4 3 * 1 die vielen Beweise herz. Seb. Dörsam ihre Johanna für u. Heidelberg, . nc been für Schwerhörige br. lehmann- Greum Mhm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 täglich von 9 bis 18 Uhr Hauptstr. 87, Tel. 2 35 22— Tägl. von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr. Außenbordmotor fur Paddelbo sucht. 5 mit Preises dunkel gebeizt, zu kaufen ges it. Angebote Telefon 4 20 36 Willy Marquardt 1 In stiller Trauer! Franz Schmitt Hermann Schmitt N und Frau Herta geb. Arnold sowie alle Angehörigen 5 Trauerfeier: Donnerstag, den 18. August um 14.00 Uhr, Krematorium Mannheim. 1 Statt Karten Für die vielen Beweise er a Antenne die uns beim ee unserer lieben Entschlntenen, Frau 0 Berta Zeilfelder Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme durch Wort und Schrift, sowie für die vielen Kranz- und Summen aden den und 1 die unserer lieben Mutter, Frau Katharina Mohr auf ihrem letzten Gang beneneten, 9 8 wir auf diesem Wege herzlichen Dank. 5 Besonderen Dank Frau Dr. Tenner, Herrn Dr. Heine, den Diakonissenschwestern von Feudenheim und für die rost reichen Worte der Mftarin Frank. Mh m. ae in den 16. August 1960 Diakonissenstraße 3. 1. 5 5 Die trauernden Hinterbliebenen * verw. Oehrle, geb. Leis durch Wort, Schrift, Kranz- und Biumenspenden zuteil wurden, sagen wir herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Ulmrich tur seine trost- reichen Worte, Herrn Dr. med. J. Lerch, den evangelischen Krankenschwestern in Neckarau, den Aerzten und Schwestern des Städtischen Krankenhauses, Mannheim, Abtellung M 3, B, den Hausbewohnern und allen denen, dle unsere Mutter zur letzten Ruhe begleitet haben. 15 0 bl. Neckarau, den 15. August 1960 Katharinenstraße 24 Die 1 Hinterbiledenen f 5 statt Karten. Es ist mir ein herzliches Bedürfnis, allen denen, ale mir W Heimgang meiner lieben Frau Elisabeth Bönler geb. Bugert durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden ihre aufrichtige Anteilnahme entgegengebracht haben, meinen innigsten Dank zu sagen, Besonderen Dank den Schulkolleginnen und allen denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. Ilvesheim, den 16. August 1960 e For 10 0 Trauer: Johann Böhler u tier —. als 20 Jahren die gleichen Feststfeſſungen gemacht. 5 Bei Gebrauch von Kokident Wirken die künstlichen 25hos Wie echte, g Woeil die Beläge über Nacht beseitigt Werden. lnfoſgedessen fällt es 5 aof, dat Sie„falsche Zähne“ fragen. 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Bei richtiger Anwendung der Kokigent-Hlaftmittel Wird sogar fachen Kiefern eine Hoffwirkung erzielt, kennt— nimmt im Monde bee DM und neutralen Plastik un die S e Wird.. qußerdem N N 29 1 5 ger Nahrungsmittelpreise Seite 10 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Bundesregierung vertraut dem Versprechen Eisenhowers (eg) Staatssekretär van Scherpenberg hat eine parlamentarische Anfrage der FDP- Bundestagsfraktion zum deutschen Ver- mögen in den USA beantwortet. Danach hat die Bundesregierung begründeten Anlaß zu der Annahme, daß die Regierung der Ver- einigten Staaten das am 31. Juli 1957 von Präsident Eisenhower gegebene Versprechen hält,„eine angemessene Lösung“ für das deutsche Vermögen in den Vereinigten Staa- ten zu finden, die„in Einklang mit der tra- ditionellen amerikanischen Politik der Un- Verletzlichkeit von Privateigentum, selbst in Kriegszeiten“ steht. Die FDP hatte die Regierung befragt, Welche Schritte sie unternommen habe, um die Vereinigten Staaten auf die Diskriminie- rung(Benachteiligung) der mit ihr verbün- deten Bundesrepublik Deutschland hinzu- Weisen, die in der Rückgabe rumänischen Eigentums an die„Volksdemokratie“ Rumä- nien durch das Finanzabkommen vom April 1960 im Gegensatz zur völkerrechtswidrigen Beschlagnahme des deutschen Vermögens Uiegt. Nach Mitteilung van Scherpenbergs ist die Botschaft der Bundesrepublik in Wa- shington beim State Departement vorstellig geworden und hat im Zusammenhang mit dem Abschluß des amerikanisch-rumäni- schen Abkommens auf das noch ungelöste Problem der Rückgabe des deutschen Ver- mögens in den USA hingewiesen. Das De- Partment of State hat in seiner Erwiderung darauf aufmerksam gemacht, daß nach dem Abkommen ca. 90 Prozent des in den USA beschlagnahmten liquidierten rumänischen Vermögens(ea. 22 Millionen Dollar) mit amerikanischen Ansprüchen aus der Kriegs- und Vorkriegszeit sowie gegen Verstaat- lichungsmaßnahmen verrechnet würden und daß Rumänien außerdem in den nächsten fünf Jahren laufende Zahlungen in Höhe von 2,5 Millionen Dollar zur endgültigen Be- kriedigung dieser Ansprüche leisten will. Dunlop und Bowater Paper an der Frankfurter Börse Zwei führende britische Aktienwerte sind nach einer Mitteilung der Deutschen Bank AG in den Freiverkehr der Frankfurter Wert- Papierbörse aufgenommen worden. Es han- delt sich um die Dunlop-Rubber Company Ltd. und die Bowater Paper Corporation Lid. (beide London). i 5 Im EWG Raum ist die Handelsbilanz ausgeglichen Dennoch 1,3 Md. Dollar Devisen (Wp) Die industrielle Produktion der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) dürfte nach dem jüngsten Konjunktur- Kommentar der EWG- Kommission 1960 einen Zuwachs von mehr als elf Prozent Segenüber 1959 erreichen. Danach werden Italien und die Niederlande mit rund 15 Prozent die höchsten Wachstumsraten erzie- en. In Frankreich, Belgien und Luxemburg, Wo die Expansion der Nachfrage nicht s0 Ausgeprägt und in der Bundesrepublik, wo ler Arbeitskräftemangel sehr fühlbar ist, wird dagegen nur mit einer Zuwachsrate von rund zehn Prozent gerechnet. Wie aus em Kommentar der EWG- Kommission fer- ner hervorgeht, haben sich die Spannungen 81 dem Arbeitsmarkt in der Bundesrepu- blik und in den Niederlanden weiter ver- schärft. Die Verwirklichung des Programms der Ausbildung und beruflichen Umschu- lung in Verbindung mit Maßnahmen zur industriellen Umstellung und regionalen Wirtschafts förderung sind nach Ansicht der Kommission diejenigen Faktoren, mit denen man ein besseres Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt in der EWG erzielen kann. Die Verbraucherpreise sind nach den Ausführungen der EWG- Kommission in allen EWG-Ländern annähernd stabil ge- 8 blieben. Die günstigen Witterungsverhält- nisse hätten den saisonalen Rückgang eini- verstärkt. Die industrielle Produktion habe sich als sehr elastisch erwiesen und ausreichende Pro- duktivitätsgewinne gebracht, so daß die zu- gestandenen Lohnerhöhungen im allgemei- nen die Produktionskosten nicht belastet hätten, zumal die Rohstoffpreise und Fracht- raten niedrig geblieben wären. Die ständige Verteuerung der Dienstleistungen kann je- doch nach den Feststellungen der Kommis- Sion die Stabilität des allgemeinen Preis- niveaus beeinträchtigen. Das zweite Quartal 1960 hat für die EWG nach dem Bericht der Kommission mit einem FHandelsbilanzdefizit abgeschlossen, das den Ueberschuß von 