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Das Bundeskabinett beschloß am Mittwoch, die Satzung der„Deutschland- Fernsehen- GmbH“ dahingehend zu ändern, daß der Bund die alleinige Trägerschaft für das zweite Fernsehprogramm übernimmt. Die Juristen der Bundesregierung sollen die Satzungsänderungen unverzüglich ausarbeiten und in den nächsten Tagen dem Bundeskanzler vorlegen. Bundespressechef von Eckardt wies am Mittwoch darauf hin, daß diese Vertragsänderung erforderlich geworden sei, nachdem fest- stehe, daß„zur Zeit eine Beteiligung der Länder an der Gesellschaft nicht zu erwar- ten ist.“ Nach der Satzungsänderung, die noch vor dem Urlaubsantritt Adenauers Ende dieser Woche erfolgen soll, werde die Deutschland-Fernsehen- GmbH ihre Ge- schäfte aufnehmen, einen vollamtlichen, nicht beamteten Geschäftsführer bestellen und die Lizenz zur Ausstrahlung des zweiten Fernsehprogramms beantragen. Von Eckardt deutete an, daß die Gespräche zwischen Bund und Ländern wieder aufgenommen werden sollen, allerdings nicht binnen kurzer Frist. Entscheidende Fragen des Fernsehpro- plems bleiben auch nach der Kabinettssitzung ungelöst: 1. Wer wird Lizenzen für die Aus- strahlung weiterer Fernsehprogramme er- halten? 2. Wie soll die Finanzierung des zwei- ten Programms sichergestellt werden? 3. Wird Bundespostminister Stücklen aus eigener Amtsmacht eine Neuverteilung der Fernseh- gebühren vornehmen, wobei er auch das zweite Programm berücksichtigt? Aus den zuständigen Ressorts der Bundes- regierung wurde bereits bekannt, daß Bun- deskanzler Adenauer für das zweite Pro- gramm die Hälfte des Aufkommens aus den Fernsehgebühren(monatlich rund zehn Mil- lionen Mark), abzweigen will. Weiter be- stehen Pläne, die Gestaltung und finanzielle Abwicklung der Werbung einer Tochter- gesellschaft der„Deutschland- Fernsehen GmbH“ zu übertragen. Die Zuliefergesell- Brandt zum Kanzlerkandidaten bestimmt Die Sozialdemokraten betonen die deutsche Haltung zum westlichen Bündnis Von unserer Bonrer Redaktion Bonn. Die Spitzengremien der SPD er- nannten am Mittwoch in Bonn den Regieren- den Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, zum SPD-Kanzlerkandidaten für die Bun- destagswahl 1961. Ihm zur Seite wurde eine Ein MM.-Interview mit W. Brandt veröffentlichen wir auf Seite 7 dieser Aus- gabe. Unser Berliner Korrespondent, Paul Werner, war von dem Regierenden Bürger- meister von Berlin zu einem Gespräch emp- fangen worden. Er hat versucht, den Ein- druck dieses Gespräches mit einem Porträt des Mannes zu verbinden, der sich Aller Wahrscheinlichkeit nach im nächsten Bundes- tagswahlkampf als erster ernsthafter Rivale Konrad Adenauers erweisen wird. „Mannschaft“ gestellt, die von Professor Carlo Schmid als Stellvertreter Brandts an- geführt wird und folgende Namen aufweist: Fritz Erler(Wehr- und Außenpolitiker), Dr. Heinrich Deist(Wirtschafts politiker), Max Brauer Gremer Regierungschef), Georg August Zinn(hessischer Ministerpräsident), Fritz Steinhoff(ehemaliger nordhein-west- kälischer Ministerpräsident), Alex Möller Gaden- Württemberg), den PGB-Vorsitzen- den Willi Richter, Wenzel Jaksch(Vertriebe- nenpolitiker) und Käthe Strobel(Frauen- politik). Brandt erklärte, die SPD habe beträcht- liche Chancen, die Bundestagswahlen zu ge- winnen. Es komme darauf an, zusammenzu- stehen, sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen und die Themen der Auseinander- setzung nicht vom politischen Gegner vor- schreiben zu lassen. Zu der Frage, ob er als Berliner Bürgermeister die Kandidatur an- nehmen könne, wies Brandt darauf hin, daß nichts Berlin so sehr helfen würde. wie neue Impulse der deutschen Politik im Ringen um die staatliche Einheit. Ihre Grundsätze für den Wahlkampf will die SPD in Form eines Appells an das deutsche Volk zusammenfassen, der auf dem Partei- tag vom 21. bis zum 25. November in Han- nover beschlossen werden und den Wahl- kampf einleiten soll. Bereits am Mittwoch deutete Brandt an, daß dieser Appell drei Grundzüge enthalten wird. 1. Es darf im deutschen Volk nicht zwei- felhaft sein, daß eine SPD- Regierung„die- ses Land fest in der westlichen Gemein- schaft und in den Sicherheitsorganisationen läßt, in die es hineingestellt ist“. Jeder nur denkbare Schutz vor dem Kommunsimus müsse gewährleistet sein. Darüber hinaus sei aber auch eine Politik des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit nötig. 2. Die SPD bekennt sich deutlich zu der Aufbauleistung des deutschen Volkes. Sie wird nicht alles anders, sondern besser machen, das Erreichte sichern. 3. Alle geistigen Kräfte im Volke müs- sen zur Wahrung und Sicherheit von Frei- heit und Demokratie geweckt werden. Es gehe nicht um Personen, auch nicht nur um die Partei, sondern um das Wohl und Wehe der staatlichen Gemeinschaft. „Aussöhnung mit Kuba noch möglich“ Eisenhower: Gipfelkonferenz Washington.(AP/UPI) Präsident Eisen- hower vertrat am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington die Ansicht, daß die Beziehungen zwischen den Vereinig- ten Staaten und Kuba nicht hoffnungslos verfahren seien und schließlich wieder nor- malisiert werden könnten. Eisenhower sprach in diesem Zusammenhang von der Möglich- keit einer Gipfelkonferenz der Regierungs- chefs der westlichen Hemisphäre, warnte je- doch davor, diese Möglichkeit bereits als feststehendes Vorhaben auszudeuten. Der Präsident ließ ferner durchblicken, daß er möglicherweise vor der UNO-Vollversamm- lung während der kommenden Herbstsitzung eine Rede halten und dabei zu den verschie- densten Weltproblemen, einschließlich der Fortsetzung der Genfer Atomkonferenz, Stellung nehmen werde. Eisenhower sprach sich auf der Presse- konferenz dafür aus, die Außenpolitik aus dem amerikanischen Wahlkampf herauszu- halten. Die Frage, wer es„am besten mit Chrustschow aufnehmen kann“, sollte nicht zum Wahlkampfthema erhoben werden. Er betonte, daß der republikanische Präsident- schaftskandidat Richard Nixon als Vizeprä- sident aktiv an den Diskussionen über die wichtigen Entscheidungen während seiner Regierungszeit teilgenommen habe, daß die Entscheidungen selbst aber ausschließlich von ihm— dem Präsidenten— gefällt wor- den seien. Tadelsantrag gegen Kuba San José.(UPJ) Auf der Außenminister- konferenz der Organisation der Amerikani- schen Staaten(OAS) in Son José forderte der amerikanische Außenminister Christian Herter am Mittwoch eine scharfe Verurtei- lung der sowjetischen Einmischung in ame- rikanische Angelegenheiten. Gleichzeitig forderte Herter die amerikanischen Außen- minister auf, die kubanische Regierung kür ihre„Duldung und Ermutigung! dieser Ein- zu tadeln. Herter erklärte im Verlauf seiner Rede, eine sowjetische Inter- vention auf Kuba würde dort eine Opera- tionsbasis schaffen, die darauf angelegt sei, der westlichen Hemisphäre? letztlich„jede Regierung der westlichen Hemisphäre gewaltsam zu stürzen“. Es sei deshalb notwendig, jetzt zu handeln. Zuvor hatten auf der Konferenz die Außenminister Kolumbiens, Perus und Mexikos an Kuba appelliert, sich gegenüber den Vereinigten Staaten zu mäßigen und auf die Hilfe des Ostblocks zu verzichten. schaften, wie die„Freies Fernsehen GmbH“ in Frankfurt, hätten dann nur die Pro- gramme gegen Bezahlung zu liefern. Aus gut unterrichteter Quelle verlautet, daß Bundesjustizminister Schäffer heute nach Bonn kommen wird, um mit Bundeskanzler Dr. Adenauer über die„Deutschland-Fern- sehen-GmbH“ zu sprechen und ihm seine Anteile an der Gesellschaft, die er für die Bundesländer hielt. zu übertragen. Schäffer wird danach aus der Gesellschaft ausscheiden. Entsprechend wird der Gesellschaftsvertrag geändert. Man vermutet in Bonner Fach- kreisen, daß bei der Vertragsänderung auch eine Klausel aufgenommen wird, die es den Ländern ermöglicht, der Gesellschaft beizu- treten. Es soll jedoch sichergestellt werden, daß keine weitere Verzögerung in der Vor- bereitung des zweiten Fernsehprogramms durch diese Entscheidung der Länder möglich wird. In einer Entschließung griff der SPD- Parteirat am Mittwoch die Fernseh-Politik der Bundesregierung noch einmal scharf an. Hierin heißt es, die Bundesregierung sei be- zorgt, daß ihre„gefahrenvolle, unsichere und ansoziale Politik“ im Volke nur noch ge- ringe Zustimmungen finden könnte. Daher wolle sie ein besonders wirksames Instru- ment für den Wahlkampf 1961 in die Hand bekommen. Einzig und allein dieser Aufgabe solle die neue Fernsehgesellschaft dienen. Strauß soll zu Adenauer Bonn.(Eigener Bericht) Bundeskanzler Dr. Adenauer stellte sich in der Kabinett- sitzung am Mittwoch voll hinter die Denk- schrift über Voraussetzungen für eine wirk- same Verteidigung, die kürzlich vom Füh- rungsstab der Bundeswehr herausgegeben wurde. Adenauer billigte nachträglich die Bekanntgabe der Denkschrift. Bundespresse- chef von Eckhardt erklärte, der Inhalt der Schrift entspreche den bisherigen militär- politischen Entscheidungen der Bundesre- gierung und des Parlaments. Eckardt räumte ein, daß die Formulierung des Manifestes nicht überall glücklich sei. So müsse es an manchen Stellen„Erfordernisse“ statt„For- derungen“ heißen. Bundeskanzler Adenauer hat am Mitt- wochabend überraschend Bundesverteidi- gungsminister Strauß aus dem Urlaub zu- rückrufen lassen. Dr. Adenauer— so heißt es— wünsche eine Rücksprache über die Denkschrift der Bundeswehr. Strauß soll am Freitag nach Bonn kommen. In Bonn wird der Schritt des Kanzlers als ungewöhnlich empfunden. In informierten Kreisen ver- mutet man, daß vor allem der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Denkschrift dem Kanzler mißfallen hat. Dr. Adenauer legt größten Wert darauf, daß in der Zeit einer beginnenden Europa-Initiative alles getan werden müsse, um die empfindlichen Sei- ten der westlichen Verbündeten, insbeson- dere England und Frankreich, zu schonen. Das Einigungswerk könne sonst erschwert, wenn nicht gar gefährdet werden. Die deutschen Generale sollen mit dem Hinweis, daß eine bloße Koalition nationa- ler Streitkräfte nicht genüge, gewisse fran- zösische Stellen aufgebracht haben, die eine Spitze gegen de Gaulles NATO-Politik wit tern. In London hat vor allem die Entschie- denheit mißfallen, mit der die deutsche Ge- neralität für eine Atombewaffnung auch nur im Rahmen der NATO gesehen wird. Von symbolischer Aussagekraft und Bedeutung ist dieses Foto qus der jungen Kongo- Republik. Fast scheint es gleichgültig zu sein, Welcher„Partei“ der namenlose Kongolese angehört, der hier geprügelt wird, fast scheint es uninteressant zu sein, welcher politischen Richtung(Lumumbas Zentralregierung oder Tsckombes abtrünnigem Kabinett) die Soldaten angehören, die auf unserem Bilde einem schwarzen Manne mit einem Polizeigriff Gewalt antun. Die Szene steht für das ganze kongolesische Drama. Der Kongo, seine Männer, Frauen und Kinder sind es, die in diesen Wochen entfesselter politischer Leidenschaften Prügel beziehen, die Entbehrungen ertragen, unter Arbeitslosigkeit, Hunger und dem Mangel an Sanitätspersonal leiden mussen. Wann endlich werden sich die Politiker, wann werden sich Männer wie Lumumba darauf besinnen, daß es ihre erste Aufgabe sein sollte, für die elementaren Lebens- notwendigkeiten dieser Menschen zu sorgen? Bild: AP Der Provinz Kasai droht ein Bürgerkrieg Truppen Lumumbas rückten mit schweren Maschinengewehren ein Leopoldville/ New Fork(UPI) Der kongo- lesische Ministerpräsident Patrice Lumumba will mit Gewalt gegen eine„nichtoffizielle“ Regierung in der Provinz Kasi vorgehen. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hat er 1000 Soldaten nach Luluabourg geschickt, damit sie diese Regierung absetzen und die Einheit der Provinz wiederherstellen. In der Provinz Kasai herrschen sehr verworrene Verhältnisse. Der politische Führer des Stammes der Balubas, Albert Kalonji, hatte schon vor zwei Wochen innerhalb Kasais eine „Minen-Provinz“ gegründet und damit ein autonomes Gebiet für die Balubas geschaffen; es handelt sich um ein Territorium, auf dem Diamanten gefördert werden. Die Zentral- regierung hatte dagegen bisher— offenbar durch andere Sorgen beschäftigt— nichts unternommen, doch nun will Lumumba seine Drohung wahrmachen, er werde die, illegale“ Regierung der Balubas absetzen und die Ein- heit Kasais wiederherstellen. Die 1 000 ent- sandten Soldaten sind mit Gewehren und schweren Maschinengewehren ausgerüstet. Kalonji, der Ministerpräsident der„Minen- Provinz“, erklärte am Mittwoch in Katangas Zwiscsen Gesfern und Morgen Zu einem Gespräch empfing am Mittwoch Bundesaußenminister von Brentano den FDP- Vorsitzenden, Dr. Mende, der vom Eu- ropa-Experten seiner Fraktion, Dr. Robert Margulies(Mannheim) begleitet war. Bren- tano hat seine Gesprächspartner über den Meinungsaustausch Adenauers mit de Gaulle und Macmillan informiert. Professor Forsthoff(Heidelberg) hat am Mittwoch erklärt, es sei noch ungewiß, ob und wann er das Amt des Obersten Verfas- sungsrichters der Republik Zypern antreten werde. Bis jetzt habe man sich noch nicht über die Zeit einigen können, die er jähr- lich als Präsident des Gerichts in Zypern zu- bringen solle. Forsthoff will seine Professur in Heidelberg beibehalten. William E. MacFarlane ist als Nachfolger von Charles D. Chamberlin zum neuen Leiter des amerikanischen Informationsdienstes beim Us-Generalkonsulat in Stuttgart er- nannt worden. Er ist am Mittwoch mit seiner Familie in Stuttgart eingetroffen. Schulgesetz und Hochschulgesetz sind jetzt im baden-württembergischen Kultus- ministerium im Entwurf fertiggestellt und können dem Ministerrat zur Beratung zuge- leitet werden. Beide Gesetzentwürfe stan- den schon in der vorausgegangenen Legis- laturperiode des Landtags zur Vorlage an Regierung und Parlament bereit. Sie sind inzwischen im Kultusministerium nochmals überarbeitet worden. Ohne nennenswerte Flurschäden und nahezu ohne Verkehrsunfälle verlief nach amtlichen Angaben in Nordbayern das ameri- kanische Manöver„Sommerschild“, das am Mittwoch nach latägiger Dauer beendet wurde. Ein Todesopfer infolge des Absturzes eines US-Hubschraubers ist zu beklagen. Dr. Albert Stohr, der Bischof von Mainz, beging am Mittwoch den 25. Jahrestag des Tages seiner Bischofsweihe. Bund und Länder haben im Rechnungs- jahr 1958 über 1,1 Milliarden Mark für Hoch- schulen und Hochschulkliniken aufgewandt. Der frühere Chefarzt bei der sowjet- zonalen„Reichsbahn“, Dr. Kretschmer, ist nach einer Meldung des„Untersuchungs- ausschusses freiheitlicher Juristen“ vor kur- zem in die Bundesrepublik geflohen. Er kolgte dem stellvertretenden Chefarzt Dr. Köllner, der Anfang Juni geflüchtet war. Der US-Senat hat am Mittwoch mit 67 gegen 26 Stimmen ein Auslands- Hilfepro- gramm in Höhe von 3,989 Milliarden Dollar (16,7538 Milliarden Mark) gebilligt. Die Gerüchte um den bevorstehenden Rücktritt des NATO-Oberbefehlshabers Nor- stad halten sich trotz eines entschiedenen Dementis aus dem Hauptquartier der Ver- teidigungsgemeinschaft weiterhin hartnäckig in der britischen Presse. Krim Belkassem, der Außenminister der algerischen Exilregierung, hat auf der ara- bischen Außenministerkonferenz in Schtora (Libanon) alle arabischen Staaten aufgefor- dert, ihre diplomatischen, wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Beziehungen zu Frankreich abzubrechen. Zypern wurde 97. UNO- Mitgliedstaat. Der Sicherheitsrat unterstützte einstimmig die Aufnahme der jungen Republik in die Vereinten Nationen. Spanische Polizei verhaftete in den letz- ten Tagen im Baskenland in Nordwest- Spanien mehere baskische Nationalisten Die Nationalisten hatten die Aktion von 339 baskischen Geistlichen unterstützt, die sich in Briefen an ihre Bischöfe über das Fehlen politischer Freiheit in Spanien beklagt hatten. Der Sicherheitsrat der Vereinten Natio- nen hat dem Aufnahmeantrag acht junger afrikanischer Staaten zugestimmt. Um die Aufnahme bewarben sich Dahomey, Niger, Obervolta, Elfenbeinküste, die(früher fran- zöische) Kongo-Republik, Tschad, Gabun und die Zentralafrikanische Republik. Guatemala und Panama haben die di- plomatischen Beziehungen zur Dominikani- schen Republik abgebrochen. Die Regierun- gen der beiden mittel amerikanischen Staa- ten leisteten damit dem Beschluß der ame- rikanischen Außenministerkonferenz in San José Folge, der außer wirtschaftlichen und politischen Sanktionen gegen die Diktatur des Generalissimus Trujillo den Abbruch der diplomatischen Beziehungen vorsieht. Indien hat in Peking gegen zahlreiche Verletzungen des indischen Hoheitsgebietes durch chinesische Flugzeuge protestiert. Wie der indische Verteidigungsminister Krischna Menon mitteilte, haben chinesische Flug- zeuge indisches Gebiet insgesamt 18mal überflogen. Hauptstadt Elisabethville, er habe bereits eine aus 250 Polizisten und 200 ehemaligen Soldaten der Zentralregierung bestehende Streitmacht aufgestellt, die den Kampf gegen Lumumbas Truppen aufnehmen werde. Der Oberkommandierende der belgischen Truppen im Kongo, General Roger Gheysen. erklärte, seine Soldaten hätten die Ordnung in Albertville in Katanga wiederhergestellt. In dieser Stadt, einer Hochburg von Moise Tschombes Gegnern, hatten Afrikaner ver- sucht, den Bahnhof und den Flugplatz zu be- setzen und den belgischen Soldaten dabei mehrere Gefechte geliefert. Schließlich griffen belgische Fallschirmjäger ein. Die Unruhen in Albertville begannen, als die Belgier abziehen wollten. Gleichzeitig begann auch das Abrücken von UNO- Soldaten der Mali- Föderation aus diesem Gebiet. Von Indonesien enttäuscht Bonn.(Eigener Bericht). Die Bundes- regierung ist über den Entschluß Indone- siens enttäuscht, mit der sogenannten DDR Generalkonsulate auszutauschen. Ein Spre- cher des Auswärtigen Amtes erklärte am Mittwoch in Bonn, die indonesische Regie- rung habe früher gegebene Zusagen nicht in vollem Maße eingehalten.— Der Bot- schafter der Bundesrepublik ist in Djakarta vorstellig geworden. Ihm wurde zugesichert, daß mit der Errichtung eines Generalkonsu- lats in Ostberlin keine völkerrechtliche An- erkennung der„DDR“ verbunden sei. Eine solche Anerkennung sei auch nicht beabsich- tigt. Man will abwarten, ob Indonesien diese neue Zusage einhält. Bonn soll entscheiden London.(gk- Eig. Bericht) Die Frage, ob der Bundestag eine Sitzung in West- berlin abhalten soll, ist nach amtlicher bri- tischer Erklärung ausschließlich eine An- gelegenheit der zuständigen deutschen Be- hörden, vor allem des Bundestagspräsidenten. Der britische Regierungssprecher wieder- holte am Mittwoch diese seit langem be- kannte englische Einstellung im Hinblick auf einen Bericht in der„New Vork Times“, in dem gemeldet wird, die französische Re- gierung habe angesichts der gespannten in- ternationalen Lage vorgeschlagen, keine Bundestagssitzung in Berlin abzuhalten. Im Gegensatz zu der formellen Haltung des offiziellen Englands sind allerdings zustän- dige politische Kreise und ohne Ausnahme die gesamte englische Presse dafür, daß der Bundestag nicht in Berlin tagt. Bundes- tagsabgeordnete, darunter der CSU-Abge- ordnete Dr. Ludwig Franz und der CDU- Abgeordnete Josef Maier. Mannheim, warer überrascht, wie nahezu einhellig die Ableh- nung der Engländer über die Abhaltung einer Berliner Bundestagssitzung zum augenblicklichen Zeitpunkt ist. politik Donnerstag, 25. August 1960/ Nr. 196 Donnerstag, August 1960 Im Handstreich erobert fen, ha 8 en Formen ndern nur noch den Weg angenom- men, die den I der Verfassung ge lassen. Adenauer und sein Kabinett hat es darauf angelegt, kurz- kristig vollz e Tatsachen zu schaffen, den Ländern in dürren Worten den Stiefel vor die Tür zu setzen und unbekümmert um be- stehende Gepflogenheit und wahrscheinlich auch Vertrs die Bundesregierung auf dem Wege des Privatvertrags zum alleinigen Trä- ger des zweiten Fernsehprogramms zu ma- chen. Damit ist erstmalig in der jungen Ge- schichte der Bundesrepublik von der Bun- desexekutive ein Anspruch erhoben worden, der ihr nach dem Buchstaben der Verfassung nicht zusteht. Nachdem es Adenauer nicht gelungen ist, die Widerstände weder im Bundesparlament noch im Bundesrat kraft Rechts, Argumentation oder seiner Persön- lichkeit zu überwinden, hat er bereits mit der Schöfferschen Treuhänderschaft und erst recht jetzt mit seiner Einmanngesellschaft, einen Weg beschritten, der nicht an- ders als eine kalte Abservierung des Willens des Souveräns bezeichnet werden muß. Wo steht irgendwo geschrieben, daß die Bundes- regierung, wenn sie ihren Willen auf verfas- sungsmäßige Weise nicht durchsetzen kann, auf das Privatrecht ausweichen darf? Ist denn Adenauer als Regierungschef ein Pri- vatmann und ist es etwa Herr Schäffer, der Bundesjustizminister, der zu diesem bösen Satyrspiel seine Feder gereicht hat? Heißt das nicht die Demokratie in geradezu provo- katorischer Weise herausfordern, wenn sie derart ad absurdum geführt wird? Könnte nicht demnächst einer auf die Idee kommen, die ganze Verfassung und das ganze demo- Kkratische Regiment durch eine Regierungs- GmbH zu überspielen? Wenn es möglich ist, auf so einfache Weise ein Regierungsmono- pol auf ein öffentliches Meinungsinstrument zu erwerben, warum sollte es dann nicht auch möglich sein, die anderen Grundsäulen unseres demokratischen Zusammenlebens ebenfalls zu stürzen? Adenauer mag sich, Wie so oft, sehr schlau vorgekommen sein, als er seine eigenen Parteigänger, soweit sie Ministerpräsidenten der Länder sind, der- art übers Ohr schlug, ob aber diese Art von Superklugheit unserer doch noch immer recht anfälligen Volkshoheit zuträglich ist, darf füglich bezweifelt werden. Es muß allerdings bemerkt werden, daß es zu diesem unglücklichen Verfahren und dieser Art von Staatsaktiom überhaupt kommen konnte, liegt eigentlich schon in dem verfassungsmäßig dubiosen Ansatz des ganzen Hoheitsrechtes über Instrumente der öffentlichen Meinung begründet. Es steht im Sinne des demokratischen Grundgedan- kens überhaupt keiner Regierung, also auch nicht den Ländern zu, sich Hoheiten über die Meinungsbildung anzumaßen. Wenn Meinung und Gewissen frei sein sollen, das heißt unbeschwert vom Staat und seinen Organen, als dessen Korrektiv sie ja wir- ken sollen, so hätte das auch nicht mit dem Popanz einer öffentlich-rechtlichen Körper- schaft umgangen werden dürfen. Ein Funk, über den der Staat durch Auswahl oder Mitspracherecht in seinen leitenden Gre- mien mitbestimmen kann, ist ebensowenig frei wie eine Presse, sei sie noch so indirek dem Staat hörig. Wenn nun Adenauer die Konsequenzen aus solcher Inkonsequenz zu ziehen vermag, so fällt der Gram darüber auf jene zurück, die den ersten Schritt zu dieser Gesinnungs-Hoheit seinerzeit getan haben. Es ist ganz offensichtlich, daß die verfassungsgebende Versammlung vor Jah- ren in ihrem Bestreben, alle Parteien und Interessen unter einen Hut zu bringen, es versäumt hat— ich will nicht einmal sagen, Absichtsvoll versäumt hat— das Grund- gesetz auf seine innere Logik zu überprü- fen. Man schuf einen Kompromig und Wohl auch ein Provisorium und dachte nicht daran, daß eines Tages, ein Staats- diener auf die Idee kommen könnte, auf dem Wege über die Verfügung eines tech- nischen Apparates, wie es die Post ist, Ein- Fluß zu nehmen auf die Struktur der Mei- nungs- und Gewissensfreiheit. Wenn nun- mehr der bittere Vorwurf erhoben wird, daß Adenauer mit seinem Handstreich nicht nur ein Staatsfernsehen, sondern so- gar ein Partei- Fernsehen zum durchsich- tigen Zweck der Wahl ins Leben gerufen Habe, so mögen sich diejenigen an die Nase fassen, die nach 1945, als man alles hätte anders machen können, das Funk- und Fernsehwesen aus ideologischen Bedenken nicht privatisiert haben. Nachdem also nunmehr das Kind auf diese Weise in den Brunnen gefallen ist— es bleibt nämlich äußerst fraglich, ob Ade- nauer durch einen Gerichtsbeschluß zur Um- Kehr gezwungen werden kann bleibt dem Staatsbürger, will er nicht einfach das Rennen der Demokratie aufgeben, nur noch das Streben nach einem möglichen Korrek- tiv dieses Zustandes. Die Staatsföderalisten haben ihren Rundfunk und ihr Fernseh- programm Nummer eins. Die Staatszentra- listen haben ebenfalls Funkwellen und das Fernsehprogramm Nummer zwei. Der Streit geht nun um das dritte Programm. Sehr be- daulerlich wäre, wenn der Bund, um den Hoheitsträgern der Länder den Mund zu stopfen, ihnen die Lizenz zum dritten Pro- gramm verkuhhandeln wollte. Die Lizenz zu einem dritten Programm gehört nämlich nun endlich einmal dorthin, wo öffentliche Meinung und Gewissensfreiheit zu Hause ist, nämlich in die private Sphäre. Es gäbe da eine Reihe von Anwärtern, die ein sol- ches Instrument tragen könnten, Kirchen, Vereine, Akademien, Privatgesellschaften. Alle diese möglichen Bewerber hätten aber den Nachteil, daß sie nur einen Teil der Gesellschaft vertreten un weder von Pro- kession wegen noch aus ihrer historischen Rolle heraus als Vertreter der öffentlichen Meinung als ganzem anzusehen sind. Eigent- lich wäre es die Aufgabe der Presse, sich einer Aufgabe zu widmen, die sowohl ihres Amtes ist, wie auch ihre Mittel umgreift. Der Widerstand, der schon in der Weimarer Zeit, aber auch teilweise noch heute von journalistischer Seite einem solchen Ansin- nen entgegengesetzt wird, ist zwar begreif- lich, aber nicht mehr zeitgemäß. Das ge- schriebene Wort ist nun einmal nicht mehr der alleinige oder doch vorwiegende Aus- druck von Meinung und Gesinnung. Die be- Wegliche Letter hat ihr Bildungsmonopol verloren und hat sich die Welle als Partner gefallen lassen müssen. Es wird Zeit, daß die Zeitgenossen diesen Sachverhalt ein- schen und es nicht aus Schlendrian dem Staat überlassen, sich der Geister zu be- mächtigen. Die Entwicklung zum staats- diktierten Denken— in Form der Diktatur zwar gescheitert— ist nichtsdestoweniger in einem gefährlichen Fortschritt begriffen. Kommt erst das Lokalfernsehen, und es wird nicht ausbleiben, so wird dieser Pro- 205 geradezu für das freie Denken bedroh- lich, denn dann wird die Obrigkeit mit ihrem Instrument sich auch der lokalen Intimsphäre bemächtigen. Darin besteht die eigentliche Bedrohung für uns alle als Staatsbürger und als ver- antwortliche Vertreter der öffentlichen Mei- nung. Die Gefahr, daß Zeitungen und Zeit- schriften darüber zugrunde gehen könnten, weil Verleger und Journalisten ihre Auf- gabe verkannt haben, wäre minder tragisch als eine Entwicklung, die jede Art von Demokratie in ihrer Wurzel der freien Mei- nungsbildung zum Tode verdammt. Nicht von Adenauer oder von irgendeinem anderen selbstherrlichen Staatsmann, der sich der ihm gebotenen Mittel bemächtigt, geht also Gefahr aus, als vielmehr von uns als freien Bürgern, die wir unsere Freiheit nur von außen, von der Tyrannis her bedroht sehen und nicht wahrhaben wollen, daß wir den Feind in uns selbst nähren. Dr. Karl Ackermann Weltkonferenz über ein brennendes Thema: Halbstarke kennen keine Grenzen Die Ergebnisse der Londoner UNO-Tagung über die Jugendkriminalität in Ost und West Von unserem Korrespondenten Dr. Werner G. Krug in England London. Weit über 900 Delegierte aus 85 verschiedenen Ländern diskutier- ten in den vergangenen August-Wochen ein Problem, das keine Grenzen und keine Eisernen Vorhänge, keine politischen und ideologischen Schranken kennt. Auf einem von den Vereinten Nationen zusammengerufenen zweiten Weltkongreß behandelten sie in den heiligen Hallen des Londoner Church House, der Hochburg der anglikani- schen Staatskirche, das Weltproblem der Halbstarken— die in Ost und West in gleichem Maße beängstigend anwachsende Jugendkriminalität. Wenn, wie während der Tagung an vielen Beispielen belegt wurde, die westlichen Länder in der grau- sigen Statistik jugendlicher Verbrechen bei weitem an der Spitze stehen, so nicht allein wegen ihres wirtschaftlichen Wohlstandes und der persönlichen Freiheit, son- dern wegen der freien Diskussion dieses Problems. Auch in den sogenannten unter- entwickelten Ländern hat die rapide Industrialisierung der letzten Jahre und die damit verbundene soziale Umschichtung ein schnelles Anwachsen der Jugendkrimi- nalität mit sich gebracht. Der westdeutsche Richter Wolf Mitten- dorff schilderte in seinem Referat die völlig neuen Formen jugendlicher Verbrechen: Ge- meinsamer Autodiebstahl, Vandalismus, sexuelle Orgien und regelrechter Banden- krieg. Der USA-Delegierte Scudder stellte resigniert fest, sein Land verwende jährlich Milliarden Dollar zur Verbrecherbekämp- fung, zur Bestrafung und Inhaftierung der Täter, doch kaum etwas zur Verhütung der Kriminalität. Die erstaunlichste Theorie stellte jedoch der Chefdelegierte der UNO, Professor Manuel Lopez-Rey, in seinem Hauptreferat auf. Bezüglich der Häufigkeit der Verbrechen sprach er von„einem nordi- schen und einem Mittelmeergürtel“. Im nor- dischen Gürtel, zu dem er Nordamerika, England, Deutschland und die skandinavi- schen Länder zählte, wachse die Zahl der jugendlichen Verbrechen ständig an. Zum mediterranen Gürtel mit geringerer Indu- striealisierung, niedrigerem Lebensstandard War Truman 1945 aktiver als er zugibt? „Indiskrete“ Publikation geheimer Protokolle von der Potsdamer Konferenz Washington.