189 and sey: es Ro- ant- ben lis“ ah- irch eise del, 1uel tt“. ren rst- Ul. 88 nt- Id“. hen 68 ler: Urs te“ Ser der ke: den ich ze er- ts“. n. der 80- ord In- in Die be- bau Lolf iid- er- des bert ge- 88 ung mer en- ust; me ter- ten laf- 8E ung g- daß den gte ch- lem les var der rry Wi- em hes en ro- en ck · len nd ter gt) Herausg„Mannheimer Morgen“ Verlag. Druck: Mannh. Groß druckerei. Verl.- Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. E. F. v. Schilling, Dr. K. Ackermann; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil- les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. KIirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank, Bad. Bank, sämtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen/ Rh. Nr. 26 743 11 4624 A Mennheimer Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, R 1, 6-6, Telefon-Sammel-Nr. 2 49 51; Heidelberg, Hauptstr. 43, Tel. 2 72 41(Heidelberger Tagebl.); LudwigshafenſRh., Amtsstr. 2, Tel. 6 27 68. Bezugspr.: Monatl. 3,50 DM ruzUgl. 56 Pf. Trägerl. Postbez. 3,3% DM zuzügl. 6 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Pf. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,3% DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3,5% DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; Werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Fur unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 190/ 20 Pf Mannheimer Morgen Verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Donnerstag, 18. August 1960 Lumumba: Ich werde marschieren Neue Drohung/ Sicherheitsratssitzung verschoben/ Afrika-Staaten auf Seiten Hammarskjölds? New LOork/ Leopold ville.(UPI/AP) Die neue Sicherheitsratssitzung über den Kongo, die ursprünglich am heutigen Donnerstag stattfinden sollte, ist verschoben worden. Sie wird nunmehr voraussichtlich am Freitag beginnen. Der kongolesische Ministerpräsident Patrice Lumumba hat eine Delegation nach New Tork entsandt, die seine Beschwerden über UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld vortragen soll. Hammarskjöld hatte am Mittwoch eine 70 Minuten dauernde Unterredung mit dem stellvertretenden sowjetischen Außenminister Wassilij Kusnetzow, der ihn am Diens- tagabend scharf kritisiert hatte. Ueber den Verlauf der Unterredung, die am Ants- sitz Hammarskjölds stattfand, wurde nichts bekannt. Hammarskjöld hatte außerdem ein langes Gespräch mit dem tunesischen Botschafter Mongi Slim, der ihm nach An- gaben unterrichteter Seite zugesagt haben soll, daß die afrikanische Staatengruppe die Kritik Lumumbas ablehne. Ministerpräsident Lumumba drohte am Mittwoch auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz, seine Armee werde in die abgefallene Provinz Katanga ein marschieren, wenn die Vereinten Nationen nicht seinem Verlangen nach einer neutralen Beobachter- delegation nachkämen. Die kongolesische Re- gierung, sagte er, sei„vollkommen in der Lage“, in Katanga einzumarschieren und „das Problem zu regeln“. Er habe jetzt einen Monat lang vergeblich darauf gewartet, daß die Vereinten Nationen eine Regelung her- Der kongolesische Ministerpräsident Lu- mumba hat am Mittwoch erneut erklärt, er werde sich an„eine andere Macht“ um Hilfe wenden, falls der Weltsicherheitsrat auf seine Bedingungen nicht eingehen sollte. Es handele sich um eine Macht, die bereit sei, der Kongo- Regierung zu helfen, setzte er auf Befragen auf einer Pressekonferenz hin- Zu. peiführten. Wenn die Vereinten Nationen nicht bald die Resolutionen des Sicherheits- rates ausführten, werde seine Regierung auf die gesamte Hilfe der UNO verzichten. Lumumba scheint den halbjährigen Aus- nahmezustand, den er am Dienstag aus- gerufen hatte, hauptsächlich mit der Absicht verhängt zu haben, seiner Auslegung der UNO-Mission im Lande Nachdruck zu ver- schaffen. Die kongolesischen Truppen haben an den letzten beiden Tagen eine ausgespro- chen feindliche Haltung gegenüber den UNO-Truppen an den Tag gelegt. Nachdem es am Dienstag zu willkürlichen Verhaftun- gen von UNO-Personal gekommen War, rückte am Mittwoch eine kongolesische Armee-Einheit mit aufgepflanztem Bajonett und drohenden Maschinengewehrläufen auf den Flugplatz von Leopoldville ein um eine kleine norwegische UNO-Einheit, die mit dem Flugzeug aus Brüssel gekommen war, am Aussteigen zu hindern. Erst nach mehr als einstündigem Redegefecht zwischen einem kanadischen UNO- Offizier und dem vom Feldwebel zum General der kongolesischen Armee beförderten Lundula, konnten die Norweger die Düsenmaschine verlassen. Westliche Diplomaten in Leopoldville räumen dem neu verhängten Ausnahme- zustand alle Chancen ein, die bestehende Verwirrung und das Chaos zu erhöhen. Auch die Ankündigung Lumumbas, er werde an Stelle der früheren belgischen Gerichte Mili- tärtribunale einsetzen, läßt westliche Beob- achter Schlimmes ahnen. Inzwischen hat sich die kongolesische Armee Uberwachungs- aufgaben über die UNO-Truppen im Lande angemaßt. Nachdem am Dienstag von seiten der Vereinten Nationen zugegeben worden war, daß vereinzelt belgische Staatsangehö- rige die UNO-Armbinde getragen hätten, um vor Belästigungen sicher zu sein, mach- ten kongolesische Truppen am Mittwoch überall in Leopoldville„Jagd“ auf UNO- Fahrzeuge. Autos wurden angehalten, Aus- weispapiere geprüft. Jeder blonde UNO- Soldat wurde verdächtigt, ein verkleideter Flame zu sein. Präsident Eisenhower hat am Mittwoch den Vereinten Nationen die volle Unterstüt- zung der Vereinigten Staaten bei der Kongo- Krise zugesichert und„unverantwortliche Aktionen“ gegen die UNO-Truppen in der afrikanischen Republik bedauert. Eisenhower betonte, daß Washington die Weltorganisa- tion für am besten geeignet halte, das Kongo- Problem zu bereinigen. In die Auseinander- setzungen hat sich erneut auch die Sowjiet- Brentano wird der Opposition berichten Der Außenminister sagt Informationen über Dr. Adenauers Gespräche zu Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Bundesaußenminister von Brentano wird in der kommenden Woche die Opposi- tionsparteien SPD und FDP über den Verlauf der Gespräche in Rambouillet und des Zu- sammentreffens zwischen Dr. Adenauer und Macmillan in Bonn berichten. Dies sagte er am Mittwoch den Parteien zu. Ueber den Ter- min wird noch verhandelt. Man nimmt an, daß die Fraktions führung der SpD und FDP getrennt durch Dr. von Brentano empfangen wird. Möglich ist, daß sich dadurch die von dem FDP-Vorsitzenden, Dr. Mende, geforderte Sondersitzung des Aus- wärtigen Ausschusses erübrigt. Aus CDG/ CSU-Kreisen verlautet, auf jeden Fall werde der Ausschuß unmittelbar nach Beginn der Parlamentsarbeit Ende September oder An- fang Oktober zusammentreten und bei dieser Gelegenheit von der Bundesregierung um- fassend unterrichtet werden. Die Unterrichtung der Parteien hat bereits mit einem Gespräch zwischen Außenminister von Brentano und den CDU-Abgeordneten Dr. Birrenbach, Freiherr zu Guttenberg und Dr. Martin begonnen. Diese Abgeordneten, die dem Außenpolitischen Ausschuß ange- hören, hatten in einem Brief Brentano um eine Unterredung gebeten und die Besorgnis geäußert, daß die neue Europa- Initiative zu einem Nachlassen der europäischen Integra- tionsbemühungen und zu einer Abwertung der NATO führen könne. Nach dem Gespräch teilten die Abgeordneten mit, ihre Befürch- tungen seien zerstreut. Die deutsche Konzep- tion der europaischen Einigung habe keine Wandlung erfahren. Bonn appelliert an Moskau Bonn. Eigener Bericht) Die Bundesregie- rung appellierte erneut an das„Gewissen der sowjetischen Regierung“, ihren Friedens wil- len durch die Gewährung der Selbstbestim- mung für Mitteldeutschland zu bezeugen. Dieser Appell ist in einer Note enthalten, die am Mittwoch in Moskau übergeben wurde. Es handelt sich um die Antwort Bonns auf die am 19. Juli überreichte sowjetische Note, in der gegen eine angebliche Ausrüstung der Bundeswehr mit„Polaris“-Raketen Pro- testiert wird. In der Note der Bundesregie- rung wird der Protest entschieden zurück- gewiesen. Solange es noch keine umfassende und kontrollierte Abrüstung gebe, müßten ausreichende Verteidigungsmaßnahmen ge- trofken werden. Die Sowjetregierung sei um so weniger zu Vorwürfen berechtigt, als sie selbst immer wieder auf die Notwendigkeit einer modernen Ausrüstung ihrer Armee hinweise. Die Note geht dann auf die Verhältnisse in der Sowjetzone ein und weist darauf hin, daß Sowiettruppen auf deutschem Gebiet stationiert sind und die Aufgabe haben, das der Bevölkerung aufgezwungene Regime zu stützen. Wenn Moskau wirklich am Frieden in der Welt und Europa interessiert sei, so könne es nicht umhin, den Weg für einen freien Willensentscheid der mitteldeutschen Bevölkerung freizugeben. Schließlich weist die Bundesregierung auf die verschärfte sowjetische Politik in den vergangenen Monaten hin. Das Verhalten Moskaus in jüngster Vergangenheit zeige, daß es der sowjetischen Regierung in erster Linie darauf ankomme, Unruhe zu säen und die Spannungen zu verschärfen. Dies stehe im krassen Gegensatz zu dem Geist der Friedfertigung und Verständnisbereitschaft, der angeblich die politik der Sowjetunion bestimme. union eingeschaltet und offen wieder Partei für Lumumba ergriffen. Politische Beobachter befürchten daher einen Bruch zwischen Ham- marskjöld und der sowjetischen Regierung. In einer ähnlichen Situation war der frühere UNO- Generalsekretär Trygve Lie 1952 zu- rückgetreten. De Schriqver beschuldigt Lumumba Brüssel.(UPI) Der belgische Afrika-Mini- ster Auguste de Schrijver beschuldigte am Mittwoch in der Kammer den kongolesischen Ministerpräsidenten Patrice Lumumba der politischen Demogogie und machte ihn für die „Kongo-Tragödie“ verantwortlich. Mit der Rede de Schrijvers wurde die Kongo-Debatte in der Kammer eröffnet, mit der die christ- lich-soziale-liberale Koalitionsregierung des Minister präsidenten Gaston Eyskens die Vertrauensfrage verbindet. In politischen Kreisen nimmt man an, daß die Abstimmung erst am heutigen Donnerstagnachmittag er- folgt. Herter fordert Einigkeit San Jose.(UPI) Am Vorabend der Kon- ferenz der amerikanischen Außenminister in San Jose(Costa Rica) forderte der amerika- ische Außenminister Christian Herter die Delegierten auf, die Solidarität in der west- lichen Hemisphäre zu festigen, um, wie er sagte, die„Prinzipien der Demokratie zu bewahren“. Die Konferenz solle nicht nur nach Frieden und Sicherheit, sowie nach so- zialem Fortschritt trachten, sondern auch nach Freiheit für alle amerikanischen Völker. „Das ist mein Junge“ sagte der Vater des amerikanischen Oberleutnants Francis Powers, nachdem er in Moskau am ersten Verhandlungstag im Prozeß gegen seinen Sohn teilgenommen hatte.„Jedes Wort“, jügte Vater Oliver hinzu,„war das seine“. In der Tat war dem Angeklagten nur zwei- oder dreimal nervöse Erregung anzumerken. Für eine„Gehirnwäsche“ gibt es kein Indiz. Die Aussagen, die Powers vor dem Obersten Soujetischen Militärgericht machte, wichen allerdings in einigen Punkten von seinem früheren Geständnis ab. Westlichen Beobachtern ist manches an seiner Verteidugungstaktik unklar. Unser Bild bietet einen Blick auf die Anklagebank: Zweiter von links ist Francis Powers, daneben sein sowie tischer Verteidiger Michail Grinow. Bild: AP Powers bekennt sich schuldig „Ich habe die Konsequenzen nicht gekannt“ Die ersten Anzeichen deuten auf ein nicht allzu hartes Urteil hin von unserem Korrespondenten Heinz Lathe in der Sowietunſon Moskau. Zum Abschluß des ersten Verhandlungstages im Powers-Prozeß er- klärte der Angeklagte Francis Gary Powers:„Ich habe die Konsequenzen meines Fluges nicht gekannt. Ich bedauere, daß sich die Spannungen dadurch verschärft haben.“ Er bekannte sich für schuldig im Sinne der Anklage. Nach der Beweisauf- nahme durch Generalstaatsanwalt Rudenko wies der Offizialverteidiger Griniow auf die soziale Herkunft Powers als Arbeiterkind hin und machte die sozialen Verhält- nisse in den USA für seine Tat mitverantwortlich. Der Verhandlungsverlauf des ersten Tages scheint darauf hinzudeuten, daß kein allzu hartes Urteil zu erwarten ist. Vor 2000 Personen stellte Generalstaatsanwalt Ru- denko im Anschluß an die Verlesung der Anklageschrift Fragen zur Beweisaufnahme. Powers antwortete auf die meisten Fragen, die sich auf die konkrete Tatsache der Spio- nage bezogen, ausweichend und pflichtete lediglich dem sowjetischen Anklagevertreter bei, daß alle Umstände und alle Dinge, die er zum Teil erst nach seinem Abschuß er- fahren habe, wie zum Beispiel die Einzel- heiten über die phototechnische Ausrüstung seiner Maschine wahrscheinlich die Tat- bestände der Spionage erfüllen würden. Powers gab sich den Anschein, als sei er nicht bis ins letzte über den Charakter seines Auftrags unterrichtet gewesen. Immer wie- der gebrauchte er Wendungen wie„Ich hatte meine Instruktionen“ oder„Mir wurde gesagt“. Ziemlich ausführlich beantwortete der Angeklagte dagegen die Frage nach Sei- ner Anwerbung und Stationierung. Als neue Tatsache gab er zu, etwa 40mal entlang der sowjetischen Grenze als Wetteraufklärer ge- flogen zu sein. Auf wiederholte Fragen gab Power an, daß er in 21 000 Metern Höhe in der Nähe von Swerdlowsk abgeschossen wurde. Es sei sein erster Flug über sowje- tischem Gebiet gewesen. Ihm sei jetzt klar, daß der Flug Spionagezwecken gedient habe. Powers sagte, daß ihm für Notfälle eine Reihe von Ausweichflugplätzen zur Ver- fügung gestanden habe, an erster Stelle Bodö in Norwegen. Er wäre jedoch auch in Schweden oder Finnland gelandet, wenn es notwendig gewesen wäre. Vorher hatte Powers auf eine Frage des Generalstaatsanwalts, wie er zu der gehei- men Aufklärungsabteilung gekommen sei, geantwortet, er habe einen Vertrag unter- schrieben, nach dem ihm vor vier Jahren für einen Sonderauftrag 2500 Dollar(10 500 Mark) Monatsgehalt geboten worden seien. Einzelheiten über den Vertrag könne und wolle er nicht mitteilen: der Flug über die Sowjetunion sei sein erster gewesen. Es sei nicht möglich gewesen, den Auftrag abzu- lehnen, wenn ihm auch nicht sonderlich wohl dabei gewesen sei. Der sowjetische Generalstaatsanwalt schien am ersten Verhandlungstag mit der allge- meinen Bereitschaft des Angeklagten, die In- dizien für den Tatbestand anzuerkennen, ohne sich selbst der wissentlichen Spionage zu bezichtigen, zufrieden zu sein. Das Haupt- gewicht der Beweisaufnahme schien mehr bei der Herausstellung der Verantwortung der „Hintermänner“ zu liegen, die Powers über den Kern seiner Aufgabe— nach Darstellung des Angeklagten— im unklaren liegen. Die Eltern von Francis Powers sind der Auffassung, daß ihr Sohn keiner„Gehirn- Wäsche“ unterzogen wurde.„Das ist mein Junge, gerade so wie er ist“, sagte Oliver Powers nach dem ersten Prozeßtag. Alexan- der Parker, ein amerikanischer Rechtsanwalt, der die Frau des Piloten, Mrs. Barbara Powers, nach Moskau begleitete, äußerte, Frau Powers sei nie der Auffassung gewesen, dag eine Gehirnwäsche stattgefunden habe. „Sie fand, daß er bei der Sache und klug War“, sagte Parkers.(Siehe auch Seite 2.) „In der Abrüstungsfrage nicht erlahmen“ Sechs neutrale Staaten legten einen Entschließungsantrag vor New Tork.(AP) In dem Bemühen, Ost und West am Verhandlungstisch festzuhal- ten, unterbreitete Ekuador, Indien, Mexiko, Schweden, die Vereinigte Arabische Republik und Jugoslawien am Mittwoch der Ab- rüstungskommission der Vereinten Nationen Zwischen Gesſern und Moroen Frau Dr. Lüders, die Alterspräsidentin des Bundestages, ist auf Anregung liberaler Politiker aus Skandinavien vom Vorsitzen- den der FDP, Dr. Mende, in einem Brief an den Direktor des Nobel-Instituts für den Friedensnobelpreis 1960 vorgeschlagen wor- den. Die illegale KPD hat in der Nacht zum Mittwoch aus Anlaß des vierten Jahrestages des Verbots der Partei ihre Propaganda- tätigkeit in der Bundesrepublik verstärkt. Der Vorsitzende der in der Bundesrepublik verbotenen KPD, Max Reimann, hatte zu der Aktion aufgerufen. Gegen Professor Catel, den jetzigen Leiter der Kieler Universitätskinderklinik, wird kein Dienststrafverfahren wegen seiner Euthanasie-Gutachtertätigkeit vor 1945 ein- geleitet. Wie der schleswig-holsteinische Kul- tusminister mitteilte, seien die Vorgänge aus der Zeit vor 1945 bereits verjährt. Die 168 Metall forderte auf einer Beirats- sitzung in Dortmund die Bundesregierung auf, gegen angeblich beabsichtigte„Preis- treibereien der Unternehmer und des Han- dels schärfste Maßnahmen zu ergreifen.“ Reisende, die aus dem Ausland zurück- kehren, werden bei der Wiedereinreise auf deutschen Flughäfen mit verschärfter Ge- sundheitskontrolle zu rechnen haben. Wie die Pressestelle der Deutschen Reisebüros mitteilte, gilt das für alle Reisenden, die sich innerhalb von 14 Tagen vor ihrer An- kunft in Asien, Afrika oder Amerika nit Ausnahme der USA und Kanada aufgehal- ten haben. Sie müssen bei der Paß kontrolle einen gültigen Pockenimpfschein vorweisen oder nachweisen, daß sie durch eine frühere Impfung immun sind. Die Polizei hat eine Großfahndung nach dem Attentäter eingeleitet, der in der ver- gangenen Woche einen mißglückten Spreng- stoffanschlag auf den nordrhein-westfä- lischen Justizminister Dr. Flehinghaus ver- übt hatte. Uber Interpol wurde vor allem auch die französische Kriminalpolizei mit eingeschaltet, da das Sprengstoffpaket am 9. August auf dem Postamt der Grenzstadt Kehl aufgegeben worden sei. Die SPD hat die Bundesregierung aufge- fordert, sich bei der französischen Regierung für die Veröffentlichung der französischen Note an Polen zur Frage der Oder-Neige- Linie einzusetzen. Langsam abzuklingen scheint der wilde Streik der britischen Seeleute. Am Mittwoch lief die 21 600 Tonnen große„Saxonia“ nach Zwölf Tote bei Grubenunglück Johannesburg.(dpa) Ein Gesteinsbruch in einer Goldmine von Johannesburg hat zwölf Todesopfer gefordert. Von insgesamt vier- zehn verschütteten Bergleuten wurden am Mittwoch zwölf tot aufgefunden, darunter ein weißer Bergarbeiter. Ein Bergmann ist in dem verschütteten Stollen noch am Leben, konnte aber bisher nicht gerettet werden. Kanada aus. Ein Funktionär der Seeleute- Gewerkschaft vertrat die Ansicht, daß es gelungen sei, durch das Auslaufen der„Sa- xonia“ den Widerstand der Streikenden zu brechen. Einer der Streikführer erklärte, es sei möglich geworden, über eine Wiederauf- nahme der Arbeit zu verhandeln. In Südkoreas Nationalversammlung hat der von Staatspräsident Posun Jun nomi- nierte Ministerpräsident Kim Do Jun nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Damit sind die Chancen des Führers der„Neuen Gruppe“ in der Demokratischen Partei, John Tschang, gewachsen, das einflußreiche Amt des Ministerpräsidenten zu erhalten. Ein sowjetischer Fischdampfer, der mit Radar ausgerüstet ist, ist 40 Meilen vor der amerikanischen Atlantikküste gesichtet wor- den. Ein Sprecher des UsS-Marinehaupt- quartiers in Norfolk sagte, der Fischdampfer werde von der amerikanischen Marine beobachtet. Nigeria wird sich an dem von Ghana be- gonnenen Boykott südafrikanischer Waren und anderen Maßnahmen gegen Südafrika nicht beteiligen, erklärte Außenminister Dr. Esin. Schwerer Sachschaden entstand bei einer Explosion in der b itischen Atomforschungs- anstalt Aldermaston, Südengland. Nach An- gaben der britischen Atomenergiebehörde wurde bei dem Unglück keine radioaktive Strahlung ausgelöst. Auch Menschen kamen nicht zu Schaden. einen Entschliegungsantrag in dem unter Hinweis auf die Dringlichkeit des Ab- rüstungsproblems den 82 Mitgliedsstaaten nahegelegt wird, in ihrem Streben nach einer „konstruktiven Lösung der Frage einer all- gemeinen und vollständigen Abrüstung unter wirksamer internationaler Kontrolle“ nicht 2 erlahmen. Der Generalversamm- lung wird empfohlen, die Abrüstungsfrage vorrangig zu behandeln und sich dabei der Abrüstungskommission zu bedienen. Der Vorschlag der amerikanischen Regie- rung, die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion sollten je 30 Tonnen spaltbares Material aus Kernwaffenvorräten friedlichen Zwecken nutzbar machen, der von dem ame- rikanischen Chefdelegierten Cabot Lodge in der Eröffnungssitzung am Dienstag vorge- legt worden war, bei der Sowjetunion jedoch auf Ablehnung stieß, könnte, wie von zu- ständiger amerikanischer Seite versichert wurde, der Beginn eines umfassenden Ab- baues der Atomwaffenvorräte sein, falls die Sowjets ihre ablehnende Haltung revidier- ten. Die Herausnahme eines ersten Kontin- gentes von 30 Tonnen angereicherten Urans 235 aus dem Atomwaffenarsenal könnte, so wurde erklärt, auf ein sowjetisch- amerikanisches Abkommen über die Einstel- lung der Produktion spaltbaren Materials an- gerechnet werden. Von maßgeblicher ameri- kanischer Seite wurde versichert, daß es sich um einen sehr ernst gemeinten Vorschlag handele, der als amerikanische Antwort auf die sowjetische Forderung des„Alles oder Nichts“ aufzufassen sei. Die Sowjets hatten in Genf die Forderung nach der Zerstörung aller vorhandenen Atomwaffenvorräte er- hoben. Der sowjetische Delegierte Kusnetzow bezeichnete den amerikanischen Vorschlag als„Aufguß alter Vorschläge“, der keiner ernsthaften Würdigung wert sei. In ameri- kanischen UNO-Kreisen glaubt man jedoch 15 75 daß dies das letzte Wort der Sowjets ist. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN POLITIK Donnerstag, 18. August 1960/ Nr. 190 Donnerstag, 18. August 1960 Weltgericht im Sowzjetstil rs, Fliegerhauptmann Sondereinheit der 6 ney der Vereinigten or dem Militärkollegium Gerichts der Sowjetunion Das Schuldbekenntnis er- et von fünfzehnhundert unter hundertfünfzig presse und vielen pro- minent drtretern, Funktionären und Juristen des In- und Auslandes. Die Schau ist sozusagen vollständig Die erste Frage, die zu erheben wäre, ist die nach der Sauberkeit des Verfahrens. Aus früheren Spionageprozessen, die in der So- Wietunion stattfanden, weiß die Welt, daß derartige Schauprozesse weder in ihren rechtlichen Gundlagen noch in ihrem Ab- lauf einwandfrei waren. Zumeist wurden den Angeklagten die Rechtsmittel verwei- gert oder sie wurden zermürbt und prä- Pariert. Was die Rechtsmittel betrifft, so ist Allerdings auch Powers die Verbindung mit amtlichen Vertretern seines Landes oder einem amerikanischen Rechtsvertreter ab- geschlagen worden. Unter den gegebenen Umständen könnte dies wegen der mög- lichen Verdunkelungsgefahr noch verstan- den werden. Was die Vorbereitung des An- geklagten betrifft, so scheint eine„Gehirn- ö ne“ nicht stattgefunden zu haben. Je- alls machte Powers vor Gericht einen durchaus klaren und nüchternen Eindruck. Freilich könnte dazu bemerkt werden, daß ofkensichtlich eine Tortur auch gar nicht mehr nötig war, nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten selbst die Luftraum- Verletzung als solche ja zugegeben und die Anklage es gar nicht mehr nötig hatte, Tat- bestände zu konstruieren. Mag also in die- ser Hinsicht sich das jüngste Prozegverfah- ren in dem berüchtigten RKolonnensaal des Moskauer Gewerkschaftshauses, der schon Zeuge so vieler verlogener Bluturteile war, wohltuend unterscheiden, so hat er doch mit den früheren Schauprozessen gemein, daß es sich auch in diesem Verfahren gar nicht im Schuld oder Unschuld des auf so tra- gische Weise in die Mühlsteine der sowie hen Justizmaschine geratenen kleinen Lufthauptmanns handelt. Ankläger Ru- denko wäre sich viel zu schade für derartige 1 Bagatellen. Er ist es gewohnt, über die Gro- Ben dieser Welt zu Gericht zu sitzen. Er Wird auch in diesem Rechtsstreit nichts un- versucht lassen, um seinen Stab über den höchsten Verantwortlichen nicht nur der Vereinigten Staaten, sondern aller ihrer Verbündeten zu brechen. Ein Weltgericht ist in Szene gesetzt worden. Zwar hat Präsident Eisenhower bereits von vornherein gegen eine solche politische Verzerrung protestiert,. Hauptmann Powers mag schuldig sein, im Auftrag des amerika- nischen Geheimdienstes und gegen gute Be- zahlung in den sowietischen Luftraum ein- gedrungen zu sein und Erkundungsunterneh- mungen durchgeführt zu haben, sind darum die Vereinigten Staaten oder deren Vertrags- partner der Aggression schuldig? Wäre die- ses Unternehmen ein einseitiger Akt, wäre die Sowjetmacht nicht mehr als ein schla- fendes Kaninchen und nicht eine waffenstar- rende Weltmacht mit einem genau so großen wenn nicht größeren Agentenheer als die Vereinigten Staaten haben, man möchte Chrustschow oder Rudenko zustimmen. So aber ist der arme Powers nur das elende Opfer einer jahrtausendalten, allmensch- lichen Gepflogenheit der Staaten, nämlich mißtrauisch jede Bewegung und Veranstal- tung des lieben Nachbarn zu beobachten. Das Individuum, das sich dieser schlimmen Sitte zur Verfügung stellt oder stellen muß, nennt man im eigenen Land Patriot und gibt ihm einen Orden, im Ausland Spion und sucht ihn zu vernichten. Es bleibt den Sowjet- machthabern vorbehalten, diese landläufige Bewußtseinsspaltung zur überdimensionalen Geistesverwirrung zu erheben. Zweifellos ist sich Herr Rudenko über den wahren Charakter der von ihm so prah- lerisch demonstrierten Schizophrenie durch- adus im klaren. Aber was will er damit er- reichen? Es gibt vier große Möglichkeiten, die der Antrieb dieser Monsterschau sein Können. Erstens, die Erzeugung von Angst in der Sowietgesellschaft. Im Bestreben, den Sowjetverband als eine belagerte Festung erscheinen zu lassen, die sich mit allen Mit- teln seiner Belagerer erwehren muß, ist der Abschuß einer amerikanischen Aufklärungs- maschine durchaus ein überaus plastisches Mittel, um zu zeigen, wie notwendig die So- Wjetmenschen sich um Chrustschow, seine Partei und seine Armee scharen müssen. Nichts hilft Diktatoren mehr als die verzwei- felte Abwehrbewegung einer Herde gegen einen wirklichen oder vermeintlichen An- greifer, Die Vereinigten Staaten in ihrer etwas stark zur Schau getragenen Unbe- Kkümmertheit und Geradlinigkeit haben es den Sowietführern nie schwer gemacht, bei ihren Bürgern die nationale Angst vor der eisernen Ferse eines amerikanischen Im- perialismus zu erzeugen. Als ein weiteres Motiv für diesen Prozeß- aufwand dürfte die Möglichkeit gelten, die Sowietbürger wieder stärker von der Um- Welt zu isolieren. Durch das„Tauwetter“ der Chrustschowschen Machtübernahme und wohl auch durch die Theorie der Koexistenz ist in der an sich weltauf geschlossenen rus- sischen Seele so etwas wie eine völker- versöhnliche Stimmung entstanden, die nach dem Geschmack der Bolschewisten den Un- terschied zwischen Kapitalismus und Kom- munismus doch schon etwas verwischt und den Sowjietbürger den Einflüsterungen des Westens zugänglich macht. So etwas kann Natürlich eine Macht nicht brauchen, die von einer Ideologie des Klassenkampfes und der Verworfenheit des Kapitalismus lebt. Also müssen Mittel und Wege gefunden werden, offene Fenster und Türen nach dem Westen stärker zu schließen. Es könnten Spione und Angreifer durch sie eindringen. Ein drittes Motiv, nämlich der Beginn einer politischen Säuberung im Stalinschen Stil hat sich zwar noch nicht sichtbar gemacht. Die jüngsten Vorgänge in der Armee und im Zentral- komitee lassen aber auch einen solchen Auf- takt durch den Prozeß nicht unmöglich erscheinen. Was mir aber am wahrscheinlichsten vor- kommt, ist die vierte Möglichkeit der poli- tischen Kontrastierung. Nachdem Chrust- schow erneut wieder seine Ansicht einer friedlichen Koexistenz bekräftigt und allen Revisionisten und Dogmatikern härtesten Kampf angesagt hat, gibt es kein besseres Mittel, der ganzen Welt und insbesondere den asiatischen Völkern den wehrhaften Frie- denswillen der Sowjetunion und demgegen- über die unfähige Unfriedfertigkeit des Westens, insbesondere Amerikas zu demon- strieren als mit diesem Prozeß. Der Mann Powers wird angeklagt und doch gut be- handelt, weil der Westen zwar angeklagt aber zugleich nicht mit ihm gebrochen wer- den soll. Powers wird lächerlich gemacht, weil die Kapitalisten, seine Auftraggeber lächerlich gemacht werden sollen. Die über- aus menschliche und sympathische Angst des Fliegers bei seinem Einflug in die Sowjet- union wird als die Feigheit aller westlichen Kriegsmänner dargestellt. Sollte diese Art von Kontrastpropaganda ihren Zweck auf Afrikaner, Asiaten und andere vom Westen abhängige Völker etwa verfehlen? Man wird wohl kaum daneben gehen, wenn angenom- men wird, daß mit dem Prozeß Powers nur darum ein Weltgericht im Sowjetstil in Szene geht, weil der Kreml der Meinung ist, daß mit solchen Schlägen nachdem sich der s0 lang prophezeite wirtschaftlich- physische Zu- sammenbruch des Kapitalismus noch immer nicht einstellt, der Westen zum moralischen Zusammenbruch gebracht werden kann. Dr. Karl Ackermann Ausnahmen vom Kartellgesetz Bonn.(AP) Die Bundesregierung hat dem Bundesrat jetzt den Entwurf einer Rechtsverordnung zugeleitet, mit der die land wirtschaftlichen Erzeugnisse benannt werden, die nicht unter die Anti-Kartell- bestimmungen des Kartellgesetzes fallen. Danach sollen von den Wettbewerbsbe⸗ schränkungen freigestellt werden: Milch, Sahne, Schlagsahne, Joghurt, Buttermilch, Molke, Butter, Käse, Trockenmilch, sterili- sierte Milch und sterilisierte Sahne, Kasein und Molkenerzeugnisse. Ferner geschlachte- tes Geflügel, gesalzene Fische, gekochte, ge- salzene oder getrocknete Garnelen, Wein und Traubenmost zur Weinherstellung. In der Begründung der Bundesregierung heißt es unter anderem, es habe sich als notwen- dig erwiesen, der Landwirtschaft über die vier Marktordnungsgesetze hinaus allge- meine Möglichkeiten zur Selbsthilfe zu ge- ben. Bei den vier Marktordnungsgesetzen handelt es sich um die für Getreide, Zucker, Milch und Fett sowie für Vieh und Fleisch. Kompromiß iormel für Kirchen St. Andrews(Schottland).