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Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chet v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. Banken: Deutsche Bank, Dresdner Bank, städt. Sparkasse, Bad. Kom. Landesbank. Bad. Bank, säàmtl. Mannheim. Postscheck-Kto.: Karlsruhe Nr. 30 016, Ludwigshafen /Rh. Nr. 26 743 114624 A Mannheimer QE Unabhängige Zeitung Badens und der Pfalz Geschäftsstellen: Mannheim, E I, 4-8. Telefon-Sammel-Nr. 24851; Heidelberg, Hauptstr. 43. Tel. 2 72„(Heidelberger Tagebl.); Ludwigshafen/ Rh.. Amtsstr. à, Tel. 6 27 ö68. Bezugspr.: Monatl. 3,5% DM zuzügl. 80 Pt. Trägerl. Postbez. 3,3% DM zuzügl. 60 Pf. Zeitungsgebühr u. 54 Ff. Zustellgeb.; Streifbandbezug 3,58 DM zuzügl. Porto. Bei Abholung im Verlag oder in den Abholstellen 3.56 DM. Er- scheint tägl. auß. sonntags. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 14. Anz.-Ltg.: R. Adelmann; werbg.: C. Faust. Bei Nicht- erscheinen infolge Streiks u. höh. Ge- walt keine Rückerstatt. d. Bezugspr. Fur unverlangte Manuskripte keine Gewähr 15. Jahrgang/ Nr. 194/ 20 Pf Mannheimer Morgen verlagsges. m. b. H., Mannheim, am Marktplatz Dienstag, 23. August 1960 Kongo- Regierung steckt zurück Lumumba verzichtet auf seine Forderungen/ Sicherheitsrat stützte Hammarskjöld Leopoldville/ New York.(AP/dpa/ UP) Die kongolesische Regierung hat am Montag auf ihre ultimativen Forderungen hinsichtlich der UNO-Maßnahmen in Kongo verzichtet. In einer Erklärung, die im Anschluß an eine dreistündige Unter- redung zwischen dem kongolesischen Ministerpräsidenten Lumumba und dem sowzeti- schen Kongo- Botschafter Jakowlew von Lumumbas Pressesekretär in Leopoldville herausgegeben wurde, heißt es, angesichts der letzten Sitzung des Weltsicherheits- rates sehe die Regierung keinen Grund mehr, auf ihren Forderungen zu bestehen. Sie sei befriedigt, daß die belgischen Truppen abgezogen würden und betrachte die Atmosphäre als gut. Die Erklärung stellt eine Abkehr von der bisherigen Haltung der Regierung Lumumba dar, die UNO- Generalsekretär Hammarskjöld das Miß- trauen ausgesprochen und ihn beschuldigt hatte, entgegen den Sicherheitsratsbeschlüs- sen die Zentralregierung nicht zu konsultieren. Der Sicherheitsrat hatte sich nach 13stündi- ger Debatte Montagfrüh ohne Beschluß ver- tagt. Hammarskjöld leitet daraus, wie er zu Beginn der Debatte angekündigt hatte, die Berechtigung ab, auch weiterhin nach eige- nem Ermessen zu handeln. Die Sowjetunion zog einen Resolutionsentwurf, der die Ein- setzung eines beratenden Ausschusses vor- sah, welcher täglich in Leopoldville mit Hammarskjöld und der Kongo-Regierung be- raten sollte, zurück, als sich eine Mehrheit für den Antrag nicht erkennen ließ. Ham- marskjöld meinte zu dem sowjetischen Vor- schlag, man sollte die Vertreter derjenigen Länder, die Truppen nach dem Kongo ent- sandten, zur Bildung eines solchen Gremiums in New Vork auffordern. Im übrigen sehe er keinen Grund, weshalb der Sicherheitsrat seine Auffassung über die Funktionen der UNO-Truppen und deren Neutralität zu inneren Fragen im Kongo noch einmal aus- drücklich bestätigen müsse. Die UNO be- trachte den Kongo als eine Einheit. Die UNO- Truppen bildeten einen Schirm, unter dem es „Zurückhaltung bei Hilfsangeboten“ Dr. Gerstenmaier über Eindrücke von seiner Reise durch Afrika Von unserer Bonner Redaktion Bonn. Die jungen afrikanischen Staaten überschätzten das deutsche Leistungsver- mögen sehr. Sie betrachten Deutschland immer noch als Weltmacht. Daher sollten sich die deutschen Politiker bei Versprechun- gen von Entwicklungshilfen zurückhalten. Diese Erfahrung brachte Bundestagspräsi- dent Dr. Gerstenmaier von seiner sechs- wöchigen Afrikareise mit. Er gab am Mon- tagabend in Bonn zusammen mit dem schleswig- holsteinischen Ministerpräsiden- ten, Kal Uwe von Hassel, der ebenfalls in Afrika war, einen Reisebericht vor der Presse. Die beiden Politiker kritisierten die bis- herigen Methoden der deutschen Entwick- lungshilfe. Gerstenmaier erklärte, er habe von acht Projekten, die er mit nach Afrika genommen habe, nur eins realisieren können. Vielfach seien die Hilfen nicht guf die Bedürfnisse Afrikas zugeschnitten. S0 könnten die„fahrbaren Kliniken“ nicht durch den Busch und über die Brücken transportiert werden. Ebenfalls sei es nicht praktisch, junge Afrikaner in Europa Wis- senschaftlich und technisch auszubilden. In vielen Fällen kehrten sie nicht in ihre Hei- mat zurück, sondern blieben dort, wo sie das Fünffache verdienen können. Gersten: maler hielt deshalb die Einrichtung von Aus- pildungsstätten in Afrika für angebrachter. Beide Politiker beschwerten sich über die mangelnde Tätigkeit des Deutschen Rund- kunks in Afrika. Bei einem an sich emp- fangsbereiten Hörerkreis würden die un- zulänglichen Deutschen Sendungen vom Rundfunk des Ostblocks, vor allem Rot-Chi- nas, überrollt. Senegal bittet um Anerkennung Dakar(Senegal).(AP/ dpa) Nach dem auseinanderfallen der von Senegal und Sudan gebildeten Mali-Förderation hat Senegal mit der Bildung eigener Ministerien begonnen, Der senegalesische Ministerprä- sident Mamadou Dia hat die ausländischen Regierungen um Anerkennung seines Lan- des als souveräner Staat gebeten. Das Par- lament von Senegal hat in einer Sonder- sitzung die Unabhängigkeitserklärung Mi- nisterpräsident Dias ratifiziert und sich an- schliegend selbst den Status einer National- versammlung gegeben. Der sudanesische Ministerpräsident Modibo Keita und die übrigen sudanesischen Bundesminister, die sich in Dakar in Schutzhaft befanden, wur- den am späten Sonntagabend freigelassen. Zusammen mit 150 sudanesischen Ministern und Beamten fuhr Keita in einem Sonderzug von Dakar nach der sudanesischen Haupt- stadt Bamako. Volksabstimmung in Algerien verlangt UNO soll kontrollieren/ Diplomatische Aktivität der Exilregierung Tunis/ Paris.(AP/ UPI/ dpa) Die algerische Exilregierung in Tunis hat sich am Montag dafür ausgesprochen, die Zukunft Algeriens durch eine Volksabstimmung unter der Auf- sicht und Kontrolle der Vereinten Nationen entscheiden zu lassen. Präsident de Gaulle wird in der Erklärung, die im Anschluß an eine Kabinettssitzung ausgegeben wurde, vorgeworfen, daß seine Vorschläge„bar jedes demokratischen Gehaltes“ seien und„Alge- rien mit Gewalt balkanisieren“ sollten. In der Erklärung heißt es, de Gaulle habe sich geweigert, über die Bedingungen und Garantien zu verhandeln, die zur Beendi- gung des Krieges in Algerien führen könn- ten. Deshalb habe sich die Exilregierung jetzt für die Einleitung eines aktiven diplo- matischen Programms entschieden, dessen erster Schritt offensichtlich die Forderung nach der Volksabstimmung unter UNO-Auf- sicht ist. Wie aus Kreisen der Exilregierung in Tunis ergänzend verlautete, betrachtet die Exilregierung die mit den Gesprächen von Melun versuchten direkten Kontakte mit der französischen Regierung als ergebnislos und ist nicht zu einer Fortsetzung dieser Ge- spräche bereit. Der Exilregierung bleibe kein anderer Weg zu einer friedlichen Lösung als die„Internationalisierung“ des Problems. Das Kommuniqué der algerischen Exil- regierung wird in Paris von Kreisen, die der Regierung nahe stehen, als eine Art Ver- suchsballon bezeichnet. Man verwies darauf, daß Frankreichs Haltung zur Algerien-Frage klar definiert sei und man dem nichts hin- zuzufügen habe. Eine Antwort der fran- z6sischen Regierung auf das Kommunique sei daher nicht zu erwarten. Neue Ungarn-Debatte gefordert New Vork.(UPJ) Die Vereinigten Staaten haben eine neue Ungarn-Debatte der Voll- versammlung der Vereinten Nationen vorge- schlagen. Die entsprechende Mitteilung der amerikanischen Delegation folgte am Sonn- tag unmittelbar der sowjetischen Forderung nach einer Debatte über die Zwischenfälle mit der U-2 und der RB-47. Der amerika- nische Botschafter bei den Vereinten Natio- nen, Henry Cabot Lodge, hatte, wie jetzt mitgeteilt wurde, bereits am Samstag UNO- Generalsekretär Dag Hammarskjöld einen Brief übermittelt, in dem gefordert wurde, die Vollversammlung der UN möge sich in ihrer bevorstehenden Sitzungsperiode zum fünften Male mit dem Volksaufstand in Ungarn vom Jahre 1956 befassen. Im Dezem- ber des vergangenen Jahrs hatte die Vollver- sammlung eine Entschließung verabschiedet, in der die Regierungen Ungarns und der So- wjetunion aufgefordert wurden, mit dem UN- Beauftragten für Ungarn, Sir Leslie Munro, zusammenzuarbeiten. Munro berich- tete am 8. April dieses Jahres, daß seine Be- mühungen, mit den Regierungstellen beider Länder zu verhandeln, fehlgeschlagen seien. dem kongolesischen Volk ermöglicht werden sollte, den Weg zum Frieden zu finden und die Regierung und Verwaltungsform zu Wählen, unter der es leben will. Ob die auf Grund des Verlaufes der Si- cherheitsratsdebatte eingetretene Mäßigung der Kongo- Regierung von langer Dauer sein wird, bleibt allerdings abzuwarten. Nach den Erfahrungen mit den sprunghaften Ge- sinnungswechseln des Regierungschefs Lu- mumba wäre in Leopoldville niemand über- rascht, wenn er schon in den nächsten Tagen wieder eine gegenteilige Erklärung abgeben würde. Diplomaten in New Vork erklärten, die gemäßigten afrikanischen Staaten be- trachteten die Debatte des Weltsicherheits- rates als eine Niederlage Lumumbas. Es sei möglich, daß die Kräfte im Kongo ermutigt worden seien, die für eine Föderation der einzelnen Gebiete des Landes eintreten. Als Führer einer solchen Bewegung biete sich der kongolesische Staatspräsident Joseph Kasavubu an, der sich in letzter Zeit auffäal- lig im Hintergrund gehalten habe. Kongolesische Truppen wurden am Mon- tag von Leopoldville nach Luluaborg, der Hauptstadt der Provinz Kasai geflogen, wo sie an der Niederschlagung von Kämpfen eingeborener Stämme teilnehmen sollen. Die Flugzeuge für diesen Transport stellte die belgische Fluggesellschaft Sabena zur Verfü- gung. In den nächsten Tagen sollen neue kongolesische Truppenverbände nach Ka- sai geflogen werden. Insgesamt werden je- doch voraussichtlich nicht mehr als 400 Kon- golesen nach Kasai gebracht, das an die ab- gefallene Provinz Katanga angrenzt. Die Regierung von Katanga und ihre po- litischen Verbündeten in anderen Teilen Kongos haben die kongolesische Armee am Montag aufgerufen, den Rücktritt Minister- präsident Lumumbas zu fordern. Der Mi- nister präsident Guineas, Sekou Touré, wurde von der Katanga-Regierung und den födera- listisch gesinnten Parteien in einem Tele- gramm davor gewarnt, seine„Einmischung in die inneren Angelegenheiten Kongos“ fortzusetzen. Die UNO-Hilfe in der Republik Kongo geht trotz der politischen Krise, die in den letzten Tagen zwischen dem Ministerpräsi- denten Lumumba und Generalsekretär Dag Hammarskjöld ausgebrochen war(und die gestern hoffentlich endgültig beigelegt werden konnte), unvermindert weiter. Unser Bild zeigt eine Kinderspeisungsaktion durch das technische UNO- Personal. Der Beauftragte für die Ernährungskilfe, Dr. Marcel Ganzin, beruhigt einen seiner kleinen Schützlinge, dem das ungewohnte Geschehen offenbar ein wenig beängstigend vorkommt. Bild: dpa 60 bis 80 Millionen aus der VW-Stiftung Vorbereitungen zum Stiftungsvertrag zwischen Hannover und Bonn Von unserem Korrespondenten Ernst Otto Weger Hannover. Das bisher größte Stiftungs- vorhaben in der Bundesrepublik, bei dem kür Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre jährlich zwischen 60 und 80 Mil- lionen Mark auf die Bundesländer verteilt werden sollen, nimmt allmählich Gestalt an. „Zweites Fernsehprogramm ab 1. Januar“ Die Ministerpräsidenten von Hassel und Röder beim Kanzler Von unserer Benner Redakties Bonn. Zwei Ministerpräsidenten der CDU/ CSU, von Hassel(Schleswig-Holstein) und Dr. Röder(Saarland), sind am Montag mit Bundeskanzler Dr. Adenauer übereinge- kommen, daß„im allgemeinen Interesse“ vom 1. Januar an ein zweites Fernsehpro- gramm durch die„Deutschland-Fernsehen- GmbH“ ausgestrahlt werden soll. Dies teilte am Montagabend ein Sprecher der Bundes- regierung mit. An dem Gespräch nahmen auch die Bundesminister Dr. Schröder und Stücklen, der Vorsitzende der CDU/ CSU- Fraktion Dr. Krone, sein Stellvertreter Höcher!(CSU) und der Rundfunkfachmann der CDU/CSU-Fraktion, Dr. Heck, teil. Nach Mitteilung des Bundespresseamtes wurde Einigkeit über die Ausstrahlung eines zweiten Programms durch die von der Bun- desregierung und Bundesminister Schäffer als„Treuhänder der Länder“ gegründete „Deutschland-Fernsehen-GmbfH“ erzielt. Wie zu erfahren ist, will von Hassel zwischen dem Kanzler und den Ministerpräsidenten der CDU/ Cs vermitteln. Von Hassel hatte vor dem Gespräch ange- deutet, daß er weiterhin zu seinem Plan stehe, der die Einrichtung eines zweiten Fernseh- programms für den Bund und eines dritten Programms vorsieht, das von Rundfunk- anstalten, Ländern und Bund gemeinsam ge- tragen werden solle. Er erklärte, er wünsche eine Lösung, die für alle Beteiligten annehm- bar sei. Heute tritt der Vorstand der CDV in Bonn zusammen. Auf der Tagesordnung steht auch die Fernsehfrage. Aus unterrichteten Kreisen verlautet am späten Montagabend, das Bun- deskabinett werde sich am Mittwoch mit der Fernsehfrage befassen. Wahrscheinlich sei, daß das Kabinett einen Beschluß folgenden In- halts faßt: Da die Zeit drängt, wird die Bun- desregierung die Vorbereitungen für die Aus- strahlung eines zweiten Fernsehprogramms durch die„Deutschland-Fernsehen-GmbH“ zunächst allein aufnehmen. Die Länder blei- ben weiterhin aufgefordert, sich diesem Unternehmen anzuschließen“. Die Länder- chefs von Hassel und Dr. Röder sollen sich am Montagabend ausdrücklich mit einem solchen Verfahren einverstanden erklärt haben. Zwiscsen Gesfern und Moroen Der Kulturkongreß der CDU wird vom 28. bis zum 30. November in Gelsenkirchen stattfinden. Mit der Vorbereitung des Kon- gresses, der sich mit allen Fragen der Kul- turpolitix beschäftigen wird, ist der Bun- destagsabgeordnete Dr. Heck, der Vorsit- zender des Kulturpolitischen Ausschusses des Bundestages ist, betraut worden. Zum erstenmal seit 1933 besuchten füh- rende Sozialdemokraten aus Dänemark jetzt wieder die deutsche Grenzstadt Flens- burg. Auf Einladung des SPD-Kreisvereins Flensburg-Stadt trafen 414 sozialdemokra- tische Parteimitglieder aus Horsens, Frede- ricia, Vejle und Kolding in Flensburg ein. Die Bundesregierung hat dem zum por- tugiesischen Wahlkonsul in Stutgart er- nannten Diplom-Ingenieur Manfred Behr das Exeduatur erteilt. Der Amtsbereich des Konsulats, das am 1. August 1960 in Stutt- gart seine Tätigkeit aufgenommen hat, um- faßt das Land Baden- Württemberg. Mit der Einberufung der ersten an- erkannten Wehrdienstverweigerer zum Zi- vilen Ersatzdienst sei nicht vor Anfang nächsten Jahres zu rechnen, verlautete aus dem Bundesarbeitsministerium. Die Strafkammer des Landgerichts Stutt- gart wird nicht vor Oktober darüber ent- scheiden, ob gegen den wegen einfacher passiver Bestechung angeklagten Stuttgar- ter Oberbürgermeister Dr. Klett das Haupt- verfahren eröffnet wird. Dr. Klett wird vorgeworfen, daß er zu seinem 50. Geburts- tag, der mit seinem zehnjährigen Dienst- jubiläum zusammenfiel. von der Firma Daimler-Benz einen Teppich im Werte von 2900 Mark angenommen habe. Bundestagspräsident Dr. Gerstenmaier erklärte am Montag vor der Presse in Bonn, Chrustschows Schimpfreden allein seien kein Anlaß dafür, in diesem Jahr keine Bundestagssitzung in Berlin abzuhalten. Die Dinge stünden allerdings anders, falls die westlichen Alliierten Bedenken gegen eine solche Maßnahme äußern sollten. Eine Tagung der SPD- Spitzengremien begann am Montag in Bonn mit der Sitzung des Parteipräsidiums. Heute tritt der Partei- vorstand zusammen, am Mittwoch haben Parteivorstand, Parteirat und Kontrollkom- mission eine Vollsitzung. Die Tagung dient der Vorbereitung des SPD- Parteitags(23. bis 25. November in Hannover), auf dem die „sozialdemokratische Mannschaft“ für die kommenden Bundestagswahlen vorgestellt Werden soll. Bundespostminister Stücklen eröffnete am Montag in München— erstmals auf deut- schem Boden— eine Konferenz der Tarif- kommission des Weltpostvereins. Sie ist da- mit beauftragt, das Gebührensystem des Weltpostvertrags zu untersuchen. An der Tagung nehmen Delegierte aus Großbritan- nien, Neuseeland, Pakistan, Italien, der Schweiz und Deutschland teil. Zwischen Indonesien und der Sowjetzone sollen Generalkonsulate ausgetauscht wer- den. Ein entsprechendes Abkommen wurde, wie die indonesische Nachrichten-Agentur Antara mitteilte, jetzt erzielt Ein unbemannter Düsenbomber der amerikanischen Luftwaffe ist über dem Golf von Mexiko bei einer Angriffsübung mit einer Bomarc-Rakete in 11 000 Meter Höhe abgeschossen worden. Der illegale Londoner Hafenarbeiterstreik ist beendet. Etwa 5000 Hafenarbeiter be- schlossen auf einer Versammlung, die Arbeit heute wieder aufzunehmen. In mehreren britischen Häfen, vor allem im Raum von Liverpool, streiken aber immer noch einige tausend Seeleute. Eine neue Grenzregelung haben Burma und die Chinesische Volksrepublik verein- bart. Wie der burmanische Ministerpräsi- dent U Nu mitteilte, tritt Burma 58,7 Qua- dratmeilen der Katschin-Provinz an China ab. Ursprünglich hatte Peking über 180 Quadratmeilen Land beansprucht. Wladimir Sloboda, der beim amerikani- schen Geheimdienst in Frankfurt beschäf- tigt war, hat nach einer Mitteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS in der Sowjetunion um politisches Asyl ge- beten. Sloboda war seit dem 3. August ver- mißt worden. Nach der Verurteilung der Dominikani- schen Republik durch die Organisation der amerikanischen Staaten befaßt sich die Konferenz der amerikanischen Außenmini- ster in San José(Kostarika) in der zweiten Phase ihrer Beratungen mit dem Kuba- Problem und der kommunistischen Infil- tration der westlichen Hemisphäre. Die durch Bundesgesetz zu Eigentümern am Volkswagenwerk eingesetzten Regierungen in Bonn und Hannover sind zur Zeit dabei, ein Abkommen über die Errichtung der VW- Stiftung abzuschließen. In diese VW- Stiftung sollen die Dividenden aus den Aktienpaketen fließen, die Hannover und Bonn bei der be- vorstehenden Privatisierung des Volks- wagenwerkes erhalten. Außerdem werden die Zinsen aus dem Kapital in die Stiftung eingebracht, die beim Verkauf von klein ge- stückelten Volksaktien im Nominalwert von 340 Millionen Mark entstehen, die beim heutigen Aktienkurs über eine Milliarde Mark bringen sollen. Für die Bundeslärider stehen aus dieser Stiftung nach amtlichen Schätzungen jährlich zwischen 60 und 80 Millionen Mark, für das nächste Jahr dürften es 70 Millionen Mark sein, zur Verfügung. Davon erhält Nieder- sachsen als Miteigentümer des Volkswagen- werkes einen größeren Betrag zwischen 20 und 30 Millionen Mark, so daß für die Ver- teilung auf die anderen Bundesländer rund 50 Millionen Mark übrigbleiben. Diese Summe soll auf die Länder nach einem noch zu vereinbarenden Verfahren aufgeteilt wer- den, und zwar so, daß die Länder nicht jähr- lich gleichbleibende Summen erhalten, son- dern daß auch größere Forschungsvorhaben bevorzugt finanziert werden können. Das Geld aus der Stiftung ist nicht für die Ent- lastung der Etats der Kultusministerien be- stimmt, sondern nur für Aufgaben, wie sie die Stiftungsbestimmungen vorschreiben. Ueber die Form der Stiftung wird zwi- schen dem Bundesschatzministerium und dem niedersächsischen Finanz ministerium seit eineinhalb Jahren beraten. Der nieder- sächsische Finanzminister, Hermann Ahrens, gab dazu am Montag in Hannover Einzel- heiten bekannt.. Die neuen Eigentümer am Volkswagen werk haben sich, wie Ahrens weiter be- kanntgab, in den Grundsätzen darüber ge- einigt, mit den VW- Sparern einen Vergleich anzustreben. Die VW- Sparer prozessieren seit zehn Jahren gegen Wolfsburg in der Hoffnung, für den damals von der„Deut- schen Arbeitsfront“ ausgeschriebenen Preis von rund 1000 Reichsmark einen Volkswagen zu erhalten. Wie der Vergleich aussehen wird, konnte Ahrens nicht mitteilen. Er sagte nur, das Werk habe für diesen Zweck rund 50 Millionen Mark zur Verfügung stehen. (dpa) Der letzte Schritt zur Umwandlung des Volkswagenwerkes in eine Aktiengesell- schaft wurde am Montag getan. Nach Mit- teilung des Bundesschatzministeriums ist der entsprechende Beschluß in das Handelsre- gister beim Amtsgericht Wolfsburg einge- tragen worden. Die Wahlen im Saarland Saarbrücken.(dpa) In erster Lesung befaßte sich der Saarlandtag am Montag mit der von der Landesregierung eingebrachten Novelle zum Kommunalwahlgesetz. In einer Entschließung sprach sich das Parlament dafür aus, die zu wiederholenden Kommu- nalwahlen mit der Landtagswahl zusam- menzulegen. Die beiden Wahlen sollen bis spätestens zum 4. Dezember stattfinden, Die Novelle ist durch die Entscheidung des Bun- desverfassungsgerichts erforderlich gewor- den, nach der auch Wählervereinigungen das Recht haben, für Kommunalwahlen Wahlvorschläge einzureichen. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN pOLITIK Dienstag, 23. August 1960/ Nr. 19⁴ Das neunte ahr Nach Eßlingen will nun als Weinheim zweite Stadt in Baden- Württemberg das ob- ligatorische neunte Schuljahr einführen. Der Gesamtelternbeirat der Weinheimer Volks- schulen und der Gemeinderat sind davon überzeugt, dag das neunte Schuljahr nicht mehr länger umgangen werden kann und erwarten, daß das Kultus ministerium ihr Vorhaben unterstützen wird. Der bekannte Schulrechtler Professor Dr. Hans Heckel(Frankfurt) hat im vorigen Jahr nachgewiesen, daß von den Schülern eines Jahrgangs praktisch heute bereits 40 Pro- zent ein neuntes Schuljahr absolvieren, teils in Form des freiwilligen Schuljahres, teils durch Besuch der Mittelschule, der Höheren Schule oder einer Berufsfachschule. In ähnlicher Form absolvieren etwa 30 Pro- zent der Schüler eines Jahrgangs ein zehn- tes Schuljahr.) Die Einführung des neunten Schuljahres für alle ist also durch das frei- willige Streben nach besserer Ausbildung und vermehrter Reife in hohem Maße vor- bereitet. Woran hängt es eigentlich, daß die Verlängerung der pflichtmäßigen Schulzeit um ein Jahr immer noch nicht ausgesprochen wurde? Nach Professor Heckel werden für die Durchführung des neunten Schuljahres in allen Bundesländern 11 500 Lehrkräfte und 11000 Klassenräume mehr benötigt. Die Zahlen wären nicht erschütternd, wenn man von einer Normallage ausgehen könnte. Tat- sächlich fehlen aber bereits bei unveränder- ter Schulorganisation rund 7000 Lehrkräfte und rund 22 000 Klassenräume. Diese Situa- tion macht es einigermaßen verständlich, warum die Ausdehnung der pflichtmäßigen Schulzeit auf neun Jahre bisher nicht aus- gesprochen wurde. Jedes Bundesland ist an dem oben erwähnten Fehlbestand beteiligt und will ihn zuerst auffüllen, bevor neue Verpflichtungen eingegangen werden. Man kann nicht gut mit Pauken und Trompeten das neunte Schuljahr für alle einführen, ohne für jede neunte Schulklasse auch ein Klassenzimmer und einen Lehrer zu haben. Schon der bestehende Fehlbedarf stellt aber an die Finanzen der Länder und Ge- meinden, an die Kapazität der Lehrerbil- dungsanstalten und auch an das Bauvolumen enorme Anforderungen. Wenn ein Klassen- raum 100 000 Mark kostet, kann sich jeder leicht ausrechnen, daß die sowieso fehlenden 22 000 Räume und die 11 000 Räume für das neunte Schuljahr eine große Stange Geld kosten. Die Ausführung der erforderlichen Bauten wird sich ebenso wie die Bereitstel- lung der benötigten Mittel über Jahre ver- teilen. Für die Räume gibt eine Durch- schnittsrechnung einen gewissen Anhalts- punkt. Seit 1954 wird jährlich rund eine Mil- Harde für Schulbauzwecke ausgegeben, was etwa 10 000 Klassenräumen jährlich ent- spricht. Unter Einrechnung des Fehlbestan- des wäre anzunehmen, daß in vier Jahren die räumlichen Voraussetzungen für die Ein- kührung des neunten Schuljahres gegeben Wären. In einzelnen Gemeinden können indessen Verhältnisse bestehen, die sich von der Durchschnittsrechnung erheblich— und zwar Vorteilhaft— unterscheiden. Eine Gemeinde, die über Schulraumreserven verfügt, steht der Durchführung des neunten Schuljahres Zzuversichtlicher gegenüber als andere, die ihr Schulraumdeflzit noch nicht„abgebaut“ haben. Haben aber die Oberschulämter aus- gebildete Kräfte auf Lager und an der Hand? Ein weiterer revolutionärer Akt echter Schulreform wär die Senkung der Klassen- frequenz auf eine Höchstzahl von 35 in der Volksschule. Laut Professor Heckel würde da- durch ein weiterer zusätzlicher Bedarf von 16 000 Lehrern und 14 000 Raumen ausgelöst. (Lediglich in Klammern sei dazu bemerkt, daß der sogenannte„Bremer Plan“ die Klas- senfrequenz auf 25 beschränken will.) Die Durchführung des zehnten Schuljahres würde etwa 10 000 Lehrer und 10 000 Räume zusatz- lich erforderlich machen. Aber an dieser Stelle kann man wohl das Zahlenspiel auf sich beruhen lassen und zum Ausgangspunkt zurückkehren: Die Städte EBlingen und Wein- heim haben die Rolle der„Vorreiter“ über- nommen— in einer Entwicklung von schnek- kenhafter Langsamkeit. Vielleicht kommt etwas mehr Dampf dahinter, nachdem die beiden Städte vorgeprescht sind. Dr. Franz Wilhelm Koch Die abenteuerliche Reise der Hunde Strelka und Bjelke Eine Tür zum Weltraum öffnete sich Die Untersuchungen ergaben: Beide Tiere kehrten kerngesund und ohne eine Schramme zurück Von unserem Korrespondenten Heinz Lathe ln der Sowietunion Moskau. Es ist Nacht. Irgendwo auf dem 22 Millionen Quadratkilometer großen Landmassiv der Sowzetunion erhebt sich das Raumschiff auf seinem Start- gerüst. Vom donnernden Getöse des Triebwerks erschreckt, neigen die nur durch ein Maschendrahtgitter getrennten Hunde Strelka und Bjelka in der Versuchskabine ihre Schnauzen mißtrauisch zu Boden, unruhig zerren sie an ihren Haltebändern, Sie scharren mit den Pfoten und wackeln mit dem Kopf, weil sie von der wachsenden Schwerkraft niedergedrückt werden. Als das Raumschiff die Erdatmosphäre durch- stößt, ersterben die Bewegungen. Auf die ungeheure Belastung des tierischen Orga- nismus ist die Schwerelosigkeit gefolgt. Wie aufgehängt schweben die Hunde in der Kabine, unbeweglich wie die Blätter nasser Trauerweiden hängen ihre Glieder her- unter. Wird die Mikro-Klima-Anlage funktionieren? Wird die Nahrungszufuhr arbeiten? Das sind die Fragen, die die 100 Kilometer tiefer vor ihren Bildschirmen hockenden Sowiet wissenschaftler bewegen. Einer von ihnen sagt nach dem ge- glückten Flug:„Es ist nicht zu leugnen: in diesem Augenblick waren wir sehr erregt.