(UPI/dpa) Aufsehen hat in den Vereinigten Staaten die Publikation bis- her unveröffentlichter Protokolle der Pots- damer Konferenz durch amerikanische Zei- tungen erregt, aus denen hervorgehen soll, daß Präsident Harry S. Truman eine erheb- lich aktivere Rolle bei der Zurückweisung eines bedingten japanischen Kapitulations- angebots im Juli 1945 gespielt habe, als er selbst und sein Außenminister James Byr- nes in ihren Memoiren zugegeben hatten. Der Demokratischen Partei nahestehende Kreise befürchten, daß diese„Indiskretion“ den Republikanern Munition für den Wahl- kampf liefern könnte, indem sie deren Be- hauptung unterstützt, die demokratischen Regierungen hätten sich in den Kriegs- und Nachkriegsverhandlungen von den Sowjets düpieren lassen. Die Protokolle betreffen einen Friedens- kühler, den die japanische Regierung im Sommer 1945 nach der Kapitulation Deutsch- lands über die Sowjetunion, mit der sich Japan damals noch nicht im Kriege befand ausgestreckt hatte. Sie hatte darin die Kapi- tulation unter der Bedingung angeboten, daß die Rechte des Kaiserhauses nicht angetastet würden. Truman und Byrnes hatten in ihren Memoiren behauptet, daß Stalin diesen Frie- densfühler von sich aus zurückgewiesen habe. Aus den jetzt veröffentlichten Proto- Kkollen soll jedoch hervorgehen, daß Truman und Byrnes in Potsdam mit Stalin das ja- panische Angebot diskutiert und seine Ab- lehnung angeraten hätten. In der letzten Fortsetzung der Artikel- serie des„Washington Star“ über die Do- kumente wird auch enthüllt, daß der briti- sche Premierminister Churchill zu Ende des zweiten Weltkrieges über die Absichten der Sowjets mehrfach anderer Ansicht war, als der damalige demokratische USA- Prasident Truman. Danach soll der frühere US-Bot- schafter in Moskau, Davies, Churchill er- klärt haben, er sei überzeugt, die USA könn- ten sich„auf die guten Absichten der sowje- tischen Führer verlassen“. An Präsident Truman habe der Botschafter jedoch berich- tet, daß Churchill„von diesen Vorstellungen nicht überzeugt“ war. Als Folge dieser Veröffentlichungen hat das amerikanische Außenministerium die bisher geübte Praxis, bestimmten Autoren Zutritt zu noch nicht veröffentlichten Ge- heimdokumenten zu geben, abgeschafft. Verkehrspolitische Richtlinien Bonn.(eg.— Eigener Bericht.) Die Eisen- bahnen, der Güterkraftverkehr und die Binnenschiffahrt sollen künftig einem Preis- wettbewerb ausgesetzt sein, soweit dies ver- kehrspolitisch verantwortbar erscheint. Bun- desverkehrsminister Dr. Seebohm hat sich zu diesem Zweck am Mittwoch vom Bundes- kabinett besondere Richtlinien billigen lassen, die vorsehen, daß demnächst 30 Prozent der Bundesbahntarife und je 20 Prozent der Güterkraftverkehrstarife und Binnenschiff fahrtstarife materiell nicht mehr vom Ver- kehrsminister genehmigt werden müssen. Eine Aenderung dieser Tarife braucht dem Minister nur angezeigt zu werden. Er hat lediglich die Rechtsfrage zu prüfen, ob eine Tarifänderung gegen Gesetze ver- stößt, unlauter ist oder einem ruinösen Wett- bewerb oder einem Mißbrauch wirtschaft- licher Macht gleichkommt. Von dieser Rege- lung sind die Regeltarife des Personenver- kehrs der Bundesbahn sowie die Tarife für allgemeine Rückfahrkarten, Zeitkarten des Berufs- und Schülerverkehrs, Karten für kinderreiche Familien, Militär fahrkarten und Bahnbusfahrkarten ausgenommen., Für sie liegt die politische Entscheidung über eine Tarifänderung nach wie vor beim Bundes- Verkehrsminister, ebenso für Gütertarife, die sich auf den Transport von Kohlen, Benzin, Heizöl, Eisenerze und eine Reihe von Bau- stoffen beziehen. 8 Das Bundeskabinett hat am Mittwoch auch Novellen zum allgemeinen Eisenbahngesetz, zum Bundesbahngesetz, zum Güterkraftver- kehrsgesetz und zum Gesetz über den ge- werblichen Binnenschiffahrtsverkehr im Ent- wurf verabschiedet, die sämtlich darauf ab- zielen, den Wettbewerb unter den Verkehrs- trägern zu fördern. und weniger Kriminalität zählte er Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Griechenland und Jugoslawien. Während sich alle Delegierten bemerkens- werter Objektivität befleißigten, trieben die sowjetischen Vertreter üble Propaganda. So berichtete der sowjetische Delegationsführer, Lew Smirnow, stellvertretender Vorsitzender des höchsten sowjetischen Gerichts, die Zahl der„Stalyagi“(so nennt man in der Sowjet- union die Halbstarken) betrage nur noch ein Zehntel gegenüber 1940, und man habe des- halb den Bau neuer Gefängnisse und Er- ziehungsanstalten einstellen müssen. Die 17 Millionen Mitglieder zählende kommunisti- sche Jugendorganisation habe besondere Bri- gaden, in allen Theatern, Tanzdielen und auf öffentlichen Plätzen und ersticke durch ihre Anwesenheit und durch sanftes Ueberreden jedes Rowdytum im Keime. Die verschwin- dende Minderheit der kriminellen Teenager seien Außenseiter der Gesellschaft, und man stecke sie zunehmend in Schulinternate, wo sie an Stelle zynischer Hoffnungslosigkeit einen romantischen Ausblick auf das Leben erhielten. Es klang reichlich merkwürdig, daß der Vertreter eines Staates, der das materialistische Denken zum Fetisch erhoben hat, als Allheilmittel gegen die Jugendkrimi- nalität die romantische Sucht nach der „blauen Blume“ propagierte. Als Hauptursache für die Zunahme jugendlicher Verbrechen wurden überein- stimmend von Ost und West die Sensations- Presse, die Wildwestfilme sowie die ewigen Kriminalspiele in Rundfunk und Fernsehen genannt. In fünf Entschließungen empfahl die Konferenz: 1. Die Polizei aller Länder soll dem Pro- blem der Jugendkriminalität erhöhte Auf- merksamkeit schenken. 2. Bei vorbeugenden Polizeiaktionen sol- len stets die Menschenrechte gewahrt Werden. 3. Bei Interpol soll eine Spezialabteilung zur Verhütung der Jugendkriminalität ge- bildet werden. 4. Fingerabdrücke von Straffälligen sollen bei ersten Vergehen nicht gemacht werden. 5. Enge Zusammenarbeit aller Länder del der Durchführung von Maßnahmen zur Ver- hütung der Jugendkriminalität. Die praktischen Resultate dieser zweiten Weltkonferenz über ein brennendes Thema Waren nicht allzu groß. Doch sie zeigte mit aller wünschenswerten Deutlichkeit auf, dag das Weltproblem der Jugendkriminalität in erster Linie von Elternhaus, Schule und Kirche gelöst werden muß. Daß auch den Halbstarken, den Teddyboys oder den Sti- lyagi ein neuer Lebensinhalt gegeben wer- den kann, dafür gibt es Beispiele genug. Die Welt der Halbstarken erscheint heute nur deshalb so unerhört weit und geradezu un- begrenzt, weil unsere moderne Gesellschaft nicht Mittel und Wege findet, der in zynischer Hoffnungslosigkeit befangenen Jugend Ziel. Richtung und Aufgabe zu geben. Nicht der materielle Wohlstand allein ist verantwort- lich dafür, daß Jugendliche zu Verbrechern werden. Vielmehr verhindert die eigensüch- tige Jagd nach all den materiellen Gütern Eltern und Erziehungsberechtigte, der her- anwachsenden Generation Vorbild zu sein und Anleitung zu geben bei der Bewältigung von ihrer Sorgen, Nöte und Probleme. De Gaulle an Chrustschow Paris.(AP) Staatspräsident de Gaulle hat Ministerpräsident Chrustschow aufgefordert, der Wiederaufnahme der Genfer Ab- rüstungskonferenz zuzustimmen. Gleichzei- tig lehnte de Gaulle den sowjetischen Vor- schlag ab, die Abrüstungsfrage vor der UNO-Vollversammlung zu behandeln. In einem vom 12. August datierten Schreiben an Chrustschow, das am Mittwoch in Paris als Antwort auf eine Botschaft des sowjetischen Regierungschefs an den französischen Staatspräsidenten veröffentlicht wurde, be- tonte de Gaulle, die französische Regierung habe den Eindruck, daß Abrüstungsver- handlungen vor dem großen Forum der Vollversammlung der Vereinten Nationen unter keinen guten Bedingungen stattfinden könten. Sie müßten daher auf das Gremium der in Genf vertretenen zehn Mächte be- schränkt werden. Kreml klärt Parteiinstanzen auf Moskau.(dpa) Aus diplomatischen Quel- len wurde bekannt, daß sich die sowjetische Parteiführung entschlossen hat, die niedri- geren Instanzen der KPSU über die ideolo- gischen Meinungsverschiedenheiten mit Pe- king zu informieren. Obwohl der Text die- ses Rundschreibens des sowjetischen Zen- tralkomitees nicht bekannt ist, spricht allein schon die Tatsache der Aufklärung niedri- gerer Parteiinstanzen dafür, daß der Kreml der ideologischen Ausein andersetzung mi: den chinesischen Kommunisten wachsende Bedeutung zumigt. 147„Us-Agenten“ in der Zone verhaftet Angeblich wurden Funkgeräte, Waffen und anderes Material gefunden Von unserem Berliner Kerrespendenten Paul werner Berlin.(we.-Eigener Bericht) Nach groß aufgemachten Meldungen in der Zonenpresse ist es dem Staatssicherheitsdienst auf Grund angeblich amerikanischer Unterlagen und getützt auf Hinweise aus der Bevölkerung gelungen, 147 in amerikanischen Diensten stehende Agenten festzunehmen. Auch habe man Funkgeräte, Spezialkameras und Waf-⸗ fen, Geheimschriftmittel, gefälschte Aus- weise und anderes Material sichergestellt. Trotz der Feststellung eines amerikanischen Sprechers, die von der Zonenagentur ADN verbreitete Meldung sei unwahr und phan- tastisch, sind bei gewissen Dienststellen der Westlichen Alliierten in Berlin deutliche An- zeichen von Unsicherheit festzustellen. Sie wird noch durch die Feststellung der Zonen- zeitungen verstärkt, das Sicherheitsminisre- rium verfüge über neue, wichtige Unterla- gen, die sich„bisher im Besitz von ameri- kanischen Offizieren und amerikanischen Dienststellen in Westberlin und West- deutschland“ befunden hätten. In Westberlin hat ein Rätselraten darüber eingesetzt, ob es sich bei dem Vorgehen Pankows um eine Tatsache handelt, um eine neue Kampagne der politischen Polizei gegen unzuverlässige Zonenbürger oder um einen Bluff im Rahmen der seit dem U-2-Zwischen- fall gegen die USA gesteuerten Spionage- kampagnen. Für letzteres spräche die Tat- sache, daß das Ministerium für Staatssicher- heit seine Mitteilung mit einer Aufforderung zur freiwilligen Meldung an alle jene Per- sonen verbindet, die mit amerikanischen Dienststellen in Westberlin oder West- deutschland in Kontakt stehen. Gleichzeitig wird ihnen Straffreiheit zugesichert, da sie „nur den raffinierten Methoden der Geheim- dienste zum Opfer fielen und durch die frei- willige Meldung mit dem Agentenunwesen brechen“, 0 De Gaulle hat Ironie des Schicksals: Er muß einen Pech mit Mali Staat retten, den er nicht gewollt hat Von unserem Korrespondenten Joseph Rovan in Frankreich Paris. Ein weiterer Konfliktherd ist in Afrika entstanden. Der aus den beiden ehe- maligen französischen Kolonien Senegal und Sudan zusammengesetzte Bundesstaat Mali ist geplatzt, und wenn es General de Gaulle als Präsidenten der Französisch-Afrikani- schen Gemeinschaft nicht gelingt, die aus Freunden zu Feinden gewordenen Führer der senegalesischen Fortschrittsunion und der sudanesischen Union, der beiden Par- teien, die praktisch das politische Leben in den beiden Ländern monopolisieren, zu ver- söhnen, dann können Weiterungen nicht aus- bleiben. 5 Der Bundesstaat Mali hat einen kurz- fristigen, aber bewegten Weg hinter sich. Als 1958 de Gaulle seine neue Verfassung aus- arbeitete, wurde Senegal und Sudan, wie allen übrigen französischen Kolonien, die Möglichkeit geboten, entweder Kolonie zu bleiben, oder unabhängig zu werden, oder aber als autonome Republik mit ziemlich engen Rechten in die Französische Gemein- schaft einzutreten. Nur Guinea wählte da- mals den sofortigen Austritt, In Senegal ent- schied man sich unter dem Einfluß der So- zialisten Leopold Sedar-Senghor und Mama- dou Dia(des heutigen Ministerpräsidenten) für das Ja zur Verfassung. Im Sudan gehör- ten die politischen Führer der Demokratisch- Afrikanischen Sammlungsbewegung an, die lange Zeit mit den Kommunisten gemein- schaftlich gehandelt hatte, bevor sie ihre Interessen besser gewahrt fand. Der dortige hervorragende Politiker Modibo Keita galt als stark marxistisch beeinflußt. De Gaulle hat versucht, nach der Ver- kündung der gaullistischen Verfassung, Se- negal und Sudan sowie die übrigen westafri- kanischen neuen Republiken, die aus dem französischen Kolonialreich entstanden wa⸗ ren, zu einem Bundesstaat Mali zusammen- zufassen. Der Name war zur Erinnerung eines mittelalterlichen Reiches gewählt wor- den. Mit Guinea und Ghana(auch ein wie- der aufgenommener Name) sollte Mali den Wettlauf um die Führungsstelle auf dem Wege zur Einheit Afrikas antreten. De Gaulle war entschlossen, im Herbst 1958 mit Senegal und Sudan auch noch Dahomey und lang es dem Regierungschef der Elfenbein- küste, Houphouet-Boigny, dem ältesten und einflußreichsten Führer unter den franzö- sisch- afrikanischen Politikern, die beiden letzteren Staaten wieder auf seine Seite zu ziehen. Heute bilden diese mit der Elfen- beinküste und der Niger-Republik den so- genannten Rat der Entente, der als ein loser Staatenbund unabhängiger Republiken un- ter der Führung von Fouphouet-Boigny steht. Paris war lange Zeit hindurch Mali nicht günstig gesinnt. Der neue Bundesstaat stand außerhalb des Konzepts von de Gaulle. Die Ironie des Schicksals will es, daß de Gaulle heute versuchen muß, Mali zu reften, dessen Geburt er gar nicht gerne ge- sehen hatte. Aus Französisch- Westafrika sind a1s0 vier neue Einheiten hervorgegangen: Gui- nea, das sich immer mehr zu einer Art afri- kanischer Volksdemokratie, allerdings ohne direkte russische Einwirkung, entwickelt, dann das große, aber menschenleere Maure- tanien im Norden, auf das Marokko An- sprüche erhebt; dann Mali längs des Niger- flusses und schließlich der Rat der Entente unter Houphouet-Boigny. Die vier wichtig- sten Führer persönlichkeiten im französi- schen Afrika, Sekou Touré in Guinea, Hou- phouet-Boigny an der Elfenbeinküste, Senghor und Keita in Mali, sind zu einem Ballett an- getreten, dessen Figuren heute noch lange nicht als endgültig gelten können. Sonst liegen die Dinge auch nicht einfach. Senegal ist seit 400 Jahren französische Kolonie, seine Bürger wählen seit über 100 Jahren Abgeordnete in die Nationalver- sammlung, viele Familien sind seit Genera- tionen Christen und Franzosen, so Senghor selbst, der einer der größten Lyriker der französischen Zunge ist. Senegal mit seiner Gemeinsam schaukeln ist'ne Plag, will jeder schaukeln, wie er mag. Doch ob er's dann bequem noch hat, das steht auf einem andern Blatt. Karikatur: Conrad großen Hauptstadt Dakar, einem Welthafen, seinen Erdnüssen und seinen Phosphaten ist verhältnismäßig reich und der Außenwelt gegenüber aufgeschlossen. Der Sudan hin- gegen ist erst wenige Jahrzehnte französisch, vollkommen islamisiert und nach Nordafrika ausgerichtet. Die Sudanesen sind ein rauher, starker, armer und hungriger Volksstamm und doppelt so zahlreich wie die Senegalesen. In dem Bundesstaat Mali rissen sie schnell eine stärkere Position an sich und Modibo Keite wurde Ministerpräsident, seine Suda- nesen machten sich an die friedliche Er- oberung von Dakar. Keita wollte den Bundesstaat zu einem Einheitsstaat umwandeln, auf Kosten der reichen und weicheren Senegalesen, die Sene- galesen wollten ihrerseits so wenig zentrale Kompetenzen für den Bundesstaat wie mög- lich, um auch andere afrikanische Länder leichter in den Mali-Bund hineinziehen zu können. Anläßlich der Vorbereitungen zur Präsidentenwahl, zu der Senghor seine Kan- didatur aufgestellt hatte, ist es zum Bruch mit Keita und dem Sudan gekommen. Es könnte jetzt Keita in das Spiel pas- sen, Senghor als Französling der Verachtung aller afrikanischen Nationalisten Ppreiszu- geben, obgleich Senghor jahrelang der glü- hendste Nationalist unter den französischen afrikanischen Politikern war. Für Keita könnte auch die Versuchung naheliegen, sich einen neueen Zugang zum Meer mit einer Einkreisung von Senegal und mit einer Ver- ständigung mit seinem alten guinesischen Freund und Genossen Sekou Tourè zu schaf- ken, wenn er auch augenblicklich, nach neuen Berichten, in Paris um gutes Wetter bittet. Und damit käme zumindest indirekt der starke kommunistische Einfluß bis an die Südgrenze der algerischen Sahara, wo die dortige französische Position eingekreist Würde, Auf jeden Fall ist damit die bisher friedlich verlaufene Entkolonisierung des französischen Afrika, ein Werk, auf das de Gaulle zu Recht. stolz war, teilweise in Frage gestellt. . g N g. N.: M AAS = Q.. Ha . 2— 72. 2 2————— 8 r Vr. 196 ler bel r Ver- weiten Thema te mit 1, dag ität in und h den n Sti Wer- g. Die e nur u un- schaft ischer Ziel. t der Wort- chern Süch⸗ ütern her- sein igung * e hat rdert, Ab- zei- Vor- der l. In en an is als schen schen „be- rung ver- der ionen inden nium be- auf Auel- tische edri- eolo- Pe- die- Zen- Ulein edri- rem sende Vest-⸗ über ehen eine egen inen hen- Age Tat- her- rung Per- chen Vest- eitig sie eim- frei- esen afen, n ist Welt hin- isch, Frika mer, unm sen. mell dibo uda- Er- nem der ene- rale a6 g- Ader 1 2u zur an- ruch has- ung Zu- glü⸗ hen eita sich iner Ver- hen aaf uen ttet. der die die eist mer des das in Nr. 196/ Donnerstag, 25. August 1960 WELT UND WISSEN MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Was sonst noch gescha g Infolge des regenreichen Sommerwetters in diesem Jahr hat in den Schweizer Alpen- gebieten der Viehabtrieb von den Hoch- weiden schon sehr früh eingesetzt. Bereits in den letzten Tagen kehrten blumen- geschmückte Viehherden mit Glockengeläute in die tiefer gelegenen Weiden und Ställe zurück, da auf den Höhen das Futter knapp geworden ist. Das magere Gras wurde bei der naßkalten Witterung von den Viehherden in den Boden gestampft * Einen dramatischen Rettungsflug mußte der Pilot der österreichischen alpinen Gen- darmerie, Major Boden, in den Zillertaler Alpen unternehmen. Die 37 Jahre alte Mün- chener Bergsteigerin Gertrud Kinninger war unterhalb der 3145 Meter hohen Hornspitze abgestürzt, wobei sie lebensgefährliche Ver- letzungen erlitten hatte. Boden landete mit seiner Maschine in einer Firnmulde unter- halb der Unglücksstelle. Mit Hilfe eines Berg- steigers, der bei der Verunglückten geblieben war, seilte er die Verletzte dann mühselig über den Gletscher ab und brachte sie in ein Krankenhaus in Innsbruck. Die Bergsteigerin hatte einen Schädelbasisbruch und mehrere Beinbrüche erlitten. * Als Ursache der geheimnisvollen Haut- erkrankung, die epidemieartig in verschie- denen Städten der Niederlande auftrat, ist am Dienstag eine in den Niederlanden her- gestellte Margarinesorte festgestellt worden. Die von der Hautkrankheit Befallenen litten an heftigem Juckreiz und hatten häufig auch hohes Fieber. Im allgemeinen verlief die Krankheit gutartig, nur in einigen Dutzend Fällen nahm sie ernsthafteren Charakter an. Ansteckungsgefahr bestand nicht. Nach wis- senschaftlichen Feststellungen ist der Haut- ausschlag höchstwahrscheinlich durch eine Beimischung hervorgerufen worden, die zur Geschmacks verbesserung in der neuen Mar- garinesorte enthalten war. Auf Ersuchen der Gesundheitsbehörden wurde die Produktion der betreffenden neuen Margarinesorte ein- gestellt. 0 Fünf Gemälde im Werte von 660 000 Mark erbeuteten Diebe in der Nacht zum Mittwoch bei einem Einbruch in eine Amsterdamer Wohnung. Unter den gestohlenen Bildern befindet sich das Rubensgemälde„Urteil des Paris“ im Werte von 400 000 Gulden und Renoirs„Liebende auf einer Bank“ im Werte von 80 000 Gulden. Die Gemälde gehörten einem Londoner Kunstmakler, der die Bilder in den Niederlanden absetzen wollte. Er hatte sich zu diesem Zweck die Wohnung einer Familie beschafft, die zur Zeit in Ferien ist. die Diebe, die durch ein offenstehendes Fen- ster in die Wohnung eindrangen, schienen es ursprünglich nur auf Geld abgesehen zu haben. * Indien ist bei der Sowjetunlon gegen einen sowjetischen Atlas vorstellig geworden, der einen Teil Indiens als chinesisches Hoheitsgebiet zeigt. Ministerpräsident Nehru, der dies im Parlament mitteilte, fügte hinzu, das sowjetische Außenministerium wolle sich um die Angelegenheit kümmern. * Der Taifun„Carmen“ hat am Dienstag mit vernichtender Gewalt Südkorea heim- gesucht. Nach ersten, unvollständigen Be- richten wurden 685 Häuser zerstört oder überschwemmt. 5000 Menschen wurden ob- dachlos. Zwei Personen kamen ums Leben, zwei werden vermißt. Der Sturm wurde 16 Schiffen zum Verhängnis, die sanken oder zerstört wurden. * Wie die Sowjetzonen-Agentur ADN am Dienstagabend berichtete, geriet in diesen Tagen ein kleines Mädchen in Bertingen im Sowjetzonen-Kreis Tangerhütte beim Baden in Lebensgefahr. Der Vater des Kindes, der einen Rettungsversuch unternommen habe, sei von einem Strudel erfaßt worden und er- trunken. Seine Frau, die dies mit angesehen habe, stieß, ADN zufolge, einen gellenden Hilfeschrei aus. Dieser Schrei habe den Fah- rer eines vorbeikommenden Personenwagens so erschreckt, daß das Fahrzeug gegen einen Baum geprallt sei. Einer der Insassen des Wagens sei tödlich verletzt worden. Das Kind hat sich, wie ADN meldet, aus eigener Kraft retten können. * In Kasakstan ist, wie TAS8S berichtet, kürzlich ein etwa vier Millionen Jahre altes Pferdeskelett gefunden worden. Rom ist älter als bislang angenommen Neue Deutung früheisenzeitlicher Grabfunde/ Woher sind die Hausurnen gekommen?/ Aneas contra Romulus n Zweieinhalb Jahrtausende lang hat sich die Geschichtsschreibung bemüht, die dunk- len Anfänge der Stadt Rom zu erhellen. Aus dem überlieferten Sagengut allein ließ sich aber kein sicheres Bild gewinnen. Im- merhin schien der Zusammenschluß latini- scher und sabinischer Nachbargemeinden zu einer neuen Siedlung das Wesentliche bei der Gründung Roms gewesen zu sein, die man auf das Jahr 753 v. Chr. ansetzte. Aber selbst diese Ergebnisse der historischen Forschung haben sich jetzt als unrichtig herausgestellt, nachdem der vorgeschicht- lichen Archäologie der Beweis gelungen ist, daß die Besiedlung Roms bereits um 1000 v. Chr. begonnen hat und daß die Stadt nicht aus zwei ethnisch verschiedenen Sied- lungen zusammengewachsen ist. Rom hat sich vielmehr aus einem einzigen Kern ent- wickelt, der auf dem Palatin und in dessen nördlichem Vorgelände lag. Unterschiede in der Besiedlung, die auch archäologisch für die ersten Jahrhunderte der Existenz Roms nachzuweisen sind, werden jetzt nicht mehr als ethnische, sondern nur noch als chrono- logische Unterschiede gedeutet. Ueber die zweieinhalb Jahrhunderte un- gebrochener Siedlungsgeschichte zwischen 1000 und 750, die der Stadtwerdung Roms vorausgingen, gaben nach Ausführungen des Privatdozenten Dr. Hermann Müller- Karpe(München) etwa zweihundert früh- eisenzeitliche Grabfunde Aufschluß, die man zwischen dem Jahr 1901 und dem Som- mer 1959 im Stadtbereich Roms, fünf bis sechs Meter unter dem antiken Niveau, ge- macht hat. Am wichtigsten davon ist die unterste der vier früheisenzeitlichen Stu- fen. Indem man nämlich jetzt ihre Gleich- zeitigkeit sowohl mit der italischen Proto-Villanova-Kultur als auch mit der griechischen Protogeometrischen Kultur nachweisen konnte, ist die absolute Datie- rung der Uranfänge Roms ins zehnte vor- christliche Jahrhundert möglich geworden. Außerdem konnte man erst durch die ge- naue Zeitbestimmung den Herkunftsraum dieser frühesten römischen Kultur er- mitteln. Die Grabfunde wirken auf italischem Baden völlig fremd. Man hat acht verschie- dene Typen von Grabbeigaben festgestellt. Unter ihnen sind am seltsamsten runde Hausurnen, die ein mit Hörnern oder Vogel- köpfen geschmücktes Kegeldach und eine rechteckige Eingangstür haben, sowie 15 Zentimeter hohe menschliche Statuetten aus Ton in vier verschiedenen Haltungen: die einen zeigen mit beiden Armen zur Brust; die anderen tragen in der rechten Hand eine Schale; die dritten haben eine Hand erhoben, die andere gesenkt; der vierte Typus der Statuetten schließlich ist durch zwei erhobene Arme gekennzeichnet. Da man auch aus Mittel- und Nordeuropa etwa hundert ähnliche Hausurnen kennt, hatte man bisher, gestützt auf sprachwis- senschaftliche Vergleiche zwischen dem La- teinischen und nordindogermanischen Spra- chen, geglaubt, die achtzig bisher aus Ita- lien bekannten Hausurnen aus dem Norden ableiten zu dürfen. Durch die neue Datie- rung der Anfänge Roms ist dieser Kultur- weg jedoch ausgeschlossen worden, denn die nördlichen Hausurnen stammen aus dem achten bis sechsten Jahrhundert; die Beein- klussung muß also vom Süden ausgegan- gen sein. Von den Hausurnen Italiens wie- derum sind die italienischen älter als die etrurischen, und die ältesten sind die von Latium und Rom. Woher aber sind sie nach Rom gekommen? Es gab ums Jahr 1000 v. Chr. ein Land, in dem sämtliche Formen, die in Italien so fremdartig wirken, längst bodenständig waren. Das war das spätminoische Kreta und der ägäische Raum. Auf Kreta fanden sich nicht nur die Hausurnen, sondern auch die Beterstatuetten in ihren vier Grund- kormen, ferner sehr ähnliche durchbrochene Gefäßgzuntersätze, Dreifüße, dreifüßige Scha- len und Henkelkrüge. Der Hauptunterschied besteht darin, daß die naturalistischen Dar- stellungen Kretas auf italischem Boden sehr stark stilisiert sind. Da die Grabbei- gaben in dieser auffallenden Vergesell- schaftung übertragen worden sind, kann die Kulturwanderung von Kreta nach Rom nicht allein von Handelseinflüssen herrüh- ren. Auf der anderen Seite darf man aber wohl nicht an eine geschlossene Einwande- rung denken. Vielmehr dürften die Kultur- bringer, so meint Dr. Müller-Karpe, eine kleine Personengruppe gewesen sein, viel- leicht eine Schiffsbesatzung. Etwa Aneas? Eine präzise Antwort auf diese Frage scheint ihm einstweilen noch nicht mög- lich, doch habe die Aneas-Sage, ganz ab- gesehen von ihrem höheren Alter, gegen- über derjenigen von Romulus und Remus auf Grund der neuesten archäologischen Erkenntnisse größere Wahrscheinlichkeit ge- wonnen. Als Roms Gruß an die Olympiateilnehmer aus aller Welt wurde am Haupteingang des Olym- pischen Dorfes in Rom eine bronzene Kopie der berühmten kapitolini- schen Wölfin mit den le- gendären Zwillingen Ro- mulus und Remus aufge- stellt. dpa-Bild Indirekt deutet in diese Richtung auch die Religion der Urrömer, die sich aus den Grabfunden erschließen läßt. Die aus einem Unrechtsakt hervorgehende Gründung Roms erscheint ziemlich unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, daß die Kulturbringer red- lich und rechtlich denkende Männer und bereits jene„religiosissimi mortalium“(die Religiösesten unter den Sterblichen) waren, als die sich die Römer immer mit Stolz be- zeichneten oder bezeichnen ließen. Die in den Gräbern gefundenen Tonstatuetten in ihren vier verschiedenen Haltungen sind nämlich nichts anderes als Menschen, die beten, sühnen, ihre Schuld bekennen, opfern oder Wasser für eine kultische Reinigung herbeibringen. In den Statuetten wurden die kultischen Handlungen im Bild fixiert, und man verlieh ihnen über den Tod hin- aus Bestand. Auch alle anderen Grabbei- gaben weisen auf das Opfer hin. Die seltsamen Hausurnen nun hält man heute für Nachbildungen der damaligen Kultbauten. Darauf weisen die Dachzierate hin: in Kreta waren die von den Stier- opfern stammenden Hörnerpaare zum Sym- bol des Heiligen schlechthin geworden, und die Vögel, die in den Gräbern Kretas und Roms eine besondere Rolle spielten, galten als Mittler zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre, als Symbole für die Epiphanie der Gottheit. Heute noch gibt es in Rom die Reste eines Tempels, der wegen seines runden Grundrisses ganz aus dem Rahmen der übrigen Tempel fällt. Es ist der Tempel der Vesta. Auch waren die vestalischen Jung- krauen die einzigen weiblichen Vertreter im römischen Priestertum. Dieser Vesta- tempel wurde, wie man weiß. erst spät aus Stein gebaut, nachdem seine hölzernen Vor- gänger durch das ewige Feuer, das in ihflen brannte, immer wieder vernichtet worden waren. Wie aber sahen sie aus? Genau wie die Heiligtümer der Urrömer im zehn- ten vorchristlichen Jahrhundert— genau wie die Hausurnen, ins Große übersetzt: rund, aus Holz, mit einem Strohdach, das von Hörnern und Vogelköpfen geziert war. und hinter der rechteckigen Tür brannte das Feuer, in dem man das göttliche Nu- men verehrte. Nicht umsonst hat Vesta, die älteste Göttin, den anthropomorphen Ten- denzen der späten Römerzeit am besten zu widerstehen vermocht. Dietrich Hans Teuffen n Wetterbericht mitgeteilt von der Wetterwarte Mannheim Uebersicht: Eine Randstörung des nord- ostatlantischen Tiefs ist zur südlichen Nord- see gezogen. An ihrer Rückseite wird heute kühle Meeresluft unseren Raum erfassen und auch morgen wetterbestimmend blei- ben. Später ist wieder Beruhigung zu er- warten. Aussichten bis Freitagabend: Heute wechselnde, zeitweise starke Bewölkung, schauerartige, anfangs gewittrige Regen fälle. Noch schwül. Höchsttemperaturen 23 bis 25 Grad. In der kommenden Nacht und am Freitag wolkig, mit einzelnen Auflok- kerungen. Sonnenaufgang: 5.31 Uhr. Sonnenuntergang: 19.24 Uhr. Vorhersoge Karte f. 5 för 28.8. 