(AP) Ein Vor- schlag für die Vereinigung der christlichen Kirchen auf lange Sicht— ein Plan, der„Tod und Wiedergeburt vieler Formen des heuti- gen Kirchenlebens“ voraussetzen würde— ist am Mittwoch dem Weltkirchenrat auf seiner Konferenz in St. Andrews in Schottland vor- gelegt worden. Der Plan, der in Form einer Kompromißformel die Einigung als noch sehr fernes Ziel anstrebt, fand die Unterstützung der Mehrheit des Weltkirchenrats-„ Parla- ments“. Der Plan sieht die gegenseitige An- erkennung der Sakramente jeder der christ- lichen Kirche wie der Taufe, der heiligen Kommunion und der Ehe vor. Nach der Dis- kussion durch den Zentralausschuß wird der Einigungsvorschlag noch dem Ausschuß für Glauben und Kirchen- Verfassung zugeleitet, ehe er mit der Bitte um Zustimmung den 172 orthodoxen, anglikanischen und protestanti- schen Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats vorgelegt wird. Sukarno brach mit Neuguinea-Krise verschärft Diakar/ Den Haag.(AP/ up) Die Entsendung des niederländischen Flugzeug- trägers„Karel Doorman“ in die Gewässer Niederländisch-Neuguineas hat die indonesi- sche Regierung, die Anspruch auf dieses Ge- biet erhebt, am Mittwoch zum Anlaß genom- men, die diplomatischen Beziehungen zu den Niederlanden abzubrechen. Der indonesische Staatspräsident Sukarno, der den Abbruch der Beziehungen in einer Rede zum 15. Jah- restag der Unabhängigkeit Indonesiens be- kanntgab, kündigte an, daß seine Regierung Westguinea„unter die Kontrolle Indone- siens“ zu bringen beabsichtige und daß sie sich dabei„revolutionärer“ Methoden bedie- nen werde. Die niederländische Regierung ist von dem Beschluß Sukarnos in Kenntnis ge- setzt worden. Staatspräsident Sukarno betonte im wei- teren Verlauf seiner Rede, die Außenpolitik seines Landes sei gegen den„Imperialismus und Kolonialismus“ in jeder Form gerichtet. Es sei falsch, dies als eine Politik des Neu- tralismus zu bezeichnen. Sukarno kündigte ferner drastische Bodenreformen an. Es wird vermutet, daß die gemischten Erdölgesell- schaften enteignet werden sollen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Kommuniquè hat die holländische Regierung das Vorgehen Sukarnos„enttäuschend und sinnlos“ genannt, sie könne nicht einsehen, welchen Interessen damit gedient sei. Hol- land habe stets die Tür zur Verbesserung der Beziehungen beider Staaten offengehal- ten. Zur indonesischen Drohung, den hol- ländischen Besitz in Indonesien zu beschlag- nahmen, heißt es in dem Kommuniqué ledig- lich, es seien inzwischen Schritte zu seiner Sicherung unternommen worden. Laos vor dem Bürgerkrieg? Vientiane/ Bangkok.(UPI/ Ap) Während die von Prinz Suvanna Phuma gebildete neue Regierung des Königreichs Laos am Mittwoch vom Parlament bestätigt wurde, versammeln sich im Süden des Landes der früheren Regierung Tiao Samsonith er- gebene Truppenteile der Armee, die mit einem Bürgerkrieg drohen. Wie infolge der bisherigen Nachrichtensperre erst jetzt be- kannt wurde, hat am Montag ein Flugzeug der laotischen Luftstreitkräfte über der Hauptstadt Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung aufgerufen wurde, gegen Der erste Verhandlungstag — Dostatotschno- sagt der Ankläger Powers gibt Rätsel auf: Einmal bietet er Enthüllungen, dann wieder vermeidet er klare Antworten Von unserem Korrespondenten Helin: Lathe in der Sowjetunion Mos ka u. Der erste Tag des Powers-Prozesses im„Hause der Unionen“ offen- barte einen Angeklagten, der sich in den großen, grundsätzlichen Linien der Anklage außerordentlich geständnisfreudig zeigte, bei den Detailfragen zedoch immer dann im Konjunktiv reagierte, wenn die Fragen des Staatsanwaltes ihn genau auf das Faktum bewußter Spionage festlegen wollten. Hier trat ein gewisser Jegensatz zu den bis ins einzelne gehenden Geständnissen der Voruntersuchung auf. Der Rahmen rund um den Gerichtshof war, wie erwartet, szenisch sehr eindrucksvoll: der Säulensaal des „Hauses der Unionen“ gleicht dem Bühnenbild des letzten Aktes der russischen Oper „Eugen Onegin“. Wie beim Einzug der Gäste Tschaikowskys verstrahlen etwa 60 Lüster mit rund 2500 elektrischen Kerzen festliches Licht. Dagegen sticht die nüch- terne Kälte der Büromöbel des Gerichtshofes scharf ab. Auf dem mit weinrotem Tuch bespannten Tisch des Vorsitzenden breiten in Soldatenröcke gekleidete Gerichts- diener die sieben braunen Bände der Anklageschrift aus. Als Barbara Powers, bis auf die weißen Handschuhe ganz schwarz gekleidet, um 9.45 Uhr, 15 Minuten vor Beginn des Prozesses gegen ihren Mann, in der an der Rückwand gelegenen Loge wort- und grußlos neben ihren Schwiegereltern Platz nahm, konnte sie schräg gegenüber die Anklagebank sehen. Vater Powers, mit schwarzer Fliege und schwarzem Anzug, rückte seinen Rock zurecht. Draußen auf der Puschkin-Straße diskutierten Milizsoldaten mit andrängen- den Zivilisten, die ohne Eintrittskarte in den Gerichtssaal wollten. Die Szene steht, der Einzug kann beginnen. Dann erscheint der Gerichtshof: Generalleutnant Bori- soglewski, der einst für Petitionen deutscher Kriegsgefangener zuständig war, Chef des Militärkollegiums des Obersten Gerichts- hofes der UdsSR, flankiert von den Bei- sitzern, Generalleutnant der Luftwaffe, Sa- charow, und Generalmajor der Artillerie, Worobjow. Alle tragen die hellgrauen, mit goldenen Schulterstücken versehenen Gene- ralsröcke. Es erscheint die massige Gestalt des beinahe kahlköpfigen Generalstaats- anwalts Rudenko, in das schwarze, mit gol- denen Spiegeln versehene Gewand der Justizbeamten gehüllt. Der Vorsitzende eröffnet:„Der Angeklagte ist vorzuführen.“ Im Zweier-Konvoi steuert der mittelgroße, dunkelhaarige 32jährige Francis G. Powers sicheren Schrittes auf die Anklagebank zu. In diesem Augenblick wirft Powers einen einzigen flüchtigen Blick in den Gerichtssaal. Dann schaut er für Stunden nur noch auf den Richtertisch und den Staats- anwalt. Oft wischt er sich den Schweiß von der Stirn. Powers sieht gut aus. Seine Stimme ist mittelstark, aber klar, als er die ersten Fragen zur Person beantwortet und sich sagen lassen muß, daß der Angeklagte bei jeder Anrede und Aussage aufzustehen hat. Es marschieren sieben Experten und vier Zeugen auf. Jene Männer, die ihn fest- nahmen, als er in das Gurkenfeld bei Bjelo- jarsk, unweit Swerdlowsk, fiel. Die nächsten eineinhalb Stunden sind mit Fragen zur Per- son und dem Verlesen der umfangreichen Anklageschrift ausgefüllt. Man hört bei die- ser wenig aufregenden Prozedur immer wie- der die Wendung aus Powers“ Munde:„No objections— keine Einwände“. Powers ist mit der Prozedur zufrieden, und er sagt auch:„I confess— ich bekenne.“ Bis zur Beweisaufnahme bleiben 20 Minu- ten Pause, Im Wandelgang sammeln sich die Presseleute um Rechtsanwalt Parker, der mit Barbara Powers gekommen ist.„Weiß Powers, daß seine Frau hier ist?“ will man wissen, weil der Angeklagte darauf kaum Jaspers: Warum diese Empörung? Der Basler Philosoph zum Echo auf sein Fernseh-Interview Mannheim.(Eigener Bericht) Der Basler Philosoph Professor Dr. Karl Jaspers hat in einem Nachwort in der„Frankfurter Allge- meinen Zeitung“ Stellung zu einem Interview Senommen, das er— wie berichtet— dem Deutschen Fernsehen gegeben und in dem er sich philosophisch mit der Frage einer Wie- dervereinigung Deutschlands auseinanderge- setzt hatte. Jaspers schreibt in seinem Nach- Wort, der Fernsehreporter Thilo Koch habe ihm unter anderem die Frage nach der„Be- wältigung der Vergangenheit“ gestellt. Die- sen Ausdruck habe er(Jaspers)„nicht ange- nommen“: Es handelt sich darum, etwas nicht zu Bewältigendes anzuerkennen, dessen Folgen zu sehen sind und jeweils die eigene Auffassung und das eigene Handeln mitbe- stimmen sollen. Das ist die politische Selbst- besinnung, die nicht fertig wird. Nur als Bei- spiel für solche Selbstbesinnung wählte ich das Problem Wiedervereinigung und Freiheit. Und sagte: Die Freiheit hat den Vorrang vor der Wiedervereinigung, die, gemessen an dem Gut der Freiheit, gleichgültig ist.“ Jaspers äußert sich betroffen über den Widerhall, den sein Interview gefunden habe. Er sagt:„Wie ist es möglich, daß das Selbst- verständliche solche Empörung auslösen kann? Ich hatte doch immer geglaubt, daß unser Bundeskanzler in diesem wesentlichen Punkt dieselbe Auffassung hätte, daß die den Niederlanden Enteignungen angedroht die Staatsstreich-Kräfte zu kämpfen. Die Flugblätter waren mit„Offiziere und Sol daten des 4. Militärbezirks“(Süd-Laos) un- ter zeichnet. In ihnen werden die Revolu- tionäre beschuldigt,„gegen die Nation, die Verfassung, die Religion und den Thron“ rebelliert und das Land den Kommunisten geöffnet zu haben. In Bangkok teilte der thailändische Ministerpräsident Sarit Thana- rat am Mittwoch mit, er habe Berichte, wonach der Verteidigungsminister der frü- heren laotischen Regierung, Phumi Nosavan, im Süden von Laos Truppen zusammen- gezogen habe, mit denen er auf die Haupt- stadt marschieren wolle. Freiheit an Rang vor der Wiedervereinigung steht. Ich suchte und fand Aeußerungen des Bundeskanzlers und des Bundesverteidi- gungsministers aus dem Jahre 1958.“ Der Bundeskanzler habe damals über die Wieder- Vereinigung gesagt:„Mir liegt am Herzen, daß wir endlich dazu kommen, daß die 17 Mil- lionen Deutschen hinter dem Eisernen Vor- hang so leben können, wie sie wollen. Darum denke ich, wir sollten diese ganze Frage nicht nur unter nationalen oder nationalistischen Aspekten oder den Aspekten des Machtberei- ches, sondern unter dem Gesichtspunkt be- trachten, daß dort 17 Millionen Deutsche zu einer Lebens- ünd Denkweise gezwungen werden, die sie nicht wollen.“ Der Bundes- Verteidigungsminister Strauß habe damals gesagt, es gehe doch weniger um die Wieder- vereinigung im Sinne der Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands, sondern es das Herzensanliegen sei vielmehr der Wie- derherstellung demokratischer und men- schenwürdiger Zustände in Ostdeutschland. Jaspers beschließt sein Nachwort:„Ein neckischer Kobold, scheint mir, ist in jener Nacht an meinem Interview in jene Bonner Politiker gefahren, die das Wort ergriffen, hat auf meine Kosten einen Lärm erzeugt, der sich dann automatisch in der Presse fort- setzte, Ein koboldischer Lärm entsteht plötz- Iich und hört auch sehr schnell auf. Aber das Problem, an dem er entfacht wurde, war längst und bleibt. Darüber möchte ich bald eine ausführliche Darstellung bringen, in der Motive, Möglichkeiten und Ziele, die in den Antworten auf die Frage zur Geltung kom- men, erörtert werden. Sie sind in dem Inter- view kaum angedeutet.“ Zur Diskussion bereit Berlin.(dpa) Professor Dr. Karl Jaspers hat die Einladung des Berliner Landeskura- toriums„Unteilbares Deutschland“ zu einem Gespräch angenommen. Wie der Vorsitzende Arno Scholz am Mittwoch mitteilte, soll das Gespräch voraussichtlich in den ersten Sep- tembertagen in Basel stattfinden. Die Pro- fessoren Weischedel und Herzfeld von der Freien Universität Berlin, Professor Heimpel aus Göttingen und Professor Litt aus Bonn sind ebenfalls zur Teilnahme an dem Ge- spräch gebeten worden. zu reagieren scheint. Parker sagt:„Anwalt Griniow wollte ihm mitteilen, daß sie in Moskau ist, aber es ist zweifelhaft, ob Powers sie im Gerichtssaal vermutet. Außer dem wird er sie bei der Beleuchtung lich erkennen können.“ Die Verhandlung läuft weiter mit Fragen zur Beweisaufnahme durch den Staats. anwalt. Powers macht von der ersten Minute an einen relativ sicheren Eindruck. Rudenk will das Spionagefaktum innerhalb der UdSsSR-Grenzen bis ins Detail belegt haben Aber schon bei der Beschreibung des Starts in Peschawar(Pakistan) gebraucht Powers eine Wendung, die in dieser Phase der Ver- handlung ständig wiederkehrt:„I suppose— ich vermute“ oder„I Was told— man hat mir gesagt“. Ganz ähnlich ist seine Reaktion auf die Frage nach der Bedienung des Foto- gerätes an Bord der Maschine:„Mir wurde nur gesagt: ein- und ausschalten. Heute, wo ich die Dinge wirklich gesehen habe, weiß ich natürlich mehr.“ Während in der Voruntersuchung ermit- telt worden war, daß Powers einen Militär- ausweis angeblich nur zur Tarnung seiner wirklichen Aufgabe erhalten habe, sagt Po- Wers jetzt hartnäckig, ohne auf Rudenkos Einwände zu reagieren:„Man stellt solche schwer- Generalstaatsanwalt Rudenko Ausweise aus, damit der Besitzer das Recht Hat, ein Militärflugzeug zu fliegen.“ An diesen Stellen wird ein großer, unerklärlicher Wi- derspruch im Verhalten des Angeklagten sichtbar: Die Tatsachen, die ihn als unmittel- baren Spion am stärksten belasten, entschärft Powers mit enormer Intelligenz, während er die großen Zusammenhänge, Kommando- verhältnisse, Besuche hoher Militärs in sei- nem FHeimatflughafen Adana bereitwillig zum besten gibt. Zurückhaltende, intelligente Reaktionen des Angeklagten sind mit breiten Enthüllungen gepaart, und gerade das macht diese Erscheinung vor Gericht so rätselhaft. Powers bekennt sich zur Spionage. Er be- schränkt sich im wesentlichen auf die Fest- stellung(sinngemäß):„Ich muß wohl anneh- men und vermuten, daß es eine Spionage- aufgabe war.“ Er sagt aber nicht, daß er es mit hundertprozentiger Sicherheit gewußt hat. Ankläger Rudenko quittierte diese Fest- stellung mit einem breiten:„Dostatotschno, charoscho— ausreichend, gut.“ Eisenhowers Kommentar Washington.(dpa) Präsident Eisenhower erklärte am Mittwoch auf seiner Presse- konferenz in Washington, die Sowjets könn- ten ihn als USA-Präsidenten vor Gericht stellen. Sie hätten aber nicht den geringsten Grund, einen politischen Prozeß gegen die Vereinigten Staaten zu führen. Eisenhower bezeichnete es als ein neues Propagandastück, wenn die Sowjets jetzt behaupteten, daß die USA in Moskau vor Gericht stünden, Für solche Behauptungen hätten die Sowijets überhaupt keinen Grund. In diesem Zusam- menhang wies Eisenhower auf die große Zahl von sowjetischen Spionen und auf sowie- tische Wühlarbeit hin, die im Laufe der Jahre im Westen aufgedeckt worden sind. Baugewerkschaft bekennt sich zu„diesem Staat“ Vorsitzender Leber verlangt aber eine geänderte Wirtschaftspolitik/ Gegen neutrale Gutachter-Gremien Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Weger Hannover. Westens und einem unzweifelhaften Mit einem rückhaltlosen Ja zur freiheitlichen Demokratie des Nein zur volks demokratischen Diktatur des Ostens leitete der mit großer Mehrheit wiederge wählte Erste Vorsitzende der Indu- striegewerkschaft Bau- Steine-Erden, Georg Leber, am Mittwoch in Hannover auf dem Fünften Ordentlichen Kongreß seiner Gewerkschaft den Situationsbericht ein. Leber erklärte, auch wenn zwischen Gewerkschaften und Regierung Differenzen auf- träten und Kritiken laut würden„so möchte ich doch mit aller Bestimmtheit betonen, daß dieser demokratische Staat mit seiner freiheitlichen Verfassung in unseren Augen unser Staat ist“. Bei aller Bereitschaft, in diesem Staat gute Staatsbürger zu sein und die freiheit- liche Ordnung zu verteidigen, werde die Ge- Werkschaft, wie Leber meinte, 2s allerdings nicht versäumen, Mißstände aufzudecken und, wo die Verhältnisse geändert werden müßten, auf eine baldige Aenderung drän- gen. Dabei schnitt Leber das Problem des Volks wirtschaftlichen Wertzuwachses der letzten zehn Jahre an, der, nach seinen An- gaben, allein bei den Unternehmern über 110 Milliarden Mark in Form von Produk- tionsanlagen und Vorräten ausmacht. Das sei„aòus hohen Gewinnen, die sich aus hohen Preisen und zurückgehaltenen Löhnen bei entsprechenden steuerlichen Vergünstigun- gen ergeben, von der Allgemeinheit aufge- bracht worden“. „Es mag Leute geben, die diese Entwick- lung als selbstverständlich ansehen. Wir sind jedoch der Auffassung“, erklärte der Vorsit- zende der 430 000 organisierten westdeut- schen Bauarbeiter,„daß ein Eigentum, das nicht durch eigene Leistungen sondern durch Entbehrungen und Verzicht anderer Men- schen zustande gekommen ist, nicht als moralisch begründetes Eigentum anerkannt werden kann.“ Wenn das Gefühl aufkomme, daß das Wort Freiheit für viele nur ein Vor- wand zur Rücksichtslosigkeit und zum Egoismus ist,„dann helfen keine Kanonen, Kasernen und Divisionen, dann wird der Kommunismus ernten, wo das Verantwor- tungsbewußtsein versagt hat“. Um die nach seiner Meinung unaufschieb- baren sozial- und wirtschaftspolitischen Aenderungen herbeizuführen, schlug er eine Reihe von einschneidenden Maßnahmen vor, So sollen unter anderem die Spekula- tionsmöglichkeiten begrenzt, Steuervergün- stigungen aus der Aufbauzeit aufgehoben, Exportförderungen eingestellt, billige Wa- ren, auch aus der Landwirtschaft, importiert und der Wettbewerb angekurbelt werden. Für die Bauwirtschaft verlangte Leber die Vierzig-Stunden- Woche, die ganzjährige Be- schäftigung durch verstärktes Bauen auch während des Winters und ein schärferes Vorgehen in Tariffragen. Die in Zukunft abzuschließenden Tarife, sollen nicht mehr allgemeinverbindlich sein, sondern die von den Gewerkschaften erstrittenen sozialen und wirtschaftlichen Vorteile sollten nur noch den organisierten Bauarbeitern zugute kommen. Es müsse endlich allen klarge- macht werden,„daß die Gewerkschaft kein Wohltätigkeitsverein auf karitativer Basis ist, sondern eine Gemeinschaft von Men- schen, die sich in der rauhen Realität des Alltags gegen die Unternehmer zu behaup- ten hat“. Ein entsprechender Vorschlag des Hauptvorstandes wurde später von den De- legierten gebilligt. Die neuen Tarife sollen demnach vom Vorstand nur noch für orga- nisierte Bauarbeiter abgeschlossen werden, Die Gewerkschaften könnten sogenannte neutrale Gutachter-Gremien nicht anerken- nen, sagte Leber.„Ich erkläre hier vor dem Gewerkschaftstag, daß wir solche Gremien ablehnen und, wenn man sie gegen unseren Willen doch einrichtet, ignorieren werden. — Weitere Berichte siehe Seite 8 vr. lahr torte Lelc in e den. brec Neu- Jun ruhe Grace zur ren aufg (kast ner biqu haifl Loui Rude unte kurcl des den Volk Kinc pine Lebe Pam daß brac Auß Were wüte dure wird DNC) tion Mee Kolc Chri von dag der auf gest. gefu schr. hofk. die der sein vers lich Dar: viel Oest Verl tag reicl den lune die aus Gos; setz cher tisti nen zah reck lion Mol 1960 Wie ber rau Und lich Son 18h san bet Ita! 190 walt e in ob Ber- wer- Agen lats- nute nk O der ben. tarts Wers Ver- e— hat tion Oto- rde Wo Veiß mit- tär- iner Po- os che cht sen Wi- ten El- irt 10— ei- lig te en cht kt. 2 st- h- . Bt st- no, Er ite is Ar. 190/ Donnerstag, 18. August 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 —— Was sonst noch gesc han Die Suche nach den Entführern des acht- jchrigen Australlers Graeme Thorne wird fortgesetzt, obwohl der Junge tot ist. Sein Leichnam war, wie wir gestern meldeten, in einem Wald bei Sydney gefunden wor- den.„Dies ist eines der furchtbarsten Ver- brechen, die je in unserem Staat begangen wurden“, erklärte der Ministerpräsident von Neu-Südwales, Robert Heffron.„Obwohl der Junge tot ist, werden wir nicht eine Sekunde ruhen, bis die Schuldigen gefaßt sind.“ Graeme Thorne war am 7. Juli auf dem Weg zur Schule entführt worden. Die Eltern wa- ren von einem Unbekannten telefonisch aufgefordert worden, 20 000 Pfund Sterling Cast 200 000 DM) zu hinterlegen. Einen grausamen Tod erlitten 46 Afrika- ner in der portugiesischen Kolonie Mozam- bique, als ihr Boot am Sonntag auf dem halfischverseuchten Inkomatie-Fluß zwischen Lourenco Marques und Magudo kenterte. In Rudeln heranschwimmende Haie richteten unter den um ihr Leben Kämpfenden ein kurchtbares Blutbad an. Nur drei Insassen des Bootes konnten sich ans Ufer retten. Bei den Verunglückten handelte es sich um eine Volkstanzgruppe, der Männer, Frauen und Kinder angehörten. 0 Bei einer Flutkatastrophe auf der Philip- pinen-Insel Luzon sind 49 Menschen ums Leben gekommen. Wolkenbrüche hatten den pampagna-Fluß derart anschwellen lassen, daß er an neun Stellen seine Dämme durch- brach. Mehrere Dörfer wurden von der Außenwelt abgeschnitten. Etwa 70 Fischer werden nach dem zur gleichen Zeit auf See wütenden Taifun„Agnes“ vermißt. Der durch die Fluten angerichtete Sachschaden wird auf 20 Millionen Dollar(80,4 Millionen DN) geschätzt. Eine archäologische Unterwasser-Expedi- tlon unter Führung von Edwin Link hat am Meeresgrund Ueberreste einer römischen Kolossalstatue gefunden, die zur Zeit von Christi Geburt die Einfahrt in den Hafen von Caesarea beherrschte. Link teilte mit, daß er bei der Erforschung der Ueberreste der Stadt Caesarea— 40 km südlich Haifa auf zahlreiche Spuren römischer Bauten gestoßen sei und die Ueberreste der Statue gefunden habe, über die ein alter Geschichts- schreiber einen Bericht hinterlassen hat. Er hoffe, die noch fehlenden Teile zu finden, um die Statue rekonstruieren zu können. Im Londoner Hyde Park, in dem jeder, der sich zum Redner geboren fühlt, ungestört seine Ansichten zum besten geben kann, versicherte dieser Tage jemand seinen höf- lich lauschenden Zuhörern, er wisse alles. Darauf die Frage aus dem Publikum:„Wie- viel Kommas sind in einem Tintenfaß?“ Das verlängerte Wochenende hat in Oesterreich ungewöhnlich viele Tote und Verletzte durch Verkehrsunfälle gefordert. Am letzten Samstag, Sonntag und Mon- tag—„Maria Himmelfahrt“ ist in Oester- reich gesetzlicher Feiertag— starben auf den österreichischen Straßen nach Mittei- lung der Polizei 23 Menschen. 9 Fünfmal hintereinander Zwillinge hat die jugoslawische Bäuerin Stoja Oliverovie aus dem Dorf Rastusa in der Nähe von Gospic in Bosnien seit 1947 in die Welt ge- setzt. Alle— drei Jungen und sieben Mäd- chen— erfreuen sich bester Gesundheit. Jugoslawien hat nach Angaben des Sta- tistischen Jahrbuches für 1960 18,6 Millio- nen Einwohner. Während die Einwohner- zahl im Jahre 1939 15,6 Millionen betrug, rechnet man für 1966 mit mehr als 20 Mil- lionen Einwohnern. 8 Die Schweizer Alpen haben in den zwölf Monaten vom 1. Mai 1959 bis zum 30. April 1960 monatlich acht Todesopfer gefordert. Wie die Schweizer Zeitschrift„Die Alpen“ berichtete, wurden in dem genannten Zeit- raum 96 Touristen und Bergsteiger getötet und 93 verletzt. Der größte Teil der töd- lichen Unglücksfälle ereignete sich in den Sommermonaten. Monsieur Michel Toulevent war immer dabei Staatspräsidenten und Regierungen sah er kommen und gehen/ Jetzt trat er in den Ruhestand Der„erste Diener“ Frankreichs, der in einem Menschenalter fast alle Großen die- ser Welt von Raymond Poincaré bis zu Prä- sident Eisenhower und dem sowjetischen Re- gierungschef Nikita Chrustschowé kennen- lernte, hat sich jetzt in den wohlverdienten Ruhestand zurückgezogen. Mit Monsieur Michel Toulevent, Herr- scher über die Dienerschar des Pariser Ely- sSe-Palastes, des Amtssitzes der französi- schen Staatspräsidenten, der jeden Gast sei- ner hohen Herren auf dem Perron als erster zu begrüßen hatte, verliert Paris eine seiner volkstümlichsten Gestalten. Er repräsentiert für die Pariser, die seinem Scheiden weh- mütige Kommentare widmeten, nicht nur ein Stück wechselvoller französischer Geschichte, er war auch eine der ruhenden Pole in der manchmal raschen Folge der französischen Regierungen, Staatspräsidenten und Repu- bliken. Als höchster Repräsentant des Standes der dienstbaren Geister diente Toulevent Frankreich auf seine Art 38 Jahre lang und sah in dieser Zeit sieben Staatspräsidenten und 68 Regierungen kommen und gehen. Als er zum ersten Mal seinen Dienst im Elyséèe- Palast antrat, stand die siegreiche III. Repu- blik des ersten Weltkrieges auf dem Höhe- punkt ihrer Macht, bei seinem Ausscheiden bemüht sich Frankreichs V. Republik, die einstige Macht und die Weltgeltung von da- mals wieder herzustellen. Die Pensionierung Toulevents gab der französischen Oeffentlichkeit einen will- kommenen Anlaß, das Auf und Ab der jüngsten französischen Geschichte an dem Schicksal seiner sieben Dienstherren aufzu- zeigen, von denen nur drei das Ende ihres siebenjährigen Mandats erreichten. Der 1920 gewählte Alexandre Millerand trat nach drei Jahren und zehn Monaten Amtszeit zurück. Der Wissenschaftler und Journalist Paul Doumer, der es 1931 im Alter von 74 Jahren bis zum Präsidenten der französischen Re- publik brachte, wurde schon nach elf Mo- naten von einem russischen Emigranten er- mordet. Sein Nachfolger Albert Lebrun wurde zwar nach seiner ersten Amtszeit wie- dergewählt, mußte aber schon kurz nach dem Zusammenbruch Frankreichs im zweiten Weltkrieg dem„Staatschef“ der Besatzungs- Auch kleine Inseln haben„große Sorgen“ Frankreichs„feste Fischfabrik“/ Der Nebel verhilft zu Sondereinnahmen Um das Wohl seiner rund 5000 Lands- leute fern der Heimat besorgt, hat jetzt Henri Claireaux, Vertreter des Uebersee- Gebietes Saint-Pierre-et-Miquelon im Senat der V. französischen Republik, gegen den Bau von Fabrik- Schiffen für die Fischerei im französischen Mutterland protestiert. In einem empörten Leserbrief an die Zeitung „Le Monde“ meint er, die vor der Südküste von Neufundland im Atlantik gelegene 240 Quadratkilometer große Inselgruppe von Saint-Pierre erfülle als„feste Fischfabrik“ an der rechten Stelle den gewünschten Zweck viel besser. Er deutet an, daß die vorgesehenen Gelder deshalb besser anders — Warum nicht auf Saint-Pierre-et-Mique- lon?— angelegt würden. Damit hat Senator Claireaux wieder ein- mal an die Nöte der von Basken, Bretonen und Normannen bewohnten Inselgruppe er- innert. Schon im Januar besorgten dies elf der vierzehn Generalräte von Saint-Pierre, die„aus Protest gegen die ungenügende wirtschaftliche Hilfe des Mutterlandes“ mit derartigem Schwung zurücktraten, daß sie in Paris Schlagzeilen machten und viele im ersten Augenblick an einen wirklichen Not- stand glaubten. Insel- Gouverneur Lucien Pont, der eilends nach Paris beordert wur- de, konnte jedoch mit der Erklärung be- ruhigen, es handle sich nur um„kirchturm- Eine Pressekonferenz des: Staats präsidenten de Gaulle im Elysèe- Palast politische Deklamationen“ rivalisierender politischer Gruppen. Die Menschen seien glücklich und dächten nicht daran, sich von Frankreich zu trennen. Tatsächlich greift das Mutterland den Be- wohnern des Archipel immer wieder unter die Arme, wenn sie sich mit lauten Pro- testen melden— und das geschieht in regel- mäßigen Abständen. Dann werden wieder einige Straßen, eine Schule, ein Kranken- haus oder anderes gebaut, während die Inselbewohner dem gewohnten Fischfang nachgehen. Seit 1635 gehört das Gebiet zu Frankreich, wurde mehrfach von den Eng- ländern in Besitz genommen und schließ- lich auf dem Wiener Kongreß endgültig Frankreich zugesprochen. Die größte Rolle spielt auf den sieben Inseln von Saint-Pierre der Nebel, der sie rund ein Drittel des Jahres einhüllt. Auf den trügerischen Sandbänken haben sich im Laufe der Zeit etwa 550 Wracks gestrande- ter Schiffe angesammelt. Aus dem Strandgut ziehen die Inselbewohner großen Nutzen. So- bald jemand seinen Namen auf Strandgut angebracht hat, rührt es niemand an, bis er es abgeholt hat. So haben denn nicht ein- mal die wenigen Polizisten Sorgen; die Zellen des Gefängnisses von Saint-Pierre stehen immer leer. zeit, Marschall Philippe Pétain, den Platz räumen. Auch in der IV. Republik, aus der Euphorie des Sieges im zweiten Weltkrieg geboren, brachte es nur der erste Staats- präsident Vincent Auriol bis zum Ende sei- ner Amtszeit. Sein Nachfolger René Coty dankte 1958 angesichts des drohenden Bür- gerkrieges ab, um damit Charles de Gaulle und seiner V. Republik den Weg freizu- machen. Während zahllosen Regierungskrisen kührte Michel Toulevent Hunderte von An- wärtern auf das höchste Regierungsamt in das Wartezimmer, den„Salon des Tapis- series“, wo zwischen ihnen und der Macht in Frankreich nur noch vier Vorzimmer und ein Staatspräsident lagen. Er ließ auch manche graue Eminenz zum Staatspräsidenten füh- ren, deren Auftauchen im Elysée-Palast von keiner Chronik vermerkt wurde, die aber auf den Verlauf der französischen Geschichte mehr Einfluß ausübte, als viele der kurz- lebigen Regierungen. Er sah schließlich bei der gescheiterten Gipfelkonferenz im Mai die- ses Jahres Präsident Eisenhower mit sorgen- vollem Gesicht die Treppe in den Ehrenhof hinuntergehen und Chrustschow seinem Fahrer jovial und mit breitem Lächeln auf die Schulter klopfen. Als letztes erlebte Toulevent die Vorbe- reitungen, nach Generationen die Räume des Elysée-Palastes neu— oder älter— zu ge- stalten. Denn de Gaulle als gegenwärtiger Hausherr liebt den vorherrschenden Empire- Stil nicht und wünscht statt dessen Möbel im Stil Louis XV. und Louis XVI. Sie wer- den von der staatlichen Museums verwaltung geliefert und haben den Untergang des Hau- ses Bourbon in der Französischen Revolu- tion von 1789 gesehen. Während die einen in diesem Zusammenhang spöttisch daran er- innern, daß Louis XVI auf dem Schafott ge- endet hat, erachten andere es als einen wei- teren Hinweis darauf, daß de Gaulle einst sein Amt dem gegenwärtigen Chef des Hau- ses Bourbon, Henri Graf von Paris, als Erbe überlassen könnte. Aber auf jeden Fall wird es nicht mehr Toulevent sein, der den nächsten Staatschef Frankreichs— ob aus dem Hause Bourbon oder nicht— in seine Gemächer einweist. Er braucht auch nicht mehr darüber zu wachen, daß sein Dienstherr nicht versucht, entgegen allen Geboten des Protokolls incognito aus seinem Amtssitz zu entweichen, um sich un- ter das Volk zu mischen. Das lebensfrohe Paris, das seines Ausscheidens rührend ge- dachte, wird ihn schnell vergessen— es sei denn, daß auch er nach dem Beispiel vieler Statisten der zeitgenössischen Geschichte seine Memoiren schreiben will. Aber bisher hat sie noch kein Verleger angekündigt. Manfred Steffens Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Aussichten bis Freitagabend: Heute wech- selnde, meist stärkere Bewölkung. Mehrfache, zum Teil gewittrige Schauerregen. Höchst- temperaturen 21 bis 23 Grad. Auch in der kommenden Nacht wolkig. Frühtempera- turen 11 bis 13 Grad. Am Freitag veränder- lich, noch einzelne Regenfälle, zum Teil als Schauer. Etwas kühler als heute. Sonnenaufgang: 5.20 Uhr. Sonnenuntergang: 19.38 Uhr. Vorhersage- Narte för 18. 