“ Auf radiotelemetrischem Wege kommen indes beruhigende Nachrichten. Das am Schwanz der Hunde verklammerte Herz- mehßgerät meldet: Puls und Atmung nor- malisieren sich. Um diese Zeit wirken die Bedingungen des harten Wechsels zwischen Schwerkraft und Schwerelosigkeit auch auf Ratten, weiße Mäuse, Fliegen, schnell Wachsende Pflanzen, wie Wasserrosen und Pilze, ein, die sich im Raumschiff befinden. Die Hunde ruhen sich nach der ungeheu- ren Belastung aus. Lebensgeister zurück. Sie gewöhnen sich an die neue Gefühlswelt, langsam heben sie auch ihre Köpfe Alles sind ungewohnte Bewegungen, so, als müßten sie die Bedie- nung ihrer Glieder von neuem erlernen. Sie bewegen die Pfoten. Bjelka ist von den un- gewohnten Beschwernissen so gereizt, daß sie zu bellen beginnt. Aber man paßt sich an. Die einzelnen Phasen sind haargenau im Fernsehbild festgehalten worden, wobei der ungeheure Wert in den gleichzeitigen Aufzeichnungen der Abhörgeräte in der Uebereinstimmung mit den Bewegungen der Tiere liegt. Die Hunde sind plötzlich recht munter. Als sich auf automatischen Impuls die Freßschale vor ihnen öffnet. machen sie sich sofort über das erste kosmische Früh- Langsam kehren die stück her. Ihr Zustand wechselt auf der absteigenden Phase des Fluges, in diesem Abschnitt verfolgt die Bodenbeobachtung gespannt die Radioübertragung von der Arbeitsweise der Bremsanlage. In der „Prawda“ heißt es zu diesen Aufzeichnun- gen:„Die Uebertragungsanlage zeichnete einwandfrei den Bremsvorgang in den ein- zelnen Landeabschnitten auf. Parameter lieferten Angaben über die Temperaturen beim Durchstogen der Atmosphäre. Inzwi- schen wirkten die kosmischen Strahlen auf die an Bord befindlichen Pflanzen ein.“ Alle diese Angaben sind nach Meinung des Parteiblattes von unschätzbarem Wert für künftige bemannte Raumschiffe, ob- schon eines der Hauptprobleme bereits ge- löst sei. Die Sowjetunion hat nämlich einen Spezialhitzeschutz entwickelt, der den un- geheuren Temperaturen beim Eintauchen in die Erdatmosphäre widersteht, was selbst Meteoriten nicht können. Strelka und Bjelka überwinden diesen schwersten Abschnitt des Fluges, wenn auch mit großen Anstren- Sungen. Werden sie sicher landen? Das Raumschiff ist auf geringer Höhe, als die Hundekabine auf Kommando katapultiert Wird, denn die sichere Landung des Schif- kes ist ungewiß, also sollen auf jeden Fall die Vierbeiner heil herunterkommen. Kolchosleute reiben sich ungläubig die Augen Die Kolchosarbeiter einer Kollektivwirt- schaft irgendwo in der Sowjetunion reiben sich an diesem Tage ungläubig die Augen. Sie stehen auf einer Ackerfläche, die einen glatten Wiesenstreifen umschließt, als der Be- hälter niedergeht. Neugierig umkreisen sie den außerge wöhnlichen Gast., Sie sind“, wie die„Prawda“ schreibt,„die ersten Augen- zeugen eines historischen Ereignisses.“ Auf dem Behälter steht in kyrillischen Buchsta- ben die Anschrift, an die auf Bitte der so- Wjetischen Wissenschaftler sofort nach Auf- finden ein Telegramm gesandt werden soll. Aber es wird gar nicht erst abgeschickt, Weil alsbald ein Beobachtungsflugzeuig über der Wiese auftaucht und Spezialisten absetzt. Sie öfknen die Tür des Behälters, Bjelka und Strelka springen heraus, sie haben den Flug ausgezeichnet überstanden. geniegen den Boden und die frische Luft, sie rennen über die Wiese, springen Leute an und rei- ben ihre Schnauzen an den Hosen der Kol- chosleute. Die Tiere werden untersucht. Sie haben weder einen blauen Flecken, noch eine Schramme und sind absolut gesund. Si 81e Noch in der Nacht zum Sonntag wurden die Hunde nach Moskau transportiert. Der Sonntag war für sie ein Ruhetag. Gestern, Montag, wurde gearbeitet, denn die Hunde sollen der Sowjetunion noch viele Erkennt- nisse liefern. Die Sorge um die künftigen Weltraumpiloten dreht sich um die Frage: Wie können wir Bedingungen schaffen, unter denen der Weltraumpilot in seiner Kabine ungestört arbeiten kann? Die Erfahrung mit den Hunden erlaubt indes, wie es gestern in der„Prawda“ hieß, eine Reihe medizinisch- biologischer Probleme zu lösen, die vor dem Eindringen des Menschen in den Weltraum zu klären waren. Dazu gehören zum Beispiel. eine rationeller arbeitende Anlage zur Luft- erneuerung bei langen Flügen, die Entwick- lung eines zuverlässigen Höhenzylinders, Schutz des Menschen vor ionisierenden Strah- len, Rettungsvorrichtungen für den Fall einer Havarie, Katapultanlagen und Landevor- richtungen. Der Wechsel von Tag und Nacht oder der Lebensrhythmus verändern sich. Empfindungen des Menschen, die von seinem Körper ausgehen, sind im Zustand der Schwerelosigkeit verändert. Auch das muß eingeplant sein. Deshalb beschäftigt sich die Sowietwissenschaft auch mit der Entwick- lung eines Systems der Muße und eines Systems höchster Anspannung für den künftigen Raumflieger. 5 Den großen wissenschaftlichen Wert der Raumschiffe hoben gestern mehrere Sowiet- Wissenschaftler in der„Prawda“ hervor: das Weltall kann weiter ausgeforscht werden. Sonne, Sterne und kosmische Nebel, sonst durch die Erdatmosphäre verborgen, sind zu enträtseln. Die Erde selbst verliert die letz- ten Geheimnisse indem aus höchster Höhe die wechselnde Wolkendecke gefilmt werden Kann ünd die Wettervorhersage zuverlässi- ger wird. Es 1 5 i 8 Uebersichts- karten der schwer zugängigen Erdgebiete, wie zum Beispiel der polaren Flächen und Wüsten, anfertigen, Da die Mikrowelt der Atome und der Atomkerne mit Hilfe der Steht der„rote“ Prinz hinter der Revolte? Erkenntnisse von den kosmischen Strahlen erforscht werden könnte, würden die For- schungen der Raumfahrer über die kosmi- sche Strahlung von größter Bedeutung. für die Physik. Die Raumschiffe könnten den Weltraum geradezu abtasten. Die„Prawda“ bemerkt, das Raumschiff sei über Paris, Schanghai, Tokio, Oslo, Rio de Janeiro und Sidney geflogen, und es habe die Tür zum Eindringen des Menschen in den sonnen- nahen Weltraum geöffnet. Größere Kriegsschiffe London.(AP) NATO-Oberfehlshaber General Norstad hat am Montag in einem Schreiben an die Westeuropäische Union (WEU) empfohlen, der Bundesrepublik den Bau von zwei 6 000 Bruttoregistertonnen Sroßen Zerstörern zu gestatten, die Mehr- Zzweckraketen aàbfeuern können. Norstad empfahl ferner, der Bundesrepublik den Bau eines 6 000 Tonnen großen Versorgungs- schiffes und die Herstellung einer bestimm- ten Minenart zu gestatten, die durch Schallwellen ausgelöst wird. Der General erklärte in der Begründung seiner Empfeh- lungen an die WEU, mit diesen Bauten werde die Bundeswehr in die Lage versetzt, ihre NATO- Verpflichtungen in der Ostsee zu erfüllen. Norstads Schreiben dürfte vom Rat der WEU nicht behandelt werden, bevor nicht die entsprechenden Bonner Schritte bei der Union unternommen worden sind. Norstad war bereits vor dem Pariser Gipfel- treffen von den genannten Bewaffnungs- wünschen der Bundesrepublik in Kenntnis gesetzt worden. Der NATO- Oberbefehlshaber hatte seine Empfehlungen jedoch zurück- gehalten, um den Ausgang des Gipfeltreffens Abzuwarten. Deutscherseits wird der Wunsch nach größeren Kriegsschiffen damit begründet, daß Schiffe unter 5 000 Tonnen Zz leicht sind, um die angesichts der moder- nen sowjetischen Flotte in der Ostsee not- wendigen Raketenabschußbrampen zu tragen. Kurz notiert Barbara Powers, die Ehefrau des wegen Spionage verurteilten amerikanischen Flie- gers Francis Powers hat Gnadengesuche an den Präsidenten des Präsidiums des Ober- sten Sowjets, Breschnew, und an Minister- präsident Chrustschow gerichtet, um die Vorzeitige Freilassung ihres Mannes zu er- Wirken. Bei einem Grenzzwischenfall an der ungarisch- österreichischen Grenze bei Halb- thrun im Burgenland ist am Sonntag ein österreichischer Zollbeamter von ungari- schen Grenzposten beschossen worden, Als der Mann in Deckung ging. kamen zwei Ungarn über die Greme und nahmen Ge- Wehr und Fahffad des Zollbeamten mit. Die österreichische Regierung bereitet einen Protest gegen Ungarn vor. Zum ersten Außenminister der jungen Republik Zypern ist der 29jährige grie- chisch- zypriotische Rechtsanwalt Spyros Kyprianou ernannt worden. Das Juschentuch In diesen Tagen ist im Bonner Auswüͤrtigen Amt mit einer Rundverfügung ein Hübsches Damentaschentuch in Jinlauf gesetzt worden. Et war eins der seltsamslen inge, die je von Referat zu Referat gingen. Das Taschentuch kam daher 10 der aſrikaniscie Kontinent am schwürzesten ist, namlich aus Logo, der seit April Ig unab- hüngigen Republil, die bis 19185 deutsches Schutz. gebiet war und J,] Millionen Einwohner hat, da- von 1600 Europder. Das Taschentuch ist ein Indix dafur, wie hart die Welten im schwarzen Erdteil ai nderstoßen, denn mit dem Tüchlein hatte es folgende Bewandlnis: Bei der Frau des Minister präsidenten von Togo, der den schönen Namen Silvanus Olympio trägt(und ubrigens im November zu einem Staatsbesuch in die Bundesrepubliꝶ kommt), er- gchienen jüngst in der Hauptstadt Lomè vier Her- ren aus Deutschland. Sie schienen von guter Lebensart zu sein und wußten überaus ver- gtamdig ꝛu reden. Madame Olympio konntè zich nicht die Blöße geben, sie nicht anzulören und ihnen oline zwingende Gründe zu wider- ghrechen. Die Munner überreichten Frau Olympio verschiedene Geschenke, darunter auch jenes harmlose Taschentuch, überdies eine Menge von Schriſten. Das Ansehen nümlich, das die Deut- schen aus der kaiserlichen Zeit in Togo noch ge- nießen, ist uberaus groß, heute ist dieses An- sehen für die Deutschen die bare Münze des holitischen Kapitals. jene vier Herren nun, die im besten und teuersten Hotel in Lome abge- stiegen waren, baten Frau Olympio, sie am nùch- ten Tage noch einmal zu empfangen, damit man einige gemeinsame Fotoaufnahmen machen könne. Frau Olympio sagte au. Am selben Tage erzalilte Madame ihrem Manne, dem Ministerprüsidenten, von dem Ge- gchehen; sie war des Lobes voll uber„die gym ha- thigchen Deutschenè, wie siè sagte. Das Taschen- tuch nun— der Ministerprdsident erschrak niclit wenig lrug klein gedruckt die Her hunt, DDR- und das politische Emblem mit Hammer und Zirkel, und damit war klar, woher diè gym pathi- gchen Herren kamen. Es bleibt nun noch zu melden, daß die vier Männer Vertreter des kommunistischen DGB der Soꝛojetꝛone waren, daß sie sich die Einreise- genehmigung nach Togo erschlichen hatten und daß sie auf Veranlassung Olympios noch selbigen Tages außer Landes verwiesen wurden. Madame Olympio schenktèe das Taschentuch dem Bot- gchaſter der Bundesrepubliſt, Dr. Töröh, der den Vorfall einem Bonner Ministerium meldete. Fur die Deulschen ist das brodelnde Afrika dieser Monate ein Abenteuer besonderer Art. Die Bundesrepubli hat zwar in den neuen unab- hangigen Staaten überall sofort iſire diploma- lischen Vertretungen eingerichtet, aber uberall tauchen in den neuen Haupltstétien auch sofort mit einem großen Aufgebot die Vertreter Oole berlins auf, meist mit einer Handelsdelegalion, wie gie es nennen. Die Herren können nicht igno- riert werden, denn daß sie mehr im Schilde fuliren als dem Handelsaustausch die Mege zu ebnen, ist lar. Aber noch in keinem der afrikanischen Stua- ten ist es hisher zu einer politischen Anerkennung der„DDR“ gelommen. Die Angehörigen der bundesrepublifanischen Botschaſten sind in einer manchmal absurden Lage, denm sie begegnen den Leuten aus der Sotwjetsgonè nicht selten, e haben gtriſtes Gruß und Shrechberbot. Vielleicht ißt man in der diplomatischen Vorstellungswelt nidit genügend heimisch, aber solche Szenen auf dem Exerzierplatz der Diplomatie, daß Deutocte Deutsche nicht grüßen, ist wohl das Peinlichste, was sich dengen läßt. Walter Henkels * Schiffbruch der westlichen Politik in Laos/ Die Wirtschaftshilfe führte nur zur Bereicherung einer kleinen Schicht Von unserem Korrespondenten Christlan Roll in Hongkong Hongkong. Während die pro- westliche Regierung von Tsiao Somsanith vor 14 Tagen in der Königsstadt Luang Prabang weilte, um mit König Sisavong Vvattana die Vorbereitungen für die Verbrennungszeremonien des im April verstorbenen alten Königs Sisavong Vong zu treffen, unternahm der junge Hauptmann Kong Le in der laotischen Hauptstadt Vientiane mit einem Bataillon Fallschirmjäger einen blutigen, aber erfolgreichen Staatsstreich. Vier noch in der Verwaltungsresidenz weilende Minister wurden festgenommen, die Wohnungen der Armeekommandeure in Brand gesteckt und an alle Regierungsbeamten und Soldaten der Befehl erlassen, ihre Arbeit fortzusetzen und den Verordnungen der Militärregierung zu gehorchen. Ueber Radio Vientiane gab Hauptmann Kong Le ein aufschlußreiches Programm bekannt, das strikte Neutralität und freundschaftliche Beziehungen zu allen Ländern fordert. Die Situation war noch am vergangenen Samstag ziemlich verworren, und niemand konnte voraussagen, wie sich die Dinge ent- wickeln würden. Der nach der Revolte Kong Les von Luang Prabang nach Thai- land geflohene Verteidigungsminister, Ge- neral Phoumi Nosavan, dessen„Coup d'etat“ im Januar dieses Jahres zur Bildung einer Verteidigungsrede für hohe Agrarpreise Kritik an den Landwirtschaftsvorschlägen der EWG- Kommission auf dem Weinbaukongreß Von unserem Redaktions mitglied Hans-Joachim Deckert Bad Dürkheim. Am Montag stand auf der Tagesordnung des 44. Deutschen Weinbau- Kongresses in Bad Dürkheim das Thema, das sowohl Winzer wie Weinhändler zur Zeit am stärksten berührt: Die Zukunftsaussich- ten im Gemeinsamen Europaischen Markt. Die Absicht der Kommission der Euro- Päischen Wirtschaftsgemeinschaft, den ge- meinsamen Agrarmarkt vom nächsten Jahre an schrittweise zu verwirklichen, hat in der gesamten deutschen Landwirtschaft viel Er- regung ausgelöst. Besonders beunruhigt zeigte sich der Weinbau, weil der deutsche Wein im Vergleich zu den Bedingungen in den Nachbarländern klimatisch besonders benachteiligt ist. Die Ankündigung des Staatssekretärs im Bundesernährungsmini- Sterium, Dr. Sonnemann, daß man sich in Bonn gegen die Beschleunigungspläne der EWG- Kommission zur Wehr setze, hat bei den Teilnehmern des Weinbaukongresses Zweifellos ein positives Echo gefunden. Am Montag warnte jedoch der Landwirt- schaftsexperte der CDU/ CSVU-Bundestags- Fraktion, Hans August Lücker, vor über- triebenen Erwartungen. Der Weinbau, sagte Lücker, müsse im Rahmen der gesamten Agrarpolitik und diese wiederum im Rah- men der gesamtpolitischen Entwicklung gesehen werden. Die deutsche Land- Wirtschaft könne nicht aus der durch die europaischen Verträge vorgezeichneten Bahn ausscheren. Man müsse im Auge be- Balten, daß der Gemeinsame Markt in seiner Endstufe ein Binnenmarkt ohne jede Dis- kriminierung sein werde. Ohne eine Ver- tragsänderung könne man diesem Schicksal nicht ausweichen. Zweitrangig sei hingegen die Frage, ob das Endziel in sechs, acht oder zehn Jahren erreicht werde. In jedem Falle aber müsse man bedenken, „daß wir mit fünf Partnern an einem Tisch sitzen und daß man nicht immer den eigenen Kopf durchsetzen kann“. Wer keine gemein- same Markt- und Preispolitik in Europa wünsche, der müsse offen sagen, daß er den EWG-Vertrag nicht einhalten wolle. Im einzelnen übte Lücker aber an den Vorschlägen der EWG- Kommission für eine gemeinsame Agrarpolitik heftige Kritik. Es stecke in diesen Vorschlägen einiges von dem falschen Geist der liberalistischen Kritiker, die— nach Lücker— der Ansicht sind, daß es genüge, gewachsene Agrarstrukturen nach modernsten wissenschaftlichen Methoden umzugestalten und dem gewerblichen Be- reich entnommene betriebs wirtschaftliche Methoden einzuführen, um die deutsche Landwirtschaft konkurrenzfähig zu machen, Wer sich aber solcher Auffassungen bediene, sei bereits in die Irre gegangen;„er ist nicht imstande, die Dinge richtig zu erkennen, weil er nicht begriffen hat, daß die Agrarpolitik in wirtsc aftlicher und sozialer Hinsicht eigenen Gesetzen unterliegt“, sagte Lücker. Biologische Wachstumsrhythmen könne man mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden zwar mildern, aber nicht beseitigen. Nachdem der Grundgedanke der Markt- ordnung sich allgemein durchgesetzt habe, sei das Kernstück des gemeinsamen Agrar- marktes das europäische Preisniveau. Die Vorschläge der EWG- Kommission verfolg- ten als Ziel eine„Nivellierung zur Mitte“. Die Kommission begründet diesen Stand- punkt erstens mit dem Argument, daß man nicht durch hohe Preise die Gefahr einer land wirtschaftlichen Ueberproduktion er- höhen dürfe, und zweitens mit dem Hinweis auf die sozialpolitischen Gefahren, die durch eine Erhöhung der Lebensmittelpreise in den jetzigen Niedrigpreisländern heraufbeschwo- ren würden. Beide Gründe hält Lücker nicht für stichhaltig. Nach Lücker ist es eine gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis, daß man mit Preismaßnahmen das Volumen der Bodenproduktion nicht steuern könne. Viel- fach habe man die Beobachtung gemacht, daß bei steigenden Preisen geringere Ern- ten und bei fallenden Preisen größere Ern- ten und bei fallenden Preisen größere Ernten eingebracht worden seien. Somit sei eine Preissenkung nichts anderes als eine unmittelbare Beschneidung des landwirt- schaftlichen Einkommens, was nicht hinge- nommen werden könne, weil die Landwirt- schaft in ihrer Einkommensentwicklung ohnehin hinter anderen Bevölkerungskrei- sen zurückbleibe. Auch von der sozialpoliti- schen Argumentation der EWG- Kommission hält Lücker nichts. Selbst wenn man in der Bundesrepublik die Produzentenerlöse schmalere, so sei schließlich doch nicht zu erwarten, daß sich die Konsumentenpreise ermäßigen würden, meinte Lücker. ausgesprochen pro- westlichen Regierung bei- getragen hatte, war wieder nach Laos zu- rückgekehrt, um das Kommando der gegen- revolutionären Streitkräfte im südlichen Pakse zu übernehmen und die regierungs- treuen Truppen in den Kampf gegen die 3000 Mann starken Rebellentruppen zu füh- ren, die nur die Gegend von Vientiane kon- trollierten. Es hieß, daß der Großteil der — b * 1 S 1 Prinz Souphanouvong 20 000 Mann starken Armee noch immer der Königlich-laotischen Regierung die Loyalität gewahrt habe. Schließlich aber hing alles Wieder nur vom Königshaus ab, das in Laos, eng mit der buddhistischen Staatsreligion 8 verbunden, noch unbedingte Autorität ge- nießt. Zwischen dem Königshaus und den Rebellen wurden dann auch Verbindungen aufgenommen und, wie in Laos üblich und beliebt, war das Tor zu einem Kompromiß wieder einmal geöffnet. Seit Sonntagabend scheint der Kompromiß perfekt zu sein: Wie der Ministerpräsident der Putschisten-Re- gierung in Vientiane, Souvanna Phouma, mitteilte, hat der Führer der Gegenrevolu- tion, General Phoumi, telegrafisch der Wie⸗ derernennung des Generals Ouane Rathi- kone zum Oberbefehlshaber der laotischen Armee zugestimmt. Ouane war am vergan- genen Mittwoch aus Protest gegen die Re- volte Kong Les von diesem Posten zurück- getreten. Mit der Wiedereinsetzung des frü- heren Oberbefehlshabers ist eine der Wich- tigen Forderungen der Gegenrevolutionäre erfüllt worden.. Ein trauriges Kapitel, das bei der Revolte eine Rolle spielte, die sich im Jahre auf etwa 40 Millionen US-Dollar belaufende amerika- nische Wirtschafts- und Militärhilfe, die in der Tat nur zur Bereicherung einer kleinen Schicht führte und Luxusgüter ins Land brachte, die den Neid des kleinen Mannes hervorgerufen und ihn für die Einflüste- rungen der kommunistischen Propaganda erst empfänglich gemacht haben. Gewiß, Laos wäre ohne die amerikanische Finanzhilfe gar nicht existenzfähig; aber diese Hilfe wäre S0 paradox es klingt— letztlich auch weit⸗ gehend dafür verantwortlich zu machen, wenn Laos eines Tages für die freie Welt ver- loren sein sollte. Die Hilfe wird dann aus Peking und Hanoi kommen und— es muß leider gesagt werden— vielleicht eher den Gegebenheiten des Landes angepaßt sein, Eines aber ist heute bereits klar, wie auch die Dinge ausgehen mögen, daß das König- reich Laos künftig einen mehr neutralisti- schen Kurs befolgen wird, ähnlich des benach- barten Königreiches Kambodscha, das seit längerer Zeit von zahlreichen laotischen Poli- tikern als ein nachahmenswertes Beispiel hingestellt wird. Die westliche Politik aber hat nicht erst mit dem jüngsten Staatsstreich, sondern bereits seit längerer Zeit in Laos Schiffbruch erlitten. Es ist zweifellos möglich, daß der„rote“ Prinz Souphanouvong hinter dem Staatsstreich steht, der im April dieses Jahres mit neun seiner Anhänger aus dem Gefängnis entfloh. Inwieweit Peking, das die Ereignisse in Vientiane mit Fanfaren be- grüßte, seine Finger im Spiele hat, läßt sich kaum beantworten. Fraglos ist Peking ge- rade in Laos, das strategisch ein ideales Auf- marschgebiet für die kommunistische Er- oberung Südostasiens bildet, daran interes- siert, den westlichen Einflug ausgeschaltet und eine neutralistische Politik befolgt 2 sehen. Nr. W hab In! Wie Gen ZW ang Mit! sein Wal kiri Wur Seir von cher zets von Dur zäh! zur lieg die Reg Exp Gre der an erre unte sind Sich den nah wol Unt lich tisc Oro sine WO! and bra Flo übe me An. Kir ch Die ihr Die Stil pri aus flog ab Ser. fall Wel (Sü Fra: Hus den Rü⸗ ner der Stu Fül bei bel um . 194 tigen sches n. Es ferat alier, sten nab. 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In angetrunkenem Zustand waren die drei, wie sie später gestanden, in das Haus eines Generalvertreters eingedrungen und hatten zweihundert Dollar geraubt. * Der 33jährige Zuckerfabrikarbeiter Hu- ang Ching-Hsin lief in seinem Heimatort in Mittelformosa plötzlich Amok und erstach seine vier Kinder. Dann richtete er die Waffe gegen sich selbst und versuchte Hara- kiri zu begehen. Lebensgefährlich verletzt wurde er in ein Krankenhaus eingeliefert. Seine Opfer waren zwei Jungen im Alter von zwei und zehn Jahren und zwei Mäd- chen im Alter von vier und elf Jahren. * Durch eine Verfügung des obersten Sow- jets der Sowjetunion ist das Stadtgebiet von Moskau zu einem Kreis von 30 km Durchmesser vergrößert worden. Zu Groß- Moskau wird hinfort das gesamte Gelände zählen, das innerhalb der 100 km langen, zur Zeit im Bau befindlichen Autobahn liegt, die sich wie ein Ring aus Beton um die sowjetische Hauptstadt zieht. * 25 Mitglieder einer von der französischen Regierung geförderten wissenschafflichen Expedition zum Studium der äußersten Grenzen menschlicher Widerstandskraft in der Wüste haben die Station Garadjelibet an einer der einsamsten Stellen der Sahara erreicht. Hauptpersonen der Expedition, die unter dem Stichwort„SOS Sahara“ läuft, sind zehn Freiwillige, die dort unter Auf- sicht von Aerzten und Technikern bis an den Rand des Todes ohne Flüssigkeitsauf- nahme und praktisch ohne Nahrung leben wollen. Man will dadurch wissenschaftliche Unterlagen über die Reaktion des mensch- lichen Körpers auf die mörderischen klima- tischen Verhältnisse der Sahara im Grenz- gebiet zwischen Mauretanien und Rio de Oro sammeln. . In der peruanischen Hauptstadt Lima sind Fünflinge— alles Mädchen— geboren worden. Zwei der Babies kamen tot zur Welt, während die Mutter und die drei anderen Mädchen in ein Krankenhaus ge- bracht wurden. Die Mutter ist die 21jährige Flora Baca, der Vater ist 27 Jahre alt. Die überlebenden Säuglinge erhielten die Na- men Maria Elena, Maria Rosa und Maria Ana. * Der bisher schlimmste Ausbruch von Kinderlähmung in Japan hat auf der nörd- lichen Hauptinsel Hokkaido schon 52 Todes- opfer gefordert. 