80- Uhr. 0 7 8 13 0 esche 89 75 25* eb tondon, 55 5 potis 7 7 Monpheim) e wing tit 0 Nordwind O gt wolkenlos 10 Km/h 20 K min heſter nealb bedeckt Send-O Westen 3O u min 40 Um n wolkig bedeckt VaARM FRONT KALTFRON e Soden i cer Hene AAA oK NLUSoN — warme 2 kalte Luftströmung Schauer T Gewitter Regen = Nebel 9 Niesein * Schnee NN Nieclerschlagsgebiet Luftoruck in Milſtbar, Temp. ia C Grad H noch- T rietdruelgebiet Pegelstand vom 24. August Rhein: Maxau 600(21): Mannheim 485 (29); Worms 400(24%): Kaub 357(12). Biblische Stadt wird ausgegraben Der Samariter-Stadt„Sichem“ aus dem Alten Testament, die noch immer unbekannte Schätze birgt, ist eine von Amerikanern fmanzierte Expedition mit 30 Wissenschaft- lern aus aller Welt auf der Spur. Die alte Stadt Sichem, auf Hebräisch Schechem ge- nannt, lag in der Nähe der heutigen Stadt Nabulus in Nord-West- Jordanien. Sie wurde im Jahre 129 vor Christus zerstört. Die ersten Ausgrabungen an diesem Ort wurden vor allem von deutschen Archäologen gemacht. Wie der Direktor des ärchologischen Am- tes Jordaniens Dr. Awni Dajani bekanntgab, hat die jetzige Expedition vorgeschichtliche Siedlungen, Befestigungen, Tempel, Paläste entdeckt. Man stellte fest, daß Sichem um 1750 vor Christus eine zivilisierte Stadt mit Stadtmauern, einem Palast und gepflasterten Straßen war Um 1650 wurde dann ein möch- tiger Tempel errichtet, der das Stadthild be- herrschte, als Abraham und Jakob sie be- suchten. Hier wurde Abimelech Buch r Richter) zum König gekrönt. An den Mauern dieses Tempels soll man noch heute Spuren der Rache Abimelechs gegen sein Volk sehen, als es sich gegen ihn empörte. Die genauen Ergebnisse dieser Expedi- tion, die unter der Leitung von Prof. George Ernest Wright von der Harvard-Universität steht, sollen im Sommer 1962 veröffentlicht werden. Wie Kinder über andere Völker denken Gefährliche nationale Stereotypien/ Ein Forschungsauftrag der UNESCO Französische Kinder stellen sich die USA als das Land der Wolkenkratzer, der Neger und der Jazzmusik vor, während sie die Deutschen als diszipliniert und als Welter- oberer betrachten. Amerikanische Kinder meinen, daß die Russen eine andere Seele und keine Freiheit haben. Für das japani- sche Kind sind Sputniks das hervortretende Charakteristikum des russischen Volkes. Deutschen Kindern imponieren besonders Straßenkreuzer, höherer Lebensstandard und Kaugummi, wenn sie gefragt werden, welches Bild sie sich über den Amerikaner machen. Solche und ähnliche nicht gerade immer schmeichelhafte und meistens durchaus un- zutreffende Antworten gaben sechs- bis vier zehnjährige Kinder von elf Nationen, als man sie interviewte. Vor vier Jahren wurde eine internationale Forschergemein- schaft der UNEsco beauftragt, zu erfor- schen, was Kinder über sich und andere Nationen denken. Die sehr aufschlußreichen Argebnisse wurden kürzlich veröffentlicht. Diese Aktion, die mehr als dreitausend Kinder aus den USA, Brasilien, Südafrika, Frankreich, dem Libanon, aus Japan, Berlin, der Türkei und aus Israel und Kanada er- faßte, ist deshalb so bedeutsam, weil sich in den Anschauungen der befragten Kinder Ansichten, Meinungen und Vorurteile der Erwachsenen widerspiegeln, was sich Wie- derum darauf auswirkt, ob sich die Völker untereinander verstehen oder mißverstehen. Alle noch so sachlich oder leidenschaftlich unternommenen Bemühungen, einander näher zu kommen, müssen fehlschlagen, wenn das Bild, das wir und unsere Kinder . sich von anderen Nationen machen, durch Vorurteile, Ressentiments, unkontrollierbare Affekte verzerrt wird. Auf die weitere Frage„Was bist Du?“, die ja viele Möglichkeiten offenläßt, sie zu beantworten, reagierten die Kinder tatsäch- lich recht unterschiedlich. So erwähnte keines der israelitischen Kinder sein Ge- schlecht, was jedoch bei Kindern anderer Nationen des öfteren vorkam. Von den zehnjährigen japanischen und afrikanischen Kindern gab keines an, daß es Schüler Sei, Was wiederum die amerikanischen Kinder am häufigsten taten. Die sechsjährigen Li- banesen und Israeliten nannten häufig ihre nationale Zugehörigkeit, woraus man schlie- Ben könnte, daß die Nationalität diesen Völ- kern besonders wichtig ist. Mit einem„reli- giösen Bekenntnis“ reagierten interessanter- weise die Schüler und Schülerinnen aus dem vorderen Orient. Eine andere Frage zielte darauf ab, ähn- liche und unähnliche Eigenschaften zwischen sich und den Kindern anderer Völker fest- zustellen. Viele der sechsjährigen Bantu- negerkinder meinten, daß sie den„Weißen“ undhnlich seien. Als charakteristisches Merk- mal, ob man sich„ähnlich“ oder„unähnlich“ sei, wurden im allgemeinen Hautfarbe, Sprache und politische Situation genannt. Japanische und amerikanische Kinder wer- den sozusagen immer ähnlicher, je älter sie Waren, als sie befragt wurden.„Die meisten Kinder der anderen Nationen sind uns ähnlich“, eine diesem Sinn entsprechende Antwort fanden auffallend viele israeli- tische Kinder. Bezeichnenderweise fanden die amerikanischen Kinder, daß ihre Nation der russischen Nation nur wenig ähnlich sei. Ueber Lebensgewohnheiten äußerten sich zum Beispiel neunzehn Prozent der franzö- sischen, aber nur acht Prozent der gleich- altrigen deutschen Kinder; alles, was mit dem Essen zusammenhängt, scheint bei den französischen Kindern mehr Gewicht zu be- sitzen als bei den deutschen, während sich die deutschen Kinder auffallend oft über den Lebensstandard äußern(25 Prozent) ge- genüber nur fünfzehn Prozent der franzö- sischen Kinder. Was denken die Sechs- bis Vierzehn- jährigen über sich selbst? Die amerikani- schen, französischen und deutschen Kinder erwähnen oft, daß sie fleißig und arbeitsam wären; darüber hinaus beanspruchen die amerikanischen und deutschen Schüler und Schülerinnen Bildung und Intelligenz für sich, während die USA-Kinder sich noch als lässig in Kleidung und Benehmen charakte- Europäer Europäisches Forum in Alpbach Die 16. Internationalen Hochschulwochen des Europäischen Forums Alpbach wurden am 21. August vom österreichischen Unter- richtsminister Dr. Drimmel eröffnete. Vor mehreren hundert Wissenschaftlern und Studenten aus 20 Ländern sagte der Mini- ster, man habe zum Generalthema der Hoch- schulwochen 1960„Sprache und Welt“ ge- wählt, weil dem Gebrauch der Sprache in einer Zeit, in der das Gespräch nur selten über den Bereich der Schulen, Weltanschau- ungen und nationalen Denkweisen hinaus- gehe, besondere Bedeutung zukomme. Als gefährlich bezeichnete es der Minister, daß heute an die Stelle des Dialogs der Aus- tausch von vorfabrizierten klischierten Dog- risieren. Japanische Kinder sagen oft, daß sie klein wären, und man kann dies dahin- gehend interpretieren, daß der Japaner un- ter dem kleinen Wuchs leidet. Viele vier- zehnjährige Deutsche beleuchten die Ver- gangenheit als Volk kritisch. Als Kuriosum fiel den auswertenden Wissenschaftlern auf, daß hinsichtlich der Frage nach dem eigenen und dem„anderen“ Bild die deutschen Kinder am redseligsten waren und die französischen Altersgenossen um das Vierfache übertrafen. Die sorgfäl- tig ausgewerteten Untersuchungsergebnisse lassen unschwer erkennen, wie gefährlich manche nationale Stereotypien bei Kindern und damit auch bei Erwachsenen sein kön- nen, denn sie hemmen zweifellos in erheb- lichem Maße das Fremdenverständnis und versperren damit den klaren und geordne- ten Weg zur anderen Nation. Siegfried Stark am Werk menideologien trete. Der Rektor der Inns- brucker Universität regte an, ein fachwissen- schaftliches europäisches Wörterbuch heraus- zugeben. Mit diesem Hilfsmittel könnte man zu einer Vereinheitlichung der wissenschaft- lichen Terminologie gelangen. Wissenschaft- ler aus vielen Ländern werden in den näch- sten drei Wochen in zwölf Arbeitskreisen zu dem Thema„Sprache und Welt“ Stellung nehmen. Stabile Verbraucherpreise In den Monaten Januar bis Mai 1960 haben sich— nach einer Statistik des Inter- nationalen Arbeitsamtes in Genf die durchschnittlichen Verbraucherpreise in Eu- ropa im allgemeinen kaum geändert. In der Bundesrepublik blieben sie mit 114 Index- punkten(1953= 100) stebil, ebenso in Frankreich(133), Italien(115), Spanien(159) und Schweden(124). Geringfügige Steige- rungen ergaben sich in Finnland, Griechen- land, den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz und England. In Luxemburg und in Portugal sanken die Verbraucherpreise um eine Kleinigkeit. Afrikanisches Bekenntnis Der Ministerpräsident der Niger-Repu- blik, Hamani Diori, der auch schon wieder- holt in Deutschland war, erklärte kürzlich im Zusammenhang mit der Unabhängigkeit seines Landes:„Nach unserer Zulassung zur UNO ist es unser Ziel, mit Frankreich eine große Gemeinschaft, auf die wir stolz sein werden, zu bilden. Unser zweites Ziel heißt: Mit Europa ein Eurafrika zu bilden, das so- wohl den Europäern wie den Afrikanern das Glück bringen wird.“ Dieses eurafrikani- sche Bekenntnis des schwarzen Erdteiles kann und soll durchaus ernst genommen werden. Marktforschung Im Anschluß an die im Juni letzten Jahres in Paris abgehaltene Sachverstän- digen-Konferenz hat jetzt der Europaische Wirtschaftsrat(OEEC) eine 142 Seiten starke Broschüre veröffentlicht über das Studium der europäischen Märkte. Sie ent- hält drei Berichte, und zwar über die Markt- forschungsmethoden in Europa von Profes- sor Dr. Kapferer aus Hamburg, über den zusätzlichen europäischen Informationsbe- darf von dem Direktor des französischen Simca-RKonzerns, Pigozzi, sowie über einen Marktforschungsmusterfall von einem fran- zösischen handelstechnischen Ingenieur. Der zweite Teil ist einem Bericht über die Ar- beiten der Konferenz gewidmet sowie ihren Empfehlungen. Seite 4 MANNHEIMER MORGEN MANUREIMER LOKAL NACHRICHTEN Donnerstag, 25. August 1960/ Nr. 196 Von Isfahan nach Ilvesheim Blinder Perser wählt schweren Weg Einjährige Zwischenstation in der Staatlichen Blindenschule/ Schah-Mohammedi will Missionar werden In der Bibliothex der Staatlichen Blindenschule in llveskeim sitzt ein junger Mann im eleganten Sommeranzug, das tasten Über ein Buch schwarze dessen Seiten mit merkwürdigen Formen und 2 Seine Hände ichen nach Haar sorgfältig geordnet. einem geheimen Sinn übersät sind. In gepflegtem, feklerlosem Deutsch liest er einen Artikel aus Readers Digest, Ausgabe: Blindenschrift. Es ist Abbas Schak-Mokammedi „ zweiundzwanzig Jahre alt. Seit Oktober 1959 Gast der Staatlichen Blindenschule, ge- hürtiger Iraner— Angehöriger eines Landes also, über dessen Kaiser und Eækaiserin seit mehreren Jahren dae Titelspalten gewisser deutscker Wochen zeitschriften mit balkengrogen Ueberschriften berichten. Nicht wenige seiner Landsleute sind in den letzten Jahren in die Bundesrepublit gekommen. Schak-Mohammedi aber, in frükester Kindheit vollständig erblindet, verfolgt einen besonderen Zweck: „Meine Blindheit führte mich schon früh aus meinem Elternhaus in eine christliche Anstalt, in der ich geschult und gegen den Willen meiner Familie auf meinen langjährigen Wunsch hin getauft wurde. Hier in Ilvesheim wird mir nun die Möglichkeit geboten, mick im Deut- schen zu verbessern und für eine Spezialausbildung in einem Schweizer Missions- seminar vorzubereiten.“ Abbas Schak-Mohammedi will als evangelischer Missionar in seine Heimat zurückkehren. „Man hört und spricht in Deutschland viel über meine Heimat und ihre inneren Verhält- nisse“, sagt Schah-Mohammedi, 8 viele Blicke sich aber auch hinüberrichten nach dem früheren Persien— in die einsamen und abgelegenen Dörfer unserer Gebirge wird nur sten ein Europäer vordringen.“ Ihre Bewohner sind Hirten und Bauern, die Wie Leibeigene einem reichen Grundbesitzer angehören.„Er ist meist der Herr über viele Dörfer. Zur Erntezeit erscheint er und holt sich seinen Anteil, der meist aus der Hälfte aller eingebrachten Güter besteht. In trocke- Herr Ur, sagt an Mit dem Hackebeilchen in den„Krieg“ Trauer herrscht in den Hallen der„MM“ Redaletion. Nimmermehr werden wir des An- blicks der Niagara-Fälle oder der kanadischen Seen teilhaftig werden, von den Prospekten der Städte Toronto und Vancouver ganz zu schweigen. Drei Jakre lang schrieb uns Alfred Spriestersbach aus Toronto. Täglich kamen drei Ansicktskarten, manchmal vier. Die Nla- gara-Fälle haben wir mittlerweise kiloweise. Diese fruchtbare Tätigkeit— immerhin haben Wir jetzt einige klare Vorstellungen vom fer- nen Kanada— unterbrach Alfred Spriesters- back vor einigen Wochen. Was dann kam, lasen wir gestern im Polizeibericht: „Von der Polizei wurde ein 3Ijdhriger Mann festgehalten, der offensichtlich unter geistigen Störungen leidet. Er war am 13. August mit einem Dampfer von Kanada über Rotterdam ins Bundesgebiet gekommen. Wie sich heraus- stellte, lebte er in dem Wahn, daß in Europa noch Krieg sei. Er wollte zu diesem Zweck nach Saarbrücken fahren, um sich aktiv am Kampf zu beteiligen. In seinem spärlichen Reisegepack hatte er ein eigens dafür ange- schafftes Handbeil verstaut.“ Sowas hätten wir eigentlich ahnen kön- nen. In den ersten Monaten unserer einseiti- gen Korrespondenz bekamen wir der Reihe nach alle Postłartenschönheiten Kanadas vor- gestellt. Auf der Rückseite aber hieß es ste- reotyp: „Wir fliegen, wir fliegen, wir fliegen, Sibi rien.“ Ende 19358 blieben die Karten mit der Sibirien- Werbung aus. Dafur erschien Sprie- stersbach in Mannheim und wollte mit einer selbstgebastelten„Bombe“ eine französische Militäreinkeit in die Luft sprengen. Als er die Militareinkeit nicht fand, Hñeferte er die Bombe brav bei der Polizei ab und überdachte zu- nächst einmal seine weitere Kriegführung im idyllischen Weinstädtchen Wiesloch. 8 Von dort nach Kanadd zurückgekehrt, schrieb Spriestersbach, der sich selbst geheim- nisvoll„Ur“ nennt, Gedichte. „Herr Ur, ok sagt uns, bitte sehr, Wann geht die Reise über's Meer?“ Wir entnahmen diesen Zeilen, daß Sprie- stersbach sich wieder zur Reise rüste. Und am nächsten Tag kieß es: „Sieh doch die Uniformen an, so präũchtig, alles wohlgetan. Sie kommen aus den fernsten Landen und strecken uns mit schwersten Banden.“ Im Juni dichtete der Postkartenlieferant aus Toronto: 5 „Sturmentbrannt das Schißf jetzt fährt, Wog' auf Woge abgewehrt. Bricht der Wellen schuum'ger Kamm: Unser Bord ein fester Damm.“ Wir nehmen an, daß er— als er diese Zei- len niederschrieb— bereits für den Dampfer gebucht hatte. Die Reise kostete ihn ubrigens 223 Dollar. Und jetet sitt er hier— und wir sitzen auf den kanadischen Postkarten und Prospekten fest. Immerhin, die haben wir. Aber Sprie- stersbach hat nicht mal mehr sein Hackebeil- Filmen kinderleicht! Agfa-vavex 38 nur 169. Agfa-NaVvex 88 J mit gekupp. Bel.-Messer nur 225. Bequeme Teilzahlung Kameratausch Gefilmter Urlaub wundervoll! Mannneims großes dpezlalhaus 97 5, Planken, ſel. 268 44/45 chen. Was soll geschehen? Er wird wieder in das idyllische Weinstädtchen übersiedeln und dort seine weitere Kriegführung überdenken. Schließlicn hat man ihm bei der Polizei ver- sichert, daß bei Saarbrücken längst nicht mehr gegen die Frangosen gekämpft wird. Wir aber fassen uns in Geduld und warten darauf, daß wieder einmal Post aus Kanada kommt Spriestersbach, ein gebürtiger Mann- heimer, der 1935 nach Kanada ausgewandert ist, wird bestimmt wieder zurückkehren, wie der als Angestellter in der Hollerith- Abteilung seiner Transport- Gesellschaft arbeiten(Wo- chenverdienst 57 Dollar). Und dann wird er vielleicht auch wieder schreiben. Vielleicht in Prosa D. Pr. nen Jahren bleibt dann oft nur ein kleiner Rest.“ Nach der Ernte, wenn die Felder für das kommende Frühjahr wieder eingesät sind, sieht sich der iranische Bauer nach anderer Arbeitsmöglichkeit um.„Er schultert seinen Spaten und zeigt sich damit in der Stadt.“ Dort findet er dann oft Beschäftigung als Hilfskraft beim Ausbessern der leichtge- bauten Häuser, an denen die winterlichen Regengüsse immer große Schäden anrichten. „Im März ziehen die Männer wieder in ihre Heimat zurück, um die Güter des Arbab (Gutsherren) zu bestellen.“ Der vom Arbab eingesetzte Kat-Choda(zau deutsch: Gott des Ortes) hat die Pflicht, sich um den Gesundheitszustand der einzelnen Familien und um den Frieden des Dorfes zu kümmern.„Er sorgt zur rechten Zeit dafür“, erzählt Schah-Mohammedi,„daß die dem Arbab zustehenden Anteile eingesammelt werden.“ Armut und Not sind in iranischen Dörfern keine Seltenheit.„Aber unser Schah en Schah Mohammed Resa Pahlewi geht mit bestem Beispiel voran: Riesige Flächen seiner Besitzungen hat er bereits abgegeben. um vielen Bauern die Gründung einer eigenen Existenz zu ermöglichen.“ Die Staatsreligion ist seit 651 nach Christi Geburt der Islam. Die Lehre Zarathustras wurde damit fast vollständig ausgelöscht. Nur wenige seiner Anhänger sind heute noch im Iran wohnhaft, weit über das ganze Land verstreut.„Die Stätten ihrer Anbetung sind längst Ruinen geworden“. Die Bevölkerung von Iran und Pakistan ist schiitisch, alle übrigen Mohammedaner sind Sunniten, Die seit Jahrzehnten unternommenen Versuche amerikanischer, englischer, französischer und deutscher Missions gesellschaften, über die ärztliche Mission das Christentum zu ver- breiten, stoßen fast ständig auf heimlichen oder öffentlichen Widerstand.„Es ist oft ge- fährlich für einen ausländischen Missionar“, sagt Schah-Mohammedi,„wenn er sich mit seiner Botschaft aus der Stadt hinaus in ab- Bliel auf die Quatsch mit Ambitionen: Planken(Gr. H.):„Kriminaltango“ Der gleichnamige Schlager, der seit Wo- chen aus den Lautsprechern westdeutscher Rundfunkanstalten erschallt, hat endlich sein Film-Kind gefunden: Der„Kriminal- tango“ gab ein abendfüllendes Komödian- ten-Stöffchen ab, dessen sich Regisseur Geza von Cziffra mit kassensicherem, jedoch am- bitionösem Quatsch-Rezept bemächtigte. Er verpflichtete als trällernde Hauptfigur den gelenkigen Playboy Peter Alexander, ein wirksames Gaunertrio von Format, sowie zelluloidbekannte Lustspieler der teutschen Klamotte und ein paar gängige Melodien, die in der Kölner Musikfabrik Heinz Gietz Kurt Feltz zuvor erfolgreich getestet wor- den waren. Es fallen: Peter Alexander vom Gaul, ins Wasser und(singend) auf schwellende Polster; ein Stapel Teller auf den Küchen- boden; eine blonde Jungfrau in Verliebt- heit, ein reicher Großindustrieller in Er- staunen, ein Ganove in Ohnmacht und alle in die helfenden Hände der Polizei. Es überfallen: Drei Gangster ein alleinstehen- des Haus; ein Gentlemen eine kleine Lady: eine große Lady einen steckbrieflich ge- suchten Einbrecher und den Zuschauer eine Menge Dinge, die er schon sehr oft ge- sehen hat. Es gefallen: Kabarettistisch an- mutende Szenen zu erfolgreichen und gut gelegene Dörfer begibt. Die Ungebildeten sehen in ihm den kultisch unreinen Kafär', die Gebildeten aber, die den Koran kennen, betrachten ihn als Gegner und bekämpfen n Schah-Mohammedi, der einer islamischen Priester familie entstammt und selbst „Molla“(Priester) werden sollte, weiß um die großen Widerstände, die dem Christen- tum von den geistlichen Führern des Islams im Namen Allahs entgegengebracht werden. „Die innere Armut meiner mohammedani- schen Landsleute ist so groß wie die Außere.“ Er hat nur den einen Wunsch: Ihnen später einmal als Christ helfen zu können. Schah- Mohammedi nennt diesen Entschluß selbst „einen kühnen Gedanken“, den er lange heimlich mit sich herumgetragen habe.„Vor allem war mir völlig unklar, wer die not- wendige Ausbildung finanzieren sollte.“ Seine gute Deutschschulung gestattete ihm zunächst, in seiner Heimatstadt Isfahan Studenten in Deutsch zu unterrichten. Dann kam plötzlich die unverhoffte Wendung: Missionarin Anna Jung, die als Schwester der Christoffel-Blindenmission im Orient weilte und bei der Taufe Schah-Mohamme- dis auf den Namen Johannes die Patenschaft übernommen hatte, konnte ihr Patenkind an ihren neuen Wirkort in der Staatlichen Blin- denschule in Ilvesheim nachkommen lassen. Für ein Jahr.„Ich war natürlich selig“, er- zählt Schah-Mohammedi,„wenn nun auch erst die Schwierigkeiten begannen“. Fünf Wochen kämpfte er nach seiner Schilderung „in größter Sommerhitze in Teheran um die Reisepapiere— allein und unter vielen Ent- behrungen“. Ein Blinder allein in einer fremden Stadt. Dann begab er sich auf den beschwerlichen Landweg nach Deutschland. „Zu einer Flugkarte reichte mein Geld nicht.“ Mittlerweile hat Schah-Mohammedi außer der arabischen Blinden- Kurzschrift die deut- sche Blindenschrift fehlerfrei erlernt. Der Punktschrift-Bogenmaschine und der Steno- graflermaschine bedient er sich mit der glei- chen Fingerfertigkeit und Behendigkeit, wie ein Sehender das Zehnfingersystem im Ma- schinenschreiben beherrscht— das er eben- falls mit einer bewunderungswürdigen Sil- benzahl meistert. Dieser Tage hat er nun die Blindenschule verlassen, um am Missions- seminar St. Chrischona in der Schweiz sein Studium zu beginnen. Mindestdauer: acht Semester. Daß ich nach meiner Rückkehr in meine Heimat keine leichte Arbeit antreffen werde“, sagt Schah-Mohammedi,„ist mir jetzt schon bewußt. Doch hoffe ich, als Ein- heimischer ein Amt übernehmen zu können, das einem ausländischen Missionar nicht möglich ist“. Aber bis dahin werden noch einige Jahre vergehen K 5 Leinwand instrumentierten Sing-Sangs; der groß- artige Boy Gobert, das bewährte Team Günther Lüders, Peter Carsten, Fritz Mu- liar, Margarete Haagen, Rudolf Vogel und Susi Nicoletti; einige gute Ideen und eine aufgelockerte Regie, die aus dem bösen Spiel einen guten Verkauf(mit Erfolg) her- auszuholen versucht. HhwW b Zweizentnermann recherchiert: Palast:„Der Dicke von Scotland Vard““ Bis endlich in dunklen Kaffee-Lagerhal- len hohle Pistolenserenaden erklingen- zum Endkampf zwischen Gut und Böse, vergeht eine lange Zeit routinemäßigen Recherchie- rens, die auch unverbesserlichen Romanti- kern die Nüchternheit des Kriminalisten- berufes unter die Nase reibt. Es fahndet am Zuckerhut, am Tiber, im Schatten des Eiffel turms und in Bondoner Slums unermüdlich jener außerordentlich wohlgenährte Gang- sterschreck, der diesem durch und durch konventionellen Krimi zu seinem originellen Titel verhalf. Vom jungen Herstellungsda- tum des Films zeugt lediglich der Düsenan- trieb einer Verkehrsmaschine. Corpus Delicti ist Falschgeld; daraus resultierend: Mord. Angenehm berührt die Bierruhe des Dicken, auch mit Leukoplast-verklebter Gesichts- partie. Dennoch werden häufige Kinobesu- cher ein Gähnen nicht unterdrücken können. 0 Li. wee, ——ů— Schah-Mohammedi will als Missionar in seine Heimat zurückkehren Bild: Bohnert& Neusch Aus dem Polizeibericht: Todessprung auf die Straße a us dem vierten Stockwerk Eine alleinstehende 69jährige Frau sprang in der Nacht zum Mittwoch aus einem Fen- ster ihrer im vierten Stock gelegenen Woh- nung in der Jungbuschstraße auf die Straße; sie blieb regungslos auf dem Gehweg liegen. Die schweren Verletzungen, die sich die alte Frau zugezogen hatte, führten noch auf dem Transport ins Krankenhaus zu ihrem Tod. Vermutlich hat sie Selbstmord begangen; eine Krankheit dürfte der Grund für den Verzweiflungsschritt gewesen sein. Zwei jugendliche Ausreißer Bei der Mannheimer Polizei meldete sich freiwillig ein 15jähriger Junge aus Hildes- heim, der am 13. August zu Hause durch- gebrannt war. Der Junge war per Anhalter über Frankfurt, Mannheim, Freiburg, Basel, Luzern, Zürich, Lugano, Como und Mailand bis Bologna gereist, wo er am 17. ankam. Er „sah sich dort um“; als er kein Geld mehr in der Tasche hatte, kehrte er wieder per An- halter nach Deutschland zurück. In Mann- heim schließlich überwand ihn der Hunger; er wußte nicht mehr weiter und ging zur Polizei. Seine Angehörigen holten den Aus- reiger ab.— Ein weiterer, 14jähriger Junge, den das Fernweh überkommen hatte, wurde im Mannheimer Hauptbahnhof aufgegriffen. Er stammte aus Linz in Oesterreich und war von zu Hause weggelaufen. Der junge Oster- reicher wurde auf Kosten seiner Eltern von einem Beauftragten des Stadtjugendamtes in seine Heimat zurückgebracht. Beim Abbiegen zusammengestoßen Wegen Mißachtung der Vorfahrtsregeln stieg in der Rollbühlstraße ein amerikani- scher Personenwagen, der nach links ab- biegen wollte, gegen einen entgegenkommen- den deutschen Pkw. Bei dem heftigen Zu- sammenstoß wurden beide Fahrer und eine mitfahrende Person nur leicht verletzt. Da- An einem gordischen Verkehrsknoten wird herumgeschnippelt: Stop für viele Linksabbieger am Paradeplatz Zunächst wird nur einer von vier Verkehrsströmen abgeschnitten/ Gründliche Lösung ist dringlich Eine sommerliche Ueberraschung bietet die Abteilung III(Verkehr) des Polizei- präsidiums. Amtmann Claus hat sie sich ausgedacht, ehe er, in Urlaub fuhr. Seine Anordnung lautet:„Das Linksabbiegen aus den Planken(vom Wasserturm kom- mench in die Breite Straße(in Richtung Schloß) wird ab 1. September untersagt.“ Bis dahin werden also die Schilderaufsteller— geschäftig wie die Heinzelmänn- chen— ein rundes blaues Gebotsschild aufstellen müssen, auf dem ein weißer Pfeil nur noch das Geradeausfahren und Rechtsabbiegen gestattet. Die weißen Pfeile auf einer der beiden Aufstellspuren vor dem Kaufhaus Anker werden ge- löscht werden. Mannheimer Autofahrer werden sich neue Fahrtrouten ausdenken müssen. Zum Beispiel: Wer vom Wasserturm her kommend über den Paradeplatz nach Ludwigshafen möchte, wird in Zukunft gut daran tun, geradeaus bis zum Ring zu fahren und erst von dort die Parkringauffahrt der Rheinbrücke ansteuern. Das ist eine glatte Strecke und dürfte kaum ein Umweg sein. 1 Schwieriger wird es schon, wenn ein vom Wasserturm her kommender Kraftfahrer aus den Planken in die Breite Straße(Richtung Schloß) möchte, um— sagen wir der Indu- strie- und Handelskammer einen Besuch ab- zustatten. Er muß den Paradeplatz gerade- aus überqueren und dann ein Quadrat wei- ter zwischen D 1 und D 2(Brenninkmeyer und Möbel-Mann) links einbiegen. So stößt er auf die ebenfalls recht verkehrsreiche Ein- bahnstraße und erreicht zwischen DI und C1 (Kling und Echterbecker) wieder die Breite Straße. Dort muß er zunächst vor einem Stop-Schild anhalten, ehe er in den Haupt- verkehrsstrom hineinschlüpfen darf. Die Verkehrsabteilung begründet ihre Anordnung wie folgt: Die Zunahme des innerstädtischen Verkehrs wirkt sich auch bei der Verkehrsabwicklung am Paradeplatz ungünstig aus. Es fehlen vor allem die Auf- stellspuren für Linksabbieger. Dadurch wird der Geradeausverkehr sehr häufig blockiert. Dies trifft insbesondere auf den Verkehr Planken/ Breite Straße zu. Bei der jetzigen baulichen Gestaltung des Paradeplatzes ist eine andere Verkehrsab wicklung mittels einer Signalanlage nicht möglich.