130 Millionen Dol- lar im vorangegangenen Quartal aufgewo- Sen habe. Somit sei die Handelsbilanz im ersten Halbjahr 1960 ausgeglichen. Die nur noch verlangsamt zunehmende Ausfuhr nach Drittländern ist dabei durch das Stei- gen der Einfuhr im zweiten Quartal mehr Als wettgemacht worden. Die Importe der EWG erhöhten sich in den ersten vier Mo- naten 1960 gegenüber der Vergleichszeit 1959 um 25 Prozent. Diese Entwicklung bildet nach Ansicht der EWG- Kommission einen Stützungsfaktor für die Weltkonjunktur, der besonders ins Gewicht falle, da die Kon- z uf lug im ersten Halbjahr 1960 junktur von der amerikanischen Wirtschaft nicht mehr so starke Impulse erhalte. Die Gold- und Devisenreserven der EWdG- Mitgliedsstaaten haben sich nach An- gaben der EWG- Kommission im ersten Halbjahr 1960 um schätzungsweise 1,3 Mil- Harden Dollar erhöht und damit bereits den gesamten Zuwachs des Jahres 1959 erreicht. Ausschlaggebend für diese erneute Zu- nahme sei nicht die Entwicklung der Han- delsbilanz der Gemeinschaft— deren Saldo leicht passiv geworden ist— sondern in erster Linie der Kapitalverkehr. Freie Wahl des Kreditinstituts bei bargeldloser Lohnzahlung (eg) In Kürze wird der Zentrale Kredit- ausschuß über die bargeldlose Lohn- und Gehaltszahlung sowie über Probleme des Scheckverkehrs beraten. Ueber das voraus- sichtliche Ergebnis der Gespräche läßt sich nach Mitteilung des feder führenden Sparkas- sen- und Giroverbandes noch nichts näheres sagen. Immerhin hat es den Anschein, als sollte das angestrebte Abkommen nur noch als Empfehlung der Spitzenverbände reali- siert werden und nicht als Kartellvereinba- rung. Die Verbände sollen danach ihre Mit- glieder zur Beachtung der in der Vereinba- rung dargelegten Grundsätze anhalten. Unter anderem will man eine Vereinbarung über folgende Punkte erzielen: 1. Bei der Werbearbeit durch die Banken müssen Barabhebungen, Ueberweisung und Scheck als Verfügungsformen gleichmäßig hervorgehoben werden. 2. Freie Kreditinstitutswahl durch die Ar- beitnehmer. Die Arbeitgeber dürfen hier kei- nerlei Druck ausüben. 3. Ein solches Konto kann nur eingerich- tet werden, wenn die monatliche Zahlungs- Weise eingeführt worden ist. Im Zusammenhang mit dem bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlungsproblem befaßt man sich auch mit Fragen des Scheck- Verkehrs. Nach dem derzeitigen Stand lehnen die Spitzenverbände des Kreditgewerbes die Ausgabe von garantierten Schecks sowie von Spezialschecks ab. Hahn tadelt die Verführer „Inflation ist Diebstahl“ (eg) Ungewöhnlich scharf wendet sich Pro- fessor L. Albert Hahn, Paris, in dem Organ des Sparkassen- und Giroverbandes gegen jede Form von Inflationspolitik. Den Aus- führungen Hahns liegt sein Vortrag auf dem Sparkassenkongreß in Stockholm zugrunde, den er jedoch erweitert und ergänzt hat. Um die Stabilität zu erhalten, sei die öfkentliche Meinung zu beeinflussen. Wenn auch das pro-inflatorische Lager im allge- meinen besser organisiert und politisch mäàch- tiger sei, als das anti- inflatorische— ins- besondere die Verbraucher—, so könne das letztere wenigstens mit gesunder Theorie und der Moral auf seiner Seite kämpfen. Entgegenzutreten ist laut Hahn der Gewohn- heit gewisser„Wirtschaftsführer“, hervor- ragende Wirtschafts wissenschaftler als bloße Theoretiker zu snobben. arbeiten mit Theorien— nur leider meist mit falschen.“ Bekämpft und demaskiert sollten auch jene werden, die Hahn„Wölfe massiver Interessenvertretung in den Schafspelzen von Verteidigern des Gemeinwohls“ nennt. „Vielfach verteidigen sie, und zwar völlig skrupellos, nur die Interessen gewisser Wirtschaftsgruppen.“ Die wirksamste Abwehr gegen Inflation liege aber vermutlich in dem Hinweis auf die moralische Seite des Problems. Immer und immer wieder müßte gesagt werden, daß Inflation Diebstahl oder zumindesten eine Steuer sei, die Wehrlosen— und meist den am wenigsten Wohlhabenden— auf- erlegt werde. Es müßte klar gemacht werden, daß die Inflation nur deshalb so verführerisch ist, weil sie etwas gibt, ohne daß man zu- nächst merkt, daß jemand und wer dafür zahlt. Konditionen-Kartell für Teppiche (VWD) Die Konditionen- Vereinigung der deutschen Teppich-, Möbel- und Dekora- tionsstoff- Industrie, Wuppertal-Elberfeld, hat beim Bundeskartellamt ein Konditionen- Kartell angemeldet. Die Beschlüsse gelten zu- nächst nur für die Lieferung von Teppichen und Dekorationsstoffen. Das Kartell hat die Ausdehnung des Geltungsbereiches auf Möbelstoffe einer besonderen Anmeldung vorbehalten. Die Vereinigung bezweckt die einheitliche Anwendung allgemeiner Ge- schäfts-, Lieferungs- und Zahlungsbedin- Sungen einschließlich der Skonti. Arbeitszeit-Palaver mit Mißklängen und falschen Zielen Nach den fetten Kühen kommen die mageren, nach den mageren gar kein Fleisch Jetzt ist es endlich herausposaunt, gepfiffen und geschrien. Der„Dicke“— wie ihn ihm Wohlwollend und feindlich gesinnte Bonner Kreise gemeinhin zu bezeichnen pflegen— der Bundeswirtschaftsminister, argumen- tiert, redet und schreibt„teuflisch“, wenn er gegen übereilte Arbeitszeitverkürzung wet- tert. Diese— wer ist nicht versucht zu sagen, bis zur Dummheit abgleitende— unparla- mentarische Feststellung zum Auftakt der Wahlen ins Bundesparlament wirbt um die politische Gunst des Mittelstandes. Der Bun- deswirtschaftsminister wisse, wie schwer es sei für Handwerker, Einzelhändler und kleine Gewerbetreibende, dringend nötige Arbeitskräfte zu erhalten. Vergl. MM vom 15. August S. 1„Erhard: Arbeitszeitverkür- zungen grotesk“ und„Deist kritisiert den Minister“). Ist es vielleicht teuflisch, darauf hinzuweisen, daß Arbeitskräftemangel unter- schiedslos alle Kreise der Wirtschaft be- droht? Wer beansprucht, die Kritik an den Aeußerungen Erhards sei verbunden mit dem Hinweis darauf, wie dennoch den Nöten des Mittelstandes besser abgeholfen werden könnte? Ausgelöst wurden die Haßworte in der Diskussion über die Arbeitszeitverkürzung durch einen offenen Briefwechsel zwischen Professor Friedensburg(MdB/ CDV) und dem stellvertretenden DGB- Vorsitzenden Lud- Wig Rosenberg. Friedensburg empfahl wis- senschaftliche Untersuchung der Möglichkei- ten des zulässigen Ausmaßes und Tempos bei der Arbeitszeitverkürzung bei Berück- sichtigung der innerdeutschen wirtschaft- lichen Gegebenheiten. Rosenberg verhielt sich ablehnend. Die Gewerkschaften han- delten mit nachtwandlerischer Sicherheit stets zum Besten der Arbeitnehmer. Da hät- 1 GESCHNTYTSBERICHTE Bleiwerk Goslar GmbH. Goslar: Lizenzab- machungen für die Herstellung einer Serie neuartiger Metalle, bekannt unter dem Namen IInsmetals“, sind zwischen der Knapp Mills Inc., USA, und der Bleiwerk Goslar GmbH, Soslar, getroffen worden. Die neuen Metalle bzw. Metallverbindungen werden zur Herstel- lung von in Atom-Industrien verwendeten Vorrichtungen zum Schutz gegen Gamma- Strahlen eingesetzt. 