707 Kinder sind erkrankt. Die Aerzte befürchten, daß die Epidemie mren Höhepunkt noch nicht erreicht hat. Die amerikanische Luftwaffe hat mit Zu- stimmung Präsident Eisenhowers eine Luft. brücke eingerichtet, auf der eiserne Lungen aus den Vereinigten Staaten nach Japan ge- flogen werden. Die japanischen Behörden haben aus eigener Initiative selbst fünf ei- serne Lungen in den USA gekauft, die eben- falls beschleunigt nach Hokkaido geflogen werden. . Ein Einwohner von Prades bei Perpignan (Südfrankreich) ist nach Mitteilung der französischen Polizei in den Besitz eines Hundertfrankscheines gekommen, der zu dem Lösegeld gehört, das für die sichere Rückkehr des entführten Eric Peugeot sei- nerzeit vom Vater des Jungen bezahlt wor- den war. Der Mann hat die Note von zwei Studenten in Valencia(Spanien) gegen zwel Fünfzigfrankenscheine eingetauscht, weil die beiden Studenten, deren Namen der Polizei bekannt sind, fünfzig Franken in Peseten umwechseln lassen wollten. * Im 5. und letzten Band seiner gesammel- ten Werke sprach der sowjetische Wissen- schaftler und Begründer eines neuen Wis- senschaftszweiges, der Astrobiologie, Caw- ril Tichow, mit Gewißheit von Mikroorganis- men auf Mars und Venus. Ebenso äußert er die Vermutung, daß Mikroorganismen auch auf den großen Planeten Jupiter, Sa- turn, Uran und Neptun existieren könnten, deren Atmosphäre aus Methan und Ammo- niak besteht. Dinosaurier-Eier zu Hunderttausenden Riesenbrutfeld in Südfrankreich/ Führten Funktionsstörungen des Organismus der Weibchen zum Aussterben? Die Umgebung des provencalischen Städtchens Aix war vor 60 bis 70 Jahrmil- lionen eine riesige Brutstätte von Dino- saurier-Herden. Hier legten die Dino- saurier an den Hängen weiter Wüstentäler Eier in großen Massen ab. die dann von der Sonne ausgebrütet wurden. Das ist die sen- sationelle Entdeckung zweier Geologen des Museums von Aix-en-Provence, die auf europäischem Boden ein Brutfeld aus- gestorbener Eidechsen-Ungeheuer auffan- den von einem Umfang, wie er bisher noch nirgends bekannt war. Einzelne Funde von Dinosaurier-Eiern sind nicht neu. Berühmt wurden in den Zwanzigerjahren die Entdeckungen einer USA-Expedition in der Wüste Gobi, die ganze Gelege kleiner Saurier auffand. In einigen Nestern im Wüstensand hatten die zwei bis drei Meter langen Echsen dutzenweise Eier abgelegt. Offenbar hatte ein Sandsturm diese Gelege zugedeckt, ehe die Jungen ausschlüpften und überraschte sogar einen Eierräuber bei der Tätigkeit. Ein Nest barg das Skelett eines zierlichen Miniatur-Springsauriers mit vogelartigem Schnabel, eines Typs, der offensichtlich auf die Erbeutung von Eiern anderer Saurier spezialisiert war. Diese bekannte Fundstätte wird jedoch bei weitem von dem Platz in Südfrankreich übertroffen, der Hunderttausende von Eiern bergen dürfte. Schon im vorigen Jahrhundert waren zuweilen riesige Eier von Viertelmeter-Länge in den rötlichen Ton- und Sandsteinschichten aufgetaucht. Sie waren teils Riesenvögeln, teils wirklich schon Dinosauriern zugeschrieben worden. Doch erst Raymond Dughi und Frangois Sirigue, Konservatoren am Museum von Aix-en-Provence, begannen vor einigen Jahren mit einer systematischen Unter- suchung. Sie vermuteten, daß hier eine weite Tal-Landschaft den Sauriern gute Brutgelegenheit geboten habe und man noch mehr dieser Eier finden würde. Man brauchte nicht lange zu suchen. Schon nach wenigen Wochen hatten sie an Stellen mit kreigelegtem Gestein, an Straßeneinschnit- ten, Steinbrüchen und am Ufer von tief in das Gelände eingeschnittenen Bächen ruck- sackweise ovale, rundliche und längliche Eier aller Dimensionen mit Hammer und Präparierstichel freigelegt. Dinosaurier- Eierschalen-Bruchstücke ließen sich hier auflesen wie andernorts Kieselsteine. Es besteht kein Zweifel, daß das Gebiet zwi- schen den nur angeschnittenen Fundplätzen über Hunderte von Quadratkilometern hin eine unvorstellbare Fülle dieser Eier birgt. Mindestens neun verschiedene Arten von Sauriern müssen hier unter der tropischen Sonne jener Zeiten gelebt haben. Von eini- gen kennt man schon Skelettreste, obwohl noch niemand weiß, welche Eiertypen zu welchen Skeletten gehören. Bis zu 15 Meter lang waren die beschuppten Vier- und Zweibeiner, die sich wie Känguruhs hüp- fend bewegt haben mögen. Die geologische Situation ist noch nicht völlig klar. Ob die Eier in den Schichten abgelegt wurden, in denen sie heute gefun- den werden, oder ob sie von Talhängen herab durch Regen und Bäche zu den heu- tigen Fundplätzen transportiert wurden, ob die zahllosen Schalenbruchstücke von zer- störten Eiern stammen, oder zum Teil von solchen, aus denen schon junge Saurier schlüpften, das ist noch zu klären. Nur ganz selten liegen die Eier derart, daß man auf geschlossene Gelege schließen könnte. Nicht ganz so sensationell. dafür jedoch wissenschaftlich um so bedeutungsvoller ist es, daß diese Dinosaurier-Brutstätte aus den allerjüngsten Schichten der Kreidefor- mation, daß heißt vom Ende des Erdmittel- alters, stammt. Mit Beginn der nächsten geologischen Formation, der Tertiärzeit, er- löschen die Saurier ganz plötzlich. Die Ge- steinsschichten der Provence gehen ohne erkennbare Grenze von der Kreide in das Tertiär über, von der Zeit der Saurierherr- schaft in die saurierlose Zeit der Säuge- tiere. Der jähe Abbruch des Vorkommens von Eiern ist in diesen Schichten sehr gut zu beobachten. Nun ist es bis heute eine wissenschaftliche Streitfrage und ein bio- logisches Problem von größter Bedeutung, wie eine ganze zoologische Ordnung, bei- spielsweise die Dinosaurier. ohne erkenn- bare Gründe plötzlich erlöschen kann. Elimastürze, kosmische Katastrophen mit intensiver Höhenstrahlung, Vernichtung aller Eier durch räuberische Säugetiere— alle diese Ursachen sind schon für dieses große Sauriersterben vermutet worden und blieben bisher unbe wiesen. Diese Fundstätte der Saurier-Eier mit lückenlosem Uebergang der Schichten von der Kreide in das Tertiär bietet nun eine einzigartige Gelegenheit, die Hintergründe des Sauriersterbens näher zu untersuchen. Die massenweise Verbreitung der Eier ganz kurz vor der großen Wende für das Saurier- geschlecht zeigt, daß die Tiere vor dem Aus- sterben noch sehr häufig waren. Das macht eine Erklärung dieses Massensterbens nicht einfacher. Eine sehr seltsame Beobachtung könnte jedoch Hinweise geben. Kurz vor dem Untergang der Dinosaurier treten in den Schichten der Provence plötzlich Eier auf— und zwar in erheblicher Zahl—, die doppel- oder sogar dreischalig sind. Irgend welche Funktionsstörungen des Organismus der Weibchen müssen wohl dieser anoma- len Eierentwicklung zugrunde liegen, für die man noch keine eindeutige Erklärung hat. Doch schon dieser erste Hinweis auf eine mögliche degenerative Massenerkran- kung der Saurier vor dem Aussterben, ist bedeutungsvoll genug und vielleicht die eigentliche wissenschaftliche Sensation in dem Riesen-Dinosaurier-Eierlager. Dr. Harald Steinert Ein Dinosaurier ist das nicht, aber ein Wurzelgebilde, das— mit einiger Phantasie gesehen— diesem vorzeitlichen Tier ähnelt. Es wurde von der Wirtin des Gästehauses Jörer, Schriesheimer Hof (Wilnelmsfeldh, im Wald von Schriesheim gefunden. Schnürle-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Uebersicht: Das große Tief über dem Nordostatlantik bleibt nahezu ortsfest, der hohe Druck über dem Festland verstärkt sich leicht. Mit der warmen, noch etwas zunehmenden südlichen Strömung werden zunächst nur vereinzelt schwache Störun- gen zu uns kommen. Sonnenaufgang: 5.28 Uhr. Sonnenuntergang: 19.29 Uhr. Wasserwärme des Rheins: 17,8 Grad. Vorhersage- Karte För 23.8.0-7 Uhr 5—— 5 Iod 015 J 87% choim 1 1020 775 85 5 2 S 5 nden 25 a 2 25 U io H 1e 2 0 O ingetm 0 Nordwind ON Osten wolkenlos 10 Km /n 20 umin heiter halb bedecht Sud wind— Westwind 50 umi 40 hm n wolkig bedeckt VARM FRONT KALTFRON ee Soden A n der Henne AKA. o NNLUSON ee warme N kalte Luftströmung Schade Z Gewitter 9 Niesein * Schnee Regen Nebel N. Nieclerschlagsgebiet Luftdruck in Willibar. Temp. fa C Grad H- Hoch- T= rietdcuchgebiet Pegelstand vom 22. August Rhein: Maxau 648(1); Mannheim 521 (+ 28); Worms 417(+12): Kaub 354(13). Neckar: Plochingen 1483(9); Gundels- heim 186(4); Mannheim 517(+ 30). Unterwasser-Fernsehauge überwacht radioaktive Abfälle Die amerikanische Atomenergiekommis- sion hat eine besondere Unterwasser-Fern: sehkamera in Benutzung genommen, um an einer etwa 100 Meter tiefen Stelle der Bucht von Massachusetts, in der Nähe von Boston, den Verbleib und gegenwärtigen Zustand früher dort versenkter radioaktiver Abfälle zu überprüfen. In den Jahren von 1952 bis 1959 sind an dieser Stelle von der Cross- roads Marine Disposal Corp. of Boston Reaktorabfälle von schwächerer Aktivität in wasserdichten Verpackungen deponiert worden. In Zusammenarbeit mit dem Oeffentli- chen Gesundheitsdienst, dem Marineamt und anderen staatlichen Stellen will man damit nicht nur ein Bild von der Verwendbarkeit des Unterwasserfernsehens für solche Zwecke gewinnen, sondern vor allem eine genauere Uebersicht über die Möglichkeiten, radioaktive Abfallstoffe auf die Dauer durch Versenken im Meer unschädlich zu machen. Hierzu ist namentlich ein genaues Studium der Strömungsverhältnisse am Meeresboden notwendig. Als nächstes ist vorgesehen, solche Abfälle in weiterer Entfernung von der amerikanischen Küste in Tiefen von mindestes 2000 Meter zu versenken. Wie von der AEC betont wird, konnte bisher kein Ansteigen der natürlichen Untergrund-Ak- tivität in den Küstengewässern beobachtet werden. Was wir sahen: Zwischen Lächeln und Tränen Da kamen also die„Langusten“ von Fred Denger aus dem Studio Köln des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes, und das Monodrama der Putzfrau Marie Bornemann, die an ihrem 60. Geburtstag über die Mühsal und Verlassenheit ihres armen, einfachen Lebens sinniert, wurde ein faszinierendes Ereignis, der Triumph einer bewunderungs- würdigen Menschendarstellerin: Tilla Du- rieux. Mit dieser Rolle feierte sie ihren eige- nen 80. Geburtstag, und man könnte sich keine schönere, keine würdigere und ihrem Wesen gemäßere Feier denken als diese Fernsehaufführung. Eine Stunde höchster Konzentration, ganz Allein auf sich gestellt vor den Kameras und Mikrophonen im unbarmherzigen Schein- werferlicht, ohne Rampe, ohne Souffleur, ohne stichwortgebende Mitspieler einem un- sichtbaren Publikum gegenüberstehend, ins Leere hineinredend und der Antwort unge- wig— in dieser Stunde offenbarte sich vor Millionen Augen, gleichgültigen oder wissen- den, stumpf wartenden, kühl interessierten oder erwartungsvollen Zuschauern das Wun- der genialer Schauspielkunst. Die Purieux spielte, ungebrochen, unverfälscht aus dem reinen Urgrund ihres Seins, und aus dem glücklichen Gleichgewicht zwischen Intellekt und Intuition gelang der Achtzigjährigen wie eh und je das Zauberwerk ewig neuer Verwandlung. Da brauchte keine Schwäche mit Routine überdeckt zu werden, weil ihre starke Persönlichkeit aus sich selber wirkt, da waren Erfahrung und Disziplin, gelernt in den langen Jahren einer triumphalen Bühnenlaufbahn, nur die selbstverständ- lichen Mittel, um dem müde gewordenen Körper Spannkraft zu verleihen und im ge- nau abgewogenen Spiel der Gebärden, in jeder beherrschten Regung dieses großen und großartigen Gesichts ein Schicksal zu zeich- nen: Marie Bornemann. Zwischen Lächeln und Tränen, Verzagtheit und Trotz, Skepsis, Resignation und einer tüchtigen Portion ge- sundem Lebenswillen steht sie da, ein ganzer Mensch, der mit Gott und seinem Gewissen um diese heißbegehrte Languste streitet, die aus einem närrischen Gelüst— oder ist sie das Symbol einer übermächtigen Wunschvor- stellung?— diesen Ehrentag krönen Soll. Eine kapitalistische Delikatesse, etwas ver- loren und seltsam deplaciert in der klein- bürgerlichen Stube mit Häkeldeckchen auf dem Kanapee und Familienfotos auf dem Vertiko, ein verirrtes Fabeltier im beschei- denen Hinterhausmilieu einer alten, ein- samen Frau. Wilhelm Semmelroth, der Re- gisseur, hielt vor Beginn der Aufführung eine kleine Rede auf die Jubilarin, herzlich, warm und nobel, ein persönliches Bekennt- nis. Wie schade, daß er sich bei der In- szenierung die völlig überflüssigen Film- einblendungen einfallen ließ, störende Pan- tomimen, die den Monolog illustrieren soll- ten. Er hätte sich ruhig auf die Durieux ver- lassen können, deren menschliche und künst- lerische Ausstrahlung solcher kleinen Tricks nicht bedarf. Eine Regie, die bei allen guten Ansätzen sich den möglichen Erfolg durch vermeid- bare Fehler verdarb, führte Ilo von Janko in dem kleinen Fernsehfilm des Nord- und Westdeutschen Rundfunkverbandes Ham- burg.„Zwanzig Minuten Aufenthalt“, mit Wolfgang Neuß und Jo Herbst in den be- langlosen Rollen zweier falscher Kriminal- beamter, war die gar nicht aufregende Kurz- geschichte von einem versuchten Juwelen- diebstahl mittels vertauschter Koffer. Agnes Windeck spielte die resolute alte Dame, die das fast geglückte Gaunerstückchen ver- hindert, Eckhard Dux war der junge Kunst- händler, der auf die dümmste Bauernfänger- masche hereinfiel. Vom Typ her eher ein cheverer Versicherungsvertreter als ein welt- unerfahrener Antiquitäten- Experte, hatte dieser aufgeregte Reisende nicht ein mal ein Mindestmaß an Manieren geschweige denn irgendwelchen Charme und ließ die alte Dame, die seinen Koffer mit 200 000 Mark-Inhalt rettet, besagtes Gepackstück eigenhändig zum Zug schleppen und klettert unbeschwert, aber unwirsch vor ihr ins Ab- teil, ohne sich darum zu kümmern, wie sie seinen kostbaren Koffer hereinbringt. Ab- gesehen davon, daß Regisseur und Darsteller bei dieser Szene von allen guten Geistern verlassen gewesen sein müssen, wirkte das ganze Filmchen wie ein rührender Versuch, das große Vorbild der Amerikaner zu ko- pieren, die solche Halbstunden- Streifen als harte Story oder mit umwerfender Komik produzieren. Offenbar wollte man hier das humorvolle Kriminalgenre deutschen Stils erproben, aber dazu hätte man sich für die Rolle des Kunsthändlers beispielsweise Joachim Teege holen müssen, dessen Be- gabung für skurrile Typenzeichnung sogar imstande gewesen wäre, dieser läppischen Figur die liebenswerten Eigenschaften eines Unglücksraben zu verleihen. Immerhin sollte Hamburg diese Ansätze weiter ausbauen, denn es ist wahrlich an der Zeit, daß das deutsche Fernsehen endlich seine eigenen „Krimis“ macht. Daß man es auch hierzu- lande kann, hat ja Jürgen Roland mit seiner Hamburger„Stahlnetz“-Reihe. 2 bewiesen. Modernes Gesundheitswesen Kinder nach hinten Im Kraftfahrzeug setzt man Kinder mög- lichst auf solche Plätze, auf denen sie bei hartem Bremsen oder Aufprallunfällen am besten vor Verletzungen geschützt sind. Das sind durchweg die Plätze auf der hinteren Sitzbank. Keinesfalls sollte man es dulden, daß sich Kinder während der Fahrt auf den Sitzen aufstellen und dabei mit Kopf und Oberkörper durch das offene Schiebedach ragen. Hierbei kann es zu schweren Verlet- zungen bis hin zu Enthauptungen kommen, wenn das Kraftfahrzeug plötzlich halten muß, und die Kinder mit dem Hals gegen den Schiebedachrahmen geschleudert wer- den. Auf jeden Fall darf dieser nicht zu scharfkantig sein. Um besonders kleine Kin- der, die noch im Krabbelalter sind, vor dem Herausfallen zu schützen, müssen die Türen während der Fahrt zusätzlich gegen zu leich- tes Offnen gesichert sein, und sollten die Kinder am besten in fest àn die Sitze an- geschnallte Körbchen gesetzt werden. In anderen Fällen sind Sicherheitsgurte sehr empfehlenswert. Der Mensch braucht Beschäftigung Vor einiger Zeit machte Professor Hebb in Montreal an der Me-Gill-Universität das seltsamste wissenschaftliche Experiment der letzten Jahre. Er suchte, wie Viktoria Rehn in den„Kneipp- Blättern“ 6/1960 mit- teilt, für einen Tageslohn von 20 Dollar (etwa 80 DM) Freiwillige zum Faulenzen. Bedingung: völlige Beschäftigungslosigkeit. Bei diesem Lohn gab es auch noch freie Verpflegung. Kein Wunder also, daß viele, viele kamen. 46 Studenten wurden von ihm als besonders geeignet ausgesucht. Jedoch nur ein einziger brachte es fertig, länger als künf Tage das„dolce far niente“ durchzu- halten. Die meisten kamen kaum auf 70 Stunden, ehe sie fluchtartig ihre Einzelzim- mer verließen, um wieder in die Hörssle zurückzukehren. Der Zweitbeste brachte es auf 117, der dritte Sieger auf 113 Stunden gänzlicher Faulheit. Die Arbeit ist also wohl eine unentbehr- liche Einrichtung. Es leuchtet danach auch ein, daß manche Menschen sich im Urlaub an ein„Nichts-Tun“ schlecht gewöhnen kön- nen. Eine sinnvolle, beruhigende und nicht nervös machende Beschäftigung ist das, WQ wir auch in der Freizeit brauchen. Schützt Milch vor Bleivergiftungen? Mit der Frage, ob durch den Genuß von Milch ein Schutz oder eine Verhütung ge- werblicher Vergiftungen, insbesondere der Bleivergiftung, erreicht werden kann, be- faßte sich eine Arbeitsgruppe des ärztlichen Ausschusses der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsschutz auf Grund eingehender Un- tersuchungen, die vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung gefördert wor- den waren. Danach gilt als feststehend, daß die Milch ein hochwertiges Nahrungsmittel darstellt, vor allem wegen ihres Gehaltes an Eiweißkörpern, Mineralsalzen und Vitami- nen. Der regelmäßige Genuß von Vollmilch und der sogenannten sauren Milchprodukte ist daher als wertvolles zusätzliches Nah- rungsmittel zu empfehlen. Milch sei jedoch kein spezifisches Schutz- oder Vorbeugungs- mittel gegen das Auftreten von Vergiftungen. Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANNNEIMER LOKAL NACHRICHTEN Dienstag, 23. August 1960/ Nr. 194 Junge Menschen finden festen Boden unter den Füßen: Ein Dorf entstand aus dem Nichts Besuch bei Pfarrer Heinrich Magnani/ In der Klinge sind auch Familien willkommen Kurz nach dem mittelalterlichen Odenwaldstädtehen Mosbach setzen die Passanten bei der Frage nach dem Weg ein vertrautes Lächeln auf:„So, in die Klinge wollen Sie, zu unserem Pfarrer Magnani!“ Dabei sind es noch gut zwei Dutzend Kilometer, hügelab, hüͤgelauf. Die Straße windet sich dureh Wiesen und Wälder, überquert Bäche und teilt Dörfer ihrer ganzen Länge nach auf. Pferdebespannte Fuhrwerke zwingen dazu, das Tempo zu drosseln— die Tachonadel neigt sich„ländlichen“ Geschwin- digkeiten zu. Die letzten Häuser der Ortschaft Seckach machen im Rückspiegel Obst- weiden und Feldern Platz. Noch einige Biegungen, und dus Jugend- und Kinderdorf „Klinge“ im nordbadischen Odenwald schmiegt sich mit seinen Ausläaufern an den Rand der Straße. Jungen spielen auf einer Wiese Fußball, der Ruch kräftiger Erbsen- suppe liegt in der Luft. auf den Stufen einer Steinbaracce sitzen plaudernd einige Burschen.„Zu unserem Pfarrer? Da müssen Sie dort den Berg hoch. Wieder also: „unser Pfarrer“, von Mannheim dis Seckach:„unser Pfarrer“. Während des Krieges erbaute die Orga- nisation Todt in der Nähe der D-Zugstation Seckach im Landkreis Buchen 14 Stein- baracken als Wohnstatt für Rüstungsarbei- ter. In den geräumigen Stollen und Schäch- ten eines Gipswerkes wurden damals Kugellager hergestellt. Als nach dem Zu- sammenbruch die ersten Flüchtlingstrans- porte eintrafen, dienten die Baracken als Ttoheul oel. 8 bekannt für erstklassige Nochzeits-, Paß- und Portrait- Aufnahmen . n Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Kurpfalzbr. Tel. 2 21 46 Auffanglager. Die Caritas begann ihre Be- treuung an Ort und Stelle, machte eine Hütte Winterfest und veranstaltete Lehrgänge, in denen arbeitslose Jugendliche auf einen Be- ruf vorbereitet wurden. Damaliger Caritas- direktor war Pfarrer Heinrich Magnani, vor dem Kriege als Seelsorger an St. Josef in Mannheim-Lindenhof tätig und dort als Freund und Förderer der Jügend bekannt Und beliebt. Bald reichte die eine Hütte in der Teu- felsklinge nicht mehr aus, zwei weitere Ba- rocken mußten erworben und ausgebaut Werden. Die notwendigen Mittel stellte die Musikprofessorin Henriette Magnani, eine Schwester des Seelsorgers, aus New Vork zur Verfügung. Geld aus dem Landes- und Bundesjugendplan kam hinzu. 1948 wurde gemeinsam mit dem Landesarbeitsamt und Landesarbeitsministerium das weitläufige Gelände erschlossen, in mehreren Jahren Straßen, Brücken und Plätze angelegt. 1949 konnten schulentlassene Mädchen aufgenom- men und haus wirtschaftlich geschult werden. Ein Jahr vorher war bereits das erste Familienwaisenhaus Deutschlands für eltern- lose Kinder und Jugendliche eingerichtet worden. Die ersten Bewohner kamen aus dem berüchtigten jugoslawischen Hunger lager Rudolfsgnad. Jedes einzelne Kind hatte ein furchtbares Schicksal. Der Begriff der „spätheimkehrenden“ Kinder und Jugend- lichen wurde geprägt, immer mehr trafen aus den kommunistischen Lagern der Ost- staaten ein, die meisten verstanden kein Wort deutsch. Förderklassen mußten einge- richtet werden, in denen die Muttersprache Wieder vermittelt, schulische Lücken ge- schlossen wurden. Vor allem kam es darauf an, hunderten dieser drangsalierten Ge- schöpfe wieder eine seelische Heimat und die Empfindung zu geben, nicht jeder Erwach- sene sei ein Feind und Mörder. Eine ungeheure Aufgabe. Doch Pfarrer Magnani packt an. Heute sind im Jugend- und Kinderdorf Klinge Säuglingsheim und Kinderkrippe, ein Werkschulheim für be- rufsunreife Jugendliche, jeweils ein Berufs- ausbildungsheim für Jungen und Mädchen, Armer Hund, im geschlossenen Pxw)„gebraten“ ein Schülerheim, Aufnahmeheime und Ju- gendwohnheime für Jungen und Mädchen, Lehrwerkstätten für Handwerker, Malerei, Schlosserei und Spenglerei, Bau- und Mö- belschreinerei, Glaserei, Schneiderei, Gärt- nerei, Bäckerei, Schusterei und Installation vorhanden. Außerdem gibt es einen land- Wirtschaftlichen Lehrbetrieb mit einem eige- nen Bauernhof und zwei Landwirtschafts- meistern. 362 Jugendliche leben augenblicklich in Klinge. In 44 Häusern, in denen versucht wird, ihnen in selbständigen Gruppen wie in Familien die verlorene Heimat zu erset- zen. Auch aus Mannheim sind 40 Kinder dort. Vor wenigen Wochen war Pfarrer Heinrich Magnani bei Oberbürgermeister Dr. Reschke, um mit ihm und einigen verant- wortlichen Stadtvätern über die in Klinge zu bewältigenden Probleme zu reden. Er konnte befriedigt nach Hause fahren: Auch Mannheim will in der Reihe derer nicht fehlen, die dieses großartige Ergebnis prak- tischer Nächstenliebe tatkräftig unterstützen. Wie verlautet, will sich der Gemeinderat über den Umfang seiner Zuwendung noch beraten.„Wir sind dankbar für jede Hilfe“, sagt Pfarrer Magnani, der neben seiner kaum übersehbaren Arbeit noch Zeit für die scheinbar nebensächlichsten Dinge findet. Er plaudert mit den Kindern, die ihm auf dem Weg begegnen, bespricht mit den Vertretern des internationalen Bauordens die nächsten Arbeiten, widmet sich seinen Besuchern. „Was uns jetzt am meisten am Herzen liegt, ist unser Gästehaus für kinderreiche Familien.“ Dieses Familienferienheim wurde 1959 gebaut. Es enthält neun Doppelzimmer und 14 Einzelzimmer mit modernen Schaum- gummiliegen, eingebauten Schränken, Zen- tralheizung, Tagungs- und Konferenzräume. „Es geht uns darum, in der grogen Unruhe unserer Zeit auch kinderreichen Familien eine Möglichkeit der Entspannung und Er- holung zu bieten.“ Die Kinder werden im Sleichen Gebäude, aber getrennt von den Eltern untergebracht. Pflegerinnen sorgen kür die nötige Kurzweil und Betreuung der „Sprößlinge“, die sich jeweils zu-den Mahl- zeiten mit ihren Eltern treffen. Jeder kann sich also fernab vom Alltag bei bester Ver- pflegung verwöhnen lassen, ohne sich ins- geheim um die Kinder zu sorgen. Sie sind in der Nähe und je nach Bedarf da. Für die An- und Abfahrt zum Bahnhof und für den Transport des Gepäcks steht ein eigener Kleinbus bereit. 1800„Ehemalige“ zählt das Jugend- und Kinderdorf Klinge heute. Junge Menschen, die durch die materielle und seelische Hilfe„unseres Pfarrers“ wieder festen Bo- den unter die Füße bekamen, das Vertrauen zu ihren Mitmenschen zurückgewannen, eine neue Heimat besitzen. Nun wird aus diesem „Jugend- und Kinderdorf“ auch noch ein „Familiendorf“— ein Dorf für Menschen, die in der Ruhe und landschaftlichen Schönheit der„Klinge“ neue Kräfte tanken können. „Sagen Sie Ihren Lesern ruhig, wie wohl wir uns hier fühlen“, bat uns ein MM“-Leser. der bereits zum zweiten Male mit seiner Familie in der Klinge seinen Urlaub ver- bringt.„Und“, so fügte er schmunzeln hin- zu,„teilen Sie auch bitte die Kontonummer des Jugend- und Kinderdorfes mit. Wissen Sie: Pfarrer Magnani hat in Mannheim sehr viele Freunde. Und er hat noch sehr viele Sorgen. Vielleicht ist der eine oder andere bereit, sie ihm zu erleichtern..“ Sei's also drum. Hier ist die Konto-Num- mer: Postscheckkonto Karlsruhe 5 17 13. Kö. Genarrte Militärpolizei: Jeep entführt Täter blieb unbekannt Auf der Straße„Am Schelmen- buckel“ in Feudenheim fand eine deutsche Funkstreife kurz vor 2 Uhr einen Jeep der amerikanischen Mili tärpolizei ohne Besatzung. Eine tele- fonische Rückfrage bei der Mp ergab, daß das Fahrzeug etwa eine Stunde zuvor einer M- Streife in T 2 ent- führt worden war. Bis jetzt konnten der oder die unbekannten Jeepräuber noch nicht ermittelt werden. Schäferhund schmorte in Backofenhitze Touristen ließen ihn im Auto und verliefen sich in den Quadraten In den Quadraten, zwischen M5 und L. 6, parkte ein belgischer Pkw. Auf dag Dach des Volkswagens, an dem ein Wohnwagen hing, knallte die Sonne, Hinter den geschlos- senen Scheiben japste ein großer Schäàfer- hund nach Luft. Backofenhitze mußte da drinnen herrschen. Nur ein Fenster war spaltbreit offen. Passanten und Anwohner beobachteten, wie der Hund litt. Sie benach- richtigten die Polizei. Die Besatzung eines Funkstreifenwagens brachte schließlich dem Hund die Erlösung aus seiner ungemütlichen Zwangslage. Eine Scheibe wurde aufgebrochen. Da- bei mußte noch recht vorsichtig zu Werk ge- gangen werden, schließlich wußte ja nie- mand ob der Hund„scharf“ ist. Emil Null- meèeyer vom gegenüberliegenden Zoo-Ge- schäft war als Fachkundiger zur Stelle. Es Bild: Steiger zeigte sich, daß der arme Hund völlig„fer- tig“ war. Gierig hängte er seine Zunge in einen Napf mit Wasser. Dann halfen ihm die Polizisten aus dem Wagen, Er war zu schwach, daß er sich nicht auf den Beinen halten konnte. Platsch, lag er auf dem Bauch vor dem Wassernapf. Nach Stärkung mit einem Hundekuchen wurde das Tier schlieg- lich mit dem Struppi-Wagen der, Ambulanz“ des Tierschutzvereins— ins Tierheim ge- bracht. Inzwischen stellten die Polizeibeam- ten Wertgegenstände— u. a. ein Fernglas im geöffneten Wagen sicher und steckten dem gedankenlosen Wagenbesitzer ein „Brieflein“ an die Windschutzscheibe. Gegen 16 Uhr fanden sich die Hundebe- sitzer— ein Belgier mit seiner Frau— beim Vorsitzenden des Tierschutzvereins Krimi- naldirektor Riester ein, Ihre Geschichte: Sie hatten auf dem Campingplatz am Strandbad übernachtet und waren am Vormittag in die Stadt gefahren. Sie wollten ihren Wagen nur kurz abstellen, um etwas zu essen. Dann verliefen sie sich in den Quadraten und fan- den ihr Auto nicht mehr. Oskar Riester redete den Touristen gehörig ins Gewissen. Sie hätten den Hund keinesfalls im geschlos- senen Wagen lassen dürfen, auch wenn sie nur eine Stunde oder zwei weggehen woll- ten. Mac Frau Elsa Pretsch 1 Bundes verdienstkreuz- Trägerin Frau Elsa Pretsch starb gestern morgen an einem Herzinfarkt in ihrer Heidelberger Woh- nung. 71 Jahre alt ist diese vorbildliche Frau geworden, die ihr Leben in den Dienst der Arbeit, in den Dienst am Kunden gestellt hatte. Fünfzig Jahre lang bediente sie bei der Mannheimer Drogerie Ludwig und Schütthelm Generationen von Kunden. 1958 überreichte ihr ein Vertreter des Regierungs- präsidiums Nordbaden für ihr ausdauernde und aufopfernde Tätigkeit das Bundesver- dienstkreuz am Bande. Auch die Stadt Mann- heim und die Industrie- und Handelskammer ehrten die damals 59 jährige. Als Tochter eines Lokomotivführers wurde sie 1889 in unserer Stadt geboren. Mit Volks- und Handelsschulbildung erarbeitete sie sich bei Ludwig und Schütthelm die Stellung einer Prokuristin, Nach dem Krieg zog sie nach Heidelberg. Ihr ehemaliger Chef meinte:, Noch heute, drei Jahre nach ihrem Austritt aus unserem Betrieb, erkundigt sich die Kund- schaft nach Frau Pretsch!