“ Von vier Linksabbieger- Strömen wird also zunächst einer weggenommen, Möglich sind 1. Planken(Vom Wasserturm kommend) in die Breite Straße sum Schloß) und 2. Planken(vom Rathaus E 5 kommend) in die Breite Straße(in Richtung Kurpfalzprücke), 3. Breite Straße(vom Schloß kommend) in die Planken(in Richtung Rathaus E 5) und Breite Straße(on der Kurpfalzbrücke kommend) in die Planken(in Richtung Wasserturm). Im letzteren Fall gehört auch die Straßenbahn zu den Linksabbiegern. Die Kreuzung am Paradeplatz ist zweifel- los der heikelste Punkt des innerstädtischen Verkehrs. Dieser gordische Knoten müßte durch eine großzügige Entscheidung entzwei- gehackt werden. Die jetzige Maßnahme, die sich gegen den am meisten hinderlichen Linksabbieger-Strom richtet, schnippelt nur ein wenig daran herum. Am Paradeplatz wird der Verkehr dadurch vielleicht ein wenig flüssiger, dafür werden aber die Kraftfahrer noch mehr als bisher dem Verkehrs-Irr- garten unserer Einbahnstraßen-Quadratur ausgeliefert. Unser Radikal- Vorschlag deshalb: Auf jeg- lichen Linksabbieger-Verkehr verzichten, die Straßenbahn aus den Planken nehmen, den gewonnenen Platz zum Schrägparken aus- nutzen und die Planken zu einer Binnen- Einkaufsstraße werden lassen. Den fliegen- den Verkehr müßte man auf Kunststraßge(in Richtung Wasserturm) und auf Freßgasse(in Richtung Friedrichsring) verlagern. Voraus- setzung dafür ist natürlich die durchgehende Verbreiterung dieser Straßen von Ring zu Ring. Das ist gewiß keine Lösung, die von heute auf morgen realisiert werden kann, Sie müßte jedoch sehr energisch und zielstrebig angesteuert werden, Am Horizont zeichnet sich nämlich noch ein anderer Aspekt ab: Die Nordbrücke, für deren beschleunigten Bau sich die Städte Mannheim und Ludwigshafen einsetzen, soll an der Rheinstraße auf die Planken münden. Wenn bis dahin keine gründliche Lösung vorbereitet ist, wird das Chaos vollkommen sein. Mac gegen entstand ein Sachschaden von zusam- men ungefähr 7 000 Mark. Kind lief gegen Lastwagen Auf der Dürerstraße in Neuostheim wollte ein sechsjähriges Mädchen noch vor einem Lastwagen die Fahrbahn überqueren. Dabei lief das Kind gegen das Fahrzeug. Es wurde erheblich verletzt: Fontalzusammenstoß Vier Schwerverletzte Schwere Verletzungen erlitt gestern ge- gen 18 Uhr eine 34 Jahre alte Einwohnerin von Kirrlach, als sie während der Fahrt nach Karlsruhe auf der Autobahn zwischen der Schwetzinger Ausfahrt und der Bruch- häuser Brücke mit ihrem Personenwagen aus noch nicht geklärter Ursache auf dlie Gegenfahrbahn geriet und dort mit einem Bielefelder Pkw frontal zusammenstieß. Das Kirrlacher Fahrzeug wurde total zerstört, die Einzelteile lagen bis zu 300 Meter auf der Fahrbahn und in angrenzenden Aeckern verstreut. Die Kirrlacher Fahrerin wurde bei dem Zusammenprall auf die Straße ge- schleudert. Der 39 jährige Fahrer des Biele- felder Wagens trug lebensgefährliche Ver- letzungen davon. Er wurde am Unfallort im Klinomobil der Heidelberger chirurgischen Universitätsklinik operiert. Auch seine 41 jährige Frau und die elf Jahre alte Tochter wurden schwer verletzt. Nie. Heimlich still und leise: Gartenbauer zogen um von K3 nach D 7 Gewissermaßen in aller Stille ist die An- zahl der Gebäude, in denen sich städtische Aemter befinden, in jüngster Zeit um eines vermehrt worden: Von der Oeffentlichkeit unbemerkt ist das Städtische Gartenbau- amt aus den 16 Zimmern der zwei Etagen in K 3 ausgezogen und hat dafür 14 Zim- mer in einem Privathaus(Besitzer: Fa, Berg), in D 7, 1-4, bezogen. Besucher des Garten- bauamtes erfahren von diesem„heimlichen“ Umzug durch ein kleines Hinweisschild, das am Eingang in K 3 angebracht worden ist. Wie gestern zu erfahren war, hat der Um- zug bereits„in den ersten Augusttagen“ stattgefunden. Inzwischen sind die ehemaligen Garten- bauamt-Dienstzimmer vom Städtischen Tief- bauamt belegt worden, das drei Abteilungen aus K 7 abgezogen und hier untergebracht hat: Die Abteilung Straßenbau, Neubau und Stadtreinigung mit zusammen 26 Angestell- ten und Beamten. Mit diesem Umzug haben die Beschäf- tigten der Stadt in K 7 offenbar etwas Luft bekommen, nachdem sie— wie Tiefbauamt- Beamte wiederholt sagten— bislang wie die„Oelsardinen zusammengepreßt“ waren. Betroffen wurden davon besonders die Tech- niker der Entwurfs-Abteilung, denen der jetzt vorgesehene Ausbau des vierten Ober- geschosses in K 7 weitere Raummöglichkei- ten bieten wird. Nach Beendigung des Aus- baus in K 7, vermutlich im Herbst 1961. sol- len die drei verlegten Dienststellen des Tief- bauamtes in K 7 untergebracht werden Mit dem Umzug des Gartenbauamtes nach D 7 übrigens ist die städtische Verwaltung nunmehr auf 23 Stellen verteilt.. Termine Club„Graf Folke Bernadotte“: 25. August Filmabend—„Olympiade, Wettstreit der Na- tionen“. Gesamtverband der Sowietzonenflüchtlinge/ Vereinigte Landsmannschaften Mitteldeutsch- lands; 25. August, 17.30 bis 1830 Uhr. Rathaus E 5. Zimmer 5, gemeinsame Sprechstunde. Mannheimer Liedertafel: 25. August Treffen i Hillenbrand. Habereckl am Ring“, 8 Mannheimer Fotobund: 25. August, 20 Uhr, Dia-Vortrag:„Tiere sehen Dich an“, Café Rein- hard. Seckenheimer Straße 58. Wir gratulieren! Ludwig Mayer, Mannheim, B 2, 5, wird 80 Jahre alt. 0 „ ˙. Ir. 196 sam- vollte inem Dabei furde n ge- nerin Fahrt schen ruch- vagen die deinem . Das stört, r auf kern vurde e ge- Ziele- Ver- rt im schen 41 ſchter Nie. nach tung 2 ugust Na- linge/ tsch thaus offen ming“, Uhr, Rein- heim, Nr. 196/ Donnerstag, 25. August 1960 MANNHEIMER LOKAL NACHRICHTEN(2) MANNHEIMER MORGEN Seite 3 Arzneifässer werden angezapft: Unter Parkbäumen wächst die Krankenhaus-Apotheke Der Innenausbau schreitet langsam voran, entspricht aber den modernsten Anforderungen Zwischen den hohen Parkbäumen im Städtischen Krankenhaus geht in aller Stille der neue Apothekenbau seiner Vollendung entgegen: ein Werk der Super- lative. Aber es wird nicht nur der modernste, sondern auch der langwierigste Bau seiner Art. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit wir das Modell des 1,2-Millionen- Projekts vorstellten. Im November vorigen Jahres wehte die Richtkrone über dem Y- förmigen Flachbau, aber noch immer arbeiten Handwerker an den komplizierten Installationen. Jeden Tag tauchen neue, unvorhergesehene Probleme auf, die an Ort und Stelle geklärt werden müssen. Der Handwerkermangel tut sein übriges, Trotzdem rechnet Bauleiter Rudolf Schroeder vom Städtischen Hochbauamt damit, daß die Krankenhaus-Apotheker im April nächsten Jahres in die neuen Räume umziehen können. „Der Innenausbau dauert vor allem des- halb so lange, weil jeder Raum einen ande- ren Zweck erfüllt“, erläutert Bauleiter Schroeder auf einem Rundgang. Deshalb könnten auch keine Handwerkerkolonnen eingesetzt werden. Ueberall sind Speziali- sten am Werke. Oberapotheker Dr. Alfred Schmitt, der als künftiger Hausherr an planung maßgeblich beteiligt ist, über wat den Fortgang der Arbeiten an Ort und Stelle. Besonders stolz ist er auf die Anlage zur Herstellung entsalzten Wassers, das in Kunststoffleitungen unter Druck direkt an die Arbeitsplätze herangeführt wird.„Wir haben die Anlage einbauen lassen, noch bevor das neue Apothekengesetz die Ver- wendung entsalzten Wassers erlaubt hat. Jetzt sind wir auf dem neuesten Stand“, er- läutert Dr. Schmitt mit berechtigtem Stolz. Entsalztes Wasser darf jetzt vielfach an Stelle von destilliertem Wasser verwendet werden. Es kostet nur ein Zehntel des kost- spieligen aqua destillata und ist in viel kürzerer Zeit in großen Mengen herstellbar. Auch sonst birgt der Neubau viele inter- Gewappnet für jeden Katastrophenfall THW- Ortsverein Mannheim besteht seit zehn Jahren Der Aufbau des Technischen Hilfs- Werks— einer Organisation uneigennüt- ziger, freiwilliger Helfer für den Ein- satz in Not- und Katastrophenfällen — begann am 22. August 1959. Drei Jahre später, am 25. August 1953, erhielt das THW schließlich durch einen Erlaß des Bun- des- Innenministers seine gesetzliche Grund- lage. Alljährlich geben daher die einzelnen Ortsvereine des THW im„Gründungsmonat“ August Rechenschaft über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr. So auch der Ortsverein Mannheim, der auf ein zehnjähriges Be- stehen zurückblicken kann und mittlerweile über 500 geschulte Helfer zählt, denen ein vorbildlich ausgestatteter Fahrzeug- und Ge- rätepark zur Verfügung steht. Mannheims THW-Helfer hatten auch im letzten Jahr keinen Katastropheneinsatz zu bestehen. Aber in unzähligen Uebungsstun- den bereiteten sie sich wiederum gewissen- haft in Theorie und Praxis auf die vielfäl- tigen Aufgaben vor, die ihnen bei Eintreten eines Ernstfalles bevorstehen können. Ein willkommenes„Uebungsobjekt“ war ihnen dabei ein zum Abbruch überlassenes Fabrik- gebäude auf der Rheinau, an dem sich vor allem die Sprengtrupps unter ihren Spreng- meistern Behringer und Georgi versuchten. Unter anderem galt es einen Schornstein „umzulegen“, der sich durch eine Stahlbeton- Unterkonstruktion(sechs Stützen) als beson- ders schwierige Aufgabe anbot. Wohin gehen wir? Donnerstag, 25. August Filme: Planken Großes Haus:„Kriminal- gango“; Kleines Haus:„Die grüne Stute“; Alster:„Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg: „Sie hassen und sie lieben“; Scala:„Der Schlüs- sel zum Paradies“; Capitol:„Man nannte ihn Kelly“; Alhambra:„Der wahre Jakob“; Uni- versum:„Mi; Royal:„Wilde Katzen“; Kurbel: „Mit blanker Waffe“; Palast:„Der Dicke von Scotland Vard“; Abendstudio im City:„Wenn die Kraniche ziehen“. Zu den vielen ehrlichen Freunden, die sich die opferbereiten Männer des THW durch ihre schon erfolgten selbstlosen Ein- Sätze erwarben, zählen neben Feuerwehr und Rotem Kreuz und verschiedenen Orga- nisationen vor allem auch die Sportler: Ihnen half der Ortsverein schon in vielen Fällen. So auch im letzten Jahr wieder. Diesmal standen die THW-Helfer den Mannheimer Kanuten bei ihrer Regatta bei. Der„Technische Hilfsdienst“ ist— wie die Freiwillige Feuerwehr— ein ehrenamt- licher Dienst für Männer, denen Hilfsbereit- schaft gegenüber dem Nächsten etwas gilt. In den Reihen der hilfsbereiten Männer des THW ist noch Platz, für jeden der bereit ist, seinen Mitmenschen in Not und Gefahr tat- kräftig zur Seite zu stehen. Sto Vier Tage lang wird Reiches Programm der Schönauer Die Schönauer Kultur- und Interessen- gemeinschaft, der Erbauer des ersten Mann- heimer„Kulturzentrums“, will aus den Feierlichkeiten zur Einweihung des neuen Gemeinschaftheimes ein wahres Volksfest machen, bei dem nahezu alle der Interessen- gemeinschaft angeschlossenen Vereine mit- Wirken werden. Die viertägigen Feierlich- keiten werden am Freitag mit dem offiziellen Festakt im neuen Haus beginnen, in dessen Mittelpunkt eine Festansprache des Ersten Bürgermeisters, Dr. Ratzel, stehen wird und den der Schönauer Gesangverein mit Ge- Sangdarbietungen umrahmen will. Nach dieser Eröffnungs veranstaltung, die nur für geladene Gäste vorgesehen ist, wird das Ge- bäude erstmals offiziell besichtigt. Das eigentliche Volksfest beginnt am Samstag mit einem Werbekegeln, dem sich ein Bunter Abend mit Tanz anschließt. Da- bei werden u.a.„Les Pedros“, die aus Mann- essante technische Einzelheiten. Der Arznei- mittel-Lagerraum erhält als erste Apotheke eine sogenannten„Kompaktus-Anlage“, das ist eine platzsparendes Regal, dessen Zwi- schenräume sich auf Schienen verschieben lassen. Die im Keller in Fässern gelagerten Medikamente werden an Druckleitungen an- geschlossen, so daß sie im Erdgeschoß wie Schankbier abgezapft werden können. Das erspart umständliche Umfüllungen. Der Aetherkeller liegt, den Vorschriften entspre- chend, zehn Meter außerhalb des Gebäudes. Ein unterirdischer Betontunfel mit Notaus- gang verbindet Schacht und Hauptgebäude. Das Dach des Aetherkellers wird zu einem guten Teil nur lose aufgelegt, damit es im Ernstfall ungehindert„in die Luft fliegen kann“. Das Kellergeschoß enthält außer Kühl-, Lager- und Personalräumen auch die bereits eingebaute Klimaanlage. Das riesige Blech- ungetüm soll vor allem die Sterilräume, deren Fenster nicht geöffnet werden können, Mit gefilterter Frischluft versorgen.„Die maschinelle Einrichtung einer Apotheke be- darf langer Ueberlegungen und vieler Ver- suche“, rechtfertigt Oberapotheker Dr. Schmitt seinerseits die lange Bauzeit.„Wir haben dann aber auch den Vorteil, daß mit besonderer Sorgfalt gearbeitet worden ist.“ Eine besondere Rolle beim Entwurf des neuen Apothekenbaus spielte auch der Ge- danke an die Zukunft. Die alten Räume im Städtischen Krankenhaus, gebaut vor rund 50 Jahren, beherbergten damals drei Fach- leute. Heute hat Chefapotheker Schmitt seine 18 Mitarbeiter auf das ganze Kran- kenhaus verteilen müssen.„Ein Rundgang durch alle Räume ist für mich ein Marsch von mehreren Kilometern“, gesteht Dr. Schmitt. Diese Misere soll sich trotz des ständig steigenden Arzneimittebedarfs in den nächsten Jahrzehnten nicht wiederholen. Man hat deshalb auch nicht gespart, als es daran ging, einen allen Anforderungen ge- recht werdenden Neubau nach modernsten und vor allen rationellen Gesichtspunkten zu errichten.„Aber ein solcher Bau geht eben nicht so schnell voran wie ein Schulhaus“, resümiert Schroeder. do Einweihung gefeiert Vereine/ Festakt im neuen Haus heim stammenden Mundharmonika-Welt- meister, der„Mannemer Schorsch“ und die „Clausianes“ mitwirken. Der Sonntag steht ganz im Zeichen des Sportes: Nach einer morgendlichen Totenehrung wird um 13 Uhr am Karlstern eine Waldstafette gestartet. Dann bestreiten sechs Sportvereine eine große Sport-Werbeschau, bei der u. a. Tur- nen, Kunstradfahren, Gewichtheben, Ringen, Tischtennis, Trambolinspringen, Reigentanz und ein Motor-Geschicklichkeitsfahren auf dem Programm stehen werden. Der Sonntag klingt mit einem Sportlerball aus. Beschlossen wird der Reigen der Ein- weihungsfeierlichkeiten mit einem Finder: fest am Montagnachmittag und einem Bun- ten Abend„für die betagte Jugend“. Ver- treter von Behörden, Vereinen, Industrie- unternehmungen und Banken haben der Schönauer Kultur- und Interessengemein- schaft ihr Erscheinen zu den Festlichkeiten schon zugesagt.. Apothekenbau: Gut Ding will Weile haben Bild: Steiger Dennoch: Es bleibt wohl dabei „Siedlerheim“ ist kein treffender Nume Interessierte Bürger halten„Gesellschaftshaus“ für besser Ist es den Schönauern gleichgültig, wel⸗ chen Namen ihr schmuckes neues Haus mit großer Gaststätte, Nebenzimmer für Verine, zwei Kegelbahnen und großem Festsaal trägt? Fast möchte man es glauben. Oder resigniert die Bevölkerung, weil die Vorstandschaft der Interessengemeinschaft der Vereine bereits entschieden hat, daß es beim alten Namen „Siedlerkheim“ bleiben soll(obwohl auf der Schönau höchstens 25 Prozent der Gesamtbe- völkerung ehemaliger Siedler sind)? Dennoch ist das Ergebnis eines Preisaus- schreibens interessant, das ein Privatmann in diesem Vorort veranstaltete. Es waren Stim- men für sechs Namenvorsckläge abzugeben, wobei der Veranstalter fairerweise„Siedler heim“— obwohl er in seinem Aufruf gegen diesen Namen polemisierte— an erste Stelle der wählbaren Möglichkeiten gesetzt hatte. Die anderen Vorschläge:„Haus Schönau“,„Gesell- schaftshaus“,„Gemeinschaftshaus“,„Kultur- und Sportheim“ und„Unser Heim“. Das Rennen machte mit weitem Abstand der Vorschlag„Gesellschaftshaus“, für das 70 von 179 Einsendern waren. Das Resultat im einzelnen lautet: 39 Prozent Gesellsckaftshaus, 16 Prozent Gemeinschaftshaus, 12 Prozent Kultur- und Sportheim. 11 Prozent Siedlerheim. Allerdings sind zu wenig Stimmzettel ver- teilt worden und noch weniger eingegangen, als daß das Resultat repräsentativ genannt werden könnte. Der Veranstalter, der immerhin Bür- ger Initiative bewiesen hat, meint dazu, bei höherer Beteiligung hätten sich die Prozent- zahlen wohl nur unwesentlich verschoben. Das mag richtig sein, zumindest für die Spitzen- vorschläge.„Schönauer Gesellschaftshaus“(oder „Gemeinsckaftshaus“)? Nicht schlecht. Genau des ist das neue Haus nämlich bw. soll es sein und werden. Ob der Interessengemeinschaft der Vereine schon einmal aufgefallen ist, daß Oberbürger- meister Dr. Reschke die neue Anlage nie „Siedlerkeim“ nennt? Er nennt sie„Kultur- zentrum der Schönau“(Festschrift), während Gemeindesehretür Herdel meist vom Gemein- schaftskeim spricht. Mit einer Namensände- rung ist nun wohl nicht mehr zu rechnen. Denn Vereinsvorstände sind, haben sie einmal Be- schlüsse gefaßt, fast ebensowenig revisions- freudig uie Gemeinderäte. Es wird beim Na- men„Siedlerheim“ bleiben, obwohl er keines- wegs schön, geschweige denn treffend ist. Aber was Reißt schon schön?„Pippin der Kurze“, „Karl der Kahle“ oder„Karl der Dicke“ waren berühmt und hatten auch keine schönen Na- men. Treffend sollen sie allerdings gewesen ein-eloth * Satelliten-Fahrplan heute abend Der amerikanische Ballon Satellit Echo I wird nach Mitteilung der Bochu- mer Sternwarte in Westeuropa in der Nacht von Donnerstag zu Freitag zu fol- genden Zeiten zu sehen sein: 19.25 19.55 Uhr: Südwest nach Südost, 50 bis 60 Grad hoch; 21.25 21.55 Uhr: West nach Ost, 70 Grad hoch; 23.25 23.55 Uhr: Süd- west nach Südost, 50 bis 60 Grad hoch; 01.25 01.55 Uhr: Südwest nach Südost, 40 Grad hoch. dpa 05 130 Cesckaſtsunseigen Nlavier- u. Flügeltranspor te W. Krauss wage 24 b red 1125 8 e ttf 2 0 2 N werden gereinigt fed R 3, 5 8 19 L MIEI vel 8 2 07 1 vervielfäitigungen: Lingott, U 6. 12 MAUERFEUCHIñmö KEF Uausschwamm u. Salpeter 0 beseitigt bei voller Garantie Bacera-Mauer-Entfeuchtungskörper D. B. G. M. 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Wohl bekommt's mit Livio! 5 Seite 8 MANNHEIMER MORGEN AUS DEN SUN DESLINDERN Donnerstag, 25. August 1960/ Nr. 196 Innenstadt nur für den„öffentlichen Verkehr“ Neue Freiburger Verkehrspläne/ Ein Ring um das Stadtzentrum Baubeginn noch in diesem Jahr Freiburg. Im Frühjahr, noch vor der Rei- sezeit, wurden am Bertoldsbrunnen, dem Freiburger Stadtmittelpunkt, in zwölf Stun- den Zwanzigtausend Fahrzeuge gezählt. Un- terdessen sind, mehr denn je, auswärtige und ausländische Gäste— die Spitze halten die Franzosen— in großen Scharen nach Freiburg gekommen, und die Schlangen in der Innenstadt reißen kaum noch ab. Stau- ungen und Stockungen sind in den Haupt- Verkehrszeiten an der Tagesordnung; an der Deutsche Weinkönigin aus der Pfalz Christl Koch aus Ungstein gewählt Bad Dürkheim. Beim 44. Deutschen Weinbaukongreß wurde gestern die 18 jährige Pfälzer Winzerstochter Christ! Koch aus Ungstein zur elften deutschen Weinkönigin für das Jahr 1960/1 gewählt. Ihr zur Seite stehen die 26jährige Badenserin Gertrud Ehret aus Kirchhofen und die 22jährige Marliese Kaiser aus Dintesheim/ Rheinbes- sen als deutsche Weinprinzessinnen. Das A1 köpfige Wahlkomitee entschied sich im weiten Wahlgang, den noch vier von den elf Kandidatinnen erreichten, für die Pes Zzerin. kim Neuer Fernsehsender Stuttgart. Der Süddeutsche Rundfunk nahm gestern auf dem Königstuhl bei Hei- delberg einen weiteren Fernsehsender in Betrieb. Dieser Sender strahlt auf Kanal 5 mit einer Strahlenleistung von 50 kW Bild und 10 kW Ton in der Hauptstrahlrichtung Ost. Er wird bis in die Gegend von Mosbach und Buchen empfangen werden können. In Richtung Westen mußte mit Rücksicht auf die Nachbarländer die Strahlenleistung ein- Seschränkt werden, so daß die oberrheinische Tiefebene von dem Fernsehsender König- stuhl nicht versorgt werden kann. Dieses Gebiet wird nach wie vor von den Fernseh- Sendern Weinbiet, Feldberg/ Taunus und Hornisgrinde erreicht. Ferienreise mit gestohlenen Autos Heidelberg. Als Autoräuber en gros haben sich drei Jugendliche betätigt, die ren„Aktionsradius“ bis in das Gebiet der Zonengrenze bei Hof ausdehnen konnten. Die drei, ein junger Mann aus Plauen an der Saale, eine 14 und eine 13 Jahre alte Schüle- cin aus Eberbach, Kr. Heidelberg, stahlen nach Mitteilung der Heidelberger Landespolizei zunächst in Pforzheim einen Personenwagen. Sie fuhren mit ihm über Heidelberg nach Aschaffenburg. Dort stahlen sie einen ande- ren Wagen, den sie später bei Würzburg stehen ließen. Per Anhalter ging es weiter nach Bamberg. Dort wurde wieder ein Per- sonenwagen gestohlen, mit dem die Reise nach Bayreuth ging. Als das Benzin ausging. wurde auch dieses Auto kurzerhand stehen gelassen und durch einen Wagen mit vollem Tank ersetzt, der das Trio bis Schauenstein Brachte. Die 14jährige konnte festgenommen Werden. Nach den anderen wird noch ge- fahndet. Stratosphärenballon gestartet Lindau am Harz. Das Max-Planck-Institut für Stratosphärenphysik in Lindau hat am Dienstag einen zweiten Stratosphärenballon in eine Höhe von 30 Kilometern geschickt. Nach Mitteilung des Instituts werden damit die am 10. August mit einem Ballonaufstieg begonnenen Untersuchungen der primären kosmischen Strahlung fortgesetzt. Der Pla- Stikballon von rund 800 Kubikmetern Inhalt Wird in den Abendstunden allmählich tiefer sinken und in einer bestimmten Höhe auto- matisch gesprengt. Eine unter dem Ballon be- festigte Instrumentenkapsel mit einem Sen- der, der alle Mehergebnisse zur Bodenstation funkt, soll an einem Fallschirm zur Erde gleiten. Da der Ballon bereits in den Vor- mittagsstunden nach Osten abgetrieben wurde, wird damit gerechnet, dag die Meß- geräte in der Sowjetzone landen. Wespe verursachte Straßenbahnunfall Nürnberg. Eine kleine Wespe trug die Schuld daran, daß in Nürnberg ein Straßen- bahnwagen entgleiste. Die Wespe hatte es ausgerechnet auf den Fahrer des Triebwa- gens der Linie 15 abgesehen, der an einer Kurve angehalten hatte. Der Fahrer holte zum Schlag aus, um den Angreifer zu ver- scheuchen, traf jedoch die Fahrkurbel, die auf„volle Kraft voraus“ sprang und den Wagen mit höchster Geschwindigkeit in Be- wegung setzte. Der Wagen sprang bei die- sem Schwung aus den Gleisen, rollte 50 m über die Straße und blieb schließlich im Zaun eines Fabrikhofes hängen. Wie die Polizei mitteilte, befanden sich in dem Wa- gen nur der Fahrer und der Schaffner, die beide mit dem Schrecken davonkamen. Einfahrt zum Münsterplatz, dem Zielpunkt aller Fremden, müssen oft zwei Polizisten den Verkehr dirigieren und den Fußgängern Selegentlich einen Uebergang zur anderen Straßenseite sichern. Die Verkehrsexperten stellen schlicht fest: die Verkehrsdichte, die man für 1975 oder 1980 einkalkuliert hatte, ist 1960 bereits erreicht; die Innenstadt kann den Straßenverkehr kaum noch bewältigen. In dieser Situation sind im Freiburger Rathaus neue Pläne gereift, die zwar nicht alle Autofahrer begeistern, aber dafür eine radikale Lösung des Freiburger Verkehrs- problems bringen werden: die Innenstadt soll künftig nur noch für den„öffentlichen Verkehr“, für die Anlieger und den Be- und Entladeverkehr zugängig sein. Zum öffent- lichen Verkehr zählen außer den Straßen- bahnen die Omnibusse, die künftig auch durch die Innenstadt fahren werden; eine Straßenbahnlinie wird durch Omnibusse er- setzt. Alle anderen Fahrzeuge sollen um die Innenstadt herumgeleitet werden; allerdings will man das Stadtzentrum nicht völlig ab- schließen. Vielmehr versprechen sich die Verkehrsfachleute im Freiburger Rathaus viel davon, die Autofahrer durch zwei Dinge zu locken, die es in der Innenstadt kaum gibt: breite Straßen und Parkplätze. Um den Freiburger Stadtkern wird in def nächsten Jahren eine Ringstraße angelegt, die stellen- weise bis zu vierzig Meter breit und eine große Zahl von Parkplätzen und ganzen Parkstraßen haben wird. Dazu kommen dann an der Peripherie der Innenstadt noch Parkhäuser; für drei dieser Häuser ist der Platz bereits festgelegt, weitere sind geplant. Mit diesem„Angebot“ und sanfter Nach- hilfe durch Schilder hofft man, die Autofah- rer, die zur Innenstadt wollen, auf den „Ring“ zu bringen. Dort sollen sie ihr Fahr- zeug abstellen und zu Fuß in das Zentrum gehen, das angesichts des gedrosselten Ver- kehrs wieder stärker eine Domäne der Fuß- gänger werden dürfte. Die Freiburger Verkehrsexperten gehen also genau den umgekehrten Weg gegen- über anderen Städten: statt die Straßenbahn unter die Erde zu verbannen und die Stra- Ben für die Autos freizumachen, wollen sie das Stadtzentrum möglichst vom Autover- kehr freihalten. Die Gestalt der Freiburger Innenstadt begünstigt diesen Plan des„Rin- ges“, der auch einen direkten Anschluß an den Hauptzubringer zur Autobahn erhält. Größere technische Schwierigkeiten entste- hen nur am Schloßberg: hier muß für die verbreiterte Ring-Straße entweder ein Stück dieses in die Stadt hineinragenden Berges abgetragen oder eine Fahrbahn höher gelegt werden. Damit die Fußgänger die breite Ringstraße gefahrlos überqueren kön- nen, sind außer zahlreichen Signalampeln auch zwei Fußgänger-Tunnel vorgesehen: einer für die vom Bahnhof kommenden Pas- santen am Colombipark und ein dreiteiliger Tunnel unter dem„Siegesdenkmal“, einem der neuralgischen Verkehrsknotenpunkte am Rande der Innenstadt. Ein dritter Fußgän- gertunnel soll schon bald an der Ausfall straße nach dem Schwarzwald angelegt wer- den, weil man hier kaum noch ohne Lebens- gefahr über die Straße kommt; hier hat es in der letzten Zeit zahlreiche Verkehrsopfer gegeben. Mit all diesen Vorhaben will die Stadt schon in diesem Jahr beginnen und sie bis Ende 1962 verwirklichen. In der gleichen Zeit sollen auch die unerträglichen Zustände vor dem Hauptbahnhof durch eine großzü- gige Umgestaltung des Vorplatzes beseitigt werden. Die Stadtväter werden tief in den Säckel greifen müssen, aber die ständig stei- gende Zahl der Verkehrsunfälle und die zunehmende Verstopfung der Innenstadt Freiburgs lassen keine andere Wahl. bl. Kind fiel in Eisengitter Hammelburg/ Unterfranken. Unter den Augen der Mutter ist ein siebenjähriges Mädchen aus Fuchsstadt im Kreis Hammel- burg beim Spielen an einem Kriegerdenkmal in die Spitzen eines Eisengitters gestürzt und tödlich verletzt worden. Die Mutter des Kin- des kam zufällig an dem Denkmal vorbei, als das Unglück geschah, und zog ihre Toch- ter von einer scharfen Eisenspitze, die dem Kind bis ins Herz gedrungen war. Wie die Landpolizei Hammelburg am Mittwoch mit- teilte, hatte das Mädchen mit mehreren Kin- dern auf der Mauer des Denkmals gestanden und war von oben in das Gitter gefallen. Erste Straßenbrücke Die erste Straßenbrücke Stuttgarts, die auf acht Stahlbetonstützen ruhende. Stuttgarts in Betrieb 222 Meter lange Paulinenhochstraße, ist dem Verkehr übergeben worden. Die mit einem Aufwand von 1.8 Millionen Mark errichtete Straßenbrücke soll den Innenstadtperkehr entlasten. Bis Juni nächsten Jahres soll neben dieser Brücke eine zweite fertiggestellt sein, so dag der Verkehr an dieser Stelle vierbahnig fließen kann. Unter der Brücke und unter einem jetzt ebenfalls dem Verkehr übergebenen Kreuzungsbauwerk werchen in Zukunft 110 Kraftfahrseuge einen Parkplatz finden. Unser dpa-Bild zeigt bei der ersten Begehung der Bruce im Vordergrund von rechts Baudirektor Heeb, Stadtrat Schimpf und Ober- bürgermeister Dr. Arnulf Klett. Großes Interesse an„Echo J“ Die Volkssternwarte Bochum kann sich vor Anrufen kaum retten Bochum. Die nebenberuflichen Mitarbei- ter der Volkssternwarte Bochum stöhnen: 6000- bis 8000mal klingelte bisher dort tags und nachts seit dem Start des Ballon-Satel- liten„Echo I“ am 12. August das Telefon. Täglich bringt der Briefträger 60 bis 80 Zu- schriften. Wißbegierige aus der ganzen Bundesrepublik, aus Oesterreich und sogar Italien fragen:„Warum leuchtet der Bal- lon?l“,„wieso kann man ihn trotz der gro- Ben Höhe sehen?“ und„Rast er bei der kaum wahrnehmbaren Bewegung wirklich in zwei Stunden um die Erde?