8.80 5. O Vince im Nord ¹˙ O Oste wolkenlos 10 Km 20 àm I heiter halb bedeckt Sddwind-O Westwind 30 umih 40 Km n wolkig dedeckt WaARM FRONT KALTFRONT am Soden 2ꝓ 41 n der Hehe AKA KKL s oN 5 arme i keite Luftströmung 9 Nieselin Schauer * Schnee ⁊ Gewitter Regen = Nebel N Niederschiagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. la C Grad H Hoch- 1 Netdruck gebiet Pegelstand vom 17. August Rhein: Maxau 636(15); Mannheim 532 (); Worms 442(+4); Caub 379(7). Neckar: Plochingen 176(18); Gundels- heim 209(12); Mannheim 523(—5). Fallschirmabsprung aus 31 km Höhe „Bevor ich sprang, bat ich den Herrgott, mich zu beschützen. Als sich der Fallschirm öffnete, dankte ich ihm“. Mit diesen Wor- ten begann am Dienstag der 31 Jahre alte amerikanische Luftwaffenhauptmann Jo- seph Kittinger die Beschreibung seines Fallschirmabsprunges aus 31150 Metern über der Wüste von Neu- Mexiko. Vom Ab- sprung aus einer Ballongondel bis zum Auf- setzen verbrachte der Hauptmann dreizehn Minuten und acht Sekunden in der Luft. Die ersten vier Minuten und 38 Sekunden durchraste er dabei den Luftraum im freien Fall. Erst 5335 Meter über der Erde zog er die Reißleine. „Am schönsten war es die ersten paar Sekunden, nachdem ich die Gondel verlas- sen hatte“, erzählte er.„Ich fiel mit dem Rücken nach unten. Es war ganz still und ruhig um mich. Ich fiel langsam. Es schien so, als ob der Ballon von mir weg in den tiefblauen Himmel hinauftreibe. Aber natürlich war ich es, der sich von dem Bal- lon entfernte“. Kittinger sagte, er habe den langen freien Fall ausgezeichnet über- standen. Den nächsten Fallschirmabsprung der amerikanischen Luftwaffe im Rahmen der Versuchsserie wird am 23. August der Ober- feldwebel George Post, unternehmen. Wis- senschaftler wollen die dabei gewonnenen Erfahrungen für Methoden zur Sicherung der Rückkehr von Menschen aus bemann- ten Weltraumkörpern auswerten. Europäer Gemüsemarkt Die Gemüseerzeugung der in der Europä- ischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG) zu- sammengeschlossenen Länder für den Markt betrug im Durchschnitt 1954/8 rund 11,3 Millionen Tonnen. Der Haupterzeuger war Italien mit einer Marktproduktion von 6,3 Millionen Tonnen, die größer war als die Produktion aller anderen Länder zusammen. An zweiter Stelle folgte der Menge nach Frankreich mit 2,27 Millionen Tonnen vor der Bundesrepublik mit 1,17 Millionen Ton- nen. Die Niederlande erreichten 1,08 Millio- nen Tonnen, von denen jedoch der größere Teil nicht dem Eigenverbrauch dient, son- dern exportiert wird, hauptsächlich nach Deutschland. Auch Belgien mit einer Pro- duktion von 0,47 Millionen Tonnen zählt zu den Ausfuhrländern. Der wichtigste Käufer am Markt der EWG-Länder ist die Bundes- republik. Arbeitsplatz vermittlung Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) hat über ein vereinfachtes Verfahren der zwischeneuropäischen Arbeitsplatzvermitt- lung für Arbeitnehmer im Alter von über 21 Jahren beschlossen, von dem allerdings Saisonarbeiter und Hausangestellte nicht er- faßt werden. Das Verfahren ändert nichts an den bestehenden Beschränkungen für die Anstellung von Fremdarbeitern, sondern soll lediglich die Vermittlung von Arbeits- kräften vereinfachen und beschleunigen. Alle sechs Monate tauschen die europäischen Arbeitsämter nach dem neuen Verfahren Listen von Berufen aus, in denen freie Ar- beitsplätze, die aus nationalen Quellen nicht besetzt werden können, verzeichnet sind. Außerdem kann ein Arbeitgeber beantragen, am Werk daß unabhängig von diesen Listen sein Wunsch nach ausländischen Arbeitnehmern sofort in den OEEC- Mitgliedstaaten be- kanntgegeben wird. Es ist dann Sache der nationalen Arbeitsämter, ihre Arbeitslosen über die sich im Ausland bietenden Möglich- keiten regelmäßig zu unterrichten. Bisher litt der europäische Arbeitskräfte-Austausch oft unter der mangelnden Kenntnis der Ar- beitsmarktverhältnisse. Das neue Verfah- ren soll in dieser Beziehung aufklärend wir- ken. Es wurde im übrigen schon vor einigen Jahren den OEEC- Mitgliedern vorgeschla- gen, stieß aber damals auf erhebliche Widerstände. Unterricht durch Fernsehen Der Europäische Wirtschaftsrat(OEEC) hat kürzlich einen Bericht über Verwen- dungs möglichkeiten des Fernsehens im na- turwissenschaftlichen Unterricht herausge- geben. Unter dem Titel„Unterricht durch Fernsehen“ stellt der Bericht die Ergebnisse einer in 12 Staaten vorgenommenen Unter- suchung der gegenwärtigen Verwendung des Fernsehens für den Unterricht in Natur wis- senschaften und Mathematik zusammen und weist auf verstärkte Möglichkeiten in der Zukunft hin. Atomhaftpflicht Ende Juli wurde in Paris nach sehr lan- gen Vorbereitungen die europäische Kon- vention für die Haftverpflichtung auf dem Gebiet der Kernenergie unterzeichnet. Die Konvention findet sowohl bei Unfällen in Kernanlagen wie für Schäden beim Trans- port radioaktiver Stoffe Anwendung. Sie tritt nach ihrer Ratifizierung durch minde- stens fünf Unterzeichnerstaaten in Kraft. Auf Grund dieser Konvention sind die Unterneh- mer von Kernanlagen einer Gefährdungs- haftung unterworfen, d. h. der Haftpflicht ohne Nachweis eines Verschuldens, und zwar bis zu einem Höchstbetrag von 15 Millionen Dollar. Die Regierungen können diese Haft- pflicht auf 5 Millionen Dollar verringern oder aus eigenen Mitteln eine zusätzliche Entschädigung gewähren. Das bedeutet, daß die Versicherungsgesellschaften pro Scha- densfall unter keinen Umständen über 15 Millionen Dollar hinauszugehen brauchen. Die Opfer können nur in einer Frist von 10 Jahren nach dem Atomunfall Schadens- ersatzansprüche stellen. Land wirtschaftliche Berufs- à us bildung Ein Seminar über Berufsausbildung von Lehrern an land wirtschaftlichen Berufsschu- len veranstaltete die Europäische Produkti- vitätszentrale vom 11. bis 15. Juli in Wien. Zur Vorbereitung dieses Seminars wurde ein Bericht über den gegenwärtigen Stand der Ausbildung in den europäischen Ländern ausgearbeitet. Mehr Zeit und Geld für OEE C“ Versuchsreaktor Der sich seit Juni 1959 in Betrieb befind- liche norwegische Versuchsreaktor von Hal- den wird bekanntlich auf Initiative der Europäischen Atomagentur gemeinsam von Oesterreich, Dänemark, Großbritannien, Schweden, Schweiz, Finnland und Euratom ausgewertet. Ursprünglich wurde der For- schungsvertrag mit Norwegen für drei Jahre unterzeichnet. Inzwischen stellte man jedoch fest, daß man ungefähr eine Frist von vier- einhalb Jahren benötigt, um auf diesem Ge- biet— es handelt sich um einen Reaktor mit kochendem schwerem Wasser— zu befrie- digenden Ergebnissen zu gelangen. Man be- schloß daher, den OEFEEC-Vertrag entspre- chend zu verlängern und den Finanzbeitrag der Partner um 2, 14 Millionen Dollar auf rund 6 Millionen zu erhöhen. Insgesamt sind in Halden 115 Personen beschäftigt. Hinzu kommen als Beobachter einige Spe- zialisten der amerikanischen Atomkommis- sion. Partnerschaft Lyon- Frankfurt Die zwischen Frankfurt/ M. und Lyon be- stehende Städte- Partnerschaft, die vor allem durch Schüleraustausch, gegenseitige Bezie- hungen der Universitäten und gemeinsame Wirtschaftsinteressen zum Ausdruck kommt, wird im kommenden Oktober durch eine Französisch-Deutsche Woche in Frankfurt ihren bisherigen Höhepunkt finden. Das Festprogramm sieht u. a. ein Sonderkonzert der Museumsgesellschaft mit französischen Dirigenten und Solisten sowie Schauspiel- und Filmvorführungen und Kunstausstel- lungen vor. Maßnahmen zugunsten der Entwicklungsländer Ein Sekretariat für Technische Hilfe? Die Kommission der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft EWG) in Brüssel be- müht sich gegenwärtig verstärkt um konkrete und politisch wirksame Maßnahmen zu- gunsten der Entwicklungsländer. Sie glaubt, daß auf dem Gebiet der technischen Hilfe am ehesten überzeugende Fortschritte erzielt werden können. Dazu sind verhältnismäßig geringe Mittel erforderlich. Außerdem be- stehen in diesem Sektor nur geringe Wider- stände gegen eine internationale Koordi- nierung. Es wird deshalb angeregt, zunächst in lo- ser Form ein Sekretariat für die technische Hilfe zu bilden. Seine Gründungsmitglieder wären die Partnerstaaten der Europäischen Gemeinschaft. Es soll jedoch auch anderen Ländern offen stehen. Dieses Sekretariat hätte vorerst dem Informations- und Doku- mentationsaustausch zu dienen. Ueberdies könnte es zu einer Art Börse der technischen Hilfe werden. Bei ihm würden die Anträge der Entwicklungsländer eingehen und auch die Angebote der zur technischen Hilfelei- stung bereiten Staaten. Diese Börse wäre nicht obligatorisch, das heißt der Bedarf, der bilateral befriedigt werden kann, braucht nicht über das Sekre- tariat zu laufen. Das Ziel ist natürlich eine Multilaterali- sierung der technischen Hilfe, schon im Inte- resse ihrer koordinierten und rationellen Gestaltung. In Anbetracht der nationalen Empfindlichkeiten glaubt man es nur sehr schrittweise erreichen zu können. Dieses Sekretariat hätte zunächst einen regionalen Charakter, es würde seine Tätig- keit auf Afrika beschränken. Die Erfahrun- gen mit dem Colombo-Plan, sagt man dazu, hätten die Ueberlegenheit regionaler Wirt- schaftspläne bewiesen. Die besondere Arbeitsgruppe für Ent- wicklungshilfe, aus der europäisch-atlanti- schen Wirtschaftskonferenz vom Januar die- ses Jahres in Paris hervorgegangen, kam in hren zwei ersten Tagungen in Washington und in Bonn über einen sehr theoretischen Meinungsaustausch nicht hinaus. Die nächste Konferenz in Washington im Herbst soll sich mit der technischen Hilfe befassen. Auch von ihr werden kaum konkrete Lösungen er- Wartet. 1961 dürfte diese Arbeitsgruppe in der Nachfolgeorganisation der OEEC, in OECb, aufgehen. Seite 4 MANNHHTTIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALNZCHRICHTEN Donnerstag, 18. August 19607 Nr. 190 Gefährliche„Warnschüsse“ hätten einen Menschen treffen können: Gefängnis für schieß lustigen Waidmann Außerdem 800 DM Geldbuße/ Verurteilt wegen Nötigung/ Jäger hält Handlungsweise heute noch für„korrekt“ Vor Gericht stand gestern der 31 Jahre alte Jäger Wolfgang Kesberg aus Mann- heim, im Zivilberuf Ingenieur. Er hatte am 27. März 1960— das war ein Sonntag mit Vater, Mutter und Frau eine kleine Spazierfahrt ins Schriesheimer Revier unternommen. Dort angelangt, schoß Jäger Kesberg in nächster Nachbarschaft des Ladenburger Fußwegs die Katze des Vertreters Götz Kehler. Angeblich, weil sie — die Katze— gerade einem unschuldigen Häslein Arges antun wollte. Zu beur- teilen, ob das stimmte oder nicht, war gestern nicht Sache des Schöffengerichts. Die Richter interessierten sich vielmehr für die Ereignisse, die nach dem plötz- Behen Ableben des Haustiers eintraten und über die der„MM“ seinerzeit berichtete. zu aus: Er sei rgang zu- Zeuge Götz Kehler sagte de gerade von einem längeren S rückgekehrt. Da sei die Sache passiert. Be- obachtet habe er den Fall vom Wohn- zimmer aus. Daraufhin sei er mit Filz- pantoffeln nach draußen geeilt, um zu er- fahren, wieso man seine Katze erschossen habe. Er sah in nächster Entfernung eine Gruppe von Menschen stehen, außerdem ein Auto.„Als ich dorthin lief, schrie ich„Hallo“ und„Warum haben Sie das Kätzchen er- schossen“. Zweimal habe ihn dann der Jäger Kesberg aufgefordert, er solle stehen bleiben. Dann krachte ein Pistolenschuß. Kehler spürte, wie ihm der Sand ins Ge- sicht spritzte und folgerte daraus, daß das Geschoß unmittelbar vor seinen Füßen in den Ackerboden eingeschlagen hatte. Darauf Kehler:„Mann, sind Sie denn von allen Gei- stern verlassen? Stecken Sie die Pistole weg!“ Als Kesberg samt Gruppe zum Auto retirierte, folgte Katzenliebhaber Kehler. Er * d d 9 hörte noch wie der Jäger ihm zurief:„Du blöder Idiot, bleib“ stehen!“ Dann sei der zweite Schuß gefallen Der Zeuge sagte noch, seine Frau habe ihm zugerufen, er solle vorsichtig sein, der Mann schieße sonst nochmals. Und er sagte Giftweizen: Privater Taubenkrieg ist nieht erlaubt Die Kriminalpolizei hat festgestellt, daß in mehreren Stadtteilen Mannheims, besonders in der Innnestadt, in der Nek- karstadt-Ost und im Jungbusch, einzelne Einwohner von sich aus, also ohne offi- zielle Aufforderung, die wild lebenden Stadttauben bekämpfen; dies geschieht vor allem durch Auslegen von Gift- weizen. Die Polizei weist in diesem Zu- sammenhang auf die gesetzlichen Be- stimmungen hin, nach denen Gift nur in geschlossenen Räumen und an solchen Stellen ausgelegt werden darf, an denen jede Gefahr für Menschen und alle die- jenigen Tiere, auf die das Gift nicht wir- ken soll, ausgeschlossen ist. Außerdem müssen die Stellen, an denen Gift aus- gelegt ist, durch Schilder„Vorsicht Gift“ kenntlich gemacht werden. Wird Gift- Weizen ohne diese Vorsichtsmaßnahmen auf Straßen, Plätzen oder Balkonen aus- gestreut, so werden hierdurch Men- schen, Tiere und insbesondere Kinder einer erheblichen Gefahr ausgesetzt. Die Ausleger werden unter Umständen we- gen Körperverletzung mit allen mög- lichen Folgen zur Verantwortung ge- zogen. Nehmen Tiere Giftweizen auf, so machen sich die„Taubenkrieger“ der Sachbeschädigung und des Vergehens gegen das Tierschutzgesetz schuldig. 05 weiter aus, er habe— als er auf die Gruppe zulief— weder die Fäuste geballt, noch habe er einen gefährlichen Gegenstand mit sich geführt. Wörtlich:„Um objektiv zu sein, ich kam nicht mit einem freundlichen Lä- cheln... Jäger Kesberg und Anhang ver- ließen nach dieser Schießübung das Revier. So stellten auch drei andere Zeugen den Vorfall dar. Nur der Vater des Angeklagten — und natürlich der Angeklagte selbst— hatten die Dinge anders beobachtet. Der An- geklagte:„Kehler ging auf mich los. Ich hielt die Pistole vor mich hin.“ Er habe einen einzigen Warnschuß abgegeben. Nur einen Schuß. Dann sagte er noch:„Die Frau warf sich über die Katze und heulte. Ich fand das sehr eigenartig. Die Frau benahm sich, als liege da ein erschlagenes Kind.“ Der Ange- klagte sprach vor Gericht recht arrogant und bezeichnete sein Verhalten, damals im März, als korrekt. Auch der Vater des Angeklagten gab an:„Als Mensch und Jäger hat mein Sohn korrekt gehandelt.“ Die Beweisauf- nahme bezeichnete der Vater als„abgekarte- tes Spiel“. Die Staatsanwaltschaft fand aber, daß dieses Verhalten keineswegs so korrekt ge- wesen sei. Angeklagt wurde wegen Nötigung. Sechs Monate Gefängnis forderte Erster Staatsanwalt Henninger. Das Gericht er- mäßigte die Strafe auf drei Monate, aus- gesetzt zur Bewährung. Dafür muß Kesberg junior eine Geldbuße von 800 Mark zahlen. Nun hätte der Angeklagte billiger weg- kommen können. Nach dem Vorfall bei Schriesheim war ihm ein Strafbefehl in Höhe von 1000 Mark zugegangen. Dagegen hatte er fristgerecht Einspruch erhoben. Gestern morgen belehrte der Vorsitzende den Angeklagten:„Sie können Ihren Einspruch jetzt noch zurückziehen. Das Gericht kann nämlich auch ein anderes Urteil fällen.“ Nebenbei konnte natürlich das Gericht guch einen ganz anderen Eindruck vom An- geklagten gewinnen. Und das war auch jederzeit spürbar: Wohlwollen erwarb sich der Angeklagte mit seinem arroganten Auf- treten vor Gericht nicht. Folgendes ist noch wesentlich: In der Begründung hieß es, die Frage, ob ein oder zwei Schüsse abgegeben worden seien, sei nicht entscheidend. Tat- sache: Es wurde geschossen. Und die Kugel hätte einen Menschen treffen können. D. Pr. Kurzkommentar: Der„MM“ hat neben seiner ersten Berichterstattung am 29. März 1960(„Waidmannsheil: Pistolenschüsse auf Katzenbesitzer“) den vorstehenden Fall be- reits eindeutig kommentiert. Gleichzeitig stimmten wir auch der Nordbadischen Jäger- Vereinigung, Kreisvereinigung Mannheim, zu, daß das Ergebnis des gerichtlichen Ver- fahrens abzuwarten sei. Denn:„Niemand ist schuldig, solange er nicht von einem ordent- lichen Gericht verurteilt wurde.“ So schrie- ben wir damals. Nun ist das Urteil gesprochen. Es ist jetzt satzungsgemäß Aufgabe der Jäger- Vereini- Mordfall Pietro Cerdarmas: gung Mannheim, den Fall dem Ehrengericht des Verbandes vorzulegen. Ein weiteres Ver- fahren, das Herrn Kesberg noch bevorsteht. Als Waidmann könnte es durchaus das pein- lichere für ihn werden. Zeigt er dort die Sleiche Einsichtslosigkeit wie gestern vor Ge- richt, dürfte dem Jägerehrengericht der Ur- teilsspruch nicht schwer fallen. Dort sitzen nämlich echte Waidmänner Anzumerken wäre schließlich noch, daß es nun zweifellos Aufgabe des Amtes für öffentliche Ordnung(Polizeipräsidium), Ab- teilung II, Unterabteilung Jagd- und Fische- reischeine ist, genau zu prüfen, ob der wak⸗ kere Sonntagsjäger Kesberg zum nächsten Ausstellungstermin noch einmal einen Jagd- schein erhalten kann. Das Gericht hat in sei- nem Urteil bedauerlicherweise den sofortigen Entzug des zur Zeit ausgestellten Jagd- scheines nicht angeordnet. Dabei wäre es sicher von jedermann als recht und billig empfunden worden, ließe man Leute wie Kesberg nicht mit geschultertem Gewehr und geladener Pistole durch die Gegend laufen Kloth Warnung vor Betrüger Sammelt für Kinderdorf Dieser Tage sammelte ein höflich auftre- tender junger Mann am Carl-Reiß-Platz in Mannheim für das SOS-Kinderdorf Eisen- berg/ Pfalz. Er wies sich in einer Wohnung mit einem Schriftstück(Kopfbogen des SOS- Kinderdorfes) aus, dessen Stempel und Un- terschriften jedoch teilweise unleserlich sind. Der junge Sammler nannte den Namen Blank, behauptete im Auftrag katholischer Pfarrämter zu arbeiten und bat um Bargeld- spenden. Hierzu teilt die Leitung des SosS-Kinder- dorfes in der Pfalz mit, daß es sich um einen Betrüger handelt. In ihrem Auftrag sammelt zur Zeit nie man d. Sie hat jedoch kürzlich eine Rechnung von einer Ludwigshafener Druckerei über Briefbögen erhalten, die sie niemals in Auftrag gab. Vermutlich hat sich der Hochstapler so seine„Dokumente“ ver- schafft. Personenbeschreibung: Der Betrüger ist etwa 1,83 m groß und kräftig. Er trug während seiner„Sammlung“ einen dunklen, gepflegten Anzug. Er hat zurückgekämmtes, dunkelblondes, welliges Haar und spricht fast akzentfreies Hochdeutsch. Geschätztes Alter 23 bis 25 Jahre. Bei seinem Auftauchen ist eiligst die Polizei(Tel.: 5 80 41) zu ver- ständigen.-Kkloth Noch freie Plätze ür Sdrins Vom 1. bis 13. September 1960 veranstaltet der Stadtjugendring Mannheim eine Urlaubs- fahrt der Sängerjugend nach Caprino am Lago Lugano, an der sich noch Interessenten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren beteili- gen können. Der Preis für 14 Tage einschfeß- lich Fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Ver- sicherung beträgt 160 DM. Wer noch mit- fahren will, wendet sich telefonisch oder schriftlich an den Jugendausschußvorsitzen- den des Badischen Sängerbundes, Gerhard Kah, Mannheim, Kobellstreaße 19-21, Tele- kon 2 30 15. o- Solidarische Haltung findet überörtliche Beachtung Große Nachrichtenagenturen loben Mannheimer Bevölkerung/ Spendenstand am Mittwochabend: 2217 PM „Eine Stadt sammelt für einen Ermorde- ten“— So lautet die Ueberschrift einer Mel- dung der internationalen Nachrichtenagentur Associated Press, die gestern vormittag um 9.59 Uhr über alle Fernschreiber lief. Eine Meldung, in der das bedauernswerte Schicksal des italienischen Gastarbeiters Pietro Cer- darmas und sein gewaltsamer Tod geschil- dert, auf die im„MM“ veröffentlichte erste Leserspende und den durch diese Veröffent- Uchung ausgelösten„Strom von weiteren Zu- wendungen“ hingewiesen wird. Wenig später interessierte sich bereits die Chefredaktion einer überregionalen Tageszeitung in Ham- burg für den„Fall“. Nach einer weiteren Stunde meldete sich die Redaktion einer be- kannten Illustrierten. Die„MM-Lokalredaktion nimmt dieses überörtliche Interesse unparteiisch zur Kennt- nis. Es ist die Mannheimer Bevölkerung selbst, ihre solidarische Haltung und selbst- verständliche Hilfs bereitschaft, die sich dieses Echo verschafft hat. Diese Feststellung ent- springt keiner falschen journalistischen Be- scheidenheit. Lediglich die sachliche Unter- richtung der MM“-Leser über eingegangene Spenden brachte eine Hochflut selbstloser Gebefreudigkeit zum Fließen— ein Feuer der Nächstenliebe, das sich an sich selbst ent- zündete. Todessturz vom schwankenden Gerüst Ein zwanzigjähriger unverheirateter Ge- rüstbauer aus Hagen in Westfalen stürzte gestern um 15,07 Uhr in einem Käfertaler Industriebetrieb aus 18 Meter Höhe ab, über- schlug sich im Fall und prallte mit dem Kopf auf den betonierten Boden des Fabrikhofes. Er war sofort tot. Der tragische Unfall er- eignete sich bei der Montage eines Notdaches. das die Fortführung der Produktion auch während der schlechten Witterung gewähr- leisten sollte. Beim Auflegen eines für das Notdach benötigten Schalungsträgers hat sich vermutlich das Aufzugsseil aus seiner Verankerung gelöst. Der Träger kippte aus seiner vorgesehenen Lage ab und senkte sich fünf Meter in die Tiefe. Der Gerüstbau geriet dabei so sehr ins Wanken, daß der Zwanzigiährige den Halt verlor und ab- stürzte. Die Leiche des Verunglückten wurde für die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt. K6. Immer noch, in unverminderter Bereit- schaft und Teilnahme, treffen die Spenden ein, in Markstücken und Banknoten, in Um- schlägen oder mit einem lieben, freundlichen Wort persönlich überbracht. Und das alles, obwohl die„MM“-Lokalredaktion bis zur Stunde noch nicht in der Lage war, über die persönlichen Verhältnisse der Familie des Er- mordeten berichten zu können. Trotz aller Bemühungen, näheres zu erfahren. Eine ent- sprechende Anfrage des italienischen Konsu- lates in Stuttgart vom 10. August an Cerdar- mas' Heimatbehörde Pulfero ist noch nicht beantwortet. Die spontane Reaktion der Mannheimer Bevölkerung besagt also: Es ist unwesentlich für unsere moralische Ver- pflichtung zur Hilfe, wieviel Kinder vorhan- den sind, ob die Hinterbliebenen in einer Baracke oder in einer Mietskaserne leben. Wir helfen!— So sagte es auch gestern das italienische Konsulat:„Die Solidarität der Mannheimer Bevölkerung ist der beste Bei- trag zur zwischenstaatlichen Verständi- gung Es gingen gestern an Spenden ein: Vebertrag vom 17. August 1630,57 Ungenannt. Lu. 10.— DM Ungenannt 3.— Ungenannt 30.— Ungenannt 5.— Ein Holländer 5.— G. M., Ludwigsh. 5,.— FH. B. 20.— fünfk Ungenannte 10,.— Ungenannt 5.— Ungenannt 3 N 5.— Ungenannt 10.— R. 10.— 8 5,.— Ungenannt 50,.— A. W. 10,.— Kleinrentnerin Ungenannt 5.— Seiginheim 2.— „K. 5.— Ungenannte Verlags- 3 5 5.— gemeinschaft 45,54 A. D., Käfertal 15.— Fam. G. und W., Rentner 10,.— Käfertal 15.— Ungenannt 10,.— Auslandsdeutscher 10. F. B., Ludwigsh. 5,.— Ungenannt 938 E. A. 55 5.— E. W. 10,.— Almenhof 2.— Ungenannt 10,.— W. D. 15,.— Schülerin Gerdi 3,— Ungenannt 3.— (Kerwegeld) A. S. 5.— Ungenannt 5,.— Ung. 660 LIre- 4,46 Kriegsverletzter 20,— Ungenannt 30.— A. A. 15,.— A. H. 50.— C. S.,. Rentnerin 2,.— Witwe 20.— . 10,.— K. F. 5.— Marquia& Co. Ungenannt 10.— KG. 15,.— W. H. 2.— Jabok Kölmel, Ungenannt 5.— Gartenstadt 3.— Ungenannt. Lu. 10,.— Gesamtsumme: 2217,57 Wir wollen die Spendenliste noch bis zum Wochenende geöffnet lassen, In der nächsten Woche werden dann zwei Reporter des MM“ nach Pulfero zu den Angehörigen von Pietro Cerdarmas reisen, um ihnen von dem Be- dauern zu berichten, das die gesamte Bevöl- kerung ob der unseligen Tat Böhnkes, des Totschlägers, empfindet. Sie werden auch die von Herzen kommende„Wiedergutmachungs- gabe“— obwohl natürlich niemals wirklich „gut gemacht“ werden kann, was Böhnke tat — den Angehörigen unseres auf so tragische Weise ums Leben gekommenen italienischen Gastes übergeben. K/ kloth Blick auf die Karriere und viel Liebe Kurbel:„Wolkenstürmer“ Geschildert wird die steile Karriere eines Piloten der US-Airforce(Alan Ladd) bis zum bitteren Ende. Ein Fliegerfilm nach bewähr- ter, amerikanischer Masche ohne große Am- bitionen. Viel Heldentum und Liebe, wenig Ueberzeugungskraft, das Ganze schön bunt dargeboten, mögen zwar manche Gemüter erfreuen, aber weder Regie noch Kamera unterzogen sich der Mühe, aus einem viel- strapazierten Thema etwas Besonderes zu schaffen. So erreicht denn dieser Film recht geringe Höhen. Die Wolken werden sicher- lich nicht gestürmt. May- In die Länge gezogen Palast: Sherlock Holmes gefährlichster Auftrag Die durch den berühmten Kriminalschrift- steller Sir Arthur Conan Doyle überall be- kannt gewordenen Erlebnisse und die oft ans Wunderbare grenzenden Aufklärungen von verworrenen Kriminalfällen des Meister- detektives Sherlock Holmes zu verfilmen, mag ja ein lobenswertes Unternehmen sein. Wenn das aber wie in dem vorliegenden Werk des Regisseurs Roy William Neill mit kaum einem guten Einfall, überholten Bild- schnitten und ohne jegliche Spannung ge- schieht, vermag auch eine legendäre Figur Wie dieser Vater der Detektive nicht über den Eindruck eines unter dem Durchschnitt lie- genden Filmes hinwegzuhelfen. Wo durch das Drehbuch, frei nach den Romanen Conan Doyles, die Möglichkeiten zu guten Leistun- Ein Picknick Rasen hinter dem Haus von Mrs. Andres, r im Garten„gab“ gestern der Deutsch- Amerikanische Frauenarbeits- N kreis für die 30 Berliner Jungens des zweiten diesjährigen Kinder- transports, die zur Zeit im Heim des Jugendsozialwerłs in Blumenau wohnen. Auf dem der Club- Prãsidentin. in Benjumin-Franklin- Village hatten die Damen des Axbeitskreises Klappstuühle verteilt; Bratwürste brüdunten uber Holzkohlefeuer; Salate,„Beans“ und Cold harrten des Verzehrs. Die eingeladenen Jung-Berliner fanden sich rasch zurecht. Zwar paten ihre deftigen Sprachbrocen wenig zu den rein-weißen Us-Brötchen, die es zu den Picknick- Würstchen gab, doch bildeten sich auf dem gepflegten Rasen bald„Interessenten- Gruppen“, die einen spielten Fuß- oder Federbull, andere übten sich unter kæundiger Anleitung in der Kunst des Baseball. spiels und des Hufeisenwerfens. Als Sondereinlage wurden vielfältige Preise verteilt, die alle von Mitgliedern des Deutsch- Amerikanischen Frauenarbeitskreises gespendet worden waren. Der Weg zum Preisgewinn führte allerdings zunächst über einen Wetibewerb. Die Zufriedenheit vollkommen machte jedoch die Sonne, die durch ihr Scheinen angenehm überraschte. Li. Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Nächtlicher Uberfall a Uf der Jung buschbrücke Ein Ehepaar, das sich auf dem Heimweg befand, wurde gegen 3.45 Uhr auf der Jung- puschbrücke von drei jungen Burschen über- fallen. Die Wegelagerer schlugen den 29 äh- rigen Mann nieder und entrissen ihm seine Armbanduhr. Auf Grund der abgegebenen Personenbeschreibung gelang es dem Notruf- kommando, die Täter, drei 21 jährige, suf der Riedfeldstraße zu stellen. Bei einem der Burschen fanden die Beamten die geraubte Uhr. Schon wieder Klappmesser Kurz vor Mitternacht wurde vor einem Lokal in der Innenstadt ein 23 jähriger durch einen Messerstich schwer verletzt. Zwei Männer, 53 unc 43 Jahre alt, die der Tat ver- dächtig sind, wurden vorläufig festgenom- men. Beide geben zwar zu, ein Klappmesser hervorgeholt zu haben, doch will keiner den Stich geführt haben. Der Verletzte liegt mit einem Darmstich im Städtischen Kranken- haus. Zwar besteht keine Lebensgefahr, doch ist der Mann noch nicht wieder verneh- mungsfähig. Tod auf der Straße Vor einem Hause in der Zehntstraße brach am Nachmittag ein 68jähriger Mann tot zu- sammen. Seine Haushälterin, die ihn be- gleitet hatte, konnte bezeugen, daß der Ver- storbene schon seit einigen Jahren herzkrank war; hieraus erklärt sich vermutlich sein plötzlicher Tod. Aerztliche Hilfe abgelehnt Zwei verheiratete Männer gerieten sich gegen 3 Uhr nachts nach einem Wortwechsel in die Haare. Der eine, 33 Jahre alt, schlug seinem 63jährigen Gegner eine Luftpumpe ins Gesicht; Gebiß und Brille des Getroffenen Leinwand gen gegeben wären, wird der Handlungs- ablauf durch nebensächliche Szenen, die auch die raffiniertesten Gedankengänge des Kri- minalisten unwirklich erscheinen lassen, in die Länge gezogen. Zu viele Einzelheiten er- zeugen eine eher lächerliche anstatt span- nende Wirkung. Leider vermögen auch die Darsteller die schlechten Eindrücke nicht zu übertönen und tragen mit sehr durchschnitt- lichen Leistungen kaum etwas zu einem gu- ten Gelingen bei. Basil Rathbone vermag da- bei mit der ganz gut gelungenen Darstellung Sherlock Holmes noch am ehesten für sich zu gewinnen.