“ No. Kinderfest mit Kuchen in der Gartensctadt Zu einem Kinderfest laden die Siedler- genossenschaften und der Männerchor Gar- tenstadt für Samstag, 27. August, ein. Um 14 Uhr beginnt am Spielplatz„Grüner Hain“ ein Festzug, der die Kinder durch den Westring und die Wotanstrage zur Waldhof- Sporthalle führt. Dort stehen lustige Spiele auf dem Programm. Zur Stärkung gibt es Kaffee und Kuchen.„Ein- der spielen für Kinder“ heißt das Motto einer bunten Nachmittagsunterhaltung, die von den Preisträgern eines Kaufhaus- Wettbewerbes bestritten wird. Zum Ab- schied kann sich jedes Kind am Ballon- Wettfliegen beteiligen. Für die drei Sieger, deren Ballons am weitesten geflogen sind, hat die Siedlergenossenschaft Sparbücher als Preise ausgesetzt. do gefunden. Pfarrer Magnani hat für — seine Kinder immer Zeit Aus dem Polizeibericht: Uberfallene Frau S Prang in den Rhein Gegen 15 Uhr wurde am Rhein bei Rheinau eine 24jährige Angestellte erschöpft und mit völlig durchnäßter Kleidung auf- Nach ihren Angaben war die junge Frau von zwei ihr unbekannten Män- nern vergewaltigt worden. Nach dem Vor- fall seien die Täter mit ihr in einem Per- sonhenwagen ins Rheinauer Hafengebiet ge- fahren. Dort habe sie den Entschluß gefaßt, ihrem Leben ein Ende zu bereiten; sie sei in den Rhein gesprungen, jedoch von den beiden Männern wieder herausgezogen wor- den. Eine Beschreibung der Täter konnte die aufgefundene Frau nicht geben. Die Kri- minalpolizei ist noch mit den Ermittlungs- arbeiten in diesem Fall beschäftigt. Ergiebiges Telefongespräch Nur ein Telefongespräch wollte ein jun- ger Mann in einer Rheinauer Wirtschaft führen. Zu diesem Zweck hatte er sich hin- ter den Schanktisch begeben. Als der junge Telefon- Benutzer kurz darauf die Wirtschaft verlassen hatte, wurde ein Geldbetrag von 220 Mark vermißt; das Geld war aus einem Portemonnaie verschwunden, das in der Nähe des Telefons lag. Ein Streifenwagen nahm deshalb die Verfolgung des jungen Mannes auf, der mit einem Straßenbahnzug der Linie 16 weggefahren war. Der Ver- dächtige wurde an der Haltestelle„Neu- hofer Straße“ gestellt und Vorläufig fest- genommen. Bei seiner körperlichen Durch- suchung wurden die 220 Mark gefunden. In dieser Situation blieb dem jungen Mann nichts anderes übrig, als den Diebstahl zu- zugeben. 23jqjährige lag auf der Straße In der Nacht wurde auf der Neckarvor- landstraße ein Mädchen aufgefunden, das Wie leblos auf dem Gehweg lag. Die Auf- gefundene wurde ins Krankenhaus ge- bracht, da man einen Selbstmord befürch- tete. Den wahren Sachverhalt konnte erst der untersuchende Artz feststellen: Die Ein- gelieferte wies keinerlei Verletzungen auf; sie war vielmehr nur vollständig betrunken. Die 23jährige wurde bis zu ihrer Ausnüch- derung im Polizeigefängnis untergebracht. Elf tiefgekühlte Koteletts In den Abendstunden wurde auf dem Luisenring ein Mann festgehalten, der in- folge überreichlichen Alkoholkonsums nicht in der Lage war, seinen Weg allein fortzu- setzen. Zu seinem eigenen Schutz wurde der Mann in Polizeigewahrsam genommen. Die Beamten entdeckten bei der Durchsicht sei- ski 1733 ner Aktentasche zu ihrem Erstaunen elf Pa- kete mit tiefgekühlten Koteletts, deren Her- kunft nicht sofort zu klären war. Wenig später brachte jedoch die Kriminalpolizei Licht hinter die Koteletts: der Alkohol- freund hatte sie an seiner Arbeitsstelle ge- stohlen. Im„Simpl“: Der„gußeiserne Klaus“ gibt ein Sondergastspiel Klaus Wunderlich, der inzwischen in Europa bekannt gewordene Könner an der Hammondorgel kehrt ab heute abend, 20 Uhr, zu einem viertägigen Sondergastspiel an die Stätte seines ersten Wirkens in Mannheim zurück. Dies ist der„Simpl“, der inzwischen von H 5 an den Neckar hinaus, in die„Ma- ruba“(Mannheimer Ruderelub Baden) ge- zogen ist. Im alten Simpl war Wunderlich im September 1956 dabei(im Rahmen des Mohler-Trios), als dieses literarisch-musika- lische Brettl aus der Taufe gehoben wurde. 1957 kam er wieder, blieb zwei Jahre und entwickelte an der Hammondorgel seinen Stil, der heute unverkennbar und einmalig ist. Dann wurde Wunderlich Star-Begleiter von Caterina Valente, reiste durch viele Länder und verbuchte stolze Schallplattenerfolge. Inzwischen gibt es bereits zahlreiche Wun- derlich-Epigonen.— Man darf gespannt sein, Was der„gußeiserne Klaus“(so von den Mannheimer Journalisten genannt, weil er 50 selten— fast nie— lächelt) Neues 2u bieten hat. pit Fall Cerdarmas: Gestriger Spendenstand: 5 450 Mark Heute abend 18 Uhr wird die Spendenliste geschlossen Heute abend, 18 Uhr, schließt die MM- Lokalredaktion die Spendenliste für die Hinterbliebenen des in Mannheim erschla- genen italienischen Gastarbeiters Pietro Cerdarmas. Gestern sind mehr als 900 Mark eingegangen. Damit stieg die Gesamtsumme auf 5 452,92 Mark— ein Betrag, mit dem niemand gerechnet hat, den niemand er- wartete. Nicht der„MM“ ist es, der hier Dank zu sagen hat. Er ist lediglich Mittler. Noch weniger aber ist es Sache der Hinterblie- benen Cerdarmas', zu danken. Wenn das Verlangen nach Anerkennung wach wird, ist es gut, sich daran zu erinnern, daß wir selber zu Dank verpflichtet sind. Dafür, daß wir mit einer bescheidenen Geste, mit einer materiellen Gabe unserer Betroffen- heit und Bestürzung, unserer scham und Trauer über diesen entsetzlichen Vorfall Ausdruck verleihen dürfen. Nichts läßt sich mit dieser Geste einhandeln— weder Wohl- wollen noch Lob. Geld wiegt keinen Ver- lust dieser Welt auf. Leben und Liebe las- sen sich nicht ersetzen. Nur ein Gewinn kann und darf uns aus dieser„Aktion“ er- Wachsen: Die Achtung vor dem Nächsten, das Einstehen für den Fremden. Gleich- gültig, welcher Konfession oder Hautfarbe, Stellung oder Herkunft er sein mag Spendenliste Montag VUebertrag P. B., Almenhof 57 2 4 515,12 F. D. 5.— Md Josef Maler 50,.— Rentner 10.— 11* Ung. à 10. 110,.— Italienische Arbeiter M. Z. 7.—(Stahlw. Mhm) 51,50 G.. 2* Ung/ à 3. 6.— Ida-Seipio-Heim 5,.— G. M. 1 88 Pfadfindergruppe Ungenannt 20.— Silber fuchs 10,.— K. R. 20.— & Uns. 5. 45,.— J. L. B. 100,.— G. Wagner, 12 J. 1.— Dr. Goepfert 10.— Rentnerin E G. 5.— S DM 5,95 sfr.) 10,80 Ungenannt 15. O. F. 100,.— H. Sch., Lindenhof 5. H. D. 3,.— FE. S. 10.— R. H. 5.— R. S. 5,.— R. K., Feudenheim 3. Ungenannt 4.— Rheinmühlenwerke A. W. 10. Hildebrand 100.— Herta Hans H. 10. E. B., Witwe 10.— Stammtisch 5.— E. Sch. 5,.— H. K 8.— Alte Mhm. 20,.— 8. 5 h Ungenannt e eee e en 30 Ungenannt 2,— Vers,-Ges. 65 E. B. 5,.— Ingrid A. F., Rentnerin 20. und Gertraude 10. Spendenstand Montagabend 5 452,92 Die MM- Lokalredaktion bittet nochmals, den Spendenschluß heute abend, 18 Uhr, zu beachten, Annahmestellen sind die Kasse in der Schalterhalle und die Lokalredaktion (drittes Obergeschoß, Zimmer 311). Kö. icht tzu- der Die Sei- Pa- ler- nig zei 10l- 8e in der hr, die im ven la- SE lich des Ka- de. ind til, ist. on der ge. in- in, len 2u pit be, 5 2 2 JG 2 — Nr. 194/ Dienstag, 23. August 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN 12 MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Neuhermsheim: ein Kind frühzeitiger B Zur kurzen Gesckichtée des Stadtteils Neu- hermsheim zwischen Neckarau und Neuosthieim an der Riedbahn gelegen— gibt es nur münd- iche Veberlieferungen. Recht schwer ist festzu- stellen, wann auf dem einstigen„Hermshieimer Groß feld“ die ersten paar Häͤuser entstanden. Eines jedenfalls ist xlar: Vor 1930 bestellten noch viele Bauern aus Nectarau und Seckenheim dort ihre Acker. Am J. Mai 1930 bezogen die„Siedler- hioniere das erste Neuhermsheimer Haus. Dieses Elie haar, Chiristian Kaiser und Frau, bewohnen heute noch im Alter von 70 und J fahren ihr kleinæs duschen am Marketenderweg Ia. Drei Jalire shditer, am 28. S8ehtember 1938, wurde das erste Neuhermshieimer Baby geboren. Es war Tochter Inge des Ehepaares Willi und Frieda Se hao tian. Der Mannheimer Architekt Oskar Schmitt war im gleichen Jalirèe den damaligen Stadtplanern 0% bord, als er gegen den Willen der Ver- waltung begann, Plüne für die Bebauung des „Hermsſieimer Groß feldes“ auszuarbeiten und xu verwirglichen. I Bauplatze entstanden vorerst aus den Getreide-, Jabal- und Rübenfeldern. 280% Reicsmarh Eigengaßbital henöôtigtèe damals ein Interessent, um sich für das Jelinfache dieser dummèe ein eigenes gerdumiges Haus bauen ꝛ2u lassen. In knapp vier jahren wür Neuſtermsſieim zu einer gartenreichen Mustersiedlung geworden, wenn „NVeudrechsſieim“ nannte der Volksmund da- mals die Siedlung. Grund: Nach Neuhiermshieim fuhrten keine Straßen. Und bei Regenweller umpſten die Bewoſiner mit den Schlammfluten au, den Feldwegen. Auch hatten die Neulierms- heimer in jenen„dreckigen Zeiten“ keine städti- schen Wasserrohire. Dièę Abende verbrachten sié im weichen Licht der Petroleumfunzeln. Wann die Zuſalirtsstraße von Neuostheim nach Neu- hermsheim gebaut wurde, weiß heute niemand melir genau xu sagen.„Insere alten Pläne sind alle verbranntè, lautet die stereotype Antwort der städtischen Amter. Es müsse in den Jaliren 1937 oder Iosò gewesen sein. Vom Weltkrieg Il blieb auc die Mohinsied- lung Neuhiermshieim nicht verschont. Die Eisen- hahnbrücèe der NVord-Slid-Riedbalinstrecke be- deutetè ein strategisch wichtiges Bombenziel.„Vn haar Bombe sin halt danewe unn uff unser Hduselscher g ſallè“, hedauerte ein alteingesesse- ner Siedler. Aber alles wurde nac dem Kriege wieder aufgebaut. 126 Seelen zählt Neulhermsheim heute. Und andauernd entstehen dort neue Häuselscher“. Nur kosten sie ieute mehr als doppelt so viel wie 1933. Von den Grundstuchspreisen wolltéè der „NeuhermsliRæeimer Haus- und Hofarchitekt“ Oshar Schmitt garnicht shrechen. Münsche und Sorgen der Neuhermsſieimer: Eine„eigene“ Polizeistation, eine Schule, ein lokales Postamt und vor allem eine bessere Bus- verbindung, denn um 19.59 Uhr fährt der letrte Bus der Verhehrsbetriebè von Neuostheim nach Neuhermsheim. Danach mussen die vielen Neu- liermsheimer Nichit- Autobesitzer zu Fuß nacli Hause gehen; zwar nicit melir durch den Schlamm wie chedlem, aber auch nicht gerade auf einer un- gefahirlichen Straße. No. Rentenauszahlung für September Die Versicherungs- und Versorgungs- renten für September werden wie folgt aus- bezahlt: Angestelltenrenten am 26. August und Versorgungsrenten am 29. Am 30. kön- nen die Unfall- und Knappschaftsrenten ab- geholt werden. Auszahlung der Invaliden- renten ist am 30. und 31. August sowie am 1. September. Am 1. September kann auch das Kindergeld abgeholt werden. No. Kleiner Exkurs in„Luftbild-ung“(II) 7 scheint Neuhermsheim zu sein. Wer die Straßen- Eine wehrhafte Ortschaft namen liest, wird an die Landsknechthorden des dreißigjährigen Krieges erinnért. Die Wege zwischen den idyllisch in Obstgärten eingebetteten Häusern heißen kriegsgeschichtsträchtig Landsknecht-, Troß-, Marke- tender-, Armbrust-, Hellebarden- und Musketenweg. Unser Luftbild(mit dem wir die am vergangenen Samstag begonnene Serie„Kleiner Exkurs in Luftbild- ung“ ürgerinitiative fortsetzen) zeigt Neuhermsheim aus etwa 300 Meter Höhe beim Anflug aus Richtung Rangierbahnhof. Oben rechts am Bildrand ist der Autohof zu erkennen. Zwischen Autohof und dem Stadtteil läuft diagonal das letzte Stück der Autobahneinfahrt zur Augusta-Anlage. Diese schneidet sich mit dem dunklen Band der Riedbahnstrecke. Das unbebaute Gelände zwischen Neuhermsheim und der Autobahn ist teilweise für Hausneubauten vorgesehen. No./ Luftbild: Horst Günther (Freigabenummer: 15/000 238) Viertägiges Volksfest beim VfB Gartenstadt Aus Anlaß seines zehnjährigen Bestehens hatte der„Verein für Bewegungsspiele“ Gar- tenstadt eine recht umfangreiche Messestadt aufgebaut. Die Bevölkerung von Gartenstadt, Waldhof und Käfertal stellte im wesentlichen die zahlreiche Besucherschaft. Der 1950 aus der ehemaligen DK Gartenstadt hervorge- gangene VfB vereint heute nahezu 460 Mit- glieder und stellt insgesamt 16 Mannschaften. Regen Betrieb weist das schmucke Vereins- haus auf. Sportlich verdient haben sich in der Vergangenheit vor allem Spielausschuß- Vorsitzender Goldschmidt, Schüler- und Ju- gendbetreuer Erich Schäfer und H. Quack bei den Senioren in der 2. Amateurliga ge- macht. Vorstand Otto Nohèé und sein Stell- vertreter Franz Erbrecht bemühen sich ge- genwärtig um einen zweiten Sportplatz für den Verein. Als Gäste beim diesjährigen Ju- biläumsfest hatten sich zu sportlichen Be- gegnungen der SV Rohrhof und der MFC Phönix eingefunden. Höhepunkt der Volks- belustigungen war ein großes Busch-Feuer- Werk am Dienstagabend auf dem Festplatz. Politiker sprechen vor Lehrern 2 Ur Fortbildung Im Schuljahr 1959/60 haben Persönlich- keiten des politischen Lebens in fünf Städten Baden- Württembergs vor der Lehrerschaft aller Schularten, Vorträge gehalten, und zwar in Stuttgart, Mannheim, Freiburg, Ra- vensburg und Heilbronn. Die Referenten waren, wie das Kultusministerium mitteilt, Ministerpräsident Kurt Georg Kiesinger, Kultusminister Dr. Gerhard Storz, die Pro- fessoren Dr. Eschenburg, Tübingen, und Dr. Bergsträsser, Freiburg, sowie Direktor Bernhard Hanssler vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Die Vortragsthemen lauteten u. a.„Politik und Zeitgeschichte im Schulunterricht“ und„Die Lehren der nationalsozialistischen Epoche für die poli- tische Bildung der Gegenwart“. Bundestags- präsident Dr. Eugen Gerstenmaier und Bundestagsvizepräsident Professor Dr. Carlo Schmid hatten sich zu Verträgen bereit- erklärt, mußten aber die vereinbarten Ter- mine wieder absagen. Die Vorträge werden voraussichtlich im Aktober 1960 nachgeholt. Abgeordnete der CDU-Fraktion im Land- tag von Baden- Württemberg hatten sich in einer Kleinen Anfrag danach erkundigt, in welchen Städten zur Lehrerfortbildung im Jahre 1959 Vortragsreihen veranstaltet wor- den sind und welche politische Persönlich- keiten dabei mitgewirkt haben. . neue Sichtbarkeitszeiten für den ameri- kanischen Ballon- Satelliten„Echo I“ be- kannt. Die Zeiten gelten für Westeuropa von Dienstag bis Mittwock: Uhr, Sudwest nach Südost, 50 bis 60 Grad Roch, 21.55 22.25 Ukr, West nach Ost, 70 Grad koch, 23.55 0.25 Uhr, Südabest nach Sudost, 50 bis 60 Grad hock, 1.55 2.25 Uhr, Südwest nach Südost, 40 Grad Roch. N Heute abend Satelliten-Fahrplan für Sterngu eker Die Bochumer Sternwarte gibt folgende 19.55 20.25 d d 1 Die Freude am Fahren beginnt an der Sie haben doch auch Freude am Fahren?— Oder? Oder.. Sie fahren am besten gleich einmal zur ESSO-Station. Hier bekommt ihr Wagen genau den temperamentvollen Kraftstoff, den er braucht. Hier bedienen Sie ESSO-Tankwarte, also bestgeschulte Fachkräfte. Und hier nimmt man sich auch Zeit für lhre Wünsche ESSO-Stationen sind Inseln der Freundlichkeit. eee e eee eee. P 25 Fahren 5 1. Klasse fanren sie ESSO EXTRA . ee en. 2 eee e, * + e, men er eegungtge Sene 6 MANNHEIMER MORGEN MANNHEIMER LOKALI NACHRICHTEN(3) Dienstag, 23. August 1960/ Nr. 194 Nachspiele zu einer Arbeitsniederlegung: Zweierlei„Geschichtsauffassungen“ bei Deere-Lanz Betriebsrat und Geschäftsleitung wollen manches gesagt, anderes nicht gesagt haben/ Protokolle fehlen Unter dem Titel„Wieder einmal Burg- ktrieden bei John Deere Lanz“ berichtete die „MM-Lokalredaktion am 19. August über eine Arbeitsniederlegung von 450 Werks- angehörigen. Grund: Der Betriebsratsvorsit- zende Fichtner hatte gegen den Willen der Geschäftsleitung Betriebsratsmitgliedern so- genannte„Auslaß-Scheine“ unterschrieben. Sie berechtigen Werksangehörige zum Ver- lassen des Werksgeländes während der Ar- beitszeit. Als ein Betriebsrat mit einem von Fichtner unterschriebenen Auslaß-Zettel nicht durch das Tor gelassen wurde, legten die 450 Mann die Arbeit nieder. Soviel zum Anlaß. In einem Interview am vergangenen Donnerstag erklärte Deere- Lanz- Personalchef Gustav Pohl einem „MM-Reporter die geschichtlichen Hinter- gründe des Streikes“. Die„Geschichtsauf- fassung“ des Betriebsrates aber differierte so maßgeblich von jener der Geschäftsleitung, daß der zweite Betriebsratsvorsitzende Her- Mann Sitz eine Gegendarstellung abgedruckt haben wollte. Am Montagvormittag sprach ein„MM!-Reporter zwei Stunden lang mit Zwei Vertretern der Geschäftsleitung und drei Vertretern des Betriebsrates, um den Sachverhalt zu erhellen, was jedoch miß- lang. Im folgenden stellen wir die verschie- denen Meinungen gegenüber. Die Geschäftsleitung erklärte durch Per- Sonalchef Pohl:„Im Jahr 1960 wurde dem Betriebsrat eröffnet, daß 23 der 25 soge- nannten Zusatzausweise“ von den Be- triebsräten eingezogen worden seien. Oie Ausweise berechtigten die Inhaber, jeder- zeit das Werk zu verlassen). Mit der Ab- schaffung eines Teiles dieser Pässe galt für die Betriebsräte der Paragraph 8 der Be- triebsordnung. Dieser besagt, daß zum Ver- lassen des Werkes ein„Auslaß-Schein“ von- nöten ist. Ergänzend wird in der„Werks- organisation“ gesagt, daß der Schein vom Vorgesetzten des einzelnen, also vom Mei- ster oder Abteilungsvorstand, unterschrie- ben sein muß. Fichtner ist weder das eine noch das andere und kann also nicht unterschreiben“. Pohl sagte gestern:„Die allgemeine Regelung sollte mit dem 1. Ja- nuar auch für Betriebsräte gelten!“ Diese Regelung bedarf keiner Zustimmung des Betriebsrates. Der Betriebsrat Fichtner und Sitz) hin- Segen erklärte:„Der Betriebsrat hat da- mals im Januar in einem Gespräch mit der Geschäftsleitung darauf hingewiesen, daß die allgemeine Regelung für Betriebsrats- mitglieder nicht akzeptabel sei. Begründung: Ein Vorgesetzter kann nicht beurteilen, ob ein Betriebsrat in einer wirklichen Be- triebsrats angelegenheit das Werk zur Dienstzeit verlassen muß. Das kann nur ein Betriebsrat. In jenem Gespräch im Ja- nuar hat sich ergeben, dag Fichtner und Sitz die„Auslaß- Scheine“ für Betriebs- räte in einer Betriebsrats angelegenheit unter- schreiben. Wenn damals die Geschäftslei- tung dies nicht zugestanden hätte, wäre es vor acht Monaten schon zu Auseinan- dersetzungen gekommen.“ Die Geschäftsleitung:„Am 12. August sprach Pohl mit einer Betriebsrats-Verhand- lungskommission(Vorsitz: Sitz) und erklärte, daß die Geschäftsleitung bisher die Unter- schreibe-Uebung von Fichtner toleriert, aber niemals anerkannt habe. Der Betriebsrat Werde künftig die Unterschrift des betreffen- den Vorgesetzten benötigen, die er ohne Weiteres für Betriebsrats angelegenheiten be- komme. Betriebsrat Sitz erklärte damals laut Pohl— gegen diese Anordnung könne man nichts machen, aber der Betriebsrat werde die Bestimmung juristisch prüfen.“ Hierzu der Betriebsrat: Sitz sagte niemals, gegen die Verordnung könne man nichts machen. Es wurde damals auch, entgegen der kürzlichen MM“- Berichterstattung, nichts ausgehandelt. Sitz erklärte mit Nach- druck:„Ich habe keinerlei Zusagen gemacht!“ * Das gestrige„MM“-Gespräch mit den Kon- trahenten förderte die wirklichen Vorgänge nicht zutage. Keine der Parteien konnte ihre Behauptungen beweisen. Es gibt nämlich er- staunlicherweise bei John Derre-Lanz über derartige Verhandlungen zwischen Betriebs- rat und Geschäftsführung keinerlei gegen- gezeichnete Protokollniederschriften. Genau das ist aber allgemein üblich, und der- lei Mitschriften anzufertigen, wäre den Kon- trahenten bei Deere-Lanz dringend anzu- raten, schon deshalb, weil in diesem Werk seit längerer Zeit eine gespannte Atmosphäre zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung herrscht. No. Termine Verband der Heimkehrer: 23. August,„Fran- keneck“, M 2, 12, Sprechstunden. Arbeiter- Sängerbund 1865: 23. August, 20 Uhr, Treffen bei Mitglied Knorpp, U 4, 13. Wir gratulieren! Dina Dieba, Mannheim, S 6, 35, wird 70 Jahre alt. Adam Herzberger, Mannheim- Waldhof, Zellstoffstraße 34, kann sein 40 jähriges Dienstjubiläum bei der Zell- stoffabrik Waldhof feiern. Wormser Backfischfest mit Fischerstechen Die alte Nibelungen-, Dom- und Luther- stadt Worms feiert in der Zeit vom 27. August bis 4. September wieder ihr Backfischfest. Das Fest wird mit dem historischen Tanz der Gesellen und Winzerinnen am Samstag, dem 27. August eröffnet. Am Sonntag(28. August, wird der traditionelle Backfischfestzug durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt ziehen. Auf dem 30 O00 qm großen Festplatz auf der Rheinwiese werden moderne Fahr- Schau- und Belustigungsgeschäfte neun Tage lang gastieren. Neben großen Wein- und Bierfestzelten wird auch der Wonnegauer Weinkeller wieder vertreten sein, in dem die Weine aus der„Heimat der Liebfrauenmilch“ erprobt werden können. Die Festwoche endet am folgenden Sonntag(4. September) mif dem Fischerstechen, Wasserskivorführungen auf dem Rhein und einem großen Feuerwerk. Wohin gehen wir? Dienst s 2 AU Filme: Planken Großes Haus:„Kriminal- tango“; Kleines Haus:„Die grüne Stute“; Alster:„Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg: „Sie hassen und sie lieben“; Scala:„Der Schlüssel zum Paradies“; Capitol:„Man nannte ihn Kelly“; Alhambra: Der wahre Jakob“; Universum:„M“; Royal:„Wilde Katzen“; Kur- bel:„Mit blanker Waffe“; Palast:„Der Dicke von Scotland vard“; Abendstudio im City: „Wenn die Kraniche ziehen“. Familien unseigen A a 2„ 5 In dankbarer Freude geben wir die Geburt unserer bekannt. Renate E. E. Rowe geb. Gérard William Bill Rowe Mannheim, den 21. August 1960 Zur Zeit Heidelberg, USA-Hospital. we Jürgen Die glücklichen Eltern: Irmgard Mahr geb. Heizmann Wilhelm Mahr Mhm.-Neuostheim, 21. 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Rötterstr./ Nähe OEG, einen 9jährig, Jungen angefahren Hat, bitte melden bei: MATTERN, Mannheim, Lange Rötterstraße 27 Wir suchen Herr Müller war bei Herrn ALFRED MUTTER einem Versicherungsunternehmen tätig. Bekannte oder Arbeitskollegen, kennen, werden um Zuschrift u. P 47638 an den Verlag gebeten. die den jetzigen Aufenthalt Nr. 19 81 Opfe Scha Salz. Sper dem Berge teilt. und ten teilu über bau samt AGs Mit“ len Betri muß Fahr noch Nack Stra Reif. von der Bun, brin den Trie Der und Were wen der kau! V 3000 gen Aug fest hatt 2u C hört ein Fest len dies, run die sein Nat ökkn in und Don vor gest St st. m st, dt itz 125 ad er lie * et if 3 2 3 F 1, 31 it r, 1 een 3 — 22 Vr. 194/ Dienstag. 