“ Der Leiter der Volkssternwarte, Ka- minski, und seine Handvoll Idealisten müs- sen das Telefon aushängen, wenn der Sa- tellit gerade Deutschland passiert, um wenigstens bei den Beobachtungen unge- stört zu bleiben. Kaminski berichtete, vor allem Land- wirte, Hüttenarbeiter, Bergleute, aber auch Regen beeinträchtigte Urlaubssaison kaum Fremdenverkehrsgewerbe allgemein zufrieden/ Tagesgäste blieben aus Hamburg. Die Urlaubshungrigen haben sich durch den reichlichen Regen in diesem Sommer von ihren Reiseplänen kaum ab- bringen lassen. Die Hotels, Pensionen und Privatquartiere in den meisten Ferienorten im Bundesgebiet waren fast immer ausver- kauft. Nicht unwesentlich mag dazu beige- tragen haben, daß sich viele Urlauber an die optimistische Hoffnung klammerten,„das Wetter muß doch schließlich mal besser wer- den“. Vielleicht aber trifft die Ansicht des Harzer Fremdenverkehrsverbandes des Pudels Kern: die meisten Menschen be- nutzen ihren Urlaub zur Erhaltung der Ge- sundheit, was nicht unbedingt mit Sonnen- schein verbunden sein muß. Relativ geringfügig waren die Absagen, etwas reichlicher schon die Abreisen. Die Finanzkräftigeren unter den„Regenmüden“ suchten südlichere Gefilde auf. Darüber klagten vor allem an Seen gelegene Orte in Bayern. Viele Urlauber wählten einen Mittelweg. Sie beestellten zunächst nur für kurze Zeit ihre Quartiere, verlängerten dann ihren Aufenthalt in der Hoffnung auf besseres Wetter, wurden in der Mehrzahl jedoch ent- täuscht. Kamen die Dauergäste im wesent- lichen genau so zahlreich wie im vergange- nen„klassischen“ Urlaubsjahr, so blieben doch viele der sogenannten Tagesgäste in diesem Sommer lieber zu Hause. Dies trifft vor allem auf die Seebäder zu. Auch die Camping-Plätze wurden nicht so stark be- sucht wie im Vorjahr. Im allgemeinen ist das Fremdenverkehrs- gewerbe mit der diesjährigen Saison zufrie- den, wenn auch nur stellenweise die Re- kordergebnisse von 1959 erreicht oder sogar übertroffen wurden. Besonders optimistisch sind die Fachleute im Fremdenverkehrsver- band Harz. Nachdem schon die Sommer- monate einen erheblich stärkeren Besucher- strom als im Vorjahr gebracht hatten, er- warten sie einen neuen Rekord, wenn die Herbsttage noch einigermaßen schön wer- den. Für die Anziehungskraft von Berg, Wald und Heide sei indirekt auch das schlechte Wetter verantwortlich, da viele Reisende deshalb die See mieden. SchliegB- lich hätten die Urlauber auch gemerkt— so meinte man im Teutoburger Wald, daß man auch bei nassem Wetter in den Wäl⸗ dern gut spazieren gehen kann. Klage über einen schlechten Besuch führ- ten jedoch Erholungsgebiete im Hoch- schwarzwald. Hier sei auch schon die Vor- saison schlecht gewesen. Ebenfalls eine un- günstige Bilanz zog der Bezirksverband Hotel- und Gaststättengewerbe Rheinland- Hessen-Nassau: erheblicher Umsatzrückgang — stellenweise bis zu 25 Prozent— an Rhein, Mosel, Ahr, im Westerwald, Hunsrück und in der Eifel. Die Bundespost Verkäuferinnen und Stammtischrunden mel- deten sich jetzt mit Fragen bei ihm. Die Anrufe kommen nach seinen Angaben aus dem Ruhrgebiet ebenso wie aus Augsburg und Flensburg. Für die vielen seit dem 4. Oktober 1957 in Amerika und der So- Wjetunion gestarteten Satelliten hätten sich nur wenige Menschen interessiert, weil sich diese Weltraumkörper der unmittelbaren Beobachtung entzogen. Jetzt aber könne man annehmen, daß allabendlich Hundert- tausende von Menschen mit und ohne Feld- stecher während der Umlaufzeiten zum Firmament blicken. Germanisten aus 18 Nationen Tübingen. Der diesjährige 12. Internatio- nale Hochschulkurs für ausländische Germa- nisten der Universität Tübingen im August, wird von 138 Teilnehmern aus 18 Nationen besucht. Die Teilnehmer kommen vor allem aus Europa, traditionsgemäß in erster Linie aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Großbritannien und den skandinavischen Ländern sowie der Schweiz. Aber auch die Vereinigten Staaten, Kanada, Brasilien und Australien sind vertreten. Erstmals ist in diesem Jahre auch ein Jugoslawe dabei. Der Tübinger Germanisten-Hochschulkurs, der als der anspruchsvollste seiner Art in der Bundesrepublik gilt, steht in diesem Jahr unter der Thema„Dichtung und Gesell- schaft“. Von Sandmassen begraben Westerland/Sylt. Vom Sand einer Strand- burg wurde ein 15 jähriger Oberschüler aus Krefeld am Weststrand der Insel Sylt nörd- lich von Westerland begraben. Der Schüler, der als Kurgast in Westerland Weilte, hatte nach Mitteilung der Polizei einen Tunnel zur Strandburg seines Bruders getrieben und war gerade in den Gang hineingekrochen, als die Sandmassen über ihm zusammenstürzten. Der Bruder und zu Hilfe geeilte Kurgäste gruben den Verunglückten sofort aus, fanden inn jedoch bereits leblos vor. Mehrstündige Wiederbelebungsversuche in der Wester- länder Nordseeklinik blieben erfolglos. in der Klemme Die Rechnung ohne das Schaltjahr gemacht/ Prozeß durch alle Instanzen? Solingen. Bei der Aufstellung der Formel, nach der die Postarbeiter entlohnt werden, hat man die Schaltjahre außer acht gelassen. Ein Postarbeiter aus Solingen forderte des- halb für den 29. Februar 1960 zusätzlich 7433 Mark Lohn. Die Post lehnte seine Forderung ab. Das Arbeitsgericht Solingen entschied jedoch am Dienstag, daß die Forderung be- stehe. Der Richter stellte fest, es gäbe hier zwar eine Lücke im Vertrag, aber es sei un- denkbar, daß die Gewerkschaft auf einen Vorteil, der durch ein Schaltjahr entstehe, verzichtet hätte. Also müsse die Post zahlen. Gegenwärtig wird der Monatsverdienst eines Postarbeiters nach folgender Formel errechnet: Wochenlohn dividiert durch sie- ben, multipliziert mit 365, dividiert durch Zz WöiIf. Der Kläger machte geltend, daß in einem Schaltjahr mit 366 multipliziert wer- den müsse. Die Deutsche Bundespost beschäftigt rund 100 000 Arbeiter. Müßte sie jedem den auf den 29. Februar entfallenden Lohn nach- zahlen, so wären fast zwei Millionen Mark fällig. Deshalb ist damit zu rechnen, daß der Prozeß durch alle Instanzen geführt wird. Chefarztkrise hat sich verschärft Baden-Baden. Die Ausein andersetzung um den von Oberbürgermeister Dr. Schlapper entlassenen Chefarzt der chirurgischen Ab- teilung des Städtischen Krankenhauses Ba- den-Baden, Dr. Eiermann, hat sich verschärft. Alle vier Fraktionen des Gemeinderates stell- ten sich in einer Sondersitzung gegen den Oberbürgermeister. In einer gemeinsamen Erklärung mißbilligten sie die fristlose Ent- lassung des Arztes. Sie wiesen den Oberbür- germeister darauf hin, daß nach der baden- württembergischen Gemeindeordnung über die Entlassung von Gemeindebediensteten nur der Gemeinderat im Einvernehmen mit dem Bürgermeister zu entscheiden hat. Ober- bürgermeister Dr. Schlapper wurde„mit allem Ernst“ darauf aufmerksam gemacht, welch! schwere Verantwortung er nun allein nach allen Seiten hin übernommen habe. Der Oberbürgermeister nahm zu der Erklärung keine Stellung. Am Schluß der Gemeinde- ratzsitzung kam es zu Mißgfallenskundgebun- gen der zahlreichen Zuhörer. Vom Traktor erdrückt Würzburg. Von einem Uumstürzenden Traktor sind ein 46 Jähriger Landwirt und sein vier Jahre alter Sohn in Karsbach im Landkreis Gemünden/ Unterfranken zu Tode gedrückt worden. Wie die Landpolizeidirek- tion Würzburg am Mittwoch mitteilte, wollte der Landwirt mit dem Schlepper einen schweren Erntewagen einen Abhang hin- unterfahren. Der Erntewagen drückte jedoch So stark gegen den Traktor, daß er um- kippte und Vater und Sohn unter sich be- grub. Durch Großfeuer vernichtet Würzburg. Ein Lagerhaus mit Speise- fetten, Isoliermaterial und anderen leicht brennbaren Stoffen wurde in Würzburg durch ein Großfeuer fast Völlig eingeäschert. Der Schaden beträgt mindestens 200 000.— Mark. In Untereisenheim bei Würzburg sind vier Scheunen voller Getreide und Futter niedergebrannt. Der Schaden wird auf 250 000,— Mark geschätzt. Die Brandursache ist in beiden Fällen noch ungeklärt. Storch kam im Aufzug München. Ein sechs Pfund schweres, schwarzhaariges Mädchen hat am Dienstag- nachmittag im Aufzug des Kaufhofs am Sta- chus das Kunstlicht dieser Welt erblickt. Die junge Mutter war in das Kaufhaus ge- Sangen, um dort einen Morgenmantel für ihren bevorstehenden Klinikaufenthalt zu kaufen. Plötzlich setzten schlagartig starke Wehen ein. Die Kaufhofdirektion verstän- digte sofort das Rote Kreuz. Ein Sanitäts- Wägen raste mit Blaulicht und Sirene durch den Massenverkehr der Münchner City zum Stachus, doch die neue Erdenbürgerin wollte weder auf den Wagen noch auf die Be- triebsschwester warten. Beide kamen zu sbät. Mutter und Kind, die nach der Geburt in eine Frauenklinik gebracht wurden, sind wohlauf. Die Kaufhofdirektion aber be- Srüßte das„eilige“ Mädchen mit einem Geschenk. Weißer e Süödafrikan. ungefärbt, fadenfrei ½1² Dose 794 g halbe Frucht, geschält g. 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Intervieu mit Dilly Brandt Konrad Adenauers Rivale Geschichte einer politischen Karriere/ von Paul Werner 8 Es mutet an, als wehrèe sich die kosmopolitisch au geschlossenꝰ Lebensart der Menschen Berlins gegen die Verwaltung ihrer Stadt durch eine lokal patriotisch gefürble, Kleinbiirgerliche Ideen-Splidre. Oder ist es vielleicht die besondere Ent- wicklung dieser nach dem zweiten Welthrieg viergeteilten Metropole, ihr gefäli liches Inseldasein inmitten einer sie iar bedrungenden, roten Brandung, die an ihire Shilze stets Persönlichkeiten fordert, die sie neu erobern und die, aus allen Gauen Deutschlands stummend, gerade jelꝛt vor der Welt immer wieder ihren Hauptstudt- qara ter unterstreichen sollen? Ins scheint jedenfalls, es kann hᷣaum nur eine Fügung des Aufalls sein: Die tapfere, æleine Frau, in deren Hunden jalirelang das Geschick der Berliner gelegen halte, łæam aus Hamburg— Frau Louise Schröder. Der nach Kriegsende aus der Emigration in der Vurhei zuruchgehelirtèe Kommunal- is nοhLMller mit der unvergeßlichen Baskenmutze, Professor Ernst Reuler, shielté als Kind nahe der dunischen Grenze. Walter Schreiber, der Rechtsanwalt, nach dem hlötzlichen Verlust Heuters als dessen Stellvertreter bis zu den Neuwahlen aulo- matisch„Regierender Bürgermeister“, war in Murttemberg geboren. Professor Otto dun fuhirtè seinè Bestimmung über Umwege von Oldenburg an die Hochschule für Politik in Berlin. Und auch der jetzige„Regierende“ und wahrscheinliche Bundes- Eanzlerkandlidlat der Soꝛialdemokratischen Partei der Bundesrepublik, Willy Brandt, erblickte am IS. Dezember Ji das Licht der Welt außerhalb der Stadt, die einmal für seine holitischèe Karriere bestimmend erden solle. 5 Im Lübecker Geburtenregister ist der Name Willy Brandt nicht zu finden. Frei- lich, wäre es dem unehelich als Sohn einer Konsum- Verkäuferin geborenen Herbert Karl Frahm möglich gewesen, seine später an höchste Aemter Deutschlands heranfüh- rende politische Entwicklung vorauszu- ahnen, wäre er wahrscheinlich nur„auf Zeit“ Willy Brandt geblieben. Vieleicht hätte er dann nach erfolgter Rückgabe der deut- schen Staatsbürgerschaft das einst als Schutz gegen nationalsozialistische Verfol- gung angenommene Pseudonym wieder ab- gelegt. Vielleicht. Dem Regierenden Bür- germeister würden jedenfalls viele Aerger- nisse, manche Verdächtigungen und hämisch- mißtrauische Bemerkungen erspart bleiben, die im Verlauf eines hart und wohl auch rücksichtslos geführten Wahlkampfes in den nächsten Monaten unweigerlich auf ihn zu- kommen dürften. Ja, warum wurde aus Willy Brandt nicht wieder Herbert Karl Frahm?„Sehen Sie“, erläutert mir der sichtbar gut erholt aus seinen Ferien in Oesterreich und dem Ber- ner Oberland zurückgekehrte Regierende Bürgermeister in seinem Arbeitszimmer im Schöneberger Rathaus,„Sehen Sie“, wenn jemand unter normalen Familienverhältnis- sen heranwächst und nur vorübergehend aus ihnen herausgerissen wurde, mag das Fragezeichen hinter diesem Satz berechtigt sein. Ich stamme jedoch nicht aus normalen Familien verhältnissen. Ich kann dies nicht andern, auch wenn darüber manche die Nase rümpfen mögen. Es tut mir leid, aber der Name meiner Mutter, den sie ja wiederum durch ihre Heirat abgab, war für mich bald nur eine Jugenderinnerung.“ Die Stimme Brandts erhebt sich, als er nach einer Zigarette greift und fortfährt: „Alles, was ich seit meine 19. Lebensjahr tat, geschah unter dem Namen Willy Brandt. Als Brandt kannten mich meine politischen Freunde, unter diesem Namen schrieb ich in skandinavischen Zeitungen, unter ihm er- schienen meine Bücher und unter ihm wurde ich bekannt. Was sprach unter diesen Um- ständen nach meiner Wiedereinbürgerung dafür, einen inzwischen in fast völlige Ver- gessenheit geratenen Namen wieder anzu- nehmen?“ Mir scheint, es sprach um so weniger da- für, als der Regierende Bürgermeister aus seiner Herkunft nie ein Hehl gemacht hat. Mit erfrischender Offenheit bekennt er uns: „Seinen Vater hat der Knabe Herbert Karl Frahm nie gekannt, er wußte nicht einmal, wer er War. Er trug den Namen der Mutter, vom Vater wurde daheim nie gesprochen.“ Daheim., das war die Arbeiter wohnung seines politisch interessierten Großvaters, der ihm zum erstenmal von Bebel und Las- salle erzählte. Die Mutter Brandts hat erst geheiratet, als der Junge 14 Jahre alt war: Einen Mauerpolier und Sozialdemokraten, wie der Großvater. Brandt sagt von jener Zeit, über den Gedanken an sie hänge ein undurchsichtiger Schleier, grau, wie der Ne- bel über dem Lübecker Hafen.„Schattenhaft sind Gestalten und Gesichter, sie tauchen auf, um gleich wieder zu verschwinden, wie 3 auf den Wellen der nordischen Se.“ Deckname: Martin Dem schon in Jugendjahren vorgenom- menen Namenswechsel des SPD- Politikers Brandt lag keines der unwissentlich oder gar bewußt hineingeheimnißten Motive zu- grunde. Das genaue Gegenteil trifft zu. Er war die erzwungene Folge des Widerstandes eines Funktionärs der sozialdemokratischen Jugendbewegung namens Herbert Karl Frahm gegen den aufstrebenden, seine po- litischen Gegner mit allen Mitteln verfol- genden Nationalsozialismus. Als Hitler 1933 die Macht an sich riß,„tauchte“ der junge Frahm in eine Untergrundbewegung und nahm dort im geheimen Verkehr mit seinen Parteifreunden zum erstenmal das Pseu- donym Willy Brandt an. Als ich ihn darauf anspreche, ob er seinen neuen Namen in Norwegen sofort und mit behördicher Genehmigung getragen habe, erwiederte Brandt:„Ja. As ich Monate nach der Macht- ergreifung mit Hilfe politischer Freunde mit einem Fischkutter nach Norwegen entkam, War ich dort bereits als Willy Brandt avi- siert woren. Auf diesen Namen erhielt ich auch einen Journalistenausweis und später einen norwegischen Paß.“ Der junge Flücht- ling ging in Norwegen sofort an die Erledi- gung eines Auftrages, der ihm noch in Deutschland erteilt worden war. Mit dem Ziel, öffentliche Aufklärungsarbeit zu lei- sten, gründete der junge Brandt— noch keine 20 Jahre alt— in Oslo ein Propa- gandabüro der linksorientierten„Sozialisti- schen Arbeiterpartei Deutschlands“. Es dürfte interessieren, daß Brandt in dieser Eigenschaft an der Verleihung des Friedens- Nobel-Preises an Carl von Ossietzky im Jahre 1936 mitbeteiligt war. Als dies ge- schah, befand es sich allezdings als norwe- gischer Student getarnt und als Leiter der sozialdemokratischen Untergrundorganisa- tion„Metro“, unter dem Namen„Martin“ ir einem möblierten Zimmer Ecke Joachims- thaler Straße und Kurfürstendamm in Ber- lin. Er war freiwillig in die Höhle des Lö- Wen zurückgekehrt. Es hätte nicht erst dieses Beispiels von lebensgefährlichem Einsatz bedurft, um eine positive Qualifikation der demokratischen Qualitäten des weder in seiner Kindheit noch in den Jugendjahren auf Rosen gebet- teten Frahm zu erbringen. Für diese Quali- flkation mag auch seine in jener Jugendzeit begründete Freundschaft zu einem Manne zeugen, dessen Lauterkeit die achtungsvolle Anerkennung aller politischen Parteien der Bundesrepublik gefunden hat: Zu Julius Leber, jenem dynamischen sozialdemokrati- schen Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik, dessen Name später weit über die Grenzen Deutschlands hinaus als eines der Opfer des 20. Juli bekannt geworden ist. Dieser Mann ist es gewesen, den sich der nach seinem Abitur in einer Schiffsmakler- firma tätige Frahm zum politischen Vorbild nahm. Und in dem von Leber redigierten sozialdemokratischen„Volksboten“ veröf- fentlichte der schon damals ehrgeizige 14 jährige Schüler des Johanneum-Reform- gymnasiums— Lieblingsfächer Deutsch und Geschichte— seine ersten unpolitischen Zeitungsberichte. Er gewann damit sogar einen Preis, eine schön gebundene Ausgabe des„Lederstrumpf“. Die undoktrinäre und bei seinen konser- vativen Parteigenossen nicht immer beliebte Art, die auch heute seine Politik auszeichnet, hat Frahm nach seiner Flucht aus Deutsch- land aus der gegebenen Situation bald die Konsequenzen ziehen lassen. Sein duick- lebendiges Temperament sträubte sich gegen das Nichtstun, das Verharren in abwarten- der Rassivität. Brandt wollte, wie er uns ver- sichert,„kein Emigrant sein, wollte nicht zu jenen Menschen zählen, die den Zug verpaßt haben und die Wartezeit mit Erinnerungen an die Vergangenheit und Träumen von der Zukunft verbringen.“ Mit einem neuen Na- men und norwegischen Papieren in der Tasche schritt der sozialdemokratische Kanz- lerkandidat unbeirrt auf seinem— wenig- stens von ihm— für richtig gehaltenen poli- tischen Weg weiter Und als Korrespondent sozialdemokratischer skandinavischer Zeitun- gen verdiente er sich seinen Lebensunterhalt. Im Auftrag dieser Zeitungen und als poli- tischer Beobachter skandinavischer sozial- demokratischer Organisationen hielt sich Brandt 1937 während des spanischen Bürger- krieges auch fünf Monate in Barcelona auf. Kaum spreche ich ihn auf die Behauptung einiger politischer Gegner an, er habe sich während dieser Zeit aktiv mit der Waffe auf Seiten der Republikaner beteiligt, erwidert Brandt mit der ein wenig unwilligen Hand- bewegung eines Menschen, der es bald leid ist, immer das gleiche zu sagen:„Alles, was in dieser Hinsicht über meinen Spanien- aufenthalt behauptet wird, ist kompletter Unsinn. Was ich dort tat, hatte mit militäri- scher Tätigkeit nicht das geringste zu tun.“ Aus jener Zeit stammt von dem Regieren- den Bürgermeister nicht nur eine Broschüre, die in äußerst scharfer Form die den Wider- stand der Republikaner zersetzende Tätigkeit der kommunistischen Komintern-Vertreter krätisiert. Brandt hat auch versucht, den Aufenthaltsort des über Nacht spurlos ver- schwundenen Sohnes des in Paris lebenden bekannten russischen Sozialdemokraten Abramowitsch ausfindig zu machen. Unter dem Namen Mark Rein hatte sich dieser der katalanischen Regierung als technischer Ex- perte zur Verfügung gestellt. In seinem Buch „Mein Weg nach Berlin“ erzählt Brandt dar- über:„Bei meinen Nachforschungen nach Rein drang ich in der, Casa Carlos Marx' bis in das Büro eines deutschen Komintern- Ver- treters vor. Ihm, der sich völlig unwissend stellte, erklärte ich, daß die Kommunisten von allen guten Geistern verlassen sein müß- ten, wenn sie diese Entführung des Sohnes eines sozialdemokratischen Führers veranlaßt hätten. Sie würde in Frankreich und anderen Ländern weitreichende Folgen haben.“ Als ich weiter in ihn dringe, erfahre ich auch den Namen dieses deutschen Komintern-Vertre- ters. Brandt sagte mir:„Es war Karl Mewis, der heutige SED-Sekretär des Zonen-Bezirks Rostock. Wenn ich mich recht entsinne, nannte er sich damals Karl Arndt. Ich habe ihn übrigens später noch einmal getroffen. Als Leiter einer kommunistischen Gruppe in Schweden,.“ „Können Sie schießen, Herr Brandt?“ Weil es nicht sehr taktvoll ist, ein zweites Mal mit der Türe ins Haus zu fallen, ver- suchte ich auf dem Umweg über eine in- direkte Frage, jene andere, dem Verdacht der Die Söhne Bürgerkriegsbeteiligung ähnelnde Behaup- tung ins Gespräch zu bringen.„Herr Brandt“, möchte ich wissen,„können Sie überhaupt mit einem Gewehr umgehen? Können Sie schießen?— natürlich denke ich nicht an ein Luftgewehr!“ Brandt bestätigt, daß nicht nur er es kann, sondern auch seine Frau: „Wir haben es gerade im Urlaub zusammen mit unserem Gastgeber wieder versucht.“ Einmal mehr weist er dann jenen inzwischen gerichtsnotorisch widerlegten Vorwurf von sich, er habe während des Krieges als nor- wegischer Soldat auf deutsche Wehrmachts- angehörige geschossen. Jene Legende, von bösen Zungen immer wieder unter die Leute gelispelt, beruht auf dem von Brandt niemals in Abrede gestellten Umstand, daß er von den deutschen Truppen tatsächlich als norwegi- scher Soldat und in norwegischer Uniform gefangen genommen wurde. Nur wußten diese, zum Glück für Brandt, nicht, wen sie vor sich hatten. Wie es zu dieser von den Bet iligten durchaus beabsichtigten Situation gekommen ist, hat der Regierende Bürger- meister— von norwegischer Seite unbestrit- ten— deutlich dargelegt. Während ich ihm Segenübersitze und Pressechef Egon Bahr daneben in einem Ordner blättert, erzählt Brandt, daß er damals nicht nur Korrespon- dent skandinavischer Zeitungen, sondern auch einer der drei Sekretäre der von den nordischen sozialdemokratischen Parteien getragenen„Volkshilfe“ gewesen ist. Im Auf- trage dieser privaten Rot-Kreuz- Organisa- tion hielt er sich unglücklicherweise gerade zu dem Zeitpunkt in einem abgeriegelten Bergtal Südnorwegens auf, als die norwegi- schen Streitkräfte 1940 vor Hitler kapitu- lierten. Brand und seine politischen Freunde er- kannten sofort die damit heraufbeschworene Gefahr. Wäre er als Zivilist gefangen genom- men worden, hätte sich vor der Gestapo seine Identität mit dem längst gesuchten Frahm um so weniger verheimlichen lassen, als der Doppelname Frahm-Brandt den deutschen Polizeibehörden in der Zwischenzeit längst bekannt geworden war. Die rettende Idee seiner Kameraden, den niemals in seinem Leben Soldat gewesenen Brandt zur Tarnung rasch in eine norwegische Uniform zu stek- ken, verdiente unter den gegebenen Umstän- den einen Orden. Verloren und unerkannt in der anonymen Masse norwegischer Kriegs- gefangener entschlüpfte er so dem fast tot- sicheren Zugriff der Geheimen Staatspolizei Hitlers. Bereits wenige Wochen nach seiner Gefangennahme durch die Wehrmacht wurde der„norwegische“ Soldat nach Hause ent- lassen. Aus Gründen der Sicherheit lebte er dort allerdings nicht in Oslo bei seiner ersten Frau Carlota, die ein Kind erwartete. Aber sie besuchte ihn regelmäßig in einem als Unterschlupf dienenden Blockhaus der wei- ten norwegischen Wälder. Lange hat dieses Leben nicht gedauert. Er wurde gewarnt und flüchtete ein zweites Mal. Diesesmal nach Schweden. Monate später ließ er seine Frau und die inzwischen geborene Tochter nach- kommen. Ueber diese Ehe, die 1944 ausein- anderging, erzählt uns Brandt:„Wir trennten uns ohne Feindschaft, Ninja wuchs bei ihrer Mutter in Oslo auf. Ich habe in allen diesen Jahren meine Tochter nicht so oft gesehen, wie ich es gewünscht hätte, aber jeden Som- mer kommt sie zu uns nach Berlin. Und ich War richtig stolz, als sie als Beste ihrer Schule das Abitur bestand.“ In Stockholm fiel es dem in der schwe- dischen Sozialdemokratie bereits gut be- kannten und gut gelittenen Brandt nicht schwer, sofort wieder journalistisch aktiv zu werden. Dort lernte er gegen Kriegsende auch seine in der norwegischen Botschaft beschäftigte zweite Frau, Rut, kennen. Auch sie stammt aus bescheidenen Verhältnissen, verlor als Kind ihren Vater und mußte sich vom 15. Lebensjahr an selbst ihr Brot ver- dienen. Zuerst in einem Bäckerladen und später als Hausgehilfin und Näherin. Wäh- rend der Okkupation Norwegens gehörte sie nach der Darstellung des Regierenden Bür- germeisters einer illegalen norwegischen Gruppe an, wurde verhaftet und schlug sich — wie er selbst— nach einer abenteuer- lichen Flucht nach Schweden durch. In MANNHEIMER MORGEN Seite 7 Das Ehepaar Brandt Stockholm erhielt der jugendliche Flüchtling pis Kriegsende eine Beschäftigung an der norwegischen Botschaft, arbeitete anschlie- gend bei einer illustrierten Zeitung in Oslo und wurde dann vom norwegischen Außen- ministerium an die Militärmission nach Ber- Iin verpflichtet. Hier trafen sich die beiden wieder: Rut und Willy. 1948 hat sie der nor- wegische Pfarrer getraut und inzwischen laufen in dem kleinen Haus am Halensee, das die Brandts nech immer bewohnen, zwei halbwüchsige Söhne herum und mau- len, weil der Vater nie zu Hause ist. Trotz ihrer natürlichen Schüchternheit hat es die schlanke und blonde, anmutige Vertreterin des kleinen und mutigen nor- dischen Volkes verstanden, sich durch den unvorhergesehenen, kometenhaften Aufstieg der Karriere ihres Mannes nicht verwirren zu lassen. Während hin und wieder eher der Eindruck gerechtfertigt erscheint, der unauf- hörliche Publizitätsrummel um den Regie- renden Bürgermeister würde der Eitelkeit des Menschen Willy Brandt nicht immer gut bekommen, hat sich seine Frau in alle den Jahren ihre menschlich- wohlwollende Art und ihren liebenswürdigen Charme erhalten. Daß sie sich auch als Deutsche eine der Nationaleigenschaften ihrer Nation, Zivil- courage, erhalten hat, bewies sie am Abend jenes 5. November des Ungarn-Aufstandes, als Zehntausende empörter Westberliner vor dem Rathaus Schöneberg damit drohten, durch das Brandenburger Tor nach Ostberlin hineinzumarschieren. Es war damals die Be- sonnenheit Brandts, der es im letzten Augenblick gelang, den sich bereits formie- renden Demonstrationszug zu dem weit von der Sektorengrenze gelegenen Gedenkstein für die Opfer des Faschismus umzudirigieren. Und es war seine Frau Rut, die am Bran- denburger Tor von besonnenen Elementen eine Abwehrkette gegen jene aufgebrachten Elemente bilden ließ, die blind vor Wut durch das Tor hindurch in die Maschinen- gewehre der drüben aufgestellten Volkspoli- zei laufen wollten. Zu jener Zeit vor 15 Jahren, als die bei- den die Ehe schlossen, lebte Brandt wieder als Korrespondent seiner Zeitungen in Ber- Bilder(2): Landesbildstelle Berlin Un. Er berichtete unter anderem über den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozeß und schrieb als Resumè aus seinen Artikeln ein in Schweden veröffentlichtes Buch unter dem offenbar zu Mißverständnissen anregenden Titel„Die Verbrecher und die anderen Deutschen“. Brandt lacht über das ganze Gesicht, als er uns verschmitzt bekennt, die unter der Hand verbreiteten abgewandelten Titel zu kennen. Nur,„ich habe ähnliches nie geschrieben“ Zu der eben zitierten Ver- öffentlichung meinte der Regierende Bürger- EEE n Der Regierende Bürgermeister von Ber- Iin, Willy Brandt, wird bei der Bundestags- wahl 1961 als sozialdemokratischer Kanzler- Kandidat gegen Dr. Adenauer antreten. Auf einer Sitzung in Bonn haben die Spitzen- gremien der SPD erwartungsgemäß die Kan- didatur Brandts und die vom Parteivor- stand vorgeschlagene Zusammensetzung der sozialdemokratischen„Mannschaft“ für den Wahlkampf bestätigt. Professor Carlo Schmid soll in der„Mannschaft“ als Stell- vertreter Brandts fungieren, insbesondere damit dieser im Falle neuer Spannungen um Berlin auch während des Wahlkampfes dort seine Pflichten als Stadtoberhaupt erfüllen kann. Brandt hat die Kandidatur angenom- men. Die sozialdemokratische Mannschaft wird dem SPD- Bundesparteitag im Novem- ber in Hannover vorgestellt werden, der den Auftakt zum Wahlkampf der SPD bil- den soll. Auf diesem Parteitag soll auch die Grundlinie für den Wahlkampf der Sozial- demokraten festgelegt werden.(Siehe auch Seite 1.) eee meister, er müsse zugeben, es sei kein sehr gutes Buch geworden. Immerhin habe er sich darin in eine Ausein andersetzung mit dem„Vansittartismus“ eingelassen, dieser, Wie er zu mir sagte,„Rassenpolitik unter anderem Vorzeichen mit dem erklärten Ziel alle Deutschen in den gleichen Sack zu stecken“. Der norwegische Mejor wird deutscher Sozialist Noch während seiner Tätigkeit als Jour- nalist im besetzten Deutschland wurde Brandt im Winter 1946 von dem ihm be- freundeten norwegischen Außenminister Lange die mit dem Rang eines Majors ver- bundene Stellung eines Presse- Attachés bei der Militärmission in Berlin angeboten. Die ihm damit gestellten Aufgaben ermöglichten Brandt die Aufnahme neuer Beziehungen und die Gestaltung enger und aufschlug- reicher Kontakte zu den Vertretern der neu gegründeten deutschen Parteien. Daß dabei sein ganz besonderes Interesse den Sozial- demokraten galt, lag bei den politischen Bindungen dieses abgestempelten Sozialisten auf der Hand. Wer ihn, der alles andere als ein intellektueller Schwärmer ist, einiger- maßen kennt, wird verstehen, wenn dieses Interesse bald Formen annahm, die sich — Brandt scheint dies selbst gefühlt zu haben— nicht mehr gut mit seiner Position als norwegischer Presse-Attachè in Einklang bringen ließen. Vor die innere Entscheidung gestellt, Farbe bekennen zu müssen, hat der Kanz- lerkandidat der SPD nicht lange gezögert. Er hat nicht gezögert, obwohl sein Verzicht während der damals schlechten Zeiten, noch obne Wirtschaftswunder-Hoffnung am Hori- zont, eine Verschlechterung seiner wirt- schaftlichen Lage mit sich bringen mußte. 