—41— Bleigeladener Kriminalreißer Capitol:„Der Panther wird gehetzt“ Das ist ein sauber gezimmerter Kriminal- film. Panther“ Lino Ventura zögert nicht lange: Er schießt. Und weil der markige Gangster ein guter Schütze ist, geht manches Opfer in die Horizontale, bis sich der Ge- hetzte selbst in die Arme der Polizei begibt. Die Flucht des in seiner Abwesenheit zum Tode verurteilten Schwerverbrechers ist mit Tempo und ohne die herkömmlichen Kli- schees fotografiert. Nur die Rolle des besorg- ten Familienvaters will nicht so recht in den Anzug des Gangsters passen. Bei so viel Gutherzigkeit möchte man glauben, er ver- teile nur aus Verlegenheit bleierne Souvenirs. Neben dem Titel-„helden“ bleibt Jean-Paul Belmondo als Nachwuchsgauner in angeneh- mer Erinnerung. Regisseur Claude Sautet wandte auch den gutbesetzten Chargen soviel Aufmerksamkeit zu, daß aus der bleigelade- nen Vorlage ein achtbarer Film wurde. do wurden in Mitleidenschaft gezogen. Der Aeltere revanchierte sich postwendend, in- dem er sein Taschenmesser zog und den An- reifer am rechten Unterschenkel verletzte. Aerztliche Hilfe lehnten beide ab. Die Tat- werkzeuge wurden eingezogen. Porzellan zerschellte am Kopf Um die Mittagszeit gerieten in einer Gast- stätte in der Innenstadt ein 30jähriger und ein 26jähriger in Streit. Der ältere von bei- den verschaffte seinen Argumenten Nach- druck, indem er seinem Widersacher einen Porzellanteller an den Kopf warf. Eine drei Zentimeter lange Platzwunde oberhalb der linken Augenbraue legte Zeugnis ab von der Treffsicherheit des Tellerwerfers. Brett stürzte vom Gerüst Ein gefährlicher Zwischenfall ereignete sich bei der Errichtung eines Baugerüstes vor einem Anwesen in K 2. Einem Gerüst⸗ arbeiter glitt ein Brett aus den Händen; es traf einen gerade mit dem Fahrrad vorüber- fahrenden 61jährigen Mann am Kopf und fiel dann auf einen abgestellten Pkw. Der Getroffene erlitt Kopfplatzwunden, die stark bluteten, konnte aber nach ambulanter Be- handlung aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die 100000. Wohnung in diesen Tagen fertig . Eine der Wohnungen, die in diesen Tagen im Stadtgebiet neu- oder wiederaufgebaut wurde und nun bezogen wird, ist die hundert- tausendste Wohnung Mannheims. Das geht aus einer Mitteilung des Statistischen Amtes der Stadt Mannheim über die Bautätigkeit im ersten Halbjahr hervor. Nachdem im ersten Vierteljahr 397, im April dann 231, im Mai 192 und im Juni sogar 615 neu- oder wiederaufge- baute Wohnungen bezogen werden konnten, erhöhte sich der Bestand an Wohnungen in Mannheim auf 99 135. Mit 1435 weiteren Wohnungen im ersten Halbjahr wird die Bauleistung im Vergleichs- zeitraum der vier Jahre zuvor erheblich über- i Filmen kinderleicht! Agfa-Avex 88 nur 169.— Agfa-HMovex 88 l mit gekupp. Bel.-Messer nur Bequeme Teilzahlung Kameratausch Gefilmter Unaub- wundemoll Mannheims großes Spezialhaus D 94 0 25 D 0 7, 5, pfanken, fel. 268 44/45 troffen, der Baurekord von 1955— im ersten Halbjahr 1837 Wohnungen— freilich noch nicht erreicht. Trotz dieser erfreulichen Bau- leistungen und trotz der Tatsache, daß es heute rund 13 000 Wohnungen mehr als im Jahre 1939 in Mannheim gibt, liegt die Zahl der Wohnungssuchenden unverändert bei über 50 000; die Wohnungsnot ist kaum ge- ringer geworden. Mannheims Einwohnerzahl stieg seit 1939 von 280 000 auf nun 309 000. K Wohin gehen wir? Donnerstag, 18. August Filme: Planken Großes Haus:„Außer Atem“; Kleines Haus;„Das süße Leben?; Alster:„Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg: „Hetzjagd“; Scala:„ als Lachen Trump war“; Capitol:„Der Panther wird gehetzt,; Alhambra:„Conny und Peter machen Musik, Universum:„Der Held meiner Träume, Royal:„Die besten Jahre unseres Lebens! Kurbel:„Wolkenstürmer“; Palast:„Sherlock Holmes gefährlichster Auftrag“: Abendstudio im City:„Es geschah am hellichten Tag“. NI Der in- An- te. Lat- ast- ö i, bei- ach- nen rei der der jete tes ist- es ind Der ark Be- sen gen aut t- eht es ten 192 2. ten, in ten s- er- . 10 Haus 75 ten och au- es ahl bei ge- ahl K Nr. 190/ Donnerstag, 18. August 1960 MANNHEIMER LOKALIKACHNTIcRHTEN 12 MANNTHETIMER MORGEN Seite 8 —(— Festliche Einweihung am 26. August: Das Schönauer Gemeinschaftshaus ist vollendet Schmucker Neubau mit Gaststätte, Vereinszimmer, zwei Kegelbahnen und einem Festsaal Was lange währt, wird endlich gut! Auf der Schönau, dem jüngsten Mannheimer Vorort mit jetzt rund 16 000 Einwohnern, ist in diesen Augusttagen ein Projekt Wirklich- keit geworden, das zu den vielbesprochenen und beschriebenen in Mannheim zählt: Das neue Gemeinschaftshaus, das im Verlauf von fünf Jahren allein in rund 100 Sitzungen und Versammlungen der dortigen Kultur- und Interessengemeinschaft(IG) auf der Tages- ordnung stand, auf dessen Vollendung prak- tisch„die ganze Schönau“ und nicht zuletzt die Mitglieder der 16 zur IG zählenden Ver- eine, Organisationen und Parteien sehnlichst gewartet haben. Endlich kann damit, wie Oberbürgermeister Dr. H. Reschke in seinem Grußwort zu einer anläßlich der bevor- stehenden Einweihung herausgegebenen Fest- schrift sagt,„das Baracken- Provisorium ab- gelöst und ein würdiger Rahmen und Mittel- punkt des gesellschaftlichen Lebens dieses Vorortes im Norden unserer Stadt geschaffen werden“. Immerhin sei die Schönau„nicht nur der jüngste, sondern auch derjenige Vor- ort, der im vergangenen Jahrzehnt außer- ordentlich rasch aus dem Boden schoß und dadurch zuweilen etwas pionierhaften Cha- rakter aufwies“. Wenn man das nun fertiggestellte Haus betritt, möchte man nicht glauben, unter welchen„Geburtswehen“ es überhaupt zu- stande kam: Da mußten zunächst Fürspre- Bürger kritisierten und machten Vorschläge Versammlung in Neckarau/ Verstärkte Polizeistreife gefordert Alle kleinen und großen Sorgen und Nöte, die den Neckarauern im weiteren, den Be- wohnern der Waldwegsiedlung im engeren Sinne zu schaffen machen, kamen bein einem Aussprache- und Diskussionsabend im Gast- haus„Niederbrück!“ am Waldweg zur Sprache. Etwa 80 Bürger und Bürgerinnen hatten sich, ohne in einem Verein oder einer Interessengemeinschaft zusammengeschlos- sen zu sein, eingefunden, um sich Vorschläge anzuhören und selber Ratschläge zu geben. Als Wortführer der Versammlung erhob sich Hans Kromer, Privatmann und Ex- Kapitän. Er begrüßte, neben Verwaltungs- oberinspektor Weber, besonders sechs Nek- karauer Bezirksbeiräte. Eine bestimmte Tagesordnung sei nicht festgelegt, gab er bekannt; es solle behandelt werden, was zur Sprache gebracht werde. Ein langer Katalog von Mängeln, Unzufriedenheiten und An- regungen folgte; er reichte von der Ver- schmutzung mancher Straßen und Wege durch Schafe bis zum geharnischten Protest gegen die Motorbootanlegestelle am idyl- lischen Platz des Waldparks, der Silber- pappel. Unter Hinweis auf die bereits er- reichten Erfolge Beleuchtung des Waldwegs, Aufstellung einer Telefonzelle und Anlegung eines Kinderspielplatzes in dieser Wohn- gegend) forderte Hans Kromer u. a. Beleuch- tung und Ausbau auch für den Kiesteichweg, der besonders durch Spaziergänger viel be- nutzt werde, Säuberung der teilweise be- wohnten Aufeldwege von Schlamm und übermäßig wucherndem Brombeergestrüpp, sowie auch deren Beleuchtung. Sauber sollten schließlich auch der Kin- derspielplatz der Siedlung und der VfL- Sportplatz gehalten werden; während auf diesem das Unkraut überhand nähme, soll- ten an jenem die Ruhebänke wieder auf Sockeln befestigt werden. Wörtlich meinte Bürger Kromer:„Ein Kinderspielplatz muß genauso hygienisch gehalten werden, wie eine Wohnung oder ein Geschäft, an dem steht „Hunde dürfen hier nicht rein“. Des weiteren regte er eine Plakatsäule im Waldweg- Gebiet an, auf der sich die Anwohner jeder- zeit über Theaterspielplan, Filme und amt- liche Bekanntmachungen informieren kön- Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 18. August, Singen und Spiele. Mannheimer Liedertafel: 18. August, Tref- ken bei Mitglied Wankmüller,„Kleiner Rosen- garten“, U 6, 19. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands: 18. August, 17.30 bis 18.30 Uhr, Rathaus E 5, Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Zentralverband der Sozialrentner e. V.: 18. August, 15 Uhr, Kolpinghaus R 7, 11, Ver- sammlung. Wir gratulieren: Xaver Schall, Mannheim, Waldhofstraße 232, wird 70 Jahre alt. nen. Endlich machte er den Vorschlag, die Buslinie 75, die zur Zeit bei der Germania- straße endet, ins südliche Neckarau weiter- zuführen. Die Zornesader des Wortführers schwoll, als er auf diejenigen Zeitgenossen zu spre- chen kam, denen das Obst aus fremder Leute Schrebergärten noch immer am besten schmeckt. Mehr noch führte er Klage über die mangelnde Disziplin der Kraftfahrer, die das Verkehrsschild„Frei für Anlieger“ am Beginn des Kiesteichweges stets zu ihren Gunsten auszulegen pflegten und Fußgänger von der engen Fahrbahn in den Straßen- graben scheuchten. Mit aus diesem Grunde wurden in der anschließenden, lebhaften Aussprache inten- sivere Polizeistreife— nach Möglichkeit auch Fußstreifen— im Waldweg- und Aufeld- gebiet gefordert. Polizeiinspektor Griegßbaum bezeichnete demgegenüber motorisierte Strei- fen als unumgänglich. Weitere Anregungen aus der anwesenden Bürgerschaft: Ein Unter- stelldach solle an der Endstation der Linie 75 angebracht werden; immerhin fahren täg- lich zwischen 1500 und 1800 Menschen mit dieser Omnibuslinie. Die Waldwegsiedlung solle Kanalisation bekommen, forderte ein anderer. Wenn auch bei dieser Zusammenkunft kein Stadtrat dabei war, dem die Bürger ihre Sorgen hätten vortragen können, so bleibt doch eines positiv zu vermerken: Hier zeigte sich bürgerschaftliche Initiative, die in den letzten Jahren schon manches erreicht hat. Li. cher und eventuelle Geldgeber ausfindig ge- macht, da mußten Vorverhandlungen und vor allem das Risiko abgewogen werden. Sollte die IG das Haus in eigener Regie oder von einem fremden Bauherrn bauen lassen. Nachdem dann die Männer um den jetzigen Vorsitzenden Just Scheuer und den Schön- auer Stadtrat Christian Koch den Weg der Selbstverantwortung gegangen waren, nah- men die in der Zeit des früheren, im Vorjahr verstorbenen IG- Vorsitzenden Josef Rieth konzipierten Vorstellungen konkrete Gestalt an. Die Stadtverwaltung überließ der 18 ein 2793 qm großes Grundstück in Erbbau- pacht und beteiligte sich auch finanziell am Bau. Als dann noch die Seckenheimer Spar- und Kreditbank und die Pfisterer-Brauerei ihre Unterstützung zugesagt hatten und die Eigenmittel der Kultur- und Interessen- gemeinschaft„zusammengekratzt“ waren, war die Bahn frei zum Baubeginn. Das war am 21. November des Vorjahres. Zünftig ging es seitdem voran, die am Bau beteiligten Firmen arbeiteten gut zu- sammen und lösten die Aufgaben, die die Pläne der Mannheimer Architekten Alfred und Alexander Au stellten. Das neue Vorort- heim trägt der Gesamtplanung des betref- fenden Geländes(Filmtheater und Neubau des Schönauer„Rathauses“) absolut Rech- nung, zeichnet sich durch eine einfache und doch großzügige Architektur aus und besitzt moderne, zweckmäßige und wirtschaftliche Räumlichkeiten: Eine 153 qm grohe Gast- stätte, ein 70 qm großes Nebenzimmer, zwei Verbands- Kegelbahnen und den mit einer großen Bühne versehenen Saal, in dem 418 Sitzplätze vorhanden sind. Einen reizenden Abschluß erhält das neue Heim durch die noch zu bauenden Außenanlagen mit einer Terrassen wirtschaft. Die Baukosten sind in- zwischen auf rund 400 000 DM geklettert. Das Gebäude selbst ist einstöckig und in ausgeklinkertem, weiß- grauem Sichtbeton gebaut, die Seitenwände haben Stulp-Ver- schalungen und viel, viel Glas. Innen wurde viel getäfelt, zum Beispiel im Saal und in der Gaststätte; und es wurde modern tapeziert. Nachdem es kurz vor der Fertigstellung des Gebäudes auf der Schönau zu Diskussio- nen über den Namen des neuen Hauses ge- kommen war, stimmten die Vorstände der Vereine, die IG-Mitglieder sind, darüber ab und beschlossen— bei einer Stimmenthal- tung— den Neubau wie früher„Siedler- heim“ zu benennen. Das neue Haus wird am 26. August offiziell eingeweiht.* „Goggelrobber 1900“ sechzig Jahre alt Trotz anhaltendem Regen wurde die Waldhöfer Jubiläumsfeier ein Erfolg Während der Kirchweihtage konnte in Waldhof der Kleintier-Zuchtverein„Die Goggelrobber 1960“ das Jubiläum seines 60 jährigen Bestehens feiern. Im Mittelpunkt der Festveranstaltungen stand eine große Werbeschau mit 190 ausgestellten Jung- tieren. Unter den 20 Geflügelrassen waren vor allem schwarze Bantam-Zwerge, Wyan- dottenzwerge verschiedener Farbschläge, anspruchslose Altsteirer, die immer seltener werdenden bunten Sussex, gute Rhodelän- der und Australorps vertreten. Karl Ernst (Neckarau) konnte die Note I 16mal, die Note II dreimal und die Note III 37mal ver- teilen. Die Kaninchenschau bot einen in- teressanten Querschnitt durch alle Klein-, Mittel- und Großrassen, so unter anderen Alaska, Schwarzloh, Marburger Feh, Thü- ringer Gemsen, Klein-Chin. Karl Kleber (Lampertheim) vergab 19mal die Note I, 20mal die Note II und 13mal die Note III. Ein Sonderlob der Preisrichter galt der Jugendgruppe mit ihrem schönen Material. Schon am Abend des Kerwesamstags war das Festzelt überfüllt. Kurt Schweizer spielte mit seiner Kapelle zum Tanz auf, Karin Leis sprach den Jubiläumsprolog, Werner Kämmerer und Helga Kolb, Kurt Herrle und Luise Werrstein(Jodlerin) sowie die Jugendgruppe des GTV„‚dInzeller“ sorgten mit ihrem Humor für die richtige Feststimmung. Rund 30 Vereine entsandten am Sonntag- nachmittag Abordnungen zu einem großen Züchtertreffen des gesamten Kreisgebietes, an dem auch der LV- Ehrenvorsitzende Karl Nagel(Kaninchen) und LV- Vorsitzender Seppl Bock(Geflügel) teilnahmen. Die Gäste wurden dabei mit selbstangefertigten ge- schmackvollen Wimpeln bedacht. Eine Kin- derbelustigung im massiven Zelt rundete das Programm ab, für das Vereinsvorsitzen- der Oskar Braun verdientermaßen Dank und Anerkennung erhielt. r Schõnauer Gemeinschaftshaus: An den Festsaal wird letzte Hand angelegt. Bild: Steiger Obwohl die„IG“ bereits entschieden hat: Ist„Siedlerhe im“ noch der richtige Name? Der Neubau soll ein Haus für Tatsächlich, auf der Schönau hat es jüngst einige Diskussionen darüber gegeben, welchen Namen das neue schmucke Haus mit Gaststätte, Vereins- und Tagungszimmer, Festsaal und Kegelbahnen tragen soll, das mit Hilfe der Stadtverwaltung, der Secken- heimer Spar- und Kreditbank und der Pfisterer-Brauerei entstand und in Kürze eingeweiht wird. Bürgerinitiative regt sich sogar, obwohl die Vorstandschaft der Inter- essengemeinschaft der Vereine— der offi- zielle Bauherr— bereits entschieden hat, daß der alte schlichte Name„Siedlerheim“ erhal- ten bleiben soll. Nun denn—„Siedlerheim“. Es mag im Prinzip„wurscht“ sein, wie das neue Heim aller Schönauer heißt. Hauptsache: Es ist vorhanden, es ist gebaut— der langgehegte Wunschtraum ist Wirklichkeit geworden. Dennoch sollte vielleicht die Frage gestellt werden, ob die gewählte Bezeichnung heute noch sonderlich glücklich ist. „Siedlerheim?“— Und wieviel Siedler, bitte, leben heute auf der Schönau? Gewiß ist die Siedlung— das Siedlerwesen— der Ursprung der Schönau, der Entstehungskern dieses Vorortes im Mannheimer Norden. Aber 3000 bis 4000 alten Siedlern stehen heute rund 12 000 Neubürger gebenüber. Unter ihnen sind Heimatvertriebene aus Ost- preußen, Schlesien, Ungarn, dem Memel- und Sudetenland genau so wie Flüchtlinge aus der Ostzone. Aber auch viele ausgebombte Mannheimer haben auf der Schönau eine neue Heimat gefunden. Wer von all diesen Neubürgern aber ist ein„Siedler“ im echten Sinn dieses Wortes? Die„Umsiedler“ unter den Schönauern als„Siedler“ zu bezeichnen, kann ja wohl nicht ernst gemeint sein.) So gesehen will die Entscheidung der Vorstand- schaft der IG tatsächlich nicht gerade als Geistesblitz erscheinen. Das starre Festhalten an der Firmierung„Siedlerheim“ könnte so- gar, psychologisch gesehen, ungeschickt sein. Zweifellos hat die Stadtverwaltung das Gelände und den größten Teil der Finanz- mittel deshalb zur Verfügung gestellt, weil ein„Heim“, ein„Treffpunkt“, ein„Mittel- punkt“ für alle Schönauer geschaffen werden sollte. Es wäre wohl doch besser, wenn die Interessengemeinschaft der Vereine (deren Projekt der„MM“ immer unterstützt. hat!) einen dem Sinngehalt des Hauses entsprechenden Namen gewählt hätte. Ob alle Schönauer Bürger sein „Schönauer Gesellschaftshaus“,„Gemein- schaftshaus“,„Haus Schönau“ oder„Schön- auer Kultur- und Sportlerheim“ wäre gleich- gültig. Es gibt auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten. Nur nicht die Bezeichnung „Siedlerheim“, denn mit ihr setzt sich die Vorstandschaft der IG(unter der tatsächlich zahlreiche Schönauer„Altbürger“ sind) dem unangenehmen Verdacht aus, sie wolle eine gesellschaftliche Schranke gegenüber den Neubürgern errichten. Und genau das will sie doch ganz bestimmt nicht! Apropos Bürgerinitiative: Ein Schönauer hat durchaus ähnlichen Gedanken in einem Flugblatt Ausdruck gegeben. Nicht gerade in bestem Deutsch, aber dafür ist er als Baltendeutscher entschuldigt. Das macht auch nichts— die bürgerschaftliche Ernst- haftigkeit ist maßgebend, und sie ist spür- bar und echt. Unklug mag sein, daß der Bür- ger(als Schönauer Geschäftsmann) seinen „Appell“ in die Form eines Preisausschrei- bens gekleidet hat und gleichzeitig Preise aus seinem Haus aussetzte. Hier setzt er sich dem Verdacht aus, Eigenwerbung mit einem öfkentlichen Anliegen zu verknüpfen, auch wenn er bestimmt nicht an so etwas gedacht haben mag. Diese Seite der Angelegenheit muß deshalb unsererseits außer Betracht bleiben.) Dem„MM“ geht es mit diesen Zeilen nur darum, darauf hinzuweisen, daß das neue Gesellschaftshaus auf der Schönau ein Fort- schritt ist— ein erfreulicher Fortschritt! Es werden hoffentlich noch viele solcher Häuser in vielen Vororten gebaut. In allen— wünschen wir sogar. Aber bestimmt kein anderes wird„Siedlerheim“ heißen. H. Schneekloth Mopedlehrgang in Brühl der Kreis ver kehrswacht Einen Verkehrslehrgang für Mopedfahrer mit anschließender Prüfung veranstaltet die Kreisverkehrswacht Mannheim in der Volks- schule Brühl. Heute und am Freitag, dem 19. August, jeweils von 20 bis 22 Uhr, kön- nen die motorisierten Zweiradfahrer ihre theoretischen Kentnisse vervollständigen. Die Prüfung wird am Montag, dem 22. Au- gust, von 19.00 bis 22.00 Uhr abgenommen. Der freiwillige Lehrgang kostet fünf Mark. . 85 Einkochuppurut schwarz/ blau emailliert, ca, 34 mW DM Einsatz für Einkochuppurut im Vollbad verzinkt, mit 6 Federklammern DM N Emaille-Dumpfentsufter ca. 78 Liter Inhalt ca. 7,5 Liter Inhalt Einkochuppurut und Federn, komplett Einkoch- Thermometer komplett mit Hülse für Gas und Kohle, schwarz/ blau, DM HUluminium-Dumpfentsdufter DM 19,75, im Vollbad verzinkt, mit Einsatz für die langen Winter wochen ist es Zeit, jetzt einzukochen! ö eee. 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Der von Stuttgarter Frauenverbänden und dem Landesfrauen- Arbeitsring 1958 gegründeten Verein„Haus für Neurosekranke“ ist nach den Vorplanun- gen jetzt mit einem Spendenaufruf an die Industrie, den Handel und an private Per- sönlichkeiten hervorgetreten. Der Umstand, daß nahezu 40 Prozent aller Krankheiten auf seelbche Ursachen zurückgeführt werden müssen(z. B. Angstzustände, Zwänge, De- Pressionen, Schlaf- und Kreislaufstörungen, Geblendet Auto gegen Straßenbaum: vier Tote Wesel. Vier Menschen, Angehörige einer Familie, sind bei einem schweren Verkehrs- unfall in der Nähe von Wesel ums Leben gekommen. Wie die Polizei mitteilte, war das von einem 59 jährigen Bergmann ge- steuerte Auto auf der Rückfahrt von einem Ausflug nach Holland bei Wesel frontal ge- gen einen Straßenbaum gefahren. Der Berg- mann, seine 54jährige Ehefrau, seine 50jäh- rige Schwägerin und sein 81 Jahre alter Schwiegervater wurden durch den Aufprall getötet. Nach Angabe der Polizei war der Fahrer wahrscheinlich durch die Schein- Werfer eines entgegenkommenden Autos so stark geblendet worden, daß er die Herr- schaft über sein Fahrzeug verlor. Gegen Lkw geprallt: 3 Tote Dormagen/ Niederrhein. Drei junge Män- ner aus dem Ruhrgebiet im Alter von 19, 20 und 29 Jahren sind in der Nacht zum Mittwoch in Zons(Niederrhein) auf dem Wege zu einem Schützenfest in Grimling- Hausen bei Neuß mit einem Pkw tödlich ver- Unglückt. Die jungen Leute, die in Dorma- Sen(Reg.-Bez. Düsseldorf) beschäftigt waren und dort in einem Junggesellenheim wohn- ten, Waren kurz vor Mitternacht mit ihrem Personenwagen auf einen haltenden Last- Wagen geprallt. Die beiden 20 und 29 Jahre alten Mitfahrer aus Castrop- Rauxel und Wanne-Eickel wurden aus dem Personen- Wagen geschleudert und waren sofort tot. Der 19 jährige Fahrer aus Bochum starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus Dor- magen. Der Pkw wurde total zertrümmert. Vorfahrt nicht beachtet: 2 Tote Montabaur. Ein Zusammenstoß zwischen einem Lastzug und zwei Personenwagen hat am späten Dienstagabend auf der Bundes- straße Koblenz— Limburg in der Nahe von Montabaur zwei Todesopfer und eine Leicht- verletzte gefordert. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein 45 jähriger Fuhrunternehmer beim Einbiegen in die Bundesstraße die Vorfahrt des herannahenden Lastzuges nicht beachtet. Er war dadurch mit seinem Wagen gegen den Lastzug gebraust, der infolge des Zu- zammenpralls eine Böschung hinunter- stürzte. Vorher erfaßte der aus seiner Bahn geratene Lastzug aber noch ein anderes Personenauto, dessen Fahrer, ein 52 Jahre alter Postbeamter dabei ebenso wie der Fuhrunternehmer tödlich verletzt wurde. Gefängnis für Bankräuber Verden/ Aller. Die Ferienstrafkammer des Verdener Landgerichtes verurteilte den 27 Jahre alten Kraftfahrer Rudi Behrendt aus Bremen wegen eines Raubüberfalles auf die Sparkassen-Nebenstelle in Riede(Kreis Syke) zu vier Jahren Gefängnis und vier Jahren Ehrverlust unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Den am Ueberfall betei- ligten 26jährigen Arbeiter Friedhelm Dru- mann aus Bremen sprach das Gericht wegen Unzurechnungsfähigkeit frei. Die beiden hat- ten am 10. Dezember 1959 in der Sparkasse Geld gewechselt, worauf Behrendt die Ange- stellten plötzlich mit einer Pistole bedrohte, Während Drumann aus dem Tresor über 10 000 Mark zusammenraffte. Nach der Tat trennten sie sich. Drumann wurde am 17. De- zember in Bremen, Behrendt einige Tage später im Hamburger Vergnügungsviertel St. Pauli festgenommen. Sie wollen den Raub unter Alkoholeinfluß verübt haben. Magen- und Darmstörungen sowie asthma- tische Beschwerden) macht es unerläßlich, daß die Initiative zu diesem Hilfswerk für einen großen Kreis von Kranken ergriffen wird, für die es noch keine Heilstätten gibt. Frau Anna Haag, die 1. Vorsitzende des Ver- eins, wies daraufhin, daß die Neurose in ihren vielfältigen Formen als Erkrankung durch ungelöste innerseelische Konflikte eine mehr und mehr um sich greifende Erschei- nung in unserer unsicheren Zeit geworden ist. Unberechtigterweise hafte den seelischen Erkrankungen noch immer ein Stigma an. Die kranke Seele sei jedoch nichts minder- wWertigeres oder unappetitlicheres als irgend- eine körperliche Erkrankung. Der bekannte Psychotherapeut Dr. med. Dr. phil. Wilhelm Bitter(Stuttgart) betonte, gerade angesichts dieser weitgreifenden Er- krankungen sei es tragisch, daß die behan- delnden Arzte bisher nicht wissen, wohin sie die seelisch Kranken zu einer ihrem Leiden entsprechenden Behandlung klinisch über- Weisen sollen. Es fehlt in dem Bereich zwi- schen den internistischen und den psychiatri- schen Kliniken eine eigene Behandlungs- stätte kür seelisch Kranke, da diese Hei- lungsuchenden meist weder geistig noch kör- perlich krank sind. Professor Dr. Konrad Spang, Chefarzt der Inneren Klinik des Ratharinen- Hospitals in Stuttgart, beklagte, daß die innere Medizin oft mit vielen Krank- heiten nicht fertig würde, die sich auf see- lische Ursachen gründen, und daß sie auch in den schon bestehenden kleinen, mehr auf Forschung gerichteten Abteilungen der Uni- versitätskliniken für solche Kranken keinen Ausweg sehen könnte. Der Präsident des Landesarbeitsamtes Baden- Württemberg, Dr. Albert Seifriz, wies auf die große Bedeutung der Heilung solcher Kranken im Zusammen- hang mit der Wiederherstellung der Arbeits- kräfte hin. Die Neurose-Klinik ist als ein 3-Mil- lionen-DM- Projekt für etwa 100 Patienten ins Auge gefaßt. Das Grundkapital will der Verein durch Spenden und den Verkauf von Bausteinen aufbringen. Die Stadt Stuttgart hat bereits einen Bauplatz in schöner, ruhiger Waldlage in Erbbaupacht bereit- gestellt. Die Landeshauptstadt hat nach Mit- teilung von Frau Haag fernerhin einen Zu- schuß für den Krankenhausbau in Aussicht gestellt. Auch mit dem Lande Baden-Würt- temberg wird wegen eines solchen Zuschus- ses verhandelt. 100 000 mal nach Berlin Frankfurt. Der Main und die Spree flossen auf dem Frankfurter Flughafen symbolisch zusammen, als die amerikanische Luftfahrt- gesellschaft Panamerican am Mittwoch ihren 100 000. Berlinflug mit einer kleinen Jubi- läumsfeier und einem Taufakt beging. Der Zusammenfluß erfolgte am Bug einer der von der Gesellschaft seit dem 1. August im Berlinverkehr neu eingesetzten viermoto- rigen DC-6B-Passagier maschinen, die auf den Namen„Clipper Frankfurt“, statt mit dem üblichen Sekt, mit Main- und Spree- Wasser getauft wurde. Das Flugzeug war kurz vorher aus Berlin gelandet und brachte in einer Vase der Berliner Porzellan-Manu- fkaktur mit dem Berliner Wappen das Spree- Wasser mit. Ein Alt- Frankfurter Zinnkrug enthielt das Mainwasser. Die Taufe vollzog die Gattin des Frankfurter Oberbürger- meisters. Die Chance schlecht genützt Doppelmörder Helm erneut hinter Gittern: Schwerer Diebstahl Darmstadt. Als unverbesserlich bezeich- nete eine große Strafkammer des Darm- städter Landgerichts den 29jährigen Win- kried Helm aus Darmstadt und wies dessen Berufung gegen eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und fünf Monaten zurück. Die Kammer bestätigte damit das Anfang Juni gegen Helm, der jetzt den Namen Daniel Haller trägt, wegen versuchten und vollen- deten schweren Diebstahls sowie Unter- schlagung verhängte Urteil des Darmstädter Bezirksschöffengerichts. Helm war im Alter von 17 Jahren von der amerikanischen Kriminalpolizei wegen Schwarzhandels und anderer strafbarer Taten verhaftet worden. Bei einer Fahrt auf der Autobahn gelang es ihm, einem seiner Bewacher eine Dienstpistole fortzunehmen, zwei im Auto sitzende Kriminalbeamte zu erschießen und zu flüchten. Erst nach einer Großfahndung war er im Ausland erneut verhaftet worden. Von einem amerikani- schen Militärgericht wurde er 1948 zum Tode verurteilt, später zu lebenslänglich Zuchthaus begnadigt. Diese Strafe wurde in 15 Jahre Gefängnis umgewandelt, 1958 wurde der Rest der Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Um ihm die Eingliederung in ein geordnetes Leben zu erleichtern, war Helm erlaubt worden, den Namen Daniel Haller zu führen. 5 Die Eingliederung gelang nicht. Ende 1959 versuchte Helm einen Wohnungseinbruch und drang später in die Räume des Evangelischen Hilfswerkes in Darmstadt ein. Dabei erbeu- tete er 400 Mark Bargeld, Lebensmittel und Kleidungsstücke. Außerdem unterschlug er ein Radiogerät. —— Motorisierte Wilddiebe am Werk Schüsse aus fahrendem Auto/ Nächtliche Gemetzel Neumünster. Bei den Jägern im Raum von Neumünster herrscht Aufregung und helle Empörung: in den Wäldern treiben Wilderer ihr blutiges Unwesen in einem seit langem nicht mehr gekannten Ausmaß. In- nerhalb der letzten Tage wurde an den ver- schiedensten Stellen totes Wild aufgefun- den, das nachweislich nicht von einem der Jagdpächter geschossen worden war. Die Stimmung der Jäger erreichte einen Siedepunkt, als jetzt ein besonders drasti- scher Fall von Wilderei gemeldet wurde: ein Motorradfahrer hatte nachts auf der Straße von Neumünster nach Bornhöved beobachtet, wie aus einem fahrenden Auto das Feuer auf ein Reh am Straßenrand eröffnet wurde. Als der Motorradfahrer näher kam, fuhr der Wagen mit hoher Ge- schwindigkeit davon und verschwand in der Dunkelheit. Eine weitere Alarmnachricht kam vom Gut Alt-Bokhorst nahe Neumünster. Dort wurde in einer Erdbeer-Plantage ein toter Damhirsch gefunden, der erst kurz zuvor geschossen worden war. Die Wilddiebe hat- ten dem Tier, das noch warm war, den Kopf mit dem Geweih einfach abgeschlagen. Sofort aufgestellte Wachen warteten vergebens, niemand kam, um das versteckte Wildbret abzuholen. Vor einem Jahr war im Böne- büttler Forst schon einmal ein verluderter Damhirsch mit abgeschlagenem Kopf gefun- den worden. In den Jagdrevieren bei Negenharrie und Groß-Harrie ist den Pächtern das plötzliche Verschwinden kräftiger Rehböcke aufgefal- len, die ihnen als Standwild genau bekannt Waren. Da das Wild auch in benachbarten Revieren nicht wieder aufgetaucht ist, be- fürchten die Jäger, daß auch hier Wilddiebe ein nächtliches Gemetzel unter den Wald- tieren angerichtet haben. Die Ermittlungen haben lediglich ergeben, daß die Wilddiebe über die Wildbestände und die Gewohnheiten der Tiere offensicht- lich genau Bescheid wissen. Bisher aber konnte noch keiner dieser Piraten des Wal- des gefaßt werden. Haftbefehl gegen den Fahrer Ulm. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Ulm wurde ein Haftbefehl gegen den aus Köln stammenden 43 Jahre alten Fahrer des Reiseomnibusses erlassen, der am Donners- tag vergangener Woche auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Ulm mit einem am Straßenrand abgestellten Lastkraftwagen zusammengestoßen war. Bei dem Unfall waren drei Angehörige einer amerikani- schen Reisegesellschaft getötet und 16 andere Schaum in Wänden und Decken Kunststoffe als Baumaterial wandeln die Formen des Hausbaus Das Kugelhaus aus der Retorte gibt es bereits Düsseldorf. Nichts scheint in unserer wechselhaften Zeit so beständig zu sein wie das Haus. Kleine Kinder zeichnen es mit wenigen Strichen als Rechteck mit Fenstern, schrägem Dach und dem Schornstein. So steht es fest gegründet in unserer Vorstel- lung aus Stein erbaut, aus Beton errichtet, mit Ziegeln gedeckt— Symbol des Festen und Zuverlässigen in dieser Welt. Dennoch hat sich ganz in der Stille, aber unübersehbar etwas Neues eingeschoben, das den Hausbau mit der Zeit gänzlich ver- ändern wird: der Kunststoff. Dächer, Wände, Fußböden, Decken wer- den nicht mehr nur aus Zement, Kalk, Stei- nen und Kies errichtet: sie werden in wach- sendem Maße aus der Retorte der Chemie gezaubert. Komplizierte Wortgebilde hat der Fachmann als Namen für diese neuen Stoffe zur Hand: da gibt es Rolljalousien aus Poly- vinylchlorid, da ᷣ stellt man Wellplatten zur Abdachung aus einem„schlagzähen PVC- Typ“ ler. Diese Wellplatten haben ein ge- ringes Gewicht, können in leuchtenden Far- ben hergestellt werden, brauchen keinen Anstrich mehr und sind so oberflächenglatt, daß sie sich bei Regen gleichsam selbst rei- Higen. Ein Brand kann ihnen nichts anhaben. Sie können einfach bearbeitet, verschweißt und verlegt werden Man muß nur mit ihnen umzugehen wissen. Ist damit für das Dach aus der Retorte gesorgt, so haben sich die Chemiker auch bereits manches für die Wände einfallen lassen. Statt einer massiven Mauer nehmen sie eine dünne Platte als Außenwand und eine ebenso dünne Platte für die Innen- wand. Den Hohlraum aber füllen sie einfach mit Schaum aus. Es ist ein besonderer Schaum, der verfestigt ist, aber dennoch viele Eigenschaften des Schaums behalten hat: Isolier fähigkeit, leichtes Gewicht, leichte Bearbeitbarkeit. Man kann diesen hartge- wordenen Schaum zersägen und ihm alle gewünschten Abmessungen geben. Er brennt nicht, und außerdem nimmt er weder Wasser noch Feuchtigkeit auf, weil die ein- zelnen Zellen völlig abgeschlossen sind. Die Luft, die in diesen Zellen eingefangen ist, Wirkt als Isolierelement gegen Kälte und Wärme gleichermaßen. Der Schaum in Wänden und Decken hat noch eine andere für den modernen Men- schen überaus wichtige Eigenschaft: er iso- liert gegen Lärm und Geräusche von drinnen und draußen. Ein Fußbodenbelag in Kom- bination mit Kunststoffschaum macht die Tritte des Nachbarn in der höheren Etage unhörbar. Die Kunststoffe aus der Retorte erobern das Haus nicht im Sturm. Schritt für Schritt tastet sich das neue Material voran, aber es greift auf der ganzen breiten Front des Bauens zugleich an: außen und innen, oben und unten. Schon wird die Installation von den Anwendungstechnikern der Kunststoff- chemie genau unter die Lupe genommen. Müssen die Wasserleitungen unbedingt aus Metall sein? Kunststoffrohre tun es doch auch. Sie sind wesentlich leichter zu ver- legen, meinen die Kunststoffachleute und manche Praktiker des Baus folgen ihnen bereits. Mit dem Material im Hausbau wandeln sich auch die Formen, Das Kugelhaus aus der Retorte gibt es bereits. In kürzerer oder längerer Zeit werden wir unsere Jahr- tausende alte Grundvorstellung vom Haus schlechthin revidieren müssen. zum Teil schwer verletzt worden. Der Fah- rer, der einen Nervenschock erlitt, hat bei einer ersten Vernehmung angegeben, er könne sich das Unglück selbst nicht erklären Nach den bisherigen Ermittlungen war 3 zur Unfallzeit, von zwei kleinen Pausen ab- gesehen, über acht Stunden unterwegs. Er bestreitet jedoch, übermüdet gewesen Zu sein. Mysteriöser Mord Bochum.„Rätselhaft“, meinen die Krimi- nalisten zu einem mysteriösen Mordfall, der gegenwärtig die Bochumer Polizei beschäf- tigt. Eine 72jährige pensionierte Postassi- stentin lag tot in ihrer Wohnung: Sie War erwürgt worden. Die Kriminalbeamten durchsuchten die ganze Wohnung, ohne auch nur einen Anhaltspunkt dafür zu kinden, daß die Greisin einem Raubmord zum Opfer ge- kallen ist. Auch andere Motive für die Tat konnten vorläufig nicht festgestellt werden. Die alte Frau muß schon vor mehreren Tagen umgebracht worden sein. Zuchthaus für schwere Brandstiftung Mainz. Das Schwurgericht in Mainz hat den 58 Jahre alten Schlossergehilfen Ernst Arndt aus Nierstein(Rheinhessen) wegen einer schweren Brandstiftung zu zwei Jah- ren und neun Monaten Zuchthaus Verurteilt. Der Angeklagte hatte in der Nacht zum 6. Juni mit seiner Frau Streit bekommen und danach in der Wohnung Möbel und Klei- dungsstücke mit Benzin übergossen und an- gezündet. Das Feuer, das einen Schaden von etwa 7000 Mark verursachte, konnte jedoch ziemlich schnell gelöscht werden. Nach der Tat war der erheblich betrunkene Arndt zum Niersteiner Friedhof gelaufen, wo er am anderen Morgen schlafend von der Gendar- merie aufgefunden wurde. In der Nähe War an einem Baum ein Strick befestigt, mit dem er sich, wie Arndt angab, habe erhängen wollen. In seinem alkoholiserten Zustand sei ihm das aber nicht gelungen. Mädchenmord aufgeklärt Lörrach. Das schwere Verbrechen, dem die 16jährige Friseuse Karin Rupp zum Opfer flel, ist aufgeklärt. Das Mädchen War am Dienstag in der Nähe von Zell im badischen Wiesental erwürgt aufgefunden worden. Am Mittwochmittag wurde in Basel der 22jährige Hilfsarbeiter Wilfied Motsch als Täter festgenommen. Der Mörder, der mit dem Mädchen befreundet war, hat be- reits ein Geständnis abgelegt. Seine Fest- nahme erfolgte nach einer Großfahndung, in die auch Interpol eingeschaltet worden War. Schweizer Kriminalbeamte machten Motsch in einer Basler Privatwohnung aus- findig. Das Auslieferungsverfahren ist an- gelaufen. Mordversuch an Neunjähriger Lübbecke(Westfalen). Einem entsetz- lichen Verbrechen ist am Dienstagabend in emem Wald bei Lübbecke ein neunjähriges Mädchen aus Essen zum Opfer gefallen: ein 22 jähriger Hilfsarbeiter versuchte vergeb- lich, das Kind zu vergewaltigen, und stach dann mit einem Taschenmesser wie sinnlos auf die Kleine ein, damit sie niemandem von der Schandtat berichten konnte. Das Kind wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen an Kehlkopf und Luftröhre in ein Kranken- haus eingeliefert, konnte jedoch Hinweise auf den Täter geben, der nach Angaben der Polizei aufgespürt wurde und inzwischen ein umfassendes Geständnis abgelegt hat. Der Hilfsarbeiter hatte vermutet, daß das Kind bereits tot war, als es unter seinen Messer- stichen zusammenbrach. Hafenschute gesunken Hamburg. Bei einer Kollision mit dem Rotterdamer Frachter„Drente“(8299 BRT) ist am späten Dienstagabend eine Hambur- ger Hafenschute auf der Unterelbe in der Nähe des Leuchtfeuers Brokdorf gesunken. Wie die Hamburger Wasserschutzpolizei am Mittwoch mitteilte, war an Bord der Schute, die unbeladen elbaufwärts fuhr, nur ein Mann, der noch vermißt wird und vermut- lich ertrunken ist. Mietgesuche gesucht. Angebote sind zu richten an 2- Dis 3-Zimmer-Wohnung in Mannheim oder näherer Umgebung für einen unserer Herren zum 1. Oktober d.. 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Während die beiden Groß- mächte schon Weltraumschiffe bauen, Kana- dier, Engländer, Franzosen und Italiener grö- gere Raketen zum Himmel jagen und die internationale 5 30 ten vereinigung ILA vor- Sorglich Mond rs und Venus als nicht okkupat bezeichnete, haben die deutschen Idealisten den letzten Vorrat von rojektilähnlichen Papphülsen, die mit Pul- ver gestopft waren, am Strand bei Cuxhaven abgefeuert. Jetzt wollen sich die westdeut- schen Wissenschaftler, Konstrukteure und Techniker wieder einen Schritt voranwagen und eine etwa 10 Zentimeter dicke und 4 Meter lange meteorologische Forschungs- rakete Hope, die etwa 60 km hoch fliegen Mond 2 soll. Diese deutschen Raketen, die bis zur Mesosphäre(40 bis 80 km) vordringen sollen und allmählich auf den Reißbrettern ihre Form erhalten, sind noch sehr schmächtig. Der Präsident der im Bremer Vereins- register eingetragenen„Deutschen Raketen- Gesellschaft“, August-Friedrich Staats Han- nover), ein Hochfrequenztechniker mit astro- nautischen Ambitionen, sagt hoffnungsvoll: „Aus der Bastelei sind wir heraus, jetzt wird ernsthaft gearbeitet.“ Und dann fügt er stolz hinzu:„In der Welt, das sollte man hier nicht übersehen, haben wir einen guten Ruf.“ In der Liste der 780 in- und ausländischen Mit- glieder der DRG stehen klangvolle Namen, wie Professor Dr. W. von Braun, Professor H. Oberth, Professor Dr. Eugen Sänger und viele andere. Tatsächlich kommen, wenn die DRG zu ihren Tagungen einlädt, Wissen- schaftler aus allen Erdteilen und den wich- tigsten Institutionen, nicht zuletzt aus der Max-Planck- Gesellschaft.„Wir halten mit den Gesellschaften in Ost und West Fühlung und tauschen Erfahrungen aus. Vielleicht sagen uns dabei einmal Amerikaner und Russen, wie sie es machen; viel Hoffpung dazu besteht freilich nicht“, sagt im Scherz der Präsident und berichtet, wie unter den heutigen Verhältnissen im Bundesgebiet Raketen geplant, konstruiert und gebaut werden. Die Mitglieder der 1952 gegründeten DRG bezahlen an Beiträgen jährlich mindestens 24 DM, Studenten 15 DM und Firmen, Behör- den usw. 120 DM. Außer einigen Schreib- kräften arbeiten das Präsidium(07 Persön- lichkeiten), der wissenschaftliche Beirat (etwa 20 Mitglieder) und die aus je 10 bis 15 Fachleuten bestehenden Ausschüsse für MWeltraumfragen, Antrieb, Steuerung usw. ehrenamtlich. Die führenden Köpfe der DRG sind hauptamtlich in privaten und öffent- lichen Forschungsstätten( Max-Planck-Ge- sellschaft, Hochschulen, Industrieforschung) tätig.„Bei uns in der Raketengesellschaft arbeiten die Aktiven gewissermaßen nach Feierabend“, sagt Staats. Diese Feierabend- bauerei erstreckt sich mitunter auf ganze Arbeitstage und sogar Wochen. In Bremen hat die Gesellschaft eine gut eingerichtete Werkstatt(weitere sind geplant) für die Ein- zelfertigung im Modellbau.„Kleinere Serien werden in den Betrieben unserer Mitglieder hergestellt“, berichtet der Präsident. Am Sahlenburger Strand(Cuxhaven) dürfen, mit behördlicher Genehmigung, die DRG-Rake- ten gestartet werden. Zwischen der Bremer Raketengesellschaft und der vom deutschen Raketentriebwerks- Spezialisten Professor Dr. Eugen Sänger ge- leiteten„Deutschen Gesellschaft für Raketen- technik und Raumfahrt“ in Stuttgart-Zuf- fkenhausen besteht, wie Staats sagt, ein gutes Verhältnis. Viel mehr, meinen andere Mit- glieder, scheint es aber auch nicht zu sein, denn Staats befürchtet, daß sich in West- deutschland bald mehrere Raketengesell- schaften bilden und jede Gruppe ihre eigene Rakete zu bauen versucht. Neben diesen bei- den Gesellschaften beschäftigt sich neuer- dings die„Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt“ in Braunschweig intensiver mit Raketen. Der Leiter des Instituts für Strahl- triebwerke dieser Anstalt, der Luftfahrt- pionier Professor Dr. Otto Lutz, ist zur Zeit 39 Millionen Mar Baukosten sind fur das Klappenwehr an der Main- Staustufe Ottendorf im Landkreis Haßfurt veranschlagt, das im Herbst zum erstenmal teilweise geflutet werden soll. Nach Feststellungen von Eæperten der Rhein-Main-Donau 48 gibt es für die Ausmaße der Stauwehrverschlũsse, die dureh eine Oelhydraulił bewegt werden, keine Parallelen. Bis zur Fertigstellung des Gesamtprojektes werden voraussichtlich noch zwei Jahre vergehen, da der Stau höher liegen wird als das Gelände der Umgebung und somit gewaltige Erd- aufschuttungen erforderlich sind. Keystone-Bild dabei, mit Unterstützung auch des Bundes, in der Lüneburger Heide(Trauen-Faßberg) Versuche mit Raketenschlitten vorzubereiten. Praktische Schlittenversuche, sagen dazu Mitglieder beider Gesellschaften, sind in den USA schon vor Jahren durchgeführt und wahrscheinlich abgeschlossen worden,„An diese Forschungsergebnisse kommen wir aber nicht heran“, bedauert Staats.„Selbst bei den einfachen Experimenten bleibt uns die Doppelarbeit nicht erspart. Grund ge- nug, um wenigstens im Bundesgebiet die Kräfte zu konzentrieren.“ An den Universitäten und Technischen Hochschulen Westdeutschlands wird die Raumfahrt, als eigenes Wissens- und For- schungsgebiet, nicht behandelt. Die Industrie schickt sich soeben an, im Bau kleinerer Flugzeuge an die internationale Entwicklung anzuschließen und die an Luftfahrtfragen interessierten Forschungsstätten kommen nur gelegentlich dazu, Probleme des Rake- tenbaues aufzugreifen.„Für ein Zusammen- spiel aller Kräfte, die in der Lage wären ein großes Raketenprojekt durchzuführen, gibt es in der Bundesrepublik nur schwache An- satzpunkte.“ Damit zerstreut Staats, aus der bitteren Erfahrung des jahrelangen Auf- baues seiner Gesellschaft und der intimen Kenntnis der finanziellen, wissenschaft- lichen und technischen Schwierigkeiten auch die leiseste Hoffnung auf einen eigenen deut- schen Weltraumstart.„Auf Teilgebieten haben wir Chancen, an ein komplettes eigenes Programm ist nicht zu denken.“ Ernst Weger Oberbürgermeister Dr. Frank Ludwigsburg. Trauer und Bestürzung herrschen in Ludwigsburg. Innerhalb einer Woche hat die Stadt ihre beiden profilier- testen Männer auf dem Rathaus verloren. Genau acht Tage nach dem unerwarteten Tod des 58 jährigen 1. Beigeordneten, Bürger- meisters und Stadtpflegers Hermann Schöpp, ist nun, ebenfalls im Urlaub, Oberbürger- meister Dr. Robert Frank gestorben. Im Krankenhaus Westerland auf der Nordsee- insel Sylt, erlag er am Montagabend im Alter von 55 Jahren einem Gehirnschlag. Der gebürtige Heidelberger ist ein Bruder des früheren Finanzministers Dr. Karl Frank. Er war nach Studium der Staats- und Wirt- schafts wissenschaften an der Heidelberger Universität(1926 bis 1930) zunächst bei der Industrie- und Handelskammer Heidelberg und Mannheim tätig. Besonders aufgeschlos- sen war Dr. Robert Frank, der selbst deut- scher Studentenmeister im Schwimmen ge- Wesen war, für den Sport. Seit Mai 1957 war er auch 1. Vorsitzender des württembergi- schen Landessportbundes. Keine alarmierende Radioaktivität Landstuhl/ Pfalz. Auch nach der Unter- suchung von 5000 Freiwilligen beim ameri- kanischen Medizinischen Forschungsinstitut auf dem Kirchberg bei Landstuhl hat sich für die Bundesrepublik und ihre Nachbarn kein alarmierender Befund über den Grad der Radioaktivität im menschlichen Körper als Folge atomarer Versuche der letzten Jahre ergeben. Die 21jährige Ilse Langohr aus Neustadt/ Weinstraße, Sekretärin beim Deutschen Roten Kreuz für die Pfalz, war das 5000.„Versuchskaninchen“. 200 000 Mark veruntreut Leimen. Wegen Untreue in Verbindung mit Urkundenfälschung ist ein 59 Jahre alter lei- tender Buchhalter aus Heidelberg festgenom- men worden, der bei einer Firma in Leimen beschäftigt war. Wie die Polizei bekanntgab, hat der Buchhalter nach den bisherigen Fest- stellungen im Laufe mehrerer Jahre bei sei- ner Firma etwa 200 000 Mark veruntreut. Er hob monatlich mehr Geld bei einer Bank ab als erforderlich war, und verbuchte diese Mehrbeträge in den Geschäftsbüchern als all- gemeine Ausgaben. Ein technisches Wunderwerk ist die Brucke uber das Haselthal in Franken. In Stücken von Is Metern wird sie Frei- tragend bis zum nachsten Stutæpfeiler vorgeschoben. Die Widerlager auf den Stützpfeilern Werden erst angebracht, wenn das jeweilige Brückenstück über dem Pfeiler hängt. Ein Ingenieur ist ständig damit beschäftigt, die statischen Verhältnisse auf der Bruckenplatt- form zu berechnen. Keystone- Bild Wie kam das Oel in den Brunnen? Neckarsulmer Trinkwasserkrise nach neun Tagen beseitigt Heilbronn. Für rund 4000 Einwohner der Industriestadt Neckarsulm ist am Mittwoch nach neuntägiger Dauer eine Krise in der Trinkwasserversorgung zu Ende gegangen, wie sie in diesem Umfang im Bundesgebiet bisher wohl ohne Beispiel sein dürfte. Ueber ein Viertel der gesamten Bevölkerung der Stadt war vom 8. bis zum 17. August auf die Trinkwasserversorgung durch Tankwagen der Freiwilligen Feuerwehr von Neckarsulm und Heilbronn und der NSU-Werke ange- Wiesen. Aus Gründen, die bisher noch nicht geklärt werden konnten, und in einem noch nicht feststellbaren Umfang war vor etwa zehn Tagen in einen Tiefbrunnen, der erst vor kurzem von der Stadt erbohrt worden War, Mineralöl eingedrungen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Verschmutzung des Wassers schalteten die Neckarsulmer Stadt- Werke den Brunnen ab. Verseuchtes Trink- Wasser war jedoch bereits in solchen Mengen durch die Leitung geflossen, daß das Netz der sogenannten Druckzone II mit einem dik- ken Oelfilm überzogen war. In den vergange- nen neun Tagen wurden über 500 000 Liter Trinkwasser in Tankwagen herangeschafft. Am Mittwochmorgen konnte die Trink- Wasserleitung nach eingehenden chemischen und anderen Untersuchungen vom Staat- lichen Gesundheitsamt Heilbronn wieder freigegeben werden, Der von der Verschmut- 2zUlig betroffene Brunnen wurde aus dem Ver- sorgungsnetz ausgeklammert. Nach Ansicht von Fachleuten kann er vermutlich auf Jahre hinaus nicht mehr benützt werden. Der Neckarsulmer Fall hat im ganzen Bun- desgebiet Aufsehen erregt. Zur Ermittlung des Schuldigen hat die Stadt in der vergange- nen Woche bei der Heilbronner Staatsanwalt schaft Anzeige gegen Unbekannt erstattet. In unterrichteten Kreisen ist man der Ansicht, daß ein großes Industriewerk die Schuld trägt. Ein Sprecher des Vorstandes der NSU- Werke erklärte jedoch bereits am Donnerstag letzter Woche, NSU habe damit nichts zu tun. Der geschäftsführende Direktor des zweit- größten Neckarsulmer Industriewerks sagte auf die gleiche Frage, es sei Aufgabe der Fachleute, herauszufinden, wie das Mineral- öl in den Tiefbrunnen gelangen konnte. Ueber die Ufer getreten Vaihingen/Enz. Durch die heftigen Regen- fälle der letzten Wochen sind die Enz und ihre Nebenflüsse, insbesondere Nagold und Würm, an zahlreichen Stellen über ihre Ufer getreten. Während sie sonst um diese Jah- reszeit nur wenig Wasser führt, ist die Enz seit einigen Tagen sehr stark angeschwollen und hat auf weite Strecken das Enzvorland und die Talsohle sowie Wiesen und Gärten überschwemmt. In Lomersheim, wo zum Schutz der Enzbrücke vor der Strömung des Flusses eine Stahlbetonmauer bis zu der in der Mitte der Enz gelegenen künstlichen Landzunge gebaut werden sollte, über- schwemmte das Hochwasser die Baustelle, so daß die Arbeiten eingestellt werden mußten. Nach Ansicht von Fachleuten ist es vor allem den Flußregulierungsmaßnahmen am Ober- und Mittellauf von Enz und Nagold zu ver- danken, daß das Hochwesser bisher keine schlimmeren Ausmaße angenommen hat. Ungewöhnlich viele Giftschlangen Vaihingen/Enz. Im mittleren Enztal sind in diesem Jahr ungewöhnlich viele Gift schlangen festgestellt worden. In Enzberg ist dieser Tage ein Weingärtner in seinem Wein- berg von einer Kreuzotter gebissen worden. Glücklicherweise war jedoch sofort ärztliche Hilfe zur Stelle, so daß eine rechtzeitige Be- handlung des Schlangenbisses möglich war. Lange Zeit glaubte man, daß die Kreuzottern in Württemberg ganz ausgestorben seien. In den letzten Jahren sind jedoch, vor allem auch im Höhengebiet des mittleren Schwarz- waldes, wieder zahlreiche Giftschlangen, meist Kreuzottern und schwarze Vipern, fest- gestellt worden. „Scherz“ brachte den Tod Deggendorf(Niederbayern). Ein leichtsin- niges Spiel kostete in Metten im Kreis Deg- gendorf einem dreijährigen Jungen das Le- ben. Der Kleine hatte einem 16jährigen Lehr- ling durch das mit Fliegendraht vergitterte Fenster des Schlachthauses einer Metzgerei bei der Arbeit zugesehen. Als Meister und Geselle das Schlachthaus für einen Augen- blick verließen, hielt der Lehrling dem Buben einen Tierschuß-Apparat im Scherz an den Kopf. Beim Abziehen löste sich der Bolzen und drang dem Kind durch das Fliegengitter in den Kopf. Seinen Verletzungen erlag der Dreijährige in der Nacht zum Mittwoch im Kreiskrankenhaus Metten. Der Lehrling hatte nicht bemerkt, daß der Schußapparat nach dem Schlachten wieder geladen worden war. 0% 6 VMI heute und morgen Waren Sie schon bei uns, um diese vielseitige, interesseinte Scheu zu sehen? Sie gibt Ihnen viele Anregungen, wie Formen und Forben Ihr leben verschönern helfen. Das„Gesicht“ all der Dinge, cdlie uns umgeben und des Leben schöner machen, heit sich verändert. . Haben Sie sich schon unsere Schaufenster angesehen? Des zeigt Ihnen die große Schau in unserem Hause. Bitte, besuchen Sie uns! Sie werden viel Neues sehen. Kas TA MANNHEIM Seite g MANNHEIMER MORGEN pOLITISCHE BERICHTE Donnerstag, 18. August 1960 Nr. 190 Gehorsam auferhalb des Dienstes Eine neue Verordnung über die militärische Disziplin Von unserer Boner Redaktlen Bonn. Die Bundesregierung hat Maß- nahmen ergriffen, um die Disziplin der Bun- deswehrsoldaten auch außerhalb des Dien- Stes zu fördern. In einer neuen Verordnung „über die Regelung des militärischen Vor- Sesetztenverhältnisses“, die jetzt in Kraft trat, wird die Befugnis der Befehlserteilung außerhalb des Dienstes ausgedehnt. Bisher waren nur die„unmittelbaren Vorgesetzten mit Disziplinargewalt“ vom Kompaniechef aufwärts zu Befehlen außer- halb des Dienstes berechtigt. Künftig wird jeder unmittelbare Vorgesetzte vom Grup- 1956 über 152 656 Dollar 1957 und 192 988 Dollar 1958 auf 220 702 Dollar 1959 gewach- Sen, hat in diesen Jahren zusammen also über 700 000 Dollar(ast drei Millionen D-Mark) erreicht. Darüber hinaus hat die deutsche Botschaft in Washington in den Jahren 1955 bis 1939 insgesamt 120 346 Dol- lar(rund 500 000 DW) für ähnliche Zwecke an die Firma Boykin de Francis, Grimes and Smith gezahlt. Neben der Bundesregie- rung haben auch die Sozialdemokratische Partei sowie verschiedene Wirtschaftsunter- den, deren Leitung der Ungarisch-amerika- nische Weltraumforscher Dr. von Karman übernommen hat. Die Akademie plant unter anderem die Errichtung eines internationa- len Forschungslaboratoriums auf dem Mond. Die Leitung des Mondprojektes wurde dem französischen Forscher Dr. Malina(Bou- logne) übertragen. Dr. von Karman erklärte, der Plan, ein internationales Forschungs- laboratorium auf dem Mond zu errichten, werde wohl erst in 15 bis 20 Jahren ver- wirklicht werden können. Nach Mitteilung Dr. Malinas hat sich der führende sowje- tische Raumforscher, Professor Sedow, dem Mondlaboratoriums-Ausschuß der Akademie angeschlossen. Ernst Stuhlinger, der aus Deutschland stammende führende Raketenexperte der Vertreter der Aerzte beim Bundeskanzler Gespräche über die Reform der Krankenversicherung Von unserem Korrespondenten Bonn. Bundeskanzler Dr. Adenauer emp- king am Mittwoch Bundesaußenminister lank und die Vertreter aller Aerztevereini- Sungen zu einem langen Gespräch über Fragen des Entwurfes zur Krankenversiche- rungsreform. Die Unterredung soll dem- nächst zwischen Minister Blank und den Aerzteorganisationen fortgesetzt werden. Dr. Adenauer hatte die Aerzte zu diesem Treffen eingeladen, um noch vor seinem Urlaubsantritt eine Weiterführung der Be- mühungen um die Krankenversicherungs- kurt genügt der Reisepaß für Norwegen, Schweden, Dänemark, Irland, Finnland, Spa- nien, Portugal, Island, Gibraltar und Malta Lediglich mit Personalausweis kann man in Belgien, Frankreich, Griechenland, Italien „Liechtenstein, Luxemburg, die Niederlande Oesterreich, die Schweiz und Großbritannien einreisen. Paß und Visum sind nach wie vor erforderlich für Jugoslawien und die Ost- blockstaaten. In diesem Jahr ist es zum ersten Male deutschen Reisegruppen möglich, die Länder der Vereinigten Arabischen Repu- 85 928 i. nehmen und Zusammenschlüsse, wie die reform einzuleiten. An der Spitze der blik(VAR) zusammen mit Iscael zu besu- Penführer aufwärts diese Befugnis haben. Bundesbahn, die Lufthansa und andere dem amerikanischen Weltraum- und Luftfahrt- Aerztevertreter erschienen der Präsident chen, da die Israelis die arabischen Visa in Innerhalb geschlossener militärischer An- Bericht des US- Justizministers zufolge Ver- behörde NASA), kündigte am Mittwoch auf der Bundesärztekammer. Dr. Fromm, und den Pässen nicht mehr beanstanden. lagen werden sogar alle Soldaten mit 8 höherem Dienstgrad allen Soldaten mit nied- rigerem Dienstgrad in und außer Dienst Be- fehle erteilen können. Wie aus dem Bundesverteidigungs- ministerium zu erfahren ist, sah sich die Bundesregierung durch eine Anzahl von Unklarheiten in der bisherigen Bundeswehr- Praxis zu ihrem Schritt veranlaßt. Das Ministerium weist darauf hin, daß durch die neue Verordnung der 8 11 des Soldaten- gesetzes nicht betroffen werde, nach dem ein Befehl, der nicht zu dienstlichen Zwecken erteilt worden ist, nicht befolgt zu werden braucht. Ebenso gilt die Bestimmung weiter, die vorsieht, daß ein Soldat sich gegenüber anderen Soldaten, die im Dienstgrad nicht über ihm stehen, zum Vorgesetzten erklären kann, wenn dies zur Aufrechterhaltung der Disziplin nötig erscheint. Fälle dieser Art sind in der Bundeswehr bereits vVorgekom- men. Bonner Publicity in USA Washington.(CUPI) Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren in steigendem Maße Dollarbeträge an die New Vorker Werbefirma Roy Bernard Co. Inc. für Dienste auf dem Gebiet der Public Relations und Publicity ausgegeben. Wie aus einem Bericht des amerikanischen Justizministers an den Kongreß hervorgeht, ist der Gesamt- betrag, den die Bundesregierung für diese Zwecke ausgab, von 144 100 Dollar im Jahre bindungen zu amerikanischen Werbefirmen, die für sie in den USA tätig sind. Winzer: Dreimächte-Statut Berlin.(dpa/ UP) Der stellvertretende Außenminister der Sowetzone, Otto Winzer, wiederholte jetzt im Zonenfernsehen die Behauptung, daß Berlin auf dem Territorium der„DDR“ liege und deren Hauptstadt sei. Die Westmächte hielten mit ihrem„Drei- mächte-Statut“ von 1949 und 1955 ein Be- satzungsregime in Westberlin aufrecht. Dar- aus erwüchsen ihnen jedoch keinerlei Rechte gegenüber der Zone und ihrer Hauptstadt. Aber sie hätten damit die Verpflichtung übernommen, alle Maßnahmen zu treffen, um die Einbeziehung Westberlins und sei- ner Bewohner in die westdeutsche Auf- rüstung, gleichviel in welcher Form sie ge- schehe, zu verhindern. Winzer Sing damit auf die Antwortnote der Westmächte auf den sowjetischen Protest wegen angeblicher Rekrutierungen in Westberlin für die Bun- deswehr ein. Die Westmächte hatten aller- dings nur die Note der Sowjetunion, nicht aber eine parallel laufende Note der Zone in dieser Angelegenheit beantwortet. Weltraum-Akademie gegründet Stockholm.(AP/ UPD) Auf dem 11. Astro- nautischen Weltkongreß ist am Dienstag- abend in Stockholm die Gründung einer Weltraum-Akademie bekanntgegeben wor- dem Astronautischen Kongreß den Start einer amerikanischen Ionen-Rakete für das nächste Jahr an. Stuhlinger sagte, dies würde den„ersten Schritt zum Vorstoß in Räume außerhalb unseres Sonnensystems bedeuten.“ Aenderung der Kandidatenwahl? Washington.(UPI) Der demokratische Senator Mike Mansfield sprach sich kürzlich für eine Aenderung der Methode aus, mit der die Kandidaten für das amerikanische Prä- sidentenamt gewählt werden. Mansfield schlug vor, ein Gesetz zu schaffen, das eine allgemeine amerikanische Präsidentschafts- Vorwahl oder Vorschriften vorsieht, die die Vorwahlen in den einzelnen Staaten verein- heitlichen oder aber Konvente einsetzen, auf denen die Delegierten für die großen Natio- nalkonvente bestimmt werden. Er befürwor- tete ferner eine Zeitgrenze für die Wahl- kampagnen und die Finanzierung der Kam- pagnen durch öffentliche Gelder. Mansfield betonte, seine Vorschläge bedeuteten keine Kritik an den derzeitigen beiden Präsident- schaftskandidaten. Sie wendeten sich ledig- lich gegen den lärmenden Rahmen und die übrigen Begleiterscheinungen der Konvente und Kampagnen. Das wirkliche Problem sei, jedem Wähler bei der Wahl des Kandi- daten seiner Partei eine Stimme zu geben und allen möglichen und ernsthaften Kan- didaten gleiche Beachtung zukommen zu lassen. der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bun- des vereinigung, Dr. Voges. Bundesarbeits- minister Blank war aus dem Urlaub eigens nach Bonn geladen worden., um dem Ge- spräch beizuwohnen. Der sachliche Inhalt des Gesprächs wird von der Bundesregierung vertraulich be- handelt. Vermutungen in Bonn gehen da- hin, daß vor allem auch der Vorschlag des Vorsitzenden des Ausschusses, Sozialpolitik“ der CDU, Lünendonk, zur Sprache gekom- men sei. Dieser Plan sieht vor, dag die Schwierigkeiten bei der Krankenversiche- rungsreform dadurch überwunden werden sollen, daß für Pflichtversicherte eine Kran- kenscheingebühr und für freiwillig Ver- sicherte eine Kostenbeteiligung eingeführt wird. Uber die Frage der Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle würde dann ein eigenes Ge- setz erforderlich sein, das auch den Wünschen der Arbeitnehmer Rechnung trägt. Eine solche Lösung wird in den CDU nahestehen- den Kreisen als zumindest diskutabel an- gesehen, wobei jedoch darauf verwiesen wird, daß es sich hierbei natürlich nur um einen ersten realisierbaren Schritt der gro- Ben Krankenversicherungsreform handeln könne. Ohne Visum in 20 Länder Frankfurt.(dpa) Deutsche Touristen, die ihren Urlaub im Ausland verbringen wollen, brauchen zur Zeit für 20 europäische Länder kein Visum mehr. Nach Mitteilung des Deut- schen Reisebüroverbandes ODER in Frank- Vorgehen in Genf besprochen London.(AP) Die britisch- amerikanischen Besprechungen über den Stand der Verhand- lungen auf der Genfer Konferenz der kon- trollierten Einstellung der Kernwaffenver- suche sind am Mittwoch nach Zweitägiger Dauer beendet worden. Im Mittelpunkt der Gespräche, an denen auch kurze Zeit Premier- minister Macmillan teilnahm, stand das wei- tere Vorgehen der beiden westlichen Atom- mächte auf der Genfer Konferenz. Man kam überein, den Sowjets erneut das Angebot eines gemeinsamen Forschungsprogramms zur Verbesserung der Möglichkeiten 2Ur Kon- trolle unterirdischer Kernwaffenversuche 2 machen. In diesem Zusammenhang soll den Moskauer Vertretern endgültig erklärt wer- den, daß nach amerikanischem Gesetz, an dessen Aenderung nicht gedacht Werde, die Von den Sowjets für die Beteiligung an den gemeinsamen Versuchen geforderte Unter- suchung der benutzten Sprengkörper durch ausländische Fachleute nicht möglich sei. Den Sowjets soll ferner dargelegt Werden, daß die Vereinigten Staaten entschlossen sind, ihr Forschungsprogramm mit oder ohne Sowjet- union zu verwirklichen. Der Verkehrsminister der Vereinigten Arabischen Rekublik, Mustafa Khalil, ist am Mittwoch zu einem zehntägigen Besuch in der Bundesrepublik eingetroffen. Dipl.-Ing. Theo Knapp i Wir trauern um unsere liebe Mutti, Frau 5 WI BJ. 50, zu verkauf,, evtl. Teilz. a Hochadel Holzbauerstraßge 3 VERIEIR BJ. 60, Tel. 5 29 66 fekord-erfeſn Delp-Garage VW. Busse chatte, Rhein- n Auserstr. 51. T. 46060 2 ICC; V 000 b Gott dem Allmächtigen hat es gefallen am 17. August 1960, 5 Kraut fahræeuge nach einem kurzen, schweren Leiden, meinen innigstgeliebten, 5— herzensguten Mann, unseren stets treusorgenden Vater und f 5 1 N Schwiegervater, Schwager und Neffen Herr, Dein Wille geschehe. 7 v 5 R K A U FE Emilie Allgayer Mhm.