4„Weser“, Bremen: Die deutsche Dampf- schiffahrtsgesellschaft„Hansa“ in Bremen hat bei der zum Krupp-Konzern gehörenden Groß- Werft vier Massengut-Schnellfrachter mit einer Tragfähigkeit von jeweils 11 800 t und zwei Motorfrachter mit einer Tragfähigkeit von e 7000 t in Auftrag gegeben. Der Wert des Ge- samtprojektes beläuft sich auf 70 bis 80 Mil- onen DM. Durch diesen Auftrag wird die AG „Weser“ bis 1963 voll beschäftigt sein. daß das Unternehmen in Schleswig- Holstein ein Zweigwerk errichten wolle. Es war ver- mutet worden, daß Renault zur Ausweitung seiner Interessen auf dem deutschen Markt einen Montagebetrieb im schleswig-holsteini- schen Raum plane. 5 Deutsche Total Treibstoff GmbH: Die Mineral- 61großghandelsfirmen Dr. G. A. F. Gebhard& Co., Frankfurt, und Framol-Kraftstoff-Gesell- schaft mbH, Kaiserslautern. die im Raum Frankfurt Pfalz und im Saargebiet über eine Anzahl von Tankstellen verfügen, haben die Aufnahme ihres Tankstellennetzes in die Total-Organisation vereinbart. Die Deutsche Total hat dadurch eine Lücke in ihrem Ver- kaufsgebiet schließen können. Die Gesellschaft wird bis Ende des Jahres über ein durch- gehendes Tankstellennetz von Nordrhein- Westfalen über Rheinland-Pfalz und Hessen bis nach Baden- Württemberg und Bayern ver- fügen. Die Deutsche Total ist eine Tochter- ten die Wissenschaftler gar nichts zu melden; Wer aber die Gewerkschaftspolitik in Frage ziehe, verkenne die sozialpolitische Zielset- zung über die lediglich die Gewerkschaften zu entscheiden hätten. Der zu diesem Thema um Stellungnahme aufgeforderte Erhard sagte sinngemäß: Wenn Ihr mich fragt, dann wisset, daß ich Arbeits- zeitverkürzungen entweder schlechthin als „gut“ oder„böse“ abtue. Es ist aber grotesk, daß(von nun ab wörtlich)„uns nichts besseres einfällt, als in einer Zeit äußersten Arbeits- Kkräftemangels die Arbeitszeit zu ver- kürzen“ „Es geht hier nicht mehr um die heute schon fast banale Selbstverständlichkeit, daß die Arbeitnehmer ihren vollen Anteil an der zunehmenden Produktivität(wirtschaft- lichen Leistungsfähigkeit), bzw. dem wach- senden Sozialprodukt der Nation erhalten sollen, denn die Erfüllung dieser Forderung macht ja das Kernstück unserer Wirtschafts- Politik aus;— es geht vielmehr allein um die Bewahrung der Maße.“ Die Zusammenhänge zwischen Arbeitslohn und Leistung könnten einfach nicht wegdiskutiert werden. Erhard mahnte die Arbeitgeber und Arbeitnehmer davor, mit mangelnder Disziplin und Miß- achtung der der Freizügigkeit gesetzten Grenzen am Ende die innere Ordnung einer demokratischen Gesellschaft aufzusprengen und sich hierbei des Deckmantels Autonomie der Sozialpartner“ zu bedienen, um schlieg- lich„nach der bekannten Haltet-den-Dieb- Methode den Staat und die Notenbank allein für die innere Preisstabiltät verantwortlich 2u machen.“ f Der Bundeswirtschaftsminister wies darauf hin, daß die gewerkschaftliche Lohn- und Ar- beitszeitpolitik die Wirtschaftliche Vermö- gens konzentration überstark fördere. Er Erhard— sei von Vermögenskonzentration ebensowenig begeistert, wie die eine solche Entwicklung stets ablehnenden Gewerk schaften, die allerdings dagegen redeten, aber viel— gerade in dieser Richtung— täten. (Uberhöhte Sozialleistungen erzwängen näm- lich eine straffere Zusammenfassung der wirtschaftlichen Produktivkräfte.) Gewiß ist in dieser leider wahloptisch verzerrten Diskussion noch nicht das letzte Wort gesprochen. Daß angesichts der Wahlen micht nur va banque geredet, sondern auch gehandelt werden dürfte, steht zu befürchten. Dem armen Erhard soll es wohl ungefähr 80 gehen, wie laut Dante Alighieri's(1265—1321) Beschreibung dem griechischen Sagenheld Odysseus, als auf der Schiffahrt die „Saulen des Herkules“, das damalige(ver- meintliche) Ende der Welt erreicht war(27. Gesang, I. Teil der Göttlichen Komödie). Auch „hinter der Welt“ wahrnehmbar Waren, wo- bei das Schiff zum Kentern kam. Doch so neugierig ist der„Dicke“ gar nicht. Im letzten Absatz seiner Ausführungen läßt er die Katze aus dem Sack:. „.. Unsere Demokratie gerät noch einmal in eine ernste Krise, wenn die deutschen Menschen— vor allem in ihren Gruppenver- tretungen— nicht willens sind, sich über ihre eigenen Interessen hinaus auch dem Wohl der Gesamtheit zu beugen und nicht nur der Ge- genwart zu leben, sondern auch die Sorge für die Zukunft zu tragen. und„Es kommt Tast einer Bankerotterklärung gleich, wenn (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) in der ihnen zugewiesenen sozialen Funktion Gewalt vor Recht, bzw. Macht vor Einsicht setzen möch- ten.. sowie„.. Was in allen anderen europäischen Ländern gute Gepflogenheit ge- worden ist— nämlich sich über volkswirt⸗ schaftliche Möglichkeiten und Nützlichkeiten zu verständigen— können Deutsche nicht ab- lehnen.“ Das lautstarke Eintreten für noch größere Verknappung der Arbeitskräfte darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Preis dafür bestenfalls kletternde Preise sind. Schlimmste Volks wirtschaftliche Sentenz wäre: Nach überstürzter Arbeitszentverkürzung kommen höhere Preise, nach höheren Preisen kommt Arbeitslosigkeit. a F. O. Weber MARK T BERICHTE Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen neu 43,25—43,60; inl. Roggen meu 39,25— 39,60; Weizenmehl Type 405 67, 70 abzügl. 2,50, Type 550 64,70— 2,50, Type 812 61,70— 1, 50, Type 1050 59,70— 1,50; Brotmehl Type 1600 54,70 2,50; Roggenmehl Type 997 60,15— 2,50, Type 1150 58,15— 2,50; Braugerste 43,50—44,50; Futter- gerste inl. 36,5037; Sortiergerste nicht hot,; aus- ländische nicht not.; Futter weizen 4141,75; In- landshafer für Futterzwecke und für Industrie- zwecke nicht not.; Auslandshafer 36,75—37,50; Mais 42,50 43,50; Weizenkleie Prompt 25,50—26, dto. per Sept. Okt. 2525,50; Roggenkleie 22,50—23; Weizen- bollmehl 27,7528, 75; Weizen-Nachmehl 34-38, 50; Rapsschrot 2723; Sojaschrot 34,50; EFrdnußschrot 36; Palmkernschrot 3232,50; Kokosschrot 32,50—33; Leinschrot 3686,75; Hühnerkörnerfutter 44,75 bis 45,50; Legemehl 44,7548; Malzkeime 2323,50; Bier- treber 24; Trockenschnitzel 1717,50; Dorschmehl 57—60; Fischmehl 4146; Speisekartoffeln Per 50 kg frei Mannheim 6,50—8,50 qe nach Provenienz; Wie- senheu lose 10—11; Luzerneheu lose 11,50—12,50; Weizen- und Roggenstroh bindfadengepreßt 3,60 bis 3,80, dto. Zinkdrahtgepreßt 4,604,880; Hafer- Gerstenstroh 3,00 3,40. Allgemeine Tendenz: Vor- Wiegend ruhig, nur bei Mehl lebhaft. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise Per 100 Kg. Bei Waggonbezug Prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt D) Auftrieb: 9 Ochsen; 367 Bullen; 90 Kühe; 74 Färsen; Großvieh insgesamt 340 Stück; 242 Kàl- ber; 2516 Schweine; 22 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 120126; Bullen A 126 „Auch Praktiker Dienstag, 16. August 1960/ Nr. 188 —— Generaldirektor Kurt Haver felert 60. Geburtstag Generaldirektor Kurt Haver Gorsitzender des Gemeinschaftlichen Büros der Ruhrkohlen- verkaufsgesellschaften und gleichzeitiger Ge- schäftsführer der Ruhrkohlenberatung EmbfH., beide in Essem) feierte am 15. August seinen 60. Geburtstag. Recht ungleichmäßig verteilt das Geschlen die jeweiligen Rollen unter den Erfolgreichen in der Wirtschaft. Leichter ist es den soge⸗ nannten„Gründern“ gemacht, die heraufgetra- gen von der Gunst des Augenblicks, der Kon- junhetur, des Martgesckhehens, die Frucht ein- mal eraielter Erfolge späterhin nicht verscher- zen, sondern emsig weiter ausbauen. Schwe. reres Los fällt jenen zu, die in Krisensituatio. nen ans Ruder gerufen werden, denen es ob- liegt, mit Schwierigkeiten, aber auck nur mit Schwierigkeiten fertig zu werden. Kurt Haver gehört zur zweiten Kategorie. Zischen den beiden Weltkriegen hatte er in der Verkaufs vereinigung für Teererzeugnisse (VT), in der AG der Koklenwertstoffverbände und bei BV-Axal gelernt, gelehrt, gezeigt und bewiesen, wie alle koklenbergbaulichen Ve. benprodulete am besten verkauft werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete er— 1952 von Springorum dazu berufen— neuerdings die Verkaufs vereinigung für Teererzeugung. Das War in der von weltweitem Kohklenmangel ge. kenngeichneten Zeit. Mit der plötzlichen auf den Bergbau einbrechenden Kohlen-Absdtz- krise entstand ein völlig neues, weitaus schwierigeres Problem. Ab I. April 1959 wurde Haver der Vorsitz des Gemeinschaftlichen Büros der Ruhrłohlenverkaufsgesellsckaften und die Geschäftsführung der Ruhrkohlen- beratung mbff. übertragen. Die Koppelung des Aufgabenbereiches erwies sich als glück- lick. In unermüdlicher taktisch eleganter— Verhandlungsfuhrung mit Bonner Regierungs- stellen und mit der Hohen Behörde in Luxem- burg, bei der er von Generaldirektor Dr. Burclchardt, dem Vorsitzenden des Unterneh- mensverbandes Ruhrbergbuau gestützt wird, bemüht er sich, dem einheitlichen Koklever- kauf zum Siege zu verhelfen; unterläßt jedoch nichts in puncto Werbung bei Kohleverbrau- chern. Besondere Note dieser Werbung: Haver ist unablässig darum bemüht, den Verbrau- chern von Kohle die Handhabung mit diesem Brennstoßf bequemer zu gestalten. Die Ruhr- leohlenberatung arbeitet deswegen mit Hei. zungstechnikern, kurz mit Kohle- Verwertern und Verbrauchern unablässig wissenschaftlicn. zusammen. Im Wohnungsbau keine„ Konjunktursünder“ Die Bausparkassen waren im ersten Halb- jahr 1960 an der Finanzierung von 78 036 neu- gebauten Wohnungen beteiligt; davon 48 696 Eigenheimen. Sie haben damit ihre Finanzie- rungsleistungen im Wohnungsbau gegenüber 1959 um acht Prozent erhöht. Im ersten Halb- jahr 1959 waren 70519 Wohnungen, davon 45 102 Eigenheime, von den Bausparkassen mitfinanziert worden. Dazu heißt es im Gemeinschaftsdienst der deutschen Bausparkassen, die konjunkturelle Entwicklung werde nicht durch den Woh- nungsbau, sondern durch den gewerblichen Und öffentlichen Bau bestimmt. Während im Wohnungsbau von Januar bis Ende Mai 1960 im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der gelei- steten Arbeitsstunden um sechs Prozent zu- rückging, sei sie im Hochbau der öffentlichen Hand um neun Prozent, bei landwirtschaft- lichen Bauten um 16 Prozent und bei gewerb- lichen sowie industriellen Bauten gar um 19 Prozent gestiegen. APYVWD vom 15. August B II 126—146, C 128148, D 130148, E 115140; Sauen GI 110—124, G II 100108; Lammer/ Hammel 92-100. Marktverlauf: Großvieh mittel, in allen Gattungen ausverkauft.—Spitzenpreise erzielten nur ab- gekörte Auktionsbullen. Kälber mittel, aus- Verkauft. Schweine mittel, Uberstand. Schafe ohne Tendenz. 6 Heidelberger Schlachtviehmarkt 8 (VWD) Auftrieb: 102 Bullen; 31 Kühe; 31 Fär- sen; 2 Fresser; Großvieh insgesamt 166; Kälber 115; Schweine 597. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Bul- den A 124131, B 118125; Kühe A 103112, B 95106; Färsen A 121124, B 115120; Kälber A 188200, B 170—192; Schweine B II 130144, C 1354147, D 136 bis 147; Sauen GI Großvieh 100120. Marktverlauf: In allen Gattungen mittel, Uberstand; Kälber mit- tel geräumt; Schweine mittel, Uberstand; Fett- schweine stark vernachlässigt. Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Groß markt (VWD) Bei mittlerer Anfuhr, zufriedenstellen- der Absatz. Es erzielten: Pfirsiche A 2545, B 16 bis 24;„Wangenheimer“ 10—15;„Bühler“ 1318; Apfel A 1728, B 10—16; Birnen A 1525, B 8-14; Kopfsalat Stück 1820; Endiviensalat Stück 1013; Tomaten 4-50 mm G 15—17, dto, 50—60 mm A 1620, B 1618, Ausfall 511, C 8-6; Stangen- hohnen 20-33. Weinheimer Obst- und Gemüse-Groß markt VWD) Bei geringer Anfuhr, Absatz gut. Es er- zielten: Brombeeren 50-70; Pfirsiche A 2536, B 1624, C 10—15; Mirabellen B 2431; Bühler B 16—22, Ausfall 10—12; Wangenheimer 1019, Haus- Zwetschgen 14—22; Birnen Claps Liebling B 21-23, 1013; Doppelte Philipps B 1013, C 7-10; son- a 5 1 f 5 15 bis 135, B 118125; Kühe A 102110, B 94103, C tig—.— 10; Apfel B 10 eutsche Renault-Automobilgesellschaft KG, gesellschaft der Compagnie Frangaise des Odysseus und dessen Mannschaft gelüstete es, pi 3 f 5„Eis stige Sorten A 2325, B 1119, C 10; Apfe 1 178 5 8 e e 8 5 2 8 93; Färsen A 122125, B 116 1 1—10 5.—9 N In: Die Verwaltung dementiert Gerüchte, Pétroles. Dinge zu sehen, zu erleben, zu Probieren, die bis 200, B 170182, C 150—160; ee 28 140% Steen 250 Bere 1416. 7 2 Mitgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmbfi- 12. 8.18. 8 12. 8.18. 8. 12. 8. 18. 8. 12. 8.15. 8. 4 5 ten Orse Die Beds len haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder„ 755 1 1275 dto. Lit. A. B. 11⁵⁰ 115⁰ 7% Phoenix-Rheinrohr Unifonds 160,50 162.50 5 g Vebermittlungsfehlet). Steen 8. Helke 727 734 Pfälz. Hypo. 85— v. 5 104% 104% Uscafonds 115,00 116,0 5. JJ) t 1960 Sinner 40 315 T7 30 Rhein. Hypo. 6 61⁰ 6% Rhein. Hypo. 92 92 Atomic-Fd.(8) 5,41 5,4 8 8 8 Stahlwerke Boch 328 330 5% Rhein. Hypo. 87 87 Canagros(8) 11,05 11,17 5. Stahlwerke Südwest. 538 70„ 6,5% Rheinpreußen v. 58 99% 59% Eurit(str.) 182 1835 8 Noti rt Aktie. 8 1811 12.8. 15, 8. 12. 8. 15. 8. Südzucker 5 6³⁵ 62²³⁵ Zinsen steuerfrei) 7,5% Rhld.-Pfalz v. 58 10³ 102% Europachem.(sfr.) 168,00 168,00 45 otlerte en Dierig Chr. LI. A. 314% 310 Kaufhof 1135 1193 Thyssen 358% 359 4% Ablésungsschuld v.57 0 10% 5,5% RWE v. 59 2. 94% E. I. F.(3) 4.64 4.69 e 600 675 Dortm Hörder 201 2⁰⁵ Klein Schanzlin 250 5 VDN 890 898 50% Bad. Kom. Ldsbk. div. 112 112 5% Thyssenhütte v. 39 91h 71% Keystone 8. 3(8) 14.97 14.53 5 45⁵ 40 J Durlacher Hof a 8 985 Klöckner Bergbau 25 e 799 795 5% Bayer. Hypo. 111 111 5% Weltbank-Anl. v. 59 98 98 NE(5) 14,73 1482 5 30. 78 Fkichdaum-Werge: 289 120 Klöckner EHumb. Deuts 1200 1225 Win tall 5 5 65,5% Großkrattw. mm. 103% 103% 7% Zelist Waldhof v. 58 106 103 u 1 Oppenheimer(8) 11.86 12.06 8„„„%¶œœBͥ! 4 4 8½½ Plälz. Hypo. 1E ii Wandelanleihen e e e EG 1 ttt 1 170 Enzinger Union 775 750 Krauß-Maffei 9⁴⁰ 643 Zellstoff Waldhof 35 38 5% Rhein. Hypo. 11¹ 11¹ 5,5% Anglo Americ Universal- Fund 115,18 115,89 Aschaffenb. Zellsto Eglinger Maschinen 62¹ 6¹5⁵ Lahmeyer 767 771 7,50% Siemens v. 341, 10⁵ 105 Sor% 100 100 Tel.