kälte, lver“, »Der Ruß- a und Lepp: einer Mor- ant, üche“, Atsche beim: 9. ppen- edwig und uma“, siaen aden- m Ti- tober rauf- lusik- begin- zert. ef des gmor- hwe⸗ Vor- und von piele ident r Mi- auch hsten durch zrklä⸗ neißt, dun- dem spiele t und g der S er- ekon- dann Spiel- klä- Lara- allge- zeauf- kran rreich eitung eee 1 Se- büro lich inem Fast- Hei- Nie- im raren erren inige 80 fest- n be- n ei- es in Ben- daum der oder Fall tiefe drei- uten der Haar itäri⸗ t Wð ͤ³s chei- Feh- 7öllig ten. alten yeder irche bung alls den h 2 arkt- em- kolgt) Herausg.„Mannhermer Morgen“ verlag. Druck: Mannh. Großdruckerei. Verl. Leitg.: H. Bauser. Chefredakt. k. F. v. Schilling, Dr. K. ackermafin; Politik: W. v. Gropper, H.-J. Deckert; Wirt- schaft: F. O. Weber; Feuilleton: W. Gil les, K. Heinz; Lokal: H. Schneekloth; H. Barchet(Land); Kommunal: Dr. Koch; Report.: H. W. Beck; Sport: K. Grein; Soziales: F. A. Simon; Ludwigshafen: H. Kimpinsky; Chef v. Dienst: O. Gentner, Stellv.: W. Kirches. 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August 1960 Mord an Jordaniens Regierungschef Zehn Tote bei Bombenanschlägen in Amman/ Hintermänner Damaskus/ Kairo (AP/ UP) Der jordanische Ministerpräsident Hassan Majali und zehn weitere Regierungsbeamte sind am Montagmittag in der jorda- nischen Hauptstadt Amman durch eine Serie von Zeitbombenanschlägen ermordet worden. 50 weitere Personen wurden durch die Anschläge verletzt. Die Bomben explo- dierten gleichzeitig um 11.30 Uhr Ortszeit im Amtssitz des Minister präsidenten, im Außenministerium und im Regierungspresseamt. Die jordanische Regierung hat un- mittelbar nach den Anschlägen über das ganze Land eine Ausgangssperre verhängt, die Telefon verbindungen zwischen Amman und Damaskus wurden unterbrochen. Radio Amman verbreitete am Nachmittag seine amtliche Verlautbarung des jorda- nischen Hofes, in der die Ermordung Mazjalis bestätigt wurde. Der 44jährige Majali war im vergangenen Jahr auf Ersuchen König Husseins Minister- präsident seines Landes geworden. Bei der Uebernahme seines Amtes hatte er erklärt, Jordanien werde sich keinem der militäri- schen und politischen Blöcke anschließen, sondern ein bündnisfreies Land bleiben. Seit 1951 hat Majali mit Unterbrechungen der jor- danischen Regierung in verschiedenen Res- sorts angehört. Zur Stunde ist nicht bekannt, wer hinter dem Attentat steht. Nach Ansicht von Be- obachtern sind sowohl innenpolitische Motive als auch eine Beeinflussung von außen mög- lich. Jordanien hat in der Vergangenheit mehrfach behauptet, daß die Vereinigte Ara- bische Republik einen Umsturz in Jordanien anstrebe. Die Explosion in Amman ereignete sich unmittelbar nach Abschluß der Außen- minister-Konferenz der arabischen Staaten in Beirut, bei der es zu diplomatischen Kontro- versen besonders zwischen Jordanien und der Vereinigten Arabischen Republik gekommen War. Der jordanische Außenminister Mussa- Nasser hielt sich am Montag noch in Beirut Schüsse an der Grenze von Katanga Lumumbas Armee„rückt planmäßig vor“/ Kongo- Senat unterstützt UNO Leopold ville.(dpa) An der Grenze von Katanga fielen am Montag die ersten Schüsse zwischen Truppen der Nationalarmee des kongolesischen Ministerpräsiden- ten Lumumba und den zur Verteidigung Katangas aufgebotenen Freiwilligen des Ministerpräsidenten Tschombe. Gleichzeitig trat in Leopoldville der Senat zusammen und forderte in einer Entschließung, daß die belgischen Truppen zwar unverzüglich aus dem Kongo abgezogen werden, die UNO- Streitkräfte aber weiterhin im Kongo bleiben sollen. Zu der Senatssitzung waren allerdings nur 34 von 84 Senatoren er- schienen. Die Resolution des auf Stammesbasis ge- Wählten Senats widerspricht der Politik der Regierung Lumumba, der noch am Freitag den Abzug der UNO-Verbände verlangt hatte. Der Senat forderte die UNO-Streit- kräfte außerdem auf, auch bei inneren Kon- flikten im Kongo einzugreifen und für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung zu sorgen. Die neue kongolesische Nachrichtenagentur Akopress teilte am Montag in Leopoldville mit, daß„die Truppen der Kongo-National- armee in ihrem Kampf um die Befreiung Katangas planmäßig vorrücken“. Die Sol- daten würden auch nicht dadurch aufgehal- ten, daß auf Befehl Tschombes einige Brük- ken im Grenzgebiet von Katanga zerstört wurden. Aus Stanleyville in der kongo- lesischen Ostprovinz verlautete, daß Lu- mumba in der Provinz Aquatorial neue Sol- daten für die Nationalarmee rekrutieren und sie gegen Katanga einsetzen will. Lumumba hofft, in Kürze zusätzlich 8 000 Soldaten gegen Katanga in Marsch setzen zu können. Der stellvertretende UNO-Generalsekre- tär Dr. Ralph Bunche fliegt heute nach New Vork zurück. Auf einer Pressekonferenz teilte er am Montag mit, daß die letzten bel- gischen Soldaten den Kongo nach dem vor- liegenden Zeitplan bis heute verlassen haben werden. Für die acht amerikanischen Besatzungs- mitglieder einer Globemaster-Maschine und die beiden kanadischen Techniker, die am Samstag von Kongolesen in Stanleyville, der Hauptstadt der Ostprovinz, kurz vor dem Eintreffen Lumumbas schwer mißhandelt worden waren, besteht nach Auskunft des stellvertretenden UNO- Generalsekretärs Dr. Bunche keine Lebensgefahr. Belgien ist nach einer Erklärung des Brüsseler Botschafters in Washington, Schey- ven, bereit, Kongo jährlich Hilfe im Gegen- wert von 315 bis 420 Millionen D-Mark zu gewähren und Techniker in die junge Republik zu entsenden. In einem Interview mit der amerikanischen Zeitschrift„Us News and World Report“ vom Montag betonte Scheyven, das belgische Angebot sei mit keinerlei Bedingungen verknüpft. Die Flüge mit der RB-47 gehen weiter Start von britischen Flugplätzen/ Keine Verletzungen fremden Luftraums Von unserem Korrespondenten Dr. London. Die Erkundungsflüge der US- Luftwafle mit Aufklärungsflugzeugen des Typs RB-47/ wurden nach englischen Presse- meldungen von britischen Flugplätzen aus wieder aufgenommen. Sie waren seit dem Abschuß eines gleichen Flugzeuges auf hoher See und außerhalb des sowjetischen Hoheits- gebietes vor zwei Monaten eingestellt wor- den. Da die unbewaffneten Beobachtungs- Hugzeuge, an denen sich auch die englische Royal Air-Force(RAF) nit Canberra-Ma- schinen beteiligt, nur an den Rändern des Eisernen Vorhangs durchgeführt werden und niemals sowjetischen Luftraum verletzten, sind die britische und amerikanische Regie- rung übereingekommen, sie wieder Auf- zunehmen, ohne den Moskauer Prozeß gegen die beiden abgeschossenen Insassen der RB-47 abzuwarten. Der Regierungssprecher vermied am Montag jede Richtigstellung zu dieser am gleichen Tage vom„Daily Express“ in großer Aufmachung gebrachten Meldung. Er vermied vor allem jede Auskunft darüber, ob die Flüge überhaupt eingestellt worden waren, und beschränkte sich auf die Fest- stellung, daß der ganze Komplex bereits am 19. Juli von den beiden Regierungen be- sprochen worden sei. Eisenhower soll eingreifen Jacksonville(Florida).(OPT) Der Bürger- meister von Jacksonville in Florida, Burns, hat scharfe Maßnahmen angeordnet, um ein weiteres Umsichgreifen der Rassenkrawalle zu verhindern. Ein strenges Versammlungs- verbot wurde erlassen, das jede Versamm- lung von mehr als vier Personen auf den Straßen untersagt. Starke Polizeistreifen patrouillieren durch die Stadt. Alle der ge- planten Unruhestiftung verdächtigen Per- sonen müssen mit sofortiger Verhaftung rechnen. Die Polizeimagnahmen waren not- wendig geworden, nachdem die Rassen- unruhen vom Samstag auch am Sonntag an- dauerten. In einer Entschließung forderten die Teilnehmer einer Neger- Protestver- sammlung, die von der Jugendorganisation ger„Nationalen Vereinigung ur den Fort. schritt der(schwarzen) Bevölkerung Werner G. Krug in England (NAACP) in einer Kirche von Jacksonville am Sonntag veranstaltet wurde, das Eingrei- fen Präsident Eisenhowers. Die Resolution, die sich gleichzeitig an die obersten ameri- kanischen Justizbehörden richtet, führt Klage über das untätige Verhalten der Po- lizei bei Ausschreitungen von Weißen gegen Neger und fordert eine sofortige amtliche Untersuchung über die„Mißachtung der Bürgerrechte“ in Jacksonville. des Attentats noch unbekannt auf. Sein Stellvertreter und weitere neun Menschen sollen bei dem Explosionsunglück in Amman getötet worden sein. Unter den Toten befindet sich auch der Leiter des jor- danischen Presseamtes. In Amman haben Truppen strategisch wichtige Punkte besetzt und die Ueber- Wachung der Ausgangssperre übernommen. Der jordanische Rundfunk stellte am Mittag sein normales Programm ein und sendet seit- dem Trauermusik. In den vergangenen Monaten waren mehr- fach Verschwörungen gegen das Leben des Minister präsidenten aufgedeckt worden. Im März hatte die jordanische Regierung mit- geteilt, daß sie eine Anzahl Personen habe verhaften lassen, die beschuldigt wurden, aus der Vereinigten Arabischen Republik in der Absicht nach Jordanien gekommen zu sein, Ministerpräsident Majali und Sherif Nasser Ben Jamil, einen Onkel König Husseins, zu ermorden. Im Mai folgte die Verurteilung von acht Jordaniern, einschließlich eines frü- heren Außenministers und des früheren Stabschefs der Armee zu Freiheitsstrafen. Ihnen war ebenfalls ein Komplott zur Er- mordung des Minister präsidenten und des Onkels des Königs vorgeworfen worden. Irn Juli war ein Komplott zum Sturz der jor- danischen Regierung aufgedeckt worden, an dem ein früherer jordanischer Oberstleut- nant, der sich seit 1957 in Syrien aufgehalten hatte, maßgeblich beteiligt war. Neue Regierung in Persien Teheran.(AP) Der Schah von Persien hat am Montag das Rücktrittsgesuch des seit- herigen Minister präsidenten Eghbal ange- nommen und den Minister für Industrie und Bergbau, Djafar Sharif-Emami, mit der Bil- dung einer Ubergangsregierung beauftragt. Anlaß zum Rücktritt Eghbals war die Un- zufriedenheit des Schahs mit der Hand- Hhabung der jüngsten Parlamentswahlen, in denen die Regierungspartei unter Führung Eghbals die absolute Mehrheit errungen hat. In einer Pressekonferenz hatte der Schah am Wochenende erklärt, die Handhabung der letzten Wahlen decke sich nicht mit seinen Ansichten von einer aufrichtigen Befragung der Volksmeinung. An den zutage getre- tenen Mißständen seien aber auch die Män- gel des Wahlgesetzes und die Apathie des Volkes schuld. Eghbal erklärte in seinem Rücktrittsgesuch, er habe während seiner Amtszeit dem Schah mit Aufrichtigkeit, Hin- gabe und Patriotismus gedient. Er gelobte, daß er dem Schah und seinem Volke auch Weiterhin treu ergeben sein werde. Drei weitere Medaillen für Deutschland holten gestern in Rom die Kanuten. die dumit auf dem Albaner See ihre Zugehörigkeit zur Weltelite bestätigten. Therese Zenz aus Mettlach/ Saur belegte im Kajak-Einer und, zu- sammen mit der Duisburgerin Ingrid Hartmann, im Zweier den zweiten Platz, während die Kajalestaſfel der Männer die Goldmedaille gewann.— Unser Bild zeigt einen Blich auf die Regatta-Streche während des Staßfelwettbewerbs. Bild: dpa Grausiges Flugzeugunglück in Westafrika Wahrscheinlich 63 Tote/ Die Maschine explodierte beim Sturz ins Meer Dakar.(UP) Eine Super- Constellation der französischen Luftverkehrsgesellschaft Air France ist am Montag unmittelbar vor der Landung in Dakar(Senegal) ins Meer gestürzt. Von den 63 Insassen konnten bis Montagabend lediglich 30 Leichen geborgen werden. Die Rettungs mannschaften hatten danach die Hoffnung aufgegeben, noch Ueberlebende zu finden. 5 Unter den 55 Passagieren waren nach bis- herigen Feststellungen außer Franzosen ein Kanadier, mindestens ein Engländer, zwei Lebenslänglich Zuchthaus für Gerlach Wegen„Spionage“ in der Flugzeugindustrie der Sowjetzone verurteilt Berlin.(AP/UPI) Manfred Gerlach, der bisherige technische Direktor der staatlichen Flugzeugindustrie in der Sowjetzone, ist am Montag in einem„Spionageprozeg“ vom Dresdner Bezirksgericht zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt worden. Der 55 jährige Angeklagte soll nach einem Bericht der Sowzjetzonenagentur ADN Produk- tions- und Perspektivpläne der Luftfahrt- industrie sowie sowjetisches Informations- material an den Bundesnachrichtendienst verkauft haben. Mit dem Urteil entsprach das Gericht dem Strafantrag des Staatsan- Waltes. Das Vermögen Gerlachs wurde ein- gezogen. Während seines Plädoyers am Donners- tag hatte der Anklagevertreter gesagt, Ger- lach habe„eigentlich“ die Todesstrafe ver- dient. Er solle jedoch die Möglichkeit zur „Wiedergutmachung“ des angerichteten Schadens erhalten. Man nimmt daher an, daß Gerlach weiter für die zonale Flugzeug- industrie arbeiten soll. f Gerlach war im Kriege Betriebsleiter bei den„Junkers“-Flugzeugwerken gewesen. Sofort nach Kriegsende hatten ihn die So- Wjets mit anderen Fachleuten in die Sowjet- union gebracht, wo er zehn Jahre lang als Spezialist arbeiten mußte. Nach seiner Rückkehr wurde Gerlach Technischer Direk- tor des staatlichen Konstruktionsbüros „VEB Entwicklungsbau Pirna“, wo er sich vor allem mit der Düsentriebwerkforschung befaßte. Zwischen Gesfern und Moroen Nukleare Waffen sollten kein Mittel deut- scher Politik Werden, erklärte der Regie- rende Bürgermeister Berlins, Willy Brandt, im„Sender Freies Berlin“. Die Bundes- republik sollte auf den zweifelhaften Ehr- gelz verzichten, sich zur Atomwaffenmacht zu entwickeln. Man könne sich aber auch nicht auf den Standpunkt stellen, der Um- gang mit nuklearen Waffen sei moralisch minderwertig und unsere Verbündeten soll- ten sich deshalb„die Hände allein schmutzig machen“. Die Tarifkommission Bundeswehr in der Gewerkschaft OTV hat erklärt, dag das Bundesverteidigungsministerium nicht die erforderlichen Maßnahmen getroffen habe, um den Angestellten im Geschäftsbereich dieses Ministerium eine gerechte Eingrup- pierung nach dem von der GTV mit der Bundesregierung am 15. Januar 1960 abge- schlossenen Tarifvertrag zu gewähren. Die Tarifkommission will den Mitgliedern emp- fehlen, bei den zuständigen Arbeitsgerichten Klagen einzureichen.. Professor Adolf Grabowsky, einer der, Begründer der politischen Wissenschaft in Deutschland, vollendet am Mittwoch sein 80. Lebensjahr. Der in Berlin geborene Publizist und Wissenschaftler gründete 1907 mit Professor Karl Schmidt die noch heute von ihm herausgegebene„Zeitschrift für Politik“. Nach seiner Rückkehr aus der Emigration hielt er Vorlesungen in Marburg und Gießen. Im Bonner„Leihwagenprozeß“ gegen den ehemaligen Ministerialrat im Bundeswirt- schaftsministerium, Arno Schulze-Brach- mann, und sechs Mitangeklagte, darunter drei Direktoren der Daimler-Benz-Werke, ist in Kürze die Eröffnung des Hauptver- fahrens zu erwarten. Die SED-Funktionärin Anne Kundermann ist nach einer Mitteilung der Sowjetzonen- agentur ADN zur„Botschafterin der Sowjet- zone“ in der Albanischen Hauptstadt Tirana ernannt worden. Sie löst damit Kurt Pren- zel ab, der eine leitende Tätigkeit im zonalen Außenministerium übernehmen soll. Die Verfügung, mit der der Saarbrücker Oberbürgermeister eine von der Deutschen Reichspartei für den 18. Januar geplante „Reichsgründungsfeier“ verboten hatte, war rechtswidrig. Die Geschäftsstelle des Ver- waltungsgerichts in Saarlouis bestätigte auf Rückfrage eine Mitteilung der DRP, wonach die Rechtswidrigkeit am 6. August in einer mündlichen Verhandlung festgestellt worden sei. Der Oberbürgermeister hatte die Kund- gebung auf Weisung des Innenministers ver- boten. In Rio de Janeiro ist am Montag Außen- minister von Brentano eingetroffen. Er Professor Kutscher gestorben München.(dpa) Der Gründer der Theater- wissenschaft in Deutschland, Professor Artur Kutscher, ist am Montag im Alter von 82 Jahren in München gestorben. Professor Kutscher stammte aus Hannover. Wurde auf dem Flugplatz von brasiliani- schen Regierungsvertretern und Angehöri- gen der deutschen Botschaft begrüßt. Das UNO- Oberkommando in Korea hat bei der Waffenstillstandskommission in Panmunjom erneut wegen des Angriffes eines nordkoreanischen Schiffes auf ein süd- Koreanisches Marinefahrzeug protestiert. Professor Forsthoff Heidelberg), der zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes Zyperns ernannt wurde, ist zu Besprechun- gen mit Makarios in Nikosia eingetroffen. Die Außenminister Dänemarks, Norwe⸗ gens, Schwedens, Finnlands und Islands er- öfkneten am Montag in Oslo eine Konferenz, auf der„Routinefragen“ in Zusammenhang mit der bevorstehenden UNO-Vollversamm- lung erörtert werden sollen. Berichte über ein angeblich geplantes Gipfeltreffen des kommunistischen Blocks im November oder Dezember wurden von amerikanischen Regierungskreisen als reine Spekulationen bezeichnet. Die kubanische Delegation verließ am Sonntagabend die Außenminister-Konferenz der Organisation der Amerikanischen Staa- ten(OAS), nachdem es die Teilnehmer ab- gelehnt hatten, die USA wegen„Aggression“ gegen Kuba zu verurteilen. Anschließend billigten die Minister eine Resolution, in der sie sich gegen jede Einmischung des so- Wietisch- chinesischen Blocks in Angelegen- heiten der westlichen Hemisphäre ver- wahren. Italiener, ein Holländer und eine dreiköpfige griechische Familie. Deutsche befanden sich nicht an Bord. Insgesamt waren acht Kin- der unter den Passagieren. Kommandant der Maschine war der 50jährige Lucien Boirre, ein Flugveteran mit 20 000 Flugstunden. Die Maschine, die sich auf dem Flug von Paris über Dakar nach Abidjan(Elfenbein- küste) befand, hatte sich in Dakar planmäßig zur Landung gemeldet. Wegen schlechter Sicht und einem tropischen Regensturm flog sie dreimal zur Landung an und schlug beim letztenmal auf das Wasser auf. Vermutlich ist sie sofort explodiert. Trümmer des Flug- zeuges wurden aus 20 Meter Tiefe aus dem Wasser geholt. Die Leichen waren schwer verstümmelt. Der Absturz war das dritte Unglück in vier Jahren auf der Route Paris Abidjan. Am 25. September 1959 stürzte eine franzö- sische DC 7 vor Bordeaux ab, wobei von 65 Insassen 53 ums Leben kamen. 1957 mußte eine Maschine auf der See notlanden, wobei jedoch niemand getötet wurde. Sowjetisches Geschoß im Netz Kiel/ Burgstaaken,(dpa/ AP/ UP) Ein Fischkutter von der Insel Fehmarn hat vor der Pommerschen Küste einen bisher un- bekannten sowjetischen Sprengkörper mit dem Schleppnetz aus der Ostsee geborgen, Der Sprengkörper, der etwa ein Meter hoch War und 30 Zentimeter Durchmesser hatte, wird jetzt von der Munitionsräumgruppe in Kiel untersucht. Sachverständige halten den Fund für eine neuartige Unter wasserwaffe gegen U-Boote. Das Geschoß war mit kyrillischen Buchstaben beschriftet. Die Munitionsräumgruppe der schleswig⸗ holsteinischen Landesregierung hat in einer ersten Untersuchung festgestellt, daß die Rakete offenbar erst vor kurzem abgeschos- sen worden sei. Bisher ist nicht geklärt, ob das Geschoß, das keinen Aufschlagzünder mehr besaß, noch einen Treibsatz mit hoch- explosivem Zündstoff enthält. Nach Angaben der Munitionsräumgruppe handelt es sich vermutlich um ein neuartiges ballistisches Geschoß, das steil aufsteigt und ebenso steil auf sei Ziel niedergeht. Die Konstruktions- Weise der Rakete mit dem stabilen Leitwerk lasse darauf schließen, daß sie als U-Boot- Waffe verwendet werde. Gemüse— Obst— Benzin Bonn.(AP) Der SPD-Bundestagsabge- ordnete Bading Hamburg) will in der näch- sten Fragestunde des Bundestages von der Bundesregierung erfahren, ob sie durch be- sondere Maßnahmen die sehr niedrigen Er- zeugerpreise für Obst und Gemüse stützen werde, um Erzeugern und Verbrauchern die Vorteile einer guten Ernte zugute kommen Zu lassen. Der Abgeordnete Ritzel will den Bundes- finanzminister fragen, ob Berichte stimmen, wonach deutsche Benzingesellschaften in Verbindung mit ihren ausländischen Mutter- gesellschaften überhöhte Einkaufspreise verabreden, um mit dem auf diese Weise möglichen Nachweis einer Unterbilanz teil- Weise ihren Steuerverpflichtungen gegenüber dem Bund auszuweichen. Seite 2 MANNHEIMER MORGEN poLITIK Dienstag, 30. August 1960/ Nr. 200 Kemmer Roter Zucker In dem latein amerikanischen„Muster- ländle“ Costarica, der„Schweiz Zentral- Amerikas“, ging gestern eine Konferenz zu Dine, die von den Völkern der westlichen Hemisphäre, von den Staaten Nord-, Süd- und Mittelamerikas, als eine Art politischer Test auf die Gretchenfrage angesehen wurde: „Lateinamerikaner, wie haltet ihr es mit der amerikanischen Solidarität, in welchem Maße seid ihr bereit, sowjetischen und rot- chinesischen Infiltrationsplänen auf Kuba die Stirn zu bieten?“ Im einzelnen waren es drei Themen, die von den 21 Außenministern der OAsS-Länder(OAS= Organisation der Amerikanischen Staaten) zu bewältigen Waren. Das erste: Der wirtschaftliche, poli- tische und militärische Nervenkrieg zwischen Kuba, der Perle der Antillen“, und den Vereinigten Staaten. Das zweite, eng ver- Wandt mit dem ersten: Welche Maßnahmen sind geeignet, das,trojanische Pferd“ sowie- tischen und rotchinesischen Geblüts an die Kandare zu nehmen, das der kubanische Na- tionalheros Fidel Castro— nach der Meinung vieler amerikanischer Politiker— auf seiner schönen Zuckerinsel aufgestellt hat. Das dritte Thema galt der„Bestrafung“ der Do- Mminikanischen Republik, der Mittäterschaft an dem Mordanschlag auf den Präsidenten von Venezuela, Betancourt, nachgewiesen worden war.(Mit 19 gegen null Stimmen— Venezuela nahm an der Abstimmung nicht teil— verhängte die Konferenz scharfe Sanktionen gegen die Dominikanische Repu- blik; die OAsS-Länder entschlossen sich zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen, zu einem Waffenembargo und zu wirtschaft- lichen Sanktionen.) In den beiden wichtigsten Punkten, den kubanischen, zeigten die Delegierten, die im alten Theater der costaricanischen Haupt- stadt San José mit- und gegeneinander de- Hattierten, nach schwierigen Auseinander- setzungen schließlich ein solches Maß von Ablehnung gegenüber der Politik Kubas, daß die Abgesandten Castros, die mit Revolvern in den Brust- und Hosentaschen erschienen waren, den Schauplatz der Konferenz ge- schlagen räumen mußten. Die Besorgnis, dag die kubanische Inselrepublik ein ideologi- scher Vorposten Moskaus und Pekings in der ibero- amerikanischen Welt werden könnte (oder bereits geworden ist), veranlagte die Teilnehmer, eine Resolution anzunehmen, in der jede Intervention oder die Androhung einer Interventi'n auher amerikanischer Mächte in die Angelegenheiten der westlichen Hemisphäre verurteilt wird. Ebenso wird die Duldung derartiger Interventionen oder Interventionsversuche durch eines der ameri- kanischen Länder scharf abgelehnt. Diese Formulierung bedeutet eine neue Bekräfti- gung der Monroe- Doktrin. Die„Deklaration von San José“ kann daher als ein Erfolg der nordamerikanischen Diplomatie angesehen Werden.. Es waren, neben latein amerikanischen Ländern, vor allem die Nordamerikaner, die in San José von vornherein auf eine unmig- verständliche Warnung an die Adresse Ru- Das, Sowietruglands und Rotchinas gedrängt Batten, ihre„roten Finger noch weiter in Iberö-Amerika spielen zu lassen. Die An- sichten Washingtons hatten es indessen weit schwerer sich durchzusetzen, als ursprüng- lich erwartet worden War. Die Verurteilung Kubas erfolgte daher auch nicht direkt, son- dern nur indirekt. Denn die Inselrepublik Wird in der Resolution gar nicht genannt. Nur der Verzicht auf das Wort„Kuba“ sicherte der Deklaration die Zustimmung Aller OAsS-Länder(mit Ausnahme der Zuk- Kkerinsel natürlich). Auch die ursprünglich vorgesehenen schärferen Formulierungen Wurden auf Wunsch einiger lateinamerika- mischer Staaten gemildert. Dennoch kann der US- Außenminister zufrieden nach Hause kreisen, Denn einerseits weis ohnehin jeder, Wer gemeint ist, und zum anderen mußte Es ja Herters vordringlichste Aufgabe sein, die einheitliche Stellungnahme aller OA8- Staaten zu erhalten und die Länder Mittel- und Südamerikas auch für die Zukunft nicht zu vergrämen. 5 g Herter hütete sich davor, den Bogen zu überspannen, er wußte, daß er von Latein- Amerika nicht zu viel verlangen durfte. Castros Landreform und sein sozial-revolu- tionares Programm erfreuen sich in manchen Sebieten Mittel- und Südamerikas, vor allem auch in Brasilien, zahlreicher Sympathien unter der àrmeren Bevölkerung. Manche Re- gierung mußte in San José auf solche Strö- mungen achten. Und außerdem reagiert ein Teil dieser Länder bekanntlich äußerst empfindlich auf alles, was auch nur entfernt Wie eine Einmischung Nordamerikas in die inmere Angelegenheit eines lateinamerika- nischen Landes aussehen könnte; es mag für die USA eine Uberraschung und Enttäu- schung zugleich gewesen sein, daß sich aus- gerechnet Venezuela zum entschiedensten Interpreten dieser ibero- amerikanischen Be- kürchtungen machte. Denn die USA waren es, die Venezuelas Klage gegen die Domini- kanische Republik ein paar Tage zuvor noch nachdrücklich unterstützt hatten. Der Schreckschuß von San Josè wird frei- lich— soweit er auf die kubanische Politik gezielt ist— wenig Wirkung zeigen; er wird Wahrscheinlich keine praktischen, sondern nur platonische Konsequenzen haben. Die bärtigen Männer in Havanna werden sich Vorläufig kaum davon abhalten lassen, ihren 6,5 Millionen Einwohner zählenden Staat, der in Quadratkilometern fast halb so groß ist wie die Bundesrepublik, weiter nach volks- demokratischem Muster aufzubauen. Sie werden auch künftig ihrer Liebe zu Moskau und Peking frönen, und es ist wahrschein- lich, daß sie mit ihrem in Costarica abgewie- senen Antrag, die USA als„Aggressor“ zu verurteilen, wieder vor den Weltsicherheits- rat gehen. Die Bedeutung der Konferenz von San Jose ist auf anderem Gebiet zu suchen. 5 Sie liegt darin, daß der Test, der geplant War, geglückt zu sein scheint: Es wurde de- monstriert, daß es eine lateinamerikanische Abwehrfront gegen die„rote“ Infiltration (Wenn auch mit zahlreichen Schwächen) gibt, Und es wurde hoffentlich allen Kontrahenten deutlich, bis zu welcher Risiko-Grenze sie das kubanische Zuckerrohr biegen und span- nen dürfen. Helmuc Kübler Nach den Unabhängigkeits-Feiern Die Zyprioten wollen ihre Ruhe haben Hat sich der Kampf gelohnt?/ Die Souveränität steht nur auf dem Papier Von unserem Nahost- Korrespondenten A. M. Stier li 0 7 Nicos ia. Nach den Feiertagen, an denen eine Hitze von 38 Grad im Schatten herrschte und alle Geschäfte geschlossen waren, geht das Leben auf der Grünen Insel Zypern wieder seinen normalen Lauf, als ob nichts geschehen wäre. Der Festrummel mit dem bis in die Morgenstunden hinein andauernden Menschengewimmel, den eben- so lange geschäftigen Coca-Cola- Verkäufern, den mit Fahnen und Girlanden von Glühbirnen geschmückten Straßen und dem Lärm der auf öffentlichen Plätzen auf- gestellten Radiolautsprecher ist vorbei. Das Volk nahm an dem historischen Ereignis der Unabhängigkeitserklärung regen Anteil und die Griechisch-Orthodoxen klatsch ten, wo immer der erste Präsident der neuen Republik, Erzbischof Makarios, in sei- nem schwarzen Priestergewand vorbeifuhr. Von einem Freudentaumel war aber nir- gends etwas zu sehen. Die Zyprioten nah- men die Proklamation der Unabhängigkeit als etwas Selbstverständliches, Unabänder- liches, das sie eigentlich nicht gewollt hatten, in ihren Augen nun aber doch als einzig mögliche, gar nicht so schlechte Lösung er- scheint, gleichgültig und ohne innere Erre- gung hin. Tosende Beifallsstürme erregte lediglich die Ankunft der 21 EOKA-Leute, die im Herbst 1958 auf Grund des Waffen- stillstandsabkommens die Insel hatten ver- lassen müssen und jetzt— nach einem fast Zweijährigen Zwangsaufenthalt auf der griechischen Insel Rhodos— in einem Flug- zeug der„Olympic Airways“ in ihre Hei- mat zurückgebracht wurden. Tausende von Menschen säumten die neun Kilometer lange Straße vom Flugplatz nach Nikosia und be- reiteten den Freiheitskämpfern, von denen sich einige rühmen, mehrere britische Sol- daten und zypriotische Kollaborateure aus dem Hinterhalt niedergeschossen zu haben, wilde Ovationen. Dem Einmarsch des 950 Mann starken griechischen Trüppenkontin- gents am Tage nach der Unabhängigkeits- Proklamation wurde wenig Beachtung ge- schenkt. Im türkischen Stadtteil dagegen War die ganze Bevölkerung auf den Beinen, als die 650, Mann des türkischen Kontin- gents, eine ausgesuchte und für den Guerilla-Krieg speziell ausgebildete Elite- truppe, vor dem Atatürk-Denkmal vorbei- defllierte. Wenn auch auf der„Grünen Insel“ von Enthusiasmus nirgends etwas zu spüren ist, so herrscht über die Unabhängigkeit doch wenigstens in Geschäftskreisen beider Volks- teile allgemeine Zufriedenheit. Diese Leute — Detaillisten, Hoteliers, Bar- und Caféhaus- besitzer— hatten genug gelitten, all die vier Jahre der blutigen Wirren hindurch, als bei der allgemeinen Unsicherheit die Menschen sich fürchteten, ihr Haus zu verlassen und sich auf die Straße zu begeben. Alles, was sie heute interessiert, ist Ruhe und eine Atmosphäre innerer Entspannung. Man muß sich heute fragen, ob die gro- Grundsatzstreit um Wochengeld Bundessozialgericht contra Bundesarbeitsgericht/ Unbefriedigendes Urteil * Kassel. Der 3. Senat des Bundessozial- gerichtes in Kassel hat einer jungen Frau nachträglich das beantragte höhere Wochen- geld für werdende Mütter zugesprochen, ob- wohl sie den zugrundegelegten Durch- schnittsverdienst in den letzten 13 Wochen vor Beginn der gesetzlichen Schutzfrist nur dadurch erzielte, daß sie entgegen den Be- stimmungen des Mutterschutzgesetzes länger arbeitete. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu einem vor kurzem gefällten Urteil des Bundesarbeitsgerichtes(1 AZR 96/ 58), nach dem eine werdende Mutter nur 8½ Stunden am Tage beziehungsweise 96 Stun- den in der Doppelwoche arbeiten darf und ihrem Arbeitgeber gegenüber keinen An- spruch auf Erstattung des— gesetzlich be- dingten— Lohnausfalls hat. Das Mutter- schutzgesetz schreibt in 8 8 vor, daß wer- dende und stillende Mütter nicht mit Mehr- arbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen be- schäftigt werden dürfen. Die höchstzulässige Arbeitszeit richtet sich nach diesem Gesetz nach der Art der Beschäftigung und dem Alter der werdenden Mutter. In der Regel beträgt sie 8½ Stunden am Tag oder 96 Stunden in der Doppelwoche. Bei im Haus- halt und in der Landwirtschaft Beschäftigten ist sie etwas länger(9 beziehungsweise 108 Stunden), bei Frauen unter 18 Jahren etwas kürzer(acht beziehungsweise 90 Stunden). In dem vom Bundessozialgericht verhan- delten Fall hatte die Frau bis zur Unter- brechung der Arbeit von Montag bis. Freitag jeweils täglich neuneinhalb Stunden gearbei- tet. Der Samstag war infolge Einführung der Fünf-Tage- Woche arbeitsfrei. Als die Arbeiterin ihrem Chef mitteilte, daß sie ein Kind erwarte, wies dieser sie auf die Arbéits- schutz bestimmungen des Mutterschutz- gesetzes hin und bot, ihr an, sie möge künftig von Montag bis Freitag nur noch achteinhalb Stunden und— damit sie keinen Lohnaus- fall habe— dafür am Samstag fünf Stunden arbeiten. Das lehnte die Frau jedoch mit dem Hinweis ab, sie habe einen zu weiten Arbeitsweg. Es blieb daher auf Wunsch der Arbeitnehmerin bei der alten Arbeitsein- teilung. Die Frau erzielte in den letzten 13 Wo- chen vor der Unterbrechung der Arbeit(sie sind nach 8 13 des Mutterschutzgesetzes für die Berechnung des Wochengeldes maßge- bend) einen Nettoverdienst von etwas über 700 Maxk. Die zuständige Ortskrankenkasse ging aber nicht von diesem Betrag aus, son- dern gewährte das Wochengeld nur nach dem Lohnbetrag, den die Arbeiterin erzielt hätte, wenn sie— den Arbeitsschutz bestimmungen entsprechend— jeweils nur von Montag Von unserem Korrespondenten Dr. S. Löffler bis Freitag achteinhalb Stunden täglich ge- arbeitet hätte. Mit ihrer Klage vor dem Sozialgericht Landshut verlangte die Frau von der dortigen Ortskrankenkasse Nach- zahlung des Unterschiedsbetrages zwischen dem bereits ausgezahlten Wochengeld und dem Betrag, der dem tatsächlichen Arbeits- verdienst entsprach. Das Sozialgericht ent- schied in diesem Sinne. Mit ihrer Sprung- revision(im beiderseitigen Einvernehmen hatte man die zweite Instanz, das Landes- sozlalgericht, übergangen) hatte die AOR auch beim Bundessozialgericht keinen Er- folg. Die Bundesrichter in Kassel waren der Ansicht, daß in diesem Falle nicht die ge- setzlich zulässige, sondern die tatsächlich geleistete Arbeit berücksichtigt werden müsse. Es sei nicht Aufgabe der AO, die Einhaltung der Arbeitszeitvorschriften zu kontrollieren. 