- Neckarau, den 16. August 1960 Im Sennteich 21 im Alter von 65 Jahren in die Ewigkeit abzurufen. best. Zust., m. Radio, Schiebe- 5 V dach, Blinker, 1 200, Zzu verk. 3 G 4, 11, Telefon 2 21 32 VW. Autoverlein schwögler Telefon 4 41 71, nach 17 Uhr 4 6274 AUTO-FERNTE N Selbstfahrer- Union H 7, 30„ RNof, 22587 r. 32 3 70 10 Auto-Verlein Merce., Rek., Kapitän, VW- Busse F. WAC HIER. fel. 4 25 34 Rheinhäuserstraße 61 Mhm.- Neckarau, den 17. August 1960 Großfeldstraße 9 In tlefer Trauer: Grete Knapp geb. Richmann Hans-Jürgen Knapp Ingrid Leitwein Dipl.-Ing. Robert qahn und Frau Irmgard geb. Richmann. Familie Otto Müller 5 Eilt! Fiat- Kaufvertrag, 600 cem, Preisnachlaß abzugeben. Finanzierung ist möglich. Telefon 7 14 36 Wilhelm Allgaper Karlheinz, Willi und Hans-Peter Export, Schiebed., v. Priv. zu verk. Ab 18 Uhr, Pürrwang, Mhm., Alphornstraße 36. * Beerdigung: Freitag, den 19. August 1960, 13.30 Uhr, Hauptfriedhof Mannheim. 1. Seelenamt: Freitag, den 19. August, 18.00 Uhr, Maria-Hilf-Kirche, Almenhof. ö Olympia 30, vers., verst., neu ber., Weg. Einberufung, 400, zu verk. Lechleiter, Lange Rötterstrage 49 2205 Unterricht 45 000 Km, 1. Hand, verkauft: Auto- Pallmann, Mannheim 5 Engl.- u. Span.- Unterricht gesucht. Beerdigung: Montag, Mannheim. 22. August, 11.30 Uhr, Hauptfriedhof CCCCCCͥͤ ²˙ w ã ĩ ⁊ͤ vd Wolfgangs Erdensein— ein Traum Nach langem, schwerem mit groger Geduld ertragenem mit g. b Ein tragisches Geschick hat 8 1 r. 06378 a. d. Verl Leiden, wurde heute meine über alles geliebte Frau, 3 15 5 Preiszuschr. u. Nr. 06378 a. d.. unsere liebe Mutti, schwester, Tante und Schwägerin, Katharina Frigge V Frau geb. Bechtel W im Alter von 78 Jahren. olfgang. unser aller Sonnenschein, plötz- lich und unerwartet, aus unserer Mitte gerissen. Mannheim, den 15. August 1960 Rheinhäuserstragße 116 In tiefer Trauer: Fritz und Anna Rößler Adelheid Rößler Beerdigung: Freitag, 19. Aug., 9.30 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. Luise Trunzer geb. Schrag Mannheimer Straße 67 In stiller Trauer! Anneliese Köhler geb. Frigge und alle Angehörigen Bekanntmachungen im Alter von 64 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Ihr Leben war Liebe und Aufopferung. Feuerbestattung: Donnerstag, 18. August, 15.30 Uhr, Krematorium Mhm.- Käfertal, den 16. August 1960 Hauptfriedhof Mannheim. Aufgebot von Pfandscheinen Es wurde der Antrag gestellt, folgende Pfandscheine des Städtischen 8 Leihamts Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen sind, nach ö 2 3 Mhm.- Gartenstadt, den 17. August 1960 Staudenweg 5 Nach längerem Leiden verstarb meine liebe Mutter, unsere gute Oma, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau ö 8 21 der Leihamtssatzungen ungültig zu erklären: ö ö ö 10 Gruppe A: Nr. 9783, vom 17. März 1960; Gruppe B: Nr. 40 068, vom 5 In tiefer Trauer: 14. Januar 1960, Nr. 47 023, vom 4. Juli 1960, Nr. 47 645, vom 18. Juli 1960, Oswald Trunzer Hans Trunzer Günter Trunzer Lore Trunzer ö N und Angehörige Für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift sowie die Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben und treusorgenden Frau und Mutter Nr. 47 876, vom 22. Juli 1960, Nr. 48 230, vom 1. August 1960. Die Inhaber dieser Pfandscheine werden hiermit gebeten, ihre Ansprüche unter Vorlage der Pfandscheine innerhalb 2 Wochen, vom Tage des Erscheinens dieser Bekanntmachung an gerechnet, bei uns— Geschäfts- räume: C 7, 1-4— geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung dieser Pfandscheine erfolgen wird. Für die vielen Beweise herz- licher Anteilnahme sowie die Vielen Kranz- und Blumen- Elisabeth Häring spenden beim Heimgang meines r ben Manne Städtisches Leihamt 5 8 lie nes und guten Sohnes sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank für die trostreichen Worte Herrn pfarrer Philipp Schmidt Uimrich sowie der Techn. Abteilung der Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik, Neckarau, meinen ehemaligen Vor- 5 gesetzten, Kollegen und Mitarbeitern, der Hausgemeinschaft sagen wir unseren herzlichen und allen denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Burkard, Ilvesheim, für die tröstenden Worte, der Be- haben. Mhm.- Neckarau, den 18. August 1960 triebsleitung und den Arbeits- Schulstraße 12 kameraden, dem Gesangverein Germania, dem Siedlerbund und allen denen, die dem Ver- storbenen die letzte Ehre er- Wiesen haben. Beerdigung: Samstag, 20. Aug., 9.30 Uhr, Friedhof Käàfertal. Besonders guinsiig fands unn 1 20 Vin rouge du Midi 1 Literflasche o. Gl. OM Eiamontaler Nöeh 45% F. j. I., garant. Allgäber Emmentaler ohne Rinde D 250-9-Block i. Celli. 0% i o 2 Nerinosſels 30% Rabatt Heute entschlief nach langer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser herzensguter, treusorgender Vater, Schwieger vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Anton Brilmayer im 69. Lebensjahr. Philipp Häring und Sohn Karlheinz Die trauernden Hinterbliebenen —.———— Helene Schmidt Statt Karten 80„„ Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen, Frau Frieda Gutsche eb. schul durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden, sagen wir unseren herzlichen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Stürmer für seine trost- reichen Worte und allen denen, die der Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim, den 18. August 1960 Nahestraße 12 Mannheim, den 186. August 1960 Fabrikstationstraße 28 In fierter rauer; Helga Brilmayer geb. Lundgreen Toni Brilmayer und Frau Herta geb. Senftleber Lore Münzel geb. Bilmayer Hermann Berg und Frau Hedi geb. Brilmayer 8 Enkel und Anverwandte TODES- ANZEIGEN kür die Im Namen aller Angehörigen: in Jomatentunk Familie Richard Fischer. ss Montag Ausgabe Beerdigung: Freitag, 19. August, 10 Uhr, Hauptfriedhof Mhm. des „Mannheimer Morgen“ nehmen wir am Sonntag bis 18.00 Uhr Bestattungen in Mannheim Donnerstag, den 18. August 1960 Heute verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von fast 88 Jahren unsere liebe Mutter, Frau Karoline Bröhl geb. Ohngemach Mh m. Käfertal, den 17. August 1960 Außere Querstraße 6 entgegen. Krematorlum Schmitt, Paula, Max-Joseph- straße 1i5 Gebhard, Johannes, Bürgermeister-Fuchs-Straße 26 Geiß, Karoline, Richard-Wagner- straße 9 Frigge, Katharina, Käfertal, Mannheimer Straße 67. 14.00 14.30 15.00 15.30 Bitte wenden Sie sich an den Pförtner im Rück gebqude des Verlags (zwischen RI und R 2) In stiller Trauer: Anne Wellenreuther geb. Bröhl Helene Widmayer geb. Bröhl und Familie Feuerbestattung: Freitag, 19. August, 14.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Mitgeteilt von der Friedhofver waltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Mannheim Heidelberg 5 r. 190 ler vegen „Spa- Malta. nan in talien, lande, nnien je vor Ost- ersten * die Repu- besu- isa in len schen nand- kon- nver- igiger t der mier- Wei- tom- kam gebot mms Kon- de 2u den Wer- , an „ die den nter- lurch b die N Wiet- hen lach om 1960, iche des kts- los- Nr. 190/ Donnerstag, 18. August 1960 MANNHEIMER MORGEN- Seite a v en had, sau Smuae 1MS KINO ALHAMBRA Teleron d 80 25 13.30. 16, 18.30. 21 Conny Froboess Peter Kraus „Conny u. Peter machen Musik“ (6) UNIVERSU Tel. 2 33 33 15.30, 18, 20.30 Carlos Thompson, Heidi Brühl „Der Held meiner Träume“(16) Schüler vorstellung 10.30 Uhr(6) „ROBINSON CRUSOE“ (am Tattersalh) R OVA. Telefon 4 03 96 13.30, 17.00 und 20.30 Uhr William Wylers(12) Die besten Jahre unser. 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August 1960/ Nr. 100 r Nr im Lande der biblischen Geschichte(V): 1 D den in der Wüste flieg 4 „Denn es Werden Wasser in der Wüste flleben.. 1 Aus dem ſagebuch einer Reise in Isroel/ Von unserem Redaktionsmitglied Werner Gilles Es ist immer wieder verblüffend, welche Sterne am Himmel und wie den Sand am Eier, und dafür das für ihr Leben Notwen- Veränderungen ein bißchen Wasser in die- Ufer des Meeres. Die Betriebsamkeit dige einzuhandeln. Eine märchenhafte Ge- sem Land hervorzubringen vermag. Dicht bei bleibt fast unverändert bis in das Siedlungs- sellschaft findet sich da zusammen, als Mit- Ru den Sanddünen der Küstenniederung reifen gebiet von Kiryad Gat, wo der kleine David telpunkt die Araber in wehenden Burnussen 80 Felder in geradezu paradiesischer Ueppig- die bekannte Ausein andersetzung mit dem mit schönen silbernen Dolchen im Gürtel Ue keit, stehen Gärten voller Blumen und blü- arroganten Riesen Goliatn hatte, und dann und ihre dichtverschleierten, mit Silber- da hender Sträucher, die durchaus mit den werden Vegetation und Straßenverkehr all- talern verzierten Frauen, die unter dem ta Schilderungen der Bibel übereinstimmen, mählich spärlicher. Auf den welligen Oed- vielen schwarzen Zeug, das an ihnen her- Le und selbst in den wüstesten Landstrichen flächen wandern, in Staubwolken gehüllt, unterhängt, wie lebende Mumien wirken. Sie 20 ohne jede Vegetation trifft man plötzlich Araberjungen mit ihren Ziegen- und Schaf- haben mit ihren Eseln und Kamelen noch suf Oasen mit grünenden Feldern und herden, und hin und wieder begegnet man lange unseren Weg durch die Wüste beglei-— fruchtbaren Plantagen, die um eine Wasser- einzelnen Eselchen und auch Kamelen, die tet, auf den sandigen Pfaden, die neben der stella herum angelegt sind. sich ihr bescheidenes Frühstück zusammen- Hauptstraße herlaufen und sich allmählich An einem Morgen sind wir in einem suchen. Neben der Straße läuft in schwar- entfernen, bis sie hinter irgendeinem Hügel Jeep hinausgefahren in die Wüste, auf der zen Eisenrohren die Wasserleitung, deren verschwinden. breiten Straße, die von Tel Aviv nach Süden Zapfstellen von den Herden der Nomaden Und dann beginnt die Steinwüste, eine in führt. Das Land schien schon lange vor umlagert sind; denn die natürlichen Brun- zerklüftete und zerrissene Mondlandschaft Se. uns erwacht, und trotz der frühen Stunde nen sind meist versiegt nach dem trockenen mit tief eingeschnittenen Tälern und steil 918 Winter, der kaum Regen brachte. Weiter zu- abfallenden Wänden, in die Regen und Wind tel rück sind die Lagerplätze der Nomaden, weit tiefe Furchen geschnitten haben. Die neue He auseinandergezogen liegen ihre großen Zelte Straße windet sich in unzähligen Kurven tas auf den Kuppen der Hügel ringsum. hindurch, steigt an und fällt in kühnen Ser- 5 be Der Verkehr wird immer dünner, und pentinen wieder zu Tal. Siedlungen sind nur Wasser för die Negev-Wäöste K. nur ab und zu tauchen aus der Einsamkeit noch wenig da, mal eine Pumpstation für die In solchen gewaltigen Rohren, die im Lande erzeugt werden, sollen die Flut Mi ein paar biblische Gestalten auf, Männer, die Oelleitung, die von Elath heraufxommt, mal die bisner 2 e Toten Meer verdunsten, A Negev Wüste Aden t 1 5100 h mit baumelnden Beinen auf Eseln reiten, eine Tankstelle oder ein Rasthaus, der ewalti Pl 1 Durchführung zehn Jahre vorgesehen sind N 6 und ihre Frauen, die das Gepäck auf dem Wüstenkibbuz S'deh Boker, das buen retiro J 5 1 05 1 art Kopf balancieren und zu Fuß hinterhergehen., des Staatspräsidenten Ben Gurion, und die a 5 5 5 5 Sek Ab und zu kreuzt ein Kamelreiter durch Ruinenstadt Advad, von der schon die Rede heit geraten war, bis der amerikanische anlage, eisgekühlten Getränken, einem Koh, de die Einsamkeit, das Gewehr quer vor sich war hier, auf deren Feldern man fleißig am Archäologe Nelson Glück es 1937 neu ent- der einmal ein Wiener gewesen ist, und em de im Sattel, so wie wir das von Karl May ken- Werk ist trotz der sengenden Hitze. Ganz deckte. Von hier nach Elath, der Pionier- zu fast jeder Mahlzeit obligaten Brathuhnn Wi nen, und dann taucht wie ein Fata Morgana allmählich wird's ein wenig freundlicher, die stadt am Roten Meer, das wie die meisten auf der Speisekarte. Das Wasser muß in Sch Beersheba aus der Oednis auf, mit seinen Landschaft belebt sich. Es wachsen wieder Meere blau ist, sind's nur mehr ein paar grogen Tankwagen herangeschafft werden, Ee neuen, weißen Häuserzeilen in breiten Tamariskenbüsche und hier und da eine Kilometer. In Elath wohnen etwa 3000 Men- und wen es gelüstet, in den brühwarmen Se Straßen und dem alten arabischen Stadtteil. Schirmakazie, in deren Schatten halbwilde schen, gibt es einen improvisierten Flus- Fluten des Salzmeeres zu baden, der muß St Es ist eine große Stadt geworden wieder, in Kamele ausruhen, und schließlich, schon an- hafen, Fischerboote, Handelsdampfer, eine für die notwendige Dusche hinterher drei de er 32 000 Menschen leben, und es ist der gesichts des Roten Meeres, arbeiten in einem Badeanstalt, teure Hotels und ein paar Mark bezahlen. Aber schließlich ist man 9 Marktplatz für die Beduinen, die sich hier Seitental die Timna Kupfer-Minen, ein von Kriegsschiffe, und gleich gegenüber in der froh, wieder hinauszukommen aus diesem an jedem Donnerstag treffen, um Kamele, König Salomon vor rund 3000 Jahren ge- engen Bucht liegt das transjordanische Hexenkessel, hinauf über den Meeresspie- H Ziegen und Esel zu verkaufen, Hühner und gründetes Unternehmen, das in Vergessen- Akaba. Salomons Hafen war hier, in dem gel in erträglichere Regionen. die vierhundertzwanzig Zentner Gold ge-(Wird fortgesetzt) Ja landet wurden, die— so steht im 1. Buch M. von den Königen— seine Knechte aus Ophir 191 holten, und irgendwo in der Nähe muß auch Di die Königin von Saba vorbeigezogen sein, fü 5 als„sie kam gen Jerusalem mit sehr vielem 19 Volk, mit Kamelen, die Spezerei trugen und 185 Kamelmarkt in Beershebo viel Gold und Edelsteine“. Die Hafenstadt bl Jeden Donnerstag ist in Beersheba, der Wü— Flath ist Lsraels der zun Indischen Seen lis stenhauptstadt im Negev, Beduinenmarkt, auf ein ehrwürdiger, aber sehr heißer, sich auch Er dem die Nomadenstämme, die in Israel geblie- nachts kaum abkühlender Platz, und zu EU den sind, Kamele, Esel, Ziegen und Hühner zu Recht brauchen seine Bürger keine Steuern II Mart bringen und für die Dinge ihres Lebens- zu bezahlen. W bedarfs einhandeln. Noch brütender ist die Hitze eigentlich di. nur am Toten Meer, zu dem von Beersheba Fo herrscht lebhafter Verkehr. Es wimmelt von aus eine andere, 1953 fertiggestellte Straße fe Motorrädern, Omnibussen, Lastwagen und abzweigt. Tadellos und glatt wie ein Prome- V Privatautos, zwischen denen gemächlich die nadenweg gleitet sie in sanften Kurven über kleinen Eselskarren zockeln, die die Motori- das Gebirge in die Unterwelt, in der 2000 sierung bisher nicht verdrängen konnte. Jahre vor Christi Geburt die Städte Sodom Sti Rechts und links der Straße begleiten uns in und Gomorra versanken und wo Lots un- de ständigem Wechsel sorgfältig bestellte Fel- gehorsames Weib zur Salzsäule erstarrte. Re der, die fleißig begossen und berieselt wer- Hier ist die Erde versengt von höllischen St den, Obst- und Weingärten, Siedlungen und Gluten, und es scheint wirklich so, als habe di Industrieanlagen, und immer wieder begeg- es Feuer und Schwefel geregnet. Aber auch Ul nen wir Fußgängern, einzeln und in Grup- an diesem unbeimlichen Ort, dem tiefsten* Pen, Soldaten oft und Mädchen in Uniform, Punkt der Erde, vierhundert Meter unter 1 die mitgenommen werden wollen oder auf dem Meeresspiegel, arbeiten Menschen. Dicht 2⁰¹ den Omnibus warten, und Kindern in hellen am Ufer des Sees sind zwei Fabriken in Be- Se Scharen, wie überall in diesem Lande, an-:. 8 trieb, eine, in der Brom, und eine andere, in 5 t 3 gesichts derer einem Erzvater Abraham ein- Ein Bropnen in der Wäĩste der Pottasche aus der achtundzwanzigpro-„Lots Wife lnn“. källt und das Bibelwort: Ich habe mir selbst Die Wasserstellen in der Negev-Wüste sind immer von den Herden der Araber umlagert. zentigen Salzlösung des Toten Meers gewon- Ein Gasthaus an den Ufern des Toten Meeres 175 geschworen, spricht der Herr... daß ich dei- Die genügsamen Ziegen und Schafe, die zuischen Sand und Steinen ihr karges Futter nen wird. Für die Touristen ist„Lot's Wife ist nach Lots ungehorsamer Frau benannt, die 7 nen Samen segnen und mehren will wie die zusammensuchen, werden hier getränkt. Aufnahmen: Werner Gilles, Government Press Office Inn“ da, mit einer ausgezeichneten Klima- hier in der dhe zur Salzsdule erstarrte. R Immabilien Famil i 5 . zenanseigen 15 1. Z. Elegant ausgestattetes EIn Junge ist angekommen. 5 0 288 88 In dankbarer Freude: en V wuma Hoffmann geb. Schön 5 2 O nu Alfred Hoffmann ge 2 7 Mhm.-Sehönau, den 17. August 1960 1 im Landkr. Mannheim zu verkuufen. en e S1 Be Das Objekt umfaßt 2 Etagen mit je 3 Zimmern, 1 3 fe. Küche, Bad, Veranda, Garage, es ist mit Zen- Ti tralheizung ausgestattet. 7 50 Zz WiekER 5 Kaufpreis 150 000, DM, Anzahlung etwa 500%, 4 S Uner State Spezialist le, 8 ist angekommen. mod. Berufsmäntel a Anfragen erbittet das alleinbeauftragte& 1* 20 Indanthren-Farben St Mar rans Mannheim, inger Str. 51 Immobilien- und Treuhandbüro V 85 75 9 8 7 1 me hweteingef 1 . 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FC Köln kam in seinem ersten Meisterschaftsspiel gegen Schalke 04 auf eigenem Platz nicht über ein 313(2:1) hinaus. Vor 35 000 Zuschauern mach- ten sich bei den Kölnern in der zweiten Halbzeit die Anstrengungen aus dem Sams- tagspiel gegen Real Madrid immer stärker bemerkbar. Müller brachte die Kölner nach Kurzpaßspiel mit Schäfer in Führung(17. Minute). Nach einem indirekten Freistoß er- höhte Thielen(39.) auf 2:0, aber fast mit dem Pausenpfiff gelang Soya mit einer groß- artigen Einzelleistung das wichtige An- schlußtor. Der gleiche Spieler erzielte auch den Ausgleich(52). Postwendend verwan- delte Sturm einen von Horst an Müller ver- wirkten Elfmeter, aber Koslowski(73.) schaffte mit einem Kopfballtor nach einer Ecke Klodts doch noch einen Punkt für Schalke. Beste Spieler waren Stollenwerk, Sturm, Schäfer und Müller bei Köln, auf der Gegenseite Broden, Laszig II, Nowak und Jagielski. Historische Olympiafahne in Rom Die historische Olympiafahne aus dem Jahre 1920 ist gestern auf dem Luftwege aus Melbourne, der Austragungsstätte der letz- ten Olympischen Spiele, in Rom eingetroffen. Die goldumrandete weiße Fahne mit den fünf olympischen Ringen wurde erstmals 1920 in Antwerpen gehißt. Bis zur Eröffnung der olympischen Spiele in Rom am 25. August bleibt die Fahne im Gewahrsam der austra- lischen Gesandtschaft in Rom. Sie wird am Eröffnungstag vom Bürgermeister Bernhard Evans aus Melbourne dem römischen Bürger- meister Urbano Ciocetti feierlich übergeben werden. Auf dem Flugplatz Ciampino wurde ciie Fahne für kurze Zeit entrollt, um den Fotografen Gelegenheit zu geben, sie im Bilde festzuhalten. Wagner schwamm Rückenrekord Seine weiter ansteigende Formkurve be- stätigte Wolfgang Wagner(Chemnitz) bei den Schwimmeisterschaften der Zone in Rostock mit einer neuen hervorragenden Steigerung. Er kam über 100 m Rücken auf die deutsche Rekordzeit von 1:03.0 Minuten und lieg seinen alten Widersacher Dietze (Leipzig) diesmal klarer als bei den letzten Zusammentreffen in München unc Leipzig zurück. Eine schwache Vorstellung gab da- gegen der Leipziger Olympiakämpfer Kon- rad Enke über 200 m Brust als Fünfter in 2:42,8. Egon Henninger Rostock) gewann in ausgezeichneten 2:39, 0 Minuten. Einen wei- teren deutschen Rekord gab es iber 1500 m Kraul der Damen durch Bärbel Zimmermenn (Rostock) in 20:22,8 Minuten. zwei Minuspunkte auf dem Konto, die bei der Ausgeglichenheit der bisher in der obe- ren Tabellenhälfte rangierenden Vereine recht schwer drücken können, dagegen ver- stand es Vizemeister Sandhofen, auch ge- gen einen so ehrgeizigen Gegner wie Neu- ling Ilvesheim seine spielerischen Qualitä- ten zu beweisen. Für die engere Wahl emp- fahlen sich weiterhin neben Pforzheim auch der ASV Feudenheim, bei dem allerdings abzuwarten bleibt, ob er mit Himmler und Teichmann wieder konstanter in seinen Lei- stungen wird. Von den Karlsruher Verei- nen scheint der FV Daxlanden wieder ⁊u „kommen“. Das 1:0 beim Karlsruher FV brachte jedenfalls eine sehr gute Ausgangs- position. Die zweite Runde bringt den Mannhei- mer Vereinen ausnahmslos Gelegenheit, ihr Punktverhältnis zu egalisieren bzw. weiter auszubauen. Mit Aufsteiger Ilvesheim, Phö- nix und VfL, haben die drei Verlierer des Vorsonntags Heimspiele, wobei lediglich die Aufgabe für den MFC undankbar ist, denn Sandhausen hat sich gerade auswärts schon immer tapfer geschlagen und die Fa- voriten recht schlecht aussehen lassen. Der VfL, der dies als Letzter verspürte, müßte mit dem Neuling ASV Eppelheim sicher auch von der SpVgg II- einen vollen Erfolg über den FC Neureut erwarten, nachdem die Karlsruher zuletzt gegen Walldürn nur ein mageres 1:1 erreichten. Feudenheim zeigte beim 5:1 so eindeutig die Grenzen des VfB Leimen auf, daß man Sandhofen auch auf dem Platz des VfB eine Chance einräumen kann. Eebenso ist Feudenheim bei der recht schwach gestarteten SG Kirchheim zumin- dest für einen Punkt gut. Es spielen: Samstag: SG Kirchheim— ASV Feudenheim; Phönix Mannheim— SV Sandhausen; SpVgg Birkenfeld— VfR Pforz- heim. Sonntag: Spfr. Forchheim— FV Dax- landen; VfL Neckarau— ASV Eppelheim; Kickers Walldürn— Karlsruher FV; SpVgg Ilvesheim— FC Neureut; VfB Leimen— SpVgg Sandhofen. fertig werden und vesheim darf man Bruch Altig- Ziegler! Der Düsseldorfer Sport- Informations- dienst,„sid“, der bereits unmittelbar nach Rudi Altigs Titelgewinn in Leipzig von einer Krise im Verhältnis zwischen dem Verfolgungs- Weltmeister und sei- nem langjährigen Betreuer Karl Zieg- ler berichtet hatte(gl.„MM“ vom 8. August), veröffentlichte gestern eine Meldung, wonach sich Rudi Altig„end- gültig von Ziegler getrennt“ habe. Karl Ziegler war gestern nicht anzutreffen. Seine Frau erklärte, daß weder sie noch ihr Mann etwas von einem Bruch wüß- ten, sie bestätigte allerdings, daß ein „Zwiespalt“ vorhanden sei. Das IOC tagt: erbitterte Nuseinanderselaung au erwarlen Es geht um eine großzügigere Auslegung des Begriffs Amateur 4 In Rom tritt am Freitag, eine Woche vor dem Beginn der Olympischen Sommerspiele, das Internationale Olympische Komitee(IOC) zusammen. Auf der Tagesordnung stehen vor allem drei Themen: 1. Die Amateur- Bestimmungen. Es besteht eine starke Bewegung, die sich für eine groß- zügigere Auslegung des Begriffes Amateur einsetzt. Der Schweizer Major Albert Mayer hat vorgeschlagen, das IOC solle nur den Profl-Begriff definieren. Alle anderen Sport- ler seien als Amateure zu betrachten. Die So- wjets sind für diesen Plan, der Westen ist zu einem großen Teil dagegen. 2. Die Beschränkung der Olympischen Spiele. Ein großer Prozentsatz der IOC-Mit- glieder ist für eine Einschränkung der bei den Olympischen Spielen zugelassenen Diszi- plinen, die in diesem Jahr 8000 Sportler aus 87 Ländern nach Rom geführt haben. Die So- Wzets wollen das Programm vergrößern und die Dauer der Spiele von 19 Tagen auf volle drei Wochen ausdehnen. 3. Die Wahl eines neuen IOC-Präsidenten. Nach 8jähriger Amtszeit ist der Amerikaner Avery Brundage zurückgetreten. Die Sowjets Wollen ihren Vertreter Constantin Andrianow oder einen anderen der Ostblock-Delegierten als neuen Präsidenten. Eine Kompromiß- lösung wäre die Wahl des Engländers Lord Burghley, Marquess of Exeter, eines ehema- ligen Goldmedaillengewinners im Hürden- lauf. Burghley genießt auch unter den Ost- vertretern Ansehen. Er dürfte gewählt wer- „Goldenes Tor“ unmittelbar vor Abpfiff: Aueh in Berlin nur knapp für Real Drei Tage nach dem 5:4-Erfolg über den 1. FC Köln kam Real Madrid vor 65 000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion zu einem schwer erkämpften 1:0-Sieg über eine Kombination Hertha BSC/ Viktoria 89. Das entscheidende Tor flel erst 5 vor dem Abpfiff durch Mateos, der in der 65. Mi- nute für den verletzten del Sol aufs Spielfeld gekommen war. Trotz des Sieges waren die Zuschauer von Real Madrid etwas ent- täuscht. In technischer Hinsicht waren die Spanier zwar haushoch überlegen, aber die Berliner wogen das durch eine große kämp- ferische Leistung auf. Vor allem Torwart Tillich und der rechte Verteidiger Spohn überragten, wobei Spohn zeitweise sogar den linken Flügel mit Puskas und Gento lam- legte. Auch di Stefano hatte gegen Hertha- BSC-Stopper Dr. Schüler einen schweren Stand. Doch noch ein Basketball-Sieg Die von der Sowjetzone gestellte deutsche Basketball-Vertretung kam in Bologna zu ihrem ersten und einzigen Erfolg im Rah- men des vorolympischen Turniers. Sie ge- wann gegen Thailand mit 84.52(39:24), be- hält aber mit 2:4 Punkten hinter Belgien (6:0) und Kanada(4:2), die sich für die Zwi- schenrunde qualifizierten, den dritten Platz in der Gruppe A. Thailand ist mit 0:6 Punk- ten Letzter. Der achte Teilnehmer an der Zwischen- runde wurde mit Jugoslawien ermittelt. Die Jugoslawen gewannen gegen Oesterreich mit 77:55(44:30) und nehmen bei 4:2 Punkten zu- sammen mit Ungarn(6:0) als Vertreter der Gruppe C an der Zwischenrunde teil. Auch Polens Leichtathleten gerüstet Glänzende Form zeigten Polens Leicht- sthleten bei Olympia-Prüfungskämpfen in Hindenburg mit einigen neuen Landesrekor- den. Hammerwurf- Europameister Tadeusz Rut steigerte seine eigene Höchstleistung von bisher 65,84 m auf 66,83 m. Im Kugelstoßen kam Alfred Sosgornik auf 18,29 m. Weitere neue Landesrekorde gab es bei den Frauen durch Klimaj im Kugelstoßen mit 15,28 m, in der 4-mal-100-m-Staffel in 45,7 Sek. und durch Helena Rychter über 100 m in 11,6 Sek. (Einstellung der Höchstleistung). Billard-Schaupartie am Montag in Feudenheim Im Feudenheimer„Goldenen Stern“ (Hauptstraße 42) wird am Montag ein Bil- lard- Schaukampf zwischen dem baden-würt⸗ tembergischen Spitzenspieler Erich Kiese- wetter(Heidelberg) und dem rheinland-pfäl- zischen Meister Hermann Muskopf(Ludwigs- hafen) ausgetragen, die sich in einer freien Partie auf 400 Punkte gegenüberstehen. An- schließend folgt ein Kunststoß-Programm. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. den, falls die Kampagne für Andrianow nicht zum Ziel führt, Die Sowjets wünschen ferner, daß jedes Land, das an den Spielen teilnimmt auch im IOC vertreten ist. Im übrigen wird erwartet, daß es zu erbitterten Wortgefechten kommen wird. J. Lyman Bingham vom ame- rikanischen NOK meinte, es werde wohl viel Feuerwerk, aber wenig Taten geben. FIFA-Vizepräsident für dreijährigen Turnus: omptomiß im Jauæienen um Fußball- wl? Die nächsten Termine im Mittelpunkt der Tagungen in Rom Der Welt-Fußball hat in den letzten Tagen vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rom seine großen Kongresse. Das war schon 1952 nicht anders; denn es erspart einem Teil der Uberseemitglieder, die ohnehin Olympia- gäste sind, neue Reisen. Den Anfang macht am Sonntag der 1954 gegründete europäische Verband(UEFA). Dann ist zwei Tage lang der Weltverband(FIFA) an der Reihe, der zahl- reiche wichtige Punkte auf seinem umfang- reichen Programm hat. Sehr sicher wird es beim FIFA-Kongreß einen Rekord geben: Zum ersten Male dürfte die Zahl der Mitglieder die 100 übersteigen, wenn Kamerun, Marokko, Tunesien, Kenya, Sierra Leone, Nigeria, Uganda, Puerto Rico und Malta aufgenommen werden, die durch- weg schon vorläufige Mitglieder und damit zum internationalen Spielbetrieb zugelassen sind. Die vor allem vom Ostblock vorgeschlagene Revision der Statuten ist auf einen Außer- ordentlichen Kongreß am 28./ 29. September 1961 in London verschoben worden, weil das Studium der Anträge Zeit erfordert. Im Mit- telpunkt steht die Weltmeisterschaft 1966. Deutschland DFB), England und Spanien ha- ben sich beworben. Nach dem in Lissabon be- schlossenen Modus wäre 1970 wieder eine Ueberseenation an der Reihe, und der Aus- Weg, zwei von diesen drei Ländern zu beauf- tragen, wenn auch eines erst für 1970, ist ver- baut. Der Schweizer Ernst Thommen, Vize- präsident des Weltverbandes hat den Vor- schlag gemacht, 1965(also ein Jahr früher) und 1968 Europa zu wählen und 1972 die Ueberseestaaten zum Zuge kommen zu las- sen, von denen Mexiko und Argentinien sich für 1970 beworben haben. Hier wird der europäische Block mit seinen 32 Stimmen ach Aufnahme von Malta am Vortage) gro- Bes Gewicht haben. Im europäischen Verband scheidet Gustav Sebes(Ungarn) als Vizepräsident aus. Vier Mitglieder des Exekutiv-Komitees stellen sich (Was satzungsgemäß zulässig ist) nach dem Ausscheiden wieder zur Wahl. Sie haben sie- ben Konkurrenten! Im Weltverband ist unter anderem ein Nachfolger für den verstorbenen Zwei Veranstaltungen im Profi-Boxsport: Senol⁊ braucht einen überzeugenden Sieg In Bielefeld steht der Kampf zwischen Hack und Ball im Mittelpunkt Nachdem es seit Monaten im deutschen Berufsboxsport sehr still war, bringt der Freitagabend gleich zwei Veranstaltungen: In der Berliner Deutschlandhalle mit Gustav Scholz gegen John MeCormack als Mittel- punkt und in Bielefeld mit den Halbschwer- gewichtlern Erwin Hack und Helmut Ball im Hauptkampf. Seit dem 2. April mit dem Punktsieg über Mazzola in München stand Scholz nicht mehr im Ring. Der Mittel- gewichts- Europameister weiß selbst noch nicht, wie sich die Dinge um seine Titel- Verteidigung gegen Papp und die geplante Amerikareise gegen Giardello entwickeln. John Mecormack ist ein hart schlagender Rechtsausleger, der 1956 als Amateur in Melbourne(Besieger von Kienast) unter die letzten Vier kam und von seinen 28 Profi- kämpfen nur zwei durch Abbruch verlor. Gegen den Schotten wird sich also Scholz vorsehen müssen. Andererseits weiß der intelligente Champion, was auf dem Spiel steht. Scholz braucht einen überzeugenden Sieg für die weiteren Aufgaben in den kom- menden Wochen. Helmut Ball ging im Titelkampf mit Erich Schöppner glatt über die Runden. Diese Empfehlung und sein entscheidender Sieg über Mildenberger werden genügen, in sei- ner Heimatstadt Bielefeld die nötige Re- sonnanz zu finden. Hack ist ein unangeneh- mer Gegner, der dem härter schlagenden Ball sicherlich Arbeit machen wird. Brandenburger als Sparrings- partner Westdeutsche Boxer in Grünwald Seit Montag befinden sich die vier west- deutschen Olympiateilnenmer im Boxen, Manfred Homberg Oüsseldorf), Horst Ra- scher(Karlsruhe), Eberhard Radzik(Stutt- gart) und Emil Willer Leverkusen) in der Sportschule Grünwald bei München unter der Leitung der beiden DABV-Trainer Os- kar Sänger und Karl Feldhus im Abschlug- training für die Olympischen Spiele. Am 20. August werden die Boxer nach Rom fliegen. Die Grünwalder Tage sollen mit Waldläufen, Gymnastik, Gerätearbeit und Sparring aus- gefüllt werden. Leider steht nicht die nötige Anzahl von Sparringspartnern zur Verfü- gung. Die„Fliege“ Homberg muß beispiels- weise immer mit dem Bantammeister Rascher die Handschuhe kreuzen, Mittelgewichtler Radzik und der Halbschwergewichtler Willer haben es wesentlich besser. Ihnen stehen der Halbmittelgewichtler Erich Schichta (Aalen) und der Schwergewichtler Adolf Brandenburger(Hockenheim) zur Verfü- gung. Holländer Karel J. Lotsy zu finden. Professor Dr. Zimmermann OMeutschland) hat vier Mit- pewerber. Es wählt hier nur der europäische Block. Sechs Kandidaten, darunter ebenfalls Professor Zimmermann, kommen für die bei- den Posten im Exekutiv-Komitee der FIFA in Frage. Seine letzte Tagung als Generalsekretär macht der Schweizer Kurt Gassmann mit, zu dessen Verdiensten die wirtschaftlich ausge- zeichnete Situation des Verbandes mit rund 3,5 Millionen Schweizer Francs Vermögen zu rechnen ist. Sein Nachfolger steht mit Dr. Helmuth Kaeser, bisher beim Schweizer Fuß- ball-Verband, bereits fest. Einen interessanten Vorstoß hat England unternommen: Die UEFA soll festlegen, daß ein gewisser Prämiensatz bei den Spielen um den europäischen Vereinspokal nicht über- schritten werden darf. Es ist der Versuch eines„kalten Schlages“ gegen die von spani- schen Klubs gezahlten Mammutsätze. Am Rande des FIFA- Kongresses liegen einige interessante Dinge. Die Farbigen Süd- Afrikas wollen, wie schon 1958 in Stockholm, ihren Verband mit dem Sitz Durban aufge- nommen wissen. Dem steht eine Bestimmung entgegen, wonach jedes Land nur ein Mit- glied haben kann und Südafrika ist bereits in der FIFA. Bulgarien fordert den Ausschluß von Nationalchina(Taiwan) und erneuert da- mit einen Vorstoß, an dem die Volksrepublik China 1958 scheiterte. Holland will die Frage des Fernsehens einheitlich geregelt wissen. Auch in Tokio Fußballturnier Dr. Nozu, der Präsident des japanischen Fußball- Verbandes und Mitglied des NOK erklärte zur Frage, ob tatsächlich Fußball aus dem Programm der Olympischen Spiele 1964 in Tokio gestrichen werden solle:„Das Ge- genteil ist der Fall. Es könnte keine bessere Gelegenheit geben, den Fußball in Japan zu fördern; denn wir haben eine internationale Propaganda wirklich nötig.