23. August 1960 5 AUS DEK BURADESLIND EIN MANNHEIMER MORGEN. Seite —— Heftiger Konkurrenzkampf unter den Häfen „Zweite Rheinmündung“ an der Ems Großanlage in Bremerhaven? Kontroverse um Weserport/ Bremen. Ein unerwartet heftiger Streit ist zwischen den Nordseehäfen Bremen und Bremerhaven auf der einen, Emden und Wilhelmshaven auf der anderen Seite ent- prannt. Anlaß War der Plan, die Erzum- schlezanlage von den stadthremischen Hafen des kleinsten Bundeslandes nach Bremer- haven zu verlegen und erheblich zu ver- größern. Gerade für Emden ist der Erzum- schlag äuberst wichtig. Aber auch das Land Bremen muß konkurrenzfähig mit seinen Hafenanlagen bleiben, denn im nächsten Jahr wird der Rotterdamer Europort voll funktionsfähig sein. Der Konkurrenzkampf unter den Häfen in der Europäischen Wirt- schaftsgemeinschaft ist in vollem Gange. Dabei brauchte nach Ansicht bremischer — Die Bauerr atmen auf Hamburg. In vielen Teilen Deutschlands konnten die Landwirte am Wochenanfang aufatmen. Der Montag bescherte ihnen zum ersten Mal seit langer Zeit wieder trockenes und sonniges Wetter. Ueberall auf den Fel- dern wird mit allen verfügbaren Kräften gearbeitet, um die Ernte einzubringen. Auf den leichten Böden konnten die Mähdrescher wieder eingesetzt werden. Kleinere Gruppen von Soldaten der Bundes- wehr und Grenzjägern helfen den Bauern. Nachdem in Teilen Schleswig-Holsteins schon„Erntenotstand“ herrscht, wurde jetzt auch in Nordhessen der Erntenotstand aus- gerufen. Im Kreis Ziegenhain müssen 60 Prozent des bisher angelieferten Getreides zu Futterzwecken verwendet werden, melden die Handelsbetriebe und Genossenschaften. Aus der Haft entlassen Kassel. Der des vielfachen Totobetruges verdächtige Holzfabrikant Herbert Töpel aus Viermünden im hessischen Kreis Franken- berg ist aus der Untersuchungshaft ent- lassen worden, teilten Töpels Rechtsanwälte in Kassel mit. Nach Ueberzeugung der Mar- burger Staatsanwaltschaft, die für das Ver- fahren gegen Töpel zuständig ist, bestehe keine Verdunklungsgefahr mehr, erklärten die Anwälte. Töpel wird beschuldigt, bei Fußpall-Totospielen Oberliga- Mannschaften bestochen zu haben, um dadurch von ihm gewünschte Spielausgänge zu erreichen. Er soll mehrere Male hohe Summen im Toto ge- wonnen haben. Spenden für Salzgitter Salzgitter. Für die Hinterbliebenen der Opfer der Grubenkatastrophe auf der Schachtanlage„Hannoversche Treue“ in Salzgitter sind bisher rund 130 000 Mark an Spenden aus der Bundesrepublik und aus dem Ausland eingegangen. Wie die AG für Berg- und Hüttenbetriebe Salzgitter mit- teilte sollen die Geldspenden für die Aus- und Fortbildung der Kinder der verunglück- ten Bergleute verwendet werden. Die Ver- teilung der Spenden wird ein Kuratorium überwachen, das aus Vertretern der IG Berg- bau und Energie, der Vertretung des Ge- samtbetriebsrats der Erzbergbau Salzgitter AG sowie der Stadt Salzgitter gebildet wird. Mit Zustimmung der einzelnen Spender 801. len auch für die Hinterbliebenen früherer Zetriebsunfälle Mittel bereitgestellt werden. Vierzig Autos beschädigt Bremen. Etwa 40 Bremer Autobesitzel mußten am Sonntag in Bremen auf eine Fahrt mit ihrem Wagen verzichten. Bisher noch nicht ermittelte Rowdys hatten in der Nacht zum Sonntag an jedem dieser auf der Straße stehenden Wagen mindestens zwei Reifen durchgeschnitten. Zwei Tote bei Bergunfällen München. Zwei Deutsche, eine 20 jährige Studentin und ein 72 Jahre alter Mann sind am Wochenende bei Unfällen in den Alpen ums Leben gekommen. „Obstexpreß“ verkehrt täglich München. Ein„Obstexpreß“ verkehrt von jetzt an täglich zwischen Südtirol und der Bundesrepublik. Wie die Pressestelle der Bundesbahndirektion in München mitteilte, bringt der Obstexpreß jeden Tag Obst aus den großen Anbaugebieten um Meran, Trient und Bozen in die Bundesrepublik. Der Zug geht jeweils abends in Bozen ab und fährt die Nacht hindurch. In München werden die Wagen sofort entladen, so dag wenige Stunden später das Obst bereits in der Großmarkthalle an die Händler ver- kauft werden kann. Seit acht Jahrhunderten Winningen(Landkreis Koblenz). Der über 3000 Einwohner zählende Weinort Winnin- gen im Landkreis Koblenz feiert vom 27. August bis 4. September das älteste Winzer- test Deutschlands. Im zwölften Jahrhundert hatte der Fürst der Grafschaft Sponheim, zu dem der Moselort Winningen damals ge- hörte, aus Anlaß der Abgabe des Zehnten ein großes Fest gestiftet. Aus diesem ersten Fest entwickelten sich dann die traditionel- len Winninger Winzerfeste, Höhepunkte der diesjährigen Feiertage werden die Auffüh- rung eines Festspiels„Das Moselgold“ und die„Versteigerung“ schöner Winzerinnen sein. Melt-Vegetarier- Kongreß Hannover. Ueber 500 Vegetarier aus 17 Nationen fanden sich am Sonntag zur Er- ökknung des 16. Welt-Vegetarier-Kongresses in Hannover ein, der zur Zeit in Hannover und Hamburg stattfindet. Die Tagung, die am Donnerstag in Hamburg fortgesetzt wird, ist vor allem dem Tierschutz und der Volks- gesundheit gewidmet. Kreise in der Kontroverse zwischen Wil- helmshaven und Emden auf der einen sowie Bremen und Bremerhaven auf der anderen Seite keine Schärfe aufzukommen. Emdens Möglichkeiten als Erzumschlagsplatz sind vorläufig begrenzt. In diesem Hafen können heute nur Schiffe bis zu 28 000 Tonnen Trag- fähigkeit ihre Ladungen löschen. Bei Wilhelmshaven fehlt die gute Ver- bindung ins Hinterland. Hier müßte nach den Feststellungen von Fachleuten erst ein zwei- tes Gleis gelegt und ein Stichkanal zum Küstenkanal für die Binnenschiffahrt gebaut werden. Die Kosten werden auf 400 bis 500 Millionen Mark geschätzt. Für Wilhelmshaven und Emden hat Stadt- direktor Grunewald von der Jadestadt vor- geschlagen, eine Hafengemeinschaft zwischen den beiden Städten und gewissermaßen eine „zweite Rheinmündung“ zu schaffen. Damit wird nach seiner Ansicht ermöglicht, die Erz- ladungen zwischen den beiden Häfen gerecht zu verteilen. Nun wird damit gerechnet, daß die Schwerindustrie ohnehin nach wie vor denselben Anteil an Erz über Emden um- schlagen wird wie bisher. Weil aber mit einer erheblichen Steigerung des Erzimports gerechnet wird, will die Wirtschaft Aus- weichmöglichkeiten haben und vor allem mit den großen Schiffen später nicht allein auf Europort angewiesen sein. In Bremerhaven werden künftig selbst 70 000-Tonner festmachen können, wenn auch die Schiffssachverständigen neuerdings der Meinung sind, daß den 40 000- bis 45 000 Tonnern die Zukunft gehört. Der Bau einer solchen Erz- und Massengutumschlagsanlage „Weserport“ in Bremerhaven ist von der Pri- vatwirtschaft beschlossen worden. Uein der Klöckner-Konzern rechnet mit einem Be- darf von 3,5 Millionen Tonnen Erz im Jahr 1961, der sich bis zum Jahr 1985 auf sieben Millionen Tonnen Erz im Jahr erhöhen soll. Die Klöckner werke haben ein Hüttenwerk an der Weser errichtet und beziehen deshalb ihr Erz auch über die Weser. Das gleiche gilt für ihre Zweigwerke Georgsmarienhütte und Hagen-Haspe. Klöckner und andere Unter- nehmen der Schwerindustrie(Gebrüder Röchling, Bremen, Midgard Deutsche See- Verkehrs Ad, Nordenham) wollen immerhin in Bremerhaven rund 25 Millionen Mark investieren. Das Land Bremen selbst will für den Ausbau des Nordhafens elf Millionen Mark ausgeben. Die Vertiefung der Außenweser auf elf und später zwölf Meter wird etwa 40 Millionen Mark erfordern. Die Verbin- dungen für Binnenschiffe sind vorhanden. Im vergangenen Jahr verkehrten rund 4000 Binnenschiffe über die bremischen Häfen. Für die Bundesbahn wieder ist entschei- dend, daß ihre Waggons bei der hohen Um- schlagsquote Bremens stets voll ausgelastet sind und nicht, wie bei Emden und Wil- helmshaven, leer hinfahren müssen. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum sich der Bundesverkehrsminister für Bremer- haven ausgesprochen hat. Aus den Differenzen halten sich die an- deren Unterweserhäfen Nordenham, Brake und Elsfleth sorgsam heraus. Auf jeden Fall soll die Umschlagsanlage Ende nächsten Jahres fertig sein, denn dann nimmt auch der große Konkurrent Europort seinen vol- len Betrieb auf. Emden hat zwar mit einer Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gedroht, inzwischen sind aber schon ver- söhnlichere Töne zu hören. Man rechnet sich aus, daß die Güter bei einer kontinuierlichen Entwicklung der Wirtschaft wie bisher für alle Häfen ausreichen werden. Grabschmuck auf Kriegsgräbern in Mitteldeutschland Kassel. Der Volksbund Deutsche Kriegs- gräberfürsorge kann auf Wunsch der Hin- terbliebenen zum Totensonntag die Aus- schmückung der Gräber auf fast allen Kriegsfriedhöfen in 18 Ländern überneh- men, wenn die Aufträge bis spätestens Mitte nächsten Monats bei der Bundesgeschäfts- stelle in Kassel eingehen. Dies teilte der Volksbund am Donnerstag in Kassel mit Auch in den meisten überseeischen Ländern könnten derartige Aufträge ausgeführt wer- den, jedoch sei in diesen Fällen vorher keinerlei Angabe über die entstehenden Kosten möglich. Besonders wurde darauf hingewiesen, daß auch Wünschen von in der Bundesrepublik lebenden Hinterbliebe- nen zur Schmückung von Kriegsgräbern in der Sowjetzone nachgekommen werden könne. Die ungefähren Kosten lägen zwi- schen drei bis fünf Mark. In allen übrigen Ostblockländern dagegen könnten solche Wünsche bisher noch nicht erfüllt werden. Der jüngste Anhänger von Lüge im Club kochender Männer Deutschlands, ist der Iajdhrige Friedemann Mara aus Mainz. Bei einem Camping Wett- kochen des CCM auf dem Camping-Platz in Oppen- heim am Rhein, errang der kleine Amateur koch mit einem Menü nach eigenem Rezept einen be- achtlichen 2. Platz im Kreise seiner weitaus äl- teren Kochkameraden. Keystone-Bild Neues Papier für alte Schriften Jetzt entdecktes Archivierungsmittel beendet„Restaurierungskrise“ Marburg. Ein neues Transparent-Papier zur Erhaltung unersetzlicher Urkunden hat die seit 15 Jahren herrschende„Restaurie- rungskrise“ in den westdeutschen Archiven beendet. Wie der Leiter der westdeutschen Archivschule am Marburger Staatsarchiv, Direktor Dr. Papritz, mitteilte, hat der Lei- ter des Instituts für Papierfabrikation an der Technischen Hochschule in Darmstadt, Professor Walter Brecht, nach monatelan- gen Untersuchungen der zwölf bekanntesten Archivierungsmittel ein in Deutschland ent- wickeltes Transparent-Papier am geeignet- sten für den Erhalt jahrhundertealter Schriften befunden. Das neue Transparent- Papier erfüllt seine Aufgaben ebensogut wie die sehr teuren Japanpapiere und Sei- denschiffons, in die besonders kostbare Pergamente eingehüllt werden. Auf Grund der neuen Untersuchungen wurden in Marburg ab sofort die Einbet- tungen mit dem in Deutschland seit Jahren verwandten Pergaminpapier eingestellt, bei dem sich eine völlig unzureichende Alte- rungsbeständigkeit herausgestellt hat. Die deutsche Archive haben während der Kriegszeit große Verluste erlitten. Noch heute warten Millionen wichtiger Doku- mente, die längere Zeit im Wasser gelegen Vom 8e bis ins Glas Weinmuseum in Speyer nach Speyer. Das größte und älteste deutsche Weinmuseum ist am Sonntag im historischen Museum der Pfalz in Speyer vom rheinland- pfälzischen Landwirtschaftsminister Oskar Stübinger wiedereröffnet worden. Das 1910 eingerichtete Museum War zwei Jahre lang wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten und wegen einer völligen Neuordnung der Bestände geschlossen. zu den Beständen des Museums gehört als besonderes„Prunkstück“ der älteste flüs- sig erhaltene Wein der Welt. Er stammt aus dem Jahre 300 n. Chr. und wurde in einer römischen Glasamphora in einem römischen Steinsarg in Berghausen(Kreis Speyer) auf- gefunden. Der Wein, der unter einer stark verharzten Oelschicht liegt, wird als gröhgte Kostbarkeit des Museums in einem besonders gesicherten Glasschrank aufbewahrt. Aus einem verschütteten Ziehbrunnen zwischen Berghausen und Speyer stammt ein ebenfalls im Weinmuseum aufbewahrtes griechisch- römische Winzermesser, das aàus dem Jahre 260 n. Chr. herrühren soll und als Beweis dafür angesehen wird, daß in der Pfalz schon 100 Jahre früher Weinstöcke an- gepflanzt wurden als an der Mosel. Nach der jetzt beendeten Neuordnung der Bestände kann der Besucher in dem Museum den Weg des Weines vom Rebstock bis zur Kelter und vom Faß bis ins Glas verfolgen. Trinkgefäße, Kannen, Siebe, Bacchus-Sta- tuetten und andere Fundstücke, die zur reich- haltigen weinhistorischen und weinkulturel- len Sammlung gehören, beweisen, daß sich die Pfalz in der Zeit von Cäsars Eroberung 665 bis 51 vor Chr.) bis zum Ende des römi- schen Reiches zu einem Land römischer Wein- Kultur entwickelt hatte. Auch aus den spä- teren Jahrhunderten kann Museumsdirektor Dr. Karl Schultz reiche kulturhistorische Schätze vorweisen. Großflugtag mit„Sky-Divers““ Stuttgart. Die„Sky-Divers“, eine bekannte Fallschirmjägergruppe der amerikanischen Luftwafle, deren Angehörige vor allem im Zielsprung und im Sprung mit großen Ver- zögerungen Höchstleistungen aufweisen kön- nen, wird beim Böblinger Großflugtag am 28. August zum ersten Male in der Bundes- republik in Erscheinung treten. Die künf Mitglieder der Gruppe stürzen sich in Neuordnung wieder eröffnet 2500 Meter Höhe hintereinander aus dem Flugzeug. Nach 15 Sekunden freiem Fall öfknet der erste Springer seinen Schirm, 30 Sekunden später läßt sich der zweite Springer durchfallen, ehe er seine Reißleine zieht, 45 Sekunden später kommt der dritte der mit Rauchpatronen ausgestatteten Sprin- ger, und erst nach 60 Sekunden öffnen sich die Schirme des vierten und fünften Sprin- gers. Alle Springer befinden sich in diesem Augenblick etwa in einer Höhe von 120 Me- tern und kommen gleichzeitig am Boden an. Dieser Kettensprung erfordert nicht nur Mut, sondern auch die Präzision eines Uhrwerks. Am Großflugtag Böblingen- Sindelfingen, der auf dem Fluggelände„Hulb“ stattfindet, werden ferner der deutsche Fallschirmsprin- ger Werner Voß mit einem Absprung aus 80 Meter Höhe mit einem Dreiecksfallschirm und der Mailänder Sportspringer Umberto Nernosi teilnehmen. Zum Abschluß der Fall- schirmsprünge führen rund 100 Springer des in Böblingen stationierten Fallschirmjäger- Bataillons 251 aus Noratlas-Maschinen der Luftwaffe einen Absprung vor. haben oder angesengt sind, auf ihre Re- staurierung. Unter den am schwersten was- ser geschädigten Schriftstücken befinden sich etwa 25 Tonnen Akten des Staatsarchivs Düsseldorf, die aus einem gesunkenen Rheinkahn geborgen werden mußten, um- fkangreiche Bestände des Staatsarchivs Speyer und etwa 15 Millionen Akten des Staatsarchivs Hannover, die 1946 bei der großen Leine-Ueberschwemmung beträcht- lichen Schaden erlitten hatten. Als ebenfalls sehr geeignet für Re- staurierungen hat sich nach Angaben von Dr. Papritz eine in den USA entwickelte durchsichtige Acetat- Cellulosefolie erwie- sen. Diese Folien, die auch in Deutschland hergestellt werden, sind in Marburg bereits erfolgreich angewandt worden. Eberbacher Kuckucksmarkt Eberbach. Zum 30. Male findet vom 26. bis 30. August der traditionelle Eberbacher Kuckucksmarkt statt. In den idyllischen Alt- stadtbezirken am Neckar wird der Markt neben einem bunten Unterhaltungsprogramm mit Festzug, Heimatabend und Volksfest als besondere Attraktion die„Schifferbörse“ als Werbung für Eberbach, eine der ältesten Schifferstädte des Bundesgebietes, zeigen. Eine Kundgebung des Handwerkskammer- bezirks Nordbaden und eine Bauernkund- gebung mit Landwirtschaftsminister Leib- fried werden am Montag, dem 29. August, dem„Tag der Landwirtschaft“ des Kuk- kucksmarktes, stattfinden. „Ebbelwoi“ und Böllerschüsse Frankfurt. Das 470. Sachsenhäuser Brun- nenfest hat am Samstag in Frankfurt be- gonnen. Mit silbernem Krönchen und „Ebbelwoi-Bembel“ als Insignien der Herr- scherwürde regiert am Sachsenhäuser Main- ufer Gisela II., 22 Jahre jung, Repräsentan- tin der alten Ebbelwoizunft aus einer Wirt- schaft der großen Rittergasse. Am Vorabend des Brunnenfestes ist sie gekürt worden. Die geschmückte Sachsenhäuser Altstadt erlebt ihre fünf„tollen Tage“. Ein neues Hallenschwimmbad Heidelberg. Heidelberg, dessen Hallen- schwimmbad zu den ältesten der Bundes- republik gehört, soll ein neues, sportgerech- tes Hallenbad erhalten. Eine erste Planungs- rate von rund 400 000 Mark ist für den näch- sten Etat vorsehen. Das neue Hallenbad soll neben dem Heidelberger Thermal-Frei- schwimmbad gebaut und mit ihm kombiniert werden. Bei schönem Wetter wird es dann bereits im Frühling und noch im Früh- herbst möglich sein, im Freien zu schwim- men. „In völliger wissenschaftlicher Freiheit“ Wirtschaftsminister der Küstenländer Kiel. Die Wirtschaftsminister und Sena- toren der vier norddeutschen Küstenländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schles- Wig-Holstein begrüßten am Montag auf einer Konferenz in Tesperhude bei Hamburg die vom Aufsichtsrat und von der Gesellschafts- versammlung eingeleitete Reorganisation in der Kernenergieverwertungsgesellschaft für Schiffbau und Schiffahrt in Geesthacht. In einem Kommunique über die Sitzung heißt es, diese Reorganisation sei durch eine Straffung der Geschäftsführung gekennzeich- net, in der künftig nur noch zwei Geschäfts- führer— ein kaufmännischer und ein tech- nischer— tätig sein werden. Diese Konzen- tration und die Freistellung der führenden Wissenschaftler von Verwaltungsaufgaben solle diesen Gelegenheit geben, sich„haupt- sächlich und selbstverständlich in völliger wissenschaftlicher Freiheit ihren Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zu widmen“. Die Freistellung gäbe die Gewähr für eine„er- begrüßen Geesthacht-Reorganisation folgreiche Fortsetzung der Arbeiten der Ge- sellschaft auch in dem inzwischen durch die vorgesehene Zusammenarbeit mit der Euro- päischen Atomgemeinschaft Euratom) ver- einbarten Aufgabenbereich“. An der Konferenz nahmen Bürgermeister Engelhard Hamburg), Senator S sgers Bre- men), Minister Graaf(Niedersachsen) und Minister Böhrnsen(Schleswig-Holstein) teil. Ferner war Staatssekretär Dr. Cartelliere vom Bundesatomministerium nach Tesper- hude gekommen. Anlaß der Sitzung war die durch den Rück- tritt des technisch-wissenschaftlichen Leiters der Gesellschaft, Professor Illies, ausgelöste Krise, der erklärt hatte, es sei nicht zumut- bar, daß er als Wissenschaftler nach An- Weisung einer Verwaltung arbeite. IIlies hatte sich auch nicht bereiterklärt, seine Mitarbeit fortzusetzen, nachdem vom Aufsichtsrat der Gesellschaft eine Reorganisation in der Ge- schäftsführung angekündigt worden war. 5 Tote und 18 Verletzte Stuttgart. Eine Reihe von Verkehrs- unfällen hat am Samstag und Sonntag in Baden- Württemberg nach den Meldungen, die bis zum Sonntagabend bei der Polizei vorlagen, insgesamt fünf Tote und 18 Ver- letzte gefordert. Der schwerste Unfall ereig- nete sich am Samstag zwischen Waghäusel und Oberhausen im Kreis Bruchsal, als ein Personenwagen ein Haltezeichen überfuhr und mit einem Mopedfahrer zusammenstieß. Der Mopedfahrer erlitt schwere innere Ver- letzungen und starb eine Stunde später. Der Personenwagen drehte sich nach dem Zu- sammenprall und stieß gegen eine Hauswand, wobei zwei seiner Insassen, Vater und Mut- ter, schwer verletzt wurden. Ihr neunjähriges Kind kam ums Leben. Kuh lief auf die Autobahn Bad Oldesloe/ Holstein. Einen Toten und zwei Schwerverletzte forderte ein Verkehrs- unfall, der in der Nacht zum Montag auf der Lübecker Autobahn durch eine Kuh ver- ursacht wurde. Unmittelbar an der Ausfahrt Bad Oldeslö prallte ein 26 jähriger mit seinem Motorrad gegen das Tier, das auf der Fahr- bahn entlang lief. Er starb auf dem Transport ins Krankenhaus. Seine auf dem Sozius mit- gefahrene 19 Jahre alte Ehefrau wurde schwerverletzt. Gegen die Kuh, die tot auf der Fahrbahn zusammenbrach, fuhr kurz darauf noch ein Lübecker Motorroller-Fahrer, der ebenfalls stürzte und schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Trunkenheit am Steuer Mainz. Zwei Todesopfer forderte am Montagmorgen ein schwerer Verkehrsunfall, als in Hechtsheim bei Mainz zwei Personen- autos mit großer Geschwindigkeit frontal zusammenstießen. Beide Fahrer waren auf der Stelle tot. Nach Ermittlungen der Polizei, War der Fahrer Hans Müller aus Gau- bischofsheim in angetrunkenem Zustand mit seinem Wagen auf die linke Fahrbahn gera- ten und dort mit dem entgegenkommenden Fahrzeug aus Schwabsburg zusammenge- prallt. Ihm war bereits vor längerer Zeit der Führerschein wegen Trunkenheit àm Steuer entzogen worden, Er hatte den Un- glückswagen gesteuert, ohne inzwischen wieder im Besitz eines Führerscheins Zu sein. Vom Mähdrescher getötet Germersheim. In einem Krankenhaus in Karlsruhe ist in der vergangenen Woche der zwölf Jahre alte Jakob Kuhn aus Jock- grim im Kreis Germersheim an den Folgen von schweren Verletzungen gestorben, die er am Mittwoch erlitten hatte. Der Junge war damit beschäftigt gewesen, das Stroh hinter einem Mähdrescher wegzuschaffen. Als der Fahrer am Ende des Ackers wenden und zurückstoßgen wollte, geriet der Zwölfjährige unter die Maschine und wurde überfahren. Damit ist zum zweiten Male bei der dies- jährigen Getreidernte im Kreis Germersheim ein Jugendlicher ums Leben gekommen, Am 25. Juli war der ebenfalls 12 Jahre alte Ernst Krebs aus Oberlustadt von einem Mäh- drescher überrollt und getötet worden. Mit Pistole gespielt München. Vor den Augen seines Freundes hat sich ein Angestellter in der Nacht zum Sonntag in München beim Spielen mit einer Pistole aus Unachtsamkeit erschossen. Wie die Münchener Polizei mitteilte, war er zu- sammen mit seinem Freund und einem Mäd- chen in die Wohnung seiner Eltern gegan- gen, wo sie sich die Zeit mit Tonbandauf- nahmen vertrieben. Gegen Mitternacht, als das Mädchen gerade einen Augenblick das Zimmer verlassen hatte, zeigte der 25jährige seinem Freund eine Neun-Millimeter-Pi- Stole. Dabei löste sich ein Schuß, der dem Angestellten in den Kopf drang. Ein Mann; im p FERISCHBEU TEL. OM 1.28 Seites MANNHETNTER MORGEN Dlenstag. 23. August 1960/ Nr. 194 5 W Nr. Mein herzensguter Mann, mein lieber, Vater und 5 Schwiegervater Nach kurzem schwerem Leiden wurde heute mein Am 22. August 1980 entschlief nach langem duldsamen Leiden, im Alter von 71 Jahren, 5 un herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, unsere Mitarbeiterin, Fräule Georg Schütz 5 Herr 5 8 Ide. 8a Te Sc ist nach kurzer Krankheit im Alter von 69 Jahren ma! ruhig ei lafen. g Franz Wollmann 5 1 1 Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande Mannheim, den 22. August 1960 Bar 5 5 5 Holzstraße 17 Was im Alter von 61 Jahren in die Ewigkeit abgerufen. 50 Jahre lang war die Verstorbene in unserer Firma tätig. Wir stehen tief erschüttert an In stiller Trauer in der Bahre dieses hochedlen Menschen. Ihre unermüdliche Schaffenskraft und große Er- Amalie Schütz der Mörlenbach/ Odw., den 22. August 1960 fahrung hat sle unserem Hause gewidmet. Sie war durch ihre vornehme Gesinnung bei werner Schütz u. Frau der Kundschaft und Mitarbeitern gleichermaßen geachtet und beliebt. fuß In tiefer Trauer: In Dankbarkeit nehmen wir Abschied von diesem lieben Menschen, dessen Leben und* den 24. August 1980, 8.30 Uhr, Haupt- ode 1 0 1 Schaffen uns ein Vorbild bleiben wird. Wir verlieren viel mit ihr und werden ihr immer 8 7 spr. Elfriede Wollmann geb. Schreiber ein dankbares Gedenken bewahren. bef. 7 5 lich u e Mannheim, den 23. August 1960 echt Walter Wollmann Geschäftsführung und Betriebsangehörige der und Angehörige 5 85 8 nd Ludwig& Schütthelm K Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht, sie von dem 121 Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 16 Uhr, vom Mannheim Ableben unseres„%% Herrn Ude Prauerhaus aus. 5 sel. Belsetzung: Mittwoch, den 24. August, 14.30 Uhr, im Bergfriedhof Heidelberg. 2 ustav Fuchslocher i in Kenntnis zu setzen. nen In jahrelanger aufopfernder Tätigkeit hat er sich für die Be. 155 lange der Schlosser-Maschinenbauer- Innung eingesetzt. Wir bitten dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. 5 5 5 l 5 Der Beirat Fra Kurz nach Vollendung seines 77. Lebensjahres ist der Schlosser-Maschinenbauer-Innung Ber am 20. August 1960, nach schwerer Krankheit, mein Mann nein die lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, den Opa, Uropa, Schwager und Onkel, Herr Nach schwerer Krankheit ist mein geliebter Mann, unser bester Schwager Beisetzung: Dienstag, den 23. August 1960, 16 Uhr, Haupt- dies und Onkel, Herr friedhof Mannheim. den Valentin Dami f 55 2 en In Amlan jene ober-Postsekretär I. R. E 1 Th Jut. Tns ura ran für immer von uns gegangen. Infolge eines Verkehrsunfalles verstarb am 19. August 1960 unser den 8 g g liebes Eind Mannheim, den 23. August 1960 am 18. August 1960 im Alter von 62 Jahren in Heidelberg gestorben.„ 150 Max-Joseph-Straße 11 Georg Met In tlefer Trauer: Mhm.-Feudenheim paula Tn p. G Im e en e 0 5 81 Jahnstraße 11 Au Ura geb. AuUSS 0 Emma Damian geb. Matzkowski a 9 Mannheim, den 23. August 1960 die Irma Damian Windmühistrage 13-15 5 0 Hans Häfner In tlefer Trauer: 9 und Frau Hilde geb. Damian Die Feuerbestattung hat in aller Stille stattgefunden. Familie Karl Gaber— Hans Reichenzeller und Angehörige und Frau Lotte geb. Kirstätter Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 11.30 Uhr, Haupt- Enkel und Urenkel krledchof Mannheim. 5 sowie Anverwandte 8 Feuerbestattung: Mittwoch, den 24. August 1960, 15 Uhr. 850 Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. Beim Heimgang unserer lieben Nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, ver- Entschlafenen, Frau 5 starb am 21. August 1960 meine liebe Frau, unsere herzensgute N in 5 kh dt 9 AUF RICHTIGEN DANR. f Mutter, Schwägerin, Tante und Cousine, Frau Argaretme Burkhar 1ü0 J i VII 5 r Ihre liebevolle Anteilnahme! Gott der Herr hat in der Nacht vom 5 a 5 Lai 21. August 1960, unsere liebe, stets treu be- Kät he Haaf n Die überwältigenden Beweise des Mitgefühls un sorgte Mutter u. herzensgute Oma, Schwe- Teilnahme erfahren, die durch 1. ers ee seren tter u. 5 3 Wort, Schrift, Blumen, Kränze gaben uns Gewißheit, daß uns ein schweres 78 ster, Schwägerin und Tante, Frau. 3 0 0 5 8 . 55 und Begleitung zur letzten Schicksal nicht allein getroffen hat. hei ⁊KI Bü hl irn er von 5 Ruhestätte zum Ausdruck ge- 5 Mis Ara ue er Wwe. Mn m. Käfertal, den 23. August 1960 bracht wurde, wofür wir von Unser Trost kommt von Gott. 8 11 Speckweg 197 Herzen danken Besonderen In geb. Weber 1 l ee Dank den Hausbewohnern. Wilhelm Allgayer 88 8 5 01 im Alter von 76 Jahren plötzlich und un- FoVok„I Mannheim, den 23. August 1960 Karineln PU erwartet in seinen ewigen Frieden zu sich Fritz Haaf Liebigstraße 9 Will 1 enommen. 55 ö 5 5 b 3 Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 10.30 Uhr, Haupt- Im Namen der Angehörigen: Hans-Peter An Mhm.- Neckarau, den 23. August 1960 friedhof Mannheim. a. Hella Berstecher 5 Mannheim. August 1960 09 8 5 Adlerstrage 21 In tlefer Trauer: geb. Burkhardt 1 5 l Ho Im Sennteich 21 beh August Niebergall 3 5 u. Frau Hilde geb. Büchler u. Kinder Pla Erich Ebert 2 3 Statt Karten ö u. Frau Klara geb. Büchler u. Kinder Für die herzliche Anteilnahme sowie die Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unse- rer lieben Mutter, Frau Karoline Bröhl geb. Ohngemach Heute verstarb nach langem, mit großer Geduld ertragenem schwerem Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakra- menten, mein innigstgeliebter Mann, unser gütiger Vater, Bruder, Schwiegersohn und onkel, Herr Karl Martin sowie Angehörige Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 14 Uhr, Friedhof Neckarau. statt Karten n 9. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in B Nach kurzer schwerer Krankheit ist heute mein lieber Mannheim, den 21. August 1960 V Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- Hochuferstraße 9 5* l j treuer Lebenskamerad, mein herzensguter Vater, Sohn, 5 1 i Mhm.-Kktertal, 22. August 1900 125 i beim Heimgang meiner u Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Luise Martin verw. Veitn Aeußere Querstr. 8 leben Frau, unserer guten Mutter, Frau vie 3 Dieter und Werner Veith Die trauernden Ust. Karl Mickert und Anverwandte Hinterbliebenen Luise Trunzer Abe Brandmeister der Berufsfeuerwehr Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 9 Uhr, Haupt- sagen wir unseren innigsten Dank. 8 friedhof Mannheim. 750 5 im Alter von 53 Jahren für immer von uns gegangen. Besonderen Dank für die tröstenden Worte von 5 i Herrn Pfarrer Weber und allen denen, die der an Mannheim, den 21. August 1960 Bestattungen Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben. übe Senatweide 63 in Mannheim Hei Im Namen der trauernden 5 f Gartenstadt, den 22. August 1960 gro HIlnterbliebenen: Mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Dienstag, 23. August 1960 Staudenweg 5 S855 Käthe Mickert geb. Hubbuch Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Haupttriedhof 2 85 und Sohn Karl Neuthinger, Emm a. Aus Eugen Nily e 8D 9.30 res Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 10 Uhr, Haupt- 5 N Otto 5 E t 5 5 15 F ist im Alter von 66 Jahren, nach langem Leiden von VV. 5 9 5 zep uns gegangen. Frankenstrage 86 10.30 15 Günther, Bert 5 Mu m.- Gartenstadt, den 21. August 1960 V len eee e Fuchslocher, Gustav 5 der 8 b In 3t11Iler Trauer: Egellstraße 3 13.00 für Gott der Herr hat heute meine liebe her- Frau Susanna Nily geb. Seib Uter, Eleonore 92 5 zensgute Frau, unsere treusorgende Mutter, und Kinder Nisderfeldstrage 1.30 1 Schwiegermutter und Oma, Frau Familie Georg Nily Krematorium 2 Mertel, Elisabeth 5 5 Li 2 1 Beerdigung: Dienstag, den 23. August 1960, 13.30 Unr, Friedhof Wa., Rottannenweg 30. 