5 Ben menschlichen und materiellen Opfer sich wirklich gelohnt haben. Was die Zyprio- ten nach vier jährigem blutigem Kampfe erhalten haben, ist nämlich Prak- tisch gesehen nicht viel mehr als die Autonomie, welche England vor Beginn der EOKA- Tätigkeit zu gewähren bereit ge- wesen war. In Fragen der Außenpolitik, der Landesverteidigung und der inneren Sicher- heit steht den Schutzmächten Groß- britannien, Griechenland und der Türkei— ein Vetorecht zu. Jedes dieser drei Länder kann intervenieren, auch mit Waffengewalt, Wenn ein wesentlicher Grundsatz der Ver- fassung verletzt wird— wenn zum Beispiel wieder eine organisierte Anschlußkampagne betrieben oder versucht würde, die Tätigkeit der für jede der beiden Volksgruppen ge- schaffenen Sonderkammern zu beschränken. Der Gewinn, den der Unabhängigkeits- status gegenüber der bloßen Autonomie dar- stellt, ist im wesentlichen ein rein formaler und prestigemäßiger.„Wir haben jetzt unser eigenes, freigewähltes Staatsoberhaupt und werden als selbständige Republik in der UNO auch eine Stimme haben“, meint der Mann von der Straße in der kleinen Haupt- stadt Nicosia mit einem Unterton erhöhten Selbstbewußtseins. Aber eben, diese Un- abhängigkeit mußte in den Augen des grie- chisch- orthodoxen Volksteils um einen hohen Preis erkauft werden. Die 120 000 Türken besitzen die gleichen Rechte wie die über 400 000 Griechen. In der Regierung kon- trollieren sie bei insgesamt zehn Minister- posten deren drei und außerdem haben sie ein für die kulturellen Belange ihrer Volks- gruppe zuständiges Sonderparlament und einen Vizepräsidenten, der gegen alle Be- schlüsse des Kabinetts sein Vetorecht ein- legen kann. Das Schlimmste für die grie- chischen Zyprioten ist aber der Umstand, daß sie jetzt neben den Engländern auch noch die türkische Armee im Lande haben. In gewisser Hinsicht haben die Zyprioten ihre Unabhängigkeit nur auf dem Papier. Vor allem ist die Republik materiell von den Engländern abhängig. Einmal von der Fi- nanzhilfe in Höhe von 15 Millionen Pfund, welche diese für die nächsten fünf Jahre gewährt haben, und dann auch von den auf den britischen Stützpunkten stationierten Truppen, deren Bestand im Augenblick noch etwa 10 000 Mann beträgt, auf Grund des Londoner Abkommens aber auf 20 000 Mann erhöht werden soll. Die Tommies geben ihren Sold auf Zypern leichtfertig aus, die vier Pfund, welche sie als Sold in der Woche erhalten, meist— wie es heißt— in einer einzigen Nacht im Kabarett. Die Anwesen- heit eines starken britischen Truppenkontin- gents bedeutet für die Wirtschaft der Grünen Insel eine wichtige Stütze. Kein Verfahren gegen Oberländer Die Ermittlungen gegen das ehemalige ukrainische Bataillon„Jachtigall“ Von unserem Mitarbeiter Carl Schoppen Bonn. Die inzwischen abgeschlossenen Er- mittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft, ob und inwieweit das ukrainische Bataillon „Nachtigall“, dem der ehemalige Vertrie- benenminister Oberländer während des zweiten Weltkrieges als Offizier angehörte, an Mordtaten nach dem Einmarsch der deut- schen Truppen in Lemberg beteiligt war, haben ergeben, daß Tötungsvorwürfe gegen Soldaten dieser Einheit nicht erhoben wer- den können. Die Ermittlungen richteten sich gegen einige nicht genannte Angehörige die- ses Bataillons, das seit etwa einem Jahr Ziel kommunistischer Angriffe War. Die At- tacken waren in der Hauptsache gegen den früheren„Nachtigall!“-Offlzier Oberländer gerichtet, bei dem nun nach Anhören von etwa 30 bis 40 Zeugen auch nachgewiesen ist, daß er keiner militärischen Formation angehört hat, die nachweislich während des Krieges Verbrechen beging. Da Oberländer als Abgeordneter Immunität genießt, konnte gegen ihn selbst nicht ermittelt werden. Die Klärung der Vorwürfe erfolgte in einem sehr sorgfältigen Ermittlungsverfahren über Un- tersuchungen gegen andere frühere An- gehörige des Bataillons„Nachtigall“. Es be- steht danach kein Anlaß mehr, die Auf- hebung der Immunität Oberländers zu be- antragen.. Im Rahmen der Ermittlungen jedoch ha- ben hauptsächlich im Ausland lebende Zeu- gen über die Situation und Vorgänge, wie sie sich vor und nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg boten, de- taillierte Mitteilungen gemacht. Danach war von höchster Stelle der ukrainischen Ver- Waltung Anweisung gegeben worden, einen größeren Kreis von Ukrainern, Polen und Juden vor dem Einmarsch der deutschen Truppen aus Lemberg zurück ins Innere der Sowjetunion zu verfrachten. Die Absicht der regionalen Sowjetführung, die damals in den Händen Chrustschows gelegen haben soll, ist aber von der Offensive der deut- schen Wehrmacht überrollt worden. Der größte Teil der zur Deportation bestimmten Leute war bereits festgenommen und dann vor dem Eintreffen der deutschen Truppen ermordet worden. In dem Ermittlungsver- fahren konnte natürlich nicht geklärt wer- den, wer von sowjetischer Seite diesen Li- duidationsbefehl erteilt hat. 5 Diese Vorgänge sollen jenen Kreisen be- kannt sein, die heute Tötungsvorwürfe ge- gen das Bataillon„Nachtigall“ erheben. Fer- ner, so ergab sich bei den Ermittlungen, sind die Tötungen, die nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg ge- schahen, im Ohlendorf-Prozeßg schon Ge- genstand eines Verfahrens vor einem inter- nationalen Tribunal gewesen. Die für schul- dig Befundenen wurden verurteilt und bis auf einen gehängt. — Vertriebene laden Gomulka ein Berlin.(dpa /AP/UPI) Die Berliner Hel- matvertriebenen haben den Parteichef der polnischen Kommunisten, Gomulka, einge- laden, am„Tag der Heimat“(3/4. Septem- ber) in Berlin teilzunehmen. In einem Pele gramm, das der Vorstand des Berliner Lan- des verbandes der Vertriebenen an Gomulka richtete, heißt es:„Wir fordern Sie auf, sich am, Tag der Heimat in der deutschen Haupt- stadt Berlin davon zu überzeugen, daß die deutschen Vertriebenen, denen Sie noch immer ihre Heimat vorenthalten, ausschlieg- lich Recht und Frieden wollen.“ Die Ver- triebenen forderten gleichzeitig die Kp Po- lens auf, ihre gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen geführte Hetzkampagne einzustellen. Ostberlin hat dem Bund der Vertriebe- nen mit Repressalien gegen die Berliner Veranstaltung des„Tages der Heimat“ ge- droht. Wie der kommunistische„Berliner Rundfunk“ meldete, haben Ostberliner po- litische Kreise die Abhaltung des„Tages der Heimat“ in Westberlin,„das auf dem Boden der DDR liegt“, eine„Provokation“ genannt. Diese werde„Konsequenzen nach sich zie- hen“. „ „Kriegsähnlicher Dienst“ Kassel.(dpa) Nach einer Grundsatz- entscheidung des Bundessozialgerichts in Kassel haben auch sogenannte Firmenarbei- ter, die bei der„Organisation Todt“(07) Während des zweiten Weltkriegs beschäftigt waren,„kriegsähnlichen Dienst“ geleistet, Wenn sie außerhalb der damaligen Reichs- grenzen unter dem Befehl der OT eingesetzt waren, Uniform trugen, in geschlossenen Unterkünften wohnten, amtlich verpflegt und nach dem OT-Frontarbeitertarif von 1942 bezahlt wurden. Ein aus Schleswig stammender Kläger, der 1943 bis 1945 bei einer Arbeitsgemein- schaft, die für die OT in Polen und der Tschechoslowakei Arbeiten ausführte, sozial- versicherungspflichtig beschäftigt war, klagte auf Invalidenrente. Es ist strittig, ob durch die Zeit bei der OT, für die keine Beiträge Vorliegen, die Anwartschaft unterbrochen war und diese Zeit deshalb nicht angerech- net werden kann. Demgegenüber hat das Bundessozialgericht nun eine solche Tätig- keit als kriegsähnlichen Dienst im Sinne der Reichsversicherungsordnung angesehen. Die Sache wurde an das Landessozialgericht Schleswig zurückverwiesen, weil noch Ein- zelheiten geprüft werden müssen. Warnung vor Bürgerkrieg Vientiane.(dpa) Der laotische Minister- präsident, Prinz Souvanna Phouma, ist am Montag mit 35 Mitgliedern der National- versammlung von der laotischen Hauptstadt Vientiane in die Königsresidenz Luang Pra- bang geflogen. Er will ein neues Ver- trauensvotum für seine 14 Tage alte Regie- rung erhalten. Der Prinz erklärte vor seinem Abflug:„Dies ist unsere letzte Chance. Wenn die Regierung nicht bestätigt wird, gibt es Bürgerkrieg in Laos.“ 5 Die aus Vientiane kommenden Abgeord- neten werden sich in Luang Prabang mit 22 anderen Abgeordneten treffen, die aus dem Hauptquartier des ehemaligen Verteidigungs- ministers, Phoumi Nosavan, abgereist sind. Nosavan widersetzt sich dem Staatsstreich des Fallschirmjägerhauptmanns Kong Le, unter dessen Druck die in Vientiane ge- bliebenen Abgeordneten der Nationalver- sammlung der bisherigen pro- westlichen Regierung von Laos das Mißtrauen aus- gesprochen und Prinz Souganna Phouma als neuen Regierungschef eingesetzt hatten. Abkommen Moskau— Ghana Moskau.(AP/dpa) Die Sowjetunion hat mit Ghana ein Handels- und Wirtschafts- hilfsabkommen abgeschlossen, das nach einer Meldung des Moskauer Rundfunks mit einer Anleihe von 160 Millionen Rubel für Ghana verbunden ist. Das Abkommen sehe eine Zu- se mmenarbeit beim Aufbau der Industrie und der Landwirtschaft Ghanas sowie bei der Erschließung der ghanaischen Bodenschätze vor. Die Sowjetunion hat sich außerdem zu technischer Hilfeleistung und zur Ausbildung von ghanaischen Facharbeitern verpflichtet. Die Sowjetunion wird an Ghana Maschinen, Walzstahl, Oelprodukte und Baumaterial liefern, während Ghana Kakao, Kaffee, Gummi und Obst in die Sowjetunion expor- tieren soll. Siehe auch Seite 6 Aufstieg und Fall des Dritten Reiches Der amerikanische Journalist William Shirer wurde zum Geschichtsschreiber Von unserem Korrespondenten Hans B. Meyer in US A Washington. In den Vereinigten Staaten ist soeben ein Buch erschienen, über das noch viel gesprochen werden wird, in Deutschland wahrscheinlich mehr als in Amerika. William Shirer hat den Aufstieg und die Herrschaft Hitlers bis zum Kriege als Berichterstatter in Berlin miterlebt und nach dem Kriege hat er Deutschland und den Nationalsozialismus in Nürnberg wie- dergesehen. Er hat es unternommen, eine umfassende dokumentarische Geschichte je- ner Jahre und Vorgänge zu schreiben. Das Buch ist vollgestopft mit Tatsachen und es ist dennoch lesbar. Mehr noch, es ist faszi- nierende und spannende Lektüre. Dieser Journalist Shirer, der Geschichts- schreiber wurde, hat seiner Aufgabe Jahre seines Lebens gewidmet, die er finanziell Profitabler hätte verwenden können. Er Wühlte sich durch 485 Tonnen Dokumente des deutschen Auswärtigen Amtes, die 1945 von amerikanischen Truppen beschlagnahmt und nach 1955 zurückgegeben worden sind. Er zitiert wieder und wieder Geheimanspra- chen Hitlers, geheime Führerbefehle und andere Dokumente und Darstellungen aus den Aufzeichnungen des Oberkommandos der Wehrmacht, sowie die aufschlußreichen, noch unveröffentlichten Tagebücher General Halders, die Tagebücher von General Jodl, von Goebbels und vielen anderen. Sitzungs- berichte, Briefe und sogar Mitschriften von Telefongesprächen nationalsozialistischer „ Führer und Amtsstellen wurden gefunden und verarbeitet, nicht zu sprechen von spä- teren Aussagen der Ueberlebenden und der 58 Bände umfassenden Sammlung der Do- kumente, die bei den Nürnberger Prozessen vorlagen. Für keine Periode der Vergangen- heit stand So erschöpfendes Material zur Verfügung. Es war eine monumentale Ar- beit und das Ergebnis ist ein monumentales Werk. Die deutsche Ausgabe wird im näch- sten Jahr bei Kiepenheuer und Witsch in Köln erscheinen. Shirers Darstellung hat nicht den großen Atem und die durchdringende Analyse der größten Geschichtswerke der Vergangenheit. Sie kann und sie soll sie nicht haben. Shirer bleibt erdgebunden an die Dokumentation. Ihr Vorrang ist notwendig bei der Schilde- rung einer Zeit, die der Welt noch immer so unverständlich ist, daß jede undokumen- tierte Darstellung gefühlsmäßige Reaktionen und Zweifel hervorrufen würde. Shirer ist vor allem um Sachlichkeit bemüht. Das gilt für die Schilderung des Aufstiegs Hitlers und des Nationalsozialismus und für die beson- ders gründliche Darstellung der Außenpolitik des dritten Reiches, der diplomatischen und militärischen Vorbereitung und Durch- führung seiner Taten bis zu den letzten Stunden im Bunker der Reichskanzlei. Es gilt auch für die Beschreibung der massen- mörderischen Systematik der Herrschaft, die sich die Neue Ordnung nannte. Hier bringt 2 gerade die nüchterne Sachlichkeit die Schrek- ken des Stoffes zur Geltung. Ueberhaupt, die Ungeheuerlichkeit des Stoffes dominiert. Zur Bemühung um Sachlichkeit aber gehört Be- mühung um Objektivität. Shirer erkennt zum Beispiel Hitler mehr anfängliche stra- tegische Einsicht und sogar Brillanz zu, als es heute, nach den Auseinandersetzungen über den Schuldanteil am Zusammenbruch und Hitlers Unverstand in der Niederlage üblich geworden ist. Auch dieses umfangreiche Werk kann nicht den Anspruch machen, vollständig zu sein. Es ist die Geschichte der nationalsozia- listischen Partei und Regierung. Es ist nicht die Geschichte des deutschen Volkes unter dem Nationalsozialismus. Diese unvermeid- liche Lücke muß die Kapitel beeinflussen, in denen sich Shirer mit Gruppen befaßt, die eine mehr oder weniger aktive Rolle hatten, mit Militärs und Berufsdiplomaten und schließlich mit der Widerstandsbewegung. Shirer hat harte Worte für das, was er als Rückgratlosigkeit der meisten Militärs, moralisches Versagen der Diplomaten und allzu lange Unentschlossenheit der Wider- ständler vor ihrem späten heroischen Han- deln empfindet. Auch hier sind die Tatsachen korrekt und in dem offenbaren Wunsch zur Objektivität sogar besonders minutiôs ge- schildert. Auch hier jedoch kann der ame- rikanischen Beobachter- und Dokumenten- forscher nicht bewerten und schildern, welche Traditionen und Erwägungen maß- gebend waren, wie der tägliche Fortgang der Dinge in einer Atmosphäre innerer und äußerer Spannungen, wie Gewissenskon- flikte, Zweifel, menschliche Schwächen und resignierter Opferwille einer Götterdämme- rungsatmosphäre auf Menschen in einmali- gen Lagen wirkten. Auch fehlen einem in- teressanten Versuch, den Nationalsozialimus und seinen Erfolg auf Wurzeln in der deut- schen Geschichte und Erscheinungen in der deutschen Philosophie zurückzuführen, Tiefe und eingehendere Behandlung. Diese Bemerkungen beeinträchtigen nicht den Wert des Werkes als erste zusammen- fassende, sachliche, äußerst sorgfältige und deshalb unvergleichlich wertvolle Darstellung der Ereignisse, die Aufstieg, Herrschaft und Fall des Dritten Reiches umfassen. Daß dieses Werk von einem Amerikaner geschrieben wurde und den Stempel dieser Herkunft tra- gen muß, braucht keine Minderwertigkeits- gefühle hervorzurufen. Die Dokumente, die so langes Forschen verlangten, waren nach Kriegsende zunächst in den Vereinigten Staaten aufgestapelt. Der Amerikaner konnte überdies mit geringerer Gefühlsbelastung an sie herangehen, aber auch sein Interesse ist primär gegeben. Die Geschehnisse, die die. USA nach Europa geführt haben, wo sie jetzt noch sind, alles, was zu der Folge von Ereignissen gehört, die das alte Gefüge der Welt zerstört und die Vereinigten Staaten zum Hauptträger westlicher Verantwortung vor der Geschichte gemacht haben, gehört für Amerikaner zum Verständnis ihrer eigenen Geschichte. Vielleicht kann ein Buch wie die- ses in Deutschland eine bedeutsamere Wir- kung haben als in dem Lande, in dem es erschienen ist. Dabei wird man wissen, daß man es mit dem ungewöhnlichen Fall von Geschichtsschreibung durch einen Mann zu tun hat, der das Beschriebene als Zuschauer miterlebte: zwar unbeteiligt, aber nicht un- berührt. Mm le. an- Ika ich Pt- die 8 er- o- zen ne de- aer 3e ler - ler len nt. z ei- 8 igt 8 8 tat en gt on er, ler u- te ch ge en N a8 8 er ie ht n m U- dt 2— 1 S m mn A= 22 m 4 Nr. 200/ Dienstag, 30. August 1960 MANNHEIMER MORGEN. Seite 3 Was sonst noch geschah In den, ersten sechs Monaten dieses Jah- res haben 1 150 000 Menschen den Atlantik zwischen Europa und Nordamerika per Schiff oder Flugzeug überquert. Dies geht aus den neuesten in New Vork veröffentlichten Sta- tistiken über den Atlantik- Verkehr hervor. Die Zahl der Atlantik- Reisenden hat gegen- über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 114 000 zugenommen. 760 000 benutzten das Flugzeug, 390 000 zogen die Schiffsreise vor. Die Zahl der Flugpassagiere hat um 100 000(15 Prozent) und die der Schiffsrei- senden um 14 000(3,7 Prozent) zugenommen. . Für mehrere tausend Kubaner, die seit Jahren als Mann und Frau zusammen- gelebt haben, fanden am Wochenende im ganzen Land Massentrauungen statt. Bei der größten derartigen Zeremonie in Ha- vanna wurden allein 2000 Personen getraut. * Ein tragisches Ende nahm ein Bootsaus- klug, den am Sonntag 20 philippinische Me- dizinstudenten auf einem See der Insel Lu- zon unternahmen. Ihr Auslegerkanu kenterte aus unbekannten Gründen, wobei zehn von ihnen, darunter sieben Mädchen, ertranken. Die übrigen zehn wurden gerettet. 8 In mehreren Nahostländern ist ein bis- her unbekannter Maul- und Klauenseuche- Virus festgestellt worden, der mit den her- kömmlichen Seren nicht bekämpft werden kann. Die Ernährungs- und Landwirt- schaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) befürchtet, daß der neue Seuchentyp auch auf Europa übergreifen könnte. * Ein starker Sturm, der am Sonntag Nord- italien heimsuchte, hat mindestens drei Menschenleben gefordert und schwere Sach- schäden angerichtet. Auf dem Comersee kenterte ein mit vier Personen besetztes Boot. Drei der Insassen, eine französische Familie, ertranken. Der italienische Boots- führer konnte sich retten. In einem Dorf in der Nähe von Como riß der Wind eine schwere Glocke aus dem Kirchturm und trug sie 70 Meter weit. Mehrere Dächer wurden abgedeckt. In Trient wurde eine Wind- geschwindigkeit von 120 Stundenkilometer gemessen. Der Sturm warf parkende Autos um. 0 g Das Zusammenwirken von Ueberschwem- mungen und Cholera hat in einigen nord- indischen Gebieten nach inofflziellen Berich- ten zahlreiche Todes- und Unglücksfälle verursacht. Im Staate Uttar Pradesch sollen nach diesen Berichten innerhalb von fünf Wochen an Magen- und Darmentzündung sowie an Cholera über 4000 Menschen ge- storben sein. Nach anderen Berichten wur- den durch Ueberschwemmungen im Gefolge der starken Monsunregen im Staate Pand- schab 20 000 Menschen obdachlos. Etwa 1000 Dörfer wurden von den Wassermassen überschwemmt. * In Australisch-Neuguinea soll die Polizei jetzt untersuchen, ob das Kauen von Betel- nüssen eingeborene Autofahrer in einen schläfrigen Zustand versetzt, so daß sie die Kontrolle über ihren Wagen verlieren. Wie von medizinischer Seite erklärt wurde, kann das Kauen von Betelnüssen eine morphium- artige Wirkung auslösen und die Reflexe verlangsamen.. * Nach einem drei Stunden dauernden, verzweifelten Kampf auf dem Grund des Mondsees im Salzkammergut ist am Samstag der 36 Jahre alte Berufstaucher Lorenz De- gent ums Leben gekommen. Degent hatte in etwa 30 Meter Tiefe an einem im vergange- nen Jahr gesunkenen Lastkahn eine Stahl- trosse befestigt. Dabei hatte sich der Luft- schlauch in der Stahltrosse verklemmt, und der Taucher konnte nicht mehr an die Ober- fläche gezogen werden. Noch drei Stunden lang verständägte sich der Taucher über das Tauchtelefon mit seiner Mannschaft, dann erstickte er hilflos in dem Taucherhelm. Die Behörden untersuchen jetzt, warum nicht rechtzeitig Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden sind. * Das große Straßenbahnunglück vom 2. August in Wien hat jetzt ein 20. Todesopfer gefordert. Eine 62jährige Frau, die am Samstag aus dem Krankenhaus entlassen worden war, starb am Sonntag plötzlich an einer Embolie. WELT UHD WISSEN Welchen sozialen Rang geben wir uns selbst? Eine Selbsteinstufung/ Unsere gesellschaftliche Schichtung gleicht einer Doppelpyramide Seitdem Politiker und Soziologen vom Ende der Klassengesellschaft reden, hat sich in vielen Köpfen die Vorstellung eingenistet, es gäbe in der modernen Gesellschaft über- haupt keine sozialen Unterschiede mehr, vor allem dürfe man nicht mehr von Unter- schichten und Oberschichten sprechen, denn alle seien heute gleich. Es ist höchst merk- würdig, daß sich eine solche Ideologie— denn darum handelt es sich in Wirklichkeit— 80 schnell ausbreiten kann, obwohl doch erst wenige Jahrzehnte seit den Höhepunkten des Klassenkampfes vergangen sind. Das Be- dürfnis nach Harmonisierung der Konflikte als Rückschlag auf die Ueberspannung und Ueberanstrengung in der Vergangenheit scheint heute größer zu sein als wir ahnen. Am liebsten würde man auf alles, was an die frühere Zeit erinnert, ein dichtes Tabu legen. Die Wissenschaftler können sich mit einer solchen Einstellung natürlich nicht zufrieden geben; aber auch für uns alle bedeutet diese Kehrtwendung eine gewisse Gefahr. Man lullt sich in ein unwirkliches Gespinst von sozia- ler Gleichmacherei ein und verliert den Blick dafür, daß es in jeder Gesellschaft ein Ohen und ein Unten gibt mit Spannungen, Kampf, Leiden und Triumpf. Nicht die Gleichheit ist das Kennzeichen unserer Gesellschaft, son- dern die Chance für jeden Tüchtigen, ohne Ansehen seiner Herkunft jeden Rang zu er- reichen. Wie aber sehen diese Ränge aus? Wir wis- sen längst, daß Geburt und Tradition keine Maßstäbe mehr sind, wir sprechen zwar noch von Ständen, aber wir meinen damit etwas ganz anderes als die Menschen vor hundert Jahren. Es ist vielmehr der Beruf und die Stellung, die man darin einnimmt, was sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt mehr als nahezu alleiniges Merkmal der sozialen Schichtzuge- hörigkeit durchgesetzt hat. Auf dieser allge- meinen Beobachtung haben zwei Soziologen — Farriett Moore und Gerhard Kleining— ihre Methode aufgebaut. Durch eine weit- gespannte Befragung in der westdeutschen Bevölkerung suchten sie herauszufinden, welche sozialen Schichten es heute tatsächlich gibt und was sich die Menschen darunter vor- stellen. Wir haben es also mit einer Selbst- einschätzung und Selbsteinstufung der Ge- sellschaft zu tun. Die Befragten gaben auf Grund einer ihnen vorgelegten Tabelle mit mehreren Berufsgruppen an, in welche Gruppe sie selbst paßten. Aus den Antworten ließ sich dann ein Schichtmodell ablesen, von dem wir sagen können: so sieht die deutsche Bevölkerung gegenwärtig ihre eigene gesell- schaftliche Gliederung. Was uns nicht überrascht, ist die Feststel- lung, daß die Masse sich in den mittleren Rängen sammelt. Dergleichen haben die Amerikaner seit langem für ihre eigenen Verhältnisse festgestellt; es handelt sich offensichtlich um das bestimmende Charak- teristikum einer entwickelten Industrie- gesellschaft. 5 Zur Mittelschicht rechnen sich die Mana- ger der Industrie, die Universitätsprofesso- ren, Fachärzte, Richter, Schuldirektoren und Ministerialräte ebenso wie die Werkmeister, Maschinenmeister, Montageführer und Fach- arbeiter mit besonderer Ausbildung oder Ueberwachungsfunktionen. Das sind insge- samt 50 Prozent der Befragten. Diese Mittel- schicht gliedert sich eindeutig in eine obere, eine mittlere und eine untere. Die beiden eben genannten Gruppen gehören zur obe- ren bzw. zur unteren Mittelschicht. Die letz- tere umfaßt einen nichtindustriellen Sektor, das ist die Masse der Angestellten und un- teren Beamten, also etwa die Sparkassen- angestellten, Korrespondenten, Buchhalter, Vertreter, Postangestellten, einfachen Bank- beamten, die Handwerksmeister mit klei- neren eigenen Handwerksbetrieben wie Ma- lermeister, Friseurmeister und die kleineren Selbständigen wie die Lebensmittelhändler. In der mittleren Mittelschicht finden sich die Bürovorsteher, mittleren Verwaltungsbeam- ten, Polizeiinspektoren, Elektroingenieure in größeren Firmen mit Fachschulausbildung, Kanzleivorsteher, Fachschullehrer, Versiche- rungsinspektoren, außerdem Inhaber mit- telgroßer Geschäfte und freie Berufe wie Apotheker, Dentisten. 5 Doch auch diejenigen, die sich nicht mehr zur Mittelschicht zählen, sondern zur obe- ren Unterschicht, wie die Masse der Indu- striearbeiter und die untersten Angestellten (etwa bei Post und Bahn, ferner Büroboten, Kellner, Krankenpfleger), die Hendwerks- gesellen in selbständigen Handwerksbetrie- ben, schließlich die Inhaber der kleineren Geschäfte, sie alle fühlen sich keineswegs als Schlechtweggekommene oder gar als außer- halb der Gesellschaft Stehende. Aus ihren Bemerkungen geht hervor, daß sie sich als die ganz normalen Menschen empfinden, als den Durchschnitt. Trotz vieler äußerer Schwierigkeiten sind sie stolz auf ihren Be- ruf und ihre Tätigkeit. Ohne ihre Arbeit könnten die anderen nicht leben, sagen sie. Man kann daher durchaus diese 28 Prozent der oberen Unterschicht mit den 30 Prozent der unteren Mittelschicht zu einem eigenen Komplex zusammenfassen und erhält dann 58 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dies ist die„breite Masse“, der„Durchschnitt“. Darunter und darüber liegen je 21 Prozent. Macht man sich diese Verhältnisse an einem Bild klar, so wird die Veränderung im Aufbau unserer Gesellschaft erst richtig deutlich. Hätte man in der Mitte des vorigen Jahrhunderts eine solche Untersuchung ver- anstaltet, so wäre mit Sicherheit eine Pyra- mide entstanden. Oben eine kleine Spitzen- gruppe und dann immer breiter werdend bis auf die Grundfläche: die Masse der schwer arbeitenden Bevölkerung, das Pro- letariat. Heute gibt es keine Pyramide mehr, der Durchschnitt, die„breite Masse“, ist in die Mitte gerückt. Wir haben vielmehr das Bild einer Doppelpyramide, das heißt zweier mit den Grundflächen aufeinandergestellter Pyramiden. Unsere Gesellschaft verjüngt sich nicht nur nach oben, sondern auch nach unten hin. Die untere Unterschicht umfaßt nur 17 Prozent und das, was die beiden So- ziologen die„sozial Verachteten“ nennen, vier Prozent. Auf der gegenüberliegenden Seite stehen über den fünf Prozent der obe- ren Mittelschicht noch ein Prozent der soge- nannten Oberschicht, das sind die„höheren Kreise“, die sich als über der Berufshirar- chie stehend betrachten: Großunternehmer, Politiker, Wirtschaftsführer, die berühmten Künstler usw. Man darf sich nun allerdings die heuti- gen sozialen Schichten nicht so vorstellen wie die Stände von dereinst. Unsere Gesell- schaft ist nicht starr, sondern aufs Höchste beweglich. Die Schichten sind an ihren Be- rührungsflächen völlig durchlässig und die Feststellungen über das Bewußtsein der Zu- gehörigkeit der einzelnen sind natürlich nur Durchschnittswerte. Es gibt auch sehr ab- weichende Auffassungen. Aber bis auf die beiden untersten Schichten ist doch allen Be- fragten das positive Verhältnis zu ihren Be- rufen gemeinsam. Durch ihren Beruf be- sitzen sie nicht nur die Sicherheit ihres so- zialen Ranges, er befähigt sie auch gleich- zeitig zum Aufstieg. Dr. Kurt Hilgert Die wolkenbruchartigen Regenfälle der letzten Tage, die vielerorts zu UDeberschwemmungen führten, setzten auch die Rheinuferstraße Fahrzeuge nur mühevoll ihren Weg bahnen konnten. am Biebricher Schloß in Wiesbaden unter Wasser, so daß sich die AP-Bild Wetterbericht mitgeteilt von der Wetter warte Mannheim Aussichten bis Mittwochabend: Heute wechselnd wolkig mit Aufheiterungen, noch einzelne Schauer. Nachmittagstemperaturen 20 bis 22 Grad. In der kommenden Nacht teilweise klar. Frühtemperaturen 11 bis 13 Grad. Uebersicht: Vom Atlanti reicht eine durchgehende Strömung kis Osteuropa, in der Störungen von West nach Ost ziehen. Die nächste Störung wird etwa Mittwochabend oder Donnerstag der heute abziehenden folgen. Sonnenaufgang: 5.38 Uhr. Sonnenuntergang: 19.24 Uhr. Vorhersage · Karte för 30.8. 