1947, meint Brandt heute mit berechtigter Genugtuung,„nicht erst, als die Fleischtöpfe wieder lachten, stellte ich den Antrag auf Erneuerung der mir 1938 von Hitler ab- erkannten deutschen Staatsbürgerrechte“. Brandt entschloß sich zu diesem Schritt nach einer Aussprache mit dem verstorbenen, er- sten SPD- Vorsitzenden, Dr. Kurt Schu- macher, der Brandt dem Parteivorstand in Hannover als dessen Interessenvertreter und Verbindungsmann in Berlin vorgeschlagen hatte. 5 Die 1948 ausgestellte, amtliche Urkunde über die Wiedereinbürgerung enthält seine beiden Namen: Herbert Karl Frahm,„ge- nannt Willy Brandt“. Die sich anschlie- ende formelle Namensänderung— die nach deutschem Recht möglich ist— ge- nehmigte der Polizeipräsident von Berlin. Nicht ohne Bewegung in der Stimme ver- sicherte mir der vielleicht populärste Poli- tiker der Regierungs-Opposition:„Meine Wiedereinbürgerung war ein Bekenntnis zu allem, was ich nach 1933 geschrieben und getan habe. Nicht mehr. Aber ich habe es unter dem Namen Willy Brandt getan.“ Seite g MANNHEIMER MORGEN Unser Herrgott hat heute nach schwerer jahrelanger Krankheit meine geliebte Tochter, unsere liebe Schwester, Schwägerin und Tante im Alter von 25 Jahren von ihrem Leiden erlöst. Ludwigshafen a. Rh., den 23. August 1960 Bismarckstraße 83 Frau Elfriede Walter Wwe. Wolfgang und Felizitas Walter Hartmut und Guido Belsetzung: Freitag, 286. August 1960, 14 Uhr, Hauptfriedhof Ludwigshafen. Unsere geliebte, treusorgende Mutter, Frau Anna Eleonore Ufer geb. Schipull ist am 11. August 1960 in Spanien im Alter von 47 Jahren infolge eines tragischen Unglücksfalles für immer von uns gegangen. Mhm.-Almenhof Niederfeldstraße 104 In stiller Trauer: Heidrun Ufer Margrit Ufer Thomas Ufer und Anverwandte Die Beisetzung hat in Mannheim in aller Stille statt- gefunden. Für die herzliche Anteilnahme im engsten Freundeskreis sprechen wir hiermit unseren Dank aus. Nach langem schwerem Leiden, jedoch plötzlich und unerwartet, verstarb am 23. August 1960 meine liebe Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Anna Specht geb. Böttinger im Alter von nahezu 75 Jahren. Mannheim, den 25. August 1960 Maria Frieden, Max-Josef-Straße 44-46 tn 8111167 Trauer: Josef Specht sowie alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 26. August 1980, 10.30 Uhr, Haupt- friedhof Mannheim. Nach langem schwerem Leiden verschied am 23. August 1960 meine liebe Frau, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Berta Maier geb. Gerwig im Alter von 73 Jahren. Mhm.-Seckenheim, den 25. August 1960 Badener Straße 86 In tlefer Trauer: Anselm Maier und alle Angehörigen Beerdigung: Freitag, den 26. August 1960, 14 Uhr, im Friedhof 4 Seckenheim. Unsere liebe Maria Baumann Handarbeits-Hauptlehrerin i. R. 5 ist heimgegangen. Mhm.-Feudenheim Neckarstraße 6 Die Hinterbliebenen Beerdigung: Freitag, den 286. August 1980, 14 Uhr, Friedhof Feudenheim. 5 Am 19. August 1960 verstarb nach längerem Lei- den, jedoch unerwartet, unser lieber Vater und Opa, Herr Edmund Kürten vor Vollendung des 84. Lebensjahres. Die Beisetzung fand am 23. August 1960 in aller Stille im Hauptfriedhof Mannbeim g tatt. Mannheim, den 24. August 1960 Die trauernden Angehörigen Siegrid Walter im Alter von 44 Jahren für immer von uns gegangen. Sein Leben war Liebe und Aufopferung für die Seinen. Mhm.- Rheinau, den 24. August 1960 Relaisstraße 60 Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Für uns alle unfaßbar ist heute mein lieber treuer Lebenskamerad, unser herzensguter Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Wilhelm Wöllner In tlefer Trauer: Erna Wöllner geb. Lilli Wilhelm und Brigitte Anna Wöllner Elisabeth Gaa geb. Wöllner Familie Heinz Gaa Familie Ernst Lilli Beerdigung: Freitag, den 26. August 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Rheinau. Donnerstag, 25. August 1960/ Ny. 100 —— 5 Gott der Herr hat am 23. August 1960 nach einem arb Leben meinen lieben Mann, unseren uten Vater, Bruder, Gen Schwiegervater, Schwager und Onkel, Herrn Josef Weniger zu sich genommen. Mhm.- Waldhof, den 25. August 19860 Wotanstraße 99 In ohristlteher Trauer: Rosa Weniger geb. Hammel mit Kindern, Enkel und Urenkel sowie allen Anverwandten Beerdigung: Donnerstag, den 25. August 1960, 13.30 Uhr, Käfertal. Nach längerem schweren Leiden verstarb meine liebe Frau, unser unvergessene Mutter, Schwiegermutter, Tante und Oma, Fra Frieda Sommer geb. Weber Friedhof im Alter von 62 Jahren. Mh m. Rheinau, den 23. August 1960 Osterstraße 38 In stiller Trauer: Karl Sommer und Angehörige Beerdigung: Donnerstag, den 25. August 1960, 13.30 Uhr, Friedhof Rheinau. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heimgang unseres lieben Entschlafenen im Alter von 44 Jahren aus unserer Mitte gerissen. Mh m.- Rheinau, den 24. August 1960 Am 24. August 1960 wurde, für uns alle unerwartet, unser lieber Chef, Herr Wilhelm Wöllner Ein arbeitsreiches und pflichterfülltes Leben hat plötzlich sein Ende gefunden. Frfüllt von einer beispiellosen Liebe zu seiner Arbeit, unermüdlich in seinem Leistungswillen, hat er während seiner ganzen Tätigkeit mit großem Erfolg unser Unternehmen zur heutigen Bedeutung geführt. Menschliche wärme mit den seltenen Gaben des Herzens und des Geistes brachten ihm die Zuneigung und aufrichtige Treue seiner Mitarbeiter. Sein viel zu früher Tod bedeutet für uns eine unausfüllbare Lücke. Wir gedenken dieses hochgeschätzten Menschen immer in Verehrung und Dankbarkeit. Belegschaft der WILHELM WULLNER KG Amtl. Rollfuhr und Spedition Mannheim- Rheinau Die Beisetzung findet am Freitag, 26. August 1960, 13.30 Uhr, im Friedhof Rheinau statt. 5 3-Mannzelt Karl Hollstein durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden zuteil wurden sageii wir unseren herzlichsten Dank. 5— 85 Besonderen Dank Herrn Pfarrer Dr. Roth für seine trostreichen 5 8 und allen denen, die dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mhm.-Feudenheim, den 24. August 1960 Nadlerstraße 8 Im Namen aller Angehörigen: Emma Hollstein Familie Walter Oehmichen Verschiedenes Groß. Pachtobstgarten m. abschlag- barem Häuschen(2 Räume) abzu- Seb. 2500,-, evtl. Tausch geg. Klein- auto usw. Wilhelm, Riedfeldstr. 50 Gebr. Klavier zu lemen oder zu kaufen gesucht.— Telefon 2 47 17 Wir suchen tür wöchentlich 2 bis 4 Tage 3/1 18 1 Tonner mit Fahrer, in Dauerauftrag. zu leihen bezw. zu kaufen gesucht. Preisangeb. unter Nr. 47923 an den Verlag. Angeb. u. P 47898 a. d. verlag. Versteigerungen und Schwager, Herr Verwaltungs- Direktor i. R. 71 Jahren verstorben. Mannheim, Brucknerstraße 1 Am 20. August 1960 ist mein geliebter Vater, lieber Bruder, Schwiegervater Albert Gromer infolge eines Herzinfarktes während seines Ferienaufenthaltes im Alter von und Anverwandte Feuerbestattung: Freitag, den 26. August 1960, 16 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mhm. Albert Gromer Otto Gromer Versteigerung der verfallenen Pfänder aus der Zeit vom 16. Januar 1960 bis 15. Fe- bruar 1960, am Mittwoch, dem 7. September 1960 im Saale des Gast- hauses„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, Beginn 9.30 Uhr. Letzter Auslösungs- bzw. Erneuerungstermin für die Pfandscheine Gruppe A: Nr. 8455 bis 9026 Gruppe B: Nr. 40 133 bis 41 273 Montag, den 5. September 1960. Näheres zu erfragen beim Städt. Leihamt Mannheim. Bekanntmachungen Vergabe von Bauarbeiten Die Arbeiten für den Bau des Kraftwerks Deizisau und des Wehres Deizisau, einschlieglich der Flußbauarbeiten werden im Auftrag und für Rechnung der Neckar-Aktiengesellschaft Stuttgart im öffentlichen Wett⸗ bewerb ausgeschrieben. Die Arbeiten umfassen im wesentlichen: Erdarbeiten J Beton- u. Stahlbetonarbeiten rd. 25 000 cbm Rammarbeiten. rd. 4 000 qm Ufer sicherungen rd. 23 000 qm Die Baustellenbegehung ist auf Donnerstag, 8. September 1960 um 10 Uhr, beim alten Wehr Altbach festgesetzt. Unsere liebe Mutter, Tante, Frau Schwiegermutter, Oma, Schwägerin und Elise Brauch geb. Gassert ist heute nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden, im gesegneten Alter von 83 Jahren, sanft entschlafen. Mannheim, den 23. August 1960 Weylstraße 24 In tlefer Trauer: Geschwister Brauch mit Angehörigen Feuerbestattung: Freitag, den 28. August 1960, 15.30 Uhr, Krema- torium Hauptfriedhof Mannheim. Nach schwerer Krankheit verschied unsere liebe Schwe- ster und Tante Elisabeth Lorenz versehen mit den heiligen Sterbesakramenten. Augsburg, Ludwigstr. 26 In tiefer Trauer! Reg.-Rat Dr. Gilbert Lorenz Norbert Hientzsch Beerdigung: Freitag, den 28. August 1960, 13 Unr, im Haupt- frledhof Ludwigshafen a. Rh. NACHRUF Unser langjähriges Vorstands- und Ehrenmitglied, Johann Weber Bäckermeister 1. R. ist verstorben. Er hat sich als Hausverwalter unserer früheren Häuser 8 6, 39%0 besondere Verdienste erworben. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Mannheim, den 25. August 1960 Backer-Innung Mannheim Stadt und Land Der Innungs vorstand Bestattungen in Mannheim Donnerstag, 25. August 1960 Hauptfriedhof Zelt Stock, Karl Heinz Lu., Pfalzstraße 3 Wolf, Rosa Blum, Marta Rh., Parl-Peters-Str. 53 10.30 Krematorium Angerstein, Elise Lindenhof, Haardtstr. 6 14. 00 Zimmermann, Frieda Pumpwerkstraße 76 Friedhof Käfertal Weniger, Josef Wotanstraße 99 3 Kramer, Friederike Bahnhofstraße 3 13.30 Weber, Johann Mannheimer Straße 13. Friedhof Neckarau Bach, Jakob Karl-Traub- straße 8 Friedhof Sandhofen Wehe, Margaretha Ausgasse 30: 14.00 Wehe, Marie Bartholomäusstraße 7 14.30 Friedhof Feudenheim Spatz, Katharina Hauptstraße 3„ Friedhof Rheinau Sommer, Frieda Osterstraße 38 31 Mitgetellt von der Friedhofverwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 9.30 Wa., Stolberger Str. 24 10.00 1 15.00 14.30 13.30 Die Angebote sind spätestens bis Dienstag, 20. September 1960, 11 Uhr, bei der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart, Birkenwaldstr. 38, verschlossen, mit der Aufschrift: „Angebot über die Bauarbeiten für das Kraftwerk und Wehr Deizisau“, portofrei einzureichen. Die Bewerber können der Eröffnung zu der oben angegebenen Zeit beiwohnen. Die Unterlagen für die Ausarbeitung der Angebote können ab PDonners- tag, 1. September 1960, gegen den Betrag von DM. 120,—, von der Wasser- und Schiffahrtsdirektion Stuttgart bezogen werden. 5 Dieser Betrag wird auch bei Rückgabe der Verdingungsunterlagen nicht mehr zurückerstattet. 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Einsam auf dem Olymp(lies: Hotel Excelsior) ent- cheiden sie, was sich auf der Römer Erde unter der sengenden Sonne ereignen soll. halten sich Scheuſclappen für moderne Strömungen vor die Augen. Nur eines haben sie vergessen: Daß die alten Griechen, deren Traditionen sie so nochheilig aufrechtzuerhalten trachten, ihre Spiele nur durchfühirten, nachdem sie absoluten Waffenstillstand geboten hatten. Was aber haben die Olympischen Götter der Gegenwart bezüglich des Friedens in der Welt getan? Verlangte das hohe Gre- nium eta von allen Regierungen, die politischen Spiegelfechitereien in diesen Is Tagen olympischer Wettkämpfe in Rom einzustellen? Nein. Denn sie denken nur an die Probleme, die eben an sie herangetragen werden. Tabu bleibt, was in höhere Es önnen Sähel rasseln in Kuba. Es önnen bis an die Zähne bewaffnete Militärs den Kongo durchstreifen. Dutzende von Atombombentrügern ſcreuzen in den Welt- meeren des Aethers. Raketen basenbesatzungen stehen in Alarmbereitschaft. Und in dieser Atmosphüre wird binnen 48 Stunden das Feuer entfacht, das aus dem geweihten Ort stammt, ibo nur in fehdenfreien Zeiten um Lorbeerzweige ge- cimpft wurde. Den Olympischen Göttern der Moderne wäre es ooh angestanden, das Ihrige dazu beizutragen, daß sich die Politiker an einen Istägigen Waffenstill- stand halten. Was Hellas rechit war, durfte der Neuzeit billig sein. Aber niclits ist geschehen. Und so jagen sich auf parallelen Drähten woeiterkin die Olympischen Neuigleiten, Reſcorde und Geschichten mit den politischen Ereignissen Philosoph mußte man sein- und nicht Philister. schlichten Meinungsverschiedenheiten und Dawn Fraser:„Kaputt.“ Die intelen slöhnen untes der Hil ze Von unserem Sonderkorrespondenten Werner Schneider Seit Tagen brennt eine gnadenlose Sonne über Rom. In der Olympiastadt werden Temperaturen von durchweg mehr als 30 Grad im Schatten gemessen. Die Aktiven aller Länder stöhnen über die tropische Hitze. Nicht nur die aus kühleren Gegen- den kommenden Skandinavier oder Mitteleuropäer, sondern auch Philippinos, Kali- fornier und selbst Afrikaner; denn Roms Klima ist nicht nur heiß, sondern auch feucht. Die„Umidity“ treibt förmlich den Schweiß aus den Poren, und die Sehnsucht nach einem kühlen, schattigen Platz ist groß. Dabei sind auch die Schwimmer nicht aus- geschlossen, obwohl der von allen anderen Aktiven begehrte Sprung ins Wasser ihr Trainingselement ist. Australiens Kraulwelt- rekordlerin und zweifache Olympiasiegerin von Melbourne, Dawn Fraser, unterstrich zwar ihre grohartige Form, als sie erstmals mit Zeitnahme die 100 Meter schwamm und dabei ohne letzte Anstrengung 1:02 Minuten RAFER JOHNSON wird heute Nachmittag beim Einmarsch zur Eröffnungsfeier als Fah- nenträger der amerikanischen Mannschaft fungieren. Zum ersten Male ist damit ein Farbiger dazu ausersehen, ein amerikanisches Olympiateam anzuführen. Johnson, der den Weltrekord im Zehnkampf hält, gilt in Rom als Favorit für diese schwierigste Prüfung der Leichtathletik. Bild: Schürner ee, erreichte. Auf die Frage, wie sie die Hitze vertrage, antwortete sie jedoch nur mit einem Wort:„Kaputt!“ Nicht anders erging es Lorraine Crapp, die 1956 in Melbourne ebenfalls zwei Goldmedaillen für Australien holte. Mit gesenktem Kopf schlich sie ins Olympische Dorf zurück.„Ich bin nur ein- mal müde, und das ist immer“, erklärte das blonde Mädel mit dem lustigen Zopf. 30 Minuten dauerte das einzige Probespiel der deutschen Hockey mannschaft, die gegen Japan 2:3 verlor, weil sie ohne Torwart an- treten mußte; denn die Schienenschützer sind noch mit dem Gepäck unterwegs. Rekord- nationalspieler und Kapitän Hugo Budinger meinte nachher:„Selbst nach schwersten Spielen sind wir hinterher nicht so fertig ge- Wesen. In der ersten Hälfte habe ich noch ge- dacht, es sei halb so schlimm. Aber in den letzten zehn Minuten mußte man förmlich den inneren Schweinehund überwinden, um überhaupt noch zu laufen.“ Budinger ist allerdings der Ansicht, daß man sich an Roms Klima in kurzer Zeit ge- Wöhnen könne, obwohl es gerade wegen der hohen Luftfeuchtigkeit wesentlich schwerer zu ertragen sei als beispielsweise im tropi- schen Pakistan. Der welterfahrene Kapitän meinte:„Wir brauchen noch fünf Tage, dann sind wir alle voll da!“ Es gibt jedoch auch erprobte Fachleute, die anderer Ansicht sind. Mannschaftsarzt Professor Reindell meinte beispielsweise: „Ich glaube, daß unsere Leichtathleten es richtig machen, wenn sie praktisch erst sehr spät anreisen. Man braucht lange, um sich hier einzugewöhnen. Aber es ist natürlich auch so, daß nicht alle Menschen und beson- ders Hochleistungssportler gleich reagieren. Man sollte jedoch möglichst das Training in die frühen Morgenstunden oder auf den Nachmittag legen.“ DLV- Sportwart Willi Pollmanns, der seiner Mannschaft voraus- reiste, sagte dazu:„Ich mache mir schon Ge- danken, ob es nicht besser gewesen wäre, noch später zu kommen. Jetzt sind die fest- gelegten Flugzeiten natürlich nicht mehr zu andern. GERUHSAM absolvieren die amerikanischen Fechter ihr letztes Training vor Beginn der Kämpfe um olympisches Gold.„Schichtweise“ trifft man sich an einem schattigen Plätzchen zu einem kurzen Gefecht, oder aalt sich in südlicher Sonne. Bild: dpa 8 ALS TROUBADOUR versucht sich in den Abendstunden Brasiliens zweifacher Olym- piasieger Ferreira da Silva. Ob er in dieser„Disziplin“ ein ebenso großer Könner ist wie im Dreisprung?— Sein„Publikum“, die andächtig lauschende chilenische Speer- werferin Marlene Ahrens, läßt es jedenfalls vermuten. Bild: dpa Sind die alten Praktiker zu ersetzen? Sprinterstaffel ohne dermar! DLV-Sportwart Willi Pollmanns, der be⸗ reits fünk Tage vor der ersten Gruppe der deutschen Leichtathletik-Mannschaft in Rom eintraf, sagte zu dem prächtigen Europa- rekord der deutschen 4-mal-400-Meterstaffel beim Länderkampf gegen die Schweiz am letzten Sonntag in Freiburg:„Die Jungen haben noch erheblich mehr drin. Diese Staffel kann in Rom unter dem gültigen Weltrekord laufen, aber das können andere natürlich auch“. Die endgültige Besetzung der deutschen Sprintstaffel wird erst nach dem Einzelwett. bewerb über 100 Meter fallen. Pollmanns be. dauerte, daß Manfred Steinbach unabkömm- lich war und nicht gegen die Schweiz laufen konnte. Wahrscheinlich wird die Staffel ohne den durch Kiefererkrankung erneut behin- derten Manfred Germar mit Cullmann Hary Mahlendorf und Lauer antreten, die 1 Frei. burg glänzende 39,8 Sekunden erreichten. „Wie Mauerhlümchen“ Absolute Lustlosigkeit herrschte ge- stern bei den Mitgliedern der US- Damenmannschaft für die Olympischen Spiele. Das Training fiel ihnen sichtlich schwer. Eines der Mädchen, das bat, seinen Namen zu verschweigen, nannte den Grund: Spartanische Vorschriften sind für sie in Kraft getreten. Bis zum Ende der Wettkämpfe dürfen sie nicht mehr tanzen, in den Trainingspausen dürfen sie nicht einmal mehr ihre Zivil. kleider anziehen. Die 800-m-Läuferin Billie Pat Daniels klagte:„Gestern abend bei der Party beim Botschafter saßen wir alle wie Mauerblümchen her- um. Wenn wir zum Tanzen aufgefordert wurden, mußten wir sagen, wir dürfen nicht. Wer kein braves Mädchen ist, er- hält Hausarrest“. Expetimeni mit jungen Teilnehmern stimm sbeplisch Die offizielle Entscheidung über neue Weltrekorde liegt in Rom in den Händen von 185 Studenten Ab heute Nachmittag ist die Zeit der vor- olympischen Schein-Leistungen und die Flut der inoffiziellen Spielergebnisse vorbei. Nach der Eröffnungsfeier gilt nur noch das Gesetz der Uhren, Gewichte, Tore und Punkte. Was im Wettkampf gestoppt, gewogen und ge- GESUNDEN APPETIT entwickelt„Mohrle“ Brunner, Deutschlands Hoffnung in den Kraul- disziplinen, auch in Rom. Sichtlich in bester Stim- mung macht sich die junge Heidelbergerin im Olympischen Dorf über die Spezialitäten her, die in der Großküche für die mehr als 6000 Aktiven bereitet werden. Neben ihr Weltrekordschwim- merin Wiltrud Ursel- mann. Auch sie hat trotz der nervlichen Belastung unmittelbar vor der schwersten Prüfung ihrer bisherigen Laufbahn ihr strahlendes Lächeln nicht verloren. Bild: AP Da staunten dle Eine schöne Geste olympischen Geistes zeigten die Mitglieder der sowjetischen Olympia- Mannschaft: Geschlossen mar- schierten sie zu den amerikanischen Quar- tieren im olympischen Dorf, um dort den amerikanischen Sportlern Geschenke zu überreichen und ihnen Erfolg bei den kom- menden Wettkämpfen zu wünschen. Die Ame- rikaner waren überwältigt von der Herz- lichkeit und versprachen, bald einen Gegen- besuch zu machen. * Nach Meinung der in Rom weilenden Journalisten sind für das Kunst- und Turmspringen die attraktivsten Damen ge- meldet worden. Die Trainingsstunden der Sprinterinnen gleichen eher einer Schön- heitskonkurenz als dem ernsten Training für den olympischen Wettbewerb. Zu den Damen, die die meisten Blicke anlocken. gehören die blonde Dresdenerin Ingrid Krä- mer. Die Russin Jelena Kossolapowa. die Was hringt Rom heute: 16.30 Uhr: Eröffnungsfeier 20.00 Uhr: Vorkömpfe im Boxen 20.30 Uhr: Vorrundenspiele im Wasserbol! wertet wird, hat Gültigkeit. Wer aber mißt die Zeiten der Wettkämpfer, wer ist„am Drücker“, wenn die Zielwand oder das Ziel- band erreicht ist? 1500 Studenten hat der italienische Zeitnehmer-Verband in den ver- Jahren geschult gangenen zwei und auf Amerikaner Amerikanerinnen Patsy Willard und Paula Myers Pope und die beiden Japanerinnen Kanoko Tsutanti und Kumiko Watanabe. Tauglichkeit getestet. 185 blieben nach der Ausbildung und der anschließenden Prüfung übrig. Buchstäblich in ihre Hand wurde die offizielle Entscheidung über neue olympische Rekorde, Weltrekorde und Landesrekorde gelegt. Werden sie der großen Belastung ge- Wachsen sein? In den letzten Tagen wurden wahre Fabel-Leistungen, angeblich mit der Stopp- Uhr gemessen, vornehmlich aus den Trai- ningszentren der Schwimmer gemeldet und über den offlziellen Pressedienst verbreitet. Manch einer derjenigen, die solche Zeiten übernahmen und der staunenden Oeffentlich- keit vorsetzten, mußte wenig später feststel- len, daß er entweder der in Aktiven-Kreisen bekannten„Schock-Therapie“ aufgesessen War, oder aber der plötzlichen, nach vielen Beschwerden einsetzenden„Meldungsflut“ aus der Pressestelle des Organisations-Ko- mitees. Die Geschichte mit dem„Schock“ ist so alt wie die Wettkämpfe selbst. Wer seinem Gegner die Nerven„abkaufen“ will, der läßt neue persönliche Höchstleistungen verbrei- ten. Selten kommt man dem Urheber solcher Meldungen auf die Spur; außerdem weiß der Eingeweihte sofort, um welche Zweck- meldungen es sich in solchen Fällen handelt. Peinlicher ist die Sache mit den angeblich erzielten Zeiten, die von der Pressestelle ge- meldet wurden. Bleibt die Frage nach der Eignung der ge- schulten Zeitnehmer! Erstmals stellen nicht die Welt-Fachverbände ihre eigenen und oft jahrzehntelang erprobten Zeitnehmer. Diese Entwicklung muß man mit Skepsis betrach- ten. Gewiß haben die jungen studenten nicht Zwei Jahre ununterbrochen in der Zeitneh- mer-Schule gestanden. Wer aber die Praxis rennt, der weiß, wie schwierig gerade dieses Problem schon bei kleineren Veranstaltungen ist. Die große Erfahrung am Beckenrand und an der Aschenbahn ist nicht durch relativ kurze Schulung wettzumachen. Der Verband ist in Rom gut beraten, der die Zeitnehmer- Schüler gut beobachtet und dann gegebenen- falls in deer Lage ist, sie durch bewährte Kräfte zu ersetzen. Es wäre bedauerlich, wenn das bisher größte Sporttreffen der Welt unter den nach Lage der Dinge zu befürch⸗ tenden Unzulänglichkeiten leiden würde. FUR DIESE MEDAILLLE hat die Weltelite aus 87 Nationen seit Monaten trainiert. Ueber 6000 Aktive hoffen, sie in Rom entgegennehmen zu dürfen— aber nur wenige hundert werden es sein, denen diese höchste Trophäe eines Sportlers verliehen wird. . N a + S neg. 2 O. Q O D Aa — 5 rin S oa 2 8 „ 2. 2——— 9 0 mar! der be- pe der in Ro Füge erstaffel veiz am Jungen 8 Staffel Itrekord latürlich dutschen zelwett. nns be- okömm- 2 laufen kel ohne behin- n, Hary, in Frei- en. — e ge- US- schen utlich bat, annte rikten zum nicht rusen Zivil- ferin stern after her- rdert irfen t, er· 0h. ich der d rüfung rde die Npische rekorde Ing ge- wahre Stopp- 1 Trai- let und breitet. Zeiten entlich- eststel- Treisen esessen vielen 1gsflut“ ns-Ko- ock“ ist seinem ler läßt erbrei- solcher eiß der Zweck- andelt. geblich le ge- der ge- a nicht ind oft Diese etrach- n nicht eitneh- Praxis dieses tungen ud und relativ erband ö hmer- benen- währte erlich, r Welt kürch⸗ de. ert. lige ird. Nr. 196/ Donnerstag, 25. August 1960 SPORT MANNEETIMER MORGEN Seite 11 Keine endgültige Anerkennung durch das IOC: Das MOH de, Sojel zone bleibi weiterhin Ptouisorium Avery Brundage einstimmig für weitere vier Jahre gewählt/ Sonderkommission prüft Amateurfrage Durch die ausgezeichnete Simultan-Uebersetzungsanlage konnte die 57. Session des Internationalen Olympischen Komitees im Hotel„Excelsior“ in Rom schon am zweiten Tage abgeschlossen werden. Die Wahlen ergaben, daß IOC-Präsident Brun- dage und der erste Vizepräsident Armand Massard(Frankreich) sowie IOC-Kanzler Otto Mayer(Schweiz) für vier weitere Jahre, der zweite Vizepräsident Marquess of Exeter(England) für zwei weitere Jahre im Amt bleiben. Nach der mit großem Beifall einstimmig erteilten Wiederwahl gab Brundage einen Abriß über die Tätigkeit des I0C Mährend seiner bisherigen achtjährigen Präsidentenzeit. Dreimal versuchten Redner aus dem Ost- plock, die provisorische Anerkennung des NO der Zone in eine endgültige umzuwan- deln. Da der Punkt nicht auf der Tagesord- nung stand, wurde er nicht diskutiert. Privat hatte sich außerdem eine Anzahl der 61 IOC- Mitglieder informiert, daß der rein politisch gefärbte Paragraph 1 der Satzungen des Peutschen Turn- und Sportbundes der Zone kraß gegen die olympischen Bestimmungen Simonsson Zu Real Madrid Real Madrid schloß seine Skandinavien- Tournee in Göteborg mit einem 5:4(0:2)-Er- folg gegen eine Göteborger Auswahl ab. Nach dem Spiel wurde bekannt, daß der vielmalige schwedische Nationalspieler Agne Simonsson einen Vertrag für den Europapokalsieger unterschrieb. Nach dem Weggang von Didi wurde für einen weiteren ausländischen Spieler ein Platz frei, den nun Simonsson einnehmen soll. Man spricht von einer Summe von 200 000 Kronen(etwa 170 000 Mark), die der Schwede für seinen Ueber- tritt erhalten soll. Real hatte beim 5.4 hart zu kämpfen. Nachdem die Schweden 3:1 führten, holten die Spanier auf und gingen ihrerseits 4:3 in Front. Schiedsrichter Nielsen Norwegen) gab dann einen recht harten Elfmeter, dessen Ausführung die Madrider dadurch verhin- derten, daß sie den Ball nicht mehr frei- gaben. Polizisten und Funktionäre mußten eingreifen und das Leder„zurückerobern“, damit das Spiel weitgehen konnte. Der Straf- stoß brachte das 4:4. Real stellte zwar kurz darauf den alten Abstand wieder her, ver- suchte dann aber wiederum, das Spiel durch Mätzchen über die letzten fünf Minuten zu retten. Mateos donnerte den Ball zweimal unter dem Gejohle der Zuschauer hoch hin- auf in die Ränge. Beim zweiten Mal griff Schiedsrichter Birger Nielsen(Norwegen) durch, und verwies den Spanier des Feldes. Real wurde von den Zuschauern mit einem Pfeifkonzert verabschiedet. Anfängerkurs für Sportfechter beim TSV 1846 Mannheim Am 13. September beginnt um 19 Uhr im kleinen Saal des TSV 1846 Mannheim (Stresemannstraße 20) ein Anfängerkurs im Sportfechten. Interessenten dafür können sich in der Geschäftsstelle des TSV 13846 anmelden. An Ausrüstung wird zu Beginn des Lehrgangs lediglich Sportkleidung ver- langt. Nach vier bis sechs Wochen kann ein Florett und eine Fechtmaske angeschafft werden. Diese Ausrüstung genügt für die gesamte Kursdauer. Der Kurs steht unter der Leitung des erfahrenen Diplomfecht- meisters Dr. Rudolf Meckel, der seinen Schülern eine moderne französische Schule vermitteln wird. D. O. verstößt und daß die Träger des DTSB gleich- zeitig auch die maßgebenden Männer des Zonen-NOK sind. Auf erneute Initiative des Schweizer IOC- Mitgliedes Albert Mayer wurde die Amateur- frage aufgegriffen. Seinem Vorschlag ent- sprechend bilden die acht Mitglieder des Exekutiv-Komitees und Albert Mayer selbst die neue Amateur- Kommission, die ihren ersten Bericht auf der 58. IOC-Session 1961 in Athen vortragen wird. Die vom NOK des Bundesrepublik angeregte feierliche Ueber- gabe des aus den Mitteln der Carl-Diem- Stiftung wieder freigelegten antiken Stadions von Olympia ist für den 28. Juni 1961 vorge- sehen. Die Vorbereitung dieser Feier, die als Abschluß der nächstjährigen IOC- Session ge- dacht ist, erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den nationalen olympischen Komi- tees von Griechenland und Deutschland. Der russische Vorschlag, die ersten pan- europäischen Spiele wegen der Leichtathle- tik-Europameisterschaften 1962 erst ein Jahr später in Moskau auszutragen, steht am 1. September