13.00 nle nA 1p KAfertal. 0 tap Friedhof Käfertal geb. Koch 6—8— Nily, Eugen im Alter von 70 Jahren, wohl vorbereitet, Am Kiefernbühl 20 13.30 Kaltenbrunner, Otto Waldstraße 67. 14.00 heimgerufen. Mhm.- Waldhof, den 21. August 1960 Eigene Scholle 49 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Oma, Frau Rosa Wolf geb. Löffelmann Mitgeteilt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr Im Namen der Hinterbliebenen: Adam Zipf im Alter von 70 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mh m.- Waldhof, den 22. August 1960 Stolberger Straße 24 Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 13.45 Uhr, Friedhof Käfertal. Wir liefern Ihnen eine voll- automatische Marken- Oel- keuerung bis 60 00 WE /n mit Fotozellensteuerung L.& G, 3300-Ltr.-Tank, ein- schliegl. Montage, Kupfer- rohr u. Kesselausmauerung DM 2100. 2 Jahre Garantie. In tlefer Trauer: Familie Adolf Wolf Familie Willi Wolf und Enkelkinder sowie alle Anverwandten Nach einem arbeitsreichen Leben verschied nach längerer Krankheit mein treusorgender Mann, unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel, Herr Michael Wagner im Alter von 79 Jahren. Beerdigung: Donnerstag, den 25. August 1960, 10 Uhr, Haupt- „ Bekanntmachungen Einfachere Ausführung schon ab 1600. wärmetechn. Anlagen-Bau Heidelberg Karlsruher Straße 76-78 Telefon 3 10 11 Außenstellen: Landau, Tel. 36 30 Kusel, Tel. 27 18 Eberbach. Tel. 559 Arbeits vergabe. Die Gemeinnutzige Baugesellschaft Mannheim mb, vergibt folgende Arbeiten: 1. Elektrische Anlagen für das Bauvorhaben Uhland-Cannabichstraße 2. Elektrische Anlagen für das Bauvorhaben Geibelstrage, Block A2 3. Betonwerksteinarbeiten Montagetreppen u. Treppenbelag) für das Bauvorhaben Waldseestraße 6-8, Mhm.-Rheinau 4. Betonwerksteinarbeiten(Montagetreppen u. Treppenbelag) für das 5. 6. Plötzlich und unerwartet verstarb heute unsere llebe Mutter und Oma, Frau Ottilie Schlachter geb. Würzberger Mhm.- Rheinau, den 23. August 1960 Im Wirbel 60(früher Eichelsheimer Str. 46) In stiller Trauer: Die Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, den 24. August 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Rheinau. Mh m.- Waldhof, den 22. August 1960 Akazienstraße 12 Bielefeld, Neu-Isenburg, Bellheim In stiller Trauer: Anna Wagner geb. Herrwerth Ludwig Bieber u. Frau Lina geb. Wagner Edgar Bieber u. Frau Ruth geb. Walter Käthe Wagner Ursula Wagner Bauvorhaben Uhland-Cannabichstraße Fliesenarbeiten für das Bauvorhaben seckenheimer Straße 93-865 Gas-, Wasser-, Abwasser-Installation für das Bauvorhaben Secken- heimer Straße 83-85 7. Abwasser-Installationsarbeiten für das Bauvorhaben seckenheimer Straße 83-85. Angebotsvordrucke können— solange Vorrat reicht— bei der Ge- schäftsstelle der Gemeinnützigen Baugesellschaft Mannheim mb, Mann- helm, Max-Joseph-Strage 1(Auskunft) abgeholt werden. Trauerfeier: Mittwoch, den 24. August 1960, 14.30 Uhr, im Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. — . 4 * 1 ende raße das das 3-65 gen- Mr. 194/ Dienstag. 23. August 1960 SPORT MANNHEIMER MORGEN Seite 9 Unter der Lupe Es wird so viel von der einigenden Kraft des Sportes und der weltweiten olympischen Idee gesprochen, daß nicht nur die Skeptiker manchmal ein ungutes Gefühl überkommt. Denn es heißt ja schon in Lessings„Minna von gurnkelm“, man spräche am meisten von dem, was man nickt hätte. Wenn man jedoch heute in den Büros und in den Straßenbahnen, an der Theke und im Foyer, mit dem Mann auf der Straße oder dem Verantwortlichen in ein- flußreicher Position spricht, kommt über kurz oder lang der Zeitpunkt, an dem sich das Ge- spräch mit den Olympischen Spielen in Rom befaßt. Dieses Thema hat auch den nichtsport- lichen Menschen so sehr erfaßt, daß es mit echtem, pulsierenden Leben erfüllt ist. Mag der eine dabei nur an Lauer unc Hary, der andere lediglich an deutsche Medaillen, ein dritter allein an den Gigantenkampf 084 UdSSR denken— Olympia und seine Idee sind sehr lebendig geworden. Und es liegt ausschließlich beim Sport, sei- nen Führern und seinen Aktiven, dieses Leben in die rechten Bahnen zu lenken. * Man hatte gedacht, jener Tag wäre verges- sen, an dem die deutsche Sprinterstaffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin eine sichere Goldmedaille verpaßte, als die Schlußläuferin Dörffeldt den Stab verlor, den ihr Marie Dollinger übergeben hatte. Aber diese Erinnerung wurde wieder wach, als bei den Olympia- Ausscheidungen in Hannover der Wecksel zwischen Bruni Hendrim, der Tochter jener 1936 80 großartigen Marie Dollinger, und Jutta Heine nicht ſclappte und die Hannove- ranerin nur in einem gewaltigen Finisk noch den Sieg schaffte. Am 21. August in Koblenz geschah es dann: Polen, Italien und Fran reich waren die Gegner auf der sehr schnellen 450“ Meter- Bahn. Eine Zeit um die europdische Re- fordmarke von 44,7 Sekunden lag in der Luft. Aber Jutta startete wieder zu früh, überlief die Wechselmarke, und die Staffel wurde dis- qualifiziert. „Treues“ Staffelpech— oder verpatzte Ge- neralprobe, denen eine glänzende Premiere(in Rom) folgt? Am 8. September wissen wir es. 8 Heutzutage wirft man die Begrißſe eines Be- treuers, eines Trainers, eines Sportführers allzu- leicht mit dem des nur auf seinen persön- lichen Vorteil bedachten Funktionärs zusam- men. Daß es aber noch wirkliche Männer gibt, die nicht an sich selbst, sondern nur an ihre Schützlinge denken, daß zeigte sich wenige Tage vor den Olympischen Spielen in Düssel- dorf. Wie auch der in Gladbach beim Ord- nungsamt der Stadtverwaltung angestellte Fliegengewichts- Olympiasieger von 1936 in Ber- lin, Willi Kaiser, so hatte auch der oftmalige deutsche Leichtgewicktsmeister Heini Heese von Mäzenen eine Flugreise und den Aufent- halt in Rom kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Er verzichtete aber, obwohl Man- fred Homberg dort boæt, zugunsten seines jun- gen Kameraden Horst Herper, der in den ge- samtdeutschen Ausscheidungen scheiterte. An ihren Frückten sollt ihr sie erkennen * Die Olympischen Spiele sind das große Weltfest des Amateursports. Professionals lehnt man ab. Selbst als Gäste nehmen die Organisatoren von ihnen kaum Notiz. Man hat andere Sorgen. Das ist klar. Das Volk aber urteilt anders. Die Autogrammjäger vor dem olympischen Dorf in Rom, die inzwi- schen gelernt haben, den Star von der Masse zu unterscheiden, verrieten eine gute Witte- rung. Zuerst waren es einige Deutsche, die Ma Schmeling entdechcten. Aber auch den Ita- lienern war dieser Mann kein Unbekannter, und vor der römischen Wölfin stand der deut- sche Eæ weltmeister bald genau so im Mittel- punlet, wie es in den letzten Jakren überall war, in Deutschland, in Südamerika, auf Su- matra, in Neu Vork oder bei den Boæ-Europa- Meisterschaften in Lugzern. Der Ruhm Mam Schmelings ist international und— zeitlos. Für das Vol, ist es gleich, ob Profi oder Amateur, es will den Sportler, den es zu seinem Idol gemacht hat. Und das ist Schmeling. Nur zwei Punkte hinter dem VfR: Aus ist der Medaillen-Traum: Haeckenzie erhielt dom Nel Siartuerbol Er wird jetzt die australischen Ruderer in Rom als Trainer betreuen Der australische Skuller Stuart Macken- zie, der in Melbourne die Silbermedaille ge- wann, fällt endgültig für die olympischen Spiele in Rom aus. Mackenzie, der in den letzten Jahren fast unschlagbar schien und sich in den vergangenen vier Jahren nach- einander die Diamond Sculls bei der Henley- Regatta holte, erhielt vom Arzt Startverbot für Rom, da er an Anämie(Blutarmut) und damit verbundenen Komplikationen leidet. Der Chef de Mission der australischen Olympiamannschaft, Syd Grande, gab am Montagvormittag bekannt, daß dem 24jähri- gen Mackenzie nach einer eingehenden ärzt- lichen Untersuchung jeglicher Start bei den olympischen Spielen untersagt worden sei. Der Skuller, der von 50 Rennen seit 1956 nur eines— in Melbourne gegen den Rus- sen Iwanow verlor—, mußte sich vor 18 Monaten in Jugoslawien wegen Magenge- schwüren einer Operation unterziehen und litt seitdem manchmal unter Blutungen. Grande teilte mit, daß MacKenzie im olympischen Dorf bleiben und die australi- schen Ruderer als noffizieller Trainer be- treuen werde.„Stuart tut uns sehr leid, auf diese Weise kann es dazu kommen, daß er seinen Traum von einer Goldmedaille nie verwirklichen wird“. Mackenzie, der sonst ein lustiger und aufgeschlossener Bursche ist, war am Montag restlos enttäuscht und verärgert,.„Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder rudern kann“, In einigen Wochen wil! er sich in London wieder operieren lassen. Mi dem Ausfall von Mackenzie sind die Aussichten Wjatscheslaw Iwanows auf eine Wiederholung seines Olympiasieges stark Auch UL-HMandballe, rechnen sien nock Chiancen aus Bezirksklasse: Position der Rasenspieler durch Teilerfolg bei der In der Handball- Bezirksklasse konnte der VfR in seinem schweren Spiel bei der 18 Laudenbach ein 8:8- Unentschieden erzwingen und brachte damit den Bergsträßlern den ersten Punktverlust auf eigenem Platz bei. TSG 62 Weinheim unterlag bei 99 Secken- heim 7:11, so daß die Rasenspieler nun nach Minuspunkten mit drei Zählern im Vorteil sind. Nach Verlustpunkten liegt der VfL. Neckarau, der den TV Hemsbach 9:6 schlagen konnte, nun an zweiter Stelle. Mit einem Punkt mehr belastet folgen SV Ilvesheim, der spielfrei war, und die 62er aus Weinheim. Am Tabellenende änderte sich nichts, da 09 Weinheim auf eigenem Platz dem HSV Hockenheim 7:10 unterlag. Sd Hohensachsen behauptete seinen Platz im Mittelfeld durch einen 11:10-Sieg über die eifrige 188 Plankstadt. Nach verteiltem Spiel und ausgeglichenen Leistungen trennten sich TG Laudenbach und der VfR an der Bergstraße verdient 8:8 Un- entschieden. In der ersten Hälfte hatte Lau- denbach, das ohne Spengler angetreten war, leichte Vorteile, lag jeweils mit einem Treffer im Vorteil, mußte aber postwendend den Ausgleich hinnehmen. Vetter kam in dieser Hälfte dreimal zum Erfolg. Im zweiten Spiel- abschnitt hatte der VfR eine große Viertel- stunde, führte 5:4 und 7:5, mußte aber nach dem 8:6 ebenfalls den Ausgleich zulassen. Noch in der letzten Minute hatte der VfR eine Chance, aber Laudenbachs Schlußmann hielt Selgs Scharfschuß noch auf der Linie, Vetter und Mildenberger(je 3) sowie Bischoff und Krämer waren für den Gast, Lohrer(5), Ph. und W. Bausch sowie Neuthinger für den Gastgeber erfolgreich. Für die Mannheimer Tischtennisspieler blieb wenig übrig: In Uiernlieim drei Jurnietsiege ui: u. Kl aud) Bei den Damen überragte wieder einmal Badens Meisterin Margot Heidel Der herausragende Spieler beim zehnten bundesoffenen Tischtennisturnier des TV Viernheim war der württembergische Rang- stenspieler v. Klaudy(FB Stuttgart), der in Abwesenheit von Pokalverteidiger Kosch (Ludwigsburg) nicht nur den Wanderpokal (ESG Karlsruhe) keine Chance und siegten glatt mit 21:18, 21:12. Gallmeister/ Küchler (T Sachsenhausen TTC Mörfelden) kamen kampflos auf den dritten Platz. Seinen drit- ten Sieg holte sich v. Klaudy im Mixed zu- sammen mit seiner Heidelberger Partnerin TG Laudenbach gefestigt V Hemsbach lieferte am Waldweg dem VIIL. Neckarau eine große. Partie. Die Neckar- auer waren zunächst mit 4:0 in Führung ge- gangen, mußten aber ihren Gegner bis zum Pausenpfiff auf 3:4 herankommen lassen. Nach dem Wechsel gelang den Gästen sogar der Ausgleich, doch schafften die Hausherren in einem Zwischenspurt wieder einen 7:4 Vorsprung und gewannen schließlich verdient 9:6, wobei Hoffmann(3), Bräuninger und Stock(je 2) sowie Schramml und Frey erfolg- reich waren. Wie vor Wochen der VfR mußte nun auch TSG 62 Weinheim in Seckenheim die Segel streichen. Allein die Wurfkraft, Vetters brachte die 62er aus dem Konzept. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte kamen die Platzherren in der zweiten Hälfte immer mehr in Vorteil und gewannen die Partie dank des Wurfvermögens von Vetter, der allein acht Tore erzielte, mit 11:7. In der Handballkreisklasse A baute der SC Käfertal seinen Vorsprung weiter aus. In Sandhofen war der Gastgeber nicht gerade in schlechter Verfassung, aber den dauernden Käfertaler Vorstößen, die zum 18:10-Erfolg führten, doch nicht gewachsen. Eine kleine Ueberraschung bedeutet das klare 15:8 des TV Friedrichsfeld über den TV Oberflocken- bach. Auf dem Waldhofplatz stellte der Poli- gestiegen. Anwärter auf den zweiten oder dritten Platz könnte der starke Amerikaner Harry Parker sein. Fußball-WM 1966 in England Die Fußball- Weltmeisterschaft 1966 fin- det in England statt. Die Abstimmung des FIFA- Kongresses in Rom, dem die Kan- didatur der englischen Football- Association und des Deutschen Fußball-Bundes vorlag — Spanien hatte seine Kandidatur zurückge- zogen— erbrachte mit 34 Stimmen die Ent- scheidung zugunsten Englands. 27 Stimmen plädierten für die Austragung in Deutsch- land. Die englische Football- Association feiert 1965 ihr 100 Jähriges Bestehen und wird die Welt meisterschaft auf dieses Ereignis abstellen. Souveräner Sieg im Großen Preis von Hessen: krster Spatenstich für das Stuttgarter Eisstadion Der erste Vorsitzende des Tennis- und Eislaufklubs Stuttgart-Waldau, Dr. Helmut Eisemann, gab mit dem symbolischen ersten Spatenstich das Zeichen zum Baubeginn des Stuttgarter Eisstadions, das im Stadtteil Degerloch entstehen wird. Der erste Bau- abschnitt— für das Gesamtprojekt sind zwei Eisbahnen und eine große überdachte Tri- büne geplant— sieht eine Eisbahn von 30 mal 60 m, Plätze für 2500 Besucher und ein Maschinenhaus vor. Die Gesamtkosten des ersten Bauteils werden sich auf rund 880 000 Mark belaufen. Da die Stadt Stutt- gart lediglich die Hälfte dieses Betrages und den Bauplatz zur Verfügung stellt, muß der TEC Waldau noch eine erhebliche Summe aufbringen. Dr. Eisemann und der Leiter des städtischen Sportamts, Verwaltungsdirektor Albert Beuttler, versicherten beim ersten Spatenstich erneut, daß das Eisstadion nicht allein dem TEC Waldau, sondern allen Freunden des Eislaufs und außerdem auch den Schulen zur Verfügung stehen werde. Wenn die Witterungsverhältnisse günstig sind, kann das Eisstadion noch vor Weih- nachten seiner Bestimmung übergeben Werden. Atysee im Finisli eine Helasse für sich Wieder dreimal Trainer A. Hecker/ Ueber 1600 m empfahl sich Orest Zum Tag des Großen Preises von Hes- sen hatte der Frankfurter Renn-Klub Mas- senbesuch, denn mit den Gestüten Nieder- rhein, Röttgen, Zoppenbroich, Erlenhof, Asta, Waldfried bewarben sich fast alle großen tälle um den reichen Preis von 20 000 Mark. Gegen sie hatten die Frankfurter Pferde einen schweren Stand, zogen sich aber acht- bar aus der Affäre. Obwohl man fast jedem der zehn Teilnehmer eine Siegchance einräu- men mußte, zeigte sich Favorit Alpsèe 80 überlegen, wie es sonst im Ausgleich nur selten ist. In dem vom Fleck weg sehr scharf gelaufenen 2500-m-Rennen wurde Alpsee hinter dem unter 47 kg führenden Sorgen- brecher und Nautilus an den Tribünen vor- bei und bis in die Gegenseite auf dem dritten Platz gehalten, ging dann zu Beginn des Schlußbogens an Nautilus vorbei in Front, wobei gleichzeitig auch Bismarck und Ma- kuba aufrückten. In der Geraden setzte Bis- marck zum Angriff an, doch als er an den Gurten von Alpsee erschien, schnellte dieser förmlich vom Felde weg und gewann ganz überlegen. Ebenso sicher blieb Bismarck Zwei- ter vor Makuba. Die Frankfurter Vertreter Feentraumund Saba liefen an nicht mehr angefaßten Pferden vorbei auf den vierten und fünften Platz. Zum Auftakt kamen über 2000 m durch den Sieg von Gloire Heidelberger Farben zum Erfolg, während das über 1800 m aus- getragene Verkaufsrennen einen harten Kampf zwischen Charakter, Dahlmann und Sombrero brachte. Das Zielfoto zeigte Cha- Takter als knappen Sieger vor den in totem Rennen eingekommenen Konkurrenten. Bei den Zweijährigen konnte Trainer A. Hek- ker mit Thusis und Stephanos die vorderen Plätze belegen, während sich die Vertreter der Gestüte Buschhof und Röttgen, Princi- pessa und Despot, mit den nächsten Plätzen begnügen mußten. Im Ausgleich IV über 2000 m kam Trainer A. Hecker mit Douglas gleich nochmals zum Erfolg, wobei der Drei- jährige dreizehn Gegner hinter sich ließ. Ambassadeur blieb knapp geschlagen Zwei- ter vor Buschwind und Mocambo. Wie vſelil mein Verein? Handball- Bezirksklasse In dem mit zwölf Pferden ebenfalls sehr stark bestrittenen Ausgleich III über 1600 m gelang Orest der Aufstieg in die höhere Klasse in einem Stil, der noch weitere Er- folge erwarten läßt. Grando und Harfen- spieler besetzten die nächsten Plätze vor Allen voran, dem vorjährigen Sieger dieses Rennens. Nachdem Veilchenwald beim ersten Ver- such über Jagdbahn am Einsprung zu Fall gekommen war, reichte es diesmal zum Sieg und damit zum dritten Erfolg für Trainer A. Hecker. Golfer und Adrio, die ständig im Vordertreffen gewesen waren, besetzten auch im Ziel die nächsten Plätze, nachdem im Stallbogen Mantel und über ihn hinweg Verus gestürzt waren. Zum Abschluß traten über 1600 m sieben Dreijährige an, wobei die als Zweijährige sehr hoch eingeschätzte Fasole nach Kampf gegen Senora, Goldpokal und Traumhafte gewann. H-h Faustballturnier der Polizisten auf dem PSV-Platz Sellweiden Am 25. und 26. August 1960 veranstaltet der Polizeivollzugsdienst der Stadt Mann- heim erstmals innerhalb der Dienststellen ein Faustballturnier um den Wanderpreis des Oberbürgermeisters. Am Donnerstag wird auf dem PSV- Sportplatz Sellweide von 8.10 bis 12 Uhr und von 14.10 bis 18 Uhr die Vor- runde ausgetragen, am Freitag, 8.10 bis 12 und 14.30 bis 17 Uhr, folgen die Vorschluß- runde und die Endspiele, Um den Wander- Preis des Oberbürgermeisters bewerben sich 13 Mannschaften der Schutzpolizei aus den Revieren und Sonderdienststellen, zwei Mannschaften der Kriminalpolizei und ein Mannschaft des Wirtschaftskontrolldienstes Der Eintritt zu diesen Spielen ist frei. Waldhof-Bus nach Reutlingen Der SV Waldhof beabsichtigt, zum Sams- tagspiel beim SSV Reutlingen einen Sonder- bus einzusetzen. Interessenten werden ge- beten, sich mit der Geschäftsstelle des SVW (Tel. 5 93 64) in Verbindung zu setzen. Kreisklasse B der Stadt Viernheim entführte, sondern Margot Heidel(TSG 78) mit 21:18, 18:21, zei-SV den wurfkräftigeren Angriff, der in VfR Mannheim 17 12 2 3 175.131 26.8 Germ. Neulußheim 119 1 1 112568 198 auch im Doppel, zusammen mit seinem Club- 13:21 über Günthner/ Fütterer(MTG/ SB erster Linie für den 13:10-Sieg verantwortlich 5 10 12 1 5 139.134 25.11 Bad. Feudenheim 11 9 0 2 134.66 18.4 kameraden Grieb, und im Mixed mit seiner ee Den dritten Platz erkämpften sich zeichnet. SV 50 Ladenburg zeigte in Schwet- Vfr. N 15 12 5 8 15125 2410 MTG Mannheim 12 ͤ 8 2 2 n überragenden Partnerin Margot Heidel(TSG Mayer huhr ost- SG/ Mosbach). zingen zwar eine beachtliche Leistung, aber TG Laudenbach 16 10 2 6 165.130 2214 80 Mann n 5 Heidelberg) zu Turniersiegen kam. Für die Ueberragende Spielerin war wieder ein- der 10:6-Erfolg des TV 64 war nicht zu ver- Sd Hohensachsen 18 10 0 8 177141 2016 T 1 5 5 2 6 102.109 12: Kröte Ueberraschuns sorgte v. Klaudy im mal die siebenfache badische Meisterin Mar- meiden, Im Duell der beiden Tabellenletzten sd Poctenheim 10 0 0 0 159 129 1840 780 Lützelsachse 12 4 2 0 790730 105 Semifinele, als er den hohen Favoriten Bu- got Heidel, die im Endspiel keine Mühe... Ts Plankstadt 19 7 2 10 177.175 16.22„ 0.107 10: 1 1 j 5 5 5 5 behielt der ATB Heddesheim mit 9:8 knapp IV Hemsb 5 2% TV Schriesheim% kiet(Eintracht Frankfurt) mit 21:18, 21:16 hatte, die stark enttäuschende Mannheime-; 5 g emsbach 19 7 0 11 156.157 14 TSV Sandhofe 9 3 1 5 3057: z 7 über den TV Rheinau die Oberhand, doch 99 Sectenheim 18 7 0 JJ 134.160 1422 80 2„ . 8 5 rin Ria Günthner(MTC) mit 21:18, 21:17 und 5 09 Weinhei g. Se Pfingstberg 11 2 8 ˙ res Rückhand-Angriffsspiel fand im Endspiel 21:8() auf den zweiten Platz zu verweisen. dürfte der Endspurt der Heddesheimer zu pffefdelber 15 f 25 0 1 55 TSV Neckarau 11 0 0 11 27171 05 auch sein Clubkamerad Fütterer kein Re- Lilo Bergk von der TSd Heidelberg behielt spät kommen. 0 8 5 280 05 Kreiskl 0 zept. 20:22, 21:13, 21:18, 14.21 und 21:13 im Kampf um den dritten Platz mit 2.1 Sät- 5 rene 2 mußte der Sieger jedoch wesentlich mehr zen über Haubt(TV Waldhof) knapp die Toto-Quoten 80 Käkertal 15 13 1 1 183:121 27:13 07 Seckenheim 16 15 0 1 244.130 3072 Kämpfen als in den vorangegangenen Spie- Oberhand. Den einzigen Mannheimer rur- Sechs-Rang- Wette: I. R. 28 200 Did; 2. K.: PolzetesVv eis 1 10 0 6 170.158 2912 1 Veteranen 14 18 0 1 193115 202 len, Im Kampf um den dritten Platz sorgte niersieg gab es im Damendoppel durch 1800 Pdf, 8. f. 130 Piz 4, k. 16 bad, 5 R. T Sberfockenbach 14 b 1 4 12819 199. BS Seu wein 6 10 0 6 2077441 2042 15 Karlsruper Nachwuchsspieler Schmitt Haubt“freidel(TV Waldhof, Tec 76), die über 7000 Dil. 2. R. 193 Dil 3. f. 10 Bf e Neu. 1 64 Schwetzingen 18 d 9 1 153439 144 T Heddesheim 15 9 0 6 158123 1812 ür eine weitere Ueberraschung, als er Bu- die Heidelbergerinnen Bauer Berge mühelos 1erwette 1. R. 2190 Dil: 2 8 15 1 SV Waldhof 15 6 5 4 142.123 17:13 TSV Schönau 15 7 1 7 137.143 1515 kiet, der zu betont auf„Schau“ spielte, mit mit 21:14 und 21:17 erfolgreich blieben. 10.10 p11. hliwette: 1. R. 3300 DBI; TSV Viernheim 13 7 0 6 111:119 14:12 09 Weinheim Ib 16 6 2 8 159:170 14:18 21:19, 22:24 und 21:17 niederhielt. J 5 1. 5 N. 2 19 R., 338 ITSV 1846 Mannheim 15 6 1 8 123:151 13:17 Tus Weinheim 16 6 2 8 123:130 14:18 . 8 8. 8 5 SpVgg Sandhofen 17 5 1 9 1385:176 11:19 62 Weinheim Ib 15 4 2 9 120151 10720 Im Herrendoppel ließen die gut harmo- westdeutschen Raum hatte das in der neu- Lottoquoten: El. 1: 500 00% D; Kl. 2(mit SV 50 Ladenburg 15 5 0 10 128:147 10:20 TSG Rheinau 18 2 1 13 1018 nierenden Stuttgarter v. Klaudy Grieb ihren erbauten Turnhalle gut organisierte Turnier Zusatzzahh: 75 00 DM; KI. 2(ohne Zusatzzahl): ATB Heddesheim 16 3 1 12 137:217 7:25 Fort. Schönau 15 2 1 1% tapferen Endspielgegnern Schmitt/ Reiter eine ausgezeichnete Besetzung gefunden. 3200 DM; Kl. 3: 50 DM; Kl. 4: 2,80 DM. TV Rheinau 15 0 1 14 78:154 1:29 Post-SG 16. 0 1 15 970 5 5 + S 2 2 S— 8 mir OLVMPIADE INN RON 25. Aug. bis 11. Sept. 1960 dabei sein Seite 10 MANNHEIMER MORGEN pIAMKEN- Steges teu aa Nu ein haue. s, u EH las Kia Tel. 2 31 23 13.30, 16, 18.30, 21 Peter Alexander, Vivi Bach(6) „KRIMINALTANGO“ Humor— Musik- turbulent! ALHAMBR Willy Millowitsch „DER WAHRE JAKOB nach einem Schwank v. Arnold und Bach Telefon 2 50 25 13.30, 16, 18.30. 21 (60 ALS TE Tel. 2 02 02 2. Woche NUR 16.15, 18.30, 20.45 JEAN GARBIN als „Ein Herr ohne Kleingeld“(16) UNIVERSU 18-Uhr-Vorst. Gustaf Gründgens, Peter Lorre, Paul Kemp fällt „M“ Tel. 2 83 33 0 15.30 20.30 Uhr heute aus! (46) Prädikat: besonders wertvoll“ SCNMAUBURG Schüler vorstellung 10.30 Uhr: „Der Eroberer“ 0 Tel. 20233 14.00, 16 15,18.30, 20.45 Herve Brombergers(16) „Ssle hassen und sie lieben“ SCAl. Telefon 2 04 44 ROVAI. 14.00, 16.15, Walt Disneys „WILDE KATZEN (am Tattersalh) Telefon 03 96 18.30 und 20.45 Uhr (6) 14.00, 16.15, 18.30, 20.45 A. Guinness, vonne de Carlo Der Schlüssel zum Paradies(16) CAT OT DIE KURBEI. Mit blanker Waffe Telefon 2 55 55 15.30, 18.00, 20.30 4 Am Megpl. T. 51186 14. 16.30. 19. 21 Uhr C. Walker, Superwester(Fbf.) „Man nannte ihn Kelly“(12) PALAST Siehe Grohßanzeige! 7 1 6. Breſte Strase Telefon 2 50 76 PLANKEN ⸗KLieines Haus Telefon 2 31 23 13.00, 15.30. 18.00 u. 20.30 Uhr Bourvil, Sandra Milo(18) „DIE GRUNE STU TE“ Oinemascope-Farbfilm 2 5 0» Freigegeben ab... Jahren (Wenn die Kraniche ziehen im Alster-Abendstudie im CITY * 3 TATJANA SAMOILOWA A. BATALOW B 1, 6 Telefon 2 07 90 Täglich nur: 21.00 Uhr— Prädikat:„besonders wertvoll“ 0D EON 87, 10 elefon 221 49 Anna Magnani, Giulietta Masina DIE HöLLE IM DER STADT Beginn: 15.45, 17.45, 20.00 (18) Zeppelinstraße 21 Manumental-Farbfilm „KREUZ UND SCHWER Beginn: 18.30 u. 20.45 Uhr(16) Mittelstraße 41 Der große Lacherfolg! „PENSILION SCHULLER/ Beginn: 18.18 u. 20.30 Uhr(12) Wir freuen uns, unseren begeisternd. Besuchern ein unwiederbringliches Vergnüg. zu verlängern! 2 Augurtenstraßge 38 Telefon 4 33 10 2. Woche! 20.50 — E in Klassiker der Leinwand— 18.00 nach dem Roman von Heinrich Spoerl HEINZ RUHMANN Die Feuerzangenbowle 20.00 Uhr FRETI 3(16) Ein russisch. Farbfilm n. d. Der Idiot ber. Roman von Dostojewski 20.30 Uhr SHALBIAU LecHname. Marie Octobre (16) spannend üÜberrag. UNSER KINO IN DER Scho Na Telefon 5 98 88 Von Die. bis einschl. Do, je 18.15 u. 20.45 Uhr Rudolf Prack, Marianne Hold, Winnie Markus, R. Lenz, Willi Birgel, Ewald Balser, i. d. Farbf. „DER PRIESTER UND DAS MADCHEN“ 8 (42) FILE SUNRNE F EUODENHEIM 2200 Gre Uns nachfe Lebe eiskalt, schonungslos hart und (16) Filmpalast NE CKARA U Friedrichstr. 77 Dienstag bis Donnerstag, täglich 20.30 Uhr Nein Onkel Tati NT Almenhof Täglich 20.30 Uhr Rottfeldstraße 3 Telefon 8 21 92 12 Sekunden bis Zur Fwigkei (2) LTM K AF ERTAI felefon 7 66 56 Ein Film zum Schmunzeln und zum Lachen(6) Dienstag und Mittwoch, „Der Hund, der HERR BOE ZI 18.30 und 21.00 Uhr hieß“ 13.00, 15.30, 18.00, 20.50 Uhr 1 108 Der schleger mit dem 228 e mn pfiff! 9 dee CNnIö e Frech, charmant und spannend— ein turbulentes musikalisches Kriminal- Lustspiel mit tollen Einfällen! Peter Alexander singt:„Kriminaltango“,„Panoptikum“, „Straße meiner Lieder“ und„Mille mille baci“ Ab Heute: 13.30, 16.00, 18.50 und 21.00 Uhr PLANKEN- Großes Maus Wer wollte leugnen, daß auch das Landleben seine Reize hat?— Hier wird es bewiesen! 2 BOURVIL— Frankreichs Charakterkomiker herzhaften Komödie voll Bauernschläue, Charme und Sex, nach dem Roman von Marcel Aymé Freigegeben ab 18 Jahren) PLANKEN. Kleines Maus peter Alexander Vivl Bach peter Carsten Ruclolf Vogel Humor, ſflusit und gute Laune keßg serviert von G. Lüders Bo Gobert (6) — in einer Stellemuugebote Gesicherte Existenz auch Landkreis, bei leichter, sauberer Tätigkeit im Sitzen geboten. Diese Beschäftigung ist in Ihrer Wohnung durchführbar. DM 300, bis DM 350,- können Sie monatl. verdienen, wenn wir Ihnen die Möglichkeit dazu geben. In Zusammenarbeit mit unserer Firma richten wir Ihnen eine neuartige, moderne Meingel- und Bögelstube (kein Plätten) ein, wenn Sie ein Anfangskapital von 300 DM haben. 