80-2 U 1010 1015 29% eee ed Poris A gbelgres duft xe Oe 7 8 N 2„ 2 18 2 e 5 * 5 8 8 7 7 2 2 1 0 wind til 0 Nordwind A Os tvind wolkenlos 10 Km /n 20 U min heiter nal bedeckt Sud wind LeuVes twins 3O M min 40 Um n wolkig bedeckt WARM FRONT KALT FRONT a Soden 2 n der ehe AMA A. K KKLUstoN warme 2 Kalte Luftströmung 5 Schauer z Gewitter 9 Nieseln * Schnee Regen = Nebel N. Niederschlagsgebiet Luftdruck in Millibar. Temp. io C Grad H Hoch. T= rietdruckgebiet Pegelstand vom 29. August Rhein: Maxau 539(=); Mannheim 403 (12); Worms 316(40); Caub 297(10). Leben auf Himmelskörpern? Eine Untersuchung der Meteore, die seit Millionen Jahren auf der Oberfläche des Mondes niedergegangen sind, könnte nach Ansicht sowjetischer Wissenschaftler Auf- schluß darüber geben, ob auf den Himmels körpern des Weltalls Leben existiert. Nikolai Schukow- Wereschnikow, Mitglied der sowjetischen Akademie der medizini- schen Wissenschaften, hält es für möglich, daß in Meteoren, die nicht verbrannt sind, Spuren lebender Mikroorganismen oder an- derer organischer Elemente zu finden sein könnten. Der Wissenschaftler geht davon aus, dag Meteore, die auf dem Mond liegen, in ihrer ursprünglichen Form erhalten sind, da der Mond von keiner Atmosphäre um- geben ist. Falls es gelänge, auf dem Mond zu landen, könnte man von dort Meteorproben mitnehmen und auf Mikroorganismen unter- suchen. Wasili Parin, der ebenfalls der Akademie der medizinischen Wissenschaften angehört, erklärt in einem Artikel in der„Prawda“, das sowjetische Raumschiff, das mit den bei- den Hunden und anderen Lebewesen an Bord wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt sei, habe bewiesen, daß viele Probleme der Raumfahrt gelöst seien. Bevor man aber einen Menschen den Gefahren eines Welt- raumfluges aussetzen könne, müßten noch eine Reihe von Experimenten angestellt werden, um die Risiken für Leben und Ge- sundheit der Weltraumfahrer auf ein Mini- mum zu beschränken. Was wir sahen: Komödien im Kleinformat Wenn wir auf die vergangene Fernseh- Woche zurückblicken und uns an Wesent- liches zu erinnern suchen, wird das Resümee (abgesehen von der„Arabella“- Uebertragung aus München) ein wenig mager ausfallen. Die Berichte von der Olympiade nehmen so viel Raum ein, daß die übrigen Sendungen scheinbar unwichtig werden und selbst das obligate Fernsehspiel an Bedeutung verliert. In diesem reduzierten Programm erschien beim Nord- und Westdeutschen Rundfunk- verband Hamburg an Stelle der sonst übli- chen abendfüllenden Donnerstag-Auffüh- rung nur eine kleine Fernsehstudie von San- dor Marai:„Die Verwandlung“. Dieses Zwei- Personen- Stück, hervorragend inter- pretiert von Lucie Mannheim und Hanns Lothar, wollte dem Zuschauer ein psycho- logisches Rätsel aufgeben. Eine herunterge- kommene, engagementslose Schauspielerin wurde von der Revolutionsregierung irgend- eines südamerikanischen Landes gekauft, um als angebliche Gräfin Verbindung mit den verfolgten Aristokraten aufzunehmen und den Standort eines oppositionellen Ge- heimsenders auszukundschaften. Doch diese merkwürdige und zweifellos verrückte Frau hat sich so sehr mit ihrer Rolle identifiziert. daß sie sich weigert, ihren Auftraggebern die gewünschten Namen und Adressen zu verraten. Sie will aus ihrem Traum nicht mehr erwachen und ist bereit, ihr Spiel wei- terzuspielen bis zum tödlichen Ende. Fritz Schröder-Jahn inszenierte diese makabre Komödie im Stil eines unterkühlten Salon- reißgers. Jedoch für den Fernseh-Normal- verbraucher waren Charaktere und Dialoge Mau zwielichtig, so daß bestenfalls nur die Bewunderung für die Verwandlungsfähig- keit einer großen Komödiantin übrig blieb. Der Hessische Rundfunk hat mit den „Geschichten aus Soho“ von Berkely Mather eine solide Kriminalserie auf Lager, die durch ihren hintergründigen Humor besticht. Unter dem Motto„Instinkt ist alles“ konnte der verknautschte Inspektor Pink(Joseph Offen- bach) diesmal eine Bande von Versiche- rungsbetrügern ausheben, die harmlosen, aber leicht angetrunkenen Autofahrern raffinierte Fallen stellten. Die Regie von Wilm ten Haaf bemühte sich liebevoll um realistische Atmosphäre und szenisches De- tail. Dann kam endlich als drittes Fernsehspiel „Dr. Knock oder Der Triumph der Medi- zin“ am letzten Sonntag vom Sender Freies Berlin. Man hätte nicht viel versäumt, wenn diese Sendung, wie schon einmal, wegen einer technischen Störung ausgefallen wäre, Dabei ist die Komödie von Jules Romains, 1923 für den großen französischen Schau- spieler Louis Jouvet geschrieben, ein höchst erfolgreiches Stück gewesen, das auch als Stummfilm und später als Tonfilm unter dem Titel„Dr. Knock läßt bitten“ erschien. Nach dem Vorbild Molieèrescher Aerzte-Satiren werden hier die primitiven Doktor-Zisen- bart-Methoden eines Scharlatans geschildert, der eine wenig einträgliche Landpraxis ge- kauft hat und daraus mit hemmungslosem Reklamerummel eine Goldgrube macht, nach der Devise: jeder Mensch ist krank, wenn man es ihm nur richtig einredet. Unter der Regie von Walter Henn spielte Richard Münch den Titelhelden mit permanenter Leichenbittermiene und der düsteren Pene- tranz eines orakelnden Unglücksboten, der die angsterregende Wirkung seiner Sprüche mit Aufklärungsbroschüren und medizini- schem Bildmaterial geschickt zu steigern weiß, bis auch die gesündeste Bauersfrau als Patientin in seiner Sprechstunde landet und schließlich sogar sein Vorgänger, der alte Landarzt Dr. Caramelle, bei ihm Hei- lung sucht. Vielleicht hätte man dieses Stück auf einer französischen Bühne erheiternd ge- funden, voll prall-deftiger Dummheit und dreister Jahrmarktsgaunerei— aber dieser lederne Bursche, den Richard Münch dar- stellte, war weder dämonisch noch witzig genug, um eine interessante Figur zu machen. Und von den übrigen Mitwirkenden hatte nur Blandine Ebinger— die wie Lucie Mannheim zu den Prominenten des Berliner Theaters vor 1933 gehörte und erst jetzt vom Fernsehen wiederentdeckt wurde— in der Rolle des überspannten Fräulein La Rou- lette die spielerische Leichtigkeit und Pikan- terie, die dieser Aufführung ansonsten lei- der fehlte. Modernes Gesundheitswesen Nachholbedarf an Gesundheit (dgk) Eine Umfrage an einem repräsen- tativen Querschnitt der westdeutschen Be- völkerung hat ergeben, daß 36 Prozent der Befragten es für vordringlich hielten, an die Gesundheit zu denken, 32 Prozent ihre Frei- zeit besser zu gestalten, 16 Prozent ein ruhi- ges und besinnliches Leben zu führen, 9 Pro- zent eine gesunde naturgemäße Ernährung zu wählen und 7 Prozent mehr für Bildung und für Befriedigung kultureller Bedürfnisse zu tun. Es ist in der Tat ein Nachholbedarf an Gesundheit entstanden, der sich aber leider auf sehr schwerwiegende Erkenntnisse stützt. Fast jedes zweite Kind tritt heute bereits mit chronisch- krankhaften Störungen in die Schule ein. Die Haltungsschäden bei Kindern nehmen, wie eine Untersuchung in Hamburg ergab, immer mehr zu. Während bei den Schulanfängern 32 Prozent deutliche Hal- tungsschäden aufwiesen, war im zehnten Le- bensjahr der Anteil auf 49,6 Prozent und im 13. Lebensjahr auf 57,2 Prozent gestiegen. Trotz steigender Lebenserwartung schei- den zur Zeit immer noch zwei Drittel aller Erwerbstätigen im Durchschnitt zehn Jahre vor Erreichen der Altersgrenze aus dem Be- rufsleben aus. Die Frühinvalidität ist zu einem brennenden Problem geworden. Die Bilanz dieser Zahlen wirkt nicht ge- rade ermutigend und macht den Wunsch nach Gesundheit verständlich. Können wir aber unter den zur Zeit ge- gebenen Verhältnissen den Nachholbedarf an Gesundheit befriedigen? Der„Goldene Plan“ der Deutschen Olympischen Gesell- schaft weist auf einen erschütternden Fehl- bestand an Einrichtungen hin, die gewisser- maßen die Grund voraussetzungen für eine gesunde Lebensführung darstellen. So fehlt es für unsere Kleinkinder und Kinder allein an 31 000 Kinderspielplätzen, die dem Kind die Möglichkeit geben, ungestört und unge- fährdet seinen Spiel- und Bewegungsdrang auszuleben. Für Schul- und Jugendsport, für Menschen in den wichtigsten Entwicklungs- phasen, fehlen 14 700 Sportplätze und 10 400 Turn-, Spiel- und Gymnastikhallen. An Bä- dern und Schwimmhallen würden dringend 2420 Freibäder, 2625 Lehrschwimmhallen und 435 Schwimmhallen benötigt. Dieser Fehlbestand an Bade- und Schwimmöglichkeiten wird aber von Jahr zu Jahr durch die fortschreitende Verschmut-⸗ zung unserer Flüsse vergrößert. Eine groge Zahl von Wasserläufen, die vor 30 Jahren noch den Badenden offen standen, missen heute aus gesundheitlichen Gründen für den Badebetrieb gesperrt werden, weil sie sich in Kloaken verwandelt haben. Dem ständig wachsenden Nachholbedarf an Gesundheit müssen in der Bundesrepu- blik die notwendigen Voraussetzungen ge- schaffen werden. Wer jetzt in diesen Som- mertagen die deutschen Schwimmbäder be- sucht, wird ohne weiteres bestätigen können, daß bei der fürchterlichen Enge, die dort herrscht, wohl kaum noch von einem gesund- heitlichen Ausgleich gesprochen werden kann. Wir können nur dann an unsere Gesund- heit denken, wenn wir den Menschen die Bedingungen für ein Leben schaffen, das den biologischen Gesetzmäßigkeiten entspricht. Sowenig wir unsere Kinder an Parkome- tern abstellen können, sowenig werden wir uns ohne Ausgleich durch körperliche Bewe⸗ gung gesund erhalten können. Scharfe Lärmkontrollen In der Stadt Zürich wurden 40 000 Mo- torräder auf ihre Lautstärke überprüft. 8000 Krafträder wurden beanstandet, 3000 mußten auf dem Verkehr gezogen werden. Es ergab sich zwar in der Oeffentlichkeit eine Diskussion, ob diese Maßnahme sozial gerechtfertigt sei, da sie für einige Men- schen Härten mit sich bringt. Aber die über- wiegende Mehrheit war der Meinung, es sei eben aus sozialen Gründen notwendig, ie Nachtruhe der Menschen zu schützen. MANNREIMER LOKATNACHRICRTEN Dienstag, 30. August 1960/ Nr. 200 Neun Mannheimer Geschwister spielen mit ihrem Touloner Gast Bilder(2): Bohnert u. Neusch Aus dem Polizeibericht: Ungebetene Begleiter er Wiesen sich als Räuber In Käfertal sprachen drei junge Burschen einen 24jährigen Arbeiter an, als er gegen Mitternacht eine Wirtschaft verließ. Das Trio geleitete den jungen Mann eine zeit- lang unaufgefordert, bis dieser, mißtrauisch geworden, in die Wirtschaft zurückkehren Wollte. Da schlugen sie ihn nieder, Als der Filmen kinderleicht! nur 169. Agfa-Movex 88 Agta-Muuex 88 l. mit gekupp. Bel.-Messer nur 225. Bequeme Teilzahlung 5 Kameratausch Cefüümter Urlaub wundervoll! Mannheims großes Spezialhaus 0 7. 5, Planken, Tel. 2 68 44/45 a0 F 2 5 Mishandelte an einer abgelegenen Stelle wieder zu sich kam, fand er sich um den eldbeutel und einige andere Wertgegen- stände erleichtert. Strohballen als Straßensperren 5 Ofkenbar von Rennbahn-Methoden inspi- riert schleppten junge Burschen in der Nacht Strohballen von benachbarten Feldern auf den Sandtorfer Weg nahe dem Bahnhof Blumenau. Sie errichteten an drei verschie- denen Stellen der unbeleuchteten Fahrbahn gefährliche Straßensperren. Ein PExw-Fahrer entdeckte die Hindernisse rechtzeitig, so daß die Strohballen beiseitegeräumt werden konnten, bevor es zu einem Unfall kam. Gefährlicher Diebstahl Gerade noch rechtzeitig entdeckten Ar- beiter auf einer Baustelle in Rheinau, daß unbekannte„Altmetallsammler“ aus dem Motorengehäuse des Turmkrans 32 Gußbpar- ren gestohlen hatten. Ohne die als Ballast verwendeten Eisengewichte hätte der Kran bei nächster Gelegenheit umkippen können. Betrunkene im Straßengraben Funkstreifenbeamte fanden in den frü- hen Morgenstunden eine 29jährige Frau am Altenbrühler Weg leblos im Straßengraben Uiegend. Als die Frau trotz aller Bemühun- Y Ganoven- Schriftverkehr: „Do habt Ihr Euer Geld?“ fragten Bürodiebe an Mit einer Enttduschung endete der nächtliche Besuch unbekannter Täter in den Burordumen einer Rheinauer Firma. Trotz eingehender Visitation der Schreib- tische und Schränke fanden sie kein Bar- geld. Resigniert„enachten“ sie daraufhin den Kuhlschranł im Fruhstuchsruum und stũrleten sich mit einigen Flaschen Bier. Korrekt, wie es sich für Bürodiebe ge- hört, hinterließen sie einen Zettel mit der arglosen Frage:„Wo habt Ihr Euer Geld?“ Ob sie sich die Antwort persönlich ab- Rolen wollen ist bisher nicht behannt ge⸗ worden. 0 Beilagenhinweis Einem Teil unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt„Dies erhalten Sie alles gratis“ der INTERNATIONAL scHOOL Moderne Fernschule G. m. b. H., Köln, Hohenzollernring 2-10, Concordia-Haus, bei, 5 gen der Beamten nicht aus ihrer Bewußt- losigkeit erwachte, lieferten sie ihren Fund im Krankenhaus ab. Dort ergab die Diagnose: Volltrunkenheit. Die einsame Zecherin mußte daher vorerst ins Polizeigefängnis übersiedeln. Gartenhaus in Flammen Die Berufsfeuerwehr, mußte in den Abendstunden in die Kleingartenkolonie an der verlängerten Mosbacher Straße in Wall- stadt ausrücken. Ein Gartenhaus stand in hellen Flammen. Trotz der raschen Arbeit der Spritzenmänner entstand ein Schaden von rund 2000 Mark. Brandursache war ver- mutlich eine Petroleumlampe, die der Gar- tenhausbesitzer bei seinem Weggehen bren- nen lassen hatte. Zwei Schaufenster eingeschlagen Hunger oder Zerstörungswut war das Motiv eines Uebeltäters, der in den Abend- stunden in der Innenstadt zwei Schaufenster- scheiben eines Lebensmittelgeschäfts ein- schlug. Die neuen Scheiben kosten 1400 Mark. Roller mißachtet Vorfahrt Auf der Kreuzung Kaiserring/ Friedrichs- platz prallte ein linksabbiegender Roller- fahrer mit einem Pkw zusammen, weil er die Vorfahrtsregeln nicht beachtet hatte. Der Rollerfahrer und seine Sozia erlitten Ver- letzungen. Das junge Mädchen mußte ins Krankenhaus gebracht werden. 2500 Besucher s Ahen„Phantasie- Ausstellung“ Die Ausstellung der Mannheimer Volks- hochschule„Fähigkeit und Phantasie in Be- ruf und Freizeit“ im Reiß-Museum wurde von etwa 2500 Besuchern beachtet. Bei Presse und Rundfunk, wie auch in Volks- hochschulkreisen des Bundesgebietes hat die Ausstellung ein sehr gutes Echo gefunden. Beinahe ein internationales Wochenende: Franzosen kamen und Briten fuhren heim Mannheimer Familien nahmen Touloner auf/ In Faistenoy verbrachten 20 Pariser und 20 Mannheimer ihre Ferien Durch ein internationales Wochenende sollte nach dem Willen des Stadtjugend- ringes und der Abteilung für Jugendförderung am vergangenen Samstag und Sonn- tag Mannheim ein wenig weltstädtisches Flair erhalten. Aber leider klappte nicht alles so, wie es sich die eifrigen Planer des Stadtjugendringes vorgestellt hatten. Sie tragen jedoch keine Schuld daran, daß die Engländer aus Swansea am vergangenen Freitag heimfahren mußten; dort gingen nämlich die Ferien schon zuende. Lediglich am Donnerstagabend trafen sich die Engländer bei ihrer Fare-Well- Party im CVIM- Zentrum kurz mit den gerade ankommenden Jugendlichen aus Toulon. Aber übers Wochenende waren in Mannheim„lediglich“ Franzosen aus Paris und Toulon mit ihren Mannheimer Freunden zusammen. Der Club Graf Folke Bernadotte lud am Samstag in die„Amicitia“ zu einem großen Sommernachtsball. Dort war das Publi- kum dank der anwesenden Afrikaner und Asiaten international— Clubleiter Dr. Langnickel sprach von 32 Nationen— aber der Stadtjugendring hatte daran keinen Anteil. 170 Jugendliche aus England, Frankreich und Italien kamen hach Mannheim. Offiziell begannen die Besuche im Juli mit der An- kunft der elf„Experiment“-Italiener.(Aber schon vorher hatten sich aus privater Initia- tive im Januar die Teilnehmer einer italie- nischen Gruppe aus Turin und ihre Mann- heimer Gastfamilien von 1959 in Vitznau ge- troffen. An Ostern fuhren die Mannheimer zum Gegenbesuch nach Turin.) Nach den elf Experiment- Italienern kamen im Juli die ersten Waliser aus Swansea nach Mannheim. Dann fuhren zwei Mannheimer Gruppen nach Toulon. Unangemeldet aber durchaus herzlich in Mannheim aufgenommen wurden die plötzlich ankommenden Mädchen eines Gymnasiums in Hyeres. Mie Stadt liegt etwa 30 Kilometer von Toulon entfernt.) Hochoffiziell und ein Kernstück des Aus- tauschprogramms war der Aufenthalt von 20 Franzosen aus Paris und 20 Mannheimern in Faistenoy im Allgäu. 14 Tage wohnten die Franzosen und ihre deutschen Freunde dort zusammen. Am Freitag kamen alle 40 von Faistenoy nach Mannheim, um am etwas dünnen internatio- nalen Wochenende teilzunehmen. Sie trafen beim Sommernachtsball in der Amicitia ihre elf Touloner Landsleute, die am vergangenen Donnerstag am Hauptbahnhof angekommen waren und dort von Reinhard Wagner unter die Gastfamilien verteilt wurden. 8 Der Sommernachtsball am Samstag war also der Angelpunkt des deutsch-franzö- sischen Wochenendes. Die anwesenden Mit- glieder der Gastfamilien stellten einander ihre Besucher etwa so vor:„Des is unsern Franzos!“ Es wurde bereitwilligst betont, Was für einen„netten Kerl“ oder was für ein„liebes Mädchen“ man da erwischt habe. gemeinsame Dann tanzten die jungen Leute miteinander. Sehr spät rang sich Graf-Folke-Berna- dotte-Club-Chef Dr. Langnickel zu einer offiziellen Begrüßungsadresse durch: Er be- tonte vor den 300 Gästen vor allem den Wert dieser Zusammenkünfte für ein vereintes Europa und folgerte, daß die Bemühungen der Politiker ohne das persönliche Gespräch von Bürger zu Bürger, vom jungen franzö- sischen und jungen deutschen Europäer nutzlos seien. Jean Gabriel Cohn, der Leiter der fran- 26sischen Faistenoy-Gruppe, dankte in kliebendem Deutsch den beteiligten Stellen für ihre Großzügigkeit. Cohn, dessen Eltern Deutsche waren, verfocht mit aller Ueber- zeugung die Idee von Europa. Das sei auch der Gedanke des„Centre de coopération culturelle et sociale“. Marcel Duniach aus Toulon dankte den Mannheimer Familien für die gastfreundliche Aufnahme. In einem Gespräch verriet Cohn, daß die französischen Faistenoyer sich auf dem Ball nicht gar so wohl fühlten. Die Franzosen seien zu jung und hätten auch keinen großen Abendanzug dabei wie ihre Touloner Lands- leute. Beim Aufenthalt in Faistenoy hätten sich auch einige wesentliche Unterschiede zwischen den Deutschen und den Franzosen herausgestellt. Erstens seien die Mannheimer alle älter und wahre Riesen verglichen mit den Parisern. Als Verständigungsmittel habe man meist die Hände genommen und im besten Falle sei Englisch zur Konferenz- sprache erhoben worden. Aber ansonsten sei alles bestens verlaufen und alle seien blen- dend miteinander ausgekommen, ohne von europäischen Ideen zu sprechen. Die An- näherung vollziehe sich bei den Jugendlichen Sowieso immer unbewußt, erklärte Cohn. Polonaise im Luisenpark: Internationales Händchenhalten Kleine Chronik der grogen Stadt Direktor i. R. Kurt Schmidt 75 Jahre alt Heute feiert Direktor i. R. Kurt Schmidt seinen 75. Geburtstag. Ueber 50 Jahre stand Schmidt in öffentlichen Diensten. Am 1. Juni 1906 trat der aus Gera stammende Jubilar als Verwaltungsassistent beim Stadtschulamt in städtische Dienste. Im Jahre 1924 über- nahm er die Leitung des Städtischen Leih- amtes; bis 1939 blieb er dort und als Schmidt ging, war das Mannheimer Leihamt eines der rentabelsten in ganz Deutschland. In den Kriegsjahren leitete er als Direktor, das Städtische Ernährungs- und Wirtschaftsamt, gewiß keine dankbare Aufgabe. Für ihn be- stimmt die schwerste.(Uebrigens war er schon im ersten Weltkrieg mal kurz beim Lebensmittelamt.) Zuletzt war er dann Lei- ter der Mannheimer Milchzentrale. 1954 setzte sich Schmidt zur wohlverdienten Ruhe. Zwei Jahre vor seinem Ausscheiden wurde ihm noch vom damaligen Ministerpräsiden- ten des Landes Baden- Württemberg, Dr. Reinhold Maier, eine Ehrenurkunde anläß- lich seines 50. Dienstjubiläums überreicht. Später wurde Direktor i. R. Schmidt noch- mals öffentlich geehrt. Im Auftrage des Bundespräsidenten überreichte der Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Leibfried, dem damals 70jährigen das Ver- dienstkreuz des Verdienstordens der Bundes- republik. Nach 1954 widmete sich Kurt Schmidt in noch stärkerem Maße als zuvor Terminkalender Landsmannschaft Schlesien: 30. August, 19.30 Uhr, U 4, 5, Mitarbeiter-Tagung. VDK Ortsgruppe Mannheim- Neckarau: 30. August, 20 Uhr, Volkshaus Neckarau, Mit- gliederversammlung. 11. September, Jahresaus- flug; Abfahrt: Neckarau, Marktplatz, 7.30 Uhr; Anmeldung bei Keppler, Neckarau, Wingert straße 62 ab 18 Uhr. Beteiligung von Nichtmit- gliedern ist möglich. Junghandwerkerschaft Mannheim: 30. Au- gust, 20 Uhr,„Eichbaum- Stammhaus“, P 5, 9ſ/10. Vortrag:„Der unruhige Kontinent“.. Wir gratulieren: Nikolaus Silber, Mannhelm- Waldhof, Akazienstraße 16, wird 80 Jahre alt. Gottfried Schmitt, Mannheim-Käfertal, Gim- meldinger Straße 19, kann folgende Jubiläen telern: 40 Jahre bei BBC, 40 Jahre DAGd-Ge- Werkschaft, 40 Jahre SPD-Mitglied und 40 Jahre beim Volkschor Waldhof. Eva Heckmann, Mannheim-Feudenheim, Wartburgstraße 20, kann ihren 75. Geburtstag begehen. Sybille Schmitz, Mannheim, Neckarvorlandstraße 143, tritt ins 83. Lebensjahr. Elise Schmitt, Wein- heim, Kreispflegeanstalt, früher Mannheim S 4, 6, wurde gestern 94 Jahre alt. Wohin gehen wir? Dienstag, 30. August Filme: Planken Großes Haus:„Kriminal- tango“; Kleines Haus:„Mein Kampf“; Alster: „Ein Herr ohne Kleingeld“; Schauburg:„Ras- putin, der Dämon von Petersburg“; Scala: „Wernher von Braun“; Capitol:„Die Hand am Colt“; Alhambra:„Das Glas Wasser“; Univer- sum:„Peter Voss, der Millionendieb“; Royal: „Schrei, wenn du kannst“; Kurbel:„Fuzzys großer Trick“; Palast: Der Totschläger“; Abendstudio im City:„Richard III.“, seinen Ehrenämtern in der evangelischen Gemeinde. Bei den Vorarbeiten für das neue Diakonissenkrankenhaus, das Ecke Speye- rer Meerwiesenstraße entsteht, hatte er maßgeblichen Anteil. Schmidt gehört seit vielen Jahren dem Vorstand des Diakonis- senkrankenhauses an. Auch in diesem Kreis wird der umsichtige und tatkräftige Jubilar sehr geschätzt. D. Fr. Atomminister Pfof. Balke kommt zur VDI- Jahrestagung Die verfahrenstechnische Gesellschaft im Verein Deutscher Ingenieure(VDI) hält vom 2. bis 5. Oktober ihre Jahrestagung in Mann- heim ab. Wie die Gesellschaft gestern mit- teilte, wird Bundesatomminister Professor Dr. Siegfried Balke auf der Plenarveranstal- tung am 3. Oktober sprechen. Zu dem Auf- gabenbereich der Verfahrensingenieure ge- hören u. a. auch die Anlagen zur Erzeugung von Kernenergie. Zu der Tagung werden mehr als 1000 Teilnehmer aus Industrie- und Hochschulkreisen der gesamten Bundesrepu- blik, sowie zahlreiche ausländische Fach- kollegen erwartet. Gleichzeitig hält in Mann- heim die Europäische Föderation für Chemie- Ingenieurwesen ihre Jahrestagung ab. Italienische Spezialitäten imneuen„san Remo“- Restaurant Ecke Ring-/ Rupprechtstraße wurde die- ser Tage ein originelles italienisches Speise- lokal— das„San-Remo“- Restaurant— er- öffnet. Wir berichteten darüber am Samstag. In die Meldung hat sich jedoch leider ein Fehler eingeschlichen: Das Lokal ist in den ehemaligen Gasträumen des Viktoria Hotels— nicht wie es irrtümlich hieß des Augusta-Hotels. 0 Die Touloner schwärmten Mannheimer Gastgebern. Sie seien 80 freundlich und offen, lobten sie ihre Ferien- eltern. Eddy aus Toulon war yon allem sehr begeistert. Seine Gastgeberin, eine junge Mannheimerin aber kam ihm zuvor, als er auf eine Frage zur deutschen Küche Antwort geben sollte. Sie meinte: Er igt kaum etwas bei uns, anscheinend schmeckt's ihm nicht so richtig.“ Er wird sich noch an Sauerkraut gewöhnen Der 16 Jahre alte Jean Neapoletano aus Toulon hat mit einem Schlage neun lebhafte Feriengeschwister bekommen. Er wurde von Fritz Jöck und seiner Frau in Sandhofen aufgenommen. Dieses Ehepaar hat selbst neun Kinder zwischen 17 und fünf Jahren. Und Jean, den die Kleinsten der Einfachheit halber„Chantré“ getauft haben, ist ihnen ein sehr geduldiger Spielgefährte. Auf die Frage, ob er nicht in einer etwas ruhigeren Familie habe seine Ferien verbringen Wol- len, weil er doch zu Hause nur einen Bruder habe, erklärte er kategorisch: nein, das mache ihm soviel Spaß und er habe Kleine und große Mädchen furchtbar gern! Versicherungskaufmann Jöck meinte:„Ich hätte meinen Kindern keine größere Ferien- freude machen können und außerdem mag ich die Franzosen sehr gern!“ No. Glossarium: Ziuischen Schneckenpost und Blits behörde 16. Juli 1960 Zustellung eines Briefes mit Zustellungsurkunde. Empfänger ist abwe- send. Ordnungsgemùß wird eine Benachrichti- gung zur Abholung in den Kasten geworfen, 975 Brief könne beim Postamt abgeholt wer- eN. „18. Juli 1960: Empfänger eilt span- nungsgeladen zur Post. Eilt dort von Zimmer zu Zimmer. Endlich! Findet einen Beamten, der austandig, aber Beamter findet nicht, Was Entschuldigung wegen Verspre-. er daushüandigen soll. unzulängliche, Urlaubs vertretungen. chen, bei Auffindung des fraglichen Obheletes, dasselbe umgehend zuzustellen. 19, uli Hausarrest wegen erwarteter Postzustellung. Sieht und hört aber keinen Postboten. Dafür im Briefkasten erneut Zettel uber Hinterle- gung eines Briefes mit Zustellurkunde beim Postamt. Telefonisches Inſcenntnissetzen des Göttergatten im Geschdft. Derselbe eilt zur Post. Ergebnis: siehe oben! Ab 20 Juli 1960: Empfänger harrt, als woklęerzogener Bürger, geduldig der Dinge, die da kommen sollen, Sie kommen 8. August 1960 Mannung des Amts- gerichts, innerhalb von fünf Tagen einen Strafzettel zu zahlen, von dem der Bürger nichts weiß. Auskunftheischender Anruf beim Amtsgericht. Auskunft unmöglich, Axten sind nicht vorhanden. 11. August 1960: Akten im Amts- gericht gefunden. Einspruchsfrist verstrichen. Eventuell durch langwierige Gesuche Lin: spruch möglich. Inzwischen liegt Strafzettel noch immer bei der Post. Bleibt da boraus- sichtlich für zwei bis drei Monate(nach As- kunft des Gerichtes) ehe er als unzustellbar zum Amtsgericht azuruch geht. Dort aber wurde die Verfügung bereits rechtskräftig, auch ahne unterschriebene Zustellungsurkunde(wozu dieselbe?) 5 Ende der Begebenheit und meines Verstandes, Bin nicht in der Lage, die Hand- lungen des Amtsschimmels folgerichtig zu er-“ fassen. Erfusse nur felar und deutlich, daß mein Geld interessiert 5 „MMI-Leser E. St. * Merke: Es besteht immer wieder die Gefahr, daß der Bürger zwischen die Mühl⸗ steine Schneckenpost und Blitzbehörde ge- rät. Diese Gefahr ist immer dann groß, wenn es sich bei der zweiten Behörde um ein Gericht,(oder ein Finanzamt!) handelt. Dieser Zustand ist jedoch so alt wie der deutsche Amtsschimmel und kann deshalb keineswegs— da längst Gewohnheit— als unerquicklich bezeichnet werden. Mit einer Zustandsänderung nicht zu rechnen. ist daher Kloth N Satelliten-Fahrplan heute abend Der amerikanische Ballon- Satellit „Echo I“ wird nach Berechnungen der Sternwarte Bochum in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch über Westeuropa zu folgenden Zeiten auftauchen: 17.30 bis 17.50 Uhr: Süd/ Südwest nach Nord- ost/ Ost, 35 Grad hoch, im Erdschatten, nur für Funkreflektionen: 19.35 bis 20.00 Uhr: Südwest/ West nach Ost, 55 Grad hoch; 21.40 bis 22.05 Uhr: West nach Südost/ Ost, 70 Grad hoch. Echo-Fin- sternis; 23,45 bis 0,10 Uhr: Nordwest/ West nach Südost, 40 Grad hoch, Echo- Finsternis; 1.50 bis 2.07 Uhr: West nach Züd, 18 Grad hoch. dpa alle von ihren 1960: Ehefrau hat ab sofort“ 2 ASD 222 d. rt Nr. 200% Dienstag, 30. August 1960 MANNHEIMER LOKALNACHERICHTEN(2 MANNHEIMER MORGEN Seite 5 —— Ist das„Vogelzeichen“ üblich? In Ihrer Ausgabe vom 11. August regten Sie an, daß man Verkehrsrüpel, die ständig mit dem Finger zur Stirn tippen, anzeigen solle, um diese Unsitte abzuschaffen. Nun, ich habe vor einiger Zeit bei der Polizeistelle Auto- bahnausfahrt Neuostheim einen Verkehrsflegel angezeigt, der nicht nur auf der Autobahn rechts überholte, sondern dabei auch laut bupend und schimpfend den Vogel“ zeigte. Auf der Polizeiwache meinte ein Beamter allerdings, das mit dem„Vogelzeigen“ brauche man gar nicht erst ins Protokoll aufzunehmen, das sei üblich und nicht strafbar. Offenbar sind die Auffassungen von Sitte und Umgangs- formen bei der Mannheimer Polizei recht un- terschiedlich. E.. Ein unmoralischer Quatsch Seit langer Zeit ging ich mal wieder ins Kino(meistens wird ja nichts Gescheites ge- spielt). Ich wählte den Film„Das süße Leben“ aus, weil er schon seit sieben Wochen gespielt wurde und laut Zeitungsanzeige das„Prädikat wertvoll“ hatte. Dazu meine Meinung: So einen unmoralischen, verrückten Quatsch habe ich in meinem ganzen 60jährigen Leben noch nicht gesehen. Der Film handelt nur von Huren, Säufern, Lebemännern und Selbstmördern. Die Musik macht dazu einen Krach, daß man meint, man wäre in einem Irrenhaus. Ist das das Spiegelbild der oberen Zehntausend, die nicht wissen, was sie mit ihrem Sündengeld anfangen sollen und sich von einem Rausch in den an- deren stürzen? Wenn Männer zu feige sind, die Wahrheit über diesen Film zu sagen, dann muß Amun EN.„ BESNWEREN es eben eine Frau tun. Ich kann nur sagen: 11 Teufel“. Für so etwas bezahlt der deut- sche Michel zwei Mark auf dem billigsten Platz und unterstützt damit Sexbomben, die Millio- nen scheffeln, während eine anständige und ehrliche Frau schuften muß, um nur einiger- maßen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb nochmals:„Pfui Teufel!“ Frau A. M. Warum keine mitteldeutschen Straßennamen? „Da Sie kürzlich die Zone besuchten und in dankenswerter Weise aufklärende Artikel über Land und Leute ‚drüben' veröffentlichten, wer- den Sie die nachfolgenden Zeilen verstehen. Wieder einmal hat die Stadtverwaltung Stra- Bennamen vergeben. Wieder einmal sind alle enttäuscht worden, die meinten, Mitteldeutsch- land und dessen Bewohner würden endlich da- durch geehrt, daß man eine Straße des 17. Juni, eine Magdeburger Straße, eine Dresdner Straße, eine Leipziger-, eine Erfurter Straße, eine Chemnitzer Straße schaffen würde. Chemnitz heißt heute drüben Karl-Marx-Stadt. Bald wird auch unsere Jugend diese Stadt in der Größe Mannheims nicht mehr mit dem rechten Namen kennen! Ehrenwerte Bürger der Stadt Mannheim wiesen mich, als ich ihnen diese Gedankengänge vortrug, darauf hin, daß man ja im Schönauer Vorort eine Graudenzer, eine Allensteiner Straße usw. hätte. Im Unterbewußtsein hatten sie schon diese heute noch deutschen Städte ab- geschrieben, indem man sie in einem Atemzug mit denen nannte, die heute nicht mehr deutsch sind! Gehen Sie mal auf ein Postamt und ge- ben Sie ein Telegramm oder ein Paket mit der Adresse einer mitteldeutschen Gsowjetzona- len“) Stadt auf. Es kann durchaus passieren, daß Sie ein junger Postbeamter fragt, wo denn dieser Ort liege! Eine Stadt wie Mannheim sollte endlich auf- hören, nur lokale und badische Belange immer und immer wieder in den Mittelpunkt zu stel- len. Wir sollten in irgendeiner Form derer ge- denken, die in Unfreiheit leben müssen!“ Gewässer teilen? Seit dem tragischen Unglücksfall im Kief'- schen Weiher sind nun schon einige Wochen vergangen. Ich muß mich als dortiger Dauer- badegast fragen, warum man wegen dieses Unfalles— so schwerwiegend und traurig er auch sein mag— die große Wasserfläche für den Motorbootsport und Wasserskisport ge- sperrt hat. Bis jetzt ist noch nicht geklärt wor- den, ob auch ein Verschulden des Motorboot- fahrers bei diesem Unglücksfall vorliegt. Auch das Schwimmen geschieht auf eigene Gefahr. Könnte man nicht statt einer gänzlichen Sperre für Motorbootsportler diese große Was- serfläche(etwa 150 000 qm) aufteilen, so daß beiden Gruppen— sowohl den Schwimmern als auch den Motorbootsportlern— gedient wäre? Im übrigen wäre es zu begrüßen, wenn die Herren Autofahrer den Kief'schen Weiher nicht zum Säubern ihrer Wagen benutzen würden. Wenn auch in dieser Saison keine Regelung mehr getroffen werden kann, so wäre es doch zu begrüßen, wenn in der Badesaison 1961 bei- den Seiten Rechnung getragen wird. E. T. Zweierlei Maß im Pflanzenschauhaus Ich bin 100prozentig kriegsbeschädigt und gehe jeden Monat einmal in das Pflanzenschau- haus. Bis jetzt bezahlte ich anstandslos jeweils 30 Pfennig Eintritt bei Vorlage des Beschädig- ten-Ausweises. Am 16. August 1960 ging ich wieder ins Pflanzenschauhaus, diesesmal machte mir der Kassierer Schwierigkeiten. Er meinte, er habe keine Anweisung, Kriegsbeschädigte kür nur 30 Pfennig hereinzulassen. Der Kriegs- versehrten-Verband solle sich an die Stadt wenden, damit Kriegsbeschädigten eine Er- mäßigung gegeben werden könne. Ich frage: Wie kommt es, daß mich der eine Kassier an- standslos hinein läßt, während der andere Schwierigkeiten macht? Es sind nicht nur die Tauben Ich mußte in Ihrer Zeitung(Nr. 191) mal wieder über die Taubenplage lesen. Den zwei Einsendern möchte ich den Rat geben, doch mal durch die Stadt zu gehen, auch unter die Rathausarkaden, in F 1, und sich dort ansehen, welche Schweinerei die lieben Mitbürger hin- terlassen. Es sind nämlich nicht allein die Tauben, die dort ihre Spuren hinterlassen. Z. B.: Wenn Madame ihren Hund auf dem Bürgersteig seine Notdurft verrichten läßt, dann können das die übrigen Passanten ruhig austreten. Nichts gegen Tauben und Hunde, das sind Tiere. Aber den anderen., die sich 80 erhaben fühlen, gebe ich den Rat, sich mal an- zusehen, wer die größte Schweinerei macht. Ich habe schon viele Städte besucht, Tauben traf ich überall. Ja, so ist es heute, für die Mitmenschen hat niemand was übrig, viel we- niger für die Tiere. E. M. Das Badepersonal wurde vergessen Als Sportler und als eifriger Besucher des Mannheimer Schmuckstückes, des Herzogenried- Freibades, möchte ich auf ein Versäumnis hin- weisen:„Warum hat man bei der Anlage des Bades nicht an das Badepersonal gedacht und diesem eine Aufsichtskabine auf der Terrasse in Höhe des Trennsteges zwischen den beiden Becken, Sprung- und Schwimmbecken, 1 Telefon und Lautsprecher ausgestattet, errich- tet? Schließlich sollte auch auf die Gesundheit des Aufsichtspersonals Rücksicht genommen werden. Fürsorgepflicht des Dienstherrn) Ubri- gens:„Warum hat man nicht die günstige Lage zum Gaswerk benutzt und den dort halbstünd- lich verpuffenden Dampf für die Zwecke des Bades benutzt? Oder ist der weite Weg vom Neckarauer Großkraftwerk wirtschaftlicher?“ 5 F. H Weitere Lokalnachrichten Seite 7 soll man, denn wieder heilen ist viel schwerer. Beizeiten vernünftig leben, in allem Maß halten. Die Nerven beruhigen mit Calama, das Herz stärken mit Galama und da- durch wieder gut schlafen. Ga- lama ist ein gutes Vorbeugungs- mittel. Aus Pflanzen bereitet. Unterricht Fachschulen för Elektrotechnik an der Gewerbeschule IV, Mannheim Im Oktober beginnen die ersten Semester folgender Fach- schulen für die Elektrotechnik: Abend- Technikerschule 12—14 Wochenstunden, 6 Semester, für Starkstromtechnik Abend- Technikerschule 12—14 Wochenstunden, 6 Semester, für Elektronik Tages- Technikerschule 40 Wochenstunden, 2 Semester, für Starkstromtechnik. Anmeldungen werden bis 14. September 1960 in der Zeit von 8.00 bis 17.30 Uhr(außer samstags), ab 3. September auch sams- tags von 8.00 bis 12.00 Uhr beim Sekretariat der Gewerbe- schule IV Mannheim, C 8, Eingang Zeughausplatz, Zimmer 24, entgegengenommen. Zur Anmeldung sind abzugeben: 5 Photokopien des Gesellen- oder Facharbeiterbriefes, Photokopien des Entlassungszeugnisses einer Berufsschule sowie ein Leumundszeugnis neuesten Datums. 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Ein Zehntel des Kapitales, das die Vereinigten Staaten in Lateinamerika an- gelegt haben, war in Kuba. Doch von 900 Millionen Dollar sind bereits 500 enteignet — Zuckerplantagen, Zuckerfabriken, Luxus- hotels, Raffinerien wurden auf die ein- schaft ab 1952 immerhin noch zeitweise mit einer Scheindemokratie manipulierte und den Abgeordneten Diäten dafür zahlte, daß sie seine Kreise nicht störten. Mit so heuch- lerischen Konzessionen an dekadente west- liche Begriffe halten sich die neuen Männer nicht auf.„Demokrat ist, wer so stimmt, Wie es das Volk will“ lautet die schlichte Definition, mit welcher der Moskaureisende Raul Castro, der kleine aber messerscharfe Bruder des großen Volksbeglückers, alle Ein- Januar 1959: Einzug der Castro- Rebellen in Havanna— und heute? mandanten“ und praktizieren die Demokratie auf ihre eigene, suggestive Art. Wie Göring einst nach„Butter oder Ka- nonen“ schrie, wie Goebbels mit der Frage Fropagandachance entgehen, den Zucker zum überhöhten Preis von über fünf Cents das Pfund abzunehmen, mit dem die Ameri- kaner die Wirtschaft Kubas unterstützt haben. Moskau legt nur den Weltmarktpreis an, der sich um drei Cents herum bewegt. Die„Zuckerschlacht“ ist also durchaus noch nicht gewonnen, obwohl inzwischen Rotchina in die Bresche gesprungen ist. Die 500 000 Tonnen, die es jährlich abzunehmen ver- sprach, bringen die Käufe des Ostblocks Kommunismus gehörten. Aber die Rebellen zauberten behende eine Trumpfkarte aus dem Armel. Onassis Konkurrent Niarchos stellte den Russen seine Schiffe nicht für den Transport nach Kuba, aber für den Verkehr zwischen dem Schwarzen Meer und der Ost- see, dem Mittleren Orient und Indonesien zur Verfügung und machte damit genügend Tankerraum für die karibische Volks- republik frei. Fortsetzung folgt) Vermietungen 1·Zi. öbl. wansch. im meb S 5 120/1600 Im. 