-EI(8) 9,6 9,84 8 5 055 8 Bee 800 805 indes Eis 1183 139 ⁰ Unnotlerte Aktien 7% AEG v. 36 259 306 Siat.-Tnb.(str. 1085 1085 3 294 291 e 193 5 10 J Tswenbräu 1385 1870 Beton& Monierbau 555 555 a Renten 6% BNA W v. 59 459 517 23 NE-Metalle id Briet Berger 5 455 1 491 Feldmühle 1500 145 MAN 2 9 10 g 1300 1 Bocerbee 5 5 58% Stem albert v. 56, 20 15, 8. 5 Bekuls abgestempelt 160 165 Felten 442 400 M. 37% 327 Pyckerhoff 20⁰ 995 8 AEG v 36 102% oy 5.5% Schering v. 59 287%) 9% elektr. Kupfer 272,50 295,50 dto. neue. 8 Gelsenber 5 5 108 1535 15003 5 7 95 6% Baden. Wurtt. v. 87 105„% VDN v. 51 5 5 5 52 15 Binding Brauerei 18 00 Soldschmict„„ 108% 10 ,,, 107 107 investment-Zertillkate Aluminium 25 375 e 2⁴⁵ 2% Eritzner- Kayser 3²⁵ 5 820 8 3( liseder Hütte 285 28% 6% Bosch v. 56 106% 106% Adifonds 74.90 75,0 Linn 955 5 WWVVVVVVVUVVVVVVVV o% Orenstein& Koppel st. 2% 4, Bc v. 36 10% 107% Adiropa 127.0 128.50 Nlessing 86. 1 5% d Sranzw,. Hern. 7 4 Pg nen 8 3 bete Werke 54 555% Bundesbahn v. 8 102% 102% Ages 130, 130,40 Desing 63„ Brown, Boveri& Cie. 1050 1048 Gußstahl Witten 9000 900„ 1 Scheidemandel 274 67⁵ 6% Bundespost v. 55 55%] 55% I Allfonds 130,0— Deutsche freie Cassella 727 8 Sutehoffnung 444 444 Nigel 2515 1125 1 2% Bundespost v. 58 10% 10% Anglo Dutch 10,0 10% bevisennotierungen 1 4 5 4 7755 Hamborner Bergbau 128 127% Bheinstahl 397 397 und Versicherungen 505 i 0% 10% Atlantickonds 45,80 46,40 1 Us. Pollar 4,1550 4,750 90 1 1 Hüls 759 7. 115 1 135 RWE 74⁴ 75³ Allianz Leben E eee 115 0 96 f e 128 16360 1 engl.& 11,715 2 . 7800 3750 f 2 115 117 dto. Vorzüge 7274 737 Allie 2 Versicherung 3850 4000 9% Heidelb. Zem. v. 56 05 os Dekafonds 180,10 182,10 100 dll. 8 8 5 1 9655 Be e e e, eee 1 2% adische Bank 70,% Hoechster Farb. v. 5 07% Europsfonds 1 18,0 184,0 100 fes N e eere-La 5 8 eidelberger Zement 1348— Rheinpreußen 20¹— Bayer. Hypo.& Wechselb. 760 25 1% Hoechster Parb. v. 58 10600 Susann 161,50 162,60 100 90 1 85 8 65 685 f ee eee. e 4%„ nner keudeid an 7 7 a Hoesch werke v. 8 381 98% Fondak 174,5 5 100 br 5005 9.205 5 Rane 870 870 5 5 g 4475 440„ 7 720 7 7% Lastenausgl. v. 58 10% Jo Fondis 205,0— 100 dan Kronen 90.405 80,505 „ en 1880 f Sebedetturth g 3802 386 8 3%%%% Mal v. 5 105% 105% Fondra 11790 100 nor w. Kronen 58,465 6,585 1319 1316 Hütten Oberhausen 288 274 Scher 437 1 Ot. Centralboden 274 400 5% Mannesmann v. 59 51* 71 III. Fonds 1 106,½5 106,90 100 schwed Kronen 80,75 80,755 e eee, e ee,, eee e e e eee e e ee% e e 4% 855 442 442 Ind. Werke Karlsruhe 462 405 Schlossquellbr. 870 1 8/0 f Frankf Hypo. 880 882 300 1 8 11 805 93 5 1 973 0. 11 560 17555 a 2⁰⁸ 270 Kali-Chemie 87³ 920 Seer e! 520 521 ae ee 259 270„ Pfälz. Hypo. ö Investa 584,50 186,60 bortugal 14,588 7 , eee nie we ee ee, e e e, bee e f ee 57% Kant, use e n e e 200 p e 8 A 5 Nr. 188“ Plensteg. 18. Tugurt 1960 MANNHZ IMR MORGEN. Seite 11 Sle werden sich wohlfühlen beim „Ball der einsamen Herzen“ mit E der besonderen Note und der ge- An jeg. Sphäre, tägl.. Es rr urs Gan e n e N de in dem neuen und tollsten Luisenhof /BRstr., zw. Hemsbach u. 4 d PP een as Kro 15 ne 3 5 5 5 1 Sherlock-Holmes-Abenteuer Laudenbach. Mittwoch u. Freitag, 8 „Großes Haus eleton 2 80 25. 55 der beliebte FUNZELABRND bfi. pLANKEN Tel. 2 21 23 ALHAMBRA 13.30, 16. 18.30, 21 5 Tägl. 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr men 13.30, 16.00, 18.30, 21.00 Uhr 8 V Freigegeben ab 12 Jahren. 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Merken Sie sich: Sie fliegen in beiden Fällen im selben Flugzeug, nur haben Sie als Passagier der Ersten Klasse die Möglichkeit zu freiem Ziga- vetten- und Alkoholkonsum, denn die Gesell- schaft trägt die Kosten. Falls Sie sich nun für die Polarroute nach Tokio entscheiden, soll- ten Sie mit sich zu Rate gehen, ob Sie in guten Vierzig Stunden so viel vertragen, daß sich der Mehrpreis von 1435 Mark rentiert. Star- ken Rauchern und Gewohnheitstrinkern ist jedoch auf alle Fälle Erste Klasse zu emp- fehlen. Wenn Sie ein näheres Ziel bevor- Zugen, so wählen Sie eine Flugzeit, die in die Essensstunden fällt Umbisse für alle Klassen Frei). 3. Zügeln Sie Ihr Reisefieber, damit Sie nicht früher als zwei Stunden vor der offiziel len Startzeit im Flughafen aufkreuzen. Man hat dort einen feinen Blick für Neulinge, und Sie werden in diesen zwei Stunden kaum ver- bergen können, daß Sie ein Greenhorn sind. Fragen Sie deshalb nicht öfter als dreimal, ob Sie sich auf Flugsteig fünf melden sollen. Glauben Sie vor allem nicht, daß jede Mikro- Phondurchsage während dieser Zeit Ihnen Silt. Es sind auch noch einige andere Leute unterwegs. 4. Wenn Ihre Flugnummer aufgerufen wird, bleiben Sie am besten sitzen und stellen sich tot, bis man Sie über Sprechanlage auffordert, sich am Flugsteig zu melden. Folgen Sie die- sem Ersuchen, indem Sie lässig Ihren eigens zu diesem Zweck mitgeführten Trenchcoat über die Iinke Schulter werfen und dem Kon- trollbeamten am Flugsteig zerstreut Ihren Flugschein unter die Nase halten. 5. Sprechen Sie von jetzt an Englisch. Wenn Sie diese Sprache ganz und gar nicht beherrschen, so wählen Sie Französisch. Spa- nisch oder eine andere Weltsprache, in der Sie sich bruchstückweise verständigen kön- nen. Die Stewardessen sind verpflichtet, Ihnen in den gängigen europäischen und über. seeischen Sprachen zu antworten. Auch in Deutsch natürlich, aber wen geht es jetzt noch etwas an, daß in Kleineiselfingen Ihre Wiege Stand. 6. Versuchen Sie, sich beim gemeinsamen Ueberqueren des Flugfeldes im unauffälligen Eilschritt an die Spitze des Zuges zu setzen, um sich im Heck der Maschine einen Fenster- sitz zu erspurten. 6a. Lassen Sie sich nicht anmerken, daß Sie auf einen Fensterplatz Wert legen. 7. Starren Sie bei den Startvorbereitungen nicht unaufhörlich auf die Gepäckkarren. Ihr Koffer ast höchst wahrscheinlich dabei. Er liegt nur zuunterst. Sollte er sich irrtümlich in der Maschine nach Stockholm befinden, so ist das auch kein Unglück. Bei den heutigen Flug- Verbindungen halten Sie ihn in spätestens Zwei Tagen auf jedem Flugplatz der Welt Wieder in Händen. 8. Schauen Sie nach erfolgtem Start knappe drei Minuten unbeteiligt aus Ihrem Bullauge. Wem Sie mit Befriedigung festgestellt haben, in welcher Streichholzschachtelwelt Sie bis- her Ihr Dasein fristen mußten, und nun end- Iich Ihre wahre Größe spüren, lassen Sie sich mit einem leicht blasierten Seufzer auf Ihren Fauteuil zurücksinken und greifen Sie zu einer der Ihnen nunmehr dargereichten Zei- tungen. Welche Sie auswählen, ist ziemlich Segal. Hauptsache Sie lesen. 