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Uebereinstimmend wurde dabei die — Sozialer Wohnungsbau leicht gedämpft (Ap) Der soziale Wohnungsbau ist im ersten Halbjahr 1960 weiter zurückgegangen. Wie das Bundes- Wohnungsbauministerium in einem Bericht für die Monate Juni/Juli mitteilte, wurde im ersten Halbjahr 1960 der Bau von rund 118 000 Wohnungen gegenüber rund 129 000 Wohnungen im ersten Halbjahr 1959 mit öffentlichen Mit- teln gefördert. Dies entspreche einem Rück- gang von 11000 Wohnungen oder acht Pro- zent. Das Ministerium stellt auch eine markt- wirtschaftliche Umorientierung der öffent- lichen Wohnbauförderung fest. Der Anteil der gemischt mit begrenzten öffentlichen Darlehen und Aufwendungsbeihilfen geför- derten Sozial- Wohnungen betrug im ersten Halbjahr 1959 nur 11,7 Prozent, im ersten Halbjahr 1960 dagegen 48,2 Prozent. Das Ministerium meint allerdings, daß sich dieser Prozeß nicht mehr fortsetzen könne, wenn sich die Versorgung des Wohnungsbaues mit Hypotheken vom Markt infolge der Re- striktionsmaßnahmen der Bundesbank wei- ter einengen sollte. Fünfjahresplan der Bundespost wurde erweitert (VWD) Der 1958 aufgestellte Investitions- plan für die Jahre 1959 bis 1963 hatte einen Investitionsbedarf der Deutschen Bundes- post von 5,20 Milliarden DM vorgesehen, Wovon der Hauptanteil mit 4,15 Milliarden DM auf Fernmeldeanlagen entfiel. Infolge der ständig zunehmenden Nachfrage nach Fernsprechanschlüssen und des besonders starken Verkehrsanstiegs im Fernmeldewe- sen mußte dieser Plan erweitert werden. Er ist inzwischen mit insgesamt 6,43 Milliarden DM vom Wirtschaftskabinett und vom Ver- wWaltungsrat der Deutschen Bundespost ge- billig worden. Wie weit diese Investitionen mit einem Jahresdurchschnitt von rund 1,29 Milliarden DM im Haushalt der einzelnen Jahre realisiert werden können, hängt von den Finanzierungs möglichkeiten und von der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ab. Die Ausgaben für Sachinvestitionen ein- schließlich Vorräten beliefen sich 1959 auf 1,01 Milliarden DM gegen 0,98 Milliarden DM im Vorjahr. Die Betriebsanlagewerte der Bundespost haben um 985(987,7) Millio- nen DM zugenommen. Den größten Anteik daran haben wieder Fernmeldealagen mit 702,5(699,6) Millionen DM. Freudenberg KG entwickelt vollsynthetisches Papier Die Carl Freudenberg KG a. A., Weinheim, die schon seit geraumer Zeit über die Leder- verarbeitung in die Kunststoffbranche vorge- stoßen ist, hat nun auch die Erzeugung von vollsynthetischem Papier in ihr Produktions- programm eingeplant. Für eine Meldung der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 22. August, daß der Verkauf„vor etwa drei Monaten“ begonnen habe, war freilich von der Unternehmensleitung keine Bestätigung zu erhalten. Von zuständiger Seite war nur zu erfahren, daß die Versuchsarbeiten noch nicht abgeschlossen seien. Es sei deshalb auch ungewiß, wann das Papier auf den Markt ge- bracht werde. Wie verlautet soll das bei Freudenberg entwickelte Papier äußerst hohe mechanische Fähigkeiten besitzen, gegen Feuchtigkeit be- ständig sein und für Kunstzwecke, Photo- graphie und Lichtpausen neue Perspektiven eröffnen. Laut FAZ-Bericht hat das synthe- tische Papier nur einen Nachteil: Es ist ver- hältnismäßig teuer. Allerdings hoffe man bei Freudenberg,„sowohl die Rohstoffkosten als auch die Kosten der Produktion noch erheb- lich, möglichst auf die Hälfte, senken zu können“. Guido Carli wurde Gouverneur der B a n R von Italien (UPI) Der frühere italienische Außen- minister Guido Carli ist zum Gouverneur der Bank von Italien ernannt worden. Carli wurde damit Nachfolger von Donate Meni- chella, der aus Gesundheitsgründen zurück- trat. Neuer Generaldirektor der italienischen Notenbank ist Paglo Baffl. Meinung vertreten, daß es entscheidend darauf ankommt, die harmonische Auf- wWärtsentwicklung der Wirtschaft und die Währungsstabilität in der Bundesrepublik zu sichern. Nach Ansicht der Wirtschafts- führer entstehen binnenwirtschaftlich vor allem Gefahren aus den gegenwärtigen Verhältnissen auf dem Arbeitsmarkt. Aus den bereits vereinbarten und noch drohen- den Lohnerhöhungen ergebe sich auf der einen Seite ein Kostendruck, der die bis- herige Kalkulation der Betriebe sprengen könnte und auf der anderen Seite eine außerordentliche Steigerung der Massen- kaufkraft, die zu einer Erhöhung der Nach- krage führe. Angesichts der Knappheit an Arbeits- kräften sei der kostensteigernden und da- mit preissteigernden Tendenz nur mit neuen Rationalisierungsanstrengungen zu begeg- nen. Sie seien notwendig, um die erhöhte Nachfrage mit einem verstärkten Waren- angebot aufzufangen. Daß Elastizität und Anpassungsfähigkeit der Industrieproduk- tion groß seien, hat sich in den letzten Monaten bei anhaltender Kostensteigerung und wenig veränderten Preisen erwiesen. Die in Frankfurt versammelten Persön- lichkeiten waren der Meinung, daß die Ver- antwortung für die Stabilität der Währung nicht allein der Regierung und der Bun- desnotenbank angelastet werden soll. Viel- mehr könne die gegenwärtige Lage nur ge- meistert werden, wenn die öffentliche Hand bei ihrer Ausgabenpolitik, die Gewerkschaf- ten bei ihren Lohn- und Arxrbeitszeitforde- rungen und die Unternehmer bei ihrer Preispolitik Disziplin wahren. Scheinerfolge enttäuschen unzufriedne Arbeitnehmer Die von Metallverarbeitern abhängigen — zumeist selbst weiter verarbeitenden, aber dem Endverbraucher viel näherstehenden— Betriebe sind über die auf sie zukommenden höheren Preis forderungen ihrer Lieferanten bestürzt. Als Begründung der Preiserhöhun- gen werden die in der Metallindustrie ver- einbarten neuen Tariflöhne( 8,5 Prozent) angeführt. Aber auch in anderen Wirtschafts- zweigen herrscht Preisunruhe aus ähnlichen Gründen. Otto Brenner freilich, der Vorsitzende der IG Metall aber meint, das sei Schnickschnack. Die Unternehmer sollten, könnten, dürften sich nicht bei willkürlichen Preissteigerungen auf die Lohnerhöhungen ausreden. Ins gleiche Horn blasen alle Gewerkschafts- führer. Wahrscheinlich lesen sie es an den Mitgliedszahlen ab, wie sehr die Arbeit- nehmer Scheinerfolge— nämlich späterhin durch Preisbewegungen wettgemachte Lohn- erhöhungen— verübeln. Doch einmal in Schwung gebracht, läßt sich das Tempo der Forderungen schlecht bremsen, umsomehr als irgendwo immer ein Radikalinski lauert, der seinen Gewerk- schaftsführern vorwirft, zu wenig des schein- baren„Guten“ erreicht zu haben. Stünde einer auf und sagte:„Das ist zuviel und wird sich übel auswirken“, er würde niederge- schrien werden. Uebrigens sind die Beson- nenen meistens weder redegewandt noch redelustig. Sie bleiben einfach der Gewerk- schaft fern. So kommt es, daß die Mitglieds- zahlen stagnieren, ja— verglichen mit der Beschäftigungszunahme— eigentlich rück- läufig sind. Eine fatale Entwicklung, denn in der echten Demokratie kann auf eine breite mit Lust und Liebe der Gewerkschaft anhän- gende und ihr zugehörende Arbeitnehmer- schaft nicht verzichtet werden.(Vergl. auch an anderer Stelle dieses Blattes„Arbeitsein- kommen und wirtschaftliches Gleichgewicht“) Tex Aerger in Mittelost über sinkende Rohölpreise (VWD) Die erdöl produzierenden Länder in Mittelost gedenken nicht, die kürzlichen Preissenkungen der Erdölgesellschaften hin- zunehmen, erklärte der für Erdöl und Mineralien in Saudisch-Arabien zuständige Generaldirektor Scheich Abdulla al Tiraidi in Bagdad, Die Erdölgesellschaften hätten es unterlassen, vor Bekanntgabe der Preis- ermäßigungen die Erdölproduzenten zu konsultieren. Der Besuch des Scheichs stand in Zusammenhang mit Gesprächen, die ei mit der irakischen Erdölgesellschaft und der irakischen Regierung geführt hat. Handel mit Italien nähert sich dem Ausgleich Hohe Zuwachsraten in der ersten Jahreshälfte Der deutsch-italienische Außenhandel hat sich nach einer Mitteilung der Italieni- schen Wirtschaftsvereinigung in Hamburg im ersten Halbjahr 1960 sehr günstig ent- wickelt. Der deutsche Export stieg im Ver- gleich zum entsprechenden Vorjahreszeit- raum um 31,7 Prozent auf 1,32 Milliarden DM, während die italienischen Lieferungen um 38,5 Prozent auf 1,30 Milliarden DM zu- nahmen. Dadurch verringerte sich der deut- sche Ausfuhrüberschuß im Warenverkehr mit Italien, der im ersten Halbjahr 1959 noch 66,7 Millionen DM betragen hatte, auf 24,5 Millionen DM. Der Handel nähert sich also zusehends dem Ausgleich. Die hohen Zuwachsraten des deutsch- italienischen Warenaustausches waren im ersten Halbjahr 1960 die höchsten, die Zwi- schen der Bundesrepublik und ihren wichtig- sten Auslandskunden und Lieferanten er- reicht wurden. Unter den Käuferländern der Bundesrepublik wechselte Italien den bis- herigen siebten mit dem sechsten Platz nach Frankreich, den Niederlanden, den SA, Belgien-Luxemburg und der Schweiz. Es nahm 5,8 Prozent der gesamten Exporte Westdeutschlands auf. In der Reihe der Lieferanten behauptete Italien seine vierte Stelle nach den USA, Frankreich und den Niederlanden. Der prozentuale Anteil der italienischen Lieferungen am Gesamtimport der Bundesrepublik erhöhte sich jedoch von 5,8 äuf 6,3 Prozent. Nach der italienischen Außenhandelsstati- stik War Westdeutschland im ersten Halb- jahr 1960 mit 13,5(VI.: 13,2) Prozent an der Gesamteinfuhr Italiens beteiligt und nahm zur gleichen Zeit 16,1(VI.: 15,1) Prozent aller italienischen Ausfuhren auf. Damit stand die Bundesrepublik in der Berichtszeit an der Spitze der Lieferanten und auch der Kunden Italiens. Für das gute Klima im Italien-Handel ist auch bezeichnend, daß der Wunsch der bun- desdeutschen Automobilindustrie nach Oeff- nung des italienischen Marktes langsam Ge- hör zu finden scheint. Immerhin wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres 7372 ausländische Kraftfahrzeuge nach Italien Arbeitseinkommen und wirtschaftliches Gleichgewicht Mig achtete Doppelwirkung Ursache von Uebertreibungen „Preistreiberei!“ schelten die Gewerk- schaftsführer.„Keinesweg“ sagt die unter- nehmerische Wirtschaft,„nur zwangsläufige Folge der Lohnerhöhungen.“ Vergl. an an- derer Stelle dieses Blattes„Scheinerfolge enttäuschen unzufriedene Arbeitnehmer“). Solches Hin und Her der Meinungen kenn- zeichnet die der politischen Oekonomie ent- gegengebrachte bodenlose Verachtung. Ein noch heute gültiger Vers Ferdinand Ray- munds:„Da ist der allerärmste Mann dem anderen viel zu reich. charakterisiert treffend das darauf entstehende Gespräch, bei dem Unternehmer und Gewerkschafter einander gegenüberstehen wie Schulbuben, die der Lehrer fragte: Wel hat die Raufe- rei angefangen?“ Jetzt deutet einer auf den anderen:„Er!“ Vielleicht liegt's an der einseitig nur Ko- stenfragen behandelnden Diskussion. Viel- leicht wird deswegen die von Lohnbewegun- gen ausgehende Doppelwirkung übersehen, unterbewertet, bei der Bemessung von For- derungen nicht berücksichtigt. Wenn der Lobnanteil an einer flktiv mit 100 Milliarden bewerteten Gesamtproduk- tion bei 30 Prozent liegt, dann löst eine zehnprozentige Lohnerhöhung Kostenanstieg um 3 Prozent von bisherigen 30 Milliarden auf künftige 33 Milliarden aus. Das ist schon eine sehr grobe Vereinfachung, denn es gibt Branchen, bei denen der Lohnanteil unter der Zehn-Prozent-Grenze des Produkt-Wer- tes liegt, dagegen gibt es auch wieder Wirt- schaftszweige, bei denen er sogar mehr als 80 Prozent ausmacht. In letzterem Falle sind die Unternehmen bei zehnprozentiger Lohn- erhöhung einer achtprozentigen Kostenstei- gerung gegenübergestellt, während im gün- stigeren ersten Falle(10 Prozent Lohnanteil am Produkt) die Kostensteigerung nur 1 Pro- zent oder vielleicht noch weniger ausmacht. Doch dabei zu verweilen würde den eine Ge- samtschau behandelnden Zeitungsartikel sprengen. Von Branche zu Branche, von Land zu Land und mitunter auch jahreszeitlich liegen die Dinge unterschiedlich. Zurück zur zehnprozentigen Lohnsteige- rung, die drei Milliarden ausmacht, bei einem mit 100 Milliarden angenommenen Wert des Gesamtproduktes. Bewußt werden hier der Einfachheit halber runde Zahlen und Ziffern angewandt, um die Darstellung zu erleich- tern. Dem Gesamtprodukt steht eine Gesamt- nachfrage nach Gütern gegenüber, die— — völlige Ausgewogenheit unterstellt— ebenfalls mit 100 Milliarden bewertet wer- den soll. Eigentlich stand die Gesamtnach- krage dem Produkt gegenüber. Nach der Lohnerhöhung steigt sie jedoch auf 103 Mil- liarden. Nun gehe doch jemand zum Papier- händler und verlange 103 Tintenflaschen, wenn dieser nur 100 auf Lager hat. Oder es wende jemand seine Schritte zum Tinten- fabrikanten, zu den Herstellern von Nacht- töpfen, Automobilen, Kühlschränken und dergleichen mehr und verlange mehr, als sie augenblicklich produzieren. Natürlich wer- den sich Kaufleute und Fabrikanten riesig über„die Konjunkturwelle“ freuen, zugleich sich aher sagen: Da muß eine neue Ma- schine her; soundsoviel Arbeiter müssen zu- sätzlich beschäftigt werden. Das kostet so- undsoviel; es muß also ebenso über den Preis hereingebracht werden, wie die durch die Lohnerhöhung verursachten Mehrkosten. Wer will sich also da noch wundern, wenn die Preise steigen? Ja, nicht einmal des Wuchers können diese Unternehmer be- schuldigt werden, denn sie wollen doch nur das Beste für den Verbraucher: Nämlich, daß er das kaufen kann, wss er lustig ist. Das erhöhte Lohneinkommen läßt die Ver- braucher auch weniger auf die Einkaufs- preise schauen. So zahlen sie den Preis für die Lohnerhöhungen, für die Arbeitszeitver- kürzung und desgleichen mehr. Dem vorangegangenen Beispiel lag eine in Produktion und Nachfrage ausgeglichene Wirtschaft zugrunde, die erst durch die Lohnerhöhung aus dem Gleichgewicht kam. In der Praxis gibt es so etwas nicht, denn alle nationalen Wirtschaftsräume sind von- einander einfuhr- und ausfuhrabhängig. Die Voll beschäftigung in der Bundes- republik— heute kann ja bereits getrost von Ueber beschäftigung gesprochen werden— ist jedoch von florierender Aus- fuhr abhängig. Steigende Auslandsnachfrage nach deutschen Erzeugnissen vergrößert je- doch die Balanceschwierigkeiten. Nehmen wir an, die Auslandsnachfrage bei dem 100“ Milliarden-Beispiel beliefe sich auf 30 Mil- liarden und steigt— im gleichen Zeitraum, in dem die zehnprozentige Lohnerhöhung Wirksam wird— um 10 Prozent, dann han- delt es sich doch um ein Nachfrage wachstum von insgesamt sechs Prozent( 6 Milliarden DMW) einschließlich der Folgen der Lohn- erhöhung. Rechnen wir hinzu, daß eine Ver- kürzung der Arbeitszeit um vier Wochen- stunden von 44 auf 40 Stunden wöchentlich eine zehnprozentige(theoretische) Vermin- derung der Erzeugung) ausmacht, dann er- gibt sich: Produkt:% Mrd Nachfrage: 7 Ursprünglien 100 100 Nachfragenanstiegwegen Minderleistung Lohnerhöhung 3 3 — 25 d to. aus dem . e eee 1 3 3 Kürzung 10 10 Gesamt- Restprodukt 90 90 nachfrage 106 106 Die Lücke zwischen Angebot und Nach- frage ist also um sechs Prozent, oder sechs Milliarden DM gestiegen. Schwer zu berechnen, schwer zu sagen, wieviel ohne Beeinträchtigung des ökono- mischen und sozialen Gleichgewichtes für die Arbeitnehmer drinsteckt. Gewiß sind hier Möglichkeiten, die wahrzunehmen Auf- gabe der Gewerkschaften ist, sein soll, sein muß. Aber immer wenn es gilt, sich an die richtigen Maße heranzutasten, ist Finger- spitzengefühl zu empfehlen. Schließlich be- dient sich auch der Chirurg mit aller Vor- sicht feiner und feinster Instrumente, um den Organismus nicht ganz zu zerstören, wie es weiland der berüchtigte Dr. Eisenbarth tat, der Leute von ihren Leiden kurierte, in- dem er sie von den erkrankten Gliedern be- reite; sogar vom Kopf, wenn gerade dieser weh tat. F. O. Weber MARK TBERIC Mannheimer Produktenbörse(Off. Not.) (VWD) Inl. Weizen neu 43,25—43,60; inl. Roggen neu 39, 2539,60; Weizenmehl Type 405 67,70— 2,50, Type 550 64,70— 2,50, Type 812 61,70— 1,50, Type 1050 59,70— 1,50; Brotmehl Type 1600 54,70— 2,50; Roggenmehl Type 997 60,15— 2,50, Type 1150 58,15 — 2,50, Type 1370 56,15— 2,50; Braugerste 43,50 bis 44,50; Futtergerste inl. 36,50—3 7,50; Sortiergerste und ausl. nicht not.; Futter weizen 39,75—40,75; In- landshafer zu Futterzwecken und für Industrie- zwecke nicht not.; Auslandshafer 36,75—37,50; Mais 42,50 43,50; Weizenkleie prompt 25,75 26,25, dto. per Sept. Okt. 25— 25,50; Roggenkleie 22; Weizen- ollmehl 27,75—28,75; Weizennachmehl 3433,50: Rapsschrot 27—28; Sojaschrot 34,50; Erdnußschrot 36; Palmkernschrot 3232,50; Kokosschrot 32,50—33; Leinschrot 3636,75; Hühnerkörnerfutter 44,75 bis 45,50; Legemehl 44,75—48; Malzkeime 2323,50 Bier- treber 24; Trockenschnitzel 1717,50; Dorschmehl 5760; Fischmehl 4146; Speisekartoffeln per 50 Kg 98,50 frei Mannheim; Wiesenheu lose 10—11; Luzerneheu lose 11,50— 12,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,603, 80, dto. Zinkdraht- gepreßt 4, 60—4, 80; Hafergerstenstroh 3—3, 40. Allge- meine Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise per 100 kg bei Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 35 Ochsen, 343 Bullen, 67 Färsen, 92 Kühe, Großvieh insgesamt 537 Stück, 229 Kälber, 2451 Schweine, 11 Schafe, Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 122—124; Bullen 128—137, B 123—126; Kühe A 101115, B 94—105, C 387—93; Färsen A 122—127; Kälber A 185—203, B 170-183, C 160168; Schweine B I 133—146, B II 132—148, eingeführt gegen 3914 vor Jahresfrist. Mit 4188 Wagen oder 56,8 Prozent lagen die Fahrzeuge aus der Bundesrepublik mit Ab- stand an der Spitze. Von Januar bis Ende April konnten dagegen nur 1747 westdeut- sche Wagen nach Italien exportiert werden. Zwar ist auch das diesjährige Zwischen- ergebnis, gemessen an der Ausfuhr italieni- scher Fahrzeuge nach der Bundesrepublik, noch recht bescheiden. Doch sind die ersten Auswirkungen des Vertrags über die Euro- päische Wirtschaftsgemeinschaft unverkenn- bar. WWI VW Badische Sparkassen mit 2,4 Md. DM Einlagen Die Geschäftsentwicklung der badischen öffentlichen Sparkassen war im ersten Halb- jahr 1980 durch einen stetigen Anstieg ge- kennzeichnet. Die Spareinlagen erreichten am 30. Juni mit einem Einzahlungsüber- schuß von 121,1 Millionen DM einen Stand von 1,6 Milliarden DM. Besondere Beachtung verdient die leb- hafte Entwicklung des prämienbegünstigten Sparens. Bei einer Erhöhung der Anzahl der Sparverträge um 8 029 Stück oder 36,9 Pro- zent gegenüber Ende 1959 auf 29 765 Stück, verzeichneten die prämienbegünstigten Spar- einlagen in diesem Jahr einen Zugang von 7,8 Millionen DM auf 21,8 Millionen DM. Die Zunahme der Sicht- und befristeten Einlagen betrug 70 Millionen DM(1959= 71,4 Mil- lionen DMW). Ende Juni 1960 beliefen sich die. Sicht- und befristeten Einlagen auf 718,3 Millionen DM. Die Gesamteinlagen bei den badischen Sparkassen erreichten zum 30. Juni 1960 einen Stand von 2,4 Milliarden DM. Eine Perle für die Preuflag und für die Volksaktionäre (eg) Die„Vereinigte Tanklagergesell- schaft(TOC), die wegen ihrer hohen Ren- tabilität als eine„Perle“ unter den Wirt- schaftsunternehmen des Bundes bezeichnet wird, soll spätestens Anfang Oktober pri- vatislert werden. Das Bundeskabinett wird, wie am 22. August in Bonn verlautete, in Kürze einem Vorschlag von Bundesschatz- minister Dr. Hans Wilhelmi formell zustim- men, wonach die VTG der Preußischen Berg- werks- und Hütten AG Preußag) einzuver- leiben ist. Die Preußag wird dafür ihr eige- nes Aktienkapital erhöhen und ihren rund 200 000 Volksaktionären neue Aktien in einem Umfang und zu Bedingungen anbie- ten, die erwarten lassen, daß der Kaufpreis kür die Vd durch die Kapitalaufstockung gedeckt werden kann. 5 Die Bewertung der Tanklagergesellschaft ist vorläufig noch offen. Um des politischen Zieles willen, die soziale Privatisierung von Bundesunternehmen fortzusetzen, dürfte Mi- nister Dr. Wilhelmi sich für einen Kaufpreis einsetzen, der wesentlich unter dem ober- sten Schätzwert von etwa 100 Millionen DM liegt. Man spricht von 64 bis 70 Millionen Den Preußag- Volksaktionären sollen Bes zugsrechte im Verhältnis zwei zu eins ei geräumt werden, das heißt für je zwei al Preußag-Aktien kann eine neue Aktie e worben werden. Der Ausgabekurs soll 160 Prozent des Nominalwertes der neuen Ak- tien betragen, was bei einem Börsenkurs für Preußag-Aktien von derzeit rund 200 Pro- zent ein günstiges Angebot darstellt, zumal die gesamte Jahresdividende der Preußag für 1960 auch auf die neuen Anteile gezahlt werden soll. 5 5 HTE vom 22. Kug ust c und D 135-148, E 115145; Sauen G I 112-120, G II 108110; Lammer Hammel A 95—98. Marktve lauf: Großvieh flott, ausverkauft, Kälber mittel, ausverkauft, Schweine mittel, ausverkauft, Läm- mer Hammel Schafe ohne Tendenz. Heidelberger Schlachtviehmarkt (VWD) Auftrieb: 2 Ochsen, 87 Bullen, 33 Kühe, 40 Färsen, 18 Fresser, Großvieh insgesamt 180 St., 113 Kälber, 606 Schweine. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Bullen A 127134, B 117128; Kühe A 1 bis 110, B 100105; Färsen A 118125, B 118—123 Kälber A 185200, B 160—180; Schweine B II 132 bis 146, C 135—148, D 137-148; Sauen G I 110420. Marktverlauf: Großvieh in allen Gattungen mittel, ausverkauft; Kälber mittel, geräumt; Schweine mittel, Ueberstand, Fettschweine stark vernach- làssigt. 8 Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (WD) Bei mittlerer Anfuhr normaler Absatz, lediglich in Kohlarten Ueberstand. Es erzielten: Pfirsiche A 2850, B 16—25; Mirabellen 35; Spät- zwetschgen 16—23;„Bühler“ 12—20; Aepfel Auslese 22—32, A 14—21, B 5—13; Birnen Auslese 28—35, A 15 bis 25, B 8—14; Kopfsalat 20—25; Endivien Stück 15; Tomaten 4050 mm G 19-20, dto,. 50-60 mm 22—25, Ausfall 713; Stangenbohnen 20-25; Stan- genbohnen(Wickel 24—31. Weinheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Anlieferung und Absatz gut. Es erzielten: Brombeeren 48-68; Pfirsiche A 27—39, B 15—26, C 8-14;„Bühler“ B 12—17, Ausfall 7—10;„Wangen- heimer“ 12—14; Hauszwetschgen 10-22; Birnen A 22 bis 26, B 1124, C 6—12; Aepfel B 10—28, C unver- kauft, Ueberstand; Tomaten A 24—25, B 14-23, C 12—17; Stangenbohnen 15-25; Buschbohnen 1415 0 15 Nlitgetellt von Vereinigte Wirtschaftsdlenste Gmblf“ 2 22. 8. 19. 8 N. 8 2 2 N 0 Tse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Ueberttagungs- oder S ei 55 1 5 I adto. Lit. K. B. 3 5 70% Phoenix-Rheinrohr i N älz.. v. 58 Uebermittlungsfehler). Send n 4 8 711 722 5 55 855 5 Frankfurt, 22. August 1960 Sinner A8 312 312 5% Rhein. Hypo. Stahlwerke Bochum 310 318 Renten 6,5% Rheinpreußen v. 58 19. 8. 22. 8. 19.8. 22. 8 19. 8. 22.8. Stahlwerke sudwestt. 255 970 Zinsen steuerfrei) 7,5% RhId.-Pfalz v. 58 . 5 pierig Chr. Il. A. 906, 306 Kauf 1 5 8 4% Ablssungsschuld v.87 0h Je e ge 85 i een eee eee 195% 19s Klein Schenzlin 3000 280 ID 1010 5% Bad. Kom. Ldsbk, div. 112 2k% Tuxssenhütte v. 59 e 4%% Durlacher Hof 8 IAsdener Bergbau 20„ Ver 9% 8 8% Bayer. Hypo. i in!% Weitbank-Anl. v. 89 88 J3JJJJJ„% 5% 557 Grobrraftu, dm. 10% 10% d Zelle Weida v. 58 1 1 1 2 5 1 155 Zu, eee, eee Aschaffenb. Zellstoff 16507% 170 Eßlinger Maschinen 622 621 Lahmeyer 8²⁰ 860 e eee 7.5% Siemens v. 34. 10⁵ 105⁵ Corp. v. 59 1 Anilin 95 5 55 Farben Bayer 5 8 818 indes Eis 1105 1124 Unnotierte Aktien 5 7% AEG v. 58 2 17 85 1 e— 285 1 25 den e 270 255 1. A 400 5 405(Zinsen 28 be 3. v. 56 Feldmühl 5 3 0 i 59 3 e eee, e e ee„ e eee ee e e 8 ee e 100 e ee„ ice een eurden ler,%, 10 10% mvestment-Lertinkate Bochumer Verein 238 230 Gritzner-Kayser— 270 T N8⁰¹. 24555 2640 55 470 479 05 1 95 1056 s Bubiag 253% 294 Grün& Bilfinger 460 460 pfalz. Viühlen 2 5 Orenstein& Koppel St. 265 268 5 BBC v. 56 107 1857 Adiropa Buderus 525 335 Gran er. 800 790 Du 384 3440 Phrix Werke 256 259 55% Bundesbahn v. 58 3 88 Agefrs Brown, Boveri& Cie. 1130 120⁰⁰ Gußstahl Witten 880 870 Freun 190 202 Scheidemandel 8 Bundespost v. 5 1027 102K Allfonds 8 Cassella 9⁴⁰ 7⁵⁰ Gutehoffnung 405 1435 heine ek 1090 1070 5 25 8 v. 58 10495 104 4 5 Chemie Albert 432 400 Hambomer Bergbau 122 13⁰ Rheinstahl 380 385 und Versicherungen 5 50 5 55 1 175 8 5— 5 Cbemie Verwaltung Hüls 442% 452%½ Handels-Union 740 55 RWE 751 775 Allianz Leben 1620— 8 2 5 5 95 9495 1 0 5 2 Sonti Gummi 555 988 Hapag 105 105 dto. Vorzüge 73⁰ 776 U Alli Versich 3950 4000 0 5 5 35 34 3/0 larpener 11% is heinmetall 35» ẽ h 611 85 W. 57 Ic 100 l B 785 05 5 1 1460 1 1450 Nheinpreußen 55 5 Bayer. Hypo.& Wechselb. 5 3 7% Hoschster Farb. v. 5 106% ige, Furunion dt. Contigas 200 8 3 ee 55 en 5 900, Riedel Berliner Handelsbank 2 8 6% Hoeschwerke v. 58 5— 95 7 Fondak Pt. Edelstahl 868 eee, 97 Aae 2 f 5 W„ Dt. Erd 90 Ban 85% MAN v. 57 Fondra 9—— 1 3 575 Baden 9 55 55 Salzdetfurth 15 8 Dt. Centralboden 4¹⁰ 400 5% Mannesmann v. 59 91 75 5175 II- Fonds 1 Dt. Ino d ids Kutte Stegerland 2% 0 Scales J„ Dt. Steinzeug 40 455 nd. Werke Karlsruhe 0 8s Schlossquenlbr. 2 r ee J 33 Bit dente 20 Zen Kell-Chemie 55 92 Schubert u. Salzer Z VEP e ier-Werke 6³⁰ 630 Karstadt 125) 273% schultheiß Stämme 44h 451 Mannh. Versich. Ii. K 1240 0 300% Kapt,- Artragsst. ee 19. 8 22. 8.. 8. Unifonds 162,40 165, 104% 106% Uscafonds 117,50 1 92 92 Atomic-Fd.(3) 5,5 87 87 Canagros(8) 11.28 100% 100%, Eurit(sfr.) 186 1 102⁰% 102% Europachem,(sfr.) 185 K 185,50 8 955% B. I. B.(8) 4,62 4 9194 92 Keystone S. 3(8) 14,66 98 98 NCE(5) 14,75 10³ 103%ꝗ Oppenheimer(5) 12,32 Philadelphia(8) 1175 5 8 8 Tel.-EI(8) 5 8 55 12 Slat.-Imb.(sfr.“ 100 7⁰ 518— NE-Metalle 5 24 214% 22.8. i 2⁴⁴ 2⁵⁴ elektr. Kupfer 275,25 299,52 95⁵⁰ 555 Blei 88 E Aluminium 75 5 5 Zinn 125.0 12,80 Nesamg 8g„ 122.0 1383/0 dlessing 63 e 132,40 5 Deutsche freie 108,30 108,10 Devisennotierungen 46,70 46,70 1 Us- Dollar 120,50 120,50 1 5 8 1170 164.10 166,80 1 can Dollar 4.278 18,0 184.60. 