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August 1960/ Nr. 200 AA Im Treibhaus der Weltkrise(III) Das tote Auge der Demokratie Fidel Castro wollte Tito und Nasser übertrumpfen— und dabei sind ihm die Fäden aus der Hand geglitten Von Heinz F. Barth Havanna, Die gängige Theorie der westlichen Beobachter war bisher, das rote Weiß, was täglich aus den Ladeluken der f iment in Kuba sei nicht vorausgeplant, sondern das Ergebnis einer Entwicklung Sowietdampfer an Land gehievt wird. Man en, die Fidel Castro durch den amerikanischen Widerstand gegen seine Sozial- Weiß nur, was Castro im Westen, vor allem g nen aufgezwungen wurde. In Wirklichkeit aber sind die Dinge gerade umge- in Belgien kauft— und das ist nicht Wenig. a aufen. Die radikale Sozialisierung, die Liquidierung des Privateigentums und Und da die Amerikaner ihm hier den Weg der Staatskapitalismus standen für ihn von vornherein fest. Aber sein Traum war, Zzu verlegen suchen, kauft er es unbesehen 5 1 Nasser zu übertrumpfen— und dabei sind ihm die Fäden aus der Hand ge- und zu Ueberpreisen, denn Eile ist geboten. Weil er den Apparat nicht zu beherrschen wußte. Die beiden anderen des„Es War heute das letzte Mal, daß die Volks- Tr ates, sein Bruder Raul und„Ché“ Guevara, die keinen Augenblick die miliz ohne ihre Gewehre auftrat“, so ver- Schalthebel aus den Fingern ließen, haben das Tempo bestimmt— ein Tempo, das kündete er vor kurzem. Die Gewehre sind 80 t alte und erprobte Kommunisten erschreckt. Zu schnell hat der Sturm und im Land und die lässigen, ans süße Nichts- Drang der jungen Rebellen den bürgerlichen Mitstreitern die wahren Ziele enthüllt, tun gewöhnten, von der weichen Tropenluft 2 anell die Kapitalisten in die Emigration getrieben, zu schnell sich die Kirche zum Sestreichelten Kreolen müssen jetzt immer- gemacht, zu schnell den Mittel- und Kleinbesitz mißtrauisch gemacht. 95 Pro- tort marschieren und empfangen die harte des Volkes standen vor einem Jahr noch hinter den Tyrantenstürzern. Dies Lektion dès sozialistischen Drills. In blutrün- ergab eine geheim gehaltene Meinungsumfrage der Regierung, daß nur noch 8 isionen malt der spitzgesichtige Raul, rozent die Revolution bejahen. der sich immer mehr zum Hin mier Re- a Lidel Castro ist der Gefangene einer fachste Weise der Welt konfisziert— indem J2Jͤ] 2 Situati ihm über den Kopf gewachsen die Helden der Revolution, das Schiegßeisen h 8 1 3 8 1 5 tionen im Heer und bei den an der Seite, ohne Vorwarnung erschienen 1 5„. Volkten⸗ 8 npfern der Bewegung nehmen be- und die rechtmäßigen Besitzer auf die Straße 3 W 2851 5 1 8 5. 5 gende Formen an.„Wir fragen warfen. Man hielt sich dabei nicht mit un- Ab 8 5 F ereilt. uns jeden Morgen“, gestand sogar Bruder nötigen Formalitäten auf. Es gab keine Be- der die. die Konterrevolutionäre schlagnahmungsorder, keine Quittung, keine und Absskallenen, haben auch ihre Listen. 5 3 8 V Es ist Wie ein düsterer Spuk. Die Geister Das Parlament in Havanna wurde zur Rumpelkammer Papiere, keine noch so dürftige Bemänte- t F 285 P lung des Raubes. Den Kubanern ging es 55 Welt 2 3 n nicht besser. Julio Lobo, Kubas berühmter 3 195 Gert 8 455 1 8 8 8 5 Zuckerkönig, beziffert seine bisherigen Ver- Breughel e 85 85 5 Wie, den beter trommelte„Wollt Ihr den totalen Krieg?“ so unter Einrechnung der polnischen, tsche- zuste auf 63 Millionen Dollar. Das ganze den Bäumen i a** 5 auch sie. Dieser Tage ließ sich Fidel Castro chischen und ostzonalen Kontingente auf Wirtschaftssystem wurde aus seinen Ver- enffesselter n n 5 8 5 von einem mit 30 000 seiner glühendsten An- etwa 1,4 Millionen Tonnen, was etwa einem ankerungen gerissen. Wenn die Amerikaner Plant gen 8 die näckhitlichen ie hänger vollgestopften Baseball-Stadion nach Viertel der Jahresproduktion entspricht. 85 8 8 8 0 131¹ II, 8 on!: 0 1 i 5 0 5 1 e 3 Brandbomben fallen lassen— nutzloses Be- e Steht die Zuckerschlacht zum mindesten Di uch tere zue cn I under ginnen der kubanischen Emigranten, die da- Weise die Rechtmäßigkeit ie n noch unentschieden, 80. hat Kuba in der den r e 0 bei schon vier Maschinen Verloren haben. 5 Nationalisi d.„Schlacht um das Erdöl“ einen Sieg erfoch- ermunternden Beispiel folgen. Mit den Nadelstichen lateinamerikanischer Setzes über die Nationalisierung der amerte ten, dessen Bedeutung nicht zu unterschätzen Die Rebellen glauben selbst nicht, daß Putschisten-Technik ist diesem Phänomen kanischen Firmen bestätigen:„Wer dafür ist ist. Die 900 000 Tonnen, die Rußland zu lie- sie mit ihrer Beute ungestraft davonkom- nicht mehr beizukommen. Größere Entschei- soll die Hand heben“. Frenetischer Jubel, fern verpflichtet ist, fließen regelmäßig aus men. Sie haben in etwas mehr als einem dungen stehen an. Der Haß ballt sich über minutenlanges Tücher- und Fahnenschwen- den Pumpen der Sowjettanker, und von der l Jahr fast 100 Millionen Dollar für Waffen dem Karibischen Meer zu zy klonischen Wir- ken, jaulende Begeisterungschöre, an denen durch die amerikanischen Experten voraus-. ausgegeben— nicht so sehr, um die Armee, beln zusammen. Die Luft riecht nach Taifun sich neben den Kubanern auch die kommu- gesagten Benzinknappheit ist vorerst noch 5 als um das Volk zu bewaffnen. Niemand und nach Bürgerkrieg. nistischen Gastdelegationen aus sämtlichen f b lateinamerikanischen Ländern beteiligten, 5 5 8 8 erwiesen die gewünschte demokratische Ein- Was das Volk will, bestimmen die Bärtigen mütiskeit. die der Lider Maximo“ mit der 5 befriedigten Feststellung quittierte:„Das f In der marmornen Wandelhalle des Kapi- wände zum Schweigen bringt. Was das Volk Volk hat abgestimmt und mit ihm die Ver- 5 tols in Havanna ist ein 24karätiger Diamant Will, entscheidet der bärtige Clan der oliv- treter Lateinamerikas. Auch sie haben ein f in den kostbaren Boden eingelassen. Zu grünen Revolutionäre, von denen keiner Recht, hier zu stimmen, denn das Problem a Füßen der scheußlichen, götzenhaften und einen höheren Rang als Major annimmt, teils Kubas ist auch ihr Problem.“ In einer solchen f 40 Tonnen schweren Riesenstatue der Repu- weil nach ihren Vorstellungen beim Oberst Atmosphäre ist natürlich von freien Wahlen N blik blinkt er genau unter der weißen, Von leutnant die Bourgeosie anfängt, teils weil keine Rede mehr. Die waren von den Rebel ö Säulen getragenen Kuppel, die getreulich ihnen aus der Kampfzeit ein abgründiger len zwar vor anderthalb Jahren in der er- f nach dem Vorbild in Washinston kopiert ist. Haß gegen die aufgelöste Berufsarmee und sten Siegesfreude versprochen worden, aber N : gegen Karrieresoldaten geblieben ist, die für das war in der Stunde eines noch schüchter- 5 — 5 5 Jen pe, sie samt und sonders Imperialistenknechte nen und tastenden Beginns, als sie sich nur f verschwenderischen Tropeninsel, deren Ent- sind. Ob Verteidigungsminister oder Armee, provisorische Regierung“ nannten, wie man 1 5 nt... p p ̃ ¼. 5 Weisen gemessen werden, ins Leere. Die ver- 5 30 fab 1 Ss in den frühen Dokumenten ihres Staatsan-, Ne N staubte Wandelhalle gleicht dem Möbellager er— dle 30 Jährigen sind alle„Kom- zeigers nachlesen kann. 5 eines Antiquars. Das„Ministerium für die Inzwischen ist ihnen angesichts der offen- Wiederbeschaffung des veruntreuten Be- kundigen Ratlosigkeit, mit der die Amerika- sitzes“ hat hier das konfiszierte Eigentum ner dem Raub ihres Eigentums zusehen, ge- 5 der Größen des gestürzten Regimes zusam- waltig der Kamm geschwollen. Aber nichts ö mengetragen. Wer Lust dazu verspürt, kann hat so sehr dazu beigetragen, das Selbst- sich zu kulanten Preisen bedienen. Ver- bewußtsein des Regimes zu stärken wie blichene Sitzgarnituren und kitschige Oel- Chrustschows Drohung mit Raketenvergel- gemälde, melancholischer Nippeskram und dune ka den Fall einer InVasien Rubas Koc f Wackelige Konsolen sind ebenso feil wie der uren 418 Vereinigten Staaten., Aus seinem g reiche Schatz von Goldschmuck und Juwelen, ar Juli angekündigten Besuch in Havanna 8 die einmal den von den Revolutionstribu- ist zwar nichts geworden und auch Raul Raul Castro 1 nalen Füsilierten gehörten und jetzt von Castro, der mit dem Kremlboß kürzlich in 5 Milizsoldaten mit schußfertigen Maschinen- 1 eine fünfstündige Aussprache hatte, nichts zu bemerken. Der russische Brennstoff 1 Pistolen bewacht werden. Eine alabasterne vermag dafür keinen neuen Termin zu en ist um 75 Cents pro Faß billiger als das 5 Kleopatra aus dem Besitz des E Diktators nen. Trotzdem trug er, der seinen Zuhörern Petroleum aus Venezuela, das von den a Fulgencio Batista kostet 1200 Dollar. Alles im Ton des Märchenerzählers ein Wunder- Amerikanern verarbeitet wurde. Da die So- ö f wird zugunsten des Institutes für die Agrar- bild des Sowjetparadieses auf die Fernseh- wiets überdies die Frachtraten unter die g reform verramscht, das nicht nur die aus den Schirin pinselte, betontes e in die Selbstkosten gedrückt haben, kommt der 1 . enteigneten Latifundien entstandenen 0 TUssischen 1 zur Schau.„Wir be- Transport trotz der riesigen Entfernung nur 5 atur haben wir an die Wand ge- chosen kontrolliert, sondern seine Zuständig- Finnen die klile hne Gegenleistung“ wenig teurer als bisher die Heranschaffung 4 Aber tausendmal schlimmer als sie keit immer mehr auf Industrie und Handel schwärmte er seinen mit offenem Mund des in der Nachbarschaft sprudelnden 1 e Verräter von heute, denn sie wis- ausdehnt, Streichhölzer fabriziert und HO- dasitzenden Landsleuten vor. Das kann sich venezolanischen Gls. Die tägliche Devisen- 1 sen, Was sie tun— sie wissen, daß sie damit Läden betreibt, Fischereiflotten unterhält nur auf die Waffen beziehen, den wirtschaft- ersparnis bei einem Konsum von 80 000 Faß a der A ion der Amerikaner den Weg und Transportunternehmen besitzt, das seine lich hat sich Moskau nicht überangestrengt. beträgt rund 50 000 Dollar. Auch die Spe- 1 zression ist das zweite Wort der Polypenarme im Namen des Volkes nach Nachdem die Amerikaner die Restduote von Kulation auf den russischen Mangel an f re. Man könnte fast glauben, allen Wirtschaftszweigen ausstreckt. 5 750 000 Tonnen Zucker für 1960 gestrichen Tankerraum ist schief gegangen. Castros nichts mehr herbeisehnen als den Supertrust, der jede Privatinitt 5 8 hatten, beschränkte sich die sozialistische inzwischen abgesprungener Botschafter in 5 lick, in dem es ihnen endlich gelingt, drückt, das Kernstück des neuen Staatskapi- Solidarität mit der kubanischen Revolution London, der gegenwärtig unter dem Dach Demokratie der USA zu einer talismus. 1 W. darauf, die im Handelsvertrag vorgesehene seines argentinischen Kollegen auf freies g zeit zu verleiten. Es geht ihnen nicht Andere rwenduns 5— als J. Lieferung von 400 000 Tonnen für die näch- Geleit Wartet, hatte zwar mit Onassis und. a. Der überreizte Patriotismus, den magazin und Schreckenskabinett des 1 sten fünf Jahre um jeweils 200 000 Tonnen Livanos einen Tankerboykott verabredet 1 nau tragen, ist nur zur Täuschung ten Geschmackes hat die r zu erhöhen. Aber Rußland zahlt nur 20 Pro- und war nach Kuba geflogen, um der Re- i en Leute bestimmt, denen man ein nicht für das kubanische 55 kann Sent in Beben Ber Rest Wird een volutionsregierung mit dieser Drohung im Bekenntnis zum Kommunismus noch es nach weniger gebrauchen als Batista, duktionsgüter und Fabrikanlagen verrech- Hinterhalt seine Bedingungen zu stellen, zu 0 11 juten kann. Das wahre Ziel ist, die der auch in der zweiten Phase seiner Herr- net. Vor allem ließ sich der Kreml dabei die denen freie Wahlen und der Verzicht auf den s ö 0 . Oelhzg., 180, /000,—, 3-Zim-Wohng., Oelhzg. 240,/000, zum 1. Oktober beziehb. Nah. dch. Immob. Klemm, Heidelberg, Zäh- ringerstragße 2. 140 qm, ge- Lagerhalle eignet auch als Sammelgarage für 10-12 0 Wagen, in d. Seckenheimer Str., Miete 200,—, Zz. 1. 9. zu vermiet. Immobilien-Mayer it 1504 P 5, 11-12 Telefon 2 33 03 2 3 Vaith, Immob., Möbl. Zimmer O 6, 9, Tel. 20242 1, 2- u. 3-Zim.-Wohng. zu vermiet. Vaith, Im., O 6, 9 Tel. 2 02 42 Möbl. Zi. 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August 1960 MRNN HEINER MORGEN Seite 7 — Wächter für die Mokkalöffel: 0 0 1 Die Unsitte des„Andenkensammelns Gäste räumen ab/ Schöne Biergläser sind besonders begehrt Von den 24 Mokkalöffeln, die der Wirt Gegenständen, die immer wieder von den eines großen Mannheimer Lokals vor zwei Gasthaustischen verschwinden.„Sogar vier Jahren anschaffte, sind heute nur noch drei silberne Kaffeekännchen sind in den letzten übriggeblieben. Kleine Silbersachen und Monaten weggekommen“, klagt der Wirt. Brauerei-Gläser gehören zu den bevorzugten Wert: 48 Mark pro Stück. Eine ganz raffi- nierte Methode dachte sich ein Teilnehmer einer Gesellschaftsfeier aus: Bei der Lampion- polonaise ließ er eine Tischvase samt Blumen- schmuck in der Papierkugel verschwinden. „Ich dachte, das wäre alles bezahlt“, war seine Ausrede, als der aufmerksame Wirt einen Blick in den merkwürdig gewichtigen Leuchtkörper warf. Die harmlosen Bierdeckel- und Zucker- sammler scheinen allmählich nach anspruchs- Volleren„Souvenirs“ zu streben. Vom Senf- topf aus der Menage bis zur Tischdecke hat in den letzten Jahren alles schon Freunde ge- funden. Mancher Wirt weiß auch von solchen „Gästen“ zu berichten, die ihre nächtlichen Zechereien damit beschließen, daß sie die Sektgläser an die Wand werfen. Das sind„ jedoch Ausnahmen. Weit häufiger als die zer- 2. brechlichen Sektschalen müssen schon die 5 Aschenbecher ergänzt werden. Das ist auch. im Bahnhofsrestaurant nicht anders.„Vor 5 allem originelle Sachen verschwinden häàu- fig“, gesteht hier der Gastronom und Leiter. b Das reicht von der Speisekarte bis zum ge-.. sche zeichneten Kleiderbügel aus dem Bundes-, auf bahnhotel. Besonders begehrt sind auch im, einem Bahnhof die silbernen Mokkalöffel. Ein, . eigens dafür eingeteilter Ober hält sie unter, esten Verschluß. Trotzdem gehen im Jahr ungefähr 5 der 30 Stück verloren.„Im allgemeinen kann man 8 e Koch- aber über die Gäste nicht klagen“, raumt der 38, atzen Direktor ein. Nur mit den Blumenschalen im 155, 1 lie-„ 5 905 55 kein 8 5 15 N ö h J 1 eee eger der rünpflanzen verschwinden 1.. 3 55 Diamantene Hochzeit ene ue regelmägzig.. 2 raus- Eheleute Georg Schmieg(87) und seine Ehe- Die Erfahrungen eines großen Kaufhauses ,,. noch frau Luise geb. Engelhart(81), Mannkeim, Sek- bestätigen die Vorliebe der„Andenkensamm- 5 5 e kenheimer Straße 66, in geistiger und körper- ler“ für wertvollere Erinnerungsstücke. Nur 8, 2 2 licker Frische. Der Jubelbräutigam, geboren in sehr wenige ergänzen ihren Hausrat mit den 55. 2 7 Maria Kapel bei Crailsheim, kam 1899 nach dort ausgegebenen Bestecken.„Wenn bei uns 5. 4 3 Mannheim und arbeitete bis 1933 bei der etwas gestohlen wird, dann sind es die A, 4 7 Stadtverwaltung. Als Mitglied der Sozialdemo- Zuckerstreuer“, erklärt der Leiter des kratischen Partei, der Gewerkschaft und der Schnellimbisses. Zwar drücken die meisten Arbeiterwohlfahrt war er für das neue Re- Wirte ein Auge zu, das heißt, sie lassen sich gime nicht mehr tragbar und wurde entlassen. nur den Schaden ersetzen, aber der un- Diese zwangsweise Zurruhesetzung hat Georg erlaubte Griff nach dem Bierglas kann auch Schmieg bis heute noch nicht verschmerzt. einmal dumm ausgehen.„Juristisch liegt ein- Auch seine Ehefrau, die ebenfalls schon seit wandfrei Diebstahl vor“, ergibt eine Anfrage* der Jahrhundertwende der SPD und der Ar- bei der Staatsanwaltschaft. Als Sühne dürfe f 5 beiterwohlfahrt angehörte, teilte das Los ihres etwa eine Geldstrafe unter 30 Mark heraus- 5 Mannes. Ein Sohn, zwei Töchter und deren kommen. Wenn es sich um einen„Dumme 5. 2 Ehemänner sowie fünf Enkel werden heute jungenstreich“ handelt, kann das Gericht das 5 80 neben zahlreichen Bekannten dem Jubelpaar Verfahren allerdings auch wegen Gering- 1 inre Glückwünsche darbringen. lb. kügigkeit einstellen. do 5 g 5 5 85 8„ 5 f 4 4 5 6 N bieten lhnen fortschrittliche Manppheimer Möbelksbofleute die Armnehmlich- 1 4 7 1— 25—— Hausfernsehen mit„indirekter Werbung keit, nach Herzenslust ungestört sehen, pröften und Wählen zu können. Kein„zweites Programm“/ Improvisiertes Studio im zweiten Stock Sie sollten sich überzeugen, welch vielseitige Auswahl schöner Qualitäts- Tic 28 anzlers zweites Fernsehpro- elektro- magnetischem Weg wie üblich, und 2 133 1 Ihres Heimes Sschaffen wurden. i 8 der erstaunte 5 die- 8 eine 7 möbel zur Einrichtung und Neugestaltung 9 5 4g 7 früher Stunde im aus ausgestra Wer 0* 8 5 8 3 Scheutenster des Rundfunk- und Fernseh- antenne Verwendet und auf Canal fünt ge- Wenn sie es Wönschen, steht Ihnen des geschulte Fechpersonol gerne fachgeschäftes„Rheinelektra“ an den Plan- sendet wird, brauchen Anlieger keine Stö- 4 0 ken betrachten kann. Das Haus selber ist rungen ihres regulären Fernsehempfanges zu beraten 2Ur Ver gong. i8toff Produzent e. 8 befürchten. f f dungen, die täglich etwa Zwischen Programmgestalter ist der Leiter der f 5. 1 5 5. 5 n bee e ee e A e beteten Sie erkennen àn den roten Plakaten in den Schaufenstern jene Möbel „Scheuklappen“ umrahmte ö Sei m 27. Juli erteilt er in Life-Sendungen 8 5 8 5 5 5 5 5 5 0 gebeten. Zwar konnten in Mlennheim bie- dem Publik technischen Unterricht Er er- geschäfte, die Sie zum Möbelschqauts g einladen. Bitte, machen Sie die der her schon bei mehreren einschläsisen 1 85 klärt den Unterschied zwischen Transistor nur schäften die Vorübergehenden ihre 1910* und Röhre, erläutert die rein technischen Freude lhres Besuches kung oder weniger fotogene Erscheinung a 5 Weiterungen des zweiten Fernsehprogramms den Fernsehschirm bewundern; ein„Fernauge und stellt Neuheiten im Radio- und Fernseh- 5 fotografierte sie unauffällig. Daß aber eine fach vor; auch Fragen aus dem Laienvolk, die* 855 aß Firma in ihrem Gebäude ein eigenes Fern- jm Geschäft abgegeben werden, beantwortet 8 8 1 seh-Studio einrichtete, ist nicht nur für er bereitwillig, sofern sie von allgemeinem 555 Mannheim neuartig. Das technische Büro der Interesse sind. Werbung soll dabei nur in-* 90 Firma gebar diese Idee und führt sie nun als girekt getrieben werden. Die Polizei hält ein 8„Pionier“ für die anderen Filialen aus. wachsames Auge darauf, daß ge 5 üro 1 1 Kwerk Weiterungen verhindert werden; so darf, au 85 5 1 5 N das Falle ge Weisung, der separat über Laut- reles wurde mit relativ sparsamen 5 5 t und e a 2 1 6 2 2 1 5 in wer. ein Kon- rage übertragen werden. 00 5 e e 1 und entweder nur in der 5 Passage Möbelhaus Binzenhöfer M O0 B E L. 8 N E U H A U S 5 8 At si 80 ischen oder in den Verkaufsräumen zu hören sein. 705 1 e. e MANNHEIM Kaiserring om Tattersoll MANNHEIM J I. 14.15 i 95 1 1! inter- produzenten jedenfalls vi 8 110 1 1 55 Ain ee eee 801116 es sich bewähren, so wollen sie ihr im- 185 grund inn Bild. 55 5 e, Auf dem provisiertes Studio noch„verfeinerter“ aus- aus darfsfalle„Kurze Sendepause“. Au 5 ich klien wire dann dieser B chos Fußboden herrscht Kabelgewirr. Die Sen- statten; voraussichtlich Wir 5. 12 gungen können über Prali, nicht also aut Spiel Schule wachen MOBEI-BOEHME TELKAMPHA US kehr Ost- 1 5 . in der Steiermark geboren und auch heute MANN 5 878 TR ASS E 5 9. 15 Dr. Otto Chmel noch österrelchischer Staatsbürger, war ur- HEIM IN DER KUN MANNHEIM. Kunststraße O 3. 9.12 sen 5 11 sprünglich Philologe. 1909 promovierte er in Iks- wird heute 75 Jahre 4 Graz zum Dr. phil. Nebenher hatte er jedoch 18. eifrig musikalische Studien 3 die 5 dann seinen späteren Lebensweg bestimm- 2 8 5 5 . ten. 1613 und 1914 War er in Gran an den MOBEI-J7087T Einrichtungshaus IRłFZ GER Städtischen Bühnen und 1 193 1 2 da- 10 maligen Deutschen Landestheater als Korre- 5. — petitor und Kapellmeister engagiert. In MANNHEIM. E 3. 1 MANNHEIM. O 6. Prag studierte er außerdem an der Deut- jen schen Universität Musik wissenschaft. 1918 9 wurde er als Klavier- und. 15 das Konservatorium in Kaiserslautern be- ruten, dort war er gleichzeitig Musilerteker KIINC& ECHTERBECKER KAUFHAUS VETTER an der„Pfälzischen Volkszeitung“. 2 25 Chor-Dirigent, Konzert-Pianist un mi 5. e Arbeiten ist Dr. Chmel er- MANNHEIM Poradeplotz MANNHEIM Kunststraße N 7. 3-4 folgreich hervorgetreten. 5 Seit 1922 lebt und wirkt der heute 75jäh- rige in Mannheim. Zunächst war er am. aße Nazlensl chender tätig, dessen Opernschule 1 Moderne Wohnraumgestaltung ben er 1924 übernahm und mit gutem Erfolg lei- M6 2 Gus K LI N e E R 2 tete; die Schülerzahl e 1 5 MG 8 2 LVO LK SMBH unter anderem ist der Bassist Walter Streck- l 5 5 fuß aus seiner Schule hervorgegangen. In MANNHEIM- tonge Fötterstraße 18.20 MANNHEIM. Wasserturm: passage späteren Jahren hatte Dr. Chmel einen eim Lehrauftrag am 1 e 2 lehre inne und von 19 is in die jüngste uns Zeit hinein wirkte er— mit achtjähriger 55 KUCHEN- SPEZIAILH A 35s 1 Unterbrechung durch ein vom Naziregime Möbelhaus Lehmann amt gegen ihn ausgesprochenes Berufsverbot V U T 7 1 C 9 als Musikpädagoge und als Musikkritiker an. f 4 b 5 MANNHEIM. Q 2. 16. an der Fressgasse Mannheimer 1 3 lebt der MANNHEIM 8 6. 37.38 i 1 ünstlerische“ Unordnung, 75jährige allein; seine Frau star vor zwei e und einen Tisch voller Jahren. 1955 setzte sich der Musikkritiker beschriebener Blätter: Das findet der Be- 11 8 5 8 1 3 3 sucher i er bescheidenen Sandhofener un esangspädagoge— itig, d e 3 Neb 9 in der Dr. Otto Chmel lebt, außerdem noch Aufsätze für Fachzeitschrif- M BEI Mors HAIER MOBEI 2 AHN der heute seinen 75. Geburtstag begeht; der ten schreibt. Aan seinem 75. Geburtstag wer- seit beinahe 40 Jahren in Mannheim als den viele Schüler und Freunde des 1 MANNHEIM. c 1. 2. Porodeplotz AANNLAEIMA. 8 l. 17 Musikerzieher und musikwissenschaftlicher kr 5 5 110 5 izist täti 1 heute noch großen Fachwissen, 0 1 855 I dem lebhaften Gesicht gedenken. Li. nicht mit Arbeiten aufgehört. Dr. Chmel, Seites MANNHEIMRER MORGEN AUS DEN BURN DESLIN DEIN Ungewissheit über „Planta-Gefahren“ Margarine-Fahndung an der deutsch- holländischen Grenze Essen. Chemische Lebensmittelunter- suchungsämter im Ruhrgebiet können zur Zeit noch nicht feststellen, ob die aus den Niederlanden eingeführten Kekse und Bis- kuits unter Verwendung der neuen Marga- rinemarke„Planta“ hergestellt worden und deshalb möglicherweise der Gesundheit ab- träglich sind. Den Aemtern fehlen zur Zeit noch genaue Angaben über die Zusammen- setzung der Substanzen der Margarine. Erst Zwei Verkehrsunfälle: 5 Tote München. Fünf Menschen sind bei zwei schweren Verkehrsunfällen ums Leben ge- kommen, die sich am Montagmorgen in Bayern ereignet haben. Nach Angaben der Polizei raste bei Straubiag ein Personen- Wagen gegen einen Baum, wobei drei der vier Insassen im Alter von 19 bis 21 Jahren ums Leben kamen. Der vierte wurde schwer verletzt. Es wird vermutet, daß der Fahrer am Steuer eingeschlafen ist. In der Nähe von Nördlingen wurde ein Bundeswehr-Mann- schaftswagen aus einer Kurve getragen, stürzte die Böschung hinunter und über- schlug sich. Dabei wurden zwei 22jährige Soldaten auf der Stelle getötet, vier schwer und vier weitere leicht verletzt. Passagierschiff rammte Portalkran Heilbronn. Das 1000 Tonnen große Stutt- garter Passagier-Motorschiff„Schwaben land! hat am Samstag bei der Einfahrt in die Neckarschleuse Horkheim einen quer über die Schleusenkammer laufenden Por- talkran gerammt, aus seiner Halterung ge- rissen und ein Stück weit mitgeschleift. Ein Seitenpfeiler des Krans, mit dem die Tore für die zur Zeit in Bau befindliche zweite Schleusenkammer montiert werden, Prallte gegen das auf der Schleusenkammer stehende Maschinenhaus mit den Antriebsaggregaten für die Schleusentore und zertrümmerte es. Ein Bergungskommando des Wasser- und Schiffahrtsamtes Heilbronn hatte mehrere Stunden lang zu tun, um die Aggregate wie- der freizulegen und den Kran aufzurichten. Die„Schwabenland“, die sich auf der Fahrt nach Rotterdam befindet, wurde nur leicht beschädigt und konnte ihre Fahrt nach vier- stündigem Aufenthalt fortsetzen. Die Un- fallursache ist noch nicht einwandfrei ge- klärt. Offenbar war das 11 Meter breite und 73 Meter lange Schiff bei der Einfahrt in die 12 Meter breite Schleusenkammer zu weit nach rechts an die Mauer geraten, so daß der Kran von den Aufbauten erfaßt wurde. Fristlose Entlassung zurückgenommen Baden-Baden. Die fristlose Entlassung des Chefarztes der Chirurgischen Abteilung des städtischen Krankenhauses Baden- Baden, Dr. Eiermann, ist von Oberbürger- meister Dr. Schlapper zurückgenommen wor- den. Dr, Hans Cämmerer, Karlsruhe, der Rechtsanwalt des Arztes, hat dies am Wochenende mitgetelit. Wenn von den holländischen Behörden dar- über genauere Angaben gemacht werden, so wurde am Montag übereinstimmend in Essen und Gelsenkirchen erklärt sei man in der Lage, kurzfristig festzustellen, ob durch den Genuß der aus den Niederlanden im- bortierten Kekse und Biskuits ähnliche Ge- fahren drohen wie nach dem Verzehr der holländischen Margarine„Planta“, Nach dem neuen deutschen Lebensmittel- gesetz seien die Lebensmittelimporteure nicht verpflichtet, so wurde vom Leiter des Chemischen Lebensmitteluntersuchungs- amtes Essen, Oberchemierat Dr. Lutz, fest- gestellt, die importierte Ware amtlich unter- suchen zu lassen. Sie hätten lediglich dafür Zu sorgen, daß diese Waren den deutschen Bestimmungen gerecht werden. Die Unter- suchungsämter könnten nur bei bestimmten Vorkommnissen tätig werden. Sie erwarten deshalb eine„Eilanordnung“ der Bundes- oder Landesregierung über die notwendigen Untersuchungen der holländischen Kekse und Biskuits mit den genauen Substanz- beschreibungen. Das Aachener Gesundheitsamt hat nach amtlichen Angaben veranlaßt, daß alle aus Holland zurückkehrenden Deutschen nach holländischer„Planta“-Margarine gefragt werden. Sie werden aufgefordert, diese Margarinesorte, die in Holland zahlreiche Erkrankungen hervorgerufen hat, nicht in das Bundesgebiet mitzunehmen. Nach An- gaben des Aachener Gesundheitsamtes Wurde„Planta“-Margarine bisher nicht im- dortiert, doch sollen im Grenzgebiet woh- nende Frauen holländische Margarine ge- kauft haben. Auf Grund der alarmierenden Nachrichten aus Holland hätten sie diese Margarine wieder zurückgebracht. Die Ware sei in Holland anstandslos wieder zurück- genommen worden. Aeltester Hochschullehrer gestorben Würzburg. Der älteste Hochschullehrer der Bundesrepublik, der emeritierte Ordi- narius für Geschichte der Medizin an der Würzburger Universität, Professor Dr. Ge- org Sticker, ist am Sonntag in Zell bei Würzburg im Alter von 100 Jahren gestor- ben. Professor Sticker hatte am 18. April dieses Jahres seinen 100jährigen Geburtstag feiern können. Der Gelehrte gehörte zu den bahnbrechenden Medizinern auf dem Ge- biete der Seuchenbekämpfung und wirkte mit grundlegenden Werken über die Lepra und die Pest weit über die Grenzen Europas hinaus. Unter dem Fahrzeug verbrannt Calw. Ein Menschenleben forderte ein schwerer Unfall auf der Bundesstraße 28 zwischen Nagold und Rohrhof im Kreis Calw. Ein Personenwagen geriet, vermutlich Wegen zu hoher Geschwindigkeit in einer Kurve ins Schleudern, kam auf die linke Fahrbahn und stieß dort mit einem entge- genkommenden Lastwagen zusammen. Bei dem Zusammenstoß explodierte der Benzin- tank des Personenwagens, der sofort in hel- len Flammen stand. Auch der Lastwagen geriet in Brand. Die Fahrerin des Personen- autos, eine 34 Jahre alte Kartographin aus Stuttgart, wurde aus deni Wagen geschleu- dert, geriet unter das Fahrzeug und ver- brannte. Zöglinge mußten Steine schleppen Seltsame Erziehungsmethoden eines Heimlehrers Hannover. Drei 14 Jahre alte Zöglinge des Wichern-Stiftes in Elmeloh im Land- kreis Oldenburg sind von einem Heimlehrer Anfang August mißghandelt worden, der Fall wurde, wie in Oldenburg verlautete, in- zwischen der Staatsanwaltschaft in Olden- burg übergeben. Die Migßhandlung der Jungen war von einem Zeugen gemeldet worden. Wie das Landeskriminalpolizeiamt in Hannover mitteilte, waren die Jungen am 8. August aus dem Stift entwichen, am näch- sten Tag von der Polizei aufgegriffen und dem Heimlehrer sowie einer Erzieherin des Stif- tes übergeben worden. Auf Anweisung des Lehrers mußten die Jungen Feldsteine in den Händen halten und Kniebeugen machen, dann ihre Koffer mit Feldsteinen füllen und sie etwa eine Stunde lang tragen. Den 35 Kilometer langen Weg zum Stift mußten sie zu Fuß zurücklegen. Als sich die Jungen weigerten, den Fuß- marsch fortzusetzen, soll der Lehrer sie ge- treten und geschlagen haben. Der Lehrer räumte nach Angaben der Polizei ein, seine Erziehungsmaßnahmen übertrieben zu haben. Inzwischen haben zwei der mißhandel- ten Jungen einen neuen Fluchtversuch un- Harte Strafen für üble Banditen Zehn Jahre Zuchthaus für gemeines Notzuchtverbrechen Freiburg. Die V. Große Strafkammer des Landgerichts Freiburg verurteilte drei junge Männer aus Freiburg wegen gemeinschaft- lich begangener Notzucht in Tateinheit mit Entführung wider Willen zu hohen Strafen. Der 27jährige Walter Daniel und der 22jäh- rige Gerhard Schneider, die beide vorbe- straft sind, erhielten zehn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Verlust der bürgerlichen Elirenrechte, der 20jährige Peter Biber wurde als Heranwachsender zu sechs Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrverlust ver- urteilt. Allen drei Angeklagten wurde die Fahrerlaubnis auf Lebenszeit entzogen. Die drei Männer hatten in der Nacht zum 18. 7. nach ausgedehnter Zechtour in der Freibur- ger Innenstadt ein unbescholtenes 19jähri- ges Mädchen mit List in ihren Wagen ge- bracht, waren mit ihr ein Stück die Schau- inslandstrechte hinausgefahren und hatten sle nacheinander in gemeiner Weise mißg- braucht. Dann setzten sie das Mädchen, das noch heute unter dem seelischen Schock die- Ses Verbrechens leidet, in einer Freiburger Straße ab und gingen in eine Bar. Sie konnten schon drei Tage später ge- kaßt werden. In der Hauptverhandlung, die knapp sechs Wochen nach der Tat stattfand, machten die Angeklagten zum Teil wider- Sprechende Angaben über das Verhalten des Mädchens, die das Gericht jedoch nicht beein- drucken konnten. Der Staatsanwalt wies in seinem Plädoyer darauf hin, daß sich das Mädchen in seiner Lage gar nicht wehren konnte; einer der Täter hatte, um sie ein- zuschüchtern, sogar ein Rasiermesser ge- zogen. Das Gericht folgte dem Antrag des Staatsanwaltes, der für diese schamlose Tat drakonische Strafen zur allgemeinen Ab- schreckung gefordert hatte, in vollem Um- kang; beim Entzug der Fahrerlaubnis ging es sogar über den Antrag des Staatsanwal- tes hinaus. In der Urteilsbegründung erklärte der Vorsitzende, diese brutale. feige und niederträchtige Tat stelle einen seelischen Mord an dem Mädchen dar. Diese Form von Banditentum verdiene eine harte Strafe. Bl. ternommen. Einer kam bis zu seinen Eltern in Wolfenbüttel, der andere wurde bei Neu- stadt am Rübenberge wieder aufgegriffen. Die im Wichernstift untergebrachten 268 Uinge sind schwer erziehbare Kinder, die von ren Eltern in die Heimerziehung gegeben wurden. 60 000 Zuschauer beim Großflugtag Böblingen. Rund 60 000 Zuschauer waren am Sonntag zum Böblinger Großflugtag ge- kommen. Wenn auch zunächst die niedrigen Wolken die Vorführungen behinderten, so konnte doch das gesamte Programm abge- wickelt werden, Höhepunkte waren, wie schon im vergangenen Jahr die amerika- nischen„Sky Blazers“ mit ihrem Waghalsi- gen Kunstflugprogramm und die Verzöge- rungsabsprünge der Fallschirmspringer aus 800, 1500 und 2000 Meter Höhe. Eine große Parade von Sportflugzeugen, Hubschraubern der Bundeswehr und der amerikanischen Luftwaffe, Kunstflüge, gekonnte Darbietun- gen französischer Düsenaufklärungsmaschi- nen, die zum Schluß noch während der Ver- anstaltung aufgenommene Lichtbilder ab- Warfen, und ein Massenabsprung von 70 deutschen Fallschirmspringern rundeten das Programm ab. Besondere Begeisterung löste ein phantastisch als Clown zurecht- gemachter Hubschrauber der amerikanischen Luftwaffe aus, der mit Musikbegleitung Walzer tanzte. 