9. Lesen Sie entspannt. Blicken Sie nicht mehr aus dem Fenster. Dort unten liegt die kleine Welt, in der sich Autos, Schiffe und Eisenbahnen abrackern. Damit haben Sie nichts mehr zu schaffen. Lesen Sie statt des- Sen, Was die„Times“ oder der„Corriere della Sera“ zum Ost- West-Konflikt schreiben. Lesen Sie entspannt. Widerstehen Sie auch Während des Essens dem Dramg, aus dem Fenster zu schauen. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Beefsteak(Kotelett, Hühnerbein). Lassen Sie sich auf jeden Fall zum zweiten Male nachlegen. Es steht Ihnen zu. 5 10. Bestellen Sie nun einen Whisky Soda. Sie entgehen damit leichter der Versuchung, doch noch den Sonnenuntergang und das Abendrot zu bestaunen, dem Sie entgegen- fliegen. Denken Sie daran: die Sonne geht auch morgen unter. Ebensowenig sind Wol- kenbänke, zwischen denen Sie jetzt fliegen, ein Grund, den Blick aus der Kabine schwei⸗ ken zu lassen. Assoziationen zu alten Märchen und Kinderträumen sind fehl am Platz. Es gibt keine Fliegenden Teppiche, keine Wol- kenkissen oder Zauberschwingen. Sie sitzen in einer DC-8 und haben dafür bezahlt. Neh- men Sie noch etwas Obst. 11. Nach der Landung vergessen Sie bitte nicht, Ihren Trenchcoat wieder lässig zu dra- Dieren. 12. Bereiten Sie sich darauf vor, daß Sie bei Ihrer Rückkehr von Bekannten gefragt Werden, wie Sie geflogen sind. Antworten Sie knapp und unverfänglich, etwa: Der Flug war gut, aber auf dem Rückflug das Kotelett war etwas zäh. * Sollten Sie aber auch in diesem Jahr noch nicht zu Ihrer Flugreise starten, so entdecke ich Ihnen hier meinen Geheimtip, wie Sie dieses gesellschaftliche Manko tadellos ka- schieren können: Gehen Sie unverzüglich in ein Kaufhaus und verlangen Sie dort eine kleine Tragtasche mit den Insignien Ihrer Lieblingsfluggesellschaft. Und mit dieser Tasche für acht Mark fünfzig erledigen Sie von jetzt an alle Ihre Einkäufe vom Milch- mann bis zum Supermarkt. Diese Lösung ist nicht nur praktisch, sondern auch preiswert. Vor allem aber ist sie originell. Der Sroß-Cophta: Victor de Ko Goethes selten gespieltes(zunächst als komische Oper geschriebenes) Lustspiel„Der Groß- Cophta“ wird in einer Inszenierung von Hans Lietzau und mit Victor de Kowad in der Titelrolle Ende September als Fernsehaufzeichnung im Abend- Programm gesendet wer- den. Unser Probenbild zeigt(von links nach rechts): Hans Lietzuau, Vietor de Kouad und Hartmut Reck(Ritter). Aufnahme: Heinz Köster London entdeckt picasso Menschenschlangen worten geduldig vor der Tate Sallery auf Einlaß Wann geht man am besten in die„Tate Gallery“, um sich die Picasso-Ausstellung anzusehen, ohne zu lange anstehen zu müs- sen? Das ist die große Frage, die sich in London zum Gesellschaftsspiel ausgewach- sen hat, und nicht nur in künstlerisch inter- essierten Kreisen. Menschen, die moderne Kunst bisher für einen einbringlichen Schwindel gehalten haben oder die Maler kür augenkrank, warten geduldig in der Schlange, um sich dann durch die Säle drän- gen zu lassen, deren Wände voller Picassos sind. Ganz London scheint unter einer Mas- senpsychose zu leiden. Die stets steigende Kurve der Besucherzahlen wird von den Zei- tungen registriert wie das Wetter-Barometer. Und nachdem nunmehr auch die Bilder der „blauen Periode“ aus Rußland angekommen sind, wird der Andrang der Neugierigen noch größer. Selbst das kommerzielle Fern- sehen, das gewöhnlich nicht den Geschmack einer intellektuellen Minderheit befriedigen Will, hat eine Führung durch die Ausstellung übertragen. Tatsächlich handelt es sich um die bisher größte Bilderschau des wohl größten leben- den Künstlers, die man in London zusam- mengetragen hat. Roland Penrose, ein Freund Picassos, und der„Britische Kunst- rat“ haben in dem Bestreben, eine Ueber- sicht der Entwicklung des Malers zu geben, 268 Werke(ohne die russischen Leihgaben) aus Museen, privaten Sammlungen und dem Besitz des Künstlers in der„Tate“ aufge- hängt. Es ist eine retrospektive Auswahl, die etwa mit einem Mädchen-Porträt des Vier- zehnjährigen beginnt, obwohl alle seine Skulpturen und Keramiken fehlen und das berühmte„Guernica“, dem man die Gefah- ren eines weiteren Transports nicht zumuten wollte, nicht zu sehen ist. Picasso selbst war von seinem Schloß in Vauvenargues nicht zur feierlichen Eröffnung gekommen, die in An- Wesenheit des Herzogs von Edinburgh im Garten der Galerie stattfand. Seitdem ist die große Schau zum Wallfahrtsort Tausender geworden, die täglich ungeachtet des Regens und der Hitze Schlange stehen, um für einige Schilling Eintrittsgeld die unschätzbaren Ge- mälde zu sehen und mitreden zu können, Wenn über Picasso gesprochen wird. Es ist natürlich unmöglich, auch nur einen Begriff von der Fülle zu geben, die in diesem Querschnitt durch 60 Jahre Kunst- geschichte an Hand des Schaffens eines ein- zigen Menschen geboten wird. Man kann nur andeutungsweise den gewaltigen Bogen verfolgen, der vom überwundenen Impres- sionismus über den Kubismus, die blaue und rosa Periode zur Abstraktion und zum Sur- realismus führt. Namen wie Strawinsky, Cocteau und Diaghilew erinnern an die ge- Waltige Skala der Stationen einer niemals endenden Entwicklung. Zuweilen denkt man an Cézanne oder an Toulouse-Lautrec. Und wer Picasso auf der Kino-Leinwand, bei der Arbeit oder im letzten Cocteau-Film gesehen hat, weiß, daß auch ein Stück Clown in die- sem Genie steckt, das sich in seinen Werken zuweilen über die Mitwelt lustig zu machen scheint. „Aber er kann ja auch richtig malen“ rufen die Laien erstaunt beim Anblick von Picassos fast klassischen Bildern aus.„Man muß seine Werke nicht verstehen“, sagen die Kenner beruhigend.„Man genießt ja auch eine Beethoven- Symphonie, wenn man sie nicht versteht..“ Da ist die Melancholie der Frühzeit und die Farblosigkeit der krie- gerischen Periode, und dann wieder bricht Optimismus aus und eine Orgie von Licht, Weite und Luft erschließt sich. Roland Pen- rose versucht mit Bezeichnungen wie„Pi- casso furioso“ und„Anatomie der Träume“ den Besuchern zu helfen, die Uebergänge von einer Entwicklungsstufe zur anderen zu finden. Fasziniert steht man vor der„schö- nen Holländerin“, auch wenn einem nicht der Preis von fast zwei Millionen imponiert, für die dieses Bild nach Australien verkauft wurde. Unberührt geht man an den vielen Vorstudien und nachträglichen Korrektu- ren vorbei, zumal wenn die Hauptwerke feh- en, für die sie bestimmt sind. Ueberwältigt ist man von der unermüdlichen Schaffens- kraft und ewigen Wandlungsfähigkeit Pi- cassos. Die Ausstellung endet mit einer „Komposition mit Schäferhund“, fast im Stil des französischen Impressionismus an der Riviera gemalt, als habe der Maler demon- strieren wollen. daß er trotz aller Verwand- lungen der gleiche geblieben ist. Pem(London) Shakespeare in Folio Eine„Kleine Anfrage“ des Mannheimer SpD- Abgeordneten Kurt Angstmann Eine Folio-Ausgabe der Shakespeare- Dramen, die sich seit einiger Zeit im Besitz der Württembergischen Landesbibliothek in Stuttgart befindet und die— wir berichteten am 1. und 24. Juni ausführlich darüber bei einer Auktion des