zur Debatte, wenn sich die Ver- treter von 33 europaischen NOE's treffen. Nach Ansicht von Kanzler Otto Mayer hat dieses Projekt jedoch wenig Aussicht auf Er- folg, da der europäische Terminkalender zu überladen ist. Neue Mitglieder des IOC-Exekutiv-Komi- tees wurden an Stelle des ausgeschiedenen Italieners Graf Thaon di Revel der Ober- bürgermeister von Tokio Rytaro Azuma und an Stelle des Bulgaren Stoitcheff der Brasi- lianer Ferreira Santos, der sich gegen den von Kanada vorgeschlagenen Russen Adrianow mit 38:21 Stimmen durchschlug. Eine zweite „Niederlage“ erlitt Rußland mit dem Antrag, neben Englisch und Französisch auch Rus- sisch und Spanisch als offizielle Sprachen im IOC zuzulassen. Nicht diskutiert wurde der Plan des russischen IOC- Mitgliedes Roma- noff, das IOC um die 115 Präsidenten der nationalen olympischen Komitees und der internationalen Fachverbände zu erweitern. Der Antrag des schwedischen General Djurssens, das aus 20-km- Skilanglauf und Schießen bestehende Biathlon in das olym- pische Programm aufzunehmen, wurde abge- lehnt, weil es bei 29:11 Stimmen nicht die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit gab. IO C- Kanzler Mayer mußte zugeben, daß dieser in Straßenfahrer bei der Auslosung ohne Glück: Lie müssen bo d'en Jaborilen sale. Auch Gieseler als Zehnter unter 27 Startern ungünstig placiert Die deutschen Straßenfahrer in Rom, die Särntlich von der Sowjetzone gestellt werden, müssen morgen bei der ersten Entscheidung im olympischen Radprogramm, dem 100-kKm- Mannschaftsfahren, vor den übrigen Favo- riten starten und haben damit ein großes Handicap. Die Auslosung durch den Kon- greßß des Internationalen Radfahrverbandes (UCI) ergab, daß die Fahrer um Exweltmei- ster Gustav„Täye“ Schur mit der Startnum- mer 8 um 9.07 Uhr zu den drei Run- den auf der„Christoforo Colombo“-Auto- straße Rom Ostia starten. Hinter ihnen sind als Nummer 10 Frankreich, als Nummer 12 die Niederlande und als Nummer 16 Italien ausgelost. Erster Starter unter 35 Konkur- renten ist Indonesiens vierköpfige Mann- schaft um 9 Uhr, den Abschluß bildet San Marino um 9.34 Uhr. Im 1000-m-Zeitfahren wurde der junge Münsteraner Dieter Gieseler als Nummer 10 unter 27 Startern ebenfalls ungünstig pla- ziert, vor ihm liegt der Rumäne Jonita, hin- ter ihm der Russe Wargaschkin. Von Glück sagen kann einer der Favoriten, der Italie- ner Berghetto, der sich als letzter Starter das Rennen am besten einteilen kann. Für das Straßen- Einzelrennen über 175 km erhielt Deutschland die Position 19 unter 42 Ländern, während das starke Italien zwei Plätze vor den Deutschen liegt. Hier ist die Offizielle Startposition jedoch bedeutungslos, da alle Teilnehmer zugleich vom Start ab- gelassen werden. Trotz nicht zu unterschätzender Aufgaben: Mit Ruder- Auslesung zufrieden Die Auslosung der Vorrennen für die olympische Ruder-Regatta auf dem Albaner See in Castelgandolfo am Nachmittag des 30. sowie am Vor- und Nachmittag des 31. August ist für den deutschen Rudersport nicht gerade unglücklich. Allerdings stehen beide Vierer-Boote vor nicht zu unter- schätzenden Aufgaben. So trifft der Vierer m. St. von Germania Düsseldorf, in dem mit intl, Effertz und Riekemann drei Europa- meister des vergangenen Jahres sitzen, auf Ungarn, das im Training einen ausgezeich- neten Eindruck hinterließ, Brasilien, Däne- mark, Portugal. Der Vierer o. St. sieht sich in einem leistungsstarken Feld mit der UdSSR, der Schweiz und Italien als Haupt- gegnern. Argentinien vervollständigt das Feld. Der Renngemeinschafts- Doppelzweier Just Jahn/ Manfred Berger dürfte das wohl schwerste deutsche Los gezogen haben. Die Gegner sind die Amerikaner Kelly/ Knecht, die starken Holländer Bakker/ Rentmeester, die sich gerade in dieser Saison in so nach- haltigem Maße empfohlen haben, die Fran- zosen Duhamel/ Monerau, Jugoslawien(Vla- sic/ Lovec) und Australien(Tutty/ Webb). Im ersten Vorlauf des Einer sind der Neusee- länder James Hill, der Ostberliner Achim Hill, USA-Meister Harry Parker, David Heineke(Südafrika) und der nachgemeldete spanische Skuller vereinigt. Eine relativ leichte Aufgabe hat der Europameister-Achter Kiel/ Ratzeburg im zweiten Vorlauf mit Japan, Frankreich, der Schweiz und England. Die endgültige Aufstellung für das Mann- schaftsfahren muß erst kurz vor dem Start bekanntgegeben werden und kann bis dahin nach Belieben geändert werden. Das deut- sche Team ist jedoch mit dem Leipziger Sportstudenten Gustav Adolf Schur(29), Egon Adler(23), Erich Hagen(23) und Günter Lörke(25) bereits nominiert. Es fehlt also der frischgebackene Straßen weltmeister Bernhard Eckstein. Der 25 jährige Träger des Regenbogentrikots ist mit 1,63 m zu klein für das Quartett. Er bietet keinen gleichwer- tigen Windschutz, der im Mannschaftsfah- ren eine wesentliche Rolle spielt. Ueberdies soll der kleine Bernhard für das Einzel- straßenfahren am 30. August geschont wer- den. Schur und seine Kameraden haben sich inzwischen gut an die sengende Hitze von Rom gewöhnt. In den letzten beiden Tagen sind die Leipziger Straßencracks schon die 100-kKm-Strecke abgefahren. Sie haben da- bei zusammen mit Intervallstrecken insge- samt täglich 150 Km zurückgelegt. Sie fühlen sich alle in bester Form. Japans Elf auf verlorenem Posten In einem Flutlichtspiel vor 20 000 Zu- schauern besiegte Alemannia Aachen die japanische Fußball-Nationalelf hoch mit 5:0(2:0). Die Japaner erwiesen sich wäh- rend der ersten Halbzeit in Ballbehandlung und Zuspiel nahezu ebenbürtig, konnten allerdings einen Zwei-Tore- Vorsprung der Aachener nicht verhindern. In der zweiten Halbzeit übernahm dann Alemannia mehr und mehr das Kommando, da die Japaner Konditionsmängel verrieten und auch die Spielübersicht verloren. Bei Alemannia überzeugten vor allem Laumann und Bur- jan.—Die Tore: 1:0 Laumann(10. Minute), 2:0 Burjan(15. Minute), 3:0 Laumann(73. Minute), 4:0 Laumann(79. Minute), 5:0 Log (87. Minute). DMM- Meisterschaften am Sonntag im Mannheimer Stadion Im Mannheimer Stadion wird am Sonn- tag(Beginn 9.30 Uhr) der Endkampf um die badische Leichtathletik-Mannschaftsmeister- schaft der Klassen B und C ausgetragen. Teilnehmer sind dabei in der B-Klasse der Favorit TSG 62 Weinheim sowie TV 46 Mos- bach, TSV Rüppurr und TSG 78 Heidelberg. In der C-Klasse bewerben sich TV Kirrlach, SV Rappenau, FSSV Karlsruhe und SG Kirchheim um den Titel. Squaw Valley erstmalig ausgetragene Wett- bewerb„hinter dem Rücken des IOC“ einbe- zogen wurde und damit eigentlich illegal war. Der Termin für die Spiele 1964 in Tokio wird ebenso wie Innsbrucks genaues Datum für die Winterspiele erst 1961 in Athen festgelegt. Die beste Aussicht dürfte ein Zeitraum Ende Oktober/ Anfang November haben. 1500 m: Klein für Millow? Durch einen Formfehler ist die Meldung des Rostocker Hans-Ulrich Millow, der nach den Dortmunder NOR- Beschlüssen für den Darmstädter Hans-Joachim Klein auf der 1 500-m-Kraulstrecke eingesetzt werden soll, erst am 13. August, zwei Tage nach Melde- schluß, beim Organisationskomitee der Olympischen Spiele eingegangen, so daß Hans-Joachim Klein neben 400-m-Kraul und der Staffel wahrscheinlich auch noch die lange Kraulstrecke schwimmen muß, wenn die FINA, der Internationale Schwimm- Verband, nicht dem Aenderungsantrag, den der Vorsitzende des Sowjetzonen- Schwimm- verbandes, Julius Feicht, einbringen wird, entspricht. Dreijahresvertrag Ulm 46: Keinen„Fall Landerer“ Der erste Vorsitzende der Fußballabtei- lung der TSG 1846 Ulm, Gerd Kaupp, warnt davor, den Uebertritt des ehemaligen „Bayern“-Stoppers Ludwig Landerer zu Ulm 1846 zu dramatisieren. Landerer habe Bayern München wegen rein persönlicher Differenzen verlassen, vor ihm viele andere Bayernspieler auch. In Ulm gebe es überhaupt keinen„Fall Landerer“, sondern höchstens einen„Fall Bayern München“. Nachdem Landerer am 25. Juli beim Süd- deutschen Fußballverband seine Reamatisie- rung beantragt hat, sei ihm von Bayern München mitgeteilt worden, daß er in Zu- kunft weder in der ersten Vertragsspielerelf, noch in der Reserve oder in der ersten Ama- teurmannschaft spielen und nur noch bei den anderen Amateurmannschaften spielen dürfe. Erst als der Bruch unter diesen Umständen vollzogen gewesen sei, habe sich Ulm 1846 mit Landerer in Verbindung gesetzt. Lan- derer seien keine finanziellen Vorteile ge- boten worden, dafür aber die Möglichkeit, in seinem Beruf vorwärts zu kommen. WI Wie für 60 000 Dollar: Auch pietangeli æu lramets Jennis-Eirleus „Man muß das Eisen schmieden, solange es heiß ist“ Der italienische Ranglistenerste und Europas Nummer 1 im Tennis, Nicola Pie- trangeli, ist nun doch der Versuchung er- legen, Profi zu werden. Er hat einen Drei- jahresvertrag bei dem amerikanischen Pro- moter Jack Kramer für 60 000 Dollar unter- zeichnet. Der 27jährige Italiener, der sich im Laufe der diesjährigen Tennissaison abermals als der beständigste Spitzenspieler erwies, wird sein Debüt bereits vom 10. bis 18. September im Pariser Roland Garros- Stadion geben und fällt damit für den Davis- pokal aus. So ist Italien als Europazonen- Siegr für das Interzonenfinale im Dezember in Australien ohne Chancen geworden, da es nur noch über den oft Formschwankun- gen unterliegenden Orlando Sirola als Klassemann verfügt. Der Vertrag wurde von Pietrangeli und dem früheren Wimbledon- Sieger Tony Tra- bert(USA) als Beauftragten Kramers unter- schrieben. Pietrangeli äußerte, es tue ihm leid, daß er sein Land noch vor dem Davis- pokalturnier schwächen müsse,„aber ich muß das Eisen schmieden, solange es heiß ist“. Als Sieger der internationalen Frank- reich- und Deutschland-Meisterschaften und als Semifinalist in Wimbledon habe er gegenwärtig einen gewissen Marktwert für das Kramer- Unternehmen, der vielleicht bei Niederlagen in Australien sinken könnte. Daher habe er sich zu diesem für Italien bedauerlichen Entschluß durchringen müs- sen.„Ich glaube, ich habe meinem Land mit meiner sechsmaligen Teilnahme am Davis- pokal schon gute Dienste erwiesene“, sagte Pietrangeli. Verliert Moore am grünen Tisch? Sturmwarnungen an die beiden Boxwelt- meister Floyd Patterson und Archie Moore hat in New Vork der Präsident der National Boxing Association(NBA), Tony Maceroni, abgeschickt. Maceroni will bei der Jahres- hauptversammlung der NBA im September in Mexico City den Antrag stellen, Archie Moore den Titel als Weltmeister im Halb- schwergewicht abzuerkennen, weil er ihn seit dem 12. August 1959 nicht mehr ver- teidigt hat.„Auch sprechen keine Anzeichen dafür, daß er sich in absehbarer Zeit dem deutschen Europameister Schöppner stellen wird“. „Was Floyd Patterson betrifft so muß er seinen Titel gegen Johansson noch in diesem Jahr verteidigen, sonst werden wir ihn zwingen im nächsten Jahr sich einem ande- ren Gegner zu stellen.“ Stefan Redl erneut geschlagen Der in den USA lebende deutsche Berufs- boxer Stefan Redl erlitt am Montagabend in Pittson, Pennsylvania, eine weitere Nieder- lage, als er von Joe Salei in einem Kampf über zehn Runden umstritten nach Punkten geschlagen wurde. Ringrichter war Exwelt⸗ meister Rocky Mareiano. VfL mit guten Empfehlungen nach Feudenheim: ſflannlieims erstes Lobalspiel völlig often Sandhofen und Phönix müßten knappe Siege schaffen/ Schwer für Ilvesheim In der 1. Amateurliga Nordbaden spricht nichts für Rückschläge der beiden noch ver- lustpunktfreien Tabellenführer, FV Dax- landen und VfR Pforzheim. Die starke Dax landener Hintermannschaft sollte sogar in der Lage sein, im ersten Heimspiel gegen Walldürn erneut ein„zu Null!“ herauszu- holen. Pforzheims Rasenspieler mußten sich zwar in der vergangenen Saison gegen Forchheim mit zwei 1:1-Punkteteilungen begnügen. Beim erneuten Zusammentreffen ist jedoch nur die Höhe des VfR-Sieges eine offene Frage. Mit Sandhofen und Kirchheim sind zwei noch ungeschlagene Teams Spiel- partner. Dabei dürfte der Platzvorteil keine unwesentliche Rolle spielen. Für den KFV wird es Zeit, ans Punktesammeln zu denken, Der Neuling Ilvesheim muß deshalb auf der Hut sein. Der andere Aufsteiger, Eppelheim, wird trotz des Platzvorteiles einen Spiel- verlust gegen Phönix Mannheim kaum ver- hindern können. Bei Sandhausen gegen Bir- kenfeld und Neureut gegen Leimen liegen Siege der gastgebenden Vereine näher als Erfolge der Besucher. Offen ist das erste Mannheimer Lokalspiel zwischen ASV Feu- denheim und VfL Neckarau, bei dem die Gastgeber in ihren Anhängern zwar einen großen Rückhalt haben werden, aber auf einen Gegner treffen, der in seiner Sturm- leistung an die besten Spiele früherer Jahre anzuknüpfen scheint. Es spielen: Samstag: ASV Feuden- heim— VfL Neckarau; Karlsruher FV Spvgg Ilvesmeim; Sonntag: VfR Pforz- heim— Spfr. Forchheim; SV Sandhausen Spygg Birkenfeld; ASV Eppelheim— Phö- nix Mannheim; Spygg Sandhofen— S6 Kirchheim; FC Neureut— VfB Leimen; FV Daxlanden— Kickers Walldürn. Sportabzeichenabnahme Für Samstagnachmittag ist eine weitere Sportabzeichenabnahme für die leichtathle- tischen Disziplinen vorgesehen. Bewerber müssen im Besitz eines mit Lichtbild ver- sehenen Leistungsheftes sein, das in der Ge- schäftsstelle des badischen Sportbundes (Tattersallstraße) erhältlich ist. Die Sport- abzeichenabnahme erfolgt auf dem SG-Platz an den Sellweiden von 15 bis 18 Uhr. Beilagen hinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Wettschein vom WB-Toto und vom Staat- lichen Zahlenlotto bei. do- 15e. 38 398 5 Vonte re 100 6 „ e Kdse 5 . zn Godot vors. 0 0 Nolländ te, dess, 1959 r, Wande Joule 5 Gel„„ 500 Der Seite 2 MANNHEIMER MORGEN WIRTSCHAFT Donnerstag, 25. August 1960/ Nr. 196 Konjunkturgespräche: Zwei der Beteiligten fehlten beim Rütli- Schwur Frankfurt ist wegen des dazu denkbar ungeeigneten Pflasters für einen Rütli- Schwur nicht der rechte Ort. Da hätten auch die führenden Männer der westdeutschen Wirtschaft auf dem Feldberg im Taunus Wandeln müssen.— Man stelle sich das doch Plastisch vor, die Herren H. J. Abs, Fritz Berg, Professor Wurster, Professor Winn- acker, und wer noch an diesen Konjunktur- gesprächen teilnahm, am Brünhildisfelsen telalterlichen Barbiers und Medicus“! vorbe- halten, die Wirtschaft unausgesetzt zur (Geld-) Ader zu lassen. Die Linke jedoch und dazu gehört auch der über jeden Links- drall erhabene Bundeskanzler— pumpt mit einem Bluttransfusionsgerät emsig neue Blutmengen in eine andere Vene des Patien- ten, der sich nicht wehren kann. Er mag immerhin geloben, sein Menschenmöglichstes zu tun, um bei Kräften zu bleiben. Die Er- küllung des Gelöbnisses hängt von ihm allein nicht ab. F. O. Weber Wieder Fleischeinfuhren Industrie, Frankfurt/ M., mitteilt, erreichte der Umsatz im ersten Halbjahr 1960 rund 11,3 Milliarden DM. Nach Ausklammerung der erstmals in diesem Betrag enthaltenen Chemieumsätze des Saarlandes betrug die Zu- nahme gegenüber der gleichen Vorjahreszeit rund 17 Prozent. Produktions- und Umsatz- entwicklung zeigen in der Vergleichszeit eine bemerkenswerte Parallelität. Der Produk- tionsindex Chemie wuchs im Monatsdurch- schnitt 1960 um 17,5 Prozent auf 310(1938 100). Nach wie vor herrscht nach Angaben des Verbandes in der chemischen Industrie typi- sche Mengenkonjunktur. Von Ueberhitzungs- —— In Offenbach steigen die Lederwaren-Preise Die Industrie kann Kostenerhöhungen nicht mehr auffangen Am 27. August beginnt in Offenbach die 23. Internationale Lederwarenmesse. An ihr nehmen 427 Ausstellerfirmen teil, von denen 50 aus dem Ausland kommen. Die Messe wird diesmal von einem Preisauftrieb für Lederwaren begleitet sein, dessen Umfang noch nicht näher zu umreißen ist. Messe- präsident Oberbürgermeister Georg Dietrich erklärte zwar, daß sich die Preisanhebungen zur Messe in relativ mäßigem Rahmen hal- ten würden, doch läßt sich schon aus der Umsatzstatistik ersehen, daß nunmehr die spiel von billigen Stapelkoffern, die wenig Gewicht haben, jedoch viel Raum einneh⸗ men, werde vermutlich Verteuerungen die- ser Warengattung zwischen vier und sechs Prozent bringen. Noch nicht abzusehen Selen die Auswirkungen auf dem Lohnsektor. Hartmann räumte ein, daß es angesichts der Abwerbung von Arbeitskräften aus der Lederwarenindustrie durch Firmen anderer Branchen schließlich doch zu einschneiden deren Zugeständnissen kommen werde, be- tonte aber, daß die daraus folgende Mehr- Nr am Feldberg mit— wider den Himmel und e e eee erscheinungen könne nicht die Rede sein. Im Preise ins Rollen gekommen sind. Die Sta- belastung fast voll auf den Preis geschlagen l Blessing— ausgestreckte Schwurfinger ste-) Zum ersten Male seit längerer Zeit Vergleich zum ersten Halbjahr 1959 ist der tistiken besagen, daß; im ersten Halbjahr werden müsse. Es sei in der Lederwaren- hend: Wir schwören, alles zu unterlassen, sind jetzt wieder Einfuhren von Fleisch aus monatsdurchschnittliche Preisindex Chemie 1960 im Vergleich zum ersten Halbjahr 1959 branche, die weit überwiegend auf Hand- Was die Konſunktur noch weiter anheizt; Frankreich genehmigt worden. Nach einer 1960 um zwei Punkte auf 183(1938 100) zwar eine wertmäßige Umsatzsteigerung von arbeit beruhe, kaum mehr möglich, noch 25 allem werden wir nicht die Preise er- Verlautbarung im Bundesanzeiger vom 24. gefallen. zehn Prozent auf 330 Millionen DM erzielt weiter zu rationalisieren. rha 8 öhen. So dramatisch war es in Frankfurt nicht. Die Herren sprachen einander Mut zu, ohne DM- Aufwertung über die Konjunkturfieber- kurven hinwegzukommen und alles Erdenk- liche zu unternehmen, um der Oeffentlich- keit und dem Bundeskanzler migßfallender August können sowohl Schlachtrinder und Schweine, wie auch Schweine- und Rinder- hälften und frisches oder gekühltes Schwei- ne- und Rindfleisch in die Bundesrepublik eingeführt werden. Chemische Industrie Die Gesamtinvestitionen der chemischen Industrie betrugen 1959 rund 1,7 Milliarden DM. Die Zunahme gegen 1958 um nur rund 3 Prozent blieb weit hinter dem damaligen Produktionsanstieg von 14 Prozent zurück. Doch dürfte die chemische Industrie— nach Worden ist, die produzierte Warenmenge je- doch ungefähr gleich geblieben ist. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der deutschen Lederwaren- und Kofferindu- strie, Peter Ernst Hartmann, der die Inter- essen von rund 1100 Betrieben der Branche mit 34 000 Beschäftigten und 700 Millionen GESCHIAFTS BERICHTE BMW-Triebwerkbau GmbH, München: Bayern hat jetzt seinen im Februar treuhänderisch übernommenen Geschäftsanteil nach einer Mit- teilung des Finanzministeriums an die Ma- schinenfabrik Augsburg-Nürnberg(MAN) über- Preisbewegungen Herr zu werden. Das gan- einer vorsichtigen Prognose des Verbandes PM Gesamtumsatz im vergangenen Jahr tragen, Damit sollte der Auftrag des Bundes- f ze Gespräch stand unter dem Eindruck des in der Mengenkonjunktur— um laufenden Geschäftsjahr erstmals In- vertritt, sagte am 23. August, unter anderem verteidigungs ministeriums an die BMW-Frieb- Zorns, den die steigenden unternehmeri-%% ¼ Vestitionen in der Größenordnung von zwei kämen durch eine Tarifneuordnung der werkbau gesichert werden. schen Gewinne beim Bundeskanzler erreg- I e pak dat Milliarden DMM vornehmen, vorausgesetzt, Bundesbahn und durch Gewerkschaftsforde- Continental Gummiwerke AG. Hannover: Das ten. Indes R N 9 75 1 5 85 daß die Zulieferindustrie keinen Strich durch rungen neue Belastungen auf die Leder- Unternehmen hat zur Ausweitung der Pro- a) ist es natürlich, daß bei stärkerer Be- Behalten. Wie der Verband der emischen die Rechnung macht. warenhersteller zu. Der Verband zum Bei- duktionskapazität ein Industriegelände bel der 2 steuerung und steigenden Zinskosten der er et i en dee e 1 55 Nennwert vom Unternehmergewinn eben 5 8 5 0 un on een en Spezialartin 12 Ferti- 1 ansteigt; J 8 K T 55 8 ischen Spezialartikeln vorge- V Einmal im Jahr muß Pankow reinen Tisch machen„ Bundesbank mit komplizierten Transaktionen Aber noch ist der Inter zonenhandel vom bilateralen Korsett nicht befreit„ B d. nem Wa 18 eine Milliarde DM Geldflüßigkeit abschöpft. 8 5 5 5 5 rund 182 Mill. Pfund Sterling(etwa 2,1 Mil 2 Zu gleicher Zeit sollen aber zum Beispiel Der Interzonenhandel ähnelt einer Fähre, Dauer. Einmal im Jahr muß reiner Tisch gekochten Arbeitsteilung im Ostblock die liarden DM) zu den zwölf größten Indust 185 85 nicht nur Volkswagen-Volksaktien im Werte die dem Pendelverkehr zwischen zwei feind- gemacht werden. Dann haben die Zonen- Sowjetzone drei Viertel ihres Außenhandels Unternehmen außerhalb Amerikas 8 von einer Milliarde DM auf den Markt ge- lichen Brüdern dient und dabei ständig in behörden westdeutsche Lieferüberschüsse in mit dem„sozialistischen“ Lager abwickelt, gibt bekannt, daß am 1. September die seit bracht werden, um den Erlös in— der Wirt- Gefahr ist, auf eine politische Mine zu lau- bar zu begleichen. Sie werden auch in klin entfällt auf den Interzonenhandel nahezu Jahrzehnten bestehende Schutzmarke— Kop! schaft zu gewährende— Kredite umzu- fen. Obendrein hat das Schiff Schlagseite. gender Münze bezahlen müssen, wenn die die Hälfte aller im Jahre 1959 mit dem des irischen Tierarztes John Boyd Punlop,. en Die mitteldeutschen Planwirtschaftler leg- Kreditgrenze— der Spielraum reicht bis zu„kapitalistischen Ausland“ erzielten Um- 85 1468 den ersten brauchbsren Tuftreifen Frankfurt war kluge, aber müßige Unter- ten stets Wert 5 e 200 3 DM— überzogen wird. sätze. e 5 VV 1 1 haltung. Jedoch nur ein Drittel der am Wirt- rungen gegenseitig ie Waage hielten.„Wartezimmer“ werden demnach nicht 1 2 neue Schutzmarke is 1 3 g schaften Beteiligten saß beisammen und ge- Gleichwohl konnten sie nicht verhindern, mehr nötig sein. Das Abkommen basiert 3 8 e 18055. nach rechts. Peli ger En lobte, Menschenmöglichstes zu tun und zu daß die Zone in Verzug geriet. Auf dem nach wie vor auf einem Volumen von zwei Alf Seen 11 5 den DM.-O klett llt mit dem Buchstaben„D“ umschließt. unterlassen. westlichen Konto gab es Ueberschüsse. Milliarden Rechnungseinheiten. wobei eine 15 1 RF 5 g. l ist wenig ersichtlich, wie auf dieser Basis Metallgesellschaft AG, Frankfurt/M.: In der In Frankfurt fehlte das Gelübde, ja der Wenn die Verschuldungsgrenze— der Ostmark einer Westmark gleichgestellt ist. ein Interzonenhandel von jährlich drei Mil- Aufsichtsratssitzung am 24. August wurde an gute Vorsatz der— mit rund 80 bis 100 Mil- Fachausdruck heißt Swing— erreicht war, Insofern hat sich nichts geändert. Freilich liegen festeren Röninfe 5„1. Stelle des am 22. Juni verstorbenen Dr. Al- 8 liarden DM jährlich den wirtschaftlichen richtete das Bundeswirtschaftsministerium ist die neue Regelung unbefristet, was lang- talistischen“. 88 555 1 11 fred Petersen(Kronberg I. T.) Pr. Hermann Ereislauf beeinflussenden, ja leider beun- ein Wartezimmer“ ein; das heißt. die Fähre fristige Dispositionen ermöglicht, wie sie 5 0 55 3— 80 13 155 sebiet tehören Rienter(Dresdner Bank Düsseldorf), bisher ruhigenden— öffentlichen Hand. Die wurde nur noch am Ostufer beladen. Die auch von der bundesdeutschen Stahlindu- 585 1 17 ch 15 8 Indien, die stellvertretender Vorsitzender. an e Hoheitsträger verfuhren wohl, soweit sie westdeutschen Güter wurden zurückgehal- strie gewünscht worden waren. Ueberdies. rachs Republik und der Su-„ 5 ene ee Gleich- dieses Treffen veranlaßten, frei nach Goethe: ten, bis der sowietzonale Partner wenig- gibt es nur noch zwei Warenkonten und das 1 5 9 5 ist die Souenks duni stolz Garz a0 Hellmut B ur ae 8 Tar laßt die Wirtschaft schuldig werden, stens soweit aufgeholt hatte. daß die Swing- Sonderkonto S, das Bareinkäufe ermög- auf, mit dreibig„kapitalistischen“ Ländern fenden Vorsitzenden d 1 e— 2 8 i. 88 9 t 25 ö f 1 durch Regierungs-, Kammer- oder Banken- en des Vorstandes bestellt. dann überlaßt Ihr sie der Pein.“ Die öffent- Srenze unterschritten war. Derartige Vor- licht. 885 3 e 1 liche Hand gelobte überhaupt nichts. Menschenmöglichstes zu tun wenn es aufrichtig gemeint ist noch lange nicht, alle Bonner Wünsche zu erfülen. Ob angesichts der Vermehrung von Masseneinkommen, angesichts der Kostensteigerungen infolge Lohnerhöhungen Preisbewegungen überhaupt noch vermieden werden können, das bleibt dahingestellt. Die dritte Gruppe, die zu den dafür maßgeb- lichen Wirtschaftenden gehört, sind die Ver- braucher. Es ist doch sehr fraglich, ob sie sich durch konjunkturpolitische Ueberlegun- gen davon abhalten lassen werden, auf den onsum von Waren, Gütern, Dienstleistun- gen, Luxus oder Genüssen zu verzichten, von deren Einkauf nicht einmal Preiserhöhun- gen sie abhalten. selbst genügt sicht brachte der Bonner Regierung regel- mäßig den herben Vorwurf ein, den Waren- austausch zu bremsen. Dabei hielt sie sich nur korrekt an die Vereinbarungen. Weni- ger korrekt war allerdings, daß Pankow vom Swing, der ja nur als vorübergehender Ueberbrückungskredit gedacht ist, fast ohne Unterlaß Gebrauch machte. Die Zonen- schulden wurden somit Jahr für Jahr wei- tergeschleppt. Diese Gewohnheit soll jetzt ein Ende haben. Hinter dem Vorhang strenger Ge- heimniskrämerei wurde zwischen den zu- ständigen Stellen ein neuer Vertrag aus- gehandelt, der in der Tat geeignet Wäre. den Warenverkehr zwischen den beiden Teilen Deutschlands zu beleben(vergl. MM vom 17. August). Zwar wird es auch künftig Die Zonenregierung schoß von Zeit zu Zeit giftige Pfeile in Richtung Bonn und be- hauptete, der Rahmen des Interzonenhandels lasse sich ohne Mühe auf drei Milliarden Verrechnungseinheiten ausweiten eine Spekulation, die von der Bundesregierung mit einem Seitenblick auf Swing und„Warte- zimmer“ verständlicher weise kühl aufgenom- men wurde. Immerhin beansprucht der Inter- zonenhandel mehr als zehn Prozent des sowietzonalen Außenhandelsumsatzes, der für 1959 mit 17,3 Milliarden DM-O angegeben Wird. Demgegenüber beträgt der entspre- chende Anteil am bundesdeutschen Außen- Handel, der im vergangenen Jahr auf ein Vollimen von rund 77 Milliarden DM wuchs, etwa drei Prozent. Da aber nach dem Willen der mitteldeutschen Planer und nach der vom abkommen geregelte Handelsbeziehungen zu unterhalten. Man mag sich an den fünf Fin- gern abzählen, in welcher Größenordnung sich die effektiven Umsätze bewegen. Nichtsdestoweniger gibt es einen Weg, um dem Interzonenhandel Impulse zu ge- ben: Pankow müßte von den auf mehr als 200 Millionen Westmark pro Jahr geschätz- ten Einnahmen aus den Autobahngebühren, aus dem Wasserstraßenzoll und aus Eisen- bahntransporten zwischen Westdeutschland und Westberlin Waren in der Bundesrepu- blik bar einkaufen. Ob sich die Zonenregie- rung solchen„Luxus“ leisten wird, ist frag- lich. Schließlich verschlingt die kommunisti- sche Wühlarbeit Geld genug, und Devisen sind knapp. Jedenfalls liegt der Schwarze Peter des Inter zonenhandels jetzt in Ost- Marktberichte vom 24. August Handschuhsheimer Obst- und Gemüsegroßmarkt (VWD) Bei großer Anfuhr teilweise langsamer Absatz, besonders für Zwetschgen und Aepfel. Pfirsiche nur zu stark ermäßigten Preisen abzu- setzen, Gemüse-Absatz teilweise schleppend. Es erzielten: Pfirsiche A 22—40, B 15—21, C 1014; Mirabellen 25—30; Spätzwetschgen 10—20;„Wangen heimer“ 8-12;„Bühler“ 1013; Apfel A 14-25, B 10 bis 13, C 5—9; Birnen Auslese 23—30, A 1322, B 7 bis 12; Kopfsalat Stück 25—30; Endiviensalat Stück 15; Tomaten 40-50 mm G A 22-26, B 20—21, 50 bis 35 550 O A 25—286, B 22—25, C 5—8; Stangenbohnen Weinheimer obst- und Gemüsegroßmarkt VWD) Erhöhte Anlieferung, Absatz zufrieden- stellend. Es erzielten: Brombeeren 3160; Pfirsiche A 24—37, B 1723, C 1016, Ausfall 7—9;„Wangen- heimer“ 7-9; Hauszwetschgen 10—21; Birnen A 22 bis 24, B 10—23, C 7—9; Aepfel Absatz schlecht, 5 1 5 5 f f 3 2. a 5 8 Tomat A 23—25———8 Der Bundesbank sind die Rechte des mit- einen Swing geben— aber nicht auf die„Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ aus- berlin. Hans K. Herdt 7T7F77 8 5 2 tgeteilt von VVeteinigte Wirtschaftsdienste Gmbff' 28. 8. 24. 8.. 8. 24. 8. 23. 8 24. g. 23. 8. 24. 8. 8 ten OSrse Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz 178 640 1 830 dto. Lit. A. B. 85 100% Phoeniz-Rheinrohr Unifonds 167,0 170,0 Uebermittlungsfehler) S 155 555 bfälz. EIy po. 505 505* 58„— 105 Uscafonds 118,0 18,0 9. F 455% dein kiypo.