50 000 beim Winzerfest 8 Wiesloch. 50 000 Zuschauer sahen am Sonntagnachmittag den großen historischen Festzug, der anläßlich des Kurpfälzischen Winzerfestes durch die Straßen von Wiesloch 20g. Das Winzerfest wird zehn Tage dauern. Den vielen Gästen stellte sich vor allem die neugewählte Weinkönigin der südlichen Bergstraße und des Kraichgaus, Elfriede I., vor. Lebensgefährlich Verletzten eingesperrt Bewußtlos ins Krankenhaus eingelie Bamberg. Trotz lebensgefährlicher Ver- letzungen ist ein 20jähriger, wie erst jetzt bekannt wurde, in der Nacht zum vergange- nen Montag aus einem Krankenhaus N Ausnüchterung“ in eine polizeiliche Arrest zelle gesperrt worden. Die Staatsanwalt- schaft Bamberg untersucht gegenwärtig die- sen Fall. Der 20jährige Herbert Schneider aus Gleusdorf im Landkreis Ebern war bei einer Rauferei auf der Kirchweih in Medlitz im Kreis Staffelstein schwer verletzt worden. Ein Arzt hatte Verdacht auf Halswirbelbruch und schwere Gehirnerschütterung festge- stellt und den jungen Mann mit einem Ein- weisungsschein in das Kreiskrankenhaus fert— dann in Arrestzelle gebracht Ebern Über wiesen. Dort wurde der Bewußt- lose nach der Schilderung des Vaters, der erst am nächsten Morgen davon erfuhr, nicht aufgenommen, sondern„zur Ausnüchterung“ in die Haftzelle der Landpolizei in Ebern gebracht. Ueberall sei angenommen worden, der Schwerverletzte sei„sinnlos betrunken“. Der Vater veranlaßte am Vormittag eine neue ärztliche Untersuchung seines Sohnes. Erst als der Arzt akute Lebensgefahr fest- stellte, wurde der 20jährige in eine Bamber- ger Klinik gebracht. Sein Zustand war am Sonntagabend noch besorgniserregend. Das Kreiskrankenhaus Ebern und die zu- ständige Landpolizei haben sich bisher zu dem Vorfall noch nicht geäuhert. Dlenstag, 30. August 1960/ Nr. 200 — Straße der Nationen In 15 Hallen und einer Reihe Pavillons zeigen auf der 25. Frankfurter Nachhriegsmesse Aussteller aus 23 Ländern ein vielfältiges Musterangebot an Fertigwaren und Konsum- gutern. Bei den Ausstellern stehen Kunsthandwerk und Kunstgewerbe mit 956 Firmen vor Teætilien und Bekleidung mit 645 Firmen an der Spitze. Unter den 712 ausländischen Alls- stellern nimmt Franhreich mit 57 den ersten Platz ein vor den Niederlanden(43), Oester- reich(40, Schweiz(30), Düänemarh(27) und Italien(25).— Unser dpa-Bild zeigt zur Stunde der Eröffnung der Messe einen Blick auf die Internutionale Straße. Giftmord an Bonner Diplomatenfrau Täter in Haft/ Angeblich auf Verlangen getötet Bonn. Frau Herma Ruth Skousen(40), die Gattin des Angehörigen der dänischen Botschaft in Bonn F. T. Skousen, ist das Opfer eines Giftmordes geworden. Täter ist der 61jährige Junggeselle Herbert Gödecke aus Osterode/ Harz, der sich Industriekauf- mann nennt und Vorsitzender des„Bundes gegen Mißbrauch der Tiere“ in Osterode ist. Frau Skousen war am Donnerstagnach- mittag in einem auf der Straße zwischen Menden und St. Augustin im Siegkreis stehenden Auto hinter dem Steuer sitzend tot aufgefunden worden, während sich Gö- decke nach dem Bericht eines Augenzeugen mit einem Koffer aus dem Auto elligst ent- fernt hatte. Er wurde kurze Zeit später in Menden von einer Funkstreife festgenom- men. Gegen Gödecke ist inzwischen Haft- befehl erlassen worden, nachdem das ge- richtsärztliche Institut in Bonn die Getötete obduziert hat. Gödecke, der über Einzelheiten seiner Tat noch schweigt, gab lediglich an, er habe Frau Skousen auf Wunsch eine Injektion in den Arm verabfolgt. Dlese Angabe machte er erst, nachdem bei der Obduktion der Toten der Einstich der Injektion in den Arm entdeckt worden war. Gödecke war ein Bekannter der Familie der Frau Skousen. Für die aufgetauchten Gerüchte, daß der Mord politische Hintergründe habe, hätten sich nicht die geringsten Anhaltspunkte er- geben, sagte Staatsanwalt Werner Pfromm, der Leiter der Bonner Justizpressestelle, in einer Pressekonferenz am Montag. Es scheine hier vielmehr ein Fall rein privater Natur vorzuliegen. Frau Skousen war mit mren beiden Kin- dern nach Osterode gefahren, hatte dort ihre Kinder zurückgelassen und soll mit Gödecke wieder nach Bonn gefahren sein. Ueber den Zweck dieser Fahrt und die näheren Motive seiner Tat machte Gödecke keine Angaben. Der Ehemann der Getöteten, F. T. Skousen, War zur Zeit der Tat weder in Bonn noch in Osterode. Es wird angenommen, daß Gödecke in engeren Beziehungen zu Frau Skousen gestanden hat. Großmühle durch Brand zerstört Minden/ Westfalen. Eine moderne Groß- mühle in Dankersen bei Minden wurde in der Nacht zum Sonntag durch ein Schaden- feuer fast völlig zerstört. Das fünfstöckige Getreidelagerhaus wurde wie bei einer Ex- plosion auseinandergerissen. Nur eine zwan- 2ig Meter hohe Giebelwand blieb stehen, sie wurde inzwischen von Pionieren der Bun- deswehr gesprengt. Die Kriminalpolizei schätzt den Schaden auf 1,3 Millionen Mark. Nach den ersten Ermittlungen ist das Feuer aus noch nicht bekannter Ursache im Feue- Tungsraum einer vollautomatischen Trock- nungsanlage ausgebrochen. Drei Arbeiter konnten sich im letzten Augenblick vor den Flammen retten. Farbengeschäft brannte aus Reutlingen. Ein Schaden von rund 120 000 Mark entstand am Montag bei einem Brand in einem Reutlinger Farbengeschäft, dem das ganze Anwesen zum Opfer fiel. Das Feuer fand in den gelagerten Farben und Lacken so gute Nahrung, daß die frühzeitig alarmierte Feuerwehr nichts ausrichten konnte. Die Brandursache ist noch nicht ge- klärt. Die Kehle durchgeschnitten Holtrup, Kreis Minden. Im Verlaufe eines Streites hat der 21 Jahre alte Arbeiter Manfred Sachser dem 54 Jahre alten Schlosser August Kixmöller in Foltrup die Kehle durchschnitten. Dorfbewohner fanden den Toten unweit seines Behelfs- heimes, in dem er eine Reparaturwerkstatt betrieb. Sachser, der dem Toten Uhr und Geldbörse abgenommen hatte, wurde fest- genommen. 5 85 e Der Batavia ist der rechte Tabak zum Selbstdrehen und für d und bleib Praktischen ERiscnesur gt. ie Pfeife. Er schmeckt herzhaft-würzig t frisch bis zum letzten Gramm im für den guten Batavia. BATAUI A Immer mehr Männer rauchen Batavia der besten Verpackung loch daß rau o- in len- eige Ex- an- sie un- zei rk. uer ue- ck- iter den ind em Aft, Das ind tig ten ge- ufe iter ten up ner fs- att ind st- Nr. 200/ Dienstag, 30. August 1960 AUS DEN BURN DESTLINDERN MANNHEIMER MORGEN Seite? 5. Wo man Teenager noch Backfische nennt Worms feiert wieder sein traditionelles Volksfest Worms. Jedes Jahr in der letzten August- woche feiern die Wormser ihr Backfischfest. Für neun Tage legt die Nibelungenstadt yestschmuck an, und auf der Kieselwiese, unmittelbar am Rhein, drängen sich Schau- — Zehn Millionen Mark Hagelschaden Freising(Oberbayern). Rund zehn Millio- nen Mark Schaden verursachte das Un- wetter in der Hallertau. Wie Vertreter der Schätzungskommission erklärten, sind etwa 10 000 Zentner Hopfen vernichtet worden. Das Unwetter mit Hagelschlag hatte— wie wir berichteten— den nordöstlichen Teil des Hallertauer Landkreises Freising in der Nacht zum Mittwoch heimgesucht. Schranke war nicht geschlossen Bruchsal. Ein schwerer Unfall ereignete sich am Samstag an dem Bahnübergang beim Bahnhof Karlsdorf auf der Strecke Bruchsal— Graben-Neudorf. Ein Leergüter- wagenzug erfaßte bei nicht geschlossener Bahnschranke eine Zugmaschine, wobei der Fahrer, ein 39 jähriger Karlsdorfer, getötet wurde. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Fahrdienstleiter, der für den Bahnübergang zuständig ist, die Schranke nicht geschlossen. Bei lebendigem Leib verbrannt Gelnhausen. Bei lebendigem Leibe ver- prannte ein 19 jähriger aus Höchst in seinem erst am Freitag zugelassenen Personen- wagen. Der junge Mann, der drei Tage zuvor seinen Führerschein erworben hatte, geriet von der Fahrbahn, raste eine fünf Meter tiefe Böschung hinunter und prallte gegen eine Hausmauer. Der Wagen blieb fast senk- recht auf den Hinterrädern stehen und fing Feuer. Es war nicht mehr möglich, den jun- gen Mann aus seinem Wagen zu befreien. Des Landesverrats angeklagt Kiel. Vor dem Jugendstrafsenat des Ober- landesgerichts Schleswig in Kiel begann am Montagmorgen die Verhandlung gegen einen 1 Jahre alten früheren Bundeswehrangehö- rigen aus Heidelberg wegen verräterischer Beziehungen. Der Eröffnungsbeschluß der Bundesanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, im Dezember 1957 Verbindung mit dem sowWjetzonalen Nachrichtendienst aufgenom- men und bis zu seiner Festnahme am 21. Ja- nuar 1960 Staatsgeheimnisse und militärische Geheimnisse ausländischer Streitkräfte ver- raten zu haben. Er soll nach der Anklage- schrift Kontakt mit einem Angehörigen des SSD gehabt und sich schriftlich verpflichtet haben, Spionageaufträge auszuführen. Er soll dem SS statistisches Material über die Städte Heidelberg und Darmstadt sowie Informationen über amerikanische Raketen- abschußbasen im Raum Mannheim und Eberbach geliefert haben. buden, Weinzelte und allerlei Attraktionen — vom Etagencafé über ein 28 Meter hohes Riesenrad bis zum Liliputzirkus; aber um ein gebratenes Grätentier verspeisen zu kön- nen, muß der Besucher alle seine Findigkeit aufbieten: Nur an einem einzigen und klei- nen Stand sind die Backfische zu Haus. Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung hal- ten gerade diese Mangelware für das Inter- essanteste an dem Volksfest, denn„Back- fisch“ sei als Doppelbegriff gedacht. Einer- seits soll den sich in den kühlen Wassern des Rheins tummelnden gehuldigt, andererseits den zweibeinigen Backfischen eine Reverenz erwiesen werden. Wonnegauer Wein gibt es indessen im Uberfſuß. Oberbürgermeister Völker eröffnete am Samstag die Feierlichkeiten. Er begrüßte die Gäste aus nah und fern. Mit dem Dank an die Mitwirkenden verband er gute Wünsche für einen vergnüglichen Ablauf der Fest- tage. Danach fand sich das Jungvolk der Wonnegauer Winzer zum Volkstanz und die Fanfaren schmetterten über das Festgelände. Bei Anbruch der Dunkelheit lag die würdige Kaiserstadt im Lichterschein unzähliger Lampions, denn auch die Bevölkerung schmückte ihre Häuser mit leuchtenden Fischen, Netzen und Binsen. Der grimmige Hagen steht indessen bron- zen am Fluhgufer mit dem Nibelungenschatz im Arm, den er just den Fluten Übergeben will. Neun Tage lang wird er nicht mehr der An- ziehungspunkt der Touristen sein, denn bei einer Konkurrenz wie dem Backflischfest kann selbst dieser sagenumwobene Herr nicht bestehen. Vei Jetzt sieben Todesopfer Kaiserslautern. Das entsetzliche Kaisers- lauterer Verkehrsunglück vom 14. August hat jetzt ein siebtes Todesopfer gefordert. Am Wochenende ist der 21 Jahre alte Stu- dent Hans Kirtz aus Bliesen im Landkreis St. Wendel in einer Kaiserslauterer Privat- klinik seinen schweren Verletzungen erle- gen. Die drei übrigen Schwerverletzten sol- len außer Lebensgefahr sein. Zu dem Un- glück war es gekommen, als ein mit vier Personen besetzter Personenwagen aus Hei- delberg auf der Autobahn Kaiserslautern nach Saarbrücken über den Mittelstreifen geriet und frontal auf einen entgegenkom- menden, mit sechs Personen besetzten Wagen aus Bliesen im Kreis St. Wendel prallte. Sechs der zehn Autoinsassen waren bei dem Zusammenstoß sofort getötet wor- den beziehungsweise kurz danach gestor- ben. Die übrigen vier mußten schwerver- letzt in Krankenhäuser gebracht werden. Tresor aufgeschweißt Deggendorf/ Bayern. Fast 12 000 Mark er- beuteten am Wochenende Einbrecher, die mit einem Schneidbrenner nachts den Tre- sor des Raiffeisen-Lagerhauses Otzing bei Deggendorf öffneten. Sie waren durch ein Kellerfenster in das Gebäude gelangt. Der Sternenhimmel im September Die Mittagsbhöhe der Sonne sinkt im Septem- ber um 11 Grad. Die Länge des lichten Tages verringert sich von 13,5 Std. um 1¾ Std. auf 11¾ Std. Das Sommerhalb- jahr geht zu Ende und am 23. September um 2 Uhr MEZ beginnt nach dem Kalender der Herbst. Am Abendhimmel tau- chen im Osten und Nord- osten der Pegasus und die Sterne des Stier-Bil- des auf. Die Sommer- 0 sternbilder sinken von der Himmelshöhe zum Untergangshorizont hin- Ab.. Auch einige Groß-Pla- neten stehen im Sep- tember am Himmel. Mer- kur, der im Bild Großer Löwe steht, kann nicht gesehen werden. Schwie- rig sind auch Venus- beobachtungen, da der Abendstern, im Gebiet des Bildes Jungfrau, sehr schnell der untergehenden Sonne folgt. Da- gegen bessert sich die Sichtbarkeit des Pla- neten Mars, der sich im Gebiet des Bildes Erhebliche Fortschritte in der Bestrahlungstechnik Therapiewoche: Frühbehandlung ausschlaggebend für eine erfolgreiche Krebsbekämpfung Karlsruhe. Am ersten Tag der Deutschen Therapiewoche beschäftigten sich die Kon- greßteilnenmer mit dem derzeitigen Stand der Krebsbekämpfung. Das umfangreiche Tagungsprogramm wurde mit Referaten über die gegenwärtigen Anschauungen von der Entstehung und der Therapie dieser Krankheit eingeleitet, die nach wie vor ein akutes Problem des Mediziners ist. In den nächsten Tagen wird sich der Kongreß un- ter anderem mit dem Herzinfarkt, der Zahn- karies, den Drüsenkrankheiten, den Er- krankungen der Arterien und Venen, den Gelenkerkrankungen, Fragen der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und der The- rapie der Blutkrankheiten beschäftigen. Als eines der letzen Themen wird dabei die Therapie der Strahlenschäden des Blutes be- handelt. Bereits am Samstag wurde in Karlsruhe im Zusammenhang mit der Therapiewoche die zwölfte deutsche Heilmittel-Ausstellung eröffnet. An ihr beteiligen sich über 200 Aus- steller aus vielen Ländern Europas. Zur„Statistik der Krebsverbreitung“ sagte Professor S. Koller vom Statistischen Bundesamt Wiesbaden, die regionale Ver- teilung in Deutschland zeige eine auffallende Häufung des Krebses der Verdauungsorgane, speziell des Magenkrebses, in Bayern und Baden- Württemberg, während Hamburg. Berlin, Bremen sowie Nordrhein- Westfalen und Hessen deutlich unter dem Bundes- durchschnitt blieben. In Gegensatz hierzu sei der Krebs der Atmungsorgane in Baden- Württemberg relativ selten, wogegen er in den Stadtstaaten sowie in Nordrhein-West- falen besonders häufig auftrete. Diese regio- nalen Unterschiede in der Verbreitung des EKrebses der Atmungsorgane dürften wesent- lich mit der Verunreinigung der Luft in dicht besiedelten Industrie- und Verkehrs- gebieten zusammenhängen, wie englische Untersuchungen ergeben hätten. Für eine Weiterentwicklung der Krebs- Chemotherapie sprach sich Professor Dr. N. Brock, Brackwede, aus. Er meinte, mit den klassischen Methoden der Krebsoperation und Bestrahlung ließen sich nur 20 bis 30 Prozent aller Krankheitsfälle heilen. Der Vorteil der Chemotherapie liege in der Wir- kung auf den ganzen Organismus. Da es sich bei den Tumorzellen jedoch nicht um kör- perfremde Parasiten, sondern um entartete körpereigene Zellen handle, sei die Chance, spezifische Chemotherapeutika gegen Krebs zu finden, von vornherein viel geringer als bei den Infektionskrankheiten. Zum Thema des ersten Tages erklärte der Direktor des Strahleninstituts der Freien Universität Berlin, Professor Heinz Oeser, das Instrumentarium des Strahlentherapeu- ten sei sehr erweitert und die Bestrahlungs- technik erheblich verfeinert worden. Das In- strumentarium reiche heute vom Atomreak- tor bis zum flüssigen Mikrostrahler, der in die Geschwulste eingespritzt werde. Durch diese verbesserte Bestrahlungstechnik sei der Wirkungseffekt der Strahlenanwendung er- heblich gesteigert worden. Bestimmte bio- logische Voraussetzungen müßten jedoch er- küllt sein, damit die Bestrahlung einer bös- 1 Geschwulst einen dauernden Erfolg abe. Professor Heinz Kirchhoff, Direktor der Universitätsfrauenklinik Göttingen, teilte mit, daß sich fast 45 Prozent aller Krebse des weiblichen Körpers im Bereich der Ge- schlechtsorgane einschließlich der Brust- drüsen befänden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung seien der Ausbau der Frühdiagnostik, Verbesserung der Be- handlungsmethoden, weiterer Ausbau und Anwendung der sogenannten„Zusatzthera- pie“ sowie frühzeitiges Erkennen unvermeid- barer Schäden in der Umgebung des Krebs- sitzes. . e. sibel e 1. e aid enn Drache. 55 5„ 8 15 8 Au pegasus . ect tE AR. „ 1 2. — 7* 7 delp is * 4 . „ mis * 5 e 520 5 5 5 1 3 5— 5—5 schütze„27 — 5* „ 27 5 Stier, in der Nähe der Plejaden aufhält. Er wandert im Laufe des Monats ins Bild Zwil- linge. Etwa ab 22 Uhr kann er gesehen wer- den. Die beiden hellsten Planeten sind Ju- piter und Saturn, die sich beide im Gebiet des Bildes Schütze aufhalten. Leider ver- schwinden sie von Tag zu Tag zeitiger unter dem Horizont. Jupiter geht Ende September bereits gegen 21.30 Uhr, Saturn etwa eine Stunde später unter. Im September finden zwei Verfinsterun- gen statt. Eine totale Mondfinsternis am 5. September und eine partielle Sonnenfin- sternis am 20/21. September. Beide Verfin- sterungen sind in Europa nicht sichtbar. Der Wechsel der Mondphasen beginnt mit dem Vollmond am 5. September im Bild Wassermann. Letztes Viertel ist am 12. Sep- tember im Sternbild Stier. Neumond am 21. 9. im Sternbild Jungfrau. Erstes Viertel am 28. September im Sternbild Schütze. Wilde Straßenschlacht Hanau. Eine wilde Straßenschlacht er- lebte die Frankfurter Nachbarstadt Hanau in der Nacht zum Sonntag. Farbige und weiße amerikanische Soldaten gingen vor einer Gaststätte in der Innenstadt mit Fäusten, Stöcken, Steinen und Messern auf- einander los. Ein farbiger Soldat stach da- bei mit seinem Messer seinen Gegner nie- der. Der weiße Soldat erlitt so schwere Bauverletzungen, daß er drei Stunden nach seiner Einlieferung in ein Armeehospital starb. Nach Angaben der Polizei waren über ein Dutzend Soldaten an der Auseinander- setzung beteiligt. Einige von ihnen seien betrunken gewesen. Es gab zahlreiche Ver- letzte. Endgültiges über die Ursache des Streites ist der Polizei nicht bekannt. peke 2 N 0 I 0 e e e td 1 10 ee 1 100 fü f N 1 0 J fc Sage. Aae num wieder heißen: „„ und wir sind wieder da für Sie- wir und die neue Kaufhalle Mannheim. Am Donnerstag wird eröffnet- um 9 Uhr! Viele fleißige Hände sind jetzt dabei, die Thekenauslagen aufzufüllen. Lauter schöne, gute und preiswerte Angebote warten aui Sie, und die neuen Verkaufsräume · in 2 Etagen!- geben den richtigen Rahmen dazu. Auf Wiedersehen also! Ab übermorgen wird es auch in Mannheim 0 %%ͤ. 380 Die echte gesamtdeutsche Kajakstaffel wurde Olympiasieger: Fold und aweimal Silbe für unsere feanuten Therese Zenz fuhr im Einer großartiges Rennen/ Auch im Zweier auf zweitem platz Aus Rom berichtet unser Sonderkorrespondent Arthur Unser 5 sport ausschließlich durch Aktive aus Zweimal Silber fiel an Therese Zenz. Saar Wurde zunächst im Einer Zweite jedem der sieben olympischen Endläufe Deutschlands Kanusport rechtfertigte in den sieben Endläufen der olym- pischen Regatta auf dem zeitweise aufigerauhten Wasser des Albanersees im allgemeinen die in ihn gesetzten Hoffnungen. Mit einer Gold- und zwei Silber- medaillen erreichte die Ausbeute der deutschen Mannschaft bis auf die fehlende Bronzemedaille jenen Umfang von 1956 in Melbourne, als der deutsche Kanu- krönenden Abschluß für Deutschland bildete an diesem drückend heißen Som- mertag die 4mal 500-m-Kajakstaffel. Die echte gesamtdeutsche Staffel mit dem Sterkrader Paul Lange, Günther Perleberg(Magdeburg), Friedhelm Wentzke Dortmund) und dem Leipziger Dieter Krause als Schlußmann sicherte das Gold. mann ODDuisburg) als Partnerin den zweiten Platz im Kajakzweier. So groß die deutschen Erfolge auf dem Albanersee auch waren, so erfüllten sich doch nicht alle Hoffnungen, denn zumindest der Männer-Zweierkajak(Wolfgang Lange/ Krause) gehörte zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen.— Erfolgreicher als Deutschland waren unter den 24 teilnehmenden Nationen nur die UdssR(zwei Gold-, drei Silbermedaillen) und Ungarn(eine Gold-, drei Silbermedaillen) als die beiden weiteren Nationen, die neben Deutschland in der Bundesrepublik vertreten war. Den Die 27jährige Exweltmeisterin von der und sicherte sich dann mit Ingrid Hart- vertreten waren. Der Auftakt war für die deutsche Mann- schaft vielversprechend. Noch nie war die Spitzenfahrerin der UdSSR, Antonina Shere- dina, so bedrängt worden. Therese Zenz, die brünette Mettlacherin, fuhr ein so großartiges Rennen, daß die hohe Favoritin aus der UdssR um ihre Goldmedaille bangen mußte. Es war zweifellos eine der besten Leistungen, die die jetzt 27 jährige deutsche Exwelt- meisterin in ihrer so erfolgreichen Laufbahn gezeigt hat. Eine Differenz von nur 14/100 Se- kunden, mit dem Auge kaum wahrzunehmen, Unterstreichen diese Feststellung noch. The- rese Zenz wiederholte damit ihren Erfolg von Melbourne(ebenfalls Silbermedaille), der Vorsprung zur Drittplazierten Daniela Wal- kowiak(Polen) war sehr klar. So energiegeladen wie diesmal sah man den Ungarn Janos Parti sehr selten. Das Fmale im 1000 m Einer- Kanadier endete mit einem geradezu mörderischen Zweikampf. Im Ziel lag der 32jährige Ex weltmeister und Europameister aus Budapest ganz knapp vor dem kraftvollen Russen Alexander Silajew, der lange Zeit das Rennen angeführt hatte. Die Bronzemedaille flel an den zweifachen rumänischen Olympiasieger von 1956, Leon Rottmann. Von dem 21jährigen Duisburger Detlew Lewe konnte man nicht mehr erwar- ten als den sechsten Platz im Finale. Daß er den überschätzten Bulgaren Bogdan Ivanov hinter sich ließ, spricht weniger für Lewe, als Segen den restlos enttäuschenden Bulgaren. Niemand in Fachkreisen konnte sich der Enttäuschung über den mitteldeutschen Zweierkajak Wolfgang Lange/ Dieter Krause erwehren. Es bestehen keine Zweifel dar- über, daß diese Kombination weitaus stärker ist, als sie es an diesem Tage zeigte. Man darf es ruhig aussprechen: Lange/ Krause zählten zu den größten deutschen Medaillenhoffnun- gen in den Kanu-Entscheidungen, um so un- erklärlicher ist ihr Versagen. Das Rennen wurde zum Triumph eines Mannes: des Schwedens Gert Frederiksson. Der 42jährige Feuerwehrmann aus Nyköping gewann seine sechste Goldmedaille! Ein Triumph— ange- fangen 1948 in London— der ihn wahrschein- lich zum erfolgreichsten Olympiateilnehmer Aller Zeiten macht. Ungarns Europameister Szente/ Meszaros widerstanden der famosen Wasserarbeit im schwedischen Boot mit Frederiksson und Sjödelius nicht. Die über- raschenden Polen Kaplaniak/ Zielinski sicher- ten sich mit der Bronzemedaille einen viel- fach nicht erwarteten Erfolg. Vorher hatte es im Einerkajak über 1000 m einen weiteren skandinavischen Erfolg ge- geben. Erik Hansen bewies zwar im Vorlauf und im Halbfinale seine Stärke, aber mit der Der Verdacht verdichtet sich: densens Jod-. klassischer Fall bon Doping Dänische Radrennfahrer sollen mit Ronicol aufgeputscht worden sein Der nach dem Tod des dänischen Radrennfahrers Jensen beim olympischen 100-km- Mannschaftsfahren und dem Kollaps zweier weiterer dänischer Radfahrer aufgekom- mene Verdacht, die dänischen Radfahrer seien gedopt worden, verdichtet sich immer mehr. Trainer Olaf Jorgensen soll der dänischen Zeitung„Aktuelt“ gegenüber nach seiner Ankunft aus Rom erklärt haben, daß er seinen Schützlingen ein Mittel namens „Ronicol“ rückgewiesen. Der Mannschaftsarzt der dänischen Rad- fahrer, Dr. Gunnar Steinaa, ergänzte, er sei Anfang dieses Monats von den Radfahrern um seine Meinung über das Mittel„Ronicol“ Letzte fleldungen Silber in der Verfolgung Die vierte Auflage der Reihenfolge Ita- lien vor Deutschland und der UdsskR gab es im Endkampf des 4-km-Mannschaftsver- folgungsfahrens. Die Italiener gewannen den Endlauf mit rund 70 m Vorsprung vor der deutschen Mannschaft in 4:30.90 Minuten Deutschland 4:33,78). Die Bronzemedaille gewann die UdssR, die die Franzosen im Kampf um den dritten Platz sicher schlug. Die UdssR benötigte 4:34,05 Minuten, Frankreich 4:35,72. Dawn Fraser über 100 m Kraul Olympiasiegerin im 100-m-Kraulschwim- men der Damen wurde die Australierin Dawn Fraser vor der Amerikanerin Chris von Saltza und der Engländerin Steward. Dawn Fraser verbesserte dabei ihren eige-; nen olympischen Rekord von 1:01,4 Min. um zwei Zehntel Sekunden. Deutsche Kraulstaffel mit Rekord Hinter der siegreichen USA in 8:18,0 und Australien in 824,2 erreichte die gesamt- deutsche Ax 200-m-Kraulstaffel mit Wiegand, Hetz, Zierold und Klein mit 8:29,4 Minuten neuen deutschen Rekord(bisher 8:42, 3). Diese Zeit ist die fünfbeste der gesamten Vorlauf serie und führt ins Finale.. Henninger im Endlauf Deutschlands Europarekordler Egon Hen- ninger hab sich glänzend rehabilitiert. Nach seiner schwachen Vorlaufleistung qualifi- zierte er sich im ersten Semifinale als Dritt- schnellster in 2:38,53 für den Endlauf, in dem er auf den Amerikaner Mulliken(2:37, 2), Osaki Japan) 2:38, 2, Gathercole(Austra- lien) 2:39,1, Mensonides(Holland) 2:39, 3, Haith(USA) 2:39,6, Lazzari(Italien 2˙60,3 und Klopotowski olem) 2:40, 8 trifft. verabreichte. Jorgensen hatte zuvor jeden Doping- Verdacht energisch zu- gefragt worden und habe damals mit Nach- druck von dessen Gebrauch abgeraten. Er habe nicht gewußt, daß es trotzdem ange- wendet worden sei.„Ronicol“, ein Schweizer Fabrikat, sei ein gefährliches Mittel, das nur in vorsichtigen Dosen kreislaufkranken Men- schen verabreicht werden dürfe. Der Arzt er- klärte weiter, er habe den verstorbenen Jen- sen und seine beiden erkrankten Kameraden vor ihrem Start untersucht, und alle drei seien in bester körperlicher Verfassung ge- wesen. Der britische Mannschaftsarzt Dr. Cussens erläuterte,„Ronicol“ erweitere die Blutgefäße und stimuliere den Kreislauf. Die Anwendung des Mittels bei Hitze, die ohnehin die Blut- gefäße erweitere, sei dasselbe, wie„wenn man bei starkem Regen Blumen gieße“— die erhoffte Wirkung schlage dann ins Gegenteil um. Als einen„klassischen Fall von Doping“ bezeichnete der österreichische Teamarzt Dr. Ludwig Prokopp den Tod Jensens.„Für den Tod des dänischen Radfahrers finde ich keine andere Erklärung als Doping. Ich nehme an, daß bei Jensen der nach dem Doping oft auf- tretende physische Zusammenbruch schließ- lich zu seinem Tod geführt hat.“ Die Dokumente von der Leichenobduktion werden zur Zeit von den Fachleuten geprüft. Das Resultat wird dann dem zuständigen Staatsanwalt zugeleitet. Er wird zu entschei- den haben, ob die Leiche freigegeben werden kann und ein Verfahren eingeleitet werden muß. Goldmedaille des Dänen rechnete doch nie- mand ernsthaft. Schon bei 500 m hatte Han- sen eine klare Führung. Der gegenüber den vorausgegangenen Tagen wenig überzeu- Sende blonde Ungar Imre Szöllösi lag im Ziel trotz aller Energie hinter dem Dänen, aber vor Frederiksson, für den diese olympische Regatta wohl den endgültigen Abschied von der internationalen Bühne bedeuten Wird. Für die zweite sowjetische Goldmedaille — ebenfalls eine Ueberraschung— sorgte der 1000-m-Zweiercanadier Leonid Geyshter/ Erge Makarenko, der mehr durch Kondition als durch Technik bestach. Verständlich, daß die temperamentvollen italienischen Zuschauer „ihre“ Medaille— Silber durch Dizzi/ La Macchia— begeistert feierten. Denn auch dieser Medaillengewinn war eine der gr6 B- ten Uberraschungen der an Sensationen gewiß nicht armen olympischen Regatta. Von den international noch wenig erfahrenen Ro- stockern Mehlberg/ Ulrich konnte man kaum mehr als den 7. Platz erwarten. Zum zweiten Male standen deutsche Aktive auf dem Siegerpodest und zum Z Wei- ten Male war Therese Zenz dabei. Der Einer- und Zweierkajak erfüllten aus der deutschen Sicht alle Prognosen. Therese Zenz/ Ingrid Hartmann(Mettlach Duisburg) lieferten den favorisierten russischen Mädeln Antonina Sheredina und Maria Schubina einen er- bitterten Kampf. Die überlegene Härte der Russinnen, von denen Sheredina ihre zweite Goldmedaille gewann, entschied. Zenz/ Hart- mann nahmen aus der Hand des Marquis of Exeter die Silbermedaille entgegen, die ihnen von den Ungarinnen Klara Fied-Banfalvi Wilma Egrevi nicht mehr streitig gemacht werden konnte. Die Harmonie im deutschen Boot war besonders auf den ersten 300 Metern eindrucksvoll. Für den aus deutscher Sicht großartigen Abschluß der Regatta sorgte die 4c 500-m- Staffel. Paul Lange(Sterkrade) wechselte als erster an Perleberg vor den gefährlichen Unglucleliche: Afrikas Vertretung mit zehn Spielern indischer Abstammun Ungarn. Der Magdeburger Bauingenieur hielt den herausgefahrenen Vorsprung von 1 Längen, wobei er sich restlos ausgab. Danach kämpfte der bescheidene, zuver- lässige und nie versagende Dortmunder Friedhelm Wentzke mit verbissener Energie und schob sich auf seinen letzten 200 Metern immer weiter von dem ihn verfolgenden Ungarn Kemecsei ab. Als er mit fast drei Längen den Leipziger Dieter Krause auf die Reise schickte, war die Entscheidung ge- fallen. Großartig, geradezu fantastisch führ der Diplomsportlehrer aus Leipzig, der echten gesamtdeutschen Goldmedaille ent- Segen. Fast 20 Meter trennten ihn im Ziel von dem ungarischen Schlußmann Scoellossi. Es war ein großer Triumph— und die Erfüllung der Goldmedaillenhoffnungen, nachdem Deutschland in dieser Disziplin be- reits Welt- und Europameister ist. Aus den Händen des deutschen NOK- Präsidenten Dr. Karl Ritter von Halt nahmen die vier Staf- felfahrer die Goldmedaillen entgegen, bevor die schwarz-rot-goldene Flagge mit den fünf weißen olympischen Ringen unter den Klän- gen„Freude schöner Götterfunken“ am Siegesmast emporstieg. Dietrich nur Unentschieden Von den acht deutschen Teilnehmern am olympischen Ringerturnier im klassischen Stil sind bisher nur der Fliegengewichtler Fritz Stange(Untertürkheim) und der Leicht- gewichtler Edmund Seger(Freiburg) auf der Strecke geblieben. Alle übrigen stehen nach Abschluß der Kämpfe am Montag noch im Wettbewerb, und zwar Ewald Tauer(Neu- aubing) im Bantamgewicht mit vier Fehl- punkten, Gottlieb Neumair(Neuaubing) im Federgewicht mit drei, Günter Maritschnigg (Annen) im Weltergewicht mit einem, Lothar Metz(Rostock) im Mittelgewicht mit einem, Herbert Albrecht(Suh) im Halbschwer⸗ gewicht mit zwei und Wilfried Dietrich (Schifferstadt) im Schwergewicht mit drei Fehlpunkten. Bei wiederum rund 30 Grad in der Sonne traten am Montagvormittag nur Albrecht und Dietrich in Aktion, der Suhler wurde sicherer Punktsieger über den Ameri- kaner Howard George, während Dietrich sich mit einem Unentschieden gegen den Russen Bogdan bescheiden mußte, der nun erst zwei Fehlpunkte aufweist, während Dietrich be- reits drei hat. In diesem Kampf Dietrich— Bogdan hatten es die Kampfrichter leicht, ihre Entscheidung zu fällen, denn ihre Wer- tungszettel blieben leer. Umstrittenes Tor nach Fugfehler: 5. Therese Zenz: e e Auf Silber abonniert Wer seit Jahren national und inter- nationgt vom debt. schen Frauen- Ki Spricht, denkt an Therese Zenz. Das Mädel von der Saar as manchem öber. durchschnittlichen ajakfahrer doyon- fahren ann, steht seit öber einem hal. den Jahrzehnt in der Wäaäbltspitze. Die Mo. sdiglegerin qus Meft. lach, geboren am 15. Oktober 1932, kann quf eine groß. artige krfolgsserie zbrückhlicken. 1952 in Helsinki stand sie mit 20 Jahren ais öngste Sfarterin im Endlauf des Frauen. Einers. Der neunte Platz spornte sie nur noch mehr qn. Nor . a 5 die Eingeweinfen lechneten bei der Weltmeisterschaff J954 in Macon mit einer Medaille för die craftvolle Fahrerin, die eine gute Handvoll Favoriten mit ihrem mörderischen Sport zermörbte- und Weltmeisterin Wurde, Fünf deutsche Meisterschaften im Einer folgten. Dazwischen lag Melbourne 1956. Fliscwiefd Lisloya-Dementjewd fing im Ziel Therese Zenz ab, die als Favoritin die Silbermedaille gewann, in Sent Eoüropameisterschafts. ZWeite und 1958 in Prag Weẽltmeisterschofts. Dritte Morde. Auch in om, gouf dem Albaner See in Castelgandolfo, versuche die Meftlacherin den quf dem Frauen- Kdjak lastenden Bann der UdSSR-Vorherrschaff 20 brechen. Der Anſquf War guch diesmal gegen Anfo. ning Sberedind- vergebens“ Bos Silber jedoch fiel— so Ohl im Einer, als quch im Zweier- erneut an Deutschlands stärkste Kajakfahrerin, die sich mit der Absicht trägt, ihre internationale Laufbahn 20 be- enden. 