100 bl. 110,4 1 184,0 184.0 100 strs. 96.58 168,80 164,50 100 beig. kr. 8,325 178,20 180,40 100 fers. 95,005 204,90 207.50 100 dan. Kronen 60,40 117,9 118,50 100 norw. Kronen 58.43 105,50 106,90 too schwed. Kronen 680,83 198.00 104.40 1000 ft. Lire 6,½1 109,80 100,7 100 österr. Schilling 16,188 186,0 189,00 portugal 14,582 235,00 239.00 100 BN. West ö 47 7550 57,50 5/50 100 DM. Ost 0 Seite 12. MANNHEIMER MORGEN FEUIITIETON Dienstag, 23. August 1960/ Nr. 194 Wie WOr das Wetter? von Ossip Kalenter Nun begrüßen einander die Heimgekehr- ten schon wieder. Nur die Unaufrichtigen antworten auf die Frage, wie das Wetter Während ihrer Ferien war, mit„schön“ oder „Sanz schön“. Es war verregnet und kalt; wer nicht im Süden war, hatte schlechtes Wetter, einer mehr, einer weniger— aber der Son- nentage gab es in diesen Ferien vepteufelt Wenige. Es regnet seit Tagen.„Die Wolken ziehen aber gut“, lautet der Trost der nwohner des nach allen Seiten von Bergen eingeschlos- senen Alpendorfes,„nur wenn es vom Süden heraufkommt, dann ist's schlimm.“ Nu schön, die Wolken ziehen gut; aber sie ziel So schon zehn Tage, und fortwährend regnet es. Und dann— dann kommen die tatsächlich auch noch vom Süden herge Am Anfang hat man es lange genug mit Fassung ertragen. Dann aber wird die Ge- duld, mit der man die Tatsache hinnimmt, daß man Tag um Tag beim Erwachen den ewigen Regen weiterregnen sieht, von tau- send Dingen bedroht. Das Aergste ist, daß die Feriengäste, einer nach dem anderen, ab- reisen. Auch Lotti ist fort, das hübsche Kind vom Nebentisch. Und der weißhaarige Herr, der seinen zweiundsiebzig Jahren zum Trotz noch den Gipfel erstieg. Der Ort stirbt AS Welches Glück, daß es das Lesen gibt! Hochnäsig hatte man zu Beginn der Ferien die Zeitung nur durchflogen, wollte durch nichts in der Ruhe gestört sein. Jetzt liest man sie vom Anfang bis zum Ende. Wie spät ist es? Nun müssen die Zeitungen bald kom- men, vielleicht auch ein Brief, damit es doch eine Abwechslung im Regen gebe. Der Brief ist nicht gekommen; und. um das Elend voll zu machen, auch die Zeitung nicht.„Sie ist wohl heute irgendwo liegen geblieben und kommt erst morgen“, meint die Hausdame. Die Bücher, die man mitnahm, sind la ausgelesen. Die Dame des Hauses leiht e eines. Es ist der„Landprediger von Wake- field“ von Olivier Goldsmith(17281774), und man liest: „Glück und Elend sind in diesem Leben mehr Resultate des Verstandes als der Tu- Koltur-Chronik Der Schweizer Komponist und Musikpädagoge Rudolf Moser ist am Sonntag bei einer Bestei- gung des Piz Julier tödlich verunglückt. Moser, der 1892 bei St. Gallen geboren wurde und Schüler von Max Reger am Leipziger Konser- vatorium war, lehrte seit 1928 ͤ am Basler Kon- servatorium und der Schola Cantorum Basi- Iiensis. Der Komponist Ernst Krenek begeht am 23. August seinen 60. Geburtstag. Der in Wien geborene Musiker lebt heute in Amerika, be- sucht aber Europa regelmäßig zu Gastspiel- reisen. Mit seinem Lehrer an der Wiener Musikakademie, Franz Schreker, siedelte er 1920 nach Berlin über. 1924 zog er als Schwie- gersohn Gustav Mahlers nach Zürich, doch schon nach einem Jahr ging er an das Kasseler Theater, war dann an anderen deutschen und österreichischen Bühnen, bis er 1938 nach Amerika auswanderte. Sein Werk ist keiner Doktrin unterworfen. Krenek kommt vom atonalen Expressionismus her, verwandte in seiner Oper„Jonny spielt auf“(Uraufführung 1927 in Leipzig) Jazzmotive, wandte sich später der Zwölftonmusik Arnold Schönbergs zu und interessiert sich heute für die Experimente der elektronischen Musik. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen Opern, zu denen er selbst die Texte schreibt:„Der Glockenturm“,„Pallas Athene weint“(1956 vom Mannheimer National- theater aufgeführt) und„Dunkle Wasser“ waren in letzter Zeit auf deutschen Bühnen zu sehen. Dem südafrikanischen Schriftsteller Alan Paton, Autor des auch verfilmten Romans „Cry the Belowed Country“(, Denn sie sollen getröstet werden“), wurde dieser Tage der Friedenspreis 1960 der amerikanischen„Free- dom House“-Stiftung zuerkannt. Paton wird die Auszeichnung bei der Jahrestagung der Stiktung im Oktober entgegennehmen. Die Plakette trägt die Aufschrift:„Ihre Worte und Taten sind kraftvolle Waffen im Kampf für die Menschenrechte“.„Freedom House“ wurde im Jahr 1941 zur Förderung der Ideale einer freien Gesellschaft ins Leben gerufen. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Präsident Eisenhower und der frühere amerikanische Außenminister Dean Acheson. Die 14. Internationalen Festspiele in Edin- burgh wurden am Sonntag mit einem Gottes- dienst in der St. Giles Kathedrale eröffnet. An den Festspielen, die sich über drei Wochen erstrecken, werden Künstler aus verschie- denen Ländern— darunter zum ersten Male auch aus der Sowjetunion und Polen— teil- nehmen. gend. Denn der Himmel betrachtet zeitliches Uebel und zeitliches Wohl als Dinge, die an und für sich unbedeutend sind, und hält sie einer sorgfältigen Verteilung kaum für wert.“ So— na ja. O Landprediger, nun regnet es den achtzehnten Tag! Ich kann es begrei- ken, daß der Himmel sich nicht mit solchen Bagatellen wie dem Glück oder Unglück gu- ten oder schlechten Wetters abgibt. Und im Jenseits wird es vielleicht während der Ferien nicht regnen; dann im Himmel wird man gewiß auch selber darüber lächeln, daß man hienieden so um gutes Wetter bangte. Aber jetzt: man ist eben doch noch auf Erden, hat nur einmal im Jahr diesen Monat Zeit zu Erholung und Sonnenfreude— da hätte man es so gerne ein wenig schön! Nicht den ganzen Monat, man will ja nicht unbeschei- den sein, nicht den halben Monat, eine Woche nur man resigniert: nur einen Tag! Den letzten Tag, ehe man heimkehrt, in Stadtluft und Lärm! Nur zum Abschied ein letztes, frohes Aufatmen— nur morgen, da man übermorgen abreisen mus. Morgen: wenn man aufwacht, gilt der lick dem Wetter. Es regnet. Die Wol- ehen gut, das Barometer steigt— und det gnadenlos, aussichtslos. Nein, en den Wolken liegt ein Stück Bläue. pätestens zwei Tagen wird die Sonne scheinen und dieser Ort so wundervoll sein, Wie er es ist, wenn die Sonne über die blu- menübersäten Wiesen strahlt und über den Schnee auf den Gipfeln und den Bach und die weidenden Rinder und die von berücken- dem Duft erfüllten Waldlichtungen. Am Abreisetag ist der Regen noch nicht zu Ende. Erst, wenn man zum Bahnhof fährt, Wie zum Hohn, bricht die Sonne durch. Auf Liegestühlen liegen sogleich die Menschen. Daß sie überhaupt noch da sind— und hübsche sogar! Wo nur waren sie die ganze Zeit? Wieso sah man sie nicht? Der Zug fährt ab... Die Sonne scheint. Und nun ist man daheim. „Wie war das Wetter?“ wird man gefragt. „Oh, danke“, murrt man,„Glück und Elend sind nur Resultate des Verstandes. Ich hatte offenbar wenig Verstand diesen Sommer.“ Aber der andere, der Fragende, er Hat überhaupt nicht wegfahren können, hat nicht einen einzigen Tag fliehen können aus dem Milieu, dessen er überdrüssig war. Traurig sagt er es. Und Regen gab es auch hier viel, und kalt war es ebenfalls. Und nun weiß man: es war herrlich in den Bergen, 1200 Meter hoch, wenn der Regen sprühte und die Luft reinigte, die gottvolle Luft! Man sah den Nebel ziehen und sah das Grün der Wiesen und das ewig wechselnde Spiel der Wolken um die Gipfel der schnee- bedeckten Berge... Es war herrlich. — Joachim Berthold: Liegende Diese 195 entstandene Bronzeplastik von Joachim Berthold ist in der Ausstellung des Landesmuseums Münster zu sehen, über die wir auf dieser Seite berichten. Foto: Katalog Das HolzschnittwWerk von Grieshaber Eine Uebersicht qus den Jahren 1933 bis 1960 in der Hamburger Kunsthalle Der Kunstverein in Hamburg zeigt in der dortigen Kunsthalle eine gut ausgewählte, sicher die Akzente setzende Uebersicht über das Holzschnittwerk von H. A. P. Gries- haber, von 1933 bis 1960. Grieshaber hat, vor allem in den Jahren seit dem zweiten Welt- Krieg, seine eigene, unverwechselbare Hand- schrift entwickelt, dem farbigen Holzschnitt Bildanspruch erobert, damit sich auch inter- national durchgesetzt. Die Hamburger Aus- stellung zeigt, wo Grieshaber künstlerisch herkommt: von den Linienschnitten der alten gotischen Holzschneider, von dem Prismatischen Formenbau eines Feininger und von der Gebärdensprache der deutschen Expressionisten. Auch Grieshaber(um den es kürzlich Differenzen gab, als er aus Protest gegen Prüfungsmethoden sein Lehramt an der Karlsruher Hochschule niederlegte) hat an- fangs das Format des Holzschnitts klein ge- nommen. Beispiele dafür sind die Blätter „Kindertheater“ mit den harlekinartig ko- stümierten Kindern von 1933 und„Hiob 1 und II“ von 1934. Die Form ist hier bereits vereinfacht, doch immer wird Grieshaber von der schaubaren Welt ausgehen, seine Form in der Ausein andersetzung mit ihr ge- winnen. Auf dem Farbholzschnitt„Interieur“ form gewordener Seis Der Bildhauer Joachim Berthold stellt im Landesmuseum Mönster dus Daß ein bildhauerisches Werk auch heutzutage noch dem Gegenstand verbun- den und zugleich eminent ‚modern“ sein kann, beweisen 26 Plastiken des bisher vor- wiegend in Bayern bekannt gewordenen Joachim Berthold, die bis Ende August im Landesmuseum für Kunst- und Kulturge- schichte in Münster(Westfalen) gezeigt werden. Der 1917 in Eisenach als Sohn eines Goldschmieds und einer Malerin geborene Künstler, der heute im bayerischen Ober- audorf lebt, verzichtet in seinen Skulpturen auf jede anekdotische Pose oder Ausschmük- kung: fast asketisch konzentriert er sich auf den Geist seiner Gestalten und läßt deren Form wiederum zur Verkörperung des ihnen innewohnenden Geistes werden. Auf diese Weise entstehen— da Joachim Berthold sich meistens auf die Darstellung menschlicher Figuren beschränkt eher Sinnbilder als Abbilder. Doch entbehren diese Sinnbilder jeder schwer verständ- lichen Symbolik: sofort sind sie auch vom ungeschulten Betrachter zu begreifen. Ein Beispiel: wenn Berthold eine trauernde Frau modelliert, wird sie unter seinen Händen zur Trauer schlechthin, und deshalb gibt er ihr auch einfach den Titel„Trauer“. In gegenständlichen Plastiken also— an denen übrigens stilistische Einflüsse von Henry Moore und Ernst Barlach nicht spur- los vorübergegangen sind— fixiert Joachim Berthold geistig-seelische Zustände.„Medi- tation“,„Verkündigung“, aber auch ganz schlicht„Mann“,„Jüngling“ oder„Prophet“ sind dafür Beispiele— geformt zumeist in Bronze, aber auch in schönen Hölzern. Zuweilen narren den Künstler phanta- stische Schrullen, wie sie sich in der Vor- stellungswelt der Menschen gern breit- machen— in Träumen beispielsweise oder in Angstzuständen. Berthold gab auch die- sen Geistern unseres Geistes sinnbildhafte Formen:„Schrat“,„Bartmann“,„Hockendes“, „Vogelkauzé“,„Drud“ oder„Biest“ sind dann die Titel der Gestalten. Sie haben alle etwas Magisches, sind zumindest skurril und er- innern hier und da ein wenig an exotische Skulpturen. Vor allem aber sind sie einem anderen Formgesetz unterworfen als die in beinahe„überstrenger“ Formdisziplin voll- endet ausgewogenen Schilderungen der realen Seelen- oder Geisteszustände: Ker- ben und Rillen lockern sie auf und unter- streichen ihren kauzig- märchenhaften Cha- rakter. Ein Dutzend Kohlezeichnungen, zumeist Studien zu den plastischen Arbeiten, run- det den günstigen Eindruck ab, den der Aus- stellungsbesucher von dem im Industriege- biet noch kaum bekannten Bildhauer Joa- chim Berthold mit nach Hause nimmt. Man würde hier gern mehr von diesem Künstler kennenlernen, von dem vor allem in Mün- chen eine Reihe von Werken in oder vor öffentlichen Gebäuden ihren ständigen Platz gefunden haben. Sonja Luyken von 1937 setzt Grieshaber Chiffren für Schrank, Stuhl und Bett, während die Men- schen stärker ausgeformt sind. Herrlich rhythmisiert ist das Blatt„Weg(Frühlings- anfang)“ von 1939, sicher spricht dabei die ausgesparte weiße Grundfläche mit. Im glei- chen Jahr 1939 noch ist der Farbholzschnitt „Frieden“, eine stille Landschaft mit einem Lamm und blutendem Herzen im Vorder- grund, in seinen schimmernden Farben ent- standen. Aus den ersten Arbeiten, die nach dem zweiten Weltkrieg, nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft geschaffen wurden, wie„Reisigleser“ und„Katzen im Schnee“, spricht die Not der Zeit. Grieshaber hat sich ja immer seiner Zeit gestellt. Bei den„Katzen im Schnee“ schreit die vom Hunger gequälte Kreatur auf. Dann wifd das Format größer genommen. Seit 1950 etwa hat Grieshaber seinen eige- nen Stil gefunden. In großen Flächen druckt er von verschiedenen FHolzstöcken seine Farbholzschnitte. Im allgemeinen entspricht die Zahl der Farben der der geschnittenen Platten. Es ergeben sich dabei manchmal Plakathafte Wirkungen wie bei dem Blatt „Sommer“ von 1950 mit den Figuren in einer Alblandschaft. Sehr schön im Zusammen- klang seiner verhalten leuchtenden Farben ist der„Herbst“ von 1951. Meist ist aber auch jetzt noch die Aussagekraft der Linie bei Grieshaber wichtiger als die der Farbe. Das gilt zum Beispiel für das Blatt„Vogel- frei“. Grieshaber steht damit durchaus in der Tradition der deutschen Kunst. Die thematische Spannweite von Gries- haber ist groß. Er behält seine unmittelbare Beziehung zu den Mächten der Natur, zur Landschaft und zu den Tieren zumal. Doch stellt er sich auch der Welt der Technik. Der Pilot auf dem Blatt„Ju 88“ von 1953 ist ein- gesperrt in das Gestänge seiner Kanzel, die hier verwendeten Farben sind hell, doch hart und kalt. Unheimlich geradezu ist„Der Tanz der Gebärenden“ aus dem folgenden Jahr. Hell leuchten die Farben der sehr großzügig vereinfachten Baby-Darstellun- gen. Das„Rodelkind“ von 1957 steht ver- hältnismäßig realistisch vor seiner Winter- landschaft, während das Blatt„Frühling“ aus dem folgenden Jahr in seinen wehenden Blau- und Grüntönen stark abstrahiert. Gut gegeneinander abgestimmt sind die Farb- töne des Blattes„Nonnen im Geisterhaus“ von 1958. In reinem Schwarzweiß gehalten ist die Folge„Die dunkle Welt der Tiere“ von 1959, die von dem eigenen Reich der Tiere, doch auch von ihrem Zusammensein mit den Menschen erzählt. In den zwei Va- riationen des Motivs„Herbststrauß“ aus dem gleichen Jahr wirkt der Farbauftrag geradezu„tachistisch“ hingesetzt. Doch bleibt das eine einmalige, vom Thema bedingte Erscheinung bei Grieshaber. In den neuesten Arbeiten wie der Trilogie„Afrikanische Passion“ von 1960 ist die Formgebung wieder groß und fest. Hermann Dannecker r Aus der Herbstprodoktion Verlagsqanköndigungen(VII Wolfgang Krueger Verlag, Hamburg Alan Paton:„Und deinen Nächsten wie dich selbst“, Erzählungen.— Eckart von Naso:„Flügel des Eros“, Roman.— Peter Stuehlen:„Sieben Jahre“, Roman.— Elisa beth Holm:„Noch ist es Tag“. David Beaty:„Zone des Schweigens“.— Mildred Savage:„Parrish“.— Padraic Colum:„Zie- hende Schwäne“. Paul List Verlag, Mönchen Ludwig Marcuse:„Mein zwanzigstes Jahrhundert. Auf dem Weg zu einer Auto- biographie“.— Christopher Herold:„Ma- dame de Staèl. Herrin eines Jahrhunderts“. — Pierre Rousseau:„Die Geschichte der Zu- kunft“.— Wayne Mineau:„Die Glteufel“— Gerrit Engelke: Das Gesamtwerk“. Adrian Hayter:„Weltenwind im Segel“. Arthur J. Roth:„Die trotzigen Söhne Ir. lands“, Roman.— Francis MacManus:„Ein Sohn aus gutem Hause“, Roman.— Oliver Hassenkamp:„Bekenntnisse eines möblier- ten Herrn“, Romen.— Ursula von Kar- dorff:„Glücklich sein und glücklich machen. ABC der Lebenskunst“. Musterschmidt-Verlag, Söttingen Hans von Hülsen:„Sternstunden der Archäologie“.— Willy Andreas:„Geist und Staat“, historische Porträts.— Hans Joachim Schoeps:„Was ist der Mensch? Philosophi- sche Anthropologie als Geistesgeschichte der neuesten Zeit“.— Walter Görlitz:„Adolf Hitler“. Walther Hubatsch:„Weser- übung“. Die deutsche Besetzung von Däne- mark und Norwegen 1940.— Wilhelm Ber- ger:„Schulbau von Heute für Morgen“ Baron von Eelking:„Lexikon der Herren- mode“. Nannen Verlag, Hamburg Hervé Bazin:„Den ich zu lieben wage“, Roman.— Wladimir Dudinzew:„Worte aus dem Dunkel“, Erzählungen.— Alfred Fapre- Luce:„Was wird morgen sein?“ Eine Reise um unsere Welt.— René Floriot:„Für den Angeklagten“, Erinnerungen eines Rechts- anwalts und Strafverteidigers.— Evan Hun- ter:„Recht für Rafael Morrez“, Roman.— Irving R. Levine:„Hauptstraße UdSSR“, Bericht über Sowietrußland.— Edward Man- nix:„Der Verlorene“, Roman.— Gerhart Hermann Mostar:„Und schenke uns allen ein fröhliches Herz“, Roman.— Josef Mül⸗ ler-Marein:„Deutschland im Jahre eins“, Panorama 1946 bis 1948.— Harry Mulisch: „Das steinerne Brautbett“, Roman.— Claude Pascal:„Der ewige Adam“.— Charles W. Thayer:„Diplomat“.— Claude Mauriac: „Ein Abendessen in der Stadt“, Roman.— Hans Herlin:„Kain, wo ist dein Bruder Abel?“ Tatsachenbericht.— Hans Gruhl: „Fünf tote alte Damen“, Kriminalgroteske. Neske Verlag, Pfullingen Martin Heidegger:„Nietzsche“, Lud- wig Binswanger:„Melancholie und Manie“. — Hans Mayer:„Bert Brecht“.— Witold Gombrowiez:„Ferdydurke“. Nymphenburger Verlagshandlung, Mönchen German Areiniegas:„Karibische Rhapso- die. Biographie eines Meeres“. Hermann Stahl:„Tage der Schlehen“, Roman.— R. K. Narayan:„Der Fremdenführer“, Roman. Alois Podhajsky:„Ein Leben für die Li- pizzaner“.— Werner Bergengruen:„Titu- Ius“, Roman.— Alain Decaux: Jacques Offenbach. König des Zweiten Kaiser- reichs“.— Karl Günter Simon:„Pantomime. Ursprung— Wesen— Möglichkeiten“. Eddie Condon:„Jazz— wir nanntens Mu- sik“.— Günter Oskar Dyhrenfurth:„Der dritte Pol“. Die Achttausender der Erde und ihre Trabanten. Sönter Olzog Verlag, Mönchen Rudolf Amelunxen:„Ehrenmänner und Hexenmeister“. Hermann Behr:„Der Malerfürst“. Franz von Lenbach und seine Zeit.— Friedrich Viga:„Die Rolltreppe“, Roman.— Rudolf Fiedler:„Im Teufelskreis“, Krieg ohne Frieden.— Friedrich Kracke: „Prinz und Kaiser“. Kaiser Wilhelm II. im Urteil seiner Zeit. Paulus Verlag, Recklinghausen Herbert Auhofer:„Länder, Völker und Vulkane“.— Josef Reding:„Allein in Baby- jon“, 27 Stories.— Anton Henze:„Der Dom zu Münster“. Der. der Sbherlocl Holme: war Ein heiterer Kriminalroman von R. A. Stemmle Presserechte beim Angebot My Schwenzen“; Copyright by Gebrude, Weiss Verlag. Berlin- Schöneberg 54. Fortsetzung Der wieder ausbrechende, tumultartige Beifall belehrte ihn, daß das Publikum mit ihm einer Meinung war. Aber der Staats- anwalt schenkte dem keine Beachtung. „Es liegt in der Macht des Gerichts“ fuhr er mit erhobener Stimme fort,„die Ver- gehen und die Leistungen dieser beiden Männer in die Waagschalen der Gerechtig- keit zu legen, Ich zweifle nicht daran, daß die Waagschale der Straftaten leicht und schnell in die Höhe gehoben wird durch das Gewicht der überzeugenden Erfolge.“ Flynn und Mackie verbeugten sich dan- kend. 8 5 Der Staatsanwalt jedoch erhob die Hand: „Aber eines ist das Gericht nicht befugt zu verzeihen: den Mißbrauch des Namens und der Person von Sherlock Holmes! Seine Interessen muß ich hier als Ankläger vertreten.“ Aller Augen wandten sich zu Morris Der War bereits von der Anklagebank aufge- standen. „Warum Sie, Herr Staatsanwalt? Warum nicht Sherlock Holmes selbst?— Wo ist er, der einzig Geschsdigte?“ „Hier!“ erscholl eine laute Stimme aus dem Publikum. Während alle Köpfe herumfuhren, erhob sich neben dem Polizeidirektor der Mann, der immer lachte. Der Mann im graukarier- ten Ulster, der für Flynns Auftreten immer so viel Interesse gezeigt hatte, schritt durch die Klapptür der Barriere. f Auch jetzt ließ sein Gesichtsausdruck den Ernst vermissen, den er der Würde des Ge- richts schuldig war. „Ich bin der Geschädigte“, erklärte er vergnügt. Flynn starrte ihn an, als sehe er ein Ge- Spenst. „Ich bitte den Herrn Staatsanwalt, mich die Interessen Sherlock Holmes' vertreten zu lassen“, sagte der Mann mit den blauen Augen und dem struppigen Schnauzbart. „Warum Sie?“ fragte der Vorsitzende, und bat den Unbekannten, näher zum Rich- tertisch zu treten. „Sherlock Holmes ist mein Kind“, ant- wortete der Fremde lachend.„Sherlock Hol- mes hat es nie gegeben. Er hat nie gelebt. Er ist ein Kind meiner Phantasie.“ „Wer sind Sie?“ erkundigte sich der Vor- Sitzende. „Mein Name ist Arthur Conan Doyle.“ „Der Schriftsteller Sir Conan Doyle?“ kragte der Vorsitzende interessiert. „Jawohl“, bestätigte Conan Doyle. Und dann wandte er sich zur Anklagebank. Er reichte den beiden Freunden die Hand.„Sie haben meinem Sherlock Holmes“, sagte der Schriftsteller,„für kurze Zeit Leben und Gesicht gegeben. Das war großartig von Ihnen!“ Und als er jetzt das verdutzte Gesicht von Morris sah und zum erstenmal dessen scharfes Profil und seine klaren, hellen Augen so dicht vor sich erblickte, überwäl- tigte es ihn von neuem, und er lachte. Er lachte herzlich und schallend. Sir Arthur Conan Doyle wandte sich an alle Anwesenden: „Die Taten Sherlock Holmes', die ich von seinem Freund Doktor Watson, den es auch nie gegeben hat, niederschreiben ließ, sind die Heldentaten unbekannter Kriminalisten, unbekannter Polkzisten und unbekannter Privatdetektive vom Schlage des Mister Flynn und des Mister Mac Macpherson. Allen diesen unbekannten Kämpfern für das Recht habe ich in der Figur des Sherlock Holmes in meinen Büchern ein Denkmal setzen wol- len.“ Dann ergriff er die Hände von Morris und Mackie und schüttelte sie kräftig und bat: „Aber eine Bitte müssen Sie mir als Ent- schädigung erfüllen.“ „Von Herzen gern“, versicherte Flynn.„Verlangen Sie, was Sie wollen.“ „Lassen Sie mich Ihre Geschichte schrei- ben. Sie soll heißen: Der Mann, der Sherlock Holmes war“.“ „Einverstanden!“ Der Vorsitzende hatte sich schnell mit seinen Beisitzern besprochen. Er stand auf. Alle erhoben sich und erwarteten stehend das Urteil. „Das Gericht hat beschlossen, das Ver- fahren gegen die Angeklagten Morris Flynn und Mackie MacMaepherson niederzuschla- gen.“ Als die beiden Freunde endlich durch Ab- tasten feststellen konnten, daß ihre Arme und Hände noch vorhanden seien— die un- zähligen Händedrücke, die sie hatten aus- tellen müssen, hatten sie daran zweifeln las- sen—, begannen sie sich nach Jane und Mary umzusehen. In dem Gewühl sah Flynn einige zum Himmel ausgestreckte Armpaare. Es waren der Rechtsanwalt Dr. Balderin, der alte Die- ner Jean und, was Flynn am meisten freute, die beiden Mädchen, die sich zu ihnen durch- zukämpfen suchten. Auch Mackie hatte sie entdeckt. Er winkte ihnen begeistert. „Bitte, kommen Sie gleich mit mir ins Polizeipräsidium, Mister Flynn“, bat der Polizeidirektor.„Vergessen Sie nicht, Ihre Belohnung abzuholen. Und außerdem habe ihm ich einen neuen Fall für Sie. Dreifacher Be- trug und Urkundenfälschung. Sehr interes- sant!“ „Sofort, Herr Polizeidirektor“, antwor- tete Flynn, ohne dabei die beiden Mädchen aus dem Auge zu lassen,„aber erst habe ich einen anderen Fall zu erledigen, das heißt, wenn er sich nicht von allein löst.“ Er faßte Mackie bei der gesunden Hand und zog ihn durch die Menge. In dem Gedränge hatten Mary und Jane ihre Begleiter verloren. Sie standen mit dem Rücken an die Wand gedrückt, unfähig, sich einen Zoll weiterzurühren. „So geh doch allein zu ihm“, ermunterte Jane die Schwester.„Er sucht dich doch schon und wartet auf dich.“ „Auf mich?“ meinte Mary ungewiß.„Geh du doch hin, vielleicht wartet er auf dich.“ Während die beiden Freunde Schulter an Schulter gegen die Menschenmauer an- kämpften, ließen sie den blonden und den dunklen Kopf nicht aus den Augen. „Vielleicht kannst du mir jetzt sagen“, meinte Mackie, der alle Mühe hatte, den Freund nicht zu verlieren,„vielleicht kannst du mir jetzt sagen, für welche du dich ent- schieden hast.“. „Kombiniere!“ sagte Flynn und spran über die Barriere. „Welche?“ schrie Mackie ihm nach. Er konnte nicht weiter. Er wurde von einer begeisterten dicken Dame umarmt. „Das wirst du gleich sehen“, rief Flynn zu ihm zurück. Mackie, der sich endlich aus den Armen der Verehrerin befreit hatte, sah, daß Flynn vor den Mädchen stand, sah, wie sich die drei herzlich begrüßten. Mackie trat nach hinten aus, hieb mit seinem gesunden Arm um sich und kam rechtzeitig genug, um zu hören, wie Flynn streng fragte: „Wer von euch beiden ist auf den Einfall gekommen, uns die Polizei auf den Hals zu hetzen?“ Mary erblaßte vor Schreck. „Wir dachten., stotterte Jane,„wir haben es doch gut gemeint.“ „Das interessiert mich nicht“, antwortete Morris Flynn brüsk.„Ich will wissen, wer es war!“ Verlegen sahen die Mädchen einander an, Sie konnten sich die Strenge Flynns nur 80 erklären, daß sie etwas falsch gemacht hatten. Jane konnte ein leises Triumph- gefühl nicht ganz unterdrücken. Sie kämpfte mit sich. Sie war bestimmt nicht auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen, das wußte sie sicher. Aber da Morris sie jetzt so durchdringend anschaute, zeigte sie auf ihre Schwester und sagte: „Das war sie.“ „Du, Mary?“ fragte Flynn. Mary nickte. Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. Morris sagte nichts. Er nahm Mary in seine Arme und küßte sie. Merkwürdiger- Weise hatte Mary gegen diese Form der Be- strafung nichts einzuwenden. Im Gegeaten. Jane sah auf das Paar. Sie hatte Charak- ter genug, ihre Haltung zu bewahren, wenn sie auch diese Wendung nicht beabsichtigt hatte. Sie fühlte sich plötzlich sehr allein. Darum suchte sie nach Rückhalt, Ihr Blick kiel auf Mackie, Der lächelte sie verlegen an und zupfte an seinem Schlips. Jane lächelte zurück. Er hielt dies für eine Aufforderung und trat auf sie zu, doch auf halbem Wege verließ ihn der Mut. Denn Jane wich zurück und zeigte nach unten in den Gerichtssaal. Das Publikum, alle Zeugen und die Rich- ter blickten nach ihnen. „Herr Vorsitzender“, rief Mackie,„wir bitten um Ausschluß der Öffentlichkeit.“ Der Vorsitzende nickte; er ergriff die Glocke, läutete sie und sagte laut und ver- nehmlich: „Die Sitzung ist geschlossen!“ Dann klappte er die Akten zu. Das beste ist, wir machen es mit dieser Geschichte jetzt genauso. N Ende , TFC 793— 9——— 0.—... 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