%% ͤ;ͤ; T 93 93 Atomic-Fd(3) 54 355 Frankfurt a. M., 2 4. August 1960 1 5 92 5 1 2 5% Rhein Hypo. 87 87 Canagros(8) 117 11.46 ahlwerke Bochu Renten 6,5% Rheinpreußen v 58 100% loo%:! Eurit(sfr) 12⁰ 192,00 8. 8. 24. 8. 3.8. 24.8 JU Einsen steuertrei) 7.5% Rhid.-Pfelz v. 38 102% 102% kvropschem(str.) 78 178.50 V. Notlerte Aktien Dierig Chr. LI. A 906 30 Kaufhof 175 275 48 352 32%% Ablösungsschuld v 57 10% 100% 5%% KWE v 89 955 95 5 1 5 5 90 4Ʒ.67 5 5 4 Dortm Flérder 197 174 Klein Schanzlin 2700 2200 VDN 980 5⁵ 5% Bad. Kom Ldsbk div 112 1126 5% Thyssenbütte d 59 2 857 2 2 18 14.67 135 8785 1 80 6%%% Durlacher Hof 8 5 Klöckner Bergbau 55 752 70% 8% Bayer. Hypo. I, iu% Welrbenk Anl. v. 30 8, 858,(50„ V adlerwerks 455 474 8 0 7% Zellst Waldhof v 58 103% 103% Oppenheimer(8) 12,37 12.4 AG f. Energi Eichbaum. Werger 1270 1281 Klöckner Humb Deutz 1875 1860 f Wintershall 535 545⁵ 5% Großbkraftu Nahm. 03% 103%„ Zellst Waldhof v 0 ö n 5 1 5 5 gie 715 715 l 0 l 5% Pfäl 5 ö Philadelphia(3) 11.75 2 El. Licht u. Kraft 230 232 Klöckner- Werke 278 300 Zelss Ikon 4⁴⁰ 440„ Pfälz. Hypo. IE 11 Wandelanleihen j 5 480% 4 Eneinger Uni 2 855 36 370 8% Rhein ki 110 110. 1 i Universar Fund 11,55 9,0 5 5 5 5 0 N 5 N 5 2 250„% ß VVV 2d Stemens, 5%,, e 10 100 Tel. El(8) 9,%55 k Aschatfend Zellstoff 8 5 5 0 8 819 884 1 1150 1175 Unnotierte Aktien 8..„ 38 313 306 Siat.-Imb.(str.“ 100 4050 Badische Anilin 5 7 5 Beton& Monierbau 2 Farben Liquis 7.00 7.00 Löwenbräu 14¹⁰ 1500 N 415 422 Renten 6% BMW V 58 5²⁵ 5⁴⁰ NE-Metalle et 8% 25 keis Jetter„. Tadzigsn Walzm. ö 145% 534%(insen tatifbesteuert) 5.5% Chem Alpert v 56 24% 3, 2„ 5185 9 495 450 Feldmühle 1460 150⁰ MAN 1490 1505 Syeerbet 9 000 100⁰0 8% AEG v 86 8 108% 5.8% Schering v 59 251 253% elektt. Kupfer 291,25 29 dto neue 2 5 Solds chi 868 870„ 107 11⁰ Hutschenreuther Lor 750 727 40% BASF v. 56 107 106 Investment-Zertiflkate 21 2 0 963 972 Binding Brauerei 12⁰⁰ 32²⁰ Gritzner-Kaysel 270 230 88 loyd 2750 2800 Ilseder Hütte 50 8 5 05 3 7 1 5 15 e 5 130 Messing 58 231 287 . i 2 6 lf 1 8 Orenstein& K t 95 25 4 iropa. 27 1 . Verein 5 5 8 e— 5 pfalz. NMünhlen 955 45 8 oppel 8 266 265 le Bunde ab 10% 102% Ager 135,60 36,00 Nessing 63 2⁵⁴ 261 5 üerds 540 540 8. 1 800 850 Phoenix Rbeinrohi 4 e le 25 3⁰⁰ 6% Bundespost v 55 5 96 IU Allfonds 134.20 135,90 Deutsche freie 07 Srown, Boveri& Cie. 1260 290 nene 1449 1430 breußag 2090 280 7% Bundespost v. 58 102% 103 Anglo Dutch 108,7 110,0 devisennotierungen Sele 85 950 5 5 1261 125 beinelektre 570 1 7 Banken 7% Esso v 58 104. 104% Atlanticfonds 4,10 47,70 1 Us-Dollar 4,1650 4,1750* 3 400 40 e u 8 5 5 5 872 4 i 55 1600 5.3%. 70 5 5 17 7 1 engl 8 11.704 1 8 1 1 5 8 a f enzin 8 oncentrs„„ can Dolla 4,3025 4,3 5 8 Werz Hades 155 7 dto. 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Werke Karlsruhe Schlossquellbr. 870 1 8% krankf Hypo. 882 882 3% pfälz Hypo. 91 91 Investa 170,40 192,30 p 14.57 4,616 O1. Eisenhandel 220 232 Ksli-Chemie 900 22³ Schubert u. Salzer 520 525 Industriekreditbank 29 2 3 9 Thesaurus 241,50 244,00 100 850 West 5 80,00 Didier-Werke 6⁴⁰ 6⁵³ů Karstadt 1330 13⁵⁰ Schultheiß Stämme 454 U⁴ 45⁵⁵ Mannh Versich. Lit A 5 5 30% Kapt.-Ertragsst. Transgtane 57.90 59.80 100 DN. O81 ö 22.42 5 23 35 0 1 Zisch 2 5 0 2 2 5 Setzt die Super- er ein SSO SCH 5 O BFN./ 70 Jetzt: kürzere Hugzeiten— größerer Komfort durch Druckausgleich und Klima-Anlage! Pan American setzt für alle Hüge zwischen Westdeutschland und Berlin die größeren und schnelleren Super- Clipper“ ein. Die Super- 6 Clipper sind mit automatischem Druckausgleich, Klima- Anlage und Radar ausgerüstet. Das bedeutet: schnellerer Fug und größerer Minuten startet oder landet ein Super- Clipperl Ein zusätzlicher Vorteil ist die schnelle Abfertigung in Berlin-Tempelhof. 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Abgust, 10 Uhr: Kundgebung im Kurhaus:„Begegnung Staclt und leinc“ Dlenstag, den 30. August, 21 Uhr: Großes Abschluß feuerwerk Seite 14 MANNHEIMER MORGEN FEUIILETON Donnerstag, 25. August 1960/ Nr. 196 Musik als Mittel zur Völkerverständigung Der Jahreskongreß der„Jeunesses Musicales“ in Westberlin Rund sechzehnhundert junge Musikenthu- siasten aus achtzehn Ländern nahmen an dem Jahreskongreß der„Fédération Inter- nationale des Jeunesses Musicales“ teil, der mit einem Festkonzert im großen Saal des Senders Freies Berlin zu Ende gi In der neuen Kongreßhalle und im Kon al der Hochschule für Musik, wo die anstalt zen sta babylonisches Sp mit der sprachlichen Ve auch ein big chte, so war da- für die Ve g nach Noten um so besser. Die schwarze Pianistin aus Lumum- bas chaotischem Reich lauschte den musi liscnen Darbietungen mit derselben w An eilnahne wie ihre deutschen, französi schen oder spanischen Altersgenossen, und die achtzig Instrumentalis fünfzig Chorsänger aus zwölf L sich im Finale von Beethovens„I gemeinschaftlichem M. gefunden hatten, mühten si Schillers Ode, als gelte es, die interr len Streitf en hinwegzumusizi Tat betrachten die Mitgli 88 Musicales“ die Musik nicht bloß Sache der Asthetik, sondern auch der Moral im weitesten Sinne des Wortes— ein Stand- punkt, über den sich gewiß reden ließe. Unmäöglich, auf knappem Raum auch nur die wichtig kten Veranstaltungen zu erwäh- nen, geschweige dean ausführlich zu würdl- gen. Es gab Konzerte somder Zalil; es gab Aus der Herbstproduktion Verlagsankündigungen(0 Fheinische Verlags-Anstalt, Wiesbaden B. H. Liddell Hart:„Abschreckung oder Abwehr. Gedanken zur Verteidigung des Westens“.— Hans u7m Rimscha:„Geschichte Rußlands“.—„Die neue Astronomie. Wis- senschaft und Technik erobern den Kosmos“. — Frangois Cali:„Die griechische Sendung. Dorische Tempel in Hellas“.— Otto Wolff: „Die Geschäfte des Herrn Ouvrard“.— Ho- ward Fast:„Die Affäre Winston“, Roman. Rowohlt Verlag, Hamburg Albert Camus:„Die Besessenen“, Schau- spiel.— Albert Camus:„Fragen der Zeit“.— Germaine Brée:„Albert Camus, Gestalt und Werk“.— Kurt Tucholsky:„Gesammelte Werke“(3 Bände).— Vladimir Nabokov: „Das wahre Leben des Sebastian Knight“, Roman.— Louis-Ferdinand Céline:„Von einem Schloß zum anderen“, Roman.— Italo Svevo:„Ein Mann wird älter“, Roman.— Kurt W. Marek:„Provokatorische Notizen“. — Juan Govytisolo:„Das Fest der anderen“, Roman.— Alfred Kern:„Irdische Liebe“, Roman.— K. H. Poppe:„Der Bananen- krieg“, Roman.— Ernst von Salomon:„Das Schicksal des A. D.“, ein Bericht. Sofari-Verlag, Berlin Hartmut Bastian:„Safari im Welten- raum“. Eine moderne Astronomie mit der Raumordnung des Kosmos.— Kurt M. Jung: „Die Geschichte unseres Jahrhunderts“.— Karl Krüger:„Der Ostblock. Die Produk- tion“.— Bruno Kiesewetter:„Der Ostblock. Der Außenhandel“.— Karl-Heinz Stefan: „Die zweite industrielle Revolution“.— Hans Helfritz:„Mexiko“. Felix Dahn:„Die Völkerwanderung“. Verlag Heinrich Scheffler, Frankfurt Paul Sethe:„Deutsche Geschichte im letzten Jahrhundert“.— Jacques de Bour- bon-Busset:„Ich, Caesar“, Erzählung. Robert M. Grant/ David N. Freedmann: „Geheime Worte Christi— Das Thomas- Evangelium“.— Helmut Carl:„Kleine Ge- schichte Polens“.— Jaschar Kemal:„Ince Memed“, Roman. Hildegard Plievier: „Flucht nach Taschkent“. Ernst Sam- haber:„Kaufleute wandeln die Welt“.— Arthur Steiner:„Englisch, wie es nicht im Wörterbuch steht“. Franz Schneekluth Verlag, Darmstadt Utta Danella:„Stella Termogen oder Die Versuchungen der Jahre“, Roman.— Joa- chim Rasmus-Braune:„Rekruten der Frei- heit“, Roman.— W. G. Hardy:„Stadt der großen Gier“, Roman. Francois Poli: „Gentlemen von der Teufelsinsel“, Roman. — Jess Shelton:„Brut des Zorns“, Roman.— Robert Wilder:„In den Wind geschrieben“, Roman.— Armand d' Oultremont:„30 Tage Abenteuer“. Diskussionen, in denen die Frage nach dem Weg und dem Wesen der elektronischen Musik, des Jazz und des Phänomens Oper zwar nicht beantwortet, aber doch wenig- stens präzise formuliert und behandelt wurden; es gab schließlich— sozusagen zum ag des Hammerklaviers— unter „Ewig junges Klavier“ einen vettbewerb, der so viel pianisti- zutage förderte, daß man sich ste, wo denn die perfekten 1 eler eines Tages ihre Kunst in bringen sollen. Kein Zweifel, nesses Musicales“— die„musika- Jugend“— führt ihren Namen rech- St N. NIA iel„Das kleine Mahagonny“, an ich t der Baden-Badener Urauffüh- im Jahre 1927 kein Regisseur mehr ge- Das Publikum schlug sich um die „die Veranstalter mußten sich ent- „den geplanten vier Aufführungen e nacł hicken, Das Libretto des kern man hier von einem Libretto ert auf den„Mahagonny- us Brechts„LLyrischer Haus- Gedichte entwerfen das Fresko em ins Mythische transponierten ka- Ditalistischen Amerika. Projektionen und f aggressiven gesellschafts- en Texten sollen den Gedichten den mmenhang so etwas wie einen sfaden geben. Der Komponist stand Aufgabe, die Gesellschaftskritik wagt hat. mit der gleichsam mitzusetzen. Man ahnt die zeit- Vor liche Nähe der„Dreigroschenoper“, aber 1 jellt in seiner Partitur nur selten drastische Präzision des Einfalls und jene unnachahmliche Mischung aus wirk- parodiertem Sentiment, die den chenoper“-Songs ihre Faszinations- aft geben. Das Werk wirkt heute nur noch Wie eine Ski und die Autoren wollten es ja später tatsächlich nur als eine Vorstudie zu der abendfüllenden Oper„Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ gewertet wissen. Der junge Regisseur Martin Volkmann hatte das Songspiel straff arrangiert, inszenierte jedoch an der Gesellschaftskritik vorbei. Die Spieler agierten in gesellschaftsfähigem An- zug, die Texte auf den Schautafeln waren matt. Indem Volkmann den Protest, den das Werk anmeldet, unterschlug, verurteilte er lichem 55 Der kobistische Liebhaber Großen Erfolg katte beim Jahreskongreß der„Jeunesses Musicales“ in Berlin die Auf- führung der Opera buffa„L'amante cubista“ des Mailänders Roberto Hazon(sieke unseren heutigen Bericht) Auf dem Bild stehen sick die beiden Darsteller Dora Alquiaa und Giovanni Sabate in einer Szene der Zwei- Personen-Oper gegenüber: das von der Psychiaters- Gattin angebetete kubistische Porträt ist ins Leben getreten, ohne allerdings die Erwartungen der verliebten Törin restlos zu erfüllen. es fast zur Wirkungslosigkeit. Denn es lebt (Sofern es überhaupt noch lebt) nun einmal in erster Linie aus dem Protest. Viel Schmunzeln gab es im Theatersaal der Kongreßhalle, als dort Roberto Hazons Kammeroper„L'amante cubista“ in Szene ging. Das Werkchen dauert eine knappe Stunde, beschäftigt lediglich zwei Pianisten und zwei Solisten und will als eine Persiflage auf den Snobismus modernistisch verdrehter Kunstfexen begriffen werden. Heldin der Opera buffa ist Amanda, die überkandidelte Frau eines Psychiaters. Sie hat sich in ein kubistisches Porträt verliebt und brennt dar- auf, den unbekannten kubistischen Geliebten kennenzulernen. Das kubistische Monstrum, dessen Kopf einer Gießkanne ähnelt, stellt sich denn auch prompt ein, benimmt sich in- dessen so, wie Monstren sich eben zu beneh- Foto: Heinz Köster men pflegen. Als Amandas Verzweiflung die nötige therapeutische Intensität erreicht hat, wirft das Monstrum die Maske ab und zum Vorschein kommt der Gatte. Fortan ist Amanda gegen kubistische Versuchungen immun. Hazons Musik nutznießt von geist- reich montierten Zitaten aus der Opernlite- ratur, sie hat Witz und Brio, und die bitona- len Verfremdungseffekte machen ihren hei- teren Effekt. Ueberdies kann Hazon für Stimmen schreiben: die quirligen kleinen Arien und Duette, die er den Solisten Dora Alquiza und Giovanni Sabate zwischen die Stimmbänder gelegt hat, sind sanglich und dramatisch wirksam. Auf der kleinen Bühne waren alle guten Geister der Opera buffa versammelt, das Publikum quittierte den musikalischen Jux mit anhaltendem Beifall. Hellmut Kotschenreuther Dienst am deutschen Volkslied Zum hundertsten Jodestag des Komponisten und Liedersammlers Friedrich Silcher am 28. Abgust Als Karl Friedrich Zelter vor reichlich 150 Jahren die Berliner Liedertafel, in die nur Dichter, Komponisten und Berufssänger aufgenommen wurden, ins Leben rief, konnte er nicht ahnen, daß er mit dieser Tat zum Wegbereiter des organisierten Männer- Sesangvereins werden sollte. Dem Berliner Vorbild entsprechend kam es bald überall in den deutschen Städten zu einer intensiven Pflege des Männergesangs. So wurde in Deutschland der Grund für eine Volksmusik bewegung gelegt, an der auch Friedrich Silcher wesentlichen Anteil hatte. Philipp Friedrich Silcher, als Sohn eines Lehrers am 27. Juni 1789 in dem württem- bergischen Ort Schnait in der Nähe von Schorndorf geboren, wurde auf das Seminar in Ludwigsburg geschickt. Später fand er in dem Freiherrn von Berlichingen einen hel- kenden Freund und Gönner, der ihm die musikalische Ausbildung seiner fünf Töchter anvertraute. Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Mädchenschule in Ludwigsburg, wo er einen weiteren Protektor in dem Stadt- pfarrer und Schulrat Bahnmeyer fand, der 1815 als Professor der Theologie an die Uni- versität Tübingen berufen wurde, ging Sil- cher nach Stuttgart. Hier wurde er Schüler des durch seine Oper„Das Nachtlager von Granada“ bekannt gewordenen Komponisten Konradin Kreutzer. Inzwischen hatte Bahn- meyer seinen Schützling als Musiklehrer an die Tübinger Universität empfohlen, so daß Silcher 1817 hier Musikdirektor wurde. Aus dieser Zeit, in der sich Silcher als Liedermeister einer der berühmtesten„aka- demischen Liedertafeln“ und als hervor- ragender Förderer des deutschen Volks- gesanges einen Namen machte, wird uns überliefert: „Die Sänger nehmen, an Tischen sitzend, welche in Hufeisenform aufgestellt sind, die Mitte des Saales ein; oben, neben dem Kla- vier, Silcher, rechts von ihm der Gesell- schaftsdirektor. Außen herum, in den breiten Säulengängen und auf einer Bank vor den- selben, haben die Zuhörer ihre Plätze. Wenn 8 Friedrich Silcher da- Foto die Sänger versammelt waren, klatschte Sil- cher in die Hände, rief, bitte, bitte“, und der Gesang begann.“ Wie wir sehen, ist die Be- zeichnung„Liedertafel“ wortgetreu zu ver- stehen, den die Mitglieder saßen an einer langen Tafel und sangen ihre Lieder. Nachdem 1819 erstmals eine Sammlung österreichischer Volkslieder erschienen war, king 1826 Friedrich Silcher an, schwäbische Volkslieder zu sammeln. Bis zu seinem Tode brachte er 12 Hefte deutscher Volkslieder heraus, in die er auch selbstgeschaffene Melo- dien aufnahm. Von den Liedern Silchers er- freuen sich einige heute noch größter Be- liebtheit. Wer kennt nicht das„Aennchen von Tharau“ von dem Königsberger Dichter Simon Dach, Heinrich Heines„Ich weiß nicht, Was soll es bedeuten“ oder„Morgen muß ich fort von hier“? Zu diesen und vielen anderen Texten komponierte Silcher leicht eingängige, einen schlichten Volksliedton treffende Melo- dien. Ferner hat er sich durch sein„Drei- stimmiges württembergisches Choralbuch“, durch drei Hefte vierstimmiger Hymnen auf die Sonn- und Festtage, durch seine Männer- chöre unter dem Titel„Tübinger Lieder- tafel“ und durch die Herausgabe einer„Har- monie- und Kompositionslehre“ sowie einer „Geschichte des evangelischen Kirchengesan- ges“ Verdienste erworben. Dafür wurde ihm 1852 von der Universität Tübingen die philo- sophische Ehrendoktorwürde verliehen. Als Friedrich Silcher am 26. August vor hundert Jahren seine Augen für immer schloß, konnte ihm keine größere Ehrung zuteil werden, als daß die Tübinger Orato- rien vereinigung am Schluß des zu seinem Gedächtnis veranstalteten Konzertes das Wohl volkstümlichste seiner Lieder sang: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten.“ Im Jahre 1918 wurde in Schnait ein Silcher- Museum gegründet. Walter Dreßler Salzburg ohne Karajan Rücktritt von der künstlerischen leitung Herbert von Karajan hat die Leitung der Salzburger Festspiele niedergelegt. Das Ku- ratorium der Festspiele teilte im Einver- nehmen mit Karajan mit, daß dessen„mehr. jährige Tätigkeit als künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele mit der Eröffnung des neuen Festspielhauses erfüllt und pe. endet wurde“. Für die„glanzvolle Erfüllung dieser großen Aufgabe spricht ihm das Ku- ratorium den besonderen Dank aus.„Um die eminente künstlerische Persönlichkeit Kara. jans als Dirigent und Regisseur weiterhin den Salzburger Festspielen zu erhalten sind Besprechungen zwischen dem Kurato- rium und Herrn von Karajan im Gange.“ Das Unterrichtsministerium, dem die öster- reichischen Bundestheater unterstehen, be. tonte, daß die sonstige künstlerische Tätig. keit Karajans in Oesterreich im bisherigen Umfange weiterlaufe. Damit ist gemeint daß Karajan die Leitung der Wiener Staats- oper behält. Künstlerischer Leiter der Salz- burger Festspiele wurde er übrigens im Jahre 1956. Informierte Kreise vermuten, daß Kara- jan seinen Vertrag nicht zuletzt wegen künstlerischer Meinungsverschiedenheiten mit dem neuen Festspielpräsidenten Pro- fessor Bernhard Paumgartner nicht mehr verlängert hat. Karajan soll wiederholt für moderne, großräumige Mozart-Inszenie- rungen eingetreten sein, während Paum- gartner die engräumige, volkstümliche Auf- fkührungsart vorzog. Karajan selbst hat sich noch nicht ge- äußert. In Wien glaubt man jedoch, daß gleicher weise persönliche wie sachliche Mo- tive für seinen Entschluß maßgebend Waren, sich von der Verantwortung für die Gestal- tung der Salzburger Festspiele freizu- machen. Gerüchte über eine„Salzburg- Müdigkeit Karajans“ waren schon seit ge- raumer Zeit im Umlauf. Im Freundeskreis hatte er vor allem eine Verstimmung zu er- kennen gegeben, daß er in der Oeffentlich. keit letztlich auch für Maßnahmen verant- wortlich gemacht werde Fernsehstreit und Fotografenkrieg—, die nicht allein von ihm abhingen. Schließlich gibt es auch Ver- mutungen, daß Karajans Demission in Salz- burg mit Plänen Wieland Wagners zu- sammenhängen könnte, Karajan für Bay- reuth zu gewinnen. Zu diesem Ereignis schreibt am Mittwoch die Wiener„Presse“:„In künstlerischen und kulturell interessierten Kreisen Salzburgs wie Wiens sieht man die Demissionsgründe Karajans als nicht übermäßig schwerwie⸗ gend an. Allgemein ist das tiefe Bedauern über sein Ausscheiden aus der Leitung der Festspiele. Eine Persönlichkeit von gleichem, ja auch nur von annähernd gleichem Rang Wie Karajan als künstlerischen Leiter 2u finden, wird zweifellos außerordentlich schwerfallen.“ Im„Expreß“ heißt es:„Was nun in Salzburg? Ein Kommentar ist wohl ziemlich einfach zu fassen: Es zeigt sich neuerlich, daß in unserem Zeitalter der hektischen Kulturausübung und-konsum- tion der ausübende Künstler nicht unbe- dingt der rechte Mann für organisatorische und programmatische Planung sein muß. Meist ist er es nämlich nicht. Darum scheint Karajans Ausscheiden als künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele mehr Zeit- symptom als Einzelfall zu sein. Der mana- gende Künstler weicht einem künstlerischen Manager. Auch ein Karajan kann nicht dauernd alle Fäden in Händen halten, wenn er eine von ihnen— zumindest eine!— auch zum Dirigieren braucht.“ Der„Kurier“ schreibt:„Welche Folgen dieser Entschluß Karajans haben wird, wird schon die aller- nächste Zukunft zeigen, Gewiß ist, daß Karajan für Salzburg ein internationales Aushängeschild allergrößten Formats be- deutet hat. Eine wahrhaft weltweite Wer- bung, die sich, wie die Kasseneingänge bei allen von ihm dirigierten Aufführungen und Konzerten zeigten, bezahlt gemacht hat und ihn selbst nichts kostete. Daß Karajans künstlerischer Einfluß auf die Gestaltung des Mozart- Repertoires, seine Verdienste um die Verpflichtung eines zweiten Orche- sters und um eine eben beginnende Renais- sance des Schauspiels nicht zu bestreiten sind, geben auch seine Gegner freimütig zu.“ Ueber einen Nachfolger Karajans ist nichts bekannt. Es ist überhaupt die Frage, ob man einen ernennen wird. Es ist nicht ausgeschlossen, daß man zu dem vor 1956 bestehenden Zustand zurückkehrt, als es den Posten des künstlerischen Leiters der Fest- spiele überhaupt nicht gab. dpa/ AP CARL ZUCK MAYER: Die Fastnachtsbeichte Copyright by S. fischer, Frankfurt am Main 1. Fortsetzung In diesem Augenblick fuhr der Arzt, der den Oberkörper des Dragoners ein wenig angehoben hatte, vielleicht, um doch noch einmal nach Herztönen zu lauschen, heftig zusammen, und zog seine Hand zurück, als hätte er sie verbrannt. Dann deutete er zwischen die Schultern des jungen Mannes. Dort, im grünen Strahl einer Gaslampe deutlich aufblinkend, mehr nach der linken Seite hin, war etwas, was da nicht hinge- hörte. Die beiden alten Herren schauten ein- ander an. Die rotrandigen Augen des Dok- tors wässerten nervös, und dem Domherrn War es, als krieche etwas Kaltes über die Haut seines Hinterkopfs. Was da im Rücken des toten Mannes steckte, mitten in der kaum befleckten, blauen Montur, war un- verkennbar der Knauf einer Waffe. „Erdolcht“, flüsterte der Arzt und ließ den ODerkörper des Toten vorsichtig auf die Seite gleiten.„Ja— aber— wieso denn—“, brachte Henrici hervor, während tausend Gedanken und Vorstellungen gleichzeitig in ihm aufkreuzten. Die beiden Schweizer, einer von ihnen mit einem Glas Wasser in der Hand, waren herzu getreten und starrten mit glotzigen Augen und herabhängenden Unterlippen. „Wollen Sie bitte“, sagte Henrici zu dem Arzt und den Wächtern,„das Nötige ver- anlassen— mit der Polizei und so weiter. Ich fühle mich nicht ganz wohl.“ Hr wendete sich, fuhr mit der Hand über die Stirn.„Ich stehe dann gleich wieder zur Verfügung“, sagte er noch,„nur etwas frische Luft.“ Langsam schritt er den Weg durch die Kirche zurück, den sie einige Minuten vor- her mit dem leblosen Körper gegangen wa- ren— an seinem Beichtstuhl vorbei, zu dem er einen kurzen, zerstreuten Blick hinwarf, Weiter zu dem seitlichen Eingang, durch den der Dragoner eingetreten war. Es war nichts zu sehen, keine Blutspur oder dergleichen, und Henrici suchte auch nichts. Der stelzige Kurze Trab des Mannes flel ihm ein— als ob er vor etwas habe fortlaufen wollen, das ihn doch schon ereilt hatte. Der innere Eingang bestand im Winter aus zwei dick gepolsterten, schwingenden Holztüren. Zwischen diesen und der schwe- ren, eisenbeschlagenen Außentür, die man mit einer Metsllklinke aufzog, war ein halb- dunkler Zwischenraum, jetzt schon fast gänzlich finster, da das Licht auf der Seite über den gedruckten Kundmachungen der Diözese— wohl durch die Abhaltung der Domwächter oder eine Verspätung des Kü- sters— noch nicht angezündet war. Hier“, dachte Henrici schaudernd, kann es gesche- hen sein.. Oder?“ Als er langsam die Außentür öffnete, um seine Lungen mit der kühlen, regnerischen Abendluft zu füllen, war es ihm, als ob auf der halbdunklen Straße etwas wegliefe Er hatte, ohne sich genau darüber Rechen- schaft zu geben, ganz deutlich das Gefühl von ,‚etwas— also nicht unbedingt von ei- nem Menschen.. Es hätte auch— etwas anderes sein können— ein Tier, ein unge- Wöhnlich großer Hund vielleicht— oder aber doch eine tiefgeduckte Menschengestalt? Er hatte es, in dem kurzen Augenblick, kaum zu Gesicht bekommen, mehr die Bewegung gespürt,— aber es war etwas vor ihm auf- Sesprungen, wie ein schwerer, lautloser Schatten., dem zu folgen unmöglich war; denn erstens war sich Henrici völlig im un- klaren über die Richtung, in der dieses Et- Was entwichen war, falls es überhaupt eine Substanz hatte— und zweitens wälzte sich in diesem Moment, vom ‚Höfchen“ her, die ganze Straße und die Ausdehnung des klei- nen Platzes füllend, unter dem dröhnenden Einsatz von Kesselpauke, Schellbaum und Schlagdeckel, von den Lichtern bunter Lam- pions und rötlichem Fackelschein über- zuckt, schreiend, lachend, johlend und die als„Handgeld! empfangenen Weinflaschen schwenkend, der frisch vereidigte Rekruten- trupp der, Ranzengarde', mit närrischen Kap- pen auf dem Kopf, in der Richtung aufs Fischtor zu— und eine riesige Menschen- menge hinterher. Dienstmädchen und Kinder quollen aus allen Haustüren, im Nu waren auch die Nebengassen von Leuten über- schwemmt, und aus unzähligen Mündern drang— zu dem rassligen Schmettern der Blechmusik— mit schrillen, kreischenden oder schon suff- und schreiheiseren Stim- men— der karnevalistische Marschgesang: — Rizzambaa, Rizzambaa, More fängt die Fassenacht aa wie ein päanisches Jubelgeheul zum Rhein- strom hin verhallend. Der Domkapitular Henrici hörte es kaum. Ihm war etwas eingefallen, das— leise zu- erst, dann mit immer lauterer Stimme, in ihm sprach. Er hatte nicht daran gedacht da es zu selbstverständlich, zu gewohnt, zu unauffällig war, um sich in die Erinnerung einzukerben. Jetzt aber wußte er es ganz ge- nau, und es nahm in seinem Innern eine un- begreifliche Bedeutung an— 8o als sei damit alles Unbekannte und Dunkle schon auf ge- heimnisvolle Weise geklärt... Der fremde junge Mann hatte nämlich im Beichtstuhl, bevor er zusammenbrach, noch zu ihm ge- sprochen. Es waren jedoch nur die ersten vier Worte der Beichtformel gewesen, wie sie jeder zur Einleitung seines Bekenntnisses dem an Gottes Statt lauschenden Priester zuflüstert: „Ich armer, sündiger Mensch—“ Dann war er verstummt. Zwischen Walluf und Eltville, von Mainz aus am besten mit dem zum rechten Rhein- ufer hinüberfahrenden Dampfschiff zu er- reichen, lag, in der Nähe des Dörfchens Nie- der-Keddrich, am Fuße des Taunus, das große Weingut Keddrichsbach, mit seinen weltberühmten Wingerten„Keddricher Oel- berg! und Keddrichsbacher Blutströppchen'. Es stand seit Generationen im Besitz der Fa- milie Panezza, der außerdem ein bedeuten- des Sägewerk und eine Ziegelfabrik am Rheinufer, sowie, von der jetzigen Frau Panezza in die Ehe eingebracht, eine Wein- kellerei in dem damals noch österreichischen Meran gehörte. Das Herrschaftshaus, zwi- schen den Weinbergen in einem Park mit rei- chem Baumbestand gelegen, war um die Jahrhundertwende neu ausgebaut worden, und zwar in jenem schloßartigen Prunkstil, mit Erkerchen, Türmchen und vielfach ver- zierter Fassade, der seinen Schöpfern zuerst so stolz und heiter vorkam, und dem schon nach kurzer Zeit etwas Muffig-Morbides und Gottverlassenes anhaftete. Dort schellte es, m gleichen Fastnacht- samstag gegen Abend, recht heftig an der Haustür, die— portalartig aufgemacht— mit einem großen, schmiedeeisernen Klin- gelzug versehen war. „Wer soll denn jetzt schellen“, dachte das Dienstmädchen Bertel, das im obersten Stockwerk des Hauses, wo die Wäschekam- mern und Flickstuben lagen, der alten Näh- mamsell beim Herrichten von Ballkostümen half. Sie knöpfte sich ihre hübsche, hellblau mit weiß karierte Trägerschürze über den Schultern zu und warf rasch einen Blick in den Spiegel, in dem ihr frisches, dunkeläu- giges und dunkel umlocktes Gesicht erschien, fuhr sich auch mit der Zunge über die Lip- ben und mit dem feuchten Finger über die Augenbrauen— denn es war immer möglich, im Flur dem jungen Herrn zu begegnen, wenn er, wie jetzt, auf Urlaub zu Hause war. Dann sprang sie in einem hüpfenden Galopp die breite Haustreppe hinunter. Bevor sie jedoch den letzten Halbstock erreichte— es hatte inzwischen nochmals und noch etwas heftiger geschellt—, hörte sie, daß die Haus- tür bereits geöffnet wurde. Der junge Herr, der sich mit seiner Schwester unten im Mu- sikzimmer aufgehalten hatte, war ihr zuvor- gekommen, und sie sah, während sie auf der Treppe stehenblieb, von rückwärts seine schmale Gestalt mit der hellgrauen Litewka lose über den Schultern, wie er die mit bun- tem, bleigefagtem Glas eingelegte Tür halb offen hielt, indem er sich mit einer fragenden Geste hinausbeugte. Gleichzeitig hörte sie von draußen die Stimme eines Mädchens oder einer jungen Frau, die selbst noch nicht sichtbar war, in erregtem Tonfall und mit ausländischem Alkzent fragen:„Kann ich den Herrn Panezza sprechen?“ „Er ist nicht zu Hause“, antwortete der junge Herr, den sie vielleicht für einen Die- ner gehalten hatte,„aber ich bin sein Sohn, Jeanmarie.“—„Das kann nicht sein!“ rief die Stimme der jungen Frau draußen, fast im Aufschrei,„das kann nicht sein“, fügte sie dann leise hinzu. (Fortsetzung folgt) Her: Dru Lelt v. Se scha les, Rep. 8021 Klm Stel! Ban Bad Man Nr. 15. 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