1 1 ſochen- Stari. O. gegen Venia Deutschlands Hockey-Nationalmannschaft startete beim olympischen Turnier (Gruppe O) mit einer Niederlage: Kenia, die vielfach als Ueberraschungself bezeich- nete Vertretung aus Afrika, die u. a. einen 3:1-Erfolg über Pakistan(Olympiazweiter von 1956) in ihrem„Rekord“ hat, siegte vor 1200 Zuschauern im Marmor- Stadion überaus glücklich mit 1:0(0:0). Es bestehen keinerlei Zweifel darüber, daß diese deutsche Niederlage recht unglücklich war. Olympische Siegertafel Einer-Kqjak- Frauen: 1. Sheredina(UdSSR) 2:08,08 2. Zenz(Deutschland) 2:08,22 3. Walkowick(Polen) 2:10,46 Einer-Kajdk- Männer: 8 I. Hansen(Dänemarl) 3:53,00 2. Szöllösi(Ungarn) 3:54,02 3. Frederiksson(Schweden) 3:55,89 Einer- Canadier- Männer: J. Parti(Ungarn) 4:33,93 2. Silaje/(UdSSR 4:34,41 3. Rolimann(Rumänien) 4:35,87 Zweier- Canadier— Männer: I. Seysshter/ Mekcrenko(UdSSR) A: 17,4 2. Dezi/ lu Meechici(Halien) 4:20,77 3. Farkas /Tö rb(Ungarn) 4:20,89 ZWẽeier-Kajak- Frauen: 1. Shere dine/ Shubina(UdSSR) 1:54,76 2. Zenz/ Hartmenn(Deutschlenc) 1:56,66 3. Egresi/ Fried vanveilfi Ungarn) 1:58,22 ZwWeier- Kajak— Männer: 1. Frederikss on/ Siõdelius(Schyycl.) 3:34,73 2. Szente/ Meszuros(Ungarn) 3:34,91 3. Kplunic/ Zielinski(polen) 3:37,34 Kalqk-Staffel—- Männer: I. Deutschland 7:39,43 2. Ungorn 7:44,22 3. Dänemurk 7:46,09 Kunsfspringen- Herren: 1. Jobian(USA) 170 punkte 2. Hall(USA) 167,08 3. Botella(Mexiko) 162,3 100 m Kraul- Frauen: N 1. Dawn Fraser(Australien) 1:01, 2. Chris von Saltzu(USA) 1:02,83 3. Natalie Stewcird(Englund) 1:03, 4000 m Mannschaffsyerfolgung: I. Halien 4:30,90 Min. 2. Deutschland 4:35,78 3. UdSSR 4:34,05 Fliegerfahren: 1. Saiardoni(Italien) 2. Sterkx(Belgien) 3. Gasparellu(lialien) Nach den ersten vier Sprüngen vom Turm: Nach den ersten vier Sprüngen im Turm- springen der Damen übernahm die Gold- medaillen-Gewinnerin des Kunstspringens, Ingrid Krämer Weutschland), die Führung. Zwel Tage nach ihrem sensationell klaren Sieg vom Prett hat sich die 17jährige Dresderin im Vorkampf mit 56,30 Punkten einen Vorsprung von 1,60 Punkten vor der Amerat erin Jean Pope(54. 70) erkämpft. An lngriei Krämer führt wieeler dritter Stelle rangiert die Russin Nina Kru- tova(53,38) vor der vielfachen schwedischen Meisterin Birte Hanson(53,03). Genau wie im Kunstspringen setzte sich Ingrid Krämer mit einem Doppelschrauben- salto an die Spitze, für den sie mit 17,42 Punk- ten die höchste Wertung der ersten vier Durchgänge erhielt. Die Sonnenglut von 50 Grad bedeutete für die deutschen Spieler, von denen der be- sonders sonnenempfindliche Mittelläufer Werner Delmes mit Strohhut spielte, ein weitaus größeres Handicap als für den Geg- ner, der mit zehn Spielern indischer Ab- stammung antrat. Die glückliche Entschei- dung fiel in der 43. Minute, als der Mittel- stürmer von Kenia, Surjeet Singh, mit einem harmlosen Schuß Erfolg hatte, wobei Tor- Wart Wolfgang End viel zu spät reagierte. Die erste Halbzeit stand mehr oder weni- ger im Zeichen der offensiv beginnenden deutschen Elf, die auf einen schnellen Tor- erfolg aus war. Dabei zeigte sich die Dek- kung von Kenia, die später auch recht ge- Doppelsieg durch g/ Mittelläufer Delmes spielte mit Strohhut schickt die Abseitsfalle anzuwenden wußte, taktisch sehr klug eingestellt. Trotzdem hätte Deutschland bei etwas Glück bis zur Pause durchaus einen 2:0-Vorsprung herausholen können. Budinger(Schuß über das Tor), der zögernde Schuler(Aufflanke von Wöller nach schönem Steilpaß von Keller) und nochmals Budinger, dem sich gleich vier sesnerische Spieler entgegenstürzten, konn- ten drei gute Gelegenheiten nicht verwerten. Dazwischen lagen allerdings auch kritische Situationen für Deutschland, bei denen sich besonders Günther Ullerich und später auch der energische Delmes auszeichneten. Nach der Pause zeigte es sich, daß die Hitze dem Gegner weniger Schwierigkeiten bereitete, als Deutschland. In der 45. Min. flel das 1.0 für Kenia nach einem kleinen Migverständ- nis in der deutschen Deckung und einem Fuhßfehler auf Seiten des Gegners. Deutsch- land drückte in den Schlußminuten auf das Tempo. Die Nervosität aber ließ kaum noch geschlossene Aktionen des Angriffs zu. Tobian und Hall: US- eunsispringe: weiter ohne NenEurrenꝰ Für den Ostberliner Pophal reichte Daß die USA immer noch die besten Kunstspringer haben, bewiesen gestern die beiden Amerikaner Gary Tobian und Sam Hall, die Gold und Silber für das Sternen- banner holten. In dem Duell der beiden Amerikaner konnte endlich Tobian, der in Melbourne Zweiter im Turmspringen war, seinen Traum erfüllen und seinen Wider- sacher Hall, der vor der Entscheidung noch knapp geführt hatte, übertreffen. Mit 170 Punkten— zweimal bekam Tobian mit 23,52 und 21,33 phantastische Wertungen— blieb er Sieger. Hall war nicht viel schlechter und errang die Silberne mit 167,08 Punkten vor dem Mexikaner Juan Botella, der als Schüler des es im Finale nur zum letzten Platz mit 2:0(1:0), während Brasilien mit 570(210) über Nationalchina erfolgreich war. Horst Nascher ist zufrieden Bantamgewichts- Europameister Horst Ra- scher zeigte sich nach seinem Kampf im olympischen Boxturnier von Rom, der ihm einen überlegenen Punktsieg über den Ka- nadier Bellefeuille brachte, naturgemäß in guter Stimmung:„Ich hatte Luft für sechs Runden und war praktisch nie in Schwie- rigkeiten. Meine Beine und Augen reagier- ten hervorragend. Schon nach der ersten Mi- nute, in der ich meinen Gegner aufmerk- sam studierte, wußte ich, daß ich gewinnen würde. Der Kanadier boxte zu durchsichtig. Turmspringsiegers von Melbourne, Capilla, schon im Vorkampf Dritter war und auf 162,30 Pkt. kam. Dahinter lag mit Alvaro Gaxiola(150,42) ein weiterer Mexikaner. Fünfter wurde Ernest Meißner(Kanada) mit 144,07 vor Lamberto Mari(Italien) mit 143,97 und Toshio Lamano Gapan) mit 140,46 Punkten. Der einzige noch in der Konkurrenz ver- bliebene Deutsche, Hans-Dieter Pophal(Ost- berlin), enttäuschte nach seinen guten Vor- kampfleistungen. Der 22jährige war zu- nächst Vierter gewesen und fiel dann auf Platz fünf zurück als das Finale begann. Hier unterliefen ihm einige böse Patzer, so daß er über den achten und letzten Platz mit 133,93 Punkten nicht hinauskam. „Zu Null“ für Brasilien, Bulgarien Im olympischen Fußballturnier kamen Bulgarien in Gruppe I und Brasilien in Gruppe II zu weiteren Siegen. Bulgarien schlug die Vereinigte Arabische Republik Busse verlor durch Abbruch Der 20jährige Ostberliner Werner Busse verlor beim Olympischen Boxturnier im Halbweltergewicht gegen den dreimialigen Europameister Jengibarjan(UdssR) durch Abbruch in der ersten Runde. Nach genau 2:35 Minuten der ersten Runde brach der Ringrichter das für den Deutschen aussichts- lose Gefecht ab. Zum zweiten Male Gaiardoni Als erster Olympiateilnehmer der Spiele 1960 kam der italienische Radsportler Sante Gairardoni zu seinem zweiten Olympiasieg. Nach seinem Erfolg im I-km-Zeitfahren sicherte er sich auch das Malfahren in bei- den Läufen sicher gegen den Belgier Sterkx. Im Kam f um den dritten Platz siegte der frühere Weltmeister Gasparella Utalien) vor Baensch(Australien). Italien gewann damit bi-her alle Goldmedaillen in den Radsport- Wettbewerben. 12 chen qvon- steht hg in der 2 Mo- Mett. am 19³², groß. sserie 1952 d Sie als in im aben- gonfe e nur Nor ihfen —19⁵⁴ die dvol Sport Fönf gten eta vrese ſaille affs. ſafts- J e in erin Zann Der to- lber H im Aste sicht be · 2 vußte, hätte Pause holen ), der Völler und vier Konn- erten. tische 1 sich guch Nach dem tete, 28 10 tänd- inem itsch- das noch Ra- im ihm Ka- 6 in sechs Wie- gier- Mi- jerk- nnen tig. h zusse im ligen urch nau der chts- ni piele ante sieg. hren hei- kx. der vor amit Fort- Nr. 200 Dienstag, 30. August 1960 S PORT MANNHEIMER MORGEN. Seite 11 — FURSTLICHER EBESUOH im Olympischen Dorf: In Begleitung ihrer Schwester Elisa- heth inks) feierte Gracia, Fürstin von Monaco, im Olympischen Dorf Wiedersehen mit ihrem Bruder John, mit dem sie sich recht angeregt über seine Chancen im Olym- pischen Ruderwettbewerb unterhält. Kelly zählt nach seinem erfolgreichen Abschnei- den in Melbourne auch diesmal zu den Medaillenanwärtern im Einer. Bild: AP Der VfL verlor wertvollen Boden: Spit aentrio mit U- Weinheim- Ioesleim Krämer überragender Mann der Rasenspieler beim 13:10 gegen Hohensachsen Für eine Ueberraschung sorgte in der Handballbezirksklasse die SpVgg Ilvesheim, die dem VfL Neckarau mit 9:2 eindeutig das Nachsehen gab. Ilvesheim führte schon beim Wechsel 3:1, erhöhte auf 6:1, und gewann un- bedroht durch Treffer von Velser und Schu- ster(je 3), Bellener(2) und Vohs, während für den VfL, der ohne Rösinger angetreten war, Stock und Hoffmann ins Schwarze trafen. Die Rasenspieler waren sicher der Mei- nung, mit der Sg Hohensachsen leichtes Spiel zu haben. Als dem nicht ganz so war, wurde man etwas nervös und fand erst all- mählich zum gewohnten Spiel. Krämer war beim 13:10 der überragende Mann, der selbst fünk Tor erzielte, aber auch überall auf- tauchte, Wo Not am Mann war. Vetter hatte drei, Selk, Bischoff, Duda, Mildenberger und Hochhaus je ein Tor erzielt. Schwöbel und Gaßner standen beim Unterlegenen in der Schützenliste oben. Unerwartet kommt der hohe 12:5-Erfolg der TSG Plankstadt gegen 99 Seckenheim. Plankstadts Fünferreihe zeigte sich in die- Siegen oder rösten Die Ringer, die gestern in der altrömischen Basilica Massentio ihr olympisches Turnier fortsetzten, mögen noch erbitterter um Sieg oder Miederlage gekämpft haben als gewöhn: lich. In der glühenden Hitze erreichte die Tem- peratur der Matte 50 Grad und mehr. So blieb den Ringern praktisch nur die Alternative siegen oder rösten.„Als ob man auf einer hei- ßen Herdplatte liegt“, meinte ein durch Schul- tersieg aus dem Turnier ausgeschiedener Rin- ger. 5 Treffen wieder einmal von ihrer besten eite. In der Handballkreisklasse A verlief ebenfalls nicht alles wie erwartet. Dazu ge- hört vor allem der 23:7-Erfolg des Sc Käfer- tal über den SV Waldhof. Wenn auch die Waldhöfer etwas schwächer geworden sind, so hätte man doch größeren Widerstand ge- rade gegen den SC Käfertal erwartet. Käfer- tals Handballer setzen sich an, dem Feld zu enteilen. Der TV Oberflockenbach ist end- gültig aus dem Kreis der Meisterschaftskan- didaten ausgeschieden. Nun verlor er auch auf eigenem Platz gegen den stärker gewor- denen TSV 1846 mit 10:12. Die SpVgg Sand- hofen hatte mit der starken Gegenwehr des TV Rheinau nicht gerechnet. Der Gastgeber gab sich nur knapp 10:12 geschlagen. Mann- heims Polizei festigte den dritten Tabellen- rang mit einem 10:7-Erfolg über den TV 64 Schwetzingen. SV 50 Ladenburg mußte un- verrichteter Dinge wieder nach Hause ge- hen, da der Schiedsrichter den Platz in Viern- heim für unbespielbar erklärte. In der B-Klasse büßte Neulußheim gegen den TV Reilingen auf eigenem Platz beim 7:7 einen wichtigen Punkt ein. Im Kampf um den Erhalt der Klasse setzte sich der TSV Sandhofen sogar in Schriesheim durch und tauschte mit dem TV die Plätze in der Ta- belle, Mannheims Sd hielt den Platz im Mit- telfeld durch einen knappen, aber verdien- ten 8 7-Erfolg über den TV Altlußheim. In der C-Klasse wurden nur zwei Spiele ausgetragen. 07 Seckenheim gab auch ESV Blau-Weiß mit 11:4 das Nachsehen. Die Mannheimer Post lieferte zwar der TG Hed- desheim ein gutes Spiel, doch kam dies nur im knappen 7:9 zum Ausdruck, die Punkte entführte Heddesheim. Real zum dritten Male Turniersieger: Eintracht in(Cadiz nur Vierter Das Endspiel um die mit 500 000 Peseten (rund 35 000 DM) ausgestattete Ramon- Car- ranza-Trophäe gewann in Cadiz der fünf- fache Europapokal- Sieger Real Madrid mit einem glatten 4:0 gegen Atletico Bilbao und wurde damit Turniersieger. Bei Halbzeit stand die Partie noch 0:0. Bilbao hinterließ in diesem Abschnitt einen großartigen Ein- druck, war schneller und meist technisch noch besser als Real: aber dessen Torwart Dominiquez hatte einen hervorragenden Tag und rettete mit phantastischen Paraden das 0:0. Nach dem Wiederanpfiff hatte sich Real gefunden. Pepillo, der für Star-Mittel- stürmer Alfredo di Stefano eingesetzt wer- den mußte, sowie der blitzschnelle Gento auf dem linken Flügel und Puskas als lin- ker Nebenmann von Pepillo machten dem Gegner die Hölle heiß und ließen eine Wahre Kanonade auf Bilbaos Gehäuse los. Pipillo in der 48. Minute, Rechtsläufer Vidal in der 53., Puskas in der 62. und Gento in der 88. Minute waren die Torschützen für Madrid. Damit hat Real die Trophäe zum drittenmal nacheinander gewonnen. Der deutsche Vorjahrsmeister Eintracht Frankfurt war bereits vorher Atletico Bil- bab mit 1:2 unterlegen und mußte auch im Spiel um den dritten Platz gegen Stade Reims mit 1:4(1:1) die Segel streichen. Die Frankfurter waren in der zweiten Spiel- hälfte dem Tempo der Franzosen nicht ge- wachsen. Stade Reims ging durch Links- außen Vicent in der 26. Minute in Führung, die sieben Minuten später Alfred ausglich. In der zweiten Spielhälfte stürmte Stade Reims mit aller Kraft, blockierte aber auch erfolgreich alle Durchbruchsversuche der Eintracht. Rechtsaußen Rustichelli erhöhte zehn Minuten nach der Pause auf 2:1 und Muller stellte mit zwei weiteren Toren in der 21. und 44. Minute der zweiten Halbzeit den Endstand her. Erste Leichtathleten in Rom eingetroffen: Parole im Dorf:„Die Deulschen sind da“ Martin Lauer ist„bellissimo“ in Schwung/ Nur Manfred Germar hat noch Kummer mit der Operationsnarbe Deutschlands erste Leichtathleten sind in Rom. Am Sonntag landete eine 15köp- fige Gruppe auf dem Flugplatz Ciampino, der eine Reihe namhafter Aktive ange- hörten: Weltrekordsprinter Armin Hary, Hürdenweltrekordler Martin Lauer, Europa- meister Manfred Germar, der 400-m-Hürdenrekordler Helmut Janz, der Inhaber des 800-m-Rekordes, Paul Schmidt, die Kugelstoßer, Weitspringerinnen und andere Teil- nehmer der Wettbewerbe, die an den ersten Tagen der Leichtathletikwettkämpfe stattfinden. Paul Schmidt betrat als erster die Gangway:„Ein Glück, daß wir vor der Hitze schon gewarnt wurden. Wir sind darauf vorbereitet.“ Armin Hary hat sich gleich von vorn- herein auf die Hitzewelle eingestellt. Der Hut sitzt verwegen im Nacken und schützt vor Sonnenstrahlen:„Wir haben die letzten Tage in Frankfurt wirklich gut genutzt— in jeder Beziehung. Auch unsere Staffel hat oft zusammengearbeitet. Wir wissen, wie gut die Amerikaner sind, gerade deshalb Waren wir nicht müßig.“ Hürdenweltrekord- ler Martin Lauer brachte neben den üb- lichen Requisiten eines Meisterläufers auch seine Gitarre ins Olympische Dorf:„Von Lee Calhoun habe ich Wunderdinge gehört. Er ist wirklich glänzend in Schwung— aber ich auch. Die Italiener würden sagen, bellissimo'!“ Was bringt Rom heute? 8.30 Uhr: Fechten: Herrenfloreff Einzel 9.00 Uhr: Radsport: Einzel-Stroßenrenner 9.00 Uhr: Moderner Fünfkampf: 300 m Kraulschwimmen 10.00 Uhr: Hockey-Sroppenspiel Japan— Ausfralien 10.00 Uhr: Ringen: Sriechisch- römisch 12.00 Uhr: Segeln: Zweite Regatta 15.00 Uhr: Rudern: Vorläufe Zweier- ohne, 15.00 Uhr: Vierer-mit und Zweier- mit Hockey- Gruppenspiele: Großbritannien— Belgien, Indien— Holland Schwimmen: Turmspringen Da- men Finale, 4 mal 100 m lagen Damen Vorläbfe, 4 mal 200 m Kraul Herren Vorläufe Wasserball: Ein Halbfinalspiel Ringen Griechisch- römisch Schwimmen: Turmspringen Damen Siegerehrung, 100 m Rücken Herren Vorläufe, 200 m Brüst Herren Endlauf und Sie- gerehrung Boxen: Vorrunden Wasserball: Zwei Wie sent Handball- Bezirksklasse 15.00 Uhr: 18.05 Uhr: 20.00 Uhr: 20.30 Uhr: 21.00 Uhr: 22.20 Uhr: Halbfinal VfR Mannheim 18 13 2 3 188:141 28:8 62 Weinheim 19 13 1 5 197138 211 SV Ilvesheim 19 13 1 5 194:144 27:11 VfL Neckarau 18 12 0 6 196:137 24:12 TG Laudenbach 19 11 2 6 1380:147 24:14 SG Hohensachsen 19 10 0 9 1387:154 20:18 HSV Hockenheim 18 9 0 9 150:149 18:18 18G Plankstadt 20 8 2 10 189:180 18:22 TV Hemsbach 19 7 0 12 160:165 14.24 99 Seckenheim 19 7 0 12 139:172 14:24 09 Weinheim 20 6 0 14 171:206 12:28 FT Heidelberg 18 0 0 18 78:295 0:36 5 Kreisklasse A 5 SC Kätkertal 16 14 1 1 206:128 29:3 TV Friedrichsfeld JFF Polizei SV 17 11 0 6 1380:162 22:12 TV Oberflockenbach 15 9 1 5 163:120 19:11 TV 64 Schwetzingen 17 9 0 8 160:149 18:16 SV Waldhof 16 6 5 5 149.146 17:15 TSV 46 Mannheim 16 7 1 8 140:161 15:17 TSV Viernheim 13 7 0 6 111119 14.12 SpVgg Sandhofen 16 6 1 9 197:186 13:19 SV 50 Ladenburg 15 5 0 10 128:147 10:20 ATB Heddesheim 15 112 137217 TV Rheinau 16 0 1 15 838:166 1731 Kreisklasse B Germ. Neulußheim 12 9 2 1 19:75 20:4 Bad. Feudenheim 119 0 2 134.66 18:4 TB Reilingen 12 3 1900 MTG Mannheim 12 8 2 2 142:39 18:6 SG Mannheim 14 6 2 6 110:116 14:14 TV Altlußheim 14 5 0 9 117:106 10:18 TSV Lützelsachsen 12 4 2 6 90107 10:14 TSV Sandhofen 10 4 1 5 9087 9:11 TV Schriesheim 13 1 Sc Pfingstberg JT TSV Neckarau; Toto-Quoten Sechserrang- Wette: 1. R.: 22 600,— DM; 2. R.: 205,— DM; 3. R.: 24. DM; 4. R.: 3,80 DM; 5. R.: 170,.— DM; 6. R.: 9,20 DM.— Zehner-Wette: 1. R.: 343, DM; 2. R.: 21,— DM; 3. R.: 2,70 DM. — Neuner-Wette: 1. R.: 210. DM; 2. R.: 12,50 DM; 3. R.: 1,90 DM.— 6 aus 28: 1. R.: entfällt; 2. R.: 485,.— DM; 3. R.: 14,50 DM.— Achter- Wette: 1. R.: 39,.— DM; 2. R,: 3,60 DM. Lottoquoten: Kl. 1: 500 000,.—; Kl. 2(fünf Richtige und Zusatzzahl): 70 000,—; Kl. 2(fünf Richtige ohne Zusatzzahl): 2700,.—; Kl. 3: 55,.—; Kl. 4: 3,20. Nur Manfred Germar hat immer noch etwas Kummer mit seiner Operationsnarbe am Kiefer:„Die ganze Formkrise der letzten Wochen lag an den Zähnen. Ich habe in letz- ter Zeit auch recht wenig trainieren kön- nen. Unter diesen Umständen bin ich wirk- lich gespannt, wie ich hier in Rom zurecht- komme.“ Ein Herz und eine Seele sind Helmut Janz und seine beiden Kameraden über 400 m Hürden, Willi Matthias(Hannover) und Wolfgang Fischer Ludwigsburg). Sie haben unter Leitung ihres verdienstvollen Trainers Ulli Jonath noch einmal hart ge- arbeitet. Janz fühlt sich wohl:„Ein Glück, daß wir zuletzt auch in Deutschland einige warme Tage hatten und nicht so früh anzu- reisen brauchten“. Die zwölf Athleten und drei Athletinnen Helga Hoffmann, Renate Junker und Brunhilde Hendrix) befinden sich— sieht man einmal von Manfred Ger- mar ab— in bester Verfassung. Germar machte allerdings keineswegs den Eindruck, als sei er niedergeschlagen. „Die Deutschen sind da!“, so hörte man im Dorf von den Neugierigen und auch von den Amerikanern, die am Montagnachmit- tag beim ersten Training in Acqua Acetosa dabeisein werden:„Wir wollen sehen, was Hary und Lauer können.“ Heinz Fütterer meinte am Samstag nach einer Beobachtung der UsS-Sprinter Norton, Sime und John- son:„Donnerwetter, sind die Burschen in Form! Armin muß sich mächtig vorsehen.“ Pausch im M-Springen Dritter Die Mannschaft des Reiterringes„Badische Pfalz“ erkämpfte sich beim Turnier in Bret- ten die„Landesstandarte des Landesverban- des“, die der Reitklub Bretten zu verteidigen hatte. Badischer Meister in der Vielseitig- keitsprüfung, die aus einem Hindernisreiten, einer Dressurprüfung der Klasse A und einem Jagdspringen der Klasse A bestand, wurde Manfred Hartmann aus Weingarten. Bei der schwersten Springprüfung, einem Jagdspringen der Klasse M, siegte die Stutt- garterin Irmgard Göbel auf„Heincke“ vor Inge Nietmnann Homburg) auf„Amica“ und Walter Pausch(Mannheim) auf„Woglinde“. Der fast 70jährige Dressurreiter Otto Marotzke Frankfurt) gewann sowohl in der Dressurprüfung Mä als auch in der Dressur- prüfung der Klasse L und war damit erfolgreichster Reiter des Turniers. Imponierende Siegesserie der MERC-Läufer: Wie erwatlel: Dahmen und l. Langenbein Badens Rollkunstläufer bei den Mannheimer Titelkämpfen stark verbessert Im Mannheimer Eisstadion bewarben sich bei den badischen Meisterschaften im Roll- kunstlauf 70 Läuferinnen und Läufer aus ganz Baden. Den Hauptanteil stellte der ERC Mannheim mit 25 Teilnehmern, die übrigen kam aus Singen, Konstanz, Freiburg, Lör- rach, Weil, Karlsruhe, Pforzheim, Landau, Neustadt und Friesenheim. Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang dabei der Mann- Hheimerin Marei Langenbein, die in der Mei- sterklasse ihre Vereinskameradin Briska May sowie Bettina von Tobien(ESC Karls- ruhe) klar schlagen konnte. Badischer Mei- mein Verein? Kreisklasse C 07 Seckenheim 17 16 0 1 255:124 322 98 Seckenheim IB 16 13 2 1 204.134 28:4 TV Neckarhausen 14 13 0 1 173:115 262 TG Heddesheim 16 10 0 6 162:130 20:12 ESV Blauweig 17 10 0 7 211:152 20:14 TSV Schönau 357( 09 Weinheim IB 16 6 2 8 159:170 14:18 Tus Weinheim 16 6 2 8 123:130 14:18 62 Weinheim IB 15 4 2 9 120.151 10:20 TS Rheinu 16 2 1 13 101.184 5.27 Fortuna Schönau 15 2 1 12 133:220 5:25 Post S0 17 0 1 16 104:219 1:33 FFF ster bei den Herren wurde der deutsche Ju- gendmeister Hans- Dieter Dahmen vom MERC vor dem Vorjahresmeister Bernd Joch(ESC Karlsruhe) und Walter Häfner (Tsd Neustadt). Den Paarlauf der Meister- klasse holte sich das junge Mannheimer Paar Gudrun Hauss und Eberhard Rausch. In der Meisterklasse im Rolltanz siegten Annekatrein Seegert RSC Karlsruhe) und Lothar Barth(TSV Pforzheim). In der Se- niorenklasse wurde bei den Damen Mari- anne Stocker ERC Mannheim) und bei den Herren Lothar Barth(ESC Karlsruhe) Sie- ger. Den Juniorentitel holten sich mit Chri- stine Jordan und Eberhard Rausch ebenso Zwei Mannheimer wie bei den Neulingen, wo Georgia Geiger und Ingrid Knezek zu Sie- gerehren kamen. Besonders in der Meisterklasse zeigte sich eine erfreuliche Verbesserung im Laufstil und in der Lauftechnik, die sich in sehr exakten Schrittkombinationen äußerte. Gute Ausgangsposition Ghanas Im ersten Ausscheidungsspiel der Afrika- Zone zur Fußball-Weltmeisterschaft schlug Ghana die Elf von Nigeria in Accra mit 4:1 (2:0). Die Elf von Ghana, die jetzt von dem Deutschen Otto Westphal(früher Phönix Lübeck) trainiert wird, war vor allen Dingen im Angriff wesentlich entschlossener. „MAN GEHT NMCHT MEHR OHNE HUT“ lautet die Devise bei den holländischen Olympiakämpfern, die diesem Grundsatz auch treu blieben, als sie sich in die lauen Fluten des Albaner Sees stürzten. Für die Kostümierung gab es allerdings recht reale Gründe: Die Hüte boten willkommenen Schutz gegen die sengende Sonne— vor allem aber auch gegen argwöhnische Blicke des Trainers, der das Baden streng ver- boten hatte. Bild: dpa Immabilien Im Kunden- auftrag Verkaufe got qusgestattete Eigentumswohnung mit Satage in bester lage in Mhm.-Lindenhof Angebote unt. P 48585 an den Verlag erbeten. Menriamiten- U. Geschatehäuser von 100 000 bis 1 Mon Dx zu kaufen gesucht.— Barauszahlung! LAM HEN WIN TER, pm., parkhatel am Wasserturm, Tel. 4 24 96 Suche gegen Barzah sowie Bauplätze. NM. 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August 1960 WIT ScHAFT MANNHEIMER MORGEN; Seite 18 ——— Delegationen aus 50 Ländern werden sich am 1. September in Genf zusammenfinden, um die Grundlagen des künftigen Welthan- dels zu erarbeiten. In der Tat kommt der diesjährigen Herbsttagung des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens(GATT) mehr als nur zolltechnische Bedeutung zu. Zwar wird auch diesmal wieder der Zollausgleich einen breiten Raum der Verhandlungen ein- nehmen, im Grunde geht es aber um sehr entscheidende welt wirtschaftliche Weichen- stellungen. Schließlich ist mit den Mitteln der Zollpolitik ein Interessenausgleich zwi- schen den verschiedenen Welt wirtschafts- blöcken zu schaffen. Das ist ein schwieriges Unterfangen: Einerseits soll zwüschen den staaten der Europäischen Wirtschaftsge- meinschaft EWG) und den Ländern der Kleinen Freihandelszone(EFTA) eine Ver- ständigungsbasis— um hier nicht schon von einem Brückenschlag zu sprechen— gefun- den werden; andererseits dürfen die Inter- ——— zundesbank-Wochenaus weis vom 23. August Auch in der dritten Augustwoche hat der gold- und Devisenbestand der Bundes- republik zugenommen. Nach dem Wochen- ausweis der Bundesbank vom 23. August stieg die Nettodevisenposition um 246,7 auf 28 742 Millionen DM. Die dadurch eingetre- tene Geldvermehrung wird indes vorläufig durch erhöhte Einlagen der Kreditinstitute (822,6 Millionen D) und der Offentlichen Hand( 596,9 Millionen DM) aufgewogen. Der Bargeldumlauf nahm in der Berichtszeit um 1,2 auf 18,6 Milliarden DM ab. Berichts- gegen 31. 12. 59 Milionen DM dekade Vordekade 5 Banknotenumlauf 17 333,7—1190,9 19 045 DEVISEN STATUS Aktiva: Goldbestand 11 837,7 + 48,3 10 934 Guthab. u. Geldmarkt- anlagen im Ausland 13 351,8 + 216,2 8 249 Sorten, Schecks etc. 140,4 + 13,8 130 Kredite an internat. Einrichtungen 3 809,7— 29,3 4 816 Passiva: Verbindlichk, aus dem Auslandsgeschäft 396,6 + 4,3 67⸗ Nettodevisenposition 28 742,0 + 246, 7 BINNENABRECHNUNG Aktiva: Inlandswechsel 1 479,4— 27,5 35³ Schatzwechsel 3,1 + 3,1 Lombardforderungen 37,3— 1,3 Kassenkredite an Bund u. Sondervermögen 7,1 + 0,5 265 Ausgl.- Forderungen) 4 103,3— 28,0 8 731 Kredite an Bund für Internat. Einricht. 1 339,9— 1211 Passiva: b Einl. v. Kreditinst, 13 053,2 + 822,6 9344 Einl. d. Offtl. Hand 3 890,4 + 596,9 2261 ) abzügl. in Geldmarkttitel umgetauschte Posten Stahl für die Sowjetzone im Wert von 25 Millionen DM (UPD Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Lieferung von Eisen- und Stahl- erzeugnissen im Werte von 25 Millionen PM in die Sowjetzone ausgeschrieben. Im Rah- men des Interzonenhandels können Erzeug- nisse der Hochofen-, Stahl- und Warmwalz- werke sowie der Schmiede-, Preß- und Ham- merwerke und Erzeugnisse der Ziehereien und Kaltwalzwerke geliefert werden. Deutsche Eisenhandel Ad. Berlin: 1959 ist der Jahresumsatz der Verkaufsgesellschaften um 6,26 Prozent auf 145,15 Millionen DM gestiegen. Aus dem Reingewinn von 640 000 DM(Vorjahr: 576 000) soll eine Dividende von neun(1958: 8) Prozent gezahlt werden. HV 13. September. Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesellschaft, Frankfurt a. M.: Die Verwaltung bezeichnete in der HV am 26. August die Auftragslage in allen Bereichen als recht zufriedenstellend. Ohne die endgültige Freigabe der südafrikani- schen Vermögenswerte werde es aber auch im laufenden Geschäftsjahr nicht möglich sein, die Dividendenzahlung aufzunehmen. Laut HV Beschluß wird der Jahresgewinn 1959 von 0,224 Millionen DM zur weiteren Teiltilgung des Kapitalentwertungskontos auf den vorgenann- ten Betrag verwendet. quelle(Nürnberg-Fürther Großversandhaus), Nürnberg: Zu Beginn der Herbstsaison 8011 elne Abtellung mit eigenem Labor. rsatzteilen und Kundendienst für den Foto- und Filmver- and eröffnet werden. Das bisherige Angebot an Foto- und Filmapparaten mit Vorführungs- geräten und Zubehör wurde weiter ausgebaut und erweſtert. Die„Quelle“, deren Alleininha- ber Dr. h. c. Gustav Schickedanz ist, erwartet nach Mitteilung der Geschäftsleitung für das laufende Geschäftsjahr eine bedeutende Um- sstzeunahme(1959: Umsatz 606 Millionen DN), Versicherungen Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G., Hamburg: Das Unternehmen konnte 1959 durch ein sehr gutes Neugeschäft den höchsten Beitragszugang seit Gründung erzielen. Die Mit schwerem Handgepäck zur GATT. Konferenz In Genf werden die Weichen des Welthandels gestellt essen der sogenannten, Drittländer“ dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Genfer Zollkonferenz sieht sich da- bei folgendem Tatbestand gegenüber: Rund 60 000 Zoll positionen der EWG-Länder be- ruhen auf bilateralen weiseitigen) Verein- barungen, die durch den gemeinsamen EWG-Außenzolltarif hinfällig werden. Diese Zollbindungen gelten jedoch nur dann als erloschen, wenn den betreffenden GAT T- Partnern keine Nachteile entstehen. Etwaige Zollerhöhungen, die aus dem gemeinsamen Außenzolltarif resultieren können, müssen sich mit entsprechenden Zollermägigungen die Waage halten. Die anderen Länder müs- sen also im gemeinsamen Außenzolltarif für etwaige Zollerhöhungen„entschädigt“ wer- den. Allein diese Ausgleichsprozedur wird Mühe und Zeit genug kosten. Aber mit ihr erschöpfen sich keineswegs die Aufgaben dieser Konferenz. Die EWG- Kommission hält nach wie vor ihren Vorschlag aufrecht, die zwanzigpro- zentige Innenzollsenkung auch den Ländern der EFTA zuzugestehen— vorausgesetzt, daß die EFTA zu einer entsprechenden Ge- genleistung bereit- isit. Das ist aber insofern schwierig, als ja die EFTA über keinen ge- meinsamen Außenzolltarif verfügt, so daß sie also einen pauschalen Zollausgleich prak- tisch gar nicht anbieten kann. Uebrigens müßten dann nach dem Prinzip der Meist- begünstigung auch die anderen GAT T-Part- ner in den Genuß dieser zwanzigprozentigen Zollsenkung gebracht werden. Aber auch die US-Gesetze erlauben zur Zeit keine pauschale Gegenleistung. Der amerikanische Kongreß müßte hierzu erst eine weiterge- hende Zollmäßigung erteilen. Und um das Maß der Schwierigkeiten voll zu machen, sind auch inerhalb der EWG die Mei- nungen über die Zweckmäßigkeit einer sol- chen weltweiten Zollsenkung geteilt. Hof- fentlich wird in Genf die Chance, zu einer wirtschaftlichen Verständigung in der west- lichen Welt zu gelangen, nicht leichtfertig vertan. Kom. Blank lobt Renten dynamik 72 Prozent der Bevölkerung halten nach einer Repräsentativ-Erhebung des Allens- bacher Instituts für Demoskopie die dyna- mische Rente, die durch die Rentenreform von 1957 verwirklicht wurde, für gut und richtig, und nur 14 Prozent bevorzugten die frühere Rentenregelung. Die Sympathie für eine dynamische Rente nimmt, wie die Ver- anstalter der Umfrage im„Bundesarbeits- blatt“ ausführen, mit besserer Information über das neue Berechnungs- und Deckungs- verfahren eher zu als ab. Die Bevölkerung habe die Rentenreform mit ausgesprochener Anerkennung und Zufriedenheit quittiert, was in erster Linie für die unmittelbar Be- troffenen, die Rentner und ihre Angehörigen gelte. 