Hamburger Auktions- hauses Dr. Ernst Hauswedell erworben wurde, war Gegenstand einer„Kleinen An- frage“ des SPD-Abgeordneten Kurt Angst- mann(Mannheim), die jetzt das Kultus- ministerium von Baden- Württemberg in einem an den Landtag gerichteten Schrei- ben beantwortete. Danach ist der Shake Speare-Band für 356 500 Mark(einschließlich Gebühren) erworben worden, Davon zahlte eine private Stiftung 231 500 Mark, während die restlichen 125 000 Mark aus Landesmit- teln aufgebracht wurden(in den bisherigen Meldungen war immer nur von 310 000 Mark die Rede gewesen). In seinem Schreiben weist das Ministerium darauf hin, daß es sich bei der wertvollen Neuer werbung um ein vollständiges Exemplar der sogenannten First-Folio-Ausgabe der Dramen Shake Speares von 1623 handle. Bisher habe es im deutschen Sprachgebiet kein Exemplar dieses für Forschung und Lehre, insbesondere auch für alle Hochschulen überaus Wichtigen Werkes gegeben, außer in Ostberlin, wo sich ein unvollständiger Band befinde, Die ersteigerte Ausgabe sei nach dem Urteil von Sachverständigen das weitaus beste aller bekannten, nicht im öffentlichen Besitz be- kindlichen Stücke. Die Anregung zum Er- werb der Shakespeare-Ausgabe ging nach Mitteilung des Ministeriums von einer pri- vaten gemeinnützigen Stiftung aus, die noch nicht genannt sein wolle. Diese Stiftung sei bereit gewesen, einen wesentlichen Teil des Kaufpreises selbst aufzubringen und das Exemplar der Landesbibliothek zu über- lassen. Für die Versteigerung lag, wie sich beim Aufruf des Bandes herausgestellt habe, ein amerikanischer Auftrag vor, der auf 280 000 Mark zuzüglich der Gebühr von fünfzehn Prozent limitiert gewesen sei. Nachdem dieses Angebot ausgeschieden sei, hätten nur noch der Vertreter der Stiftung und die Universität Köln gesteigert. Die Stiftung habe dann mit 310 000 Mark zuzüg- lich der fünfzehnprozentigen Gebühr den Zu- schlag erhalten. Ein Schätzpreis sei für den Band nicht festgesetzt worden. In dem Pro- sekt sei lediglich darauf hingewiesen wor- den, daß das letzte im freien Handel aufge- tauchte Exemplar am 23. April 1946 für 50 000 Dollar(210 000 Mark) zugeschlagen worden sei. 5 ISW. Das„Berliner Ensemble“(Ostberlin) wird nach einer Meldung der Sowietzonen-Agentur ADN vom 4. bis zum 15. September in der Bun- desrepublik gastieren. Die Tournee beginnt in der Westfälischen Stadt Lünen mit der Auffüh- rung der Brecht-Stücke„Mutter Courage und ihre Kinder“ und„Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“, In Marl und Frankfurt folgen zwei Gastvorstellungen des„Arturo Ui“, ——— Aus der Herbstproduktion Verlogsankündigungen(Il Verlag J. P. Bachem, Köln Ronald A. Knox:„Das Fenster in der Mauer“ Predigten.— FE. van der Meer:„Alt. christliche Kunst“.— C. V. Gheorghiu: 0. hannes Chrysostomus“.— Miguel Delibes: „Und zur Erinnerung Sommersprossen“, Ro- man.— Luis Goytisolo:„Auf Wegen ohne Ziel“, Roman.— J. Zavala Muniz:„Pampas- wind auf meinen Saiten“, Roman. Ann Stafford:„Sieben Tage und ein Leben“, Ro- man.— Wolfgang Richter:„Alle guten Gei- ster seiner Lordschaft“, Roman. Blanvalet Verlag, Berlin Robert Ruark:„Nie mehr arm“, Roman — Vance Bourjaily:„Die Ruhelosen“, Ro- man.— John Masters:„Fandango Rock“ Roman.— Nino Modica:„Italienische Pas- sion“, Roman. Peter Nisser:„Die Schlacht“. Roman.— Frank Verby:„Bas Haus der Jarretts“. Roman.— Fritz Schwie- fert:„Zwei Ehen mit Cora“. Ein heiterer Ehe- und Pudelroman.— Ulrich Herbst- Thierry:„Die Stachelschweine“. Verlag Georg D. W. Callwey, Mönchen Carl J. Burckhardt:„Meine Danziger Mission 1937-39“.— Bernard Fay:„Die große Revolution 1715-18154. Henry Val- lotton:„Peter der Große“.— Oswald Hede. rer:„Karl von Fischer“.— Wilhelm Döder- lein:„Alte Krippen“.— Siegfried und Hans Wichmann:„Schach“. Ursprung und Wand- lung der Spielfigur in 12 Jahrhunderten. Paulhans Peters:„Neue Ferienhäuser“. Rainer Wolff:„Häuser mit Berufsräumen“. . Fred Angerer:„Bauen mit tragenden Flächen“.— Curt Siegel:„Strukturformen der modernen Architektur“. Claassen Verlag, Homburg Richard Wright:„Der schwarze Traum“, Roman.— L Gebert:„Markt der Träume, Roman.— Robert Pinget:„Ohne Antworte, Roman.— Erich Fried:„Ein Soldat und ein Mädchen“, Roman.— Kuno Raeber:„Die Lügner sind ehrlich“, Roman.— Hans Le- bert:„Die Wolfshaut“, Roman.— Marie Luise Kaschnitz:„Lange Schatten“, Erzäh- lungen.— Heinrich Mann:„Essays“.— Pablo Neruda:„Aufenthalt auf Erden“, Gedichte. — Richard Gerlach:„Salamandrische Welt“, Amphibien und Reptilien. Cotta-Verlag, Stoftgart Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden.— Karl Marx:„Werke, Schriften, Briefe“(8 Bände).— Carl Diem:„Welt- geschichte des Sports und der Leibeserzie- hung“.— Kurt Honolka:„Das vielstimmige Jahrhundert“. Musik in unserer Zeit.— Erik Verg:„Das Afrika der Afrikaner“. Wesley Ford Davis:„Die Verheißung der Wälder“, Roman.— Kurt Honolka: Die großen Primadonnen“. Von der Bordini bis zur Callas.— Paulette Houdyer:„Die Ge- fangenen der drei Ringe“, Roman.— Claude Longhy:„Doch immer behalten die Quellen das Wort“, Roman.— Anais Nin:„Sabina“, Roman. Droste Verlag, Dösseldorf Jürgen Eick:„Das Jahrhundert des kleinen Mannes“.— Hugo Hartung:„Ein Prosit der Unsterblichkeit“, Roman.—„Heilig- unheili- ges Rußland“, Meistererzählungen. Hans- Thoma Preis Johannes Thiel ausgezeichnet Der Hans-Thoma-Staatsgedenkpreis des Landes Baden- Württemberg, der mit 3000 Mark dotiert ist, wurde am Sonntag in Bernau(Schwarzwald), dem Geburtsort Hans Thomas, dem 70jährigen Maler und Gra- Phiker Johannes Thiel verliehen. Der Künst- ler wurde am 11. September 1889 in Speicher (Eifel) geboren und war an den Akademien in München und Stuttgart Schüler von Landen- berger und Peter Halms. Nach Studienreisen durch England und Italien ließ sich Thiel in der Nähe von Freiburg nieder, zuerst in Ebnet und seit einigen Jahren in Kirchzarten. Thiel Hat sich auch als Illustrator einen Namen ge- macht. Die immer wiederkehrenden Themen seines vorwiegend graphischen Werkes sind Landschaften, Städte und Häfen, aber auch einfache Menschen. Ein gewisses„Soziales“ Problem hat ihn oft beschäftigt. Thiel hat sich, obwohl seine duftigen, atmosphärischen Ar- beiten dem Gegenstand verbunden blieben, nach dem letzten Krieg auch eingehend mit der abstrakten Richtung auseinandergesetat. Auch in den letzten Jahren zeigt sein Werk immer neue Wandlungen und Bemühungen um künstlerische Ausdrucksformen. Bl. Der Aann, der Sherlocl Holmes mar Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presssrechte beim, Angebot— My Schwenzen“; Copyright by Sebröder Weiss Verlag, Berlin- Schöneberg 48. Fortsetzung Der Schutzmann auf dem Boulevard Huyghens blickte sehr verwundert, als er Aus der Rue de Bréa zwei junge Damen her- auslaufen und auf sich zustürzen sah. Sein Lächeln, mit dem er ihren keuchend hervor- gestoßenen Bericht zuhörte, verlor sich Tasch. Was die beiden Mädchen da vorbrach- ten, klang zwar sehr wirr, doch war in der Sehetztheit, die auf den jungen Gesichtern Jag, etwas, das den Beamten zur Teilnahme Zz Wang. Aber er konnte sich kein klares Bild machen: Lords, Notbremse, Geheimgänge, Verschwundene Erbschaft, gespenstische Ge- räusche in einem leeren Bürohaus. Alles Sing durcheinander. „Also noch einmal: Werden?