“ Dr. Nozu wünscht einen deutschen Fußball-Trainer, der neben der Vorbereitung der Nationalelf auf die WM-Qualifikation mit Südkorea und Indonesien auch eine Olympia- Vertretung aufbauen soll. Japans Fußball ist— nach europaischem Maßstab gewertet— noch um Jahrzehnte zurück, zumal es Klubs nach unserem Muster nicht gibt, sondern vorwie- gend an den Hochschulen Fußball gespielt wird. Mit Dettmar Cramer, dem langjäh- rigen Verbandssportlehrer des Westdeut- schen Fußball-Verbandes, hatte Dr. Nozu in Köln eine erste Unterredung. Er möchte ihn am liebsten nach den Olympischen Spielen sofort mit nach Japan nehmen. Die Frage ist dabei allerdings, ob der WFV Dettmar Cramer für die vorerst vorgesehenen zwei Jahre beurlauben würde. DMM- Meisterschaft schon samstags Die DMM- und DaMM- Meisterschaften des Leichtathletikkreises Mannheim begin- nen schon am Samstagnachmittag um 1 auf dem Postplatz. Da mit einer großen B. teiligung gerechnet wird, ergeht an alle Kampfrichter die Bitte, rechtzeitig zu er- scheinen. N Leichtathleten zum 27. Male gegen die Schweiz: 5 Generalprobe für Olympia-Kämpfe Deutschlands Leichtathleten treffen am Wochenende in Freiburg zum 27. Male auf die Schweiz. Es ist die Fortsetzung einer alten kreundschaftlichen Verbindung, die bis zum 4. September 1921 zurückgeht, als der erste Länderkampf einer deutschen Leichtathletik- Mannschaft überhaupt gegen die Schweiz stattfand. Dieser Kontakt zwischen der Schweiz und Deutschland ist immer erhalten geblieben, obwohl er vom Leistungsvergleich her nicht den Anreiz bietet wie vielleicht Treffen mit Polen oder Großbritannien. Das aber allein ist nicht entscheidend. Für die Olympiakämpfer beider Mann- schaften handelt es sich bei diesem Kampf in Freiburg um eine Generalprobe vor Rom. Besonders interessant versprechen die Ren- nen über 100 m, 800 m und 400 m Hürden zu werden. Die Gäste besitzen in beiden Staf- feln eine gute Chance, die bestehenden Lan- 4 Die täglich auf 18.30 Uhr an- gesetzten Flaggenkissungen für eingetroffene Mannschaften im Olympischen Dorf erfuhr eine Unterbrechung. Drei neue Na- tionen waren zwar vertreten, werben fallen im Stadtbild von Rom auf. In Tausenden von Schriften Aber auch andere Länder sind nicht faul. So mahnt ein riesiges Schriftplakat an der Via Olum Olympische Kuriositäten aus Rom umzugehen weiß, Italiens Ferienorte. Sportstudenten sollte Nndet kategorische Hinweisschild:„For Pounds multiply by 2,2“. Für die schwierig sein, die Kilo mit 2,2 zu multiplizieren, um das Ge- wicht in amerikanischen Pfun- 8 das Fahrzeug kam, fand er Bus und Anhänger getrennt und dazu einen polizeilichen Strafbesckeid über 50 DM wegen falschen Parſcens. Das NOK lehnte die Zahlung dieser Gebühr ab. Man meinte, das ließe sich xqum als es nicht aber die Zeremonie mußte aus- fallen. An Italiens wichtigstem Feiertag der Sommermonate, dem Ferragosto oder Maria Himmelfahrt, war die bei der Flaggenhissung diensttuende Polizeikupelle nicht dazu zu be- wegen, ins Olympische Dorf zu kommen. Ihr Festtag ging vor. * Die Werbung spielt auch bei den Olympischen Spielen eine Rolle. Italienische Industrie- Rrmen, die sich in den Dienst der olympischen Sache stellen, proftieren auch davon, denn vor allem die Verhehrsmittel pia:„Besucht Griechenland, den Ursprung der IImpischen Spiele.“ * Das Essen in den Küchen des Olympischen Dorfes ist von einer Güte und Reichhaltigkeit, daß Trainer und Ohiatielle Sor- gen haben, ihre Athleten könn- ten zu viel des Guten nehmen. Die Amerikaner wollen diesem Ubel praktisch zu Leibe rücken. An jedem Aufgang ihres Quar- tiers steht maknend eine riesige Dezimaluaage, die nicht zu überseken ist. Und wer mit den angezeigten Kilozahlen nickt den zu errechnen. An der Waage Olympiavorbereitung verbuchen. wird es also nicht liegen.* Die Sowjetdelegation hat um ein Eætra-Bett für einen ihrer in Rom weilenden Teilnehmer gebeten und es auch erhalten. Es handelt sich um den bekann- ten Basketballer Aleei] Kru- mintsch, der die stattliche Länge von 2,18 Metern aufweist und der in einem normalen Bett die Beine über die Bettkante hün- gen lassen müßte. Jetzt schlum- mert der Riese geruhsam in einem 2.40 Meter langen Unge- tüm von Bett. Die deutschen Segler sind in- zwischen in Neapel versammelt. Als einer der letzten traf Rolf Mulka ein. Der Eæueltmeister der Flying Dutchmen erntete gleich den Spott der Schaden- freude. Mit einem Kleinbus und dem Boot auf dem Anhänger war er zu der weiten Reise ge- startet. In Müncken besuchte er die NOK Geschäftsstelle, und als Mulka wieder zu seinem 5 desrekorde über 4 mal 100 m(40,8) und 4 ma 400 m(3:10,3) zu verbessern. 5 In Koblenz trifft sich die Spitzenklass aus Holland, Italien, Frankreich, Belgien, Oesterreich und Deutschland zu einem inte nationalen Frauensportfest, das durch die Unterstützung des DLV den Charakter eine vorolympischen Prüfung erhält. Sämtlich Wettbewerbe bieten den Olympia-Teilneh merinnen der beteiligten Länder noch e mal die Gelegenheit zu einem letzten Kräfte- messen vor Rom. 5 „Erster Schritt“ für Radsport- Nachwuchs s Der Badische Radsportverband gibt auch in diesem Jahr dem radsportbegeisterten Nachwuchs Gelegenheit, sich in einem An- fänger- Wettbewerb die ersten Sporen zu verdienen und unter rennmäßigen Bedingun- gen auszuprobieren, ob er nicht an dieser Sportart Gefallen finden könnte. Teilnahme- berechtigt bei diesen„Ersten Schritt“ sind alle Jugendlichen aus Nordbaden, die nach dem 1. Januar 1960 das 14. oder 18. Lebens- jahr vollendet und bisher an keinem Rad- sportwettbewerb teilgenommen haben. Es kann mit Touren-, Sport- und Rennrädern gestartet werden. Fahrer mit Touren- und Sporträdern erhalten gegen Teilnehmer mit Rennrädern entsprechende Vorgaben. Für alle Fahrer besteht Versicherungs- schutz. Austragungsort ist Oberhausen bei Waghäusel, wo das Rennen am 21. August 1960, 14 Uhr, auf einem einwandfreien Rund- kurs(Asphaltstrecke) von 1,5 km stattfindet. Die Jugend von 14 bis 16 Jahren fährt fünf Runden= 7,5 km; die Jugend von 16 bis 18 Jahren fährt zehn Runden 15 km. Die je- weils fünf Erstplazierten erhalten Ehren- gaben und Medaillen. Nummern-Ausgabe und Umkleidelokal: Spargelhalle Oberhau- Sen. Start und Ziel: Wiesentaler Straße. Meldungen sind zu richten an: Emil Börzel, Oberhausen Baden über Schwetzin⸗ gen, Wiesentaler Straße 55. Für Fahrer aus dem Stadt- und Landkreis Mannheim besteht Meldegelegenheit bei Willi Härer, Mann- heim-Neckarau, Waldhornstraße 74. Melde- schluß ist der 20. August 1960. 5 B 12002 aa Hhoepfner PIISNER Seite 12 MANNHEIMER MORGEN Donnerstag, 18. August 19607 Nr. 190 7 Nr Wir suchen in Dauerstellung 10 Uverlässige Kraftfahrer D mit Führerschein Klasse II und 5 Hei 0 i der Beifahrer 5 dos beach 0 ANRERRKROHLEN, Mannheim Lagerstr. 21 Tel. 3 41 07 QS SEQ F 5 5 K N 1 K der BAU-IHINGENIEUR in P3 8 bzw. 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Danach ist für die Anmeldung einer Preisempfehlung einschließlich der Aenderung einer ange- meldeten Empfehlung eine Gebühr von 25 DM zu entrichten. Für Verfügungen, die in entsprechender Anwendung des 8 17 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkung gegen Preisempfehlungen ergehen, sowie für Verwaltungsakte, mit denen die Auf- hebung solcher unanfechtbarer Verfügungen abgelehnt wird, ist ein Gebührenrahmen von 200 bis 2000 DM vorgesehen. Die Ver- ordnung soll rückwirkend in Kraft treten. Supermärkte in Köln Weston kommt ins Rheinland (VD) Die dem Weston-Konzern nahe- stehende„Deutscher Supermarkt Handels- GmbH“, München, wird in den nächsten Monaten in Köln zwei Supermärkte mit ins- gesamt 1400 am Verkaufsfläche eröffnen. Die beiden Großraumläden sind die ersten der Gesellschaft in Nordrhein- Westfalen und werden neben dem üblichen Sortiment Frischfleisch in Selbstbedienung verkaufen. Wie die Verwaltung mitteilt, ist die Eröff- nung weiterer Supermärkte im Laufe des Jahres in Norddeutschland beabsichtigt. I Chemie hatte kein Glück bei neuen Mitgliedern (pgz) Aus dem Rechenschaftsbericht des Hauptvorstandes der IG Chemie im DGB, der dem Dortmunder Gewerkschaftstag vor- gelegt wurde, geht hervor, daß von den in den Jahren 1957 bis 1959 neu aufgenomme- nen 228 226 neuen Mitgliedern 191 000 die Mitgliedschaft nach kurzer Zeit wieder auf- gegeben haben. Diese Zahl erscheine um S0 beachtlicher als die 191 000„vergebens auf- genommen“ Mitglieder eine„kolossale Ver- waltungsarbeit“ verursacht hätten. Britischer Kredit kür Indien (VWD) Großbritannien gewährt der indi- schen Regierung eine weitere Anleihe in Höhe von zehn Millionen Pfund Sterling zur Unter- stützung des letzten Jahres des zweiten in- dischen Fünfjahres-Planes(1960/61). Ein ent- sprechendes Abkommen zwischen beiden Ländern wurde in Neu Delhi unterzeichnet. Indien hat damit von der britischen Regie- rung seit 1958 insgesamt 75,5 Millionen Pfund Sterling(874,86 Millionen DM) erhalten. GESCHTFTSBERICHTE Anlage- Gesellschaft für französische Aktien- werte mb: Für den am 5. August 1959 von einem deutsch-franzöischen Bankenkonsortium (als Depotbank fungiert die Commerzbank AG) aufgelegten Agefra-Fonds wird der erste Rechenschaftsbericht vorgelegt. Am 30. Juni 1960 betrug das Fondsvermögen 111,66 Millio- nen DM. Je Zertifikat sind heute(Börsennotiz vom 17. August) 131,30 DM zu zahlen; der erste Ausgabepreis betrug 100 DM. Der Wertzuwachs liegt über der durchschnittlichen Kursent- wicklung an der Pariser Börse. Für das Be- richtsjahr, das knapp elf Monate umfaßt, wer- den an die Anteilseigner 6 DM ausgeschüttet. Deutsche Dampfschiffahrts- Gesellschaft„Han- sa“, Bremen: Mit einem Schiffahrtsbetriebs- ergebnis von rund 33 Millionen DM wurde 1959 das Ergebnis des Vorjahres erreicht. Der HV am 29. August wird wieder eine Dividende von 6 Prozent vorgeschlagen. Stuttgarter Straßenbahn AG, Stuttgart: Laut HV- Beschluß wird das Grundkapital um 5 auf 30 Millionen DM aufgestockt. Die Ver- waltung hält die Dividendenaussichten nach wie vor für gering. Ende 1959 stand ein Ver- 3 von 4,36 Millionen DM in der Bi- anz.. und der Friedrich Uhde GmbH. Oortmund) unterzeichnet wurde. Die Kosten des Projekts Nach Mitteilung der Bayer- Verwaltung werden nach Mitteilung der auf deutscher Seite feder führenden Farbenfabriken Bayer AG auf rund 110 Millionen DM, die Bauzeit auf drei bis vier Jahre veranschlagt. Das im Rahmen des indischen Fünfjahres- Planes zu erstellende Werk wird auf der Ba- sis indischer Rohprodukte wie Toluol, Benzol und Naphthalin 40 verschiedene Zwischen- Produkte für die weiter verarbeitende Indu- strie— vor allem Farbstoffe, Kunstharzlacke, Kautschukhilfsmittel und pharmazeutische Produkte— herstellen. Damit wird ein wich- tiges Verbindungsglied zwischen den Koke- reien der indischen Stahlwerke Rourkela, Durgapur und Bhilai und der chemischen In- dustrie Indiens geschaffen. Indien mußte diese Zwischenprodukte bisher zum größten Teil einführen. Die nunmehr beschlossene Eigenproduktion wird eine jährliche Devisen- ersparnis von rund 25 Millionen DM ermög- lichen. haben sich die drei Chemiewerke verpflichtet, die modernsten Produktionsverfahren zur Verfügung zu stellen und zusammen mit der Friedrich Uhde GmbH. technische Hilfe bei der Planung, Errichtung und Inbetriebnahme des Werkes zu leisten. Bei der Ausschreibung für die Maschinenlieferungen aus der Bun- desrepublik werden die technischen Abtei- lungen der BASF und der Friedrich Uhde GmbH. den indischen Vertragspartner unter- stützen. Es wird damit gerechnet, daß sich an dem indischen Projekt über 300 Maschinen- hersteller allein aus der Bundesrepublik be- teiligen. Die in den Gesamtkosten des Projekts ent- haltenen Aufwendungen für die technische Beratung und die Bereitstellung von Lizen- zen und Patenten werden den drei deutschen Chemiegesellschaften in der Form vergütet, daß sie im Nennwert des gleichen Betrages Aktien einer, von der indischen Regierung noch zu gründenden Gesellschaft erhalten. Die drei deutschen Firmen sind verpflichtet, diese Aktien mindestens zehn Jahre nicht zu veräußern. Hartnäckiges Sommer- Tief der Trampfrachten Index der Tanker fahrt nahm dagegen zu (UP I) Die Frachtraten in der Linienfahrt und in der Tankerfahrt haben sich von Juni auf Juli leicht erhöht, während die Tramp- raten weiter zurückgegangen sind, teilte das Bundesverkehrsministerium am 17. August mit. Der Index für die Linienfahrt ver- besserte sich von 121,4 auf 121,7 Punkte (zweites Halbjahr 1954 100). Der Index kür Stückgut rückte in dieser Zeit von 101,1 auf 101,4(Dezember 1959= 100); der Index für Massengut blieb unverändert auf 99,7 Punkten Dezember 1959 100). Der Index der Trampfahrt ging von 68,7 Punkten im Juni auf 66,5 Punkte im Juli 1960 zurück (zweites Halbjahr 1954 100). In der Tan- kerfahrt stieg der Frachtindex von 41,0 auf 46,9(Scale= 100). Das Bundesverkehrsministerium erklärte zu diesen Angaben unter anderem: die leicht ansteigende Tendenz der Linienraten setze sich fort, hauptsächlich als Folge der revi- dierten Raten nach der Ostküste Mexikos und der im ein kommenden Verkehr um fünf Betriebsausgaben bei gemischt-genutzten Kraftfahrzeugen Zwischen freiberuflicher Benutzung und der Fahrt zur Arbeitsstätte Für Fahrten zwischen Wohnung und Ar- beitsstätte können Arbeitnehmer bekannt- lich ihre Kraftfahrzeugkosten pauschal nach § 9 Zifk. 4 ESt& in Verbindung mit 8 26 EStDV geltend machen. Statt dessen kön- nen kraft ausdrücklicher gesetzlicher Vor- schrift nicht die tatsächlichen Aufwendun- gen geltend gemacht werden, auch wenn sie höher sind. Andererseits werden die Pausch sätze ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Kfz- Aufwendungen gewährt. Es ist nun die Frage aufgetreten, ob ein Arbeitnehmer, der außer seinem Arbeitslohn auch Einkünfte aus selbständiger Tätigkeit hat, und der sei- nen Pkw außer für die Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte auch betrieb- lich benutzt, die durch die Betriebsfahrten verursachten Kfz- Kosten zusätzlich zu den Pauschsätzen für seine Fahrten zur Ar- beitsstätte beanspruchen kann. In einem Urteil vom 21. 5. 1959, gegen das allerdings Rechtsbeschwerde anhängig ist, hat das Fi- nanzgericht FG) Hamburg diese Frage be- jaht(Az.: II 52/59— EFG 1960 S. 180). Der Steuerpflichtige hatte seinen Wohnsitz in einer Entfernung von 45 km von seiner Ar- beitsstätte. Das Finanzamt(FA) gewährte ihm den Pauschsatz für höchstens 40 km, weil er keine zwingenden persönlichen Gründe für das Wohnen außerhalb der Ar- beitsstätte dartun konnte. Der vom FA ge- währte Pauschbetrag für die Fahrten zwi- schen Wohnung und Arbeitsstätte als Ar- beitnehmer belief sich auf 3800 DM jähr- lich. Der Steuerpflichtige machte aber weiter- hin geltend, daß er seinen Pkw außerdem freiberuflich benutzt habe. Nach seinen genau geführten Aufzeichnungen betrug seine Gesamtfahrstrecke im Kalenderjahr 23 400 km. Davon entfielen nachweislich 17100 km, mithin 73 Prozent der Gesamt- fohrstrecke, auf die Fahrten zwischen Woh- nung und Arbeitsstätte. 11 Prozent der Ge- samtfahrstrecke war aber der Steuerpflich- 4 12 100 Verträge(nach 11134 im Vorjahr) über eine Bausparsumme von 180,38(nach 156, 14) Millionen DM verwaltet. An Spar- und Til- gungsbeiträgen einschließlich Wohnungsbau- prämie gingen 9,91(8,82) Millionen DM ein. Die ausgezahlten Baudarlehen aus Zuteilun- gen und Zwischenkreditgewährungen stiegen auf 19,90(18,06) Millionen DM. Die Ertragslage ist durch das Jahresergebnis von rund 47 795 DM gekennzeichnet,. Die Aktionäre erhielten eine Dividende von 6 Prozent. Vereinsbank und Spargesellschaft für Stadt- und Landgemeinden AG, Heidelberg: Im Ge- schäftsjahr 1959 erhöhte sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 42.5 auf 179 Mil- lionen DM. Die Bilanzsumme erreichte 9,44 (nach 38,01) Millionen DM. Die Gesellschaft schloß das Berichtsjahr bei 0.19(0.15) Millionen DM Provisionen, Gebühren und sonstigen Er- trägen mit einem Gewinn von 30 000(24 000) DM. Hieraus gelangt laut HV-Beschluß eine Dividende von 15 Prozent(im Vorjahr: 10 + 2 Prozent Bonus) zur Verteilung. Ferner wurde beschlossen, das Grundkapital um 0,10 auf 0,30 Millionen DM unter Wahrung des gesetzlichen tige nachweislich privat gefahren, während die restlichen 16 Prozent der gesamten Auf- Wendungen für Haltung und Betrieb des Pkw üauf die freiberufliche Benutzung ent- kielen. Der Steuerpflichtige beansprucht des- halb, 16 Prozent der gesamten Kfz.-Kosten, insgesamt 648,— DM, als Betriebsausgaben von seinen freiberuflichen Einkünften zu- sätzlich absetzen zu dürfen. Das FA lehnte dies ab, weil die Summe des Werbungs- kostenpauschbetrags für die Kfz-Benutzung als Arbeitnehmer und der auf die freiberuf- liche Tätigkeit entfallenden Kfz.-Kosten den Betrag der tatsächlichen Kfz.-Aufwendun- gen übersteigen würde. Das FA meinte, daß durch den Pauschbetrag sämtliche Kfz.-Auf- wendungen abgegolten seien. Das Fd trat dem nicht bei. Es erklärte den Abzug der durch die freiberufliche Benut- zung entstandenen Betriebsausgaben selbst dann für zulässig, wenn der Werbungs- kostenpauschbetrag die gesamten tatsächlich entstandenen Kfz.- Aufwendungen überstei- gen würde. Hierbei ging das FG von der Ueberlegung aus, daß die Betriebsausgaben bei der Einkunftsart„selbständige Arbeit“ entstanden seien, die von den Einkünften aus nicht selbständiger Arbeit, bei denen der Werbungskostenpauschbetrag zustand, völlig getrennt zu betrachten seien. Der Gesetzge- ber habe aber lediglich bei dieser Einkunfts- art einen Abzug der tatsächlichen Aufwen- ist zu trennen dungen anstelle der tatsächlichen Aufwen- dungen untersagt. Diese Pauschsätze seien eine Vereinfachungsmaßnahme, die jedoch nach dem System des EStG, das die Einkünfte aus den einzelnen Einkunftsarten zunächst ge- trennt ermittle und erst aus deren Zusam- menfassung das steuerpflichtige Einkommen bilde, nicht auf eine andere Einkunftsart übertragen werden könne. Das FG gab des- halb dem Begehren des Steuerpflichtigen statt, seine Einkünfte aus selbständiger Ar- beit für sich zu ermitteln und dabei die vom Gesetzgeber für die Ermittlung der Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit durch die Ein- führung von Pauschbeträgen getroffene günstige Regelung in Gestalt der Gewährung höherer als der tatsächlichen Kfz.-Aufwen- dungen hier unberücksichtigt zu lassen. Der Steuerpflichtige durfte deshalb seine Be- triebsausgaben für die freiberufliche Benut- zung seines Pkw neben den Werbungskosten- pauschsätzen für die Fahrten zur Arbeits- stätte geltend machen. Entgegen dem Antrag des Steuerpflichtigen stellte das FG jedoch fest, daß für die Aufteilung der Gesamt- kosten in einen freiberuflichen, privaten und Arbeitnehmeranteil nicht das Verhältnis der Einkünfte aus den beiden Einkunftsarten (kreie Berufstätigkeit und nichtselbständige Arbeit) maßgebend sei, sondern der Anteil der Kilometer, die zu freiberuflichen Zwek- ken gefahren waren, gemessen an der zu- rückgelegten Gesamtfahrstrecke. N Cinkauſsberaler füt die Haustau Butter: Die Preise für Markenbutter und für die um 50 Pf je kg billigere Molkerei- butter werden unverändert bleiben. Die sonst jahreszeitlich bedingten Preisbefestigun- gen sind noch nicht eingetreten, da die lau- fende Produktion auf Grund des güten Futterwuchses nur langsam zurückgeht und überdies große Bestände vorhanden sind. Markenbutter kostet ca. 60 Pf je kg weniger als vor einem Jahr. Käse: Die Preise für Schnittkäse, wie Gouda, Edamer und Tilsiter bleiben fest. Beim Käseeinkauf auf Preise achten, weil von Geschäft zu Geschäft bei gleicher Qua- tät erhebliche Preisunterschiede festzu- stellen sind. Eier: Größere Eier werden preislich un- verändert bleiben. Kleineier kommen lang- sam auf den Markt, da die qunghennen zu legen beginnen. Geflügel: Das umfangreiche Angebot für Geflügel bleibt nach wie vor preisgünstig. Seefisch: Heringe und Heringsprodukte weiterhin preisgünstig. Die übrigen See- fischpreise können zum Wochenende etwas höher liegen, da schwächere Fischanlan- dungen. Vor allem in Süddeutschland dürf- ten Rotbarsch, Kabeljau und Seelachs etwas teurer werden. Fleisch: Die Lebendviehmärkte waren bei verhältnismäßig schwacher Nachfrage ausgeglichen. Rind- und Schweinefleisch könnte preislich unverändert bleiben; aus- genommen Kalbfleisch, das im Raum Mann- heim etwas teurer werden kann. Kartoffeln: Leichte Preisrückgänge für bot und Preis unverändert. Die diesjährige Kartoffelernte ist so reichlich und gut, daß die Hausfrauen ausschließlich einwandfreie Qualitätsware verlangen können. Obst: Die Beęrenssison- mit Ausnahme der Brombeeren— geht zu Ende. Bühler Zwetschgen werden langsam von späteren Sorten verdrängt. Weitere Preisrückgänge sind kaum noch zu erwarten. Preisgünstiger könnten Weintrauben, Aepfel und Birnen werden, weil Angebotszunahme. Gemüse: Das Gemüse-Angebot nach wie vor reichlich und vielseitig. Bei Tomaten und Salatgurken geht die Erzeugung ge- bietsweise über den Bedarf hinaus; Preis- ermäßigungen sind daher nicht ausgeschlos- sen. Dasselbe gilt für Rote Beete, Sellerie, Porree und Spinat. Kopf- und Endiviensalat dagegen können mit rückläufigem Angebot etwas teurer werden. * Die meisten Verbrauckerpreise lauteten zu- letzt in Mannheim für: Fleisch je Pfund: Rinderkochfleisch mit Kno- chen 2,20 2,60 DM; Rinderschmorfleisch 2,803, 10 DM; Kotelett 3,303, DM; Schweinebauch 1,80 bis 2,.— DM. Markenbutter je 250 Gramm 1,55 bis 1,65 PM. Eier mit Stempel B oder 3: 19-24 Pfg. Käse je 250 Gramm: Allgäuer Emmentaler 1,40 bis 1%½0 DPM; holl. Gouda 1,301,600 DM; Tilsiter 1,20—1, 60 DM. Kartoffeln je Pfund: 13—16 Pfg. Obst: Tafeläpfel A 30—50 Pfg.; Tafelbirnen A 25—50 Pfg.; Pflaumen und Zwetschgen 15—30 Pfg.; Pfirsiche 40—70 Pfg.; Weintrauben 45—75 Pfg. je Pfund. Gemüse: Tomaten 25—40 Pfg.; Buschbohnen 30 Prozent erhöhten Tarifraten der West Afri- can Lines Conference. Die im Massengut- verkehr der Linien erfolgten verschiedenen Ratenzu- und-abschläge glichen sich an- nähernd aus und ließen diesen Teilindex un- verändert. Das Sommer-Tief auf den Trampfrachten- märkten dehnte sich bei nur wenig veränder- tem Geschäftsverlauf noch aus, und die welt- politische Unruhe, insbesondere die Ereig- nisse um Kuba, konnten bislang keinen nennenswerten Einfluß auf die Marktlage gewinnen. Die Raten gaben durchweg weiter nach, wofür die Gründe nicht zuletzt in dem großen Angebot an Trockentankern in einer nur leicht belebten Getreidefahrt zu suchen waren. Auch BP senkt Preise fkür Rohöl aus Nahost (UPJ) Die British Petroleum Company (BP) hat die Preise für Nahost-Rohöl um 4 bis 10 Cents pro Barrel ermäßigt, daß ent- spricht einer Preissenkung um 1.26 bis 3,12 DM je Tonne. Die B folgt damit dem Vor- gehen der Esso und der Shell(vergl. MM vom 15. August). Allerdings senkte BP die Preise nicht so stark wie die beiden anderen Gesellschaften. Bei Shell betrug die Preis- senkung 6 bis 14 Cents pro Barrel, etwa 1,85 bis 4,40 DM pro Tonne. BP ist der größte Lieferant für Rohöl aus dem Nahen Osten. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, die BP habe ihre Auffassung zu den Preissenkungen von Shell und Esso noch nicht geändert. Zu den in der vergangenen Woche vorgenommenen Verbilligungen bei den beiden Konkurrenz- unternehmen hatte BP verlauten lassen, die Maßnahmen seinen zeitlich falsch gewäblt⸗ Insgesamt vertreiben Esso, Shell und BP mehr als die Hälfte des Nahost-Oels. Alfa Romeo AG da uf Expansjons- Kurs (pd) Die Alfa Romeo AG, Mailand, Hat die britische Spezialfirma Production Engi- neering Ltd. beauftragt, in der Umgebung Mailands einen Neubau für eine Automobil- fabrik zu projektieren. Die Investitionen wer- den sich auf rund 50 Millionen Pfund Ster- ling(= 588 Millionen DM) belaufen. Esso plant Produktion von synthetischem Kautschuk Die Esso Petroleum will auf dem Gelände ihrer Raffinerieanlagen bei Fawley, in Nähe Southamptons, eine Fabrikationsanlage für Butyl- Kautschuk mit einem Kostenaufwand von 4,3 Millionen Pfund Sterling(rd. 50 Mil- ionen DM) errichten. Wie die Gesellschaft mitteilte, soll die Anlage eine Jahreskapazi- tät von etwa 30 000 Tonnen erhalten. Für den Aufbau des Butyl-Kautschukwerkes wird eine Zeit von zwei bis drei Jahren benötigt. Großbritannien wird nach Angaben der Esso damit von der Butyl-Einfuhr aus den Ver- einigten Staaten unabhängig und künftig in der Lage sein, dieses Erzeugnis zu expor- tieren. VWD /UPIL Dr. Eduard Compes Direktor und Geschäftsführer der Kölner Messe- und Ausstellungs- GmbH, ist am 16. Au- gust im Alter von 63 Jahren gestorben, Compes war seit 1925 bei der Kölner Messegesellschaft tätig und seit 1934 deren Geschäftsführer. Er gehörte zu den namhaftesten Persönlichkeiten des Messewesens in der Bundesrepublik. Vor allem am Aufbau der Fachmessen hatte er maßgeblichen Anteil. Marktberichte vom 17. August Handschuhsheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Anfuhr gut, Absatz zufriedenstellend. Für Zwetschgen Uberstand. Es erzielten: Brom- beeren 45—63; Pfirsiche A 28-45, B 18-27, C 12-16; Mirabellen 20—31; Haus-Zwetschgen 14—20; Wan- genheimer 14—18; Bühler 1420; Apfel A 17—28, B 1016; Birnen A 15—25, B 3—10; Kopfsalat Stück 20; Endiviensalat Stück 11—15; Spinat 20; Tomaten 40—50 mm G 15-17, dto. 50-60 mm G 20-22, dto. C 38—7; Stangenbohnen 20—27. Weinheimer Obst- und Gemüse- Großmarkt (VWD) Erhöhte Anlieferung, Absatz zufrieden- stellend. Es erzielten: Brombeeren 40—53; Pflr- siche A 2440, B 17—23, C 10—16; Mirabellen B 16 bis 37, Ausfall 10—15;„Bühler“ 10—14, Ausfall 79; „Wangenheimer“ 7—11; Hauszwetschgen 10-20; Bir- nen A 24—36, B 8—22, C 5—15; Apfel A 25—34, B 16 bis 21, C 5—9 Uberstand; Tomaten A 20—22, B 16 3 11 g 0 l bis 45 Pfg.; Möhren 1525 Pfg.; Rotkohl 1020 Pfg. a süddeutsche Bauspar-Kredit AG, Singen Bezugsrechts der Aktionäre im Verhältnis 2:1 Speisekartoffeln sind nur noch vereinzelt ſe Pfund; Salatgurken 35—65 PIg.; Blumenkohi bis 20, C 1517; Buschbohnen 8-12; stangenbonnen 2(Hohentwiel): Am 31. Dezember 1959 wurden aufzustocken. möglich. Im großen Ganzen bleiben Ange- 40-30 Pfg. je Stück. 12—22. 2 5 ETF E. Mitgeteilt von„Vereinigte Wirtschaftsdienste Gmb“ 16. 8.17.8. 16. 8. 17. 8. 16. 8.* 16. 8.17. 8. Die Redaktion haftet nicht fü ige Ueb od Schwartz Storchen 680 700 dto. Lit. A. B. 11⁵⁰ 118⁰ 7% Phoenix-Rheinrohr Unifonds 1647 165,10 Skten börse 55. 5 5 et nicht für etwaige Uebertragungs- oder Seilind. Wolff 144 145 787 75 8 8 0 5 104 104% Bersten 110% 5 ebetmittlungskehler). Siemens& Halske 786 727 Rhein. Hypo. 61⁰ 61⁰ 65% Rhein. Hypo. 92 92 Atomic-Fd.(8) 5,43 5,44 5 Frankfurt a. M., 17. August 1960 Sinner ac 307 355 5% Rhein. Hypo. 87 87 Canagros(3) 1125 11.25 5 Stahlwerke Bochum 327 327% nenten 6,5% Rheinpfeußen v. 88 9% 99% Eurit(sfr.) 1844 1855 a 16. 8. 17. 8 16.8. 17.8 16.8. 17.8 Stahlwerke Südwestf. 5 5(Zinsen steuerfrei) 7,5½ Rhld.-Pfalz v. 56 oz 102 uropachem.(sfr.) 175,00 175,00 1 Notierte Aktlen Dierig Chr. LI. A. 308 310 Kaufhof 1250 1285 3 155 86% 350 4% Ablsgungsscnuld v.57 ch Jh 5% Anden 2 8 1 8 3 63 14.50 1475 g Accu 750 1 710 Dortm. Hörder 200 195 Klein Schanzlin 300⁰ 3105 5 858 950 5½ Bad. Kom. Ldsbk. div. J12 112 5% Thyssenhütte v. 598 8 92 eystone S. 3(8). 