51 Prozent der Pflichtversicherten halten die gegenwärtige Höhe der Beiträge zur Rentenversicherung für angemessen, 32 Prozent für zu hoch. Aus der Untersuchung geht weiter hervor, daß zwar Selbständige und Angehörige der freien Berufe und besonders Landwirte eher als andere Gruppen von Erwerbstätigen zur individuellen Vorsorge neigen, daß aber selbst in diesen Berufskreisen der stärkste Anteil für eine Vollversorgung durch den Staat plädiert. Landeszentralbank über Wirtschaftsentwicklung Fehlendes Gleichgewieht und Kreditexpansion Ebenso wie in der vorangegangenen Zeit blieb Baden- Württemberg von den Wellen der bundesdeutschen Hochkonjunktur im zweiten Vierteljahr 1960 nicht verschont, be- richtet die Landeszentralbank(Hauptver- waltung der Deutschen Bundesbank), Stutt- gart. Vereinzelt seien die Auftragseingänge gegenüber dem besonders hohen Zuwachs der vorjährigen Vergleichszeit zwar etwas abgeschwächt; besonders stark beim Fahr- zeugbau— 12 Prozent. Im Maschinenbau dagegen, dem größten Industriebereich Ba- den- Württembergs, werden/ 50 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 1959 re- gistriert. Der private Verbrauch sei zu stär- kerer Aktivität erwacht; dies falle bei dem Wertindex(1954= 100) der Auftragseingänge ins Gewicht(Gesamtindustrie ohne Bergbau, Nahrungs- und Genußmittel, sowie Energie- erzeugung 2. Quartal 1959= 201; 2. Quartal 1960= 228). ö Die industrielle Produktion überschritt im Mai 1960 mengenmäßig den jahreszeit- lichen Indexhöhepunkt(1950 100) vom November 1959 um 12 Prozent Undex der Produktion: Mai 1959 246,1; Juni 1959 = 248,2; Mai 1960= 280,2; Juni 1960= 284,5). Die in der Bauwirtschaft geleisteten Arbeits- stunden haben sich nur sehr geringfügig er- höht(Monatsdurchschnitt zweites Quartal 1959: 34,71 Millionen; 2. Quartal 1960: 34,88 Millionen), wobei sich eine Verschiebung zu Lasten des Wohnungs- und gewerblichen so- wie industriellen Baues zugunsten der öffentlichen und Verkehrsbauten ergab. Die Landeszentralbank erwähnt in ihrem Bericht, daß die Preisbewegung im großen Erhards alt- neue Konjunkturbremse: Einfuhr-Vermehrung Jetzt sind di Die Lohnwelle erfaßt nun auch die Che- mische Industrie; es ist der letzte in diesem Jahr noch nicht von Lohnbewegungen er- schütterte große Industriebereich. In den Tarifbezirken Bayern, Hessen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein wurde die Gelegenheit wahrgenommen, die Lohntarife auf den 31. August aufzukündigen. Die For- derung lautet auf 15prozentige Lohnerhöhung und Abschaffung der Ortsklasse III; bestehen bleiben sollen nur die Ortsklassen II und I. Während hinsichtlich der Ortsklassen-Ein- teilung die IG-Chemie offenbar mit sich reden läßt, scheint sich die Lohndiskussion bei dem Schnittpunkt zwischen acht und zehn Prozent zu versteifen. In Baden-Würt⸗ temberg und Westfalen sind die Lohntarife erst per 31. Oktober kündbar, doch da dürfte wohl nur nachgezogen werden, was in den anderen Regionen bereits bis zu diesem Zeit- punkt ausgehandelt worden ist. Indes hat der DGB-Vorstand erklärt, Willi Richter, der Vorsitzende, habe keineswegs so wohlwollend des Bundeswirtschafts- ministers Vorschläge auf Errichtung eines Konjunkturbeirates hingenommen, wie es in der Oeffentlichkeit verbreitet worden sei. Der DGB liebäugelte hingegen mehr mit der Möglichkeit einer volks wirtschaftlichen Ge- samtrechnung, die auseinanderklabustert, wieviel da und dort(in den einzelnen Wirt- schaftszweigen und Regionen), wieviel der und jener(die verschiedenen Arbeitnehmer einerseits und die diversen Unternehmer an- dererseits) verdienen, um anhand dieser Daten zu einer Angleichung zu gelangen. GESCHAFTSBERICHTE Anzahl der Versicherten ist im Berichtsjahr um 31 242 auf 509 079 gestiegen. Die Beitrags- einnahmen erhöhten sich auf 56.2(l. V. 50,7) Millionen DM. Der Rückstellung für die er- kolgsabhängige Beitragsrückerstattung wurden drei Millionen DM zugewiesen, Der in diesen Zahlen zum Ausdruck kommende Erfolg dürfte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß die optimale Ertragslage noch nicht erreicht ist. Gemessen an der Beitragseinnahme liegt der Ueberschuß bei nur etwa 5,5 Prozent, also noch erheblich unter dem, was bei günstigem Ge- schäftsverlauf in anderen Sparten der Versi- cherungs wirtschaft erzielt wird. Die Versiche- rungsleistungen einschließlich der erfolgsunab- hängigen Beitragsrückgewähr und der Zuwei- sung zu den versicherungstechnischen Rück- aden betrug 44,36 Millionen DM. Hieraus ergibt sich eine Leistungsduote von 79,87 Proz. Iduna-Germania, Allgemeine Versicherungs- AG, Berlin/Hamburg: Das Gesamtergebnis wurde 1959 im Vergleich zum Vorjahr trotz höherer Schadensleistungen verbessert. Aus dem Reinüberschuß wurden 1.33(nach 1,04) Millionen DM den freien Rücklagen zugeführt. Der Reingewinn von 0,32(0,21) Millionen DM gestattete die Zahlung einer Aktlonärsdivi- dende von zwölf Prozent nebst 2 Prozent Bo- nus(1958: 10 Prozent plus 3 Prozent), Die Ver- mögensanlagen erhöhten sich um 8.01 auf 55,81 Millionen DM. Auf die bisher nur mit 25 Pro- zent eingezahlten Namensaktien im Nennbetrag von 300 DM wird noch in diesem Jahr eine weitere Einzahlung von 40 Prozent eingefor- dert, um dem gestiegenen Geschäft Rechnung zu tragen. 0 e Löhne der Chemie- Wirtschaft Das paßt aber dem Bundeswirtschafts- minister gar nicht ins marktwirtschaftliche Konzept. Er nennt dies falsch verstandene wirt- schaftliche Dynamik und meint, beispielhaft pointierend: Die Konjunktur und Verdienst- lage bei Strohhuterzeugern wird sich weder im allgemeinen noch jahreszeitlich unter einen Hut bringen lassen mit Verhältnissen, die für die Stahlindustrie zutreffen. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung würde aber dazu verleiten, eine solche Gleich- schaltung herbeizuführen, denn die weniger Verdienenden dürften dann— man erinnere sich nur an die Landwirtschaft— auf die Mehrverdiener hinweisen und diesen Ein- kommen angepaßten Forderungen stellen. Solche Methoden seien— nach Erhard ebenso falsch wie die Verallgemeinerung, daß alle Lohnerhöhungen in jedem einzelnen Bereich postwendend Preissteigerungen nach sich. ziehen müßten. Gewiß löse eine allum- fassende Lohnbewegung wegen der damit verbundenen Kostensteigerungen und Ein- kommens-(lies: Kaufkraft-) Vermehrung überwiegend Preiserhöhungen aus. Von Branche zu Branche lägen die Dinge jedoch recht unterschiedlich; schließlich bestünde ja das unverletzliche Gebot des von Angebot Und Nachfrage regierten Marktes. Also tue es not, sagt und schreibt Erhard wieder einmal, das Angebot am Markt zu vermehren. Er denkt hierbei an die Steigerung der Einfuhr, die am besten geeignet sei. 5 a) das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen; p) den derzeitigen Ausfuhrüberschuß und Devisenschwemme auszugleichen; e) Maßzhalten bei der Lohn- und Preis- bildung zu erzwingen. a Erhards Meinung steht nicht allein auf weitem Feld. Als unvereinbar mit seiner Meinung zur Preisstabilität bezeichnet bei- spielsweise die Industrie- und Handelskam- mer Krefeld die Bestrebungen einzelner Unternehmen jede Lohnerhöhung als Be- gründung für Preissteigerungen anzufüh- ren. Infolge der angespannten Arbeitsmarkt- lage seien die Grenzen der künftigen Erzeu- gung bereits sehr deutlich sichtbar. Nur Außenseiter könnten so unverständig agie- ren. Schließlich hätten doch gerade jetzt einige Unternehmen die Preise für ihre Er- zeugnisse gesenkt. Nach volkswirtschaft- lichen Marktregeln müßte die ständig stei- gende Nachfrage eigentlich Preissenkungen auslösen, denn sie ermögliche rationelle Produktion. Soweit die Industrie- und Han- delskammer Krefeld. Das alles setzt freilich voraus, daß nicht von irgendwoher die Früchte der Rationali- sierung restlos vorweggenommen, ja über- kompensiert werden. Es setzt auch teilweise voraus, daß die durchweg erheblich über den Tariflöhnen liegenden Effektivlöhne nicht durch die Tariflohnerhöhungen in gleicher Weise stark hochgezogen werden. Auf jeden Fall ist für die langfristige zu- künftige Entwicklung maßgeblich, dag im wirtschaftlichen Geschehen nicht jede Lohn- und Preiserhöhung flugs Kettenreaktionen auslöst, die sich über alle Wirtschafts- in Bewegung bereiche und über den gesamten bundes- deutschen Wirtschaftsraum verbreiten. Die von Erhard empfohlene Vermehrung des Güterangebotes von außen her, also durch Einfuhren, könnte wohltuend dämpfen. Zuletzt ist aber der sachlichen Beurtei- lung das vielfach gefühlsbetonte Dramati- sieren von Lohn- und Preisbewegungen sehr abträglich. Nicht jede Preiserhöhung ist ungerechtfertigt und untragbar. Wenn zum Beispiel die land wirtschaftliche Ernte durch Dürre oder übermäßige Feuchtigkeit Preis- erhöhungen auslöst, so handelt es sich noch nicht um inflationäre Erscheinungen. Bei den gestiegenen Masseneinkommen seit der Währungsreform kann diese Entwicklung auch besser vertragen werden. Ebenso ver- hält es sich vielfach bei Erzeugnissen der gewerblichen Wirtschaft. Andererseits hat die fortgeführte Rationalisierung in gewis- sem Umfang ja auch Luft freigelassen für Lohnerhöhungen. Es kommt halt nur dar- auf an, sich an die richtigen Maße heranzu- tasten. Andererseits ist nicht jede Abschwächung im Auftragsbestand bereits Anzeichen ka- tastrophaler Entwicklung, solange die Auf- tragseingänge die zu mehr als 90, ja mit- unter 100 Prozent ausgelasteten Produk- tionskapazitäten der Unternehmen über- steigen, Im Gegenteil. Wirtschaften ohne Reserve ist gefährlich. Wenn im Spiel zwi- schen Angebot und Nachfrage die heimi- schen Produktionskapazitäten nur mit 80 bis 85 Prozent ausgelastet sein würden, wäre das erwünschte Gleichgewicht ohne allen Klamauk erreicht. F. O. Weber MARK TBERICH Mannheimer Produktenbörse(Off, Not-) (VWD) In. Weizen 43,25—43,60; inl. Roggen 39.25—39,60; Weizenmehl Type 405 67,70 abzügl. 2,50, Type 550 64,60— 2,50, Type 812 61,70— 1,50, Type 1050 59,70—. 1,50; Brotmehl Type 1600 54,70— 2,50; Rog- genmehl Type 997 60,15— 2,50, Type 1130 39,15 — 2,50, Type 1370 56,15— 2,50; Braugerste 43,50 bis 44,50; Futtergerste inl. 36,50—37,50; Sortiergerste und ausländische nicht notiert; Futterweizen 39, 78 bis 40,78; Inlandshafer zu Futterzwecken und für Industriezwecke nicht notiert; Auslandshafer 30,75 bis 37,50; Mais 42,50—43,50; Weizenkleie prompt 25,75 bis 26,28, dto. per Sept./ Okt. 28—23,50; Roggenkleie 21,50—22; Weizenbollmehl 27, 7528,75 Weizen- Nachmehl 34,00— 38,50; Rapsschrot 28; Sojaschrot 34,50; Erdnußschrot 35,5036, 00; Palmkernschrot 32,00 32,50) Kokosschrot 32,50—33,00 Leinschrot 36,00 36,75; Hühnerkörnerfutter 44,738—45,50; Lege- mehl 44,754,000; Malzkeime 23,0023, 50; Biertreber 24; Trockenschnitzel 1717,50; Dorschmehl 57-60; Fischmehl 41—46; Speisekartoffeln 7,207,550 per 50 leg frei Mannheim; Wiesenheu lose 10—11; Lu- zerneheu lose 11,50—12,50; Weizen- und Roggen- stroh bindfadengepreßt 3,60—3,80, dto. zinkdraht- gepreßt 4,60—4,80; Hafergerstenstroh 3,003,406.— Allgemeine Tendenz: ruhig. Die Preise verstehen sich als Großhandelsdurchschnittspreise über 100 Kg. Bel Waggonbezug prompte Lieferung ab Mühle, Werk, Verlade- und Nordseestation. Mannheimer Schlachtvwiehmarkt (VWD) Auftrieb; 63 Ochsen; 413 Bullen; 82 Kühe; 116 Färsen; Großvieh insges. 6786 Stück;; 228 Käl- ber; 2443 Schweine; 24 Schafe. Preise je ½ kg Lebendgewicht: Ochsen A 117123; Bullen A 124 bis 135, B 112—125; Kühe A 100—112, B 90100; Färsen A 118—124, B 110119; Kälber A 187/203, B 178188, C 160—170, D 140150; Schweine BI 133-148, B II 135—148, C und D 135-148, E 125—142; Sauen 61 115122, G II 95—110) Lämmer, Hammel 89-100. Marktverlauf: Großvieh mittel, in allen Gattungen und ganzen stabil geblieben sei, weil sich Preissenkungen und Preiserhöhungen ge- geneinander aufhöben. Auf dem Gebiete des Geld- und Kreditwesens in Baden- Würt⸗ temberg habe jedoch die starke Expansion des Kreditvolumens auch im zweiten Vier- teljahr 1960 angehalten. Die an Nichtbanken gewährten kurz-, mittel- und langfristigen Kredite hätten sich um 598 Millionen DM im zweiten Vierteljahr erhöht(2. Quartal 1959/ 336; 1. Quartal 1960 + 576 Millionen DMW). Dabei nahmen die Kredite an Wirt- schaftsunternehmen und Private um 550 Mil- lionen DM und die Kredite an öentliche Stellen um 48 Millionen DM zu. Ehrgeiziger Fünfjahresplan der indischen Regierung (vwd) Die Verlautbarung über die in- dische Importpolitik für die Zeit vom Ok- tober 1960 bis zum März 1961 werde nicht hinausgeschoben, sondern fristgemäß am 30. September dieses Jahres veröffentlicht, erklärte der indische Handels- und Indu- strieminister, Lalbahadur Shashtri, in New Delhi. Der Minister wies damit vielfach ge- äußerte Erwartungen als unbegründet zu- rück, daß wegen der in Indien herrschen den akuten Devisenknappheit die Verlaut- barung über die indische Importpolitik erst nach den Ergebnissen der am 12. September in Paris stattfindenden Besprechungen des „Aid India Club“ veröffentlicht werde. Der „Aid India Club“ wurde vor zwei Jahren unter Beteiligung der Weltbank, der USA, Großbritanniens, Kanadas, Japans und der Bundesrepublik mit dem Ziel gegründet, In- dien aus seiner bedrohlichen Finanzkrise zu befreien. Der kommende indische Fünf jahresplan, der den Nachdruck auf die Entwicklung der Landwirtschaft und die Schwerindustrie legt und Gesamtinvestitionen in Höhe von 102 Milliarden Rupien erfordert, will das Na- tionaleinkommen bis 1966 um 30 Prozent steigern. Fünf Md. DM Neuverschuldung der öffentlichen Hand (eg) Die Verschuldung der öffentlichen Hand ist nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Rechnungsjahr 1959 we- sentlich stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Mit 55 Milliarden DM lagen die Schulden von Bund, Ländern und Gemein- den am 31. März 1960 um mehr als 3 Mil- liarden DM über dem Vorjahresstand. Das wird nicht nur auf die beträchtlichen Dar- lehensaufnahmen der Gemeinden, sondern auch auf den wachsenden Kreditbedarf des Bundes zurückgeführt. Außerdem ist die Verschuldung der Gebietskörperschaften un- tereinander und beim Lastenausgleichsfonds um fast 2,4 Milliarden auf 17,1 Milliarden PM angewachsen. Herrenbekleidung 8s011 teurer werden (UPD) Die Internationale Herrenmode- Woche in Köln ist am 29. August nach drei- tägiger Dauer mit zufriedenstellendem— folg beendet worden. Wie erwartet, c ten zahlreiche Fabrikanten bei dieser messèe- ähnlichen Veranstaltung Preiserhöhungen bei Herrenbekleidung für das Frühjahr 1961 an. Die Preissteigerungen sollen im allge- meinen etwa sechs Prozent betragen, bei Oberhemden jedoch zirka 10 bis 12 Prozent. Als Gründe werden Lohnerhöhungen und Verteuerungen ddes Rohmaterials genannt. TE vom 23. August Upberstand 23; Kälber mittel, geräumt; Schweine 2 geräumt; Lämmer/ Hammel, Schafe ohne endenz. 8 Heidelberger Schlachtviehmarkt wo) Auftrieb: 7 Ochsen; 93 Bullen; 22 Kühe; 35 Färsen; 1 Fresser; Großvieh insges. 158 Stück; 101 Kälber; 576 Schweine. Preise je ½ kg Lebend- gewicht: Ochsen A 113—115; Bullen A 126-134, B 121 bis 126; Kühe A 107113, B 93—104; Färsen A 122 bis 125, B 120—123; Kälber A 185—200, B 165—180; Schweine B II 137146, C 135—148, D 136146, E 130 bis 144; Sauen G1 112120, Marktverlauf: mittel, in allen Gattungen Uberstand; Kälber mittel ge- räumt; Schweine langsam, Uberstand; Fett- schweine stark vernachlässigt. 5 Handschuhsheimer Obst- und Gemüse-Grof markt (VWD) Anfuhr gut, Absatz teilweise zufrieden- stellend. In Apfeln, Birnen und Blumenkohl grö- gere Uberstände, Es erzielten: Pfirsiche A 25-33, B 12—24, C 10—13; Spätzwetschgen 20-34; Apfel Auslese 22-28, A 13—21, B 10—12, G 8-9: Birnen A 1628, B 10—15, C 69; Kopfsalat Stück 2530; Endiviensalat stück 18; Tomaten 40-30 mm A 17-19, B 16—17, dto. 50-60 mm G A 22-23, B 21 bis 22, dto. Ausfall 4—53; Stangenbohnen 23-27; Blumenkohl 150—200 mm G Stück 20-25, dto. 200 bis 250 mmi G Stück 25—35, dto, 250300 mm Stück 35—45. 5 Weinheimer obst- und Gemüse-Großmarkt (VWO) Anlieferung und Absatz gut. Da am Donnerstag, dem 1. September keine Versteige- rung stattfindet, bleiben die Sammelstellen am Mittwochabend, dem 31. August und Donnerstag, dem 1. September geschlossen, Es erzielten: Brom- beeren 30-355; Pfirsiche A 23-36, B 15—22, C 9—14 Hauszwetschgen B 29—37, dto. Ausfall 18-26; Bir- nen A 19-21, B 9-20, C 6-12; Apfel Absatz schlep- pend, Uberstand; Tomaten A 19-21, B 16-19, G 10 bis 14; Stangenbohnen 10-22. 5 22. Wiitgeteilt von Vereinigte Wirtscheftsdlenste Smblf“. 25. 8. 27. 8. 26. 8.29. 8. Die Redaktion haftet nicht für etwaige Uebertragungs- oder Schwartz Storchen 579 1 75 dto. Lit. A. B. 112⁰ 1110 7% Phoenix-Rheinrohr Seilind. Wollt 142 144 Pfälz. Hypo 505 52⁰ 1 : Vebermittlungsfehler). Siemens& Halske 725 722 Aden 5 550 50 60% Rhein. Hypo. Frankfurt a. M., 29. August 1960 5 5 5 5 1 5 e 175 4 855 21 einpreußen v. 20. d. 2.8 26.8. 756 2% eee, Se e,, eee eee 27% 808„ Notlerte Aktien Dlerig Chr. l. 4. 5 300 Kaufhof 1253 17 Thyssen, Accu 7⁰³ 705 1 3 275 192 17⁰ 5 1 27⁵⁰ 8 VDM 1 50 1. e 53 1 4 0 70* 1 rlacher Ho—— ner Bergbau 2 Ver. Gl toft 8 5 5 5 8 85„% chbsum. Were: ed s Assner komb. Deuts 380 s Himtesbell 550% 544% 5.5% Croßkrsttw. d mm. J03% 10% ½ Leſlet. Welabel v. 58 70(. Verbeh 7%% kl. Licht a, Kraft 24 2[ Klectner-Werke 3 2 Zeiss Ikon e n Kdo. Aa Waden . 4% 754% FSaninger Union a eee 6% 8 else Welavet„ ĩ 0 Eßlinger Maschinen Lahmever 4.. orp. v. Aichattenb. Zellstoft 171 171 842 1 1165 98 Urnotlerte Antten 2% AEG v. 66 badische Anilin 7 e Faden iche* 3 Beten& Monlerbas 6 710 8. i Ferben Liquis 7,05 7.15 Löwenbräu 1510, 1525 417 4: enten 6% BAW v. 58 NV. 600 6²⁰ 5 Burbach Kali 16 5 Fein Jetter 232% 25 Tudwigab. Wahm 279 1 ö 187% le(Zinsen tarifbesteuert) 5,5% Chem. Albert v. 86 kanten 53 523 keldwdbie 150 500 40, a Srakeben ne ehe 8 e, ad v 96 106% 00%% Jegtos. 0 zekuis abgestempelt 165 164 Belten 470 2 eue 4 1 5 3 Slsenbatte 52¹ 90³% Raden. Württ. v. 67 2 5 n 5 8 Selsenber 22⁴ Metallgesellschaft 7³⁰ 8 8% BASF v, 68 106 U Investment-Zertiflka 3 51 Goldschmidt 5% en Lerda. Lioya 1 bee diet en. 8 2 8 boeh v. 56 10% 18% len 3 ing Brauerei 1 3²⁰ Gritzner-Kayser 320 1 0 NSU 700 2870 1 1— 6% BBC v. 56 107% 107% Adi Bochumer Verein 231 235 5²⁵ 5²⁰ 1 25 Orenstein& Koppel St. 1 5 2 irops 5 5 5 Phrix Werke 8 Bubiag 24 24 Grün& Bilfinger 505 1 30 Pfälz. Mühlen. 200 3037 263 259% 5% Bundesbahn v. 58 198, 103 Agefra duden 3 esst den e de ene V 22 2, eee e, Born, Boveri& Cie. 100 10 Suteboffnun- 48 4% Aheineſertre 0 ganken 7% BS50 v. 8 104% 104% faatielond Cd 7% 7 KHambemer Hege 120% 1% Bpetgstanl 200% deen ana Versicherun. Sele 5—— gen 5.5% Selsenber Austre-Fonds chemie Albert 5%% Handels- Union o, RWI 8% 8% Allenz Leben 1550 Penzln 0 92% 3 Seneentes Conti Gummi 1045 1025 Hapag 105⁸ e dato. Vorzüge 815 817 Allianz Versicherung 4200 4200 80% Heidelb Zem, v. 56 105½— Bekalonds Daimler Benz 3750 3850 Harpener 115 118 Rheinmetal 465(465 Badische Bank 610 17 8% Hoechster Farb. v. 57 106% 106% Buropafonds 1 Deere-Lanz 900 508% kieidelberger Zement 1600 7 1620 Ahelnpreußen 205— Bayer. Hypo. L Wechselb. 755 950 7% Hoechs 1 Farb. v. 38 10% 166% Furunion 8 75 75 3 90 55*—. 1— 0 Sende n 255— 9 7 Hoeschwerke v. 59 3 162 Fondak 5 gas— oeschw uhrs ommerzban 7% Lastenausgl. v. 58 2 02% Fondie 87 Edelstahl— 5725 Hochtlef 9⁴⁸ 20 Rütgers 582 508 Dt. Bank AG 83⁰ 830 9% MAN v. 57 10 106% Pendra d.! 252 255% Holzmann 1700 1800 Satzdetfurth 421 4 t. Centralboden 40 48 5% Mannesmann v. 59 51% 71% II- Fonds 1 egussa 1278 385 Hütten Oberheusen 2282 2.0 Schering 4⁴ 4⁵⁶ Dt Hyp Bank Bremen 485 5⁰⁵ 9% Pfalzwerke v. 57 105% 105% Inqdustris Dt. Lino 11³⁰0 113⁰ Hütte Siegerland 5⁰⁰ 475 Schiess 41 40 Dresdner Bank AG 72⁵ 742 6% Pfälz Hypo. 94 94 Intervest Dt. Steinzeug 470 470 Ind. Werke Karlsruhe 695 710 Schlossquellbr. 8701 870 Frankf. Hypo. 882 88⁰ 5% Pfälz. Hypo. 917 91h Investa Dt. Elsenhandel 20 20 Kall-Chemie 90 90⁵ Schubert u. Salzer 51Z 1 512 Industriekreditbank 27¹. Thesaurus Didier-Werke 664 670 Karstadt 1360 1358 Schultheiß Stämme 457 45 Mannh. Versich. Lit. A 12³⁰) 30% Kapt.-Ertragss t. Transatlanta 26. 0.. 8.. 25. 8. D. 8. nifonde 169,20 171,1 jo loss Uscafonds 117,0 119705 72 53 Atomic-Fd.(8) 5.0 88 87 87 Sanagros(8) 1137 11.55 104% 104% Eurit slr.) 8 19278 192,25 102% 103 Eutopachem.(sfr.) 184,00 184,00 554 586% F. 1. F. 4,75 4,73 92. 92½% Keystone 8. 3(8) 147 14,76 98 98 Neg(8) 14.8 14,3 10³ U 8 Oppenheimer(5 12,4% 12.46 Philadelphia 13) 11,88 17,84 5 1 70 119,04 el. 9,04 M 2 star- imb. fett. 1050 1050 560 575 NE-Metalle Geld 275 218 29. 8. eld Briet 251 252½ elektr. Kupfer 289,00 252.00 5 870 Blei—— 7 8 Aluminium J 55 78,80 79,50 Linn 8 130 18,0 essig 83 3 122,0 182.80 Dessins 5 136,0 136,80 Deutsche freie 111,30 111,00 Devlsennotlerungen 48.20 47.80 1 Us. Dollar 1% e e e, e . 1 can Dollar 4.5 4 185,0 1951, 100 ud. 110,5 1188855 170,00 151,80 100 skrs. 6,55 66,895 167,0 66,40 100 deig. fr 8,5 9,345 185,10 187,0 100 fkrs. 85005 85,205 213,0 215,0 100 dan. Kronen 5455 60,05 120, 121, 100 norw. Kronen 35,445 58,865 106,90 106,90 100 schwed. Kronen 60,955 61,015 106,0 107.80 1000 it. Lire 6,00 6,725 102,0 102,000 österr; Schilung 16,7, 46,79 192,00 198,30 portugal 14.588 14,623 243,20 245,0 100 BM. West 480,00 59,20 55. 100 PA- Oat 22.12 3 Seite 14 MANNHEIMER MORGEN E Or HAAS KN ALHAM ogg Haus pLANKEN Telefon 2 50 25 Tel. 2 31 23 BRA 13.30, 16, 18.30, 21 13.30, 16, 18.30 21 Gust. Gründgens, Lisel. Pulver 2. Woche!— Letzte Tage!„Das GLas WassER“ 29 Peter Alexander, Vivi Bach(Frädik.:„besonders wertvoll) „KRIMINALTAN GO“(e Farbfilm Musikal. Kriminallustspiel Wochenschau: Die neuest. Bild- berichte v. d. Olympiade in Rom 9 Tel. 2 02 U 3. Woche ALS TER Nur 16.15, 18.30, 20.45 JEAN GARIN als „Ein Herr ohne Kleingeld“(16) UNIVERSUM rei. 2 33 33 15.15, 18.00, 20.30— Nur 3 Tage! 5 Prädikat:, besonders wertvoll“ O. W. FISCHER(12) 5 7 der Milli ieb“ ScHaUsUR Tel. 20283 14.00, 8 Voss, der Mill—— 16.15.18.30, 20.45 Ferienvorstg. 10.30: Robin Hood, EDMUND PURDOM als König der Vagabunden „RASPU TIN, der Dämon von am Tattersall ee eee 2 ROVAI. 8 4 03 36 5 A Telefon 2 04 44 Nur 16.00, 18.30 und 21.00 Uhr 50 J. Nur 16.00, 18.30, 21.00„Schrei, wenn du kannst“ CURD JURGENS als(Tes Cousins) (46) 660 „ WERNHER VoN BRAUN Gch greife nach den Sternen) Prädikat:„wertvoll“(12) DiE KURB El. Telefon 2 55 55 15.30, 18.00, 20.30 Cap fTOL f. f Fd Fuzzys groger Trick 42 5 Ron. Reagan, Dorothy Malone PALAST n 0 Farb- Western 1 1 „DIE HAND AM Collr⸗(42) Siehe Großanzeigel PLANKEN„ Kleines Haus Telefon 2 31 23 13.00, 15.30, 18.00 u. 20.30 Uhr Nochmals 3 Tagel(12) „MEIN KAMPF“ Dokumentarfilm über d. Leben Adolf Hitlers 0 Freigegeben ab, Jahren TlaunrNen OLIVIER Farbfilm- CLAIREB BLOOM in dem Kunstwerk im aAlster-Abendstudio im CITY— B 1,5 6 Täglich nur: 21.00 Uhr— Prädikat:„wertvoll“ „KichARD lil.“ Telefon 2 07 90 N Auf vielseitigen Wunsch zeigen wir nochmals Dienstag bis Donnerstag Der Dokumentarfilm ber ces leben Adolf Hitlers von Erwin leiser Was geschah damals? Dieser Fllm mahnt an deis Recht Wie wor es möglich? jedes Menschen als Mensch zu Prädikta:„besonders wertvoll“ leben. ab Murg der sooxg-FuumaERI eM aus On PLANKEN KLEINES HñAUS 15.30 20.50 15.00, 42 18.00. 2. Woche!— letzte 3 lage! Das musikalische Kriminal-Lustspiel KRINIINALTANGO mit PETER ALEXANDER— VIVI BACH— RUDOLF vod EL. BAY GOBERT— PETER CARSTEN [sondbEg-FHMBERIeuF aus Ro PLANRKEN GROSSES HAUS 13.30 18.50 16.00 21.00 0 Ein heißer Krimi dus Hollywoods harter Seriel STEVEN MARLO LTUANA PATTEN TOM SELIDEN Täglich: 14.00, 16.00, 18.10, 20.20 Uhr Freigegeben ab 18 Jahren PAL AsT Tägl.: 10.00, 11.50 u. 22.30 Uhr(16) Eddie Constantine Im Banne d. blonden S ATANS Ab heute der I. FILM-SONDER- SERIeNr aus NON Wegen Renovierung bis einschl. Donnerstag geschlossen! 87, 10 Telefon 2 21 49 8 Walter Giller Mara Lane Günther Lüders auf der Jagd d la PETER voss(120 18.00, 20.30 Uhr (6) Atemberaubender F R E* 1 U Hinter fer Noen Mauer Abenteuer-Farbfilm Uhr SAALBIU DER TO TE ZEUGE nei wuds 20.30 Vittorio Gassmann, Marcello Mastroianni, Toto in Uhr DlEBE habens schwer 2 Eine Rififi- Parodie voll Humor und voll Esprit! UNSER KINO IN DER ScHoNAU Telefon 5 98 88 FILME FEUDEN HEIN Die.-Do. 20 Uhr 12 dekupden bis Zur Ewigkeit arenen Nur Die. u. Mi. 20.30 Uhr:„TATORT PARIS“ Filmpalast . 225 3 Kurtnugo in klammen Nau, Friedrichstr. 77 NM Aimenhof felefon 8 2 92 Heute 20.30: In Hamburg sind d. Nächte lang(12) Mi., Do., 20.30 Uhr:„Unternehmen Schlafsaci““ Dienstag 20.15- Mittwoch 20.15 Donnerstag 20.15 Der letzte Befeh mit John Wayne R HEIN AU Wil. Holden Dienstag und Mittwoch, 18.30 und 21.00 Uhr(16) 5 Jeder Tag birgt ein Geheimnis K AFERTAIL Deutscher Gewerkschaftsbund — Ortsausschuß Mannheim— Frauensekretariat Lichtbildervortrug 19.30 Uhr, lasino Bar Wiedersehen mit NMERTO Samstag, 3. 9. 1960 2 1. September 19860, Gewerkschaftshaus— Saal Das Ixl der Huusfruu Referentin: Fr. Giselheid Lesch, Karlsruhe Alzeigen im BI NWSWDen ET e181 Auf vielfachen Wunsch zeigen Wir nochmals die sensationelle Jagd um die schönsten Plätze der Welt. O. W. FISCHER EI el, 4 ——a-wochenschau— ergänzt à2mal wöchentlich die neuesten Aufnahmen von der OLT PIA DE Und in den beliebten Ferienvorstellungen 10.30 vorm Di. „Robin Hood, König der Vagabunden“(6) Jugend 2,60, Mi.-Do.„Zorro greift ein“ (10% Erw. 1.20 nn ——DEKURSEI 8 15.30, 18.00 und 20.30 Uhr K 2, 32— Telefon 2 35 535 Dienstag bis Donnerstag Köstl. Komik mit FUZZ, dem unübertroffenen König des Humors! FUZZVYS GROSSER TRIck Ein temperamentvoller Western mit einer Fülle komischer Situationen. Freigegeben ab 12 ee Man krifft sich 2. in 0 7, 16 . Sserturm Stellenungebote ee wee ee eee e eee e. eee e eee Mehr erfahren Sie am Donnerstag! 52¹6,„„„?”..„„ 26%„„144„,„„„„,„„„ 22.25 Der gesellige Treffpunkt für die reifère Jugend ist der„Ball der „Stadt Wien“, Mannheim, H 3. Maähnchen vom Grin deim Hecke- Kurt, O 5, 13, Tel. 2 30 40 Daslieb ab id Ohr dis 5 Uhr tron Luisenhof/ Bgstr., zw. Hemsbach u. Laudenbach. Mittwoch u. Freitag. der beliebte FUNZELABEND und gute Daverwellen be O T T MA N N Qu 1. 21 Etage Telefon 2 11 91 Dienstag, 30. August 1960/ Nr. 200 N RO YT des Theater am Tattersdill Telefon 403 96 Gute Filme kommen wieder! Als bester Spielfilm der Berlinale 1989 mit dem „Goldenen Bären“ ausgezeichnet. Schrei wenn du kanns! (Les Cousins) mit IEAN-CLAUDE BNAL GERARD BLAIN- JULIETTE MAvMIEI Regie: Claude Chabrol Tragödie einer angeschlagenen Jugend. Deutsches Prädikat:„wertvoll“ Nur bis Donnerstag! Täglich: 16.00, 18.30 ond 21.00 Uhr Freigegeben ab 16 Jahren) einsamen Herzen“ tägl. bis 03 Uhr Se Stellenungebote — Wäscherei 1 Oberhemden-Fulterin 1 Kittelpresserin HANSA Wäscherin f. 5 Maschinen Uhloncistroße 30 sucht: I Weibl. Hilfskraft Eingestellt werden nur Kräfte, die auf Dauerstellu Bezahlung Wert legen. an den e 5 Wir suchen zum baldigen Eintritt für unsere DOB-Abteilung eine Verkäuferin mit guten Fachkenntnissen und sicherem modischen Geschmack, welche als Substitutin die Abteilungsleiterin unterstützen soll. Wir sind ein fortschrittliches Haus in dem Ihnen die Arbeit Freude machen wird. Wenn Sie meinen, das wäre etwas für Sie, 80 erbitten wir Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen. Textilhaus Grünstadt Rheinpfalz, Postfach 60 Huswant der beim Arheisam Mannneim vorliegenden oßzenen Stellen Kaufmännische, technische und gehobene Berufe Mehrere Diplomkaufleute als Nachwuchskräfte für Industriebetriebe, Banken und Großhandelsgesellschaften Qualifizierten Betriebswirt (Kostenfachmann) für eine leitende Stellung einer großen Kunststoff-Fabrik sowie jungen Diplom-Kaufmann mit englischen und mögl. auch französischen od. spanischen Sprachkenntnissen für die Verkaufsabteilung Kaufmännische Angestellte als Lagerist, Buchhalter, Lohnbuchhalter, Hollerith-Tabel- lierer sowie für Ein- und verkauf verschiedener Branchen und für die Nachkalkulation Getreidefachmann für Einkauf und Silo-Verwaltung Kaufmännischer Angestellter mit Verkaufserfahrung in der chemischen Industrie oder im Chemikalienhandel, mit englischen und französischen Sprachkenntnissen und Führerschein Klasse III Maschinen- Ingenieur mit pädagogischer Ausbildung, als Leiter der Lehrwerkstatt Maschinen- Ingenieur mit englischen Sprachkenntnissen und gewandtem Auf- treten für Kundenberatung Betriebs- Ingenieure mit Konstruktionserfahrung Reise- Ingenieur 5 Für eine bekannte Maschinenfabrik Jüngere Diplom- Chemiker für Labor oder Betrieb Arbeits vorbereiter möglichst mit Erfahrung im Modellbau Kellner und Jungköche fur Hotel- und Gaststättenbetriebe Gewerbliche Berufe: Fach- und Hilfskräfte für den Hoch-, Tief- und Straßen- bau sowie das Baunebengewerbe, teilweise mit firmen- eigenen Unterkünften; Autolackierer, Spritzlackierer, Neonglasbläser Für Industrie- und Handwerksbetriebe: Vorrichtungsschlosser, Werkzeugmacher, Werkzeugschleifer, Karosseriespengler, Modellschreiner, Bauschreiner, Dreher, Elektriker, A- u. E.-Schweißer, Maschinenarbeiter(Hobler, Bohrer, Fräser), Heizungsmonteure, Gießereiarbeiter sowie Helfer und Hilfsaybeiter; ferner: Chemielaboranten, Schriftsetzer, Buchdrucker, Polsterer und Tapezierer, Kürschner, Müller, Bäcker und Konditor; Kraftfahrer mit Führerschein II und III; Lager- und Transportarbeiter für Speditions- und Handelsfirmen, Betriebs- und Rangierarbeiter für die Bundesbahn mit Unterkunft; Postfacharbeiter, Schaffner und Wagenführer für Verkehrsbetriebe. Sprechstunden beim Arbeitsamt Mannheim und seinen Nebenstellen: montags bis samstags von 8 bis 12 Uhr, dienstags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr; außerdem für Berufstätige: mittwochs von 16 bis 18.30 Uhr. beweist immer wieder den Wert der Kleinanzeigen n Mannheims großer Tageszeitung SRE BALLHAUS„RONDO, F 1, 3 Telefon 2 14 69 KETLLNER für Samstagabende ab 19.30 Uhr gesucht. Töchtiger Jungkoch sof. gesucht. Thomasbräu Mhm., P 3, 14, sonntags Betriebsruhe. ſeschäftsführer gesucht. Groß gaststätte„Neckartal“ Mannheim, Breite Straße Wäscherei sucht Büglerinnen, Meinglerinnen, Presserinnen sowie weibl. Arbeitskräfte Wäscherei Benzinger, Mhm., Pflügersgrundstr. 15, Tel. 5 19 46 22 2 Köchenhilfe gesucht, Tattersallstraße 19. Zuverl. Spölfruu sofort gesucht. Café Wägele, Mannheim, P 4, 9-10 Bedienung gesucht Texas-Bar, T 2, 9. Haushaltshilfe zmal wöchentl. ges. Adr. einzus. unter A 57355 1. V. Nette Bedienung für Weinhaus sof. ges.„Rosenhof“, K 4, 19. Hausgehilfin in Geschäftshaushalt halbtags gesucht. Telefon 2 24 64 Für Geschäftshaushait, 3 Pers., jun- gere Haushalthilfe gesucht, die auch im Verkauf(Textilien) mit- helfen kann. Adresse einzusehen unter Nr. A 07337 im Verlag. Jüngere, nette Bedienung für sof. gesucht. Wohnung und Kost frei. Adr. einzus. unter A 48617 1. Verl. 22 2 Böglerin (Anfängerin zum Anlernen) sucht Chem. Schnellreinigung, Mann- heim, Seckenheimer Straße 96. 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Schwestern Romanus und Novella Familie H. Keil und Frau Trudel Familie K. Keil und Frau Irmgard Familie W. Götz und Frau Elisabeth geb. Keil Familie H. Deden und Frau Anna geb. Keil Familie F. Ritter und Frau Maria geb. Kell und alle Anverwandten „ Beerdigung: Mittwoch, 31. August, 14.30 Uhr, Friedhof Neckarau. 5 Mannheim, den 28. August 1960 Schwarzwaldstraße 7 f 2 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anny Dörich geb. Arnold. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme in Wort und Schrift sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang meiner lieben Frau, unserer guten Mutti, im Alter von 38 Jahren, Frau Margot Fritz geb. Schmidt sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Kaplan Scheerer. von der Franziskus- Eirche für seine trostreichen Worte sowie den Herren Aerzten und den Schwestern für die jahrelange liebevolle Betreuung; auch vielen herzlichen Dank Frau Lorenz sowie den Haus- bewohnern, die der Verstorbenen in ihrem schwerem Leiden Beistand geleistet und das letzte Geleit gaben. 5 Beerdigung: Mittwoch, den 31. August, 15 Uhr, Friedhof Ilvesheim. Beerdigung: Mittwoch, 31. August, 10.30 Uhr. Völlig unerwartet und unfaßbar für uns alle, wurde lieber, guter Mann, Schwager, Onkel und Cousin, Herr Unser lieber Vater und Schwiegervater, Herr Karl Häusermann ist am Samstag, dem 27. August 1960 um 15 Uhr, im 76. Lebensjahr für immer von uns gegangen. Mhm.- Käfertal, den 30. August 1960 Lampertheimer Straße 109 Fritz Heinzelmann am 27. August 1960, im 61. Lebensjahr, aus unserer gerissen. Mh m.-Luzenberg, den 30. August 1960 Mhm.-Gartenstdt, den 30. August 1960 Glasstraße 18 Anemonenweg 48 Die trauernden Hinterbliebenen: * Alfred Fritz und Kinder Frieda Heinzelmann geb. Dörr Familie Edwin Fritz und alle An verwandten . ö In tiefer 335 inen a In stiller Trauer: Elisabeth Heintz geb. Häusermann Martha Liedmann geb. Hausermann Arthur Heintz Joachim Liedmann Feuerbestattung: Hauptfriedhof Mannheim, Zeit siehe Bestattungskalender. el guter Beerdigung: Mittwoch, 31. Aug., 14.30 Uhr, Friedhof Käfertal. Für die mir erwiesene herzliche und wohltuende 8e a 5 5 5 5 5 5 5„ vbnsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Anteilnahme sowie für die vielen Kranz- und Urgroß mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Blumenspenden beim Hinscheiden 1 lieben geb. Rippert Mm.-Seckenheim, den 30. August 1960 Badener Straße 86 betriebs- sen, be- ind ver- egsmög- Am 28. August 1960 verschied nach schwerem Leiden, jedoch für uns völlig unerwartet, im Alter von 46 Jahren, unser langjähriger Angestellter, Herr Hermann Büchler Wir verlieren mit ihm einen Mitarbeiter, der stets mit großem Fleiß und Zuverlässigkeit seine ihm gestellten Aufgaben erfüllt hat, Durch sein aufgeschlossenes Wesen und seine Hilfsbereitschaft war er bei Vorgesetzten und Kollegen allseits geschätzt und beliebt. Wir betrauern aufrichtig den allzufrühen Heimgang dieses treuen Mitarbeiters und Kollegen, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Mannheim, den 29. August 1960 ist am 28. August, nach langem Leiden, im Alter von 85 Jahren sanft entschlafen. 3 Mh m. Neckarau, den 30. August 1960 200% DMW Rosenstraße 37 Anselm Maier Die trauernden Hinterbliebenen Beerdigung: Mittwoch, 31. Aug., 14 Uhr, Friedhof Neckarau. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme und die überaus zahlreichen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen. Frau Katharina Spatz geb. Heckmann Geschäftsführung und Belegschaft Rheinischer Braunkohlenbrikett- Verkauf Gesellschaft mit beschränkter Haftung 3 3 Für uns unerwartet verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit Zweigniederlassung Mannheim 5 Unser langjähriger Mitarbeiter, Herr Adam Umminger Ein arbeitsreiches, oflichterfülltes Leben hat plötzlich sein Ende Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, dem 31. August, 15 Uhr, in Ludwigshafen statt. sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Steinmann für seine tröstenden gefunden. Worte, Herrn Dr. Barber für seinen ärztlichen Beistand und den Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren, Diakonissen für ihre liebevolle Pflege sowie allen denen, die der 8 N 8 g 5 Verstorbenen das letzte Geleit gaben. Mannheim den 28. August 1960 Zielstraße 6 5 5 ume veuden heim, den 30. August 1360 Geschäftsleitung, Betriebsrat und Belegschaf Hauptstraße 8 der Firma GERBERICH& CIE, Maschinenfabrik Feuerbestattung: Mittwoch, 31. August, 14.30 Uhr, Krematorium Hauptfriedhof Mannheim. 8 a Johann Spatz. 5 Familie Wilhelm Spatz Familie Oskar Spat: * Aus tiefstem Herzen danken wir allen, die beim Heimgang unseres lieben Vaters, Herrn Edmund Detzner Kaufmann Nach kurzem, schwerem Leiden ist meine liebe Mutter und Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin Tante und Oma, Frau Marie Dünkel geb. Benzinger Bestattungen in Mannheim Dienstag, den 30. August 1960 Hauptfriedhof 8 Zeit Körner, Berta, Kleinfeldstrage s. N 9.30 Fir ein,“,, ̃— ß 10.00 Lettau, Gustav, Schwetzinger Straße 41 10.30 Reindl, Christina, Augartenstraße 15. 11.00 Beekhuizen, Caroline, Feudenheim, Gneisenaustr. 31 11.30 Schönberg, Margarete, Lange Rötterstraße 832 13.00 Krematorium Schröder, Karolina, Neckarau, Nneingoldstrage 28. 14.00 Baumann, Fritz, Krappmühlstrase 30. 1ᷣ4.30 Friedhof Käfertal Dr. Müller, Alois, Baumstraße 7 5 14.30 Friedhof Neckarau Jex, Bernhard, Mönchwörthstraße 122 K 14.00 Friedhof Sandhofen 5 Mittel, Heinrich, Schönau, Logauweg 5 14.00 Friedhof Friedrichsfeld Ries, Barbara, Trautenfeldstraße 34 3 ö 14.00 Friedhof Seckenheim. 5 Beikirch, Artur, Am Sandhang 18 3 5 14.00 so herzlich Anteil genommen haben. Mhm.- Neckarau, den 30. August 1960 „„ am 28. August 4960, im Alter von 71 Jahren für immer von uns gegangen. M hm. Friedriehsfeld, den 29. August 1960 Rehpfad 30 Frau Emma Detzner geb. Morlock Familie Günther Detzner Familie Dr. Drescher Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Wilhelm Dünkel Beerdigung: Mittwoch, 31. August, 13 Uhr, Friedhof Friedrichsfeld. Statt Karten Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme sowie die schönen Kranz- und Blumenspenden beim Heimgang unserer lieben Ent- schlafenen, Frau. Rosa Wolf 5 geb. Löffelmann sagen wir unseren innigsten Dank. Mannheim, den 30. August 1960 Stolberger Straße 24 In dem schweren Leid, das uns durch den Tod meines lieben, unvergessenen Mannes, unseres guten Vaters Mitgetellt von der Friedhof verwaltung der Stadt Mannheim Ohne Gewähr 5 7 5 Theo Knapp betroffen hat, haben wir viel herzliche Anteilnahme erfahren, die durch Wort, Schrift, Kranz- und Blumenspenden und Begleitung zur letzten Ruhestätte zum Ausdruck gebracht wurde. Wir sagen allen unseren Für die vielen Beweise tiefempfundenen Dank. herzlich. Anteilnahme sowie für die Kranz- und Blumen- spenden beim Heimgang unseres lieb. Sohnes, Enkel und Neffen Georg sagen wir allen unseren“ innigsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen Sie hörten im Radio: Viele wird es interessieren, Was jetzt kommt; Was mehr als zehntausend Zahnärzte ihren Patienten empfehlen, muß doch, höchst Wertvoll sein. So ist es guch. Es handelt sich nämlich um Kokident.— Kokident reinigt und desinfiziert könstliche Gebisse ohne Börste vollkommen selbsttätig und vor. allem— zbverlässig. Und Wohlgemerkt: Es greift das empfindliche Pro- thesenmaferiol nicht an, denn Kokident ist frei von Chlor und Soda! Das Prothesenmaterial kann durch Kukident niemals verfärbt oder entförbt Werden.. Es ist so einfach anzuwenden. Ein Slas knapp zur tölfte mit Wassef füllen— einen Kaffeelöffel kukident- Reinigungs- PolVver hinzugeben und umrühren. Damit ist das wirksame Kokident-Bad för die könsflichen Zähne schon fertig. Und die Wirkung beginnt sogleich. 5 Das echte Kokident ist für l. 50 DM in Drogerien und Apotheken zo haben. Zum Festholten des künstlichen Gebisses verwenden viele tausend Zahnprothesentröger das Kokident-Hoff-Pulyer(Blechstreudose I. 50 OM) oder die patentierte Kukidenf- Hoff- Creme. Probetube I DM, große Jobe 1.80 DM. Oberqll erhältlich. Kokirol- Fabrik, Weinheim(Bergstr.) 0 Wer es kennt nimmt Mannheim, im August 1960 Grete Knapp und Kinder Mannheim, 30. August 1960 Windmühlstraße 13-15 Für die wohltuenden Beweise Familie Karl Gaber liebevoller Anteilnahme, die und Angehörige „ buncEnTE- * Heute verstarb plötzlich meine herzensgute Mutter, unsere liebe 0 g Schwester, Schwägerin und Tante, Frau 5 uns beim FHeimgang meines lieben Mannes, unseres guten Luise Breidinger Vaters und Sohnes, Herrn geb. Kiesecker Theo Schleicher zuteil wurden, sprechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Besonderen Dank der Firma, den Arbeitskameraden sowie im Alter von 67 Jahren. Mannheim, den 29. August 1960 Melchiorstraße 14 In tiefer Trauer: Giesela Breidinger und Anverwandte 3 Beerdigung: Mittwoch, 31. August, 13 Uhr, Hauptfriedhof Ahm. ung allen denen. die Gen Ver, Fächinsfiiut zur Senwernörige storbenen die letzte Ehre er- wiesen haben. Mannheim, den 30. August 1960 + 2, 10 im Namen aller Angehörigen Frau Emma Schleicher Dr. Lehmenn-Greum Mhm., N 7, 13-15, Tel. 2 42 78 täglich von 9 bis 18 Uhr u. Heidelberg, Hauptstr. 87, Tel. 2 35 22 Tägl. von 10 bis 13 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr. Relaisstraße 112. Bestimmt erhältlich: In Mannheim: Drogerie Engel, P 5, 5; Kasernen-Drogerie Ganz. Friedrich-Ebert-Straße 42; Drogerie Ludwig& Schütthelm, O 4, 3; Drogerie Sperber, Seckenheimer Straße 29; Storchen-Drogerie Bitzer, H 1, 16, am Marktplatz; Drogerie Sturm, Mittelstraße 23 und Uhland-Drogerie Rack, Lange Rötterstr. 38. Käfertal: Rhein- Zold-Drogerie Schmitz, Ecke Mannheimer u. Mußbacher Str. Rheinau: Drogerie Diebold, Seite 16 MANNHEIMER MORGEN FEUIITLETOI Heirqtsq nträge von Eogen Skasq-Weiß Das Lampenfieber vor einem Heiratsan- trag müßte einem Jüngling auf Lebenszeit in die Glieder fahren. Meint man. „Fräulein Elfriede“, hat der verflossene Junge Mann mit stockendem Atem gefragt, zwollen Sie die Meine werden?“ Dazu zog er sich etwas Besseres an, mög- lichst etwas Schwarzes. In der Hand trug er zerknüllte Blumen. Sie wollte die Seine werden, in den meisten Fällen. Aber sie erbat sich Bedenkzeit, damit seine Pulse noch ein wenig länger flogen. Sie errötete, und von diesem Erröten mußte er ein ganzes Leben lang zehren. Denn nach der Hochzeit War ihr Erröten nicht mehr so bezaubernd stumm gefärbt. Oder sie gab ihm einen Korb. Deshalb das knabenhafte Dampenfleber, denn das entmannende Stichwort„Wir wollen lieber Freunde bleiben“ konnte fallen. Auf das Freundschaftsangebot einen neuen Heirats- antrag obendrauf zu setzen, war schon oberfaul. Danach kamen Zeitläufte, in denen die jungen Männer es sein ließen, sich mit Worten zu erklären. Sie waren bereit, eine bestimmte junge Dame zu heiraten, und Ueßen sich derart gehen, daß sie es merkte. Koltur-Chronik Die 20 Jahre alte Sopranistin Anja Silja von der Frankfurter Oper, die bei den Bayreuther Festspielen als Senta im„Fliegenden Hollän- der“ mitwirkte, hat eine Einladung nach Ar- Sentinjen erhalten. Sie soll im September im Teatro Colon in Buenos Aires in fünf Auffüh- ungen von Mozarts„Cosi fan tutte“ die Par- tie der Fiordiligi in italienischer Sprache sin- gen. Für die Aufführung der Achten Symphonie von Gustav Mahler ernteten der amerikanische Dirigent Dimitri Mitropoulos und die Solistin- nen Mimi Coertse(Koloratursopran) und Lu- eretia West(Alt) bei den Salzburger Festspie- len stürmischen Beifall. Unter der Stabführung des in Griechenland geborenen Dirigenten bo- ten das Wiener Philharmonische Orchester, der Staatsopernchor und die Wiener Sängerknaben zusammen mit den Solistinnen eine der glanz- vollsten Aufführungen in der Geschichte der Salzburger Festspiele. Minutenlang brachte das Publikum den Künstlern stehend Ovationen dar, wie sie Salzburg nur ganz selten erlebt. Es war die letzte Premiere der diesjährigen Festspiele. Tausend Stipendien für Studenten aus auf- strebenden Ländern will Israel zur Verfügung stellen. 5 Eine Ausstellung„Deutsche Kunst seit 1943“ wird am 2. September im Beisein von Bundes- außenminister Dr. Heinrich von Brentano im Museum für Moderne Kunst von Rio de Janeiro eröffnet. Die Ausstellung wurde von Professor Dr. Alfred Hentzen, dem Direktor der Ham- burger Kunsthalle, im Auftrag der Kultur- Abteilung des Auswärtigen Amtes zusammen- gestellt und umfaßt 266 Nummern. In einem Vorspann von 62 Aquarellen und Zeichnungen aus der Sammlung FHaubrich des Wallraf- Richartz-Museums in Köln wird das Schaffen der deutschen Künstler vor, 1933 gezeigt. 180 Gemälde und 24 Plastiken geben einen Ueberblick über die deutsche Kunst seit 1945, von den Arbeiten der Wegbereiter— Nolde, Heckel, Schmidt-Rottluff, Kokoschka, Beckmann — bis zu den Strömungen der Kunst unserer Tage. Der Börsenverein des Deutschen Buchhan- dels hat jetzt zum ersten Male eine Unter- suchung über die Entwicklung der Taschenbuch- produktion in der Bundesrepublik von 1950 bis 1957 vorgelegt. Danach sind in diesem Zeitraum in 18 Taschenbuchreihen 1280 Titel in einer Ge- samtauflage von 64,7 Millionen Exemplaren verlegt worden. Der Anteil der Taschenbuch- produktion an der gesamten Buchproduktion stieg dabei von 0,2 auf 2,4 Prozent. Die Durch- schnittspreise erhöhten sich von 1,50 Mark auf 2,10 Mark pro Titel. Der Ladenpreiswert der Gesamtproduktion stieg von 1,5 Millionen auf 34 Millionen Mark und erreichte eine Gesamt- summe von 123,5 Millionen Mark. Im Mittel- punkt stand die schöne Literatur mit 888 Titeln, es kolgten Volkskunde mit 60, Recht und Ver- Waltung mit 56, Natur wissenschaft mit 40 und Religion und Theologie mit 26 Titeln. Der 7 teil der Gruppe„Schöne Literatur“ an der Ge- samtproduktion sank von 1950 bis 1957 von 94,54 Prozent auf 61,7 Prozent, während der Anteil der Gruppe Sachbücher von 5,6 auf 28,3 Prozent anstieg. Die Musiktage auf Schloß Elmau in Ober- bayern vom 15. bis 24. Januar 1961 bringen eine Reihe von Konzerten, die dem musikalischen Erbe verschiedener europäaischer Völker gewid- met sind. Unter der Leitung von Hans Oppen- heim wirken neben Mitgliedern des Münchner Kammerensembles vorwiegend englische Künst- ler, darunter der Tenor Peter Pears, mit. Vor dem Antrag, der von Rechts wegen dazwischen liegen sollte, verstanden sie sich aus lauter Furcht vor dem Pathos zu drücken. Anders könnte ich mir nicht zusammen- reimen, weshalb so viele verheiratete Men- schen auf die Frage, mit welchen wohlge- setzten Worten sie überein gekommen Waren, verblüfft in ihre Vergangenheit zu- rückstarren. Sie finden darin nichts, was einem Heiratsantrag Sleichsieht, höchstens vergleichende Gespräche, mit denen ausein- anderklaffende Möbel- und Küchenideale auf einen Nenner gebracht worden sind. Lovis Corinth legte, seiner Schülerin Charlotte Behrend zwischen ihrem sieb- zehnten und zwanzigsten Jahr einfach die Frage vor:„Soll ich mir einen Pelzmantel anschaffen, oder soll ich heiraten?“ Das war seine Form eines Heiratsantrags. Bis kurz vor ihrem zwanzigsten Jahr riet sie ihm, sich einen Pelzmantel anzuschaffen. Als Zwanzigjährige sagte sie spaßhalber:„Hei- raten!“ Er heiratete sie, und sie kaufte ihm den verzögerten Pelzmantel selbst. Freimütige Gattinnen, die ihr Schäfchen lang genug im trockenen haben, geben zu, das süße Geheimnis des Heiratsantrags aus dem jungen Mann herausgelockt zu haben. Ihm selber fehlten dazu die Worte. Doch er- Sing er sich in Andeutungen, die eindeutig Senug waren, um dem ungenauen„ewig“ endlich einen Drall zum festen Termin hin zu geben. So war er hinweggeheiratet, be- vor er nochmal schlucken konnte. Selbst die mit allen Wassern der An- ständigkeit gewaschenen Benimmbücher Unserer Jugendzeit tasteten bei der Frage: „Wie erkläre ich mich?“ im Nebel.„Welcher Worte du dich dabei bedienen sollst“, sagt der rigorose Katechismus des guten Tons Bier zutraulich,„das überläßt der gute Ton Sanz dir. Meist wird das, was du sagst, sehr verschieden von dem ausfallen, was du Sagen wolltest.“ Es wird auch der werden- den Braut nicht ans Herz gelegt, die Ant- Wort in geschliffene Worte zu kleiden. Dem Geliebten wird es genug sein, flüstert der gute Ton vielerfahren,„die Antwort in deinen feuchten Augen zu lesen“, Manchmal steht sie in den feuchten Augen der Jüng- linge, an Stelle des jubelnden Ja, das Clara Karl Blechen:„Bucht von Rapaſ o“ Das Bibliographieum E. Tenner in Heidelberg zeigt gegenwärtig eine Ausstellung mit Aquarellen und Zeichnungen von Karl Blechen(1798 bis 1840), einem Künstler, durch den die deutsche Malerei ein neues Verhältnis zum Licht als bestimmendem Ausdrucksmittel gewann.(Siehe auch unseren Bericht auf dieser Seite.) Wieck mit einem„Also abermals sage ich ja!“ so leuchtend bekräftigt hat: Sophie Mereau beispielsweise eröffnete Brentanos Heiratsantrag mit dem Peitschen- knall eines Briefes.„Clemens“, teilte sie ihm mit,„ich werde dein Weib— und zwar sobald als möglich. Die Natur gebietet es und so unwahrscheinlich es mir bis jetzt immer noch war, darf ich doch nicht mehr daran zweifeln.“ Mit der Wirbelkraft des Sturmwinds schlägt sie ihm vor, zum Pre- diger des ersten Dorfes zu eilen, Diese Ini- tiative stand ihr zu, denn Sophie Mereau War acht Jahre älter als der 25jährige Knabe, der auf ihre beiden letzten Briefe obendrein keine Antwort gefunden hatte. Sie heirateten kurz nach diesem ungestü- men Antrag, der Feuchtes in Brentanos Au- Sen trieb. Ihre Ehe wurde ein Vesuv der un- gebärdigsten Kräche. Mit welchen Mitteln bei manchen jungen Männern nachgeholfen werden muß, um den Hauch eines Heiratsantrags aus ihnen her- auszuholen, zeigen die Reihenuntersuchun- Sen amerikanischer Ehevermittler. Sie haben durch Experimente herausgebracht, daß blaue Beleuchtung selbst in schüchternen Mannspersonen eine Welle des Mutes her- vorruft. Sie ermuntern ihre Kundinnén mit der Versicherung, daß diese blaustichige Verwegenheit bis zum Heiratsantrag vor- dringt und sich dort die Spitze bricht, Romontischer Trivioldquffassung entgegengesetzt Eine Ausstellung mit Aquarellen und Zeichnungen yon Karl Blechen In den Jahren um 1830 hatten die Ber- liner Kunstexperten ihre Sensation, wenn sie in den Ausstellungen den Werken des Malers Karl Blechen begegneten. Was war geschehen? Ein deutscher Künstler, gerade von einer einjährigen Italienreise zurückge- kehrt, hatte, zwar nicht unabhängig von Symptomen einer neuen Schau in verschie- denen europäischen Ländern, doch für sich persönlich das„Freilicht“ entdeckt, das Licht in der Landschaft als autarkes und prägen- des Element der Bildwirkung.„Sonne über dem Meer“ lautete der Titel eines der neu- artigen Gemälde: Der den überwiegenden Teil des Blattes einnehmende Himmel bot sich als ein Rausch von Licht dar, der das Motiv überflutet. Das war— cum grano sa- lis— ein Vorimpressionismus, eine Zwil- Iingserscheinung neben William Turners Weg weisenden Aquarellen, neben den Wer- ken des kometenhaft auftauchenden und verlöschenden J. P. Bonington, ein Glied in der Kette der deutschen Malerei zwischen Caspar David Friedrich und Adolf Menzel. Man wird Mühe haben, im Ausstellungs- Wesen der vergangenen fünfzehn Jahre den Namen Karl Blechen unter den Titeln zu entdecken. Um so verdienstvoller ist die Schau mit Fierzig Werken des Künstlers im Heidelberger Bibliographicum E. Tenner einzuschätzen, die dort bis 14. September zu- gänglich bleibt. Blechen, auch als Mensch eine interessante Erscheinung, wurde 1798 in Kottbus geboren und war von seinen El- tern für den Kaufmannsstand bestimmt. In Berliner Bankgeschäften diente er sich ab 1814 vom Kontoristen über den Kommis zum Kassenführer und Disponenten empor und betrieb die Malerei von Kind an in Muße stunden. Mit diesem Leben brach er kur- zerhand im Alter von 25 Jahren, wurde 1823 Schüler der Berliner Akademie und dann Bühnenbildner am Königsstädtischen Thea- ter auf Empfehlung des großen Schinkel. Von dieser Tätigkeit unbefriedigt, wählte er 1827 das Leben des frei tätigen Malers, unter- nahm ein Jahr darauf die entscheidende Italienreise und sah 1831 seine Leistungen durch die Berufung zum Professor an der Berliner Akademie offiziell anerkannt. Doch schon vor seinem Tod(1840) setzte sein sich immer mehr umnachtender Geist seinem Schaffen ein frühzeitiges Ende. Man hat ihn einen„unvollendeten Vollender“ genannt. Selbstbildnisse und Perträts von frem- der Hand zeigen den typischen schönen männlichen Künstlertyp der romantischen Epoche mit üppigem, schräg nach vorne ge- kämmtem Haar und Backenbart und mit einer bezeichnenden Skepsis im Blick. Von der Fülle seines Schaffens kann die Heidel- berger Ausstellung nur Andeutungen ver- mitteln; immerhin begegnet man einigen der Blätter, die die historisch bedeutsame Lei- stung Blechens unterstreichen. Sie entfalte- ten ihre Blüte auf dem Grund herkömm- licher romantischer Landschaftsauffassung; der Künstler geht aus von der geheimhisvol- len, düsteren, pathetischen Stimmung der Berge, Felsen, Wälder, Ruinen und Brücken, er summiert das Motivrepertoire der Walter- Scott-Zèeit in verschiedenen graphischen Techniken mit souveräner Sicherheit der Komposition und des. bedeutungsvollen Aus- drucks durch Ballung und Verflüchtigung des Strichs. 5 Anderwärts bricht das literarische Ele- ment beherrschend durch:„Begräbnis des Abts“ und„Mönche im Gespräch“ sind Be- schwörungen mittelalterlicher Milieus, ein Wenig theatralisch oder repräsentativ und durchaus im Zusammenhang mit Blechens Tätigkeit als Bühnendekorationsmaler zu denken. Das Ringen um manuelle Perfektion spiegelt sich in Studien, die dem präzisen bei Jenner in Heidelberg Erfassen des natürlichen Bildes dienen.„In- neres einer gotischen Kapelle“, ein Tinte- Tusche-Blatt, macht sich die Architekturfor- men auf nüchtern-korrekte Art zu eigen; dies steht in auffallendem Gegensatz zu den Ar- beiten, in denen die Architektur als Element zur Erzeugung einer Märchen- oder Sagen- stimmung einbegriffen wird. Der bieder- meierliche Zweig in Blechens Schaffen ent- hüllt sich in der Tuschzeichnung„Süddeut- sche Dorfstraße“; hier ist bereits die leichte Hand der Spätzeit zu spüren in einem hei- teren, absichtsfreien, von allem drohenden Ausdruck befreiten Idyll. Zentrale Bedeutung hat schließlich das Aquarell„Ruine am Wasser“, Schon der Ti- tel deutet an, daß die romantische Thematik nicht verlassen wird. Doch die leicht ver- schleierte Helligkeit der Farben, die hier ohne strukturelle Betonung anfangen, frei zu schwingen, stellt eindeutig den Bezug zu William Turner her. Dies Neue kehrt noch in einigen Bleistiftzeichnungen Wieder, die wie „Aquarelle ohne Farben“ wirken und, histo- risch gesehen, Schinkels Wort über Blechens Art bestätigen:„der Trivialauffassung ent- gegengesetzte Naturanschauung“. rr. „ Das Jahresprogramm der Wiener Philhar- moniker sieht für die kommende Saison das Auftreten zweier namhafter Künstler der So- Wjetunion vor: der Komponist Aram Chat- schaturian wird ein Konzert mit eigenen Wer- ken dirigieren, während der Geiger David Oistrach unter der Stabführung von Herbert von Karajan das Violinkonzert von Jean Sibe- lius spielen wird. Insgesamt sind in der Saison 1960/61 zehn Konzerteé der Wiener Philharmo- niker vorgesehen. Hierzu wurden folgende Dirigenten verpflichtet: Karl Böhm, Aram Chatschaturian, Herbert von Karajan(zwei Konzerte), Hans KRnappertsbusch, Rafael Kube- lik, Dimitri Mitropoulos(Zwei Konzerte), Mario Rossi und Carl Schuricht. Dienstag, 30. August 1960 Nr. 2 — Aus der Herbstproduktion Verlagsanköndigungen 000 Ullstein Verlag, Berlin „Propyläen Weltgeschichte Band 2: zwanzigste Jahrhundert“. Gerhart Ha 110 mann:„Meisterdramen“. Stefan Aud „Die großen Weine Deutschlands“, Heny „Die Brüder vom Roten Mohn; Troyat: Roman.— Elizabeth Janeway: l muß enden“, Roman. 0% 1 n Liebe Deutsche Liebesgedichte aus 8 serer Zeit“.— Friedrich Herzfeld: ar ton und Paukenschlag“, Geschichten zur 1 silegeschichte.— Jean Giraudous: Die k. fahrten des Elpenor“, vier Erzählungen 15 „Die schönsten Gute Nacht Geschichten“ Lutz Heck:„Wildes schönes Afrika“ Jörgen Bitsch:„Tamapaya Paradies 9 Ende der Welt“.— Vivian Fuchs:. über den Südpol“.— Hugo A. Bernat „Im Reich der Bidjogo“. 0 a Universitas Verlag, Berlin Niven Busch:„Aufstand der 73 0 Roman.— G. Rosser:„Wölfe am Him Roman.— Phyllis Gordon Demarest: 5. Herrenhaus am Ladkin“, Roman. Ja5 Deiss: Drogen und Dollars“, 2 Ingeborg Storm:„Vielleicht geh ich nach Tollywood“, heiterer Roman. Daphte Barclay:„Amedeo“, Roman. Harald Taz. drup:„Der Prophet Jona Privat“, Roman Verlag Deutsche Volksböcher, Stuttgart Carlo Bernari:„Das lichte Morgen“, Ro. man.— Bernard V. Dryer:„Der Versuchun erlegen“, Roman. Thomas Gallagher: „Feuer auf See“, Tatsachenbericht. 1 Walter-Verlag, Freiburg Alfred Andersch:„Die Rote“, Roman. Alfred Döblin: Pardon wird nicht gegeben“ Roman.— Isaak Babel:„Budjonnys Reiter. armee und anderes“, Erzählungen.— Hans Boesch:„Das Gerüst“, Roman.— Eckart Kroneberg:„Der Grenzgänger“, Roman. Wolfdietrich Schnurre:„Man sollte dagegen sein“, Geschichten.— Olav Duun:„Ragn⸗ hild“, Romantrilogie.— Paul Horgan:„Eine Rose zur Weihnacht“, Erzählung.— Touis de Wohl:„Ein Mädchen aus Siena“, Roman vom Leben der Katharina von Siena.— Ivan Lissner:„Vom Baikal weht der Wind- elf Geschichten aus Ostasien.— Ida Friede. rike Görres:„Zwischen den Zeiten, Aus meinen Tagebüchern 1951-19594. Luigi Santucei:„Das Lob der Freude“.— Saleig Landmann:„Der jüdische Witze.— Odilo Tramer:„Vom Kristall zum Menschen“, Pie Eritwicklung des Lebens.— Titus Burck⸗ hardt:„Alchimie. Sinn und Weltbild“ Kar! Pawek:„Totale Photographie“, die Optik des neuen Realismus. Eduard Wancurd Verlag, Stuftgort Rolf Italiaander:„Tänzer, Tiere und Dä- monen“, Neger-Graphiken.— Alois Meli⸗ char:„Schönberg und die Folgen“, eine kul- turpolitische Ausein andersetzung.— Hans Munch:„Die gegenstandslose Kunst— ein Denkfehler“.— Ernest Willi:„Geisterstunde der Kunst“.— Bernd Böhle:„Die Brücke der Verliebten“, Roman um Heidelberg. Gebrüder Weiss Verlag, Berlin Ludwig Berger:„Arabella Stuart“, Ro- man.— Rudolf Harms:„Cagliostro“ Ro- man.— Arthur C. Clarke:„Die letzte Gene. ration“, Zukunftsroman.— E. Balmer/ Ph. Wylie:„Auf dem neuen Planeten“, Zukunfts- roman. Verlag Georg Westermann, Braunschweig „Das Große Buch der Malerei“(mit 840 Abbildungen).— Harro Torneck/ Hermann Mährlen:„Still im Aug' erglänzt die Träne. Lieder, die zu Herzen gehen“. Franz Bahl. „Patrouillen der Nacht“, Raman.— Fried- rich A. Kloth:„Fremd im Paradies“, Roman. fainer Wonderlich Verlag, Tübingen Theodor Heuss:„Lust der Augen. Stum- mes Gespräch mit beredtem Bildwerk“ Uta von Witzleben:„Für A. P.“, Roman. Maurice Edelman:„Wir rufen Kuprin“, Roman.— H. L. Montaigut:„Der rote Stier“, Roman.— Toni Stolper:„Ein Leben in Brennpunkten unserer Zeit, Wien-Berlin- New Vork. Gustav Stolper 1888-1947“.— Marcel Migeo:„Saint-Exupéry. Sein Leben“, — Guy Schofield:„Purpur und Scharlach. Was geschah nach Christi Tod?“. qu Zsolnay Verlag, Hamburg Tereska Torres:„Frauenkaserne“, Ro- man.— Georgette Heyer:„Serena und das Ungeheuer“, Roman. Max Shulman: „Männer, Mädchen und Raketen“, Roman. John Winton:„Kadetten ahol!“, Roman. CARL ZZ UCK MAYER Die Fastnachisbeichie Copyright by S. Fischer, Frankfort om Main 5. Fortsetzung Inzwischen war draußen am Leichhof vor einem FHinterausgang ein pferdebe- spannter Polizeiwagen vorgefehren. Man Hatte der Fas: ht wegen vermeiden V7ol- len, einen Leichenwagen in Er- n, und lieber nach scheinung t l anna“ geschickt, Aasnafiten Grünen M die gerade in diesen T in denen es öfters Radaubrüder oder alzu Betrunkene Abzuschaffen galt, in den Straßen der Stadt kein ungewöhnlicher Anblick war. Nur folg- ten ihr immer eine Horde von Gassenbuben, Weil es beim Ausladen der Delinquenten manchmal zu turbulenten Szenen kam. Zu dieser späten Stunde jedoch durfte man an- nehmen, mit dem stillen Mann ohne be- sonderes Auffallen zum Seiteneingang des Kriminalgerichts in der Albinistraße zu ge- langen, wo sich die Aufbahrungshalle für tödlich Verunglückte oder unbekannte Tote befand. Bevor man die starre Gestalt auf die Bahre hob, die von zwei Sanitätsmännern hereingebracht worden war, beugte sich Henrici noch einmal über das Gesicht des Toten und machte mit dem Daumen das Kreuzzeichen auf seine Stirn. Erst als die Bahre dann im sicheren Gleichschritt der Träger, dem etwas Berufsmäßiges anhaftete, Wie wenn man Bretter oder Säcke trans- portiert, aus der gewölbten Falle ver- schwand, wurde dem Priester bewußt, daß von dem Toten ein eigentümlicher Geruch oder Duft snegegangen war Wie man ihn bei Männern, noch dazu Militärperso- nen, nicht erwartet. Es war das Aroma eines starken, süßen Parfums, und gleichzeitig erinnerte sich Henrici— er hatte im Au- genblick auf solche Dinge gar nicht aufge- paßt—, daß die unbehandschuhten Hände des Mannes sehr gepflegt waren, und daß er unter der Uniform nicht die grobe Wäsche der gemeinen Soldaten, sondern ein feines Herrenhemd getragen hatte. Henrici wiegte den Kopf und schnüffelte nachdenk- lich in die Luft, in der sich der süße Hauch des Parfums verflüchtigte und dem gewohn- ten Geruch von Stein und kaltem Weih- rauch Platz gab. Ihm war plötzlich ganz hang und traurig zumute, als habe man ihm ein Kind kortgetragen. Ein seltsames Beicht- kind,— sagte er vor sich hin. Was hatte der wohl auf dem Herzen gehabt? Um dieselbe Zeit bestellte ein Mann in emem oberen Zimmer des Hauses Kappelhof Nr. 6 die dritte Flasche Wein. Der Wein, den er ohne zu Wählen bestellt hatte, hieß Feiner Malaga“,— weil das Mädchen Rosa, die In- haberin des Zimmers, nur süß mochte. Es War ein schwerer, klebriger, rasch wirk- samer Südwein, von den Hausinsassen Ver- kührer' genannt. Die Pächterin oder Mutter“ des Etablis- sements, eine Frau Guttier, die aber keines- falls wie ein gutes Tier, sondern französisch Güttjeh ausgesprochen werden wollte, legte keinen Wert auf Gäste, die stundenlang oben blieben, selbst wenn sie tüchtig zahl- ten— besonders nicht an einem Abend wie heute, an dem im Kappelhofgaßchen(im sogenannten Schifferviertel keine zehn Mi- nuten vom Dom in einem Gewirr von alter- tümlichen Gassen gelegen) starker Andrang herrschte. Auch mochte sie keine Betrunke- nen, die dann manchmal randalierten oder endlose Reden schwangen, und nur schwe Odder gewaltsam wieder laszukriegen ware Ihre Grundsätze waren eine glatte Abwick⸗ lung des Geschäfts und ein gutes Verhältnis mit der Polizei. Als ihr gemeldet wurde, daß ein Mann im zweiten Stock die dritte Flasche bestellte und als sie erfuhr, daß der Mann schon über zwei Stunden bei Fräulein Rosa war, wäh- rend gerade ein geschlossener Sportverein, der Velo-Club., Harter Schlauch“, das Warte- zimmer, das man Salon nannte, betreten hatte und nach Bedienung schrie,— be- schloß sie, persönlich nach dem Rechten zu sehn,— obwohl sie selbst die oberen Stock- Werke selten und nur im Fall von Höchst- alarm betrat. Es lag aber hier gewiß schon die erste Alarmstufe vor, denn die vertraute Bedienerin, die mit dem Wein oben gewesen War, hatte ihr berichtet, daß der Mann laut geschluchzt, dabei mit den Fäusten auf sei- nem Kopf herumgetrommelt habe, und sich auch sonst auffällig benehme. Vor allem sei er, nach so langer Besuchszeit und bei der dritten Flasche Venustropfen(auch dies ein Beiname des geschätzten Weins) noch völlig angezogen. Dieser Umstand wirkte auf Ma- dame Guttier besonders alarmierend, zumal der Sportverein im Salon schon die künst- liche Palme in den Schirmständer umtopfte und nach Art eines Sprechchors, mit zuneh- mender Lautstärke, die Namen der von früheren Besuchen erinnerter Mädchen rief. Die Rosa, dachte Frau Guttier, während sie ihren schweren Leib über den abgetre- tenen roten Plüschläufer die steile Treppe hinauf schleppte, war allerdings keine der begehrtesten im Haus, obwohl sie die jüng- ste War. Sie hatte ein gewisses heiser- glucksendes, tiefkehliges Lachen, das manche Herrn als besonders sinnlich empfanden. Sie war, bis auf seltene Anfälle unvermu- Ster Störrigkeit, die sich in Heulkrämpfen en, von sanfter, willfähriger Gemüts⸗ t. Ernsthafte Schwierigkeiten hatte es noch nie mit ihr gegeben, und ihre Gäste waren gewöhnlich die stillsten oder ver- schämtesten der Besucher. Die Tür zu Rosas Zimmer war nicht ab- geschlossen, da man ja eben erst die dritte Flasche serviert hatte, und Frau Guttier bemühte sich nicht um irgendwelche Mag- nahmen der Diskretion, sondern öffnete briüsk. 5 Der Mann saß an dem kleinen Tisch, dessen Hohlsaumdeckchen von Malagaflek- ken beklebt war, auf dem einzigen Stuhl, während Rosa, die kastanienrötlichen Haare aufgelöst, an der Tischkante lehnte. Er war Völlig angezogen, und das einzige, was er außer dem Hut und dem Mantel abgelegt hatte, waren seine ungewöhnlich noblen Wildlederschuhe. Sie standen vor dem Bett und schienen für seine Füße, die in groben Wollsocken groß und plump aussahen, viel 2zu klein. Dagegen hatte er, und dies wirkte, wie Madame Guttier später kundgab, direkt unheimlich auf sie weiße Zwirnhand- schuhe an den Händen. Ein Mensch, sagte sie sich, der nichts zu verbergen hat, geht nicht mit Handschuhen ins Bett. Vom Bett- gehen war allerdings kaum die Rede, denn der Mann hatte, wie schon bemerkt, noch nicht einmal den Rock seines elegant ge- schnittenen, etwas übermäßig zimmetbrau- nen Anzugs abgelegt, der übrigens gleichfalls für seine Figur einen zu engen oder knappen Eindruck machte. Im Augenblick war er ruhig, doch offen- bar bis zur Besinnungslosigkeit vollgetrun- ken. Als Rosa auf den leisen, aber scharfen Anruf der Madame ihn loslieg, flel sein Kopf nach vorne auf den Tisch, ein Glas umstoßend, wobei der Mann leise vor sich Binlallte. Frau Guttier zog Rosa auf den Gang hinaus.„Der Kerl muß wegs, sagte sie, wir haben das Haus voll Kunden.“ Was denn 0 überhaupt mit dem los sei?— Er rede ein bißchen komisch, sagte die Rosa, aber er sel nicht schlimm. Er habe gesagt, er wolle für die ganze Nacht bezahlen. Diese Antwort ärgerte die Madame. Das könnt dir so pas- sen, fuhr sie das Mädchen an, dich vom Ge- schäft zu drücken, daß der sich ausschnau- fen kann! Und ihm vielleicht noch die Ho- sen- und Westentaschen ausklauen, daß es dann ein Geschrei gibt! Damit betrat sie das Zimmer, in dessen überheizter, von Haaröl. Puder und verschüt- tetem Malaga dünstender Luft ihr sofort ger Schweiß ausbrach. Mit einem groben Wort kaßzte sie den Mann an der Schulter, Der heb den Kopf, starrte sie aus geröteten Augen an. Es war das Gesicht eines einfachen Manges von Höchstens fünfundzwanzig bis dreißig. ein gutes festes Bauerngesicht, nur die Augen flackerten sonderbar. f „Laßt mich in Ruhe“, sagte er schwer- züngig,„ich bin ja tot, Ich bin tot. Tot Wie der Ferdinand. Der ist nämlich auch tot. Jetat sind wir alle zwei gestorben Er schlug plötzlich mit der behandschuhten Faust auf den Tisch und ließ ein schluchzendes Lachen hören.„Es ist gar nichts dabei“, schrie 3 laut,„es ist gar nicht so übel, tot zu sein Es ist manchmal besser!“ Er stand mit einem Ruck auf, daß Stuhl und Tisch umstürzten, Wankte zum Bett. Der„Umleger“(noch ein Beiname des bekannten Südweins) schien seine Wirkung zu tun.„Laßt mich in Ruh“ lallte er,„ich bin ja tot.“ Damit ließ er sch aufs Gesicht fallen. „Aufstehn!“ „sofort aufstehn, abhauen! . kommandierte die Guttier, Zieh ihm die Stiefel an!“ befahl sie dem Mädchen, das zum Bett getreten war und ratlos, mit einem Ant flug von Mitleid, auf den Hingestreckten herabsah. Der regte sich nicht. (Fortsetzung folgt) 4 2 BE SA NDS ZA Ar 15 bis Sie ric me