“ „Mister Flynn und Mister MacMacpher- son.“ „Wer sind Mister Flynn und Mister Mao Macpherson?“ fragte der Schutzmann. „Der Mann, der Sherlock Holmes ist!“ „Und der andere ist Doktor Watson!“ er- gänzte Mary in Todesangst. Der Schutzmann war wie elektrisiert. „Kommen Sie mit, meine Damen. Das Polizeibüro ist gleich um die Ecke, Das beste ist, Sie sagen, was Sie zu sagen haben, gleich an Ort und Stelle.“ Fünf Minuten später stand die Brüsseler Polizei unter Grogalarm. Von allen Seiten Wer soll ermordet rasten die Uberfallkommandos auf die Rue de Brèa zu. Die Scheinwerferkegel der Poli. zeiwagen blitzten über den Asphalt. Die Straße wurde abgesperrt. Der Chef der Kri- minalpolizei erschien persönlich und über- nahm das Kommando. Mit einem Trupp seiner besten und zuverlässigsten Leute näherte er sich dem Leihhaus Lombard. Um das Gebäude zog sich der Absperrungskreis immer enger zusammen. Neugierige Passanten Lombardhaus. Auch Mary und Jane waren vom Polizei- büro in die Rue de Bréa zurückgekehrt. Sie klammerten sich angstvoll an den Armel des zu ihrem Schutz mitgegebenen Konstablers und spähten aufmerksam durch den Torweg in den Lagerhof. Ein Pfiff schrillte. Die Polizeibeamten sprangen von den Autos, liefen durch das Tor und verteilten sich rings über den Hof. Die Schiebetür zum Lagerraum wurde von den Polizisten aufgeschoben. Mary und Jane lauschten. Das aus der Erde herausdröhnende Stampfen, das sie noch kurz zuvor so erschreckt hatte, war verstummt. Waren sie zu spät gekommen? „Alles durchsuchen!“ ertönte das Kom- mando des Polizeihauptmanns.„Wer Wider- stand leistet, wird verhaftet!“ „Habt acht, Leutel“ warnte der Chef der Kriminalpolizei,„die beiden Burschen sind gefährlich! Sie haben sicher Schußwaffen drängten zum bel sich.“ Lagerraum. Auf dem unterirdischen Kampfplatz war Ruhe eingetreten. Die Wagendeichsel lag am Boden. Brecheisen und Meißel hatten das Werk fortgeführt. Mit Gleichgültigkeit und Empfindungs- losigkeit, wie sie den Menschen angesichts des Unabwendbaren befällt, sah Flynn zu. wie die kunstvoll errichtete Barriere sich immer mehr verschob. Er bereute in diesem Augenblick sehr, den Freund mit in das Abenteuer hineingezogen zu haben. Er hätte viel darum gegeben, in dieser Stunde allein zu sein. Mackie fühlte, was in dem Freund vor- gehen mochte. Er lächelte ihn an. „Darfst es mir nicht übelnehmen, daß ich dich so in die Patsche gezogen habe“, sagte Morris schuldbewußt und band sein Taschentuch um Mackies zerschossene Hand. Aber Mackie lächelte nur weiter und schüttelte den Kopf. „Sieh mal, Mackie, du mußt mir glauben; daß es so kommen würde, hab' ich wirklich nicht geahnt.“ Morris schien viel verzweifelter als Mackie, der sich überraschenderweise der Lage gewachsen zeigte. Seine Angstlichkeit hatte dem Mut der Verzweiflung Platz ge- macht. Er war in einem Stadium jenseits seiner selbst, in dem er sogar den Schmerz seiner Wunde nicht mehr spürte. „Morris“, sagte er und ergriff die Hand des Freundes, die mit der Handfessel an seine angeschlossen war,„kümmere dich gar nicht um mich.“ Die beiden drückten sich die Hände. Mackie lehnte sich an Morris. schwankte. »Ich habe was Wunderbares.“ Damit betrat er als erster den Er Mackie sagte es verklärt. Morris fürch- tete, daß sein Freund schon im Fieber rede. „Ich habe es in der Tasche.“ Flynn tastete Mackles Taschen Ab, griff in eine hinein und fühlte einen Revolver. Er zog ihn heraus. Es war der Revolver, den er dem großen Peter in der Schloßhalle abgenommen hatte. Bersten und Knirschen erfüllte in diesem Augenblick den Kellerraum. Die eiserne Tür hob sich, legte sich zurück und fiel mit ohrenbetäubendem Lärm über die Barri- 175 hinweg auf die aufgeschichteten Koh- en. Der Fall der Tür geschah 80 plötzlich, daß der Chef einen Augenblick zögerte, bevor er sich anschickte, über die Barriere hin- Wegzuklettern. „Hände hoch!“ ertönte plötzlich scharfe Stimme hinter seinem Rücken. Ein Dutzend entsetzter Gesichter wandten sich zur Falltür, in deren Rahmen man Pistolen blitzen sah. „Die Polizei!“ Der Chef traute seinen Augen nicht. Die Mitglieder der Bande drückten sich in die äußersten Winkel des Kellerganges und hoben die Hände. Die Kellertreppe herab kamen tressen- besetzte Hosenbeine. Schwere Polizeistiefel polterten herunter. Immer mehr Polizisten stiegen herab, bis sich im Gang ein Kordon bildete. „Einzeln heraufkommen!“ Kriminalrat. Langsam kam Bewegung in die vor Schreck erstarrten Gestalten. Einer nach dem anderen schlichen sie zur Treppe, die Hände über den Kopf erhoben, als riefen sie wie ein antiker Bewegungschor den Himmel um Gnade an. Morris und Mackie warteten immer noch eine befahl der auf den ersten Verbrecher, der über die um- gestürzte Tür den Kohlenkeller betreten würde. Das Getrappel und Gescharre machte sie stutzig. Den Revolver immer schußbereit in der Faust, schaute Flynn vorsichtig um die Ecke. Der Anblick, der sich ihm im Kellergang bot, tat seinem Herzen wohl. Er zog Mackie zu sich heran. Mit Genugtuung beobachteten sie beide, wie ihre Gegner, einer nach dem anderen, die Kellertreppe hinaufexpediert Wurden. „Ist ja gar nicht schiefgegangen!“ sagte Mackie. Flynn nickte nur. Die Verzweiflung der letzten Minuten saß ihm immer noch in den Knochen. Um darüber hinwegzukommen, Wußte er sich keinen anderen Rat: er knuffte Mackie. „Natürlich nicht— was hast du dir sonst gedacht, Mackie? Dir rutscht immer gleich das Herz in die Hosen.“ „Entschuldige“, sagte Mackie. Sein Ge- sicht war jetzt völlig mit Blut beschmiert, Er sah aus wie ein roter Neger. „Entschuldige bitte!“ sagte er noch einmal und lächelte. Und dann knuffte er mit der gefesselten Hand zurück. Sie benahmen sich wie zwei Schuljungen, denen ein Streich geglückt ist. 8 Der Kellereingang war leer. Alle Mit- glieder der Bande, auch die elegante Dame und der Chef, waren die Treppe hinaufge- stiegen, und der letzte Schutzmann war ihnen gefolgt. „Komm schnell“, sagte Flynn gessen sie uns!“ Vorsichtig und mit einer Zartheit, die Mackie ihm niemals zugetraut hätte, half Morris dem Freund über die Hindernisse Und trug ihn den Kellergang entlang und die Treppe hinauf. Fortsetzung folgt) sonst ver- „ 7 eee mal hän in k wie gilt auf „Sv. Ver ab mel Unt ster Ind Z„err e stär! druc sche gler Gew führ INC Säch um hat Vore Vor um „For Tsch Kat; kant tion! vinz meir wer. mon ten abhi 21 00.00 mee rege wur Kari brit! dem ralk stim Bün nien Auß dag Mili Wer. kisc erri. Auß keit bisch eint. repb 2Zyp kün präs nah ster. am bild folg in L ist Füh Pho nim noc ster frag pas, Put der