5 i 3 7% Durlacher of 0 I sskner Bergbau% er. Clensston 35 e ee ee ee e ee e eee 122 1355 f A8 f. Energie 710 770 Eichbaum Wefger 1240 1260 Elöccnet Humb. Deuts 25 1220 Wintershall 52⁵ 530 5% Crohkraktw. lahm. 0% 408 3 Philadelphia(8 11.60 11.5 40 f. Verkehr 800 750 El. Licht u. Kraft 235 288 Klöckner-Werke 2 288 2 en 42⁸ 430 5%¼ů Plälz. Hy po. 1 n Wandelanlethen a 115% 117,1 4E 484% 483% Enzinger Union 774 770 Krauß-Naffel 540— I Zellstoff Waldhof 388 388% Khein. Hippo. 132 la% Angle Amerie. Tel.-EI(8) 8.82 8. . Aschaftenb. Zellstoft/ 17 Eßünger Naschinen 24% 834 Lahmeyer 2 2 7.5½ Siemens v. S6 105 05 88 P. 7 85„ zi sist imb. letr. 1050 1050 b e Aale%, e banden de% di, en e 1150 147 Unnotierte Aktien 5 8 5 NR ietale Farben Liquis 751„ Löwenbräu 1385 1385 Bet i 50⁵ 555 1 8 5 I. 5 5 B Bemberg 27⁴ 288 Fein Jetter 230— Ludwigsb. Walzm.— 5 45880 8 40⁵ 400(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem Albert v. 56 219 2¹⁵ 17.;. Geld riet a Berger 500 47⁰ Feldmühle 1450 1450 MAN 1530 15⁰⁰ 8 885 920 8% AEG v 86 108 108 5,5% Schering v. 59 2⁴⁰ 2⁴⁶ elektr. Kupfer 25175 254,5 „ Bekuls abgestempelt 17⁰ 1 Felten 485— Mannesmann 32⁵ 315 1 832 52⁰ 8/ Baden-Württ. v. 57— 106% 65% VDN v. 51 2 1 Blei 88 9 . Saane—— Selsenbeig 22⁵ 226% Nletallgesellschaft 150 1550 Bae und ö 722 8% BASE v. 56 107 167 investment-Zertiükate 8 75 970 . Benin Brauerei 1962 930 Goldschmidt 876 852 Nordd. Lloyd 109% 107% Ilseder Hütte 240 235 80% Bosch v. 56 105% 105% Adifonds„%% 255 237 J e% e een, 17 412. on 2275 Phrix Werk, 5 undesbahn v. 58 5 Agefra*„ ö Buderus 5 535 530 Grünzw. + Hertm. 750 800 Phoenix Rheintohr 343 342 ae 255 2e⁵ 6% Bundespost v. 55 95— Alltonds 132,40 132,40 Deutsche frele . e Boveri& Cie. 1 5 350 Gußstahl Witten 700 8 preußag 20⁴ 199 75% Bundespost v. 58 101% 102 Anglo Putch 108,70 108,20 Devisennotierungen assella 50 Gutehoftnung 1445 1420 Ebeineſektra 1100 1 1120 Banken 2½ Esso v. 58 104% 104% Atlanticfonds 40,50 46.70 1 Us. Dollar 4,180 4,1750 Chemie Albert 430 430 K Hamborner Bergbau 128 127* Rheinstahl 395 38⁵ und Versicherungen 5,5% Gelsenberg Austro-Fonds 120,25 120,25 1 engl. 8 11,708 11.728 Chemie Verwaltung Hüls 14 4%„ Handels-Union 77⁵ 780 RWE 760 760 Alllanz Leben 1400 18545 Benzin v. 58 941 Concentra 166,0 165, 1 can. Dollar 40 4,818 531 Gummi 97⁵ 981 Hapag 104% 105 dto. Vorzüge 758 742 Allianz Versicherung 400 3950 8% Heidelb. Zem, v. 56— 5 Dekafonds 184,30 188,50 100 bf. 110,4 110,68 aimler Benz 4080 3090 Harpener 115 5 Rheinmetell 385— Badische Bank 610 61¹ 8% Hoechster Farb. v. 57 107 107 Europafonds 1 185,50 185,50 100 sfrs. 96,488 85,685 Deere-Lanz 30⁰ 292 Heidelberger Zement 1460 1490 Rheinpreußen 20⁴— Bayer. Hypo,& Wechselb. 809 789 7% Hoechster Farb. v. 5 106 U Eurunion 162,60 164,10 100 belg. tr. 8,322 842 8 5 25 856 Hoechster Farben 77 75 Aue 45⁵⁵ 45⁵⁵ Berliner Handelsbank 255 75 6% Hoeschwerke v. 58—— Fondak 178,30 178,20 100 ftrs. 95,005 85,205 „Sontigas Hoeschwerke 78 Ruhrst— 50⁰ Commerzbank AG 7% Las tenausgl. v. 58 101% join Fondis 208,30 8,00 100 dan. Kronen 60,45 60,57 Pt. Edelstahl 2 575 Hochtief 870 505 Rütgers 4⁴⁵ 448 Dt. Bank AG 800 800 8% MAN v. 57 105% 05% Fondra 117,0 117,0 100 norw. K„. Dt. Erdöl 269 26% Holzmann 1580 1— Salzdetfurth 300 393 Dt. Centralboden 358 408 5% NMannesmann v. 59 F 5% III-Fonds 1 106,00 106,0 100 schwed. Kronen 80.70 89.55 Degussa 1310 1300 Hütten Oberhausen 286 285 Schering 445 450 Dt. Hyp. Bank Bremen 490 480 9% Plalzwerke v. 57 104 1044 Industria 108,70 108,70 1000 fꝗ. Lire 6,7 6% Dt. Lino 1025 1055 Hütte Siegerland 4⁵⁵ 4⁵⁵ Schiess 40⁵ 40% Dresdner Bank AG 720 710 6% Pfälz, Hypo. 93 93 Intervest 100, 100,50 100 österr. Schilung 16,188 16,78 Dt. Steinzeug 44⁴⁵ 4⁴⁶ Ind. Werke Karlsruhe 550 5¹⁰ Schlossquellbr. 870 1 870 T Frankf. Hypo. 885 985 5% Plälz. Hypo. 93 9 Investa 188,60 188,40 portugal 14.582 14,622 Pt. Eisenhandel 240 1 3 Kali-Chemie 84 92⁰ Schubert u. Salzer 522 524 Industriekreditbank 272 27¹— ̃— Thesaurus 237,40 7,50 100 PM. West 5 475,00 Didier-Werke 649% 643 Karstadt 12⁵⁰ 130⁰ Schultheiß Stämme 445% 44 Mannh. Versich. Lit. A= 5) 30% Kapt.-Ertragsst. Transatlanta 57,60 57,80 100 DM. Ost 2,85 Für lhre Gesundheit täglich eine rasse Belfunislee Inciischer Slutreinigungs- und Schlankheits-Tee geſunis fee entschlackt ihren Körper, reinigt ihr Blut und die Haut regelt Ihre Verdauung, verhütet Darmträgheit u. Verstopfung uni maon 2 Schlanke auf natürliche Weise. gekunis Tee einfach kal 5 e aufgießen! Sekunis-Dragses erhältl in apoth., Drog u. Reformh., je d Seite 14 MANNHEIMEM MORGEN FEUIILETORN Donnerstag. 18. August 1960% Nr. 190 Eine ungewöhnliche Frau und Könstlerin Die Schauspielerin Tilla Durleox Wird heute achtzig Johre alt Diese Schauspielerin Tilla Durieux, die heute in Berlin ihren achtzigsten Geburtstag begeht, ist ein Phänomen— als Mensch und als Künstlerin. Immer noch interessiert sie sich für alles, sieht das Leben als Ganzes mit seinen unzähligen Verästelungen und be- trachtet auch die Kunst nicht nur„sparten- weise“. Ihr Wissensdrang kennt keine Gren- zen. So kommt es vor, daß sie im Gespräch — in dem das quicklebendige, gescheite Ge- burtstagskind übrigens immer„druckreif“ und mit treffendem Witz formuliert plötzlich ganz genau wissen will, was es zum Beispiel mit den Isotopen auf sich hat. Bald darauf schon ist sie mit gleicher Gründlich keit bei der un gegenständlichen Malerei und zieht von da aus Parallelen zur Dramatik Ionescos. Ihre aktive Klugheit hat bewußt und mit eiserner Selbstdisziplin die Eitelkeit ver- bannt. Tilla Durieux hat gelernt, in ihrem langen, ungemein ereignisreichen Leben, der Einfachheit und Wahrheit zuzustreben. Sie hat(trotz schwerer Krankheiten und Ope- rationen) ihren Körper trainiert, sie war als längst arrivierte Schauspielerin mit ihrer Stimme nicht zufrieden und nahm, um diese zu„festigen“, bei dem berühmten portugie- sischen Sänger d' Andrade Unterricht, sie bil- dete sich umfassend fort, um schließlich aus dem schier unermeßlichen Reservoir ihres Kurswechsel? Veränderungen an der„Komischen Opet“ Die Ostberliner„Komische Oper“, die sich unter der Leitung Walter Felsensteins inter- nationale Geltung verschafft hat, ist das ein- zige Theater im anderen Deutschland, das sich bislang der Gleichschaltung auf den harten Kurs der Ulbrichtschen Kultur- kunktionäre zu entziehen vermocht hat. Spielplan und Programmhefte, für deren Redaktion Felsensteins Chefdramaturg Wolfgang Hammerschmidt verantwortlich zeichnete, waren politik- und ideologiefrei. Diese Zeit scheint zu Ende zu gehen. Ham- merschmidt hat, wie berichtet, vor kurzem seinen Vertrag mit dem Hinweis auf poli- tische Pressionen, denen er ausgesetzt gewe- Sen sei, gelöst; sein Nachfolger wurde Horst Seeger, vormals Musikkritiker des SED- Organs„Neues Deutschland“ und Chef- redakteur der Zeitschrift„Musik und Gesell- schaft“. Auch die anderen Schlüsselpositionen der„Komischen Oper“— so die des Inten- danten-Stellvertreters, des Personalchefs und des Verwaltungsdirektors— sind mit Partei- gängern der SED besetzt worden. Ein Opfer des neuen, härteren Kurses wurde auch der tschechische Dirigent Vaclav Neumann, ein vorzüglicher Musiker, der jüngst als Dirigent der Dresdener Staats- kapelle Triumphe feiern konnte. Erster Mann am Pult wird in der kommenden Saison der junge, talentierte Dirigent Kurt Masur sein, der mehrere erfolgreiche regierungsoffizielle Auslandstourneen absolviert hat. Die Ver- mutung liegt nahe, daß auch Masur die staat- liche Förderung durch ideologische Willfäh- rigkeit honorieren wird. Trotz aller politischen Widrigkeiten ver- spricht die beginnende Saison in der„Komi- schen Oper“ einiges Interessante. Felsen- steins Meisterschüler Joachim Herz wird in bewußter Abkehr von den Neubayreuther Inszenierungsprinzipien— Wagners„Flie- genden Holländer“ als ein realistisches Musikdrama inszenieren; auf dem Spielplan stehen ferner die deutsche Erstaufführung der nachgelassenen Leoncavallo-Oper„König Oedipus“ und die Uraufführung von Paul Dessaus Oper„Puntila“ nach dem gleich- namigen Schauspiel Bert Brechts. Vom Spielplan her sind die Voraussetzungen da- für, daß die Kunst auch künftig das Primat vor der Ideologie habe, also noch gegeben. Was die Programmhefte, die sich in der „Aera Hammerschmidt“ durch Objektivität, Originalität und graphischen Einfallsreich- tum auszeichneten, angeht, ist Skepsis ge- boten. Felsenstein steht jetzt vor einer Ent- scheidung: läßt er es zu oder kann er es nicht verhindern, daß die„Komische Oper“ in die antiwestliche Einheitsfront der anderen sowjietzonalen Theater hineinmanövriert wird, dann könnte sein Haus das Gesicht verlieren. Damit wäre niemandem gedient, letztlich nicht einmal den Funktionären, die sich jetzt anschicken, das Heft in die Hand zu nehmen. E. B. Könnens und Wissens nur das Wesentliche in Schauspielkunst umzusetzen. Nie hat sie den Ehrgeiz gezeigt, mit ihrem Pfunde zu wuchern, will sagen: mit ihren Fähigkeiten zu brillieren. Je älter sie geworden ist, um so weniger hat sie auf der Bühne„gemacht“ und doch verdichteten sich ihre darstelleri- schen Mittel. Heute wie eh und je hält sie sich und ihre Leistung bewußt unter stän- diger Kontrolle. Wer die frische Beweglichkeit ihres Gei- stes kennt, kann an Tilla Durieux' vollendete acht Lebensjahrzehnte nur glauben, wenn er sich vergegenwärtigt, was diese ungewöhn- liche Frau erlebt hat. Daß sie, nach Anfänger- engagements in Olmütz und Breslau, schon 1903 von Max Reinhardt nach Berlin geholt wurde, daß sie in dem von Malern bevorzugten Weinhaus Frederich noch den alten Menzel vor seinem Schoppen hat sitzen sehen— daß sie von 1903 bis 1933 fast jeden gekannt hat, der im geistigen, künstlerischen, ja, auch im politischen Berlin Rang und Na- men hatte. Nach kurzer Ehe mit dem Maler Spiro heiratete sie den Mann, von dem Wilhelm II. behauptete, er wolle„die Dreckkunst aus Paris“ in Berlin einführen, weil er als erster eine Ausstellung Cézannes gezeigt hatte: den Kunsthändler Paul Cassirer, der ungeheu- ren Einfluß auf ihre Entwicklung genommen hat. Durch ihn lernte sie alle bedeutenden bildenden Künstler kennen, sie wurde von Renoir, Liebermann, Slevogt, Corinth, Ko- koschka gemalt, von Barlach und anderen Bildhauern porträtiert durch Cassirer aber lernte sie auch viele Länder Europas und Nordamerikas kennen, durch ihn drang sie tief in die Geheimnisse der Weltliteratur ein, so daß ihr, wie Polgar einmal über sie schrieb, der schwere„Faltenwurf“ von Schillers Sprache„keine Mühe“ mehr zu machen schien. Ihren ersten schauspielerischen Erfolg hatte sie, als die berühmte Gertrud Eysoldt eines Abends nicht die Salome in Oscar Wildes gleichnamigem Stück spielen konnte: Tilla Durieux sprang ein— und Berlin Gerda Stengel: Tilla Dorieux sprach von ihr, drei Jahrzehnte lang. Sie spielte unter Reinhardt, Brahm, Jessner, Piscator, hatte Moissi, Wegener und alle an- deren„Großen“ als Partner. Die Kritik lobte sie oft, aber„verriß“ sie auch: Alfred Kerr zum Beispiel schrieb, als Judith sei Tilla Durieux wie eine„Hirschkuh“ gewesen, die „Paprika gegessen“ habe. Die Künstlerin rächte sich in ihren Lebenserinnerungen, die unter dem Titel„Eine Tür steht offen“ auch als Taschenbuch erschienen sind, und be- schrieb Kerr als„frisierte Wanze“, die sich unter„breitem Atlasplastron jean-paulisch fühlte“. 1933 mußte sie mit ihrem dritten Mann, den sie nach Cassirers Tod geheiratet hatte, dem jüdischen Industriellen Katzenellenbo- gen, Deutschland verlassen. Internationa- len Gastspielen folgten schwere Kriegsjahre: Katzenellenbogen starb im Konzentrations- lager, Tilla Durieux schlug sich in Jugosla- Wien als staatliche Näherin durch— bis das deutsche Theater sie wieder rief. Kürzlich erhielt sie das Bundesverdienstkreuz, und wer beute abend auf dem Fernsehschirm ihre Putzfrau Bornemann in dem Monodrama „Langusten“ sieht, wird erstaunt und be- glückt feststellen, wie schnell das Antlitz der Künstlerin verfallen und wieder aufblühen, alt und jung, verbittert, energisch oder ver- schämt, ja: charmant werden kann. Sonja Luyken Liebeswerben um das Musical Deutsche Erstaufföhrung der Londoner Gangster-Komödie„Die zarte Bande“ in Mönchen Seinen Ruf als Münchens aktivste Bühne bekräftigend, hatte das Theater am Gärtner- Platz vor fünf Jahren, als noch der unver- geßliche Willi Duvoisin regierte, das erste Musical, betitelt„Fanny“, auf de itsche Büh- nenbretter gebracht. Seither fühlt man sich am Gärtnerplatz der neuen Kunstform, für die es immer noch keine erschöpfende Defi- nition gibt, mit geradezu väterlicher Für- sorge verpflichtet. Auch Staatsintendant Arno Aßmann strengt sich an, die„Musical- Comedy“, wie die englisch- amerikanische Neuheit mit vollem Namen heißt, zum festen Bestandteil des Repertoires zu machen. Er inszenierte die deutsche Erstaufführung des Kürzlich in London uraufgeführten Musicals „The crooked Mile“ von Peter Wildeblood (Buch) und Peter Greenwell(Musik), in der deutschen Bearbeitung von Walter Brandin unter dem Titel„Die zarte Bande“. Die Drei-Groschen-Oper-Welt des Lon- doner Gangsterviertels Soho gibt die Kulisse. Eine von kleinen Gaunereien lebende Bande hat ihren Boß verloren. Dieser Bandenchef hinterließ in Italien einen Sohn. Man ist des Glaubens, es handle sich um ein zartes Knäb- lein, das hilflos der Unbill des reuhen Le- bens ausgesetzt ist. Der Bub soll nach Soho kommen. Aber seine künftigen Pflegeeltern möchten keinen schlechten Eindruck auf ihn machen. So beschließt man, dem Ganoven- dasein abzuschwören und das Geld für den Unterhalt des Jungen auf anständige Weise aufzubringen. Ein reicher Amerikaner, der hereinschneit und der zukünftigen Pflege- mutter schöne Augen macht, propagiert den Einfall, eine Wohltätigkeits-Lotterie in Soho müsse am raschesten zum Erfolg führen. Doch den Hauptpreis gewinnt er selbst: ein gestohlenes Auto, das arge Verwicklungen und schließlich den Abschied des Amerika- ners heraufbeschwört. Nach den einschlägi- gen Bandenkämpfen und gerührten Bekennt- nissen zum besseren Ich ist man für den Empfang des vermeintlichen Babys bereit. Der Gangstersohn kommt, italienisches Schmalz schmetternd. Er ist erwachsen und Polizist in Neapel. Ueber ein in Rechtschaf- kenheit ersterbendes Soho fällt der Schluß- vorhang. Der Ganove, der vom einfachen, anstän- digen Leben träumt, ist eine ziemlich ver- schlissene Figur. Dem Musical, das angeblich nach neuen, lebensechten und fesselnden Be- gebenheiten Ausschau hält, steht er nicht gut an. Die moralisierende Verbrecher-Romantik breitet sich in der zarten Bande genau so sentimental und gestrig aus wie in manchem wehleidigen Gangsterstück, das keinen An- spruch auf Avantgardismus erhebt. Die Si- tuationen des breitgedehnten Textbuches laufen auf gefühlsselige Operettenhaftigkeit hinaus, wenn auch der deutsche Bearbeiter, Walter Brandin, eine wahre Sisyphus- Ar- beit geleistet hat, um Pointen anzubringen, kesse Song-Texte zu liefern und einen ge- pfefferten Gauner-Jargon in allen Spielarten zu fabrizieren. Die Musik von Peter Greenwell paßt sich dem Textbuch in beängstigend exakter Weise an. Der Verwendung musikalischer Einfälle wird tunlichst aus dem Wege ge- gangen. Nur im aufreizenden Jazz-Ballett und in einigen Liebesliedern kommt Melodak auf, im Chanson herrscht verdünnte Kaba- rett-Nachfolge, im übrigen regiert der Lärm. Eine Combo von sechs Mann, die unter der Leitung des wie besessen dirigierenden Hans Hofmann zusätzlich aufgeboten wird, macht die abgestandene Musik auch nicht moderner, schräger und heißer. Arno Aßmanns Inszenierung gibt sich die größte Mühe, die verkappte Operette als himmelstürmende Novität an den Mann zu bringen. Die Einfälle, die den Autoren fehl- ten, hatte Aßmann. Es wimmelt von erfri- schenden Gauner-Typen, der Damenchor gibt sich in aufreizender ironisch-illuminierter Soho-Lasterhaftigkeit und in der Szene zwischen dem Marihuana rauchenden Gang- sterchef Heinrich Thoms) und seinem aus- gebeuteten Opfer Urene Walter) gelingt ein Stück packenden Theaters. Aber alle Längen und Fadheiten des Stückes kann auch AgB- manns Phantasie nicht beheben. Er tut sein Bestes, um die rührseligen Szenen zwischen der aparten Gretel Hartung und dem schmucken Claudio Nicolai aufzupulvern und die Songs der auf frechen Plapperton festgelegten Trottoir-Schönheit von Lise- lotte Ebnet aufreizend über die Rampe zu bringen. Doch wenn das in welken Farben, staubigen Speichern und kessen Kostümen auftrumpfende Bühnenbild von Max Bignens nicht wäre, stünde es schlecht um diese Soho- Ballade. Der Gattung Musical wurde mit der zar- ten Bande ein Bärendienst erwiesen. Es gehört zum zweit- und drittrangigen seiner Art. Mit Randerscheinungen wie„Die zarte Bande“ die Kunstform Musical durchsetzen zu wollen, hieße mit Holzäpfeln für den Obst- bau zu werben. Karl Schumann — x Himmel, Erde und Hölle Frank Martins„Mysterium“ in Salzburg Im Salzburger neuen Festspielhaus er- lebte jetzt das„Mysterium von der Geburt des Herrn“ mit der Musik von Frank Martin seine szenische Uraufführung. Die konzer- tante Uraufführung hatte im Dezember vorigen Jahres in Genf stattgefunden. Der Komponist hat den Text aus Teilen deg Mystere de la Passion, das im 15. Jahr- hundert von dem Franzosen Arnoul Greban verfaßt wurde, zusammengestellt. Die Aus- wahl umfaßt einen Prolog im Himmel, einen Prolog an das Publikum, eine Szene in der Hölle und folgt dann den wichtigsten Etappen des biblischen Geschehens von der Verkün- digung bis zur Darstellung im Tempel mit einem Ausblick auf die zukünftigen Leiden und die Verherrlichung Christi. Das Schluß. wort haben die Chöre der Menschen und der Engel. 5 Die Ubersetzung in ein merkwürdig alter- tümelndes Deutsch mit bajuwarischem Ein- schlag besorgte Albin Kayser. Der Komponist hatte sich noch am Vormittag des Urauf- kührungstages in Salzburg deutlich von der Ubersetzung distanziert und betont, daß sie nicht den Charakter des Originals wieder- gebe, sondern den Versuch unternehme, das französische Mysterienspiel durch ein deut- sches zu ersetzen. Bei der szenischen Verwirklichung des Werkes durch die Regisseurin Margarethe Wallmann und den Bühnenbildner Helmut Jürgens trat zum ersten Mal die volle Bühnenbreite des neuen Festspielhauses wirkungsvoll in Aktion. Die Hauptbühne war horizontal in drei Ebenen unterteilt: Himmel, Erde und Hölle. Auf den Seitenbühnen war der große Chor der Menschen aufgestellt, Während der Chor der Engel auf der Him- melsebene, der Chor der Teufel auf der Höllenebene agierte. Die Musik Frank Martins ist dem Ohr eines verständigen Publikums leicht zugäng- lich. Sie bedient sich für die drei Ebenen verschiedener Stilmittel. Bei den Engel- chören wird Polyphonie bevorzugt, in der Hölle gesprochene Prosa oder Atonalität, auf der Erde einfache Harmonik und gelegent- liche chromatische Sequenzen. Obwohl ein vollbesetztes Orchester eingesetzt ist, bleibt die Instrumentierung immer sparsam und durchsichtig. Starke Effekte werden ver- mieden, manchmal vielleicht sogar zum Nach- teil der Bühnenwirkung. 5 Die Aufführung, die durch die Mitwirkung von vier weit voneinander aufgestellten Chören große Schwierigkeiten zu überwin- den hatte, gelang unter der Leitung von Heinz Wallberg makellos. Die Berliner Phil- harmoniker bewährten sich in der ihnen fremden Rolle als Opernorchester sehr gut. Besonders hervorzuheben ist die schlichte, innige Reinheit, mit der Teresa Stich-Randall die Maria sang. Meisterhaft in der Charak- terisierung und in der Klarheit der Sprache war der Satan von Gerhard Stolze. Daneben sind noch Otto Wiener als Joseph und Walde- mar Kmentt als Erzengel Gabriel zu erwäh- nen, ohne daß die übrigen Solisten ihnen Wesentlich nachgestanden hätten. Der Kom- ponist konnte sich im Kreise der Mitwirken- den für starken Beifall des Publikums und für eine sein Werk auf bestmögliche Art ver- wirklichende Aufführung bedanken. dpa Koltur-Chronik Die Oskar-Kokoschka-Preise 1960 wurden dieser Tage auf der Festung Hohensalzburg verliehen. Die Preise wurden von der Stadt Salzburg im Jahre 1956 erstmals für die besten Leistungen der Schüler der Internationalen Sommerakademie für Bildende Künste gestif- tet. Den ersten Preis in Höhe von 5000 Schil- ling(etwa 850 Mark) erhielt diesmal Evelyn Gewinner-suttman Vereinigte Staaten), den zweiten Preis(3000 Schilling) Irina Hale- White(England), den dritten Preis(2000 Schil- ling) Ruth Stahl(Deutsche Bundesrepublik). Auch in diesem Jahr hatte Professor Oskar Kokoschka aus seinem Fonds„Schule des Sehens“ außer einem Ehrenpreis, den Henry Dermot Moore(England) erhielt. 10 000 Schil- ling für Preise zur Verfügung gestellt, die an fünf seiner Schüler verteilt wurden. Die vierte„Sommerakademie des Tanzes“ ging nach vierzehn Tagen Dauer in Krefeld zu Ende. Ueber 400 Tänzerinnen und Tänzer aus 18 Staaten wurden von 12 Tanzdozenten unterrichtet. Einen Ueberblick über den Lehr- stoff und den Erfolg der Akademiearbeit ver- mittelte ein Abschlußabend„Demonstration des Tanzes“ im ausverkauften Stadttheater Krefeld. Es steht noch nicht fest. ob die Som- merakademie 1961 wiederum in Krefeld statt- finden wird. Sollte in Nordrhein- Westfalen ein ständiges Institut für den Tanz eingerichtet werden, wie es zum Beispiel der Kölner Ge- neralintendant Dr. Oscar Fritz Schuh vor- geschlagen hat, dann wäre mit der Angliede- rung der Sommerakademie an dieses Institut zu rechnen. In der Westberliner Kongreß-Halle begann am Dienstag der 15. Kongreß der Internatio- nalen Vereinigung für Jugendmusik(Fedéra- tion Internationale des Jeunesses Musicales). An dem unter der Schirmherrschaft von Bun- despräsident Lübke stattfindenden Festival nehmen rund 1600 Jugendliche aus allen west- europäischen Ländern und Jugoslawien teil. Pablo Casals hat zum Abschluß der dies- jährigen Musikfestspiele in Prades mitgeteilt, daß er im nächsten Jahr bei den von ihm ins Leben gerufenen Festkonzerten nur noch als Cellist mitwirken werde. Der fast 84%ährige Künstler hatte auch in diesem Jahr seine Doppelfunktion als Dirigent und Cellist aus- geübt. Die Kammersängerin Erika Köth wird im Mai des nächsten Jahres im Rahmen des deutsch- sowjetischen Kulturaustausches eine Tournee durch die Sowietunion unternehmen. Von Professor Hans Altmann begleitet, wird sie in Moskau, Leningrad und anderen Städten Lieder und Arien singen. Vorher wird Erika Köth in Budapest als Lucia in„Lucia di Lam- mermoor“ und als Sophie im„Rosenkavalier“ gastieren. Der Mann, der Sherlodl San bar Fresserechte beim„Angebot— My Schwenzen“; 50. Fortsetzung „In der Voruntersuchung haben die bei- den Angeklagten sich dieser Straftaten schuldig bekannt, mit einer Einschränkung: nämlich daß all ihren Unternehmungen keine verbrecherischen Absichten zugrunde- lägen.“ Der Vorsitzende änderte seine Tonart und legte die Anklageschrift nieder: „Angeklagter Flynn, bleiben Sie bei die- sem Geständnis?“ Der Angeklagte Flynn erhob sich. „Jawohl!“ Er blieb dabei. „Angeklagter Mac Macpherson“, wandte der Vorsitzende sich an Mackie,„sagen Sie „Der hat überhaupt nichts zu sagen“. unterbrach ihn Flynn,„er ist nur mitge- kommen.“ a „Sie haben zu schweigen“, wies der Vor- sitzende ihn zurecht.„Antworten Sie nur, wenn Sie gefragt werden.“ Flynn setzte sich wieder. „Also, Angeklagter Mac Macpherson, blei- ben Sie auch bei Ihrem Geständnis?“ „Ich bitte“, bemerkte der Angeredete be- scheiden, indem er sich erhob,„daß mein Freund Morris Flynn antworten darf, wenn Sie mich fragen.“ ö Das Publikum jubelte. Der Vorsitzende schwang seine Glocke. Man beruhigte sich schnell, weil sich sowohl Ein heiterer Kriminalromen von R. A. Stemmle Copyright by Gebroder Weiss Verlog, Berlin- Schöneberg der Staatsanwalt als auch die Beisitzer im gleichen Augenblick erhoben. Dann erst fuhr der Vorsitzende fort: „Angeklagter Flynn, was bezweckten Sie mit Ihrer Hochstapelei?“ Die Antwort kam allen überraschend. „Wir wollten der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen“, erklärte er schlicht. Das Publikum hielt den Atem an, doch nur für einen Augenblick. Dann setzte ein brüllendes Gelächter ein, gegen das der Vor- sitzende vergeblich anzukämpfen suchte. Er schwenkte die Hand auf und ab, als winke er seiner Autorität ein Lebewohl zu. Es War aus. In der ersten Runde erledigt. Der Staatsanwalt sprang in die Bresche. Seine hagere Gestalt reckte sich steil an der Schmalseite des Richtertisches auf. „Sie sind hier vor Gericht!“ rief er schneidend.„Unterlassen Sie Ihre Witzel“ Flynn besah sich den Mann. „Es ist mein heiligster Ernst“, beteuerte er mit der Miene gekränkter Unschuld. „Glauben Sie uns etwa nicht?“ „Aber, Angeklagter“, warf der Vorsit- zende vorwurfsvoll ein,„sie können uns doch nicht weismachen, daß Sie stehlen, hoch- stapeln und betrügen, um hier als ein Kämp- fer Tür Recht und Gerechtigkeit zu erschei- nen. „Warum nicht? Es ist so. Für Recht und Gerechtigkeit!“ „Ich bitte ums Wort“, meldete sich wie- der der Herr Staatsanwalt.„Ich werde die Wahren Motive der Angeklagten klarlegen.“ Der Vorsitzende erteilte ihm die Erlaubnis zum Sprechen. „Da bin ich neugierig“, sagte Flynn und setzte sich wieder neben Mackie. „Lassen wir ihn auch mal kombinieren“, flüsterte der wohlwollend Morris Zu. Die neu aufsprudelnde Welle der Heiter- keit verebbte. Der Staatsanwalt begann. Mit einem großen Aufwand an geistiger Schärfe führte er sehr geschickt aus, wie er sich die Sache dachte. Aus Anlaß einer sol- chen Weltausstellung, meinte er, befänden sich derzeit viele reiche Leute in Brüssel. Die reichsten Leute aus der ganzen Welt. Reiche Leute hätten immer Sorgen, das liege in der Natur der Sache. Je mehr Geld sie hätten, desto mehr Angst hätten sie auch, daß ein anderer ihnen das Geld wieder ab- jagen könne. Was liege näher, war die An- sicht des Staatsanwalts, als die Wahrschein- lichkeit, daß diese armen, geplagten, reichen Leute sich an eine Berühmtheit wie Sher- lock Holmes zu wenden versuchen, der zu- källig in Brüssel anwesend sei, um von ihm Rat und Hilfe zu erbitten, um ihm ihre Sorgen anzuvertrauen, ja, daß sie sicher ge- neigt wären, recht beträchtliche Honorar- vorschüsse zu zahlen? Außerdem sei es nicht ausgeschlossen, meinte der Staats- anwalt weiter, daß die beiden Angeklagten gehofft hätten, man werde ihnen besonders kostbare Wertstücke zur Aufbewahrung an- vertrauen. „Ahnen Sie, hoher Gerichtshof“, sagte der Staatsanwalt mit erhobenem Zeigefinger, „ahnen Sie die ungeheuren Möglichkeiten eines solchen Betrugsmanövers? Wenn ge- nug Vorschüsse, Honorare und anvertraute Kostbarkeiten beisammen sind, verschwindet man ebenso plötzlich wieder, wie man auf- tauchte.“ Auf der Zeugenbank seufzte der General- direktor der Ausstellung zustimmend. Flynn und Mackie hörten mit Erstaunen an, was sie alles versäumt hatten. Ja, Mackie interessierte die Belehrung so sehr, daß er sofort seinen Stenogrammblock zückte und eifrig mitstenograflerte. „Aber das ist noch nicht alles“, fuhr der Staatsanwalt fort.„Wie groß sind erst die Geschäfte, die ein falscher Detektiv mit an- vertrauten Geheimnissen machen kann! Man kann sie weiterverkaufen. Man kann erpres- sen!— Meine Herren, spüren Sie die Ge- fährlichkeit und die Hintergründe dieses Be- truges? Die Frivolität, mit dem Namen eines großen Verfechters des Rechtes sich das Ver- trauen seiner Mitmenschen zu erschleichen, um es zu verbrecherischen Erpressungen zu mißgbrauchen?— Ein gemeiner Gaunertrick. Dabei ohne Risiko! Gelingt der Betrug, hat man für lange Zeit ausgesorgt. Wird man erwischt, dann schweigt man sich über die wahren Motive aus und gibt dem Ganzen den Anschein eines harmlosen Gaunerstückchens, so daß man die Lacher der oberflächlichen Beobachter auf seiner Seite hat. Nicht wahr, Herr Angeklagter?“ „Großartig“, wandte Flynn sich zu Mak- kle.„Wieso sind wir nicht auf diese Idee ge- kommen?“ Mackie bedauerte es gleichfalls: „Schade.— Jetzt ist es zu spät!“ Unaufhaltsam glitt der Staatsanwalt auf der schiefen Ebene seiner logischen Schluß- kolgerungen weiter. „Jawohl, meine Herren, zu spät. Gottlob ist die Polizei Ihnen zu vorgekommen.“ Er sagte es in einem Tonfall, als sei diese Tat- sache sein Verdienst. „Gottlob sitzen diese beiden Männer, die der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen woll- ten, schon auf der Anklagebank, noch ehe sle ihr Vorhaben ausführen konnten. Und sie sind geständig. Doch welch geringfügige Strafen erwarten sie schon? § 315 Eisenbahngefährdung, § 114 Beamtennötigung, § 442,§ 446 Diebstahl, Amtsanmaßung und Zechprellerei, § 362 und 8 363 Betrug und falsche Legi- timation— alles in allem ungefähr drei Jahre sieben Monate Gefängnis, zweitau- sendeinhundert Frances Geldstrafe und Ab- erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr.“ „Direkt geschenkt“, pflichtete Flynn dem Staatsanwalt bei. Und Mackie ergänzte in dem gleichen ne- bensächlichen Ton des Staatsanwalts iro- nisch: „Was ist das schon?“ Der Staatsanwalt überhörte es geflissent- lich. „Aber die Angeklagten kalkulierten mit diesem Geständnis falsch“, verkündete er, „Ich werde bei der Festsetzung des Straf- maßes den Vorsatz genau so werten, als seien es begangene Taten.“ Mit dieser Drohung war die Anklage be- endet. Man spürte, wie die Stimmung des Pu- blikums zu dem großen hageren Mann an der Schmalseite des Richtertisches hinüber- schwenkte. Das waren Perspektiven. Daran hatte man nicht gedacht. Selbst der ewig lachende Mann war ernst geworden und blickte nachdenklich vor sich hin. Die Ge- sichter auf der Zeugenbank aber zeigten große Befriedigung. Fortsetzung folgt) sind geke Sisch zwe dem daß schi bek Als sich neu der ode der Sor Mit rüs der sch